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|: NORDISCHES PLANKTON
HERAUSGEGEBEN VON
PROF. D*: K. BRANDT um PROF. D* G. APSTEIN IN KIEL
UNTER MITWIRKUNG VON
DR. BENDL-GRAZ, PROF. DR. BORGERT-BONN, DR. VAN BREEMEN-HAAG,
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BREMEN, PROF. DR. LENZ-LÜBECK, PROF. DR. LOHMANN-KIEL, DR. MOR-
TENSEN-KOPENHAGEN, PROF. DR. MÜLLER-GREIFSWALD, MAG. SCIENT.
OVEPAULSEN-KOPENHAGEN, PROF.DR.PFEFFER-HAMBURG,DR.POPOFSKY-
MAGDEBURG, PROF. DR. REIBISCH-KIEL, PROF. DR. RHUMBLER-HANN.-
MÜNDEN, DR. SCHRÖDER - HEIDELBERG, PROF. DR. SIMROTH - LEIPZIG,
DIREKTOR DR. STRODTMANN-WILHELMSBURG (ELBE), DR. TATTERSALL-
MANCHESTER, PROF. DR. VANHÖFFEN-BERLIN, PROF. DR. VOSSELER-HAM-
BURG, PROF. DR. WILLE-CHRISTIANIA, DR. WILLIAMSON-ABERDEEN UND
DR. ZIMMER-BRESLAU.
INVERTEBRAT
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Crustaceg
KIEL UND LEIPZIG
VERLAG von LIPSIUS & TISCHER.
1911.
Preis Mark.
Zur gefl. Beachtung!
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Zu dem Werke „Nordisches Plankton“ werden 8 Titelblätter
geliefert, sodaß es in 8 Bände gebunden werden kann. Der
„Botanische Teil“ liegt bereits fertig vor, die übrigen 7 Bände
bilden den „Zoologischen Teil“ und verteilen sich folgen-
dermaßen:
l. Band: Eier und Larven von Fischen,
andere Eier und Cysten.
II. Band: Tunicata, Mollusca.
III. Band: Malacostraca.
IV. Band: Entomostraca.
V. Band: Echinodermata, Vermes.
VI. Band: Coelenterata.
VII. Band: Protozoa.
Titel mit Inhaltsangabe wird geliefert, sobald ein Band
abgeschlossen vorliegt. Eine Anweisung für den Buchbinder
wird jeweils beigefügt.
Lipsius & Tischer
Verlagsbuchhandlung.
VI. Die nordischen Isopoden.
Von
Dr. W. M. Tattersall in Manchester (England).
Die Isopoden sind im wesentlichen keine pelagische Gruppe, und die
Anzahl der wirklich pelagischen Arten, wenn man die Larven der Epicariden
ausschließt, könnte man leicht an den Fingern der Hände herzählen. Aber
diese Serie von Abhandlungen über das nordische Plankton ist, nehme ich
an, eine Serie, welche mit allen Spezies zu tun hat, die bei gewöhnlichem
Gebrauch von Planktonnetzen gefangen werden, ohne Rücksicht darauf, ob die
Organismen im strengen Sinne des Wortes pelagisch sind. Um meine Ansicht
zu illustrieren, will ich als Beispiel den Isopoden Idotea metallica Bosc.
anführen. Diese Art ist stets an flottierendem Seegras, Holz und Cirripedien
gefunden worden. Sie ist daher leicht beim Fischen an der Oberfläche zu
finden. Die Art selbst ist aber nicht eigentlich pelagisch. Sie ist selten, wenn
jemals freischwimmend gefangen worden. Dennoch findet nach meiner An-
sicht I. metallica mit Recht einen Platz in einer Serie von Artikeln, die
sich mit Plankton beschäftigen. Es ist zu bedauern, daß die Art des Fanges
der erwähnten Isopodenarten so selten notiert ist, denn wer sich mit den
Aufzeichnungen über diese Gruppe beschäftigt, kann nur entscheiden, ob eine
Spezies einen Platz in einer Arbeit wie dieser erhalten soll oder nicht, wenn
alle Einzelheiten des Fanges angegeben sind. So wie die Sache jetzt liegt,
muß ich fast ganz meine eigenen Erfahrungen beim Sammeln dieser Gruppe zu
Rate ziehen, um über die Aufnahme der Spezies zu entscheiden. Nach
meiner Erfahrung sind Arten von Idotea sehr häufig mit großen Oberflächen-
netzen erbeutet worden, die durch größere Mengen treibenden Seegrases ge-
fischt haben, obgleich der normale Aufenthaltsort der Gattung zwischen boden-
ständigen Meeresalgen ist. Deshalb habe ich in diese Arbeit alle Arten der
Gruppe aufgenommen, die von den nördlichen gemäßigten Meeresteilen bekannt
sind. Eine zweite Gruppe von Isopoden muß aufgenommen werden, da sie,
obgleich im erwachsenen Zustande seßhaft, noch pelagische Larvenstadien
hat. Zu dieser Gruppe gehören die Arten von Gnathia und alle Arten der
großen Unterordnung der Epicaridea.
12*
VI 182 W.M. Tattersall.
Ein Wort über die Behandlung letzterer Gruppe in dieser Arbeit mag
am Platze sein. Ich habe mich bemüht, alle Arten zu beschreiben, welche als
echt pelagisch verzeichnet sind. Diese Formen bilden, wie es bekannt ist, nur
einen kleinen Teil der beschriebenen erwachsenen Arten. In der Gruppe der
Cryptoniscina indessen unterscheiden sich die Männchen von dem letzten
freischwimmenden Larvenstadium nur in der Entwicklung der Geschlechts-
organe. Folglich habe ich die Männchen aller Arten der Gruppe beschrieben,
die aus dem Gebiete bekannt sind, ohne Rücksicht darauf, ob sie wirklich
frei schwimmend erbeutet sind oder nicht, da ein Studium der Männchen eine
leichte Erkennung ihrer Larven, wenn sie je im Plankton erbeutet werden, er-
lauben würde. Schließlich habe ich alle Arten von Epicaridea erwähnt, die
als Parasiten von pelagischen Organismen bekannt sind. Leider muß viel
Arbeit auf diese Gruppe verwandt werden, ehe ein frei schwimmendes Exem-
plar sicher auf die erwachsene Art bezogen werden kann. Die Larvenstadien
der Mehrzahl der Arten sind so sehr ähnlich, daß nur bei sorgfältigem Studium
gut erkennbare diagnostische Charaktere entdeckt werden können. Die meisten
bis jetzt bekannten Larven, und auch viele Erwachsene, sind so summarisch
und unvollständig beschrieben, daß es nicht möglich ist, eine gute die Arten
kennzeichnende Beschreibung von ihnen zu geben oder Bestimmungsschlüssel
für ihre bequeme Erkennung aufzustellen. Wenn daher dieser Teil des Werkes
unbefriedigend erscheint, muß man die Schwierigkeit dessen Abfassung in
Betracht ziehen.
Schließlich muß ich Einspruch erheben dagegen, was ich für einen Miß-
brauch des Wortes „planktonisch“ in Bezug auf irgend eine Crustaceenart
halte. In den veröffentlichten Planktonlisten der Internationalen Meeresforschung
findet man häufig Isopodenarten verzeichnet, die ausgesprochene Bodenformen
sind. Bei Nachforschungen erweisen sie sich in Netzen gefangen, die wenig-
stens den Boden berührt haben, die aber nicht selten eine beträchtliche Strecke
über den Boden geschleppt sind. Die Aufführung solcher Arten in Listen, die
sich auf pelagische Organismen beziehen, hat kein Recht, da sie für die
Untersucher von Plankton und von Bodentieren irreführend ist. Ich brauche
nicht hinzuzufügen, daß solche Arten, die nach meiner Kenntnis oder nach
ihrem Bau sicher Bodentiere sind, in dieser Arbeit nicht aufgenommen sind,
selbst wenn sie in Abhandlungen verzeichnet sind, die sich mit den pelagischen
Lebewesen der See beschäftigen.
Ordnung Isopoda.
Charaktere: Peracarida, bei denen der Körper gewöhnlich mehr oder
weniger niedergedrückt und abgeflacht ist; kein deutlicher Carapax, aber das
erste Segment des Thorax ist immer, das zweite gelegentlich mit dem Kopf
verschmolzen; vordere Maxillen gewöhnlich ohne Tasteranhänge; hintere Ma-
xillen gewöhnlich mit einem äußeren blattartigen Anhange; Augen sessil oder
auf unbeweglichen Fortsätzen des Kopfes; 1. Antennen gewöhnlich einästig
(ausgenommen bei Bathynomus und den Larven der Epicaridea); 2. Antennen
bisweilen mit einem kleinen Exopoditen; Cormopoden ohne Exopoditen; 1. Paar
zu Maxillipeden modifiziert, der Epipodit, wenn vorhanden, nicht in eine
Kiemenhöhle eingeschlossen; die übrigen Paare einander ähnlich oder ver-
schiedenartig umgewandelt; Coxopoditen immer kurz, oft mit dem Körper
verschmolzen und seitwärts verbreitert; keine Kiemenblättchen an den Cormo-
poden; Telson gewöhnlich nicht vom letzten Segment des Pleon abgesetzt;
Pleopoden typisch zweiästig mit blattförmigen Kiemenplatten, gewöhnlich das
zweite, bisweilen das erste Paar beim Männchen umgebildet; Herz ganz oder
teilweise im Abdomen liegend. Die Jungen verlassen die Bruttasche, bevor
das letzte Paar der Cormopoden erscheint.
Benennungen der Körperteile und der Anhänge bei den Isopoden.
Kopf trägt
1. Antennenpaar aus Schaft und Geißel bestehend.
2. Antennenpaar.
Oberlippe.
Lippentaster.
1 Mandibelpaar mit Taster.
l. u. 2. Maxillenpaar.
1 Maxillipedenpaar.
Mesosoma (Vorderkörper, Pereion) mit
7 Cormopodenpaaren (Brustbeine, Pereiopoden) ohne Exopoditen,
bestehend aus
Coxopodit.
Basipodit.
Ischiopodit.
Meropodit.
Carpopodit.
Propodit.
Dactylopodit.
VI 184 W.M. Tattersall.
Metasoma (Hinterkörper, Abdomen, Pleon) mit
5 Pleopodenpaaren.
1 Uropodenpaar.
Telson.
Die folgende Bestimmungstabelle soll zur Unterscheidung der Isopoden-
Unterordnungen, die pelagische Arten einschließen, dienen:
I. Uropoden seitlich
a) Uropoden bilden zusammen mit dem Endsegment des Metasoma
einen Schwanzfächer. Pleopoden gewöhnlich zum Schwimmen.
Flabellifera.
b) Uropoden klappenartig, wie ein Deckel über die Pleopoden gewölbt,
die hauptsächlich kiementragend sind. Valvifera.
II. Uropoden endständig
a) Pleopoden ausschließlich kiementragend, gewöhnlich von einer
Deckelplatte, dem ersten umgebildeten Pleopodenpaare, bedeckt,
das zweite Pleopodenpaar fehlt dem Weibchen. Asellota.
b) Pleopoden, wenn vorhanden, ausschließlich bei den Erwachsenen
kiementragend, als Schwimmfüße bei den Larven, nicht durch einen
Deckel bedeckt; Erwachsene parasitisch. Epicaridea.
Unterordnung Asellota, Latreille.
Charaktere: Alle Abdominalsegmente verschmolzen (ausgenommen bei
Stenasellus), Schaft der Antennen aus sechs Gliedern; Mundteile niemals zum
Saugen; Coxopoditen der Cormopoden klein, die letzten sechs Paare frei be-
weglich; Pleopoden ausschließlich kiementragend, das erste Paar bei den beiden
Geschlechtern verschieden und gewöhnlich beim Weibchen zu einem einzelnen
Deckel umgebildet, der mehr oder weniger die folgenden Paare bedeckt; das
zweite Pleopodenpaar fehlt dem Weibchen; die Uropoden fast endständig, oit
zweiästig, griffelförmig; freilebende Formen.
Die Klassifikation dieser Unterordnung ist kürzlich von Hansen (1905)
revidiert worden, der ein Schema vorgeschlagen hat, welches auf der Struktur
der Pleopoden bei den verschiedenen Formen innerhalb der Unterordnung
basiert. Das Resultat von Hansen’s Arbeit ist die Zahl der Familien bei
den Asellota auf drei zu reduzieren und, da seine Klassifikation auf gesunden
morphologischen Prinzipien basiert, so folge ich hier derselben. Nur eine der
Unterordnungen, die Parasellidae, enthält Repräsentanten, die ihrem Vor-
kommen nach echt pelagisch sind.
Familie Parasellidae, Hansen 1903.
Charaktere: Das erste Pleopodenpaar ist beim Männchen groß, die
Sympoden miteinander verwachsen, zusammen länger als breit, mit konkavem
Seitenrand; die unbeweglichen Äste viel kürzer als die Sympoden. Die Anhänge
desselben Paares beim Weibchen vollständig verwachsen, ein sehr großes
Operculum ohne Naht oder Randborsten bildend. Beim Weibchen bedeckt
dieses Paar vollständig die folgenden Pleopodenpaare; beim Männchen reicht
es über den unteren Rand des folgenden Paares, dessen Seitenteile gewöhnlich
vollständig vom zweiten Paare bedeckt sind.
Das zweite Paar beim Männchen groß; der größere Teil der Sympoden
ist nach außen gelegen und mit dem ersten Paare verbunden. Äste an der
hinteren Hälfte des Innenrandes des Sympoden befestigt; der Endopodit scharf
geknickt, sein Endglied dünn, eine innere Höhlung enthaltend und nach hinten
in eine Spitze verlängert; Exopodit sehr kurz, vielmals kürzer als der Endo-
podit, zweigliedrig, schmal, hakenförmig, ohne Borsten.
Drittes Paar bei beiden Geschlechtern mit Exopoditen von mäßiger Größe,
berühren einander nicht in der Mittellinie, gewöhnlich vollständig beim Weib-
chen vom ersten Paare, beim Männchen von den ersten beiden Paaren be-
deckt; nur beim Männchen einer einzigen Form ist ihr äußerer Teil unbedeckt.
VI 186 W. M. Tattersall.
Das fünfte Paar mit nur einem Ast, aller Wahrscheinlichkeit nach dem
Exopodit.
Nur ein Genus, Munnopsis, enthält Spezies, die ihrem Vorkommen nach
pelagisch sind.
Genus Munnopsis, M. Sars.
Munnopsis. M. Sars 1860;
Hansen 1895;
a G. O. Sars 1899;
. Walker 1903;
Tattersall 1905.
Charaktere: Vorderer Teil des Mesosoma breiter als oder so breit wie
der hintere Teil. Kopf etwas groß, an jeder Seite für Insertion der Antennen
tief eingeschnitten, Stirnteil sich verschmälernd verlängert. Schwanzsegment
verhältnismäßig groß und oval. Erste Antennen mit verbreitertem Basalglied,
Geißel vielgliedrig und länger beim Männchen als beim Weibchen. Zweite
Antennen mit Geißel, deren zwei Endglieder stark verlängert sind. Mandibel
mit mehr oder weniger gezähnter Schneide, Kaufläche fehlt oder wohl ent-
wickelt oder durch einen kräftigen gesägten Dorn ersetzt, Taster wohl ent-
wickelt mit blattförmigem und gekrümmtem Endglied. Maxillipeden ausge-
sprochen blattförmig, das drittletzte Glied des Tasters bisweilen in eine Spitze
verlängert, bisweilen abgerundet. Die ersten beiden Beinpaare von wesentlich
gleicher Struktur, obgleich von verschiedener Größe. Die beiden folgenden
Beinpaare sehr dünn und mit drei kurzen und dicken Basalgliedern verlängert.
Schwimmbeine von gleichartiger Struktur und ziemlich dünn, Carpopodit und
Propodit blattförmig und dicht mit Fiederborsten befranst, Dactylopodit vor-
handen oder fehlend. Operculum beim Weibchen in Form eines Schiffes,
beim Mänrchen in gewöhnlicher Weise umgebildet. Fingerförmiger Fortsatz
der Kopulationsorgane, in eine lange, dünne Borste endigend. Uropoden
einfach, fadenförmig, zweigliedrig.
Die Definition dieser Gattung von Sars habe ich geändert, um die
beiden pelagischen Arten, die unten beschrieben sind, hier mit einzuschließen.
Sars hat selbst bemerkt, daß die Art M. longicornis Hansen sich merklich
von der typischen Art in der Struktur der Mandibeln unterscheidet, und Walker
und ich haben bei Beschreibung der Arten M. murrayi resp. M. ocea-
nica weitere Unterschiede von der typischen Art in der Struktur der Schwimm-
beine und Mandibeln notiert.
Wie ich bezeichnet habe (Tattersall 1905), lassen sich die Arten der
Gattung in die drei folgenden Gruppen bringen, die auf der Struktur der Man-
dibeln und der Schwimmbeine basieren:
1. Mandibel mit leicht gezähnter Schneide; ohne Kauplatte oder borsten-
tragendem Anhang; Schwimmbeine ohne Dactylopodit.
M. typica G. O. Sars.
Die nordischen Isopoden. VI 187
2. Mandibel mit kräftig gezähnter Schneide; Kauplatte durch einen kräftig
gesägten Dorn ersetzt; ein borstentragender Anhang vorhanden;
Schwimmbeine ohne Dactylopodit. M. longicornis Hansen.
M. oceanica Tattersall.
3. Mandibel mit kräftig gezähnter Schneide; borstentragender Anhang
und breite Kauplatte vorhanden. Schwimmbeine mit deutlichem Dac-
tylopodit versehen. M. murrayi Walker.
Diese drei Gruppen müssen entweder Gattungen gleichwertig betrachtet
und für die beiden letzten Gruppen neue Genera gebildet werden oder die
Definition der Gattung, wie sie von Sars gegeben ist, muß erweitert werden,
damit sie die beiden letzten Gruppen umfasse. Ich habe das letztere vor-
gezogen als das ratsamere bei dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse
der Gruppe, obgleich weitere Entdeckungen wahrscheinlich das erstere unver-
meidlich machen werden. Was die Gattungscharaktere feststellt oder nicht,
muß immer eine Sache der persönlichen Anschauung sein, die ganz von dem
persönlichen Gefühl des Forschers abhängt.
Bestimmungstabelle über die nordischen, pelagischen Arten von
Munnopsis:
1. Körper dreimal so lang wie breit; vorderer Teil des Mesosoma etwas
breiter als der hintere; Mandibel mit einem kräftigen gesägten Dorn
an Stelle der Kaufläche; vorletztes Glied der Maxillipeden stark ver-
längert; Schwimmbeine ohne Dactylopodit; Uropoden ungefähr ein Viertel
der Körperlänge. M. oceanica Tattersall.
2. Körper zwei und einhalbmal so lang wie breit; vorderer Teil des Meso-
soma so breit wie der hintere; Mandibel mit sehr stark entwickelter Kaufläche;
vorletztes Glied der Maxillipeden nicht verlängert; Schwimmbeine mit deut-
lichem Dactylopodit; Uropoden klein, weniger als ein Zehntel der Körperlänge.
M. ınurrayi Walker.
Munnopsis oceanica Tattersall 1905.
(Fig. 1-7.)
Körper (Fig. 1) kompakt, mehr wie bei M. typica, vorderer Teil nur
etwas breiter als der hintere, ungefähr dreimal so lang wie breit.
Kopf klein, tief an jeder Seite für die Aufnahme der Antennen aus-
gebuchtet, Stirn sehr schwach gebogen.
Die ersten vier Segmente des Mesosoma klein und kompakt, Seitenteile
unbewehrt, Epimeren sehr klein; die letzten drei Segmente des Mesosoma
zusammen so lang wie der vordere Teil des Körpers; das fünfte Segment etwas
über das vorhergehende übergreifend, seine Seitenteile schmal und sich ein
Stück nach hinten ausdehnend, mit einigen wenigen starken Borsten bewehrt;
die Seitenteile des sechsten Segmentes etwas nach hinten verlängert und
ebenfalls einige Borsten tragend.
W. M. Tattersall.
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Fig. 6.
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Männchen. Rückenansicht.
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Fig. 1.
Die nordischen Isopoden. VI 189
Schwanzsegment ungefähr ein Drittel so lang wie der Körper und
so lang wie die drei letzten Segmente des Mesosoma zusammen, in der Gestalt
genau oval, die Spitze stumpf verlängert.
Erste Antennen (Fig. 2) mit etwas verdicktem Basalglied, die innere
Ecke nur leicht verlängert, Geißel sehr lang und aus zahlreichen Gliedern zu-
sammengesetzt, von denen jedes lange dünne Borsten trägt, die gegen das Ende
hin an Zahl zunehmen.
Mandibeln (Fig. 3) mit zweiteiliger Schneide, jeder Teil stark gezähnt:
unter der Schneide befindet sich ein kleiner Vorsprung, der an seiner Ecke
mehrere kräftige gezähnte dornartige Borsten trägt; unter diesem Vorsprung
wieder, und in einer Stellung, die der Kaufläche der anderen Munnopsiden
entspricht, befindet sich ein sehr kräftiger Dorn, der an einer Seite leicht ge-
zähnt ist. Taster wohl entwickelt, dreigliedrig; letzies Glied etwas verbreitert,
mit Borsten an einer Seite.
Maxillen von normaler Struktur, aber mit verstreut stehenden Borsten
sowohl auf dem Gliede selbst wie an den Spitzen der Anhänge.
Maxillipeden (Fig. 4) mit verdicktem drittletzten Gliede, das abge-
rundet ist statt zugespitzt wie bei M. typica, nur wenige Borsten tragend;
vorletztes Glied sehr scharf und kräftig, an seiner inneren Ecke zu einem mit
Borsten versehenen Anhang verlängert, Kauteil mit vier Sinneskörpern an der
Innenseite, die Spitze mit Borsten gesäumt. Ein kleiner Anhang an der unteren
Ecke des Kauteils ist vorhanden, wie bei M. murrayi. Epignath scharf zu-
gespitzt.
Erstes Cormopodenpaar (Fig. 5) etwas dünn, Carpopodit breiter
und länger als der Propodit, der ziemlich schlank ist, Dactylopodit sehr kurz.
Verglichen mit den entsprechenden Gliedern bei M. typica, sind Propodit
und Carpopodit verhältnismäßig länger und der Ischiopodit kürzer.
Schwimmbeine (Fig. 6) mit großem und nach einer Seite verbreitertem
Carpopodit, die andere Seite ist nur schwach gekrümmt, Propodit ungefähr halb
so lang wie Carpopodit und oval im Umriß; beide Glieder mit sehr langen
gefiederten Borsten befranst, Dactylopodit fehlt.
Pleopoden normal; Operculum beim Männchen wie bei M. typica.
Uropoden (Fig.7) lang und dünn, ungefähr ein Viertel der ganzen Körper-
länge, zweigliedrig, das erste Glied klein, mit vorstehendem Enddorn an der
Innenecke; Endglied dreimal bis dreieinhalbmal so lang wie das Basalglied.
Länge 7 mm.
Farbe schwarz.
Verbreitung: Westküste von Irland, 750—1150 Faden (Tattersall)
(= 1370— 2003 m), Warmer Bezirk des Faeroerkanals. 600 Faden (Scott)
(= 1097 m).
VI 190 W. M. Tattersall.
Munnopsis murrayi A. O. Walker.
(Fig. 8-14.)
M. murrayi A. O. Walker 1903.
M. murrayi Tattersall 1905.
Vorderer Teil des Körpers (Fig. 8) nicht breiter als der hintere und
von ungefähr derselben Länge.
Kopf mit dreieckigem Vorsprung, auf dem ein Höcker steht, hinter den
Basalgliedern der ersten Antennen; bei letzteren ist das letzte Glied des Stammes
mehr als zweimal so lang wie das vorletzte.
Mandibeln (Fig. 10) mit einer vorragenden Kaufläche und mit geteilter
Schneide; Taster sehr groß und vorragend, mit flachem Endgliede.
Maxillipeden (Fig. 11) mit einem vorspringenden Anhange am äußeren
Rande der inneren Platten; Taster mit großem und gerundetem vierten Gliede.
Erstes Körper(Mesosoma)segment etwas breiter als eines der
drei folgenden, Coxalplatten ziemlich groß, nach hinten sich verbreiternd, so
daß sie die Enden der Segmente verbergen. Das erste Segment des Metasoma
mit einem großen ovalen Höcker an jeder Seite des Mittelspaltes; die beiden
folgenden Segmente sich allmählich verbreiternd und mit einer Querteilung ver-
sehen; das letzte hat auch eine diagonale Einsenkung quer über jede Hinter-
ecke. Alle Segmente sind runzlig.
Erstes Glied des ersten Brustbeinpaares zweimal so lang und halb
so breit als bei den drei folgenden Paaren.
Die Schwimmfüße (Fig. 12—12a) haben das vierte Glied stark nach
hinten erweitert und es ist mehr als zweimal so groß als das fünfte Glied, das
mit einem kleinen Dactylopodit versehen ist.
Telson herzförmig mit stumpfem Kiel; die Ränder sind glatt.
Uropoden (Fig. 14) klein und dünn, zweigliedrig, das zweite Glied ist
dreimal so lang als das erste.
Länge 7 mm.
Farbe schwarz.
Verbreitung: Westküste von Irland, 920—1710 Faden (Walker) (= 1680
bis 3127 m), 350—1150 Faden (Tattersall) (= 640—2103 m).
Die nordischen Isopoden. VI 191
Fig. 9.
Fig. 12. Fig. 12a.
Munnopsis murrayi. A. O. Walker.
Fig. 8. Männchen vom Rücken. Nach Walker.
» 9. Unterlippe. Nach Walker.
„ 10. Mandibel. Nach Tattersall.
„ 11. Maxilliped. Nach Walker.
„ 12. Erstes Brustbein. Nach Walker.
= 122: P r Das Ende des fünften Gliedes Nach Walker:
mit dem Dactylopodit.
„ 13. Das Ende des Operculums. Nach Walker.
»„ 14. Uropod. Nach Walker.
Unterordnung Flabellifera, G. ©. Sars.
Flabellifera G. O. Sars 1882.
„ n 1899.
n Richardson 1905.
Charaktere: Abdominalsegmente frei oder mehr oder weniger verschmol-
zen; Schaft der zweiten Antennen gewöhnlich aus fünf, selten aus sechs Gliedern
bestehend; Mundteile oft zum Saugen eingerichtet; Coxopoditen der Brustbeine
mehr oder weniger zu Hüftplatten erweitert, teilweise oder vollständig mit dem
Körper verschmolzen; erstes Paar der Pleopoden in beiden Geschlechtern
ähnlich, zweites Paar beim Weibchen vorhanden; Uropoden seitlich, gewöhn-
lich zweiästig, blattförmig, einen Schwanzfächer bildend, der gewöhnlich zum
Schwimmen eingerichtet ist. Drei Familien: Gnathiidae, Cirolanidae und
Aegidae, umfassen Formen, die mehr oder weniger pelagisches Vorkommen
haben.
Die folgende Bestimmungstabelle dient zur Unterscheidung der Familien.
I. Erwachsene mit nur sechs Brustbeinpaaren. Gnathüdae.
Il. MH „ sieben Brustbeinpaaren
a) Maxillipeden mit freiem Taster, die Ränder der letzten beiden Glieder
mit Borsten und nie mit Haken versehen. Cirolanidae.
b) Maxillipeden und Taster, der den Conus umfaßt, welcher durch die
Endteile der Mundorgane gebildet wird; der innere obere Rand und
der Apex des Tasters niemals borstentragend und gewöhnlich mit
gekrümmten Haken versehen. Aegidae.
Familie Gnathiidae.
Gnathiidae G. ©. Sars 1899.
n Richardson 1905.
Charaktere: Körper des Männchens und Weibchens von sehr verschie-
denem Aussehen, bei ersterem abgeflacht und vorn erweitert, bei letzterem
mehr oder weniger spindelförmig; Körper der unreifen Tiere demjenigen des Weib-
chens ähnlich. Kopf des Männchens sehr groß im Vergleich zu dem des
Weibchens und der Larve. Mesosoma scheinbar aus nur fünf Segmenten zu-
sammengesetzt, obgleich ein rudimentäres vorderes und hinteres Segment
unterschieden werden kann. Metasoma sich plötzlich zu einer geringeren Breite
als der des Mesosoma verschmälernd, aus sechs Segmenten zusammengesetzt, das
letzte dreieckig nach hinten verlängert und mit den Uropoden einen normalen
Schwanzfächer bildend. Die beiden Antennenpaare verhältnismäßig kurz
Die nordischen Isopoden. VI 193
und von gleicher Struktur bei beiden Geschlechtern, dicht beieinander an den
äußeren Ecken des Kopfes entspringend. Mundteile bei den Erwachsenen
stark reduziert, beim Männchen aus einem Paar frei nach vorn ragenden Man-
dibeln und einem Paar von teilweise modifizierten Maxillipeden bestehend;
beim Weibchen sind nur die letzteren Anhänge vorhanden. Bei den Larven
sind die Mundteile in normaler Zahl vorhanden und dicht zusammengedrängt,
um einen Apparat zum Einstechen und Saugen zu bilden. Erstes Paar der
Brustbeine beim Männchen klappenartig sich über die untere Seite des Kopfes
wölbend; beim Weibchen viel kleiner und deutlicher segmentiert; bei der Larve
beinförmig und in einen starken Haken endigend. Das siebente Cormopoden-
paar fehlt. Pleopoden von gleicher Struktur, als Schwimmfüße im Larven-
stadium, als Kiemen bei den Erwachsenen. Keine echten Brutlamellen vor-
handen; die Eier durchlaufen ihre Entwicklung in der erweiterten Körperhöhle
des Weibchens.
Diese Familie ist im nordischen Gebiete durch zwei Genera vertreten,
die folgendermaßen unterschieden werden können:
1. Augen vorhanden: Gnathia Leach.
2. Augen fehlen: Caecognathia Dollfuß.
Diese beiden Genera sind nur pelagisch in ihren ganz jungen Stadien,
sofort nach Verlassen des Eies. Nach einem kurzen freischwimmenden Leben
heften sie sich als Ectoparasiten an Fische an und sind dann als Praniza-
larven bekannt. Später werden sie von ihrem Wirte, dem Fisch, entfernt,
sinken zu Boden und machen die Metamorphose zum Erwachsenen durch.
Es sind zusammen ungefähr 20 Arten von erwachsenen Gnathia und eine
Art von Caecognathia aus dem nordischen Gebiete bekannt, aber da die ver-
schiedenen Arten im erwachsenen Stadium Bodenformen sind, würde es nicht
am Platze sein, genaue Diagnosen aller bekannten Genera und Arten in einem
sich mit Planktonorganismen beschäftigenden Werke aufzustellen. Leider ist
nichts positives über die Larven der meisten Arten bekannt. Nur von zwei
Arten, Gnathia maxillaris (Mont) und Gnathia oxyuraea Lilljeborg,
sind die Larvenstadien abgebildet, und bei diesen beiden Formen sind die
Larven einander so ähnlich, daß es in der Praxis unmöglich ist, sie spezifisch
zu trennen; so schwierig ist es, Unterschiede von diagnostischem Charakter
zu finden. Daher scheint es mir am ratsamsten, bei dem jetzigen Stande
unserer Kenntnisse dieser Gruppe kurz die Charakteristika jedes Larvenstadiums
zu notieren und Abbildungen der Stadien solcher Arten zu geben, die schon
bekannt sind, ohne eine Trennung der Larven nach Arten zu versuchen.
