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Full text of "Die prosaische Edda im Auszuge nebst Volsunga-saga und Nornagests-tháttr. Mit ausführlichem Glossar hrsg. von Ernst Wilkin"

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CAMPBELL 
COLLECTION 


Bibliothek 


der  ältesten 


deutschen  Literatur-Denkmäler. 


XII.  Band. 


Die  prosaische  Edda  im  Auszuge. 


II.  Teil. 


:E): 


Paderborn. 

.  Druck  und  Verlag   von  Ferdinand  Schöningh. 

1913. 


DIE  PROSAISCHE  EDDA 

Im  Auszuge 

nebst 

Volsunga-saga  und  Nornagests-])ättr. 
Mit  ausführlichem  Glossar  herausgegeben 


von 


Ernst  Wilken. 

Zweite  verbesserte  und  vermehrte  Auflage. 
Teil  II:  Glossar. 


:B: 


Paderborn. 

Druck  und  Verlag  von  Ferdinand  Schöningh. 

1913. 


Digitized  by  the  Internet  Archive 

in  2011  with  funding  from 

Univers ity  of  Ottawa 


http://www.archive.org/details/dieprosaischeedd02snor 


Vorwort. 


0. 


'bwohl  der  Textband  seiner  Seitenzahl  nach  unverändert  ge- 
blieben ist,  konnte  die  Neubearbeitung  des  Glossars  in  keiner 
Spalte  von  der  Einführung  bald  mehr  bald  weniger  erheblicher 
Änderungen  bezw.  Zusätze  absehen.  Neben  einigen,  wenn  auch 
nur  für  die  poetischen  Zitate  stärker  ins  Auge  fallenden  Ab- 
weichungen in  der  Normalisierung  des  Textes  kam  die  an  nicht 
ganz  wenigen  Stellen  der  Sn.  Edda  und  des  NgJ).  —  weit  seltener 
allerdings  in  V.  Saga  —  veränderte  Textgestalt  natürlich  auch  für 
das  Glossar  in  Betracht;  häufiger  als  in  Ausgabe  1  ist  jetzt  auch 
auf  die  in  den  Fußnoten  mitgeteilten  Var.  Bezug  genommen.  Die 
Belegstellen  haben  hier  und  da  eine  bessere  Ordnung,  nicht  selten 
aber  auch  —  namentlich  für  V.  Saga  und  Ngf>.  —  eine  Bereiche- 
rung erfahren,  da  die  genannten  Teile  der  Ausg.  neben  der  Prosa- 
Edda  bisher  etwas  in  den  Schatten  getreten  waren.1  —  Weit  er- 
heblicher noch  war  die  Zahl  der  Veränderungen,  die  im  Hinblicke 
auf  die  seit  1883  neuerschienene  Literatur  sich  als  notwendig  er- 
wies. In  erster  Linie  ist  hier  die  seit  jener  Zeit]  erfolgte  Voll- 
endung der  Neubearbeitung  von  Joh.  Fritzners  „Ordbog  over  det 
gamle  norske  Sprog"  (Abkürzung  Fr.2)  sowie  das  „Vollständige 
Wörterbuch  zu  den  Liedern  der  Edda"  (Halle  1903,  nach  Spalten 
zitiert)  von  H.  Gering  zu  erwähnen,  das  zunächst  bez.  der  in 
meiner  Ausg.  sich  findenden  Zitate  aus  der  L.  Edda,  dann  hin- 
sichtlich der  etymologischen  Erklärung  des  beiden  Edden  gemein- 
samen Wortschatzes  ein  willkommener  Ratgeber  war  und  zu 
aufrichtigem  Danke  verpflichtet.  Die  etymologische  Seite  war  in 
Ausg.  1  durch  häufige  Hinweise  auf  A.  Ficks  „Vergl.  Wb.  der 
indogerm.  Sprachen",  nicht  selten  auch  durch  Anführung  der  ent- 
sprechenden gotischen  Formen  vertreten.  Da  dem  Lernenden 
direkt  vor  das  Auge  tretende  Formen  mehr  zu  nützen  pflegen 
als  bloße  Verweisungen,  so  ist  die  Anführung  der  dem  Nord,  ent- 
sprechenden gotischen  (abgek.  =  g.)  Formen  jetzt  zum  Prinzip 
erhoben2;  zu  einem  völligen  Aufgeben  der  Zitate  nach  Fick  (Abk. 

1  Bei  der  Neubearbeitung  dieses  Teiles  meiner  Aus^.  hat  außer  der 
schon  Bd.  I,  VI  erwähnten  Übersetzung  Edzardis  auch  das  sorgfältig  gear- 
beitete Glossar  zu  der  Spez.-Ausg.  der  VQlsunga-Saga  von  W.  Ranisch 
(2.  A.  1908)  hier  und  da  schätzbaren  Dienst  geleistet  (Abk.  Rn.). 

2  Dabei  ist  außer  Fick  auch  von  anderen  Forschern  (z.  B.  Gering 
im  Vollst.  Wb.,  Sijmons  in  Zz.  25,  396)  Gebotenes  mit  Dank  benutzt  worden. 


VI  Vorwort. 

F.)  konnte  ich  mich  gleichwohl  nicht  entschließen,  da  sie  —  so- 
weit sie  dem  heutigen  Stande  der  Wissenschaft  entsprechen  — 
dem  Weiterstrebenden  immerhin  von  Nutzen  sein  mögen.1  — 
Durchgreifender  war  die  Änderung  bez.  der  eigentlichen  gram- 
matischen Hilfsmittel.  Wenn  ich  in  der  ersten  Ausg.  recht  oft 
auf  die  von  Ed.  Sievers  verdeutschte  altnordische  Grammatik  von 
Ludw.  Wimmer  (Halle  1871)  verwiesen  habe,  so  sind  diese  Zitate 
nur  in  vereinzelten  Fällen  (Abk.  =  Wm.)  beibehalten;  da  zurzeit 
die  grammatischen  Hilfsmittel  von  A.  Noreen  weitaus  die  größte 
Verbreitung  gefunden  haben,  so  ist  in  der  Regel  auf  diese  Arbeiten 
und  zwar  im  Interesse  der  Anfänger  möglichst  oft  und  in  der 
Weise  Bezug  genommen,  daß  ein  Zitat  wie  „§  15"  zu  verstehen 
ist  als  „Abriß  der  altisländ.  Gramm,  von  A.  Noreen  (2.  Aufl.  1909) 
§  15".  Wo  der  Name  Noreen  (Nor.)  hinzugefügt  ist,  kommt  die 
„Altisländisch-Altnorw.  Grammatik"  dess.  Verf.  in  Betracht,  hier 
meist  ohne  genaueres  Zitat,  da  das  ausführliche  Register  dieser 
größeren  Ausgabe  das  Auffinden  der  betr.  Worte  wesentlich  er- 
leichtert.'2 Auch  bez.  der  Etymologie  enthalten  Noreens  gramma- 
tische Arbeiten  bekanntlich  äußerst  schätzenswerte  Winke.  Bez. 
der  Syntax  wurde  in  Ausg.  1,  abgesehen  von  Grimms  Gramm, 
(zitiert  auch  jetzt  nach  der  1.  Ausg.)  fast  nur  auf  die  sehr  schätz- 
bare Arbeit  von  Lund  (Oldnord.  ordfojningslaere  Kbh.  1862)  hin- 
gewiesen. Diese  Zitate  sind  jetzt  namentlich  bez.  der  Verbal- 
Syntax  ergänzt  bezw.  ersetzt  durch  die  auf  dies  Gebiet  sich  er- 
streckenden Untersuchungen  von  Nygaard,  die  zunächst  im 
Arkiv  for  nordisk  filologi,  dann  auch  als  Teile  der  Norron  Syntax 
(Christ.  1905;  zitiert  Nyg.)  erschienen  sind.3  —  Auch  die  1903  er- 
schienene Ausg.  der  Saemundar-Edda  von  F.  Detter  und  R.  Heinsei 
hat  in  ihrem  zweiten,  der  Erklärung  gewidmeten  Teile  hier  auf 
ausdrückliche  Hervorhebung  umsomehr  Anspruch,  als  außer  den 

1  Benutzt  ist  auch  diesmal  die  dritte  Ausg.  (Göttingen   1874). 

2  Benutzt  wurde  die  zweite  Aufl.  (Halle  1892).  —  Nur  da,  wo  eine 
größere  Anzahl  von  Stellen  im  Register  aufgeführt  ist,  habe  ich  hier  nach 
§§  zitiert.  —  Für  den  Anfänger  sei  bemerkt,  daß  „§  15,  Nor/  also  be- 
deutet Noreen,  Abriß  §  15;  Grammatik  s.  Reg.  —  Noch  sei  derselbe 
darauf  hingewiesen,  daß  ich  (mit  anderen  Forschern)  aus  praktischen 
Gründen  in  Ableitungssilben  die  Vokale  i,  u  beibehalten  habe  an  Stelle 
des  älteren  e  bezw.  o,  das  bei  Nor.  gesetzt  ist,  also  kerlengo  Nor.  Abr. 
§  55  =  kerllngo  meiner  Ausg.  —  Aus  ähnl.  Gründen  (vgl.  Bd.  I,  S.  IX) 
habe  ich  in  manchen  Fällen  ö  für  p,  j  für  i}  v  für  u  (bei  Nor.)  gesetzt, 
z.  B.  nißiar  in  §  53  ist  =   nidjar,  kuwfie   in  §  54  ist  =  kvce&i  m.   Ausg. 

3  Von  kleineren  gramm.  Arbeiten  sind  namentlich  A.    Gebhards  Bei 
tiäge  zur  Bedeutungslehre  der  altwestnordischen  Praepositionen  (Lpz.  1895, 
1896)   und    G.  y eckeis  Germanische  Relativpartikeln   (1899-1900  Berlin) 
nicht  unbenutzt  geblieben. 


Vorwort.  VII 

für  die  Edda-Lieder-Zitate  meiner  Ausg.  direkt  verwertbaren  Er- 
klärungen der  betr.  Lieder-Strophen  auch  manche  Stelle  der 
Pros.  Edda,  der  V.  S.  und  des  Ngf>.  bei  der  Besprechung  nament- 
lich syntaktischer  und  stilistischer  Fragen  mitberücksichtigt  ist; 
die  häufigen  Bezüge  auf  diese  Ausg.  sind  mit  D.  H.  II  bezeichnet. 
„Last,  not  least"  zeigte  sich  auch  für  das  Namenverzeichnis  die 
Unmöglichkeit,  an  der  früheren  Fassung  festzuhalten:  auf  dem 
mythologischen  Gebiete  und  dem  der  germanischen  Heldensage 
sind  seit  1877/78  bezw.  1883  noch  weit  mehr  neue  Ansichten 
hervorgetreten  als  auf  dem  grammatisch-lexikalischen.  War  auch 
eine  Beschränkung  auf  die  wichtigsten  neueren  Erscheinungen 
hier  sozusagen  selbstredend,  so  konnte  doch  auch  im  Hinblicke 
auf  die  noch  nicht  abgeschlossene  Neubearbeitung  der  „Vor- 
bemerkungen", die  das  Wichtigste  aus  den  „Untersuchungen  zur 
Snorra-Edda"  mit  aufnehmen  soll,  die  Rechenschaft  über  die  bez. 
neueren  Erscheinungen  nicht  ausschließlich  dem  betr.  Teile  des 
Werkes  vorbehalten  bleiben,  da  dort  eine  kürzere  Fassung  (na- 
mentlich von  Kap.  3  und  4)  unbedingt  geboten  sein  wird.  Ich 
mußte  also  versuchen  zwischen  der  „Scylla  und  Charybdis"  des 
Zuwenig  und  Zuviel  der  Änderungen  und  Zusätze  hindurchzu- 
steuern und  den  Anfänger,  der  auf  diesen  Gebieten  Orientierung 
wünscht,  weder  eine  solche  ganz  vermissen  zu  lassen,  noch  ihn 
mit  unnötiger  Weisheit  zu  überschütten.1  Daß  manche  Namen 
verdienter  Forscher  unerwähnt  blieben,  erklärt  sich  so;  abschließen 
aber  möchte  ich  dies  Vorwort  nicht  ohne  das  Bekenntnis,  wie  viel 
auch  die  zweite  Ausg.  des  Glossars  dem  schon  im  Vorwort  zur 
1.  Ausg.  mit  verdienten  Ehren  genannten  „Icelandic-English  Dic- 
tionary"  von  Cleasby  -  Vigfusson  (Oxford  1874,  abgek.  Vigf.)  ver- 
dankt, das  diesmal  auch  dazu  Anregung  bot,  in  Fällen,  wo  das 
Nhd.  versagt  oder  lautlich  ferner  steht,  auf  die  dem  nordischen 
Ausdruck  nahestehenden  engl.  Formen  des  öfteren  hinzuweisen. 
—  Unter  den  Berichtigungen  am  Schluß  des  Bandes  finden  sich 
auch  solche  zu  Bd.  I. 

Oktober  1912.  E.  W. 


1  Unter  den  Abkürz,  sei  erwähnt:  Raßm.  1  und  II  =  A.  Raßmann, 
Die  deutsche  Heldensage  und  ihre  Heimat  (Hann.  1863).  —  Mit  R.  M. 
Meyer  ist  gemeint  die  „Altgermanische  Religionsgeschichte"  desselben, 
Lpz.  1910.  —  Bei  Benutzung  des  Glossars  sei  für  den  Anfänger  bemerkt, 
daß  die  Buchstaben  p,  ce  (stets  lang),  q}  0,  ce  (dies  stets  lang)  erst  hinter 
z  in  der  oben  angegebenen  Folge  sich  linden;  daß  der  kurze  Vokal  dem 
langen  stets  vorangeht;  daß  j  (weil  historisch  =  i)  auch  bez.  der  Reihen- 
folge i  gleich  gilt;  es  folgen  sich  also  z.  B.  sklpti,  skjoldr,  skiö. 


A. 

-a  negat.  Suffix,  s.  -at. 

af  (g.  af,  Gebh.  11,  B)  präp.  c.  Dat.  und 
adv.,  von.  —  1)  räumlich  und 
zeitlich  a)  zur  Bezeichnung  des 
Ausgangspunktes:  kalt  stoö  af 
Niflheimi  8,  12;  sjä  rna  af  joröu 
15,  8;  vgl.  16,  5,  7;  32,  13;  y,  5; 
g,  1;  ähnlich  auch:  af  rennirauknum 
rauk  («?0#.  rjüka)  a,  3 ;  lysir  af  hon- 
um  31,  6 ;  lysti  af  hQndum  hennar 
46,  7;  af  hans  vaengjum  Vaf.  37,4; 
zeitlichen  Ausgang  zeigt  lit  (s.  litill ) 
af  barnsaldri  173,  1 ;  s.  auch  u.  7). 
—  b)  zur  Bez.  der  Trennung: 
tök  af  JQrÖunni  15,  5;  gekk  af  hon- 
um  57,  23;  lysti  af  honum  72,  19; 
etit  af  beinum  62,  22;  af  £6r  104, 
24;  afSif  110,  2;  hQggva  af  honum 
122,  12;  brunni  af  f>eim  137,  13; 
ähnlich  auch  af  kaupinu  (vera)  53, 
1,21;  54,  1.  -  2)  von  Herkunft, 
Abstammung,  Vermittlung  gebraucht : 
af  hverju  hann  kom  55,  5 ;  af  äsa- 
a?tt  3,  4;  eru  af  £>eim  komnar 
10,  17;  vgl.  24,  9;  af  JDessum  mundi 
standa  37,18;  ästsaelli  af  ojlu  fölki 
(da  die  Liebe  vom  Volke  ausgeht) 
176,  10;  vgl.  165,5;  237,  17;  261, 
8;  ähnlich  auch:  af  {nach)  hennar 
nafni  34,  3;  43,  6;  af  honum,  af 
hans  nafni  u.  Ä.  35,  3;  36,  7;  37, 
18,  19;  38,  1;  liö  af  hesti  sinum 
53,  3:  gera  af  trünaöi  (vgl.  trünaör) 
17,  4;  af  henni  (ihrerseits,  mit  ihr) 
geröi  hann  13,  18;  af  flestum  mQn- 
num  von  seilen  der  m.  M.,  bei  den 
m.M.;  af  ollu,  miklu  afli  (aus Leibes 
Kräften)  60,  19;  93,  23;  220,  2; 
ähnlich  af  magni  ).,  1 ;  vgl.  auch  af 
bragöi  Grott.  19,  6;  eine  scharfe 
Grenze  gegen  3),  wohin  viell.  38,  1 
//<?/&.,  ist  nicht  zu  ziehen.  —  3)  den 
Grund  bez.:  af  hans  krapti  13,  16; 
af  eöli  själfra  J)eira  4,  4;  af  f>eim 
kvikudropum  8, 16 ;  af  faxi  14,  14 ;  af 

Glossar  /..  pros.  Edda. 


meldropuml4,  12;  af  fjessi  smiö  17, 
6;  af  harmi  (aus,  vor  Schmerz)  76,1, 
vgl.  181,  30;  Helr.  7,  1  Var.;  af 
mööi  VqI.  5^,  1;  181,  18;  af  sinum 
brQgöum  157,  31;  t#tf.  «wc/i  175, 
8;  af  mikilli  äst  (aus  großer  Zu- 
neigung) 11 '1,16;  vgl.  196,3;  afveiöi 
sinni  (ivcgen  ihrer  Beute)  173,  24;  af 
ähyggju  199,  9  neben  zwiefachem 
lokalen  af:  af  lofi  sinu  Egm.  14,  8 
Var.;  af  f»essi  SQk  139,  5;  af  pessu 
98,  15 ;  af  f>vi  davon  (infolge  davon) 
154,  2;  156,  27;  aus  dem  Grunde 
196,  3;  vgl.  auch  18,  2,  8;  35,  1, 
2;  32,  5;  46,  8;  65,  18;  71,  12; 
112,  6;  115,  13;  117,  3;  1<>2,  15; 
218,3;  Fäfn.  33,5.  —  4)  den  Stoff 
bez.  —  af  (aus)  gulli  18,  2;  vgl.  11, 
4,  5,  6  je  ziveim.,1 ,  8;  12,  10;  55, 
3,  4 ;  35,  15 ;  39, 19,  20>  z*mm.,  21 
dreim.;82,  8;  120,23;  193, 18;  gerir 
af  jier  65,  10;  (vgl.  gora).  —  5)  rf^n 
Gegenstand  im  weiteren  Sinne, 
auch  das  Mittel  bez.  —  tiöinda  af 
fleirum  äsunum  31,  3;  vgl.  auch  7). 
—  Besonders  auch  bei  fuhr,  fylla 
u.  Ä.:  fullr  af  visindum  20,  15; 
fullr  af  harmi  46,  10;  füllt  af  gulli 
138,  4;  fyllt  af  slätri  62,  20;  fylla 
af  rauöu  gulli  115,  3;  ähnlich  173, 
27.  —  Vgl.  auch  mildr  af  fe  = 
freigebig  mit  Geld  242,  21.  —  6)  Zur 
Bez.  eines  größeren,  teilbaren 
Ganzen:  af  asttinni  15,  24;  af 
äsum  33,  6  Var. ;  95,  21 ;  af  äsynjum 
33,  9 ;  mest  af  skaldskap  35, 2 ;  (vgl. 
mest  s.  v.  mestr);  fylli  af  uxanum 
93, 10  ;  af  vargs  holdi  =  de  la  viande 
de  loup  208, 13;  verör  af  J>eim  Qllum 
VqI.  40,  5;  hverr  —  af  Qllum 
190,  22.  Hierhin  wohl  auch  drekkr 
(6r  brunninum)  af  horninu  20,  16, 
vgl.  eins  drykkjar  af  brunninum 
20,  „17;  af  veöi  ValfQÖrs  VqI.  57,  7 
w.  A.,  ivo  einmal  der  Brunnen,  dann 
das  Hörn  als  Maß  der  darin  ent- 
haltenen Flüssigkeit  (vgl.  nhd.  ein 
halbes  Glas  Wein)  angesehen  zu  sein 


2 


afar  —  akr 


scheint.     So  (inch    af   horni    pessu 
von    dem    Inhalte    dieses    lloms) 
<>4,  8.      Von  der  Flüssigkeit  selbst: 
er    af*  drekkr  97,  15.  Endlich 

7)  a  d  v  e  r  b  i  e  1 1  oder  doch  vom  Ka- 
sus getrennt  in  den  verschiedenen 
Beziehungen f  vgl.  zu  1)  a):  paöan  : 
af  17,  23  {zeitlich),  paöan  af  24,  7 
{räumlich);  zu  1)  b):  beit  af  34,  18; 
plokkaöi  af  121,  23;  af  vaeri  nü  j 
hofuöit  HamÖ.  26*,  vgl.  unser  Kopf 
ab!  u.  af  mundi  nü  (sc.  vera)  h. 
122,  26;  gengr,  gangi  af  {aus,  zu 
Ende  geht)  64,  9, 1 1 ;  drekka  af  (aus) 
64,  6,  9:  ähnl.  166,  30;  197,  15; 
sväfu  af  =  schliefen  aus,  schliefen 
tüchtig  240,  2 ;  zu  2) :  pat  er  af  stoÖ 
eitrinu  8,  0;  paöan  af  kömu  9,  8; 
ills  af  van  37,  19;  geröi  af  96,  10; 
105,14;  eru  par  af  oröin  1Ö4,  14; 
{in  den  drei  letzten  Fällen  wäre 
weniger  gut  an  4)  zu  denken);  gerö- 
uz  paöan  af  13,  8;  61z  paöan  af 
13,  4;  hvaöan  af  £7,  1;  paöan  af 
(darnach)  11,  20;  zu  3):  paöan  af 
[infolge  davon)  16,  3;  heöan  af  261, 
11  s.  heöan;  par  af  (davon)  24,  8; 
paöan  afVaf.  io,  6;  J>ar  af  (davon, 
darum)  13,  19;  am  4):  geröu  af  12, 
10;  skopuöu  af  13,  1;  2«t  5):  par 
af  at  segja  11,  3;  zu  6):  af  at  taka 
61, 11;  ok  sjä  ekki  af  fleira  #5, 21; 
beidduz  af  (nokkurs)  11£,  12;  af 
drekkr  97,  15.  —  im  öligem,  vgl. 
noch  Art.  frä  «m<#  6r. 

afar,  «e^.  (g.  afar,  vgl.  Vigf.,  Gr.  II, 
709,  Lund  p.  246),  sehr,  überaus; 
afar  breitt  20,  9;  a.  fagr  215,  20. 
*  V/7Z.  aefar. 

afbragftliga,  adv.  (afbragÖ  n.  zu 
bregöa)  ausgezeichnet.  —  224,  1 . 

afburSarvaenn,  adj.  (afburör  zu  bera 
af=  hervorragen;  vaenn)  ausneh- 
mend schön.  —  N.  196,  27. 

afhüs,  n.  (vgl.  hüs  u.  af  1)  b))  der 
urspr.  abgesonderte  Bau,   Anbau. 

—  Wh.  222.  —  Nsf.  59.  5;  A.  58,  16. 
afkvsemi,  n.  (vgl.  koma  «*.  af  2)  die 

Nachkommenschaft. —  N.1,2.3,3. 

all,  m.   die  Schmiede-Esse,    (vgl. 

afl  n.),  Dsf.  i/Ö;  14;    Asf.  110,  12. 

—  PI.  A.  17,  22. 

afl,  n.  («$tf.  F.  20)  die  Kraft,  Leibes- 
stärke.  N.  13, 19;  G.  56",  1 ;  D.  55,  5; 
»mY  präpos.  117,  3;  Grott.  8,  5;  af 
ollu  afli  60,  19  (/v//.  af  2  ?«.  allr); 
A.  38,  20. 


afla,  fc^w.  !>-.  all  n.)  ausführen,  er- 
werben. Inf.  159,  9;  175,  28.  — 
Praet.  S.  3  aflaöi  erworben  hatte 
237,  23.  Pass.  Part,  aflat  237,  24; 
=  ausführen  mit  Dat.,  =  erwerben 
mit  Acc.  oder  Gen.  part.  (r#/.  Fr.  '-', 
Lund  p.  78,  167. 

afrek,  n.  und  afreksverk,  n.  (vgl. 
afrek  Vigf.,    verk)  die  Heldentat. 

—  PI.  A.  196,   1;  198,  4. 
aftaka,  f.  (vgl.  taka  «.  af  1)  b)  die 

Abnahme,  Einbuße,  der  Schade. 
N.  75,  3.  —  In  dieser  Bedeut.  überh. 
nur  hier  ?  vgl.  Vigf.  s.  V. 

agnsax,  n.  (vgl.  sax  Messer  und  agn 
Köder)  =  eulter  escarius  Eg.  — 
Dsf.  (instrumental)  72,  16.  —  Eine 
Bez.  auf  Kode)-  scheint  weder  hier 
noch  Fas.  J,  489  vorzuliegen,  auch 
ivird  in  Gylf.  der  Köder  für  Fische 
richtig  mit  beita  (vgl.  Vigf.  s.  v. 
agn),  nicht  mit  agn  bezeichnet;  jeden- 
falls ein  kurzes,  wohl  am  Gurt  be- 
festigtes Waidmesser,  das  Fas.  I, 
489  zum  Abschneiden  der  Fisch- 
köpfe dienen  soll. 

aka,  stv.  (lat.  agere,  Vigf.,  §  106,  2) 
fahren,  zunächst  mit  Fuhrwerk 
oder  Lastpferden  (54,  2),  dann  auch 
von  rascherer  Bewegung  überhaupt 
gebraucht  (wie  nhd.  losfahren),  vgl. 
fara,  ganga,  riöa.  —  Inf.  253,  14. 
Pr.  S.  3.  ekr  30,  7;  34,  2;  Pnet. 
S.  3  6k  76,  8;  6k  at  54,  2.  PI.  3 
öku  195,  4.  Pass.  Part.  N.  f.  ekin 
253,  20;  absol.  ekit;  HJQröisi  var  e. 
168,  16  =  Hj.  wurde  zu  Wagen 
in  den  Wald  geschafft;  vgl.  253,  17. 

—  hie  Person,  welche  man  fährt, 
steht  im  Dat.  (Lund  p.  88)  oder 
Acc.  (Fr.2  s.  v.  2);  das  Tier  oder 
Fuhrwerk,  das  man  benutzt,  kann 
mit  a  (bez.  Tier)  oder  i  (bez.  Fuhrw.) 
oder  bloßemD&t.  konstruiert  werden; 
meö  (c.  Dat.  oder  Acc.)  wird  in  den 
Texten  dieser  Ausg.  nicht  bloß  zur 
Bezeichn.  dessen,  was  man  sonst  bei 
sich  führt,  sondern  auch  zur  Bez. 
des  Zug-Tieres  oder  Fuhrwerks  ge- 
braucht, vgl.  meö  ß  gegen  Ende. 

akarn,  n.  (g.  akran)  urspr.  wohl  Feld- 
Frucht  (so  got.),  dann  die  eßbare 
Baumfrucht,  Eichel,  Ecker.  —  N. 
60,  11;  PI.  N.  Guörkv.  II,  24,  4. 

akr,  m.  (g.  akrs,  §46, 1;  50  J).  1)  der 
Acker,  verwandt  mit  aka.  —  Asf. 
218,  21.    —    PI.   N.    akrar   89,   4; 


al-  —  allr. 


218,  20.  —  2)  die   Feldfrucht,   die 
Ähren.  —  Asf.  191,  11.  * 
al-   verstärkendes  Präfix,  s.   allr   **, 
albüin,  alsagt,  alsaell,  alväpnaör. 

ala.  stv.    (vgl.  g.   alan  u.  §  106,  1), 
gebären,  ernähren.  —  Part,  alandi 
vgl.    vä   f.    —   Inf.    151,  16;   195, 
30  =  zur   Welt  bringen;  vgl.  Pass. 
Part.  N.  m.  alinn  179,  27;  203,  23 
(er  äg.  vaeri  alinn  =  den   Vortreff-  I 
Hchsten,   der  je  auf  die    Welt  ge-  j 
kommen,  Edz.),  n.  alit  252,   21.  —  j 
ala  upp  aufziehen;  Imper.   S.  2   al 
207, 15.  —  Med.  alaz  1)  erzeugt  sein, 
abstammen;    Pr.    PI.   3    alask    Vaf. 
45,   6;   (Praes.   «m   $mwe   des  Fut.;  j 
nascentur  Eg.)  Praet.  S.  3  ölz  13,  4. 
2)  sich  nähren  Pr.  PI.  3  alask  Grm. 
18,  6.     3)  aufwachsen  Part.  (Pass.)  ! 
PI.  f.  alnar  Grott.  11,  3. 

aldarfar,  n.  (von  far  =  Lauf  u.  Qld  ! 
Zeit,   Welt)  der  Weltlauf  (selten).  \ 

—  Asf.  90,  6. 

aldinn,    (verw.    mit    ala ,    aldr;    g. 
-alfcans;  Ger.  Vollst.  Wb.  Sp.  1391)  i 
alt,   nur  poet.  —  Schw.   N.    f.   in 
aldna  (sc.  kona)  Vol.  40,  1. 

aldr,  m.  {vgl.  ala  i«.  Qld,  g.  alds, 
§  50  a ')  dte  Lebenszeit,  das  Alter.  : 

—  N.   144,   3.   G.   aldrs  (&fer  „<?*<?  j 
h-ocä  übrige  Lebenszeit" ,  das  Leben) 
Regm.   15,  4;   D.  i35,  2;   150,  19;; 
Helr.    24,   6   s.   slita;   A.   22,  8,  10  j 
Lebensdauer ,    vielleicht    überhaupt  j 
Lebensschicksal ,   wofür  22,    13   fg.  , 
spricht,  (vgl.  Fr.9  s   aldr  2):  skapa 
e-m  aldr  =  bestimmen,  wie  es  einem 
im  Leben  gehen  soll),  allan  aldr  alle 
Zeit  84,  7.  —  Die  Bedeutung  hohes 
Alter,  lange  Zeit  hat  a.  in  aldrdagar 
(q.  v.)  und  in  der  adverb.  Wendung 
um  aldr  (Acc.)  =  eine  (denkbar  lange) 
Zeit  über  =  jemals  1.93,  6. 

aldrdacjar,  rn.  PI.  (von  aldr  u.  dagr) 
die  lange  Zeit,  Ewigkeit.  —  A. 
um  aldrdaga  für  ewige  Zeiten  Vol. 
64,  7. 

aldri,  adv.  (Dat.  von  aldr,  verschmol- 
zen mit  negat.  -gi,  eigentl.  aldrigi), 
im  Leben  nicht,  niemals.  —  6,  14 ; 
48,  4. 

aldrlacj,  n.  (aldr,  lag)  die  Lebens- 
schickung, mit  besonderer  Rück- 
sicht auf  des  Lebens  Ende.  —  D. 
209,  1;  A.  (=  Tod)  219,  15. 

aidrnari,  m.  (von  aldr,  vgl.  Vigf.)  der 


Lebensnährer  ;  das  Feuer,  n  ur  poet. 

—  N.  Vq1,  57,  6. 

alin,  f.  (§  55,  5,  vgl.  oln.)  die  Elle. 

—  PI.  G.  alna  252,  10. 

all-  verstärkendes  Präfix,  s.  allr.  ** 
allr  (zu  ala,  g.  alls)  adj.  all,  ganz, 
jeder.  —  Sing.  Nom.  m.  allr  10,  2 
vgl.  u.  *;  115,  25;  Vol.  48,  3.  — 
Gen.  alls  (auch  allz  §  32,  1)  konar 
73,  10,  11  {vgl.  konr);  alls  hättar 
152,  11.  —  Acc.  allan  84,  7;  i42, 

16.  —  Nom.  f.  oU  Grm.  29,  8.  — 
Dat.  allri  10,  14;  Acc.  alla  6,  12; 
124,  10.  —  Nom.  n.  allt  8,  7,  13; 

17,  18;  Vaf.  32,  6  (oder  hier  adv.» 
s.  Acc).  Fbw  lebenden  Wesen  (  = 
allir  menn,  vgl.  Fr.-  2)  258,  7.  — 
Gen.  alls  13,  16;  adv.  alls  ekki 
#ar  m'cftte  122,  16 ;  alls  of  lengi 
gar  zu  lange  Helr.  14,  2;  conjunkt. 
(für  alls  er  =  si  quidem,  s.  Fr.2 
s.  v.  alls  4  b)  alls  mik  [iik  vaöa  tiöir 
#,  2 ;  stete  m»  nachstehenden,  begrün- 
denden Satze,  vgl.  Ger.  Vollst.  Wb. 
Sp.  33;  Bgm.  19,  2:  >'>,  2;  Sigdr. 
20,  2.  —  Dat.  Qllu  6',  10;  at  <?llu 
in  allem  259,  16;  A.  allt  100,  9; 
274,  5  (a.  gullit  das  Gold  überhaupt) 
lopt  allt  VoJ.  25,  5;  allt  um  221, 
13  t$tf.  um;  allt  adv.  =  überall 
(Fr.2  s.  v.  allt  1)  22,  5:  allt  til  58, 
4;  240,  13;  252,  14  (verstärktes 
til  =  «/ans  fem);  PI.  N.  m.  allir  36', 
16;  37,  1;  42,  1;  allir  hlutir  4,  3; 
allir  samt  89,  8  «//.  samt;  Gen. 
allra  tiu  vetra  (vgl.  *)  258,  14.  X>. 
ollum  5,  14;  6',  10;  A.  alla  25,23; 
N.  f.  allar  35,  14;  allar  saman  Vaf. 
31,  5  vgl.  saman;  Hyndl.  35,  1;  A. 
allar  6,  10;  Häv.  1,  1;  N.  n  oll; 
G.  allra  guöauna  30,  2;  «c^.  allra 
heizt  =  allermeist  153,  32  vgl.  heldr. 
A.  oll  guöin  7,  12;  vgl.  über  den 
Art.  bei  allr  Lund  p.  499.  — 

*  Der  Unterschied  der  Bedeu- 
tungen ist  aus  folgend.  Beispielen 
ersichtlich:  alls  konar  von  jeder  Art 
73,  10;  alls  viöar  jedes  =  jedes 
möglichen  Baumes,  von  allerlei 
Bäumen  Guör.  II,  24,  3;  allir  = 
alle  42,  1;  af  ollu  afli  60,  19  aus 
(mit)  aller  (ganzer)  Kraft;  allr 
maör  10,  2  =  ein  ganzer,  voll- 
ständiger Mann,  ähnlich  115,  25, 
u.  PI.  G.  allra  tiu  vetra  158,  14 
=  (ist  noch  nicht)  ganz  10  Jahre  alt. 
Auch  sonst  können  (vom  n.  abgese- 

1* 


allnünn   —  am  li 


hen)  auch  Formen  des  m.  u.  f.  von 
allr  [ähnlich  wie  bei  anuarr  5)  ad- 
verbial Übersetzt  werden,  so  1 15,  8 

hyl.ja  bann  allan  =  ihn  Überall  be- 
decken; vi/Im ueh  33,  11  {nach  U)  a 
hon  hälfan  val  allan  hat  sie  jedes- 
mal Anspruch  auf  die  Hälfte  des 
valr;  =  vollständig  156,  6,  26; 
(tdv.  G.  n.  aus  ganz  und  gar  122, 
IG;  Helr.  14,  2;  =  in  allem  213, 
21;  conj.  ganz  zu  der  Zeit,  gerade 
als,  da  #,  2;  rein  causal  {etwa  = 
alldieweil)  Sigrdr.  20,  2;  207,  16; 
A.  n.  allt  ganz  hin,  verstärkend: 
allt  til  (ganz)  bis  58,  4;  181,  10.  — 
allt  saman  s.  saman. 

**  Bei  Adjekt.  u.  Adverb,  tritt  ein 
'erstarkendes  Präfix  al-  und  all- 
(vgl.  Gr.  II,  650  /#.,  Vigf.  s.  v.  al- 
w.  all-)  ?;«Y  rf?w  Unterschiede  auf, 
daß  al-  völlig,  ganz  und  gar  be- 
deutet, all-  w«r  eine  unbestimmte 
Verstärkung  (=  se/ir,  e.  all  in  all 
hail,  all  right)  ausdrückt  [vgl.  auch 
Lund  p.  245;  Brenner,  Beitr.  10, 
427  fg.),  doch  steht  allitill  {vgl.  Wm. 
§  24  ß,  a)  für  all-litill.  Darnach 
ist  angesetzt: 

albüinn,  adj.  (vgl.  büa)  völlig  be- 
reitet, vorbereitet.  — N.  f.  152,  25. 

alldjarfliga,  ade.  recht  kühn;  249, 
1—2. 

allfagr,  adj.  recht  schön;  Nom. 
n.  17,  20. 

allf reegr,  adj.  sehr  berühmt;  Nom. 
f.  103,  10;  n.  95,  17. 

allgamall,  adj.  sehr  alt.  —  N.  261, 
17. 

allgöör,  adj.  recht  gut,  vortrefflich; 
Nom.  n.  87,  7. 

allharör,    adj.,    sehr    heftig;   Nf. 

222,  2.  —  Plur.  Nom.  f.  67,  5. 
alllinrtfdr.  adj.,  sehr  furchtsam; 

N.  m.  104,  1.   mVvA 
al  1  litill,    adj.,    sehr    klein;    Nom. 

m.  64,  16. 
alimikili,  adj.   recht   groß;   Nom. 

m.  51,  4 ;  sehr  mächtig  51,  5 ;  Nom. 

f.  55,  13;  N.  n.  48,  1,  2;  D.  n.  78, 

5;    A.  m.  allmikinn  178,  3;   A.  n. 

ö'o,  8;  73,  4. 
allmJQk,    «d-ü.,  in    recht    reichlichem 

Maße.  —  217,  21. 
allogurliqr,    adj.  recht    schreck- 
lich;  N.    m.    82,    17;    Plur.    f.  A. 

72,  10. 


allokatr  (vgl.  katr  .  <"//.,  sein'  miß- 
vergnügt, N.  m.  71,  19. 

alluviiMin  («yj.  wenn),  <<<!}.,  sehr  un- 
erwünscht, namentlich  eon  häß- 
lichem Äußern.  —  PI.  N.  n. 
(comm.)  234,  8. 

allreiör,  «(#.,  sehr  zornig,  N.  m. 
102,  13. 

allstcrkr,  adj.,  sehr  stark,   A.  m. 

38,  19. 

allstorr,  odf/.,   sehr  groß,   Plur.  L). 

allstörum  adc.  =  mächtig;  vgl.  Lund 

p.   138;  64,  13. 
allvegüqr,    adj.,    sehr    stattlich, 

N.  m.  42,  15. 
allvel,  ade.  (=  very  well  Vigf.);  sehr 

wohl,  unbedingt.  —  171,  29;  = 

recht  gut  238,  21. 
all]iarfliga,    adv.,   sehr    dringend 

(eig.  bedürftig)  94,  5. 
allj)roiHjr,  adj.,  sehr    enge,    N.  n. 

50,  13. 
alljivkkr,  adj.,  sehr  dick.  PI.  Nrn. 

258,  15. 
alr,   m.  (t#Z.  F.  28)   dfc    Ahle,    der 

Pfriem:  N.  226',  6;  sf.  213,  7. 
alroskinn,  adj.  {vgl.  roskinn)  völlig 

reif.  —  N.'  151,  32. 
alsagt,  adj.  n.  (allr,   segja)  N.  f>etta 

er  alsagt  =  das   wird  ganz   allge- 
mein gesagt  253,  10. 
alsji'll,     adj.,     ganz    [vollkommen) 

glücklich.  A.  m.  Grott.  5,  2.  Vgl. 

D.  H.  II,  609. 
alväpnaör,  adj.,  ganz   (völlig)  ge- 
rüstet.    A.  m.  138,  8.    PI.  N.  m. 

155,  16. 
alj>y$a,  f.   (allr,   frjöö)  rf«s    Fofö   im 

ganzen,  das  niedere  Volk.  — N. 

217,  18. 
ambätt,    f.    (vgl.    g.    andbahts    m.). 

§  61,    1;    Ark.   3,  341;  die  Magd. 

Dienerin.  —  N.    38,    11;    Gsf.  2Ö£/, 

26;   A.   168,   16;   Plur.   N.   272,   2; 

G  Grott.  2,  8;  A.  124,  15;  sf.  225,  7. 
ambättarniöt,  n.  (s.  arnbatt,  möt  n. 

Vigf.  p.  436b)  das  Zeichen,  Wesen 

einer  Magd.  —  N.  170,  23. 
an  s.  eil. 
anda,  schw.  v.,  atmen;  Med.  andaz 

aushauchen,  sterben.     (F.  14,  15) 

Praes.  PI.  3  andaz   43,  1.  -  -  Praet. 

S.  3.  andaöiz  war  gestorben  253,  2 ; 

starb  261,  21. 
andi.  m.,   1)  der  Atem,   Geist,   die 

Seele  (F.  14,  vgl.   anda);  Dat.  anda 

39,  21   (hier  =  Atem,    der.   Vollst. 


andiät 


annarr 


Wb.)  —  2)  der  persönlich'  gedachte 
Geist,  Element  arge  ist.  N.  235, 
14.  So  auch  von  einem  Sendboten 
Gottes  nach  christl.  Vorstellung  N. 
259,  4. 

aiidiät,  n.  (ond,  lät  Vigf.)  das  Auf- 
hören des  Atmens,  vgl.  liflat  nv  der 
Tod.  -  -  A.  195,  30. 

andlit,  n.  (vgl.  g.  vlits  m.)  das  Ge- 
sicht, Antlitz.—  A.  80,15;  156, 17. 

andspjall,  n.  (and-  Gr.  II,  713,  hier 
u.  in  andlit,  andsvar;  spjall,  spell 
=  Rede,  vgl.  g.  spül,  e.  spell)  die 
Gegenrede,   Unterhaltung,  poet. 

-  D.  p,  2. 

andsvar,  n.  {vgl.  g.  svaran,  e.  answer) 
die  Gegenrede,  Antwort.  —  Plur. 
A.  145,  3.  -  Von  feierlichen  oder 
förmlichen  Entscheidungen  u.  gern 
im  Plur.  gebraucht,  vgl.  Fr.-,    Vigf. 

andvarp,  n.  (anda,  ond;  varp,  zu 
verpa)  das  tiefere  Atemholen,  der 
Seufzer.  —  A.  210,  1. 

angan,  wohl  n.  (f.  nach  Vigf.,  der 
„  Wohlgeruchu  als  urspr.  Bedeutung 
ansetzt),  die  Wonne,  der  Liebling, 
nur  poet.  —  N.  Friggjar  angan  Vol. 
53,  8  {vgl.  Frigg.). 

augr,  in.,  §  50',  vgl.  e.  angry  F.  12, 
der  Verdruß.  —  G.  201,  27. 

angra,  schw.  v.  [zu  angr)  bekümmern. 

—  Inf.  196,  5.  —  Pnes.  S.  3  angrar 
194,  31. 

anna,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.)  arbeiten, 
meist  im  Med.  =  sich  zu  tun  machen, 
hesorgen.  —  Praes.  S.  3  annaz 
232,9.  —  Part,  absol.  annaz  232, 13. 

aimarr,  adj.,  pron.  adj.  u.  Zahlw. 
(§  16,  1;  28,  2;  34,  5;  36,  2;  87; 
g.  anf)ar,  ivegen  der  Formen  anuan 
u.  annat  vgl.  außer  Nor.  auch  Kock 
in  Ark.  1.8,  159  f.)  ander;  s.  Lund 
p.  522. —  Sing.  Nom.  m.  9,  8;  Gen. 
annars  41,  7;  D.  oörurn  40,  17;  A. 
annan  94,  18;  Plur.  N.  aörir  121, 
12;  G.  annarra  29,  13;  oörurn  69, 
17  {hier  als  f.  gebr.);  A.  aöra  34, 
13.  —  S.  Nom.  f.  onnur  20,  10: 
42,  15;  G.  annarrar  Helr.  1,  8:  A. 
aöra  173,  9.  —  Plur.  N.  f.  aörar  16, 
10.  —  S.  Nom.  n.  annat  6,  4;  G. 
annars  170,  8;  D.  oöru  5,  8;  A. 
annat  8,  7.  —  Plur.  N.  n.  onnur 
17,  16;  58,  17. 

Der  Bedeutung    nach    folgende 
Unterschiede : 

1 )  ein  anderer,  so  an  narr  maör 


149,  2;  197,  33:  annarrar  (einer 
andern  Frau)  Helr.  1,  8;  annat 
(A.  n.)  ein  anderes,  etwas  anderes 
49,  13;  vildi  ekki  annat  153, 
34;  annat  sinn  ein  andermal 
69,  16;  aörar  smiöir  andere  Kunst- 
werke 16,  10. 

2)  der  andere,  zunäelist  von 
zwei  Personen,  so  annarr  ulfrinn  82, 
1;  Qörum  (S.  D.)  124,  11  dem  an- 
deren; annan  den  a.  94,  18;  Qöru 
dem  a.  (Sitz)  5,  8;  annat  (A. 
n.)  8,  7;  at  oörurn  kosti  56,  15: 
103,  4.  Die  Verbindung  von  engi. 
hvärr  und  hverr  (vgl.  hvarr  b)  und 
hverr*)  mit  einem  cas.  obl.  von  an- 
narr ist  hier  besonders  zu  beachten 
(vgl.  auch  171  ,  20:  hvern  mann 
annarra  =  jeden  von  den  andern 
Männern);  ähnl.  auch  aöra  sogu 
die  andere  =  den  anderen  'Leu  der 
Geschichte  241,  20;  252,  20,  22; 
ferner  annat—  A.  (n.,  weil  auf  hväriki 
sich  bez.)  Helr.  12,  6  —  sowie  Fälle, 
wo  von  paarweise  vorhandenen 
Dingen  die  Rede  ist;  viö  oörurn 
(fceti)  9,  8;  en  Logi  at  oörurn  (euda) 
62,  20 ;  annarr  endir  68,  22.  Diese 
Fälle  leiten  über  zu  Bedeuf. 

3)  der  zweite,  als  Zahlwort 
(vgl.  §  87):  N.  f.  onnur  (sc.  nött) 
Skirn.  43,  2.  —  N.  n.  annat  (sc. 
nafn)  6',  4;  ann.  (sc.  liö)  164,  5;  i 
annat  sinn  79,  15  zum  zweitenmal; 
{^at  annat  =  zweitens,  ferner  74, 
13  vgl.  Lund  p.  60;  i  oörurn  (drykk) 
100,  9;  ä  Qöru  leiti  {vgl.  leiti)  102, 
1 ;  engi  annarr  kein  zweiter  119, 
18;  annat  jafngott  47,  9;  Durinn 
annarr  (sc.  meestr  oder  ouztr)  =  den 
zweittrefflichsten  (Ger.  Vollst.  Wb. 
Sp.  40).  —  Auch  bezeichnet  ann.  den 
zunächstfolgenden:  ä  oöru  leiti  101, 
11  vgl.  oben;  so  auch  annan  dag 
eptir  den  andern  (folgenden)  Tag 
172,  6;  193,9;  annars  dags  18 9/1 0. 

4)  der  eine,  so  namentlich  in  der 
Verbind,  annarr — annarr,  der  ein  e , 
der  andere  {insofern  der  Beginn 
der  Zählung  ebensogut  hier  wie  dort 
(/cmacht  werden  kann),  so  annarr 
hlulr  -  (annarr  hlutr)  104,  13  — 
14;  vgl.  162,  27:  var  annan  dag 
oörurn  betr  veitt  die  Bewirtung 
ward  von,  Taq  zu  Tag  besser  168, 
5—6;  183,  31;  253,  16:  at  oörurn 
enda    —    (en    at    oörurn)    62,   20 ; 


<; 


annathvarl 


at.  -a 


annat(sc.  barn)  —  aonat  baro  33,  5, 
8.  —  Bei  paarweise  vorhandenen 
Dingen  "kann  annarr  auch  all  ei n- 
s  teilend  so  gebraucht  werden  : 
i.tveim  hondumj,  oörum  foeti  —  mit 
dem  einen  Fuß  60,  1:  ähnlich  122, 
20;  210,  IS  =  zur  Seite;  251,  19 
vgl.  251,  17.  —  Endlich  beachte 
man 

5)  eine  a dverb  ia  1  wiederzuge- 
bende Anwendung  wie  in:  aörir 
jirir  vetr  ebenfalls  (eig.  zweite,  an- 
dere) drei  Winter  81,  7;  |)at  er 
saeti  {)eira  tölf  standa  i,  onnur 
(saeti)  en  häsretit  17,  16  =  außer 
dem  Hochsitze.  Vgl.  Hkr.  Hälfd. 
s.  Sv.  C.  5:  hann  let  hond  sina  ok 
haföi   JDrjü  sär    Qnnur    {außerdem). 

—  Mit  „sonst"  übersetze  aöra  260, 
9;  ebenso  ließe  sich  auffassen  ann- 
arra  171,  20;  s.  oben  2). 

annathvärt,  pron.  adj.  im  n.  (ann- 
arr 4),  hvärr  §  97,  99),  eines  von 
zwei  Dingen  232,  26;  adv.  —  ent- 
weder .  .  eöa  (=  oder)  213,  18: 
218,  10. 

ansa  oder  anza,  schwv.  [nach  Vigf.= 
andsvara)  sich  um  etw.  (til  c.  G., 
um  c.  A.)  kümmern.  —  Praes. 
S.  3  ansar  238,  23;  Praet.  S.  3 
ansaöi  239,  1. 

apaldr,  in.  (F.  18,  §  50');  vgl.  Sie- 
vers  in  P.  Br.  V,  523  fg.)  zunächst 
der  Apfelbaum:  152,  29  wohl  = 
Fruchtbaum,  B  a  u  m  ( vgl.  barnslokkr, 
eik  u.  Fr.  s.  v.  apaldr). 

api,  m.  (F.  18)  der  Affe,  auch  als 
Scheltwort  für  einfältige  Wesen,  so 
(PI.  G.)  Grm.  34,  3. 

aptan,  [so  Vigf.)  oder  aptann,  m., 
der  spätere  {eig.  hintere)  Teil  des 
Tages,  der  Abend  {vgl.  aptr,  §48-) 

—  N.  aptan  144,  5;  Nsf.  232,  10. 
(J.  aptans  149,  11;  D.  aptni  (apni 
11,  vgl.  §  30,  3)  48,  6;  Begm.  25, 
5;  A.  aptan  70,  13;  {vgl.  auch  kveld); 
siö  um  aptan  spät  abends  {nach 
Sonnenuntergang)  154,  23;  Asf. 
aptaninn  149,  12;  siö  um  aptaninn 
spät  an  diesem  {demselben)  Abend 
157,   10 

uplaiisoiHjr.  m.  (aptann.  songr)  der 
„  ibendgottesdienst,  die  V  c  s  p  e  r.  — 
G.  235,   10. 

aptr,  adv.  (vgl.  af  u.  eptir)  entfernt, 
zurück,  hinten.  —  koma  aptr  4#, 
2;  Grm.  20,  5;   settu  aptr   61,    19 


////.  setja;  leit  a.  tS9,  2;  iöru  a. 
119,  10;  snyz  a.  05,  11 ;  lykr  a.  44, 
5  u.  lokin  a.  6'2,  1;  161,  25  ////. 
lüka.  —  sendi  aptr  100,  17  =  per 
posticum  ejiceret.  (Eg.)  —  In  ein- 
zelnen Fällen  etwa  mit  „wieder*  zu 
übersetzen  {vgl.  Vigf.  s.  v.  II);  so 
158,  10  u.  hvarf  üt  aptr  (hinaus 
zurück  =   wieder  hinaus)  209,  5. 

aptrmjör,  adj.  {vgl.  mjör  u.  aptr) 
hinten  schmal  (schmal  zulaufend 
80,  5. 

arii,  m.  (g.  arbja)  der  Erbe:  poet.  = 
Sohn.  —  PL   N.   arfar  Helr.  5,  6. 

nrlr9m.(vgl.g.  arbin., F. 25),  die  Hinter- 
lassenschaft, E  r  b  s  c  h  a  f  t .  —  N.  120, 
22;  D.  96,  15;  A.  119,  20  (t#J. 
takai. 

ari,  m.  (g.  ara,  F.  21),  der  Adler, 
Aar.  —  N.  Vol.  50,  6. 

arii  in.  m.  (F.  24),  die  Feuerstätte, 
der  Herd.  —  G.  arins  GuÖr.  II. 
24,  5. 

armr.  m.  (§  48,  1;  50,  3;  g.  arins), 
der  Arm,  Oberarm;  meist  poet.  (In 
Prosa  gew.  hond;  q.  vi  —  D.  Helr. 
13,  4. 

aruarhanir,  m.  (vgl.  hamr  a.  orn), 
die  Adlerhülle,  Ad  ler g estalt.  — 
D.  arnarham  94,  14;  A.  26,  12; 
100,  11;    Asf.  95,  7. 

arnsügr,  m.  (w/Z.  Vigf.),  das  Adler- 
rauschen, der  Adlerflügelschlag; 
A.  95,  8  (sonst  nur  poet.). 

aska.  f.  (F.  29),  Ate  Asche,  rf^- 
Staub.     D.  at  osku  6',  5. 

asklimar.  PI.  f.  (askr,  lim  n.,  PI. 
limar).  Eschenzweige.  Dat. 
Rgm.  22,  3. 

askr,  m.  (F.  29),  die  Esche.  —  N. 
20,  7;  Vol  47  a;  Gsf.  21,  3:  D.  20, 
4;  Dsf.  22,  6;  A.  Vol.  19,  1;  Asf. 
24,  2. 

-at,  -a,  negat.  Suffix  {vgl.  auch  -t  i«. 
jjött,  Nor.  §  57,  4  b,  der  es  =  g. 
(ni)  ainata  setzt;  ähnl.  Koch  in  Ark. 
27,  134  ;  anders  Ger.  Sp.  1 ;  Vigf.  s.  v. 
A)  —  nicht.  Fast  nur  poet.,  in 
Prosa  archaistisch,  vgl.  Einl.  S.  20 
Anm.;  1)  at:  flyrat  137,  20;  verörat 
Regm.  6,  5;  fellrat  Sigrdr.  9,  7;  — 
eigut  (=  eigu  at)  f>ser  Fäfn.  13,  3.  — 
Mit  suffigiertem  Pronomen  [vgl.  ek 
u.  \)i\):  lezkattu  Loks.  47,  3  (G.  XX); 
vasattu  Grott.  8,  1;  rnunattu  Grott. 
20,    1 :   bregöattu   =   bregö  -  at  -  {)u 


at 


Helr.  3,  1 :  mäkat  =  niä  ek  at  y,  1 
—  2)  a:  vasa  (  Var.  -at)  —  ne  —  ne 
[weder  —  noch  —  noch)  Vol.  3,  3 
— 4.  vasaGrott.  14,  5;  muna  Grott. 
17,  5;  munkak  (=  mun-ek-a-ek) 
Sigdr.  21,  1;  emkak  (=  em-ek-a-ek) 
ib.  3;  vaska  ß,  2;  nautka  i],  5; 
koemia  Grott.  10,  1 ;  eruma  ib.  20, 
7.  vildigak  =  vilda-ek-a-ek  Helr. 
13,  6. 
at,  präp.  u.  adv. ,  g.  at ;  z  u ,  b  e  i ,  in, 
auf.  1)  scheinbar  mit  dem  Gen., 
vgl.  Fr2  s.  v.  at  24  n.  hier  u.  2a), 
so  at  Heimis  (sc.  htisi)  123,  4;  i#j. 
at  Frööa  Grott.  1,  5;  ib.  16,  8;  at 
feör  203,  22.  —  2)  m#  etem  Dat. 
a)  lokal  [a.  d.  Fr.:  tvo?  aber  auch 
wohin  ?  wie  nhd.  bei-  in  Fallen  wie 
„einem  etwas  beibringen" ,  vgl. 
hnykkir  at  ser  156 ,  26,  gekk  at 
vigum  191,  28.)  —  wo?  at  aski 
Yggdr.  20,  4:  vgl.  Grm.  29,  6;  at 
UrÖarbrunni  24,  12 ;  at  Nöatiinum 
32,  13;  at  borginni52;  16  vgl.  137, 
17;  so  auch  bei  heita  =  heißen,  z. 
B.  heitir  at  Gnipalundi  =  Gnipa- 
lund  heißt  164,  14;  vgl.  mhd.  diu 
i  burc)  was  ze  Santen  genant  =  hieß 
Santen  {mhd  Wb.  III,  855)  Nibel. 
20,  4.  Ähnl.  auch  164,  16:  vgl. 
Lund  p.  36  Anm.  3;  Gebh.  weist 
darauf  hin,  daß  mit  at  oft  nur  die 
maßgebende  (vgl.  d),  die  Wahl  des 
Namens  bestimmende  Lokalität  in 
nächster  Nähe  gemeint  ist,  so  bjö 
at  Hob*  (Austrf.  3,  8 — 9);  at  meldri 
Grott.  24,  6;  at  honum  (an  ihm) 
70,  18  vgl.  122,  14;  at  boröinu  72, 
7  :  at  ösi  107,  1 1 ;  vgl.  103,  1 ;  62, 
20  2io»!.  —  at  legg  am  Schenkel 
245,  14;  lauss  at  fötum  an  den 
Füßen  67,  4 ;  at  h^föi  —  at  fötum 
212,  1  —  2  =  zu  Häupten,  zu  Füßen. 
Freie)':  vel  at  ser  (an  sich,  für 
sich)  büinn  63,  5;  bezt  at  ser  242, 
12  vgl.  bezt;  bverr  at  (bei,  nach)' 
oÖrum  138,  2 ;  logit  at  [)6r  (an  dir, 
gegen  dich)  40,  2;  f)iggja  at  gjoj' 
( rgl.  f)  at  mer  meinerseits  153,  9; 
]>ött  Vo>.  sett  s6  at  per  172,  81; 
i  11s  van  &t(bei,  von -her)  pör  103, 
12;  nyt  ok  frtegö  at  .  .  .  184,  10; 
hofö  at  minnum  (=  hofö  uppi)  36, 
") :  odter  dies  Beispiel  zu  c  ?  — 

b)  von  der  Zeit  (a.  d.  Frage 
/rann?):  at  kveldi  am  Abend  10, 
11;  at  morni  14,    11;    at  aptni  48,  \ 


6;  vgl.  49,  2;  at  miöri  nött  125, 
17;  etwas  anders  {vgl.  c)  komit  at 
nött  67,  9;  at  vetri  im  Winter  99, 
14;  vgl.  145,  1,  bisweilen  wohl  = 
m«c/&  (i#tf.  u.  3),  so  Vaff).  52,  6.  — 
überhaupt  von  der  Gelegenheit:  at 
kaupi  (bei  dem  Kontrakt)  53,  9 ;  at 
peiri  veizlu  120,  24 ;  at  QÖrum  kosti 
im  andern  Falle  56,  15;  103,  4.  — 
Vgl.  auch,  ungr  at  aldri  (an  Alter) 
135,  2  oder  zu  d)?  — 

c)  vom  Ziele  (zunächst  einer  Be- 
wegung, dann  auch  sonst)  hljöp  at 
hestinum  (auf  das  Pferd  zu)  54,  3; 
komit  at  nött  67,  9;  ganga  at  hon- 
um (auf  ihn  zu)  122,  11;  koma  at 
per  (an  dich)  104,  7;  körn  at  heim- 
boöi  97,  10;  kömuz  per  at  miöi  98, 
22 ;  komit  rnj(?k  at  (bis  an)  borghliöi 
53,  14;  sokkr  upp  at  skaptinu  60, 
20;  cgi.  153,  6.  tök  at  herfangi 
(zur  Beute)  140,  6 ;  töku  at  gislingu 
(als  Geisel)  32,  6  (oder  diese  beiden 
Fälle  zu  f?).  —  brenn i  at  osku  6, 
15;  fraus  at  hrimi  8.  6:  uröu  at 
jdrni  80,  13;  J>at  varo  at  saett  32, 
6;  vgl.  98,  13;  fceÖir  at  sonum  15, 
23;  bäru  at  syni  35,  13;  sendir  at 
erindum  44,  14;  reiö  at  hringinum 
138,  16;  spuröi  at  nafni  4,  15;  vgl. 
Grott.  8',  5—7;  sjamz  at  Munin  Grm. 
20,  6  Far.,  piggja  at  gjof  138,  16; 
hvat  varö  Siguröi  at  bana  253,  4 
=  was  wurde  dem  Sig.  (Grund) 
zum  Tode  =  wie  kam  Sig.  zu  Tode  ? 
at  meini  veröa  160,  15;  —  skutu 
at  Baldri  74,  3;  vgl.  16,  17;  va  at 
104,  18;  vagu  at  121,  4;  vgl.  auch 
Vol.  53,  6:  54,  4.  leiÖ  at  Gesti  (s. 
liöa)  26%  20.  —  at  nachgestellt: 
vigi  at  (zum  Kampfe)  Vaf.  28,  2; 
«M  Vafpr.  oi,  6  vgl.  vigprot. 

d)  zur  Bezeichnung  des  m  a  ß- 
gebendeu  Gegenstandes,  Men- 
schen usiv.  (den  man  sozusagen  im 
Auge  hat,  ähnlich  dem  Ziele)  vgl. 
Lund  p.  132:  goröuz  at  (nach)  £>eira 
vilja  4,  3;  at  vilja  =  nach  {seinem 
eigenen)  Wunsch  Grott.  5,  7;  at 
tilvisun  Loka  74,  17;  at  yöru  räöi 
deinem  Rate  gemäß  261,  5.  hierher 
wohl  auch  at  väru  mäli  (u.  Sprache 
gemäß)  in  unserer  Sprache  6,  2  ;  at 
(diu  in  jeder  Hinsicht  197,  28;  at 
illu  =  in  übler  Art  165,  8;  251, 
10;  at  visu  (sicherem  Urteil  gemäß) 
skilja  40,  7;  at  pvi  er  menn  ma}ltu 


at 


149,  5;  gildir  at  aettum  <>k  rettum 
hilluni  143,  14;  fjolbreytinn  at 
hättuni  37t  8;  kjösa  at  fötum  95, 
21  vgl.  Grott.  8,  5,  6;  at  koppum 
kenndar  ib.  15t  3:  ökunnr  at  syn 
153,  1 ;  at  saklailSU  ohne  Grund 
t54,  7. 

e)  zur  Bezeichnung  des  äußer- 
lichen Gegenstandes  ein  er  Be- 
sch  ä  ft  ig  u  ng ,  unter  seh  ieden  von 
dem  eigentlichen  inneren  Ziele  der- 
selben. Der  Gegenstand  kann  in 
diesem  Falle  öfter  auch  (ds  Mittel 
oder  Werkzeug  bezeichnet  werden: 
lek  at  [mit)  handsoxurn  4,  14;  at 
gulli  160,  26. 

f)  (als  innerlich  zum  Ziele  genom- 
men) zu)-  Bezeichn.  des  Zw  ecke s: 
gaf  at  launum  3,  2;  lagöi  at  veöi 
21,  1;  34,  18;  fä  at  vistum  48,  1; 
fä  at  nättstaö  56,  21  vgl.  fä;  buöu 
at  yfirböt  57,  21;  vgl.  116,  11.  — 
In  diesem  Falle  berührt  sich  at 
mit  til  c.  Gen.  4)  und  einem  frei- 
eren Objektsakkusativ,  s.  Fund  p. 
51;  Gebhardt  Präp.  S.  76;  nach 
G.  bez.  at  ein  ivirkliches  Erreichen, 
til  oft  nur  die  Richtung  auf  das 
Ziel.  —  Berühr,  mit  ä  s.  ä  1)  a). 

3)  mit  dem  Akk.  =  nach  {zeit- 
lich). —  In  demselben  Sinne  bis- 
weilen auch  at  c.  D.;  oben  2  b); 
vgl.  Gering,  Vollst.  Wb.  s.  at  c. 
Dat.  27)  und  Fritzn.  s.  v.  1). 
Dies  at  c.  Acc.  ist  etymolog.  wohl 
zu  trennen  u.  =  g.  afta  zu  setzen, 
vgl.  Gering,   Vollst.    Wb.  Spalte  68. 

4)  als  trennbares  Präfix  oder  Ad- 
verb steht  at  in  Fällen  wie  hvat 
haföiz  hann  äör  at  6,  19;  vgl.  11, 
1;  17,  11;  29,  14  und  sonst  sehr 
häufig  in  den  verschiedenen  Be- 
ziehungen, die  unter  2)  dargelegt 
sind;  vgl.  z.  B.  kom  at  (herzu)  117, 
13;  knüöiz  fast  at  (an,  gegen)  39, 
12;  stöö  at  (dabei)  76,  2;  at  (daran, 
dal>ei)  pykkja  96,  13;  at  f  rem  ja  da- 
bei ausfuhren  (nicht  etwa  vill  —  at 
fr.)  193,  7;  var  at  war  dabei,  lag 
vor  47,  12;  hugöi  at  116,  1;  at 
var  gert  dabei  geschah,  vorgenommen 
wurde  73,  17;  at  gert  dabei  getan, 
ausgerichtet  157,  16;  at  gera  zu 
(Wege)  bringen,  anfertigen  176,  3; 
at  kominn  herbeigekommen  258,  12. 
—    Besondere    Beachtung    verdient 


mich  at,  beimKomp.,  eigentlich  at 
(eo)  —  at  (quo);  vgl.  ekki  manni 
at  oaer  s.  aser),  J>6tt  i  =  |)ö  at)  157, 

21.  In  einfachem  Satze  [vgl.  Fr.'- 
s.  v.  at,  dem.  u  rel.  Part.  1);  vgl. 

auch  oben  2)  d):  ok  eru  Guörünar 
barmar  at  meiri  =  desto  größer 
211,  30;  at  leiöari  254,  3.  — 

*  Die  sehr  häufige  Verbindung 
von  at  mit  dem  Infinit,  faßt  sich 
am  besten  wohl  hier  an  die  präp. 
at  anreihen,  da  in  solchen  Fällen 
verwandte  Sprachen  den  Dat.  des 
flektierten  Infin.(oderdas  Gerundium) 
zeigen.  Man  vgl.  also  at  soekja  4, 
17;  at  sjä  hann  5,  2:  at  eta  121 T 
1 ;  at  herja  17,  2  u.  A.,  at  vita  um 
zu  erfahren  156,  8,  33;  heldr  an 
at  vitja  Helr.  1,  7  Var.;  at  gera 
so  daß  sie  (keinen  Schaden)  tun 
konnten  259  4  mit  (up)  te  kumanne 
Hei.  3299;  zi  ezanne  im  Ähd.  und 
ähnl.  Nach  Thorkelson  im  Ark. 
10,  192  kann  nur  ein  mit  at  ver- 
bundener  Inf.  von  einer  Präpos.  re- 
giert werden,  es  heißt  z.  B.  lata  af 
at  pjöna  Eg.  13,:i;  danach  ist  34, 
3  mit  R  u.  F.  J.  til  ä  at  heita 
(vgl.  Var.  zu  13)  aufgenommen. 
Vgl.  auch  i  (vera)  ä  at  heyra  239, 
21  und  Lund  p.  360  fg.  (u.  359 
Anm.)  Im  Lceseb.  u.  so)ist  häufig 
wird  at  c.  Inf.  als  Konj.  gefaßt. 
at,  Konjunktion,  daß.  sowohl  inVer- 
bindung mit  andern  Partikeln,  wie 
allein  gebraucht.  1)  in  Verbindung 
mit  pvi,  s.  pvi;  mit  pö,  s.  pö;  mit 
svä,  s.  svä.  —  Es  ergeben  zieh  so- 
mit (vgl.  für  das  Fg.  Nygaard  in 
Ark.  2,  358  fg.)  a)  Absichtssätze 
(namentlich  bei  skulu)  mit  Konj., 
seltener  Indik.  binda  viö  svä  {Hingt, 
at  eigi  skyli  undir  mega  fara  79, 
16;  festi  upp  yfir  hana,  svä  at  eitrit 
skuldi  drjüpa  80,  15.  Vgl.  auch 
259,  4  (erstes  at).  —  b)  Folge  sät  ze 
mit  Indik.  60,  7;  78,  8,  11;  mü 
Konj.  {wenn  der  Hauptsatz  ver- 
neint ist):  engi  er  svä  litill  drykk- 
jumaör,  at  eigi  gangi  af  i  primr 
64,  10  vgl.  59,  18;  69,  8;  so  auch 
nach  fragendem  Hauptsati   55,   14. 

—  Der  Konj.  veranlaßt  durch  einen 
irrealen  Beding. -Satz  im  fg.;  68, 2, 1 0. 

—  c)  Konzessivsätze:  pött(  =  )»<> 
at)  eigi  se  froeöimenn  70,  9.  —  Bei 
voraufgehendem  \)\i  at  u.  m.  kann 


atall 


aus'a 


1) 


auch  bloßes  at  in  demselben  Sinne 
folgen,  so  74,  13  at  ek  em  vapn- 
lauss.  —  Bei  voraufg.  Negat.  kann 
at  mit  Konj.  =  J3ö  at  (gesetzt  auch) 
sein,  so  15,  12;  123,  8  Var.,  vgl. 
Lund  p.  336;  424.  Ähnlich,  auch 
at  J)at  fair  vitu  Grm.  IS,  5  Var. 
[Ger.  Vollst.  Wb.  Sp.  75).  Bei 
nachfolg.  Xcg.  =  ob  auch  Helr.  13, 
6.  —  2)  allein  stehend  (mit  Er- 
gänzung einer  Part,  oder  Prono- 
minalform im  Haupt satze?)  mit 
Ind.  u.  Konj.;  sowohl  in  Subjekts- 
sätzen (nach  unpersönlichen  Aus- 
drücken, so  109,  18;  122,  22;  vgl. 
230,  7)  wie  in  Objektssätzen, 
besonders  nach  Verbis  der  Aussage 
(Gering,  Vollst.  Wb.  Sp.  69,  70  fg.) 
SQnn  doemi  (sc.  f)ess),  at  eigi  er 
logit  40,  2.  Set  muntu  hafa  (sc.  fjat), 
at  konan  hefir  40,  3;  at  veöi  (sc. 
]pess),  at  [>etta  se  41,  6;  mikill 
fyrir  ser,  (f>vi)  at  hann  ätti  70,  6. 
—  Scheinbar  beim  Imperat.  232,  26, 
wo  aber  das  at  als  überflüssig  gelten 
kann  nach  Anal,  der  bei  Vigf.  s.  v. 
V  besprochenen  Fälle. 

*  Übe)'  den  Wechsel  von  at  u.  er 
vgl.  er.  —  Im  übrigen  vgl.  Lund 
p.  271  fg.,  301  fg. ;  über  den  Wechsel 
von  at  u.  Acc.  c.  Inf.  p.  381  fg.; 
ferner  415  fg.  —  Eti/molog.  ist  die 
Konj.  at  (für  f)at?  vgl.  g.  {)ata, 
Gering,  Vollst.  Wb.  69;  Lundp.  416 
Anm.,  G.  Neckel,  Die  germ.  Bei. 
Part.  p.  11,  12,  Fr.-  s.  v.  at  dem. 
u.  rel.  Part.)  von  der  Präpos.  i  =  g. 
at)  zu  trennen. 

atall  (F.  14),  adj.  (poet.)  w  \\  d, 
seit  recklich  (eig.  zehrend?)  —  N.  n. 
atalt  Vafj>.  31,  6. 

alburör,  m.  (vgl.  bera  u.  at),  etwas 
sich  Zutragendes,  ein  Ereignis,1 
Anlaß.  —  Dat.  af  {)eim  atbuö  lob  | 
causam  Eg.)  29,  6;  Acc.  atburö  98, 
3;  allan  atburö  den  ganzen  Ver- 
lauf 156,  34.  —  Flur.  N.  atburöir 
(Anlässe,  occasiones  Eg.)  29,  3; 
Dat.  atburöum  56,  10;  A.  atburöi 
(rationes  Eg.)  52,  5;  =  Begeben- 
heiten 252,  13,  21;  —  a.  feröa  sinna 
=  Begeh.,  die  sich  auf  seinen  P eisen 
zugetragen.     (Edz.) 

iilferft,  f.  (s.  ferö  u.  at),  das  Ben  Cli- 
men, die  Lebensart.  —  A.  171,  15. 

atgamja,  f.    {vgl.    ganga  it.  at),    rfas 


feindliche  Herangehen,  der  An- 
griff. -     A.  atgongu  53,  22. 

atgervi,  f.  (vgl.  gera  w.  at),  die  Fer- 
tigkeit, rffe  Geschicklichkeit.  — 
D.  162,   35.  —   A.  36,   14;   i73,  7. 

atliGßii,  n.  (t$tf.  Nor.,  hefja  u.  at), 
^«s  Anheben,  Vornehmen,  von 
Geschäften  u.  dgl.  —  A.  13,  11. 

atkvreöi,  n.  (vgl.  kveöa  u.  at),  der 
Ausspruch,  die  Entscheidung.  — 
N.  111,  16;  217,  29;  D.  18,  8. 

atseta,  f.  (vgl.  sitja).  <:&?>•  Wohnsitz. 
A.  124,  2. 

attu  =  at  f)ü,  s.  [)ü.  — 

auö-  s.  airökendr. 

auftigr,  adj.  (vgl.  auör,  §  81,  2),  reich. 

—  N.  32,  2;  173,  5. 

aiiMini.  ad;,  ^«r^.  Pr«£.  (vgl.  Nor.}, 
beschert,  vom  Schicksal  bestimmt; 
namentl.  im  n.  auöit  (m#  Nom.  odL 
Gen.,  Lund  p.  177);  heilla  auöit 
Regm.  22,  4. 

auökendr,  «<?;.,  ##£.  kenna  u.  auö-, 
d«s  a?s  Präfix  bei  Adj.  den  Gegen- 
satz von  tor  (=  schwer)  bezeichnet, 
vgl.  Vigf.  s.  v.  auö-,  Lund  p.  247, 
leicht  zu  erkennen.  —  Nom. 
f.  auökend  38,  14. 

auQmildiugr,  m.  (v.  mildingr  =  frei- 
gebiger Mann  u.  auör),  Plur.  A. 
auömildinga  142,  15. 

airöna,  f.  (vgl.  auöinn),  das  Geschick, 
spez.  das  günstige:  das  Glück.  — 
A.  261,  2. 

auftnumaür,  m.  (auöna,  maör),  der 
Glücksmensch,  das  Glückskind. 
A.  260,  8. 

auör,  m.  (g.  auda-:  §  50,  2'2),  der 
Reichtum,  die  Fülle.  —  Gen.  til 
auöar  f,  2.  D.  ä  auöi  Grott.  5,  5  u. 
auö  201,  12;  A.  auö  Gr.  5,  1;  170, 
11 ;  32,  2  (mit  abhäng.  Gen.  =  an  fg.) 

auftsynn,  adj.  (v.  synn  sichtbar  u. 
auö-),  i eicht  sichtbar:  Nom.  n. 
auösynt  er  leicht  zu  sehen  ist  56,  17. 

auösa^r,  adj.  (v.  -sa>r  sichtbar  u.  auÖ-J, 
leicht  zu  sehen.  Nom.  n.  auö- 
saett  er  nü  65,  16. 

auÖ\  i(;i(.  n.  part.  (auö-,  vita  5),  leicht 
bestimmt,  leicht  zu  bestimmen. 

—  N.  234,  3. 

aiiga,  n.  (g.  augo  §  13,  3;  66)  das 
Auge.  —  N.  155,  33.  D.  augu; 
]>er  vex  allt  i  augu  232,  26  =  dir 
wächst  alles  im  Auge  =  du  siehst 
alles  zu  gefährlich  an.  —  A.  21,  1. 

—  Fl.  N.  augu  191,  4;  (Jen.  augna 


10 


auglil 


23,  3;   Gsf.   augnanna   57,   18  [vgl. 
sja);  Dat.  82,  15;  A.  90,  9;  Asf.  57, 

17;  i7/,  8. 
;iui|li(.  n.  («. auga, lita),  dasGesicht, 
der   Gesichtskreis.  —  I).  6r  augliti 
149,  17. 

1.  auka.  str.  (§  103;  g.  aukan),  ver- 
mehren, zufügen.  —  Inf.  aett 
saman  at  auka  •--  zus.  ein  Geschlecht 
fortzupflanzen  215,4.  —  Pr.  S.  3  eykr 
82,  10.  Tmpt.  PI.  1  aukum  137, 
16;  Praet  S.  3  jök  8,  6  (Äter  in- 
trans.  =  fügte  sich,  schob  sich). 
Pass.  Part,  absol.  {oder  An.)  aukit 
166,  10;  mit  instrum.  Dat.  erfüllt 
von  etwas  (vgl.  Eg.  Lex.  Poet.)  Nf. 
harmi  aukin  229,  5. 

2.  auka,  6r7iw?.  r.  (ers£  allmählich  ans 
dem  stv.  entwickelt,  vgl.  Vigf.  s.  v. 
und  Nor.),  Med.  Pra-t.  Sing.  3: 
aukaöiz  sich  vermehrte  8,  1. 

auki.  rn.  (##7.  auka)  c?«V  Vermeh- 
rung, der  Zuwachs.  —  Danmarkar 
auka  a,  4. 

aumligr,   ad}.  (==  aurnr  Vigf.),    un- 

4; 


Regm. 


s.  v.), 


glücklich.  —  N.  f. 
212,  6   =  armselig. 
aura  s.  eyrir  m. 

aurr,  m   '(F.  7;  §  46,  1,  Vigf. 

1)  Wasser,  Naß.  —  N.  aurr  Grott. 
16,  5  {hier  etwa  =  täglicher  liegen, 
J).  H.  zu  RigsJ).  7);'  D.  auri  Vol. 
19,  4.  —  2)  eme  feuchte,  auch  san- 
dige Erde;  Kies,  Schlamm,.  Asf. 
aurinn  (Schlamm?  24,  1;  vgl.  Einl. 
S.  89). 

ausa,  sto.,  §  108;  F.  7,  schöpfen, 
sprengen.  —  Praes.  PI.  3  ausa  24, 
2;  Pari.  Pass.  ausinn  Vol.  19, 
1  (besprengt).  vatni  ausinn  171, 
14  =  heidnisch  getauft,  vgl.  Wh. 
p.  262  ?(.  jBT.  Maurer:  Die  germa- 
nische Wasserweihe  p.  6  fg.;  die 
christliche  Taufe  =  skirn.  Vgl. 
auch  meö  3). 

austan,  adv.  (F.  7,  8),  von  Osten 
her.  Vol.  50,  1;  ib.  52,  1.  fyrir 
austan  mit  Acc.  im  Osten  von  (vgl. 
fyrir):  15,  20;  Grott.  19,  2. 

austr,  adv.    (F.    8,   §  83, 
wärts,    im  Osten  58,  4; 
1.  —  i  austr  in  östlicher 
61,  12. 

austrrüm,  n.  (vgl.  rüm  u.  ausa;,  eig. 
der  Schöpfraum,  d.  h.  der  flache 
Boden  eines  offenen  Fahrzeuges,  wo 
das  eingedrungene  Spülwasser  sich 


1):  ost- 
Vol.  40, 
Richtung 


sammelt  und  dann  ausgeschöpft 
wird,  namentlich  ivird  der  II atz  in 
der    Sähe    <tes  Steuers    so    genannt, 

doch  nicht  ausschließlich  vgl.  YigfA 
—  A.  i  austrrüm  71,  10.  Auch 
hier  ist  wohl  an  das  hintere  Ende 
des  Bootes  zu  denken,  da  Hymir 
im  vorderen  I  vr/l.  71,  12)  Platz 
nimmt. 

auslrvecjr.  m.  (vgl.  vegr  u.  ;iustr), 
eig.  der  [östliche)  Weg,  die  Ost- 
gegend. —  In  beiden  Eddas  oft  zur 
Bezeich  n  ung  des  B  i  e  s  e  n  I  and  es  ge- 
braucht (vgl.  Vigf.),  daher  auch 
Austr v.  (gewißm.als geograph.  Name) 
von  neuem  llrgb.  gesehr.  —  A.  i 
austrveg  nach  dem  Ostlande  ->3,  11; 
PI.  A.  i  austrvega  101,  2;  um  austr- 
vega  (vgl.  vegr)  145,  7. 

ax,  n.  (  =  got.  ahs,  §  40,  3),  die 
Ähre.        N.  Guörun.  II,  23,  7. 


A. 

ä,  f.,  älter  o,  (g.  ahva,  §21,  3;  27,*) 
55),  eig.  das  Wasser,  der  Fluß. 
N.  42,  5:  218,  12,  17;  Nsf.  107,  6; 
G.  är  107,  3;  Gsf.  76,  17;  D.  ä  114, 
3;  Dsf.  anni  79,  20;  114,  4;  A.  ä 
107,  11;  Asf.  äna  79,  4:  218,  21. 
—  Plur.  Nom.  är  7,  4;  8,  1;  G.  ä 
107,  3;  A.  är  17,  3. 

ä  (PraBS.  S.  1  m.  3)  s.  eiga. 

ä  |?röjp.  «.  adv.  (g.  ana,  ags.  on,  §  3. 
3)  auf,  an,  in,  zu. 

1)  mit  Dat.  a)  r  ä  u  m  l  i  c  h  :  ä 
himni  am  Himmel  21,  3;  ä  hliöu 
Grm.  35,  5;  a  hendi  119,  24:  a 
ongli  d,  2;  nachgestellt:  s.jävar  beoj- 
um  ä  ;%  12.  Vgl.  Lund  p.  195. 
ä  baki  auf  dem  Rücken  b,  1 ;  anders 
ä  baki  ristinn  (mm  Dtsch.  fragt 
man  hier  wohin  ?)  Regm  26,  4  u. 
die  gehäuften  Beisp.  in  Sigrd.  7 — 
17;  vgl.  Gering,  Vollst.  Wh.\  ä  oxl- 
um  15,  6;  ä  ileti  Häv.  1.0;  ;i  gölf- 
inu  200,  26;  ä  joröu  17,  17;  ä  sauft- 
um  35,  20;  ä  sa>num  69,  2;  ä  eldin- 
um  79,  6;  —  ä  skögiiiuin  im  Walde, 
eig.  auf  dem  W.  (vgl.  nhd.  auf  dem 
Felde)  68,  5;  ä  morkum  164,  27; 
ä  lopti  in  der  Luft  oben  4,  15;  ä 
Gimle  78,  7;  ä  Valholl  Grm.  23,  3 
(vgl.  Var.)\  ä  bjargi  (zur  Bez.  des 
Wohnsitzes  oder  der  Heimat,  vgl. 
Vor.  zu  Regm.  18.  6  u.  Ger.,   \rollst. 


11 


Wörtb.)  a  f>jöÖi  116,  25;  ä  norör- 
londuni  128,  9.  Nach  Gebh.  stets  a 
landi,  auch  bei  fast  allen  Kompos. 
von  land;  bei  andern  Ortsnamen 
dann,  wenn  der  Ort  nicht  durch 
seine  Grenzen,  sondern  durch  seine 
Oberfläche  bestimmt  wird,  also 
Nastrondu  a  Vol.  38 ,  3 ;  ä  }>vi 
landi  Grm.  12,  4;  ä  fjalli  78,  10;  im 
andern  Falle  steht  at,  z.  B.  at 
Nöatünum  32,  12;  at  Valhgll  Var. 
zu  Grm.  23,  3  (ä  im  Text);  auch 
da,  wo  nur  ein  „neben"  der  bez. 
Örtlichkeit  gemeint  ist,  so  at  Uröar- 
brunni  24,'  12  {vgl.  i  U  24,  8,  9). 
Auch  Fälle,  wo  at  in  freicrem  Sinne 
(z.  B.  at  2)  e)  steht  wie  160,  26 
können  hier  angeführt  werden:  leika 
n  gölfinu  (auf  dem  Estrich)  at  gulli; 
<fo'es  g.  Hegt  bei  Beginn  des  Spieles 
neben   ihnen.  ä   Qöru   leiti   101, 

11  w/Z.  leili;  helt  ä  laerlegg  57,  8 
s.  halda.  —  b)  zeitlich:  ä  (in) 
jieiri  nött  i2./,  4  ;  125, 13 ;  ä  hverjum 
tveim  doegrum  14,  10;  ä  siöarsta 
degi  26'0,  20;  ä  brim  misserum  5£, 
9;  ä  einum  vetri  52,  15;  ä  briggja 
manaöa  fresti  auf  eine  Frist  von 
=  nach  Ablauf  von  3  Monden  109, 
1 ;  154,  13.  —  c)  in  freierem  Ge- 
brauche, an  a)  angelehnt.  —  ferr  ä 
(auf,  mit)  skiöum  33,  2;  ä  hestinum 
auff  mit  dem  Pferde  53,  6;  a  kottum 
sinum  mit  ihren  Katzen  34,  2  vgl. 
aka;  vald  ä  mer  (an  mir,  über  mich) 
69,  17:  ä  feörum  —  beira  ihren 
(eig.  an  ihren)  Vätern  30,  11.  Wie 
hier  die  Person,  wird  anderseits  auch 
der  Körperteil,  der  bez.  einer  Person 
besonders  wichtig  ist  (lokalpartitiver 
Gebr.  bei  Gebh.)  mit  i\  bezeichnet, 
so  Helr.  13,  4.  —  ä  hans  griöum 
in  seinem  Schutze  102,  18;  spretti 
ä  knifi  57,  8  s.  spretta;  seöja  ä 
hrsei  binu  an  (mit)  deinem  Leichnam 
sättigen  165,   12. 

2)  mit  Accus.  —  a)  rä  u  m  I  i  c  h : 
brä  ;'i  (an)  sik  4,  6:  setr  ä  munn 
61,  21  ;  seüu  ;'i  foetr  auf  die  Füße 
174,  6;  kemr  ä  mina  foßtr  an  m.  F. 
40,  22;  ;'i  hallarvegginn  106,  8: 
bles  ;'i  hann  84,  4;  kvaemi  ä  jm 
bera  123,  9;  skutu  eldi  ä  hollina 
121,  6;  segl  kom  ä  lopt  (an  die 
Luft  =  in  die  Höhe)  111,  21:  ä 
äna  auf  den  Fluß  zu,  in  den  Fluß 
119,  14,  1(5;  ä  s;«>inn  80,  1:  ä  bingit 


94,  20;  a  Gautland  154,  12  nach  G. 
—  kom  k  (auf)  hofuö  Sif  111,  21; 
draga  a  h(jfuö  über  den  Kopf  ziehen 
228,  19;  ä  hals  111,  3;  ä  hond  110, 
16;  a  aöra  hliÖ  82,  17;  ä  fingrinn 
117,  18;  ä  oxl  107,  6;  ä  tunguna 
117,  20;  ä  eldinn  137,  12,  18;  ä 
saainn  (a  s«)  58,  5,  11  (hier  anders 
als  80,  1 ) ;  ä  egg  auf  die  Kante  80, 
8;  ä  ha>la  5,  4;  ä  kne  67,  6;  ä 
stölinn  1Ö7,  19;  leit  ä  bekkina  66, 
14;  skjöta  a  hann  73,  15;  gekk  ä 
grindina  (auf  —  zu)  62,  1 ;  riöu  ä 
hana  122,  5;  ä  sköginn  150,  1;  ä 
sjäinn  auf  die  See  zu  (und  dann 
hinein)  229,  9.  —  b)  in  etwas  frei- 
erer Verwendung:  ä  hendr  (vgl. 
nhd.  „auf  den  Hals"  u.  hond)  125, 
12;  ähnl.  herja  ä  Hundingssonu 
244,  1 ;  logöum  ä  bä  legten  ihnen 
auf  173,  26;  kjösa  feigö  ä  menn 
(der  Tod  wie  eine  Last  aufgelegt, 
vgl.  Vigf.  p.  38  A.  VII.)  45,  8; 
kallaöi  ä  menn  sina  (rief  seine  Leute 
an,  herbei)  122,  25;  kallar  ä  redet 
an  (mit  lauter  Stimme)  141,  7; 
kolluÖu  ;'i  pör  riefen  den  Th. 
herbei  54,  12;  a  hann  skal  heita 
(vgl.  h.)  32,  1,  3;  kallaöi  ütar  a 
bekkinn  (d.  h.  die  weiter  unten  auf 
der  Bank  sitzenden,  vgl.  ütar)  62, 
17;  kolluöu  ä  (zu)  einmnpli  97,  11; 
för  ä  fund  140,  14;  —  ininnaz  ä 
(an)  rünar  sinar  89,  9:  a  helveg 
253,  22;  ä  hverjan  veg  in  jeder 
Richtung  Vaf.  18,  5;  ä  ileiri  vega 
(vgl.  vegr)  28,  4;  haröir  ä  hiioina 
(an  der  Haut)  123,  8;  ä  voxt  (an 
Wuchs)  135,  2;  ä  härslit  22*,  12; 
ä  här  ok  ä  liki  31,  9;  ;'i  tvä  bekki 
(auf  zwei  Bänke  verteilt)  62,  5 ;  vgl. 
bekkr.  ä  tvaM-  hendr  155,  21  s. 
hond.*  —  ä  ba  lund  (in  der  Weise) 
97,  4;  ä  övart  unerwartet  191,  17 
i$tf.  ;//ir/.  „«m/'s  Ungewisse1';  i\  [>at, 
at  darauf  hin,  daß  32,  1 1 ;  sv;'i  liz 
mer  ä  benna,  dregil  (in  bezug  auf, 
um)  40,  19;  breytir  ä  drykkjuna 
(vgl.  breyta)  64,  22;  ä  braut  (brott) 
vgl.  braut:  ä  samt  s.  nsamt.  — 
c)  zeitlich  nicht  gerade  häufig,  auf 
die  Frage  wann  ?  So  ä  hverjan  dag 
=  täglich,  Var.  zu  Grm.  14,  5 
(vgl.   Gering,    Vollst.    Wb). 

*)  Die  Grundbedeutung  der  präp. 
ist  (vgl.  griech.  dva,  ario)  auf,  die 
aber,    mit    der    Zeit     vielfach    ab- 


12 


äbyrgö        ägsetisverk 


geschwächt,  eine  Verstärkung  durch 
tipp  ertragen  kann,  um  die  Bedeu- 
tung „auf,  hinauf"  deutlicher  zu 
bezeichnen:  för  upp  a  10,  16;  setti 
upp  a  //',  9.  20;  22,  2  u.  w.,  /■///.  upp. 
)  Als  Adr.  gelangt  a  zur  Ver- 
wendung sowohl  in  lokalem  Sinne: 
varka  ek  lengi  a  ß,  2  (=  ä  fjollum) ; 
skip.  jmu  er  komin  eru  .  .  ,  eru  ä 
auf  den  Schilfen,  die  gekommen  sind 
—  befinden  sich  164,  5;  stöö  ä 
(sc.  skildinum)  104,8;  at  pat  mölz 
ä  {darauf)  125,  5;  ä  bita  s.  bita; 
koin  ä  (herauf,  sc.  am  Himmel)  177, 
2  —  wie  in  freie)- er  Verwendung: 
sigr  fengit  ä  (dabei)  56,  5;  at 
engl  vissi  toi  ä  in  bezug  darauf  178, 
16.  Auch  vordem  Yerbum:  ä  vera 
(vorhanden  sein)  41,  7;  ä  vera 
i  dabei  sein)  40,  16;  a  {dabei)  fengiz 
#5,  14 ;  ä  leiö  {aufging,  zu  Ende 
ging)  53,  12;  ä  heföi  komit  (darauf 
gekommen,  getroffen  hätte)  68,  10; 
ä  festa  (darauf  haften)  122,  9;  ä 
kveöa  bestimmen  s.  kv. ;  a  ser 
155,  31  y^.  una;  ä  lä  (vgl.  Vigf. 
älög)  auflag,  vorlag  {als  Last, 
bestimmtes  Verhängnis)  227 ,  25. 
Außerdem  als  Präfix  in  äbyrgö, 
ägirni  u.  a.  W.  —  In  Verbindung 
mit  Verbis  ist  die  Trennung  stets 
zulässig;  die  Hrg.  nordischer  Texte 
pflegen  diese  Trennung  durchzu- 
führen. 

abyrgÖ,  f.  (vgl.  bjarga  u.  a),  die  Ver- 
antwortlichkeit, Bärgschaft.  — 
hafa  mikit  i  äbyrgö  für  viel  ein- 
zustehen haben,  sehr  bedacht  nein 
müssen  103,  11. 

äftr,  adv.,  konjunkt.(zu  as.  adro  frühe? 
vgl.  Vigf.)  eher,  früher;  ehe,  bis. 

1)  adv.  hvat  Yar  äör?  6,  22;  40, 
1;  43,  17;  64,  17;  153,  21;  äör 
ganga  vorher  gehen  81,  7.  —  Wegen 
49,  10  vgl.  Lund  p.  289. 

2)  conj.,  voll  stand,  äör,  en  {vgl. 
en  =  als,  ehe,  bevor.  —  Die  alte 
Kegel,  wonach  Temporalsätze  mit 
äör  (t'yrr),  en  a)  nach  positivem 
Haupt  salze  im  Kon}.;  b)  nach  ne- 
gativem im  Indik.  stehen,  findet 
in  unser n  Texten  ihre  Bestätigung. 
Für  ;i)  vgl.  6,  19;  7,  14;  12,  i; 
55,  18;  Häv.  /,  2:  Vaf.  35,  2;  47, 
:i:  Grolt.  2,  7.  —  für  b)  67,  5,  6; 
70,  lü;  Vol.  45,  10  (wo  st.  «w/* 
Konj.  sein  kann).     Der  Konj.   ver- 


lang! jedoch  immer  die  Auffassung: 

bevor  geschehen  konnte;   ist  gemeint  : 

bevor  wirklich  geschah,  so  steht  der 
Indik.  —  Daher:  mölu  litla  hriö. 
äör   sukku   125,   13   und    120,    10: 

äör  peir  l'öru  (=  vor  ihrer  Abreise), 
|»ä  fälu  peir  gullit.  —  ///  andern 
Fällen  steht  der  scheinbar  positive 
Hauptsatz  doch  in  negativem  Sinne, 
so  mundi  lemja  (contudisset  ah 
Irreal.)  110,  4;  ähnlich  75,  22;  auch 
61,  19  ist  settu  hnakkan  {bogen  den 
Kopf  zurück  =  hatten  ihre  liebe 
Not,  hatten  es  nicht  leicht),  äör  f)eir 
fengu  (fengi  l));  dveljaz  munu 
stundirnar  31,  1  entspricht  unserm : 
die  Zeit  würde  nicht  ausreichen.  — 
In  Ark.  14,  276  weist  Kraut  darauf 
hin,  daß  die  Hss.  U  u.  R.  der  allen 
Regel  getreuer  folgen  als  \\T,  z.  B. 
(außer  61,  20)  noch  34,  17;  102, 
20;  110,  4;  and er er s.  ist  in  U  der 
betr.  Temp>oralsatz  mehrfach  be- 
seitigt, so  75,  23  u.  83,  18.  —  Der 
freieren  Weise  von  W.  schließt  sich 
außer  Grott.  14,  6  die  Vols.  Saga 
i.  g.  an;  hier  gibt  Kraut  p.  275 
nach  affirmat.  Upts.  5  Beisp.  für 
Konj.,  4  für  Indik.  im  Temporal- 
satz;  nach  negiertem  Hpts.  6  Beisp. 
für  Ind.,  2  für  Konj.  —  Vgl.  auch 
Lund  p.  283,  337.  —  Vielfach  kann 
äör  auch  durch  „bis"  (vgl.  unz) 
oder  „als"  übersetzt  werden,  so  u. 
a.  18,  3  (vgl.  gullaldr);  110,  4;  125, 
18.  —  Grott.  2,  7  äör  en  heyröi 
(übersetzt  Eg. :  prius  quam  audisset; 
vgl.  auch  D.  H.  II,  607  (äÖr=nema). 

äfengiim,  adj.  part.  (Vigf.,  eig.  = 
anpackend,  überwältigend,  von  fä, 
Part,  fenginn,  hier  im  akt.  Sinne 
u.  ä)  stark  ,  berauschend.  —  N.  93, 
4;  A.  121,  3. 

ägjarn,  adj.  (ä,  gjarn  =  g.  -gairns, 
nhd.  gern  adv.)  begierig,  verwegen 
(auch  habsüchtig).     N.  208,  15. 

atjiriii,  f.  (ägjarn),  die  Begierde,  Hab- 
gier. —  G.  ägirni  81,  9. 

;M|n'ti.  n.  (ägietr),  der  Ruhm.  —  G. 
til  ägaßtis  zur  Ehre,  in  ehrenvoller 
Art  226,  17;    D.  178,   23:   A.  166, 

5.  —  PI.  berühmte  Taten.  — 
Dat.  ägsetum,  at  äg.  gera  laut  u. 
allgemein  rühmen    152,  7. 

iHjaklisverk.    n.    (ägseti,    verk),    eine 
'rühmliche  Tat. —  PI.  A.  194,  12. 


äguetligr  —  äratal 


13 


ägcetligr,  adj.  {vgl.  kgseir)  erwähnens- 
wert, stattlich.  —  S.  D.  m.  163, 
16.  D.  n.  164,  29.  Nf.  agretlig 
197,  36.     Superl.  N.  m.  176,  32. 

ägsßtr,  adj.  {von  geta  =  im  Gedächt- 
nis haben  u.  ä,  vgl.  Vigf.),  berühmt. 

—  N.  m.  35,  1;  A.  m.  39,  5;  A.  f. 
152,   11.  —  Plur.   N.    m.   145,    14. 

—  Sup.  (§  811))  N.  äga?tastr  33,  6 
y^.  einn*,  117,3;  134,  3;  «ws.  #<?£. 
ägaeztr  196,  2;  203,  23;  schw.  inn 
ägaetasti  33,  6;  A.  agaeztan(=  äga-t- 
astan)  10,  9;   N.  f.   ägaetust  33,   9. 

—  Plur.  N.  m.  schw.  Flex.  inir 
ägaestu  inenn  171,  17;  200,  27. 

ählaup,  n.  (a-,  hlaup),  der  plötzliche 

Einfall.  Überfall  (auch  mit  Schif- 
fen). —  PI.  D.  237,  21. 

ähugi,  m.  (hugr,  hugi  vgl.  Vigf.; 
u.  ä),  die  Andacht;  der  Gedanke, 
die  Einsicht.  —  D.  151,  4. 

ähyggja,  f.  (ä-  u.  hyggja,  f$£.  ähugi), 
die  Sorgfalt,  die  Sorge,  der  Kum- 
mer. —  G.  196,  5.  D.  181,  30; 
Aufregung  199,  9. 

äkafa,    adv.    {vgl.    akafliga),   heftig, 

sehr.  —  260,  15. 

akafliga,  adv.  {vgl.  akafligr),  heftig, 
schnell.  15,  13;  39,  15.  —  Sup. 
sem  äkafligast  so  schnell  wie  mög- 
lich 100,  11  =  sem  äkafligast  ma 
hann  so  stark  wie  er  kann  65,  12. 
Vgl.  sem  c). 

akafligr,  adj.  {als  adj.  häufiger  äkafr) 
eifrig,  inständig.  —  A.  f.  akafliga 
176,  16. 

äkafr,  adj.  {vgl.  Vigf.  s.  v.),  heftig. 

—  D.  f.  äkafri  178,  14. 

äkall,  n.  {vgl.  kalla  u.  ä),  der  Anruf, 
die  Anrufung  {vgl.  äheit).  G.  til 
äkalls  29,  9. 

äkvefta,  stv.  {vgl.  kveöa  u.  ä)  «»- 
sagen,  bestimmt  angeben,  bestim- 
men. —  Pass.  Part,  äkveSinn 
bestimmt;  Dat.  f.  at  äkveöinni  stefnu 
94,  10;  at  äkv.  stundu  {so  R  auch 
94,  10)  154,  20. 

älarendi,  m.  (=  endi  älar,  von  al, 
f.  =  Band,  vgl.  §  55,  2  s.  ol),  das 
Riemenende,  Asf.  59,  18. 

älfa-sett,  f.  {s.  älfr,  aett),  das  Ge- 
schlecht der  Elfen.  —  G.  180,  19. 

älfkunnigr,  adj.  {vgl.  kyn,  ?«.  älfr), 
von  Elfengeschlecht.  Plur.  N. 
f.  älfkuugar  Wm.  §  80  R,  Fafti. 
13,  5. 


älfr  m.  {auch  alfr;  F.  28),  der  Alp,  Elf, 
spez.  Lichtelf,  vgl.  Ijösälfr.  —  Plur. 
G.  22,  11;  Dat.  (olfum  in  älterer 
F.)  Vol.  48,  2.  Sigdr.  18,  5.  — 
In  christlicher  Auffassung  etwa  = 
Kobold,  so  N.  älfr  235,  14;  Nsf. 
236,  19. 

Vrspr.  waren  sie  Elementar  - 
g  eist  er ,  doch  „erscheinen  sie  auch 
als  Seelen  Verstorbener,  die  in  der 
Natur  fortleben1'  {Mogk  G.  Myth. 
S.  24). 

äliMnn,  adj.  {eig.  P.  Part,  von  ä-liöa). 
aufgegangen,  zu  Ende  gegangen. 
—  D.  at  äliönum  degi  spät  abends 
235,  3. 

älit,  n.  {vgl.  lita  u.  ä),  das  Ansehen, 
Aussehen.  —  D.  äliti  158,  13.  — 
Plur.  D.  älitum  10,  3;  31,  6;  33,  5; 
Grott.  8,  6. 

älpl,  f.  {auch  olpt,  so  §  3,  2;  35  ;\ 
72.  1 ;  richtiger  älft  nach  Vigf.),  der 
Schwan;  vgl.  svanr.  —  N.  199, 
9  vgl.  bära. 

ämättigr,  adj.  {in  älterer  F.  ämött.; 
von  mättigr  u.  ä  intens.,  wie  äljötr 
=  Ijotr;  als  am  -  ättigr  von  Vigf. 
aufgefaßt,  vgl.  aber  D.  A.  K.  V, 
92*  u.  Gering, s.v.),  überm  ächtig. 
ungeheuer.  Nom.  schw.  Flex.  sä 
inn  äm^tki  (§  41,  3)  Grm.  11,  3. 

ämaela,  schw.  v.  (ä,  ma?la),  vorwerfen, 
tadeln,  mit  Dat.;  Lund  p.  104.  — 
Prass.  Imper.  S.  2  ämael  202,  7. 

all  («7«?.  äna),  _pr«pos.  wjftGen.,  seltener 
Dat.,  Acc,  ohne.  —  JfÄ  Gen.  203, 
12;   r#7.  Lund  p.   165. 

är,  f.  {vgl.  Vigf.,  ä#<?r  or  §  55,  2)  das 
Ruder.  —  A.  <?r  Sigrdr.  9,  6;  den 
Rudern  brenne  {die  Runen)  ein; 
Ger.  Übers.,  D.  H.  II,  429.  —  Plur. 
A.  ärar  71,  11 ;  Asf.  71,  19;  vgl.  upp. 

är,  n.  (g.  jer,  §  43,  2),  «V/s  Jahr.  — 
N.  144,  4.  yl?«c7?  =  gwtes  Jahr 
(Fritzn.),  Jahresertrag,  so  G.  ärs 
33,  8.  -  -  D.  äri  237,  9. 

är,  «rfy.  (g.  air,  §  12,  1).  frühe,  po?- 
//sc7v-  attc7t  m#  fg.  Gen.  (v^Z.  Vigf.) 
ar  vas  alda  Vol.. 3,  1. —  An  dieser 
un<t  einigen  andern  Stellen  der  L. 
E.  wird  jetzt  meist  ein  substant.  ar 
n.  (—  Beginn)  angenommen,  vgl. 
Fr.-',  Gering. 

äratal,  n.  {von  tal  u.  är  n.).  die 
Jahreszählung,  Jah resrech nung 
Plur.  N.  11,  21. 


11 


arbakki 


ätta 


arbakki.  m.  («.  a  f.,  bakki  zu  bekkr), 
das  Flußufer  [eigenü.  die  Fluß- 
bänk,  ef.  Sandbank).  -  Dsf.  173,  22. 

ardagar,  PI.  m.  (s.  ar  adv.,  dagr), 
die  Tage  der  Vorzeit  (?)  —  Vgl. 
wird  gew.  ags.  geär-dagas.  —  A.  i 
ärdaga  Regln.  '.'',  5  in  Tage  der  Vor- 
zeii  zurückblickend),  vor  Zeiten. 
Vgl.  i  2  b). 

arla.  adv.  [vgl.  kr  adv.),  frühzeitig. 
—  144,  5:  hier  wie  auch  sonst 
meistens  —  inane,  also  —  ärla 
inorgins. 

ärna,  schw.  v.  (ärr  in.  =  g.  airus  Bote) 
zu  Wege  bringen;  einem  (D at . ) 
zu  etwas  verhelfen,  mit  Gen.  der 
Sache  (Lund  p.  1G7).  —  Praet.  S.  3 
222,  28  mit  Nachdruck  für  das 
Leben  des  Kn.  bat). 

ärsali  u.  ärsalr,  m.  {vgl.  Gr.  II,  311; 
Schade,  Ad.  Wb.  s.  v.  arah),  das 
Gewebe,  der  Vorhang,  auch  Bett- 
vorhang ( Wh.  234)  das  Zelt.  — 
NT.  38,  13  {vgl.  U  in  der  Anm.); 
A.  ärsal  hvnskra  meyja  214,  11  be- 
ruht wohl  auf  irriger  oder  un- 
genauer Wiedergabe  von  Guör.  11, 
26,  7-8;  27,  1—4;   vgl.  auch  B. 

arvQxtr,  m.  (vgl.  voxtr  u.  ä  f.),  das 
A  nwachsen  ,  Anschwellen  ein  es 
Flusses.  -     Asf.  107,  9. 

äraeftisfuilr,  adj.  (äraeoi  n.  Entschlos- 
senheit, vgl.  ä  u.  räö*;  fullr),  rasch 
entschlossen.  —  N.  m.  151,  30; 
lö'.K   20. 

äsa-l'ölk,  n.  (.<?.  fölk  u.  äss)  das  Ase  n- 
volk.  —  N.  4,  2. 

äsamt  oder  ä.  samt  (vgl.  a  präp.  u. 
samt)  auf  dasselbe  hin,  übe  rein. 
Vgl.  Lund  p.  124.  J)at  kom  äsamt 
meö  Qllum  53,  19;  t#tf.  koma.  — 
vera  ä  samt  vom  ehelichen  Zu- 
sammenleben 151,  3;  152,  2. 

äsa-sett,  f.  (s.  aett  u.  ass),  das  Äsen- 
geschlecht.  —  Gen.  14,  6;  32,  4; 
Dat.  B,  b.  —  Flur.  A.  äsa-;pttir 
13,  13. 

äsa-^l,  n.  {s.  q1  h.  äss),  das  Asen- 
bier.     A.   102,  11. 

äsbru,  f.  (s.  brü  u.  äss),  die  Asen- 
brücke  (vgl.  Bifrost);  N.  Grm.  29,7. 

äsgrind,  f,  [s.  grind  u.  äss),  «?^.  rta? 
Asenhürde,  das  Asentor,  =  «oo&Z 
Äsgarör.  —  Plur.  A.  äsgrindir 
(-grindr  R)  102,  2. 

äsjöna,  i.  (s.  sjön  u.  ä),  Aussehen, 
Äußeres.  —  A.  23,  2. 


Viell.     8pe».     der     Gesichts«  U   - 

druck,  .so  Pf.  —  (vultum  Eg.). 
äskmuiifjr,  («.  kyn  ?/.  äss)  ro/i  Asen- 

geschlecht.    Plur.  \.  läi'n.  13,  4. 
Ü&er    rZt>    tv/v/-.    Bildn.    auf 

-kunnr    (r#/.    Fa>\)    9.    außer    Nor. 

atttft  K.  Gislason  In  Aar!),  für  1881, 

208  fg. 
asmegin,   n.  (s.   megin   v<.  äss),   die 

Asenkraft.  N.  30,  13.  #,  5,  G.  /,  2; 

A.   72,  8.  —  Das    Wort   wird  nach 

Eg.  u.  I).  IL  II,  244  nur  von  Thorr 

gebraucht. 
äsmoftr,   m.    (*.    möör   u.   ässj,   der 

Asenzorn.  —  Ü.  i  äsmööi  104,  10. 

äss.  m.  (§  64,  1;  auch  oss,  g.  PI. 
ansis  i#r/.  Nor.  u.  Ger.  Vollst. 
Wb.  Sp.  1252)  der  Gott,  Ase,  im 
PI.  auch  von  Göttinnen  gebraucht 
(Gering).  —  N.  31,  14;  Nsf.  36,  2. 
A.  äs  '27,  18.  —  Plur.  N.  ;esir  4, 
7.  Nsf.  34,  7;  G.  50,  9;  Gsf.  21, 
7;  D.  20,  10;  33,  6  F«r.;  9sum 
Sigdr.  28,  6;  Vol.  •#«,  1 ;  Dsf.  31  f.,  4. 
*  Vgl.  Einl.  p.  92  /gr.;  Mogh 
G.  Myth.  (S.  Göschen)  41  f.;  Rieh. 
M.  Meyer  531. 

äst,  f.  {g.  ansts,  §  34,  2;  auch  ost, 
so  Nor.),  die  Liebe,  Gunst.  - 
Dat.  äst  171,  17.  —  Plur.  Gen.  til 
ästa  34,  5;  43,  13;  D.  190,  3;  207, 
20;  A.  75,  5  (im  nhd.  Sing.,  w/J. 
hylli  f.). 

ästalauss,  ad;,  (äst,  lauss),  liebeledig, 
des  Gegenstandes  der  Liebe  (so 
Gering),  des  Geliebten  beraubt. 
—  Af.  Helr.  5,  7. 

ästrä<>,  n.  (s.  äst,  räö),  der  geneigte 
oder  wohlgemeinte  Ratschlag.  — 
PI.  A.  astr$ö  [in  alt.  F.)  Sigrdr. 
21,  4. 

ästsemd.  f.  (vgl.  äst,  -semd  in  liös., 
vegs.),  die  Gunst.  —  A.  170,  25. 

ästsa?ll,  adj.  (s,  saill  u.  äst),  liebe- 
beglückt, beliebt.  —  X.  77,  12.  — 
Gompar.  N.  äslsa^lli  (für  -sselri) 
170,  10. 

äsynja,  f.  die  Asinn,  Göttin  (eig. 
Asenfreundin?  äsvinja.  von  älterem 
vinja  =  vina?  s.  F.  280).  —  Plur. 
N.  27,  12:  33,  9;  Nsf.  42,  13;  Dat. 
45,  2. 

sit  s.  ela;  ätt,  f.  s.  rott,  I. 

ätta,  zahlw.  indekl.,  g.  ahtau  S  3,  3; 
16,  2;  40.  4:  86;  F.  11,  acht.  — 
21,  8;  a,  5;  Grm.  23,  4:  Helr.  7,  3. 


atti  —  banna 


15 


Atti,    zahlte.   (=  attandi,    §  88,    vgl. 

ätta),  der  achte.  —  Nrn.  21,  10. 

—  Nf.  atta  43,  15;   Nn.  ätta  6,  6. 
atjän,    zalüiv.    indekl.;    §   86;    Nor. 

§  209   a1)    (eig.   ätt-tjän,    s.  tiu   u. 

atta)   achtzehn.  —  A.  145,  10. 

ättungr,  m.  {cgi.  aett),  der  Geschlechts- 
genosse, Genosse.  Plur.  N.  27,  7. 

ävalt,  adv.  (entw.  von  äv  =  g.  aivs 
u.  allt.  vgl.  Ark.  14,  261  orf^'  = 
of  allt,  vgl.  Vigf.  s.  v.;  of  3);  allr), 
»*  allem,  überall,  immer.  — 
166,  16;  200,  5. 

ävani.  n.  «d[/.  (s.  ä  w.  vanr  =  <7.  vans), 
nur  in  der  Wendung:  einhvers  er 
ävant  es  fehlt  an  etwas.  (Vigf.)  — 
enkis  ]>oetti  mer  äv.  an  nichts 
schiene  es  mir  zu  fehlen  169,  18. 

äverki,  m.  [vgl.  ä,  verk  =  verkr 
Schmerz,  vgl.  Vigf.,  Fr.)  die  durch 
gewaltsamen  Angriff  bewirkte  Ver- 
letzung oder  Beschädigung.  —  A. 
225,  28;  Asf.  233,  11. 

ävoxtr,  m.  [vgl.  vaxa  u.  ä)  der  Auf- 
wuchs, Pftan zenwnehs,  die  Frucht 
=  Feldfrucht.  —  Dat.  ävexti  33,  7. 


ba «Viur  ig.    bagms),   der  Baum  (vgl. 

tre).  —  N.  Vol.  19,  3;  Grm.  40,  5; 

hier  kollektiv  (D.  H.   zu  Grm.  40, 

5-9. 
baggi,  in.  (in  jüngerer  Form  pakki, 

Kluge,  Beitr.  10,  441;  vgl.  nhd.  Pack, 

Vigf.  s    v.),  die  Last,  der  Bündel, 

Sack:   —   A.  59,  10. 

bak,  n.  (§49,  1;  vgl.  Backbord),  der 
Rücken  (eig.  abgewandter,  hinterer 
Teil\  spez.  auch  des  Pferdes:  steig 
af  baki  [vom  Pferde)  77,  8;  viö 
bak  arnarins  94,  2.  —  Vom  mensch- 
lichen R.  ä  baki  (D  )  6,  1;  105,  11; 
249,  15;  ä  bak  (A.)  59,  11;  160,  5 
(hier  vom  Sigm.  in  Wolfsgestalt); 
vom  Pferde  17 2,  13 ;  183, 11  (deutsch: 
saß  er  auf). 

baka,  schiv.  v.  I)  backen.  —  Inf. 
158,  25.  —  2)  erwärmen,  nam. 
Med.  bakaz  sich  wärmen.  —  Pra?t. 
S.  3  hakaoiz  231,  30;  Part,  absol. 
bakaz  230,  32. 

Im  kl';»  II.  n.  (bak,  fall),  eig.  das  auf 
den  Rücken  Fallen;  im  PI.  I).  störum 
bakfollum  =  mit  starkem  Zurück- 


lehnen (des  Oberkörpers);  weit  aus- 
holend (Edz.)  220,  4. 
bana,    schw.  v.  (bani ),    töten,    mit 
Dat.;  Lund  p.  86.  —  Inf.  224,  31. 

baiiadagr,  n.  (s.  bani  1),  dagr),  der 
Todestag.   —  D.  179,  28. 

banaiiuior.  m.  (s.  maör  u.  bani  1), 
der  Mörder  (=  bani  2).  N.  135, 15. 

banaorö,  n.  oder  banorö  (so  W)  (s. 
orö u. bani  1),  dieT odesbotsebaft. 

—  A.  84,  2,  wo  bera  ban.  af  einum 
=  den  Sieg  über  jem.  davon- 
tragen, als  Überlebender  die  Kunde 
von  dem  Tode  des  andern  bringen 
können  (vgl.  Fritzn.  s.  v.).  Nach 
Ger.  Vollst.  Wb.  ist  bera  b.  =  den  Tod 
jmds  anzeigen  d.  h.  (da  nach  germ. 
Rechte  der  Täter  selbst  zu  dieser 
Anzeige  verpflichtet  war)  sich  als 
Urheber  des  Todes  bekennen,  daher 

—  töten. 

banasär,  n.  (s.  bani  1),  sär)  die  töd- 
liche Wunde.  —  G.  179,  20.  A. 
181,  2. 

banasok,  f. (bani  1),  sok),  dieUrs&che 
zum  Tode.  —  N.  208,  9. 

band,  n.  (s.  binda,  §  31,  1),  vgl.  g. 
bandi  f.)  das  Band.  Nsf.  41,  16. 
A.  40,  20,  24.  —  PI.  A.  i  bond 
reknir  in  Banden  gelegt  (in  B.  ge- 
trieben, fest-  gemacht)  155,  25. 

bandingi,  m.  (s.  band),  der  Gefan- 
gene! —  N.  180,  6. 

bani,  m.  (vgl.  ben  f.)  1)  der  (meist 
gewaltsame)  Tod.  —  N.  83,  18; 
'l!6,  7;  120,  15;  121,  5  (überall 
hier  eigentlich  =  causa  mortis).  G. 
bana.   68,  10;   122,  6;   Grott.   6,  4. 

—  Gsf.  til  banans  49,  13.  —  D.  at 
bana  [zur  Ursache  des  Todes)  42, 
12;  253,  4  6\  veröa;  gekk  naer  bana 
ging  dem  Tode  nahe,  g.  ihm  fast 
ans  Leben  (Edz.)  167,  4.  —  A.  bana 
15,  12;  151,  19;  155,  3;  ßgm.  17, 
4;  230,  15.  —  2)  Totschläger, 
Mörder  (=  banamaör).  N.  135,  15; 
141,  11;  D.  Regm.  26,  3;  Sigdr. 
15,  6;  A.  Grott.  6,  7;  hans  (sc. 
Fäfnis)  bana  183,  26  vom  Schwerte 
Gramr  r/esagt.  —  Plur.  Dat.  Vol. 
45,  2. 

banna,  schw.  v.  (vgl.  Bann),  bei  Straf e 
v  e  r  b  i  e  t  e  n.  —  Inf.  211,  24.  —  PrflßS. 
Conj.S.  2  bannirhonum  =  /&m  wehrst 
U13,  24.  Part.  Pass.  N.  n.  bannat 
i3,   17. 


n; 


bardajramaör  —  bäöir 


bardagamattr,  tn.  (8.  bardagi,  maör), 
der  Kri  eger.        PI.  X.  n;:>,  28. 

I>;ii(l;i(|i.  in.  («.  berja,  -dagi  =  dagr, 
Ark.  15.  233),  der  Kampfestag, 
Kampf.  —  Dsf.  249,   2;  A.  155,  15. 

barki.  in.  {vgl.  engl,  to  hark,  helfen) 
die  Luftröhre ,  Kehle.  —  Asf. 
160,  4,  8. 

barn.  n.  (g.  barn  ;  §  49, 1).  das  Kind. 
N.  '160,  1.  —  G.  barns  22,  9;  Gsf. 
bamsins  151.  24;  D.  barni  151,  15; 
A.  barn  151,  3;  Asf.  161,  5.  PI.  N. 
born  15,  8;  I).  barna  152,  6;  A. 
24,  17;  Asf.  200,  34. 

*  vera meö barni  151,  \h  =  schir<in- 
ger  sein.  Im  weiteren  Sinne  ist 
barn  =  Menschenkind,  Mensch;  so 
hvert  barn  (every  living  creature 
Vigf.)  171,  21;  176,  11.  " 

barnaeign,  f.  {s.  eign  u.  barn),  der 
Kinderbesitz,  Kindersegen.  — 
A.  42,  7. 

barnsaldr,  m.  (s.  barn,  aldr),  das 
Kindesalter,  die  Kindheit.  — 
1).  173,  1. 

barnstokkr,  m.  {vgl.  barn,  stokkr), 
der  Kinderbaum,  vgl.  Ba.  — 
Wenn  die  Lesart  richtig,  so  wäre 
an  einen  Apfelhanm  zu  denken,  der 
aus  den  Kernen  des  fruchtbringen- 
den Apfels  der  Walküre  {vgl.  151. 
11 — 13)  gezogen.  Aber  hierzu  nötigt 
der  Ausdruck  apaldr  152,  29  neben 
eik  152,  12  nicht,  gemeint  ist  wohl 
in  beiden  Fällen  nur  „Fruchtbaum", 
und  es  wird  dieser  Baum  wohl  kaum 
anders  als  die  auch  sonst  bezeugten 
Hallenbäume  {vgl.  namentl.  Fas.  1, 
p.  85)  anzusehen  sein.  Die  ein- 
fachere Lesart  der  Rimur  bötstokk 
wird  auch  von  Vigf.  angezogen  und 
würde  „Baum  der  Hilfe"  bedeuten 
{vgl.  das  spätere  vardtrüd  bei Mann- 
hardt,  Baumkultus  p.  54  fg.)  Bugge 
in  Ark.  5,  39  denkt  an  einen  Fels- 
block (vgl.  berg  eitt  stöö  i  breiöum 
sal  Rim.  142)  als  urspr.  Bewährungs- 
ort des  Schwertes  und  erinnert  an 
Sagen  von  K.  Artus,  der  das  Schwert 
aus  einem  Amboß  zog.  Cederschiöld 
in  Ark.  VIII,  95  beziveifelt,  ob  -stokkr 
von  einem  grünenden  und  blühenden 
Baum  mit  Recht  gesagt  werden  kayin. 
—  Die  Lesart  branstokkr  (so  Fas.) 
wurde  von  Edz.    Übers,  p.  398  mit 


brandr  —  Schwert  in  Verbind.  ge* 
bracht,  also  Schwertstamm  [wegen 
des  hineingestoßenen  Schwertes),  von 

Kr.-  wird  vielmehr  an  brandst.  g.- 
dacht  [im  Sinne  etwa  von  Herd- 
Motz).  Eine  ganz  sichere  Erklä- 
rung <//'/>/  es  bisher  nid//.  —  Dsf. 
153,  3;  A.  152,  14. 
barnceska,  f.  ibarn,  &&.&= Jugend  . 
die  Kindheit.   -   D.  242,  6. 

barr.  n.  {vgl.  Vigf.),  Sproß,  gewöhn- 
lich, vom  frischen  Trieb  des  Nadel- 
holzes gebraucht ;  in  Gy U.  auch  vom 
Laube  der  Weltesche.  —  N.  109, 
15.  -  I).  barri  Sigrdr.  10,  5.  — 
A.  23,  6;  49,  14. 

barun.  m.  {vgl.  Vigf.).  der  Raron.  — 
Plur.  N.  143,  8. 

*  Der  eig.  fremde  Titel  tritt  in 
Norwegen  seit  1276  für  das  ältere 
hersir  (q.  v.)  ein,  vgl.  Keyser,  Eft. 
Skr.  II,  115. 

bat  na.  schiv.  v.  {g.  gabatnan),  besser 
werden,  meist  mit  Dat.  der  Person 
u.  Gen.  der  Sache  {Lund  p.  103, 
168);  doch  auch  persönlich.  —  Praes. 
S.  3  batnar  hvärigra  hluti  {s.  hlutii 
226,  15. 

batt  s.  binda. 

baugr,  m.,  der  Ring  von  gebogenem 
Golddraht,  namentlich  um  den  Ober- 
arm getragen ,  vgl.  hringr.  Ein 
goldener  Fingering  {s.  fingrgull)  wird 
115,  10  als  litill  gullbaugr  u.  weiter- 
hin kurzweg  ccls  baugr  bezeichnet. 
N.  115,  15:  Dsf.  115,  13;  A.  tl9, 
8:  Asf.  115,  11,  12.  -  Plur.  Gen. 
Fäfn.  32,  6:  Dat.  f,  4. 

baztr  s.  beztr. 

bäöir  (§  16,  2;  85;  g.  bai.  bajöfrs), 
beide.  —  Nm.  bäöir  72,  6:  b. 
saman  162,  1;  G.  beggja  Regm.  6, 
6;  D.  bäöum  72,  8;  161,  21  [hier 
auf  das  vorhergeh.  |)eim  bezogen); 
A.  bäöa  57.  1:  Nf.  bäöar  Grott.  22. 
8;  A.  f.  168,  29.  Nn.  baeöi  121,  19; 
139,  10  {in  beiden  Fällen  ist  das 
neutrum  als  commune  für  Masc. 
u.  Fem.  gebraucht,  vgl.  Gr.  IV,  279  f.). 
Für  baeöi  ok  son  HQgna(=b.,  hon 
ok  s.  H.)  225,  25  vgl.  hier  *  und 
ok.*  —  A.  baeöi  93,  21. 

*  Ähnlich  dem  mhd.  beidiu  (beide) 
—  unde  vertritt  baeöi  —  ok  nhd.  so- 
wohl —  als  auch;  11,  16;  13,  18 
u.  öfter.  —    Ahnlich  baeöi,  at    .  .  . 


bäl  —  bekkr 


17 


.€i)..  .,  mätti  ok  =  sowohl  (dies), 
■daß  .  .  .  (dazu)  aber  .  .  .  auch 
konnte  u.  iv.  217,  26—27.  —  Ur- 
sprünglich   viell.    wie    mhd.    beide 

—  unt  [s.  Lexer  s.  v.  beide)  von 
■drei  Gegenständen,  von  denen  zu- 
nächst zwei  durch  beide  (basöi)  ver- 
eint, und  das  dritte  mit  unde  (ok) 
angeschlossen  wird. 

J»äI,n.(ags.b£el,F.208),  ^/-Scheiter- 
haufen, namentlich  zur  Leichen- 
verbrennung; vgl.  Wh.  481.  —  N. 
253,  16;  G.  253,  15;  Gsf.  253,  20; 
Asf.  76,  2,  3 

balfior.  f.  (s.  for  u.  bäl),  die  Leichen- 
bestattung,  Gang  oder  Fahrt 
zum  bäl.  —  A.  75,  14;  Asf.  76,  2, 
3.     Plur.  A  balfarar  {vgl.  for)  n,  3. 

bära,  f.  (norw.  baara,  Ger.  Vollst. 
Wb.),  die  Woge,  —  sem  älpt  af 
baru  199,  9.  —  Hier  ist  100hl  mehr 
an  die  äußere  Erscheinung  des  in 
erregter  Stimmung  von  der  Welle 
sich  halb  aufschwingenden  Schwanes 
(af  bäru:  af  sinu  saeti)  als  an  die 
rnyihol.  Beziehungen  des  Schivanes 
zu  denken;  vgl.  übrig.  Helr.  7,  i  s. 
v.  hamr.  —  PL  N.  211,  27.  D.  barum 
229,  10. 

foätr,  m.  (ags.  bat,  F.  200),  das  Boot. 

—  D.  bäti  167,  6. 
beginn  (part.)  s.  bioja. 

be$r,  m.  (g.  badi,  n.,  §  60,  3;  Vigf. 
s.  v.);  das  Bett,  namentlich  Unter- 
bett, Polster;  meist  poet.  {vgl.  s^eng). 

—  Acc.  beÖ  206,  12.  Plur.  i>.  sjavar 
beöjum  ä  y,  2  am  Meeresbett  (vgl. 
nhd.  Flußbett),  am  Strande.  Doch 
bezeichnet  b.  im  Unterschiede  von 
unserem  „Flußbett"  tveniger  den 
Untergrund  des  Flusses  als  den  Ufer- 
rand, daher  auch  der  PI.  in  y,  2. 
(Gislason  in  Aarb.    1881  p.  210.). 

beifta.  schw.  v.  ig.  baidjan),  ver- 
langen, nötigen,  vgl.  biöja.  — 
(Auch  =  hetzen,  vgl.  Vigf.  beiöa  II.) 
Mit  Acc.  der  Pers.  u.  Gen.  der 
Sache,  Lund  p.  174.  —  Inf.  beiöa 
hann  oröa  46,  14  (= anreden),  beiöa 
griöa  (s.  griö)  Baldri  Schutz  ver- 
langen für  B.  73,  9.  —  Praes.  S.  1 
sem  ek  beiöi  yör  (Acc),  wozu  ich 
euch  auffordere  154,  31.  Ahnt,  sem 
ver  beiöum  215,  13.  —  Praet.  S.  3 
beiddi  (bestimmte)  17,  13;  verlangte 
.   176,  18;  238,  5;  c.  G.  des  Obj.  99, 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


14;  106,  17  {vgl.  46,  14);  =  ver- 
langt hatte  210,  18.  —  Plur.  1 
beiddum  (hetzten)  bjornu  Grott.  13, 
5.  —  Plur.  3  beiddu  mit  dopp. 
Gen.  Grott.  2,  4  =  und  verlangten 
des  grauen  Gesteines  Bewegung, 
setzten  das  gr.  Gestein  in  Bew.  Vgl. 
übr.  Bugge  Till.  442.  Med.  beiöaz 
sich  ausbedingen,  verlangen.  —  Inf. 
71,  1.  Preet.  Sing  3  beiddiz  4,  16; 
20,  17  (c.  G.);  53,  3;  77,  10;  Plur. 
3  beidduz  114,  11;  136,  16;  116,  11 
(c.  G.). 

bein,  n.  (F.  197),  1)  der  Knochen, 
das  Gebein.  —  A.  110,  4.  Plur. 
Dat.  11,  7;  Gnn.  40,  4;  I)sf.  11,  5; 
57,  7.  Asf.  62,  23.  —  2)  das  Bein, 
der  Schenkel.  —  1).  at  beini  153,  1. 

heina,  schw.  v.  (vgl.  beinn  grade  F. 
197),  1)  einrichten,  sich  zu  etwas 
anschicken.  —  Praes.  Sing.  3  beinir 
flug 26,  12;  ähnlich  106,  12.  —  2)  mit 
Dat.  {Lund  p.  69)  beisteuern. — 
Inf.  253,  26. 

*  beina    einu   wohl  eigentl.  „mit 
etwas  zu  Hilfe  kommen" . 

beiiiaböt,  f.  (beini,  bot),  Pflege,  Er- 
frischung. —  N.  231,  24. 

beini,  m.  (s.  beina),  die  Aufwartung, 
Pflege.  —  A.  158,  4. 

beita,  f.  (vgl.  bita),  der  Köder,  na- 
mentlich für  Fische.  (Vigf.)  — 
Plur.  D.  71,  5;  A.  71,  6. 

beita,  schw.  v.  (vgl.  bita)  beißen  lassen 
(nach  Ger.  Vollst.  Wb.  zunächst: 
das  Pferd  auf  das  Gebiß  beißen 
lassen,  d.  h.  aufzäumen,  dann:  den 
Wagen  mit  Vorspann  versehen  u.  w.); 
füttern  (vom  Vieh) ,  drohend 
schwingen  (von  einer  Waffe),  so 
Inf.  191,  12;  vgl.  Lund  p.  89;  beita 
haukum  sinum  (vgl.  Vigf  s.  IV)  mit 
ihren  Habichten  zu  beizen  192,  11 
=auf  die  Jagd  zu  gehen  m.  i.  H.; 
vgl.  192,  17  —  18.  —  illu  beita  einn 
jem.  übel  zurichten  (eig.  mit  Übel 
verfolgen)  215,  11;  vgl.  b.  brQgÖum 
Lund  p.  89. 

bekkr,  m.  (kk  aus  nk  Nor.),  die  B  a  n k , 
vgl.  Wh.  220.  —  Asf.  62,  17;  66, 
15.  Plur.  A.  ä  tva  bekki  62,  5  be- 
zieht sich  auf  die  beiden  Bankreihen 
in  der  Halle  (=  ä  baöa  bekki  bei 
Vigf.  s.  v.).  Vgl.  auch  utar.  —  bornir 
ä  bekki  216,  5  zu  den  Bänken  (der 
Speisenden)  in  der  Halle  getragen, 
=  nhd.  aufgetragen. 


18 


belgr 


bera 


*  Neben  bekkr  =  Bank  steht  ein 
gleichl.   I).    =   Bach  (nd.   Btik). 

belgr,  in.  {g  l)algs),  der  Balg,  das 
Fell  und  daraus  Gefertigtes.  l)Balg 
{vgl.  otrbelgr)  A.  173,  24;  Asf.  115, 
3.  —  2)  Blasebalg.  —  Nsf.  111, 
9.  —  3)  Schlauch,  L  e  d  e  r s  a  ck  ( vgl. 
mjqlbelgr).  —  A.  158,  24;  überh. 
Sack  228,  19. 

bella,    schw.     v.    (rgl.    Vigf. ;    zu    g. 
baljrjan,  Ger.),  mit  l'at.  etwas  trei- 
ben, einer  Sache  sich  hingeben.  - 
Inf.  gleöi  bella  195,  12. 

belti,  n.  (I.  balieus,  vgl.  Vigf),  der 
Gurt.  —  D.  98,  25;  A    239,   14. 

ben,  f.  (g.  banja,  vgl.  auch  bai.i, 
§  57,  1),  die  Wunde.  Plur.  D. 
benjum  Grott    15,  7. 

bera,  stv.  (g  bairan,  §  104),  zum  Vor- 
schein kommen ;  tragen, gebären. 
—  I)  tragen,  sich  tragen  = 
erscheinen,  sich  zeigen,  a)  eigent- 
lich. —  Inf.  bera  i  hQfüö  ser  119, 
15  [der  Acc.  i  holuö  wie  b.  tJQru 
i  h.  ser  bei  Vigf.  s.  v.  bera  B,  III, 
eig.  wohl  „auf  den  Kopf  nehmen 
und  so  tragenu);  45,  5  (zutragen, 
bringen);  bera  inn  [hereinbringen) 
109,  6;  bera  iram  vorzeigen  240, 
18.  —  Praes.  S.  2  berr  206,  2  vgl. 
bar  163,  15.  —  S.  3  hon  berr  eski 
43,  3;  berr  heim  160,  5.  —  hvärt 
af  p.örum  berr  [vgl.  bar  163,  15) 
163,  29  =  iver  den  andern  über- 
ragt, vgl.  221,  11.  Plur.  3  bera  Grm. 
36,  9;'  149,  11;  162,  3  u.  Conj. 
Plur.  3  beri  Grm.  36,  2;  vgl.  zu 
beiden  Stellen  45,  5.  —  Pra?t  S.  1 
ek  bar  180,  25;  S.  3  bar  ein  af  ojlum 
eine  hob  sich  von  allen  ab,  ragte 
cor  allen  hervor  163,  15;  bar  166, 
26  vgl.  45,  5.  bar  fram  [vor,  her- 
bei) 115,  8;  bar  —  trug,  tragen 
konnte  167,  8.  —  Plur.  1  bärum, 
poet.  borum  e,  1 ;  Plur.  3,  poet.  brtru 

a,  5;  bäru  38,  20;  95,  11;  15,  6; 
bäru  fram   [wie  bar   fr.)   111,    15. 

b.  eptir  114,  9  s.  eptir.  —  Part. 
Act.  berandi.  —  er  nu  gott  ber- 
anda  [vgl.  Var.)  borö  a  hornmu 
65,  4;  hier  ist  berandi  als  Verbal- 
adj.  zu  betrachten  (ein  sich  gut 
tragender  Rand);  s.  §  80,  Lund 
p.  400;  vgl.  auch  goör.  —  Part. 
Pass.  haföi  borit  105,  11;  var  boiit 
inn  62,  19;  let  und  eik  borit  (sc. 
veröa)  Heb.    /,  4  vgl  J).  H.  1J,  485 


zu  Str.  5,  1  4.  borit  Dt  {von  ein,  r 
//•  iche)  75,  24  vgl.  borin  ä  bälit 
76,  2;  bornir  til  ketils  57,  2.  b\4m 
freieren  Sinne,  zunächst  vom  bber- 
bringen  einer  Botschaft:  berr 
Qfundarorö  [s.  s.  v. )  23,  5;  berr 
banaorfi  (*.  s.  v.)  84,  2;  af  mer  bar 
ek  ich  trug  über  mich  davon  (sc. 
den  Sieg)  =  ich  überwand  mich 
206,  ü.  at  eigi  baerir  \>u  inn  minna 
blut  <=  daß  du  nicht  den  schwäche- 
ren Teil  davon  getragen,  den  kür- 
zeren gezogen  226,  14.  bera  upp 
tragen  vor,  bringen  vor  hörn  röit 
198,  14;  vom  Vorbringen  übler 
Kunde  228,  2.  —  Auch  vom  gedul- 
digen Ertragen  (Imp.  S.  2  her  189, 
6)  oder  dem  Tragen  einesVerlustes : 
bar  ver>t  (a^errime  tulit)  75,  2  oder 
allgemeiner:  hverja  giptu  menn  bera 
=  davontragen,  erfahren  193,  13; 
saman  bera  (conferre):  berr  rQng 
orö  saman  Fäfn.  33,  5,  6  (congerit 
injustas  causas  Eg. , ;  bäru  saman 
räö  sin  (consiliainter  se  contulerunt 
Eg.)  73,  8;  bera  saman  ok  in  (cum 
illis  comparareEg.)  94,  13.  Weiter- 
hin in  der  Constr  bera  einn  einu 
(eigentl.  jemand  durch  etwas  be- 
lasten, beschweren:  vgl.  \igf.  s.  \. 
A.  I.,  2)  =  jemd.  durch  etw.  über- 
wältigen, so  bera  bann  ofrliöi  150, 
23;  ofrl.  bornir  161,  10;  riki 
(=  ofriki)  bornar  224,  19.  Vgl. 
auch  c).  —  c)  imperson.  —  bar 
hann  [es  trieb  ihn)  at  landi  107, 12, 
vgl.  Vigf.  s.  v.  bera  C  1;  eigi  berr 
nauösyn(Acc)  til  =  es  bringt  keine 
Nötigung  mit  sich,  ist  nicht  nötig 
172,  34.  bar  sva  til  trug  es  sich  so 
zu  235,  2.  at  ?töru  bar  daß  es  (um) 
ein  Bedeutendes  austrug,  erheblich 
war  150,  9  vgl.  Vigf.  s  v.  C.  II,  5). 
afmerbarek  ich  übertraf  mich  selbst, 
bezwang  mich  206,  6  (vgl.  bäru  f»au 
af  Qörum  sie  übertrafen  andere  194, 
1 0)  —  [>aun  veg  hefii  f'yrir  mik  borit  so 
ist  es  mit  (in  einer  Vision)  vorgekom- 
men 204,  28;  vgl.  V  igf.  s.  v.  C,  1,2.  — 
So  auch  70,  1:  ef  saman  maetti  bera 
fundi  (s.  fundr)  J>eira  =  ob  sich  zu- 
sammenbringen ließe  eine  Begeg- 
nung usw.  Für  den  Dat.  bei  saman 
bera  {neben  Acc.)  vgl.  Fr.  2  u. 
Mob.  s.  v.  —  d)  Ähnlich  das  Med. 
beraz  in  der  Redensart  hann  let 
}}at  viö  beraz  71,  4  =  ließ  es  vorbei, 


berfcettr 


bjarg 


19 


vorüber  {eig.  zurück  ?)  gehen,  kam  da- 
von zurück.   Vgl.  Vigf.  u.  Fritzn.  s.  v. 
2)  zur    Welt  bringen,  gebären. 

—  Praes.  S.  3  herr  Vaffr.  47,  2; 
Praet.  S.  3  bar  hann  (Loki  als 
Stute)  54,  18.    Plur.  3  bäru  35,  13. 

—  Part,  borinn  (geboren)  Vaf[)r. 
35,  3  vgl.  124,  8;  212,  20;  i  heim 
borin  (JN.  f.)  zur  Welt  gekommen 
Helr.  4,  4  ;  n.  borit  verör  22,  9; 
Plur.  bornir  145,  1 1 ;  bornar  Grott. 
9,  8;  wegen  des  Dat.  vgl.  Lund  120. 

berfcettr,  «rf/.  (s.  berr,  fotr),  bar- 
füßig, barbeinig.  —  N.  152,  33. 

berg,  n.  is.  auch  bjarg,  Nor.),  der 
Berg,  Fels.  —  Nsf.  S>#,  22;  Gsf. 
3.9,  20;  Dsf.  40,  4;  Asf.  00,  21. 

bergnQS,  f.  (s.  berg,  nQs  F.  162,  eig. 
Nase),  der  Felsvorsprung,  das 
Vorgebirge  177,  6. 

*  Vigf.  führt  die  heutige  Schrei- 
bung bergsnQs  auf  berg-  u.  snQs 
(=  nQs)  zurück  und  findet  diese 
Schreibart  korrekter. 

bergrisi,  m.  (s.  risi  u.  berg),  der 
Bergriese.  —  N.  54,  11;  Plur.  N. 
bergrisar  22,  3;  30,  9.  —  G.  46,2; 
Grott.  0,  7;  Dat.  35,   18. 

*  in  der  poetischen  Sprache  ist 
broeör  bergrisa  =  Biesen;  maer 
bergrisa  Grott.  10,  6  (das  Riesen- 
mädchen) =  wir  beiden  Riesinnen; 
bergrisa  brüör  Grott.  24,  ,  2  =  die 
Riesin;  vgl.  D.  H.  11,  610,  616. 

berja,  schw.  v.  (§  113,  •)  schlagen, 
werfen.  —  Inf.  berja  troll  53,  12; 
101,  2  Riesen  durch  Hammenvurf 
töten,  berja  grjöti  mit  Steinen  wer- 
fen 73,  16;  123,  1.  P.set.  PI.  3 
boröu  schlugen  220,  17.  Part.  Pass. 
Nf.  barin  225,  15.  PI.  baröir  vöru 
grjoti  b,  2).  —  Med.  berjaz  sich 
schlagen,  kämpfen.  Inf.  \  q1.  45,  1; 
83,  16.  —  Praes.  S.  3  berz  83,  17. 
PI.  3  berjaz  51,  9.  -  imper.  S.  2 
berz  190,  4.  —  Praet.  S.  3  baröiz 
47,  6;  b  m.  kämpfte  neben  221,  9. 
PI.  3  bQiöuz  5,6;  141,  16. —  Part. 
Med  ek  hefi  bariz  ich  habe  mich 
geschlagen  155,  6. 

bernska,  f.  (vgl.  bara),  die  Kindheit, 
Jugend.    —    D.  i  bernsku  180,  3. 

berr,  adj  (vgl.  Lexer  s.  v.  bar  adj.), 
bloß,  bar.  —  Norn.  n  bert  (vom 
Schwerte)  141,  12;  A.  200,  6.  — 
Plur.  A.  m.  4  f)ä  bera  (an  ihren 
bloßen  Leib)  123,  9. 


berserkr,  m.  \s.  serkr  u.  vgl.  Vigf. 
s.  v.),  der  Berserker,  Kämpe 
(urspr.  in  Bärenfell  ?  Nach  Fr. 3 
von  bera  f.  die  Bärin  u.  s.).  Plur. 
N.  berserkir  136,  16.  —  A.  berserki 
75,  18;  136,  10. 

*  Li  mythol.  Bez.  vgl.  Golther 
102;  Rieh.  M.  Meyer  130. 

betr,  adv.,  besser  (§  84).  —  mun 
[)k  betr  (sc.  vera)  69,  14;  miklu 
betr  99,  1;  hugaöan  betr  119,  16; 
betr  fallit  121,  18;  betr  vaeri  122, 
22.  —  ipess  b.  f)ykki-mer,  er  f)eir 
JDola  verra  um  so  besser  gefällt  es 
mir,  je  Schlimmeres  sie  erdulden 
155,  37.  —  annan  dag  QÖrum  betr 
168,  6  vgl.  annarr4);  Lund  p.   135. 

betri,  adj.  compar.  (s.  betr  u.  §  82 ; 

g.    batiza,    §    33,   4),   besser.  — 

Nrn.    113,    6,    mit    compar.    Dat. 

(Lund  p.  135)  172,  16;  Helr.  11,  6. 

Gen.   betra   49,    11;    A.   betra  (sc. 

{jann  kost;  61,  11;  N.  n.  betra  165, 

13;  A.  n.  153,  8. 
beygja,  schw.  v.  wgl.  bjüga),  beugen. 

—  Praet.  S.  3  beygöi  66,  6. 

bezt,  adv.  (s.  betr,  §  84),  am  besten. 

—  17,  17;  34,  11;  150,  21.  bezt 
hafa  es  am  besten  haben  =  die  beste 
Aussicht  haben  153,  11.  bezt  at  ser 
242,  12  bezeichnet  ähnlich  wie  mikill 
fyrir  ser  (vgl.  fynr  1  d)  die  persön- 
liche Tüchtigkeit  in  einem  hervor- 
ragenden Grade;  vgl.  Vigf.  s.  v.  at 
C,  IV,  5  und  oben  at  2  a).  bezt  at  ser 
i  fornum  siö  bezeichnet  das  Muster 
eines  Helden  im  Bereiche  des  Heiden- 
tums. 

beztr  oder  baztr  {s.  bezt  u.  §  82, 
Ark.  8,  258),  der  beste.  —  Nom. 
m.  20,1  beztr;  21,  7,  54,  19  baztr. 
A.  beztan  30,  12;  baztan  c,  2; 
schiv.  Fl.  inn  bezta  246,  4.  —  N. 
n.  bazt  Grm.  18,  4.  —  PI.  Nf. 
beztar  Regm.  19,  4  Var.;  Nn.  bQzt 
Reg.  19,  4;  D.  beztum  166,  25. 

*  Der  Superl.  ist  öfter  als  Elati- 
vus  zu  verstehen,  so  30,  12;  193,  15. 

bjarg,  n.  (s.berg,  g.  bairg-),  der  B  er  g, 
große  Haufe.  —  PI.  Nom.  bjorg 
Grm.  40,  4.  Nsf.  11,  5.  —  D. 
bJQrgum  164,  10.  A.  bjorg  (vom 
Schnee)  53,  7. 

*  Die  von  Vigf.  w.  Fr. ?  «w/r- 
nommene  synon.  Unterscheid,  von 
berg   w.    bjarg   scheint    viele   Über- 

2* 


20 


bjarga 


bjööa 


gänge  ~u  gestatten,  vgl.  z.  1>  9l 
bergit  W,  bjargil  R.  —  bjorg  55,  7 
fei  nacA  Vigf,  PI,  Do«   bjarg  =  an 
immense  stone. 

bjarga,  8tv.  (§  103,2),  retten,  for- 
//(//;  mit  Dat.;  Lund  p.  70.  —  Pass. 
Part,  horgit  =  geborgen  Sigrdr  9,  2. 
borgit  fa  vom  glücklichen  Entbinden 
Sigrdr.  8,  2.  " 

bjaryrüiiar,  PL  f.  [s.  bjarga,  r.),  hel- 
fende Runen,  spez.  mit  Bez.  auf 
Geburtshilfe.  —  A.  Sigrdr.  8,1. 

bjartjsnos.  f.  (bjarg  n.,  snos  =  Vor- 
sprung s.  Vigf.).  das  Vorgebirge, 
der  Felsvorsprung.   —    D.  245,  12. 
*Vgl.  bergnQS,  das  jedenfalls  nur 
eine  andere  Schreibung. 

bjjartr,  adj.  <g.  bairhts,  Nor.,  vgl.  auch 

Berta).  hell,  glänzend.  —  Nn.  31, 6. 

Nf.  bjort  83,  5.    —    Plur.   Nn. 

bjort  92,  7.    Comp,  bjartari  25,  1 1 ; 

adv.  bjartara  82,  20. 

bjär  s.  beer. 

bioja,  stv.{g. bidjan^Z.§  105),  bitten, 
werben;  doch  auch  von  bestimmter 
Aufforderung  =  heißen,  befehlen, 
vorschlagen;  vgl.  engl,  to  bid,  mhd. 
Wb.  I,  168,  f.;  mit  Gen.  des  Zieles 
(so  biöja  |>in  um  dich  werben)  194, 
27;  die  Person,  für  tuelchc  man 
bittet  oder  wirbt,  steht  im  Dat. 
comm.  (Lund  p.  175),  oder  mit  til 
handa  c.  D.  (vgl.  hQnd  f.),  sonst 
auch  mit  fyrir  c.  D.  —  Inf.  34,  8 
(vgl.  been);  46,  21  u.  118,  18;  121, 
15:  205,  29.  Praes.  S.  1  biÖ  ek 
154,  27;  für  155,  31  vgl.  N  4). — 
S.  2  biör  155,  33.  S.  3  biör  friöar 
(um  Fr.)  94,  5;  biör  (&**&)  64,  5; 
260,  19.  —  Plur.  3  biöja  08,  ü. 
—  Conj.  S.  1  biöja  155,  8;  PL  3 
biöi  197,  26.  Imper.  S.  2  biö  i7i; 
35.  Preet.  S.  3  baö  46,  13;  47.  2; 
225,  12  (bat)  neben  baö  (gebot)  115, 
11.  in  letzterer  Bedeut.  auch  106, 
15;  120,12;  222,25;  225,  8;  Grott. 
5,  7.  =  bat,  warb  152,  17  w?Z.  oben 
118,  28  m.  266,  13.  baö  \>k  vel  fara 
162,  21  s.  vel.  —  Plur.  3  baöu 
[forderten  auf)  38,20;  so  auch  40, 
15;  bäöu  friöar  57,  21  t*.  75,  23. 
Fow  Aussprechen  einer  Wunsch- 
formel 160,  15  t#J.  baö  2£tf,  6;  26'2, 
20  u.  oft.  —  Conj.  S.  3  baeöi  (wer- 
ben sollte)  197,  34.  Plur.  3  baeöi 
61,  16  vom  Aussprechen  eines  be- 
stimmten Wunsches  (■=  optare  Eg.). 


—  Pass.  Part.  Nom.  beöinn  204,2b, 
vgl.   das  bez.   Zitat  s.  \.   hitta, 
absol.  beöil   199,  12. 

bila,  SCÄK>.  v. ,  im  Med.  bifaz  s/c/i 
bewegen,  erbeben.  —  Praes.  S.  3 
bifaz  153,  14. 

bik,  n.  (I.  pix,  <•#/.  Vigf.),  das  Pech. 

—  Dat.    biki   (=  en   bik,   s.  Var.  i 
24,    17. 

bil,  n.  (^.  Vigf.,  Ark.  16,  203),  cZer 
Augenblick      D.  i  [>vi  bili  58,  24. 

bila,  schie.  v.  (vgl.  bil),  fehlen,  ver- 
fehlen.    Inf.  203,  6;    222,  10. 
Praes.  S.  3  bilar  141,  12;  fehlschlägt, 
nichts  taugt  176,  3. 

bilt  verör  einum  =  jemand  wird 
mutlos  (bei  Vigf.  zu  bila  gestellt, 
richtiger  wohl  bei  Fntzn.  als  neutr. 
zu  einem  adj.  bilr);  at  pör  varö 
bilt  58,  25.     Vgl.  obilt. 

binda,  5^.  (§  16,  l:  34,  2;  46,  3; 
103,  3;  g.  bindan).  fesseln,  h  i  nden. 
1)  eigentlich.  —  Praes.  Plur.  2 
41,  1;  Plur.  3  70,  16;  114,  17  — 
Prset.  (§  31,  1;  34,  l);  S.  3  batt 
59,  10;  56',  4  knüpfte  ein  Band; 
Plur.  3  bundu  80,  11;  Pass.  Part. 
N.  m.  var  bundinn  41,  14;  b.  er 
83,  20:  A.  m.  bundinn  124,  12: 
A  n.  fa  bundit  (§  34.  1);  39,  16; 
haföak  b.  68, 7.  — Plur.  N.  f.  bundnar 
120,  17. 

2)  freier  und  übertragen.  — 
Inf  =  Verband  anlegen  225,  27.  — 
Praet.  PL  3  bundu  jjau  eiöum  meö 
ser  dies  beschwuren  sie  gegenseitig 
190,  15.  Part.  Pass.  bundit  ver- 
sichert svardogum  115,  1. 

bjooa.  stv.  (§  102,  1),  bieten,  an- 
bieten; g.  -biudan;  m.  D.  rf?r  Pei'son, 
Lund  p.  78.  —  Inf.  49,  8;  75,  7: 
6" 5,  21.  —  Praes.  S.  3.  byör  hann 
upp  65,  14  (s.  u.  *);  bietet  an  153, 
17;  166,  20.  Plur.  3  bjööa  98,  12; 
114,  18.  —  bj.  üt  her  (Dat.)  heben 
ein  Heer  aus  163,  9  vgl.  Vigf.  s.  v. 
III.  —  Conj.  S.  2  bjööir  viö  153, 
21.  Imper.  PL  2  bj6öi-f>er  bietet 
215,  9.  Praet.  S.  2  sf.  bauötu  141, 
9.  —  S.  3  bauö  (bot)  141,  1;  117, 
14;  bauö  bot  an,  erbot  sich  52,  8; 
59,  9;  99,  9;  222,  17;  bauö  (M 
mt)  57,  3;  208,  16;  202,  18;  154, 
9.  —  Plur.  3  buöu  57,  21;  95,20; 
97,  18—19  (18  =  Ziwfew  ein,  19 
schlugen  vor);  102,  3;  b.  heim  260, 
3  5.  heim   adv.    —    Pass.   Part.  N. 


bjorr  —  bläsa 


21 


m.  alls  J)er's  kostr  of  bodinn,  da  dir 
die  Wahl  frei  steht  Sigdr.  20,  2; 
PL  Nm  boönir  angeboten  216,  5; 
Nn.  boöit  =  angeboten  217,  27; 
absol.  boöit  geboten  156,  18;  boöit 
til  varnanar  =  praecepto  cauturn 
est  Eg.  105,  18;  b  per  dich  ge- 
laden 218,  7.  —  Med.  bjödaz  sich 
anbieten;  buöumz  (eig.  Praet.  PI.  1) 
auch  als  Prtet.  S.  1  gebraucht;  ek 
buöurnz  ich  erbot  mich  203,  10  vgl. 
Vigf.  s.  v. 

*  Die  Grundbedeutung  des  Verb, 
ist  wohl  ausstrecken,  darreichen, 
geben,  so  bjööa  upp  65,  14  zurück 
reichen  [vgl.  nhd.  aufgeben  =  fahren 
lassen),  ähnlich  wie  g.  biuds  =  aus- 
gestreckter Gegenstand,  Tisch.  — 
Meist  aber  im  übertragenen  Sinne 
=  bieten,  anbieten,  erbieten,  ent- 
bieten (=  einladen). 

1.  bjorr,  m.  (vgl.  Vigf.),  das  Bier, 
meist  poet.  —  D.  V9tu  peim  bjori 
=  das  B.  enthielt  Guör.  11,  24,  1. 
A.  Sigrd.  5,  1. 

2.  bjorr,  m.  (1.  fibra,  Nor.,  vgl.  auch 
Fr.  2),  ein  meist  keilförmiges  Stück 
Tuch  oder  Leder.  —  Plur.  N.  84, 
8;  D.  84,  9. 

birta  (g.  bairhtjan)  erhellen,  zeigen. 

—  Inf.  64,  1.  —  Praet.  S.  3  birti  ok 
lysti  109,  6.  Med.  lnip.  PI.  3  birtuz 
46,  8  (im  pass.  Sinne). 

bitr,  adi.;  g.  baitrs,  vgl.  bita)  beißend, 
scharf.  —  Dm.  bitrum  Regm.  26, 
2;  N.  n,  bitrt  205,  26,  28. 

bjorg,  f.  (zu  bjarga  =  bergen),  die 
Rettung.  —  N.  107,   14. 

Moni,  m.  (§  64,  2),  der  Bär.  —  G. 
bjarnar  Sigdr.  16,  1 ;  Gsf.  bjarnarins 
39,  21,  vgl.  D.  H.  II,  654.  —  A. 
218,  25.    A.  PI.  bjornu  Grott.  13,  5. 

biöa,  stv.  (§  101;  g.  beidan).  1.  er- 
warten,  mit  Gen.;    Lund  p.  168. 

—  Inf.  biöa  ragnarokrs  (vgl.  ragn.) 
142,  5;  min  —  biöa  [unsicher,  vgl. 
Guörhv.  20,  5-8)  229,  19.  biöa 
eigi  J)ess,  er  153,  30.  er  eigi  langt 
at  biöa  es  datiert  nicht  lange  155, 
16,  vgl.  205,  27-28.  Imper.  S.  2 
biö  180,  15.  —  Praet.  S.  3  beiö 
103,  23.  —  2)  geduldig  ertragen, 
(e.  to  abide  Vigf.)c.  Accbisw.  auch 
vom  Erreichen  eines  Zieles,  so  Praes. 
S.  3  biör  69,  13.  —  Prset.  S.  :! 
beiö  223,  12. 


bita,  stv.  (§  9,  4;  12;  18;  101;  g. 
beitan),  beißen,  essen;  schneiden. 

—  Inf.  42,  2;  a  bita  anbeißen,  (all- 
mählich aufessen)  35,  6.  —  99,  1 
=  schneiden;  =  heftig  schädigen 
211,  29.  —  Prses.  S.  3  bitr  38,  4: 
Grm.  35,  4;  99,  21  =  eindringt; 
=  zerschneidet  161,  32  (vgl.  bitu 
229,  21);  50,  3,  5  (=  fressen,  wei- 
den); =  quält  202,  9.  Plur.  3 
bita .23,  6.  —  Praet.  S.  3  beit  34,  18 
113,  5,  7  (vgl.  oben  99,  1).  PI.  3 
bitu  verletzten  229,  21.  —  Gonj.  S.  3 
biti  168,  11  (bita  fyrir  den  Aus- 
schlag geben,  vgl.  Fritzn.  s.  v.  (!. 
Vigf.  II,  E;  fietta  =  die  fehl- 
geschlagene Werbung).    Ähnl.  288,  5. 

blab,  n. ,  das  Blatt,  Gewächs.  — 
A.  190,  9;  Asf.  160,  11. 

blanda,  stv.  (g.  blandan,  §  109,  mi- 
schen, mit  Dat. ;  Lund^.  89.  —  Praes. 
PI.  3  blanda  hJQrlegi  saman  den 
Schwerttau  idas  Blut  der  Wunden) 
vermischen  =  sich  bekämpfen  180, 
2 1 ;  das  Praes.  im  Sinne  des 
Fut.,  vgl.  Lund  p.  296.  —  Praet. 
PI.  3  blendu  97,  14;  Pass.  Part.  A. 
m.  blandinn  Sigrdr.  5,  3;  absol. 
blandit  Vol.  25,  6;  120,2b;  216,8. 

blanda,  schw.  v.  =  blanda  stv.  — 
Praet.  PI.  2  blonduöuö  210,  22. 

blauör,  ad} ,  zaghaft,  blöde,  feige. 
Zu  g.  blaufvjan  F.  —  Gm.  schw. 
Flex.  ins  blauöa  223,  8. 

blautr,  adj.,  s.  Nor.,  schwach,  weich. 

—  N.  40,   10;  180,  3. 

blär,  ad}.,  oft  =  schwarz;  dunkel- 
farbig, blau.  —  F.  blä  38,  13.  — 
PI.  Nf.  blar  (für  blaar)  Sigrdr.  9,  8 ; 
aus  V.  7  ergänze  sva  vor  bl.  — 
D.  bläm  Var.  zuVql.  9,  8;  überall 
hier  —  schwarz,  =  blau  245,  13. 

bläsa,  stv.  (§110,  g.  blesan).  ^bla- 
sen; mit  Dat.  =  schnauben,  hau- 
chen. —  Inf.  110,  12.  —  Praes. 
S.  3  blnessoder  blaes82,  16;  100,1; 
blaess  ondunni  moeöiliga  er  seufzt 
tief  auf    209,    30;     Plur.    3  88,  7. 

—  Prat.  S.  3  bles  72,  12;  100,  3; 
110,  15.  —  2)  blasen,  im  musikal. 
Sinne.  —  Praes.  S.  3  blaess  i  Gjallar- 
horn  83,  7.  —  Pass.  Part,  absol.  var 
{)a  bläsit  i  lüöra  zum  Zeichen  des 
Angriffs  168,  20. 

'    In    syntakt.    Bezieh,    s.    Lund 
p.  89,  Nyg.  109. 


22 


blastr  —  boösmaör 


blastr,  ni.   (urspr.  blastr,  §  64,  1 6), 

das  Blasen  auf  einem  Home  35, 
22  (A.,  vgl.  heyra),  mit  dem  Blase- 
balg (Asf.  111,  1). 

*  Der  Acc.  blast  35,  22  scheint 
zulässig  nach  Anal,  der  übrigen 
Doppelformen,  und  das  r  überhaupt 
nur  irrig  in  die  cas.  obl.  einge- 
drungen (ahd.  plast  =  blastr),  vgl. 
Fr.-,  der  für  den  Acc.  nur  bläst 
bietet. 

bleikja,  schw.  v.,  bleichen.  — Inf. 
119,  i3;  nach  Fr.2  =  dem  Haar 
eine  hellgelbe  Farbe  zu  geben  suchen 
durch  Waschen  mit  Lauge. 

bleyöi,  f.  [zu  blauör),  die  Feigheit. 
—  D.  Sigdr.  21,  3. 

blevöimaör,  m.  (s.  bleyöi),  ein  Feig- 
ling. —  N.  189,  9. 

blindr,  adj.  (g.  blinds;  §  17;  20,2,  3; 
31,  2;  34,  2;  46,  1,  3).  blind.  - 
N.  36,  2. 

bliöa.  f.  (s.  bliör),  die  Freundlich- 
keit. —  D.  190,  1. 

bliör,  adj.  (g.  blei[)s).  milde,  gnädig. 
N.  n.  Witt  (§  28,  2)  57,  5;  Plur.  N. 
n.  bliö  Grm.  41,  2.  Compar.  adv. 
bliöara  leichter,  besser  213,  2. 

blikja,  stv.  (§  101),  blinken. —  Inf. 
b,  1.  —  Prset.  PI.  3  bliku  o,  7. 

bloö.  n.  (g.  blof>),  tfßs  Blut,  sowohl 
vom  Blutstropfen  {111,  8),  wie  vom 
Blutstrom  (10,  13)  gebraucht,  vgl. 
auch  dreyri.  —  N.  10,  13;  Nsf. 
111,  8;  G.  blöös  {vgl.  suga)  i£4,  30; 
Dat.  bloöiü,  4,  8;  42,11;  instrum. 
Dat.  i6',  2;   Acc. 57,  12;  Asf.  97,14. 

blööigr  oder  blööugr  (s.  bloö),  blu- 
tig. —  N.  bloöugr  orn  —  bloöorn 
(q.  v.)  Regm.  26,1.  —  PI.  A.  f.  blöö- 
gar  168,  29. 

blöörefill,  m.  (vgl.  Vigf.  s.  v.  refill), 
die  Schwertspitze,  poet.  —  Nsf. 
42,  4.  —  Dsf.  161,  31.  —  Asf.  161 ,  33. 

*  F^Z.  w.  u.  refilstigr  u.  Kefill. 
blöÖorn,    m.   (bloö,  Qrn),    der  Blut- 
Aar,     eine    martervolle    Todesart, 
beschrieben    249,    15  —  18.     —     A. 
249,  15. 

*  Daß  diese  Todesart  in  histo- 
rischer Zeit  wirklich  vorgekommen 
sei,  wird  von  neueren  Forschern 
(G.  Storm  u.  a.)  nicht  ohne  Grund 
bezweifelt.  Beachte  auch,  daß  erst 
im  Ng[).  249, 15  fg.  die  Prosa  genau 
nach  Regm.  26  berichtet,  vgl.  dagegen 
Prosa  vor  dieser  Str.u.  VqIss.  XVII; 


D.  H.  II.  4(8.  Über  das  abwis- 
chende Urteil  E.  Mogks  {Die  Men- 
schenopfer bei  den  Germanen,  Lpz. 
1909)  vgl.  Hanisch  in  der  D.  Lit. 
Zeit.   1911   Nr.   10. 

hlom,  n.,   die  Blume;    nach  Fritzn. 

auch   das  frische  Laubwerk;    meist 

im  Sing,  üblich.  —  PI.  D.  blömum 

152,  13. 
i  blömi,  m.  (g  bloma),  die  Blüte;  das 

Glück,  Ansehen.  —  D.   bloma  194, 

6,  17. 
!  blot,  n.,  das  Opfer.  —  A.  145,  1. 

!  blöta,  gew.  schw.  v.,  urspr.  aber  stark, 
s.  §  110;  10.  1  und  Nor.,  Ark. 
21,  255;  g.  blötan),  opfern,  durch 
Opfer  verehren.  —  Praet.  S.  3 
blötaöi  til  J)ess  opferte  mit  dem 
Wunsche  (oder  Gebete)  145,  2; 
Plur.  3  blötuftu  verehrten  4,  5;  Part. 
Pass.  varu  blotuÖ  (N.  n.)  139,  10 
=  wurden  durch  Opfer  geehrt; 
vgl.  Lund  p.  38,  nach  starker  Flex. 
blotinn ;  PI.  Nf.  blötnar  Guörkv.  II, 
24,  6  vgl.  iörar. 

blöti'e,  n.  (vgl.  le  u.  blot),  der  Opfer- 
schatz,  das  Opfergeld.  —  Nsf. 
139,  11. 

blötjarl,  m.  (blot,  jarl),  Opferjarl; 
Beiname  des  dem  heidnischen  Opfer- 
wesen noch  stark  ergebenen  jarl 
Hakon  (q.  v.).  —  A.  237,  6. 

blunda,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.,  wohl  zu 
blindr),  die  Augen  halb  schließen, 
blinzeln. —  Part.  Praes.  blundandi 
114,  5  vgl.  D.  H.  II  400. 

blcOJa.  f.  (vgl.  Vigf.),  eine  farbige 
Decke  von  feinerer  Arbeit,  z.  B. 
eine  Bettdecke,  so  N.  218,  22. 

blser,  m.  (vgl.  Vigf.)  der  Hauch, 
sanfte   Wind.  —  N.  8,  15. 

boö,  n.  (vgl.  bjoöa).  1)  die  Bot- 
schaft. —  PL  N.167,  20  vgl.  fara. 

—  2 )  dieE  i  n  1  a  d  u  n  g ,  Aufforderung. 

—  G.  102,  19;  D.  154,  20;  Dsf. 
154,  9;  in  beiden  Fällen  konkret  = 
Gastgebot,  geladene  Gesellschaft. 
197,  33  meö  boöi  =  vermittelst 
freien  Angebotes  (von  unserer  Seite). 
165,  25.  —  3)  das  Gebot.  —  D. 
eptir  boöi  218,  27;  230,  10. 

boöi,  m.   (vgl.   Boön),   die  Untiefe. 

Brandung.  —  A.  boöa  98,  1 
boösmaör,  m.  (s.  boö  2),  maör),  der 

eingeladene    Gast.    —     PI.    N. 

152,  25. 


bogi  —  bragr 


23 


bogi,   m.,   der  Bogen.    —    D.  boga 

33,  2;  Dsf.  22,  2;  A.  boga  191,  13. 
bogmaQr,  m.  (vgl.  maör  m.  bogi).  der 

Bogenschütze.  —  N.  36,  17. 
bora,  sc/m;.  ».,  bohren.  —  Inf.  99, 

21.  —  Praet.  S.  3  boraöi  100,  3.  — 

Part.  Pass.  borat  99,  22. 
bor$,  n.  (g. baurd),  r/^-Bord,  Rand, 

Tisch.    —    1)   Rand  am,    Trink-. 

gefäß.  N.  £5,  4  «#Z.  bera  1)  a).  — 

2)  Band  eines  Schiffes,  Bord.  — 
Dat.  a  boröi  72,  17;  Dsf.  72,7.  — 
A.  72,  l  vgl.  fyrir  c.  A.  —  PI.  Dsf. 
boröunum    164,    9    vgl.   gnyja.    — 

3)  Tisch.  —  G.  til  borffs  235,  11. 

—  D.  48,  12.  -  A.  67,  13.  —  PI. 
G.  til  boröa  zu  Tische  204,  15. 

boröbünaär,  m.  [vgl.  büa,  borö),  das 
Tischzeug,  das  Tischgerät.  Wh. 
233.  —  G.  45,  5. 

borftgogii,  PI.  n.,  das  Tischgerät.  — 
Var.  zu  büsgQgn  18,  2. 

ImrMiald.  n.  {vgl.  halda,  borö),  der 
Unterhalt  bei  Tische,  die  Verpfle- 
gung. —  Asf.  48,  11. 

bor$i,  m.  {vgl.  Vigf),  e^r  Stickrah- 
men. -  -  A.  192,  14,  29  vgl.  gull.  — 
In  der  Wendung  slö  boröa  {204,  6; 
213,  4)  wird  wohl  die  Einrichtung 
für  das  feinere  Sticken  {vgl.  213, 
5  fg.)  gemeint;  man  übersetze  etwa: 
begann  am  Stickrahmen  zu  arbeiten. 
Diese  Arbeit  geschieht  204,  6  in 
leidenschaftlicher  Erregung,  deren 
Erfolg  204,  7  schildert.  —  slö  b. 
yfir  henni  213,  4  übers.  Edz. :  schoß  j 
den  Einschlag  ins  Gewebe  über  ihr 

—  legte  ihr  ein  Gewebe  an;  das 
yfir  henni  erläutert  Rn. :  über  ihr, 
d.  h.  stehend  hinter  der  sitzenden 
G.  —  Ahnlich  ist  dann  wohl  y. 
mer  260,  7  gemeint:  über  mir,  d.  h. 
hinter  dem  in  der  Wiege  lieg.  Kinde, 
zu  Häupten  desselben  auf  einem 
Gestell. 

boröker,  n.  (vgl.  ker,  borü),  die  Tisch- 
kanne (ein  größeres  Gefäß  zum 
Einschenken  in  die  Trinkbecher, 
vgl.  Fritzn.).  —  Plur.  D.  120,  25. 
A.  120,  23. 

borg,  f.  lg.  baürgs,  §  61,  3),  der 
Hügel,  die  Burg.  Vgl.  Vigf.  —  G. 
borgar  12,  8;  Gsf.  17,  14;  D.  borg 
68,  11;  Dsf.  17,  15;  52,  16;  A.  12, 
7  (hier  =  Burgwall  oder  Bretter- 
zaun;   so  F.  J.  wohl  im  Hinblicke 


auf  die  Z.  8  gen.  brar);   Asf.  4,  10. 

—  PI.  A.  borgir  244,  19. 

*  Nach  Fr. 2  ist  b.  zunächst  der 
zur  Verteidigung  passende  Berg- 
abhang, dann  Wall  oder  Mauer, 
durch  M.  geschützte  Ortlichkeit. 

borgarhiiS,  n.  (s.  borg,  hliö),  das 
Burgtor.  -  1).  165,  18.  —  PI.  N. 
220,  9. 

borgarsmiö,  f.  (s.  smiö,  borg),  der 
Burg  bau.  —  Nsf.  53,  12. 

borgarveggr,  m.  (.9.  veggr,  borg),  die 
Burgmauer.   —  Asf.  95,  12. 

borgliÖ,  n.  [vgl.  borgarhl ),  das  Burg- 
tor. —  D.  53.   15;   Dsf.  62,  1. 

bögr,  m.  (§  64,  1),  der  Bug,  Ober- 
arm u.  (bei  Tieren)  Oberschenkel  der 
Vorderbeine,  vgl.  laer.  —  Plur.  D. 
bögum  15,  2;  Asf.  böguna  93,  22. 

bokrünar,  PL  f.  (s.  bök  Buch,  vgl. 
§  72,  1;  g.  boka  Buchstabe,  auch 
beyki  =  bceki  Buche) ,  entweder 
Runen  auf  Buchenholz  oder  in 
einen  kostbaren  S  t  o  f  f  (vgl.  Vigf.  s.  v. 
bök  1)  eingestickte.  —  N.  Sigdr.  91,  1. 

bol,  n  (vgl.  Vigf),  das  Lager  eines 
Wildes,  Wohnung  eines  Menschen. 

—  N.  118,  6.  —  G.  böls  118,  3. 
A.  116,  23. 

bölstaQr,  m.  (s.  staör.  böl),  der 
Wohnraum.  —  Plur.  A.  bölstaöi 
38,  8. 

böndi,  m.  (aus  früherem  böundi,  vgl. 
Nor.;  claneben  büandi,  §  74),  1)  der 
Bauer,  vgl.  imldr.  —  Nsf.   57,  6. 

—  G.  56,  21.  —  2)  der  Hauswirt, 
Gatte.  :-  N.  200,  32.  —  G.  155, 
11;  D.  218,  4. 

bonorö,  (bön  =  boen,  orö;  vgl.  auch 
Ark  3,  90')  das  Bittwort,  spez.  die 
förmliche  Werbung.  —  Asf.  198, 14. 

bot,  f.  (g.  böta,  der  Nutzen):  §  72,  1), 
die  Buße,  der  Ersatz.  —  N.  207, 
3;  A.  bot  192.  26.  —  Plur.  Dat. 
at  bötum  141,  8. 

brag$,  n.  (vgl.  bregöa),  1)  die  schnelle 
Bewegung,  der  Augenblick.  — 
I).  af  bragöi  Grott.  19,  6  im  Augen- 
blicke sofort  (adv.)  —  2)  der  Kunst- 
griff, die  List.  —  A.  bragö  154, 
31.  —  PI.  G.  leita  til  bragöa  67, 
4.  —  D.  brogöum  157,  31.  —  A. 
brogö  234,  10.  Vgl.  auch  Gu5- 
rünarbrQgö. 

bragr,  m.  (vgl.  §  60,  2;  Vigf.  s.  v. 
Bragi),  1)  der  Fürst,  die  hervor- 
ragendePerson  (ags.  brego) 35,4 ; 


24 


bratidr  —  breg5a 


der  hier  behauptete  ZusMang  mit 
Bragi  wird  von  F.  J.  Gg.  97  mit 
Recht  bestritten.  —  2)  =  skäldskapr 
(Vigf.  s.  v.  II  i*.  III),  35,  3.  —  Fast 
nur  poet,  in  beiden  Bez.;  für  2)  ist 
<tm  wichtigsten  die  Ableit.  bragar- 
mäl  [Sprache  der  Dichtung,  d.  i. 
Vereinigung  zweier  Silben  durch 
Ausstoßung  des  einen  Vokals,  z.  B. 
|>iir's/M>J>ares;  MöbiusHidt.  II,  106.) 

brandr,  m.  {vgl.  Vigf.  s.  v.  II),  die 
Seh  vvertklinge.  —  Dsf.  brand- 
inum  175,  16;  A.  Grott.  15,  8  -• 
PL  brandar  (Vigf.  B,  Fr.8  s.  2)  das 
spitz  zulaufende  Vorderteil  des 
Schiffes,  um  den  das  Halttau  (festr) 
geschlungen  ward,  der  Schiffs- 
schnabel. —   Dat.   Regln.   17,   6. 

brattr,  ad),  (ags.  brant,  bront  Vigf.), 
steil,  hoch.  —  Nm.  Sigrdr.  9,  7. 
Regm.  17,  5.  —  Nsf.  157,  17.  — 
D.  158,  31. 

brauÖ,  n.  [vgl.  Vigf.  s.  v.),  das  Brot. 
Nsf.  157,  16.  —  D.  158,  30.  -  A. 
157,  12. 

brauftgerö,  f.  (s.  brauö,  gera),  die 
Brotbereitung.  —  Asf.  157,  15. 

braut,  f.  (3  61,  3;  vgl.  brjota),  der 
gebahnte  (eig.  gebrochene)  Weg; 
Wh.  36+.  —  D.  a  braut  (=  brautu) 
=  a  leiöinni  Hämo.  26,  4.  —  Plur. 
A.  Vatyr.  47,  6. 

*  Als  adv.  wird  der  S.  A.  braut 
und  I).  brautu  (brottu)  allein  u.  in 
Verbindung  mit  Präpos.  (a,  i)  ge- 
braucht, vgl.  auch  w.  u.  brott,  das  in 
W  auch  105, 8  steht.  —  braut  (—fort, 
weg)  67,  12,  16;  br.  na  (vgl.  nä) 
105,  8.  —  ä  braut  59,  3;  i  braut 
46,  10.  —    Vgl.  Lund  p.  235. 

brä,  f.  (älter  br<);  §  55,  '&),  das  Augen- 
lied, die  Wimper,  nicht  Braue  an 
der  Stirn  =  brün,  vgl.  Vigf.  s.  v. 
u.  s.  brün  f.;  aber  urspr.  wohl  = 
Wimperhaar ,  gras  hvarma ,  s. 
Fritzn.).  —  G.  brar  31,  8.  —  Plur. 
D.  bräm  Grm.  41,  1;  A.  brär  12, 
8;  vgl.  D.  IL  II,  235. 

bräQaiauss,  adj.  (bräö  f.  =  Jagd- 
beute, Fleisch,  lauss),  ohne  Atzung, 
ohne  Beute.  —  PI    N.  216,  7. 

braöna,  schw.  v.  [vgl.  Nor.),  schmel- 
zen (intrans.).  —  Pra>t.  S.  3  bräö- 
naöi  8.  15. 

brätt,  adv.  (eig.  n.  von  bräör,  vgl. 
Vigf.  8.  braör)  schnell.  —  94,  17; 
Regm.  17,  4   Var. 


Iircufta,  atv.  (§  1()3,  1),  schnell  be- 
wegen, ändern;  schwingen, 
werfen,  ziehen  (das  Schwert,  n 
mit  Dat.;  8.  Bund  p.  8!).  —  Inf. 
iiia  pvi  nü  ekki  bregöa  = 
kann  es  nun  nicht  ändern  200,  6; 
bregöa  ]>vi  das  vorwerfen  155,  2. 
—  Praes.  S.  2  bregör  \m  mer 
8;  S.  3  bregör  schwingt  69,  18 
br.  minum  svefni  =  verscheucht 
183,  24;  br.  sveröinu  153,  3: 
Herausziehen  br.  6r  153,  6.  —  br. 
viö  fährt  auf  156,  24  vgl.  bra  v. 
72,  6.  —  PI.  1  bregöum  [vgl.  Anm.t 
169,  17.  Hier  ivird  von  M.  0.  p. 
LXX11I  u.  Nygaard  eine  jünger* 
Form  des  Konj.  angenommen.  — 
Imper.  S.  2  mit  süffig.  Neg.  und 
Pron.  bregöattu  mache  mir  keinen 
Vorwurf  Helr.  3,  1 ;  PI.  1  bregö- 
um eigi  af  |Dessu  halten  wir  hieran 
fest!  159,  18  vgl.  154,  5,  8.  —  Praet. 
S.  1  brä  (aus  *brah,  vgl.  Nor.) 
ek  warf  ich  68,  13 ;  S.  3  bra  99, 
5 ;  brä  niör  nieder  senkte  117,  6 ; 
br.  i  sundr  augum  228,  17  =  die 
Augen  weit  öffnete  (vgl.  „die  Augen 
aufreißen");  brä  upp  (schwang  in 
die  Höhe  =  holte  ans)  57,  1 1 ;  vgl. 
brä  upp  geirinum  fyrir  hon  um 
schwang  ihm  —  (hielt  ihm  plötz- 
lich) in  der  Höhe  den  Speer 
cor  (=  entgegen)  168,  32;  brä  viö 
72,  6  =  zog  zurück,  zog  an;  brä 
viö  sveröinu  das  Schwert  anhielt, 
dagegen  hielt  176,  6 ;  brä  zog  sverö- 
inu 118,  10;  brä  hann  viö  zog  heftig 
zurück  72,  6 ;  brä  ör  zog  heraus 
153,  15;  oft  von  Gestaltentausch: 
brä  ser  warf  sich,  verwandelte  sich 
i  konu  liki  74,  1  vgl.  78,  12;  95, 
5.  —  brä  ä  sik  zog  sich  an,  nahm 
an  4,  6;  151,  9.  —  bra  fingrinurn 
182,  7  steckte  eilig  den  F.  vgl.  drap 
f.  117,  19;  brä  ho'föi  217,  4  =  h.  vatt 
(vinda)  Atlkv.  6,  1  =  wandte  das 
Haupt;  brä  mer  warf  mir  vor  Helr. 
13,  1  (s.  Inf.).  —  Plur.  2  brugöuö 
(=  S.  2)  friöi  =  du  brachst  den 
Frieden  221,  26 ;  PI.  3  brugöu  [wie 
brä  95,  5)  80,  9.  —  Pass.  Part.  A. 
n.  brugöit  sverö  ein  gezogenes 
Schwert  212,  3;  absol.  ef  eigi  er 
brugöit  J).  räöahag  154,  3  wenn 
diese  Heirat  nicht  aufgelöst  wird, 
vgl.  154,  6:  ef  jiessu  er  br.  wenn 
dies  nicht  gehalten  wird,    vgl.  auch 


breiöa  —  brjöta 


25 


206,  16  u.  af  brugöit  230,  10  so- 
wie Helr.  4,  8  brugöit  =  aufgelöst, 
zerstört.  —  hafi  brugöit  ä  sik 
|)essu  liki  io£,  29  d/es*?  Gestalt  an- 
genommen habe  vgl.  74,  1,  151,  9 
usw.  —  Med.  Praes.  S.  3  bregz 
(—  bregöz)  viö  hQggit  gerät  in  hef- 
tige Bewegung  bei  dem  Stoß  94,  1  ; 
cgi.  Vigf.  s.  v.  B.  II ;  so  auch  Praet. 
S.  3  braz  ä  fötinn  warf  sich  {stemmte 
sich  plötzlich)  auf  den  (andern)  Fuß 
230,  1;  braz  ekki  viö  blieb  ganz 
ruhig  158,  18 ;  braz  warf,  wandelte 
sich  100,  4,  11;  anders  |>at  br. 
honum  =  das  schlug  ihm  fehl,  vgl. 
Vigf.  A.  II,  3. 
breiöa,  schw.  v.  (breiör),  ausbreiten. 

—  Pass.  Part.  PL  Nn.  breidd  195,  9. 

breiör,  adj.  (g.  braids,  §  75,  1),  breit. 

—  N.  m.  103,  15;  An.  breitt  191, 
3;  adv.  in  die  Breite  3,  7  {vgl.  djüpt) ; 
standa  br.  reichen  weithin  20,  9. 

breki,  m.  (=  breaker  Vigf.),  der  Stru- 
del, die  Sturzwelle;  poet.  —  N. 
Sigrdr.  9,  7;  Regm.  17,  5. 

brenna,  f.  die  Verbrennung,  Leichen- 
bestattung.  —  Gsf.  253,  22;  A. 
76,  6. 

1.  brenua,  stv.  (g.  brinnan,  §  103,  1), 
brennen,  verbrennen  (intrans.) 
Inf.  Grott.  19,  1 ;  Prses.  S.  3  brennr 
{auch  brenn  §  123,  2)  22,  1 ;  Grm. 
29,  8  würde  brennen,  cgi.  I).  H.  II, 
182;  Plur.  3  brenna  82,  15.  Gonj. 
S.  3  brenni  6,  15;  Praet.  S.  3  brann 
79,  2;  137,  19;  {verbrannte  sich) 
117,  19;  182,  7;  {verbrannte)  76,  5; 
121,6;  212,  16;  =  brannte  auf  261, 
14.  —  PL  3  brunnu  af  {)eim  ihnen 
abbrannten,  an  ihrem  Leibe  ver- 
irr annten  137,  13.  —  Gonj.  S.  3 
brynni  183,  16;  218,  22;  PL  3 
brynni  176, 1.  Part.  Prags,  brennandi 
7,  8;  22,  2;  Part.  Pass.  n.  haiöi 
brunnit  gebrannt  hatte  79,  7;  var 
br.  261,  20  ausgebrannt  war  d.  h. 
sich  selbst  verzehrt  hatte;  dagegen 
ser  brendr  190,  5  {von  2.  brenna) 
=  von  andern  mit  Hilfe  des  Feuers 
getötet  seiest.  PL  N.  akarn  brunnin 
gebrannte  {nicht  verbrannte)  Eicheln 
tiuörkv.  II,  24,  4. 

2.  brenna,  schw.  v.  (g.-brannjan),ver- 
b rennen  Urans.)  Inf.  7,  12;  Grott. 
19,  7;  203,  8;  211,  34;  237,  5; 
253,  15.     Pi;ps.  S.  3  brenni r  26,  1; 


84,  14.  PL  3  brenna  1 60,  15;  177 1 
17.  —  Praet.  S.  3  brendi  68,  17. 
Vgl.  §  46,  2  (kenda)  —  Part.  Pass. 
na.  brendr  21,  11;  f.  brend  120,  4; 
«&so/.  brent  244,  19.  —  Nicht  auf 
die  gewöhnliche  Leichenverbrennung, 
sondern  das  Umkommen  infolge  von 
Brandstiftung  bezieht  sich  190,  5 ; 
vgl.  Sigdr.  31,  5 — 6.  Ahn  f.  auch 
inni  brenda  (incendio  interfeetarn 
oder  ine.  interf'ectos  ?)  195,  18  an 
einer  inhaltlich  nicht  ganz  klaren 
Stelle. 

bresta,  stv.  (§  103,  1),  brechen, 
gebrechen  (vgl.  Gebrest).  —  Praes. 
Conj.  S.  3bresti  227,  25.  Pra>t. 
S.  3  brast  104,  14;  176,  4. 

brestr,  in.  (vgl.  bresta),  das  Brechen, 

der  Krach.  -  N.  107,  19. 
!  breyta,  schio.  v.  (zu  braut,  f.  ?  vgl. 
Vigf),  verändern,  mit  Dat.: 
Lund  p.  90. —  Inf.  29,  8:  hier  = 
übersetzen,  lautlich  akkommodieren. 
Nach  F.  J.  Gg.  97  nahm  der  Autor 
an,  diejenigen  Namen  Oöins,  die 
er  sich  aus  dem  Nordischen  nicht 
erklären  konnte,  seien  gelegentlich 
der  weiten  Reisen  des  Gottes  aus 
andern  Sprachen  entlehnt. 
:  brigöa,  schw.  v.  (=  bregöa,  nament- 
in  der  Rechtssprache,  vgl.  Vigf/, 
verändern,  verletzen.  —  Int. 
brigöa  })essu  hierin  wortbrüchig 
werden  154,  5.  Praes.  Plur.  3  brigöa 
ihr   Wort  nicht  halten  44,  2. 

brigzla,  schw.  v.  (vgl.  brigö,  brigöa; 
Vigf.),  vorwerfen,  mit  Dat.  (wie 
bregöa).  —  Pra?s.  S.  3  brigzlar  mer 
207,  8. 

brimrünar,  PL  f.  (briin= Brandung, 
Meer),  die  Brandungsrunen. 
Zaubersprüche  gegen  Unfälle  z>u~ 
See.  —  PL  A.  Sigrdr.  9,  1. 

br  jöst,  n.,  vgl.  g.  brusts  PL  f.  die  Brust. 
—  1).   Sigdr.  17,  6;  A.  225,  24. 

brjöstgerÖ,  f.  (brjöst;  gerö  =  gj<?rö) 
der  um  die  Brust  des  Pferdes  ge- 
hende Gurt.  —  Nsf.  252,  4. 

brjöta,  stv.  (F.  218),  brechen.  - 
Int.  69,  21;  75,  22  (zerschmettern). 
Vgl.  Lund  p.  123  wegen  dieser  u. 
ähnl.  Stellen.  —  Praes.  S.  3  brytr 
175,  19.  —  Pnet.  S.  3  braut  39,  8, 
12;  57,  9  (braut  sc.  laerlegg);  braut 
af  105,  14;  at  uppi  braut  ä  qx! 
(hier  ivohl  impersonell,  vgl.  Var.  in 
U,    Vigf.    s.    v.    111),    daß  es   {das 


- 


brisinga-men  —  brynja 


Wü88er)  eich  oben  auf  der  Achsel 
brach  107,  6.  —  Flur.  1  brutum 
Grott.  13,  6.  —  Plur.  3  brutu  ge- 
brochen (zerstört)  hatten  258,  7; 
Gonj.  S.  3  bryti  upp  (aufbräche)  218, 
13,  18;  bryti  ib.  19.  Part  Pass.  m. 
brolinn  57, 14;  n.  (u.  indeklin.  Form) 
brotit  40,  24;  108,  2.  -  -  Plur.  n. 
brotin  11,  7.  —  Med.  brjötaz  um 
wohl  eig.  sich  umherwerfen,  sich 
heftig  sträuben.  Praas.  S.  3  bryz 
(=  brytz)  ekki  viö  f)vi  =  wider- 
setzt sich  dem  nicht  158,  8.  —  Praet. 
S.  3  brauz  um  41,  16  =  oblucta- 
batur  Eg. 

brisinga-men,  n.  (vgl.  men  u.  Freyja, 
Vigf.  s.  v.  brisingr  in  Add.),  ein 
kostbarer  Halsschmuck.  A.  43, 
11.  —  Vgl.  Wh.  187;  Golther,  Ger- 
man.  Mythol.  441  u.  die  dort  an- 
geführten Schriften, 

brosa.  schw.  v.  (vgl.  Nor.),  lächeln. 

—  Praet.  S.  3  brosti  170,  30. 

brot.  n.   (vgl.    brjöta),    das    Stück, 

Bruchstück.  —  Nsf.  241,  2.  —  PL 

Nsf.  39,  13. 
brotna .  schw.  v.  (vgl.  brjöta),  brechen 

(intr.)  Inf.  17,  5;  Praas.  S.  3  104,  13. 

Praet.    S.  3  brotnaöi  39,  2.     PI.  3 

brotnuöu  220,  4. 

brott.  aar.  (—  braut  adv.,  s.  braut 
f.),  fort,  weg.  —  84,  3,  9;  110,  15; 
;'i  brott  43,  7;  i  brott  37,  1;  165, 
16.  —  So  auch  ä  brottu  (=  ä  brautu) 
179,  12. 

brottferB.  f.  (brott,  ferö),  die  Weg- 
fahrt,  Heise.  —  G.   Regm.   21,  3. 

broftir.  m.  (Gesch.  d.  d.  Spr.  185  fg., 
g.  brö£>ar,  vgl.  auch  §10,  3 ;  28,  1 ; 
73,  1),  der  Bruder.  —  N.  110,  10. 
Helr.  12,  3  br.  minn  =  als  mein 
Br.,  s.  D.  H.  II,  212.  G.  brööur 
113,  6;  Grott.  6,  7;  ü.  brööur  99, 
16;  A.  brööur  77,  9.  —  Plur.  N. 
broeör  JO,  7;  Grott.  9,  7.  —  G. 
brceöra  156,  8.  D.  broeÖrum  155, 
33.     A.  brceör  154,  25. 

broöurbani.  m.  (vgl.  bani  2)  u.  brööir), 
der  Brudermörder.  —  A.  -bana 
124,  12. 

hröfoirgjold,  Plur.  n.  (vgl.  gjalda  u. 
brööir),  die  B  r  u  d  e  r  b  u  ß  e ,  das  Buß- 
geld für  einen  erschlagenen  Bruder. 

—  Gsf.  175,  5;  A.  116,  12. 

brok.  f.  (F.  219;  §  72,  1 ;  e.  breeches), 
die    Bruch,    eine    Art    Beinkleid 


:nr  Bekleidung  der  Oberschenkel, 
mit  einem  Leibgurt  befestigt  ( Wh. 
p.    163).  —  Plur.  D.  245,  13. 

brullaup,  n.  8.  brüMaup. 

brunnr,  m.  (§  33,  1;  481)),  der 
Brunnen.  —  N.  7,  3;  D.  nrunni 
15,  6;   Dsf.  20,  16,  17;  Asf.  20,  15. 

brü,  f.  (§  55,  1  u.  a)),  die  Brücke. 

—  N.  17,  7;  Nsf.  76,  21  ;  G.  brüar 
Sigdr.  16,  8;  Gsf.  35,  18:  A.  16,  7; 
Asf.  17,  4.  —  Plur.  Gen.  brüa  Grm. 
44,  6. 

brüarsporör,  m.  (vgl.  sporör  u.  brü) 
eigentl.  der  Brückenschrvanz ,  das 
Brückenende.  —  A.  25,  5. 

brüMaup.  n.  (oder  brullaup,  vgl. 
hlaup  u.  brüör,  §  11,  3),  der  Braut- 
lauf, die  Hochzeit.  —  Wh.  245  fg. 

—  l)at.  ganga  at  brullaupi  47,  4; 
gekk  at  brüölaupi  119,  3.  —  A. 
drekkr  brüölaup  til  GuÖrünar  feiert 
seine  Hochzeit  mit  G.  197,  37; 
215,  25;  vgl.  drekka. 

brüölaupsgerö,  f.  (s.  brüölaup,  gerö 
zu  gora),  die  Veranstaltung,  Feier 
einer  Hochzeit.  —  Asf.  154,  14. 

brüör,  f.  (§  61,  1;  g.  brups  Schwie- 
gertochter), die  Braut  (aber  im 
engeren  Sinne  als  nhd.,  vgl.  Vigf. 
s. '  v.  u.  Mogk  in  Ark.  16,  203; 
Kau  ff  mann  Z.  Z.  42,  129  fg.),  junge 
Frau;  auch  Jungfrau,  Mädchen  in 
der  poet.  Sprache  (vgl.  maer).  — 
N.  brüör  =  Braut,  Gattin  Grm. 
11,  5;  br.  bergrisa  =  Riesin  (D. 
H.),  Grott.  24,  2.  —  Voc.  brüör  ör 
steini  Felsen-Mädchen,  Riesin  Helr. 
3,  2. 

brüii.  f.  (§  72,  1),  die  Stirn  braue. 
(vgl.  brä),  eig.  Kante,  Rand.  —  PI. 
A.  brynn;  lita  undir  brynn  eins 
191,  5  =  jemand  fest  ins  Auge 
schauen.  —  Asf.  brynnar  57,  17 
(let  siga  b.  ein  Anzeichen  des  Zornes, 
vgl.  D.  H.  II,  354). 

brünii.  adj.  (Vigf.  s.  v.),  braun, 
aber  stets  dunkelbraun,  schwarz- 
braun.   —  PI.  N.  n.  brün  190,  24. 

brynja.  f.  (g.  brunjö),  die  Brünne, 
ein  Hemd  aus  geflochtenen  Eisen- 
ringen (D.  H.  II,  176).  —  Wh.  209. 

—  N.  168,  24;  1).  165,  19;  A.  83, 
13;  95,  18;  118,  9;  Asf.  118,  10; 
Plur.  A.  122,  8;  160,  30;  Guörkv. 
II,  20  b  (ergänze  hoföu). 

*  Häufig  neben  hjalmr  als  Haupt- 
schutzwaffe    erwähnt.      Vgl.    auch 


brynja   —  büa 


27 


164,  19;  165,  19;  178,  5—6;  s.  auch 
brynja  schw.  v. 
brynja,  schw.  v.  (s.  brynja  f.)  in  eine 
Brünne    schließen ,    uuipanzern. 

—  Pass.  Part.  A.  m.  brynjaöan  buk 
178,  19;  hier  ist  an  eine  der  län- 
geren, bis  auf  den  Unterleib  gehenden 
Brünnen  zu  denken,  vgl.  Wh.  210. 

brynjuhringr ,  m.  (brynja,  hringr), 
der  Panzerring.  —  PI.  TS.  206, 23. 

hrynlriny,  n.  [s.  brynja,  {ring),  eig. 
die  Versammlung  in  der  Brünne, 
poet.  =  S  c  h  1  a  c  h  t.  —  PL  G.  Sigrdrf. 
5    2. 

bryna.  schiv.  v.  {zu  brün  =  Rand) 
eig.  kantig,  scharf  machen,  wetzen. 

—  Conj/S.  3  bryni  98,  24.  Praet. 
S.  3  brynöi  98,  25. 

brynn  s.  brün  f. 

brceftraheind,  f.  (brööir,  hefnd)  die 
Rache  für  die  Brüder.  —  PI.  N. 

228,  28. 
brceftralag,  n.  (vgl.  lag  u.  brööir). 
die  Brüderschaft,  d.  h.  das  ge- 
nauer föstbrceöalag  genannte  engste 
Freundschaftsbündnis,  Wh.  287  fg. 
— sörnz  i  brceöralag  (A.)  viö  SigurÖ 
118,  17,  schlössen  Blutsbrüderschaft 
mit  S.  [Ger.);  ahnt.  97,  35. 

buMuiiur,  m.  {vgl.  bjööa,  Buöli),  der 
Gebieter,  Fürst;  poet.  —  D.  buö- 
lungi  Grott.  19,  8. 

bugr,  m.  (bjüga,  Vigf.  s.  v.,  §  60,  1), 
die  Biegung,  gebogener  Gang? 
(vgl.  Lün.)  Plur.  1>.  bugum  Grm. 
24,  3.  —  Das  Wort  ist  zwar  sonst, 
nicht  aber  in  bezug  auf  Gebäude 
ganz  deutlich;  vielleicht  bugr  = 
Innenseite  eines  Ringes  (Vigf.;  Ger.) 
und  andrer  Gegenstände;  D.  H.  II, 
180  erklärt  meö  bugom  „alles  in 
allem". 

burr,  m.  (§  60,  2,  vgl.  Burr ;  zu  bera, 
barn  Vigf.),  der  Sohn,  poet.  —  Nom. 
Grott.  22,  7. 

hurst,  f.,  das  Borstenhaar,  der 
empor  stehendeHaarwuchsamRücken 
des  Schweines  (wie  mon  am  Pferde), 
vgl,  auch  nhd.  Bürste;  also  nicht  das 
einzelne  Haar.  Nsf.  110,  18.  Dsf. 
112,  8. 

Hu,  n.  (§  49;  50,  2;  vgl.  büa),  der 
Haushalt,  die  Wohnung.  —  G.  til 
büss  (=  büs)  sins  94,  15;  I).  büi 
Helr.  4,1  =  Hauswesen,  Zusammen- 
leben. 


*  Die  zulässige  Verkürz,  von  büi 
zu  bui,  büa  zu  bua  (vgl.  Nor.  §  116) 
wird  von  neuerem  Hrgb.  in  Versen 
oft  vollzogen. 
büa,  stv.  (§  108;  g.  bauan),  wohnen, 
bauen,  ausrüsten.  —  \)a) wohnen; 
sich  befinden.     Inf.  Helr.  7,  4  Var. 

—  Praes.  S.  3  byr  31,  11;  Vol  40, 
1;    b     undir  202,    19  s.  undir.  — 

—  PI.  1  büum  193,  32  vgl  Conj. 
PI.  1;  PI.  3  büa  18,  9,  büa  eptir 
bleiben  zurück  (sc.  an  Bord  155,  12 
vgl.  Ba.  —  Conj.  PI.  1  büim  saman 
vom  ehelichen  Zusammenleben  193, 
29.  —  Praet.  S.  3  bjö  92,  2;  220, 
13  s.  undir;  Grm.  11,  2.  —  b)  =  be- 
wohn e  n  in  der  Wendung  setr  büa 
(vgl.  setr)  163,  26;  =  einnehmen, 
besteigen  (ein  Bett)  200,  4. 

2)  bereiten,  Anstalten  treffen, 
ausrüsten;  rüsten  zu  (til  eins,  vgl. 
Vigf.  s.  v.  B  2)  ß);  büa  um  lik 
226,  17.  —  Inf.  büa  väpn  sin  =  in- 
stand setzen  192,  10;  til  bols  büa 
Böses  anstiften  Grott.  6,  3;  Praes. 
S.  3  byr  richtet  aus  166,  25;  Imp. 
S.  2  mit  suffig.  Fron,  büöu  190, 
7;  PI.  2  büit  til  59,  14.  —  PI.  3 
büa  ferÖ  sina  treffen  ihre  Reise- 
vorbereitungen 198,  13;  vgl.  213, 
15;  244,  1.  —  Part.  Pass.  büi nn  be- 
reit, fertig.  —  Nrn.  62,  14;  108, 
16;  70,  16;  vel  at  ser  buinn  of 
eitt-t  wohl  versehen  mit,  ausgezeich- 
net in  einer  Sache  63,  5 ;  at  i{:>röttum 
b.  in  Kunstfertigkeiten  erfahren 
231,  13.  —  silfri  b.  mit  Silber  ge- 
schmückt 195,  9;  vgl.  viö  gull  b. 
196,  26.  Nf.  büin  meö  gulli  (vgl. 
PI.  N.  n.)  mit  Gold  geschmückt  (bez. 
der  Dachbekleidung)  195,  2;  büin 
213,  16  =  ausgerüstet.  —  Plur.  m. 
bünir  39,  11;  60,  3;  viö  bünir 
bereit  zu)  62,  11;  at  engu  b.  in 
nichts  bereit  220,  31.  —  S.  N.  n.  büit 
(fertig)  79,  10;  157,  16;  var  büit 
nahe  daran  war  71,  2;  nü  svä  büit 
vera  mundu  daß  es  so  (so  bestellt) 
bleiben  werde  200,  i7;  vgl.  er  svä 
büit  ist  so  bestellt  =  bleibt  so  204, 
26.  Von  der  Ausrüstung  eines 
Heeres  176,  30 ;  von  der  Leichen- 
besorgung 212,  10  (büit  um  =  ver- 
fahren mit).  A.  svä  büit  das  so 
Liegende,  die  Sachlage  (Pf.)  137,  5. 
Vgl.  Lund  p.  395  Anm.  —  PI.  N. 
n.  büin  190,  20;  gulli  b.  mit  Gold 


2« 


büandi  —  boen 


viert.     -    Med.    Inf.    büaz    «cä 

/•ästen,  bereit  machen  III,  6;  155, 
16  :  )>ar  um  1).  SW&  f/"  einrichten, 
sich  bequem  machen  232)  7; 
Praes.  S.  8  byz  154,  8.  —  Praet.  S. 
3  bjöz  59,  8;  70,  15;  Plur.  3  bjogguz 
122,  8;  bjugguz  191,  32.  —  Med. 
Part,  büiz:  er  [)ar  büiz  viö  veizlu 
=  es  wird  dort  {sich)  gerüstet  zum 
Festmahle  200,  21. 

