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Full text of "Die nordischen isopoden"

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|: NORDISCHES PLANKTON 


HERAUSGEGEBEN VON 


PROF. D*: K. BRANDT um PROF. D* G. APSTEIN IN KIEL 


UNTER MITWIRKUNG VON 


DR. BENDL-GRAZ, PROF. DR. BORGERT-BONN, DR. VAN BREEMEN-HAAG, 
DR. VON BUDDENBROCK-HEIDELBERG, PROF. DR. CARLGREN-STOCKHOLM, 
PROF. DR. EHRENBAUM - HAMBURG, PROF. DR. GRAN - CHRISTIANIA, DR. 
HAMBURGER-HEIDELBERG, PROF. DR. HARTLAUB-HELGOLAND, DR. HOEK- 
HAARLEM, PROF. DR. LAUTERBORN-LUDWIGSHAFEN, DR.E.LEMMERMANN- 
BREMEN, PROF. DR. LENZ-LÜBECK, PROF. DR. LOHMANN-KIEL, DR. MOR- 
TENSEN-KOPENHAGEN, PROF. DR. MÜLLER-GREIFSWALD, MAG. SCIENT. 
OVEPAULSEN-KOPENHAGEN, PROF.DR.PFEFFER-HAMBURG,DR.POPOFSKY- 
MAGDEBURG, PROF. DR. REIBISCH-KIEL, PROF. DR. RHUMBLER-HANN.- 
MÜNDEN, DR. SCHRÖDER - HEIDELBERG, PROF. DR. SIMROTH - LEIPZIG, 
DIREKTOR DR. STRODTMANN-WILHELMSBURG (ELBE), DR. TATTERSALL- 
MANCHESTER, PROF. DR. VANHÖFFEN-BERLIN, PROF. DR. VOSSELER-HAM- 
BURG, PROF. DR. WILLE-CHRISTIANIA, DR. WILLIAMSON-ABERDEEN UND 
DR. ZIMMER-BRESLAU. 


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KIEL UND LEIPZIG 
VERLAG von LIPSIUS & TISCHER. 
1911. 


Preis Mark. 


Zur gefl. Beachtung! 


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Zu dem Werke „Nordisches Plankton“ werden 8 Titelblätter 
geliefert, sodaß es in 8 Bände gebunden werden kann. Der 
„Botanische Teil“ liegt bereits fertig vor, die übrigen 7 Bände 
bilden den „Zoologischen Teil“ und verteilen sich folgen- 
dermaßen: 

l. Band: Eier und Larven von Fischen, 
andere Eier und Cysten. 

II. Band: Tunicata, Mollusca. 

III. Band: Malacostraca. 

IV. Band: Entomostraca. 

V. Band: Echinodermata, Vermes. 

VI. Band: Coelenterata. 

VII. Band: Protozoa. 


Titel mit Inhaltsangabe wird geliefert, sobald ein Band 


abgeschlossen vorliegt. Eine Anweisung für den Buchbinder 


wird jeweils beigefügt. 
Lipsius & Tischer 
Verlagsbuchhandlung. 


VI. Die nordischen Isopoden. 


Von 


Dr. W. M. Tattersall in Manchester (England). 


Die Isopoden sind im wesentlichen keine pelagische Gruppe, und die 
Anzahl der wirklich pelagischen Arten, wenn man die Larven der Epicariden 
ausschließt, könnte man leicht an den Fingern der Hände herzählen. Aber 
diese Serie von Abhandlungen über das nordische Plankton ist, nehme ich 
an, eine Serie, welche mit allen Spezies zu tun hat, die bei gewöhnlichem 
Gebrauch von Planktonnetzen gefangen werden, ohne Rücksicht darauf, ob die 
Organismen im strengen Sinne des Wortes pelagisch sind. Um meine Ansicht 
zu illustrieren, will ich als Beispiel den Isopoden Idotea metallica Bosc. 
anführen. Diese Art ist stets an flottierendem Seegras, Holz und Cirripedien 
gefunden worden. Sie ist daher leicht beim Fischen an der Oberfläche zu 
finden. Die Art selbst ist aber nicht eigentlich pelagisch. Sie ist selten, wenn 
jemals freischwimmend gefangen worden. Dennoch findet nach meiner An- 
sicht I. metallica mit Recht einen Platz in einer Serie von Artikeln, die 
sich mit Plankton beschäftigen. Es ist zu bedauern, daß die Art des Fanges 
der erwähnten Isopodenarten so selten notiert ist, denn wer sich mit den 
Aufzeichnungen über diese Gruppe beschäftigt, kann nur entscheiden, ob eine 
Spezies einen Platz in einer Arbeit wie dieser erhalten soll oder nicht, wenn 
alle Einzelheiten des Fanges angegeben sind. So wie die Sache jetzt liegt, 
muß ich fast ganz meine eigenen Erfahrungen beim Sammeln dieser Gruppe zu 
Rate ziehen, um über die Aufnahme der Spezies zu entscheiden. Nach 
meiner Erfahrung sind Arten von Idotea sehr häufig mit großen Oberflächen- 
netzen erbeutet worden, die durch größere Mengen treibenden Seegrases ge- 
fischt haben, obgleich der normale Aufenthaltsort der Gattung zwischen boden- 
ständigen Meeresalgen ist. Deshalb habe ich in diese Arbeit alle Arten der 
Gruppe aufgenommen, die von den nördlichen gemäßigten Meeresteilen bekannt 
sind. Eine zweite Gruppe von Isopoden muß aufgenommen werden, da sie, 
obgleich im erwachsenen Zustande seßhaft, noch pelagische Larvenstadien 
hat. Zu dieser Gruppe gehören die Arten von Gnathia und alle Arten der 


großen Unterordnung der Epicaridea. 
12* 


VI 182 W.M. Tattersall. 


Ein Wort über die Behandlung letzterer Gruppe in dieser Arbeit mag 
am Platze sein. Ich habe mich bemüht, alle Arten zu beschreiben, welche als 
echt pelagisch verzeichnet sind. Diese Formen bilden, wie es bekannt ist, nur 
einen kleinen Teil der beschriebenen erwachsenen Arten. In der Gruppe der 
Cryptoniscina indessen unterscheiden sich die Männchen von dem letzten 
freischwimmenden Larvenstadium nur in der Entwicklung der Geschlechts- 
organe. Folglich habe ich die Männchen aller Arten der Gruppe beschrieben, 
die aus dem Gebiete bekannt sind, ohne Rücksicht darauf, ob sie wirklich 
frei schwimmend erbeutet sind oder nicht, da ein Studium der Männchen eine 
leichte Erkennung ihrer Larven, wenn sie je im Plankton erbeutet werden, er- 
lauben würde. Schließlich habe ich alle Arten von Epicaridea erwähnt, die 
als Parasiten von pelagischen Organismen bekannt sind. Leider muß viel 
Arbeit auf diese Gruppe verwandt werden, ehe ein frei schwimmendes Exem- 
plar sicher auf die erwachsene Art bezogen werden kann. Die Larvenstadien 
der Mehrzahl der Arten sind so sehr ähnlich, daß nur bei sorgfältigem Studium 
gut erkennbare diagnostische Charaktere entdeckt werden können. Die meisten 
bis jetzt bekannten Larven, und auch viele Erwachsene, sind so summarisch 
und unvollständig beschrieben, daß es nicht möglich ist, eine gute die Arten 
kennzeichnende Beschreibung von ihnen zu geben oder Bestimmungsschlüssel 
für ihre bequeme Erkennung aufzustellen. Wenn daher dieser Teil des Werkes 
unbefriedigend erscheint, muß man die Schwierigkeit dessen Abfassung in 
Betracht ziehen. 

Schließlich muß ich Einspruch erheben dagegen, was ich für einen Miß- 
brauch des Wortes „planktonisch“ in Bezug auf irgend eine Crustaceenart 
halte. In den veröffentlichten Planktonlisten der Internationalen Meeresforschung 
findet man häufig Isopodenarten verzeichnet, die ausgesprochene Bodenformen 
sind. Bei Nachforschungen erweisen sie sich in Netzen gefangen, die wenig- 
stens den Boden berührt haben, die aber nicht selten eine beträchtliche Strecke 
über den Boden geschleppt sind. Die Aufführung solcher Arten in Listen, die 
sich auf pelagische Organismen beziehen, hat kein Recht, da sie für die 
Untersucher von Plankton und von Bodentieren irreführend ist. Ich brauche 
nicht hinzuzufügen, daß solche Arten, die nach meiner Kenntnis oder nach 
ihrem Bau sicher Bodentiere sind, in dieser Arbeit nicht aufgenommen sind, 
selbst wenn sie in Abhandlungen verzeichnet sind, die sich mit den pelagischen 
Lebewesen der See beschäftigen. 


Ordnung Isopoda. 


Charaktere: Peracarida, bei denen der Körper gewöhnlich mehr oder 
weniger niedergedrückt und abgeflacht ist; kein deutlicher Carapax, aber das 
erste Segment des Thorax ist immer, das zweite gelegentlich mit dem Kopf 
verschmolzen; vordere Maxillen gewöhnlich ohne Tasteranhänge; hintere Ma- 
xillen gewöhnlich mit einem äußeren blattartigen Anhange; Augen sessil oder 
auf unbeweglichen Fortsätzen des Kopfes; 1. Antennen gewöhnlich einästig 
(ausgenommen bei Bathynomus und den Larven der Epicaridea); 2. Antennen 
bisweilen mit einem kleinen Exopoditen; Cormopoden ohne Exopoditen; 1. Paar 
zu Maxillipeden modifiziert, der Epipodit, wenn vorhanden, nicht in eine 
Kiemenhöhle eingeschlossen; die übrigen Paare einander ähnlich oder ver- 
schiedenartig umgewandelt; Coxopoditen immer kurz, oft mit dem Körper 
verschmolzen und seitwärts verbreitert; keine Kiemenblättchen an den Cormo- 
poden; Telson gewöhnlich nicht vom letzten Segment des Pleon abgesetzt; 
Pleopoden typisch zweiästig mit blattförmigen Kiemenplatten, gewöhnlich das 
zweite, bisweilen das erste Paar beim Männchen umgebildet; Herz ganz oder 
teilweise im Abdomen liegend. Die Jungen verlassen die Bruttasche, bevor 
das letzte Paar der Cormopoden erscheint. 


Benennungen der Körperteile und der Anhänge bei den Isopoden. 


Kopf trägt 
1. Antennenpaar aus Schaft und Geißel bestehend. 
2. Antennenpaar. 
Oberlippe. 
Lippentaster. 
1 Mandibelpaar mit Taster. 
l. u. 2. Maxillenpaar. 
1 Maxillipedenpaar. 
Mesosoma (Vorderkörper, Pereion) mit 
7 Cormopodenpaaren (Brustbeine, Pereiopoden) ohne Exopoditen, 
bestehend aus 
Coxopodit. 
Basipodit. 
Ischiopodit. 
Meropodit. 
Carpopodit. 
Propodit. 
Dactylopodit. 


VI 184 W.M. Tattersall. 


Metasoma (Hinterkörper, Abdomen, Pleon) mit 
5 Pleopodenpaaren. 
1 Uropodenpaar. 

Telson. 


Die folgende Bestimmungstabelle soll zur Unterscheidung der Isopoden- 
Unterordnungen, die pelagische Arten einschließen, dienen: 
I. Uropoden seitlich 
a) Uropoden bilden zusammen mit dem Endsegment des Metasoma 
einen Schwanzfächer. Pleopoden gewöhnlich zum Schwimmen. 
Flabellifera. 
b) Uropoden klappenartig, wie ein Deckel über die Pleopoden gewölbt, 
die hauptsächlich kiementragend sind. Valvifera. 
II. Uropoden endständig 
a) Pleopoden ausschließlich kiementragend, gewöhnlich von einer 
Deckelplatte, dem ersten umgebildeten Pleopodenpaare, bedeckt, 
das zweite Pleopodenpaar fehlt dem Weibchen. Asellota. 
b) Pleopoden, wenn vorhanden, ausschließlich bei den Erwachsenen 
kiementragend, als Schwimmfüße bei den Larven, nicht durch einen 
Deckel bedeckt; Erwachsene parasitisch. Epicaridea. 


Unterordnung Asellota, Latreille. 


Charaktere: Alle Abdominalsegmente verschmolzen (ausgenommen bei 
Stenasellus), Schaft der Antennen aus sechs Gliedern; Mundteile niemals zum 
Saugen; Coxopoditen der Cormopoden klein, die letzten sechs Paare frei be- 
weglich; Pleopoden ausschließlich kiementragend, das erste Paar bei den beiden 
Geschlechtern verschieden und gewöhnlich beim Weibchen zu einem einzelnen 
Deckel umgebildet, der mehr oder weniger die folgenden Paare bedeckt; das 
zweite Pleopodenpaar fehlt dem Weibchen; die Uropoden fast endständig, oit 
zweiästig, griffelförmig; freilebende Formen. 

Die Klassifikation dieser Unterordnung ist kürzlich von Hansen (1905) 
revidiert worden, der ein Schema vorgeschlagen hat, welches auf der Struktur 
der Pleopoden bei den verschiedenen Formen innerhalb der Unterordnung 
basiert. Das Resultat von Hansen’s Arbeit ist die Zahl der Familien bei 
den Asellota auf drei zu reduzieren und, da seine Klassifikation auf gesunden 
morphologischen Prinzipien basiert, so folge ich hier derselben. Nur eine der 
Unterordnungen, die Parasellidae, enthält Repräsentanten, die ihrem Vor- 
kommen nach echt pelagisch sind. 


Familie Parasellidae, Hansen 1903. 


Charaktere: Das erste Pleopodenpaar ist beim Männchen groß, die 
Sympoden miteinander verwachsen, zusammen länger als breit, mit konkavem 
Seitenrand; die unbeweglichen Äste viel kürzer als die Sympoden. Die Anhänge 
desselben Paares beim Weibchen vollständig verwachsen, ein sehr großes 
Operculum ohne Naht oder Randborsten bildend. Beim Weibchen bedeckt 
dieses Paar vollständig die folgenden Pleopodenpaare; beim Männchen reicht 
es über den unteren Rand des folgenden Paares, dessen Seitenteile gewöhnlich 
vollständig vom zweiten Paare bedeckt sind. 

Das zweite Paar beim Männchen groß; der größere Teil der Sympoden 
ist nach außen gelegen und mit dem ersten Paare verbunden. Äste an der 
hinteren Hälfte des Innenrandes des Sympoden befestigt; der Endopodit scharf 
geknickt, sein Endglied dünn, eine innere Höhlung enthaltend und nach hinten 
in eine Spitze verlängert; Exopodit sehr kurz, vielmals kürzer als der Endo- 
podit, zweigliedrig, schmal, hakenförmig, ohne Borsten. 

Drittes Paar bei beiden Geschlechtern mit Exopoditen von mäßiger Größe, 
berühren einander nicht in der Mittellinie, gewöhnlich vollständig beim Weib- 
chen vom ersten Paare, beim Männchen von den ersten beiden Paaren be- 
deckt; nur beim Männchen einer einzigen Form ist ihr äußerer Teil unbedeckt. 


VI 186 W. M. Tattersall. 


Das fünfte Paar mit nur einem Ast, aller Wahrscheinlichkeit nach dem 
Exopodit. 

Nur ein Genus, Munnopsis, enthält Spezies, die ihrem Vorkommen nach 
pelagisch sind. 


Genus Munnopsis, M. Sars. 


Munnopsis. M. Sars 1860; 
Hansen 1895; 

a G. O. Sars 1899; 
. Walker 1903; 
Tattersall 1905. 

Charaktere: Vorderer Teil des Mesosoma breiter als oder so breit wie 
der hintere Teil. Kopf etwas groß, an jeder Seite für Insertion der Antennen 
tief eingeschnitten, Stirnteil sich verschmälernd verlängert. Schwanzsegment 
verhältnismäßig groß und oval. Erste Antennen mit verbreitertem Basalglied, 
Geißel vielgliedrig und länger beim Männchen als beim Weibchen. Zweite 
Antennen mit Geißel, deren zwei Endglieder stark verlängert sind. Mandibel 
mit mehr oder weniger gezähnter Schneide, Kaufläche fehlt oder wohl ent- 
wickelt oder durch einen kräftigen gesägten Dorn ersetzt, Taster wohl ent- 
wickelt mit blattförmigem und gekrümmtem Endglied. Maxillipeden ausge- 
sprochen blattförmig, das drittletzte Glied des Tasters bisweilen in eine Spitze 
verlängert, bisweilen abgerundet. Die ersten beiden Beinpaare von wesentlich 
gleicher Struktur, obgleich von verschiedener Größe. Die beiden folgenden 
Beinpaare sehr dünn und mit drei kurzen und dicken Basalgliedern verlängert. 
Schwimmbeine von gleichartiger Struktur und ziemlich dünn, Carpopodit und 
Propodit blattförmig und dicht mit Fiederborsten befranst, Dactylopodit vor- 
handen oder fehlend. Operculum beim Weibchen in Form eines Schiffes, 
beim Mänrchen in gewöhnlicher Weise umgebildet. Fingerförmiger Fortsatz 
der Kopulationsorgane, in eine lange, dünne Borste endigend. Uropoden 
einfach, fadenförmig, zweigliedrig. 

Die Definition dieser Gattung von Sars habe ich geändert, um die 
beiden pelagischen Arten, die unten beschrieben sind, hier mit einzuschließen. 
Sars hat selbst bemerkt, daß die Art M. longicornis Hansen sich merklich 
von der typischen Art in der Struktur der Mandibeln unterscheidet, und Walker 
und ich haben bei Beschreibung der Arten M. murrayi resp. M. ocea- 
nica weitere Unterschiede von der typischen Art in der Struktur der Schwimm- 
beine und Mandibeln notiert. 

Wie ich bezeichnet habe (Tattersall 1905), lassen sich die Arten der 
Gattung in die drei folgenden Gruppen bringen, die auf der Struktur der Man- 
dibeln und der Schwimmbeine basieren: 

1. Mandibel mit leicht gezähnter Schneide; ohne Kauplatte oder borsten- 

tragendem Anhang; Schwimmbeine ohne Dactylopodit. 
M. typica G. O. Sars. 


Die nordischen Isopoden. VI 187 


2. Mandibel mit kräftig gezähnter Schneide; Kauplatte durch einen kräftig 
gesägten Dorn ersetzt; ein borstentragender Anhang vorhanden; 
Schwimmbeine ohne Dactylopodit. M. longicornis Hansen. 

M. oceanica Tattersall. 

3. Mandibel mit kräftig gezähnter Schneide; borstentragender Anhang 
und breite Kauplatte vorhanden. Schwimmbeine mit deutlichem Dac- 
tylopodit versehen. M. murrayi Walker. 

Diese drei Gruppen müssen entweder Gattungen gleichwertig betrachtet 

und für die beiden letzten Gruppen neue Genera gebildet werden oder die 
Definition der Gattung, wie sie von Sars gegeben ist, muß erweitert werden, 
damit sie die beiden letzten Gruppen umfasse. Ich habe das letztere vor- 
gezogen als das ratsamere bei dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse 
der Gruppe, obgleich weitere Entdeckungen wahrscheinlich das erstere unver- 
meidlich machen werden. Was die Gattungscharaktere feststellt oder nicht, 
muß immer eine Sache der persönlichen Anschauung sein, die ganz von dem 
persönlichen Gefühl des Forschers abhängt. 

Bestimmungstabelle über die nordischen, pelagischen Arten von 

Munnopsis: 

1. Körper dreimal so lang wie breit; vorderer Teil des Mesosoma etwas 
breiter als der hintere; Mandibel mit einem kräftigen gesägten Dorn 
an Stelle der Kaufläche; vorletztes Glied der Maxillipeden stark ver- 
längert; Schwimmbeine ohne Dactylopodit; Uropoden ungefähr ein Viertel 
der Körperlänge. M. oceanica Tattersall. 

2. Körper zwei und einhalbmal so lang wie breit; vorderer Teil des Meso- 

soma so breit wie der hintere; Mandibel mit sehr stark entwickelter Kaufläche; 

vorletztes Glied der Maxillipeden nicht verlängert; Schwimmbeine mit deut- 

lichem Dactylopodit; Uropoden klein, weniger als ein Zehntel der Körperlänge. 
M. ınurrayi Walker. 


Munnopsis oceanica Tattersall 1905. 
(Fig. 1-7.) 


Körper (Fig. 1) kompakt, mehr wie bei M. typica, vorderer Teil nur 
etwas breiter als der hintere, ungefähr dreimal so lang wie breit. 

Kopf klein, tief an jeder Seite für die Aufnahme der Antennen aus- 
gebuchtet, Stirn sehr schwach gebogen. 

Die ersten vier Segmente des Mesosoma klein und kompakt, Seitenteile 
unbewehrt, Epimeren sehr klein; die letzten drei Segmente des Mesosoma 
zusammen so lang wie der vordere Teil des Körpers; das fünfte Segment etwas 
über das vorhergehende übergreifend, seine Seitenteile schmal und sich ein 
Stück nach hinten ausdehnend, mit einigen wenigen starken Borsten bewehrt; 
die Seitenteile des sechsten Segmentes etwas nach hinten verlängert und 
ebenfalls einige Borsten tragend. 


W. M. Tattersall. 


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Fig. 6. 


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Männchen. Rückenansicht. 


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Fig. 1. 


Die nordischen Isopoden. VI 189 


Schwanzsegment ungefähr ein Drittel so lang wie der Körper und 
so lang wie die drei letzten Segmente des Mesosoma zusammen, in der Gestalt 
genau oval, die Spitze stumpf verlängert. 

Erste Antennen (Fig. 2) mit etwas verdicktem Basalglied, die innere 
Ecke nur leicht verlängert, Geißel sehr lang und aus zahlreichen Gliedern zu- 
sammengesetzt, von denen jedes lange dünne Borsten trägt, die gegen das Ende 
hin an Zahl zunehmen. 

Mandibeln (Fig. 3) mit zweiteiliger Schneide, jeder Teil stark gezähnt: 
unter der Schneide befindet sich ein kleiner Vorsprung, der an seiner Ecke 
mehrere kräftige gezähnte dornartige Borsten trägt; unter diesem Vorsprung 
wieder, und in einer Stellung, die der Kaufläche der anderen Munnopsiden 
entspricht, befindet sich ein sehr kräftiger Dorn, der an einer Seite leicht ge- 
zähnt ist. Taster wohl entwickelt, dreigliedrig; letzies Glied etwas verbreitert, 
mit Borsten an einer Seite. 

Maxillen von normaler Struktur, aber mit verstreut stehenden Borsten 
sowohl auf dem Gliede selbst wie an den Spitzen der Anhänge. 

Maxillipeden (Fig. 4) mit verdicktem drittletzten Gliede, das abge- 
rundet ist statt zugespitzt wie bei M. typica, nur wenige Borsten tragend; 
vorletztes Glied sehr scharf und kräftig, an seiner inneren Ecke zu einem mit 
Borsten versehenen Anhang verlängert, Kauteil mit vier Sinneskörpern an der 
Innenseite, die Spitze mit Borsten gesäumt. Ein kleiner Anhang an der unteren 
Ecke des Kauteils ist vorhanden, wie bei M. murrayi. Epignath scharf zu- 
gespitzt. 

Erstes Cormopodenpaar (Fig. 5) etwas dünn, Carpopodit breiter 
und länger als der Propodit, der ziemlich schlank ist, Dactylopodit sehr kurz. 
Verglichen mit den entsprechenden Gliedern bei M. typica, sind Propodit 
und Carpopodit verhältnismäßig länger und der Ischiopodit kürzer. 


Schwimmbeine (Fig. 6) mit großem und nach einer Seite verbreitertem 
Carpopodit, die andere Seite ist nur schwach gekrümmt, Propodit ungefähr halb 
so lang wie Carpopodit und oval im Umriß; beide Glieder mit sehr langen 
gefiederten Borsten befranst, Dactylopodit fehlt. 


Pleopoden normal; Operculum beim Männchen wie bei M. typica. 

Uropoden (Fig.7) lang und dünn, ungefähr ein Viertel der ganzen Körper- 
länge, zweigliedrig, das erste Glied klein, mit vorstehendem Enddorn an der 
Innenecke; Endglied dreimal bis dreieinhalbmal so lang wie das Basalglied. 

Länge 7 mm. 

Farbe schwarz. 

Verbreitung: Westküste von Irland, 750—1150 Faden (Tattersall) 
(= 1370— 2003 m), Warmer Bezirk des Faeroerkanals. 600 Faden (Scott) 
(= 1097 m). 


VI 190 W. M. Tattersall. 


Munnopsis murrayi A. O. Walker. 
(Fig. 8-14.) 
M. murrayi A. O. Walker 1903. 
M. murrayi Tattersall 1905. 


Vorderer Teil des Körpers (Fig. 8) nicht breiter als der hintere und 
von ungefähr derselben Länge. 

Kopf mit dreieckigem Vorsprung, auf dem ein Höcker steht, hinter den 
Basalgliedern der ersten Antennen; bei letzteren ist das letzte Glied des Stammes 
mehr als zweimal so lang wie das vorletzte. 

Mandibeln (Fig. 10) mit einer vorragenden Kaufläche und mit geteilter 
Schneide; Taster sehr groß und vorragend, mit flachem Endgliede. 

Maxillipeden (Fig. 11) mit einem vorspringenden Anhange am äußeren 
Rande der inneren Platten; Taster mit großem und gerundetem vierten Gliede. 

Erstes Körper(Mesosoma)segment etwas breiter als eines der 
drei folgenden, Coxalplatten ziemlich groß, nach hinten sich verbreiternd, so 
daß sie die Enden der Segmente verbergen. Das erste Segment des Metasoma 
mit einem großen ovalen Höcker an jeder Seite des Mittelspaltes; die beiden 
folgenden Segmente sich allmählich verbreiternd und mit einer Querteilung ver- 
sehen; das letzte hat auch eine diagonale Einsenkung quer über jede Hinter- 
ecke. Alle Segmente sind runzlig. 

Erstes Glied des ersten Brustbeinpaares zweimal so lang und halb 
so breit als bei den drei folgenden Paaren. 

Die Schwimmfüße (Fig. 12—12a) haben das vierte Glied stark nach 
hinten erweitert und es ist mehr als zweimal so groß als das fünfte Glied, das 
mit einem kleinen Dactylopodit versehen ist. 

Telson herzförmig mit stumpfem Kiel; die Ränder sind glatt. 

Uropoden (Fig. 14) klein und dünn, zweigliedrig, das zweite Glied ist 
dreimal so lang als das erste. 

Länge 7 mm. 

Farbe schwarz. 

Verbreitung: Westküste von Irland, 920—1710 Faden (Walker) (= 1680 
bis 3127 m), 350—1150 Faden (Tattersall) (= 640—2103 m). 


Die nordischen Isopoden. VI 191 


Fig. 9. 


Fig. 12. Fig. 12a. 


Munnopsis murrayi. A. O. Walker. 


Fig. 8. Männchen vom Rücken. Nach Walker. 

» 9. Unterlippe. Nach Walker. 

„ 10. Mandibel. Nach Tattersall. 

„ 11. Maxilliped. Nach Walker. 

„ 12. Erstes Brustbein. Nach Walker. 

= 122: P r Das Ende des fünften Gliedes Nach Walker: 
mit dem Dactylopodit. 

„ 13. Das Ende des Operculums. Nach Walker. 

»„ 14. Uropod. Nach Walker. 


Unterordnung Flabellifera, G. ©. Sars. 


Flabellifera G. O. Sars 1882. 
„ n 1899. 
n Richardson 1905. 


Charaktere: Abdominalsegmente frei oder mehr oder weniger verschmol- 
zen; Schaft der zweiten Antennen gewöhnlich aus fünf, selten aus sechs Gliedern 
bestehend; Mundteile oft zum Saugen eingerichtet; Coxopoditen der Brustbeine 
mehr oder weniger zu Hüftplatten erweitert, teilweise oder vollständig mit dem 
Körper verschmolzen; erstes Paar der Pleopoden in beiden Geschlechtern 
ähnlich, zweites Paar beim Weibchen vorhanden; Uropoden seitlich, gewöhn- 
lich zweiästig, blattförmig, einen Schwanzfächer bildend, der gewöhnlich zum 
Schwimmen eingerichtet ist. Drei Familien: Gnathiidae, Cirolanidae und 
Aegidae, umfassen Formen, die mehr oder weniger pelagisches Vorkommen 
haben. 

Die folgende Bestimmungstabelle dient zur Unterscheidung der Familien. 

I. Erwachsene mit nur sechs Brustbeinpaaren. Gnathüdae. 
Il. MH „ sieben Brustbeinpaaren 
a) Maxillipeden mit freiem Taster, die Ränder der letzten beiden Glieder 
mit Borsten und nie mit Haken versehen. Cirolanidae. 
b) Maxillipeden und Taster, der den Conus umfaßt, welcher durch die 
Endteile der Mundorgane gebildet wird; der innere obere Rand und 
der Apex des Tasters niemals borstentragend und gewöhnlich mit 
gekrümmten Haken versehen. Aegidae. 


Familie Gnathiidae. 


Gnathiidae G. ©. Sars 1899. 
n Richardson 1905. 


Charaktere: Körper des Männchens und Weibchens von sehr verschie- 
denem Aussehen, bei ersterem abgeflacht und vorn erweitert, bei letzterem 
mehr oder weniger spindelförmig; Körper der unreifen Tiere demjenigen des Weib- 
chens ähnlich. Kopf des Männchens sehr groß im Vergleich zu dem des 
Weibchens und der Larve. Mesosoma scheinbar aus nur fünf Segmenten zu- 
sammengesetzt, obgleich ein rudimentäres vorderes und hinteres Segment 
unterschieden werden kann. Metasoma sich plötzlich zu einer geringeren Breite 
als der des Mesosoma verschmälernd, aus sechs Segmenten zusammengesetzt, das 
letzte dreieckig nach hinten verlängert und mit den Uropoden einen normalen 
Schwanzfächer bildend. Die beiden Antennenpaare verhältnismäßig kurz 


Die nordischen Isopoden. VI 193 


und von gleicher Struktur bei beiden Geschlechtern, dicht beieinander an den 
äußeren Ecken des Kopfes entspringend. Mundteile bei den Erwachsenen 
stark reduziert, beim Männchen aus einem Paar frei nach vorn ragenden Man- 
dibeln und einem Paar von teilweise modifizierten Maxillipeden bestehend; 
beim Weibchen sind nur die letzteren Anhänge vorhanden. Bei den Larven 
sind die Mundteile in normaler Zahl vorhanden und dicht zusammengedrängt, 
um einen Apparat zum Einstechen und Saugen zu bilden. Erstes Paar der 
Brustbeine beim Männchen klappenartig sich über die untere Seite des Kopfes 
wölbend; beim Weibchen viel kleiner und deutlicher segmentiert; bei der Larve 
beinförmig und in einen starken Haken endigend. Das siebente Cormopoden- 
paar fehlt. Pleopoden von gleicher Struktur, als Schwimmfüße im Larven- 
stadium, als Kiemen bei den Erwachsenen. Keine echten Brutlamellen vor- 
handen; die Eier durchlaufen ihre Entwicklung in der erweiterten Körperhöhle 
des Weibchens. 

Diese Familie ist im nordischen Gebiete durch zwei Genera vertreten, 
die folgendermaßen unterschieden werden können: 

1. Augen vorhanden: Gnathia Leach. 
2. Augen fehlen: Caecognathia Dollfuß. 

Diese beiden Genera sind nur pelagisch in ihren ganz jungen Stadien, 
sofort nach Verlassen des Eies. Nach einem kurzen freischwimmenden Leben 
heften sie sich als Ectoparasiten an Fische an und sind dann als Praniza- 
larven bekannt. Später werden sie von ihrem Wirte, dem Fisch, entfernt, 
sinken zu Boden und machen die Metamorphose zum Erwachsenen durch. 
Es sind zusammen ungefähr 20 Arten von erwachsenen Gnathia und eine 
Art von Caecognathia aus dem nordischen Gebiete bekannt, aber da die ver- 
schiedenen Arten im erwachsenen Stadium Bodenformen sind, würde es nicht 
am Platze sein, genaue Diagnosen aller bekannten Genera und Arten in einem 
sich mit Planktonorganismen beschäftigenden Werke aufzustellen. Leider ist 
nichts positives über die Larven der meisten Arten bekannt. Nur von zwei 
Arten, Gnathia maxillaris (Mont) und Gnathia oxyuraea Lilljeborg, 
sind die Larvenstadien abgebildet, und bei diesen beiden Formen sind die 
Larven einander so ähnlich, daß es in der Praxis unmöglich ist, sie spezifisch 
zu trennen; so schwierig ist es, Unterschiede von diagnostischem Charakter 
zu finden. Daher scheint es mir am ratsamsten, bei dem jetzigen Stande 
unserer Kenntnisse dieser Gruppe kurz die Charakteristika jedes Larvenstadiums 
zu notieren und Abbildungen der Stadien solcher Arten zu geben, die schon 
bekannt sind, ohne eine Trennung der Larven nach Arten zu versuchen. 