Freischwimmende Larve.
Die Jungen werden vom Körper der Mutter frei als — wie man sie nennen
kann — normal segmentierte Larven. Die Larve hat alle Körpersegmente voll-
ständig ausgebildet und scharf von einander abgetrennt. Der Kopf ist ziemlich
groß und von dreieckiger Form, die Augen sind, wenn vorhanden, seitlich gestellt.
Das Metasoma ist schmäler als das Mesosoma, die Segmente sind in der
VI 194 W. M. Tattersall.
Größe ungefähr gleich. Die Mundteile sind in der normalen Anzahl vorhanden
und so eingerichtet, daß sie einen rostrumartigen Conus bilden, der nach vorn
vorsteht, und stark griffelförmig ist. Länge I mm.
Fig. 15.
Gnathia maxillaris (Montagu).
Fig. 15. Normalsegmentierte
Larve
F nach
„ 16. Pranizalarve Smith
„ 17. Segmentierte Rie- | i
senlarve
Praniza-Larve.
Die normal segmentierten Larven
heften sich an Fischen fest und nehmen
die Form an, die als Pranizalarve be-
kannt ist. Diese Larve unterscheidet sich
von dem freischwimmenden Stadium nur darin, daß das dritte, vierte und fünfte
Segment des Mesosoma zu einem langen spindelförmigen Segment verwachsen
ist. Die Mundteile und andere Anhänge sind im wesentlichen dieselben in
den beiden Formen der Larven. Länge 1—8 mn.
Segmentierte Riesenlarve.
Die Pranizalarve verläßt normalerweise ihren Wirt, fällt zu Boden und
macht eine Metamorphose zu dem Stadium der Erwachsenen durch. Aber
Smith (Mitteil. d. zool. Stat. Neapel, Bd. 16, S. 469) erwähnt eine Larve, die
er segmentierte Riesenlarve nennt, und welche sich von der normal segmen-
Die nordischen Isopoden. VI 195
tierten Larve nur darin unterscheidet, daß sie viel größer ist. Sie erreicht 4mm
Länge gegen I mm der normal segmentierten Larve. Smith nimmt an, dab
diejenigen Pranizalarven, die aus irgend einer Ursache ihren Wirt zu einer Zeit
verlassen haben, da sie nicht die endgültige Metamorphose zum erwachsenen
Tiere durchmachen können, zu segmentierten Riesenlarven werden, sich an
einen neuen Wirt anheften und ihre normale Lebensgeschichte noch einmal
durchlaufen müssen.
Gnathia maxillaris (Montagu).
(Fig. 15—17.)
Gnathia maxillaris Bate and Westwood 1868.
m n Smith 1903.
» „ Norman 1906.
Die Larven dieser Art sind von Smith 1903 abgebildet worden und die
folgenden Figuren sind Reproduktionen der seinigen.
Die normal segmentierte Larve und das junge Pranizastadium fängt
man häufig während der Nacht mit Oberflächennetzen in flachem Wasser.
Die voll erwachsene Praniza ist parasitisch auf der Haut von Fischen gefunden
worden.
Verbreitung: Küsten der Britischen Inseln, Atlantische Küste Frank-
reichs, Mittelmeer, in flachem Wasser bis zu 50 Faden (92 m).
Gnathia oxyuraea (Lilljeborg).
(Nach Sars.)
Fig. 18. Normal segmentierte Larve.
„ 19. Pranizalarve von oben.
20: ” Seitenansicht.
Nord. Plankton.
VI 196
Fig. 21.
22.
23;
24.
25.
26.
Fig. 28.
Pranizalarve, Kopf von unten \
W. M. Tattersall.
Gnathia Oxyuraea (Lilljeborg).
Fig. 27. Pranizalarve, 1. Cormopod
Erste Antenne
Mandibeln
Erste Maxille
Zweite Maxille
Maxillarfuß
|
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"SIES DEN
28.
29.
S0.
3l.
D)
2» =
6. »
Pleopod
Uropoden u. Telson
|
SIES IPeEN
Die nordischen Isopoden. VI 197
Gnathia oxyuraea (Lilljeborg).
(Fig. 18-31.)
Anceus oxyuraea Lilljeborg 1852.
Praniza coerulata Lilljeborg 1852.
Anceus Edwardii Bate and Westwood 1868.
Gnathia maxillaris G. ©. Sars 1899,
5 5 Tattersall 1905.
5 oxyuraea Norman 1906.
Sars (loc. cit.) hat die beiden Larvenstadien dieser Art abgebildet, aber
sie zeigen sehr geringe Unterschiede’gegen dieselben Stadien von G. maxillaris.
Verbreitung: Küsten von Norwegen und Schweden und der Britischen
Inseln, in flachem Wasser bis zu Tiefen von 300 Faden (549 m).
Caecognathia stygia (Sars).
Anceus stygius, Sars 1886.
Caecognathia stygia? Tattersall 1905.
Außer daß die Augen fehlen, unterscheidet sich das Pranizastadium
dieser Art nicht wesentlich von dem oben erwähnten.
Verbreitung: Arktisches Meer; Westküste von Irland, in 199 Faden (364 m)
So viel ich weiß, ist kein Larvenstadium einer anderen Art von Gnathia er-
wähnt oder beschrieben.
Gn. dentata ist im erwachsenen Stadium von den Küsten Norwegens
bekannt aus flachem Wasser von 20—50 Faden (37—91 m).
Die übrigen Arten von Gnathia aus dem nordischen Gebiete sind von
Hesse in seiner Monographie beschrieben und sind bisher nur von der Nord-
küste Frankreichs bekannt. Es ist möglich, daß viele von ihnen sich als
Synonyme der einen oder anderen oben erwähnten Spezies herausstellen werden.
Für die ganze Familie ist eine Revision sehr nötig.
Familie Aegidae.
Charaktere: Körper mehr oder weniger breit, niedergedrückt, die dorsale
Oberfläche gleichmäßig gewölbt und sehr glatt. Kopf verhältnismäßig klein,
Stirn nicht über die Basis der Antennen verlängert. Segmente des Meso-
soma wohl ausgebildet, alle mit Ausnahme des ersten, mit deutlichen Hüft-
platten, die seitlich mit ihm fest verbunden sind. Metasoma aus sechs
deutlichen Segmenten zusammengesetzt. Augen, wenn vorhanden, groß. An-
tennen seitlich gerichtet, das erste Paar kürzer als das zweite, und dicht bei
einander vorn entspringend, beide Paare mit einer deutlich abgegrenzten viel-
gliedrigen Geißel versehen. Mundteile von ziemlich anormaler Struktur, zum
Durchbohren und Zerreißen der Haut anderer Tiere umgebildet. Mandibeln
*13
VI 198 W.M. Tattersall.
mit der Nebenplatte sehr oft sichtbar, Taster mit keinem verdickten Gliede.
Erste Maxille nur mit einem dünnen Kauteil, an der Spitze mit kurzen Dornen.
Zweite Maxille breit, in zwei ungleich große Anhänge endend, die mit rück-
wärts gebogenen Zähnen bewaffnet sind.
Maxiliipeden mit dem Taster umfassen den Conus, der durch die End-
teile der Mundorgane gebildet wird; der Taster ist gewöhnlich aus den fünf
Gliedern zusammengesetzt, bisweilen aus zwei Gliedern, von denen das letzte
mit stark rückwärts gebogenen Zähnen bewaffnet ist, der innere und obere
Rand sowie die Spitze tragen nie Borsten.
Die ersten drei Cormopodenpaare sind kurz und dick, zum Greifen, in
einen stark gekrümmten hakenartigen Dactylopodit endend, die vier hinteren
Paare sind dünner und zum Gehen geeignet.
Die Pleopoden mit großen Aesten, blattförmig, am Rande beborstet und
teils als Kiemen, teils als Gehwerkzeuge dienend.
Uropoden seitlich unter dem letzten Segment des Metasoma angeheitet,
entweder zwei- oder einästig. Nur eine Gattung, Xenuraega, ist pelagisch.
Gattung Xenuraega, Tattersall.
Xenuraega, Tattersall 1909.
Körper niedergedrückt, Kopf sehr klein, Metasoma deutlich schmäler als
das Mesosoma. Augen fehlen. Erste Antennen mit dreigliedrigem Schaft.
Zweite Antennen mit fünfgliedrigem Schaft, die Geißel stark verlängert und
vielgliedrig.
Propodit der ersten drei Cormopodenpaare glatt, zylindrisch, nicht ver-
breitert; Dactylopodit außerordentlich kräftig, hakenförmig, scharf in der Mitte
gekrümmt und in eine geschwärzte, sehr scharfe Spitze endend.
Die letzten vier Cormopodenpaare mäßig dünn, allmählich an Länge zu-
nehmend, der Ischiopodit am Ende mit einem Vorsprung; Dactylopodit haken-
förmig.
Pleopoden durchgehend aus einem Paar breiter Blätter bestehend, deren
Rand ringsherum mit Borsten besetzt ist.
Telson sehr klein, die Pleopoden ganz unbedeckt lassend, von zungen-
förmiger Gestalt, unbeborstet.
Uropoden einästig, aus einem kurzen Basalglied bestehend, das bauchwärts
vom Telson gegliedert ist, und einer terminalen, sehr langen, stark stacheligen
Borste, die mit zahlreichen feingegliederten Borsten versehen ist.
In seinem vorderen Teile gleicht dieses bemerkenswerte Genus dem
Genus Syscenus, Harger; aber die Form des Telsons, die unbedeckten Pleo-
poden und die einzig dastehende und ziemlich abweichende Form der Uro-
poden trennt sie sofort von allen bekanntem Gliedern, nicht nur der Familie
Aegidae, sondern auch der ganzen Unterordnung der Flabelliiera.
Die nordischen Isopoden. VI 199
Xenuraega ptilocera Tattersall.
(Fig. 32—36.)
Xen. ptilocera, Tattersall 1909.
Körper ziemlich dünn und leicht niedergedrückt, ungefähr viermal so lang
wie die größte Breite des Mesosoma beträgt; Kopf ziemlich klein und leicht
dreieckig, viel schmäler als das erste Segment des Mesosoma; Metasoma wenig
mehr als ein Drittel der ganzen Körperlänge, viel schmäler als das Mesosoma,
die Segmente gegen das Körperende allmählich sich verjüngend. Erstes Seg-
ment des Mesosoma größer als irgend eines der folgenden, die übrigen mehr
oder weniger gleich lang, aber die beiden letzten schmäler als irgend ein vor-
hergehendes; Hüftplatten an allen Segmenten wohl entwickelt, die des ersten
Segmentes deutlich mit diesem Segment vorn verschmolzen, die weiteren
aber frei.
Metasoma mit wohl entwickelten Epimeralplatten, nach hinten leicht ver-
längert, der Hinterrand breit ausgerandet. Augen fehlen.
Erste Antennen länger als der Kopf und das erste Segment des Mesosoma
zusammen; Schaft dreigliedrig, das letzte Glied das längste; Geißel etwas länger
als der Schaft und aus acht Gliedern zusammengesetzt.
Zweite Antennen länger als der Körper und sehr dünn; Schaft fünfgliedrig,
das letzte Glied am längsten; Geißel aus mehr als 70 Gliedern bestehend; die
beiden letzten Glieder des Schaftes und die proximale Hälfte der Geißel durch
sehr lange und zarte zerstreut stehende zahlreiche Fiederborsten verziert.
Die ersten drei Cormopodenpaare verhältnismäßig kurz und sehr kräftig
und stark, unbewehrt; Carpopodit ganz klein; Propodit zylindrisch, nicht ver-
breitert; Dactylopodit merkwürdig kräftig, hakig, scharf in der Mitte gekrümmt,
Spitze sehr scharf und schwarz gefärbt. Viertes Cormopodenpaar ziemlich
dünn; Ischiopodit an der Außenseite mit einem hornartigen Endanhange, der
sich fast bis in die Mitte des Meropoditen erstreckt und mit vier kräftigen
Dornen bewaffnet ist; ein ähnlicher Dorn steht an der inneren Ecke am Ende
des Gliedes; Meropodit länger und kräftiger als der Carpopodit, am Ende mit
zwei resp. einem Dorn am äußeren resp. inneren Rande; Carpopodit mit zwei
kleinen Dornen an der inneren Ecke und zwei größeren Dornen an der Innen-
seite am Ende des Gliedes; Propodit lang und schmal, so lang wie Carpo-
podit und Meropodit zusammen, mit vier kleinen Dornen an der Innenseite
bewaffnet; Dactylopodit ziemlich kräftig und leicht gekrümmt; an der Innenseite
des Ischiopodit, des Meropodit und des Carpopodit stehen einige wenige lange,
fein gefiederte Borsten, ähnlich denen an der zweiten Antenne.
Fünftes bis siebentes Cormopodenpaar gleicht dem vierten im Bau, aber
länger werdend, so daß das siebente Paar beträchtlich über das Telson heraus-
ragt und ungefähr bis zu der Höhe des Hinterrandes der Pleopoden reicht;
beim fünften Cormopodenpaar ist der Propodit wenig kürzer als der Meropodit und
Carpopodit zusammen und der letztere länger als der erstere; beim sechsten Cor-
mopodenpaar ist der Carpopodit anderthalbmal so lang wie der Meropodit und
nur ein siebentel kürzer als der Propodit; beim siebenten Cormopodenpaar ist der
W.M. Tattersall.
ET IN SZE
I
Arne
Fig. 36.
[i
EEE ERSE,
GeeZe allen z En FE = ie
Xenuraega ptilocera, Tattersall.
Fig. 32. Dorsalansicht des ganzen Tieres.
„ 33. Schaft der ersten Antenne. |
NE SA: = „ zweiten Antenne Nach Tattersall.
„ 35. Erster Cormopod |
„ 36. Vierter r
Die nordischen Isopoden. VI 201
Carpopodit nur wenig kürzer als der Propodit und noch anderthalbmal so lang
wie der Meropodit.
Die Pleopoden sind vom Telson vollständig unbedeckt, die Lamellen aller
fünf Beinpaare fast oval von Gestalt und alle an beiden Rändern borsten-
tragend, mit Einschluß der inneren Lamellen des ersten Beinpaares.
Das Telson ist ganz klein, wenig mehr als zweimal so lang wie das
letzte Segment des Metasoma, und ungefähr so breit an seiner Basis wie lang,
von Gestalt zungenförmig, an der Spitze abgeschnitten, seine Ränder plötzlich
verschmälert in ungefähr ein drittel der Länge des ganzen unbewehrten Telson.
Uropoden einästig, aus einem einzigen Basalglied bestehend, das ventral
vom Telson eingelenkt ist, und ungefähr zwei drittel so lang wie das letztere,
und aus je einer sehr starken und sehr langen, steifen, dornartigen Endborste
bestehend, die in den letzten drei vierteln ihrer Länge mit zahlreichen langen
feinen Fiederborsten verziert ist.
Länge des einzig bekannten Exemplares 18 mm vom Kopf bis zur Spitze
des Telson, 29 mm vom Kopf bis zur Spitze der Uropoden; zweite Antennen
22 mm lang.
Verbreitung: 36° 18°’ n. Br, 23053‘ w. Lge. 400 Faden (= 732 m).
Diese Art habe ich in die gegenwärtige Arbeit einbezogen, obgleich sie
bis jetzt in dem hier behandelten Gebiete noch nicht nachgewiesen ist. Da
es sich aber um eine Tiefenform handelt, so kann sie auch einmal im nor-
dischen Gebiete gefunden werden, da Tiefenformen gewöhnlich eine weite
Verbreitung haben. Das Exemplar war wahrscheinlich ein Männchen, aber
Kopulationsorgane konnten nicht gefunden werden an der inneren Lamelle des
zweiten Pleopodenpaares.
Familie Cirolanidae.
Cirolanidae Hansen 1890.
a G. O. Sars 1899.
N Norman 1904.
R Hansen 19035.
= Richardson 1905.
Charaktere: Körper gedrungen und mehr oder weniger halbzylindrisch.
Hüftplatten an allen Segmenten des Mesosoma mit Ausnahme des ersten
wohlentwickelt. Metasoma gewöhnlich aus sechs Segmenten bestehend, das
Endsegment groß, schildförmig, mit den Uropoden einen wohlentwickelten
Schwanzfächer bildend. Augen klein, seitlich stehend. Antennen an Größe
verschieden, die ersten klein, die zweiten lang und dünn. Mundwerkzeuge
nicht zum Saugen, sondern zum Beißen und Kauen gebildet. Labrum groß,
zwei- bis dreimal so breit wie lang. Cliypeus groß, breit, kurz und dreieckig.
Mandibeln in ihrer ganzen Länge breit; der hintere Teil, in der richtigen Lage
gesehen, etwas nach innen gewendet, der Endteil nach innen gerichtet, lang
VI 202 W.M. Tattersall.
und breit und zum größten Teile bedeckt; die Beißteile lang, mehr oder
weniger dreispitzig, die hintere Spitze immer größer als die anderen; die
lacinia mobilis groß, mit vielen Dornen versehen; die Kaufläche verlängert,
dreieckig, am vorderen Rande mit dreieckigen Fortsätzen versehen.
Erstes Maxillenpaar kräftig, die Lacinia des ersten Gliedes an der Spitze
aufgetrieben und mit drei fiederartigen Fortsätzen versehen; die Lacinia des
dritten Gliedes an der Spitze breit und mit vielen starken Dornen versehen.
Zweites Maxillenpaar wohl entwickelt, die Lacinia des zweiten Gliedes
breit, frei und kurz und mit vielen Borsten versehen; die Laciniae des dritten
und vierten Gliedes viel länger als breit, der innere Rand mit langen Borsten
besetzt.
Die Maxillipeden wohl entwickelt, der Taster frei, die Ränder der Taster-
glieder mit vielen Borsten besetzt, aber nie mit Haken.
Alle Beine sind charakteristische Schreitfüße, bisweilen auch dicht mit
Fiederborsten besetzt zum Schwimmen geeignet; die Dactylopoditen der drei
vorderen Paare nicht hakenförmig, eine oder zwei kleine Borsten tragend.
Pleopoden wohl entwickelt und sowohl zum Schwimmen wie zum Ge-
brauch als Kiemen geeignet. Zweites Paar beim Männchen mit einem dolch-
artigen Fortsatz an der inneren Seite der Innenplatte versehen.
Bruttasche aus fünf Paar Lamellen gebildet, die von der Basis der fünf
ersten Cormopoden entspringen, wozu noch ein kleines Paar kommt, das seinen
Ursprung von den Epignathen der Maxillipeden nimmt.
Nur ein Genus, Eurydice, umfaßt Arten, die pelagisch sind.
Genus Eurydice, Leach.
Eurydice Hansen 1890.
en G. O. Sars 1899.
Rn Norman 1904.
r Hansen 1905.
5 Richardson 1905.
Charaktere: Der Körper gleicht in seinem Äußern der Gattung Cirolana,
obgleich das Metasoma stärker entwickelt ist; das vorletzte Segment ebenso
wie die vorhergehenden gebildet, das letzte Segment sehr groß und breit.
Augen wohl entwickelt, seitlich stehend. Erste Antennen sehr klein, das Basal-
glied des Schaftes kurz und nach vorn gerade so vorragend, daß es mit den
folgenden Gliedern einen rechten Winkel bildet. Zweite Antennen dünn, Schaft
aus vier Gliedern bestehend, von denen das letzte lang ist. Der Anhang am
zweiten Gliede der Maxillipeden nicht mit Haken versehen. Vorderes Cor-
mopodenpaar ziemlich kurz und kräftig, die vier folgenden allmählich an Länge
zunehmend, mit breiten und zusammengedrückten Außengliedern. Alle sechs
Segmente des Abdomens deutlich. Erstes und zweites Pleopodenpaar von
Die nordischen Isopoden. VI 203
fast gleicher Form, das Basalglied wenig breiter als lang, beide Äste fast
blattförmig, der Hinterrand mit langen Fiederborsten besetzt. Basis der Uro-
poden nur sehr leicht an der Innenseite rückwärts verlängert und die Arti-
kulation zwischen der Basis und dem innern Ast kurz.
Bestimmungstabelle der pelagischen nordischen Arten von Eurydice.
1. Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes mit vier beweglichen Dörnchen
bewafinet.
a) Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes ziemlich tief ausgerandet;
die beweglichen Dornen groß und zu Paaren an jedem Ende stehend.
E. spinigera Hansen.
b) Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes nicht ausgerandet, son-
dern deutlich konvex; die beweglichen Dörnchen klein und in einiger
Entfernung von einander stehend.
l. Kein deutlicher Zahn am Ende des Hinterrandes des Abdominal-
segmentes; Epimeren des sechsten Thoracalsegmentes mit ziemlich
langen Fortsätzen. E. pulchra Leach.
2. Ein deutlicher aber kleiner Zahn an jedem Ende des Hinterrandes
des Abdominalsegmentes; Epimeren des sechsten Thoracalseg-
mentes nicht zu Fortsätzen verlängert. E. affinis Hansen.
2. Hinterrand ‚des letzten Abdominalsegmentes ohne bewegliche Dörnchen.
a) Keine der Zähnelungen am Hinterrande des letzten Abdominalseg-
mentes merklich größer als die übrigen.
1. Letztes Abdominalsegment nur wenig breiter als lang, sein Hinter-
rand weniger als ein Viertel der Breite des Segmentes.
E. inermis Hansen.
2. Letztes Abdominalsegment anderthalbmal so breit wie lang, der
Hinterrand mehr als ein Drittel der Breite des Segmentes.
E. rotundicauda Norman.
b) Eine oder mehrere der äußersten seitlichen Zähnelungen des Hinter-
randes des letzten Abdominalsegmentes viel größer als die übrigen.
1. Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes wenigstens halb so
lang wie die Breite des Segmentes, mit einem vorstehenden Zahn
an jedem Ende. E. Grimaldii Dollfuß.
2. Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes beträchtlich weniger
als halb so lang wie die Breite des Segmentes, mit zwei vor-
stehenden Zähnen an jedem Ende.
E. truncata Norman.
VI 204 W. M. Tattersall.
Eurydice spinigera, Hansen.
(Fig. 37—41.)
E. spinigera Hansen 1890.
n 5 Norman 1904.
5 s Hansen 1905.
5 " Richardson 1905.
p > Tattersall 1905.
5 5 Norman and Scott 1906.
Fortsatz des Clypeus groß, senkrecht von unten gesehen bedeckt er
die ganze Fläche zwischen den Mandibulartastern. Die ersten Antennen
reichen kaum bis zum vorderen seitlichen Winkel des Thorax. Schaft ziemlich
dick, das dritte Glied wenig kürzer als das zweite. Geißel ziemlich kräftig;
erstes Glied ungefähr zwei ein halbmal so lang wie die Endglieder zusammen,
mit einer größeren Anzahl von mäßig langen Sinneshaaren versehen; End-
borsten kurz.
Das vorletzte Glied des Schaftes der zweiten Antennen kaum halb so lang
wie das Endglied.
Epimeren des zweiten Thoracalsegmentes in ziemlich große, längliche
Fortsätze ausgezogen; nach hinten nehmen die Fortsätze der Epimeren des
zweiten bis sechsten Segmentes allmählich an Größe zu, so daß die des
sechsten Segmentes sehr lang sind, beträchtlich länger als bei irgend einer
anderen Art. Hinterrand der Epimeren des zweiten bis fünften Segmentes
deutlich konkav über der Basis des Fortsatzes. Selbst der hintere Winkel
Fig. 40.
Eurydice spinigera Hansen.
Fig. 37. Erwachsenes Männchen, Seitenansicht.
» 38. Kopf des Männchens von der Bauchseite.
„ 39. Erste Antenne des erwachsenen Männchens.
»„ 40. Siebenter Cormopod.
„ 41. Letztes Abdominalsegment und Uropoden.
Die nordischen Isopoden. v12205
an der Seite des ersten Segmentes ist zu einem ziemlich großen Fortsatz
verlängert und der Hinterrand über der Basis ist stark konkav. Die Fortsätze
am letzten Epimerenpaar sind ziemlich klein.
Das siebente Cormopodenpaar weniger dünn als bei E. Grimaldii;
viertes Glied wenig länger als breit und beträchtlich kürzer als das fünfte;
viertes und fünftes Glied an der Unterfläche mit mehreren Dornen, die mehr
oder weniger entfernt von dem inneren Rande stehen und mit zahlreichen
Borsten, die mehr oder weniger entiernt vom Außenrande stehen.
Das letzte Abdominalsegment hat an der Oberseite ein paar tiefe, winkel-
förmige, seitlich stehende Eindrücke und einen tiefen halbkreisförmigen mitt-
leren Eindruck, der quer dicht hinter der Basis steht. Hinterrand ungefähr
zwei Fünftel so lang wie die Breite des Segmentes, ziemlich tief ausgerandet;
seitliche Winkel breit gerundet, jeder mit zwei dicht bei einander stehenden
Dornen, von denen der innere lang ist; die zentrale Partie zwischen den inner-
sten Dornen ist ausgerundet und mit zahlreichen langen Fiederborsten versehen.
Uropoden ziemlich groß; Endopoditen reichen, wenn sie parallel mit der
Achse des Tieres stehen, etwas über das Abdomen hinaus.
Länge 9 mm.
Verbreitung: Süd- und Südwestküste Englands, Westküste Irlands, Kanal-
Inseln und östlicher Teil des Atlantischen Ozeans. Gewöhnlich an der Ober-
fläche des Meeres, aber gelegentlich auch auf dem Boden gefangen.
Eurydice pulchra Leach.
(Fig. 42— 48.)
E. pulchra Bate and Westwood 1868.
" n Hansen 1890.
5 rn G. O. Sars 1899.
N ; Norman 1904.
= : Tattersall 1905.
: R Hansen 1905.
= > Norman and Scott 1906.
Fortsatz des Clypeus groß, senkrecht von unten gesehen die ganze Partie
zwischen den Mandibulartastern bedeckend.
Erste Antennen in beiden Geschlechtern ziemlich ähnlich, bis zu der
vorderen Seitenecke des Thorax reichend. Schaft mäßig dick, das dritte
Glied etwas länger als das zweite. Das erste Glied der Geißel beim Männ-
chen dick, beträchtlich länger als das dritte Glied des Schaftes, kaum doppelt
so lang wie die Endglieder der Geißel zusammen und mit einer großen Zahl
ziemlich kurzer Sinneshaare versehen; beim Weibchen ist das erste Glied der
Geißel kürzer und dünner, aber etwas länger als das dritte Glied des Schaftes;
bei beiden Geschlechtern ist das zweite Glied ungefähr so lang wie dick,
länger als das dritte; Endborsten sehr kurz.
VI 206 W. M. Tattersall.
=)
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3
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me EI A
VIRAN
Fig. 45.
Eurydice pulchra Leach.
Fig. 42. Weibchen, Rückenansicht.
43: 5 Seitenansicht.
„4. “ Erste Antenne. Nach Sars.
„a5: 5 Zweite Antenne.
aß: e Siebenter Cormopod.
JA: > Bauchansicht des Kopfes vom Weibchen.
Nach Hansen.
RAR: > Letztes Abdominalsegment und Uropoden.
Die nordischen Isopoden. VI 207
Das vorletzte Glied des Schaftes der zweiten Antennen höchstens halb
so lang wie das Endglied.
Epimeren des zweiten bis füniten Brustsegmentes nicht in Fortsätze
verlängert; die des sechsten Segmentes mit einem mäßig langen Fortsatz;
Epimeren des siebenten Segmentes mit ziemlich kleinen Fortsätzen.
Das siebente Cormopodenpaar breiter als bei irgend einer anderen Art.
Viertes Glied nur ein wenig länger als breit und etwas kürzer als das fünfte;
diese beiden Glieder an der Unterseite mit einigen Dornen, die ziemlich weit
vom inneren Rande abstehen und mit einigen Dornen ziemlich nahe am Außen-
rande.
Das letzte Abdominalsegment hat an seiner Oberseite einen tiefen, quer-
stehenden, aber doch nicht breiten Eindruck, dessen Vorderrand stark gekrümmt
ist, und außerdem ein paar deutliche, seitwärts stehende, unregelmäßige Ein-
drücke, die mit dem zentral befindlichen nicht verbunden sind. Hinterrand
des letzten Abdominalsegmentes höchstens ein wenig mehr als ein Drittel so
lang wie die Breite des Segmentes, ziemlich konvex, fein gezähnt, ohne irgend
welche deutlichen Zähne am Ende, aber mit zwei Paaren von beweglichen
Dornen bewehrt; die Dornen jeder Hälfte etwas entfernt voneinander stehend;
der Hinterrand mit einigen wenigen kurzen Fiederborsten versehen.
Länge eines erwachsenen Männchens 4,2 mm, eines großen Weibchens
ohne Marsupium 7 mm.
Farbe: Körper dorsal mit reichlich verzweigten, dunklen Pigmentsternen
verziert, die in Querreihen auf den Segmenten stehen und teilweise zusammen-
fließen.
Verbreitung: Küste von Norwegen, Schweden, Dänemark, Ostsee, Bri-
tische Inseln, Holland, Belgien und Atlantische Küste Frankreichs; gewöhnlich
“in flachem Wasser an der Oberfläche des Meeres.
Eurydice affinis Hansen.
(Fig. 49 - 55.)
E. affinis Hansen 1905.
Fortsatz des Clypeus von beträchtlicher Größe, senkrecht von unten ge-
sehen den größten Teil der Partie zwischen den Mandibulartastern bedeckend.
Erste Antennen reichen kaum bis zum vorderen seitlichen Winkel des
Thorax. Männchen: Schaft mit etwas verdicktem zweiten Gliede, drittes Glied
stark verdickt, aber kaum länger als das zweite; Geißel plump; erstes Glied
dick, etwas verlängert, so lang wie die beiden letzten Glieder des Schaftes
zusammen und mehr als doppelt so lang wie die vier Endglieder der Geißel,
mit zahlreichen ziemlich kurzen Sinneshaaren besetzt; zweites Glied dicker
als lang und länger als das dritte; Endborsten kurz. Weibchen: Schaft von
normaler mäßiger Dicke; drittes Glied viel länger als das zweite und viel
VI 208 W.M. Tattersall.
länger, aber beträchtlich dünner als beim Männchen. Geißel ziemlich dünn;
erstes Glied beträchtlich kürzer und dünner als beim Männchen, nicht länger
als das dritte Glied des Schaftes und weniger als doppelt so lang wie die
folgenden Glieder zusammen, mit ziemlich wenig Sinneshaaren ausgestattet;
zweites Glied länger als dick.
Vorletztes Glied des Schaftes der zweiten Antenne ungefähr halb so lang
wie das letzte.
N
Fig. 51. Eie933.
Eurydice affinis Hansen. (Nach Hansen.)
Fig. 49. Männchen, Seitenansicht des Thorax und der fünf ersten Abdominalsegmente.
„ 50. Erste Antenne des Männchens.
ol > . » Weibchens.
„ 592. Siebenter Cormopod.