*  JJber  Verkürz,  von  büa  zu  bua 
y.  büi  *. 

buandi,  m.  [urspr.  Part,  zu  büa,  >•///. 
§  74  u.  a),  awefe  böndi),  dter  an- 
gesessene Mann,  Bauer. — N.  114, 
10;  Nsf.  57,  IG.  —  G.  57,  5;  Dsf. 
57,  4;  A.  iW;  16  {hier  =  ifaw.s- 
M*r£;  Gemahl).  —  Plur.  N.  büendr 
i43,  13. 

bnkr,  m.  {vgl.  Nor.),  der  Bauch,  Leib. 

—  A.  buk  178,  19. 

biiuaör,  m.  (vgl.  büa)  =  büningr.  — 

A.  170,  21. 
Miningr.    m.    («##.    büa) ,    <//<?   J.ws- 

rüstung   in   Kleidern,   der  Anzug 

—  D.  163,  16;  A.  152,  32. 
büsgogn,  PI.  n.  (s.  Vigf.  s.  v.  gagn 

n.  5  u.  bü),  das  Hausgerät.  — 
N.  büsgogn  {vgl.  Var.)  18,  1. 

btistafcr,  m.  (s.  staör  w.  bü),  </<?>• 
Wohnort.  —  A.  büstaö  32,  8. 

bygft,  f.  ( y#Z.  byggja),  die  Wohnung, 
Ansiedelung,  Gegend.  —  N.  118, 
6  (Ä«er  =  böl);  Nsf.  i3,  5.  —  Gen. 
til  bygöar  12,  5.  —  A.  52,  7  {vgl. 
Qndverör);  Asf.  bygöina  die(bewohnte) 
Gegend,  das  Kidturland  177,  17.  — 
Plur.  A.  bygöir  50,  9. 

bygghlafta,  f.  ibygg  n.  =  Gerste,Kom; 
hJaöa  f.  =  Scheuer),  die  Korn- 
scheuer.  —  N.  232,  6. 

byflöja?  schw-  v>  ivffl-  byggva  **.  büa), 
anbauen,  bewohnen:  wohnen. 

—  Prses.  Plur.  3  12,  14;  Prajt.  S.  3 
bygöi  {nahm  Wohnung,  wohnte)  9, 
1 1 ;  Plur.  3  bygöu  13,  7.  Pass.  Part. 
bygt  hafa  13,  13;  auch  vom  Ein- 
nehmen eines  Platzes,  Lagers;  so 
236,  7. 

byggva,  schw.  {vgl.  byggja  u.  büa), 
Nebenform  von  byggja.  —  Inf.  54,  15. 
Vol.  64,  6.  —  Prass.  S.  3  byggvir 
24,  14.  Conj.  Plur.  3  byggvi  26,  5. 
Med.   S.  3   byggviz  {passiv)  89,  16. 

*  Für  büa,  byggva,  byggja  vgl. 
Vigf.  s.  v.  büa  u.  byggja ;  auch 
§  115,  1. 


bylgja.  f.  (§68,  i),  du  Woge.   PI.  X. 

/'</'.  9. 
byrba .  seh  w.v.(zu  boröi),  durchSHckere* 

darstellen.  —  Prajt.  Plur.  3  byrön 

213,  8. 
byrör,  f.  (§  59,  1;  byrti  jüngere  Form, 

vgl.  Nor.),    die  Hürde,    Last,   der 

Haufen.     N.    118,   6.   —  Plur.  A. 

byröar  95,  11. 

byrgja,  schw.   r.  (ags.   burian,    e.  to 

bury     Vigf),    verschließen.    — 

Pass.  Part.  Nf.  byrö  220,  10. 
byr  ja,  schw.  (§  112,  1  zu  bera,    vgl. 

Vigf),   eig.    anheben ;    beginnen. 

Pr;et.  S.  3  byrjaöi  i,  5. 
byrr,  m.  {s.  Nor.),  der  Fahr  wind. 

—  N.  Regm.  17,  3;  A.  byr  55,  7; 
sigla  görtan  byr  segeln  ab  mit  gn 
Winde  177,  2  vgl.  Lund  p.  44  w.  61. 

bystr,  adj.  {nach  Ba.  zw  norw.  burst, 
bust  spec.  auch  Dachspitze;  von 
Vigf.  eds  P.  Part,  zu  byrsta.  bysta, 
„mit  Borsten  oder  Spitzen  versehen" 
gestellt).  —  Af.  gulli  bysta,  mit  ver- 
goldeter Dachspitze    198,    22. 

*  Die  Lesung  ist  nicht  völlig  ge- 
sichert {vgl.  Var.);  auch  darf  man 
nicht  den  Stabreim  borg,  bysta  her- 
stellen wollen,  da  gulli  betont  sein 
müßte,  vgl.  Grm.  6,  3;  .9.  4—6; 
15,  2—3.' 

byfluga,  f.  {s.  tluga;  by,  ags.  beo, 
e.  bee  Vigf.),  die  Biene.  Plur.  X. 
byflugur  24,  8. 

*  fluga  hier  =  fliegendes  [■ 
bößSi  s.  bäöir. 

bpMroekinn,  adj.  (boö  =  Kampf,  §  56. 
froekinn),  kühn  im  Kampf,  beherzt, 
=  N.  schw.  Fl.  inn  boöfroekni  Hämo. 
27,  3. 

bol,  n.  Jags.  bealo,  g.  balva-  F.  209: 
das  Übel,  Böse.  —  G.  til  bgls 
Grott.  6,  3  [vgl.  büa).  —  meira  b. 
mehr  von  Übel,  ein  größeres  Ü.  15-J, 
34.  —  PI.    N.   hol   Guör.  II.   24,  2. 

—  G.  bQlva  erscheint  in 

bolvasmiftr  (smiÖr,  bQl),  der  Unheil- 
stifter {vgl.  nhd.  Lügenschmied).  — 
N.  Fäfn.  33,  7. 

borkr,  m.  {niedd.  borke),  die  Rinde. 

—  1).  berki  Sigrdr.  10,  4. 

been,  f.  {zu  banna?  F.  20 J,  zu  biöja? 
Vigf.;  §  63),  die  Bitte,  das  Gebet. 
Gsf.  hverjar  beenarinnar  34,  9  in 
jeder  Bitte  =  in  jedem  Falle  de< 
Bittens,  vgl.  U  in  Var.,  Lund  p.  158. 


beer 


dauör 


29 


—  A.  been  151,  5;  176,  16.  -  Plur. 
G.  29,9.  —  A.  beenir 23 5,12  =  Gebete. 

beer,  m.  (§  60,  3  vgl.  Vigf.  s.  v.,  = 
byr,  ww  büa)  tf/e  Wohnung,  der 
Wohnort,  das  Dorf.  —  G.  bjär 
(diese  Form  eig.  zu  byr  gehörig? 
vgl.  Nor.  §  106 3)  23i ;  16;  Gsf. 
beejarins  169,  5.  —  I).  bee  46,  5; 
160,  20;  Dsf.  beenum  i9i,  31;  -238, 
6.  A.  bee  33,  9.  Asf.  beeinn  504,  9. 

—  PI.  I).  beejum  231,  8. 

*  beer  kann  auch  die  Stadt 
(==  dein,  by)  oder  den  Bezirk  {vgl. 
D.  H.  II,  174)  bedeuten,  so  46,  5 
u.  viell,  236,  11. 

beeta,  schw.  v.  (vgl.  bot  f.),  büßen, 
Ersatz  leisten;  b.  mit  A.  der  Sache  = 
für  etw.  Ersatz  geben.  —  Inf.  162, 
10;  166,  20;  yfir  beeta  202,  19; 
vgl.  yfir.  — Auch  mit  instrum.  Dat.; 
vgl.  Lund  p.  100;  mit  Gen.  des 
Obj.  bei  Krankheiten  {heilen  von, 
s.  Fritzn.  Vigf.)  —  Prget.  beetta 
§  29,  5.  Pass.  Part.  Nm.  beettr 
264,  12;  absol.  beett  (eng.  mann 
=  keinen  Mann)  gebüßt  (d.  h.  für 
seinen  Totschlag  Buße  bezahlt)  166, 
22;  wohl  richtiger  mit  allen  Paphss. 
zu  lesen  J)ött  hann  heföi  ongum 
fyrri  beett  mann  =  obivohl  er  keinem 
früher  Buße  für  ein  Menschenleben 
bezahlt  habe  [vgl.  vorher  beeta  henni). 
beett  =  gebüßt,  in  seinen  schlimmen 
Folgen  beseitigt  210,   11. 

boexl,  n.  (vgl.  bögr),  der  Bug  bei 
größeren     Tieren.    —    Asf.     beexlit 


179,   17. 


D. 


daga,  schw.  (vgl.  dagr)  intpers.,  Tag 
werden,  tagen.  (Lund  p.  23.)  — 
Praas.  S.  3  dagar  155,  13.  Pra?t.  S.  3 
dagaöi  67,  11;  142,  3. 

dagan,  f.  (vgl.  daga;  §  61,2),  das  Tag- 
iverden,  die  Morgendämmerung, 
vgl.  ötta.  —  D.  at  dagan  58,  20; 
A.  i.  d.  49,  1;  fyrir  d.  60,  17. 

dagr,  m.  (g.  dags;  §  3,  1;  16,  2; 
33,  4;  48,  1;  50,  3)  der  Tag;  vgl. 
auch  Dagr.  —  N.  144,  5 ;  G.  dags 
61,  18;  ü.  degi  168,  25.  —  A.  dag 
3,  4 ;  20,  5 ;  33,  5 ;  gööan  dag  einen 
guten,  glücklichen  Tag  184,  10;  Asf. 
54,  8  (um,  of  daginn  =  den  Tag 
über,  s.    of,    um):    adv.    einn    dag 


eines  Tages  46,  3  ;  fyrra  dag  (den 
vorigen  Tag)  Tags  vorher  144,  6; 
ähnlich  inn  fyrra  dag  76,  20;  in 
fyrsta  dag  9,  16 ;  annan  d.,  J)riöja  d 
10,  1 — 2  vgl.  Lund  p.  58;  naesta 
dag  eptir  den  darauf  folgenden  Tag 
153,  28;  var  par  annan  dag  QÖrum 
betr  veitt  da  wurde  den  einen  Tag 
(an  dem  einen  Tag)  besser  ( =  noch  b.) 
bewirtet  als  an  dem  andern  168,  5 
vgl.  oben  10,  1—2.  Plur.  N.  dagar 
53,  14.  I).  dQgum  193,  1.  —  A. 
um  daga  die  Tage  über,  (jedesmal) 
den  Tag  über  78,  12;  173,  10:  gert 
er  um  f)ina  d.  181,  7  vgl.  gera. 

*  Ein  schwachformiges  -dagi  (Gr. 
1I;  489;  543)  findet  sich  in  Com- 
positis;  vgl.  bardagi,  svardagi. 

dagveröarmäl,  n.  (vgl.  dagverör  u. 
mal,  auch  doguröarm.),  die  Früh- 
stückszeit.  1).  at  da^veröarmäli 
49,  2. 

dagverör,  m.  (von  verör  Speise,  Wirt- 
schaft), das  Frühstück,  in  der 
Mitte  des  Vormittags  (Wh.  150)  ge- 
nossen. —  A.  59,  8. 

dalr,  m.  (g.  dal  n.);  das  Tal.  —  A. 
93,  10.  —  Plur.  (vgl.  §  50,  4)  A. 
dala  76,  16;  dali  68,  12;  Vol,  19, 
6  (dala  ältere  Hss.,  vgl.  §  50,  4 ; 
H.  G.). 

danskr,  adj.  (vgl.  Vigf.  s.  v.  u.  Eg. 
Lex.  Poet.  p.  XIX  seq  ).  1)  dünisch. 

—  N.  d.  atkyni536';  11.  —  2)  nord- 
ländisch.  —  A.  um  alla  danska 
tuugu  (vgl. tungB.)  124,  10.  Hierher? 
oder  zu  1)  143,  7:  i  danskri  (Dat. 
f.)  tungu;  vgl.  Einl.  S.  34. 

dapr,  adj.  (vgl.  nhd.  tappen,  täppisch), 
traurig  — N.  n.  daprt  Grott.  16,  8. 

daprlitgr.  adj.  (dapr)  von  traurigem 
Äußern,  —  PI.  Nf.  219,  13. 

dairöi,  m.  (g.  daufms  stm.  entspricht 
dem  in  uns.  Texten  nicht  belegten 
dauör  m.;  vgl.  auch  deyja),  tferTod. 

—  G.  53,  21;  D.  180,  23,  24;  A. 
161,  13.  -  Neben  dräp  192,  16 
scheint  dauöi  die  Tötung  (ohne 
eigentlichen  Kampf)  zu  bedeuten. 

dauör,  adj.  (eigentl.  P.  Part,  zu  deyja, 
vgl,  Nor.;  g.  dau|)s),  tot.  —  Nm. 
74,  18;  N.  fem.  dauö  123,  2;  nach 
ihrem  Tode  253,  20.  —  Gen.  m. 
dauös  v,  4;  Dat.  m.  136,  15.  — 
Af.  dauöa  253,  15  (br.  dauöa  zu 
Tode  verbrennen  ?  es  mag  253,  14 
nur      eine     tödliche      Verwundung 


30 


daliffr  —  dömr 


gt  meint  sein;  l\<l~.  übersetzt:  ihre 
Leiche  zu  verbr.).  Piro*.  Nm.  dau6ir 
77,  14;  Nn.  dauö$7,  3.  Gen.  dauöra 
76',  20,  22.     Am.  dauöa  190,  6. 

*  Bezug/,  der  Situation,  die  253, 
20  vorliegt,  vgl.  D.  H.  633  [zu  Grog.). 

daligr,  adj.  (s.  \  igr. ;  vgl.  auch  da 
n.  bei  dems.),  elend.  —  N.  hann 
lifir  eigi  svä  lengi,  at  hann  se  eigi 
däligr  222,  22  =  *r  lebt  nicht  so  lange 
{keinen  Augenblick),  daß  er  nicht 
elend  sein  sollte  =  er  lebt  in  dem 
elendesten  Zustande. 

deila,  schw.  v.,  g.  dailjan,  teilen. 
geteilter  Ansicht  sein,  zanken.  Inf. 
165,  12.  —  Imper.  S.  2  deil  190,  2 : 
vgl.  §  126. 

deili,  n.  (zu  deila  =  zuteilen),  das 
Kennzeichen,  namentlich  im  Plur. 
gebr.,  A.  deili  52,  5  (kunna  deili  ä 
e-um  von  ihm  Bescheid  wissen). 

deyfa,  schw.  v.  g.  -daubjan,  betäuben, 
abstumpfen,  vergessen  machen. 

—  I'raet.  S.  3  deyföi  GuÖr.  11,  24,  8. 
deyja,  stv.  (g.  divan  stv.,  vgl.  dauör), 

sterben;  §  106,  5.  —  Inf.  155,  3, 

4.  —  d„  fra  —  von  etwas  fort- 
sterben, etiv.  durch  den  Tod  ver- 
lieren 222,  25.  Prass.  S.  3  deyr  82, 
9;  Plur.  3  deyja  16,  1;    Vafyr.  47, 

5.  —  Conj.  S.2  deyir  206,  1,  21,  Fräst. 
S.  3  dö  76,  1;  96,  14;  120,  20.  — 
Conj.  S.   3   deei  151,  27;  §  21,  2). 

djarfleikr,  m.  (vgl.  djarfr  u.  leikr), 
die  Kühnheit.  —  A.  34,  14. 

djarfr,  adj.  (nach  Vigf.  zu  g.  gadars), 
kühn,  verwegen.  —  N.  36,  10.  — 
Superl.  N.  djarfastr  34,  10. 

digr,  adj.  (vgl.  g.  digrei  f.,  F.  147), 
dick,  stark.  —  PI.  D.  159,  10. 

digrleikr,  m.  («w  digr,  leikr),  cfö? 
Dicke.  —  G.  40,  16;  A.  iW,  7. 

dirfö,  f.  (t$tf.  djarfr),  die  Dreistig- 
keit. —  N.  205,  4;  vgl.  aber  Var. 
u.  soeta. 

diskr,  m.  (vgl.  Vigf.),  der  Teller, 
auch  die  bewegliche  Tischplatte.  — 
N.  38,   10. 

djüp,  n.  (s.  djupr;  vgl.  auch  nhd. 
dial.  das  Tief),  eine  tiefe  Stelle. 

—  A.  172,  11. 

djüpr,  adj.  (g.  diups,  F.  15,  2;  81, 
2J)),  tief.  —  Plur.  A.  m.  djüpa  76, 
11.  Nm.  schwach  inn  djupi  sjar  12, 
5;  A.  m.  inn  djüpa  sja  38,  3;  A. 
n.  haßt  f>at  it  djüpa  58,  5.  Superl. 
A.  m.  djüpastan  68,  12. 


djiiproftiill.  m.  (djüp  =  Tiefe,  iqöuII 
Sonnt')  Sonne  der  Tiefe  =  Gold,  vgl. 
Sk.  XXXII  gull=  eldr  allra  vatna 
f.  Sk.  LX1V,  g,  2:  Rinar  söl  =  gull; 
—  Gen.  a,  2,  an  Gold  sich  erfreuend 
heißt  G.,  weil  sie  als  wandernde 
Artistin  meistens  mit  Gold  von  den 
Fürsten  belohnt  wurde  oder  weil 
sie  als  Frau  überh.  am  Golde  sich 
freut,  vgl.  F.  J.  Heimskr.  IV,   1. 

djüpt,  adv.  (zu  djüpr),  tief.  —  3,  8; 
60,  9. 

dfs,  f  (ahd.  idis;  §  59,  l«.a);  62  % 

1)  die  Göttin.   —   N.   43,    12.  — 

2)  von  weiblichen  Schutzgott- 
heiten niederer  Art  gebraucht, 
bisw.  nur = hehre  Frau  (Nor.);  Plur. 
N.  219,  14;  A.  disir  Sigrdr.  8,  6. 

*  Das  Erscheinen  der  Schutz- 
gottheiten (auch  f'yfgjur  genannt)  vor 
dem  Tode  ihres  Schützlings  und  eine 
Art  Abschied  von  diesem  ist  auch 
sonstiger  Auffassung  gemäß,  vgl. 
z.  B.  Anal.  Norr.'  p.  184.  185;  Fs. 
p.  114.  —  Sonst  vgl.  Golther,  Germ. 
Myth.  104  fg.;  Kögel,  Idis  u.  Wal- 
küre, Beitr.  16,  502. 

dolg,  n.(  ags.dolg  =  Wunde,  vgl.^igf.. 
nur  poet),  die  Feindschaft.  — 
Gen.  dolgs  sJQtul  (vgl.  sjQtull)  Grott. 
16,  7. 

dömandi,  m.  (vgl.  doema,  wozu 
dömandi  als  eine  Art  Partizipial- 
bild.  sich  stellt,  Fritzn.;  minder 
häufig  als  dömari  nach  Vigf.),  der 
Richter.  —  Plur.  N.  dömendr 
92,  9. 

*  An  dieser  Stelle  ist  nicht  daran 
zu  denken,  als  ob  eine  Ausübung 
des  Rtchteramtes  bei  jenem  Gelage 
in  Betracht  käme,  es  wird  vielmehr 
nur  die  sonst  übliche  Stellung  der 
Hauptgötter  als  Richter  (vgl.  17,  13) 
nebenbei  erwähnt. 

dömari,  m.  (vgl.  dömr  u.  domandi), 
der  Richter.  —  PI.  N.  dömarar 
143,  9. 

dömr,  m.  (g.  doms;  §  48,  1),  das 
Urteil,  Gericht.  -  N.  31,  11;  112, 
15;  Gsf.  dömsins  21,  12.  —  Plur. 
N.  143,  3.  —  A.  18,  4;  20,  6.  i 
fulla  döma  zu  vollbesetztem  Gericht 
Sigrdr.  11,  9. 

*  -dömr  in  konungdömr  u.  sonst 
zur  Bezeichnung  eines  rechtlichen 
Verhältnisses  oder  Standes;  vgl. 
nhd.  -tum  in  Königtum  u.  ä. 


dömstaör  —  drengiliga 


31 


dömstaSr,  m.  (s.  staör,  dömr),  die 
Gerichtsstätte.  —  N.  37,  2.  — 
A.  21,  5. 

dömstöll,  m.  (s.  dömr,  stöll),  der  Ge- 
richtsstuhl. —  Plur.   A.    53,  15. 

döttir,  f.  (g.  dauhtar;§73,2),^Toch- 
ter.  —  N.  10,  5:  23,  12.  —  G.  döttur 
127,  2;  D.  döttur  2-/2,  4;  A.  döttur 
14,  2.  —  Voc.  döttir  154,  3.  — 
Plur.  N.  A.  dcetr  Fäfn.  13,  6;  257, 
26.     D.  doetrum  165,  5. 

dötturson,  m.  (s.  döttir,  sonr),  der 
Sohn  der  Tochter.  —  N.  16*2,  15. 

draga,  stv.  (§  106,  2;  g.  dragan,  e. 
to  draw,  vgl.  Vigf.).  1)  ziehen, 
schleppen.  —  Inf.  draga  (hier 
vom  Heraufziehen  an  der  Leine  = 
angeln,  fischen)  71,  14.  —  S.  3  dregr 
55,  20  (dregr  fr  am  zieht  hervor); 
dr.  yfir  särit  160,  11.  dr.  veörit 
zieht  die  Witterung  ein  156,  21; 
dr.  fast  zieht  heftig,  von  der  Be- 
wegung beim  Sägen  gebraucht  (vgl. 
Edz.  Übers.)  161,  32.  PI.  1  drogum 
{drehen,  in  Bewegung  setzen  Pf) 
Grott.  16,  7.  PI.  3  draga  (vom  Ziehen 
des  Wagens)  30,  7.  Praet.  S.  3  drö: 
ör  sliörum  119,  4;  drö  fram  116,  3 
vgl.  dregr  fr.  99,  20 :  drö  upp  72, 
9;  drö  (vom  Lastpferde)  53,  8  vgl. 
53,  6:  drö  hann  (der  Baumeister) 
til  ä  hestinum;  drö  fra  Gylfa  zog 
(mit  dem  Pfluge)  von,  gewann  von 
G.  a,  1;  drö  saman  168,  15  vgl.  154, 
28.  drö  arnsüg  (vgl.  arnsügr)  95, 
8;  ähnlich  drö  (setzte  in  Bewegung, 
rührte)  svanfjaörar  Volkv.  2,  6.  — 
Plur.  3  drögu  (von  Stieren)  3,  8; 
(von  Pferden)  14,  21.  Conj.  Plur.  3 
drcegi  upp  aufreißen  (mit  dem 
Pfluge),  umpflügen  könnten  3,  8.  — 
Pass.  Part,  absol.  dregit:  upp  dr. 
55,  8;  dregit  ör  sliörum  141,  10 
vgl.  119,  4;  dregit  a  braut  (fort- 
geschleppt) 59,  3;  at  dregit  gaeti 
(vgl.  geta)  125,  3;  gemeint  ist  hier 
das  Drehen  der  Mühlsteine,  vgl. 
Grott.  16,  7.  —  dregit  saman  zu- 
sammengezogen, gesammelt  154,  26. 
—  Med.  dragaz  sich  ziehen;  Inf. 
brott  dr.  sich  davonmachen  251, 18. 
2)  impers.  —  draga  saman  sich 
zusammenziehen,  sich  ausgleichen 
(in  bezug  auf  etw.  =  Acc. :  vgl.  saman 
drö  kaupmäla  meö  jjeim  bei  Mob. 
Gl.  s.  v.  draga)  mun  \m  s.  dr.  värn 


yfirlit  =  es  wird  sich  dann  unser 
Äußeres  (der  Unterschied  in  unse- 
rem  Äußern)  ausgleichen  234,   14. 

draumr,  m.  (ags.  dreäm  F.  152;  nach 
W.  Henzen,  Über  die  Träume  in 
den  altnord.  Sagen-  Liter,  u.  Golther, 
Germ.  Mythol.  S.  85  2)  zu  draugr 
m.  Gespenst  F.  154),  der  Traum. 

—  Plur.  N.  draumar  216,  11.  A. 
drauma  73,  7;  Asf.  73,  8. 

dräp,  n.  (s.  drepa),  der  Mord.  — 
A.  162,  12. 

dregill,  m.  (urspr.  Zugriemen,  Zug- 
band?), das  Band.  —  A.  dregil 
40,  9. 

dreifa,  schw.  v.  (g.  draibjan,  zu  drifa), 
treiben,  ausbreiten, besprengen. 

—  Pra?s.  S.  3  dreifir  82,  16.  — 
Praat.  S.  1  dreiföi  196,  13.  —  Med. 
sich  ausbreiten.  —  Praes.  Plur.  3 
dreifaz  20,  8. 

dreki,  m.  (vgl.  Vigf.;  zu  lat.  draco, 
§  3).  1)  der  Drache.  —  2)  das 
Kriegsschiff,  nach  den  Verzie- 
rungen am  Vorder-  und  Hinterteil 
so  benannt;  vgl.  Wh.  136.  —  176, 32. 

drekka,  f.  (vgl.  drekka  stv.),  der 
Trank.  —  G.  drekku  d,  4.  —  A. 
drekku  98,  16. 

drekka,  stv.  (g.  drigkan;  §  5,2;  103, 
1),  trinken.  —  Inf.  49,  9;  64,  6; 
92,  6;  102,  10  (hier  =  austrinken); 
137,  11.—  Über  drekka  meira  drykk 
64,  19;  inn  JDriöja  drykkinn  65,  S 
vgl.  Lund  p.  44.  Prass.  S.  3  drekkr 
20,  16;  97,  15;  Plur.  3  drekka  51, 
7;  64,  9.  —  Imp.  S.  2  drekk  166, 
28,  32;  PI.  1  drekkum  184,  9.  — 
Praet.  S.  2  drakkt  68,  20  (J)at  er 
J)ü  dr.  =  was  das  anbetrifft,  daß 
D.  H.)  vgl.  draktu  225,  7;  S.  3 
drakk  46,  11;  123,  6;  26*6',  30.  Plur. 
3  drukku  55,  5;  200,  26.  —  Part, 
drukkinn  (=  trunken)  102,  6;  167, 
2 ;  er  drukkit  (wird  getrunken)  49, 
7;  vgl.  64,  8;  93,  4.  —  Plur.  N. 
druknir  217,  21;  G.  drukkinna 
manna  190,  2. 

*  dr.  brüölaup  197,  37  s.  Nyg.  88. 

drekk  ja,  schw.  (vgl.  drekka  stv.),  er- 
tränken, m.  Dat . ;  Lund  p.  86.  Praet. 
PI.  3  drektu  10,  14;  §  29,  3. 

drengiliga,  adv.  (vgl.  drengr,  dreng- 
iligr  mannhaft),  in  mannhafter 
Weise.  —  vel    ok   dreng.  161,  9. 


12 


drengr  —  duga 


drengr.  m.  [vgl.  Vigf.  «.  Ark.  IG, 
208;  §  60,  8),  der  Bursche,  Jüng- 
ling. —  N.  70,   13. 

drengskapr,    ra.  (drengr,    -skapr  = 

-Schaft),  das  mannhafte  Wesen,  j 

—  D.  222,  7. 

drepa.  stv.  (§105;  ahd.  trefan  F.  158), 
stoßen,  schlagen,  erschlagen; 
(drap    rneö   eitri  tötete  durch   Gift , 
244,    8).  —  Inf.    47,    13.  —   Praes. 
S.   2    drepr   {anstoßest)    Regm.   24,  J 
2;  S.  3  drepr  VqL  56,  1  vgl.  möör 
m.:    i5.9,   23.  PI.   3   drepa  159,  3. 

—  Gonj.  S.  1  drepa  175,  10;  S.  2 
drepir  207,  14.  S.  3  drepi  (man  sich 
schlage  vgl.  drap  hann  sik  39,  13 
w.  drepa  imperson.  bei  Vigf.  s.  v. 
III)  39,  14.  —  Conj.  PI.  2  drepiö 
IW,  2.  lmper.  S.  2  drep  157,  22; 
;?32,  26  «#Z.  at  conj.  2).  —  Praßt. 
S.  2  drapt  26'5,  8;  S.  3  drap  47, 
7  (erschlug):  schlug  zu  Boden  251, 
1;  2i7,  19  (stieß,  steckte  eilig);  drap 
hann  sik  ör  Dr.  schlug  er  sich  aus 
=  riß  er  sich  los  aus  Dr.  39,  13  ; 
/'om  Schlagen  der  Saiten  224,  1 ; 
PI.  3  dräpu  10,  13;  25,  16  (fatete  . 
3f.  =  erschlugen),  desgl.  116,  14 
(p0tf.  til  4);  so  auch  Conj.  PL  3  | 
draepi  253,  9;  —  Part.  Pass.  drepinn 
(erschl.)  114,  15:  (sc.  vera)  211,  26; 
drepit  117,  14;  dr.=  dr.  hefir  182; 
22,  ähnl.  221,  18.  PL  N.  drepnir 
<=  skyldu  dr.  vera)  209,  27.  — 
Med.  Praes.  Plur.  3  drepaz  81,  8.  ■ 
Part.  Praet.tiQföu  drepiz  (sich  erschl.) 
99,  8. 

dreyma,  schw.  v.,  träumen:  impers. 
(dreymir  mik  =  ich  träume).  — 
Praes.  S.  3  jafnan  dreymir  fyrir 
veörum  stets  träumt  man  vor  Un- 
wetter (in  fyrir  liegt  sowohl  zeit- 
licher wie  kausaler  Bezug)  194,  23. 

—  Daß   sich    Träume    immer    auf 
Univetter  beziehen    (so    Edz.),    soll 
wohl  nicht  gesagt  sein,  vgl.  auch  bei 
Vigf.  dreyma  fyr.  daglätunum  und  : 
die  verschieden.  Träumein  Atlamäl. 

—  Den  Acc.  des  Traumobjektes 
beachte  219,  2:  er  Qrnu  dreymir 
wenn  man  von  Adlern  träumt.  Praet. 
S.  3  dreymöi  73,  7;  194,  24.  — 
Vgl.  Lund  p.  24,  47. 

dreyri,  m.  ags.  dreör),  die  Flüssig- 
keit, das  Blut.  —  Dat.  dreyra 
Vol.  41,  4;  214,  5. 

*    Urspr.    bez.    dr.    (nach  F.   155 


zu  g.  driusan  =  fallen,  rinnen)  das 
aus  der  Wunde  „fließende"  Blut, 
irird  aber  nicht  scharf  von  blöö 
unterschieden,  das  mehr  auf  die 
rote  (eigentl.  blähende)  Farbe  hin- 
weist. 

drjiipa,  stv.  (§  102,  2),  triefen, 
tröpfelnd  fließen.  Inf.  80,  15.  — 
Praes.  S.  3  80,  18.  Praet.  S.  3  draup 
8,  15;  9,  12;  Plur.  3  drupu  76,  13. 

drifa,  stv.  (g.  dreiban,  §  101),  trei- 
ben (intrans.).  —  Prass.  S.  3  drlfr 
81,  4. 

dropi,  m.  (vgl.  drjiipa),  der  Tropfen. 

—  N.  verör  svä  mikill  dropi  50,  6 
(Var.  U  drogi  s.  Vigf.  s.  v.  drög; 
Mogk  Beitr.  7,  274 2).  G.  dropa 
99,  17. 

drött,  f.  (g.  gadraühts,  m.  Krieger), 
urspr.  die  Kriegerschar,  dann  das 
Gefolge,  die  Schar.  —  Plur.  N. 
dröttir  V01.  64,  6. 

dröttinhollr,  adj.  dem  Herrn  (drött- 
inn)  treu.  —  N.  n.  dröttinholt  141, 14. 

dröttning,  f.  (vgl.  drött,  §  55,  2),  die 
Gefolgsherrin,  Königin.  —  N.  122, 
4  Var.;  Nsf.  161,  27.  -  G.  151, 
13;  D.  166.   18;  Asf.  167,  11. 

drukna,  sclnv.  v.  (vgl.  drekka),  er- 
trinken. —  Inf.  180,  14. 

drykkja,  f.  (vgl.  drykkr),  das  Trin- 
ken, der  Trank.  —  G.  drykkju  51, 
11;  102,  3.  18;  A.  drykkju  45,  5; 
64,  4;  92,  8.  Asf.  64,  22. 

drykkjuborö,  n.  (drykkja.  borö),  der 
Trinktisch;  vgl.  Wh.  p.  233.  — 
PL  N.  240,  16.' 

drykkjumaör,  m.  (vgl.  maör  und 
drykkja),  e&?r  Trinker.  —  N.  64, 10. 

drykkr,  m.  (zu  drekka,  drykkja,  vgl. 
auch  Nor.),  der  Trank,  der  Trunk. 
N.  5,  14  (Trank).  —  Nsf.  166,  29. 
32.  —  G.  drykkjar  (Trunk)  20,  17. 

—  1).  at  drykk  49,  6;  ieinum  drykk 
in  einem  Zuge  64,  9;  Dsf.  drykkinum 

64,  15  (vgl.  liöa);  drykknum  167,  1 
vgl.  §  95.  —  A.  drykk  64,  19;  121, 
3;  Asf.  65,  8.  —   Plur.   N.  drykkir 

65,  20;  D.  drykkjum  64,  10;  A. 
drykki  100,  8. 

drygja,  schw.  v.  (vgl.  g.  driugan 
Kriegsdienst  tun  stv.),  üben,  aus- 
halten, ertragen.  —  Praes.  S.  3 
drygir  Grm.  35,  2. 

«Inj ja.  schwv.  (g.  dugan  anom. ;  §  117, 
1),  von  Nutzen  sein,  taugen. 
Inf.  83,  16;  156,  11 ;  =  helfen  Sigrdr. 


dul  —  dyrt 


33 


8,  6.  =  gut  gehen,  glücklich  enden  I 
251,  4.  —  Prses.   S.   3    dugir    175, 
10.  —  Part.  PL  Am.  dugandi  {vgl.  \ 
§  80)  tüchtige  menn  220,  24. 

dul,  f.  (g.  dvals  töricht),  die  Über-  \ 
hebung,   der  Wahn.  —  D.  216,  1. 

duna,  schw.  {vgl.  dynja),  dröhnen,] 
widerhallen.  —  Praes.  S.  3  dunar  i 
60,  7. 

dükr,  rn.,  das  Tuch;  Gewebe  aus 
Wolle    oder  Leinivand,    Seide  usw. 

—  A.  dük  55,  11.  —  PI.  D.  dükum 
226,  19. 

dünn,  m.,  &  Dune,  Daune  {weiche 
Flaumfeder).  D.  ä  düni  {d.  h.  hier 
einem  Daunenlager)  Grott.  5,  6. 

dvelja,  schiv.  v.  (e.  to  dwell,  Vigf.), 
aufhalten.  —  M.  dveljaz  ver- 
weilen. Inf.  sich  aufhalten  dürfen 
236,  15;  31,  1  =  sich  hinziehen,  vgl. 
u.  äör  2).  —  Praes.  S.  3  dvelz  54, 
7:  Plur.  3  dveljaz  67,  10;  Conj. 
PL  2  dveliz  197,  32.  —  Praat.  S.  3 
dvalöiz  57,  9;  77,  9;  166,  7. 

dverga  -  drekka  f.  s.  dvergr  und 
drekka  f. 

dvergr, rn . (mhd.  twerc n.),  der Zwe rg. 

-  N.  76,  3;  Nsf.  112,  17;  G.  dvergs 
115,  5;  A.  dverg  11,  14.  Plur.  N. 
dvergar  18,  5 ;  Nsf.  18,  6 ;  G.  dverga 
22,  11;  Gsf.  96,  10. 

*  Vgl.  auch  svartälfr  u.  in  my- 
thol.  Bez.  Mogk  G.  Myth.  {Göschen) 
S.  25  fg.  —  Ein  aiphabet.  Ver- 
zeichnis der  nord.  Zwergnamen 
bietet  Mogk  P.  Br.  Beitr.  VII,  249  fg.; 
Symons  L.  d.  Edda  I,  20  fg.;  zur 
kr  it.  Behandl.  vgl.  D.  H.  II,  25  fg. 

dyggr,  adj.  {zu  duga  §  77,  1;  vgl. 
auch  Ark.  24,  338),  tüchtig,  t  u  g  e  n  d  - 
ha  ft.  —  S.  A.  f.  {hier  —heilbringend) 
Regm.  20,  4.  —  Plur.  N.  f.  dyggvar 
Vol.  64,  5. 

dylja,  schw.  v.  (§6,  2;  113,  2),  ver- 
bergen. —  dulinn  {neben  duliör) 
Part.  Pass.  =  unwissend  27,  3  mit 
Gen.,  vgl.  Lund  p.  178.  —  Med. 
dyljaz.  Praes.  Imper.  PL  1  dyljumz 
eigi  viö  =  ich  will  es  nicht  {bei 
mir)  zurückhalten  202,  6 ;  den  Plur. 
beurteile  nach  Lund  p.  9 ;  vgl.  201, 
26;  Praet.  S.  3  dul öiz  {verbarg  sich, 
suchte  sich  zu  verbergen)  4,  7.  — 
dyljaz  viö  eitt  etw.  vor  sich  selbst 
verbergen ,  es  zu  bezweifeln  ver- 
suchen; Part,  ok  ver  (=  ich)  liQfum 
duliz  viö  209,  21. 

Clossar  z.  pros.  Edda. 


dynja,  schw.  v.  {vgl.  dynr,  duna), 
dröhnen.  —  Praes.  S.  3  dynr 
76,  21. 

dynr,  rn.  (F.  149),  der  Schall,  Lärm. 
—  N.  40,  3.  —  D.  dyn  39,  20. 
Plur.  A.  dyni  90,  8. 

dyra-umbüningr,  m.,  oder  dura- 
umb.  {vgl.  dyrr,  um,  büningr),  der 
Tür-Rahmen ,  das  Tür-Gerüst 
(door-frame  Vigf.).  —  Nsf.  183,  3. 

dyrr,  Plur.  f.  {auch  n.,  vgl.  Vigf.), 
die  Tür,  urspr.  wohl  nur  Tür- 
öffnung im  Unterschiede  vom  Ver- 
schluß (grind,  hurÖ).  —  N.  50,  15. 
G.  dyra  44,  5;  Grm.  23,  1;  Gsf. 
209,  10.  —  D.  dyrum  50,  14;  109, 
16;  Grm.  23,  5.  A.  dyrr  78,  11; 
Asf.  dyrnar  58,  17;  98,  7. 

*  Bez.  der  Formen  dyra,  dyrum 
vgl.  die  Var.  u.  d.  Text  u.  §  72, 
1.  —  Die  g.  Formen  daür  n.  u. 
daüro  f.  entsprechen  nicht  ganz  den 
nord. 

dyna,  f.  {vgl.  dünn),  die  Daunen- 
decke {als  Unterbett).  —  PL  D. 
209,  8;  A.  viö  dynur  gegen  die 
Kissen  {unter  dem  Kopfe)  211,  16. 

*  In  der  poet.  Sprache  ist  Fafnis 
dyna  =  F. -Lager  =  Gold,  so  Helr. 
10,  8;  vgl.  düni  (dünn  m.  =  dyna) 
Grafvitnis  AM.  I,  402,  2. 

dyr,  n.  (g.  dius,  §  15,  1),  das  Tier, 
namentlich  wildes,  jagdbares  Land- 
tier. —  N.  gQfugt  dyr  179,  25 
etwa  „Edelwild" .  —  Nsf.  u.  Asf. 
dyrit  von  einem  Edelhirsch  196,  10. 
Vgl.  D.  H.  II,  380.  Plur.  Nsf.  73, 
12;  Gen.  dyra  Guör.  II,  23,  8.  D. 
dyrum  196,  9.  —  A.  dyr  33,  2. 

dyraveiftr,  f.  {s.  dyr;  veiöi,  veiör), 
die  Jagd,  spez.  auf  größere  Tiere 
{höhere  Jagd).  —  1).  149,  10. 

dyröligr  =  dyrligr,  —  PL  An.  dyrölig 
231,  14. 

dyrgripr,  m.  (s.  dyrr,  gripr),  die  wert- 
volle Schmucksache,   das  Kleinod. 

—  PL  A.  183,  6. 

dyrligr,  adj.=dfrr.  —  PL  A.  214, 11. 
dyrr,  adj.  {vgl.  Nor.),  teuer,  kostbar. 

—  schw.  Flex.  dyri,  A.  dyra  98,  13. 

—  Superlat.   N.    m.   dyrstr.  —  PL 
D.  n.  dyrstum  193,  18. 

dyrshorn,  n.  {vgl.  hörn  u.  dyr),  das 
Hörn  eines  ivilden  Tieres,  spez. 
wohl  Auerochsen.  —  A.  138,  4. 

dyrt,  adv.  {vgl.  dyrr),  teuer.  —  dyrt 
kaupa  49,  11. 

3 


34 


dajlligr  —  ef 


«hrllijir.  adj.  ("*d»ll,  nach  Vigf.  zu 
deila),  umgänglich,  gut  auf- 
gelegt.    N.'  103,  24. 

dycifl,  f.  (§  56;  ahd.  tou),  N.  24,  7 
//(/•Tau.  —  Plur.  N.  doggvar  Tau- 
tropfen (Pf.)  Vol.  19,  5. 

dciggskör,  rn.  (dogg,  skör),  der  'Tau- 
schuh —  die  Schwertseheide. 
namentl.  die  untere  Spitze  derselben 
Vigf.,  Gr.  Myth.  p.  359) ;  weil  mit  Be- 
schlag (skör)  versehen  (Rn.).  —  Nsf. 
191,  10. 

»lomiroiiriiial.  n.  (vgl.  die  vollere  Form 
dagveröarmäl),  die  Frühstücks- 
zeit; §  64,  4.  —  D.  51,  10. 

doggva,  schw.  (vgl.  dogg),  mit  Tau 
feuchten.  —  Praes.  S.  3  doggvir 
14,  12. 

«iokkalJr.  m.  (vgl.  älfr  u.  dokkn,  der 
Dunkelelf,  Schwarzelf.  —  PI.  N. 
dokkälfar  24,  15,  17.  —  Vgl.  Einl. 
p.  90;  A.  101. 

dukkbrünaSr,  adj.  dokkr,  brünaör 
=  brünn),  dunkelgebräunt,  dunkel- 
braun. —  Nrn.  190,  18. 

tlökkr.  adj. ;  §  77,  1  (vgl.  ahd.  tunkal ; 
dies  mit  mhd.  tunken  u.  tüchen  ver- 
wandt?), dunkel.  —  N.  f.  dokk 
14,  2.  —  Plur.  A.  m.  dokkva  76, 
16.  —  In  schw.  Flex.  S.  G.  in.  ins 
dekkva  (hrafns)  Regm.  20,  5—6. 

doegr,  n.  (vgl.  dagr,  auch  Nor.),  eine 
Zeit  von  zwölf  Stunden,  Tag 
oder  Nacht.  —  A.  it  tiunda  hvert 
doegr  immer  nach  zehnmal  zwölf 
Stunden  129,  12.  —  Plur.  N.  11, 
20.  —  D.  12,  13;  14,  10.  A.  204,  17. 

doegrfar,  n.  (s.  dagr,  fara),  der  Ver- 
lauf von  Tag  und  Nacht  (vgl.  aldar- 
far),  die  Zeitrechnung.  —  A. 
170,  26. 

doema,  schw.  v.  (g.  dorn j an  §  10,  1 ; 
20,  5  a);  115,  1),  richterlich  ent- 
scheiden, richten.  —  Inf.  17,  13; 
143, 1.  —  Praet.  PI.  3  dcembu  112, 17. 

dcemi,  n.  (vgl.  dömr,  dceuia)  der 
Entscheidungsgrund,  das  Beweis- 
mittel, Beispiel,  die  Erzählung. 
(Vgl.  doemisaga  im  Reg.  d.  Einl.) 
—  N.  at  par  er  sams  dcemi  daß 
da  ein  Beispiel  desselben  ist,  daß 
es  dort  ebenso  geht  219,  5.  Plur. 
N.  52,  1;  175,  6;  Gen.  dcema  40, 
8.  —  A.  29,  3  (vgl.  skyn);  sonn  d. 
40,  2;  en  menn  vissi  dcemi  til  = 
als  man  (sonst)  Beispiele  dafür 
wüßte   197,     10.    —    Dann    auch: 


Exempel,  Vorbild,  Wink  8.  Fr.- 
s.  v.  6J  im  Dat.  eptir  minum  doemum 
ISO,  14. 

E.  E. 

eba  oder  t»8r,  conj.  {in  den  Hss.  meist 
abbreviert ,  vgl.  Vigf.,  g.  aippau, 
§  46,  3),  oder. —  1)  Zur  Verbin- 
dung von  zwei  Worten  6,  1;    30, 

I  u.  oft;  eör  27,  6.  —  168,  6  ver- 
binde betr  eöa  m.  meira  kappi.  — 
2)  Zur  Verbindung  von  Frage- 
sätzen: 4,  4  (hvärt  —  eöa);  29, 
19  (hver  —  eöa  hvat)  u.  oft.  — 
hvat  titt  er  —  eöa  hvärt  156,  33. 
—  3)  Einzeln  stehend  in  der  Frage 
zur  Hervorhebung  eines  neuen  Gegen- 
standes oder  Gesichtspunktes,  s. 
Lund  p.  434  =  aber,  denn;  so  eöa 
eru  34,  9;  eöa  hvat  51,  6;  vgl.  60, 
11;  62,  10;  eöa  hvärt  70,  7;  78, 
7;  eöa  hverr  225,  27;  eöa  hvers  k. 
96,  11;  eöa  hvi  165,  20;  173,  1. 
eöa  man  her  kominn  ...  183,  25 
=  oder  ivird  hergekommen  sein  = 
oder  vermute  ich  recht,  daß  usw. 
Ahnlich  auch  in  der  foi'melhaften 
Wendung:  vituö  er  enn  eöa  hvat? 
wollt  ihr  noch  mehr  wissen  (vgl. 
vita)  und  was?  Vgl.  D.  H.  II,  37; 
155  (eöa  ist  nicht  disjunktiv) ;  Gering 
Vollst.  Wb.  Sp.  337:  könnt  Ihr  noch 
verstehen  oder  wie  steht  es?  VqI.  29, 
8 ;  41,  8  u.  ö.  —  Etwas  abweichend 
Lund  p.  434  (eöa  hvat?  =  eöa 
eigi?)  —  Für  diesen  freieren  Ge- 
brauch vgl.  lat.  autem  neben  aut; 
auch  g.  aippau  im  Gloss.  bei  Heyne. 

eöli,  n.  (auch  oöli;  §  3,  2),  die  natürl. 
Anlage,  Natur,  Abstammung. — 
N.  45,  2;  annat  er  värt  eöli  =  von 
anderer  Art  ist  meine  Natur  203, 
32,  —  D.  eöli  4,  4.     A.  206,  1. 

eör  s.  efta. 

ef,  cong.  mit  Indik.  u.  Konj.  (vgl. 
Vigf.,  g.  ibai,  F.  20).  1)  ob  5,  15; 
59,  6;  125,  17.  In  Erwartungs- 
sätzen auch= ob  nicht:  vit,  ef=  suche 
zu  erfahren,  ob  nicht  204,  34;  211, 
9,  10  (zur  zweiten  Stelle  vgl.  porf 
f.). —  2)  wenn  22,  3,  13;  26,21-,  49, 

II  u.  ö.  nü  .  .  .  ef  211,  10  =  jetzt 
(in  diesem  Falle)  .  .  .  wenn  näm- 
lich (vorausgesetzt,  daß  .  .  .).  — 
In  Fällen  wie  11,  2  (falls  hier  nicht 
die  Fass.  in  U  den  Vorzug  verdient) 
bezieht  sich  der  Bed.-Satz  auf  einen 


ema  —  eiga 


35 


leicht  zu  ergänzenden  Hauptsatz: 
So  muß  ich  fragen;  denn  in  den 
Schoß  haben  sie  die  Hände  wohl 
nicht  gelegt,  wenn  du  (mit  Recht) 
meinst,  daß  sie  Götter  seien.  Vgl. 
die  Besprech.  bei  D.  H.  II,  85.  — 
Einfacher  noch  ist  die  Ergänzung 
des  bedingten  Satzes  (  =  so  höre)  bei 
ef  vita  lystir  Helr.  2,  6;    7,  6.     In 

■  synt.  Bezieh,  vgl.  auch  Lund 
p.  308  fg.;  339;  421  fg.;  Ark.  I, 
138,  Ger.  Vollst.  Wb.  s.  ef.  —  Bez. 
des  Modus  beachte  a)  Indikat. 
in  bedingendem  u.  bedingtem  Satz 
62,  16;  77,  13,  14;  viele  Beispiele 
in  Sigrdr.  6 — 12;  b)  die  Part,  fehlt 
(tvie  im  Nhd.)  92,  18:  vilit  per  gefa 
mer  .  .  (Nyg.)  c)  Im p erat,  im  be- 
dingten Satz  Grott.  18,  5;  d)  Konj. 
Prot,  im  bedingenden  Satze  ebenso 
wie  im  Hauptsatze  Hämo  26  a  vgl. 
122,  26;  Grott.  10,  1—8. 

ehm,schw.  v.  (vgl.  Vigf.;  zu  g.  gaibnjan 
nach  Ger.  Vollst.  Wb.),  ausführen. 
—  Inf.  155,  1.  —  Pra?s.  S.  2  efnir 
62,  16. 

efni,  n.  (vgl.  efna);  der  Stoff.  —  A. 
82,  10  (eykr  mikit  efni  til  etwa  = 
beschleunigt  sehr  die  Vollendung, 
s.  auka).  —  PJ.  efni=die  Umstände, 
das  Vermögen.  —  D.  eptir  efnum  I 
nach  Verm.  175,  27.  pat  er  i  göÖum 
efnum  das  ist  in  hoffnungsvollem  Zu- 
stande = dazu  ist  gute  Aussicht  1 95, 2 1 .  i 

efri,  adj.  comp.  (=  ofri,  §82  b);  der  i 
obere;    vgl.    neöri.  —  N.  82,    14;  ! 
I).  efra  42,  4;  A.  efra  84,  11.  An.  ! 
adv.  it  efra   an   der  oberen  Hälfte 
190,  18.  —  Zeitlich=höher  232,  21. 

ef str ,  adj.  superl.  (vgl.  efri) ,  der 
oberste,  letzte.  Dat.  schw.  Elex. 
at  efsta  skilnaöi  203,  6;  229,  3. 

egg,  (§  57,  2),  die  Spitze,  Ecke.  —  A. 
egg  80,  8.  PI.  Dsf.  eggjunum  176,  2. 

eggja,  schv.  v.  (zu  egg  f.,  §  112,  1), 
eig.  schärfen,  antreiben.  Praes. 
S.  2  eggjar  173,  2;  S.  3  155,  18. 
Praet.  S.  3  eggjaöi  117,  5;  122,  6; 
Plur.  3  eggjuöu  119,  29.  —  Pass. 
Part.  PI.  m.  svä  hart  sem  ver  erum 
eggjaöir  228,  30;  vgl.  svä1).  Med. 
lettu  at  eggjaz  (Inf.)  ließest  du  dich 
anreizen  179,  31. 

*  Konstr.  mit  til  oder  bloßem 
Gen.  (Lund  p.  175);  vgl.  173,  2; 
179,  30.  So  Imp.  PI.  1  eggjum  til 
208,  1  neben  e.  at  gera  208,  10. 


eggjan  oder  eggjun,  f.  (eggja),  die 
Anreizung.  —  D.  223,  10. 

eggskurn,  n.  (von  egg  n.  =  Ei  §  53, 
2;  skurn  Schale  zu  skera?)  die 
Eierschale.  —  A.  24,  6. 

eggsteinn  (von  steinn  u.  egg  f.),  ein 
spitziger  oder  scharfer,  behauener 
Stein.  —  Plur.  A.  80,  12. 

eggtiÖ,  f.  (von  egg  n.  =  Ei  u.  tiö),  die 
Eierzeit;  der  Mai;  vgl.  Wh.  377; 
Monatsnamen  p.  36.  —  N.  144,   12. 

eiör,  m.  (g.  aips,  §  50 2)),  der  Eid. 
—  Gsf.  eiösins   74,  8;   A.   eiö  110, 

4.  —  Plur.  D.  eiöum  190,  15;  i 
eiöum  vera  viö  einn  -n  =  eiösvari 
vera  207,  17;  Dsf.  eiöunum  54,  12; 
A.  eiöa  43,  19;  allir,  er  eiöa  vinniö 
alle,  die  ihr  Schwurbrüder  werdet 
197,  17  vgl.  197,  35  u.  Ba. 

eiörofi,  m.  (izwrjüfa  u.  eiör),  der  Eid- 
brüchige, auch  von  Frauen,  so 
A.  eiörofa  Helr.  5,  8.  —  Plur.  N. 
eiörofar  88,  8.  —  Als  Adj.  (vgl. 
§  79  a))  PI.  N.  eiörofa  203 ,  24; 
210,  21. 

eiösvari,  m.  (zu  sverja  u.  eiör),  der 
durch  Eidschwur  mit  andern  Ver- 
bundene, der  Schwur bruder,  vgl. 
söruz  i  brceöralag  118,  17.  —  PL 
N.  eiösvarar  119,  29. 

eiga,  prät.  präs.  (g.  aigan;  §  12,  1; 
40 a;  44;  119),  haben.  —  1)  im 
allgemeinen:  Praas.  S.  1  ä  ek  179, 
25;  S.  2  pü  att  153,  22;  ättu  (vgl. 
3)  gegen  Ende)  228,  14.  S.  3  ä  14, 
13.  —  Plur.  1  eigum  154,  5;  PI. 
3  eigu  7,  9;  itfö,  25;  mit  suff. 
Negat.  eigut  (vgl.  -at)  Farn.  i3;  3; 
eiga  83,  8  (jüngere  Form);  163, 
10.  —  Gonj.  S.  3  eigi  177,  7.  Pra>t. 

5.  1  atta  c,  1;  S.  2  ättir  272,  33; 
S.  3  atti  4,  17  («#Z.  Var.);  6,  3; 
Vol.  5,  6,  8;  i2I,  9  i#Z.  u.  *;  foz. 
der  Stellung  Ark.  16,  237;  Plur. 
3  attu  27,  20;  (m  Afc  .Form  Qttu) 
Vol.  5,  10.  —  Gonj.  PI.  1  aettim 
207,  28.  —  Pass.  Part,  dbsol.  haföi 
att  168,  20. 

2)  spec.  von  der  Ehe,  sowohl  ivas 
das  Eingehen  derselben  (Inf.  eiga  = 
heiraten  vom  Mädchen  118,  20;  163, 
23;  190,  14;  206',  19;  wm  Manne 
152,  2)  ate  owcä  die  weitere  Fort- 
führung betrifft.  Vgl.  fä  2).  Präs. 
er  pü  att  202,  27;  ä  pä  konu  32 
8;  Pnet.  atti  hana  14,  6;  23tf,  2 
at  hon    atti   büanda  119,    16,    18 

8* 


3« 


eiga  —  eigi 


'///.  er  ek  atta  hann  ihn  zum  Gatten 
hatte  162,  II);  >44,  7;  so  awcft  Conj. 
S.  3  Bßttl  {heiratete,  vom  Manne) 
121,  19;  PI.  2  aettiö  {vom  Manne) 
227,  28.  —  Part.  Pass.  Acc.  f.  ätta 
[vom  Manne)  120,  8;  absol.  ätt  (sc. 
haföa;  von  der  Frau)  226,  13.  — 
In  bezuy  auf  Kinder:  atti  bQrn 
{vom  Manne)  119,  11;  37,  13;  tvä 
sonu  157,  6.  —  Plur.  ättu  {von 
Mann  und  Frau)  120,  8  u.  ö.;  eigu 
bQrn  160,  25.  —  Vgl.  auch  179, 
25,  33;  196,  17  (swm.). 

3)  In  einigen  leichtverständlichen 
eigentl.  elliptischen  Wendungen,  wie 
^iga  at  vera  zu  sein  {das  Recht) 
haben  =  richtig  sein  191,  19;  vgl. 
auch  ättu  skamt  til  hans  =  kurz  {zu 
gehen)  hatten  zu  ihm  =  ihm  ganz 
nahe  waren  79,  2;  eigu-£)er  (  =  eiguö 
f).)  nü  ekki  langa  leiö  fram  til  borgar 
61,  4.  atti  viö  =  (zu  tun,  zu  kämpfen) 
hatte  gegen  105,  23,  vgl.  150,  28; 
151,  32;  ättuz  (Med.  Praet.)  JDeir 
viö  =  sie  hatten  es  bei  sich  {zu  tun) 
mit,  sie  hielten  sich  an  93,  5.  — 
■eiga  2)  u.  3)  findet  sich  244,  7,10; 
zu  letzterer  Stelle  atti  at  hefna 
hatte  {die  Pflicht)  zu  rächen  stelle 
noch  ättu  verri  at  vera  hast  du 
{die  Pflicht)  erzürnter  zu  sein,  mehr 
Feindschaft  zu  fühlen  228,  14; 
diese  zwei  verschied.  Bedeut.  von 
eiga  zeigt  auch  die  Stelle  203,  24, 
25  (ver  eigum  h.  eigi  von  der  Ehe; 
eigum  at  launa  von  Anspruch,  trif- 
tigem Grunde). 

*  Besondere  Beachtung  verdient 
endlich  das  Verhältnis  von  eiga  u. 
hafa.  Entsprechend  dem  g.  aigan 
und  haban  {vgl.  Grimm  Vorrede 
zu  Schutzes  Got.  Glossar  p.  XIII) 
bezeichnet  eiga  zunächst  recht- 
liches Haben,  Eigentum,  auch 
tvo  es  sich  nur  um  Anspruch  {s.  ä 
220 ,  23)  oder  Verpflichtung  {so 
aettir  210,  5)  handelt;  hafa  dagegen 
äußeres  an  sich  Haben ,  Halten, 
allenfalls  auch  Besitzen;  darnach 
ist  oft,  aber  nicht  immer  nur  eines 
der  beiden  Verba  zulässig.  —  Man 
vgl.  ä  margar  orrostur  {hat  zu  be- 
stehen viele  K.)  ok  hefir  {erhält, 
trägt  davon  ävalt  sigr  166,  15;  ä 
son  150,  18;  ä  hafra  30,  6;  ä  hest 
101,  5  {vgl.  hafa  hest  ein  Pferd 
herbeischaffen  101,   8);    ä  kostgripi 


30,  8;  ä  |>;uin  boe  33,  9;  hälfan 
val  33,  11;  eiga  nndir  guszlu  eöa 
trünaöi  Iöunnar  35,  8,  9  vgl.  trünaör; 
ähnlich  eigum  trünaö  undir  hon. 
{wohl  nach  Anal,  von  eiga  fe  u.  ein- 
um  =  Geld  bei  jemd.  dej)onieren) 
Anspruch  auf  Treue  bei  jemd.  haben 
154,  5;  atti  aett  t.  14,  3  vgl.  aett; 
ätti  ser  hatte  {nach  Lage  der  Ver- 
hältnisse), 150,  21 ;  ätti  hjarta  103, 
18;  vgl.  107,  2;  115,  9;  er  ätti  der 
Eigentümer  war  116,  8;  121,  9 
wo  J.  herrschte;  ä  J)rael  149,  5;  at 
hann  ätti  daß  er  Anspruch  hätte 
auf  113,  3;  er  S.  ätti  {zu  eigen 
hatte  Edz.)  245,  1;  aber  o,  8  wohl 
=  gehabt  hatte,  vgl.  D.  H.  II,  655. 
ähnlich  Conj.  aetti  veöfeit  112,  17; 
setti  vän  zu  erwarten  hätte  141,  3 ; 
vom  wirklichen  Besitze  174,  5  ;  aetti 
ofgott  viö  mik  vgl.  eiga  viö  e-n 
Vigf.  s.  v.  A.  III)  es  allzugut  mir 
gegenüber  gehabt  habe  202,  15  vgl. 
ofgöör ;  ättu  |)ing  94,  17  vgl.  Inf. 
eiga  döma  sina  (iudicia  exercere 
Eg.)  20,  5;  Sk.  vill  büstaö  hafa, 
J)ann  er  ätt  haföi  32,  9;  haföi  ätt 
105,  3;  hoföu  ätt  89,  12  vgl.  137, 
2;  hierher  ätt  159,  28?  —  Im 
allgemeinen  vgl.  noch  hafa. 

eiga,  f.  {vgl.  eiga  prät.  präs.),  die 
Habe,    der  Besitz.  —  D.  172,    5. 

eigi  [von  ei  =  ae  und  negat.  Suff,  -gi, 
vgl.  Vigf.,  aus  *  eyv-gi  nach  Ger., 
Vollst.  Wb.,  der  auch  g.  ni  aiv  vgl.), 
nicht.  5,  16;  7,  9  u.  ö.  —  eigi 
{namentlich  an  der  Spitze  des  Satzes) 
involviert  öfter  eine  etwas  stärkere 
Verneinung,  nhd.  also  nicht,  gar 
nicht  u.  w.  Vgl.  52,  4  eigi  kantu 
deili  =  nullam  igitur  notitiam  habes 
(Eg.) ;  eigi  J>ä  {damals  noch  nicht) 
=  nondum  (Eg.)  63,  21  vgl  158, 
14;  eigi  =  wohl  nicht  164,  30;  vgl. 
auch  158,  26;  191,  22.  —  Im  Nach- 
satze vertritt  at  eigi  zuweilen  tat. 
quin,  quominus  {Lund  p.  326,  A. 
2);  aldri  svä  mikill,  at  eigi  48,  5; 
engi  er  svä  litill  drykkjumaör,  at 
eigi  gangi  af  i  JDrimr  64,  10  vgl. 
222,  22;  ähnlich  wohl  auch  67,  19 
at  eigi  hafi  hann  farit  mit  nur  er- 
gänzender Negation  wie  bei  mhd. 
ne  {Mhd.  Wb.  IIa,  p.  325),  also 
=  daß  er  erlebt  habe,  nur  so  bildet 
das  Fg.:  en  ))ö  veit  ek  u.w.  einen 
passenden  Gegensatz.  —  Vgl.   auch 


eign 


einn 


37 


158,  27  eigi  er  mer  grunlaust,  at 
eigi;  Eb.  £tf,  14  hirti  eigi,  |)öat  .  .  . 
yröi  eigi  viö  varir  ob  auch  gewahr 
wurden,  und  Fs.  160,  2:  enga  van 
i,  al  hann  hrykki  eigi  viö  =  daß 
er  zurückweiche.  —  S.  auch  ne. 

eign,  f.  (vgl.  eiga),  der  Besitz,  die 
Habe.  —  A.  6,  13.  Gemeint  ist  hier 
beid\\&  eign  J)eira  alles,  xoas  Himmel, 
Erde  und  Luft  in  ihrem  Macht- 
gebiet umschließen.  PI.  A.  eignir 
Besitztümer  226,  9. 

eigna,  schw.  v.  (vgl.  eiga;  g.  -aiginön), 
als  Eigentum  zuschreiben.  —  Med. 
eignaz,  sich  aneignen,  besitzen. 
Inf.  52,  12,  14;  136,  8.  —  Prses. 
S.  3  eignaz  150,  34;  Prset.  S.  3 
eignaöiz  nahm  in  Besitz  150,  26. 

eik,  f.  (§-72,  1  u.  2),  die  Eiche.— 
N.  152,  12;  D.  59,  13;  Helr.  7,  4; 
A.  60,  5;  Asf.  93,  16. 

*  In  vielen  Fällen  ist  die  all- 
gemeinere Bedeutung  =  Baum  an- 
zunehmen, vgl.  Vigf.  s.  v. 

eimi,  m.  (oder  eimr,  vgl.  Vigf.  s.  v. 
u.  s.  eimyrja;  D.  Alt.  V,  10),  der 
Rauch.  —  JSf.  VoL  57,  5. 

einfaldliga,  adv.  (einn,  -faldligr  vgl. 
g.  ainfal|3s)  146,  2  vgl.  greina. 

eingi  s.  engi. 

einhendr,  adj.  [vgl.  hqnd  u.  einn), 
einhändig.  —  N.  34,  19. 

einheri,  m.  (vgl.  herr  m.  u.  einn 
§  65,  2),  entweder  ein  Einzel- 
kämpfer (d.  h.  im  Zweikampf) 
oder  ein  ausgezeichneter  Kämpfer, 
Vorkämpfer  (so  Vigf.,  vgl.  s.  v.). 
—  Plur.  einherjar  die  Einherjer, 
himmlische  Kämpfer  in  Oöins 
Halle.  —  N.  28,  3;  Nsf.  83,  12; 
G.  einherja  Grm.  23,  4;  Gsf.  52,  7. 
D.  einherjum  Grm.  3£,  9. 

*  In  muthol.  Bez.  vgl.  valkyrja 
u.  ValhQll. 

einhverr  s.  einnhverr. 

einkamäl,  n.  (vgl.  mal,  einn),  die 
Einzel-verhandlung ;  ein  geheimes 
Abkommen  oder  Versprechen.  — 
Plur.  A.  44,  1. 

einmäiiirör,  m.  (vgl.  man.  u.  einn?), 
der  Einzelmonat,  März,  letzte 
Wintermonat,  vgl.  \  igf.,  Weinh.  d. 
Monatsnamen  p.  36.  —  N.  144,  12. 

f'imiisrli.  n.  (vgl.  mal  «.  einn),  em 
Einzelgespräch  oder  nach  nhd.  Aus- 
druck Zwiegespräch,  vgl.  ein- 
vigi.  —  A.  97,  11;  154,  25. 


einn,  zahlw.,  adj.  pron.  (§  20,  2; 
34,  1;  85)  einer,  allein;  irgend 
einer;  Gr.  IV,  381 ;  Lund  p.  502  fg. 
—  Nrn.  einn  10,  6  vgl**;  107,  16 
nur  ein;  sä  einn  «^r  eine,  der- 
jenige 15,  25;  J)ü  einn  e?n  «Wem 
27,  1;  181,  27;  mcÄ*  o/fc  als  un- 
bestimmter Art.  (quidam)  66,  4;  92, 
1 ;  224,  4;  «mc&  m#  oes£.  suffig.  Art. 
einn  ässinn  3£,  2;  v^.  inn  *  a).  fär 
einn  =  nur  wenige  191,  4.  —  G. 
eins  20,  17;  als  unbest.  Art.  70,  13; 
95,  22.  —  G.  schw.  Elex,  ins  eina 
dags  180,  13  (Vigf.  vgl.  eindagi  = 
bestimmter  Tag,  Termin;  hier  vom 
Tode).  D.  einum  52,  15;  157,  23; 
unbest.  Art.  46,  5.  A.  einn  59,  10; 
eiga  J)ann  einn  mann  den  «Wem 
zum  Manne  zu  nehmen  (vgl.  eiga) 
118,  21;  i28,  16  vgl.  Helr.  20,  5; 
einn  beÖ  212,  4;  unbest.  Art.  46, 
3;  70,  13;  25,  4.  —  PI.  m.  N.  einir 
(soli)  26,  5 ;  hafa  einir  ser  (für  sich 
allein)  83,  5;  =  irgend  welche  216, 
20  vgl.  ne  a).  —  S.  Fem.  N.  ein  3, 
4;  20,  9;  allein  95,  5;  196,  10.  D. 
einni  5,  2;  ZaMo.  Helr.  22,  2; 
einni  konn  einer  einzelnen  Frau 
(Edz.)  158,  4;  192,  13.  —  A.  eina 
Zahlw.  158,  7;  unbest.  Art.  Vaf|)r. 
47,  1.  Plur.  Fem.  D.  ör  einum 
dyrum  aus  einer  einzigen  Tür  Grm. 
23,  5 ;  fyrir  sjönunum  einum  saman 
57,  19  s.  saman;  A.  einär  (solas) 
ß,  3.  S.  Neutr.  N.  eitt:  sva  sem 
gull  eitt  ivie  Gold  allein,  wie  lauter 
Gold  17,  18;  illt  eitt  =  nur  Böses 
201,  21;  225,  10;  unbest.  Art.  31, 
7;  70,  19;  Gen.  at  eins  wohl  nur 
scheinbar:  vgl.  eins.  Dat.  i  einu 
landi  143,  4;  einu  sinni  einmal  i, 
1;  A.  eitt  (unum)  3,  3;  168,  31; 
174,  8;  211,  31.  =  dasselbe  171,  15 ; 
sitt  eitt  nur  das  Seine  (vgl.  kalla) 
173,  15.  eitt  sinni  einmal  (=  einu 
sinni  Var.)  58,  25;  eitt  sinn  (desgl.) 
27,  2;  35,  10;  viö  vin  eitt  (allein) 
Grm.  19,  4.  eitt  plögsland,  J>at  er 
3,  3  =  em  solches  (so  großes),  daß  . . . 
vgl.  Lund  p.  339. 

*  Zu  dem  Superlativ,  der  sonst 
im  Altnord,  häufig  nur  als  Elativus 
zu  fassen  ist,  tritt  einn  oder  einna 
(vgl.  s.  v.)  auf,  um  den  ausschließen- 
den Superl.  (Lund  p.  156,  251)  zu 
bezeichnen,  so  sä  einn  mattkastr  = 
der  (allein,  entschieden)  kraftvollste 


38 


einna  —  ek 


15,  25;  c.  er  Agcetastr  33,  G;  einna 
hvatastr  der  unbestritten  Tüchtigste 
180,  32. 

**  In  Auf  Zählung  en  vertritt 
einn,  ein,  eitt  häufig  die  Stelle  des 
Ordinalzahlwortes  (Nor.  §  383),  so 
einn  —  annarr  —  f>riöi  80,  12  —  13; 
S,  17;  145,  11;  -  ein  (die  eine  = 
die  erste  20,  9;  eitt  —  annat  6,  3; 
)'/,  14.  —  Ahnlich  auch:  eitt  mark 
(cm,  das  erste  foste  m.)  134,  4; 
'//?.  c?r^?t  annat  mark  (ein  anderes, 
ein  zweites)  135,  18. 

***  Das  nhd.  „allein"  kann  auch 
durch  den  Zusammenhang  selbst 
ausgedrückt  werden,  so  222,  3 — 4: 
jieir  —  tveir  =  diese   zwei  allein. 

einna  oder  eina,  adv.  (eig.  Plur. 
Gen.  ww  einn?  vgl.  auch  Lund  p. 
156,  1;  nacÄ  Alk.  14,  354  ist  -a 
d«s  demonstrat.  -a  «tfe  w  J)enna); 
allein,  besonders;  einna  nokkurr 
—  unus  aliquis  (Eg.)  VqI.  40,  6.  — 
ok  samir  J)at  einna  at  halda  af 
värri  hendi  154,  8  wohl  mit  Rassm. 
zu  übersetzen:  und  es  ziemt  sich 
insonderheit  von  unserer  Seite  dies 
zu  halten  [im  Hinblick  auf  den  Glanz 
des  Geschlechtes).  Rn.  (s.  v.  halda) 
ergänzt  f)etta  bei  halda  und  übers.  : 
„das  allein  geziemt,  es  unsererseits 
zu  halten".  Ahnlich  Müllenh.  u. 
Edz.  —  einna  hvatastr  180,  32  s. 
einn*),  spyr  pess  eina  201,  23. 

einnhverr,  pron.  adj.  (auch  eiuhverr, 
aus  einn  u.  hverr,  über  die  Elex. 
§  99  a,  Nor.  u.  Vigf.,  g.ainhvarjizuh) 
irgend  wer,  irgend  ein.  —  Nm. 
39,  15;  41,  5;  Gm.  einshvers 
staöar  irgendivo  156,  2;  Gf.  einnar 
hverrar  252,  2 — 3.  Am.  einhvern 
63,  3;  160,  20.  —  An.  eitt  hvert 
sinn  149,  9;  157,  27;  159,  8;  180, 
32.  —  An  den  beiden  ersten  Stellen 
[ähnlich  212,  23;  215,  27)  gehört 
der  adverb.  Ausdruck  der  Zeit  eigent- 
lich zum  Nebensatz,  vgl.  D.  H.  II,  390. 

einn  saman,  pron.  adj.  (v.  saman 
u.  einn)  allein  zusammen,  einsam 
( von  der  einzelnen  Person) ,  für 
sich,  allein  (von  mehreren).  — 
N.  173,  14;  179,  26.  Plur.  D.  fyrir 
sjönunum  einum  saman  vor  den 
Blicken  allein  57,  19. 

*   Vgl.  auch  allr  samt  s.  v.  samt. 

eins  in  der  Verb,  at  eins  nach  Fritzn. 
s.  v.  nicht  Gen.  von  einn,   sondern 


veraltete  (ursprüngl.  superlativi.s'J,,  , 
Form  =  at  einastu  =  in  dem  ein- 
zigen (sc.  möglichen  Wege)  =  ganz 
allein,  adv.  Vgl.  Fr.-  eins  3). 
Zu  202,  22  bleibt  zu  erwägen,  ob 
hier  nicht  allt  eins  (Vigf.  s.  v.  allr 
A.  V,  5);  gemeint  ist,  vgl.  Rafn 
(alligevel  —  gleichwohl);  Fr.'-  eins  2). 

einsynn,  adj.  (s.  einn;  synn  zu  sehen 
befähigt),  einäugig.  —  N.  153,  2. 

einvigi,  n.  (von  vigi  =  vig  n.,  einn), 
ein  Einzelkampf  im  Gegensatz  zur 
Feldschlacht,  also  =  Zweikampf. 
=  G.  einvigis  103,  6;  D.  einvigi 
36,  14;  145,  7;  A.  249.  3. 

eira,  schw.  v.  (vgl.  Nor.),  schonen, 
eig.  ehren,  befriedigen ;  s.  auch  Eir. 
mit  Dat.,  s.  Lund  p.  70.  —  Inf.  73, 
11.  Praet.  S.  3  litt  eiröi  hann  ser 
i  sl.  oröum  219,  31  =  er  gebrauchte 
die  stärksten  Ausdrücke  derart. 

eitr,  n.  (F.  4),  urspr.  wohl  die  wallen- 
de oder  kochende  Flüssigkeit,  der 
Schaum  (vgl.  Grimm  Myth.  p.  528. 
Einl.  p.  73,  A.  23),  das  Gift.  — 
N.  123,  8;  Nsf.  73,  12;  D.  eitri  84, 
4 ;  Dsf.  8,  6  (hier  eitr  =  Schaum  ?) ; 
A.  123,  6;  158,  32.  —  Vgl.  auch 
eitrdropi*. 

eitra,  f.  (von  k  f.  u.  eitr),  der  Gift- 
strom. —  Plur.  N.  eiträr  88,  7. 

eitrdropi,  m.  (dropi  u.  eitr)  der  Gift- 
tropfen, Schaumtropfen.  —  PI. 
N.  eitrdropar  VqI.  38,  5;  Vaff)r. 
31,  2;  A.  80,  16. 

*  Einl.  p.  73  ward  erwogen,  daß 
nach  Petersen  eitr  öfter  =  schärfste 
Kälte  zu  sein  scheint  (ähnlich  dann 
D.  Alt.  V,  117)  diese  Bedeut.  würde 
Vaf[)r.  31,  2  passen,  nicht  an  den 
beiden  andern  Stellen. 

eitrkvika,  f.  (eitr,  vgl.  Vigf.  s.  v., 
kvika  u.  kvikva),  ein  Bach  (kvika  . 
der  bitter  kalt  ist  (Fr.-).  —  N.  8,  3. 

*  Vgl.  auch  eitrdopi*. 
eitrormr,  m.  (ormr,  eitr),  der  Gift- 
wurm ,  die  S  c  h  1  a  n  g  e.  —  A.  eitrorm 
80,  14;  158,  31. 

ek,  pron.  (g.  ik :  §  89),  ich.  —  5,  2 
u.  ö.  —  G.  (g.  meina)  min  161,  3. 
D.  (g.  mis)  mer  12,  11;  enklit.  mer 
Helr.  8,  1;  13,  1;  A.  (g.  mik)  mik 
41,  1.  —  Vgl.  vit  u.  ver;  sin  u. 
\>ü.  —  Suffig.  Formen  (§  20,  5; 
891);  123 »))  1)  mit  k  =  ek:  rauök 
f,  2;  mundak  64,  18;  104,  25;  megak 
68,  1;  heyröaki35,  5;  kveöak  Grott. 


ekki  —  en 


39 


7,  6;  emk  6,  1,  2;  veitk  Vol.  19, 
1;  neyttak  /,  2;  hefik  Regm.  2,  3; 
mättak  Guörkv. II,  23,  4;  vaerakHelr. 
3,  3 ;  imY  k  u.  negat.  a  (##£.  -at,  -a) : 
varka  ß,  2;  nautka  n,  5;  wnY  dopp. 
ek  MH(f  A^.  vildigak  =  vildi-ek-a-ek 
Helr.  13, Q. —  2)  m&  mk=mek  =  mik, 
iloch  überwiegend  für  den  Dat.; 
vgl.  §  89  3j  und  die  Beispiele  bei 
Vigf.  s.  v.  ek.  —  leiö  erumk  {leidig 
sind  für  mich)  ß,  1 ;  vgl.  eru  s.  v. 
vera;  foeröumk  Helr.  10,  7;  vgl. 
foera.  —  Über  die  metrische  Be- 
handlung von  ek  s.  Siev.  P.  B. 
V,  501 ;  VI,  271  fg.;  über  denWechsel 
von  i  und  e  in  mer,  mik  §  5,  3  u. 
Ark.  15,  355;  über  die  Stell,  vor 
oder  nach  dem  Verb.  Ark.  16,  220. 

ekki  s.  engi. 

ekkja,  j.  {aus  enkja,  §  42,  1),  die 
Witwe.  —  G.  226,  12. 

elda,  gew.  nur  Med.  eldaz,  schw.  v. 
{vgl    eldrij,   älter  werden,    altern. 

—  Praes.  PL  3  eldaz  35,  6. 

*  Hierher  stellt  Vigf.  das  impers. 
nott  (Acc.)  eldir  170,  27  =  die 
Nacht  altert,  nimmt  ab;  wahrend 
Fritzn.  wohl  besser  ein  imperson. 
elda  =  erleuchten  {zu  eldr  m.)  an- 
setzt, im  Hinblick  auf  die  Morgen- 
dämmerung; hierzu  stimmt  auch 
der  neiüsländ.,  aber  von  Vigf.  (s.  v. 
elding)  beanstandete  Ausdr.  elda 
aptr  =  wieder  hell  werden. 

elding,  f.  {vgl.  eldr);  ein  Licht- 
körper, Gestirn,    Meteor;    Blitz. 

—  Plur.  Dsf.  11,  18;  A.  104,  9 
(hier  =  Blitze). 

eldiviör,  m.  (s.  eldr,  viör),  Brennholz. 

A.  eldiviö  157,  13. 
eldr,  in.  (ags.  äled  Nor.),  das  Feuer. 

—  N.  22,  1,  2;  D.  eldi  7,  12;  84, 
14;  Dsf.  8,  4;  A.  eld  26,  7;  Asf. 
76,  5;  162,  21.  Plur.  N.  eldar 
Flammen  82,  15  {hier  viell.  bildlich 
von  Gemütsbewegung,  D.  H.  II,  294); 
Feuerbrände  140,  4;  Herdfeuer  108, 
5;  .so  auch  A.  137,  16;  Asf.  138, 
1 :  =  Feuersbrunst  162,  6.  —  Zu 
137,  10;  152,  28;  216,  30;  231,  25 
vgl.    Wh.  p.  445. 

*  leggja  eld  i  eht  bedeutet  ge- 
wöhnt, etwas  anzünden,  ist  aber 
Sigrdr.  10,  6  vom  Einbrennen  eines 
Runenzeichens  zu  verstehen. 

eldri,  kompar.  (g.  alf>iza;  §  20,  3), 
vgl.    gamall),    älter.     Meist  ellri, 


ellztr  geschrieben,  vgl.  §  28,  2 ;  82  a) 

—  inn  ellri  son  157,  7;  f>vi  ästsaelli, 
seru  hann  var  ellri  176,  10.  —  Sup. 
elztr  (=  eldstr)  6,  2;  27,  14.  — 
Schw.  Fl.  N.  inn  elzti  152,  4. 

ella,  adv.  (g.  alja  F.  28;  e.  eise,  Vigf.), 

anders,  sonst.  —  167,  18. 
elli,  f.  (==  eldi,  vgl.  §  69  u.  Elli),  das 

Alter  (  =  hohe  Lebensalter).     Nsf. 

69,  13.  —  A.  69,  13. 
elüdauSr,   adj.  {vgl.  dauör,   elli),   an 

Altersschwäche  gestorben.  — 

Plur.  N.  38,  8. 
ellifti,  Ordinal.  (§  88,  zu  ahd.  einlifto), 

der   eilfte.  —   N.    m.    21,    10;    f. 

ellifta  44,  5;  n.  ellifta  6,  7. 
ellifu,  Zahlw.,  indekl.  (g.  ainlif,  §  34, 

2a;  86),  eil  f.  —  159,  25. 
elligar  adv.  =  ella ;  215,  9. 
elliligr  oder  eldiligr,  adj.  (vgl.  eldri), 

ältlich.  —  N.  153,  2. 
ellri  s.  eldri. 
elska,  schw.  v.;  §  112,  1  {vgl.  Vigf., 

oder  zu  g.  aljan  F.  242),   lieben. 

—  Praet.  S.  3  elskaöi  242,  16. 
elskugi,  m.  (=  elskhugi,  vgl.  hugr. 

u.    elska),    ein   zu    Liebe   geneigter 

Sinn,    die    Verliebtheit.  —  Nsf. 

43,  14. 
elzti,  elztr  s.  eldri. 
embsßtti,  n.{vgl  ambätt),  der  Dienst, 

das  Geschäft  od.  Amt.  —  G.  embaattis 

164,  32. 
cmja,     schw.    v.    {verw.    mit   ymja? 

Fritzn.),   heulen.  —   Praet.  PI.   3 

emjuöu  219,  9. 

1.  en,  konjtmkt.,  vgl.  Wimmer  Oldn. 
Laes.  p.  XXI  u.  Vigf.  s.  v.  en  u. 
Add.;  auch  Fr.2  stellt  en  (enn)  zu 
ahd.  anti,  e.  and.  —  aber  3,  4,  6, 
7  u.  ö.  —  oft  nur  lose  anreihend 
{wie  gr.  8h),  so  {doch  auch)  31,  10 ; 
auch  120,  9;  doch  Grm.  40,  3,  6; 
41,  1,  4.  Vgl.Lund  p.  414.  —  Für 
68,  21  vgl.  Lund  p.  415. 

2.  en,  part.  (in  älterer  Form  an) 
als,  nach  Komparativen  und  Ver- 
gleichungsgraden; an  Grm.  34,  3; 
35,  3;  Skirn.  43,  6;  Grott.  7,  5; 
Regm.  13,  6;  15,  8;  fyrr,  en  hann 
kom  4,  8;  vgl.  7,  1;  21,  1;  meiri, 
en  2£,  10;  ekki  annat,  en  153,  32; 
litlu  siöar,  en  176,  13;  äör,  en  6, 
19;  7,  14;  22,  1  (Lww/  p.  238). 
en  j^eir  =  als  daß,  als  wenn  sie 
155,  34;  ähnlich  200,  33;  en  ne  = 
«/s  cfajß  216,  20  t'<^.  ne  ex. 


40 


enda  —  enn 


*  Für  2.  en  (an)  verweist  Vigf. 
auf  ags.  f)onne,  as.  than;Fr.-'  meint: 
an  für  fian,  wie  at  (konj.)  für  fjat. 

—  Über  qnnur,  en  17 ,  17  vgl. 
annar  s.  5).  —  Über  Ind.  u.  Konj. 
nach  2.  en  vgl.  Ark.  3,  101 ;  den 
Konj.  in  Fällen  wie  Grm.  35,  3 
erklärt  der  Verf.  „(allzugroß,)  als 
daß  Menschen    es  ivissen  könnten". 

—  S.  auch  äör  en  u.  fyrr  en. 
enda,  schw.   v.  (vgl.  endi)   zu  Ende 

bringen.  —  Med.  endaz  bis  zu 
Ende  reichen,  ausreichen,  ge- 
nügen. Inf.  48,  5;  68,  10;  Praes. 
S.  3  endiz  49,  6. 

enda9konj. (=en  J)ö  Nor. ;oder  =  enn), 
und  doch,  und  dabei  (vgl.  Vigf. 
III,  2)  239,  16;  i<Ä:&  545,  11. 

endadagr,  m.  (endi,  dagr),  der  Endes- 
tag, Todestag.  —  G.  193,  13. 

endemligr,  adj.  (zu  endemi,  PI.  n. 
=  eindoemi  =  für  sich  stehende  Fälle, 
Unerhörtes;  meist  euphem.  =  Schand- 
taten, Greuel),  absonderlich,  greu- 
lich. —  PI.  Nn.  (comra.)  234,  9. 

endi.  m.  (vgl.  endir),  das  Ende, 
zeitlich  und  Örtlich.  —  D.  i  enda 
am  Ende  (zeitlich)  veraldar  7,  11; 
ä  enda  am  Ende  (örtlich)  58,  12; 
vgl.  62,  20;  96,  5. 

endilangr,  adj.  (vgl.  langr,  endi),  in 
ganzer  Ausdehnung,  bis  ans 
Ende  reichend.  —  D.  f.  eptir  endi- 
langri  hQÜinni  die  Halle  in  ihrer 
ganzen  Ausdehnung  hindurch  108, 
5;  152,  28. 

endir  (vgl.  endi,  §  54  a1);  g.  andeis), 
das  Ende.  —  N.  6*8,  22;  94,  2. 

engi  oder  eingi.  pron.  (vgl.  einn  u. 
-gi,  Vigf.  s.  v.  eingi,  §  100;  nach 
harten  Konson.  tritt  für  -gi  -ki  ein; 
ekki  aus  et-ki  =  eitt -ki),  keiner, 
soivohl  substantivisch  wie  adjekti- 
visch: Lund  p.  499,  524.  —  N.  m. 
eingi  70,  2;  engi  41,  7;  engi  sä  72, 
10  vgl.  Lund  p.  488;  engi  sä,  at 
kein  solcher,  daß  er  62,  15;  engi 
hlutr   er  sä  .  .  ,  er  (=  at)    17,    7. 

—  engr  oder  ongr  (vgl.  Nor.)  Regm. 
23,  1;  G.  enskis  (§  41,  3)  116,  12; 
engis  165,  4;  D.  ongum  53,  1 ;  engum 
160,  15.  A.  ongan  9,  4;  15,  14; 
166,  21:  engan  59,  17;  engi  44,  3; 
90,  5;  166,  22.  Plur.  N.  engir 
198,  3;  207,  26.  G.  ongra  105, 
17;  A.  enga  217,  6.  —  S.  N.  f.  engi 
tunga  23,   8;   167,   17.     G.   ongrar 


141,  3;  A.  0nga  40,  19;  enga  135, 
10.  —  N.  n.  ekki  (für  etki  §  30,  2) 
ofrefli  38,  21;  ekki  sär  141,  12; 
e.  sumar  Si,  6;  e.  eitr.  123,  8;  ekki 
=  nichts  31,  12;  Vol.  5,  2;  alls 
ekki  gar  nichts,  at  |)at  var  a.  e. 
daß  davon  gar  nicht   zu   reden   sei 

122,  16;  vgl.  172,  29.  G.  einskis 
(in  nichts,  durchaus  nicht)  99,  11 
(Var.  einskis  räös);  enkis  169,  18; 
232,  15;  engis  217,  24;  D.  ongu 
(in  nichts,  gar  nicht)  64,  21;  hafi5 
at  ongu  als  ungeschehen  betrachtet 
(Edz.)  241,  11;  als  Obj.  Dat.  175, 
1.  A.  etki  orö  Grott.  7,  1  8.  u.*); 
nichts  111,  8;    in  nichts,   gar  nicht 

123,  8;  Grott.  8,  8;  so  ist  der  fast 
adverbiale  Gebrauch  von  ekki 
(=  stärkerem  eigi  vgl.  Vigf.  s.  v. 
eigi)  an  vielen  Stellen  zu  verstehen, 
so  34,  13,  21;  46,  11  (dreimal); 
65,    8   vgl.  Lund  p.  438;    i9i,  18. 

—  ekki  nytr  (impers.,  vgl.  njöta) 
solar  81,  6.  PI.  A.  n.  engi  145,  17; 
das  ziveite  e.  180,  27.  —  Zur  Stell, 
von  eigi  u.  engi  Nyg.  355,  375  fg. 

*  Grott.  7,  1,  2:  en  hann  kvao 
etki  orö  it  fyrra  =  at  ille  non  edidit 
vocem  hac  priorem  Eg.  {rgl.  auch 
Lün.  Edda  s.  v.  fyrri,  H.  G.  u.  D. 
H.  zu  Grott.  7)  ist  viell.  oröit  vor- 
zuziehen; der  suffig.  Art.  tritt  in 
den  Formen  einginn ,  eingin  (vgl. 
Vigf.)  unmittelbar  an  das  Pron. 

enn,  adv.  (ältere  Form  von  1.  en, 
§  46,  3;  im  Gebrauch  unterschieden, 
vgl.  1.  en  u.  Lund  p.  238 1,  noch, 
ferner.  —  1)  noch  22,  9;  60,  14; 
105,  18;  Vol.  41,  8  s.  auch  u.*- 
2)  weiter  66,  16;  137,  19;  Grott. 
3,  7  vgl.*;  ähnlich  42,  13;  hverjar 
eru  enn  (nun  iveiter,  ferner)  äsynj- 
urnar?  und  23,  10,  11;  so  auch 
37,  19  =  und  ferner  (noch)  Schlim- 
meres; 171,  5  (=  weiterhin,  künftig). 

—  3)  noch  einmal,  wieder:  bäöu 
enn  reyna  39,  4;  sofnar  enn  60,  16; 
taka  enn  skeiö  (vgl.  taka)  63,  20; 
79,  19;  80,  2;  100,  3;  155,  21. 
annat  sinn  im  Wiederholungfalle  69, 
16;  155,  21;  156,  32;  166,  10; 
215,  21.  —  4)  ebenso,  gleich- 
falls: 43,  2  (quoque  Eg.). 

*  Vol.  41,  8  scheint  mir  vor  der 
Erklärung  in  D.  Alt.  V,  6  a),  107 
u.  Ark.  12,  281  die  von  D.  H.  II, 
37   gebotene    den   Vorzug    zu    ver- 


ennitungl  —  er 


41 


dienen;  vgl.  eöa  3);  vita  2).  — 
Grott.  3,  7  bezieht  sich  enn  nach 
D.  H.  auf  den  wiederholten  Befehl 
zu  mahlen. 

ennitungl,  n.  {vgl.  tungl;  enni  = 
Stirne  §  54,  2),  das  Gestirn  der 
Stirne  =  Auge  (poet.).  —  Plur.  A. 
a,  6. 

epli,  n.,    der   Apfel.  —  Dsf.   eplinu 

151,  9;  A.  151,  8,  11,  13;  Asf.  151, 
13.  Plur.  A.  35,  6;  94,  7. 

eptir.  adv.  u.  präpos.  (vgl.  aptr), 
nach,  entlang,  gemäß.  —  1)  präpos. 
mit  Dat.  a)  räumlich  =  nach  (oft 
von  Verfolgung):  gekk  eptir  henni 
119,  17;  eptir  henni  ferr  15,  16; 
vgl  72,  18;  95,  8;  100,  5,  13;  greip 
eptir  honum  80,  3;  kastaöi  eptir 
honum  120,  1 ;  soekja  eptir  löunni 
45,  2;  var  sent  eptir  gygi  75,  15; 
ök  üt  eptir  grjötinu  nach  Sand  = 
um  S.  zu  holen  54,  2.  bäru  eptir 
(  Var.  meÖ)  ser  114,  9  =  schleppten 
sie  hinter  sich  her.  —  Auch  der 
Längsrichtung  nach,  entlang,  hin  - 
durch,  überhin:  rennr  upp  ok 
niör  eptir  (entlang,  an)  askinum  23, 
4  (vgl.  D.  H.  II,  184);  veör  eptir 
miöri  änni  (entlang  dem  mittleren 
Flusse  =  immer  mitten  im  Fl.)  79, 
20;  e.  sjanum  227 ,  4  über  das 
Meer  hin,  durch  das  Meer;  eptir 
salnum  (den  Saal  entlang,  durch 
den  S.)  renna  88,  7;  vgl.  renna 
eptir  slettum  velli  63,  8;  eptir  endi- 
langri  hollinni  108,  5,  vgl.  218,  31, 
wo  nach  eptir  zu  ergänzen  ist  ganga 
oder  fljüga;  diese  Stelle  entspricht 
Atm.  18,  1  —2 :  at  endl.  hüsi ;  Geb- 
hardt  (Präp.  p.  66):  dem  Herein- 
kommen in  das  Haus  folgt  das 
Fliegen  durch  dasselbe  erst  nach, 
wesh.  die  VqIs.  S.  beide  Satzteile 
durch  ok  verbindet.  —  Edz.  übers.: 
Ein  Aar  (so  deuchte  mir)  flog  her- 
ein und  die  Halle  entlang,  e.  gölfinu 
über  den  Fußboden  hin  160,  26. 
b)  modal ,  gemäß,  nach :  eptir 
faöerni  sinu  14,  7 ;  e.  mööur  minni 
234,  3;  eptir  honum  (nach  seinem 
Bericht)  91,  1;  eptir  f)vi  79,  9;  170, 
29  (hier  =  in  derselben  Weise) ;  176, 
17;  232,  32;  eptir  Jtessi  sogu  105, 
18,  vgl.  108,  11;  123,  10;  e.  haetti 
172,  29;  e.  boöi  216,  27;  e.  slikum 
späm    260,    12    s.    spyrja.   —   Für 

152,  24  vgl.  fang. 


2)  präpos.  mit  A  c  c.  a)  zeitlich  : 
eptir  f)at  39,  15,  vgl.  110,  6:  117, 
9;  119,  27;  153,  8;  hvern  dag  eptir 
annan  142,  1.  —  Vgl.  auch  169,  10; 
203,  1;  eptir  f>at  er  als  conj.  214, 
8.  b)  speziell:  nach  dem  Tode,  so: 
eptir  Sig.  svein  nach  dem  Tode  des 
Sig.  123,  3;  vgl.  124,  4,  6;  229,  13; 
ähnlich  auch  tök  arf  eptir  Jia  bäöa 
beerbte  sie  beide  119,  20;  til  hefndar 
eptir  Svanhildi  =  zur  Bache  für  den 
Tod  der  Svanh.  122,  7.  —  Vgl.  auch 
150,  26;  162,  25;  214,  10:  224,  26; 
231,  1. 

3)  adv.  nach,  von  Raum,  Zeit 
und  Ziel:  fyrir  honum  ok  eptir  er 
82,  19;  gekk  eptir  5,  4:  hljöp 
eptir  54,  6  vgl.  160,  27  und  freier : 
leitar  e.  176,  15;  203,  5;  let  eptir 
{zurück)  58,  3;  vgl.  103,  3:  hafa 
eptir  zurückbehalten  115,  14.  An- 
ders hafa  (PI.  3)  J>at  eptir  siöan  = 
behält  man  seitdem  im  Gebrauch 
150,  5.  graetr  eptir  iv eint  (ihm)  nach 
43,  8;   büa  eptir  155,  12   vgl.  büa. 

—  Von  der  Zeit:  var  f)ar  eptir  3, 
ll=remansit  Eg;  125,  19  =  exstitit 
Eg. ;  f)ä  eptir  87,  2  (Eg.  hvat  verör 
f)a  eptir  =  quid  reliquum  erit?); 
haföi  eptir  behielt  zurück  174,  2; 
vgl.  hafa  speziell  im  Sinne  von  2  b); 
er  eptir  ist  noch  übrig  156.  14 
vgl.  212,  19;  221,  18;  haföi  son 
eptir  225,  18  hatte  einen  überleben- 
den Sohn;  er  eptir  liföu  noch  am 
Leben  waren  (vgl.  163 ,  12  —  13), 
178,  21;  229,  16.  —  Häufig  auch 
dem  lat.  re-  entsprechend  (muna 
eptir  =  recordari  184,  11),  berührt 
sich  e.  doch  auch  mit  siöan  =  lat. 
postea,  vgl.  eptir  (hernach)  um  daginn 
54,  8;  e.  um  morgininn  156,  7  u. 
of  sumur  eptir  Vol.  41,  6  («.  of  2). 
eptir  gekk  darnach  erging  (Edz.) 
176,  17;  w/7.  i£ff,  14;  211,  19;  m-, 
11  w.  ganga.  —  modal  (vgl.  1  b)) 
])&r  eptir  3i,  8. 

cptirleltan,  f.  (s.  eptir,  leita),  das 
Nachsuchen,  der  eifrige  Wunsch. 

—  A.  189,  4. 

eptri,  compar.  (vgl.  aptr  u.  §  82  b), 
der  hintere  (unter  zweien).  D. 
eptra  foeti  57,  12  (am  hinteren 
Fuß  =  Hinterfuß).  Vgl.  Lund 
p.  248. 

er,  relat.  part.  u.  konjunkt.  (vgl.  es, 
Vigf.  s.  er,  §  96,   Ger.    Voll*?.  Wh. 


42 


erendi 


ss),  da,  als.  —  1)  relat.  Part. 
u)  beim  Fronomen  (§  96),  sa  er  — 
da ,  welcher.  —  Beispiel:  sa's 
i  =  sä  es,  er)  a,  3 ;  sü  er  8,  3 ; 
{»vi  's  ?/,  6;  |>at  er  (Acc.)  3,  3;  peir 
er  5,  7;  \v.vr  er  8,  1;  [uers  VqI. 
i.l>,  6;  peim  er  (Plur.  ü.)  7,  8;  pä 
er  (Plur.  A.)  11,  15;  pau  er  (Acc.) 
5.  —  Vgl.  Lund  p.  255  u. 
u.  sä,  sü,  [>at.  —  Auch  ohne 
Pronomen  demonstr.  vertritt  er  (es) 
du  verschiedenen  Kasus  eines  Re- 
pronomens,  so  4,  14;  9,  3;  15, 
');  20,  14  (brunnr,  er).  S.  Lund 
p.  257,  260,  265  fg.  Vgl.  auch  den 
volleren  Ausdruck  er  undir  honum 
eru  =  cui  subiecti  sunt  142,  6—7 
u.  Lund  p.  262  A.  2;  er  ä  hvärigu 
=  quorum  neutri  137,  1 ;  sä  pvengr, 
er  —  meö  (quocum,  quo),  113,  8 — 9. 
In  einzelnen  Fällen  ist  die  Beziehung 
von  er  erst  aus  dem  Fg.  ganz  klar, 
so  181,  15:  Fäfni,  er  engi  fyrr  varö 
svä  djarfr,  at  ä  hans  gotu  u.  w. 
in  bezug  auf  den  keiner  bisher  so 
kühn  wurde,  daß  er  =  auf  dessen 
Ff  ade  u.  iv.;  er  ek  vann  eiöa  = 
'Um  ich  Eide  schwur  200,  16; 
hverr  ertu,  er  riör  i  borgina,  er  engi 
Jioröi  nema  at  leyfi  .  .  196,  30,  31 
=  wer  bist  du,  der  du  in  die  Burg 
reitest,  was  [noch]  niemand  ohne 
Erlaubnis  .  .  (Edz.)  —  b)  in  Ver- 
bindung mit  Adverbien  u.  Partikeln, 
welche  durch  er  relativisch  bestimmt 
werden,  so  par  er  3,  1 ;  a,  6 ;  VqI. 
3,  2.  —  Auch  nach  Komparativen: 
pvi  haröara  er  hann  brauz  — ,  pvi 
skarpara  var  41,  16.  Vgl.  pvi.  — 
Auch  sonst  bei  Vergleichungen :  skal 
ek  nü  deyja  meö  Sigg.  kon.  lostig, 
er  ek  ätta  hann  nauöig  ebenso  willig, 
wie  ich  .  .  162,  19. 

Mit  unterdrückter  Demonstrativ- 
partikel wird  er  gebraucht 

2)  als  Konjunkt.  -  a)  als,  wie: 
er  hann  kom  inn  4,  9;  vgl.  9,  15; 
10,  13;  er  pau  gengu  15,  5;  153, 
14;  er  netit  haföi  brunnit  wie  das 
Netz,  da  wo  das  Netz  gebrannt  hatte 
79,  7.  —  Nach  f>ess  =  um  so  155, 
35.  —  insofern,  weil,  da  ja:  22, 
14;  40,  23;  67,  23;  70,  18;  121, 
151;  122,  17;  153,  20;  161,  30;  =- 
wenn,  sobald  VqI.  26,  4;  160,  24. 
—  b)  daß  {fast  =  at,  vgl.  Lund, 
der    aber    nach    R  zitiert,    p.    320; 


340;  430;  431,  Fr.-  er  5);  D.  H. 
iio;  svä  er  =  svä  at  8.  u.  svä):  er 
hann  geröi  6,  13;  fyrr  var  pat  — 
er  N.  var  gQrr  7,  2;  af  trünaöi  — 
er  hon  skal  brotna  17,  5,  s.  Lund 
p.  340;  zweites  er  53,  4;  55,  2; 
103,  2;  118,  5;  es  sä  inn  fr.  j.  Vafpr. 
35,  5.  hvat  viltu  m;ela  sveinn, 
er  pü  ser  =  was  willst  du  (damit) 
sagen,  Bursche,  daß  du  135,  4;  er 
hon  gengi  üt  gesetzt  daß,  wenn  sie 
herausginge  98,  7.  —  Dies  er  nach 
pat  (oft  Var.  pat,  at  =  pat,  er) 
z.  B.  4,  2;  16,  7  ist  genau  zu 
trennen  von  pat  er  =  quod  (z.  B. 
3,  3)  und  natürlich  auch  von  pat 
er  (Praes.  S.  3  von  vera)  z.  B.  3, 
11,  12;  6,  18. 

*  Einen  Wechsel  von  es  und  er 
in  der  älteren  Sprache  bis  1200  je 
nach  dem  vorhergeh.  Laut  des  Pron. 
sä,  sü,  pat  nimmt  an  G.  Neckel, 
Die  german.  Bei.  partikeln  p.  29,  30. 

erendi,  erindi,  orindi,  n.  (vgl.  Nor.). 
1)  der  Auftrag,   das  Geschäft. 

—  A.  40,  12  (vgl.  pakka);  47,  5; 
77,  27.  —  Plur.  G.  hvärt  fleira  se 
erenda  hans  ob  er  mehr  der  Ge- 
schäfte habe,  ob  er  noch  etwas  weiter 
wolle  5,  13.  —  D.  erindum  44,  14. 

—  A.  213,  20.  Weiterhin  bezeichnet 
er.  überhaupt  den  Gesprächsstoff,  so 
Acc.  Sing.  191,  18.  —  2)  der  Atem. 

—  N.  65,  1 ;  Asf.  64,  15.  Vgl.  vinna 
u.  J>rjöta. 

*  1)  u.  2)  sind  etymolog.  wohl  zu 
trennen-,  zu  1)  vgl.  ärr  m.  =  g.  airus 
Bote.  S.  auch  Laeseb.  p.  XXX  und 
p.  309;  Wm.  setzt  or-indi  =  das 
Zurückhalten  des  Atems.  —  ( Vgl. 
ond  f.)  Der  von  Vigf.  verworfene 
Zus.hang  mit  anda,  andi  dürfte  so 
für  2)  zutreffen;  auch  erendi  = 
Strophe  (die  in  einem  Atemzuge 
vortragbare  Stelle?)  könnte  dafür 
sprechen.  —  167,  27  läßt  sich 
erindi  auch  in  dem  Sinne  von  Ge- 
schäftserfolg (eitt  erindi  =  Erfolg 
in  einer  und  derselben  Sache  Ba; 
ähnl.  Fr.2  I,  347)  nur  dann  er- 
klären, tvenn  das  vorherg.  pykkiz 
sjä  als  Ironie  gefaßt  wird  (so  Sy- 
mons).  Nimmt  man  dagegen  das 
Glied:  ok  vill  hann  ok  maigjaz  viö 
Eyl.  konung  nur  als  erläuternde 
Parenthese  (für  den  Leser)  und  er- 
innert  sich   der  Sitte  älterer   Zeit, 


erfa  —  eyra 


43 


bei  wichtigeren  Geschäften  {vgl.  die 
ähnl.  Situation  Fas.  III,  58)  nicht 
mit  der  Tür  ins  Haus  zu  fallen, 
so  sind  die  Worte :  hann  (sc.  Eylimi) 
fjykkiz  sjä  auch  ohne  Ironie  völlig 
am  Platze;  weder  Sigm.  noch  Lyngvi 
wird  damals  schon  seine  Absicht 
geäußert  haben.  Nicht  ganz  zu 
übersehen  ist  ferner,  daß  in  den 
besseren  Pap.hss.  die  fg.  Worte  ent- 
weder at  ])eir  munu  bäöir  hafa  eitt 
erindi  oder  mit  Auslassung  von 
bäöir  entsprechend  lauten.  Mit 
dieser  schon  von  Björner  rezipierten 
Konjektur  ist  dem  Sinne  besser  ge- 
nügt, als  durch  versuchte  ironische 
Auffassung  der  Worte  in  C,  und 
bestätigend  kommt  die  ganz  analoge 
Stelle  Fas.  III,  59  hinzu:  er  ok  eitt 
erindi  beggja  {:>eira,  at  bäöir  vilja 
biöja  f)in. 

erfa,  schw.  v.  (§  25,  4;  115,  1)  eig. 
beerben,  das  Erbmahl,  die  Toten- 
feieriso Edz.)  für  jemand  (ehn);  ver- 
anstalten. —  Inf.  224,  22. 

erfö,  f.,  das  Erbgut.  —  Nsf.  224, 
13;  vgl.  Ba.  u.  Atlm.  65,  5—8. 

erfi,  n.  {vgl.  arfr),  das  Erbmahl, 
Leichenmahl;  Wh.  500  fg.  —  N. 
120,  24;  A.  166,  24. 

*  erfi  ist  öfter  nur  eine  Erinne- 
rungsfeier an  einen  Toten,  so  166, 
24;  224,  25;  229,  3. 

erfiM,  n.  (§  54,  2,  g.  arbaifis  f.),  die 
Mühe,  Not,  Arbeit.  —  A.  Grm. 
35,  2. 

erfi51iga,  adv.  {vgl.  erfiöi),  mit  Mühe, 
mühsam.  —  sötti  erf.  106,  9. 

erfingi,  m.  {s.  erfi;  §  65,  2),  der  Er  he. 
—  A.  erfingja  151,  3. 

erindi  s.  erendi. 

erindreki,  m.  {vgl.  reka  u.  erendi), 
der  Geschäftsträger  {eig.  -betreiber), 
Sendbote.  —  Plur.  A.  77,  22; 
vgl.  auch  77 ,  27 :  vel  rekit  sin 
orindi. 

ermr,  f.  (vgl.  armr,  §  59,  1),  der 
Ärmel.  —  PI.  Dsf.  ermunum  158, 
20;  A.  ermar  183,  22. 

es  (-s,  vgl.  Siev.  P.  Br.  ß.  V,  497; 
VI,  271  u.  ö.),  relative  Partikel, 
ältere  Form  von  e  r  {vgl.  er).  — 
In  Ged.  auch  als  ältere  Form  von 
er  (Praes.  S.  3   von   vera),   s.   vera. 

eski,  n.  {vgl.  askr),  eine  kleinere 
Kiste  oder  Lade,  urspr.  aus  Eichen- 


holz,   vgl.   Wh.    234.    —  D.   35,   5. 

—  A.  43,  3. 

eta,  stv.  (g.  itan,  §  105),  essen;  auch 
{z.  B.  bei  Tieren)  =  fressen.  —  Inf. 
59,  8;  158,  32.  Praas.  S.  3  etr 
{frißt,  greift  an)  Grott.  16.  5  ;  ver- 
speist 151,  13;  etr  til  bana  156,  13 
brachylog.  nach  156,  5 — 6.  —  Praet. 
S.  1,  3   at  {für  at,  §  105)   216,  9; 

02,  21;  S.  2  äzt  {für  ätt)  225,  9, 
vgl.  Wimm.  §  21  d).  —  Conj.  S.  3 
aeti  Fäfn.  32,  8.  —  Pass.  Part,  ab- 
sol.  etit  62,  22. 

etja,  schiv.  v.,  g.  -atjan,  {vgl.  eta), 
beißen  lassen,  aufhetzen;  in  Gang 
setzen,  erproben,  mit  Dat.,  Lund 
p.  78.  —  Praat.  S.  1  atta  ek 
181,  23. 

ey,  f.  (§  27*;  §  7,  2;  ahd.  ouwa: 
auch  0y  geschr.),  eig.  die  Aue,  die 
Insel.  —  D.  eyju  92,  2;  A.  ey 
165,  23;  Asf.  eyna  141,  7. 

eyöa,  schiv.  v.  {zu  auör  =  g.  auj)s, 
öde  F.  5),  veröden,  verwüsten. — 
Prses.  Plur.  3  eyöa  177,  17. 

eyftimork,  f.  {vgl.  mork,  auör  öde, 
F.  5),   die   Waldöde,  der  Urwald. 

—  PI.  A.  eyöimerkr  93,  9. 

eyktarstaör,  m.  (staör,  eykt  s.  Vigf.), 
eine  Tageszeit;  nach  Fr.2  ist  eykt 
urspr.  ein  Achtel  {des  24 ständigen 
Abschnittes,  den  wir  Tag  nennen); 
spez.  das  zweite  Nachmittags-Achtel 
von  3 — 6  Uhr;  ähnl.  Storm  in  Ark. 

3,  126  eyktarstaör  =  ein  halb  vier 
Uhr.  —  A.  i  {gegen)  eyktarstaö 
144,  8. 

eymd,  f.  {s.  aumr,  auinligr),  der 
unglückliche  Zustand.  —  D. 
meö  litilli  eymd  mit  geringer  Arm- 
seligkeit =  sehr   freigebig  220,  27. 

eyra,  n.  (§  13,  1;  66;  g.  auso),  das 
Ohr.  —  D.  Sigdr.  15,  3;  A.  72,  21. 
Plur.  G.  eyrna  115,  18;  A.  eyru 
48,  16;  Asf.  182,  21. 

Hier  meint  im  sprichivörtl.  Aus- 
druck {vgl.  ülfr)  eyra  ein  kleines 
Glied,  ein  geringes  Zeichen;  aber 
„man  soll  gleich  auf  seiner  Hut 
sein,  ohne  den  Anblick  seines  ganze)!/ 
Leibes  abzuwarten"  {Raßm.  I,  126\ 
ähnl.  wie  {im  lobenden  Sinne)  ex 
ungue  leonem  !  —  Das  Zeichen  ist 
hier  die  von  Reg.  bereits  gezeigte 
Feigheit  und  erheuchelte  Trauer  um 
den   Bruder. 


44 


eynr 


fang 


♦\\rir,  in.  [1.  aureus,  vgl.  Vigf.;  §17; 
54,  1).  das  Ore,  ein  Gewicht  = 
'■  s  niQrk,  später  (euch  eine  Münze. 
—  PL  N.  aurar;    A.  aura  251,  21. 

el,  n.  (vgl.  Sier.  P.  Br.  VI,  281,  299), 
der  Schauer,  das  Hegen-  oder 
Schneetreiben.  —  N.  140,  3;  hier  in 
/>oet.  Ausdruck. 

fei  =  ])er  s.  \m. 


F. 

t'aäcrai,  n.  (zu  faöir),  das  väter- 
liche Geschlecht  (vgl.  mööerni). 
Dat.  14,  7;  38,  1. 

faöir,  m.  (§  29,  7;  73,  1;  g.  fadar), 
der  Vater.  —  N.  13,  16.  —  G. 
foöur  Grm.  11,  6;  Vol.  54,  8;  vgl. 
95,  19;  feör  152,  2  u.  oft.;  Dat. 
foöur  27,  16;  82,  9;  feör  121,  24; 
Acc.  foöur  22£,  14;  feör  150,  26. 
Plur.  D.  feörum  30,  11. 

tfaftmr,  m.  (vgl.  Nor.),  d/e  Umfas- 
sung, die  ausgebreiteten  Arme 
—  D.  i  faömi  209,  13. 

fagna,  schiv.  v.  (§  20,  3 ;  g.  faginon), 
freundlich  begrüßen,  sich 
freuen;  empfangen  mit  Dat.; 
Lund  p.  78.  —  Inf.  (=  begrüßen 
170,  24.  Praes.  S.  3  fagnar  empfängt 
175,  21.  PI.  3  fagna  freuen  sich 
161,  31.  —  Praet.  S.  3  fagnaöi  104, 
27;  PI.  3  fognuöu  191,  33;  Part, 
fagnat  92,  4. 

fagnaftr,  m.  (vgl.  fagna),  die  Freude, 
die  freundliche  Begrüßung ,  der 
Empfang.  —  N.  fagnaör  214,  8 
(hier  viell.  =  Freude;  doch  könnte 
nach  Guör.  II,  25,  5 — 6  auch  an 
eine  gesellige  Festlichkeit  gedacht 
werden).  G.  fagnaöar  49,  12;  Dat. 
i  gööum  fagnaöi  67,  10  (vgl.  213, 
4).  —  A.  fagnaÖ  67,  14. 

fagr,  adj.  (g.  fagrs;  §  76, 1),  hübsch, 
artig,  fein.  —  N.  m.  10,  3;  14,  7; 
N.  f.  fogr  43,  6;  N.  n.  iägrt  43,  7; 
56,  18.  Dm.  fogrum  178,  22;  Am. 
fagran  194,  24;  Af.  fagra  46,  19; 
83,  13;  schw.  Flex.  fogru  235,  8. 
Plur.  N.  m.  fagrir  22,  5;  Dat.  fogrum 
93,  3;  A.  m.  fagra  69,  22;  95,  22; 
Af.  fagrar  280,  14.  N.  n.  fogr  14, 
17;  33,  5.  —  Com^.  fegri  (§  81,  2) 
N.  m.  25,  1;  Nf.  270,  20.  Am. 
fegra  VqI.  64,  2  (vgl.  Lund  p.  243). 
Plur.  N.    fegri    24,    17.      Superlat. 


Nm.  fegrstr  25,  11;  20^,  19;  f. 
fegrst  46,  3;  121,  14;  Af.  fegrsta 
2,27,  14;  n.  fegrst  als  adv.  vgl. 
fegrsttalaör  31,  10  (tala  schw.  v.). 
t'agrraudr,  adj.  (s.  fagr,  rauör),  schön- 
rot,  lichtrot  (?).  —  N.  190,  18. 

I'ala,  schw.  v.,  feilschen,  handeln 
um  etwas,  m.  Acc.  —  Praet.  Plur. 
3  foluöu  99,  1. 

fall,  n.  (vgl.  falla),  der  Fall.  —  G. 
til  falls  69,  13.     A.  fall  170,  7. 

falla,  stv.  (§46,  2;  109;  121),  fallen, 
strömen,  entspringen  (von  Gewäss.); 
=  aufhören  111,  1.  —  Inf.  57,  18; 
=  im  Kampfe  fallen,  sterben  Vol. 
53,  8.  Pra?s.  S  3  fellr  24,  7 ;  160, 
3;  m#  i%.  fellrat  Sigdr.  9,  7; 
Ä/er  =  es  kann  nicht  so  strömen, 
mag  auch  noch  so  sehr  Str.,  vgl. 
I)ö  at;  PI.  3  falla  7,  3;  50,7. 
Prast.  S.  2  feilt;  S.  3  feil  10,  13; 
(=  strömte)  126,  1;  ähnl.  111,  8 
(tropfte);  (=  star&,  auch  ohne  eigent- 
liches Fallen)  120,  2;  =  schwand, 
nahm  ab  246,  3.  PI.  3  fellu  (fielen 
=  starben)  123,  2;  176,  22.  Conj. 
S.  3  felli  60,  2;  (=  starb,  stürbe) 
Grott.  24,  6  (zum  Modus  vgl.  aör  2) 
u.  D.  H.  611);  (=  auf  hörte,  unter- 
brochen würde)  111,  7.  —  Med.  Ind. 
lata  fallaz  sich  fallen  lassen  95,  12; 
96,  7;  Preet.  S.  3  fellz  (oder  felz, 
§  129)  f)at  vel  i  skap  gefiel  das 
wohl  im  Sinne  (eig.  in  den  Sinn) 
227,  30.  PI.  3  felluz  versagten, 
entfielen  74,  20;  153,  5.  —  Pass.  Part, 
fallinn  gefallen  74,  20;  104,  21; 
absol.  er  —  hafa  fallit  die  gefallen 
sind  47,  17  (vgl.  fara  Part.);  vel, 
betr  fallit  =  gut,  besser  eingetroffen, 
sich  passend :  vaeri  betr  fallit  passen- 
der wäre  121,  19;  ok  man  £at  vel 
fallit  241,  17  es  trifft  sich  damit 
gut.  (Edz.)     PI.  N.  fallnir  170,  15. 

fair,  m.  (zu  fela?),  das  Metallrohr 
am  Ende  des  Speereisens,  in  welches 
der   Schaft   eingefügt   ist    (Fritzn.). 

—  Vgl.  auch  Mob.  Altn.  Gloss.  s.  v. 

—  Asf.  falinn  139,  2. 
falslauss,  adj.  (vgl.  lauss,  fals  =  lat. 

falsum),  ohne  Falsch.  —  n.  fals- 
laust  41,  6  (  =  falslauliga  adv.  Fr.). 

fang,  n.  (vgl.  fä),  das  Fangen,  Um- 
fangen; der  von  den  Armen  um- 
schlosseneRaum( Busen,  Schoß), 
so  i  fangi  (Dat.)  ser  161,  23;  i  fang 


fangboöi  —  fara 


45 


(Acc.)  ser  166,  5;   tok  grjöt  i  fang 
ser   (nahm   Steine   in    ihren  Busen 
(um    eher    unterzusinken)    227 ,    3; 
oft   auch    im   feindlichen   Sinne  =  ] 
Ringen,   Ringkampf;    über  den  : 
Unterschied   von    glima    s.    Keyser 
II,  108.  —  N.  67,  2;    Dsf.  fanginu  j 
67,  3;   A.  fang  67,  8  vgl.  Asf.  69,  I 
10;   taka   fang   viö   (einen  R.    auf-  ; 
nehmen  mit;  vgl.  faz  viö)  67,  1.  —  j 
Freier   =   Kampf    überh. ,    so    im  j 
Gen.  fangs  van  ßegm.  13,  7  u.  Acc. 
füllt  fang  hafa  vollauf  zu  tun  haben 
(im  Kampfe):   hefir  füllt  f.  83,  16. 
—    Plur.    fong  =  Vorrat,    Lebens- 
mittel;   D.  eptir   inum    b.    fQngum 
152,  24  =  nach  bestem    Vermögen, 
vgl.  166,  25. 

fangboM,  m.  (v.  fang  Kampf  u.  boöi  I 
=  Entbieter ,  Bote;  fangboöi  =  j 
colluctator  Eg.),  Gegner.  —  G.  j 
fangboöa  d;  2. 

f ar,   n. ,    das  Fahrzeug,    die   Fahr- 
gelegenheit. —  A.  167,  7. 

fara,    stv.    (§  106,    1 ;    g.   faran).  — 
1)  intrans.  sich  in  Bewegung  setzen, 
gehen,  laufen,  fahren  (vom  Schiff 
und  der  Besatzung).  —  Inf.  7,  11; 
55,  S,  9  vgl.  111,  22;  98,  7;  99,12; 
155,  22  sva  at  fara  ebenso  zu  ver- 
fahren; vgl.  39,  1.  —  fara  illu  i  möt 
218,  15  vgl.  ihr.;  vel  fara  162,  21 
vgl.  vel ;  mundi  hann  fara  würde  es 
ihm  gehen  116,  18  vgl.  155,  22;  156,  j 
10;   =  ablaufen  168,  2b.    fara  ins 
Feld  ziehen  136,  9.  —  Praes.  S.  1  ek 
fer  bewege  mich  £  2 ;  hvar  ek  fer  158, 
1  wohin  ich  gehe;  S.  2  pü  ferr  (g.  j 
faris  §  33,  1)  du  gehst  (hier  =  g. 
schwanger)  169,  20;  =  fährst  180, 
15;  er  {du  ferr  mik  at  hitta  daß  du 
mich  aufzusuchen  gehst  205,  4;    er 
Jm  ferr  meö  das  du  bei  dir  trägst  \ 
(Edz.)  241,   15;   S.  3   er  hon  ferr  | 
(sich  auf  den  Weg  macht),     \)k  ekr 
hon  34,   1;    ferr  hann  til   98,   10;! 
159,  23 ;  ferr  ( Var.  renn)  ör  eldinum 
8,  4.     ferr    laushar     ok    gullband 
um  hQfuö  sie  geht   mit  aufgelöstem  ■ 
Haar  und  (trägt)  ein  goldenes  Band  \ 
um  das  Haupt  43,  2;  ferr  ä  skiöum 
33,  2;  f.  heim  149,  15;  doema  ferr  | 
Grm.  29,  6;  ferrvegaVoh  53,  3—4; 
ferr  (vom  Schiffe)  austan  VqI.  51,  1; 
ferr  (von  Loki  als  Lachs,  also  springt 
oder  schwimmt)  79,    16;    ferr  meö 
boga   32,  2;    meö    sviga  Irevi   Vol. 


52,  1 ;  freier  ferr  (geht  um)  meö 
velum  70,  5.  —  imperson.  (Lund 
p.  26)  meö  oss  ferr  es  mit  uns  geht 
155,  12;  ferr  sva,  at  es  geht,  es 
kömmt  so,  daß  159,  25;  vgl.  155, 
22;  178,  14;  180,  24;  209,  5.  ferr 
[)essu  fram  .  .  .,  at  es  geht  damit 
(so)  fort,  es  dauert  .  .  .,  daß  151, 
15,  20,  22;  ähnl.  157,  3.  —  Plur. 
3  fara  at  vega  Grm.  23,  6;  fara  at 
herja  17,  2;  47,  15;  fara  til  Heljar 
6,  17;  fara  i  brott  37,  1;  fara  (auf 
dem  Schiffe)  lifimegir  VqI.  51,  5 ; 
fara  saman  gehen  zusammen,  folgen 
aufeinander  81,  6.  —  fara  boö  peira 
i  milli,  at  167,  20  =  es  gehen  Bot- 
schaften zwischen  ihnen,  daß  =  es 
wird  durch  Bot  seh.  festgestellt,  daß 
u.  w.;  vgl.  215,  23.  Conj.  S.  3  fari 
15,  13.  —  PI.  1  farim  217,  16.  — 
PI.  2  fariö  154,  27,  28.  —  Imper. 
PI.  1  forum  172,  9.  PI.  2  fariö 
163,  18.  —  Part.  Prags.  Dat.  f.  far- 
andi  konu  (vgl.  kona)  3,  2.  —  Praet. 
S.  1  för  162,  13.  S.  2  mit  suff. 
Fron,  hvi  förtu  (eig.  fört-tu)  nü 
hingat  til  vär  =  wie  kam  es,  daß  du 
hierher  zu  mir  gingst  =  was  führte 
dich  nun  zu  uns  her  ?  (Edz.)  260,  25. 
S.  3  för  4,  6;  10,  16;  33,  1;  98, 
23;  112,  7;  138,  2;  för  upp  (in  die 
Höhe  fuhr)  107,  18;  laust  för  11, 
18  =  frei  sich  bewegte;  vgl.  för  i 
störlokka  fiel  in  Locken  nieder  191, 
2 ;  för  i  brynju  fuhr  in  ein  Panzer- 
hemd, legte  ein  P.  an  221,  8;  för 
akafliga  104,  10;  för  üt  58,  4;  för 
a  lopt  54,  13;  f.  til  grunns  72,  1; 
förpar  ü\100,  6;  förfyrir  (schwamm, 
sprang  vorauf)  79,  13;  f.  meö 
|)eim  fuhr  mit  ihnen,  ward  mit 
ihnen  gefahren  168,  16;  hversu  för 
Brynh.  meö  (sc.  ser)  wie  benahm 
sich  Br.?  253,  12;  sva  för  (lief  ab, 
verlief)  66,  10  vgl.  141,  20;  för 
sem  samt  se  157,  25  es  ging  gerade 
so,  vgl.  samr.  för  hön  fram  sie  ging 
vor  sich,  ging  vonstatten  215,  23. 
för  fra  ausging  von  241,  24.  — 
—  PI.  3  föru:  lausir  föru  11,  15 
(vgl.  11,  8  oben);  föru  üt  40,  13; 
f.  heiman,  heim  93,  8;  77,  26  ;  föru 
at  kanna  114,  2.  —  Conj.  S.  1  feera 
ek  führe  ich  229,  15.  —  Part.  Pass. 
Praet.:  var  farinn  53,  11;  101,  2; 
109,  4;  var  farit  meö  hann  80,  6: 
ähnl.  253,  23   er  drekka  var  farit 


46 


farargreiöi  —  fa 


.  t;;  hefir  eigi  lengi  farit  nicht 
lange  gegangen  ist  159 ,  24;  hve 
farit  haföi  wie  es  gegangen  sei  t56, 

o5;  in  demselben  Sinne  hversu  farit 
wen  252,  23.  hafi  farit  erfahren,  er- 
litten habe67, 20  vgl.  Land  p.  44.  hefir 
svä  farit,  at  ist  so  gefahren,  hat  erlebt, 
daß55,  14;  hve  farit  haföi  wie  es  ge- 
gangen war  (vgl.  oben  ferr  impers.), 
aber  haföi  farit  170,  3  hatte  (nhd. 
/rar)  gesegelt;  vgl.  Gr.  IV,  164  fg. 
für  den  anal.  mhd.  Gebrauch;  hefik 
of  farit  habe  ich  durchfahren  Regm. 
3,  3.  hafa  farit  meö  verfahren  haben, 
umgegangen  sein  mit  57,  14;  vgl. 
167,  20;  hefi  ek  farit  179,  26  habe 
ich  meinen  Weg  gemacht.  —  Nf.  farin 
=  fortgegangen,  tot  211,  30;  absol. 
hefir  farit  hingegangen,  gefallen  ist 
222,  12.  —  Med.  Inf.  faraz  (=vel 
f.)  211,  3  =  wohl  gehen. 

2)  transitiv  a)  mit  Acc.  (des 
inneren  Objektes)  fahren,  gehen. 
—  fara  sendiferÖ  46,  24;  ferr  leiÖ 
sina  69,  22 ;  haföi  farit  allt  torleiöit 
(vgl.  torleiöi)  106,  11.  Für  ferr 
167,  5  ist  nach  E1  berr  zu  lesen 
(sc.  likit);  für  ferr  ä  leiÖ  225,  16 
wohl  faer  ä  1. ;  s.  fä  3).  b)  mit 
Dat.  =  gehen,  vergehen  machen  = 
vernichten;  vgl.  E.  Bernhardt, 
Beitr.  zur  d.  Phil.  (1880)  p.  82.  — 
Oder  nur  scheinbar  trans.,  eig.  = 
mit  jemand  (als  Beute)  abfahren, 
s.  Ger.,  Vollst.  Wb.  252.  aör  henni 
Fenrir  fari  (Conj.  Praes.)  Vaff)r.  47, 
3.  —  Med.  faraz  =  sich  vernichten, 
umkommen.  Part,  hefir  fariz  zu- 
grunde gegangen  ist  25,  13. 

*  fara  mit  folg.  Inf.  oder  at  mit 
Inf.  (Beispiele  oben)  entspricht  etwa 
dem  franz.  aller  faire  quelque  chose ; 
vgl.  auch  Gr.  IV,  97;  Fr.'2  u.  fara 
7);  I,  381  a).  Eine  ähnliche  Um- 
schreibung wird  meist  auch  in  för 
skjälfandi  (geriet  in  zitternde  Be- 
wegung) Grott.  12,  4  angenommen. 
Vgl.  für  diese  Stelle  auch  fyrir  als 
adv. 

**  fara  ivird  mit  vera  und  hafa 
umschrieben,  ähnlich  wie  dies  bei 
anderen  Verben  der  Bewegung  (so 
z.  B.  falla)  und  Ruhe  in  den  alt- 
germ.  Sprachen  der  Fall  ist,  vgl. 
Gr.  IV,  163  fg.  —  fara  hat  die  all- 
gemeinste Bedeutung  unter  den  Ver- 
ben d  er  Bewegung,  vgl.  ganga  nnr/liöa. 


iim»rjjmM,iü.(fnr;  greiöa),tf/c  Fahrt- 
erleichterung,  K  e  i  s  e  b  e  q  u  e  m  1  i  c  h  - 
keit.   —  N.  167,  23. 

l'ardaryir,  Plur.  m.  (vgl.  dagr  u.  fara, 
Vigf.  s.  v.)  —  Die  Wandertage, 
Umzugtage  der  Bauern  auf  Is- 
htnd,  die  Ende  Mai  auf  ihre  Weide- 
plätze im  Gebirge  zogen.  Vgl.  auch 
Wh.  D.  Mon.  s.  v.  fardaga  mänuör. 

—  G.  fardaga  144,  9. 

farmr,  m.  (zu  fara);  die  Ladung 
(eines  Schiffes,  Pferdes),  die  Last. 

—  Ü.  196,  23. 

farskostr,  m.  (vgl.  kostr  u.  fara),  das 
Fortbewegungsmittel,  Fahrzeug.— 
A.  farskost  98,  17. 

farvegr,  m.  (s.  fara,  vegr),  der  Weg, 
den  man  zu  gehen  oder  fahren 
pflegt,  durch  Fußspuren  oder  Ge- 
leise kenntlich  (track  Vigf.).  —  A. 
178,  32. 

fast,  adv.,  s.  fastr. 

las  tun,  schw.  v.  (vgl.  fastr),  durch 
ein  Gelübde  befestigen,  spez.  ver- 
loben. —  Praet.  S.  3  fastnaöi  171, 
21.  Pass.  Part.  N.  f.  fostnuö  152,  21. 

fastr,  ad},  (ags.  fast),  fest.  —  N.  f. 
fost  94,  1.    Plur.  N.  m.  fastir  106, 

13.  —  n.  fast  als  adv.  fest,  stark; 
heftig,  eifrig  (vgl.  e.  fast)  39,  12; 
59,   15;    106,   12;    161,  32;   203,  5. 

—  Komp.  adv.  fastara  67,  3. 
fax,  n.  (ags.  feax  Vigf.),  das  Haupt- 
haar,  die   Mähne.  —  D.   af  faxi 

14,  14. 

fä  (g.  fahan,  §  7,  4;  21,  1:  40  *); 
42 2):  109),  fangen,  ergreifen,  er- 
langen. —  1)  im  allgemeinen  er- 
langen. —  Inf.  vald  fa  69,  17;  fä 
af  Svartalfum  110,  5;  fä  beitur  71, 
6;  fä  bundit  (gebunden  bekommen 
=  binden  können)  39,  16;  über  diese 
häufige  Verbind,  von  fä  mit  Part. 
Pass.  vgl.  Gr.  IV,  128;  Lund  p.  299, 
398  u.  geta.*)  bana  fä  den  Tod  er- 
leiden 162,  17.  —  Praes.  S.  1  at  ek 
fa?  (fsek  R)  41,  2;  S.  2  ef  pü  fa?r 
(g.  fahis  §  7,  1)  40,  24;  faer  J)ü 
J)at  aldri  =  wirst  du  es  nie  erhalten 
(Nyg.l82)i55,  20.  S.3faersigr  163,6; 
hÖD  faer  leyfi  43,  15.  faer  alit  151, 
21  vgl.  oben  fä  bundit.  faer  leynt 
231,  2.  f.  upp  komit  233,  23. 
PI.  1  fäm  192,  26.  Konj.  S.  2 
fair  189,  16;  S.  3  (impers.)  äör  svä 
fäi  gert  55,-  13  vgl.  Var.;  ef  hann 
fai  fundit  75,  7.  —  Pnvt.  S.  3  fekk 


falätr  —  fär 


47 


hann  sveita  {bekam  er  Schweiß  = 
kam  in  Schw.)  9,  6;  fekk  heit  47, 
2;  särit  119,  31;  andsvqr  145,  3: 
net  173,  29;  fekk  leyst,  hroert, 
valdit  59,  17,  18  vgl.  62,  2;  66,  9; 
104,  20  Var.;  107,  13.  —  fekk 
{absol.)  20,  17;  138,  11.  Plur.  3 
fengu  hjarta  103,  15;  fengu  [)at  raö 
faßten  den  Beschluß  38,  18:  fengu 
s=et,  haldit.  komit,  sott  61,  20 ;  75, 
19;  JZ04,  22;  122,  27.  fekk  bana 
156,  27  «gr?.  ofon  b.  fä.  —  Conj.  S.  3 
fengi  103,  12;  52,  15;  ef  hann  fengi 
mykt  {vgl.  oben  fä  bundit)  211,  9; 
Plur.  3  fengi  99,  13.  Part.  Pass. 
eiöa  fengit  74,  5;  sigr  fengit  56, 
5.  J.wc7t  von  Unglück:  hefir  fengit 
goöa  reiöi  {vgl.  goöagremi  Vigf.) 
hat  den  Zorn  der  Götter  sich  zu- 
gezogen {gebärdet  sich  wie  eine  gott- 
verlassene) 204,  18.  —  Vgl.  auch 
240,  10:  at  yör  hafi  drykkr  i  hQfuö 
fengit  daß  euch  der  Trunk  den  Kopf 
benommen.  —  Med.  Inf.  fäz  {sich 
umfangen,  ringen  mit  einem,  vgl. 
fang  n.,  Lund  p.  221)  viö  66,  16; 
doch  auch  =  sich  erlangen  lassen, 
sich  finden;  so  197,  18.  —  Conj. 
3  fäiz  ringe  66,  13.  Vgl.  Lund 
p.  304.  —  Prret.  S.  2  fekkz  oder 
häufiger  fekz  69,  11;  S.  3  fekz  um 
mjqk  strengte  sich  geivaltig  an  {wie 
beim  Ringkampf)  42,2.  Part,  nqkkut 
munr  ä  fengiz  {vgl.  munr)   65,   14. 

2)  zur  Gattin  nehmen,  mit 
Gen.  {vgl.  eiga  2).  —  Inf.  166,  12. 
—  Praes.  S.  3  faer  250,  7.  —  Praet. 
S.  3  fekk  |)eirar  konu  10,  4;  vgl. 
118,  15;  120,  7;  121,  10;  145,  8; 
166,  7;  244,  9.  Seltener  von  der 
Frau  gebraucht,  die  einen  Gemahl 
bekommt  (c.  A.),  so  Pass.  Part,  fengit 
(absol.  =  J)vi  er  hon  fengit  hefir) 
f>ann    mann    201,  12    vgl.  200,  31. 

*  fä  c.  G.  bezeichnet  hier  mehr 
das  in  die  {eheliche)  Gewalt  be- 
kommen, eiga  das  rechtliche  Ver- 
hältnis überhaupt,  auch  auf  Seite 
der  Frau. 

3)  faktitiv  =  in  Besitz  geben, 
geben, verschaffen, besorgen; 
mit  Gen.  oder  Acc,  mit  Gen.  na- 
mentlich auch  bei  Veranlassung 
einer  Gemütsbewegung:  fä  angrs, 
ähyggju  {196,  5)  u.  w.  vgl.  Fritzn. 
s.  v.  12).  —  Inf.  fä  46,  24;  til  fä 
beschaffen  176,    29;    fä   at    drekka 


102,  4;  fä  at  vistum  47,  18;  fä  at 
eta  121,  1.  —  f.  dauöa  Tod  an- 
gedeihen  lassen  161,  13.  —  Praes. 
S.  2  faer;  hierher  zu  stellen  J)at  er 
Im  f.  ä  leiö  225,  16?  vgl.  leiÖ*; 
S.  3  faer  til  {beschafft,  stellt)  63,  4 ; 
faer  i  hond  händigt  ein  64,  7;  151, 
8;  158,  22;  vgl.  157,  4;  241,  1  und 
gibt  es  (d.  h.  den  Inhalt,  Edz.); 
verschafft  244,  2;  260,  23;  f.  menn 
150,  2.  Plur.  3  fä  at  {rüsten  zu, 
besorgen)  56,  21  {vgl.  nättstaör);  fä 
ser  verschaffen  sich  liö  ok  skipa 
162 ,  23  {ungewöhnlicher  Wechsel 
des  Casus,  vgl.  Lund  p.  168 ;  für 
den  Acc.  vgl.  150,  16).  —  Conj.  PI. 
2  fäiö  yör  (Dat.)  154,  28.  —  Im  per. 
S.  2  fä  gib  166,  29,  34;  175,  24. 
PI.  2  fäiö  verschafft  220,  22.  — 
Pra?t.  S.  3  fekk  200,  9.  fekk  i 
hendr  111,  13  vgl,  122,  8;  138,  4. 
fekk  ser  gCrfugt  kvänfang  verschaffte 
sich  eine  gute  Heiratsgelegenheit 
150,  14;  mit  Gen.  fekk  ser  matar 
173,  18.  —  Pass.  Part.  N.  m.  fenginn 
til  meö  honum  ihm  beigegeben,  atta- 
chiert  163,  2.  N.  f.  f engin  besorgt 
120,  16;  N.  n.  fengit  gegeben  143, 
10.  —  Med.  (Pass.)  Praes.  S.  3  faez 
{gegeben  wird)  56,  15. 

falätr,  adj.  {fkradj.,  lata),  verschlossen, 
wortkarg.  —  PL  Nm.  fälätir  192,  24. 

fäliÖr,  adj.  {fkradj.,  liö),  mit  schwacher 
Mannschaft  versehen,  mit  schwa- 
chem Gefolge.  —  N.  150,  22. 

fäligr,  adj.  (fär  adj.),  unfreundlich. 

—  Nf.  216.  15. 

fälma.  schiv.  v.  {vgl.  Vigf.):  tappen, 
täppisch  und  unsicher  z  u  f  a  h  r  e  n  , 
mit  instrument.  Dativ  {Lund  p.  90). 

—  Praet.  S.  3  fälmaöi  til  72,  16. 

fäorSr,  adj.  (fär  adj.,  orö),  von  wenig 
Worten,  schweigsam.  —  N.  f. 
195,  11. 

fär,  n.  {zu  fara,  Nor. ;  g.  ferja  der  Nach- 
steller). 1)  die  Gefahr,  Nach- 
stellung. N.  Regm.  24,  1;  D.  färi 
Sigdr.  7,  8.  —  2)  Aufregung  {vgl. 
fär  er  reiöi  bei  Vigf.  s.  v.  2  y;  e.  fear 
Furcht).  —  eigi  standa  J)in  orö  af 
litlu  färi  von  nicht  kleiner  Aufregung 
gehen  deine  Worte  aus  =  sind  in 
großer  Aufregung  gesprochen  205, 3 1 . 

fär  oder  färr,  adj.  (g.  faus,  ags.  feä, 
e.  few);  wenig;  wenige,  Flex.  wie 
grär  §  75,  4.  —  N.  m.  180,  3.  — 


48 


fäsenn  —  ferö 


einn  [verstärktest.)  nur  wenige 

[,  4;   far  fylkis  rekka  fcotan  mir/- 

des  Fürsten  Recken,  c,  5;   ähn- 

h    Regm.  20,  5;    vgl.    D.  II.    II, 

'.     N.  n.  fatt  {wenig  oder  nichts) 

.  1 ;   {238,  18  <>0 J.  s.  finna)  ühnl. 

\.  n.  180;  14  w.  arfv.  =  ungenügend 

232,  11.     G.  n.   fas   in   fäs  vitandi 

=  »ttcÄg  vieles  wissend,  unerfahren 

9,  2.  PI.  m.  fair  48,  7;  N.  n.  fä 

:.  2.  --  D.  fäm  180,  31.    A.  m. 

{>;(  ina  fä  232,  24.  —  Komp.  (§  33, 

2;    g.  faviza)    faeri;    PI.   D.   faerum 

(sehr  wenigen)  222,  27;    D.   H.  II, 

524.   —    A.    m.    faeri    170,    20.  — 

Shj).  faestr.  —  PI.  A.  m.  faesta  Grm. 

12,  6. 

las  eil  11,  adj.  [adj.  fär,  sjä),  wenig  ge- 
sehen, selten.  PL  A.  m.  fäsena 
192,  4. 

iä\i^T,adj.  {fär  adj.,  tiör),  wenig  üblich, 
ungebräuchlich.  —  N.  n.  fätitt 
197,  25. 

iätceki,  n.  {vgl.  fätcekr),  die  Armut, 

Dürftigkeit.     D.  234,  19. 
ätoekr,  adj.,  §  78  (taka,    fär   adj.), 
einer,    der  wenig  zu  nehmen  hat, 
arm  ist.  —  N.  134,  5. 

läviss,    aa[/.    (viss,   fär    adj.),   wenig 

wissend,  unwissend.     N.  27,  1. 
eftgar,   Flur.  m.  {vgl.  faöir;  §  36,  2), 
c?/ß  Vatersleute,  <?.  h.  Vater  und 
Sohn    {oder    Sohne)   zusammen.    — 
N.  114,   16. 

iebrbani,  m.  (faöir,  bani  2)  =  foöur- 
bani;  vgl.  den  Gen.  feör  von  faöir 
(Nor.   §   349 0.  —  PI.  A.    150,  33. 

iecfinn,  adj.  {eigentl.  P.  Part.  vgl. 
Nor.  §  428 3)),  froh,  erfreut  mit 
Dat.  des  Grundes.  N.  m.  135,  17. 
N.  f.  fegin  105,  17;  A.  f.  fegna 
105,  9. 

l'eginslüSr,  m.  (^Z.  lüör  u.  feginn, 
Lund  p.  162),  die  Freuden-mühle 
oder  Glücksmühle  {poet.  Bez.  der 
Mühle  Grotti).  —  Dat.  ä  feginslüöri 
Grott.  5,  4. 

i'egrft,  f.  {vgl.  fagr),  tf/eSchönheit.  N. 
192,22;  A.31,9.  Auch  =  Schmuck; 
D.  195,  1. 

i'egri  s.  i'agr. 

logrst-talaör  {vgl.  fagr  u.  tal,  tala), 
sehönst-beredt,  der  am  schönsten 
zu  reden  weiß.  —  N.  31,  10. 

l'eigö,  f.  {vgl.  feigr),  der  Tod,  »a- 
mentlich  im  Kampfe.  —  A.  45,  8 
kjösa  f.  ä  menn  wählen  die  Männer 


aus,  welche  sterben  sollen,  Mob.  Gl.; 
Grott.  21,  3. 
leigr.  adj.  l)dem  Tode  geweiht; 
fast  nur  von  Menschen  gebraucht  ; 
vgl.  D.  H.  II,  506.  —  A.  m.  feigan 
Sigdr.  21,  2.  -  N.  f.  feig  210,  4.  — 
Plur.  N.  feigir  216,  12;  —  2)  eben 
getötet,  tot.  —  PI.  G.  feigra  manna 
VqI.  4,  2  {vgl.  16,  1 :  allra  J).  manna 
er  deyja  u.  Gering,   Vollst.   Wb.) 

i'eiknstafr,  m.  {vgl.  stafr;  feikn  = 
Bosheit,  eig.  Bosheitsstab,  Unheil 
oder  Bosheit  bedeutender  Runenstab 
{vgl.  Fritzn.),  die  Untat.  —  Plur. 
A.  feiknstafi  Grm.  12,  6. 

i'eila,  schiv.  v.  {vgl.  Vigf. ;  Fr.'-  zieht 
die  Schreibweise  faela  vor;  zu  fr. 
faillir,  mhd.  vyelen?).  —  Med.  feilaz 
in  der  Wendung:  let  ser  ekki  feilaz 
160,  4  verfehlte  nicht,  zögerte  nicht. 

i'ela,  stv.  {g.  filhan ;  §  40a,  104),  anver- 
trauen, verbergen.  —  Praes.  PI.  1 
felum  96,  19;  vgl.  Mob.  Gloss.  s. 
fela:  von  beabsichtigter  Dunkelheit 
des  poetischen  Ausdruckes.  —  Praet. 
S.  2  falt  Vol.  28,  8;  S.  3  fal  78,  10. 
Plur.  3  fälu  120,  10.  —  Pass.  Part, 
fölgit  20,  14;  96,21.—  Med.  Pra?t. 
S.  3  falz  78,  13. 

l'ella,  schw.  v.  {vgl.  falla,  §  115,  2),  zu 
Fall  bringen,  niederlegen,  fällen. 
Praes.  S.  3  fellir  51,  8;  166,  3.  — 
Praat.  S.  1  felda  {oder  lld)  184,  1; 
S.  3  feldi  (oder  felldi)  163,  12.  Plur. 
3  felldu  41,  11  vgl.  156,  1;  Conj. 
PI.  2  feldiö  177,  11  (f.  segl  die  Segel 
streichen  oder  einziehen,  vgl.  Wh.  p. 
129  A  1).  PI.  3  felldi  75,  19.  Part. 
Pass.  N.  m.  feldr  ä  foetr  mit  Ge- 
ivalt  an  die  Füße  gelegt  156,  1  {vgl. 
fella  von  gewaltsamem  Befestigen, 
Einrammen  dgl.,  Vigf.  s.  v.  B.,  vgl. 
auch  felldu  41,  11  m.  Var.  festu); 
A.  m.  feldan  {oder  felld.)  =  occisum 
166,  6;  190,  8;  f.  val  205, 10  vgl.  valr. 
absol.  feilt  hefir  hön  66,  18;  zur 
Stell,  vgl.  Ark.  16,  216;  feit  163,  8. 

'  l'elling,  f.  {vgl.  fella  B  Vigf.),  die 
Stelle  des  Zusammenfallens ,  die 
Fuge.  —  PI.  Dat.  at  fellingum  in 
den  Fugen  231,  7. 
iVinjr,  m.  {vgl.  fä),  das  Erfassen,  der 
Gewinn.     A.  feng  100,  20. 

l'erö,  f.  (vgl.  fara),  die  Fahrt,  Reise; 
auch  von  Heerfahrten  gebraucht  {so 
244,  1).  N.  67,  17;  G.  67,  15;  109,2; 


ferskeyttr  —  fingr 


49 


122,  8.  —  Gen.  feröar  70,  11.  — 
Dat.  ferö  70,  3;  Dsf.  17,  3;  A.  4, 
5,  8;  #2,  3;  freier  haföi  f)ä  ferö 
til  Sv.  =  eum  congressum  cum  Sv. 
habuerat  (Eg )  54,  17;  Asf.  feröina 
58,  3.  PI.  G.  feröa  252,  13;  s.  at- 
burör.  —  D.  i  feröum  hans  59,  10. 

ferskeyttr,  adj.  [vgl.  skaut;  fer-  zu 
fjörir,  s.  Vigf.  s.  v.  Fer-).  vier- 
eckig.   Plur.  A.  ferskeytta  68,  12. 

festa,  schw.  v.  {vgl.  fastr),  befestigen, 
fest  machen;  auch  ohne  persönl. 
Subj.  intrans.  =  haften.  —  Inf. 
(hnperson.)  122,  9  vgl.  jarn;  Irans, 
knüpfen  228,  7.  -  Praes.  S.  3 
(trans.)  festi  upp  yfir  h.  80,  14 ;  in- 
trans. 137,  1;  Plur.  3  festu  saman 
z  i ' sa m  mcn. schlössen,  fest  umschlossen 
11,  9;  festu  =  befestigten  220,  5.  — 
Pass.  Part.  PI.  Nrn.  upp  festir  in  der 
Höhe  befestigt,  aufgehängt  220,  14. 

f  estarhsell,  m.  (vgl.  haell,  hier=  Pflock, 
Riegel  n.  festr),  Ketten-schlofi 
oder  -pflock,  als  Mittel  zur  Be- 
festigung einer  Kette,  eines  Bandes. 

—  Asf.  41,  14. 

festr,  f.  {vgl.  fastr;  §  59,  1),  ein  Be- 
festigungsmittel, eine  Fessel,  ein 
Strick.  -  -  Asf.  festina  41,  9;  hier 
im  Untersch.  von  fjoturr  (=  Kette) 
ein  starkes  Seil,  das  an  die  K.  ge- 
knüpft war,  Gg.  p.  40.    Vgl.  fjoturr. 

i'et.  n.  (verw.  mit  fötr,  Nor.),  der 
Schritt.  —  Plur.  A.  84,  3. 

fe,  ii.  (g.  faihu,  §  4,  3«.4;  20,  2; 
40,  5:  50,  2),  das  Vieh,  Gut,  Geld. 
-  N.  fe  168,  16;  G.  fjar  143,  15; 
Grott.  5,  3;  til  fjar  zum  Gelderwerb, 
Lebensunterhalt  159,  3;  vgl.  afla 
ser  fj.  159,  9.  D.  fe  166,  17,  21; 
181,  10;  Dsf.  115,  21.  —  A.  114, 
19  S=  Geldsumme);  PI.  A.  i50,  35 
=   Schätze. 

fegJQf,  f.  (5.  fe,  gjof),  rf«s  Geld- 
geschenk. —  PI.  D.  163,  30. 

felagi,  m.  (vgl.  lag  tt.  fe),  das  Mit- 
glied  einer  Genossenschaft,  ivelche 
ihr  Geld  zusammengibt,  dann  Ge- 
nosse überh.,  =  engl,  fellow.  — 
Vgl.  Frilzn.,  Vigf.  s.  v.,    Wh.  p.  289. 

—  Plur.  N.  felagar  59,  9;  Gen.  felnga 
119,  9;  D.  felogum  67,  9. 

festela,  f.  (m/Z.  sa>la,  srel!  ?«.  fe),  das 
Glück  in  Vermögenssachen,  die 
Wohlhabenheit.  —  D.  fesaelu 
33,  8. 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


fessell,  adj.  (vgl.  sa?ll  u.  fe),  w  glück- 
licher Vermögenslage,  wohlha- 
bend. —  N.  32,  2. 

i'eväii,  f.  (s.  fe,  van),  «fo'e  Aussicht, 
Geld  u.  Gut  zu  erlangen.  —  A.  mikla 
f.  172,  20  Aussicht  viel  Geld  zu  erl. 

fja$rlauss,  adj.  (vgl.  lauss  u.  fjoör), 
ohne  Federn.  —  N.  122,  i. 

fjall,  n.  (§  49,  1),  die  Hochebene,  das 
Gebirge;  vgl.  Grimm,  Wb.  s.  v. 
Feld.  —  D.  fjalli  78,  10;  Dsf.  32, 13; 
A.  33,  1;  Asf.  118,  23;  speziell 
Mundiafj.  (q.  v.)  244,  21.  Plur.  N. 
fjoll  /?,  1;  Gen.  fjalla  61,  13:  Dat. 
fjoHum  32,  9;  e,  3  (##/.  haukr);  A. 
fjoll  93,  9;  208,  13. 

ijara,  f.  {zu  fjorör?  doch  vgl.  auch 
Vigf.),  die  Strand  fläche,  Ebbe. 
PI.  N.  fjorur  69,  3  (salaria  Eg.); 
hier  sind  wohl  die  zur  Ebbezeit 
sichtbaren  Strandflächen  gemeint, 
gewissermaßen  der  (von  pörr  abge- 
trunkene) Rand  des  Meeresbeckens. 

fjarri,  adv.  (g.  fairra,  §  47),  fern.  — 
39,  13;  fernhin  112,  20.  —  181,  21 
vgl.    Note.      Grott.   21,   7    und    Bt. 

(N.  F.  443). 

fjändi,  m.  (substantiv.  partic.  von  fja 
hassen,  g.  fijan),  der  Feind;  vgl. 
§  74.  —  PL  A.  fjändr  209,  18. 

fjarhald,  n.  (vgl.  halda  u.  fe),  cter 
Vermögenszustand.  —  A.  99,  7. 

iiöri,  n.  (vgl.  fjoör)  dtos  Gefieder. 
-   D.  fiöri  95,  14. 

fimbulvetr,  m.  (vgl.  vetr  w.  fiinbul- 
bei  Vigf.,  s.  «mc/?.  fifl-),  ein  Kraft- 
winter d.  h.  strenger  Winter.  — 
Außer  Gg.  kommen  Hyndl.  44  u. 
(mehr  bez.  der  moral.  Verwirrung) 
auch  VqI.  45  in  Betracht;  Golther 
Mytli.  533.  —  N.  81,  4. 

iimm  (fim,  g.  fimf,  §  26,  4),  indekl. 

Zahlw.  fünf.  —  fimm  fylki  76,  20; 

firnm  hundrut   30,  3;   Grm.   23,  1; 

24,  1. 
fimtän,    indekl.  Zahlw.    (vgl.    fimm), 

Nor.  §  146;  fünfzehn.  162,  36." 

timti,  Zahlw.  (vgl.  fimm,  g.  fimfta, 
§  24,  3;  88)  der  fünfte.  —  N.  m. 
fimti  21,  9;  Nf.  finita  43,  1.  —  N. 
n.  fimta  6',  5. 

üngr,  m.  (g.  figgrs;  §  71,  1,  ##/.  ««oft 
Q.  F.  32,  p.  159  Anm.)  der  Fin- 
ger. —  D.  iingri  171,  1;  Dsf.  fingr- 
inuin  117,  18,  19;  Asf.  Ü7,  19." 

4 


50 


ßngrgull  —   fjorbrot 


liiMjrjjull.  11.  [vgl.  gull  it.  fingr),  eig. 
Fingergold,  ein  gokln  er  Finger- 
reif,  vgl    Wh.  186.   —   A.  77,  19. 

limia,  stv.  (§  28,  2  u.  »);  103,  3,  g. 
iinjian),  finden,  aufsuchen,  besu- 
chen; auffinden,  spüren.  —  Inf. 
40,  1  :  til  finna  auffinden,  ausfindig 
machen  78,  14;  finna  besuchen  69 
15;  164,  23;  204,  25  aufsuchen. 
Pnes.  S.  2  finnr  aufsuchst  164,21: 

—  /Swtfe*-*  181,  6.  S.  3  finnr  (mcrfe) 
251,  U,  23.  —  Plur.  3  finna  77,  27 
u#7.  hvar  u.  Ark.  2,  199).  Zu  229, 
24  [treffen)  vgl.  D.  II.  II,  578.  — 
Conj.  S.  3  finni  Grott.  0,  8.  —  Imper. 
S.  2  finn  verschaffe  Regni.  1,  6.  — 
Praet.  S.  1  fann  ek  180,  28;  S.  2 
fannt  68,  7;  su/f.  fanntu  merktest 
du  180,  10;  S.  3  fann  fand  118,  8; 
merkte  57,  12:  löö,  2;  102,  2;  105, 
S.  —  Plur.  3  fundu  12,  15;  pat  f. 
menn  pä   (fa  merkte  man  261,  19. 

—  Pass.  Part,  fundit  75,  7;  94,  12; 
104,  26  (angetroffen).  —  Med.  finnaz 
6/cfe  finden.  Praes.  S.  3  finnz  189, 
1.  PL  1  finnumz  548,  4;  PI.  3 
finnaz  55,  1;  —  sich  treffen  157,  20: 
s£c7*   treffen    werden   Vafpr.    18,   2. 

—  Conj.  PI.  3  finniz  til  sich  an- 
treffen ließen  177,  19.  Pra?t.  S.  3 
fannz  (oder  fanzk,  §  129)  Vol,  3,  5; 
125,  2  vgl.  wegen  der  Verschieden- 
heit des  Numerus  D.  H.  II,  342. 
PI.  1  fundumz  170,23;  PL  3  funduz 
von  feindlicher  Begegnung  165,  28. 
Part,  hefir  fundiz  120,  11.  —  Impers. 
finnz  honum  fatt  til  238,  17  =  er 
findet  wenig  daran  (sc.  zu  bewun- 
dern), vgl.  h.  f.  ekki  til  238,  22. 

i'jöröi,  Zahlw.  (vgl.  fjörir,  §  88)  der 
vierte.  —  N.  m.  21,  8;  f.  fjöröa 
42,  17;  n.  fjöröa  6,  5. 

i'jorir,  Zahlw.  (g.  fidvör;  §29,4;  85), 
vier.  —  N.  m.  3,  4;  23,  6;  D.  fjör- 
urn  Grm.  23,  2;  A.  fjöra  3,  5.  — 
N.  f.  fjörar  9,  13;  A.  78,  11.  —  N. 
n.  fjogur.  —  D.  fjörum  11,  13;  A. 
fJQgur  a,  8. 

lirar,  m.  PI.  (as.  firihös,  Nor.)  die 
Lebendigen,  die  Leute;  poet.  —  G. 
fira  Grott.  21,  3. 

iiski,  f.  (vgl.  fiskr,  §  70,  1),  der  Fisch- 
fang/— G.  til  fiskjar  70,  16. 

iiskr,  in.  (g.  fisks,  §48,  1),  der  Fisch. 

—  N.  115,  6;  Gsf.  39,21;  Plur.  G. 
liska  173,  19:  A.  fiska  71,  14. 

fjüka,   stv.   (vgl.  Vigf.  u.  §  102,  2), 


in   wirbelnder  Bewegung  fliegen, 

oft  vom  Schnee;  von  Späne*     100,  4 
gebraucht:  fuku  Praßt  Plur.  o. 
IjoBr,  f.  (§56,  1),  die  Feder.  —  PL 
N.  fjaörar  J24,  25;    Dsf.    228,  12. 

Asf.  fjaörarnar  75i;  23;  fjaftrinmr 
[wie  barir  neben  barar,  §  55,  1  gegen 
Ende)  228,  9. 

ijojlilniidi.  Zahlw.  (vgl.  fjörir),  der 
vierzehnte  N.  f.  fjogrtända44, 13. 

i'j^l-  ah  Präfix,  =  viel,  sehr  (g. 
filu,  vgl.  Nor.). 

l'j^lbreytinn,  adj.  [vgl.  breyta?/.  fjol-), 
wW,  leicht  veränderlich.  —  N. 
37,  8 

fJQlö,  f.  (vgl.  fjol-),  tffe  Meuge.  — 
Acc.  Grott.  5,  3. 

fJ9lM,  m.  =  fjolö  f.  —  N.  165,  24; 
177,  18. 

ijolkumihjr.  arf-y.  (kunnigr  ?<.  fjol), 
v i e  1  w  i s s e n d ,  auch  =  verborgener 
u.  zukünftiger  Dinge  kundig,  Zau- 
ber kund  ig.  -  Nrn.  4,  2;  52,  3; 
114,  11;  Nf.  157,  39;  Gf.  51i,  20; 
Af.  194,  12.   —  PL  N.  m.  244,  17. 

l'jolkyiuji.  f.  (vgl.  fjolkunnigr),  das 
Vielwissen,  die  Zauberkunde.  — 
N.  55,  13;  G.  fjolkyngi  56,  2;  156, 
30;  I>.  fjolkyngi  141,  18. 

*    Über  Zauberei  und  ähnl.    vgl. 
Golther,  Myth.  646  fg. 

ijolmargr,  adj.  (vgl.  margr  u.  fJQl-)> 
sehr  viel.  —  Plur.  G.  fjolmargra 
Grott.  21,  4. 

fJQlmeimi,  n.  (vgl.  rnaör  u.  fJQl),  eine 
große  Anzahl  von  Leuten ,  Men- 
schenmenge. —  N.  48,  1,  2.  — 
D.  16*7,  22. 

f  jplmennr,  adj.  (vgl.  fjolmenni),  stark 
an  Zahl,  viel  Volk  habend.  N. 
m.  152,  16:  hier  wohl  zunächst  auf 
ein  stättliches  Gefolge  zu  beziehen; 
daß  es  nicht  immer  die  Landes- 
untertanen meint,  erhellt  aus  163,  4. 
—  PI.  D.  189,  8  =  stark  besucht. 

fjpr,  n.  (§51,  2;  g.  fairhvus  m.),  die 
Seele,  das  Leben,  —  D.  fjorvi 
16,  1.  vgl.  Vol.  41,  1;  an  beiden 
Stellen  =  Lebenskraft  (Pf.)  oder 
Mark  (Simrock),  Blut;  (F.  J.)  Fleisch 
u.  Blut  (H.  G.).  Asf.  fjorit  T23,  1 ; 
vgl.  214,  3. 

fjorbrot,  n.  (s.  fjor;  brot  hier  wohl 
der  Zustand  des  Gebrochen- Seins 
oder  Werdens),  der  Todeskampf, 
das  Verenden  (meist  eines  wilden 
Tieres,  Vigf.)  —  Dat.  181,  11. 


fJQrÖr  —  fljöta 


51 


fj^rÖr,  m. .  (§  64,  2;  norw.  Fjord, 
schott.  firth)  der  Meerbusen.  D. 
firöi  167,  5;  Dsf.  167,  9.  A.  164,  6. 
Asf.  121,  8. 

fjorlausu,  f.  {vgl.  lauss  u.  fjgr),  die 
Lebenslösung,  das  Lösegeld.  — 
G.  106,  18.    -   A.  98,  18;  114,  18. 

fjorsegi.  m.  (vgl.  fjQr,  segi  s.  Eg.  im 
Lex.  Poet.  s.  v.,  =  Lebens-Muskel), 
das  Herz ,  poet.  —  A.  fjQrsega  Fäfn. 
32,  7.  (vitas  pulpam  Eg.). 

f  j^turr,  m.  {flektiert  wie  hamarr  §  48,  ! 
*2;  vgl.  Nor.),  1)  c?^  Fessel.  N. 
39,  2;  Nsf.  40,  8,  9;  Dsf.  fjotrinum 
39,  11 ;  ü,  9;  A.  fjotur  38,  19;  Asf. 
3i,  15.  —  Plur.  N.  fJQtrar  82,  4; 
D.  20#,  2;  A.  fJQtra  161,  11;  204,  1. 
2)  «m  PI.  awcÄ  <We  Stifte  oder 
Stützen,  c??e  2wr  Verbindung  der 
Schlittenkufe  mit  dem  eigentlichen  ' 
Schlitten  dienen,  vgl.  Fritzn.,  Aas. 
—  PI.  D.  fjQtrurn  Sigdr.  15,  8. 

*  Daß  fj.  zunächst  die  Eisenfessel  \ 
am  Körper  meint,  scheint  sicher;  ' 
^£/'  Zus.hang  mit  nüör,,  compes  i 
(-pedis)  annimmt,  denkt  zunächst  an  j 
eine  Fußfessel;  mö glicher w.  liegt  im  \ 
nhd.  „Fessel"  Vermischung  zweier 
ähnlich  klingender  Stämme  vor: 
Heyne,  D.   IV  b.  s.  v. 

fifl,  n.  (ags.  fifel,  §  5,  3;  24*  *))  Tropf, 

Ungeheuer,  Riese,  davon 
fiflmegir,  PI.  m.  {vgl.  mQgr  u.  fifl), 

die  Kiesen  söhne.  —  N.  VqI.  51,  5. 

*  Rieger  meint  Germ.  3,  174,  daß 
fifl  u.  Komp.  in  enger  Beziehung 
zum  Totenreiche  stehen. 

flagbrjöska,  n.  (§  66,  vgl.  flö  f.,  Fritzn.  ' 
u.  Vigf.  s.  v.),  gewöhnlich  als  Brust-  ■ 
knorpel  verstanden,  nach  Fr.2  am  \ 
untern  Bande  des  Brustbeins  nach  ; 
dem  Schenkel  zu.  —   Asf.  120,  18. 

llatr,    adj.,   platt.    —   PI.    A.   plata 
fiska  Platt-fische  (Schollen,  Butten)  ; 
71,  14. 

flä,  stv.  (§  106,  3;  F.  193),  die  Haut  ] 
abziehen,  schinden;  auch  =  ent-  j 
bloßen.   —  Praet.  S.  3  flö  hann  f)ä  ; 
af  kyrtlinum  entblößte  ihn  vom  Rock, 
zog  ihm  den  Rock  aus  158,  19;  PI. 
3  flögu  belg  af  otrinum  173,  24.  — 
Part.  Pass.  fleginn  115,  1 ;  Plur.  N. 
flegnir  57,  2. 

tlär,  adj.  (zu  g.  f>laihan?  F.),  trüge- 
risch. Nn.  flätt=  Hinterlist  220,  13. 

fleiri,  komp.  adj.  (vgl.  margr  u.  §  82a) 
mehr.  —   fleiri  und  flestr  können 


sowohl  adjektivisch,  als  auch  im 
Neutr.  substant.  gebraucht  werden, 
vgl.  Lund  p.  231.  —  Sing.  N.  n. 
fleira  (mit  Gen.)  5,  13;  24,  12;  = 
zahlreicher  164,  5;  eigi  fleira  en 
svä,  at  hon  kvez  nundu  vel  viÖ 
honurn  taka  =  daß  nicht  so  viele 
dahin  kämen,  daß  sie  ihn  (wie  sie 
sagte)  nicht  wohl  aufnehmen  wollte 
231,  22  (vgl.  u.  svä  u.  Edz.).  A. 
fleira  95,  22  (mit  af).  Plur.  N.  fleiri 
Grm.  34,  \;  9,3;  22,9;  34,9;  94,9. 
Dat.  fleirum  31,  4;  67,  8;  Acc.  fleiri 
28,  4  (vgl.  vegr);  35,  11;  65,  17; 
77,   18;  170,  12. 

*  Das  bei  fleiri  stehende  Subst. 
kann  suff.  Art.  zeigen,  34,  9  eru 
fl.  enn  guöin?  =  sind  noch  zahl- 
reicher die  Götter?  ähnl.  31,  4.  — 
Vgl.  auch  flestr  u.  Lund  p.  499. 

flekköttr,  adj.  (F.  193),  fleckig.  — 
A.  f.  152,  33. 

*  Nach  Fritzn.  s.  v.  wäre  fl.  „ge- 
flickt", mit  Flicken  versehen. 

flesk,  n.  (§  12,  2<*)),  der  Speck,  das 
Fleisch  vom  Schiveineschinken.  — 
N.  48,  5;  D.  fleski  161,  27;  Asf.  161, 
28.  —  Plur.  G.  fleska  Grm.  18,  4. 

flestr,  adj.  super l.  (vgl.  fleiri),  meist. 
—  S.  Lund  p.  499.  —  Sing.  A.  m. 
flestan  dag  Grm.  15,  5;  Plur.  Nm. 
flestir  251,  6;  Gm.  flestra  253,  5; 
D.  flestum  11,  10;  152,  9  A.  flesta 
62,  5;  194,  18.  S.  N.  n.  flest  fölk 
121,  3;  Frööa  man  flest  Grott.  4,  4. 
Vgl.  Lund  p.  158.  —  Dat.  flestu  53, 
19.  —  Plur.  Nn.  flest  29,  6 ;  123,  10. 

flet,  n.  (zu  flatr  F.;  nach  Gering, 
Vollst.  Wb.  zunächst  die  an  den 
Wänden  der  Halle  befindliche  Er- 
höhung nebst  den  darauf  bef.  Bän- 
ken), der  Fußboden,  die  Haus- 
flur, auch  der  Wohnraum;  vgl. 
Wh.  230.  —  Dat.  a  fleti  Hov.  1,  6, 
D.  H.  II,  84  (anders  Friesen  in 
Ark.  18,  72  fg.).  —  PI.  D.  fletjum 
styröi  Haus  hielt  Helr.  11,  4. 

fljöftj  n.  (wohl  entlehnt  aus  ags.  fleÖ, 
Ger.  nach  Bugge),  ein  weibliches 
Wesen,  Weib,  poet.  —  Plur.  N. 
Grott.  24,  6. 

fljöta,  stv.  (F.  195;  §  102,  1),  flie- 
ßen, flott  werden  (Pf.).  —  Pra^s. 
S.  3.  flytr  82,  12.  —  Praat.  S.  3 
flaut  i  hans  blööi  in  seinem  Blute 
schwamm  209,  14. 

4* 


52 


11  j  üga 


forkunnar 


ilii'iua.  *//-.(  F.  195;  §102,2 it.  a)),  flie- 

—  en.  —  Inf.  49,  1 ;  106,  10;  112, 12. 
Praes.  S.  l  flfg  :.  l:  s.  8  ftygr  *, 
l :  94,  l,  2.  -  -  Plur.  3  fljüga  Grm. 

2.  —    Praßt.  S.  3  flaug  14,  22: 

74,   17;    flu  (iv//.  §   102  *))    Z&3,  19. 

Plur  3  tlugu  8,  11;  30,  13.     Conj. 

PI.  3  flygi  220,  6. 
Hokkr,  m.  (mtY  fulk  veno.?  so  Vigf.), 

tto  Heerschar.    —    N.    163,  32; 

A.  flokk  166,  1. 
flu  i  nur.    Plur.    m.    (Bugge,  Röksten. 

p.   42 j,    oYe   Seeleute,    dann  Leute, 

Genossen.     PI.  G.  flotna  d,  1. 
flu.   f.  (§  72,    1;   »erw.  m#   flaga  = 

Lage   und   flagbrjöska,    s.   Fritzn.), 

die  Schicht,  Lage.  —  N.  139,  11; 

140,  1. 
flöfl,  n.  (tyLg.  flodus  f.),  tfer  Flutf.  — 

ü.  flööi  i  ßegm.  1,  2. 
Jflötti,  m.   (vgl.  §  40,   4;    Nor.),    die 

Flucht.  —  A.  flötta  178,  1. 
flug,  n.  s.  fltigr.  m. 
llucja.  f.  (zu  fljüga),   die  Fliege.  — 

N.  110, 16;  Nsf.  iü,  2;  Dsf.  111,  10. 
flugr,  m.  (§  60,  2),  der  Flug.  —  Dat. 

204,12;  Dsf.  55,8:  A.  26,1$;  Asf. 

#5,  15. 

*  Einzelne  Kasusformen  könnten 

auch  zu  flug,  n.  gehören.  —  In  der 

poet.  Spr.  auch  =  Flucht  (g.  f)lauhs) 

Vgl.  Ger.,   Vollst.   Wb. 
ilylja,  schw.  v.  (§  113,  5;  zu  fljöta), 

von  der  Stelle  schaffen,   bringen. 

—  Inf.  115,  18;  256',  18.  —  Praes. 
S.  3  flytr  98,  11.  —  Prget.  S.  3 
flutti  98,  18;  PL  3  fluttu  11,  3.  — 
Med.  Pass.  flytjaz  befördert  wer- 
den, davon  kommen.  —  Praet. 
S.  3  fluttiz  227,  5.  —  Pass.  Part. 
N.  n.  flutt  befördert  167,  9. 

fl  f  ja,  schw.  v. [urspr. stark,  g.  f)liuhan, 
4?  28  a2);  114),  fliehen.  —  Inf.  154, 
33  (vgl.  137,  N.  77).  -  Praes.  S.  3  j 
(mit  suff.  Negat.)  flyrat  137,  20; 
PI.  1  flyjum  155,  4.  PI.  3  flyja 
137,  14.     Conj.   S.  1   flyja    155,   8.  I 

—  Praet.   S.  3  flyöi   116,  22.     Vgl.  \ 
auch  flceja. 

flittrö,  f.  (vgl.  Vigf.),  der  Trug,  die 
Trugrede.  —  PI.  Gsf.  37,  4. 

ilserftarorÖ,  n.  (flaerö,  orö),  ein  fal- 
sches Wort,    eine   Verleumdung. 

—  PI.  A.  203,  27. 

flserör,  adj.  (s.  flaerö),  verfälscht. 
N.  166,  33;  (hier  =  versetzt,  ver- 
giftet i. 


HoBftarsker,  d.  [von  sker,  n.  Klippe, 
floßör  f.  F7ttf;  §  59,  1),  eto  Flut- 
klippe,  r/.  /?..  «ng  ;wr  Flutzeit 
unter  Wasser  befindliche  Kli})]»!-. 
A.  98,   11. 

flu' ja,  schw.  v.  (Nebenform  zu  fl\'j;. 
fliehen.  —  Inf.  Sigdr.  21,  1. 

I'n\'sa,  8CÄW.  P.  (ältere  F.  f'noesa,  vgl. 
Vigf.),  auswerfen,  ausschnauben ; 
mit  Dat.,  Lund  p.  90;  fn.  i  brott 
zur  Bezeichnung  des  Auswerfens 
einer  Masse  180,  26.  —  Praet.  S.  1 
fnysta  180,  26;  S.  3  fnysti  179,  14. 

l'oql.  m.  8.  fugl. 

fold,  f.  (§  61,  3;  zu  fjall  F.  181; 
ags.  folde),   die  ebene  Flur,   Erde. 

—  N.  Vol.  57,  2;  Grott.  12,  3;  A. 
Regm.  26,  6. 

i'olk.  n.  s.  fölk. 

folkdjarfr,  adj.  (folk  poet.  —  fölk, 
djarfr)  kühn  in  der  Heer  schar, 
kampffroh,  poet.  —  A.  Regm. 
14,  2. 

f  or-,  nur  als  Präfix  =  v  o  r. 

l'orao.  n.  (zu  fara?  vgl.  Vigf.  s.  for 
u.  foraÖ,  anders  Nor.  §  218  a)  und 
wieder  abweichend  Kock  in  Ark.  14, 
263),  ein  schwieriger  Ort,  die  Schwie- 
rigkeit; das  Ungeheuer.  —  N. 
84,   1;  210,  3. 

foröa,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.),  vorwärts 
bringen,  beschützen  mit  Dat.; 
vgl.  Lund  p.  90.  —  Inf.  44,  10; 
108,  9.  —  Jmper.  PI.  1  foröum 
schonen  wir  222,  20.  —  Med.  foröaz 
sich  in  Sicherheit  bringen,  sich  retten. 

—  Inf.  kvikvir  foröask  sich  am  Leben 
zu  erhalten  suchen  Helr.  14,  4  vgl. 
Var.         Praes.   S.  3  foröaz   44,  11. 

—  Auch  mit  Acc.  des  {inner n)  Ob- 
jekts =  sich  vor  etwas  schützen;  so 
Inf.  21 9,  15. 

foröum,  adv.  (w«cft Nor.  g.  faur  J)amma 
entspreche,  vgl.  auch  Lund  p.  139), 
vordem,  ehemals.  —  20,  10; 
144,  3. 

forcldri  oder  forellri  (ältere  Form, 
vgl.  Nor.),  n.  (for-,  -eldri),  die  Vor- 
fahrenschaft (vgl.  Gevatterschaft  \ ; 
meist  im  Plur.  konkret  =  die  Vor- 
fahren; audiin  der  ifyrmforeldrar 
(in.).  —  A.  260,  9. 

*  Den    Sing,    bietet    S.    242,  16; 
doch  vgl.  N.  14. 

i'orkimnar,  adv.  (eig.  Gen.  von  for- 
kuör,    forkunnr    f.    =     Wißbegierde 


forlQg  —  föstri 


53 


Neugierde;  zu  kunna  gehör.,  wie 
forvitni  f.  zu  vita ;  for  =  ahd.  far-), 
merkwürdig,  außerordent- 
lich. —  38,  9;  50,  3;  95,  22.  — 
Vgl.  auch  Lund  p.  164;   Nyg.  151. 

forlog,  PI.  n.  (s.  for-,  lag),  die  Vor- 
bestimmung, das  Schicksal.  — 
PI.  Dat.  meö  sinum  forlogum  in 
Übereinstimmung  mit,  nach  ihrem 
Schicksal  (vgl.  meö  A.  4)  220,  1. 
A.  176,  17. 

formäli.  m.  (vgl.  1.  mal,  for-),  die 
Vorrede,  vorhergehende  Ankündi- 
gung, Prophezeiung.  —  N.  115, 
18;  A.   162,  29. 

for»,  adj.  (g.  fairneis,  ags.  fyrn;  vgl. 
auch  fyrnaz),  alt  \Gegs.  nyr),  <?/"£ 
mit  dem  Nebenbegriff  „vergangen" ; 
spez.  auch  von  der  heidnischen  Zeit 
des  Nordens,  so  D.  m.  i  fornum 
siÖ  167,  13;  at  f.  siÖ  212,  10  =  nach 
heidnischem  Brauche.  —  G.  m.  forns 
d,  1;  Plur.  D.  fornum  Grott.  18,  8; 
11,  20;  A.  f.  fornar  Grm.  11,  6. 
An.  forn  minni  164,  26.  —  schwache 
Fl.  S.  m.  forni  u.  w.  —  1).  m.  inum 
forna  6,  3;  A.  m.  inn  forna  13,  14. 

—  PI.  A.  n.  in  fornu  239,  22. 

forneskja.  f.  (zu  forn),  die  alte  (ver- 
gangene) Zeit,  das  Altertum  ,  d.  h. 
die  vor  der  völligen  Besied  elung  Is- 
lands, der  Einführung  des  Christen- 
tums u.  dem  Aufblühen  der  Schrift- 
sprache   im   Norden  liegende   Zeit. 

—  I).  i  forneskju  144,  2. 
fornkonungr  (forn,   kon.),   ein   Alt- 
könig, König  der  alten  Zeit.  — 
Plur.  G.  134,  3. 

fornkvseöi,  n.  (forn,  kvaeöi),  das  alte 
Lied.  —  PI.  D.  226,  27. 

kor  »sagt»,  f.  (s.  forn,  saga),  die  alte 
Sage;  Sage  aus  den  Zeiten  der 
alten  mündlichen  Überlieferung,  vgl. 
forneskja.  —  PI.  I).  152,  9. 

fors,  m.  (norw.  fosVigf.),rf^rWasser- 
fall.  -  N.  78,  13.  —  G.  fors  114, 
4;  Gsf.  forsins  79,  15;  I).  forsi  173, 
19;  Dsf.  forsinum  78,  15;  A.  fors 
173,   19;   Asf.  79,   11. 

forskepti,  n.  (zu  skapt  Schaft,  for 
=  ahd.  fora),  der  Vorschaft,  Stiel, 
Griff.  —  Nsf.  112,  14;  vgl.  Saxo 
73,  37  Illd. 

forspä,  f.  (for-,  spa),  die  Vorherver- 
kündigung, Prophezeiung.  —  N. 
201,  26;  die  nicht  ganz  leichte  Stelle 


übersetzt  Edz.  „und  (doch  ?)  ist  dies 
von  Bedeutung,  diese  (deine)  Pro- 
phezeiung ^  . 
f'orstofa,  f.  (for-,  stofa  =  ags.  stofe, 
Stube  F.),  ein  Vorplatz  im  Hause, 
Durchgang  (vgl.  Fritzn.).  —  Dsf.  161, 
7.  —  Asf.  160,  21,  34. 

forstreymis,  adv.  (for-  hier  =  weiter, 
von  der  Quelle  weg,  s.  Gering  for-  a) 
straumr,  in.),  s  t  r  o  m  a  b  w  är  t  s  104, 4. 

fortala,  f.  (for-,  tala),  das  Vorreden , 
Vorhalten  (mit  Worten),  die  Vor- 
stellung (namentlich  unerwünschter 
Dinge).  —  PI.  A.  fortolur  208,  16 
(ergänze  viö);  zu  215,  13  vgl.  Edz. 
GuÖrkv.  II,  33,  3;  ähnl.  226,  15. 

forvitna,  schw.  r.  (forvitni),  impers. 
mik  forvitnar=/c&  bin  wißbegierig. 

—  Med.  forvitnaz  um  =  seine  Wiß- 
begier in  bezug  auf  etwas  befrie- 
digen. —  Inf.  241,  23. 

forvitni,  f.  (§  70,  1;  zu  vita,  vgl. 
forkunnar),  1 )  die  Wißbegierde,  Neu- 
gierde. —  G.  106,  5.  —  2)  Gegen- 
stand ders.,  Sehenswürdigkeit  (Edz.). 
N.  251,  21. 

fölgit  s.  fola. 

folk,  n.  (älter  u.  poet.  folk  (so  Grott.  i; 
vgl.  §  6,  1),  das  bewaffnete  Volk, 
die  Schar,  das  Volk  überhaupt, — 
N.  5,  5;  24,  14;  76,  11;  121,  3; 
D.  fölki  176,  1 1  (af  ollu  f.  bei  allem 
Volk);  Acc.  97,  3;  i  folk  stigum 
Grott.  13,  3  (in  aciem  processimus 
Eg.).  2)  die  Angehörigen,  sei 
es  durch  Geburt  oder  andere  Be- 
ziehungen. —   Nsf.  fölkit  219,  26. 

*  Ob  f.  auch  eine  Schar  von  be- 
stimmter Größe  (800?)  bedeutete, 
steht  nicht  ganz  fest,  vql.  D.  H. 
II,  342. 

fölksstjöri,  m.  (vgl.  fölk  u.  styra), 
der  Befehlshaber  einer  Mann  - 
schaff.  —  Plur.  A.  142,  15.  —  Vgl. 
herstjöri. 
\  fölskuverk,  n.  (vgl.  verk;  fölska  = 
Torheit),  Torheitswerk,  Torheit.  — 
N.  103,  2. 

föstr,  n.  (zu  üeöa  2),  die  Erziehung. 
Vgl.   Wh.  285.    -  G.  117,  1. 

föstra,  f.  (vgl.  föstr),  1)  die  Erzieherin, 
Pflegerin.  —  A.  föstra  66,  17. 
2)^>Pflegetochter.  —  N.193, 13. 

föstri.  m.   (s.  föstr),    der  Erzieher. 

—  N.  171,  23. 


54 


iötahlutr  —  framviss 


l'ötnlilulr,  in.  (fötr,  hlutr),  das  Fuß  - 
stück;  der  untere  Teil  des  Körpers. 

—  N.  209,  L2. 

I'olhvatr,  adj.  (vgl.  hvatr  und  fötr), 
fußschnell,  schnellfüßig.  —  Comp. 
föthvatari,  Plur.  N.  63,  15.  Superl. 
föthvatastr  N.  58,  9. 

fötr,  m.  (g.  fotus;  §  71,  1),  der  Füll. 

—  N.  0,  8;  1).  fceti  57,  16;  60,  9; 
Dsf.  69,  6;  A.  föt  104,  19;  Asf. 
104,  21;  Fußgestell  (stokkinn  777, 
8)  276',  4.  Plur.  N.  foetr  94.  3: 
Nsf.  706',  12.  —  Dat.  foturn  67,  4; 
72.;?,  6:  er  hann  frykkiz  hafa  fötum 
undir  komiz  da  er  glaubt  (die  Füße 
unter  sich  gebracht  zu  haben),  festen 
Fuß  gefaßt  zu  haben  150,  27.  Acc. 
foetr  21,  8.  —  Asf.  foetrna  110,  25. 

fram  (framm),  adv.  (§  33 a;  46,  3; 
8i*1);  g.  framis  Nor.;  vgl.  frä), 
vorwärts,  hervor,  fort.  —  stattu 
fr.  (vgl.  standa)  a,  1 ;  gangi  fr.  Hov. 
1,  2  vgl.  62,  18;  gekk  fr.  75,  15; 
1/4,  8.  rann  fr.  at  104,  4;  stendr 
fr.  221,  12   dauert   fort,     steig    fr. 

60,  1  ;  fr.  fara  61,  12;  bildlich  163, 
24;  208,  1.  föru  fr.  57,  20;  snyr 
fr.  61,  17:  snyz  fr.  84,  6;  komr  fr. 
VqI.  53,  2;  scekja  fr.  83,  1;  kömu 
fr.  153,  28;  vgl.  fr.  koeiniz  vorwärts 
käme,  vollführt  würde  162,  18.  fr. 
koma  geschehen  206,  8—9;  wjJ.  208, 
3,  8.  koma  fr.  (vgl.  koma  2)  77, 
3;  hljöp  fr.  66',  4;  feil  fr.  104,  15, 
17;  leiddr  fr.  75,  10;  hratt  fr.  75, 
20;  kastaöi  fr.  (vorwärts  =  vor  s/cft 
/w«)  75,  4 ;  eiga  fram  vor  sich  haben 

61,  4.  —  bera,  bar,  bäru  fr.  hervor- 
=  herbeibringen  111,  15;  112,  1; 
115,  9;  £40,  18;  dregr  fr.  hervor 
99,  20;  vgl.  dro  fr.  776,  3;  fr.  lata, 
fr.  selja  vorbringen  (  =  ausstrecken) 
41,  8;  w?Z.  fr.  lata  vorzeigen  115. 
11;  fr.  setja  75,  14;  fr.  reiöa  69, 
19  m?£.  (fr.  reitt  =  vorgezählt,  aus- 
bezahlt) 174,  2;  nü  er  {)at  fram 
komit  vorwärts  gebracht,  vollbracht 
193,  19.  bjööa  fr.  197,  25  =  aus- 
bieten, vorweg anbieten ;  framheldum 
]»vi  wir  hielten  (=  setzten)  das  fort 
Grott.   75,    1  (vgl.   nhd.   aushalten). 

—  Vgl.  noch  reri  i  halsinum  fram 
[vorwärts  gerichtet,    vorne)   71,    12. 

—  Neben  Umschreibungen  des 
Komp.  wie  lengra  fr.  90,  4,  6; 
meir  fr.  63,  13  steht  die  besondere 
Bildung  fr  a  mar  (besser  als  framarr, 


vgl.     Nor.)    =    weiter,    in    höhert 
Grade  35,  4;    63,  11;    70,  2;    159, 
18;    Grott.    21 ,    8.    —    Vgl.    auch 
§  83  a  1).  —  fyrir  —  fram  8.  fyrir 
2  a),  um  —  fram  s.  umfram. 

I' r ; 1 1 1 1 ; 1 1 1 .  adv.  (s.  fram),  von  vom, 
vorn.  —  760,  4;  vorwärts  61,  18. 

i'ramar  s.  fram. 

iraiiiarla  oder  frainarliya ,  adv. 
(vgl.  fram),   vorn,   an  der  Spitze. 

—  178,   17. 

framast,  adv.    (fram)    in   der   Verb. 

vera   framast   c.  G.  die  erste  Stelle 

(unter  .  .  .)  einnehmen  242,  10. 
framaverk,    n.   (vgl.  verk  u.  franii', 

die     Ruhmestat.    —    Plur.    G. 

fram  a verk a  6,  9. 
framganga,    f.    (s.   fram,   ganga  f.), 

das   Vorwärtsgehen,   der   Angriff. 

—  G.  755,  18.  —  D.  248,  5. 
framgeiigiim,   adj.   (eig.  Part.  Pass. 

von  framganga  fortgehen,  sterben), 
abgeschieden.  —  Plur.  Gen. 
framgenginna  169,  27.  Acc.  fram- 
gengna  VqI.  39,  8. 
framgjarn,  adj.  (s.  fram,  gjarn  be- 
gierig F.  101),  viel  verlangend, 
schwer  zu  befriedigen  (Fritzn.j. 

—  N.  775,  28. 

franii,  m.  (vgl.  fram),  der  Vorzug, 
Vorteil,  spez.  Ruhm.  — N.  73,  18; 
102,  20.  —  G.  til  frama  29,  15;  til 
alls  fr.  172,  33;  D.  164,  24;  A. 
766,  22. 

framkomiim ,  adj.  (fram ,  koma) , 
glücklich  vollbracht.  —  Plur. 
An.  192,  30. 

framr,  adj.  (vgl.  fram),  vorangehend, 
hervorragend.  —  Comp,  fremri 
tüchtiger  (c.  D.  =  als)  199,  12.  — 
fär  vas  fremri  Regm.  26,  o  vgl. 
far;  Sup.  framastr  der  erste  29,  15. 

—  Von  der  älteren  Form  fremstr 
N  m.  768,  23;  A.  m.let  [jik  fremstan 
vera  dir  den  Vorzug  ließ  (Edz.) 
210,  24;  vgl.  aber  D.  H.  II,  445.  — 
PI.  N.  m.  fremstir  195,  20;  Am. 
fremsta  755,  15;  N.  n.  fremst  152,  5. 

framstafn,  m.  (vgl.  fram,  stafn  = 
Schiffssteven),  der  Vordersteven, 
das  Vorderteil  eines  Schiffes.  — 
A.  75,  20. 

framvisi,  f.  (s.  framviss),  die  Kunde 
der  Zukunft,   die  Sehergabe. 
D.  154,  1. 

framviss,  adj.  (viss  u.  fram),  vorlivr- 
wissend,    zukunftkundig.  —  X. 


frauö  —  frest 


55 


in.  176,  14;   Plur.   N.   f.   framvisar 
Grott.  1,  3:  13,  3. 

frauö,  n.  {vgl.   Vigf.;  Fritzn.  s.  frauö 
?«.froöa),  derSc  h  a  um. — Nsf.  117, 18. 

frä,  präp.  mit  Dat.  u.  adv.  (g.  fram, 
fra-;  §26,  4),  von  her.  —  l)räum-  ■ 
lieh,  von  her:  fra  brunni  15,  6; 
fra  haugi  20,  1;  fra  uppsprettum 
8,  2 ;  ütar  fra  eldinum  57,  6 ;  fra  ! 
ser  (von  seinem  Standort)  35,  19; 
hvern  veg  fra  ser  90,  9  vgl.  alla 
vega  fra  s.  213,  1 ;  fra  f)eim  (von 
ihnen  fort)  61,  15;  dagegen  fra  f)eim 
209,  2  von  ihnen  her  =  von  ihrer 
Seite;  fra  Gylfa  a,  1  ^.  draga  1); 
vigi  frä  4i,  15;  ähnlich  auch  fra  I 
veiöum  i<22,  3 ;  fra  sinum  gööum 
kostum  222,  25  v#/.  deyja.  —  i 
fra  ist  in  der  Bedeut.  von  frä  wenig 
verschieden  (vgl.  neunorw.  ifra  = 
dän.  fra),  findet  sich  aber  meist  in  i 
Verbindung  mit  Adverbien,  denen 
es  folgt,  so:  inn  i  frä  {vgl.  inn)  = 
ex  parte  interiore  8,  9;  innar  i  frä 
honum  (vgl.  innar)  =  iveiter  nach 
innen  (eds  er)  58,  17.  —  upp  frä  s. 
npp;  heöan  i  frä  vgl.  3).  —  Mit 
scheinbarem  Gen.  frä  heljar  oder 
Heljar  (sc.  hüsi)  89,  8  neben  frä  ( 
Helju  78,  7;  vgl.  at  präp.  1). 

2)  £i£/*  Bezeichn.  der  Abstam- 
mung: frä  Viöölfi  Hyndl.  35,  2  w?J. 
ib.  4,  6,  8;  frä  komnir  124,  2. 

3)  zeitlich,    von  her,    seit;    frä 
upphafi  heims  47,    17.  —  heöan  i  i 
frä  von  jetzt  an  205,  30. 

4)  zur    Bezeichn.     des     Gegen- 
sta  n  des  einer  Erzählung  frä  honum 
er  f>at  sagt  3,  2    vgl.  9,  3;    20,  6; 
20,   12;    30,  17;    3i,  5.  —  Ähnlich 
auch    in    verschiedener    Weise    ad-\ 
verbiell:  frä  segja  29,  12;   segja 
frä  56,  6.    An  ersterer  Stelle  neben  , 
präpos.  (frä  f)eim  stört.);  r<?Z.  ly^m?  j 
p.  111,    wo  nicht  ganz  genau    von  ! 
einer   Wiederholung  der  präpos.  ge-  ' 
reefef  w&Vd.  —  Lokal:  |)ar  —  skamt 
fra    eine  kurze  Strecke  davon  198,  i 
19.   —   Zeitlich:   J)ar    til    er    frä  j 
liöi  (wohl    zu  ergänzen  harmr)  bis  j 
er   (mit  der  Zeit)   vergangen   wäre  I 
211,  11. 

*  Der  Unterschied-  von  af,  frä  u. 
ör  (w/J.  <wc/fc  Gebhardt  zu  Anfang 
der  Präp.  af)  wird  dem  Anfänger 
deutlich  durch  Beispiele  wie  Gylf. 
c.  I:  frä  honum  (=  de  eo);  ein  af 


äsa-aett  —  ex  genere  (partitiv-, 
asarum;  hon  tök  ör  Jotunheimum 
=   ex  Jötunheimis  (lokal)  Eg. 

fräfall,  n.  (fall,  frä)  der  Fortfall,  das 
Hinscheiden.  —  D.  i  fräfall i  75, 3. 

fräneygr,  adj.  (fränn,  auga)  hell- 
äugig. —  Voc.  schw.  Fl.  179,  32: 
Lund  §  37. 

fränn,  adj.  (vgl.  frär  bei  Vigf.,  Fritzn.), 
von  glänzender  Farbe,  poet.  — 
Acc.  fränan  Fäfn.  32,  8  von  dem 
gebratenen  (fettglänzenden  ?)  Herzen 
des  Fäfnir,  oder  nur  so  gen.,  iveil 
„fränn  ein  stehendes  Beiwort  der 
Schlange  ist  ?"     Vgl.  D.  H.  II,  419. 

fräsogn,  f.  (vgl.  sogn,  segja  u.  frä  4), 
die  Erzählung.  —  N.  93,  8;  G. 
fräsagnar  52,  6;  105,  24.  —  PI.  A. 
fräsagnir  29,  11;  134,  4—5. 

*  Vgl.  Einl.  Reg.  s.  v.  fräsagnir. 
fregna,  stv.  (g.   fraihnan),  fragen, 

durch  Fragen  erfahren.  —  Praes. 
S.  2  fregn'ti^.  §  123),  a,  2;  S.  3 
fregn  Vol.  26,  4;  PL  3  fregna  um 
c.  A.  248,  2. 

freista,  schw.  v.  (vgl.  Nor.,  im  g.  ent- 
spricht fraist-ubni  f.;  F.  192),  ver- 
suchen, mit  Gen. ;  vgl.  Lund  p.  169. 
Inf.  62,  17,  18;  99,  18;  63,  7.  — 
Ohne  Gen.  63,  3 ;  freista,  ef  75,  6 ; 
99,  13;  freista  of,  um  (mit  Acc.) 
einen  Versuch  machen  in,  mit  einer 
Sache  65,  17,  19.  -  Praet.  Plur.  3 
freistuöu  (at  maela)  74,  23. 

frekr,  adj.  (g.  -friks  F.),  gierig,  kühn. 
—  D.  at  frekum  ulfi  Regm.  13,  8. 

fremöarverk,  n.  (fremö  =  frami  F., 
verk),  die  Heldentat,  N.  181,  16. 

fremi,  adv.  (vgl.  fram),  weit,  svä 
fremi  —  at  =  insoweit,  wie  (bis)  = 
nur  dann,  wenn  213,  20. 

*  fremi  ist  nur  in  dieser  Verbind, 
üblich. 

fremja,  schw.  v.  {vgl.  fram),  vor- 
wärts bringen;  ausführen.  — 
Inf.  193,7.  —  Med.  Inf.  vel  fremjaz 
sein  gutes  Fortkommen  haben,  gut 
gedeihen  162,  33.  Pass.  Part,  fekk 
eigi  framit  (vgl.  fä)  66,  9. 

fremri,  fremstr  s.  framr. 

frerinn  s.  frjösa. 

frermänuör,  m.  (vgl.  mänuör,  frjösa), 
der  Frostmonat  d.  i.  November, 
vgl.   Wh.  376.  —  N.  144,  11. 

frest,  n.,  die  Frist.  —  Dat.  109,  1 
ä  J).  m.  fresti  in  einer  Frist  (Zeit) 
von  drei  Monden;    ebenso   154,    11. 


5« 


freyöa  —  frffindj 


f r«\\ <>a-  8chw.  v.  [vgl.  frauö),  schäu- 
men, schmoren  (vom  i'ctlc).  — 
Prot.  S.  3  freyddi  182,  6. 

fri'lt,  f.  {vgl.  fregna,  Nor.  §  5<i  a), 
die  Nachforschung.  —  PI.  1). 
frettum  halda  Nachf.  halten  196,  3. 

frelta,  schw.  r.  (rgl.  fregna,  Nor. 
8  209  a  »)),  1)  fragen,  forschen 
mit  Gen.  -■  Praes.  S.  3  frettir  259, 
17.  Praßt  S.  2  frettir  i94,  22;  S.  3 

tretti  251,   7.  —  2)  erfahren. 

Praet.  S.  1    fretta  253,  2.  —  Pass. 

Part,  absol.  frett  179,  81. 
iriöa,  sc7tw\  r.  (s.  friör,   g.  gafrij'jön), 

schützen.  —  Inf.  151,  18. 
friör,  m.   (§  64,    1 ;    ags.  friöu),    der 

Friede.  —  Nsf.  124,  9.  —  G.  friöar 

155,  8;    53,   8;    D.    friöi    221,    26: 

Acc.  friö  124,  7. 

friöstefna,  f.  (vgl.  stefna,  lViör);  die 
Friedensversammlung  (der 
Friedenskongreß).  —  A.  97,  4. 

tri  IIa.  f.  (fwrfriöla,  Nor.),  die  Freun- 
din; in  der  pros.  Sj)rache  {vgl. 
Vigf.)  meist  —  Konkubine.  —  N. 
228,  3. 

frjjoa,  schw.  v.  (frjöva  Vigf.;  wohl  zu 
i'rjö  — -  fra>  n.),  befruchten.  — 
Med.  frjöaz  gedeihen.  —  Pra?s. 
PI.  1  frjöumz  ver  193,  32. 

frjösa,  stv.  (§  102,  1 ;  e.  to  freese  F.), 
frieren,  erfrieren.  —  Praet.  S.  3 
fraus  S,  6.  Part.  Pass.  N.  f.  frerin 
(frorin  §  32,  2),  105,  13. 

friöleikr, m.  (friör,  leikr*),  die  Schön- 
heit. —  A.  227,  19. 

friör,  adj.  (ags.  friö  F.),  gefällig, 
hübsch.  —  N.  m.  37,  7.  —  N.  f. 
friö  158,  6;  A.  f.  friöa  227,  29:  A. 
n.  fritt  221,  16.  —  PI.  N.  n.  friß 
14,  17.  —  Komp.  PI.  f.  friöari  195, 
7.     Superl.  N.  f.  friöust  217,  19. 

frost,  n.  {vgl.  frjösa),  der  Frost.  — 
1).  frosti  77/26.  —  PI.  N.  frost 
81,  5. 

frööleikr,    m.    [vgl.  leikr*  u.  fröör), 
die  V  e  r  s  t  a  n  d  e  s  k  r  a  f  t ,  Gelehrsam- 
keit. —  N.  29,  2;  G.  97,17  (spyrja  I 
bann   frööleiks    ihn   in  bezug    auf  \ 
gelehrte  Dinge  ausfragen,  sich  darin  j 
mit  ihm  messen).  —  A.  um  frööleik 
152,  10. 

frööliga,  adv.  [vgl.  fröör),  verstän- 
dig. 16,  6. 

fröör,  adj.  (g.  frof>s),  verständig. 
klug.  —  N.  m.  30,  16;  fr.  maör  5,  ! 