Freischwimmende Larve. 


Die Jungen werden vom Körper der Mutter frei als — wie man sie nennen 
kann — normal segmentierte Larven. Die Larve hat alle Körpersegmente voll- 
ständig ausgebildet und scharf von einander abgetrennt. Der Kopf ist ziemlich 
groß und von dreieckiger Form, die Augen sind, wenn vorhanden, seitlich gestellt. 
Das Metasoma ist schmäler als das Mesosoma, die Segmente sind in der 


VI 194 W. M. Tattersall. 


Größe ungefähr gleich. Die Mundteile sind in der normalen Anzahl vorhanden 
und so eingerichtet, daß sie einen rostrumartigen Conus bilden, der nach vorn 
vorsteht, und stark griffelförmig ist. Länge I mm. 


Fig. 15. 


Gnathia maxillaris (Montagu). 


Fig. 15. Normalsegmentierte 
Larve 


F nach 
„ 16. Pranizalarve Smith 
„ 17. Segmentierte Rie- | i 
senlarve 


Praniza-Larve. 


Die normal segmentierten Larven 
heften sich an Fischen fest und nehmen 
die Form an, die als Pranizalarve be- 
kannt ist. Diese Larve unterscheidet sich 
von dem freischwimmenden Stadium nur darin, daß das dritte, vierte und fünfte 
Segment des Mesosoma zu einem langen spindelförmigen Segment verwachsen 
ist. Die Mundteile und andere Anhänge sind im wesentlichen dieselben in 
den beiden Formen der Larven. Länge 1—8 mn. 


Segmentierte Riesenlarve. 


Die Pranizalarve verläßt normalerweise ihren Wirt, fällt zu Boden und 
macht eine Metamorphose zu dem Stadium der Erwachsenen durch. Aber 
Smith (Mitteil. d. zool. Stat. Neapel, Bd. 16, S. 469) erwähnt eine Larve, die 
er segmentierte Riesenlarve nennt, und welche sich von der normal segmen- 


Die nordischen Isopoden. VI 195 


tierten Larve nur darin unterscheidet, daß sie viel größer ist. Sie erreicht 4mm 
Länge gegen I mm der normal segmentierten Larve. Smith nimmt an, dab 
diejenigen Pranizalarven, die aus irgend einer Ursache ihren Wirt zu einer Zeit 
verlassen haben, da sie nicht die endgültige Metamorphose zum erwachsenen 
Tiere durchmachen können, zu segmentierten Riesenlarven werden, sich an 
einen neuen Wirt anheften und ihre normale Lebensgeschichte noch einmal 
durchlaufen müssen. 


Gnathia maxillaris (Montagu). 


(Fig. 15—17.) 
Gnathia maxillaris Bate and Westwood 1868. 
m n Smith 1903. 
» „ Norman 1906. 


Die Larven dieser Art sind von Smith 1903 abgebildet worden und die 
folgenden Figuren sind Reproduktionen der seinigen. 

Die normal segmentierte Larve und das junge Pranizastadium fängt 
man häufig während der Nacht mit Oberflächennetzen in flachem Wasser. 
Die voll erwachsene Praniza ist parasitisch auf der Haut von Fischen gefunden 
worden. 


Verbreitung: Küsten der Britischen Inseln, Atlantische Küste Frank- 
reichs, Mittelmeer, in flachem Wasser bis zu 50 Faden (92 m). 


Gnathia oxyuraea (Lilljeborg). 
(Nach Sars.) 

Fig. 18. Normal segmentierte Larve. 

„ 19. Pranizalarve von oben. 

20: ” Seitenansicht. 


Nord. Plankton. 


VI 196 


Fig. 21. 
22. 
23; 
24. 
25. 
26. 


Fig. 28. 


Pranizalarve, Kopf von unten \ 


W. M. Tattersall. 


Gnathia Oxyuraea (Lilljeborg). 
Fig. 27. Pranizalarve, 1. Cormopod 


Erste Antenne 
Mandibeln 
Erste Maxille 
Zweite Maxille 
Maxillarfuß 


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"SIES DEN 


28. 
29. 
S0. 
3l. 


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2» = 

6. » 

Pleopod 
Uropoden u. Telson 


| 


SIES IPeEN 


Die nordischen Isopoden. VI 197 


Gnathia oxyuraea (Lilljeborg). 
(Fig. 18-31.) 

Anceus oxyuraea Lilljeborg 1852. 
Praniza coerulata Lilljeborg 1852. 
Anceus Edwardii Bate and Westwood 1868. 
Gnathia maxillaris G. ©. Sars 1899, 

5 5 Tattersall 1905. 

5 oxyuraea Norman 1906. 


Sars (loc. cit.) hat die beiden Larvenstadien dieser Art abgebildet, aber 
sie zeigen sehr geringe Unterschiede’gegen dieselben Stadien von G. maxillaris. 

Verbreitung: Küsten von Norwegen und Schweden und der Britischen 
Inseln, in flachem Wasser bis zu Tiefen von 300 Faden (549 m). 


Caecognathia stygia (Sars). 


Anceus stygius, Sars 1886. 
Caecognathia stygia? Tattersall 1905. 

Außer daß die Augen fehlen, unterscheidet sich das Pranizastadium 
dieser Art nicht wesentlich von dem oben erwähnten. 

Verbreitung: Arktisches Meer; Westküste von Irland, in 199 Faden (364 m) 
So viel ich weiß, ist kein Larvenstadium einer anderen Art von Gnathia er- 
wähnt oder beschrieben. 

Gn. dentata ist im erwachsenen Stadium von den Küsten Norwegens 
bekannt aus flachem Wasser von 20—50 Faden (37—91 m). 

Die übrigen Arten von Gnathia aus dem nordischen Gebiete sind von 
Hesse in seiner Monographie beschrieben und sind bisher nur von der Nord- 
küste Frankreichs bekannt. Es ist möglich, daß viele von ihnen sich als 
Synonyme der einen oder anderen oben erwähnten Spezies herausstellen werden. 
Für die ganze Familie ist eine Revision sehr nötig. 


Familie Aegidae. 

Charaktere: Körper mehr oder weniger breit, niedergedrückt, die dorsale 
Oberfläche gleichmäßig gewölbt und sehr glatt. Kopf verhältnismäßig klein, 
Stirn nicht über die Basis der Antennen verlängert. Segmente des Meso- 
soma wohl ausgebildet, alle mit Ausnahme des ersten, mit deutlichen Hüft- 
platten, die seitlich mit ihm fest verbunden sind. Metasoma aus sechs 
deutlichen Segmenten zusammengesetzt. Augen, wenn vorhanden, groß. An- 
tennen seitlich gerichtet, das erste Paar kürzer als das zweite, und dicht bei 
einander vorn entspringend, beide Paare mit einer deutlich abgegrenzten viel- 
gliedrigen Geißel versehen. Mundteile von ziemlich anormaler Struktur, zum 
Durchbohren und Zerreißen der Haut anderer Tiere umgebildet. Mandibeln 

*13 


VI 198 W.M. Tattersall. 


mit der Nebenplatte sehr oft sichtbar, Taster mit keinem verdickten Gliede. 
Erste Maxille nur mit einem dünnen Kauteil, an der Spitze mit kurzen Dornen. 
Zweite Maxille breit, in zwei ungleich große Anhänge endend, die mit rück- 
wärts gebogenen Zähnen bewaffnet sind. 

Maxiliipeden mit dem Taster umfassen den Conus, der durch die End- 
teile der Mundorgane gebildet wird; der Taster ist gewöhnlich aus den fünf 
Gliedern zusammengesetzt, bisweilen aus zwei Gliedern, von denen das letzte 
mit stark rückwärts gebogenen Zähnen bewaffnet ist, der innere und obere 
Rand sowie die Spitze tragen nie Borsten. 

Die ersten drei Cormopodenpaare sind kurz und dick, zum Greifen, in 
einen stark gekrümmten hakenartigen Dactylopodit endend, die vier hinteren 
Paare sind dünner und zum Gehen geeignet. 

Die Pleopoden mit großen Aesten, blattförmig, am Rande beborstet und 
teils als Kiemen, teils als Gehwerkzeuge dienend. 

Uropoden seitlich unter dem letzten Segment des Metasoma angeheitet, 
entweder zwei- oder einästig. Nur eine Gattung, Xenuraega, ist pelagisch. 


Gattung Xenuraega, Tattersall. 


Xenuraega, Tattersall 1909. 


Körper niedergedrückt, Kopf sehr klein, Metasoma deutlich schmäler als 
das Mesosoma. Augen fehlen. Erste Antennen mit dreigliedrigem Schaft. 
Zweite Antennen mit fünfgliedrigem Schaft, die Geißel stark verlängert und 
vielgliedrig. 

Propodit der ersten drei Cormopodenpaare glatt, zylindrisch, nicht ver- 
breitert; Dactylopodit außerordentlich kräftig, hakenförmig, scharf in der Mitte 
gekrümmt und in eine geschwärzte, sehr scharfe Spitze endend. 

Die letzten vier Cormopodenpaare mäßig dünn, allmählich an Länge zu- 
nehmend, der Ischiopodit am Ende mit einem Vorsprung; Dactylopodit haken- 
förmig. 

Pleopoden durchgehend aus einem Paar breiter Blätter bestehend, deren 
Rand ringsherum mit Borsten besetzt ist. 

Telson sehr klein, die Pleopoden ganz unbedeckt lassend, von zungen- 
förmiger Gestalt, unbeborstet. 

Uropoden einästig, aus einem kurzen Basalglied bestehend, das bauchwärts 
vom Telson gegliedert ist, und einer terminalen, sehr langen, stark stacheligen 
Borste, die mit zahlreichen feingegliederten Borsten versehen ist. 

In seinem vorderen Teile gleicht dieses bemerkenswerte Genus dem 
Genus Syscenus, Harger; aber die Form des Telsons, die unbedeckten Pleo- 
poden und die einzig dastehende und ziemlich abweichende Form der Uro- 
poden trennt sie sofort von allen bekanntem Gliedern, nicht nur der Familie 
Aegidae, sondern auch der ganzen Unterordnung der Flabelliiera. 


Die nordischen Isopoden. VI 199 


Xenuraega ptilocera Tattersall. 
(Fig. 32—36.) 
Xen. ptilocera, Tattersall 1909. 

Körper ziemlich dünn und leicht niedergedrückt, ungefähr viermal so lang 
wie die größte Breite des Mesosoma beträgt; Kopf ziemlich klein und leicht 
dreieckig, viel schmäler als das erste Segment des Mesosoma; Metasoma wenig 
mehr als ein Drittel der ganzen Körperlänge, viel schmäler als das Mesosoma, 
die Segmente gegen das Körperende allmählich sich verjüngend. Erstes Seg- 
ment des Mesosoma größer als irgend eines der folgenden, die übrigen mehr 
oder weniger gleich lang, aber die beiden letzten schmäler als irgend ein vor- 
hergehendes; Hüftplatten an allen Segmenten wohl entwickelt, die des ersten 
Segmentes deutlich mit diesem Segment vorn verschmolzen, die weiteren 
aber frei. 

Metasoma mit wohl entwickelten Epimeralplatten, nach hinten leicht ver- 
längert, der Hinterrand breit ausgerandet. Augen fehlen. 

Erste Antennen länger als der Kopf und das erste Segment des Mesosoma 
zusammen; Schaft dreigliedrig, das letzte Glied das längste; Geißel etwas länger 
als der Schaft und aus acht Gliedern zusammengesetzt. 

Zweite Antennen länger als der Körper und sehr dünn; Schaft fünfgliedrig, 
das letzte Glied am längsten; Geißel aus mehr als 70 Gliedern bestehend; die 
beiden letzten Glieder des Schaftes und die proximale Hälfte der Geißel durch 
sehr lange und zarte zerstreut stehende zahlreiche Fiederborsten verziert. 

Die ersten drei Cormopodenpaare verhältnismäßig kurz und sehr kräftig 
und stark, unbewehrt; Carpopodit ganz klein; Propodit zylindrisch, nicht ver- 
breitert; Dactylopodit merkwürdig kräftig, hakig, scharf in der Mitte gekrümmt, 
Spitze sehr scharf und schwarz gefärbt. Viertes Cormopodenpaar ziemlich 
dünn; Ischiopodit an der Außenseite mit einem hornartigen Endanhange, der 
sich fast bis in die Mitte des Meropoditen erstreckt und mit vier kräftigen 
Dornen bewaffnet ist; ein ähnlicher Dorn steht an der inneren Ecke am Ende 
des Gliedes; Meropodit länger und kräftiger als der Carpopodit, am Ende mit 
zwei resp. einem Dorn am äußeren resp. inneren Rande; Carpopodit mit zwei 
kleinen Dornen an der inneren Ecke und zwei größeren Dornen an der Innen- 
seite am Ende des Gliedes; Propodit lang und schmal, so lang wie Carpo- 
podit und Meropodit zusammen, mit vier kleinen Dornen an der Innenseite 
bewaffnet; Dactylopodit ziemlich kräftig und leicht gekrümmt; an der Innenseite 
des Ischiopodit, des Meropodit und des Carpopodit stehen einige wenige lange, 
fein gefiederte Borsten, ähnlich denen an der zweiten Antenne. 

Fünftes bis siebentes Cormopodenpaar gleicht dem vierten im Bau, aber 
länger werdend, so daß das siebente Paar beträchtlich über das Telson heraus- 
ragt und ungefähr bis zu der Höhe des Hinterrandes der Pleopoden reicht; 
beim fünften Cormopodenpaar ist der Propodit wenig kürzer als der Meropodit und 
Carpopodit zusammen und der letztere länger als der erstere; beim sechsten Cor- 
mopodenpaar ist der Carpopodit anderthalbmal so lang wie der Meropodit und 
nur ein siebentel kürzer als der Propodit; beim siebenten Cormopodenpaar ist der 


W.M. Tattersall. 


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I 


Arne 


Fig. 36. 


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Xenuraega ptilocera, Tattersall. 


Fig. 32. Dorsalansicht des ganzen Tieres. 

„ 33. Schaft der ersten Antenne. | 

NE SA: = „ zweiten Antenne Nach Tattersall. 
„ 35. Erster Cormopod | 

„ 36. Vierter r 


Die nordischen Isopoden. VI 201 


Carpopodit nur wenig kürzer als der Propodit und noch anderthalbmal so lang 
wie der Meropodit. 

Die Pleopoden sind vom Telson vollständig unbedeckt, die Lamellen aller 
fünf Beinpaare fast oval von Gestalt und alle an beiden Rändern borsten- 
tragend, mit Einschluß der inneren Lamellen des ersten Beinpaares. 

Das Telson ist ganz klein, wenig mehr als zweimal so lang wie das 
letzte Segment des Metasoma, und ungefähr so breit an seiner Basis wie lang, 
von Gestalt zungenförmig, an der Spitze abgeschnitten, seine Ränder plötzlich 
verschmälert in ungefähr ein drittel der Länge des ganzen unbewehrten Telson. 

Uropoden einästig, aus einem einzigen Basalglied bestehend, das ventral 
vom Telson eingelenkt ist, und ungefähr zwei drittel so lang wie das letztere, 
und aus je einer sehr starken und sehr langen, steifen, dornartigen Endborste 
bestehend, die in den letzten drei vierteln ihrer Länge mit zahlreichen langen 
feinen Fiederborsten verziert ist. 


Länge des einzig bekannten Exemplares 18 mm vom Kopf bis zur Spitze 
des Telson, 29 mm vom Kopf bis zur Spitze der Uropoden; zweite Antennen 
22 mm lang. 

Verbreitung: 36° 18°’ n. Br, 23053‘ w. Lge. 400 Faden (= 732 m). 

Diese Art habe ich in die gegenwärtige Arbeit einbezogen, obgleich sie 
bis jetzt in dem hier behandelten Gebiete noch nicht nachgewiesen ist. Da 
es sich aber um eine Tiefenform handelt, so kann sie auch einmal im nor- 
dischen Gebiete gefunden werden, da Tiefenformen gewöhnlich eine weite 
Verbreitung haben. Das Exemplar war wahrscheinlich ein Männchen, aber 
Kopulationsorgane konnten nicht gefunden werden an der inneren Lamelle des 
zweiten Pleopodenpaares. 


Familie Cirolanidae. 


Cirolanidae Hansen 1890. 
a G. O. Sars 1899. 
N Norman 1904. 
R Hansen 19035. 
= Richardson 1905. 


Charaktere: Körper gedrungen und mehr oder weniger halbzylindrisch. 
Hüftplatten an allen Segmenten des Mesosoma mit Ausnahme des ersten 
wohlentwickelt. Metasoma gewöhnlich aus sechs Segmenten bestehend, das 
Endsegment groß, schildförmig, mit den Uropoden einen wohlentwickelten 
Schwanzfächer bildend. Augen klein, seitlich stehend. Antennen an Größe 
verschieden, die ersten klein, die zweiten lang und dünn. Mundwerkzeuge 
nicht zum Saugen, sondern zum Beißen und Kauen gebildet. Labrum groß, 
zwei- bis dreimal so breit wie lang. Cliypeus groß, breit, kurz und dreieckig. 
Mandibeln in ihrer ganzen Länge breit; der hintere Teil, in der richtigen Lage 
gesehen, etwas nach innen gewendet, der Endteil nach innen gerichtet, lang 


VI 202 W.M. Tattersall. 


und breit und zum größten Teile bedeckt; die Beißteile lang, mehr oder 
weniger dreispitzig, die hintere Spitze immer größer als die anderen; die 
lacinia mobilis groß, mit vielen Dornen versehen; die Kaufläche verlängert, 
dreieckig, am vorderen Rande mit dreieckigen Fortsätzen versehen. 

Erstes Maxillenpaar kräftig, die Lacinia des ersten Gliedes an der Spitze 
aufgetrieben und mit drei fiederartigen Fortsätzen versehen; die Lacinia des 
dritten Gliedes an der Spitze breit und mit vielen starken Dornen versehen. 

Zweites Maxillenpaar wohl entwickelt, die Lacinia des zweiten Gliedes 
breit, frei und kurz und mit vielen Borsten versehen; die Laciniae des dritten 
und vierten Gliedes viel länger als breit, der innere Rand mit langen Borsten 
besetzt. 

Die Maxillipeden wohl entwickelt, der Taster frei, die Ränder der Taster- 
glieder mit vielen Borsten besetzt, aber nie mit Haken. 

Alle Beine sind charakteristische Schreitfüße, bisweilen auch dicht mit 
Fiederborsten besetzt zum Schwimmen geeignet; die Dactylopoditen der drei 
vorderen Paare nicht hakenförmig, eine oder zwei kleine Borsten tragend. 

Pleopoden wohl entwickelt und sowohl zum Schwimmen wie zum Ge- 
brauch als Kiemen geeignet. Zweites Paar beim Männchen mit einem dolch- 
artigen Fortsatz an der inneren Seite der Innenplatte versehen. 

Bruttasche aus fünf Paar Lamellen gebildet, die von der Basis der fünf 
ersten Cormopoden entspringen, wozu noch ein kleines Paar kommt, das seinen 
Ursprung von den Epignathen der Maxillipeden nimmt. 

Nur ein Genus, Eurydice, umfaßt Arten, die pelagisch sind. 


Genus Eurydice, Leach. 


Eurydice Hansen 1890. 
en G. O. Sars 1899. 
Rn Norman 1904. 
r Hansen 1905. 
5 Richardson 1905. 


Charaktere: Der Körper gleicht in seinem Äußern der Gattung Cirolana, 
obgleich das Metasoma stärker entwickelt ist; das vorletzte Segment ebenso 
wie die vorhergehenden gebildet, das letzte Segment sehr groß und breit. 
Augen wohl entwickelt, seitlich stehend. Erste Antennen sehr klein, das Basal- 
glied des Schaftes kurz und nach vorn gerade so vorragend, daß es mit den 
folgenden Gliedern einen rechten Winkel bildet. Zweite Antennen dünn, Schaft 
aus vier Gliedern bestehend, von denen das letzte lang ist. Der Anhang am 
zweiten Gliede der Maxillipeden nicht mit Haken versehen. Vorderes Cor- 
mopodenpaar ziemlich kurz und kräftig, die vier folgenden allmählich an Länge 
zunehmend, mit breiten und zusammengedrückten Außengliedern. Alle sechs 
Segmente des Abdomens deutlich. Erstes und zweites Pleopodenpaar von 


Die nordischen Isopoden. VI 203 


fast gleicher Form, das Basalglied wenig breiter als lang, beide Äste fast 
blattförmig, der Hinterrand mit langen Fiederborsten besetzt. Basis der Uro- 
poden nur sehr leicht an der Innenseite rückwärts verlängert und die Arti- 
kulation zwischen der Basis und dem innern Ast kurz. 


Bestimmungstabelle der pelagischen nordischen Arten von Eurydice. 


1. Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes mit vier beweglichen Dörnchen 
bewafinet. 
a) Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes ziemlich tief ausgerandet; 
die beweglichen Dornen groß und zu Paaren an jedem Ende stehend. 
E. spinigera Hansen. 
b) Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes nicht ausgerandet, son- 
dern deutlich konvex; die beweglichen Dörnchen klein und in einiger 

Entfernung von einander stehend. 

l. Kein deutlicher Zahn am Ende des Hinterrandes des Abdominal- 
segmentes; Epimeren des sechsten Thoracalsegmentes mit ziemlich 
langen Fortsätzen. E. pulchra Leach. 

2. Ein deutlicher aber kleiner Zahn an jedem Ende des Hinterrandes 
des Abdominalsegmentes; Epimeren des sechsten Thoracalseg- 
mentes nicht zu Fortsätzen verlängert. E. affinis Hansen. 

2. Hinterrand ‚des letzten Abdominalsegmentes ohne bewegliche Dörnchen. 
a) Keine der Zähnelungen am Hinterrande des letzten Abdominalseg- 
mentes merklich größer als die übrigen. 
1. Letztes Abdominalsegment nur wenig breiter als lang, sein Hinter- 
rand weniger als ein Viertel der Breite des Segmentes. 
E. inermis Hansen. 
2. Letztes Abdominalsegment anderthalbmal so breit wie lang, der 
Hinterrand mehr als ein Drittel der Breite des Segmentes. 
E. rotundicauda Norman. 
b) Eine oder mehrere der äußersten seitlichen Zähnelungen des Hinter- 
randes des letzten Abdominalsegmentes viel größer als die übrigen. 
1. Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes wenigstens halb so 
lang wie die Breite des Segmentes, mit einem vorstehenden Zahn 
an jedem Ende. E. Grimaldii Dollfuß. 
2. Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes beträchtlich weniger 
als halb so lang wie die Breite des Segmentes, mit zwei vor- 
stehenden Zähnen an jedem Ende. 
E. truncata Norman. 


VI 204 W. M. Tattersall. 


Eurydice spinigera, Hansen. 
(Fig. 37—41.) 
E. spinigera Hansen 1890. 
n 5 Norman 1904. 
5 s Hansen 1905. 
5 " Richardson 1905. 
p > Tattersall 1905. 
5 5 Norman and Scott 1906. 

Fortsatz des Clypeus groß, senkrecht von unten gesehen bedeckt er 
die ganze Fläche zwischen den Mandibulartastern. Die ersten Antennen 
reichen kaum bis zum vorderen seitlichen Winkel des Thorax. Schaft ziemlich 
dick, das dritte Glied wenig kürzer als das zweite. Geißel ziemlich kräftig; 
erstes Glied ungefähr zwei ein halbmal so lang wie die Endglieder zusammen, 
mit einer größeren Anzahl von mäßig langen Sinneshaaren versehen; End- 
borsten kurz. 

Das vorletzte Glied des Schaftes der zweiten Antennen kaum halb so lang 
wie das Endglied. 

Epimeren des zweiten Thoracalsegmentes in ziemlich große, längliche 
Fortsätze ausgezogen; nach hinten nehmen die Fortsätze der Epimeren des 
zweiten bis sechsten Segmentes allmählich an Größe zu, so daß die des 
sechsten Segmentes sehr lang sind, beträchtlich länger als bei irgend einer 
anderen Art. Hinterrand der Epimeren des zweiten bis fünften Segmentes 
deutlich konkav über der Basis des Fortsatzes. Selbst der hintere Winkel 


Fig. 40. 


Eurydice spinigera Hansen. 


Fig. 37. Erwachsenes Männchen, Seitenansicht. 

» 38. Kopf des Männchens von der Bauchseite. 

„ 39. Erste Antenne des erwachsenen Männchens. 
»„ 40. Siebenter Cormopod. 

„ 41. Letztes Abdominalsegment und Uropoden. 


Die nordischen Isopoden. v12205 


an der Seite des ersten Segmentes ist zu einem ziemlich großen Fortsatz 
verlängert und der Hinterrand über der Basis ist stark konkav. Die Fortsätze 
am letzten Epimerenpaar sind ziemlich klein. 

Das siebente Cormopodenpaar weniger dünn als bei E. Grimaldii; 
viertes Glied wenig länger als breit und beträchtlich kürzer als das fünfte; 
viertes und fünftes Glied an der Unterfläche mit mehreren Dornen, die mehr 
oder weniger entfernt von dem inneren Rande stehen und mit zahlreichen 
Borsten, die mehr oder weniger entiernt vom Außenrande stehen. 

Das letzte Abdominalsegment hat an der Oberseite ein paar tiefe, winkel- 
förmige, seitlich stehende Eindrücke und einen tiefen halbkreisförmigen mitt- 
leren Eindruck, der quer dicht hinter der Basis steht. Hinterrand ungefähr 
zwei Fünftel so lang wie die Breite des Segmentes, ziemlich tief ausgerandet; 
seitliche Winkel breit gerundet, jeder mit zwei dicht bei einander stehenden 
Dornen, von denen der innere lang ist; die zentrale Partie zwischen den inner- 
sten Dornen ist ausgerundet und mit zahlreichen langen Fiederborsten versehen. 

Uropoden ziemlich groß; Endopoditen reichen, wenn sie parallel mit der 
Achse des Tieres stehen, etwas über das Abdomen hinaus. 

Länge 9 mm. 

Verbreitung: Süd- und Südwestküste Englands, Westküste Irlands, Kanal- 
Inseln und östlicher Teil des Atlantischen Ozeans. Gewöhnlich an der Ober- 
fläche des Meeres, aber gelegentlich auch auf dem Boden gefangen. 


Eurydice pulchra Leach. 


(Fig. 42— 48.) 
E. pulchra Bate and Westwood 1868. 
" n Hansen 1890. 


5 rn G. O. Sars 1899. 

N ; Norman 1904. 

= : Tattersall 1905. 

: R Hansen 1905. 

= > Norman and Scott 1906. 

Fortsatz des Clypeus groß, senkrecht von unten gesehen die ganze Partie 
zwischen den Mandibulartastern bedeckend. 

Erste Antennen in beiden Geschlechtern ziemlich ähnlich, bis zu der 
vorderen Seitenecke des Thorax reichend. Schaft mäßig dick, das dritte 
Glied etwas länger als das zweite. Das erste Glied der Geißel beim Männ- 
chen dick, beträchtlich länger als das dritte Glied des Schaftes, kaum doppelt 
so lang wie die Endglieder der Geißel zusammen und mit einer großen Zahl 
ziemlich kurzer Sinneshaare versehen; beim Weibchen ist das erste Glied der 
Geißel kürzer und dünner, aber etwas länger als das dritte Glied des Schaftes; 
bei beiden Geschlechtern ist das zweite Glied ungefähr so lang wie dick, 
länger als das dritte; Endborsten sehr kurz. 


VI 206 W. M. Tattersall. 


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Fig. 45. 


Eurydice pulchra Leach. 
Fig. 42. Weibchen, Rückenansicht. 


43: 5 Seitenansicht. 

„4. “ Erste Antenne. Nach Sars. 
„a5: 5 Zweite Antenne. 

aß: e Siebenter Cormopod. 

JA: > Bauchansicht des Kopfes vom Weibchen. 


Nach Hansen. 


RAR: > Letztes Abdominalsegment und Uropoden. 


Die nordischen Isopoden. VI 207 


Das vorletzte Glied des Schaftes der zweiten Antennen höchstens halb 
so lang wie das Endglied. 

Epimeren des zweiten bis füniten Brustsegmentes nicht in Fortsätze 
verlängert; die des sechsten Segmentes mit einem mäßig langen Fortsatz; 
Epimeren des siebenten Segmentes mit ziemlich kleinen Fortsätzen. 

Das siebente Cormopodenpaar breiter als bei irgend einer anderen Art. 
Viertes Glied nur ein wenig länger als breit und etwas kürzer als das fünfte; 
diese beiden Glieder an der Unterseite mit einigen Dornen, die ziemlich weit 
vom inneren Rande abstehen und mit einigen Dornen ziemlich nahe am Außen- 
rande. 

Das letzte Abdominalsegment hat an seiner Oberseite einen tiefen, quer- 
stehenden, aber doch nicht breiten Eindruck, dessen Vorderrand stark gekrümmt 
ist, und außerdem ein paar deutliche, seitwärts stehende, unregelmäßige Ein- 
drücke, die mit dem zentral befindlichen nicht verbunden sind. Hinterrand 
des letzten Abdominalsegmentes höchstens ein wenig mehr als ein Drittel so 
lang wie die Breite des Segmentes, ziemlich konvex, fein gezähnt, ohne irgend 
welche deutlichen Zähne am Ende, aber mit zwei Paaren von beweglichen 
Dornen bewehrt; die Dornen jeder Hälfte etwas entfernt voneinander stehend; 
der Hinterrand mit einigen wenigen kurzen Fiederborsten versehen. 

Länge eines erwachsenen Männchens 4,2 mm, eines großen Weibchens 
ohne Marsupium 7 mm. 

Farbe: Körper dorsal mit reichlich verzweigten, dunklen Pigmentsternen 
verziert, die in Querreihen auf den Segmenten stehen und teilweise zusammen- 
fließen. 

Verbreitung: Küste von Norwegen, Schweden, Dänemark, Ostsee, Bri- 
tische Inseln, Holland, Belgien und Atlantische Küste Frankreichs; gewöhnlich 
“in flachem Wasser an der Oberfläche des Meeres. 


Eurydice affinis Hansen. 
(Fig. 49 - 55.) 


E. affinis Hansen 1905. 


Fortsatz des Clypeus von beträchtlicher Größe, senkrecht von unten ge- 
sehen den größten Teil der Partie zwischen den Mandibulartastern bedeckend. 

Erste Antennen reichen kaum bis zum vorderen seitlichen Winkel des 
Thorax. Männchen: Schaft mit etwas verdicktem zweiten Gliede, drittes Glied 
stark verdickt, aber kaum länger als das zweite; Geißel plump; erstes Glied 
dick, etwas verlängert, so lang wie die beiden letzten Glieder des Schaftes 
zusammen und mehr als doppelt so lang wie die vier Endglieder der Geißel, 
mit zahlreichen ziemlich kurzen Sinneshaaren besetzt; zweites Glied dicker 
als lang und länger als das dritte; Endborsten kurz. Weibchen: Schaft von 
normaler mäßiger Dicke; drittes Glied viel länger als das zweite und viel 


VI 208 W.M. Tattersall. 


länger, aber beträchtlich dünner als beim Männchen. Geißel ziemlich dünn; 
erstes Glied beträchtlich kürzer und dünner als beim Männchen, nicht länger 
als das dritte Glied des Schaftes und weniger als doppelt so lang wie die 
folgenden Glieder zusammen, mit ziemlich wenig Sinneshaaren ausgestattet; 
zweites Glied länger als dick. 

Vorletztes Glied des Schaftes der zweiten Antenne ungefähr halb so lang 
wie das letzte. 


N 


Fig. 51. Eie933. 


Eurydice affinis Hansen. (Nach Hansen.) 


Fig. 49. Männchen, Seitenansicht des Thorax und der fünf ersten Abdominalsegmente. 
„ 50. Erste Antenne des Männchens. 

ol > . »  Weibchens. 

„ 592. Siebenter Cormopod. 

„ 593. Letztes Abdominalsegment und Uropoden des Weibchens. 