„ 593. Letztes Abdominalsegment und Uropoden des Weibchens.
„ 94. Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes des Weibchens.
in. Sk RS h 5 5 „ Männchens.
Epimeren der Thoracalsegmente mit scharfer, hinterer Ecke, wenigstens
an den hinteren Paaren, aber keines von ihnen in Fortsätze verlängert.
Siebentes Cormopodenpaar ziemlich breit; viertes Glied etwas länger als
breit und ziemlich kürzer als das fünfte; diese beiden Glieder auf der Unter-
Die nordischen Isopoden. VI 209
seite mit wenigen kräftigen Dornen, die aber in einiger Entiernung von dem
Innenrande stehen; nahe am Außenrande keine Dornen, aber eine Anzahl von
Borsten.
Das letzte Abdominalsegment hat an seiner Oberseite einen ziemlich tiefen
und ziemlich breiten quergestellten Eindruck, dessen Vorderrand etwas konvex
ist, während seine Enden deutlich mit ziemlich großen seitlicher stehenden
Eindrücken verbunden sind; an den inneren Enden dieser Eindrücke finden
sich solche in der Längsrichtung, die oft bis vorn verlaufen.
Hinterrand etwas länger als ein Drittel der Breite des Segmentes, an
jedem Ende durch einen deutlichen, aber kurzen Zahn begrenzt; der Rand ist
etwas konvex, nicht deutlich gezähnt, mit zwei Paaren beweglicher Dornen
bewaffnet; diejenigen jeder Hälfte stehen sehr weit von einander entfernt.
Uropoden ziemlich groß; die Endopoditen reichen beträchtlich über den
Hinterrand des Abdomens hinaus, wenn sie direkt parallel mit der Achse des
Tieres stehen.
Länge eines erwachsenen Männchens 4 mm, eines Weibchens ohne Mar-
supium 4,2 mm.
Verbreitung: Nord- und Westküste Frankreichs.
Eurydice inermis Hansen.
(Fig. 56-61.)
E. inermis Hansen 1890.
= “ Norman 1904.
5 „ Hansen 1905.
„ 5 Norman and Scott 1906.
Fortsatz des Cliypeus sehr klein, senkrecht von unten gesehen, einen
kleinen Teil der Partie zwischen den Mandibulartastern bedeckend.
Erste Antennen. Männchen: Die ersten Antennen reichen bis zu der
vorderen seitlichen Ecke des Thorax. Schaft stark verdickt, besonders die
beiden Basalglieder. Geißel mäßig kräftig an der Basis, sonst dünn; erstes
Glied etwas zusammengedrückt und etwas länger als die beiden Endglieder
des Schaftes zusammen und deutlich mehr als doppelt so lang wie die anderen
Glieder der Geißel, mit einer ziemlich großen Anzahl mäßig langer Sinneshaare
besetzt. Zweites Glied doppelt so lang wie das dritte; das vierte Glied endet
in einige Borsten, von denen eine kräftig und sogar etwas länger als das
ganze Flagellum ist. Weibchen: Ziemlich dünn, besonders die Geißel, die nicht
bis zur vorderen Seitenecke des Thorax reicht; Geißel im übrigen ungefähr
wie beim Männchen, aber mit ziemlich wenig Sinneshaaren und mit kurzen
Endborsten.
Vorletztes Glied des Schaftes der zweiten Antennen deutlich mehr als
halb so lang wie das letzte.
Hintere Ecken der Epimeren der Thoracalsegmente gleichartig, höchstens
in außerordentlich kleine Fortsätze verlängert.
VI 210 W. M. Tattersall.
Siebentes Cormopodenpaar ziemlich dünn, viertes Glied etwas länger
als breit und etwas kürzer als das fünfte; diese beiden Glieder an der Unter-
seite ohne Dornen und fast ohne Borsten, von denen am Rande abgesehen.
Das letzte Abdominalsegment hat auf seiner Oberseite quergestellt einen
breiten Eindruck, oft mit Andeutungen von quergestellten seitlichen Eindrücken
verbunden. Hinterrand sehr kurz, weniger als ein Viertel so lang wie die Breite
des Segmentes, leicht konvex mit ungefähr neun deutlichen Sägezähnen; keine
Randdornen; der Hinterrand ohne Fiederborsten, aber mit wenigen sehr kleinen
Cilien.
Uropoden gewöhnlich klein bei beiden Geschlechtern; Endopodit, wenn
parallel mit der Achse des Tieres gerichtet, bei weitem nicht den hinteren
Rand des Abdomens erreichend.
Länge eines erwachsenen Männchens 5,6 mm, eines Weibchens mit Mar-
supium 5,2 mm.
Verbreitung: Südwestküste Englands, bei den Orkney-Inseln und an der
Westküste Frankreichs.
Fig. 61.
Eurydice inermis Hansen. (Nach Hansen.)
Fig. 56. Seitenansicht eines jungen Individuums.
„ 57. Kopf des Weibcheus von unten.
„ 58. Siebenter Cormopod.
„ 59. Letztes Abdominalsegment und Uropoden.
„ 60. Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes.
„ 61. Erste Antenne des Männchens.
Eurydice rotundicauda Norman.
(Fig. 62 - 64.)
E. rotundicauda Norman 1906.
Charaktere: Erste Antennen etwas kürzer als der Schaft der zweiten
Antennen; Geißel besteht aus vier Gliedern, von denen die drei letzten zu-
Die nordischen Isopoden. VI 211
sammen wenig kürzer sind als das erste, das vollständig der dichten Bedeckung
mit weichen Borsten ermangelt, die bei den Arten der Gattung gewöhnlich
sind; letztes Glied am Ende mit wenigen Borsten besetzt.
Letztes Glied des Schaftes der zweiten Antennen viel länger als das
vorletzte und an der Basis stark zusammengezogen.
Viertes Glied des ersten Cormopodenpaares sehr klein, daran fünf
Dornen, ferner am fünften ein Dorn und am sechsten Gliede vier Dornen. Das
letzte Cormopodenpaar ermangelt vollständig der Dornen auf der Oberfläche
des Beines. Die Enden der Glieder sind abgestutzt, das dritte gar nicht nach
=
hinten verlängert.
Das letzte Abdominalsegment ist breiter als lang, sehr breit und gleich-
mäßig am Ende gerundet und mit ungefähr 16 Zähnen besetzt, die von gleicher
Größe sind und mit Borsten abwechseln.
Z 3 DIE
——
—
—,
———
— 7
—
—
EIS
IT
Q
II
Ds
Fig. 64. Fig. 63.
Eurydice rotundicauda Norman. (Nach Norman.)
Fig. 62. Kopf von oben.
„ 63. Siebenter Cormopod.
„ 64. Letztes Abdominalsegment und Uropoden.
Uropoden länger als das Telson und ein Stück über dessen Ende hinaus-
ragend; der innere sowie der äußere Ast tragen zwei kleine Enddornen, die
zwischen den befransenden Borsten versteckt sind.
Diese Art ist von anderen Arten des Genus unterschieden durch das
Nord. Plankton. VI 14
VI 212 W. M. Tattersall.
sehr breite Telson mit seinem weit gerundeten und deutlich gesägten Hinter-
rande, dem bewegliche Dornen sowie vorragende Zähne fehlen.
Verbreitung: Nordost-Atlantik. (Norman.)
Eurydice Grimaldii Dolliuß.
(Fig. 65— 71.)
E. Grimaldii Dollfuß 1888.
" a Hansen 1890.
en 5 Norman 1904.
e n Tattersall 1905.
> » Hansen 1905.
Fortsatz des Clypeus groß, senkrecht von unten gesehen wenigstens den
größeren Teil der Fläche zwischen den Mandibulartastern bedeckend.
Erste Antennen. Männchen: Schaft stark verdickt, viel dicker als beim
Weibchen, aber das dritte Glied kürzer als beim weiblichen Geschlecht, un-
gefähr so lang wie das zweite Glied; die Geißel erreicht die vordere Seiten-
ecke des Thorax, ihr erstes Glied ist verdickt, besonders an der Basis,
zusammengedrückt und mit einer ungeheuren Zahl von sehr langen Sinnes-
haaren versehen, während die vier anderen Glieder sehr kurz sind und ihre
gemeinsame Länge mehr als dreimal geringer wie die des ersten Gliedes ist;
eine der Endborsten ist etwas länger als diese vier Endglieder zusammen.
Weibchen: Von normaler Größe, drittes Glied des Schaftes etwas länger als
das zweite; die Geißel reicht bis zur vorderen Seitenecke des Thorax, ihr
erstes Glied ist etwas kürzer als beim Männchen, weniger zusammengedrückt,
kaum verdickt, mit einer mäßigen Anzahl kürzerer Sinneshaare, mehr als drei-
mal länger als die übrigen Glieder zusammen; Endborsten kurz.
Vorletztes Glied des Schaftes der zweiten Antennen deutlich mehr als
halb so lang wie das letzte.
Epimeren des zweiten bis vierten Thoracalsegmentes in ganz rudimentäre
oder sehr kleine Fortsätze verlängert; die des fünften Segmentes mit etwas
längerem Fortsatz und die der zwei hintersten Segmente in ziemlich kurze
ungefähr gleiche Fortsätze ausgezogen.
Siebentes Cormopodenpaar dünn; viertes Glied beträchtlich länger als
breit und etwas kürzer als das fünfte; viertes und fünftes Glied ohne Dornen
oder Borsten auf der Unterseite, ausgenommen die Ränder selbst.
Das letzte Abdominalsegment hat auf der Oberseite einen tiefen, quer-
ovalen Eindruck, höchstens ein Drittel so breit wie das Segment, und außer-
dem bisweilen an jeder Seite dieser zentralen Aushöhlung einen schwachen
seitlich stehenden Eindruck, der sie berührt. Hinterrand des Segmentes breit
abgestutzt, fast gerade oder schwach konvex, wenigstens halb so lang wie
die Breite des Segmentes, ohne bewegliche Dornen, aber an jedem Ende durch
Die nordischen Isopoden. VE213
einen sehr deutlichen dreieckigen Zahn begrenzt, der Rand zwischen den
Zähnen sehr fein gezackt und mit langen Fiederborsten besetzt.
Uropoden beim Männchen verhältnismäßig beträchtlich länger als beim
Weibchen, aber ihre Schwimmborsten sind beim Weibchen länger als beim
Männchen. Die Endopoditen reichen, wenn sie parallel der Achse des Tieres
stehen, etwas über das Ende des Abdomens hinaus.
Länge des Männchens 5—7 mm, des Weibchens 7—8,5 mm.
“< ger
Den
Fig. 68.
Eurydice Grimaldii Dollfuß. (Nach Hansen.)
Fig. 65. Erwachsenes Weibchen, Dorsalansicht.
06: FR Männchen, Lateralansicht. \) a = cornu la-
6 5 > Ventralansicht des Kopfes N minaefrontalis
„ 68. Erste Antenne des Weibchens. ) b = clypeus
3 > „ Männchens.
„ 70. Siebenter Cormopod.
„ 71. Letztes Abdominalsegment und Uropoden des Männchens.
Verbreitung: Östlicher Atlantik bei den Azoren, Spanien, südwestlich und
westlich von Irland, südwestlich von Island und zwischen Island und Schott-
land und in der Nachbarschaft der Faeroer; sie ist mehr ozeanisch als die
meisten anderen Arten des Genus und kommt sowohl an der Oberfläche als
bis in Tiefen von 500 Faden (= 914 m) vor.
VI 14*
VI 214 W. M. Tattersall.
Eurydice truncata. (Norman.)
(Fig. 72-79.)
Cirolana truncata Norman 1868.
Eurydice 5 Hansen 1890.
» „ en 1895.
n 5 Norman 1904.
> S Tattersall 1905.
4 R Hansen 1905.
. a Norman and Scott 1906.
Fortsatz des Clypeus klein, senkrecht von unten gesehen einen kleinen
Teil der Partie zwischen den Mandibulartastern bedeckend.
Erste Antennen. Männchen: Die ersten Antennen reichen bis hinter den
hinteren Winkel des zweiten Thoracalsegmentes. Schaft beträchtlich verdickt,
drittes Glied kürzer als das zweite; Geißel ziemlich kräftig an der Basis, im
übrigen dünn, sehr verlängert; erstes Glied etwas kürzer ais die vier übrigen
zusammen, mit einer großen Zahl mäßig langer Sinneshaare; zweites Glied
viel kürzer als das dritte, das ein wenig länger als das vierte ist; das winzige
Endglied mit wenigen Borsten, von denen eine kräftig und außerordentlich lang
ist, fast länger als die ganze Geißel. Weibchen: Die ersten Antennen reichen
bis zu dem vorderen Seitenwinkel des Thorax, Schaft mäßig dünn; drittes Glied
beträchtlich kürzer als das zweite. Geißel dünn; erstes Glied nur wenig länger
als die vier anderen zusammen, mit einer mäßig großen Anzahl von Sinnes-
haaren; zweites Glied deutlich kürzer als das dritte oder vierte; das winzige
Endglied mit einigen Borsten, von denen die längste etwas länger als die
Endglieder zusammen ist.
Vorletztes Glied des Schaftes der zweiten Antennen deutlich mehr als
halb so lang wie das letzte.
Epimeren des zweiten, dritten und vierten Thoracalsegmentes kaum oder
gar nicht nach hinten verlängert; Epimeren des fünften Segmentes in einen
ziemlich kleinen aber sehr deutlichen Fortsatz verlängert; die des sechsten
Segmentes in ziemlich lange Fortsätze ausgezogen, viel länger als die des
siebenten Segmentes.
Siebentes Cormopodenpaar dünn; viertes Glied viel länger als breit,
etwas kürzer als das fünfte; viertes Glied mit einem oder zwei Dornen; fünites
Glied mit einem Dorn auf der Unterseite, von dem inneren Rande ziemlich
entiernt stehend.
Das letzte Abdominalsegment hat auf seiner Oberseite einen quer gestellten
breiten Eindruck, der oft an jedem Ende mit einem schwachen, quer seitlichen
Eindruck verbunden ist. Hinterrand des Segmentes ungefähr ein Drittel so
lang wie die Breite des Segmentes, deutlich konvex, fein gezackt, ohne beweg-
liche Dornen, an jedem Ende mit zwei deutlichen oder selbst ziemlich großen
dreieckigen Zähnen, von denen der äußere kleiner als der innere ist; der Rand
zwischen den Zähnen mit wenig sehr kurzen, schwachen Borsten versehen.
Länge eines erwachsenen Männchens von Neapel 4,2 mm, die eines
Weibchens ohne Marsupium von den Shetlands 7,2 mm.
Die nordischen Isopoden. VI 215
Verbreitung: Shetland-Inseln, Westküste von Schottland und Irland, Süd-
küste von England, Atlantische Küste von Frankreich, Küste von Marokko und
Fig. 78.
Eurydice truncata. (Norman.)
Fig. 72. Erwachsenes Männchen, Rückenansicht.
5 Ch „ # Seitenansicht. Nach Hansen.
EHER “ er Bauchansicht des Kopfes.
„ 75. Weibchen, erste Antenne.
76. Junges Männchen, erste Antenne.
77. Erwachsenes Männchen, erste Antenne.
78. Letztes Abdominalsegment.
79. Siebenter Cormopod. Nach Hansen.
| Nach Tattersall.
De ; E 3 E
Mittelmeer; Vorkommen wahrscheinlich immer pelagisch, aber nicht über
größeren Tiefen als ungefähr 100 Faden (= 183 m) gefunden.
Unterordnung Valvifera, G. O. Sars.
Charaktere: Abdominalsegmente mehr oder weniger verwachsen, Schaft
der zweiten Antennen aus fünf Gliedern bestehend; Mundteile normal; Coxo-
poditen der Cormopoden zu Coxalplatten ausgebreitet, selten ganz unter den
Pleuralplatten verborgen; erstes Pleopodenpaar ähnlich in beiden Geschlechtern
(ausgenommen bei Pseudidotea), zweites Paar beim Weibchen vorhanden;
Uropoden seitlich, deckelförmig, innen über den Pleopoden geschlossen, Exo-
podit sehr klein oder fehlend.
Nur eine Familie, Idoteidae, umfaßt Arten, die ihrem Vorkommen
nach pelagisch sind.
Familie Idoteidae.
Idoteidae Miers 1881.
n Dollfuß 1895.
n Sars 1899.
Charaktere: Körper mehr oder weniger niedergedrückt, die Segmente
des Mesosoma von gleichem Aussehen, Coxalplatten bisweilen deutlich abge-
grenzt, bisweilen mit den Segmenten verschmolzen. Metasoma bildet durch
Vereinigung einiger oder aller Segmente ein großes Endsegment, das jedoch die
normale Anzahl von Pleopoden trägt. Erste Antennen verhältnismäßig klein
mit eingliedriger Geißel. Zweite Antennen mehr oder weniger verlängert und
nach außen von den ersten Antennen von den seitlichen Ecken des Kopfes
entspringend. Mundteile überhaupt normal, obgleich die Mandibeln immer ohne
Taster und die Glieder des Maxillipeden oft in der Zahl vermindert sind.
Cormopoden ziemlich kräftig gebaut, nach hinten an Länge zunehmend,
die drei vorderen Paare etwas merkwürdig scherenförmig im Bau. Die
vorderen Pleopodenpaare mit dicht beborsteten Ästen; zweites Paar beim
Männchen mit dem gewöhnlichen Stylet. Uropoden sehr groß, flächenförmig,
klappenartig, sich über der Unterseite des Metasoma schließend; äußerer Teil
durch eine Quernaht abgeschnitten und eine besondere Platte bildend, von der
nach innen bisweilen noch eine viel kleinere Platte vorhanden ist. Bruttasche
normal.
In dem in dieser Abhandlung berücksichtigten Gebiete gehören zu dieser
Familie drei Gattungen; sie kommen in flachem Wasser der westlichen Küsten
Die nordischen Isopoden. MIB2T
Europas vor oder an flottierenden Seegräsern oder Cirripedien in der Mitte
des Atlantik. Der folgende Schlüssel dient zu ihrer Unterscheidung.
1. Metasoma aus einem Segment zusammengesetzt Stenosoma Leach.
2: . „ drei Segmenten n Idotea Fabricius.
3: n 5 Mer 5 5 Zenobiana Stebbing.
Pı
Fig. 80. Fig. 81. Fig. 82.
Fig. 80. Hinterende von Stenosoma. )
sl" 2 „ Idotea.
82 3 „ Zenobiana.
M7 = Siebentes Segment des Mesosoma.
PI Nach Dollfuß.
1
2
3 | Segmente des Metasoma.
4
Genus Idotea, Fabricius.
Idotea Miers 1881.
»„ Dollfuß 1895.
60% Sars21899:
Gattungscharaktere: Körper oval oder oblong, deutlich niedergedrückt,
Coxalplatten hinter dem ersten Segment des Mesosoma wohl abgegrenzt; flach.
Kopf ungefähr viereckig, die Seitenteile nicht verbreitert. Metasoma mit drei
kurzen Segmenten vor dem Endsegment, indessen ist das dritte Segment dorsal
weniger abgegrenzt. Augen deutlich, lateral. Erste Antennen mit kurzer Geißel,
keulenförmig; zweite Antennen mit mehr oder weniger verlängerter und viel-
gliedriger Geißel. Mandibeln sehr kräftig, der Schneideteil in zwei überein-
anderliegende gezähnte Lamellen geteilt, der Kauteil groß und dick. Beide
Maxillenpaare von ganz normalem Bau. Maxillipeden mit viergliedrigem Taster,
das letzte Glied flach erweitert, Kauanhang wohl entwickelt, Epignath oblong-
VI 218 W.M. Tattersall.
oval, vorn gedreht. Cormopoden von ziemlich gleichem Bau, zum Gehen und
in der Regel beim Männchen kräftiger gebaut als beim Weibchen, bisweilen
sich einem scherenförmigen Charakter nähernd; Dactylopodit aller Beinpaare
kräftig, klauenförmig, ungleich zweizähnig an der Spitze. Uropoden in ein
einziges abgeflachtes Glied endend und mit einer starken gefiederten Borste
an der Außenseite der Basis dieses Gliedes. Männchen in der Regel viel
größer als das Weibchen.
Acht Arten dieser Gattung sind an den Westküsten Europas gefunden,
im allgemeinen in flachem Wasser und gewöhnlich an flottierendem Kraut
Indessen ist eine Art, Id. metallica Bosc., echt ozeanisch und ist mit flot-
tierendem Holz und den flottierenden Cirripeden Lepas fascicularis zu-
sammen gefunden worden.
Der folgende Schlüssel dient zur Bestimmung:
I. Spitze des Metasoma ausgerundet.
a) Körper lang und schmal; zweite Antennen fast so lang wie das Meso-
soma; Coxalplatten klein, kaum mehr als ein Drittel der Länge des
Segmentes. Id. linearis (Pennant).
b) Körper breit oval; zweite Antennen nicht über das zweite Segment
des Mesosoma hinausreichend; Coxalplatten wohl entwickelt und sich
über die ganze Länge des Segmentes ausbreitend.
Id. emarginata (Fabricius).
II. Spitze des Metasoma abgestutzt. Id. metallica Bosc..
Ill. Spitze des Metasoma zu einer Spitze verlängert.
a) Spitze des Metasoma deutlich dreizähnig, die seitlichen Ecken spitz,
kürzer als die mittlere. Id. baltica (Pallas).
b) Spitze des Metasoma undeutlich dreizähnig, die seitlichen Ecken stumpf
oder fast fehlend.
b!) Mittlere Spitze des Metasoma scharf und etwas verlängert; Körper
ungefähr drei ein halbmal so lang wie breit.
Id. granulosa Rathke.
b?) Mittlere Spitze des Metasoma stumpf und kaum verlängert; Körper
viermal so lang wie breit. Id. viridis (Slabber).
c) Spitze des Metasoma durchaus nicht dreizähnig, breit gerundet; End-
spitze kaum angedeutet.
c!) Zweite Antennen kurz und kräftig; Geißel aus weniger als zehn
Gliedern zusammengesetzt; Coxalplatten klein; Cormopoden
kräftig; Kopulationsorgan (Stylet) des zweiten Pleopodenpaares
des Männchens länger als die Lamellen.
Id. pelagica Leach.
Zweite Antennen lang und dünn; die Geißel aus ungefähr fünf-
zehn Gliedern zusammengesetzt; Coxalplatten groß; Cormopoden
mäßig dünn; Kopulationsorgan des zweiten Pleopodenpaares
beim Männchen kürzer als die Lamellen.
Id. neglecta G. O. Sars.
[e)
2
Die nordischen Isopoden. VI 219
Idotea baltica (Pallas).
(Fig. -83 - 87.)
Oniscus balticus Pallas 1772.
Idotea entomon Pennant 1777.
Stenosoma irrorata Say 1818.
Idotea tricuspidata Desmarest 1323.
> a Bate and Westwood 1868.
marina Miers 1881.
tricuspidata Dollfuß 1895.
baltica Sars 1899.
Norman 1904.
Richardson 1905.
” »
„ „
Richardson hat in der oben erwähnten Abhandlung eine vollständige
Synonymie der Art gegeben.
Idotea baltica (Pallas).
Fig. 83. Männchen, Rückenansicht.
84. Erste Antenne. |
85. Siebenter Cormopod. » Nach Sars.
86. Zweiter Pleopod des Männchens. |
87. Uropod.
VI 220 W. M. Tattersall.
Artcharaktere: Körper länglich oval, ungefähr dreimal so lang wie breit,
Oberfläche des Rückens vollständig glatt. Coxalplatten ziemlich groß, die
ganze Länge der Seitenecken der Segmente einnehmend, so daß sie eine
breite zusammenhängende Randpartie bilden. Metasoma ungefähr so lang wie
die fünf hinteren Segmente des Mesosoma zusammen, Endsegmente distal
leicht zugespitzt, Seitenecken gerade, Spitze deutlich dreizähnig, der Mittelzahn
konisch verlängert, die seitlichen viel kürzer, obgleich gut ausgebildet und
jeder von dem mittleren Zahn durch einen deutlichen Ausschnitt getrennt.
Augen von mäßiger Größe, rundlich. Erstes Glied des Schaftes der ersten
Antennen ziemlich breit, unregelmäßig eckig, letztes Glied viel länger als das
mittlere, Geißel ungefähr von der Länge des vorigen. Zweite Antennen ziem-
lich verlängert, wenn zurückgebogen, fast bis zum Ende des dritten Segmentes
des Mesosoma reichend, Geißel sehr dünn, länger als der Schaft und aus
16—20 Gliedern zusammengesetzt. Cormopoden mäßig kräftig, gewöhnlich
stärker beim Männchen als beim Weibchen entwickelt.
Stylet des zweiten Pleopodenpaares beim Männchen nicht bis zum Ende
der inneren Platte reichend. Uropoden mit an der Spitze stumpf abgestutzter
Endplatte. Farbe außerordentlich veränderlich, bisweilen gleichförmig gelblich
oder grünlich mit kleinen schwarzen Flecken, bisweilen mit dunkelbraunem
Pigment gestreift, das regelmäßige Längsbänder von größeren vollständig sym-
metrisch angeordneten Flecken bildet. Länge eines erwachsenen Männchens
35 mm erreichend.
Verbreitung: Küsten Europas von Norwegen bis Spanien; Mittelmeer
mit Schwarzem Meer; Atlantische Küste Nord-Amerikas vom St. Lorenz-Golf
bis Westindien.
Eine häufige Flachwasserform, die selten sehr weit vom Land gefunden
und oft an der Meeresoberfläche zusammen mit flottierenden Algen gefangen ist.
Idotea pelagica Leach.
(Fig. 88—93.)
Idotea pelagica Leach 1815.
n ” Bate and Westwood 1868.
5 n Dollfuß 1895.
n “ Sars 1899.
s > Norman 1904.
Artcharaktere: Körper verhältnismäßig kurz und kräftig, kaum dreimal
so lang wie breit, die Segmente sehr scharf von einander abgesetzt. Coxal-
platten in beiden Geschlechtern verhältnismäßig klein, nicht einander berührend.
Metasoma kaum mehr als halb so lang wie das Mesosoma, Endsegment
ziemlich breit und an der Spitze gerundet, nur mit einer ganz leichten An-
deutung der mittleren Vorragung. Augen verhältnismäßig groß, rundlich. Das
letzte Glied des Schaftes der ersten Antennen nur wenig länger als das zweite.
Die nordischen Isopoden. VI 221
Fig. 93.
Idotea pelagica Leach.
Männchen, Rückenansicht.
Erste Antenne des Männchens.
Zweite Antenne des Weibchens.
Siebenter Cormopod des Männchens.
Zweiter Pleopod des Männchens.
)
|
| Nach Sars.
Uropod. )
VI 222 W. M. Tattersall.
Zweite Antennen außerordentlich kurz und kräftig, kaum über das erste Segment
des Mesosoma hinausreichend; Geißel viel kürzer als der Schaft und ziemlich
dick, beim Weibchen aus sieben, beim Männchen nur aus neun Gliedern zu-
sammengesetzt. Cormopoden in beiden Geschlechtern sehr kräftig gebaut,
die des Männchens haben auf den inneren Seiten der äußeren Glieder dichte
Fransen von feinen Borsten. Zweites Pleopodenpaar beim Männchen mit Stylet,
das über die innere Platte hinausreicht. Uropoden ziemlich breit, die Endplatte
an der Spitze abgestumpft. Farbe etwas veränderlich, mehr oder weniger
dunkelbraun, mit unregelmäßigen Schatten von dunkler Farbe.
Länge des erwachsenen Weibchens 9 mm, des Männchens 13 mm.
Verbreitung: Küsten von Norwegen, den Britischen Inseln und Frankreich;
in flachem Wasser, zusammen mit Algen.
Idotea granulosa Rathke.
Fig. 94. Männchen, Rückenansicht.
95. Erste Antenne des Weibchens.
„Obme Zweites, e
»„ 97. Siebenter Cormopod.
„ .98. Zweiter Pleopod des Männchens
| Nach Sars.
„ 99. Uropod.
Die nordischen Isopoden. VI 223
Idotea granulosa Rathke.
(Fig. 94—99.)
Oniscus marinus Pennant 1777.
Idotea granulosa Rathke 1843.
5 5 Sars 1899.
en 5 Norman 1904.
Artcharaktere: Körper länglich oval, etwas mehr als dreimal so lang
wie breit, Rückenfläche deutlich granuliert, mit kleinen, flachen Gruben bedeckt.
Coxalplatten verhältnismäßig klein, sich nicht berührend. Metasoma beim
Männchen verhältnismäßig länger als beim Weibchen, ebenso lang wie die
sechs hinteren Segmente des Mesosoma zusammen, Endsegment in beiden
Geschlechtern beträchtlich verschmälert, lanzettförmig, in eine ziemlich vor-
springende konische Spitze endend, seitliche Ecken abgerundet. Augen von
mäßiger Größe. Letztes Glied des Stieles der ersten Antennen ungefähr so
lang wie das zweite. Zweite Antennen etwas länger als bei Id. pelagica,
obgleich kaum bis zum Ende des zweiten Segmentes des Mesosoma reichend,
Geißel nicht die Länge des Stieles erreichend, verhältnismäßig schmäler als
bei der erwähnten Art und aus acht bis zehn Gliedern zusammengesetzt.
Cormopoden mäßig kräftig. Stylet des zweiten Pleopodenpaares beim Männchen
etwas über die innere Platte reichend. Endplatte der Uropoden an der Spitze
schief gerundet. Farbe einförmig licht rotbraun.
Länge eines erwachsenen Weibchens II mm, eines Männchens 15 mm.
Verbreitung: Küsten von Norwegen, Schottland, östliches England, Süd-
und West-Irland, in flachem Wasser.
Idotea viridis (Slabber).
(Fig. 100 — 105.)
Oniscus viridis Slabber 1778.
Idotea phosphorea Hoek 1889 (nec. Harger).
& salinorum Dollfuß 1895.
" viridis Sars 1899.
A viridis Norman 1904.
Artcharaktere: Körper sehr dünn, lang linear, mehr als viermal so lang
wie breit; Männchen gewöhnlich noch schlanker als das Weibchen. Kopf nur
wenig breiter als lang, Stirnrand leicht konkav. Coxalplatten verhältnismäßig
klein, nicht einander berührend. Metasoma ungefähr ein Drittel der Körper-
länge, letztes Segment am Ende nur sehr wenig verschmälert und in einen
verhältnismäßig kurzen und stumpfen mittleren Vorsprung endend, Seitenecken
deutlich, obgleich stumpf. Augen von mäßiger Größe. Erste Antennen an-
nähernd wie bei Id. granulosa; zweite Antennen andererseits verhältnismäßig
dünner, über das zweite Segment des Mesosoma hinausreichend, Geißel den
Schaft an Länge übertreffend und aus 10—15 Gliedern zusammengesetzt.
Cormopoden dünner als bei den meisten Arten, aber wie gewöhnlich beim
VI 224 W.M. Tattersall.
Fig. 103.
Idotea viridis (Slabber).