16;  26,  21.  —  Schw.   FL:  inn  frööi 
jotunn  VafJ>r.  30,  6;  35,  5.  — Comp. 
frö5ari  5,  17. 
frumkveöi,  m.  (vgl.  kveöa;  frum-  tu 

g.  fruina  der  erste,  F.),  der  i.-rste 
Anstifter  (eig.  Aussprecht?-).  — 
A.  frum  kveöa  37,  4. 

frumvaxü    oder    -vaxta,    adj.     vgl. 
frumkveöi  u.  bez.  der  Flexion  §  79  a), 
ausgewachsen,     in     der    ■est,, 
Jugendblüte.  —  N.  100,   17. 

frumvcrr,  m.  (frum-,  verr  in.),  der 
erste  Gemahl  oder  Liebhaber,  du 
erste  Liebe.  —  N.  200,  17. 

frü,  f.  (§  68,  1;  21,  3;  Vigf.  s.  x.\, 
die  Frau,  eig.  Herrin,  ohne  Rück- 
sicht auf  Vermählung  gebraucht, 
etu-a  =  rikiskona.  —  S.  Voc.  fni 
=  edles  Mädchen  193,  11.  —  Plur. 
N.  frur  {cgi.   Var.)  34,  4. 

*  Vgl.  auch  Freyr  u.  Freyja. 
l'ryja,  schw.   v.  {vgl.  §  114;   etwa  zu 

e.  to  frown?).  1)  mit  Dat.  der  Per- 
son und  Gen.  der  Sache:  jemand 
Mangel  an  einer  Sache  vor- 
werfen. Vgl.  Lund  p.  169.  —  Inf. 
{ohne  Obj.)  173,  1;  mit  Gen.  202, 
5.  —  Praes.  Conj.  Plur.  2:  heldr  en 
|)er  fryt  mer  hugar  41 ,  4.  — 
2)  Klage  führen,  sich  beschwe- 
ren. —  Praäs.  S.  3  fryöi  honum 
machte  ihm    Vorwürfe  160,  32. 

fryjuorÖ,  Plur.  (fryja,  orö),  Vor- 
würfe. —  A.  228,  30. 

frse,  n.  (§  12,  2  c;  51,  2;  g.  traiv: 
Ark.  17,  209  fg.;  18,  247  fg.),  der 
Same.  —  N.  139,  6.  —  A.  frae  e,  4. 

frsegÖ,  f.  (vgl.  fregna,  fraegr),  die 
Kunde,   der  Ruhm.  —  A.  40,  19. 

fraegÖarverk,  n.  (s.  fraegö,  verk),  be- 
rühmte Tat,  Heldentat.  —  X. 
192,  7.  -  PI.  A.  160,   16. 

freegr,  adj.  (§  78 ;  ags.  gefraege  F.), 
berühmt.  —  JN.  m.  39,  10;  n. 
103,   18.    Regm.   14,   7    rgl.   lof  n. 

—  Superl.  N.  m.  fraegastr  102,  30; 
fraegstr  166,  16;   Plur.  N.  170,  15. 

—  schw.  Flex.  244,  16. 

*  Nach  Vigf.  u.  Nor.  ist  fnegastr 
eine  jüngere  Bildung. 

1'rsiMiili.  m.  (§  74;  g.  frijönds).  der 
Verwandte,  Blutsfreund.  —  PI. 
N.  fraendr  162,  23;  hier  übers,  mit 
Edz.  „  Vater  und  Sohnil.  G.  fraenda 
169,  26.  —  D.  frsendum  30,  11; 
172,  31  vgl.  fyrri;  A.  fraendr 
189,  4. 


frsendkona  —  ftina 


57 


f rsendkona,  f.  (fraendi. kona), die  Ver- 
wandte. —  A.  221,  27;  vgl.  Atlm. 
.54,  3-6. 

fraßiidroekiiin ,  adj.  (fraendi,  roekja, 
s.  Nor.),  um  seine  Verwandten 
besorgt,  ihnen  treu  ergeben.  — 
A.  159,  6. 

fnendsemi,  f.  (s.  Nor.),  die  Ver- 
wandtschaft.    A.  150,  32. 

fr«3Öa,  schw.  ».(fröör),  unterweisen. 

—  Inf.  Regm.  14,  1  Var.,    s.  foeöa. 
fr«eÖi,  n.  (g.  frodei;  §  10,  1;  17);>  die 

VVeisheit,  auch  konkret  =   Über- 
lieferung, Lehrgedicht.  —  A.  97,  9. 

—  Plur.  D.  frceöum  15,  3. 

t*F«eöimaör  {auch  froeöam.,  s.  97,  15 
Var.;  vgl.  maör  u.  frceöi),  ein  Weis- 
heitsmann, Weiser,  Gelehrter.  N. 
97,  15.  —  Plur.  N.  frceöimenn  70, 
9  (f)ött  eigi  se  froeöirnenn  wenn  man 
auch  nicht  Gelehrter  ist). 

froökinn.  adj.  {vgl.  frekr,  ags.  frecne 
F.),  kühn,  verwegen  —  schwach  : 
frcekni.  —  G.  ins  froekna  105,  6. 

froeku,  adj.  =  frcekinn.  -  N.  180, 
7;  181,   10. 

fneknleikr  (fruekl.),  m.  (vgl.  leikr* 
u.  froekn),  die  K  ü  h  n  h  e  i  t ;  Mann- 
haftigkeit. —  Dat.  froeknleik  134, 
3  ;  Acc.  froeknleik  135,  18. 

fiifjl,  m.  (auch  fogl,    §  46,  1;   50,  1; 

g.  fugls),  der  Vogel.  —  N.  35,  19. 

G.  fugls  y,  3;  39,  21.  —  Asf.  106, 

7.  --   Plur.  N.  fuglar  24,  8;  foglar 

60,  21;   Nsf.    73,   12;   Dat.   fuglum 

24,  9;  A.  fugla  165,  12. 
fuylakyn,  n.   [vgl.  kyn  u.  fugl),    die 

Vogelart.  -  N.  24,  10. 
f u<f larorfri.  f.  oder  fuglsrodd,  f.  (vgl. 

rodd  u.  fugl),  die  Vogelsp räche. 
A.  117,  21;  182,  8. 
füll,  n.  (nach  Koch  Ark.  14,  267  eig. 

n.  des  adj.  fuhr)  der  gefüllte  Becher. 

—  A.  Sigrdr.  7,  7  (vgl.  jedoch  Note). 

i  ulldrukkinn,  adj.  (vgl.  Part,  drukkinn 
s.  drekka,  fullr),  volltrunken, 
rollauf  trunken.  —  Plur.  N.  full- 
drukknir  50,  2. 

fullgora,  schw.  v.  (vgl.  gora  u.  fullr), 
vollmachen,  zu  Ende  bringen,  aus- 
fuhren. —  Part.  Pass.  N.  n.  full- 
gort  13,  7;  absol.  213,  20. 

»ulli Ha.  adv.  (illr,  fullr),  voll  übel, 
übel  genug.  —  verör  eigi  f.  farit 
es  kann  nicht  übel  genug  verfahren 
werden  225,  12. 


fullmaliiiii,  adj.  (eig.  Pass.  Pari,; 
vgl.  mala,  fullr),  vollgemahlen,  ge- 
nug gemahlen.  — Absol.  fullmaüt 
Grott.  17,  7. 

fullr,  adj.  (g.   fulls,   §  33,    1),   voll. 

—  N.  m.  20,  15;  46,  10;  N.  f.  füll 
80,  17;  G.  n.  til  fulls  völlig  252,  17: 
Dat.  n.  tüllu  41,  15;  233,  11;  zu 
Wend.  ivie  at,  meö  fullu  vgl.  Ark. 
23,  31.  Acc.  füllt  37,  10;  138,  4.  — 
Plur.  D.  fullum  143,  14;  A.  fulla 
Sigrdr.  11,  9. 

fullspakr,   adj.   (vgl.   spakr  u.  fullr), 

völlig  klug.  —  N.  f.  of  [ük  in 
bezug  auf  dich,  in  deiner  Sache) 
Grott.  8,  2. 

fulls  taöinn,  adj.  (vgl.  fullr  «.  starida), 

vollgestanden,  genug  gestanden. 

—  Absol.  fullstaöit  Grott.  24,  5. 

fullsteiktr,  «rfy.  (t^/.  steikja  «.  fullr), 
wW  gebraten,  mürbe,  g a  r.  —  ■  N. 
n.  fullsteikt  117,  17. 

fullting,  n.  (ags.  fultum,  vqt.  Fr.-, 
Vigf.),  tf&  Hilfe.  —  D.  227,  5. 

fullvaxiim.  ad[;.   (fullr,    vaxa), 
gewachsen,   ausgewachsen,   reif.    — 
A.  20i,   10. 

fullvegit,  Part.  P.  absol.  (fullr,  vega), 
voll  getötet  =  genug  getötet.  — 
217,  7. 

fundr,   m.   (§    60,    2:    62,    21);     vgl. 

finna).  —  1)  das  Antreffen,  die  Be- 
gegnung. Gen.  kom  ek  til  fundar 
viÖ  yör  begegnete  euch  68,  5;  vgl. 
165,  16.  Dat.  fundi  70,  1  (von  feindl. 
Begegnung,  vgl.  150,  23).  -  Acc.  a 
fund  141,  1;  151,  13;  ä  f.  eins  oft 
nur  =  2«  einem.  —  2)  rf«>  Er- 
findung, Entdeckung.  —  A.  fuod 
i00;  20. 
fuui,  m.  (g.  fön  n.,  G.  funins  Ger.)t  das 
Feuer.  -  Acc.  viö  funa  Fäfn. 
32,  4. 

furöa,  f.  [vgl.  Vigf.),  das  Wunder. 
N.  180,  5.  —  Gen.  furöu  adverh. 
(wie  nhd.  wunderschön  und  Ahn]..), 
Lund  p.  247.  —  furöu  mikil  =  ge- 
waltig groß  12,  2 ;  f.  illa  42,  7  ;  f. 
goöan  101,  5;  f.  long  258,  18.  — 
Vgl.  auch  Lund  p.  164. 

füna,  schw.  v.  (vgl.  füll,  adj.  =  g. 
fuls,  faul),  faulen,  verwesen. — 
Inf.  24,  3;  Pras.  S.  3  fünar  Grm. 
35,  ö;  Conj.  S.  3  füni  6,  14. 


füss  —  fyrir 


in--,  <«lj.  (ags.  I'us,  ahd.  (uns  bereit, 
zu  finf>an  F.),  geneigt,  willig.  — 
N.  eigi  iuss  etwas  unwillig  46,  16. 

—  Komp.  Plf.  füsari  mehr  geneigt 
203,  88. 

fvl,  n.  (§53,  2),  das  Fohlen,  Füllen. 
'  —  A.  fyl  54,  18. 

fylfjpd,  f.  (vgl.  fylgja),  die  Folge,   das 

befolge;    die    Begleitung,    Be- 

kung.  —  G.  fylgöar  143,  17.  — 

A.  fylgö  200,  21. 

fylgja,  f.  (=  fylgö),  die  Begleitung. 

—  A.  fylgju  Regm.  20,  4.—  Ger.  über- 
zt  hier  „Angang"  d.  h.  Vorzeichen, 

das  einem  beim  Antritt  eines  Weges 
begegnet. 

i'\  lt'lja.  schw.  v.  [nach  F.  182  zu  t'ela; 
nach  anderen  zu  fullr),  folgen, 
nachfolgen ;  auch  vorangehen, 
führen,  mit  Dat.  [vgl.  Vigf.,  Lund 
p.  76).  —  Inf.  fylgja  führen  5,  1; 
folgen  217,  29 :  folgen,  verbunden 
sein  mit  etw.  135,  10;  vgl.  auch  218, 
17;  eigi  mun  vinatta  f.  hoöinu  nicht 
wird  Freundschaft  bei  dieser  Ein- 
ladung sein  (Edz.).  —  Praes.  S.  1 
fyigi  212,  5;  S.  3  fylgir  folgt 
0j  5;  f.  honum  folgt  ihm,  besitzt 
31,  10;  fylgir  jieim  üt  begleitet 
sii  hinaus  67,  15;  f.  honum  af  landi 
brott  150,  8.  —  Plur.  3  fylgja  15, 
18;  204,  30  vgl.  kynsl.  —  Gonj. 
fylgi  yör  euch  folgt,  euch  zu  Gebote 
steht  [vgl.  31,  10  fylgir)  34,  7.  — 
Praet.  S.  3  fylgöi  (ßar  oder  [jeim  f. 
=  die  sie  fortwälzten  Ger.)  8,  3; 
170,  13;  honum  fylgöi  13,  19  vgl. 
lylgir  31,  10;  ähnl.  76,  12;  125,  4; 
fylgöi  folgte  nach  108,  \,ygl.  f.  erm- 
unurn  haftete  an  den  Armein  158, 
19.  vgl.  f.  verblieb  159,  14.  f.  vel 
siÖum  hielt  sich  eifrig  zu  den  Sitten, 
('wwohnheiten  261,  7;  f.  honum 
hrte  ihn  137,  9;  f.  f)eim  219,  26 
=  begleitete  sie.  Pass.  Part,  absol. 
fyltrt  231,  25. 

fylki,  n.  (§  6,  1;  54,  22);  vgl.  fölk), 
der  größere  Haufe,  die  Heer-S  c  h  a  r , 
etwa  1000  Mann  (M.  Cl.  1,  130).  — 
Plur.  fylki  76,  20. 

fylkja,  schw.  v.  {vgl.  fylki),  in  Scha- 
ren ordnen,  in  Schlachtordnung 
stellen  (Inf.  Regm.  23,  6),  mit 
Hat.  Lund  p.  84.  —  Prass.  PI.  3 
fylkja  liöinu  141,  7. 

\\  Ikrmj.  f.  (vgl.  fylki  u.  fylkja),  die 
Schlacht  reihe,  Heerschar.  —  D. 


155,  22.  —  A.  83,  5.  —  IM.  A.  fylk- 
ingar  155,  20  (=  Reihen);  auch 
178,  10  sind  feindliche  Reihen  ge- 
meint. Mit  dieser  Kampfschilder,  u. 
der  ähnlichen  221,  11  — 15  vgl.  Saxo 
73,  27  fg.  Hld.  (A.  Olrik). 

l\lkir.    m.    (fylki),    der    Heerführer. 
Fürst;  poet.  —  G.  fylkis  £,  6. 

fylla,  schw.    v.    (g.    fulljan;    §    6,    2; 
29,    1;    46,   2),    anfüllen.  —  Inf. 
115,  3  (f.  af  rollmachen  von,  füllt , 
mit).  —  Prajs.  S.  3  fyllir  49,  16.  — 
Prat.  S.  3  fylldi  oder  fyldi  115,  21. 

—  Gonj.  PI.  3  fyldi  (fylldi)  173,  27. 
Med.  Praes.  S.  3  fyllisk  (mit  Dat.  = 
Instrument.)  VqI.  41,  1  vgl.  f y  11  i z 
meö  fJQrvi  16,  1 ;  Lund  p.  130.  — 
Pruat.S.  3  fyltiz  8,  8.  —  Part.  Pass. 
var  fyllt  af  62,  20;  vgl.  oben  115,  3. 

fyllr,  f.  (vgl.   fullr   u.    §  59,   1).    die 
Fülle,    volle  Portion,    der  Anteil. 

—  D.  fylli  93,  20.  A.  fylli  mina 
93,  18;  fylli  98,  16. 

fyr  (Siev.  P.  Br.  V,  484  fg.)  s.  fyrir. 

fyri  adv.  s.  fyrir. 

fyrir,  fyr,  dies  letztere  =  g.  faür  F. 
176;  proMitisch  firir,  §  19;  präpos. 
mit  Dat.  und  Acc,  adv.  vor.  — 
1)  präpos.  mit  Dat.  a)  räumlich: 
f.  honum  5,  3 ;  99,  9 ;  f.  henni  15, 
18:  f.  f)eim  44,  6;  f.  ser  46,  7. 
103,  22;  f.  J>er  104,  5;  f.  viöri  val- 
rauf  a,  7  :  f.  dyrum  50,  14;  f.  Grindum 
(vgl.  Grindr)  165,  23;  f.  honum  auf 
seiner  Seite  (Edz.)  169,  I;  f. 
Hundingssonum  auf  selten  der  H. 
178,  16.  vera  f.  hendi  vorhanden 
sein,  vorliegen  203,  11.  rak  f. 
strauminum  (vor,  mit  dem  Strome) 
117,  7;  b)  auch  zeitlich:  fyrir 
lQngu  (vor  langem,  vor  langer  Zeit) 
144,  4;  f.  litlu  vor  einer  kleine, 
Weile,  vor  kurzem  252,  7.  —  c)  zur 
Bezeichnung  des  Grundes:  (vgl. 
„vor  Kälte  zittern"  u.  ähnl.)  fugls 
jarmi  fyrir  (hier  nachgestellt ,  vgl. 
Lund  p.  195)  y,  3;  fyrir  hvi  wes- 
halb? 42,  8  vgl.  108,  14;  f.  \)vi  at 
13,  15;  20,  15  (darum,  weil);  fyr 
])\i  at  weil  71,  4;  fyrir  |>vi  deshalb, 
deswegen  70,  21;  119,  17;  f.  ormi 
des  Wurmes  wegen  71,  17;  ähnlich 
f.  eitri  84,  4  (f.  J)vi  at  ist  konjunkt., 
vgl.  J)vi.)  f.  {>eiri  huldu  205,  12.  — 
Ähnl.  auch  zur  Bezeichnung  des 
(verborgenen)  Grundes,  der  Bedeu- 
tung  eines  Traumes  u.   dergl.  216, 


fyrir 


59 


1-2  kvaö  f>at  f.  eldi  —  ok  dul  ; 
])eiri  =  sprach,  es  bedeute  Feuer  — 
und  (bezeichne)  den  Wahn  u.  m. 
Rn.  nimmt  hier  einen  im  Grunde 
noch  zeitlichen  Sinn  an :  das  bedeute 
Feuer  (gehe  dem  F.  voraus).  Ähnl.  j 
219,  1—2.  —  d)  mit  Dat.  com- 
modi  u.  incommodi.  —  a)  com- 
inodi:  fyrir  Bauga  99,  10;  räöit 
fyrir  ser  für  sich,  bei  sich  beschlossen 
69,  24  vgl.  hugsaöi  f.  ser  78,  14; 
so  namentlich  in  Verbindung  mit 
Personalpron.  f.  mer  67,  21 ;  f.  J)er 
66,  3,  f.  ser  (Sing.)  70,  5,  6;  f.  ser 
ok  sinu  liöi  83,  10;  f.  |)eim  170,  7. 
f.  ser  (Piur.)  34,  7;  42,  8;  f.  sjalfum 
ser  29,  9.  —  sjä  f.  c.  D.  234,  2,  4; 
s.  sjä;  halda  f.  honura  238,  6  s. 
halda.  —  In  der  häufigen  Verbind. 
mikill,  litill  f.  ser  bezeichnet  f.  ser 
( für  sich,  an  sich)  die  persönl i c h e, 
zunächst  körperliche  Stärke  oder 
Schwäche  (vgl.  Vigf.);  so  besonders 
deutlich  158,  32;  wie  die  pei'sön- 
liche  Tüchtigkeit  als  Vorbedingung 
des  freien  Anschlusses  anderer  galt, 
erhellt  aus  70,  6 — 7.  —  Im  Hin- 
blick auf  Vermögenstand  ist  litill 
fyrir  f)er  232,  25  etwa  =  armer 
Schlucker.  —  ß)  mit  Dat.  incom- 
modi: f.  öfriöi  (gegen  die  Feind- 
seligkeiten) 12,  7;  f.  =  vor  35,  18; 
52,  10;  73,  10;  so  öfter  in  der  Ver- 
bindung standa  fyrir  (eigentlich  im 
Wege  stehen)  —  hindern,  st.  f.  svefni, 
gamni    189,    15;   201,   20.  e)  in 

freierer,  aber  an  a)  sich  an- 
lehnende)- Weise  bezeichnet  f.  mit  Dat. 
„vor  einer  Sache" ,  sei  es  im  Sinne 
des  Vor  Stehens,  Regierens  oder 
des  im  Bereiche  einer  feindlichen 
Einwirkung  Stehens;  so  in  erster  er 
Bez.:  raeör  fyrir  31,  15;  33,  6;  124, 
6;  väru  f.  f)eim  250,  20  (vgl.  auch 
räÖa);  andererseits :  f.  öskQpum 
veröa  in  Unglück  geraten  22,  17, 
namentl.  unter  dem  Einflüsse  bösen 
Zaubers,  so  159,  11  vgl.  oskop;  u. 
ähnl.  206,  4.  varö  fyrir  J)eim  mork 
stör  trat  ihnen  entgegen  ein  großer 
Wald,  mußten  sie  einen  gr.  Wald 
passieren  58,  7 ;  vgl.  auch  f.  varö 
im  Bereiche  war  179,  21  u.  vera 
fyrir  unter  3).  —  f)  zur  Bezeich- 
nung des  Vorrangs.  —  fyrir 
ttestum  mQnnum  152,  0;  162,  34: 
197,  3;  244,  17. 


2)  präpos.  mit  Acc.  —  a)  räum- 
lich: fyrir  plög  3,  7;  f.  feör  sinn 
160,  31;  auch  in  dem  Sinne:  vor 
etwas  hin,  über  etwas:  f.  augun  57, 
17;  f.  borö  72,  1;  bra  ek  f.  hQggin 
68,  13  =  ictibus  objeci  Eg. ;  hjö 
sva  f.  flagbrjöskat  120,  18  vgl.  225, 
24 ;  f.  brjöst  vorn  in  die  Brust  ( Edz.); 
f.  Svold  =  ad  Svoldram  (Eg.)  f,  2.— 
Vgl.  kemr  f.  sie  trat  vor  Sinfjotla 
166,  27;  258,  10;  kastaöi  netf.gedd- 
una  173,  30;  f.  Hollsetuland  an  Hol- 
stein vorbei,  anH.hin  248, 1 .  —  Freier : 
hon  lagöi  raö  fyrir  |)ä  legte  ihnen  den 
Rat  vor,  gab  ihnen  den  R.  mit  122, 
9;  kömu  £>essi  tiöindi  f.  Gunnar 
konung  =  vor  K.  G.,  zu  K.  Gun- 
nar s  Ohren  203,  2  vgl.  207,  21 
fyrir  mik  er  komit  =  mir  ist  be- 
gegnet. —  Oft  mit  Ortsadverbien 
(innan,  ütan,  neöan)  zur  Bezeichn. 
der  Richtung:  f.  austan  ostwärts 
von  15,  20;  f.  vestan  74,  7;  f.  sunnan 
194,  7;  f.  noröan  190,  29;  f.  innan 
nach  innen  12,  6;  innerhalb  95,  16; 
f.  ütan  108,  10;  für  198,  8  vgl. 
ütan;  f.  neöan  unter  Grott.  11,  4: 
f.  ofan  helluna  über  das  Felsstück 
hin  161,  31 ;  vgl.  auch  fyrir  land 
fram  an  dem  Lande  vorbei,  an  dem 
L.  hin  97,  20;  170,  3;  ähnl.  177, 
6.  f.  sik  fram  vor  sich  hin  179, 
14.  —  b)  zeitlich:  f.  vetr  144,  10; 
f.  dag  57,  10;  f.  dagan  60,  17;  f. 
jöl  237,  18.  —  c)  zur  Bez.  des 
Grundes:  wegen,  hinsichtlich  {vgl. 
1  c).  —  f.  \){\  sQk  80,  5;  f.  hverja 
SQk  134,  1;  vgl.  auch  166,  4.  — 
fyrir  sakar  (PI.  A.  von  sqk  f.,  vgl. 
Lund  p.  166)  wegen  mit  abhäng. 
Gen.  40,  16;  46,  19;  56,  1-2;  81, 
8—9;  106,  5.  f.  odäöir  253,  28. 
Ähnlich  auch  fyrir  mik  meinerseits 
Grott.  17,  3;  f.  yöra  eptirleitan  im 
Hinblick  auf  .  .  .  189,  3;  f.  yöra 
S(emd  197,  34.  —  d)  zur  Bez.  de* 
Wechsels,  der  Beziehung,  An- 
wendung. —  f.  sik  für  sich  114, 
18;  f.  jbau  mal  in  bezug  auf  die 
m.  44,  7;  f.  mat  für  Speise,  als 
Speise  89,  15  vgl.  at  mat  Vafyr.  45, 
5;  f.  eld  an  Stelle  des  Feuers  109, 
8;  f.  I)ik  statt  deiner  166,  31;  haldin 
f.  tignarnofn  gebraucht  als  Ehren- 
namen (Titel)  145,  15;  ähnlich  haft 
f.  orötak  39,  14;  lnjföu  f.  festar- 
ha^linn  41,   14;   haföi   f.    vapn  103, 


60 


fyrirkoma  —  fyrri 


23;  fyr.  fyrir  ßngan  niuii  (vgl,  munr) 
.  I.  103}  6;  laiin  f'yrir  |)etta  t53, 
26.  —  at  |i;it  kom  f.  ekki  für  nichts 
(zu  (leiten)  kam,  nichts  zu  bedeuten 
hatte  t78,  15;  illt  er  f.  heill  übet 
ist  bezüglich  der  Vorbedeutung  = 
von  übler  Vorb.  ist  es  Regm.  25,  6. 
S  i  wohl  richtig  Edz.;  doch  der.  im 
aloss.  fyr  heill  (Dat.  S.)  at  hr.  am 
Glücke  vorbeieilen  ?;  vgl.  auch  Ark. 
22,  377;   1).   IL  II,   W7. 

3)  Als  Adverb  in  den  verschie- 
denen Beziehungen;  so  räumlich : 
sitja  fyrir  vor,  gegenüber  (Pf.)  HcW. 
1,  6  (wenn  hier  nicht  zeitlich:  prae- 
occupaverint  Eg.  oder  wie  sonst 
sitja  f.  =  auflauern,  D.  H.  II,  84; 
Ark.  18,  72).  —  ^n/ätT  r/6',  16  (var 
lengi  fyrir  etwa  =  war  lange  im 
Wege,  sträubte  sich  lange,  vgl.  oben 

I  e  u.  Ba)  beachte  var  fyrir  davor, 
vorhanden  war  79,  14  vgl.  f.  vaeri 
112,  10;  140,  14  (var  f.  war  zugegen, 
zur  Stelle;  vgl.  150,  24;  223,  26); 
henni  varö  pat  f.  156,  5  /Ar  begeg- 
nete es  (wohl  mit  Ironie  als  unab- 
sichtlich hingestellt;  Edz.  übersetzt 
„das  war  ihr  Vorhaben");  gekk  f. 
(ging  vorauf)  59,  11;  ähnlich  för  f. 
79,  13;  hittiö  f.  (tp*.  hitta)  241,  12; 
letu  f.  («$#.  lata)  96,  6;  var  f.  war 
voraus  102,  1;  haf'Öi  f.  i£Ö,  12  = 
ft«£te  vor  sich,  h.  beisammen,  anders 
Eg.)  —  f.  sett  (vorgesetzt,  vorgescho- 
ben —  objectam  Eg.)  44,  8.  —  ekki 
sez  fyrir  (sich  nicht  vorsieht)  34, 
14.  er  par  allt  guöleg  vorn  fyrir 
22,  5.  -  zeitlich:  vissi  fyrir  176, 
14;  setlaz  fjat  fyrir  faßt  den  Vor- 
satz bei   sich  (vgl.  Vigf.  s.    v.  aatla 

II  reflex.)  69,  21;  feldan  f.  (vor- 
dem) 190,  8.  raö  f.  gert  258,  23 
vgl.  räö')  —  maelti  f.  vorsagte, 
angab  125,  5;  vissu  f.  (vorher)  92, 
4.  f.  koma  (c.  D.)  zuvorkommen  168, 
10;  doch  ist  auch  die  Bedeut.  zu 
Boden  iverfcn,  vernichten  (to  destroy 
Vigf.)  hier  möglich:  dann  entspr. 
und.  verkommen,  aber  im  transi- 
tiven Sinne ,  also  =  verkommen 
machen.  —  modal :  biti  f.  vgl.  bita; 
fi  ganga  (vom  Vorrang,  vgl.  1  f.)  171, 
18.  f.  raöa  157,  31.  --  kausal: 
sva  at  fold  fyrir  (ut  terra  inde  Eg.) 
Grott.  12,  3.  —  J)ar  fyrir  infolge 
davon  179,  1;  auch  getrennt  p.  .  .  . 
fyrir  Melr.  8,  7—8  Var.  -     Mit  2  d 


zu  vgl.  at  J>ar  vi  1 1  hann  veöja  fyrir 
(dafür  zu  Pfände  setzen  101,  6. 
—  An  1  e)  schließen  sich   Fälle  wü 

182,  4   er    [>er  er    litit   fyrir  =  in 
bezug  auf  welches  dir  wenig  im  R 
steht = was  du  ohne  Mühe  tunkcii 
So  auch   niinna   f.  s.    223,  1    et 
ihm  leichter  (Edz.  . 

*  Nach  Beitr.  V,  484  fg.  ist  fyr 
urspr.  Präpos  ,  fyrir  Postpos.  u.Adv. 

i'yrirkoma  (g.  faürakviman)  s. fyrir 3). 
fyrirläta,   stv.   (fyrir,  lata),   mit  Acc. 

=  verlassen,  aufgeben.  —  1  n f.  f. 

Guörünu  206',  22. 

*  Mit  Dat.  der  Fers.  u.  Acc.  der 
Sache  =   erlassen,    vergeben  (Vigf.). 

i'yrirmuna,  schw.  v.  (fyrir,  muna), 
mit  Dat.  der  Vers.  u.  (Jen.  der 
Suche  (Lund  p.  1G(J),  einem  etwas 
verdenken,  mißgönnen.  —  Pra?t. 
PI.  3  -munöu  212,  26. 

fyrirrüm,  n.  (s.  fyrir,  rüm),  der  Vor- 
raum im  Schiffe,  aber  vom  Hinter- 
teile (lypting)  an  gerechnet,  daher 
etwa  *=  Mittelschiff,  vgl.  Vigf. 
u.  Fritzn.  —  D.  170,  16. 

fyrirsetlan,  f.  (fyrir,  aetlan  Vorsatz), 
das  Vorhaben.     N.  259,  4. 

fyrnaz,  schiv.  v.  Med.  (vgl.  forn,  Vigf.), 
veralten,  vergessen  werden .  — 
Inf.  169,  24;    mit  Dat.  der   Person 

fyrr,  adv.  u.  konj.  (f.  en),  §  84  *), 
früher,  eher;  1)  ad«.  =  vorhin 
(oben)  45,  2;  io2,  30;  4,  15:  74, 
24;  &Z,  2;  2)  fyrr  en  konj.  ehe, 
als;  bis.  —  4,  8;  2i,  1;  wÖ  Dat. 
mensurae  7,  1  f.  var  j)at  m.  Qldum 
?.em  viele  Menschenalter  früher  war  es. 

*  fyrr  en  kann  wie  aör  mit  Ind. 
u.  Konjunkt.  verbunden  werden,  vgl. 
aör  Mwrf  Lund  p.  284,  337.  ATacA 
den  genaueren  Untersuchungen  von 
Nygäard  in  Ark.  2,  371;  3.  103; 
Kraut  ib.  14,  276  fg.  steht  der  Ind. 
nach  negiertem  Hauptsätze;  der 
Konj.  bezeichnet  das.  was  abgewehrt 
werden  soll,  besonders,  wenn  der 
Hauptsatz  in  Form  oder  Bedeut. 
futurisch  ist;  die  Hss.  der  Sn.  E. 
zeigen  die  unter  äör  2)  besprochene 
Verschied.  Als  Belege  34,  KlmitVar.; 
76,  16;  f.  en  lieber,  als  daß  223,  21. 

fyrri.  adj.  kompar.  (vgl.  fyrr.  §  82  h), 
der  fr  ü  h  e  r  e ,  der  vorhergehen- 
de. —  A.  m.  fyrra  dag  =  pridie 
144,  6;  vgl.  inn  f.  dag  76,  20;  inn 


fyrri 


foeöa 


61 


f.  ilaginn  141,  20.  —  Flur.  m.  inir 
fyrri  die  früheren,  die  vorher  ge- 
nannten 19,  1.  —  i).  inum  fyrrum 
framdum  Jrinum  =  deinen  früheren 
Verwandten  (d.  Vorfahren)  172,  31. 
A.  m.  ina  fyrri  158,  16.  N.  f.  riör 
Nott  fyrri  (N.  prior  equitat  Eg. ; 
vgl.  Lund  p.  229)  14,  11;  vgl.  Tac. 
Germ.  IX  :  nox  ducere  diem  videtur. 
f.  fara  Kegm.   22,   6  {vor  dir  oder 

—  priores?)  N.  n.  sem  it  fyrra  175, 
19.  I).  n.  i  inu  fyrra  sinni  65,  4.  A. 
orÖ  it  fyrra  Grott.  7,  2  (vgl.  ekki 
s.  v.  engi). 

fyrri,  adv.  Jcomp.  (vgl.  Fritzn.),  — 
fyrr.  —  eher  (=  lieber  165,  11); 
f.  {zeitlich)  en  253,  16;  f.  en  bevor, 
konj.  —  lOi,  26;   150,  33;  163,  27. 

fyrrum,   adv.  (eig.  Dat.  PI.  von  fyrri 
*  ad;).,  Fr.2)  früher.  —  89,  10. 

fyrst,  adv.  {vgl.  fyrr,  §  84»;  e.  first), 
zuerst,  zunächst.  —  5,  15;  35, 
11;  37,  19;  66,  17;  109,  2.  Vaff)r. 
50,  6;  ib.  35,  4.  —  in  erster  Linie 
172,  32.  —  Wohl  nicht  lokal  210, 
12;  etwa  =  nächstens  (einmal),  vgl. 
Fr. 2  s.  v.  fyrst  2). 

fyrstr,  adj.  superl.  (§  84  b,  zahliv. 
§  87),  der  erste  (stark  u.  schwach). 

—  N.  m.  inn  fyrsti  13,  1;  D.  i  inum 
fyrsta  drykk  100,  8;  A.  inn  fyrsta 
dag  9,  16;  52,  15;  inn  f.  soninn 
13,  18.  —  N.  n  it  fyrsta  verk  17, 
15;  D.  i  fyrsta  viöbragöi  75,  20  u. 
stark  i  fyrstu  (=  fyrst)  93,  21.  — 
A.  J>at  it  fyrsta  hogg  54,  15;  it  f. 
sinn  39,    1;   56,    13.      F<^.    65,    10. 

—  adv.  it  fyrsta  «£s  erstes,  an  erster 
Stelle  95,  20. 

fysa,  sc/w.  t\  (t$tf.  füss),  antreiben, 
ermuntern.  —  Part.  Prass.  PI.  N. 
198,  12. 

iVsilijjr,  adj.  {vgl.  fysa),  wünschens- 
wert. —  N.  n.  fysiligt  i5i,  20. 

fysing,  f.  (fysa),  der  Antrieb.  — 
Dat.  meö  fysing  auf  Antrieb  227,  25. 

ioourarir.  m.  (s.  faöir,  arfr),  die 
ritterliche  Erbschaft,  das  Erbe  vom 
Vater  her.  —  Gsf.  175,  5. 

foourbani,  m.  (vgl.  bani  2  u.  faöir), 
r/cr  Vatermörder.  —  A.  124,  12. 

ioounjjjold.  Plur.  n.  (vgl.  gjalda  w. 
faölr) ,  die  V  a  t  e  r  b  u  ß  e ,  Bu  ße  für 
die  Ermordung  des  Vaters.  A. 
98,  12. 


fQÖurhefnd,  f.  (s.  faöir,  hefnd),  die 
Vater  räche,  Hache  für  die  Er- 
mordung des  Vaters.  —  PI.  G.  160, 
18,  24. 

fovfturleifÖ,  f.  (s.  faöir,  -leifö  zu  Ieifa 
zurücklassen  F.),  itf<te  Hinter- 
lassenschaft vom  Vater,  nament- 
lich das  Erbland,  Erbgut.  —  D. 
253,  1;  das  hann  *>w  Eg.  bezieht 
sich  auf  das  in  foö.  steckende  faöir 
(£tfz.). 

l'ojjiuior.  m.  (s.  fagna)  =  fagnaör 
{urspr.  dass.  Wort,  vgl.  Nor.  und 
§  64,  3),  die  Freude.  —  N.  197,  13. 

folna,  schw.  v.  (von  fojr  fahl,  §  77, 
1  ;  79),  fahl,  bleich  werden. 
Prset.  S.  3  folnaöi  72,  13. 

I'olski.  m.  (vgl.  fQlna),  die  Asche 
(nach    der  matten  Farbe  genannt). 

—  Dsf.  folskanum  79,  10;  Asf.  folsk- 
ann  79,  7. 

£91111,  f.  (vgl.  Vigf. ;   Jv.  Aasen   s.   v. 

fonn),    der  Schnee  häufe,    urspr. 

viell.    nur  =  Schnee    (so   Fr.2).  — 

A.  150,  5. 
for,  f.  (§  55,  2),   die  Fahrt,    Reise, 

—  N.  103,  9;  D.  J)eim  es  i  for 
Vol.  51,  8  (denen  ist  bei  der  Fahrt 
=  deren  Fahrtgenosse  ist,  vgl. 
foruneyti). 

foruneyti,  n.  (vgl.  nautr  Genosse; 
for-;  über  eine  ältere  Form  des 
Kompos.  s.  Ark.  3,  187;  16,  203; 
21,  112  fg.;  23,  1  fg.),  die  Fahrt- 
genossenschaft, Reisebegleitung-. 

—  A.  59,  6. 

foeöa,  f.  ( vgl.  foeöa  schw.  v.  die  2)  N  a  h  - 
rung.    —   A.  231,   11. 

foeöa,  schw.  v.  (g.  fodjan,  e.  to  feed 
F.),  1)  gebären;  2)  ernähren, 
aufziehen.  —  Inf.  172,  15  auf- 
ziehen (von  einem  Pferde);  Regm. 
14,  1  (von  einem  jungen  Helden) 
vgl.  Var.  Praas.  S.  3  foeöir  at  sonuni 
=  iilios  parit  (Eg.)  15,  23;  ähnlich 
foeöir  sveinbarn  158,  11.  —  Imp. 
S.  2  fceö  zieh  auf  169,  20.  Praet. 
foedda  (=  g.  fodida  §  29,  1):  S.  3 
foeddi  nutriebat  9,  14;  Vol.  40,  3; 
PI.  3  foeddu  zogen  auf  38,  15.  — 
Part.  Pass.  N.  m.  foeddr  (§  75,  1) 
geboren  162,  28;  upp  f.  aufgezogen 
196,  1.  N.  f.  foedd  aufgezogen  123, 
4;  vgl.  Var.  —  man  f.  (sc.  vera) 
=  geboren  sein  wird  21 J,  22.  11.  foett 
§  31,  2.  —  Med.  Pass.  foeöaz  Praes. 


62 


ftera  —  ganga 


PI.  3  24,  8  zweimal  in  verschiedener 
Bedeutung  {nähren  s/eh,  leben).  — 
Praet.  S.  *3  fceddiz  9,  15;  f.  upp 
wuchs  auf  [wurde  aufgezogen)  121, 
LS;  PI.  3  fcßdduz  upp  37,  17.  — 
Part.  Med.  fcez;  hafa  f.  sich  (/enährt 
haben  164,  27;  hefir  fcez  193,  25  = 
ist  aufgewachsen,  lebt. 
foera,  srluc.  v.  (§  115,  1;  vgl.  fara), 
führen,  bringen.  —  Inf.  38,  1; 
102,  8;  100,  7;  i2.7,  17.  äj/ _ 
177,  22  laetr  l'oera  herboö  ist  wohl 
an  das  Umhertragen  eines  Zeichens 
I  Pfeil,  Stock)  zu  denken,  vgl.  M.  Cl.  \ 
1.  199.  Praes.  S.  3  foerir  104,  11; 
108,  8;  (f.  upp,  ä.  löpt  =  hochhalten, 
in  der  Luft  schwingen).  —  Praet. 
S.  3  foeröi  72, 16;  173,  12;  wnY  sw/*^. 
Pro«,  foeröumk  =  foeröi  mer  [vgl. 
Nor.  §  394,  3)  Helr.  10,  7.  —  PI. 
1  foeröum  Grott.  11,  7;  PI.  3  fceröu 
237,  11.  —  Part.  Pass.  m.  fcerör 
i0,  11;  54,  20;  106,  13;  n.  foert  i 
fräsagnir  in  Erzählungen  gebracht 
29,  10;  134,  4.  —  Med.  foeraz  sich 
in  einen  Zustand  bringen,  geraten. 

—  Prses.  S.  3  foeriz  54,  10;  Praet. 
S.  3  fceröiz  72,  8. 

fferi,  n.  {vgl.  foera,    foeraz),    der  Zu- 
stand,    die   Lage,    Gelegenheit.  — 
A.  ef  h.  kvccmi  svä  i  foeri  wenn  er  \ 
in  die  Lage  käme  60,  15. 

fcprr,  adj.  (ahd.  givuori  F.,  vgl.  fara), 
fahrbar,    zugänglich    (Pf.),    fähig. 

—  N.  m.  fcerr  fähig  56,  9  vgl.  217, 
24;  n.  f.  ollum  vaeri  foert  a  Bifrost 
wenn  allen  der  Weg  frei  würde 
nach  B.  22,  3;  Lund  p.   117. 

fcpzla,  f.  (foeöa),  die  Nahrung.  —  A. 
fcezlu  208,  15. 


Cr. 

yagn,    n.    [vgl.    Vigf. ;   Substantiv,   n. 

emes  adj.  nach  Nor.),  rfcr  Vorteil. 
-  N.  232,  15.  —  D.  211,  12. 
gagnvartj^röpos.  *»#  Dat.  (vgl.  Nor.), 

gegenwärts,    gegenüber.   —   108, 

<>;  ^.  Lund  p.   124. 
gala,  s£r.    (§    106,    1;    ahd.    galan), 

singen.  —  Praet.  S.  3  göl.  105,  6. 
galdr,   m.   (vgl.  gala,  §  50,  1  *),    die 

Zauberformel,    das  Zauberlied, 

Lied.  —  Dat.  i  H.  galdri  36,  1.  — 

PI.  G.  galdra  Sigrdr.  5,  7;  A.  galdra 

105,  7,  17. 


gamall,  adj.  (§  75.2;  79  >wicä  RT/m^ö 
u.  Ger.  eig.  ga-mäll  [l'andi  peritus, 
vgl.  infans  =  Kind]),  alt,  Gegs. 
ungr,  bisweilen  von  jedem  gebraucht, 

der    nicht    n/ehr   Kind    ist,    also  = 

erwachsen;  so  180,  3  vgl.  D.  IL  II, 
404.  —  N.  m.  69,  13;  121,  20; 
N.  f.  gqmul  66,  20.  —  G.  rn.  Jamals 
manns  4,  6;  at  gamals  (sc  inarins) 
aldri  155,  1.  --  D.  m.  gomluni  172, 

7.  A.  m.  gamlan  Helr.  8,  1.  Plur. 
m.  gamlir  #4,  17.  schwach:  S,  N. 
in.  Bragi  gamli  3,  13;  inn  gamli 
hrimf).  9,  9;  f.  in  gamla  gygr  15, 
22.  —  Kompar.  ellri. 

gaman,  n.  (§  49,  2'-);  vielleicht  zu 
g.  gaman  =  xoivatvla;  vgl.  Ger. 
Vollst.  Wb.),  die  Freude,  das 
Vergnügen.  —  N.  fjeim  er  ]iat 
fiykkir  gaman  die  Vergnügen 
daran  finden  88 ,  1  vgl.  237, 
1;  er  |)at  hans  g.  164,  24.  —  G. 
til  gamans  209,  17;  D.  gamni  = 
Geneigtheit  193,  5;  at  gamni  zur 
Lust  219,  1;  hvat  stendr  }»er  fyrir 
gamni  (vgl.  standa)?  201,  20. 

uaiiiiiiirünar,  PI.  f.  (s.  gaman,  rünar), 
heitere  Unterhaltung;  poet.  — 
G.  Sigrdr.  5,  8. 

gamanroeftur,  PI.  f.  =  gamanrünar. 

—  Ä.  238,  19. 

gamlaftr,  adj.  part.  (vgl.  gamall), 
gealtert.  —  N.  217,  23;  vgl.  ungr 
=  til  ungr  74,  8. 

gaiiga,  stv.  (g.   gaggan,    §  44,    109). 

—  1)  gehen.  —  Inf.  22,  3;  ganga 
at  einum  jemand  angreifen ,  an- 
fallen 122,  11;  ganga  undir  einum 
(vom  Pferd)  einen  Reiter  tragen  119, 
1.  —  ganga  =  abgehen,  verlaufen, 
sich  gestalten  176,  15;  211,  19; 
ganga  meö  einum  spez.  auch  vom 
Eingehen  der  Ehe  seitens  der  Frau, 
so  200,  2;  sundr  (oder  i  s.)  g.  ent- 
zweigehen, aufspringen  q,  5 — 7,  vgl. 
206,  23;  eptir  ganga  =  nachfolgen, 
in  Erfüllung  gehen  216,  11.  —  g. 
mit  Gen.  des  Zieles,  oder  Weges 
(Lund  p.  186 ;  D.  H.  II,  267)  Helr. 

8,  4.  —  Praes.  S.  3  gengr  21,  12; 
g.  viö  ulf  vega  Vol.  54,  1;  er  inn 
g.  hineingeht,  hineinführt  38,  12; 
g.  af  geht  aus,  zu  Ende  64,  9,  11 
(von  Trinkgefäßen  =  leer  werden); 
zur  Auslass.  desunbest.  Subj.  vgl.  Ark. 
10,  14.  auch  gengr  allein  =  discedit 
{geht  hin)  80,  17.  —  gengr  at  eiga 


ganga  —  gälgatre 


63 


hana  entschließt  sich  u.  w.  152,  2; 
gengr  i  Qllum  tungum  ist  bekannt 
in  allen  Sprachgebieten  190,  29; 
vgl.  nhd.  gäng  (und  gäbe)  =  gang- 
bar, bekannt.  —  Plur.  1  gQngum 
akrinn  den  Acker  begehen,  durch- 
wandeln 218,  21.  Plur  3  ganga  51, 
8;  61,  20  vgl.  zur  Auslassung  des 
Subj.  Ark.  10,  6 ;  Grm.  23,  5 ;  gänge, 
im  Gange  sind,  gebraucht  iverden 
29,  7.  Gonj.  S.  2  gangir  (hingehest) 
27,  3;  S.  3  gangi  (adhortativ)  66, 
13;  gangi  af  64,  11  vgl.  oben  64, 
9,  11.  aör  gangi  fram  bevor  man 
vorwärts  geht  Hyv.  1,  2  (vgl.  Liln. 
zu  Hav.  1,  D.  H.  II,  83);  gangi  = 
gehe  es  202,  13.  —  PI.  2  gangi ö 
154,  29.  —  Imper.  S.  2  gakk  204, 
18;  PI.  1  gQngum  üt  laßt  uns 
hinausgehen  195,  6  vgl.  204,  15.  — 
Prtet.  S.  2  gekk  \m  (für  gekkt  Jm7 
vgl.  §  124)  181,  21.  S.  3  gekk  3, 
7:  5,  3;  75,  15;  g.  skykkjum  (vgl. 
skykkr)  58,  14;  g.  bann  upp  (hin- 
auf =  ans  Land)  58,  6;  g.  til  66, 
5;  g.  (tfraf)  fyrir  hann  135,  2;  sem 
eptir  gekk  siöan  «•«>  <?s  erging  (in 
Erfüllung  ging)  später  176,  17; 
gekk  ör  ylginni  156,  26  der  Wölfin 
ausgerissen  ward  (ausriß  Edz.).  — 
PI.  1  gengum  Grott.  13,  7;  PI.  3 
gengu  a,  6;  12,  15;  206',  23  «grZ. 
Inf.  —  Gonj.  S.  3  gengi  98,  7;  119, 
23.  —  Part,  var  brott  genginn  110, 
15;  haföi  gengit  i  Hl.  46,  3;  haföi 
upp  gengit  (in  die  Höhe  gegangen, 
losgerissen  war)  3,  11;  hQfÖu  gengit 
58,  7.  —   Vgl.  Gr.  IV,  164. 

2)  scheinbar  transitiv  =  antrei- 
ben, c.  Dat.  der  Person  u.  til  c. 
Gen.  —  illt  eitt  gengr  J)er  til  {^essa 
=geht  dir  dazu  (zur  Seite)  oder :  geht 
mit  dir  zu  diesem  Ziele  =  treibt 
dich  dazu  an  201,  21.  —  Über 
ganga  c.  D.  =  vernichten  (vergehen 
machen)  s.  Lund  p.  87. 

*  ganga  wird  von  der  Fortbewe- 
gung zu  Fuß,  auch  von  Tieren  u. 
Werkzeuge?!,  die  d.  Boden  berühren, 
gebraucht;  seltener  im  abstrakten 
Sinne  (gehen  =  Fortgang  haben). 
Vgl.  aka,  fara,  118a,  riöa. 
ganga,  f.  (vgl.  ganga  stv.,  gangr  m.), 
der  Gang,  Lauf,  die  Bahn.  I). 
^'Qngu  15,  4;  31,  15;  Dsf.  gongunni 
15,  12.  —  A.  gQngu  (certum  cur- 
sum  Eg.)  11,  19. 


gangr,  m.    (vgl.  ganga  f.,  g.  gaggs), 

der  Gang,  die  Bewegung.  —  G. 
gangs  of  beiddu  (vgl.  beiöa)  Grott. 
2,  4;  1).  gang  (richtiger  gangi,  vgl. 
aber  gang  sinuin  Alex.  65  bei  Fritzn.) 
14,  15. 

gangsilfr  od.  gangssilfr  (ganga,  silfr), 
gangbares  Silber,  landesübliche 
M  ü  n  z  e.  —  G.  gangsilfrs  =  in  Landes- 
Münze  239,  13. 

gap,  n.  (vgl.  gapa),  die  Kluft,  der 
Schlund.  —  N.   gap   vas  ginnunga 

Vol.  3,  7  (vgl.  Ginnunga-gap)  = 
gähnende  Kluft,  vgl.  Golther  Myth. 
511. 

gapa,  schw.  v.  (F.  100;  §  117,  1), 
den  Mund  offen  halten,  gaffen, 
klaffen.  —  Praet.  S.  3  gapti  äkafl. 
sperrte  mächtig  das  Maid  auf  42, 
1.  —  Part.  Praes.  meö  gapanda  ntunn 
82,  13. 

garör,  m.  (g.  gards;  §  29,  7;  50,  22)), 
das  Gehege,  eingehegte  Gehöft, 
die  Wohnung;  seltener  =  Gras- 
platz. —  1).  at  garfti  210,  30.  A. 
garo  Grott.  12,  2;  Asf.  garöinn  51, 
9:  100,  14.  -  PI.  N.  garöar  38,  8 
(=  Umfassungs-Mauern,  so  auch 
A.  Helr.  1,  4)  =  Wohnstait  D. 
goröum  l,  3;  A.  garöa  #,  3. 

gata,  f.  (§  68,  1 ;  g.  gatvo),  die  Gasse, 
Straße.  —  D.  gotu  181,  15;  ä  hans 
g.  sitja  =  ihm  im  Wege  sein.  — 
Asf.  gotuna  138,  10. 

(jauknianuor,  m.  (vgl.  gaukr  m.  min.;, 
der  Gauchmonat,  April;  vgl.  Wh. 
d.  Monate  s.  v.;  S.  38.  —  N.  144,  12. 

gaukr,  m.  (ahd.  gouh;  F.  97),  der 
Gauch,  Kuckuck.  —  Nsf.  gaukniui 
125,  10;  hier  gaukr  wohl  =  salgaukr 
(vgl.  s.v.)  (Jrott.  7,  4;  doch  vgl. 
Ger.,   Übers,  zu  Gr.  7. 

gaumr,  m.  (vgl.  g.  gaumjan  bemerkein, 
die  Obacht;  gefa  gaum  at  c.  1>. 
193,  2  auf  etwas  seinen  Sinn  richte». 

gä,  schw.  v.  (§  117,  2;  viell.  zu  g. 
ahjan,  vgl.  Ger.  Vollst.  Wb.),  acht 
geben,  wahrnehmen;  mit  Gen. 
(Lund  p.  169).  —  Praet.  S.  1  er  ek 
gäöa  mins  geös  206,  5  =  als  (so- 
bald als)  ich  bei  Besinnung  war. 

gälgatre,  n.  (galgi,  tre),  ein  Galga»- 
baum,  Baum  zum  Aufhängen; 
vgl.  Fritzn.  s.  v.  galgi.  —  A.  220,  12. 


64 


falgi  —  gestabekkr 


galgi,    in.   (g.    galga;    §   3.   8),    der 

Galgeo.  N.    219,    30;   G.    til 

Iga    121,  22;  t>'sf.  galgans   (abh. 

w   til)    228,  8;    Dsf.    828,   12;    A. 

Iga   228,  7. 

galt,   f.  [älter  gött.    g.  -gahts;    §  44), 

/    Eingang,  die  Tür.         I'lur.  A. 

..'.(tt.ii'  Höv.  1,  1.  —  Nach  Vigf.  hier 

=    Tür  platze,   Plätze  tut   der  Haus- 

r,    vgl.  euch   Hov.  1,  6    unter  flet 

n.  —  Die  speziellere  Bedeutung  von 

gätt  s.  hei  Vigf.  h.  Fritzn. 

<l«-^.  d.  (s.  Vigf.),   tfr»r  Sinn,   Geist. 

G.  geös  506",  5. 

«leMiorskr,  adj.  (geön.,  hör skr)  sinnes- 
kräftig, geist.es  tüchtig.  —  Kom- 
par.  N.  geöhorskari  Sigdr.  12,  3. 

geilda,  f.  (gaddrtf^r  Stachel=g.  gazds 
F.),  der  Hecht.  —  G.  geddu  173, 
18;  As  f.  i'75,  30. 

gei'a,  sto.  (g.  giban,  §  105),  geben, 
schenken.  —  inf.  35,  2;  ##,  2;  few- 
j/t'fee«  47,  9.  —  Praes.  S.  3  gefr 
18,  13;  g.  til  valds  243,  6.  —  Conj. 
PJ.  3  gen*  =  donent  184,  9.  Imper. 
S.  2  gef  }du  allra  konunga  heilastr 
135,  13  =  summam  tibi,  rex,  felici- 
tatem  pro  munere  adprecor  (Eg.) 
der  Ausdruck  ist  wohl  mit  Gr.  IV, 
298  als  Anlehnung  an  lif  J)ü  heill, 
kom  ftii  h.  u.  ähnl.  anzusehen;  vgl. 
auch  Ark.  1,  122.  gef  ekki  gaum 
193,  2.  —  Praet.  S.  2  mft  suffig. 
Pron.  gaftu  i.96-,  12;  S.  3  gaf  3,  2, 
10;  125,  7;  gewährte  125,  9;  gaf 
staÖar  stehen  blieb  (vgl.  staÖr)  8,  5 
-//.  Iwwrf  p.  174,  Vigf.  s.  v.  V,  3; 
Piur.  3  gafu  (alt.  Form  gofu)  11, 
17;  i2,  5.  -  Conj.  S.  3  gaefi  ge- 
geben hätte  193,  6.  Part.  Pass.  N. 
i.  var  gefin  13,  5;  =  an  den  Mann 
gebracht,  vermählt  201,  33;  211,  22; 
'~!27,  22;  Acc.  hverr  heföi  mey  gefna 
Vol.  25,  8.  —  N.  n.  (var)  gefit  ol 
at  drekka  137,  11;  Plur.  n.  (lest 
heiti  hafa  verit  gefin  29,  6;  un- 
'ctiert  gefit:  hafi-fier  g.  5.9,  1;  \>ü 
hefir  g.  135,  8  n.  16%  21  (Aür  = 
g.  mat,  Futter  gegeben).  Med.  Inf. 
gefaz  =  sich  geben,  ausschlagen; 
illa  g.  550,  17;  233,  26.  Ty.  ^6'ft 
§   129. 

geyn,  ade.  entgegen;  gegn  at  sjä 
sie)  gerade  anzusehen  209,  6;  i  gegn 
als  Präpos.  mit  Dat.  Regm.  23,  2; 
176,  6. 


gegna.  gcAu?.  ?•.,  begegnen,  entspre- 
chen, bedeuten  mit  Dat..  1. 
p.  76.  Iivi'iju  Jietta  inun  gegna 
wo«  tffes  zu  bedeuten  hat  (qua±nam 
liuius  rei  causa  sit  Eg.)  93,  15  vgl. 
151,  12;  170,  1.  Auch  =  bekommt  >i . 
dienlich  sein;  betr  gegna  rnundu 
[verbinde  \)6  mit  b.  g.j  503,  13. — 
Praet.  Conj.  S.  3  gegndi  200,  29; 
507,  2  /ro/?7  m#  Cod.  5;?*  lesen  hvi 
g.  hennar  meini  was  es  bedeute  mit 
ihrem  Kummer;  vgl.  hvi  snetir  u. 
w.  205,  3  u.  Ba  zu  jener  Stellt . 
M.  0.  p.  LXXIV  sprich/  sich  für 
Beibehält,  der  La.  des  C  in  beiden 
Fällen  aus.  —  Sonst  ist  der  Noni. 
bei  gegna  bei  Vigf.  s.  v.  3)  genügend 
bezeugt. 

gegnum,  i  gegiium,  präpos.  mit 
Acc.  (vgl.  gognuin),  durch.  41,  U); 
100,  3;  108,  9,  10.  —  155.  20  vgl. 
Grott.  13,  7;  Helr.  1,   1. 

geirr,  m.  (ahd.  ger  F.),  der  Spiel). 
Wurfspieß.  —  Nsf.  111,  19;  Acc. 
geir  83,  14;  Asf.  110,  8.  —  Plur. 
D.  geirum  Grott.  15,  6. 

geisa,  schw.  v.  (vgl.  geysi,  geysingr: 
g.  usgeisnan  vgl.  Ger.),  wüten, 
rasen.  —  Inf.  177,  16.  Pnrs.  S.  3 
geisar  Vol.  57,  5. 

geit,  f.  (§  72,  1 ;  g.  gaits),  die  Geiß, 
Ziege.  —  N.  4.9,  13.  =  G.  geitar 
96,  5. 

geitasveiiin.  m.  (s.  geit,  sveinn\  der 
Ziege  njunqe ,  Ziegenhirt.  X. 
165,  11. 

geldr,  adj.  (eig.  Part.  Pass?  vgl. 
F.;  als  adj.  ähnlich  wie  gorr  be- 
trachtet von  Nor.),  entmannt, 
kastriert.  —  N.  165,  5. 

cjera,  gerr,  s.  gora, 

gcrla  oder  yoria  (vgl.  gorr),  gänz- 
lich, gar.  —  eigi  veit  ek  g.,  ich 
weiß  gar  nicht  199,  5.  J)at  veit  ek 
g.  c?«s  tmü  ich  sicher  218,  24. 

gersimi,  f.  (vgl.  Vigf.,  §  70,  1 ;  Nor. 
s.  v.  gorr),  die  Kostbarkeit.  N. 
53.9,  2.  —  PI.  A.  gersimar  170,  12. 

yersimügr,  adj.  (vgl.  gersimi,  f.), 
kostbar.  —  N.  n.  gersimligt  43,  7. 

gerviligr,  adj.  (vgl.  gerfe,  gerue  §  27, 
2),  gut  ausgerüstet,  (dien  Anfor- 
derungen entsprechend.  —  X. 
150,  18.  —  Sup.  N.  170,  18. 

gestabi'kkr,  m.  (gestr  b,  bekkr),  die 
Bank  der  Gefolgsleute.  —  A.  2  3, 
15. 


gestasveit  —  gin 


65 


gestasveit,  f.  (gestr  b;  sveit),  die 
Schar    der  gestir.  —  Nsf.  240,  6. 

gestr.  m.  (g.  gasts;  §  17;  60,  1 ;  63), 
a )  der  Gast.  —  b)  eine  Klasse  der 
Gefolgsleute  des  Königs,  etwa = 
Gast  freunde;  Keyser  II,  86.  — 
Mob.  Anal.  N.2  182,  17  fg.- Zu  a) 
PI.  G.  gesta  107,  16.  —  Zu  b)  N. 
235,  5 ;  Nsf  236,  8.  —  PI.  D.  gestum 
237,  15;  hier  sind  die  bereits  seit 
längerer  Zeit  aufgenommenen  gestir 
gemeint. 

geta.  f.  (vgl.  geta  stv.)  —  die  Ver- 
mutung N.  195,  30. 

geta,  stv.  (g.  -gitan,  e.  to  get;  §  105), 
erlang  e  n .  auch  vom  geistigen  E  r- 
raten  oder  Vermuten,  Erfahren, 
Erwähnen,  sowie  vom  Gewinnen  der 
Nachkommenschaft  gebraucht;  mit 
Gen.    und  Acc.  verbunden;    vgl.  *). 

—  Inf.   geta  =   erwähnen    149,   6. 

—  Praes.  S.  1  eigi  get  ek  nicht 
meine  ich,  daß  158,  30,  wohl  leicht 
ironisch  =  ich  rate  dir  nicht;  get 
ek  ])ess  til  ich  vermute  das  in  bezug 
hierauf  (til  adv.)  240,  9.  —  S.  2 
hvi  getr  J)ü  sliks  =  warum  er- 
wähnst du  das?  221,  26.  —  S.  3 
getr  vermutet  150,  1 ;  erwähnt  (c. 
Gen.)  197,  6.  —  Plur.  3  f)ess  geta 
menn  (suspicio   est  Eg.)  78,    3.  — 

geta  at  lita  bekommen  zu  sehen 
169,  31.  —  Praet.  S.  1  gat  165,  3. 
S.  3  gat  son  9,  8;  10,  3;  viö  henni 
gat  L.  £)rjü  born  37,  14,    vgl.  t,  6. 

—  PI.  3  gatu  f»au  [)rjä  sonu  10,  5. 

—  Gonj.  S.  3  at  dregit  gaeti  (=  ut 
circum  agere  posset  Eg.,  vgl.  fa  s. 
1)  125,  3.  —  PI.  3  gaeti  ser  (für 
sich)  gewinnen  möchten  151,  5.  — 
Part.  Pass.  getit:  er  sölin  befir 
getit  döttur  90,  1;  vgl.  171,  7.  — 
er  j^ess  eigi  getit  (neque  memoria? 
proditum  est  Eg.)  61,  15,  vgl.  J)ess 
hefi  ek  eigi  fyrr  heyrt  getit  81,  2; 
er  (cuius)  fyrr  er  getit  152,  1 ;  er 
Jiess  viö  getit  152,  30. 

*  Der  Gen.  (vgl.  Lund  p.  169) 
ist  bei  dem  geistigen  Erlangen, 
sonst  der  Acc.  üblich.  —  In  Ver- 
bindung mit  dem  Pass.  Part,  nicht 
so  häufig  wie  fä  {vgl.  fä  1),  so  125, 
4  u.  hans  heyrt  hafa  getit  251,  10. 

geymsla,  f.  (geyma  schw.  v.  =  g. 
gaumjan,  §  13,  1;  vgl.  auch  gaumr), 
die  Obacht,  Hut.  —  D.  222,  25. 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


geysa,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.  u.  Nor. 
s.  v.  goysa,  neu  isl.  Geysir).  —  Med. 
geysaz,  überwallen.  —  Praes.  S.  3 
geysiz  82,  5. 

geysi,    adv.    =     gewaltig,    über- 
mäßig (vgl.  geysa  u.  Lund  p.  246). 
—  g.  öjafnt  22,  14;  g.  mcrg  29,  1. 
*    Vgl.  furöa. 

yeysingr,  m.  (vgl.  geysi,  geisa),  der 
Ungestüm.  —  U.  geysingi  177,  19. 

gezligr,  adj.  (geösligr  von  geö  n., 
im  Sinne  von  geneigter  Sinn,  Nei- 
gung), der  Neigung  entsprechend, 
anmutig.  —  Comp.  Nn.  gezligra 
234,  7. 

-gi,  negat.  Suffix,  (vgl.  -at),  z.  B.  eigi, 
engi,  själfgi  s.  v.  själfr,  hvärgi  s.  v. 
u.  ahnl.  —  -gi  zu  g.  -hun?  Vgl. 
Gr.  111,  33  fg.,  739.  -  Zu  lat.  -que 
Ger.    Vollst.    Wb.  325. 

gjald,  n.  (s.  galda;  vgl.  auch  §  29,  2), 
der  Ersatz,  die  Buße.  —  A.  gjald 
ok  fJQrlausn  als  Buße  und  Lösegeld 
173,  26.  —  PI.  A.  gjold  Regm.  6, 
2;  auch  von  Vergeltung  —  Bestra- 
fung gjold  taka  208,  4. 

gjalda,  stv.  (§  103,  2;  g.  -gildan; 
Ark.  17,  196),  gelten,  entgelten,  be- 
zahlen. —  Inf.  illu  (mit  Bösem) 
oss  (Dat.)  gjalda  uns  vergelten  154, 
7:  gj.  i  J)vi  J)at  er  ä  skorti  hierin 
(hierdurch)  gut  machen,  was  fehlte 
154,  13;  gjalda  mund  Brautschatz 
bezahleyi  viö  eini  konu  (für  eine 
Frau)  171,  6;  f)er  i  möt  (=  viö 
[3er)  skal  ek  gj.  mikinn  mund  199, 

8.  —  Conj.  S.  3  gjaldi  vergelte 
Sigrdr.  11,  3.  —  Imp.  S.  2  gjalt 
(vgl.  bitt  von  binda  u.  §  29,  2)  189, 
11.  —  Pn«t.  S.  3  galt  54,  13;  137, 
3.  —  g.  at  mundi  205,  10;  vgl.  oben 
171,  6.  —  Part.  Pass.  goldit  78,  8. 

gjalla,  stv.  (§  103,  2)  einen  gellenden, 
schneidenden  Ton  von  sich  geben,  etwa 
—  kreischen.  —  Praet.  PI.  3  gullu 
von  dem  ängstlich  pfeifenden  Bellen 
junger  Hunde  216,  9. 

gjarna.  adv.  (§  84;  zu  gjarn  adj. 
=  g.  -gairns),  gerne.  206,  12. 

gildi,  n.  (vgl.  gjalda),  die  Abgabe,  der 
Beitrag;  das  Gelage.  —  D.  at 
gildi  82,  8;  102,  16. 

gildr,  adj.  (vgl.  gjalda),  vollgiltig, 
vollberechtigt.  —  Nf.  gild  208, 

9.  PI.  N.  gildir  143,  14. 

gin,  n.  (vgl.  gina),  der  Rachen.  — 
A.  84,  12. 


66 


ginna  —  glupna 


ginna,  schw.  v.  (§  115,  5;   zu  gin, 

gina?i    täuschen.  —  Praet.    S.    3 

urinnti  {oder  ginti)  72,  2.  —  Fp^. 
auch  Gylfaginning. 

giiinhcilayr  [s.  heilagr;  ginn  ver- 
stärkendes Präfix;  riß.  Fritzn.,  Vigf. 
s.  v.),  hochheilig.  —  P).  N.  n. 
ginnheilug  Vol.  25,  3. 

ginnunga,  Vol.  3,  7,  vgl.  Ginnunga- 

gap. 
gipta,  f.  (Vigf.  vgl.  ags.  gifeöe),    das 

Schicksal,  Glück.  —    N.  197,  7. 

—  A.  193,  13. 

yipta,  schw.  v.  (zu  gipt  f.  Gabe,  §  61, 
3;  g.  -gifts,  nhd.  Mitgift),  als  Ehe- 
frau hingeben,  verheiraten.  — 
Inf.  53,  16.  Imper.  S.  2  gipt  197, 
23.  —  Praet.  S.  1  gipta  ek  229,  11; 
S.  3  gipti  14,  18;  Nyg.  351.  Part. 
Pass.  Nf.  gipt  14,3,  b;  206,  18.  Med. 
giptaz  sich  verheiraten  (von  Frauen). 

—  Inf.  184,  3,  4.  -  Praßt.  S.  3  hon 
giptiz  43,  4. 

cjirna,  schw.  v.  (§  115,  5),  begehren 
machen,  gew. Med.  girnaz  =begehren  ; 
mit  Gen. ;  Lund  p.  170.  —  Praes. 
8.  3  girniz  166,  12.  —  PI.  1  girnumz 
ver  verlange  ich  199,   14. 

gisla,  schw.  v.  (zu  gisl  =  obses  F.), 
als  Geisel  geben.  —  Praet.  PI.  3 
gisluöu  32,  5. 

gisling,  f.  (vgl.  gisla),  die  Geisei- 
st eilung.  —  töku  i  möt  at  gisl- 
ingu  nahmen  als  Gegengeisel  32,  6. 

gisling,  f.  (vgl.  gestr,  m.);  die  gast- 
freundliche Auf  nähme, B  e  w  i  r  t  un  g. 

—  Gen.  kom  til  gistingar  kam  ins 
Quartier  106,  21.  —  D.  dvalöiz  J>ar 
at  gistingu  70,  14  (vgl.  §  55,  2).  — 
A.  at  yör  gisting  J>iggja  235,  7. 

yjof,  f.  (g.  giba,  zu  gefa),  die  Gabe. 

—  N.  135,  10.  —  G.  gjafar  47,  11. 

—  D.  gjof  138,   16.  —  A.  100,  21. 

—  Plur.  gjafar  77,  18  ;  gjafir  214, 
1  vgl.  §  55,  1). 

gjoröttr,  adj.  (zu  ahd.  gesan,  jesan 
=  gären?  vgl.  auch  Lün.  s.  v.), 
trübe,  von  Getränken;  mit  Boden- 
satz vermischt  (grumset  Fritzn.) 
oder  im  Zustande  der  Gärung.  — 
NT.  166,  29. 

gifr,  Plur.  n.,  poet.  (vgl.  Vigf.),  Un- 
holde, Riesen.     Vol.  52,  6. 

(jina,  stv.  ($  101,  vgl.  nhd.  gähnen), 
den  Mund  öffnen,  schnappen.  — 


Praat.   gein   um    öffnete   das  Maul, 
schnappte    nach   {dem    Ochsenkopf) 
72,  4. 
ylaoa,  schw.    r.    (glaör),    erfreuen. 

—  Inf.  225,  4    iron.). 

glaMiga.    adv.    {zu   glaör),    frohen 

Mutes.   —  222,  14.' 

(jlaor,  adj.  (ags.  gläd  fröhlich,  nhd. 
glatt  F.),  froh.  -  N.  rn.  Grm.  13, 
6;  N.  f.  glQÖ  a,  2;  Af.  glaöa  204, 
3.  —  N.  A.  n.  (u.  adv.)  glatt  210,  2. 

glata,  schw.  v.  [vgl.  Vigf.),  verderben, 
schädlich  sein,  mit  1 )  at.  —  Pas*. 
Part.  Helr.  4,  6,  vgl.  D.  H.  II,  484. 

gleöi.  f.  (glaör,  §  69),  der  Frohsinn, 
die  heitere  Unterhaltung.  —  N.  259, 
9.  —  Dat.  gleöi  halda  sich  an  Fr. 
halten,  Fr.  zeigen  192,  25;  ähnl. 
gleöi  bella  195,  12.  A.  198,  1;  tak 
gleöi  sei  wohlgemut  205,  3. 

!  gleöja,  schw.  v.  (vgl.  glaör,  £  113,  3), 
erfreuen.  —  Inf.  196,  6.  —  Praet. 
S.  3  gladdi  Regm.  18,  2;  26,  8;  Sm. 
zu  erst.  Stelle  nimmt  gl.  unpersön- 
lich =  man  er  fr.;  D.  H.  II,  408. 

gleMorö,  n.  (gleöi,  orö),  ein  Wort  der 
Freude,  heiteres  oder  scherzhaftes 
Wort.  —  PI.  A.  228,  22. 

gier,  n.  (glaesum  bei  Tac.  u.  Plin.  F.  l, 
das  Glas.  —  A.  164,  18. 

gleypa,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.),  ver- 
schlingen. —  Praes.  S.  3  gleypir 
16,  2. 

gljüfr,    n.    (vgl.    Vigf.),    die  Klippe. 

—  Plur.  Dat.  gljüfrum  107,  S.  -- 
Das  Wort  ist  fast  nur  im  Plur.  ge- 
bräuchlich. 

(jlolfa,  schw.  v.  (,§  117,  2;  vgl.  nhd. 
glotzen?),  ein  Gesicht  schneiden, 
grinsen.  —  Praet.  S.  3  glotti  viö 
tonn  grinste  gegen  die  Zähne,  zeigte 
grinsend  die  Zähne  62,  7. 

glöa,  schw.    v.   (vgl.  Nor.),    glühen. 

—  Part.  A.  f.  glöändi  108,  7.  — 
Auch  =  funkeln,  glänzen.  —  Praet. 
S.  3  glöaöi  252,  5,  vgl.  hvar,  adv* 

glöö,  f.  (glöa)  die  Glut,  Flamme.  - 
A.  a,  2. 

gluggr,  m.  (vgl.  Nor.,  D.  H.  II,  301, 
Wh.  218  N.  4),  die  Luke  im  Dach, 
das  Fenster.  —  A.  glugg  106,  6. 

glüpna,  schw.  r.  (vgl.  Vigf.),  stutzen, 


bestürzt  sein. 
uöu  224,  30. 


Praet.  PI.  3  glüpn- 


glymja  —  gömsparri 


67 


glymja,  sehn-,  u.  (F.  113),  rauschen, 
brausen.  —  Part.  Pra?s.  An.Regm. 
16,  4. 

f|Iofjjcjr.    adj.    (§    45;    77,  1;   g.  adv. 

glaggvuba),    deutlich.   —   n.  adv. 
glogt  oder  gloggt  genau   164,  31. 

yloygrynn,  adj.  (gloggr,  rün),  runen- 
kundig, auf  richtigem  Wege  im 
Runenlesen.  —  Nrn.  218,  6. 

glcepr,  m.  (§  60,  1,  glöpr  =  Tölpel, 
Idiot),  eine  unkluge  u.  unpassende 
Handlung  („Schivabenstreich" , 
euphem.oft  von  Verbrechen  gebraucht. 

—  A.  234,  2. 

gnaga,  schw.  v.  {vgl.  Nor.  §  4283)), 
nagen,  benagen.  —  Praes.  S.  3 
gnagar  20,  12. 

gnata,  schiv.  v.  (Fritzn.  vgl.  gnotra 
knattern,  klappern),  mit  Geräusch 
zusammenfallen,  einstürzen.  —  Plur. 
3  gnata  Vol.  52,  5. 

gneipr  oder  gneypr,  adj,  (vgl.  Ba. 
p.  198),  aufgeregt,  bekümmert  durch 
Zorn  oder  Trauer.  —  Nf.  gneip 
221,  1.  — Vgl.  Gneip  u.  g.  ganipnan. 

gneisli,  m.  (mhd.  ganeist  F.),  der 
Funke.  —  PI.  Dat.  gneistum  8, 
10 ;  Acc.  gneista  11,  15. 

gnögliga,  adv.  (zu  gnögr),  genug- 
sam, reichlich.  —  svä  gn.  17,  24. 

giiöyr.  adj.  (g.   ganohs  F.),  genug. 

—  N.    n.    gnott     gulls    genug    von 
Gold;  viel  Gold  171,  2;  An.  202,  1. 

gnüpleitr  (vgl.  Vigf.)  von  gedrücktem 

oder   finsterem    Aussehen.  — 

N.  f.  gnüpleit  38,  14. 
gny  ja,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.),  lärmen, 

toben.  —  Praas.  S.  3  gnyr  Vol.  48, 

3.     Plur.    3   gnyja   16,  4.  —  Praet. 

PI.  3  gnüöu  ä  boröunum  wild  über 

Bord  schlugen  164,  9. 
gnyr,  m.    (§  60,   3;  vgl.  gnyja),    der 

Lärm,    Aufruhr.  —  N.    133,    12; 

D.  i  J>essum  gny  82,  18.  —  A.  gny 

58,     19;     von     heftigem     Wiehern 

mikinn  gny  212,  28. 

gnu'fa,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.),  empor- 
ragen. —  Inf.  (vom  Emporschlagen 
der  Flammen)  S,  4,  vgl.  D.  H.  II, 
76.  —  Prajs.  S.  3  gnaefar  45,  1.  — 
Häufig  vom  Flattern  einer  hoch- 
(fc schwung enen  Fahne  gebraucht,  so 
Härblj.  40,  3. 

goft  8.  gufi. 

goftkunnigr,  adj.  (goö ;  kunnigr  hier 
zu  kyn),  von   den    Göttern   abstam- 


mend, göttlicher  Art.  —  N.  f. 
goökunnig  rett  13,  15.  —  Plur.  N. 
m.  goökunnigir  27,  12;  f.  goökunn- 
igar  22,  10  vgl.  die   Var. 

gormsiitiiftr,  m.  (<s.  mänuöi),  der 
Oktober,  Schlachtmonat,  vgl.  Wh. 
376,  Altd.  Mon.  39.  —  N.  144,  10; 
vgl.  auch  Gorr  Fiat.  T,  22. 

göör,  adj.  (g.  gods;  §  10,  2;  29,  5; 
75,  1),  gut,  in  sittlicher  wie  in 
anderer  Beziehung.  —  N.  m.  36, 
12;  f.  göÖ  17,  7.  N.  A.  n.  gott  22, 
14;  31,  5;  33,  7;  [)ötti  gott  gefiel 
106,  9;  er  gott  at  heita  34,  12; 
var  eigi  gott  til  vista  58,  10.  — 
gott  beranda  in  guter  Art  tragbar 
65,  4  vgl.  bera  «).  —  G.  m.  til  göös 
dr.  87,  7;  Dm.  i  gööum  fagn.  67, 
10;  gööum  (ethisch)  Grott  14,  3; 
Dn.  gööu  Sigdr.  17,  2.  A.  m.  gööan 
22,  16;  schwach:  inn  goöa  (p>hysisch) 
105,  4;  Grm.  13,  6;   ethisch  73,  7. 

—  A.  f.  gööa  164,  14;  A.  n.  s.  N. 
n.-Vocat.  m.  göör  192,  27. -Plur. 
N.  m.  gööir  menn  88,  4;  N.  f. 
gööar  nornir  22,  16;  g.  vistir  87, 
6.  G.  m.  gööra  wirksamer  Sigör. 
5,  7;  Dm.  164,  29.  —  N.  n.  göÖ 
glückverheißend  (Gering)  Regm.  20, 
1;  A.  n.  göÖ  metorö  162,  9. 

*  Über  den  Wechsel  von  6  und  o 
(göör,  gott)  s.  auch  Wimmer  Laeseb. 
p.  X. 

yöi,  f.  (vgl.  Wh.  377,  Altd.  Mon.  38), 
der  Februar.  N.  144,  11;  vgl.  Göi 
f.  Fiat.  1,  22. 

gölf,  n.  (vgl.  Wh.  220  f.),  a)  der 
Fußboden,  der  Herdplatz;  b)  die 
Abteilung  des  Hauses,  der  Wohn- 
raum. —  Dsf.  160,  26.  A.  gölf  62, 
18;  105,  19.  -  Plur.  G.  gölfa  30, 
4;  Grm.  24,  1;  A.  gölf  5,  5.  Der 
Bedeut.  nach  gehören  zu  a)  62,  18 
(für  diese  Stelle  paßt  besonders  die 
Erklär,  von  D.  H.  II,  157:  g.  ist 
jeder  Raum  im  Saal,  wo  man  nicht 
sitzt  oder  nicht  zu  Bette  liegt);  105, 
19;  160,  26.  —  Zu  b)  die  andern 
Stellen. 

*  Über  den   Wechsel  von  o  u.  ö 

r§  6,   1. 
gömr,  m.  (F.  106),   der  Gaurn,    die 
Kinnlade.  —    Dat.   gömi    42,   3,   4. 

—  Asf.  göminn  72,  5. 

gömsparri,  m.  (vgl.  gömr),  Gaum- 
oder  Maul-sperre.  N.  42,  4. 

5* 


68 


grafa         grimd 


grata,  stv.  (g.  graban ;  §26,  4;  106, 
1).  —  graben.  —  Pra;t  S.  3.  gröf 
117,  10.  —  Pass.  Part,  ok  grafit 
(sc.  var  hüsit)  i  JQiÖ  niör  183,  4; 
womit  der  Bau  als  ein  wesentlich 
unterirdischer  bezeichnet  wird,  vgl. 
Wh.  p.  225. 

*  Mit  Instrument.  Dat.  224,  4. 
gramr,  adj.  (ogl.  Nor.\  feindselig. 

—  PI.  N.  allir  gramir  =  alle  feind- 
lichen (bösen)  Mächte  219,  31. 

gramr,  m.  (§  6<>,  1  vgl.  gramr  adj.), 
der  Krieger,  Häuptling;  poet.  — 
D.  gi  am  Helr.  7,  7.  —  A.  gram 
Regm.  14,  2. 

*  Zu  gr.  vgl.  auch  g.  gramjan. 
granahär,  n.  (vgl.  här,  grQn  f.),  das 

Barthaar,  auch  bei  Tieren  von 
den  schnurrbartähnlichen  Haaren 
tinter  der  Schnauze  gebraucht.  — 
A.  116,  1;  Asf.  116,  3. 

graiida,  schw.  v.  (F.  1()9),  schaden, 
mit  Dat.;  s.  Lund  p.  70.  —  Inf. 
74,  4.  Grott.  6,  2.  —  Praet.  S.  3 
grandaöi  124,  11 ;  Part.  Pass.  grandat 
89,  5. 

yraimligr,  adj.  (vgl.  grannr  Vigf.), 
s  chlanfc.  —  N.  135,  2. 

gras,  n.  (g.  gras),  das  Gras,  Kraut. 

—  N.  31,  7;  35,  20;  Vol.  3,  8.  — 
Dat.  i  grasi  89,  11.  —  Plur.  Gen. 
grasa  31,  8;  D.  giosum  212,  26. 

grär,  adj.  (§  75,  4;  79;  ahd.  grä), 
grau.  —  N".  m.  66,  4;  n.  »rätt 
54,  8. 

gräserkjaör,  adj.  (vgl.  grar,  serkr  = 
Gewand,  Kriegskleid),  in  grauer 
{d.  h.  Eisen-  oder  Stahl-)  Kleidung, 
wohl  gerüstet.  —  A.  n.graserkjat 
liö  Grott.  13,  8. 

grata,  stv.  (§  7,  4;  110;  g.  gretan), 
weinen,  auch  (mit  Acc.)  be- 
weinen, Nyg.  85.  Inf.  77,  16;  78, 
2  grata  qy  — herausweinen  aus,  durch 
Tränen  loskaufen  aus.  —  beweinen 
7j,  1;  über  den  Dativ  Lund  p.  137,. 

—  Praes.  S.  3  graetr  eptir  weint 
(ihm)  nach,   weint   hinterher   43,  8. 

—  Plur.  3  grata  77,  14,  26  (an 
letzterer  Stelle  bildlich).  —  Im  per. 
S.  2  grät  209,  16.  Praet.  S.  3  gret 
98,  4.  —  Part.  Pass.  gratinn  ör 
(wie  oben  grata  ör  78,  2),  77,  23. 
Vgl.  Lund  p    38,  43. 

grätr,  m.  (vgl.  grata),  die  Wehklage. 

—  N.  77,  11;  Nsf.  74,  24;  A.  grät 
209,   15. 


jjreiöa.  schw.  v.  (g.  garaidjan  Ark. 
2,  213),  bereit  machen,  gewähren, 
geben.  —  Praet.  S.  3  greiddi  115, 
21;  gr.  til  brachte  er  zum  Vor- 
schein 71,  20  (expedivit  Eg.). 

greiü,  m  (vgl.  ahd.  gräfo;  Vigf.  s.  v.), 
der  Gra  f.  —  Plur.  N.  greifar  143,  7. 

grein,  f.  (s.  Vigf.  s.  v.,  anders  er  kl. 
Ark.  2,  212  fg.),  der  Äst,  Zweig, 
Unterschied. —  Plur.  N.  greinir 
13,  8  eventa  memorabilia  (Eg.), 
Veränderungen  F.  J.  Gg.  p.  16), 
wenn  nicht  tiÖ.  ok  greinir  als  ein 
Begriff  (unterschiedliche  Begeben- 
heiten) zu  fassen  ist.  svä  margar 
sem  eru  greinir  tungnanna  29,  7  = 
so  viele  verschiedene  Sprachen  es 
gibt  (F.  J.  Gg.  p.  29). 

grcina,  schw.  v.  (vgl.  grein),  bestim- 
me n,  abgrenzen. — Part.  Plur.  m. 
greindir  146,  2  einfaldliga  gr.  = 
quae  singulari  numero  distiuguuntur 
Eg.);  n.  greind  11,  21. 

greiniliga,  adv.  (greiniligr  genau,  be- 
stimmt^, genau.  —  259,  18. 

gren ja.  schw.  v.  (§  112,  1),  heulen. 

—  Praes.  ö.  3  grenjar  42,  5. 
gresjärn  (oder  gresj),  n.  (vgl.  jarn), 

nach  Fritzn.  Eisendraht;  eine  Art 
Eisen  Vigf.;  F.  J.  Gg.  98  „was 
gres-  bedeutet,  iveiü  man  nicht".  — 
Dat.  meö  gresjärni  68,  7. 
grjär  adj.  (vgl.  grär,  Nor.  s.  griär  u. 
Bugge  Till.  442),   grau,  griesgmu. 

—  In  schw.  Fler.  Gen.  n  yrjä 
Grott.  2,  3:  Dat.  grjä  ib.  10,  2. 

*  Eigentl.  gri(s)a,  wie  tjän  für 
tian,  vgl.  Gislason  Aarb.  1879  p.  161. 
grifc,  n.  (ags.  griö  F.),  der  Schutz, 
geschützte  Znstand,  Friede;  meist 
als  Plur.  gebraucht.  —  Plur.  G. 
j^riöa   73,   9;   Dat   ^riöum  102,  18. 

—  A.  L-riö  97,  4;  102,  15. 
griftalauss,  adj.  (s.  griö,  lauss),  ohne 

Zusicherung  des  Schutzes,  schutz- 
los. --  N.  m.  80,  6.  —  PI.  N.  m. 
griöalausir  137,  8.  —  Neutr.  griöa- 
laust  als  adv.  53,  10. 

gridamark,  n.  (s.  griö ,  mark),  das 
Friedenszeichen.  —  A.  97,  6. 

ijriönsiaör.  m.  (s.  griö,  staör),  die 
Friedensstätte.  —  N.  74,  23.  PL 
A.  griöastaöi  42,  10. 

qriöroi,  n.  (s.  griö,  rjüfa),  der  Frie- 
densbruch.  —  D.  190,  6. 

grimd,  f'  (yrimmr),  die  Bitterkeit. 

—  Dsf.  224,  13. 


grimmhugaör  —  guö 


69 


grimmhugaftr,  adj.  (grimmr ;  hugaör), 
grimmigen  Sinn  es.  —  Nf.  194,16. 

grimmleitr ,  adj.  (s.  grimmr  u.  -leitr), 
wild  aussehend.  —  F.  grimmleit 
38,  14. 

grimmliga,  adv.  (grimmligr),  fürch- 
terlich. —  218,  18. 

griinmligr,  adj.  [vgl.  grimmr).  von 
wildem  Aussehen.  —  PI.  N.  m. 
160,  30. 

grimmr,  adj.  (vgl.  gramr  u.  Nor.), 
wild,  stark,  widerwärtig.  —  Nrn. 
194,  14;  Nf.  grimm  190,  5;  Nn. 
grimt  etwas  Böses  202,  19;  =  er- 
grimmt 229,  8;  Dn.  grimmu  in 
übler  Art,  übel  215,  12;  An.  grimt 
ol  stark  wirkendes  Bier  202,  12.  — 
PI.  Nm.  hlutir  grimmir  8,  12.  — 
Kompar.  N.  f.  grimm ari  198,  6.  — 
Superlat.  N.  m.  grimm astr  173,  15. 

grind,  f.  (§  72*');  F.  111),  das  Gitter, 
die  Gitter  türe,   Türe.   —  N.   38, 

II.  —  Asf.  grindina  62,  1.  —  PI. 
N.  grindr  38,  9. 

grjot,  n.  (a>js.  greöt,  nhd.  Gries  ¥.), 
lose  Steine,  Stein-  und  Sandgeröll, 
auch  als  Baumaterial.  —  G.  grjöts 
Grott.  2,  3;  I).  grjöti  ib.  12,  1;  b,~ 
2;  73,  16;  123,  1;  140,  1.  Dsf. 
grjötinu  54,  2.  —  A.  grjöt  11,  6; 
53,  6.  Asf.  94,  3. 

grj<Hhj9rg,  PI.  n.  (s.  grjot  u.  bjarg), 
S  t  e  i  n  b  e  r  g  e ,  d.  h.  wohl  aus  loserem 
Geröll  bestehende  Anhöhen,  im  Ge- 
gensätze zu  den  fjoll  =  Hochgebirgen. 

—  N.  Vol  52,  5. 

gripr,  in.  (§  60,  2;  zu  fzripa,  vgl.  Vigf.), 
die  Kostbarkeit,  das  Kleinod. 

—  N.  30,  14;  94,  12;  G.  gripar  238, 
18.  —  A.  grip  30,  12.  —  Plur. 
Gsf.  gripanna  137,  3;  Dsf.  gripunum 

III,  19;  A.  jiripi  üö,  11;  Asf. 
trripina  111,  13. 

gripa,  stv.  (§  101;  g.  greipan),  grei- 
fen, ergreifen.  —  Pra?t.  S.  3  greip 
59,  20;  gr.  hann  til  69,  18  vgl.  111, 
9  [griff  er  zu  mit  de)'  Hand) ;  gr. 
eptir  hann    80,  3 ;    gr.  upp  93,  22. 

groa,  stv.  (§  111,  ^.  Nor.,  e.  to 
grow  F.),  wachsen,  auch  vom 
Vernarben  ( Verwachsen)  ein.  Wunde, 
so  Prais.  S.  3  grcer  heilt  141,   12. 

gm  na,  schw.  v.  (vgl.  grunr  m.,  §  60, 
2),  glauben,  besorgen;  meist  un- 
pers.  mik  grunar  ich  vermute, 
vgl.  Lund  p.  24.  —  Praet.  S.  3  mik 


grunaöi  61,  1 ;  er.  hann  106,  14. 
Pass.  Part,  absol.  grunat;  gr.  hefir 
mik  170,  22.  —  Persönl.  Pra?s.  S.  3 
grunar  kon.  der  K.  schöpft  Verdacht 
160,  32.  Mit  Objektsakk.  grunar 
sogn  beargwöhnt  die  Aussage  149, 1 7. 

grutilauss,  adj.  (grunr  m.,  lauss), 
ohne  Verdacht.  —  N.  n.  eigi  er 
mer  grün  laust  ich  vermute  wohl 
158,  27.  Im  Fg.  at  ei^i  =  daß, 
vgl.  eigi. 

grunnr,  m.  (g.  in  grundu-vaddjus 
F.  111),  der  Grund,  Boden.  —  G. 
til  grunns  72,    1 ;   D.  grunni  72,  9. 

*  Auch  das  von  grunnr  nicht 
immer  sicher  zu  trennende  grunn 
n.  ist  üblich. 

gr^i',  f.  (§  55,  1 ;  vgl.  g.  graba  der 
Graben,  die  Grube.  —  Dsf.  grofinni 
179,  18.  —  A.  grof  117,  10.  Asf. 
grofna  117,  12.  (Häufiger  grofina 
und  so  179,  10,  doch  vgl.  §  95.)  — 
PI.  A.  grafar  179,  10.  " 

gr<t>ftr  oder  groptr,  m.  (§  64  a6)),  das 
Grab.     A.  226,  18. 

gron,  f.  (§  55,  1),  die  Granne,  das 
Barthaar,  der  Schnurrbart.  — 
—  A.  lät  uron  sia  laß  den  Schnurr- 
bart seihen,  d.  h.  nimm  vorsichtig 
und  nur  zum  Scheine  ein  Schlück- 
chen,  ohne  die  Zunge  zu  benetzen 
167,  1 ;  vgl.  auch  Edz.  p.  52  a.  — 
Ganz  anders  faßt  die  Stelle  auf 
D.  H.  II,  386. 

grcpöa,  schw.  v.  (vgl.  groa),  heilen. 
(Vigf.  s.  v.  II  )  —  Inf.  169,  16.  — 
Part,  uroeöandi  (vgl.  Lund  p.  400) 
zu  heilen,  heilbar  169,  12.  Pass. 
Part,  groeddr  169,  19. 

griritn  (ahd.  ^ruoni,  vgl.  gröa),  adj. 
grün.  —  N.  m.  Vol!  19,  7;  N.  'f. 
groen  89,  3;  Df.  yrienni  245,  13. 

*  Als  Gewandfarbe  begegnet  gr. 
im  Nordischen  nicht  eben  häufig 
und  dann  meist  bei  gröberen  Stoffen, 
vgl.  245,  13  u.  Wh.  p.  161;  eine 
grüne  ölpa  (weiter  Mantel)  erwähnt 
Fiat.  I,  307,  15. 

guo  oder  goo  (ältere,  mehr  poetische 
Form,  auch  in  einigen  Kompos. 
noch  länger  haftend*  m.  u.  n.  (g. 
guf)  m.  neben  PI.  n. ;  $  60,  1 ;  vgl. 
Nor.;  Golther  Myth.  194),  Gott. 
Die  jüngere  Form  guft  eignet  neben 
heidnischen  auch  der  christlichen 
Gottheit,    das    m.    wird    fast    aus- 


70 


guöligr  —  gullrendr 


Schließlieh    von    dieser    letzter*' 

braucht,  doch  vgl.  sa  guö  6,  8  w.  u. 
unt.  li;  Vigf.  s.  v.  goö  ?<.  guö.  — 
Tsi  ondurgufi  33,  3  «As-  f.  zn  fassen? 
Dies  wäre  möglich,  wenn  der  PI.  n. 
guö  mi7  Fritzn.  at*/  die  Verschie- 
denheit des  Geschlechtes,  nicht  mit 
Vigf.  »«/'  rffe  Majestät  der  Gottheit 
:u  beziehen  ist.  —  1)  der  heid- 
nische Gott,  fast  nur  als  n.  und 
(lern  im  Plur.  gebraucht.  —  S.  Nom. 
sä  guö  (von  dem  monotheistisch  auf- 
gefaßten Alfo/Ör  gebraucht)  6,  8;  D. 
fyr  skinanda  guöi  {von  der  Sonne) 
Sigdr.  15,  2.  Acc.  guö  9,  3,  5  vgl. 
hvert  (sc.  j>uö,  hvern  U)  biöja  skal 
34,  8.  —  Plur.  N.  goö  VqI.  25,  3; 
Vafjtr.  i8,  3.  —  Nsf.  goöin  i84,  9. 
Daneben  N.  guö  ü,  2;  Nsf.  guöin 
i3,  7.  —  G.  goöa  Grm.  ü,  5;  13, 
4;  Vaf[3r.  52,  2;  goöa  reiöi  204,  18 
>?/.  fä  1);  guöa  6,  2.  Gsf.  guöanna 
23,  16.  —  D.  guöum  32,  7;  Dsf. 
guöunum  32,  5;  goöunum  2  #6',  26. 
A.  guö  i02,  8;  Asf.  guöin  7,  12. 

2)  der  christliche  Gott.  —  N. 
261,   11.     I).   af  guöi  259,  3. 

*  T7^/.  außerdem  Kompos.  wie 
goökunnigr,  guöligr,  guömogn  — 
Farmaguö,  Harigaguö,  Ilaptaguö; 
ondurguö. 

yuMiyr,  adj.  {vgl.  guö)  göttlich, 
von  den  Göttern  bestimmt  oder  her- 
rührend. —  'S.  f.  jjuölig  vorn  22,  5. 

*  Über  die  Adj.  auf  -ligr  u.  Adv. 
auf  -liga  vgl.  jetzt  Sverdrup  in  Ark. 
27,  1  fg.  (gudl.  S.  9). 

yiiömoyn  (vgl.  guö  u.  raagn  =  met>in), 
PI  n.  göttliche  Kräfte  oder 
Mächte.  -  N.  4,  5  vgl.  D.  H. 
II,  118. 

giiövefr,    m 

'      2 


[vgl. 

ein 


Vigf.; 

feiner 


a^s.    god 
kostbarer 


webb  Fr 
Stoff,  nach  Vigf.  Sammet,  von 
manchen  mit  p  u r  p u  r  i  gleichgesetzt, 
vgl.    Wh.  p.   159.  —  D.  259,   18. 

ym'a.  f.  {vgl.  Vigf.),  der  Rauch.  — 
Asf.  gufuna  162,  5. 

gull,  n.  (g.  gulf);  §6,  1),  eto.sGold; 
S£>£0.  «wcft  der  Goldring.  —  N.  17, 
18;  Nsf.  nullit  134,  1.  —  G.  gulls 
136,  17;  Gsf.  gullsins  116,  14.  — 
D.  gulli  i8,  2;  25,  3;  at  gulli  mit 
Goldringen  (vgl.  160,  27)  160,  26; 
lagöi  boröa  sinn  meö  gulli  sie  über- 
zog   ihren    Stickrahmen    mit    Gold- 


fäden (mit  goldenem   Grunde   I. 
192,   15;  ^ulli  leggja  göö  khtiöi  gute 
Kleidungsstücke   mit  Goldstickerei) 
belegen  204,  4.    Dsf.  gullinu  96,   15. 

—  A.  gull  113,  13;  —  Goldring 
170,  33;  Asf.  gulli t  96,  18. 

yulluldr.  m.  (6-.  gull,  aldr),  ein  gol- 
den es  Zeitalter,  Goldalter.  —  N. 
18,  2;  danach  ergänze  mit  F.  J., 
Gg.  p.  20:  tfit's  dauerte  solange,  bis. 

yullau<tiyr.  adj.  (s.  gull,  auöigr), 
reich  an  Gold.  N.  96,  14. 

yullband,  n.  (s.  gull,  band),  ein  gol- 
denes Band.  —  A.  43,  2;  vgl. 
weiten  der  Konstr.  Lund  p.  479. 

yullbauyr,  m.  (s.  gull,  baugr),  ein 
goldener  Reif.  —  D.  yullbaug 
115,  10;  Asf.  gullbaugiun  119,  6. 

gullbelri  s.  yullyöftr. 

gullbrjötr,  m.  (s.  gull,  brjöta),  der 
Goldbrecher,  G  o  1  d  s  p  e  n  d  e  r.  —  PI. 
A.  gullbrjöta  142,  14. 

yulibrynja,  f.  (s.  gull,  brynja),  die 
G  o  1  d  b  r  ü  n  n  e.  —  Asf.  183,  6. 

yullyoftr .  adj.  von  reinem ,  gutem 
Gold.  —  Komp.  gullbetri  238,  1. 

gullhjälmr,  m.  (s.  gull,  hjalmr),  ein 
goldener  Helm.  —  A.  83,  13; 
Asf.  101,  4. 

yulllirinyr,  ra.  (s.  gull,  hringr),  ein 
goldener  Ring.  —  N.   124,    13. 

—  A.  76,  11.    —  PI.  D.  159,  10 
yulliyr,   adj.  [vgl.  gull),  goldig.  — 

D.  ^ulligum  194,  25;  A.  gulligan 
mit  Goldfäden  bespannten  boröa 
192,  29. 

*   Vigf.  setzt  gull-ligr  an;  gulligr 
Fritzn.,  Mob.   — 

yullmn.  adj.  (g.  gulj)eins^,  gülden, 
von  Gold.  —  Dat.  n.  gullnu  x,  2. 

yullker,  n.  (s.  gull,  ker),  das  Gold- 
gefäß. —  A.  193,  22;  hier  von 
einem   Trinkbecher  gebraucht. 

yullmiMaiidi,  m.  (gull,  miöla),  der 
Gold  »ritte  Her,  Goldspender ,  poet.  = 
Fürst.  —  N.  Helr.  11,  2. 

gullrciidr,  adj.  (s.  gull,  rond  f.  = 
Rand)  mit  goldenem  Rande, 
goldbeschlagen  ?  —  Viell.  besser  zu 
renna  schw.  v.,  das  spez.  =  gießen, 
schmelzen;  rendr  skjojdr  Nj.  96 
(vgl.  Vigf.  s.  v.  renna;  übr.  vgl. 
Vigf.  gullrekinn).  A.  gullrendan 
skJQld  einen  Schild  mit  Goldguß 
überzogen  164,  20  oder  =  mit  gol- 
denem Bande;  vgl.  rond  vas  ör 
gulli  H.  H.  1,  34,  4. 


gullspori  —  gQrr 


71 


gullspori.  m.  (gull,  spori),  ein  gol- 
dener Sporn.  —  PL   A.  198,  30. 

gullstaup.  n.  (gull,  stäup  =  ags. 
steäp,  mhd.  stouf,  nhd.  Stubchen 
[ein  Maß)  F.),  ein  G  o  1  d b  e  ch  e  r.  — 
PL  A.  192,  6. 

gulltatfa,  f.  (s.  gull,  tafla=l.  tabula), 
eine  goldene  Tafel.  —  Plur.  N. 
gulltoflur  89,  11. 

yumi.  m.  (g.  guma,  1.  homo  F.; 
§  20,  3).  der  Mann;  meist  poet.  — 
D.  guma  Sigdr.  12,  3;  PL  N.  gumnar 
(§  20,  3)  Re^m.  20,  2;  G.  guma 
Regm.  19,  3;  gumna  Regm.  23,  1. 

gunnarfüss.  adj.  (gunnr  §  59,  1; 
ftiss),   kämpf  geneigt,   tapfer;  poet. 

—  D.  q,  6. 

gimiitamiSr,  adj.  {vgl.  temja  =  zäh- 
men, getvöhnen  an  etw.  u.  gunnr, 
uuör  =  Kampf  §  59,  1),  kampf- 
ge  wohnt.     N.  Grm.  19,  2. 

gustr,  m.  (zu  gjösa?  vgl.  ^'jösta  bei 
Vigf.),  der  Wind,  die  scharfe  Luft. 

—  N.  8,  10. 

gyftja,  f.  {vgl.  guö   u.   §  68,  2;    hier 

wird  es  „Priesterin"  übersetzt,  vgl.*), 

die  Göttin.  — Plur.  JVsf.  gyöjurnar 

17,  20. 

*   Neben  der  Ableit.  von  guö  gab 

es  ein  gyöja,  das  als  f.  zu  goöi  der 

Fr  lest  er  gehört,  vgl.  Fr.2). 
yyila.  schw.  v.  (vgl.  gull),  vergolden. 
Part.    Pass.     ^yldr    oder    j^yltr 

(  Wm..  §  135a)  vergoldet ;  A.  m. 

gyltan  213,  18.   PL  D.  gyldum  skj. 

4,  11:  üyltum  vQgnum  195,  4. 
gyröa,  schw. v.,  gürten,  umgürten. 

—  Prset.  S.  3  gyröi  hann  fast  77, 
5;  g.  sik  191,  8  ;  PL  3  ^yröu  joröina 
[vgl.  Anm.)  11,  9.  —  Pass.  Part. 
PL  Nm.  skQlmum  gyröir  mit  Schwer- 
tern umgürtet  Guörkv.  11,  20  b. 

gyzki.  m.  (vgl.  Vigf.  u.  Ba.),  das 
Schreckbild.  —  N.  204,  12;  nach 
Ba.  =  gizki  Zeuglappen,  Vogel- 
scheuche; dann  freier  verwandt: 
liverr  g.  er  yör  oröinn?  was  ist 
euch  in  die  Glieder  gefahren?  — 
Dies  gizki  hält  Fr.2  (s.  v.  gyzki) 
für  ein  mit  g.  nicht  verwandtes 
Wort.  Vigf.  setzt  gyzki  =  geiski  pa- 
nischer Schreck.  Vgl.  auch  D.  H. 
II,  380. 

gygr,  f.  vgl.  §  59,  2;  s.gygr  m.  bei 
Vigf.),  ein  Riesenweib.  —  N.  15, 
20;  37,  14.  —  G.  gygjar  105,  4.  — 
I).  gygi  75,  15. 


gseta.  f.  (zugefa.,  F.  100),  das  Glück. 

—  N.  210,  U. 

gser.  adv.  (§7,  1 ;  vgl.  g.  gistra-dagis 
F.),  gestern,  geiv.  i  gaer  144,  6.  — 
i  gaer  kveld  (gaer,  kveld)  gestern 
Abend  232,  29. 

ga»ia.  schw.  v.  (zu  geta?  vgl.  Vigf. 
gaeta  III  oder  zu  ahd.  ähtian;  §  7, 
1  vgl.  w.*),  hüten,  bewahren  mit 
Gen.  u.  Acc.  Vgl.  Lund  p.  170.  — 
Inf.  35,  18  (mit  Gen.);  45,  5  sorgen 
für.  —  Praes.  S.  3  gaetir  44,  5;  76, 
18;  hvat  gaetir  J)ess  staöar  =  quid 
hunc  locum  servabit?  (Eg.)  25,  15. 

—  gaetir  mJQk  gibt  sehr  darauf  acht 
43,  13  (vgl.  aber  Var.);  gaetir,  ef 
gibt  acht,  ob  60,  16.  —  Prset.  S.  3 
gaetti  (c.  G.)  er  kümmerte  sich  um 
etw.  231,  1.  Part.  Praes.  S.  A.  m. 
gaetanda  143,  15.  Vgl.  Var.  (custo- 
des  Eg.).  —  Med.  gaetaz  Vorsorge 
treffen,  sich  beraten.  —  Praet.  PL 
3  ok  of  J)at  üsettusk  Vol.  25,  4. 
Part.  Pass.  gaett  beachtet  100,  17. 

*  Nor.  unterscheidet  1)  gaeta  = 
as.  ähtian  (verfolgen)  =  auf  die  Weide 
führen  u.  2)  gaeta  bedenken  (vgl. 
aetla);  in  beiden  Fällen  aus  urspr. 
ga-  mit  synkop.  Vokal. 

ga?zla.  f.  (vgl.  gaeta).  die  Aufsicht, 
der  Schutz.  —  G.  til  gaezlu  98,  15. 

—  I).     undir  gaezlu  35,  8. 

gofugligr,  adj.  (vgl.  gofugr,  Ark.  21, 
109;  23,  30),  herrlich,  stattlich. 

—  n.  adv.  gofugligt  93,  2.  —  PL 
N.  gofugligir  24,  13. 

goi'ugr,  adj.  (g.  gabigs  F.),  ansehn- 
lich, reich.  —  N.  n.  gQfugt  dyr 
179,  25.  —  Am.  jzofgan  201,  36.  — 
An.  gQfugt  kvänfang  150,  14.  — 
Kompar.  gQfgari;  Am.  ^Qfgara  201, 
35.  Superl.  gofgastr  242,  11;  N. 
n.  gQfgast  räö  (Partie)  198,  10.  — 
Plur.  N.  m.  schw.  Fl.  gofgustu 
153,  12. 

goltr.  m.  (flektiert  wie  VQndr  §  64,  1), 
der  Eber,  urspr.  wohl  das  Bork- 
schwein, F.  105.  —  N.  110,  17;  G. 
galtar  48,  5;  D.  gelti  76,  8;  Asf. 
goltinn  112,  4 

gorr,  adj.  (§  77,  1 ;  ahd.  garo,  nhd. 
gar  F.),  bereit,  fertig,  vgl.  gora. 

—  Als  Adv.  dient  gewöhnlich  gQrva 
oder  ger  (F.  102);  davon  Kompar. 
gerr  =  fertiger,  bestimmter  201,  11. 


72 


gognum  —  haddr 


«toyiiiim.  <t<l< .  ,  =  gegnum.  q.  v.),  99, 
22;  jö/vV/j.  »t#  Acc,  durch.  — 
72,  9;  häufiger  i  g.  74,  17;  227,  12. 

*  D/f  Form  g0gnum  (urspr.  wohl 
gQgnum  zw  gagn)  ist  älter  als 
gegnum,  doch  kommt  auch  die  Ton- 
stelle in  Betracht,  vgl.  Nor. 

yora  (eig.  gorva)  oder  gera.  schw.  v. 
(§  116;  ahd.  garawen,  nhd.  gerben 
F.),  machen,  tun,  sowohl  vom 
Hervorbringen  lebendiger  Wesen 
{=  erzeugen)  wie  vom  Verfertigen 
jeder  Art,  oft  auch  nur  zur  Um- 
schreibung eines  Verbalbegriffes.  Inf. 
17,  5;  53,  6;  67,  2  vgl.  fmrfa.  — 
gera  til  zubereiten  157,  12.  Praes. 
S.  1  geri  ek  175,  11;  204,  16.  S.  2 
gerir  65,  10.  S.  3  gerir  15,  15; 
gerir  ser  svefn  232,  10  wjJ.  svefn 
m.;  impers.  sjö  gerir  öfoeran  =  die 
Seefahrt  schwierig  wird  153,  30. 
Vgl.  Lund  p.  26.  PI.  1  gerum  255, 
2.  PL  3  gera  £5,  22;  g.  f)at  raö 
beschließen  160,  23.  —  gera  ])ä  til 
hans  von  feindlichem  Überfall  150, 
kJ  1 ;  viell.  mit  Edz.  zunächst  auf  die 
Abfertigung  von  Sendboten  oder 
Mördern  zu  beziehen;  vgl.  Fritzn.2 
s.  gera  til  8).  —  lmper.  S.  2  ger 
175,  8;  178,  36;  195,  12  vgl.  u.  **; 
mit  suff.  Pron.  geröu  74,  14;  vgl. 
§  89  a*).  —  PI.  1  gerum  165,  25; 
195,  14.  —  Praet.  S.  1  geröa  [älter 
goröa  §  3,  1)  273,  8;  S  2  geröir 
165,  8;  S.  3  geröi  6,  13;  13,  18; 
53,  8;  57,  20;  /m#m?.  164,  8;  -246, 

4.  —  Praat.  PL  3  geröu  4,  9:  ü, 
4;  i77  19;  38,  19.  —  Gonj.  Sing. 
3  geröi  200,  2.  PL  3  geröi  162,  6. 
—  Pass.  Med.  goraz,  geraz  sich 
machen,  geschehen,  werden.  — 
Inf.  219,  29.  Praas.  S.  3  geriz  150, 
14,  17,  19,  35;  219,  14.  Prset.  S.  1 
geröumz   (§  128)   175,  4;    242,  18. 

5.  3  geröiz  72,  13;  202,  6.  —  PL  3 
goröuz  4,  3;  geröuz  13,  7;  57,  24; 
94,  IQ  u.  Var.  zu  Vol.  20  b,  t#tf. 
/&W.  p.  48  [dort  als  13 b  zitiert). 
Part.  Med.  hafa  gerz  29,  10. 

*  -4?s  Part.  Pass.  ist  das  Adj. 
uorr  oder  gorr,  gerr  (vp^.  ofon  s.  v. 
u.  Nor.  §  434  a)  gebräuchlich,  doch 
kann  das  n.  gort,  gert  auch  echtes 
Partizip  sein,  vgl.  Part.  Med.  n. 
L-eröir  152,  28.  —  S.  m.  var  gorr 
7,  2;  3S,  19;  88,  3;  bei  6,  20;  25, 
12  vgl.  Note.  —  f.  gor    11,  5;    26, 


10;  96,  7;    ger   267,  21;    197,  36; 
532,  6;  n.  gort,  gert  [auch  absolut) 

12,  3;  17,  17;  22,  15;  40,  21;  73, 
9,  13;  123,  2.  —  allt  räö  f'yrir  gert 
258,  23  «grJ.  räö  1);  ekki  at  gert 
nichts  ausgerichtet  157,  15.  —  er 
gert  af  miklu  meira,  en  er  es  ist 
viel  mehr  daraus  gemacht,  als  (wirk- 
lich) der  Fall  ist  172,  30.  at  gert 
er  um  |)ina  daga  ( Var.)  daß  es  um 
deine  Lebenstage,  dein  Leben  getan 
ist  181,  6.  Plur.  m.  N.  gorvir  92, 
5;  gervir  137,  10;  [vom  Partizip- 
stamm väru  geröir  152,  29;  diese 
Bildung  wäre  nach  Vigf.  p.  224  a 
sehr  jungen  Datums.)  —  N.  f.  gervar 
178,  24.  A.  m.  gorva  Grm.  12,  3. 
—  vera  gorr  kann  übersetzt  werden  : 
bestehen  aus,  so  55,  9.  —  Mit  „af 
wird  gewöhnlich  auf  den  Stoff  hin- 
gewiesen, doch  auch  in  freierer  Art: 
•  ef  \)ü  gerir  eigi  meira  af  ]»er  wenn 
du  nicht  mehr  aus  dir  machst,  dich 
nicht  tüchtiger  zeigst  65,  10.  Vgl. 
auch  hvat  geröir  \m  af  —  was 
machtest  du  mit  —  203,  5.  — 
Ferner:  geröi  af  henni  {zeugte  mit 
ihr)  13,  18  vgl.  af  2).  —  Vgl.  für 
„meö"  120,  23:  let  gera  meö  (mit 
Anwendung  von)  gulli  ok  silfri 
boröker  af  hausum  j)eira  neben  16, 
10  gor  meö  list  u.  Ä. 

**  Für  die  altertümliche,  um- 
schreibende Verwendung  von  gera 
(ähnlich  wie  e.  to  do  mit  fg.  Jbtfin., 
vgl.  Fr.2  s.  v.  15;  Vigf.  C.  III)  s. 
96,  4:  geröi  ])at,  at  liann  batt  um 
=  brachte  es  fertig,  umzubinden, 
band  um.  —  eigi  gerir  hugr  rainn 
hlasja  153,  34  bringt  es  fertig  zu 
lachen;  ähnl.  ger  eigi  }>at  nicht 
also  / 195,  12  u.  215,  25;  vgl.  hlaeja. 

gerla,  adv.  =  gerla,  q.  v. 

gerningaveor,  n.  (gorning  f.  =  Hand- 
lung, zu  gora;  im  PL  =  Zauber- 
werk; veör  n.),  das  durch  Zauberei 
bewirkte  Unwetter  [vgl.  „Teufel  s- 
Wetter").  —  PL  A.  245,  10. 

H. 

haddblik  .  n.  (vgl.  haddr.  blikja, 
bleikja),  die  Haarbleiche,  vgl.  s. 
v.  bleikja.    D.  at  haddbliki  122,  5. 

haddr,  m.  (ein  g.  hazds,  das  öfter 
angesetzt  tvird,    ist  nicht  sicher  be- 


haf  —  hafa 


73 


zeugt),  meist  poet.,  das  Haar,  be- 
sonders Frauenhaar.  —  N.  110,  1 ; 
Nsf.  111,  20;  A.  hadd  110,  5;  Asf. 
haddinn  110,  8;  Plur.  A.  hadda 
119,  13.  —   Vgl.  här  n. 

hai,  n.  {vgl.  Haft,  Hafen  F.),  §  49,  1; 
das  M  ee  r.  Nsf.  bafit  82,  5;  Gsf. 
hafsins  58,  4:  D.  hafi  69,  1;  Dsf. 
hafinu  '68,  4;  A.  haf  190,  29;  Asf. 
hafit  3,  9.  —  Plur.  A.  h<?f  26,  7. 

hiifa,  schiv.  v.  (g.  haban,  §  118;  auch 
vgl.  Nor.),  haben,  urspr.  halten, 
daher  auch  =  eine  Richtung  geben, 
bringen;  sich  an  etw.  halten,  es 
gebrauchen  u.  A.  —  Inf.  hafa  i 
pungi  55,  11;  hafa  hintat  hierher 
bringen  46,  22;  ähnlich  heim  hafa 
102,  9;  hafa  meö  ser  94,  13;  vgl. 
auch  haföi  m.  s.  125,  15;  ek  joarf 
eigi  at  hafa  ich  bedarf  desselben 
nicht  (Edz.)  241,  10;  vgl.  vildi  ekki 
af  hafa  beanspruchte  davon  nichts 
249,  21 ;  sik  i  herskap  hafa  sich 
ins  Feld  begehen  193,  7;  sigr  h. 
Sieg  gewinnen  Sigdr.  6,  2;  hafa  at 
ongu  zunichte  machen,  widerrufen 
240,  1 1 .  Vgl.  noch  u.  **  —  Prass. 
S.  1  heyrt  hefi  ek  61,  5;  hefik 
Regm.  2,  3;  S.  2  hefir  27,  1;  158, 
31 ;  poet.  hefr  Helr.  2,  5;  4,  5.  hefir 
til  s.  til.  S.  3  hefir  7,  10;  £1,  8;  36, 
13.  tekr  ok  hefir  232,  5  s.  taka.  — 
PI.  1  hofum  56,  10;  Grott.  24,  3; 
170,  28;  PI.  2  bafiö,  hafit  6%  5; 
87,  4;  sw/f.  hafi-J)er  29,  i  ;  170,  26; 
PI.  3  hafa  22,  14,  15.  —  hafa  eptir 
150,  7  s.  eptir  3).  ser  at  mat  hafa 
benutzen  sie  als  Speise  Vaffjr.  45, 
5 ;  hafa  ör  landi  }>rju  skip  mit  drei 
Schiffen  abfahren  154,  21;  hafa  i 
brott  fortschaffen  260,  22.  —  Gonj. 
S.  1  hafa  234,  10;  S.  3  hafi  55,  14; 
56,  1;  181,  12;  PI.  3  hafi  60,  3. 
-  Imper.  S.  2  haf  {vgl.  §  126)  166, 
3;  Sigdr.  20,  5  vgl.  sogn;  PI.  2 
hafiö  197,  34.  —  Pra-t.  S.  1  sf. 
haföak  68,  7;  S.  2  haföir  68,  3; 
179,  31.  S.  3  haföi  4,  15;  37,  8; 
55,  6;  vegit  haföi  Regm.  18,  4  vgl. 
u.  vega;  haföi  fyrir  hatte  anstatt, 
gebrauchte  als  103,  23;  103,  22 
haföi  fyrir  ser  =  hielt  vor  sich  hin, 
vgl.  h.  eptir  hielt  zurück  174,  2; 
haföi  ä  lopti  102,  13;  h.  harmtolur 
{vgl.  „eine  Rede  halten")  207,  10. 
haföi  ij)röttir  hielt  im  Besitze,  besaß 
u.  w.  149,  7;    vom  Einnehmen    des 


Mahles  231,  33.  —  haföi  oröit  (v. 
veröa)  54,  8.  —  Praet.  PI.  hoföu  4, 
8;  12,  8;  41,  13;  h.  verit  89,  10. 
—  hoföu  minna  hlut  ör  mälum 
{vgl.  hlutr)  hatten  erhalten,  erlangt 
u.  w.  {s.  hlutr*  u.  Fritzn.  s.  v.  1) 
168,  10.  hoföu  (sc.  fyrir  hondum) 
an  Ort  und  Stelle  hatten  220,  8. 
Gonj.  S.  1  ef  ek  heföa  66,  2;  68, 
2;  S.  2  heföir  68,  2,  3;  S.  3  heföi 
53,  3  vgl.  liö  n.;  heföi  J)at  sich  an 
das  hielte,  das  befolgte  182,  15,  19. 
heföi  sän  verit  160,  12.  PI.  3  heföi 
161,  1.  —  Part.  Pass.  haför  m.  251, 
20  angebracht,  f.  hofö,  viö  h.  an- 
gewandt 55,  13;  n.  {u.  absol.)  haft: 
hefi  ek  haft  155,  6,  7;  h.  fyrir 
orötak  als  o.  gebraucht  39,  14;  var 
J>at  at  skemtan  haft  192,  4:  J)at 
haföi  hann  haft  fyrir  59,  5  vgl. 
u.  ***);  svä  naer  haft  oss  uns  so 
nahe  gebracht  68,  4.  Plur.  N.  m. 
haföir  at  borökerum  gebraucht  als 
b.  225,  7.  f.  ero  haföar  at  mani 
pro  mancipiis  habentur  (Eg.)  Grott. 

1,  8;  16,  4:  PI.  n.  hQfö  at  minnum 
36,  5  =  im  Gedächtnis  behalten  vgl. 
uppi  haft  152,  8;  haft,  hofö  fyrir 
gebraucht  als  109,   7,  8.    vgl.  oben. 

Med.  hafaz,  namentlich  oft  at 
hafaz  sich  an  etwas  halten,  es  be- 
ginnen, damit  umgehen.  —  Inf.  at 
hafaz  29,  14;  viö  hafaz  sich  zurück- 
halten, verbleiben  an  einem  Ort,  s. 
Vigf.  F  ß).  —  Praes.  S.  3  hefsk, 
hefiz  —  fyrir  hält  sich  vor  VqI.  50, 

2.  —  hefz  {wiehet'r  —  hefir,  Wimmer 
§  154,  A.  2)  viö  verbleibt  156,  32. 
Praet.  S.  3  hvat  haföiz  hann  äör  at 
6,  19;  17,  11.  —  PI.  3  hvat  hoföuz 
f)ä  at  11,  1;  Conj.  PI.  3  heföiz  74, 
2  Var.  —  Part.  Med.  Jjeim  er  sesir 
hoföu  at  hafz  93,  7  =  welche  die 
Äsen  veranlaßt  hatten. 

*  Die  Anwendung  von  hafa  als 
Hilfszeitwort  (set  muntu  hafa  40, 
2 ;  haföi  \)k  ferö  haft  54,  17  u.  ä.) 
erhellt  aus  manchem  der  angeführten 
Beispiele.  —  Altertümlich  ist  die 
Verbindung  von  h.  mit  einem  flek- 
tierten Pass.  Part,  wie  170,  17: 
Oöinn  haföi  hann  hittan;  vgl.  Vigf. 
s.  v.  G,  I.  —  So  auch  176,  18; 
190,  8.  —  Über  den  Wechsel  von 
hafa  u.  vera  s.  Gr.  IV,  152,  162; 
vera  **). 

**  Das   Verhältnis  von  eiga  und 


74 


hafna  —  halda 


haf'a.  vgl.  darüber  eiga  s.  *),  wird 
noch  durch  flg.  Beispiele  beleuchtet. 

—  Sk.  vill  hafa  büstäö,  pann  er 
alt  haf5i  32,  8;  hafa  vildi  hann  in 
Besitz  bekommen   wollte  er   52,   12. 

—  haföi  pat  das  nahm  für  sich 
100,  17;  haföi  meö  ser  nahm  mit 
125,  15;  matt  hafa  70,  7;  haföi  pa 
speki  37,  8 :  vgl.  hafa  Sigdr.  18,  8. 
hafa  Mjollni  89,  7;  hafa  nättstaö 
Ü4,  12;  hafa  mat  stcA  «*w  Mahl 
bereiten  =  genießen  158,  30;  hafa 
eptir  zurückbehalten  115,  14;  hafi 
&«&£  or7^r  festhalte,  in  ihre  Gewalt 
bekomme  181,  12;  freier  hef'Öi  = 
festhielte,  gebrauchte,  befolgte  182, 
15,  19;  so  auch  Inf.  hafa  Sigdr. 
21,  5.  haföi  fyrir  i.20,  12  hatte  zur 
Stelle,  schlagfertig.  —  haföi  lijalm 
hatte,  trug  einen  Helm  118,  9.  — 
Von  Sleipnir  heißt  es:  hann  (A).  ä 
Oöinn;  hann  (N.)  hefir  atta  foetr 
21,  7—8.  —  er  heldr  til  hefir  der 
eher  in  der  Lage  ist  135,  12.  — 
Auch  von  Krankheiten:  hefir  sott 
151,  22;  kvQl  155,  35;  vom  Ertra- 
gen eines  Regiments  haföi  kvänriki 
233,  1.  —  Von  de}'  Todesstrafe  = 
erhalten,  erleiden,  249,  14.  Dem 
Begriffe  von  eiga  kommen  nament- 
lich hafa  ser  und  hafa  meö  ser 
nahe,  vgl.  hehr  ser  Gnn.  12,  2  —  3; 
hafa  meö  ser,  hafa  ser  143,  17  — 18. 

***  Zu  beachten  ist  endlich  hafa 
=  halten,  meinen;  pat  haföi  hann 
haft  fyrir  gehalten  für  59,  5.  — 
Vgl.  auch  Nyg.  81,  86;  Vigf.  s.  v. 
hafa. 
hafna,  schw.  v.  {vgl.  g.  -hafnan;  eig. 
enthoben  werden  einer  Sache,  so 
Ger.  VolUt.  Wb.^,  verlieren,  mit 
Dat.;  Lund  p.  79.  —  Praes.  S.  2 
hvi  hafnar  pü  pinum  lit  warum 
verlierst  du  deine  Farbe  —  warum 
wechselst  du  die  Farbe?  210,  2. 

hafr,  m.  (§  50  a1);  1.  caper  F.),  der 
Bock.  —  Gsf.  hafrsins  57,  8.  — 
PI.  Nsf.  hafrarnir  30,  7;  A.  hafra 
30,  6;  Asf.  hafrana  70,  11. 

hafrstaka,  f.  (s.  hafr  u.  stakka  bei 
Vigf.),  ein  frisch  abgezogenes  Bock- 
fe  11.  —  PI.  Asf.  -stokurnar  57,  5, 
7,  11. 

ha  (ja.  schw.  v 
ten.  —  Inf. 


(vgl.  hagr),  einrich- 
til  h.  53,  23. 


hai|leikr.  m.  (s.   hagr  u.  -leikr),  die 


Geschicklichkeit.  —  D.  hagleik 
55,  4.  —   A.  192,   H. 

h;i(|li;;:i.  adv.  (vgl.  hagligr),  -r  ■  - 
schickt.   —  12,'  3. 

hagligr,  adj.  (s.  iiagr  adj.)j  ge- 
schickt, brauchbar.  —  N.  f. 
haglig  50,  2. 

hafjr,  '"//'.  v.  hagr,  m.);  geschickt. 
—  Kompar.  N.  m.  hagari  242,  14. 

hagr,  m.  {Behagen  F.),  die  Bequem- 
lichkeit, der  Vorteil.  —  N.  65,6. 

ha Id,  n.  (vgl.  halda),  die  Haltung, 
der  Nutzen.  —  D.  kemr  at  haldi 
gereicht  zum  X.  220,  30. 

halda,  stv.  (g.  haldan,  §  109),  urspr. 
wohl  =  hüten,  weiden  (Kluge,  Beitr. 
10,  439),  dann  halten,  festhalten, 
gew.  m.  Dat.,  Lund  p.  84.  —  Inf. 
39,  6;  Grott.  20,  1.  skildi  at  halda 
191,  13  bezeichn.  das  kunstgerechte 
Halten  des  Seh.  (mhd.  schirmen), 
gleöi  halda  192,  25  vgl.  gleöi.  — 
halda  fyrir  honum  =  für  ihn  be- 
haupten (gegen  Feinde)  238,  H.  — 
Praes.  S.  3  heldr  80,  16;  PI.  3  halda 
20,  9.  —  Com;.  S.  3  haldi  möge 
behalten  rh  6.  —  Praet.  S.  3  helt 
(vgl.  §  124)  57,  8;  58,  18;  79,  11; 
107,  5  vgl.  undir  2).  PI.  1  fram 
heldum  pvi  Grott.  15,  1  (in  bis 
perseveravimus  Eg.,  ergänze  etwa 
svä  (vor  dem  folg.  ersten  at;  Ger. 
Vollst.  Wb.  Sp.  76).  PL  3  heldu 
79,  12.  —  Conj.  S.  3  heidi  behielte 
115,  13.  Part.  Pass  haldinn  ge- 
halten. —  n.  [u.  absol.)  haldit;  fengu 
haldit  (vgl.  fä)  75,  19 ;  frettum  h. 
Nachforschung  gehalten  196,  3.  — 
Med.  haldaz  sich  halten.  Inf.  (=  be- 
halten werden,  bleiben)  77,  15; 
ähnlich  (=  in  Kraft  bleiben,  er- 
füllt werden)  115,  17;  116,  6.  so 
auch  Praes.  Conj.  PI.  3  haldiz  240, 
12.  —  Praet.  S.  3  heiz  (servatus  est 
Eg.)  10,  16;  heiz  116,  8  vgl.  oben 
zu  116,  6.  —  heiz  viö  =  hielt  sich, 
hielt  Stich  168,  23;  178,  11.  (Bez. 
des  Med.  Suff.  vgl.  spyrz  unter  spyrja 
Pass.  Med.). 

*  Freiere  Anwendungen  ergeben 
sich  (wie  bei  hafa  =  halten)  in  dem 
Sinne  von  halten,  eine  Richtung  geben 
oder  nehmen,  vgl.  heldr  =  hMtKours, 
fährt  162,  23.  helt  ä  hielt  ein  = 
hielt  fest  (h.  in  der  Hand  57,  8; 
helt  undir  hielt  unter  (den  Gürtel) 
hielt  sich  von  unten  (an  dem  Gürtel) 


ha  1fr  —  handäfl 


75 


fest  107,  5;  fram  heldum  [>vi  wir 
hielten  (  =  trieben)  das  fort  Grott. 
15,  1  vgl.  oben;  helt  rikuliga  her- 
bergi  sin  259,  23  führte  einen  vor- 
nehmen Haushalt. 

**  Für  halda  c.  Acc.  =  halten, 
beobachten  vgl.  Vigf.  s.  v.  B.  und 
Fritzn.  s.  v.  10).  —  So  auch  samir 
l>at  einna  at  halda  (vgl.  einna)  154, 
10.  —  hve  hann  helt  sina  eiöa  210, 
25;  vgl.  223,  24.  —  Auch  vom 
ersten  förmlichen  'Eingehen  auf  einen 
Vorschlag,  so  239,  16.  —  Pass. 
Part.  N.  f.  vel  haldin  gut  gehalten, 
beobachtet  259,  15;  PI.  N.  n.  haldin 
=  gebraucht  145,  15. 

haltr,  adj.  s.  hälfr. 

haila,  schw.  v.  (zu  hallr  m.  Abhang, 
Halde  F.),  neigen.  —  Med.  hallaz 
sich  neigen,  zu  Fall  kommen, 
umgestoßen  werden.  —  Inf.  31,  11, 
vgl.  Einl.  S.  44  a. 

hallardyrr,  PI.  f.  (vgl.  dyrr,  holl), 
die  Tür  der  Halle,  Saaltür.  — 
D.  4,  14;  102,  3. 

hallargölf,   n.  [vgl.    gölf,    holl),    der 
Fußboden  des  Saales,  der  Halle. 
-  A.  109,  6:  Asf   62,  19. 

haliarveggr,  m.  (s.  veggr,  holl),  die 
Saalwand.  —  Asf.  106,  8. 

hallkvremaz,  schw.  v.  [von  adj.  hall- 
kvaßinr  =  bequem,  nützlich;  das 
etymol.  mit  koma  at  haldi,  heldr 
u.  ähnl.  Bildungen  zu  vergleichen, 
s.  Vigf.  s.  v.  haldkvaemr) ,  zum 
Nutzen  gereichen,  nützlich  wer- 
den. —  Praas.  S.  3:  j^ar  til  er  oss 
hallkvaemiz  171,  30  =  bis  es  mir 
nützlich  werden  kann  (Ba.);  vgl. 
ver  u.  f)ar. 

liaüimi'li,  n.  [vgl.  halla,  mal),  die 
Tadelrede,  der  Vorwurf.  —  G. 
hallmselis  17,  6. 

hallr,  m.  (g.  hallus  F.;  §  50,  1).  der 
Stein,  Fels.  -  N.  Grott.  10,  4; 
17,  2  {vom  Mühlstein).  —  D.  halli 
Grott.  12,  7. 

halr.  m.  (vgl.  ags.  häle,  ahd.  helid 
Mann,  Held  F.),  der  Mann,  Mensch, 
poet.  —  Plur.  N.  halir  Vol.  52,  7; 
Grott.  12,  8;  A.  hau  Re<mi.  21,  6. 

hallr,  adj.  (g.  haltsi,  lahm.  —  var 
haltr  hinkte  57,  12 ;  vgl.  Lundp.  132. 

ha  i n st  II ,  adj.  [eig.  schenkeiförmig  ? 
vgl.  mhd.  hamme),  keilförmig, 
nur  in  der  Wend.  ha  malt  (n.  adv.) 
fylkja,  so  Regm.  23,  6. 


*  Ein  anderer  Ausdruck  für  h. 
fylkja  ist  svinfylkja;  vgl.  Hlutareg. 
der  Fas.  s.  v.  svinfylking. 

hamarr.  m.  (§  48,  2)  1)  der  Stein, 
Fels.  —  N.  178,  33.  —  Plur.  Dat. 
253,  23.  —  2)  der  Hammer,  zu- 
nächst aus  Stein.  —  Nsf.  hamarrinn 
30,  9;  G.  hamars  60,  9;  Gsf.  hamars- 
ins  69,  18;  Dsf.  hamrinum  58,  26; 
A.  ha  mar  17,  22;  Asf.  57,   10. 

*  Bez.  der  Stellen,  die  von  J)örs 
Hammer  handeln,  vgl.  auch  Fritzn.2 
I,  714  fg. 

hamarskapt,  n.  (vgl.  hamarr  2), 
skapt ) ,  der  Hamm  er  schaff, 
-Stiel.  —  Dsf.  57,  19;  58,  18; 
Asf.  30,  15. 

hamarspor,  n.  (vgl.  hamarr  2),  spor), 
die  Hammerspur,  Spur  des 
Hammerschlages. —  Plur.  N.  hamar- 
spor 68,  12. 

hamiiigja,  f.  (vgl. hamr)  der  Schutz- 
geist in  erkennbarer  Gestalt,  auch 
abstr.  =  das  Glück.  —  D.  205, 13; 
vgl.  hulda.  —  Dsf.  227,  24. 

*  Zur  mgthol.  Erklär,  s.  Golther, 
Myth.  100:  Fylgja  wird  die  Seele 
genannt ,  weil  sie  dem  Menschen, 
so  lange  er  lebt,  überallhin  folgt, 
Hamingja  ihrer  vielgestaltigen  Ver- 
wandlungsfähigkeit  halber.  Vgl.  auch 
Rieh.  M.  Meyer  S.  80. 

hamr,  m.  (flekt.  wie  gestr,  §  60;  vgl. 
ahd.  hämo  in  lihhamo  (--  likamr) 
F. ;  s.  auch  Nor.  §  256),  die  äußere 
Gestalt,  Hülle.  —  N.  harnr  Atla 
218,  33 ;  hier  nicht  von  der  eigent- 
lichen leiblichen  Hülle,  sondern  einer 
willkürlich  oder  zwangsweise  an- 
genommenen Verkleidung  oder  Ver- 
körperung der  Seele  zu  verstehen, 
wie  sie  teils  im  Schlafe,  teils  in  be- 
sonders erregtem  (übernatürlichem) 
Zustande  zulässig  erschien;  vgl.  die 
Schilderung  von  Sigmundr  und 
Sinfjotli  159,  11.  12  ;  160,  14;  Vi^f. 
s.  v.  hamr;  Edz.  Übers,  p.  184**. 
Hier  also  hamr  etwa  =  Gespenst. 
—  D.  i  trolls  hami  VqI.  40,  8  (vgl. 
u.  troll)  neben  i  arnar  ham  Vafj)r. 
37,  3.  —  PI.  D.  lumium  157,  30; 
Dsf.  159,  12.  PI.  A.  hami  Helr. 
7,  1  (hier  sind  Schwanenhemden 
gemeint):  Asf.  hamina  159,  13. 

*  Zu  h.   vgl.  auch  g.  -hamön. 
handafl,  n.  (.?.  all.  lumd),  die  Hand- 


76 


handao  —  harma 


stärke,  in  Hand  u.  Arm  liegende 

Kraft.  —  D.  meö  handalli  40,   17. 
handan,  adv.  {vgl.  Nor.),  von  dort. 

—  heöan  ok  handan  16,  4. 

handaverk,  n.  (vgl.  verk,  hond),  Werk 
der  Hand,  Kriegstat.  —  PI.  N. 
36,  4. 

hamlye nyinii,  adj.  {vgl.  ganga,  hond), 
eig.  zur  Hand,  an  die  Hand  ge- 
hend; h.  maör  ein  Gefolgsmann. 

—  PI.  A.  handgengna  mennii37  19. 

hanrisax.  n.  (s.  hqnd,  sax),  das  Hand- 
messer, kürzere  Messer.  —  D. 
PI.  lek  handsoxum  4,  14.  Vgl. 
Weinh.  296. 

handtekinn.  adj.  {vgl.  taka,  hond), 
eig.  manu  captus,  gefangen.  —  A. 

249,  9.  —  PI.  N.  handteknir  120,  13. 

hanga,  stv.  (g.  hälian;  §  109),  lian- 
gen,  hängen  (intr.).  —  Praet.  S.  3 
hekk  d,  4.  —  PI.  3  hengu  159,  11. 
Praet.  sehn:  S.  3  hangöi  (Nor.  §4312) 
120,  20. 

hangi,  m.  (hanga)  ein  Gehängter. 

—  PI.  G.  hanga  /,  3. 

tiaiin.  pron.  [s.  Vigf.  s.  v.,  §  7,  2; 
3;  90),  er,  hon  sie.  —  N.  m.  hann 

3,  2;    4,  1;    5,  15  u.  ö.  —  G.  hans 

4,  8;  D.  honum  (honum)  3,  2; 
{über  die  Form  ohne  Vml.  s.  Gis- 
lason  im  Ark.  8,  52  fg.)  honum 
Fäfn.  33,  4;  über  die  metrische 
Geltung  s.  Siev.  P.  Br.  VI,  313. 
A.  hann  4,  15.  —  N.  f.   hon  3,   5. 

—  G.  hennar  3,  6;  1).  henni  34, 
4;  A.  hana  4,  11. 

*  Als  ursprüngl.  nomin.  Bil- 
dung erklärt  in  Ark.  3,  132  fg.; 
zu  g.  jains  gestellt  ib.  24,  186.  — 
Über  voranstehendes  hann  bei  fol- 
folgendem  Eigennamen  vgl.  Lund 
p.  483.  —  Nicht  immer  entspricht 
nhd.  „er" ;  at  svikja  pann  er  honum 
{dem  Betreffenden,  einem)  trüir  233, 
27.  —  Auf  verschiedene  Personen 
geht  hann  öfter  in  demselben  Satz- 
gliede,  z.  B.  pvi  at  hann  (Reg.) 
vildi  svikja    hann    (Acc.    den  Sig.) 

250,  2. 

hannyrö,  f.  (».  hannr  =  geschickt 
Vigf.,  u.  s.  v.  hannörö;  als  Zus. 
von  hond  u.  gorö  =  Handarbeit 
gefaßt  Ark.  3,  89),  besonders  im 
Plur.  hannyröir  —  feinere,  weib- 
liche  Arbeiten,    Stickereien  dgl. 

—  A.  hannyröi  191,  27. 


hanzki,  m.  (  =  handski,  cgi.  hemd), 
der  Handschuh.  —  Gsf.  hanskans 
59,  6  ;  A.  handzka  59,  3;  Asf.  hanzk- 
ann  59,  4. 

*  In  der  Edda  sind  Überall 
Fausthandschuhe  gemeint,  vgl.  Wh. 
p.   177. 

happ,  n.  (vgl.  ags.  häp,  e.  happv  F.i, 
das  Glück.   —  A.  225,  21. 

happskeytr,  adj.  (vgl.  skjöta,  liapp), 

glücklich,  geschickt  im 
Schießen.  —  N.  36,  10  (vgl.  Vor.). 

harMcerr,  adj.  [vgl.  harör,  fara), 
schwer  zu  begehen,  schwie- 
rig. —  N.  n.  haröfoeit  56,  3. 

harMa.  auch  harla,  §  29,  6 ;  adv. 
{vgl.  hart,  haröliga),    haftig,    sehr. 

—  218,   13. 

harMiga,  adv.  (vgl.  hart),  wild,  hef- 
tig. —  Superl.  sern  haröligast  so 
heftig  wie  möglich  155,   19. 

*  Über  das  Verhältnis  von  liarMa 
u.  haröliga  s.  Ark.  21,  97. 

harömöMgr,  adj.  (vgl.  harör.  möör), 
hartgesinnt,    mutvoll,   grimmig. 

—  Flur.  N.  n  schwach  pau  in 
harömöögu  (für  liraöm.  =  leicht- 
gesinnten, luftigen  tritt  D.  H.  II, 
187  wohl  mit  Recht  ein)  skv  Grm. 
41,  5. 

harftna,  schw.  r.  ('vgl.  harör),  hart 
werden.  —  Praet.  S.  3  harönaöi 
8,  o;  41,  15. 

harör,  adj.  (g.  hardus),  fest,  hart, 
mutig,  heftig.  —  N.  m.  83,  17: 
Grott.  9,  1;  N.  schwach  inn  haröi 
Grolt.  10,  3.  -  N.  f.  horö  165,  29. 

—  Dat.  m.  horöum  103,  18.  — 
A.  f.  haröa  163,  10.  —  N.  n.  hve 
hart  var  ivie  hart  (roh)  es  noch 
war  117,  18.     Vgl.  auch  hart  adv. 

—  PI.  N.  m.  haröir  81,  5;  123,  8. 

—  A.    f.    haröar    Grott.    18,   2.  — 

—  Superl.  N.  f.  in  haröasta  155,  17. 

harfira?öi,  n.  (vgl.  vandneöi),  kühner, 
verwegener  Plan,  Schwierigkeit. 

—  A.  159,  2;  hyggr  ä  h.  221,  8  = 
faßt  einen  kühnen  Entschiuli. 

hardüöigr,  adj.  (harör,  üö  =  hugö, 
ags.  hyde  Vigf.)  beherzt.  A.  f. 
liaröüöga  221,  22. 

harla  s.  harMa. 

harma,  schw.  v.  [s.  harmr),  sich  be- 
kümmern, klagen.  —  Praes.  S.  3 
harmar  172,  18;  192,  24;  in  beiden 


harmfullr 


har 


77 


Fällen  =  betrüben ,  in  welchem 
Sinne  auch  der  Dat.  der  Person 
zulässig  ist.     Prret.    S.    3    harmaöi 

1  jetzt)  beklagte  210,  18. 
harmfullr,   adj.    (vgl.  fullr,  harmr), 

harmvoll,  betrübt.  —  N.  46,  20. 
harmr, m. (ahd.  harm\fforSchmerz, 
Harm;  auch  die  Ursache  desselben 
(Fritzn.),  so  Sigdr.  11,  3;  hier  ist 
ein  unbedachtes  Wort  gemeint.  — 
N.  167,  4;  er  honum  svä  mikill 
harmr  eptir  Br.  er  trauerte  so  auf- 
richtig   um    Br.    231,    1  (vgl.  eptir 

2  b);  G.  harms  213,  10;  I).  harmi 
46,  10;  A.  härm  104,  24  {vgl.  sjä). 
—  PI.  N.  211,  30;  G.  harma  Ver- 
lust 159,  7;  A.  harma  162,  11. 

harmtala,  f.  (harmr,  tala),  die  Weh- 
klage. —  PI.  A.  204,  8. 

harpa,  f.  (ags.  hearpe,  §  68,  1),  die 
Harfe.  N.  120,  16;  Nyg.  359.  A. 
horpu  231,  3.  Asf.  horpuna  120,  17. 

hart.  adv.  (vgl.  harör),  hart,  wild, 
heftig.  —  Vol.  45,  5;  60,  8;  77, 
6:  80,  19.  —  Komp.  haröara  41,  16. 

hasla,  schw.  v.  (hasla,  f.  =  die  Stange 
von  Haselholz),  mit  Haselstangen 
abstecken.  —  Praes.  PI.  3  hasla 
250,  13. 

hatr,  m.  (g.  hatis  n. ;  §  20,  2),  der 
Haß.  —  N.  190,  11. 

hau fu$  s.  hofuö.** 

Iianur.  m.  (mhd.  houc  F.),  der  Hügel, 
auch  spez.  Grabhügel  —  N.  139, 
10.  —  I).  frä  Svarins  haugi  20,  1  ; 
sat  ä  hauj^i  151,  10;  Dsf.  151,  12; 
161,  30.  —  A.  ham?  161,  14;  Asf. 
161,  27. 

*  Zu  sat  ä  haugi  ioi,  10  vgl. 
Fas.  II  f,  39,  ö7,  wo  ein  Veriveilen 
auf  dem  Grabhügel  der  gestorbenen 
Königin  geschildert  wird.  Auch  an 
unserer  Stelle  mag  ein  Verweilen 
auf  dem  Grabhügel  eines  Ahnen 
(des  Sigi?)  gemeint  sein,  vgl.  auch 
Helgkv.  HJQrv.,  Prosa  vor  Str.  6; 
Har.  S.  Härf.  (Hkr.)  G.  8;  Fiat.  II, 
p.  7 ;  D.  A.  K.  V,  132;  D.  H.  II,  58, 

hauujtaU.  n.  (vgl.  haugr,  jpak),  die 
Hülle  (oder  das  Dach)  des  Grab- 
hügels.  —  A.  f,  4. 

haiikr.  m.  (ahd.  habuh  ;  §  25,  3),  der 
Habicht.  —  N.  23,  3;  Nsf.  122, 
1.  —  Dsf.  haukinum  194,  28;  A. 
hauk  121,  23;  Asf.  haukinn  121, 
25.  —  Plur.    N.    haukar   192,   25; 


G.  hauka  e,  2;   Grm.   44,  8.  —  D. 
haukum  192,   11;  A.  hauka  212,  2. 

*  a  hauka-fjQllum  (s.  fjall)  in  ac- 
cipitrum  montibus  (Eg.)  e,  2  =  in 
manibus;  vgl.    Wh.  64. 

hauss,  m.  (eig.  Behälter,  Gefäß?  vgl. 
hüs  n.  F.;  zu  hoTuÖ  gestellt  von 
Nor.),  die  Hirnschale,  der  Schä- 
del. —  Nsf.  haussinn  54,  16;  D. 
hausi  Grm.  40,  6;  g,  1;  vgl.  auch 
w.  u.  *.  —  A.  haus  11,  12;  30,  11; 
Asf.  hausinn  104,  16.  —  PI.  D. 
hausum  120,  23;  A.  hausa  178,  6. 

*  Nach  Eg.  im  Lex.  Poet,  ist 
hauss  auch  =  rostrum  ,  Schiffs- 
schnabel u.  wäre  so  g,  1  vom  Schiffe 
des  R.  zu  verstehen. 

haust,  n.,  der  Herbst.  —  N.  144, 
4,  7.  —  Asf.  um  haustit  in  dem 
Herbst  (d.  H.  desselben  Jahres) 
166,  17. 

*  Wohl  urspr.  m.  u.  =  ags. 
hearfest;  vgl.  Vigf.  s.  v. ;  §  36,  2. 

häduliga,  adv.  (cf.  Vigf.  s.  v.  häÖ), 
spöttisch,  hochmütig.  —  153,  23. 

hälfr.  adj.  (in  poet.  Quellen  halfr 
qeschr.;  g.  halbs;  §  3,  3;  35  a)), 
halb,  s.  Lund  p.  499.  —  N.  m. 
220,  3.  —  A.  m.  hälfan  val  33,  il 
vgl.  Grm.  14,  4,  6.  —  N.  f.  half 
38,  13  vgl.  Lund  p.  230;  älter  holf 
Skirn.  43,  6.  —  1).  n.  halfu  auch 
als  Instr.  =  um  die  Hälfte  30,  13; 
so  häufig  bei  Komparativen,  h.  sterk- 
ara  39,  3;  h.  meira  53,  8;  h.  fastara 
111,  3.  —  Vgl.  Lund  p.   136. 

hälmr,  m.  (§  3,  3),  der  Strohhalm, 
coli.  Stroh.  —  D.  hälmi  161,  28; 
A.  161,  23. 

hals,  m.  (g.  hals,  §  35  a),  der  Hals 
eines  Menschen  oder  Tieres,  auch 
das  Vorderteil  eines  Schiffes 
(prora).  —  I).  af  hälsi  104,  22;  Dsf. 
i  halsinum  (in  prora)  71,  12;  A.  ä 
hals  99,  5;  of  h.  104,  17;  tök  um 
hals  henni  faßte  ihr  um  den  Hals 
=  umschlang  ihren  Hals  193,  24; 
ähnlich  von  schmeichelnder  Liebko- 
sung lagöi  hendr  um  hals  honum 
197,  21 ;  211,  4;  Asf.  haisinn  113,  3. 

häucfjaftr,  adj.  (s.  har,  nef),  von 
hoher  Nase  {etwa  =  mit  Adler- 
nase). —  N.  191,  3. 

har,  n.  (zu  1.  crinis  F.,  zu  skQr  f. 
N.),    das   Haupthaar.   —  N.    10, 


78 


bar  —  iiei'na 


1 ;  tun  dem  Fell  eines  Hirsches  196, 
!):  I).  örhäri  119,  16;  Grm.  4o,  5; 
A.   dar  31,  9;  Asf.  174,   10. 

hAr.  m.  (vgl.  §  60,  1;  Nor.;  Vigf.  s. 
v.  //.  s.  v.  hamla),  der  Ruder- 
pflock.  —  PI.  N.  hair  220,  4. 

li.ir.  adj.  (g.  hauhs;  tv//.  §  77,  2  w. 
Nor.:  Ark.  1,  266  fg.),  hoch.  — 
N.  m.  här  {älter  hör  oder  hör,  £  13, 
2)  baömr  Vol.  20,  3;  hör  hiti  VqI. 
57,  7;  svä  var  hann  här  206',  8; 
var  hann  niu  rasta  (vgl.  rostj  här 
103,  15,  vgl.  252,  10.  —  :Z53,  1  u. 
230,  13  vermutet  Sijmons  harr.  — 
A.  m.  havan  192,  19  (hovan  Helr. 
10,  3;  >?acfo  Nor.  w££>.  N.  hör.  A. 
häfan).  —  N.  f.  ha  53,  13;  D.  hari 
215,  21;  A.  häva  IiqII  4,  10.  N. 
n.  hätt  191,  9;  z?w*  Gen.  vgl.  Lund 
p.  184.  —  PI.  N.  m.  hävir  38,  9; 
A.  f.  hQvar  Regm.  16,  3;  7b>r  w«rf 
VqI.  57,  7  hochempor schlag.  (Ger.). 

*  Vgl.  auch  hätt  adv.  u.  harr. 
harr,  aö[?.  (ahd.  her  Nor. ;  nhd.  hehr 

urspr.  =  senior;  M.  Heyne  s.  v. 
hehr),  grau.  —  Plur.  N.  härir 
94,  17. 

*  här  adj.  u.  harr  verhalten  sich 
wie  ags.  heäh  zu  ags.  här  (e.  hoar 
F.);  im  ersteren  Falle  ist  stamm- 
haftes h  geschwunden  u.  r  nur  Nom. 
Zeichen.  —  Minder  gut  wird  auch 
har  adj.  bisweilen  harr  geschrieben. 

härslitr,  m.  [vgl.  här  n.,  litr),  die 
Haarfarbe.  —  A.  äharslit  121,  12. 

häski,  m.  (zu  haetta,  vgl.  Vigf.),  die 
Gefahr.  —  D.  häska  44,  10. 

häsaeti.  n.  (vgl.  här  adj.,  saeti),  der 
Hochsitz.  —  N.  25,  8.  Nsf.  17, 
17.  —  D.  i  häsaeti  5,  11;  135,  7; 
A.  settiz  par  i  häsaeti  13,  10.  — 
PI.  A.  hässeti  5,  8;  92,  9. 

hätt  (äZter  hQtt),  adv.  [vgl.  här  ««[;.), 
hoch,  laut  (von  der  Stimme).  — 
45,  1;  94,  3;  Stf,  6;  98,  4.  —hott 
VqI.  46,  5;  Regm.  i5;  1.  — Komp. 
hanra  c^5;  21  (vgl.  Nor.  §  367 a2)). 
—  Auch  haer a  geschrieben  164,  11; 
277,  4. 

hatta,  sc/m?.  t\  («?^?.  hättr),  einrich- 
ten. —  Part.  Pass.  N.  f.  hättuö 
beschaffen  12,  3. 

hättr,  m.  (aus  hahtr,  von  haga  F.), 
die  Einrichtung,  Art  und  Weise, 
Benehmen.  —  N.  143,  5;  G.  alls 
hättar  jeder  Art  152,  10;  pess 
hättar  der  Art  152,  32.  —  D.  meö 


{»eirn  haßtti  152,  12:  eptir  li.  172, 
•2\>.        PI.    I).    hattum    37,   8;    A. 

hattu  123,   11    Var. 

h&ttung,  f.  =  hietta,  f.      N.  iiätt. 

er  1  =  es  ist  sehr  unsicher  193,  13. 

havctri.  n.  [här  <«lj.,  vetr),  der  Hoch- 
winter i  vgl.  Hochsommer),  die  Höhe 
oder  Mitte  des  Winters.  —  A. 
237,  22. 

heftan,  adv.  {vgl.  heöra  hierher  = 
g.  hidra,  e  hither;  Sievers  P.  Br. 
VI,  355;  Nor.  §  142  a)  von  hier, 
h.  ok  h  and  an  von  hier  u.  von  dort 
=  von  allen  Seiten  16,  4;  skamt 
h.  ä  brott  nicht  weit  von  hier  etd- 
fernt  172,  23.  —  zeitlich:  h.  af 
von  nun  an  150,  4;  261,  11;  so  auch 
h.  frä  169,  9;  h.  i  frä  205,  30. 

lief  ja,  stv.  (g.  hafjan;  §  24,  4;  106, 
4),    heben,   anheben,   beginnen. 

—  Inf.  66,  1;  1,  6,  —  Praes.  S.  3 
(impers.)  her  hefr  upp  hier  hebt  es 
an  149,  1.  —  Praet.  S.  3  liöf  svä 
mal  sitt  6,  1;  höf  upp  72,  4;  im- 
person.  höf  mik  at  landi  es  (die 
Strömung)  trug  mich  ans  Land 
229,  9 ;  vgl.  221,  4.  —  Plur.  3  hölu 
141,  15;  h.  gullit  af  hestinum  192, 
2.  —  höfu  hana  fram  hoben  (trugen) 
sie  fort  227,  4.  —  Med.  hefjaz 
gewöhnt.  =  sich  erheben,  herkommen, 
entstehen,  beginnen.  —  Prset. 
S.  3  hversu  höfz  6,  22:  höfz 
fräsogn  93,  8.  —  Part.  Med.  hefir 
hafiz  97,  1. 

hefna.  schw.  v.  (wohl  für  hemna,  s. 
Vigf.j  rächen,  Rache  nehmen, 
bestrafen.  Mit  Gen.  des  Grundes 
und  Dat.  der  Person,  welche  bestraft 
wird.  Vgl.  Lund  p.  74,  170.  — 
Auch  tritt  ä  c.  D.  oder  (selten,  vgl. 
189,  5)  viö  c.  Acc.  für  jenen  Dat. 
ein.  —  Inf.  74,  22;  95,  19  (Rache 
zu  nehmen  für  seinen  Vater  =  s. 
Vater  zu  rächen).  Vgl.  Fäfn.  33,  8; 
Grott.  22,   4  (Frööa  Dat.)  u.  Anm. 

—  Prass.  S.  3  hefnir  straft  44,  2; 
h.  sin  rächt  sich  181,  3;  Konj. 
PI.  2  hefniö  154,  29.  —  Imp.  S.  2 
hefn  189,  5.  —  Praet.  S.  3  hefndi 
honum  bestrafte  ihn  =  rächte  sich 
an  ihm  46,  8;  vgl.  Lund  p.  74;  h. 
fQÖur  sins  rächte  seinen  Vater  195, 
24.  —  Conj.  S.  2  hefndir  Rache 
nehmen  wolltest  für  (Gen.)  169,  19. 

—  Part.  Pass.  pä  es  hefnt  VqI.  54, 
8;  vgl.  178,  27.  —  hefir  pess  hefnt 


hefhd  —  heimferö 


79 


(hat  sich  dafür  gerächt)  70,  8;  var 
honuin  nqkkut  (adverb.)  |?essa  (Gen. 
S.  n.)  hefnt  78,  8  =  ecqua  ex  eo 
-  (Lokio)  huius  facinoris  vindicta  sumi 
potuit?  Eg.  —  Zur  unpersönlichen 
Konstr.  vgl.  Ark.  10,  24;  mau 
honum  grimmu  in  übler  Art  hefnt 
vera  215,  12. 

hei'nd,  f.  (s.  hefna),  die  Rache, 
Strafe.  —  N.  1.90,  5;  Nsf.  162,  18; 
G.  til  hefndar  eptir  Sv.  (vgl.  eptir 
2  b)  122,  7.  —  A.  i  hefnd  ßess  zur 
Strafe  dafür  184,  2.  -  -  PI.  G.  til 
hefnda  zur  Ausführung  der  Rache 
159,.  1. 

hel'ndarorö,Pl  n.  (hefnd,  orö),  Straf  - 
worte.  —  D.  254,  2;  vgl.  Var. 

heiMim,  adj.  (zu  heiör  f.,  vgl.  auch 
§  76,  1  u.  Vigf.),  heidnisch  ge- 
sinnt. —  N.  236,  21. 

heiör,  adj.  hell,  heiter.  —  PL  N.  f. 
heiöar  Vol.  57,  4. 

heiör,  f.  (§  50  a2);  59;  1;  g.  haif)i), 
cfo*ß  Heide,  öc?e  Gegend.  —  Asf. 
178,  31. 

heilayr,  a#.  (§  12,  2d;  41.  3;  75, 
2;  79;  Bugge  in  Ark.  21,  268 l), 
sittlich  unversehrt  (vgl.  heill),  un- 
sträflich, heilig;  auch  von  Gegen- 
ständen =  weihevoll,  geweiht.  — 
N.  m.  heilagr  von  einem  Gotte  35, 
13,  von  einem  Brunnen  21,  4;  Af. 
helga  261,  4.  —  N.  n.  heilagt  (von 
Wasser)  24,  4.  —  PI.  N.  m.  helgir 
menn  259,  2;  N.  n.  heilug  votn 
(Gewässer,  wohl  von  Gewitterregen), 
<irm.  29,  9.  Hier  denken  Gering 
(Gloss.)  u.  D.  H.  II,  183  an  „Ehr- 
furcht gebietend,  gewaltig" . 

In  schwacher  Flexion  S.  A.  m. 
helga  Sigdr.  18,  3;  n.  i  J)at  it  helga 
sneti  46,  9.  —  Komp.  helgari  s. 
öheilayr.  —  Superl.  helgastr;  D. 
m.  helgasta  259,  5. 

heiii,  m.,  das  Gehirn.  —  D.  heila 
Grm.  41,  4.     A.  heila  12,  9. 

heill,  adj.  (§  76,  1 ;  g.  hails  ganz), 
unversehrt,  ganz,  heil.  —  S.  N. 
m.  5,  16;  48,  6;  auch  =  ohne  Fehl, 
ohne  Falsch  219,  2;  als  Voc.  heill, 
herra  minn!  181,  14  mit  zu  er- 
gänzendem Imperat.;  Lund  p.  356; 
vgl.  sit  heil  frü !  Heil  Euch,  Frau ! 
(Edz.);  193,  11;  Lund  p.  352.  — 
Plur.  A.  m.  heila  61,  16.  —  Sup. 
heilastr  135,  14;  vgl.  gefa. 


heill.  n.  (s.  heill  adj.),  das  glück- 
liche Vorzeichen,  das  Glück; 
oft  im  Plur.  S.  D.  heill i  verstu  = 
unter  der  schlechtesten  Vorbedeu- 
tung Helr.  4,  3.  —  PI.  N.  168,  35 ; 
v,  3.  Regm.  19,  16;  20,  3.  —  G. 
heilla  Regm.  22,  4;  D.  heillum 
Siudr.  17,  2  (hier  =  Amulet,  Ger., 
Vollst.   Wb.).  A.  Re^m.  19,  3. 

*  Das  Wort  kommt  mit  der  Zeit 
auch  als  fem.  vor  (vgl.  Vigf.),  und 
dann  namentlich  im  Plur.  =  auspi- 
cia,  omina;  so  Re^m.  19,  6  Var.  — 
Re<:m.  25,  6  faßt  Edz.  illt  fyrir 
heill  mit  Recht  als  „Unheil"  be- 
deutet es;  vgl.  fyrir  2)  gegen  Ende. 

heilla,  schw.  v.  (heill  n.),  bezau- 
bern. —  Pass.  Part.  N.  f.  heilluö 
ertu  205,  7  du  bist  unter  dem  Ein- 
flüsse eines  Zaubers,  b.  von  Sinnen. 

hei!ra?Öi,  n.  (vgl.  heill,  räö) ,  ein 
guter,   zum   Heil  führender  Rat. 

—  A.  61,  8.  —  PL  A.  189,  3. 

heilsa,  schw.  v.  (heill  n.),  mit  Dat. 
{Lund  p.  75),  Heil  wünschen,  be- 
grüßen. —  Prses.  S.  3  258,  10; 
Praet.  S.  3  221,  2. 

heim,  adv.  (vgl.  heimr),  nachHause, 
heim.  —  46,  10;  51,  10;  soßkja 
heim  h<md  in  die  Hand  zurück- 
kehren 112,  12:  buöu  h.  luden  zu 
sich  ein  260,  3;  auch  beim  Ein- 
treten in  eine  fremde  Wohnung  ge- 
braucht, so  77,  7;  162,  3  (hier  ist 
Siggeirs  Wohn,  gemeint;  vgl.  D.  H. 
II,  212,  640). 

heima.  adv.  (vgl.  heim),   zu  Hause. 

—  38,  15;  65,  20;   135,  5. 

heimanmör,  m.  (s.  heimr,  maör), 
der    Hausmann ,     Hausgenosse. 

—  PL  N.  heimamenn  (=  Familie) 
57,  6. 

heima  h,  adv.  (s.  heim),  von  Hause. 

—  93,  8;  120,  10.  —  heiman  aetlar 
f)ü  (sc.  at  fara)  218,  5. 

heimboÖ,  n.  (vgl.  heim  u.  boö),  die 
Einladung  nach  Hause.  —  soekja 
heimboö  (A.)  einer  Einladung  fol- 
gen 108,  15;  124,  14;  ähnlich  fara 
at  heimboöinu  (Dsf.)  120,  10;  koma 
at  heimboöi  (D.)  zum  Besuche 
kommen  97,  10. 

heimferö,  f.  (vgl.  heim,  ferö),  die 
Heimfahrt.  —  G.  til  heimferöar 
108,  16. 


80 


lieimill 


lieita 


lieimili.  adj.  (§  75,  2;  t$r/.  heimr), 
eig.  Ii  ei  misch  (Vigf.),  dann  nach 
l laus- Recht  (oder  überhaupt  recht- 
lich) zukommend,  erlaubt;  lieirnilt. 
er  es  stellt  zur  Verfügung,  kann 
geschehen,  —  N.  m.  lieimill  er  matr 
=  liberum  esse  eibi  usum  Eg.  5, 
14.  —  N.  n.  heimolt  (so  Cod.,  von 
der  älteren  Form  heimoll,  heimull; 
vgl.  Vigf.)  171,  35. 

heimr,  m.  (g.  liaims  f.),  der  Wohn- 
ort, die  Welt.  —   N.  7,  7;  87,  3 
G.  heims  47,  17;  Gsf.  171,  20;    D 
heimi  ./#,  6;  Dsf.  heiminum  77,  13 
A.  heim  6,  18;  7,  12;  12,  7;  P7,  9; 
124,  7.  -  -  PI.  N.   allir   heimar  46, 
8;    D.   heimum    38,    6;    A.    heima 
18,  10;  Asf.  heimana  14,  22. 

*  jFwr  <fo'e  urspr.  Bed.  Heimat 
[cgi.  heim  adv.)  hier  kaum  ein  Beleg. 
Die  von  Menschen  (vor  dem  Tode) 
bewohnte  Welt  ist  12,  7;  47,  17; 
87,  3;  97,  9;  i24,  7  gemeint;  einer 
der  niu  heimar  (^'e  z.  B.  auch 
Riesen  zum  Wohnsitz  dienen)  6, 
18;  7,  7  u.  überall,  wo  der  PI.  er- 
scheint; endlich  die  ganze  Erde  (als 
Weltkörper)  7,  12;  13,  6;  77,  13; 
171,  20. 

heimsendi,  m.  (i#tf.  heimr,  endi),  das 
räumlich  gedachte  Ende  der  Welt. 
—   Dat.  heimsenda  7,  10. 

heimsligr,  adj.  (=  heimskligr  = 
heimskr,  vgl.  heimr  m.),  einfältig, 
töricht  (eigentl.  vern acutus,  sim- 
plex).  —  An.  heimslig   orö  190,  1. 

heimsol,  f.  (f.  heimssöl;  heimr,  söl). 
die  Sonne  (eig.  S.  dieser  Welt).  — 
D.  227,   14. 

heimst^ö,  f.  (vgl.  heimr,  stoÜ  =  Statt), 
die  Weltstätte,  Welt,  poet.  —  A. 
h.  ryöja  Voh  56,  4. 

heimln,  schw.  v.  (heim),  eigentl.  nach 
Hause  bringen,  für  sich  in  An- 
spruch nehmen,  verlangen.  — 
Prses.  S.  3  heimtir  a  tal  beruft  zu 
einer    Unterredung  213,   11. 

hein,  f.  (ags.  haen,  e.  hone  F.),  der 
Schleifstein,  Wetzstein.  —  Nsf. 
105,  5,  7;  Dsf.  heininni  99,  4;  A. 
hein  98,  25;  Asf.  heinina  99,  1. 

*  Nach  Fr.2    ist    h.    der   feinere 
Wetzstein    neben    harÖsteinn,     dem 

gewöhnlichen. 
heinberg,  n.  (vgl.  hein  u.  berg),  der 
Wetzstein -Fels     ( Tonschiefer  - 
masse).  PI.  N.  heinberg  104,  14. 


beipt,  f.  (g.  haifeta),  der  Hali,  Streit. 

—  A.  225,  19.  -  PL  D.  heiptum 
in  gehässiger  Weise  Sigrdr.  11,  3. 
A.  a  heiptir  hyggja  an  Streitsachen 
gedenken  215,  5. 

beiptarortt,  PI.  =  h«iptv  rM.  —  D. 

202,   18. 

beiptyrM,  PI.  n.  (s.  heipt;  yrfti  zu 
orö  n.),  Zankworte,  Zornes- 
worte. —  D.  heiptyröum  122,   18. 

—  A.  180,  10  vgl.  Note.  —  Der 
Sinn  ist  wohl:  als  Zankworte,  die 
eine  scharfe  Erwiderung  fordern, 
nimmst  du  auf  u.  w.  So  auch  D. 
H.  II,  212. 

heit.  n.  (vgl.  heita,  g.  -hait),  das  Ver- 
sprechen, Gelübde.  —  A.  heit 
47,  2  (Heiratsversprechen)  =  Ge- 
lübde 118,  20;  135,  14;  bez.  des 
Indik.  im  Nebensatze  einer  Infin.- 
Konstr.  vgl.  Ark.  3,  113  ?«.  Lund 
p.  177.  -  PI.  A.  heit  176,  8; 
200,   1. 

heita,  stv.  (£.  haitan;  §  33,  1;  75,  2; 
107),  heißen  (intr.),  auch  rufen, 
anrufen  mit  Acc.  oder  ä.  c.  Acc; 
verheißen  mit  Dat.  der  Person 
u.  der  Sache  (oder  at  c.  Inf.) ;  vgl. 
Lund  p.  106  u.  w.  unt.  —  Inf.  10, 
9,  10;  ä  hann  heita  ihn  anrufen 
32,  1,  3 ;  33,  7  (Lund  p.  41).  til  a 
at  heita  34,  3  (vgl.  b)  u.  at*  prä- 
pos.  —  Praßs.  S.  1  heiti  ek  (alte 
medio-pass.  Form  nach  Nor.  §  469  a  8) 
179,  25;  S.  3  heitir  heißt  5,  11, 
12;  zu  164,  16  vgl.  at,  präp.  2a) 
im  transit.  Sinne  heitr;  so  154,  16 
(vgl.  u.  94,  20) ;  heitr  ä  menn  ruft 
Leute  auf  161,  6;  h.  feröinni  ver- 
heißt die  F.  217,  28  (vgl.  154,  16 
u.  n.6);  PI.  3  heita  7,  4;  11,  14; 
Prget.  S.  3  het  hieß  9,  13;  10,  6: 
verhieß  136,  6;  208,  16;  hieß  = 
befahl,  erlaubte  Grott.  2,  5;  het  a 
rief  herbei  58,  15;  PI.  2  hetuö 
(verh.\  176,  20;  PI.  3  hetu  hießen 
sie,  hieß  man  Regm.  18,  1 ;  =  ver- 
hießen 208,  17.  Conj.  S.  3  heti 
149,  2.  Part.  Pass.  heitinn  geheißen 
Grott.  22,  6;  n.  heitit  =  geheißen 
167,  15 ;  =  verheißen  (iron.  =  an- 
gedroht vgl.  hetuö  =  drohtet  203, 
7)  94,  20  mit  Dat.  der  Person  und 
des  Objektes:  vgl.  183,  32  u.  Vigf. 
s.  v.  B.  hefir  heitit  mik  Hodbroddi 
mit  seltenem  Acc.  der  Person  =  hat 


heiti  —  henda 


81 


mich  verheißen  {versprochen)  dem 
H.;  en  ek  hefi  f)vi  heitit  aber  ich 
habe  das  gelobt  163,  23;  ähnl.  178, 
29;  241,  18.  —  Dagegen  hefir  heitit 
hat  geheißen  [den  Namen  geführt) 
152,  15.  —  Med.  heitaz  heißen, 
genannt  werden ,  sich  nennen.  — 
Praet.  S.  1  hetumk  ich  nannte  mich 
Grm.  46,  1.  Vgl.  Var.  —  Aus 
dieser  Form  wurde  hetumz  nach 
dem  Gr.  IV,  39  fg.  erörterten  Assi- 
milationsprinzipe ;  eine  andere  Er- 
klärung in  Ark.  8,  37;  vgl.  auch 
D.  H.  LI,  191  oben  u.  Nor.  §  470  fg. 
hetumz  =  ich  verhieß  mich  203,  16; 
211,  2. 

*  Die  intrans.  Bed.  ist  nach  Sie- 
vers bei  P.  Br.  VI,  561  urspr.  auf 
das  Med.  beschränkt;  in  der  jüngeren 
Sprache  tritt  in  dies.  Falle  [schein- 
bar) schwache  Flex.  des  Praes.  Act. 
ein,  vgl.  auch  §  123  ex. 

**  Beachte  noch  hetum  hjöna 
nafni  212,  4  hießen  nach  dem  Na- 
men (mit  dem  N.)  von  Ehegatten, 
=  hießen  nur  (fälschlich)  Eheg. 

heiti,  n.  (vgl.  heita),  die  Benennung, 
der  Name.  1).  af  hans  heiti  27,  5. 
—  PI.  N.  heiti  29,  6;  G.  heita  29, 
10;  D.  heitum  98,  11.  A.  heiti  29,  1. 

heitr,  adj.  (vgl.  g.  heito  f.  das  Fieber), 
heiß.  —  N.  m.  7,  7;  N.  h.  heitt 
8,  13;  26,  20. 

hekla  ,  f.  (darnach  der  Vulkan 
Hekla  gen.;  mit  hQkull  m.  zu  g. 
hakuls  m.  F.),  ein  weiter  Mantel 
mit  Kapuze;  Wh.  171.  —  A.  heklu 
152,  32. 

heklumaor,  m.  (hekla;  maör),  ein  in 
eine  hekla  gehüllter  Mann.  —  Nsf. 
246,  1—der  Mann  mit  dem  Mantel. 

hei,  f.  (g.  halja,  zu  ahd.  helan  = 
hehlen  F. ;  §  67,  2 ;  vgl.  auch  Hei), 
das  Reich  des  Todes  —  G.  frä 
heljar  (Helj.)  89,  8;  vgl.  frä  1).  — 
til  heljar  zum  Totenreich  216,  7. 
D.  ör  helju  78,  2;  77,  23;  h.  ör 
vom  Tode  Regm.  1,  5.  i  helju  im 
Totenreiche  233,  18.  Adverbiell  i 
hei  (A.)  zu  Tode;  eig.  in  den  Be- 
reich der  Todesgöttin  (Hei)  104,  26; 
225,^  15. 

Ähnlich  heljar  ganga  Helr.  8,  4; 
D.  H.  II,  486;  vgl.  auch  Beitr. 
12,  226. 

heldr,  adv.  (g.  haldis;  §  3,  1),  lieber, 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


eher;  ziemlich.  —  Eigentl.  Kom- 
par.,  vgl.  §  84.  —  Gew.  heldr  — 
en;  so  27,  2;  41,  4;  Helr,  1,  7;  mit 
unterdrücktem  en  135,  12;  h.  = 
lieber  155,  30;  163,  26.  eigi  heldr 
ebensowenig  137,  3  vgl.  163,  23; 
heldr  vielmehr  (gegensätzlich)  54, 
14;  164,  11;  177,  4;  =  ziemlich, 
leidlich  38,  14;  59,  11.  —  Vgl. 
Lund  p.  249. 

*  Als  Superl.  dient  heizt  (=  heldst) 
am  liebsten  64,  3;  nü  h.  65,  14  = 
nunc  potissimum  Eg.  eben  gerade, 
eben  nur.  —  allra  heizt  allermeist, 
zumal  153,  32;  hvat  heiz  lä  til 
(vgl.  liggja  207,  16).  —  Die  Neben- 
form helzti  (für  heizt  til?  s.  Fritzn.) 
in  h.  lengi  reichlich  lange,  fast  zu 
lange  183,  23. 

helgistaSr,  m.  (vgl.  heilagr,  staör), 
ein    geweihter   Platz,    Heiligtum. 

—  N.  20,  4. 

helgrind,  f.  (vgl.  hei,  grind) ,  ein 
Tor  zum  Totenreich.  —  PI. 
Dat.  helgrindum  7,  6. 

hella,  f.(m#hallr  m.  verwandte  Bild.); 
die  Felsplatte,  der  f  1  a c h e  Fels. 

—  Gsf.  hellunnar  161,  16;  Dsf.  hell- 
unni  80,  8;  A.  hellu  u.  Asf.  helluna 
41,  11.  —  PL  A.  hellur  80,  7. 

hellir,  m.  (mit  hei  f.  verw.  Bildung; 

vgl.  auch   Nor.   §  306    u.    a4),    die 

Höhle.  —  D.  helli  77,  27;  A.  helli 

80,  7. 
hellisdyrr,    PI.  f.  (hellir,    dyrr),    der 

Höhlen-Eingang.  —  D.  253,  24. 
helmingr,  m.  (vgl.  hälfr),  die  Hälfte. 

—  PI.  A.  i  helminga  116,  15. 

helvegr,  m.  (vgl.  hei  Hei;  vegr),  der 
Weg  zur  Unterwelt,  zum  Toten- 
reich; meist  poet.  —  A.  helveg  Vol. 
52,  7;  vgl.  253,  22. 

*  Wo  spez.  der  Weg  zur  Hei  ge- 
meint ist,  wurde  Helvegr  geschrieben, 
q.  v. 

heizt  s.  heldr. 

henda,  schw.  v.  (vgl.  hgnd,  zu  g. 
-hintan?  Gering,  Vollst.  Wb.),  eig. 
mit  der  Hand  fassen,  ergreifen; 
oft  auch  =  betreffen  und  intrans. 
=  zustoßen.  —  Inf.  99,  4  =  zu- 
greifen; sich  ereignen  178,  14;  vgl. 
kunna.  —  Praes.  S.  3  hendir  passiert 
181,  2.  —  PI.  1  hendum  (hier  Im- 
perat.,  vgl.  §  121)  eigi  heyptyröi 
wir    wollen    nicht   zu  Scheltworten 

6 


82 


hengja 


tiersir 


greifen  202,  17.    Part.  Pass.  absol. 

hent:  Loka  haföi  f)at  hent  =  den 

L.  hatte  das  betroffen  106,  3. 
hengja,  eekw.  v.  (s.  hanga),  hangen 

lassen,    hängen.   —  Pass.   Part. 

hengör  gehängt  121,  24. 
heppinn,  adj.  (s.  happ  n.),  beglückt. 

—  PI.  N.  "hepnir  173,  24. 

hepta,  schw.  v.  (g.  hafljan;  zu  hapt 
n.  die  Haft  F.),  fesseln.  —  Pass. 
Part,  heptr  180,  9. 

herab,  n.  {vgl.  herr,  hersir;  §  49,  1; 
M.  Cl.  I,  129,  130;  Ark.  21,  358  fg.\ 
Herad,  d.  h.  Verwaltungsbezirk 
eines  hersir  (q.  v.).  —  PI.  N.  heruö 
143,  5;  A.  143,  6. 

herbergi  oder  herbyrgi,  n.  (vgl.  herr 
u.  bjarga),  die  Herberge;  das 
Quartier;  Gastzimmer  mit 
Schlafgelegenheit  (vgl.  holt).  Nsf.  her- 
bergit  193,  18.  G.  til  herbergis 
(-byrgis)  107,  16;  137,  9.  —  A.  157, 
36  veita  ser  h.  =  sie  bei  sich  auf- 
zunehmen. —  Auch  im  Flur,  (wie 
litis,  salr),  so  Acc.  259,  23. 

herbergissveinn,m.(herbergi,sveinn), 
ein  im  Gastzimmer  aufw artender 
Bursche.  —  N.  238,  19. 

herboft,  n.  (s.  herr,  boö),  das  Auf- 
gebot des  Heeres,  der  Heerbann.  — 
A.  178,  1. 

herbünaör,  m.  (herr ,  btinaör) ,  die 
Heeresausrüstung.  —  N.  176, 31. 

-  D.  55,  7. 
herbyrgi  s.  herbergi. 

heröa,  schw.  v.  (zu  g.  -hardjan  Ger.), 
hart,  fest  machen,  pressen.  — 
Prset.  S.  3  heröi  51,  19.  —  Pass. 
Part,  eitri  hert  in  Gift  gehärtet 
210,  27. 

herbr,  f.,  das  Schulterblatt;  PL  heröar 
(§  59,  1);  die  Schultern.  —  D. 
heröum  80,  12. 

*  Nach  F.  Geflecht  wie  g.  hairpra 
PI.  n.  das  Eingeweide. 

herfang,  n.  (herr  u.  fang,  fä),  der 
Kriegs  fang,  die  Beute.  —  D.  at 
herfangi  140,  6;  A.  125,  14. 

herferÖ,  f.  (s.  herr,  ferö),  die  Heer- 
fahrt, der  Kriegszug.  —  A.167,  19. 

herfylginn,  m.  (s.  herr  u.  fylginn  bei 
Vigf.),  der  mit  dem  Heerwesen,  mit 
dem  Kriege  Vertraute.  —  G.  her- 
fylgins  f,  4  bellicosi  (Eg.). 

heri'or,  f.  (s.  herr,  for)  =  herferö.  — 
PJ.  D.  151,  32. 


herja,  schw.  v.  (s.  herr,  §  112,  1), 
Krieg  führen,  verheeren,  plün- 
dern, erobern.  Inf.  7,  11;  17,  2. 
—  Praes.  S.  3  herjar  166,  15.  PI.  3 
herja  17,  9.  —  Praet.  PL  3  herjuöu 
pangat  250,  23  hatten  einen  Feld- 
zug dahin  unternommen.  —  Pass. 
Part,  herjat  140,  8.  fekk  heijat 
ser  =  bekam  für  sich  erobert,  er- 
oberte sich  150,  13. 

herklseöi,  n.  (herr,  klceöi),  das  Kriegs- 
kleid, das  Rüstungsstück.  — PI. 
A.  213,  16. 

herkonungr,  m.  (s.  herr,  kon.),  der 
Heerkönig,  Helden könig.  —  PL 
G.  117,  3.  —  Hat  das  Wort  auch 
hier  (wie  sonst  häufig,  vgl.  Vigf.) 
die  Bedeut.  eines  Königs  ohne  Land  ? 
S.  auch  konungr. 

herliÖ.  n.  (herr,  liö),  bewaffnetes 
Gefolge,  zur  Ausführung  kriege- 
rischer Unternehmungen.    A.  217,  3. 

hermafcr,  n.(s.  herr,  maör),  der  Heer- 
mann, Krieger.  —  JN.  145,  6:  G. 
hermanns  36,  13.  PI.  G.  hermanna 
193,  34. 

hernaör,  m.  (s.  herja,  herr),  der 
Heereszug,  Kriegszu^;  nament- 
lich ein  Raubzug  zur  See.  —  D.  i 
hernaöi  145,  14;  Dsf.  150,  12.  — 
A.  i  hernaö  150,  10. 

hernuminn,  adj.  (s.  herr,  nenia), 
kriegsgefangen.  —  N.  180,  7. 

herr,  m.  (g.  harjis;  §  43,  2),  das 
Kriegsheer.  —  N.  177,  18;  Grott. 
19,  5;  D.  her  51,  6;  163,  9;  A. 
her  125,  12.  —  koma  i  her  zu 
Felde  ziehen  (Edz.,  anders  Rn.)  mit 
einem  (s.  meö  A  2),  164,  29. 

herra,  m.  (§  67,  1;  zu  herr  Vigf.; 
Fr.2  vgl.  harri  (s.  Harri);  Nor.  hält 
dies  sowie  herra  für  entlehnt  (aus 
dem  Deutschen,  ähnlich  wie  sire 
aus  dem  Französ.),  der  Herr,  vor- 
nehme Mann.  —  Voc.  herra  164, 
4;  166,  24. 

hersaga,  f.  (s.  herr,  saga),  die  Kriegs- 
nachricht. —  A.  hersogu  165,  19. 

hersir,  m.  (vgl.  herr  u.  heraö),  der 
Herse,  urspr.  ein  Bauernhäupt- 
ling (Olrik),  dann  ein  niederer 
Beamter  des  Königs  und  Edel- 
mann. Vgl.  M.  Cl.  I,  130,  1!)7; 
und  besonders  Keyser  Eft.  Skr.  11, 
107  —  119;  Fr.2  u.  Amira  bei  Paul 
Grundr.    III,    123    fg.   —  S.    auch 


herskapr  —  hjalt 


83 


jarl,  lendr  maör  u.  rikismaör.  — 
PI.  N.  hersar  142,  13;  143,  7. 

herskapr,  m.  (herr;  -skapr  =  -schaß 
F.),  das  Heerwesen,  die  Kriegs- 
bereitschaft. —  D.  167,  21;  A. 
193,  7;  s.  hafa. 

herskip,  n.  (s.  herr,  skip),  dasKrlegs- 
schiff.  —  PI.  G.  150,  10;  A. 
244{  3. 

herstjöri,  m.  (s.  herr  u.  styra),  der 
Heetgebieter,  Heerführer.  —  PI. 
N.  herstjörar  143,  12. 

hertekinn,  adj.  {s.  herr.  taka),  k  r  i  e  g  s  - 
gefangen.  —  N.  180,  6. 

herväpn,  n.  (s.  herr,  väpn) ,  die 
Kriegs waffe.  —  PI.  A.  hervapn 
95,  19. 

hervirki,  n.  (herr,  virki  =  verk  F.), 
das  feindselige  Werk,  die  Feind- 
seligkeit. —  A.  244,  19. 

hervaeöa,   schw.    v.    (s.    herr,    vaaöa 

m  =  kleiden).  —  Inf.  hervaeöa  sik 
Kriegs rüstung  oder  -Kleidung 
anlegen. 

hoslistoiM/,  f.  (hesli  zu  hasl  m;  stong), 
die  Haselstange.  —  PI.  N.  250,19. 

hestafötr.  m.  (hestr,  fötr),  der  Fuß 
eines  Pferdes.  —  PI.  D.   228,  23. 

hestasveinn,  m.  (s.  hestr,  sveinn), 
der  Pferde  junge,  jüngerer  Stall- 
knecht. —  N.  171,  33. 

hestr,  in  {vgl.  Nor.  §  105  a;  ahd. 
hengist),  ein  {meist)  männliches 
Pferd,  Hengst.  —  N.  14,  13; 
Nsf.  hestrinn  53,  8;  G.  hests  118, 
2;  Gsf.  hestsins  75,  18  von  einem 
Wolfe,  der  als  Reittier  dient  [vgl. 
AM  II,  429  hestar  trollkvenna  eru 
vargar);  D.  hesti  14,  11;  Dsf. 
hestinum  53,  6;  zu  75,  18  vgl.  Gsf. 
A.  hest  44,  14;  Asf.  hestinn  54,  2. 

—  PI.  N.  hestar  15,  1;  G.  hesta 
122,  5;  Gsf.  hestanna  15,  2;  D. 
hestum  Regm.  16,  2  vgl.  Refill; 
A.  hesta  14,  8,  21.  —  Vgl.  jör  u. 
merr. 

hey,  n.  (g.  havi  n.,  §  53  *),  das  Heu. 

—  A.  98,  23. 

heyannir,  PI.  f.  (s.  hey,  onn  =  Arbeit), 
der  Heumond,  Juli.  —  N.  144, 
13.  -  Vgl.  Wh.  378,  Mon.  44.  — 
Dort  wäre  tünannir  =  heyannir 
(Eb.  90,   1)  nachzutragen. 

heyra,  schw.  v.  (g.  hausjan),  hören. 

—  Inf.  35,  11;  161,  21.  —  Prses. 
S.  1  heyri  ek  12,  2;  S.  2  ef  J)ü 
heyrir  50,  16;   S.  3  heyrir   35,  20. 


—  PI.  3  heyra  48,  17;  93,  15.  — 
Imper.  S.  2  heyr  192,  27.  —  Praet. 
S.  1  heyröa  90,  5;  sf.  heyröak  135, 
5;  S.  3  heyröi  69, 18;  PI.  1  heyröum; 
PI.  3  heyröu  58,  19.  —  Conj.  S.  3 
heyröi  Grott.  2,  7.  —  Pass.  Part, 
heyrt  27,  1;  56,  10;  02,  5  {zur 
Stell,  der  Worte  vgl.  Ark.  16,  222). 

—  Auch  impers.  Praes.  S.  3 
heyrir  man  hört  35,  22;  204,  9 
elliptisch:  man  hört  {ihn). 

*  heyra  sagt   (5.   segja)  =  sagen 
hören.     Vgl.  Gr.  IV,  169. 

heyrn,  f.  {vgl.  heyra),  das  Gehör.  — 
A.  heyrn  13,  3. 

heia,  schw.  v.  (§  115,  5;  zw  Z«£.  gelu? 
vgl.  Vigf.),   sich   mit  Reif  bedecken. 

—  Praet.  S.  3  helöi  yfir  pannig  be- 
deckte es  sich  mit  Reif  {F.  J.)  8, 
5;  Fr.2  denkt  bei  heia  zunächst  an 
eine  feuchte  Nebelmasse,  die  später 
erst  zu  Reif  gefriert  (hraus  at 
hrimi);  F.  J.  übersetzt  die  letzten 
Worte  „ward  durch  Kälte  gleich- 
falls zu  Reif{. 

her,  adv.  (g.  her),  hier  9,  1;  10,  17 
{bei  einem  Zitat,  vgl.  149,  1);  bei 
koma  {vgl.  s.  v.)  her  =  hierhin 
(heöra),  so  63,  14;  197,  21.  zeit- 
lich: her  til  bis  hierhin,  bis  jetzt 
154,  34.  —  Freier:  er  her  liggr 
skamt  heöan  ä  brott,  pat  heitir 
Gnitah.  172,  23  =  der  hier  {wohin 
ich  mich  in  Gedanken  versetze),  nicht 
weit  von  hier  {wo  wir  uns  eben 
befinden)  liegt;  das  {die  Gegend) 
heißt  Gnitaheide. 

hervist,  f.  (her,  vist  =  Aufenthalt), 
das  Hiersein,  das  Verweilen  an 
diesem  Orte.  —  D.  197,  16. 

hjal,  n.  {zu  hal  =  hallen  F.;  anders 
Nor.),  e?«sGespräch, Geschwätz. 

—  A.  202,  20. 

hjaliiiKtai'r.  m.  (hjälmr,  poet.  hjalmr; 
stafr),  Helmstab,  Helmstütze,  poet. 
=  Mann  (vgl.  hrottameiör  u.  Ä.). 

—  PI.  D.  Regm.  22,  5. 

hjalt,  n.  (ags.  u.  e.  hilt  F.),  der 
Schwertgriff,  eig.  der  Querstab 
oder  die  Parierstange  am  unteren 
Teile  desselben,  daher  auch    im  PI. 

—  Griff.  —  S.  D.  hjalti  Sigrdr.  6, 
3.  PI.  Nsf.  hjQltin  42,  3.  -  1).  at 
hjoltum  upp  bis  zum  Griff  {hinauf) 
153,  4;  Dsf.  hjoltunum  161,  30. 

6* 


84 


hjarta  —  hiröa 


hjarta,  n.    g.  hairto  §  4,  l;  66),  das 

Herz,  auch  (rfs  Sitz  des  Mutes  181, 
29.  —  G.  til  bjarta  Vol.  54,  7;  Gsf. 
hjartans  179,  11;  Dat.  hjarta  194, 
21;  Dsf.  lijartanu  117,  19;  A.  hjarta 
103,  16 ;  Asf.  hjartat  117,17;  PI.  Dat. 
hjortum   216,  7;  A.  hJQrtu  i20,  26. 

hjartablöb,  n.  {vgl.  hjarta,  blöö),  das 
Herzblut.  —  Nsf.  117,  20. 

hjartarhorn,  n.  {vgl.  hjortr,  harn),  das 
Hirschgeweih.   —  D.  47,  7. 

hjartaroetr,  PI.  f.  (hjarta,  röt),  die 
Herzenswurzeln,  Fibern  des  Her- 
zens; A.  um  hj.  210,  2=  im  Herzens- 
grunde. 

hjä,  adv.  u.  präp.  {vgl.  hjön?  s.  Vigf. 
u.  Nor.),  urspr.  wohl  im  Hause 
{vgl.  Gr.  II,  756),  bei  mit  Dat.  — 
lokal:  hjä  henni  an  ihr  vorbei  161, 
18;  so  auch  i  hjä  in  der  Nachbar- 
schaft {vgl.  i  nänd)  231,  8.  ganga 
i  rekkju  hjä  konu  mit  einer 
Frau  Beilager,  Beischlaf  halten  119, 
23;  153,  27;  so  auch  fara  i  r.  157, 
33  von  einer  Frau;  vgl.  vaeri  hjä 
honum  157,  34;  leggr  hjä  ser  158, 
9;  lä  hjä  henni  100,  7.  —  adv.  = 
daneben  174,  7;  auch  =  neben, 
im  Vergleich  mit  (präpos.),  so  ß,  6; 
66,  11;  160,  1;  200,  11. 

hjälmr,  m.  {poet.  hialmr,  g.  hilms), 
der  Helm.  —  N.  i78,  12;  Nsf.  i30, 
19;  Dsf.  hjälminum  178,  26.  A.  tök 
hjälm  95,  18  i^J.  i93,  30  ä  ek 
hjälm;  Asf.  hjälminn  136,  15.  — 
PI.  A.  hjälma  122,  8.  -  Vgl.  auch 
brynja. 

*  hj.  auch  =  Steuerruder,  vgl. 
hilmir. 

hjälp,  f.  {vgl.  hjälpa  =  g.  hilpan, 
helfen;  §  4,  1;  103,  2),  die  Hilfe. 
—    A.  41,  3. 

higat,  acfa>.  (=  hingat),  hierher.  — 
154,  28;  211,  13. 

*  iVac/i  Vigf.  ist  hingat  die  ältere, 
richtigere  Form;  nach  Nor.  in  Ark. 
6;  374  ist  higat  genau  =  lat.  ad- 
huc,  abgesehen  von  der  verschied. 
Stell,  des  ad  (at). 

hilmir.  m.  {vgl.  hjälmr),  eig.  a  helms- 
mann  Vigf.;  poet.  =  Fürst.  —  G. 
hilmis  Regm.  26,  7. 

himinn,  m.  (g.  himins;  §  20,  3; 
48a2)),  der  Himmel.-  N.  6,  19; 
25,  12;  VqI.  52,  8;  Nsf.  82,  18.  — 
G.  himins  10,  8;  D.  ä,  undir  himni 


11,  18,  19;   Dsf.  himninum  24,  12. 

—  A.  himin  6,  12;  11,  12  m.  ö. 
himinsendi,  m.  (*.  himinn,  endi)  das 

Himmels  ende.  —  D.   25,  5,    10. 
himintungl,   n.  {vgl.  liiminn.  tungl), 

das  Himmelsgestirn.   PI.  N.  12, 

13;  A.  170,  27. 
hingat, adv.  {=  hinig-  at,  vgl.  f)angat), 

hierher.  —  46,  22;  66,  17. 

hinig,  arfy.  (hineg  §  17;  eigentl.  hinnig 
=  hinn  veg,  s.  hinn  u.  vegr;  vgl. 
aber  Sievers  P.  Br.  VI,  315),  hier- 
hin. —  Grott.  19,  6. 

hinn,  pron.  (g.  *his,  himma;  §  93), 
der,  jener;  von  inn  zu  trennen 
{vgl.  inn,  pron.);  in  der  Prosa  meist 
im  emphatischen  Tone  gebräuchlich. 

—  Vgl.  Vigf.  s.  v.  (p.  263);  Lund 
p.  488  fg.  —  N.  80,  1;  110,  15.  — 
n.  hitt  (N.  A.)  er  mest  das  ist  das 
Größte  6,  13;  vgl.  50,  16;  69,  4, 
10;  72,  19;  95,  20;  164,  27.  — 
Auch  =  jener,  zur  Bezeichnung  des 
ferner  stehenden;  so  wohl  hinar 
(inar)  =  die  andern  260,  16. 

hinn;).  f.  {vgl.  Vigf.  s.  v.),  das  Häut- 
chen. —  N.  24,  5. 

hjö,  s.  hoggva. 

hjön,  PI.  n.  {vgl.  hju  §  9,  4;  dies  u. 
hjün  bespr.  Nor.),  die  Haus- 
genossen einschließl.  der  Diener- 
schaft; vgl.  Keijser  Eft.  Skr.  II,  76. 

—  PI.  N.  57,  13;  G.  hjöna  nafni  = 
Ehegatten  {vgl.  heita)  212,  4. 

hirö,  f.  (=  ags.  hyred,  hired  Fr.'2; 
verw.  mit  hjön),  die  G  e  f  o  1  g  s  c  h  a  r. 

—  Vgl.  M.  Cl.  1,  174;  Key  ser 
11,85,  86;  Amira  in  Pauls  Grundr.- 
II f,  167.  —  D.  i  hans  hirö  07,  8; 
meÖ  hirö  150,  23  vgl.  162,  22;  A. 
hirö  122,  4    Var. 

*  Den  wichtigen  Abschnitt  des 
Spec.  reg.  Um  hirö  {Brenner  S.  66  fg.) 
hat  auch  Möbius  Anal.  Norr.2 179  fg. 
aufgenommen. 

hirfta,  schw.  v.  (§  46,  1  ;  115,  6;  vgl. 
hiröir,  g.  hairdeis,  der  Hirte  §  54) 
bewachen,  sorgen.  —  Praes.  S.  1 
ekki  hiröi  ek  um  litit  nicht  kümmere 
ich  mich  ums  Leben  205,  32;  mit 
bloßem  Acc.  226,  4.  S.  3  hiröir  98, 
14;  hebt  auf  182,  28;  kümmert  sich 
210,  7.  —  Gonj.  S.  3  hiröi  =  achte, 
sich  kümmere  153,  25.  —  Imper. 
S.  2  hirö  eigi  })at  kümmere  dich 
nicht  darum  204,  3. 


hirökona  —  hliö 


85 


hirÖkona,  f-  (hirö;  kona),  eine  Frau 
des G  e  f  o  1  g  e  s ,  wohl  =  skemmumaer. 
N.  204,  12. 

hirömaör  {vgl.  hirö,  maör),  der  Ge- 
folgsmann. N.  253,  11.  —  PL 
hirömenn  Gefolgsleute,  zunächst 
am  Hofe  des  Königs;  Keyser  II,  86. 

—  N.  61,  9;  143,  18;  Nsf.  122,  26. 

—  A.  hirömenn  68,  14. 
hirösiör,  m.(hirö,  siör),  die  höfische 

Sitte.  —  PI.   I).  259,  12. 
hiti,  m.  (ndd.  hitte  f.  F.),  die  Hitze. 

—  N.  VqL  57,  7  hör  hiti  tf/e  hoch- 
aufschlagende Hitze  =  die  heiße 
Lohe  {Ger.).  Gsf.  hitans  8,  15.  — 
A.  hita  77,  26;  Asf.  hitann  8,  17. 

hitta,  schuh  v.  {wohl  zu  g.  hinf)an 
F.  61,  vgl.  Vigf.),  antreffen, 
finden.  — Inf.  160, 23  ;  =  aufsuchen 
176,  8;  193,  4;  204,  19,  21.  Pres. 
S.  3  hittir  151,  1.  —  PL  2  hvern 
J)er  hittiö  Jtann  fyrir,  at  wen  ihr 
als  einen  solchen  vorfindet,  daß  = 
ob  ihr  nicht  an  einen  solchen  ge- 
ratet, der  241,  12.  Praet.  S.  3  hitti 
141,  4;  Pr.  Conj.  S.  3  hitti  53,  21; 
124,  11 ;  PL  3  hitti  122,  14.  -  Pass. 
Part.  Nm.  hittr  204,  25  {die  pass. 
Konstr.  entspricht  hier  nicht  dem 
neueren  Sp>r  achgebrauch:  und  wie 
man  S.  traf,  bat  man  ihn;  D.  H. 
II,  360).  A.  m.  hittan  172,  17; 
absol.  hitt  55,  14;  67,  18.  -  JDÖttu 
vaerir  ekki  at  hitt  =  wenn  du  auch 
nicht  dazu  aufgesucht,  zu  Rate  ge- 
zogen wärest  201,  30  vgl.  204,  25. 
Med.  hittaz  sich t  r  e  f  f  e  n ,  zusammen- 
geraten.—  Inf.  61,  16  {vom  Wieder- 
sehen) ;  sich  treffen  lassen  [zum 
Kampfe)  164,  23.  -  Praet.  PL  3 
er  fjeir  Beli  {er  u.  Beli)  hittuz  (im 
Kampfe  sich  begegneten)  47,  13. 

hjorleikr,  m  (hjQrr,  leikr),  das  Schwert- 
spiel, poet.  =  K  a  m  p  f.  —  G.  Regm. 
23,  6. 

hjprhjgr,  m.  (s.  hjorr,  logr),  die 
Schwertfeuchtigkeit ,  der  Schwert- 
tau, das  Blut.  —  D.  180,  21  vgl. 
hlanda. 

hJ9rr,  m.  (g.  hairus;  §  4,  3;  51,  1), 
das  Schwert,  poet.  —  D.  hjorvi 
/u,  3;  A.  hjor  VqL  54,  7. 

hjprtr,  m.  (§  64,  2;  ags.  heorot),  der 
Hirsch.  —  N.  Grm.  35,  4;  A.  196, 
8;  Asf.  hjortinn  50,  4.  —  PL  N. 
hirtir  23,  6. 