„ 94. Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes des Weibchens. 

in. Sk RS h 5 5 „ Männchens. 


Epimeren der Thoracalsegmente mit scharfer, hinterer Ecke, wenigstens 
an den hinteren Paaren, aber keines von ihnen in Fortsätze verlängert. 

Siebentes Cormopodenpaar ziemlich breit; viertes Glied etwas länger als 
breit und ziemlich kürzer als das fünfte; diese beiden Glieder auf der Unter- 


Die nordischen Isopoden. VI 209 


seite mit wenigen kräftigen Dornen, die aber in einiger Entiernung von dem 
Innenrande stehen; nahe am Außenrande keine Dornen, aber eine Anzahl von 
Borsten. 

Das letzte Abdominalsegment hat an seiner Oberseite einen ziemlich tiefen 
und ziemlich breiten quergestellten Eindruck, dessen Vorderrand etwas konvex 
ist, während seine Enden deutlich mit ziemlich großen seitlicher stehenden 
Eindrücken verbunden sind; an den inneren Enden dieser Eindrücke finden 
sich solche in der Längsrichtung, die oft bis vorn verlaufen. 

Hinterrand etwas länger als ein Drittel der Breite des Segmentes, an 
jedem Ende durch einen deutlichen, aber kurzen Zahn begrenzt; der Rand ist 
etwas konvex, nicht deutlich gezähnt, mit zwei Paaren beweglicher Dornen 
bewaffnet; diejenigen jeder Hälfte stehen sehr weit von einander entfernt. 

Uropoden ziemlich groß; die Endopoditen reichen beträchtlich über den 
Hinterrand des Abdomens hinaus, wenn sie direkt parallel mit der Achse des 
Tieres stehen. 

Länge eines erwachsenen Männchens 4 mm, eines Weibchens ohne Mar- 
supium 4,2 mm. 

Verbreitung: Nord- und Westküste Frankreichs. 


Eurydice inermis Hansen. 
(Fig. 56-61.) 
E. inermis Hansen 1890. 
= “ Norman 1904. 
5 „ Hansen 1905. 
„ 5 Norman and Scott 1906. 

Fortsatz des Cliypeus sehr klein, senkrecht von unten gesehen, einen 
kleinen Teil der Partie zwischen den Mandibulartastern bedeckend. 

Erste Antennen. Männchen: Die ersten Antennen reichen bis zu der 
vorderen seitlichen Ecke des Thorax. Schaft stark verdickt, besonders die 
beiden Basalglieder. Geißel mäßig kräftig an der Basis, sonst dünn; erstes 
Glied etwas zusammengedrückt und etwas länger als die beiden Endglieder 
des Schaftes zusammen und deutlich mehr als doppelt so lang wie die anderen 
Glieder der Geißel, mit einer ziemlich großen Anzahl mäßig langer Sinneshaare 
besetzt. Zweites Glied doppelt so lang wie das dritte; das vierte Glied endet 
in einige Borsten, von denen eine kräftig und sogar etwas länger als das 
ganze Flagellum ist. Weibchen: Ziemlich dünn, besonders die Geißel, die nicht 
bis zur vorderen Seitenecke des Thorax reicht; Geißel im übrigen ungefähr 
wie beim Männchen, aber mit ziemlich wenig Sinneshaaren und mit kurzen 
Endborsten. 

Vorletztes Glied des Schaftes der zweiten Antennen deutlich mehr als 
halb so lang wie das letzte. 

Hintere Ecken der Epimeren der Thoracalsegmente gleichartig, höchstens 
in außerordentlich kleine Fortsätze verlängert. 


VI 210 W. M. Tattersall. 


Siebentes Cormopodenpaar ziemlich dünn, viertes Glied etwas länger 
als breit und etwas kürzer als das fünfte; diese beiden Glieder an der Unter- 
seite ohne Dornen und fast ohne Borsten, von denen am Rande abgesehen. 

Das letzte Abdominalsegment hat auf seiner Oberseite quergestellt einen 
breiten Eindruck, oft mit Andeutungen von quergestellten seitlichen Eindrücken 
verbunden. Hinterrand sehr kurz, weniger als ein Viertel so lang wie die Breite 
des Segmentes, leicht konvex mit ungefähr neun deutlichen Sägezähnen; keine 
Randdornen; der Hinterrand ohne Fiederborsten, aber mit wenigen sehr kleinen 
Cilien. 

Uropoden gewöhnlich klein bei beiden Geschlechtern; Endopodit, wenn 
parallel mit der Achse des Tieres gerichtet, bei weitem nicht den hinteren 
Rand des Abdomens erreichend. 

Länge eines erwachsenen Männchens 5,6 mm, eines Weibchens mit Mar- 
supium 5,2 mm. 

Verbreitung: Südwestküste Englands, bei den Orkney-Inseln und an der 
Westküste Frankreichs. 


Fig. 61. 


Eurydice inermis Hansen. (Nach Hansen.) 
Fig. 56. Seitenansicht eines jungen Individuums. 
„ 57. Kopf des Weibcheus von unten. 
„ 58. Siebenter Cormopod. 
„ 59. Letztes Abdominalsegment und Uropoden. 
„ 60. Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes. 
„ 61. Erste Antenne des Männchens. 


Eurydice rotundicauda Norman. 
(Fig. 62 - 64.) 
E. rotundicauda Norman 1906. 
Charaktere: Erste Antennen etwas kürzer als der Schaft der zweiten 
Antennen; Geißel besteht aus vier Gliedern, von denen die drei letzten zu- 


Die nordischen Isopoden. VI 211 


sammen wenig kürzer sind als das erste, das vollständig der dichten Bedeckung 
mit weichen Borsten ermangelt, die bei den Arten der Gattung gewöhnlich 
sind; letztes Glied am Ende mit wenigen Borsten besetzt. 

Letztes Glied des Schaftes der zweiten Antennen viel länger als das 
vorletzte und an der Basis stark zusammengezogen. 

Viertes Glied des ersten Cormopodenpaares sehr klein, daran fünf 
Dornen, ferner am fünften ein Dorn und am sechsten Gliede vier Dornen. Das 
letzte Cormopodenpaar ermangelt vollständig der Dornen auf der Oberfläche 
des Beines. Die Enden der Glieder sind abgestutzt, das dritte gar nicht nach 


= 


hinten verlängert. 
Das letzte Abdominalsegment ist breiter als lang, sehr breit und gleich- 


mäßig am Ende gerundet und mit ungefähr 16 Zähnen besetzt, die von gleicher 
Größe sind und mit Borsten abwechseln. 


Z 3 DIE 


—— 
— 
—, 
——— 
— 7 
— 
— 
EIS 
IT 
Q 
II 
Ds 


Fig. 64. Fig. 63. 
Eurydice rotundicauda Norman. (Nach Norman.) 
Fig. 62. Kopf von oben. 
„ 63. Siebenter Cormopod. 
„ 64. Letztes Abdominalsegment und Uropoden. 

Uropoden länger als das Telson und ein Stück über dessen Ende hinaus- 
ragend; der innere sowie der äußere Ast tragen zwei kleine Enddornen, die 
zwischen den befransenden Borsten versteckt sind. 

Diese Art ist von anderen Arten des Genus unterschieden durch das 


Nord. Plankton. VI 14 


VI 212 W. M. Tattersall. 
sehr breite Telson mit seinem weit gerundeten und deutlich gesägten Hinter- 


rande, dem bewegliche Dornen sowie vorragende Zähne fehlen. 
Verbreitung: Nordost-Atlantik. (Norman.) 


Eurydice Grimaldii Dolliuß. 


(Fig. 65— 71.) 
E. Grimaldii Dollfuß 1888. 
" a Hansen 1890. 


en 5 Norman 1904. 
e n Tattersall 1905. 
> » Hansen 1905. 


Fortsatz des Clypeus groß, senkrecht von unten gesehen wenigstens den 
größeren Teil der Fläche zwischen den Mandibulartastern bedeckend. 


Erste Antennen. Männchen: Schaft stark verdickt, viel dicker als beim 
Weibchen, aber das dritte Glied kürzer als beim weiblichen Geschlecht, un- 
gefähr so lang wie das zweite Glied; die Geißel erreicht die vordere Seiten- 
ecke des Thorax, ihr erstes Glied ist verdickt, besonders an der Basis, 
zusammengedrückt und mit einer ungeheuren Zahl von sehr langen Sinnes- 
haaren versehen, während die vier anderen Glieder sehr kurz sind und ihre 
gemeinsame Länge mehr als dreimal geringer wie die des ersten Gliedes ist; 
eine der Endborsten ist etwas länger als diese vier Endglieder zusammen. 
Weibchen: Von normaler Größe, drittes Glied des Schaftes etwas länger als 
das zweite; die Geißel reicht bis zur vorderen Seitenecke des Thorax, ihr 
erstes Glied ist etwas kürzer als beim Männchen, weniger zusammengedrückt, 
kaum verdickt, mit einer mäßigen Anzahl kürzerer Sinneshaare, mehr als drei- 
mal länger als die übrigen Glieder zusammen; Endborsten kurz. 


Vorletztes Glied des Schaftes der zweiten Antennen deutlich mehr als 
halb so lang wie das letzte. 


Epimeren des zweiten bis vierten Thoracalsegmentes in ganz rudimentäre 
oder sehr kleine Fortsätze verlängert; die des fünften Segmentes mit etwas 
längerem Fortsatz und die der zwei hintersten Segmente in ziemlich kurze 
ungefähr gleiche Fortsätze ausgezogen. 


Siebentes Cormopodenpaar dünn; viertes Glied beträchtlich länger als 
breit und etwas kürzer als das fünfte; viertes und fünftes Glied ohne Dornen 
oder Borsten auf der Unterseite, ausgenommen die Ränder selbst. 

Das letzte Abdominalsegment hat auf der Oberseite einen tiefen, quer- 
ovalen Eindruck, höchstens ein Drittel so breit wie das Segment, und außer- 
dem bisweilen an jeder Seite dieser zentralen Aushöhlung einen schwachen 
seitlich stehenden Eindruck, der sie berührt. Hinterrand des Segmentes breit 
abgestutzt, fast gerade oder schwach konvex, wenigstens halb so lang wie 
die Breite des Segmentes, ohne bewegliche Dornen, aber an jedem Ende durch 


Die nordischen Isopoden. VE213 


einen sehr deutlichen dreieckigen Zahn begrenzt, der Rand zwischen den 
Zähnen sehr fein gezackt und mit langen Fiederborsten besetzt. 

Uropoden beim Männchen verhältnismäßig beträchtlich länger als beim 
Weibchen, aber ihre Schwimmborsten sind beim Weibchen länger als beim 
Männchen. Die Endopoditen reichen, wenn sie parallel der Achse des Tieres 
stehen, etwas über das Ende des Abdomens hinaus. 

Länge des Männchens 5—7 mm, des Weibchens 7—8,5 mm. 


“< ger 
Den 


Fig. 68. 
Eurydice Grimaldii Dollfuß. (Nach Hansen.) 
Fig. 65. Erwachsenes Weibchen, Dorsalansicht. 
06: FR Männchen, Lateralansicht. \) a = cornu la- 
6 5 > Ventralansicht des Kopfes N minaefrontalis 
„ 68. Erste Antenne des Weibchens. ) b = clypeus 
3 > „ Männchens. 


„ 70. Siebenter Cormopod. 
„ 71. Letztes Abdominalsegment und Uropoden des Männchens. 


Verbreitung: Östlicher Atlantik bei den Azoren, Spanien, südwestlich und 
westlich von Irland, südwestlich von Island und zwischen Island und Schott- 
land und in der Nachbarschaft der Faeroer; sie ist mehr ozeanisch als die 
meisten anderen Arten des Genus und kommt sowohl an der Oberfläche als 
bis in Tiefen von 500 Faden (= 914 m) vor. 


VI 14* 


VI 214 W. M. Tattersall. 


Eurydice truncata. (Norman.) 
(Fig. 72-79.) 
Cirolana truncata Norman 1868. 


Eurydice 5 Hansen 1890. 
» „ en 1895. 
n 5 Norman 1904. 


> S Tattersall 1905. 
4 R Hansen 1905. 
. a Norman and Scott 1906. 

Fortsatz des Clypeus klein, senkrecht von unten gesehen einen kleinen 
Teil der Partie zwischen den Mandibulartastern bedeckend. 

Erste Antennen. Männchen: Die ersten Antennen reichen bis hinter den 
hinteren Winkel des zweiten Thoracalsegmentes. Schaft beträchtlich verdickt, 
drittes Glied kürzer als das zweite; Geißel ziemlich kräftig an der Basis, im 
übrigen dünn, sehr verlängert; erstes Glied etwas kürzer ais die vier übrigen 
zusammen, mit einer großen Zahl mäßig langer Sinneshaare; zweites Glied 
viel kürzer als das dritte, das ein wenig länger als das vierte ist; das winzige 
Endglied mit wenigen Borsten, von denen eine kräftig und außerordentlich lang 
ist, fast länger als die ganze Geißel. Weibchen: Die ersten Antennen reichen 
bis zu dem vorderen Seitenwinkel des Thorax, Schaft mäßig dünn; drittes Glied 
beträchtlich kürzer als das zweite. Geißel dünn; erstes Glied nur wenig länger 
als die vier anderen zusammen, mit einer mäßig großen Anzahl von Sinnes- 
haaren; zweites Glied deutlich kürzer als das dritte oder vierte; das winzige 
Endglied mit einigen Borsten, von denen die längste etwas länger als die 
Endglieder zusammen ist. 

Vorletztes Glied des Schaftes der zweiten Antennen deutlich mehr als 
halb so lang wie das letzte. 

Epimeren des zweiten, dritten und vierten Thoracalsegmentes kaum oder 
gar nicht nach hinten verlängert; Epimeren des fünften Segmentes in einen 
ziemlich kleinen aber sehr deutlichen Fortsatz verlängert; die des sechsten 
Segmentes in ziemlich lange Fortsätze ausgezogen, viel länger als die des 
siebenten Segmentes. 

Siebentes Cormopodenpaar dünn; viertes Glied viel länger als breit, 
etwas kürzer als das fünfte; viertes Glied mit einem oder zwei Dornen; fünites 
Glied mit einem Dorn auf der Unterseite, von dem inneren Rande ziemlich 
entiernt stehend. 

Das letzte Abdominalsegment hat auf seiner Oberseite einen quer gestellten 
breiten Eindruck, der oft an jedem Ende mit einem schwachen, quer seitlichen 
Eindruck verbunden ist. Hinterrand des Segmentes ungefähr ein Drittel so 
lang wie die Breite des Segmentes, deutlich konvex, fein gezackt, ohne beweg- 
liche Dornen, an jedem Ende mit zwei deutlichen oder selbst ziemlich großen 
dreieckigen Zähnen, von denen der äußere kleiner als der innere ist; der Rand 
zwischen den Zähnen mit wenig sehr kurzen, schwachen Borsten versehen. 

Länge eines erwachsenen Männchens von Neapel 4,2 mm, die eines 
Weibchens ohne Marsupium von den Shetlands 7,2 mm. 


Die nordischen Isopoden. VI 215 


Verbreitung: Shetland-Inseln, Westküste von Schottland und Irland, Süd- 
küste von England, Atlantische Küste von Frankreich, Küste von Marokko und 


Fig. 78. 


Eurydice truncata. (Norman.) 


Fig. 72. Erwachsenes Männchen, Rückenansicht. 

5 Ch „ # Seitenansicht. Nach Hansen. 
EHER “ er Bauchansicht des Kopfes. 

„ 75. Weibchen, erste Antenne. 

76. Junges Männchen, erste Antenne. 

77. Erwachsenes Männchen, erste Antenne. 
78. Letztes Abdominalsegment. 

79. Siebenter Cormopod. Nach Hansen. 


| Nach Tattersall. 


De ; E 3 E 


Mittelmeer; Vorkommen wahrscheinlich immer pelagisch, aber nicht über 
größeren Tiefen als ungefähr 100 Faden (= 183 m) gefunden. 


Unterordnung Valvifera, G. O. Sars. 


Charaktere: Abdominalsegmente mehr oder weniger verwachsen, Schaft 
der zweiten Antennen aus fünf Gliedern bestehend; Mundteile normal; Coxo- 
poditen der Cormopoden zu Coxalplatten ausgebreitet, selten ganz unter den 
Pleuralplatten verborgen; erstes Pleopodenpaar ähnlich in beiden Geschlechtern 
(ausgenommen bei Pseudidotea), zweites Paar beim Weibchen vorhanden; 
Uropoden seitlich, deckelförmig, innen über den Pleopoden geschlossen, Exo- 
podit sehr klein oder fehlend. 

Nur eine Familie, Idoteidae, umfaßt Arten, die ihrem Vorkommen 
nach pelagisch sind. 


Familie Idoteidae. 


Idoteidae Miers 1881. 
n Dollfuß 1895. 
n Sars 1899. 


Charaktere: Körper mehr oder weniger niedergedrückt, die Segmente 
des Mesosoma von gleichem Aussehen, Coxalplatten bisweilen deutlich abge- 
grenzt, bisweilen mit den Segmenten verschmolzen. Metasoma bildet durch 
Vereinigung einiger oder aller Segmente ein großes Endsegment, das jedoch die 
normale Anzahl von Pleopoden trägt. Erste Antennen verhältnismäßig klein 
mit eingliedriger Geißel. Zweite Antennen mehr oder weniger verlängert und 
nach außen von den ersten Antennen von den seitlichen Ecken des Kopfes 
entspringend. Mundteile überhaupt normal, obgleich die Mandibeln immer ohne 
Taster und die Glieder des Maxillipeden oft in der Zahl vermindert sind. 

Cormopoden ziemlich kräftig gebaut, nach hinten an Länge zunehmend, 
die drei vorderen Paare etwas merkwürdig scherenförmig im Bau. Die 
vorderen Pleopodenpaare mit dicht beborsteten Ästen; zweites Paar beim 
Männchen mit dem gewöhnlichen Stylet. Uropoden sehr groß, flächenförmig, 
klappenartig, sich über der Unterseite des Metasoma schließend; äußerer Teil 
durch eine Quernaht abgeschnitten und eine besondere Platte bildend, von der 
nach innen bisweilen noch eine viel kleinere Platte vorhanden ist. Bruttasche 
normal. 

In dem in dieser Abhandlung berücksichtigten Gebiete gehören zu dieser 
Familie drei Gattungen; sie kommen in flachem Wasser der westlichen Küsten 


Die nordischen Isopoden. MIB2T 


Europas vor oder an flottierenden Seegräsern oder Cirripedien in der Mitte 
des Atlantik. Der folgende Schlüssel dient zu ihrer Unterscheidung. 
1. Metasoma aus einem Segment zusammengesetzt Stenosoma Leach. 
2: . „ drei Segmenten n Idotea Fabricius. 
3: n 5 Mer 5 5 Zenobiana Stebbing. 


Pı 
Fig. 80. Fig. 81. Fig. 82. 
Fig. 80. Hinterende von Stenosoma. ) 
sl" 2 „ Idotea. 
82 3 „  Zenobiana. 
M7 = Siebentes Segment des Mesosoma. 


PI Nach Dollfuß. 


1 
2 
3 | Segmente des Metasoma. 
4 


Genus Idotea, Fabricius. 


Idotea Miers 1881. 
»„ Dollfuß 1895. 
60% Sars21899: 


Gattungscharaktere: Körper oval oder oblong, deutlich niedergedrückt, 
Coxalplatten hinter dem ersten Segment des Mesosoma wohl abgegrenzt; flach. 
Kopf ungefähr viereckig, die Seitenteile nicht verbreitert. Metasoma mit drei 
kurzen Segmenten vor dem Endsegment, indessen ist das dritte Segment dorsal 
weniger abgegrenzt. Augen deutlich, lateral. Erste Antennen mit kurzer Geißel, 
keulenförmig; zweite Antennen mit mehr oder weniger verlängerter und viel- 
gliedriger Geißel. Mandibeln sehr kräftig, der Schneideteil in zwei überein- 
anderliegende gezähnte Lamellen geteilt, der Kauteil groß und dick. Beide 
Maxillenpaare von ganz normalem Bau. Maxillipeden mit viergliedrigem Taster, 
das letzte Glied flach erweitert, Kauanhang wohl entwickelt, Epignath oblong- 


VI 218 W.M. Tattersall. 


oval, vorn gedreht. Cormopoden von ziemlich gleichem Bau, zum Gehen und 
in der Regel beim Männchen kräftiger gebaut als beim Weibchen, bisweilen 
sich einem scherenförmigen Charakter nähernd; Dactylopodit aller Beinpaare 
kräftig, klauenförmig, ungleich zweizähnig an der Spitze. Uropoden in ein 
einziges abgeflachtes Glied endend und mit einer starken gefiederten Borste 
an der Außenseite der Basis dieses Gliedes. Männchen in der Regel viel 
größer als das Weibchen. 


Acht Arten dieser Gattung sind an den Westküsten Europas gefunden, 
im allgemeinen in flachem Wasser und gewöhnlich an flottierendem Kraut 
Indessen ist eine Art, Id. metallica Bosc., echt ozeanisch und ist mit flot- 
tierendem Holz und den flottierenden Cirripeden Lepas fascicularis zu- 
sammen gefunden worden. 


Der folgende Schlüssel dient zur Bestimmung: 
I. Spitze des Metasoma ausgerundet. 

a) Körper lang und schmal; zweite Antennen fast so lang wie das Meso- 
soma; Coxalplatten klein, kaum mehr als ein Drittel der Länge des 
Segmentes. Id. linearis (Pennant). 

b) Körper breit oval; zweite Antennen nicht über das zweite Segment 
des Mesosoma hinausreichend; Coxalplatten wohl entwickelt und sich 
über die ganze Länge des Segmentes ausbreitend. 

Id. emarginata (Fabricius). 
II. Spitze des Metasoma abgestutzt. Id. metallica Bosc.. 
Ill. Spitze des Metasoma zu einer Spitze verlängert. 

a) Spitze des Metasoma deutlich dreizähnig, die seitlichen Ecken spitz, 
kürzer als die mittlere. Id. baltica (Pallas). 

b) Spitze des Metasoma undeutlich dreizähnig, die seitlichen Ecken stumpf 
oder fast fehlend. 

b!) Mittlere Spitze des Metasoma scharf und etwas verlängert; Körper 

ungefähr drei ein halbmal so lang wie breit. 
Id. granulosa Rathke. 

b?) Mittlere Spitze des Metasoma stumpf und kaum verlängert; Körper 

viermal so lang wie breit. Id. viridis (Slabber). 

c) Spitze des Metasoma durchaus nicht dreizähnig, breit gerundet; End- 
spitze kaum angedeutet. 

c!) Zweite Antennen kurz und kräftig; Geißel aus weniger als zehn 
Gliedern zusammengesetzt; Coxalplatten klein; Cormopoden 
kräftig; Kopulationsorgan (Stylet) des zweiten Pleopodenpaares 
des Männchens länger als die Lamellen. 

Id. pelagica Leach. 
Zweite Antennen lang und dünn; die Geißel aus ungefähr fünf- 
zehn Gliedern zusammengesetzt; Coxalplatten groß; Cormopoden 
mäßig dünn; Kopulationsorgan des zweiten Pleopodenpaares 
beim Männchen kürzer als die Lamellen. 
Id. neglecta G. O. Sars. 


[e) 
2 


Die nordischen Isopoden. VI 219 


Idotea baltica (Pallas). 
(Fig. -83 - 87.) 
Oniscus balticus Pallas 1772. 
Idotea entomon Pennant 1777. 
Stenosoma irrorata Say 1818. 
Idotea tricuspidata Desmarest 1323. 
> a Bate and Westwood 1868. 

marina Miers 1881. 
tricuspidata Dollfuß 1895. 
baltica Sars 1899. 
Norman 1904. 
Richardson 1905. 


” » 


„ „ 


Richardson hat in der oben erwähnten Abhandlung eine vollständige 
Synonymie der Art gegeben. 


Idotea baltica (Pallas). 

Fig. 83. Männchen, Rückenansicht. 

84. Erste Antenne. | 

85. Siebenter Cormopod. » Nach Sars. 
86. Zweiter Pleopod des Männchens. | 

87. Uropod. 


VI 220 W. M. Tattersall. 


Artcharaktere: Körper länglich oval, ungefähr dreimal so lang wie breit, 
Oberfläche des Rückens vollständig glatt. Coxalplatten ziemlich groß, die 
ganze Länge der Seitenecken der Segmente einnehmend, so daß sie eine 
breite zusammenhängende Randpartie bilden. Metasoma ungefähr so lang wie 
die fünf hinteren Segmente des Mesosoma zusammen, Endsegmente distal 
leicht zugespitzt, Seitenecken gerade, Spitze deutlich dreizähnig, der Mittelzahn 
konisch verlängert, die seitlichen viel kürzer, obgleich gut ausgebildet und 
jeder von dem mittleren Zahn durch einen deutlichen Ausschnitt getrennt. 
Augen von mäßiger Größe, rundlich. Erstes Glied des Schaftes der ersten 
Antennen ziemlich breit, unregelmäßig eckig, letztes Glied viel länger als das 
mittlere, Geißel ungefähr von der Länge des vorigen. Zweite Antennen ziem- 
lich verlängert, wenn zurückgebogen, fast bis zum Ende des dritten Segmentes 
des Mesosoma reichend, Geißel sehr dünn, länger als der Schaft und aus 
16—20 Gliedern zusammengesetzt. Cormopoden mäßig kräftig, gewöhnlich 
stärker beim Männchen als beim Weibchen entwickelt. 

Stylet des zweiten Pleopodenpaares beim Männchen nicht bis zum Ende 
der inneren Platte reichend. Uropoden mit an der Spitze stumpf abgestutzter 
Endplatte. Farbe außerordentlich veränderlich, bisweilen gleichförmig gelblich 
oder grünlich mit kleinen schwarzen Flecken, bisweilen mit dunkelbraunem 
Pigment gestreift, das regelmäßige Längsbänder von größeren vollständig sym- 
metrisch angeordneten Flecken bildet. Länge eines erwachsenen Männchens 
35 mm erreichend. 

Verbreitung: Küsten Europas von Norwegen bis Spanien; Mittelmeer 
mit Schwarzem Meer; Atlantische Küste Nord-Amerikas vom St. Lorenz-Golf 
bis Westindien. 

Eine häufige Flachwasserform, die selten sehr weit vom Land gefunden 
und oft an der Meeresoberfläche zusammen mit flottierenden Algen gefangen ist. 


Idotea pelagica Leach. 
(Fig. 88—93.) 


Idotea pelagica Leach 1815. 
n ” Bate and Westwood 1868. 
5 n Dollfuß 1895. 
n “ Sars 1899. 
s > Norman 1904. 


Artcharaktere: Körper verhältnismäßig kurz und kräftig, kaum dreimal 
so lang wie breit, die Segmente sehr scharf von einander abgesetzt. Coxal- 
platten in beiden Geschlechtern verhältnismäßig klein, nicht einander berührend. 
Metasoma kaum mehr als halb so lang wie das Mesosoma, Endsegment 
ziemlich breit und an der Spitze gerundet, nur mit einer ganz leichten An- 
deutung der mittleren Vorragung. Augen verhältnismäßig groß, rundlich. Das 
letzte Glied des Schaftes der ersten Antennen nur wenig länger als das zweite. 


Die nordischen Isopoden. VI 221 


Fig. 93. 


Idotea pelagica Leach. 
Männchen, Rückenansicht. 
Erste Antenne des Männchens. 
Zweite Antenne des Weibchens. 
Siebenter Cormopod des Männchens. 
Zweiter Pleopod des Männchens. 


) 

| 

| Nach Sars. 
Uropod. ) 


VI 222 W. M. Tattersall. 


Zweite Antennen außerordentlich kurz und kräftig, kaum über das erste Segment 
des Mesosoma hinausreichend; Geißel viel kürzer als der Schaft und ziemlich 
dick, beim Weibchen aus sieben, beim Männchen nur aus neun Gliedern zu- 
sammengesetzt. Cormopoden in beiden Geschlechtern sehr kräftig gebaut, 
die des Männchens haben auf den inneren Seiten der äußeren Glieder dichte 
Fransen von feinen Borsten. Zweites Pleopodenpaar beim Männchen mit Stylet, 
das über die innere Platte hinausreicht. Uropoden ziemlich breit, die Endplatte 
an der Spitze abgestumpft. Farbe etwas veränderlich, mehr oder weniger 
dunkelbraun, mit unregelmäßigen Schatten von dunkler Farbe. 

Länge des erwachsenen Weibchens 9 mm, des Männchens 13 mm. 

Verbreitung: Küsten von Norwegen, den Britischen Inseln und Frankreich; 
in flachem Wasser, zusammen mit Algen. 


Idotea granulosa Rathke. 


Fig. 94. Männchen, Rückenansicht. 

95. Erste Antenne des Weibchens. 
„Obme Zweites, e 

»„ 97. Siebenter Cormopod. 

„ .98. Zweiter Pleopod des Männchens 


| Nach Sars. 
„ 99. Uropod. 


Die nordischen Isopoden. VI 223 


Idotea granulosa Rathke. 
(Fig. 94—99.) 
Oniscus marinus Pennant 1777. 
Idotea granulosa Rathke 1843. 
5 5 Sars 1899. 
en 5 Norman 1904. 

Artcharaktere: Körper länglich oval, etwas mehr als dreimal so lang 
wie breit, Rückenfläche deutlich granuliert, mit kleinen, flachen Gruben bedeckt. 
Coxalplatten verhältnismäßig klein, sich nicht berührend. Metasoma beim 
Männchen verhältnismäßig länger als beim Weibchen, ebenso lang wie die 
sechs hinteren Segmente des Mesosoma zusammen, Endsegment in beiden 
Geschlechtern beträchtlich verschmälert, lanzettförmig, in eine ziemlich vor- 
springende konische Spitze endend, seitliche Ecken abgerundet. Augen von 
mäßiger Größe. Letztes Glied des Stieles der ersten Antennen ungefähr so 
lang wie das zweite. Zweite Antennen etwas länger als bei Id. pelagica, 
obgleich kaum bis zum Ende des zweiten Segmentes des Mesosoma reichend, 
Geißel nicht die Länge des Stieles erreichend, verhältnismäßig schmäler als 
bei der erwähnten Art und aus acht bis zehn Gliedern zusammengesetzt. 
Cormopoden mäßig kräftig. Stylet des zweiten Pleopodenpaares beim Männchen 
etwas über die innere Platte reichend. Endplatte der Uropoden an der Spitze 
schief gerundet. Farbe einförmig licht rotbraun. 

Länge eines erwachsenen Weibchens II mm, eines Männchens 15 mm. 

Verbreitung: Küsten von Norwegen, Schottland, östliches England, Süd- 
und West-Irland, in flachem Wasser. 


Idotea viridis (Slabber). 
(Fig. 100 — 105.) 
Oniscus viridis Slabber 1778. 
Idotea phosphorea Hoek 1889 (nec. Harger). 
& salinorum Dollfuß 1895. 
" viridis Sars 1899. 
A viridis Norman 1904. 

Artcharaktere: Körper sehr dünn, lang linear, mehr als viermal so lang 
wie breit; Männchen gewöhnlich noch schlanker als das Weibchen. Kopf nur 
wenig breiter als lang, Stirnrand leicht konkav. Coxalplatten verhältnismäßig 
klein, nicht einander berührend. Metasoma ungefähr ein Drittel der Körper- 
länge, letztes Segment am Ende nur sehr wenig verschmälert und in einen 
verhältnismäßig kurzen und stumpfen mittleren Vorsprung endend, Seitenecken 
deutlich, obgleich stumpf. Augen von mäßiger Größe. Erste Antennen an- 
nähernd wie bei Id. granulosa; zweite Antennen andererseits verhältnismäßig 
dünner, über das zweite Segment des Mesosoma hinausreichend, Geißel den 
Schaft an Länge übertreffend und aus 10—15 Gliedern zusammengesetzt. 
Cormopoden dünner als bei den meisten Arten, aber wie gewöhnlich beim 


VI 224 W.M. Tattersall. 


Fig. 103. 


Idotea viridis (Slabber). 
Fig. 100. Männchen, Dorsalansicht. ) 
Mn nn Erste Antenne des Weibchens. | 
" Bi ee i | NachiSar 
„ 104. Zweiter Pleopod des Männchens | 
„ 105. Uropod. j 
Männchen etwas kräftiger als beim Weibchen. Stylet des zweiten Pleopoden- 
paares beim Männchen die innere Platte beträchtlich überragend. Endplatte 
der Uropoden an der Spitze schief abgeschnitten. Farbe gleichmäßig grünlich. 