Fig. 100. Männchen, Dorsalansicht. )
Mn nn Erste Antenne des Weibchens. |
" Bi ee i | NachiSar
„ 104. Zweiter Pleopod des Männchens |
„ 105. Uropod. j
Männchen etwas kräftiger als beim Weibchen. Stylet des zweiten Pleopoden-
paares beim Männchen die innere Platte beträchtlich überragend. Endplatte
der Uropoden an der Spitze schief abgeschnitten. Farbe gleichmäßig grünlich.
Länge des erwachsenen Weibchens 10 mm, des Männchens 12 mm.
Die nordischen Isopoden. VI 225
Verbreitung: Küsten von Norwegen, Holland, Frankreich, Östlich und
südlich von England, südlich und westlich von Irland, in Ästuarien oder in
Brackwasser und Salinen.
Idotea neglecta G. O. Sars.
(Fig. 106—110.)
Idotea marina Dollfuß 1895.
neglecta Sars 1899.
e 5 Norman 1904.
5 # Tattersall 1905.
Artcharaktere: Körper lang oval, kaum dreimal so lang wie breit, und
gewöhnlich verhältnismäßig kürzer und kräftiger beim Weibchen als beim
Idotea neglecta G. O. Sars.
Fig. 106. Männchen, Rückenansicht.
„ 107. Erste Antenne des Weibchens.
108. Zweite „ r ;
109. Zweiter Pleopod des Männchens.
„ 110. Uropod.
”
\ Nach Sars.
|
)
VI 226 W.M. Tattersall.
Männchen, die größte Breite mehr nach vorn. Kopf ungefähr zweimal so breit
wie lang, Stirnrand gerade. Coxalplatten beim Weibchen nicht sehr groß und
sich kaum berührend, beim Männchen viel stärker entwickelt und wie bei
Id. baltica zusammen an jeder Seite eine breite Randpartie bildend. Meta-
soma über ein Drittel der Körperlänge, letztes Segment am Ende nur leicht
verschmälert und in eine stumpfe Spitze endend, Seitenecken rudimentär.
Augen ziemlich groß. Letztes Glied des Schaftes der ersten Antennen länger
als das zweite. Zweite Antennen ziemlich dünn, bis zu dem Ende des zweiten
Segmentes des Mesosoma reichend, Geißel viel länger als der Schaft und aus
16-20 Glieder zusammengesetzt. Cormopoden mäßig kräftig. Stylet des
zweiten Pleopodenpaares beim Männchen sehr kurz, nicht weit über die Mitte
der inneren Platte reichend. Endplatte der Uropoden quer abgestutzt. Farbe
gewöhnlich sehr dunkel braun oder fast schwarz, bisweilen lichter, mit kleinen
unregelmäßigen Flecken gestreift.
Länge des erwachsenen Weibchens 16 mm, des Männchens 25 mm.
Verbreitung: Küsten von Norwegen, Schottland, England, Irland und
Frankreich; häufig in flachem Wasser.
Idotea emarginata (Fabricius).
(Fig. 111-115.)
Idotea oestrum Pennant 1771.
Cymothoa emarginata Fabricius 1798.
Idotea incisa Bosc. 1802.
5 emarginata Dollfuß 1895.
» 5 Sars 1899.
n 4 Norman 1904.
Artcharaktere: Körper länglich oval, kaum dreimal so lang wie breit
und beim Männchen viel breiter als beim Weibchen. Coxalplatten beim
Weibchen ziemlich klein und sich nicht berührend, beim Männchen viel größer
und an jeder Seite eine breite Randpartie bildend. Letztes Segment des
Metasoma plötzlich an der Spitze abgeschnitten, Hinterrand leicht ausgerandet,
die Seitenecken deutlich vorragend. Augen und erste Antennen ungefähr wie
bei Id. neglecta. Zweite Antennen etwas weniger dünn, kaum bis zum
Ende des zweiten Segmentes des Mesosoma reichend, Geißel nicht viel länger
als der Schaft und aus 12—16 Gliedern zusammengesetzt. Cormopoden un-
gelähr wie bei Id. neglecta. Stylet das zweiten Pleopodenpaares beim
Männchen etwas länger als bei Id. neglecta, trotzdem nicht bis zum Ende
der inneren Platte reichend. Endplatte der Uropoden an der Spitze leicht
ausgerandet. Farbe ziemlich wechselnd, bisweilen gleichmäßig schwarzbraun,
bisweilen mit größeren weißen Flecken an den Coxalplatten und auch an den
Seiten des Metasoıma.
Länge des erwachsenen Weibchens 18 mm, des Männchens 30 mm.
Verbreitung: Küsten von Norwegen, den Britischen Inseln, Frankreich,
Die nordischen Isopoden. VI 227
Spanien, Algier, Nordsee und Kattegat; eine häufige Form, in flachem Wasser
gewöhnlich mit flottierendem Seegras.
Fig. 111.
112
113
114.
115
Nurd. Plankton.
Fig. 113. Fig. 115.
Idotea emarginata (Fabricius).
Männchen, Rückenansicht.
Erste Antenne des Weibchens.
Zweite Antenne des Weibchens. | Nach Sars.
Zweiter Pleopod des Männchens.
Uropod.
Idotea metallica Bosc..
(Fig. 116.)
Idotea metallica Bosc. 1802.
»„ peloponnesiaca Roux 1880.
„ rugosa Milne-Edwards 1840.
„ robusta Kröyer 1846.
» 5 5 1849.
5 compacta White 1847.
VI 15
VI 228 W. M. Tattersall.
Idotea algirica Lucas 1849.
3 argentea Dana 1852.
5 annulata „ 1852.
„ robusta Harger 1881.
5 metallica Miers 1881.
2 whymperi „ 1881.
: metallica Hansen 1895.
N > Dollfuß 1895.
e 5 Norman 1904.
n ns Tattersall 1905.
Artcharaktere: Körper länglich oval, ungefähr zwei ein viertelmal so lang wie
breit. Metasoma etwas mehr als zwei Fünftel der ganzen Körperlänge. Kopf breiter
als lang, der Vorderrand leicht ausgerandet. Die hintere Partie ist etwas breiter
als die vordere. Augen groß und rund, von zusammengesetztem Bau und am
äußersten Seitenrand gelegen. Basalglied der ersten Antennen nicht verbreitert,
das zweite Glied wenig kürzer als das Basalglied, das dritte und vierte Glied
ungefähr gleich lang, wenig länger als das Basalglied. Die ersten Antennen
reichen bis an das Ende des zweiten Gliedes
des Schaftes der zweiten Antennen. Basalglied
des Schaftes der ersten Antennen sehr kurz,
das zweite und dritte Glied etwas länger und unter
sich gleich lang, das vierte Glied anderthalb-
mal und das fünfte Glied zweimal so lang wie
das dritte. Die Geißel besteht aus acht Gliedern
und reicht bis zum Vorderrand des dritten Tho-
racalsegmentes. Die Maxillipeden haben einen
viergliedrigen Taster. Die Segmente des Meso-
soma sind fast gleich, zwischen dem ersten
eigentlichen Mesosomasegment und dem Kopf
a schiebt sich ein kleines Supplementärsegment
Fig. 116. Idotea metallica ein, das für die Art ganz charakteristisch ist.
(Bosc.). Weibchen, Dorsalansicht. Die Coxalplatten aller Cormopoden, vom zweiten
(Nach Hansen) bis siebenten einschließlich, erstrecken sich über
die ganze Länge des Segmentes, sind groß und wohl entwickelt und sind bei
jedem folgenden Segment größer. Die Cormopoden sind alle mehr oder
weniger gleich, deren freie Ränder alle mit Borsten befranst sind. Metasoma
hat ungefähr parallele Seitenränder, die Spitze ist abgeschnitten oder sehr wenig
gebogen. Stylette des zweiten Pleopodenpaares beim Männchen sind länger
als die Lamellen der Pleopoden.
Länge IS mm. Farbe: Ein einförmiges dunkles stahlblau.
Verbreitung: Diese Art ist die einzige wirklich ozeanische Art in der
ganzen Gattung und ist gewöhnlich in den Tropen, Subtropen und gemäßigten
Teilen des Atlantischen und des Stillen Ozeans verbreitet. Sie ist fast stets
mit flottierenden Cirripedien, z.B. Lepas fascicularis, zu finden.
Die nordischen Isopoden. VI 229
Idotea linearis (Pennant).
(Fig. 117.)
Idotea linearis Latreille 1803.
Stenosoma lineare Leach 1815.
Idotea diodon Latreille 1817.
Armidia bimarginata Risso 1826.
Idotea sexlineata Kröyer 1846.
„ linearis Bate and Westwood 1868.
Dollfuß 1895.
3 R Norman 1905.
Artcharaktere: Gewöhnlich lang und schmal, leicht niedergedrückt, die
Seiten der Segmente fast parallel. Coxalplatten klein, vom Rücken sichtbar,
aber nicht mehr als ein Drittel der Länge der Seg-
mente überschreitend. Kopf vorn ausgerandet,
Seitenhöcker vorstehend, Augen mäßig groß. Seg-
mente des Mesosoma nach hinten etwas an Länge
zunehmend. Metasoma gleich ein Drittel der Länge
des ganzen Tieres, mit einem schwach markierten
Längskiel in der Mitte, in der Breite in den letzten
zwei Dritteln der Länge sehr gering zunehmend
und dann sich verschmälernd zu einer abgestutzten
oder wenig ausgerandeten Spitze, die einen win-
zigen zentralen Zahn hat. Erste Antennen klein,
Basalglied etwas verbreitert, Geißel eingliedrig,
länger als das dritte Glied des Schaites.
Zweite Antennen sehr lang, fast so lang wie
das Mesosoma, Endglied des Schaftes länger als
das vorhergehende, Geißel aus 20—25 Gliedern
bestehend.
Uropoden oder das Operculum reicht bis zur
Spitze des Metasoma, das zweite Glied schmäler
als das erste und ein Viertel dessen Länge, Ende
gerundet.
Farbe wechselnd, aber gewöhnlich schwarz-
Fig. 117. Idotea linearis braun oder grau, mehr oder weniger deutlich mit
(Pennant). Dorsalansicht. — braunen Längslinien versehen.
(Nach Dollfuß.) R:
Länge 35 mm.
Verbreitung: Ost- und Südküsten Englands, Ost-, Süd- und Westküsten
Irlands, Küsten von Frankreich und Spanien, Mittelmeer; eine häufige Form
in flachem Wasser, zusammen mit flottierenden Algen und Holz.
” ”
15*
VI 230 W. M. Tattersall.
Genus Stenosoma Leach.
Stenosoma Leach 1814.
Leptosoma Risso 1826.
Stenosoma Dollfuß 1895.
3 Norman 1904.
Sehr nahe mit der Gattung Idotea verwandt, aber die allgemeine Gestalt
ist länger und schmäler; die Coxalplatten gewöhnlich klein und schmal, und
das Metasoma nur aus einem einzigen Segment bestehend.
Zwei Arten sind aus dem hier behandelten Gebiete bekannt, für deren
Unterscheidung der folgende Bestimmungsschlüssel dient:
l. Körper niedergedrückt, Coxalplatten der Cormopoden wohl entwickelt und
die Segmente erscheinen eckig verlängert.
S. lanciferum Leach.
II. Körper konvex, Coxalplatten der Cormopoden sehr reduziert und sehr
schmal, kaum vom Rücken zu sehen.
S. acuminatum Leach.
Stenosoma lanciferum Leach.
(Fig, 118.)
Idotea appendiculata Bate and Westwood 1868
Stenosoma lancifer Dollfuß 1895.
> lanciferum Norman 1904.
Gestalt im allgemeinen lang und schmal, leicht konvex, Oberseite etwas
unregelmäßig und uneben.
Coxalplatten klein, dreieckig, den ungefähr
gleichen Segmenten des Mesosoma eine winkel-
artige Verlängerung gebend.
Kopf vorn ausgerandet, die Seitenhöcker stark
entwickelt, Augen mäßig groß, ungefähr in der Mitte
des Seitenrandes des Kopfes stehend.
Zweite Antennen mäßig lang, die letzten vier
Glieder des Schaftes fast gleich lang, Geißel lang,
dünn, aus 13—16 Gliedern bestehend. Cormo-
poden dünn und dicht dem winkeligen Rande der
Segmente des Mesosoma angeheitet. Metasoma
ungefähr ein Drittel der ganzen Körperlänge gleich,
von lanzettförmiger Gestalt, Seitenränder etwas
divergierend bis zwei Drittel der Länge, dann sehr
schnell konvergierend und eine stumpfe Spitze
bildend; nur aus einem einzigen Segment bestehend.
Länge ca. 20 mm.
Verbreitung: Südküste Englands, Atlantische
Küsten Frankreichs; in flachem Wasser mit jlottieren-
dem Kraut.
Fig. 118. Stenosoma lan-
ciferum Leach.
Rückenansicht.
(Nach Dollfuß.)
Die nordischen Isopoden. v8231
Stenosoma acuminatum Leach.
(Fig. 119.)
Idotea acuminata Bate and Westwood 1868.
Er N Miers 1881.
Stenosoma „ Dollfuß 1895.
5 acuminatum Norman 1904.
Gestalt im allgemeinen lang und schmal, stark konvex,
glatt. Coxalplatten sehr klein und schmal, kaum bei Rücken-
ansicht sichtbar.
Segmente des Mesosoma fast gleich, seitlich nicht
winklig verlängert, sodaß die Seiten des Mesosoma fast
parallel sind.
Kopf vorn leicht ausgerandet, Seitenhöcker wenig
verlängert, Augen mäßig groß und in der Mitte des Seiten-
randes des Kopfes stehend.
Zweite Antennen ungefähr halb so lang wie der Körper,
die beiden letzten Glieder des Schaites fast gleich und
länger als die beiden vorhergehenden, Geißel ungefähr so
lang wie der Schaft und ungefähr aus zehn Gliedern be-
stehend.
Metasoma schmäler als das Mesosoma, ungefähr ein
Drittel so lang wie der Körper, Seitenränder zu einer ganz
Fig. 119.
Stenosoma acu-
schmalen stumpfen Spitze konvergierend; nur aus einem minatum Leach.
Segment bestehend. Dorsalansicht.
Länge ungefähr 15 mm. (Nach Dollfuß.)
Verbreitung: Südküste Englands, Nordküste Frank-
reichs; in flachem Wasser mit flottierendem Kraut.
Genus Zenobiana Stebbing.
Zenobia Risso 1826.
s Miers 1881.
n Dollfuß 1895.
Zenobiana Stebbing 1895.
" Norman 1904.
Gestalt im allgemeinen lang und schmal. Coxalplatten der Thoracal-
segmente klein und schmal. Metasoma aus vier Segmenten bestehend. Seiten
des Kopfes ganzrandig und ohne Höcker. Augen klein und seitlich, aber
näher dem vorderen als dem hinteren Rande des Kopfes. Cormopoden alle
gleich, nicht zum Greifen. Es scheint mir, daß die Gattung Cleantis, Dana,
sich als synonym mit Zenobiana erweisen wird, und daß daher, da der Name
Zenobia sich nach Stebbing als schon vergeben erwiesen hat und daher
VE232 W. M. Tattersall.
für das in Rede stehende Genus nicht wählbar ist, das letztere den Namen
Cleantis tragen muß, der ursprünglich von Dana für dasselbe vorgesehen ist.
Nur eine Art kommt in dem hier behandelten Gebiete vor.
Zenobiana prismatica (Risso).
(Fig. 120.)
Zenobia prismatica Risso 1826.
Idotea chelipes ©. G. Costa 1838.
" prismatica Heller 1866.
„. parallella Bate and Westewood 1868.
Zenobia prismatica Dollfuß 1895.
Zenobiana „ Stebbing 1895.
r ” Norman 1904.
Gestalt im allgemeinen lang, schmal und fast zylindrisch,
mit parallelen Seiten des Mesosoma.
Kopf vorn leicht ausgerandet, Seitenhöcker kaum ver-
längert, aber leicht erhöht. Augen klein, linear, an der Basis
des Seitenhöckers des Kopfes liegend.
Coxalplatten klein und sehr schmal, kaum vom Rücken
zu sehen. Segmente des Mesosoma fast gleich.
Zweite Antennen kaum ein Viertel der Länge des/ganzen
Tieres, Geißel aus fünf Gliedern bestehend.
Metasoma aus vier Segmenten bestehend, Ränder parallel
und in eine gleichmäßig gerundete Spitze endend.
Fig. 120. Länge ungefähr 12 mm.
Zenobiana Farbe oliv, grau oder grün.
ent Verbreitung: Südküste Englands, Kanalinseln, Atlantische
5 j Küste Frankreichs, Mittelmeer, Adriatisches Meer; mit flottieren-
ansicht. i
Nach Dollfuß.) dem Seegras zu finden.
Unterordnung Epicaridea, Latreille.
Erster Teil.
Arten, in erwachsenem Zustande Parasiten von pelagischen Organismen.
Charaktere: Parasitische Formen, ectoparasitisch an Crustaceen; die er-
wachsenen Weibchen stark abgeändert, gewöhnlich symmetrisch, bisweilen
ohne Anhänge oder ohne Körpersegmentation; Sexualdimorphismus gewöhnlich
stark ausgesprochen; Kopf mit zwei Paar rudimentärer Antennen; Mund auf
der Spitze einer konischen Erhöhung auf der Bauchseite des Kopfes gelegen;
Mundteile zum Saugen, mit einfachen stechenden Mandibeln; Maxillen gewöhn-
lich rudimentär oder fehlend; Maxillarfüße blattförmig; Cormopoden, wenn
vorhanden, zum Greifen; Pleopoden, wenn vorhanden, als Kiemen funktio-
nierend und ohne geschlechtliche Modifikationen; Uropoden, wenn vorhanden,
klein, einfach und endständig, einästig und nie einen Schwanzfächer bildend;
das letzte Larven-(Cryptonisciden-)Stadium mit deutlichen Abdominalsegmenten,
mit Hüftplatten an den Thorakalsegmenten, mit ein- oder zweiästigen Pleo-
poden und mit terminalen, zweiästigen, griffelförmigen Uropoden.
Die Epicaridea sind in zwei Hauptgruppen oder Tribus eingeteilt.
Tribus 1. Das Männchen wird reif in dem Cryptoniscidenstadium; protandrischer
Hermaphroditismus wahrscheinlich allgemein; Bruttasche nicht durch
Oostegiten (Brutlamellen) gebildet; erstes Larvenstadium mit zwei-
ästigen Pleopoden. Cryptoniscina.
Tribus 2. Das Männchen wird reif in dem Bopyridenstadium; Geschlechter
wahrscheinlich immer getrennt; Bruttasche durch Oostegiten gebildet;
erstes Larvenstadium mit einästigen Pleopoden. Bopyrina.
Tribus Cryptoniseina.
Zwei Familien dieses Tribus sind parasitisch auf Crustaceen von mehr
oder weniger pelagischem Vorkommen. Sie können in folgender Weise unter-
schieden werden:
1. Weibchen ein einfacher Sack ohne Spuren von Segmentation; erste An-
tennen beim Männchen mit basaler Verbreiterung und die Coxalplatten nicht
kammiförmig; parasitisch an Mysideen. Asconiscidae.
2. Weibchen einen flachen Beutel von ovaler Form ohne Segmentation
bildend, aber die Seitenteile leicht lappenförmig; erste Antennen beim
Männchen mit basaler Verbreiterung und die Coxalplatten dicht kamm-
förmig; parasitisch an Idoteiden. Cabiropsidae.
VI 234 W.M. Tattersall.
Familie Asconiscidae.
Cryptoniscidae (pro parte) G. ©. Sars 1899.
Asconiscidae Bonnier 1900.
Charaktere: Körper der erwachsenen Weibchen einen einfachen Sack
bildend, ohne Spuren von Segmentation oder vorragende Lappen, am Wirt
nur mit Hilfe der Larvenhaut haftend, die noch dem Körper anhängt; Männchen
und letztes Larvenstadium des Weibchens mit basaler Verbreiterung der ersten
Antennen, und die Hüftplatten nicht gekämmt, parasitisch in der Bruttasche
von Tiefsee-Mysideen.
Bisher ist nur eine Gattung, Asconiscus, bekannt, welche daher die
Charaktere der Familie hat. Eine Art, Asconiscus simplex G. O. Sars, ist
aus dem nordischen Gebiete bekannt.
Asconiscus simplex G. O. Sars.
(Fig. 121— 126.)
A. simplex Sars 1899.
B 5 Bonnier 1900.
Charaktere: Körper des Weibchens einen ovalen, birnförmigen, weich-
häutigen Sack bildend, der von der leeren Larvenhaut herabhängt, deren hin-
teren Teil man gewöhnlich abgeworfen findet; der Körper des jugendlichen
Weibchens mehr spindelförmig oder ziemlich sigmaförmig mit konisch verlän-
gertem und leicht gerunzeltem hinterem Ende.
Männchen oder Weibchen im letzten Larvenstadium oblong oval, vorn
und hinten zugespitzt, Rückentläche fein quergestrichelt. Kopisegment vorn
sich verschmälernd gerundet und hinten fast quer abgestutzt. Augen fehlen.
Basalglied der ersten Antennen hinten zu einer schmalen zungenförmigen Ver-
breiterung verlängert, die sich nach hinten stark zuspitzt und in zwei kräftigen
ungleichen Borsten endet. Zweite Antennen ziemlich verlängert, bis zum
fünften Thoracalsegment reichend.
Uropoden mit wohl entwickeltem Außenast, obgleich er kürzer ist als
der innere, der sich stark zuspitzt.
Länge des erwachsenen Weibchens 4,5 mm, des Männchens 2 mm.
Wirt: Boreomysis arctica (Kröyer).
Verbreitung: Küste von Norwegen und an der Westküste von Irland in
200 Faden (= 366 m) Tiefe.
Die nordischen Isopoden. Mw235
\
Fig. 126. Fig. 125.
Asconiscus simplex G. O. Sars. (Nach Sars.)
Fig. 121. Erwachsenes Weibchen mit anhängendem
Männchen.
„ 122. Erwachsenes Männchen.
„ 123. Kopf des Männchens von der Bauchseite
„ 124. Dritter Cormopod des Männchens.
125.0 Siebenter = B
„ 126. Urosoma des Männchens.
VI 236 W. M. Tattersall.
Familie Cabiropsidae.
Cabiropsidae Giard et Bonnier 1887.
Cryptoniscidae (p. p.) G. O. Sars 1899.
Cabiropsidae Bonnier 1900.
Nur eine Gattung, Clypeoniscus, ist aus dem nordischen Gebiete be-
kannt, und es wird ratsam sein, die Charaktere der Gattung zu geben, dann
zu versuchen, die Charaktere der ganzen Familie zu beschreiben.
Gattung Clypeoniscus Giard et Bonnier 1895.
Clypeoniscus G. O. Sars 1899.
5 Bonnier 1900.
5 Richardson 1905.
Charaktere: Körper des erwachsenen Weibchens einen etwas abgeflachten
Sack von ovaler Form bildend, ohne irgend welche deutliche Segmentation,
aber seitlich leicht lappig und an beiden Enden leicht eingeschnitten; Rücken-
fläche konvex und etwas vor der Mitte eine opake Zone zeigend; Bauchfläche
flach mit einem längsverlaufenden Schlitz, der zu der inneren Höhle führt und
durch eine Anzahl kleiner klappenartiger Lamellen geschlossen werden kann,
die ihn an jeder Seite begrenzen. Am Grunde des hinteren Körpereinschnittes
findet sich ein außerordentlich kleiner Anhang, der das Hinterende des Tieres
darstellt. Keine besonderen Haftapparate vorhanden.
Männchen verhältnismäßig kurz und dick, die basale Verbreiterung der
ersten Antennen sehr breit und dicht gekämmt. Coxalplatten gleicherweise
deutlich gekämmt. Zweite Antennen verhältnismäßig kurz. Äußerer Ast der
Uropoden viel kleiner als der innere. Das erste Larvenstadium ist durch
eine breite Deckelplatte, die die Bauchfläche des Hinterendes bedeckt, unter-
schieden.
Parasitisch in der Bruthöhe von Isopoden, die zu der Familie der Idoteiden
gehören. Nur eine Art ist aus dem nordischen Gebiete bekannt.
Cliypeoniscus Hanseni Giard et Bonnier.
(Fig. 127 132.)
C. Hanseni Giard et Bonnier 1895.
5 5 G. O. Sars 1899.
Charaktere: Körper des erwachsenen Weibchens oval, rechteckig im
Umriß, beide Enden fast gleich oder das Vorderende ein klein wenig schmäler
als das Hinterende, Seitenteile in fünf bis sechs gerundete Anhänge geteilt,
welche indessen oft weniger regelmäßig erscheinen und bisweilen fast ganz
rudimentär sind; dorsale opake Zone nicht sehr deutlich begrenzt und oval;
Schwanzanhang sehr klein, keulenförmig, an der Spitze leicht zweilappig.
Die nordischen Isopoden. VI 237
Männchen oval, im Umriß birnförmig, aber etwas mehr als dreimal so
lang wie breit. Kopfsegment vorn gleichmäßig gekrümmt; Analsegment an der
Spitze gerundet; Augen fehlen; basale Verbreiterung der ersten Antennen sehr
breit und in 21 dicht gedrängte Zähne geteilt; Geißel der zweiten Antennen
kaum länger als die letzten beiden Glieder des Schaftes zusammen; Außenast
der Uropoden ungefähr halb so lang wie der innere.
Länge des erwachsenen Weibchens 4,5 mm, des Männchens 0,65 mm.
Fig. 131. Fig. 132.
Clypeoniscus Hanseni Giard et Bonnier. (Nach Sars.)
Fig. 127. Erwachsenes Weibchen.
„ 128. Männchen.
„ 129. Bauchansicht des Kopfes vom Männchen.
„ 130. Dritter Cormopod des Männchens.
„ 131. Siebenter „ n 5
»„ 132. Uropod des Männchens.
VI 238 W. M. Tattersall.
Parasitisch in Idotea baltica (Pallas).
Verbreitung: Bisher nur in Idotea baltica an der Küste Dänemarks
gefangen.
Hansen (1895)erwähnt einen parasitischenlsopoden vonldotea metallica
Bosc. unter dem Namen Cabirops sp. Das Exemplar hat er nicht beschrieben,
und Bonnier (1900) hat es zu dem Genus Clypeoniscus gezogen.
Tribus Bopyrina.
Zwei Familien sind im nordischen Gebiete vertreten, die nach folgendem
Schlüssel unterschieden werden mögen:
1. Körper des Weibchens deutlich segmentiert, mehr oder weniger symmetrisch;
sieben Paar Cormopoden, Brutlamellen wohl entwickelt. Beim Männchen
alle Segmente des Thorax wohl begrenzt. Bopyridae.
2. Körper des Weibchens vollkommen symmetrisch, gewöhnlich sehr unvoll-
kommen segmentiert; vier oder fünf Paar Cormopoden; Brutlamellen sehr
klein. Beim Männchen ist der Kopf mit dem ersten Thoracalsegment
verwachsen. Dajidae.
Familie Bopyridae.
Bopyridae Giard et Bonnier 1887.
R G. O. Sars 1899.
" Bonnier 1900.
en Richardson 1905.
Charaktere; Körper des Weibchens deutlich segmentiert, mehr oder weniger
asymmetrisch, Dorsalfläche abgeflacht. Kopf tief in das Mesosoma hineinge-
sunken und vorn zwei Paare rudimentärer Antennen tragend; Augen, wenn vor-
handen, dorsal. Maxillarfüße flächenförmig, zweigliedrig, die Mundpartie von
unten bedeckend und häufiger ein kleines Endglied und an der Basis zwei
gekrümmte, lanzettförmige Anhänge zeigend, die die Epignathen repräsentieren.
Hüftplatten gewöhnlich begrenzt, aber bisweilen rudimentär. Sieben Paar
Cormopoden, bisweilen an einer Seite rudimentär, und alle von gleichem Bau,
kurz und zum Greifen eingerichtet. Brutlamellen in fünf Paaren, mehr oder
weniger über die Ventralseite des Mesosoma gewölbt, erstes Paar in der Regel
durch das zweite Paar.verdeckt und durch eine quer gestellte Falte in zwei
Segmente geteilt, von welchen das Endsegment in die Bruthöhle frei vorspringt.
Metasoma mehr oder weniger deutlich segmentiert; Pleopoden einfache oder
doppelte Lamellen bildend, alle von gleichem Bau, selten rudimentär. Uropoden,
wenn vorhanden, einfach und lanzettförmig.
Männchen mehr oder weniger dünn, vollkommen symmetrisch, der Kopf
Die nordischen Isopoden. VI 239
vorn gleichmäßig gerundet und alle Segmente des Mesosoma scharf begrenzt,
die des Metasoma bisweilen deutlich, bisweilen verwachsen.
Letztes Larvenstadium mit einfachem, konischem Munde; zweite Antennen
mit viergliedrigem Flagellum; Cormopoden von gleichem Bau; Innenast der
Uropoden kürzer als der Außenast. Parasitisch an Decapoden von mehr oder
weniger pelagischem Vorkommen.
Genus Grapsicepon Giard et Bonnier.
Grapsicepon Giard et Bonnier 1888.
7 Hansen 1895.
n Bonnier 1900.
” Richardson 1905.
Charaktere: Weibchen mit zwei medianen Dorsalhöckern, einer auf dem
sechsten, der andere auf dem siebenten Thoracalsegment. Seitenteile oder
Pleurallamellen der fünf vorderen Segmente der Metasoma in lange, zugespitzte
Verlängerungen, die fingerartig sind, ausgezogen; Metasoma deutlich segmentiert;
Pleopoden in fünf Paaren vorhanden, wohl entwickelt, zweiästig, äußere Äste
den Pleurallamellen der Segmente ähnlich; innere Äste in Form großer Tuberkeln.
Uropoden aus zwei verlängerten Lamellen, ähnlich den Pleurallamellen
bestehend.
Männchen mit deutlichen Segmenten am Mesosoma und Metasoma. Fünf
Paare rudimentärer Pleopoden vorhanden. Die Uropoden sind durch zwei
Bündel steifer Borsten repräsentiert.
Parasitisch in der Kiemenhöhle.
Grapsicepon edwardsi Giard et Bonnier.
(Fig. 133—138.)
G. Edwardsi Giard et Bonnier 1888.
4 % Stebbing 1893.
„ edwardsi Hansen 1895.
R en Bonnier 1900.
5 = Richardson 1905.
Charaktere: Das erwachsene Weibchen hat im allgemeinen eine kugel-
förmige Gestalt, seine Dorsalfläche ist abgeilacht und es ist am Hinterende
mit einer Gruppe dünner Anhänge mit fingerartigen Fortsätzen versehen; es
mißt 1,9 mm vom Stirnrand bis zum sechsten Segment des Abdomens. Der
Kopf bildet eine einzige und vorspringende Masse, die vorn und an den Seiten
von einer großen, undulierenden, vorderen Platte oder einem Rande umgeben
ist; an der inneren Seite sind die sehr kleinen, dreigliedrigen, ersten Antennen
zu finden, die etwas getrennt von einander stehen; die beiden letzten Glieder
VI 240 W. M. Tattersall.
sind mit mehreren kleinen Haaren, die eine rauhe Oberfläche haben, versehen;
das zweite Paar Antennen ist gleichfalls kurz, das erste Glied ist groß, zur
Hälfte mit dem Kopf verschmolzen, und die vier Glieder nehmen an Größe
nach dem letzten ab, das mit mehreren Haaren versehen ist; ihre Oberfläche
zeigt dasselbe Aussehen wie das des ersten Antennenpaares. Das Rostrum ist
erhöht und teilweise deutlich; von der eingekerbten Stelle der Unterlippe kann
man die Spitze der Mandibeln vorspringen sehen, was in der Form eines
Löffelnapfes mit gezähnter Ecke stattfindet. Der Maxillarfuß besitzt einen ver-
längerten Taster, der in kleine, kurze Haare endet. Der Unterrand des Kopfes
ist an beiden Seiten zu einem Paar kleiner Lamellen von fast gleicher Größe
zerschnitten, deren Cuticula rauh und deren Spitze stumpf ist.