*  Daß  nach  Grm.  35,  4  nur  von 
ein  e  m  Hirsche  unter  der  Esche 
die  Rede  sein  kann,  ist  mehrfach 
betont,  so  von  F.  J.  Gg.  p.  96; 
vgl.  aber  auch  Ark.  22,  146  und 
Niöhoggr.* 

hlaöa,  stv.  (§  106,  1;  g.  -hla{)an); 
beladen,  häufen;  mit  Dat.  oder 
Acc,  vgl.  Lund  p.  91.  —  skyldu 
hl.  upp  hja  gullinu  ok  hylja  ütan 
sollten  daneben  Gold  aufhäufen  u. 
{mit  Gold)  von  außen  (ihn)  bedecken 
174,  7. 

hlakka,  schw.  v.  krächzen.  —  Praes. 
S.  3  hlakkar  VqL  50,  6. 

hlaup,  n.  (vgl.  hlaupa),  der  Sprung, 
Lauf.  —  I).  hlaupi  40,  3;  meö 
hlaupi  im  Sprunge  233,  6. 

hlaupa,  stv.  (g.  -hlaupan;    §    13,  1; 

14,  2;  40,  2;  108),  springen, 
seltener  =  laufen.  —  Inf.  80,  1 
(zur  Wortstell,  vgl.  Ark.  16,  221) 
118,  24;  hl.,  riöa  J^enna  eld  (Acc. 
des  durchmessenen  Raumes,  Lund 
p.  59)  198,  25,  28.  Praes.  S.  3  hleypr 

15,  18  (rennt)-,  ähnl.  233,  7;  101, 
9  (springt)-,  PL  2  hlaupiö  umher- 
lauft (nhd.  Sing.)  172,  19.  PL  3 
hlaupa  rennen  54,  7 ;  160,  27.  — 
eilen  170,  1.  Praet.  S.  3  hljöp  10, 
13;  72,  8;  119,  2;  121,  7;  PL  3 
hljöpu  138,  6;  hl.  frä  skipum  = 
stürmten  ans  Land  168,   17. 

lilaupari.  m.  (s.  hlaupa),  der  Herum- 
läufer, Landstreicher.  —  PL  N. 
171,  33. 

hleina,  schiv.  v.  (vgl.  F.  88  die  Bil- 
dungen s.  hli)  eig.  lehnen,  sich 
(um  eine  Stütze  zu  finden)  anlehnen. 

—  Praes.  S.  3  hleinir  44,  11. 

hleypa,  schw.  v.  (vgl.  hlaupa),  das 
Fferd  springen  (laufen)  lassen, 
sprengen  mit  instrum.  Dat.  (Lund 
p.  91).  —  Praes.  S.  3  hleypir;  Praet. 
S.  3  hleypti  75,  11;  101,  11.  — 
Pass.  Part,  absol.  hleypt  hestum  at 
henni  228,  16  mit  Rossen  auf  sie 
losgesprengt. 

hliö,  f.  (§  55,  2),  die  Seite.  —  D.  ä 
hliöu  Grm.  35,  5 ;  A.  a  aöra  hliö 
82,  17;  vgl.  ä  hliö  ser  90,  9.  PL 
A.  ä  tvaer  hliöar  Regm.  24,  5. 

hliö,  n.  (ags.  hlid  n.  Deckel,  ähnl. 
nhd.  Lid  in  Augenlid  F.),  das  Tor. 

—  Asf.  220,  10. 


86 


hljöür  —  hloegja 


hljo<tr.  adj.  (vgl.  hljöti  n.  =  g.  hliuf>; 
$  15,  3),  eigentl.  hörend,  d.  h.  still, 
schweigsam.  —  Nf.  hljöÖ  201,  18. 

Iiliomr.  m.  (vgl.  g.  hliuma  F.),  der 
Laut,  Gesang.  —  A.  liljom  Grott. 
2,  8.  —  „hl.  bedeutet  nach  Gislason 
einen  vollen ,  anhaltenden  Klang; 
danach  kann  hl.  amb.  sich  sowohl 
auf  das  durch  die  Arbeit  der  Mägde 
veranlaßt e  Knarren  der  Mühle  als 
auf  ihren  Gesang  beziehen."  (D.  H. 
II,  607.) 

hljöta,  stv.  (ags.  hleötan;  §  102,  1), 
eig.  duichs  Los  (g.  hlauts)  bekommen, 
dann  überh.  =  erlangen.  —  Inf. 
40,  20.  —  rnun  standa  hljöta  =  wird 
zu  bestehen  haben,  wird  bestehen 
müssen  (Vigf.  s.  v.  II)  217,  29.  Praet. 
S.  1  ek  hlaut  221,  20. 

hilf,  f.  (§  55,  1),  die  Schutzwaffe. 
—  PI.  n.  hlifar  142,  2  {vgl.  väpn). 

hilf a,  schw.  v.  {vgl.  hlif  f.),  schützen, 
mit  Dat.  Lund  p.  70.  —  Praet.  S.  3 
hliföi  169,  1;   PI.  3  hliföu  168,  27. 

höal,  schw.  v.  {vgl.  mit  Pf.  glöa  oder 
mit  Gislason,  Fr.2,  D.  H.  II,  183 
flöa  „erwärmen"),  erglühen.  — 
Pras.  PI.  3  hlöa  Grm.  29,  9. 

hlumr,  m.  {vgl.  Vigf.  s.  hlumr,  Nor.), 
der  Handgriff  eines  Ruders.  — 
PI.  N.  220,  4. 

hl u nur.  m.  (Vigf.  vgl.  e.  to  launch), 
die  Walze,  namentlich  unter  einem 
Schiffe,  zur  Fortbewegung  auf 
dem  Lande.  —  PI.  Dsf.  hlunnunum 
75,  21. 

hlunnvigg,  n.  (hlunnr,  vigg  n.  = 
Boß  F.),  das  Walzen-Boß,  poet.  = 
Schiff  (vgl.  Sk.  LI  skip  =  hest 
skipreiöa1.     PI.  N.  Regm.  17,  7. 

hluti,  m.  =  hlutr.  —  TZ.  163,  7;  226, 
15  (vgl.  hlutr*  u.  hvarrgi).  —  A. 
hluta  178,  22. 

hlutr,  m.  (§  60,  2;  62  a2);  zu  hljöta), 
eig.  das  Los,  dann  der  Teil  oder 
Anteil,  die  einzelne  Sache,  das 
Ding.  —  N.  8,  10;  einn  hverr  hl. 
irgend  etwas  39,  15;  ähnl.  nokkurr 
hl.  52,  16;  engi  hlutr  nichts  17,  7; 
83,  11.  —  G.  hlutar  56,  8;  D.  hlut 
137,  4;  A.  hlut  30,  14.  —  PI.  N. 
hlutir  4,  3;  5,  7;  G.  hluta  37,  10; 
97,  8.  —  D.  hlutum  6,  11 ;  A.  hluti 
13,  11.  —  um  alla  hluti  in  allen 
Stücken  152,  6;  alla  hl.  162,  16  = 


alle    (möglichen)  Dinge,   alles  Mög- 
liche. 

*  hlutr  (m.  hluti)  kann  i>i  manchen 
Fällen  freier  übersetzt  werden,  vgl. 
die  Beisp.   zum  S.  Nom.,    so  auch 
f)ess  hlutar  nach  der  Sache  =  da- 
nach; ollum  hlutum  betra.  —  besser 
als  alles  (auf  der  Welt)  196,  10.  — 
Vgl.  auch  hoföu  jafnan  minna  hlut 
ör  m&\um  =  hatten  immer  den  schwä- 
cheren Teil  aus  Streitsachen  erlangt, 
immer    den    kürzern   gezogen    168, 
10.    Wenig  glücklich   ist  184,   8  ge- 
sagt: i  rünum   eöa   oörum    hlutum 
(andern,  ähnlichen  Dingen),  er  liggja 
til    hvers  hlutar  =  die   für  jeden 
einzelnen    Gegenstand    (oder    Fall) 
geeignet  sind  (s.  liggja  til);  vgl.  auch 
das  dreimal,  hl.  191,   15—17;  fyrir 
sinum  hlut  für  ihr  Teil,  für   sich 
selbst  209,  18. 

hlynr,  m.  (s.  Nor.),  der  Ahorn, 
überh.  Baum;  vapna  hl.  =  Waffen- 
baum=Held  Sigdr.20,3;  vgl.  Skälda 
c.  31. 
hlyöa,sc/m\t\(s.hlj6örF.),lauschen, 
hören,  gehorchen.  —  Inf.  56,  14 ; 
Grott.  18,  6;  Praas.  S.  3  hlyöir  43, 
19.  —  Prset.  S.  3  hlyddi  (8  29,  1) 
158,  33,  34  (=  war  möglich,  stand 
zu  Gebote;  Vigf.  s.  v.  IL),  =  ge- 
horchte 228,  5. 

*  hlyöa    c.    1).   ist   eig.  lauschen, 

hl.  ä   auf  etwas   genau   achtgeben; 

über  den  Mod.  im  abhäng.  Satze  s. 

Ark.  2,  199. 

hlyri,  m.  (zu  hlyr  =    Wange,  Nor.), 

der  Bruder;  poet.  —  N.  n,  5. 
hlseja,  stv.  (§  106,  3;  g.  hlahjan), 
lachen.  —  Inf.  hlaeja  (hier  als 
Zeichen  natürlicher  Zuneigung)  153, 
34  m.  215,  26;  vgl.  viö  1)  c).  ähn- 
lich auch  (geröi)  hla?ja  205,  21; 
von  spöttischem  Lachen  PI.  3  hlaeja 
239,  10.  Part  S.  f.  hlaejandi  (fröh- 
lich Edz.)  228,  31;  vgl.  §  74.  — 
Prset.  S.  3  hlö  viö  16,  6;  35,  9; 
119,  22;  158,  30;  PI.  3  hlögu  42,  1. 
hlser,  adj.    (ahd.  läo,  läwer  F.  88), 

lau.  —  N.  n.  hlaett  8,  14. 
hlcegja,  schw.  v.  (vgl.  hlaeja;  g. 
ufhlohjan  F.),  zum  Lachen  brin- 
gen. —  Inf.  96,  4.  —  Praes.  S.  3 
hlcegir  180,  23;  hier  =  freut  mich 
{Edz.). 


hluegligr  —  höf 


87 


hlcegligr,  adj.  (hlcegja),  lächerlich. 

—  n.  adv.  221,  28. 

hnakki,  m.  (ahd.  hnach  F.;  §  47), 
der  oberste  Teil  des  Nackens, 
das  Genick,  der  Hals.  —  Asf. 
hnakkann  61,  19;  setja  hn.  ä  bak 
das  Haupt  {oder  den  Hals)  zurück- 
biegen; vgl.  äör  2). 

hnefi,  m.  (mhd.  neve  F.),  1)  die 
Faust.  —  D.  hnefa  104,  26;  Asf. 
hnefann  72,  21.  —  PI.  N".  hnefar 
72,  6.  —  2)  etymolog.  unrichtige 
Schreibung  für  nefi  (mhd.  neve,  1. 
nepos  F.),   =   Nachkomme,  Sproß. 

—  N.  Regm.  26,  7;    Var.  arfi. 
hniginn  s.  hniga. 

hnipinn  s.  hnipa. 

hnipna,  schw.  v.  (zu  g.  ganipnan? 
vgl.  Vigf.,  hnipa),  betrübt,  sorgen- 
voll sein.  —  Praet.  S.  3  q,  4. 

hnita,  schw.  v.  (vgl.  hnita  §  101, 
Visjf.),  hämmern,  mit  dem  Hammer 
befestigen.  —  Pass.   Part.   237,   25. 

hniga,  stv.  (g.  hneivan;  §  40,  2; 
101  a);  Nor.),  sich  neigen.  —  Praet. 
S.  3  hneig  upp  lehnte  sich  auf 
(  =  zurück)  211,  15.  —  Pass.  Part, 
hniginn  a  efra  aldr  auf  ein  höheres 
Alter  (herab)  gekommen  =  bejahrt 
232,  21;  236,   14. 

hnipa,  schw.  v.  (s.  Vigf.  s.  v. ;  Nor. 
§  410  a);  vgl.  auch  hniga),  den  Kopf 
hängen  lassen ,  gebeugt,  betrübt 
sein.  —  Praes.  PI.  3  hnipa  192, 
26.  —  Praet    S.   3    hnipti    212,  30. 

—  Pass.  Part.  st.  Flex.  (von  verlor. 
hnipa,  hneip  Nor.  §  410a)  hnipinn 
betrübt  46,  18. 

hnoss,  f.  (§  37;  vgl.  Vigf.  s.  v.  u. 
*hnjööa  Nor.),  eine  kostbare  Schmiede- 
arbeit, ein  Kleinod.  PL  N.  hnossir 
43,  6. 

hnot,  f.  (§  72,  1  ;  e.  nut),  die  Nuß.  G. 
hnotar  95,  6;  Asf.  hnotina  95,  9. 

hnyggja  od.  hnoggva,  stv.  (§  103  a), 
Vi^l*.  s.  v.;  Nor.i,  stoßen,  schaben. 

—  Pass.  Part,  hnugginn  abgestoßen, 
gekränkt  in  einer  Sache  oder  be- 
raubt derselben  (Dat.)  228,  11. 

hnykkja,  schw.  v.  (s.  Vigf.),  heftig 
u.  ruckweise  ziehen  oder  reißen. 

—  PI.  S.  3  hnykkir  at  ser  (an  sich, 
zu  sich  hin  =  zurück)  156,  25. 

hof,n.(ahd.  hof,  Hof  F.),  der  Tempel, 
das  Heiligtum  unter  Dach,  vgl. 
Vigf.  s.  v.  — A.  hof  17,  16. 


*  Das  nord.  h.  war,  soweit  es 
sich  nicht  um  Privat- Tempel  han- 
delt, zweiteilig;  außer  dem  Altar- 
raum fand  sich  ein  größerer  Raum 
für  Festgelage  nach  der  Opfer- 
Schlachtung;  s.  Art.  horgr.  —  Vgl. 
den  Grundriß  bei  Mogk  Germ.  Myth. 
(Samml.  Göschen)  S.  121;  Rieh.  M. 
Meyer  423  fg.  und  die  dort  an- 
geführten Schriften. 

hol,  n.,  die  Höhlung,  der  hohle 
Raum.  —  Asf.  holit  120,  19. 

hold,  n.  (vgl.  Vigf.),  das  Fleisch.  — 
1).  holdi  11,  5;  18,  6—7;  Grm.  40, 
1.  —  meö  holdi  ok  skinni  158,  17. 
A.  ö,  4;  225,  10. 

holdgröinn,  adj.  (vgl.  h  ld,  gröa), 
an  das  Fleisch  festgewachsen. 

—  N.  m.  111,  20;  N.  f.  183,  21. 

hollr,  adj.  (g.  hulfrs  F.),  hold,  ge- 
neigt.    N.  m.  192,  9. 

holhinr,  m.  (hollr,  vinr),  der  holde 
Freund;  poet.  —  N.  g,  3. 

holt,  n.,  das  Holz,  Gehölz.  —  D.  i 
holti  VafjDr.  45,  3. 

hopa,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.,  zu  hap 
F.  62?),  stutzen,  unschlüssig  sein, 
zurückweichen;  von  Pferden  und 
Menschen.  —  Praes.  S.  2,  3  hopar 
198,  24. 

horfa,  schtv.  v.  (vgl.  hverfa,  Nor. 
§  446,  2),  sich  wenden,  gerichtet 
sein,  schauen.  —  Praes  S.  3  horfir 
20,  13;  PI.  3  horfa  88,  5;  249,  2. 
Praat.  S.  3  horföi  161,  17.  —  Med. 
horfaz  den  Anschein  haben;  her 
horfiz  (Praes.  S.  3)  til  gamans  mikils 
hier  schaut  es  aus  nach  großem 
Spaß  =  die  Sache  ist  recht  heiter 
239,  10. 

hörn,  n.  (g.  haürn),  das  Hörn,  Ge- 
weih; Trinkhorn;  Hörn  zum 
Blasen;  Spitze,  Ecke.  —  N.  Vol. 
46  b;  Gsf.  hornsins  65,  1;  D.  horni 
64,  8;  Dsf.  horninu  20,  16;   64,  7. 

—  A.  hörn  Grm.  36,  2;  Asf.  64, 
11:  A.  hörn  =  Ecke  11,  14.  PI. 
D.  \\omum.=  Geweih  50,  5,  =  Spitzen 
103,  19.  A.  hörn  =  Trinkhörner 
237,  12. 

horskr,  adj.  (Ger.  vgl.  g.  and-hruskan 
=  erforschen),  hurtig,  schnell,  von 
schneller  Auffassung,  klug.  —  N. 
182,  22. 

höf,  n.  (vgl.  g.  gahobains  f.,  Enthalt- 
samkeit), das  M  a  ß ,  d.  Schicklichkeit. 


88 


liol'lätr 


hriö 


—  D.  at  höfi  nach  Gebühr  (der 
Verwandt schaft  halber)  157,  11;  ok 
Jjö  leztu  per  eigi  at  höii  (sc.  gert 
vera)  und  doch  meintest  du,  daß 
dir  nicht  nach  Gebühr  (geschehen 
sei)  226,  2.  A.  viö  höf  nach  Gebühr 
99,  2. 
höflatr,  adj.  (vgl.  höf,  lata),  von 
schicklichem  und  klugem  Be- 
nehmen. —  N.  44,  13. 

höfr,  m.  (Lexer,  s.  v.  huof,  Heyne  s. 

Huf),  der  Huf.  —  D.   höfi  Sigdr. 

15,  4. 
hölmganga,  f.  (s.  hölmr,  ganga),  der 

Holmgang,  Zweikampf.   Vgl. Wh. 

297  fg.  —  Asf.  hölmgonguna  103,  4. 

hölmr,  m.  (§  6,1),  1)  die  Insel,  der 
Holm  (vgl.  Bornholm  u.  a.).  —  A. 
hölm  40,  13;  hier  schon  Übergang 
zu  2),  —  2)  der  (oft  insulare)  Platz 
zum  Zweikampfe  oder  der  hölm- 
ganga (q.  v.).  —  N.  hölmr  103,  7; 
180,  20.  An  ersterer  Stelle  eig.  die 
Aufforderung  zum  Zweikampf. 

hölmstefna,  f.  (s.  hölmr,  stefna  f.), 
dieL  weikampfs- Versammlung, 
-Begegnung.  —  G.  til  hölmstefnu 
104,  3. 

hon,  pron.f  s.  hau n. 

hördömr,  m.  (vgl.  hörr  =  g.  hors  F., 

dömr  s.*),    das  buhlerische   Wesen, 

die  Unsittlichkeit.    N.  Vol.  45,  6. 

not,  PI.  n.  (g.  hvota  f.,  §  27,  3), 
Drohungen.  —  A.  210,  8. 

hraftr,  adj.  (vgl.  Nor.),   schnell;   n. 

adv.  hratt  u.  Superl.  hraöast;  sem 

hr.  so  schnell  wie   möglich  233,  10 

vgl.  N. 
hrafn,    m.  (vgl.  Nor.;    ahd.  hraban), 

der  Rabe.  —  N.   121,    12.   —  PI. 

N.  hrafnar  48,  16. 

hrammr,  m.  (zu  ahd.  rama  Nor.),  die 
Pfote,  Hand;  auch  die  Vorder- 
tatze (eines  Bären).  —  D.  hrammi 
Sigdr.  16,  1.  PI.  Asf.  218,  27. 

hrapa,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.),  stürzen, 
taumeln.  —  Inf.  Regm.  25,  6  = 
straucheln;  vgl.  fyrir  2)  gegen  Ende. 
Praes.  PI.  3  Regm.  17,  7. 

hratt  s.  hrinda. 

hraustr  (vgl.  Vigf.),  kühn,  rüstig.  — 
Superl.  N.  inn  hraustasti  221,  10. 
s.  auch  tyhraustr. 

hräki,  m.  (zu  ahd.  racho  =  Rachen 
Vigf. ,    rachisön   =   spuere) ,     der 


Speichel.  —   D.    hräka  39,   21; 
97,  5. 
hrefcjar,  PI.  f.  [vgl.  §  57,  1 ;  Vigf.  u. 
g.  hair})ra  =   viscera),   die  Hoden, 
männliche  Scham.     A.  96,  5. 

hreyfa,  schw.  v.  —  Pass.  Part,  hreyft 
Var.  zu  59,  18  (hier  hr.  =  raufa 
93,  12  nach  Ark.  14,  357). 

hreysikottr,  m.  (hreys\  =  Steinhaufe; 
kottr),  das  Hermelin  (so  Fritzn., 
Wildkatze   Vigf.).  —  Nsf.   160,    10. 

—  PI.  N.  160,  7. 

hreysti,  f.  (vgl.  hraustr).  die  Tüch- 
tigkeit. ---  A.  163,  28. 

hreystiligr,  adj.  (vgl  hreysti),  kühn, 
beherzt.  —  Superl.  adv.  gera  sem 
hreystiligast  so  beherzt  wie  möglich 
verfahren  155,  5. 

hreystimaör,  m.  (s.  maör,  hreysti), 
ein  Kühnheitsmann,  k  ü  h  n  e  r  M  a  n  n. 

—  PI.  D.  hreystirnonuum  34,  12. 

hrinda,  stv.  (§  103,  3  (vgl.  ahd.  hrind, 
Bind  F.),  stoßen,  mit  Dat.,  vgl. 
Lund  p.  92.  Imper.  S.  2  hritt  af 
f)er  harmi  205,  3.   Praet.  S.  3  hratt 

75,  20;  76,  5;  PI.  3  hrundu  honum 
=  stießen  ihn  fort  220,  17. 

bring  ja .  f.  (vgl.  hringr),  eineS  c  h  n  a  1 1  e. 

—  Nsf.  252,  5. 

hringr,  m.  (F.  82),  der  Ring,  Kreis. 

—  Gsf.  hringsins  160,  29.  A.  i  hring 
in  Ring-  oder  Kreisform,  im  Kreise; 
Asf.  hringinn  77, 17.  PI.  N.  hringar 

76,  13.  -  D.  hringum  Grolt.  20,  3. 
A.  hringa  170,  20. 

hrjöta,  stv.  (§  102,  1),  a)  springen, 
fallen;  b)  schnarchen  (wohl  von 
dem  stoßweisen  Geräusch).  —  Zu 
a)  Prses.  S.  3  hrytr  160,  27;  PI.  3 
hrjöta  stieben  100,  1 ;  Praet.  S.  3 
hraut  Grott.  23,  7;  PI.  3  hrutu 
251,  16.  Gonj.  S.  3  hryti  upp  af 
hollunni  schlüge  oben  aus  der  Halle 
heraus  218,  23.  —  Zu  b)  Praes. 
S.  3  hrytr  60,  7 ;  Praet.  hraut  58,  22. 

hrista,  schw.  v.  (vgl.  g.  -hrisjan,  Vigf.), 
schütteln.  —  Praet.  Ö.  3  hristi  sik 
39,  11;  hr.  svä  hrammana  schlug 
so  um  sich  mit  den  Tatzen  218,  27. 

hrft,  f.  (vgl.  Vigf.;  ags.  hriö),  eig.  der 
Sturm,    das    Unwetter,    die  Zeit. 

—  A.  litla,  langa  hriö  58,  7;  118, 
15;  litla  hriö  kurze  Zeit  (wahrte 
es,  vgl.  Edz.)  229,  27.  um  hriö  eine 
Zeitlang  71,  18;  161,  27;  so  auch 
of  hriö  233,  16. 


hrim  —  hraezla 


89 


hrim.  n.  (e.  rime  F.),  der  Reif,  das 
Eis.  —  Nsf.  hrimit  8,  7;  9,  12;  G. 
hrims  8,  9;  D.  hrimi  8,  6;  Dsf. 
hriminu  8,  15. 

*  hrimit  8,  7  Reifschicht,  Eis- 
scholle (Pf.).  —  hrim  nähert  sich 
schon  der  Bedeutung  „Eis",  wäh- 
rend für  „Reif"  auch  heia  f.  sich 
findet,  vgl.  heia  schw.  v. 

lirimsteinii,  m.  (s.  hrim,  steinn),  der 

Reifblock,  Eisfels.  —  PI.  A.  hrim- 

steina  9,  16. 
hrimlmss  (-Jmrs),  m.  (s.  hrim,  Ipuss 

=  [>urs  Riese;   §  36,  1;    F.   132  s. 

thars),    der  Reif-  oder  Eisriese. 

-  S.  N.  9,  9.  —  PI.  N.  hrim|)ussar 
8,  18;  G.  -fmssa  8,  19;  20,  13;  D. 
-JDiissum  6,  20;  20,  10,  -^ursum 
112,  16;  A.  -Jmssa  9,  6. 

1 1 r i 1 1 : i .  sfr\  (§  101:  Vigf.);  grunzen, 
vom  Schwein;  wiehern  {vom  Pferd). 

-  Pr.  S    3  hrein  54,  4. 

hris.  n.,  das  Gesträuch.  —  Dsf. 
182,  9. 

*  Urspr.  wohl  =  Zweig,  vgl.  hrisla 
u.  die  deutsch.  Bild.  (Reis,  Reisig). 

hrokkinn.  adj.  (eig.  Part,  zu  hrokkva 
stv.),  gekrümmt.  —  N.  d,  3. 

hrollr,  m.  (vgl.  Vigf.),  ein  heftiges 
Schütteln  von  Frost,  Aufregung 
dergl.  —  N.  hrollr  sjä  dies  (ihr 
zorniges)  Erbeben  (Edz.)  204,  28. 

hross,  n.  (ags.  hors,  so  auch  bisw.  im 
Nord.,  vgl.  Nor.),  das  Pferd,  Roß. 

-  PI.  N.  54,  7;  vgl.  {>essi.  —  G. 
hrossa  (hvat  hr.  was  für  eine  Art 
von  Pferden,  nämlich  eine  Stute) 
54,  4.  Für  die  Var.  hrossi  iS.  D.) 
vgl.  Lund  p.  133.  —  Asf.  hrossin 
172,  11. 

hrottameiftr,  m.  (hrotti  Schwert,  vgl. 
Hrotti,  meiör),  eig.  der  Schwert- 
baum, poet.  =  Mann,  Held;  vgl. 
Sk.  G.  XXXI.  —  Dat.  Regm.  20,  6. 

hrottgarmr,  m.  (zu  hrotti?  vgl.  *; 
garmr  =  Hund,  vgl.  Garmr),  poet. 
=  Verderber.  —  A.  hrottgarm 
viöar  Verderber  des  Holzes= Flamme 
Helr.  10,  4  vgl.  Var.  u.  Sk.  XXVIII. 

*  Nach  Eg.  ist  hrott=hröt  radix; 
hrott  g.  =  canis  radicis  (ligni)  = 
ignis;  ähnl.  D.  H.  II,  48^;  Ger. 
Vollst.  Wb.  „heulender  Hund"  (?) 
des  Holzes  =  Feuer. 

hröMgr,  adj.  (vgl.  hröör  bei  Nor.), 
ruhmvoll.  —  N.  Grm.  19,  3. 


hröörfullr,   adj.  =  hröSigr.   —  PL 

A.  Regm.  21,  6    Var. 

hröörfüss,  adj.  (hröör,  füss),  ruhm- 
begierig. —  P.  A.  hroörfüsa 
Regm.  21,  6. 

hrösa,  schw.  v.  (vgl.  hrööigr),  rüh- 
men mit  Dat.;  Lund  p.  75.  — 
Praet.  S.  3  hrösaöi  114,  7. 

hrütmänudr,  m.  (s.  man.  u.  hrütr= 
Widder,  F.  85),  vgl.  Wh.  376 ;  Vigf. 
s.  v.  hrütr.  Widdermonat,  Brunst- 
zeit der  Böcke,  Dezember.  —  N. 
144,  11. 

hryggja,  schw.  v.  (Nor.  -va),  be- 
trüben, ängstlich  machen.  — 
Inf.  194    23. 

hryggr,  adj.  (Ark.  24,  341 ;  §  77,  1), 
betrübt.  —  Nf.  207,  14.  —  PI. 
Nf.  hryggar  204,  10. 

hryflflr,  m«  (vgl.  Nor.;  ahd.  hrucki 
F.),  der  Rücken.  —  Dsf.  249,  17. 
Asf.  hrygginn  108,  2. 

lirynja,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.  s.  v.  hrang 
n),  mit  Geräusch  einfallen,  ein- 
stürzen. —  Praes.  PI.  3  hrynja 
82,  4. 

hrytr,  m.  (hrjöta  b),  das  Schnar- 
chen. —  N.  var  par  hr.  mikill 
man  hörte  dort  ein  lautes  Schnar- 
chen 233,  4. 

hrse,  n.  (§  51,  2;  g.  *hraiv  n.),  die 
Leiche,  der  Leichnam.  —  D. 
hrai  165,  12.  A.  164,  30.  —  PI.  A. 
hrae  ?.,  4. 

hrseöa,  schw.  v.  (venv.  mit  hryggr, 
adj.  F.),  in  Furcht  setzen.  — 
Inf.  40,  25;  220,  16;  häufiger  ist 
Med.  hra?öaz  sich  fürchten,  bei  sich 
f.,  absol.  (Helr.  9,  8)  oder  mit  Acc. 
des  Objektes.  —  Inf.  177,  21.  — 
Pra?s.  S.  3  hraaöiz  15,  17;  PI.  3 
hraeöaz  116,  21.  —  Conj.  PI.  3 
hrasöiz  155,  3.  Praet.  S.  1  hraeddumz 
ek  180,  27;  S.  3  hraeddiz  15,  12; 
PI.  3  hraedduz  69,  5. 

hrseddr.  adj.  (eig.  Part,  von  hraeöaz), 
erschrocken.  —  N.  m.  53,  22; 
N.  f.  hraedd  15,    11;    N.   n.   hraßtt 

179,  32;  258,  8. -PI.  N.  m.  hraeddir 

180,  29;  PI.  N.  n.  hraedd  58,  18. 
hreBfa,    schw.    v.    (vgl.    Vigf.),    aus- 
halten. —  Inf.  um  hr.  224,  17. 

hrsezla,  f.  (hraeösla,  vgl.  hraeöaz),  die 
Furcht.  -  G.  hra'zlu  154,  34.  A. 
hraezlu  57,  22. 


90 


hionn  —  hundr 


li ron n.  I'.  (Nor.),  die  Woge,  Feuch- 
tigkeit.—P\.  Dsf.  hrQnnununi  72,  19. 

hrokkva,  stv.  (vgl.  §  103,  5),  sich 
krümmen,  kräuseln;  weichen.  — 
Pnes.  S.  hrokkr  222,  1;  Praet.  S.  3 
hrQkk  248,  6.  Prset.  Gonj.  PI.  1 
hrykkim  220,  15. 

hrekkviäll,  m.  {vgl.  hrokkva),  d,  3 
=  anguilla  («all)  adsultrix  (Eg.),  hr. 
VQlsungadrekku  =  ang.Volsungorum 
potus  ( =  veneni \ poet.  =  Schlange. 

—  Vgl.  Eg.  im  Lex.  Poet.  s.  v., 
Gislason  Udv.  p.  46,  Gering  Kvaef). 
25;  F.  J.  Skjald.  B,  4. 

hrcera,  schw.  v.  (F.  86\  aufrühren, 
von  der  Stelle  bewegen.  —  Praes. 
S.  3  hroerir  26,  8.  —  Part.  Pass. 
A.  m.  hreeröan  104,  20  Var.  {vgl. 
fä);  hroert  {in  unflektierter  Form) 
59,  18.  —  PL  N.  f.  hrceröar  Sigrdr. 
18,  3.     Med.    hroeraz   sich  rühren. 

—  Praes.  S.  3  hrceriz  105,  19; 
223,  16. 

hroering,  f.  {vgl.  hrcera),  die  Führung, 
Bewegung,  das  Vermögen  der 
freien  körperlichen  Beweguug.  — 
A.  13,  2. 

hiHjii.  schw.  v.  {vgl.  hugr,  hygja;  zur 
Flex.  Vigfj,  gesinnt  sein;  ersin- 
nen, ausdenken.  —  Praet.  S.  3 
hugöi  153,  25.  —  Pass.  Part,  absol. 
fyrir  hugat  234,  18. 

huyaor,  ad),  (eig.  Part.  Pass.  von 
huga  =  gesinnt  sein),  gesinnt, 
beherzt.  —  N.bezt  hugaör  34,  11; 
svä  vel  hug.  157,  19.  A.  hugaöan 
betr  119,  16.  A.  n.  hugat  maela 
204,  4  Verständiges  {nach  D.  H. 
II,  389  —  freundlich)  reden. 

hugarekki,  m.  {s.  hugr,  ekki  vgl. 
Vigf.    s   v.),    Gemütsbewegung. 

—  A.  189,  16. 

hucjäst,  f.  (s.  hugr,  ast),  die  herz- 
liche Zuneigung.  —  PI.  D. 
hugästum  in  h.  Zun.  176,  11. 

hu  y  tu  11  r,  ad),  (hugr,  fullr),  mutig.  — 

N.  Helr.  7,  2. 
Iiuijqn,  schw.  v.  (vgl.  hugr),  trösten. 

Int.   229,    17.     Med.   sich  tr.      Inf. 

huggaz   195,   29.    Mit  Gen.  harms 

{über)  Praet.  S.  3  huggaöiz   213,  9. 

hughrcysti,  f.  {s.  liugr,  hreysti),  die 
Beherztheit.  —   D.  179,  5. 

hu <| lau ss,  adj.  (hugr,  lauss),  mutlos, 
feige.  —  Compar.  N.  f.  203,  26. 


In!(|lcllr.  adj.  [vgl.  hugr,  lettr),  leicht 
im  Sinne,  erträglich.  —  Comp, 
n.  hu^lettara  (sc.  vera)  98,  5. 

huyna,  schw.  v.  {vgl.  hugr),  zu  Sinne 
sein,  gefallen;  mit  Dat.;  Lund 
p.  71.  —  Praes.  S.  3  hugnar  151, 
3;  Praet.  S.  3  hugnaöi  (unsicher) 
149,  13. 

hugr,  in.  (g.  hugs,  m.;  §60,  2),  der 
Sinn,  Geist,  Mut.  —  N.  68,  18; 
ef  h.  dugir  wenn  das  Herz  taugt, 
wenn  ich  d.  H.  habe  175,  10.  — 
G.  hugar  (=  Mut)  41,  4  vgl.  202, 
5.  —  D.  hug  117,  4;  varu  allir  meö 
einum  hug  lil  |>ess  waren  alle  eines 
Sinnes  in  bezug  auf  den  74,  21 ; 
lek  i  hug  207,  17,  vgl.  leika;  Acc. 
kom  honum  i  hug  kam  ihm  in  den 
Sinn  121,  25  vgl.  39,  9;  =  Mut, 
Herz  166,  35;  haf  of  hug  (=  i  hug 
L.  E.)  Sigdr.  20,  5  hier  =  Über- 
legung,  vgl.  SQgn.  —  PI.  Gen.  tveggja 
huga  zweierlei  Sinn  194,  1  vgl.  Ija 
impers.  —  PI.  D.  hugum  43,  13. 

hugraun,  f.  {vgl.  hugr,  raun  vgl. 
reyna) ,  die  M  u  t  p  r  o  b  e.  —  N. 
102t  21. 

hugrünar,  PI.  f.  (s.  hugr,  rünar), 
die  Sinn-  oder  Geist-runen.  — 
PI.  A.  Sigdr.  12,  1. 

hugsa,  schw.  v.  {vgl.  hugr),  über- 
legen. —  Praes.  S.  1  hvat  ek  hugsa 
was  mir  im  Sinn  liegt  192,  27; 
S.  3  hugsar  f.  ser  erwägt  für  sich 
(bei  sich)  197,  6.  Praet.  S.  3  hugsaöi 
4,  3;  60,   14. 

hugsjükr,  adj.  (hugr,  sjükr),  tief - 
betrübt.  —  N.  207,  16. 

hulda,  f.  (vgl.  hylja),  der  Nebel, 
die  verhüllende  Decke.  —  1).  205, 
12;  hier  soll  gesagt  werden,  daß 
Brynh.  ihren  Schutzgeist  nicht  habe 
erkennen  können,  sich  von  ihm  ver- 
lassen gefühlt  habe. 

hunang,  n.  (ahd.  honag  F.),  der 
Honig.  -  Nsf.  156,  22.  —  D. 
hunangi  97,  14.     A.  156,  16. 

hunangsfall,  n.  (vgl.  hunang,  fall), 
der  Honigfall,  ein  von  kleinen 
Insekten  herrührender  tauähnlicher 
Befall  auf  Pflanzen.  —   A.    24,  7. 

huiidagiioll,  f.  (hundr,  gnöllra  = 
kläffen  Vigf.),  Hundegekläff.— 
N.  219,  11. 

hundr,  m.  (g.  hunds  F.,  vgl.  auch 
Ark.  19,   359),   der  Hund.  —  Nsf. 


hundraö  —  hvar 


91 


hundrinn  83,  20.  PI.  Gen.  hunda 
Grm.  44,  9;  D.  hundum  164,  21. 

hundraö,  n.  zahlw.  (g.  hund  n.,  nur 
Plur  hunda  belegt),  hundert,  das 
Hundert,  gew.  das  große  Hundert 
(=120;  Wh.121),  §86.-A.  huudrat 
(-aö)  rasta(s  rost)  35, 19;  Nyg.S.91. 
PI.  N.  fimm  hundruö  30, 4 ;  ätta  hund- 
rut  Grm.  23,  4;  Dat.  (unfl.)  hundraö 
sinnum  155,  6.  A.  f.-  hundr.  Grm. 
23,  1  vgl.  24,  1 ;  A  n.  J^rjü  hundr 
145,  3.  Da  h.  meist  das  große  H. 
bedeutet,  so  sind  Grm.  23,  1  u.  24, 
1  wohl  640  Räume  gemeint;  ent- 
sprech.  auch  sonst. 

hundviss,  adj.  (vgl.  Vigf.  s.  v.  hund-), 
sehr  weise,  doch  nur  von  Riesen 
üblich;  das  Wort,  urspr.  mit  dem 
Zahlwort  hundraö  rerw.,  vgl.  nhd. 
Tausendschön,  scheint  allmählich  als 
zu  hundr  m.  gehörig  angesehen  u. 
in  herabsetzendem  Sinne  gebraucht 
zu  sein  (F.  J.  (Jg.  98).  —  N.  106, 
23.  —  PI.  N.  hundvisir  102,  14. 

hurö,  f.  (§  61,  3;  g.  haürds),  eig.  der 
Türflügel  von  Flechtwerk  [vgl.  nhd. 
Hürde)  oder  Holz ;  überh.  die  Tür. 

—  N.  hurö  212,  5  (vgl.  38,  11 
Fallanda-foraö  grind;  grind  =  hurö); 
Nsf.  huröin   5,   4;    A.    hurö    46,  7. 

—  PI.  Nsf.  183,  2. 

hüS,  f.  (ahd.  hüt),  die  Haut.  —  Asf. 
hüöina  123,  8;  hüöna  Var. 

hüs,  n.  (g.  -hüs,  n),  1)  das  Haus. 
-  N.  17,  17,  20;  30,  4;  Nsf.  hüsit 
58,  14;  G.  hüss  46,  5;  Dsf.  hüsinu 
78,  11;  A.  hüs  17,  21;  46,  5;  78, 
11;  Asf.  hüsit  88,  6.  —  PI.  G.  hüsa 
Grott.  1,  2  u.  16,  2;  baö  hüsa  bat 
um  Quartier  231,  21.  —  2)  Der 
einzelne  Raum  im  Hause  (Fritzn. 
2).  —  Asf.  160,  27. 

*  Der  PI.  hüs  bezeichnet  öfter 
die  verschiedenen  Gebäude  auf  einem 
Grundstück  u.  ist  datin  etwa  mit 
Hof  zu  übersetzen,  so  in  Grott.  u. 
242, ,  22;  Helr.  2,  4. 

hüsböndi,  m.  (s.  hüs,  böndi),  der 
Hauswirt,  Hausherr.  —  Nsf. 
-bondinn  57,  13. 

hüskarl,  m.  [s.  hüs;  karl  =  Mann), 
der  Hausmann,  ein  freier  Ge- 
folgsmann oder  Dienstmann ,  der 
im  Hause  eines  Höheren  weilt,  vgl. 
Wh.  429;  speziell  die  (niederen) 
Dienstleute  des  Königs,    Keyser  II, 


86.  —  PI.  N.  hüskarlar  143,  18 
(hier  im  älteren  u.  poet.  Sinne  = 
hirömenn;  vgl.  hirö  u.  hirömaör; 
Amira  in  Pauls  Grundr.2  III,  167. 

hvaoau,  adv.  (vgl.  hvar  adv.),  von 
wo?  auch  zur  Bezeichnung  der  Ab- 
stammung, Herkunft  u.  d.  Grundes. 
—  12,  13;  18,  4  modal  (wie,  vgl. 
hvar,  adv.)\  90,  5;  hv.  Iper  kemr 
|)at  =  woher  du  das  haben  kannst 
(F.  J);  Vaff)r.  30,  5. 

hvar  (oder  hvä?  vgl.  Wimm.  Laes. 
p.  XXVIII),  pron.;  nur  in  einigen 
Kasus  (vgl.  §  98;  Nor.  s.  hvat, 
nam.  §  403,  1  u.  *);  g.  hvas)  ge- 
bräuchlich. —  a)  wer?  N.  A.  n. 
hvat  6,  8,  9,  19,  21,  22;  häufig  mit 
Gen.  hvat  megins  (quid  spatii  Eg.) 
Vol.  5,  b;  hv.  iprötta  62,  11;  hvat 
hrossa  54,  4  (vgl.  hross);  hv.  manna 
was  für  ein  Mann  101,  4;  231,  20; 
hvat  er  |)at  fiska  Regm.  1,  1 ;  vgl. 
Lund  p.  151;  über  eine  scheinbare 
Verbindung  von  hvat  mit  dem  Dat. 
vgl.  Lund  p.  133.  —  Öfter  auch 
adv.  hvat  skulum  vit  sjä=m  welcher 
Art,  wie  234,  2,  4.  —  hvat  hann 
heti  wie  er  hieße  258,  12;  hvat 
skalt  vitja  wie  darfst  du  aufsuchen  ? 
(Edz.)  Helr.  2,  1.  —  b)  wer  immer, 
jeder  — D.  m.  hveims  (=  hveim  es) 
Sigdr.  19, 5.  hvat  viö  annat  (vgl.  hvert 
hrimit  yfir  annat  8,  7)  ein  Teil 
gegen  den  andern  226,  7.  —  hvat 
sem  was  auch  immer  73,  16  (vgl. 
sem). 

hvar,  adv.  (g.  hvar  §  27,  1),  1)  wo? 
in  direkt,  wie  indirekt.  Frage.  — 
H9V.  1,  5;  6,  8;  9,  11;  20,  3;  68, 
8;  78,  1;  95,  10;  100,  13;  Vol.  5  b 
bis;  hvar  sem  wo  immer,  ivann 
immer  33,  10;  ähnl.  hvars  =  hvar 
es  (er)  Helr.  3,  7;  hvar  ]dü  auga 
falt  Vol.  28,  8  =  daß  du  da  u.  m. 
D.  H.  II,  39;  vgl.  u*  —  2)  wohin? 
(Vigf.  2)  veit  ek  eigi,  hvar  ek  fer 
ivohin  (in  welcher  Richtung)  ich  gehe, 
gehen  soll  158,  2. 

*  Ahnlich  den  meisten  Präpos. 
entwickelt  auch  hvar  neben  der  ur- 
sprüngl.  lokalen  Bedeut.  gelegent- 
lich eine  temporale  (vgl.  33,  10) 
und  modale  (68,  8  läßt  sich  hvar 
mit  quomodo  wiedergeben,  qua  über- 
setzt Eg.).  —  Zu  beachten  ist  ferner 
der  Sprachgebrauch  in  Wendungen 


92 


hvarf  —  hvärt 


WO  t'»i  Nhd.  „daß  da"  eintreten 
kann,  wie  ser  mann,  hvar  lä  58, 
20  (s.  m.  hvila  Var.)  =  animad- 
vertit  hominem  iacentem  Eg.  — 
Ähnl.  Unna,  hvar  gygr  sat  78,  1 
=  oreadem  sedentem  repererunt 
Eg.,  leit,  hvar  hon  sat  sah  sie  sitzen 
122,  4;  sä,  hvar  hon  glöaöi  i  leir- 
inum  sie  im  Lehm  blinken  sah 
(Edz.)  252,  5;  H$v.  1,  5:  hvar 
övinir  sitja  =  ob  {nicht)  die  Feinde 
sitzen;  s.  D.  H.  II,  84;  390  und 
160,  7,  29;  169,  32.  Nicht  unähn- 
lich endlich:  hvar  var  hon,  [ja  er 
hon  sagöi  201,  13  =  hat  sie 
wirklich  gesagt  u.  w.  —  So  auch 
259,  7:  hvar  hefir  f)ü  jjess  komit, 
er  =  ivo  bist  du  so  angekommen, 
daß  es  dir  am  besten  gefiel  =  wo 
gefiel  es  dir  am  besten? 

hvarf,  n.  (vgl.  hverfa),  das  Weggehen, 
Verschwinden.  —  A.  94,  16. 

hvarmr,  m.  (vgl.  Nor.),  das  Augen- 
lid. —  PI.  Asf.   hvarmana  111,  8. 

hvarvetna,  adv.  (s.  hvar;  vetna  nach 
Vig/".  zu  vetta  f.  =  vaettr  Ding), 
wo  auch  immer,  überall.  — 
167,  23. 

hvass,  adj.  (g.  *hvass  in  hvassaba, 
§  47;  76,  1),  scharf,  geschärft.  — 
N.  n.  hvast  117,  6;  D.  n.  hvossu 
Grott.  6,  6;  vgl.  die  Stelle  unter 
])\i.  —  PL  G.  hvassa  Sigdr.  20,  3; 
A.  n.  schw.  Flex.  171,  12;  starke 
Flex.  193,  33.  Superl.  hvassastr; 
A.  n.  hvassast  217,   10. 

hvat  s.  hvar,  pron. 

hvata,  schw.  v.  [vgl.  hvatr),  antrei- 
ben, beschleunigen  mit  Dat.; 
Lund  p.  79.  —  Inf.  15,  11, 

hvatr,  adj.  (ags.  hvät  F.);  1)  hurtig, 
schnell,  2)  tapfer.  —  PI.  N.  m. 
hvatir  Regm.  23,  6.  —  S.  N.  m. 
schw.  Flex.  inn  hvati  75,  9.  —  Su- 
perl. N.  hvatastr  180,  32  (hier  u. 
Regm.  23,  6  =  tapfer;  bez.  75,  9 
schwanken  die  Erklär,  acer  (v.  celer) 
Eg.;  den  raske  F.  J.). 

hvatvetna  oder  hvetv.  pron.  (vgl. 
Nor.;  Wimm.  Laes.  p.  XXIX;  Ark. 
7,  188),  was  auch  immer,  alles  u. 
jedes.  —  A.  viö  hv.  über  (in  bezug 
auf)  alles  179,  4.  Als  Gen.  gilt 
hversvetna;  fyrir  hv.  sakir  in  jeder 
Beziehung  201,  2;  212,  20. 

hvärigr,  hvärki  s.  hvärrgi. 


hvärr,  pron.  (g.  hvaf>ar  =  uter?  §  97), 
a)  u  t  e  r?  —  b)  u  t  e  r  q  u  e.  — 
Zu    a)    N.    m.    103,    11;    163,    29. 

—  PI.  N.  hvärir  (=  g  hva^arai 
§  28,  3  =  welche  von  den  zwei 
Gruppen)  10,  12.  —  Zu  b)  (mit 
Gen.  =  jeder  von;  oder  hv. 
mit  cas.  obl.  von  annarr  =  jeder 
des  andern  Mörder  u.  Ähnl.;  vgl. 
auch  hverr*  u.  Lund  518,  1).  — 
N.  m.  84,  2,  13;  159,  16;  A.  hvärn 
161,  20.  —  N.  n.  hvärt  (n.  als  gen. 
comm.)  227,  30,  —  Vgl.  auch  hvart 
adv.  u.   Lund  p.  517. 

hvärrgi  od. hvärgi (vgl.  Nor.),  keiner 
von  beiden,  neuter  (s.  hvarr; 
über  die  Nebenform  hvärigr  s.  Lund 
p.  520).  —  N.  m.  249,  3;  Nn. 
hvärtki  okkart  (n.  =  g.  comm.), 
keiner  von  uns  beiden  Helr.  12,  5 — 
8.  —  D.  f.  hvärigri  Grott.  2,6; 
l).  n.  hvärigu  (auf  hjälmr  in.  u. 
brynja  f.  bezogen)  137,  1.  —  A.  n. 
hvärtki  (wie  mättkan  zu  mättigr 
§  41,  3)  oder  hvärki  (vgl.  §  30,  3 
gegen  Ende)  adv.  =  weder;  hv.  — 
ne  weder  —  noch  137,  14;  106, 
20.  —  Plur.  G.  hvärigra  hluti  = 
neutrius  causa  226,  15. 

hvärrtveggi  od.  hvärrtveggja  (vgl. 
Nor.)  =   hvärr  b)    oder  =  bäöir. 

—  N.  m.  62,  21;  N.  n.  hvärtveggja 
(eig.  hvärttv.)  auf  Loki  u.  SkaÖi 
bezogen  96,  6 ;  A.  n.  hv.  barnit  161, 
5.  —  absolut  =  beides  (vera  i  kalsi, 
halda  eigi)  239,  15.  —  PI.  m. 
hvärirtveggju  97,  4;  141,  6;  formell 
als  PI.  G.  zu  betrachten  hvarrat- 
veggju  69,  15;  aber  viell.  =  hvär- 
rartv.  (cf.  handar,  S.  Gen.),  in  die- 
sem Falle  eine  der  vielen  irregulären 
Bildungen,  vgl.  Vigf.  s.  v.  —  A. 
n.  (in  älterer  Form)  hv^rtv.  Regm. 
19,  2.  —  In  sunt.  Hinsicht  s.  Lund 
p.  21,  187,  521. 

hvärt,  adv.  (eig.  n.  zu  hvarr  pron.), 
utrum?,  —  ne?;  zur  Einführung 
einer  a)  dir.,  b)  indir.  Frage.  — 
a)  nhd.  nicht  zu  übersetzen  48,  1 1 ; 
55,  2,  14;  70,  7;   165,  9;    175,  22. 

—  b)  mit  „ob"  oder  „für  den  Fall, 
daß"  (110,  10),  zu  übersetzen.  — 
4,  4;  5,  13;  170,  9;  mit  „ob"  oder 
„daß"  zu  übers.  162,  11.  —  hvärt 

—  eöa  46,  22;  hvärt  —  eöa  hvärt 
60,  2,  3. 


hveörungr  —  hverr 


93 


*  Über  die  Stellung  der  Worte 
im  indirekt.  Fragesatz  s.  Ark.  16, 
232.  —  Über  die  Anicendung  von 
hvärt  in  scheinbar  einfacher  Frage 
vgl.  Lund  p.  432  Anm.  —  An  der 
Stelle  181,  24  ist  dar  Text  nicht 
ganz  sicher  {vgl.  N),  der  Sinn  ivöhl 
jedenfalls:  Du  wußtest  nicht,  ob  es 
Himmel  oder  Erde  war  (sc.  wo  du 
dich  befandest  oder  wo  der  Kampf 
vorging).  —  Freier  gewandt  etwa: 
„Dir  verging  Hören  und  Sehen  bei 
der  Sache."  —  Vgl.  auch  Lyngby 
Fär.  Qu.  p.  458  Str.  63.  —  Auch 
hier  wird  eine  heftige  Kampfszene 
durch  die  Schilderung  der  untätigen, 
erschrockenen  Zuschauer  scharf  ab- 
gehoben. 

hveörungr,  m.  (vgl.  hveönir  =  Fisch- 
art), der  Kiese,  selten  u.  poet.  — 
G.  megi  hveörungs  (gigantis  gnato 
Eg.)  VqI.  54,  5;  hier  ist  Loki  = 
hveör.,  sein  Sohn  ist  Fenrir. 

hvel  oder  hvel  (vgl.  e.  wheel,  auch 
hvela  §  66;  Vigf.  s.  v.;  P.  Br.  Beitr. 
VI,  103),  n.  das  Ead.  —  D.  hveli 
Sigdr.  15,  5. 

hvelfa,  schw.  v.  (mhd.  welben  = 
sich  wölben  F.),  umwerfen,  mit 
Dat.;  Lund  p.  02.  —  Pr*t.  PL  3 
hvelföu  98,  1. 

hvelpr,  m  (F.  95).  ein  W elf '=  junger 
Hund.  —  PI.  N.  hvelpar  216,  9. 

hverfa,  stv.  (g.  hvairban;  §  103,  1; 
vgl.  auch  horfa),  eine  Wendung 
machen,  umkehren,  verschwin- 
den. —  Praes.  S.  3  hverfr  172,  16. 

—  PI.  3  hverfa  82,  2;  vgl.  VqI. 
57,  3;  Imper.  PI.  2  hverfit  aptr. 
61,  11.  —  Praet.  S.  3  hvarf  ä  brott 
74,  9;  hv.  =  kam  aus  dem  Ge- 
sichte 167,  10;  hv.  üt  aptr  ging 
wieder  hinaus  209,  5.  —  Pass. 
Part,  horfinn  249,  12;  PI.  N.  n. 
horfin  entschwunden  168,  35;  v,  3. 

hverflyndr,  adj.  (hverfa;  -lyndr  zu 
lyndi  n.  =  lund  f.),  wett er iv endisch, 
veränderlich.  —  N.  n.  Helr. 
2,  3. 

hvergi,  adv.  {vgl.  hvar  und  -gi),  nir- 
gend,  durchaus  nicht,   gar  nicht. 

—  55,  14;  75,  15;  104,  20,  22; 
VqI.  3,  8.  —  In  der  poet.  Sprache 
auch  verstärkt  durch  lands  (Helr. 
9,  7),  jaröar.     Lund  p.  62. 


hvernig,  adv.  {eig.  hvern  veg,  vgl. 
hverr  u.  vegr),  in  ivelcher  Weg- 
richtung ,  auf  welche  Weise, 
wie?  —  a)  in  Hauptsätzen  9,  2; 
12.  3;  b)  in  Nebensätzen  {über  die 
Wortstell.  Ark.  16,  233),  67,  17. 

hverr,  pron.  (g.  hvarjis;  §  46,  3;  96, 
97).  a)wer,  welcher?  b)  =  hverr 
er,  wer  auch  immer;  jeder.  Vgl. 
hvarr.  —  Meist  substant.  {mit  Gen.) 
oder  absolut;  doch  auch  adjektivisch 
gebraucht,  vgl.  Lund  p.  500  Anm., 
509,  516,  5i8;  Vigf.  s.  v. 

Zu  a)  N.  m.  4,  17;  6,  1;  53,  16 
(hverr  f)vi  h.  r.);  102,  15;  N.  f. 
hver  15,  20;  114,  1;  N.  n.  hvert 
nafn.  ivelcher  Name  =  wie  der 
Name)  5,  9.  —  G.  n.  hvers  96,  11  ; 
151,  6;  D.  m.  hverjum  46,  14;  D. 
n.  hverju  93,  15;  213,  12  {instru- 
mental =  wie,  vgl.  hvert  adv.); 
af  hverju  woher  52,  5 ;  179,  27 ;  A. 
m.  hvern  69,  2;  Af.  hverja  78,  14; 
A.  n.  hvert  (sc.  guö)  od.  (Mob.  Gl. )  adv. 
34,  8;  197,  8.  —  PI.  N.  m.  hverir 
27,  10;  162,  6;  N.  f.  hverjar  42, 
13;  N.  n.  hver  29,  13;  Regm.  19, 
4.  —  A.  in.  hverja  195,  14. 

Zu  b)  N.  m.  41,  6;  51,  9;  74, 
21;  87,  4;  136,  17;  155,  3;  hverr 
er  vildi  100,  18  vgl.  hverr  sä  er 
142,  16  u.  Lund  p.  263;  hverr 
annan  53,  16;  hverr  maör  oörurn 
91,  1 ;  hverr  at  Qörum  153,  13,  vgl. 
u.  *);  hverr  =  quilibet  Grm.  34, 
3.  —  N.  n.  hvert  hrimit  yfir  annat 
8,  7.  —  G.  m.  hvers  13,  10;  G.  f. 
hverrar  29,  8;  34,  9  (so  Eg ,  doch 
könnte  hier  vielleicht  auch  an  a) 
gedacht  werden).  —  G.  n.  hvers 
kyns  Guör.  II,  23,  2.  —  D.  m.  hverjum 
14,  12;  172,  15;  Sigdr.  12,  2;  19, 
5  Var.;  D.  f.  hverri  80,  8;  D.  n. 
i  hverju  5,9.  —  A.  m.  hverjan  Grm. 
14,  5;  VqI.  29,  6;  y,  6;  ä  hverjan 
veg  Vafjir.  18,  5  vgl.  hvern  veg 
90,  8;  hv.  dag  20,  5;  um  hvern 
mann  fram  171,  19.  —  A.  f.  hverja 
76,  13;  112,  3  vgl.  inn  *  f);  A.  n. 
hvert  5,  8;  it  tiunda  hvert  doegr 
159,  12.  —  PI.  D.  hverjum  14,  10. 

*  Nebeneinander  findet  sich  hverr 
b)  und  a)  190,  21  —  22;  hverr  in 
der  Bedeutung  b)  kann  auch  ein 
jeder,  jeder  einzelne  sein,  so  hverr 
annan  94,  17  =  einer  den  andern; 


94 


hversu  —  hyggja 


hv.  at  Qörum  =  einer  nach  dem 
andern  153,  15.  —  Nicht  eben  häu- 
fig wird  hverr  a)  r elativisch  ge-  I 
braucht,  vgl.  §  96;  daher  ist  141, 
14  hvert  (sverö)  er  dr.  er  wohl 
besser  zu  b)  zu  ziehen:  welches 
immer  =  das  nur  (seinem  Herrn 
treu  ist).  —  einn    hverr  s.  einnhv. 

—  Über  hverr  in  Verbindung  mit 
inn  (als  Distributiv)  vgl.  inti*  f). 

hversu,  adv.  (hversug  =  hvers  veg 
Vijjf.,  urspr.  vielleicht  hv.  vegar? 
vgl.  hvernig),  in  ivelcher  Richtung, 
wie?  —  #,21;  7,  14;  hversu  megi 
-J)er?  =  how  do  you  do?  193, 
11.  —  hversu  sem  conj.  =  wie 
auch  immer  155.  1 1 . 

hversvetna  s.  hvatvetna. 

hvert,    adv.    (eig.  A.   n.    von    hverr). 

1)  wohin  immer  55,  8;  111,22; 
=  icohin  153,  10;  nach  welcher 
Richtung,  bei  wem  34,  8.  —  2)  in 
welcher  Rieht.,  wo  immer  222,  23. 

hvessa,  schw.  v.  (vgl.  hvass);  eigentl. 
schärfen,  scharf  auf  etwas  richten. 

—  Praet.  S.  3  hvesti  augun  72,  11. 

hvetja,  schiv.  v.  (vgl.  hvatr,  g.  ga- 
hvatjan),  §  113,  5;  eigentl.  wetzen, 
schär fen,  antreiben.  —  Praet. 
S.  3  hvatti  180,  1. 

hvetvetna,  pron.  —   hvatnetna. 

hve,  adv.,  s.  hvi. 

hvinverski,  adj.,  s.  I>jööölfr. 

hvirflll,  m.  (hverfa),  der  Wirbel,  Sitz 
des  dichtesten  Haarwuchses,  Schei- 
tel. —  A.  hvirfil  60,  9. 

hvi  oder  hve  (hve),  eig.  Dat.  von  hvat 
(s.  hvar  pron.),  1)  inwiefern,  wie? 

2)  wie  kommt  es,  daß  ..  .,  warum? 

—  zu  1)  hve  117,  18;  Skirnm.  43, 
3;  Helr.  5,  5;  zu  2)  hvi  26,  19; 
46,  17;  50,  14;  74,  11;  76,  22; 
102,  15;  166,  30.  Lokas.  47,  3; 
Var.  hvi  at  =  warum  259,  19.  hvi 
förtu  260,  25  s.  fara. 

*  Vielfach  wird  hve  als  urspr. 
Instrum.  von  hvi  als  Dat.  unter- 
schieden, doch  ist  diese  Trennung 
praktisch  nicht  stets  durchführbar, 
vgl.  hvelikr  ?iebenhvi\ikr (beiFrilzn.) ; 
nur  wird  im  kausalen  Sinne  (=  fyrir 
hvi?  vgl.  fyrir  1  c)  wohl  lediglich 
hvi  verwandt.  —  g.  hve  u.  hväiva 
(=  hve  aiva  Gr.  I8,  69)  gehen  sicher 
auf  dieselbe  Form  zurück.  —  Vgl. 
auch  Jjvi  u.  Lund  p.   142. 


hvila,  schw.  v.  (g.  hveilanF.;  §115, 
2),  ruhen,  verweilen,    ausruhen. 

—  Inf.  58,  20  Var.  —  Praet.  S.  3 
hvildi  209,  3.  —  Häufiger  im  Sinne 
von  sich  ausruhen  das  Med.  hvilaz 
(-ask)  Grott.  17,  1.  —  Praes.  S.  3 
hviliz  159,  27. 

hvi  hl,  f.  (§  j9,  1 ;  vgl.  g.  hveila),  die 
Ruhe.  —  N.  249,  2.  —  A.  hvild 
125,  9;  Grott.  2,  6;  17,  6. 

li\ ilsihjoni.  m.  (hvitr,  bjorn),  der 
weiße  Bär,  Eisbär.  —  A.  218,  30. 

hvitna,  schw.  v.  [vgl.  hvitr i,  weiß 
werden  —  Praet.  PI.  3  hvitnuöu 
57,  20  vom  Durchschimmern  der 
Gelenkknochen  an  der  Hand  ge- 
braucht; zur  Wort  st  eil.  Ark.  16, 
232. 

hvitr,  adj.  (g.  hveits;  §  27,  1),  weiß, 
glänzend.    —  A.    f.    hvita   164,    19. 

—  N.  m.  schwach  inn  hviti  35,  13; 
Dat.  m.  schw.  hvita  Vol.  19,  4.  — 
PI.  N.  m.  (st.)  hvitir  24,  5.  —  A. 
f.  hvitar  160,  30.  —  Neutr.  S.  N. 
hvitt  31,  7;  im  Superlativ  hvitast 
31,  8. 

*  Wo  Schilde  rauöir,  hvitir  ge- 
nannt werden,  ist  mehrfach  (aber 
wohl  nicht  Helr.  2,  3)  an  den  roten 
Kampf-,  den  weißen  Friedens- Schild 
zu  denken,  vgl.  skjoldr.* 
hyflgja»  schw.  v.  (g.  hugjan;  §  41,  2; 
114,  vgl.  auch  hu^r),  denken,  mei- 
nen; wünschen.  —  Inf.  84,  10;  gott 
h.  für  gut,  vorteilhaft  halten;  für 
gut  finden  159,  20.  vel  h.  einum 
jemandem  wohl  wollen  202,  6.  — 
af  honum  h.  von  ihm  in  Gedanken 
loskommen,   ihn    vergessen    215,   7. 

—  h.  f>er  hverja  f)orf  226,  19,  vgl. 
f)Qrf.  —  Praes.  S.  l'  ek  hygg  62,  9; 
72,  19;  hygg  ek  (*.  D.  H.  II,  138) 
Grm.  24,  3  (sc.  vera),  ib.  34,  8;  auch 
hykk  (=  hygg  ek  §  41,  2)  Regm. 
20,  5;  Lok.  29,  5.  S.  3  hyggr  (at 
eigi  skal)  64,  13;  h.  at  hann  se 
159,  4;  h.  at  launa  101,  10;  h.  at 
fyrir  ser  denkt  bei  sich  nach  161, 
12.  —  PL  1  hyggjum  ver  26,  5.  — 
PL  3  hyggja  93,  12.  —  Conj.  S.  3 
of  hyggi  sich  denken  kann  (Nyg. 
320)  Grm.  34,  3.  —  hnp.  S.  2 
hygg  at  denke  daran  207,  27.  — 
Part.  Praes.  PL  N.  m.  hyggjandi 
6,  4  adjektivisch  =  circumspecti 
(Eg.).  —  Praet.  S.  1  ek  hugöa  48, 
1;    66,    3;    S.   2    hugöir    218,    21; 


hylja    —  hQfuö 


95 


S.  3  hugöi  58,  19;  mit  Acc.  =  er- 
dachte 153,  27;  vgl.  of  hugöi  Sigdr. 
13,  6;  hugöi  at  gab  acht  116,  1; 
Plur.  1  ver  hugöuni  65,  17.  — Conj. 
S.  3  hygöi  182,  20.  —  Med.  hyggjaz 
sich  denken,  bei  sich  denken. — 
Praet.  S.  3  hugöiz  57,  18. 

*  h.  kann  mit  Acc.  c.  Inf.  (so 
Grm.  23,  3  u.  24,  3;  24,  3  ergänze 
eiga)  sows£  awc7&  m#  at  konstruiert 
werden;  genauere  Nachweise  gibt 
Ger.,  Vollst.  Wb.  Sp.  496  fg. 
hylja,  schw.  v.  (g.  huljan;  vgl.  hol  n.), 
hüllen,  umhüllen,  bedecken.  — 
Inf.  115,  3.  —  Praet.  S.  3  hulöi  od. 
huldi  116,  3;  Conj.  PI.  3  hylöi  173, 
27.  —  Part.  Pass.  hulör  115,  25. 

hylli,  f.  (§  69),  die  Huld,  Zunei- 
gung. —  PI.  A.  hylli  (eig.  Huld- 
gefühle, nhd.  Sing.)  75,  6;  vgl.  äst  f. 

hylma,  schw.  v.  (zu  hylja  Vigf.;  mit 
h.  yfir  vgl.  Fritzn.  ags.  oferhelmian), 
verhüllen,  verheimlichen.  — 
Praes.  Conj.  1   hylma  yfir  205,  22. 

hynott,  f.  (vgl.  nött  u.  hy  in  hybyli, 
hyski  bei  F.  76)  nox  conjugalis 
(Eg.),  die  Hochzeitsnacht;  = 
Sehnsuchtsnacht,  Ger.  GL;  anders 
Nor.  §  400  a2)  (hy  =  ags.  heö  = 
diese);  ivährend  Kock  (Z.  f.  d.  A. 
40,  197;  Ark.  14,  270  =  hwinnött, 
Jammernacht),  auch  D.  H.  II,  210 
zu  Ger.  stimmen.  —  Skirn.  42,  6. 
Vgl.  auch  hin  nött  in   Var. 

hynskr,  adj.  (vgl.  Hünaland),  hu- 
nisch:  südländisch,  deutsch.  N.  m. 
schw.  Flex.  sjä  inn  hynski  207,  26. 
A.  schw.  Flex.  J)enna  inn  hynska 
konung  von  Sigfrid  211,  34.  — 
Plur.  G.  starke  Flex.  hynskra 
214,  11. 

hyski,  n.  (eig.  hiviski  zu  hjon  F., 
Fr.2;  zu  hüs  Nor.,  Vigf.),  die  Haus- 
genossenschaft,  Familie.  —  D.  hyski 
10,  15. 

hseft,  f.  (zu  här,  g.  hauhif)a  F.),  die 
Höhe.  —  A.  191,  7,  8. 

ha' 11,  m.  (wie  stoll  §  50,  1;  vgl.  lat. 
calx,  Fr.2,  Vigf.,  anders  Nor.  u.  F. 
59),  die  Ferse,  der  Hacken.  1). 
haeli  84,  9.  —  PI.  a  haela  5,  4; 
212,  5. 

hsera,  hserra  s.  hätt,  adv. 

haetta,  schw.  v.  (vgl.  etiva  lat.  cedere 
u.  F.  60  s.  hat),  a)  von  etwas  fort- 
gehen,  aufhören   mit  etivas  (Dat. 


Lund  p.  79).  —  Inf.  67,  7;  191,  19; 
Grott.  24,  4.  —  Praes.  PI.  3  haetta 
191,  31;  219,  3;  239,  19.  —  b)  auf 
etivas  zugehen,  wagen  (vgl.  haetta 
f.,  haettr  adj.).  —  Inf.  til  haetta 
daraufgehen,  angreifen  159,  17. 

*  Manche  Wb.  sehen  a)  u.  b)  als 
ganz  verschiedene  Verba  an;  die 
Erklär,  von  Nor.  §  255  „von  etwas 
abhängig  sein  lassenu  (zu  hanga 
stv.  gestellt)  würde  wohl  als  Äbleit. 
nur  für  b)  passen. 

hsetta,  f.  (vgl.  haetta  schw.  v.  b),  das 
Wagnis,  die  Gefahr.  —  A.  haettu 
39,  9. 

heettügr,  adj.  (=  haettr).  —  PI.  A. 
m.  haettliga  73,  7. 

hsettr,  adj.  (vgl.  haetta  f.),  gefähr- 
lich, gefahrdrohend.  —  N.  n.  haett 
71,  17. 

liQl'Mngi,  m.  (zu  hofuö),  der  Häupt- 
ling, Kriegsherr,  auch  von  Gott- 
heiten gebraucht,  so  N.  47,  8;  51t 
5;  vir  nobilis  191,  25.  —  PI.  N. 
hoföingjar  (hier  =  principes,  Männer 
von  Rang  und  Adel,  vgl.  Vigf.  s. 
v.  3)  143,  16;  G.  hc-föingja  5,  9; 
A.  164,  27.  —  Vgl.  auch  rikismaör; 
zur  Flex.  vgl.  §  65,  2. 

hoi'n,  f.  (zu  mhd.  habe,  habene,  hap 
vgl.  Lexer  s.  v. ;  §  61,  1),  der 
Hafen.  —  Dsf.  hofainni  250,   18. 

—  A.  164,  14. 

lujfuS,  n.  (§  49,  2;  g.  haubij)  n.). 
1)  das  Haupt.  —  N.  10,  2;  35t 
23;  103,  21;    Nsf.   hojüöit  122,  26. 

—  G.  hofuös  Regm.  6,  3  (capitis= 
vitae).  —  D.  hoföi  43,  2;  101,  6; 
Dsf.  hQföinu  120,  19.  —  A.  hofuö 
60,  1,  3;  i  hofuö  119,  15  (vgl.  bera). 

—  Asf.  hQfuöit  60,  10.  —  PI.  N. 
hojüö  a,  8.  s.  **  —  2)  die  P  e r  s  o  n  (vgl. 
Vigf.  s.  v.  III).  —  Voc.  Helr.  2,  3 ; 
5,  3. 

*  Wegen  der  Stelle  35,  23  (h. 
manns  ist  Präd.)  vgl.  Heimdallr.  — 
Gab  es  neben  dem  Dat.  liQföi  auch 
eine  Nebenform  hQfoö,  hqfuÖ?  (so 
A.  M.).  —  Oder  ist  i  h(?foÖ  105, 
18  Var.  N. 85  als  Acc.  zu  fassen, 
wie  bera  i  h.? 

**  Die  für  hQfuö  (a)  8  begegnende 
Nebenform  haufuö  wird  von  F.  J. 
als  altertümlich,  von  Bugge  und 
Detter  (Ark.  12,  206)  als  eine  spe- 
ziell schwedische  Form   angesehen. 


96 


liof'ucYslmni  —  liQnd 


liofuOsbani,  m.  (s.  liQfuö,  bani  1), 
verstärktes  bani  =  exitium  capitale 
Eg.,    ein    sicheres    Verderben. 

—  N.  115,  16. 

hofuösmäU,  f.  {vgl.  liQfuö  u.  smjüga; 
smätt  für  smött  Vigf.;  Ark.  5,  124), 
das  Schlupfloch  für  den  Kopf;  die 
Öffnung  für  den  Kopf  im  oberen 
Teil  eines  Linnen-  oder  Panzer- 
Hemdes.  —  D.  183,  21  vgl.  rista. 

b^fuÖstaör,  m.  (hofuö,  staör),  die 
Hauptstatt,  der  Hauptort,  Ver- 
sammlungsort. —  Nsf.  20,  3.  — 
PI.  G.  hQtuöstaöa  24,  12. 

hofugleikr,  m.  (s.  hQfugr,  -leikr),  die 
Schwere,  schwere  Masse.  — 
D.  hQfugleik  8,  9. 

lioiugr.  ad},  (ags.  hafig,  e.  heavy  F.), 
schwer.  —  N.  m.  schw.  inn  hQfgi 
Grott.  23,  7;  D.  m.  schiv.  hqfga 
ib.  12,  7. 

1*999»  "•  (§51,  2u.a);  vgl.  hQggva), 
eigentl.  der  Hieb,  doch  auch  von 
Wurf  und  Stoß  gebraucht.  —  D. 
hoggvi  114,  8.  —  Asf.  hoggit  94, 
1;   =   Schlag  Acc.    54,  15;    60,  15. 

—  Plur.  Asf.  hoggin  68,  13. 

ho(j(jormr.  m.  (s.  hQgg,  ormr),  der 
Beißwurm,  die  Schlange.  —  A. 
75,  17. 

liQ(j(jva,  stv.  (ahd.  houwan;  §  45 
u.  a),  108),  hauen,  schlagen,  er- 
schlagen, —  Inf.  122,  12;  Grott. 
6,  5;  h.  til  eig.  zuhauen,  mit  einer 
Hiebwaffe  angreifen  73,  16.  — 
Prses.  Ind.  3  hoggr  175,  15;  PI.  1 
hQgnum  =  schlachten,  töten  219, 
1;  PI.  3  155,  21.  —  Praet.  S.  3  hjö 
72,  16  traf  mit  dem  Messer',  120, 
18  biß,  vgl.  liQggormr;  =  hieb  176, 
3.  —  PI.  3  hjoggu  122,  24.  —  Pass. 
Part,  hogginn  erschlagen.  PI.  N. 
m.  155,  34.  —  Med.  hoggvaz  sich 
schlagen,  kämpfen.  —  Praes.  PI. 
3  hoggvaz  Vafpr.  41,  3.  —  Praet. 
PI.  3  hjugguz  226,  22. 

liQCjcjväpn,  PI.  n.  (hQgg,  vapn),  Hieb- 
und  Stoß- Waffen.  —  D.  217,  9. 

liol?>r,  rn.  {nach  Vigf.  und  Bugge 
zu  ags.  häleö,  mhd.  helt,  nach  Fr.2 
urspr.  adj.  der  Mann,  spez.  der 
freie  Vollbauer  (odelsbonde 
Fritzn.),  vgl.  M.  Cl.  I,  158,  190.  — 
PI.  N.  holöar  143,  13;  G.  holöa 
Grott.  18,  1;  D.  holöum  Vol.  45,  5. 


*  Der  h.  (der  Prosa)  stand  seiner 
Wertschätzung  nach  zwischen  dem 
bersir  und  dem  einfachen  bondi; 
die  ältere  allgemeinere  Bedeutung 
erhält  sich  im  poet.  Sprachgebrauch. 
Vgl.  übr.  Ger.  Vollst.  Wb.  508; 
1398. 

h9ll,  f.  (§  61,  3;  ahd.  halla),  die 
Halle,  der  Saal;  der  größere 
Wohnraum,  vgl.  salr  u.  Wh.  p.  223. 

—  N.  30,  3;  Nsf.  162,  5.  —  G. 
hallar  137,  10;  Gsf.  hallarinnar  51, 
11;  D.  h<?11.5, 15;  Dsf.  hQllinni  44, 
5;  108,  5.  —  A.  h(?ll  4,  10;  Asf. 
hQllina  4,  17;  5,  3. 

*  Wo  herbergi  und  hallir  (vgl. 
137,  9 — 10)  so  bestimmt  unterschie- 
den sind  wie  238,  12,  13  u.  letztere 
einer  jüngeren  Zeit  zugeschrieben 
werden,  ist  neben  dem  Unterschied 
in  der  Größe  und  Verwendung  des 
Raumes  (das  herbergi  diente  auch 
als  Schlafraum)  wohl  auch  an  Stein- 
mauern für  die  hallir  zu  denken, 
vgl.  steinliQll  Njäla  c.  3;  Wh. 
p.  222. 

hond.  f.  (§  31,  4;  72,  1;  g.  handus), 
die  Hand,  doch  auch  der  ganze 
Arm,  und  übertragen  =  die  Seite. 

—  N.  122,  16;  Nsf.  hQndin  80,  5; 
94,  1.  —  Gen.  handar  58,  16.  — 
D.  af  hendi  135,  13;  ä  hendi  119, 
24;  i  hendi  153,  2,  8;  kömu  per 
at  h.  kamen  dir  an  die  Hand, 
mußten  dir  passieren  165,  8;  216, 
12;  vera  f.  hendi  vorhanden  sein, 
vorliegen  203,  1 1 ;  hendi,  meö  hendi 
sinni  66,  5;  138,  9;  47,  13;  72,  4; 
undir  vinstri  hendi  (Arm)  9,  7.  — 
A.  34,  17;  41,  8;  und.  h(?nd  ser 
sich  unter  den  Arm  =  in  die  Seite 
211,  15;  Arm  wohl  auch  Helr.  12, 
6;  desgl.  103,  15;  der  Acc.  (sf.  in 
U  hQndina) ,  weil  bei  dem  Maß- 
anlegen die  Frage  Wohin  ?  denkbar 
ist;  Hand  115,  10 ;  Asf.  hQndina 
34,  18.  —  PI.  N.  hendr  74,  20. 
94,  4;  120,  16;  G.  handa,  nam, 
til  handa  einum  =  einem  zuhanden; 
in  jemandes  Interesse,  für  jemand 
46,  22;  121,  16;  136,  18;  152,  17; 
227,  15;  aber  ä  hendr  einum  (s.  u. 
A.)  =  auf  die  Hände  (wie  nhd.  auf 
den  Hals),  gegen  jemand  125,  12; 
150,  20;  doch  ist  gengu  a  hendr 
oss  226,  10  =  traten  in  Vasallen- 
verhältnis zu  uns  (vgl.  handgenginn, 


hQndla  —  jamaöarf)okki 


97 


adj.);  i  hendr  einum  =  m  die  Hände, 
in  die  Gewalt  jemandes  {vgl.  nhd. 
einhändigen),  s.  Lnnd  p.  123,  124. 
—  D.  hQndum  46,  7  Armen  vgl. 
armar  lystu  Skirn.  6,  4;  ähnlich 
158,  17;  Dsf.  tiQndunuin  46,  6; 
hafa  eitt  meö  hQndum  etwas  unter 
Händen  haben,  damit  umgehen  204, 
32;  vera  ä  hQndum  =  vorhanden 
sein  211,  10  vgl.pqrf;  tekinn  hQndum 
106,  13  =  handtekinn,  q.  v.  —  A. 
{vgl.  auch  unter  G.)  hendr;  a  h. 
125,  12;  150,  20;  i  h.  121,  17;  111, 
13;  s.  o.  s.  G.;  sem  komin  muni 
(vera)  a  hendr  oss  als  ob  uns  in 
die  Hände  gefallen  ist  {Edz.)  233, 
27;  Asf.  hendrnar  57,  19. 

*  Für  hQnd  =  Seite  vgl.  na- 
mentlich G.  handar  69, 15;  D.  hendi 
96,  8;  141,  1;  af  värri  hendi  154, 
8;  155,  5;  A.  a  aöra  hond  210,  13 
{vgl.  annarr  4);  211,  34;  212,  1.  — 
PI.  A.  ä  tvser  hendr  155,  21  kann 
bedeuten  „nach  beiden  Seiten"  vgl. 
Vigf.  II,  ist  aber  Völsrim.  178,  2 
verstanden  ,,mit  beiden  Händen" ; 
auch  168,  29  steht  geradezu:  hefir 
bäöar  hendr  bloögar  til  axlar.  Es 
ist  daher  hoggva  ä  tv.  hendr  wohl 
=  zweihändig  schlagen,  vgl.  tvi- 
henda.  —  Bei  allar  hendr  bl.  u.  w. 
179,  19  vgl.  nhd.  „alle  Hände  voll 
zu  tun  haben"  u.  115,  3  s.  v.  allr.* 

hcmdla,  schw.v.  {vgl.  hond)  =  handtaka 
Fritzn.,  gefangen  nehmen.  Inf. 
161,  8.  —  Grott.  18,  1  Var.  icäre 
h.  mit  etwas  hantieren  [Ger.). 

horqr.  m.  (ahd.  harug  F.),  das  Hei- 
ligtum. Vgl.  M.  Öl  I,  233;  Vigf. 
s.  v.  u.  Ger.,  Vollst.  Wb.  s.  v.  —  N. 
17,  20.  Hier  wurde  die  Lesart  von 
U  aufgenommen ,  da  h.  wohl  nur 
den  Altar  platz  {ursprünglich  im 
Freien)  bedeutet;  vgl.  Valtyr  Guö- 
mundsson  in  der  dtsch.  Lit.  Z.  1910, 
Nr.  17.  Für  die  Verehrung  weib- 
licher Gottheiten  genügte  meistens 
ein  h.,  vgl.  auch  JD.  H.  II,  17. 

horpustokkr,  m.  (harpa,  stokkr), 
das  Holzgestell  der  Harfe.  — 
261,  13. 

horr,  m.  (§  51,  1;  52,  2;  ahd.  haru 
F.),  der  Flachs.     -  A.  hQr  79,  9. 

hQrund,  f.  (urspr.  die  Unterhaut  im 
Untersch.  von  skinn  n.,  vgl.  Vigf.), 
die  Haut,  das  {menschliche)  Fleisch. 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


-  G.  hQrundar  38,  13  Var.  hQrunds 
von  horund  n. 

I19ÜT.  m.  {später  auch  hattr  Nor.; 
ags.  hat,  e.  hat  F.),  der  Hut.  — 
A.  hQtt  153,  1. 

hör  s.  här,  adj. 

hceferska  s.  hceverska. 

hoefi,  n.  {vgl.  höf  n.)7  die  Schicklich- 
keit, Gebühr.  —  A.  viö  sitt  hosfi 
151,  2  =  für  ihn  passend. 

hoegendi,  n.  (hcegr),  die  Bequemlich- 
keit; spez.  ein  Polster  zum  beque- 
meren Liegen,  ein  Kopfkissen 
{vgl.  nhd.  Faulenzer  =  Schlummer- 
rolle, auch  =  bequemer  Lehnstuhl, 
s.  Heyne,  D.  Wb.  s.  v.).  —  Asf. 
209,  16. 

hoegr,  adj.  (§78;  F.  60),  geschickt, 
leicht,  bequem.  —  Nf.  hceg  224, 
17.     N.  n.  [oder  adv.)  hcegt  164,  3. 

hoegri,  adj.  {eig.  kompar.  zu  hoegr 
geschickt,  vgl.  82 ^  Anm.),  recht,  im 
Gegensatz  zu  link.  —  G.  til  hoegri 
handar  58,  16;  Dat.  instr.  hoegri 
hendi  138,  9;  A.  hoegri  hQnd  41,  8. 

hcela,  schw.v.  (zwg.holon  betrüg enY '.), 
mit  Dat.  (Lund  p.  75),  etwas  rüh- 
mend hervorheben,  mit  etw.  prah- 
len. —  Inf.  201,  25.  —  Praes.  S.  2 
hoelir  141,  13.  —  Med.  hoelaz  sich 
rühmen.  —  Praet.  Gonj.  S.  3  hceldiz 
224,  9. 

hceverska,  f.  oder  hoverska  {vgl. 
Vigf.,  zu  mhd.  hovesch),  das  feine 
höfische  Wesen.  —  D.  190,  26. 


I.     J. 

jaöarr,  m.  {s.  Nor.,  Ger.,  Vollst.  Wb., 
F.  37),   der  Rand.  —  N.  161,  16. 

jafn,  adj.  (g.  ibns;  §  4,  1;  25,  4; 
34,  2;  75,  1;  76,  l),  eben,  gleich 
—  PI.  m.  jafnir,  eru  j.  viö  kommen 
gleich  142,  10;  eru  oss  jafnir  sind 
uns  gewachsen  207,  26. 

jafna,  schw.  v.  [s.  jafn,  g.  -ibnjan), 
gleich  machen,  gl.  setzen,  verglei- 
chen mit  etw.  (til  eins).  —  Part. 
Pass.  jafnat  er  31,  1.  Med.  Inf. 
jafnaz  sich  vergleichen  177,  11;  sich 
gleichstellen  200,  30;  216,  20. 

jafriaftarpokki,  m.  (jafnaör;  J)okki  zu 
J)ykkja),  die  beiderseits  gleichmäßig 
vorhandene  günstige  Meinung,  dir 
Gegenliebe.  —  D.  193,  5. 


98 


jamaftr  —  jarmr 


JafnaVf,  m.  (jafna),  die  Vergleichimg, 

billige    Verteilung.    —    D.    at 
jafnaöi  nach  Gebühr  212,  2. 
jnl'iian.  adv.  (*.  jafn),  beständig,  im- 
mer   {stets    in    gleicher    Weise). 
LO;    15,  9.—  Vgl.  Ark.  17,  193. 

jnl'nbrcidr ,  ad/.  («.  jafn,  breiör), 
g  1  ei  ch  breit  m#  e£tt>.  (l)at.),  vgl. 
Lund  p.  115.  —  PI.  f.  jafnbreiöar 
58,  12. 

jafndoegri,  n.  (s.  jafn,  doegr),  die 
Tag-  mW  Nacht  gleiche  (aequi- 
noctium).  —  G.  144,  8,  9 ;  D.  244,  7. 

jafnl'rnm.  adfo.  (jafn,  fram)  gleich 
weit  vor  a)  räumlich,  daneben, 
b)  zeitlich,  inzwischen;  so  239,  5. 

jafnframt,  adv.  (s.  jafn,  framr),  in 
gleich  hohem  Grade,  mit  kom- 
parat.  Dat.,  vgl.  Lund  p.  113.  — 
149,  8. 

jal'nfroßkn,  adj.  (s.  jafn,  froekn  = 
freekinn) ,  g  1  e  i  c  h  k  ü  h  n.  —  N. 
119,  19. 

jafngnögliga,  adv.  (s.  jafn,  gnögl.), 
ebenso  reichlich.  —  49,  6. 

jal'ugöftr.  adj.  (s.  jafn,  göör),  gleich- 
gut.  —  N.  m.  101,  7;  N.  A.  n. 
adj.  47,  9;  153,  17;  adv.  jafngott 
175,  9.   —  PI.  A.  m.  110,  10. 

jalnhaü.  adv.  (s.  jafn,  här  adj.), 
gl  eich  hoch.  —  &,  6. 

jafnhofugr,  adj.  (s.  jafn,  hof), 
gleichschwer.  —  PI.  m  jafn- 
hQfgir  76,  14. 

jafningi,  m.  (s.  jafn),  ein  Gleich- 
stehender; zur  Flex.  vgl.  §  65,  2. 
—  PI.  N.  yörir  jafningjar  eure 
Genossen  =  Leute  euresgleichen 
197,  18. 

jafnmargr,  adj.  (s.  jafn  m.),  gleich- 
viel, gleichgroß.  —  PI.  A.  f. 
96,  16. 

jal'i  lini  kill,  adj.  (s.  jafn,  mik.),  gleich- 
groß. —  N.  n.  55,  2;  A.  n.  jafn- 
mikit  ebensoviel  (an  Quantum)  eöa 
fleiri  gersimar  oder  mehr  Kleinode 
(bessere  Qualität)  170,  12. 

jafiirettr,  adj.  (s.  jafn,  rettr),  gleich- 
berechtigt, von  gleicher  Rechts- 
kraft. —  PI.  m.  143,  4. 

jafnsannr,  adj.  (s.  jafn,  sannr), 
g  1  e  i  c  h  w  a  h  r.  —  N.  n.  jafnsatt 
40,  6. 

jafnskjött,  adv.  (s.  jafn ,  skjött), 
gleichschnell;  ebenso  schnell,  wie 


113,  6;  vai' Juit  jalnskjutt.  at  luunnit 
var  kert.it  sobald  als  die  Kerze  ver- 
brannt war  Edz.)261,  20;  auch  ohm 
folgend .  sem  =  in  demselb.  Au<i>  n- 
blicke  i>4,  12;  sofort  137,  5.  Auch 
in  den  letzteren  Fällen  ist  natür- 
lich ein  Relativsatz  mit  sem  zu  er- 
gänzen, so  137,  5 :  sem  hann  heyröi 
|ml  H.  -I. 
jafnt,  adv.  (s.  jafn  und  jafnan),  in 
gleicher  Weise;  j.  —  sem  eben- 
sogut —   wie  35,  19. 

jal'n viss.  adj.  (jafn,  viss),  ganz  so 
weise,    ebensoweise.  —  N.    236,  3. 

jafnvsegi,  n.  (s.  jafn,   vega  =  wägen), 

das  gleiche  Gewicht.  —  PI.  A. 
J)rjü  j.  gulls  das  dreifache  Gewicht 
in  Gold  153,  18. 

jarbküs.  n.  (s.  jorö,  hüs),  eine  Erd- 
hütte. —  G.  jaröhüss  157,  10,  35; 
Usf.  160,  19.  A.  157,  2;  Asf.  258,  15. 

jarl,  m.  (s.  Nor.  §  294,  2;  ags.  eorli. 
der  Jarl,  Graf  (Herzog).  —  Vgl. 
M.  Gl.  I,  149,  190.  —  ürspr.  wohl 
nur  =  freier  Mann  (M.  Cl.  I,  226; 
«$tf.  w.  t*.  Sk.  Llll  und  Rigsp.) 
wurde  das  Wort  allmählich  auf  die 
höchste  Klasse  der  Edlen  u.  Freien 
zunächst  dem  Könige  eingeschränkt ; 
auch  tributpflichtige  Könige  konnten 
als  jarlar  gelten,  und  in  späterer 
Zeit  sind  jarl  u.  hertogi  (Herzog) 
fa*t  gleichbedeutend.  —  S.  Keyser 
Eft.  Skr.  II,  77.  —  Danach  ist  die 
Sk.  Llll  versuchte  Gleichsetzung  von 
hersir  und  greift'  (=  ahd.  gräfo) 
wohl  als  ungenau  zu  betrachten; 
eher  ließe  sich  barün,  nhd.  Baron 
=  Freiherr  nebst  dem  übrigen 
niederen  Adel  m  it  hersir,  Graf 
(Fürst,  Herzog,  tributpflichtiger  Kö- 
nig oder  Vize-König)  mit  jarl  ver- 
gleichen. —  S.  übr.  Vigf.  s.  v.  jarl : 
Keyser  Eft.  Skr.  II,  27,  28;  70— 
77;  Amira  in  Pauls  Grundr.  III, 
130;  vgl.  auch  hersir,  hQfÖingi  u. 
riki.smaör;  die  Entstehung  der  betr. 
Stände  sucht  RigsJ).  vom  Gotte 
Heimdallr  abzuleiten;  hier  erscheint 
hersir  als  der  dem  Könige  zunächst  - 
stehende,  vgl.  Gering  Vbers.,  zu 
Str.  40.  —  N.  jarl  121,  18.  G.  jarls 
145,  16;  A.  jarl  142,  14.  —  PI.  N. 
jarlar  142,  10;  D.  jorlum  49,  8.  — 
A.  jarla  143,  1. 

ja  nur,  m.  (Vigf.  vgl.  ahd.  jämar,  bei 


jarpr  —  il 


99 


F.  20;  s.  auch  Gering,  Vollst.  Wb.), 
das  Geschrei.  —  D.   jarmi  y,  3. 

jarpr.  adj.  {vgl.  Erpr:  die  Bemerk, 
bez.  der  Haarfarbe  121,  11,  12  ist 
für  ihn  von  besonderer  Bedeutung"*, 
dunkelbraun.  —  PL  Af.  jarpar 
Guörkv.  II,  20 ;  das  dunkle  Haar 
bezeichnet  hier  die  nicht  nordische 
Herkunft  der  Helden. 

jartegn,  f.  {nach  Vigf.  entlehnt  aus 
nihd.  wärzeichen,  vgl.  Lexer  s.  v .), 
das  Wahrzeichen.  —  PI.  0.  jar- 
tegna  105,   12. 

jaxl,  m.  {vgl.  Viaf.  s.  v. ;  Ger.,  Vollst. 
Wb.),  der  Backenzahn  {vgl.  tQnn). 

—  Asf.  jaxlinn  251,  19.  —  PI.  N. 
jaxlar  251,  17;  B.  joxlum  11,  6. 

jaxlgarÖr,  m.  (jaxl,  garör),  die  Kinn- 
lade, soweit  sie  die  Backenzähne 
einfaßt.   -   Asf.  251,  16. 

ja.  schw.  v.  bejahen,  versprechen; 
§  117,  2;  vgl.  jäta.  —  Pras.  PI.  3 
ja  161,  24. 

*  Gegensatz    zu  ja    und  jäta    ist 
synja  (Fr.2)  u.  neita. 

järn,  n.  {auch  jarn,  s.  Nor.;  jüngere 
Form  für  isarn,  s.  isarnköl),  das 
Eisen;  die  Eisenivaffe  (A.  eld  ok 
järn  Feuer    und   Schwert  177,  16). 

—  N.  73,  11;  122.  9.  —  D.  järni 
80,  13;  Grott.  21,  7;  A.  järn  111, 
5;  122,  9;  hier  kann  festa  mit  „haf- 
ten" übers,  werden,  ist  aber  transit. 
ohne  persönl.  Subj.,  vgl.  Ark.  10, 
16;  Vigf.  s.  v.  III  und  die  ähnl. 
Konstr.  bei  reka.  PI.  N.  järn  = 
Eisenwaffen  229,  21;  A.  162,  1 
viell.  =  Eisenfesseln,  vgl.  das  durch 
Reim  veranlagte  klaeöi  VqIs.  R.  254, 
4 ;  so  sicher  249,  9. 

järafJQturr,    m.    {s.    järn,    fj.),    die 

Eisenfessel.  —  PI.  A.  järnfjotra 

40,  24. 
järnglöfi,  m.  {s.  järn  u.  glöfi  F.  96), 

der  Eisenhandschuh.  —  PI.  N. 

30,  15. 
järngreipr,  PI.  f.  {s.  järn  und  greip 

F.    111),    eig.    Eisenhände,    ein 

eisernes  Handschuh  paar.  —  G. 

-greipa  107,   1 ;  D.  -greipum  108,  7; 

A.  -greipr  106,  2. 
järnmeiss,  m.  {s.  järn  u.  meiss  F.  224), 

der    Eisenkorb.    —   D.   105,   11; 

Dsf.  105,  13. 

*  Auch  für  Sk.  XVII  ist   zu   be-  '■ 
achten,  daß  järnm.    nach  Vigf.  als 
Name  eines  Schiffes  begegnet. 


järnofiim,  adj.  (järn,  vefa>, aus  Eisen 
gewebt  {geivoben),  poet.  —  Von 
einem  Panzerhemde  serkr  j.  q,  8. 

järnsia,  f.  {s.  järn,  sia),  der  Eisen- 
funke, d.  h.  der  von  glühendem 
Eisen  in  der  Schmiede  abspringende 
Funke  oder  ein  Stück  rotglühendes 
Eisen  (Pf.).   —   A.  108,  6. 

jarnskör,  m.  (järn,  skör),  der  Eisen- 
schuh, d.  h.  tvohl  nur  ein  stark  mit 
Eisen  beschlagener  Schuh,  wie  järn- 
meiss von  einem  Schiffe  gebraucht 
wird.  —   PI.  A.  258,  15. 

järnsüla,  f.  (s.  järn  u.  süla  F.  327), 
die  Eisen säule.  —  A.  108,  9. 

järnviöjur,  PI.  f.  15,  22;  die  Be- 
wohnerinnen des  Waldes  Järnviör, 
q.  v. 

jäta,  schw.  v.  {s.  §  117,  2;  Nor.),  ja 

zu  etwas  sagen,  etwas  bejahen, 
versprechen  mit  Dat.;  Lund  p.  72. 
—  Prees.  S.  3  jätar  167,  7.  —  PL 
1  jätum  geben  wir  zu  9,  4;  3  jäta 
93,  19;  98,  25.  —  Pra>t.  S.  3  jätti 
59,  7,  10  oder  in  jüngerer  Form 
{vgl.  Nor.,  Vigf.)  jätaöi'^58,  7. 

jäyröi,  n.  {s.  ja,  jäta;  yröi  zu  orö), 
das  Jawort,  die  Zustimmung.  — 
D.  199,  4. 

iön,  f.  {auch  iöja;  vgl.  Vigf.),  die  Be- 
schäftigung. —  A.  173,  9. 

iBrar,  PI.  f.  (=  iörPl.  n  ;  q.  v.  Vigf.; 
wahr -scheint,  verw.  mit  g.  idreiga; 
§  55,  1;  Ger.  Sp.  1399),  die  Ein- 
geweide. —  iörar  blötnar  =  Ein- 
geweide von  Opfertieren  Guör.  II, 
24,  6. 

iöraz,  schw.  v.  Med.  {vgl.  g.  idreigön 
Vigf.;  ed-  bei  F.  36),  bereuen, 
Reue  empfinden  über  etw.  {mit  Gen. 
vgl.  Lund  p.  171).  —  Inf.  47,  12; 
102,  19.  —  Prass.  Conj.  S.  2  iöriz 
224,   12. 

igöa,  f.,  ein  Vogel;  Vigf.  dachte  an 
den  Nuß-  oder  Eichelheher,  den  ich 
nur  als  Garrulus  glandarius  bezeich- 
net finde;  sitta  europsea  {so  auch 
Vigf.)  wird  jetzt  meist  als  Specht- 
meise, igöa  von  einigen  als  Grau- 
meise, dies  wäre  Parus  palustris, 
gefaßt;  vgl.  außer  Ba  auch  Ark.  13, 
231  fg.;  Gering  s.  v.  Vollst.  Wb. 
u.  Nachtr.  —  PI.  Nsf.  igöurnar 
117,  21. 

il,  f.  (§  57,  1 ;  zu  Wurzel  i  =  gehen  ? 

7* 


100 


illa 


inii 


F.  2!)).  die  Füll  so  hie.  —  Plur. 
X.  A.  iljarj  A.  73,  l  =  (man)  sieht 
ihm  Huf  die  Fußsohlen,  er  streckt 
die  /•'.  in  die  Luft;  (zur  Aush/ss. 
des  Subj,  vgl.  Ark.  10,  14  i;  Grott. 
16,   ,"). 

illa,  adv.  [s.  illr),  übel,  schlecht. 
—  67,  22:  137,  4;  uröu  (s  veröa), 
illa  94,  10  =  ;egre  ferebant  Ei_r. 
vgl,  Grimh.  varö  illa  215,  13;  so 
auch  kunni  (s.  kunna)  illa  =  a^re 
ferens  (eigentl.  l'erebat)  98,  4 ;  illa 
sjatna  201,  34  vgl.  sjatna.  —  illa 
maslir  ]>ü  übel  (böse,  unfreundlich) 
redest  du  202,  16. 

illiliya,  adv.  (s.  illiligr),  übel,  ab- 
s  c  h  e  u  1  i  c  h ;    stärker  als  illa.  — 

&42,  5. 

illiligr,  adj.  (s.  illr,  -ligr  Nor.)  bös- 
artig, abscheulich .—  N .  f.  156,  5. 

illr,  adj.  (§  82;  bei  Vigf.  illr  u.  zu 
g.  ubils  gestellt;  zu  air,  isel?  Nor.; 
vgl.  auch  Ger.,  Vollst.  Wb.),  übel, 
schlecht.  —  N.  m.  9,  5;  37,  8; 
88,  5;  ß,  5.  illr  viöreignar  =  trac- 
tatu  difficilis  E*.  106,  23  (ähnlich 
175,  1;  232,  12)  —  N.  n.  a^y.  illt 
(«nc7*  ilt,  W7Z.  Nor.  §  224)  til  vista 
93,  10 ;  193,  3.  —  N .  n.  illt  eitt  nur 
Böses  215,  10.  G.  m.  u.  n.  ills 
dauöa  53,  20;  ills  af  van  37,  19; 
42,  9;  ills  van  103,  12.  —  D.  n 
illu  53,  20;  at  illu  in  übler  Art 
165,  8;  in  üblem  Sinne  251,  10; 
fara  illu  i  tnöt  viö  menn  mit  Bösem 
{mit  bösen  Gedanken)  jemand  ent- 
gegengehen 218,  15;  A.  f.  illa  42, 
7.  A.  n.  illt  78,  4;  99,  7.  —  PI.  N. 
f.  illar  22,  18;  87,  6;  G.  n.  illra 
svara  van  (vgl.  G.  n.  Sinf>-.'  46,  10. 

illska,  f.  (vgl.  illr),  die  schlechte  Ge- 
sinnung, Bosheit.  —  G.  ilsku  (od. 
illsku)  172,  28.   A.  i52,  5. 

illt,  adv.  s.  illr,  ad[;. 

illüMgr,  adj.  (illr;  üö  =  hugö  Sinn 
Vigf.),  bösen  Sinnes.  —  Nf.  203, 
28.  PI.  Nf.  illüö'4ar  an  Böses  denkend , 
voll  böser  Ahnungen  218,  14. 

inn  (enn),  pron.  (etymol.  zu  trennen 
von  hin  11.  mit  dem  es  sich  aber 
öfter  vermischt),  jener,  der  da,  der 
=  g.  jains;  §  33,  1;  34,  1;  93.  — 
1)  für  sich  stehend;  bei  Adjektiven 
mit  oder  ohne  fg.  Subst.  —  N.  m. 
inn  hvinverski  4,  12;  inn  gamli  9, 
9;  sä  inn  ämotki  Grm.  11,  3.  (Vgl. 

^  of  Medial 


y,  ■  \\^ 


unt.  *)  G.  m.  ins  |>ogla  106,  22; 
G.  f.  innar  fjolkungu  211,  20;  D. 
m.  inum  forna  '>,  3;  1).  f.  inni 
skQinmu  8,  19;  D.  n.  i  inu  neösta 
häs.  5,  10.  A.  11.'  it  sama  kveld 
54,    1  ;  yfir  liaiit  J»at  it  djüpa  58,  5. 

—  PI.  N.  m.  inir  fyrri  19,  1 ;  N.  f. 
inar  ]>riöju  22,  10;  N.  n.  [>au  in 
harömöögu  Grm.  41,  6.  —  D.  m. 
inum  ungum  monnum  121 ,  20; 
inum  (oder  hinum)  er  u.  iv.  denen, 
die  149,  8 ;  inum  tveim  260,  1 1  ; 
A.  f.  binar  oder  inar  jene,  die  andern 
260,  16;  vgl.  hinn.  ' 

Über  die  Anwendung  von  inn 
beim  Vok.  (so  179,  32)  vgl.  Lund 
p.  492;  Gr.  [V,  5ti4.  —  In  Fällen 
wie  ina  niundu  hverja  nött  112,  2 
vertritt  das  adj.  hverr  ein  adv. 
anderer  Sprachen  =  die  jedesmal 
neunte  Nacht,  oder  es  muß  der 
Art.  als  entbehrlich  schwinden  = 
jede  n.  N. 

2)  als  suffigierter  Artikel 
bei  Substantiven.  Vgl.  §  94,  95; 
Lund  p.  490  fg.  —  a)  bei  starker 
Flexion  des  Subst.  —  S.  N.  m. 
Logrinn  3,  12;  G.  fisksins  39,  27; 
D.  Leginum  3,  13;  steininum  10, 
1;  A.  manninn  6,  13.  —  N.  f.  kyrin 
9,  15;  G.  sölarinnar  14,  21;  D. 
joröunni  12,  6;  aettinni  15,  24;  A. 
borgina  4,  10;  brüna  17,  4.  N.  n. 
landit  3,  11;  G.  tresins  20,  9; 
üullsins  116,  14;  D.  eitrinu  8,  6: 
fenu  115,  21.  —  A.  guilit  115,  21. 

—  PI.  N.  m.  ormarnir  78,  13; 
viöimir  73,  12;  oxninir  3,  8.  G. 
sveinanna  120,  26;  spalanna  (s. 
spoh'j  62,  3.  D.  äsunum  31,  4.  A. 
heimana  14,  22.  N.  f.  aättirnar  7, 
14;  G.  flaeröanna  37,  4;  D.  eiding- 
unum  11,  18;  A.  hendrnar  57, 
19.  N.  n.  dyrin  73,  12;  G.  ^uöanna 
13,  16;  D.  beinunum  11,  5;  A. 
loptin  6,  12.  —  6)  bei  schwacher 
Flex.  des  Subst.  —  G.  m.  hitans 
8,  15;  D.  büanöanum  57,  4;  A. 
komandann  5,  13.  —  A.  n.  aui:at 
126,  1.  N.  f.  konan  13,  4.  G. 
konunnar  39,  20.  PI.  G.  n.  augnanna 
57,  18;  A.  n.  au^un  57,  17. 

*  Wenn  im  allgem.  der  Artikel 
in  den  älteren  Sprachen  öfter  ent- 
behrlich ist  als  in  den  jüngeren 
(Gr.  IV,  366),  vgl.  z.  B.  38,  15  aesir 
die  Äsen,  hrimpussar  ok  bergrisar 

CAMPBELL 


mn 


inni 


101 


30,  9  {vgl.  auch  die  von  Lund  p. 
492,  497  für  die  Poesie  gegebenen 
Winke),  so  begegnet  andererseits  der 
suffig.  Art.  im  Altnord,  a)  in  Fällen, 
wo  die  neuere  Sprache  ihn  über- 
haupt missen  darf,  so  allra  guöanna 
ok  manna  aller  {der)  Götter  und 
Menschen  30,  2;  ähnlich  auch  af 
fleirum  äsunum  [vgl.  Var.)  =  von 
{den)  weiteren  Äsen  31,  4;  hverr 
hlutrinn  238,  1;  vgl.  Gr.  IV,  433; 
doch  wird  man  kaum  mit  Lnnd 
p.  501  an  einen  ganz  überflüssigen 
Gebrauchdenken  dürfen:  einn  ässinn 
36,  2  {vgl.  Note)  ist  =  unus  ex 
asis  (Ulis);  das  Verhältnis  beider 
Nomina  läßt  sich  als  Nominat. 
partitivus  bezeichnen,  der  auch  sonst 
im  Nord.  (vgl.  Lund  p.  158  Anm.  3 
u.  p.  189)  den  Genit.  partit.  ver- 
tritt, unter  Umständen  auch  als 
Acc.  oder  Dat.  erscheinen  kann.  — 
b)  gehäuft  neben  dem  adjektivischen 
Art.,  z.  B.  inn  fyrsta  soninn  13, 
18;  wie  auch  jener  adjektivische 
Art.  neben  dem  Demonstr.  sä  (meist 
in  poet.  Sprache)  stehen  kann,  so 
VafJDr.  35,  5;  sa  inn  frööi  jotunn; 
Grm.  11,  3;  sä  inn  ämotki  jotunn; 
Grm.  41,  5:  J)au  in  harömöögu 
sky;  vgl.  pä  ina  fä  232,  24  =  diese, 
die  wenig  zahlreichen  Leute,  vgl. 
aber  auch  D.  H.  II,  187;  J)ann  inn 
^ööa  hest  105,  4;  J)at  it  mikla  gull 
181,  5;  ferner  pessa  feröina  HO,  9 
u.  Jtessir  —  aesirnir  34,  6;  {jessa 
ins  mikla  fjär  181,  9;  J)etta  it  illa 
verk  210,  10;  endlich  in  dreifacher 
Verbindung :  yfir  hafit  f)at  it  djtipa 
58,  5.  Vgl.  Gr.  IV,  379,  433;  Lund 
p.  498  fg.  —  c)  Bei  zwei  nah  ver- 
bundenen Substantiven  wenigstens 
an  einer  Stelle  (Lund  p.  494\  so 
allra  guöanna  ok  manna  30,  2; 
hofuöstaorinn  eöa  helgistaör  20, 
3  —  4.  —  d)  In  einzelnen  Fällen 
gehört  der  suff.  Art.  inn  nicht  zum 
Substant.  allein,  sondern  zu  meh- 
reren Worten ,  die  als  logisches 
Kompositum  gelten  können,  so  191, 
10:  6ö  rugakrinn  fullvaxinn  =  durch 
das  reife  Roggenfeld  schritt  —  durch 
ein  R.  zur  Zeit  der  Reife  schritt. 
—  e)  Beim  Pron.  possess.:  veit  ek 
minn  hestinn  beztann  =  ich  kenne 
das  mir  gehörende  Pferd  als  das 
beste,  also   mit  doppeltem  inn :    cgi. 


sonst  Gr.  IV,  550  und  von  neueren 
Arbeiten  Nyg.  Synt.  S.  28-56; 
Delbrück  in  P.  Br.  B.  36,  355  fg. 
inn,  adv.  {s.  §  83,  1;  Nor.;  g.  inn, 
vgl.  auch  i),  hinein.  —  inn  gengr 
38,  12;  inn  gan^a  4.4,  6;  ganga  üt 
ok  inn  50,  17;  leiddi  inn  5,  10; 
kvämu  inn  137,  1 1 ;  auch  in  Ver- 
bindung mit  Präposit.,  namentl.  i 
(vgl.  mhd.  zuo  ze);  inn  i  borgina  4, 
9;  hollina  5,  3;  inn  i  frä  fast  = 
innnan  (q.  v.);  inn  i  frä  ür  ok  gustr 
=  gelida  vaporatione  et  aura  fri- 
gida  a  parte  interiori  accedentibus 
(Eir.)  8,  9.  {Im  Nord,  ist  hier 
Nom.  absol.  ohne  Verbum,  den  Eg. 
durch  Ablat.  absol  wiedergibt})  Ger. 
übersetzt:  „die  Sprühregen  und 
Winde  hervorbrachten" ;  vgl.  auch 
ür.  —  Bez.  der  Stell,  von  inn  in 
Haupt-  u.  Nebensatz  vgl.  Delbrück 
in  P.  Br.  B.  36,  360.  —  koma  inn 
um  Miö«:arö,  Äsgaröa  52,  10;  100, 
14  =  intrare  (ingredi)  Midgardum 
etc.  (E'_r.).  eig.  hineinkommen  über 
(um)  die  Außengrenze  von  MiÖg., 
Asg.  —  Vgl.  auch  um. 

in  na,  schiv.  v.  (§  115,  5;  vgl.  iön, 
iöja,  iöna).  1)  ausführen.  —  Inf 
63,  6.  —  2)  berichten.  —  upp  at 
inna  {in  Worten)  vorzuführen,  vor- 
zuhalten 205,  16.  —  Praet.  S.  3 
inti  (vgl.  Nor.)  =  hersagte,  las 
218,   1. 

innan,  adv.  (g.  innana,  vgl.  inn)  von 
innen.  —  17,  18  (ütan  ok  i).  In 
Verbind,  mit  fyrir  soviel  als  innar 
(q  v.),  f.  innan  ä  joröunni  =  intra 
oram  terrae  maritimam  (Eg.)  12,  6 ; 
f.  innan  Asgr.  =  intra  claustra  muni- 
menti  Asici  (Eg.)  95,  16.  —  Vgl. 
auch  fyrir  2)  a). 

innar,  kompar.  adv.  (weiter  hinein, 
hinein  (doch  stärker  als  inn).  — 
innar  i  frä  honum  =  weiter  nach 
innen  (geschützter  gegen  äußere 
Feinde)  58,  17;  ähnlich  160,  31. 
Das  Verhältnis  von  ütar  u.  innar 
beurteile  sonst  nach  238,  20  —  24 
(der  minder  Geehrte  sitzt  näher 
dem  Ausgang). 

inni,  adv.  (g.  inna),  innen.  —  5,  16; 
62,  15;  J>ar  inni  118,  9.  Auch  ein- 
faches inni  =  drinnen,  so  162,  5. 
—  inni  brenna  einn-n  jemandem  das 
Haus   über    dem  Kopfe    anzünden, 


102 


innleiö  —  i 


ihn  mit  dein  Haust  verbrennen 
195,  18. 

InnlelB,  t.  inn,  leiö  f.  ,  eig.  der  innere 
Weg,  die  fahrt   im  Binnenwasser; 

poet.  auch  =  Einge weide  {innere 
Teile)  eines  Tieres;  nur  Guör.  II, 
23,  8. 

jök,  jök-f)u  [für  jökt  Jui),   s.  a  u  k  a. 

jöl,  PI.  n.  [s.  Nor.;  Bugge  in  Ark.  4, 
136  vgl.  ags.  gehhol  u.  1.  ioculus; 
Ger.,  Vollst.  Wb.  vgl.  g.  jiuleis; 
Vigf.),  das  J  u  1  f  e  s t ,  dem  christlich. 
Weihnachten  zeitlich  nahezu  ent- 
sprechend; Wh.  p.  380;  Mogk  (G. 
Myth.,  Göschen  S.  41,  117)  faßt  es 
als  Vorfeier  der  Wintersonnenwende, 
ihm  gilt  es  als  Zeit  der  Seelenfeste, 
■wo  der  Verkehr  mit  den  Geistern 
größer  als  sonst  ist.  —  G.  238,  8. 

—  A.  237,   18. 

jor,  m.  (§  48,  3;  Nor.,  as.  ehu,  F.  10), 
das  Pferd  [Hengst  wie  Stute),  poet. 
Vgl.  hestr  und  merr.  —  PI.  G.  jöa 
Grm.  44,  5. 

jorö,  f.  (s.  Nor.;  g.  airj)a;  §  61,  3), 
die  Erde.  —  N.  6,  19;  Nsf.  joröin 
11,  5.  —  G.  jaröar  10,  8;  j.  magni 
214,  5  vgl.  me^in.  —  D.  ä.  joröu 
13,  8;  17,  17;  af,  ör  JQröu  15,  9; 
Grott.   10,  4;   Dsf.   joröunni   12,  6. 

—  A.  jorö  6,  12;  Asf.  JQröina  11, 
4  [hier  Festland,  F.  J.).  —  Vgl. 
auch  Jo.ro. 

jormungrund,  f.  (vgl.^rund  w.jormun 
bei  Vigf.,  F.  23  s.  v.  erman),  die 
weite  Fläche,  die  {weite)  Welt, 
poet.  —   A.  Grm.  20,  3. 

*  Nach  Milllenh.  und  Gering  ist 
-JQrrnun  urspr.  ein  Part,  mit  der 
Bedeut.  „erhaben,  herrlich". 

J9tunmö9r,  m.  (vgl.  möör,  jotunn), 
der  Riesenzorn.  —  I).  i  jotun- 
mööi  VqI.  50,  4;  Grott.  23,  4;  A. 
54,   10. 

jolimii.  m.  (§  48,  2;  Nor.;  nach  F.  14 
zu  eta,  eig.  „Fresser"),  der  Riese. 

—  N.  9,  I;  Nsf.  72,  13;  G.  jotuns 
3,  G;  10,  5;  Gsf.  165,  5;  D.  jotni 
97,  18;  Dsf.  jotnum  (=  jotninum 
71,  2)  53,  10,  vgl.  AM.;  A.  jotun 
10,  13;  104,  25.  —  Voc.  jotunn 
104,  5.  —  PI.  M.  jotnar  102,  14; 
Hyndl.  35,  7;  G.  jotna  i5,  7;  Vaff)r. 
^^>,  b;  D.  jotnum  103,  10;  A.  jotna 
15,  23. 


i,  atft\  u.  präpos.  (g.  in;  5.  §  34,  2 
«.  Nor.),  in,  mit  Dat.  ?t.  Acc.  — 
Vgl.  inn. 

1)  »n#  Dat.  —  a)  räumlich.  — 
i  riki  sinu  3,  3;  i  sundi  3,  9;  i  Svi- 
Jijöö  o,  12;  i  [)eim  staö  an  dem 
Orte  31,  12  vgl.  i  QÖrum  staö  59, 
8;  i  hans  hirö  67,  8;  i  trenu  6'I, 
1;  i  hoföi  104,  14;  i  järnmeis  105, 
11;  i  bäöum  an  beiden,  beiden  im 
Leibe  108,  3;  i  miöju  120,  1;  taka 
vatn  i  brunninum  =  aquam  haurire 
ex  fönte  24,  1  ;  häufig  auch  nach- 
gestellt {adv erbiell)  f)ar  i  68,  12 
vgl.  at  honum  hafi  ofrefli  i  (=  f)ar 
i)  verit  5ö,  1:  JQtna  goröum  i  /,  3: 
net,  |3at  er  hon  veiddi  i  109,  13; 
reiö,  [3ä  er  hann  ekr  i  30,  7;  hlut, 
J>ann  er  mikill  gripr  er  i  30,  15;  er 
rennr  flööi  i  Regm.  1,  2.  {)at  er  .  .  . 
standa  i  17,  16;  brunnr,  er  —  er 
i  fölgit  20,  14;  i  (=  f>ar  i),  66,  16; 
]")ötti  i  (sc.  vera)  151,  30;  adverb. 
auch  J)at  er  i  (darin)  war  158,  29; 
nema  ek  hafa  i  ob  ich  nicht  im 
Vorrat  habe  lim  Schilde  führe)  234, 
10.  —  Hierher  läßt  sich  auch  ziehen 
i  bei  Zitaten  wie  i  Vojuspä  6,  22  ; 
ifornum  visindum  11,  20;  i  kennin- 
gum  142,  12.  —  b)  zeitlich.  — 
i  enda  am  Ende  veraldar  7,  11;  i 
J:>vi  bili  bili  107,  12;  i  forneskju 
144,  2;  i  £>essum  saevar^ang  bei 
diesem  s.  82,  11.  —  Unter  c)  fassen 
wir  einige  freiere  Verwendungen, 
die  einen  ruhenden  Zustand  oder 
eine  feste  Ze itdauc r  voraussetzen, 
zusammen.  —  i  gööum  fagnaöi  67, 
10;  i  harmi  229,  9;  i  orrostum  36, 
10;  145,  17;  i  fjorbrotum  181,  11; 
i  einvigi  145,  7;  i  einum  drykk 
(i  tveim  etc.)  64,  9 — 11;  i  einu 
hoggvi  114,  8;  I  lagi  (i  hoggvi  ü) 
iü,  19;  i  fyrsta  viöbragöi  75,  21 
vgl.  i  fyrstu  [zunächst)  93,  21;  i 
J>vi  rfffrw  230,  10.  —  Fas£  instru- 
mental ist  der  Dat.  mi  Fällen  wie 
uröu  ägsetir  i  hernaöi  =  in  piratica 
inclaruerunt  (Eg.)  145,  14;  erujafnir 
i  kenningum  viö  konung  142,  10; 
roönir  i  hans  blööi  (von  seinem 
Blute)  228,  27. 

2)  mit  Acc;  auch  in    Verbindung 
mit  mn  (vgl.  mhd.zuoze).  — a)  räum- 


ihuga  —  ij)rött 


103 


lieh  —  inn  i  borgina  4,  10;  inn 
i  hollina  5,  3;  i  Niflhel  6,  18;  *#J. 
i  hei  {urspr.  i  Hei)  104,  26;  settiz 
i  häsasti  13,  10  y#Z.  setti  hann  i 
soeti  17,  18  (m.  98,  11);  i  vatn,  i 
holm  40,  13;  i  jordina  108,  11;  i 
heim  borin  Helr.  4,  4  =  w  TFe# 
gekommen  {Ger.).  —  i  munn  34, 
18;  i  hug  32,  8;  i  liQnd  64,  7;  i 
andlit  80,  15;  i  mitt  hofuö  104,  15 
t?p?.  i  hofuö  {u.  bera)  ü#,  15;  fekk 
i  hendr  händigte  ein  111,  13;  i  kne 
151,  13  s.  kne;  i  aflinn  111,  5.  — 
Ö/*£  «?«c/j  nur  zur  Bezeichnung  der 
Richtung:  leit  i  noröraett  46,  4;  i 
allar  settir  78,  11;  i  alla  heiraa  35, 
22  vgl.  75,  lö;  i  austrveg  53,  11 
y#Z.  iOi,  2  it.  i  austr  £i,  12:  hegra 
mal  i  eikina  in  der  Richtung  der 
Eiche  =  in  der  Eiche  93,  15;  soekja 
eptir  IÖunni  i  jQtunheima  95,  2.  — 
Auch  bei  Zuständen,  die  irgendwie 
lokalisiert  gedacht  werden:  i  allar 
J^rautir  36,  8;  i  füllt  vandraeöi  37, 
10;  i  jotunmoö  82,  6;  i  konunga- 
stefnu  140,  7.  —  Die  angeführten 
Beispiele  berühren  sich  mit  den  w. 
u.  s.  c.)  gegebenen.  —  In  poetisch. 
Sprache  nachgestellt  jqtna  garöa  i 
=  ad  gigantum  habitacula  (pro- 
ficiscens)  Eg.  9,  3.  —  Für  die  adv. 
Verwendung  folg.  Beispiel:  spyttu 
i  97,  5;  riöa  i  einreiben  234,  12.  — 
b )  zeitlich.  Nach  Gebh.  Präpos. 
s.  I1  A 2)  steht  hier  i  besonders  zur 
Bezeichn.  v  ergangener  Zeit,  also 
des  Termins,  bis  zu  dem  die  Rück- 
erinnerung sich  erstrecken  soll,  so 
VqI.  61,  5  {vgl.  unt.  52,  7);  sonst 
steht  nach  Gebh.  i  c.  A.  nament- 
lich zur  Bezeichnung  des  laufen- 
den Zeitabschnittes  wie  i  dag  {anders 
i  dagan  49,  1)  i  kveld  158,  31  u. 
ähnl.  —  i  dagan  49,  1;  i  |)ann  UÖ, 
er  124,  6  vgl.  i  J)ann  tima  125,  2; 
i  Qndveröa  bygö  52,  7 ;  i  armat  sinn 
79,  15.  —  c)  In  freierer  Anwen- 
dung, die  sich  häufig  mit  G.  als  eine 
finale  bezeichnen  läßt,  deutlich 
besonders  in  i  smä  mola  104,  16; 
i  sundr  vgl.  sundr;  batt  i  klyfjar 
{vgl.  k\yf f  118,  3;  i  tvau  Grott.  22, 
8;  i  helminga  116,  15;  i  liking 
annarra  manna  =  after  the  liking 
of  other  people  (Vigf.)  74,  14;  bräz 
i  orms  liki  100,  4;  i  foöurgjold  98, 
12;   i    brööurgjold    116,    12;    rez  i 


hernaö    (s.  räöa)    i#2,  35;    söruz  i 
broeöralag  Ü8,  16. 

*  Die  Anwendung  von  i  *s£  etwas 
ausgedehnter  als  die  des  nhd.  in; 
wir  dürfen  für  i  mit  Dat.  teilweise 
,,aufu  oder  „an",  für  i  m#  Acc. 
„im  Hinblick  auf"  oder  „nach" 
verwenden.  —  Bei  Verbindungen 
wie  i  brott,  i  frä,  i  gegnum  (gogn.), 
i  gaar,  i  hring,  i  milli,  i  möti,  i 
morgun,  i  naest,  i  sinn,  i  sundr 
M7^.  das  zweite   Wort. 

ihuga,  schw.  v.  (i,  huga  =  hyggja), 
in  Betracht  ziehen,  bedenken.  — 
Praes.  S.  3  ihugar  216,  15. 

ikorni,  m  {nach  Vigf.  zu  1.  sciurus, 
s.  auch  Fr.'2,  Ger.  Vollst.  Wb.),  das 
Eichhorn.  —  N.  23,  4. 

imunlaukr  (s.  laukr  Lauch  F.  260, 
imun  poet.  =  Kampf),  eigentl.  der 
Kampfeslauch ,  das  Kampfblatt, 
poet.  =  Schwert;  Ullr  imunlauks 
=  O  numen  proeliaris  stipitis  !  (Eg.) 
e,  2  als  poet.  Anrede  eines  Helden 
{vgl.  Skälda  XXXI:  mann  er  ok 
rett  at  kenna  til  allra  äsa  heita). 

isarnköl  (icohl  besser  als  -kol),  n. 
{vgl.  g.  eisarn  n.  Eisen,  isarn  F.  32; 
köl  vgl.  kala  u.  kölna),  poet.  die 
Eisenkühle  (?),  so  Eg.  (ferreum 
refrigerium);  eisenkühles  Lüftchen 
übers.  F.  J.;  an  den  kühlen  Luft- 
zug bei  Sonnenauf-  und  -Untergang 
denkt-  mit  Recht  Wislicenus  Symb. 
S.  67.  —  Bugge  schrieb  Grm.  37,  6 
isarn  kol  und  nahm  dies  als  PI.  A., 
kol    adjektiv.;   vgl.    jedoch  Till.  — 

A.  15,  3. 

*  Über  das  Verhältnis  von  jäm 
und  isarn  vgl.  Nor.,  Vigf.  s.  v. ; 
nach  der   metr.    Seite   Siev.  P.  Br. 

B.  V,  515. 

iss,  m.   {s.  §  50,  2;    Nor.),    das  Eis. 

—  N.  sa  iss  8,  4;  G.  iss  8,  9;    D. 
ä  isi  136,  4. 

itarligr,  adj.  {s.  itr  bei  Vigf.),  glän- 
zend, herrlich.  —  PI.  N.  n.  itarlig 
177,  1. 

ij>rött,  f.  («.  Nor.,  nach  Vigf.  für 
iö[)rött,  zu  [)röttr  =  die  Kraft),  ein 
Werk,  wozu  Kraft  oder  Geschick- 
lichkeit erforderlich  is,  ein  Kraft- 
werk, Kunststück  {vgl,  Fritzn.'). 

—  N.  62,   16;    G.  if)röttar   62,  17; 
A.  i\)TÖÜ  62,  14.  —  PI.  G.  i|)rötta 


104 


ij)röttamaör  —  Itappi 


62,  11:  64,  1  (was  der  Künste?  = 
was  für  eine  Kunst?);  D.  231,  13. 
A  ipröttir  [unterschieden  von  fröö- 
leikr,  also  hier  körperliche  Übungen) 
152,  10;  ahnl.  149,  7;  171,  24. 

ipröttaniaör,  m.  (iprött,  maör),  ein 
durch  körperliche  oder  geistige  Ge- 
schicklichkeit ausgezeichneter  Mann. 
—  N.  ertu  nqkkurr  {od.  nqkkut  = 
in  etwas)  ipr.  236,  21  =  besitzest 
du  irgend  eine  besondere  Geschick- 
lichkeit ? 


kafna.  schw.  v.  (§  112,  1;  nach  Vigf. 
u.  Nor.  für  *kvafna),  ersticken, 
ertrinken.  —  Part,  heföi  kafnat 
97,  16. 

kala,  stv.  (§  106,  1),  frieren,  kalt 
sein.  —  Inf.  70,  19. 

kaldr,  adj.  (g.  kalds;  eig.  Pass.  Part. 
zu  kala,  s.  Nor.),  kalt,  kühl.  — 
N.  m.  26,  20;  Af.  kalda  saeng  ein 
einsames  Lager  210,  19.  N.  n.  kalt 
=  friüus  (Eg.)  8,  12;  A.  n.  kalt 
hrae  164,  30. 

kalla,  schw.  v.  (§3,  2;  16,  1;  46,  3; 
Nor.  §  435,  1,  e.  to  call),  rufen, 
nennen;  erklären  (eig.  ausrufen). 
—  Inf.  46,  12;  142,  11.  vildi  sitt 
eitt  kalla  lata  allt  pat  er  var  wollte 
alles,  das  da  war,  sein  Eigentum 
{ausschließlich  das  Seine)  nennen 
lassen  173,  15.  —  Praes.  S.  1  kalla 
ek  (erkläre  ich)  56,  16;  141,  14.  — 
S.  3  kallar  (erklärt)  63,  5:  k.  til 
sin  63,  9  vgl.  94,  5.  —  kallar  a 
pä  (vgl.  Praat.  S.  3)  164,  17;  k.  = 
nennt,  benennt  172,  16.  —  PI.  1 
kollum  ver  9,  5,  10;  ver  k.  13,  13; 
PI.  2  kallit  66,  13;  80,  19;  Plur. 
3  kalla  8,  18;  13,  7;  37,  3  fflr  JZ7, 
19;  i  peim  staö  kalla  menn  Glaös- 
lieim  ogl.  Lund  p.  37;  Eg. :  eum 
locum  appellant  Gladsheimum.  — 
Conj.  S.  2  kallir  16,  9;  S.  3  kalli 
(man  rufe,  impers.;  vgl.  Lund  p.  355) 
66,  17.  —  Praet.  S.  3  kallaöi  3,  10; 
99,  7;  kall.  til  rief  herbei  75,  18; 
so  auch  kall.  ä  114,  14;  «öer  kall. 
a  rfof  <m,  We/"  auf  122,  25  (Lund 
p.  41);  kallaöi  =  exclamans  jussit 
(Eg.)  123,  1.  -  PI.  3  kolluöu  12, 
8;  k.  ä  pör  54,  12;    koll.  meö  ser 


(vgl.  meö  2)  40,  14;  27,  11.  —  Part. 
Pass.  kallaör  (§  75,  1)  häufig  in 
Verbindung  mit  vera  =  heißen]  N. 
in.  er  kall.  5,  12;  Grott.  19,  4  (*r- 
gänze  vera,  w/Z.  s.  v.  munu);  N.  f. 
kolluö  i3,  6;  18,  2;  45,  12;  hon 
er  kolluö  s*V  ftea'ifc  gewöhnlich  118, 
11;  J40,  3.  —  N.  n.  (u.  unflektierte 
Form)  kallat  15,  3;  i41,  15;  24, 
14  (par  er  kallat  er,  vgl.  i  peim 
staö  kalla  17.  19  tt.  Z/M«rf  p.  36); 
er  svä  kallat,  at  pat  gnaefi  =  id 
dicitur  gnaefa  (Eg.)  45,  1;  bei  Subj. 
*m  Plur.  ^25,  11  (vgl.  Var.).  —  PI. 
m  kallaöir  65,  21;  i^0,  20;  Plur. 
f.  kallaöar  8',  2. 

*  Über  kalla  w.  kenna  vgl.  Ein- 
leit.  S.  209  f. 

kals.  n.  (kalla) ,  die  Forderung, 
Herausforderung,  namentlich 
auch  in  spöttischer  Form.  — So 
D.  v^ra  i  kalsi  meö  yör  euch  zum 
Gespötte  dienen  (Edz.)  239,  16. 

*  Ist  die  von  Vigf.  angenommene 
etymol.  Trennung  von  k.  =  For- 
derung u.  k.   =   Spott  nötig? 

kanna,  schw.  v.  (zu  kunna  F.),  er- 
forschen. —  Inf.  114,  2;  = 
mustern  193,  34  (da  auch  kanna 
valinn  gesagt  wird,  ist  hier  wohl 
an  die  sonst  kjösa  genannte  Wal- 
kürentätigkeit zu  denken). 

kapp,  n.  (§  26,  3;  ahd.  kämpf),  der 
Eifer,  Wetteifer,  Streit.  —  D. 
meö  meira  kappi  eifriger,  williger 
geleistet  168,  6;  k.  Volsunga  168, 
11;    af   peira    k.    172,    34.  A. 

(=  Kampfeifer)  159,  5:  =  Tüch- 
tigkeit 162,  15.  renna  i  kopp  (PI. 
A.)  einen  Wettlauf  halten  63,  10; 
at  koppum  (PI.  D.)  =  in  certa- 
minibus  Eg.,  for  our  matches  Vigf. 
Grott.  15,  3. 

kappgirni,  f.  (s.  kapp;  -girni  in 
Kompos.  s=b  girnd  F.  101 ,  Vigf.), 
das  eifrige  Streben,  die  Energie. 

—  A.  152,  10. 

kappi,  m.  (vgl.  kapp  u.  ahd.  kempfo), 
1 )  der  Kämpfer ,  Kriegsmann, 
Streiter.  —  N.  167,  13;  232,  21. 

—  PI.  N.  190,  27.  —  2)  der  aus- 
schließlich in  kriegerischen  Dingen 
geübte  Mann ,  etwa  =  Kämpe, 
Recke  (vgl.  Vigf.  s.  v.  2).  -  -  N.  k. 
mikill   219,  25.  —  PI.  A.   244,  18. 


karl  —  kenna 


105 


*  In  diesem  Sinne  berührt  sich 
k.  mit  berserkr,  q.  v. ;  aber  nicht 
immer  (so  auch  nicht  219,  25)  ist 
zwischen  1)  und  2)  scharf  zu  unter- 
scheiden. 

karl,  m.  (s.  Nor.;  ags.  ceorl  F.  43; 
Kerl,  Karl),  der  Mann,  nament- 
lich im  Gegensatze  zur  Frau ;  auch 
der  Alte  (vgl.  kerling;  Vigf.  s.  v. 
G).  So  N.  vit  k.  minn  ivir  beide, 
ich  und  mein  Alter  (vgl.  ok*,  Fr.  3) 
232,  3.  G.  karls  sonar  (=  karls, 
vgl.  nhd.  Menschenkind  =  Mensch) 
r],  5.  —  A.  karl  af  bjargi  den  Alten 
vom  Berge  (D.  H.  II,  406;  Golther 
Myth.  289)  Regm.  18,  6.  PI.  N. 
karlar  Männer  Helr.  14,  3;  44,  1; 
G.  karla  35,  4. 

karlmaftr,  m.  (F.  43),  ein  Mensch 
(maÖr  3)  männlichen  Geschlechtes,  ein 
Mann.  —  N.  44,  12;  Nsf.  13,  3. 

*  Lautlich  entspricht  Karlmann. 

karlmennska,  f.  (vgl.  karlniaör),  das 
männliche  Wesen,  die  Mannhaf- 
tigkeit. —  N.  151,  30. 

kasta,  schw.   v.   (e.   to   cast,    F.   45), 

1)  werfen,  mit  Instrument.  Dat.; 
Lund  p.  93.  —  Inf.  120,  15;  57, 
7;  k.  üt  auswerfen  79,  15;  brott 
k.  wegwerfen  84,  10.  Piaes.  S.  3 
kastar  61,  14 ;  175,  15  =  verwirft, 
wirft  fort;  PI.  3  kasta  79,  11.  — 
Proßt.  S.  2  kastaöir  heiptaroröum 
(vgl,  „mit  etwas  um  sich  werfen") 
ä  mik  202,  18;  S.  3  kastaöi  38,  2, 
5;  72,  1,  18;  79,4;  96,9;  104,  23; 
PI.  3  kostuöu  12,  9;  138,  3.  — 
Part.  Pass.  kastaör  aufgeworfen  139, 
10;  absol.  hefir  kastat   161,  27.  — 

2)  scheinbar  im  personell,  vgl. 
Vigf.  s.  -v.  V.  —  gneista,  f)ä  er  — 
kastat  hafÖi  Funken,  die  (es)  ge- 
trieben hatte  =  die  geflogen  waren 
11,  16;  nach  Lund  p.  469  =  kastat 
haföi  sc.  verit;  also  jiassiv. 

kaup,  n.  (kaupa),  Werk  lohn,  Kauf- 
preis, Kaufgeschäft,  Vertrag. 
—  N.  52,  13;  vgl.  für  den  abhän- 
gigen Satz  Lund  p.  306.  G.  kaups 
52,  11;  D.  53,  9;  Dsf.  53,  1,  21; 
54,  1;  A.  99,  16;  Asf.  54,  14. 

*  vera  af  kaupinu  =  dieses  Lohnes 
verlustig  sein  (Ger.);  vgl.  af  Ib.  S. 
auch  Lund  p.  469. 

kaupa,  schw.  s.  (g.  kaupön,  Vigf.  s.v.); 
zur  Bildung  des  Praet.  vgl.  §  118; 


Wimmer  Oldn.  Laes.  p.  V1U),  kau- 
fen, erkaufen.  —  Inf  49,  11;  99, 
2.  —  Praet.  S.  2  keyptir  Grott.  8, 
4;  S.  3  keypti  124,  15. 

kätr,  adj.  (Nor.  §  184,  4),  froh, 
wohlgemut.  —  N.  Voc.  f.  kat  163, 
27;  201,  19;  Asf.  208,  6.  —  PI.  Nf. 
kätar  219,  33. 

keisarariki,  n.  (keisari,  riki),  das 
Kaiserreich;  spez.  das  römisch- 
deutsche des  Mittelalters.  —  N. 
244,  20. 

keisari,  m.  (vgl.  lat.  Caesar),  der  (urspr. 
römische)  Kaiser.  —  N.  124,  6; 
142,  8;  237,  5. 

kemba,  schw.  v.  (§  115,  1;  kambr 
=  Kamm  F.  41),  kämmen.  — 
Pass.  Part.  N.  m.  kembör  Regm. 
25,  1. 

kenna,  schw.  v.  (g.  kannjan;  §  29, 
1;  46,  2;  115,  2),  1)  erkennen, 
merken;  mit  Acc.  (Vigf.  s.  v.  IV)  u. 
Gen.;  letzteren  Kasus  belegt  Lund 
p.  171,  Fr.2  s.  v.  9);  Vigf.  IV,  3.— 
Praes.  S.  1  kenni  ek  59,  9;  S.  3 
kennir  hann  57,  14;  60,  9;  PI.  3 
kenna  30,  10.  —  Praet.  S  1  kenda 
(§  46,  2)  206,  18;  S.  2  kendir  180, 
2;  S.  3  kendi  54,  4;  k.  f)ess  (vgl. 
Var.)  72,  6;  161,  29;  k.  sins  banasars 
179,  20;  vgl.  222,  27.  PI.  3  kendu 
79,  14;  Conj.  PI.  3  kendi  empfinden 
würden  161,  13.  —  2)  lehren  mit 
Dat.  der  Person ;  vgl.  Lund  p.  100. 
Inf.  97,  9;  Imper.  S.  2  kenn 
184,  5;  Piaet.  S.  3  kendi  171,  23; 
198,  29.  Pass.  Patt.  PI.  An.kent22ö, 
4.  —  3)  zuschreiben,  benennen. 
Inf.  142,  13  [hier  =  poetisch  um- 
schreiben, vgl.  Einl.  S.  209  fg.); 
im  üblen  Sinne  zuschreiben  =  zur 
Last  legen  237,  4.  So  auch  Ptaet. 
PI.  3  kendu  245,  11.  Pait.  kendr 
124,  9;  er  Hälogaland  er  viö  kent 
nach  dem  H.  benannt  ist  139,  9; 
er  Hälfsiekkar  eru  viö  kendir  238, 
4 ;  so  viell.  auch  at  koppum  kendar 
nach  den  Kämpfen  benannt  (Kampf- 
jungfrauen genannt)  Grott.  15,  4; 
sonst  zu  1)  —  erkannt,  bekannt 
(celebres  Eg.),  durch  die  Kämpfe 
so  auch  Ger.  Übers.:  wir  —  er- 
rangen m  Kämpfen  die  Krone  des 
Ruhmes.  —  Med.  kennaz  inne  wer- 
den, an  etw.  denken  Inf.  78,  9 ;  doch 
mehr     auf    das    Gefühl     als     den 


lüti 


kengr        klaka 


Verstand  bezogen,  mun  lengi  kennaz 
=  diu  persensurua  est  (Eg.).  — 
Wohl  nicht  richtig  ist  k.  Reg.  25, 
'2  Vor.  (allenfalls  =  erkannt  wer- 
den, sich  zeigen);  eher  mit  L.  /<,'. 
koenna;  rgl.  koenn. 

kengr,  m.  {vgl.  Vigf.),  die  Biegung, 
der  Buckel;  beygöi  kenginn  66,  6 ; 
wohl  gleich  =  b.  sik  i  keng  (bei 
Vigf.)  =  beugte  sich  in  die  Form 
eines  Katzenbuckels,  machte  einen  K. 

kenning,  I.  (s.  kenna  3),  die  poetische 
Umschreibung,  Benennung.  — 
PI.  D.  kenningum  142,  10,  12;  A. 
kenningar  143,  1^. 

keppa,  schw.  v.  (vgl.  kapp),  gew.  Med. 
keppaz  sich  messen,  streiten  mit 
jemand.  —  Inf.  36,  13. 

ker,  n.  (g.  kas;  §  3,  1 ;  53,  2),  das 
( i  e  f  ä  ß ;  gew.  Trinkgefäßt.  —  (  j  . 
kers  97,  5.  —  PL  Nsf.  kerin  97, 
13;  A.  ker  97,  12;  Asf.  kerin  100, 
15.  PI.  D.  kerum  228,  31  vgl.  Note. 

kerlincj,  f.  (vgl.  karl  u.  §  55,  2),  eine 
(meist  ältere)  weibliche  Person, 
eine  Alte.  —  N.  66,  20.  —  A. 
kerlingu  231,  21;  Asf.  kerlinguna 
66,   17;  vgl.   Wm.  §  31   b). 

kerra,  f.  (vgl.  mhd.  karre  bei  Lexer), 
die  Karre,  der  Wagen.—  D.  kerru 
76,  8;  A.  kerru  14,  21.  —  PI.  A. 
kerrur  14,  9. 

kerti,  n.  (§  54,  22);  F.  43),  die 
Kerze.-N.  260,  17;  Nsf.  261,  14; 
Dsf.  261,  19;  A.  261,  12;  Asf.  260, 
19. 

kertisljös,  n.  (kerti,  ljös),  das  Kerzen- 
licht, die  brennende  Kerze.  —  PI. 
N.  260,  7. 

ketill,  m.  (g.  katils;  §  3,  1 ;  33,  1; 
48,  2),  der  Kessel..  —  Nsf.  48,  5; 
G.  ketils  57,  2;  A.  ketil  97,  12. 

keyra,  schw.  v.  (dän.  kjore,  vgl.  Vigf. ; 
lautl.=  g.  kausjan),  antreiben.  — 
Inf.  14,  20.-Praat.  S.  3  keyröi  77, 
6;  o,  2. 

kind,  f.  (§  72,  1;  F.  46),  1)  das  Ge- 
sell 1  e  c  h  t ,  die  Nachkommenschaft 
(meist  poet.).  —  PI.  A.  kindir  Vol. 
40,  4  nach  D.  H.  II,  55  auch  hier 
im  Sinne  von  2)  das  Kind  =  barn; 
selten,  doch  sicher  Sigdr.  8,  3  (Acc). 
Viell.  speziell  norw.;  vgl.  Aasen  s.  v., 
der  kind  als  Kosewort  für  kleine 
Kinderchen  kennt. 

kjöll,  m.  (F.  46),  das  Schiff;  fast 
nur  poet.  —  N.  Vol.  51,   1. 


kjösn,  stv.  (g.  kiusan;  §  32  a;  102, 
1;  Nor.  §  415),  wählen,  kiesen, 
erwählen.  —  Inf.  45,  9;  95,  20,  21. 
Pnes.  S.  1  kvs  ek  96,  1;  S.  3  kvss 
Grm.  14,  5;  PL  3  kjösa  45,  8  vgl.  ■ 
\';tij)r.  41,  4  u.  1.  valr;  zu  180, 
17  vgl.  u.  *.  —  Imp.  S.  2  kjös  172, 
5;  kj.  nü  um  tva  konunga  167,  30 
=  wähle  nun  in  bezug  auf,  w. 
unter  zwei  Königen;  vgl.  190,  14. 
Praet.  S.  1  kaus  196,  15.  S.  2  kaust 
164,  32,  mit  suff.  Pron.  (vgl.  \)ü) 
kaustu  Grott.  8,  5;  PI.  3  kuru  Var. 
zu  136,  18;  Gonj.  S.  3  kyri  136,  8. 

—  PI.  3  (kyri  oder)  kori  136,  18. 
bez.  des  Mod.  Nyg.  327.  —  Vgl.  von 
der  Nebenform  (§  102,  1)  kora  S.  1 
hvern  ek  k.  203,  9. 

*  Ist  kjösa  =  dän.  kaare  u.  kyse? 
Vgl.  Ba.  195.  —  Wenn  dort  die  Les- 
art Fäfn.  12,  6  /wr  echter  als  die 
180,  17  überlieferte  bezeichnet  wird, 
so  lehnt  sich  die  letztere  doch  offen- 
bar an  die  Vorstellung  des  Erwäh- 
lens  der  Fallenden  durch  die  Wal- 
küren als  Annahme  einer  ähnlichen 
Wahl  der  Kinder  zum  Leben  durch 
die  Nomen  leichter  an;  fra  rnceörum 
übersetze  „von  Mutterleibe" ,  vgl.  übr. 
H.  G.  zu  Fäfn.  12,  6  u.  Übers.  — 
kjösa  at  e-u  Grott.  8,  5  wählen  im 
Hinblicke  auf  etwas,  rationem  ha- 
bere alieuius  rei  Eg.;  kjösa  e-t  ä 
e  -  n  45,  8  auf  jemand  die  Wahl 
lenken,  ihm  etwas  (e-t)  bestimmen; 
vgl.  ä  2  b)  gegen  Ende. 

kippa,  schw.  v.  (vgl.  Lexer  s.  v. 
kippen),  reißen,  stoßen.  —  Praes. 

5.  3  kippir  reißt  179,  18.  —  M. 
kippaz  viÖ  sich  heftig  (in  sträu- 
bender Weise)  bewegen  od.  schüt- 
teln (coneuti  Eg.).  —  Praes.  S.  3  kippiz 
svä  hart  viö  80,  19. 

kista,  f.  (vgl.  lat.  cistal  eine  Kiste 

oder  Lade.  —  1).  i  kistu  (vgl.  la?sa) 

106,  16. 
kJ9lr,  ra.  (§  64,  2),  der  Kiel.  Schiffs- 

kiel.  -   N.  220,  2. 
kjoptr,   m.    (s.    Vigf.    u.    Nor.    s.   v. 

kjaptr),  der  Kinnbacken,  Kiefer. 

—  N.    82,    13.    —    A.    kjopt    84, 

6,  11. 

*  inn  efri  kj.  der  Oberkiefer,  inn 
neöri  kj.  der  Unterkiefer. 

klaka,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.),  zwit- 
schern. —  Pr«t.  PI.  3  klokuou 
182,  9. 


klippa  —  kollr 


107 


klippa,  schw.  v.  (F.  51),  schneiden, 
scheren.  —  Inf.  110,  2. 

kljjüfa,  stv.  (§  102,  2;  F.  52),  spal- 
ten. —  Prses.  S.  3  klyfr  178,  19. 
Praet.  S.  3  klauf  117,  8.  -  Part. 
Pass.  PL  N.  m.  klofnir  VqI.  45, 
8;  A.  m.  klofna  178,  6. 

klofna,  schw.  v.  {vgl.  kljüfa),  sich 
spalten,  bersten,  sich  öffnen.  — 
Praes.  S.  3  klofnar  82,  18;  VqI.  52, 
8.  —  Prset.    S.  3  klofnaöi  156,  26. 

klokkustrengr,  m.  (klokka  f.  Glocke 
s.  Nor.  u.  klukka ;  Kluge,  Beitr.  10, 
441  nennt  ahd.  glocka  die  Vorstufe 
zu  der  anord.  Bild.;  strengr),  der 
Glockenstrang.  —  L).  haför  i 
kl.  251,  20  —  im  Gl.  angebracht; 
(f.  h.  wohl  am  unteren  Ende  dieses 
Stranges  an  Stelle  des  sonst  er- 
wähnten klokku-hringr  [s.  Vigf.  s.  v. 
klukka)  zum  Anschlagen  an  die 
Glocke  gebraucht. 

klö,  f.  (§  72,  1).  die  Klaue,  die 
Kralle.  —  PI.  D.  klom  95,  6. 

klyfjar,   PI.  f.  («.  klyf  §  57,   1),  die 

gespaltene,  d.  h.  in  Hälften  geteilte 
Last  auf  dem  Rücken  eines  Pferdes 
oder  Saumtieres,  das  Paar  Last- 
säcke, batt  i  klyfjar  (A.)  118,  3  — 
in  sarcinas  colligavit  Eg. 

klse$a,  schw.  v.  (F.  51),  kleiden, 
ankleiden.  Praes.  PI.  3  klaeöa  sik 
67,  12.  Pra^t.  S.  3  klaeddi  sik  57, 
10;  119,  6.  Pass.  Part.  N.  f.  klaadd 
234,  13.  —  Med.  klaeöaz  =  klaeöa 
sik;  Inf.  61,  4;  Prat.  S  3  klaaddiz 
70,  15;  Part,  hafa  klaez  (für  klaeöz) 
51,  8. 

klakM,  n.  (§  54,  2  u.  a2);  ags.  cläö, 
e.  cloth  F.),  das  Tuch;  das  Klei- 
dungsstück, Kleid.  —  A.  183, 
23.  PI.  N.  klaeöi  137,  12;  D.  klajöum 
169,  30;  =  Tuchstücken  193,  19; 
—    Vorhänge  205,    1.     A.  13,    3. 

knättu  (knotto),  anom.  vb.  {theo r et. 
Pra?s.  Inf.  knega  F.  41;  vgl.  §  119), 
wissen,  können.  —  Oft  nur  poet. 
umschreibend,  so  Praes.  S.  3  kna 
Sigdr.  19,  5  knä  hafa  =  hefir  vgl. 
D.  H.  II,  433;  ebenso  Prast.  S.  3 
knätti  leggja  =  lagöi   Helr.   12,  5. 

kneppa,  schw.  v.  (knappr  =  Knopf 
Vigf.),  knöpfen,  knüpfen.  —  Pass. 
Part.  PI.  A.  m.  skua  knepta  at  le>:g 
am    Schenkel    hinaufgebunden    {die 


Riemen  waren  lang  Wh.  p.  164), 
245,   14. 

kne,  n.  (3  21,  2;  49,  3;  g.  kniu),  das 
Knie.  —  A.  ä  kne  aufs  Knie  67, 
6.  —  PI.  D.  fyrir  knjäm  mer  {stär- 
ker als  nhd.  „vor  meinen  Augen" ; 
gemeint  ist  ivohl  „vor  meinem 
Schöße,  in  dem  es  Schutz  zu  finden 
hoffte1',  (vgl.  A.  i  kne)  196,  11.  — 
A.  i  kne  =  gremium  (Eg.)  96,  7; 
151,  11;  fyrir  kn6  =  vor  die  Füße, 
zu  Füßen  246,  4. 

knesböt,  f.  {vgl.  kne,  bot  =  Bucht, 
Ark.  13,  162»,  die  Kniekehle.  PI. 
I).  knesbötum  80,  13  (vgl.   Var.). 

knil'r,  m.  (F.  48,  e.  knife),  das  Mes- 
ser. —  N.  38,  10;  Nsf.  knifrinn 
113,  5;  A.  knif  113,  4. 

knoöa,  schw.  v.  (F.  48),  kneten 
{auch  backen?}.  —  Inf.  158,  22,  28. 
Pass    Part,  knoöat  158,  81. 

knüi,  m.  (§  65,  3,  F.  49,  doch  s, 
auch  mhd.  knoche  bei  Lexer),  der 
Knochen,  namentlich  der  fernere 
Gelenkknochen  in  den  Fingern,  der 
Knöchel.  —  PI.  Nsf.  knüarnir 
57.  20. 

*  Vgl.    auch    mhd.     knovel    bei 
Schiller -hübben  und  nhd.  Knebel. 

knütr,  m.  (F.  49,  Nor.),  der  Knoten. 

—  A.  knüt  59,  17. 

knyja,  schw.  v.  (J  27  a2;  114),  stoßen, 
schlagen  -  Praes.  S.  3  knvr  VqI. 
50,  5;  vgl.  D.  H.  II,  64  f.  Praat. 
PL  3  knüöu  220,  3  (kn.  fast  arar 
=  sie  legten  sich  kräftig  in  die 
Ruder).  —  Med.  knyjaz  sich  stoßen 
(d.  h.  stützen  oder  stemmen),  sich 
anstrengen;    vgl.   Lund    p.    221. 

—  Piaet.  S.  3  knüöiz  fast  at  (dabei) 
39,  12;  vgl.  67,  3. 

*  Verwandtschaft  zwischen   knüi 
u.  knyja?    Vgl.  F.  a.  a.   O. 

kuvla.  schw.  v.  (F.  49),  einen  Knoten 
machen,  knüpfen;  mit  Dat.  oder 
Acc.  {vgl.  Vigf.).  —  Pass.  Part,  db- 
sol.  knytt  152,  33. 

knyti,  n.  {vgl.  knütr,  knyta),  ein  zu- 
sammengeknüpftes kleines  Tuch,  an 
Stelle    der   spätere»    Börse    (Vigf.). 

—  A.  241,  1. 

kollr,  m.  [vgl.  Vigf.),  ein  rundlicher 
Körper,  Kopf;  spez.  ein  von  Haar- 
wuchs entblößter  K.,  Kahlkopf. 
Daß  ein  solcher  oder  ein  ganz  kurz 
geschorener  Kopf  Kennzeichen  eines 
Knechtes  war,    s.    bei  Fr.'-   s.  v.  3). 


ION 


koma 


—  A.  234,  12;  gera  henni  k.  sie 
kahl  scheren  hissen  (Edz.). 
koma,  stf.  ig.  qiman ,  §  104). 
1)  kommen.  —  Inf.  71,  21;  84, 
10:  154,  16;  Vaffir.  37,  5;  Grott. 
19,  5;  zurückkehren  155,  11  t#Z. 
koma  til  =  wieder  zu  sich  kommen 
Vigf.  s.  v.  A.  II;  koma  til  mikils 
ctw.  Großes  bedeuten  204,  28  (fyrir 
koma  vgl.  f.  3).  -  -  Prass.  S.  1  ek 
kom  104,  25.  —  S.  3  kemr  25,  5; 
komr  76,  10;  Vol.  53,  1  (k.  fram 
=  evenit  Eg.);  Imperson.  kemr  upp 
kommt  auf  (sc.  das  Gerücht)  150, 
6;  keinr  at  J)vi  kommt  es  dazu,  er- 
eignet es  sich  151,  18;  kemr  mer 
at  J)vi  es  kommt  mit  mir,  geht  mir 
so  155,  30;  svä  kemr  hans  mäli 
so  kommt  es,  geht  es  mit  seiner 
Sache    150,    12.    —    PI     2    komit 

61,  7;  69,  15;  PI.  3  koma  22,  7, 
9.  —  Gonj.  S.  2  komir  163,  25; 
iS.  3  komi  5,  16;  102,  20.  -  Part. 
Asf.  m.  komandann  5,  13.  Praet.  S.  3 
kom  4,  8,9;  54.  12;  herkam, 
abstammte  52,  9;  kom  til  zu  Platz, 
ans  Licht  kam  151,  26;  kom  upp 
=  aufkam,  entstand  74,  24;  kom 
äsarnt  meö  ollum  kam  auf  dasselbe 
hinaus  bei  allen  =  war  die  An- 
sicht aller  53,  19;  vili  [>eira  kom 
saman  214,  8  vgl.  vili;  kom  fyrir 
ekki  178,  15  s.  fyrir  2,  a).  —  PI. 
2  kvamuö   192,  33.  —  PI.  3  kömu 

62,  3;  119,  13;  abstammten  9,  9; 
12,  13;  ähnl.  auch  kömu  saman 
Vaf[)r.  31,  b  =  in  unum  coierunt 
Eg.;  Gg.  bemerkt:  man  sollte  }:>aöan 
erwarten  für  j^ar;  cgi.  s.v.  saman*) 
m.  f)ar  1).  —  kömu  fram  zum  Vor- 
schein kamen,  sich  zeigten  153,  26. 
In  alt.  F.  kvämu  (kvomu)  114,  3; 
122,  13.  —  Gonj.  S.  3  kcemi  53, 
11;  158,  33;  mit  suff.  a  «^.  koemia 
Grott.  10,  1 ;  daneben  kvaemi  (vgl. 
kvamu)  00,  14;  111,  12.  PI.  3  kuemi 
52,  10;  kvaemi  222,  10. -Part.  Pass. 
kominn  4,  16;  6'5,  21  (zwr  Stellung 
vgl.  Ark.  16,237);  komin  Grott.  4,  6; 
von  der  Abstammung  kominn  20, 
2;  172,  14;  komin  23,  13;  anders 
233,  27  i#Z.  hond  PI.;  PI.  komnir 
twi  Abstammung  15,  24;  Hyndl. 
35,  8;  lokal  164,  22.  f.  komnar  8, 
2;  223,  5;  n.  u.  absol.  komit:  hefir 
komit  ist  gekommen  (genetisch)  24, 
10;    hafa   her    komit   sind  hierher 


gekommen  63,  14;  liaföi  lionum  ä 
bak  komit  hatte  ihn  bestiegen  172, 
13;  var  komit  at  nött  war  Nacht 
geworden  67,  9 ;  en  lionum  var 
sva  naer  komit  aber  man  war  ihm 
so  nahe  gekommen  100,  16;  })ä  var 
komit  rnjok  at  borghliöi  =  opus 
propemodum  ad  portam  arcis  per- 
ductum  fuit  (Eg.)  53,  14;  at  stef- 
nulag  var  komit  ä  aufgekommen, 
zustande  gekommen  103,  10;  PL 
N.  m.  er  vor  erum  til  komnir  = 
wozu  ich  rechtlich  gelangt  bin,  wo- 
rauf ich  Anspruch  habe  220,  23.  — 
N.  n.  komin  164,  4;  169,  28.  In 
schivacher  Flex.  N.  m.  inn  komni 
der  (eben)  Gekommene  239,  1  = 
nykomni  238,  22. 

2)  bringen,  mit  Dat.  —  Praes. 
S.  3  kemr  196,  16;  PI.  3  koma 
fram  (bringen  vorwärts,  setzen  fort) 
17,  3;'  koma  oss  i  skaöa  207,  29. 
Inf.  94,  7:  106,  19.  —  Conj.  S.  3 
komi  69,  13.  —  Praet.  S.  3  kom 
37,  10;  78,  5  (koma  ä  leiö  wienhd. 
zu  Wege  bringen);  137,  6  :  vgl. 
(Pass.  Part.)  komit  205,  26;  fentiu 
(vgl.  fä)  hvergi  komit  richteten 
nichts  aus  104,  22.  —  Praet. 
S.  3  kom  til  herskipa  zu  Kriegs- 
schiffen verhalf  150,  10.  —  Über 
koma  c.  Dat..  vgl.  E.  Bernhardt 
Beitr.  zur  d.  Phil.  (1880)  p.  82; 
Gering  Ark.  10,  396 ;  in  einzelnen 
Fällen  läßt  sich  übersetzen  „kommen 
mitu  so  154,  22.  Vgl.  auch  249, 
3  kom  säri  ä  annan  =  mit  einer 
Wunde  an  den  andern  kam,  dem 
andern  eine  W.  beibrachte.  —  Hier- 
her fyrir  koma  168,  11?  Vgl.  fyrir 
3).  —  upp  koma  c.  D.  =  auf- 
bringen, aufmachen  =  öffnen  233, 
21,  23.  —  Med.  komaz  sich  bringen, 
fortbringen ,  g  e  1  a  n  g  e  n .  Vgl.  Lund 
p.  226.  —  Inf.  11,  11.  undan  komaz 
at  —  dem  entgehen  155,  3.  — Praes. 
S.  2  komz  (-sk)  Sigrdr.  9,  8.  — 
PI.  3  komaz  162,  2.  Praet.  S.  3 
komz  106,  8:  k.  undan  (entkam) 
10,  15;  vgl.  155,  3.  —  PI.  2  kömuz 
lier  98,  21.  —  Conj.  S.  3  fram 
koemiz  (vgl.  fram)  162,  18.  Part.  Med. 
hafa  fötum  undir  komiz  150,  27 
vgl.  fötr. 

*  Wie  im  Got.  qiman  mit  in  c. 
Dat.  konstruiert  wird,  steht  auch 
fo/koma  her  (=hierhin),  J)ar  (=da- 


kona  —  kostr 


109 


hin);  hafa  her  komit  63,  14;  kom 
fcar  52,  8  vgl.  54,  11;  89,  6,  8;  94, 
19;  er  {)eir  kvämu  —  \>ar  sein 
hann  svaf  122,  23.  Vgl.  auch  fal- 
let hann  meyna  i  koma  darin  ver- 
steckte er  das  Mädchen  231,  4. 
kona,  f.  (g.  qino;  §  4,  5;  46  a); 
68,  1)  die  Frau.  —  1)  das  weib- 
liche Wesen,  Frauenzimmer.  — 
N.  3,  4:  9,  8;  118,  9;   Nsf.  konan 

13,  4;  Gsf.  konunnar  39,  20;  D. 
konu  3,  2;  eme  farandi  kona  ist  oft 
nur  eine  Landstreicherin,  Bettlerin 
—  hier  eine  wandernde  Artistin.  — 
PI.  N.  konur  44,  1;  Nsf.  169,  32; 
G.  kvenna  35,  4;  121,  14;  Gsf. 
kvennanna  18,  3;  Dsf.  konunum 
170,  5:  A.  konur  163,  15.  —  2)  die 
Gattin,  Ehefrau.  —  N.  75,  24; 
Nsf.  207,  18;  G.  konu  10,  4;  118, 
18;  Gsf.  konunnar  47,  2;  D.  konu 
57,  4;  A.  konu  32,  7;  102,  26. 

*  Über  die  Deklin.  von  kona  vgl. 
P.  Br.  VII,  169  Nor.;  §  253,  4.  -  Zu 
18,  3  bemerkt  F.  J.  Gg.  95  mit  Recht, 
daß  die  gewöhnt.  Deutung  auf  die 
Nomen  unsicher  sei. 

1.  konr,  m.  (=  kyn,  q.  v.),  die  Art 
und  Weise;  nur  gebräuchlich  in 
Gen.  konar  verbunden  mit  Adjek- 
tiven, so  allskonar  jeder  Art  73,  10 
—11;  213,  15— 16;  21 4,  10  ;  nokkurs 
konar  irgend  einer  Art  62,  12; 
margskonar  76,  6;  191,  14. 

2.  konr,  m.  (§  60,  2,  vgl.  Vigf.,  aber 
wohl  nicht  als  m.  zu  kona  auf- 
zufassen); die  Grundbedeut.  scheint 
Sohn,  Sproß;  vgl.  g.  -kuns  yovoq) , 
der  Sohn,  Abkömmling,  edle  Mann 
überh.;  poet.  —  N.    Regm.    13,    2; 

14,  3. 

konungabarn .  n.  (konungr.  barn), 
das  Königskind.  —  PI.  D.  194,  10. 

konungastefna,  f.  (konungr,  stefna 
s.  stefnulag),  dieK  önigs Versamm- 
lung (Begegnung  benachbarter  Für- 
sten). —  Acc.  i  konungastefnu  140,  7. 

konungasynir,  PI.  m.  (s.  konungr, 
sonr),  Königssöhne.  —  N.  159, 
13;  Dat.  171,  25.  A.  198,  3. 

konungdömr,  m.  (konungr,  dömr*), 
das  Königtum,  die  Königsherr- 
schaft.  —  D.  145,  2;  A.  124,  5. 

konungligr,  adj.  (konungr),  könig- 
lieh.  —  N.  221,  28. 

konungr,  m.  (§  48,  1;  F.  39),  der 
König.  —  N.  3,  1;  4,  1;  151,  10. 


G.  konungs  Grott.  1,  2;  145,  16; 
konungs  siöu  =  königliches  Be- 
nehmen {nur  ««/"SigurÖr  im  folg.  zu 
beziehen)  241,  23.  D.  konungi  121, 
21;  Dsf.  151,  11;  A.  konung  142, 
6;  kon.  konunga  =  Oberkönig, 
(regem  regum)  142, 7 ;  Asf.  konunginn 
62,  6.  —  PI.  N.  konungar  141,  16; 
Nsf.  konungarnir  141,  19;  PI.  G. 
konunga  124,  8:  142,  7;  D.  konung- 
um  49,  8;  A.  konunga  176,  24. 

*  kon.  fowm  wie  herkonungr  (q. 
v.)  auch  den  „obersten  Kriegsherrn" 
aus  königl.  Stamme  bezeichnen,  so 
163,  1.  —  Wie  der  Landbesitz  nur 
als  Beigabe  der  Königswürde  er- 
schien, erhellt  aus  163,  4 — 5. 

konungsbcer,  m.  (konungr,  beer),  die 
Königs  bürg.  —  Asf.  220,  7. 

konuiigsdöttir,  f.  (s.  konungr,  döttir), 
die  Königstochter.  —  N.  166,  2; 
Voc.  163,  21,  27;  A.  169,  6. 

konungsmenn,  PI.  m.  (konungr,  maör 
3),  die  Mannen  des  Königs,  das 
Gefolge.  -  -   N.  239,  10. 

kornskur$armänu3r,  m.  (s.  manuör, 
skurÖ  zu  sker,  skera),  der  Korn- 
schneidemonat ,  Erntemonat, 
August.  Vgl.  Wh.  378;  d.  Mon. 
S.  47.  —  N.  144,  14. 

koss,  m.  (F.  48),  der  Kuß.  —  PI.  D. 
kossum  190,  1. 

1.  kosta,  schw.  v.  (vgl.  ahd.  costön 
F.  47),  prüfen,  versuchen  mit 
Gen.,  Lund  p.  171.  —  Praet.  PI.  3 
afls  kostuöu  setzten  ein  {Ger.)  Grott. 
23,  2. 

2.  kosta,  schiv.  v.  (vgl.  tat.  constare), 
Aufwand  machen,  kosten.  — 
Piast.  S.  3  hvat  sem  hann  kostaöi 
til  54,  l  =  quautavis  mercede  (£g.). 

*  1  u.  2  kosta  pflegen  in  den 
nordischen  Wb.  vereinigt  zu  werden; 
vgl.  dagegen  mhd.  Wb.,  Lexer  u.  a. 

kostgripr,  m.  (vgl.  gripr,  kostr),  das 
ausgeivählte  (vorzügliche^  Kleinod. 
-  PI.  A.  kostgripi  30,  8. 

kostr,  m.  (§  60,  2;  vgl.  g.  kustus ; 
kjosa  F.  47),  die  Wahl,  der  {ge- 
wählte) Fall ,  die  Bedingung, 
Art  und  Weise,  Möglichkeit.  — 
N.  ef  kostr  vaeri  wenn  es  möglich 
sei,  'womöglich  235 ,  7 ;  kostr  of 
boöinn  Sigdr.  20,  2.  —  G.  annars 
kostar  in  anderer  Weise  233,  22. 
—  Dat.  at  oörum  kosti  im  andern 
Falle  56,   15  vgl.  61,  10;  103,  5.  — 


110 


kölfskol 


kunna 


metS    angum    k.   vermittelst   l 
dingung,  unter  k.  Bed.  162,  18. 

—  A.  kost   224,  21    vgl.  taka    upp. 

—  PI.  N.  tveir  kostir  203,  11.  l>. 
raeör  sessa  kostum  Grm.  i4,  3  = 
waltet  über  die  Sessel- Wahl,  po- 
testatem  habet  de  sedibus  disponere 
(Eg.),  r///.  ?<.  taöa;  frä  sinum  gööum 
k.  von  seiner  glücklichen  Lebenslage 
222,  25.  A.  bessa  kosti  diese  Be- 
dingungen 53,  2;  tva  kosti  zwei 
Möglichkeiten  79,  21. 

kölfskot,  n.  [vgl.  skot,  kölfr,  F.  45; 
dies  ist  ein  gröberer  Holzpfeil  oder 
Bolzen),  der  B  o  1  z  e  n  s  c  h  u  ß ,  als 
Entfernungsmaß.  —  N.  63,  17. 

kölna,  schw.  v.  {vgl.  kala  u.  §  35  aj), 
kalt  werden.  —  Praes.  S.  3  kolnar 
170,  30. 

kraki,  m.  {vgl.  Vigf ,  Grimm,  D.  Wb. 
s.  v.  Kracke,  Krakel),  ein  dürrer 
Stecken  oder  Pfahl.  —  N.  135, 
7;  vgl.  Kraki. 

kraptr,  m.  (§  48,  1;  50  a2),  F.  49), 
die  Kraft.  —  N.  34,  7;  D.  krapti 
8,  16;  13,  7;  A.  krapt  68,  3. 

kräkuhamr,  m.  (kräka= Krähe,%  7,  2 ; 
hamr),   rfas  Gefieder  einer  Krähe. 

—  D.  151,  9.  Vgl.  Edz.  in  P.  Br. 
B.  VIII  367 1:  die  Krähe  {anstatt 
des  Raben)  erscheint  auchF&s.  I,  118 
als  Odins  Botin;  ders.  Übers,  dieser 
Stelle:  die  Walkürjen  hatten  sonst 
Schwan  enhemden. 

*  Der  Dat.  ham  {vgl.  hamr  u. 
Vigf.  s.  v.)  wird  hier  durch  die 
Konstr.  von  bregöa  {vgl.  156,  29) 
erfordert. 

kräkuungi,  m.  (kräka,  ungr),  das 
Junge  einer  Krähe.  —  A.  163,  23. 

*  Bugge  Helg.  S.  46  =  „diesen 
Ausdruck  (kattar  son  in  H.  H.  I, 
19,  8)  hat  der  Verf.  der  VqIs.  S. 
so  auffällig  gefunden,  daß  er  ihn 
änderte";  Vigf.  dagegen  hielt  {vgl. 
H.  G.)  die  La.  der  V.  S.  für  ur- 
sprünglich. —  Belege  für  „Kater" 
als  Schimpfwort  bei  Fr.2  (D.  H.  11, 
327),  für  „Krähe"  in  gleichem 
Sinne  wies  schon  Raßm.  I,  84 2)  auf 
Yngl.  S.  c.  31  hin,  Edz.  noch  auf 
Lokas.  43,  5. 

krefja,  schw.  v.  {vgl.  §  113,  1;  Vigf.). 
ansprechen,  verlangen,  mit  A. 
der    Person    und  Gen.    der  Sache; 


Land  p.  17."..  Int.  krefja  iß,  12 
(kr,  malsins  anreden,  vgl.  mal:: 
;  /,  8. 

krikta.  schw.  v.  cgi.  kretla  Vigf., 
Nor.),  murr  ich,  schreien.  — 
Praet.  PI.  3  kriktu  158,  18. 

krinylottr.  adj.  krinpr,  kringla  F.  50, 

-ottr  Nor.),  ringförmig,  kreis- 
rund. -  Nf.  kringlött  12,  4. 

krisliiin.  adj.  (=  cliristianus),  von 
christlichem  Glauben,  Christ. 
Vgl.  heiöinn  §  76,  1.  —  N.2.96",  16. 

krislni,  f.  {vgl.  krisünn),  das  Chri- 
stentum. —  D.  kristni  237,  6; 
vgl.  §  69. 

kroppa,  schw.  v.  {engl,  to  crop  Vigf), 
beißen,  stechen.  —  Pnet.  S.  3 
kroppaöi  110.  16. 

kroppr,  m.  {vgl.  Vigf.,  Schade  altd. 
Wb.  s.  chropf).  der  Körper,  Leib. 

—  Asf.  kroppinn  93,  23. 

kuldi,  m.  (F.  44,  nicht  kaldi),  die 
Kälte    —  N.  Grott  16,  6. 

kunna«  prät.  präs.  {vgl.  $  119,  g. 
-kunnan;  F.  40).  kennen,  ver- 
stehen ,  imstande  sein ,  können; 
mit  Acc.  u.  Dat..  Lund  p.  101.  — 
Inf.  29,  12;  34,  8;  kunna  at  maela 
66,  2.  illa  kunna  204,  19  vgl.  w.  u. 
Praes.  S.  1  kann  ek  ha  ibrott  62, 
14;  k.  ek  segja  her  26,  10;  at  s. 
b.  40,  9;  k.  ek  kyn  ich  kenneu.  w. 

172,  26;  S.  2  kantu  segja  24,  11 
{vgl.  Var.  u.  Lund  p.  359);  eigi 
kantu  deili  {vgl.  deili)  52,  4;  ef  bu 
kant  {oder  kannt)  at   spyrja    90,  4. 

—  S.  3  kann;  sä  er  her  k.  skyn 
29,  3;  vgl.  35,  2. -Mit  süffig.  Negat. 
kannat  Regm.  1,  3.  Impers.  kann 
vera,  at  16,  8  es  kann  sein,  viel- 
leicht. Vgl.  Lund  p.  23,  318.  Ähn- 
lich k.  henda;  sem  sjaldnar  kann 
henda  wie  es  seltener  wohl  eintrifft 
178,  14.  —  PI.  2  kunnuÖ  56,  16; 
PI.  3  kunnu  100,  20;  171,  31; 
kunna  Helr  3,  8;  vgl.  Nor.  §459, 
4.  —  Gonj.  S.  3  telja  kunni  30, 
16;  spyrja  k.  97,  17;  kunni  at  segja 
70,  2;  vgl.  48,  8;  PI.  3  kunni  at 
s.  48,  8.  —  Praet.   S.    1  kunna    ek 

173,  7;  S.  3  kunni  mesta  skyn  75, 
2;  k.  fuglsrodd  117,  20.  k.  borf  til 
231,  33  s.  porf.  —  kunni  illa  98, 
3  eig.  verstand  übel,  zum  Übel  = 
nahm  sich  zu  Herzen  (aegre  ferens 
Eg.)  vgl.  Inf.  illa  kunna  c.  D.  {Lund 
p.    101)     =    durch     etwas    betrübt 


kunnandi 


kveöja 


111 


werden  204,  19;  k.  at  maela  164, 
20;  168,  28.  Conj.  S.  3  kynni  184, 
5;  vgl.  jedoch  Note  253,  21. 

*  Bei  kunna  u.  abhäng.  Inf.  ist, 
wie  aus  den  Beispielen  erhellt,  at 
entbehrlich,  aber  zidässig;  vgl.  auch 
191,  12-14. 

kunnandi,  f.  {vgl.  kunna),  die  Kennt- 
nis. —  A.  62,  13. 

kimnätta,  f.  («.  kunna)  =  kunnandi. 
D.  kunnättu  16,  10. 

kuimigr,  adj.  (s.  kunna).  1)  kundig, 
kenntnisreich.  —  N.  n.  kunnigt 
4,  2.  —  Vgl.  auch  tjolkunnigr.  — 
2)  bekannt.  N.  n.  er  mQnnum 
{mt  ok    kunnigt  242,  11;    vgl.    Var. 

kunnleikr,  m.  oder  kunnleiki,  m. 
( kunnr  .  leikr  *) ,  die  Bekannt- 
s  c  h  a  f  t ,  namentlich  die  persönliche 
und  vertrauliche.  —  ^,  var  konungi 
kunnl.  ä  mer  244,  5  =  der  König 
hatte  mich  kennen  gelernt. 

kunnr.  adj.  (auch  kuör,  vgl.  §  34,  5 ; 
g.  kunbs ;  zu  kunna  F.  40),  kund, 
bekannt.  —  A.  kunnan  165,  8. 

kurteisi,  f.  [vgl.  kurt  =  rom.  corte), 
die  Gourtoisie.  feine  Sitte.  — 
D.  190,  25. 

kurteisligr,  adj.,  =  kurteiss.  — 
Superl.  A.  n.  adv.  it  kurteislista 
(-ligsta)  213,  16  =  in  der  feinsten 
{nobelsten)  Art;  vgl.  Lund  p.  54. 

kurtciss,  a^j.  {vgl.  kurteisi),  höflich. 

—  Superl.  N.  m.  kurteisastr  191,  30. 
kiiga,  schw.  v.  {vgl.  Vigf.),  mit  Ge- 
walt zu  etwas  bringen,  zwingen; 
auch  =  erpressen.  —  Praet.  S.  3 
kügaöi  237,  5. 

kväma,    f.    (korna),    das  Kommen. 

—  D.  219,  29. 

kvänfang,  n.  [s.  kvän,  kvaen  F.  39 
u.  hier  kvänlauss*,  fang),  das  Ein- 
gehen der  Ehe  vonseiten  des  Mannes, 
die  Heiratsgelegenheit  für  den  Mann; 
entsprechend  dem  gjaforö  oder  ver- 
fang der  Frau.  —  A.  150,  14. 

kvänga,  schw.  v.  {vgl.  kvän  =  Frau 
F.  39),  verheiraten,  eine  Frau  geben, 

—  M.  steine  Frau  nehmen,  sich 
vermählen.  —  Praet.  S.  3  kväng- 
aöiz  168,  5. 

kvänlauss,  adj.  (kvän,  lauss),  ohne 
Eheweib,  un vermählt.  —  PJ.  N. 
m.  kvänlausir  198,  9. 

*  Über  den  Wechsel  von  kvän 
(kv<?n)  u.  kvaen  (=  g.  qens)  vgl. 
auch  §  20  a);  Nor.  s.  kvaen. 


kvänriki,  n.  (kvän,  riki),  tfasFrauen- 
regiment.  —  A.  haföi  kvän- 
riki 233,  1  =  „unter  dem  Pantoffel 
stand11. 

kvefta,  stv.  (g.  qij>an,  §  105,  Nor.), 
sprechen,  singen.  —  Inf.  125, 
10.  ä  kv.  bestimmen  114,  19.  — 
Von  einem  Hörne  viö  kveöa  = 
widerhallen,  erschallen  168,  20.  — 
Praes.  PI.  3  kveöa  mit  folg.  Acc.  c. 
Inf.  {Ger.,  Vollst.  Wb.  Sp.  586), 
Vaff)r.  37,  5;  Grm.  13,  2  (=  sagt 
man,  vgl.  Lund  p.  10).  —  Conj. 
S.  1  mit  suff.  Fron,  kveöak  Grott. 
7,  6. —  Praet.  S.  1  er  ek  kvaö  ä  die 
ich  angegeben  hatte  203,  18  vgl. 
199,  12.  S.  3  kvaö  32,  13;  107,  7; 
112,  19;  wegen  kvaö  ekki  Grott.  7, 
1  vgl.  ekki  s.  v.  engi.  — PI.  3  kväöu 
40,  18;  Conj.  PI.  3  kvaeöi  125,  11. 
—  Patt.  Pass.  kveöit  109,  18;  123, 
9;  161,  34.  —  Med.  kveöaz  für 
sich,  von  sich  sagen,  erklären.  — 
Prses.  S.  3  kveöz  71,  15;  213,  13; 
kvez  99,  11  vgl.  163,  17;  166,  20; 
mit  ausgelassenem  vera  195,  28; 
kvezt  213,  13.  —  Praet.  S.  2  kvazt 
oder  kvaz  {vgl.  §  129)  164,  32;  S. 
3  kvaöz  93,  16;  95,  1;  kvaz  198, 
19;  PI.  3  kväöuz  99,  3. 

*  kveöa  bezeichnet  oft  den  rezi- 
tierenden Vortrag  oder  Gesang  {vgl. 
kvaeöi  =  Lied,  und  die  Wendung 
sem  kveöit  er  bei  poet.  Zitat  161, 
34;  kveöit  gesungen,  rezitiert  253, 
20;  daneben  kvaö  =  sagte,  vgl.  w. 
u.),  tvährend  maela  spez.  den  Sinn 
von  bestimmen,  festsetzen  haben 
kann  {vgl.  das  Subst.  mäl=  Sprüche, 
Lehrsprüche) ,  segja  endlich  der 
historischen  Erzählung  {vgl.  saga, 
sogn)  zukommt.  —  Nicht  selten  ist 
jedoch  der  Unterschied,  zumal  zwi- 
schen maela  u.  se^'ja  verwischt,  auch 
kveöa  wird  {wie  die  gen.  Verba  oft) 
gelegentlich  von  d.  bloßen  Gesprächs- 
äußerung gebraucht,  so  kvaö  112, 
19;  253,  20;  kväöu  40,  18;  kveöz 
213,  13.  —  Vgl.  auch  maela  u.  segja. 

kveöja,  schw.  v.  {vgl.  kveöa,  F.  53), 
anreden,  mit  Worten  begrüßen, 
aurufen.  —  Praes.  S.  3  kveör  meÖ 
ser  menn  ruft  Leute  zu  sich  {als 
Gefolge)  223,  23.  —  Prset.  S.  1 
kvadda  ek  eigi  liös  ich  verlangte 
nicht  Hilfe  160,  1 ;  S.  3  kvaddi  redete 
an  146,  30.  —  Plur.  3  kvoddu  62,  6. 


112 


veftja 


kvn 


k\»»?>ja.  f.  is.  kv.  seftti.  p.),  £4e  An- 
rede Begrüßung.  — N.  221,  8. 
PI.  X.  kve<>jur  *53,  5. 

kveina.  scäit,  p.  (g.  qainon,  F.  53), 
jammern,     wehklagen.    —    Prset. 

S.   3  kveinaöi  209,  15. 

kveld.  n.  [vgl,  Vigf.,  zu  kvelja,  Koch, 
Ark.  7.  177:  Ger.,  Vollst.  Wb.\ 
der  Abend,  speziell  die  Zeit  des 
Sonnenunterganges,  der  Abenddäm- 
merung. —  N.  144,  5;  D.  at  kveldi 
10,  1;  A.  it  sama  kveld  {zur  Stell. 
vgl.  Ark.  IG,  222)  54,  1;  um  (of  j 
225,  22)  kveldit  gegen  Abend  57,  j 
1:  den  Abend  über  204,  26;  239, 
20;  J3at  kveld  denselben  Abend  119, 
2:  173,  25;  i  gser  kv.  gestern  abend 
■132.  29;  i  kveld  =  heute  abend 
158,  30. 

*  Aus    Verbindungen    wie    einn 
aptan  at  kveldi   70,  13   erhellt  der  \ 
engere  Begriff  von  kveld. 

•kvelja,  schw.  v.  (F.  54),  quälen, 
peinigen,  vernichten  (engl,    to    kill). 

—  Pr*s.  S  3.  kvelr  Vol.  39,  7.  — 
Pnet.  S.  3  kvaldi  dauöa  menn  203, 
30 ;  bezieht  sich  ivohl  auf  Ausübung 
ron  Zauberei  (seiÖr\  wodurch  Tote 
in  ihrer  Ruhe  gestört  wurden,  anders 
erklärt  von  Raum.  NM.  S.  S.  218. 

k\  ennsamliga,  adv.  (kona;  -samliur 
=  -samr  F.  311),  in  verbindlicher 
A rt  gegen  Frauenzim mer;  artig, 
galant.  232,  30. 

*  Für  kvenn-  ursp.  kven-,  s.  Vigf. 
Add.  s.  v. 

kvern,  f.  (g.  -qairnus;  §  55,  1),  der 
Mühlstein,  dann  {urspr.  wohl  im 
Flur.,  vgl.  Var.  zu  S.  107  bei  F.J.) 
nie  von  2  Mägden  besorgte  Hand- 
Mühle.  -  N.  125,  5;  Gsf.  kvern- 
arinnar  125,  7;  Dsf.  kverninni  125, 
4:  Asf.  kvernina  125,  6. 

kvern arauga,  n.  (vgl.  auga,  kvern), 
die  runde  Öffnung  im  Mühlstein. 

—  Asf.  kvernaraugat  126,  1. 

kvernsteinn,  m.  (s.  steinn,  kvern), 
der  Mühlstein.  —  A.  98,  8;  zur 
Handlung  vgl.  Saxo  Hld.  297,  20  f. 

—  Plur.  N.  125,  2. 

kveykja(kveikja, auchVxekva,  koykva 
geschr..  vgl.  §  4,  3;  12,  2;  Nor.), 
schw.  r.  (vgl.  kvikr,  g.  -qiujan  be- 
leben), anzünden.  —  Inf.  260,  20. 
Pra?s.  Plur.  3   kveykja   233,  20.  — 


Part.   Pass.    X.   in.   kvevklr  231,  25: 
absol.   kvcykt   138,  3. 

kviör.  in.  (g.  qifms;  $27,  1:  G4.  !  . 
der  Hauch,  Unterleib.  —  Asf. 
kviöinn  66,  6. 

kvikna,  schw.    v.  fg.  -qiunan,  F. 
Leben    gewinnen.      Prset.    S 
kviknaöi    (sc.    blter    hitans)    8,    16; 
Part.  Pass.  lin!'öu  kviknat  18,  :.. 

kviknan,  f.  (vgl.  kvikna),  die  Be- 
lebung, das  Leben;  taka  kviknun 
(A.)   =    kvikna  18,  7. 

kvikr  (g.  qius;  F.  55;  §  77,  1).  mit 
Leben  begabt,  lebendig.  —  G.  kviks 
?],  4;  D.'  kvikum  120,  14.  —  PI.  X. 
kvikvir  Helr.  14,  4;  auf  konur  und 
karlar  zus.  zu  beziehen,  vgl.  Lund 
p.   19. 

kvikudropi ,  m.  (vgl.  Vigf.) ,  der 
Schaum-  od.  Gischt-  Tropfen,  vgl. 
eitrkvika.  —  Plur.  I).  kvikudropum 
8.   16. 

kvikvendi.  n.  (s.  kvikr),  das  lebende 
Wesen.  —  PI.  N.  116,  21;  PI.  A. 
13,  20.    —  Vgl.  kykvendi. 

kvisa,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.),  wispern, 
flüstern.  —  Part.  Pass.  kvisat 
61,  6. 

kvistr,  m.  (§  64,  1;  F.  55,  verw.  mit 
nhd.  Quast,  ursprüngl.  Laubbüschel 
(Ger.),  anders  Nor.),  der  Ast, 
Zweig.  —  Plur.  Dsf.  kvistunum  61, 
2;  A.  kvistu  Grm.  34,  9. 

kviöa,  schw.  v.  (urspr.  wohl  stark, 
vgl.  §  101;  Nor.  §  409  a2),  Vigf.; 
ags.  cviöan  F.  54),  eig.  jammern;  be- 
kümmert  sein,  sorgen  um  etwas 
(Dat. ;  Lund  p.  75).  -  -  Imp.  S.  2 
kviÖ  ei<n  [)vi  sei  unbesorgt/  205,  27. 

kvseöi,  n.  (§  54,  2;  vgl.  kveÖa),  das 
Lied.  —  Dsf.  kvseöinu  125,  12.  - 

—  Plur.  D.  kvfeöum  142,  4. 

kvsen,  f.  (g.  qens,  §  27,  1,  vgl.  auch 
kvänlauss*,  F.  39),  das  Weib,  Ehe- 
weib. —  N.  Sigrdr.  7,  2. 

kvol,  f.  (vgl.  kvelja,  §  55,  1;  ags. 
cvalu  F.  54),  die  Qual.  —  A.  kvgl 
til  bana   Todesqual  155,  36. 

kykr .    adj.    (=  kvikr),    lebendig. 

—  N.  n.  kykt  (etwas  Lebendiges) 
79,  14;  157,  17.  —  Plur.  N.  m. 
kykvir  77,  14. 

kykvendi,  n.  (=  kvikvendi).  —  Plur. 

Nsf.  kykvendin  77,  24. 
kyn,  n.  (§  53,  2 ;  g.  kuni  F.  39),  das 

Geschlecht,  die  Art.  —  G.  kyns 


kynda  —  lagsmaör 


113 


96,  11;  214,  6.  —  D.  at  kyni  236, 
11.  —  A.  kyn  172,  26. 

kynda,  schw.  v.  {vgl.  kyndill  =  lat. 
candela?  e.  to  kindle  Vigf.),  an- 
zünden. —  Pass.  Part.  abs.  ok  er 
|)at  (sc.  bäl)  er  mjok  i  kynt  =  ziem- 
lich in  Brand  geraten  ist  212,  11. 

kynfylgja,  f.  (s.  kyn,  fylgja;  urspr. 
viell.  der  weibliche  Schutzgeist  eines 
Geschlechtes,  so  Vigf. ;  dann  die 
erbliche  Begabung  in  einem 
Geschlecht;  in  Verbind,  mit  fram- 
visi  (s.  dies)  „wie  sie  unserem  Ge- 
schlechte angeerbt  ist"  (Edz.).  —  D. 
154,  1. 

kynligr,  adj.  {ivohl  zu  kunna),  wun- 
derbar. —  N.  n.  kynligt  164,  28; 
171,  32. 

kynsl,  PI.  n.  =  kynstr,  vgl.  Vigf.; 
viell.  zu  mhd.  k unter ,  nhd.  in 
kunterbunt  (s.  M.  Heyne)  erhalten), 
Zauberei,  Zauber  werk.  —  N. 
rnikil  k.  fylgja  henni  es  geht  nicht 
mit  rechten  Dingen  bei  ihr  zu  204, 
30. 

kynslöft,  f.  (s.  kyn,  slöö  =  Wagen- 
spur, s.  Vigf.) ;  die  fortlaufende 
Reihe  (Spur)  eines  Geschlechtes,  die 
Geschlechtsreihe.  —  N.  13,  13. 

kyrr,  adj.  (g.  qairrus;  nhd.  kirre  = 
zahm,  F.  54\  ruhig;  A.  n.  laetr 
\)ö  vera  kyrt  =  läßt  es  doch  ruhig 
bleiben  —  redet  doch  nicht  davon 
200,  25. 

kyrrseta,  f.  (vgl.  kyrr,  seta  =  das 
Sitzen,  Wohnen),  das  Ruhigsitzen; 
der  beruhigte  Zustand,  die  Ruhe. 
—  N.  Grott.  14,  5. 

kyrtill,  m.  (vgl.  Vigf.,  Nor.),  der 
Kock,  Kittel.  —  Dsf.  158,  19. 

kyssa,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.;  F.  48), 
küssen.  —  Praes.  S.  2  kyssir  164, 
24.  —  Prget.  S.  3  kysti  162,  20.  — 
Gonj.  S.  3  kysti  151,  27. 

kyll,    m.    (F.    46,     vgl.    kjöll),    der 

Schnappsack,  Eanzen.  —  A.    kyl 

58,  9. 
kvr,  f.  (ags.  cü,  F.  38,  vgl.  §  11,  1; 

72,  3),  die  Kuh.  —  N.  9,  13;  Nsf. 

9,   15. 

kserleikr  oder  kserleiki,  m.  (kaerr 
=  lat.  carus  s.  Vigf.;  -leikr,  leiki, 
s.  leikr*,  $  50,  3),  die  Gunst, 
Freundschaft.  —  A.  261,  6  s. 
taka. 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


kojjursvemn,  m.  (s.  sveinn,  kogurr 
=  Franse,  gewirkte  Decke,  Wickel- 
band: vgl.  Vigf.  s.  v.,  doch  auch  in 
Add.  p.  776),  entweder  eigentl.  das 
Wickelkind,  der  kleine  Knirps 
oder  eig.  der  Köcherbursche,  Kö- 
cherträger =  geringer  Dienstmann. 
PI.  ü.  61,  10.  Hier  und  an  ähnl. 
Stellen  nach  Fr.2  geringschätzige  Be- 
zeichn.  im  Munde  von  Riesen  gegen- 
über Menschen  (hier  dem  mensch- 
lich gedachten  Gotte  pörr),  etwa: 
Wickelkind. 

k9puryrM,  PI.  n.  (yröi  zu  orö,  kopur 
zu  karp?  vgl.  Ark.  3,  340),  hoch- 
mütige oder  höhnische  Reden.  — 
A.  61,  10. 

kijr,  f.  (vgl.  Kor,  §  55,  1),  das 
Krankenbett,  Totenbett.  — 
Dat.  i  kor  216,  13. 

*  Vgl.  mhd.  der,  diu  karre?  toter 
man  üf  einem  karren,  swer  in  üf 
dem  karren  sach  (von  einem  zum 
Galgen  geführten)  Lexer  s.  v.  karre. 

k9t.tr,  m.  (auch  kattr;  §  46,  2;  64, 
1),  der  Kater,  die  Katze;  urspr. 
nach  Vigf  das  Wiesel;  vgl.  auch 
hreysikottr.  —  N.  69,  6;  Nsf.  66, 
6,  8;  Gsf.  kattarins  39,  20;  Dsf. 
kettinum  69,  4;  A.  kott  66,  1.  — 
PL  D.  kottum  34,  2. 

kor  oder  kjor.  n.  (zu  kjosa),  die 
Wahl.  —  A.  hennar  kor  vera 
ihrer  sei  die  Wahl  =  sie  habe  die 
Wahl  198,  18. 

koela,  schic.  v.  (vgl.  kala  und  ags. 
cölian  F.  44),   kühlen;    abkühlen. 

—  Inf.  15,  2. 

kcenn,  adj.  (zu  kunna ;  lautl.  —  kühn 
F.  41),  geschic  kt,  klug,  gebildet. 

—  Plur.  U.  koanna  hverr  =  jeder 
kluge  Mann  Regm.  25,  2  (vgl.  Var. 
dazu  u.  kenna  gegen  Ende). 

Im. 

lag,  n.  (§  49,  1;  e.  law,  vgl.  leggja, 
F.  261).  —  1)  die  Lage,  Ordnung, 
Bestimmung.  —  PI.  N.  log  die  Ge- 
setze; vgl.  landslqg.  —  2)  eig.  das 
Anlegen,  Auslegen  —  der  Stoß  oder 
Wurf.     Dat.  i  lagi  111,  20. 

lagdr,  m.  (vgl.  Fritzn.),  die  Flocke. 

—  Asf.  243,  7. 

lagsmaftr,  m.  (zu  lag  1);  F.  261, 
vgl.  lat.  collega),  der  Gefährte.  — 

8 


114 


land  —  laufsproti 


PI.  N.  lagsmenn  57,  3;  G.  lags- 
manna  94,  8;  A.  lagsmenn  58,  15. 
land,  n.  [§  49,  1;  g  land,  F.  265), 
<{<($  Land,  sowohl  im  Gegensatz 
zum  Wasser,  wie  als  Herrschafts- 
gebiet. —  Nsf.  landit  3,  11 ;  G.  lands 
58,  5;  Helr.  9,  7  vgl.  hvergi;  D. 
landi  70,  21;  Grm.  12,  4;  A.  land 
3,  8;  Asf.  landit  3,  8,  10.  —  viö 
land,  am  Lande,  Festlande  165, 
22.  PL  N.  lond  75,  21;  G.  landa 
32,  3;  D.  londum  3,  1;  120,  6;  A. 
lond  22,  5;  Asf.  l<?ndin  82,  5. 

landamseri,  n.  (vgl.  land,  maeri  zu 
mark,  merk?  vgl.  landamark  Vigf. ; 
ags.  landgemaere  vgl.  Pf.),  die  Lan- 
desgrenze.  —  D.  at  1.  103,  1. 
A.  viö  1.  250,  14. 

landga?zla,  f.  (land,  gaezla)  =  land- 
vorn.  —  G.  237,  20. 

landhalt,  adv.  (land,  hallr  adj.  sich 
neigend,  Nor.,  F.  71),  in  der  Nähe 
des  Landes.  —  Comp,  landhallara 
245,    IL 

landherr,  m.  (s.  land,  herr),  das  be- 
waffnete Landesvolk,  das  Landes- 
heer  —  N.  178,  15.  Hier  ist  das 
gesamte  Aufgebot  eines  Landes  ge- 
meint. Zu  der  Sentenz:  sem  själd- 
nar  kann  henda  u  w.  vgl.  Fas.  I1I; 
169:  Ipkför,  sem  jafnan  kann  veröa, 
at  land>herrinn  verör  drjügr. 

landshofMngi,  m.  (s.  land;  hQföingi) 
der  Landeshäuptling,  angesehene 
Mann  im  Lande.-Pl.  D.  150,  25. 

landskjälfti,  m.  (vgl.  land,  skjalfa), 
das  Eidbeben.  —  N.  58,  13;  A. 
80,  20. 

laiidslwj,  PL  n.  (s.  land,  lag  1),  die 
Landesgesetze.  —  A.  143,  1. 

landsmenn,  PI.  m.  (s.  land,  maör),d/e 
Landesbewohner.  —  N.  164,  15. 

landsl Jörn  od.  landsstj.  f.  (vgl.  land, 
stjörn) ,    die    Landesregierung. 

—  G.  til  landstjörnar  142,  17. 

landvarnarmaSr,  m.  (s.  maör,  land- 
VQrn),   der   Land  es  verteidi  ger. 

—  PL  N.  143,  9. 

landvegr,  m.  (land,  vegr),  der  Land- 
weg (Gegs.:  Wasserstraße).  —  A. 
landveg  auf  dem  Landwege  215,  21. 
vgl.  Lund  p.  43  u.  Guörkv.  II,  36, 
10:  {iurt  land  stigum. 

landvorn,  f.  (s.  land,  vorn),  die  Land- 
wehr, Landesverteidigung.  — 
G.  til  landvarnar  7,  10. 


langfetigar,  PI.  m.  (vgl.  feögar.  langr), 
eigentl.  Vater  und  Sohn  (feögar)  in 
länger  fortlaufender  Reihe  (Fritzn.) 
d.  h.  die  Vorfahren  von  Vaters 
Seite.  —  N.  137,  2. 

langr,  adj.  (g.  laggs  nur  von  der  Zeit 
gebr.,  F.  264),  lang,  von  Ort  und 
Zeit.  —  N.  m.  langr  Guör.  II,  23, 
5  Var.  —  A.  m.  langan  62,  8.  — 
N.  f.  lQng  SMrn.  42,  1,  2;  A.  f. 
langa  61,  4;  104,  11;  118,  15.  - 
N.  u.  A.  n.  langt  22,  15;  1.  kölfskot 
ein  reichlicher  Bolzenschuß  63,  16; 
heldr  1.  64,  12.  —  D.  e.  fyrir  longu 
144,  4.  —  A.  n.  s.  N.  n.  u.  langt 
adv.  —   PI.  A.  f.  langar  43,  7. 

*  kastaöi  um  langa  leiö  =  warf 
über  eine  weite  Wegstrecke  hin,  aus 
weiter  Entfernung  104,  11;  langa 
leiö  204,  8. 

laiifjsyiiii.  adj.  (s.  langr;  -synn  F.  315), 
weitsichtig,  umsichtig.  — PI. 
A.  langsyna  177,  20. 

langt,  adv.  (vgl.  langr  u.  len  gi),  lange, 
weit,  von  Ort  u.  Zeit.  —  8,  2 ;  41, 
11;  66,  8;  69,  9;  105,  16.  —  freier 
=  tveitläufig  57 ,  15;  67,  2;  vgl. 
Jiurfa.  Auch  vom  Grade  =  weitaus 
196,  8,  28.  —  In  der  Wendung  nü 
liör  eigi  langt  160,  18  ist  langt  wohl 
N.  n.  (eigi  1.  kein  langer,  ein  kurzer 
Zeitraum). 

laiijjtalaor ,  adj.  (s.  langr ,  tala), 
wohlberedt,  fähig  zu  ausführ- 
licher und  erschöpfender  Behand- 
lung eines  Stoffes  (malsnjallr  meint 
mehr  die  Schlagfertigk.  in  der  Rede). 
—  N.  191,  17. 

langrcligr,  adj.  (=  langaer;  dies  zu 
ae  =  g.  aiv  Nor.  §  57,  3,  vgl.  langr 
u.  aa  adv.),  langewährend.  — 
A.  n.  189,  6. 

lasta,  schw.  v.  (F.  267),  tadeln.  — 
Praat.  Conj.  S.  2  lastaöir  200,  33. 

lauf,  n.  (g.  laufs  m.;  F.  261),  das 
Laub.  —  N.  109,  15;  D.  x,  2. 

laufsblaft,  n.  (s.  lauf,  blaö),  ein  Blatt 
von  Laubbäumen,  Baumblatt.  — 
N.  60,  2. 

laufsproti,  m.  (lauf,  sproti),  ein  Laub- 
sproß;  heißt  dies:  belaubter  Zweig? 
(so  Edz.)  oder:  Zweig  eines  Laub- 
baumes? Dann  wäre  der  Gegen* 
satz  zum  Nadelholz  betont  (vgl. 
laufviöi  bei  Vigf.)  und  wohl  ein 
spießähnlicher  Stecken  gemeint  ( Var% 
spjöt).  —  A.  245,  14. 


laug  —  lata 


115 


laug,  f.  (F.  260;  §  £5,  2;  vgl.  rihd. 
Lauge),  das  warme  Bad.  —  D.  i 
laugu  252,  1. 

lauga,  schw.  v.  (F.  260),  baden,  tau- 
chen in  Farbe  oder  flüssige  Me- 
talle. —  Pass.  Part,  laugaör  i  rauöu 
gulli  mit  rotem  Golde  überzogen 
190,  17. 

laukr,  m.  (F.  260),  der  Lauch,  das 
Kraut;  spez.  =  geirlaukr  {Knob- 
lauch Vigf.).  —  N.  212,  25.  D.  meö 
einum  lauk  162,  31. 

*  Die  Bedeutung  des  Lauchs  an 
dieser  Stelle  ist  noch  nicht  völlig 
aufgehellt;  vgl.  außer  Ba.  auch 
Lüning  zu  H.  H.  I,  7,  8.  Baßm. 
I,  76 5).  -  Uhland  Sehr.  VIII,  125  *) 
nahm  lauk  =  itrlauk  {Schwert), 
Bugge  Helg.  &  24,  25  gifcte  lauk 
rt/s  19k  =  ags.  läc  {Gabe,  Geschenk). 