Länge des erwachsenen Weibchens 10 mm, des Männchens 12 mm. 


Die nordischen Isopoden. VI 225 


Verbreitung: Küsten von Norwegen, Holland, Frankreich, Östlich und 
südlich von England, südlich und westlich von Irland, in Ästuarien oder in 
Brackwasser und Salinen. 


Idotea neglecta G. O. Sars. 
(Fig. 106—110.) 
Idotea marina Dollfuß 1895. 
neglecta Sars 1899. 
e 5 Norman 1904. 
5 # Tattersall 1905. 
Artcharaktere: Körper lang oval, kaum dreimal so lang wie breit, und 
gewöhnlich verhältnismäßig kürzer und kräftiger beim Weibchen als beim 


Idotea neglecta G. O. Sars. 
Fig. 106. Männchen, Rückenansicht. 

„ 107. Erste Antenne des Weibchens. 
108. Zweite „ r ; 
109. Zweiter Pleopod des Männchens. 
„ 110. Uropod. 


” 


\ Nach Sars. 
| 
) 


VI 226 W.M. Tattersall. 


Männchen, die größte Breite mehr nach vorn. Kopf ungefähr zweimal so breit 
wie lang, Stirnrand gerade. Coxalplatten beim Weibchen nicht sehr groß und 
sich kaum berührend, beim Männchen viel stärker entwickelt und wie bei 
Id. baltica zusammen an jeder Seite eine breite Randpartie bildend. Meta- 
soma über ein Drittel der Körperlänge, letztes Segment am Ende nur leicht 
verschmälert und in eine stumpfe Spitze endend, Seitenecken rudimentär. 
Augen ziemlich groß. Letztes Glied des Schaftes der ersten Antennen länger 
als das zweite. Zweite Antennen ziemlich dünn, bis zu dem Ende des zweiten 
Segmentes des Mesosoma reichend, Geißel viel länger als der Schaft und aus 
16-20 Glieder zusammengesetzt. Cormopoden mäßig kräftig. Stylet des 
zweiten Pleopodenpaares beim Männchen sehr kurz, nicht weit über die Mitte 
der inneren Platte reichend. Endplatte der Uropoden quer abgestutzt. Farbe 
gewöhnlich sehr dunkel braun oder fast schwarz, bisweilen lichter, mit kleinen 
unregelmäßigen Flecken gestreift. 

Länge des erwachsenen Weibchens 16 mm, des Männchens 25 mm. 

Verbreitung: Küsten von Norwegen, Schottland, England, Irland und 
Frankreich; häufig in flachem Wasser. 


Idotea emarginata (Fabricius). 
(Fig. 111-115.) 


Idotea oestrum Pennant 1771. 
Cymothoa emarginata Fabricius 1798. 
Idotea incisa Bosc. 1802. 

5 emarginata Dollfuß 1895. 

» 5 Sars 1899. 

n 4 Norman 1904. 

Artcharaktere: Körper länglich oval, kaum dreimal so lang wie breit 
und beim Männchen viel breiter als beim Weibchen. Coxalplatten beim 
Weibchen ziemlich klein und sich nicht berührend, beim Männchen viel größer 
und an jeder Seite eine breite Randpartie bildend. Letztes Segment des 
Metasoma plötzlich an der Spitze abgeschnitten, Hinterrand leicht ausgerandet, 
die Seitenecken deutlich vorragend. Augen und erste Antennen ungefähr wie 
bei Id. neglecta. Zweite Antennen etwas weniger dünn, kaum bis zum 
Ende des zweiten Segmentes des Mesosoma reichend, Geißel nicht viel länger 
als der Schaft und aus 12—16 Gliedern zusammengesetzt. Cormopoden un- 
gelähr wie bei Id. neglecta. Stylet das zweiten Pleopodenpaares beim 
Männchen etwas länger als bei Id. neglecta, trotzdem nicht bis zum Ende 
der inneren Platte reichend. Endplatte der Uropoden an der Spitze leicht 
ausgerandet. Farbe ziemlich wechselnd, bisweilen gleichmäßig schwarzbraun, 
bisweilen mit größeren weißen Flecken an den Coxalplatten und auch an den 
Seiten des Metasoıma. 

Länge des erwachsenen Weibchens 18 mm, des Männchens 30 mm. 

Verbreitung: Küsten von Norwegen, den Britischen Inseln, Frankreich, 


Die nordischen Isopoden. VI 227 


Spanien, Algier, Nordsee und Kattegat; eine häufige Form, in flachem Wasser 
gewöhnlich mit flottierendem Seegras. 


Fig. 111. 
112 
113 
114. 
115 


Nurd. Plankton. 


Fig. 113. Fig. 115. 


Idotea emarginata (Fabricius). 
Männchen, Rückenansicht. 
Erste Antenne des Weibchens. 
Zweite Antenne des Weibchens. | Nach Sars. 


Zweiter Pleopod des Männchens. 
Uropod. 


Idotea metallica Bosc.. 
(Fig. 116.) 


Idotea metallica Bosc. 1802. 
»„  peloponnesiaca Roux 1880. 
„ rugosa Milne-Edwards 1840. 
„ robusta Kröyer 1846. 
» 5 5 1849. 


5 compacta White 1847. 
VI 15 


VI 228 W. M. Tattersall. 


Idotea algirica Lucas 1849. 

3 argentea Dana 1852. 

5 annulata „ 1852. 

„ robusta Harger 1881. 

5 metallica Miers 1881. 

2 whymperi „ 1881. 

: metallica Hansen 1895. 

N > Dollfuß 1895. 

e 5 Norman 1904. 

n ns Tattersall 1905. 


Artcharaktere: Körper länglich oval, ungefähr zwei ein viertelmal so lang wie 
breit. Metasoma etwas mehr als zwei Fünftel der ganzen Körperlänge. Kopf breiter 
als lang, der Vorderrand leicht ausgerandet. Die hintere Partie ist etwas breiter 
als die vordere. Augen groß und rund, von zusammengesetztem Bau und am 
äußersten Seitenrand gelegen. Basalglied der ersten Antennen nicht verbreitert, 
das zweite Glied wenig kürzer als das Basalglied, das dritte und vierte Glied 
ungefähr gleich lang, wenig länger als das Basalglied. Die ersten Antennen 
reichen bis an das Ende des zweiten Gliedes 
des Schaftes der zweiten Antennen. Basalglied 
des Schaftes der ersten Antennen sehr kurz, 
das zweite und dritte Glied etwas länger und unter 
sich gleich lang, das vierte Glied anderthalb- 
mal und das fünfte Glied zweimal so lang wie 
das dritte. Die Geißel besteht aus acht Gliedern 
und reicht bis zum Vorderrand des dritten Tho- 
racalsegmentes. Die Maxillipeden haben einen 
viergliedrigen Taster. Die Segmente des Meso- 
soma sind fast gleich, zwischen dem ersten 
eigentlichen Mesosomasegment und dem Kopf 
a schiebt sich ein kleines Supplementärsegment 
Fig. 116. Idotea metallica ein, das für die Art ganz charakteristisch ist. 
(Bosc.). Weibchen, Dorsalansicht. Die Coxalplatten aller Cormopoden, vom zweiten 

(Nach Hansen) bis siebenten einschließlich, erstrecken sich über 
die ganze Länge des Segmentes, sind groß und wohl entwickelt und sind bei 
jedem folgenden Segment größer. Die Cormopoden sind alle mehr oder 
weniger gleich, deren freie Ränder alle mit Borsten befranst sind. Metasoma 
hat ungefähr parallele Seitenränder, die Spitze ist abgeschnitten oder sehr wenig 
gebogen. Stylette des zweiten Pleopodenpaares beim Männchen sind länger 
als die Lamellen der Pleopoden. 

Länge IS mm. Farbe: Ein einförmiges dunkles stahlblau. 

Verbreitung: Diese Art ist die einzige wirklich ozeanische Art in der 
ganzen Gattung und ist gewöhnlich in den Tropen, Subtropen und gemäßigten 
Teilen des Atlantischen und des Stillen Ozeans verbreitet. Sie ist fast stets 
mit flottierenden Cirripedien, z.B. Lepas fascicularis, zu finden. 


Die nordischen Isopoden. VI 229 


Idotea linearis (Pennant). 
(Fig. 117.) 


Idotea linearis Latreille 1803. 

Stenosoma lineare Leach 1815. 

Idotea diodon Latreille 1817. 

Armidia bimarginata Risso 1826. 

Idotea sexlineata Kröyer 1846. 

„ linearis Bate and Westwood 1868. 

Dollfuß 1895. 

3 R Norman 1905. 


Artcharaktere: Gewöhnlich lang und schmal, leicht niedergedrückt, die 
Seiten der Segmente fast parallel. Coxalplatten klein, vom Rücken sichtbar, 
aber nicht mehr als ein Drittel der Länge der Seg- 
mente überschreitend. Kopf vorn ausgerandet, 
Seitenhöcker vorstehend, Augen mäßig groß. Seg- 
mente des Mesosoma nach hinten etwas an Länge 
zunehmend. Metasoma gleich ein Drittel der Länge 
des ganzen Tieres, mit einem schwach markierten 
Längskiel in der Mitte, in der Breite in den letzten 
zwei Dritteln der Länge sehr gering zunehmend 
und dann sich verschmälernd zu einer abgestutzten 
oder wenig ausgerandeten Spitze, die einen win- 
zigen zentralen Zahn hat. Erste Antennen klein, 
Basalglied etwas verbreitert, Geißel eingliedrig, 
länger als das dritte Glied des Schaites. 

Zweite Antennen sehr lang, fast so lang wie 
das Mesosoma, Endglied des Schaftes länger als 
das vorhergehende, Geißel aus 20—25 Gliedern 
bestehend. 

Uropoden oder das Operculum reicht bis zur 
Spitze des Metasoma, das zweite Glied schmäler 
als das erste und ein Viertel dessen Länge, Ende 
gerundet. 

Farbe wechselnd, aber gewöhnlich schwarz- 
Fig. 117. Idotea linearis braun oder grau, mehr oder weniger deutlich mit 

(Pennant). Dorsalansicht. — braunen Längslinien versehen. 

(Nach Dollfuß.) R: 

Länge 35 mm. 


Verbreitung: Ost- und Südküsten Englands, Ost-, Süd- und Westküsten 
Irlands, Küsten von Frankreich und Spanien, Mittelmeer; eine häufige Form 
in flachem Wasser, zusammen mit flottierenden Algen und Holz. 


” ” 


15* 


VI 230 W. M. Tattersall. 


Genus Stenosoma Leach. 


Stenosoma Leach 1814. 
Leptosoma Risso 1826. 
Stenosoma Dollfuß 1895. 


3 Norman 1904. 


Sehr nahe mit der Gattung Idotea verwandt, aber die allgemeine Gestalt 
ist länger und schmäler; die Coxalplatten gewöhnlich klein und schmal, und 
das Metasoma nur aus einem einzigen Segment bestehend. 

Zwei Arten sind aus dem hier behandelten Gebiete bekannt, für deren 
Unterscheidung der folgende Bestimmungsschlüssel dient: 

l. Körper niedergedrückt, Coxalplatten der Cormopoden wohl entwickelt und 


die Segmente erscheinen eckig verlängert. 


S. lanciferum Leach. 


II. Körper konvex, Coxalplatten der Cormopoden sehr reduziert und sehr 


schmal, kaum vom Rücken zu sehen. 


S. acuminatum Leach. 


Stenosoma lanciferum Leach. 


(Fig, 118.) 


Idotea appendiculata Bate and Westwood 1868 


Stenosoma lancifer Dollfuß 1895. 


> lanciferum Norman 1904. 


Gestalt im allgemeinen lang und schmal, leicht konvex, Oberseite etwas 


unregelmäßig und uneben. 

Coxalplatten klein, dreieckig, den ungefähr 
gleichen Segmenten des Mesosoma eine winkel- 
artige Verlängerung gebend. 

Kopf vorn ausgerandet, die Seitenhöcker stark 
entwickelt, Augen mäßig groß, ungefähr in der Mitte 
des Seitenrandes des Kopfes stehend. 

Zweite Antennen mäßig lang, die letzten vier 
Glieder des Schaftes fast gleich lang, Geißel lang, 
dünn, aus 13—16 Gliedern bestehend. Cormo- 
poden dünn und dicht dem winkeligen Rande der 
Segmente des Mesosoma angeheitet. Metasoma 
ungefähr ein Drittel der ganzen Körperlänge gleich, 
von lanzettförmiger Gestalt, Seitenränder etwas 
divergierend bis zwei Drittel der Länge, dann sehr 
schnell konvergierend und eine stumpfe Spitze 
bildend; nur aus einem einzigen Segment bestehend. 

Länge ca. 20 mm. 

Verbreitung: Südküste Englands, Atlantische 
Küsten Frankreichs; in flachem Wasser mit jlottieren- 
dem Kraut. 


Fig. 118. Stenosoma lan- 
ciferum Leach. 
Rückenansicht. 

(Nach Dollfuß.) 


Die nordischen Isopoden. v8231 


Stenosoma acuminatum Leach. 


(Fig. 119.) 

Idotea acuminata Bate and Westwood 1868. 
Er N Miers 1881. 

Stenosoma „ Dollfuß 1895. 


5 acuminatum Norman 1904. 


Gestalt im allgemeinen lang und schmal, stark konvex, 
glatt. Coxalplatten sehr klein und schmal, kaum bei Rücken- 
ansicht sichtbar. 

Segmente des Mesosoma fast gleich, seitlich nicht 
winklig verlängert, sodaß die Seiten des Mesosoma fast 
parallel sind. 

Kopf vorn leicht ausgerandet, Seitenhöcker wenig 
verlängert, Augen mäßig groß und in der Mitte des Seiten- 
randes des Kopfes stehend. 

Zweite Antennen ungefähr halb so lang wie der Körper, 
die beiden letzten Glieder des Schaites fast gleich und 
länger als die beiden vorhergehenden, Geißel ungefähr so 
lang wie der Schaft und ungefähr aus zehn Gliedern be- 
stehend. 

Metasoma schmäler als das Mesosoma, ungefähr ein 
Drittel so lang wie der Körper, Seitenränder zu einer ganz 


Fig. 119. 
Stenosoma acu- 
schmalen stumpfen Spitze konvergierend; nur aus einem minatum Leach. 


Segment bestehend. Dorsalansicht. 
Länge ungefähr 15 mm. (Nach Dollfuß.) 
Verbreitung: Südküste Englands, Nordküste Frank- 

reichs; in flachem Wasser mit flottierendem Kraut. 


Genus Zenobiana Stebbing. 


Zenobia Risso 1826. 
s Miers 1881. 
n Dollfuß 1895. 
Zenobiana Stebbing 1895. 
" Norman 1904. 


Gestalt im allgemeinen lang und schmal. Coxalplatten der Thoracal- 
segmente klein und schmal. Metasoma aus vier Segmenten bestehend. Seiten 
des Kopfes ganzrandig und ohne Höcker. Augen klein und seitlich, aber 
näher dem vorderen als dem hinteren Rande des Kopfes. Cormopoden alle 
gleich, nicht zum Greifen. Es scheint mir, daß die Gattung Cleantis, Dana, 
sich als synonym mit Zenobiana erweisen wird, und daß daher, da der Name 
Zenobia sich nach Stebbing als schon vergeben erwiesen hat und daher 


VE232 W. M. Tattersall. 


für das in Rede stehende Genus nicht wählbar ist, das letztere den Namen 
Cleantis tragen muß, der ursprünglich von Dana für dasselbe vorgesehen ist. 
Nur eine Art kommt in dem hier behandelten Gebiete vor. 


Zenobiana prismatica (Risso). 
(Fig. 120.) 


Zenobia prismatica Risso 1826. 
Idotea chelipes ©. G. Costa 1838. 
" prismatica Heller 1866. 
„.  parallella Bate and Westewood 1868. 
Zenobia prismatica Dollfuß 1895. 
Zenobiana „ Stebbing 1895. 
r ” Norman 1904. 

Gestalt im allgemeinen lang, schmal und fast zylindrisch, 
mit parallelen Seiten des Mesosoma. 

Kopf vorn leicht ausgerandet, Seitenhöcker kaum ver- 
längert, aber leicht erhöht. Augen klein, linear, an der Basis 
des Seitenhöckers des Kopfes liegend. 

Coxalplatten klein und sehr schmal, kaum vom Rücken 
zu sehen. Segmente des Mesosoma fast gleich. 

Zweite Antennen kaum ein Viertel der Länge des/ganzen 
Tieres, Geißel aus fünf Gliedern bestehend. 

Metasoma aus vier Segmenten bestehend, Ränder parallel 
und in eine gleichmäßig gerundete Spitze endend. 

Fig. 120. Länge ungefähr 12 mm. 
Zenobiana Farbe oliv, grau oder grün. 
ent Verbreitung: Südküste Englands, Kanalinseln, Atlantische 
5 j Küste Frankreichs, Mittelmeer, Adriatisches Meer; mit flottieren- 


ansicht. i 
Nach Dollfuß.) dem Seegras zu finden. 


Unterordnung Epicaridea, Latreille. 


Erster Teil. 


Arten, in erwachsenem Zustande Parasiten von pelagischen Organismen. 


Charaktere: Parasitische Formen, ectoparasitisch an Crustaceen; die er- 
wachsenen Weibchen stark abgeändert, gewöhnlich symmetrisch, bisweilen 
ohne Anhänge oder ohne Körpersegmentation; Sexualdimorphismus gewöhnlich 
stark ausgesprochen; Kopf mit zwei Paar rudimentärer Antennen; Mund auf 
der Spitze einer konischen Erhöhung auf der Bauchseite des Kopfes gelegen; 
Mundteile zum Saugen, mit einfachen stechenden Mandibeln; Maxillen gewöhn- 
lich rudimentär oder fehlend; Maxillarfüße blattförmig; Cormopoden, wenn 
vorhanden, zum Greifen; Pleopoden, wenn vorhanden, als Kiemen funktio- 
nierend und ohne geschlechtliche Modifikationen; Uropoden, wenn vorhanden, 
klein, einfach und endständig, einästig und nie einen Schwanzfächer bildend; 
das letzte Larven-(Cryptonisciden-)Stadium mit deutlichen Abdominalsegmenten, 
mit Hüftplatten an den Thorakalsegmenten, mit ein- oder zweiästigen Pleo- 
poden und mit terminalen, zweiästigen, griffelförmigen Uropoden. 

Die Epicaridea sind in zwei Hauptgruppen oder Tribus eingeteilt. 
Tribus 1. Das Männchen wird reif in dem Cryptoniscidenstadium; protandrischer 

Hermaphroditismus wahrscheinlich allgemein; Bruttasche nicht durch 
Oostegiten (Brutlamellen) gebildet; erstes Larvenstadium mit zwei- 
ästigen Pleopoden. Cryptoniscina. 
Tribus 2. Das Männchen wird reif in dem Bopyridenstadium; Geschlechter 
wahrscheinlich immer getrennt; Bruttasche durch Oostegiten gebildet; 
erstes Larvenstadium mit einästigen Pleopoden. Bopyrina. 


Tribus Cryptoniseina. 


Zwei Familien dieses Tribus sind parasitisch auf Crustaceen von mehr 
oder weniger pelagischem Vorkommen. Sie können in folgender Weise unter- 
schieden werden: 

1. Weibchen ein einfacher Sack ohne Spuren von Segmentation; erste An- 
tennen beim Männchen mit basaler Verbreiterung und die Coxalplatten nicht 
kammiförmig; parasitisch an Mysideen. Asconiscidae. 

2. Weibchen einen flachen Beutel von ovaler Form ohne Segmentation 
bildend, aber die Seitenteile leicht lappenförmig; erste Antennen beim 
Männchen mit basaler Verbreiterung und die Coxalplatten dicht kamm- 
förmig; parasitisch an Idoteiden. Cabiropsidae. 


VI 234 W.M. Tattersall. 


Familie Asconiscidae. 


Cryptoniscidae (pro parte) G. ©. Sars 1899. 
Asconiscidae Bonnier 1900. 

Charaktere: Körper der erwachsenen Weibchen einen einfachen Sack 
bildend, ohne Spuren von Segmentation oder vorragende Lappen, am Wirt 
nur mit Hilfe der Larvenhaut haftend, die noch dem Körper anhängt; Männchen 
und letztes Larvenstadium des Weibchens mit basaler Verbreiterung der ersten 
Antennen, und die Hüftplatten nicht gekämmt, parasitisch in der Bruttasche 
von Tiefsee-Mysideen. 

Bisher ist nur eine Gattung, Asconiscus, bekannt, welche daher die 
Charaktere der Familie hat. Eine Art, Asconiscus simplex G. O. Sars, ist 
aus dem nordischen Gebiete bekannt. 


Asconiscus simplex G. O. Sars. 
(Fig. 121— 126.) 


A. simplex Sars 1899. 
B 5 Bonnier 1900. 


Charaktere: Körper des Weibchens einen ovalen, birnförmigen, weich- 
häutigen Sack bildend, der von der leeren Larvenhaut herabhängt, deren hin- 
teren Teil man gewöhnlich abgeworfen findet; der Körper des jugendlichen 
Weibchens mehr spindelförmig oder ziemlich sigmaförmig mit konisch verlän- 
gertem und leicht gerunzeltem hinterem Ende. 

Männchen oder Weibchen im letzten Larvenstadium oblong oval, vorn 
und hinten zugespitzt, Rückentläche fein quergestrichelt. Kopisegment vorn 
sich verschmälernd gerundet und hinten fast quer abgestutzt. Augen fehlen. 
Basalglied der ersten Antennen hinten zu einer schmalen zungenförmigen Ver- 
breiterung verlängert, die sich nach hinten stark zuspitzt und in zwei kräftigen 
ungleichen Borsten endet. Zweite Antennen ziemlich verlängert, bis zum 
fünften Thoracalsegment reichend. 

Uropoden mit wohl entwickeltem Außenast, obgleich er kürzer ist als 
der innere, der sich stark zuspitzt. 

Länge des erwachsenen Weibchens 4,5 mm, des Männchens 2 mm. 

Wirt: Boreomysis arctica (Kröyer). 

Verbreitung: Küste von Norwegen und an der Westküste von Irland in 
200 Faden (= 366 m) Tiefe. 


Die nordischen Isopoden. Mw235 


\ 


Fig. 126. Fig. 125. 


Asconiscus simplex G. O. Sars. (Nach Sars.) 

Fig. 121. Erwachsenes Weibchen mit anhängendem 
Männchen. 

„ 122. Erwachsenes Männchen. 

„ 123. Kopf des Männchens von der Bauchseite 
„ 124. Dritter Cormopod des Männchens. 

125.0 Siebenter = B 

„ 126. Urosoma des Männchens. 


VI 236 W. M. Tattersall. 


Familie Cabiropsidae. 


Cabiropsidae Giard et Bonnier 1887. 
Cryptoniscidae (p. p.) G. O. Sars 1899. 
Cabiropsidae Bonnier 1900. 


Nur eine Gattung, Clypeoniscus, ist aus dem nordischen Gebiete be- 
kannt, und es wird ratsam sein, die Charaktere der Gattung zu geben, dann 
zu versuchen, die Charaktere der ganzen Familie zu beschreiben. 


Gattung Clypeoniscus Giard et Bonnier 1895. 


Clypeoniscus G. O. Sars 1899. 
5 Bonnier 1900. 
5 Richardson 1905. 


Charaktere: Körper des erwachsenen Weibchens einen etwas abgeflachten 
Sack von ovaler Form bildend, ohne irgend welche deutliche Segmentation, 
aber seitlich leicht lappig und an beiden Enden leicht eingeschnitten; Rücken- 
fläche konvex und etwas vor der Mitte eine opake Zone zeigend; Bauchfläche 
flach mit einem längsverlaufenden Schlitz, der zu der inneren Höhle führt und 
durch eine Anzahl kleiner klappenartiger Lamellen geschlossen werden kann, 
die ihn an jeder Seite begrenzen. Am Grunde des hinteren Körpereinschnittes 
findet sich ein außerordentlich kleiner Anhang, der das Hinterende des Tieres 
darstellt. Keine besonderen Haftapparate vorhanden. 

Männchen verhältnismäßig kurz und dick, die basale Verbreiterung der 
ersten Antennen sehr breit und dicht gekämmt. Coxalplatten gleicherweise 
deutlich gekämmt. Zweite Antennen verhältnismäßig kurz. Äußerer Ast der 
Uropoden viel kleiner als der innere. Das erste Larvenstadium ist durch 
eine breite Deckelplatte, die die Bauchfläche des Hinterendes bedeckt, unter- 
schieden. 

Parasitisch in der Bruthöhe von Isopoden, die zu der Familie der Idoteiden 
gehören. Nur eine Art ist aus dem nordischen Gebiete bekannt. 


Cliypeoniscus Hanseni Giard et Bonnier. 
(Fig. 127 132.) 


C. Hanseni Giard et Bonnier 1895. 
5 5 G. O. Sars 1899. 

Charaktere: Körper des erwachsenen Weibchens oval, rechteckig im 
Umriß, beide Enden fast gleich oder das Vorderende ein klein wenig schmäler 
als das Hinterende, Seitenteile in fünf bis sechs gerundete Anhänge geteilt, 
welche indessen oft weniger regelmäßig erscheinen und bisweilen fast ganz 
rudimentär sind; dorsale opake Zone nicht sehr deutlich begrenzt und oval; 
Schwanzanhang sehr klein, keulenförmig, an der Spitze leicht zweilappig. 


Die nordischen Isopoden. VI 237 


Männchen oval, im Umriß birnförmig, aber etwas mehr als dreimal so 
lang wie breit. Kopfsegment vorn gleichmäßig gekrümmt; Analsegment an der 
Spitze gerundet; Augen fehlen; basale Verbreiterung der ersten Antennen sehr 
breit und in 21 dicht gedrängte Zähne geteilt; Geißel der zweiten Antennen 
kaum länger als die letzten beiden Glieder des Schaftes zusammen; Außenast 
der Uropoden ungefähr halb so lang wie der innere. 

Länge des erwachsenen Weibchens 4,5 mm, des Männchens 0,65 mm. 


Fig. 131. Fig. 132. 


Clypeoniscus Hanseni Giard et Bonnier. (Nach Sars.) 


Fig. 127. Erwachsenes Weibchen. 

„ 128. Männchen. 

„ 129. Bauchansicht des Kopfes vom Männchen. 
„ 130. Dritter Cormopod des Männchens. 

„ 131. Siebenter „ n 5 

»„ 132. Uropod des Männchens. 


VI 238 W. M. Tattersall. 


Parasitisch in Idotea baltica (Pallas). 

Verbreitung: Bisher nur in Idotea baltica an der Küste Dänemarks 
gefangen. 

Hansen (1895)erwähnt einen parasitischenlsopoden vonldotea metallica 
Bosc. unter dem Namen Cabirops sp. Das Exemplar hat er nicht beschrieben, 
und Bonnier (1900) hat es zu dem Genus Clypeoniscus gezogen. 


Tribus Bopyrina. 


Zwei Familien sind im nordischen Gebiete vertreten, die nach folgendem 
Schlüssel unterschieden werden mögen: 

1. Körper des Weibchens deutlich segmentiert, mehr oder weniger symmetrisch; 
sieben Paar Cormopoden, Brutlamellen wohl entwickelt. Beim Männchen 
alle Segmente des Thorax wohl begrenzt. Bopyridae. 

2. Körper des Weibchens vollkommen symmetrisch, gewöhnlich sehr unvoll- 
kommen segmentiert; vier oder fünf Paar Cormopoden; Brutlamellen sehr 
klein. Beim Männchen ist der Kopf mit dem ersten Thoracalsegment 
verwachsen. Dajidae. 


Familie Bopyridae. 


Bopyridae Giard et Bonnier 1887. 
R G. O. Sars 1899. 
" Bonnier 1900. 
en Richardson 1905. 


Charaktere; Körper des Weibchens deutlich segmentiert, mehr oder weniger 
asymmetrisch, Dorsalfläche abgeflacht. Kopf tief in das Mesosoma hineinge- 
sunken und vorn zwei Paare rudimentärer Antennen tragend; Augen, wenn vor- 
handen, dorsal. Maxillarfüße flächenförmig, zweigliedrig, die Mundpartie von 
unten bedeckend und häufiger ein kleines Endglied und an der Basis zwei 
gekrümmte, lanzettförmige Anhänge zeigend, die die Epignathen repräsentieren. 
Hüftplatten gewöhnlich begrenzt, aber bisweilen rudimentär. Sieben Paar 
Cormopoden, bisweilen an einer Seite rudimentär, und alle von gleichem Bau, 
kurz und zum Greifen eingerichtet. Brutlamellen in fünf Paaren, mehr oder 
weniger über die Ventralseite des Mesosoma gewölbt, erstes Paar in der Regel 
durch das zweite Paar.verdeckt und durch eine quer gestellte Falte in zwei 
Segmente geteilt, von welchen das Endsegment in die Bruthöhle frei vorspringt. 
Metasoma mehr oder weniger deutlich segmentiert; Pleopoden einfache oder 
doppelte Lamellen bildend, alle von gleichem Bau, selten rudimentär. Uropoden, 
wenn vorhanden, einfach und lanzettförmig. 

Männchen mehr oder weniger dünn, vollkommen symmetrisch, der Kopf 


Die nordischen Isopoden. VI 239 


vorn gleichmäßig gerundet und alle Segmente des Mesosoma scharf begrenzt, 
die des Metasoma bisweilen deutlich, bisweilen verwachsen. 

Letztes Larvenstadium mit einfachem, konischem Munde; zweite Antennen 
mit viergliedrigem Flagellum; Cormopoden von gleichem Bau; Innenast der 
Uropoden kürzer als der Außenast. Parasitisch an Decapoden von mehr oder 
weniger pelagischem Vorkommen. 


Genus Grapsicepon Giard et Bonnier. 


Grapsicepon Giard et Bonnier 1888. 


7 Hansen 1895. 
n Bonnier 1900. 
” Richardson 1905. 


Charaktere: Weibchen mit zwei medianen Dorsalhöckern, einer auf dem 
sechsten, der andere auf dem siebenten Thoracalsegment. Seitenteile oder 
Pleurallamellen der fünf vorderen Segmente der Metasoma in lange, zugespitzte 
Verlängerungen, die fingerartig sind, ausgezogen; Metasoma deutlich segmentiert; 
Pleopoden in fünf Paaren vorhanden, wohl entwickelt, zweiästig, äußere Äste 
den Pleurallamellen der Segmente ähnlich; innere Äste in Form großer Tuberkeln. 

Uropoden aus zwei verlängerten Lamellen, ähnlich den Pleurallamellen 
bestehend. 

Männchen mit deutlichen Segmenten am Mesosoma und Metasoma. Fünf 
Paare rudimentärer Pleopoden vorhanden. Die Uropoden sind durch zwei 
Bündel steifer Borsten repräsentiert. 

Parasitisch in der Kiemenhöhle. 


Grapsicepon edwardsi Giard et Bonnier. 
(Fig. 133—138.) 
G. Edwardsi Giard et Bonnier 1888. 
4 % Stebbing 1893. 
„ edwardsi Hansen 1895. 
R en Bonnier 1900. 
5 = Richardson 1905. 

Charaktere: Das erwachsene Weibchen hat im allgemeinen eine kugel- 
förmige Gestalt, seine Dorsalfläche ist abgeilacht und es ist am Hinterende 
mit einer Gruppe dünner Anhänge mit fingerartigen Fortsätzen versehen; es 
mißt 1,9 mm vom Stirnrand bis zum sechsten Segment des Abdomens. Der 
Kopf bildet eine einzige und vorspringende Masse, die vorn und an den Seiten 
von einer großen, undulierenden, vorderen Platte oder einem Rande umgeben 
ist; an der inneren Seite sind die sehr kleinen, dreigliedrigen, ersten Antennen 
zu finden, die etwas getrennt von einander stehen; die beiden letzten Glieder 


VI 240 W. M. Tattersall. 


sind mit mehreren kleinen Haaren, die eine rauhe Oberfläche haben, versehen; 
das zweite Paar Antennen ist gleichfalls kurz, das erste Glied ist groß, zur 
Hälfte mit dem Kopf verschmolzen, und die vier Glieder nehmen an Größe 
nach dem letzten ab, das mit mehreren Haaren versehen ist; ihre Oberfläche 
zeigt dasselbe Aussehen wie das des ersten Antennenpaares. Das Rostrum ist 
erhöht und teilweise deutlich; von der eingekerbten Stelle der Unterlippe kann 
man die Spitze der Mandibeln vorspringen sehen, was in der Form eines 
Löffelnapfes mit gezähnter Ecke stattfindet. Der Maxillarfuß besitzt einen ver- 
längerten Taster, der in kleine, kurze Haare endet. Der Unterrand des Kopfes 
ist an beiden Seiten zu einem Paar kleiner Lamellen von fast gleicher Größe 
zerschnitten, deren Cuticula rauh und deren Spitze stumpf ist. 