Die ersten vier Thoracalsegmente sind groß und haben die Form von
Polstern; an ihren Seitenrändern sind große Pleuralbuckel mit ziemlich undeut-
lichen Umrissen und mit einer rudimentären Pleurallamelle; die drei anderen
Segmente sind viel schmäler, ihre Pleurallamelle ist ziemlich deutlich und die
Rückenfläche des sechsten und siebenten Segmentes ist zu einer sehr scharfen
Spitze in der Mittellinie des Körpers erhoben. Die Ventralseite des Thorax
ist vollständig verborgen durch die Bruthöhle, die sehr regelmäßig entwickelt
ist; der erste der Oostegiten (Brutlamellen) hat eine Innenkante mit mehreren
großen fingerförmigen Anhängen und ihr hinterer Teil zeigt keinen gezähnten
oder gekerbten Rand. Die Cormopoden sind sehr rudimentär, was in Parallele
steht mit der geringen Rolle, die sie bei der Anheftung des sich in dem Cara-
pax des Wirtes festsetzenden Parasiten spielen. Unter dem gerundeten Seiten-
rande zeigen die Coxalplatten eine sehr solide chitinöse Bewaffnung, die zur
Bewegung der hier durch den medianen Nerv angehefteten Brutlamelle bestimmt
ist; Basis ist sehr groß, abgeflacht und fast quadratisch; der Ischiopodit ist viel
schmäler, die beiden folgenden Glieder sind verschmolzen und der Propodit
ist nicht stark entwickelt; der Dactylopodit hat die Gestalt einer kleinen
kurzen Klaue, die nicht das Ende des Randes des vorhergehenden handförmigen
Gliedes erreicht.
Das Abdomen in seinem mittleren Abschnitt ist sehr kurz und dünn;
seine scheinbare Größe kommt von der außerordentlichen Entwickelung der
Pleuralverlängerungen und ihrer Anhänge. Die ersteren bilden lange Lamellen,
die parallel gegen das Vorderende des Körpers sich erstrecken und deren
Kanten durch eine beträchtliche dichtstehende Menge langer fingerartiger Fort-
sätze gebildet werden, von denen manche wiederum ebensolche Fortsätze
tragen; diese Verlängerungen sind besonders am ersten Abdominalsegment
entwickelt; nach den letzten Segmenten nehmen sie an Länge ab. Die Außen-
äste der Pleopoden zeigen genau dieselbe Form wie die Pleuralteile, aber sie
nehmen in umgekehrter Richtung an Länge zu, vom ersten zum fünften Seg-
ment, an dem sie am längsten sind. Die Innenäste sind zu großen Tuberkeln
mit unregelmäßiger Oberfläche reduziert, die an der Basis der Insertion der
Pleopoden sitzen. Das letzte Abdominalsegment trägt nur zwei Uropoden von
gleicher Gestalt wie die der Pleurallamellen und der Außenäste der Pleopoden
Die nordischen Isopoden. VI 241
der vorhergehenden Segmente, aber sie sind die längsten dieser Anhänge.
Wenn man sie nach vorn auf die Rückenfläche klappt, so reichen sie bis zur
Mitte des Thorax.
Fig. 134. Fig. 135.
Fig. 133. Fig. 138.
Grapsicepon edwardsii Giard et Bonnier. (Nach Bonnier.)
Fig. 133. Weibchen, Rückenansicht. Fig. 136. Männchen, Bauchansicht.
134: nn Bauchansicht des Kopfes. 13T: 5 ‘ des Kopfes.
m ehr 5 Erster Cormopod. 188: N Siebenter Cormopod.
VI 242 W. M. Tattersall.
Das Männchen ist in seiner Gestalt dem Genus Cancricepon sehr ähnlich.
Es mißt 0,55 mm. Die ersten Antennen sind aus drei Gliedern zusammen-
gesetzt, die zweiten Antennen aus fünf Gliedern, von denen die meisten mit
steifen Haaren besetzt sind. Maxillipeden fehlen. In der Mittellinie des Tho-
rax finden sich sphaerische Tuberkeln, die auch an derselben Stelle der ersten
drei Segmente des Abdomens vorhanden sind; ihre Oberfläche ist mit kleinen
gekämmten Schuppen bedeckt. Die Cormopoden sind kurz und kräftig und enden
in eine spitze Klaue. Die Genitalöffnungen sind an beiden Seiten des Ventral-
tuberkels des siebenten Thoracalsegmentes und in einer hellen Zone, heller
als die übrige Cuticula, zu sehen. Rudimente von Pleopoden sind an den
ersten fünf Segmenten des Abdomens zu beobachten, und die Uropoden sind
am sechsten Segment nur durch zwei Büschel steifer Haare angedeutet.
Verbreitung: Parasitisch an Nautilograpsus (Planes) minutus
(Fabricius) in der Sargassosee und im Nordatlantischen Ozean gewöhnlich.
Familie Dajidae.
Dajidae Giard et Bonnier 1887.
2 a 1889.
" G. O. Sars 1899.
n Bonnier 1900.
5 Richardson 1905.
Charaktere: Körper des Weibchens vollkommen symmetrisch, schildartig
und mehr oder weniger ventral gebogen, die drei Hauptabschnitte des Körpers
nur leicht angedeutet und die Segmentation in der Regel nur in der Mitte der
Rückenfläche sichtbar; Seitenteile des Mesosoma mehr oder weniger verbreitert
und ausgehöhlt, um die Eier und Embryonen aufzunehmen. Bauchseite vorn
eine verhältnismäßig kleine flache Zone zeigend, vorn durch den Stirnrand,
seitlich durch die dicht gedrängten Coxalplatten begrenzt. Mundteile konisch
verlängert; Mandibeln griffelförmig; Maxillen fehlen; Maxillipeden lamellen-
förmig, ohne Endglieder. Hinter den Maxillipeden ist eine mehr oder weniger
entwickelte Sternalplatte. Brutlamellen verhältnismäßig klein, bisweilen in der
Anzahl stark reduziert und kaum an der Bildung der Bruttasche teilnehmend,
die durch zwei besonders gebildete Höhlungen aus der Körperwand selbst
entsteht. Vier oder fünf Paar Cormopoden gewöhnlich vorhanden und in der
Regel um die Mundpartie dicht zusammengedrängt. Pleopoden sehr rudimentär
oder ganz fehlend. Uropoden deutlich oder fehlend. Das erwachsene Männchen
schmal und linear, Kopf und erstes Segment des Mesosoma verwachsen, Meta-
soma einfach oder unvollständig segmentiert.
Basalglied der ersten Antennen beim letzten Larvenstadium zu einem
langen zahnartigen Vorsprung verlängert; Geißel der Antennen fünfgliedrig;
Mundkonus in einer Saugscheibe endend; erstes Paar der Cormopoden kürzer
und dicker als die übrigen; letztes Paar mit zwei Gruppen zarter divergierender
Die nordischen Isopoden. VI 243
Dörnchen an der Kante des handförmigen Gliedes. Uropoden mit fast gleichen
Ästen.
Parasitisch an Mysidaceen und Euphausiden. Fünf Genera sind als Pa-
rasiten an. pelagischen Crustaceen bekannt, die zu den Mysideen und Euphau-
siden gehören.
Bestimmungsschlüssel der fünf Gattungen:
1. Brustbeine (Periopoden) dicht gedrängt am Vorderende der Bauchseite
stehend und alle gleich an Gestalt.
a) Vier Paar Periopoden und vier Paar Brutlamellen.
Branchiophryxus Caullery.
b) Fünf Paar Periopoden.
b‘) Fünf Paar Brutlamellen. Prodajus Bonnier.
b“) Ein Paar Brutlamellen.
c’) Pleon des Männchens unsegmentiert und Uropoden fast
rudimentär. Notophryxus G. O. Sars.
ec’) Pleon des Männchens segmentiert und Uropoden wohl-
entwickelt. Aspidophryxus G. O. Sars.
2. Periopoden den Seiten des Körpers entlang, von einander getrennt
stehend. Letztes Paar ganz abweichend von den anderen, weit nach
hinten vorspringend und am Ende gabeltörmig.
Heterophryxus G. OÖ. Sars.
Gattung Aspidophryxus G. ©. Sars
Aspidophryxus G. ©. Sars 1882.
m Giard et Bonnier 1889.
5 Stebbing 1893.
“ G. O. Sars 1899.
Charaktere: Körper des Weibchens schildförmig, oben konvex, unten
konkav, ohne irgend welche deutlichen Grenzen zwischen den Hauptabschnitten
und mit nur sehr leichten Spuren von Segmentation. Kopfteil vorn zwischen
den stark entwickelten, flügelartigen Seitenteilen des Mesosoma vorspringend,
seine Unterseite eine horizontale viereckige Platte bildend, die die sehr kleine
gerundete Mundzone vorn begrenzt. Schwanzteil des Körpers mit dem vor-
hergehenden Teile eng zusammenhängend und auf der Bauchseite eine flache
Höhlung bildend, in der das Männchen angeheftet gefunden wird. Bruthöhlen
nähern sich der Mitte der Bauchseite, stoßen aber nicht aneinander an. An-
tennen ganz rudimentär, vier außerordentlich kleine und dicht gestellte Tuberkeln
bildend, genau am Stirnrand stehend. Mundkonus kurz, einfach. Maxillarfüße,
wie bei Notophryxus, rückwärts über die verhältnismäßig kleine herzförmige
Sternalplatte gebogen. Nur ein Paar deutlich entwickelter Brutplatten vor-
handen; wie beiNotophryxus entspringen diese von der Basis des vorderen Bein-
Nord. Plankton. VI 16
VI 244 W. M. Tattersall.
paares. Eine schmale Längsfalte erstreckt sich auch an jeder Seite hinter der
Mundpartie, hinten in einen vorspringenden Zipfel endend, der zum Verschluß
der hinteren Öffnung der Bruthöhle dient. Brustbeine klein, etwas schlanker
als bei Notophryxus, und dicht gedrängt um die Mundpartie stehend.
Pleopoden und Uropoden fehlen ganz. Beim Männchen ist das Metasoma
ziemlich verlängert und undeutlich segmentiert, das letzte Segment zwei kleine
Anhänge (Uropoden) tragend. Parasitisch an Mysideen, in der Regel der
Dorsalseite des Carapax angeheitet.
Aspidophryxus peltatus G. O. Sars.
(Fig. 139 -144.)
A. peltatus G. O. Sars 1882.
5 n Giard et Bonnier 1889.
„ Sarsi LER = 1889.
„ peltatus Stebbing 1893.
„ Sarsi s 1893.
„ peltatus G. O. Sars 1899.
en h Bonnier 1900.
„ Sarsi n 1900.
„ peltatus Tattersall 1905.
Charaktere: Körper eines voll erwachsenen Weibchens oval dreieckig im
Umriß, vorn am breitesten und nach hinten etwas verschmälert, in eine stumpfe
Spitze endend. Dorsalfläche leicht gewölbt und fünf oder sechs undeutliche
quergestellte Falten als Andeutung der Segmente tragend, Bauchseite konkav
oder vielmehr eine Rinne längs der Mitte führend. Kopfteile vorn verschmälert
und gerade abgestutzt und seitlich von den flügelartig vorragenden Seiten-
teilen des Mesosoma durch tiefe Einschnitte getrennt, die Ventralseite eine
schmale viereckige Platte, die hinten tief ausgerandet ist, bildend. Mundpartie
sehr klein, gerundet, weit vorn stehend. Körper des unreifen Weibchens fast
viereckig im Umriß, kaum einmal nach hinten verlängert, Hinterende stumpf
abgeschnitten, Kopfteil sich verschmälernd verlängert.
Erwachsenes Männchen schmal, linear, etwas dem von Notophryxus
ovoides ähnelnd, aber mit bedeutend stärker verlängertem Metasoma, hinten
sich zuspitzend und in fünf nicht sehr scharf begrenzte Segmente geteilt, von
welchen das letzte zwei undeutlich gespaltene Anhänge (Uropoden) trägt.
Junge Männchen, die noch im Cryptoniscidenstadium sind, ähneln denen von
Dajus, obgleich der Stirnteil schmäler und die saugende Mundscheibe kleiner ist.
Die Farbe des Weibchens ist bei den verschiedenen Exemplaren auch etwas
verschieden, die Rückenfläche ist mehr oder weniger mit dunkelbraunrotem Pigment
gestreift, das gewöhnlich in breiten Querbändern angeordnet ist.
Das Weibchen erreicht eine Länge von 3 mm, das Männchen 0,70 mm,
Verbreitung: Parasitisch an verschiedenen Arten von Mysideen an der
Küste von Norwegen, Schottland, Irland.
Die nordischen Isopoden. VI 245
Nach der Auffassung Giards und Bonniers, daß man die gleiche Art
des Parasiten niemals an zwei verschiedenen Arten von Wirten finden wird,
muß der Name Aspidophryxus peltatus auf die Form beschränkt werden,
> EBEN ERE
FRTTERE
: a) |
Fig: 143.
Fig. 141. Fig‘. 144.
Aspidophryxus peltatus G. ©. Sars. (Nach Sars.)
Fig. 139. Erwachsenes Weibchen.
„ 140. Weibchen, Ventralansicht des Kopfes
ya n Siebentes Brustbein.
„ 142. Männchen, Dorsalansicht.
italer ES Urosoma.
„144. » Siebentes Brustbein.
die an Erythrops erythrophthalma (G. ©. Sars) gefunden ist, der Mysidee,
an der sie entdeckt wurde. Sars hat dieselbe Art von nicht weniger als fünf
verschiedenen Wirten erwähnt, so von Erythrops microphthalma, E.serrata,
E. elegans, Parerythrops obesa und Mysidopsis didelphys. Giard
und Bonnier haben Exemplare von dem ersten dieser Wirte untersucht, infolge
16*
VI 246 W. M. Tattersall.
ihrer oben notierten Annahme, und haben sie Aspidophryxus Sarsi genannt.
Zu gleicher Zeit haben sie ihre Meinung dahin geäußert, daß die Exemplare,
die von Sars für die übrigen Wirte erwähnt werden, zu vier verschiedenen
Arten gehören, welchen sie nicht Namen gegeben haben. Ich bin der Meinung,
daß die Anschauung von Giard und Bonnier nicht auf gesunden morpho-
logischen Gründen basiert ist; ich nehme hier den Namen Aspidophryxus
peltatus gleicherweise für alle Formen an, die an den oben erwähnten Wirten
gefunden werden.
Bonnier (1900) hat eine dritte Art von Aspidophryxus, A. frontalis
von Siriella norvegica (G. O. Sars) notiert, aber außer dem Namen und der
Abbildung des Cryptoniscidenlarvenstadiums ist nichts mehr von der Art be-
kannt. (Siehe Seite 291)
Genus Branchiophryxus Caullery.
Branchiophryxus Caullery 1897
= Lo Bianco 1903.
Charaktere: Nahe verwandt mit der Gat-
tung Notophryxus G. O. Sars, aber davon
abweichend, daß sie nur vier Brustbeinpaare und
vier Paar Oostegiten beim Weibchen hat und
durch den vollständigen Mangel von Uropoden
beim Männchen.
Parasiten der Kiemen von Euphausiden.
Branchiophryxus nyctiphanae Caullery.
(Fig. 145)
B. nyctiphanae Caullery 1897.
a n Lo Bianco 1903.
Charaktere: Weibchen sehr dem Genus
Notophryxus ähnend, oval, mit nur sehr
schwachen Spuren von Segmentation, äußerlich
durch vier Nähte auf der Mitte der Oberseite,
Ir
Fig. 145. Branchiophryxus
nyctiphanae Caullery die an den Seiten nicht sichtbar sind; Seiten-
Erwachsenes Weibchen, Bauch- teile des Thorax enorm entwickelt, die sich fast
ansicht. (Nach Caullery.) auf der Bauchseite berühren und die Bruthöhle
einschließen; Anhänge alle vorn zusammenge-
drängt auf der Bauchseite des Körpers; erste Antennen nur durch einen vier-
eckigen Tuberkel repräsentiert; zweite Antennen scheinbar fehlend; nur vier
Paare von Thoracalanhängen vorhanden; die letzteren sind kurz und dick,
mit geschwollenem Propodit und einem deutlich gekrümmten Dactylopodit;
Die nordischen Isopoden. VI 247
vier Paare von Brutlamellen (Oostegiten) vorhanden, das vierte Paar am meisten
entwickelt; Pleon rudimentär, unsegmentiert, ohne Anhänge.
Männchen mit rudimentärem, unsegmentiertem und anhanglosem Pleon;
erste Antennen rudimentär; zweite Antennen ziemlich lang und vielgliedrig;
Brustbeine kurz und kräftig.
Länge des Weibchens 2 mm, des Männchens 0,6 mm.
Verbreitung: Parasitisch an den Kiemen von Meganyctiphanes nor-
vegica (G. O. Sars) im Busen von Biskaya und im Mittelmeer.
‚Genus Hieiterophinyxus G207Sars:
Heterophryxus G. O. Sars 1885.
> Giard et Bonnier 1889,
I Tattersall 1905.
Charaktere: Thoracalbeine nicht zusammengedrängt stehend, sondern ent-
lang den Seiten des Körpers angeordnet; fünftes Paar groß und wohl ent-
wickelt, nach hinten vorragend wie ein Paar gegabelter Anhänge; Männchen
mit unsegmentiertem Metasoma und ohne Uropoden.
Nur eine Art ist bisher bekannt.
Heterophryxus appendiculatus G. O. Sars.
(Fig. 146— 149.)
H. appendiculatus G. ©. Sars 1885.
5; Re Lo Bianco 1903.
n » Tattersall 1905.
Charaktere: Der Körper des Weibchens ist deutlich segmentiert entlang
der mittleren Dorsallinie und mit dichtgedrängtem Pigment gefleckt; die Thoracal-
beine sind nicht zusammengedrängt am Vorderende des Körpers, sondern segment-
weise längs den Seitenteilen des Mesosoma angeordnet; die vier vorderen
Paare finden sich an den Seiten der vorderen Körperhälfte, während das fünfte
Paar weit hinten nahe dem Hinterende des Körpers entspringt.
Das fünfte Beinpaar unterscheidet sich beträchtlich von den übrigen vier.
Anstatt wie die übrigen unvollständig entwickelte, kurze, stumpfe Anhänge an
den Seitenteilen des Körpers zu bilden, springen sie nach hinten als lange
und vorragende Anhänge vor, die aus einem Basalteil und einem zwei-
gabligen Endstück bestehen. Diese Anhänge scheinen längere und dünnere
Basalteile zu haben, als die Figur von Sars es andeutet. Es scheint ein Gelenk
gerade da zu sein, wo die zweigablige Spitze mit dem Basalteil verbunden ist,
während die äußere der beiden Spitzen auch gegen die innere nahe der Ver-
bindung mit dem Hauptteile des Anhanges artikuliert.
Das Männchen ist dem Weibchen durch eine schmale, gedrehte, fleischige
Schnur angeheitet, wie bei Aspidophryxus peltatus. Giard et Bonnier
VI 248 W. M. Tattersall.
sind der Meinung, daß diese „Schnur“ bei der letzteren Spezies zu einem
parasitischen Copepoden gehört, der gelegentlich an demselben Wirte wie der
oben erwähnte Epicaride gefunden wird. Indessen bin ich ganz der von Sars
ausgesprochenen Meinung, daß diese Schnur ein Teil des Geschlechtsapparates
des Weibchens ist, während bei dem vorliegenden Exemplar von Heterophryxus
appendiculatus das Männchen ganz deutlich fest anhängend gefunden wurde.
Beim Entfernen des Männchens vom Weibchen sind zwei wohlentwickelte,
lappenartige Platten zu sehen, die nach hinten von der Bauchseite zwischen
das fünfte große Beinpaar des Weibchens hervorragen.
Fig. 146 Fig. 149.
Heterophryxus appendiculatus G.O.Sars. (Nach Tattersall.)
Fig. 146, Weibchen, Rückenansicht.
TAT 5; Hinterende nach; Entfernung des Männchens.
„ 148. Männchen, Rückenansicht.
149! : Erstes Bein.
Das Männchen hat ein Aussehen, das im ganzen mit dem von Aspido-
phryxus peltatus übereinstimmt, ausgenommen, daß das Metasoma absolut
keine Spur von Segmentation zeigt. Auch bei starker Vergrößerung lassen
sich; keine Uropoden entdecken. Die Beine stimmen genau mit den Figuren
überein, die Sars für die letzterwähnte Art gibt. Die Antennen erscheinen
ziemlich rudimentär im Vergleich mit denen anderer Gattungen der Familie.
Wirt: Euphausia Krohnii Brandt; gewöhnlich an der Rückenfläche des
Carapax angeheitet.
Verbreitung: Nordatlantischer Ozean, westlich von Irland; Mittelmeer.
Die nordischen Isopoden. VI 249
Genus Prodajus Bonnier.
Prodajus Bonnier 1903.
= Lo Bianco 1903.
" Gilson 1908.
n s 1909.
Charaktere: Seitenteile des Pereion des erwachsenen Weibchens vor
dem Kopfe in der Form zweier halbkugeliger Lappen; Segmentation nur an
der mittleren Dorsallinie angedeutet; Pleon schmal; erstes Segment des Pleons
mit dem letzten Segment des Pereions verschmolzen; Bruttasche durch die
Seitenteile aller Thoracalsegmente und das erste Segment des Pleon in zwei
gekrümmten Lamellen stark entwickelt, die bis hinter das letzte Thoracal-
beinpaar reichen; fünf Paare von Brutlamellen, das zweite Paar sehr stark re-
duziert, das dritte kurz und abgerundet, die letzten beiden Paare verlängert;
das erste (verschmolzene) Segment des Pleon mit seitwärts und nach hinten
gerichteten Pleuralverlängerungen.
Männchen stark verlängert mit unsegmentiertem Pleon; Uropoden wohl-
entwickelt; ein Penis am vorletzten Segment vorhanden.
Zwei Arten dieser Gattung sind bekannt. P. lobiancoi Bonnier und
P. ostendensis Gilson. Die erstere Art ist bisher nur im Mittelmeere ge-
funden, aber da der Wirt, Gastrosaccus normani, aus dem nordischen Ge-
biete bekannt ist, ist die Art auch hier aufgenommen worden. Die beiden
Arten können, soweit sie bekannt sind, folgendermaßen unterschieden werden:
1. Parasitisch an Gastrosaccus normani; Länge des erwachsenen Weib-
chens 2 mm; Pleuralverlängerungen des ersten Segmentes des Pleon
gekrümmt, Penis des Männchens kräftig und quer gestellt.
P. lobiancoi Bonnier.
2. Parasitisch an Gastrosaccus spinifer; Länge des erwachsenen Weib-
chens über 3 mm; Pleuralverlängerungen des ersten Segmentes des Pleon
kräftig, Penis des Männchens gekrümmt und nach hinten gerichtet.
P. ostendensis Gilson.
Prodajus lobiancoi Bonnier.
P. lobiancoi Bonnier 1903.
” „ Lo Bianco 1903.
„ A| Gilson 1909.
Charaktere: Parasitisch an Gastrosaccus normani G.O. Sars, Länge
des erwachsenen Weibchens 2 mm; Gestalt im allgemeinen der des Genus
Dajus entsprechend, aber mehr reduziert; Seitenteile des Pereion vor dem Kopfe
in der Form eines Paares großer halbkugliger Lappen vorspringend; Pleon
deutlich segmentiert und zweigablig endend; ventral ist der vordere Teil des
Körpers mit den Antennen, dem zugespitzten Rostrum und den fünf Beinpaaren
VI 250 W. M. Tattersall.
zu einer Masse in der hohlen becherförmigen Einbuchtung vereinigt, die von
der Bruttasche umgeben ist.
Das Männchen mißt 0,6 mm, sein Pleon ist verlängert, schwach segmentiert,
in ein Paar langer Uropoden endend, die in der Mittellinie der Bauchfläche
entspringen; auf der Höhe des vorletzten Segmentes ein medianer Penis.
Die kurze Beschreibung ist der vorläufigen Mitteilung Bonnier’s
über die Art entnommen. Eine weitere Beschreibung und Figuren der Art sind
niemals erschienen. Es muß zugestanden werden, daß die obige Beschreibung
ungenügend ist, und da das Typenexemplar nach Gilson verloren ist, so ist
es nicht möglich, die Beschreibung zu vervollständigen, bis Exemplare wieder
an demselben Wirt gefunden sind.
Verbreitung: Bisher nur vom Mittelmeer erwähnt; aber da der Wirt auch im
Nordatlantischen Ozean vorkommt, ist die Art auch in dieser Abhandlung erwähnt.
Prodajus ostendensis Gilson.
(Fig. 150— 155.)
P. ostendensis Gilson 1908.
„ „ sy 1909.
Charaktere: Körper des erwachsenen Weibchens oval, vorn und hinten
stark zweilappig; die vorderen Lappen sind durch vordere Verlängerungen der
Bruttasche gebildet; die hinteren Lappen durch die Pleurallamellen des ersten
Segmentes des Pleon, sowie auch durch die Zunahme der Bruttasche nach
hinten. Pleon wohl entwickelt, konisch; Segmentation nur in der dorsalen
Mittellinie des Pereions und am Pleon zu sehen; erste Antennen zu zwei
rundlichen Tuberkeln reduziert, die an der Basis eine winzige zweigliedrige
Geißel tragen; zweite Antennen dünn, aus vier Gliedern bestehend; Mandibeln
zu zwei sehr kleinen Geißeln, die zwischen den Antennen liegen, reduziert;
Maxillen fehlen; Maxillarfüße dünne flache Lamellen, ungegliedert; Periopoden
fünf Paare; jedes sechsgliedrig, Propodit abgeflacht, Dactylopodit kräftig ge-
bogen; fünf Paare von Brutlamellen, die ersten drei Paare sehr klein, die letzten
beiden stärker entwickelt und sich bis zur Basis des ersten Segmentes des
Pleon erstreckend; Bruttasche sehr groß und wohl entwickelt mit Hilfe der
Aufblähung der Seitenteile des Thorax; erstes, zweites und fünftes Segment
des Pleon mit medianem Tuberkel auf der Bauchseite, drittes und viertes
Segment mit je zwei solcher Tuberkeln, sechstes Segment mit einem Paar ein-
gliedriger, einästiger Uropoden.
Männchen mit deutlich segmentiertem Thorax; das Pleon schmal und
verlängert, unsegmentiert; erste Antennen stark reduziert, nur aus einem ge-
schwollenen Gliede bestehend, das einige wenige Dörnchen trägt; zweite An-
tennen sechsgliedrig, dünn, das vierte Glied ist das längste; Mandibeln von
ähnlicher Form wie beim Weibchen, aber wenig länger; Maxillen und Maxillar-
füße fehlen; sieben Paare Periopoden vorhanden, sechsgliedrig; Propodit leicht
Die nordischen Isopoden.
Prodajus ostendensis Gilson. (Nach Gilson.)
Fig. 150. Erwachsenes Weibchen, Bauchansicht.
„158: 5 e Seitenansicht.
„ 152. Bauchansicht des Kopfes des Weibchens.
„153: P „ vorderen Teiles des Weibchens.
„re 154: n „ Pleon des Weibchens.
» 155. Männchen, Dorsalansicht.
VI 252 W. M. Tattersall.
geschwollen, Dactylopodit kurz und zurückgekrümmt; Pleon trägt zwei ein-
gliedrige, einästige Uropoden, aber keine anderen Anhänge; ein medianer Penis
ist auf der Ventralseite des vorletzten Gliedes des Pleon vorhanden.
Länge 0,5 mm.
Verbreitung: Parasitisch in der Bruttasche von Gastrosaccus spi-
nifer Goes. an der Küste Belgiens in flachem Wasser gefunden.
Es scheint sehr wahrscheinlich, daß diese Art nicht wirklich von P. lo-
biancoi geschieden ist. Gilson weist in seiner sehr ausführlichen Beschreibung
auf einige geringere Differenzen zwischen den beiden Formen hin, aber Bon-
niers Originalbeschreibung ist offenbar unvollständig, und da die Original-
exemplare verloren sind, ist eine direkte Vergleichung der beiden erwähnten
Spezies nicht möglich.
Genus Notophryxus G. O. Sars.
Notophryxus G. O. Sars 1882.
5 295. IE:
- Stebbing 1893.
E G. O. Sars 1899.
Charaktere: Körper des erwachsenen Weibchens oval, mehr oder weniger
niedergedrückt und nur leicht gekrümmt, der Kopf vorn vorragend, die Seiten-
teile stark geschwollen, obgleich nach vorn nicht erweitert. Metasoma eine
halbkreisförmige, gekrümmte Platte bildend, ohne Anhänge. Bruthöhlen fast
in der Mittellinie des Bauches zusammenstoßend. Antennen blattförmig, un-
vollständig gegliedert. Mundpartie ziemlich klein, hinten zusammengezogen.
Spitzen der Mandibeln vom Mundkonus in der Form von zwei schmalen
Platten mit zurückgekrümmten Zähnen bewafinet vorragend. Maxillarfüße
rückwärts über die sehr große und breite Sternalplatte gefaltet. Nur ein ein-
ziges Paar Brutplatten vorhanden, das von der Basis des vorderen Beinpaares
ausgeht und in drei divergierende Lappen geteilt ist. Beine klein, von nor-
maler Struktur. Das erwachsene Männchen ähnelt dem von Dajus. Larven
im ersten Stadium unterschieden durch die Größe und besondere Struktur der
Uropoden. Parasitisch an Mysideen und Euphausiden, in der Regel auf der
Rückenseite des Wirtes angeheiftet.
Notophryxus ovoides G. O. Sars.
(Fig. 156-161.)
N. ovoides G. O. Sars 1882.
n r Stebbing 1893.
A = G. O. Sars 1899,
Charaktere: Körper des vollerwachsenen Weibchens mit ovalem Umriß,
nach hinten sich etwas erweiternd, der Kopf nach vorn vorgestreckt wie eine
Die nordischen Isopoden. VIE253
breit gerundete Vorragung, die kaum niedergebogen ist. Rückenfläche des
Mesosoma leicht konvex, die Segmente nur in der Mittellinie sichtbar. Seiten-
Fig. 156. Fig. 159.
Notophryxus ovoides G. O. Sars. (Nach Sars.)
Fig. 156. Erwachsenes Weibchen, Rücken- und Bauchansicht.
m nor n B n Kopf von unten.
. NER = % Mundzone.
rt = Männchen, Rückenansicht.