—  Als  Mittel  zur  Abtvendung  von 
Gefahren  beim  Trank  wird  Sigrdr. 
7,  9  verpa  lauk  (D.,  s.  Var.)  i  lQg 
empfohlen. 

laun,  f.  (F.  276)  =  leynd,  f. 

laun,  PI.  n.  (g.  laun  n.,  F.  260),  der 
Lohn.  —  D.  at  launum  3,  3;  A. 
laun  im  ironischen  Sinne  =  Ver- 
geltung 153,  26. 

In una.  schiv.  v.  {s.  laun  n.),  lohnen. 

—  Inf.  46,  23;  105,  9;  hyggr  at 
launa  honum  ofrmasli  101,  10  iro- 
nisch =  insolentiam  dictorum  eius 
castigaturus  (Eg.).  —  Pass.  Part, 
launat  mit  persönl.  Objekts -Dativ 
und  instrument.  Dativ  {Lundp.  106) 
210,  23. 

launfundr,   m.   (laun  f.,   fundr),  die 

heimliche  Begegnung.   —    PI. 

A.  211,  24. 
launmseli,  PI.  n.  (laun  f.,  maeli  zu 

mal),  heimliches  Gespräch,  heiml. 

Abkommen.  —  A.  201,  31. 
launräS,   n.   (s.  laun   f.  u.  räö),    der 

heimliche  Bat,  die  Heimlichkeit. 

—  PI.  A.  veit  launräö  meö  henni 
43,  4 '.  ist  Mitwisserin  ihrer  geheimen 
Fn  tschließungen . 

]aim|iiii(|.  n.  (laun  f.,  ping),  die 
heimliche     Zusammenkunft. 

—  PI.  A.  203,  32;  hier  ist  wohl 
an  heimliche  Ausübung  von  Zauberei 
zu  denken;  vgl.  die  sogen.  „Hexen- 
versammlung enu ' . 

lausafe,  n.  {s.  lauss,  fe  n.),  loser, 
d.h.  beweglicher  Besitz,  fahrende 
Habe  (Pf.).  —  G.   lausafjar  32,  3. 


lausharr,  adj.  {s.  lauss,  här),  mit 
losem,  d .  h.  aufgelöstem ,  frei 
herabhängendem  Haare.  —  N.  f. 
laushar  43,  2  {nur  hier,  vgl.  Var.  U). 

lausn,  f.  {vgl.  lauss),  die  Lösung,  Er- 
lösung, Erleichterung.  —  G. 
lausnar  16,  7. 

lauss,  adj.  (g.  laus),  los,  ledig,  frei. 

—  N.  lauss  at  fötum  67,  4  vgl.  94, 
6;  =  unbepackt  183,  12.  A  lausan 
124,  12.  —  N.  f.  verör  honum  laus 
oxin  =  er  läßt  die  Axt  los,  l.  sie 
fahren  233,  9.  —  N.  A.  n.  laust; 
adv. :  laust  för  sich  frei  bewegte, 
dahinfloß  11,  8;  laust  lasgi  frei  läge, 
ganz  in  seiner  Gewalt  sei  [vgl.  nhd. 
frei  stehen  u.  Fr.?  s.  v.  lauss  4) 
153,  16.  Ahnlich  Fas.  I  vaenti  ek, 
at  hann  (sc.  hringr)  se  ekki  lauss 
fyrir  }>er.  —PI.  m.  lausir  fra  .  .  116, 
4;  lausir  föru  11,  15  u.  PI.  f.  lausar 
föru  11,  18;  Comp,  lausari  (N.  m.) 
59,  18;  (N.  f.)  105,  18. 

lax,  m.  (F.  261,  §  50,  2),  der  Lachs. 

—  Nsf.  80,  5;  A.  lax  114,  5,  8; 
Asf.  114,  8. 

laxliki,  n.  {s.  lax,  liki),  die  Lachs- 
gestalt.  —  A.  78,  12. 

lägr,  adj.  {vgl.  liggja,  F.  262,  e.  low 
Vigf.).  flach,  niedrig.  —  N.  66, 
11  von  kleiner  Statur,  so  a-nch  PL 
N.  m.  197,  1.  —  Comp,  laegri  §  81, 
2.  —  N.  n.  laogra  64,  16  {vom 
Stande  der  Flüssigkeit  =  mehr  ge- 
leert, magis  vaeuum  Eg.). 

laiiardröUiiin,  m.  (lan  n.  zu  ljä, 
schw.  v. ;  dröttinn),  der  Lehensherr, 
Gebieter.  —  A.  212,  29. 

läss,  m.  {vgl.  Nor.,  Vigf),  das  Schloß, 
der  Verschluß.  —  N.  236,  2; 
das  Kreuzeszeichen  ist  gemeint,  vgl. 
Asf.  236,  19. 

lät,  n.  {vgl.  lata  =  hören  lassen),  nur 
im  PI .  =  Gebärden,  Ausdruck, 
Benehmen.  —  A.  233,  6;  s.  auch 
laeti. 

lata,  stv.  (g.  letan,  §  8;  110;  st.  v.), 
lassen,  zulassen,  verlassen,  ver- 
lieren; mit  Acc.  u.  Dat.  {nicht  be- 
stimmt genug  Lund  p.  71).  —  Inf. 
10,  10;  41,  3;  fram  lata  von  sich 
lassen,  ausliefern  115,  11  vgl.  41, 
8;  lata  =  fahren  lassen  194,  29; 
lif  lata  206,  15.  —  Praes.  S.  2  u  3 
laetr  7,  1;  mit  Inf.  Vol.  54,  5  vgl. 
99,  19;  an  erster  Stelleist  1.  =  läßt 
{bewirkt,  daß  etwas  geschieht,  Ger.), 

8* 


11t) 


Iätaör  —  leggja 


so  auch  Helr.  8,  1;  120,  26;  125, 
7  u.  ö.,  in  actus.  Sinne  steht  auch 
das  Part.  Praßt.,  vgl.  w.  u.;  laetr  a! 
c.  1).  =  nachgibt  233,  1.  —  Wie 
lata  (u.  lätaz)  den  Sinn  von  hören 
lassen,  tönen,  verlauten  lassen,  mei- 
nen annimmt,  zeigt  laetr  35,  21; 
63,  6  (hier  =  dicit  Eg.);  170,  14; 
ähnl.  auch  153,  24  =  tut  äußer- 
lich, stellt  sich  202,  19.  PI.  3  lata 
sich  auslassen  über  ihn,  behaupten 
von  ihm  236,  3.  Conj.  S.  2  lätir 
155,  29.  S.  3  läti  159,  18  PI.  1 
lätim  220,  25.  —  Imper.  S.  2  lät 
179,  10;  lät  mik  heyra  laß  hören, 
erzähle!  173,  3;  1.  eigi  =  verlasse 
nicht  215,  2;  1.  sem  =  £w£,  «Zs  o& 
215,  5.  PI.  2  lätit  per  eigi  störliga 
yfir  yör  laßt  euch  nicht  großspreche- 
risch aus  über  euch  (in  Worten  oder 
Mienen,  Gedanken  u.  w.)  61,  8. 
Vgl.  Vigf.  s.  v.  lata  B.;  lätiö  {dem 
Sinne  nach— lät)  155,  30.  —  Praet. 
S.  1  ek  let  162,  11;  1.  af  f)vi  davon 
abließ,  damit  aufhörte  170,  29.  S.  2 
mit  suff.  Pron.  lettu  179,  31 ;  gew. 
lezt  nach  Wm.  §  21,  d;  s.  207,  5; 
226,  1.  S.  3  let  c.  Inf.  38,  21;  39, 
10;  67,  13;  95,  12;  S6,  7;  let  eptir 
(zurück)  58,  3;  103,  3;  let  c.  D.= 
ließ  hören  [vgl.  oben)  159,  22;  let 
=  ließ  fahren,  verlor  42,  1  vgl.  63, 
1.  let  —  borit  Helr.  7,  1;  vgl.  bera 
1  a).  —  PI.  3  letu  mit  Inf.  6,  1 ; 
14,  20;  letu  f>au  ymsi  fyrir  96,  6 
=  sie  gaben  abwechselnd  nach  seil. 
voreinander  (lata  fyrir  bei  Fr.2  s.  v. 
1.  fyrir  1);  vgl.  auch  w.  u.  103,  12. 

—  letu  =  ließen  hören,  redeten  (vgl. 
oben)  159,  14.  —  Conj.  S.  3  leti 
s.  u.  lätiz.  Part.  Pass.  lätinn;  heföi 
laut  verloren  habe  63,  l  vgl.  175, 
7;  minna  yfir  lätit  geringer  an- 
gesehen, behandelt  (vgl.  oben  laetr  = 
dicit  u.  w.)  170,  22.  Med.  lätaz 
sich  lassen,  iveichen  vor  einem  (fyrir) 
sterben;  sich  hören  lassen, 
äußern;  so  Praes.  S.  3  laez  166, 
19.  Praet.  S.  2  lezt  (lez)  207,  5; 
S.  3  lez  46,  15;  101,  8;  103,  7,  10. 

—  Praet.  Conj.  S.  3  letiz  (so  R, 
leti  nach  W,  U,  T  in  dems.  Sinne) 
fyrir  honum  vor  ihm  erläge  103,  12. 

*  In  Umschreibung  steht  lata  mit 
Part.,  so  laetr  soöinn  (sc.  vera  oder 
veröa)  Saehrimni  Grm.  18,  1 — 3  = 
Saehri innerem   coquit   Eg.    —     Vgl. 


Gr.  IV,  126;  Vigf.  s.  v.  lata  IV,  3; 
Lund  p.  398. 

[&tattr,  adj.  (lät  n.',  geartet  (inbezug 
auf  das  Benehmen).  —  vel  lät.  = 
wohl  erzogen  237,   16. 

lälprüftr,  adj.  (lät  n.  zu  lata  =  das 
Benehmen,  prüör  =  fein  s.  Vigf.), 
von  feinern  Benehmen.  —  X. 
f.  44,   11. 

le<J9Ja  (8-  lagjan,  §  41,  2;  113,  1; 
8chw.  v.),  legen;  anlegen,  stoßen 
(vgl.  u.  lagöi).  —  Inf.  34,  15;  39, 
10;  41,  4;  lifit  ä  leggja  das  Leben 
auf  (die  Wage  dgl.)  legen,  dran 
setzen  163,  30;  ähnl.  viö  leggja 
239,  17  =  viö  setjd  239,  13;  leggja 
i  munn  in  den  Mund  bringen  156, 
17;  allt  gott  til  yöar  1.  Alles  Gute 
dir  zuwenden  197,  14;  1.  sik  i  haettu 
sich  in  Gefahr  begeben  39,  9;  vgl. 
leggja  |)ik  meir  fram  dich  mehr 
(nach  vorn)  auslegen  =■  dich  mehr 
anstrengen  63,  13.  —  Praes.  S.  1 
legg  ek  f)er  viö  lege  ich  dir  bei, 
schreibe  ich  dir  zu  103,  5.  S.  3 
leggr  upp  93,  21  vgl.  upp  1); 
leggr  hjä  ser  158,  8  vgl.  bjä.  leggr 
ä  bak  ser  160,  5.  —  PI.  3  leggja 
162,  4.  —  Praes.  Conj.  S.  3  leggi 
41,  5.  —  Imper.  S.  2  legg  stoße 
(vgl.  lagöi)  179,  1,  11.  —  PI.  1 
leggjum  Grott.  3,  3  (legen  wir  zu- 
recht, auf  das  Gestell,  vgl.  Buqge 
N.  F.  442;  D.  H.  II,  608)  leggjum 
niör  =  wir  wollen  fallen  lassen  202, 
20.  —  Praet.  S.  3  lagöi  57,  5;  1.  upp 
71,  19  s.  upp;  118,  3;  1.  ä  hann 
legte  ihm  auf  115,  7;  von  einer 
Stickerei  =  belegte,  bezog  192,  14 
vgl.  gull  u.  204,  4;  von  der  Waffe 
lagöi  (legte  an,  stieß)  117,  12;  119, 
30;  120,  3;  211,  15;  oft  mit  in- 
strumentalem Dativ,  Lund  p.  93 ; 
lagöi  at  veöi  setzte  zum  Pfände  21, 
1 ;  lagöi  räö  fyrir  \)k  legte  ihnen  als 
Rat  vor,  schlug  ihnen  vor  122,  9; 
lagöi  friö  verordnete,  gebot  Frieden 
(vgl.  lag  n.  1)  124,  7;  ähnl.  PI.  1 
lQgöum  ä  \)k  legten  ihnen  auf  173, 
26  u.  PI.  3  logöu  meö  ser  friöstefnu 
setzten  unter  sich  eine  Friedens- 
versammlung an  97,  3 ;  daneben 
lQgöu  =  legten  11,  9;  34,  17; 
=  legten  an,  richteten  ein  17,  22. 
—  Conj.  PI.  3  legöi  moluneyti  sitt 
ihre  Speisegemeinschaft  (unter  sich 
eine  Speisegemein.)   einrichteten  59, 


leggr  —  leika 


117 


9.  —  Part.  Pass.  lagiör  u.  lagör, 
vgl.  §  113,  1.  —  var  lagiör  (ä  luör) 
Vaff)r.  35,  6;  lagör  i  gegnum  durch- 
stoßen, durchbohrt  219,  9;  lagör 
[bestimmt)  til  skaöa  38,  18;  |)ak 
var  lagt  (belegt)  4,  11;  i  lagt  ein- 
gelegt 110,  14;  |)ar  lagt  ä  212,  11. 
—  Med  leggjaz  sich  legen,  sz'c/i 
begeben.  —  Inf.  52,  14;  150,  10.  — 
Praas.  S.  3  leggz  (legz)  79,  13 ;  1.  i. 
hernaö  begibt  sich  in  den  Seekrieg 
166,  11  vgl.  150,  12.  Plur.  3 
leggjaz  a  merkr  159,  15  =  legen 
sich  [zum  Hinterhalt)  in  die  Wälder, 
vgl.  Vigf.  s.  v.  B. ;  1.  at  landi 
schwimmen  ans  Land  172,  11,  vgl. 
Vigf.  B  II.  —  Prset.  S.  3  lagöiz 
111,  10;  116,  24;  1.  f>ä  niör  legte 
sich  nun  (zum  Sterben)  nieder  261, 
17;  in  anderm  Sinne  lagöiz  =  legte 
sich,  hörte  auf  125,  15.  —  1.  üt 
(vgl.  Fritzn.  1.  üt  5)  =  sich  exilierte, 
die  Gesellschaft  anderer  Wesen  mied 
175,  2. 

*  Im  weiteren  Sinne  einer  Bewe- 
gung (vgl.  nhd.  anlegen,  loslegen) 
steht  1  egg  ja  na?r  =  nahe  kommen, 
nahe  daran  sein.  —  naer  lagöi  [>at 
35,  9;  111,  11. 

leggr,  m.  (e.  leg  F;  Nor.  §  251,  3). 
1)  der  Knochen,  das  Bein,  der 
Schenkel.  —  D.  at  legg  am  Seh. 
245,  14.  —  PI.  D.  leggjum  Vol.  9, 
8  Gliedern  (Ger.)  oder  (nach  £>.  H. 
II,  19)  =  fotleggr  Dickfleisch  der 
Wade.  —  2)  der  Baumstamm.- 
Nsf.  152,  13. 

leiö,  f.  (ags.  läö  F.;  §  55,  2;  vgl.  liöa); 
der  Weg.-N.  16,  5;  G.  föru  leiöar 
sinnar  =  gingen  (ein  Stück)  ihres 
Weges  173,  21;  vgl.  Lund  p.  158; 
snüit  til  leiöar  (vgl.  snüa)  12,  12 
vgl.  205,  26;  A.  leiö  61,  4,  13;  77, 
19;  78,  5  (vgl.  koma  2);  90,  11; 
104,  11  (vgl.  langr*)  150,  11;  er 
f)eir  väru  komnir  a  leiö  als  sie  sich 
auf  den  Weg  gemacht  hatten  (Edz.) 
229,  24;  ferr  sina  leiö  geht  seinen 
Weg,  geht  für  sich  159,  16,  21 ;  adv. 
alla  1.  den  ganzen  Weg  (über)  179, 
14 ;  enga  leiö  (vgl.  nhd.  keineswegs) 
in  keiner  Weise  191,  19;  langa  leiö 
weithin  204,  8.  —  Vgl.  auch  sneri 
a  aöra  leiö  wandte  in  anderer  Rich- 
tung =  veränderte  216,  28.  —  Asf. 
leiöina  61,  17.  -  PL  A.  langar 
leiöir  weite    Wegstrecken  43,  7. 


*  Nicht  gesichert  ist  225,  16:  J)at 
er  f)ü  ferr  (f«r?  von  fä)  ä  leiö  = 
daß  du  zuwege  bringst  (=  zuwege 
zu  bringen  suchst),  vgl.  f)at  er  {)ü 
ae  beiöiz  Atlm.  82,  4;  Edz.  Note 
u.  Ba. 

1.  leiöa,  schw.  v.  (zu  leiö  f.;  §  115,  3), 
führen,  geleiten.  —  Inf.  121,  22; 
125,  7.  —  Pra>t.  S.  3  leiddi  §  29, 
1;  5,  10.  —  1.  hann  mik  ä  tal  203, 
8;  210,  30;  1.  \k  üt  219,  22  vgl.  u. 
Pass.  Part.  —  Part.  Pass.  leiddr 
fram  vorgeführt  75,  10;  til  1.  228, 
8.  —  Plur.  N.  m.  leiddir  155,  26; 
N.  f.  leiddar  Grott.  2,  2;  absol.  leitt 
(§  75,  3  Schi.)  \)k  üt  (leiöa  üt  auf 
den   Weg  bringen,  vgl.  üt)  122,  18. 

2.  leifta,  schw.  v.  (leiör,  adj.),  ver- 
leiden. —  M.  leiöaz  leid  sein,  leid 
werden,  beschiverlich  sein.  —  Inf. 
98,  8.  —  Prset.  PI.  3  leidduz  102, 
11;  Conj.  S.  3  leiddiz  125,  17. 

leiöangr,  m.  (zu  leiö  f.;  §  50  a1),  vgl. 
Vigf.),  der  Feldzug,  namentlich 
zur  See.  —  A.  151,  17. 

leiör,  adj.  {vgl.  2.  leiöa),  leid,  leidig, 
widerwärtig.-  —  N.  n.  leitt  193, 
31;  A.  n.  207,  11.  —  PI.  N.  n.  leiö 
ß,  1.  —  Comp.,  N.  f.  leiöari  206, 
3;  254,  3. 

leiöretta ,  schw.  v.  (leiö  f.,  retta), 
eigentl.  den  Weg  berichtigen,  auf 
den  richtigen  Pfad  zurückkommen; 
überh.  verbessern,  wieder  gut- 
machen. —  Praet.  S.  3  leiöretti 
70,  9. 

leiga,  f.  (zu  lja  schw.  v.),  der  höhn. 
—  G.  leigu  99,  15. 

leika,  stv.  (g.  laikan,  §  107,  F.  260), 
spielen,  auch  ein  Instrument 
(Acc);  urspr.  von  hüpfender  oder 
tanzender  Bewegung  oder  allgemei- 
ner „sich  bewegen,  sich  rühren" 
(Ark.  10,  396),  so  Praes.  S.  3  leikr 
von  der  züngelnden  Flamme  VqI. 
57,  7.  —  Inf.  236,  22.  —  PI.  3 
leika  ser  at  gulli  160,  26  =  spielen 
zu  ihrer  Unterhaltung  mit  Gold- 
ringen. —  Praet.  S.  3  lek  4,  14; 
120,  17;  freier  lek  (impers.)  ymist 
i  hug  207,  17  (vgl.  J)at  leikr  nier 
i  skapi  Vigf.  s.  v.  II,  4)  =  es  wogte 
(spielte)  in  seinem  Gemüte  hin  und 
her.  —  Plur.  3  leku  191,  30.  — 
Pass.  Part,  särt  er  leikit  viö  übel 
ist  mitgespielt  221,  7. 


118 


leika  —  lendr  madr 


leika,  f.  (s.  leikr),  eig.  die  Gespielin, 
die  Genossin,  poet.  —  Fl.  N. 
leikur  als  Gespielinnen  (D.  H.  II, 
212)  Grott.  11,  2. 

leikr,  m.  (g.  laiks,  F.  260);  das  Spiel, 
die  gesellige  Unterhaltung,  —  N. 
51,  9;  Dsf.  leiknum  (=  leikinum 
vgl.  §  95)  191,  31.  —  A.  leik  63, 
22;  Asf.  leikinn  63,  1.  —  PI.  G. 
leika  63,  2;  108,  4;  D.  leikum  5, 
5;  155,  2;  ^.  c?/e  Nachrichten  von 
gemeinschaftl.  Spielen  der  Jugend 
Fs.  00,  14  u.  8.  —  A.  leika  05,  10; 
Asf.  leikana  08,  14. 

*  JWc/?i  seZtew  wird  leikr  awcÄ 
ww  Übungen  jeder  Art,  Kämpfen, 
selbst  Martern  (223,  1;  Edz.  „dies 
Spiel  zu  bestehen")  gebraucht.  In 
abgeschwächter  Bedeutung  erscheint 
leikr  als  Suffix  zur  Bildung  ab- 
strakter Nomina ,  vgl.  djarfleikr, 
digrleikr. 

leir,  n.  (vgl.  Vigf.),  die  feuchte  Erde, 
der  Lehm.  —  D.  leiri  103,  14; 
Dsf.  252,  5;  A.  leir  252,  8. 

leirjotunn,  m.  (s.  leir,  jotunn),  der 
Lehmriese.  —  Nsf.  103,  24. 

leit,  f.  (s.  leita),  ^Nachforschung. 

—  Dsf.  leitinni  150,  2. 

leita,  schiv.  v.  (F.  310,  vgl.  g.  vlaitön), 
eig.  spähen,  überh.  =  suchen, 
mit  Gen.  des  Zieles  oder  til  c.  G. ; 
auch  at   c.    D.;   vgl.   Lund  ,p.  171. 

—  Inf.  leita  Oös  =  nach  Oör  43, 
10;  1.  at  konunum  170,  4;  undan 
leita    =  fort   (zu    kommen)   suchen 

—  entfliehen  251,  14;  leita  til  ver- 
suchen 69,  24;  1.  til  bragöa  07,  4; 
1.  til  foöurh.  160,  18;  1.  um  saettir 
eine  Aussöhnung  versuchen  221,  6. 

—  Ahnlich  leita  viö  unternehmen 
157,  9.  -  -  Praes.  S.  3  leitar  eptir 
sucht  nach  =  sucht  zu  erfahren 
176,  15;  203,  4  1.  e.  fast  =  eifrig 
nachforscht  204,  21   vgl.  mälsendi. 

—  Praet.  S.  3  leitaöi  59,  12;  PI.  3 
leituöu  53,  15;  58,  12  u.  (mit  til) 
58,  10;  vgl.  Var.  —  Gonj.  PI.  3 
leitaöi  160,  24.  —  Pass.  Part,  at 
eptir  mun  leitat  (sc.  veröa)  230, 
22.  —  Med.  leitaz  sich  umsehen 
nach  etiuas  (fyrir),  etwas  erforschen, 
vgl.  Lund  p.  222.  —  Prast.  Plur. 
3  leituöuz  fyrir  =  circumspicientes 
(Eg.)  58,  15. 


*  Wohl  eigentl.  elliptisch  zu  ver- 
stehen ist  leita  ä  eitt  an  etwas  (zu 
kommen)  suchen,  es  angreifen,  vgl. 
ä  f>at  leita  53,  13.  Nach  derselben 
Analogie  ist  leita  (  Var.  hlaupa)  enn 
yfir  netit  80,  2  zu  fassen. 

1.  leiti,  n.  (vgl.  lita),  eine  den  Blick  be- 
grenzende Schranke,  ein  (auf  dem 
Wege  vorliegender)  Berg  od.  Hügel. 
—  I).  at  hann  var  ä  Qöru  leiti 
fyrir  102,  1  =  ut  uno  semper  col- 
liculo  persequentem  anteverteret 
Eg.  (s.  annarr).     Vgl.  auch  2.  leiti. 

2.  leiti,  n.  (=  leyti  =  hleyti,  vgl. 
Vigf.  s.  hleyti),  der  Teil,  die  Por- 
tion. —  A.  mitt  of  leiti  in  bezug 
auf  meinen  Teil,  für  meinen  Teil 
Grott.  17,  4.  Anders  Bugge  N.  F. 
328,  443,  der  auch  hier  leiti  zu 
lita  stellt  und  Gesichtskreis,  Lage 
erklärt.  Vielleicht  i>t  auch  1.  leiti 
eigentlich  der  Gesichtskreis,  die 
Aussicht,  der  (mit  einem  Male  zu 
übersehende)  Terrainabschnitt;  dem- 
nach eher  Tal  als  Anhöhe.  Grott. 
17,  4  wäre  die  Erklärung  jeden- 
falls =  für  meine  Lage ,  für 
meinen  Teil,  bez.  der  Schreib,  letti 
vgl.  Ger.,  Vollst.  Wb.  Sp.  680  s.  v. 
minn. 

-leitr,  adj.  (zu  lita),  nur  in  Zusammen- 
setzungen, vgl.  gnüpleitr,  grimm- 
leitr. 

leizla,  f.  (=  leiösla  zu  leiöa,  F.  270), 
eig.  die  Führung,  Begleitung;  auch 
=  ütleizla,  das  feierliche  Hinaus- 
führen einer  Leiche,  die  Bestat- 
tung. —  N.  212,  5. 

lemja,  schw.  v.  (F.  266),  lähmen, 
zerschlagen.  —  Inf.  110,  4  mundi 
1.  =  contudisset  Eg.  —  Pra?t.  S.  3 
lamöi  104,  16;  251,  15  (das  fg. 
hann  wohl  Nom.  =  Sigurör,  nicht 
Acc  ;  ein  dopp.  Acc.  ist  bei  lemja, 
ljösta  u.  s.  iv.  zulässig,  doch  in 
anderer  Weise,  s.  Lund  p.  53.  — 
Part.  Pass.  lamit  30,  11. 

lend,  f.  (§  55,  1  Schi.;  F.  266),  die 
Lende.  —  PI.  D.  lendum  80,    13. 

lenda,  schw.  v.  (zu  land;  F.  265), 
landen.  —  Prget.  Plur.  1  lendum 
250,  17. 

lendr  maör,  m.  (vgl.  len),  der 
Lehensmann,  eine  dem  hersir 
entsprechende    Rangstufe  jüngerer 


lengö  —  16 


119 


Zeit,  vgl.  Keyser  Eft.  Skr.  N,  110  fg. 

—  P1.*N.  lendir  menn  143,  7. 
lengö,    f.    (e.    length,    F.    265),    die 

Länge.  —  N.  69,  8. 
lengi,  adv.  {vgl.  langr;  §  83,  2), 
lange,  namentlich  von  der  Zeit 
{vom  Orte  langt).  —  ß,  2;  36,  4; 
46,  20;  67,  5  {hier  elliptisch,  vgl. 
Eg. :  neque  diu  duraverant) ;  70,  10. 

—  1.  verst  weitaus  am  schlimmsten 
161,  9. 

lengja,  schw.  v.  {vgl.  lengr),  ver- 
längern. —  Inf.  sQgu  at  lengja 
die  Erzählung  weitläufig  machen, 
eine  weitläufige  Erz.  machen  157,2b. 

lengr,  comp.  adv.  {zu  lengi,  §  83,  2, 
länger.  —  27,  3;  157 ,  22;  yÖr 
(Dat.)  lengr  Ufa  =  länger  leben  als 
Ihr  210,  8.  Dieser  komparat.  Dat. 
findet  sich  Sigkv.  sk.  54,  10  neben 
an  c.  Nom.;  s.  D.  H.  II,  477. 

lengri,  adj.  comp,  {zu  langr,  §  81,  2), 
länger.  —  A.  f.  lengri  125,  9; 
155,  35. 

lengra,  comp.  adv.  {zu  langt),  weiter. 

—  41,  13;  1.  üt  200,  28;  etwas 
freier  lengra  fram  at  spyrja,  1.  segja 
fram  90,  4,  6  =  ulterius  quaerere, 
longius  repetere  Eg.  —  Vgl.  fram 
adv.  —  eigi  lengra  nicht  weiter 
155,  32. 

lengst,  adv.  superl.  {s.  langt,  §  83, 
2),  längst,  am  längsten,  weitesten. 
sem  hann  matti  lengst  66,  8  = 
quam  longissime  Eg. ;  kendi  1.  161, 
13.  —  =  sehr  lange  224,  13. 

leppr,  m.  {vgl.  Vigf.),  die  Haar- 
flocke. —  A.  252,  9. 

lesa,  stv.  (g.  lisan;  §  4,  1;  105;  F. 
267),  sammeln,  lesen;  auch  stik- 
ken;  so  Praet.  S.  3  las  192,  29; 
=  las  235,  12;  hier  ist  jedoch  nicht 
an  lautes  Lesen,  eher  an  ein  leises 
Murmeln  von  Gebetsformeln  zu 
denken;  vgl.  Vigf.  s.  v.  U,  2). 

letja,  schw.  v.  (g.  latjan,  F.  263), 
hemmen,  auf 'halten, abm  ahnen. 
Inf.  letja  hana  fDess  er  hon  setlaöi 
sie  von  ihrem  Vorhaben  zurück  zu 
halten  {Edz.)  211,  7  —  Prses.  S. 
1  f)ess  let  ek  [)ik  das  verbiete  ich 
dir  201,  17;  Conj.  S.  3  leti  211,  11. 

—  Praet.  S.  latti;  Plur.  3  lottu  211, 
5.  —  Conj.  S.  3  letti  153,  31  vom 
höflichen  Nötigen,  länger  zu  bleiben. 

—  Med.  letjaz,  älter  u.  poet.  letjask, 
sich  bedeuten  lassen  {Ger.),  abstehen 


von  etwas.  —  Pra?s.  S.  2  mit  suff.  Neg. 
u.  Fron,  hvi  ne  lezkattu  (letskattu) 
Lok.  29,  3. 

leyfi,  n.  {vgl.  g.  -laubjan,  F.  278),  die 
Erlaubnis.    D.  196,  31.  A.  43,  16. 

leyna,  schw.  v.  {zu  laun  f.,  g.  laugn- 
jan  F.  276),  verbergen,  ver- 
hehlen; konstruiert  {wie  1.  celare) 
mit  dopp.  Acc,  vgl.  Lund  p.  40; 
oder  häufiger  (vgl.  Vigf.  s.  v.)  mit 
Dat.  der  Sache.  Inf.  44,  4;  161, 
24.  —  Praes.  S.  3  leynir  honum 
hält  ihn  verborgen  {die  Person  ist 
hier  nur  Gegenstand  des  Verbergens) 
157,  3;  ähnl.  Pass  Part,  absol. 
leynt  231,  2.  —  M.  leynaz  sich  ver- 
bergen, verborgen  halten.  —  PI.  3 
leynaz  89,  13.  —  Part,  er  leynz 
hQföu  die  sich  verborgen  hatten  161, 
7;  ähnl.  171,  3. 

leynd,  f.  (s.  leyna,  F.  276),  das  Ver- 
borgenhalten. —  för  meö  leynd 
er  machte  sich  heimlich  auf  den 
Weg  4,  6. 

leyniliga ,  adv.  {s.  leyna ,  leynd), 
heimlich.  —  120,  16. 

leysa,  schw.  v.  {zu  lauss,  g.  lausjan, 
F.  273),  lösen,  sowohl  losbinden 
wie  in  freierem  Sinne.  —  Inf.  34, 
16,  18;  vom  Erlegen  eines  Löse- 
geldes 1.  hQfuÖ  sitt  112,  18;  vom 
Einlösen  eines  Pfandes  oder  Ge- 
winnen einer  Wette  durch  Leistung 
des  Geforderten  1.  veöjunina  (se 
sponsione  exsolvere  Eg.)  111,  14; 
vgl.  leysa  heit  bei  Vigf.  s.  v.  II; 
1.  kind  frä  konu  von  geburtshilf- 
lichem Beistand  Sigrdr  8,  3.  —  Praes. 
S.  3  leysir  til  öffnet  241,  1;  leysir 
=  beantwortet  237,  7.  —  Conj. 
S.  3  at  leysi  {impers.,  daß  man 
loskomme,  s.  Vigf.  s.  v.  2)  39,  14. 
—  Imper.  S.  2  mit  suff.  Pron. 
leystu  Regm.  1,  5.  —  Praet.  S.  3 
leysti  3,  8  (upp  1.  =  auflockerte); 
37,  10  {aus  schwieriger  Lage  be- 
freite). —  P.  Pass.  m.  leystr  78, 
7;  n.  und  absol.  leyst;  fae  leyst  41, 
2;  fekk  1.  59,  17  vgl.  fä.  —  Med. 
leysaz  sich  lösen,  befreien.  —  Praet. 
S.  3  leystiz  39,  2. 

lezkattu,  s.  letja  Med. 

le,  m.  (F.  273,  vgl.  auch  §  65,  3), 
die  Sichel,  Sense.  —  Dsf.  Ijänum 
99,  5.  —  PI.  Nsf.  ljärnir  99,  1.  — 
A.  Ija  98,  24;  Asf.  ljana  98,  25. 


120 


leo  —  liggja 


l**ii»  n.  (zu  \}iischw.  v.),  eig.  das  Lehen, 
überhaupt  der  Besitz;  namentlich 
in  Land;  auch  ganz  allgemein  = 
Lebensfreude  (so  Vigf.  für  22,  15 
=  the  good  things  of  Ulis  life).  — 
A.  22,  15;  217,  3. 

letta,  schw.  v.  {lichten,  e.  to  light, 
F.  264),  a)  in  die  Höhe  heben, 
mit  Dat.  Lund  p.  79.  —  b)  intrans. 
aufhören,  auch  mit  Dat.  =  auf- 
hören mit  etwas  {Lund  p.  80).  — 
Inf.  (b)  110,  13.  -  Praes.  PI.  3  (b) 
161,  33.  —  Imper.  PI.  1  lettum  (a) 
Grott.  3,  6  vgl.  Bugge  N.  F.  442; 
D.  H.  II,  608  „nämlich  auf  das 
Gestell,  von  dem  der  lüör  Str.  23 
herabstürzt".  -  Praet.  S.  3  letti  (a) 
66,  8;  (b)  150,  9.  Gonj.  S.  3  letti 
(b)  imper s.  125,  12  =  ehe  das  Lied 
zu  Ende  war  (Ger.).  —  Med.  lettaz 
sich  heben,  leichter  werden,  viell. 
auch  sich  mildern.  —  Praet.  S.  3 
lettiz  8,  10  (levior  fieri  coepit  Eg. : 
vgl.  w  u.  8,  14  var  sva  hlaett  u. 
Var.;  sollte  sich  neben  hläna  ein 
Verb,  hlaettaz  in  dem  Sinne  „lau 
werden"  belegen  lassen?). 

lettr,  adj.  (g.  leihts,  §  9,  2 ;  F.  264), 
leicht.  —  n.  adv.  lett;  er  hon 
geröi  ser  lett  als  sie  es  sich  leicht 
machte,  als  sie  die  Sache  leicht  nahm 
um  roeöur  den  Worten  nach  224,  25. 

ljä,  schw.  v.  (g.  leihvan,  §  118;  F. 
269).  1)  gewähren,  einräumen; 
leihen,  bez.  der  Casus  vgl.  Lund 
171 ;  nach  Vigf.  s.  v.  steht  die  Person 
stets  im  Dat.,  die  Sache  in  älteren 
Quellen  im  Gen.,  später  im  Acc). 
—  Inf  95,  2  (vgl.  Var.).  —  Prses. 
S.  3  1er  mit  Dat.  der  Pers.,  Acc. 
der  Sache  193,  9.  Praet.  S.  3  leöi 
mit  Gen.  u.  Acc.  der  Sache  107,  1, 
2  (vgl.  Var.).  Conj.  S.  3  leöi  mit 
Gen.  der  Sache  193,  6.  —  2)  im- 
person.  (vgl.  Vigf.  s.  v.  II)  1er  mer 
J)ess  hugar  ich  neige  mich  zu  der 
Ansicht;  1er  m.  tveggja  huga  um 
J)etta  144,  1  =  ich  bin  zweifelhaft 
inbezug  hierauf. 

ljär  s.  le. 

liÖ,  n.  (zu  liöa  gehen,  F.  270),  a)  die 
Schar.  —  N.  155,  23;  Nsf.  liöit 
169,  1  die  Schar  (d.  h.  sein  Ge- 
folge) vgl.  Asf.  169,  2.  G.  liös  136, 
14;  Gsf.  liösins  142,  16;  D.  liöi  83, 
10;  Dsf.  liöinu  79,  20;   A.  liö  120, 


12;  Grott.  13,  8;  154,  28.  -  b)  die 
Hilfe  (wohl  eig.  Hiljfsschar).  —  G. 
liös  160,  2;  D.  at  liöi  84,  11;  A. 
liö  53,  1,  3  (at  J)eir  skyldu  lofa,  at 
hann  heföi  liö  af  hesti  sinurn  = 
daß  ihm  der  Beistand  seines  Bosses 
gestattet  werde;  Ger.);  Grott.  14,  4; 
157,  8;  159,  28. 

libr,  m.  (g.  lifms,  §  64,  1  u.  a?);  F. 
270),  das  Glied  (-lied  vgl.  Hör i.  — 
PI.  A.  liöu  Sigrdr.  8,  5. 

liösemd,  f.  (s.  liö  b),  semd  wohl  zu 
sama  =  ziemen,  taugen  F.  311, 
vgl.  liösamr  bei  Vigf.);  die  Unter- 
stützung. —  N.  70,  18;  122,  13. 

liSsmnftr,  m.  (liö  a,  maör),  der  Ge- 
folgsmann. —  PL  N.  liösmenn 
249,  20. 

lftveizla,  f.  (=  liöveitsla,  s.  liö  b)  u. 
veita,  veizla)  =  liösemd.  —  G.  til 
liöveizlu  136,  6. 

lifa,  schw  v.  (g.  libon;  F.  271;  §  117, 
1),  leben.  —  Jnf.  6,  14,  15.  — 
Praes.  S.  1   ek  lifi  67,  23;  S.  3  lifir 

6,  9.  —  PI.  3  lifa  89,  1.  Part.  N. 
f.  lifandi  253,  27.  —  Praet.  S.  3 
lilöi  9,  12;  123,  3;  PI.  3  liföu  178, 
21.     Conj.  3  liföi  122,  22. 

*  Da  lifa  eigentl.  =  (erhalten) 
bleiben,  so  erklärt  sich  die  stärkere 
Bedeutung  =  fortleben  6,  15;  meöan 
old  lifir  (vgl.  old  f.)  o,  4;  vgl.  auch 
178,  21;  211,  5;  224,  13  u.  Imper. 
S.  2  lif  205,  32. 

lifna,  schw.  v.  (vgl.  lifa,  g.  aflifnan 
verbleiben),  das  Leben  behalten. 

—  Prass.  S.  2  margr  lifnar  ör  litlum 
vänum  mancher  lebt  auf  von  schwa- 
cher Hoffnung  v,   1. 

lifr,  f.  (F.  271;  §  55,  1),  die  Leber. 

—  N.  lifr  Guör.  IT,  24,  7.  Dsf.  at 
lifrinni  120,   19. 

liggja  (§  105;  Nor.  §  220,  1;  g.  ligan, 
F.  261),  stv.  liegen,  auch  vorliegen, 
sich  finden.  —  Inf.  Grm.  12,  5 ;  hier 
=  vorhanden  sein  (Ger.).  —  til  1. 
207,  3   vgl.  til  5;   Prses.  S.  3  liggr 

7,  3;  12,  4;  bildlich  163,  20;  193, 
33;  PI.  3  liggja  3,  12;  liggja  til  = 
gelegen,  nützlich  sind  für  etw.  184, 

8,  —  Imper.  S.  2  ligg  181,  11; 
Conj.  S.  3  liggi  ä  daran  liege,  in 
Frage  komme  218,  10.  —  Praet. 
S.  1  ek  la  (für  lag,  vgl.  ma  =  mag 
§  41,  4)  180,  25;  S.  2  lätt  165,  6; 


limar    —  litr 


121 


S.  3  hvat  heizt  lä  til  inas  zumeist 
gelegen  war,  sich  empfahl  207,  16; 
lä  60,  1;  100,  7;  meÖ  --  ollu  J)vi 
er  ä  lä  227 ,  25  was  vom  Geschick 
bestimmt  war  s.  ä**;  PI.  3  lägu 
142,  2.  —  Conj.  S.  3  laegi  153,  16. 

—  Pass.   Part,   absol.   legit  236,  7. 

limar,  PI.  f.  (§  55,  1;  F.  267,  vgl. 
e.  limb)7  eigentl.  die  Glieder,  die 
Zweige.  —  PI.  N.  limar  20,  7; 
152,  12.     D.  i  limum  23,  2. 

*  Diesen  Plur.  s£<?^  Vigf.  zw  lim 
Sinur.  n.  —  Fr.2  setzt  lim  S.  n. 
kollekt.  =  limar  PL  f. 

limrünar,  PL  f.  {s.  limar),  Zweig- 
runen, doch  ist  dabei  an  die  etym. 
Verwandtschaft  von  limar  u.  limr  = 
Glied,  PL  limir  zu  denken,  vgl.  D. 
H.  LI,  430;  gemeint  sind  Runen, 
die  in  Zweige  geschnitten  auf  diese 
die  Verwundung  menschlicher  Glie- 
der übertragen  sollten.  —  A.  Sigrdr. 
10,  1. 

1.  lind,  f.  (F.  264),  eig.  die  Linde, 
der    Lindenschild,   Schild   (poet.). 

—  A.  lind  Vol.  50,  2. 

2.  lind,  f.  (nach  Bugge  Stud.  6  von 
ir.  lind  oder  linn),  die  Welle,  das 
Wasser;  poet.  —  G.  lindar  Regm. 
1,  6. 

ljöö,  n.  (Vigf.  vgl.  g.  aviliuf)),  die 
Strophe,  Plur.  das  Lied.  A.  125, 
10;  Grott.  7,  6;  PL  A.  ljöö  125,  1. 

*  Nach  Mogk  Ark.  12,  277  ur- 
sprüngl.  das  (einstroph.)  Zauber- 
lied, im  PI.  das  mehrstroph.  Lied 
im  weiteren  Sinne. 

ljöfta,  schw.  v.  (g.  liujDÖn,  in  Stro- 
phenform sprechen.  —  Inf.  254, 2. 
Praes.  S.  3  ljööar  ä  oss  redet  uns 
an  in  Str.  245,  15.  —  Med.  Ijööaz 
sich  gegenseitig  ansingen  oder  in 
Versen  anreden.  Praes.  PL  3  Ijööaz 
254,  4. 

ljöma,  schw.  v.  (vgl.  ags.  leoma  m., 
g.  lauhmuni  f.;  F.  275),  leuchten, 
strahlen.  —  Praet.  S.  3  ljömaöi 
183,  16. 

Ijöri,  m.  (vgl.„  l.jös),  die  (im  Dache 
befindliche)  Öffnung  zum  Abziehen 
des  Rauches  und  zur  Aufnahme 
des  Tageslichtes ,  die  Luke ,  das 
Fenster;  vgl.  Wh.  218.  —  PL  A. 
ljöra  VqL  38,  6. 

ljos,  n.  (F.  275),  das  Licht,  die 
Helle,  auch  die  künstliche  Erleuch- 


tung. —  N.  92,  7;  119,  7  {vgl.  hier 
Var.);  A.  109,  7. 

ljösälfr,  m.  (s.  ljös,  älfr),  der  Licht- 
elbe, Elfe.  —  Vgl.  FAnl.  90,  A. 
101;  91  A.  106.   —   N.  24,  15,   16. 

ljöss,  adj.  (F.  275),  von  lichter  Farbe, 
licht,  glänzend.  —  N.  m.  7,  7; 
14,  7;  N.  n.  ljost  8,  13  (vgl.  auch 
112,  7  in    Var.). 

ljösta,  stv.  (nach  Gr.  II,  22  zu  lyst  = 
g.  lustus;  §  102,  1),  schlagen, 
treffen.  —  Inf.  112,  9;  Praes.  S.  3 
lystr  60,  1;  183,  11;  auch  impers. 
(vgl.  Praet.)  mit  Dat.  (vgl.  *)  lystr 
saman  liöinu  =  die  Heer  schar  (auf 
beiden  Seiten)  stößt  zusammen  250, 
24.  —  Praet.  S.  2  laust  (§  124)  68, 
8;  S.  3  laust  39,  11  (mit  Dat.)  u. 
imperson.  95,  14  (laust  eldinum  £ 
fiöri  es  schlug  das  Feuer  aus  im 
Gefieder,  das  Gefieder  fing  Feuer); 
1.  otrinn  til  bana  traf  die  Otter 
tödlich  173,  23;  PL  3  lustu  80,  8; 
Conj.  S.  3  lysti  72,  18;  164,  10 
(bez.  des  Bildes  vgl.  D.  H.  II,  331; 

95,  14).  —  Part.  Pass.  lostit  104,  18. 

*  In  freierer  Anwendung  (  =  hef- 
tig  bewegen,  werfen,  schütteln)  re- 
giert lj.  den  Dat.,  sonst  Acc,  vgl. 
Lund  p.  94;  für  den  doppelt.  Acc. 
68,  8  vgl.  ib.  p.  52. 

ljötr,  adj.  (g.  liuts;  §  15,  3),  niedrig, 
häßlich;  auch  schimpflich.  —  A. 
m.   ljötan    104,  24.  —  N.   n.   ljött 

96,  1. 

*  Mit  lj.  härm  104,  24  vgl.  harm- 
ljötan  Härb.  13,  1  (dazu  D.  H.  II, 
214). 

list,  f.  (g.  lists;  F.  272),  die  Kunst 
(List),  Klugheit.  —  D.  meÖ  list  16, 
10;  40,  21.  —  A.  list  62,  12. 

listuliga,  adv.  (listuligr  adj.  zu  list), 
mit  Umsicht.  —  198,13. 

lita,  schw.  v.  (vgl.  litr),  färben.  — 
P.  Pass.  PL  N.  n.  lituö   199,  14. 

litaz  um,  schw.  v.  Med.  (vgl.  lita, 
Lund  p.  222),  sich  umsehen.  — 
Praet.  S.  3  litaöiz  hann  um  5,  6. 

litr,  m.  (§  27,  3;  64,  1;  g.  vlits),  die 
Farbe,  das  Aussehen.  —  D.  meö 
lit  38,  13;  meö  sinum  lit  von  seiner 
(besonderen)  Färbung  237,  25  wohl 
in  Hinblick  auf  hellere  und  mattere 
Politur;  at  lit  54,  18  an  Farbe; 
A.  lit  76,  21;  PL  Dat.  litum  16,  9; 


122 


litvcrpr  —  liku 


und  (  =   Gestalten,   Aussehen)  118, 
25;    tl9,   10;  157,  32;  198,  28. 

litverpr,  adj.  (s.  litr,  verpa),  einer, 
der  die  Farbe  rasch  gewechselt  hat, 
na  i)i  entlieh  bleich  geworden  ist; 
bleich.  —  N.  72,  13. 

Ijüga,  stv.  (g.  liugan;  §  15,  2;  102; 
2  u.  «.),  lügen.  —  Inf.  56,  13.  — 
Praps.  S.  1  lyg  219,  30;  S.  2  lygr 
179,  29;  1.  ä  hofö.  Häuptlinge  lügen- 
haft beschuldigst  (Rn.)  164,  26;  Praet. 
S.  3  laug  (Var.  16;  §  18,  2;  41,  4) 
56,  13;  Part.  Pass.  logit  40,  2. 

liöa,  stv.  (§  101;  g.  -leipan,  F.  269), 
gehen,  vor  sich  gehen,  vergehen, 
zu  Ende  gehen.  —  Jnf.  68,  20  {von 
statten  gehen);  geschehen  261,  12.  — 
Prags.  S.  1  liö  £,  3;  S.  3  Hör  e,  3 
(„  Was  schwingt  sich  auf  zu  den 
Lüften  ?"  Mogk.  Beitr.  7,271;  „  Wer 
läuft  durch  die  Luft  ?"  Ger.  Übers.) ; 
51,  10  (hier  impersonell,  wie  nhd. 
es  geht  auf  zwölf),  =  vergeht  157, 
23;  zu  Ende  geht  232,  11;  1.  petta 
geht  dies  (diese  Zeit)  so  hin  216, 
14.  —  Praet.  S.  3  leiö  (mit  Dat., 
vgl.  Lund  p.  133  u.  leiö  at  Gesti 
mit  G.  zu  Ende  ging  261,  20;  die 
von  Mob.  Gloss.  S.  268  oben,  von 
Vigf.  s.  liöa  A,  IV  ges.  Stellen  er- 
weisen, daß  mit  at  hier  das  Ziel 
oder  die  Beute  bezeichnet  wird,  an 
das  eine  feindliche  Macht  sicher 
herantritt)  64,  15=  fortging,  fehlte 
an,  vgl.  ä  leiö  aufging,  zu  Ende 
ging  53,  12;  ähnl.  231,  24  =  einige 
Zeit  verstrichen  war;  PL  3  fr  am 
liöu  vergingen  158,  11.  —  Part. 
Pass.  liöinn  vergangen-,  N.  f.  liöin 
93,  14;  PI.  n.  177,  2.  N.  D.  liönum 
226,  28. 

lif,  n.  (F.  271),    eig.   der  Leib,   wenn 

beseelt   gedacht   (vgl.  lik  n.),    daher 

das  Leben.  —  G.  260,  20.  A.  13, 

2;   Asf   163,  29. 
liflät,   n.    (lif,    lata),    der    Tod   (vgl. 

lata  lif  =  das  Leben  lassen).  —  A. 

228,  21. 
lifsdagar  oder  liMagar,   PI.  m.  (lif, 

dagr);  die  Lebenstage.  —  N.  205, 

30;  A.  lifdaga  261,  23. 

lifsgrift,  PI.  n.  (s.  lif,  griö),  Lebens- 
schutz, Sicherheit  des  I^ebens.  — 
G.  lifsgriöa  98,  12. 

lifshäski,  m.  (s.  lif,  haski),  die  Le- 
bensgefahr. —  N.  80,  1. 


lift,  adj.  n.  (vgl.  lif),  zu  leben  mög- 
lich oder  erlaubt.  —  N.  n.  162,   18. 

lik,  n.  (g.  leik  n.,  F.  268),  der  Leib, 
Körper,  auch  der  entseelte  (vgl.  nhd. 
Leiche).  —  N.  75,  24;  Nsf.  167, 
8;  A.  75,   12;  Asf.  167,  4. 

lika,  schw.  v.  (F.  268,  vgl.  e.  to  like, 
nach  Nor.  §  443  l  für  glika,  glikja 
=  g.  galeikön),  gleich,  angemessen 
sein,  gefallen  mit  Dat.  —  Inf.  175, 
18.  —  Praes.  S.  3  likar  65,  2;  zu 
193,  18  vgl.  Edz.;  Praat.  S.  3  likaöi 
34,  4;  121,  20. 

likami,  m.  =  likamr  (s.  lik  und 
-hami  F.  64).  —  N.  191,  6. 

likamr,  m.  (s.  lik  u.  hamr  F.  64; 
§  60,  1),  eig.  die  Leibeshülle;  der 
Leib,  Leichnam.  —  N.  6,   14. 

liki,  n.  (s.  lik,  g.  -leiki  Ger.\  der 
Körper,  die  Gestalt,  oft  im  Gegen- 
satze zum  Wesen  nur  die  äußere 
Gestalt.  —  D.  liki  4,  7;  156,  29; 
A.  18,  9;  80,  10;  173,  13.  —  PI. 
D.  likjum  15,  23. 

likindi.  n.  meist  im  Plur.  (vgl.  liki,  u. 
lika  =  gleich  sein)  die  äußere  Gestalt, 
das  Ansehen,  die  Wahrschein- 
lichkeit. —  S.  N.  8,  17  (hier  fast  = 
liki,  manns  lik.  =  Mannsbild);  PI. 
N.  40,  16  sem  lik.  poetti  a  vera  als 
es  den  Anschein  hätte;  munu  engi 
likindi  ä  pykkja  es  wird  keine 
Wahrscheinlichkeit  dabei  (zu  sein) 
scheinen  =  die  Sache  wird  wenig 
glaublich  erscheinen  234,  8.  hver 
lik.  pat  megu  vera  =  welche  Mög- 
lichkeiten das  sein  können  =  wie 
es  möglich  s.  kann  252,  18.  —  D. 
at  likindum  170,  6  so  wie  man  es  er- 
wartet hatte. 

*  Die  Trennung  von  likandi  (so 
Var.  8,  17)  und  likindi  scheint  un- 
geboten, vgl.  Fr.2  s.  v. 

liking,  f.  (vgl.  likr;  §  55,  2),  die 
Ähnlichkeit;  das  Beispiel.  — 
gera  i  liking  (Acc.)  e  — s  nach  dem 
Beispiele  eines  Menschen  handeln 
74,   14. 

likligr,  adj.  (vgl.  likr*),  wahr- 
scheinlich; mit  til  c.  G.  auf  et- 
was deutend,  etw.  versprechend.  — 
A.  hön  kväö  hann  likligan  (sc.  vera) 
til  frama  175,  25.  PI.  N.  likligir  til 
svika  219,  6. 

likn,  f.  (vgl.  g.  lekeis  Arzt),  die  Lin- 
derung, Heilung.  —  G.    liknar 


linksamr  —  litilraeöi 


123 


Sigrdr.  16,  8;  ä  1.  spori  auf  hei- 
lender Fußspur  (Ger.). 

liknsamr,  adj.  (vgl.  likn  f.  bei  Vigf., 
-samr  Suffix  wie  nhd.  -sam),  eig. 
heilsam,  milde,  sanft.  —  Sup. 
Kknsamastr  31,  10. 

liknstafir,  PL  m.  (s.  likn  F.  261,  wie 

zu  lesen  für  lika;  stafr  2),  heil- 
kräftige Runen  (Ger.) ,  Heil- 
sprüche;  =  likn  nach  D.  H.  II, 
86.  —  G.  Sigrdr.  5,  6. 

likr,  adj.  (g.  galeiks,  F.  268),  gleich, 

passend,  wahrscheinlich.  —  N.  m. 
211,  2;  175,  20,  A.  m.  likan  (mit 
Dat.;  Lund  p.  113)  171,  13.  A.  n. 
likt  (mit  Dat.)  228,  24.  Comp.  N. 
m.  jikari  =  magis  similis  251,  2. 
A.  m.  likara  mag  einen  besseren, 
passenderen  Schwager  209,  19  (likr 
in  diesem  Sinne  häufiger  von  Sachen 
gebraucht,  vgl.  Vigf.  s.  glikr  II,  2 
u.  Var.  a.  a.  0.);  n.  als  adv.  likara 
48,  7;  J)ykki-mer  likara  =  credo 
Eg.  —  Superl.  n.  als  adv.  likast 
am  meisten  gleich,  ganz  gl.  164,  9. 
*  likr  steht  für  älteres  glikr  = 
g.  galeiks  (s.  Vigf.);  als  Suffix  ver- 
kürzt es  sich  zu  ligr  (likligr  u.  w.) 
s.  Gr.  II,  568;  659.  —  Als  selbstän- 
dige Bild,  neben  glikr  wird  1.  an- 
gesehen von  Nor.  §  230 1). 
lin,  n.  (1.  linum,  davon  auch  g.  lein, 
vgl.  F.  271),  der  Flachs,  das  Lein, 
spez.  der  linnene  Brautschleier. 

linbrök,  f.  (s.  lin,  brök,  §  72,  1 ; 
F.  219),  die  Hose  von  Leinwand. 

—  PI.  D.  152,  33;  Wh.  S.  164  zu 
dieser  Stelle:  Trug  einer  nur  die 
„Bruch",  keine  Schuhe,  so  knüpfte 
er  ihre  Enden,  die  wahr  seh.  in 
zwei  Zipfel  ausliefen,  um  das  Bein. 

linfe,  n.  (lin,  fe) ,  das  Braut- 
geschenk, die  Morgengabe.  — 
Vgl.  Wh.  247.  —  D.  at  linfe  119,  6. 

Ungarn,  n.  (s.  lin,  garn  =  Garn 
F.  201),  das  Flachsgarn.  —  A. 
78,  15. 

lita,  stv.  (§  101;  F.  310;  ags.  vlitan 
Ger.),  schauen,  blicken.  —  Inf. 
169,  31.     Prses.   S.   3   litr    64,   11. 

—  Praet.  S.  3  leit  46,  4;  90,  9; 
106,  6;  116,  1;  122,  3;  139,  2:  1. 
viö  honum  ihm  mit  dem  Auge  be- 
gegnete (vgl.  viö  la)  209,  3.  PI.  3 
litu  93,  17  (1.  til  =  sahen  zu,  blick- 


ten hin).  Pass.  Part,  absol.  litit: 
honum  varÖ  opt  litit  til  hennar  158, 
5  =  er  kam  oft  dazu,  nach  ihr 
hinzusehen,  mußte  sie  oft  ansehen 
(Rassm.);  vgl.  231,  28.  Der  Dat. 
wohl  nach  Analog  von  lita  augum 
til  eins  Vigf.  s.  v.  I.  —  Med.  litaz 
sich  ansehen,  den  Anschein  haben, 
scheinen.  —  Inf.  241,  6.  —  Praas. 
S.  2  liz:  en  mer  liz  (=  lits  oder 
litz,  vgl.  §  29,  2  viz  zu  viör  weit) 
62,  10.  S.  3  sva  liz  (=  litz)  mer  ä  so 
scheint  mir  in  bezug  auf,  so  denke 
ich  von  40,  19  vgl.  56,  8;  208,  3; 
240,  13.  —  liz  honum  sva,  sem  es 
scheint  ihm  so,  als  ob  64,  16;  liz 
vaen  ok  friö  158,  6 ;  liz  yör  vel  um 
hringinn?  gefällt  Euch  der  Ring? 
238,  20.  —  Part,  er  mer  hafa  litiz 

66,  19. 

*  lita  (vgl.  leita  =  g.  vlaiton) 
bezeichnet  meist  ein  schärferes  Hin- 
sehen oder  Spähen,  nicht  die  ein- 
fache sinnliche  Wahrnehmung,  iväh- 
rend  sjä  (s.  Vigf.  s.  v.)  beide  Be- 
deutungen zeigt. 

litill,  adj.  (g.  leitils,   F.  269   u.  §  9, 
3;  82a),    klein,  gering,    schwach. 

—  N.  m.  58,  21;  64,  10.  N.  f. 
litil  70,  18;  N.  n.  litit  wenig  11, 
3;  =  klein  167,  8;  =  schwach  40, 
21.  —  G.  n.  litils  150,  32;  232,  21. 

—  D.  m.  litlum  115,  10;  D.  n. 
litlu  um  ein  Kleines,  ein  wenig  60, 
17;  120,  22;  122,  20;  durch  etwas 
Geringes  135,  17.  —  1.  färi  205, 
31   vgl.  standa.   A.  m.  litinn  66,  12; 

67,  21;  104,  18;  A.  f.  litla  58,  7; 
125,  18;  A.  n.  170,  33;  adv.  litit 
litt,  lit  §  84  in  geringem  Grade 
158,  21;  litit  er  mer  um  (c.  A.)  = 
ich  mache  mir  wenig  aus,  mir  ge- 
fällt wenig  240,  8.  Dafür  auch 
litt;  ver  erum  1.  af  barnsaldri  = 
ich  bin  wenig  vom  Kindesalter  (ent- 
fernt), bin  fast  noch  ein  Kind  173, 
1;  hefn  litt  räche  nicht  189,  5;  litt 
til  yndis  215,  18  nicht  zur  Wonne; 
1.  rcekt  =  unbeachtet  218,  24;  1. 
lofaöir  fm  228,  26.  —  PI.'  N.  m. 
litlir  65,  21.  D.  litlum  v,  2. 

*  litill  fyrir  ser  vgl.   fyrir  l)d)a). 

litillseti,  f.  (s.  litill,  lsetH,  das  herab- 
lassende, huldvolle  Benehmen,  die 
Leutseligkeit.  —  A.  134,  4. 

litilraeöi,  n.  (.9.  litill,  -raaöi  vgl.  räö), 


124 


litt  —   lü&r 


,  in,   Sache  von  geringer  Bedeutung, 

eine  Kleinigkeit  —  N.  66,  16. 

litt  adv,  8.  litill. 

loM  (=  ags.  loöa  F.  273,  nlid.  Loden  , 
ein  mit  Pelz  besetzter  und  gefüt- 
terter Mantel.  —  PI.  A.  213,    25. 

lof,  n.  (F.  277),  Lob,  d.  i.  urspr. 
Zustimmung ,  daher  auch  =  Er- 
laubnis. —  N.  43,  18;  D.  201, 
12;  frasgr  meö  lofi  sinu  {sein  Lob 
wird  durch  alle  Lande  erschallen, 
Edz.)   Regm.    14,  8;    A.  22,   15.  - 

—  viÖ  lof  mit  Lob,  in  löblicher 
Weise  203,  31. 

lofa,  schw.  v.  (s.  lof),  loben,  billigen, 
erlauben.  —  Inf.  53,  3  erlauben.  — 
Praes.  PI.  3  lofa  loben  31,  5.  — 
Praet.  S.  2  lofaöir  J)ü  lobtest  du  228, 
26.  S.  3  lofaöi  erlaubte  100,  7;  = 
lobte  176,  4;  PI.  3  lofuÖu  252,  12. 
Part.  Pass.  S.  f.  lofuÖ  (vgl  kolluö 
zu  kallaör  §  74, 1)  43, 18.  PI.  N.  m. 
lofaöir  [den  PI.  beurteile  nach  AM. 
II,  219  s.  12)  261,  3;  absol.  lofat 
#e?o&*  45,  18. 

lofSar,  PI.  m.  (s.  Vigf.  s.  Loföi),  die 
Männer,  Helden;  poet.  —  G. 
Q,  3. 

lofgjarn,  adj.  (lof;  gjarn  F.  101),  lob- 
begierig, ehrgeizig;  poet.  —  Dat. 
lofgjornum  o,  6. 

loga,  schw.  v.  (F.  275),  lohen,  "hell 
leuchten.  —  Praes.  S.  2  logar  auf- 
leuchtet, in  Flammen  steht  162,  5. 
Part.  Praes.  N.  m.  logandi  7,  8;  N. 
n.  loganda  212,  13;  A.  n.  loganda 
7,  10. 

logi,  m.  (F.  274),  die  Lohe,  hell- 
leuchtende Flamme.  —  N.  £,  3.  Nsf. 
198,  32.  —  1).  loga  Grm.  29,  8; 
brennr  loga  =  flammä  flagrat  Eg. 

—  A.  i  loga  166,  1;  lindar  loga 
Flamme  der  Flut  =  Gold  [vgl. 
Sk  XXXill:  ergullkallateldrvatna) 
Regm.  1,  6. 

logn,  n.  (vgl.  Vigf.),  die  Windstille. 

—  N.  180,  16. 

lok,  n.  (F.  274,  zu  lüka),  der  Schluß, 
das  Ende.  —  G.  loks  adv.  schließ- 
lich 167,  5;  so  auch  Gsf.  loksins 
176,   1«. 

lokarspänn,  m.  (s.  spann,  lokarr  m. 
Hobel,  vgl.  lykill  Schlüssel  §  48,  2), 
der  Hobelspan.  —  PL  D.  95,  11; 
Asf.  95,  13. 


lukka,  schw.  v.  (vgl.  lat.  lacio?  Lexer 
s.  v.  locken,  anders  Nor.),  locken, 
verleiten.  —  Praet.  PI.  3  lokkuöu 
til  {jess  34,  15. 

lopt,  n.  (g.  luftusm.,F.  277), der  Luft- 
raum, die  Luft.  —  N.  8,  14;  I). 
a  lopti  4,  15;  102,  13  haföi  ä  lopti 
=  sublimem  gestans  Eg.;  i  lopti 
13,  8;  at  löpti  s,  3;  g,  3.  Dsf. 
loptinu  53,  17;  i  loptinu  44,  16; 
A.  i  lopt  12,  9;  46,  7;  ä  lopt  54, 
13;  69,  19  (ä  1.  in  sublime  Eg.) 
ähnl.  251,  15;    lopt  ok  log  101,  5. 

—  PI.  A.  lopt  oll  16,  2;  Asf.  loptin 
6,  12. 

losna,  schw.  v.  (g.  -lusnan;  zu  lauss 
F.  273),  sich  lösen,  sich  losreißen. 

—  Prass.  S.  3  losnar  82,  7;  PI.  3 
losna  82,  3.  —  Praet.  S.  3  losnaöi 
105,  7. 

lostigr,  adj.  (zu  losti  oder  lyst  = 
Lust,  F.  278),  willig.  —  N.  f. 
162,  19. 

lofi,  m.  (g.  löfa),  tf&  flache  Hand,  die 

innere   Handfläche.  —  D.  löfa 

Sigrdr.  16,  7;   ä  löfa  Sigrdr.   8,  4. 

*  Der  Zssetzung  glöfi   entspricht 

e.  glove  =  Handschuh. 

lund,  f.  (vgl.  mhd.  lüne,  das  mit  lat. 
luna  zusammengestellt  wird),  die 
Gemütsstimmung,  die  Art  und 
Weise.  —  A.  ä  hverja  lund  97,  4, 

lundr,  m.  {vgl.  §  50  a2);  Nor.),  der 
Hain,   TFaZd.  —  N.  109,  16. 

lunga.  n.  (§  66),  u.  PI.  lungu  =  die 
Lunge.  (PI.  wegen  der  beiden 
Flügel.)  —  Asf.  249,  18. 

lutr,  m.  (=  hlutr).  —  PI.  G.  luta 
146,  1. 

lüftr,  m.  (vp7.  Fr.2,  der  als  Grund- 
bedeut.  „ausgehöhlter  Stamm  oder 
Stock"  ansetzt),  a)  die  Trompete, 
das  Hörn  (urspr.  ein  hohler  Holz- 
Zylinder,  tuba).  —  A.  lüör  35,  21; 
PI.  A.  lüöra  168,  19.  —  b)  Die  höl- 
zerne Bank,  auf  welcher  der  un- 
tere Mühlstein  ruht  (Fritzn.),  die 
Mahlbank  (vgl.  Waschbank).  -  -  N. 
Grott.  23,  6.  —  D.  lüöri  Grott.  2, 
1;  ib.  21,  6;  PI.  A.  lüöra  Grott.  3, 
5.—  Wohl  nur  =  Mühle  in  fegins- 
lüör,  q.  v.  —  c)  eine  Schiffseinrich- 
tung, sicherlich  wohl  von  Holz,  etwa 
Schlafbank  oder  einfache  Koje 
(vgl.   Fritzn.),  poet.   viell.   =  Schiff 


lüinn 


lyta 


125 


überhaupt;  A.  10,  16;  Vaff)r.  35, 
6.  An  letzter  Stelle  nimmt  F.  J. 
Gg.  94  die  Bedeut.  Bahre  an,  wo- 
für D.  H.  II,  163  Grab  oder  Sarg 
setzen  möchte;  für  erstere  Stelle 
F.  J.  die  Bed.  Hörn  oder  vielleicht 
Mahlkasten,  D.  H.  Schiff  {  —  Arche 
Noah  ?)  oder  Wiege;  Ger.  übersetzt 
Vaf.  35  im  Boote  geborgen  ward; 
10,  16  begab  sich  in  sein  Boot  u.  m. 

lüinn  s.  lyja. 

lüka,  stv.  (§  11 ,  1;  102,  3;  g. 
-lükan).  1)  schließen,  mit  Dat.; 
Lund  p.  80;  auch  =  beendigen. 

—  Inf.  68,  8.  —  svä  lüka  (nur) 
soweit  schließen  204 ,  7 ;  vgl.  übr. 
Var.  lüka  upp  =  aufschließen. 
Praes.  S.  3  lykr  aptr  (eig.  zurück, 
d.  h.  zu  schl.  44,  5;  mit  scheinb. 
Acc.  (ungewöhnlich,  vgl.  die  Note) 
229,  19;  imperson.  150,  2;  222,  3; 
233,  14;  249,  8;  vgl.  Lund  p.  27. 
Praet.  S.  3  lauk  46,  6  (hier  wohl 
schl.  auf,  vgl.  Var.);  imperson.  212, 
16  vgl.  oben  150,  4;  pers.=umschloß 
Helr.  0,1'.  —  Part.  Pass.  N.  m. 
lokinn;  N.  f.  lokin  aptr  (vgl.  oben 
zu  44,  5)  62,  1 ;  dbsol.  lokit  veröa 
c.  Dat.  zum  Schluß  kommen  mit 
etwas  54,  9;  200,  24;  vaeri  lokit 
wäre  aus,  wäre  imgültig  116,  2; 
haföi  lokit  at  baka  war  mit  B. 
fertig  158,  25  vgl.  161,  34.  er  J)a 
lokit  aptr  hauginurn  161,  25  nach 
Analog,  des  Verschließens  einer  Tür; 

.vgl.  44,  5;  62,  1.  —  Med.  lükaz 
(§  128)  sich  schließen,  zuschlagen 
(von  Falltüren).  Praes.  S.  3  lykz 
endet  163,  6.  Praet.  S.  3  laukz  5,  4. 
2)  bezahlen  (eigentl.  =  voll- 
machen, berichtigen).—  Inf.  250,12. 

lüta,  stv.  (§  102,  3;  zu  ljötr  F., 
verw.  mit  g.  liuta  =  Heuchler) , 
sich  neigen.  —  Inf.  64,  14.  — 
Praes.  Conj.  PL  3  lüti  Sigrdr.  10, 
6.  —  Praet.  S.  3  laut  ör  horninu 
vom  Wiedererheben  des  gesenkten 
Hauptes  (vgl.  nhd.  auftauchen)  64, 
15;  1.  niör  139,  3. 

tyfli,  f   (§  70,  2;   ljüga),   die  Lüge. 

—  N.  202,  11. 

lykja,  schw.  v.  (lüka,§  113,4),  schlie- 
ßen. —  Pass.  Part.  PI.  D.  luktum 
235,  15. 

lykt,  f.  (zu  lykja),  der  Schluß.  — 
PI.  D.  at  lyktum  schließlich  222, 
11;  235,  16. 


lyngfiskr,  m.  (vgl.  lyngormr),  poet. 
Bezeichn.  der  Schlange,  OuÖr.  II, 
23,  5;  vgl.  logr. 

lyngormr,  m.  (s.  lyng,  Heidekraut, 
ormr) ,    der   Heide  wurm,     die 

Schlange.  —  N.  178,  35.  —  PL  G. 
172,  29. 

*  Die   Übersetz.   „Lindwurm"  ist 
irreleitend. 

lyngrunnr,  m.  (lyng,  runnr\  ein  Hei- 
dekrautbusch, Heidegestrüpp.  — 
D.  181,  24. 

lypta,  schw.  v.  (zu  lopt  n.  F.  277; 
§  115,  6),  in  die  Höhe  heben, 
mit  Dat. ;  Lund  p.  94.  —  Praet.  S.  2 
lyptir  upp  69,  4,  5;  S.  3  lypti  upp 
66,  6. 

*  Pf.,  F.  vgl.  nhd.  lüften  =  auf- 
heben. 

lypting,  f.  (lypta),  das  erhöhte 
Hinterteil  eines  Schiffes.  —  D. 
227,  27. 

lysta,  schw.  v.  (zu  lyst  =  Lust  F. 
278),  gelüsten.  —  Praes.  S.  3 
lystir  =  gelüstet  (impers.)  Helr.  2, 
6 ;  5,  4 ;  7,  6.  —  Alle  drei  Stellen 
sind  wohl  Nachbild,  der  H.  Hund. 
II,  8  vgl.  Edz.  in  P.  Br.  B.  VIII, 
369. 

lyör,  m.  (F.  277;  §  60,  1),  das  Volk. 
—  PL  lyöir  die  Leute,  Männer 
(meist  untergebene,  vgl.  Vigf.)  VqL 
51,  3. 

lyja,  schw.  v.  (F.  272),  stoßen,  schla- 
gen. —  Pass.  Part,  lüinn  ermattet, 
erschöpft  159,  26    Var. 

lysa,  schw.  v.  (F.  275),  a)  erleuch- 
ten, b)  leuchten;  c)  ansagen,  mel- 
den, mit  Dat.;  Lund  p.  80.  —  Zu 
a)  Inf.  11,  17;  14,  13,  22;  Praet. 
S.  3  lysti  109,  6.  —  Zu  b)  Praes. 
S.  3  lysir  af  es  geht  ein  Glanz  aus 
von  31,  6,  vgl.  lysir  af  degi  es  wird 
licht  vom  (anbrechenden)  Tage  169, 
28;  Praet.  S.  3  lysti  46,  7;  92,  7; 
112,  8;  249,  11.  —  Zu  c)  Praes. 
S.  2  lysir  224,  11. 

lysigull,  n.  (s.  gull,  lysa;  Ark.  4,  366), 
Glanzgold  (d.  h.  wohl  künstlich 
poliertes,  im  Gegens.  zu  rautt  gull 
vgl.  Vigf.,  Fritzn.).  —  D.  76,  18; 
109,  6. 

lyta,  schw.  v.  (zu  ljötr  Vigf.),  schmä- 
hen, tadeln.  —  Praes.  S.  3  lytir 
251,  12. 


126 


Ivti  —  maör 


Mi,  n.  [zu  lüta,  F.  276,  lvta  Vigf.), 
der  Fehler.  —  N.  112,  14. 

l8B,  D.  (§51,  2;  Ark.  18,  250  f.;  viel- 
fach wird  g.  lev  =  oapoQßi]  vgl.), 
das  Böse.  —  I).  laevi  VqI.  25,  6; 
52,  2  meö  sviga  lievi  =  cum  noxa 
virgarum  =  cum  igne,  vgl.  Bugge 
zu  Vol.  52,  2. 

l;iM|j;i.  schw.  v.  (lägr),  niedriger 
machen;  impers.  mit  Acc.  =  sich 
legen,   so  Praet.  S.   3  laegöi  246,  2. 

—  Med.  laegjaz  sich  legen,  abnehmen. 

—  Praet.  S.  3  lasgöiz  198,  34. 
kekning,  f.  (F.  261),  die  Heilung. 

—  Asf.  105.  9. 

lseknir,  m.  (F.  26 1,  vgl.  g.  lekeis;  §  54, 
1),  der  Arzt.  —   N.  Sigrdr.  10,  2. 

—  Von  der  Göttin  Eir  gesagt  42,  17. 

leer,  n.  (vgl.  Vigf.;  zu  leggr  Nor.), 
das  Dickbein ,  der  hintere  Ober- 
Schenkel,  der  Schinken.  —  PI. 
A.  lasr  93,  21. 

kerleggr,  m.  (s.  laer  u.  leggr  F.  262), 
der  Schenkelknochen.  —  Nsf. 
57,  14;  D.  helt  ä  Iserlegg  (vgl. 
halda)  57,  8. 

hrsa.  schw.  v.  (vgl.  Vigf.,  zu  läss 
Schloß),  schließen.  —  Prast.  S.  3 
laesti  106,  15.  —  Auch  mit  Dat., 
vgl.  Vigf.  s.  v. 

lseti,  PI.  n.  (zu  lata  =  hören  lassen, 
tönen),  der  Ton,   das  Geräusch. 

—  D.  hvat  lätum  (vgl.  §  54  a2)  mun 
hafa  verit  was  es  (mit)  dem  Geräusch 
gewesen  sein  wird  58,  22;  vgl.  Lund 
p.  133. 

lsevisi,  f.  (zu  adj.  lasviss,  vgl.  Ise,  viss), 
die  Verschlagenheit,  Schlech- 
tigkeit. —  G.  til  laevisi  (§  69) 
110,  2  =  vafritiae  ostendendae  gra- 
tia  Eg. 

l9gr,  m.  (§  64,  1 ;  F.  262,  vgl.  Logr), 
die  feuchte  Masse,  das  Meer.  — 
G.  lagar  Guör.  II,  23,  5.  lyngfiskr 
1.  =  Meerschlange.  A.  lopt  ok  lqg 
44,  15;  101,  5;  ä  lQg  aufs  Meer 
hin  46,  8;  of  lQg  über  die  See  VqI. 
51,  3;  i  lQg  in  das  Naß,  poet.  = 
in  den  Trinkbecher  Sigrdr.  7,  9. 


HL 

nuiMvr.  m.  (vgl.  g.  maj^a,  F.  224),  die 
Made,  der  kleine  Wurm.  —  Plur. 
N.  maökar  18,  6,  7. 


mabr,  m.  (g.  manna;  §  33,  1;  71,  2; 

F.  229),  der  Mann,  Mensch; 
seltener   =   man. 

1)  der  Mann  (=  karlmaör,  q.  v.). 

-  N.  4,  1;  5,  3,  9,   16;  9,  7;    26, 

21  u.  w.;  Nsf.  167,  10. -G.  manns 
4,7;  8,17;  Gsf.  191,  31;  D.  manni 
43,  5;  157,  20;  A.  mann  4,  14; 
Asf.  191,  32.  —  PI.  (weniger  sicher 
als  Sing,  zu  sondern,  vgl.  daher  auch 
3),  4),  5).  —  N.  menn  160,  29; 
mennskir  menn  Sigdr.  18,  8.  —  G. 
manna  22,  13;  34,  21;  99,  10;  VqI. 
41,  2;  A.  menn  34,  13. 

2)  der  Ehemann,  Gemahl  (sonst 
auch  böndi  =  Hausherr,  Gatte).   — 

G.  manns  konu  189,  7;  til  manns 
196,  15.- A.  mann  95,  21;  167,  30. 

3)  der  Mensch;  im  PI.  auch  die 
Leute  und  gelegentlich  =  Mannen, 
Angehörige,  vgl.  s.  PI.  G.  u.  A. 
N.  (von  einem  Mädchen)  190,  12 
vgl.  Var.  —  G.  manns  13,  11;  18, 
9  (m.  li U i  Menschengestalt ;  m.  blöö 
Menschenblut  Helr.  2,  8).  —  D. 
manni  53,  1 ;  engum  manni  (von 
einer  Frau)  228,  14.  —  Asf.  manninn 
6,  13.  —  Fl.  N.  menn  6,  15,  17; 
17,  19,  21;  124,  10  vgl.  Var.  vit- 
lausir  menn  (von  Mädchen)  204, 
11;  Nsf.  menninir  12,  14.  —  G. 
manna  sonum  =  Menschenkindern, 
Grm.  41,  3;  til  sinna  manna  zu 
seinen  Hausgenossen  151,  13;  sinna 
m.  seiner  Mannen  168,  23.  —  D. 
mQnnum  11,  10;  22,  8;  36,  5;  89, 
15;  121,  21.  —  A.  menn  13,  1; 
sina  m.  smie  Mannen  168,  21. 

4)  jemand,  man.  —  N.  44,  7, 
8;  öfter  im  Zusammenhange  zu  er- 
gänzen, so  en  (maör)  mätti  vefja 
saman  ok  hafa  i  pungi  sinum  111, 

22  vgl.  55,  11  u.  Gr.  IV,  953.  — 
So  auch  PI.  menn  die  Leute,  D. 
inum  ungum  mQnnum  121,  21  [von 
Randver  u.  Svanhild),  fast  =  man 
J)at  fundu  menn  261,  19;  segja 
menn  72,  18  (vgl.  Lund  p.  10). 

5)  im  weiteren  Sinne  werden  auch 
Götter,  Riesen,  Zwerge,  weil 
mit  menschenähnlicher  Gestalt  ge- 
dacht, öfter  so  bezeichnet,  vgl.  D. 
H.  II,  6.  —  N.  10,  9  von  Oöinn; 
PI.  N.  fleiri  menn  von  Riesen  9,  3. 

—  A.  viö  menn  (zunächst  die  Götter 
betr.)  46,  15.  —  So  erklärt  sich 
Sigdr.  18,  8;  vgl.  menskr. 


magn  —  rnansQngr 


127 


magn,  n.  =  megin,  n.,  die  Kraft. 
D.  af  magni  fi,  1. 

maki,  m.  (F.  226;  für  gmaki?  vgl. 
as.  gimako),  der  Genosse,  der 
ebenbürtig  zur  Seite  Stehende.  — 
N.  171,  16.  —  A.  hans  maka  seines- 
gleichen 232,  22. 

makligr,  adj.  (=  makr  F.  226),  pas- 
send. —  N.  n.  makligt  201, 
33;  begründet  218,  15.  —  Comp. 
N.  makligri  210,  4:  engi  vaeri  mak- 
ligri  keiner  wäre  passender  dazu 
=  hätte  eher  verdient  u.  w.  —  Vgl. 
auch  Ba. 

makräär,  adj.  {vgl.  makr),  von  ge- 
fälligem Benehmen,  (leisurely 
Vigf.;  foielig  Fritzn.)  246,  5. 

mala,  stv.  (§  106,  1;  g.  malan), 
mahlen.  —  Inf.  125,  8. —  Imper. 
PI.  1  molum  Grott.  5,  1,  2;  ib.  21, 
8;  22,  1.  —  PrEet.  S.  3  mol  125, 
5;  PI.  3  mölu  125,  12.  —  Conj. 
S.  3  moeli  Grott.  10,  5.  —  Part. 
Pass.  malinn,  absol.  malit  Grott.  5, 
8  vgl.  Lund  p.  298 ;  ib.  17,  3.  — 
Med.  malaz  sich  mahlen  lassen,  ge- 
mahlen werden.  —  Praet.  S.  9  molz 
125,  4. 

man,  n.  {zu  maör,  F.  224;  anders 
Vigf.  s.  v.),  Knecht,  Magd;  häu- 
fig kollektiv  —  Dienerschaft,  Gesinde. 

—  So  Nom.  man  Grott.  4,  3;  D. 
at  mani  haföar  ib.  1,  8;  16,  4  = 
pro  mancipiis  habitae  {der  S.  ohne 
Art.  generell  gebr.,   D.  H.  II,  32). 

—  A.  man  ib.  8,  4. 

*  Das  Wort  ist  altertümlich  und 
meist  poetisch,  hat  auch  den  Sinn 
von  Mädchen,  Geliebte;  dürfte 
sich  daher  zu  maör  etwa  wie  das 
von  Luther  gebrauchte  Männin  zu 
Mann  {vgl.  auch  nhd.  vulgär  „das 
Mensch")  verhalten. 

mangi  oder  manngi  {vgl.  maör  u. 
-gi;  Nor.  §  405,  2),  meist  poet.,  nie- 
mand. —  N.  Sigrdr.  11,  2. 

mannablöft,  n.  (maör  1],  blöö),  das 
Männerblut.  —  D.  199,  14. 

manndräp,  n.  {s.  maör  1],  dräp  zu 
drepa),  der  Männermord,  Mord, 
Totschlag.  —  PI.  D.  i  manndrap- 
um  81,  9. 

mannfall,  n.  {s.  maör,  fall),  der 
Männer  fall,  das  Blutbad.  —  N. 
165,  30.  —  D.  198,  14. 


mannfjolM,  m.  {s.  maör  3]  u.  fjolö), 
die  Menschenmenge.  —  N.  48, 
4;  51,  4.  —  A.  220,  8. 

mannfölk,  n.  {s.  maör  3]  u.  fölk), 
das  Men.'schenvolk.  —  N.  87,  4; 
Nsf.  8,  1,  an  letzt.  Stelle  die  Riesen 
einschließend,  vgl.  maör  5). 

mannhringr,  m.  {s.  maör  3J  u.  hringr), 
der  Ring  oder  Kreis,  von  Menschen 
gebildet.  —  Dsf.  74,  10. 

mannhundr,  m.  (maör,  hundr),  eig. 
Hundekerl,  Unhold.- Asf.  251,  17. 

mannkind,  f.  {s.  maör  3J  u.  kind), 
das  Menschengeschlecht.  — 
Nsf.  13,  4. 

mannlikan,  n.  {vgl.  maör,  lik ;  nach  Bt. 
p.  388  besser  manl. ;  g.  man-leika 
m.  =  Bild),  das  Menschenbild, 
auch  ein  Wesen  in  menschlicher 
Gestalt  (Vigf.).  —  PI.  {gebildet  wie 
sumar  §  49.  2)  A.  mannlikun  Vol. 
10,  5.  —  Nach  der  Einleit.  p.  48 
gegebenen  Fassung  ist  mannl.  mcrg 
PI.  N.  Richtiger  wohl  D.  II.  II, 
20:  diese  Zwerge,  nämlich  die 
Zwergfürsten  Möts.  und  Durinn, 
welche  von  den  Göttern  erschaffen 
waren,  machten  nun  ihrerseits  wieder 
menschenähnliche  Gebilde  {vgl.  maör 
5),  die  andern  Zwerge,  aus  der 
Erde.  —  Ahnl.  Ger.  Vbers.,  we- 
niger deutlich  ist  Golther  Myth.  140. 

mannraun,  f.  (.s.  maör,  raun  s.  reyna), 
die  Mannesprobe,  Probe  der 
Mannhaftigkeit.  —  N.  151,  30. 

mannsaldr,  m.  {s.  maör  3]  u.  aldr), 
die  Lebenszeit  eines  Menschen,  das 
Menschenalter.  —  A.  145,  4. 

mannskelmir,  m.  (maör;  skelmir= 
Unhold,  vgl.  ahd.  skelmo  =  Pest, 
Unhold),  Unhold  in  Menschen- 
gestalt {Mannteufel).  —  D.  251,  3. 

mannskceör,  adj.  (maör;  skceör  = 
schädlich  zu  skaöa  F.  3b0\  mit 
Verlust  an  Menschenleben  verbun- 
den, blutig.  —  Nf.  250,  24. 

mannspell,  n.  (maör;  spell  zu  spilla),. 
der  Verlust  an  Menschen.  — 
D.  222,  2—3. 

mannvit,  n.  {s.  maör  3];  vit  zu  vita), 
der  Menschenwitz ,  die  mensch- 
liche Klugheit.  — N.  20,  14;  G. 
18,  8;  D.  97,  16. 

mansongr,  m.  {s.  man*  u.  songr),. 
eig.    der    Mädchen  -gesang,    d.  h. 


128 


marfjall  —  mal 


Liebesgesang.  Vgl.  Wh.  339. 
N.  34  ,5. 
marfjall,  a.  («.  marr,  fjall),  die  Er- 
höhung am  oder  im  Meere:  poet.  = 
Woge.  -  -  PI.  A.  ä  marfJQll  #,  2  = 
in  montes  marinosEg.  (fluctus,  unda} 
im  Lex.  Poet.). 

marg  f  aldiig  r,  adj.  (margr,  faldligr 
vgl.  -faldr  in  einfaldr),  mannig- 
faltig. —  PI.  G.  146,  1.  —  m. 
luta  =  rerum  plurali  numero. 

margr,  adj.  (g.  manags,  §  75,  1; 
anorw.  bisw.  mangrNor. ;m  ancher, 
viel.  Vgl.  fleiri.  —  N.  m.  margr 
49,  10;  N.  n.  mart  (§  41,  4)  168, 
26;  G.  n.  margs  23,  2;  I).  n.  mQrgu 
166,  26;  A.  m.  margan  30,  11;  A. 
n.  mart  5,  5 ;  23,  1 ;  adv.  mart 
sehr  164,  26.  —  PL  N.  m.  margir 
5,  7;  Nf.  margar  29,  7;  m.  saman 
(vgl.  saman)  196,  8;  N.  n.  mQrg 
13,  8;  G.  margra  49,  3;  D.  mQrgum 
7,  1;  222,  2  —  A.  m.  marga  15, 
23;  A.  f.  margar  163,  15;  A.  n. 
mQrg  5,  5;  VqI.  20,  5. 

*  In  substant.  Weise  mit  dem 
Art.  verbunden  margrinn  =  der  in 
der  Mehrzahl,  in  der  Übermacht 
Befindliche;  Dsf.  margnum  169,  2, 
vgl.  s.  mega. 

margskonar,  adv.  (eig.  margs  konar, 
vgl.  margr  u.  konr),  von  mancher 
Art,  allerhand.  —  76,  6.  (Lund 
p.   161  A.   1.) 

mark,  n.  (F.  234),  das  Zeichen, 
Kennzeichen,  Merkmal;  auch  die 
Merkwürdigkeit,  Sache  von  Ge- 
ivicht.  — -  N.  eitt  mark  34,  14;  134, 
4;  litit  m.  47,  12;  mikit  m.  261, 
22;  meira  mark  50,  4.  —  D.  at 
marki  170,  26;  A.  170,  28. 

marka,  schw.  v.  {zu  mark,  F.  234), 
bezeichnen ,  bemerken,  wahr- 
nehmen. —  Inf.  31,  8.  —  Pass. 
Part,  var  svä  markaör  war  so  be- 
zeichnet, hatte  folgende  Merkmale 
190,  17;  pann  veg  v.  m.  190,  19 
=  ebenso  war  bezeichnet;  pvi  var 
dreki  m.  darum  befand  sich  das 
Bild  eines  Drachen  190,  21. 

marr,  m.  {vgl.  g.  marei  f.;  §  60,  2), 
das  Meer,  poet.  —  A.  mar  VqI. 
57,  2. 

mataz,  schw.  v.  Med.  {vgl.  matr;  g. 
matjan),  sich  sättigen,  speisen.  — 


Part,  hafa  mataz  gespeist  haben  60,  3 ; 

07,    14. 
matr,  m.  (F.  229,  §  60,  2;  g.  mats), 

die    Speise.    —    N.    5,    14;    G.    til 

matar   zum    Essen  57,  3;    fekk  s6r 

matar    173,   18;    D.   at   mat   Vuf|». 

45,    5;    A.    mat    38,    16;    158,    30; 

161,  26. 
ma,  schw.  v.  (F.  224,  §  112,  2),  eig. 

abwischen,   zerstören,    verderben. 

—  Inf.    Grm.    34,    9.  —    Vgl.   auch 

Var.  u.  Lund  p.  94. 

*  Nach    Vigf.   s.   v.   vielmehr   = 
ags.  mävan  mähen,  F.  224  s.  (ma). 

magr,  m.  (F.  228,  g.  megs),  der, 
namentlich  durch  Heirat ,  Ver- 
wandte; so  Schwiegervater  N.  168, 
7;  I).  154,  10;  A.  141,  8;  Schwager 
A.  207,  27,  28;  Eidam  u.  Schwa- 
ger (G.)  154,  21.  —  Gen.  mägs  154, 
21;  D.  magi  Stiefsohn  136,  6;  A. 
mag  141,  8.  —  PI.  N.  mägar  die 
Verschwägerten  154,  17;  G.  mäga 
190,  11:  D.  mägum  250,  8;  A. 
maga  250,  10. 

1.  mal,  n.  (g.  mapl,  §  3,  3;  28,  3; 
F.  229),  die  Sprache,  Besprechung 
oder  Verhandlung;  Rede,  Erzäh- 
lung. —  a)  Sprache.  —  Dat.  mäli 
6,  3;  A.  mal  13,  2;  =  Stimme  93, 
16.  —  mal  sitt  ihre  Sprache,  ihr 
Sprechvermögen  206,  27;  mal  numit 
Sprechvermögen  erlangt ,  sprechen 
gelernt  233,  31.  —  b)  Rede,  Be- 
richt. —  N.  201,  1.  —  G.  mäls  56, 
15,  19;  Gsf.  mälsins  46,  12  vgl. 
krefja;  D.  at  mäli  zur  Unterredung 
171,  32;  A.  mal  {älter  möl  §  3,  3, 
so  Sigdr.  20,  6  vgl.  Gl.  s.  meta) 
Beredungen,  Geschäfte  44,  1;  D. 
mälum  Streitsachen,  Streitigkeiten 
168,  11;  A.  mal  44,  7.  —  c)  mal 
kann  wie  mhd.  rede  auch  gerade- 
zu =  Sache,  Fall  sein,  mhd.  Wb. 
2a  596b,  Vigf.  s.  v.  B,  6;  so  wohl 
56,  15;  150,  12;  153,  25;  166,  14; 
260,  6;  vgl.  tala  schw.  v. 

2.  mal,  n.  (g.  mel,  F.  223),  toMaß, 
spez.  das  Zeitmaß,  die  geeignete 
Zeit.-N.  60,  14;  61,  3.    Vgl.  msel. 

*  Zu  1  «nrf  2  mal  w?Z.  Laeseb. 
p.  XXX;  für  die  dort  bekämpfte 
Ansicht  entscheidet  sich  Ger.  Vollst. 
Wb.  s.  1.  mal  n.;  D.  H.  II,  106  zu 
H9V.  59,  6  weist  nach,  da/s  2.  mal 
genauer  die  Hälfte  eines  missen 
bedeutet. 


mäli  —  meö 


129 


mal!,  m.  (vgl.  1.  mal  n.),  der  Kon- 
trakt, spez.  der  Lohnkontrakt,  Lohn 
oder  Sold.  —  D.  mala  136,  7:  Asf. 
rnälann  137,  3.  —  A  mala  (hier= 
Vertrag,    Verabredung)  159,  17. 

mälmr,  m.  (g.  malma  Sand,  F.  234), 
das  Erz,  Metall.  —  N.  73,  11; 
77,  25;  Ü8,  6.  —  A.  malm  17,  24 
zweim. 

mälrünar,  Plur.  f.  (s.  mal,  rünar), 
Sprechrunen,  gedacht  als  Mittel 
zur    mälsnild.    —    PI.     A.     Sigdr. 

11,  1. 

mälsendi,  m.  (vgl.  Fritzn.;  Vigf. 
mälsendir),  entweder  Rede-Ende 
(vgl.  1.  mal,  endi)  oder  entstellt  aus 
mälsemd  (vgl.  vegsemd),  die  Re- 
densart, Redewendung.  —  PI. 
G.  leitar  marga  vega  mälsenda  viö 
hana  sucht  auf  verschiedene  Art 
ein  Gespräch  mit  ihr  anzuknüpfen 
204,  22. 

mälskrüös  frcefti,  n.  (1.  mal,  skrüö 
=  e.  shroud  im  Sinne  von  Orna- 
ment, frceÖi  n.)  Unterweisung  in  den 
Redefiguren.  —  Überschrift  zu 
S.  146. 

mälsnjallr,  adj.  (mal,  snjallr  F.  351), 
redegewandt.  —  N.  191,  17. 

mälsnild,  f.  (s.  1.  mal,  snild  zu 
snjallr  F.  351),  die  Redefertig- 
keit. -  -   D.  af  mälsn.     D.  35,  2. 

mälugr,  adj.  (mal;  molugr  §  75,  2), 
gesprächig,  schwatzhaft.  —  PI. 
N    n.  (comm.),  232,  3. 

malvinr,  m.  (s.  1.  mal  u.  vinr),  eig. 
der  Gesprächsfreund  (vgl.  nhd.  Ge- 
schäftsfreund), ein  Freund,  der  zu 
vertraulicher  Unterredung  geneigt 
ist;  (Ger.,  Sp.  646)  so  heißt  K.  Frööi, 
poet.  —  N.  Grott.  8,  3. 

mänaftr,  mänuör  (mönuör  §  7,  2; 
16,  1;  64,  3;  g.  menöfjs,  F.  232, 
zu  mäni),  der  Monat.  —  N.  144, 
4  ;  Skirn.  43,  4.  —  PL  G.  mänaöa 
109,  1;  A.  mänaöi  106,  16  (vgl. 
Var.). 

*  Die  Namen  der  nord.  Monate 
s.  144,  9  —  14. 

mani.  m.  (g.  mena  §  7,  4),  der 
Mond,  meist  poet.  (pros.  tungl,  q. 
v.).  —  N.   Vol.    5b;    A.   mana   52, 

12.  —   Vgl.  Mäni. 

mär,  m.  (auch  mör  geschr.,  §  51,  1 
u.  a);  F.  224),  die  Mewe,  Möwe. 
—  N.  y,  6. 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


mättr,  m.  (g.  mahts  f.,  F.  227,  vgl. 
mega),  die  Macht,  Kraft.  —  N. 
65,   16;  A.  matt  70,  7. 

mättugr    oder    mättigr ,    adj.    (zu 

mättr),  voll  Macht,  Kraft;  g. 
mahteigs;  §  41,  3;  75,  2;  79.  — 
N.  m.  10,  3;  123,  6;  N.  n.  mättugt 
183,  24 :  hvat  svä  var  mättugt,  at 
=  was  im  stände  war  u.  w.  —  PI. 
N.  f.  mätkar  (älter  motkar)  Grott. 
1,1;  N.  n.  mättug  27,  15;  33,  5. 
—  Sup.  N.  m.  mätkastr  15,  25.  — 
Vgl.  einn*  u.  §  81,  1. 

meö  oder  meftr,  adv.  u.  präp.  (g. 
mij),  Einl.  p.  39  ex.,  Gebh.  S.  34  fg.), 
mit,  c.  Dat.  u.  Acc. 

A.  c.  Dat.  zur  Bezeichn.  1)  der 
Nähe  an  einem  Orte,  der  Gemein- 
schaft mit  Personen.  —  meö 
honum  bei  ihm  6,  16;  meö  hrim- 
fmssum  6,  20;  m.  JQtnum  103,  10; 
m.  £)ehn  103,  11;  116,  15;  m.  Helju 
77,  15;  m.  Svium  138,  13;  meö 
äsum  20,  10;  til  matar  meö  ser 
zum  gemeinschaftlichen  Essen  57, 
3;  meö  oss  unter  uns   62,  12;    96, 

18  vgl.  meö  asynjum  45,  2;  meö 
guöum  ok  vQnum  32,  7 ;  meö  g.  ok 
nmnnum  36,  5;  meö  guöum  33,  6 
unter  den  G.;  meö  liQlÖum  Vol.  45, 
5;  meö  J)eim  38,  6;  98,  13;  meö 
ser  97,  3  =  unter  sich;  aber  m. 
ser  in  seiner  Begleitung  152,  27 ; 
talör  meö  äsum  den  Äsen  zugezählt 
37,  3;   kom  äsamt   meö   Qllum   53, 

19  vgl.  koma;  kom  meö  jc^tna 
sonum  Vaf[)r.  30,  b;  för  meö  .  .  . 
ging  (zu  und  verweilte)  unter  .  .  . 
43,  10;  meö  mcrgum  kemr  der  mit 
mehreren  in  Berührung  kommt  180, 
31;  meö  Frigg  neben  Fr.  43,  4; 
veit  launräÖ  m.  henni43,  4  s.  launr. ; 
vgl.  meö  ser  17,  13;  143,  1,  17; 
meö  honum  21,  11.  —  Vom  Orte 
namentlich  zur  Bezeichn.  des  Neben- 
her oder  entlang,  so  meö  änni 
114,  4  am  Flusse  hin  (hier  wohl  = 
den  Fluß  hinauf,  vgl.  adverso  flu- 
mine  Eg.),  meö  landi  140,  10;  245, 
9.  —Ähnlich  12,  5,  15;  167,  9. 
Etwas  anders  meö  (zusammen  mit) 
158,  17  vgl.  sauma;  knoöat  meö 
158,  31  s.  2)  c). 

2)  a)  der  Begleitung  bei  Per- 
sonen, b)  des  begleitenden  Umstandes 
bei   Sachen.  —  a)  meö    sinu    hyski 


130 


meö 


10,  15  vgl.  23,  8;  119,   10;  kQlluöu 
meö  ser  ülfinn  40,  14   =   advocato 
secum  lupo  Eg.,   vgl.    97,    11;    hefi 
(haf'öa)  meö  mer  ^r^e  bei  mir  251, 
19;  haföi  meö   ser  führte   mit  sich 
125,      15      vgl.      hafa     meö      ser 
zum  Genossen   haben   157,  19;   var 
ek  meö  Siguröi   (in   der   Umgebung 
des  S.)  250,  9,  10;  ähnl.  258,  4-6; 
koma  i   her   meö   goöum  monnum 
(als    ihr    Genosse    164,    29;    baröiz 
meö   br.  sinum  221,  9   vgl.   berjaz. 
—  Für  meö  Hjälpreki  171,  16,  21 
beachte  das  vorhergeh.  par  u.  übers, 
„dort"   bei  Hj.  —  b)   meö   bugum 
Grm.  24,   3   s.   u.  bugr  m.;    för  m. 
leynd   4,   6   vgl.    leynd;    hafa   farit 
meö  .   .  .  umgegangen  sein  mit  .  .  . 
57,    14     vgl.    70,    5;    etwas    anders 
hve   farit  haföi    meö    peim    wie    es 
gegangen    sei   mit    ihnen    156,    35; 
koma  meö  .  .  .  37,    1    vgl.    64,    7; 
68,  3;  hon   er    meö  prim  litum  ist 
dreifarbig  16,  9    vgl.  meö  horunds 
lit  38,  13;  meö  sinum   lit  237,  25; 
meö    ollu    reiöi  76,  14;    meö   sviga 
laevi    VqI.  52,    2  u.    ähnl.    oft    zur 
Bez.  des  Gerätes,  der  Kleidung,  die 
jem.    am  Körper   trägt,  so  183,  18 
par  la  maör  meö  Qllum  herväpnum; 
ferr  meö  boga  33,  2  (dazu  vgl.  noch 
B  gegen  Ende),  während  ein  charak- 
terist. Kennzeichen  angegeben  wird 
(vgl.  Ger.,   Vollst.    Wb.  Sp.  670)  in 
den  beiden  Fällen:  meö  gullnu  laufi 
x,    2;  meö   miklu   fe   229,    11   und 
deyr  meö  oskornum  noglum  82,  9. 
gera  meö  gulli  ok  silfri  boröker  af 
hausum  peira  mit  Verwendung  von 
Gold  u.  Silber  (viell.  zur  Einfassung) 
Tischgefäße  aus  den  Schädeln  der- 
selben   anfertigen  120,  23.  —   väru 
allir  meö    einum   hug    eines  Sinnes 
74,  21;  gQr  meö  list  .  .  .  mit  An- 
wendung von  Kunst  16,  10  vgl.  40, 
21;  92,  5;    meö    meira   kappi   168, 
6.  —  c)  Oft  auch  adverbial  nach- 
gestellt:   let   fara    meö   39,    1    vgl. 
oben    57,    14 ;    taka    vatn    ok    meö 
aurinn    24,    1;     etit    slätr    allt    ok 
beinin   meö  62,    23;    för  meö  ging 
damit    71,  9   vgl.    111,    14;    knoöat 
meö    mit    hineingeknetet    158,    31;  I 
tök  hond  hennarmeö  (zugleich)  193,  \ 
23;  hleypr  brott  meö  (mit  ihr)  233, 
8;  er  pü  ferr  meö  241,  15  s.  fara; 
hugsaöi,  at  —  ok   pat   meö,   at  =  I 


dachte  daran,  daß  —  und  daneben 
(andererseits),  daß  39,  7.  —  Voll- 
ständiger f>ar  meö  in  etwas  ver- 
schiedener Anwendung,  so  33,  7  = 
damit  zugleich,  ebenso;  138,  5  = 
damit  zugleich,  dazu;  158,  82; 
ähnl.  her  meö  16,  30;  162,  31.  — 
Fr  ä  fix  artig  vorangestellt :  m  eö 
knoöat  mitgeknetet  158,  29. 

3)  des  Mittels  oder  Werkzeuges, 
auch  der  freieren  Vermittelungen 
oder  Ursachen.  —  brenna  meö  eldi 

7,  12;  meö  krapti  durch  die  Kraft 

8,  16;  meö  pvi  damit  10,  14  (meö 
pvi  at  vgl.  u.  4);  m.  velrasöum  37, 
11;  m.  handafli  40,  17  vgl.  47, 
7,  13;  68,  7,  8;  69,  16;  75,  1 
(121,  2;  122,  18);  76,  3;  93,  3;  98, 
21  vgl.  75,  1;  117,  9;  120,  25 
(skenkja  meö  —  einschenken  mit, 
aus  — );  meö  väpnum  122,  27; 
ähnl.  meö  hjoUunum  251,  16;  hylja 
meö  gullinu  115,  23  vgl.  173,  27  fg. 
boeta  meö  gulli  Ersatz  leisten  mit 
Gold  166,  21 ;  meö  hlaupi  im  Sprun- 
ge 233,  b.  —  Adverbial  meö  80,  11; 
113,  9.  —  Als  freiere  Verwen- 
dungen bemerke:  fylltiz  meö  punga 
.  .  .  (Mittel  der  Anfüllung)  8,  9; 
settu  .  .  .  meö  fjörum  skautum 
(Mittel  der  Berührung)  11,  13;  höf 
mik  ...  meö  bärum  vermittelst, 
auf  Wogen  229,  10;  vgl.  dazu  227, 
4,  5;  meö  storum  bakfQllum  220, 
3;  frsegr  meö  (vermittelst)  lofi  sinu 
Regm.  14,  8  (Var.  af,  vgl.  auch 
lof  n.);  drap  meö  eitri  244,  8;  meö 
fullu  (vgl.  mhd.  betalle  =  mit  alle) 
mit  Vollem,  vollständig  41,  15;  meö 
sonnu  der  Wahrheit  gemäß  51,  1 ; 
meö  ongum  kosti  vermittelst  keiner 
Bedingung,  unter  k.  Bed.  162,  17. — 
lykz  meö  Jrvi  damit  163,  6.—  Hier- 
her wohl  auch:  ätti  tvau  bQrn  meö 
Guörünu  (ex  Gudruna  Eg.)  119, 
11;  ferner:  sä  .  .  mart  fölk,  sumt 
meö  leikum;  sumir  drukku,  sumir 
(väru)  meö  väpnum  ok  bQröuz  5, 
5 — 6;  indem  hier  die  Waffen  als 
Mittel  der  Ausrüstung  (armis  in- 
strucli  Eg.),  ebenso  die  Spiele  als 
Mittel  der  Beschäftigung  erscheinen. 
—  Nicht  ganz  unähnlich:  vatni 
ausinn  meö  Siguröar  nafni  getauft 
mit  dem  Namen  Sigurd  (d.  h.  mit 
Beilegung  des  N  S.)  171,  14.  — 
stöö    lengi    meö    miklu    mannfalli 


rneöal  —  mega 


131 


dauerte  lange  mit  großem  Verluste 
(indem  mit  gr.  Verl.  gekämpft  ward) 
178,  14. 

4)  Nicht  eben  häufig  ist  meö  [vgl. 
1  ex.)  =  in  Übereinstimmung  mit, 
gemäß.  So  220,  1 ;  meö  Jdvi  .  .  . 
at  235,  8;  241,  18  =  gemäß  dem 
Umstände,  daß  — ,  in  Anbetracht 
dessen,  daß.  So  auch  239,  7  oder 
hier  (wie  nhd.  bei  alledem)  =  trotz- 
dem? Diese  Auffassung  ziehe  ich 
der  von  Edz.  ( Weil  es  Euch  wun- 
derlich vorkommt  .  .  .)  noch  vor; 
die  Ergänzung  aber  von  „so  wisset" 
vor  J)ä  hefi  ex  239,  8  möchte  ich 
annehmen. 

B.  c.  Acc.  zur  Bezeichn.  der  Be- 
gleitung im.  Dienste,  gezwun- 
gener oder  unselbständiger  Folge. 
—  meö  hestinn  54,  2:  meö  hann 
55,  9;  var  faritmeö  hann  (sc.  Loka) 
80,  6;  meö  gapanda  munn  82,  13; 
m.  eitt  auga  230,  13:  meö  gull- 
hjälm  83,  13  vgl.  101,  4;  191,  28; 
196,  21;  meö  epli  sin  94,  7  vgl. 
152,  1;  meö  hnotina  95,  9;  m. 
valsham  106,  4;  meö  hornit  166, 
31  (vgl.  Dat.  166,  27) ;  m.  hirÖ  sina 
122,  4;  m.  her  sinn  138,  8;  m.  liö 
sitt  140,  14;  m.  sveit  manna  260, 
5;  auch  meö  konu  sina  154,  18 
und  von  der  Frau:  J)ti  ferr  meö 
svein  169,  20  vgl.  fara.  —  Auch 
das  Mittel  kann  so  durch  meö  c.  A. 
eingeführt  werden,  vgl.  159,  1  u. 
venja.  —  Besonders  zu  beachten: 
för  meö  hafra  sina  ok  meö  honum 
sä  ass  .  .  56,  19,  20  zur  Erläu- 
terung des  Unterschiedes  von  A.  2). 
Für  nicht  allzuscharfe  Fassung  des 
Unterschiedes  spricht  196,  21 — 22. 
Beachte  auch  200,  22.  —  Wie  im  nhd. 
„mit"  bei  Verben  des  Führens  in 
sehr  verschiedener  Anwendung  be- 
gegnet (man  fährt  mit  einem  guten 
Freunde,  mit  2  Schimmeln,  mit 
einem  Landauer  (Wagen),  so  auch 
altnord.  in  Fällen  wie  54,  2 ;  76, 
8;  195,  4;  253,  14.  Vgl.  meö 
A.  2)  3)  u.  B;  bez.  der  drei  letzten 
Stellen  auch  aka.  —  Von  derselben 
Person  bei  ders.  Gelegenheit  wird 
var  ekit  (c.  D.)  253,  22  und  in  der 
fg.  Zeile  var  farit  meö  (c.  A.)  gesagt; 
das  Ziel  der  Reise  wird  durch  ekit 
til  (c.  G.)  bezeichnet. 
meSal,  präpos.    mit  Gen.  (=  miöil  i 


F.  240;  vgl.  auch  milli  u.  §  29,  5; 
Nor.  s.  v.),  zwischen;  als  ur- 
sprüngl.  Substantiv  (das  Mittel,  die 
Mitte)  namentlich  in  der  Verbind. 
ä  oder  i  m.  zu  erkennen,  so  200, 
5  —  landa  ä  m.  237,  3  von  Land 
zu  Land.  —  Vgl.  auch  Var.  zu 
Vol.  26  a  (26  *>  H.  G.). 

meftaiQ,  adv.  u.  konj.  (=  g.  mi|)]3anei 
Nor.),  inmitten,  indessen,  wäh- 
rend, solange  als.  —  adv.  80,  18; 
228,  13.  —  konj.  mit  Indik.  a, 
2;  92,  8;  111,  9;  137,  19;  mit 
Konj.  (im  Sinne  des  Subj.  des 
Hauptsatzes,  vgl.  Ark.  3,  106); 
136,  7. 

mega,  präteritopräs.  (g.  magan;  §40, 
4; 41,  4;  11 9), vermögen, können; 
meist  auxiliar  gebraucht.  —  Inf.  29, 
11;  40,  25.  —  Praes.  S.  1  mä  ek 
5,  1;  40,  7;  65,  18;  mäkat  (=  mä 
ek-at  negat.  Suffix)  y,  1;  S.  2  matt 
Kegm.  18,  5;  40,  6;  mit  suff.  Fron. 
mättu  31,  8;  S.  3  mä  6,  8;  36,  12; 
13,  1 5 ;  64,  5 ;  oft  auch  im p er- 
sonell:  sem  sjä  mä  15,  8  vgl.  26, 
9;  44,  3;  55,  10  (vgl.  maör  u.  4); 
65,  18  sjä  mä  nü  =  aber  es  ist 
leicht  abzusehen,  D.  H.  II,  3;  72, 
10;  113,  10;  142,  11.  eigi  mä  viö 
margnum  =  nicht  kann  man  (etwas 
ausrichten)  gegen  den  zahlreichen, 
den  in  der  Übermacht  befindlichen 
169,  2;  impers.  auch  169,  22;  172, 
33;  179,  4.  Plur.  1  megu-ver  193, 
12.  PI.  2  meguö  61,  13;  mit  suff . 
Fron.  megu-J)er  10,  10;  jüngere 
Form  (Nor.  §  459,  4)  megi-|:>er 
193,  12  vgl.  hversu.  —  PI.  3  megu 
17,  5;  27,  13;  55,  6.  —  Conj.  S.  1 
mega  ek  Skirn.  42,  3;  suff.  megak 
67,  23  vgl.  Lund  p.  310;  Ark.  2, 
128;  S.  3  megi  17,  8;  PI.  3  megi 
99,  19.  —  Praet.  S.  1  mätta  (g. 
mahta)  196,  12;  jünger  mätti  (vgl. 
Var.  224,  17).  S.  2  mättir  153,  19; 
S.  3  mätti  66,  8;  158,  32;  m.  eigi 
sjä  konnte  nicht  (ruhig)  ansehen 
173,  15;  impers.  4,  10  (vgl.  aber 
Var.);  53,  13;  111,  22  vgl.  oben  55, 
10;  125,  10;  161,  18.  PI.  3  mättu 
159,  12.  Conj.  S.  2  masttir  165, 
5;  m.  Jjü  vel  ögert  hafa  220,  11 
s.  ögert.  S.  3  (impers.)  mastti  70, 
1 ;  pers.  181,  25.  PI.  3  maetti  39, 
6;  155,  24. 

*  Ist   in  Fällen  wie  Regm.   18, 

9* 


132 


megin  —  meldr 


5  matt  zu  Übersetzen  ndum  darfst" 
[so  Ger.)  und  180,  81  ein  Übergang 
in  die  spät.  Bedeutung  [dän.  maa  — 
müssen)  zu  erkennen?  Über  ausge- 
fallenes vera  nach  m.  (so  182,  1) 
vgl.  vera**).  —  vel  mejxa  193,  12 
=  sich  Wohlbefinden. 

megin  oder  megn,  n.  (F.  227;  §49, 
2),  die  Kraft,  das  Vermögen.  — 
G.  megins  Vol.  5,  b  (hier  =  Sphäre; 
spatii  Eg.).  D.  (oder  wn  magn?) 
magni  214,  5,  ^.  §  49,  2.  -  af 
magni  mit  Macht  (durchsägten  sie) 
1,  1  vgl.  af  2).  —  magni  Sigdr.  5, 
3  m/£  Zauberkraft  (Ger.).  —  jaröar 
m.  ivird  gew.  als  „Erdkraft"  über- 
setzt; doch  ist  der  Sinn  ivohl  ähn- 
lich wie  in  Sigdr.  5,  3  (s.  oben).  — 
A.  181,  23;  megn  Regm.  13,  5. 

megin,  adv.  (eig.  wohl  megum  = 
vegum;  s.  §  26  a)  u.  27 x) ;  Vigf.  u. 
Laeseb.  p.  XXI*),  auf  Seiten.  — 
tveim  megin  auf  zwei  {  =  beiden) 
Seiten  107,  9,  sinum  megin  hvärn 
peira  161,  20  jeden  von  ihnen  beiden 
auf  seiner  Seite. 

niegingjorS,  f.  (megin,  gJQrÖ  §  55, 
1),  der  Stärke gürtel,  gern  im  PL 
gebraucht;  zur  Sache  vgl.  Rieh.  M. 
'Meyer  284.  —  PI.  G.  -gjaröa  107, 
1;  D.  -gjoröum  58,  23;  A. -gjaröar 
30,   12;  106,  2. 

meginrünar,  PI.  f.  {s.  megin;  runar), 

Kraftrunen.  —  N.    Sigdr.   19,  4. 

*  Ich  fasse  m.  als  kraftverleihende 

Runen,    ebenso  wie  megingjorö   der 

Kraft  verleihende  Gürtel  ist. 

megintirr,  m.  (s.  megin,  tirr  F.  121 

=     Ruhm,    nhd.    Zier)  ,   großer 
Ruhm;  poet.  —   Ü.  Sigrdr.  5,  4. 

meginverk,  n.  {zu  megin  u.  verk), 
das    Kraft  stück,    die    Heldentat. 

—  PI.  D.  -verkum  Grott.  11,  6. 
megn,  n.  s.  megin. 

meiör,  m.  (§  50  a  2);  lat.  meta  F.  238), 
der  Baum.  —  G.  meiös  Grm. 
34,  9. 

mein,  n.  (F.  237),  der  Schaden,  das 
Unglück,  zu  der  iveiteren  Bedeu- 
tung „  Unrecht,  Frevel"  paßt  nhd. 
Mein-  in  Meineid,  s.  meinsvara.  — 
N.  81,  12;  47,  10;  207,  3  vgl.  gegna. 

—  D.  meini  160,   15  vgl.  s.  v.  veröa. 

mcinblandinn,  adj.  (s.  mein,  blanda), 
zum  Schaden  gemischt,  mit  bösem 


/au her  bereitet,  von  Getränken 

—  N.  Sigrdr.  7,  12;  A.  190,  16. 

meinsamligr .    adj.   =   meinsamr 

(mein,  -samr  s.  -samaF.311)schad- 
li  eh.   —   A.  m.  214,  3. 

meinsvara,  adj.  indekl.  {vgl.  §  79  a) ; 

zu  mein  u.  sverja),  meineidig.  — 

PI.  N.  meinsvara  VoJ.  39,  3. 
meinsynn,  adj.  (mein,  s\nn  =  visible 

Vigt.)    schwierig    zu    sehen.  — 

N.  n.  81,  n.  16),  vgl.   Ger.  Ark.   10, 

395. 
meintregi,  m.  (mein;   tregi  F.  125), 

die    Sorge,    der    Kummer;    meist 

poet.  —  N.  206,  27. 

meir,  komp.  adv.  (F.  227;  g.  mais; 
vgl.  mjok  u.  §  84),  mehr.  —  15,  11 ; 
Grm.  20,  6;  meir  =  weiterhin 
(deinde  Eg.)  Vafpr.  41,  6;  länger 
154,  15. 

meira  adv.  zu  meiri,  q.  v.  {vgl.  Nor. 
§  371  a  3). 

meiri,  komp.  adj.  (F.  227;  vgl.  mikill 
u.  §  32  a;  82  a;  g.  maiza  vgl.  Nor. 
§  571),  größer,  stärker.  —  N. 
m.  62,  10;  N.  f.  102,  21;  meiri 
van  170,  10  {vgl.  u.  A.  f.);  der 
Kompar.  hier  nur  energischer  Po- 
sitiv, vgl.  Rückert  zu  Hei.  397  (lio- 
bara  thing);  N.  n.  meira  50,  4: 
substant.  =  etwas  Größeres  193, 
32;    G.  n.  meira    119,  20;    149,  8. 

—  D.  f.  meiri  16,  10;  D.  n.  meira 
168,  6.  —  A.  m.  meira  64,  19;  A. 
f.  meiri  van  (sc.  vera,  vgl.  vän)  63, 
5;  A.  n.  meira  65,  6;  105,  21; 
Grm.  35,  3;  adv.  meira  =  mehr, 
in  größerer  Ausdehnung  82,  14; 
112,  5.  —  Die  adverb.  Verwendung 
ist  vom  Acc.  nicht  immer  sicher  zu 
trennen,  so  65,  15  drekka  meira 
=  mehr  oder  ein  Mehreres  trinken. 

—  PI.  N.  m.  meiri  211,  30.  N.  n. 
meiri  tiÖindi  73,  3  =  res  magis 
memorabiles  Eg. 

meizlahogg,  n.  (meizl  =  meiösl  zu 
meiöa  =  verstümmeln ,  F.  237 ; 
hogg),  ein  scharfer  Hieb,  mit 
schwerer  Verwundung  in  der  Folge. 

—  N.  251,  17. 

meldr,  m.  {zu  mala,  §  50  a1); 
die  Tätigkeit  des  Mahlens,  das 
Mahlen;  wohl  auch  konkret  = 
Mühle,  oder  =  Mahlkorn  {so  Vigf. 
s.  v.).  —  G.  til  meldrs  Grott.  4,  6 ; 


men 


meta 


133 


(vas  t.  m.  kornin  =  beim  Malen, 
D.  H.  II,  608);  D.  at  meldri  ib. 
24,  6. 
men,  n.  (F.  231;  §  53,  2;  verw.  mit 
1.  monile)  der  Halsschmuck.  —  A. 
141,  1. 

menskr  od.  mennskr,  adj.  (g.  mann- 
isks,  F.  230),  menschlich.  —  PI. 
N.  menskir  menn  =  die  {eigent- 
lichen) Menschenkinder  Sigdr. 
18,  8;  vgl.  maör  5). 

mergr,  m.  (F.  236),  das  Mark  im 
Knochen.  —  G.  til   mergjar   57,  9. 

merki,  n.  {vgl.  mark),  das  Zeichen, 
Kennzeichen ,  das  Merkwürdige; 
auch  =  Feldzeichen;  so  N.  upp 
ör  (sc.  borginni  stoö)  merki  183, 
17. —  I).  (hier  das  Fähnchen  an  der 
Lanze)  164,  19  u.  A.  =  Banner 
113,  11.  —  PI.  N.  merki  96,  12  = 
res  rnemorabiles  Eg.  Gen.  hvat  var 
til  merkja  um  pat?  195,  28  —  was 
war  zu  bemerken  dabei?  —  1>. 
merkjum  Feldzeichen  163,  11;  so 
auch  A.  168,  19.  finnr  her  sQnn 
svQr  ok  merki  pessa  mals  =  findet 
hier  richtige  Antworten  und  Kenn- 
zeichen {eine  rieht,  und  zutreffende 
Antwort)  in  dieser  Sache  200,  3. 

merkja,  schw.  v.  {s.  merki),  bezeich- 
nen, vom  Zeichnen  einer  Rune 
Sigrdr.  7.  6. 

merkiligr,  adj. (merki),  bemerkens- 
wert, merkwürdig.  —  N.  n.  261,  21. 

merkismaör,  m.  (s.  merki,  maör), 
der  Bann  er  führ  er.  (Fritzn.  s.  v., 
vgl.  Hiröskrä  23.)  —  PI.  A.  merk- 
ismenn  142,  15. 

*  Das  Wort  bezeichnet  in  Sn.  Edda 
nicht  den  Bannerträger ,  sondern 
den  zum  Führen  eines  Banners  Be- 
rechtigten, vgl.  143,  10—12. 

merkr  s.  mork  1  u.  2. 

merr,  mer,  f.  (§  59,  1 ;  Nor.  §  319 l), 
das  iveibl.  Pferd,  die  Stute  {Mähre). 
—  N.  54,  3;  Nsf.  Hierin  165,  9; 
Gsf.  merarinnar  54,  5;  D.  meri 
103,  17.  Zu  dem  betr.  Bericht  vgl. 
F.  J.  Gg.  S.  98:  „er  hat  ein  Stuten- 
herz" ist  noch  jetzt  ein  auf  Island 
übliches  Scheltwort  für  einen  Feig- 
ling. 

mest  adv.  v.  mestr. 

mestr,  superl.  adj.  (vgl.  mikill,  meiri; 
F.  227;  §  12,  2d,  32  *,  82'  a;  84;  g. 


maists),  der  größte.  —  N.  m.  20, 
7;  135,  6  (hier  ist  wohl  kaum  mit 
Eg.  an  die  körperliche  Größe  zu 
denken,  sondern  Superl.  von  mikill 
=  tüchtig,  mächtig).  Ähnlich  VqI. 
10,  2  vgl.  oröinn  u.  veröa.  —  Schw. 
Fl.  inn  mesti  150,  15.  —  N.  f. 
mest  107,  3;  112,  16. -N.  n.  mest 
17,  18;  55,  4.  schw.  Fl.  it  mesta 
84,  1.  —  I).  m.  mestum  55,  4.  A. 
m.  mestan  10,  9;  schw.  Fl.  inn 
mesta  71,  8;  A.  n.  mest  Grm.  24, 
6;  154,  28;  schw.  Fl.  mesta  75,  3 
{Var.  mest).  —  adv.  mest  sehr  viel, 
meist;  hann  kann  mest  af  skäldskap, 
35,  2  {eigentlich  wohl  A.  n ,  vgl. 
k.  nQkkut  af  veiöiskap,  til  laga  bei 
Fritzn  s.  v.  kunna  2).  —  sem  mest 
so  stark,  so  schnell  als  möglich  95, 
6;  sem  m.  mätti  hann  115,  22  = 
quam  potuit  maxime  Eg. 
meta,  stv.  (F.  223,  §  105,  g.  mitan), 
messen,  schätzen,  den  Preis  be- 
stimmen. —  Prast.  S.  3  mat  99,  2; 
Conj.  S.  3  maeti  150,  32.  Pass. 
Part,  metinn;  N.  f.  oflitils  metin 
zu  gering  geschätzt  260,  11.  PI.  N. 
n.  q11  eru  mol  of  metin  Sigdr.  20, 
6 ;  wenn  die  Lesart,  wie  ich  glaube, 
richtig  ist  {vgl.  Var.),  so  müßte  der  Sinn 
ein  ähnlicher  sein,  wie  in  Hov.  163, 
{138  H.  G.)  1:  nü  eru  Hova  mal 
kveöin;  meta  müßte  hier  =taxieren, 
abmessen,  formell  registrieren  oder 
aufzählen  sein;  auch  sonst  erinnert 
ja  dieser  Abschluß  an  den  von 
H9V.,  vgl.  Sigrdr.  19,  8  mit  H9V. 
163,  7.  —  Med.  metaz  e-t  viÖ  sich 
um  etwas  streiten,  eine  Sache  als 
streitig  ansehen:  so  Praes.  PI.  3 
metaz  153,  11. 

*  Die  von  Ba.  gegebene  Erklä- 
rung: sind  sehr  eifrig,  überlassen 
es  nicht  einander  (sc.  das  Schwert 
zunehmen),  scheint  wohl  dem  Sprach- 
gebrauch (meta  e-t  viÖ  e-n  = 
jemand,  etw.  überlassen  (Fr.2  684  b), 
aber  dem  Zusammenhange  weniger 
angemessen.  Erwartet  wird  die  An- 
gabe: die  von  dem  Fremden  ge- 
stellte Bedingung  schien  so  leicht, 
daß  es  nur  auf  die  durch  den  Rang 
bestimmte  Reihenfolge  ankam ,  sie 
zu  erfüllen:  pykkiz  sa  b.  hafa  etc. 
Vgl.  die  gegensätzliche  Schilderung 
einer  großen  Gefahr  161,  9:  pykkiz 
sa  verst  hafa,  er  nsest  er.  —  Edz. 


134 


metnaör 


mildr 


Übersetzt   „liehen   sich  nicht  säumig 

finden«. 
metnaör,    m.  (meta  =  schätzen),  die 

ia  u  II  e  r  e)    Ehre.  —  A.   metnaö 

215,  14. 
metorÖ,  n.  (meta  =  schätzen;  orö  \\.), 

eig.    Worte  der  Wertschätzung  [vgl. 

banaorö,  doch  s.  auch  Ark.  3,  90 l), 

Wertschätzung.     —     Im     Plur. 

Würde,    Ehrenstellung   (Vigf.   s.    v. 

3).  -  -  PI.  A.  162,  10. 

mettr,  adj.  (P.  Part.?  Vgl.  g.  matjan; 

matr  m.),  gesättigt.  —  S.  N.  Regm. 

25,  3.  —  PI.  n.  158,  6. 
meybarn,  n. (maer,  barn),  ein  kleines 

Mädchen.  —  A.  233,  24. 
meydömr,    m.    (maer,    dömr*),    das 

Magdtum.  —  A.  208,  10. 
meyjar  s.  mser. 

meldropi,  m.  {vgl.  Vigf.  s.  v.  mel, 
§  5,  3  u.  dropi),  der  am  Mittel- 
stück des  Gebisses  (mel)  her  ab- 
trief ende  Schaumtropfen  des  Roß- 
maules.  D.  H.  II,  158  bemerkt, 
daß  der  Name  des  Rosses  Hrim- 
faxi  eher  an  Tau,  der  von  der 
Mähne  herabtrieft,  denken  läßt  u. 
verweist  auf  H.  Hj.  30  (=  28  H.  G.). 

—  PI.  D.  meldropum  14,  12. 
mer  (mer;  auch    weiter    verkürzt,    s. 

§  89,  3),  s.  ek. 
miÖ,    n.   {s.   Vigf.  s.   v.  II),   die  Un- 
tiefe od.  Sandbank  in  der  Nähe 
des    Ufers,    die  zum   Fischen    sich 
eignet.  —  PI.  D.  ä.  miöum  70,  20. 

miöja,  f.  (miör),  die  Mitte.  —  D.  i 
miöju  209,  11. 

miöla,  schw.  v.  (vgl.  meö,  miör),  ver- 
mitteln,  mitteilen,  teilen.  — 
Inf.  116,  16. 

miönött,  f.  (s.  miör,  nött),  die  M  i  1 1  e  r  - 
nacht.  —  A.  60,  13. 

miÖnsetti,  n.  (vgl.  miönött),  die  Mit- 
ternachtzeit. —  A.  156,  12. 
miör,  adv.  =  mimir.  q.  v. 

miör,  adj.  (g.  midjis,  §  78;  F.  240), 
der  in  der  Mitte  befindliche,  mitt- 
lere; =  lat.  medius;  Lund  p.  499. 

—  ü.  m.  til  miös  dags  bis  Mittag 
61,  18;  vgl.  Lund  p.  230;  D.  m. 
i  honum  miöjum  in  seiner  Mitte  7, 
2;  i  miöjum  heimi  im  mittleren  Teile 
der  Welt  13,  6;  D.  f.  miöri  17,  15; 
at  miöri  nött  um  Mitternacht  60, 
6;  125,  17;    D.    n.  i  miöju  in    der 


Mitte  120,  1 ;  i  m.  hafinu  38,  4.  — 
A.  m.  miöjan  60,  8;  A.  f.  miöja 
58,  13;  107,  5.  —  A.  n.  mitt  (vgl. 
§  31,  2)  11,  3;  104,   16. 

*  Das  i  in  miör  (g.  midjis)  neben 
älterem  e  in  meöan,  meöal  beurteile 
nach  §  4,  2;  Nor.  §  139,  1. 

mik  8.  ek. 

mikill,  adj.  (§  30,  1;  76,  3;  g.  mikils, 
F.  226),  groß,  stark;  gewichtig, 
mächtig.  —  N.  m.  10,  3;  25,  6; 
34,  1;  35,  13.  —  Schw.  Flex.  inn 
mikli  179,  19.  —  N.  f.  mikil  (smiö) 
12,  2;  N.  n.  mikit  (bisweilen  =  viel) 
10,  13;  37,  18;  176,  30;  mikit  = 
=  etwas  Großes  12,  11;  fiötti  henni 
J)etta  mikit  das  schien  ihr  stark 
156,  10.  —  G.  (m.  u.)  n.  mikils 
42,  9  vgl.  viröa;  G.  n.  til  mikils 
koma  204,  28  vgl.  koma  1)  Inf.  — 
schw.  Flex.  |}essa  ins  mikla  fjar 
181,  9;  Gf.  mikillar  194,  4;  D.  m. 
miklum  51,  6 ;  schw.  Flex.  mikla 
251,  5.  —  D.  f.  mikilli  55,  10;  D. 
n.  miklu  166,  17;  (myklu  A.  M.  I, 
168,  vgl.  Holtzmann  Altd.  Gr.  1, 
p.  76)  häufig  adv.  =  um  viel,  viel 
24,  16;  48,  3;  D.  n.  schw.  Flex. 
inu  mikla  liöi  164,  17.  —  A.  m. 
mikinn  41,  12;  102,  1;  145,  4;  A. 
f.  mikla  41,  11;  (x,  2.  —  A.  n. 
mikit  36,  8;  103,11;  120,22;  141, 
8;  adv.  =  sehr  163,  8;  hversu  m. 
wie  sehr,  wie  stark  38,  17;  til  m. 
zu  sehr,  zu  stark  64,  18;  hvi  skilr 
svä  mikit  {vgl.  skilja)  26,  19  vgl. 
101,  11;  194,  30.  —  A.  n.  schw. 
Flex.  mikla  196,  21.  —  PI.  N.  m. 
miklir  34,  6;  N.  f.  miklar  81,  8; 
125,  1.  —  N.  n.  mikil  12,  2;  A. 
PI.  m.  mikla  38,  8;  90,  8;  A.  f. 
miklar  64,  2;  A.  n.  mikil  24,  11; 
Regm.  6,  3. 

*  Wegen  der  häufigen  Verbindung 
mikill  fyrir  ser  vgl.  fyrir  1)  d)  a); 
vgl.  hier  mikill  f.  ser  51,  12;  158, 
33.  —  PI.  N.  m.  miklir  f.  ser  34, 
6;  N.  n.  mikil  f.  ser  42,  8. 

mikillseti,  n.  (vgl.  mikill,  laeti),  das 
Großtun,  die  Überhebung.  —  N. 
46,  9  (vgl.  hefna). 

mildi,  f.  (§  70,  1,  vgl.  mildr),  die 
Freigebigkeit.  —  D.  mildi  134,  3. 

mildr,  adj.  (g.  -milds),  freigebig, 
tnilde.-N.  f.  mild  43,  15;  V.  Helr. 

2,  7. 


milli  —  niistilteinn 


135 


milli,  millum.  präp.  c.  Gen.  (elg.  Dat. 
S'mg.,bez.  Plur.  von  miöil  od.  meöal) 
die  Mitte,  §29,  5;  Lund  p.  166, 
zwischen;  häufig  ä  oder  i  milli, 
millum.  —  milli  23,  5;  m.  augna 
111,  7;  i  m.  augna  23,  3;  i  m.  sin 
161,  33;  sin  i  milli  unter  sich  44, 
1  vgl.  136,  4;  i  m.  yövar  unter 
Euch  61,  6;  sin  ä  milli  93,  15;  sem 
liQföu  orö  i  milli  farit  215,  23  ww 
denn  Botschaft  zwischen  {ihnen)  er- 
gangen war;  i  millum  inzwischen 
81,  7.  Von  der  Zeit  auch  192,  33; 
225,  11  ills  i  milli,  vgl.  skammr. 

minjar,  PI.  f.  (§  57,  1;  vgl.  minna), 
das  Erinnerungszeichen,  Anden- 
ken. —  G.  til  minja  77,  18; 
119,  8. 

minn  s.  miiin. 

nii ii n;i,  schw.  v.  {vgl.  minni  u.),  er- 
innern, §  115,  5.  —  Praes.  S.  3 
minnir  159,  6.  —  Auch  unpersön- 
lich: minnir  Sigurö  (Acc.  es  gemahnt 
den  S.  an)  allra  eiöa  200,  24;  vgl. 
Lund  p.  176.  Imper.  S.  2  minn  oss 
ekki  205,  16.  —  gew.  Med.  minnaz 
sich  erinnern.  Praes.  S.  2  mit  suff. 
Pron.  minstu  229,  17  (minnstu  B.) 

—  S.   3   minniz   150,   28;   206,  15. 

—  Plur.  3  minnaz  89,  9.  —  Imper. 
PI.  2  minniz  200,  1.  —  Praet.  PI. 
mintuz  18,  4. 

minni,  n.  (g.  -minpi  vgl.  Ger.),  das 
Andenken,  Gedächtnis,  die  denk- 
würdige Tat.  —  D.  ekki  fellr  oss 
pat  ör  minni  keineswegs  kommt  mir 
das  aus  dem  Sinne  {vgl.  nhd.  mir 
entfällt  etwas)  178,  30.  —  PI.  D. 
munu  vera  hqfö  at  minnum  36,  5 
=    memoria    celebrabuntur    (Eg.). 

—  A.  forn  minni  alte  Geschichten, 
Begebenheiten  der   Vorzeit  164,  26. 

min ni.  komp.  adj.  (g.  minniza;  §  33, 
1:  82  a),  kleiner,  geringer,  vgl. 
litill.  —  N.  71,  21;  m.  fyrir  per 
66,  3  vgl.  fyrir  1)  a);  minni  =  von 
geringerer  Dauer,  kürzer  Skirn.  42, 
5;    A.  m.  minna    35,  18;    168,  10. 

—  N.  A.  n.  minna  weniger,  oft 
adverb.  gebraucht,  so  27,  13;  69,  4; 
minna  yfir  lätit  geringer  angesehen, 
geringer  geschätzt  170,  21;  kvaö 
ser   m.  fyrir  222,  29   vgl.   fyrir  3). 

—  Adjektivisch  N.  65,  3;  A.  155,  7. 

mimir.  komp.  adv.  {vgl.  minni;  posit. 
litt,  vgl.  §  84),  weniger.  —  72,  2; 


76,  21.  —  -flfefowf.  miör  {vgl.  §  34, 
5)  523,    16. 

minnstr,  minstr,  sup.  adj.  {vgl. 
minni,  §  82 a ;  g.  minnists),  der 
kleinste,  schwächste.  N.  m.  minstr 
fyrir  mer  {vgl.  litill,  mikill  f.  ser) 
173,  6.  —  N.  n.  minnst  68,  9;  diese 
Form  auch  adverb.  =  minime  (minzt 
§  84). 

mjölkä,  f.  (s.  ä  f.;  mjölk  =  Milch, 
g.  miluks  §  4,  3;  72,  2),  der  Milch- 
strom. —  PI.    N.    mjölkär    9,   13. 

mjör  s.  mser,  adj. 

mishugi,  adj.  {s.  miss-  F.  238,  hugr), 
verschiedenen  Sinnes;  verÖ  litt  mish. 
veruneinige  dich  nicht  189,  8 

miskunnlauss,  adj.  {s.  lauss;  mis- 
kunn  =  Mitleid),  ohne  Mitleid  zu 
finden.  —  PI.  N.  f.  Grott.  16,  3. 

*  Bez.  des  Wechsels  von  mis-  u. 
miss-  in  diesem  und  dem  vorher- 
geh. W.  sowie  in  misseri  n.  vgl.  §  46, 
2.  Beide  Formen  gehen  zurück  auf 
g.  missa-,   adv.   misso  wechselseitig. 

missa ,  f.  (F.  238) ,  der  Verlust, 
Schade.  —  N.  75,  3. 

missa,  schw.  v.  (F.  238),  missen,  ent- 
behren, verfehlen,  verlieren, 
mit  Gen.  der  Sache;  Lund  p.  171. 
Inf.  30,  15.  —  Praes.  S.  3  missir 
47,  15;  83,  18.  —  PI.  2  (als  Fut.), 
missi-per  Ihr  werdet  nicht  entgehen 
154,  30.  —  Konj.  S.  1  missa  (ist 
aber  Ind.  missi  unrichtig?)   175,  5. 

—  Praet.    S.   3    misti    verfehlte    95, 
14.  —  Konj.    S.    1    mista    181,    9. 

—  Pass.  Part,   dbsol.  mist   224,  9; 
225,  6. 

misseri,  n.  (vgl.  är  n.  u.  miss-  =  g. 
missa-  bei  F.  238),  das  Wechseljahr, 
das  Halbjahr.  -  N.  144,  4.  -  PI. 
D.  misserum  52,  9;  PI.  A.  misseri 
Grott.  15,  2. 

*  Die  Gr.  II,  471  gegen  einen  Zu- 
samtnenhang  mit  ar  angeführten 
Gründe,  die  auch  Vigf.  aufnimmt, 
scheinen  mir  nicht  durchgreifend, 
da  ein  von  misseri  verschiedenes 
mis-aeri  in  den  neueren  Wb.  nicht, 
wohl  aber  missari  =  misseri  zu 
finden  ist;  Nor.  §  121,  1  stellt  beides 
(aus  *-«ri  abgeleitet)  zu  ar. 

mistilteinn,  m.  (F.  240),  der  Mistel  - 
zweig,  die  Mistelpflanze.  —  N.  74, 
7;  A.  74,  9.  —  Über  die  Bedeutung 


13G 


mjoör 


moöir 


des   Wortes  in   der  Baldr-Sage  vgl. 

1).    II.    IL    iL 

mjottr,  in.  (§  64,  2;  ags.  medu,  F.  242\ 
der  Met,  Honigwein.  —  N.  49,  16; 

D.  miöi  98,  22;  Dsf.  miöinum  99, 
17;  A.  irjoö  Vol.  29,  5;  Asf.  uijocV 
inn  98,  12.  -  -  2te*  inn  helga  mjQö 
Sigdr.  IS,  3  ist  an  den  100,  19 
Suttunga  mj.  genannten  'Frank  zu 
denken. 

iniok.  adv.  zu  mikill  (§  4,  3  anal. 
miol;  §  76,  3:  84;  Nor.  s.  v.,  F.  226), 
sehr,  ziemlich,  fast.--  16,  10; 
&f,  4;  Fäfn.  13,  1;  svä  mJQk,  at 
i#7,  6  f<^.  6» 5,  2;  in  hohem  Grade 
34,  11;  157,  29;  o/fc,  gewöhnlich  144, 
2;  245,  5;  /«s£  gerade  53,  14.  — 
Ö/ter  «itc/i  =  ziemlich,  hinreichend 
160,  18;  feil  mjQk  fiel  in  großer 
Menge  169,  1  ;  mjQk  hefir  hann  etc. 
gewöhnlich  hat  er  Ottergestalt  an 
sich  173,  13;  vgl.  245,  5;  mj.  langa 
hriö  ziemlich  lange  Zeit  178,  8.  Vgl. 
auch  212,  11  — 13  mjQk  i  kynt  .  . 
allt  loganda.  —  mj.  sva  220,  3; 
mjok  i  ötlu  170,  29,  ivenn  richtig, 
{vgl.  Var.)  wohl  =  nahezu,  ungefähr 
in  der  Frühmorgenzeit.  Bei  dem 
Trinken  ist  viell.  eher  an  Milch  od. 
Molken  {vgl.  Wh.  p.  152;  mjölk 
statt  mjQk?)  als  an  Met  zu  denken, 
der  fg.  Vorwurf  des  Königs  würde 
sich  dann  nicht  auf  das  Trinken 
in  der  Frühe,  sondern  auf  das 
bäuerliche  Getränk  beziehen. 

mjol,  n.    [zu  mala,   F.  235;  §   4,   3; 

öl,  2),    das  Mehl.  —  N.    123,    12. 

(Frööa   mj.  =   Gold.)     D.   158,  23. 

Dsf.  157,  17. 
rnjollielgr,   m.   (s.  nvjol,   belgr),   der 

Mehlsack,     Mehlschlauch.    —    A. 

157,  13;   Asf.  157,  17. 

miga,  stv.  (F.  239,  §  101  a),  das 
Wasser  lassen.  —  Praet.  S.  3 
meig  104,  2;  hier  als  Zeichen  der 
Furcht. 

min  s.  ek. 

Uli n ii  oder  minn  (g.  meins;  §  9,  3: 
33,  1  ;  34,  1  ;  91),  F.  min,  N.  mitt 
pron.,  mein,  der  mein  ige.  —  N. 
m.  minn  68,  18;  N.  f.  trüa  min 
10,  7;  vgl.  29,  2;  N.  n.  mitt  mark 
170,  30;  zu  Grott.  17,  4  vgl.  Ger. 
Vollst.  Wb.,  Sp.  680;  G.  m.  n.  mins 
Grm.  24,  6;  206,  5;  Gf.  minnar 
51,  ö;   D.  m.  minum    104,   26    vgl. 


Vor.  u.  ser  s.  v.  sin;  Df.  minni  68f 

11;  D.  n.  minu  169,  30;  A.  m.  minn 
59,  3;  66,  1;  A.  f.  mina  66,  17; 
69,  16.  A.  n.  mitt  194,  28.  — 
Plur.  N.  m.  minir  105,  15;  G.  m. 
minna  (minna  schreibt  Kock  Ark. 
17;  190)  196,  13;  A.  m.  mina 
40,  22. 

mold,  f.  (§  61,  3;  g.  mulda,  F.  235), 
die  Erde.  —  G.  moldur  6,  15;  D. 
moldu  19,  1 ;  140,  1 ;  Dsf.  moldunni 
18,  5. 

moli,  m.  {viell.  zu  mala,  u.  eigentl. 
Krume,  Brocken;  vgl.  die  Beisp. 
bei  Vigf.j  das  Stück,  wohl  auch 
kollekt.  =  Stückwerk,  Brockenwerk, 
vgl.  kasta  beinum  ne  mola  bei  Vigf. 

—  A.  mola  {koll.)  54,  16;  104,  16 
{vgl.    Var.). 

morftvargr,  m.  {vgl.  vargr  u.  morö 
n.  F.  233)  eigentl.  der  Mordwolf  = 
Meuchelmörder. —  Pl.N.-vargar 
88,  8  vgl.  Vol.  39,  4. 

morgindogg,  f.  {vgl.  morginn  u.  dQgg 
=  Tau),  der  Morgentau.  —  PI. 
A.  -dQggvar  89,  14  vgl.  Vai'fir. 
45,  4. 

*  Der  Plur.  bezieht  sich   auf  die 
einzelnen  Tautropfen. 

morginn,  m.  (F.  243,  g.  maürgins; 
§  41,   4,    5;    48a2),    der   Morgen 

—  N.  morgin  {oder  -ginn)  144,  5 
161,  14;  D.  morni  14,  11;  67,  11 
119,  5;  A.  morgin  Vol.  29,  6;  y,  6 

—  i  morgin  oder  i  morgun  adv 
144,  6;  239,  4  =  cras  {vgl.  Var.); 
so  auch  ä  m.  201,  16.  —  Die  Be- 
deutung von  a  und  i  m.  wird  nicht 
ganz  übereinstimmend  angegeben, 
doch  ist  sie  in  den  obigen  Stellen 
wohl  gesichert.  So  auch  um  morg- 
ininn  201,  17)  vgl.  um  myrg.  155, 
15)  =  um  m.  eptir  an  dem  Morgen 
darauf;  u.  eptir  um  morg.  209, 
2,  vgl.  die  Beisp.  bei  Vigf. 

*  Vgl.    auch    die     verschiedenen 
Stellen  bei  Nor.  — &  auch  myrginn. 

mööerni,  n.  {vgl.  mööir),  die  mütter- 
liche  Herkunft.  —  D.  af  möo- 
erni  von  mütterlicher  Seite  37,   19. 

möftir,  f.  (§  73,  2;  ags.  mödur  F.  242), 
die  Mutter.  —  N.  37,  6;  G.  mööur 
90,  2;  D.  mööur  122,  17;  A.  mööur 
151,  27.  —  PI.  Gen.  moeöra  6,  1 ; 
D.  mceörum  180,   18., 


möör 


munr 


137 


möör,  m.  (F.  242),  der  Mut,  doch 
namentlich  von  der  Gemütserregung 
gebraucht,  oft  =  Zorn.  —  Nsf. 
moötinn  57,  23.  —  D.  mööi  VqI.  26, 
2 ;  af  mööi  drepr  VqI.  56,  1  iratus 
(serpentem)  interficit  Eg.,  vgl.  maelti 
af  miklum  mööi  181,  18;  dagegen 
schlägt  Bugge  N.  F.  391  vor,  im 
folg.  veor  (Acc.)  mit  R.  der  L.  E. 
zu  lesen  und  als  Subj.  des  Satzes 
naör  oder  ormr  zu  nehmen. 

möör,  adj.  (g.  afmauif)s  F.  225), 
müde.  —  N.  232,  12,  22. 

inöötregi,  m.  (s.  möör,  tregi  F.  125), 
der  Gemütsverdruß.  —  D.  190,  3. 

mööurbrööir,  m.  (s.  mööir,  brööir), 
der  Mutterbruder.  Oheim.  — 
N.  176,  12.     PL  A.  150,  28. 

mööurfaöir,  m.  (mööir,  faöir),  der 
Großvater  von  mütterlicher  Seite. 

—  G.  195,  24. 

möt,n.(ags.  gemötF.  242).  ^^Ver- 
sammlung.   PI.  D.  mötum  189,  8. 

—  2)  die  Begegnung,  meist  inad- 
verbialen Ausdrücken:  til  möts 
(Gen.)  vi«  =  zu  157,  8;  242,  2; 
möti  (eig.  Dat.)  möti  Loka  62,  18; 
m.  honum  100,  1;  ä  möti;  i  möti; 
möt,  i  möt  {eig.  Acc.)  =  gegen; 
mit  folg.  Dat.  als  Präp>os.  ge- 
braucht, vgl.  Nor.,  Vigf.  —  Die  ur- 
sprüngl.  Bedeut.  von  möti  =  durch 
Berührung,  vermittelst  zeigt  sich 
noch  8,  10;  vgl.  sonst  83,  14,  17; 
62,  18;  i  möti  honum  ihm  gegen- 
über 4,  9;  =  ihm  entgegen  100, 
1  vgl.  gekk  i  möt  162,  31 ;  soekjum 
i  möt  165,  26;  kom  ä  möt  168, 
32;  kcemi  mer  ä  möti  229,  15; 
gerir  veizlu  i  möt  honum  veran- 
staltet ein  Empfangsfest  für  ihn 
167,  19;  i  m.  Helga  gegen  H.  163, 
9  ;  tök  i  möti  nahm,  fing  auf  108, 
7  vgl.  töku  i  möt  nahmen  dagegen 
32,  6;  ahnt,  gjalda  i  möt  199,  8, 
vgl.  Ba.  u.  gjalda.  fara  illu  i  möt 
218,  15  s.  illr.  var  i  moti  =  war 
auf  der  andern  Seite  155,  24;  beiddi 
i  moti  verlangte  dagegen  238,  5; 
72,   12;  104,   12. 

mötgeröir,  PI.  f.  (*.  möt,  gera),  Zu- 
widerhandlungen, Feindselig- 
keiten. —  G.  189,  5. 

möttaka,  f.  (möt,  taka),  der  Wider- 
stand.   —    N.    249,    7;    verör    f>a 


nqkkur  m.  =  es  gab  da  noch  be- 
trächtlichen  Widerstand  (Edz.). 

muör  s.  muimr. 

muna,  prät.  präs.  (vgl.  §  119;  g. 
munan  meinen  F.  229).  1)  sich  er- 
innern, mit  Acc.  —  Inf.  164,  31. 

—  Praes.  S.  1  ek  man  Vaf[>r.  35, 
4;  S.  2  mantu  165,  9.  —  Conj. 
S.  2  f)ü  munir  eptir  du  dich  wieder 
erinnerst  184,  11.  —  Prast.  S.  1 
munöa  206,  17.  S.  2  munöir  210, 
21.   S.    3  munöi   105,  17;    197,   19. 

—  2)  e  -  m  e  - 1  —  jemand  etivas 
nachtragen,  zu  vergelten  suchen.  — 
Pass.  Part,  munat  162,^  11. 

:  um iid.  f.  (F.  231,  nhd.  in  Vormund 
erh.),  die  Hand.  —  D.  mund  {in- 
strumental, vgl.  D.  H.  II,  72)  VqI. 
54,  6  =  stößt  ihm  mit  der  Hand 
das  Schwert  ins  Herz  (Ger.). 

mundr,  m.  (vgl.  Wh.  p.  240,  Vigf.; 
50a2)).  der  vom  Bräutigam  zu 
zahlende  Brautschatz;  so  Acc. 
199,  8;  daher  gjalda  mund  (A.)  viö 
171,  6  =  heiraten,  maala  m.  171, 
22  —  verheiraten;  zur  Sache  Wh. 
239. 

mimgät,  n.  (vgl.  Vigf.),  eine  geringere 
Sorte  Bier,  doch  auch  =  B  i  e  r  über- 
haupt (Wh.  p.  153),  so  im  Dat. 
o,  6. 

muiinfyllr,  f.  (s.  munnr,  fyllr),  die 
Mundfüllung.  —  A.  munnfylli 
96,  16. 

munnlaug,  ff  (für  mundlaug,  vgl. 
Vigf.  s.  v.;  mund  f.;  laug  f.),  eig. 
das  Bad  oder  Waschwasser  für  die 
Hand,  dann  Waschbecken.  — 
Nsf.  80,  17;  D.  munnlaugu  80,  16. 

munnr  oder  muör,  m.  (§48a1);  g. 
inun^s,  F.  231),  der  Mund,  bei 
Tieren  das  Maid;  die  Spitze  des 
Bohrers,  die  schlagende  Fläche  des 
Hammerkopfes  (=  Hammerstirn 
bei  Heyne  D.  Wb.  2,  33  «).  -  Nsf. 
munn(r)inn  60,  9;  gew.  muörinn 
113,  9;  vgl.  auch  Var.  zu  60,  9. 
D.  munni  42,  5.  A.  munn  34,  17; 
41,  5;  64,  21;  82,  13;  Asf.  munninn 
113,  5. 

minimal,  n.  (vgl.  munnr,  tal),  die 
Mund  Zählung.  —  A.  96,  18;  es 
handelt  sich  hier  um  die  zweifache 
Bedeutung  von  tal  n.  (q.  v.);  s.  Ark. 
5,  247. 

munr,  in.  (g.  muns,  F.  230;  §  60,  2 
mun(r),  mon(r)  «m^.;  62, 1),  Geist, 


138 


munu 


Sinn,  Art  und  Weise,  Grad. — 
N.  64,  16;  65,  14  (vgl.  nokkut); 
D.  \)e\m  mun  verst  75,  2  in  dem 
Grade,  insofern  am  schlimmsten, 
vgl.  Lund  p.  134,  eo  aegrius  Eg. ; 
ouguin  mun  in  keiner  Weise  239,  9; 
A.  fyr  ongan  mun  9,  4  =  auf  keine 
Weise,  nullo  modo  Eg. ;  ähnlich  f. 
ongan  m.  103,  6. 

*  Bei  Vigf.  wird  munr  =  Geist, 
Liebe  (engl,  mind)  unterschieden 
von  munr,  monr  =  Grad,  Teil, 
Unterschied  (dän.  mon).  —  Je- 
denfalls wird  in  Fällen  wie  64,  16 
allitillmunr(=  sehr  geringer  Unter- 
schied) munr  eigentl.  Grad  oder  Be- 
deutung des  Unterschiedes  sein;  vgl. 
damit  65,  14  munr;  mikill  m.  232, 
14.  —  Fr. 2  u.  Nor.  nehmen  keine  der- 
artige Trennung  an. 
munu,  prät.  präs.  (vgl.  muna,  Vigf. 
s.  v.,  §  28,  1;  119;  122),  im  Be- 
griffe sein  (etwas  zu  tun);  etwas 
(tun)  wollen,  müssen  od.  wer- 
den; immer  auxil.  verwandt;  vgl. 
u.*).  —  Inf.  munu  102,  11;  169, 
9.  —  Prags.  8.  1  mun  ek  35,  10; 
mit  suffig.  Pron.  u.  Neg.  munkak 
Sigrdr.  21,  1.  Nebenform  man  157, 
13.  S.  2  fm  munt  77,  25;  196,  17; 
muntu  16,  8;  29,  11;  j)ä  muntu 
j^at  maela:  aldri  u.  w.  172,  24  da 
wirst  du  sagen,  daß  du  nie  u.  w.; 
muntu  nü  eigi  spara?  65,  5  =  wirst 
du  nicht  aufsparen  ?  mit  Negat. 
munattu  Grott.  20,  1.  Nebenform 
mantu  164,  23;  196,  16,  18.  — 
S.  3  mun  hann  fara  7,  11;  49,  8; 
häufig  imperson.  mun  £)ykkja  11, 
10;  47,  14;  veröa  mun  ibid.,  m. 
gegna  93,  15;  m.  vera  29,  2;  vgl. 
61,  3;  93,  12;  vera  mun  at  segja 
es  wird  zu  sagen  sein  73,  5  und  oft 
mit  ausgelassenem  vera  vgl.  u.*; 
nü  mun  reyna  63,  19  jetzt  wird 
man  (es)  erproben.  —  Mit  Neg.  nü 
muna  hQndum  hvild  vel  gefa  Grott. 
17,  5 :  jam  manibus  quies  haud  fa- 
cile  dabitur  Eg.  —  Nebenform  man 
154,  9;  166,  4;  170,  1;  176,  15; 
179,  2;  211,  22;  241,  17.  —  PI.  1 
munum  Grott.  24,  4;  suff.  munu- 
ver  178,  29.  PI.  2  |>er  munut  [oder 
munuÖ)  67,  21;  suff.  munu-f)er  41, 
2;  171,  2;  PI.  3  munu  10,  7;  31, 
1;  60,  4  (=  wollen).  —  hvärt  munu 
sitja    .    .    .?    60,    21    (werden   etwa 


sitzen  ?) ;  at  vera  munu  daß  es  sein 
werden  160,  32.  —  Mit  Neg.  munut 
(für  munu  -  at)  Regm.  16,  7.  — 
Gonj.  S.  1  muna   ek   ich  werde  56, 

8  vgl.  40,  19;  S.  3  muni  10,  8; 
49,  9;  PI.  2  muni-f)6r  wirst  du 
wohl  176,  7.  —  Praet.  (Ind.  u.  Conj.) 
S.  1  ek  munda  68,  21 ;  suff.  mundak  : 
eigi  m.  kunna  at  maela  nicht  würde 
ich  mich  verstehen  zu  reden,  nicht 
würde  ich  zu  reden  wagen  66,  2 
vgl.  64,  18,  beidemal  von  einer  der 
Wirklichkeit  widersprechenden  An- 
nahme, s.  Ark.  1,  143  ;  ähnlich  104, 
25;  229,  29;  230,  2  (falla  munda 
ek  =  ich  wäre  gefallen  D.  H.  II, 
372);  hvi  munda  ek  wie  sollte  ich 
155,  1.  —  S.  2  at  \>ü  mundir  kunna 
daß  du  verstehen  möchtest  (oder 
würdest)  180,  5.  S.  3  mundi  4,  4; 
15,  11;  26,  20  s.  Lund  p.  311;  39, 

9  vgl.  veröa;  mundi  iöraz  47,  11; 
m.  vera  1 06,  15;  m.  gera  110,  10; 
m.  ä  festa  122,  9;  PI.  1  (Ind.,  ir- 
real) mundu- ver  201,  35 ;  PI.  2  (Conj.) 
mundiö  200,  1;  PI.  3  (Ind.)  mundu 
22,  3;  34,  18;  39,  16;  PI.  3  (Conj.) 
mundi  4,  4  (m.  |)vi  valda  u.  w.); 
57,  13;  165,  2.  —  Ind.  u.  Conj. 
des  Praet.  lassen  sich  bei  dem  durch- 
aus nicht  geregelten  Umlaut  nur  in 
einzelnen  Formen  sicher  unter- 
scheiden; vgl.  Lund  p.  299  fg.;  Nyg. 
S.  290b1;  §  25 a),  Nor.  §  462a2.  — 
Als  formeller  Inf.  des  Praet.  erscheint 
mundu  39,  5;  40,  18;  46,  15;  71, 
18;  99,  12;  101,  8;  168,  15  u.  ö.; 
dieser  Inf.  ist  syntaktisch  aber  wohl 
nicht  von  munu  unterschieden ;  vgl. 
den  Versuch  einer  Sonderling  bei 
Lund  p.  386—388;  Nyg.  235. 

*  Die  häufige  Ellipse  von  vera 
nach  munu  erhellt  aus  Beispielen 
wie  mun  pk  betr  (vera)  69,  14; 
fatt  mun  (vera)  ljött  ä  ßaldri  =  an 
B.  wird  wenig  (=  nichts)  Häß- 
liches sein  96,  1 ;  mun  kallaör  (vera) 
Grott.  19,  4;  mundi  (v.)  98,  4  vgl. 
105,  15;  117,  17;  122,  14,  26  und 
J)at  mundi  Jdö  (vera)  145,  5;  vgl. 
auch  157,  18—19;  172,  1  (hier  er- 
gänze: wird  in  Erfüllung  gehen)  u. 
vera  **).  muntu  lengi  (vera)  litill 
f.  per  232,  25.  muntu  (vera)  oskirör 
236,  18.  Vergleich  von  230,  7  af 
mundi  nü  hQfuöit  (sc.  vera)  mit 
Hämo.  26  a  af  vaeri  nü  h.  zeigt  pro- 


myröa  —  maela 


139 


saischen  neben  poetischem  Sprach- 
gebrauch. —  Über  munu  als  Um- 
schreibung des  Fut.  neben  skulu 
vgl.  Lund  p.  295  fg.,  299,  314;  Nyg. 
S.  191-197;  Nor.  §  468  a2).  Als 
Beispiel  diene  hier  noch:  ok  munu- 
\>er  cerit  lengi  leynz  hafa  =  und 
■werdet  Ihr  Euch  lange  genug  vor 
mir  verborgen  haben  =  und  Ihr 
habt  Euch  sicher  l.  g.  v.  m.  verb. 
171,  2.  —  nü  munu-J^er  vilja  = 
nun  wirst  du  (doch  sicher)  wollen 
u.  w.  178,  26.  PI.  3  munu  Helr. 
14,  1. 

myröa,  schw.  v.  (g.  maür[)jran  Ger., 
vgl.  morövargr),  morden  =  heim- 
lich töten.  —  Prset.  S.  3  drap  ok 
myröi  hann  (vgl.  drepinn  ok  myrör 
bei  Vigf.  s.  v.)  174,  11;  hier  mag 
auch  an  „beiseitebringenu  der  Leiche 
zu  denken  sein,  ohne  die  dem  Toten 
gebührende  Ehre;  vgl.  Fritzn.  s. 
v.  1).  —  Pass.  Part.  A.  m.  myröan 
150,  6. 

myrginn,  m.  (umgelautete  Form)  s. 
morginn.  —  Asf.  um  myrgininn 
155,  13. 

myrkheimr ,  m.  (s.  myrkr  adj., 
heimr),  die  dunkele  Welt  oder 
Schattenwelt,  wobei  an  die  Unter- 
welt (Pf.)  oder  die  langen  Nächte 
des  hohen  Nordens  zu  denken  ist, 
allenfalls  auch  an  dichte  Wälder 
{so  Simrock).  —  PI.  D.  i  myrk- 
heimum  in  düster  n  Gegenden  112,  6. 

myrkr,  adj.  (ags.  myrce,  F.  234 ;  §  77, 
1),  dunkel.  —  A.  m.  myrkan  220, 
6;  Nv  myrkt,  auch  adv.  gebraucht 
58  10;  98,  20;  112,  6;  161,  30. 

myrkr,  n.  (vgl.  myrkr,  adj.),  das 
Dunkel.  —  G.  til  myrkrs  bis  zum 

Dunkelwerden  58,  8. 

myrkva,  schiv.  v.  (myrkr) ,  dunkel 
machen;  impers.  dunkel  werden. 
So  Praes.  S.  3  myrkvir  249,  11. 

myrkvi,  m.  (vgl.  myrkr),  das  Dunkel, 
spez.  der  dichte  Nebel.  —  A. 
198,  34. 

mykja,  schw.  v.  (vgl.  mjükr,  g.  müka- 
modei  f.,  e.  meek  F.  239),  erweichen, 
besänftigen,  lmp.  S.  2  myk  204, 
35.  P.  Part,  mykt  211,  9;  vgl.  u.  fä. 

iiuiMj?),  f.  (magr),  die  Verschwä- 
g  e  r  u  n  g ,  Verwandtschaft  durch 
Heirat.  —   A.  221,  21. 

msegi,  n.   (mägr)  =  maegö  f.  —  A. 


bjööa  yör  maegi  sitt  sich  Euch  als 
Schwiegersohn  anbieten  =  um  Eure 
Tochter  anhalten  227,  20. 

maegjaz,  schw.  v.  (vgl.  mägr),  sich 
verschwägern.  —   Inf.   167,   26. 

mn»l,  n.-  (=  2.  mal  n.,  häufig  auch 
mel  geschr.,  vgl.  Vigf.  s.  v.  mel, 
g.  mel),  die  Zeit.  —  N.  144,  7. 

msela,  schw.  v.  (F.  229,  g.  maf>ljan, 
zu  1.  mal;  §  3,  3;  115,  5),  a)  spre- 
chen, reden;  b)  mündlich  bestim- 
men. —  a)  Inf.  66,  2;  mit  Acc. 
=  besprechen  191,  18.  —  Praes. 
S.  3  maelir  viö  77,  15  vgl.  viö;  PI.  3 
maela  93,  14.  —  Praet.  S.  1  maelta 
(g.  maj)lida  §  29,  2)  154,  32;  S.  3 
maelti  5,7  ;  67,16  u.  ö.;  PI.  1  mael- 
tum  229,  17;  PI.  3  maeltu  137,  13; 
maeltu  vel  viö  hana  sprachen  ihr 
freundlich  zu  214,  1 ;  etwas  anders 
m.  vel  til  min  sie  sprachen  Gün- 
stiges über  mich  (Edz.)  260,  7.  — 
Part.  Pass.  absol.  maelt ;  f>at  er  maelt 
das  ist  gesprochen  =  das  ist  eine 
übl.  Bedeweise  oder  Redensart  34, 
20;  myrkt  J).  m.  f)at  maelt  =  das 
scheint  mir  eine  dunkle  (schwer  ver- 
ständliche) Ausdrucksweise  98,  20; 
haföi  maelt  116,  7  vgl.  167 ,  29; 
beidemal  von  bestimmten,  feierlichen 
Erklärungen;  also  mit  Übergang 
zu  b).  Ähnlich  im  Praet.  S.  3  maelti 
vom  Aussprechen  einer  Verwün- 
schung 174,  4  (vgl.  kvaÖ  174,  10); 
einer  Verheißung  PI.  3  maeltu  162, 
29;  von  einem  Vorschlage  (im  Part.) 
239,  18.  —  sem  maelt  er  wie  es  (im 
Sprichworte)  heißt  155,  31;  s.  maelt 
(sc.  er)  169,  2.  —  Med.  maelaz  viö 
sich  unterhalten,  etw.  sich  sagen. 
—  Praet.  PI.  3  maeltuz  225,  18. 

b)  Praes.  S.  3  maelir  =  iubet 
(iussit  Eg.)  99,  20;  Praet.  S.  3  maelti 
iussit  106,  7 ;  genauer  m.  fyrir  (eig. 
vorsagte)  125,  5;  auch  vom  münd- 
lichen Ausbedingen  bei  Verhand- 
lungen, so  maelti  til  kaups  52,  11; 
vgl.  m.  til  52,  14;  99,  10  u.  Var.); 
m.  henni  mund  setzte  den  Braut- 
schatz (vgl.  mundr)  für  sie  fest  171, 
22  =  verheiratete  sie.  —  maelt  sik  i 
J)aular  240,  14  s.  J)aular.  Dies 
maela  b)  berührt  sich  dem  Sinne 
nach  öfter  mit  einem  andern  schw. 
v.  maela  =  messen  (vgl.  Nor.  und 
maeling  f.). 


140 


mseling  —  nafarr 


1  Noch  ist  ZU  beachten,  daß  ina-la 
in  Sn.  Edda  gewöhnlich  ron  den 
Fragen  des  Gan^leri  (^/so  =  spyrja, 
:.  II.  14,  15)  gebraucht  wird, 
/rührend  andererseits  segja  und 
svara  sich  näher  zu  stehen  scheinen: 
</a/.i  segja  meist  den  ruhigen,  fort- 
half enden  Vortrag  meint,  erhellt 
aus  der  Weisung  (a,  3):  sitja  skal, 
sä  's  segir;  vgl.  auch  forn  minni 
at  segja  164,  26  neben  maela  vorher 
(  =  gesprächsweise  äußern). 

mreling,  f.  (vgl.  2.  mal  n.  =  Maß), 
die  Abmessung,  die  abgemessene 
Verteilung.  —  A.  hQfÖu  [)eir  mael- 
ing  ä  gullinu,  er  peir  skiptu  96,  15 
=  aurum  (ita)  inter  se  mensura 
partiti  sunt  Eg. 

mser,  f.  (g.  mawi,  F.  228,  vgl.  §  27  a  2) ; 
43, 1 :  57,  2 ;  58,  1 ;  Ark.  19,  336 ;  Nor. 
§  253,  1),  das  Mädchen,  die  Jung- 
frau. —  N.  42,  17;  Vaff)r.  47,  6; 
G.  rneyjar  189,  7:  Dsf.  meyjunni 
231,  2;  A.  mey  Vol.  25,  8;  Asf. 
meyna  231,  3;  Voc.  maer  (Irott.  20, 
6.  —  PI.  N.  rneyjar  22,  7,  8;  43, 
1  (hier  m.  =  als  Jungfrauen,  vgl. 
Lund  p.  32,  34);  Grott.  1,  7;  A. 
rneyjar  3,  7 ;  =  Mägde  192,  13;  so 
auch  im  Dat.  194,  18  u.  Gen. 
214,  11. 

*  In  der  poet.  Sprache  ist  maer 
sowohl  Mädchen  =  Geliebte,  so  VqI. 
25,  8  wie  auch  (vgl.  mogr*),  Mäd- 
chen =  weibliches  Kind,  Tochter  : 
maer  bergrisa  (vgl.  brüör  beigrisa) 
Grott.  10,  8  =  wir  beiden  Riesinnen 
(D.  B.  II,  610);  mins  fo/öur  maer  ib. 
21,  2  vgl.  nhd.  meines  Vaters  Sohn 
=   ich. 

mser  (mjör),  adj,  (vgl.  Vigf. ;  wohl 
mit  Pf.  zu  ahd.  maro  =  mürbe 
F.  232  zw  stellen,  vgl.  auch  Ark. 
17,  209;  §77,2;  Nor.  §  359)  weich, 
zart.  -    A.  n.  mjött  40,  20,  23. 

mserr,  adj.  (g.  -mers,  §  88,  i  ;  Nor. 
§  353a2),  F.  233),  berühmt,  herr- 
lich; poet.  —  N.  m.  schw-.  inn  maeri 
Vol.  55,  1 ;  D.  m.  schw.  Flex.  i 
inum  maera  M.  br.  Vol.  29,  3.  — 
PI.  N.  f.   ma?rar  Sigdr.  19,  4. 

mogr,  m.  (g.  magus;  §  3,  2;  20,  2; 
41,  4;  64,  1),  der  Sohn,  meist  poet. 
—  N.  6,  1;  VqI.  55,  2;  Gen.  magar 
Grm.  24,  6;  D.  megi  VqI.  54,  5; 
A.  mQg  Fäfn.  33,  3.  PI.  N.  megir 
17,  2.  —  A.  mQgu  180,  17. 


*    Freier   gedacht    ist    mQgr    = 

junger  Mann  Fall).  B3f  3;    PI.  megir 
Söhne,    Leute  17,    2  u.  180,    17   = 

Kinder. 

mnmliill.  m.  (vgl.  F.  232,  nach  Vigf. 
z«  mond,  mund  =  Hand  F.  231), 
die  Handhabe  einer  Handm ühle, 
ein  kurzer  Stock  zum  Umdrehen 
des  Steines,  Ger.  —  l).  mQndli  Grott. 
20,  5. 

1.  mork.  f.  fg.  marka;  §  61,  3;  72r 
1  u.  a1),  F.  233),  der  Wald.  — 
N.  58,  7.  PI.  D.  morkum  164,  28; 
A.   ä  merkr  159,  16. 

2.  mork.  f.  (mlat.  marca;  §  72,  2, 
F.  234),  die  Mark,  als  Gewicht  = 
ein  halbes  Pfund;  als  Münze  von 
wechselndem  Werte  (vgl.  Vigf.).  — 
PI.  A.  merkr  239,  13. 

mptiineyti,  n.  (vgl.  matr,  neyti  Ge- 
nossenschaft F.  165;  bez.  der  Bil- 
dung von  rriQtunautr  u.  Abi.  vgl. 
auch  Ark.  23,  12),  die  Speise- 
gemeinschaft. —  A.  59,  9  (vgl. 
leggja). 

monuftr,  s.  mänuör. 

mor,  s.  mär. 

mottkar  s.  mättugr. 

meefta,  schw.  v.  (F.  225),  ermüden, 
ermatten  (trans.).  —  Praes.  PI.  3 
169,  26.  Pass.  Part.  A.  m.  meeddan 
(vgl.  feedda  §  29,  1)  232,  23. 

mceMliga,  adv.  (vgl.  mceöa),  müh- 
sam. —  209,  30  vgl.  bläsa. 

moeta,  schw.  v.  (§  115,  5;  F.  242,  g. 
gamotjan;  e.  to  meet),  begegnen 
mit  Dat.;  Lund  p.  77.  — Praes.  S.  3 
meetir  104,  12.  -  Pra?t.  S.  3  meetti 
8,  15.  —  Med.  moetaz  sich  begegnen; 
Praet.  PI.  3  meettuz  62,  21 ;  165,  18. 


N. 


naör   m.  (g.   nadrs   m.,  §   50a1),   F. 

156)  u.  naftra.    f.,  der    Giftwurm; 

die  Natter,    Schlange.  —  a)  naör. 

D.    naöri    VqI.  56,   7.   —   b)  naöra. 

N.  120,  18. 
nafarr,  m.  (nach  Vigf.  zu  nQf=ags. 

natu  F.   160,  zu  ahd.  nabager  nach 

§41,4;  Nor.  §57,  4b),  der  Bohrer 

(eig.  Nabenbohrer?).  —  Nsf.  99,  21. 

—  G.  nafars  100,  1,  5;  Dsf.  nafrinum 

100,  6;  A.  nafar  99,  20. 


nafn  —  nättstaör 


141 


nafii,  n.  (g.  namo,  §  26,  1),  der 
Name.  —  N.  5,  9;  G.  nafns  5,  2; 
D.  nafni  4,  15;  A.  nafn  3,  10.  PL 
N.  144,  3;  D.  nQfnum  118,  25;  A. 
nofn  6,  3;  23,  3. 

nafnfestr,  f.  {vgl.  nafn,  festa).  l)rfte 
Namenbefestigung ,  Namenverlei- 
hung. Vgl.  Wh.  262;  Olrik  Kild. 
I,  63.  —  D.  135,  10.  —  2)  das  dabei 
gegebene  Geschenk,  so  D.  162,  32. 

nafnfrsegr,  arf/.  {vgl.  nafn,  fraegr), 
?'0»  berühmtem  Namen,  berühmt. 

—  N.  n.  nafnfrasgt  49,  15. 

nagl,  m.  {vgl.  g.-nagljan  F.  159;  §  71, 
2),  der  Nagel  an  Händen  und 
Füßen.  D.  nagli  vom  Fingernagel 
Sigrdr.  7,  6.  PI.  D.  noglum  82, 
8    9 

naiiö/f.  (g.  nauds;  §  62,  2,  F.  156). 

—  1)  die  Not.  —  2)  das  Runen- 
zeichen für  N.  —  Sigrdr.  7,  6. 

nauftgjjald.  n.  {vgl.  nauö  1),  gjald), 
die   Notbuße,    multa    coacta  Eg. 

—  N.  116,  9. 

nauMcjr.  adj.  {zu  nauö  F.  176),  not- 
tveise,  gezwungen.  —  N.  f.  162,  20. 

nauftsyn,  f.  {zu  nauö  1)  u.  syn,  vgl. 
Vigf.  s.  v.  syn),  die  Notwendig- 
keit. —  N.  258,  3.  A.  172,  34. 

nauduliga,  adv.  {zu  nauöuligr  = 
nauöugligr;  Ark.  21,  109;  vgl. 
nauö  1)),  mit  Anstrengung.  — 
106,  8. 

naut,  n.  (ags.  neat,  F.  165),  das  Nutz- 
vieh, namentlich  Rindvieh,  das  ein- 
zelne Rind.  —  PI.  A.  naut  219,  1. 

nä-  als  erstes  Glied  eines  Kompo- 
situms =  nahe,  g.  nehv,  vgl. 
F.   157. 

nä,  schw.  v.  (F.  158;  g.  nehvjan 
§  117,  2),  eig.  nahe  kommen,  er- 
reichen, erlangen  mit  Dat., 
Lund  p.  77.  --  Inf.  46,  21;  99,  19; 
braut  nä  fortschaffen  105,  8 ;  na  yöru 
lifi  an  Euer  Leben  zu  kommen,  Euch 
das  L.  zu  nehmen  220,  28.  —  Praes. 
S.  3  nair  herankömmt  153,  12;  G. 
S.  3  näi  =  erlange  153,  13.  —  Praet. 
S.  1  naöa  175,  1 ;  Conj.  S.  2  naeöir 
172,  21;  S.  3  naeöi  209,  20;  PI.  2 
naeöiö  mer  mich  {meine  Hand)  er- 
langtet 203,  8. 

näö,  f.,  (F,  160;  vgl.  aber  auch  neöan 
u.  w.,  F.  162),  die  Ruhe.  —  PI. 
näöir;  G.  ganga  til  svefns  ok  naöa 
235,  11. 


näf rsendi ,  m.  {s.  nä-,  fraendi),  ein 
naherVerwandter.  —  A.  190,  9. 

näkvsemr,  adj.  {s.  nä-,  koma),  eig. 
nahekommend;  vom  Benehmen:  ent- 
gegenkommend, geneigt.  —  Sup.  N. 
f,  näkvaemust  34,  2;  vgl.  Lund 
p.   114. 

näliga,  adv.  {vgl.  adj.  näligr;  zunä-), 
in  der  Nähe,  beinahe  190,  26. 

nämunda,  präp.  m.  D.,  Lund  p.  126, 
{vgl.  nä-;  für  die  weitere  Bildungs- 
weise vgl.  g.  sniumundo),  nahe, 
bei,  nach.  —  8,  13. 

nänd,  f.  (F.  158),  die  Nähe.  —  D.  i 
nänd  179,  14;  in.  c.  D.  in  der  Nähe 
von  231,  8;  A.  i  nänd  180,  27. 

när,  m.  (§  60,  1 ;  62,  2 l) ;  g.  naus 
F.  161),  der  Tote,  die  Leiche.  — 
N.  sem  när  203,  21.  —  PI.  A.  näi 
VqI.  50,  7. 

nätt  oder  nött,  f.  (g.  nahts,  F.  158, 
(^.§2,6;  40,  4;  46,  2;  72,  l«.1); 
alt  und  poet.  nött,  Ark.  17,  190); 
—  N.  144,  5;  Skirn.  43,  1;  G.  til 
nastr  156,  3;  D.  at  miöri  nött  um 
Mitternacht  60,  6 ;  ä  f)eiri  nött  121, 
4;  225,  13;  af  nött  infolge  der 
Nacht  112,  6;  var  komit  at  nött 
war  Nacht  geworden  67,  9;  A.  nött 
3,  4  {hier  zur  Bezeichn.  der  Zeit- 
dauer), vgl.  auch  54,  7;  Skirn.  43,  1 
nött  eine  Nacht;  bei  Nacht  35,  19; 
vgl.  of  nött  bei  Nachtzeit  122,  11; 
of  nöttina  (Asf.)  in  dieser  Nacht 
141,  17;  diese  Nacht  über  57,  9 
vgl.  um  nättina  236,  7;  £>ä  er  nött 
eldir  170,  27;  vgl.  elda.  —  i  nött 
vergangene  Nacht  195,  6.  —  PI.  0. 
nöttum  47,  3;  poet.  nottum  Helr. 
12,  7.  A.  naetr  32,  11;  256',  12;  of 
naatr  {vgl.  of  nött)  die  Nächte  über 
53,  6. 

nätta,  schw.v.  {vgl. \\hW),  1)  nachten 
=  Nacht  werden;  imperson.  —  Inf. 
161,  25.  —  Praet.  Conj.  S.  3  er  nättaöi 
wenn  es  nachten  würde,  bei  Ein- 
bruch der  Nacht  160,  24.  —  2)  nättar 
e  -  n  =  die  Nacht  überfällt  jeman- 
den; Praes.  Conj.  S.  3  nätti  189,   13. 

nättböl,  n.  [vgl.  nätt  und  böl),  das 
Nachtlager.  —  G.  58,  13. 

nättlangt,  adv.  (nätt,  langr),  eig. 
nachtlang,  die  Nacht  über  67,  10. 

nättstaftr ,  m.  (nättr,  staör),  das 
Nachtquartier.  —  G.  til  nätt- 
staöar  4,  17;  58,  10;  99,  6;  D.  nätt- 
staÖ  56,  21.  —  A.  nättstaö  114,  12. 


142 


nattüra  —  nema 


nattüra,  f.  [vgl.  tat.  natura),  die  Na- 
tur, Eigenschaft.  —  N.  31,  10; 
125,  4 ;  nach  Ger  Vollst.  Wb.  Sp.  76 
wird  hier  svä  im  Vordersätze  durch 
das  demonstrative  Fron,  vertreten. 
—  A.  173,  9;  viö  näüüru  J)ä  mit 
der  Eigensch.  170,  33. 

nättverör,  m.  (nöttorör  geschr.  §  64, 
4;  vgl.  dagverör),  die  Nachtmahl- 
zeit, das  Abendessen.  —  G.  57, 
3;  haföi  n.  hielt  sein  Nachtmahl 
(Edz.).  A.  231,  33. 

neftan,  adv.  (F.  162;  as.  nithana;  §  5, 
2;  83,  1),  a)  von  unten,  b)  unten 
{vgl.  nhd.  hie-nieden).  —  a)  20,  12; 
72,  12;  104,  7;  Grm.  35,  6.  — 
b)  11,  17;  258,  16.  -  t'yrir  neöan  c. 
Acc.  =  unter  mit  Dat.  Grott.  11,  4 
(vgl.  fyrir  2  a).  An  dieser  Stelle  ist 
entweder  mit  Lüning  an  Höhlen  und 
Klüfte  als  Wohnungen  der  Riesen 
{„im  Innern  der  Erde"  Ger.  Übers.) 
oder  an  die  unterirdischen  Frauen- 
gemächer (dyngjur)  des  Nordens  zu 
denken,  vgl.    Wh.  225. 

neöri,  compar.  adj.  {ohne  formal  ent- 
sprechenden Pos.,  vgl.  §  5,  2;  82  b), 
der  untere  von  zweien,  im  Nhd. 
oft  durch  ein  Kompositionsglied  wie- 
derzugeben wie  z.  B.  Unterkiefer. 
Dem  Kompar.  geben  in  ahnl.  Fallen 
auch  die  klassischen  Sprachen  den 
Vorzug,  vgl.  Lund  p.  248.  —  N.  m. 
inn  neöri  82,  14;  D.  viö  neöra  gömi 
42,  3;  A.  i  neöra  kjopt  84,  6.  —  A. 
n.  adv.  it  neöra  104,  6  =  auf  dem 
unteren  Wege  (Gegs.  zur  Oberwelt) 
=  subter  viscera  terrae  Eg.  Vgl. 
auch  Fritzn.  s.  v.;  und  für  den  lo- 
kalen Akkus.  Lund  p.  43,  anders  it 
n.  190,  18,  wo  nur  der  Gegensatz 
von  it  efra  (q.  v.)  gemeint  ist. 

neÖstr  oder  netztr,  adj.  superl.  {vgl. 
neöri  u.  §  82 b),  der  unterste.  = 
D.  n.  i  inu  neösta  häsaeti  5,  10. 

nef,  n.  {n.  gr.  II,  701  =  mhd.  snabel, 
vgl.  Nor.),  das  Nasenbein,  die 
Nase,  der  Schnabel.  —  D.  nefi 
Sigrdr.  16,  4;  zu  Var.  nefju  vgl. 
Ark.  23,  27. 

nefi,  m.  s.  hnefi  2). 

nefna  (g.  namnjan;  §  3,  1;  115,  2), 
nennen,  herbeirufen,  bestimmen. 
—  Inf.  36,  4.  —  Pr*s.  PI.  3  nefna 
102,  12.  -  Pra?t.  S.  2  nefndir  195, 
19;  S.  3    nefndi    113,   7.   —    Part. 


Pass.  nefndr;  vera  n.  =  heißen,  so 
er  nefndr,  nelnd  3,  5;  4,  1 ;  7,  4.  — 
PI.  N.  m.  nefndir  171,  17;  N.  f. 
eru  nefndar  45,  6.  —  Aber:  er  fyrr 
var  nefndr  von  dem  oben  die  Rede 
war  152,  29;  at  nefndum  degi 
=  am  bestimmten  Tage  152,  26; 
154,   16,    17.  —   PI.  Gen.   259,    13. 

—  Med.  nefnaz  (älter  -ask  für 
nefna  sik  §  20,  5)  sich  nennen, 
heißen.  —  Inf.  169,  27.  Praet.  S.  3 
nefndiz  4,  16;  Part,  nefnz  28,  4. 

nei,  adv.  (zu  ne  u.  ei,  ey  (=  immer) 
g.  ni  -aiv;  Ark.  14,  266;  vgl. 
neita),  nein.  —  205,  9. 

neita  (oder  nita,  vgl.  F.  162),  nein 
sagen,  ableugnen.  —  Praes.  S.  3 
neitar  44,  8;  mit  Dat.  (vgl.  Lund 
p.  72).  Praet.  PI.  3  neituöu  221,  6. 

nema,  adv.  u.  konj.  (=  g.  niba?  vgl. 
Gr.  III,  724  u.  Nor.,  Vigf.  s.  v.), 
a)  ausgenommen,  nur;  b)  außer 
wenn,  außer  daß.  —  Zu  a)  nema 
einn  10,  15;  außer  42,  1;  119,  1; 
196,  31;  mit  Inf.  nema  renna  15, 
14.  —  Mit  Ind.  nema  eigi  mä  J)ä 
kalla  nur  kann  man  sie  nicht 
nennen   142,   11.     Ähnlich   102,   9. 

—  b)  konj.  mit  Konjunktiv.  —  nema 
hann  se  5,  17,  vgl.  75,  19  (dazu 
Ark.  1,  139  u.  b);  94,  16  =  wenn 
nicht  gar  239,  9.  Vgl.  Lund  p.  308 ; 
=  ob  nicht  etwa  234,  10,  vgl.  Ark. 
1,  140  a  2);  Nyg.  S.  211. 

nema,  stv.  (g.  niman,  §  104;  F.  160). 
1 )  n  e  h  m  e  n ,  oft  auch  vom  geistigen 
Aufnehmen  oder  Lernen,  vgl.  Vigf. 
s.  v.  B.  —  Inf.  182,  18;  Sigrdr.  8,  1. 
Praes.  PI.  3  nema  viö  c.  Dat.  wohl 
eigentlich  Platz  nehmen  gegen  etwas 
hin,  berühren,  so  42,  3:  nema 
hJQltin  viö  neöra  gömi,  en  efra 
(=  viö  efra)  gömi  bloörefillinn  = 
(sodaß)  der  Griff  im  Unterkiefer 
seine  Stütze  fand,  die  Spitze  aber 
im  oberen  Gaumen  steckte.  (Ger. 
Übers.)  Vgl.  nema  fcetr  vära  218, 
21  =  berühren  unsere  Füße;  svä 
at  viö  hJQltum  nam  (Praet.  S.  3 
imperson.),  so  daß  es  (die  Schnitt- 
wunde) das  Heft  des  Schwertes 
berührte,  aufnahm  =  so  daß  das 
Schwert  bis  zum  Heft  eindrang 
179,  17.  Ähnlich  auch  nema  staöar 
Platz  nehmen,  so  Praet.  S.  3  st.  nam 
(subsisteret  Eg.,  etwa  =  haftete)  80, 


neppr 


niör 


143 


4  [wo  jedoch  Vigf.  s.  v.  gefa  V  3) 
zu  vergl.~\  u.  111,  19  (stecken  blieb); 
nam  st.  u.  PI.  3  nämu  staöar  blieb, 
blieben  stehen  3,  9;  236,  1.  —  Praes. 
Conj.  S.  2  nemir  mik  ä  brott  du 
mich  fortholst,  entfuhrst  163,  25; 
vgl.  (nam)  195,  18.  —  Vom  gei- 
stigen Auffassen  u.  a.  auch  Praet. 
S.  2  namt  90,  7;  Sigrdr.  iS,  8; 
S.  3  nam  191,  14.  Pass.  Part,  absol. 
numit  191,  27 ;  mal  numit  (s.  mal) 
233,  31. 

2)  /a«<tf  nur  in  der  poet.  Sprache 
(vgl.  Vigf.  A.  II)  als  Auxiliar,  etwa 
=  taka  =  anfangen  (vgl.  Fr.2  s.  v.  2) 
eldr  nam  (Var.  tök)  at  oesaz  £,  1. 
svä  at  ganga  nam  .  .  sundr  p,  5, 
sodaß  zu  zerspringen  drohte  (D.  H. 
II,  665),  vgl.  ganga  Inf. 

neppr,  adj.  (=  hneppr?  vgl.  Pf., 
D.  H.  II,  73  fg.),  schwankend,  e  n  t  - 
kräftet;  poet.  —  N.  VqI.  56,  7; 
nach  B.  zu  VqI.  56,  11  eigentlich 
vornübergebeugt,  andere  Erklär,  bei 
Ger.,  Sp.  731. 

nes,    n.    (§   53,   2;     «#.   Vorsprung, 

Nase?    vgl.  Vigf.    s.  v.   w.    nQS   F. 

162),    das  Vorgebirge.  —  PI.  N. 

nes  3,  13. 
nest,    n.    (F.  162),    die  Keisekost. 

—  A.  59,  10. 

nestbaggi,  m.  (s.  nest  u.  baggi),  der 
Sack  für  die  Reisekost,  Speise- 
sack,  Ränzel.  —  A.  59,  7;  Asf. 
59,   14. 

net,  n.  (g.  nati  F.  160;  §  53,  2),  das 
Netz.  —  N.  79,  1;  Nsf.  netit  79,  7; 
D.  neti  79,  11;  Dsf.  netinu  79,  4; 
A.  net  79,  9;  Asf.  netit  7S,  12. 

netshäls,  m.  (s.  net  u.  hals),  rfer  UaZs 
orftfr  Schlund  (engl,  neck,  throat 
Vigf.),  das  Ende  des  Netzes.  —  D. 
netshälsi  ( Var.  n.  enda)  79,  12. 

nefjnnull,  m.  (s.  net  u.  J)inull),  <?& 
Netzleine.  —  Asf.  80,  3. 

iieyta,  schw.  v.  (vgl.  njöta,  F.  164), 
genießen,  mit  Gen.;  vgl.  Lund 
p.  171.  —  Praet.  S.  1  mit  suff.  Pron. 
neyttak  i,  2. 

ne,  part.  u.  conj.  (vgl.  F.  162;  nach 
Vigf.  viell.  ursprünglich  zu  trennen 
in  ne  =  g.  ni  =  nicht  u.  ne  =  g. 
niuh,  nih  =  u.  nicht;  andere  setzen 
ne  einfach  =  g.  ne.  —  a)  nicht, 
poet.  —  b)  und  nicht,  noch.  — 


Zu  a)  Grm.  20,  5;  Guörk.  II,  23,  4; 
£,  1.  —  Dieses  ne  («m  em/"..  Satze) 
verstärkt  durch  andere  Negat.  (nam, 
-a,  -at)  Lok.  47,  3;  7,  1.  —  Zu  b) 
ne  =  aitc/fc  nicht  202,  16  —  2w  dis- 
junktiver Periode  (vgl.  Ger.,  Vollst. 
Wb.  Sp.  721)  VqI.  5  b  dreimal.  — 
ne  —  ne  —  ne  weder  —  noch  —  noch 
VqI.  5,  3,  4,  6;  «TmZ.  Grott.  10, 
1 — 5;  eigi  —  ne  weder —  noch  106, 
1 ;  engi  —  ne  kein  noch  145,  5,  6 
vgl.  Grott.  6,  1 — 5;  hvärki  —  ne 
vgl.  hvärrgi;  hvärigri  hvild  ne  yndi 
keiner  von  beiden  Buhe  und  Er- 
quickung Grott.  2,  6.  Ahnlich  auch 
fär  —  ne  v,  8  vgl.  fär,  adj.;  D.  H. 
II,  349.  Wie  Ger.  (Sp.  724)  nach- 
weist, steht  das  erste  Glied  einer 
disjunkt.  Periode  zuw.  ganz  ohne 
Negat.,  so  rj,  4.  —  Bei  negiertem 
oder  in  anderer  Weise  beschränktem 
Hauptsätze  auch  wie  ergänzendes 
ne,  noch  im  Mhd.  (Wb.  IIa,  405s. 
Bl);  at  ek  flyja  ne  biöja  daß  ich 
fliehe  oder  bitte  155,  8.  —  Ähnlich 
216,  20:  meira  fe,  en  ne  einir  menn 
(als  daß  irgendwelche  Leute)  megi 
viö  f)ä  jafnaz  216,  20. 

ni$,  n.  (doch  PI.  f.  niöar,  vgl.  Nor. 
§  304  a);  verwandt  mit  niör?  ur- 
sprünglich Mondniedergang  ?) ,  der 
abnehmende  Mond,  auch  der  Neu- 
mond, die  völlige  Unsichtbarkeit 
der  Mondscheibe.  —  PL  D.  niöum 
15,  4. 

*  ny  n.  (F.  164),  lautlich  =  Neu- 
mond, ist  vielmehr  die  Zeit  des 
(aufs  neue)  Vollwerdens  der  Mond- 
scheibe. 

niMtylr,  adj.  ( Var.  neffQlr,  von  Bugge 
N.  F.  p.  391  vorgezogen,  dies  = 
schnabelfahl  Lün.,  bleich  um  den 
Schnabel),  wenn  richtig,  wohl  nur 
Verstärkung  von  fQlr,  vgl.  niömyrkr 
=  niöamyrkr  bei  Vigf.,  also  =  fahl, 
bleich,  lurida  Eg.  Oder  von  g. 
nidva  der  Rost,  also  rostgelb  (Ark. 
5,  111).  —  N.  VqI.  50,  7;  nur  poet. 

niör,  m.  (F.  166;  g.  nifcjis;  §  53,  1), 

der    (männliche)   Verwandte.    — 
PI.  N.  niöjar  Grott.  9,  6. 

niör,  adv.  (F.  162,  as.  nithar),  nie- 
der,hinunter  (Gegs.  upp).  —  6, 1 8 ; 
23,  4;  41,  12;  77,  3  (=  niederwärts) ; 
111,  10  (vgl.  leggjaz);  117,  6; 
125,  19.  —  niör  94,  3  =  nach  unten. 


144 


niöri 


noni 


tUf  trenn  hier  nicht  mit  U  niöri 
(=  unten)  zu  lesen;  doch  vgl.  auch 
tök  n.  191,  10.  —  Etwas  freier 
{vgl.  Vigf.  s.  v.  II)  niör  komin  zur 
"Ruhe  gelangt,  angelangt,  213,  11; 
=  geraten  216,   15. 

nifiri,  atf/-.  (F.  162,  ^.  niör  u.  neöan), 
unten.  —  18,  5;  24,  15. 

njöta,  stc.  (g.  niutan;  §  102,  l), 
Vorteil  von  etwas  haben ,  ge- 
nießen, c.  Gen.,  Lund  p.  171.  — 
Inf.  VqI.  64,  8;  nj.  svefns  sins  einen 
gesunden  Schlaf  haben  232,  8;  — 
Praes.  S.  3  nytr  81,  6  {hier  =  im- 
person.,  ekki  adverb.  Acc,  ekki  nytr 
solar  =  there  \s  little  sun  Vigf. ; 
nee  ullus  solaris  luminis  usus 
pereipitur  Eg.l  —  Conj.  S.  1  njöta 
in  der  Beteuerungsformel :  sva  njöta 
ek  tru  minnar  51,  4  etwa  =  meiner 
Treu'  (F.  J.  Gg.),  wo  Treue  =  Ver- 
sicherung der  Treue  ist  [Heyne,  D. 
Wb.  3,  1040);  s.  Lund  p.  303;  zur 
Var.  in  R  vgl.  Lund  p.  481  [vgl. 
auch  trü  f.).  —  Imper.  S.  2  mit  suff. 
Pron.   njöttu   90,  6;    Sigrdr.  19,  8. 

—  PI.  2  njöti-J)er  202,  12  vgl.  svä  2). 

—  Praet.  S.  1  naut,  mit  suff.  Pron. 
und  Neg.  nautka  (==  naut  -  ek  -  a) 
i],  5.  —  Pass.  Part,  absol.  notit 
181,  26.  —  Med.  njotaz  sich  ge- 
nießen. —  Inf.  {vom  Liebesgenuß) 
193,  28. 

niS,  n.  (g.  neif)  n.),  der  Neid,  Haß, 
d/e  Verhöhnung.  —  G.  niös 
ökviönum  VqI.  56,  8  =  contumelias 
non  rnetuentem  Eg. ;  doch  ist  niÖ 
hier  wohl  {poet.)  der  feindliche 
Angriff.  Vgl.  auch  die  Erklärung 
von  D.  H.  II,  74  fg.,  der  übr.  {ähn- 
lich wie  F.  J.  in  Ark.  4,  37)  für 
niö  nur  die  Bedeut.  „Schmähung" 
gelten  läßt;  Ger.  (Sp.  734)  übers. 
„Schandtat" . 

niMugsskapr,  m.  {von  niöingr.  m. 
verächtlicher  Schurke,  -skapr  Suffix 
=  nhd.  -schaff  F.  331),  die  schur- 
kische Gesinnung ,  Büberei.  — 
A.  103,  5. 

niöingsverk,  n.  (niöingr,  verk),  das 
Werk  eines  Schurken,  die  Büberei. 

—  A.  220,  29. 

niMngsvig,  n.  (niöingr,  vig),  ehr- 
loser Totschlag.  —  G.  251,  25; 
vgl.  Var. 

nita   [für   nitta    §  5,  3),    schw.  v.  — 


iirihi:  nein  sagen,  sich  weigern; 
ableugnen.   —   Inf    198,   15. 

ililjan ,  zahlw.  indekl.  (niu,  -tjan 
§  80,  Nor.  s.-tjän;  F.  123l,  neun- 
zehn. Als  Acc.  gebraucht  221,  18. 

niu,  zahlw.  indekl.,    g.  niun  (F.   163, 

§  15,  3;   86),  neun.  —  Als  Nom. 

35,    14;    Gen.   6,    1,   2;    D.   38,   6; 

47,  3;  A.  32,  11. 
niu nili.  zahlw.  (F.  163;  vgl.  niu,  §  88, 

g.  niunda),  der  neunte.  —   N    m. 

21,   10;    A.  niunda   6,  18.  —  N.  f. 

niunda  43,  19;    A.  niundu   76,  13; 

112,  2.  —  N.  n.  niunda  6,  6. 

norftan,  adv.  (F.  166),  von  Norden. 

—  3,  5;  i05,  11.  —  fyrir  noröan  c. 
A.  nordwärts  von  190,  29. 

noröanverbr,  adj.  {vgl.  noröan  und 
-verör  =  -wärts  F.  294),  von  Nor- 
den her  blickend,  nördlich.  —  D. 
26,   11. 

norftr,  adv.  (F.  166;  §  83,  1;  ags. 
norö),  nordwärts,    nach   Norden. 

—  61,   13;    77,  3;    95,  4;    105,   10. 

—  Zur  Bezeichnung  des  ganzen 
nördlichen  Europas  {diesseits  der 
Alpen;  vgl.  norörälfa)  244,  21. 

nerfträlfa,  f.  (norör;  hälfa  =  Hälfte, 
Seite  F.  73),  die  N  o  r  d  h  ä  1  f  t e ,  nörd- 
liche Gegend;  doch  ist  gewöhnlich 
nur  an  das  n.  Europa  und  auch  hier 
spez.  nur  an  die  skandinavischen 
und  allenfalls  die  britischen  Gegen- 
den [vgl.  Formali  zur  Sn.  E.  c.  11 
ex.)  zu  denken.  —  D.   \71,  20. 

nortfrlond,  PL  n.  {vgl.  norör,  land), 
die  N  ord lande.  —  D.  ä  norörlqnd- 
um  124,  1. 

*  Bei  norörl.  ist  zunächst  nur 
an  die  skandinavischen  Gebiete  zu 
denken;  vgl.  auch  NorÖmenn  und 
norörälfa. 

norörsett,  f.  (norör,  astt2),  die  Nord- 
geg  e  nd.  —  G.  8,  8;  A.  i  noröraett 
nach  Norden  46,  4. 

uoru,  f.  (§  61,  l;  viell.  verw.  mit 
Njorun  oder  Njörun  AM  I,  556  oder 
norui  aus  *  norhni  zu  ahd.  snorhan 
verflechten  {Schade) ) ,  die  N  o  r  n  e , 
Schicksalsgöttin,  vgl.  Einl. 
p.  88 — 90.  Während  hier  der  Zu- 
sammenhang mit  den  Wassergeistern 
betont  wird  u.  E.  H.  Meyer  Germ. 
Myth.  168  ihre  Wolkennatur  ver- 
tritt, sehen  Mogk  u.  Golther  {Myth. 


nött 


naestr 


145 


105)  in  den  Nomen  seelische  Wesen; 
Rieh.  M.  Meyer  154  nennt  sie  halb- 
göttliche Wesen  von  beinahe  göttl. 
Reife.  —  N.  45,  9 ;  von  einer  weisen 
Frau  (vQlva)  Nsf.  260,  11;  übers, 
„die  jüngste  N.  da";  G.  nornar 
Sigdr.  17,  7.  —  PI.  N.  nornir  22,  9; 
162,  28  {dazu  vgl.  D.  H.  II,  318  fg.); 
Nsf.  nornirnar  22,  13;  A.  nornir 
22,  8. 