Die ersten vier Thoracalsegmente sind groß und haben die Form von 
Polstern; an ihren Seitenrändern sind große Pleuralbuckel mit ziemlich undeut- 
lichen Umrissen und mit einer rudimentären Pleurallamelle; die drei anderen 
Segmente sind viel schmäler, ihre Pleurallamelle ist ziemlich deutlich und die 
Rückenfläche des sechsten und siebenten Segmentes ist zu einer sehr scharfen 
Spitze in der Mittellinie des Körpers erhoben. Die Ventralseite des Thorax 
ist vollständig verborgen durch die Bruthöhle, die sehr regelmäßig entwickelt 
ist; der erste der Oostegiten (Brutlamellen) hat eine Innenkante mit mehreren 
großen fingerförmigen Anhängen und ihr hinterer Teil zeigt keinen gezähnten 
oder gekerbten Rand. Die Cormopoden sind sehr rudimentär, was in Parallele 
steht mit der geringen Rolle, die sie bei der Anheftung des sich in dem Cara- 
pax des Wirtes festsetzenden Parasiten spielen. Unter dem gerundeten Seiten- 
rande zeigen die Coxalplatten eine sehr solide chitinöse Bewaffnung, die zur 
Bewegung der hier durch den medianen Nerv angehefteten Brutlamelle bestimmt 
ist; Basis ist sehr groß, abgeflacht und fast quadratisch; der Ischiopodit ist viel 
schmäler, die beiden folgenden Glieder sind verschmolzen und der Propodit 
ist nicht stark entwickelt; der Dactylopodit hat die Gestalt einer kleinen 
kurzen Klaue, die nicht das Ende des Randes des vorhergehenden handförmigen 
Gliedes erreicht. 

Das Abdomen in seinem mittleren Abschnitt ist sehr kurz und dünn; 
seine scheinbare Größe kommt von der außerordentlichen Entwickelung der 
Pleuralverlängerungen und ihrer Anhänge. Die ersteren bilden lange Lamellen, 
die parallel gegen das Vorderende des Körpers sich erstrecken und deren 
Kanten durch eine beträchtliche dichtstehende Menge langer fingerartiger Fort- 
sätze gebildet werden, von denen manche wiederum ebensolche Fortsätze 
tragen; diese Verlängerungen sind besonders am ersten Abdominalsegment 
entwickelt; nach den letzten Segmenten nehmen sie an Länge ab. Die Außen- 
äste der Pleopoden zeigen genau dieselbe Form wie die Pleuralteile, aber sie 
nehmen in umgekehrter Richtung an Länge zu, vom ersten zum fünften Seg- 
ment, an dem sie am längsten sind. Die Innenäste sind zu großen Tuberkeln 
mit unregelmäßiger Oberfläche reduziert, die an der Basis der Insertion der 
Pleopoden sitzen. Das letzte Abdominalsegment trägt nur zwei Uropoden von 
gleicher Gestalt wie die der Pleurallamellen und der Außenäste der Pleopoden 


Die nordischen Isopoden. VI 241 


der vorhergehenden Segmente, aber sie sind die längsten dieser Anhänge. 
Wenn man sie nach vorn auf die Rückenfläche klappt, so reichen sie bis zur 
Mitte des Thorax. 


Fig. 134. Fig. 135. 


Fig. 133. Fig. 138. 
Grapsicepon edwardsii Giard et Bonnier. (Nach Bonnier.) 
Fig. 133. Weibchen, Rückenansicht. Fig. 136. Männchen, Bauchansicht. 
134: nn Bauchansicht des Kopfes. 13T: 5 ‘ des Kopfes. 


m ehr 5 Erster Cormopod. 188: N Siebenter Cormopod. 


VI 242 W. M. Tattersall. 


Das Männchen ist in seiner Gestalt dem Genus Cancricepon sehr ähnlich. 
Es mißt 0,55 mm. Die ersten Antennen sind aus drei Gliedern zusammen- 
gesetzt, die zweiten Antennen aus fünf Gliedern, von denen die meisten mit 
steifen Haaren besetzt sind. Maxillipeden fehlen. In der Mittellinie des Tho- 
rax finden sich sphaerische Tuberkeln, die auch an derselben Stelle der ersten 
drei Segmente des Abdomens vorhanden sind; ihre Oberfläche ist mit kleinen 
gekämmten Schuppen bedeckt. Die Cormopoden sind kurz und kräftig und enden 
in eine spitze Klaue. Die Genitalöffnungen sind an beiden Seiten des Ventral- 
tuberkels des siebenten Thoracalsegmentes und in einer hellen Zone, heller 
als die übrige Cuticula, zu sehen. Rudimente von Pleopoden sind an den 
ersten fünf Segmenten des Abdomens zu beobachten, und die Uropoden sind 
am sechsten Segment nur durch zwei Büschel steifer Haare angedeutet. 

Verbreitung: Parasitisch an Nautilograpsus (Planes) minutus 
(Fabricius) in der Sargassosee und im Nordatlantischen Ozean gewöhnlich. 


Familie Dajidae. 


Dajidae Giard et Bonnier 1887. 
2 a 1889. 
" G. O. Sars 1899. 
n Bonnier 1900. 


5 Richardson 1905. 


Charaktere: Körper des Weibchens vollkommen symmetrisch, schildartig 
und mehr oder weniger ventral gebogen, die drei Hauptabschnitte des Körpers 
nur leicht angedeutet und die Segmentation in der Regel nur in der Mitte der 
Rückenfläche sichtbar; Seitenteile des Mesosoma mehr oder weniger verbreitert 
und ausgehöhlt, um die Eier und Embryonen aufzunehmen. Bauchseite vorn 
eine verhältnismäßig kleine flache Zone zeigend, vorn durch den Stirnrand, 
seitlich durch die dicht gedrängten Coxalplatten begrenzt. Mundteile konisch 
verlängert; Mandibeln griffelförmig; Maxillen fehlen; Maxillipeden lamellen- 
förmig, ohne Endglieder. Hinter den Maxillipeden ist eine mehr oder weniger 
entwickelte Sternalplatte. Brutlamellen verhältnismäßig klein, bisweilen in der 
Anzahl stark reduziert und kaum an der Bildung der Bruttasche teilnehmend, 
die durch zwei besonders gebildete Höhlungen aus der Körperwand selbst 
entsteht. Vier oder fünf Paar Cormopoden gewöhnlich vorhanden und in der 
Regel um die Mundpartie dicht zusammengedrängt. Pleopoden sehr rudimentär 
oder ganz fehlend. Uropoden deutlich oder fehlend. Das erwachsene Männchen 
schmal und linear, Kopf und erstes Segment des Mesosoma verwachsen, Meta- 
soma einfach oder unvollständig segmentiert. 

Basalglied der ersten Antennen beim letzten Larvenstadium zu einem 
langen zahnartigen Vorsprung verlängert; Geißel der Antennen fünfgliedrig; 
Mundkonus in einer Saugscheibe endend; erstes Paar der Cormopoden kürzer 
und dicker als die übrigen; letztes Paar mit zwei Gruppen zarter divergierender 


Die nordischen Isopoden. VI 243 


Dörnchen an der Kante des handförmigen Gliedes. Uropoden mit fast gleichen 
Ästen. 

Parasitisch an Mysidaceen und Euphausiden. Fünf Genera sind als Pa- 
rasiten an. pelagischen Crustaceen bekannt, die zu den Mysideen und Euphau- 
siden gehören. 


Bestimmungsschlüssel der fünf Gattungen: 


1. Brustbeine (Periopoden) dicht gedrängt am Vorderende der Bauchseite 
stehend und alle gleich an Gestalt. 
a) Vier Paar Periopoden und vier Paar Brutlamellen. 
Branchiophryxus Caullery. 
b) Fünf Paar Periopoden. 
b‘) Fünf Paar Brutlamellen. Prodajus Bonnier. 
b“) Ein Paar Brutlamellen. 
c’) Pleon des Männchens unsegmentiert und Uropoden fast 


rudimentär. Notophryxus G. O. Sars. 
ec’) Pleon des Männchens segmentiert und Uropoden wohl- 
entwickelt. Aspidophryxus G. O. Sars. 


2. Periopoden den Seiten des Körpers entlang, von einander getrennt 
stehend. Letztes Paar ganz abweichend von den anderen, weit nach 
hinten vorspringend und am Ende gabeltörmig. 

Heterophryxus G. OÖ. Sars. 


Gattung Aspidophryxus G. ©. Sars 
Aspidophryxus G. ©. Sars 1882. 


m Giard et Bonnier 1889. 
5 Stebbing 1893. 
“ G. O. Sars 1899. 


Charaktere: Körper des Weibchens schildförmig, oben konvex, unten 
konkav, ohne irgend welche deutlichen Grenzen zwischen den Hauptabschnitten 
und mit nur sehr leichten Spuren von Segmentation. Kopfteil vorn zwischen 
den stark entwickelten, flügelartigen Seitenteilen des Mesosoma vorspringend, 
seine Unterseite eine horizontale viereckige Platte bildend, die die sehr kleine 
gerundete Mundzone vorn begrenzt. Schwanzteil des Körpers mit dem vor- 
hergehenden Teile eng zusammenhängend und auf der Bauchseite eine flache 
Höhlung bildend, in der das Männchen angeheftet gefunden wird. Bruthöhlen 
nähern sich der Mitte der Bauchseite, stoßen aber nicht aneinander an. An- 
tennen ganz rudimentär, vier außerordentlich kleine und dicht gestellte Tuberkeln 
bildend, genau am Stirnrand stehend. Mundkonus kurz, einfach. Maxillarfüße, 
wie bei Notophryxus, rückwärts über die verhältnismäßig kleine herzförmige 
Sternalplatte gebogen. Nur ein Paar deutlich entwickelter Brutplatten vor- 
handen; wie beiNotophryxus entspringen diese von der Basis des vorderen Bein- 

Nord. Plankton. VI 16 


VI 244 W. M. Tattersall. 


paares. Eine schmale Längsfalte erstreckt sich auch an jeder Seite hinter der 
Mundpartie, hinten in einen vorspringenden Zipfel endend, der zum Verschluß 
der hinteren Öffnung der Bruthöhle dient. Brustbeine klein, etwas schlanker 
als bei Notophryxus, und dicht gedrängt um die Mundpartie stehend. 
Pleopoden und Uropoden fehlen ganz. Beim Männchen ist das Metasoma 
ziemlich verlängert und undeutlich segmentiert, das letzte Segment zwei kleine 
Anhänge (Uropoden) tragend. Parasitisch an Mysideen, in der Regel der 
Dorsalseite des Carapax angeheitet. 


Aspidophryxus peltatus G. O. Sars. 
(Fig. 139 -144.) 
A. peltatus G. O. Sars 1882. 
5 n Giard et Bonnier 1889. 


„ Sarsi LER = 1889. 
„ peltatus Stebbing 1893. 
„ Sarsi s 1893. 


„ peltatus G. O. Sars 1899. 
en h Bonnier 1900. 

„ Sarsi n 1900. 
„ peltatus Tattersall 1905. 

Charaktere: Körper eines voll erwachsenen Weibchens oval dreieckig im 
Umriß, vorn am breitesten und nach hinten etwas verschmälert, in eine stumpfe 
Spitze endend. Dorsalfläche leicht gewölbt und fünf oder sechs undeutliche 
quergestellte Falten als Andeutung der Segmente tragend, Bauchseite konkav 
oder vielmehr eine Rinne längs der Mitte führend. Kopfteile vorn verschmälert 
und gerade abgestutzt und seitlich von den flügelartig vorragenden Seiten- 
teilen des Mesosoma durch tiefe Einschnitte getrennt, die Ventralseite eine 
schmale viereckige Platte, die hinten tief ausgerandet ist, bildend. Mundpartie 
sehr klein, gerundet, weit vorn stehend. Körper des unreifen Weibchens fast 
viereckig im Umriß, kaum einmal nach hinten verlängert, Hinterende stumpf 
abgeschnitten, Kopfteil sich verschmälernd verlängert. 

Erwachsenes Männchen schmal, linear, etwas dem von Notophryxus 
ovoides ähnelnd, aber mit bedeutend stärker verlängertem Metasoma, hinten 
sich zuspitzend und in fünf nicht sehr scharf begrenzte Segmente geteilt, von 
welchen das letzte zwei undeutlich gespaltene Anhänge (Uropoden) trägt. 
Junge Männchen, die noch im Cryptoniscidenstadium sind, ähneln denen von 
Dajus, obgleich der Stirnteil schmäler und die saugende Mundscheibe kleiner ist. 

Die Farbe des Weibchens ist bei den verschiedenen Exemplaren auch etwas 
verschieden, die Rückenfläche ist mehr oder weniger mit dunkelbraunrotem Pigment 
gestreift, das gewöhnlich in breiten Querbändern angeordnet ist. 

Das Weibchen erreicht eine Länge von 3 mm, das Männchen 0,70 mm, 

Verbreitung: Parasitisch an verschiedenen Arten von Mysideen an der 
Küste von Norwegen, Schottland, Irland. 


Die nordischen Isopoden. VI 245 


Nach der Auffassung Giards und Bonniers, daß man die gleiche Art 
des Parasiten niemals an zwei verschiedenen Arten von Wirten finden wird, 
muß der Name Aspidophryxus peltatus auf die Form beschränkt werden, 


> EBEN ERE 
FRTTERE 


: a) | 


Fig: 143. 
Fig. 141. Fig‘. 144. 


Aspidophryxus peltatus G. ©. Sars. (Nach Sars.) 


Fig. 139. Erwachsenes Weibchen. 
„ 140. Weibchen, Ventralansicht des Kopfes 


ya n Siebentes Brustbein. 
„ 142. Männchen, Dorsalansicht. 
italer ES Urosoma. 

„144. » Siebentes Brustbein. 


die an Erythrops erythrophthalma (G. ©. Sars) gefunden ist, der Mysidee, 

an der sie entdeckt wurde. Sars hat dieselbe Art von nicht weniger als fünf 

verschiedenen Wirten erwähnt, so von Erythrops microphthalma, E.serrata, 

E. elegans, Parerythrops obesa und Mysidopsis didelphys. Giard 

und Bonnier haben Exemplare von dem ersten dieser Wirte untersucht, infolge 
16* 


VI 246 W. M. Tattersall. 


ihrer oben notierten Annahme, und haben sie Aspidophryxus Sarsi genannt. 
Zu gleicher Zeit haben sie ihre Meinung dahin geäußert, daß die Exemplare, 
die von Sars für die übrigen Wirte erwähnt werden, zu vier verschiedenen 
Arten gehören, welchen sie nicht Namen gegeben haben. Ich bin der Meinung, 
daß die Anschauung von Giard und Bonnier nicht auf gesunden morpho- 
logischen Gründen basiert ist; ich nehme hier den Namen Aspidophryxus 
peltatus gleicherweise für alle Formen an, die an den oben erwähnten Wirten 
gefunden werden. 

Bonnier (1900) hat eine dritte Art von Aspidophryxus, A. frontalis 
von Siriella norvegica (G. O. Sars) notiert, aber außer dem Namen und der 
Abbildung des Cryptoniscidenlarvenstadiums ist nichts mehr von der Art be- 
kannt. (Siehe Seite 291) 


Genus Branchiophryxus Caullery. 


Branchiophryxus Caullery 1897 
= Lo Bianco 1903. 


Charaktere: Nahe verwandt mit der Gat- 
tung Notophryxus G. O. Sars, aber davon 
abweichend, daß sie nur vier Brustbeinpaare und 
vier Paar Oostegiten beim Weibchen hat und 
durch den vollständigen Mangel von Uropoden 
beim Männchen. 

Parasiten der Kiemen von Euphausiden. 


Branchiophryxus nyctiphanae Caullery. 
(Fig. 145) 
B. nyctiphanae Caullery 1897. 
a n Lo Bianco 1903. 
Charaktere: Weibchen sehr dem Genus 
Notophryxus ähnend, oval, mit nur sehr 
schwachen Spuren von Segmentation, äußerlich 
durch vier Nähte auf der Mitte der Oberseite, 


Ir 


Fig. 145. Branchiophryxus 


nyctiphanae Caullery die an den Seiten nicht sichtbar sind; Seiten- 
Erwachsenes Weibchen, Bauch- teile des Thorax enorm entwickelt, die sich fast 
ansicht. (Nach Caullery.) auf der Bauchseite berühren und die Bruthöhle 


einschließen; Anhänge alle vorn zusammenge- 
drängt auf der Bauchseite des Körpers; erste Antennen nur durch einen vier- 
eckigen Tuberkel repräsentiert; zweite Antennen scheinbar fehlend; nur vier 
Paare von Thoracalanhängen vorhanden; die letzteren sind kurz und dick, 
mit geschwollenem Propodit und einem deutlich gekrümmten Dactylopodit; 


Die nordischen Isopoden. VI 247 


vier Paare von Brutlamellen (Oostegiten) vorhanden, das vierte Paar am meisten 
entwickelt; Pleon rudimentär, unsegmentiert, ohne Anhänge. 

Männchen mit rudimentärem, unsegmentiertem und anhanglosem Pleon; 
erste Antennen rudimentär; zweite Antennen ziemlich lang und vielgliedrig; 
Brustbeine kurz und kräftig. 

Länge des Weibchens 2 mm, des Männchens 0,6 mm. 

Verbreitung: Parasitisch an den Kiemen von Meganyctiphanes nor- 
vegica (G. O. Sars) im Busen von Biskaya und im Mittelmeer. 


‚Genus Hieiterophinyxus G207Sars: 


Heterophryxus G. O. Sars 1885. 
> Giard et Bonnier 1889, 
I Tattersall 1905. 


Charaktere: Thoracalbeine nicht zusammengedrängt stehend, sondern ent- 
lang den Seiten des Körpers angeordnet; fünftes Paar groß und wohl ent- 
wickelt, nach hinten vorragend wie ein Paar gegabelter Anhänge; Männchen 
mit unsegmentiertem Metasoma und ohne Uropoden. 

Nur eine Art ist bisher bekannt. 


Heterophryxus appendiculatus G. O. Sars. 
(Fig. 146— 149.) 


H. appendiculatus G. ©. Sars 1885. 
5; Re Lo Bianco 1903. 
n » Tattersall 1905. 


Charaktere: Der Körper des Weibchens ist deutlich segmentiert entlang 
der mittleren Dorsallinie und mit dichtgedrängtem Pigment gefleckt; die Thoracal- 
beine sind nicht zusammengedrängt am Vorderende des Körpers, sondern segment- 
weise längs den Seitenteilen des Mesosoma angeordnet; die vier vorderen 
Paare finden sich an den Seiten der vorderen Körperhälfte, während das fünfte 
Paar weit hinten nahe dem Hinterende des Körpers entspringt. 

Das fünfte Beinpaar unterscheidet sich beträchtlich von den übrigen vier. 
Anstatt wie die übrigen unvollständig entwickelte, kurze, stumpfe Anhänge an 
den Seitenteilen des Körpers zu bilden, springen sie nach hinten als lange 
und vorragende Anhänge vor, die aus einem Basalteil und einem zwei- 
gabligen Endstück bestehen. Diese Anhänge scheinen längere und dünnere 
Basalteile zu haben, als die Figur von Sars es andeutet. Es scheint ein Gelenk 
gerade da zu sein, wo die zweigablige Spitze mit dem Basalteil verbunden ist, 
während die äußere der beiden Spitzen auch gegen die innere nahe der Ver- 
bindung mit dem Hauptteile des Anhanges artikuliert. 

Das Männchen ist dem Weibchen durch eine schmale, gedrehte, fleischige 
Schnur angeheitet, wie bei Aspidophryxus peltatus. Giard et Bonnier 


VI 248 W. M. Tattersall. 


sind der Meinung, daß diese „Schnur“ bei der letzteren Spezies zu einem 
parasitischen Copepoden gehört, der gelegentlich an demselben Wirte wie der 
oben erwähnte Epicaride gefunden wird. Indessen bin ich ganz der von Sars 
ausgesprochenen Meinung, daß diese Schnur ein Teil des Geschlechtsapparates 
des Weibchens ist, während bei dem vorliegenden Exemplar von Heterophryxus 
appendiculatus das Männchen ganz deutlich fest anhängend gefunden wurde. 

Beim Entfernen des Männchens vom Weibchen sind zwei wohlentwickelte, 
lappenartige Platten zu sehen, die nach hinten von der Bauchseite zwischen 
das fünfte große Beinpaar des Weibchens hervorragen. 


Fig. 146 Fig. 149. 


Heterophryxus appendiculatus G.O.Sars. (Nach Tattersall.) 
Fig. 146, Weibchen, Rückenansicht. 


TAT 5; Hinterende nach; Entfernung des Männchens. 
„ 148. Männchen, Rückenansicht. 
149! : Erstes Bein. 


Das Männchen hat ein Aussehen, das im ganzen mit dem von Aspido- 
phryxus peltatus übereinstimmt, ausgenommen, daß das Metasoma absolut 
keine Spur von Segmentation zeigt. Auch bei starker Vergrößerung lassen 
sich; keine Uropoden entdecken. Die Beine stimmen genau mit den Figuren 
überein, die Sars für die letzterwähnte Art gibt. Die Antennen erscheinen 
ziemlich rudimentär im Vergleich mit denen anderer Gattungen der Familie. 

Wirt: Euphausia Krohnii Brandt; gewöhnlich an der Rückenfläche des 
Carapax angeheitet. 

Verbreitung: Nordatlantischer Ozean, westlich von Irland; Mittelmeer. 


Die nordischen Isopoden. VI 249 


Genus Prodajus Bonnier. 


Prodajus Bonnier 1903. 
= Lo Bianco 1903. 
" Gilson 1908. 
n s 1909. 

Charaktere: Seitenteile des Pereion des erwachsenen Weibchens vor 
dem Kopfe in der Form zweier halbkugeliger Lappen; Segmentation nur an 
der mittleren Dorsallinie angedeutet; Pleon schmal; erstes Segment des Pleons 
mit dem letzten Segment des Pereions verschmolzen; Bruttasche durch die 
Seitenteile aller Thoracalsegmente und das erste Segment des Pleon in zwei 
gekrümmten Lamellen stark entwickelt, die bis hinter das letzte Thoracal- 
beinpaar reichen; fünf Paare von Brutlamellen, das zweite Paar sehr stark re- 
duziert, das dritte kurz und abgerundet, die letzten beiden Paare verlängert; 
das erste (verschmolzene) Segment des Pleon mit seitwärts und nach hinten 
gerichteten Pleuralverlängerungen. 

Männchen stark verlängert mit unsegmentiertem Pleon; Uropoden wohl- 
entwickelt; ein Penis am vorletzten Segment vorhanden. 

Zwei Arten dieser Gattung sind bekannt. P. lobiancoi Bonnier und 
P. ostendensis Gilson. Die erstere Art ist bisher nur im Mittelmeere ge- 
funden, aber da der Wirt, Gastrosaccus normani, aus dem nordischen Ge- 
biete bekannt ist, ist die Art auch hier aufgenommen worden. Die beiden 
Arten können, soweit sie bekannt sind, folgendermaßen unterschieden werden: 

1. Parasitisch an Gastrosaccus normani; Länge des erwachsenen Weib- 
chens 2 mm; Pleuralverlängerungen des ersten Segmentes des Pleon 
gekrümmt, Penis des Männchens kräftig und quer gestellt. 

P. lobiancoi Bonnier. 

2. Parasitisch an Gastrosaccus spinifer; Länge des erwachsenen Weib- 
chens über 3 mm; Pleuralverlängerungen des ersten Segmentes des Pleon 
kräftig, Penis des Männchens gekrümmt und nach hinten gerichtet. 

P. ostendensis Gilson. 


Prodajus lobiancoi Bonnier. 


P. lobiancoi Bonnier 1903. 
” „ Lo Bianco 1903. 
„ A| Gilson 1909. 


Charaktere: Parasitisch an Gastrosaccus normani G.O. Sars, Länge 
des erwachsenen Weibchens 2 mm; Gestalt im allgemeinen der des Genus 
Dajus entsprechend, aber mehr reduziert; Seitenteile des Pereion vor dem Kopfe 
in der Form eines Paares großer halbkugliger Lappen vorspringend; Pleon 
deutlich segmentiert und zweigablig endend; ventral ist der vordere Teil des 
Körpers mit den Antennen, dem zugespitzten Rostrum und den fünf Beinpaaren 


VI 250 W. M. Tattersall. 


zu einer Masse in der hohlen becherförmigen Einbuchtung vereinigt, die von 
der Bruttasche umgeben ist. 

Das Männchen mißt 0,6 mm, sein Pleon ist verlängert, schwach segmentiert, 
in ein Paar langer Uropoden endend, die in der Mittellinie der Bauchfläche 
entspringen; auf der Höhe des vorletzten Segmentes ein medianer Penis. 

Die kurze Beschreibung ist der vorläufigen Mitteilung Bonnier’s 
über die Art entnommen. Eine weitere Beschreibung und Figuren der Art sind 
niemals erschienen. Es muß zugestanden werden, daß die obige Beschreibung 
ungenügend ist, und da das Typenexemplar nach Gilson verloren ist, so ist 
es nicht möglich, die Beschreibung zu vervollständigen, bis Exemplare wieder 
an demselben Wirt gefunden sind. 

Verbreitung: Bisher nur vom Mittelmeer erwähnt; aber da der Wirt auch im 
Nordatlantischen Ozean vorkommt, ist die Art auch in dieser Abhandlung erwähnt. 


Prodajus ostendensis Gilson. 
(Fig. 150— 155.) 


P. ostendensis Gilson 1908. 
„ „ sy 1909. 


Charaktere: Körper des erwachsenen Weibchens oval, vorn und hinten 
stark zweilappig; die vorderen Lappen sind durch vordere Verlängerungen der 
Bruttasche gebildet; die hinteren Lappen durch die Pleurallamellen des ersten 
Segmentes des Pleon, sowie auch durch die Zunahme der Bruttasche nach 
hinten. Pleon wohl entwickelt, konisch; Segmentation nur in der dorsalen 
Mittellinie des Pereions und am Pleon zu sehen; erste Antennen zu zwei 
rundlichen Tuberkeln reduziert, die an der Basis eine winzige zweigliedrige 
Geißel tragen; zweite Antennen dünn, aus vier Gliedern bestehend; Mandibeln 
zu zwei sehr kleinen Geißeln, die zwischen den Antennen liegen, reduziert; 
Maxillen fehlen; Maxillarfüße dünne flache Lamellen, ungegliedert; Periopoden 
fünf Paare; jedes sechsgliedrig, Propodit abgeflacht, Dactylopodit kräftig ge- 
bogen; fünf Paare von Brutlamellen, die ersten drei Paare sehr klein, die letzten 
beiden stärker entwickelt und sich bis zur Basis des ersten Segmentes des 
Pleon erstreckend; Bruttasche sehr groß und wohl entwickelt mit Hilfe der 
Aufblähung der Seitenteile des Thorax; erstes, zweites und fünftes Segment 
des Pleon mit medianem Tuberkel auf der Bauchseite, drittes und viertes 
Segment mit je zwei solcher Tuberkeln, sechstes Segment mit einem Paar ein- 
gliedriger, einästiger Uropoden. 

Männchen mit deutlich segmentiertem Thorax; das Pleon schmal und 
verlängert, unsegmentiert; erste Antennen stark reduziert, nur aus einem ge- 
schwollenen Gliede bestehend, das einige wenige Dörnchen trägt; zweite An- 
tennen sechsgliedrig, dünn, das vierte Glied ist das längste; Mandibeln von 
ähnlicher Form wie beim Weibchen, aber wenig länger; Maxillen und Maxillar- 
füße fehlen; sieben Paare Periopoden vorhanden, sechsgliedrig; Propodit leicht 


Die nordischen Isopoden. 


Prodajus ostendensis Gilson. (Nach Gilson.) 
Fig. 150. Erwachsenes Weibchen, Bauchansicht. 


„158: 5 e Seitenansicht. 

„ 152. Bauchansicht des Kopfes des Weibchens. 

„153: P „ vorderen Teiles des Weibchens. 
„re 154: n „ Pleon des Weibchens. 


» 155. Männchen, Dorsalansicht. 


VI 252 W. M. Tattersall. 


geschwollen, Dactylopodit kurz und zurückgekrümmt; Pleon trägt zwei ein- 
gliedrige, einästige Uropoden, aber keine anderen Anhänge; ein medianer Penis 
ist auf der Ventralseite des vorletzten Gliedes des Pleon vorhanden. 

Länge 0,5 mm. 

Verbreitung: Parasitisch in der Bruttasche von Gastrosaccus spi- 
nifer Goes. an der Küste Belgiens in flachem Wasser gefunden. 

Es scheint sehr wahrscheinlich, daß diese Art nicht wirklich von P. lo- 
biancoi geschieden ist. Gilson weist in seiner sehr ausführlichen Beschreibung 
auf einige geringere Differenzen zwischen den beiden Formen hin, aber Bon- 
niers Originalbeschreibung ist offenbar unvollständig, und da die Original- 
exemplare verloren sind, ist eine direkte Vergleichung der beiden erwähnten 
Spezies nicht möglich. 


Genus Notophryxus G. O. Sars. 


Notophryxus G. O. Sars 1882. 
5 295. IE: 
- Stebbing 1893. 
E G. O. Sars 1899. 

Charaktere: Körper des erwachsenen Weibchens oval, mehr oder weniger 
niedergedrückt und nur leicht gekrümmt, der Kopf vorn vorragend, die Seiten- 
teile stark geschwollen, obgleich nach vorn nicht erweitert. Metasoma eine 
halbkreisförmige, gekrümmte Platte bildend, ohne Anhänge. Bruthöhlen fast 
in der Mittellinie des Bauches zusammenstoßend. Antennen blattförmig, un- 
vollständig gegliedert. Mundpartie ziemlich klein, hinten zusammengezogen. 
Spitzen der Mandibeln vom Mundkonus in der Form von zwei schmalen 
Platten mit zurückgekrümmten Zähnen bewafinet vorragend. Maxillarfüße 
rückwärts über die sehr große und breite Sternalplatte gefaltet. Nur ein ein- 
ziges Paar Brutplatten vorhanden, das von der Basis des vorderen Beinpaares 
ausgeht und in drei divergierende Lappen geteilt ist. Beine klein, von nor- 
maler Struktur. Das erwachsene Männchen ähnelt dem von Dajus. Larven 
im ersten Stadium unterschieden durch die Größe und besondere Struktur der 
Uropoden. Parasitisch an Mysideen und Euphausiden, in der Regel auf der 
Rückenseite des Wirtes angeheiftet. 


Notophryxus ovoides G. O. Sars. 
(Fig. 156-161.) 
N. ovoides G. O. Sars 1882. 
n r Stebbing 1893. 
A = G. O. Sars 1899, 
Charaktere: Körper des vollerwachsenen Weibchens mit ovalem Umriß, 
nach hinten sich etwas erweiternd, der Kopf nach vorn vorgestreckt wie eine 


Die nordischen Isopoden. VIE253 


breit gerundete Vorragung, die kaum niedergebogen ist. Rückenfläche des 
Mesosoma leicht konvex, die Segmente nur in der Mittellinie sichtbar. Seiten- 


Fig. 156. Fig. 159. 


Notophryxus ovoides G. O. Sars. (Nach Sars.) 
Fig. 156. Erwachsenes Weibchen, Rücken- und Bauchansicht. 


m nor n B n Kopf von unten. 
. NER = % Mundzone. 
rt = Männchen, Rückenansicht. 
„ 160. 5 r Kopf von unten. 


all, 5 » Zweites Brustbein. 