„ 160. 5 r Kopf von unten.
all, 5 » Zweites Brustbein.
VI 254 W.M. Tattersall.
teile stark geschwollen und nach hinten über die Spitze des Metasoma vor-
springend. Bauchfläche entlang der Mitte röhrenförmig, vorn eine verhältnis-
mäßig kleine gerundete Mundzone bildend, dahinter plötzlich verengt. Meta-
soma eine kurze, halbkreisförmig niedergebogene Platte darstellend, mit nur
ganz leichten Spuren von Segmentation. Bruthöhlen fast entlang der Mitte
der Bauchseite zusammenstoßend, ihre hinteren Öffnungen nach der Dorsal-
seite gerückt. Antennen unvollkommen entwickelt, lamellenförmig, zusammen
eine breite horizontale Platte darstellend, vorn die Mundzone begrenzend und
in der Mitte tief eingeschnitten, um den Mundkonus aufzunehmen. Körper
junger Weibchen schmäler, oblong-oval von Gestalt, das Metasoma deutlicher
segmentiert und nach hinten vorragend, stark nach unten gekrümmt. Das er-
wachsene Männchen schmal, linear, in der Gestalt dem von Dajus mysidis
ähnelnd; Metasoma wie bei dem letzteren ungeteilt.
Farbe des Weibchens bleich gelb, mit kurzen rötlich-orange gefärbten
Querbändern über dem mittleren Teil des Rückens.
Länge des voll erwachsenen Weibchens 3'/; mm, des Männchens I mm.
Verbreitung: Bisher nur von der Westküste Norwegens bekannt, para-
sitisch an der Mysidee Amblyops abbreviata G. O. Sars.
Fig. 162. Notophryxus lateralis G. O. Sars. (Nach Sars.)
Gefunden an den Kiemen von Nematoscelis megalops.
Notophryxus lateralis G. ©. Sars.
(Fig. 162— 163.)
N. lateralis G. O. Sars 1885.
5 = Stebbing 1893.
B 5) Bonnier 1900.
Diese Art wurde an den Kiemen eines Exem-
ee an yenelias plares von Nematoscelis megalops G.O.Sars
teralis GIO,Sars' (Nach Sars) angeheitet gefunden, das vom Challenger im Süd-
Weibchen, Bauchansicht, mit atlantik gefischt war. Eine Beschreibung der
anhängendem Männchen. Art gibt es nicht und sie scheint sich nicht
Die nordischen Isopoden. VI 255
wieder gefunden zu haben. Es scheint außerordentlich wahrscheinlich, dab
sie zu dem Genus Branchiophryxus von Caullery gehört. Die Art ist
hier aufgenommen, da der Wirt eine gewöhnliche pelagische Form im nor-
dischen Gebiete ist.
Notophryxus globularis G. O. Sars.
(Fig. 164.)
N. globularis G. O. Sars 1885.
" # Stebbing 1893.
a » Bonnier 1900.
Diese Art wurde auf der Rückseite des Carapax von Thysano&ssa
gregaria G. O. Sars vom Challenger im Nord-Pazifik gefunden. Außer der
Fig. 164. Notophryxus globularis G. O. Sars. (Nach Sars.)
Angeheftet am Carapax von Thysano&ssa gregaria.
Angabe, daß der Körper verhältnismäßig kurz und gedrungen ist und der Tat-
sache, daß, abweichend von N. lateralis, diese Art kein Kiemenparasit ist,
gibt es keine Beschreibung der Art, und es scheint nicht, als ob sie nochmals
wieder gefangen ist. Sie ist hier aufgenommen, da der Wirt im nordischen
Gebiete vorkommt.
Zweiter Teil.
Pelagische Larvenformen.
Die Epicaridea nehmen unter den Isopoden eine Sonderstellung ein, die
darin besteht, daß in ihrer Lebensgeschichte eine gewisse Art von Metamor-
phose stattfindet. Nur bei den Gnathiidae und Cymothoidae zwischen den
VI 256 W.M. Tattersall.
übrigen Isopoden kann man sagen, dafs irgend eine Metamorphose im Laufe
der Entwickelung durchlaufen wird, aber selbst in diesen beiden Familien sind
die Veränderungen, die stattfinden, nicht annähernd so tiefgehend wie bei den
Epicaridea. Die Lebensgeschichte eines typischen Epicariden läßt sich
kurz folgendermaßen darstellen:
Der Embryo verläßt die Bruttasche des Weibchens als freischwimmende
Larve des ersten Stadiums oder „Epicaridenlarve“. In diesem Stadium ist
der Körper kurz und breit und dorsal stark konvex, mit sieben deutlichen
Thoracal- und sechs Abdominalsegmenten; sechs Paar Thoracalbeine sind vor-
handen, alle, bisweilen ausgenommen das letzte Paar kräftige Scheren tragend.
Die Pleopoden sind entweder ein- oder zweiästig, mit Schwimmborsten; die
Uropoden sind gewöhnlich zweiästig und griffelförmig; das Telson ist gewöhn-
lich in eine Analtube verlängert; Augen sind gewöhnlich vorhanden, aber un-
vollkommen entwickelt. Gemäß G. O. Sars (1898), dessen Ansicht neuerlich
einige experimentelle Bestätigung durch Caullery (1907) erhalten hat, wird die
Epicaridenlarve in ihrem nächsten Stadium ein Parasit an pelagischen Cope-
poden. Dieses Stadium ist lange als ein besonderes Genus bekannt unter
dem Namen Microniscus. Dieses Stadium ist durch eine Art von retro-
gressiver Metamorphose ausgezeichnet, denn die Anhänge werden unvoll-
ständig segmentiert, die Muskeln scheinen zu degenerieren und die Pleopoden
verlieren ihre Schwimmborsten.
Der Microniscus verläßt seinen Wirt — den Copepoden — und geht
die Metamorphose in das dritte Stadium oder „Cryptoniscidenlarve“ ein, die
freischwimmend ist. In diesem Stadium ist der Körper verlängert; die ersten
Antennen sind oft zweiästig mit zahlreichen Sinnesfilamenten,; sieben Paar
Brustbeine mit Hüftplatten sind vorhanden und wenigstens ist das vordere Paar
scherenartig; Analtube fehlt; die Augen sind wohl entwickelt.
In dem Tribus Cryptoniscina werden die Männchen auf dem Crypto-
nisciden-Stadium reif und degenerieren später einfach zu einem Weibchen;
protandrischer Hermaphroditismus ist wahrscheinlich im ganzen Tribus allgemein.
In dem Tribus Bopyrina, in dem Hermaphroditismus zweifelhaft ist
geht die Cryptoniscidenlarve durch ein weiteres Stadium, das Bopyriden-
stadium, bevor die geschlechtliche Reife erreicht ist. Dieses Stadium, das
nicht freischwimmmend ist, ist durch die Reduktion der Größe der Anhänge
charakterisiert; die ersten und zweiten Antennen verlieren ihre Sinnesfilamente
und verschwinden bis auf geringe Spuren, die Brustbeine ohne Hüjtplatten
werden kürzer, die Pleopoden sind stark reduziert, ohne Schwimmborsten und
die Augen gehen verloren oder bleiben nur als Pigmentilecke erhalten.
Dieses Stadium wandelt sich dann zu den erwachsenen Tieren um.
Die einzigen Stadien, die hier zu erwähnen sind, sind die freischwimmenden
„Epicariden und Cryptoniscidenstadien“ und die parasitischen Micronis-
cidenstadien als Parasiten pelagischer Tiere.
Verglichen mit der großen Anzahl erwachsener Epicariden, die bisher
bekannt sind, ist die Anzahl der Larvenstadien sehr gering. Die Sache
Die nordischen Isöpoden VI 257
wird dadurch noch mehr kompliziert, daß die Larven der verschiedenen Familien
so ausnehmend ähnlich sind, daß eine Larve nicht auf eine erwachsene Art
oder Gattung bezogen werden kann, ausgenommen, wenn sie direkt von den
Eltern genommen ist. In der Tat ist es beim Tribus Cryptoniscina nicht mög-
lich, eine freischwimmende Larve einer Unterabteilung zuzuteilen, obgleich sie
leicht als zu diesem Tribus gehörig erkannt werden kann; so weit unsere Kennt-
nisse reichen, so sehr ähneln die Larven der verschiedenen Arten einander.
Ich werde mich daher in dieser Arbeit begnügen, alle aus dem nordischen
Gebiete bekannten Larven zu erwähnen, ohne zu versuchen, einen Schlüssel
zu ihrer Unterscheidung aufzustellen.
Die drei Larvenstadien mögen folgendermaßen unterschieden werden:
1. Sechs Brustbeinpaare. Epicariden-Stadium.
2. Sieben n
a) Borsten an den Anhängen rudimentär oder fehlend.
Mieroniscen-Stadium.
b) Borsten an den Anhängen wohl entwickelt.
Cryptoniscen-Stadium.
Es ist nötig, zuerst einen Umriß der Klassifikation der Epicaridea zu
geben. Wie schon erwähnt, werden sie in zwei Haupttribus eingeteilt, die
Cryptoniscina und die Bopyrina.
Der erste dieser Tribus wird in sieben Familien eingeteilt, mit Ausnahme
der Microniscidae, die Bonnier als eine besondere Familie erwachsener
Epicaridea zu diesem Tribus gehörend betrachtet, aber von welchen spätere
Forschungen fast entscheidend erwiesen haben, daß sie nur vorübergehende
Larvenstadien anderer Epicaridea sind.
Die sieben Familien der Cryptoniscina sind:
1. Hemioniscidae parasitisch an Cirripedia.
2. Cryptoniscidae Fi „ Ostracoda.
3. Liriopsidae n „ Rhizocephala.
4. Asconiscidae 5 „ Mysidacea.
5. Crinoniscidae 5 » Eircipediia.
6. Podasconidae „ Amphipoda.
7. Cabiropsidae n „ Isopoda.
Die Bopyrina werden in drei Familien geteilt:
1. Dajiidae parasitisch an Mysidacea und Euphausiacea.
2. Bopyridae n „ Decapoda.
3. Entoniscidae „ Brachyura.
A. Epicaridenstadium.
Charaktere: Freischwimmende Tiere mit kurzem, breitem, dorsal stark ge-
wölbtem Körper; sieben deutliche Brust- und sechs Abdomialsegmente, erste
Antennen sehr kurz; zweite Antennen länger und beim Schwimmen benutzt;
erste wie zweite Antennen mit spärlichen Sinnesfilamenten versehen; sechs
VI 258 W.M. Tattersall.
Brustbeinpaare, alle, das letzte Paar bisweilen ausgenommen, kräftig scheren-
artig; die Pleopoden sind entweder ein- oder zweiästig, mit Schwimmborsten;
die Uropoden gewöhnlich zweiästig und griffelartig; das dem Telson entsprechende
Segment ist bisweilen oder fast immer, in eine Analtube verlängert; Augen
gewöhnlich vorhanden aber unvollkommen entwickelt.
Der folgende Schlüssel soll zur Unterscheidung der „Epicariden“larven
beider Tribus und aller drei Familien des Tribus Bopyrina dienen; aber bei
dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse ist es nicht möglich, die Larven
des Tribus Cryptoniscina in ihre Familien zu sondern. Wo die Epicariden-
larve einer gegebenen Familie der Cryptoniscina oder eine Gattung oder Art
beider Tribus unten beschrieben ist, muß es so verstanden werden, daß die
Larven nach solchen Exemplaren beschrieben worden sind, die direkt von den
Erwachsenen genommen sind.
1. Pleopoden zweiästig. Cryptoniscina.
2 5 einästig. Bopyrina.
a) Uropoden einästig. Dajiidae.
a!) n zweiästig.
b) Sechs Brustbeinpaare ähnlich den anderen. Bopyridae.
b!) e R verschieden von den anderen.
Entoniscidae.
Tribus Cryptoniseina.
„Familie Hemioniscidae.
Hemioniscus balani (Spence Bate).
H. balani Caullery et Mesnil 1900.
(Fig. 165— 167.)
Epicaridenstadium.
Farbe: ein gelbliches Rot ohne Pigmentflecke, das Proctodeum allein
eine schwarze Masse am Körperende bildend; Augen fehlen; Telsonsegment in
eine Sehr lange Tube verlängert; Brustbeine alle gleich, der Propodit ge-
schwollen und ein Paar fächerartige chitinige Borsten tragend, Dactylopodit
zurückgebogen; Pleopoden alle zweiästig, die Äste lang und parallel; Uropoden
zweiästig, die Äste ungleich.
Verbreitung: Bisher nicht im Plankton gefunden. Die erwachsene Art
ist als Parasit an Balanus balanoides bekannt von der Küste Norwegens,
den Britischen Inseln und Frankreich. Von keiner der drei anderen Arten, die
aus dieser Familie bekannt sind, ist die Epicaridenlarve beschrieben.
Die nordischen Isopoden. VI 259
Fig. 165. Fig. 166. Fig. 167.
Hemioniscus balani Spence Bate. (Nach Caullery und Meshnil.)
Fig. 165. Epicaridenlarve, vom Rücken.
„. 166. 5 eines der Brustbeine.
„16% - 5 „ Pleopoden.
—Fig. 170.
— Fig. 175.
Fig. 174.—
| |
Fig. 172. Fig. 169. Fig. 173.
Danalia curvata Fraisse. (Nach Caullery.)
Fig. 168. Epicaridenstadium, vom Bauche.
6 n Seitenansicht.
5 VL). ” Zweiter Pleopod.
elizle n; Uropod.
72: 5; viertes Thoracalbein.
el: „ sechstes =
Liriopsis monophthalma Fraisse. (Nach Caullery.)
Fig. 174. Epicaridenstadium, drittes Thoracalbein.
Mallib: en sechstes =
Nord. Plankton. VI 17
VI 260 W. M. Tattersall.
Familie Liriopsidae.
Zu dieser Familie gehören von nordischen Arten — den Erwachsenen —
Liriopsis pygmaea (Rathke), Danalia larvaeformis Giard und D. pel-
lucida Giard. Das Epicaridenstadium von L. pygmaea wurde von Lillje-
borg (1862) beschrieben, bei den anderen Arten aber ist dasselbe Stadium
nicht bekannt.
Charaktere: Augen fehlen; die hinteren Seitenecken der Thoracal- und
Abdominalsegmente in spitze Fortsätze ausgezogen; die ersten fünf Thoracal-
beinpaare haben einen geschwollenen und mit zwei fächerartigen Borsten ver-
sehenen Propodit, der Dactylopodit ist kräftig gekrümmt; das sechste Thoracal-
beinpaar hat einen langen und schmalen Propodit und der Dactylopodit ist
ebenfalls iang, griffelförmig und kräftig; Pleopoden sind alle zweiästig, die
Äste mit Schwimmborsten versehen; die Uropoden sind sehr kräftig entwickelt,
das Basalglied groß und geschwollen, der Endopodit mit dem Basalglied ver-
schmolzen und in kräftige, einfache, an ihrem Ende leicht aufgedunsene Borsten
endend, der Exopodit ist kürzer als der Endopodit und trägt an der Basis
Fiederborsten; farblos, mit Ausnahme des schwärzlichen Proctodeum.
Beim Genus Liriopsis ist das Telsonsegment in eine lange Analtube
verlängert, die dem Genus Danalia fehlt.
Die obige Beschreibung ist den Untersuchungen von Caullery (1900)
über die Mittelmeerart entnommen und ich gebe hier auch seine Figuren, da-
mit sie als Anleitung zum Studium der nordischen Arten dienen.
Die ungewöhnliche Dicke des Basalgliedes der Uropoden ist ein Cha-
rakter, der genügt, um die Epicaridenlarven dieser Familie zu erkennen, und
das Vorhandensein oder Fehlen der Analtube dient zur Unterscheidung der
Gattungen Liriopsis und Danalia. Außer diesen Merkmalen gibt es keine,
die bisher eine Unterscheidung der Epicaridenlarven dieser Familie erlauben.
Verbreitung: Epicaridenlarven dieser Familie sind bisher im nordischen
Plankton noch nicht unterschieden. Das erwachsene Stadium von L. pyg-
maea ist parasitisch an Peltogaster paguri und dieser an Eupagurus
bernhardus an den Küsten Norwegens, der Britischen Inseln, Frankreichs,
des Mittelmeeres in flachem Wasser gefunden. Danalia larvaeformıs und
D. pellucida sind nur aus dem Meerbusen von Biskaya bekannt als Para-
siten von Sacculina carcini und S. triangularis.
Familie Crinoniscidae.
Nur eine zu dieser Familie gehörige Art ist bisher bekannt.
Die nordischen Isopoden. VI 261
Crinoniscus equitans Perez.
(Fig. 176 - 181.)
C. equitans Perez 1900.
a 1; Bonnier 1900.
Die Epicaridenlarve ist folgendermaßen beschrieben: Augen fehlen;
Antennen mit langen Fiederborsten und mächtigen Schwimmorganen versehen;
die Cormopoden sind alle mehr oder weniger einander ähnlich mit ange-
schwollenem und mit zwei fächerlörmigen Borsten versehenem Propodit; der
Dactylopodit stark zurückgekrümmt, aber allmählich vom ersten bis sechsten
Fig. 180. Fig 177.
Fig.181, Fig. 176
Crinoniscus equitans Perez. (Nach Perez )
Fig. 176. Epicaridenstadlum,. vom Rücken.
lite rs erste Antenne:
Bells. 5 ZWeilene:
7 le) 5 erster Cormopod.
‚el0h m sechster 2
ll: 5 Pleopod.
Beinpaare schlanker werdend; die Pleopoden sind alle zweiästig mit einem
Paar von Borsten an jedem Ast; die Uropoden haben gleiche und sehr lange
Äste, jeder mit zwei Borsten versehen; das Basalglied nicht angeschwollen;
Analtube sehr lang, bis zum Ende der Uropoden reichend.
ze
VI 262 W.M. Tattersall.
Verbreitung: Die Erwachsenen sind als Parasiten von Balanus per-
foratus von der Küste Frankreichs bekannt.
Familie Podasconidae.
Zwei Arten, Podascon chevreuxi, Giard et Bonnier und Podascon
haploopis, Giard et Bonnier sind aus dem nordischen Gebiete, und von der
ersteren Art ist nur/die Epicaridenlarve bekannt.
Fig. 184. Fig. 185.
Podascon chevreuxi Giard et Bonnier. (Nach Giard und Bonnier.)
Fig. 182. Epicaridenstadium, Seitenansicht.
DISS: „ erster Cormopod.
„184. es sechster
on kels: n Urosoma.
”
Die nordischen Isopoden. VI 263
Podascon chevreuxi Giard et Bonnier.
(Fig. 182— 185.)
P. chevreuxi Giard et Bonnier 1895.
» MN Bonnier 1900.
Die Hauptcharaktere der Epicaridenlarve sind: Augen fehlen; erste
Antennen dreigliedrig; zweite Antennen mit vielgliedrigem Schaft und drei-
eliedriger Geißel, das letzte Glied mit zwei Fiederborsten endend; die sechs
Cormopodenpaare sind einander fast gleich; bei den ersten fünf Paaren ist
der Propodit stark geschwollen und trägt ein Paar fächerförmiger Borsten;
das sechste Paar ist etwas länger und dünner als die anderen, der Propodit
ist weniger geschwollen und der Dactylopodit schlank und biegsam; die Pleo-
poden sind alle zweiästig, die Äste gleich, schmal und parallel, mit drei Borsten
an dem inneren und zwei Borsten an dem Außenast; Uropoden zweiästig, die
Äste gleich und in ein Paar Fiederborsten endend; Analtube sehr lang und bis
zur Spitze der Uropoden reichend.
Verbreitung: P. chevreuxi ist nur als Parasit vom Ampelisca spini-
mana Chevreux und P. haploopis von Haploops tubicola von der fran-
zösischen Küste bekannt.
Familie Cabiropsidae.
Die Epicaridenlarve ist nur von einer zu dieser Familie gehörigen Art,
Clypeoniscus meinerti Giard et Bonnier studiert, obgleich sechs Arten
aus dem nordischen Gebiete bekannt sind.
Clypeoniscus meinerti Giard et Bonnier.
(Fig. 186— 189.)
C. meinerti Giard et Bonnier 1895.
„ > Bonnier 1900.
Die Charaktere der Larve sind folgende: Augen fehlen, erste Antennen
dreigliedrig; zweite Antennen mit einem Schaft von vier und einer Geißel von
zwei kleinen Gliedern; die ersten fünf Cormopodenpaare sind kurz und kräftig,
der Propodit angeschwollen und mit zwei fächerförmigen Borsten bewafinet,
der Dactylopodit kräftig zurückgekrümmt; das sechste Paar dünner als die
übrigen, der Propodit schmal und ohne die fächerförmigen Borsten, der Dacty-
lopodit lang, schlank und nicht zurückgekrümmt; Pleopoden alle zweiästig;
Uropoden zweiästig, die Äste kurz und gleich; die Analtube kurz und stark
reduziert; auf der Bauchseite des Pleon befindet sich ein Höcker, der den
ganzen Raum zwischen der Insertion der Pleopoden und der Basis der Analtube
einnimmt, der halbkreisiörmige und untere Rand dieses Tuberkels ist mit steifen,
gezähnten, chitinösen Borsten beiranst.
VI 264
W.M. Tattersall.
5
Fig. 188.
Clypeoniscus meinerti Giard et Bonnier. (Nach Giard und Bonnier.)
Fig. 186.
D)
”
D)
187.
188.
189. y
Epicaridenstadium, Bauchseite.
fünfter Cormopod.
sechster "
Urosoma.
Die nordischen Isopoden. VI 265
C. meinerti ist eine arktische Art, parasitisch an dem Isopoden Edotia
nodulosa Kröyer. Die Beschreibung seiner Epicaridenlarve ist hier angeführt,
um als Anleitung für dasselbe Stadium der übrigen sechs Arten der Familie
zu dienen, die aus den nördlich gemäßigten Gewässern (siehe Bonnier 1900)
bekannt sind und von denen bisher noch nicht die Epicaridenstadien ge-
funden sind.
Tribus Bopyrina.
Familie Dajiidae.
Nur sehr wenig ist von den Epicaridenlarven der Arten dieser Familie
bekannt. Sars (Crust. of Norway) beschreibt dieses Stadium von Dajus
mysidis und Notophryxus ovoides sehr kurz. Hansen (1895, p. 40, Tat. 5,
Fig. 7) hat eine Epicaridenlarve von unbekannter Herkunft beschrieben, die
sicherlich zu dieser Familie gehört, und endlich hat Gilson (1909) sehr sorg-
fältig dasselbe Larvenstadium von Prodajus ostendensis beschrieben.
Von diesen bekannten Epicaridenstadien der Dajiidae sind nur Noto-
phryxus ovoides und Prodajus ostendensis im nördlichen Gebiete ver-
treten.
Die Charaktere dieser Larve bei den Dajiidae sind: Pleopoden alle ein-
ästig; ebenso die Uropoden einästig mit großem und massivem Basalglied,
mit kurzem Endglied, das an seiner Spitze fünf oder sechs ‚große, robuste,
chitinöse Borsten trägt.
Prodajus ostendensis Gilson.
(Fig. 190-191.)
Prodajus ostendensis Gilson 1909.
Körper stark konvex mit sehr stark bauchwärts gekrümmter Vorderpartie.
Erstes Thoracalbeinpaar ziemlich viel kürzer und kräftiger als die anderen,
aber von derselben Form, der Dactylopodit stark zurückgekrümmt und auch
etwas kräftiger als bei den übrigen Beinen; nur vier Pleopoden voll entwickelt,
das füntte vorhanden, aber rudimentär und ohne Borsten; die Pleopoden, sind
einästig, die Äste in zwei lange Borsten endend; die Uropoden sind einästig
und kräftig gebaut, das Endglied trägt lange Borsten.
Das Telson endet in eine kurze Analtube; Augen fehlen.
VI 266 W.M. Tattersall.
Fig. 190.
Prodajus ostendensis Gilson. (Nach Gilson.)
Fig. 190. Epicardenlarve.
„ 191. Pleon derselben Larve.
Notophryxus ovoides G. O. Sars.
(Fig. 192.)
N. ovoides G. O. Sars 1882.
S n Giard et Bonnier 1889.
, „ G. O. Sars 1899.
= En Bonnier 1900.
Sars hat das Epicaridenstadium dieser Art abgebildet, aber keine
Beschreibung davon gegeben. Seine Figur zeigt eine sehr typische und nor-
male Dajiiden-Epicaridenlarve; außer daß die Analtube kürzer als gewöhn-
lich ist, trägt die Larve überhaupt keine weiteren Spezialzüge.
Fig. 192. Notophryxus ovoides GO. Sars. (Nach Sars.
Epicaridenstadium.
Die nordischen Isopoden VI 267
Familie Bopyridae.
Die Charaktere der Epicaridenlarve dieser Familie sind folgende:
Erste Antennen einästig, dreigliedrig; zweite Antennen mit einem Schaft von
vier Gliedern und einer Geißel von zwei kleinen Gliedern, die in zwei un-
gleiche Borsten enden; Brustbeine alle mehr oder weniger nach demselben
Typus gebaut, aber der Propodit ist weniger geschwollen und der Dactylopodit
schlanker bei den hinteren als bei den vorderen Paaren; Pleopoden einästig,
der Exopodit allein persistierend und in drei Borsten endend; der Endopodit
durch eine einzige Borste auf dem inneren Winkel des Basalgliedes ersetzt;
Uropoden aus zwei gleichen Gliedern zusammengesetzt; Analtube bisweilen
fehlend, bisweilen vorhanden; Augen fehlend oder vorhanden.
Bei den folgenden Arten, die zu dieser Familie gehören und von welchen
das Vorkommen als Erwachsene im nordischen Gebiete bekannt ist, sind die
Epicaridenlarven notiert.
Phryxus abdominalis Kröyer.
(Fig. 193.)
Sars (Crustacea of Norway, Taf. 91) bildet die Epicaridenlarve dieser
Fig. 193. Phryxus abdominalis Kröyer. (Nach Sars.) Epicaridenstadium.
Art ab. Eine Beschreibung wird nicht gegeben, aber die Larve scheint durch
das Fehlen der Analtube charakterisiert.
Athelges paguri (Rathke).
Bonnier (1900) erwähnt die Tatsache, daß er die Epicaridenlarve
dieser Art untersucht hat, aber außer daß eine kurze Analtube vorhanden ist,
gibt er keine Beschreibung.
VI 268 W.M. Tattersall.
Bopyrina giardi Bonnier.
(Fig. 194— 202.)
Bopyrina giardi Bonnier 1900.
Länge 0,28 mm; Gestalt kugelförmig; kaum gleichmäßig vorn gerundet
und bauchwärts gekrümmt; Augen durch einen roten Pigmentfleck ohne Kristall-
elemente vertreten; die hinteren Seitenwinkel der Thoracalsegmente spitz; erste
Antennen dreigliedrig, die ersten beiden Glieder kräftiger als das dritte und
lange Sinnesborsten tragend; zweite Antennen mehr als halbkörperlang mit
viergliedrigem Schaft; das erste kurz und breit, die anderen drei länger und
schmäler, das letzte mit einer langen Borste auf seiner inneren Seite, Geißel
zweigliedrig, die Spitze zwei lange ungleiche Borsten tragend, von denen die
längere länger als der Körper ist; bei den ersten vier Brustbeinpaaren ist der
Coxopodit mit dem Thorax verschmolzen, der Propodit sehr stark angeschwollen,
der Dactylopodit kurz und stark zurückgebogen; die letzten beiden Thoracal-
beinpaare dünner und verlängert, der Propodit lang und oval im Umriß, der
Dactylopodit lang und dünn; Ventralseite des Pleon sehr konvex und ange-
schwollen, die Ventralränder der Segmente fein gezähnelt; die ersten vier
Pleopodenpaare aus breiten Basalgliedern bestehend, mit einer einzigen langen
Borste an ihren inneren Endecken und der eingliedrige Exopodit an seiner
äußeren Endecke mit drei Borsten; fünftes Pleopodenpaar mit breitem Basipodit,
der auf der Innenseite über dem Exopodit wie ein winkliger Fortsatz mit sehr
kleiner Borste verlängert ist. Uropoden aus einem kurzen Basalglied bestehend,
das zwei lange, schmale, einander gleiche Äste trägt, von denen jeder in zwei
lange Borsten endet; Analtube sehr kurz.
Bopyrina virbii Walz.
(Fig. 203.)
B. virbii Walz 1882.
> „ Bonnier 1900.
Die Beschreibung und die Figuren
der Epicaridenlarve dieser Art durch
Walz bieten keine Unterscheidungs-
merkmale von der B. giardi, die eben
beschrieben wurde.
Fig. 203. Bopyrina virbii Walz.
(Nach Walz.) Epicaridenstadium.
Cancricepon elegans Giard et Bonnier.
(Fig. 204—208.)
C. elegans Giard et Bonnier 1887.
5 = Bonnier 1900.
Die Epicaridenlarve dieser Art ist sehr ähnlich der von B. giardi,
Die nordischen Isopoden.
Fig. 198.
Bopyrina giardi Bonnier. (Nach Bonnier.)
Fig. 194. Epicardienstadium, vom Rücken.
195: r „ Bauche.
= 196: en von der Seite.
OT 5 Antennen u. Mundwerkzeuge.
„198. P Pleon, Bauchansicht.
199: „ erster Periopod.
„200. 5 sechster „
ek 5 erster Pleopod.
202: R fünfter “
VI 270 W. M. Tattersall.
die oben beschrieben ist, außer daß das fünfte Pleopodenpaar den anderen
gleich und die Analtube sehr lang ist, so daß sie bis zum Ende der Uropoden
reicht. Länge 0,18 mm.
Familie Entoniscidae.
(Fig. 209—213.)
Die Charaktere der Epicaridenlarve dieser Familie sind folgende
Augen vorhanden, klein, mit rudimentären Kristallelementen; erste Antennen
dreigliedrig und mit Sinnesborsten versehen; zweite Antennen sechsgliedrig;
ersten fünf Brustbeinpaare von gleichem Bau, der Propodit angeschwollen,
der Dactylopodit zurückgekrümmt; sechstes Paar der Brustbeine durchaus ab-
weichend von den übrigen, ihre Gestalt in den verschiedenen Gattungen sehr
verschieden (es muß nachdrücklich erwähnt werden, daß die Unterschiede nicht
dem Grade nach wie bei den meisten Epicaridenlarven vorhanden sind, sondern
in dem Bau liegen); Pleopoden aus einem einzigen Ast bestehend, der Exo-
podit mit drei langen Borsten versehen; Uropoden aus zwei fast gleichen
Ästen bestehend, die in ein Büschel von Borsten enden; Analtube fehlt.
Bei dem Genus Portunion ist der Bau des sechsten Brustbeinpaares
der Epicaridenlarve von Giard und Bonnier (1887) beschrieben worden.
Der Propodit ist kleiner als bei den anderen Beinen und gewöhnlich von
ovaler Form. An seinem inneren Endwinkel trägt er einen kleinen, zurückge-
bogenen Dactylopodit, während der Außenwinkel in einen kräftigen Fortsatz
verlängert ist, der transparent und kaum sichtbar ist; er ist so lang wie der
Propodit und endet in ein Büschel langer feiner Borsten.