*  Im  Ngf).  „werden  ob  ihrer  weis- 
sagenden Kraft  Völven  u.  Nomen 
vermischt"  (Mogk). 

nött  s.  nätt. 

nü,  adv.  (g.  nü;  F.  164),  nun, 
jetzt;  sowohl  a)  von  der  Zeit  des 
Schreibenden  oder  Sprechenden,  wie 
b)  von  der  Vergangenheit  und  c)  von 
der  Zukunft  gebraucht.  —  a)  3,  1, 
12,  vgl.  124,  3;  34,  19;  69,  3;  hvat 
er  nü?  60,  11  was  gibt  es  denn 
jetzt,  quid  nunc?  (Eg.),  vgl.  auch 
65,  5  {ivas  machst  du  jetzt,  siccine 
agis?  Eg.);  nü  heizt  65,  14  =  nunc 
potissimum  Eg.,  jetzt  erst;  122,  22; 
eru  nü  komnir  47,  17;  betr  vaeri 
nü  122,  22.  —  b)  oft  von  unmittel- 
bar Vergangenem  =  eben  9,  3;  16,6; 
in  der  Erzählung  (=  nun)  111,  3; 
122,  21;  139,  4;  151,  32;  156,  31, 
35;  =  darauf,  nun  155,  10,  14,  27, 
30;  156,  32;  157,  1,  3  w.  ö.;  i58, 
21,  35;  159,  8,  15,  21;  160,  18, 
29,  32,  33;  161,  6,  12,  18,  31,  32 
u.  sonst  oft  in  V.  S.  Ähnlich  e.  now 
„zur  Fortführung  der  Erzählung" 
in  Now  had  the  season  returned 
u.  ähnl.  F.;  —  c)  162,  19;  auch 
von  der  nächsten  Zukunft,  =  so- 
gleich; 35,  11;  40,  11;  63,  18,  19; 
162,  11;  =  und  nun  (zum  Schluß) 
61,  8. 

*  Nur  zur  lebhafteren  Färbung 
der  Erzählung  152,  28.  Zur  Her- 
vorhebung des  Gegensatzes  153,  20. 

nyt,  f.  (§  57,  1;  zu  njota,  F.  164),  der 
Nutzen,  Vorteil.  -   N.   184,  10. 

*  Vgl.  g.  -nuts,  adj.  nützlich. 
ny,   n     (§  53,  2;    F.   164),    der  {neu) 

zunehmende  Mond.  —  Plur.  D. 

nyjum  15,  4;  vgl.  niö. 
nykominn,    adj.    (nyr,    koma),    neu 

gekommen,  neu  angekommen. — 

D    238,  22. 
nyr,   a<#.   (g.   niujis;    §   15,    1;    78), 

neu.  —    D.  n.   nyju;    adv.   af  nyju 

von  neuem,  aufs  neue  166,   11. 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


nyta,  schw.  v.  (njöta),  benutzen, 
Vorteil  haben;  mit  Acc.  {oder 
Dat.)  Lund  p.  172.  —  Praes.  S.  2 
nytir  65,  18  (Ä;a«w  rmc7«.  Conj.  S.  2 
se£w.)  — Med. nytaz  Erfolg  haben, 
gelingen.  —  Inf.  59,  19. 

nytr,  adj.  {vgl.  g.  -nuts,  F.  165),  von 
Nutzen,  brauchbar.  —  A.  n.  nytt 
173,  8.  —  PI.  N.  n.  nyt   142,  4. 

nyvaknaör,  adj.  {s.  nyr,  vakna),  neu 
envacht,  soeben  aufgewacht.  — 
N.  £0,  13.  —  Vgl.  Lund  p.  393. 

nser  oder  naßrr,  adv.  {für  pos.  u. 
compar.,  vgl.  §  84 a,  zu  g.  nehvis? 
F.  158),  nahe,  von  Ort  und  Zeit; 
näher.  —  naer  sva  sem  beinahe  so, 
als  wenn  15,  10;  naer  er  sa  nahe 
ist  der  15,  13  vgl.  143,  10;  naer 
lagöi  J)at  35,  9  vgl.  111,  11;  sitja 
naer  56,  11;  kom  naer  77,  7;  väru 
naer  95,  15;  var  [)ä  svä  naer  komit 
100,  16.  —  Auch  als  Präpos.  mit 
Dat.  naer  sjö  32,  10;  naer  honum 
138,  14;  vgl.  auch  svä  naer  haft  oss 
mikilli  öfeeru  68,  4 ;  naer  bana  167, 
4.  —  ekki  manni  at  naer  (sc.  vera), 
J)ött  vaeri  =  einem  Manne  nicht 
darum  näher  zu  sein,  ob  auch  u.  w. 
{d.  h.  keine  Unterstützung  zu  haben, 
ob  auch,  vgl.  Ba.)  157,  20. 

*  Eine  Scheidung  von  naer  (Posit.) 
und  naerr  {Kompar.),  wie  sie  z.  B. 
Fritzn.  versucht,  scheint  lautlich 
nicht  durchführbar  zu  sein;  vgl. 
z.  B.  §  84 a;  begrifflich  ist  naer, 
naerr  ein  urspr.  Kompar.  und  ein 
solcher  an  einigen  Stellen,  so  157, 
20  noch  erkennbar. 

luvst,  adv.  (superl.  zu  naer,  vgl.  84 a), 
nächst,  zunächst,  von  Ort  und 
Zeit.  —  er  naest  helgrindum  7,  6; 
n.  var  ]}at  9,  12;  f)ar  n.  zunächst 
dabei,  darauf  5,  11  vgl.  13,  5;  14, 
4;  17,  21;  auch  vom  Range:  \).  n. 
er  =  darauf  kommt  142,  8,  9;  J)vi 
naest  {fast  =  f)ar  n.)  demnächst,  dar- 
auf 17,  23;  39,  3;  54,  13;  vgl.  auch 
naest  [>vi,   sem  beinahe   wie   36,   7. 

—  i  nasst  144,  6  =  proxime  Eg., 
wohl  bestimmter  propediem  {nächster 
Tage)  als  Gegs.  zu  fyrra  dag  ( V  igt*. 
i  naest  =  next).  —  Helr.  8,  3 
ist  naest  wohl  adv.  =  alsbald,  bald 
darauf;  vgl.  Lün.  zu  der  Stelle  u. 
hier  s.  v.  hei,  ganga. 

nsestr,  adj.  superl.  {vgl.  §82b),  F.  158), 

—  N.  m.    schwach   inn   naesti   144, 

10 


146 


nQkkurr  —  of 


10;  mit  Dat.  na?sti  maör  Mgl  als 
Sachbar  bei  .Kcg.  93,  4.  —  A.  naesta 
dag  eptir  den  nächsten  Tag  darauf, 
den  dar.  folg.  Tag  153,  28. 
nokkurr,  pron.  (älter  nekkverr,  nakk- 
varr,  urspr.  ne  veit  ek  hverr,  vgl. 
§  1 2,  2  d) ;  30;  2 ;  99 ;  Laeseb.  p.  XV II ; 
Gr.  III,  71,  72;  Sievers  P.  Br.  B. 
VI,  325;  Ark.  12,  132;  18,  158  fg.), 
irgendein.  —  N.  rn.  5,  16;  VqI. 
40,  6.  —  G.  nokkurs  3,  6;  D.  n<?kk- 
urum  77,  27;  87,  5;  A.  riQkkurn  58, 
11.  —  N.  f.  nQkkur  54,  3  s.  Var.; 
249,  7  s.  u.  nQkkut;  G.  nQkkurrar 
96,  5;  D.  nQkkurri  103,  17;  A. 
nQkkura  (sc.  atgervi)  149,  9;  vgl. 
177,  6.  —  N.  n.  nQkkut  60,  11; 
G.  nQkkurs  116,  12 ;  D.  nQkkuru  3, 
9 ;  adv.  beim  Kompar.  =  um  etwas 
40,  15;  54,  18;  nQkkuru  —  sumu 
=  in  etwas,  —  etwas  =  zum  Teil, 
z.  Teil  225,  28;  A.  nQkkut  105,  21; 
173,  8;  oft  adv.  =  in  etwas,  etwas, 
etwa  (vgl.  Lund  p.  53)  65,  14;  (hier 
nicht  abschwächend,  eher  =  nhd. 
„etwas"  in  „ich  finde  dies  etwas 
stark*,  vgl.  U:  J)ä  heföi  lengst  ä 
gengit  =  war  es  um  ein  Bedeutendes 
leerer  geworden,  Ger.;  ähnlich  auch 
nQkkur  möttaka  249,  7 ;  Vigf.  s. 
nekkver  II,  B  gegen  Ende;  77,  2; 
78,  7;  149,  5;  258,  4.  —  PL  N.  m. 
nQkkurir  44, 16;  G.  nQkkurra  39,  18; 
A.  nQkkura  65, 19.  —  G.  f.  nQkkurra 
99,  18.  —  N.  n.  nQkkur  73,  3;  D. 
nQkkurum  32,  9;  A.  nQkkur  63,  3. 
*  Bei  n.  kann  das  Subst.  mit 
suffig.  Artikel  stehen,  so  177,  11  a 
nQkkuru  skipinu  auf  irgendeinem 
Schiffe  da  (=  der  Schiffe  da). 

iiokkurs-konar.  adv.  (eig.  Gen.  von 
1.  konr  u.  nQkkurr),  von  irgend- 
welcher Art.  —  62,  12;  98,  17  (n. 
lQg  liquorem  aliquem  Eg.,  vielleicht 
n.  hier  =  beliebig,  vgl.  auch  Lund 
p.  161  A.  1). 

nokkvi,  m.  (§  38,  2;  F.  157),  der 
Nachen,  das  Schiff.  —  Gsf. 
nQkkvans  75,  10;  Dsf.  nQkkvanum 
71,  10;  Asf.  nQkkvann  72,  15. 

nos,  f.  (ags.  nasu,  nosu,  e.  nose; 
§55,1;  F.  162),  das  Nasenloch,  PI. 
die  Nase.  —  PI.  D.  nQSum  82,  15. 

ELQtt   8.    Iliitl. 


o. 

oddr,  m.  (F.  36,  g.  -uzda  in  Eigen- 
namen, Ger.,  Sp.  748;  nhd.  Ort, 
vgl.  Nor.),  die  Spitze.  —  Dat.  oddi 
Sigrdr.  17,  5. 

oddviti,  m.  {vgl.  oddr,  viti  wohl  zu 
vita '-).  vgl.  \  igf.  s.  oddviti  u.  viti  m.), 
der  Heerführer,  meist  poet.  — 
A.  142,  16. 

of,  g.  uf,  präp.  mit  Acc.  (seltener 
mit  Dat.,  vgl.  Fr.2  s.  2)  u.  3);  F.  34), 
über,  um,  inbetreff.  —  1)  lokal, 
meist  =  über):  of  vangann  60,  21; 
of  alla  heima  13,  10;  46,  4  vgl. 
124,  7;  of  qxI  103,  23;  of  hals  104, 
17;  sä  inn  of  glugg  106,  6  =  per 
fenestram  introspexitEg.,  vgl.  innof 
ljöra  VqI.  38,  6;  of  garö  Grott.  12,  2 
=  circa  domum  Eg.  (eig.  wohl:  über 
den  Gehegezaun);  inn  of  borgina 
95,  12  =  intra  arcem  Eg. ;  feil  üt 
ok  inn  of  nQkkvann  72,  15  =  per 
lembum  infundi  et  effunai  Eg. ;  of 
lQg  VqI.  51,  3;  of  veg  über  den 
Weg,  entgegen  VqI.  54,  3.  —  of  siöur 
über  die  Seiten  hin,  an  den  Seiten 
q,  7. 

2)  zeitlich:  über,  durch,  für. 

—  of  allar  aldir  =per  omnia  saecula 
Eg.  6,  10;  of  daginn  den  Tag  über 
(hac  die  ceteros  praecedebat  Eg.  I  59, 
1 1 ;  of  naetr  53,  6 ;  of  nöttina  57,  9 ; 
of  nött  122,  1  =  bei  Nacht,  vgl.  141, 
17  u.  of  kveldit  gegen  abend  225, 
22;  of  miöja  nött  (=  um  m.  n.)  um 
Mitternacht  58,  13;  of  sumur  eptir 
VqI.  41,  6  =  aestatibus  proxime  se- 
quentibus  Eg. 

3)  modal:  in  b e z u g  auf,  in 
b  e  t  r  e  ff.  of  hJQrtinn  50,  4 ;  of  skjöt- 
leikinn  63,  5  vgl.  68,  14;  89,  9; 
VqI.  25,  4;  Grott.  8,  2;  ib.  17,  4; 
228,  8.  —  Fast  kausal  of  mina 
SQk  um  meiner  Sache  willen  =  um 
meinetwillen  205,  18. 

4)  Adverb  of  =  a)  darüber  Grm. 
23,  2   et  amplius   quadraginta  Eg. 

—  Hier  gleicht  of  (oder  um)  einem 
Komparativ,  daher  der  Dativ  zu 
beurteilen  nach  Lund  p.  133  Anm.  3). 

—  b)  =  allzusehr,  zu  (nimis):  of 
ungr  159,  1;  of  gamall  195,  28;  of 
siö  230,  9;  of  lengi  (Var.  til  1.) 
Helr.  14,  2.  —  Vgl.  auch  ofgöör, 
oflitill,  ofsiö  u.  iv. 


ofan 


ofstriÖ 


147 


5)  Als  verstärkendes  Präfix  steht 
of  (um)  in  der  älteren  und  poet. 
Sprache  (s.  Vigf.  s.  v.)  meist  vor 
Verben;  ähnlich  dem  Präfixe  ga-, 
ge-  in  den  deutschen  Sprachen;  bez. 
des  weniger  häufigen  Gebrauchs  vor 
Subst.  u.  Adj.  vgl.  Wisen  im  Glossar 
zu  Carm.  Norr.  218.  Dieses  of  ist 
mit  F.  3")  wohl  eigentlich  als  nimis 
zu  fassen,  aber  durch  den  häufigen 
Gebrauch  gemildert.  —  of  standa 
Vol.  54,  6;  of  skopuö  Vafyr.  35,  2 
vgl.  ib.  35,  6;  Grrn.  40,  1 ;  ib.  41,  6; 
Vol.  26,  4;  Grott.  2,  4;  Regm.  2,  3; 
ib.  :*£,  8;  Sigdr.  13,  4—6;  wi#  ad- 
jektiv.  Partizip  of  hrokkin  d,  3; 
fpZ..Gnn.  i2,  3. 

*  Über  den  sehr  engen  Zusammen- 
hang von  of  und  um  im  Altnord., 
die  häufig  in  den  Hss.  vertauscht 
werden,  vgl.  Vigf.  s.  v.  of  u.  um; 
Wimmer  Oldn  Laeseb.  p.  XXil. 
Beide  wechseln  z.  B.  89,  9,  10; 
allmählich  verschwindet  of  u.  wird 
durch  yfir  da  ersetzt,  wo  um  mcÄtf 
passen  würde;  vgl.  Gebh.  S.  44.  — 
S.  auch  um  *. 

ofan,  adv.  (ahd.  obana,  F.  34),  von 
oben,  hinab,  oben.  —  a)  von 
oben,  hinab  39,  18;  57,  17; 
60,  8;  93,  10;  117,  9  =  niör  176,4; 
138,  6,  9;  Grott.  16,  6;  ib.  23,  6; 
233,  13.  —  ofan  =  ans  Ufer  hinab; 
164,  13.  —  b)  oben  11,  17;  68,  11; 
Grm.  35,  4;  f.  ofan  nach  oben  hin, 
über  161,  31  s.  fyrir  2)  a.  —  J)ar 
ä  ofan  ofon  darauf  212,  11. 

ofar,  ad#.  comp.  (§  84;  F.  34;  vgl. 
of  w.  yfir),  mehr  nach  oben, 
oberhalb.  —  ofar  i  anni  119,  17. 

*  Die  verwandte  Bildung  ofr  n?^r 
in  Kompositis;  s.  ofrefli  u.  s. 

ofarst,  ofast,  adv.  sup.  {für  ofast, 
vgl.  ofar  und  §  84),  zu  oberst. 
—  5,  12. 

*  Ztett  ^Lrfv.  ofar,  ofarst  ent- 
sprechen adjektiv.  efri  (=  ofri), 
efstr  (ofstr);  vgl.  §  82  »>)  w.  efri. 

ofdramb,  n.  [w?Z.  of  4  b)  u.  Vigf.  s.  v. 
dramb],  der  Übermut.  —  D.  of- 
drambi  14,   19. 

ofgöftr,  ad/.  (of4b),  göör),  allzugut. 
-  eiga  ofgott  viö  e  -  n  im  Ver- 
gleich mit  jemanden  die  Oberhand, 
den  entschiedenen  Vorzug  haben 
202,  16. 


ofgreypr,  adv.  (of  4  b),  greypr  =  er- 
zürnt), sehr  erzürnt.  —  N.  Helr. 
8.  8. 

ofmn,  s.  vefa. 

Ollis ill.  adj.  {vgl.  litill  u.  of  4b),  all- 
zuklein, zu  schwach.  —  N.  n. 
oflitit  48,  3;  G.  n.  oflitils  260,  11; 
A.  n.  oflitit  fe  zu  wenig  Gut  172,  18. 

oi mi kill.  adj.  (of  4b),  mikill),  all- 
zugroß. —  N.  209,  25. 

ofr,  n.  {vgl.  Vigf.,  Fr.,  g.  ufjö  f.;  für  das 
häufigere  of  n.,  das  sich  wieder 
unmittelbar  zu  of  4b)  stellt),  der 
Überfluß.     A.   ofr  fjär  197,  9. 

ofr-  s.  ofar  *. 

ofrefli,  n.  {vgl.  ofr-,  Vigf.  s.  v.  ofr; 
efli  zu  afl  n.),  die  Über  kraft, 
erdrückende  Schwierigkeit.  —  N. 
38,  21;  56,  1;  Übermacht  155,  24; 
Gr.  222,  6. 

ofrharmr  (ofr-,  harmr),  ein  über- 
mäßiger Kummer.  —  N.  196,  19. 

ofrhugi  m.  (ofr-,  hugi),  der  Über- 
mut; auch  konkret  der  über- 
mütige Mann.  —  PL  N.  ofrhugar 

226,  26. 

of rkappsmaör ,  m.  {vgl.  ofr-,  kapp, 
maör),  ein  stolzer,  übereifriger 
Mann.  —  PI.  N.  152,  8. 

ofrliö,  n.  (ofr-,  liö),  die  Über- 
macht. —  D.  150,  23;  vgl.  auch 
öfriör  g.  E. 

ofrmseli,  n.  {vgl.  ofr-,  mseli  zu  mal), 
die  über  das  Maß  gehende  Rede, 
das  dreiste  Wort.  —  A.  101,  11. 

ofryrM,  PL  n.  (ofr-,  yröi  zu  orö),  zu 
weit  gehende,  dreiste  Worte.  — 
PL  N.  102,  11. 

ofseina,  schw.  v.  {vgl.  ofseinn;  auch 
of  seina  geschr.)  zu  lange  ver- 
zögern. —  Pass.  Part,  ofseinat 
206,  10. 

ofseinn,  adj.  {s.  of  4  b  u.  seinn),  zu 
träge.  —  PL  N.  n.  ofsein  162,  13. 

ofsi,  m.  (vgl.  of  4b),  der  Übermut. 
—  N.  201,  34. 

ofsiQ,  adv.  {vgl.  of  4  b  u.  siö  =  spät), 
allzuspät.  —  141,  9. 

*  Getrennt  geschrieben  {wegen 
anderer  Satzbetonung)  230,  9;  vgl. 
of  4  b). 

ofstriÖ,  n.  (of  4b;  striö),  übergroße 
Sorge.  —  A.  viö  ofstr.  Helr.  14,  1; 
vgl.  viö  2d). 

10* 


148 


ok  —  opna 


ok,  konj.  {nach  Gr.  III,  272  =  g.  jah; 
nach  der  älteren  Schreibung  auk 
doch  eher  =  auk  überdies,  g.  auk 
denn;  F.  6,  Nor.  u.  Vigf.  s.  v.  ok), 
und,  auch. 

1)  und,  zur  Verbindung  von 
Wörtern  u.  Sätzen  3,  4;  6,  7;  und 
oft.  Die  Wörter  sind  teilw.  auch 
durch  Alliter.  verbunden,  so  Lok. 
21,  1  (andere  Beisp.  s.  bei  Ger., 
Vollst.  Wb.  Sp.  768  fg.);  mit  „und 
zwar"  zu  übers.  3,  9  ok  vestr; 
15,  23  ok  alla  (D.  H.  II  108);  ok 
reiö  75,  16;  ok  var  sem  sem  hann 
riÖi  198,  33;  253,  16  u  öfter.  Ähn- 
lich ist  das  ok  zur  Einführ,  eines 
Zitates  (Gering,  Spalte  794,  23) 
z.  B.  5,17.  —  Zur  Stell,  des  Subj. 
in  Sätzen,  die  mit  ok  angeknüpft 
sind  =  (z.  B.  73,  10)  vgl.  Ark.  16, 
224. 

2)  auch:  töku  peir  ok  haus  hans 
11,  12;  12,  9;  19,  1;  35,  20;  82,  1 
{ok  mikit  6g.);  gelegentlich  kon- 
zessiv =  wenn  auch:  ok  eigi  füss 
46,  16  =  neque  tarnen  non  invitum 
Eg.  Gelegentlich  =  aber,  so  64,  18 
vgl.  Lund  p.  407.  —  baeöi  —  ok 
sowohl  als  auch,  vgl.  bäöir*)  und 
Lund  p.  410.  jafnskjött  at  br.  var 
kertit,  ok  Gestr  andaöiz  sobald  die 
Kerze  ausgebrannt  war,  verschied 
auch  G.  (Edz.)  261,  21;  daneben 
ok  {)ötti  =  und  es  schien;  aber  J)ötti 
ok  261,  22  =  auch  schien  u.  w. 

3)  zur  Einführung  des  Nach- 
satzes, nhd.  gar  nicht  oder  mit 
„so"  zu  übersetzen  (vgl.  Fr.2  s.  v. 
ok  9);  Lund  p.  408)  8,  16  (ok  =  tum 
Eg.) ,  vgl.  64,  16  ok  Hz  honum 
svä  =  ita  judicat  E^r. ;  80,  2  ok  J)at 
geröi  hann  =  hoc  fecit  Eg. ;  vgl. 
auch  zu  Gylf.  XXXI V,  n.  7);  XLV1, 
n.  41),  Sk.  XV III,  a)  18).  Viell. 
auch  68,  20;  ok  jDötti  per  seint  liöa 
=  da  schien  es  dir  usw.;  s.  Pf. 
p.  190,  Lund  p.  407  fg.;..  253,  23. 
—  Ahnlich  auch  zum  Übergang  in 
direkte  Rede  dienend:  ok  ef  allir 
hlutir  77,  13  =  si  nimirum  omnes 
res  Eg. 

*  Entbehrlich  ist  die  Kopula  ok 
in  Fällen,  wo  ein  zusammenfassen- 
des Demonstrativ  im  folgenden  näher 
erläutert  wird.  Hier  pflegt  sowohl 
der  selbstverständliche  2 eil  in  jener 
Mehrheit    wie    auch    die   Kop.    zu 


fehlen  und  nur  der  fernerstehende 
Teilnehmer  durch  unmittelbare  An- 
fügung an  das  Pronomen  noch 
betont  zu  werden,  vgl.  Gr.  IV,  295; 
Lund  p.  18  u.  485.  -  So  70,  1 
f)eira  Miögarösorms;  vgl.  103,  11 
meö  J)eim  pör  zwischen  ihnen  und 
Thor;  f>eir  Loki  er  u.  L.  111,  15; 
l»eir  (junnarr  er  u.  G.  119,  9  —  10; 
af  f>eim  Hrölfi  137,  13  (Rolvi  et 
suorum  Eg.);    vit  Sinfj.   ich  u.   S. 

162,  5;  J)eir  Reginn  er  u.  R.  176, 
19—20.  —  Doch  auch:  meö  f)eim 
(PI.  D.,  auf  die  10  Brüder  zu  bez.) 
ok  ylginni  156,  35,  baeöi  ok  son 
Hogna  (=  b.,  hon  ok  s.  H.  oder  b. 
s.  H.)  225,  25 ;  vit  karl  minn  232,  3. 

—  Ganz  ähnlich  auch  das  sonst  im 
Nord,  häufige  milli  ok  (vgl.  Mob. 
GL  u.  w.)  =  zwischen  (dem  gedachten 
Orte)  und.  —  Endlich  sei  daran  er- 
innert, daß  ein  mit  ok  angeknüpfter 
Satz  hier  u.  da  freiere  Konstruktion 
zeigt  (vgl.  Ger.,  Sp.  789)  Sigm.  tekr 
.  .  .  ok  ristu  nü  (Sigm.  ok  Sinfj.); 
milli  sin  helluna  161,  33. 

okkarr,  pron.  (g.*  ugkar,  Ger.,  vgl. 
auch  die  von  Nor.  abweichende 
Erklär.  Ark.  18,  157  fg.,  F.  33; 
§  6,  1;  91,  3),  uns  beid  en 
gehörig.  —  N.  m.  162,  14;  N.  n. 
okkart  201,  19;  Helr.  12,  18;  A. 
m.   okkarn  208,  2.  —  A.   f.   okkra 

163,  28  auf  Helgi  u.  Sinfj.  zu 
beziehen;   A.  n.   okkart  Helr.  3,  8. 

—  PI.  N.  m.  okkrir  Grott.  9,  6; 
D.  okkrum  ib.  18,  7;  A.  m.  okkra 
229,  9;  A.  n.  okkur  162,  13. 

*  Zu  ek  mun  okkar  (N.  f.)  ceöri 
f)ykkja  Helr.  3,  5  vgl.  Lund  p.  189; 
D.  H.  II,  484;  es  ist  an  Brynh.  und 
die  Riesin  zu  denken,  da  3,  5 — 8 
auffällig  wäre,  wenn  ein  Vergleich 
mit  Guörün  vorläge.  —  Zur  Konstr. 
vgl.  auch  Helr.  12,  5—8  (hvärtki 
okkart  =  keiner  von  uns  beiden) 
und  hvärrgi. 

okkr  s.  vit. 

op,  n.  —  Grott.  7,  4;  vgl.  dort  Fuß- 
note u.  6p  n. 

opinn,  adj.  (zu  upp  adv.,  F.  34; 
§  75,  2),  aufstehend,  offen.  — 
A.  m.  204,  35;  N.  f.  opin  62,  4; 
N.  n.  opit  183,  2  vgl.  §  34,  1  gegen 
Ende. 

opna,  schw.  v.  (opinn),  öffnen.  — 


opt  —  oxahQfuÖ 


149 


Med.  opnaz   sich  öffnen.   —  Praes. 
PL  3  opnaz  212,  9. 
opt,   adv.   (g.  ufta;    §   24,  2;    83,  1; 
F.  34),  oft.  —  37,  10;  50,  14  u.  ö. 

optar,  adv.  kompar.  (vgl.  opt  F.  34), 
öfter.   —  64,  14;  241,  11. 

optast,  adv.  superl.  (opt),  sehr  oft, 
gewöhnlich.  —  251,   10. 

orö,  n.  (F.  307,  g.  vaürd),  das  Wort. 

—  N.  113,  10.  G.  haföi  svä  til 
orös  tekit  hatte  so  zum  Worte  ge- 
griffen —  hatte  diese  Wendung 
gewählt  236,  19;  D.  i  oöru  oröi  im 
andern  Falle  (altera  ex  parte  Eg.) 
141,  2;  A.  orö  Grott.  7,  2;  ib.  24,  2; 
=  boÖ  (Botschaft)  136,  5  vgl.  Var. 
u.  165,  27;  168,  13;  vgl.  u*  —  PL 
N.  205,  31;  G.  oröa  46,  14;  106,  17 
vgl.  beiöa.  —  D.  oröuin  52,  1; 
121,  2;  at  oröum  gera  154,  32 
zum  Gerede  machen,  rühvnend 
hervorheben;  Dsf.  oröunum  (meÖ 
oröunum  wohl  =  mit  den  gehörigen 
Worten)  75,  1.  —  A.  stör  orö  große 
Worte,  Prahlreden  102,  7;  rong  orö 
böse  Worte,  Bosheit  Fäfn.  33,  6 
(vgl.  bera  b). 

*  Der  PL  orö  hat  (z.  B.  215, 
23)  sicher  auch  den  Sinn  von  „Bot- 
schaft";  viell.  sind  die  oben  u.  S.  A. 
aufgeführten  ähnl.  Stellen  (=  boö 
Botsch.)  hierher  zu  bringen. 

oröaskipti,  n.  (vgl.  orö  und  skipti). 
Wortaustausch,  Wortwechsel,  Un- 
terhaltung. —  A.  93,  5. 

orMImi,  f.  (vgl.  orö,  fimr  gewandt,  s. 
Vigf.  s.  v.),  die  Redegewandtheit, 
Zungenfertigkeit.    —   D.  35,  2. 

orösnild,  f.  (orö,  snild  Tüchtigkeit, 
F.  351)  die  Redebegabung,  Be- 
redsamkeit. —  A.  35,  4. 

orftstirr,  m.  (orö,  tixr  =  Zier,  Ruhm, 
F.  121),  der  Wortruhm,  d.  i.  die 
gute  Nachrede,  der  gute  Ruf  oder 
Ruhm.  —  A.  104,  18. 

orMak,  n.  (orö,  taka),  die  Redens- 
art, der  sprichwörtliche  Ausdruck. 

—  N.  34,  12;  44,  4;  A.  39,  14; 
96,  18,  20. —  PL  N.  orötok  74,20; 
felluz  oröt.  entfielen  die  Ausdrücke, 
Redewendungen  (verba  ceciderunt 
Eg.),  versagte  die  Sprache. 

orka,  schw.  v.  (s.  Vigf.  s.  v. ;  ver- 
wandt mit  verka  schw.  v.  u.  yrkja 
F.  292,   293),    mit  Gen.   oder  til  c. 


G.,  aber  auch  mit  Dat.,  Acc.  (Lund 
p.  81,  172),  vorbereiten,  ver- 
ursachen. —  Inf.  til  bana  orka 
Grott.  6,  4. 

orlog,  Plur.  n.  (oder  orlog,  so  Vigf.; 
vgl.  lag  u.  &r,  privat.  Präfix,  s.  Nor. ; 
die  Bedeut.  ist  nach  Ger.,  Vollste 
Wb.  Sp.  1242  hier  u.  bei  orof  (s.. 
öröf)  steigernd),  die  Urgesetze,  da» 
Schicksal.  —  D.  ©rlogum  22,  13p 
A.  orlc-g  17,  13;  Lokas.  29,  4. 

ormahryggr,  m.  (s.  ormr,  hryggr), 
der  Wurm-  oder  Schlangen- 
rücken. —  PL  Dat.  ormahryggjum 
88,  6. 

ormahofuft,  n.  (s.  ormr,  hofuö),  das 
Schlangenhaupt.  -  PL  N.  88,  6. 

ormgarör,  m.  (s.  ormr,  garör),  der 
Wurm-  od.  Schlangenhof,  das 
Gehege  für  Schlangen.  —  A.  120,  15. 

ormr.  m.  (F.  307,  g.  ?aürms,  §  27, 
3;  der  Wurm;  auch  das  größere 
Reptil,  die  Schlange,  der  Drache. 
—  N.  38,  3;  Nsf.  ormrinn  72,  6; 
G.  orms  172,  27;  D.  ormi  175,  3; 
Dsf.  orminum  38,  2;  A.  orm  208, 
12;  Asf.  orminn  72,  4.  —Plur.  N. 
ormar  23,  8;  Grm.  34,  1;  Nsf. 
ormarnir  73,  13;  120,  17. 

ormsliki.  n.  (s.  ormr,  liki),  die 
Schlangengestalt.  —  A.  100, 
4;  116,  24. 

orpinn  s.  verpa. 

orrosta,  f.  (nach  Grimm  u.  Vigf.  = 
ornosta,  zu  ags.  eornest  Ernst,  An- 
strengung F.  2 1 ;  nach  Nor.  urspr. 
orrasta  die  Unruhe,  zu  ahd.  rasta 
=  Rast,  Ruhe),  der  Kampf.  — 
N.  140,  3;  Nsf.  178,  7.  G.  orrostu 
45,  7;  141,  6;  D.  orrostu  47,  17; 
136,  13;  A.  orrostu  84,  13;  136, 
4;  141,  15.  —  PL  N.  orrostur  81, 
8;  D.  orrostum  34,  11;  143,  11; 
A.  orrostur  166,  15. 

otr,  m.  (F.  33,  §  50a1),  die  Otter, 
Fischotter.  —  N.  114,  4;  Nsf.  115, 
1;  G.  otrs  173,  10;  Dsf.  otrinum 
114,  6 ;  A.  otr  114,  8 ;  Asf.  otrinn  ib. 

ortrbelgr,  m.  (s.  otr  u.  belgr),  der 
Otterbalg.  —  Asf.  115,  2. 

otrgjold  oder  otrsgjold,    PL  n.   (s. 

°t'';  gJQld  zu  gjalda),  die  Otter- 
bezahlung, das  Lösegeld  für  die 
Otter,  poet.  =  Gold.  —  N.  114, 
1 ;  175,  6;  Dsf.  otrgjoldunum  116,  4. 
oxahofirö  =  uxali. 


150 


ö-  —  öheilagr 


O. 

6-  (oder  ü-,  vgl.  Vigf.  s.  0  u.  U),  nega- 
tives Präfix  (g.  un-,  F.  15)  ffi  vielen 
Konipos.,  vgl.  oiägr,  öliapp  u.  ähnl. 

6az,  schw.  v.  Med.  (F.  12,  Nor.;  g. 
ögan  (sis)),  stcÄ  fürchten,  in 
Schreck  geraten.  -  -  Praes.  S.  1  mit 
suff.  Pron.  oumk  (Var.  öumz)  Hugin 
Grm.  20,  4  =  paveo  de  Hugine  Eg. 

öbilt,  adj.  n.  (6-,  bilt),  mcÄ£  mut- 
los. —  laetr  ser  veröa  öbilt  (adv.) 
zeigt  sich  rasch  entschlossen  156,  24. 

öborinii,    adj.  (cf.  ö-  u.  bera  2;    g. 

unbaürans     Ger.),     ungeboren, 

d.  h.  nicht   auf  gewöhnliche    Weise 

zur  Welt  gekommen;  vgl.  Grm.  My  th. 

361   fg.,    Pf.   Germ.   IV,    47;    Mob. 

Edda  p.  XIV.  —  N.  154,  32;  übers. 

„noch  vor  meiner  Geburt". 
öbrunninn ,    adj.    (6-,    brunninn   zu 

brenna),   un  verbrannt.   —  N.   n. 
r  obrunnit  261,  19. 
öbüinn,  adj.   (ö-,  büinn),   unfertig. 

—  N.  n.  232,  13. 
OÖal,  n.  (ahd.  uodal,  F.  14;  §  49,  2), 

das  Stammgut.    PI.  A.  ööul  7,  9. 

ööamälugr,  adj.  (öör  F.  308 ;  mälugr), 
auffallend  gesprächig.  —  N.  f. 
231,  28. 

ödäfiir,  PI.  f.  (ö-,  däö  F.  152),  Un- 
taten, unerlaubte  Dinge.  —  A. 
203,  32;  fyrir  öö.  |)inar  J)aer  wegen 
deiner  Untaten  (f)aer  =  die  meine 
ich  besonders)  253,  28. 

öMa,  adv.  (=  ööliga,  vgl.  varla=var- 
liga)  heftig,   ungeduldig.  —  a,  2. 

öfagna$r,  m.  (s.  6-  u.  fagnaör),  der 
Kummer.  —  N.   154,  2;    G.  251, 

11  (hier  =  Strafe,  vgl.  spara). 

öfagr,  adj.  (s.  ö-  u.  fagr),  unschön, 
unfreundlich,  hart.  —  PI.  D. 
ofogrum  121,  2.  —  Komp.  ofe^ri; 
S.  A.  f.  eigi  öfegri  90,  2  =  non 
minus  splendidam  Eg. 

öfleygr,  (s.  6-  u.  fleygr  =  flügge, 
§  78,  zu  fljüga),  unflügge,  nicht 
fähig   zu   fliegen.  -  -   N.  122,  1. 

öfriör,  m.  (s.  ö-  u.  friör),  der  Un- 
friede, die  Feindseligkeit,  der 
Kriegszustand.  —  G.  öfriöar  167, 
27;  D.  öfriöi  12,  7;  136,  9;  f.  6fr. 
veiöa  in  Streit  geraten  159,  18; 
nach  Bg.  ist  hier  gemeint  f.  ofrliöi 


yröi  =  auf    Übermacht    (*.    ofrliö) 
stieße. 

öfröMiga.  adv.  (s.  6-  u.  frööl.),  un- 
verständig. —  27,  2. 

öfüss,  adj.  (s.  6-  u.  füss),  nicht  be- 
gierig. —  N.  m.  41,  3.  —  N.  f. 
var  jiessa  (G.  n.)  öfüs  152,  19. 

*  eigi  öfüss  c.  G.  =  sehr  geneigt 
zu  etwas  198,  11. 

öfoera,  f.  (vgl.  öfoerr),  eine  schwer  zu 
passierende  Stelle,  Sckwierigkeit. 

—  N.  11,  1  ;  D.  öfeeru  35,  10;  68, 
4.     A.  154,  29. 

öfeerr,  adj.  (s.  6-  u.  feerr),  nicht  zu 
passieren,  unnahbar.  —  N.  m.  7, 
8.  —  N.  n.  öfeert  in  schlechtem  Zu- 
stande, gefährdet  122,  2.  —  A.  m. 
ofoßran  153,  30  vgl.  gora. 

ögagn,  n.  (s.  ö-  u.  gagn  n.).  der 
Nachteil,   Schaden.  —  A.  82,  1. 

ögleöi,  f.  (s.  ö-  u.  glaör),  die  Trau- 
rigkeit. —  D.  194,  20. 

öglogt,  adv.  (ö-,  gloggr),  ungenau; 
wenig.  —  210,  21. 

ögn,  f.  (öaz  F.  12),  die  Furcht,  der 
Schreck.  —  N.  218,  29. 

ögurligr,  adj.  (vgl.  Vigf.  s.  v.  öaz), 
furchtbar.  —  A.  m.  192,  8.  — 
N.  n.  205,  23 ;  hier  =  ungeheuer- 
lich, unglaublich. 

ög^rr  od.  ögerr,  adj.  (s.  6-  u.  gorr), 
unfertig,  nicht  getan,  ungeschehen. 

—  N.  m.  52,  16;  A.  n.  220,  11 
das  hättest  du  wohl  ungetan  sein 
lassen  können  (Edz.)  =  dies  wäre 
besser  nicht  geschehen.  Nach  Ba. 
mißverstandene  Wiedergabe  von 
Atlm.  39,  (35,  8). 

öhamingja,  f.  (ö-,  harn.),  das  Un- 
glück. —  N.  219,  28. 

öhapp.  n.  (s.  ö-  u.  happ  =  Glück, 
F.  62),  das  Übel,  Unglück.  —  N. 
37,  18.  —  PI.  N.  öhQpp  Schand- 
taten (vgl.  Fritzn.)  165,  6. 

öhappaskot,  n.  (s.  öhapp  u.  skot), 
der  Unglücksschuß,  unglück- 
liche Schuß.  —  N.  74,  18. 

öhegnt,  pass.  pari,  absol.  (ö-,  hegna 
Vigf.  =  hegen,  schützen,  abivehren, 
bestrafen),  ungestraft.  — 228,  4 

öheilagr,  adj.  (s.  ö-  u.  heilagr),  un 
heilig   ohne   Weihe  oder   Würde 

—  Komp.  PI.  N.  f.  öhelgari  (vgl 
heilagr,  Komp.  u.  Superl.)  27,  12; 


öhreinn  —  öröf 


151 


eigi  eru  öh.  =  non  minori  sancti- 
tate  gaudent  Eg. 
öhreinn,  adj.  (s.  ö-  u.  hreinn,  F.  82), 
unrein.  —  N.  n.  öhreint  31,  12. 

öhoegr,  adj.  (ö-,  hoegr),  unzugänglich, 
unfreundlich.  —  N.  f.  226,  5. 

öjafnt,  adv.  (s.  ö-  u.  jafnt),  in  un- 
gleicher,   verschiedener    Art.    — 

^  22,  14. 

ökätr,  adj.  (ö-,  kätr);  unfroh,  trau- 
rig. —  N.  f.  201,  9. 

ökunnigr,  adj.  (s.  6-  u.  kunnigr), 
unbekannt.  —  N.  m.  172,  7;  N. 
f.  okunnig  179,  25;  N.  n.  ökunnigt 
70,  8. 

ökiinnr.  adj.  (g.  unkunf)s  Ger.,  dem 
Sinne  nach  =  ökunnigr),  unbekannt, 
fremd.  —  N.  m.  152,  31.  —  PL 
D.  ökunnum  43,  10;  A.  ökunna 
241,  11. 

ökvföinn,  adj.  (s.  ö-  u.  kviöinn  be- 
kümmert F.  54);  unbekümmert  um, 
furchtlos    in   einer   Sache  (Gen.). 

—  D.    ökviönum   Vol.    56,    8.    — 
ökviöinn  F.  J. 

ökyrr,  adj.  (s.  ö-  u.  kyrr),  unruhig, 
bewegt.  —  PI.  N.  ökyrrir  16,  3. 

ölea,  schw.  v.  (lat.  oleum),  einölen, 
mit  Öl  versehen, ßpez.  vom  Er- 
teilen   der    letzten    Ölung.    —    Inf. 

w  261,  18. 

ölikr,  adj.  (s.  ö-  u.  likr).  1)  un- 
gleich. —  S.  N.  179,  5.  PI.  N.  m. 
ölikir  24,  16;  Komp.  ölikari  PI  N. 
m.  24,  26.  —  2)  unähnlich  (dem 
Erwarteten),  unwahrscheinlich. 

—  N.    n.    en   eigi     ölikt    (sc.   er) 
219,  15. 

ömaki,  m.  (s.  ö-  u.  makr  F.  226), 
das   Ungemach,  die  Belästigung1. 

—  A.  ömaka  15,  15. 

ömakligr,  adj.  (ö-,  makligr),  un- 
passend, unbillig.  —  N.  n.  202, 
13. 

ömegÖ,  f.  (ö-,  mega),  die  Hilflosig- 
keit; auch  konkret  die  hilflose, 
der  Pflege  bedürftige,  Person.  — 
N.  233,  27  von  einem  Kinde  gesagt. 

öniöraör,  adj.  (vgl.  ö-  u.  niöra  =  er- 
niedern),  von  nicht  niedriger  Art, 
vornehm.  —  A.  öniöraöan  c,  4 
(honestum,  inclytum,  celebrem  Eg.; 
Var.  öniöjaöan  =  gnarissimum  Eg.). 
Gering  (KvaeJDa-Brot  S.  22)  übers. 
öniöraöan   f>riÖja  =  den  tadellosen 


priöi  (Beiname  Oöins,  hier  aber  von 
Ragnar  gebr.  ?).  Andere  Erklärung 
bei  F.  J.   Skjald.  B.  5. 

önytaz ,  schw.  v.  Med.  (vgl.  nyta), 
unbrauchbar  werden.    —   Inf. 

r  111,  12. 

önytr,  adj.  (vgl.  nytr,  g.  unnuts  Ger.), 
unbrauchbar;  unnütz.  —  N.  n. 
önytt  111,  6.  —  A.  n.  202,  20. 

öorÖinn,  adj.  (ö-,  veröa),  ungeworden, 
noch  ungeschehen  =  zukünftig.  — 

r  PI.  A.  191,  15. 

öp,  n.  [vgl.  g.  vöpjan,  e.  to  weep  Vigf.), 
der  Schrei.  —  A.  98,  8.  —  S.  auch 
op  n. 

öramligr,  adj.  (vgl.  ö-  u.  rammr), 
unkräftig.  —  Komp.  N.  m.  öram- 
ligri  (nach  Verhältnis)  minder  stark 
71,  21. 

6r,  adv.  u.  präp.  mit  Dat.  (g.  us; 
F.  35),  aus,  meist  lokal,  doch  auch 
zur  Bezeichn.  des  Stoffes,  Mittels, 
Grundes.  —  1)  lokal:  3,  6;  8,  4, 
11;  105,  13;  drekkr  ör  brunninum 
20,  16;  leystiz  ör  Lseöingi  39,  2, 
14;  ör  orminum  aus  dem  Rachen 
der  Schlange  80,  15.  —  Freier:  ör 
mälum  aus  den  Streitsachen  (aus 
der  Affaire)  168,  10. 

2)  Zur  Bez.  des  Stoffes  (vgl. 
af  4)  Grm.  40,  1,  3,  4,  5,  6 ;  ib. 
41,  1,  4;  110,  18. 

3)  Das  Mittel  oder  den  Grund 
bez.  ör  v,  2. 

4)  Adverb,  steht  ör  =  daraus 
Vaff)r.  31,  3,  sei  es  in  der  gewöhn- 
lichen Fassung  oder  mit  W  (vgl. 
Bt.  p.  396)  varÖ  ör;  =  aus  102, 
6  (wohl  nicht  ör  hverri  sc.  skäl, 
vgl.  snerta). 

Örä9,  n.  (vgl.  ö-  u.  räÖ),   der  Unrat, 

verderbliche  Rat.   —  N    116, 
13;    J)etta  er  öräö   das  empfiehlt 

sich  nicht  179,  9. 
öräQligr,  adj.  (öräö),  unrätlich,   b  e  - 

denklich.  —  N.  n.  öräöligt  217 \ 

12. 
örlausn,   f.  (ör,  lausn  =  Lösung  F. 

273),  die  Lösung  einer  Frage,   die 

Auskunft  od.  Entscheidung. 

—  N.  56,  16;  A.  97,  9. 

öröf  oder  orof,  n.  (nach  Vigf.  s.  v. 
öröf  für  orhöf  vgl.  höf  n.,  nach 
Ger.,  Vollst.  Wb.  Sp.  1243  ebenfalls 
für  orhöf;  &r  (Sp.  1242,  mit  stei- 
gernder Bedeut.),  das  Übermaß, 


152 


örr  —  ötröligr 


die  große  Zahl,  Unzahl.  — 
Dat.  oröfi  {oder  örövi)  vetraValjn. 
35,  1  (vgl.  Var.)  =  immensa  (retro) 
hienium  serie  Eg.  =  vor  einer  Un- 
zahl von   Wintern. 

Ott  {vgl.  värr*),  unser.  —  PI.  N. 
f.  örar  Yafbr.  31,  4. 

örskurör,  m.  (ör,  skera,  ausschneiden 
=  ausscheiden ,  entscheiden), 
der  Entscheid.  —  Asf.  241,  13. 

ösanna,  schw.  v.  {vgl.  ö-  u.  sannr), 
für  unwahr  erklären,  ableugnen. 

—  Inf.  44,  7.  —  Nach  F.  J.  Gg. 
S.  42  „durch  Gegenbeweis  ent- 
kräften". 

ösannr.   adj.  (ö-,  sannr),   unwahr. 

—  A.  n.  ösatt  226,  4. 

ösäinn,  adj.  {vgl.  ö-  u.  sä  stv.,  wovon 
Part.  Pass.  säinn) ,  unbesäet, 
unbestellt.  —  PI.  N.  m.  ösänir 
89,  4. 

ösarr.  adj.  (ö-,  särr),  unverwun- 
det. —  N.  222,  18. 

Ösk,  f.  (ahd.  wunsk;  §  6,  3;  34,  2; 
F.  307,  Ark.  15,  359),  ^rWunsc  h. 
PL  D.  öskum  nach  Wunsch  201,  24. 

öskapliga,  adv.  (öskap  Unschicklich- 
keit), unschicklich.  —  150,  34. 

öskasonr,  m.  (sonr,  ösk  u.  Oski),  der 
Adoptivsohn,  vgl.  Wh.  p.  290, 
Golther,  G.  M.  315.  —  PI.  N.  ösk- 
asynir  28,  1. 

*  Über  die  Ableit.  von  Oski  (so 
z.  B.  Falk  Ark.  5,  114)  vgl.  ösk- 
mser*. 

öskirör,  adj.  (ö-,  skirör),  u  n  g  e  t  a  u  f  t. 

—  N.  236,  18.  -   PI.  A.  237,  2. 

öskmeer,  f.  (osk,  maer),  die  Adoptiv- 
tochter, spez.  die  Walküre  Oöins. 

—  A.  öskmey  151,  7. 

*  Andere  Erklärungen  (eskimser, 
wobei  Frigg  als  Herrin  gedacht  wird, 
vgl.  43,  3)  sind  durch  öskasynir 
nahezu  widerlegt,  höchstens  käme 
noch  die  Myth.*,  S.  347  erwähnte 
(von  Oski  =  Oöinn)  in  Betracht; 
vgl.  auch  valkyrja. 

oskoriiin,  adj.  (s.  ö-  u.  skera,  davon 
skorinn Part.  Pass.),  ungeschnit- 
ten; unbeschnitten.  —  N.  n. 
öskorit  GuÖr.  II,  23,  7.  —  PL  D. 
öskornum  82,  9. 

ös Lop.  PL  N.  (s.  ö-  u.  skop  Geschick 
F.  331,  vgl.  skapa),  das  Mißgeschick, 
Unglück.  —  N.    öskop   182,  25; 


D.  öskQpum  22,  17;  159,  11:  vgl. 
fyrir  1)  e).  —  Häufig  ist  bei  fyrir 
ösk.  veröa  an  bösen  Zauber  zu  (lin- 
ken, übersetze  159,  11  :  sie  waren 
]>eim  öskopuin  160, 
Verzauberung . 
25  vgl.  skulu  *). 

.    ö-    u.    spilla), 


un- 


die  M  ü  n  - 
Vigf.  und 
11 ;  wenn 
=  bei  der 


und 
„an 

809 


verzaubert;   i 

15 :  in  dieser 

*  Für  182, 

öspiltr,    adj.    (s 

versehrt.    —  PL    A.    f.    öspiltar 
Sigdr.  19,  6. 

öss,    m.  (F.  15,   §   50  a2), 
düng,   der  Ausfluß,  so 
Fr.2.  —  D.  at   ösi   107, 
richtig  (vgl.  Einl.  S.  43) 
Mündung  (d.  i.  beim  Einfluß  in  ein 
größeres     Wasser?)    soll    man    den 
Fluß  verstopfen.  —  F.  J.  Gg. 
Gering    (die  Edda)    übersetzen 
der    Quelle"    (Vollst.    Wb.    Sp. 
„Mündung"). 

österkligr,  adj.  (s.  ö-  u.  sterkr,  sterk- 
ligr),  kraftlos.  —  Komp.  PL  N. 
m.  österkligri  66,  19. 

ösviftr  oder  ösvinnr,  adj.  (s.  ö-  u. 
svinnr  verständig  F.  365),  unklug. 
—  PL  N.  ösvinnir  (böttuz  ö.  viö 
orönir  =  sahen  ein,  wie  unklug  sie 
sich  hierin  bewegt,  d.  h.  benommen 
hätten)  241,  8;   Gen.  ösviöra   Grm. 

^  34,  3. 

ösyndr,  adj.  (s.  ö-  u.  sund,  synör 
F.  362),  ohne  die  Fertigkeit 
zu  schwimmen.  —  N.  98,  1. 

ösynn,  adj.  (ö-,  synn),  unwahr- 
scheinlich, unsicher.  —  N.  n. 
er  ösynt,  at  hön  se  gefin  es  ist 
etwas  Unwahrscheinliches,  daß  sie 
gegeben  werde  (=  g.  werden  könne) 
227,  22. 

össett,  f.  (s.  ö-  u.  saett),  der  Un- 
friede, Kriegszustand.  —  A. 
97,  3;  136,  3. 

ösceind,  adj.  (ö  u.  soemd),  die  Un- 
ehre. —  A.  67,  20. 

ötiyinn,  adj.  (ö-  u.  tiginn),  ungeehrt, 
ohne  Ansehen.  —  N.  145,  6. 

ötimadagr,  m.  (ö-,  timadagr),  ein 
Unglückstag.  —  N.  204,  13. 

ötrüligr,  adj.  (ö,  u.  trüligr  zu  trü, 
F.  125),  a)  unzuverlässig.  — 
b)  unglaublich  —  Zu  b)  N.  n. 
ötrüligt  59,  17;  241,  16.  —  Plur. 
N.  m.  ötrüligir  56,  10  vgl.  Lund 
p.  418,  465,  479;  auch  hierher  (so 
Vigf.,  Fr.2,  Eg.)  5,    7?  besser  wohl 


ötrür  —  purpuri 


153 


zu  a),  da  sonst  die  folgende  Mah- 
nung zur  Vorsicht  (H9V.  1)  un- 
verständlich bliebe. 

ötrür,  adj.  (ö-,  trür,  F.  125),  untreu. 
N.  175,  20. 

ötta,  f.  (g.  ühtvö,  F.  9;  §  11,  2;  27, 
3),  die  F  r  ü  h  e ;  das  Morgengrauen, 
vgl.  Wh.  p.  373.  —  D.  i  öttu  57, 
9;  170,  29. 

öttalauss,  adj.  (lauss  u.  ötti,  öttaz), 
furchtlos,  gefahrlos.  —  N.  n. 
adv.  öttalaust  60,  6. 

öttaz,  schw.  v.  Med.  {vgl.  öaz,  F.  12), 
sich  fürchten,  für  sich  Furcht 
(ötti  m.)  empfinden.  —  Inf.  116,  6; 
mit  Acc.  des  Objekts  {vor  ihnen) 
169,  9.  Prass.  S.  3  öttaz  179,  15. 
Prset.  PI.  3  öttuöuz  39,  16. 

ötti,  m,  (öaz  F.  12),  der  Schreck, 
die  Furcht.  —  Asf.  viö  ottann  bei 
dem  {erklärlichen)  Sehr.  226,  22. 

öumrteSiligr,  adj.  (ö-,  umrceöa  Be- 
richt, Beschreibung :  um,  roeöa),  un- 
beschreiblich. —  A.  209,  14. 

övarliga,  adv.  (s.  ö-,  varliga  zu  varr), 
unvorsichtig.  —  104,  5. 

övarr,  adj.  (ö-,  varr),  meist  passiv, 
=  unerwartet.  —  A.  n.  ä  övart 
191,  17.  Im  aktiven  Sinne  =  ah- 
nungslos D.  övorum  253,  11. 

övili,  m.  (ö-,  vili),  die  Abneigung, 
der  Unwille.  —  D.  at  sinum  övilja 
wider  {ihren)    Willen  211,  23. 

öviltr,  adj.  (ö-,  u.  villa),  unver- 
wirrt.  —  PI.  Af.  öviltar  Sigdr. 
19,  5. 

övinr,  m.  (ö-  u.  vinr),  der  Nichtfreund, 
Gegner,  Feind.  —  Plur.  N.  övinir 
H9V.  1,  5;  G.  övina  168,  25;  D. 
191,  22;  A.  190,  4. 

övitr  (ö-  u.  vitr)  unverständig. — 
Fl.  A.  189,  8. 

övizka,  f.  (ö-,  vizka),  der  Unver- 
stand. —  N.  225,  14. 

övigr,  adj.  (ö-  u.  vig  n.),  unüber- 
windlich. —  A.  övigjan  154,  26. 

öviss,  adj.  (ö-  u.  viss,  g.  unvis,  F.  306), 
ungewiß.  —  N.  n.  övist,  övist 
H$v.  1,  4;  Regm.  25,  4. 

övsenn,  adj.  (ö-,  vaenn),  unwahr- 
scheinlich. —  N.  n.  övaent 
234,  11. 


P. 

pallr,  m.  (vgl.  Vigf.),  die  Bank.  — 
Fl.  A.  218,  18. 

peningr  oder  penningr,  rn.  {vgl. 
Vigf.  s.  v.  u.  Art.  phenninc  bei 
Lexer  Mhd.  H  Wb.,  Schade  Altd. 
Wb.;  Nor.,  Ark.  24,  192),  der 
Pfenning,  eine  kleinere  Münze. 
—  G.  pennings  116,  13;  A.  perming 
115,  14.  —  Im  Plur.  =  Geld;  so 
D.  259,  23;  Acc.  240,  9. 

pisl,  f.  (älter  pinsl,  vgl.  Vigf.  s.  v.,  zu 

pina  =  lat.  poena),  die  Peinigung, 

Marter,    Tortur.  —  PI.  D.   pislum 

95,  1. 
plokka,  schw.  v.  (F.  167),  pflücken, 

rupfen.    —    Praat.    S.    3    plokkaöi 

121,  23. 
plögr,  m.  {vgl.  Vigf.  s.  v.,  Wh.  p.  79, 

Gr.  Gesch.   d.   d.  Spr.   40  fg.,   Bg. 

in    Ark.   22,    133),   der  Pflug.    — 

Nsf.  3,  7;  A.  plog  3,  7. 

plögsland,  n.  (s.  land,  plögr),  ein 
Ackerland,  wohl  etwa  einem 
Morgen  entsprechend  (an  acre  of 
land  Vigf.;  jugerum  Eg.  u.  Fritzn., 
Morgen  Pf.).  —  A.  3,  3. 

primsigna,  schw.  v.  (prims.  Vigf.;  zu 
prima  signatio?  Vigf.),  die  Vor- 
weihe austeilen,  in  die  Zahl  der 
Katechumenen  {durch  Exorzismus 
u.  Bekreuzen)  aufnehmen.  —  Pass. 
Part,  primsigndr  236,  16. 

pröfa,  schw.  v.  {zu  lat.  probare,  vgl. 

Vigf.),   prüfen,    erweisen.   —    Med. 

pröfaz  =   sich   zeigen.    —  Praet. 

S.  3   pröfaÖiz   svä  =  das   Ergebnis 

war  236,  7. 
prölemsis,  f.  {besser  prolepsis),  gram- 

mat.    terminus    146,    1;    vgl.    upp- 

numoing. 
pryöi,  f.  {vgl.  prüdr  Vigf.),  der  Stolz, 

Glanz,  die  Pracht.  —  D.  215,  24. 

pund,  n.  {lat.  pondo,  vgl.  Nor.,  Vigf.), 
das  Pfund.  —  PI.  A.  |)rjii  pund 
136,  17. 

pungr,  m.  (F.  167);  der  Leder- 
beutel, die  am  Gürtel  hängende 
Tasche;  vgl.  Wh.  176.  —  D.  pungi 
55,  11;  112,   1. 

purpuri,  m.  {vgl.  Vigf.),  urspr.  wohl 
die  Purpurfarbe,  aber  meist  ein 
feiner  Seiden-  oder  Sammet- Stoff  von 
verschiedener  Farbe,  vgl.  guÖvefr; 
D.  253,  18. 


154 


ragnarokr  —  raö 


R. 

ragnarokr,  n.  (g.  riqis  =  rokr,  Nor., 
F.  253  u.  regin,  rogn;  /wr  rfu'  2&W. 
c.  3  A.  266  erörterte  Form  ragna- 
i*Qk  {gehörig  zu  rQk  F.  p.  249)  tritt 
Vigf.  s.  v.  regin,  rQk  und  rokr  ent- 
schieden ein,  desgl.  Müllh.,  I).  A. 
V,  18,  89  u.  Gol'ther  Germ.  Mgth. 
537 '),  doch  ist  die  Zusammen- 
setzung mit  rokr  in  der  Prosaischen 
Edda  zu  sicher  bezeugt,  um  aus 
dem  Texte  verbatint  zu  werden;  die 
sog.  Götterdämmerung,  der  Welt- 
untergang. —  G.  biöa  ragnarokrs 
142,  5;  til  r.  bis  zum  W.  35,  7; 
42,  6;  80,  20.  —  A.  ragnarokr 
81,  2. 

*  In  sachl.  Bezieh,  vgl.  Golther 
S.  531  fg.,  E.  Mogk  {Göschen) 
S.  96  fg.,  Olrik,  N.  Geistesleben 
100  fg. 

ramliga,  adv.  {von  ramligr  =  ramr), 
mit  Kraft,  kräftig.  —  Grott.  21,  2. 

ramr  oder  rammr,  adj.  (s.  Vigf.  s.  v., 
Nor.),  stark,  kräftig.  —  N.  m. 
56,  4;  N.  n.  ramt  56,  1. 

rangr,  adj.  {s.  Vigf.  s.  v.,  Nor.,  =  e. 
wrong),   schief,   verkehrt,   böse. 

—  A.  m.  rangan  eiö  falscher  Eid 
190,  5;  A.  n.  rangt  {hier  wohl 
adverb.  —  haud  recte  Eg.)  105,  3; 
mart  rangt  orö  202,  11.  —  PI.  A. 
n.  rQng  orö  Fäfn.  33,  6. 

rani.  m.  {vgl.  Vigf.);  die  Schiveins- 
schnauze ,  der  Rüssel;  von  einer 
Schlange  D.  224,  5. 

rann,  n.  (g.  razn;  §  33,  1;  F.  246), 
das  Haus.  —  D.  ranni  Grm.  13,  5. 

—  PL  G.  ranna  Grm.  24,  4;  Helr. 
1,  8  Var. 

raptr,  m.  (F.  251),  der  Dachspar- 
ren. —  PI.   Asf.   raptana  107,   19. 

—  Vgl.  auch  raefr  m. 

rata,  schw.  v.  {=  g.  vratön  Vigf.) 
einherfahren,  hinstürzen.  — 
Praes.  PL  3  rata  VqL  52,  6  =  prae- 
cipites  ruunt  Eg.  —  W  bietet  hier 
hrata,  vgl.  F.  82;  dagegen  Vigf. 
s.  v.  hrata.  Vom  Straucheln  auf 
dem  Wege  Praet.  S.  3  rataöi  229,  8 
vgl.  ratar  230,  1. 

*  Ger.,  Vollst.  Wb.  unterscheidet 

1 .  hrata,    später   rata  =  fallen.  — 

2.  rata,  älter  vrata,  g.  vratön,  um- 
herwandern. 


rauftr,  adj.  (g.  rauj>s,  F.  257),  rot, 
meist  gelbrot,  doch  auch  blutrot. 
{Weitere  Abstufungen  der  Fitrbe  s. 
bei  Vigf.).  1)  Von  der  Farbe  des 
Goldes  oder  Feuers.  —  Sing.  N.  n. 
rautt  (§  29,  5)  109,  17;  D.  n.  rauöu 
25,  3;  A.  n.  rautt  22,  2.  Vgl.  Lund 
p.  268.  —  PL  1).  m.  rauöufn  (irott. 
20,  3;  zu  Helr  9,  3  vgl.  hvitr*); 
A.  hringa  rauöa  rote  Ringe  =  Gold- 
ringe  Regm.  15,  7.  Im  Beinamen 
inn  rauöi  235,  18  wohl  auf  rötliclte 
Haarfarbe  zu  beziehen.  2)  Von 
der  Farbe  des  Blutes:  Sing.  D.  m. 
rauöum  VqL  41,  4;  D.  n.  rauöu 
211,  33. 

rauf,  f.  {vgl.  rjüfa,  §  55,  1;  F.  258), 
das  Loch.  —  A.  rauf  80,  8;  Asf. 
raufina  100,  1,5.  —  PL  A.  raufar 
113,  4. 

raufa,  schw.  v.  {s.  rjüfa,  F.  258),  rau- 
fen, auseinanderwerfen,  stören 
{vom  Feuer).  —  Prass.  PL  3  raufa 
seyöinn  93, 12  =  carbones  (rutabulo) 
turbarunt  Eg.;  hier  wie  93,  13  {s.u. 
rjüfa)  ist  an  ein  Entfernen  der 
Kohlen  bez.  der  Feststellung,  ob  das 
Fleisch  schon  gar  sei,  zu  denken. 

*  Von  diesem  raufa  (=  nhd. 
raufen)  zu  trennen  ist  raufa  (=  g. 
biraubön,  nhd.  rauben);  so  Vigf,; 
anders  F.  258;  Ger.,  Vollst.  Wb. 
s.  raufa. 

raun,  f.  {vgl.  reyna),  die  Prüfung, 
Probe.  —  A.  158,  15.  Gen.  raunar 
adv.  =  in  Wirklichkeit  224,  24. 

räS,  n.  (F.  251).  1)  der  Rat,  die 
Beratung,  der  Beschluß;  auch 
die  geeignete  Lage,  die  Sachlage. 
—  N.  121,  20;  syndiz  raö  schien 
es  eine  gute  Gelegenheit  152,  20; 
[)ykki-mer  raö  es  scheint  mir  {der 
beste)  Rat  240,  10;  er  mitt  raö  ist 
mein  fester  Entschluß  135,  6  vgl. 
167,  30;  G.  lagöi  J)at  til  räös  249,  15 
=  brachte  in  Vorschlag;  D.  at  räÖi 
auf  den  Rat  157,  26,  33;  meö  r. 
mit  Einwilligung  166,  24.  A.  raö 
38,  19  vgl.  fa;  83,  10;  53,  21;  99, 
11  {vgl.  engi;  einskis  raö  eiga  af 
miöinum  =  sich  keinen  Rat  wissen 
bez.  des  Mets,  nicht  zu  dem  Met 
gelangen  können).  —  lagöi  r.  fyrir 
122,  9  vgl.  leggja.  —  taka  |mt  r. 
157,  2  s.  taka  ok  se  ek  räöit  und 
sehe  ich  den  {tauglichen)  Rat  208,  1 ; 


räöa  —  refilsstigr 


155 


um  sitt  räö  von  ihre?"  Lage  171,  8; 
um  mitt  raö  inbezug  auf  mich  260, 
10;  allt  raö  fyrir  gert  alle  Anstalt 
dazu  getroffen  258,  23.  —  PI.  N. 
raö  =  Ratschläge  181,  3;  G.  räöa 
53,  16;  211,  8;  D.  räöum  52,  13 
(vgl.  räöa  stv.);  A.  raö  73,  9)  (bäru 
saman  raö  sin  pflogen  sie  mitein- 
ander Rat)-,  raö  räöa  Ratschläge 
geben  179,  4  vgl.  Lund  p.  43. 

2)  spez.  die  Heirat.  —  N.  198, 
10  =  Partie;  227,  23;  D.  154,  2; 
A.  201,  30  vgl.  sjä.  PI.  G.  räöa 
200,  15.  —  Auch  =  Hauswesen, 
Familie.  —  S.  N.  194,  16  [Macht, 
Edz.). 

*  Neben  raö  n.  ste7fc£  -räör  «w 
Kompositis,  wie  störräör,  snjallräör 
u.  Eigennamen  wie  Gangräör  (vgl. 
mhd.  Dancrät  u.  ä.).  —  Von  diesem 
-räör  leitet  sich  dann  -raeöi  in 
störraeöi  u.  w.  =  Eigenschaft  eines 
störräör  ab.  —  Das  in  den  Wb. 
als  raeöi  (=  rule  Vigf.)  aufgeführte 
Wort  ist  wohl  als  jüngere  Analogie- 
bildung zu  betrachten. 
räöa,  stv.  (F.  250,  §  110;  g.  garedan), 
beraten,  beschließen,  gebie- 
ten; oft  mit  Dat.  oder  fyrir  c.  D. 
==  über  etwas  gebieten,  Gewalt 
haben,  etwas  bewirken  oder  ver- 
anlassen (Lund  p.  41,  81);  seltener 
mit  Acc.  des  inneren  Objektes  (vgl. 
räöa  räö  L.  p.  43),  so  r.  heilraeöi 
=  einen  guten  Rat  geben  61,  8.  — 
räöa  um  viö  e-n  =  beraten  (über 
etwas)  mit  einem  (aber  Fäfn.  33,  2 
raeör  um  viö  sik  sinnt  auf  Böses, 
D.  H.  II,  419;  vgl.  auch  viö  2)  b)); 
r.  um  eitt  (226,  9)  über  etwas  be- 
stimmen. —  Inf.  räöa  17,  14;  45, 
10;  61,  8;  68,  1  (mega  räöa  etwa 
=  Herr  seiner  Entschließungen 
sein);  93,  16;  entscheiden  152,  19; 
vgl.  pü  skalt  fyrir  r.  du  hast  zu 
gebieten!  157,  31;  ähnl.  166,  23; 
224,  32;  232,  4;  vom  Deuten  eines 
Traumes  196,  14;  vom  Lesen  (vgl. 
e.  to  read)  der  Runen  Guör.  II, 
23,  4.  —  Praes.  S.  1  raeö  ek  161,  2; 
S.  3  raeör  6,  10;  15,  4;  31,  15; 
33,  6,  8;  34,  il;  53,  20  (hier  =  ver- 
anlaßt, so  auch  102,  14);  142,  9. 
—  r^eör  sessa  kostum  hat  die  Be- 
fugnis die  Plätze  anzuweisen  (Ger.) 
Grm.  14,  2.  —  PI.  1  räöum  171, 
34;    PL  3   räöa  22,   13;    45,   8.   — 


Im  per.  S.  2  räö  um  meÖ  oss  =  be- 
rate mich  172,  9;  räö  drauminn 
deute  den  Traum  194,  21.  —  Part, 
skal  ek  raöandi  (sc.  vera)  pins  dauöa 
203,  25  vgl.  Lund  p.  149.  —  Praet. 
S.  2  rett  =  verrietest  210,  22.  — 
S.  3  reo  (r.  lQndum  ivar  Landesherr) 
3,  1  vgl.  124,  2  u.  124,  6  (r.  fyrir 
gebot  über)  164,  16;  pvi  reo  das 
veranlaßte  53,  4;  c.  Acc.  auch  = 
deutete,  las  mit  Verständnis  Sigdr. 
13,  1 ;  reo  deutete  drauminn  215, 
28.  —  PI.  2  reöu-per  til  .  .  .  =  ent- 
schlösset Ihr  Euch  zu  .  .  .  210,  27; 
PL  3  reöu  lQnduin  120,  5;  r.  liöi 
163,  2;  reöu  räöum  sinum  faßten 
ihre  Beschlüsse,  faßten  Beschluß 
52,  13.  —  at  reöu  peir  ä  hendr 
honum  daß  diejenigen  einen  Angriff 
auf  ihn  beschlossen  150,  20.  —  Conj. 
S.  2  ef  pü  reöir  261,  10  =  wenn 
du  freie  Hand  hättest.  —  Pass. 
Part.  N.  m.  räöinn  beschlossen,  n. 
absol.  räöit  veranlaßt  53,  16,  19; 
r.  fyrir  ser  für  sich  (=  bei  sich) 
beschlossen  69,  24  vgl.  223,  20; 
r.  =  verraten  221,  25.  —  PL  N.  m. 
räönir  til  bana  zum  Tode  bestimmt 
155,  27.  —  Med.  räöaz  sich  beraten, 
fertig  machen.  —  Praet.  S.  3  rez 
i  hernaö  einen  Heereszug  unternahm 
162,  35;  ähnlich  rez  i  möti  brach 
auf  gegen  . . .  251,  5  vgl.  Praes.  S.  3 
raez  ( =  raeöz)  i  ferö  entschließt  sich 
zur  Fahrt  213,  19. 

räöagerö,  f.  (räö,  gerö  zu  gera),  die 
Beratung,  Leitung.  —  A.  245,  5. 

räöahagr,  m.  (s.  räö;  haga),  die 
Einrichtung,  Lebenslage,  spez.  die 
Heirat.  —  N.  152,  22;  D.  154,  3. 

räödrjügr,  adj.  (räö,  drjügr  =  stark 
F.  154),  rattüchtig,  fähig  Rat  zu 
erteilen.  —  246,  7. 

räögjafi  (räö  n.;  -gjafi  zu  gefa  F.  100; 
über  die  Vokalis.  s.  Ark.  17,  180), 
der  Katgeber.  —   N.  222,  19. 

ränsmaör,  m.  (vgl,  maör,  Rän  u.  F. 
250),  der  Raubmann,  Räuber.  — 
N.  124,  13. 

ras,  f.  (F.  252);  der  Lauf,  Wett- 
lauf. —  A.  ras  68,  18. 

refilsstigr  (auch  -stigr),  m.  (vgl.  Vigf. 
s.  v.,  auch  refill  u.  stigr),  der  Irr- 
weg, die  Wildnis.  —  PL  D. 
refllsstigum  4,  16. 


156 


refsing  —  reiöuligr 


*  Für  das  Wort  refill  vermutet 
Vigf.  die  Grundbedeutung  Sehlange; 
vielleicht  wäre  rvl'v=  Fuchs  zuvergl. 
und  relill  ein  verwandtes  kleineres 
Raubtier,  etwa  Marder  oder  Wiesel, 
vgl.  blöörefill,  refilsstigr  also  zu- 
nächst „Weg  des  Raubtiers*;  von 
einem  andern  refill  (=  Wand- 
teppich) leitet  Fr.2  das  Wort  ab, 
gewisserm.  „Schleichweg  hinter  einem 
W.tepjjich" ,  vgl.  auch  Ger.,  Votist. 
Wb.  s.  v.  refill. 

ref sing,  f.  {vgl.  §24,2;  refsa  F.  252), 
die  Züchtigung,  Bestrafung.  — 
PI.  N.  refeingar  143,  3. 

regin  und  rogn,  PI.  n.  (F.  250,  §  49, 
2;  g.  ragin,  vgl.  auch  ragnarokr), 
die  waltenden  sc.  Mächte,  die 
Götter;  poet.  —  .N.  regin  Vq1. 
25,  1;  Vaf])r.  47,  5;  Grm.  41,  2. 
—  G.  ragna  {nach  Vigf.  zu  dem 
N.  rogn  gehörig)  Vol.  41,  3. 

*  Daß  regin  in  eilt.  Zeit  von  den 
das  Schicksal  bestimmenden  Wesen, 
nicht  gerade  von  den  Äsen  gebraucht 
wurde,  hebt  Mogk  im  Anschluß  an 
Schade  AM.    Wb.  II,  698  hervor. 

regingrjöt,  n.  {vgl  grjöt  u.  Vigf. 
regin  II),  gew.  als  großes  Gestein 
oder  {so  Vigf.)  Altar,  Heiligtum 
erklärt.  Aber  grjöt  kann  poet.  auch 
auf  edles  Gestein  (Qlungrjöt,  alnagrj. 
Vigf.  p.  216)  bezogen  werden,  und 
offenbar  soll  dieser  höhere  Sprach- 
gebrauch hier  durch  regin-  an- 
gedeutet werden.  Im  Unterschiede 
von  rauöum  hringum  {dem  alten 
Kronschatze  des  Königs)  liegt  in 
regingrjöti  (D.,  Grott.  20,  4)  wohl 
die  Bezeichnung  des  auf  der  Mühle 
Grotti  neu  gewonnenen  Goldes,  wo- 
bei noch  die  wahrscheinliche  Ver- 
wandtschaft beider  Namen  ins  Spiel 
kommt.  Schon  Simrock  übersetzte 
regin  grj.  mit  „spähem  Gestein"; 
D.  H.  II,  614  denkt,  daß  die  Mühle 
Grotti  selbst  hier  gemeint  sei,  so 
auch  Ger.,  Vollst.  Wb. 

regn,  n.  (g.  rign,  F.  259),  der  Regen. 
D.  regni  33,  6. 

regnbogi,  m.  (s.  bogi  u.  regn),  der 
Regenbogen.  —  A.  16,  9. 

reiÖ,  f.  (F.  254;  §  55,  2),  das  Reiten 
oder  Fahren;  das  Fuhnverk ,  der 
Wagen.  —  I).  reiö  34,  2;  253,  17; 
A.  reiö  30,  7;  44,  16  {hier=Reiten; 
so  auch  191,  31);   Asf.  reiöina  30,  7. 


reiöa,  f.  {vgl.  Vigf.  u.  Fritz.),  die 
Bereitung,  Besorgung,  spez.  die 
A  llfwartung  bei  Tische.  —  N. 
109,  12.  —  G.  til  reiöu  vera  =  zu 
Diensten  stehen  235,  8. 

1.  reiöa,  schw.  v.  iF.  309),  schwin- 
gen. —  Inf.  69,  19.  —  Prajs.  S.  3 
reiöir  93,  23;  60,  8.  —  Pra±t.  S.  3 
reiddi  (§  29,  1)  104,  10;  r.  til  72, 
21 ;  r.  of  oxl  103,  23  (humero  sub- 
limem librabat  Eg.,  auf  der  Achsel 
schwenkte,  Ger.  —  Pass.  Part.  A.  f. 
reidda  178,  5. 

2.  reiäa,  schw.  v.  {s.  *).  —  abwägen, 
bezahlen.  —  Praet.  PI.  3  reiddu 
174,  5.  Pass.  Part.  N.  n.  reitt 
(§  29,  5)  Regm.  6,  1  vgl.  fram 
reitt  174,  2. 

3.  reiöa,  schw.  v.  (F.  309  unten)  zor- 
nig machen,  gew.  Med.  reiöaz 
=  zornig  werden;  mit  Dat.  vgl. 
Lund  p.  76.  _  Praet.  S.  3  reiddiz 
(§  29,  1)  JQtninum  wurde  erzürnt 
über  den  R.  71,  2;  PI.  3  reidduz 
14,  9. 

*  1.  u.  3.  reiöa  {u.  reiÖi  f.)  ge- 
hören wohl  dems.  Wortstamme  an 
{urspr.  vr...)  2.  reiöa  {u.  reiöi  n.) 
gehört  zu  g.  garaidjan  F.  254. 

reiöfara,  adj.  {vgl.  §  79  a);  zu  reiö  f. 
u.  fara  stv.)  in  der  Verbind,  veröa 
vel  reiöfara  =  eine  glückliche  See- 
reise machen  154,  22. 

reiöi,  f  (F.  309,  e.  wrath,  §  70,  1), 
der  Zorn.  —  I).  af  {kaus.)  reiöi 
Fäfn.  33,  5;  A.  reiöi  203,  13;  204, 
18  vgl.  fä  1). 

reiöi,  n.  (F.  254) ,  das  Geschirr; 
vgl.  reiö  f.  -  D.  reiöi  76,  14;  — 
PI.  N.  reiöi  o,  7;  vgl.  Ger.,  Vollst. 
Wb.,  Sp.  823;  Raßm.  I,  141*; 
190*);  D.  H.  II,  655. 

reiftigogn,  PI.  N.  {vgl.  gagn  n.  5  bei 
Vigf.  u.  reiöi  n.)  zum  Geschirr  ge- 
hörige Stücke,  Sattelgerät  {Ger.). 

—  A.  18,  1. 
reiMliga  s,  reiöuliga, 

reiör,  adj.  (F.  309),  zornig,  vgl.  reiöi 
f.  —  N.  m.  46,  14.  PI.  N.  m.  reiöir 
122,  17;  N.  n.  reiö  78,  9. 

*  über  den  Dat.  bei  reiör  {und 
reiöaz)  vgl.  Lund  p.  112. 

reiöuliga,   adv.  (reiöuligr),   zornig. 

—  260,   15. 

reiöuligr,  adv.  {s.  reiör),  von  zor- 
nigem Ansehen.  —  PI.  N.  m. 
165,  21. 


reip  —  reynirunnr 


157 


reip,  n.  (g.  -raips  m.;  F.  247),  der 
Reif,  der  Strick.  —  PI.  Asf.  reipin 
54,  5. 

reka,  stv.  (g.  vrikan,  §  4,  1;  27,  3; 
105).  1)  treiben,  auch  intr ans.  — 
Inf.  reka  i  brott  fortjagen  232,  27. 
Praes.  S.  3  rekr  93,  23 ;  162,  24.  — 
Imp.  PI.  1  rekum  172,  10.  —  Praet. 
S.  3  rak  imperson.  117,  7 ;  vgl.  hana 
rak  es  trieb  sie,  sie  wurde  getrieben 
121,  8;  vgl.  Ark.  10,  16.  —  trans. 
=  trieb,  stieß  156,  26.  Part.  Pass. 
n.  absol.  rekit  betrieben  77,  27.  — 
PI.  N.  m.  reknir  155,  25  vgl.  band. 

—  2)  verfolgen,  vorwerfen.  — 
hvat  reki-jter  at  oss  201,  26  =  was 
hast  du  mir  vorzutverfen  ? 

rekja,  schw.  v.  (g.  -rakjan  Ger.,  F. 
249).  1)  ausbreiten.  —  Inf.  rekja 
boröa  eine  Stickerei  aufstellen  Helr. 

I,  6.   —  2)    erwägen,   berechnen. 

—  Praet.  PI.  3  roktu  til  (adv.) 
spadöma  37,  17  =  vaticinia  de  eis 
revolverunt  Eg. 

rekkja,  f.  (zu  g.  -rakjan,  recken?)  das 
Bett;  vgl.  Wh.  233.  —  G.  rekkju 
218,  4.  —  A.  rekkju  119,  23;  153, 
27  vgl.  hjä.  —  PI.  G.  rekkna  {vgl. 
§  68,  2)  60,  4;  hier  ist  von  wirk- 
lichen Betten  nicht  die  Rede;  bünir 
til  rekkna  =  ad  quiescendum  pa- 
rati  Eg. 

rekkr,  m.  [vgl.  Nor.,  Vigf.;  ags.  rinc), 
der  Recke,  Held;   fast  nur  poet. 

—  PI.  G.  rekka  £,  6. 

1.  renna,  stv.  (g.  rinnan;  §  103,  1; 
F.  251),  rennen,  laufen,  fließen. 

—  Inf.  15,  14;  63,  3;  97,  12;  112, 
5,  21 ;  an  letzt.  Stelle  ergänze  nach 
skua  fȊ,  (J)eim)  er  u.  vgl.  44,  14. 
Übertragen  auf  die  Beivegung  eines 
Kornfeldes  im  Winde  218,  20.  — 
Praes.  S.  3  rennr  23,  4  {vgl.  Var.); 
Regm.  1,2  (hier  =  schwimmt);  renn 
42,  5 ;  mit  räuml.  Acc.  rennr  ( Var. 
renn)  lopt  ok  log  44,  14;  vgl.  Lund 
p.  43.  —  er  af  f)er  rennr  ivas  du 
[an  Worten)  entfährt  202,  17.  PI.  3 
renna  88,  7.  —  Praet.  S.  3  rann  8,  5  ; 

II,  8;  104,  3;  117,  18;  mit  räuml. 
Acc.  (vgl.  oben)  202,  4;  PI.  3  runnu 
9,  14;  Gonj.  S.  3  rynni  119,  15.  — 
Part.  Praes.  A.  n.  i  rennanda  vatn 
in  fließendes  Wasser  117,  7. 

2.  renna,  schw.  v.  (g.  -ranjan,  F.  251), 
in  Bewegung  bringen,   hastig  etwas 


berühren  oder  stoßen,  mit  Dat.; 
doch  auch  =  renna  stv.  (oder  =  renna 
s6r  Vigf.  s.  v.  II),  so  Praes.  S.  3 
rennir  upp  79,  18  =  relabitur  Eg. ; 
desgl.  Praet.  S.  3  rendi  (renndi)  hann 
i  hendi  honum  glitt  ihm  durch  die 
Hand  80,  4  =  manuni  ejus  lubricus 
fefellit  Eg.  —  Ähnl.  120, 18.  —  Aber 
rendi  =  ließ  gleiten  139,  1  (vgl.  Pf. 
Wb.)  und  renna  (Praes.  PI.  3)  f)vi 
lassen  es  rollen  160,  26. 

renniraukn,  n.  (vgl.  renna;  raukn 
Gislason  Nogle  bemärkn.  p.  309  = 
Lasttier),  das  eilende  (oder  nach 
F.  J.  Heim  skr.  IV,  1  das  eine  Last 
in  Bewegung  setzende,  vgl.  2  renna) 
Lasttier  oder  Zugtier,  poet.  — 
PI.  D.  rennirauknum  a,  3  (r.  röknum 
Eg.).  —  Bugge  Helgedigt.  34  stellt 
raukn  zu  rekinn  [poet.  Bez.  des 
Ochsen). 

repta,  schw.  v.  (vgl.  raptr,)  mit  Dach- 
sparren versehen,  bedachen.  — 
Part.  Pass.  absol.  rept  Grm.  24,  5; 
zur  Konstr.  vgl.  D.  H.  II,  7. 

reyna,  schw.  v.  (mit  raun  =  die  Probe 
nach  Vigf.  zu  rünar,  q.  v.),  1)  er- 
proben. —  Inf.  38,  21;  en  nü  mun 
reyna,  er  f)eir  renna  it  [jriöja  skeiöit 
=  wir  wollen  es  aber  noch  auf 
den  dritten  Lauf  ankommen  lassen 
(Gering)  63,  19;  r.  sik  39,  4  vgl. 
191,  21.  —  Praes.  S.  3  reynir  175, 
18.  Pass.  Part,  absol.  reynt;  hafa 
reynt  hann  mJQk  160,  17;  reynt  er 
um  63,  22  =  die  Probe  ist  gemacht 
inbezug  auf  etwas,  eine  Sache  ist 
ausgemacht  oder  entschieden;  vgl. 
240,  15.  —  PI.  N.  m.  reyndir  erprobt 
195,  21.  —  2)  imperson.  =  reynaz 
sich  erproben,  sich  deutlich 
zeigen.  —  Praet.  S.  3  {)ä  reyndi 
|)at  210,  24. 

reynd,  f.  (vgl.  reyna),  die  Erforschung 
durch  Probe,  der  wirkliche  Sach- 
verhalt, das  Wesen;  gew.  nur  im 
adv.  Gen.  reyndar  =  re  vera;  r. 
heiöinn  236,  20;  Helr.  9,  4.  —  PI. 
D.  reyndum  (re  Eg.)  24,  16. 

reynir,  m.  (vgl.  Fr.2,  Vigf.),  eine 
Eschenart;  entw.  die  wilde 
Bergesche  (fraxinus  ornus)  oder  die 
sog.  Eberesche  (sorbus  aucuparia). 
—  N.  107,  14. 

*    Zur    mythol.    Erklär.    Buqge 
Stud.  I,   19. 

reynirunnr,   m.  (s.  reynir  u.  runnr 


158 


reyrteinn  —  rjüka 


Gebüsch),     ein    Eschengebüsch. 

—  A.  1<)7,  IS. 

r<'\  rteinn,m.(reyrr  vgl. g.raus  n.§  13, 
1;    F.   247;    teinn),    der  Rohrstab, 

Rohrstengel.     PI.  N.  216,  3. 
rett,   adv.  {vgl.  rettr),    in   rechter, 
richtiger   Weise.    —    6',   IG; 
175,  22. 

retta,  schw.  v.  (s.  rettr,  g.  -raihtjan), 
gerade  ausstrecken,  auf- 
richten, recht  machen.  —  Prass. 
S.  3  rettir  streckt  156,  23;  r.  i  möt 
193,  23.  Praßt.  S.  3  retti  upp  66,  7; 
PI.  3  rettu  skipit  98,  2;  r.  döma 
sina  18,  4  (sententias  suas  refor- 
marunt  Eg.)  wohl  nur  =  gaben  ihre 
Entscheidungen  {richtig)  ab,  vgl. 
Vigf.  s.  v.  retta  II;  „begannen  ihres 
Amtes  zu  walten"  übers.  Ger. 

rettari,  m.  {s.  retta),   der  Richter. 

—  PI.  A.  rettara  143,  5. 

rettlätr,  adj.  (s.  rett,  lätr  vgl.  lätprüör), 
in  rechter  Weise  sich  benehmend, 
rechtschaffen.  —  PI.  N.  m.  rett- 
latir  25,  13  vgl.  {)eir  er  rett  eru 
siöaöir  6,  16. 

rettr,  adj.  (g.  raihts,  F.  248).  1)  auf- 
recht; stö'Ö  rettr  i  gölfinu  stand 
aufrecht  im  Gemache  199,  6.  — 
2)  richtig;  N.  n.  rett  (fast  adverb.) 

142,  6.  —  PI.  N.  m.  rettir  143,  8,  9. 

rettr,  m.  (F.  248;  §  40,  4;  64,  1), 
das   Recht.     —    PI.    D.    rettum 

143,  14. 

ribbaldi,  m.  (vgl.  Vigf.),  ein  wilder 
Geselle,  Raufbold.  —  PI.  G. 
260,  13. 

riddari,  m.  {vgl.  Vigf.),  der  Ritter, 
ein  berittener  Krieger  von  edler 
Abkunft.  —  N.  213,  18. 

rif,  n.  (§  53,  2;  F.  254),  die  Rippe. 

—  PL  Asf.  rifin  249,  16. 

rifa,  schw.  v.  (F.  254) ,  nähen.  — 
Inf.  113,  4.  —  Preet.  S.  3  rifaöi 
113,  8.  -  Pass.  Part.  N.  m.  rifaör 
113,  9. 

rifja,  schw.  v.  (F.  254,  vgl.  rifa),  hin 
und  her  werfen,  ausbreiten,  auf- 
zählen oder  erklären.  —  Inf.  rifja 
upp  29,  5. 

rif  im.  schw.  v.  (vgl.  rifa  u.  F.  254), 
zerreißen,  intrans.  namentlich 
von  Stoff  Sachen  (Vigf.)  —  Praßt. 
PL  3  rifnuöu  177,  4;  wo  der  Indik. 
bei  Jtött  auffällt,    vgl.  Note.     Nach 


M.  Olss.  LXX  u.  Nygaanl  ist  hier 
eine  jüngere    i'onn    des   Konj.    an- 

zunehnten. 
rjofta,   str.   (F.   257;   §  102,  1),    vgl. 
rauör),    blutrot   machen,    blutig 
färben.  —  Pra>s.  S.  3  ryör  Vol  41,  3. 

—  Pnet.  S.  1  mit  suff.  Fron,  rauök 
(r.  ek)  f,  2;  PL  1  ruöum  Grott. 
15,  8;  Gonj.  S.  3  ryöi  Regm.  26,  6; 
s.  u.  *.  Pass.  Part,  roöinn  gerötet; 
N.  f.  roöin  228,  27;  auch  gold- 
glänzend, so   D.   m.   roönum  g,    1. 

—  PL  N.  m.  roönir  gerötet  Guör. 
II,  23,  3. 

*  Als  Subj.  der  Halbstr.  Regm. 
26,  5—8  ist  Lyngvi  anzusehen;  so 
jetzt  auch  Sijm.  zu  der  Stelle.  Ders. 
bemerkt:  Der  Wechsel  des  Gonj.  u. 
Ind.  Praßt,  (ryöi  —  gladdi  ist  alt- 
germanisch). 

ripti,  n.  (zu  rifa;  F.  254),  ein  Frauen  - 
kleidungsstück.  —  A.  77,  18; 
das  Wort  begegnet  euch  als  ript  f. 
und  meint  häufig  den  faltenreichen, 
linnenen  Kopfputz,  der  u.  a.  als 
Brautschleier  verwandt  wurde,  vgl. 
Vigf.  s.  v.  u.  Wh.  p.  178. 

risi,  m.  (as.  vrisil,  Golther  161),  der 
Riese.  —  PL  G.  risa  Grott.  12,  2. 

*  risi  u.  bergrisi  findet  sich  nicht 
in  den  Liedern  des  R  der  L.  E., 
nur  in  Grott.  u.  öfter  in  Prosa 
(Lüning;  D.  H.  II,  610). 

ristubragd,  n.  (vgl.  rista  u.  bragö), 
ein  eingeschnittenes  Zeichen, 
Runen-  oder  Zauberzeichen.  —  N. 
103,  20. 

*  bragö  bedeutet  in  diesem  Kom- 
pos.  wohl  eigentlich  die  Bewegung, 
den  Zug,  der  die  Rune  hervor- 
bringt. 

rita,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.  s.  v.  rita; 
urspr.  st.  v.  rita=e.  to  write  §  101) 
schreiben.  —  Pass.  Part,  sem  f. 
er  ritat  109,  12. 

rjüfa,  stv.  (F.  258,  vgl.  §  102,  2  u. 
raufa),  auseinanderwerfen, 
aufreißen.  —  Inf.  207,  25;  vgl.  u. 
193,  27.  —  PL  3  er  Jpeir  rjüfa 
seyöinn  93,  13  =  quum  carbones 
removissent  Eg. ;  vom  Brechen  des 
Gelübdes  193,  27.  —  Med.  Praes. 
PL  3  rjüfask  =  gestürzt  werden, 
vergehen  Sigdr.  19,  9. 

rjüka,  stv.  (§  102,  2),  rauchen, 
dampfen.    —  Praßt,  rauk   a,  4  (r. 


riöa 


rista 


159 


af  es  stieg  Dampf  auf  von  ihnen, 
sie  rauchten). 

1.  riöa,  stv.  (§  101,  e.  to  ride  F.  253); 
reiten,  bereiten  d.  h.  zu  Pferde 
passieren.  Inf.  14,  10;  75,  6;  77,  1; 
118,  21;  at  riöa  i  her  meö  ser  m# 
ihnen  ins  Feld  zu  ziehen  209,  19; 
vgl.  210,  12.  —  Prees.  S.  2  riör  76, 
22;  200,  31;  S.  3  riör  14,  10;  &2, 
19;  2Ö2,  4;  PI.  3  riöa  27,  2;  22,  5; 
45,  9;  82,  21.  —  Gonj.  S.  2  riöir 
282,  1.  Preet.  S.  1  reiö  165,  10; 
S.  2  reitt  (tgtf.  §  124)  205,  17;  S.  3 
reiö  44,  16  («h/Z.  «wcä  reiö  f.);  76,  9; 
7tf,   16;    PL   3  riöu   76,   20;    Gonj. 

5.  1  riöa  199,  4;  S.  3  riöi  119,  22. 

—  Pass.  Part,  hafi  riöit  geritten  sei 
77,  3;  dagegen  vaeri  riöinn  durch- 
ritten worden  sei  200,  1.  —  Vgl. 
Gr.  IV,  163  fg. 

*  Für  den  Acc.  des  durchmes- 
senen  Raumes  (bisweilen  neben 
einem  Acc.  des  Zieles  oder  der 
Zeitdauer)  bei  riöa  vgl.  Lund  p.  59, 
für  den  Dat.  instrument.  zur 
Bezeichn.  des  Reittieres  {196,  22; 
220,  6)  ib.  p.  95. 

2.  ri&a,  s£v.  (/"wr  vriöa,  vgl.  §  101; 
e.  to  writhe  F.  309),  a)  knüpfen, 
flechten.  —  Praet.  reiö  ä  79,  1 
=  innexuit  Eg.  —  b)  reiben, 
schmieren  mit  Dat.  —  Inf.  156, 
17;  234,  12.  Pass.  Part,  absol.  ä 
riöit  156,  22. 

rifa,  stv.  (F.  254,  §  101;  e.  to  rive 
Vigf.),  reißen,  zerreißen,  trans. 

—  Praes.  S.  3  rifr  sundr  84,  11  ;j 
Prast.  S.  3  reif  i  sundr  80,  10;  reif! 
ör  aesunum  113,  8  =  lorumque  ex  | 
consutorum  extremitatibus  eripuit  | 
Eg.,  Ger.  übers.  ^Loki  riß  den  j 
Faden  aus  dem  Saume  heraus'1  [ 
F.  J.  Gg.  fügt  in  []  hinzu:  indem  j 
er  den  Mund  aufsperrte.  —  Pass.  ' 
Part.  N.  m.  rifnir  upp  [auf  =  aus 
der  Erde  hinauf  =  aus)  216,  4. 

riki,  n.    (g.   reiki;    §   38,   4;    54,  2; 

F.  249).  1)  die  Herrschaft,  das 
Gebiet  derselben,  das  Reich.  —  N. 
122,  2;  G.  rikis  168,  8;  D.  riki  3,  3; 

6,  10;  124,  7;  Dsf.  166,  19;  A.  riki 
30,  2;  90,  12;  land  ok  riki  150,  13. 

—  PI.  A.  riki  13,  14;   150,  35.  - 
2)     die     Regierung,      zeitlich 
begrenzt.  —   tf.  237,  9. 

*  Im  Sinne  von  ofriki  =    Über- 


macht (vgl.  Var.)  Dat.   224,  19,  s. 
bera  1  b). 

rikiskona,  f.  (vgl.  riki,  kona  -w.  rikis- 
maör),  ein  Weib  aus  den  höhe- 
ren Ständen.  —  PI.  N.  34,  4. 

rikismaör,  m.  (riki  u.  rnaör),  ein 
Mann  aus  den  höheren,  an  der 
Regierung  des  Landes  beteiligten 
Ständen,  ein  Edelmann.  —  PI. 
N.  rikis menn  226,  27  (ergänze  dazu 
mestir  =  die  mächtigsten);  D.  49,  9. 

*  Nach  dieser  Stelle  würde  außer 
König,  Jarl  jedenfalls  noch  der 
Hersir  (vgl.  eöa  QÖrum  rikism.)  als 
rikismaör  gelten  dürfen.  Das  Wort 
wird  danach  als  minderhäufiges 
Synonym  von  hqföingi  (vgl.  oben, 
Vigf.  s.  v.  hQfÖ.  3)  anzusehen  sein, 
und  wie  dieses  Wort  den  Beamten- 
adel gegenüber  den  Gemeinfreien 
bezeichnen;  auch  wird  hQfö.  (vgl. 
Vigf.  s.  v.  2)  wohl  von  der  militä- 
rischen, rikism.  von  der  friedlichen 
Seite  des  Amtes  ausgegangen  sein. 
Vgl.  noch  tignarnafn. 

rikr,  ad},  (g.  reiks,  §  78;  F.  248), 
mächtig,  angesehen;  erst  im 
jungem  Sprachgebrauch  =  reich. 
N.  m.  rikr  150,  14;  152,  16.  N.  n. 
rikt  56,  1;  G.  m.  riks  183,  28; 
A.  m.  rikan  163,  9.  —  PI.  N.  rikir 
194,  14;  A.  rika  195,  13.  —  N.  m. 
schw.  Flex.  inn  riki  121,  15.  — 
Comp,  rikari  N.  rikari  194,  13. 
A.  m.  rikara  mann  67,  18.  —  PI.  N. 
m.  väru  rikari  10,  12  =  potentioies 
exstiterunt  Eg.  —  Sup.  rikastr  124, 
9;  139,  4;  auch  rikstr  (§  81  a '); 
Regm.  14,  6. 

rikuliga,  adv.  (rikuligr),  in  vornehmer, 
prächtiger  Art.  —  238,  7. 

rikuligr,  adj.  (vgl.  rikr  u.  Ark.  21, 
11 1  j ,  angesehen,  ansehnlich, 
reichlich.  —   A.  n.  rikuligt   22,  14. 

risa,  stv.  (g.  -reisan,  §  101;  F.  255), 
sich  erheben,  aufstehen ;  e.  to 
rise.  —  Praes.  S.  3  riss  upp  167,  4; 
Praet.  S.  3  reis  193,  21. 

rista,  stv.  (§  101 ;  verwandt  mit  rita 
ritzen,  schreiben?  vgl.  F.  309), 
schneiden,  sägen;  mit  Acc.  = 
durchschneiden  (häufig  auch  vom 
Einschneiden  der  Runen,  vgl.  Vigf. 
s.  v.).  —  Inf.  161,  34.  ■  •'  Prass. 
S.  3  ristr  226',  24;  PI.  3  rista  162, 1. 


1(50 


'ro  —  n«frviti 


Praßt.  8.  3  reist  118,  10;  183,  21; 
ergänze  hier  als  Obj.  brynjuna; 
PI.  3  ristu  161,  33;  (x,  1.  F^.  zw 
«toser  Ar.  i>.  #.  II,  654.  —  Pass. 
Part,  absol.  ristit  2i8,  2.  PI.  N.  m. 
ristnir  (stafir)  Gußr.  II,  23,  3.  N.  f. 
ristnar  (sc.  rünar)  Sigdr.  15,  1. 

*  Einige  dieser  Formen,  so  Inf. 
161,  33  u.  ristu  Z.  32  werden  von 
Ger.,  Vollst.  Wb.  von  rista  schw.  v. 
abgeleitet. 

'ro  =  ero  s.  vera. 
roMiui  s.  rjöfta. 

roöra,  f.  (rodhra  F.  257),  das  Blut, 
urspr.  viell.  Opferblut  (Vigf.)  — 
A.  roöru  177,  3. 

roskinn,  adj.  poet.  {für  vroskinn  F. 
309),  erwachsen.  —  N.  260,  23. 

röa,  stv.  (vgl.  §  4,  3;  111 ;  e.  to  row, 
F.  259);  rudern.  —  Inf.  70,  15. 
—  Praat.  S.  3  reri  71,  11;  PI.  3 
reru  97,  20;  220,  2.  —  Part,  röinn 
gerudert  96,  5. 

röftr,  m.  (röa,  §  50  a1);  das  Rudern. 
Nsf.  roörinn   71,   13;    D.   roöri 
71,  12. 

rögberi,  m.  (vgl.  rög  n.  =  Zank, 
Zwist;  F.  310;  beri  zu  bera 
bringen,  tragen),  der  Zankträger, 
Anstifter  von  Zwietracht.  — 
A.  rogbera  37,  4. 

rögmälmr,    m.    (s.  rög    n. ,  F.  310 

u.  malmr) ,  das  Z  a  n  k  e  r  z  ;  Erz 
oder  Metall,  welches  Zwietracht 
verursacht.  —  N.  116,  9:  hier  vom 
Nibelungenhort  und  dem  Golde 
überhaupt. 

rot,  f.  (§  72,  1 ;  für  vröt  ?  vgl.  F.  294 
vröta,  andere  Ableit.  bei  Ger., 
Vollst.  Wb.),  die  Wurzel;  viell. 
auch  das  untere  (dicke)  Stammende 
(the  lower  part  of  a  tree  Vigf.), 
der  Stamm.  —  N.  21,  3;  D.  röt 
20,  12,  13;  Asf.  rötna  (vgl.  §  95) 
20,  12.  PI.  N.  rcetr  20,  9;  PI.  D. 
rötum  39,  20. 

*  Gegen  die  Erklär,  von  Vigf. 
(s.  oben)  hat  Bugge  >tud.  437 2) 
Einspruch  erhoben ;  auch  Fr.2  gibt 
nur  „  Wurzel"  als  Übersetz,  an. 
Der  Mangel  anderer  Beweisstellen 
ist  für  unser n  Fall  doch  nicht  ganz 
entscheidend,  da  die  Esche  Yggdr. 
eben  nicht  ein  Baum  wie  andere 
Bäume  ivar.     Zu  der  Stelle   21,  3 


bemerkt  F.  J.  Gg.:  „Snorri  hat  sich 
wohl  nicht  ganz  klar  gemacht,  wie 
dies  möglich  wäre,  aber  diese  Auf- 
fassung ließ  sich  nicht  vermeiden, 
sobald  man  Asgard  im  Himmel 
dachte;  urspr.  dachte  man  sich  den 
Göttenvöhnsitz  auf  Erden  und  dort 
auch  die  dritte  Wurzel  der  Esche. u 

—  Vgl.  die  ähnl.  Ausführungen 
Einl.  87,  131. 

rugakr,  m.  (vgl.  rugr=rügr  F.  256; 
akr);  das  Roggenfeld.  —  A. 
191,  10. 

nun.  n.  (g.  rums  m.,  55,  1 ;  F.  258). 
D^rRaum.  -  N.  82, 15.  —  2)  der 
Platz,  die  Stelle  (Vigf.  s.  v.  2).  —  G. 
lja  rums  e  -  m  jemand  einen  Platz 
einräumen,  ihn  zum  Sitzen  ein- 
laden 193,  6.  A.  setjaz  i  rüm  e-s 
den  Platz  jemds.  einnehmen  157,  32. 

rünar,  PI.  f.  (§  16,  1,  2;  g.  runa 
Geheimnis,  F.  258),  die  Runen, 
in  Stein  oder  Holz  einqeschnittene 
Schriftzeichen,  Inschriften;  vgl.  Wh. 
407  fg.-ü.  rünum  96,  19,  21  (hier 
von  der  alten  Skalden- Poesie  ge- 
braucht; vgl.  F.  J.  Lit.  Hist.  II, 
248);  A.  rünar  89,  9  (hier  als  Mittel 
der  Weissagung  oder  des  geheimen 
Wissens  gedacht);  als  Objekt  des 
Unterrichts  171,  24;  Asf.  rünarnar 
von  einer  (sozusagen)  brieflichen 
Mitteilung  217,  17,  20. 

*  Über  die  Grundbedeutung  (vgl. 
nhd.  Raunen  =  geheimes  Unter- 
reden) s.  auch  Vigf.  s.  v. ;  Mogk  im 
Ark.  12,  277 ;  Mythol.  (Sl.  Göschen) 
S.  104  fg. 

ryftja,  schw.  v.  (ahd.  riutan  =  reuten, 
F.  255 ;  für  die  256  mit  ?  angesetzte 
Grundform  hrud  tritt  Vigf.  s.  v. 
entschieden  ein),  ausroden,  freilegen, 
räumen.  —  Inf.  VqI.  56,  4. 

raefr,  m.  (venv.  mit  raptr,  F.  251), 
das  Dach.  —  D.  at  raefri  107,  18; 
A.  raefr  152,  13.  —  In  poet.  Um- 
schreibung auch  der  Schild  im 
Komp.  Reifnis-raefr;  vgl.  Reifnir  u. 
raefrviti. 

rsefrviti,  m.  (s.  raefr  u.  viti),  das 
Schildverderben ,  der  Schild- 
b  r  and,  poet.  =  das  Schwert. 

—  A.  raefrvita  Reifnis  f,  1 ;  vgl.  Eg. 
Lex.  Poet  s.  v  u.  Sk.  G.  49:  kalla 
.  .  .  skJQld  tjald,  en  skaldborgin 
(testudo  clypeorumEg.)er  kollutholl 


raßksn  —  salgaukr 


161 


okraefr;  sc.  Ööins,  herkonungaetc; 
zu  letzterer  Kl.  gehört  Reifair. 
rseksn  oder  rsexn  (so  Fr. 2 )  m.,  (für 
vraeksni?  so  Vigf.,  dann  zu  2.  riöa; 
zu  ags.  vrasan  Fr  2),  der  Knoten, 
die  Masche  (vgl.  Var.).  —  PI.  A. 
raeksna  79,  1. 

*  Vigf.  setzt  als  Nora,  raeksni 
m.  an. 

rsesir,  m.  (ags.  rsesva  vgl.  Vigf.),  der 
Fürst,  poet.  —  N.  Rgm.  14,  6. 

rodd,  f.  (g.  razda  F.  252  vgl.  §  61,  3), 
die  Stimme,  Sprache.  —  N.  113, 
11;  D.  rc-dd  c.  2;  roddu  258,  1; 
A.  rodd  113,  3;  Asf.  159,  15. 

rQSt,  f.  (g.  rasta;  §  61,  3),  die  Weg- 
strecke, Rast,  Meile.  Vgl.  Vigf. 
s.  v.;  Wh.  366.  —  PI.  G.  rasta 
35,   19;  103,  14. 

rokstöll,  m.  (s.  rok  Grund,  Ent- 
wicklung (aber  nicht  zu  ahd.  rahha, 
sondern  zu  rekja  gehörig,  s.  Ger. 
Gloss.  s.  v.,  F.  249  u.  stöll),  der 
Gerichtsstuhl,  poet.  —  PI.  A. 
a  rokstöla  VqI.  25,  2. 

rceöa,  f.  (s.  roeöa  schw.  v.),  die  Rede, 
Unterredung.  —  A.  232,  28.  —  PI. 
A.  170,  17. 

*  Gegenüber  saga  (iem  formellen 
Bericht)  meint  r.  ratf/ir  otew  Inhalt 
oder  Gegenstand;  daher  175,  5  er 
f)essi  roeöa  til  SQgu  minnar  =ist  dies 
der  Hauptinhalt  (bezüglich)  meiner 
Erzählung  = läuft  meine  Erzählung 
darauf  hinaus  u.  w.  Für  diese 
Auffassung  von  roeöa  (anders  Rn.) 
scheint  mir  auch  zu  sprechen:  kömu 
a  Kessar  rceöur  =  touched  on  this 
subject  (in  der  von  Vigf.  s.  v.  roeöa 
zit.  Stelle). 

roefta,  schw.  v.  (g.  rodjan,  F.  247), 
reden.  —  Praes.  PI.  3  roeöa  89,  9. 
Imper.  S.2  rceö  199,  11 ;  PI.  l  rceöum 
195,  13.  Praet.  S.  1  roedda  212,  29 
vgl.  §  29,  1.  —  Med.  roeöaz  viö 
sich  bereden.  —  Praes.  PI.  3 
r.  konungar  v.  197,  29. 

TO&kja,  schw.  v.  (F.  249,  ahd.  ruohhjan, 
nhd.  (ge-)ruhen),  sich  kümmern, 
sorgen.  —  Pass.  Part.  N.  n.  litt 
roekt  wenig  beachtet  218,  24  nach 
Atlm.  15,  6  geändert.  Es  muß  wohl 
so  verstanden  werden,  daß  die 
Kleider  (weil  unbeachtet)  durch 
das  offene  Feuer  in  der  Halle  in 
Brand  geraten  sind. 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


roekiliga,   adv.  (vgl.  roekja),    sorg 
sam.  —  ger  r.  190,  6. 


s. 


's  für  es  in  |>ars;  f>aers  s.  es. 
safna.   schw.  v.   (=  samna   F.    311, 

§   26,  1;    121,  2),    sammeln   mit 

Dat.  (u.  Acc);  vgl.  Lund  p.  95,  96. 

Praes.  S.  6  safnar  ser  liöi   150,  29. 

PI.  3  safna  her   at   ser    ziehen  ein 

Heer  an  sich  168,  9. 

saga,  f.  (F.  316),  die  ursprünglich 
mündliche  Erzählung  meist  klei- 
neren Umfanges ,  vgl.  fräsQgn  u. 
EM.  Reg.  s.v.  saga ;  Olrik,  N.  Geistes- 
leben S.  124.  —  N.  98,  22;  108,  15; 
118,  5;  173,  2  vgl.  til  3).  G.  SQgu 
73,  7;  Gsf.  sogunnar  149,  3;  Ö. 
SQgu  105,  18;  SQgu  p>inni  =  deine 
Geschichte  (d.  h.  eine  Geschichte  als 
deinen  Beitrag  zur  Unterhaltung) 
241,  18.  -  A.  SQgu  157,  25;  aöra 
SQgu  mina  den  andern  Teil  meiner 
Geschichte  252,  22  vgl.  241,  18; 
Asf.  sQguna  149,  6.  PI.  D.  sQgum 
Grott.  18,  8;  A.  SQgur  64,  2  zu 
miklar  SQgur  u.  w.  vgl.  Njäla  c.  58: 
litlar    SQgur     megu     ganga    u.    w. 

—  In  beiden  Fällen  ist  nur  von 
dem  Gerede  der  Leute,  nicht  von 
Erzählungen  in  fixierter  Form  die 
Rede. 

saka,  schw.  v.  (g.  sakan  stv. ,  vgl. 
F.  314,  §  121,  2).  1)  anklagen; 
2)  schädigen,  schaden  (mit  Acc. 
der  Person).  Zu  2)  Praet.  S.,  3  sakaöi 
73,  17;  123,  7,  9.  -  Med.  sakaz 
zu  1),  sich  zanken.     Inf.  166,  22. 

sakarvandrseM,  n.  (vgl.  sQk  u.  vand- 
raeöi),  die  Prozeßschwierigkeit,  der 
schwierige  Rechts  fall.  —  D.  37,  \. 

saklauss,  adj.  (s.  sQk,  lauss),  un- 
schuldig. —  N.  181,  19.  D.  n.  at 
saklausu  ohne  triftigen  Grund 
154,  5. 

sakna,  schw.  v.  (vgl.  Vigf.),  ver- 
missen   mit   Gen.;    Lund   p.    172. 

—  Praes.  S.  3  saknar  95,  7. 

salgaukr,  m.  (s.  salr  u.  gaukr),  der 
Kuckuck  des  Wohnhauses,  poet.  = 
der  H aus h ahn.  —  G.  salgaukar 
Grott.  7,  4;  vgl.  D.  H.  II,  609. 

*  Bugge  Helgedigt    110   hält  die 
H.  H.  11,  49  (=  48  H.  G.)  begegnende, 

11 


162 


salneefrar  —  samt 


auch  sonst  b<  zeugte  Form  salgolnir 
(gof'nir  =  Vogel  vom  ir.  gop  =  Schna- 
bel) für  die  ursprüngliche. 
salnalrar,  PI.  f.  (s.  salr,  na»fr  f., 
§  55,  1  =  Birkenrinde,  dann  = 
Schindel  aus  diesem  Stoffe,  Dach- 
bekleidung), die  Dachbekleidung 
der  Halle,  poet.  —  Svafnis  salnaefrar 
(A.)  die  Dachbekleidung  der  Halle 
Odhins  =  die  Schilde  b,  3. 

*  Vgl.  die  s.  v.  raefrviti  angezogene 
Stelle  der  Sk. 

salr,  m.  (F.  320  vgl.  g.  saljan,  ein- 
kehren; §  60,  2),  der  Saal,  die 
Halle;  vgl.  Wh.  p.  223.  — 
2sT.  22,  5;  D.  sal  25,  8;  88,  1;  Dsf. 
salnum  88,  7;  A.  sal.  17,  19.  — 
Zu  sal  sunnanv.  Helr.  10,  2  vgl. 
183,  14.  —  PI.  G.  sala  Regm.  13,  4; 
88,  3;  D.  sQlum  x,  3;  A.  sali  Vol. 
5,  b  =  domicilia  Eg. 

*  Das  Wort  ist  (vgl.  Vigf.)  fast 
nur  poet.,  scheint  aber  synonym 
mit  IiqII  f.  Beide  Worte  bezeichnen 
den  Empfangs-  u.  Wohnraum  eines 
(zumal  größeren,  fürstl.)  Gebäudes, 
dann  (freier)  auch  das  Wohngebäude, 
die  Wohnung  überhaupt;  der  PI. 
salir  scheint,  poet.  für  hüs  PI.  n. 
(q.  v.)  zu  stehen,  so  Regm.  13,  4. 

Salt,  n.  (g.  salt,  F.  321),  das  Salz.— 
N.  125,  18;  A.  125,  16. 

saltr,  adj.  (vgl.  salt),  salzig.  —  S. 
N.  m.  saltr  126,  1 ;  PI.  N.  m.  saltir 
9,  16. 

sam-,  präfix,  g.  sama. 

sama,  schw.  v.  (F.  311,  §  117,  1; 
g.  samjan);  sich  ziemen,  sich 
schicken.  —  Praes.  S.  3  samir  es 
schickt  sich  für  jemand  (Dat.)  154,  7 
vgl.  einna;  f)at  samir  =  das  ziemt 
sich  166,  24;  171,  30.  —  Praet. 
Conj.  S.  3  semöi  Helr.  1,  5. 

saman,  adv.  (g.  samana,  F.  311)  zu- 
sammen. —  sitja  saman  VafJDr. 
41,  6;  fara  saman  81,  6  folgen 
aufeinander;  festu  saman  11,  9; 
vefja  saman  55,  11;  111,  22;  rifa 
saman  113,  5;  dregit  s.  154,  28; 
eiga  {)ing  saman  83,  8;  ättu  born 
saman  120,  8;  eigut  aett  saman 
Fal'n  13,  3;  saman  bera  (intrans.) 
c.  Dat.  70,  1;  mit  Acc.  baru  s. 
(trans.)  73,  9;  f,  3—4;  vgl.  auch 
bera.  —  allt  saman  alles  zusammen 
=  ganz  gleichmäßig  192,  22;  a.  s. 
ok   ebenso    auch   208,   15    (wo   das 


vorher  geh.  viö  zu  a.  s.  wiederholt 
zu  denken  ist);  allir  saman  oder  allir 
samt  (vgl.  samt)  =  alle  zusammen, 
allar  saman  Vafjtr  31,  5;  allir  samt 
89,  8;  margar  saman  iu  großer 
Zahl  196,  8.  Ahnlich  bäöir  s.  und 
einn  saman. 

*  Vaff)r.  3i,  5  verbindet  Eg.  sam- 
an mit  kömu  (eru  komnar)  w.  über- 
setzt: in  ununi  coierunt;  wahr- 
scheinlich ist  aber  ]>ar  =  ftaöan  u. 
kömu  von  der  Herkunft  gebraucht, 
vgl.  kömu  s.  v.  koma  u.  [jar  1). 
samborinn,  adj.  (sam-,  bera),  von 
derselben  Mutter  geboren.  —  PL  N. 
m.  197,  35. 

samfor,  f.  (sam-,  fcr  zu  fara),  das 
Zusammenleben,  zumal  in  der 
Ehe.  —  So  auch  Plur.  N.  sam- 
farar  152,  3. 

samgangr,  m.  (vgl.  gangr  u.  sam-), 
das  Zusammentreffen,  auch  im 
Kampfe.  —  N.  83,  17.  —  G.  sam- 
gangs  (vom  friedlichen  Verkehr) 
43,   16. 

samjafn,  adj.  (sam-,  jafn),  gleich- 
kommend, an  Wert  oder  sonst. 
—  A.  m.  171,  13. 

samna.  schw.  v.  (=  sama  F.  311, 
zu  saman),  sammeln. —  Part.  Pass. 
absol.  er  tu  samnat  =  wozu  ge- 
sammelt (worden  ist)  84,  8. 

samr,  gewöhnlich  schwach  inn  sami, 
pron.  adj.  ((g.  sama;  §  93,  F.  310), 
derselbe.  —  Starke  Flex.  N. 
n.  sem  samt  se  157,  25  =  als  ob 
es  dasselbe  sei,  ebenso;  Gn.  sams 
219,  4;  Af.  sama  208,  8.  —  Schw. 
Flex.  N.  f.  in  sama  156,  12;  N.  n. 
J)at  sama  gull  181,  7.  —  D.  f.  jDeiri 
sQmu  235,  12;  D.  n.  ferr  inu  sama 
fram  =  es  geht  auf  dieselbe  Weise 
fort  151,  21.  —  A.  m.  J)ann  sama 
154,  23.  —  A.  n.  it  sama  kveld  er 
54,  1;  f)at  s.  boröhaldit,  sem  48, 
11;  adverb.  it  sama  ebenso  Grm. 
15,  3 ;  slikt  s.  desgl.  93,  1 ;  vgl. 
Lund  p.  60,  sowie  505.  —  PI.  A. 
n.  f>essi  in  sqiuu  orö  238,  25. 

samt,  adv.  (F.  310),  eig.  A.  n.  von 
samr,  dem  Sinne  nach  =  saman, 
q.  v. ;  vgl.  auch  asamt.  —  vera  samt 
meö  155,  11;  i  samt  in  einem  zu 
=  hintereinander  156,  12;  so  auch 
samt  158,  9. 


samveldi 


sa 


163 


samveldi,  n.  (sam-,  valda),  die  Ge- 
nossenschaft, auch  von  ehe- 
licher, also  =  Ehebund.  —  N. 
202,  13. 

samvista,  f.  (sam-7  vist),  das  Zu- 
sammenleben. —  N.  215,  26. 

sandr,  m.  (F.  319),  der  Sand,  auch 
die  (meist  sandige)  Seeküste,  der 
Strand;  so  wohl  Vq].  3,  3  {vgl. 
Vigf.,  der  freilich  diese  St.  zu  s.  = 
Sand  stellt  und  die  ähnliche  St.  bei 
D.  H.  II,  9). 

sanna,  schiv.  v.  (vgl.  sannr).  —  1)  als 
wahr  erfinden,  erproben.  —  Inf. 
153,  7.  —  2)  =  als  wahr  behaup- 
ten, beweisen;  so  239,  1 2.  Möglich 
ist  auch  153,  7  die  Bedeutung  „be- 
stätigen" (so  Edz.),  vgl.  Praet.  PI.  3 
sonnuöu  241,  7 ;  s.  auch  sannr  adj. 
gegen  Ende. 

sannfröftr  (sannr,  fröör),  recht  be- 
richtet. —  Kompar.  PI.  N.  m. 
besser  unterrichtet  {Edz.)   252,   20. 

sannligr,  adj.  (sannr),  richtig,  in 
der  Ordnung.  —  n.  (oder  adv.) 
sannligt  227,  28. 

sannr,  saör,  adj.  (§  34;  5 ;  75,  1 ; 
e.  sooth,  F.  318),  wahrhaftig, 
wahr.  —  S.  Nn.  satt  40,  7;  48,  2; 
137,  13;  D.  meö  sonnu  mit  (An- 
wendung von)  Wahrheit,  in  W.  51, 
1;  s.  =  mit  Grund  189,  10;  A. 
satt  253,  20 ;  er  J)at  }ier  s.  at  segja 
=  das  ist  dir  als  etwas  Wahres  zu 
sagen  (ut  vera  referam  Eg.)  60,  5 
vgl.  69,  14,  24  u.  Lund  p.  374; 
sagöi  satt  gab  wahrhaftige  Auskunft 
106,  22  vgl.  satt  segi  ek  235,  6.  - 
A.  n.  in  schw.  Flex.  segja  it  sanna 
(etwas  stärker  als  s.  satt  212,  9) 
den  wahren  Sachverhalt  angeben  67, 
22  vgl.  Eg. :  nunc  quod  verum  est 
tibi  aperiam;  allt  it  sanna  171,  8 
[vgl.  sanna  roeöu  Helr.  5,  2).  Siehe 
auch  Lund  p.  501.  —  PI.  N.  m. 
sannir  56,  11;  A.  n.  sonn  40,  2.  — 
Komp.  n.  sannara;  mun  hitt  s.  (sc. 
vera)  dies  wird  eher  wahr  sein 
164,  27;  ähnl.  annat  er  s.  206,  3. 
—  hvärir  sannara  hafa  iver  (von 
beiden)  mehr  Recht  hat  239,  14.  — 
Superl.  adv.  sannast:  fötti  s.  um 
liföaga  hans  261,  23;  ergänze  vera. 
Dies  s.  (sannazst  F)  wird  von  eini- 
gen als  Med.  Inf.  von  sanna  = 
=  sannaz  verstanden. 


sauftr.  m.  (zu  sjööa,  seyöir  F.  376; 
§  60,  2;  eig.  das  Opfertier,  vgl.  g. 
sauf)s  =  das  Opfer,  Vigf.  s.  v.);  ein 
Stück  Kleinvieh,  namentlich  ein 
Schaf.  —  PI.  D.  sauöum  35,  20. 

sauma,  schw.  v.  (zu  saumr  m.,  F. 
325),  säumen,  nähen.  —  Prast.  S.  3 
saumaöi  (sc.  klaeöi),  158,  17;  = 
stickte  192,  15. 

saurga.  schw.v.  (vgl.  saurr  m.  Schmutz, 

F.  327),    beschmutzen.    —    Inf. 
42,  10. 

sä,  sü,  fat,  pron.  (g.  sa,  so,  J)ata; 
vgl.  §3,3;  16,  2;  46,  3;  92;  für 
J)at  Nor.  §  133a;  F.  310),  der, 
dieser.  Bezügl.  der  verschiedenen 
Stellungen  und  Anivendungen  dieses 
Prjon.  bietet  der  Art.  sa,  sü,  fat 
bei  Ger.,  Vollst.  Wb.  auch  für  die 
Zitate  in  Sn.  E.  u.  V.  S.  manches 
Belehrende.  —  N.  m.  sa  4,  15;  5, 
3;  10,  7;  sä  er  (vgl.  er)  a,  3;  5, 
10;  etwas  anders  sä  er  29,  2;  49, 
12  (etwa  durch  si  quis  wiederzugeben 
oder  mit  Lund  p.  260  auf  einen 
unterdrückten  Demonstrativkasus  zu 
beziehen,  vgl.  29,  2  frööleikr  J)ess 
manns,  sä  er  u.  w.);  sä  inn  vgl. 
inn ;  sä  mehrfach  auch  =  ein 
solcher,  von  der  Art;  margr  sä 
er  49,  10;  engi  hlutr  er  sä  .  .  ., 
er  ser  megi  treystaz  17,  7;  ähnl. 
153,  13;  165,  26;  213,  17;  engi  er 
her  sä  inni,  at  .  .  .  62,  15  (vgl. 
Var.);  69,  12;  sä  einn  mättkastr 
(vgl.  einn*)  15,  25.  sä  koemi  beztr 
dagr  yfir  oss,  at  ver  maettim  193, 
27;  hvern  J>er  hittiö  f)ann  fyrir,  at 
241,  12,  s.  hitta;  f)eim,  at  =  ta- 
libus,  ut  254,  2;  |3ess,  er  =  eius- 
modi  (Gn.),  ut  259,  7.  Vgl.  noch 
Lund  p.  339.  —  sjä  als  nachdrück- 
lichere Nebenform  für  N.  m.  (§  92 ; 
als  ältere  Nebenform  von  J)essi  an- 
gesehen von  Nor.,  vgl.  Art.  f>essi) 
56,  11  ;  151,  26;  ßegm.  14,  5;  für 
N.  f.  (vgl.  P.  Br.  Beitr.  VI,  215)  98, 
22;  Skirn.  42,  6  diese  (eben  ver- 
gangene) N;  vgl.  D.  H.  II,  210; 
124,  1;  140,  4r  und  sonst.  —  N.  f. 
(sjä  s.  oben)  sü  3,  4;  118,  9;  sü  er 
8,  3;  N.  n.  fmt  3,  2,  11;  4,  4;  f)at 
er  8,  4;  aber  16,  7  konstruiere  |)at, 
er  ( Var.  at)  =  dies,  daß;  f>at  mit 
Gen.  hvat's  J)at  fiska?  Regm.  1,  1; 

G.  m.  j^ess  (er)  8,  16;  G.  f.  feirar 
10,  4;  G.  n.  [)ess  13,  16;  auch  adv. 

11* 


164 


sarr 


})ess  betr  um  so  besser  155,  37;  J)ess 
in  der  Weise  {etwa  =  {>.  hättar), 
daß  259,  7.  —  I).  m.  [>eim  26,  3, 
4;  |>eims  (=  jjeim  es,  er)  £,  5  vgl. 
g  20,  5.  —  fw;-  ])eima  vgl.  £>essi  **. 
1).  f.  f>eiri  12,  5;  D.  n'.  [)vi  4,  4; 
i0;  14;  J)vi-sem  66,  12  v#/.  sem; 
s.  auch  |)vi  s.  v.  u.  }>vi  naest  s.  naest; 
A.  m.  fmnn  9,  3;  J)ann  -er  10,  4; 
)>ann  -at  66,  15  wjJ.  oben  sä-at  w. 
N.  m.;  J)ann  veg  190,  18  s.  2.  vegr 
m.;  A.  f.  J>a  12,  8;^A.  n.  f)at  3,  8; 
J)at  er  3,  3;  4,  2  konstr.  £>at,  er 
«.  t^Z.  16,  7  m.  N.  n.  —  j^at  erindi 
at  maela,  at  191,  18  vgl.  oben  sä-at 
s.  N.  m. ;  vgl.  noch  u.  *.  —  PI.  N. 
m.  J>eir  4,  5;  J3eir  er  5,  7;  peir-at 
6' 3,  14  ^.  sä-at  u.  N.  m.  —  J)eir 
auch  da,  wo  ein  m.  und  ein  f.  zws.- 
gefafti  werden,  so  196,  22;  nac/& 
D.  H.  292  bezieht  sich  hier  \).  auf 
Sigurör,  Brynhildr  und  Heimir  mit 
den  Seinen.  Soll  aber  betont  werden, 
daß  es  Personen  verschiedenen  Ge- 
schlechtes sind,  so  steht  PI.  n.  vgl. 
m.  u.  f)au.  —  N.  f.  J)aer  (er)  7,  4; 
8,  1;  18,  4;  j^aer  =  die  {andern) 
Vögel  182,  16  vgl.  D.  H.  II,  333, 
]:>aers  =  f)aer  er  (poet.,  vgl.  es)  Vol. 
19,  6.  —  N.  n.  fau  {oft  als  gen. 
comm.  für  m.  u.  f.,  vgl.  Gr.  IV, 
279  fg.,  Lund  p.  14,  254)  10,  5; 
42,  10;  57,  24;  58,  1;  118,  14; 
]}au  in  (#<?£.  inn)  Grm.  41,  5;  G.  m. 
f.  n.  J)eira  4,  3,  4;  D.  m.  f.  n.  J)eim 
(er)  7?  8;  8,  3;  11,  7;  A.  m.  f>ä 
3,  7;  pä  er  11,  15;  A.  f.  f^aer  22, 
8;  170,  26;  A.  n.  f)au  (er)  4,  5; 
14,  9,  20;  Grott.  15,  2.  Vgl  auch 
N.  n.  £>au.  —  Zuweilen  ist  der  relat. 
Satz  zwischen  Pron.  u.  Subst.  ein- 
geschoben {Ger.,  Sp.  843)  sä  mik 
vekr,  es  af  viöi  kemr,  m.  hv.  m. 
7,  4—6. 

*  Wie  nhd.  „das"  kann  f>at  auch 
in  bezug  auf  Masc.  und  Fem.  von 
Personen  und  Sachen,  im  Sing.  u. 
Plur.  gebraucht  werden,  vgl.  Lund 
p.  18;  Gr.  IV,  275  fg.  So:  f)at  var 
konungr  5,  1;  var  |)at  allr  rnaör 
10,  2;  J)ä  varö  f)at  iss  8,  4;  Asgarör, 
])at  kQllum  v6r  13,  6;  sü  dQgg  .  .  . 
]:>at  kalla  24,  7  vgl.  auch  16,  9; 
124,  10;  |>at  eru  S,  9;  38,  7;  M 
väru  3,  6.  Wie  m  rfm  Äfcr  an- 
geführten Stellen  weist  £>at  auf 
vorhergehendes  [teilw.  im  PI.  stehen- 


des)  auch    zurück  Val'|>r.  31,  6;    o, 
2;  Sigdr.  19,   1  (Ger.,  Sjp.  86'0). 

**  Als  schwächeres  Demonstrativ 
=  der,  dieser  {vgl.  auch  pessi)  be- 
rührt sich  sä  gelegentlich  mit  dem 
suffig.  Artikel  inn;  sä  maör  ziem- 
lich =  maörinn.  Ausschl.  steht  sä 
vor  Eigennamen:  sä  Odinn  dieser 
Odh.  10,  7 ;  ähnlich  sä  guÖ  dieser 
Gott  6,  8  {gegenüber  dem  sehr  häu- 
figen Plur.  goöin,  vgl.  s.  v.  guÖ); 
ferner  in  dem  Sinne  von  talis  (sä, 
at  =  talis,  ut  Lund  p.  325;  Neben- 
sätze dieser  Art  stehen  meist  im 
Conj.,  so  135,  11,  doch  vgl.  Ark.  2, 
2<>2  Anm.);  dagegen  tritt  inn  vor 
Adjektiven  teils  allein,  teils  in  Ver- 
bindung mit  sä  auf  {vgl.  s.  v.  inn* 
b) ;  erst  der  jüngere  Sprachgebrauch 
gestattet  {nach  Vigf.)  auch  in  diesem 
Falle  einfaches  sä,  das  somit  fast 
ganz  an  die  Stelle  von  inn  gerückt 
ist;  vgl.  darüber  Vigf.  s.  v.  hinn 
p.  262  fg.  —  Lund  p.  503  bespricht 
die  Berührung  von  sä  u.  hann;  be- 
achte noch  J)ann  veg  auf  die  an- 
gegebene Weise,  auf  dieselbe  Art 
190,  18. 

*  *  *  Über  fehlendes  ok  nach  |)eir, 
fcau  u.  w.,  so  z.  B.  ^)eir  Lyngvi 
248,  8  =  sie  {nämlich  er  und)  L. 
vgl.  ok  *. 

sä,  stv.  (g.  saian,  vgl.  §  111),  säen, 
streuen,  mit  Dat.,  F.  95.  —  Praet. 
S.  1  sera  (=  g.  *sezo-,  Nor.  §  251, 
4)  S.  3  seri  gullinu  138,  9. 

säft,  f.  {vgl.  sä  stv.,  g.  -se|)s,  F.  312), 
die  Saat.  —  N.  134,  1;    139,  5. 

säötiÖ,  f.  {s.  säö ;  tiÖ  =  Zeit),  eig.  die 
Saatzeit,  als  Monatsname  zunächst 
dem  April  (gaukmänudr),  doch  auch 
dem  März  {so  Wh.  p.  377)  noch 
entsprechend.  —  N.  144,  12. 

sär,  m.  {vgl.  Vigf.;  §  60,  1),  eine  Bütte, 
ein  Zuber.  —  A.  sä  15,  7. 

sär,  n.  (g.  sair  Schmerz;  §  12,  1; 
F.  313),  die  Wunde.  —  N.  141, 
12;  D.  249,  4;  Asf.  särit  119,  31. 
—  PI.  N.  sär  169,  26;.  D.  särum 
10,  14;  11,  8;  A.  sär  49,  12;  s$r 
{ältere  Form)  Sigdr.  10,  3. 

särliga,  adv.  {s.  sär  n.),  schmerz- 
lich, bitter.  —  155,  9. 

särr,  adj.{s.  sär  n.).  —  1)  verwundet. 
N.    m.    159,    26;    160,    12;    A.  m. 


sättr  —  seiöberendr 


165 


säran  195,  27.  Eegm.  24,  6.  —  N. 
f.  sär  212,  8.  —  2)  schmerzlich, 
n.  adv.  särt  viö  verör  e  -  m  jemand 
empfindet   Schmerz    bei    etivas   158, 

20,  litit  mundi  slikt  särt  J^ykkja  158, 

21.  —  Superl.  N.  n.  särast  205,  25. 

sättr,  adj.  {vgl.  saett  u.  F.  314),  ver- 
söhnt. —  PI.  N.  m.  sättir  37,  1; 
VafJ)r.  41,  6.     Dazu  D.  H.  II,  165. 

—  uröu  ä  eitt  sättir  =  stimmten 
völlig  überein  222,  10.  Auch  von  der 
Übereinstimmung  im  ehelichen  Leben 
N.  n.  (als  gen.  comrn.)  221,  23. 

seöja,  schw.  v.  (F.  318,  g.  -sofvjan 
vglt.  Ger.),  sättigen.  -  Inf.  165, 
12.  —  Praes.  S.  3  seör  Grm.  19,  2. 

sefa,  schw.  v.  (nach  Vigf.  für  svefa, 
vgl.  svefn),  beruhigen,  gew.  Med. 
sefaz  =  sich  beruhigen.  —  Inf.  211, 
10.  —  Prast.  S.  3  sefaöiz  57,  23. 

seggr,  m.  (nach  Vigf.  zu  segja?,  vgl. 
auch  lat.  socius,  sequi),  poet.  der 
Mann.  —  Nom.  Regm.  13,  3.  — 
PL  N.  seggir  b,  4. 

segja,  schiv.  v.  (F.  316;  as.  seggian; 
§  118;  126).  l)sagen,  mitteilen. 

—  Inf.  11,  3;  40,  9;  fyrst  at  s.  76, 
6  vgl.  Lund  p.  374.  —  segja  sqgur 
Geschichten  erzählen  236,  22.  — 
segja  til  hans  ihn  zu  verraten  (vgl. 
til  3)  158,  4;  ahnl.  segja  til  gullsins 
Mitteilung  über  den  Verbleib  des 
Goldes  machen  223,  4.  —  um  segja 
=  den  Ausspruch  darin  tun,  ent- 
scheiden 239,  14 ;  240,  19.  —  Praes. 
S.  1  segi  ek  Fäfn.  13,  2 ;  S.  2  segir 
fm  47,  16;  f)ü  segir  48,  2;  179,  28. 
S.  3  segir  18,  12;  99,  16;  svarar 
ok  segir  5,  1 ;  segir  =  antwortet, 
Auskunft  gibt  a,  3  (über  die  Ver- 
wendung von  svara  u.  segja,  maela 
und  spyrja  vgl.  auch  s.  v.  maela); 
segir  Bragi  gamli  im  Zitat  3,  13; 
ähnlich  öfter  impersonell,  =  heißt 
es,  lautet  es  (bei  Zitaten)  6,  22;  7, 
12;  8,  19;  vgl.  Lund  p.  28.  —  her 
hefr  upp  ok  segir  =  hier  beginnt 
es  und  wird  erzählt  149,  1.  —  PI. 
3  segja  48,  16;  segja  menn  72,  18 
mgt  man,  vgl.  maör  4).  —  Conj. 
S.  3  segi  27,  17.  —  Im  per.  S.  2 
seg  svä  vermelde  so  (oder :  dies)  164, 
21;  seg  M  180,  16;  mit  suff.  Pro- 
nom.  segöu  Regm.  19,  1.  —  Praet. 
S.  2  sagöir  pi\  9,  3 ;  S.  3  sagöi  60, 
12;    101,    1;   =   sprach    zu    241,  8 


vgl.  oben  um  segja;  sagöi  til  sin 
nannte  seinen  Namen  251,  13.  — ■ 
PI.  3  sogöu  38,  17;  40,  15;  53,  2; 
sogöu  hann  veröugan  (sc.  vera)  53, 
20.  —  Conj.  S.  1  segöa  =  gesagt 
hätte  252,  22;    S.  3    segÖi  111,  16. 

—  Part.  Pass.  sagör,  n.  (u.  absolut) 
sagt  40,  5;  er  fyrr  sagt  ist  oben 
(vgl.  C.  XI)  angegeben  45,  2;  er  }Dat 
sagt  heißt  es  (in  der  mündlichen 
Überlieferung:  dicitur  Eg.)  3,  2;  9, 
6  vgl.  er  |)er  eigi  sagt  =  hast  du 
nicht  gehört?  16,  7;  ef  ])ü  heyrir 
J)at  sagt  50,  16  (vgl.  56,  10;  135, 
5  u.  heyra*);  annat  mark  er  J)at 
sagt  135,  18;  sagt  til  J)eira  161,  1 
vgl.  til  1,  3).  —  Plur.  A.  m.  sagöa 
176,  18;  N.  n.  er  eigi  at  sinni  sogö 
fleiri  tiöindi  94,  9.  —  Den  Singul. 
des  Verbums  beurteile  nach  Gr.  1V7 
196  fg.;  Lund  p.  8,  A.  1.  —  Med. 
segjaz  sich  nennen.  —  Imper.  S.  2 
segz  nenne  dich  169,  30.  —  Praes. 
S.  3  sagöiz  erklärte  259,  20.  — 
Praet.  Plur.  3  sogöuz  von  sich  sagten, 
behaupteten  177,  20.  —  2)  anklagen, 
beschuldigen.  —  Pass.  Part. 
SQnnu  sagör  mit  Wahrheit  angeklagt 
189,  10  vgl.  Lund  p.  137. 

*  Ein  von  segja  abhängiger  Satz 
mit  at  steht  ebensooft  im  Conj.  (so 
72,  18)  toie  Ind.  (so  77,  11);  Ark. 
2,  197.  Ein  Beispiel  für  Acc.  c. 
Inf.  (vgl.  oben  53,  20)  bietet  außer 
208,  5  auch  Ger.  Sp.  893,  21.  Be- 
liebter ist  der  unvollst.  Acc.  c.  Inf. 
so  sogöu  hann  veröugan  (vera)  ills 
dauöa  53,  20;  segja  hana  okkra 
döttur  (vera)  234,  6. 

segi,  n.  (F.  316),  das  Segel.  —  N. 
55,  8;  111,  21.  —  Plur.  N.  176,  32; 
Dsf.  164,  11;  Asf.  177,  11. 

seglmarr,  m.  (segi;  marr  vgl.  merr 
u.  F.  234),  das  Segelroß,  poet.  = 
Schiff.  —  PI.  D.  seerlmorum  Sigdr. 
9,  3. 

seiöberendr,  PI.  m.  (vgl.  seiör  Zau- 
berei F.  322;  ber.  zu  bera  tragen, 
umgehen  mit  etw.),  die  Zauberer. 

—  N.  Hyndl.  33,  5.  —  Zur  Sache 
vgl.  noch  Vigf.  s.  v.;  Wh.  p.  396  fg.; 
Gr.  Myth.  988  fg.  —  Nach  Mogk 
(Sl.  Göschen  S.  102)  bez.  seiör  die 
Zauberhandlung,  galdr  oder  ljöö  den 
Zauberspruch;  schriftlich  fixiert 
hei  fit  letzterer  rünar,  q.  v. 


166 


seiökona  —  sem 


seiftkoiin,  f.  [zu  sei^r  F.  322;  kona), 
das  Zauber  weil).  —  N.  157,  28; 
Nsf.  157,  30,  32.  —  Asf.  158,  10. 
*  Unter  der  seiök.  ist  ursprüng- 
lich vielleicht  eine  Eibin  zu  denken; 
so  Rieger  Germ.  3;  180.  Vgl.  auch 
Golther  G.  Myth.  S.  654;  Mogk 
sieht  in  volva  u.  seiökona  mehr  die 
menschliche  Natur  der  mythischen 
Gestalten  troll,  flagö  u.  ö.  aus- 
gedrückt. 

seila,  schiv.  v.  [zu  seil  n.  F.  321? 
Lund  p.  222),  nur  im  Med.  seilaz 
=  die  Hände  ausstrecken,  vgl. 
Vigf. ;  nach  Fr.2  sich  mit  dem  Kör- 
per in  der  einen  oder  anderen 
Richtung  strecken.  —  Praet.  S.  2  seilöiz 
|)ü  upp  69,  9;  S.  3  seilöiz  hann  til 
59,  3  vgl.  66,  8. 

seinn,  adj.  {zu  g.  sainjan  säumen  F. 
313;  Fr.2:  „gebildet,  wie  es  scheint, 
von  dem  in  der  Volkssprache  bewahr- 
ten Verb  sina,  ähnl.  wie  seigr  von 
siga"),  langsam,  spät.  PI.  N.  m. 
seinir  eru  at  hefna  lassen  sich  Zeit 
mit  der  Rache  195,  19.  —  S.  n. 
seint  adv.  spät,  oft  mit  ironischer 
Schärfe  (fast  =  niemals):  at  mer 
mun  seint  veröa  (Var.  vera)  41,  3 
=  ut  serum  mihi  futurum  sit  Eg.; 
seint  liöa  nicht  recht  fortgehen  [od. 
Erfolg  haben)  68,  20 ;  ok  [)essa  fäm 
ver  s.  bot  192,  26.  —  Sonst  auch 
=  zögernd,  unfreundlich  62,  7; 
ungern  82,  11  (wohl  nicht  mit  Eg. 
seint  gort  =  sero  factam  sc.  opta- 
rint);  auch  =  langwierig,  langweilig 
seint  er  62,  8  (prolixum  est  Eg.). 

—  Kompar.  adverb.  seinna  (vgl. 
Wimm.  §  88  b)  langsamer;  eigi 
seinna,  en  =  ebenso  schnell  wie 
68,  17. 

selja,  schw.  v.  (g.  saljan,  F.  319; 
§   114),    übergeben,    darreichen. 

—  Inf.  =  schenken  214,  1.  —  fram 
s.  41,  8  =  hingeben;  99,  3  =  käuf- 
lich überlassen.  —  Praes.  S.  3  selr 
i  hond  157,  13  vgl.  156,  10;  238, 
16.  —  Prat.  S.  3  seldi  40,  17;  102, 
15  (könnte  hier  Gonj.  S.  3  sein,  doch 
vgl.  raeör,  skal).  —  156,  16  seldi  i 
hond  =  händigte  ein.  —  Pass.  Part. 
N.  f.  seid  121,  17. 

selmänuftr,  m.  (s.  mänuör  u.  sei  n. 
=  Senne,  zeitweilige  Hirtenwohnung 
im  Hochgebirge,    F.  320),   der  zum 


Ausziehen  auf  die  Bergweiden  g<  - 
eignete  Monat,  der  Juni;  vgl. 
Vigf.  s.  v.  sei,  Wh.  p.  59,  378; 
d.  Mon.  p.  55. -N.  144,  13. 
Sem,  relat.  pari.,  adv.  und  konj.  (zu 
ahd.  sama  nach  Ger.,  zu  saman 
mich  Vigf.),   wie. 

a)  relat.  Part.,  meist  nach  vor- 
hergehenden demonstr.  Partikeln, 
vgl.  §  96,  Lund  p.  269,  426;  G. 
Neckel,  die  german.  Relativpartikeln 
S.  28,  29;   f)ar  sein   3,   11;    6,  16; 

17,  15;  20,  10;  121,  3;  f)ar  til  sem 
100,  6;  svä  sem  sowie  3,  13;  4,  12 
u.  öfter;  sem  =  svä  sem  5,  14; 
212,  30  vgl.  auch  b).  —  Nach 
demonstr.  Pronom.,  so  151,  31,  32; 
hja  störmenni  [)vi,  sem  66,  12;  oft 
in  VqIss.  ;  auch  Regm.  23,  5  Var. 
—  Auch  beim  Interrogativum  zw 
Verallgemeinerung  d.  Begriffs:  hvar 
sem  (eigentl.  ubicunque)  73,  10 
=  quandocunque  Eg. ;  hvat  sem 
hann  kostaöi  til  54,  1  =  quantavis 
mercede  Eg. 

*  Im  Gegensatz  zur  einfachen 
Anreihung  wie  43,  1;  196,  22  (bei 
tatsächl.  Verhalt)  führt  sem  oder 
svä  sem  den  äußern  Anschein  ein : 
70,  12  vgl.  Lund  p.  32—34.  Deut- 
lich   besonders    18,  6    neben    18,  7. 

b)  als  Konj  unkt.  (eig.  svä,  sem), 
mit  Ind.  =  so  wie  17,  5;  VqI.  10,  8 
oder  (bei  freierer  Annahme  =  als  ob, 
vgl.  Lund  p.  311,  312;  in  diesem 
Falle  begegnet  auch  sem  f)ä  er,  so 
164,  9)  mit  Gonj.  15,  11;  63,  1;  153, 

18.  Vgl.  übr.  sva  1).  —  Nach  Holt- 
hausen  und  I).  H.  II,  207  führt 
sem  nicht  selten  einen  „unechten 
Komparativsatz"  ein,  so  einen 
temporalen  oder  kausalen  Nebensatz 
Grott.  25  (=  24,  6  H.  G.)  sem 
munum  haetta  =  nachdem  wir 
(oder  da  wir)  min  gemahlen  haben, 
werden  wir  aufhören;  einen  rein 
temporalen  Gylf.  c.  53  (90,  6:  njöttu 
nü,  sem  f)ü  namt  =  nachdem  du 
Unterricht  genossen);  einen  kondi- 
tionalen VqIs.  S.  c.  28  (=202,  12) 
njöti  -|)er  svä  Sig. ,  sem  f)er  hafiö 
mik  eigi  svikit  =  wenn  Ihr  mich 
nicht  getäuscht  habt;  Beisp.  für  kau- 
sale u.  konzessive  s.  bei  D.  H.  —  Bez. 
des  Modus  des  abhäng.  Satzes  gibt 
Nygaard  in  Ark.  3,  99  fg.  diese 
Regel:    nach  Verben   im   Sinne    m  >'■ 


senda  —  sedja 


167 


„es  scheint,  daß  oder  als  obu  steht 
sem  mit  Conj.  im  gleichen  Sinne 
wie  at  (so  63,  1;  65,  3);  tritt  noch 
das  Hilfsverb  munu  hinzu,  so  findet 
sich  neben  dem  Conj.  auch  der  Ind., 
so  56,  8  nach  R:  sem  {)ess  hlutar 
mun  ek  (vgl.  Var.);  ähnl.  64,  16; 
65,  8.  ># 

c)  Ähnlich  wie  beim  posit.  adv. 
jafnt  (j.  nött  sem  dag  35,  19  = 
noctu  aeque  ac  interdiu  Eg.),  steht 
sem  häufiger  beim  superl.  adj. 
u.  adv  erb.,  vgl.  Lund  p.  247,  252. 

—  sem  tiöast  62,  21;  sem  mest 
(adv.)  65,  13;  176,  30;  s.  mest  (adj.) 
154,  28;  sem  snarast  80,  2;  sem 
äkafligast  100,  11;  sem  skjötast 
111,  9.  Alle  diese  Fälle  elliptisch 
konstruiert,  vgl.  mit  100,  11  sem 
äkafligast  mä  hann  65,  12  m.  sva 
langt  upp,  sem  hann  mätti  lengst 
66, 8.  Zu  vgl.  ist  auch  die  lat.  Konstr. 
quam  maxime  (sc.  potuit)  u.  ähnl. 

—  Beachte  auch  den  doppelten 
Superl.  75,  2 :  |)eim  mun  verst,  sem 
=  eo  aegrius,  quod  Eg.  oder  =  ita 
pessime,  ut  maxime  Lund.  —  Damit 
vgl.  noch  doppelten  Komparat.  176, 
10:  J>vi  ästsaelli,  sem  hann  var 
ellri  =  um  so  beliebter,  je  älter 
er  wurde. 

senda,  schw.  v.  (F.  319;  §  115,  6; 
g.  sandjan),  senden.  —  Inf.  121, 
24.   —   Praes.   S.  3    sendir   44,   13. 

—  PI.  3  senda  168,  12;  213,  14.  — 
Imper.  Plur.  1  sendum  165,  26.  — 
Praet.  S.  3   sendi  8,  17   (til  s.  aus- 
gehen ließ);    s.  til  38,  1  =  sandte 
aus,   s.  herzu  — ;    39,  17:    115,  4 
s.  aptr  100,  17  vgl.  aptr.  —  Plur.  3 
sendu  173,  28.  —  Part.  Pass.  N.  m 
sendr;  N.  f.  send  211,  28.  —  N.  n 
(absolut)  var  sent  75,  15;  sent  hafa 
217,  17.  —  PI.  N.  m.  sendir  38,  7 
N.  f.  sendar  Sigdr.  18,  4. 

sendiferö,  f.  (vgl.  senda  u.  ferö  f.) 
wie  sendifor  (q.  v.)  =  Send  fahrt 
Reise    im    Auftrage    eines    andern 
(Mob.).  —  A.  fara  sendiferö  46,  24 
(vgl.    fara    2  a)   =   die  Botschafts- 
Reise  unternehmen. 

sendifor,  m.  (s.  senda,  fo,r  u.  sendi- 
ferö), die  Send  fahrt,  Botschafts- 
reise. —  G.  sendifarar  75,  9;  A.  fara 
sendifQr  227,  16  vgl.  f.  sendiferö 
46,  24. 

sendimaör,  m.  (s.  senda;  maör),  der 


Bote,  Diener.  —  N.  39,  17  {vgl. 
Lund  p.  33) ;  106,  7 ;  D.  sendimanni 
40,  12.  —  PI.  N.  sendimenn  77,  26; 
D.  sendi mQnnum  216,  26. 

*  Über    den    Vokal    der    zweiten 
Silbe  vgl.  Ark.  4,  363;   15,  230. 

senn.  adv.  (auch  i  senn,  vgl.  Vigf., 
der  an  Venvandtsch.  mit  g.  suns 
(e.  soon)  denkt.  1)  sogleich, 
augenblicklich.  —  149,  16;  156,  13. 

—  2)  zugleich.  —  4,  15;  Grm. 
23,  5;  165,  7.  —  3)  jedesmal 
173,  20. 

senna.  schw.  v.  (§  115,  5),  mit  Worten 
streiten,  zanken,  hadern.  —  Praet. 
S.  3  senti  109,  8. 

*  Vgl.  den  Namen  des  eddischen 
Liedes  Lokasenna. 

seri  s.  sä,  stv. 

serkr,  m.  {vgl.  Vigf.;  Wh.  p.  162), 
das  Hemd,  der  Rock.  —  N.  serkr 
järnofinn  das  Panzerhemd  p ,  8; 
D.  i  serk  ser  112,  14  (intra  sinum 

Eg.)- 
sess,    m.   (aus  *setda,   F.  317;   Nor. 
§  254),  der  Sitz,  die  Sitzbank.  — 
D.  sessi  Sigdr.  17,  4;  A.  sess  193, 9. 

—  PI.  G.  sessa  Grm.  14,  2. 

set,  n.  (F.  317;  Vigf.,  Fritzn.),  der 
Sitz;  spez.  die  zum  Sitzen  oder 
Liegen  dienende  Einrichtung  (Bett- 
bank F.)  an  der  Seite  des  Wohn- 
raumes,  etwa  =  Bank  (vgl.  set- 
stokkr  in  Art.  stokkr).  —  A.  i  set 
231,  27. 

setberg,  n.  (s.  berg;  set  F.  317);  ein 
nach  Art  eines  set  (=  Bank)  lang- 
gestreckter, niedriger  Berg;  die 
Anhöhe.  — Dsf.  setberginu  68, 13; 
A.  setberg  68,  11.  —  PI.  A.  setberg 
Grott.  11,  8. 

setja,  schw.  v.  (§  114;  g.  satjan, 
F.  317),  setzen,  hinstellen,  hin- 
führen (in  ein  Amt  einsetzen).  — 
Inf.  s.  borö  67,  13;  fram  s.  75,  14 
=  deducere  Eg.  vgl.  Ger.,  Übers. 
(mit  dem  aufgerichteten  Scheiter- 
haufen) dem  Meere  übergeben;  s.  yfir 
c.  A.  143,  5  =  praeficere  Eg.  —  Vom 
Beisetzen  der  Segel  164,  11.  — 
Praes  S.  3  setr  64,  21;  142,  17; 
setr  viö  eyra  72,  12  vgl.  viö  2)  a) ; 
viö  setja  =  als  Pfand  setzen  239, 
13  vgl.  240,  9;  s.  til  g;ezlu  98,  14. 
Praet.  S.  3  setti  3,  7,  10;  s.  upp 
setzte  auf,  stellte  aufrecht  hin  115, 


168 


setr  —  sjä 


22;  setti  legte  liana  i  fjotra  204,  1. 
PI.  3  settu  11,  12,  14,  19  (11,  19 
=  constituerunt  Eg.);  61,  19  (s. 
aptr  ü  hak  ser  wandten  oder  war- 
fen zurück) ;  s.  griö  P7,  4  =  pacem 
fecerunt  Eg.  —  s.  upp  merki  sin 
168,  18  vgl.  den  vanen  üfzucken, 
üf  heben  als  Zeichen  zum  Kampfe 
rnlul.  IV  b.  III,  235.  —  Part.  Pass. 
settr  u.  w.;  N.  m.  249,  9;  N.  f. 
sett  44,  6,  8;  N.  n.  sett  167,  23; 
illa  s.  übel  angebracht  208,  3.  PI. 
N.  m.  settir  161,  11;  N.  f.  settar 
upp  aufgerichtet,  aufgepflanzt  250, 
18;  N.  n.  sett  12,  13;  absol.  hoföu 
sett  52,  7 ;  räö  hafa  viö  sett  =  Hat 
angewandt,  dafür  gesorgt  zu  haben 
221,  4.  —  Med.  setjaz  sich  setzen; 
auch  =  sich  ruhig  halten  251,  23. 

—  Praes.  S.  3  sez  (=  setz)  93,  20; 
144,7;  157,  32;  170,  15.  PI.  3  setjaz 
51,    11.  —  Imp.  S.  2   sez   178,  37. 

—  Praet.  S.  1  settumz  253,  1 ;  S.  3 
settiz  13,  10;  57,  3;  s.  upp  richtete 
sich  auf  (im  Bette)  204,  6.  PI.  3 
settuz  18,  3.  —  Part.  Med.  sez 
(für  setz);  haföi  sez  46,  9;  162, 
24  (er  J)ar  h.  i  sez  =  der  sich 
darin  gesetzt,  sich  darin  festgesetzt 
hatte). 

setr,  n.   (vgl.  sitja),   der  Wohnsitz. 

—  A.  setr  büa  wohnen,  leben 
163,  26. 

sex,  indeklin.  zahlw.  (F.  328,  §  86, 
g.  saihs),  sechs.  —  af  sex  hlutum 
39,  19;  sex  vetr  151,  22. 

seyöir,  m.  (vgl.  sjööa;  §  54,  1  hiröir), 
das  zum  Sieden  od.  Kochen  dienende 
Feuer,  die  Feuerstätte.  —  G.  seyöis 
93,  11;  Dsf.  seyöinum  93,  17;  Asf. 
seyöinn  93,  12,  14,  21. 

se  s.  sjä  und  vera. 

ser  (Dat.)  s.  sin. 

setti,  zahlw.  (§  88,  g.  saihsta,  F.  328), 
der  sechste.  —  N.  m.  21,  9;  N.  f. 
182,  23;  N.  n.  setta  6,  5. 

sjafni,  m.   (vgl.  SJQfn  w.  sif  f.),  der 

zugeneigte  Sinn,  die  Liebe.  — 
N.  43,  4. 

sjaldan,  adv.  vgl.  g.  silda  (-leiks)  F. 
328;  §  4,  1,  selten.  —  Vol.  26,  3; 
hier  =  nie.  —  Komp.  (eig.  zu  dem 
ungebraucht,  adj.,  wofür  sjaldsenn 
eintritt,  gehörig;  §  82  a),  sjaldnar 
seltener  178,  14. 


sjatna,  schw.  v.  (F.  317;  auch  setna 
geschr,),  zur  Ruhe  kommen,  auf- 
hören. —  Inf.  illa  sjatna  201,  34 
wohl  nicht  =  übel  enden,  sondern  = 
kaum  zur  Ruhe  kommen.  —  Conj. 
S.  3  sjatni  204,  34. 

sjau,  indeklin.  zahlw.  (F.  323,  §  86, 
g.  sibun) ,  sieben.  —  4,  15; 
159,  17. 

sjaundi,  zahlw.  (s.  sjau),  §  88,  g. 
sibunda?  der  siebente.  —  N.  m. 
21,  9;  N.  f.  sjaunda  43,  12;  N.  n. 
sjaunda  6,  6. 

sjä,  pron.  s.  sä  pron.  u.  }>essi. 

sjä,  stv.  (g.  saihvan,  F.  315,  vgl. 
§  105;  Beitr.   15,    394  fg.),  sehen. 

—  Inf.  4,  11;  15,  8;  60,  16;  40,  8. 

—  sjä  fyrir  c.  D.  fürjmd.  sorgen  234, 
2,  4.  viö  färi  sjä  vorsehen,  Fürsorge 
treffen  gegen  Nachstellung  Sigrdr. 
7,  8.  sär  at  sjä  Wunden  besichtigen 
Sigrdr.  10,  3.  sjä  räö  fyrir  mer  201, 
30  =  eine  Heirat  für  mich  aus- 
ersehen; sjä  lyrir  etwas  vorhersehe /i 
190,  10  vgl.  D.  H.  II,  438;  ähnlich 
einfaches  sjä  168,  25;  —  til  at  sjä 
=  (recht)  zusehen  =  urteilen  238,  23. 

—  Praas.  S.  1  ek  se  74,  12;  135,  10; 
S.  2  ser  22,  2;  S.  3  ser  25,  9. 
Plur.  1  sjä  -ver  (§  123  zu  1  PI.) 
PL  2  sjäiö  170,  27.  PI.  3  sjä  48,  17; 
93,  11.  —  Ein  abhängiger  Satz  steht 
meist  im  Indik.,  so  69,  2  u.  ö.;  vgl. 
Ark.  2,  199.  —  Conj.  S.  2  sjäir 
(älter  ser)  189,  15.  —  PI.  3  sjäi 
(genau  ansehen,  prüfen)  241,  7.  — 
Imp.  S.  2  se  par  =  ecce  oder  franz. 
voilä  (pro  mit  fg.  Voc.  Eg.)  104,  24 ; 
se  viö  hüte  dich  vor  189,  6;  190, 
10.  PI.  1  sjäm  66,  17;  vgl.  Land 
p.  304  u.  A.  1).  —  Praet.  S.  1  sä 
205,  21;  S.  2  satt  68,  11  u.  mit 
suff.  Pron.  sättu  ib.;  69,  1;  S.  3 
sä  4,  10;  57,  18  (sjä  til  e-s  sich 
von  einem  versehen,  erwarten,  vgl. 
aber  Var.  und  zu  der  Les.  von 
R  Lund  p.  156).  —  PI.  1  säm  (für 
säum)   196,  8;    PI.   3  sä   (für  säu) 

4,  8;  38,  16;  62,  5;  264,  15.    Conj. 

5.  3  saei  98,  5;  26'£,  1  (hier  im- 
person.;  so  auch  177,  3).  Part. 
Pass.  N.  m.  senn,  N.  f.  sen.  195,  3; 
n.  u.  absol.  set  16,  8;  40,  2;  253,  17; 
270,  12,  set  fyrir  sinum  hlut  209,  19 
=  für  sich  selbst  gesorgt.  —  Med. 
sjäz  =  (für)  sich  sehen.    Inf.  um  at 


sja 


Signa 


169 


sjäz  sich  umsehen  93,  1 ;  sjäz  fyrir 
sich  vorsehen,  behutsam  sein  mPraes. 
S.  3  sez  f.  34,  13;  sez  meir  um  sich 
weiter  umsieht  {vgl.  93,  1  ob.)  90,  9. 

—  Die  freiere  Bedeut.  besorgt  sein 
für  jemd.  erscheint  in  Prass.  S.  1 
sjämz  ek  meir  um  Mun.  Grm.  20,  6; 
s.  auch  Lund  p.  222.  —  Pra?t.  S.  3 
säz  ließ  sich  sehen  249,  12;  250,  26. 

sjä,  pron.  s.  sä  u.  ]>essi. 

själfr,     adj.    {älter    själfr,    g.   silba, 

F.  329),  selbst.  —  S.  N.  m.  5,  2; 
27,  8;  G.  själfs  143,  4;  D.  själfum 

tf,  16;  A.  själfan  71,  6.  PI.  N.  m. 
själfir  154,  29;  G.  m.  själfra  4,  4; 
D.  själfum  29,  9.  —  S.  N.  f.  152, 
20;  älter  sjqlf,  mit  suff.  Neg.  sJQlfgi 
Lok.  29,  6.  —  PI.  N.  f.  sjalfar 
Grott.  11,1.  —  S.  N.  n.  själft  selbst 
=  von  selbst  46,  25;  109,  11.  — 
A.  själft  164,  12  vgl.  viö  2  b). 

*  Jn  syntakt.  Bezieh,  vgl.  Lund 
p.  505.  —  Hinsichtl.  der  Übersetz, 
vgl.  D.  H.  II,  169:  själfr  bedeutet 
weder  ipse  noch  idem,  die  Bedeut. 
ist  (Vafyr.  54,  6)  schwach  wie  oft 
{vgl.  Grott.  11,  7;  o/2  dient  sj.  mw 
zwr  Einführ,  eines  neuen  Begriffs; 
auch  im  Dtsch.  ist  das  schwache 
„selb"  verbreitet. 

själfräftr,  adj.  (själfr,  räö  *),  sich 
selbst    bestimmend ,    unabhängig. 

—  Superl.  PI.  N.  m.  259,  10.  Hier 
scheint  sj.  eine  Gesinnung  zu  be- 
deuten, die  auch  andern  möglichst 
viel  Freiheit  läßt  [vgl.  nhd.  „leben 
und  leben  lassen");  s.  übr.  Ba. 

sjär,  m.  {in  älterer  Form  auch  sjör 
oder  saer;  vgl.  F.  313,  §  51,  1 ;  52.  1; 
g.  saivs),  der  See,  auch  =  die  See, 
das  Meer;  poet.  auch  =  Seewasser, 
so  Regm.  16,  6.  —  N.  sjär  12,  5; 
Vol..  3,  3;  Grm.  40,3;  Nsf.  sjärinn 
177,  3;   saerinn  72,    14;    126,  1.  — 

G.  sjävar  y,  2;  Gsf.  sjävarins  69,  1; 
G.  sjövar  79,  21;  121,  7;  saevar 
75,  12.  —  D.  sjövi  Eegm.  16,  6; 
sjö  32,  10;  204,  8;  sjä  72,  20;  sse 
224,  5;  Dsf.  sjänum  227,  4;  saenum 
69,  2.  A.  sjä  11,  8,  10;  255,  30; 
sjö  55,  9;  sae  70,  15;  Asf.  saeinn 
11,  4;  72,  17;  sjäinn  225,  9. 

f  <  for  efre  Entsteh,  der  Formen 
saer,  sjör,  sjär  vgl.  bes.  Ark.  17, 
209  fr.;  18,  226  fg.;  19,  337  fg.; 
20,  255  fr. 


sjävarhamarr  od.  sjövarh.,  m.  (sjär, 
hamarr  auch  =  Klippe  F.  64),  die 
See-Klippe,  Klippe  am  Meeres- 
ufer; meist  PI.  —  PI.  D.  245,  Id. 

sjävarstrond  oder  stovarstrond,  f. 

(s.  sjär,  saer;  strQnd),  der  See- 
strand.  —  Dat.  meö  J)eiri  sjävar- 
strQndu  12,  5  =  intra  oram  (terraß) 
maritimam  Eg.  {s.  auch  meö  1); 
meö  saevarstr.  12,  15  =  seeundum 
oram  maritimam. 
sifta,  schw.  v.  {zu  s\<Sr=  Sitte  F.  322), 
einer  Sitte  gemäß  bilden,  er- 
ziehen. —  Pass.  Part,  siöaör 
gesittet;  rett  siöaöir  6,  16  =  wohl- 
gesittet, rechtschaffen.  F.J.  Gg. 
S.  10  übers,  „rechtgläubig" ' .  Dafür 
lassen  sich  Stellen  anführen,  andere 
sprechen  dagegen,  so  heiöinna  manna 
best  siöaör  (bei  Vigf.  s.  v.). 

si'Mätr,  adj.  {zu  siör  =  Sitte,  lätr  zu 
lata,  vgl.  hoflätr),  sich  der  Sitte 
gemäß  benehmend,  wohlgesittet, 
rechtschaffen.  —  PI.  N.  m. 
siölätir  88,  4. 

siör,  m.  (g.  sidus  m.;  §  64,  1;  F.  322), 
die  Sitte.  —  N.  154,  15.  —  D.  i 
förnum  siö  in  der  alten  Lebens- 
weise, d.  h.  im  Heidentum  167,  14. 
—  PI.  D.  siöum  Gewohnheiten  261,  8. 
A.  siöu  241,  23. 

siftsamr,  adj.  (siör;  -samr  F.  311), 
wohlgesittet.  —  N.  237,  16. 

sibvenja,  f.  (s.  siör,  venja  zu  vanr 
gewöhnt),  gewöhnliche  Sitte  151,  17. 

Sif,  f.  {vgl.  g.  sibja;  §  4,  2;  57,  2; 
F.  323),  die  Freundschaft,  Ver- 
wandtschaft, Sippe,  meist  im  Plur. 
sifjar;  D.  sifjum  VqI.  45,  4 ;  s.  spilla 
nach  D.  H.  II,  60  =  sich  heiraten 
{von  Blutsverwandten,  denen  dies 
verboten  ist). 

sif jaslit,  n.  (vgl.  sif;  slit  zu  slita),  der 
Bruch  der  Sippe,  die  Verletzung 
der  Familienbande.  —  D.  sifjasliti 
81,  10. 

sigla,  schw.  v.  {zu  segl,  F.  316),  se- 
geln. —  Praes.  S.  3  siglir  140,12; 
PI.  3  sigla  177,  1  vgl.  byrr.  —  Praet. 
PI.  3  sigldu  177,  6;  Pass.  Part. 
absol.  siglt  140,  12. 

Signa,  schw.  v.  (s.  Vigf.);  segnen, 
d.  h.  eigentlich  mit  dem  Zeichen  des 
Kreuzes  (signum  sc.  crucis)  ver- 
sehen; dann  ebenso  auch  auf  das 
heidnische  Hammerzeichen    wie  das 


170 


sigr  —  sitja 


Altd.  segenen  {mhd.  Wb.  II  b  240) 
auf  alttestamentl .  Gebräuche  bezo- 
gen; das  Vorkommen  des  Wortes  in 
Sigrdr.  kann  also  weit  eher  gegen 
als  für  ein  höheres  Alter  des  Liedes  j 
entscheiden.     1)    überh.  =  segnen. 

—  Inf.  Sigrdr.  8,  1.  —  2)  signa  sik 
=  sich  bekreuzen.  —  Praet.  S.  3  j 
signdi  sik  236,  20. 

sigr,  m.  (g.  sigis  n.;  §  50,  1 x)  u.  4;  | 
F.  315),   der  Sieg.   —  S.  sigri  34, 
11;  45,  8;  A.  sigr.  56,  5;  103,  12; 

—  bei  s.  hafa  184,  3  =  räöa  sigri 
45,  8  ist  zu  erinnern,  daß  Oö.  im- 
mer als  Siegverleiher  gilt,  wenigst. 
in  der  VqIss.;  vgl.  aber  auch  34, 
11;  56,  5  u.  a.  St.  —  Für  s.  hafa 
bietet  Prosa  Sigrdr.  2  —  3  s.  vega 
i  orrostu. 

sigra,  schw.  v.  {zu  sigr.  m.),  be- 
siegen. —  Inf.  7,  12.  Prags.  S.  3 
sigrar  13,  19. 

sigrsaell,  adj.  (s.  sigr;  saell),  sieg- 
beglückt, siegreich.  —  N.  150,  12; 
151,   31. 

sigrünar,  PI.  f.  (s.  sigr,  rünar),  Sie- 
gesrunen; Sieg  verleihende  B.  — 
Acc.  Sigrd.  6,  1. 

sik  s.  sin. 

silfr,  n.  (g.  silubr,  F.  323),  das  Sil- 
ber. —  D.  silfri  25,  4,  8;  120,  23; 
139,  11. 

silkiband,  n.  (silki=&?^  vgl.  Vigf.; 
band),  das  Seidenband.  —  A.  40, 
23;  Asf.  40,  15. 

silkirsema ,  f.  (=  silkiband;  raema 
=  reim  =  mhd.  rieme  Vigf.),  das 
Seidenband.  —  N.  40,  10.  —  Vgl. 
Wh.  p.  164. 

sin,  f.  (F.  321,  ags.  sinu,  e.  sinew; 
§55,  1),  die  Sehne.  —  PI.  D.  sinum 
39,  21. 

sindr,  n.  (F.  322),  die  (zunächst  glü- 
hende) Schlacke.  —  N.  8,  4;  svä 
sem  s.  =  scoriae  instar  Eg. 

sinn  pron.  s.  sinn. 

sinn,  n.  (vgl.  g.  sinf)s  m.)  sinni,  n. 
(vgl.  F.  319),  der  Gang,  Weg;  der 
Zeitpunkt,  das  Mal  (vgl.  nhd. 
zweimal).  —  D.  einu  sinni  =  ein- 
mal 106,  4  vgl.  t,  1  u.  Lnnd  p.  141, 

—  i  inu  fyrra  sinni  65,  4;  at  sinni 
für  diesmal  94,  9 ;  efsta  sinni  zum 
letzten  Mal  229,  'S.  A.  it  fyrsta 
sinn   das   erste  Mal  39,   1 ;    56,  13 


vgl.  i  annat  sinn  7.9,  15  u.  annat 
sinn  zum  zweiten  Mal  100,  4;  aber 
i  annat  sinn  =  ein  andermal  (Gegs. 
i  f)etta  sinn  218,  7)  218,  6;  eitt  sinn 
einmal  27,  2;  35,  10  {vgl.  Var.) 
155,  3;  um  sinn  einmal,  irgend 
einmal  155,  4;  hvert  sinn  jedesmal 
141,  11;  i  sinn  einmal  144,  6  (una 
vice  Eg);  eitt  sinni  58,  25  (wohl: 
dies  eine  Mal,  vgl.  übr.  Var.,  Eg. 
übers,  einu  s.  mit  prima  vice). 
PI.  D.  hundraö  sinnum  zu  hundert 
Malen  155,  6.  ätta  s.  um  daginn 
achtmal  am  Tage  155,  20. 
sinnaor,  adj.  part.  (vgl.  sinni  Ge- 
nosse), in  geselliger  Weise  ver- 
bunden. —  N.  f.  sinnuÖ  254,  1. 

sinni,  m.  (vgl.  g.  gasinj)a  Ger.;  sinn 
=  Gang),  der  Gefährte  oder  Fahrt- 
genosse, der  Genosse  überh.,  meist 
poet.  —  PI.  N.  sinnar  83,  4. 

sjöfta,  stv.  (F.  326  vgl.  g.  sau^s 
Opfer),  sieden,  kochen.  —  Inf. 
208,  13.  —  Pass.  Part.  m.  soöinn 
48,  6;  Grm.  18,  3;  f.  soöin  GuÖr. 
II,  24,  7;  n.  u.  abs.  soöit  gekocht 
=  gar  57,  2;  93,  13,   14. 

sjöör,  m.  (zu  syja= nähen  F.  325),  der 
(lederne)  Beutel.  —  G.  240,  21. 

sjön,  f.  (vgl.  sjä,  F.  315;  g.  siuns ; 
§  15,  3),  das  Gesicht,  der  An- 
blick. —  A.  sjön  (Gesicht  =  Seh- 
vermögen) 13,  3;  vgl.  äsjöna.  — 
PI.  Dsf.  sjonunum  (den  Blicken) 
57,  18;   A.  sjönir  (Anblick)  72,  11. 

sjönhverfing,  f.  (vgl.  sjön  u.  hverfa), 
die  Gesichtstäuschung,  Gesichtsver- 
kehrung;  das  Blendwerk.  —  PI. 
D.  92,  5;  A.  4,  9. 

sjör  s.  sjär. 

sjövarhamarr  s.  sjävarh. 

sitja,  stv.  (F.  316;  vgl.  §  105,  g.  sitan); 
sitzen,  auch  Platz  nehmen  oder 
—  ruhig  sitzen,  wohnen,  ver- 
weilen. —  Inf.  a,  3  vgl.  D.  H.  II, 
127;  56,  11;  71,  14,  17.  —  Praes. 
S.  1  ek  sit  70,  19;  S.  3  sitr  5,  11; 
7,  10;  34,  2;  sitr  eptir  ist  zurück- 
geblieben (im  überlebenden  Kinde) 
229,  16;  sitr  bleibt  ruhig  Vol.  26a;D. 
H.  II,  35  erinnert  an  sitja  e-t  sich 
etw.  gefallen  lassen.  —  sitr  um  J)at 
224,  28  paßt  die  Gelegenheit  ab 
(eig.  sitzt  oder  liegt  auf  der  Lauer). 
Ähnlich  wohl  auch  (vgl.  Ark.  18, 
72  fg.)    PI.    3  sitja  Hov.  1,    5;   48, 


sjükr  —  sin 


171 


16.  —  Conj.  S.  3  siti  (s.  ä  =  incubet 
Eg;  s.  Lund  p.  303)  Grott.  5,  5; 
165,  26.  —  Imper.  S.  2  sit.  179,  10; 
s.  heil  193,  11  ^Z.  heill.  Praet.  S.  3 
sat  5,  8  {vgl.  sinn  =  sinn);  78,  1; 
iö7;  17  (Äfcr  =  consedit  Eg.);  118, 
19  (sedem  habuit  Eg.)  vgl.  213,  3. 

—  PI.  3  sätu  117,21.  —  Zwr  £e- 
zeichnung  friedlicher  Zustände  (vgl. 
kyrrseta  f.)  sätu  viö  fraegö  {in  ehren- 
voller Weise)  ok  vingan  197 ,  29. 
Pass.  Part,  absolut  setit :  meöan  viö 
drykkju  var  setit  92,  8  =  quoad  in 
compotatione  accubitum  est  Eg. 

sjükr,  adj.  (g.  siuks;  §  15,  2;  F.  325), 
siech,  krank.  —  N.  f.  sjük  203,  3. 

sjot,  f.  {vgl.  Vigf.  s.  v.  sjöt),  die  Ver- 
sammlung, der  Wohnsitz,  meist 
poet.  —  A.  sjot  Vol.  4:1,  3;  ragna 
sjot  wohl  =  den  Himmel. 

*  Die  von  Vigf.  bestrittene  Äbleit. 
von  sitja  bleibt  mir  wahrscheinlicher 
[vgl.  auch  sjotull  u.  Nor.  §  150») 
als  sjöt  =  sveit;  doch  iv'äre  eine 
Vermischung  urspr.  geschiedener 
Bildungen  denkbar. 

sjotull.  m.  {zu  sitja),  eig.  der  zum 
Sitzen  oder  zur  Ruhe-  Bringende, 
der  Besänftiger.  —  A.  dölgs 
sjotul  Grott.  16,  7  =  hostilitatis 
sedatricem,  poet.  =  die  Mühle,  auf 
welcher  Friede  und  Glück  gemahlen 
tuird. 

*  Es  tvird  auch  sjotul  f.  angesetzt, 
aber  Grotti  ist  m. 

sia,  schiv.  v.  (ahd.  sihan  Ger.),  sei- 
hen, durchziehen.  —  Inf.  167,  1 
vgl.  gron  f. 

sia,  f.  (Fritzn.  vglt.  sindr),  der  Funke. 

—  D.  siu  14,  22  (stricturaEg.);  Usf. 
siunni  108,  19  (sia  hier  =  järnsia, 
q.  v.);   Asf.  siuna  (=  jarns.)  108,8. 

—  PI.  D.  sium  8, 10;  A.  siur  11,  15. 
siö,  adv.  (F.  312;  g.  -seips  ist  =  siör), 

spät.  —  59,  12;  104,  25;  154,  23. 
of  siö  zu  spät  230,  9. 

*  Eine  nominale  Bildungsweise 
scheint  in  der  Form  um  siöir  = 
endlich,  schließlich  {eig.  PI.  A.?) 
vorzuliegen,  vgl.  Vigf. ;  so  150, 13, 20 ; 
161,  10;  227,  5;  259,  18. 

SiÖa,  f.  (F.  313),  die  Seite,  zunächst 
des  menschl.  Körpers  {Hüftengegend). 
PI.  N.  206,  22;  A.  of  s.  q,  7. 

siöan.  adv.  u.  konj.  {vgl.  siö,  F.  312, 
ags.  siööan  Ger.),  darauf,  dann, 


seitdem.  —  a)  adv.  —  darauf 
33,  4;  154,  31;  fortan  60,  16;  195, 
28;  seitdem  79,  1;  103,  19.  —  er 
ekki  siöan  kommt  nicht  weiter  vor 
166,  8.  —  b)  konj.  siöan  er  seit- 
dem 39,  8;  auch  bloß  siöan  165,  5  ; 
180,  25. 
siöar  oder  siöarr,  kompar.  adv.  zu 
siö;  später.  -  47,  3;  54,  18;  70,2; 
120,  22;  122,  20;  üö,  2  ( Far.  siöan). 
#6<?r  den  Dat.  vgl.  Lund  p.  133. 
A.  2. 

siöarstr  oder  siöastr,  adj.  superl.  {zu 
siö,  siöar,  vgl.  §  82 b),  <2er  letzte. 

—  N.  f.  schw.  Fl.  in  siöarsta  veizla 
219,  20;    adv.  siöa(r)st  =  zuletzt. 

—  14,  5;  62,  13;  94,  18. 
siöir  s.  siö. 

siöla,  für  siöarla.  auch  silla  (§  28, 1) 
rt^v.  (zm  siö,  siöar),  spät.  —  144,  6. 

siör,  adj.  {zu  siÖa  F.),  tief  herab- 
hangend.  —  D.  n.  siöu  172,  7; 
A.  siöan  153,  1 ;  PI.  A.  siöa  160,  30. 

siör,  adv.  komp.  {zu  siö  vgl.  sitzt  u. 
§  84a),  weniger.  —  eigi  siör —  en 
nicht  weniger  =  ebenso  gut  wie  153, 
19;  vgl.  207,  5. 

*  siör  ist  etymolog.  =  g.  -seips  u.= 
siöar  später,  aber  von  diesem  Wort 
im  Sprachgebranch  unterschieden. 

siga,  stv.  (F.  321,  §  101  *),  sinken, 
von  jeder  abwärts  gehenden  Bewe- 
gung: gleiten,   fallen,   stürzen  usw. 

—  Inf.  57,  17.  —  Praes.  S.  3  sigr 
VqI.  57,  2.  —  Das  Med.  sigaz  in 
Verbindung  mit  lata  =  sich  nieder- 
lassen; laetr  sigaz  93,  20;  let  s. 
107,  19. 

sin,  pron.  refle.r.  {vgl.  §  89;  F.  322). 
sein,  seiner.  —  a)  Gen.  sin  (g. 
seina)  seiner,  til  sin  zu  sich  46,  13; 
von  mehreren  97,  18;  sagöi  til  sin 
=  gab  Auskunft  über  sich  {vgl.  Var.) 
215,  13;  sin  i  (ä)  mihi  =  unter  sich 
44,  1;  93,  15;  zwischen  sich  161,  33. 
b)  Dat.  ser  (g.  sis)  sich,  für  sich 
17,  8;  von  mehreren  13,  6;  15,  7; 
meö  ser  P7,  20  =  mit  ihnen;  m.  ser 
unter  sich  97,  3:  oft  zum  Ersätze 
eines  Possessivpron.,  so  15,  7  (=  d 
Qxlum  sinum)  vgl.  98,  25;  104,  8 
{vom  Pron.  der  ersten  Person  104, 
26  hnefa  minum,  wo  Var.  hn.  mer); 
undir  hond  ser  115,  10;  i  hofuö  ser 
119,  15;  meö  tüngu  ser  (=  sinni) 
156,  23;   i  fangi  ser  161,  23;    meö 


172 


sinn  —    skapa 


inunni  sör  173,  11;  ser  til  handa 
ihm  zu  Hunden  oder  zu  seinen 
Händen,    für    ihn    121,    16;     vgl. 

h(?nd.  —  Im  allgem.  vgl.  1.  md 
p.   120,  132. 

c)  A.  sik  (g.  sik)  sich  4,  6;  30, 
13;  67,  19.  —  In  syntakt.  Bezieh, 
cgi.  Lund  p.  507  fg.  u.  kvaö  hann 
(=illum)  hafa  velt  sik  [den  Reden- 
den) 207,  23. 

sinn  oder  sinn«  pron.  possessiv  {vgl. 
sin,  §  34,  1;  91,  1;  g.  seins),  sein, 
der  seine.  —  N.  m.  sinn  raaör  i 
hverju  sein  Mann  {je  ein  Mann) 
in  jedem  5,  8  {vgl.  das  pron.  sinn 
hverr  =  sein  jeder,  jeder  für  sich). 
N.  f.  sin  67,  18;  G.  m.  sins  156, 
15;  G.  n.  168,  8;  G.  f.  sinnar  3,  3; 
D.  m.  sinum  53,  4;  auch  in  im- 
person.  Sätzen,  in  Beziehung  auf 
ein  zu  ergänzendes  maör  vgl.  s.  v. 
maör  4),  so  55,  11:  112,  1.  —  D. 
i.  sinni  66,  5;  162,  22.  D.  n.  sinu 
3,  3.  —  A.  m.  sinn  10,  16;  14,  18. 
A.  f.  sina  4,  6;  14,  18;  A.  n.  sitt 
6,  1;  166,  11.  —  PI.  G.  sinna  119,  9. 
—  PI.  D.  sinum  14,  12.  —  PI.  A.  m. 
sina  18,  4;  53,  15;  213,  13;  A.  f. 
sinar  192,  13.  —  A.  n.  sin  18,  4; 
42,  10. 

*  Jw  syntakt.  Bezieh,  vgl.  Gr.  IV, 
347;  Lund  p.  507  /#.,  wjtf.  auch  192, 
10  Qirar  sinar  ==  ihre  Pfeile  {von 
Zweien)  neben  192 ,  13  viö  meyjar 
sinar  =  ihre  Mägde  {von  Brynhildr). 

sitzt  {auch  siz,  §  30,  3),  supevl.  adv. 
{komp.  siör;  vgl.  siöar,  siöarst),  am 
wenigsten.  —   150,  22;   234,  12. 

-sk  {Medialend.;  §  128,  129). 

skafta,  schw.  v.  {vgl.  g.  skabjan ,  st.  v. 
F.),  schaden,  inipers.  mit  Acc.  der 
Person  {nach  Vigf.  altertiiml.,  sonst 
auch  mit  Dat.  *#*<?  skeöja  Lund  p.  72) 
Praet.  S.  3  skaöaöi  158,  32. 

skaM,  m.  (skaöa  F.  330,  cgi.  g. 
skaj^is  n.),  der  Schade,  das  Ver- 
derben. —  G.  til  skaöa  38,  18; 
D    skaöa  84,  2.  —  A.  skaöa  75,  2. 

skafa,  stv.  (F.  331,  g.  skaban;  §  106, 1), 
schaben,  kratzen.  —  Pass.  Part. 
PI.  N.  f.  af  skafnar  abgeschabt  Sigdr. 
18,  1. 

skafl,  in.  (s.  Fritzn.,  nach  Vigf.  zu 
skafa  F.  331),  eine  Schneetrift, 
ein  vom  Wind  zusammengetriebener 
Haufen  Schnee.  —  D.  skafli  150,  3. 
A.  skafl  150,  4. 


sknlmolri  (vgl.  skqlm)  f.,  dasSch  wert- 
alter, Zeitalter  des  Schwertes.  — 
N.  Vol.  45,  7. 

skammr,  adj.  (F.  332,  §81,  2),  kurz, 
klein.  —  1).  f.  inni  skqmmu  8,  19 
{vgl.  Voluspä);  A.  f.  skamrna  170, 
19.  N.  n.  skamt  69,  9;  79,  2  «m 
kurzes  =  eine  kurze  Strecke;  112,  15 
(v<7^.  Var. ;  skamt  /s£  /ii>r  =  etooi 
Ar^rz  =  zw  kurz;  vgl.  ungr  74,  8 
s.  v.  ungr);  A.  skamt  22,  15;  skamt 
laetr  bü  ills  i  mihi  (vgl.  192,  33) 
==  kurze  Zeit  läßt  du  zivischen  dem 
Übel  verstreichen  =  du  eilst  immer 
von  einem  Übel  zum  andern  225,  10; 
öfter  adverb.  =  eine  kurze  Strecke, 
nicht  iveit  58,  21;  79,  2;  172,  23. 
Zeitlich :  fiess  var  skamt  i  mihi  ok 
her  kvämuÖ  es  war  eine  kurze  Zeit 
dazwischen  {zwischen  jener  Zeit) 
und  Eurer  Ankunft  192,  33.  Vgl. 
Nyg.  p.  58. 

skanimser,  adj.  (skammr;  aer  zu  är 
n.?),  von  kurzer  Dauer,  von  k. 
Lebensdauer.  —  PI.  N.  219,  16. 

skap,  n.  (skapa),  die  Bestim  mung, 
Form,  Beschaffenheit;  spez.  der 
Charakter  oder  Sinn  eines  Men- 
schen. —  D.   258,  22;    A.   218,  14. 

—  PI  skQp  das  Schicksal.  D.  viö 
skQpum  gegen  das  Seh.  209 ,  1 ; 
217,  27. 

skapa,  schw.  v.  (F.  331),  schaffen , 
d.  h.  bestimmen,  ordnen.  — 
Inf.  22,  10.  —  Prass.  S.  1  skapa  260, 
16.  —  PI.  3  skapa  22,  8.  —  Praet. 
PI.  3  skopuöu  11,  19.  —  Praet.  st. 
Flex.  (s.  u.*)  S.  3  sköp  Regm.  2,  5. 
Pass.  Part,  skapaör  geschaffen  26,10 
{hier  =  beschaffen,  comparatus  Eg.l; 
N.  f.  skQpuö  7,  2;  Vafbr.  35,  2; 
Regm.  6,  5;  n.  absol.  skapat  14,  22. 

—  Auch  auf  die  feinere  Ausfüh- 
rung und  Anordnung  bezieht  sich 
sk.  (vgl.  Vigf.  B,  5),  so  skapaör  allr 
viö  sik  =  ganz  geordnet  in  sich, 
wohlproportioniert  191,  6.  —  Med. 
skapaz  sich  ordnen,  sich  machen, 
geschehen.  —  Praet.  S.  3  skapaöiz 
9,  2. 

v  skapa  ist  urspr.  starkes  Ver- 
bum  wie  ala  (§  106,  1),  hat  sich 
aber  mit  skepja  (g.  -skapjan  schaffen, 
§  23)  gemischt,  so  daß  einers.  skepja 
das  Praet.  sköp,  anders,  skapa  das 
Pnet.  skapaöa  bildet,  vgl.  §  106,  4. 


skapdauöi  —  skeiö 


173 


skapdauöi,  adj.  (skap  n.  =  Charakter, 
dauöi),  charaktertot,  ohne  rechte 
Mannhaftigkeit ,  nicht  würdig 
zu  leben.  —  N.  222,  21. 

skaplyndi,  n.  (skap  n.  Charakter, 
lyndi  n.  wie  lund  f.  Gemütsart  vgl. 
s.  v.),  die  Gemütsart.  —  D.  37,  8; 
A.  27,  8;  172,  32;  =  Gemüt  211,  9. 

Skapt,  n.  (F.  331).  1)  der  Schaft 
oder  Stiel.  —  Dsf.  upp  at  skaptinu 
bis  zum  Schaft  hinauf  60,  20.  — 
2)  eine  Wurfstange;    D.  191,  13. 

skaptker,  n..  S  c  h  ö  p  f  g  e  f  ä  ß  d.  h. 

Gefäß  (ker  n.)  mit  e  Stiel  (skapt),  zum 
Füllen  der  Trinkhörner  bestimmt 
(so  Ger.,  Vollst.  Wb.);  andere  ziehen 
skapker  vor,  wie  auch  U  bietet,  vgl. 
Mob.  Gloss.  s.  v.,  Vigf.  s.  v.,  Bt. 
p.  397.   -  A.  49,  16. 

skaptre,  n.  {für  skapttre  vgl.  skapt 
u.  tre),  die  als  Schaft  oder  Handhabe 
dienende  Holzstange  in  der 
Handmühle  (manubrium  Eg.,  Vigf. 
zweifl.  a  flour-bin;  Bt.  denkt  an  das 
Fußgestell  der  Mahlbank).  —  PI.  N. 
skaptre  Grott.  23,  5. 

skarÖr,  adj.  (skeröa,  F.  333),  be- 
schnitten, verkürzt.  —  A.  skaröan 
(sc.  hlut)  =  den  schlechten  Teil,  den 
Schaden  226,  16;  vgl.  „den  kürzeren 
ziehen".  —  ver  ist  nicht  etwa  Piur. 
majest.,  sondern  geht  auf  Atli  und 
Guör.,  vgl.  Atlm.  96,  4  hQfum  q11 
(PI.  n.  als  gen.  comm.)  sk. 

skarpr,  adj.  (F.  333),  rauh,  scharf. 
-  PI.  D.  skorpum  Grott.  15,  6.  — 
Kompar.  skarpari,  n.  skarpara 
schärfer,  schneidender  41,  16;  adv. 
Grott.  20,  6. 

skattgildr,  adj.  (s.  skattr,  gildr  zu 
gjalda),  eig.  Schätzung  bezahlend 
=  tributpflichtig.  —  PI.  N. 
142,  12. 

skattkonungr,  m.  {s.  skattr,  konungr) 
=  skattgildr  konungr,  tribut- 
pflichtiger König.  —  PI.  N. 
142,  7,  10;  A.  143,  1. 

skattr,  m.  (g.  skatts,  §  47,  F.  330), 
der  Schatz,  auch  die  Schätzung, 
der  Tribut.  —  N.  Niflunga  skattr 
(Schatz,  Hort)  120,  21.  —  A.  = 
Tribut  250,  12. 

skaut,  n.  (g.  skaut  n.  u.  skauts  m. 
Ger),  der  Schoß  d.  h.  der  Vor- 
sprung (zu  skjota  F.  337),  das  Ende 


oder  der  Zipfel  des  Kleides,  dann 
überh.  =  Ende,  Seite.  —  PI.  D. 
skautum  11,  13  (plagis  Eg.). 

skäl,  f.  (F.  334),  die  Schale,  Trink- 
schale.  —  PI.  N.  skalir  102,  5. 

skäld,  n.  (vgl.  Vigf.  s.  v.,  *Mogk  Ark. 
12,  278),  der  Dichter,  Skald.  — 
N.  97,  15;  Nsf.  sem  skäldit  kvaÖ 
wie  der  Dichter  sprach  (bei  Zitierung 
einer  eddischen  Str.)  208,  14.  — 
PI.  N.  skald  123,  10;  G.  skalda 
Grm    44,  7. 

skaldfiil,  n.  (vgl.  skald,  fifl),  ein 
schlechter  Dichter,    Dichterling. 

—  PI.  G.  100,   18. 

skäldskaparmäl,  n.  (mal  n.,  skäld- 
skapr),  Unterweis,  bez.  der  Sprache 
in  Gedichten;  Überschrift  von 
S.  101—145. 

skäldskapr,  m.  (s.  skald,  -skapr  zu 
skapa  =  nhd.  -schaft;  F.  331,  vgl. 
fjändsk.  $  60,  2),   die  Dichtkunst. 

—  N.  35,  3;  G.  skäldskapar  142, 
12;  D.  skaldskap  35,  2;  96,  19; 
hier  =  dichterische  Umschreibungen 
(kenningar);  A.  skaldskap  97,  2; 
Asf.  98,  15. 

skäli,  m.  (vgl.  Vigf.)  ein  Schuppen 
oder  eine  Halle,  namentlich  die 
Trinkhalle,  der  Hauptraum  des 
Hauses;  auch  =  Gebäude;  vgl. 
Wh.  223  und  die  Skizze  in  Pauls 
Grundr.*  Bd.  III,  479.  —  Dsf. 
skälanum  58,  12.  —  A.  skala  58, 
11;  Asf.  160,  6. 

skeÖja,  schw.  v.  (skaöi),  beschädi- 
gen, mit  Dat.,  vgl.  skaöa.  —  Inf. 
216,  4  (absol.);  mit  Dat.  229,  22. 
Vgl.  D.  H.  II,  577.  —  Pass.  Part. 
absol.  skatt  230,  11. 

skegg,  n.  (vgl.  Vigf.  u.  Ark.  20,  367), 
der  ßart.  —  D.  skeggi  39,  20; 
A.  skegg  40,  3;  96,  5. 

skegg jold,  f.  (vgl.  skeggja  =  Bart- 
axt, Beil;  Qld  f.  s.  v.),  das  Beil- 
alter,  Zeitalter  roher  Gewalt.  — 
N.  Vol.  45,  7. 

skeggmaftr,  m.  (s.  skegg,  maör),  der 
bärtige,  durch  einen  besonders 
großen  Bart  kenntliche  Mann.  — 
Nsf.  172,   14. 

skeiö,  n.  {nach  F.  335  zu  g.  skaidan), 
der  Lauf  (s.  Ger.,  Vollst.  Wb.),  die 
Laufbahn  otf.  Renn  bahn.  —  N.63, 
8 ;  A.  63, 1 1  taka  it  fyrsta  sk.  beginnen 


174 


skeiösendi  —  skjalla 


las  tr%U  Rennen;  riÖa  6  skeiö  wie 
bei  einem  Wettriti  in  voll  er  Karriere 
reiten  165,  10:  vgl.  übe.  H.  11.  I, 
48,  6;  hier  ist  mart  skeiö  =  manche 
T<»ur;  Asf.  63,  19,  21.  -  PI.  A. 
63,  3. 
skeiösendi,  m.  («.  skeiö,  endi),  das 
Ende  der  Laufbahn.  —  G.  63, 
16,  20;  D.  63,   12. 

skeina,  schw.  v.  (cgl.Wgf.),  in  leich- 
terer Art  verwunden.  —  Med. 
skeinaz  verwundet  werden  (von  Per- 
sonen) oder  geschlagen  werden 
(con  Wanden),  so  Praes.  S.  3  skeiniz 
141,  13. 

skeinuhsettr  (skeina,  haettr),  wun- 


d  e  n  n e  1  ä  h  r  1  i  c  h 
j)eim  skeinuhaett 
viele  Wunden  bei 

skella,    in  üblicher 
stv.  (F.  334,   ahd. 
len,  erschallen 
honum  71,  3  vgl.  H 


—  N.  n.  verör 
=  bringt  ihnen 
248,  7. 

Form    skjalla, 

skellan),   schal- 

.  -  -  Inf.  lata  sk. 

hoföi  honum 


u.  Land  p.  96  (sk.  lata  hier  etwa 
soviel  wie  das  trans.  skella  schw.  v. 
=  erschallen  lassen,  mit  Geräusch 
werfen  oder  schlagen,  infligeret  Eg.), 
—  Praet.  PI.  3  skullu  72,  7  erdröhn- 
ten, heftig  aufschlugen  (illiderentur 
Eg.). 

skemma,  f.  (zu  skammr  F.  332),  ein 
kleines,  abgesondertes  Gebäude,  na- 
mentlich als  Frauenhaus  oder 
Vorratskammer  benutzt  217,  8.  — 
D.  157,  28. 

skemmudyrr,  PI.  f.  skemma,  dyrr), 
die  Türe  der  skemma.  —  D. 
204,  7. 

skemmumser ,  f.  (skemma,  maer), 
ein  Kammermädchen.  —  PI.  A. 
skemmumeyjar  204,  10. 

skemmuveggr,  m.  (skemma,  vegr), 
die  vn  and  der  skemma.  —  A. 
207,  10. 

skemta,  schw.  v.  (zu  skammr  kurz), 
die  Zeit  verkürzen,  Unterhaltung 
bieten,  mit  Dat.;  Land  p.  101.  — 
sk.  ser  sich  unterhalten,  Kurzweil 
treiben.  —  Inf.  106,  4.  —  Imper. 
PI.  1   skemtum  oss  (Dat.)  195,  12. 

skcmtan  od.  skemtun,  f.  (zu  skemta; 
Flex.  ivie  skipon  §  61,  2),  die 
Unterhaltung,  das  gesellige 
Vergnügen.  —  N.  51,  6;  73,  14;  G. 
skemtanar  172,  4;  Gsf.  skemtunnar 
3,  3    (hier    ist    wohl    an    Gesang, 


Tanz    oder    dhnl.    zu    denken,     väL 
skemtanarson^r  bei  Fr.2  111,  308  ■>). 

—  1).  at  skemtao  192,  4,  10;    A. 

192,  23. 

skenkja,  schw.  >-.  (tgi.  f.  330), 
schenken,  einschenken,  mit 
Dat.  —  Inf.    102,  10,  16;    120,  24. 

—  Praes.  S.  3   skenkir   197,  27.  — 
Prägt.  PI.  3  skenktu  217,  21. 

skepta,  schw.  v.  (s.  skapt),  mit  eintm 
Schaft  oder  Stiel  versehen,  Schäf- 
ten. —  Inf.  192, 10;  Praet.  S.  3  skepti 

193,  11. 

sker,  n.  (wohl  zu  skera),  die  scharf 
abgeschnittene  Felseninsel,  Klippe 
(Schere).  —  Dsf.  skerinu  98,  19. 

skera,  stv.  (§  104,  F.  332),  schnei- 
den, scheren ,  schlachten.  — 
Inf.  120,  14.  —  Gonj.  S.  3  skeri 
=  schneide  man  222,  13.  —  Praet. 
S.  3  skar  57,  1 ;  sk.  hon  J>a  ä  hals 
schnitt  sie  ihnen  an  den  Hals,  schnitt 
sie  ihnen  den  U.  ab  225,  2.  —  Pass. 
Part.  n.  skorit  229,  15. 

skerba,  schw.  v.  (vgl.  skarör  u.  F.  333), 
nagen,  benagen,  schartig  machen). 

—  Prses.  S.  3  skerdir  Grm.  35,  6; 
atterit  Eg. 

skjaldborg,  f.  (s.  skJQldr,  borg),  die 
Schild  bürg,  urspr.  eine  Art  der 
Verteidigung  wie  lat.  testudo;  in 
VqIss.  viell.  eine  mit  Schilden  ge- 
deckte kleinere  Barg,  vgl.  Edz.  zu 
G.  20.  —  N.  183,  17. 

skjaldmsßr,  f.  (s.  skoldr,  maer),  das 
Schddmädchen,  die  Walküre;  vgl. 
valkyrja.  —  N.  193,  29;  PI.  G. 
166,  1. 