VI 254 W.M. Tattersall. 


teile stark geschwollen und nach hinten über die Spitze des Metasoma vor- 
springend. Bauchfläche entlang der Mitte röhrenförmig, vorn eine verhältnis- 
mäßig kleine gerundete Mundzone bildend, dahinter plötzlich verengt. Meta- 
soma eine kurze, halbkreisförmig niedergebogene Platte darstellend, mit nur 
ganz leichten Spuren von Segmentation. Bruthöhlen fast entlang der Mitte 
der Bauchseite zusammenstoßend, ihre hinteren Öffnungen nach der Dorsal- 
seite gerückt. Antennen unvollkommen entwickelt, lamellenförmig, zusammen 
eine breite horizontale Platte darstellend, vorn die Mundzone begrenzend und 
in der Mitte tief eingeschnitten, um den Mundkonus aufzunehmen. Körper 
junger Weibchen schmäler, oblong-oval von Gestalt, das Metasoma deutlicher 
segmentiert und nach hinten vorragend, stark nach unten gekrümmt. Das er- 
wachsene Männchen schmal, linear, in der Gestalt dem von Dajus mysidis 
ähnelnd; Metasoma wie bei dem letzteren ungeteilt. 

Farbe des Weibchens bleich gelb, mit kurzen rötlich-orange gefärbten 
Querbändern über dem mittleren Teil des Rückens. 

Länge des voll erwachsenen Weibchens 3'/; mm, des Männchens I mm. 

Verbreitung: Bisher nur von der Westküste Norwegens bekannt, para- 
sitisch an der Mysidee Amblyops abbreviata G. O. Sars. 


Fig. 162. Notophryxus lateralis G. O. Sars. (Nach Sars.) 
Gefunden an den Kiemen von Nematoscelis megalops. 


Notophryxus lateralis G. ©. Sars. 
(Fig. 162— 163.) 
N. lateralis G. O. Sars 1885. 
5 = Stebbing 1893. 
B 5) Bonnier 1900. 
Diese Art wurde an den Kiemen eines Exem- 
ee an yenelias plares von Nematoscelis megalops G.O.Sars 
teralis GIO,Sars' (Nach Sars) angeheitet gefunden, das vom Challenger im Süd- 
Weibchen, Bauchansicht, mit atlantik gefischt war. Eine Beschreibung der 
anhängendem Männchen. Art gibt es nicht und sie scheint sich nicht 


Die nordischen Isopoden. VI 255 


wieder gefunden zu haben. Es scheint außerordentlich wahrscheinlich, dab 
sie zu dem Genus Branchiophryxus von Caullery gehört. Die Art ist 
hier aufgenommen, da der Wirt eine gewöhnliche pelagische Form im nor- 
dischen Gebiete ist. 


Notophryxus globularis G. O. Sars. 
(Fig. 164.) 
N. globularis G. O. Sars 1885. 
" # Stebbing 1893. 
a » Bonnier 1900. 
Diese Art wurde auf der Rückseite des Carapax von Thysano&ssa 
gregaria G. O. Sars vom Challenger im Nord-Pazifik gefunden. Außer der 


Fig. 164. Notophryxus globularis G. O. Sars. (Nach Sars.) 
Angeheftet am Carapax von Thysano&ssa gregaria. 


Angabe, daß der Körper verhältnismäßig kurz und gedrungen ist und der Tat- 
sache, daß, abweichend von N. lateralis, diese Art kein Kiemenparasit ist, 
gibt es keine Beschreibung der Art, und es scheint nicht, als ob sie nochmals 
wieder gefangen ist. Sie ist hier aufgenommen, da der Wirt im nordischen 
Gebiete vorkommt. 


Zweiter Teil. 


Pelagische Larvenformen. 
Die Epicaridea nehmen unter den Isopoden eine Sonderstellung ein, die 
darin besteht, daß in ihrer Lebensgeschichte eine gewisse Art von Metamor- 
phose stattfindet. Nur bei den Gnathiidae und Cymothoidae zwischen den 


VI 256 W.M. Tattersall. 


übrigen Isopoden kann man sagen, dafs irgend eine Metamorphose im Laufe 
der Entwickelung durchlaufen wird, aber selbst in diesen beiden Familien sind 
die Veränderungen, die stattfinden, nicht annähernd so tiefgehend wie bei den 
Epicaridea. Die Lebensgeschichte eines typischen Epicariden läßt sich 
kurz folgendermaßen darstellen: 

Der Embryo verläßt die Bruttasche des Weibchens als freischwimmende 
Larve des ersten Stadiums oder „Epicaridenlarve“. In diesem Stadium ist 
der Körper kurz und breit und dorsal stark konvex, mit sieben deutlichen 
Thoracal- und sechs Abdominalsegmenten; sechs Paar Thoracalbeine sind vor- 
handen, alle, bisweilen ausgenommen das letzte Paar kräftige Scheren tragend. 
Die Pleopoden sind entweder ein- oder zweiästig, mit Schwimmborsten; die 
Uropoden sind gewöhnlich zweiästig und griffelförmig; das Telson ist gewöhn- 
lich in eine Analtube verlängert; Augen sind gewöhnlich vorhanden, aber un- 
vollkommen entwickelt. Gemäß G. O. Sars (1898), dessen Ansicht neuerlich 
einige experimentelle Bestätigung durch Caullery (1907) erhalten hat, wird die 
Epicaridenlarve in ihrem nächsten Stadium ein Parasit an pelagischen Cope- 
poden. Dieses Stadium ist lange als ein besonderes Genus bekannt unter 
dem Namen Microniscus. Dieses Stadium ist durch eine Art von retro- 
gressiver Metamorphose ausgezeichnet, denn die Anhänge werden unvoll- 
ständig segmentiert, die Muskeln scheinen zu degenerieren und die Pleopoden 
verlieren ihre Schwimmborsten. 


Der Microniscus verläßt seinen Wirt — den Copepoden — und geht 
die Metamorphose in das dritte Stadium oder „Cryptoniscidenlarve“ ein, die 
freischwimmend ist. In diesem Stadium ist der Körper verlängert; die ersten 
Antennen sind oft zweiästig mit zahlreichen Sinnesfilamenten,; sieben Paar 
Brustbeine mit Hüftplatten sind vorhanden und wenigstens ist das vordere Paar 
scherenartig; Analtube fehlt; die Augen sind wohl entwickelt. 


In dem Tribus Cryptoniscina werden die Männchen auf dem Crypto- 
nisciden-Stadium reif und degenerieren später einfach zu einem Weibchen; 
protandrischer Hermaphroditismus ist wahrscheinlich im ganzen Tribus allgemein. 

In dem Tribus Bopyrina, in dem Hermaphroditismus zweifelhaft ist 
geht die Cryptoniscidenlarve durch ein weiteres Stadium, das Bopyriden- 
stadium, bevor die geschlechtliche Reife erreicht ist. Dieses Stadium, das 
nicht freischwimmmend ist, ist durch die Reduktion der Größe der Anhänge 
charakterisiert; die ersten und zweiten Antennen verlieren ihre Sinnesfilamente 
und verschwinden bis auf geringe Spuren, die Brustbeine ohne Hüjtplatten 
werden kürzer, die Pleopoden sind stark reduziert, ohne Schwimmborsten und 
die Augen gehen verloren oder bleiben nur als Pigmentilecke erhalten. 

Dieses Stadium wandelt sich dann zu den erwachsenen Tieren um. 

Die einzigen Stadien, die hier zu erwähnen sind, sind die freischwimmenden 
„Epicariden und Cryptoniscidenstadien“ und die parasitischen Micronis- 
cidenstadien als Parasiten pelagischer Tiere. 

Verglichen mit der großen Anzahl erwachsener Epicariden, die bisher 
bekannt sind, ist die Anzahl der Larvenstadien sehr gering. Die Sache 


Die nordischen Isöpoden VI 257 


wird dadurch noch mehr kompliziert, daß die Larven der verschiedenen Familien 
so ausnehmend ähnlich sind, daß eine Larve nicht auf eine erwachsene Art 
oder Gattung bezogen werden kann, ausgenommen, wenn sie direkt von den 
Eltern genommen ist. In der Tat ist es beim Tribus Cryptoniscina nicht mög- 
lich, eine freischwimmende Larve einer Unterabteilung zuzuteilen, obgleich sie 
leicht als zu diesem Tribus gehörig erkannt werden kann; so weit unsere Kennt- 
nisse reichen, so sehr ähneln die Larven der verschiedenen Arten einander. 

Ich werde mich daher in dieser Arbeit begnügen, alle aus dem nordischen 
Gebiete bekannten Larven zu erwähnen, ohne zu versuchen, einen Schlüssel 
zu ihrer Unterscheidung aufzustellen. 

Die drei Larvenstadien mögen folgendermaßen unterschieden werden: 

1. Sechs Brustbeinpaare. Epicariden-Stadium. 
2. Sieben n 
a) Borsten an den Anhängen rudimentär oder fehlend. 
Mieroniscen-Stadium. 
b) Borsten an den Anhängen wohl entwickelt. 
Cryptoniscen-Stadium. 

Es ist nötig, zuerst einen Umriß der Klassifikation der Epicaridea zu 
geben. Wie schon erwähnt, werden sie in zwei Haupttribus eingeteilt, die 
Cryptoniscina und die Bopyrina. 

Der erste dieser Tribus wird in sieben Familien eingeteilt, mit Ausnahme 
der Microniscidae, die Bonnier als eine besondere Familie erwachsener 
Epicaridea zu diesem Tribus gehörend betrachtet, aber von welchen spätere 
Forschungen fast entscheidend erwiesen haben, daß sie nur vorübergehende 
Larvenstadien anderer Epicaridea sind. 


Die sieben Familien der Cryptoniscina sind: 


1. Hemioniscidae parasitisch an Cirripedia. 

2. Cryptoniscidae Fi „ Ostracoda. 

3. Liriopsidae n „ Rhizocephala. 
4. Asconiscidae 5 „ Mysidacea. 

5. Crinoniscidae 5 » Eircipediia. 

6. Podasconidae „ Amphipoda. 
7. Cabiropsidae n „ Isopoda. 


Die Bopyrina werden in drei Familien geteilt: 
1. Dajiidae parasitisch an Mysidacea und Euphausiacea. 
2. Bopyridae n „ Decapoda. 
3. Entoniscidae „ Brachyura. 


A. Epicaridenstadium. 


Charaktere: Freischwimmende Tiere mit kurzem, breitem, dorsal stark ge- 
wölbtem Körper; sieben deutliche Brust- und sechs Abdomialsegmente, erste 
Antennen sehr kurz; zweite Antennen länger und beim Schwimmen benutzt; 
erste wie zweite Antennen mit spärlichen Sinnesfilamenten versehen; sechs 


VI 258 W.M. Tattersall. 


Brustbeinpaare, alle, das letzte Paar bisweilen ausgenommen, kräftig scheren- 
artig; die Pleopoden sind entweder ein- oder zweiästig, mit Schwimmborsten; 
die Uropoden gewöhnlich zweiästig und griffelartig; das dem Telson entsprechende 
Segment ist bisweilen oder fast immer, in eine Analtube verlängert; Augen 
gewöhnlich vorhanden aber unvollkommen entwickelt. 

Der folgende Schlüssel soll zur Unterscheidung der „Epicariden“larven 
beider Tribus und aller drei Familien des Tribus Bopyrina dienen; aber bei 
dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse ist es nicht möglich, die Larven 
des Tribus Cryptoniscina in ihre Familien zu sondern. Wo die Epicariden- 
larve einer gegebenen Familie der Cryptoniscina oder eine Gattung oder Art 
beider Tribus unten beschrieben ist, muß es so verstanden werden, daß die 
Larven nach solchen Exemplaren beschrieben worden sind, die direkt von den 
Erwachsenen genommen sind. 


1. Pleopoden zweiästig. Cryptoniscina. 
2 5 einästig. Bopyrina. 
a) Uropoden einästig. Dajiidae. 
a!) n zweiästig. 
b) Sechs Brustbeinpaare ähnlich den anderen. Bopyridae. 
b!) e R verschieden von den anderen. 
Entoniscidae. 


Tribus Cryptoniseina. 


„Familie Hemioniscidae. 


Hemioniscus balani (Spence Bate). 
H. balani Caullery et Mesnil 1900. 
(Fig. 165— 167.) 


Epicaridenstadium. 


Farbe: ein gelbliches Rot ohne Pigmentflecke, das Proctodeum allein 
eine schwarze Masse am Körperende bildend; Augen fehlen; Telsonsegment in 
eine Sehr lange Tube verlängert; Brustbeine alle gleich, der Propodit ge- 
schwollen und ein Paar fächerartige chitinige Borsten tragend, Dactylopodit 
zurückgebogen; Pleopoden alle zweiästig, die Äste lang und parallel; Uropoden 
zweiästig, die Äste ungleich. 

Verbreitung: Bisher nicht im Plankton gefunden. Die erwachsene Art 
ist als Parasit an Balanus balanoides bekannt von der Küste Norwegens, 
den Britischen Inseln und Frankreich. Von keiner der drei anderen Arten, die 
aus dieser Familie bekannt sind, ist die Epicaridenlarve beschrieben. 


Die nordischen Isopoden. VI 259 


Fig. 165. Fig. 166. Fig. 167. 


Hemioniscus balani Spence Bate. (Nach Caullery und Meshnil.) 
Fig. 165. Epicaridenlarve, vom Rücken. 
„. 166. 5 eines der Brustbeine. 
„16% - 5 „ Pleopoden. 


—Fig. 170. 


— Fig. 175. 


Fig. 174.— 


| | 
Fig. 172. Fig. 169. Fig. 173. 


Danalia curvata Fraisse. (Nach Caullery.) 
Fig. 168. Epicaridenstadium, vom Bauche. 


6 n Seitenansicht. 

5 VL). ” Zweiter Pleopod. 
elizle n; Uropod. 

72: 5; viertes Thoracalbein. 
el: „ sechstes = 


Liriopsis monophthalma Fraisse. (Nach Caullery.) 
Fig. 174. Epicaridenstadium, drittes Thoracalbein. 
Mallib: en sechstes = 


Nord. Plankton. VI 17 


VI 260 W. M. Tattersall. 


Familie Liriopsidae. 


Zu dieser Familie gehören von nordischen Arten — den Erwachsenen — 
Liriopsis pygmaea (Rathke), Danalia larvaeformis Giard und D. pel- 
lucida Giard. Das Epicaridenstadium von L. pygmaea wurde von Lillje- 


borg (1862) beschrieben, bei den anderen Arten aber ist dasselbe Stadium 
nicht bekannt. 


Charaktere: Augen fehlen; die hinteren Seitenecken der Thoracal- und 
Abdominalsegmente in spitze Fortsätze ausgezogen; die ersten fünf Thoracal- 
beinpaare haben einen geschwollenen und mit zwei fächerartigen Borsten ver- 
sehenen Propodit, der Dactylopodit ist kräftig gekrümmt; das sechste Thoracal- 
beinpaar hat einen langen und schmalen Propodit und der Dactylopodit ist 
ebenfalls iang, griffelförmig und kräftig; Pleopoden sind alle zweiästig, die 
Äste mit Schwimmborsten versehen; die Uropoden sind sehr kräftig entwickelt, 
das Basalglied groß und geschwollen, der Endopodit mit dem Basalglied ver- 
schmolzen und in kräftige, einfache, an ihrem Ende leicht aufgedunsene Borsten 
endend, der Exopodit ist kürzer als der Endopodit und trägt an der Basis 
Fiederborsten; farblos, mit Ausnahme des schwärzlichen Proctodeum. 


Beim Genus Liriopsis ist das Telsonsegment in eine lange Analtube 
verlängert, die dem Genus Danalia fehlt. 


Die obige Beschreibung ist den Untersuchungen von Caullery (1900) 
über die Mittelmeerart entnommen und ich gebe hier auch seine Figuren, da- 
mit sie als Anleitung zum Studium der nordischen Arten dienen. 


Die ungewöhnliche Dicke des Basalgliedes der Uropoden ist ein Cha- 
rakter, der genügt, um die Epicaridenlarven dieser Familie zu erkennen, und 
das Vorhandensein oder Fehlen der Analtube dient zur Unterscheidung der 
Gattungen Liriopsis und Danalia. Außer diesen Merkmalen gibt es keine, 
die bisher eine Unterscheidung der Epicaridenlarven dieser Familie erlauben. 


Verbreitung: Epicaridenlarven dieser Familie sind bisher im nordischen 
Plankton noch nicht unterschieden. Das erwachsene Stadium von L. pyg- 
maea ist parasitisch an Peltogaster paguri und dieser an Eupagurus 
bernhardus an den Küsten Norwegens, der Britischen Inseln, Frankreichs, 
des Mittelmeeres in flachem Wasser gefunden. Danalia larvaeformıs und 
D. pellucida sind nur aus dem Meerbusen von Biskaya bekannt als Para- 
siten von Sacculina carcini und S. triangularis. 


Familie Crinoniscidae. 


Nur eine zu dieser Familie gehörige Art ist bisher bekannt. 


Die nordischen Isopoden. VI 261 


Crinoniscus equitans Perez. 
(Fig. 176 - 181.) 
C. equitans Perez 1900. 
a 1; Bonnier 1900. 


Die Epicaridenlarve ist folgendermaßen beschrieben: Augen fehlen; 
Antennen mit langen Fiederborsten und mächtigen Schwimmorganen versehen; 
die Cormopoden sind alle mehr oder weniger einander ähnlich mit ange- 
schwollenem und mit zwei fächerlörmigen Borsten versehenem Propodit; der 
Dactylopodit stark zurückgekrümmt, aber allmählich vom ersten bis sechsten 

Fig. 180. Fig 177. 


Fig.181, Fig. 176 
Crinoniscus equitans Perez. (Nach Perez ) 
Fig. 176. Epicaridenstadlum,. vom Rücken. 


lite rs erste Antenne: 
Bells. 5 ZWeilene: 

7 le) 5 erster Cormopod. 
‚el0h m sechster 2 
ll: 5 Pleopod. 


Beinpaare schlanker werdend; die Pleopoden sind alle zweiästig mit einem 
Paar von Borsten an jedem Ast; die Uropoden haben gleiche und sehr lange 
Äste, jeder mit zwei Borsten versehen; das Basalglied nicht angeschwollen; 
Analtube sehr lang, bis zum Ende der Uropoden reichend. 

ze 


VI 262 W.M. Tattersall. 


Verbreitung: Die Erwachsenen sind als Parasiten von Balanus per- 
foratus von der Küste Frankreichs bekannt. 


Familie Podasconidae. 


Zwei Arten, Podascon chevreuxi, Giard et Bonnier und Podascon 
haploopis, Giard et Bonnier sind aus dem nordischen Gebiete, und von der 
ersteren Art ist nur/die Epicaridenlarve bekannt. 


Fig. 184. Fig. 185. 


Podascon chevreuxi Giard et Bonnier. (Nach Giard und Bonnier.) 


Fig. 182. Epicaridenstadium, Seitenansicht. 

DISS: „ erster Cormopod. 
„184. es sechster 
on  kels: n Urosoma. 


” 


Die nordischen Isopoden. VI 263 


Podascon chevreuxi Giard et Bonnier. 
(Fig. 182— 185.) 


P. chevreuxi Giard et Bonnier 1895. 
» MN Bonnier 1900. 


Die Hauptcharaktere der Epicaridenlarve sind: Augen fehlen; erste 
Antennen dreigliedrig; zweite Antennen mit vielgliedrigem Schaft und drei- 
eliedriger Geißel, das letzte Glied mit zwei Fiederborsten endend; die sechs 
Cormopodenpaare sind einander fast gleich; bei den ersten fünf Paaren ist 
der Propodit stark geschwollen und trägt ein Paar fächerförmiger Borsten; 
das sechste Paar ist etwas länger und dünner als die anderen, der Propodit 
ist weniger geschwollen und der Dactylopodit schlank und biegsam; die Pleo- 
poden sind alle zweiästig, die Äste gleich, schmal und parallel, mit drei Borsten 
an dem inneren und zwei Borsten an dem Außenast; Uropoden zweiästig, die 
Äste gleich und in ein Paar Fiederborsten endend; Analtube sehr lang und bis 
zur Spitze der Uropoden reichend. 

Verbreitung: P. chevreuxi ist nur als Parasit vom Ampelisca spini- 
mana Chevreux und P. haploopis von Haploops tubicola von der fran- 
zösischen Küste bekannt. 


Familie Cabiropsidae. 
Die Epicaridenlarve ist nur von einer zu dieser Familie gehörigen Art, 
Clypeoniscus meinerti Giard et Bonnier studiert, obgleich sechs Arten 
aus dem nordischen Gebiete bekannt sind. 


Clypeoniscus meinerti Giard et Bonnier. 
(Fig. 186— 189.) 


C. meinerti Giard et Bonnier 1895. 
„ > Bonnier 1900. 


Die Charaktere der Larve sind folgende: Augen fehlen, erste Antennen 
dreigliedrig; zweite Antennen mit einem Schaft von vier und einer Geißel von 
zwei kleinen Gliedern; die ersten fünf Cormopodenpaare sind kurz und kräftig, 
der Propodit angeschwollen und mit zwei fächerförmigen Borsten bewafinet, 
der Dactylopodit kräftig zurückgekrümmt; das sechste Paar dünner als die 
übrigen, der Propodit schmal und ohne die fächerförmigen Borsten, der Dacty- 
lopodit lang, schlank und nicht zurückgekrümmt; Pleopoden alle zweiästig; 
Uropoden zweiästig, die Äste kurz und gleich; die Analtube kurz und stark 
reduziert; auf der Bauchseite des Pleon befindet sich ein Höcker, der den 
ganzen Raum zwischen der Insertion der Pleopoden und der Basis der Analtube 
einnimmt, der halbkreisiörmige und untere Rand dieses Tuberkels ist mit steifen, 
gezähnten, chitinösen Borsten beiranst. 


VI 264 


W.M. Tattersall. 


5 


Fig. 188. 


Clypeoniscus meinerti Giard et Bonnier. (Nach Giard und Bonnier.) 


Fig. 186. 


D) 


” 


D) 


187. 
188. 
189. y 


Epicaridenstadium, Bauchseite. 


fünfter Cormopod. 
sechster " 
Urosoma. 


Die nordischen Isopoden. VI 265 


C. meinerti ist eine arktische Art, parasitisch an dem Isopoden Edotia 
nodulosa Kröyer. Die Beschreibung seiner Epicaridenlarve ist hier angeführt, 
um als Anleitung für dasselbe Stadium der übrigen sechs Arten der Familie 
zu dienen, die aus den nördlich gemäßigten Gewässern (siehe Bonnier 1900) 
bekannt sind und von denen bisher noch nicht die Epicaridenstadien ge- 
funden sind. 


Tribus Bopyrina. 


Familie Dajiidae. 


Nur sehr wenig ist von den Epicaridenlarven der Arten dieser Familie 
bekannt. Sars (Crust. of Norway) beschreibt dieses Stadium von Dajus 
mysidis und Notophryxus ovoides sehr kurz. Hansen (1895, p. 40, Tat. 5, 
Fig. 7) hat eine Epicaridenlarve von unbekannter Herkunft beschrieben, die 
sicherlich zu dieser Familie gehört, und endlich hat Gilson (1909) sehr sorg- 
fältig dasselbe Larvenstadium von Prodajus ostendensis beschrieben. 

Von diesen bekannten Epicaridenstadien der Dajiidae sind nur Noto- 
phryxus ovoides und Prodajus ostendensis im nördlichen Gebiete ver- 
treten. 

Die Charaktere dieser Larve bei den Dajiidae sind: Pleopoden alle ein- 
ästig; ebenso die Uropoden einästig mit großem und massivem Basalglied, 


mit kurzem Endglied, das an seiner Spitze fünf oder sechs ‚große, robuste, 
chitinöse Borsten trägt. 


Prodajus ostendensis Gilson. 
(Fig. 190-191.) 


Prodajus ostendensis Gilson 1909. 


Körper stark konvex mit sehr stark bauchwärts gekrümmter Vorderpartie. 

Erstes Thoracalbeinpaar ziemlich viel kürzer und kräftiger als die anderen, 
aber von derselben Form, der Dactylopodit stark zurückgekrümmt und auch 
etwas kräftiger als bei den übrigen Beinen; nur vier Pleopoden voll entwickelt, 
das füntte vorhanden, aber rudimentär und ohne Borsten; die Pleopoden, sind 
einästig, die Äste in zwei lange Borsten endend; die Uropoden sind einästig 
und kräftig gebaut, das Endglied trägt lange Borsten. 

Das Telson endet in eine kurze Analtube; Augen fehlen. 


VI 266 W.M. Tattersall. 


Fig. 190. 


Prodajus ostendensis Gilson. (Nach Gilson.) 
Fig. 190. Epicardenlarve. 
„ 191. Pleon derselben Larve. 


Notophryxus ovoides G. O. Sars. 
(Fig. 192.) 

N. ovoides G. O. Sars 1882. 

S n Giard et Bonnier 1889. 

, „ G. O. Sars 1899. 

= En Bonnier 1900. 

Sars hat das Epicaridenstadium dieser Art abgebildet, aber keine 
Beschreibung davon gegeben. Seine Figur zeigt eine sehr typische und nor- 
male Dajiiden-Epicaridenlarve; außer daß die Analtube kürzer als gewöhn- 
lich ist, trägt die Larve überhaupt keine weiteren Spezialzüge. 


Fig. 192. Notophryxus ovoides GO. Sars. (Nach Sars. 
Epicaridenstadium. 


Die nordischen Isopoden VI 267 


Familie Bopyridae. 


Die Charaktere der Epicaridenlarve dieser Familie sind folgende: 
Erste Antennen einästig, dreigliedrig; zweite Antennen mit einem Schaft von 
vier Gliedern und einer Geißel von zwei kleinen Gliedern, die in zwei un- 
gleiche Borsten enden; Brustbeine alle mehr oder weniger nach demselben 
Typus gebaut, aber der Propodit ist weniger geschwollen und der Dactylopodit 
schlanker bei den hinteren als bei den vorderen Paaren; Pleopoden einästig, 
der Exopodit allein persistierend und in drei Borsten endend; der Endopodit 
durch eine einzige Borste auf dem inneren Winkel des Basalgliedes ersetzt; 
Uropoden aus zwei gleichen Gliedern zusammengesetzt; Analtube bisweilen 
fehlend, bisweilen vorhanden; Augen fehlend oder vorhanden. 

Bei den folgenden Arten, die zu dieser Familie gehören und von welchen 
das Vorkommen als Erwachsene im nordischen Gebiete bekannt ist, sind die 
Epicaridenlarven notiert. 


Phryxus abdominalis Kröyer. 
(Fig. 193.) 


Sars (Crustacea of Norway, Taf. 91) bildet die Epicaridenlarve dieser 


Fig. 193. Phryxus abdominalis Kröyer. (Nach Sars.) Epicaridenstadium. 


Art ab. Eine Beschreibung wird nicht gegeben, aber die Larve scheint durch 
das Fehlen der Analtube charakterisiert. 


Athelges paguri (Rathke). 


Bonnier (1900) erwähnt die Tatsache, daß er die Epicaridenlarve 
dieser Art untersucht hat, aber außer daß eine kurze Analtube vorhanden ist, 
gibt er keine Beschreibung. 


VI 268 W.M. Tattersall. 


Bopyrina giardi Bonnier. 
(Fig. 194— 202.) 


Bopyrina giardi Bonnier 1900. 


Länge 0,28 mm; Gestalt kugelförmig; kaum gleichmäßig vorn gerundet 
und bauchwärts gekrümmt; Augen durch einen roten Pigmentfleck ohne Kristall- 
elemente vertreten; die hinteren Seitenwinkel der Thoracalsegmente spitz; erste 
Antennen dreigliedrig, die ersten beiden Glieder kräftiger als das dritte und 
lange Sinnesborsten tragend; zweite Antennen mehr als halbkörperlang mit 
viergliedrigem Schaft; das erste kurz und breit, die anderen drei länger und 
schmäler, das letzte mit einer langen Borste auf seiner inneren Seite, Geißel 
zweigliedrig, die Spitze zwei lange ungleiche Borsten tragend, von denen die 
längere länger als der Körper ist; bei den ersten vier Brustbeinpaaren ist der 
Coxopodit mit dem Thorax verschmolzen, der Propodit sehr stark angeschwollen, 
der Dactylopodit kurz und stark zurückgebogen; die letzten beiden Thoracal- 
beinpaare dünner und verlängert, der Propodit lang und oval im Umriß, der 
Dactylopodit lang und dünn; Ventralseite des Pleon sehr konvex und ange- 
schwollen, die Ventralränder der Segmente fein gezähnelt; die ersten vier 
Pleopodenpaare aus breiten Basalgliedern bestehend, mit einer einzigen langen 
Borste an ihren inneren Endecken und der eingliedrige Exopodit an seiner 
äußeren Endecke mit drei Borsten; fünftes Pleopodenpaar mit breitem Basipodit, 
der auf der Innenseite über dem Exopodit wie ein winkliger Fortsatz mit sehr 
kleiner Borste verlängert ist. Uropoden aus einem kurzen Basalglied bestehend, 
das zwei lange, schmale, einander gleiche Äste trägt, von denen jeder in zwei 
lange Borsten endet; Analtube sehr kurz. 


Bopyrina virbii Walz. 
(Fig. 203.) 


B. virbii Walz 1882. 
> „ Bonnier 1900. 


Die Beschreibung und die Figuren 
der Epicaridenlarve dieser Art durch 
Walz bieten keine Unterscheidungs- 
merkmale von der B. giardi, die eben 
beschrieben wurde. 


Fig. 203. Bopyrina virbii Walz. 
(Nach Walz.) Epicaridenstadium. 


Cancricepon elegans Giard et Bonnier. 
(Fig. 204—208.) 
C. elegans Giard et Bonnier 1887. 
5 = Bonnier 1900. 
Die Epicaridenlarve dieser Art ist sehr ähnlich der von B. giardi, 


Die nordischen Isopoden. 


Fig. 198. 
Bopyrina giardi Bonnier. (Nach Bonnier.) 
Fig. 194. Epicardienstadium, vom Rücken. 


195: r „  Bauche. 

= 196: en von der Seite. 

OT 5 Antennen u. Mundwerkzeuge. 
„198. P Pleon, Bauchansicht. 

199: „ erster Periopod. 

„200. 5 sechster „ 

ek 5 erster Pleopod. 


202: R fünfter “ 


VI 270 W. M. Tattersall. 


die oben beschrieben ist, außer daß das fünfte Pleopodenpaar den anderen 
gleich und die Analtube sehr lang ist, so daß sie bis zum Ende der Uropoden 
reicht. Länge 0,18 mm. 


Familie Entoniscidae. 
(Fig. 209—213.) 


Die Charaktere der Epicaridenlarve dieser Familie sind folgende 
Augen vorhanden, klein, mit rudimentären Kristallelementen; erste Antennen 
dreigliedrig und mit Sinnesborsten versehen; zweite Antennen sechsgliedrig; 
ersten fünf Brustbeinpaare von gleichem Bau, der Propodit angeschwollen, 
der Dactylopodit zurückgekrümmt; sechstes Paar der Brustbeine durchaus ab- 
weichend von den übrigen, ihre Gestalt in den verschiedenen Gattungen sehr 
verschieden (es muß nachdrücklich erwähnt werden, daß die Unterschiede nicht 
dem Grade nach wie bei den meisten Epicaridenlarven vorhanden sind, sondern 
in dem Bau liegen); Pleopoden aus einem einzigen Ast bestehend, der Exo- 
podit mit drei langen Borsten versehen; Uropoden aus zwei fast gleichen 
Ästen bestehend, die in ein Büschel von Borsten enden; Analtube fehlt. 


Bei dem Genus Portunion ist der Bau des sechsten Brustbeinpaares 
der Epicaridenlarve von Giard und Bonnier (1887) beschrieben worden. 
Der Propodit ist kleiner als bei den anderen Beinen und gewöhnlich von 
ovaler Form. An seinem inneren Endwinkel trägt er einen kleinen, zurückge- 
bogenen Dactylopodit, während der Außenwinkel in einen kräftigen Fortsatz 
verlängert ist, der transparent und kaum sichtbar ist; er ist so lang wie der 
Propodit und endet in ein Büschel langer feiner Borsten. 


Die Epicaridenlarve von Grapsion ist durch das Vorhandensein eines 
Naupliusauges mit Kristallelementen charakterisiert. 


Incertae sedis. 
(Fig. 214-216.) 


Sars (Crust. of Norway pag. 219, Taf. 92, Fig. la) hat eine Epicariden- 
larve beschrieben, die an einem Copepoden Calanus finmarchicus an- 
geheitet geiunden wurde und sich nicht auf irgend eine der obigen Familien 
infolge der unvollständigen Beschreibung beziehen läßt. 