Die Epicaridenlarve von Grapsion ist durch das Vorhandensein eines
Naupliusauges mit Kristallelementen charakterisiert.
Incertae sedis.
(Fig. 214-216.)
Sars (Crust. of Norway pag. 219, Taf. 92, Fig. la) hat eine Epicariden-
larve beschrieben, die an einem Copepoden Calanus finmarchicus an-
geheitet geiunden wurde und sich nicht auf irgend eine der obigen Familien
infolge der unvollständigen Beschreibung beziehen läßt.
Bonnier, 1900, nimmt an, daß die Pleopoden zweiästig sind, und wenn
es so ist, würde die Larve sicher zu dem Tribus Cryptoniscina gehören,
aber es ist nicht klar, weder nach der Beschreibung noch nach den Figuren,
welchen Bau die Pleopoden haben. Die Larve unterscheidet sich von denen
der meisten Cryptoniscina dadurch, daß sie kleine Augen und keine Analtube
hat. In diesen beiden Charakteren nähert sie sich der Epicaridenlarve der
Die nordischen Isopoden. VI 271
Cancricepon elegans Giard et Bonnier.
(Nach Giard und Bonnier.)
Fig. 204. Epicaridenstadium, vom Rücken.
205; . „ Bauche.
"206: RE Kopf von unten.
PAR hr Rostrum.
ERDE: » Hinterende.
VI 272 W. M. Tattersall.
Portonion maenadis Giard.
(Nach Giard und Bonnier.)
Fig. 209. Epicaridenstadium, vom Bauche.
210: h Kopf vom Bauche.
5 alle a; fünftes Brustbein.
22: “ sechstes =
213. n Pleopod
Fig. 210.
Q
{q)
nordischen Isopoden. VI 273
Microniscus G. OÖ. Sars. (Nach Sars.)
Fig. 214. Epicaridenlarve, vom Rücken.
2: r „ Bauche.
„216: r Uropod.
Bopyrinae, besonders der des Genus Phryxus, zu welchen Genus Sars
seine Larve gehörig hält.
B. Microniscusstadium.
Wie wir schon erwähnt haben, heitet sich die Epicaridenlarve selbst
an einen Copepodenwirt an und wandelt sich zu dem Microniscusstadium um.
Dieses Stadium ist durch eine gewisse rückschreitende Metamorphose
gekennzeichnet.
Charakteristik: Gestalt gewöhnlich verlängert oval, Rücken sehr konvex;
alle Segmente des Thorax und Abdomens deutlich; Kopf gewöhnlich halb-
kreisförmig und gleichmäßig gerundet; Augen vorhanden oder fehlend; erste
und zweite Antennen unvollständig gegliedert, kräftige und ziemlich dicke An-
hänge bildend, nicht mit Borsten bewaffnet; sieben Brustbeinpaare vorhanden,
alle unvollständig gegliederte Greiforgane; Pleopoden ohne Borsten; Körper-
muskeln gewöhnlich reduziert.
Die Erwachsenen der wenigen bisher bekannten Micronisci sind durch-
aus unbekannt und man kann nur vermuten, zu welcher Familie die Larven
gehören.
Microniscus calani G. O. Sars.
(Fig. 217—223.)
Die Augen sind vorhanden; der innere Ast der Uropoden ist ungefähr
halb so lang wie der äußere; die Pleopoden sind zweiästig. Sars fand seinen
Microniscus als Parasiten an dem Copepoden Calanus finmarchicus,
und dieselbe oder eine nahe verwandte Form an Pseudocalans elongatus.
VI 274 W.M. Tattersall.
Fig. 221.
Microniscus-Bopyrid G. O. Sars. (Nach Sars.)
Fig. 217. Junges Microniscusstadium vom Bauche.
„ 218. Späteres Ä
5 ale: Ss re sechstes Brustbein
220: R a siebentes =
»„ 221. Ausgebildetes „
227} 5 n Brustbein.
nm EPR3 a h Uropod.
Die Exemplare, die an letzterer Art gefunden wurden, waren die Micronisciden-
stadien der oben erwähnten Epicaridenlarve. 'Sars vermutet, daß M. calani
das Miecroniscidenstadium von Phryxus abdominalis ist.
Die nordischen Isopoden. VIE275
Microniscus sp.
(Fig. 224— 227.)
Microniscus Cryptoniscid G. O. Sars 1899.
Sars (Crust. of Norway, pag. 219, Taf. 92, Fig. 2) hat einen Micro-
niscus beschrieben und abgebildet, den er an Metridia longa fand; dieser
unterscheidet sich von M. calani durch Fehlen der Augen, und dadurch, daß
der innere Ast der Uropoden länger als der äußere ist. Sars nimmt an, daß
Fig. 227.
Fig. 225.
Microniscus-Cryptoniscid G OÖ Sars. (Nach Sars.)
Fig. 224. Microniscidenstadium,
225: „ beim Häuten in das Cryptoniscidenstadium.
„ 226. Urosoma desselben Exemplares.
227. Siebentes Thoracalbein desselben Exemplares.
das Exemplar das Microniscidenstadium eines der Genera des Tribus Cryp-
toniscina, wahrscheinlich Podascon, ist, da eines der Exemplare beim
Häuten unterwärts das chitinige Skelett des Microniscus zeigte, eine typische
Cryptoniscidenlarve des Tribus Crytoniscina.
Microniscus « Hansen.
(Fig. 228.)
Microniscus « Hansen 1895.
Der Körper ca. zweieinhalbmal länger als breit; die Seitenränder der
Thoracal- und Abdominalsegmente als stärker gebogene Kanten vorstehend.
Nord. Plankton. VI 18
VI 276 W.M. Tattersall.
Der Kopf vorn etwas erweitert, ein längerer Teil des Vorderrandes fast gerade;
keine deutlichen Augen, aber doch Spuren von dunklerem Pigment auf den
Seiten. Die ersten Antennen sind schmale, spitze Drei-
ecke; die zweiten Antennen reichen nach hinten bis
über die Mitte des Thorax, sind spitz, mit Andeutung
einer Gliederung und mit einer einzelnen kleinen Borste,
ein wenig von der Spitze entfernt; die Endpartien einiger
Mundteile sind ziemlich deutlich zu sehen; die Krallen
sind klein; die Äste der Pleopoden sind lang, mit
einem mehrspitzigen Endrand als Anlage zu wirklichen
Borsten.
Länge 0,56 mm.
Fundort: Nordsee.
Diese Art ist nicht unähnlich Microniscus ca-
lani und gehört wahrscheinlich zur selben Familie
Fig. 228. der Erwachsenen.
Microniscus « Hansen.
(Nach Hansen.) Bauch- ss
ansicht.
C. Cryptoniscidenstadium.
Das Cryptoniscidenstadium ist das letzte pelagische Stadium in der Ent-
wicklung der Epicaridea. Die Larve läßt sich folgendermaßen charakteri-
sieren: Körper länglich, gewöhnlich zweieinhalb- bis viermal so lang wie breit,
immer breiter als hoch; Pleon gewöhnlich zwischen einem Drittel und der
Hälfte der ganzen Körperlänge; Telson gewöhnlich größer, aber nicht so breit
wie das letzte Segment des Pleons; erste Antennen oft zweiästig, gewöhnlich
kräftig, breit und mit zahlreichen Sinnesfilamenten besetzt; der Schaft der
ersten Antennen ist immer viergliedrig; sieben Brustbeinpaare mit Coxalplatten
sind vorhanden, die vorderen Paare wenigstens mit einer kräftigen Greifhand
versehen; die Analtube fehlt; die Uropoden sind aus zwei Ästen zusammen-
gesetzt; die Augen sind gewöhnlich wohl entwickelt, aber fehlen bisweilen.
Der folgende Schlüssel soll zur Unterscheidung der Cryptoniscidenlarven
der beiden Tribus Cryptoniscina und Bopyrina und der der drei Familien
der letzteren dienen, aber unsere Kenntnisse lassen es bisher nicht zu, zwischen
den Larven der Familien der Cryptoniscina zu unterscheiden.
A. Der Kopf vorn an der Unterseite mit einer gestielten, kreisrunden
Haftscheibe, in deren Mitte die Mundöfinung sich befindet. Das
Grundglied der ersten Antennen mit einem ungemein langen, dorn-
förmigen, nach hinten gerichteten Fortsatz. Die Greifhand des ersten
Beinpaares ist wesentlich verschieden von der des zweiten Paares;
siebente Greifhand mit drei höchst eigentümlichen, ansehnlichen, finger-
artigen Borsten. Die Äste der Uropoden gleich lang. Die Geißel der
Antennen fünfgliedrig; die Pleopoden zweiästig. Dajiidae.
Die nordischen Isopoden VI 277
B. Die Unterseite des Kopfes ohne Haitscheibe, die Mundpartie ein kegel-
förmiges Rostrum bildend. Das Grundglied der ersten Antennen ohne
einen langen, nach hinten gerichteten Fortsatz. Die Greifhand des
ersten Beinpaares unterscheidet sich nur wenig von der des zweiten
Paares. Die Borsten der siebenten Greifhand nicht fingerartig. Die
Äste der Uropoden von ungleicher Länge.
a) Die Geißel der Antennen fünfgliedrig; die vordersten zwei Paare
Greifhände kurz und dick, ganz besonders von den nächst-
folgenden Paaren abweichend, das fünfte und siebente Paar ist
sehr lang und schmal. Der Innenast der Uropoden ungefähr
doppelt so lang wie der Außenast. (Das Grundglied der ersten
Antennen zu einer nach hinten gerichteten häufig kammförmig
eingeschnittenen Platte ausgedehnt. Augen fehlen oder bestehen
aus einer einzelnen Ozelle auf jeder Seite. Alle Epimeren tief
eingeschnitten, mit mehreren langen Zähnen. Die Pleopoden
zweiästig.) Cryptoniscina.
b) Die Geißel der Antennen drei- bis viergliedrig. Die vordersten
zwei Paar Greifhände dick, aber nur wenig verschieden von den
nächstiolgenden Paaren, das fünfte immer und das siebente auch
gewöhnlich ziemlich kurz und breit. Der Innenast der Uropoden
bei weitem nicht doppelt so lang und häufig kürzer als der
Außenast.
1. Die Geißel der Antennen dreigliedrig. Der Innenast der
Uropoden etwas länger als der Außenast. Die Pleopoden
ohne deutlichen Innenast. Ertoniscidae.
2. Die Geißel der Antennen viergliedrig. Der Innenast der
Uropoden weit kürzer als der Außenast. Die mir bekannten
Arten sind auf der ganzen Oberseite des Körpers, teilweise
auf den Beinen, Pleopoden etc., behaart. Bopyridae.
Der Schlüssel zur Unterscheidung der Larven in kurzer Form wäre
folgender:
Il. Antennen aus neun Gliedern zusammengesetzt
a. keine Haftscheibe Cryptoniscina.
b. mit 5 Dan) Sl
2. Antennen aus acht Gliedern zusammengesetzt Bopyridae |
3: E „ sieben „ e ae S
In dem Tribus Cryptoniscina unterscheidet sich das erwachsene
Männchen nur von der Cryptoniscidenlarve durch das Vorhandensein von
Genitalorganen, Ausführgängen und äußeren Öffnungen der letzteren.
Indem die Anzahl der Cryptoniscidenlarven, die nach pelagischen
Exemplaren tatsächlich beschrieben werden, außerordentlich gering ist, ist es
möglich, eine allgemeine Idee der Hauptzüge der Larven in der Gruppe Cryp-
toniscina zu geben durch eine Betrachtung der Beschreibungen, die über
die erwachsenen Männchen der verschiedenen bekannten Arten veröffentlicht
18*
VI 278 W. M. Tattersall.
sind. Ich schlage daher vor, eine kurze Beschreibung der erwachsenen
Männchen aller Arten dieses Tribus aus dem nordischen Gebiete hier ein-
zufügen.
Die Cryptoniscidenlarve der Bopyrina andererseits durchläuft eine weitere
Metamorphose, bevor das erwachsene Stadium erreicht ist, daher wollen wir
unsere Aufmerksamkeit auf die wirklich beobachteten Cryptoniscidenlarven be-
schränken, um eine allgemeine Idee der Hauptzüge in dieser Gruppe zu geben.
TribusCryptoniseina
Familie Hemioniscidae.
Hemioniscus balani (Spence-Bate).
(Fig. 229.)
Kopf regelmäßig und vorn gleichartig gerundet; Augen nur je aus einer
einzigen großen Kristallinse bestehend; Körpersegmente sich allmählich nach
der Mitte des Thorax erweiternd und darauf an Breite abnehmend; das Hinter-
ende des Körpers ist stumpf zugespitzt; Basalglied der ersten Antennen stark
ausgebreitet und sein Hinterrand in sieben mehr oder weniger ungleiche Zähne
geteilt, das dritte Glied mit einem kräftigen Büschel Sinnesborsten und zwei
kleinen Ästen, die in gleicher Höhe inseriert sind und in kräftigen Borsten
enden; die zweiten Antennen aus einem Schaft von vier kräftigen Gliedern und
einer Geißel von fünf kleineren und schmäleren Gliedern zusammengesetzt;
der Buccalhöcker zugespitzt und ein Paar grittelförmiger Höcker enthaltend;
die ersten beiden Brustbeinpaare kurz und kräftig, der Propodit stark ge-
schwollen und der Dactylopodit stark zurückgekrümmt, der Propodit ein Paar
kleiner gesägter Dornen tragend; am dritten und siebenten Brustbeinpaar ist
der Propodit viel schmäler und gestreckter als bei den ersten beiden Paaren,
der Dactylopodit viel schlanker und nicht zurückgekrümmt; der Propodit aller
dieser Beine trägt zwei kleine gesägte Borsten; alle Coxalplatten gesägt, ‚die
Zähne zahlreicher an den vorderen; die Pleopoden alle zweiästig; die Äste in
Schwimmborsten endend; Endopoditen der Uropoden viel länger und kräftiger
als die Exopoditen.
Länge 1,2 mm.
Dieselben Stadien von Hemioniscus socialis, Leponiscus polli-
cipedis und L. anatifae sind so außerordentlich dem eben von H. balani
beschriebenen ähnlich, daß es zurzeit nicht möglich ist, brauchbare diagnostische
Charaktere zur Unterscheidung zu finden.
Die nordischen Isopoden. VI 279
Familie Cyproniscidae.
Cyproniscus cypridinae G. O. Sars.
(Fig. 230— 236.)
Körper länglich und schmal, Rückenfläche fein quergestreift; Kopf vorn
gleichmäßig gerundet; Augen vollständig fehlend; Basalglied der ersten An-
tennen verbreitert und in sechs Zähne geteilt; Endglied mit einem Büschel
Fig. 229. Hemioniscus balani Spence-Bate. (Nach Bonnier.)
Cryptoniscidenstadium, Vorderende vom Bauche.
Sinneshaare; Brustbeine denen der Hemioniscidae sehr ähnlich; Coxalplatten
alle kammartig; Pleopoden zweiästig; Exopodit der Uropoden sehr klein und
reduziert und weniger als halb so lang wie der viel kräftigere Endopodit.
VI 280 W.M. Tattersall.
Fig. 232.
Fig. 234.
Cyproniscus cypridinae G.O.Sars. (Nach Sars.)
Fig. 230. Erwachsenes Männchen, vom Rücken.
m 23ll. 5 „ Kopf von unten.
232: r Hüftplatte.
2233: 4 drittes Brustbein.
RE, r n siebentes „
239: 4 r Pleopod.
236: . # Urosoma.
Familie Liriopsidae.
Liriopsis pygmaea (Ratlke.)
(Fig. 237— 245.)
Körper ziemlich dünn, nach hinten schmäler werdend; Rückenfläche glatt
und glänzend; Kopisegment vorn gleichmäßig gerundet; Analsegment hinten
Die nordischen Isopoden. VI 281
Fig. 239. Fig. 243.
Fig. 240. Fig. 242. Fig. 244. Fig. 245.
Liriopsis pygmaea (Rathke). (Nach Sars.)
Fig. 237. Erwachsenes Männchen, vom Rücken.
» 238. n E Kopf von unten.
239: > 5 erstes Brustbein.
„240. 5 ” drittes n
„. 241. ; r fünftes
2428 “ 5 sechstes
28: e R siebentes
„244. 3 = Pleopod.
„245: s ss Urosoma.
VI 282 W. M. Tattersall.
gerundet; Augen sehr deutlich, jedes aus schwarzem Pigment mit einem einzigen
großen Kristallelement bestehend; erste Antennen ziemlich robust, erstes Glied
des Schaftes nach vorn in Form eines kräftigen Zahnes vorspringend und nach
hinten in eine große zungenförmige Erweiterung verlängert, ohne Spuren von
Zähnen oder Borsten; zweites Glied der ersten Antennen mit zwei kleinen
Zähnchen versehen; erste Antennen wohl entwickelt, bis zum vierten Segment
des Thorax reichend, Schaft viergliedrig, das erste Glied am längsten; Geißel
aus fünf kleinen Segmenten zusammengesetzt; Coxalplatten nicht gekämmt; die
ersten fünf Thoracalbeinpaare von gewöhnlichem Bau, die ersten beiden kurz,
Fig. 248. Fig. 246.
Fig. 251.
Fig. 250.
Fig. 249. Fig. 247.
Danalia curvata (Fraisse). (Nach Caullery.)
Fig. 246. Cryptoniscidenlarve, vom Rücken.
DATE n: erste Antenne.
„248. 5 zweites Brustbein.
„249. s viertes N
„250. R sechstes R
Hjle = siebentes
m252: 5 fünfter Pleopod.
kräftig, mit wohlentwickelter Greifhand, die nächsten drei mit längerem und
schmälerem Propodit und der Dactylopodit lang und griffelförmig; die letzten
beiden Brustbeinpaare kleiner als die übrigen, mit einem fast kugeliörmigen
Propodit und langem und grilfelförmigem Dactylopodit; Pleopoden zweiästig;
Exopodit der Uropoden sehr klein, kaum halb so lang wie der Endopodit.
Länge 1,35 mm. i
Die nordischen Isopoden. VI 283
Danalia larvaeformis Giard.
Danalia pellucida Giard.
(Fig. 246 - 252.)
Diese beiden Arten sind aus dem nordischen Gebiete bekannt, aber sie
werden nicht sehr vollständig beschrieben, was das Männchen und die Cryp-
toniscidenlarve anbetrifit.
Fig. 253.
Asconiscus simplex G. O. Sars. (Nach Sars.)
Fig. 253. Erwachsenes Männchen, vom Rücken.
254% n > Kopf von unten.
as: s, 4 drittes Brustbein.
2loh n er siebentes „
2sll: » = Urosoma
Caullery hat jedoch diese Formen für zwei
Mittelmeerarten beschrieben und ich nehme von seiner
Beschreibung die Charaktere, welche diese Gattung von
Liriopsis im Cryptoniscidenstadium zu unterscheiden
Fig. 257. scheinen. (Siehe Danalia curvata (Fraisse).
Der Dactylopodit des sechsten sowie des siebenten Brustbeinpaares ist mit
dem Propodit verschmolzen. Beim sechsten Paar ist dieses verschmolzene
VI 284 W.M. Tattersall.
Glied sehr lang und dünn, länger als der Rest der Extremität. Beim siebenten
Paar ist das verschmolzene Glied kürzer und mehr angeschwollen als beim
sechsten Paar und kürzer als der Rest der Extremität.
Familie Asconiscidae.
Asconiscus simplex G. O. Sars.
(Fig. 253—257.)
Körper länglich und oval, Dorsalfläche fein quer gestreift; Kopf nach vorn
verschmälert, gerundet; Analsegment hinten fast abgestutzt; Augen fehlen;
Grundglied der ersten Antennen nach hinten in einen schmalen zungenförmigen
Fortsatz verlängert, ohne Zähne und in zwei ungleich langen Borsten endend;
zweite Antennen ziemlich lang, bis zum fünften Segment des Thorax reichend;
Coxalplatten nicht gekämmt; Brustbeine sehr ähnlich denen von Cyproniscus
cypridinae; Uropoden mit wohl entwickeltem obgleich etwas kürzerem Exo-
podit als der Endopodit, der sich zu einer sehr feinen Spitze zuspitzt.
Länge 2 mm.
Fig. 258.
Familie Crinoniscidae.
Crinoniscus equitans Perez.
(Fig. 258 — 260.)
Augen .wohl entwickelt; Basal-
glied der ersten Antennen nicht
sehr verbreitert, ohne Zähnelungen;
Coxalplatten nicht gekämmt; Pleo-
poden zweiästig, die Innenseite des
Basipodit trägt zwei Borsten und
jeder Ast hat fünf Borsten an seiner
Spitze mit Ausnahme des Endopodit
des letzten Paares, der nur drei
Borsten hat; Uropoden zweiästig,
der Exopodit dick und lang mit
vier Borsten an der Spitze, der
Endopodit viel kürzer als der
Fig. 259. Fig. 260. Exopoditund gleichfalls vier Borsten
tragend.
Crinoniscus equitans Perez. (Nach Perez.)
Fig. 258. Cryptoniscidenstadium, erste Antenne.
2! 5 Pleopod.
260: „ Uropod.
Die nordischen Isopoden. VI 285
Fig. 264. Fig. 268. Fig. 267.
Podascon stebbingi Giard et Bonnier. (Nach Sars.)
Fig. 261. Cryptoniscidenstadium, vom Rücken.
262% " Kopf von unten.
263: r erste Antennen.
268 5 zweites Brustbein.
"269: $ drittes n
26: n sechstes »
„261: ns siebentes
D)
208: e Urosoma.
VI 286 W. M. Tattersall.
Familie Podasconidae.
Podascon chevreuxi Giard et Bonnier.
3 haploopis „ „ h
Diese beiden Arten sind in unserem Gebiete gefunden worden, aber das
Cryptoniscidenstadium ist für diese Familie aufs beste von G. O. Sars von
P. stebbingi beschrieben worden, eine arktische Form, während weder
die Männchen, noch das Cryptoniscidenstadium der beiden anderen Arten
bekannt ist.
Podascon stebbingi Giard et Bonnier.
(Fig. 261— 268.)
Cryptoniscid 1 G. O. Sars. (Crust. of Norway, pag. 244, Taf. 100, Fig. 2.)
Körper verhältnismäßig kräftig, länglich oval, mit größter Breite etwas
hinter der Mitte des Körpers; Kopf halbkreisförmig, mit gleichmäßig gekrümmtem
Stirnrande; Analsegment winklig nach hinten verlängert; Augen fehlen; Basal-
glied der ersten Antennen etwas verbreitert und ziemlich kurz, sein Hinterrand
in acht kurze, plumpe unregelmäßige Zähne zerteilt; das zweite Glied gleicher-
weise in vier Zähne geteilt; die ersten Antennen enden in zwei kleinen Ästen,
die Sinneshaare tragen; Coxalplatten deutlich gekämmt; Brustbeine von gewöhn-
lichem Typus, wie bei Hemioniscus, aber der Dactylopodit des hinteren
Paares ist an der Spitze zweizähnig; Pleopoden zweiästig; Uropoden zwei-
ästig, der Exopodit sehr klein, ungefähr halb so lang wie der Endopodit.
Länge 1,7 mm.
Familie Cabiropsidae.
Ciypeoniscus Hanseni Giard et Bonnier.
(Fig. 269—273.)
Körper oval oder von birnförmiger Gestalt, ungefähr dreimal so lang wie
breit; Kopf vorn gleichmäßig gerundet; Analsegment an der Spitze gerundet;
Augen fehlen; basale Verbreiterung des ersten Gliedes der ersten Antennen
sehr breit und in 11 dicht gedrängt stehende Zähne geteilt. Zweite Antennen
mit einem Basalglied, das kräftiger als der Rest ist; Geißel aus fünf Gliedern
bestehend und kaum so lang als die beiden letzten des Schaftes zusammen;
Coxalplatten gekämmt; Außenast der Uropoden ungefähr halb so lang wie der
innere.
Länge 0,65 mm.
Die nordischen Isopoden. VI 287
Eine zweite Art von Clypeoniscus, bisher unbekannt und unbeschrieben,
wurde von Hansen 1895 als Parasit an Idotea metallica notiert.
Munnoniscus marsupialis, M. Sarsi und Gnomoniscus podas-
conis gehören nach Bonnier alle zu dieser Familie. Sie sind aus unserem
Gebiete bekannt, aber die Männchen und die Cryptoniscidenlarven aller drei
Arten sind bis jetzt unbekannt.
Clypeoniscus Hanseni Giard et Bonnier. (Nach Sars.)
Fig. 269. Erwachsenes Männchen, vom Rücken.
il: » N Kopf von unten.
m Pälsle e 5 drittes Brustbein.
BE E siebentes „
»„ 273. Uropoden.
Fig. 273.
Cryptoniscus 2 G. ©. Sars.
Fig. 274—278.
Crust. of Norway, pag. 246, Tafel 100, Fig. 3.
Körper von oben gesehen oblong und spindelförmig im Umriß, in der
Mitte am breitesten und sich nach vorn und hinten fast in derselben Weise
zuspitzend; Kopf vorn beträchtlich verschmälert in einer Rundung endend;
VI 288 W. M. Tattersall.
Analsegment auf der Rückseite mit in sieben Zähne geteiltem Hinterrande;
Augen unscheinbar; Basalglied der ersten Antennen hinten in neun dicht-
stehende spitze Zähne geteilt, die beiden folgenden Glieder vorn mit kleinen
Zähnchen dicht bedeckt; zweite Antennen kurz, nur bis zum zweiten Thoracal-
segment reichend; Geißel viel kürzer als der Schaft; Coxalplatten gekämmt;
Cryptoniscid 2 G. ©. Sars. (Nach Sars.)
Fig. 274. Erwachsenes Männchen, vom Rücken.
» 2: Pe ;; Kopf von unten
2110: 3 5 fünftes Brustbein
SR 3 ” siebentes ,,
218: ; " Urosoma.
Brustbeine von normaler Struktur, die hinteren Paare ziemlich dünn mit ein-
fachem Dactylopodit; Uropoden zweiästig, der Außenast wenig kürzer als der
innere und beide in kleine Zähne endend.
Länge 9 mm.
Als Parasit an Aega ventrosa an der norwegischen Küste gefunden.
Die nordischen Isopoden. VI 289
Familie Incertae sedis.
Cryptoniscid. Sars.
(Fig. 279 - 282.)
Crust. of Norway, pag. 220, Taf. 92, Fig. 20.
Diese Form wurde von Sars im Integument eines Microniscus ge-
funden, nachdem er seine Haut abgeworfen hatte. Von Sars wurde keine
Beschreibung gegeben, aber aus seinen Figuren scheint hervorzugehen, dab
die Augen fehlen, das Basalglied der ersten Antennen nicht gekämmt ist, die
Fig. 280.
Cryptoniscid G.O.Sars. (Nach Sars.)
Fig. 279. Cryptoniscidienstadium, vom Rücken.
280! R Kopf von unten.
2 928l. m siebentes Brustbein.
282. M Urosoma.
Coxalplatten undeutlich gekämmt sind, das Analsegment gerundet und nicht
I o- ’ - &
gesägt ist und der Außenast der Uropoden weniger als halb so lang wie der
Innenast und viel schmäler ist.
Tribus Bopyrina.
Familie Dajiidae.
Die allgemeinen Charaktere der Cryptoniscidenlarve dieser Familie
sind folgende: Körper nicht flach, sondern mehr oder weniger deutlich ge-
VI 290 W.M Tattersall.
wölbt. Das zweite Thoracalsegment (das erste Paar Thoracalbeine tragend) mit
dem Cephalothorax verschmolzen. Wenigstens die vorderen Epimeren gezähnt.
Kopf auf der Bauchseite mit einer gestielten Saugscheibe, die von den rudi-
mentären spindelförmigen Mandibeln durchbohrt wird. Das Basalglied der ersten
Antennen hat eine nach hinten gerichtete zugespitzte Verlängerung. Die zweiten
Antennen sind neungliedrie. Die Augen sind gewöhnlich vorhanden, bisweilen
fehlend. Das erste Brustbeinpaar gewöhnlich kurz und dick mit einem cha-
rakteristisch geschwollenen Propodit und kurzer zurückgekrümmter Klaue. Das
zweite bis sechste Brustbeinpaar dem ersten ähnlich, aber dünner. Das siebente
Brustbeinpaar länger und dünner als die übrigen. Der Propodit ungefähr
zwei- bis dreimal so lang wie breit, mit drei gekämmten, dornartigen Borsten
am Handrande; der Dactylopodit lang und dünn, bisweilen länger, bisweilen
kürzer wie der Propodit. Pleopoden zweiästig. Uropoden mit mehr oder
weniger gleichlangen Ästen, die Spitzen der Äste schief abgeschnitten, die
äußere Seite der Äste länger als die innere. Der Körper ist gewöhnlich glatt,
ohne Haare oder irgend welche Skulptur
Das Vorhandensein einer gestielten Haftscheibe auf der Ventralseite des
Kopfes dient sofort zur Erkennung einer Dajiiden-Cryptoniscidenlarve.
Im übrigen sind die Larven einander sehr ähnlich, aber der folgende
Schlüssel wird zur Bestimmung der vier aus unserem Gebiete bekannten
Arten dienen:
1. Augen fehlen. Aspidophryxus pellatus Sars.
23 s5 vorhanden
a) Augen aus 7—10 Kristallinsen zusammengesetzt.
A. frontalis Bonnier.
Diez, s 13 n „ Dajus E. Hansen.
ec) ,„ 5 15 5 5 Prodajus ostendensis
Gilson.
Aspidophryxus peltatus G. ©. Sars.
(Fig. 283 — 287.)
Sars (Crust. of Norway, Taf. 96) hat die Cryptoniscidenlarve dieser Art
abgebildet. Er gibt indessen keinerlei Beschreibung, aber seinen Figuren nach
ist die Larve zu unterscheiden durch das Fehlen der Augen, die Kleinheit der
Saugscheibe und dadurch, daß der Innenast der Uropoden etwas länger als
der äußere ist. Die Thoracalanhänge scheinen nichts charakteristisches zu
bieten zur Unterscheidung von anderen oben erwähnten Arten. Der Dactylo-
vodit des siebenten Brustbeinpaares ist länger als der Propodit, ohne einen
kleinen sekundären Dorn nahe der Spitze.
Die nordischen Isopoden. VI 291
Fig. 237.
Aspidophryxus peltatus G. ©. Sars (Nach Sars.)
Fig. 283. Cryptoniscidenstadium, vom Rücken.
8A: 65 Kopf von unten.
285: ” sechstes Brustbein.
280, 5 siebentes =
Mr 28le „ Urosoma.
Aspidophryxus frontalis Bonnier.
(Fig. 288—293.)
Aspidophryxus frontalis Bonnier 1900.
Das Cryptoniscidenstadium dieser Art wurde parasitisch an Siriella
norvegica zwischen den Augen an der Basis des Rostrums gefunden. Es
hatte sich augenscheinlich gerade angeheftet, um die Metamorphose zum Er-
wachsenen durchzumachen, das bisher noch nicht gefunden ist.