*  Über  den  Unterschied  der  urspr. 
rein  irdischen  (in  historischen  Zeug- 
nissen, z.  B.  Dio  Cassius  71,3,  klar 
bezeugten)  Schildmädchen  von  den 
Valküren  (im  engeren  Sinne),  die 
nur  in  Odhins  Dienst  stehen,  vgl. 
Rieger  Germ.  111,  170;  Golther,  G. 
Myth.  323  fg. 

skjall,  n.  (s.  Vigf.,  wohl  verw.  mit 
skjär  =  feine  Haut,  lergament),  die 
feine  Haut  unter  der  Eier- 
schale. —  N.  24,  5. 

skjalla.  stv.  (älter  skjalfa,  vgl.  skal, 
skellan  F.  334),  zittern,  erbeben. 
Inf.  198,  32.  —  Praes.  S.  3  skelfr 
80,  19;  Part,  skjälfandi  (vgl.  fara  *) 
Grott.  12,  4.  Praet.  S.  3  skalf  58,  14; 
PI.  3  skulfu  75,  21;  Grott.  23,  5. 


skikkja  —  skipa 


175 


skikkja,  f.  {vgl.  Vigf.  u.  §  5,  2),  ein 

Oberkleid,  Mantel.  —  Dsf.  221,  1. 

skilja,  schw.  v.  (§  113,  2;  F.  333,  vgl. 

g.  skilja  Fleischer ■=  Fleischzerleger), 
trennen,  scheiden ,  unterscheiden 
=  verstehen;  auch  intrans.  =  im 
Wege  stehen,  einen  Unterschied 
machen,  verschieden  sein.  —  Inf. 
40,  7;  58,  22;  verstehen,  erfahren 
222,  16.—  229,  2  =  skiljaz.  —  Prass. 
S.  3  impers.  hvi  skilr  svä  mikit, 
at  .  .  .  26,  19  =  cur  tantum  inter 
se  differunt  (aestas  et  hiems)  Eg. 
PI.  3  skilja  machen  den  Schluß  169, 

32.  —  Prast.  S.  3  skildi  {oder  skilöi) 
79,  7;  117,  21.  —  PI.  3  unterschieden 
=  verstanden  159,  15.  skildu  (hier 
schieden  =  sich  trennten  vgl.  Med.) 
150,  11;  zu  244,  7  vgl.  167,  11. 
Pass.  Part,  skildr;  PI.  J\l.  m.  skildir 
159,  22.  —  absol.  skilit  {oder  skilt) 
205,  12;  fekk  skilit  bekam  es  heraus, 
kam  ins  Reine  damit  218,  3;  ähn- 
lich 252,  17.  —  Med.  skiljaz  sich 
trennen.  —  Inf.  69,  14.  —  Praes. 
S.  3   eigi  skilz  hann  fyrri  viö   150, 

33.  —  PI.  3  skiljaz  154,  17;  159,  24; 
sk.  J)eir  (Sig.  und  Alsviör?  anders 
D.  H.  II,  292)  nii  vinir  als  Freunde 
196,  22.  —  Prast.  PI.  3  skilduz 
139,  5. 

*  Über  den  Mod.  des  abhäng. 
Satzes  s.  Ark.  2,  199. 

skilnaftr,  na.  [vgl.  skilja),  die  Tren- 
nung. —  D.  at  skilnaöi  Jieira  =  als 
sie  Abschied  voneinander  nahmen 
67,  16. 

skin,  n.  (F.  335),  der  Schein,  Strahl. 

—  D.  skini  16,  3. 

skinn,  n.  (F.  331,  vgl.  e.  skm  =  Haut, 
nhd.  schinden  =  die  Haut  abziehen), 
die  Haut,  das  Fell.  —  Nsf.  158, 
19.  D.  skinni  158,  17. 

skinnkyrtill,  m.  (skinn,  kyrtill),  ein 
grober  Rock  aus  Fellen.  —  D. 
253,  24. 

skjöl,  n.  (F.  337;  vgl.  nd.  schulen, 
nach  etwas  heimlich  sehen),  der  Zu- 
fluchtsort.  —  G.  skjöls  van 
222,  23. 

skjöta,  stv.  (F.  337;  §  102,  1), 
schießen,  schieben,  stoßen,  mit 
Dat.;   Lund  p.   96.  —  Inf.   73,   15. 

—  Praes.  S.  3  skytr  schießt  33,  2; 
schiebt  161,  31 ;  impers.  upp  skytr 
joTÖunni  89,  3  =  terra  emerget 
Eg.  —  Imp.  S.  2  skjöt  at  h.  vendi 


J>essum  schieße  nach  ihm  mit  diesem 
Stabe!  74,  16.  —  Prast.  S.  2  mit 
suff.  Prmi.  skauztu  196,  11;  S.  3 
skaut  74,  16  =  schoß,  =  schob  104, 
7;  PI.  skutu  schoben,  stießen  41,  12; 
42,  2;  schössen  74,  3;  sk.  eldi  ä 
hollina  steckten  die  Halle  in  Brand 
121,  6.  Pass.  Part,  absol.  haföi  üt 
skotit  hatte  hinausgeschoben  {vom 
Lande  ins  Wasser,  deduxerat  Eg.) 
71,  10.  —  Med.  skjötaz  sich  schie- 
ben, stürzen.  —  Prast.  S.  3  skauzk 
(=  skautzk;  §  30,  3)  ofan  Grott. 
23,  6. 

skjötfcßri,  n.  [s.  skjötr,  foeri),  die 
Schnelligkeit  im  Laufe.  —  A. 
68,  19. 

skjötleikr,  m.  (s.  skjötr,  leikr*),  die 
Schnelligkeit.  —  Asf.  63,  6. 

skjötr,  adj.  {zu  skjöta  F.),  schnell. 

—  Superl.  N.  m.  skjötastr  138,  13. 

skjött,  adv.  {eig.  n.  zu  skjötr  adj.), 
schnell,  eilig.  —  15,  10 ;  58,  25 ; 
in  Kürze  156,  11;  plötzlich  253,  2. 

—  Kompar.  skjötara  62,  15.  —  Su- 
perl. skjötast  in  Kürze  (paucissimis 
Eg.)  29,  5;  sem  skj.  so  schnell  wie 
möglich  111,  9. 

skip,  n.  (g.  skip,  F.  336),  das  Schiff. 

—  N.  55,  4;  Nsf.  skipit  75,  14.  — 
Gsf.  skipsins  82,  10;  Dsf.  skipinu 
98,  1;  Asf.  skipit  55,  6.  -  PI.  N. 
164,  4;  Nsf.  skipin  125,  29  Var.; 
G.  skipa  55,  2;  Grni.  44,  3;  föru 
til  skipa  gingen  an  Bord  141,  17; 
fä  liÖ  ok  skipa  {vgl.  fa)  162,  22; 
Gsf.  skipanna  55,  3;  D.  skipum 
137,  6;  A.  skip  154,  21. 

skipa,  schw.  v.  {davon  e.  to  equip,  fr. 
equiper  Vigf.),  anordnen,  ein- 
richten, einnehmen.  —  Inf.  at 
skipa  hana  51,  1  =  occupare  (sc. 
hominibus)  Eg. ;  nhd.  etwa  „in  ihr 
Leute  unterzubringen" .  —  sk.  hann 
ihn  [den  SkiÖbl.)  einnehmen,  darin 
Platz  finden  55,  6.  —  Prass.  S.  3 
J)eim  skipar  hann  Valh.  ok  Ving. 
denen  weist  er  V.  u.  V.  als  Auf- 
enthalt an  28,  2  (locum  in  V.  et  V. 
distribuit  Eg.).  Ähnl.  skipar  rikit 
169,  8;  sk.  liöi  sinu  ordnet  seine 
Schar  220,  20;  vgl.  Lund  p.  84.  — 
PI.  3  skipa  167,  24  =  nehmen  ein 
(mit  ihren  Leuten).  Pass.  Part. 
absol.  skipat  =  angewiesen  192,  2; 
bestimmt   193,   29;    200,    6;    Platz 


17»; 


skipan  —  skirn 


angew.  237,  16;  Plur.  A.  n.  vel 
skipufi  wohl  bemannt  {vgl.  Vjgf.  s.  v. 
II,  4)  154,  22.  Med.  skipaz  sich 
einrichten,  sicli  machen.  — 
Praet.  S.  3  hversu  skipaöiz?  7,  14 
=  quid  accidit?  Eg.  —  Part  h. 
skipaz  {doch  viell.  skapaz  mit  U) 
18,  6   =   formati  fuerant  Eg. 

skipan  oder  skipun,  f.  (§  61,  2;  zu 
skipa),  die  Einrichtung;  das  Be- 
tragen. —  N.  192,  24;  A.  skipun 
17,  14. 

skipstjörnarmaor,  m.  (5.  skip,  stjorn- 
arm.),  der  Befehlshaber  eines  Schif- 
fes, Kapitän.  —  A.  163,  2. 

skipta,  schw.  v.  (ags.  sciftan,  e.  to  shift 
Vigf.),  einteilen,  oft  =  tei- 
len, ändern,  tauschen;  mit  Dat., 
Lund  p.  84.  —  Inf.  skipta  ollum 
vistum  meö  f)eim,  er  38,  6  =  omnes 
mansiones  inter  eos,  qui  — ,  distri- 
bueret  Eg.  —  sk.  =  teilen  96,  14 ; 
116,  15;  204,  21.  =  tauschen  169, 
29.  Praes.  S.  3  skiptir  til,  es  teilt 
sich  zu,  trifft  ein;  f)ar  sk.  eigi  at 
likindum  t.  170,  6:  das  trifft  nicht 
■ein  (sc.  die  Antwort)  u.  w.  —  Plur. 
1  skiptum  {hier  wohl  jüngere  Form 
des  Conj.,  vgl.  M.  0.  VS.  LXX11I, 
Nygaard  ib.)  tauschen  157,  30;  PI. 
3  skipta  22,  14  =  dispensant  Eg.; 
mit  Dat.  =  teilen  79,  20;  =  ver- 
tauschen 157,  32;  198,  23.  Praet. 
PL  3  skiptu  56,  15;  =  vertauschten 
118,  25;  Conj  PI.  3  skipti  158,  11. 
Pass.  Part,  skipt  eingeteilt  12,  13; 
sk.  dcegrum  =  facta  noctium  et 
dierum  vicissitudine  Eg.;  skipt  man 
nü  londum  (sc.  veröa)  166,  4  =  nun 
wird  es  mit  den  Landen  anders 
werden,  nun  wird  die  Herrschaft 
£in  anderer  erhalten,  vgl.  H.  H.  I, 
57,  8—9.  —  \)k  er  at  jafnaöi  skipt 
=  verteilt,  geordnet  212,  2.  —  Med. 
skiptaz  viö  sich  gegenseitig  {im 
Kampfe)  austeilen;  mit  instrument. 
Dativ  Praes.  PL  3  skiptaz  249,  1. 
—  Praet.  PL  3  skiptuz  J)eir  svä 
viö  (sc.  brogöum  oder  hoggum; 
vgl.  Mob.  Gloss.  s.  v.  skipta)  99,  4 
etwa  „verfuhren  sie  gegenseitig  in 
der  Art".  —  Conj.  S.  3  skiptiz  = 
sich  änderte  259,  4. 

skipti,  n.  (skipta),  der  Tausch,  die 
Teilung.  —  PL  skipti  =  die  Ent- 
scheidungen, das  Schicksal.  —  N. 
250,  5;  D.  varum  skiptum  222,  19. 


skjoldr.  in.  (g.  skildus  F.  334;  §  64, 
2),    der   Schild.    —    X.  103,   21; 

Nsf.  137,   19;  D.  skildi  Sigdr.  15,  1: 

Dsf.  skildinum  104,  7;  A.  skjold 
103,  8;  skj.  fyrir  ser  den  Schild  vor 
sich  (sc.  hingestellt)  164,  20.  Asf. 
103,  22.  —  PL  N.  skildir  Vol.  45, 
8;  D.  skjoldum  4,  11,  13;  A.  skjoldu 
Grott.  13,  6. 

*  Der  Gestalt  nach  war  der  skj. 
dreieckig,  konnte  mit  der  unteren 
Spitze  in  den  Boden  gestoßen  werden. 
(Fr.2  s.  v.).  —  Den  Unterschied  des 
roten  Kriegs-  u.  weißen  Friedens- 
schildes behandelt  Vigf.  s.  v.  B  {vgl. 
auch  hvitr*);  nach  Fr.2  hätte  in 
manchen  Fällen  ein  Umdrehen  des 
Schildes  genügt,  um  statt  des  roten 
Kampf  Schildes  den  weißen  Friedens- 
schild —  diese  Seite  war  für  ge- 
wöhnlich dem  Körper  zugewandt  — 
zu  zeigen.  Vgl.  auch  A.  Olrik  Kild. 
II,  26  K 

skio,  n.  (F.  335),  der  Holzstab,  das 
Scheit.  —  Spez.  der  hölzerne  Schnee- 
schuh der  Nordländer,  vgl.  Wh. 
p.  306;  ausfuhrt.  Beschreib,  in  der 
Kon.  Sk.  (Spec.  Regale  ed.  Brenner 
25,  23  fg.).  —  PL  D.  skiöum  33,  2. 
—  A.  skiÖ  {Holzscheite)  137,   12. 

skiöfcerr,  adj.  {s.  skiö,  foerr  zu  fara), 
im  Laufen  mit  Schneeschuhen 
geübt.   -  N.  36,  12  {vgl.    Var.). 

ski£a,  schw.  v.  [vgl.  skifa  f.  =^=  Scheibe, 
Vigf.),  in  Scheiben  oder  in  Stücke 
schlagen,  zerschneiden.  —  Praet. 
Plur.  3  skiföu  o,  2.  —  Pass.  Part. 
Plur.  A.  m.  skiföa  178,  6. 

skina,  stv.  (g.  skeinan;  §  101,  F.  335), 
scheinen.  —  Inf.  y,  2.  —  Praes. 
S.  3  skinn  82,  20;  Vol.  52,  3  (§  123); 
beidemal  imperson.  =  es  geht  Glanz 
aus  {D.  H.).  —  Part.  D.  f.  skinandi 
Regm.  23,  3. 

*  Regm.  23,  3  ist  viell.  siö  sitj- 
andi  mit  F  zu  behalten,  sitja  = 
setjaz  {vgl.  söl  sez  144,  7)  zu  er- 
klären und  bei  der  „spät  unter- 
gehenden" an  die  langscheinende 
Sommer -Sonne  des  Nordens  zu 
denken. 

skira,  schw.  v.  (skirr),  reinigen, 
spez.  taufen.  —  Pass.  Part,  skiror 
getauft  236,  17. 

skirn,  f.  (skira),  die  Reinigung,  spez. 
die   christl.  Taufe.   —  A.  261,  4. 


skirr  —  skulu 


177 


skirr,  adj.  (g.  skeirs,  nhd.  schier  = 
rein,  F. 335),  leuchtend, glänzend. 

—  N.  f.  skir  Grm.  11,  5;  D.  n. 
skiru  25,  7. 

skolla,  schw.  v.,  unbeständigen  Sinnes, 
treulos  sein  (Fritzn.,  Eg.)  oder  sich 
in  Entfernung  halten  (GisL,  to 
skulk  away  Vigf.),  vgl.  auch  Hell- 
quist  Ark.  12,  363.  —  Praes.  PI.  2 
skolliö  41,  2. 

skora,  schw.  v.  (vgl.  skera),  schneiden, 
einschneiden,  dann  durch  Ein- 
herben in  Holz  sich  bemerken  = 
bestimmen,  förmlich  erklären.  — 
Prast.  PI.  1  skoröu  vit  {vgl.  §  123, 
1  pl.)  Grott.  15,  5  =  exsecuimus 
Eg. ;  Pass.  Part,  skoraör  103,  7  vgl. 
holmr. 

*  Das  Praet.  skoröa  Grott.  15 
ist  Nebenform  für  das  häufigere 
skoraöa. 

skorta,  schw.  v.  (F.  338;  vgl.  e.  short 
=  kurz),  mangeln,  mit  Acc.  der 
Person  und  der  Sache;  Lund  p.  47. 

—  Inf.  161,  26;  til  skorta  =  er- 
mangeln 47,  1.  Prast.  S.  3  skorti 
f)a  eigi  es  fehlte  da  nicht  an  .  .  . 
67,  13  vgl.  102,  7;  121,  3;  über 
die  unpers.  Konstr.  vgl.  Ark.  10, 
18;  a  skorti  c.  A.  fehlte  an  .  .  . 
154,  14;  mit  dopp.  Acc.  191,  22  = 
nicht  fehlte  es  ihm  an  u.  w. 

skot,  n.  {vgl.  skjota),  der  Schuß.  — 
Nsf.  skotit  74,  17. 

skothrift,  f.  (skot,  hriö),  der  Geschoß- 
sturm, Pfeilregen.  —  N.  220,  32. 

skögarvQndr,  m.  (skögr,  vondr),  ein 
roher,  aus  dem  Walde  entnommener 
Holzstecken.  —  A.  253,  26. 

skögr,    m.    [vgl.    Ger.,   Vollst.   Wb.\ 

der    Wald.   —   G.    skögar    54,    6; 

Gsf.  157,  10;  D.  sköüi  15,  21;  Dsf. 

sköginum  58,  21;    A.  skög   94,  11; 

Asf.  sköginn  61,  15. —  PI.  A.  sköga 

159,  2. 
sköklseöi,  n.   (s.  skör  u.  klaeöi),  das 

Schuhzeug;  vgl.   Wh.  p.  164  fg. 

—  PI.  G.  sköklaeöa  43,  3. 

skör,  m.  (g.  sköhs;  §  48  3);  21,  3; 
F.  338),  der  Schuh.  -  -  A.  skö  36, 
7;  84,  7.  —  PI.  D.  sköm  84,  8; 
A.  sküa  112,  20;  skö  Var.  245,  14. 

skösvcinn,  m.  (s.  skör  u.  sveinn),  der 
Leibdiener,  Kammerdiener, 
{eigentl.  der  Schuhbursche  ( Pf.),  vgl. 
Wh.  p.  173.  —  A.  skösvein  46,  13. 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


skri$na,  schw.  v.  {vgl.  skriöa),  ins 
Gehen  oder  Gleiten  kommen,  aus- 
gleiten, straucheln.  —  Praet.  S.  3 
skriönaöi  122,  20. 

skriftr,  m.  (s.  skriöa,  sktiöna),  das 
raschere  Fortkommen.  —  N. 
71,  11   =   celerior  cursus  Eg. 

skrifa,  schw.  v.  {vgl.  I.  scribere  Vigf.), 
zeichnen,  eingraben,  schrei- 
ben. —  Praet.  S.  3  skrifaöi  f)ar  ä 
stellte  durch  Stickerei  darauf  dar 
213,  5.  —  Pass.  Part,  skrifaör  von 
einem  Schilde  190,  17  =  markaör 
190,  21;  von  einem  Saale,  dessen 
innere  Wände  entweder  bemalt  od. 
durch  Teppiche  mit  eingewirkten 
bildlichen  Darstellungen  geschmückt 
waren  195,  9. 

skrifta,  stv.  (F.  339,  §  101),  schreiten, 

d.  i.  langsam  fortgehen,  gleiten, 
kriechen.  —  Inf.  178,  32.  —  Praes. 

5.  3  skriör  138,  37.  —  Prast.  S.  3 
skreiö  100,  5;  117,  11.  —  PI.  3 
skriöu  einherfuhren  213,  7. 

skraekja,  schw.  v.  {vergleiche  Vigf.), 
schreien.  —  Praet.  S.  3  skraekti 
96,  6. 

skrsekr,  m.  {s.  skraekja),  der  Auf- 
schrei. —  N.  108,  1. 

skrsektan,  -un,  f.  {vgl.  skraekja),  der 
Schrei.  —  A.  222,  29. 

skulu,  prät.  präs.  (g.  skulan,  §  119, 
122,  F.  334),  sollen,  werden, 
oft   Umschreibung  des  Futurs  {wie 

e.  I  shall  see)  oder  des  Imperativs, 
vgl.    munu.  —  Inf.   63,    7;   184,  3. 

—  Praet.  S.  1  (Fut.)  skal  ek  46, 
23;  162,  17;  will  ich  254,  2;  ek  sk. 
201,  15;  S.  2  skalt  (=  Fut.)  29, 
1 1 ;  mit  suff.  Fron,  skaltu,  vgl. 
§  89 2);  =  Imper.  5,  2;  46,  21; 
ähnl.  {bei  freundl  Aufforderung) 
Sigdr.  6,  1;  7,  1;  9,  1;  11,  1  u.  ö., 
wo  Ger.  skaltu  kunna,  nema  übers, 
„lerne/";  skaltu  heyra  hören  sollst 
{oder  wirst)  40,  11;  ef  [ui  skalt 
vinna  wenn  du  gewinnen  sollst  {oder 
willst,  si  vincere  cogitas  Eg )  63,  13. 

—  eigi  skaltu  nicht  darfst  du  154, 
3;  Helr.  1,  1;  \m  skalt  du  sollst 
155,  10.  —  PraBs.   S.  3    skal   a,  3; 

6,  14;  17,  5;  26,  20  («kal  vera  heitt 
etc.  von  einem  festen  innern  Gesetz, 
nhd.  etwa  „von  Natur  heiß  istu 
u.  w.).     So    bei    allem ,    was    nach 

12 


178 


skunda 


ikyldr 


göttlichem  lüifschluß  oder  der  i'ü- 
gung  des  Schicksals  geschieht  (Ger  , 
Sp.  944),  so  Grm.  29,  8  \r.vr  skal 
p>örr  vaöa  (täglich    durchwatet     sie 

T/mr.  Qer.  Übers.).  Vgl.  auch  I>. 
IL  II,  138.  —  Beachte  das  dopp. 
skal  46,  24;  etwa  mit  „will"  und 
„soll"  wiederzugeben,  oder  das 
Zweite  als  Bedingung  für  das  Erste 
hinzustellen  (so  Eg.);  ok  skal  leysa 
59,  16  =  ut  eam  solveret  Eg.,  etwa 
„ist  im  Begriff,  schickt  sich  an  zu 
lösen*,  vgl.  auch  Var.  u.  skal  fram 
reiöa  69,  19  =  vibiare  cogitaret 
Eg. ;  ähnlich  auch  102,  16;  als  Futur 
skal  eta  62,  15  vgl.  63,  6;  64,  14; 
der  Ind.  in  den  beiden  letzten  Fällen 
ist  zu  beurteilen  nach  Ark.  3,  114. 
Bei  einer  Verabredung:  \)k  er  skal 
takaz;  skal  soekja  152,  22.  —  „wird 
oder  „muß"  155,  3.  Ahnlich  auch 
J)etta  skal  (muß  man)  piggja  197, 
35.  (Zwei  Bedeutungen  von  sk.  zeigt 
der  Satz  96,  13—16:  skyldu  skipta 
=  „sich  anschickten  zu  teilen"  und 
skyldi  taka  =  „nehmen  sollte".)  — 
Oft  so  impersonell,  vgl.  Lund  p.  23, 
24;  32,  1,  3;  34,  9;  55,  8,  9;  67, 
22;  143,  10;  155,  34  u.  ö.  -  PI.  1 
skulum  (Fut.)  40,  25;  163,  27,  29. 
Mit  suff.  Pron.  skulu-ver  183,  30. 
PI.  2  skulut  166,  23 ;  34,  8  (er  £er 
sk.  kunna  skyn  =  qui  intelligen- 
tiam  habeatis  Eg.);  PI.  3  skulu  6, 
15;  29,  14  (sk.  hier  nur  Bezeich- 
nung des  regelmäßigen  Vornehmens, 
vgl.  Var.),  dürfen  44,  6;  102,  14. 
Grott.  17,  1  übersetzt  Ger.  „ruht 
aus,  ihr  Hände" ;  ib.  18,  1  „Mehr 
ziemt  euch  Händen  der  harte 
Speer" .  —  Bei  Aussagen  göttlicher 
Satzung  wie  VqI.  39,  1 ;  64,  5 ;  Vaf|)r. 
51,  5.  Übers,  „iverden".  —  Conj. 
S.  2  at  f)at  skulir  f)ü  vita  daß  du 
das  (wohl)  erfahren  wirst  162,  8; 
S.  3  skyli  möge  (darf,  Ger.  Übers.) 
Grott.  6,  1  vgl.  Lund  p.  303;  im- 
pers.  79,  16;  vgl.  Ark.  2,  358;  Hqv. 
1,  3.  Zu  dieser  Stelle  u.  Grott.  6, 
1  vgl.  auch  Ark.  1,  123;  D.  H.  II, 
83.  —  PI.  3  skyli  24,  3;  skuli  159, 
17.  —  Praet.  S.  1  skylda  Regm.  2, 
6;  S.  2  skyldir  (=  vildir  U)  68,  6; 
S.  3  skyldi  73,  14  (sk.  standa  etwa 
=  stehen  mußte) ;  skyldi  taka  104, 
19  =  amoliturusEg.;  111,  16,  18  (es 
sollte,  nämlich  nach  Übereinkunft); 


115,  23;  118,  23;  121,  )7  vgl.  skal 
leysa  59,  16;  impers.  at  skyldi  draga 
daß  man  ziehen  sollte  228,  19.  — 
Vgl.  Lund  p.  23.  —  PI.  1  skyldu 
vit  (§  123,  1  PI.)  103,  -!;  skyldum 
ve4"  172,  9  =  ich  sollte,  halle  cor; 
PI.  3  skyldu  32,  11;  53,  8;  57,  7; 
73,  11,  15;  Jieir  er  domendr  skyldu 
vera  =  qui  iudicum  munere  fange- 
bantur  Eg.  92,  9;  vgl.  oben  skulu 
29,  14;  99,  18;  104,  21  vgl.  skal 
leysa  5#,  16;  160,  14  =  diwften, 
konnten  (irott.  3,  8  sollten.  —  Conj. 
oft  schwer  von  der  gleichlautenden 
Form  des  Ind.  zu  scheiden.  —  S.  1 
S.  1  skylda  ek  155,  1  als  Condition.; 
Ö.  3  skyldi  hann  af  kaupinu  (sc. 
vera)  53,  1;  zu  80,  15  vgl.  Ark.  2, 
358;  at  hon  skyldi  eigi  koma  daß 
sie  nicht  zurückkehren  {vgl.  koma) 
müßte  155,  9;  vgl.  156,  16;  122, 
11  (zur  Stellung  des  Verbs  s.  Ark. 
16,  234)  sk.  =  sollte;  68,  8  impers. 
PI.  3  skvldi  Grott.  3,  8;  Inf.  Praet. 
skyldu  (vgl.  §  122)  102,  7;  115,  14; 
184,  3.  —  Vgl.  mundu  s.  v.  munu 
Praet. 

*  Ergänze  vera  oder  veröa  nach 
skulu  i23,  20;  196,  33;  203,  25; 
vgl.  vera  **.  —  t/6er  den  Umlaut 
im  Conj.  s.  §  125a). 

skunda  s.  skynda. 

skutilsveinn,  m.  (vgl.  sveinn  und 
skutill  =  lat.  scutula,  Tisch,  Schüs- 
sel, F.  337),  der  zum  Aufwarten  bei 
Tische  bestimmte  Diener,  namentlich 
der  Mundschenk.  —  N.  64,  7. — 
Vgl.  Vigf.  s.  v. 

sküar  s.  skör. 

skygör,  adj.  (eig.  Pass.  Part,  von 
skyggja  beschatten,  einen  Wider- 
schein werfen  auf  Glas,  Metall  u. 
iv.,  polieren;  vgl.  Fritzn.),  poliert, 
spiegelblank.  —  A.  skygöan  164, 
18;  213,  19. 

skygna,  schw.  v.  (vgl.  skygn  Vigf.), 
spähen,  scharf  blicken.  —  Med. 
um  skygnaz  (älter  -ask)  sich  genau 
umsehen ,  forschend  durch- 
spähen. —  Inf.  Hpv.  1,  3. 

skykkr,  m.  (zu  skaka,  F.  329),  die 
heftige  Erschütterung.  —  PI. 
1).  gekk  (s.  ganga)  skykkjum  er- 
bebte heftig  58,  14  vgl.  Lund 
p.   129. 

skyldr,  adj.  (vgl.  skulu),  schuldig, 
verpflichtet  zu  etwas;  mit  Dat. 


skyn  —  slitna 


179 


der  Person,  vgl.  Lund  p.  114.  — 
N.  n.  skylt  er  at  vita  es  ist  nötig, 
es  gehört  sich  zu  wissen  27,  3  vgl. 
27,  11  («.  Pf.  Gl.);  213,  13.  —  PI. 
N.  m.  skyldir  56,  7;  58,  1  {hier  = 
obsequio  obstricti  Eg\). 

*  skyldr  wird  auch  häufig  von 
den  Banden  der  Sippe  gebraucht, 
=  nahe  verwandt. 

skyn,  n.  (vgl.  skygna),  die  Einsicht, 
das  innere  Verständnis  (ratio);  die 
Begründung  oder  Erläuterung,  so 
kunna  oder  segja  skyn  gegenüber 
dem  äußerlichen  Beispiel  oder  doemi 
(exemplum).  —  A.  skyn  29,  3;  34, 
8;  75,  3;  111,  19. 

*  Syntaktisch  ist  kunna  skyn  = 
skilja,  daher  Ind.  im  abhängigen 
Satze,  vgl.  Ark.  2,  199. 

skynda  od.  skunda,  schw.  v.  (F.  338), 

eilen.  —  Inf.  233,  5. 
skyndiliga,  adv.  (vgl.  skynda),  eilig. 

60,  12. 
skynja,  schw.  v.  (vgl.  skyn),  prüfen. 

—  Prset.  S.  3  skynjaöi  182,  6. 

skynsamliga,  adv.  (zu  skyn  n.  und 
-sama  F.  311),  verständig,  be- 
hutsam. —  57,  13. 

skynsemi,  f.  (zu  skyn  n.  u.  -sama 
F.  311),  die  Einsicht,  Umsicht. 

—  N.  mikil  sk.  er  eine  Sache  großer 
(tiefer)  Einsicht  ist  es  29,  4. 

sky,  n.  (F.  337,  e.  sky  Himmel),  die 
Wolke,  oft  im  Plur.  —  PI.  N.  sky 
Ürm.  41,  6;  Asf.  skyin  12,  10. 

skolm,  f.  (auch skälm),  das  Schwert. 

—  PI.  I).  skolinum  Üuörkv.  II,  20  b. 

*  Nach  F.  334  ein  urspr.  thra- 
zisches   Wort. 

«komm,  f.  (F.  332),  die  Beschämung, 
Schmach.  N.  154,  4.  D.  skomm 
(rneö  sk.  in  schimpflicher  Weise) 
228,  15.  —  PI.  A.  skammir  225,  12. 

skor,  f.  (F.  332),  das  Haupthaar 
(vgl.  Vigf.  s.  v.,  Ger.  vglt.  ags. 
scearu  =  tonsura,  also  eig.  das  ge- 
schnittene H.,  zu  skera).  —  PI.  A. 
skarar  Guörkv.  II,  20  b. 

skorungr,  m.  (nach  Vigf.  zunächst 
das  Schüreisen,  e.  poker,  dann  die 
hervorragende  Persönlich- 
keit, von  Männern  und  Frauen 
gebraucht.  N.  mestr  sk.  eine  sehr 
hohe  Person  192,  31;  skor.  mikill 
217,  20. 


Slä,  stv.  (g.  slahan,  F.  358,  §  40*); 
106,  3),  schlagen,  auch  =  mühen 
98,  23.  —  Inf.  58,  26;  60,  15  (mit 
dopp.  Acc. ;  vgl.  Lund  p.  52,  sonst 
auch  mit  Dat.,  vgl.  ljösta*  u.  Lund 
p.  96;  slä  eldi  226,  2!  vgl.  95,  13). 
—  Prses.  S.  3  slser  üt  eitrinu  80, 
18  =  effundit  venenum  Eg  ;  zur 
Bezeichn.  der  Melodie  beim  Schlagen 
der  Saiten  [mit  Acc.  od.  Dat.)  slaer 
Gunnarslag  (vgl.  Var.)  239,  21; 
wohl  auch  zur  Bezeichn.  des  beglei- 
tenden Textes  239,  22;  (vgl.  Fr.* 
s.  v.  11),  der  außer  auf  Saiten  auch 
auf  Töne  hinweist,  die  man  an- 
schlägt); ähnlich  im  Dtsch.  intrans. 
nü  sl.  i  orrostu  =  jetzt  schlägt  es 
aus  in  Kampf,  beginnt  der  Kampf 
220,  32.  -  Prset.  S.  3  slö  120,  16; 
slö  boröa  204,  6  vgl.  boröi.  —  PI.  3 
slögu  eldi  95,  13  =  schlugen  Feuer, 
brachten  Feuer  hervor,  vgl.  76,  2; 
slögu  hey  (vgl.  oben)  98, 23.  Part.Pss.a 
absol.  slegit  76,  2  vgl.  95,  13;  vom 
Saitenspiel  224,  2;  etwas  freier: 
eld  brennanda,  er  sleginn  er  um 
sal  hennar  geschlagen  ist  um  ihre 
Burg,  zur  Umhegung  für  ihre  Burg 
dient,  vgl.  Fritzn.  slä-um  und  nhd. 
„den  Mantel  um  sich  schlagen" ', 
andere  denken  auch  hier  an  „ent- 
zündet istu)  198,  20. 

slätr,  n.  (vgl.  sla  =  schlagen,  schlach- 
ten), eig.  das  Fleisch  geschlachteter 
Tiere,  die  Fleischspeise.  —  D. 
slätri  62,  20;  A.  slätr  62,  22,  23; 
Asf.  68,   17. 

slatra,  schw.  v.  (slätr),  schlachten, 
einschlachten  (auf  Vorrat).  —  Prses. 
PI.   3   slätrum  218,  33. 

slefti,   m.   (F.   360),    der  Schlitten. 

G.  sleöa  Sigdr.  15,  8. 
slefa.   f.  (I.  saliva  Vigf.),   der  Spei- 
che Ischleim.  —  N.  42,  5. 

sleikja,  schiv.  v.  (vgl.  Vigf.  s.  v.; 
F.  358  s.  slaka),  lecken  (schleckern 
Mob.).  —  Prses.  S.  3  sleikir  beleckt 
156,  22.  —  Prset.  S.  3  sleikti  9, 
15,  16. 

slettr,  adv.  (g.  slaihts,  F.  358),  schlecht 
=  schlicht,  eben,  glatt.  —  N. 
m.  40,  10;  D.  m.  slettum  velli  63, 
8;  90,  10  (piano  campo  Eg.). 

slitna,  schw.  v.  (vgl.  slita ;  slit  F.  359), 
zerreißen,  intrans.  —  Inf.  94,  4 
=  zerrissen  werden.  —  Prses.  PI.  3 

12* 


ISO 


sliör  —  Bmi6a 


slitna  82,  4.  —  Praßt  S.  8  slitnaöi 

40,   17. 
sli<>r,    ('.     meist    PL    sliörar    (F.    359 
s.  slid),  die  Soli  wert  scheide.  — 
11  D.  sliörum  119,  4. 

slikr,  aefj.  (g.  svaleiks;  §  20,  l;  F. 
360),  «m  solcher,  ein  gleicher.  — 
N  m.  201,  l.-G.  m.  sliks  212,27; 
A.  in.  engan  slikan  191,  32;  N.  f.  sük 
239,  2;  N.  n.  slikt  so  etwas  158,  21 ; 
G.  n.  sliks  ins  sama  nach  ebendem- 
selben 170,  32;  D.  n.  sliku  riki  einer 
solchen,  so  großen  Herrschaft  197, 
24;  A.  n.  slikt  ein  solches  \'q\.  26, 
4;  etwas  derartiges  196,  5,  19;  slikt 
er  fekk  138,  1 1  =  quod  nactus 
est  Eg. ;  slikt  er  =  soviel  wie  154, 
7 ;  adv.  slikt  sama  desgleichen  93, 
1;  so  auch  einfaches  slikt  194,  3. 
—  PI.  N.  m.  slikir  hlutir  =  so  et- 
was 190,  3;  I>.  af.  slikum  hlutum 
infolge  hiervon  191,  16;  A.  slika 
solche,  ebensolche  210,  15.  —  N.  n. 
slik  39,  6. 

slita,  stv.  (§  101;  F.  359,  nhd.  ver- 
schleißen und  schlitzen  {Heyne)\ 
reißen,  zerreißen,  trans.;  auch 
verbrauchen.  —  Inf.  40,  15,  18; 
=  brechen  Helr.  9,  5;  zu  Helr.  14, 
6  vgl.  Ger.,  Vollst.  Wb.  Sp.  956: 
unser  Leben  {im  Jenseits)  verbringen 
{eig.  verbrauchen).  Vgl.  jedoch  auch 
D.  H.  II,  488,  der  aldri  slita  = 
„sterben11  als  die  dem.  Zusammen- 
hange besser  entsprechende  Auf- 
fassung betrachtet,  was  auch  mir  so 
erscheint.  —  Prses.  S.  3  slitr  VqI. 
50,  7;  Gonj.  S.  1  slita  40,  20.  — 
Praet.  S.  3  sleit  54,  5;  71,  9;  sleit 
upp  riß  in  die  Höhe  {d.  h.  aus  dem 
Boden  oder  von  einem  Baume)  74, 
9.  —  Pass  Part.  PI.  A.  f.  slitnar 
178,  6;  absol.  faer  slitit  {vgl.  fä  1), 
eig.  zerrissen  bekömmst  =  zerreißen 
kannst  40,  25. 

slokna,  schw.  v.  [vgl.  Vigf. ;  nach  F. 
358  zu  slakr,  e.  slack  schlaff),  aus- 
löschen, erlöschen.  Prses.  S.  3 
sloknar  Vatyr.  51,  3;  Praet.  S.  3 
o,  3. 

*  Auch  slokna  wird  angesetzt,  so 
F.  u.  Mob.  Gloss. 

slöö,  f.  {verw.  mit  sleöi,  F.  359  s.  slid ) 
die  Spur   im   Wege.   —  D.  183,  1. 

slyngja,  stv.  (nhd.  schlenkern  F.  359 ; 
§  103,   4),   schleudern,   werfen 


mit  Dat.  I'ms.  S.  3  slyngr  eldi  84, 
14.  Praet.  PI.  1  slun^u  vit  Grott.  4, 
1   {vgl.  §   124;    1.  PL). 

slokkva,  schw.  v.  {vgl.  slokna,  F.  358), 
zur  Ruhe  bringen,  spez.  aus- 
löschen. —  Praet.  S.  3  slökti 
260,  19. 

slengva,  schw.  v.  (vgl.  slyngja,  F.  309), 
schleudern,  werfen  mit  Dat.  Vgl. 
Lund  p.  96.  —  Pr.  PI.  1  slongöum 
vit  Grott.  12,  5. 

slcegft,  f.  {vgl.  slregr  schlau,  F.  358), 
die  Schlauheit.  —  N.  37,  9. 

smäkonungr,  m.  (smär,  kon.),  der 
K 1  e  i  n  -  i\  ö  n  i  g ;  im  Gegensatze  zu 
Jjjöökonungr,  q.  v.  —  Plur.  A. 
244,   18. 

smär,  adj.  (F.  356,  vgl.  §  75,  4  grär), 
klein,  gering.  A.  m. smän  ( =  smäan) 
54,  16;'  104,  16  vgl.  Var.  —  PI.  N. 
smäir  219,  10;  D.  smäm  6,  11;  A. 
sinä  104,   16    Var. 

*  Mit  smär  verw.  ist  der  schwed. 
Landschaftsname  Smäland. 

smiftja,  f.  {vgl.  smiör),  dee  Schmiede, 
Werkstatt  überhaupt.  —  G.  smiöju 
110,  12;  Dsf.  smiöjunni  110,  15. 

smiftjusveinn,  m.  (s.  smiöja,  sveinn), 
der  Schiniedeknecht.  —  PI.  D. 
176,   1. 

smibr,  m.  (F.  357,  g.  -smif)a  sw.  m.\ 
§  50,  4),  der  Arbeiter  in  Metall, 
Stein  und  Holz,  Schmied,  Bau- 
meister {vgl.  lat.  faber ).  —  a)  Bau- 
meister. *N.  52,  8:  Nsf.  53,  8.  — 
Asf.  smiöinn  52,  14.  —  h)  Schmied. 
—  N.  175,  4;  Nsf.  111,  4. 

*  Über  den  Riesenbaumeister  Gg. 
c.  42  vgl.  auch  Bugge  Stud.  257; 
außerdem  die  bei  Golther  G.  Mxjth. 
166 l)  angef.   Stellen. 

smjüga,  stv.  (F.  357;  §  102,  2), 
schlüpfen,  sich  schmiegen.  — 
Praet.  Plur    3  smugu  62,  3. 

smift,  f.  (vgl.  smiör),  die  Arbeit  eines 
smiör,  toWerk.  =  N.  12,  3  [hier 
von  der  Erde  als  einem  Werke  der 
Götter) ;  Nsf.  smiöin  54,  7 ;  G.  smiöar 
kaup  =  Werklohn  54,  13;  I).  sniiö 
17,  7  wie  12,  3  von  der  Erde;  Asf. 
smiöina  175,  29.  —  Plur.  N.  smiöir 
16,  10. 

smifta,  schw.  v.  {zu  smiö  f.,  vgl.  g. 
-snii|)ön!,  schmieden,  überhaupt  in 
Weise  eines  smiör  ein  Material 
bearbeiten.   —   Inf.  175,  16,  18. 


smiöi 


sofa 


181 


—  Frset  S.  3  smiöaöi  6,  12  = 
fabricavit  Eg.  —  Plur  3  smiöuöu 
17,  23.  —  Pass.  Part.  N.  m.  snriöaör 
40,  9;  n.  u.  absol.  smiöat  gearbeitet 
54,  8.  —  PI.  f.  sruiöaöar  gebaut 
238,  13. 

*  Das  i   in    smid,   smiöa,    smiöi 
entspricht  nhd.  ei  in  Geschmeide. 
smiöi,  n.  (zu  smiör),  das  Geschmeide, 
das  Schmiedewerk,   Kunststück. 

—  N.  ]3etta  er  J)itt  smiöi  das  ist 
dein  Geschmeide  (ein  G.  für  dich 
oder  deiner  würdig)  175,  14. 

siiara,  schw.  v.  [vgl.  snarr;  F.  350), 
eilig  werfen ,  wenden.  —  Med. 
snaraz  sich  wenden.  Praes.  S.  3 
snaraz  i  brott  f)aÖan  251,  18. 

snarbryna,  schw.  v.  (snarr  2);  bryna), 
scharfwetzen.  —  Praes.  S.  3  snar- 
brynir  237,  1. 

snarpeggjaor,  adj.  (snarpr;  egg),  mit 
scharfer  Schneide;  scharf.  — 
N.  n.  243,  5;  A.  n.  schw.  Flex. 
210,  26. 

snarpliga,  adv.  (snarpr)  mit  Tapfer- 
keit.  —  221,  32. 

snarpr,  adj.  {zu  g.  -snarpjan  F.  350), 
strenge,  scharf,  tapfer.  —  A.  m. 
snarpan  179,  33.  —  N.  n.  schw. 
snarpa  180,  2. 

snarr,  adj.  (F.  350;  Ba.  p.  199). 
1)  hurtig.  —  A.  n.  adv.  snart; 
Superl.  adv.  snarast :  80,  2  sem  sk.  = 
quam  citissime  Eg.  —  2)  durch- 
dringend vom  Blick;  scharf  vom 
Waffen.  —  PL  N.  n.  snor  191,  4. 

snarräfir,  adj.  (snarr,  -räör  s.  räö*), 
schnell  entschlossen,  beherzt.  — 
N.  schw.  Flex.  inn  snarräöi  Regm. 
13,  3. 

siiemma  oder  snimma,  adv.,  sowie 
sn eint  (adv.  n.  von  snemmr  adj., 
F.  »ol,  §  4a;  §  83,  2;  vgl.  g.  sniu- 
mundo),  frühe,  bald  52,  6;  144, 
5;  snemt  at  =  zu  frühe,  um  201, 
25 ;  vgl.  Lund  p.  374. 

sneri  s.  snüa. 

snerta,  schw.  v.  (vgl.  snara,  F.  350), 
sich  beeilen,  schnell  austrinken; 
mit  Dat.  —  Praet.  S.  3  snerti  ör 
hverri  102,  6  =  quorum  singulos 
uno  haustu  evacuavit  Eg. 

snertiröör,  in.  {vgl.  snerta,  röa),  das 
hurtige  Rudern.  —  A.  töku 
snertiröör  71,  16  begannen  ein 
Schnellrudern. 


snjallrseoi,  n.  (snjallr  schnell,  tüchtig 
F.  351,  räö*),  die  Entschlossen- 
heit, kluge  Beherztheit.  —  N.  165, 
13. 

snild,  f.  (zu  snjallr,  F.  351),  die 
Tüchtigkeit.  —  D.  172,  34. 

snildarverk,  n.  (snild,  verk),  eine 
Heldentat.  —  PI.  A.  200,  31. 

snioa,  stv.  (g.  snei|)an  F.  350,  §  101), 
schneiden.  Praes.  Plur.  3  sniöa 
84,  8.  Praet.  S.  3  sneit  120,  1. 

snotr,  adj.  (g.  snutrs,  F.  351,  Vigf. 
s.  v.),  von  klugem  und  feinem  Be- 
nehmen, gebildet.  —  N.  44,  12. 

snüa,  stv.  (g.  snivan,  §  111;  F.  351), 
wenden,  bewegen,  mit  Dat.  u. 
Acc;  Lund  p.  96.  —  Inf.  43,  13 
snna  skipum  164,  6;  aptr  snüa 
umkehren  258,  19 ;  s  sinu  skapi 
seinen  Sinn  ändern  258,  21.  — 
Praes.  S.  3  snyr  ivendet  (sc.  den 
Schritt,  sich)  61,  14,  17;  vgl.  sn. 
eptir  251,  1 5 ;  snyr  J)eim  bringt  sie 
164,  14.  —  Plur.  3  snüa  til  seyöis 
93,   11  =  ad  cüctionem  parant  Eg. 

—  Praet.  S.  3  sneri  ä  aöra  leiö  (vgl. 
leiö  f.)  216,  28;  impers.  sneri  mann- 
fallinu  trat  ein  Wechsel  in  der 
Niederlage  (nhd.  „im  Erfolge")  ein 
168,  35;  die  Art  des  Wechsels  wird 
durch  die  folgend.  Worte  bestimmt. 

—  Pass.  Part,  absol.  snüit  til  leiöar 
zuwege  gebracht  12,  12.  —  Med. 
snuaz  sich  wenden,  geraten.  — 
Praes.  S.  3  snyz  63,  11;  82,  6 ;  älter 
snysk;  VoL  50,  3.  —  PI.  3  snüaz 
67,  15.  —  Praet.   S.  3   sneriz   5,  3. 

snüMgr,  adj.  (zu  snüa),  leicht  zu 
bewegen,  beweglich,  rund.  — 
D.  m.  schw.  Flex.  snuöga  Grott. 
4,  2  vgl.   D.  H.  II,  608;  12,  6. 

snser,  snjör,  m.  (F.  350,  g.  snaivs; 

§  12,  2c)),  der  Schnee.  —  N.  81,  5; 

A.  snjo  164,  19. 

*    Bez.    der    Bildungsweise,    die 

anal,  sjar,   sjör,   saer  ist   vgl.  die  s. 

sjär  *  angef.  Stellen. 
softna,  schw.  v.  (vgl.  sjööa),  kochen 

intrans.,  gar  werden.  —  Inf.  93, 

19.  —  Praet.  S.  3  soönaöi  93,  17. 

sofa,  stv.  (für  svefa,  §  104;  F.  361), 
schlafen.  —  Inf.  y,  1;  59,  14. 
sofa  ganga  (vgl.  nhd.  schlafen  gehn 
60,  4  nach  R.'  Praes.  S.  3  sefr  (§  6,  1) 
182,  18;  236,  4  (nach  235, 12  schläft 
der  König  nicht,  vgl.  s.lesa).  —  Conj. 


182 


sofha  —  sottdauör 


(als  Opt,  vgl.  Lund  p.  808)  S.  3 
soii  Grott.  5,  6;  [mp.  PI.  2  Sf »fit 
Grott.  7,  8.  —  Part.  Pres,  sofandi; 
I).  sofanda  122,  11;    Acc.   sofanda 

//.'>,  81.  PI.  A.  sofandi  i5S>,  10.  - 
Praet.  S.  8  svaf  9,  6;  46,  11;  PI.  1 
m  ü7/<v.  Forwi  svöfu-vit  («gtf.  §  123,  1 
PI.)  Helr.  12,  1 ;  PI.  3  svafu  235,  13; 
vgl.  af  7).  —  Gonj.  S.  t  suff.  sveefak 
Helr.  13,  4.  —  Pass.  Part,  absol. 
soiit  183,  23;  205,  3. 

sofna,  schw.  v.  (s.  sota  F.  361),  ein- 
schlafen,   im  Schlafe   liegen. 

—  Praes.  S.  3  sofnar  59,  15;  60, 
16.  —  Praet.  S.  3  sofnaöi  121,  4; 
Grott.  4,  4  (hier  übers.  D.  H.  „bis 
alle  übrigen  Mäide  Frodhis  ein- 
schliefen11);   PI.  3  sofnuöu  120     17. 

—  Pass.  Part.  N.  in.  sofnaör  209,  7; 
N.  f.  sofnuö  209,  13;  n.  absol.  mun 
sofnat  hafa  =  eingeschlafen  sein 
wird,  eing.  ist  60,  18.  —  V(ß.  Fut. 
exact.  Pass.  Wm.  §  160,  wo  jedoch 
verit  ebenso  fehlen  kann,  wie  vera 
in  Fut.  u.  Condit. 

soltinn  s.  svelta. 

sonargjold,  PI.  n.  (vgl.  sonr;  gjalda, 

die  M  o  r  d  b  u  ß  e  für  einen  Sohn.  — 

L>.  116,  11. 
sonarson,  m.  (s.  sonr),  der  Sohn  des 

Sohnes;  Enkel.  —  N.  162,   15. 

sonlauss,  adj.  (s.  sonr,  lauss),  ohne 
Sohn.  —  N.  122,  2. 

sonr,  ni.  (auch  son,  s.  §  641)  u.  Lind 
in  Ark.  13,  71),  F.  323,  g.  sunus; 
§  6,  1;  16,  2;  17;  18;  64;  der 
Sohn.  — •  N.  sonr  33,  5;  36,  9,  11, 
15;  37,  11;  204,  23;  jfü,  17;  son 
14,  4;  27,  7;  31,  4  w.  ö.;  G.  sonar 
v,  5;  2i4,  5  v^.  Far.  w.  JF&.  s.  sön  f. 
D.  syni  35,  13;  A.  9,  8;  .70,  4;  Asf. 
soninu  13,  18.  V.  sonr  167,  2.  — 
PI.  N.  synir  5,  6;  D.  sonum  15,  23; 
Vaf{>r  3(>  b;  Grm.  41,  3.  —  A.  sonu 
JW,  6;  *52,  3. 

*    Vgl.    die   Patron.    FriÖleifsson 
Grott.  1,  6;  Sigmundarson  u.  ä. 

sortna,  schw.  v.  (vgl.  svartr),  schwarz 
werden,  sich  verfinstern.  —  Jnf. 
VqI.  57,  1. 

SÖkn,  f.  (vgl.  soekja;  g.  sokns  Unter- 
suchung), der  Angriff.  —  ü. 
178,   14. 

söl,  f.  (vgl.  S61  u.  F.  324,  g.  sauil  n.; 
§61,  3),  die  Sonne.  —  N.  VqI.  5b; 
ib.  52,  4  (Eg.  verb.  söl  skinn  af  sv. 


valt. :  richtiger  ist  nach  ' •>  r.  i  > 

söl  vultiva  =  der  von  dem  Schwerte 
ausstrahlende  Glanz.  Nach  D.  11. 
II.  69  ist  eine  dreifache  Bezeichn. 

desselben  Begriffes  „Schivert"  an- 
zuerkennen: sviga  lae  [s.  svigi), 
sverö,  söl  valtiva  (als  Appos.  zu 
sviga  lse,  also  auch  Dat.);  skinn 
af  sv.  ist  Zwischensatz;  —  12,  12 
144,  7;  Nsf.  sölin  15,  10.  —  Poet. 
Rinar  söl  —  gull  g,  2  vgl.  gull  = 
eldr  allra  vatna  Sk.  XXXll.  — 
G.  solar  14,  15;  Gsf.  14,  21 ;  D.  sola 
82,  21;  66,  2.  —  Ä.  söl  52,  12; 
Asf.  6tf,  12. 

sölmänuär,  m.  (s.  manuör,  söl),  eig. 
Sonnenmonat,  Juni.  (So  auch  Wh. 
D.  Mon.  p.  56,  Altnord.  Leben  p.  378 
=  Mai  gesetzt.)  —  N.  144,  13.  — 
Vgl.  auch  Vigf.  s.  v.,  der  Name  wohl 
vom  höchsten  Stand  der  Sonne  am 
24.  Juni. 

sölskin,  n.  (8.  skin,  söl),  der  Sonnen- 
strahl. —  PL  N.  VqI.  41,  5. 

söma,  schw.  v.  (vgl.  sama,  scemö, 
F.  312,  e.  to  seem),  sich  passen, 
gebühren.  —  Praet.  S.  3  sömöi 
\imperson.)  103,  16.  —  Syntaktisch 
besser  der  Gonj.  in  U,  vgl.  Var.  — 
Gonj.  S.  3  soemöi  153,  20;  225,  29. 

sömasamliga ,  adv.  (sömi,  -samr 
F.  Sil),  in  ehrenvoller  Art 
226,    16. 

SÖini,  m.  (s.  söma),  die  Ehre,  Ehr- 
erbietung. —  N.  172,  20  (hier  mehr 
das  innerlich  Ehrende  neben  der 
äußeren  Wertschätzung  —■  viröing) 
D.  171,  8;  A.  162,  10. 

sön,  f.,  =  Son,  f.?  —  G.  dreyra  sonar 
Var.  zu  214,  5  =  mit  der  Flüssig- 
keit Sön  =  mit  Dichtermet?  vgl. 
meinblandinn  mJQö  196,  16.  —  Die 
Les.  des  C.  sonar  hennar  suchte 
Sievers  P.  Br.  B.  VJ;  315  zu  vertei- 
digen; spätere  Untersuch,  desselben 
(s.  Beitr.  16,  544)  führten  darauf, 
GuÖrkv.  II,  22,  8  (welche  Stelle  dem 
Verf.  der  VqIs.  S.  wohl  vorschwebte) 
in  sonardreyri  Schweineblut,  näml. 
das  Blut  des  sonargQltr  =  Leiteber, 
Zuchteber  zu  -finden. 

sott,  f.  (g.  sauhts;  §  6,  3;  F.  325), 
die  Sucht,  Krankheit.  —  A.  151, 
19,  23;  PI.  Nsf.  söttirnar  73,   12. 

söttdauftr,  adj.  (s.  sott,  dauör), 
siechtot,     d.    h.     an     Krankheit 


spakr  —  spretta 


183 


gestorben.    —    PL    N.    m.    38,    7; 
A.  190,  6. 
spakr,  adj.  (F.  351),  klug.  —  N.  m. 
Fafn.   32,  5;    G.  m.  spaks   195,  30 
vgl.  spä.  N.  f.  schw.  in  spaka  145,  9. 

—  Superl.   N.  m.   spakastr  236,  4. 

spara,  schiv.  v.  (F.  354,  §  118), 
sparen,  aufheben,  schonen.  —  Inf. 
65,  6;  zu  Var.  sparaz  (Inf.  Med.) 
vgl.  Lund  p  222.  —  spara  at  bita 
219,    21   =  unterlassen    zu   beißen. 

—  Part.  Praes.  PI.  N.  m.  sparandi 
251,  11  (hier  im  pass.  Sinne,  vgl. 
Lund  p.  400);  eru  eigi  sp.  =  dürfen 
nicht  verschont  werden  {mit  Strafe). 

spä,  f.  (F.  852,  mhd.  spaehe  Weisheit, 
nhd.  spähen  =  achtgeben),  die  Weis- 
sagung, Prophezeiung.  —  var 
J)ar  spä  spaks  geta  und  es  war  da 
{erwies  sich  als)  Weissagung  die 
Vermutung  eines  klugen  Mannes 
195,  30  (sprichwörtl.;  vgl.  Mob. 
Gloss.  s.  2  spä).  PL  N.  spar  38,  17; 
Nsf.  spärnar  42,  11;  D.  eptir  slikum 
späm  spyrja  260,  12  vgl.  spyrja; 
A.  spar   27,   17. 

spä,  schw.  v.  {vgl.  spä  f.),  prophe- 
zeien. —  Inf.  260,  5.  Praes.  S.  2 
spar  225,  17.  —  Praet.  S.  3  späöi 
210,  10.  PL  3  späöu  260,  2.  Pass. 
P;irt.  absol.  spät  206,  9. 

spädis,  f.  (s.  spä,  dis),  die  mit  prophe- 
tischem Blicke  begabte  weibliche 
Schutzgottheit,  wohl  vorzugs- 
weise von  dem  einem  Helden  gewo- 
genen, das  Schicksal  der  Schlacht 
voraussehenden  Walküren  od.  Schild- 
jungfrauen (vgl.  166,  1)  gebraucht, 
so  PL  N.  spädisir  168,  27. 

spädömr,  m.  (s.  spä,  dömr*).  die 
Gabe  der  Weissagung.  —  A. 
spädöm  4,  8.  —  PI.  A.  spädöma 
37,  17. 

späkona,  f.  (spä;  kona),  die  Wahr- 
sagerin, Prophetin.  —  PL  N. 
260,  1. 

spann,  m.  (F.  353),  der  Span,  Holz- 
splitter. —  PL  Nsf.  spaenirnir 
100,  1. 

spänjuik,  n.  (s.  spann,  fjak  n.),  das 
Schindeldach.  —  N.  4,  12. 

speki,  f.  (F.  351),  die  Klugheit, 
Weisheit.  —  D.  35,   1;  A.  37,  9. 

spekiräÖ,  n.  (s.  speki,  räö),  der  Weis- 
heitsrat, weise  Ratschlag.  —  PL 
A.  189,  2. 


spekt,  f.  (vgl.  speki),  die  Klugheit, 
Weisheit.  —  N.  20,  14. 

speni,  m.  (F.  353  vglt.  nhd.  Span- 
ferkel), die  Zitze;  PL  das  Euter. 
PL  D.  spenum  9,  14;  49,  16. 

spenna,  schw.  v.  (F.  352),  spannen, 
gürten  mit  Acc.  und  Instrument. 
Dat.;  vgl.  Lund  p.  97.  —  Inf.  um 
liöu  spenna  die  Glieder  umspannen 
Sigdr.  8,  5.  —  boga  at  sp.  191,  13. 
Prses.  S.  3  spennir  30,  13;  58,  2ö. 

—  Praet.  S.  3  spenti  107,  3. 
spilla,  schw.  v.  (F.  354,  ags.  spildan, 

spiilan;  e.  to  spoil  Vigf.),  ver- 
nichten, verderben  mit  Dat.; 
Lund  p.  82.  —  Inf.  53,  17;  VqI. 
45,  4;  s.  sif.  —  Med.  spillaz  zu- 
grunde gehen,  aufhören.  — 
Praet.  S.  3  spiltiz  18,  2  (corrumpi 
coepit  Eg.). 
spilür,  m.  (s.  spilla),  der  Verderb  er. 

—  Poet,  spillir  bauga  =  gullbrjötr 
=  princeps  Fäfn.  32,  6;  vgl.  Sk. 
XLVII. 

spillvirki,  n.  (spilla,  virki  =  verk), 
das  schädliche  Werk,  der  Schaden. 

—  A.  259,  5. 

*  Die  gew.  Schreibung  ist  spellv., 

von  spella  =  spilla. 
spjöt,    n.   (F.   355),    der   Spieß,    die 

Lanze.  —  A.  164,  19. 
spjötsoddr,    m.   (oddr  Spitze  F.  36; 

spjöt),    die   Speerspitze.  —  Dsf. 

139,  1. 
spor,   n.   (F.  353),  die  Spur.   —  D. 

spori  Sigrdr.  16,  8  vgl.  likn. 
sporör,  m.  (vgl.  spori?  zu  g.  spaürds 

f.?  Sm.),  der  Schwanz,  das  Ende 

(z.  B.  einer   Brücke).   N.  69,  8.  D. 

sporöi  Sigrör.  16,  6;  Dsf.  sporöinum 

179,  20.  A.  sporö  38,  5;  Asf.  sporö- 

inn  80,  5. 
spori,    m.   (F.  353),   der  Sporn.  — 

PL  D.  sporum  77,  6. 
sporna,  schw.  v.  (F.  354),  mit  Füßen 

treten.  —  Inf.  228,  18. 
spott,  n.  (F.  355),  der  Spott.  —  D. 

spotti  224,  8. 
spotta,  schw.  v.  (s.  spott  n.),  spotten, 

verspotten.  —  Part.  Pass.  absol. 

spottat  72,  3. 
spretta,  stv.  (F.  356,  §  34,  1;  103,  1), 

springen.    —  Praes.  S.  3   sprettr 

160,  9,  12;  PL  3  spretta  upp  219, 

16.    Praet.  S.  3   spratt  upp   70,  16. 
spretta,  schw.  v.  (vgl.  spretta  stv.),  auf- 
springen machen,  sprengen,  ö  f  f n  e  n. 


184 


springa  —  stafr 


—  Pni't.  S.  3  spretti  a  knifi  sinum 
öffnete  mit  Anwendung  seines  Mes- 
sers 57,  8. 

springa,  stv.  (F.  35G;  §  103,  3), 
springen  =  brechen,  gebro- 
chen werden.  —  Prtet.  S.  3 
sprakk  (§  39,  1)  af  harmi  76,  1 
=  animi  meerore  rupta  Eg. 

spurn,  f.  (spyrja),  die  Nachfor- 
schung; Kunde.  —  A.  hefir  hann 
spurn  til  Svanh.  =  er  hat  K.  von 
Sv.  227,  20. 

spurull,  adj.  {vgl.  spyrja),  forsch- 
begierig, wißbegierig.  —  N.  f. 
spurul  44,  3. 

spyrja,  schw.  v.  (F.  353;  §  113,  1; 
nhd.  spüren,  eig.  der  Spur  nach- 
gehn),  fragen,  forschen,  er- 
forschen, erfahren.  —  meist  mit 
Gen.  der  Sache,  doch  auch  mit  at 
c.  Dat.;  vgl.  auch  56,  17  u.  w.  u., 
Lund  p.  176.  —  Inf.  5,  2;  31,  3; 
17,  17  (sc.  frööleiks  =  de  rebus  ad 
cognitionem  pertinentibus  inter- 
rogare  Eg.).  sp.  rnuntu  tiöinöin  du 
wirst  die  Kunde  {von  unserm  Tode, 
Edz.)  vernehmen  229,  3.  —  Praes. 
S.  1  pat  er  ek  spyr  56,  17;  8.  2 
spyrr  48,  7 ;  S.  3  spyrr  5,  13 ;  6,  8. 

—  Gonj.  S.  2  spyrir  27,  2.  Im  per. 
S.  2  spyr  201,  23.  Praet.  S.  2  spuröir 
Grott.  8,  8;  S.  3  spuröi  4,  15,  17; 
5,  9;  erforschte,  erfuhr  mit  Äcc. 
121,  14;  122,  6.  —  Ist  der  Gegen- 
stand des  Forschens  oder  Erfahrens 
eine  Person,  pflegt  sie  durch  til 
c.  G.  eingeführt  zu  sein,  so  spuröi 
til  hans  140,  10.  —  PI.  3  spuröu 
erfuhren  104,  21;  fragten  122,  13; 
spuröu  hana  eigi  eptir  slikum  späm 
=  sie  nicht  zu  Rate  zogen  anläßlich 
solcher  Prophezeiungen  260, 12.  Der 
abhängige  Satz  steht  meist  im  Conj., 
doch  nicht  immer  (Ind.  z.  B.  67, 
17,  18  vgl.  Ark.  2,  196  fg.).  —  Pass. 
Part,  absol.  spurt  gefragt  16,  7; 
erfahren  172,  27 ;  til  spurt  eigentl. 
zugefragt  =  gehört  175,  23.  —  Pass. 
Med.  spyrjaz  vernommen  werden; 
Inf.  155,  8.  Praes.  S.  3  spyrz  es 
wird  bekannt  192,  7.  Wegen  der 
Medialformen  vgl.  §  129,  doch  ist 
im  Druck  der  Gleichmäßigkeit  wegen 
{abgesehen  von  Dichter- Zitaten)  z 
statt  sk  beibehalten. 

spyr  na,  schw.  v.  (F.  354,  gehört  zu 
den  Verben  §  115,  2;  vgl.  übr.  Nor. 


§  -122  a  4)),  mit  dem  Fuße  fest  auf- 
treten, sp.  viö  sich  gegen  st  cm  inen 
u.  dergl.  —  Pra;s.  S.  3  spyrnir  viö 
39,  12.  —  Praet.  S.  3  spymöi  viö 
39,  2;  41,  15;  spymöi  =  stieß  76,  4. 

spyrning,  f.  {vgl.  spyrja),  die  Frage. 
■    N.  48,  7. 

spyta,  schw.  v.  (F.  355,  abgel.  von 
spyja  stv.,  §  114,  dem  g.  spei  van, 
nhd.  speien  entspr.),  s putzen,  aus- 
spucken; gew.  mit  instrument. 
Dat. ;  vgl.  Lund  p.  97.  -  Praet.  S.  3 
spytti  upp  {sp.  herauf,  aus  dem 
Munde)  100,  15;  PL  3  spyttu  97,  5 
{vgl.  Var.). 

spplr,  m.  {fr.  espalier  vgl.  Vigf.), 
die  Gitterstange;  PI.  spelir  das 
Gitter.  —  Gsf.  spalanna  62,  3. 

spomi,  f.  (F.  353),  die  Spanne,  als 
Maß.  —  PI.  G.  spanna  191,  9. 

staddr  s.  steöja. 

StaMesta,  schw.  v.;  staör,  festa),  be- 
festigen, bestätigen.  Med.  festen  Auf- 
enthalt nehmen.  —  Praes.  {od.  Praet.) 
Conj.  S.  3  staöfestiz  |>ar  197,  7. 

staftit  s.  standa. 

Staftr,  m.  {vgl.  g.  staps  F.  340),  der 
Platz,  die  Stätte,   der  Standort. 

—  N.  13, 9  ;  G.  staöar  25, 15 ;  156',  2 ; 
nam,  nämu  st.  nahm  Platz  =  blieb 
stehen  3,  9 ;  236,  1 ;  haftete  80,  4  * 
111,  19;  fast  ebenso  gaf  st.  8,  5; 
aber  gäfu  staö  11,  18  (  =  certum 
locum  assignarunt  Eg.).  Vgl.  Lund 
p.  171,  174.  —  D.  staö  17,  19; 
20,  6;  71,  5;  foeröum  ör  staö 
Grott.  11,  8  =  emovimus  loco  Eg. 

—  A.  staö  11,  19;  26,  5;  saman 
koma  i  einn  staö  170,  12  =  an  einem 
Platze  versammelt  {angehäuft)  sein. 

—  PI.  N.  staöir  22,  4;  Ü.  stoöum 
=  Stellen  237,  25;  A.  staöi  26,  5; 
Vol.  ob;  79,  20  {hier  =  Parteien, 
Abteilungen). 

stafkarl,  m.  {zu  stafr;  vgl.  Vigf.), 
ein  am  Stabe  wandernder  Mann, 
namentl.   Bettler.  —  N.   231,  21. 

staun,  m.  {vgl.  stefna),  der  Steven, 
das  Vorderteil  des  Schiffes.  — 
D.  stafni  Sigrdr.  9,  4. 

Stafr,  m.  (F.  345,  g.  Stabs  Buch.stab; 
§  50,  4),  der  Stab,  auch  Runen- 
stab, Runenzeichen.  —  G.  stafs 
218,  11;  A.  staf  107,  2.  PI.  starir  = 
l.  literae  {vgl.  liknstafir),  auf  Stäben 


stakk  —  stefhulag 


185 


eingeschnitten e  Runen  zeichen.  — 
N.  214,  6;  Guör.  II,  23,  3. 

staka,  schw.  v.  (wohl  zu  stak  F.  343 ; 
g.  hleiva-stakeins  f.  u.  staks  m.  vglt. 
Sm.),  eig.  stoßen,  oft  intrans.  = 
anstoßen,  schwanken  (to  stagger 
Vigf.).  —  Praes.  S.  3  stakar  viö  = 
relabitur  160,  3. 

stakk  s.  stinga. 

standa,  stv.  (F.  340;  g.  standan; 
§  106,  1);  stehen,  sich  befinden. 
—  Inf.  61,  18;  stehen  bleiben  Grott. 
17,  2;  VqI.  64,  1;  viö  standa  wider- 
stehen 155,  24;  =  bestehen,  stehen 
bleiben  25,  12;  nicht  fortgehn  [von 
Personen)  56,  14  vgl.  Harblj  14,  1 
u.  D.  H.  II,  216;  herrühren  VafJ)i\ 
37,  5  Var.;  =  entstehen  37,  18;  215, 
10;  eindringen  mund  of  st.  (laetr 
standa  =  stößt  hinein,  vgl.  mund  f.) 
VqI.  54,  6.  Pra?s.  S.  3  stendr 
20,  11;  21,  3  s.  rot  f.;  25,  5;  48, 
13;  st.  upp  60,  7.  —  st.  entsteht 
154,  2;  189,  7.  PI.  3  standa  17, 
16:  st.  upp  153,  12;  20,  8,  9  (st. 
afar  breitt  =  reichen  mißer  ordentlich 
weit);  =  entstehen  26,  13.  —  eigi 
standa  {'in  orö  af  litlu  fari  205,  31 
vgl.  fär  2).  Conj.  S.  3  standi  fyrir 
svefni  dem  Schlaf  im  Wege  stehe, 
den  Schlaf  raube  189,  15;  vgl.  (Ind. 
S.  3)  stendr  \)er  f.  gamni  201,  20. 
Part,  standandi  VqI.  47,  2  =  erecta 
Eg.;  lmp.  S.  2  statt  219,  18;  m# 
sw/f.  Pron.  stattu  fram  a,  1  =  pro- 
cede  in  medium  Eg.;  st.  upp  204, 
14.  Praet.  S.  2  stott  00,  10  vgl 
§  124,  2  Sing.;  (st.  viö  =  Wider- 
stand leisten);  S.  3  stöö  152,  12; 
stöö  af  entstand  aus  8,  6,  12;  vgl. 
202,  23;  st.  upp  stand  auf  {vom 
Lager)  57,  10;  104,  27;  119,  5: 
W/e&  stecken  105,  5;  203,  8  t$tf. 
stendr  105,  18;  stöö  niör  reichte 
hinab  {vgl.  20,  8,  9)  152,  14;  ^Z. 
awcfo  stöö  =  stak  (Edz.)  153,  20; 
stöö  viö  reichte  empor  bis,  loderte 
empor  zu  (Ger.)  198,  33;  aber 
st.  v.  251,  2  =  Widerstand  leisten 
konnte;  stöö  =  dauerte  197,  36.  — 
PI.  3  stööu  upp  57,  11;  J22,  26; 
stööu  at  .  .  .  Grott.  11,  5  =  in- 
cubuerunt  (operibus)  Eg.  —  stööu 
üt  reichten  hinaus  (vgl.  20,  8,  9) 
152,  13.  Pass.  Part,  staöit;  haföi 
st.  ör  hatte  herausgestanden,  war 
hervorgekommen  105, 13.  —  h.  staöit 


um  hriÖ  eine  Zeitlang  zum  Stehen 
gekommen  war,  ohne  Entscheidung 
gedauert  hatte  168,  30;  178,  8  svä 
st.  =  so  gestanden,  in  dieser  Weise 
gedauert;  vgl.  auch  178,  13;  200, 
23.  —  Med.  standaz  für  sich  stehen, 
bestehen,  gelten.  Auch  =  sich 
entaegen stellen,  Widerstand  leisten, 
aushalten  (mit  Acc.)  228,  30.  — 
Inf.  111,  16;  st.  af  einen  Grund 
haben,  sich  verhalten,  gew.  imperson. 
svä  stenz  af  um  J)etta  =  so  verhält 
es  sich  damit;  danach  ist  Ba  geneigt 
207,  29  zu  lesen:  hversu  (um)  |)etta 
stenz  af;  vgl.  neben  §  129  auch 
Fritzn.  s.  standa  af  3).  Praet.  PI.  3 
stööuz  galten  215,  15;  Part,  fekk 
staöiz  konnte  sich  aufrecht  halten 
(Edz.)  230,  2. 

stara,  schw.  v.  (ags.  starian,  e.  to 
stare  Vigf.),  starren,  fest  ansehen. 
-    Praet.  S.  3  staröi  72,  12. 

starf,  n.  (F.  347,  vgl.  e.  to  starve  =  vor 
Hunger  umkommen;  nhd.  sterben, 
von  jeder  Todesart),  die  Bemühung, 
das  Werk.  —  N.  163,   19. 

SteM,  m.  (e.  stithy  Vigf.;  Ger.  ver- 
gleicht g.  lukarna-sta^a  der  Leuchter 
(eig.  das  Lichtgestell,  zu  standan), 
der  Amboß.  —  A.  steöja  17,  23; 
117,  8;   Asf.  175,   15. 

Steöja,  schw.  v.  (vgl.  standa,  staör), 
zum  Stehen  bringen,  stellen.  — 
Pass.  Part,  staddr  in  einer  Stellung; 
viö  st.  mit  Acc  im  Bereich  einer 
Sache,  anwesend  dabei,  Zeuge 
derselben  252,  19. 

stefir  s.  stoö. 

stefna,  f.  {%.  stefna  schw.  r.).  1)  die 
Bestimmung ,  bestimmte  Zeit;  der 
Termin.  —  D.  stefnu  94,  10.  — 
2)  die  Versammlung  (an  einem 
bestimmten  Tage)  252,  2     3. 

stefna,  schw.  v.  (zu  stafn  m.  Vigf.), 
eig.  das  Schiff  (stafn)  diriqieren, 
dann  entbieten,  bestimmen, 
vgl.  Lund  p.  82;  einen  Weg  ein- 
schlagen, sich  wenden.  —  Inf. 
stefna  at.  ser  für  sich,  f.  seine  Sache 
bestimmen  oder  gewinnen  163,  31. 
Praes.  S.  3  stefnir  83,  14.  —  mit 
Dat  163,  31;  178,  1.  Imper.  PI.  2 
stefnit  61,  12.  —  Praet.  S.  3  stefndi 
wandte  sich  183,  14;  PI.  3  stefndu 
bestimmten  136,  4. 

stefnulag,  n.  (.<?.  stefna  f.  u.  lag  n.),  die 
Terminbestimmung,   Festsetzung 


18(5 


steikari  —  stilla 


eines  Tages  [namentlich  für  Zu- 
sammenkünfte). —  N.  103,  10. 

sto'kari.   m.  («.  steikja),  der  Koch. 

—  Nsf.  steikarinn  48,  9. 

steikja,  schw.  v.  (steik  f.  =  engl,  steak 
Vigt.);  eine  Speise  bereiten,  nament- 
lich braten.  —  Inf.  117,  15;  121,  1. 

—  Pr?es.   S.   3  steikir  Fäfn  32,  4. 

—  Praet.  S.  3  steikti  117,  17. 

*  Neben  steikja  findet  sich  auch 
steika.     Nor.  §  443  a  1). 

steindyrr,  PI.  f.  (s.  steinn,  dyrr),  die 

Felspforte,  Off n ung  im  Felsen, 
Felsspalte.  —  D.  steindyrum  VqI. 
48,  6. 
steinn,  m.  (g.  stains;  S.  N.  zeigt  nn 
für  alt.  nr;  §  33,  l;  F.  347),  der 
Stein,  Fels.  —  N.  103, ,21;  Gsf. 
steinsins  113,  12  vgl.  zu  Ala  steins 
Ali  u.  verstr*;  D.  steini  Stein  103, 
20;  Fels  Grott.  12,  6;  115,  8;  Dsf. 
steininum  20,  1;  A.  stein  17,  24 
{hier  Stoffname  =  Gestein,  lapides 
Eg);   114,  6;    Asf.  steininn  115,  8. 

—  PI.  N.  steinar  73,  12;  Nsf. 
steinarnir  77,  24;  G.  steina  75,  13; 
D.  steinum  Felsen  18,  9;  Steine 
Grott.  3,  6.  —  A.  steina  20,   1. 

steiiiprö,  f.  (steinn,  pro  =  Truhe, 
Trog?  vgl.  §  72,  1;  Vigf.),  der 
Steinsarg.  —  A.  226,  19. 

stekkt  id,  f.  {s.  tiÖ  F.  114;  stekkr  bei 
Vigf),  eig.  der  Hürdenmonat,  Mai 
(Vgl.   Wh.    D.    Mon.   58;     altnord 
Leben  377  =  April.)  —  N.  144,  12 

Stela,  s*t>.  (g.  stilan;  §  4,  1;  104; 
F.  347);  stehlen.  —  Med.  sich 
heranstehlen ,  heimlich  heran- 
kommen.  —  Inf.  168,  13. 

stemma,  schw.  v.  {vgl.  e.  to  stem 
Vigf.),  stemmen,  zum  Stehen  bringen, 
auch  =  verstopfen  {von  einem 
Gewässer).  —  Inf.  107,  11.  —  (Praet. 
§  46,  2.) 

sterkleikr,  m.  (s.  sterkr,  leikr  m.  *), 
die  Stärke,  Rüstigkeit.  —  N. 
13,  19. 

Sterkliga,  adv.  {s.  sterkligr),  in  kräf- 
tiger Weise.  —  58,  22. 

sterkligr,  adj.  {vgl.  sterkr),  von 
kräftigem  Körperbau.  — 
N.  236,  14. 

sterkr,  adj.  (F.  346,  §  78),  stark, 
kräftig.  —  N.  m.  26,  8,  9;  N.  f. 
16,   10.  —  A.  m.   sterkjan   71,   20. 


PI.  X.  I.  sterkar  125,  1 ;  N.  n.  sterk 
53,  9;  A.  in.  sterka  122,  9.  Komp. 
N.  sterkari  180,  29;  A.  m.  sterk- 
ara  39,  3.  Superl.  sterk astr  30,  1 ; 
103,    13. 

Steypa,  schw.  v.  (F.  343;  nach  Vigf. 
s.  v.  und,  Fr.'-  kau*,  zu  stüpa 
stv.  =  hervorragen,  vorniiberfallen; 
steypa  nach  Vigf.  =  to  make  stoop), 
schütten;  stürzen,  zu  Fall 
bringen;  mit  Dat.,  Lund  p.  73  — 
Inf.  steypa  hjälminuin  Fäfnis  178, 
26  wahrscheinl.  =  den  H.  Fafnirs 
sich  überstülpen  (to  put  on  Vigf.); 
sich  aufsetzen  {vgl.  Edz.  Übers,  im 
Text,  Müllenh.  D.  A.  V,  394).  — 
Gemeint  ist  der  aegis  hjälmr  {180, 
25).  —  Praet.  S.  3  steynti  steckte 
{Ger.)  120,  19;  PI.  1  steyptura  Grott. 
14,  1  {hier  Gegens.  von  styöja).  — 
Pass.  Part.  P1..A.  m.  steypta  = 
GuÖrkv.  II,  20  b  wohl  nicht  =  ge- 
gossen (st.  sonst  auch  =  dän.  stöbe), 
sondern  übergestülpte ,  tief  ins  Ge- 
sicht reichend*  {vgl.  oben  Inf.)  Ger. 
nach  Müllenh.  —  Med.  steypaz 
sich  stürzen,  untergehen.  Inf. 
steypaz  til  jaröar  zu  Boden  sinken 
178,  7.  Prass.  Gonj.  S.  3  steypiz 
(-isk)  Vol.  45,  10.  —  Praet.  S.  3 
steyptiz  73,   i. 

stjarna,  f.  (F.  345,  g.  stairno  f.; 
§  68,  1),  der  Stern.  —  A.  stjornu 
105,  14.  —  PI.  N.  stjornur  82,  1; 
VqI.  5  b;  ib.  57,  4.  —  A.  stjornur 
96,  10. 

stigr,  m  {s.  stiga),  der  Weg,  die 
Straße.  —  PI.  A.  (§  50a3)  stigu 
90,  2. 

*  Bisweilen  angesetzt  stigr  {so 
Ger.,  Vollst.  Wb.);  vgl.  auch  refil- 
stigr. 

Stikill,  m.  (F.  343),  die  zum  Ein- 
stecken passende  Spitze,  z.  B. 
eines  Trinkhorns.  —  Nsf.  stikillinn 
65,  1. 

Stilla,  schw.  v.  (F.  341;  §  115,  5), 
stillen,  besänftigen,  regieren.  — 
Praes.  S.  3  stillir  32,  1  ;  hier  mit 
Acc.  —  Refl.  stilla  sik  af  reiöi 
=  sich  von  der  Gewalt  des  Zornes 
freimachen,  sich  im  Z.  beherrschen 
228,  6. 

*  st.  wird  nicht  immer  mit  Dat. 
konstruiert,  wie  man  nach  Lund 
p.  85  schließen  könnte,  s.  Vigf. 


stillir  —  störmannliga 


187 


stillir,  m.  (s.  stilla) ,  poet.  der  Be- 
lierrscher.  —  D.  stilli  Grott.  14,  1. 

—  Vffl-  §  54  (wie  hiröir). 
stinga,    stv.    (F.   344;    §   103,  3;    g. 

usstiggan?  vgl.  auch  stong  f.), 
stecken ,  stechen,  stoßen;  mit 
Dat.;  vgl.  Lund  p.  98.  —  Inf. 
113,  4.  —  Praas.  S.  3  stingr  153,  3. 

—  Praet.  S.  3  stakk  100,  5 ;  st.  niör 
hendi  griff  mit  der  Hand  nach 
unten  229,  28.  —  Pass.  Part,  stung- 
it  i  hineingesteckt  161,  29. 

Stjörn,  f.  (vgl.  styra  und  F.  342).  1) 
das  Steuerruder.  A.  170,  16.  — 
2)  die  Regierun  er.  —  G.  stjörnar 
143,  10. 

Stjörna,  schw.  v.  (s.  stjörn),  steuern, 
regieren    mit  Dat.;    Lund  p.  85. 

—  Prses.  S.  3  stjörnar  6,  10. 

stjörnarblaö,  n.  (s.  stjörn.  blaö), 
das  Blatt  oder  die  Fläche  am 
Steuerruder.  —  Dat.  Sigrdr. 
9,  5. 

stjörnarmattr,  in.  (s.  stjörn,  maör), 
der  Befehlshaber,  richterliche 
Beamte.  —  PI.  A.  stjörnarmenn 
17,  13. 

stjüpsonr ,  m.  (s.  sonr  u.  stjüpr 
F.  347),  der  Stiefsohn.  —  N.  36, 
11;  stjüpson  (vgl.  sonr)  165,  6;  hier 
als  Vorwurf  gebraucht  für  ein  unehe- 
liches Kind  der  Frau.  V.  sljüpson 
166,  28. 

stiga,  stv.  (g.  steigan,  §  101 a,  F.  347), 
steigen,  Schritte  machen,  gehen. 

—  Inf.  yfir  stiga  £,  8.  Praes.  S.  3 
stigr  84,  3.  —  Praet.  S.  3  steig  59, 
20;  75,  10;  77,  5  (hier  die  ältere 
Form  ste  in  R;  s.  §  12,  2  *>;  41,  4); 
118,  4;  st.  heldr  störum  59,  11 
vgl.  störr  adj.  —  st.  ör  anni  107, 
13  (vgl.  nhd.  stieg  ans  Land).  — 
PI.  1  i  fölk  stigurn  Grott.  13,  4  = 
in  aciem  processirnus  Eg.  Couj. 
S.  1  stiga  209,  26;  hier  ist  st.  a 
mina  foetr  =  könnte  ich  aufstehen; 
PI.  1  stigim  206,  12. 

Stoö,  f.  (F.  342),  die  Stütze,  der 
Pfosten.  —  PI.  N.  steör  25,  3; 
Grott.  21,  6. 

*    Über    die    Flexion    vgl.    Nor. 
§  346,  4. 

stofta,  schw.  v.  (s.  stoö),  unter- 
stützen. —  Praet.  S.  3  stoöaöi 
til  180,  1. 


stokkr,    m.   (F. 

Balken;     der 
gesteil.  —  N. 
—  D.  224,  30 
nach  R. :  lagöi 
Für    leku    viö 
(Lräpos.    S.  43 
sprangen    spielend 
p feiler   empor" 


343),    der  Stock, 
Block ,     das    F  u  ß  - 
156,   1 ;  Dsf.  153,  6. 
ist  mit  Atlm.  72,  6 
viö  stokki   zu  vergl. 
st.     tritt    Gebhardt 
)    ein  u.   übers,    „sie 
an    dem    Sitz- 
Sprachlich   ist 


dies  einfacher,  sonst  gibt  auch  lagöi 
viö  stokki  —  dann  ist  st.  nach  Ger. 
Sp.  981  einer  der  ivagerechten  Bal- 
ken, die  das  erhöhte  Podium  (set) 
an  der  Saalwand  einfaßten  (=  set- 
stokkr)  —  einen  leidlichen  Sinn. 
Die  Übersetz,  von  Ger.  (Str.  74) 
folgt  aber  der  V.  S.  —  Asf.  stokkinn 
117,  9  vom  Fußgestell  des  Amboß; 
von  einem  Baumstamme  153,  4; 
von  einem  Block  als  Mittel  der  Haft 
(vgl.  Fritzn.  s.  v.  2)  155,  30.  —  PI. 
N.  stokkar  die  (beim  Bau  wagerecht 
übereinander  gelegten)  Hausbalken 
183,  4;  vgl.  Vigf.  s.  v.  li;  A.  stokka 
218,  13.  * 

stormr,  m.  (F.  346),  der  Sturm.  — 
D.  stormi  177,  3;  A.  storm  164,  8. 

stöll,  m.  (für  *stölr  =  g.  stöls;  §  33, 
1;  150,  1;  F.  341),  der  Stuhl,  urspr. 
Herrscherstuhl.  —  N.  107,  16;  Nsf. 
107,  17;  D.  stöli  (solium  Eg.)  Grott. 
20,  2;  Dsf.  stölinum  108,  1;  Asf. 
stölinn  107,  19. 

Stölpi,  m.  (vgl.  stöll,  azijh]1?),  die 
Stütze,  Säule.  —  Plur.  N,  stölpar 
25,  3. 

storbeinottr,  adj.  (s.  störr,  bein  1), 
starkknochig.  —  A.  n.  191,  4. 

störltetari,  adj.  komp.  (s.  störr;  fet 
n.  =  Schritt),  eigentl.  der  größere 
Schritte  macht,  der  schnellere.  — 
A.  störfetara  hest  101,  8. 

störilla,  adv.  (s.  störr,  illa),  sehr 
übel.  —  149,  13. 

störillr,  adj.  (s.  störr,  illr),  sehr 
böse.  —  PI.  N.  m.  175,  7. 

Störliga,  adv.  (s.  störr),  großartig; 
lata  st.  =  groß  tun  (Mob.  Gl.) 
60,  S. 

störlokkr,  m.  (störr,  lokkr  F.  274), 
eine  lange  oder  große  Locke.  — 
PI.  A.  191,  2. 

störlyndr,  adj.  (s.  störr,  lund  f.),  von 
großer  od.  hoher  Gemütsart,  hoch- 
herzig. —  N.  162,  34. 

störmannliga ,  adv.  (störmenni  2), 
in  vornehmer  Art  220,  26. 


188 


störmenni  —  styöja 


störuieiini,  ii.  (s.  störr,  maör).  1 )  eine 
Schar  von  ausgesucht  großen  Leuten, 

Riesenina  uns chaft.  —  D.  66, 
11.  —  2)  eine  Schar  vornehmer 
Leute.  —  G.  170,  8;    D.  166,  26 

störmerki,  n.  (s.  störr,  merki),  die 
merkwürdige  Begebenheit,  das  Be- 
sondere, Wichtige.  —  Plur.  G. 
stöimerkja  22,  19;  A.  =  Großtaten 
192,  In. 

stör mi kill.  adj.  (störr,  mikill),  sehr 
groß.  —  A.  n.  {sehr  viel)  183,  15. 

störr,  adj.  {vgl.  F.  341 ;  §  81,  2;  Yigf. 

s.  v.),  gr  o  ß ,  stark;  gew.  vom  Körper. 

—  N.  f.  stör  58,  7;  D.  n.  störu 
150,  9  «?<7Z.  bera  1,  c);  A.  m.  störan 
hochgehend,  erregt  164,  8;  A.  f. 
störa  stolzgesinnt  198,  15.  —  PI. 
N.  m.  störir  237,  10.  —  N.  f.  storar 
50,  16;  223,  5;  G.  m.  räö  til  störra 
hluta  184,  5  (igrZ.  Prosa  Sigrdr.  2 
--3:  kenna  ser  speki;  ef  hon  vissi 
tiöindi  ör  olluin  heimum);  übersetze 
etwa:  Ratschläge  zu  wichtigen  Din- 
gen, Lebensregeln;  D.  m.  störum 
6,  11;  adv.  störum  mit  starken 
[Schritten]  59,  12  vgl.  allstörum 
s.  v.  allstörr  und  Lnnd  p.  138;  A. 
m.  störa  40,  24;  73,  7;  A.  f.  storar 
17,  3;  104,  9;  A.  n.  stör  26,  8; 
102,  7.  —  Komp.  stoerri  größer.  — 

—  PI.  A.  m.  stcerri  menn  Gl,  7.  — 

—  Superl.  Plur.  N.  m  inir  stoerstu 
190,  27;  A.  m.  222,  8. 

storraftr,  adj.  (s.  störr,  räö*),  auf 
große  Unternehmungen  bedacht,  ehr- 
geizig.  —  N.  162,  26. 

StörrseÖi,  n.  (s.  störräör),  Unter- 
nehmungsgeist; auch  konkret  = 
große  Unternehmung.  —  So 
Plur.   IX.  191,  21;  A.  204,  32. 

störsmiSl,    n.    (s.    störr,    smiöi,    vgl. 

smiö    f.),    das    starke    Gerät    oder 

Werk.  —  PI.  N.  39,  6. 
slörtföindi,  PI.  n.  (s.  störr,  tiöindi), 

große,    wichtige     Ereignisse. 

—  D.  29,  12. 

störverk,  n.  (s.  störr,  verk)  =  stör- 

yirki.   —  PI.  A.  169,  24. 
storvirki,    n.   (s.  störr;   virki  F.  293 

=    Werk),  die  Großtat.  --  PI.  A. 

30,  16;  195,  13. 
strangr,    adj.    (F.    348,    e.    strong), 

heftig,   stark.  —  N.   f.   a  haröla 

strong    ein    sehr   gewaltiger    Strom 

(Edz.)  218,  13. 


straumr,   m.  (F.  349),   der  Strom. 

-  D.  176,  6;  Dsf.  Btrauminura  117, 
7.     PI.  A.  strauma  Vgl.  39,  2. 

Streu (J ja,  schw.  v.  (F.  348),  fest  an- 
ziehen; gew.  str.  heit  ein  Gelübde 
feierlich  ablegen  (vgl.  rulid. 
strengen).  —  Praes.  S.  1  [>ess  strengi 
ek  heit  135,  14;  nach  Ark.  10,  196 
ist  zu  konstruieren :  st.  ek  h.  f)ess 
at  veröa  (Gen.  des  InfA  —  Praet.  S.  1 
strengda  154.  33  oder  strengöa  vgl. 
Wm.  §  135  d)  ex.  —  Pass.  Part, 
strengt  118,  20. 

Strenyr,  m.  (F.  348),  der  Strang,  die 
Bogensehne,  Saite.  —  PI.  Asf. 
224,   1. 

Strjüka, stv.  (mhd.  strüchen  straucheln 
F.  349),  streichen.  Praes.  S.  3 
strj'kr  in  der  zweifelhaften  Stelle: 
f)eim  es  hott  strykr  =  der  hoch 
dahin  fährt  {Ger.)  Var.zu'C,  5.  Praet. 
S.  3  strauk  of  vangann  strich  über 
die   W.  60,  21;  =  striegelte  252,  8. 

striÖ,  n.  (F.  349),  der  Kampf,  Streit; 
häufig  aber  von  innerer  Bewegung, 
Sorge  und  Kummer;  so  Acc. 
196,  16. 

StrQiid,  f.,  der  Strand;  §  61,  3;  72, 
1  s.  sjävarstr^nd. 

stund,  f.  (F.  344  oder  zu  slanda? 
§  61,  3;  vgl.  M.  Heyne  D.  Wb.  s. 
Stunde),  der  als  Haltepunkt  gedachte 
Zeitabschnitt,  die  Weile,  Stunde. 

—  N.  93,  14;  144,  6;  =  Zeit,  rechte 
Zeit  106,  10;  D.  stundu  154,  20; 
A.  stund  =  Zeit  170,  19;  liila  st. 
(verb  mit  eptir  mun  ganga)  kurze 
Zeit,  in  kurzer  Zeit  211,  19;  bez. 
der  Stell,  vgl.  149,  9  u.  einnhverr; 
ahnt,  skamma  st.  232,  17;  236,  18 
kurze  Zeit,  nicht  lange.  —  PI.  N. 
stuudir  Monate  158,  11 ;  Nsf.  stundir- 
nar  31,  \  ;  Gsf.  stundanna  144,  3; 
D.  stund  um  adv.  zuzeiten  155,  6, 
7;  A.  langar  stundir  lange  Zeiten 
151,  16. 

StUttr,  adj.  {vgl.  F.  348),  gestutzt, 
kurz.  —  n.  adv.  stutt  kurz,  un- 
freundlich, barsch  141,  4.  —  PI.  A. 
stuttar  brynjur  (Gegens.  siö  br.  Wh. 
p.  210)  Guörkv.  II,  20  b. 

styöja,  schw.  v.  (zu  stoö,  F.  342; 
§  113,  3),  stützen.  —  Praet.  S.  3 
studdi  107,  4;  st.  sik  122,  21.  — 
PI.  1  studdum  unterstützten  Grott. 
14,  2;  Konj.  S.  1  stydda  230,  2.  — 


styggr  —  sundr 


189 


Pass.  Part,  studdr;  gulli  st.  auf 
Gold  gestützt,  d.  h.  er  ruht  {oder 
steht)  auf  goldenen  Pfeilern  {Ger.) 
Grm.  15,  2.  Ahnlich  wohl  auch  PI. 
A.  m.  grjoti  studda  Helr.  1,  2;  hier 
sind  wohl  die  Stein-Pfosten  der 
äußeren  Einfriedigung  des  Hofes 
gemeint  {Ger.  übersetzt  „durch  die 
Pforten,  die  felsgestütztenu).  D.  H. 
II,  483  denkt  an  eine  Art  Fels- 
tunnel. —  Med.  styöjaz  sich  stützen; 
Prset.  Ind.  S.  3  studdiz  199,  7; 
Conj.  S.  1  styddumz  229,  29;  S.  3 
styddiz  122,  16  sich  stützen  sollte. 
Der  Conj.  steht  hier,  obwohl  im  über- 
geordneten Nebensatz  der  Ind.  steht; 
vgl.  Ark.  3,   117. 

styggr,  adj.  {vgl.  Vigf. ;  §  77,  1 ;  Ark. 
24.  337),  mißvergnügt.  —  N.  f. 
260,  15. 

stynja,  schw.  v.  (F.  344;  §  113,  2), 
stöhnen,  seufzen.  —  Praes.  PJ.  3 
stynja  Vol.  48,  o  Dtsch.  Alt.  K. 
V,  148. 

styrjold,  f.  (styrr  =  Tumult;  old), 
Lärm,  Aufruhr  (stir-age  Vigf.). 
—  N.  226,  6. 

styrkja,  schw.  v.  {für  stirkja,  zu 
sterkr,  F.  346),  kräftigen,  befesti- 
gen. —  Pass.  Part,  absol.  styrkt 
197,  31.  —  Inf.  Med.  styrkjaz 
210,  15. 

styrkr,  m.  {vgl.  styrkja,  sterkr  F.  346), 
die  Verstärkung,  Unterstützung, 
Hilfe.  —  N.  173,  13;  A.  176,  29. 

Styra,  schw.  v.  (F.  342;  §  121;  g. 
stiurjan),  steuern,  regieren  mit 
Dat.;  Lund  p.  85.  —  Praes.  S.  3 
styrir  14,  15;  15,  3;  82,  12.  — 
Praet.  S.  3  styröi  164,  17.  Part. 
Praes.  styrandi  suhstant.  =  guber- 
nator  Eg.  —  PI.  N.  m.  10,  8. 

stofiugr,  adj.  {zu  standa),  bestän- 
dig, fest.  —  N.  n.  varö  eigi  stQÖugt 
103,  17  =  parum  firmitatis  habuit 
Eg. 

Stoftva,  schiv.  v.  (vgl.  standa),  zum 
Stehen  bringen,  anhalten.  — 
Inf.,  st.  sik  95,  11  =  sisti  Eg.  — 
Med.  stoövaz  aufhören.  —  Praet. 
S.  3  stoövaöiz  226,  28. 

Stong,  f.  (F.  344,  ahd.  stanga;  §  61, 
3;  72,  1),  die  Stange.  —  Nsf. 
stongin  15,  7;  A.  stong  93,  22;  Asf. 
stojigina  94,  1. 


Stokkva,  stv.  (zu  g.  stigqan  anstoßen , 
vgl.  Nor.,  Vigf.,  Ger.;  §  103,  5), 
springen,  fliegen.  Praes.  S.  3stokkr 
undan  es   eilt    fort,    flüchtet    eilend 

177,  17;    vgl.   Praet.  S.    3    stokk  u. 

178,  11;  252,  4,  7.  PI.  3  stukku 
Grott.  21,  5;  entsprangen  {Ger.) 
Vaff)r.  31,  2.  —  Pass.  Part,  stokkinn, 
eig.  besprunqen  =  besprengt;  sveita 
st.  Farn.  32,  2;  PL  N.  n.  stokkin 
Regm.  16,  6. 

stekkva,  schw.  v.  {s.  stokkva  stv.,  g. 
gastagqjan  anstoßen  Ger.),  fort- 
treiben; besprengen  mit  Dat.  in- 
strum.,  Lund  p.  98.  —  Praes.  S.  3 
sf0kkvir  16,  2. 

subr,  adv.  (F.  325,  Nor.  §  217,  4b); 
vgl.  auch  sunnan  u.  §  83,  1),  süd- 
wärts. —  26,  2;  213,  9. 

suftrhalfa,  f.  {s.  suör,  hälfa  vgl.  hälfr), 
cfte  südliche  Welthälfte  od.  Welt- 
gegend. —   D.  7,  7. 

sumar,  n.  (F.  327;  §  49,  2),  der 
Sommer.  —  N.  26,  19;  81,  7.  — 
G.  sumars  52,  16;  Asf.  um  sumarit 
den  Sommer  über  99,  14  vgl.  PI.  A. 
of  suinur  VqI.  41,  6. 

suiur,  pron.  adj.  {vgl  F.  311 ;  g.  sums), 
einer,  quidam.  —  A.  m.  suman 
mJQÖinn  (=  partem  mulsi  Er.),  100, 

17.  —  A.n.  sumt  5,  5  [vgl.  w.  u.*); 
156,  17;  für  151,  13  vgl.  die  Note; 
Ba:  etwas  vom  Apfel.  —  Plur.  N. 
m.  sumir  5,  5,  6;  22,  14,  15;  73, 
15,  16;  N.  f.  sumar  11,  18;  Fäfn. 
13.  4-6;  G.  sumra  156,  28;  D. 
sumum  11,  18;   A.  f.  sumar  Sigdr. 

18,  8. 

*  Bei  Wiederholung e7i,  nament- 
lich im  Plur.  bezeichnet  s.  —  s. 
alius  —  alii;s;  vgl.  5,  5,  6  sumt 
(sc.  fölk  sä  hann)  meö  leikum; 
sumir  drukku,  sumir  meö  vnpnum 
ok  bQrf*uz  =  alii  ludos  exercebant; 
alii  potabant;  alii  armis  instructi 
pugnabant  Eg.  —  Ähnlich  73,  15, 
16  u.  180,  19;  o,  1—3;  vgl.  Lund 
p.  159.  —  paer,  sumar,  sumar  = 
die  einen,  die  andern,  noch  andere 
Sigdr.  18,  5—8. 

suimI,  n.  (eig.  das  Schwimmen,  für 
sumd  von  svima,  F.  362).  1)  die 
Meerenge.  —  I).  sundi  3,  9.  2)  poet. 
das  Meer.  —  D.  ä  sundi  Sigdr. 
9,  3. 

sundr,  adv.  (F.  326;  g.  sundrö),  sonder 


190 


sunclrborinn  —  bv£ 


für  sich;  bra  i  sundr  augnm 
schlug  die  Augen  [eigentt.  wohl  <(it' 
Wimpern)  auseinander,  öffnete  weit  > 
die  Augen  228,  17;  sundr  oder  I 
sundr  oft  =  entzwei,  eig.  in  ge- 
sonderte Teile.  —  40,  20;  54,  5 ; 
104,  13;  117,  7;  120,  1;  svä  at 
sundr  gekk  so  daß  (die  Stickarbeit) 
entzwei  ging,  Schaden  litt  204,  7. 
Vgl  206,  22;  y,  5  -  7.  -  -  taka  i 
sundr  ok  saman  auseinandernehmen 
und  (wieder)  zusammenfügen  231, 
7;  noch  deutlicher  sundr  i  tvau  (s. 
tveir)  Grott.  23,  8  oder  i  tvä  hluti 
178,  20. 

sundrborinn,  adj.  (s.  sundr  u.  bera 
=  gebären),  von  besonderer,  d.  h. 
verschiedener  Geburt  od.  Ab- 
stammung. —  Plur.  N.  f.  sundr- 
bornar  Fäfn.  13,  1. 

sundrlauss,  adj.  (s.  sundr,  lauss), 
geschieden,  verschieden.  — 
PI.  N.  f.  180,  18. 

sunnan.  adv.  (F.  325,  ahd.  sundana), 
von  Süden,  südwärts.  —  VqI.  52, 
1;  258,  12;  fyrir  sunnan  c.  A.  (vgl. 
fyrir  2  a)  südlich  von  194,  7. 

sunnanverör,  adj.  (s.  sunnan,  -verör 
F.  294),  südlich.  —  D.  m.  sunn- 
anveröum  25,  10;  nach  Süden  ge- 
legen A.  Helr.  10,  2. 

süga,  stv.  (F.  326;  §  102,  3  u.  a.; 
Vigf.  s.  v.),  saugen.  — Pass.  Part. 
absol.  sogit;  mart  kalt  hrae  s.  til 
blöös  manchem  kalten  Leichnam 
das  Blut  ausgesogen  164,  30. 

SÜla,  f.  (F.  327  begründet  die  Ab- 
weichung von  g.  sauls),  die  Säule. 

—  Asf.  süluna  108,  10.  —  PI.  N. 
sülur  233,  13. 

svaf,  sväfu  s.  sofa. 
svalbrjöstaör,  adj.  (vgl.  svalr;  brjöst 

n.  =  Brust),  von  kühler  Brust  od. 

Sinnesart,    empfindungslos.    — 

PI.  N.  m.  27,  8. 
svalr,  adj.  (vgl.  Gr.  II,  29,  80),  kühl. 

— -  PI.  N.  f.  svalar  VqI.  3,  4. 
svanr,  m.   (F.  361,    Vigf.  s.  v.),    der 

Schwan;  meist  poet.  (vgl.  älpt).  — 

PI.  N.  svanir  24,  9;  G.  svana  ß,  6. 
svar,  n.  (sgl.   svara),    die    Antwort. 

—  PI.  G.  svara  46,  16;  A.  hefir 
svqt  hat  Antworten,  gibt  Antworten 
170,  6.  —  faer  ekki  af  um  svQrin 
erlangt  nichts  (von  ihr)  inbezug  auf 
Antworten  =  erhält  keine  Ant- 
worten 204,  22;  vgl.  Ba. 


svara,  sehw.  r.  (e.  to  answer  F. 
1)  antworten;  mit  Dat.;  Luad 
p.  107.  —  Praes.  S.  3  svarar  5,  1, 
10  u.  ö.  —  Pass.  Part,  absol.  svarat 
t53,  23.  —  2)  beantworten,  e  r- 
klären.  —  Inf.  210,  17. 

*  Der  Dat.  bei  svara  ist  verschie- 
den zu  übersetzen:  pessu  svara  in 
diesem  Falle  antworten  (=  hierauf 
antworten)  199,  6 ;  dagegen  sv.  engu 
=  nichts  (mit  n.)  antworten  203,  4; 
svara  inu  samma  =  svaredetsamme 
(Lund).  Dativ  der  Person  und  der 
Sache  belegt  Vigf. 

svardagi,  m.  (vgl.  sverja;  -dagi  F. 
144,  dagr*;  zur  Bild.  vgl.  auch 
Ark.  15,  232),  der  Eidschwur.  — 
PI.  Dat.  svardogum  115,  1;  A. 
svardaga  73,   10;  94,  7. 

svartälfr,  m.  (s.  svartr  und  älfr  der 
Schwarzelf,  Zwerg;  vgl.  Einl. 
p.  90  A.  101.  —  PI.  D.  svartalfum 
110,  5. 

*  Dem  Sinne  nach  =  dokkalfr, 
q.  v.;   Gegens.  ljösälfr. 

svartr,  adj.  (F.  362,  g.  svarts), 
schwarz.  —  S.  N.  m.  svartr  (spez. 
vom  Haar)  194,  lö;  diese  dunklere 
Haarfarbe  wird  meist  nur  Aus- 
ländern und  nordischen  Unfreien 
beigelegt,  vgl.  121,  11;  191,  1  und 
Wh.  p.  181,  182.  —  N.  f.  svort 
253,  25;  den  Gen.  beurteile  nach 
Lund  p.  183.  —  PI.  N.  in.  svartir 
121,  11;  N.  n.  svort  Vol.  41,  5.  — 
Kompar.  svartari;  PI.  N.  m.  24,  17. 

svasligr  s.  sväsl. 

svä,  adv.  (F.  360,  g.  sva;  §  27,  1), 
so,  ebenso.  —  1)  so  3,  7,  13:  4, 
2,  7,  12;  8,  2;  10,  10  u.  ö.  Bei 
Hinweisen  auf  folgendes:  svä  ,segir 
her  23,  9;  svä  er  enn  sagt  23  10. 
ok  svä  und  ebenso  152,  18;  158,  18. 
—  Besonders  häufig  svä  at  so  daß 
(auch  svät  7,  8  Var.)  oder  soweit 
(svä  at  menn  viti  30,  4  vgl.  Lund 
p.  326  zur  Les.  v.  R),  vgl.  u.  a.  120, 17 ; 
123,  6,  8;  (irott.  12,  3  u.  dazu  Lund 
p.  324;  eigi  fleira  en  svä,  at  231, 
22  =  nicht  mehr  (von  Menschen), 
als  daß  =  mir  soviel,  daß  u.  u\; 
zu  57,  20  vgl.  Ark.  16,  232  u.  svä 
sem  sowie  3,  12 — 13;  4,  11,  12; 
öfter  auch  mit  Ellipse:  svä  litlir 
65,  21  so  klein  (wie  hier  der  Fall 
ist),    vgl.  föthvatari   en  svä    als   in 


sväsligr  —  sveiti 


191 


diesem  Falle  (Ger.  übers,  „als  du") 
63,  15;  vgl.  svä  ägaetan  maim  254,  1 ; 
sofit  eigi  lengr  an  svä  <  ergänze  at 
ljöö  eitt  kveöak  Grott.  7,  4 ,  Ger., 
Vollst.  Wb.\  D.  H.  II,  609;  oder 
konzessiv  svä  sterk  sem  hon  er  so 
stark  sie  auch  ist  17,  1 ;  ähnlich 
svä  litinn,  sem  66,  12—13  und  iro- 
nisch svä  miklar  sogur,  sem  menn 
hafa  gort  64,  2  =  da  ja  die  Men- 
schen so  viel  [von  seinen  Großtaten) 
zu  erzählen  wissen;  sva  endemiig 
sem  vit  erum  basöi  so  abschreckend 
wie  wir  beide  sind  234,  9;  svä  hart 
sem  ver  erum  eggjaöir  so  sehr  wie 
wir  (=  da  wir  so  sehr)  228,  30; 
vgl.  Edz.  u.  Rn.  Vgl.  zu  diesen 
Beispielen  auch  Lund  p.  341  fg. ;  erat 
svä  .  .  .,  f)ö  Sigdr.  9,  9  vgl.  f)ö  adv. 

—  Man  unterscheide  svä  sem  sjä 
mä  sowie  man  sehen  kann  16,  8 
von  svä,  sem  hon  se  so,  als  ob  sie 
wäre  15,  10-11  und  vgl.  sem  a) 
u.  b). — svä  =  solange  öx  is.  vaxa), 
unz  ör  v.  j.  Vafjxr.  31,  8  (Ger.); 
dem  Sinne  nach  ähnlich  svä-at  (so- 
lange— bis)  (irott.  4,  3,  4  s.  D  H. 
II,  608;  svä  er  =  svä  at  183,  24 
(Rn.);  einfaches  svä  =  svä  at  Grott. 
7,  5  nach  D.  H  II,  609.  —  Im  Nhd. 
ist  sva  at  bisw.  zu  trennen,  so  220, 
2,  3  fast  .  .  .  svä  at  =  so  heftig, 
daß  (Edz.).  —  Nicht  immer  ent- 
spricht svä  einem  Adv.  der  andern 
Sprachen;  vgl.  Grm.  24,  3  svä  hygg 
ek  Bilskirni  =  talem  puto  Bilskirn- 
erem  Eg. ;  svä  aörir  )>i  ir  vetr,  at 
])&  eru  81,  7  =  drei  weitere  Winter 
von  der  Art,  daß  =  drei  weitere 
Winter,  in  denen  u.  w.;  svä  fremi 
-at,  vgl.  fremi;  ähnl  auch  63,  15 
(s.  oben);  seg  svä  164,  2l   s.  segja. 

—  Vereinzelt  steht  svä  im  Nach- 
sätze, wie  nhd.  so:  er  £)eir  kvämu, 
ok  hjoggu  .  .  .  svä  vaknaöi  hann 
122,  22-24  nach  R,  vgl.  Var. 
(andere  Konstruktion  in  Fr.). 

2)  ebenso.  —  ok  svä,  {)at  und 
ebenso  (kommt  es),  daß  43,  18  [vgl. 
Var.);  62,  23;  78,  6;  114,  15  (ebenso, 
ferner  i;  115,  3;  125,  16;  141,  19; 
151,  8;  169,  32;  170,  8;  183,  22 
vgl.  üt;  219,  21;  232,  5;  242,  17. 
Vgl.  auch  njöti-|)er  svä  .  .  .  sem 
möget  Ihr  ebenso  viel  (d.  h.  ironisch 
=  ebensowenig)  Vorteil  haben  .  .  . 
wie  202,  12. 


3)  so  (ohne  weiteres),  etiva  = 
sonst.  —  251,  4  (vgl.  Var.  ella). 

*  Baß  nach  svä  at,  svä  sem,  f)ar 
sem  das  Subj.  des  Nebensatzes  sehr 
häufig  fehlt,  hebt  Nygaard  hervor 
Ark.  10,  8  fg.  Vgl.  64,  10:  svä 
litill  drykkjumaör,  at  (sc.  der 
Trank)  eigi  gengi  af  i  J)rimr;  vgl. 
auch  59,  IS;  120,  1. 

sväsligr,  adj.  (s.  sväss),  milde,  freund- 
lich, angenehm.  —  N.  n.  sväsligt 
27,  5. 

sväss,  adj.  (g.  sves  eigen,  gebührend, 
F.  360),  milde,  gütig.  —  PI.  N.  n. 
schw.  Flex.  in  sv9su  (alt.  Form  für 
sväsu)  goö  Yaffir.  18,  3. 

svät  s.  svä  1). 

svefn,  m.  (F.  361,  vgl.  sofa),  der 
Schlaf.  —  G.  svefns  232,  8;  D. 
svefni  162,  3;  A.  35,  18;  gerir  ser 

sv.  schläft  ein  (vgl.  „leistet  sich  ein 
Schläfchen1')  232,  10. 

svefnhüs,  n.  (svefn,  hüs),  das  Schlaf- 
haus; für  sich  stehende  Schlaf- 
gemach. —  G.  231,  26. 

svefnJ>orn,  m.  (s.  svefn,  J)orn  F.  131), 
der  Schlaf  dorn;  als  Mittel  der 
Einschläferung  gedacht,  vgl.  Gr. 
Myth.   p.  1155.  —  D.  184,  2. 

sveinbarn,  n.  (s.  sveinn,   barn),   ein 

männliches  Kind.  — N.  151,  25; 

A.  158,  11. 
sveinn,    m.   (F.  365,   e.  swain),   der 

Knabe,    der   Bursche;    Jüngling. 

—   N.    134,  5;    151,    2b,  27;    Nsf. 

157,    10;    G.    sveins    121,    13    (vgl. 

s.  v.  Sigurör);  Voc.  sveinn  135,  4; 

179,  33.  —  Plur.  N.  sveinar  65,  22; 

Gsf.  sveinanna  120,  26. 

sveinstauli,  m.  (s.  sveinn;  stauli  = 
Bursche),  ein  junger  Mann, 
Bursche.  —  N.  62,  9;  A.  63,  9. 

sveipa,  schw.  v.  (F  366;  g.  midja- 
sveipains  —  Sintflut  ist  verw.  mit 
sveipa  stv.;  vgl.  auch  e.  to  sweep; 
§  107),  abwischen,  mit  der  Hand 
entfernen.  —  Prset.  S.  3  sveipaöi 
111,  10. 

sveit,  f.  (vgl.  Vigf.),  die  Schar.  — 
N.  237,  19;  A.  260,  5. 

sveiti,  m.  (F.  365),  der  Schweiß; 
poet.  auch  das  Blut,  so  Dat.  sveita 
Grm.  40,  3;  Fäfn.  32,  2.  —  A.  fekk 
hann  sveita  9,  7  kam  er  in  Schweiß; 
Asf.  (=-  das  Blut)  179,  10. 


VJ2 


svelgja  —  svin 


svelgja,  stv.  (F.  864;  §  103,  1),  ver- 
schlingen, schlürfe  d  |  vgl.  auch 
nhd.    schwelgen),    —    Prees.    S.    3 

svelgr  64,   13.    Pass.  Part,   solginn 

§  6,  1. 

svelgr,    m.    (F.    364),    der    Schlund, 
Strudel.  —  N.  125,  19. 
*    Vgl.  D.  Alterk.  I,  367. 

s\eltn9stv.  (F  363,  g.  sviltan:  §  103, 1, 
vgl.  auch  Sultr)  schwinden,  um- 
kommen, spez.  durch  Hunger.  — 
Part.  Pass.  soltinn  verhungert,  aus- 
gehungert 68,   15. 

svelta,  schw.  v.  (F.  363),  aushungern, 
hungern  lassen.  —  Praet.  S.  3 
svelti  106,  16. 

sverö,   n.  (F.  366),  das  Schwert. 

—  N.  35,  23;  Nsf.  153,  6;  Gsf. 
sverösins  47,  15;  83,  19;  D.  sveröi 
42,  3;  Vol.  52,  3;  Dsf.  sveröinu 
117,  12;  A.  sverÖ  7,  11;  Asf.  sveröit 
47,  1.  —  Plur.  N.  sverö  109,  8; 
A.  sverö  92,   6. 

sverösbrot,  n.  {s.  sverö,  brot),  das 
Schwertbruchstück.  —  PI.  Asf. 
169,  22. 

sverftsegg ,  f.  (s.  sverö ,  egg) ,  die 
Schwertschneide  {auch  die 
Spitze,  überhaupt  der  geschärfte 
Teil).  —  Dsf.  at  sverösegginni 
117,  8. 

sveröshjalt,  n.  (s.  sverö,  hjalt),  der 
Schwertgriff.  —  PI.  Asf.  199,7. 

3.  sverja,  stv.  (F.  362;  §  106,  4; 
vgl.  g.  svnran;  auch  sv.  schw.  v.), 
schwören;  konstr.  sv.  (eiö)  bess, 
at  oder  at;  vgl.  Lund  p.  172.  — 
Inf.  209,  23.  —  Praes.  S.  1  sver  ek 
190,    12.  —  PI.   3   sverja    143,  20. 

—  Imper.  S.  2  sver  190,  5.  —  Praet. 
S.  3  sör  53,  23;  110,  4.  —  Pass. 
Part,  absol.  svarit  201,  32.  —  Med. 
sverja/-  sich  zu  etwas  (i  e-t)  durch 
Schwur  verbinden',  vgl.  nhd.  sich 
verschwören.  —  Praes.  Plur.  3  sverj- 
az  i  brceöralag  197,  35.  —  Praet. 
PI.  3  söruz  i  broeöralag  118,  16; 
s.  eiöa  sich  Eide  schwuren  206,  16. 

2.  sverja,  schw.  v.  {dem  Sinne  nach 
=  sverja  stv.,  §  106,4),  schwören. 

—  Praet.  8.  1  suff.  svaröak  Helr. 
7,  8.  -  ■  PI.  3  svoröu  194,  4. 

sviM,  m.  (F.  361),  der  Schmerz.  — 
PI.  A.  sviöa  til  banans  49,  12 
dolores  ad  necem  Eg. 


*  sv.  ist  eig.  der  brennende 
Schmerz  (alul.  swada  der  Dampf; 
nhd.   sieden  ist  verw.). 

svigi ,  in.  (Vigf.  vgl.  engl,  switoh), 
der  Zweig;  Plur.  G.  sviga  lae  =■ 
Verderben  der  Zweige;  poet.  = 
Feuer,  Feuerbrand  \  q1.  52,  2  [vgl. 
Sk.  XXV11I  eld  =  bana  ok  grand 
viöar). 

•  Vol.  52,  2  wird  von  B.  u.  Eg. 
anders  aufgefaßt;  auch  D.  Hi  II, 
69  faßt  Feuer  hier  =   eldr  Oöins 

—  Schwert  (8käld.  c.  IL). 

svik,  PI.  n.  (s.  svikja),  Betrug.  — 
N.  150,  1.  —  G.  svika  (vgl.  missa) 
154,  30;  D.  svikum  205,  5. 

svima,  stv.  (F.  362;  vgl.  g.  svumfsl 
n.  der  Teich;  §  46 a;  103,  3), 
schwimmen.  Praes.  PI.  3  svima 
17,  2. 

svipan,  f.  (F.  366  vgl.  sveipa),  die 
rasche  Bewegung,   der   Schwung. 

—  D.  Regm.  19,  6. 

svipta,  schw.  v.  (F.  366  vgl.  svipan), 
durch  rasche  Bewegung  etwas 
entweder  zum  Vorschein  bringen 
oder  verbergen,  mit  Dat.  der  Sache; 
Lund  p.  98.  —  Inf.  svipta  seglunum 
die  Segel  reffen,  einziehen  164,  11; 
dies  im  Sturm  zu  tun,  galt  in  der 
Wikingerzeit  für  feig;  D.  H.  II, 
332.  Praet.  S.  3  svipti  undir  hond 
ser  verbarg  rasch  in  der  Hand  115, 
10,  wo  Eg.  hond  als  Arm  auffaßt 
u.  bei  und.  h.  an  die  Achsel  denkt. 

svipting,  f.  {vgl.  svipta),  die  rasche 
Bewegung,  Schwingung.  —  PI. 
N.  sviptingar  67,  5. 

svii'a,  stv.  (F.  366,  §  101 ;  verw.  mit 
nhd.  schweifen),  gehen,  treiben, 
ablenken;  oft  impers.  mit  Dat.  — 
Praet.  S.  3  J)essu  sveif  mer  i  skap 
=  das  kam  mir  so  in  den  Sinn 
261,  1. 

svikja,  stv.  (F.  364,  §  101),  betrü- 
gen. —  Inf.  100,  2.  —  Praes.  Gonj. 
S.  1  svikja  206,  15.  —  Praet.  Plur.  2 
siöan  her  svikuÖ  mik  fra  <?llu  yndi 
=  da  Ihr  mich  durch  Trug  um  jede 
Lust  brachtet  205,  3 1 ;  svikuö  = 
verrietet  220,  29.  —  Pass.  Part. 
N.  m.  svikinn  229,  6;  absol.  svikit 
202,  13;  221,  24. 

svin,  n.  (F.  324,  g.  svein),  das 
Schwein.  —  G.  svins  GuÖr.  II, 
24,  7.  —  PI.  D.  svinum  164,  21. 


svinbeygja  —  syta 


193 


svinbeygja,  schw.  v.  (s.  beygja,  svin), 
eig.  wie  ein  Schwein  beugen  {vgl. 
nhd.  einen  Katzenbuckel  machen), 
in  den  Staub  beugen  (Fritzn.). 
—  Pass.  Part,  svinbeygt  hefi  ek 
139,  4;  zur  Wortstell.  Ark.  16, 
222.  —  Das  Wort  bezeichnet  die 
tiefste  Demütigung  eines  Helden, 
vgl.  Vigf.  u.  Mob.  s.  v.;  D.  H.  II, 
502. 

svinskinn,  n.  (s.  skinn  F.  331 ;  svin), 
die  Schweinshaut.  —  A.  110,  12; 
hier  als  Form  für  den  Metallguß. 

sviviröing,  f.  (svi,  svei,  =pfuif  Vigf. 


Wertschätzung, 
N.  207,  18;    Ä. 


viröing),  die  üble 
die  Schmach.  — 
207,  30. 

svsefa,   schw.  v.  (zu  sofa;    F.  361), 
eig.      einschläfern;      beilegen, 
schlichten.  —  Praes.  S.  3  svaefir 
Grm.  15,  6.  -Pass.  Part.  A.  f.  svEeföa  j 
Helr.  9,  4  die  eingeschlafene. 

svsera,  f.  (=  g.  svaihro,  F.  360)7  die  | 
Schwiegermutter.  — A.  226,  3.  i 

svorfun,  f.  (vgl.  svarfa  Vigf. ,  Eg.) ;  j 
auch  svarfan  im  Nom.  angesetzt,  ' 
entw.  =  Verschwendung  (Eg.  L. 
Poet.),  oder  =  Tumult  (Fritzn.,  a 
wild  fray  Vigf.);  vgl.  auch  Ark.  14, 
203  (sv.  bez.  Tumult,  aber  auch  die 
ihn  begleitende  Zerstörung).  —  A. 
224,  27. 

sySri,  adj.  komp.  (F.  324;  §  83 b), 
eig.  mehr  nach  Süden  liegend, 
südlich.  —  N.  inn  syöri  hlutr 
8,  10. 

syfja,  schw.  v.  (zu  sofa;  F.  361), 
schläfern;  imperson.  mik  syfjar 
=  mich  schläfert.  —  Pass.  Part, 
syfjaör  =  schläferig;  A.  m.  232,  23. 

syn,  f.  (vgl.  Syn;  F.  326,  g.  sunja  = 
Wahrheit;  §57),  die  Verneinung, 
Abweisung.  —  N.  44,  8  at  syn 
se  fyrir  sett  vgl.  Hrölfs  S.  (F.  J.) 
30,  5 :  en  ekki  setjum  ver  her  syn 
(  Var.  nei)  fyrir  u.  w.;  s.  a.  fyrir  3). 
*  F.  vermittelt  die  verschied.  Be- 
deutungen so:  sonja  Wahrheit,  auf 
Wahrh.  beruhendes  Hindernis. 

syngva,  stv.  (oder  syngja,  F.  316, 
g.  siggvan;  §  5,  I;  103,4),  singen. 
—  Pr.  PI.  3  sungu  Grott.  4,  1. 

synja,  schw.  v.  (vgl.  syn  f.,  g.  sunjön; 
§112,1),  verweigern,  abschlagen 
mit  (Jen.  des  Objekts,  vgl.  Lund 
p.  172,  oder  at  c.  Inf.  —  Inf.  158,  3. 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


—  Praes.  S.  3  synjar  99,  17;  Praet. 
S.  3  synjaöi  54,  14. 

systir,  f.  (g.  svistar;  §  5,  1),  die 
Schwester.  —  N.  218.  8;  G.  systur 
118,  19.  D.  systur  214,  1:  Regm. 
23,  3  (vgl.  Mäni).  A.  systur  162,  9. 
PI.  N.  systr  35,  14;  G.  systra  6,  2; 
Helr.  7,  3. 

systkin,  PI.  n.  (s.  systir,  Nor.,  Vigf. 
s.  v.),  die  Geschwister.  —  N. 
37,  16;  D.  systkinum  37,  18;  A. 
systkin  14,  20. 

systrungr,  m.  (s.  systir,  Vigf.  s.  v.), 
eig.  der  Sohn  der  Mutter- 
schwester, poet.  der  nähere 
männliche  Verwandte  (Vetter) 
überhaupt.  —  PI.  N.  systrungar 
Vol.  45,  3;  nach  D.  H.  II,  60  = 
Sohn  u.  Tochter  zweier  Schwestern 
(vgl.  sif). 

systursonr  oder  -son,  m.  (s.  systir, 
sonr),  der  Schwestersohn.  —  N. 
162,  7 ;  A.  209,  20.  —  PI.  A.  207,  28; 
vgl.  aber  Var. 

syn,  f.  (vgl.  sjön;  Nor.  s.  syn),  das 
Ansehen,  Aussehen.  —  D.  syn 
152,  32.  PI.  D.  synum  24,  16,  17 
=  specie  Eg. 

*  Nach  F.  315  würde  s.  einem 
g.  *  siunja  f.  entsprechen ,  so  wie 
syna  einem  *  siunja  schw.  .  v.;  es 
findet  sich  aber  nur  siuns  f.  (u.  adj.). 

syna,  schw.  v.  (vgl.  syn),  zeigen.  — 
Praes.  S.  3  synir  238,  13.  Praet.  S.  3 
syndi  115,  19;  PL  3  syndu  40,  14. 

—  Med.  synaz  sich  zeigen,  schei- 
nen, vgl.  Lund  p.  105.  —  Praes.  S.  2 
syniz  62,  10  nach  W;  S.  3  syniz 
168,  1;  205,  24;  PI.  3  synaz  178, 
36.  —  Conj.  S.  3  syniz  40,  21; 
191,  19.  —  Praet.  S.  3  syndi z  62, 
23;  69,  6.  Zu  letzt.  Stelle  vgl.  Ark. 
10,  12  (Auslass.  eines  Nebensatzes 
=  daß  er  wäre).  —  Part.  Med.  er 
mer  hafa  synz  die  mir  erschienen 
sind  66,  19;  hefir  oss  bezt  synz  hat 
mir  am  besten  gefallen  193,  1. 

syni,  n.  (vgl. syn),  der  Augenschein. 

—  G.  til  synis  des  Augenscheins 
wegen,  zum  Zeichen  252,  9. 

syta,  schw.  v.  (nach  Vigf  zu  süt  = 
sott;  vgl.  §  6,  3),  sich  Sorge 
machen.  —  Inf.  er  pat  (Acc.) 
illt  at  syta  es  ist  übel  um  das  zu 
sorgen  u.  w.  193,  3  vgl.  Vigf. 

13 


1D4 


.-.i-daudr  —  BQgn-t)ättr 


Btedauffr,  adj.  («.  s»r,  daudr),  seetoi 

=  auf   der  See  umgekommen. 

—  PI.   A.  190,  6. 

sa'i'or,  f.  (*.  B8Br,  l'or),  die  Seefahrt. 
Seereise.  —  PI.  G.  saefara  32,  1. 

sseing  oder  Beeng,  f.  (§21,2;  72,  l ; 

vgl.  Vigf.  u.  Fritzn.),  eftza  Bett, 
Lager.  —  N.  38,  12;  G.  Baeng] 
235,  16;  1).  saeng  235,  12;  A.  119,  4; 
£07,  5. 

*  rekkja  m.  s.  bezeichnen  beide 
das  ganze  Bett  (vgl.  beör  m.)  wnd 
wechseln  z.  B.  235,  16 ;  a/s  Kranken- 
bett u.  Wochenbett  der  Frau  er  seh. 
saeing  (Beisp.  bei  Fr.2),  afe  Todes- 
lager kQr  38,  12. 

saükonungr,  m.  (s.  sser,  konungr),  <&?>• 
Seekönig,  regulus  maritimus  Eg. 

—  N.  125,  13. 

*  Das  Wort  ist  poetisch  (vgl. 
Vigf.)  u.  bezeichnet  den  Wikinger- 
häuptling (s.  vikingr)  von  könig- 
licher Abkunft.    (Fritzn.) 

seela,  f.  [vgl.  g.  selei  f.),  die  glück- 
liche Lage,  das  Wohlsein.  — 
N.  Regm.  6,  5;  G.  sselu  232,  14; 
D.  saelu   201,  12;    A.   saelu  125,  8. 

—  Wohl  etwas  freier  ist  munr  saelu 
232,  14  Glücksunterschied  =■  Unter- 
schied in  der  Anlage  zu  Fleiß  und 
Ausdauer.  —  Wir  sagen  ähnlich: 
„Die  Gaben  (Talente)  sind  ungleich 
verteilt." 

ssell,  adj.  (g.  sels,  F.  320),  glück- 
lich, wohlhabend.  —  PI.  N.  n. 
(comm.)  seel  232,  18. 

seellifr,  adj.  (saell,  -lifr  zu  lif  n.),  in 
glücklicher  Lebenslage,  ein  Glücks- 
kind. —  N.  27,  4. 

sseng,  f.  s.  sseing. 

sser,  m.  s.  sjär,  m. 

ssera,  schw.  v.  (vgl.  sär  n.),  verwunden, 
schneiden.  —  Inf.  sasra  til  barns- 
ins  eine  geburtshilfliche  Operation 
vornehmen  151,  24. 

saeta,  schw.  v.  (s.  saeti,  sitja),  urspr. 
Platz  nehmen,  lagern;  für  etw.  ein- 
treten, etw.  bedeuten,  etw.  leiden 
u.  der  gl.;  mit  Dat.  (Lund  p.  82).  — 
Praet.  Gonj.  S.  3  hvi  pat  saetti  was 
das  bedeute  200,  6.  Nach  dieser 
Stelle  ist  wohl  auch  205,  3 — 4  mit  C 
zu  schreiben:  hvi  saetir  (sc.  f>at) 
]»inni  dirfö?  was  bedeutet  das  mit 
deiner  Dreistigkeit?  =  was  fällt 
dir  ein!  —  B.   änderte  hvi   s.    J)in 


dirl't.  u.  empfahl  später  (Ba.)  hvat 
B.    I'inni   d.V  —  Vgl.  auch  gegna. 
Sehr  häufig  hat  dies  Verb  auch 

die    Bedeutung   nachstellen    1/7//.    lat. 

insidere  a.  sedere). 
sa'ti,  n.  i  V.  317,  vgl.  sitja).  dt  /Sitz.  — 
N.  193,  16;  G.  tilsaetis  67, 10;  D.  Basti 
25,  9.  —  PI.  N.  saati  17,  16;  A.  Basti 

17,  12;  18,  4. 

saitt,  f.  (g.  -sahts,  F.  314),  der  Ver- 
trag, Friede.  —  N.  96,  7;  116,  2; 
G.  saettar  98,   12;    D.   Baett  32,  7; 

A.  sajtt  10,  12  (c.  VII  in.  übersetze: 
Was  wurde  da  inbezug  auf  ihr 
friedliches  Zusammenleben,  oder  — 
falls  dies  aufhörte  —  welche  von 
beiden  waren  da  die  Mächtigeren  .v), 
95,  20;  i  saatt  zum  Vergleich,  als 
Zeichen  des  Vertrages  57,  24.  PI.  A. 
sa?ttir  221,  6  vgl.  leita.  —  Vgl.  Var. 
zu  143,  15  (PL  A.). 

ssetta,  schiv.  v.  (vgl.  ssett),  ver- 
söhnen, gew.  Med.  ssettaz  sich 
versöhnen.  —  Inf.  141,  9.  Praet. 
Plur.  3  saettuz  32,  11. 

seettargjorÖ,  f.  (vgl.  saett,  gjorÖ  oder 
gerÖ  zu  gera,  gora),  der  Vertrags - 
Schluß.  —  D.  90,  2. 

ssettir,  m.  (vgl.  saetta),  der  Versöh- 
ner, Friedensstifter.  —  N.  34,  21. 
A.  saetti  143,  15.  —  Vgl.  manna- 
saettir  Eb.  18,  1. 

Sii'vargangr,  m.  (s.  saer,  gangr),  der 
Seegang,  das  Hochgehen  der 
See;  oceani  aestuatio  Eg.  —  D. 
82,  11. 

sooiilhringja ,  f.  (sc-öull,  hringja  = 
Schnalle,  Spange  vgl.  hringr),  die  zum 
Sattelgurt  gehörende  Schnalle 
(Fritzn.).  —  D.  brotit  af  soöul- 
hringju  das  (sc.  übrige)  Bruchstück 
u.  w.  241,  2. 

so  «Hill,  m.  (F.  318,  Vigf.),  der  Sattel. 
—  PL  Dsf.  soölunum  138,  11. 

•  Zur  Flex.  vgl.  Nor.  §  294  a1); 
sonst  wie  hamarr  §  48,  2. 

SQgn,  f.  (vgl.  sei: ja).  1)  das  Reden 
im  Gegens.  zum  Schweigen.  —  A. 
Sigdr.  20,  4  =  überlegen,  ob  ich 
sprechen  oder  schweigen  soll  (Ger., 
Vollst.  Wb).  Vgl.  hugr  m.  —  2)  die 
Aussage.  —  N.  156,  28.    A.  149, 

17. 

souu-l>attr,  (235  Überschr.)  s.  saga, 
pat.tr),  Erzählungsabschnitt. 


sok  —  tafl 


195 


s$k,  f.  (ags.  sacu,  vgl.  auch  g.  sakjö 
schw.  f.,  Ger.,  §  55,  1),  Streit, 
Rechtssache,  Sache ,  Ursache.  — 
N.  43,  9;  Ü4,  l.  —  D.  af  {>essi  sok 
13#,  5;  A.  fyrir  f)ä  SQk  aus  diesem 
Grunde  80,  5 ;  fyrir  hverja  SQk  aws 
welchem  Grunde?  134,  1;  of  mina 
SQk  um  meinetwillen  205,  18;  so 
besonders  häufig  im  Plur.  A.  fyrir 
sakar  (oder  f.  sakir)  mit  folg.  Gen. 
=  wegen,  vgl.  fyrir  2)c).  —  f.  J)ess 
sakir,  er  154,  14  =  deswegen,  weil; 
auch  abgeschwächt  fyrir  allar  sakir 
in  jeder  Hinsicht  (vgl.  Ba)  150,  34; 
ähnl.  201,  2;  212,  20;'  f.  fjinar 
sakar  165,  2  =  um  deinetwillen.  PI. 
(r.  saka;  til  saka  zu  feindlichem 
Benehmen  210,  27.  A.  sakar,  sakir 
=  Rechtshändel  (214,  4  =  Guörkv. 
II,  24,  8);  Grm.  15,  6;  =  Streit- 
sachen 150,  28;  gert  hafa  sakar 
es  verschuldet  haben  150,  31.  Vgl. 
oben  f.  sakar. 

Spngr,  m.  (g.  saggvs;  §  3,  2;  27,  3: 
51,1;  F.  316),  der  Sang,  Gesang. 

—  D.  songvi  ß,  6;  PI.  D.  sQngum 
Grott.  18,  7. 

sokkva.  stv.  (g.  sigqan;  §  103,  5, 
F.  318),  sinken,  eindringen.  — 
Pra?s.  S.  3  sokkr  60,  9,  2ü;  Vol. 
57,  2  nach  W,  R ;  155,  6.  —  Praät. 
S.  3  sQkk;  PI.  3  sukku  (§  6,  1) 
125,  19    Var. 

sokkva,  schw.  v.  (vgl.  sokkva  stv., 
g.  sagqjan  F.;  §  3,  1),  versenken, 
mit  Dat. ;  Lund  p.  97.  —  Inf.  102,  8. 

—  Med.  sökkvaz  sich  versenken, 
versinken.  Imper.  S.  2  sokksk 
(sokkztu)  Helr.  14,  8.  Praet.  S.  3 
soktiz,  soköiz  72,  17. 

soekja,  schw.  v.  (vgl.  SQk,  F.  314;  g. 
sokjan;  §  10,  1 ;  43,  2),  suchen, 
streben,  verfolgen,  angreifen. — 
Inf.  117,  5;  95,  2;  s.  til  nättstaöar 
4,  17  vgl.  99,  5.  soekja  heim  heim- 
suchen, aufsuchen,  zu  jmd.  zurück- 
kehren 112,  12;  s.  h.  Oöin  nach 
dem  Tode  zu  Odhinn  gelangen  151, 
19.  soekja  veizluna  til  VqIs.  zum 
Festmahl  zu  K.  Völsung  kommen 
155,  23.  —  Praes.  S.  3  scekir  15, 
14;  s.  til  zum  Angriff  vorrückt 
178,  15;  s.  upp  ä  landit  82,  6  =  in 
terram  invadit  Eg. ;  s.  at  merkjum 
richtet  den  Angriff  auf  die  Feld- 
zeichen 163, 11 ;  s.  heim  167,  18  vgl. 


s.  Inf.;  PI.  3  soekja  at  =  stürmen 
an  221,  32  vgl.  s.  at  peim  230,  11; 
soekja  fram  83,  l  =  procedunt;  s.  a 
land  upp  gehen  angriff siveise  ans 
Land  250,  20.  Imp.  PI.  1  soekjuin 
165,  26.  —  Praat.  S.  3  sötti  119, 
26;  f)essa  brennu  sötti  76,  6  =  zu 
dieser  Leichenfeier  fand  sich  ein 
usw.;  sötti  heimbotHil  AsgarÖs  eiuer 
Einladung  nach  Asg.  folgte  108, 
15  vgl.  124,  14;  sötti  at  honum 
ihn  zu  ^ergreifen  strebte  106,  11; 
sötti  til  hans  nach  ihm  strebte  106, 
9 ;  s.  i  möt  166,  2  =  richtete  den 
Angriff  auf  u.  w.;  PI.  3  söttu  f»ä 
griffen  sie  an  122,  27  Var.,  wahrsch. 
aber  hier  besser  s.  at  |~)eim  (vgl. 
at  c)),  da  es  sich  hier  ivie  230,  11 
nur  um  das  Ziel  des  Angriffs  han- 
delt; 248,  5.  —  Pass.  Part,  söltr; 
akafliga  s.  =  unverdrossen  in  An- 
griff genommen ,  mit  Mühe  durch- 
gesetzt 39,  15;  absol.  nü  er  sott  at 
G.  konungi  nun  wird  der  Angriff 
auf  K.  G.  gerichtet  222,  5;  fengu 
eigi  sott  \)ä  m<  ö  väpnum  (vgl.  fa) 
konnten  sie  mit  Waffen  nicht  (erfolg- 
reich) angreifen  122,  27  (armis 
nihil  efficere  potuerunt  Eg.)  — 
Med.  soekjaz  fortschreiten,  Fort- 
gang haben.  Praet.  S.  3  söttiz  53, 
12;  71,   12. 

sinnst,  schw.  v.  (F.  312  unt.  sömja). 
ehren,  auszeichnen.  —  Inf, 
216,  22. 

soemd,  f.  (vgl.  soema),  die  Ehre, 
Ehrerbietung.  —  D.  192,  7; 
A.  soemd  74,  14;  yöra  s.  Euer 
ehrenvolles  [mich  ehrendes)  Ver- 
fahren 197,  34. 

SGBmiliga,  adv.  (soemiligr),  in  passen- 
der, würdiger  Art.   —  227,  17. 

scemiligr,  adj.  (soema),  passend, 
zierlich,  artig  (vgl.  Vigf.).  — 
PI.  G.  soemiligra  226,   1. 

soeri,  PI.  n.  (vgl.  sverja;  F.  362), 
der  E  i  d  s  c  h  w  u  r.  —  N.  53,  9 ; 
Asf.  207,  24. 

T. 

-t  für  -at  s.  -at.  —  velit  (=veli-at) 

Sigrdr.  7,  3. 
tafl,  n.  (=  lat.  tabula,  s.  Vigf.),   das 

Brettspiel;    vgl.  Wh.   p.  469.  — 

A.  171,  24. 

13* 


196 


tag] 


taka 


taglj  n.  (F.  116,   -'.  tag]  das  Haar, 
e.  tail  der  Schwanz),  der  Schweif 

[d.  h.  >/>')•  haarige  '1  eil)  eines  Pferde- 
oder Rinderschwanzes.  —  I).  tagli 
252,  9. 
taka,  sfr.  (F.  1 15,  g.  tekan,  e.  to  take; 
§  106,  2),  n  e  h  m  e  n  ,  ergreifen; 
rechtlich  oder  mit  Gewalt  in  Besitz 
nehmen,  erhalten,  behalten  [von 
dem  Wettgehle \  oder  zurücknehmen 
241,  9  vgl.  Edz.  Übers.;  fangen, 
gefangen  nehmen;  konstr.  mit  Acc. 
u.  Dat.  vgl.  Lund  p.  82" u.  Beisp. 
w.  u.  —  Inf.  15,  17,  19;  38,  1; 
53,  18;  54,  6;  78,  14;  79,  8;  106,  7 
vgl.  13;  121,  22;  af  at  taka  davon 
entnehmen  =  Gebrauch  machen  61, 
11;  taka  fang  einen  Ringkampf 
aufnehmen  =  beginnen  67,  1 ;  taka 
holen  64,  5 ;  aber  taka  til  angreifen, 
versuchen  64,  3  vgl.  153,  16  und 
232,  15  til  enkis  taka  =  nichts  in 
Angriff  nehmen;  at  taka  til  hans 
74,  20  =  ad  eum  tollendum  Eg.; 
hann  lez  skyldu  taka  upp  120,  7 
—  dixit  se  solo  sublaturum  Eg. ; 
dagegen  t.  upp  =  aufnehmen,  über- 
nehmen 99,  9;  penna  kost  u.  taka 
224,  21  —  diese  Wahl  treffen; 
seltener  =  erhalten,  so  taka  hjälp 
41,  3;  t.  mala  136,  16;  vgl.  auch 
t.  räö  w.  u.  —  viö  taka  c.  1).  = 
annehmen,  entgegennehmen  176,  2 ; 
vom  Annehmen  einer  Einrichtung 
237,  6;  261,  4.  —  Pras.  S.  1  ek 
tek  hann  mer  til  manns  ich  nehme 
ihn  mir  zum  Manne  232,  26;  S.  2 
tekr  261,  12;  S.  3  tekr  61,  14; 
81,  12;  95,  7;  t.  raö  af  Mimi  holt 
sich  Rat  bei  M.  83,  9;  tekr  viö 
honum  vel  157,  11  vgl.  t.  pessu 
tali  vel  nimmt  wohl  auf  152,  18; 
tekr  löunni  {hier  wohl  Dat.  des  Obj., 
vgl.  Lund  p.  82;  Vigf.  s.  v.  taka 
VI,  ähnl.  auch  t.  viö  c.  D.  166,  32; 
t.  viö  sveröi  af  mer  249,  16)  nimmt 
Idh.in  Empfang  94, 14.  Dagegen  tekx 
c.  Acc.  151,  7  =  nimmt,  wählt. 
tekr  horpuna  ok  hefir  meÖ  ser 
ergreift  (faßt)  die  Harfe  u.  nimmt 
sie  mit  sich  232,  5;  vgl.  233,  7.  — 
tekr  at  leggjaz  150,  10  fängt  an 
u.  w.  tekr  at  lita  218,  1.  Auch 
imperson.  u.  ohne  at:  nätta  tekr 
161,  25  {vgl.  Fritzn.'2  s.  v.  15;  tok 
at  s.  u.  Praet.  S.  3).  —  tekr  til 
oröa   ergreift  das  Wort   153,  5.  — 


Andere  zu  beurteilen  als  der  sonstige 
Dat.  ist  183,  9  =  greift  dem  Rosse 
in  die  Zügel.  —  PI.  2ef  eigi  taki-per 
[für  takiö-j..)  154,  80.  -  PL  3  taka 
24,  l  (hier  =  holen,  schöpfen);  taka 
it  fyrsta  skeiö  vgl.  t.  fang  67,  l  b. 
Inf.;  t.  =  streifen,  berühren  94,  3; 
t.  ]>a  hondum  nehmen  sie  fest  114, 
1(1:  taka  =  ergreifen  93,  11;  t.  |>at 
raö  fassen  den  Beschluß  157,  2; 
228,  16.  —  Conj.  8.  2  takir  181,  1. 
S.  3  taki  mik  här  gälgi  ok  allir 
gramir  =  möge  ich  an  einen  hohen 
Galgen  und  in  die  Gewalt  aller 
Unlwlde  kommen!  219,  30.  —  Imp. 
S.  2  mit  suffig.  Pron.  taktu  (/reife 
112,  19  vgl.  157,  21;  tak  gleöi  sei 
wohlgemut  205,  3.  PI.  1  tQkum  laßt 
uns  fassen/  Grott.  20,  5;  l.  uns 
anfangen  202,  22;  PI.  2  takiÖ  241,  9 
(vgl.  An  f.  des  Art.)  takit  59,  14 
(bez.  der  Wortstell,  s.  Ark.  1,  125). 
—  Praet.  S.  3  tök  3,  5;  95,  18; 
110,  17;  111,  4;  115,  6;  155,  14; 
138,  11;  fa&e  253,  15;  (dm  Ms) 
berührte,  an  (den  F.)  stieß  161,  17 
0/7£.  iftte.  Übers. ;  t.  niör  wac/? 
unten  zu  berührte  191,  10.  t.  upp  % 
hQndunum  die  Arme  aufhob  46,  6 
(wohl  Dat.  instrument. ,  wie  bei 
yppa  =  aufrichten,  Lund  p.  99); 
tok  til  faßte  an,  fing  an  53,  5  vgl. 
tök  at  leita  67,  3;  tök  at  knoöa 
158,  28;  t.  at  maela  191,  18;  t.  at 
oesaz  198,  32;  t.  i  möti  fing  auf 
108,  7;  tök  undir  griff  unter  66,  5; 
t.  i  hornit  griff  ins  Hörn  138,  8,  9; 
t.  um  hann  umfaßte  ihn  (mit  der 
Hand)  80,  3;  t.  ä  faßte  an  117, 
18;  t.  til  föstrs  nahm  in  Pflege 
(Erziehung)  117,  1 ;  t.  til  sin  nahm 
zu  sich  121,  10;  t.  til  139,  1  = 
berührte,  stieß  zu;  tök  viö  c.  Dat. 
(vgl.  oben  tekr  löunni)  =  nahm  in 
Empfang  151,  9;  ähnl.  166,  28; 
t.  upp  gullit  =  aurum  sustulit  (vgl. 
einen  Schatz  heben)  118,  3;  vgl. 
auch  t.  arf  eptir  pa  bäöa  trat  die 
Erbschaft  beider  an  119,  20  vgl. 
eptir  3  b);  t.  konungdöm  übernahm 
die  Regierung  124,  5;  seltener  = 
empfing,  nahm  an  57,23;  t.  svardaga 
73,  10  (vgl.  einen  Eid  abnehmen); 
t.  pvi  vel  nahm  dies  wohl  auf  225, 
20  vgl.  oben  152, 18 ;  tök  i  ka^rleika 
viö  sik  gewann  ihn  lieb  (Edz.)  261,  6; 
tök   sott  ok  pvi  naest   hana  wurde 


tal   —  telja 


197 


krank  und  in  der  Folge  tödlich 
{eig.  =  holte  sich  eine  Krankheil 
und  dann  den  Tod)  151,  19;  tök  af 
{imperson.)  fluginu  es  war  mit  dem 
Fluge  vorbei  95,  15;  ahnt,  tök  af 
veörit  177,  14;  t.  i  sundr  {vgl.  Mob. 
s.  v.  sundr)  =  es  faßte  entzwei,  zer- 
schnitt {mit  Acc.)  117,  7;  176,  6; 
vgl.  taka  imperson.  {anfangen)  bei 
Lund  p.  5  und  23;  s.  auch  oben 
tekr  at  leggjaz.  —  PL  1  töku-ver 
J)ä  hQndum  173,  16;  251,  22  (§  123 
zur  1.  PI.)  vgl.  Fass.  Part.  u.  liQnd. 
—  PI.  3  töku  11,  3,  11;  t.  upp 
nahmen  an  sich  13,  1 ;  nahmen  in 
Besitz  t.  Fäfnisarf  120,  5  vgl.  119, 
20.  —  Conj.  S.  3  toßki  berührte 
69,  8;  t.  ör  herausnähme  110,  13; 
er  J)ä  t.  viö  115,  18  =  qui  mox 
accepturus  (armulum)  esset  Eg. ; 
nach  der  Fass.  von  U  (ok  \)k  t.  v.) 
übers.  Ger.:  „und  dieser  ihn  an- 
nehme". —  J)vi  sem  til  hennar  tceki 
das  sie  anginge  152,  20.  —  PI.  2 
toeki-^er  viö  mer  177,  12  Ihr  mich 
aufnähmet.  Pass.  Part,  tekinn  sum- 
tus  75,  10;  156,  1;  captus  80,  6; 
t.  hQndum  106,  13;  N.  f.  i  braut 
tekin  entführt  140,  9;  PI.  N.  m. 
teknir  80,  9;  hQndum  t.  {vgl.  s.  v. 
hQnd  PI.  D.)  155,  27;  N.  f.  teknar 
102,  5.  —  S.  N.  n.  u.  absol.  tekit: 
hQföu  tekit  18,  7;  hefir  til  dcema 
tekit  40,  8;  til  orös  tekit  236,  19 
s.  orö  n.;  Ipk  var  tekit  62,  19;  haföi 
tekit  116,  19;  hafa  tekit  ymsa 
J)ättu  haben  verschiedene  Weisen 
{Variationen  des  Themas)  angenom- 
men 123,  10  vgl.  Var.  —  PL  N.  n. 
tekin  175,  7  ;  upp  tekin  {vgl.  upp  1)) 
240, 17.  —  Med.  takaz  sich  fügen, 
vor  sich  gehen.  —  Inf.  152,  22; 
160,  19.  —  Praes.  S.  3  tekz  163,  5; 
Praet.  S.  3  tökz  165,  29;  t.  henni 
vel  nahm  es  sich  wohl  aus  an  ihr, 
stand  es  ihr  wohl  an  170,  23. 

*  Bez.  des  Unterschiedes  von  fa 
=  g.  fahan  u.  taka  =  g.  tekan  vgl. 
namentlich  tök  hverr  slikt  er  fekk 
138,  11  es  nahm  jeder  an  sich,  was  er 
fassen  konnte  =  quod  quisque  nactus 
est;  rapuerunt  (Eg.);  ahnl.  160,  7. 
tal,  n.  {vgl.  tala),  die  Erzählung, 
Unterredung.  —  D.  tekr  f>essu 
tali  vel  von  einem  Heiratsantrag 
152,  18;  haßtta  {)essu  tali  219,  3 
beenden  diese  Unterredung.  A.  gengu 


aesir  ä  tal  52,  13;  96,  20;  hann  ä 
tal  170,  16.  —  PL  tQl  auch  =  Be- 
rechnung, Zahl;  so  A.  168,  28. 

tala,  f.  (e.  tale,  vgl.  tala  schw.  v.),  die 
Rede.  —  A.  tQlu  69,  18. 

tala,  schw.  v.  (F.  120,  vgl.  nhd.  zählen), 
sprechen,  rede n.Inf.  tala  um  mitt 
mal  über  meine  Sache  {Schicksal, 
Edz.)  ihren  Spruch  abgeben  260,  6; 
Praes.  S.  3  talar  157,  29;  etwas 
freier  S.  1  at  ek  tala  svä  fätt  til 
239,  8  =  daß  ich  so  ivenig  dazu  sage, 
so  wenig  Aufhebens  davon  mache 
{vgl.  238, 18).  Pass.  Part.  talaÖr,  dazu 
fegrst-taL,  s.  den  betr.  Art.  Dies 
pass.  Part,  vertritt  hier  die  Stelle 
eines  Verbaladjektivs  im  aktiven 
Sinne;  vel  talaör  ist  =  wohlredend 
{vgl.  Ark.  25,  237  u.  nhd.  beredt  = 
mit  Rede  begabt,  zum  Reden  fähig) 
absol.  talat  249,  14.  —  Med.  talaz 
sich  besprechen.  Praas.  PL  3  talaz 
viö  89,  9  =  colloquuntur  inter  se 
Eg.;  vgl.  175,  21. 

talhlvMnn.  adj.  (tal,  hlyöinn  folg- 
sam vgl.  hlyöa),  der  Rede  {eines 
andern)  folgsam,  leicht  zu  be- 
reden. —  N.  224,  24. 

tapa,  schw.  v.  {dän.  tabe;  Vigf.). 
1)  verlieren,  mit  Bat.;  vgl.  Lund 
p.  82.  —  Praas.  PL  3  tapa  190,  3. 
—  2)  zugrunde  richten.  — Inf. 
tapa  ser  sich  umbringen  227,  3. 

taumr,  m.  (F.  115),  der  Zaum.  — 
PL  Dat.  haföi  at  taumum  75,  17 
=  pro  habenis  usa  Eg.;  A.  tekr  i 
tauma  183,  9  =  faßt  in  die  Zügel. 

tä,  f.  (ags.  tä,  e.  toe,  F.  121),  die 
Zehe.  —  N.  tä  105,  12.  —PL  Dat. 
tarn  84,  9;  Dsf.  tanum  120,  16. 

tä,  n.  {vgl.  Vigf.),  der  Weg,  auch 
Vorplatz  {Ger.,  Vollst.  Wb.).  — 
D.  ä  täi  Regm.  21,  5. 

tälardis,  f.  (tal  =  Trug  F.  120;  dis), 
die  T r u  g  -  D  i  s  e  {etwa  =  böse  Frau). 


PL  N.  Regm. 


24,  4. 


tär,  n.  (=  g.  tagr,  ahd.  zahar,  F.  116), 
die  Zähre,  Träne.  —  PL  N.  tär 
43,  8;  D.  tärum  n,  2  (purrum  t.  = 
siccis  lacrimis  Eg.  =  nullis  lacr.). 

tefla,  schw.  v.  (tafl),  sich  mit  Brett- 
spiel unterhalten.  —  Inf.  204,  4. 

teinn,  m.  (g.  tains;  §  46,  1,  F.  121), 
der  Zweig,  Stab;  auch  ein  hölzerner 
Bratspieß.  —  D.  teini  182,  5. 

telja,  schw.  v.  {vgl.  tal,  tala;  §  113,  2; 
e.  to  teil,    F.  120),    zählen,   er- 


198 


tendra  —  til 


zählen,  Bp rechen.  —  Inf.  23,  9. 

—  Praes.  S.  3  telr  hon  um  sie  redet 
daran  283,  1.  —  Praet.  S.  3  talöi 
=  dixit  57,  12;  98,  8.  —  PI.  3  tolöu 
39,  5.  —  Pass.  Part,  taliör  (talör 
vgl.  Vigf.),  er  t.  meö  äsum  37,  11 
=  asis  adnurneratur  Eg.  —  n.  u. 
absol.  talit  164,  3.  PL  N.  m.  talöir 
172,  32;  N.  f.  talöar  45,  2.  —  Med. 
teljaz  von  sich  aussagen,  sich  dahin 
erklären,  daß.  Praet.  S.  3  talöiz 
99,  8;  PI.  3  tolöuz  bünir  39,  11  = 
se  dixerant  paratos  esse  Eg. 

tendra,  schiu.  v.  (vgl.  g.  tandjan  u. 
nhd.  Zunder,  F.  116),  zünden, 
entzünden.  —  Pass.  Part,  absol. 
upp  tendrat  {aufgesteckt  und)  an- 
gezündet 260,  18. 

teygja,  schw.  v.  (F.  123;  Vigf.  vgl. 
e.  tug  =  Zug),   ziehen,   locken. 

—  Prass.  S.  3  teygir  löunni  (Acc.) 
94,  10;  imperson.  ef  mik  teygir 
Kegm.  15,  5.  —  Imp.  S.  2  teyg 
189,   16. 

tjald,  n.  (F.  120),  Zelt,  Vorhang, 
Umhang.  —  PI.  D.  tJQldum  Wand- 
teppichen 193,  18. 

tjalda,  schw.  v.  (vgl.  tjald  n.),  eig. 
mit  Vorhängen,  Teppichen 
schmücken  oder  behängen;  dann  = 
bekleiden,  schmücken.  —  Pass. 
Part.  N.  n.  tjaldat  193,  18;  Plur. 
N.  n.  tjoldut  93,  3.  —  Über  die 
gewohnliche  Weise  der  Wandbeklei- 
dung im  Norden  vgl.  Wh.  p.  231; 
die  Brag.  LV  geschilderte  wird  als 
eine  vornehmere  eingeführt.  Etwas 
freier:  var  tjaldat  um  guövef  (Dat. 
instrum.)  253,  18  =  es  war  darum 
(darüber)  gezeltet  guöv.  ==  darüber 
befand  sich  ein  Vorhang  von  guöv. 
In  noch  freierer  Weise  steht  211,  33 
lät  })ar  tjalda  yfir  af  rauöu  manna- 
bloöi  =  laß  einen  Vorhang  darüber 
breiten,  mit  Männerblut  gerötet 
(Edz.);  doch  ist  wohl  nur  Sigkv. 
sk.  65,  1  —  4  ungenau  wieder- 
gegeben. 

tjara,  f.  (vgl.  tyrviör  =  Kienholz 
F.  118),  der  Teer.  —  D.  234,  12 
vgl.  i  2)  a). 

tjä,  schw.  v.  s.  tjöa.* 

tiginn,  adj.  (vgl.  tignarnafn),  geehrt, 
angesehen.  —  PI.  D.  tignum  170,  24. 

—  Sup.  N.  f.  tignust  43,  4. 

*  Für  die  Messung  tiginn  spricht 
sich   Siev.   P.   Br.  B.  V];   344  aus. 


Es  ist  urspr.  Pass.  Part.  d<  %  starken 
Verbs  tja  (g.  teihan),  das  sonst  schw. 
Fle.r.   annahm,   vgl.   §    118. 

tignarnafn,  n.  (s.  tign  f.  bei  Vigf.  u. 
naln),  die  Ehrenbezeichnung, 
der  Titel ,  Charakter.  —  N.  34,  4. 
PI.  A.  tignarnofn  145,  16. 

>:  Die  Bez.  tign  (=  Würde)  kommt 
in  engerem  Sinne  wohl  nur  dem 
König  u.  Jarl  (Herzog)  zu,  bezeichnet 
edso  den  höchsten  Adel.  —  Vgl. 
Kegser  Efterl.  Skr.  I,  29. 

tigr,  m.  (auch  togr,  vgl.  F.  124,  g. 
tigus),  die  Zehn  zahl.  —  PI.  N. 
fjörir  t\gir==  vierzig  30,  4;  D.  togum 
Grm.  23,  2;  24,  2;  vgl.  of  u.  um 
in  adverb.  Verwendung.  —  A.  tigu 
225,  31. 

*  Zur  Flexion  §  64  u.  ab);  Nor. 

tiguligr,  adj.  (vgl.  tiginn),  von  wür- 
devollem,vornehmemÄußern. 
—  N.  m.  194,  15. 

til,  adv.  u.  präpos.  mit  Gen.  (eigentl. 
Acc.  n.  von  til  =  Ziel,  F.  119),  zu, 
nach.  —  I.  präpos.  mit  Gen. 

1)  lokal,  nach,  hinzu.  —  til  As- 
garös  4,  6;  til  norörasttar  8,  8;  til 
himins  16,  5,  8;  allt  til  hafsins 
58,  4 ;  t.  Aurvanga  20,  1 ;  t.  hrim- 
Jjussa  20,  13;  t.  domsins  21,  12 
(vgl.  U  at  dömi;  domr  hier  fast  = 
dömstaör);  ähnlich  33,  10  riör  til 
vigs  u.  Grott.  4,  4  til  meldrs);  t. 
hvers  barns  22,  9;  vgl.  noch  25, 
6;  32,  12;  36,  16;  59,  13;  63,  9, 
17;  69,  9;  72,  1;  74,  18;  t.  gygjar 
106,  21;  til  hans  138,  15;  til  hennar 
38,  7;  heyra  til  annars  161,  21. — 
sötti  til  hans  ihn  verfolgte  106,  9 
vgl.  gera  t.  hans  150,  22  (s.  gora); 
hoggr  til  hans  führt  einen  Streich 
nach  ihm  233,  9;  s.  heimboÖ  i 
SviJrjöÖ  til  J)ess  konungs  folgte  einer 
Einladung  nach  Schweden  zu  dem 
Könige  124,  14.  Vgl.  auch  108, 
15—16;  109,  1;  235, 10  (zweim.),  11. 

2)  zeitlich,  bis  zu.  —  til  ragn- 
arokrs  35,  7;  42,  6;  80,  20;  väru  til 
sumars  (noch)  waren  bis  zum  Som- 
mer 53,  14;  til  myrkrs  58,  8;  til 
|)ess  er  bis  (dahin)  daß  69,  23 :  vgl. 
105,  7  (til  f)ess,  at  =  eo  usque 
donec  Eg.);  118,  2,  8.—  Vgl.  auch 
par  til,  er  =  bis  daß  103,  9;  110, 
17;  120,20;  191,24;  196,23;  215, 
21  (diese  3  letzten  Stellen  faßt  Rn. 
in  lokalem  Sinne);  171,  30  u.  ö. 


til 


199 


3)  Zur  Bezeichnung  eines  ab- 
strakten oder  doch  in  Raum  und 
Zeit  nicht  scharf  fixierten  Zieles 
oder  Bezuges.  —  scekja  til  nättstaö- 
ar  4,  17  vgl.  99,  5  {wo  til  jotuns 
lokal  zu  fassen);  füni  til  moldar  zu 
Staub  verwese  6,  14;  snüit  til  leiöar 
zuwege  gebracht  12,  12;  til  pess 
vinna  dahin  arbeiten ,  es  dahin 
bringen  232,  18;  tekr  til  oröa  greift 
zu  Worten,  ergreift  das  Wort  153, 
5  vgl.  236,  19;  breyta  (nafni)  til 
hverrar  tungu  jeder  Sprache  gemäß 
verändern  29,  8;  atburöir  til  pessara 
heita  Veranlassungen  zu  diesen  Be- 
zeichnungen (occasiones  horum  no- 
minum  Eg.)  29,  9;  jafnat  er  til 
ßaldrs  brär  31,  7  {wohl  besser  U 
viö  bra  B.);  til  saefara,  til  veiöa, 
til  J)ess  in  bezug  auf  usw.  32,  1 — 3, 
vgl.  til  ars  33,  8;  til  äheita,  t.  ästa 
34,  3,  5;  til  vista  38,  9;  kvol  til 
bana  Qual  zum  Tode  hin,  Todes- 
qual   155,    36;    ähnl.    156,    6,    13; 

122,  6  u.  173,  23  laust  til  bana 
{der  Tod  ist  das  Resultat);  til  j)ess 
in  bezug  auf  den  74,  22  vgl.  til 
hennar  Grott.  10,  8:  nefndr  til 
sogunnar  in  bezug  auf  die  Sage,  in 
der  Sage  149,  3;  segja  til  bans  *7m 
verraten,  eine  Aussage  machen  be- 
züglich seiner  158,  4;  161,  1,  3; 
223,  4;  til  f)ess  dazu  34,  16;  lag'ör 
til  skaöa  38,  18  zum  Schaden  be- 
stimmt; hvat  siöarst  vissi  til  löunnar 
in  bezug  auf  die  {verschwundene) 
Jdh.  94,  18.  sjä.  saga  er  til  |)ess, 
at  dies  ist  die  bezügliche  =  hier 
in  Betracht  kommende)  Erzählung 
98,  22  vgl.  108,  15;  118,  5.  —  Et- 
was anders:  saga  er  t.  lp.  173,  2 
darüber  gibt  es  eine  Erzählung.  — 
til  peirar  feröar  varö  in  bezug  auf 
diese  Reise  ward  (sc.  gewillt,  bereit, 
Teilnehmer),  =  an  dieser  Reise 
nahm  teil  109,  2  vgl.  75,  9.  — 
spuröi  til  hans  erfuhr  in  bezug  auf 
ihn  140,  10.  sagöi  til  sin  gab  Auf- 
klärung bez.  seiner,  nannte  seinen 
Namen  251,  13.  gQrvir  väru  tveir 
fjotrar  til  hans  42  n.  92).  —  In 
Fällen  wie  sü  er  sQk  til  f)ess,  at 
114,  1  wird  von  einigen  {so  Lund 
p.  150,  Fr.  s.  v.  til  10)  til  pess 
nur  als  Umschreibung  des  Gen.  obj. 
angesehen;  etwas  anders  gemeint  ist 

123,  12;    vgl.   u.    4).    —    siöv.   til" 


konunga  Sitte  bei  Königen  151,  17 ; 
fyrst  talöir  til  alls  frama  in  beziig 
auf  jeden  Ruhm  {jede  Art  von  Ruhm) 
172,  32;  sparandi  til  öfasfnaöar  in 
bezug  auf  Strafe,  mit  Strafe  zu  ver- 
schonen 251,  11. 

4)  Zur  Bezeichnung  eines  be- 
stimmten, praktischen  Zweckes.  — 
til  lanclvarnar  7,  10;  til  peirar  borg- 
ar hQfÖu  |)eir  12,  7  =  dazu  be- 
nutzten sie  {Ger.);  til  f)ess,  at  zu 
dem  Zwecke,  daß  24,  2;  so  auch 
123,  12:  til  J)ess  {um  das  zu  er- 
klären, Ger.  Sp.  1037)  er  saga  sjä ; 
til  äkalls  ok  bcena  fyrir  själfum 
ser  29,  8  =  um  selber  zu  ihm  beten 
zu  können  {Ger.);  blötaöi  til  pess, 
at  145,  2  =  opferte  {mit  dem  Ge- 
such), daß  er  u.  w.  taka  til  manns 
zum  Manne  nehmen  232,  27 ' ,  31 ; 
til  synis  zum  Zeichen  252,  9.  — 
Hierher  können  auch  Fälle  wie  34, 
5  gezogen  werden.  —  er  Jni  hefir 
til  doeina  tekit  40,  8  =  quas  exem- 
pli  loco  adtulisti  Eg. ;  braut  til 
mergjar  57,  9  =  ad  medullam 
eximendam  perfregit  Eg. ;  til  minja 
77,  17;  geröi  J>at  til  umböta  {Var. 
yfirböta)  viö  hana  96,  9  =  pla- 
candi  animi  eius  causa  Eg.  vgl. 
bjoöa  til  saettar  98,  12;  kom  til 
gistingar  106,  21  =  ad  hospitandum 
devertit  Eg.  vgl.  soekja  til  nätt- 
staöar  4,  17;  tök  svardaga  til  J)ess, 
at  73,  10;  oll  reiöa,  er  tili  veizl- 
unnar  purfti  109,  12.  Hier  und  in 
ähnlichen  Fällen  {so  büinn  til  heim- 
feröar  108,  16)  ist  eine  scharfe 
Scheidung  von  3  und  4  unmöglich; 
gelegentlich  berühren  sich  auch  1 
und  4,  so  57,  9  und  151,  24  {vgl. 
w.  u.).  —  drapu  til  gullsins  um  das 
Gold  zu  erlangen  (auri  ergo  Eg.) 
116,  14;  til  auöar  f,  2  =  ad  opes 
parandas  Eg.  Seltener  bei  Personen: 
ssera  til  barnsins  151,  24  =  im  In- 
teresse des  Kindes  operieren,  vgl. 
saera.  Im  Sinne  eines  Dat.  comm. 
steht  sonst  auch  til  handa  e-m  46, 
22  u.  ö.  {s.  n.  hond).  —  Über  Be- 
rührung von  til  4)  mit  at  2)  f)  vgl. 
Lund  p.  52;  Gebhard,  Präp.  S.  76 
u.  oben  at  präp.  2)  f). 

5)  Als  Adverbialpräpos.  läßt 
sich  til  in  der  Verbindung  mit  J)ar 
bezeichnen;  so  |>ar  til  lokal  (= 
dahin,    nach   der   Gegend)  13,    14; 


200 


ülkväma  —  tilvlsan 


loo,  (i;  temporal  bis  daß  77,  4  u. 
vgl.  oben  2)  ex.;  final  od.  modal 
[vgl.  oben  3  u.  4)  J>ar  til  162,  15 
vgl.  til    vinna   zu    [diesem    Zwecke, 

hierzu)  leisten  197,  32;  til  liggja  in 
bezug  auf  etwas  vorliegen,  in  Be- 
tracht kommen,  möglich  sein  207,  3 
vgl.  liggja  2);  er  ek  segi  J>ar  til 
icas  ich  in  bezug  hierauf  (  =  w.  i. 
hiervon)  erzähle  241,  16:  auch  um 
ein  Hinzukommen  zu  bezeichnen 
(par  til  =  par  meö  Fritzn.  s.  v. 
til  9):  ok  par  til  17,  22  =  insu- 
perque  Eg. 

II.  als  reines  Adverb  ist  til  so- 
wohl in  den  unter  1  aufgeführten 
Beziehungen,  wie  auch  in  einigen 
besonderen  üblich.  Letzterer  Art 
sind  namentlich  1)  til  =  zu  (sehr), 
lat.  nimis;  zu  vgl.  mit  J)ar  til  und 
15).  —  So  64,  18  t.  mikit,  wo 
Var.  zu  vgl.  und  Vafpr.  31,  6.  — 
Doch  ist  diese  Anwendung  nicht 
eben  gewöhnlich  und  wird,  sonst  ent- 
weder durch  bloßen  Positiv  im  Sinne 
eines  Elativus  (vgl.  ungr  74,  8  s.  v. 
ungr)  oder  durch  Umschreib,  mit 
dem  Kompar.  ausgedrückt,  s.  Lund 
p.  250.  —  2)  In  Verbindung  mit 
vera  ist  til  =  zugegen,  vorhanden. 
—  So  engi  er  til  56,  9;  pessi  sQk 
var  til  47,  6;  ef  rüm  vaeri  t.  82, 
15;  vgl.  auch  at  eigi  mundi  langt 
til  (sc.  vera)  105,  16  =  daß  es 
nicht  lange  dauern  werde,  non  diu 
fore  Eg.  —  Im  übrigen  ordnet  sich 
das  Adv.  leicht  unter  die  in  I  auf- 
geführten Beziehungen  ein,  sowohl 
präfixartig  vorangestellt,  so  til 
finna  (zu  einem  bestimmten  Zwecke 
finden,  erfinden)  78.  14;  til  haga 
53,  23;  til  hefir  135,  12  (vgl,  u. 
hafa  til);  til  sendi  (zusandte,  aus- 
sandte, ausgehen  ließ)  8,  16  vgl. 
auch  tillegja  s  v. ;  til  unnit  (s.  vinna) 
162,  16  vgl.  162,  15;  wie  auch  als 
ergänzendes  Adv.  nachgeschickt, 
so  u.  a.:  atti  (v.  eiga)  aett  til  14,  3 
vgl.  aett;  drö  til  (lokal)  53,  6;  egg- 
juöu  til  (final)  119,  29;  ferr  liann 
t.  98,  10;  faer  t.  63,  4;  ganga  t.  38, 
16;  gekk,  gengu  til  66,  5;  104,  20; 
115,  23;  greiddi  til  71,  20;  greip 
til  111,  9;  gora  (gera)  til  zubereiten 
157,  13;  hafa  til  [vgl.  oben  2)  vera 
til]  da  haben,  besitzen  135,  11  ;  zur 
Stelle  haben  240,   19;    hitti  til  53, 


21  ;     hQggVa    t.    [zuhauen,    auf    ihn 

einhauen  oder  stechen)  73,  16;  kall- 
aöi  t.  75,  1^;  kastaöi  til  107,  12; 
kom,  koina  til  104,  22:  ;.'',  :> ;  kost- 
a<^i  til  54,  1 :  leita  t.  70,  1 ;  leit, 
litu  t.  {von  lita)  116,  1;  93,  17; 
leysir  til  (löst  zu  Ende,  löst  auf  \ 
241,  1;  maelti  t.  52,  14;  99,  10; 
reiddi  t.  72,  21 ;  r^ktu  (v.  rekja)  t. 
37,  17;  sagöi  t.  117,  4;  sendi  t.  38, 
1  ;  taka  t.  64,  3;  tök  t.  53,  5;  139, 
1;  vannz  t.  69,  8;  vissu  til  37,  16 
(=  cognoverunt  Eg.);  visa  til  74, 
15;  yrpi  til  (von  verpa)  112,  11.  — 
Auf  mannigfache  Berührung  mit 
1,  5),  sei  hier  schließlich  noch  hin- 
gewiesen; so  get  ek  pess  til  (til  = 
par  til)  =  ich  bin  der  Ansicht  in 
bezug  hierauf  240,  9. 

*  Wenn  sich  im  Altnord,  die  Prä- 
pos, til  u.  at  (vgl.  at  und  die  Ver- 
bindung til  at  79,  8)  in  ihren  ver- 
schiedenen Anwendungen  oft  berüh- 
ren, so  finden  dieselben,  namentlich 
til  (über  at  vgl.  Vigf.  s.  v.),  in  den 
übrigen  germanischen  Sprachen  nur 
schwache  Entsprechung  (vgl.  engl. 
tili  now,  t.  then  u.  w.).  In  den 
meisten  Eällen  entspricht  got.  du, 
alts.  tö,  ahd.  zuo;  doch  ist  die  von 
Vigf.  versuchte  etymologische  Gleich- 
setzung von  til  u.  tö  (du,  zuo)  mehr 
als  zweifelhaft,  vgl.  F.  119  (til); 
124  (tö).  —  Auch  entspricht  in  der 
Verbindung  mit  dem  Infinitiv  der 
Verba  nicht  til,  sondern  at  dem 
alts.,  ags.  tö,  engl,  to,  hochd.  zuo,  zu. 

**  Seltener  als  mit  at  berührt  sich 
til  mit  a  c.  Acc,  so  Flugu  .  .  . 
Huginn  til  hanga,  anährae  Muninn 
l,  3,  4  (vgl.  I,  4  gegen  Ende). 

tilkväma,  f.  (s.  til;  kväma  zu  koma 
stv.  F.  53),  das  Herzukommen,  die 
Ankunft.  —  D.  äf  tilkvämu  18,  2. 

tillegja,  schw.  v.  (s.  til,  legja),  zu- 
legen =  zugeben,  zugestehen.  — 
Pass.  Part,  tillagt   viö    hann  53,  5. 

tilrseM,  (n.  til,  räö*),  der  Angriff. 
—  A.  209,  4;  veita  tilr.  e-m  einen 
Angriff  auf  jemand  unternehmen, 
jemand  angreifen;  lata  veröa  t.  sem 
bezt  den  Angriff  so  gut  wie  mög- 
lich einrichten  233,  5. 

tilvisan,  f.  (s.  til,  visa  schw.  v.),  die 
Anweisung.  —  at  tilvisun  auf 
Antrieb  74,  17. 


tindöttr  —  torleiöi 


201 


tindöttr?  adj.  (s.  tindr  Spitze,  Zinne 
F.  114;  -öttr  Suffix  F.  32),  mit 
Spitzen  od.  Ecken  versehen,  eckig. 

—  N.  n.  tindött  103,  19. 

tjöa,  schw.  v.  (§  114,  nach  Vigf.  s.  v. 
tyja  zu  g.  taujan,  F.  115),  aus- 
richten helfen.  —  Inf.  155,  32.  — 
Praes.  S.  3  tjoar  es  gelingt  220,  16. 

—  Praet.  S.  3  tjöaöi  219,  27. 

*  Dieses  schw.  v.  tjoa  =  g.  taujan 
wird  öfter  vermischt  mit  Formen 
von  tjä  (für  tea)  =  g.  gateihan 
zeigen;  vgl.  §  9,  2;  118  und  tiginn 
«d[/.  —  Dahin  gehört  Praes.  S.  3 
tjar  183,  10;  /wer  dem  Sinne  nach 
=  tjöar. 
tjügari,  m.  {vom  veralteten  stv.  tjüga 
=  g.  tiuhan  ziehen,  wozu  toginn 
F.  122),  der  Zieher,  Herabzieher; 
Räuber,  poet.  (raptor  Eg.,  so  auch 
Fritzn.,  anders  Vigf.  s.  v.).  —  N. 
tungls  tj.  Vol.  40,  7. 

tiö,  f.  (F.  114,  §  61,  1),  die  Zeit;  im 
Plur.  tiöir  die  kirchlichen  horae,  der 
Gottesdienst  (Fritzn.  s.  v.  3  w.  4). 

—  D.  hlyöir  tiöum  wohnt  bei  (eig. 
hört  zu)  dem  Gottesdienst  240,  4. 
Gemeint  ist  hier  wohl  nicht  die 
Frühmesse  (ottusongr),  sondern  der 
Hauptgottesdienst;  morgintiöum  in 
S  wird  nur  den  Gegensatz  von 
aptansongr  meinen,  vgl.  Fritzn.  s.  v. 
morgintiöir.  Auch  hei  dieser  Er- 
klärung ist  „stendr  snemma  upp" 
am  Platze.  Vgl.  über  Olafr  hinn 
helgi  Fiat.  II.  p.  48,  Z.  15,  16  v.  u. 

tiöa,  schw.  v.  (vgl.  tiör  adj.),  impers. 
gelüsten,  mit  Acc.  vgl.  Lund  p.  24. 

—  Praes.  S.  3  alls  mik  pik  vaöa 
tiöir  0-,  2. 

tiöindi,  PI.  n.  (vgl.  tiör,  Vigf.  s.  v.), 
eig.  die  Zeitungen,  die  Neuig- 
keiten,   (neue)  Begebenheiten. 

—  N.  mikil  tiö.  12,  2;  morg  tiö. 
13,  8  vgl.  grein  f.;  hver  tiö.  81,  8; 
er  eigi  at  sinni  sogö  fl.  tiö.  94,  9 
vgl.  sogö  s.  v.  segja.  —  G.  tiöinda, 
spyrja  tiö.  etwas  zu  hören  wünschen 
31,  3  (percontari  res  auditu  dignas 
Eg.);  p\i  er  ok  pat  tiöinda  82,  2  = 
tunc  aeeidet  Eg. ;  der  Gen.  abhän- 
gig von  pat,  vgl.  Lund  p.  151; 
ähnl.  varö  pat  til  tiöinda  151,  18  ; 
varö  ekki  t.  tiö.  es  ereignete  sich 
nichts  Bemerkenswertes  242,  1.  — 
D.   tiöindum   73,  5;   A.  tiöindi  24, 


11;    48,   17;   Asf.    166,  18;    229,  3 
s.  spyrja. 
tiör,  m.  (vgl.  tiö  f.),  die  Zeit.  —  A. 
i  pann  tiö  zu  der  Zeit  124,  6. 

*  Vigf.  s.  v.  tiö  bezweifelt  das 
Vollkommen  von  tiör  m.,  doch  vgl. 
Nor.  §  325;  Ger.,  Vollst.  Wb.,  Fr.2 
und  die  dort  zitierten   Werke. 

|  tiör,  adj.  (F.  114),  zeitig  =  an  der 
Zeit,  üblich,  häufig.  —  N.  n. 
titt ;  hvat  er  titt  um  pik  was  ist  an 
der  Zeit  bei  dir,  was  gibfs  bei  dir  ? 
(quid  agis?  Eg.)  60,  11;  pat  er  titt 
meÖ  oss  das  ist  üblich  bei  uns  135, 
9;  mit  blofsem  Dat.  171,  25;  222, 
28;  vgl.  Lund  p.  65,  113.  —  hvat 
titt  er  um  228,  1 ;  hvat  titt  se  was 
passiert  sei,  wie  es  stehe  156,  8. 
PL  N.  m.  tiöir  üblich  213,  6;  N.  f. 
tiöar  231,  14.  —  Vgl.  auch  titt  adv. 

timatiagr,  m.  (tirni  2);  dagr),  der 
Glückstag.  —  N.  166,  5. 

timi,  m.  (F.  114,   §  65,   1;    e.  tirne). 

1)  die  Zeit.  —  A.  i  penna  tima 
für  diese  Zeit,  in  dieser  Z.  124,  6 
Var.;   i   pann  t.  149,  5;  213,  6.  — 

2)  die  glückliche  Zeit,  das  Glück. 
—  A.  194,  20;  göÖan  t.  219,  23. 

tina,  schw.  v.  (zu  teinn?  vgl.  Vigf), 
Laub  u.  dgl.  ablesen,  aufzählen f 
herzählen.  —  Praes.  S.  2  tinir 
221,  28. 

titt,  adv.  (eig.  n.  von  tiör),  häufig, 
eifrig.  —  60,  8;  68,  16.  —  Superl. 
(§  83  a3))  sem  tiöast  so  eifrig  wie 
möglich  (vgl.  sem)  62,  21. 

tili,  indekl.  Zahlw.  (F.  123  g.  taihun, 
§  15,  3;  86),  zehn.  —  152,  3. 

tiundi,   Zahliv.  (F.  124  g.  taihundo, 

§  15,   3;    87),    der  zehnte.  —  N. 

m.  21,  10;    N.  f.  tiunda  44,  2;    N. 

n.  tiunda  6,  7. 
togr,  m.  s.  tigr,  m.  —  tolf  s.  tölf. 
torf,    n.    (F.    119),    Rasenstücke, 

Torf.  —  D.  torfi  161,  15. 

torg,  n.  (dän.  torv,  nach  Vigf.  urspr. 
slav.;  vgl.  übr.  targa  F.  119),  der 
Markt.  N.   torg   167,  23;    var 

sett  torg  war  ein  Markt  (Kauf- 
gelegenheit) eingerichtet. 

torleiöi,  n.  (tor-,  g.  tuz-,  gr.  dvq-\ 
F.  123;  leiöi  vgl.  leiÖ  f.),  der  üble 
Weg;  Asf.  haföi  farit  allt  torleiöit 
106.  11  =  die  ganze  üble  Wege- 
strecke zurückgelegt  hatte. 


202 


torvcMr 


tros 


torveldr,  adj.  (tor-  >y//.  torleiöi,  -veldr 
cm  valda)  ,  schwer  zu  bewirken, 
s c  li  w  i  e  ri  g.  Kompar.  N.  n.  tor- 
veldra  209,  27. 

töl,  PI.  n.  (e.  tool,  zu  g.  taujan  be- 
reiten F.  115),  Werkzeuge,  Ge- 
räte. —  A.  17,  23. 

tölf,  t*Mfc&?.  Zahlw.  (F.  126),  zwölf, 
fl/fer  tolf;  g.  tralif;  vgl.  §  86.  Als 
Nom.  27,  11;  G.  17,  16;  Helr.  7, 
5;  A.  6,  3;  J3G,   11. 

tölfti,  Zahlw.  (F.  126;  vgl.  tölf),  der 
zwölfte.  —  N.  f.  tolfta  44,  8;  N. 
n.  tolfta  6,  7. 

tömr,  adj.  (dän.  tom  F.  124),   leer. 

—  D.  n.  tömu  236,  2. 

topt,  f.  (§  26,  4;  Nor.  §  114,  4,  Vigf., 
Fritzn.  topt;  aber  die  Schreibung 
tomt  spricht  nicht  sehr  für  Iden- 
tität mit  engl,  tuft  =  Busch;  vgl. 
auch  tömr,  dän.  tomt  Bauplatz), 
der  freie  Platz,  Bauplatz.  — 
PI.  A.  toptir  (domos  Eg.)  Grm. 
11,  6. 

traö  s.  trofta. 

trauftr,  adj.  (^troÖa?  dem  Sinne  nach 
=  tregr  unwillig  Fr.),  abgeneigt, ver- 
drossen. —  N.  m.  241,  15.  —  A. 
n.  adv.  trautt  mit  Mühe,  kaum 
196,  12. 

traust,  n.  (F.  125  g.  trausti  n.  Ver- 
trag), die  Zuversicht;  das  Ver- 
trauen; die  Sicherheit,  sichere  Hilfe. 

—  N.  197,  23;  D.  trausti  175,  11; 
A.  36,  8;  hvert  traust  at  honuru 
var  =  wieviel  Sicherheit  bei  ihm 
war  =  wie  vertrauenswürdig  er 
war  197,  9. 

traustr,  adj.  (F.  125),  zuverlässig. 

—  N.  m.  40,  10;  A.  f.  trausta  52, 
9.  —  Komp.  traustari ;  A.  n.  traust- 
ara  (firmius  Eg.)  40,  16. 

trefr,  PI.  f.  (vgl.  traf,  PI.  tr<?f  Vigf.), 
die  Fransen  an  einem  Kleide.  — 
N.  231,  29. 

treysta,  schw.  v.  (F.  125\  Vertrauen 
fassen,  wagen,  versuchen.  — 
Praet.  S.  3  treysti  40,  17.  —  Med. 
treystaz  vertrauen,  sicher  sein, 
sich  verlassen  auf  (c.  D.).  —  Inf. 
ser  tr.  sicher  sein  für  sich  (fidere 
sibi  Eg.)   17,  8.      Vgl.  Lund  p.  77. 

—  Praet.  S.  3  treystisk  getraute  sich 
S,  5  =  f)oröi  198,  33. 

tre,  n.  (F.  118  g.  triu;  §  4,  4;  30,  4; 
49,  3),  der  Baum;   auch   vom  ent- 


iritrzeltm  od.  gefällten  Baumstamme 
und  Holzstücke  gebraucht.  —  N.  it 
aldna  tre  VqI.  47,  3.  -  G.  tres  49, 
15;  Gsf.  tresins  20,  9;  Dsf.  trenu 
61,  1 ;  93,  20.  A.  tre  als  Stoffname 
=  Bauholz  17,  24.  —  PI.  N.  tre 
77,  24;  G.  trja  20,  7;  A.  tre  12, 
15;  Asf.  trein  13,  1. 

trcna,  schw.  v.  (vgl.  tre),  verholzen, 
trocken  werden  oder  absterben 
(von  Gewächsen).  —  Inf.  24,  3. 

trjöna,  f.  (vgl.  Vigf.),  eig.  der  Schna- 
bel; dann  eine  gespitzte  (eisenbe- 
schlagen e?)  Stange,  als  Waffe  od. 
Zeltstange  gebraucht.  —  PI.  A. 
trjönur  Grott.  18,  2;  D.  H.  II,  613 
vermutet  hier  die  Bed.  „Streitäxte" . 

troöa,  stv.  (g.  trudan,  F.  125;  vgl. 
§  104).  1)  treten.  —  Praes.  PI.  3 
troöa  helveg  VqI.  52,  7  vgl.  Lund 
p.  59;  auch  mit  persönl.  Acc.  (Lund 
83)  tr.  undir  fotuin  einen  unter  die 
Füße  treten;  vgl.  w.  u.  —  Praet.  S.  3 
traö  (Hämo.   3,  4    traddi  von  treöja) 

228,  23  vgl.  PI.  3  trööu  (ältere  Form 
träöu)  hana  u.  hesta  fötum  112,  5 
ließen  sie  von  ihren  Pferden  zer- 
treten.    Pass.    Part.    N.    f.    troöin 

229,  12.  2)  durch  Festtreten  voll- 
stopfen, fest  ausfüllen.  Praet. 
PI.  3  träöu   upp  otrbelginn  174,  6. 

trog,  n.  (F.  118),  die  Holzschüssel, 
der  Trog.  —  N.  62,  19;  Dsf. 
troginu  62,  21;    Asf.  trogit  62,  23. 

trollen.  (F.  126,  dän.  trold;  Golther, 
G.  Myth.  117%  vgl.  auch  Vigf.,  Bg. 
zu  VoJL  40,  8  N.  F.  p.  7),  das  Unge- 
heuer, der  Unhold;  namentl.  von 
Riesen  gebraucht.  —  G.  trolls  VqI. 
40,  8.  Dazu  vgl.  D.  Altert.  5,  125  : 
der  trolls  hamr,  das  Unholds- 
Gewand  oder  Äußere  ist  natürlich 
die  Wolfsgestalt,  in  der  der  Dämon 
steckt.  —  PI.  A.  troll  53,  12;  101, 
2.  —  baö  troll  taka  ülfh.  hieß  die 
Unholde  usw.(  Verwünschungsformel) 
160,  6. 

*  In  mgihol.  Bez.  vgl.  noch  Golth. 
G.  Myth.  162;  in  grammat.  Nor. 

trollkona,  f.  (.<?.  troll,  kona),  ein  weib- 
liches Ungeheuer,  garstiges  Riesen- 
weib,  fast  =  gygr.  —  PI.  N.  troll- 
konur  15,  22. 

trollskapr,  m.  (s.  troll,  -skapr  F.  331), 
Figenschaft  eines  troll,  etwa  = 
Hexerei.  —  G.  156,  30. 

tros,  n.  (g.  -trusnjan  vglt.  F.  126),  der 


tni  —  tvihenda 


203 


Abfall;  spez.  ein  dürres  Laub  od. 
Holzstückchen.  —  N.  61,  2. 

trü  u.  trüa,  f.  (g.  triggva,  F.  125; 
vgl.  §  55,  1  u.  68.  1),  der  Glaube, 
die  Überzeugung.  —  \)dX  er  min  trüa 
10,  7;  frat  veit  trüa  min  29,  2;  40,  5 
=  profecto  Eg.;  by  my  troth  Vigf.; 
Lund  p.  512  faßt  trüa  min  als 
Umschreibung  für  Gott  (=  Gegen- 
stand meines  Glaubens);  vgl.  da- 
gegen Gr.  IV,  955.  —  G.  sva  njota 
ek  trü  (§  21,  3)  minnar  51,  5  = 
ita  fructum  percipiam  ex  fide  mea  Eg. 
(  Vgl.  nhd.  „so  wahr  mir  Gott  helfe!") 

trüa,  schiv.  v.  (§  117,  1;  g.  trauan, 
F.  125),  glauben.  —  Inf.  27,  11; 
56,  7,  12  (vgl.  Lund  p.  77);  64, 
18.  —  Prass.  S.  1  trüi  ek  63,  18; 
S.  2  ef  f)ü  trüir  11,  2;  tr.  pu  171, 
29.  S.  3  trüir  Fäfn.  33,  4.  —  PL 
1  trüum  ver  hann  guö  vera  9,  4; 
PI.  2  trüi-JDer  9,  3 ;  vgl.  Liund  p.  50. 

—  Imp.  S.  2  trü  190,  7  vgl.  §  126. 

—  Praet.  S.  3  trüöi  34,  16;  er  (= 
quibus)  hann  trüöi  bezt  150,  21; 
vgl.  156,  8  |)ann  er  (=  cui)  h.  tr.  b. 

trülyndr,  adj.  (trü-  zu  trür  treu; 
-lyndr  zu  lund  f.,  lyndi  n.),  treu- 
gesinnt, getreu.  —  A.  f.  238,  10. 

trümaftr,  m.  (trü,  maör),  ein  Glau- 
be n  s  m  a  n  n ;  N.  tr.  mikill  ein  recht 
guter  Christ  261,  7. 

trünaftarmaSr,  m.  {s.  trünaör,  maör), 
der  Vertrauensmann.  —  k.156, 
15. 

trünaör,  m.  (trüa,  F.  125),  die  Über- 
zeugung, Versicherung ,  Bürg- 
schaft, Treue.  —  D.  af  trünaöi  von 
Verläßlichkeit,  von  genügender  Fe- 
stigkeit 17,  4;  segir  honum  af  trün. 
=  teilt  ihm  im  Vertrauen  mit  200, 
13.  —  eiga  undir  gaezlu  eöa  trünaöi 
Iö.  35,  9  unter  der  Aufsicht  oder 
Verantwortlichkeit  der  Idh.  haben; 
es  der  Idh.  zur  Aufsicht  übergeben 
haben.  —  A.  eigum  engan  trünaö 
undir  honum  ne  vingan  haben  keinen 
Anspruch  auf  Treue  und  Freund- 
schaft bei  ihm  154,  6  vgl.  eiga*. 
leggja  trünaö  sinn  a  konu  vald  193, 
26  vgl.  nhd.  „sein  Vertrauen  in  ein 
Weib  setzen"  u.  „sich  in  eines  Weibes 
Gewalt  begeben". 

trygö,  f.  (F.  124,  e.  truth),  das  Ver- 
trauen. —  D.  i  trygö  Sigrdr.  7,  3. 

tryggr,  adj.  (g.  triggs;  §  5,  1;  Ark. 
24,    344,    F.    124),    zuverlässig. 


—  N.  n.  trygt  (vgl.  §  46,  1)  53,  10. 
tunga,  f.  (g.  tuggo;  §  16,  2;  18;  68, 

1,  F.   123),  die  Zunge,  Sprache. 

—  N.  23,  9;  Nsf.  156,  26.  —  G. 
tungu  29,  8.  —  D.  A.  tungu  (Zunge 
=  Sprachgebiet)  143,  7;  124,  10; 
Asf.  tunguna  117,  20.  —  PI.  N. 
tungur  29,  7  Var.;  Gsf.  tungnanna, 
29,  7;  A.  171,  24;  =  Sprachgebiet, 
Land  D.  190,  29. 

tungl,  n.  (vgl.  tunga  F.  123),  das 
leuchtende  (züngelnde)  Gestirn,  spez. 
der  M  o  n  d.  Vgl.  Vigf.  s.  v.  —  G. 
tungls  14,  16;  zu  VqI.  40,  7  s.  D.  Al- 
tert. 5,  125;  danach  hier  =  Sonne; 
doch  verstand  der  Verf.  von  Gylf. 
tungl  als  Mond;  vgl.  auch  F.  J.  Gg. 
S.  95;  A.  tungl  16,  2;  Asf.  tunglit 
15,  19. 

tungurcetr,  PI.  f.  (s.  tunga,  röt),  die 
Zungen-Wurzel.  —  Dsf.  156,  27. 

turn,  m.  (vgl.  lat.  turris  Vigf.),  der 
Turm.  —  A  192,  19. 

tuttugu,  indekl.  Zahhv.  (vgl.  §  86;  g. 
tvai  tigjus),  zwanzig.  —  222,  8. 

*  Urspr.  Dual;  Nor.  §  374 l). 
tun,  n.  (F.  122;  die  urspr.,  dem  dtsch. 

Zaun  entspr.  Bedeutung  findet  sich 
nord.  nur  noch  in  tünriöa  =  e. 
hedgerider;  zur  gew.  nord.  Bedeut. 
stimmt  ags.  tun,  e.  town  und  gall. 
dunum  in  Städtenamen;  vgl.  auch 
Vigf.  s.  v.),  Gehöft,  Wohnung;  eig. 
der  eingehegte  Grasplatz  vor  dem 
Gebäude  (auf  Island)  od.  der  innere 
Hof  räum  (in  Nonvegen).  —  PI.  D. 
Ööins  tünum  i  Vafj^r.  41,  2  (in 
Odhins  Gehege  (  =    Wohnsitz)  Ger. 

—  Über  die  Bildung  des  Plur.  vgl. 
§  49,  1;  Nor.  §  296  a8). 

tveir,  Zahhv.  (F.  126;  g.  tvai,  Gen. 
tvaddje;  §  27,  1 ;  34,  2;  45;  85), 
zwei.  —  N.  m.  15,  16;  G.  tveggja 
79,  13;  tveggja  vegna  161,  18  vgl. 
vegna,  tv.  huga  194,  1  vgl.  hugr; 
Dat.  tveim  48,  13;  A.  tvä  14,  8; 
15,  2.  —  (N.  u.)  Acc  f.  tvaer  14,  9; 
71,  11.  —  ä  tvaer  hliöar  zu  zwei 
(d.  i.  beiden)  Seiten  Regm.  24,  5; 
(N.  u.)  Acc.  n.  tvau  12,  15;  14,  17. 

—  D.  n.  (wie  m.)  tveim  14,  10. 

*  adv.  i  tvau    (eig.  Acc.   n.)   ent- 
zwei Grott.  23,  8. 

tviburi,     m.  (s.  Vigf.  s.  v.  Tvi-,  Nor. 

s.  tui ;  buri  vgl.  Buri),  der  Zwilling. 

Gew.  im  PI.  tviburar  N.  152,  5. 
tvihenda,  schw.  v.  (s.  Vigf.  s.  v.  Tvi-; 


204 


tyfr  —  um 


K.  henda)j  mit  zwei  Händen  er- 
greifen, schwingen.  —  Praet.  S.  S 
tvihendi  114,  8. 
tyfr  oder  tofr,  PI.  n.  [zu  ags.  Ufer? 
vgl,  V.  117  8.  tab),  das  Opferfleisch, 
dann  =  Zauberin ittel.  —  1).  a,  7. 

tyrfa,  schw.  v.  [vgl.  torfn.),  mit  Ba- 
sen bedecken.  —  Inf.  161 ,  22. 

lysvar,  adv.  (=  tvisvar,  zu  tveir  F. 
126;  Ger.  vgl.  g.  tvisstass  Zwietracht), 
zweimal.  —  Sigrdr.  6,  6. 

tyhraustr,  adj.  (s.  ty-  6«*  Vigf.  s.  v. 

Tyr  u.  hraustr),  eig.  in  göttlicher 
Art  rüstig,  recht  rüstig.  —  N. 
U,  13.  —  Vgl.  tyspakr*. 
tyna,  sehn-,  v.  (F.  122),  verderben, 
verlieren,  mit  Dat.;  vgl.  Lund 
p.  87.  —  Inf.  tyna  ser  sich  das 
Leben  nehmen  121,  8;  t.  =  ver- 
lieren 207,  20;  eptir  lifa  at  t.  eigi 
grimdinni  fortleben  {in  der  Art), 
nicht  an  Bitterkeit  zu  verlieren  =  l 
fortleben,  ohne  an  B.  zu  verl.  224., 
13.  —  Pra?s.  S.  3  tynir  16,  3.  —  I 
Med.  tynaz  zugrunde  gehen.  — 
Inf.  6,  14;  97,  6.  —  Pra?t.  S.  3 
tyndiz  98,  2.  —  Part.  Med.  £>ar  er 
hann  haföi  tynz  98,  5. 

tyspakr,  adj.  (s.  tyhraustr  u.  spakr), 
eig.  von  göttlicher  Klugheit,  recht 
klug.  —  N.  34,  20. 

*  Für  tyhraustr  u.  tyspakr  vgl. 
auch  Einleit.  p.  114,  Anm.  207  u. 
Tyr.  —  Nach  Wisen,  Gloss.  zu 
Garm.  Norr.,  wäre  übrigens  dies  ty- 
viell.  älterem  tvi-  [zwiefach)  gleich- 
zusetzen. 

tsela,  schw.  v.  (vgl.  täl  f.  Betrug  F. 
120),  täuschen;  mit  Dat.  u.  Acc. ; 
vgl.  Lund  p.  73.  —  Inf.  Fäfn.  33, 
3  {mit  Acc).  —  Praes.  S.  3  taelir 
193,  35.  —    Vgl.  auch  tälar  dis. 

tQl  8.  tal. 

t9ng,  f.  (F.  116;  §  61,  3;  72,  1;  ahd. 
tanga),  die  Zange.  —  D.  tQng  108, 
6;  A.  tQng  17,  22. 

tpnn,  f.  (g.  tunjms;  §  72,  1 ;  F.  113), 
der  Zahn;  besonders  von  den 
Schneide-  u.  Eckzähnen,  auch  von 
den  Stoßzähnen  und  Hauern  der 
Tiere  gebraucht;  vgl.  jaxl  u.  Vigf. 
s.  v.  —  Der  Sing,  scheint  auch 
kollektiv  zu  stehen,  vgl.  die  Beisp. 
bei  Vigf.  u.  Fr.;  so  wohl  auch  62, 
7  glotti  viö  tQnn  (Acc.)  =  nudatis- 
que  dentibus   subridens  Eg.  —  PI. 