Bonnier, 1900, nimmt an, daß die Pleopoden zweiästig sind, und wenn 
es so ist, würde die Larve sicher zu dem Tribus Cryptoniscina gehören, 
aber es ist nicht klar, weder nach der Beschreibung noch nach den Figuren, 
welchen Bau die Pleopoden haben. Die Larve unterscheidet sich von denen 
der meisten Cryptoniscina dadurch, daß sie kleine Augen und keine Analtube 
hat. In diesen beiden Charakteren nähert sie sich der Epicaridenlarve der 


Die nordischen Isopoden. VI 271 


Cancricepon elegans Giard et Bonnier. 
(Nach Giard und Bonnier.) 


Fig. 204. Epicaridenstadium, vom Rücken. 


205; . „  Bauche. 
"206: RE Kopf von unten. 
PAR hr Rostrum. 
ERDE: » Hinterende. 


VI 272 W. M. Tattersall. 


Portonion maenadis Giard. 
(Nach Giard und Bonnier.) 


Fig. 209. Epicaridenstadium, vom Bauche. 


210: h Kopf vom Bauche. 

5 alle a; fünftes Brustbein. 

22: “ sechstes = 
213. n Pleopod 


Fig. 210. 


Q 
{q) 


nordischen Isopoden. VI 273 


Microniscus G. OÖ. Sars. (Nach Sars.) 
Fig. 214. Epicaridenlarve, vom Rücken. 
2: r „ Bauche. 
„216: r Uropod. 


Bopyrinae, besonders der des Genus Phryxus, zu welchen Genus Sars 
seine Larve gehörig hält. 


B. Microniscusstadium. 


Wie wir schon erwähnt haben, heitet sich die Epicaridenlarve selbst 
an einen Copepodenwirt an und wandelt sich zu dem Microniscusstadium um. 

Dieses Stadium ist durch eine gewisse rückschreitende Metamorphose 
gekennzeichnet. 

Charakteristik: Gestalt gewöhnlich verlängert oval, Rücken sehr konvex; 
alle Segmente des Thorax und Abdomens deutlich; Kopf gewöhnlich halb- 
kreisförmig und gleichmäßig gerundet; Augen vorhanden oder fehlend; erste 
und zweite Antennen unvollständig gegliedert, kräftige und ziemlich dicke An- 
hänge bildend, nicht mit Borsten bewaffnet; sieben Brustbeinpaare vorhanden, 
alle unvollständig gegliederte Greiforgane; Pleopoden ohne Borsten; Körper- 
muskeln gewöhnlich reduziert. 

Die Erwachsenen der wenigen bisher bekannten Micronisci sind durch- 
aus unbekannt und man kann nur vermuten, zu welcher Familie die Larven 
gehören. 


Microniscus calani G. O. Sars. 
(Fig. 217—223.) 

Die Augen sind vorhanden; der innere Ast der Uropoden ist ungefähr 
halb so lang wie der äußere; die Pleopoden sind zweiästig. Sars fand seinen 
Microniscus als Parasiten an dem Copepoden Calanus finmarchicus, 
und dieselbe oder eine nahe verwandte Form an Pseudocalans elongatus. 


VI 274 W.M. Tattersall. 


Fig. 221. 


Microniscus-Bopyrid G. O. Sars. (Nach Sars.) 


Fig. 217. Junges Microniscusstadium vom Bauche. 


„ 218. Späteres Ä 

5 ale: Ss re sechstes Brustbein 
220: R a siebentes = 

»„ 221. Ausgebildetes „ 

227} 5 n Brustbein. 

nm EPR3 a h Uropod. 


Die Exemplare, die an letzterer Art gefunden wurden, waren die Micronisciden- 
stadien der oben erwähnten Epicaridenlarve. 'Sars vermutet, daß M. calani 
das Miecroniscidenstadium von Phryxus abdominalis ist. 


Die nordischen Isopoden. VIE275 


Microniscus sp. 
(Fig. 224— 227.) 
Microniscus Cryptoniscid G. O. Sars 1899. 
Sars (Crust. of Norway, pag. 219, Taf. 92, Fig. 2) hat einen Micro- 
niscus beschrieben und abgebildet, den er an Metridia longa fand; dieser 


unterscheidet sich von M. calani durch Fehlen der Augen, und dadurch, daß 
der innere Ast der Uropoden länger als der äußere ist. Sars nimmt an, daß 


Fig. 227. 


Fig. 225. 


Microniscus-Cryptoniscid G OÖ Sars. (Nach Sars.) 


Fig. 224. Microniscidenstadium, 
225: „ beim Häuten in das Cryptoniscidenstadium. 
„ 226. Urosoma desselben Exemplares. 

227. Siebentes Thoracalbein desselben Exemplares. 


das Exemplar das Microniscidenstadium eines der Genera des Tribus Cryp- 
toniscina, wahrscheinlich Podascon, ist, da eines der Exemplare beim 
Häuten unterwärts das chitinige Skelett des Microniscus zeigte, eine typische 
Cryptoniscidenlarve des Tribus Crytoniscina. 


Microniscus « Hansen. 
(Fig. 228.) 
Microniscus « Hansen 1895. 
Der Körper ca. zweieinhalbmal länger als breit; die Seitenränder der 
Thoracal- und Abdominalsegmente als stärker gebogene Kanten vorstehend. 


Nord. Plankton. VI 18 


VI 276 W.M. Tattersall. 


Der Kopf vorn etwas erweitert, ein längerer Teil des Vorderrandes fast gerade; 
keine deutlichen Augen, aber doch Spuren von dunklerem Pigment auf den 
Seiten. Die ersten Antennen sind schmale, spitze Drei- 
ecke; die zweiten Antennen reichen nach hinten bis 
über die Mitte des Thorax, sind spitz, mit Andeutung 
einer Gliederung und mit einer einzelnen kleinen Borste, 
ein wenig von der Spitze entfernt; die Endpartien einiger 
Mundteile sind ziemlich deutlich zu sehen; die Krallen 
sind klein; die Äste der Pleopoden sind lang, mit 
einem mehrspitzigen Endrand als Anlage zu wirklichen 
Borsten. 

Länge 0,56 mm. 

Fundort: Nordsee. 

Diese Art ist nicht unähnlich Microniscus ca- 
lani und gehört wahrscheinlich zur selben Familie 

Fig. 228. der Erwachsenen. 

Microniscus « Hansen. 


(Nach Hansen.) Bauch- ss 
ansicht. 


C. Cryptoniscidenstadium. 


Das Cryptoniscidenstadium ist das letzte pelagische Stadium in der Ent- 
wicklung der Epicaridea. Die Larve läßt sich folgendermaßen charakteri- 
sieren: Körper länglich, gewöhnlich zweieinhalb- bis viermal so lang wie breit, 
immer breiter als hoch; Pleon gewöhnlich zwischen einem Drittel und der 
Hälfte der ganzen Körperlänge; Telson gewöhnlich größer, aber nicht so breit 
wie das letzte Segment des Pleons; erste Antennen oft zweiästig, gewöhnlich 
kräftig, breit und mit zahlreichen Sinnesfilamenten besetzt; der Schaft der 
ersten Antennen ist immer viergliedrig; sieben Brustbeinpaare mit Coxalplatten 
sind vorhanden, die vorderen Paare wenigstens mit einer kräftigen Greifhand 
versehen; die Analtube fehlt; die Uropoden sind aus zwei Ästen zusammen- 
gesetzt; die Augen sind gewöhnlich wohl entwickelt, aber fehlen bisweilen. 


Der folgende Schlüssel soll zur Unterscheidung der Cryptoniscidenlarven 
der beiden Tribus Cryptoniscina und Bopyrina und der der drei Familien 
der letzteren dienen, aber unsere Kenntnisse lassen es bisher nicht zu, zwischen 
den Larven der Familien der Cryptoniscina zu unterscheiden. 


A. Der Kopf vorn an der Unterseite mit einer gestielten, kreisrunden 
Haftscheibe, in deren Mitte die Mundöfinung sich befindet. Das 
Grundglied der ersten Antennen mit einem ungemein langen, dorn- 
förmigen, nach hinten gerichteten Fortsatz. Die Greifhand des ersten 
Beinpaares ist wesentlich verschieden von der des zweiten Paares; 
siebente Greifhand mit drei höchst eigentümlichen, ansehnlichen, finger- 
artigen Borsten. Die Äste der Uropoden gleich lang. Die Geißel der 
Antennen fünfgliedrig; die Pleopoden zweiästig. Dajiidae. 


Die nordischen Isopoden VI 277 


B. Die Unterseite des Kopfes ohne Haitscheibe, die Mundpartie ein kegel- 
förmiges Rostrum bildend. Das Grundglied der ersten Antennen ohne 
einen langen, nach hinten gerichteten Fortsatz. Die Greifhand des 
ersten Beinpaares unterscheidet sich nur wenig von der des zweiten 
Paares. Die Borsten der siebenten Greifhand nicht fingerartig. Die 
Äste der Uropoden von ungleicher Länge. 

a) Die Geißel der Antennen fünfgliedrig; die vordersten zwei Paare 
Greifhände kurz und dick, ganz besonders von den nächst- 
folgenden Paaren abweichend, das fünfte und siebente Paar ist 
sehr lang und schmal. Der Innenast der Uropoden ungefähr 
doppelt so lang wie der Außenast. (Das Grundglied der ersten 
Antennen zu einer nach hinten gerichteten häufig kammförmig 
eingeschnittenen Platte ausgedehnt. Augen fehlen oder bestehen 
aus einer einzelnen Ozelle auf jeder Seite. Alle Epimeren tief 
eingeschnitten, mit mehreren langen Zähnen. Die Pleopoden 
zweiästig.) Cryptoniscina. 

b) Die Geißel der Antennen drei- bis viergliedrig. Die vordersten 
zwei Paar Greifhände dick, aber nur wenig verschieden von den 
nächstiolgenden Paaren, das fünfte immer und das siebente auch 
gewöhnlich ziemlich kurz und breit. Der Innenast der Uropoden 
bei weitem nicht doppelt so lang und häufig kürzer als der 
Außenast. 

1. Die Geißel der Antennen dreigliedrig. Der Innenast der 
Uropoden etwas länger als der Außenast. Die Pleopoden 
ohne deutlichen Innenast. Ertoniscidae. 

2. Die Geißel der Antennen viergliedrig. Der Innenast der 
Uropoden weit kürzer als der Außenast. Die mir bekannten 
Arten sind auf der ganzen Oberseite des Körpers, teilweise 


auf den Beinen, Pleopoden etc., behaart. Bopyridae. 
Der Schlüssel zur Unterscheidung der Larven in kurzer Form wäre 
folgender: 
Il. Antennen aus neun Gliedern zusammengesetzt 
a. keine Haftscheibe Cryptoniscina. 
b. mit 5 Dan) Sl 
2. Antennen aus acht Gliedern zusammengesetzt Bopyridae | 
3: E „ sieben „ e ae S 


In dem Tribus Cryptoniscina unterscheidet sich das erwachsene 
Männchen nur von der Cryptoniscidenlarve durch das Vorhandensein von 
Genitalorganen, Ausführgängen und äußeren Öffnungen der letzteren. 

Indem die Anzahl der Cryptoniscidenlarven, die nach pelagischen 
Exemplaren tatsächlich beschrieben werden, außerordentlich gering ist, ist es 
möglich, eine allgemeine Idee der Hauptzüge der Larven in der Gruppe Cryp- 
toniscina zu geben durch eine Betrachtung der Beschreibungen, die über 
die erwachsenen Männchen der verschiedenen bekannten Arten veröffentlicht 

18* 


VI 278 W. M. Tattersall. 


sind. Ich schlage daher vor, eine kurze Beschreibung der erwachsenen 
Männchen aller Arten dieses Tribus aus dem nordischen Gebiete hier ein- 
zufügen. 

Die Cryptoniscidenlarve der Bopyrina andererseits durchläuft eine weitere 
Metamorphose, bevor das erwachsene Stadium erreicht ist, daher wollen wir 
unsere Aufmerksamkeit auf die wirklich beobachteten Cryptoniscidenlarven be- 
schränken, um eine allgemeine Idee der Hauptzüge in dieser Gruppe zu geben. 


TribusCryptoniseina 


Familie Hemioniscidae. 


Hemioniscus balani (Spence-Bate). 
(Fig. 229.) 


Kopf regelmäßig und vorn gleichartig gerundet; Augen nur je aus einer 
einzigen großen Kristallinse bestehend; Körpersegmente sich allmählich nach 
der Mitte des Thorax erweiternd und darauf an Breite abnehmend; das Hinter- 
ende des Körpers ist stumpf zugespitzt; Basalglied der ersten Antennen stark 
ausgebreitet und sein Hinterrand in sieben mehr oder weniger ungleiche Zähne 
geteilt, das dritte Glied mit einem kräftigen Büschel Sinnesborsten und zwei 
kleinen Ästen, die in gleicher Höhe inseriert sind und in kräftigen Borsten 
enden; die zweiten Antennen aus einem Schaft von vier kräftigen Gliedern und 
einer Geißel von fünf kleineren und schmäleren Gliedern zusammengesetzt; 
der Buccalhöcker zugespitzt und ein Paar grittelförmiger Höcker enthaltend; 
die ersten beiden Brustbeinpaare kurz und kräftig, der Propodit stark ge- 
schwollen und der Dactylopodit stark zurückgekrümmt, der Propodit ein Paar 
kleiner gesägter Dornen tragend; am dritten und siebenten Brustbeinpaar ist 
der Propodit viel schmäler und gestreckter als bei den ersten beiden Paaren, 
der Dactylopodit viel schlanker und nicht zurückgekrümmt; der Propodit aller 
dieser Beine trägt zwei kleine gesägte Borsten; alle Coxalplatten gesägt, ‚die 
Zähne zahlreicher an den vorderen; die Pleopoden alle zweiästig; die Äste in 
Schwimmborsten endend; Endopoditen der Uropoden viel länger und kräftiger 
als die Exopoditen. 

Länge 1,2 mm. 

Dieselben Stadien von Hemioniscus socialis, Leponiscus polli- 
cipedis und L. anatifae sind so außerordentlich dem eben von H. balani 
beschriebenen ähnlich, daß es zurzeit nicht möglich ist, brauchbare diagnostische 
Charaktere zur Unterscheidung zu finden. 


Die nordischen Isopoden. VI 279 


Familie Cyproniscidae. 


Cyproniscus cypridinae G. O. Sars. 
(Fig. 230— 236.) 
Körper länglich und schmal, Rückenfläche fein quergestreift; Kopf vorn 
gleichmäßig gerundet; Augen vollständig fehlend; Basalglied der ersten An- 
tennen verbreitert und in sechs Zähne geteilt; Endglied mit einem Büschel 


Fig. 229. Hemioniscus balani Spence-Bate. (Nach Bonnier.) 
Cryptoniscidenstadium, Vorderende vom Bauche. 


Sinneshaare; Brustbeine denen der Hemioniscidae sehr ähnlich; Coxalplatten 
alle kammartig; Pleopoden zweiästig; Exopodit der Uropoden sehr klein und 
reduziert und weniger als halb so lang wie der viel kräftigere Endopodit. 


VI 280 W.M. Tattersall. 


Fig. 232. 


Fig. 234. 


Cyproniscus cypridinae G.O.Sars. (Nach Sars.) 
Fig. 230. Erwachsenes Männchen, vom Rücken. 


m 23ll. 5 „ Kopf von unten. 
232: r Hüftplatte. 
2233: 4 drittes Brustbein. 
RE, r n siebentes „ 
239: 4 r Pleopod. 

236: . # Urosoma. 


Familie Liriopsidae. 


Liriopsis pygmaea (Ratlke.) 
(Fig. 237— 245.) 
Körper ziemlich dünn, nach hinten schmäler werdend; Rückenfläche glatt 
und glänzend; Kopisegment vorn gleichmäßig gerundet; Analsegment hinten 


Die nordischen Isopoden. VI 281 


Fig. 239. Fig. 243. 


Fig. 240. Fig. 242. Fig. 244. Fig. 245. 


Liriopsis pygmaea (Rathke). (Nach Sars.) 
Fig. 237. Erwachsenes Männchen, vom Rücken. 


» 238. n E Kopf von unten. 
239: > 5 erstes Brustbein. 
„240. 5 ” drittes n 

„. 241. ; r fünftes 

2428 “ 5 sechstes 
28: e R siebentes 
„244. 3 = Pleopod. 
„245: s ss Urosoma. 


VI 282 W. M. Tattersall. 


gerundet; Augen sehr deutlich, jedes aus schwarzem Pigment mit einem einzigen 
großen Kristallelement bestehend; erste Antennen ziemlich robust, erstes Glied 
des Schaftes nach vorn in Form eines kräftigen Zahnes vorspringend und nach 
hinten in eine große zungenförmige Erweiterung verlängert, ohne Spuren von 
Zähnen oder Borsten; zweites Glied der ersten Antennen mit zwei kleinen 
Zähnchen versehen; erste Antennen wohl entwickelt, bis zum vierten Segment 
des Thorax reichend, Schaft viergliedrig, das erste Glied am längsten; Geißel 
aus fünf kleinen Segmenten zusammengesetzt; Coxalplatten nicht gekämmt; die 
ersten fünf Thoracalbeinpaare von gewöhnlichem Bau, die ersten beiden kurz, 


Fig. 248. Fig. 246. 


Fig. 251. 


Fig. 250. 


Fig. 249. Fig. 247. 


Danalia curvata (Fraisse). (Nach Caullery.) 
Fig. 246. Cryptoniscidenlarve, vom Rücken. 


DATE n: erste Antenne. 
„248. 5 zweites Brustbein. 
„249. s viertes N 
„250. R sechstes R 
Hjle = siebentes 
m252: 5 fünfter Pleopod. 


kräftig, mit wohlentwickelter Greifhand, die nächsten drei mit längerem und 

schmälerem Propodit und der Dactylopodit lang und griffelförmig; die letzten 

beiden Brustbeinpaare kleiner als die übrigen, mit einem fast kugeliörmigen 

Propodit und langem und grilfelförmigem Dactylopodit; Pleopoden zweiästig; 

Exopodit der Uropoden sehr klein, kaum halb so lang wie der Endopodit. 
Länge 1,35 mm. i 


Die nordischen Isopoden. VI 283 


Danalia larvaeformis Giard. 


Danalia pellucida Giard. 
(Fig. 246 - 252.) 
Diese beiden Arten sind aus dem nordischen Gebiete bekannt, aber sie 


werden nicht sehr vollständig beschrieben, was das Männchen und die Cryp- 
toniscidenlarve anbetrifit. 


Fig. 253. 


Asconiscus simplex G. O. Sars. (Nach Sars.) 
Fig. 253. Erwachsenes Männchen, vom Rücken. 


254% n > Kopf von unten. 
as: s, 4 drittes Brustbein. 
 2loh n er siebentes „ 
2sll: » = Urosoma 


Caullery hat jedoch diese Formen für zwei 
Mittelmeerarten beschrieben und ich nehme von seiner 
Beschreibung die Charaktere, welche diese Gattung von 
Liriopsis im Cryptoniscidenstadium zu unterscheiden 

Fig. 257. scheinen. (Siehe Danalia curvata (Fraisse). 

Der Dactylopodit des sechsten sowie des siebenten Brustbeinpaares ist mit 
dem Propodit verschmolzen. Beim sechsten Paar ist dieses verschmolzene 


VI 284 W.M. Tattersall. 


Glied sehr lang und dünn, länger als der Rest der Extremität. Beim siebenten 
Paar ist das verschmolzene Glied kürzer und mehr angeschwollen als beim 
sechsten Paar und kürzer als der Rest der Extremität. 


Familie Asconiscidae. 


Asconiscus simplex G. O. Sars. 
(Fig. 253—257.) 


Körper länglich und oval, Dorsalfläche fein quer gestreift; Kopf nach vorn 
verschmälert, gerundet; Analsegment hinten fast abgestutzt; Augen fehlen; 
Grundglied der ersten Antennen nach hinten in einen schmalen zungenförmigen 
Fortsatz verlängert, ohne Zähne und in zwei ungleich langen Borsten endend; 
zweite Antennen ziemlich lang, bis zum fünften Segment des Thorax reichend; 
Coxalplatten nicht gekämmt; Brustbeine sehr ähnlich denen von Cyproniscus 
cypridinae; Uropoden mit wohl entwickeltem obgleich etwas kürzerem Exo- 
podit als der Endopodit, der sich zu einer sehr feinen Spitze zuspitzt. 

Länge 2 mm. 


Fig. 258. 


Familie Crinoniscidae. 


Crinoniscus equitans Perez. 
(Fig. 258 — 260.) 

Augen .wohl entwickelt; Basal- 
glied der ersten Antennen nicht 
sehr verbreitert, ohne Zähnelungen; 
Coxalplatten nicht gekämmt; Pleo- 
poden zweiästig, die Innenseite des 
Basipodit trägt zwei Borsten und 
jeder Ast hat fünf Borsten an seiner 
Spitze mit Ausnahme des Endopodit 
des letzten Paares, der nur drei 
Borsten hat; Uropoden zweiästig, 
der Exopodit dick und lang mit 


vier Borsten an der Spitze, der 
Endopodit viel kürzer als der 


Fig. 259. Fig. 260. Exopoditund gleichfalls vier Borsten 
tragend. 


Crinoniscus equitans Perez. (Nach Perez.) 
Fig. 258. Cryptoniscidenstadium, erste Antenne. 
2! 5 Pleopod. 
260: „ Uropod. 


Die nordischen Isopoden. VI 285 


Fig. 264. Fig. 268. Fig. 267. 


Podascon stebbingi Giard et Bonnier. (Nach Sars.) 


Fig. 261. Cryptoniscidenstadium, vom Rücken. 


262% " Kopf von unten. 
263: r erste Antennen. 
268 5 zweites Brustbein. 
"269: $ drittes n 
26: n sechstes » 
„261: ns siebentes 


D) 


208: e Urosoma. 


VI 286 W. M. Tattersall. 


Familie Podasconidae. 


Podascon chevreuxi Giard et Bonnier. 
3 haploopis „ „ h 


Diese beiden Arten sind in unserem Gebiete gefunden worden, aber das 
Cryptoniscidenstadium ist für diese Familie aufs beste von G. O. Sars von 
P. stebbingi beschrieben worden, eine arktische Form, während weder 
die Männchen, noch das Cryptoniscidenstadium der beiden anderen Arten 
bekannt ist. 


Podascon stebbingi Giard et Bonnier. 
(Fig. 261— 268.) 
Cryptoniscid 1 G. O. Sars. (Crust. of Norway, pag. 244, Taf. 100, Fig. 2.) 


Körper verhältnismäßig kräftig, länglich oval, mit größter Breite etwas 
hinter der Mitte des Körpers; Kopf halbkreisförmig, mit gleichmäßig gekrümmtem 
Stirnrande; Analsegment winklig nach hinten verlängert; Augen fehlen; Basal- 
glied der ersten Antennen etwas verbreitert und ziemlich kurz, sein Hinterrand 
in acht kurze, plumpe unregelmäßige Zähne zerteilt; das zweite Glied gleicher- 
weise in vier Zähne geteilt; die ersten Antennen enden in zwei kleinen Ästen, 
die Sinneshaare tragen; Coxalplatten deutlich gekämmt; Brustbeine von gewöhn- 
lichem Typus, wie bei Hemioniscus, aber der Dactylopodit des hinteren 
Paares ist an der Spitze zweizähnig; Pleopoden zweiästig; Uropoden zwei- 
ästig, der Exopodit sehr klein, ungefähr halb so lang wie der Endopodit. 

Länge 1,7 mm. 


Familie Cabiropsidae. 


Ciypeoniscus Hanseni Giard et Bonnier. 
(Fig. 269—273.) 


Körper oval oder von birnförmiger Gestalt, ungefähr dreimal so lang wie 
breit; Kopf vorn gleichmäßig gerundet; Analsegment an der Spitze gerundet; 
Augen fehlen; basale Verbreiterung des ersten Gliedes der ersten Antennen 
sehr breit und in 11 dicht gedrängt stehende Zähne geteilt. Zweite Antennen 
mit einem Basalglied, das kräftiger als der Rest ist; Geißel aus fünf Gliedern 
bestehend und kaum so lang als die beiden letzten des Schaftes zusammen; 
Coxalplatten gekämmt; Außenast der Uropoden ungefähr halb so lang wie der 
innere. 

Länge 0,65 mm. 


Die nordischen Isopoden. VI 287 


Eine zweite Art von Clypeoniscus, bisher unbekannt und unbeschrieben, 
wurde von Hansen 1895 als Parasit an Idotea metallica notiert. 

Munnoniscus marsupialis, M. Sarsi und Gnomoniscus podas- 
conis gehören nach Bonnier alle zu dieser Familie. Sie sind aus unserem 
Gebiete bekannt, aber die Männchen und die Cryptoniscidenlarven aller drei 
Arten sind bis jetzt unbekannt. 


Clypeoniscus Hanseni Giard et Bonnier. (Nach Sars.) 


Fig. 269. Erwachsenes Männchen, vom Rücken. 


il: » N Kopf von unten. 
m Pälsle e 5 drittes Brustbein. 
BE E siebentes „ 


»„ 273. Uropoden. 


Fig. 273. 


Cryptoniscus 2 G. ©. Sars. 
Fig. 274—278. 
Crust. of Norway, pag. 246, Tafel 100, Fig. 3. 
Körper von oben gesehen oblong und spindelförmig im Umriß, in der 
Mitte am breitesten und sich nach vorn und hinten fast in derselben Weise 
zuspitzend; Kopf vorn beträchtlich verschmälert in einer Rundung endend; 


VI 288 W. M. Tattersall. 


Analsegment auf der Rückseite mit in sieben Zähne geteiltem Hinterrande; 
Augen unscheinbar; Basalglied der ersten Antennen hinten in neun dicht- 
stehende spitze Zähne geteilt, die beiden folgenden Glieder vorn mit kleinen 
Zähnchen dicht bedeckt; zweite Antennen kurz, nur bis zum zweiten Thoracal- 
segment reichend; Geißel viel kürzer als der Schaft; Coxalplatten gekämmt; 


Cryptoniscid 2 G. ©. Sars. (Nach Sars.) 


Fig. 274. Erwachsenes Männchen, vom Rücken. 


» 2: Pe ;; Kopf von unten 
2110: 3 5 fünftes Brustbein 
SR 3 ” siebentes ,, 
218: ; " Urosoma. 


Brustbeine von normaler Struktur, die hinteren Paare ziemlich dünn mit ein- 
fachem Dactylopodit; Uropoden zweiästig, der Außenast wenig kürzer als der 
innere und beide in kleine Zähne endend. 

Länge 9 mm. 

Als Parasit an Aega ventrosa an der norwegischen Küste gefunden. 


Die nordischen Isopoden. VI 289 


Familie Incertae sedis. 


Cryptoniscid. Sars. 
(Fig. 279 - 282.) 
Crust. of Norway, pag. 220, Taf. 92, Fig. 20. 

Diese Form wurde von Sars im Integument eines Microniscus ge- 
funden, nachdem er seine Haut abgeworfen hatte. Von Sars wurde keine 
Beschreibung gegeben, aber aus seinen Figuren scheint hervorzugehen, dab 
die Augen fehlen, das Basalglied der ersten Antennen nicht gekämmt ist, die 


Fig. 280. 
Cryptoniscid G.O.Sars. (Nach Sars.) 
Fig. 279. Cryptoniscidienstadium, vom Rücken. 
280! R Kopf von unten. 
2 928l. m siebentes Brustbein. 
282. M Urosoma. 


Coxalplatten undeutlich gekämmt sind, das Analsegment gerundet und nicht 
I o- ’ - & 

gesägt ist und der Außenast der Uropoden weniger als halb so lang wie der 
Innenast und viel schmäler ist. 


Tribus Bopyrina. 
Familie Dajiidae. 


Die allgemeinen Charaktere der Cryptoniscidenlarve dieser Familie 
sind folgende: Körper nicht flach, sondern mehr oder weniger deutlich ge- 


VI 290 W.M Tattersall. 


wölbt. Das zweite Thoracalsegment (das erste Paar Thoracalbeine tragend) mit 
dem Cephalothorax verschmolzen. Wenigstens die vorderen Epimeren gezähnt. 
Kopf auf der Bauchseite mit einer gestielten Saugscheibe, die von den rudi- 
mentären spindelförmigen Mandibeln durchbohrt wird. Das Basalglied der ersten 
Antennen hat eine nach hinten gerichtete zugespitzte Verlängerung. Die zweiten 
Antennen sind neungliedrie. Die Augen sind gewöhnlich vorhanden, bisweilen 
fehlend. Das erste Brustbeinpaar gewöhnlich kurz und dick mit einem cha- 
rakteristisch geschwollenen Propodit und kurzer zurückgekrümmter Klaue. Das 
zweite bis sechste Brustbeinpaar dem ersten ähnlich, aber dünner. Das siebente 
Brustbeinpaar länger und dünner als die übrigen. Der Propodit ungefähr 
zwei- bis dreimal so lang wie breit, mit drei gekämmten, dornartigen Borsten 
am Handrande; der Dactylopodit lang und dünn, bisweilen länger, bisweilen 
kürzer wie der Propodit. Pleopoden zweiästig. Uropoden mit mehr oder 
weniger gleichlangen Ästen, die Spitzen der Äste schief abgeschnitten, die 
äußere Seite der Äste länger als die innere. Der Körper ist gewöhnlich glatt, 
ohne Haare oder irgend welche Skulptur 

Das Vorhandensein einer gestielten Haftscheibe auf der Ventralseite des 
Kopfes dient sofort zur Erkennung einer Dajiiden-Cryptoniscidenlarve. 

Im übrigen sind die Larven einander sehr ähnlich, aber der folgende 
Schlüssel wird zur Bestimmung der vier aus unserem Gebiete bekannten 
Arten dienen: 

1. Augen fehlen. Aspidophryxus pellatus Sars. 
23 s5 vorhanden 


a) Augen aus 7—10 Kristallinsen zusammengesetzt. 
A. frontalis Bonnier. 


Diez, s 13 n „ Dajus E. Hansen. 
ec) ,„ 5 15 5 5 Prodajus ostendensis 
Gilson. 


Aspidophryxus peltatus G. ©. Sars. 
(Fig. 283 — 287.) 


Sars (Crust. of Norway, Taf. 96) hat die Cryptoniscidenlarve dieser Art 
abgebildet. Er gibt indessen keinerlei Beschreibung, aber seinen Figuren nach 
ist die Larve zu unterscheiden durch das Fehlen der Augen, die Kleinheit der 
Saugscheibe und dadurch, daß der Innenast der Uropoden etwas länger als 
der äußere ist. Die Thoracalanhänge scheinen nichts charakteristisches zu 
bieten zur Unterscheidung von anderen oben erwähnten Arten. Der Dactylo- 
vodit des siebenten Brustbeinpaares ist länger als der Propodit, ohne einen 
kleinen sekundären Dorn nahe der Spitze. 


Die nordischen Isopoden. VI 291 


Fig. 237. 


Aspidophryxus peltatus G. ©. Sars (Nach Sars.) 


Fig. 283. Cryptoniscidenstadium, vom Rücken. 


8A: 65 Kopf von unten. 
285: ” sechstes Brustbein. 
280, 5 siebentes = 

Mr 28le „ Urosoma. 


Aspidophryxus frontalis Bonnier. 
(Fig. 288—293.) 
Aspidophryxus frontalis Bonnier 1900. 


Das Cryptoniscidenstadium dieser Art wurde parasitisch an Siriella 
norvegica zwischen den Augen an der Basis des Rostrums gefunden. Es 
hatte sich augenscheinlich gerade angeheftet, um die Metamorphose zum Er- 
wachsenen durchzumachen, das bisher noch nicht gefunden ist. 

Die Dorsalfläche ist ganz glatt. Die Augen sind aus sieben bis zehn 
großen Kristallinsen gebildet. Die ersten Antennen haben das Basalglied in 
einen nach hinten zugespitzten Fortsatz verlängert, das dritte Glied etwas ver- 
breitert mit einer Gruppe langer Sinnesborsten. Das Endglied schmal und in 
zwei lange Borsten endend. Die zweiten Antennen sind aus neun Gliedern 
zusammengesetzt, ein Schaft von vier Gliedern, von denen das letzte das 
längste ist, und einer Geißel von fünf kurzen Gliedern, mit Apicalborsten be- 
waffnet. Der Dactylopodit ist länger als der Propodit und trägt einen kleinen 
Zahn auf dem inneren Rande nahe dem Ende. Die hinteren Seitenecken der 
fünf Segmente des Pleons sind in zugespitzte Fortsätze verlängert. Die Pleo- 
poden sind zweiästig. Die Endopoditen der Uropoden sind den Exopoditen 
gleich und an der Spitze mit langen Borsten versehen. 