Die Dorsalfläche ist ganz glatt. Die Augen sind aus sieben bis zehn
großen Kristallinsen gebildet. Die ersten Antennen haben das Basalglied in
einen nach hinten zugespitzten Fortsatz verlängert, das dritte Glied etwas ver-
breitert mit einer Gruppe langer Sinnesborsten. Das Endglied schmal und in
zwei lange Borsten endend. Die zweiten Antennen sind aus neun Gliedern
zusammengesetzt, ein Schaft von vier Gliedern, von denen das letzte das
längste ist, und einer Geißel von fünf kurzen Gliedern, mit Apicalborsten be-
waffnet. Der Dactylopodit ist länger als der Propodit und trägt einen kleinen
Zahn auf dem inneren Rande nahe dem Ende. Die hinteren Seitenecken der
fünf Segmente des Pleons sind in zugespitzte Fortsätze verlängert. Die Pleo-
poden sind zweiästig. Die Endopoditen der Uropoden sind den Exopoditen
gleich und an der Spitze mit langen Borsten versehen.
Nord. Plankton, VI 19
VI 292 W. M. Tattersall.
Fig. 293.
Fig. 291.
Fig. 292.
Aspidophryxus frontalis Bonnier. (Nach Bonnier.)
Fig. 288. Cryptoniscidenstadium, Kopf von unten.
„289. en ventrale Haftscheibe.
» 290. H Augen.
„29% ee siebentes Brustbein.
292: ) Pleopod.
293. Mr Uropod.
Die nordischen Isopoden. VI 293
Dajus & Hansen.
(Fig. 294 —297.)
Dajus e Hansen 1895.
Der Körper ist etwas über drei bis gegen dreieinhalbmal länger als breit,
flach gewölbt. Der Kopf ist auffallend kurz, gegen doppelt so breit wie lang.
Die Augen nehmen kaum zwei Fünftel der Breite des Kopfes ein, jedes Auge
besteht aus 13 kleineren, ungefähr gleich großen, größtenteils von schwarzem
Pigment umgebenen Ocellen. Bei dem ursprünglich für eine besöndere Art
angesehenen Exemplar sind die Ocellen auf eine höchst unregelmäßige, auf
beiden Seiten verschiedene Weise verrückt. Die Unterseite des Kopfes um
die Mitte schwach gewölbt; die Haftscheibe von dem Vorderrande des Kopfes
entfernt, mittelgroß, jedoch recht bedeutend schmäler als die erste Greifhand.
Das zweite Glied der ersten Antennen mit einem längeren und kräftigen, aus-
wärts und besonders nach hinten gerichteten Fortsatz auf dem hintersten Ab-
schnitt des Außenrandes. Die zweiten Antennen ungewöhnlich kurz, bis zum
Fig. 296.
Fig. 297.
Dajus & Hansen. (Nach Hansen.)
Fig. 294. Cryptoniscidenstadium, vom Rücken.
2095: ” Kopf von unten.
„296. ” fünftes Brustbein.
297. n siebentes ,,
Hinterrande des zweiten Segmentes reichend, das erste Glied des Schaftes
etwas länger als breit, etwas kürzer als das vierte Glied, welches drei bis
dreizweidrittelmal länger als breit ist; die Geißel sehr kurz, weit kürzer als
der Schaft, mit einer sehr kurzen Borste endend. Alle Epimeren mit wenigen
groben Zähnen, am stärksten auf den vordersten Segmenten entwickelt. Die
erste Hand sehr groß, etwas länger als breit; die zweite ohne Dornen an dem
Greifrande, die fünfte scheint zwischen einer schwachen Bewaffnung und dem
gänzlichen Fehlen derselben zu variieren; die siebente Hand verhältnismäßig
19*
VI 294 W.M. Tattersall.
kurz, nur ein wenig mehr als doppelt so lang wie breit, die Borsten bezüglich
mit zwei, drei und fünf Ästen.
Länge 0,56 mm.
Fundort: Nordsee.
Prodajus ostendensis Gilson.
(Fig. 298 — 304.)
Prodajus ostendensis Gilson 1909.
Die Augen sind wohl entwickelt und aus 15 sphaeroiden Krystallelementen
zusammengesetzt. Das Basalglied der ersten Antennen ist groß und trägt eine
Fig. 300.
Fig. 301.
Fig. 303. Fig. 302. Fig. 304.
Prodajus ostendensis Gilson. (Nach Gilson.)
Fig. 298. Cryptoniscidenstadium, Seitenansicht.
» 299. „ B des Kopfes.
„ 300. 5 erstes Brustbein.
30]: er drittes re
302: ss siebentes „,
"303: „ erster Pleopod.
3043 > Uropoden.
Die nordischen Isopoden. VI 295
lange zugespitzte Verlängerung, die nach hinten gerichtet ist außer drei anderen
kleinen zugespitzten Fortsätzen und zahlreichen langen Borsten.
Der Dactylopodit des siebenten Brustbeinpaares ist länger als der Propodit,
ohne einen kleinen sekundären Dorn nahe am Ende.
Der äußere Ast der Uropoden ist wenig kürzer als der innere.
Familie Bopyridae.
Die Hauptmerkmale der Cryptoniscidenlarve der Familie sind in dem
obigen Schlüssel gegeben.
Die Larve kann man in zwei Gruppen nach der Struktur der Pleopoden
sondern:
J. Pleopoden einästig.
Cancricepon elegans Giard et Bonnier.
Athelges paguri (Rathke).
Phryxus abdominalis (Kröyer).
2. Pleopoden zweiästig.
Bopyrina giardi Bonnier.
. virbii Walz.
Bopyrus 3 Hansen.
” Y ”
Sehr wenig ist bisher über diese Stadien bekannt, und die Unterschiede
zwischen den verschiedenen Larven sind nicht gut bezeichnet.
Cancricepon elegans Giard et Bonnier.
(Fig. 305-309.)
Die ganze Dorsaliläche und die Coxalplatten mit feinen kurzen Haaren
bedeckt; Basalglied der ersten Antennen ohne Zähnelungen; die zweiten An-
tennen sind aus acht Gliedern zusammengesetzt, das dritte und vierte etwas
länger als das zweite. Die sieben Brustbeinpaare unter sich nicht verschieden;
Coxalplatten nicht gekämmt; Pleopoden aus einem einzigen Aste, der dem Exo-
podit entspricht, bestehend, der Endopodit fehlt, der Exopodit mit vier oder
fünf langen Borsten an der Spitze; die Äste der Uropoden sind kurz, die
Endopoditen etwas kürzer als die Exopoditen.
Länge 0,55 mm.
Athelges paguri (Rathke).
(Fig. 310—314.)
Farbe dunkelbraun, mit grünen Chromotophoren auf der Mitte des Rückens;
Augen aus einer Masse Pigmente zusammengesetzt, in der drei große Krystall-
VI 296 W. M. Tattersall.
Fig. 309.
(Nach Giard und Bonnier.)
Fig. 305. Cryptoniscidenstadium Bauchansicht.
306. » »
„ erstes Brustbein.
erster Pleopod.
309. Hinterende,
Fig. 308.
Cancricepon elegans Giard et Bonnier.
des Kopfes.
„
Die nordischen Isopoden. VI 297
elemente zu sehen sind; Basalglied der ersten Antennen ohne Zähne und mit
drei Borsten bewaffnet, Endglied mit zahlreichen Sinneshaaren; zweite Antennen
aus acht Gliedern bestehend, die ersten beiden kurz, die beiden folgenden
länger, die vier, welche die Geißel bilden, allmählich länger und dünner werdend;
Fig. 310.
Fig. 314.
Athelges paguri (Rathke). (Nach Bonnier.)
Fig. 310. Cryptoniscidenstadium, erste und zweite Antenne.
alle
ai
a3.
la
erstes Brustbein.
siebentes Brustbein.
erster Pleopod.
Uropod.
Brustbeine alle mehr oder weniger gleich; Coxalplatten nicht gekämmt; Pleo-
poden zweiästig, der Endopodit sehr kurz und mit drei oder vier langen
Borsten endend; die Uropoden haben längere und breitere Exopoditen als
Endopoditen.
VI 298 W. M. Tattersall.
Phryxus abdominalis (Kröyer).
(Fig. 315—317.)
Sars (Crustacea of Norway, Taf. 91) hat die Cryptoniscidenlarve dieser Art
abgebildet, er gibt aber keine Beschreibung davon. Diesen Figuren nach unter-
scheidet sich die Larve nicht gut von demselben Stadium von Athelges
Fig. 315.
Phryxus abdominalis Kröyer. (Nach Sars.)
Fig. 315. Cryptoniscidenstadium, vom Rücken.
36: „, Kopf von unten.
nn altk a Urosoma.
paguri, ausgenommen, daß die Geißel der zweiten Antennen nicht länger als
der Schaft und der Endopodit der Uropoden weniger als halb so lang wie
der Exopodit ist.
Bopyrina giardi Bonnier.
(Fig. 318—324.)
Körper ungefähr dreimal so lang wie breit; Körpersegmente wohl abge-
setzt, ohne besondere Färbung; Rückenfläche mit feinen kurzen Härchen be-
deckt; Kopf halbkreislörmig und vorn gleichmäßig gerundet; Augen durch einen
Pigmentfleck ohne Krystallelemente angedeutet; erste Antennen zweiästig, Basal-
glied nicht gekämmt und stark nach hinten verlängert, zweites Glied mehr
kugelförmig als das erste und mit feinen Borsten bewaffnet, drittes Glied mit
einem Büschel von fünf oder sechs Sinnesborsten und zwei kurze Äste tragend,
endend in zwei lange Borsten; zweite Antennen bis zum vierten Thoracal-
segment reichend, länger und dünner als die ersten Antennen, Basalglied kürzer
Die nordischen Isopoden. VI 299
Fig. 321. Fig. 323. Fig. 324.
Bopyrina Giardi Bonnier. (Nach Bonnier.)
Fig. 318. Cryptoniscidenstadium, vom
Bauche.
319. Cryptoniscidenstadium, Kopf von
unten.
0. Cryptoniscidenstadium, erste An-
tenne
321. Cryptoniscidenstadium, erstes
Brustbein.
322. Cryptoniscidenstadium, siebentes
Fig. 320. : Brustbein.
”
3
155]
Fig. 323. Cryptoniscidenstadium, erster Pleopod.
324: ” fünfter en und Uropod.
VI 300 W. M. Tattersall.
als die drei folgenden, Geißel aus vier Gliedern zusammengesetzt und länger
als der Schaft; Rostralconus wohl entwickelt; Brustbeine unter sich nicht sehr
starke Differenzen zeigend; Coxalplatten nicht gekämmt; keine Borsten oder
Zähne am Innenrande des Propodit der Brustbeine; Pleopoden zweiästig; die
Äste mit Schwimmborsten versehen; Exopodit der Uropoden zweimal so lang
wie der Endopodit.
Länge 0,6 mm.
Bopyrina virbii Walz.
Walz (1882) hat das Cryptoniscidenstadium dieser Art abgebildet, aber
seine Figuren zeigen keine diagnostisch verwertbaren Charaktere, durch die
diese Art in diesem Stadium von der vorhergehenden Art unterschieden
werden könnte.
Bopyrus # Hansen.
(Fig. 325—329.)
Bopyrus # Hansen 1895,
Der Körper ungefähr dreieinhalbmal länger als breit. Der Kopf unge
wöhnlich groß, kaum eineindrittelmal breiter als lang. Die Augen groß, un-
Bopyrus % Hansen. (Nach Hansen.)
Fig. 325. Cryptoniscidenstadium, vom Rücken.
326: PR Kopf von unten.
3321: m erstes Brustbein.
328. rn siebentes
„
329: & erster Pleopod.
Die nordischen Isopoden. VI 301
regelmäßig, schwarz pigmentiert; jedes Auge enthält zehn ziemlich kleine, ziem-
lich weit von einander entfernte Ocellen, die wie helle Flecken etwas gegen
das vollständig umgebende Pigment abstechen. Die ersten Antennen sind
außerordentlich dick, aber die eigentümliche Form ist nicht vollständig
sicher; das Büschel von Sinneshaaren ist recht ansehnlich. Die zweiten An-
tennen reichen bis zur Mitte des dritten Segmentes; jedes der drei ersten
Geißelglieder mit einer ansehnlichen Borste an der äußeren Hinterecke, letztes
Glied mit drei sehr langen Endborsten, von denen die längste so lang wie die
ganze Geißel ist. Das Rostrum hat, von unten gesehen, die Form eines an-
gedrückten, breiten und plumpen Kegels mit etwas gebogenen Seiten. Erste
Hand verhältnismäßig schlank, beinahe doppelt so lang wie breit, mit zwei
schlanken Dornen am Greifrande; siebente Hand wenig mehr als doppelt so
lang wie breit, im übrigen aber von einer gleichen Form und mit einer gleichen
Ausstattung wie die erste. Die Äste der Pleopoden bedeutend schmäler als
bei der vorhergehenden Art. Das Telson mit einem kleinen medianen Ein-
schnitt. Keine Farbenzeichnung.
Länge 0,545 mm.
Fundort: Nordsee.
Bopyrus „» Hansen.
(Fig. 330 —336.)
Bopyrus y Hansen 1895.
Der Körper sehr schlank, gerade viermal länger als breit. Der Kopf ver-
hältnismäßig langgestreckt, nur eineindrittelmal breiter als lang. Die Augen
klein, jedes Auge aus neun ziemlich dicht gestellten, kleinen Ocellen mit da-
zwischen liegendem braunem Pigment bestehend. Die ersten Antennen sehr
breit; das Grundglied ebenso breit wie lang, vorn vorwärts und einwärts ver-
längert, um eine große, dreieckige Platte zu bilden; das Büschel von Sinnes-
haaren ansehnlich. Die zweiten Antennen lang, bis zur Mitte des dritten
Segmentes reichend; die Geißel etwas länger als der Schaft, ohne Borsten an
der Seite, jedoch mit mehreren Borsten endend, von denen die längste unge-
fähr halb so lang wie der Schaft ist. Das Rostrum einen besonders großen,
etwas schiefen, auf der Unterseite des Kopfes beinahe senkrechten Kegel
bildend. Die Greifhände der Beine in Form und Bewaffnung beinahe mit
Bopyrina übereinstimmend; die Pleopoden etwas schlanker als bei diesem.
Hinterende des Telsons gleichfalls in Zipfel eingeschnitten wie bei der ge-
nannten Art. Keine Farbenzeichnung.
Länge 0,82 mm.
Fundort: Nordsee.
VI 302 W. M. Tattersall
Fig. 334.
Fig. 333
Fig. 336,
Bopyrus „ Hansen. (Nach Hansen.)
Fig. 330. Cryptoniscidenstadium, Rückenansicht.
33, ” Kopf von unten.
332: Pr erstes Brustbein.
333: 55 fünftes er
„ 338 r siebentes ‚,
339: er Kopf von der Seite.
330: » erster Pleopod.
Familie Entoniscidae.
Portunion kossmanni Giard et Bonnier.
(Fig. 337—340.)
Gestalt im allgemeinen lang; Kopf halbkreisförmig; erste Antennen vier-
gliedrig; erstes Glied stark abgeflacht und mehr oder weniger verwachsen,
zweites Glied mit einem kleinen Höcker, der an der Spitze Borsten trägt, drittes
Glied am längsten, viertes Glied klein und mit wenigen langen Borsten an
der Spitze; zweite Antennen aus sieben Gliedern bestehend, Schaft aus vier
kräftigen Gliedern und Geißel aus drei kleinen Gliedern, deren Gesamtlänge
geringer als die des letzten Schaftgliedes ist; Augen klein und aus zwei Krystall-
elementen zusammengesetzt; Coxalplatten gekämmt; alle Brustbeine von gleichem
Die nordischen Isopoden. VI 303
Fig. 340.
Portunion kossmanni Giard et Bonnier. (Nach Giard et Bonnier.)
Fig. 337. Cryptoniscidenstadium, Bauchansicht.
„338. ” Pe des Kopfes.
„ 339 eh Brustbein.
„ 340 » Pleopod.
Typus; Pleopoden einästig, Basalglied mit fünf Borsten an seinem inneren
Winkel, das Endglied, das mit dem Exopodit korrespondiert, ebenfalls mit vier
Borsten endend; Uropoden sehr klein, der Außenast viel kürzer als der innere,
jeder mit wenigen Borsten an der Spitze, das Basalglied stark verbreitert und
sehr kräftig gebaut.
Länge 3 mm.
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«, Mieroniscus 275
abbreviata, Amblyops 254
abdominalis, Phryxus 207, 274, 295, 298
acuminatum, Stenosoma (Idotea) 230, 231
Aega 288
Aegidae 192, 197, 198
affinis, Eurydice 203, 207
algirica, Idotea 228
Amblyops 254
Ampelisca 263
Amphipoda 257
anatifae, Leponiscus 278
Anceus 197
annulata, Idotea 228
appendiculata, Idotea 230
appendiculatus, Heterophryxus 247, 248
arctica, Boreomysis 234
argentea, Idotea 228
Armidia 229
Asconiscidae 33, 234, 257, 284 |
Asconiscus 234
Asellota 184, 185
Aspidophryxus 243, 244, 245, 246, 247,290, 291
Athelges 267, 295, 298
d, Bopyrus 295, 300
balani, Hemioniscus 258, 278
balanoides, Balanus 258
Balanus 258, 262
baltica, Idotea (Oniscus) 218, 219, 238
Bathynomus 183
bernhardus, Eupagurus 260
bimarginata, Armidia 229
Bopyrid, Microniscus 274
Bopyridae
Bopyrina (tribus)
238, 257, 258,
233. 238, 256, 257, 258,
Namen-Register.
267, 277, 295
265, 273, 276, 277, 278, 289
Bopyrina (genus)
Bopyrus
Boreomysis
Brachyura
268, 295, 298, 300
295, 300, 301
234
257
Branchiophryxus
Y, Bopyrus
Cabirops
Cabiropsidae
Caecognathia
caerulata, Praniza
calani, Microniscus
Calanus
Cancricepon
carcini, Sacculina
chelipes, Idotea
chevreuxi, Podascon
Cirolana
Cirolanidae
Cirripedia
Cleantis
Clypeoniscus
compacta, Idotea
Crinoniscidae
Crinoniscus
| Cryptoniscid, Microniscus
Cryptoniscidae
Cryptoniscina
Cryptoniscus
curvata, Danalia
Cymothoa
Cymothoidae
cypridinae, Cyproniscus
Cyproniscidae
Cyproniscus
Dajiidae 238, 242, 257, 258, 265, 276, 277,
244, 249, 252, 254, 265, 290,
Dajus
Danalia
Decapoda
dentata, Gnathia
didelphys, Mysidopsis
diodon, Idotea
&, Dajus
Edotia
233, 236,
236, 238,
243,
297,
263,
257,
234,
276,
286,
259,
231,
286,
260,
261,
236,
182, 233, 256, 257, 258,
277,
287,
279,
279,
260,
239,
255
301
238
286
197
197
276
273
295
260
232
286
202
, 201
257
232
287
227
248
284
275
257
270,
278
289
259
226
255
284
279
284
289
291
273
257
197
245
229
, 291
265
edwardii, Anceus
edwardsi, Grapsicepon
elegans, Cancricepon
elegans, Erythrops
elongatus, Pseudocalanus
emarginata, Idotea (Cymothoa)
entomon, Idotea
Entoniscidae
equitans, Crinoniscus
erythrophthalma, Erythrops
Erythrops
Eupagurus
Euphausia
Euphausiacea
Eurydice
fascicularis, Lepas
finmarchicus, Calanus
Flabellifera
frontalis, Aspidophryxus
Gastrosaccus
giardi, Bopyrina
globularis, Notophryxus
Gnathia
Gnathiidae
Gnomoniscus
granulosa, Idotea
Grapsicepon
Grapsion
gregaria, Thysano&ssa
grimaldii, Eurydice
hanseni, Clypeoniscus
haploopis, Podascon
Haploops
Hemioniscidae
Hemioniscus
Heterophryxus
Idotea
Idoteidae
incisa, Idotea
inermis, Eurydice
irrorata, Stenosoma
Isopoda
kossmanni, Portunion
krohnii, Euphausia
lancifer, Stenosoma
lanciferum, Stenosoma
larvaeformis, Danalia
lateralis, Notophryxus
Lepas
Leponiscus
Leptosoma
181,
linearis, Idotea (Stenosoma)
203,
262,
v58
u58,
243,
y17,
216,
Namen-Register.
DIT 298 W2H 0 W271,
Epicaridea 181, 182, 183, 184, 233, 256, 257,
261,
905,
236,
263,
278, 2
978,
947,
230, 2
9233,
203,
183, 2
260,
254,
218, 2
218, 2
197
239
295 |
245
273
226
219
302
276
284
245
245
260
248
2, 257
202
228
273
198
291
252
298
255
197
255
287
223
Liriopsidae
Liriopsis
lobiancoi, Prodajus
longa, Metridia
longicornis, Munnopsis
maenadis, Portunion
marina, Idotea
marina, Oniscus
marsupialis, Munnoniscus
maxillaris, Gnathia
megalops, Nematoscelis
Meganyctiphanes
meinerti. Clypeoniscus
metallica, Idotea 181, 218,
Metridia
Microniscidae
Microniscus 256, 273,
microphthalma, Erythrops
minutus, Nautilograpsus (Planes)
monophthalma, Liriopsis
Munnoniscus
Munnopsis
murrayi, Munnopsis
Mysidacea
Mysidae
Mysidopsis
mysidis, Dajus
Nautilograpsus
neglecta, Idotea
Nematoscelis
nodulosa, Edotia
normani, Gastrosaccus
norvegica, Meganyctiphanes
norvegica, Siriella
259,
193,
186, 187,
233, 234,
218,
VI 309
260, 280
, 280, 283
249, 952
975
186, 187
972
219, 935
223
287
195, 197
254
247
9263
238, 287
975
987
186
189, 190
243, 257
244, 252
945
254, 265
9242
995, 226
254
265
249
247
246, 291
Notophryxus 243, 244,246, 252, 254,255, 265,266
nyctiphanae, Branchiophryxus
obesa, Parerythrops
oceanica, Munnopsis
oestrum, Idotea
Oniscus
ostendensis, Prodajus 249, 250, 265,
Ostracoda
ovoides, Notophryxus 244, 252,
oxyuraea, Gnathia (Anceus)
paguri, Athelges 967,
paguri, Peltogaster
parallella, Idotea
Parasellidae
Parerythrops
pelagica, Idotea
pellucida Danalia
peloponesiaca, Idotea
218,
246
245
186, 187
296
219
290, 294
257
265, 266
193, 197
995, 298
260
932
185
245
220, 223
260, 283
227
' peltatus, Aspidophryxus 244, 245, 246,248, 290
20*
VI 310 Namen-Register.
Peltogaster
perforatus, Balanus
phosphorea, Idotea
Phryxus 267, 273, 274, 295,
Planes
Podascon 262, 263, 275,
Podasconidae 257, 2623,
podasconis, Gnomoniscus
pollicipedis, Leponiscus
Portunion 270, 272,
Praniza 193, 194,
prismatica, Zenobiana (Zenobia, Idotea)
Prodajus 243, 249, 250, 252, 265, 290,
Pseudidotea
Pseudocalanus
ptilocera, Xenuraega
pulchra, Eurydice 203,
pygmaea, Liriopsis 260,
Rhizocephala
robusta, Idotea 227,
rotundicauda, Eurydice 203,
rugosa, Idotea
Sacculina
salinarum, Idotea
sarsi, Aspidophryxus 244,
sarsi, Munnoniscus
serrata, Erythrops
260
262
223
298 |
242
286
286
287
278
302
197
232
294
216
273
199
205
280
257
228
210
227
260
223
246
287
245
sexlineata, Idotea
simplex, Asconiscus
Siriella
socialis, Hemioniscus
spinifer, Gastrosaccus
spinigera, Eurydice
spinimana, Ampelisca
stebbingi, Podascon
Stenasellus
Stenosoma
stygia, Caecognathia (Anceus)
Syscenus
Thysanodssa
triangularis, Sacculina
tricuspidata, Idotea
truncata, Eurydice (Cirolana)
tubicola, Haploops
typica, Munnopsis
Valvifera
ventrosa, Aega
virbii, Bopyrina
viridis, Idotea (Oniscus)
Whymperi, Idotea
Xenuraega
Zenobia
Zenobiana
217, :
229
284
246, 291
203,
187,
184,
995,
218,
231,
231,
278
252
204
263
286
185
230
197
198
255
260
219
214
263
189
216
288
300
223
228
198
232
232
Inhaltsverzeichnis.
Isopoda . 8 h P : R R 2 3 n . : & 5 183
Bestimmungstabelle der Unterordnungen 5 > : i R h . 184
Unterordnung Asellota . 5 5 i : : i 185
Familie Parasellidae 5 ; : 5 1 \ : 185
Genus Munnopsis : : : a : : . 186
M. oceanica . 5 ; e i : ; 187
M. murrayi 2 5 5 5 S : ; ; : 190
Unterordnung Flabellifera : > - . - . ; 191
Familie Gnathiidae . : 2 F : 5 : : : 192
Genus Gnathia ; F - 193
G. maxillaris : : 5 3 195
G. oxyuraea I : 2 . 3 e 197
Genus Caecognathia . : . ? 2 - ; 5 193
C. stygia . : : : : : } 197
Familie Aegidae 5 5 ; i e e : : : 197
Genus Xenuraega - 5 i i B : i : 198
X. ptilocera . - 3 F i | E : 199
Familie Cirolanidae . ! R : 4 : . 201
Genus Eurydice . c < : A s : : 202
E. spinigera 3 : . 204
E. pulchra : ; i i : e : 205
E. affinis . 3 i 5 e : ; E 207
E. inermis : B 5 ; i E 5 : 5 209
E. rotundicauda c & 2 2 : 6 : 210
E. grimaldi . : s ; : 212
E. truncata 5 ; : - 5 214
Unterordnung Valvifera . ; h : ; : N ; 216
Familie Idoteidae . ; Ä ; ’ : : . : 216
Genus Idotea . i : : : A : 5 i : 217
l. baltica : . 9 . y : ; : 219
l. pelagica 3 e ; 3 : \ 2 > s 220
l. granulosa . i 5 : - ä : 223
l. viridis : 5 . : 5 ; . ; ; 223
I. neglecta 5 : : > > - 2 225
l. emarginata . : 5 & : e : : 226
I. metallica : : ä . E : : ; 227
l. linearis 2 2 2 : ß e ; : 6 229
Genus Stenosoma 5 ; - : : £ i : 230
S. lanciferum . > h : : ! 5 ; . 230
S. acuminatum i ; 2 : 5 : S : 231
VIE? Inhaltsverzeichnis.
Genus Zenobiana
Z. prismatica
Unterordnung Epicaridea
Erster Teil
Tribus Cryptoniscina
Familie Asconiscidae
Genus Asconiscus
A. simplex
Familie Cabiropsidae
Genus Clypeoniscus
C. Hanseni
Tribus Bopyrina
Familie Bopyridae
Genus Grapsicepon
G. Edwardsii
Familie Dajiidae :
Genus Aspidophryxus .
A. peltatus
Genus Branchiophryxus
B. nyctiphanae .
Genus Heterophryxus
H. appendiculatus
Genus Prodajus .
P. Lobiancoi
P. ostendensis
Genus Notophryxus
N. ovoides
N. lateralis
N. globularis
Zweiter Teil
Pelagische Larvenformen
A. Epicaridenstadium
Tribus Cryptoniscina
Familie Hemioniscidae
Hemioniscus balani
Familie Liriopsidae .
Familie Crinoniscidae
Crinoniscus equitans
Familie Podasconidae
Podascon chevreuxi
Familie Cabiropsidae
Ciypeoniscus Meinerti
Tribus Bopyrina
Familie Dajiidae
Prodajus ostendensis
Notophryxus ovoides
Familie Bopyridae
Phryxus abdominalis
Athelges paguri
Bopyrina Giardi
Bopyrina virbii
Cancricepon elegans
Inhaltsverzeichnis. VI 313
Familie Entoniscidae S 5 : ö e : b 2370
Incertae sedis : > 2 : E : : 2 970
B. Microniscusstadium : s : £ . ; : $ c 973
Microniscus calani E > : : . 4 : . 973
Microniscus sp. . : ; E 2 i 5 ‚ e 975
Microniscus «, Hansen - . . . < 5 & . 975
C. Cryptoniscidenstadium . - : : ; j ! : . 976
Tribus Cryptoniscina . - . . . r } s e 278
Familie Hemioniscidae : h e i : 2 : ; 278
Hemioniscus balani : ; : ; a R e : 2378
Familie Cyproniscidae . 6 : 2 : : 2 e 979
Cyproniscus cypridinae . e 5 ; . 5 : A 979
Familie Liriopsidae . B 5 i 5 i i 3 : 280
Liriopsis pygmaea : ß e e . & b j 380
Danalia larvaeformis - B o : i ; i n 983
Danalia pellucida 2 R e . , ? e : 983
Familie Asconiscidae e : » 5 : : 1 i 984
Asconiscus simplex - : . > ä ; . 984
Familie Crinoniscidae B > - 2 ; B } ; 984
Crinoniscus equitans - > c : i 3 2 . 984
Familie Podasconidae : : i 6 e { 3 2 986
Podascon chevreuxi - < 2 > : ; : 4 986
Podascon haploopis - : - © : : : : 286
Podascon Stebbingi 9 - . 5 e : 5 : 2386
Familie Cabiropsidae ß : : E N ? : j 986
Clypeoniscus Hanseni . : . : : : : . 286
Cryptoniscid 2, G. O. Sars . b 5 i 8 : ö 287
Familie Incertae sedis : ö - 2 : & i i 289
Cryptoniscid : > B 5 : : : B . 289
Tribus Bopyrina . : . 5 ; , - : 3 ; 289
Familie Dajiidae : : : . ; ; 5 5 289
Aspidophryxus peltatus : Ve e E : : 390
Aspidophryxus frontalis 2 . - 3 2 ; i 991
Dajus &, Hansen . - : : t a ; : ! 393
Prodajus ostendensis - ; 5 ü : ; ; R 294
Familie Bopyridae . 2 2 > ß : ; : d 295
Cancricepon elegans . : - : 5 5 i & 295
Athelges paguri . 5 B 5 : : 2 r ? 295
Phryxus abdominalis . A k : { N 2 A 298
Bopyrina giardi . b : 5 i { > 5 ; 298
Bopyrina virbii . e E 3 i 5 ; : P 300
Bopyrus 9, Hansen : : : i : : : : 300
Bopyrus y, Hansen : 5 5 h N F . ® 301
Familie Entoniscidae : ; : 2 : 3 : : 302
Portunion kossmanni . ; 2 x 2 : a : 302
Literatur-Verzeichnis . z 2 £ : R ; 2 4 5 : 304
Namen-Register 5 e : : e : 2 A E £ £ 308
Inhaltsverzeichnis . s 3 : 0 . ; A R : : 311
Fehlerverzeichnis:
: Fig. 31 steht auf dem Kopfe.
: Praniza caerulata statt Pr. coerulata.
: Idotea salinarum „ 1. salcinrum.
9. Z v. u. Coxalplatten statt Coxasplatten.
: Dajiidae statt Dajidae.
” ” ”
: Gastrosaccus „ Haplostylus.
: Dajiidae „ Dajidae
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