Nord. Plankton, VI 19 


VI 292 W. M. Tattersall. 


Fig. 293. 


Fig. 291. 


Fig. 292. 


Aspidophryxus frontalis Bonnier. (Nach Bonnier.) 


Fig. 288. Cryptoniscidenstadium, Kopf von unten. 


„289. en ventrale Haftscheibe. 
» 290. H Augen. 

„29% ee siebentes Brustbein. 
292: ) Pleopod. 


293. Mr Uropod. 


Die nordischen Isopoden. VI 293 


Dajus & Hansen. 
(Fig. 294 —297.) 
Dajus e Hansen 1895. 


Der Körper ist etwas über drei bis gegen dreieinhalbmal länger als breit, 
flach gewölbt. Der Kopf ist auffallend kurz, gegen doppelt so breit wie lang. 
Die Augen nehmen kaum zwei Fünftel der Breite des Kopfes ein, jedes Auge 
besteht aus 13 kleineren, ungefähr gleich großen, größtenteils von schwarzem 
Pigment umgebenen Ocellen. Bei dem ursprünglich für eine besöndere Art 
angesehenen Exemplar sind die Ocellen auf eine höchst unregelmäßige, auf 
beiden Seiten verschiedene Weise verrückt. Die Unterseite des Kopfes um 
die Mitte schwach gewölbt; die Haftscheibe von dem Vorderrande des Kopfes 
entfernt, mittelgroß, jedoch recht bedeutend schmäler als die erste Greifhand. 
Das zweite Glied der ersten Antennen mit einem längeren und kräftigen, aus- 
wärts und besonders nach hinten gerichteten Fortsatz auf dem hintersten Ab- 
schnitt des Außenrandes. Die zweiten Antennen ungewöhnlich kurz, bis zum 


Fig. 296. 


Fig. 297. 


Dajus & Hansen. (Nach Hansen.) 


Fig. 294. Cryptoniscidenstadium, vom Rücken. 


2095: ” Kopf von unten. 
„296. ” fünftes Brustbein. 
297. n siebentes ,, 


Hinterrande des zweiten Segmentes reichend, das erste Glied des Schaftes 
etwas länger als breit, etwas kürzer als das vierte Glied, welches drei bis 
dreizweidrittelmal länger als breit ist; die Geißel sehr kurz, weit kürzer als 
der Schaft, mit einer sehr kurzen Borste endend. Alle Epimeren mit wenigen 
groben Zähnen, am stärksten auf den vordersten Segmenten entwickelt. Die 
erste Hand sehr groß, etwas länger als breit; die zweite ohne Dornen an dem 
Greifrande, die fünfte scheint zwischen einer schwachen Bewaffnung und dem 
gänzlichen Fehlen derselben zu variieren; die siebente Hand verhältnismäßig 
19* 


VI 294 W.M. Tattersall. 


kurz, nur ein wenig mehr als doppelt so lang wie breit, die Borsten bezüglich 
mit zwei, drei und fünf Ästen. 

Länge 0,56 mm. 

Fundort: Nordsee. 


Prodajus ostendensis Gilson. 
(Fig. 298 — 304.) 
Prodajus ostendensis Gilson 1909. 


Die Augen sind wohl entwickelt und aus 15 sphaeroiden Krystallelementen 
zusammengesetzt. Das Basalglied der ersten Antennen ist groß und trägt eine 


Fig. 300. 


Fig. 301. 


Fig. 303. Fig. 302. Fig. 304. 
Prodajus ostendensis Gilson. (Nach Gilson.) 
Fig. 298. Cryptoniscidenstadium, Seitenansicht. 


» 299. „ B des Kopfes. 
„ 300. 5 erstes Brustbein. 

30]: er drittes re 

302: ss siebentes „, 

"303: „ erster Pleopod. 


3043 > Uropoden. 


Die nordischen Isopoden. VI 295 


lange zugespitzte Verlängerung, die nach hinten gerichtet ist außer drei anderen 
kleinen zugespitzten Fortsätzen und zahlreichen langen Borsten. 

Der Dactylopodit des siebenten Brustbeinpaares ist länger als der Propodit, 
ohne einen kleinen sekundären Dorn nahe am Ende. 

Der äußere Ast der Uropoden ist wenig kürzer als der innere. 


Familie Bopyridae. 


Die Hauptmerkmale der Cryptoniscidenlarve der Familie sind in dem 
obigen Schlüssel gegeben. 
Die Larve kann man in zwei Gruppen nach der Struktur der Pleopoden 
sondern: 
J. Pleopoden einästig. 
Cancricepon elegans Giard et Bonnier. 
Athelges paguri (Rathke). 
Phryxus abdominalis (Kröyer). 
2. Pleopoden zweiästig. 
Bopyrina giardi Bonnier. 


. virbii Walz. 
Bopyrus 3 Hansen. 
” Y ” 


Sehr wenig ist bisher über diese Stadien bekannt, und die Unterschiede 
zwischen den verschiedenen Larven sind nicht gut bezeichnet. 


Cancricepon elegans Giard et Bonnier. 
(Fig. 305-309.) 


Die ganze Dorsaliläche und die Coxalplatten mit feinen kurzen Haaren 
bedeckt; Basalglied der ersten Antennen ohne Zähnelungen; die zweiten An- 
tennen sind aus acht Gliedern zusammengesetzt, das dritte und vierte etwas 
länger als das zweite. Die sieben Brustbeinpaare unter sich nicht verschieden; 
Coxalplatten nicht gekämmt; Pleopoden aus einem einzigen Aste, der dem Exo- 
podit entspricht, bestehend, der Endopodit fehlt, der Exopodit mit vier oder 
fünf langen Borsten an der Spitze; die Äste der Uropoden sind kurz, die 
Endopoditen etwas kürzer als die Exopoditen. 

Länge 0,55 mm. 


Athelges paguri (Rathke). 
(Fig. 310—314.) 
Farbe dunkelbraun, mit grünen Chromotophoren auf der Mitte des Rückens; 
Augen aus einer Masse Pigmente zusammengesetzt, in der drei große Krystall- 


VI 296 W. M. Tattersall. 


Fig. 309. 
(Nach Giard und Bonnier.) 
Fig. 305. Cryptoniscidenstadium Bauchansicht. 


306. » » 
„ erstes Brustbein. 
erster Pleopod. 


309. Hinterende, 


Fig. 308. 
Cancricepon elegans Giard et Bonnier. 


des Kopfes. 


„ 


Die nordischen Isopoden. VI 297 


elemente zu sehen sind; Basalglied der ersten Antennen ohne Zähne und mit 
drei Borsten bewaffnet, Endglied mit zahlreichen Sinneshaaren; zweite Antennen 
aus acht Gliedern bestehend, die ersten beiden kurz, die beiden folgenden 
länger, die vier, welche die Geißel bilden, allmählich länger und dünner werdend; 


Fig. 310. 


Fig. 314. 


Athelges paguri (Rathke). (Nach Bonnier.) 


Fig. 310. Cryptoniscidenstadium, erste und zweite Antenne. 


alle 
ai 
a3. 
la 


erstes Brustbein. 
siebentes Brustbein. 
erster Pleopod. 
Uropod. 


Brustbeine alle mehr oder weniger gleich; Coxalplatten nicht gekämmt; Pleo- 
poden zweiästig, der Endopodit sehr kurz und mit drei oder vier langen 
Borsten endend; die Uropoden haben längere und breitere Exopoditen als 


Endopoditen. 


VI 298 W. M. Tattersall. 


Phryxus abdominalis (Kröyer). 
(Fig. 315—317.) 
Sars (Crustacea of Norway, Taf. 91) hat die Cryptoniscidenlarve dieser Art 
abgebildet, er gibt aber keine Beschreibung davon. Diesen Figuren nach unter- 
scheidet sich die Larve nicht gut von demselben Stadium von Athelges 


Fig. 315. 


Phryxus abdominalis Kröyer. (Nach Sars.) 


Fig. 315. Cryptoniscidenstadium, vom Rücken. 
36: „, Kopf von unten. 
nn altk a Urosoma. 


paguri, ausgenommen, daß die Geißel der zweiten Antennen nicht länger als 
der Schaft und der Endopodit der Uropoden weniger als halb so lang wie 
der Exopodit ist. 


Bopyrina giardi Bonnier. 
(Fig. 318—324.) 


Körper ungefähr dreimal so lang wie breit; Körpersegmente wohl abge- 
setzt, ohne besondere Färbung; Rückenfläche mit feinen kurzen Härchen be- 
deckt; Kopf halbkreislörmig und vorn gleichmäßig gerundet; Augen durch einen 
Pigmentfleck ohne Krystallelemente angedeutet; erste Antennen zweiästig, Basal- 
glied nicht gekämmt und stark nach hinten verlängert, zweites Glied mehr 
kugelförmig als das erste und mit feinen Borsten bewaffnet, drittes Glied mit 
einem Büschel von fünf oder sechs Sinnesborsten und zwei kurze Äste tragend, 
endend in zwei lange Borsten; zweite Antennen bis zum vierten Thoracal- 
segment reichend, länger und dünner als die ersten Antennen, Basalglied kürzer 


Die nordischen Isopoden. VI 299 


Fig. 321. Fig. 323. Fig. 324. 


Bopyrina Giardi Bonnier. (Nach Bonnier.) 
Fig. 318. Cryptoniscidenstadium, vom 
Bauche. 
319. Cryptoniscidenstadium, Kopf von 
unten. 
0. Cryptoniscidenstadium, erste An- 
tenne 
321. Cryptoniscidenstadium, erstes 
Brustbein. 
322. Cryptoniscidenstadium, siebentes 
Fig. 320. : Brustbein. 


” 


3 


155] 


Fig. 323. Cryptoniscidenstadium, erster Pleopod. 
324: ” fünfter en und Uropod. 


VI 300 W. M. Tattersall. 


als die drei folgenden, Geißel aus vier Gliedern zusammengesetzt und länger 
als der Schaft; Rostralconus wohl entwickelt; Brustbeine unter sich nicht sehr 
starke Differenzen zeigend; Coxalplatten nicht gekämmt; keine Borsten oder 
Zähne am Innenrande des Propodit der Brustbeine; Pleopoden zweiästig; die 
Äste mit Schwimmborsten versehen; Exopodit der Uropoden zweimal so lang 
wie der Endopodit. 

Länge 0,6 mm. 


Bopyrina virbii Walz. 


Walz (1882) hat das Cryptoniscidenstadium dieser Art abgebildet, aber 
seine Figuren zeigen keine diagnostisch verwertbaren Charaktere, durch die 
diese Art in diesem Stadium von der vorhergehenden Art unterschieden 
werden könnte. 


Bopyrus # Hansen. 
(Fig. 325—329.) 
Bopyrus # Hansen 1895, 


Der Körper ungefähr dreieinhalbmal länger als breit. Der Kopf unge 
wöhnlich groß, kaum eineindrittelmal breiter als lang. Die Augen groß, un- 


Bopyrus % Hansen. (Nach Hansen.) 
Fig. 325. Cryptoniscidenstadium, vom Rücken. 


326: PR Kopf von unten. 
3321: m erstes Brustbein. 
328. rn siebentes 


„ 


329: & erster Pleopod. 


Die nordischen Isopoden. VI 301 


regelmäßig, schwarz pigmentiert; jedes Auge enthält zehn ziemlich kleine, ziem- 
lich weit von einander entfernte Ocellen, die wie helle Flecken etwas gegen 
das vollständig umgebende Pigment abstechen. Die ersten Antennen sind 
außerordentlich dick, aber die eigentümliche Form ist nicht vollständig 
sicher; das Büschel von Sinneshaaren ist recht ansehnlich. Die zweiten An- 
tennen reichen bis zur Mitte des dritten Segmentes; jedes der drei ersten 
Geißelglieder mit einer ansehnlichen Borste an der äußeren Hinterecke, letztes 
Glied mit drei sehr langen Endborsten, von denen die längste so lang wie die 
ganze Geißel ist. Das Rostrum hat, von unten gesehen, die Form eines an- 
gedrückten, breiten und plumpen Kegels mit etwas gebogenen Seiten. Erste 
Hand verhältnismäßig schlank, beinahe doppelt so lang wie breit, mit zwei 
schlanken Dornen am Greifrande; siebente Hand wenig mehr als doppelt so 
lang wie breit, im übrigen aber von einer gleichen Form und mit einer gleichen 
Ausstattung wie die erste. Die Äste der Pleopoden bedeutend schmäler als 
bei der vorhergehenden Art. Das Telson mit einem kleinen medianen Ein- 
schnitt. Keine Farbenzeichnung. 

Länge 0,545 mm. 

Fundort: Nordsee. 


Bopyrus „» Hansen. 
(Fig. 330 —336.) 
Bopyrus y Hansen 1895. 

Der Körper sehr schlank, gerade viermal länger als breit. Der Kopf ver- 
hältnismäßig langgestreckt, nur eineindrittelmal breiter als lang. Die Augen 
klein, jedes Auge aus neun ziemlich dicht gestellten, kleinen Ocellen mit da- 
zwischen liegendem braunem Pigment bestehend. Die ersten Antennen sehr 
breit; das Grundglied ebenso breit wie lang, vorn vorwärts und einwärts ver- 
längert, um eine große, dreieckige Platte zu bilden; das Büschel von Sinnes- 
haaren ansehnlich. Die zweiten Antennen lang, bis zur Mitte des dritten 
Segmentes reichend; die Geißel etwas länger als der Schaft, ohne Borsten an 
der Seite, jedoch mit mehreren Borsten endend, von denen die längste unge- 
fähr halb so lang wie der Schaft ist. Das Rostrum einen besonders großen, 
etwas schiefen, auf der Unterseite des Kopfes beinahe senkrechten Kegel 
bildend. Die Greifhände der Beine in Form und Bewaffnung beinahe mit 
Bopyrina übereinstimmend; die Pleopoden etwas schlanker als bei diesem. 
Hinterende des Telsons gleichfalls in Zipfel eingeschnitten wie bei der ge- 
nannten Art. Keine Farbenzeichnung. 

Länge 0,82 mm. 

Fundort: Nordsee. 


VI 302 W. M. Tattersall 


Fig. 334. 


Fig. 333 
Fig. 336, 


Bopyrus „ Hansen. (Nach Hansen.) 


Fig. 330. Cryptoniscidenstadium, Rückenansicht. 


33, ” Kopf von unten. 
332: Pr erstes Brustbein. 
333: 55 fünftes er 

„ 338 r siebentes ‚, 
339: er Kopf von der Seite. 
330: » erster Pleopod. 


Familie Entoniscidae. 


Portunion kossmanni Giard et Bonnier. 
(Fig. 337—340.) 


Gestalt im allgemeinen lang; Kopf halbkreisförmig; erste Antennen vier- 
gliedrig; erstes Glied stark abgeflacht und mehr oder weniger verwachsen, 
zweites Glied mit einem kleinen Höcker, der an der Spitze Borsten trägt, drittes 
Glied am längsten, viertes Glied klein und mit wenigen langen Borsten an 
der Spitze; zweite Antennen aus sieben Gliedern bestehend, Schaft aus vier 
kräftigen Gliedern und Geißel aus drei kleinen Gliedern, deren Gesamtlänge 
geringer als die des letzten Schaftgliedes ist; Augen klein und aus zwei Krystall- 
elementen zusammengesetzt; Coxalplatten gekämmt; alle Brustbeine von gleichem 


Die nordischen Isopoden. VI 303 


Fig. 340. 


Portunion kossmanni Giard et Bonnier. (Nach Giard et Bonnier.) 


Fig. 337. Cryptoniscidenstadium, Bauchansicht. 


„338. ” Pe des Kopfes. 
„ 339 eh Brustbein. 
„ 340 » Pleopod. 


Typus; Pleopoden einästig, Basalglied mit fünf Borsten an seinem inneren 
Winkel, das Endglied, das mit dem Exopodit korrespondiert, ebenfalls mit vier 
Borsten endend; Uropoden sehr klein, der Außenast viel kürzer als der innere, 
jeder mit wenigen Borsten an der Spitze, das Basalglied stark verbreitert und 
sehr kräftig gebaut. 

Länge 3 mm. 


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«, Mieroniscus 275 
abbreviata, Amblyops 254 
abdominalis, Phryxus 207, 274, 295, 298 
acuminatum, Stenosoma (Idotea) 230, 231 
Aega 288 
Aegidae 192, 197, 198 
affinis, Eurydice 203, 207 
algirica, Idotea 228 
Amblyops 254 
Ampelisca 263 
Amphipoda 257 
anatifae, Leponiscus 278 
Anceus 197 
annulata, Idotea 228 
appendiculata, Idotea 230 
appendiculatus, Heterophryxus 247, 248 
arctica, Boreomysis 234 
argentea, Idotea 228 
Armidia 229 
Asconiscidae 33, 234, 257, 284 | 
Asconiscus 234 
Asellota 184, 185 
Aspidophryxus 243, 244, 245, 246, 247,290, 291 
Athelges 267, 295, 298 
d, Bopyrus 295, 300 
balani, Hemioniscus 258, 278 
balanoides, Balanus 258 
Balanus 258, 262 
baltica, Idotea (Oniscus) 218, 219, 238 
Bathynomus 183 
bernhardus, Eupagurus 260 
bimarginata, Armidia 229 
Bopyrid, Microniscus 274 


Bopyridae 
Bopyrina (tribus) 


238, 257, 258, 
233. 238, 256, 257, 258, 


Namen-Register. 


267, 277, 295 


265, 273, 276, 277, 278, 289 


Bopyrina (genus) 
Bopyrus 
Boreomysis 
Brachyura 


268, 295, 298, 300 


295, 300, 301 
234 
257 


Branchiophryxus 
Y, Bopyrus 
Cabirops 
Cabiropsidae 
Caecognathia 
caerulata, Praniza 
calani, Microniscus 
Calanus 
Cancricepon 
carcini, Sacculina 
chelipes, Idotea 
chevreuxi, Podascon 
Cirolana 
Cirolanidae 
Cirripedia 

Cleantis 
Clypeoniscus 
compacta, Idotea 
Crinoniscidae 
Crinoniscus 


| Cryptoniscid, Microniscus 


Cryptoniscidae 
Cryptoniscina 


Cryptoniscus 

curvata, Danalia 
Cymothoa 

Cymothoidae 
cypridinae, Cyproniscus 
Cyproniscidae 
Cyproniscus 


Dajiidae 238, 242, 257, 258, 265, 276, 277, 
244, 249, 252, 254, 265, 290, 


Dajus 
Danalia 
Decapoda 
dentata, Gnathia 
didelphys, Mysidopsis 
diodon, Idotea 

&, Dajus 

Edotia 


233, 236, 


236, 238, 


243, 


297, 


263, 


257, 


234, 


276, 
286, 


259, 


231, 
286, 


260, 
261, 


236, 


182, 233, 256, 257, 258, 


277, 
287, 


279, 


279, 


260, 
239, 


255 
301 
238 
286 
197 
197 
276 
273 
295 
260 
232 
286 
202 


, 201 


257 
232 
287 
227 
248 
284 
275 
257 
270, 
278 
289 
259 
226 
255 
284 
279 
284 
289 
291 
273 
257 
197 
245 
229 


, 291 


265 


edwardii, Anceus 
edwardsi, Grapsicepon 
elegans, Cancricepon 
elegans, Erythrops 
elongatus, Pseudocalanus 


emarginata, Idotea (Cymothoa) 


entomon, Idotea 
Entoniscidae 


equitans, Crinoniscus 


erythrophthalma, Erythrops 


Erythrops 

Eupagurus 

Euphausia 
Euphausiacea 
Eurydice 

fascicularis, Lepas 
finmarchicus, Calanus 
Flabellifera 

frontalis, Aspidophryxus 
Gastrosaccus 

giardi, Bopyrina 
globularis, Notophryxus 
Gnathia 

Gnathiidae 
Gnomoniscus 
granulosa, Idotea 
Grapsicepon 
Grapsion 

gregaria, Thysano&ssa 
grimaldii, Eurydice 
hanseni, Clypeoniscus 
haploopis, Podascon 
Haploops 
Hemioniscidae 
Hemioniscus 
Heterophryxus 

Idotea 

Idoteidae 

incisa, Idotea 

inermis, Eurydice 
irrorata, Stenosoma 
Isopoda 

kossmanni, Portunion 
krohnii, Euphausia 
lancifer, Stenosoma 
lanciferum, Stenosoma 
larvaeformis, Danalia 
lateralis, Notophryxus 
Lepas 

Leponiscus 
Leptosoma 


181, 


linearis, Idotea (Stenosoma) 


203, 
262, 


v58 
u58, 
243, 
y17, 
216, 


Namen-Register. 


DIT 298 W2H 0 W271, 
Epicaridea 181, 182, 183, 184, 233, 256, 257, 


261, 


905, 
236, 
263, 


278, 2 


978, 
947, 


230, 2 


9233, 


203, 


183, 2 


260, 
254, 


218, 2 


218, 2 


197 
239 


295 | 


245 
273 
226 
219 
302 
276 
284 
245 
245 
260 
248 


2, 257 


202 
228 
273 
198 
291 
252 
298 
255 
197 
255 
287 
223 


Liriopsidae 

Liriopsis 

lobiancoi, Prodajus 
longa, Metridia 
longicornis, Munnopsis 
maenadis, Portunion 
marina, Idotea 

marina, Oniscus 
marsupialis, Munnoniscus 
maxillaris, Gnathia 
megalops, Nematoscelis 
Meganyctiphanes 
meinerti. Clypeoniscus 
metallica, Idotea 181, 218, 
Metridia 

Microniscidae 

Microniscus 256, 273, 
microphthalma, Erythrops 
minutus, Nautilograpsus (Planes) 
monophthalma, Liriopsis 
Munnoniscus 
Munnopsis 

murrayi, Munnopsis 
Mysidacea 

Mysidae 

Mysidopsis 

mysidis, Dajus 
Nautilograpsus 
neglecta, Idotea 
Nematoscelis 

nodulosa, Edotia 
normani, Gastrosaccus 
norvegica, Meganyctiphanes 
norvegica, Siriella 


259, 


193, 


186, 187, 


233, 234, 


218, 


VI 309 


260, 280 


, 280, 283 


249, 952 
975 
186, 187 
972 
219, 935 
223 
287 
195, 197 
254 
247 
9263 
238, 287 
975 


987 
186 
189, 190 
243, 257 
244, 252 
945 
254, 265 
9242 
995, 226 
254 
265 
249 
247 
246, 291 


Notophryxus 243, 244,246, 252, 254,255, 265,266 


nyctiphanae, Branchiophryxus 
obesa, Parerythrops 

oceanica, Munnopsis 

oestrum, Idotea 

Oniscus 

ostendensis, Prodajus 249, 250, 265, 
Ostracoda 

ovoides, Notophryxus 244, 252, 
oxyuraea, Gnathia (Anceus) 
paguri, Athelges 967, 
paguri, Peltogaster 
parallella, Idotea 
Parasellidae 
Parerythrops 
pelagica, Idotea 
pellucida Danalia 
peloponesiaca, Idotea 


218, 


246 
245 
186, 187 
296 
219 
290, 294 
257 
265, 266 
193, 197 
995, 298 
260 
932 
185 
245 
220, 223 
260, 283 
227 


' peltatus, Aspidophryxus 244, 245, 246,248, 290 


20* 


VI 310 Namen-Register. 


Peltogaster 
perforatus, Balanus 


phosphorea, Idotea 

Phryxus 267, 273, 274, 295, 
Planes 
Podascon 262, 263, 275, 
Podasconidae 257, 2623, 
podasconis, Gnomoniscus 

pollicipedis, Leponiscus 

Portunion 270, 272, 
Praniza 193, 194, 


prismatica, Zenobiana (Zenobia, Idotea) 
Prodajus 243, 249, 250, 252, 265, 290, 
Pseudidotea 


Pseudocalanus 

ptilocera, Xenuraega 

pulchra, Eurydice 203, 
pygmaea, Liriopsis 260, 
Rhizocephala 

robusta, Idotea 227, 
rotundicauda, Eurydice 203, 
rugosa, Idotea 

Sacculina 

salinarum, Idotea 

sarsi, Aspidophryxus 244, 


sarsi, Munnoniscus 
serrata, Erythrops 


260 
262 
223 


298 | 


242 
286 
286 
287 
278 
302 
197 
232 
294 
216 
273 
199 
205 
280 
257 
228 
210 
227 
260 
223 
246 
287 
245 


sexlineata, Idotea 
simplex, Asconiscus 
Siriella 

socialis, Hemioniscus 
spinifer, Gastrosaccus 
spinigera, Eurydice 
spinimana, Ampelisca 
stebbingi, Podascon 
Stenasellus 

Stenosoma 

stygia, Caecognathia (Anceus) 
Syscenus 

Thysanodssa 
triangularis, Sacculina 
tricuspidata, Idotea 
truncata, Eurydice (Cirolana) 
tubicola, Haploops 
typica, Munnopsis 
Valvifera 

ventrosa, Aega 

virbii, Bopyrina 

viridis, Idotea (Oniscus) 
Whymperi, Idotea 
Xenuraega 

Zenobia 

Zenobiana 


217, : 


229 
284 


246, 291 


203, 


187, 
184, 


995, 
218, 


231, 
231, 


278 
252 
204 
263 
286 
185 
230 
197 
198 
255 
260 
219 
214 
263 
189 
216 
288 
300 
223 
228 
198 
232 
232 


Inhaltsverzeichnis. 


Isopoda . 8 h P : R R 2 3 n . : & 5 183 
Bestimmungstabelle der Unterordnungen 5 > : i R h . 184 
Unterordnung Asellota . 5 5 i : : i 185 
Familie Parasellidae 5 ; : 5 1 \ : 185 
Genus Munnopsis : : : a : : . 186 

M. oceanica . 5 ; e i : ; 187 

M. murrayi 2 5 5 5 S : ; ; : 190 
Unterordnung Flabellifera : > - . - . ; 191 
Familie Gnathiidae . : 2 F : 5 : : : 192 
Genus Gnathia ; F - 193 

G. maxillaris : : 5 3 195 

G. oxyuraea I : 2 . 3 e 197 

Genus Caecognathia . : . ? 2 - ; 5 193 

C. stygia . : : : : : } 197 

Familie Aegidae 5 5 ; i e e : : : 197 
Genus Xenuraega - 5 i i B : i : 198 

X. ptilocera . - 3 F i | E : 199 

Familie Cirolanidae . ! R : 4 : . 201 
Genus Eurydice . c < : A s : : 202 

E. spinigera 3 : . 204 

E. pulchra : ; i i : e : 205 

E. affinis . 3 i 5 e : ; E 207 

E. inermis : B 5 ; i E 5 : 5 209 

E. rotundicauda c & 2 2 : 6 : 210 

E. grimaldi . : s ; : 212 

E. truncata 5 ; : - 5 214 
Unterordnung Valvifera . ; h : ; : N ; 216 
Familie Idoteidae . ; Ä ; ’ : : . : 216 
Genus Idotea . i : : : A : 5 i : 217 

l. baltica : . 9 . y : ; : 219 

l. pelagica 3 e ; 3 : \ 2 > s 220 

l. granulosa . i 5 : - ä : 223 

l. viridis : 5 . : 5 ; . ; ; 223 

I. neglecta 5 : : > > - 2 225 

l. emarginata . : 5 & : e : : 226 

I. metallica : : ä . E : : ; 227 

l. linearis 2 2 2 : ß e ; : 6 229 

Genus Stenosoma 5 ; - : : £ i : 230 

S. lanciferum . > h : : ! 5 ; . 230 


S. acuminatum i ; 2 : 5 : S : 231 


VIE? Inhaltsverzeichnis. 


Genus Zenobiana 
Z. prismatica 


Unterordnung Epicaridea 
Erster Teil 


Tribus Cryptoniscina 
Familie Asconiscidae 
Genus Asconiscus 
A. simplex 
Familie Cabiropsidae 
Genus Clypeoniscus 
C. Hanseni 
Tribus Bopyrina 
Familie Bopyridae 
Genus Grapsicepon 
G. Edwardsii 
Familie Dajiidae : 
Genus Aspidophryxus . 
A. peltatus 
Genus Branchiophryxus 
B. nyctiphanae . 
Genus Heterophryxus 
H. appendiculatus 
Genus Prodajus . 
P. Lobiancoi 
P. ostendensis 
Genus Notophryxus 
N. ovoides 
N. lateralis 
N. globularis 
Zweiter Teil 
Pelagische Larvenformen 
A. Epicaridenstadium 
Tribus Cryptoniscina 
Familie Hemioniscidae 
Hemioniscus balani 
Familie Liriopsidae . 
Familie Crinoniscidae 
Crinoniscus equitans 
Familie Podasconidae 
Podascon chevreuxi 
Familie Cabiropsidae 
Ciypeoniscus Meinerti 
Tribus Bopyrina 
Familie Dajiidae 
Prodajus ostendensis 
Notophryxus ovoides 
Familie Bopyridae 
Phryxus abdominalis 
Athelges paguri 
Bopyrina Giardi 
Bopyrina virbii 
Cancricepon elegans 


Inhaltsverzeichnis. VI 313 


Familie Entoniscidae S 5 : ö e : b 2370 
Incertae sedis : > 2 : E : : 2 970 

B. Microniscusstadium : s : £ . ; : $ c 973 
Microniscus calani E > : : . 4 : . 973 
Microniscus sp. . : ; E 2 i 5 ‚ e 975 
Microniscus «, Hansen - . . . < 5 & . 975 

C. Cryptoniscidenstadium . - : : ; j ! : . 976 
Tribus Cryptoniscina . - . . . r } s e 278 
Familie Hemioniscidae : h e i : 2 : ; 278 
Hemioniscus balani : ; : ; a R e : 2378 
Familie Cyproniscidae . 6 : 2 : : 2 e 979 
Cyproniscus cypridinae . e 5 ; . 5 : A 979 
Familie Liriopsidae . B 5 i 5 i i 3 : 280 
Liriopsis pygmaea : ß e e . & b j 380 
Danalia larvaeformis - B o : i ; i n 983 
Danalia pellucida 2 R e . , ? e : 983 
Familie Asconiscidae e : » 5 : : 1 i 984 
Asconiscus simplex - : . > ä ; . 984 
Familie Crinoniscidae B > - 2 ; B } ; 984 
Crinoniscus equitans - > c : i 3 2 . 984 
Familie Podasconidae : : i 6 e { 3 2 986 
Podascon chevreuxi - < 2 > : ; : 4 986 
Podascon haploopis - : - © : : : : 286 
Podascon Stebbingi 9 - . 5 e : 5 : 2386 
Familie Cabiropsidae ß : : E N ? : j 986 
Clypeoniscus Hanseni . : . : : : : . 286 
Cryptoniscid 2, G. O. Sars . b 5 i 8 : ö 287 
Familie Incertae sedis : ö - 2 : & i i 289 
Cryptoniscid : > B 5 : : : B . 289 
Tribus Bopyrina . : . 5 ; , - : 3 ; 289 
Familie Dajiidae : : : . ; ; 5 5 289 
Aspidophryxus peltatus : Ve e E : : 390 
Aspidophryxus frontalis 2 . - 3 2 ; i 991 
Dajus &, Hansen . - : : t a ; : ! 393 
Prodajus ostendensis - ; 5 ü : ; ; R 294 
Familie Bopyridae . 2 2 > ß : ; : d 295 
Cancricepon elegans . : - : 5 5 i & 295 
Athelges paguri . 5 B 5 : : 2 r ? 295 
Phryxus abdominalis . A k : { N 2 A 298 
Bopyrina giardi . b : 5 i { > 5 ; 298 
Bopyrina virbii . e E 3 i 5 ; : P 300 
Bopyrus 9, Hansen : : : i : : : : 300 
Bopyrus y, Hansen : 5 5 h N F . ® 301 
Familie Entoniscidae : ; : 2 : 3 : : 302 
Portunion kossmanni . ; 2 x 2 : a : 302 
Literatur-Verzeichnis . z 2 £ : R ; 2 4 5 : 304 
Namen-Register 5 e : : e : 2 A E £ £ 308 


Inhaltsverzeichnis . s 3 : 0 . ; A R : : 311 


Fehlerverzeichnis: 


: Fig. 31 steht auf dem Kopfe. 
: Praniza caerulata statt Pr. coerulata. 
: Idotea salinarum „ 1. salcinrum. 


9. Z v. u. Coxalplatten statt Coxasplatten. 


: Dajiidae statt Dajidae. 


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: Gastrosaccus „  Haplostylus. 
: Dajiidae „  Dajidae 


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