X.  tennr  [vgl.  §  72.  I)  35,  15;    D, 

tonnum  //,  6. 
lohirr   oder   t^tlurr,    m.   (e.  tatters 

Vigf.),  der  Fetzen,    Lumpen.  — 

PI.  I).  totrum  231,  88. 
togr  8.  tigr  m. 

u. 

ugla,  f.  (ahd.  uwila  Ger.,  e.  ovvl 
8.  Vigf.),  die  Eule.  —  G.  uglu 
Sigdr.  17.  8. 

ulfr,  ulfa  pytr  s.  ülfaj).,  ülfr. 

Uli,  f.  (g.  vulla,  F.  298;  §  27,  3; 
55,  2),  die  Wolle.  —  N.  35,  20. 

ullarlagQr,  m.  (ull;  lagör),  die  Woll- 
flocke. —  A.  ullarlagö  117,  7. 

um  {urspr.  umb  §  23 a,  F.  38),  adv., 
präjjos.  mit  Acc.  [u.  Dat.),  um, 
über.  —  1)  mit  Acc.  —  a)  räum- 
lich: a)  um,  umher  {zugleich  mit 
adv  erb.  Verwendung)  litaöiz  hann 
um  5,  6;  um  skygnaz  skyli  Hpv. 
1,  3  vgl.  um  at  sjäz  93,  2  u.  sez 
meir  um  90,  10;  um  hana  11,  10; 
J)ar  ütan  um  12,  4;  um  brunninn 
24,  2;  spennir  um  sik  30,  13;  ferr 
gullband  um  hQfud  43,  2  s.  u.  fara; 
um  lQnd  q11  38,  3,  4;  brauz  um 
41,  16  {vgl.  brjöta);  batt  um  skegg 
geitar  ok  um  hreöjar  ser  96,  5 
(vgl.  binda);  gein  um  oxahqfuöit 
{vgl.  Eg.)  72,  4,  5;  tök  um  hann 
umfaßte  ihn,  faßte  ihn  in  der  Mitte 
80,  3;  tök  um  hals  193,  24  s.  hals; 
um  liöu  spenna  Sigdr.  8,  5.  — 
ß)  über  (vgl.  of  a)  üt  um  hafit 
3,  9  wie  haföi  siglt  um  haf  140,  12; 
um  sjä  180,  15;  vgl.  auch  üt  um 
Asgarö  über  die  Grenzen  von  Asgard 
hinaus  70, 12;  94,  7  nebst  üt  kominn 
um  borgina  67,  23  und  inn  um 
Asgaröa  über  die  Gr.  von  Asg.  hinein, 
nach  Asg.  hinein  100,  14;  ähnl.  inn 
um  äsgrindir  102,  2.  Vgl.  inn  adv. 
u.  üt  adv.  —  dreifaz  um  (Var.  yfir) 
heim  allan  20,  8;  riöa  um  Bifrost 
brüna  21,  6  vgl.  76,  20  u.  föru  um 
fjoll  93,  9;  stööu  üt  um  raefr  152, 
14;  kom  inn  um  logann  hineinkam 
über  die  Flamme  hin  199,  1;  ser 
hann  um  alla  heima  25,  10  vgl.  um 
allan  heim  über  die  ganze  Welt  hin, 
in  der  g.  Welt  81,  8;  för  viöa  um 
heim  iveit  über  die  Welt  hin,  weit 
in    der   W.    umher    97,    9;     ähnl. 


umböt  —  umdQgg 


205 


231,  5;  fljüga  um  allan  heim  49,  1  | 
=  jQrmungrund  yfir  Grm.  20,  3; 
in  Fällen  wie  77,  22  sendu  —  um 
allan  heim  ist  auch  die  Übers. 
„durch"  zulässig  {so  Ger.),  vgl. 
u.  b);  seri  um  gotuna  über  die 
Straße  hin,  auf  die  Str.  138,  10; 
um  sköga  159,  2;  soekir  fram  um 
merkin  {vgl.  163,  16),  auf  die  Feld- 
zeichen zu  178,  8.  —  um  alla  danska 
tungu  [über  das  nordische  Sprach- 
gebiet vgl.  danskr)  124,  10;  um 
ianga  leiö  {vgl.  langr*)  aus  welter 
Ferne  104, 11 ;  vgl.  damit  um  langan 
veg  62,  8  {etwa  =  weitläufig,  weit-  \ 
ausholend  ?). 

b)  zeitlich:  über,  durch  {vgl. 
of  2)  um  allar  aldir  alle  Zeiten 
hindurch  25,  13  vgl.  87,  5  und  um 
aldrdaga  Vol.  64,  7;  um  daga  die 
Tage  über  (interdiu  Eg.)  78,  12; 
173,  10;  um  daginn  den  Tag  über, 
um  Tage  54,  8;  155,  21;  um  alla 
Häkonar  sefi  e,  1 ;  um  sumarit  den 
Sommer  über  99,  14;  um  hriö 
eine  Zeit  lang  71,  18;  um  kveldit 
gegen  Abend  {nach  Ger.,  Sp.  1053 
ist  hier  nicht  die  Zeit,  welche 
während  eines  Zustandes  verfließt, 
sondern  der  Zeitpunkt  gemeint,  der 
bei  Eintritt  eines  Ereignisses  un- 
mittelbar bevorsteht)  57 ,  1 ;  um 
nöttina  bei  einbrechender  Nacht 
169,  10.  —  um  morgininn  gegen 
den  {folgenden)  Morgen  hin,  am 
f.  M.  156,  7 ;  allt  {nur  verstärkend) 
um  miöjan  dag  über  Mittag  {selbst) 
hinaus  221,  13. 

c)  modal:  inbetreff,  über 
(vgl.  of  3)  hvat  varö  pa  um  J)eira 
srett?  10,  11;  räöa  um  skipun 
borgar  17,  14  vgl.  raeör  um  viö  sik 
Fafn.  33,  2  u.  räÖ  um  meÖ  oss!  172, 
9;  eitt  mark  um  djarfleik  hans  34, 
15  vgl.  134,  4;  sjamk  um  Munin 
(Jrm.  20,6;  varö  illa  viö  [adv.)  um 
sonu  sina  215,  13  =  ward  traurig 
über  ihre  Vorstellungen  {wegen  ihrer 
Söhne  ?  vgl.  Edz.  Anm.  zu  der  St.); 
vielleicht  hierher  spyrja  tiöinda  um 
langan  veg  {über  eine  weite  Reise? 
so  Eg.)  vgl.  aber  oben  a)  ß)  ex.  — 
reynt  er  um  [)enna  leik  63,  22; 
gort  um  störvirki  hans  64,  2;  her 
langt  um  at  gera  weitläufig  hier- 
über sein  67,  2  vgl.  segja  um  otriun 
114,  17.  —  Wohl  kausal  gemeint 


ist  Helr.  8,  8  um  £at  ( Var.  of  |)at) 
=  hierum;  vgl.  of  3)  gegen  E. 

d)  In  a  dv  erb.  Verwendung 
besonderer  Art  begegnet  um  bei 
Zahlangaben  =  darüber;  vgl.  oben 
a)  ß)  so  Grm.  24,  2  um  fjörum 
togum  =  amplius  quadraginta  Eg. 
vgl.  of  4)aNi  auch  bez.  der  syntakt. 
Fügung,  s.  auch  Vigf.  s.  v.  um 
C  111. 

e)  Als  verstärkendes  Fr ä fix  vor 
Verben  wechselt  um  mit  of  {vgl. 
of  5)  in  der  poet.  Sprache,  vgl.  Vigf. 
s.  v.  of  u.  um  p.  462;  Gebh.,  Präp. 
S.  50 — 53  redet  von  einer  Perfektlv- 
Partlkel,  die  von  der  Bedeut.  „über 
etwas  hinausu  d.  h.  über  das  bloße 
Wollen,  Anfangen  ausgegangen  sei-, 
nach  Ger.,  Vollst.  Wb.  1054  kommt 
um  (umb)  als  part.  explet.  (=  ver- 
stärkendes Prä  f.)  in  den  ältesten 
Island.  Hss.    nicht  vor;    vgl.   of  *). 

-  orö  um  kvaö  Grott.  24,  2;  sitja 
um  sättir  saman  Vaf{3r.  41,  6.  — 
Auch  neben  einer  Präp.,  so  yfir 
um  riÖa  Helr.  10,  6.  —  Seltener 
(vgl.  Vigf.  s.  v.  of  and  um  II)  vor 
Nominibus;  um  vert  192,  21. 

2)  mit  Dat.  wird  um  nur  in  ein- 
geschränktem Maße  und  zumeist  in 
der  poet.  Sprache  gebraucht.  Vgl. 
Vigf.  s.  v.  p.  650.  Nach  Ger., 
Vollst.  Wb.  Sp.  1052  begegnet  in 
den  ältesten  isl.  Hss.  umb  c.  D. 
niemals.  —  In  der  pros.  Sprache 
namentlich  bei  Ze  i  t  bestimmungen  : 
um  sumrum  die  Sommer  über,  zur 
Sommerzeit  159,  2. 

*  Nach  Bg.  Rökst.  S.  38  ist 
altn.  um  elgentl.  eineVerschmelzung 
von  umb  (gr.  d/ucpi,  dtsch.  um)  und 
uf  oder  of  ig.  uf,  gr.  vno,  dtsch.  ob 
in  ob-siegen).  Gebh.  Präp.  S.  43 
fügt  hinzu,  daß  yfir  (urspr.  nur 
Adv.  zu  of)  sich  mit  um  in  die 
Verwend.  als  Präpos.  teilt,  vgl.  of  * 
gegen  E. 

umböt,  f.,  meist  im  PI.  (vgl.  um, 
bot  f.),  die  Buße,  der  Ersatz 
eines  Schadens.  —  PI.  G.  umböta 
(vgl.  Var.)  96,  9. 

umbüft,  f.  =  umbüningr  (vgl. 
büningr),  die  Sorgfalt,  Pflege.  — 
A.  225,  27. 

umclogg,  f.  (um  a,ß);  dogg)  eig.  der 
Übertau,    der    etwas    anderes    be- 


206 


umt'ram  —  undarligr 


deckende  Tau;  umd.  arins  poet. 
der  EuM  des  Herdes  Guör.  II,  24,  6. 

■  Das  Wort  (unil.d.  sehr.  11.  G.) 
(ludet  sich    nur  an  dieser  8t. 
umi'rani,  adv.  u.  präpos.  c.  Acc.  {vgl. 
\\  in.  §  163  a;  fram  u.  um  ])  a 

darüber  hinaus,  jenseits;  vera 
unifram  aöra  menn  andere  Leute 
übertreffen,  Überragen  '»'i,  13  vgl. 
37,  9;  173,  10  hafa  e-t  umfr.  aöra 
m.  ==  etwas  vor  anderen  Leuten 
vorausbesitzen.  hafSi  i^rötür  ok 
algervi  jafnframt  .  .  .  eöa  um  fram 
nokkura  (sc.  atgervi  vgl.  Ba)  149,  8. 
Auch  getrennt  um  hvern  mann  fram 
171,  19—20.  So  auch  vera  umfr. 
aöra  menn  190,  25;  194,  18;  hann 
(sc.  väpnab.)  er  langt  um  aöra  m. 
fram  196,  28.  —  Adverb.  =  überdies 
136,  17.  —  Für  die  Stelle  langt  ser 
hugr  J)inn  umfram  202,  23  nehme 
ich  den  Sinn  an:  weithin  sieht  dein 
Geist  Überweg  =  du  hast  noch  iveit- 
gehende  Pläne!  {Vgl.  Edzardis 
Anmerk.   in  s.   Übers.) 

umhverfis .  adv.  u.  präpos.  c.  Acc. 
{vgl.  Wm.  §  163  a,  um  u.  hverfa; 
urnhv.  ist  verstärktes  um  in  der 
Bedeut.  1)  a)  a)  ivie  umfram  in  der 
Bedeut.  1 )  a)  ß) ),  ringsum.  — 
umhv.  heim  12,  7;  urnhv.  JQrÖina 
14,  10. 

ummseli,  PI.  n.  (um,  mal),  die 
formelle  Erklärung,  Ver- 
sicherung. —  A.  194,  4;  = 
Heiratsverabredung  201,  29;  vgl. 
D.  H.  II,  406.  —  Von  einer  Wette 
239, 16;  240, 12;  einer  Prophezeiung 
260,  15. 

umsjär,  m.  der  die  bewohnte  Welt 
umgebende  Ozean,  das  Weltmeer 
{vgl.  um  1)  a)  a)  u.  sjär).  —  D. 
umsjä  72,  20,  vgl.  Var. 

umskipti,  n.  (um,  skipta),  ÄeWen- 
dun^  in  einer  Sache,  der  Um- 
schlag. —  Meist  im  PL,  so  N. 
249,  10. 

una,  schw.  v.  (§  117,  1;  Ger.  vglt. 
g.  unvunands  betrübt;  ahd.  won&n 
Vigf.),  sich  ruhig  verhalten,  zu- 
frieden sein  mit  etw.  (Dat.); 
vgl.  Lund  p.  73.  —  Inf.  201,  24. 
Praes.  S.  1  ok  uni  ek  J>vi  illa  67, 
21  =  quod  equidem  aegre  fero  Eg. 
S.  3  unir  201,  12;  155,  31;  der 
Sinn  des  Sprichwortes  scheint:  das 


Auge  ist.  schon  zufrieden,    80  fange 
es   nur  darauf  Steht,    nur   den    An- 

blick  hat  (a  sör).    Vgl.  außer  MiiUh. 
Dm.   XXVII,  2,  81  An>/i.  auch  Binder 

Sjirielue.  JV.  127.  —  Iiiijht.  S.  2 
uiii  sei  zufrieden  169,  26.  —  Prast. 
S.  1  unoa  ek  |»vi  Jio  206,  7; 
unöi  203,  29;  PI.  1  unöum  Helr. 
12,  1.  PI.  3  unöu  illa  sinum  hlut 
137,  4  =  male  contenti  sorte  sua 
Eg. ;  unöu  ser  nü  vel  192,  S=waren 
tvoldzufrieden. 

uiii^.  n.  (una,  vgl.  auch  ynöi  n.),  das 
Behagen,  der  Genuß.  —  N.  239,  21 
J'iykkir  u.  i  (vera). 

und  präpos.  s.  undir. 

uud,  f.  (F.  288,  g.  vunds  adj.  wund, 
vundufni  f.  Wunde),  die  Wunde; 
in  Prosa  meist  durch  sär  n.  ersetzt 
(Vigf.).  —  Nsf.  undin  212,  9;  en  nü 
]jytr  undin  jetzt  wallt  die  Wunde, 
.  dies  könnte  wohl  nur  bedeuten: 
Blut  strömt  aus  der  Wunde  {so  Rn., 
Edz.)y  richtiger  wohl  mit  B'  zu  ver- 
muten: en  nü  prytr  (f>rjöta)  ondina 
=  nun  geht  mir  der  Atem  aus. 

undan,  präpos.  c.  D.  u.  adv.  [vgl. 
und,  undir),  von  unten  her,  un- 
ten; von  unten  fort;  überh.  fort, 
davon.  —  1)  präpos.  standa  undan 
vaengjum  hans  26,  13  vgl.  standa. 
S.  auch  (Jrm.  31,  3.  —  gekk  u. 
skipinu  ging  unter  dem  Schiffe  fort 
220,  2.  —  koma  fram  undan  tQtrum 
=  unter  den  Lumpen  hervorkommen 
231,  31.  —  2)  adv.  {fort)  komz 
undan  10,  15  =  elapsus  est;  renna 
undan  15,  14;  ähnl.  177,  18;  undan 
gengu  =  nachgaben,  einstürzten  233, 
13;  bei  undan  54,  6  ergänze  aus 
dem  Vorhergeh.  hljöp ;  vgl.  222,  23 ; 
undan  leita  251,  14  s.  leita. 

*  Als  Präpos.  findet  sich  undan 
in  der  L.  Edda  nur  Grm.  31,  3 
nach  R  der  L.  E.  {Ger.),  als  Adv. 
entspricht  es  [nach  Gebh.,  Präpos.) 
dem  l.  sub-  in  surripere,  dem  nhd. 
ent-  in  entgehen. 

undarliga,  adv.  {s.  undarligr),  in 
wunderbarer  Weise.  —  26,  10; 
49,  7  {hier  ironisch  =  mire  Eg.); 
=  ungewöhnlich  192,  5. 

undarligr,  adj.  (F.  306;  Ark.  27, 
S.  49 ) ,  wunderbar;  auch  = 
wunderlich,  seltsam.  —  N.  n. 
eigi  er  [>at  undarligt  nicht  zu  ver- 
wundern ist  das    15,    13;    30,    11; 


undir  —  unnr 


207 


34,  7;  vgl.  auch  hitt  er  undarligt 
50,  16  u.  239,  8;  PI.  N.  n.  undarlig 
tiöindi  50,  12. 

undir  poet.  auch  und,  adverb.  und 
präpos.  mit  Dat.  u.  Acc  {vgl.  Wm. 
§  163  d,   Vigf.  s.  v.;  F.  38),  unter. 

—  1)  mit  Dat.  9,  7;  11,  19,  13,  5; 
25,  1;  20,  13;  Ä8,  6';  58,  14  (u. 
peim)  tgtf.  76,  21;  80,  12—13;  eiga 
undir  gsezlu  35,  tf  «#tf.  eiga*;  vom 
Range  undir  honum  Ü2,  6;  eiguin 
und.  hon.  154,  8  n/Z.  eiga;  trööu 
und.  hesta  fötum  122,  5  s.  troöa; 
und  (=  undir  E  der  L.  E.,  Uj 
Grm.  34,  2;  Regm.  14,  6.  —  Von 
Pferden:  undir  Gunnari  =  mit  G. 
im  Sattel  202,  5.  —  2)  mit  Acc, 
unter  =  wacß.  unten  hin  11,  13; 
54,  16;  66,  5;  80,16;  #5,  10:  204,  7 ; 
208,  8;  159,  27;  und  eik  borit 
Helr.  7,  4;  helt  und.  megingjaröar 
hielt  (die  Hände)  unter  den  Gürtel 
107 ,  5  =  hielt  sich  mit  den  Händen 
am  Gürtel  fest.  —  svipti  undir 
hQnd  ser  =  verbarg  unter  die  Hand, 
in  seiner  Hand  115,  10.  undir  liQnd 
103,  15  =  unter  die  Achsel  hin, 
um  die  Achselgegend  (humeros  Eg.). 

—  tekit  u.  sik  =  sich  unterworfen 
245,  1.  —  3)  adverb.  —  byr  undir 
befindet    sich    darunter  =  liegt   zu- 
grunde {steckt  dahinter,   Edz.)  202, 
19;  220,  13;  224,  24;  ähnl.  von  der  \ 
ursprünglichen   (dann  veränderten) 
Gestalt   des  Runenzeichens:    undir  j 
var,    er   218,   2,  9   =  ursprünglich  j 
(geritzt)  war,  ist.  —  Als  trennbares  \ 
Präfix  in  undir  lara  79,  16  =  subire  j 
Eg.,   darunter  gehen  oder  kommen,  i 

—  undir  komiz  s.  koma. 

*  Nach  Sievers  P.  Br.  B.  V,  484  fg.  i 
ist  und  urspr.  Präpos.,  undir  Post- 
pos, u.  Adv.  (vgl.  fyrir*,  of*  gegen  \ 
13.).  Die  kürzeren  Formen  ver-  \ 
schwinden  allmählich  fast  ganz.  —  i 
Im  g.  entspr.  nord.  und  die  Präp.  i 
und  (mit  Dat.  u.  Acc);  neben  undar  ! 
(Präp.  mit  Acc.)  steht  dort  das  \ 
Adv.  undaro. 

undirhyggjumaQr ,  m.  (s.  undir,! 
hyggja,  maör),  ein  hinterlistiger  ! 
Mensch.  —  N.  153,  24. 

undirküla,  f.  (s.  undir;  k\i\s.=Kugel ! 
Vigf'.;  Erhebung  überh.  Fritzn.),  das 
(gewölbte  ?)  Fundament,  poet.  — 
Acc  undirkülu  c,  3;  113,  12. 


*  Eg.  übersetzt  vaz  (vazta)  undir- 
külu mit  globosa  oceani  funda- 
menta  und  tuber  oceani  fundamenti 
loco  jactum.  —  Vgl.  auch  Anm.  19 
I,  'diu;   Gering  KvasJ).  22. 

undr,  n.  (as.  vundar,  F.  306),  das 
Wunder.  —  N.  undr  rnikit  47,  8 
=  valde  rnirum  est  Eg. ;  53,  7.  — 
Dat  af  hverju  undri  179,  27;  hier 
wohl  konkret  =  wunderbares  Ge- 
schöpf [Ger.);  vgl.  auch  die  Beispiele 
bei  Vigf. 
!  undraz,  schw.  v.  Med.  (vgl.  undr), 
mit  Acc,  sich  verwundern  über 
etw.  -  •  Pra3s.  S.  1  |)at  undrumz  ek 
217,  11,  13;  PI.  3  undraz  191,  32. 
--  Preßt.  S.  1  ek  undruöumz  205, 
10;  S.  3  hann  undraöiz  4,  2.  — 
Plur.  3  undruöuz  223,  13. 

ungmenni,  n.  (s.  ungr,  -menni  zu 
maÖr),  der  junge  Mensch.  —  N. 
ungmenni  eitt  70,  19  ==  adolescen- 
tulus  Eg. 

ungr,  adj.  (g.  juggs;  §  43,  2;  81,  2; 
F.  244),  jung.  —  N.  m.  70,  13; 
74,  8  [hier  =  tenerior,  quam  ut;  es 
ließe  sich  übersetzen:  schien  mir 
etwas  jung  oder  zu  jung,  um  usw. 
Vgl.  ÜtiÖ  at  synja  bei  Lund  p.  250 
u.  374);  D.  m.  ungum  Sigdr.  35,  6. 

—  PI.  N.  m.  ungir  35,  7;  65,  22; 
N.  f.  ungar  23,  3 ;  Grott.  23,  3  (die 
rüstigen  Jungfrau' n  Ger.);  G.  m. 
ungra  177,9;  Dat.  m.  ungum  121, 
21  vgl.  maÖr  3).  —  A.  n.  ung 
160,  25.  —  In  schivacher  Elex. 
Sing.  N.  m.  sä  inn  ungi  63,  2;  Voc 
VQlsungr  ungi  Regm.  18,  3;  A.  f. 
ina  ungu  260,  21. 

unna,  prät,  präs.  (§  119;  F.  17;  vgl. 
äst  f.),  gönnen,  lieben  (d.i.  Liebe 
gönnen  nach  Vigf.)  mit  Dat.  der 
Person  und  Gen.  der  Sache;  Lund 
p.  73,  173.  —  Inf.  lieben  194,  30; 
203,  23;  gönnen  217,  4.  —  Prses.  S.  1 
ann  201,  28  =  ich  gönne;  202,  22  = 
ich  liebe;  S.  3  ann  =  liebt  197,  5; 
209,  22;  =  gönnt  217,  25.  —  Imper. 
S.  2   unn   (Wm.   §    155 h)   205,  33. 

—  Praet.  S.  1  unna  =  liebte  206,  3; 
S.  3  unni  =  gönnte  116,  12;  175,2; 
=  liebte  122,  19;  =  war  zugetan 
171,  21;  176,  11. 

umiit   s.  vinna. 

unnr,  f.  (gewöhnlich  scheint  der  Nom. 
Sg.   in  der  Form  uör  (ags.  yö)  zu 


208 


unz  —  upj) 


begegnen ,  v  7.  Vigf.,  Fr.,  g  62,  2; 
I  ,  34),  die  Woge.  —  PI.  N.  unnir 
Vol.  3,  4;  den  Sing.  vas;i  beurteile 
nach  Lund  p.  17;  Sigrdr.  J^,  8; 
A.  unnir  \\>1.  50,  5. 

unz,  konj.  (oder  unnz,  nach  Vigf.  s.  v. 
r/M.v  uud  =  //«£.  präpos.  und  und 
es  =  reJfltf.  er;  §  20,  5)  bis  daß. 
—  unz  6r  varö  jotunn  VafJ)r.  31,  3; 
256',  13;  169,  27. 

upp,  arfv.  (g.  iup  nach  oben,  F.  34), 
auf,  aufwärts;  auch  — bis  zu  Ende 
(upp  eta  =  aufessen  156,  7;  träöu 
upp  stopften  auf,  stopften  völlig 
aus  174,  6);  *n  Verbindung  mit  k, 
frä,  i  «.  w.  «wc7^  «?s  Präpos.  (vgl. 
iv.  u.  2),  s.  Fritzn.  u.  Vigf.  s.  v. 

1)  «ch>.;  rennr  upp  ok  niör23,  4; 
gewöhnt,  als  trennbares  Präfix  beim 
Verbum,  so  upp  leysti  3,  8;  upp 
gengit  {vgl.  ganga)  3,  11  w?Z.  upp 
dregit  55,  8;  upp  vissi  60,  19; 
upp  lüka  aufschließen  68,  8;  upp 
skytr  89,  3  wjrZ.  attc&  vill  eigi  upp 
(sc.  fara,  korna)  65,  2  vgl.  Lund 
p.  470;  upp  tekin  aufgehoben  =  fort- 
geschafft 240,  17,  und  häufiger  noch 
nachgesetzt:  bar  upp  fiska  trug 
Fische  in  die  Höhe,  brachte  Fische 
heraus  (aus  dem  Wasser)  173,  11; 
lagöi  upp  ärarnar  nahm  die  Ruder 
ins  Boot  zurück  71,  19;  byör  upp 
hornit  (vgl.  bjöda*)  65,  14;  brä 
upp  schwang  (ihn)  hoch  57,  11; 
droegi  u.  3,  4;  ät  (eta)  |)ann  upp 
=  aß  ihn  auf  156,  6;  flygr  u.  94,  1 ; 
foedduz  u.  37,17;  vgl.  121, 13;  fcerir 
u.  104,  11;  gekk  hann  u.  stieg  er 
uns  Land  58,  6;  greip  upp  hob  auf, 
ergriff  93,22;  halda  pvi  upp  20,  9; 
her  hefr  upp  (impers.)  =  hier  hebt 
es  an  149,  1 ;  höf  orminn  upp  72,  4 
kom  upp  aufkam  =  entstand  74,  24 
impers.  kemr  upp  150,  6  s.  koma 
leggr  u.  legt  auf,  legt  vor  (d.  h 
nimmt  als  seine  Portion)  93,  21 
lypti  u.  66,  6;  retti  u.  66,  7;  rifja 
u.  29,  5;  rifnir  (rifa)  upp  216,  4 
vgl.  rifa;  seildiz  upp  66,  8;  setti 
u.  115,  22;  settiz  upp  60,  21;  settar 
upp  250,  18;  sleit  u.  (s.  slita)  74,  9; 
spratt  upp  70,  16;  standa  upp  61, 3 
£<7£.  stöö,  stööu  u.  57,  10,  11;  st. 
upp  =  stehen  (noch)  aufrecht,  sind 
noch  kampftüchtig  222,  4;  steig  u. 
(stieg  auf  =  auf  das  Pferd)  77,  5 ; 
118,  4;    taka  u.   aufnehmen,   über- 


nehmen   99,    10;    dagegen    taka   u. 

/"?,  7  —  aufnehmen ,  in  die  Höfte 
heben;  tök  U.  hob  auf  107,  10  ////. 
Ü4,  ('.;    nahm    an    siel,    7/.s.  3;    toku 

u.  (sustulerunt  Eg.)  :/•?,  1 ;  tök  [>ar 
upp  brachte  her  rar  (zum  Vorschein) 
240,  21;  upp  tekin  fortgeschafft 
240,  17  (vgl.  aufheben  —  abschaffen): 

vex  (a.  vuxu)  upp  //,  6;  upp  foßddr 
aufgewachsen  32,  4;  vekr  (s.  vekja) 
upp  83,  8;  vakti  upp  i-ii,  18. 

2)  ///  Verbindung  mit  at,  ä,  frü. 
i,  ör,  til,  um,  yfir  als  präpos. 

—  Natürlich  kann  auch  diese  Ver- 
bindung selbst  ivieder  adverbiell 
stehen,  oder  upp  ad  Derb,  in  engster 
Verbindung  mit  einer  der  genannten 
Präpositionen;  Fälle  der  Art  sind 
im  folgenden  in  Parenthese  ein- 
geschlossen. —  In  Verbindung  mit 
at  c.  D.  =  bis  hinauf  zu:  drö 
orminn  upp  at  boroi  72,  10  =  ad 
marginem  extraxit  Eg. ;  för  upp  at 
rasfri  107,  18;  sokkr  u.  at  skaptinu 
60,  20.  —  Mit  ä  c.  ü.  =  auf:  upp 
ä  |)ingum  73,  15;  mit  ä  c.  A.  =  auf, 
an:  för  upp  ä  lüör  sinn  10,  16  vgl. 
126,  23 ;  hleypr  u.  ä  hest  sinn  101,  9 ; 
ganga  u.  ä  himin  22,  2;  kallaöi 
upp  a  skipit  rief  zum  Schiffe  hinauf 
177,  7;  kastaöi  upp  ä  himin  an  den 
Himmel  96,  10;  105,  14;  lagöi  u.  a 
bak  118,  4;  riöu  u.  a  fjallit  118,  22; 
setti  u.  ä  himin  14,  9,  20 ;  ser,  sä 
u.  a  hann,  ä  mik  135,  3,  4;  soekir  u. 
ä  landit  ans  Land,  auf  das  Land 
82,  6.  —  Mit  frä  c.  D.  =  von  — 
ab,  weiter  zurück,  hinter,  über: 
hvert  upp  frä  oöru  5,  8  =  unum 
supra  alterum  Eg.;  vgl.  26,  2,  3.  — 
Mit  i  c.  D.  upp  i  tungurötunum 
156,  27  oben  bei  der  Zungenwurzel. 

—  c.  A.  in,  hinein:  heyra  mal  i 
eikina  upp  93,  16;  eig.  hören  in  die 
Eiche  oben  =  in  der  Eiche  oben  vgl. 
w.  u.  bei  yfir  u.  i  2);  kastaöi  i  lopt 
upp  in  die  Höhe  99,  4;  rennir  upp 
i  forsinn  79,  18;  settuz  u.  i  saeti 
sin  18,  4;  spytti  u.  i  kerin  spuckte 
aus  (eigentl.  in  die  Höhe  und  es 
fiel)  in  die  Gefäße  100,  15;  stakk 
upp  i  raptana  107,  18.  —  Mit  ör 
c.  ü. :  losna  ör  joröu  upp  82,  3  = 
e  terra  evellantur  Eg. ;  tök  upp  ör 
änni  107,  10.  —  Mit  til  c.  G.;  fara 
upp  til  forsins  79,  15,  19  =  gehen 
hinauf  (stromauf)  bis  zum  Wasser- 


upphaf  —  tilfr 


209 


fall.  —  Mit  um  c.  A.  (==  über): 
riöa  JDangat  upp  um  brüna  21,  6  = 
reiten  dahin  {dort  hinauf)  über  die 
Brücke.  —  Mit  yfir  c.  A.  =  über: 
ausa  u.  yfir  askinn  24,  2:  festi  upp 
yfir  hann  80,  14;  hleypr  upp  yfir 
JDinulinn  79,  18.  —  (aör  f)eir  fengu 
sett  yfir  upp  61,  20  vgl.  Var.);  upp 
yfir  sik  93,  16. 

*  Von  diesen  verschiedenen  Ver- 
bindungen ist  upp  ä  {vgl.  auch  ä 
präpos.)  am  häufigsten  und  natür- 
lichsten, sie  hat  sich  bis  in  die 
neueren  nordischen  Sprachen  {dän. 
paa  =  upp  ä)  fortgepflanzt. 

**  Als  Komp.  zu  upp  gilt  ofar, 
s.  §  84. 
upphaf,  n.  (s.  upp,  haf  zu  hefja),  der 
Beginn.  —  N.  6,  21;  56,  19;  f>at 
er  u.  sQgu  Kessar  damit  beginnt 
diese  Erzählung  (Rn.)  173,  4;  Dat. 
upphafi  17,  12.  —  PI.  D.  veldr 
ollum  upphofum  f>ess   bQls  202,  9 

—  ist  von  Grund  aus  an  allem 
Übel  schuld  u.  w. 

upphär.  adj.  (upp,  här),  hoch  hin- 
aufgehend. —  PI.  A.  245,  14. 

*  Die  Acc.  in  245,  14  beurteile 
nach  Lund  p.  61;  im  Dtsch.  ergänze 
„er  trug". 

upphiminn,  m.  {s.  upp,  himinn),  der 
Himmel,  poet.  —  N.  Vol.  3,  6.  — 
(ahd.  üfhimil  vgl.  Vigf.). 

uppi.  adv.  {vgl.  upp;  Ger.  vglt.  g.  iupa 
=  oben),  oben.  —  49,  14;  107,  6,  8. 

—  hafa  uppi  aufrechthalten  =  im 
Gedächtnis  behalten  152,  7;  ähnl. 
hans  nafn  mun  uppi  (sc.  vera)  sein 
Name  wird  unvergessen  sein  169, 
25;  vgl.  181,  16;  D.  H.  II,  24,  25. 

iippnumning ,  f.  (upp,  neraa),  eig. 
Aufnahme',  als  grammatischer  ter- 
minus  =  Voraufnahme  (anticipatio 
Vigf.,  praeoccupatio  Eg.)  146,  1. 

uppspretta,  f.  {vgl.  upp,  spretta,  stv.), 
das  Aufspringen  =  Entspringen, 
der  Ursprung,  die  Quelle.  — 
PI.  D.  uppsprettum  8,  3  {vgl.  Var.). 

uppstaudandi,  adj.  {eigentl.  Part,  von 
standa,  upp);   aufrechtstehend. 

—  A.  m.  191,  11. 

upplaka,  f.  {s.  upp,  taka);  die 
Hebung  {eines  Schatzes),  Kon- 
fiskation   von    Vermögen    u.    dergl. 

—  A.  192,  16. 

urft,   f.   {vgl.  Vigf.)  gewöhnlich  =  der 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


Steinhaufe,  das  Geröll.  —  PI. 
A.  uröir  11,  6;  94,  3. 

*  F.  J.  Gg.  S.  94  unten  meint: 
uröir  {norw.  ur)  sind  die  wüsten 
Steinhaufen,  die  besonders  durch 
einen  Bergsturz  bewirkt  werden. 

urt  oder  jurt,  f.  {vgl.  Vigf.;  zu  g. 
aürts  in  aürtigar|3s,  ags.  ort  Ger.), 
das  Kraut,  Gemüse.  —  N.  urt  alls 
viöar  Guör.  IT,  24,  3  wird  gewöhnt, 
auf  das  Laub  von  allerlei  Bäumen 
bezogen;  vielleicht  ist  an  Baummoos 
zu  denken. 

uxi,  m.  (F.  32,  g.  aühsa;  §  65,  1 ; 
67,  2);  der  Ochse.  —  Gsf.  uxans 
93,  21;  Dsf.  uxanum  93,  19,  20; 
Asf.  uxann  71,  8.  —  PI.  N.  oxn 
3,  4;  a,  5;  Nsf.  oxninir  3,  8; 
yxnum  219,  2  {vgl.  fyrir  1  c); 
A.  0xn  3,  5. 

uxahQfirö,  n.  {oder  oxah.;  vgl.  uxi 
u.  hQtüö),  der  Ochsenkopf.  — 
Asf.  71,  21;  72,  5. 

u. 

ülfahamr,  m.  {s.  ülfr,  hamr),  die 
Wolfshaut.  —  PI.  N.  159,  11.  — 
Dsf.  160,  5.  —  Es  handelt  sich  hier 
um  die  periodische  Verwandlung 
eines  Menschen  in  einen  Wolf  {  Wer- 
wolf),  vgl.  u.  a.  Rieh.  M.  Meyer 
S.  129—131. 

ülfa-Jjytr,  m.  (s.  ülfr;  J)ytr  zu  frjöta 
F.  137),  das  Geheul  der  Wölfe. 
—  N.  ß,  4.  Hier  in  älterer  Form 
ulfa-J). 

ülfhamr  =  ülfahamr.  —  PI.  Dsf. 
ülfhomunum  160,  14;    Asf.  160,  7. 

ülfhvelpr.  m.  (ülfr,  hvelpr  F.  95  — 
Junges),  ein  junger  Wolf.  —  A. 
196,  12;  Asf.  207,  15;  hier  vom 
Sohne  des  Sigurör;  vgl.  ülfr  in 
Anwendung  auf  Menschen. 

ülfliftr,  m.  [s.  ülfr,  liör  =  Glied, 
F.  270),  eig.  das  Wolfsglied  nach 
der  Meinung  des  Verf.  der  Gylf, 
vgl.  jedoch  Vigf.  s.  v.,  das  Hand- 
gelenk. —  N.  34,  19. 

ülfr,  m.,  in  älteren  {u.  poet.)  Schriften 
ulfr  =  got.  vulfs,  §  6,  4:  24,  4; 
48,  1;  F.  307),  der  Wolf;  auch 
Bezeichnung  eines  geführt.  Fein- 
des, so  N.  Sigdr.  35,  6;  Gsf.  182, 
20;  D.  Regm.  13,  8;  hier  vom  jungen 
Sigurör.  —  Nsf.  ülfrinn  {der  Wolf, 

14 


210 


ülfshugr  —  Ütarliga 


oft  =  der  Fenrüwolf)  39,  1;  48,  4; 
=  der  W.  Skoll  81,  11;  G.  ulfs 
Sigdr.  16,  3;  (isf.  ülfsins  84,  11, 
12;  J)ar  er  mer  ülfsins  van,  er  ek 
eyrilO  sa  du  vermute  ich  den  Wolf, 
WO  ich  i  nur)  die  Ohren  erblickt 
habe  182,  20.  Vgl.  D.  H.  II,  420 
oben  u.  eyra.  Dsf.  ülfinum  82,  17; 
A.  ulf  Vol.  53,  4;  Regm.  22,  3; 
dazu  D.  H.  II,  407  „ulf  scheint 
generell  gebraucht,  wenn  J)ä  in  der 
0.  Zeile  den  Begriff  „  Wolfu  auf- 
nimmt";  Asf.  ülfinn  38,  15;  40,  U. 
—  PI.  N.  ülfar  15,  16,  24,  Gsf. 
ülfanna  15,  20;  D.  ülfum  48,  13. 

ülfshugr,  m.  (ülfr,  hugr),  Wolfssinn, 
d.i.  feindliche  Gesinnung, 
vgl.  ülfr.  —  A.  217,  15. 

ültsr^dd,  f.  (s.  ülfr,  rodd)  =  vargs- 
rQdd.  —  D.  159,  18;  vollere  Form 
159,  22.  —  Zur  Sache  vgl.  ülfa- 
hamr. 

ür,  n.  (zu  vat,  ut?  F.  283,  vgl.  auch 
Vigf.),  die  Feuchtigkeit,  der 
feinere  Regen.  —  N.  8,  6,  9  vgl. 
inn  adv. 

Üt,  adv.  (F.  33,  g.  üt;  §  11,  4;  83,  1), 
aus,  hinaus;  auch  in  Verbindung 
mit  Präpos.  wie  ä,  i  u.  a.  —  ganga 
üt  ok  inn  50,  17.  —  ök  {s.  aka)  üt 
fuhr  aus  54,  2;  borit  üt  75,  24 
(bera  üt  hier  =  efferre  von  der  Be- 
stattung); bjööa  üt  163,  9  s.  bjööa; 
drögu  üt  um  hafit  3,  8  (vgl.  um); 
fara  üt  til  sjövar  sie  gehen  aus,  der 
See  zu  79,  21  vgl.  för  üt  58,  4 
und  *;  föru  üt  i  vatn  —  i  hölm 
40,  13  =  fuhren  aus  in  den  Fluß 
(u.  zwar)  auf  die  Insel;  flytr  ä  sae 
üt  98,  11;  fylgir  |)eim  üt  begleitet 
sie  hinaus  67,  15;  gengr  üt  63,  7; 
gekk  üt  (hinaus,  hinweg)  115,  15; 
hljöp  üt  79,  4;  hrjöta  üt  100,  1; 
kasta  üt  (auswerfen)  79,  15;  komi 
üt  herauskomme,  fortkomme  5,  16; 
dagegen  trans.  koma  üt  um  Asgarö 
herausbringen  über  Asgard  hinaus 
(aus  Asgard)  94,  7  vgl.  94  11  und 
intrans.  üt  um  kominn  Regm.  21,  2; 
leiddi  üt  führte,  geleitete  hinaus  77, 
16;  vgl.  haföi  leitt  J)ä  üt  meö  heipt- 
yröum  122,  18;  leit  üt  schaute  aus, 
sah  sich  um  90,  9;  settu  üt  100,  14; 
saei  üt  98,  5 ;  skullu  üt  72,  7 ;  slaer 
üt  80,  18;  öö  üt  (s.  vaöa)  ä  äna  119, 
14;  var  üt  i  hafi  68,  22  eigentl.  war 
hinaus  und  im  Meere  befindlich  = 


extra  in  oceano  erat  Eg.,  lagöiz 
üt  175,  2  s.  leggjaz  geg.  E.  — 
Gelegentlich  (vgl.  Fritzn.  s.  v.  7) 
bezeichnet  üt  das  Weiter-  und  zu 
Ende-Fähren  einer  Sache,  vgl.  nhd. 
auskosten  und  ähnl.  So  wohl  183, 
22:  ok  svä  üt  u.  w.  und  ebenso 
völlig  durch  beide  Ärmel.  —  Als 
trennbares  Präfix  üt  skotit  71,  10. 

*  üt  steht  sowohl  beim  Verlassen 
des  Hauses  oder  Standortes 
(aus  =  fort,  hinweg),  als  nament- 
lich auch  beim  Verlassen  des  festen 
Landes;  daher  fara,  vaöa  üt  an 
Stellen  wie  58,  4;  40,  13;  119,  14; 
ähnlich  lengra  üt  weiter  hinaus, 
mehr  vom  Ufer  entfernt  208,  28; 
ganga  üt  ä  skipit  246,  3 ;  nicht  ganz 
gesichert  (vgl.    Var.)  ist  79,  21. 

ütan,  (in  jung.  F.  utan  =  g.  utana, 
vgl.  üt ,  adv.  und  präpos. ,  auch 
conj.  =  nema)  von  außen,  außen; 
außer.  —  1)  von  außen  123,  8; 
158,  33;  173,  27;  spez.  röa  ütan 
71,  1  =  ab  alto  remigare  vgl.  üt  *. 
—  2)  außen  11,  10;  12,  4.  —  fyrir 
ütan  nach  außen  108,  1 1 ;  auch  als 
präp.  mit  Acc. :  fyrir  ütan  hollina 
bietet  H  a.  a.  0.  —  Freier  hann 
er  f.  ütan  alla  eiöa  208,  2  =  er  ist 
durch  keinen  Eid  gebimden.  — 
Vgl.  fyrir  2)  a).  —  3)  auch  modal 
=  ausgenommen,  so  198,  8  f. 
ütan,  ein  f.  ütan  238,  22.  —  Der 
Kasus  kann  Gen.  oder  Acc.  sein 
(vgl.  Fritzn.  ütan  8—10);  Vigf. 
III,  2),  doch  gewöhnlich  Acc. 

*  Zu  ütan,  ütar  s.  Wimmer  Oldn. 
Laaseb.  p.  X;    Siev.  P.  Br.  V,   513. 

ütar 9  adv.  (kompar.  zu  üt),  weiter 
nach  außen;  teils  in  einem  Ge- 
bäude, weiter  nach  dem  Ausgange 
zu  (oder  von  der  Feuerstelle  fort) 
57,  6;  160,  27;  237,  15;  238,  20; 
ähnl.  wohl  auch  62,  17  kallaöi  ütar 
ä  bekkinn  =  inclamavit  sessores 
scamni  exterioris  Eg.  (deutsch  etwa: 
rief  zu  dem  Ende  der  Batik  hinab, 
vgl.  Wimmer  Lseseb.  p.  286) ;  t  e  i  1  s 
=  weiter  auf  die  See  hinaus,  so 
sitja  ütar  =  remotius  sedere  Eg.; 
vgl.  Var.  zu  71,  17  u.  ütarliga. 

ütarliga,  adv.  (s.  ütar),  weit  nach 
außen,  spez.  (auf  der  See)  weit 
vom  Strande.  —  70,  20;  sitja,  liggja 
ütarliga  einen  Außenplatz  (bei  oder 
selbst  außerhalb  der  Tür)  einnehmenr 


üti  —  valdyr 


211 


was  den  geringeren  Gästen  und 
Dienern  zukam  236,  1;  stöÖ.  üt. 
stand  ganz  draußen  (ganz  hinten, 
Ger.)  von  einem,  der  an  dem  Vor- 
gange ganz  unbeteiligt  zu  sein 
glaubt  74,  10. 

üti,  adv.  (s.  üt,  g.  uta),  außen, 
draußen.  —  90,  10;  158,  1.  —  üti 
—  inni  232,  3  meint  den  Gegensatz 
von  Außen-  oder  Nebengebäuden, 
verglichen  mit  dem  eigentlichen 
Wohnhause. 

ütlausn,  f.  (s.  üt,  lauss),  die  Aus- 
lösung. —  A.  75,  7. 

ütlendr,  adj.  (s.  üt,  land),  auslän- 
disch, ein  Ausländer.  —  PI.  N.  ra. 
ütlendir  7,  9. 

ütvegr,  ra.  (s.  üt,  vegr),  der  Aus- 
weg. —  A.  ütveg  15,  14. 


V. 

vaöa,  stv.  (ahd.  watan;  §  106,  1; 
F.  285) ,  gehen,  schreiten; 
spez.  auch  vom  Durchschreiten  des 
Wassers  (waten),  mit  Acc.  des  durch- 
messenen  Baumes;  Lund  p.  43.  — 
Inf.  Grm.  29,  3;  Vol.  39,  1;  &,  2; 
=  schwimmen  (als  Fisch)  Regm. 
2,  6.  —  Praes.  S.  2  veör  Kegm.  24,  3 ; 
S.  3  veör  21,  20;  79,  20  (hier  = 
watet);  PI.  3  vaÖa  88,  7.  —  Praet. 
S.  3  65  73,  1;  119,  14;  öö  rugakrinn 
durch  ein  Roggenfeld  schritt  191, 
10;  vgl.  syntaktisch  Lund  p.  43  u. 
inn*),  sachl.  Gr.  Myth.  p.  359;  hier 
ist  aber  des  jüngeren  Ursprunges 
dieser  Schilderung  sowie  der  Stelle 
m  Ng{).  (252,9—10)  nicht  gedacht. 

—  Pass.  Part,   absol.  vaöit  gewatet 
105,  10. 

vaör,  m.  (F.  284;  §  60,  1),  die 
Angelschnur.   —   A.  vaö  71,  20. 

vafrlogi,  m.  (F.  289,  vgl.  auch  Logi 
m .),  die  W  a  b  e  r  1  o  h  e ,  nach  mythi- 
scher Vorstellung  eine  Flammen, 
mauer.  —  N.  118,  20;  Asf.  118,  21. 
*  E.  H.  Meyers  (Germ.  Myth. 
S.  88)  umfassende  Deut,  des  vafrl. 
Tdie  im  Nordlicht,  Wetterleuchten, 
Blitz  oder  Abend-  und  Morgenrot 
glühende  Wolke"  wird  durch  einige 
Zeugnisse  bez.  der  ersten  Glieder 
bestätigt;  vgl.  D.  H.  II,    VI,  195. 

vagga,  f.  (F.  283;  §  47),  die  Wiege. 

—  D.  voggu  260,  6. 


vaqn.  m.  (ahd.  wagan  F.  283),  der 
Wagen.  —  PI.  D.  195,  5;  A. 
215,  19. 

vaka,  schw.  v.  (e.  to  wake,  F.  280, 
vgl.  g.  vakan  stv.;  §  117,  1;  121), 
wachen.  —  Inf.  122,  25;  freier  = 
sich  zeigen  Grott.  19,  3;  vgl.  Grm. 
45,  3  u.  Lüning  s.  v.  vaka.  —  Praes. 
S.  2  vakir  |)ü  wachst  du?  61,  3; 
Gonj.  S.  3  vaki  (optativ.)  Grott.  5,  7. 
Imper.  S.  2  vaki  (§  126)  Grott.  18, 
5.  —  Praet.  S.  3  vakti  235,  12. 

vakna,  schw.  v.  (F.  281,  g.  -vaknan; 
§  112,  1),  wach  werden,  erwachen. 
Praes.  S.  3  vaknar  58,  24;  60,  2; 
PI.  3  162,  5.  —  Praet.  S.  1  vaknaöa 
61,  1;  S.  3  vaknaöi  118,  10;  122, 
24.  —  PI.  1  vQknuöu-ver  170,  29; 
PI.  3  voknuöu  218,  5. 

valbost,  f.  (s.  1.  valr;  bqst  unsicher ; 
vgl.  Vigf.  s.  v. ;  Eg.  Lex.  poet.),  poet. 
Bezeichnung  des  Schwertes  (vgl. 
AM  I,  568);  spez.  wohl  des  unteren 
Teiles  des  Schwertrückens  PI.  D. 
Sigrdr.  6,  5. 

vald,  n.  (g.  valdufni  n.  vglt.  Ger.),  die 
Verwaltung,  Herrschaft^ 
Gewalt.  —  G.  valds  143,  6;  Dat. 
224,  20;  A.  vald  38,  5;  193,  26; 
210,  9;  217,  25. 

valda,  schw.  v.  (F.  299,  vgl.  g.  valdan 
red.  v.;  §  27,  2;  29,  1;  120),  walten, 
herrschen,  mit  Dat.  auch  =  Veran- 
lassung zu  etwas  sein,  etw.  bewir- 
ken; s.  Lundp.  83.  Inf.  valda  veum 
(=  praeesse  domiciliis  Eg.)  Grm.  13, 
3.  valda=  bewirken  4,  5.  — Praes.  S. 
1  veld  225,  28;  S.  3  veldr  180,  23,  24 
vgl.  202,  9;  209,  22  (ist  schuld 
an).  PI.  3  valda  bewirken  22,  17. 
—  Praet.  S.  3  olli  78,  6;  106,  2. 
Pass.  Part,  absol.  valdit  104,  20  fekk 
hvergi  v.   =  bekam  es  nicht  fertig. 

valdr,  m.  (s.  valda),  poet.  =  valdi 
Walter,  Gebieter  (Vigf.).  —  Voc. 
Sigrdr.  5,  2;  vgl.  Note. 

valdreyri,  m.  (s.  l.valr,  dreyri),  das 
Blut  der  Erschlagenen,  des  Schlacht- 
feldes. —  D.  valdreyra  Grott.  20,  8. 

valdreyrugr,  adj.  (s.  valdreyri),  vom 
Blute  des  Schlachtfeldes  gefärbt, 
befleckt.  —  PI.  A.  n.  valdreyrug 
Grott.  18,  3. 

valdyr,  n.  (s.  l.valr,  dyr  n.),  das  wilde 
Tier  des  Schlachtfeldes,  poet.  = 
der  Wolf.  —  D.  at  valdyri  (hier 
=  dem  Fenriswolf)  VqI.  54,  4. 

14* 


212 


valkyrja      -  vandliga 


valkyrja  {vgl.  1.  valr  u.  kjösa,  F.  297), 
die  Wählerin  der  Toten?  die  Wal- 
küre; vgl.  Muller,  Altd.  Hfl.  352; 
Kögel  Beitr.  16,  508;  doch  auch 
Rieh.  M.  Meyer  160.  -  N.  118,  12; 
PI.  N.  valkyrjur  45,  7. 

•  Zwei  verschiedene  Arten  von 
Viilkyren,  eine  ältere  und  jüngere 
Stufe  unterscheidet  bes.  deutlich 
D.  H.  II,  278;  vgl.  auch  Bugge 
Helgedigt.  p.  180;  die  jüngere  St. 
(bes.  in  der  Prosa  der  Helden- 
Lieder  d.  E.  bezeugt)  berührt  sich 
mit  der  skjaldmaer  (vgl.  diesen  Art.) 
der  V.  S.  Bei  noch  schärferer 
Sonder,  ergibt  sich  noch  eine  Vor- 
stufe, auf  der  die  Valk.  von  Oöinn 
noch  nicht  abhängig  waren  und  den 
Nomen  näherstanden;  ähnl.  schon 
W.  Müller,  Altd.  Rel.  S.  351;  vgl. 
auch  Mogk,  G.  Myth.  (Göschen) 
S.  49.  Noch  andere  (z.  B.  Schullerus 
Beitr.  12,  225)  gehen  von  kriegerisch 
gesinnten  irdischen  Frauen  und 
Mädchen  (skjaldmaer)  als  Quelle  der 
Valk.    Vorstell,  aus. 

valmar,  f.  =  bellica  virgo?  (s.  1.  valr, 
mar  =  maer),  so  Eg. ;  vgl.  A.  48  zu 
Grott.  20,  7;  H.  G.  zu  der  St.  u. 
Übers.;  D.  H.  II,  614. 

1.  valr,  m.  (F.  297),  die  Auswahl, 
spez.  der  zum  Tode  bestimmten 
Männer  (vgl.  Walplatz,  Walstatt), 
der  Haufe  Erschlagener,  dann  der 
einzelne  im  Kampfe  Getötete  (Gol- 
ther,  Myth.  109).  —  Gsf.  valsins 
141,  17;  Dat.  i  val  28,  2;  A.  val 
33,  11  !  Grm.  14,  4;  Asf.  169,  10; 
170,  3;  195,  27;  kjösa  val  45,  9 
wird  gewöhnlich  als  Umschreibung 
des  Amtes  der  valkyrja  (q.  v.)  an- 
gesehen, das  Auswählen  der  zum 
Tode  Bestimmten;  doch  wird  dies 
auch  von  den  einherjar  ausgesagt; 
val  f)eir  kjösa  Vafpr.  41,  4  vgl. 
D.  H.  II,  165,  Kögel  Beitr.  16, 
505).  Mit  letzterem  empfiehlt  es  sich, 
zwei  Stufen  der  Vorstellung  zu  son- 
dern: eine  ältere,  die  nur  den  Val- 
küren,  eine  jüngere,  die  auch  den 
Einherjern  zusteht.  Erstere  liegt  in 
dem  Namen  valkyrja,  sie  umschr. 
Gylf.  mit  kjösa  feigö  a  menn  45, 
8;  letztere  meint  Vaff)r.  41,  4  mit 
val  \).  kjosa  =  sie  suchen  sich  ihren 
val  aus,  sie  fällen  die  Gegner,  die 
zu  besiegen  ihnen   ehrenvoll  dünkt; 


Gylf.  XLI ;  51,  9  nennt  dies  beij&Z  ok 
feilir  bvenr  annan.  Im  deutlichen 
Gegensatze  zu  dem  abstrakten  Sinne 
von  valr  wird  feldan  val  205,  10 
von  den  erschlagenen  Helden  gesagt, 
die  Brynh.  als  mundr  verlangt. 
Eine  andere  Erklärung  von  1.  valr 
gibt  Schullerus  Beitr.  12,  225  u. 
Kögel,  Beitr.  1H,  511  (zu  lat.  vulnus). 

2.  valr 9  m.,  wohl  nicht  verwandt  mit 
1.  valr,  eher  =■  valhaukr  (Vjgf  s. 
v.),  aber  dies  =  ags.  wealhheafoc 
franz.  Habicht;  vgl.  valbygg  Gerste 
von  welschem  Ursprung  u.  Kossinna 
Beitr.  20,  299  (das  dtsch.  Falke,  altn. 
falki  ist  dann  etymol.  zu  trennen); 
§  60,  1,  der  Habicht,  Falke.  — 
Nsf.  valrinn  95,  9,  11;  Gsf.  valsins 
95,  14. 

valrauf,  f.  (s.  1.  valr),  entweder  der 
^erwählte  Riß"  (rauf  zu  rjüfa,  vgl. 
rauf  f.),  oder  rauf  =  ags.  reäf 
(Raub);  eigentl.  also  Raub  des  Wal- 
platzes, dann  =  Beute  überhaupt, 
Vigf.  s.  v.  Neuere  Hrgb.  (so  auch 
Gering,  Kva3J)a-Brot  Braga  S.  26) 
schreiben  z.  T.  vallrauf  u.  erklären 
dies  =  vallar  rauf,  ein  Riß,  der 
ins  Gefilde  (vQllr)  getan  wird.  — 
Dat.  fyrir  viöri  valrauf  vineyjar 
„vor  dem  weiten  (geräumigen)  Beute- 
stück der  viney"  (cf  s.  v.),  das  eben 
in  der  viney  bestand;  a,  7,  8. 

valshamr,  m.  (s.  2.  valr,  hamr  m.), 
die  Falkenhülle,  ein  Federhemd 
nach  Art  eines  Falkengefieders.  — 
A.  95,  3;  106,  4;  Asf.  95,  3. 

valtivar,  PI.  m  (vgl  1.  valr;  F.  122 
s.  v.  Ty r),  die  K  a  m  p  f  g ö  1 1  e  r ,  Götter 
des  Schlachtfeldes.  —  G.  valtiva  Vol. 
52,  4. 
'  valtr,  adj.  (vgl.  velta,  valt;  §  103,  1 
=  sich  wälzen,  rollen,  F.  298),  nicht 
fest  stehend,  unsicher.  —  N.  n. 
valt  227,  24. 

van  da.  schw.  v.  (vgl.  vandr),  etwas 
genau  und  sorgfältig  ausführen.  — 
Pass.  Part,  vandaör  gut  gearbeitet, 
kunstreich.  —  N.  n.  vandat  176, 
30;  PI.  N.  n.  vonduö  177,  1. 

vamii,  m.  (vgl.  vanr  adj.),  die  Ge- 
wohnheit. —  D.  at  vanda  156,  20. 

vandliga,  adv.  (zu  vandr  =  genau, 
schwierig;  s.  Vigf.  s.  v.),  s o  r  g f  ä  1 1  i  g. 
—  29,  5;  116,  1;  büöu  vandliga 
um  ^eira  lik  190,  7  =  erweise  ihrem 
Leichnam  sorgfältige  Pflege. 


vandmaeli  —  varna 


213 


vandmaeli,  n.  (vandr,  mal)  =  vand- 
rseöi.  —  N.  207,  22. 

vandr,  adj.  (vgl.  g.  vandjan  F.  285 ?), 
genau,  schwierig.  N.  n.  vant 
168,  1;  175,  18;  nicht  angenehm 
228,  1.  Superl.  N.  m.  vandastr  at 
.  .  .  der  strengste  in  .  .  .  259,  12. 
*  Ein  anderes  Wort  ist  vändr 
böse,  schlecht. 

vandrseöi,  n.  (zm  vandr,  vgl.  vandliga, 
u.  -raaöi  zu  räÖ),  die  Schwierig- 
keit. —  (Vgl.  auch  litilraeöi.)  — 
A.  37,  10.  —  PI.  N.  41,  7. 

vanfoerr,  adj.  (vgl.  foerr  =  fähig,  ge- 
eignet F.  174;  van-  vgl.  F.  279), 
unfähig,  nicht  in  der  Lage.  — 
N.  f.  203,  15. 

vangi,  m.  (F.  288;  g.  in  vaggari  n. 
das  Kissen),  die  Wange,  Backe. 
—  Asf.  vangana  60,  21. 

vanheilsa,  f.  (van-  F.  279;  heilsa  zu 
heill),  der  Krankheitszustand, 
namentlich  auch  die  Schwanger- 
schaft. —  A.  151,  21. 

vanr.  m.  (s.  Vigf.  s.  v.),  der  Vane, 
meist  PI.  vanir  =  die  Vanen,  eine 
wohl  ursprünglich  fremdländische, 
aber  den  nordischen  Äsen  allmählich 
zugesellte  Gruppe  von  Gottheiten  der 
Luft  und  des  Lichtes  (vgl.  44,  16); 
viell.  ist  ihr  Kult  aus  Deutschland 
gekommen,  vergl.  Mogk  (Göschen) 
S.  41.  —  N.  32,  5;  44,  16;  G.  vana 
43,  12;  Dat.  vQnum  32,  7;  Sigrdr. 
18,  7. 

1.  vanr,  adj.  (F.  279,  g.  vans;  §  33, 
1;  34,  1),  mangelnd,  an  etwas= 
Gen  (Lund  p.  180).  —  N.  n.  vant; 
henni  varö  vant  stafs  =  ihr  fehlte 
ein  Runenstab,  Runenzeichen  =  sie 
war  nicht  sicher  in  der  Anwendung 
desselben  (vgl.  Edz.)  218,  10. 

2.  vanr,  adj.  (ahd.  gawon,  Ger.),  ge- 
wöhnt. —  N.  m.  70,  20;  102,  5; 
N.  f.  f)vi  VQn  daran  gewohnt  170, 
28 ;  für  den  Dat.  vgl.  Lund  p.  115; 
Fl.  N.  m.  vanir  64,  6. 

1.  vara,  schw.  v.  (wohl  verwandt  mit 
2.  vara;  §  117,  1);  imperson.  mik 
varir  =  ich  habe  ein  Vorgefühl; 
mir  ahnt  etwas.  —  er  hann  (Acc.) 
varir  sizt  150,  22.  Praet.  S.  3  sem 
mik  varöi  66,  10;  vgl.  Lund  p.  47. 

2.  vara,  schiv.  v.  (F.  291,  ahd.  biwa- 
rön;  Flex.  nach  §  112,  1),  warnen, 


gew.  v.  sik  oder  M. 
sehen,  mit  viö  c. 
Acc.  —  Inf.  M.  Regm. 

varöveita,  schw.  v.  (vgl. 

=   warten, 


Prast.  PI.  3  varöveittu  1 
varöveizla,   f. 


varaz  sich  vor- 

D.  oder  bloßem 

1,  3;  209,  18. 

veita  u.  varöa 
schützen  F.  295),    be- 
wahren, in  Obacht  haben.  — Inf. 
260,   19.   —    Prses.    S.    3  varöveitir 
35,  5;  Gonj.  PI.  3  varöveiti  171,  30. 
Imper.  S.  2  varöveit  169,  22.  — 

?,  27,  28. 

(varüveita),   die  Auf- 
bewahrung. —  G.  260,  24. 
vargamatr,  m.  (s.  vargr,  matr),  die 
Wolfsnahrung.  —  A.  164,  28. 

vargr,  m.  (F.  293;  g.  in  launavargs 
ein  Undankbarer,  as.  warag;  verw. 
mit  „würgen")  —  1)  der  Wolf. 
G.  vargs  15,  23;  D.  vargi  75,  17. 
PI.  G.  varga  213,  1  ;  D.  vorgum 
165,  7;  Helr.  2,  5  Var.;  A.  varga 
165,  3.  —  2)  der  geächtete  Ver- 
brecher (Vigf.  II).  —  A.  150,  7. 
*  Der  Ausdr.  vargr  i  veum  hebt 
das  Verbrechen  gegen  Religion  und 
Sitte  besonders  hervor;  Vigf.  vglt. 
den  Ausdruck  goövargr;  s.  auch 
Gr.  R.  Alt.  396,  733,  wo  die  Wen- 
dung Saxo's:  coelestium  spoliorum 
raptor  verglichen  wird.  Auch  der 
Volksglaube  bez.  der  Werwölfe  hängt 
viell.  mit  diesem  vargr  zusammen, 
vgl.  Unlands  Schriften  Vlll,  252.  — 
Nhd.  ließe  sich  etwa  „  Verbrecher 
gegen  göttliches  und  menschliches 
Recht"  vorschlagen. 

vargshar,  n.  (vargr,  här),  ein  Wolfs- 
haar.  —  A.  216,  25. 

vargshold,  n.  (vargr,  hold),  Wolfs - 
fleisch.  —  D.  af  varysholdi  208r 
13. 

vargsrodd,  f.  (s.. vargr,  rc;dd),  Wolfs- 
stimme, Wolfsgeheul.  —  Dat.  (in- 
strum.)  159,  15. 

vargold,  f.  (s.  vargr,  old),  das  Wolfs- 
Zeitalter,  das  Zeitalter  wilder 
Verbrechen,  da  vargr  auch  =  ge- 
ächteter Missetäter,  Frevler,  F.  293. 
—  N.  Vol.  45,  9. 

varinn,  varit  s.  2.  verja. 

varla,  adv.  (zu  varr  adj.,  auch  var- 
liga)  eig.  vorsichtig,  genau;  gerade, 
kaum.  4,  10;  69,  8. 

varna,  schiv.  v.  (F.  291),  warnen. 
verwehren,  verweigern  mit  Gen. 
der  Sache;  Lund  p.  173.  —  Praet. 
S.    3    varnaöi    verweigerte    137,    3; 


214 


vainaör 


\;ipll 


PI.  3  aldrs  vcrnuöu  =  des  Lebens 
beraubten  Regm.  15,  4;  vgl.  aldr. 

varnaftr,  m.  (s.  varna),  die  War- 
nung. —  G.  varnaöar  82,  9. 

varna ii.  f.  (=  varnaör).  —  G.  varn- 
anar  105,   19  vgl.  bjööa. 

varr,  adj.  (F.  290,  g.  vars).  —  1) 
aufmerksam;  vera  oder  veröa 
varr  gewahr  werden,  wahrnehmen, 
mit  Gen.,  Lund  p.  179.  —  N.  S. 
m.  ]>ä  varö  hann  [)ess  varr,  at  107, 
17;  N.  f.  vor  44,  4;  255,  26.  - 
PI  N.  m.  uröu  |3ess  varir,  at  205, 
13.  —  2)  vorsichtig,  ver  var  um 
|)ik  285,  12  =  nimm  dich  in  acht. 

vastir,  vastrodd  s.  V9zt,  f. 

vatn,  n.  (F.  283,  g.  vato;  §  30,  4;  34, 
2;  49,  1  u.  A.1),  das  Wasser,  auch 
der  Fluß,  See  [136,  4);  genauer 
i  rennanda  vatn  in  fließendes  Wasser, 
in  einen  Fluß  117,  7.  —  N.  3,  11; 
49,  7.  —  G.  vatns  117,  11;  119,  13; 
23£,  4  t#J.  Var.;  D.  vatni  225,  6; 
A.  vatn.  24,  1;  40,  13;  49,  9;  227, 
7;  119,  15.  —  PI.  votn  oft  =  Ge- 
wässer; N.  VQtn  Grm.  29,  9;  Asf. 
vQtnin  11,  5  (/wer  rf/e  süßen  Ge- 
wässer im  Gegensatz  zur  See). 

va  Inf  all,  n.  (vatn,  fall),  der  Wasser- 
lauf (von  Flüssen  und  Seen).  — 
PI.  D.  231,  8. 

valnsdrykkr,  m.  (s.  vatn,  drykkr), 
ein  Trunk  Wasser. —  Asf.  49,  11. 

vaxa,  stv.  (F.  281,  g.  vahsjan;  §  40, 
3;  106,  1),  wachsen,  zunehmen. 
—  Inf.  110,  6  =  aufwachsen,  er- 
wachsen, werden  209,  20.  Praes. 
S.  2  vex  #,  4;  180,  4  vgl.  Note; 
232,  25  s.  auga.  S.  3  vex  50,  13; 
35,  20;  74,  6;  zur  Stell,  vgl.  Ark. 
16,  229  a);  9,  5  =  steigert  sich, 
Ger.;  PI.  3  vaxa  85,  4.  —  Imper. 
S.  2  (m#  sw/f.  Fron.  u.  der  Negat. 
at)  vaxattu  &,  1.  —  Praßt.  S.  3  öx 
9,  7;  38,  3;  Vaff>r.  32,  3;  hier  im- 
person.  =  es  /anrf  «n  Wachsen 
statt  (D.  H.  II,  69);  PI.  3  öxu 
(wuchsen,  verbreiteten  sich)  9,  2. 
Conj.  S.  3  yxi  153,  30.  —  Pass. 
Part.  N.  n.  at  honum  haföi  afl  vaxit 
daß  ihm  die  Kraft  gewachsen  war 
39,  8;  absol.  {^ykkir  hafa  vaxit 
scheint  zugenommen,  gewonnen  zu 
haben  163,  8.  —  PI.  N.  m.  vaxnir 
aufgewachsen  216,  3. 


va  aU.  u.  poet.  vq),  f.  (F.  279 j,  Un- 
glück, Weh.  —  A.  v<)  alandi  Un- 
heÜstifterin  Helr.  2,  2:  vgl.  übr. 
Var. 

väö,  f.  iahd.  wät,  F.  284  =  v<)6  §  72, 
1),  das  Zeug;  PI.  Kleider.  —  PI. 
N.  väöir  123,  4. 

välyndr,  adj.  (vgl.  va  f.;  lund  f.), 
poet.;  von  schlechter  Art,  böse.  = 
PI.  N.  n.  välynd  von  schlechter 
Witterung  VqI.  41,  7;  vgl.  Bg.  zu 
der  St.,  N.   F.  p.  30. 

vän,  f.  (alt  u.  poet.  vpn;  §  61,  3;  g. 
vens  F.  287),  die  Hoffnung,  Er- 
wartung. —  sem  vän  var  wie  es 
die  Erwartung  (aller)  war,  wie  es 
natürlich  war  57,  20;  78,  10;  s.  v. 
var  at  151,  26;  ok  J)ötti  vän  (sc. 
vera),  at  und  Wahrscheinlichkeit 
vorhanden  zu  sein  schien  105,  8; 
oft  mit  objektivem  Gen. :  ills  vän 
(af  =  J)ar  af,  af  j^essum  systkinum) 
37,  19;  42,  9;  46,  16;  103,  12;  ülfs 
vän  182,  20  u.  fangs  v<?n  at  frekum 
ulfi  Regm.  23,  7  s.  ülfr;  at  f»ess  var 
engi  vän  daß  dazu  keine  Aussicht 
war  (wäre)  112,  19;  at  litil  vän  var 
116,  16;  at  öfriöar  mun  af  f)eim 
vän  (sc.  vera),  er  =  daß  man  Feind- 
seligkeit von  dem  zu  erwarten  habe, 
der  167,  28;  meiri  vän,  at  170,  10: 
172,  20  vgl.  meiri  u.  w.  u.  A.  vän 
—  Als  Acc.  eigi  vita  vän  verk- 
manna  99,  8  =  keine  Aussicht  zu 
Werkmännern  wissen  (keine  Auss. 
haben,  Werkm.  zu  erhalten)  99,  8; 
v.  eigi  vän  J)eira  velraeöa  208,  18 
=  nicht  die  geringste  Ähnung  von 
.  .  .  haben;  aetti  ongrar  vaegöar  vän 
hätte  keine  Schonung  zu  erwarten 
141,  3;  kallar  pess  meiri  vän  (sc. 
vera)  nennt  es  die  größere  (d.  i. 
größte)  Wahrscheinlichkeit  63,  5. 
PI.  D.  V9num  v,  2. 

vändr,  adj.  (s.  Vigf.  s.  v.),  schlecht. 
§  82 a.  —  PI.  N.  m.  vändir  menn 
6,  17;  N.  f.  vändar  vaettir  189,  12. 

väpn,  n.  (F.  288;  g.  vepn),  die  W äffe, 
bes.  zum  Angriff  {vgl.  hlif  f.);  gew. 
im  Plur.;  doch  S.  N.  153,  18.  — 
PI.  N.  74,  4;  140,  4;  G.  väpna 
Sigdr.  20,  3;  D.  väpnum  5,  6;  A. 
väpn  103,  23  (kann  hier  auch  A. 
Sing,  sein,  jedenfalls  =  Angriffs- 
waffe); 18,  3;  180,  27;  Asf.  väpnin 
103,  4. 


vapna  —  vega 


215 


väpna,  schw.  v.  (väpn),  bewaffnen. 

—  Pass.  Part.  A.  n.  väpnaÖ  245, 
5;  PI.  N.  m.  väpnaöir  Regm.  16,  7. 

väpnabrak,  n.  (väpn,  brak  s.  Vigf. 
s.  v.),  der  Waffenlärm,  das  Klir- 
ren der   W.  —  A.  220,  7. 

väpnabünaör,  m.  (väpn,  bunaör),  die 
Waffenrüstung.  —   N.   196,  27. 

väpndauör,  adj.  {s.  väpn,  dauör), 
waffentot  =  auf  gewaltsame 
Weise  umgekommen.  —  PI.  A. 
190,  7. 

vapngofugr,  adj.  {s.  väpn;  gofugr 
=  vornehm,  angesehen  F.  100),  poet. 
=  waffenberühmt.  —  N.  m. 
Grm.  19,  5  (armis  nobilis  Eg.). 

väpnlauss,  adj.  {s.  väpn,  lauss),  waf- 
fenlos. —  N.  47,  6;  74,  13;  A. 
102,  21. 

väpnrokkr,  m.  (väpn,  rokkr  vgl.  mhd. 
roc  bei  Lexer),   der  Waffenrock. 

—  N.  190,  19. 

vär  {älter  v<?r)  f.  s.  Vär. 

vär,  n.  [zu  lat.  ver;  F.  301),  der 
Frühling.  —  N.  144,  4. 

värar,  PI.  f.    (F.   292,  vgl.  g.  verjan 

glauben;    ags.    vaer    Gelübde   Ger.; 

§  55,   1),  das  Gelübde.  -  -  PI.  N. 

44,  2.  —  Für  die  Schreibung  värar 

vgl.  Vigf.  s.  v. 
värr,  pron.   {nach  Vigf.   s.  v.  jünger 

als  örr;   q.  v.;    värr   lehnt  sich  an 

ver  an,  vgl.*,  §  91),  unser.  —  N. 

n.  värt  {mein)  212,  24;  D.  m.  värum 

210,  6;  D.  f.  varri  154,  1,  8;  D.  n. 

väru  6,  2.  A.  m.  värn  234,  14.  A.  f. 

vära  197,  33.     A.  n.  värt  165,  25. 

—  PI.  N.  m.  värir  205,  30  (v.  = 
meine).  G.  värra  176,  22  {meiner 
Verwandten,  vgl.  ver  =  ich).  A. 
vära  Helr.  7,  1.  —  N.  n.  vär  218, 
24. 

*    Über  värr  u.  örr  vgl.  Wimmer 
Oldn.  Lses.  p.  IX*. 

Väs,  n.  (««  vätr  F.  284;  Vigf.  = 
e.  wetness),  der  erschöpfte  Zustand, 
die  Beschwerde.  —  G.  väss  at 
gjalda  =  das  Schlimmste  auf  sich 
nehmen,  die  Suppe  ausessen  müssen 
222,  24. 

veS,  n.  (F.  285,  g.  vadi  Wette),  das 
Pfand.  Dat.  at  veöi  21,  1;  34,  17; 
41,  6;   af  veöi  ValfoÖrs  Vol.  27,  7. 

veMe,  n.  (F.  285),  das  Pfandgeld 
oder   Wettgeld,    d.h.   der   Preis 


für  den  Sieger  in  einer  Wette,  mag 
diese  auch  nur  in  einer  Erlaubnis 
liegen,  wie  110,  9— 11.  —  Asf.  veÖfeit 
112,  17. 

veöja,  schw.  v.  {vgl.  veö;  §  112,  1), 
wetten,  verwetten,  d.h.  in  einer 
Wette  zu  Pfand  setzen;  mit  Dat., 
der  wohl  instrumental  zu  nehmen 
ist  =  eine  Wette  machen  mit  etw. 
—  Inf.  101,  6  {verb.  f)ar  fyrir,  at  = 
dafür,  daß).  veÖja  viö  oss  (Acc.)  = 
gegen  uns,  mit  uns  239,  11.  —  lm- 
perat.  PI.  2  veöiö  241,  10.  Praet. 
S.  3  veöjaöi  .  .  .,  hvärt  =  w.  für 
den  Fall,  daß  .  .  .  110,  9. 

veöjan  od.  veojun,  f.  {zur  Flex.  s. 
§  61,  2;  vgl.  veöja),  die  Wette.  — 
Asf.  veöjunina  111,  14. 

veör,  n.  (F.  307,  e.  weather),  das 
Wetter;  die  Witterung.  —  N.  140, 
3  {hier  und  177,  3;  194,  24;  246, 
2  =  Unwetter);  var  veör  gott  153, 
28;  veör  mikit  218,  30  =  großes 
Unwetter.  Asf.  veörit  die  Witterung, 
den  Geruch  156,  21;  177,  14  das 
Unw.  PL  N.  veör  Vol.  41,  7;  D. 
veörum  ( Unwettern,  Stürmen)  194, 
23. 

vefa',  stv.  (F.  289,  §  104),  flechten, 
in  Weise  eines  Flechtwerkes  her- 
stellen, weben.  —  Pass.  Part,  ofinn 
88,  5  mit  instrument.  Dat.  F.  J.  Gg. 
p.  98  nimmt  an,  der  Autor  habe 
hier  VqI.  38,  7 — 8  so  verstanden, 
als  wäre  die  Halle  wirklich  aus 
Schlangenrücken  zusammengesetzt, 
während  sie  doch  nur  mit  solchen 
umwunden  (undinn)  gewesen  sei; 
dieser  letzteren  Ansicht  ist  auch 
Ger.  in  s.  Übers.,  der  ersteren  aber 
Vollst.   Wb.  Sp.  1149. 

vef ja,  schw.  v.  (Vigf.  vgl.  got.  bivaif- 
jan  umwinden,  s.  auch  veifa  F.  305), 
wickeln,  zusammenlegen.  —  Inf. 
v.  saman  55,  10;  111,  22.  —  vefja 
J)ik  i  .  .  .  dich  einschlagen  in  .  .  . 
226,  19.  —  Praes.  S.  3  vefr  {impers. 
=  wickelt  man  Sigrd.  11,  5;  doch 
vgl.  D.  H.  II,  431.  —  Pass.  Part, 
vafinn  oder  vafiör,  vaför  =  ein- 
gewickelt; A.  n.  vafit  um  ütan  um- 
wickelt 161,  28. 

vega,  stv.  (F.  282,  §  105,  g.  gavigan; 
vgl.  auch  Nor.  §  425  a4),  eigentlich 
schwingen,  wägen;  darwägen  153, 
18;  gewöhnlich  kämpfen,  schla- 
gen, erschlagen,  töten. — Inf.  Grm. 


21(5 


regliga  —  veiöi 


23,  6;  Vol.  53,  4;  ib.  54,  2;  at  vega 
at  mar  mich  anzugreifen  180,  6; 
töten  196,  18.  =  abwarfen,  bar  be- 
zahlen 153,  20.  --  Prajs.  S.  3  vegr 
=  wiegt  251,  20.  —  Pnet.  S.  2  vätt 
=  erschlugest  205,  17  ^.  JPm. 
§  23  b;  S.  3  vä  schlug,  fuhr  mit 
Gewalt  72,  5;  kämpfte  104,  18  vgl. 
VqI.  26' a;  erschlug  (mit  Acc.)  Ü9, 
19;  vä  at  c.  D.  griff  an,  erlegte  202, 
2;  7r,  1;  PI.  1  vägum  (älter  vQgum 
HamÖ.  26*)  230,  8;  PI.  3  vägu  at 
honum  machten  einen  Angriff  auf 
ihn  121,  5 ;  253,  10.  —  Pass.  Part, 
veginn  erschlagen  78,  6 ;  absol.  vegit 
=  gekämpft  Regm.  18,  4;  v.  haföi 
nimmt  Sm.  zu  dieser  Stelle  unper- 
sönlich (man  h.);  das  Plusq.  steht 
wohl  an  Stelle  des  Präter.,  vgl.  D. 
H.  II,  406.  —  Med.  vegaz  sich 
schwingen,  kämpfen;  Praet.  S.  3  väz 
46,  25. 

vegliga,  adv.  (zu  vegligr),  in  ehren- 
voller  Weise.  —  v.  at  J)jöna 
192,  2. 

vegligr,  adj.  (vgl.  1.  vegr),  ehren- 
voll, stattlich.  —  Kompar.  N.  f. 
176,  31  vgl.  §  81  N.  2). 

veyna  (alter  PI.  G.  von  2.  vegr,  Nor. 
§  330,  4),  zu  vgl.  dem  nhd.  (von) 
wegen,  (von)  Seiten.  —  tveggja  v. 
auf  zwei  (d.  h.  beiden)  Seiten  161, 
18;  vgl.  tök  s.  v.  taka. 

veggberg,  n.  (s.  veggr,  berg).  Gen. 
veggbergs  visir  VqI.  48,  7.  —  Mül- 
lenh.  D.  Alt.  K.  V,  148;  Ger.  Sp. 
1087  faßt  hier  veggb.  =Felswand; 
vgl.  auch  viss. 

veggr,  m.  (g.  vaddjus  f.,  F.  302;  §  45, 
46,  2 ;  mit  Diefenbach  Got.  Wb.  I, 
147  viell.  zu  vidan  =  vad  F.  284 
zu  stellen;  urspr.  geflochtene  Wand, 
vgl.  Nor.),  die  Mauer,  Wand.  — 
Asf.  vegginn  108,  10.  —  PI.  N. 
veprgir  25,  2. 

vegg]>ili,  n.  (s.  veggr  u.  J>ili  n.  = 
Diele  F.  137),  die  Wanddiele,  d.  i. 
Wandfläche  in  einem  aus  Holz 
aufgeführten  Hause.  —  PI.  N.  93,  3. 

1.  vegr,  m.  (zu  vega  =  wägen  ?  §  60, 
1),  die  Ehre.  —  N.  197,  26;  A. 
166,  5. 

2.  vegr,  m.  (F.  282  g.  vigs;  §  4,  5; 
50,  4  u.  a8),  der  Weg.  —  A.  a  veg 
Fäfnis  (auf  den  Weg  Fafnirs)  117, 
10  =  qua  Fafneri  eundum  erat  Eg.; 


ähnlich  of  veg  über  den  Weg,  ent- 
gegen VqI.  54,  3;  ähnlich  fara  einn 
veg  denselben  Weg  fahren  zur 
Hei),  dasselbe  Schicksal  haben  182, 
26 ;  und  oft  freier,  wo  vegr  =  Weg, 
Richtung,  Art  und  Weise  steht;  so 
ä  hverjan,  hvern  veg  in  jeder  Rich- 
tung, nach  jeder  Seite  83,  6;  Vaff)r. 
18,  5;  desgl.  hvern  veg  90,  8;  ä 
einn  veg  übereinstimmend  221,  10; 
}>ann  veg  aw/"  dieselbe  Art  190,  19; 
jmnn  veg,  sem  auf  die  Art,  wie 
191,  7;  228,  11;  zu  204,  27  vgl. 
bera  1)  c);  engan  veg  «n  keiner  Art, 
durchaus  nicht  153,  13,  14;  um 
langan  veg  6'2,  8  wohl  =  in  weiU 
läufiger  Art,  vgl.  um  1)  a)  ß. 
annan  v.  — en  annan  (sc.  veg;  vgl. 
annarr  4)  209,  11  —  12  nach  der 
einen  Seite,  aber  nach  der  andern; 
für  sich  stehend  annan  veg  in  an- 
derer Art,  anders  62,  9  vgl.  Lund 
p.  59.  —  Ähnlich  Plur.  A.  ä  fleiri 
vega  auf  mehr  Arten  28,  4 ;  marga 
v.  auf  manche  Art  204,  22;  alla 
vega  nach  allen  Seiten  180,  26.  — 
PI.  N.  vegar  (u.  vegir,  vgl.  %  50, 
4)  178,  36;  hier  wohl  =  Wegspuren, 
die  auf  dem  Wege  hinterlassene 
Spur.  —  A.  vegu  (zu  vegir)  Sigdr. 
18,  4  vgl.  oben  alla  vega  (zu  vegar). 
*  In  Kompos.  bezeichnet  vegr  teils 
Weg  (vgl.  helvegr,  Helvegr),  teils 
Richtung,  Gegend,  vgl.  austrvegr, 
Noregr;  hinig,  hvernig  u.  f)annig; 
Qndugi.  —  S.  auch  vegna. 

vegsemd,  f.  (1.  vegr,  semd  vgl.  sama, 
soemd),  die  Ehre,  Würde.  —  G. 
honum  vaeri  til  vegsemdar  ihm  zur 
Ehre  gereicht  154,  13. 

veiöa,  schw.  v.  (F.  302,  ahd.  weidön), 
jagen;  überh.  fangen,  auch  mit 
Netz  oder  Angel.  Inf.  159,  20;  von 
Sinfj.  in  Wolfsgestalt  gebraucht.  — 
Praes.  Plur.  3  veiöa  149,  10.  —  Praet. 
S.    3  veiddi    (§  29,  1)    109,    13.  — 

—  Pass.  Part,  absol.  veitt  (vgl. 
§  29,  5)   erbeutet  114,  7;    149,  12. 

veiöi  u.  (älter)  veiSr,  f.  (F.  302 ;  vgl. 
§  59,  1  M.Nor.  §  319a3),  die  Jagd, 
das  Weidwerk,  die  Jagdbeute.  — 
D.  veiöi  114,  7;  A.  veiöi  =  Jagd- 
beute 114,  13;  Asf.  173,  25.  —  PI. 
G.  veiöa  32,  1;   ü.   veiöum  122,  4. 

—  Der  Plur.  ist  nhd.  durch  Sing. 
(in  abstrakter  Bedeutung)  wieder- 
zugeben; vgl.  Gr.  IV,  285). 


veiöifang  —  vera 


217 


veiöifang,  n.  (s.  veiöi,  fang),  der 
Weidfang;  der  Fang  auf  der  Jagd 
oder  beim  Fischen.  —  Plur.  Asf. 
173,  12. 

veiöimaör,  m.  {s.  veiöi,  maör),  der 
Weidmann;  der  Jäger  oder  Fi- 
scher. —  N.  173,  9. 

veisa .  f.  (ahd.  wisa,  Wiese  vglt.  Heyne), 
der  Sumpf.  —  A.  veisu  252,  3. 

veita,  schw.  v.  {zu  dän.  yde,  hervor- 
bringen, geben  Vigf.,  während  Fr.2 
es  als  Faktitiv  zu  vita  (=  gehen) 
faßt,  gewisserm.  einem  etw.  zugehen 
lassen ,  zugänglich  machen ,  ein- 
räumen, gewähren,  helfen, 
meist  mit  Dat.;  Lund  p.  101;  (Acc. 
veita  veizlu  ein  Gastmahl  aus- 
richten 220,  26).  —  Inf.  =  gehen 
179,  3;  =  gewähren  122,  15;  157, 
8.  Im  feindlichen  Sinne  209,  4  vgl. 
u.  53,  22  und  {Deim  m.  bana  veita 
ihnen  den  Tod  antun,  sie  zu  Tode 
bringen  {Edz.)  230,  15.  —  Praes. 
PI.  3  veita  sin  i  milli  wechselweise 
eingehen,   wechs.  sich   leisten  44,  1. 

—  Conj.  S.  3  veiti  44,  6  leiste  = 
leisten  würde.  —  Impers.  S.  2  veit 
erzeige  74,  14.  —  Part.  Praes.  S.  A. 
veitanda  oder  {Var.)  PI.  A.  m. 
veitandi  fjär  143,  15  =  datores 
pecuniae  Eg.  Vgl.  Lund  p.  395.  — 
Prat.  S.  3  veitti  122,  21  =  es  half; 
zur  Wortstell,  vgl.  Ark.  16,  216; 
Plur.  1  veittum  ÜÖ  wir  gewährten 
Hilfe  Grott.  14,  3;  Plur.  3  veittu 
Loka  atgongu  machten  einen  An- 
griff auf  L.  53,  22 ;  ähnl.  v.  tilraeöi 
230,  5;  veittu  honum  formala 
machten  ihm  eine  Prophezeiung  162, 
28.  —  Pass.  Part,  absol.  veitt  = 
gewährt,  bewirtet  168,  6  vgl.  annarr 
4);  eingeräumt  193,  16,  17;  ange- 
boten 103,  8;  geleistet  238,  11. 

veizla,  f.  {für  veitsla,  §  22  a)  gegen 
E.,  zu  veita),  die  Gewährung,  Be- 
wirtung; das  Gastmahl.  —  N. 
veizla  vom  Hochzeitschmaus  152, 
22;  von  einer  Empfangsfeier  167, 
21;  G.  veizlu  167,  24;  Gsf.  veizl- 
unnar  109,  12;  D.  veizlu  109,  7; 
120,  24;  Dsf.  veizlunni  152,  24; 
A.  veizlu  166,  25;  Asf.  veizluna 
152,  23.  —  PI.  N.  veizlur  178,  24. 

—  D.  veizlum  189,  15.  A.  goröu 
{)eim  veizlur  bewirteten  sie  {Edz.) 
260,  3. 


vekja,  schw.  v.  (g.  -vakjan;  §  29,  3; 
38,  2;  113,  4,  F.  281).  1)  wecken. 
Praes.  S.  3  vekr  y,  4;  v.  upp  83, 
8.  Praet.  S.  3  vakti  upp  141,  17.  — 
2)  erregen,  anstiften.  —  Praet. 
S.  2  f)ü  vaktir  225,  4.  —  Pass.  Part. 
absol.  vakit  207,  29. 

vel,  adv.  (g.  vaila,  e.  well;  §  84,  F. 
296),  wohl,  in  guter  Art,  billiger 
Weise,  vielleicht.  —  10,  10;  61,  9; 
64,  5;  vel  j^ykkja  mit  Dat.  der  Per- 
son  =  Wohlgefallen  115,  17;  laetr 
J)at  vel  vera  läßt  es  sich  gefallen 
99,  19;  baö  f)ä  vel  fara  hieß  sie 
gutfahren,  wünschte  ihnen  Lebewohl 
{vgl.  dän.  farvel)  162,  21 ;  vel  aettaöar 
von  guter  Art  {Abstammung)  22, 
16  vgl.  Var.  —  vel  kominn  gut 
{nach  Wunsch)  gekommen,  will- 
kommen; veriö  vel  komnar  (PI. 
N.  f.)  163,  19;  f)er  skulut  her  vel 
komnir  (sc.  vera)  193,  20;  vgl.  196, 
33;  maeltu  vel  260,  7  s.  maela;  vel 
fallit  241,  17  s.  falla  gegen  E.;  vel 
mentr  gut  erzogen,  von  feinen  Sitten, 
194,  30;  ähnlich  skiöfoerr  sva  vel 
36,  12;  vel  ohne  Mühe  Grott.  17, 
6  Ger. 

velja,  schw.  v.  (g.  valjan;  §  3,  1; 
43,  1;  F.  297),  wählen,  auswählen. 
—  Praet.  S.  3  valöi  229,  1. 

veita«  schw.  v.  (g.  valtjan;  F.  298), 
wälzen,  mit  Dat.;  Lund  p.  99.  — 
Praet.  PI.  1  veltum  grjöti  Grott. 
12,  1. 

*  Das  stv.  veita  (=  ahd.  walzan; 
Ger.,  Sp.  1093)  ist  gemeint  §  103,  1. 

venia,  schw.  v.  {vgl.  2.  vanr  adj.; 
§  113,  2;  ahd.  wennan  F.  287), 
gewöhnen,  erziehen.  — Inf.  159, 
1 ;  hier  nicht  zu  übersetzen:  „an 
eine  schwierige  Arbeit  gewöhnen" 
{an  etwas  gewöhnen  venja  e-u  oder 
viÖ  e-t);  sondern  „mittelst  einer 
Schwierigkeit  ausbilden,  erziehen" 
(Vigf.  s.  v.  I,  2  ex.).  —  Pass.  Part, 
vandr,  N.  f.  vond  {älter  vonö; 
§  29,  1)  170,  31  die  Gewöhnung 
paßte  sich  nicht  für  eine  Königs- 
tochter. 

vera,  stv.  {älter  vesa,  g.  visan;  §  105 
F.  300),  sein,  sich  aufhalten, 
stattfinden,  dauern  {währen);  mit 
Gen.  =  von  etwas  sein,  zu  etwas  der 
Geburt,  dem  Wesen  nach  gehören; 
vgl.  w.  u.  —  Mit  at  c.  Dat.  =  zu 
etwas  gereichen  {194,  20);  mit  veröa 


218 


vera 


wechselnd  zur  Umschreibung  des 
Passiv,  vgl.  Gr.  IV,  9  fg.;  Lund 
p.  286,  287;  Fr.2  s.  v.  6);  Nor. 
§  473;  in  alt.  Zeit  üblicher; 
über  die  Formenbildung  vgl.  Vigf. 
s.  v.  A.  a.  §  123  gegen  E. ,  125. 
Inf.  vesa  Fäfn.  13,  2;  vera  4,  4 
vgl.  10,  7;  =  verweilen  154,  15; 
158,  2;  231,  23;  vera  meö  e-m 
6,  16  vgl.  62,  12;  kann  vera  16,  9 
s.  tenJ.  kunna;  ä  vera  daran  sein, 
vorhanden  sein  40,  16;  vera  at 
{oft  =  bei  etwas  sein,  mit  etwas 
beschäftigt  sein)  115,  4  wohl  nach 
Analogie  von  varö  f)at  at  sastt  (s. 
veröa)  114,  19  gebildet.  —  vera 
=  sein,  währen  35,  7;  191,  1;  vera 
nokkut  etwas  sein  =  zu  bedeuten 
haben  218,  20.  —  Praes.  S.  I  emk 
=  em  ek  6,  1,  2;  ra#  suffig.  Fron, 
u.  Negat.  emkat  Sigdr.  21,  3;  ek 
em  160,  1;  S.  2  at  {m  ert  59,  2; 
süffig,  in  älterer  Form  estu  Lokas. 
20,  1;  ertu  179,  5;  J)ü  ert  (kominn) 
67,  23;  S.  3  in  alt.  F.  es  od.  -s:  f)vit 
ovist's  Hqv.  i,  4;  gew.  er  (ü&er  ^en 
e-Laut  in  er,  eru  w^.  Äoc&  Ark. 
15,  355);  er  sagt,  nefnd,  kallaör 
3,  2,  5,  12;  heimill  er  matr  5,  14 
u.  oft;  er  tiu  vetra  (sc.  gamall) 
158,  15  vgl.  Lund  p.  152;  eigi 
(ekki)  er  |>at  =  nicht  ist  es  also 
(Edz.)  171,  34;  172,  29;  er  til  £ess 
118,  5  t#Z.  til  3);  hvat  er  nü? 
65,  5  =  was  (,9^  #s)  nun  ?  was 
machst  du  nun?  =  siccine  agis?  Eg. 
hvat  er  yör?  Was  ist  Euch  {pas- 
siert)? 204,11;  vgl.  203,  3.  Ähnlich 
hvat's  (=  es,  er)  meö  Qsum  =  was 
gibt  es  bei  den  Äsen  ?  VqI.  48, 1  {Ger., 
Sp.  1113).  —  J)er  er  at  f)egja  (Gylf. 
XLIV  A.  20)  du  hast  zu  schweigen; 
vgl.  Lund  p.  23,  363  u.  ähnl.  f)at 
er  meö  SQnnu  at  segja  das  kann 
(oder  muß)  in  W.  gesagt  werden  {vgl. 
meö  3)  51,  1.  —  In  poet.  Stellen 
auch  mer  es  (er)  eht  =  etwas  ist 
für  mich  vorhanden,  ich  habe,  be- 
sitze, so  Regm.  13,  7:  es  mer  fangs 
vQn  =  Kampf  habe  ich  zu  erwarten, 
erwarte  ich  {Ger.,  Sp.  1110).  PI.  1 
erum  228,  30;  mit  suffig.  Neg. 
{poet.)  eruma  Grott.  20,  7;  PI.  2 
eruÖ;  eruj)er  165,  20;  Plur.  3  eru 
(siöaöir)  6,  16;  vgl.  §  5,  2;  20,  5; 
12,  2  u.  oft.;  'ro  für  ero  poet. 
Grott.  1,  5  {verb.  'ro  haföar);  'ro  a 


f)ingi  Vol.  4H,  4;  'ru  für  eru  Fäfn. 

13,  4;  awcÄ  bloßes  u  (mocA  vorher- 
geh, r)  Sigdr.  i#,  5,  6;  pot'/.  auch 
erumk  =  eru  mer  ß,  1  {urspr.  wohl 
eru  mik  vgl.  Gr.  IV,  40  u.  Nor. 
§  394,  3;  Lund  p.  63).  —  Gonj. 
(§  125)  S.  2  ser  163,  28;  S.  3  se 
5,  13;  hvat  henni  se  =  was  ihr  sei, 
mit  ihr  sei  203,  3;  Plur.  1  sem 
172,  27;  PI.  3  se  11,  2;  40,6;  70,9 
J)ött  eigi  se  froeöimenn  wenn  es 
auch  nicht  Gelehrte  sind  =  auch 
für  Nichtgelehrte  155,  34;  170,  15. 
—  Imp.  S.  2  ver  163,  27;  ver  vel  viö 
c.  A.  lebe  in  gutem  Einvernehmen 
mit . . .  189,  4;  PI.  1  verum  204,  15; 
PI.  2  veriö  163,  19.  —  Praet.  S.  1 
var,  älter  vas;  mit  suffig.  Fron, 
u.  Negat.  vaska  =  vas-ek-a  ß,  2; 
S.  2  vart  164,  31;  älter  vast  Helr. 
4,  1 ;  mit  suffig.  Fron,  vartu  165,  1 ; 
mit  suff.  Neg.  u.  Fron,  vasattu  = 
vast-at-J)ü  {vgl.  Art.  -at,  -a)  Grott. 
8,  1;  S.  3  var  3,  4,  11;  4,1  u.  oft; 
allt  J)at  er  var  a/^s,  was  da  war 
{Edz.)  173,  16;  var  hann  äsa-aettar 

14,  6  =  is  gente  asarum  oriundus 
erat  Eg.  vgl.  32,  4  u.  46,  2;  180,  9; 
Lund  p.  161;  var  til,  er  war  dazu 
{dafür),  daß  47,  6;  kykt  var  fyrir 
(varö  f.  W.)  79,  14  s.  fyrir  3); 
älter  vas  VqI  3,  1,  7;  m#  sw/f. 
Negat.  vasat  VqI.  3,  3;  vasa  Grott. 

14,  6  =  es  gab  nicht  Buhe;  nicht 
ruhte  der  Krieg  {Ger.);  [>at  var 
eitt  sinn,  at  44,  15  =  es  geschah 
einmal,  daß  ein  Mann  sie  erblickte, 
als  sie  u.  w.  (Ger.,  Übers.).  — 
PI.  1  värum,  älter  vQrum  Grott. 
11,  2;  PI.  3  väru  3,  6;  4,7  u.  oft; 
väru  til  sumars  53,  14  vgl.  til  2); 
väru  (sterk  vitni)  53,  9  =  fanden 
statt,  wurden  gebraucht;  väru  at 
tyrfa  beschäftigt  waren  u.  w.  161, 
22;  väru  allir  meö  einum  hug  til 
{)ess  74,  21  waren  alle  einen  Sinnes 
gegen  den  u.  w.  —  älter  VQru  Grott. 
2,  2;  Guörkv.  II,  23,  l;  24,  1;  Sigdr. 

15,  1;  18,  1,  2.  —  Gonj.  S.  1  at  ek 
vaera  61,  6;  180,  8,  9;  S.  3 :  5,  10; 
vaeri  af  kaupinu  {s.  kaup)  53,  21 ; 
PI.  1  VEerim  171,  4;  PI.  3  vaeri 
65,  20.  —  Pass.  Part,  verit  = 
gewesen;  hafa  verit  sind  gewesen 
175,  8;  hafi  verit  gewesen  sei  56,  4, 
5;  hQfÖu  verit  gewesen  waren  89, 
10;    heföi  verit  gewesen  wäre  160, 


veröa 


219 


13;  hefir  oss  sagt  verit  ist  uns 
gesagt  worden  183,  29;  vgl.  hier 
Nyg.  S.  177  b). 

*  Daß  die  passive  Umschreibung 
mit  vera  öfter  auch  den  Sinn  von 
veröa  haben  müsse,  wurde  schon 
Gr.  IV,  18  bemerkt;  auch  sonst  tritt 
in  der  älteren  Sprache  vera  im 
Sinne  von  veröa  ein.  —  Ich  hebe 
hervor:  at  £>aöan  af  varu  doegr 
greind  11,  20;  hvärir  varu  rikari? 
10, 12=utri  potentiores  exstiterunt? 
Eg. ;  J)ä  var  Kristr  borinn  wurde 
Chr.  geboren  (natus  est  Eg.)  124:,  7; 
\mu  varu  baeöi  blötuÖ  139,  10;  vgl. 
auch  168,  5,  6;  176,  10;  253,  20,  22; 
261,  5  (var  nu  svä  gert  =  ita  factum 
est).  S.  auch  hafa  *)  u.  Nyg.S.  175b). 

—  Über  die  oft.  Auslassung  von  vera 
(skyldi  hann  af  kaupinu  53,  1)  Lund 
p.  468  fg.  Vgl.  auch  182,  lf  25; 
211,  22,  26,  28;  Delbrück  in  P.  Br. 
B.  36,  ,360  fg. 

**  Über  den  Wechsel  von  vera 
und  hafa  vgl.  Lund  p.  288. 
ver'Öa,  stv.  (g.  vairpan;  §  4,  1,  3; 
28,  1;  103,  1;  F.  294),  eig.  sich 
drehen,  bewegen,  vgl.  g.  svulta- 
vairj)ja  =  zum  Tode  sich  neigend  u. 
lat.  verti,  dann:  geraten,  werden. 

—  Inf.  15,  19.  —  Neben  vera  zur 
Umschreibung  des  Passivs  gebraucht, 
vgl.  vera  *;  oft  auch  sich  bewegen 
=  geraten,  in  eine  bestimmte 
Lage  kommen,  fast  =  müssen 
{vgl.  Fr.2  s.  v.  8)  at  hann  mundi 
veröa  at  leggja  sik  i  haettu  39,  9 
vgl.  206,  9;  v.  at  meini  160,  15 
zum  Schaden  gereichen,  einen  ins 
Unglück  bringen,  v.  at,  bana  42,  12; 
253,  4  Odhins,  Sigurds  Mörder 
werden  {Ger.).  —  Praes.  S.  1  verö 
179,  3  (v.  fyrir  vgl.  PI.  3);  S.  2 
verör  J)u  at  segja  du  wirst  erzählen 
müssen  252,  19;  S.  3  verör  VqI. 
40,  5  =  es  wird;  v.  =  wird,  entsteht 
40,  3;  f)ann  er  n.  verör  at  geta  den 
es  nötig  ist,  etwas  zu  erwähnen, 
der  bisweilen  in  der  Sage  vorkommt 
149,  6;  er  borit  verör  22,  10  (vgl. 
Var.)  =  geboren  wird,  ist;  mit 
Negat.  verörat  Regm.  6,5.  — 
PI.  1  (§  4,  3)  veröum  at  sitja  210,  6 
=  kommen  in  die  Lage  u.  w.  — 
PI.  3  fyrir  öskQpum  veröa  {vgl.  fyr, 
fyrir  1)  e)  in  Unglück  geraten  22,17; 
veröa  =  werden  VqI.  41,  5.  —  Conj. 


S.  2  veröir  172,  25;  S.  3  veröi  44,  4; 
184,  10.  PI.  1  veröim  252,  20.  — 
Imper.  S.  2  verö  189,  7.  -  Praet. 
S.  1  varö,  mit  suffig.  ek  varök  Helr. 
13,  5;  S.  3  varö  =  ^«r^,  wurde  8,  4, 
17;  varö  hraeddr  53,  22;  f)at  varö 
at  saett  das  wurde  zum  Vertrage,  so 
kam  der  Vertrag  zu  Stande  32,  6; 
varö  ==  geschah  70,  2 ;  varö  hon  viö 
at  taka  =  sie  kam  in  die  Lage 
anzunehmen  =  sie  mußte  (ihn)  an- 
nehmen 214,  3;  etwas  anders  varö 
at  f>iggja  bekam  (glücklich)  geschenkt 
223,  1 ;  at  Jietta  varö  fram  at  ganga 
=  daß  dies  geschehen  mußte  215, 
16,  17;  varö  at  brjöta  233,  22 
=  mußte  {die  Harfe)  zerbrechen; 
ähnlich  v.  at  verja  250,  22;  til 
f>eirar  sendifarar  varö  75,  9  wohl 
gleich  =  varö  büinn  (bereit)  vgl. 
Vigf.  s.  v.  A.  III  u.  109,  2 ;  at  pör 
varö  bilt  58,  25  vgl.  s.  bilt;  henni 
varö  J>at  fyrir  156,  5  s.  fyrir  3).  — 
PI.  3  uröu  (=  existerent  Eg.)  9,  3; 
=  transmutata  sunt  Eg.  80,  13.  — 
Conj.  S.  1  yröa  206,  4  vgl.  22,  17; 
S.  2  yröir  169,  19;  S.  3  yröi  159, 
18.  -  PI.  3  yröi  8,  1.  —  Pass.  Part. 
oröinn  (vgl.  u.  *)  =  geworden ;  auch 
wohl  =  wirklich  (d.  h.  von  der  natür- 
lichen Beschaffenheit)  vgl.  27,  1; 
62,  9;  s.  auch  Fr.2  s.  v.  oröinn. 
—  Im  Sinne  von  „entstanden"  {als 
mächtigster  xoar  M.  entst.,  Ger. 
Über.)  VqI.  10,  2.  -  N.  f.  ferö 
sin  orÖiu  seine  Reise  geworden  = 
geraten,  ausgefallen  67,  18.  —  N.  n. 
(u.  absolut)  oröit:  hafa  oröit  s6r 
für  sich  geworden,  eingetreten  sind 
29,  3 ;  sem  fyrr  haföi  oröit  (sc.  smiöat) 
54,  9=  gearbeitet  worden  war;  [)vi 
at  engi  hefir  sä  oröit  ok  engi  mun 
veröa  69,  12  =  nemo  enim  fuit 
neque  erit  Eg. ;  ähnl.  206,  3;  f>eir 
hafa  oröit  fyrir  öskopum  159,  11 
vgl.  22,  17;  f)ä  er  myrkt  var  oröit 
58,  10  (beachte  den  Unterschied  von 
hafa  u.  vera  oröit;  letzteres  bei  rein 
physischer  Veranlassung?).  PI.  N. 
m.  orönir  241,  9  vgl.  osviör;  n.  orÖin 
78,9;  104,  14.  —  Med.  veröaz  sich 
{gegenseitig)  werden  (zu  etwas).  — 
Inf.  at  bQnum  veröask  VqI.  45,  2 
sich  gegenseitig  ermorden  [Ger.); 
vgl.  Var. 

*  Die  ältere  Form  des  Pass.  Part, 
oröinn  begegnet  gerade  in  jüngeren 


220 


veröleikr  —  verstr 


//.sv.  {so  noch  W  97.  1;  09f  12) 
NtcM  selten;  vgl.  Vigf.  s.  v. ;  sows/ 
Wegfall  des  v  (w)  wacA  Nor. 
§  2  8,  1. 
verMeikr,  m.  (*.  verör,  leikr  *),  tfte 
V%  flrdigkeit.  —  gera  veröleikum 
betr  viö  e  -  n  jemand  besser  (mehr) 
nach   Würdigkeit  behandeln  171,  5. 

verftr,  adj.  (g.  vairps,  F.  290);  wert, 
würdig;    mit  Gen.;    Lund  p.   181. 

—  N.  n.  frasagnar  vert  52 ,  6; 
honum  J^ykkir  um  vert  ihm  er- 
scheint (Preises)  wert  192,  22; 
J).  mikils  um  v.  hennar  friöleik 
(verb.  um  h.  fr.)  ihm  erscheint  es 
viel  wert  (zu  sein)  mit  ihrer  Schön- 
heit, er  findet  ihre  Schönheit  vor- 
züglich 227,  18;  en  litils  muri  J)er 
j^ykkja  um  vert  232,  29  aber  sie 
wird  dir  wenig  wert  scheinen  =  dir 
wird  wenig  daran  gelegen  sein  = 
sie  wird  dir  unlieb  sein;  minna 
vert  69,  4  u.  meira  v.  73,  6  adverb. 
gebraucht;  A.  m.  veröan  209 ,  2 
(vissi  sik  og  eigi  vela  v.  frä  f)eim 
=  meinte  auch  nicht  Arglist  von 
ihnen  verdient  zu  haben;  Edz.).  — 
PI.  N.  m.  veröir  149,  8;  N.  f.  veröar 
260,  13;  sva  mikils  veröar  so 
gewichtig  (sc.  spar).  —  N.  n.  verö 
hallma?lis  tadelnswert  17,  6. 

*  Ein  anderes  -verör  (vgl.  g.  and- 
vairfjs)  erscheint  in  der  Zus.- 
Setzung,  s.  noröanverör. 

veröugr,  adj.  (vgl.  verör),  würdig, 
mit  Gen.;  Lund  p.  181.  —  A.  m. 
veröugan  ills  dauöa  53,  20;  vgl. 
17,  6  hallm.  verö. 

verfang,  n.  (verr;  fang),  die  Mann- 
Wahl,  die  Heirat  (seit,  der  Frau). 

-  D.  Helr.  13,  8. 

1.  verja,  schw.  v.  (g.  varjan,  F.  291), 
wehren,  verteidigen.  —  Inf.  v. 
sik  58,  19;  in  Verteidigungszustand 
setzen  v.  borg  mina  69,  16;  v.  land 
143,  2;  250,  21.  —  Med.  verjaz 
sich  wehren;  Praet.  PI.  3  VQTÖUZ 
230,   11. 

2.  verja,  schw.  v.  (g.  vasjan,  F.  300), 
bekleiden.  —  Pass.  Part,  varinn 
bekleidet,  geschmückt,  überhaupt 
beschaffen;  honum  var  sva  varit 
mit  ihm  es  so  beschaffen  (oder  „be- 
stellt";  vgl.  Mob.  Gl.  s.v.  verja)  war 
153,  23.  PI.  N.  f.  järni  varöar  mit 
Eisen  überzogen  Grott  21,  7. 


verk,  n.  (F.  292),  das  Werk,  die 
Arbeit.  —  N.  17,  16;  Gen  verks 
179,  30;  Gsf.  til  verksins  53,  2; 
D.  verki  179,  7;  Dsf.  verkinu 
54,  9;  A.  verk  99,  10;  Asf.  verkit 
74,  22.  —  PI.  A.  verk  Taten 
192,  30. 

>:  Dem  g.  gavaürki,  das  Ger. 
vglt.,  entspricht  noch  genauer  das 
e.  work. 

verkmaftr,  m.  (s.  verk,  maör),  der 
Werkmann,  Arbeiter. —  PI.  G. 
verkmanna  99,  8. 

viTpa,  stv.  (g.  vairpan;  §  103,  1, 
F.  295),  werfen;  mit  instrumental. 
Dat.  wie  kasta.  Lund  p.  99.  —  Inf. 
Sigdr.  7,  9;  191,  13.  Praet.  Gonj. 
S.  3  yrpi  honum  til  mit  ihm  zu- 
würfe, ihn  zum  Wurf  brauche  112 > 
11.  —  Pass.  Part,  orpinn;  aldri 
orp.  vom  Alter  gebeugt  168,  3. 

verr,  m.  (F.  306,  g.  vair,  lat.  vir; 
§  5,  2;  27,  2;  48,  1),  poet. ,  der 
Mann,  namentl.  auch  der  Ehe- 
mann, so  Gen.  vers  Helr.  1,  8. 

verr,  kompar.  adv.  (g.  vairs;  mhd. 
wirs,  vgl.  verri u.  § 84),  schlechter, 
schlimmer.  —  v.  viö  koma 
schlimmer  ankommen  (vgl  viö  ad- 
verb.)  47,  14.  —  undi  hon  verr 
sinu  203,  29  war  unzufrieden  mit 
ihrem  Lose;  vgl.  Ba.  u.  D.  H.  II, 
524  (verr  =  so  übel).  Der  Kompar. 
erklärt  sich  hier  wohl  durch  eine 
Ellipse:  war  schlechter  (als  billig) 
zufrieden  u.  m. 

verri,  adj.  kompar.  (g.  vairsiza,  e. 
worse,  F.  296,  §82),  schlechter. 

—  N.  m.  =  erzürnter  228,  14; 
N.  f.  203,  27:  G.  n.  verra  (vgl.  ills 
af  van  vorher)  37,  19;  205,  29; 
vgl.  D.  H.  II,  562;  Nor.  §  251,  4; 
A.  m.  verra  170,  20;  A.  n.  verra 
155,  35;  161,  20. 

verst,  superl.  adv.  (s.  verstr),  am 
schlechtesten.  —  bar  J)eim  mun 
verst,  sem  .  .  .  ertrug  in  eben  dem 
Maße  am  schlimmsten  (schwersten), 
wie  u.  w.  75,  2;  f)aetti  verst  am 
schlimmsten  gefiele  (s.  J)ykkja),  d.  h. 
am  meisten  Verdruß  bereite  122,  19; 
verst  hafa  es  am  schlechtesten  haben 
161,  9. 

verstr,  adj.  sup:  rl.  (F.  296,  as.  wirsisto, 
e.  worst ;  §  82),  der  schlechteste, 

—  A.  m.  verstan  (sc.  rodd  vaztund- 


verQld 


viÖ 


221 


irkülu-Äla  =  JQtuns)  c,  1  =  ini- 
mieissimum  auro  =  liberalissimum 
Eg.  in  AM.  1,  350  N.  14;  Gering 
Kv&p.  S.  22.  —  N.  A.  n.  verst, 
|3at  er  v.  er  von  der  härtesten  und 
niedrigsten  Arbeit  234,  16 ;  D.  m. 
schw.  Flex.  inum  versta  175,  3; 
D.  n.  Helr.  4,  3. 

verpld,  f.  {vgl.  Qld,  verr  =  Mann; 
e.  world,  F.  3  s6),  das  Menschen- 
leben, das  Zeitalter,  die  Welt.  — 
N.  VqI.  45,  10;  Nsf.  169,  22;  G. 
veraldar  7,  11;  D.  i  verQldu  119, 
19;  Dsf.  i  verQldinni  29,  7;  vgl. 
§  61,  3  bez.  Qld;  verQldunni  5i^; 
19;  A.  verQld  81,  8. 

•  Daß  verQld  urspr.  nicht  im 
lokalen  (so  deutlich  verQldin=heimr 
allr  Prol.  zu  Gg.  c.  2  F.  J),  sondern 
zeitlichen  Sinne  üblich  war,  beweist 
schon  der  Zus. hang  mit  Qld;  vgl. 
auch  D.  Alt.  V,  111.  —  An  der  St. 
7,  1 1  ist  ver.  wohl  zeitlich  gemeint, 
im  lokalen  Sinne  folgt  heim  7,  12. 

vesa  s.  vera,  stv. 

vestan,  adv.  (F.  301),   von  Westen 

—  fyrir  vestan  c.  Acc.  =  westwärts 
von  74,   7  vgl.  fyrir  2)  a. 

vestr,  adv.  (F.  301;  §  83,  1),  west- 
wärts. —  3,  9;  140,  12. 

vetr,  m.  (F.  284,  g.  vintrus;  §  46,  2; 
71,1),  der  Winter;  auch  das  Jahr 
(so  Vaff>r.  35,  1  u.  fast  überall,  wo 
der  PI.  steht;  nur  81,  6,  7  =  hiemes). 

—  N.  26,  20;  81,  4;  Nsf.  vetrinn 
53,  12;  G.  vetrar  53,  5;  D.  vetri 
52,  15;  144,  10.  —  PI.  N.  vetr 
81,  6,  7;  (i.  vetra  Vaff>r  35,  1; 
145,  3,  5;  er  tiu  vetra  (sc.  gamall), 
157,  7;  158,  14;  t#J.  awcft  Helr. 
7,  5;  A.  vetr  124,  13;  Grott.  11,  1; 
151,  22. 

*  Vgl.  auch  Vetr. 

vettrim  oder  vaettrim,  f.  {s.  Vigf. 
s.  v.  vaettr.).  Nach  Fr.2  ein  er- 
höhter, halbrunder  Streifen,  der 
auf  beiden  Seiten  des  Schwertes 
von  einem  Ende  bis  zum  andern 
geht.  Oder  die  Blutrinne?  Vgl. 
auch  D  H.  II.  351;  Ger.,  Spalte 
1137.  —  PI.  D.  Sigrdr.  6,  4. 

ve,  n.  (F.  303;  ags.  wih;  vgl.  g.  veihs 
n.  Ger.;  §  4,  4;  9,  2;  49,  3),  das 
Heiligtum.  —  Pl.  I).  veum  (irm. 
13,  3;  150,  7;  A.   ve  42,  10. 

vel,  f.  (auch  vael,  vgl.  Vigf.  u.  Nor.),  die 


Kunstfertigkeit,  auch  konkret  das 
Handwerkszeug ;  so  im  Nom.  79,  8 ; 
sonst  meistens  =  List,  Anschlag, 
so  D.  vel  40,  21;  A.  vel  78,  «4.  — 
PI.  N.  velar  216,  2±;  Gen.  vela  99, 
18;  D.  velum  69,  16;  A.  velar  37,  9; 
228,  2  #on  Liebes-intriguen. 

vela,  scäw.  i;.  (s.  vel;  §  115,  5).  1)  vela 
um  e-t  etwas  ins  Werk  setzen, 
bei  etwas  beschäftigt  sein.  —  Praes. 
PI.  3  vela  225,  25.  —  Pass.  Part, 
velt  228,  13.  —  2)  betrügen.  — 
Inf.  182,  12.  —  Gonj.  (mit  suff. 
negat.  -at)  S.  3  velit  Sigrdr.  7,  3. 
-  Prget.  PI.  2  veltuö  201,  32; 
Plur.  3  veltu  Helr.  13,  7;  Pass. 
Part    absol.  velt  207,  4,  23. 

velgjarn,  adj.  (vel,  gjarn),  trug- 
liebend, auf  Trug  sinnend.  — 
Voc.  n.  Helr.  5,  3  vgl.  hQfuö  2), 

velrsßM,  n.  (s.  vel,  -rseöi  zu  räö), 
cter  listige  Rat.  —  PI.  D.  vel- 
rseöum  37,  11;  -räöum  (vgl.  Wm. 
§  43  a  Anm.  1)  190,  10. 

veorr,  m.  (s.  ve,  nach  Nor.  §  127 
aws  ve-VQrör  =  Wächter  des  Heilig- 
tums),  der  Weiher,  Heiliger, 
Schirmherr;  Miögarös  Veorr 
poetische  Bezeichnung  für  pörr 
Nom.  VqI.  56,  2 ;  vgl.  Vigf.  s.  v. 
Neuere  Hrgb.  lesen  vielfach  hier 
Veor  als  Acc;  vgl.  s.  v.  möör. 

ver,  pron.  (F.  304;  g.  veis;  §  89), 
wir.  N.  9,  4,  10;  56,  10;  Grott. 
11,  1 ;  hier  Plur.  /wr  Dual  (D.  H. 
II,  610);  =  ich  171,  34;  203,  24 
vgl.  Dat.;  ver  Sigurör  =  wir  (ich 
und)  Sig.  242,  22  vgl.  Gr.  IV,  294; 
G.  (g.  unsara)  vär  205,  10;  Dat. 
(D.  A.  g.  unsis,  uns)  oss  56,  10; 
=  mir  171,  30,  h<4;  vgl.  f)er  s.  v. 
J)ü.  —  So  auch  im  fg.  öfter  ver,  oss 
=  ich,  mir;  vgl.  auch  Regm.  2,  5; 
A.  oss  68,  4. 

*  Suffig.  z.  B.  in  töku-ver  173, 
26;  vissu-ver  193,  1.  —  Der  Gen. 
var  (u.  varr)  &£  rcaeft  ver  gebildet 
(INor.  §  149,  2);  oss  im  D.  w.  A. 
entspr.   g.  uns,   unsis,    ib.  §  83,  1. 

viÖ,  viftr,  adv.  u.  präpos.  mit  Dat. 
u.  Acc.  (g.  vij)ra,  e.  with,  F.  304), 
wider,  gegen,  bei,  zuhin.  — 
1)  mit  Dat.  —  a)  gegen,  ent- 
gegen, oft  bei  feindlicher  Be- 
gegnung (nhd.  wider);  viö  vitni  at 
vega  Grm.   23,  6;    foröa  viö  häska 


222 


viö 


44,  10;  viö  viti  varaz  Regm.  1,  3; 
viö  färi  sja  Sigrdr.  8,  2;  se  viö... 
189,  6;  heiz  Tifi  honurn  ihm  gegen- 
über 168,  23:  eigi  mä  viö  margnum 
169,  2;  viö  sk<?pum  vinna  209,  1. 
6)  gegenüber,  m  Anbetracht 
einer  Sache,  um  willen,  für.  — 
bjöz  viö  veizlunni  rüstete  sich  zu 
dem  Festmahl  152,  24;  gjalda  mund 
viö  \)er  für  dich  171,  6;  vgl.  J)ar 
viö  dafür  189,  6  ;  viell.  hefna  Frööa 
(Dat.)  viö  Halfdani  wegen  des  H. 
Grott.  22,  3  vgl.  Note.  —  c)  zur 
Bezeichnung  der  nahen  Berührung, 
Gemeinschaft,  =  mit  {engl. 
with),  so  z.  B.  bei  geschlechtlicher 
Gemeinschaft  {Ger.,  Sp.  1168)  fötr 
gat  son  viö  oörum  9,  8;  viö  henni 
gat  37,  14;  gat  viö  Garörofu  'Q,  6; 
a  son  viö  konu  sinni  150,  16;  ätti 
döttur  viö  Siguröi  226,  30;  dann 
in  Fällen  wie  hlaeja  viö  honum 
einem  froh  entgegenschlagen  154,  2; 
vgl.  Lund  p.  205;  nema  viö  neöra 
gömi  (vgl.  nema)  42,  3;  ergänze 
auch  42,  9  viö  zu  efra  g. ;  lysti 
hQfuöit  viö  hrQnnunnum  72,  19; 
blandit  viö  blööi  sveinanna  120, 
25;  viö  mungäti  mit  {in  dem  Biere, 
Ger.)  6,  5;  viö  miklu  fe  170,  18. 

2)  mit  Acc.  —  a)  lokal:  in  der 
Richtung  von,  bei,  an  —  byggja  viö 
UrÖarbrunn  23,  11  vgl.  22,  6;  liggr 
viö  eggskurn  24,  6  vgl.  25,  5;  35, 
16;  17;  82,  14;  95, 12;  setr  viö  eyra 
72,  21  =  traf  {den  Riesen)  am  Ohre, 
daß  {Ger.);  viö  sik  bei  sich  {an 
seinem  Körper)  240,  21 ;  viö  funa 
Fäfn.  32,  4;  viö  himin  Vol.  57,  8 
vgl.  viö  h.  gnsefa  |,  4;  viö  J)jööveg 
an  mier  Landstraße  124,  14;  kom 
til  fundar  viö  yör  68,  6;  kom  viö 
Gautland  154,  25 ;  v.  land  am  Lande 
165,  22;  kvaemi  viö  hann  zu  ihm 
136,  6;  viö  drykkju  var  setit  92,  8; 
sez  viö  stjörn  170,  16;  viö  forsinn 
114,  4.  Vgl.  auch  80,  5.  —  Aber: 
viö  SQguna  =  inbezug  auf  die  Sage, 
in  der  Sage  149,  6;  166,  8;  vgl. 
siöan  a).  —  b)  in  freierem  Sinne 
bei  Anreden,  Angreifen,  Ver- 
gleichen und  ahnlichen  Wendungen, 
wo  sich  zur  Übersetzung  oft  „mit" 
{engl,  with,  vgl.  1)  c)  empfiehlt.  — 
maelti  viö  pann  äs  27,  18 ;  viö  hann 
keppaz  36,  12;  baröiz  viö  Bela  47, 
7;    ätti  viö   troll   {vgl.  eiga  3)  105, 


21;  var  kaup  gert  viö  smiöinn  52, 
14;  var  tillagt  viti  hann  53t  6  = 
f/im  [gegenüber)  zugestanden;  vgl, 
auch  96,  8,  9;  renna  i  kopp  viö 
pjälfa  63,  10  vgl.  63,  H;  64,  4;  6*£, 
13;  miöla  viö  brööur  sinn  116,  16; 
haföi  ösaett  viö  pann  konung  136, 
3,  10;  jafnir  viö  konung  142,  11; 
raun  gert  viö  (bei)  158,  15;  raeör 
um  viö  sik  geht  bei  sich  selbst  zu 
Rate  {Ger.)  Fäfn.  33,  2;  M  sik 
skapaör  191,  6  s.  skapa;  viö  J)enna 
mann  gegenüber  diesem  Manne  (Rn.) 
153,  5;  viö  J)essi  orö  auf  diese 
Worte  hin,  über  diese  Worte  153,  22; 
etwas  anders  viö  orö  auf  das  Wort 
258,  22,  23;  viö  äkafl.  boen  auf 
inständiges  Bitten  176,  16;  viö 
f>ann  drykk  infolge  dieses  Trankes 
197,  18;  hraett  viö  mik  u.  w.  179, 
32  =  furchtsam  im  Hinblicke  auf  u. 
hraett  viö  J)ä  258,  7;  vgl.  258,  22; 
var  viö  själft  berührte  dies  selbst t 
war  nahe  daran  164,  11;  165,  2.  — 

c)  wo  von  Sachen  die  Rede  ist, 
schwächt  sich  viö  öfter  ab  zur 
Bezeichnung  eines  Mittels  oder 
H  ebenumstand  es:  viö  hvat  liföi 
hann  =  wovon  lebte  er?  9,  11,  15 
vgl,  Grm.  18,  6;  19,  4;  eigi  missa 
viö  hamarskaptit  30,  15  =  zum 
Hammer schaft  {um  den  Hammer 
zu  erfassen;  bei  dem  Hammer)  nicht 
entbehren;  reyna  afl  sitt  viö  fjoturinn 
{an  der  Fessel)  38,  21  vgl.  39,  4; 
vakna  viö  {infolge)  gufuna  ok  (viö) 
{)at  162,  5  vgl.  209,  9;  233,  11; 
huggaz  viö  J)at  sich  damit  trösten 
195,  29;  viö  fessa  foezlu  infolge 
dieser  Nahrung  208,  15;  glotti  viö 
tonn  62,  7  vgl.  glotta;  ättuz  J)eir 
viö  drykkju  93,  5    vgl.   eiga  3).  — 

d)  auch  rein  modal:  viö  höf  mit 
Gebühr  99,  2;  ähnlich  viö  J)ol  189,  5 
u.  104,  18;  151,  2;  viö  ymsa  hättu 
auf  verschiedene  Art  (eig.  Arten) 
123,  10  Var.;  viö  nättüru  f)ä  von 
der  Eigenschaft,  mit  der  Eigen- 
schaft 170,  33;  glöaöi  allt  viö  gull 
253,  \S  =  es  glänzte  alles  nach  Art 
des  Goldes,  wie  Gold;  vgl.  Fritzn. 
s.  v.  13);  viö  ofstrlö  zum  Unheil 
Helr.  14,  1.  —  e)  bei  Personen 
steht  viö  c.  Acc.  ähnlich  wie  meö 
c.  A.;  viö  eina  ambätt  168,  16;  viö 
övigjan  her  168,  18;  viö  meyjar 
sinar  192,  13. 


t  viöarteinungr  —  vilja 


223 


*  Als  Ad  v.  oder  trennbares 
Präfix  steht  viö  gleichfalls  häufig 
in  den  angegebenen  Bedeutungen.  — 
a)  vor  dem  Verb:  verr  viö  koma 
schlechter  ankommen,  in  eine  schlim- 
mere Lage  geraten  47,  14;  mun 
viö  vera  hoi'ö  wird  angewendet  sein 
{vgl.  hafa)  55,  13;  vera  viö  bünir 
(verb.  viö  mit  dem  vorhergeh.  er) 
62,  11;  viö  beraz  (vgl.  bera  1)  d) 
71,  3 ;  er  viö  kent  {verb.  viö  mit  dem 
früheren  er)  139,  9.  —  er  J>ess  viö 
getit  152,  30;  viö  standa  wider- 
stehen 155,  24.  Anders  viö  staddr 
252,  19  vgl.  steöja;  hier  ist  der 
Acc.  ivohl  eigentlich  von  viö  ab- 
hängig. —  b)  nach  dem  Verb,  bald 
in  schärferer  Betonung:  maelir 
viö  (  —  f)ar  viö)  =  dagegen  spricht 
77,  15;  spyrnÖi  viö  sich  dagegen 
stemmte  39,  2  vgl.  72,  8;  standa 
viö  Widerstand  leisten  69, 11;  251,2 
sowie  ähnl.  heiz  viö  178,  12;  brä 
härm  viö  svä  fast  machte  er  eine  so 
heftige  Gegenbewegung,  zog  so  stark 
zurück  (s.  bregöa)  72,  6  vgl.  bregör 
viö  156,  24;  stakar  v.  160,  3  und 
kippiz  svä  hart  viö  80,  19;  binda 
viö  svä  J)ungt  79,  16  =  annexo  tarn 
gravi  pondere  Eg.;  legg  ek  J)er  viö 
lege  ich  dir  bei,  schiebe  ich  dir  zu 
103,  5;  bjööir  viö  dagegen  bietest 
153,  21  vgl.  varö  illa  viö  empfand 
Unbehagen  dabei  215,  13  —  bald 
schwächer  akzentuiert:  hlö  viö 
lachte  (dazu)  16,  6;  35,  9;  varö 
VQr  viö  gewahrte  155,  26;  talaz  viö 
reden  miteinander  175,  22;  hrein 
viö  wieherte  {dem  andern  Pferde 
zu)  54,  4;  skiptuz  svä  viö  gerieten 
derart  in  Streit  {gegen,  unter  sich) 
99,  5;  tceki  viö  entgegennähme, 
empfinge  115, 19;  viö  veröa  dabei  w. 
158,  20.  —  f>ar  viö  vgl.   1)  b)  ex. 

**  Bez.  der  beiden  Cas. ,  die  viö 
regiert,  ist  von  Gebh.  bemerkt,  daß 
oft  der  Acc.  steht,  wo  wir  den  Dat. 
erwarten;  dabei  bespricht  er  auch 
VoL  57,  8,  glaubt  jedoch,  daß  ein 
wirkliches  Erreichen  —  dann  wäre 
der  Dat.  erforderlich  —  hier  nicht 
gemeint  sei,  nur  die  Richtung  zum 
Himmel. 

viöarteinungr,  m.  (s.  viör,  tein.  zu 
teinn  F.  121),  der  Baumzweig, 
Strauch,  wohl  eig.  poet.  N.  74,  7. 

viöbragö,    n.    (5.    viö,    bragö);    die 


Gegenbewegung,  Berührung.  — 
D.  75,  21. 

vRiflskr.  m.  (fiskr),_^o^.  =  Schlange. 

—  A.  o,  1  vgl.  Note. 

*  Wohl  =  viöarfiskr  =  Wald- 
fisch; vgl.  Sn.  Edda  ed.  Eg.  (Reykj.) 
p.  218;  orma  er  rett  at  kalla  fiska- 
heitum  etc. 

viör,  m.  (F.  305,  ags.  vudu,  e.  wood ; 
§  64,  1 ) ,   der  Baum,    das  Holz. 

—  N.  50,  3;  109,  19;  G.  alls  viöar 
jedes  Baumes  (jeder  Art  Baum) 
Guör.  II,  24,  3.  Dsf.  viönum  (für 
viöinum,  vgl.  §  95  ulf(e)nom)  117,  21 
vgl*;  viöinum  158,  24.  A.  viö  162,  4; 
Asf.  viöinn  157,  14  =  eldiviö.  — 
Plur.  N.  viöir  74,  4;  Nsf.  viöirnir 
73,  12;  G.  viöa  Grm.  44,  2;  A.  viöu 
9\,  4. 

*  117 ,  21  übersetzt  Eg.  arborum 
ramis,  wobei  viönum  =  viöunum 
(PI.  Dsf.)  genommen  zu  sein  scheint. 

viftrbünaftr,  m.  (viör  =  viö,  bün.), 
die  Ausrüstung.  —  A.  220,  8. 

vffireign,  f.  (viör  =  viö  F.  304,  Vigf. 
s.  v.  viö;  eign  zu  eiga  =  zu  tun 
haben),  der  Umgang.  —  G.  illr 
viöreignar  106,  23  =  tractatu  diffi- 
cilis  Egv  vgl.  224,  17. 

viftrtal,  n.  (viör  =  viö;  tal),  die 
Gegenrede,  die  Unterredung.  — 
N.201,  20. 

viftrceöa,  f.  (viö;  roeöa),  die  Wider- 
rede, Wechselrede,  Unterredung. 

—  N.  202,  25. 

viöskipti,  n.  (s.  viö,  skipti  zu  skipta), 

=  viöreign;    G.   viöskiptis;   illr  v. 

232,  12  =  illr  viöreignar;  im  Plur. 

gegenseitiger   Verkehr.    —   D.    viö- 

skiptum  67,  20. 
vika,   f.  (F.  303,   g.  viko,   e.  week), 

die  Woche.  —  N.  144,  5. 

vili,  m.  (F.  296,  g.  vilja;  §  27,  2; 
43,  2;  65,  2;  der  Wille,  Wunsch. 

—  N.  eptir  J)at  er  vill  JDeira  kom 
saman  nachdem  ihr  Wunsch  (bez. 
des  Vergessenheitstrunkes)  zusam- 
mengetroffen, allerseits  eingetroffen 
war  (—  er  getit  hoföu  Guörkv.  II, 
25,  2)  214,  8.  D.  at  vilja  4,  3; 
203,  14;  Grott.  5,  7  (vergnügt, 
Ger.). 

vilja,  anom.  v.  (F.  296,  vgl.  §  18; 
28,  1;  46,  3;  114;  g.  viljan;  Nor. 
§  459,  7),    wollen,    wünschen.  — 


224 


villa 


viney 


Inf.  $6,  B;  164,  32.  —  Praes.  S.  I  vil 
ek  31,  8;  ek  vil  175,  25.  S.  2  t>ü 
vill  JOS,  5;  v.  J)ü  180,  14;  villtu 
65,  17  (w/Z.  |)ü);  viltu  172,  3;  vilt 
/,"/,  32;  vgl.  auch  §  123  2?/.  2.  3.  S. 
-  S.  3  vill  5,  15;  75,  7.  —  PI.  1 
viljum  171,  35;  PI.  2  vilit  \)6r  65, 
21;  PI.  3  vilja  17,  6.  —  Conj.  S.  3 
ok  vili  h.  rifta  und  ob  dieser  reiten 
wolle  (nach  ok  ist  hier  eine  Frage- 
Fart.  ausgelassen  ,  die  durch 
hverr  indiziert  ist;  Ark.  16,  237) 
75,  6;  eigi  sva  vel,  at  hann  vili 
daß  er  möchte  157,  20.  PI.  3  vili 
98,  24.  —  Praet.  S.  1  mit  suff. 
Fron.  u.  Negat.  (vgl.  ek  u.  -at) 
Helr.  13,  6:  es  vildigak  =  vilda 
-  ek  -  a  -  ek ;  hier  vertritt  den  Obj. 
Akk.  die  rel.  Part,  es  (Ger.,  Sp. 
1146)  S.  3  vildi  42,  2;  52,  12; 
112,  1,  13  (wenn  man  das  wollte) 
vgl.  maör  4).  PI.  1  vildum  196,  9. 
PI.  3  vildu  34,  19.  —  Conj.  S.  1 
vilda  153,  33;  157,  29;  206,  21 
(=  1.  velim  vgl.  Lund  p.  304).  — 
S.  2  vildir  nü  Ufa  möchtest  du  jetzt 
noch  leben  (Edz.)  261,  10.  S.  3 
vildi  154,  14;  imperson.  160,  19; 
167,  7.  PI.  3  vildi  82,  11  =  optarint. 
Eg.—  Praet.  Inf.  vildu  71,  15;  vgl. 
§  122. 

*  Für  die  seltene  Anwendung  von 
v.  als  Futurumschreibung  (Vigf.  B. 
1  ß),  vql.  auch  e.  he  will  have  u. 
nhd.  es  will  regnen)  ist  wohl  180, 
14  als  Beispiel  anzuführen. 

Villa,  schw.  v.  (F.  269,  §  115,  5; 
dän.  vilde  (Ger.);  zu  g.  vilpeis  adj., 
nhd.  wild),  irreführen,  ver- 
wirren. —  Praet.  vilta  §  29,  2.  — 
Pass.  Part,  absol.  vilt  218,  1 1 ;  adv. 
vilt  ristit  falsch  eingeschnitten  218, 9 ; 
PI.  N.  f.  218,  3.  -  Med.  villaz  sich 
verirren.  —  Part,  ek  hefi  vilz 
158,  1. 

villieldr,  m.  (s.  eldr,  villi-  zu  villr 
=  wild  F.  296),  das  Wildfeuer, 
nicht  künstlich  entzündetes.  —  N. 
68,  16. 

*  Außer  dem  Blitz  kommen  noch 
andere  Phänomene  in  Betracht,  wie 
z.  B.  Waldbrand.  Vgl.  außer  Myth. 
163,  570  fg.,  noch  das  von  Vigf.  als 
Übers,  gebrauchte  engl,  wildfire  in 
seiner  versch.  Anwendung.  —  Die 
Erklär,  von  F.  J.  Gg.  p.  98  „wie 
Feuer,  das  durch  Augenverblendung 


hervorgerufen  ist,  aber  in  Wirklich- 
Iccit  nicht  existiert",  hat,  meine  ich, 
an  Hugi,  der  den  eigenen  Gedanken 
des  Riesen  versinnbildlicht,  nur  eine 
geringe  Stütze,  da  dieser  Ged.  zwar 
sonst  nicht  persönlich  sichtbar,  aber 
doch  wirklich  vorhanden  ist.  Noch 
Keniger  passen  Elli,  MiÖgarösormr 
u.  w.;  nur  soviel  mag  gelten,  daß 
die  Leistungen  der  dämonischen 
Mächte  für  den  Augenschein  ge- 
steigert, die  |>örs  u.  seiner  Begleiter 
herabgemindert  erschienen  in  jenen 
Gebieten,  wo  weder  Götter  noch 
Menschen  sich  recht  zu  Hause 
fühlten. 
villigoltr,  m.  (villr  F.  296,  goltr), 
der  Wildeber.  —  A.  209,  29. 

vinarauga,  n.  (s.  vinr,  auga),  das 
Freundesauge,  freundliche 
Auge.  —  PI.  D.  vinuraugum 
102,  17. 

vinatta.  f.  (vinr,  -ätta  Gr.  II,  380), 
^Freundschaft.  N.  218,  17 ; 
G.    203,  12;  A.  203,  13. 

vinda.  stv.  (F.  285;  §  103,  3;  g. 
-vindan) ,  winden,  bewegen, 
werfen;  auch  winden  =  flechten 
(nhd.  kranzwinden)  vgl.  vefa.  — 
Praes.  S.  3  vindr  impers.  =  windet 
man  Sigrdr.  11,  4;  doch  vgl.  D.  H. 
II,  431.  Pass.  Part,  sä  er  undinn 
salr  Vol.  38,  7  =  hann  er  ofinn 
88,  5  (ea  contexta  aedes  est  Eg. : 
vgl.  auch  vefa). 

vindbelgr,  m.  (s.  vindr,  belgr),  der 
Windbalg  =  Blasebalg.  —  PI.  A. 
vindbelgi  15,  2. 

vindlauss,  adj.  (s.  vindr,  lauss),  ohne 
Wind,  unbewegt.  —  N.  n.  vind- 
laust  8,  14. 

vindr,  m.  (F.  279,  g.vinds;  §50a2),  der 
Wind.  —  N.  26,  7;  G.  vinds  31, 
15;  A.  vind  Vaff)r.  37,  5.  —  PI. 
N.  vindar  16,  3. 

\imloM,  f.  (s,  vindr,  old),  Wind- 
alter, stürmisch  bewegte  Zeit.  — 
N.  Vol.  46,  9. 

viney,  f.  (s.  ey  **.  vin  f.  =  Weide, 
Gras  F.  286,  Vigf.  s.  v.  vin  II ;  vgl. 
auch  w.  u.  Vaenir),  die  grüne  In- 
sel, ähnl.  K.  Gisl.  und  Gering  = 
grasreiche  Insel;  poet.  =  Seeland. 
—  G.  vineyjar  a,  7.  —  Eg.  über- 
setzt carae  insulae  u.  zieht  vin-  zu 
vinr  m. 


vingan  —  vit 


225 


vingan,  f.  {vgl.  vinr),    die  Freund- 
schaft. —  A.  154,  6;  197,  29. 

viitkona.  f.  (vinr,  kona),  die  Freun- 
din, Vertraute.  —  G.  204,  14. 

YJniia,  stv.  (g.  vinnan;  §  103,  3;  F. 
286),  sich  anstrengen,  ausführen, 
leisten;  kämpfen  (209,  1;  217, 
27);  gewinnen.  —  Inf.  63,  13; 
175,  9 ;  at  J)u  maettir  skamma  stund 
vinna  til  f)ess  tZaJ  <fot  m  kurzer  Zeit 
soviel  gewinnen  kannst  232,  17.  — 
Prses.  PI.  2  vinniö  197,  17.  —  Gonj. 
S.  3  vinni  6'3,  18.  —  Imp.  S.  2  vinn 
honum  bana  179,  1  bringe  ihm  den 
Tod  bei,  bringe  ihn  zu  Tode.  Praet. 
S.  3  vann  73,  4;  99,  14;  205,  20; 
vann  eiöa  gab  die  eidliche  Versi- 
cherung 106,  18  (vgl.  eiöa  unnit  74, 
6  «Js  Pass.  Part,  absol.,  desgl.  unnit 
=  geleistet  6,  9;  7i,  22;  getan  162, 
16,  17).  —  Praet.  S.  3  J>at  vann 
führte  dies  aus  VoL  26' a  F«r.  — 
PL  3  unnu  160,  16;  25>4,  12.  Pass. 
Part,  unnit  s.  s.  Praet.  S.  3  ex.  So 
auch  unnit  (sc.  heföi)  200,  31.  — 
Med.  vinnaz  sich  darbieten,  aus- 
reichen. —  Praet.  S.  3  vannz  hon- 
um varla  lengö  til  69,  8  vgl.  sem 
hon.  vannz  til  erindi  65,  1,  nach 
Wimmer  Laes.  p.  310:  solange  das 
Zurückhalten  d.  Atmens  (vgl.  erendi 
2)  ihm  möglich  war.  —  vannz 
allt  själft  109,  11  =  bot  sich  alles 
selbst  (von  s.)  dar,  ohne  sichtbare 
Bedienung.  —  vannz  honum  at 
fullu  =  es  war  ihm  genug  geboten, 
iron.  =  er  hatte  sein  Teil  bekommen 
233,  11. 
vinr,  m.  (F.  286,  mhd.  vine;  §  60, 
2;  62,  1),  der  Freund.  —  A.  vin 
c,  1.  Vgl.  die  Konstr.  p.  262.  Voc. 
vinr  197,  27.  —  Plur.  N.  vinir  165, 
15;  G.  vina  190,  10;  D.  vinum 
150,  25. 

vinsemd,  f.  (vgl.  vegsemd;  vinr),  die 
Freundschaft.  —  D.  167,  20. 

vinstri,  adj.  (F.  286),   link;    eigentl. 

kompar.  Bildung,  vgl.  §  82  b  a) ;  dän. 

venstre.  —  A.  f.  vinstri  hond  9,  7; 

A.  n.  vinstra  179,  17. 
vinssell,  adj.  (s.  vinr,  saell),  glücklich 

durch  Freunde,  reich   an  guten 

Freunden.  —  N.  162,  34. 

viröa,  schw.  v.  (F.  290,  Nor.  §  139, 
1  zu  verör),  werthalten,  schätzen; 
mit  Gen.;  Lund  p.  185.  —  Inf.  vel 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


viröa  wohl  für  wert  halten,  geneh- 
migen (vgl.  lat.  <2ignari  von  dignus) 
27,  2.  —  Imper.  S.  2  virö  eigi  svä 
=  denke  nicht  so!  201,  22.  Praet. 
PI  3  viröu  42,  10.  —  Pass.  Med. 
viröaz  geschätzt  werden,  schei- 
nen. —  Praes.  S.  3  viröiz  170,  21; 
v.  vel  237,  17. 
viröing,  f.  (s.  viröa).  1)  Wertschät- 
zung, Achtung.  —  N.  172,  19;  D. 
196,  1;  A.  leggr  viröing  ä  gibt  acht 
auf  170,  17.  —  2)  =  veröung  (zu 
verö  n.  pretium,  vgl.  g.  vairf)s  m., 
Vigf.),  die  ausgewählte  Schar,  Ge- 
folgschaft (Ger.  s.  v.  verjüng 
Sp.  1105),  poet.  —  D.  viröingu  Helr. 

11,  8  vgl.   Var. 

viröuligr,  adj.  (s,  viröa),  ansehnlich, 
angesehen.  —  PI.  A.  m.  152, 
27;  A.  f.  163,  15.  -  Superl.  N.  f. 
171,  9.  —  Den  Einfluß  des  Akzentes 
auf  diese  Kompar.  u.  Superl.  For- 
men bespricht  Kock  in  Ark.  21, 
106  fg.  (vgl.  auch  Ark.  9,  96). 

virftuligt,  adv.  (s.  viröuligr),  würde- 
voll, mit   Würde.  —  164,  26. 

virtr,  n.  (vgl.  Vigf.),  ein  noch  süßes 
Jungbier  oder  Malzextrakt; 
mhd.  würze  Ger.  —  D.  Sigdr.  17,  3. 

vist,  f.  (F.  301  g.  vists  Wesen;  §  61, 
3),  der  Aufenthalt,  die  Wohnung; 
der  Unterhalt,  die  Nahrung.  — 
1)  Wohnung.  G.  vistar  158,  3.  — 
PI.  N.  vistir  87,  6;  D.  vistum  38, 
6.  —  2)  Speise.  N.  109,  12;  Nsf. 
vistin  49,  6.  —  A.  vist  48,  12,  14; 
114,  12.  —  PI.  G.  vista  58,  9;  93, 
10  (vgl.    Var.).  —  Dat.  vistum  48,  1. 

*  vist   2)   nur  von  fester   Speise, 
=  matr. 

Vit,  pron.  (F.  304,  g.  vit;  §  30,  1; 
89),  wir  beide;  vgl.  ver.  —  N. 
103,  4;  157,  30;  162,  6,  8;  163, 
27,   29;    169,    29;    171,    4;    Grott. 

12,  5  und  wohl  auch  ib.  10,  7; 
vgl.  die  Note;  Bg.  faßt  hier  vit  = 
vitt  Zauberei  (D.  H.  II,  610);^  Ger. 
übers,  „wenn  irgend  einer  die  Ab- 
kunft wüßte":  vgl.  auch  H.  G.  zu 
der  Stelle.  —  Gen.  (g.  ugkara)  okkar 
i  milli  zwischen  uns  beide  210,  26. 
döttur  okkar  Siguröar  meine  und 
Sigurds  Tochter  200,  18;  vgl.  ok*. 

-  D.  (g.  ugkis)  okkr  184,  9;  215, 
4.  A.  okkr  (g.  ugkis,  ugk)  161,  26; 
204,  32;  229,  4. 

*  Vgl.  auch  okkarr. 

15 


22l> 


vit   —  vitnir 


vit,  n.  (F.  304,  g.  riti  in  unviti  Ger., 
e.  wit,  nhd.  Witz,  Vigf.),  das  UVx- 
.  das  Bewußtsein,  der  Ver- 
stand.    D.  230,  3;  A.  13,  2. 

vita,  prät.  präs.  (g.  vitan:  §37,  119. 
K.  304).  I)  wissen.  —  Inf.  5,  15; 
256,  8;   erfahren    162,   7:    /.%',  19. 

—  Praes.  S.  1  veitk  =  veit  ek  Vol. 
19,  1;  ib.  64,  1;  ib.  28,  7  (p.  21): 
über  die*  veit  ek  in  der  L.  Edda 
vgl.  D.  IL  II,  138.  S.  2  veiztu 
(t^r/.  §  30,  3)  52,  5;  =  imse  (Ind. 
/£r  Imper.,  Z).  H.  II,  99)  &,  4; 
179,  28  =  w;?Vs£  ^w  wohl  wissen. 
S.  3  veit  27,  16;  |)at  veit  trüa  min 
29,  2;  i0,  4  vgl.  trüa;  veit  meö 
henni  launraö  ist  Mitivisserin  ihrer 
Heimlichkeiten  43,  3.  —  PI.  vitum 
(mit  Acc.  u.  zu  ergänzendem  vera, 
vgl.  Lund  p.  50),'  10,  9;  2S3,  8: 
PI.  2  vituö  Vol.  42,  8.  —  PI.  3 
vitu  26,  21;   fair   vitu   Grm.  18,  5. 

—  Conj.  S.  1  ek  vita  (noverim  Eg.) 
Grm.  24,  5  ;  S.  2  vitir  40,  1 ;  Sigdr. 
21,  2;  S.  3  viti  Lok.  29,  5.  —  PI. 
1  vitim  170,  10.  PI.  3  viti  30,  5; 
Grm.  35,  3.  Part,  vitandi  wissend, 
kundig  mit  Gen.:  er  hann  margs 
vitandi  23,  2;  fäs  vit.  208,  2;  uröu 
vitandi  18,  8.  —  Praet.  S.  3  vissi 
13, 11;  Vol.  5,  5,  7;  PI.  1  |>at  vissu- 
ver  223,  1 ;  PI.  2  vissu-f) er  202,  32. 
PI.  3  Vol.  5,  9;  vissu  til  37,  16  = 
cognoverunt  Eg.  —  Conj.  S.  1  vissa 
181,  9;  S.  3  vissi  171,  26;  hvat 
siöarst  vissi  til  Jöunnar  impers.  — 
was  man  zuletzt  wisse  (gehört  oder 
gesehen  habe)  von  Idh.  94,  18.  PI.  1 
vissi  (f.  vissim  §  124  u.  1.  PI.)  vit 
Grott.  20,  7;  PI.  3  vissi  170,  9; 
197,  10.  Pass.  Part,  absol.  vitat  ge- 
wußt 68,  2;  209,  25.  —  2)  zu 
wissen  roünschen,  zu  erfahren 
suchen;  so  bes.  deutlich  Imp.  vit  = 
suche  zu  erfahren  204,  34 ;  ähnlich 
Inf.  211,  9  vgl.  D.  H.  II,  37;  wahr- 
scheinl.  auch  vituö  Vol.  41,  8  = 
wollt  Ihr  noch  mehr  wissen  und 
was?  Vgl.  auch  eöa  3)  u.  enn*.  — 
3)  gerichtet  sein  (Vigf.  s.  v.  V, 
vgl.  lat.  spectare  ad  =  vergere  in; 
Fritzn.  s.  v.  kommt  von  der  Be- 
deutung gehen,  reisen  (ags.  gevitan), 
sich  erstrecken  erst  zu  der  von  be- 
deuten, bemerken,  wissen).  —  Praes. 
PI.  3  vitu  inn  i  hüsit  88,  6.  Praet. 
S.  3  vissi    8,   8,  13;    upp  vissi  60, 


20.  —  4)  Bezug  haben,  bedeuten. 

—  Inf.  illt  vita  218,  32.  —  5)  be- 
stimmen; 80  namentlich  Pass.  Pa rl . 
vi taö r,  ausgemacht,  b  e  s  t  i  m  m  t.  — 
N.  m.  vitaÖr  bezeichnet,  bestimmt 
Vaffjr.  18,  6;  ähnlich  auch  73,  13 
vitat;  *.  F.  J.  Gg.  8.  66. 

*  Das  Obj.  bei  vita  ist  oft  (wenn 
es  ein  unpers.  ist)  zu  ergänzen,  so 
ef  vita  lystir  Helr.  2,  6  (erg.  pat); 
zu  dem  Acc.  des  Obj.  tritt  noch  der 
des  Präd.  Grm.  24,  6  (aus  ranna 
ist  rann  zu  ergänzen);  so  namentl. 
auch  mit  dem  Part.  Pass.  (als  Präd. 
Acc),  vgl.  Vol.  27,  1,  2;  29,1:  19. 
1  nach  W  (vgl.  Var.}.  Auch  kann 
der  Acc.  c.  Inf.  stehen  (vgl.  VqI. 
19,  1  nach  U  u.  R  der  L.  E.;  64, 
1  nach  den  Hss.  der  Sn.  E.  —  (Dies 
nach  Ger.  Vollst.  Wb.  —  Über  den 
Modus  im  abhäng.  Satze  vgl.  auch 
Ark.  2,  199.) 

viti,  m.  (g.  -vita;  zu  vita,  F.  304), 
das  Zeichen;  Vorzeichen;  spez. 
ein  Feuersignal  an  der  Küste,  vgl. 
D.  H.  II,  614.  N.  Grott.  19,  4. 

vit  ja,  schw.  v.  (zu  vita  =  gehen  ?  vgl. 
vita  3)  u.  §  112,  1;  Fritzn.  s.  v.), 
besuchen,  mit  Gen.  (Lund  p.  174); 
auch  (zunächst  bei  einem  Besuche) 
antreffen,  so  Inf.  betra  fagnaöar 
pangat  at  vitja  49,  12;  =  auf- 
suchen 169,  26;  229,  18;  Helr.  2, 
7;  2,  1.  —  Praes.  PI.  3  vitja  Helr. 
2,  6   Var. 

vitkaz,  schw.  v.  Med.  (zu  vit  n.),  das 
Bewußtsein  wiedererhalten,  wieder 
zu  sich  kommen.  —  Praet.  PI.  3 
vitkuöuz  75,  4. 

vitki,  m.  (zu  vita,  vitr;  =  ahd.  wizago 
vgl.  Nor.  §  184,  1  a),  der  weise  Mann, 
spez.  der  Zauberkundige.  —  PI. 
N.  vitkar  Hyndl.  35,  3. 

vitlauss,  adj.  (vit.  lauss),  besin- 
nungslos. —  PI.  N.  m.  vitlausir 
menn  204,  11. 

vitni,  n.  (vgl.  g.  -vitains  f.;  zu  vita; 
vgl.  Vigf.),  das  Zeugnis,  die 
Zeugnisablegung.  PI.  N.  vitni  53,  9. 

vitnir,  m.  (nach  Vigf.  s.  v.  zu  vitt  = 
Zauber,  vgl.  vitki  m.;  wegen  der 
Bedeutung  des  Wolfes  im  Aber- 
glauben vgl.  Myth.  1048  fg.,  1093 
fg.),  poet.  =  der  Wolf.  —  Dat. 
viö  vitni  (gemeint  ist  der  Fenris- 
wolf,  vgl.  Fenrir)  Grm.  23,  6. 


vitnishraä 


Visa 


227 


vitnishrsß,  n.  (vitnir,  hras),  Wolfs- 
fleisch.  —  A.  o,  2. 

vitr,  adj.  \zu  vita,  g.  -vita  adj.,  s. 
Ger.),  kundig,  erfahren.  —  N.  m. 
34,  19;  N.  f.  vitr  44,  3;  A.  f.  vitra 
218,  8.  PI.  D.  vitrum  261,  3.  — 
Komp.  N.  m.  vitrari  182,  11;  den 
Dat.  beurteile   nach  Lund    p.    135. 

—  N.  f.  198,  6.  Superl.  N.  m. 
vitrastr  31,  9;  bez.  der  Var.  vgl. 
Bugge  Sind.  I,  32  N. *)  —  N.  f. 
vitrust  267,  16. 

vitra,  f.  (s.  vitr),  tfüV  Einsicht.  -  -  D. 

vitru  283,  29. 
vitrleikr,  m.  (s.  vitr,  leikr*)  =  vitra. 

—  D.  28#,  10.  —  A.  189,  4;  Ä*V?r 
wohl  =  Gelehrigkeit,  Wißbegierde 
(cleverness  Vigf.). 

\  itrliga.  adv.  (vitrligr),  in  kluger  Art. 

—  237,  8. 

vitrligr  (s.  vitr),  adj.,  klüglich, 
weise.  —  Kompar.  N.  n.  vitrligra 
räö  193,  25. 

vizka,  f.  (vitska  =  vitra,  vitrleikr), 
der  Verstand.  —   1).  194,  26. 

viöa,  adv.  (s.  viör;  §  83,  1),  weit- 
hin. —  97,  9;  145,  7;  v.  um  h. 
238,  11   =  durch  die  ganze    Welt. 

viöir,  m.  {nach  Vigf.  the  wide  sea, 
also  zu  viör),  poet.  das  Meer;  die 
hohe  See.  —  D.  viöi  y,  5. 

viör,  adj.  (F.  305),  weit,  groß.  — 
N.  m.  83,  6;  103,  21;  D.  f.  viöri 
a,  7.  —  PL  A.  m.  viöa  69,  22; 
Sigrdr.  18,  4. 

viös  od.  viz  (§  29,  2),  adv.  (zu  viör), 
eigentl.  Gen.  =  weiten  (Raumes), 
um  ein  Weites,  sehr  weit.  —  viös 
fjarri  112,  20..     ' 

vig,  n.  (F.  303 ;  vgl.  g.veihan  kämpfen; 
mhd.  wie  Kampf),  der  Kampf; 
auch  Totschlag,  caedes  Eg.  -  N. 
95,  17;  141,  15;  G.  vigs  33,  10; 
D.  vigi  18,  2;  42,  5;  A.  vig  84,  1. 

—  PI.  D.  vigum  45,  10;  191,  28. 

vigfimr,  ad[;.  (vig;  fimr  gewandt  s. 
Vigf.,  vgl.  auch  Fimafengr),  ge- 
wandt im  Kampfe.  —  PL  N. 
249,  4. 

vigja,  schw.  v.  (zu  ve  n.  F.  303), 
weihen.  —  Praet.  S.  3  vigöi  [hier 
von  einem  weihenden  Hammer- 
Schlage)  57,  11. 

vigspjoll,  PL  n.  (zu  vig  n.;  spjall  = 
Erzählung    F.     355),    die    Kampf- 


nachricht, Benachrichtigung 
vom  Kampfe  durch  Feuer-Zeichen 
u.  dgl.,  poet.  —  A.  vigspJQll  Grott. 
19,  3  =  bellicos  indices  Eg. 

vigtQnn,  f.  (vig,  tonn),  eigentl.  der 
Kampfzahn  =  Stoßzahn  oder 
Hauer.  —  PL  I).  vigtQnnum  219, 
22. 

vigvQllr,  m.  (s.  vig,  vollr),  das  Feld 
des  Kampfes,  der  K  a  m  p  f p  1  a  t  z.  — 

—  D.  142,  2;  Asf.  141,  19. 

vig|)rot,  n.  (s.  vig,  [)rjöta),  der  Man- 
gel an  Krieg;  das  Aufhören  des 
Krieges;  poet.  —  D.  at  vig^roti 
nach  beendigtem  Kampfe  VafJ)r. 
51,  6;  viell.  „wenn  Vingnir  auf- 
gehört hat  zu  kämpfen".  —  (So 
Ger.,  Sp.  1141). 

vik,  f.  (nach  Vigf.  zu  vikja  sich  wen- 
den, weichen  F.  302),  die  kleinere 
Bucht,  auch  der  Meerbusen.  — 
PL  N.  vikr  3,  13;  hier  von  den 
Einschnitten  eines  größeren  Land- 
sees. 

vikja  (auch  vikva,  ykva  §  101),  stv. 
(F.  302),  weichen,  eine  Wendung 
machen,  steuern  (ein  Schiff).  — 
Praet.  PL  3  viku  177,  14.  —  Med. 
vikjaz  sich  wenden,   sich  aufstellen. 

—  Praet.  PL  3  vikuz  220,  20. 

viking,  f.  (vgl.  vikingr),  der  See- 
feldzug,  Raubzug. —  D.vikingu 
Helr.  3,  4. 

vikingr,  m.  (zu  vik  =  Meerbusen, 
Meer  Vigf.),  der  Wikinger,  d.  i. 
Seekrieger;  in  späterer  Zeit  auch 
=  Seeräuber;  vgl.  Vigf.  s.  v.  viking 
u.  vikingr.  —  N.  Helr.  11,  7.  — 
PL  N.  vikingar  168,  17. 

*  Über  Ableitung  aus  dem  ags. 
vgl.  Bugge  Stud.  S.  516,  doch  auch 
542. 

vin,  n.  (zu  lat.  vinum,  g.  vein  §  27, 
2,  vgl.  Vigf.),  der  Wein;  an  poet. 
Stellen  viell.  auch  =  Dichtertrank, 
vgl.  Beitr.  12,  230.  -  -  N.  48,  14; 
A.  vin  Grm.  19,  4;  225,  8. 

vindrukkinn,  adj.  (s.  vin,  drekka), 
weintrunken.  —  PL   N.   190,  2. 

vinlaukr,  m.  (vin,  laukr),  Wein- 
lauch,  eine  sonst  unbekannte  Art 
Lauch  oder  Kraut.  —  A.  231,   10. 

visa,  f.  (F.  306),  die  Weise ,  Strophen- 
form, Strophe.  —  242,  24. 

*  Nach  Nor.  §  254  zu  viss,  eig. 
die  „gebundene"  Rede. 

15* 


42<s 


\  isa 


veettr 


visu.  9chw.  r.  (F.  306;  g.  -veisjun 
S  ;?7),  weisen,  zeigen;  mit  Dat. 
der  Person:  Lund  p.  102.  Inf. 
74,  15.  —  Praes.  S.  3  visar  170,  10. 
Praet.  S.  3  visaöi  til  saetis  67,  9  = 
locum,  ubi  sederent,  designavit  Eg. 
—  Pass.  Part,  visat  107,  IG  ähn- 
lich wie  67,  9. 

*   Über   den    Modus    im    abhäng. 
Satze  s.  Ark.  2,  198-200. 

visindi,  PI.  N.  (zu  visa),  die  Unter- 
weisung, das  Weis  tum;  auch  ein 
[lehrhaftes)  Gedicht.  —  Dat.  visind- 
um  11,  20;  20,  15. 

viss,  adj.  (F.  306,  aber  mit  viss  ib. 
völlig  verschmolzen,  vgl.  Vigf.  s.  v. 
viss:  §  76,  1;  g.  -veis).  1)  weise, 
"2)  gewiß  (in  dieser  Bedeut.  urspr. 
viss).  —  Zu  1)  PI.  N.  visir  48,  8; 
wohl  auch  Vol.  48,  7  veggbergs 
visir  =  pragruptarum  petrarum  in- 
quilini  Eg.  (eig.  p.  p.  gnari),  vgl.  s. 
v.  veggberg:  D.  m.  visum  Sigdr.  18, 
7.  —  Kompar.  visari;  PI.  N.  m. 
visari  4,  7.  —  Zu  2)  N.  m.  verör 
viss  (c.  G.  wird  einer  Sache  gewiß, 
hat  sichere  Kunde  von  etw.,  vgl. 
Lund  p.  178)  49,  3  vgl.  N.  f.  vis 
44,  5;  Helr.  13,  5.  —  N.  (u.  A.) 
n.;  auch  adv.  vist  71,  1;  198,  11; 
G.  n.  til  viss  in  gewisser,  sicherer 
Art  54,  11;  ähnl.  auch  Dat.  at  visu 
40,  7;  155,  10. 

Während  sich  im  g.  unveis  = 
unwissend  und  unvis  =  ungewiß 
deutlich  sondern,  sind  sie  im  Nord, 
nicht  mehr  sicher  zu  trennen;  Nor. 
§  449  a2)  sieht  übr.  beide  Bild,  als 
urspr.  Formen  des  Part.  Pass.  von 
vita  an  (neben  vitinn  bei  Vigf.  und 
vitaör,  oben  s.  vita  5). 

visundr.  m.  (ahd.  wisunt;  Vigf.),  ein 
Wisent- Ochs,  Bison-Ochse.  —  A. 
209,  28. 

viti,  n.  (F.  304,  g.  in  fraveit,  Ger.), 
die  Strafe,  der  Unfall.  —  D.  viö 
viti  Regm.  1,  3. 

vitishorn?n.  (s.  hörn,  viti),  ein  Trink- 
horn,  das  für  Vergehen  leichterer 
Art  bei  Hofe  geleert  werden  mußte; 
vgl.  Vigf.  und  Fritzn.  s.  v.  —  A. 
64,  5. 

vsegö,  f.  (vaegja),  eig.  die  Geneigtheit, 
die  Schonung.  —  G.  vaegöar 
141,  3. 

vsegja.  sehte,  v.  (F.  283;  mhd.  wiege 


geneigt).     1)  ausweichen.  —  Inf. 

220,  15.  —  2)  schonen,  mit  Dat. 
Lund  p.  74.  —  Pres.  S.  3  v»gir 
182,  22. 

veengr,  m.  (nach  Vigf.  zu  vega,  schwin- 
gen, F.  282,  dän.  vinge  Ger. :  £  53, 
1;  60,  3),  die  Schwinge.  —  PI. 
D.  va?ngjum  26,  13;  Vaff)r.  37,  4. 
*  Die  Länge  des  ae  scheint  un- 
organisch; vgl.    Wm.  §  16c  Anm. 

VEenleikr,  m.  (s.  vaenn,  leikr*),  die 
Schönheit.  —  D.  183,  29.  A. 
194,  11. 

vsenn,  adj.  (zu  vän  f. ;  vgl.  mich  §  76, 
1 ;  g.  in  usvena  Ger.),  zu  guter  Er- 
wart, berechtigend,  angemessen, 
schön.  —  N.  m.  vaenn  158.  13. 
N.  f.  vaan   158,   6;    234,   15:    A.  f. 

221,  22.  N.  n.  var  eigi  vaent  68, 
19  =  nulla  spes  erat  (sc.  eventus 
prosperi)  Eg.;  ähnl.  234.  12  er  vaenst 
er,  at  sizt  komi  wobei  am  sicherstellt 
zu  erwarten  steht  (Edz.),  daß  am 
wenigsten  u.  w.  —  Superl.  vaenstr 
der  schönste.  —  N.  f.  vaenst  167, 
16;  211,  22.  PI.  N.  n.  vaenst  152,  5. 

\  vienta.  schw.  v.  (zu  vän  f.,  dän.  vente 
warten,  vgl.  g.  venjan).  —  1)  hoffen, 
meinen.  Praes.  S.  1  vaenti  ek  56,2. 
—  2)  impers.  mit  Gen.  des  Obj.  (Lund 
p.  173)  oder  mit  at  c.  Conj. ;  vaantir 
mik,  at  möchte  ich  glauben,  daß 
233,  17,  19.  —  Der  Gen.  bei  dem 
Inf.  232,  8  läßt  den  persönl.  oder 
unpersönl.  Gebrauch  nicht  klar  er- 
kennen. 

!  vaerr,  adj.  (scheint  von  Vigf.  zu  värar 
gestellt  zu  werden,  von  Fritzn.  zu 
vera),  eigentl.  zum  Aufenthalt  ge- 
eignet, behaglich.  —  D.  i  vaeru 
ranni  Grm.  13,  5  =  in  amoena 
domo  Eg. 

i  vsßttr,  f.  (nach  F.  282  besser  vettr 
für  vehti-r,  ähnl.  §  3;  61,  1;  vgl. 
auch  Kock  in  Ark.  14,  242;  g. 
vaihts),  die  Sache,  das  Wesen 
(nhd.  Wicht);  etwas.  —  1)  das 
(weibliche)  Wesen,  meist  höherer 
Art  (hollar  vaettir),  doch  auch  von 
zauberkundigen  Weibern  oder  Hexen 
gebraucht  (vändar,  illar  vaettir  189, 
12  — 13  =  bolvisar  konur  Sigdr.  27, 
4);  vgl.  Gr.  Myth.  p.  410.  —  PI. 
N.  189,  12-13.  —  2)  Ah  n.  ge- 
dacht (=  irgend  etwas,  nur  in 
negativen  Verbindungen)  gewöhnlich 


vollr 


vfir 


229 


v£etr  geschrieben:  Grott.  10,  8;  ef 
vissi  vit  vaetr  til  hennar  =  si  ali- 
quam  eius  notitiam  nos  ambo  ha- 
buissemus  (homines  habuissent  Eg.). 
vollr,  m.  (P.  299,  ahd.  wald,  aber  im 
Nord,  nicht  in  dies.  Sinne;  vgl.  V igt), 
dasFeld;  spez.  der  Kampfplatz. 

—  N.  Vaff)r.  18,  1,  6  vgl,  dazu  250, 
18—19;  Nsf.  vollrinn  83,  6;  D.  velli 
63,  8;  90,  10;  A.  voll  83,  1;  250, 
14.  —  Plur.  D.  vollum  61,  18;  A. 
vollu  69,  21;  Asf.  volluna  83,  13 
(in  campos  Eg.,  die  Gefilde  der 
Schlacht). 

volr,  m.  (g.  valus,  F.  297),  der  Stab, 
s.  GriöarvQlr. 

volva,  f.  (F.  300;  §  68, 1;  auch  anders 
erklärt ;  mit  Sibylla  zus.  gestellt  von 
Vigf.  s.  v.  u.  Bang:  Voluspaa  og 
de  Sibyllinske  Orakler  Christ.  1879 ; 
als  „Stabträgerin"  [zu  VQlr]  erklärt 
D.  Alt.  V,  42  und  von  Mogk  [Gö- 
schen]  S.  107),   die  weise    Frau. 

—  N.  105,  6;  Nsf.  164,  31;  G. 
volvu  162,  14;  vqIu  {vgl.  §  68,  1) 
Sigdr.  17,  4.  —  PL  volur  Hyndl. 
35,  1;  volvur  260,  1. 

*  Vgl.  auch  Voluspä. 

vomm,  f.  (g.  vamm  n.,  F.  289),  der 
Fleck:  auch  =  Schandfleck.  —  A. 
37,  4. 

vondr,  m.  (F.  285;  §  64,  1  u.  a3); 
g.  vandus  Rute,  e.  wand),  der  Stab. 

—  D.  (instrum.)  vendi  J)essum  74, 
16.  —  PI.  N.  vendir  140,  4. 

*  Vgl.  auch  PI.  G.  vanda  in  vanda- 
hüs  =  Haus  von  Weidengeflecht, 
Var.  zu  88,  N.  14. 

vorftr,  m.  (F.  295,  §  64  a-);  g.  -vards), 
der  Wärter,  Wächter.  —  N.  35, 
17;  Grm.  13,  4. 

vorn,  f.  (ags.  veam  F.  291),  die  Ver- 
teidigung, der  Schutz;  auch  im 
juristischen  Sinne.  N.  22,  5;  112,  16. 
G.  til  varnar  (hier  vom  gesetzlichen 
Einspruch ,  der  Tätigkeit  eines 
Rechtsanwalts)  44,  6;  t.  v.  fyrir 
frau  mal  =  eis  causis  defendendis 
Eg.  A.  meiri  VQrn  eine  stärkere 
Abivehr;  einen  bess.  Verteidigunqs- 
kampf  221,  11. 

vorr,  f.  {vgl.  £.  vairilo,  F.  291;  §  55, 
1),  eigentl.  die  Wehr  (der  Zähne), 
die  Lippe.  —  PI.  D.  vorrum  113, 
4;  Asf.  varrarnar  113,  7,  8. 

voxtr,  m.  (zu  vaxa,  g.  vahstus;  F. 
281),  eig.  der  Wuchs,  die  Größe; 


iiberh.  die  Beschaffenheit.  — 
N.  172,  29;  G.  vaxtar  172,  28;  252,. 
9;  D.  vexti  an  Wuchs  61,  6;  vgl. 
150,  17;  ebenso  A.  ä  voxt  135,2',. 
um  atferö  ok  v.  171,  15. 
vozt,  f.  (entweder  zu  vatn,  so  Vigf.; 
oder  zu  vaöa,  vaÖ  n.?  F.  285;  von 
F.  selbst  300  zu  vera  gestellt),  die 
zum  Fischen  geeignete  Sandbank 
oder  Untiefe,  etwa  =  miö  (Vigf.). 

—  Gewöhnt,  im  PI.  N.  vaztir;  G. 
vazta  113,  12;  apokop.  vazt  in 
vastrodd  c,  2;  vazta  rodd  liest  Ger. 
KvaeJ).  S.  22  mit  R  u.   der  Prosa. 

—  PI.  A.  vaztir  (vastir)  71,  14.  — 
Der  Schreibung  vozt  gibt  Vjgf.;  vQst 
Eg.  im  Lex.  Poet,  den   Vorzug. 

vogum  s.  vega  Pra?t.  PI.  1. 

vor  s.  Vär  f. 

voru  s.  vera,  Pnet.  PI.  3. 

Y. 

yöar,  yör  s.  J>ü. 

yöarr  oder  yövarr,  pron.  (vgl.  |)ü; 
g.  izvar;  §  91,  Kock  in  Ark.  18, 
159),  der  eurige;  in  der  höfischen 
Sprache  auch  =  der  d einige.  — 
N.  m.  218,  10;  N.  f.  yöur  210,  20; 
N.  n.  yöart  räo  198,  8;  217,  29; 
D.  m.  yörum  183,  29;  D.  n.  yöru 
199,  5;  A.  m.  yöarn  176,  28;  A.  f. 
yöra  189,  3;  A.  n.  yöart  154,  28; 
yövart  241,  10.  —  PI.  N.  m.  yörir 
197,  18;  A.  n.  yöur  176,  8;  210,  8. 
*  Beachte  engan  yöarn  =  keinen 
eitrigen,  keinen  von  euch,  daß  keiner 
von  euch  210,  29. 

yiir,  adv.  zu  of,  dann  auch  präpos* 
mit  Dat.  u.  Acc.  (F.  34,  prokliL 
ifir,  §  19;  g.  ufar,  vgl.  of,  ofar), 
über.  —  1)  mit  Dat.  —  a)  lokal: 
yfir  himni,  Niflheimi  20,  8,  11; 
vgl.  22,  1:  Vol.  19,  7  (verb.  yfir 
Üröarbrunni) ;  yfir  J)eim  159,  11; 
zw  Bezeichnung  der  Trauer  um 
einen  Erschlagenen:  standa,  sitja 
yfir  e  -  in  210,  5 — 6;  etwas  freier 
göl  galdra  sina  y.  J)6r  (super  Thore 
Eg.)  105,  7;  lätit  j>er  eigi  störliga 
y.  yör  61,  8  =  macht  euch  dort 
nicht  allzu  mausig  (Ger.)  vgl.  lata. 

—  y.  mer  26 0,  7  u.  y.  henni  213,  4 
vgl,  boröi  m.  —  b)  über  zur  Be- 
zeichnung der  Aufsicht,  Ober- 
herrlichkeit u.  iv.  —  vald  y.  niu 
heimum   38,  6;    til  gsezlu   y.  J)eim 


-230 


yflrböt  —  ymist 


monnuin  /'/'.  9;  y.  |»vi  riki  143,9; 
x.  liöinu  163.  1:  yfir  ollu  fölki 
180,  25;  e&WOS  freier:  ek  jmgöa 
vi.  minum  harmi  =  de  dolore  meo 
202,  21. 

2)   wuY    Acc.  a)   lokal:    auch 

=  über  hin;  sjä  y.  liana  4,  11;  y. 
[)annig  (5.  f).)  8,  5;  y.  annat  8,  7; 
settu  y.  joröina  11,  13;  y.  störar  ;'ir 
17,  3;  y.  hafit  58,  4;  y.  grindina 
/7,  6  vgl.  79,  14,  18;  80,  2,  3,  11; 
93,  16;  28,  7;  iö4,  17;  105,  10: 
117,  12;  gelegentlich  auch  an  1) 
/>)  erinnernd:  setja  rettara  y.  sva 
niQrg  heruö  iio,  6;  ferr  y.  landit 
überzieht  das  Land,  nimmt  es  in 
Besitz  169,  7;  kcemi  yfir  oss  von 
glücklicher  Schickung  193,  28.  — 
Im  poet.  Sprachgebrauch  nachgestellt 
{Ger.,  Sp.  1180);  alla  inenn  y. 
Vaff)r.  37,  6;  jormungrund  v.  Grm. 
20,  3. 

*  Adv.  yfir  =  [>ar  yfir  (11,  11) 
in  y.  hleypr  138,  1;  yfir  um  (at) 
riöa  Helr.  10,  6;  yfir  stiga  §,  18; 
w?Z.  auch  y.  J>annig  8,  5 ;  sett  yfir 
upp  61,  20  vgl.  upp  2).  —  at  yfir 
mundi  ganga  daß  es  darüber  (über 
sie  hin)  zu  gehen  im  Begriffe  war, 
=  daß  sie  unterzugehen  im  Begriff 
waren  164,  12;  yfir  lätit  170,  22 
vgl.  lata;  hylma  y.  205,  22.  —  Bei 
yf.  boeta  202,  19  und  sonst  liegt 
wohl  die  Vorstellung  zugrunde, 
daß  durch  die  Buße  der  Schaden 
sozusagen  bedeckt  iverden  soll,  dann 
nur  =  gutmachen,  beilegen  u.  dgl. 

yfirböt,  f.  (s.  yfir,  bot),  der  Ersatz, 
die  Buße.  —  D.  at  yf.  57,  22.  — 
PI.  A.  yfirbuatr  95,  20. 

y  tirgangr,  m.  (yfir,  gangr),  der  Über- 
gang, gew.  ethisch  =  Überhebung, 
Übermut.  —  A.  yfirgang  fcangat, 
259,  3.  —  Hier  doch  roohl  lokal  an 
einen  Übergang  über  das  Gebirge 
(Alpen  oder  Apennin)  zu  denken. 

yfirkommn,  adj.  (eig.  Pass.  Part,  von 
koma  mit  yfir),  =  überholt,  über- 
wunden. —  Plur.  A.  yfirkomna 
56,  16. 

yiirlät,  11.  (vgl.  lata  =  hören  lassen; 
yfir*),  Ansehen,  Ruf,  Gunst.  — 
A.  173,  7. 

yfirlitr,  m.  (yfir,  litr),  das  Äußere. 
—  A.  234,  14;  vgl.  draga  2). 

yürlseti,  n.  =  yfirlät.  -  -  D.   197,  2. 

yl'rimi  s.  OBrinn. 


ykkarr.    adj.    [vgl.   }»ü    u.    §   91,  8; 

■-•.  i.^gqar),  euer  [von  zweien),  — 
X.  y.  beggja  Regrn.  6,  6;  A.  foetr 
ykkra  beggja  218,  19. 

Die  Verstärkung  durch  beggja 
deutet  schon  die  Abschivächuny 
Dualform   an,   die  neuisl.    für  den 
Plur.  üblich  ist,  8.  Vigf. 

ykkr  8.  fjit  (u.  J>u). 

vlgr,  f.  (zu  ulfr,  vgl.  Nor.  §  251  a; 
§  59,  2),  die  Wöl'fin.  —  N.  156,  3: 
Dsf.  156,  24,  27. 

\  m ja .  schw.  v.  (vgl.  Ymir?),  rau- 
schen. —  Prass.  S.  3  ymr  Vol. 
47  a. 

ymr,  m.  (s.  ymja),  ein  dumpfes 
Geräusch  ,  Getöse.  —  A.  ym 
58,  19. 

yiiM  (auch  yndi),  n.  (zu  una,  unaö  n., 
dein,  ynde  Ger.),  behagliches  Wohnen 
oder  Weilen,  Erholung.  Freude. 

—  G.  ynöis  Vol.  64,  8;  D.  vnöi 
205,  32;  A.  ynöi  Grott.  2,  6;  ynöi 
nema  Erholung  finden,  es  sich  wohl 
gefallen  lassen  197,  25. 

yngri,  adj.  kompar.  (zu  ungr  F.  244; 
§  öl,  2),  jünger.  —  A.  hin  yngra 
son  157,  24.  —  Superl.  yngstr, 
inn  yngsti.  —  N.  f.  in  yngsta  45,  9; 
260,  11. 

yrkjja.  schw.  v.  (g.  vaürkjan,  §  44: 
116;  F.  293),  wirken,  arbeiten; 
spez.  auch  vom  dichterischen 
Schaffen  (vgl.  gr.  noislv,  nointriQ). 

—  Inf.  100,  19?  —  Pass.  Part,  ortr 
(§  116);    (n.  u.)  absol.  ort  105,  19 
123,  10. 

Y. 

yi'a,   schw.  v.    (vgl.  Vigf.  u.  Fritzn.) 

—  Med.  yfaz  sich  feindlich 
benehmen.  —  Praet.  S.  3  yföiz 
226,  7. 

ymiss,  adj.  (vgl.  §  11,  1;  75,  2; 
-miss  zu  g.  misso  F.  238),  wechsel- 
seitig, verschieden.  —  Gern  im 
Plur.  gebraucht;  so  A.  m.  ymsa 
44,  13;  123,  10;  A.  n.  ymis  43,  9 
oder  ymiss,  die  Nebenform  fmsi 
(Nyg.  S.  77,  =  abwechselnd)  begeg- 
net im  Nom.  96,  6. 

ymist,  adv.  (zu  ymiss),  abwech- 
selnd; ym.  —  eör  bald  —  bald 
27,  6;  250,  9.  —  nach  verschiedenen 
Seiten,  hin  und  her;  so  lek  y.i  hug 
207,  17;  223,  19. 


■z  —  par 


231 


Z. 

-z  Medialendung  s. 


128,   129. 


j»a$an.  affa.  (^.  Vigf.;  w.  u.  par), 
von  dort;  o/*£  verbunden  mit  af; 
s.  af  7).  —  a)  lokal:  6,  18;  7,  3; 
freier  zur  Bezeichnung  der  Abstam- 
mung: eru  paöan  komnar  8,  9 
=  a  quo  .  .  .  ortae  sunt  Eg. ;  vgl. 
20,  2;  ahnt,  auch  9,2,8;  13,  4;  123, 
5;  Vaf|)r.  45,  6.  —  b)  zeitlich: 
paöan  af  adv.  =  deinde  i7,  22;  p. 
af  =  ab  eo  tempore  (Eg.)  13,  8;  so 
wohl  auch  11, 20  (^ocft  mit  Übergang 
zum  Kausalnexus:  infolge  hiervon); 
halbkausal  auch  16,  3   (unde  Eg.). 

—  c)  zur  Bezeichnung  des  Gegen- 
standes {einer  Rede),  des  Stoffes 
u.  ahnl.  segja  paöan  49,  13  vgl. 
81,  3  u.  Lund  p.  268  (Gylf.  VII. 
N.  6)  paöan  U  =  af  |)eim  W,  R.; 
vgl.  par.*). 

pacjna,  schw.  v.  (zu  pegja;  §  112,  1); 

verstummen.    —    Prast.    S.   3 

f)agnaöi  119,  26;   =  beruhigte  sich 

231,  12. 
Jiak,    n.    (F.    127;    ahd.    dah),    das 

Dach.  —  N.  4,  11. 

pakka,  schw.  v.  (F.  128;  ahd.  danchön), 
danken;  konstr.  wie  nhd.  einem 
etwas  (für  etwas)  danken.  —  Inf. 
221,  29.  —  Pr«s.  S.  3  pakkar  194,  3. 

—  Prset.  PI.  3  pokkuöu  40,  12. 

pangat,  adv.  (wohl  mit  Pf.  für  pannig 
at:    vgl.   hingat),    dorthin,   dort. 

—  21,  5;  p.  vitja  49,  12;  bauö  p. 
166,  26.  —  p.  heyra  peir  —  in  der 
Richtung  220 ,  7.  —  Zeitlich: 
pangat  til,  unz  =  bis  (dahin),  daß; 
solange,  bis  231,  15;    ahnl.  233,  1. 

|»aitne;|  oder  \v,n\  nijj,  adv.  (für  pann 
veg,  s.  vegr  w.  vgl.  hinig),  dort; 
in  der  Richtung.  —  heidi  yfir  |)annig 
8,  5  viell.  =  yfir  Pann  veg,  s.  yfir 
2)  a);  sonst  heidi  yfir  (arZ?;.)  pannig 
=  gefror  darüber  dort.  —  gengu 
panneg  58,  16;  pannig  62,  4;  baru 
p.  95,  11. 

*  Nach  Siev.    R  Br.  B.  VI,  315 
metrisch  meist  =  panig,  pinig. 

fear,  adv.  (F.  127,  g.  par,  e.  there), 
dort;  zunächst  1)  lokal:  4,  10; 
•>,  4  u.a.,  so  auchVql.  40,  3;  64,  5 


F«r.  —  par  er  (ä/ter  par  es,  pars 
Helr.  11,  3)  cta,  wo  3,1;  a,  6;  30,2 
oder  p.  sem  3,  11;  i7,  14;  3i,  11; 
89,  13.  —  ZWe  Wendung  par  er  (p. 
sem)  heitir  oder  heita  (0.  i?.  89, 13; 
i£o,  17)  erläutert  Lund  p.  3tf  inm.  3 
durch  Anlehnung  an  Ausdrücke  wie 
laatr  boe  reisa  par  er  siöan  heitir  i 
Hvammi;  vgl.  heitir  at  Gnipalundi 
s.  v.  at,  präpos.  2  a).  Ahnl.  auch 
reo  par  londum  er  nü  heitir  Svi- 
pjöö  3,  1  u.  30,  2  a  par  riki,  er 
prüövangar  heita;  124,  2:  reo 
lQndum  par  sem  nü  er  kolluö 
DanmQrk  =  regnavit  in  ea  regione, 
qua?  nunc  Dania  dicta  est.  —  In 
der  nord.  Konstr.  ist  öfter  par  = 
nhd.  dahin:  par  setti  (xoie  lat.  hie 
collocavit  Eg.)  3,  9;  settiz  par  13, 
10;  vgl.  162,  24;  sat  p.  107,  17; 
kom  par  (vgl.  koma*)  52,  8  vgl. 
54,  11;  67,  13;  76,  10;  125,  13; 
kvamu  —  par  sem  hann  svaf  zu 
semer  Schlafstätte  kamen  122,  23; 
seltener  ist  par  =  Paöan  (dort- 
her, Ger.,  Sp.  1192),  so  Vafyr. 
31,  4  vgl.  koma  1).  —  par  kom,  at 
es  kam  dahin,  daß  203,  16;  deut- 
licher in  der  Verbind,  par  til,  so 
13,  14  ok  pau  riki,  er  par  til  Hggja 
=  regnaque  illuc  pertinentia  Eg.; 
aber  adv.  par  til  dazu  (insuper) 
17,  22;  er  par  (so  E,  U;  peim  W)  8,  3 
vgl.  u.  *  Schluß;  überhaupt  häufig 
in  Verbindung  mit  Präpos.  oder 
Adverb.,  so  par  naest  =  zunächst; 
lokal  5,  11;  zeitlich  13,  5 ;  par  ütan 
um  12,  4;  par  yfir  11,  11;  par  af 
11,  8;  par  til,  er  vgl.  til  u.  ic.  — 
Verbinde  aber  nicht  (var)  par  eptir 
3,  11:  125,  19,  sondern  var  par 
=  es  war  da  (eptir  adv.  =  später). 
—  2)  zeitlich  gebraucht  par  es 
(Var.  pa  es)  Vol.  3,2;  ib.  10*  Var.; 
ib.  26,  1;  Helr.  8,  7;  ib.  13,  5  Var. 
Auch  bei  dieser  zeitl.  Anwend.  kann 
par  geivisserm.  auf  die  Frage  wohin  ? 
antworten,  so  181,  11  par  er  pik 
Hei  hau  =  bis  dahin,  wo  (so  Ger., 
Sp.  1192);  vgl.  dazu  Farn.  21,  6; 
par  til  er  =  bis  dahin,  daß  171,  30; 
224,  3.  Viell.  auch  sveröi  hoelir  pü 
par  (jetzt)  141,14c  vgl.  w.  u*  —  Über- 
gang in  konzessive  Bedeut.  zeigt 
228,  23  par  sem  (in  einer  Lage, 
wo  —  nachdem,  da  doch ;  vgl.  Edz.). 
*   Im   Anschluß    an   früher    von 


232 


parmr  —  |>egar 


LiukI  [>.  268,  W'inimcr  La—  pH  li 
ZfcffM  r&fofl      nehmen     auch      neuere 

Forscher  an,  daß  par  bisweilen  für 
ein  Pron.  eintritt)  so  78,  4:  ;it  par 

hafi  verit  Loki  =  daß  es  L.  gewesen 

sei  (Ger.,  Sp.  1191).  Ahn/,  auch: 
kennir,  at.  par  er  ßrynliildr  =  daß 
dies  Br.  ist  192,  21 ;  par  man  vera 
Guörün  =  das  wird  G.  sein  195,  5 
u.  ö.  —  Etwas  freier  noch:  par  var 
einn  Boövarr  ISO,  11  =  in  quibus  B. 
(Eg.) ;  sveröi  hoelir  pü  par  (da  =  mit 
diesen  Worten;  ibi  Eg.)  141,  14. 
Abgesehen  von  dem  letzten  Beisp. 
lassen  sich  diese  Fälle  doch  alle  so 
auffassen,  daß  der  neuere  Sprach- 
gebr.  nur  abgekürzt  ist,  z.  B.  „das 
wird  Guörün  sein,  seil,  die  da  ist". 
Zur  Not  läßt  sich  auch  jetzt  noch 
sagen  „da  wird  G.  sein".  Fr.2  s. 
par  6)  gibt  auch  nur  ein  Eintreten 
von  f)ar  für  oblique  Kasus  des 
Demonstr.  zu,  z.  B.  er  par  (=peim) 
fylgöu  u.  ähnl. 

parmr,  m.  (F.  131),  der  Darm.  — 
PL  A.  parma  80,  11. 

palliar.  Plur.  f.  (vgl.  Vigf.;  etwa  zu 
thu  =  schwellen  F.  135),  in  urspr. 
Bedeutung  unklar;  übertragen  = 
Verlegenheit,  Enge.  —  So  A. 
maelt  sik  i  paular  240,  14  =  sich 
in  Schwierigkeiten  hineingeredet  — 
sich  in  eine  Sackgasse  geredet. 

pä.  pron.  form,  s.  sä,  SÜ,  |mt. 

[>ä,  Praat.  von  piggja.  s.  piggja. 

pä,  adv.  (g.  pan;  §  34,  2;  F.  127). 
1 )  Von  der  Vergangenheit  damals: 
6,  20  (pa  var  h.j;  60,  13  (ok  pä 
var  m.);  124,  '6,7,  12;  Vafpr.  35,  3. 
—  Für  dies  pä  kann  i  pann  tiö, 
i  penna  tima  124,  6  eintreten.  — 
Auch  um  den  Fortschritt  der  Handl. 
in  den  Erzähl,  vergangener  Dinge 
zu  bezeichnen  (Ger.,  S]>.  1184); 
dann,  darauf:  5,  6,  7:  6,  11,  18, 
20  (pä  sv.  H.);  58,  4;  182,  13,  15. 
21,  24;  Vol.  25,  1.  —  Dies  pä 
tvechselt  mit  pvi  mest  117,  8  u. 
eptir  pat  117 ,  9.  —  In  Verbind, 
mit  er  (oder  bloß  er  117,  16,  18) 
=  als,  8,  2,  5;  77,  26  zweim,  (pä 
er  p.  koma  s.  u.  3);  pä  er  föru  = 
als).  —  Auch  in  den  Stell,  er  . .  .  pä 
107, 15 ;  pä  er  . . .  pä  107, 5  vgl.  5).  - 
Nicht  ganz  gesichert  pä  =  pä  er  9, 1 
vgl.  N.  2 1 ;  Beisp.  für  dies.  Gebrauch 
bei  Fr.'-  s.  v.  pä  5);  —  sem  pä  er 


bjorgum  lysti  Bamao  164,  9,  1<» 
dem  gleich,  als  ob.  2)  auf  dit 
Zukunft  deutend,  dann:   5,  2; 

12:  40,  25  (skulum  ver  pä);  ?P, 
3,4;  144,8,  9;  182,  14;  Vol.  5:>,  7; 
54,  8  u.  ö.  Auch  dies  pa  wird  mit 
er  (es)  er  elativisch  erweitert=tcann  : 
pä  es  Öö.  ferr  VqI.  53,  1—3;  Vafpr. 
51,  •'>';  MW  Nachsatze  eines  Bedinq.- 
Satzes    40,   25;    -.7,    4,    ö.  UV// 

seltener  3)  «oh  rf«"  Gegenwart  ; 
nun,  jetzt  (Ger.,  Sp.  1187);  wo 
jedoch  ein  scharfer  Gegensatz  :  ir 
Vergangenheit  stattfindet  wie  124,  3 
bezeichn.  pä  (s.  //.  1)  die  Verg.  nü 
<2fe  Gegenic.  =  www  6'0,  3,  13  (pä 
nyvakn.);  71,  13;  auch  dies  pä  mtcW 
m#  es  relativ,  erweitert,  =  wann; 
so  77,  26  (pä  er  p.  komai  4)  ir 
freierer Verwend.,  dann  (in  diesem 
Falle,  Ger.,  Sp.  1187),  so  179,  27; 
namentlich  beim  Imperativ.  — 
pä  's  vel  malit  Grott.  5,  4;'fä  mer 
pä  =  gib  mir  ihn  dann !  (Edz.) 
166,  34;  hoggvi  hann  pä  182,  13; 
wegen  pä  — at  15,  11  — 12  vgl.  Lund 
p.  424.  -  Endl.  5)  im  Na c h s atz: 
fyrir  pvi  at  —  pä  =  weil  —  deshalb 
124,  8w.9;  er-pä  =  als -da  149, 
11,  12;  242,  N.  17).  Hier  hat  pä 
sonst  öfter  eine  wiederholende  oder 
schwach  einschränkende  Bedeutung 
(vgl.  Vigf.  s.  v.  III,  Fr.  s.  v.  2)— 4), 
namentlich  einem  vorhergehenden 
svä  entsprechend:  17,  1 ;  26,  9;  27,  1 
(neben  pö);  27,  15;  29,  7;  en  allir 
(==  svä  margir)  er  til  hans  koma, 
pä  fara  allir  n.  w.  37,  1;  ähnl.  auch 
57,  18;  vgl.  Lund  p.  264,  477.  Nach 
voraufgeh.  sä  er  folgt  pä  skal  sä  . .  . 
153,  8.  —  Die  nhd.  Übersetzung 
ist  in  diesen  Fällen  nicht  gleich- 
mäßig; gewöhnlich  durch  „so,  eben- 
so, auch,  andererseits,  doch"'  (17,  1  ; 
26,  9;  27,  15)  zu  geboi. 

*  par  entpricht  nhd.  dar  in  dar- 
bieten u.  da  (=  dort,  damals);  pä 
(urspr.  pan)  dem  nhd.  dann  in 
Zeitsätzen  u.  Nachsätzen  (bist  du 
klug,  dann  ivarte!). 

pättr,  m.  (pottr  §  64,  1),  nhd.  Docht 
(in  Lichtern),  Erzählung,  Ab- 
schnitt.    PI.  A.  123,  11. 

pegar,  adv.  (Vigf.  vglt.  g.  peilis  n. 
die  Zeit),  alsbald,  sogleich.  5,  4; 
71,  3  u.  ö.  —  Mit  er  als  Konj.  = 
sowie,    sobald   als  55,  7;    110,  14; 


jDegja  —  fvjöökonungr 


233 


111,  20,  21;    mit   unterdr.  er   {vgl. 
f)ä  =  f)ä  er)  67,  11    Far. 

|>e(jja,  .sc/w.  v.  {vgl.  g.  J^ahan,  F.  128; 
§  118,  126),  schweigen.  Praßt. 
S.  1  pagöa  202,  20;  S.  3  |>agöi  106, 
15;  125,  10;    PI.  3  f)Qgöu  211,  17. 

—  üTowj.  S.  2  fregöir  2tfö;  33. 

l>egn,  m.  (mhd.  degen  F.  129),  Held, 
Mann.  —  A.  Helr.  10,  5. 

[»einia  s.  |»essi.  ** 

pekja.  .sc/iw. «?.  (F.  127,  ahd.  decchan), 
bedecken,  decken  {d.  h.  mit  einem 
Dache  versehen);  §  113,  4.  Praet.  PI. 
3  [joktu  25,  7.  Pass.  Part.  N.  m. 
J)aktr  Grm.  15,  3;  A.  m.  fjaktan 
Vol.  6'#,  3;  N.  f.  pokt  4,  13;  7£,  18 
(überzogen);  N.  n.  fiakit  193,  19. 

])erra,  sc7*w>.  t>.  (F.  132,  g.  -{)airsan 
rfwrr  sein,  vgl.  Jmrr),  abtrocknen. 

—  Pres.  S.  3  {lerrir  181,  20. 

J)essi,  pron.  (vgl.  Vigf.;  wegen  der 
Etymol.  Scherer  Gesch.  p.  365; 
ahd.  deser,  disiu,  diz  Ger.;  Liden 
Ark.  4,  97  fg.,  Nor.  §  399;  jetzt 
gewöhnlich  mit  sjä  zu  einem  para- 
digma  vereinigt,  s.  auch  §  92), 
dieser,  derselbe.  —  N.  m.  [jessi 
168,  32;  N.  f.  J)essi  175,  4;  N.  n. 
J>etta  12,  1,  2;  41,  6;  G.  f.  Kessar 
173,  4;  G.  n.  J)essa  63,  7;  173,  2: 
D.  m.  f)essum  17,  8:  D.  f.  jiessi 
17,  7:  l).  n.  |)essu  14,  19;  A.  m. 
f>enna  26,  4;  40,  19;  A.  f.  fiessa 
63,  6;  76',  5;  A.  n.  J^etta  26,  21; 
107,  7;  Mi,  9.  —  PI.  N.  m.  £essir 
15,  24;  N.  f.  Kessar  22,  8,  10  (vgl. 
u.  *);  N.  n.  fressi  15,  8;  54,  7 
(fcier  ctas  n.  auch  bei  fehlendem 
Subst.  (so  in  W)  berechtigt  wegen 
des  verschiedenen  Geschlechtes  der 
Pferde,  vgl.  Mab.  Gloss.  s.  hross; 
Lund  p.  14);  G.  J)essara  29,  10 
oder  j^essa  61,  13  und  wohl  auch 
29,  4  (oder  S.  G.  n.?);  208,  18; 
D.  fiessum  89,  15;  A.  m.  J)essa 
53,  2;  A.  f.  J)essar  .91,  2:  A.  n. 
fcessi  18,  11;  155,  22;  194,  3. 

{)essi  (sjä)  ist  etwas  stärkeres 
Demonstrativ  als  sä  und  bezeichnet 
daher  auch:  folgendes  (107,  7;  162, 
31)  oder  „das  dau  (was  soeben  ge- 
sagt wurde;  so  12,  2;  wegen  {).  eru 
vgl.  Lund  p.  18);  Kessar  —  aörar 
22,  10  übersetzt  Eg.  alias  —  aliae. 
Wegen  Verbindung  mit  inn  s.  inn 
pron.  —  Konstruktionen  wie  JDetta 


eru   |3in  räö  181,  3    beurteile  nach 
Lund  p.  18;  vgl.  |)at  s.  v.  sä*. 

>:"  Der  S.  u.  PI.  D.  JDeima  ent- 
spricht einer  älteren  Flexionsweise 7 
vgl.  Wm.  96  a  A.  2)  u.  Vigf.  s.  v. 
f)essi.  Nor.  §  399  bezeichnet  sie  als 
altnorw.;  ebenso  J)essi  Nm.  u.  f.  — 
S.  D.  f)eima  haetti  226,  28. 

jieyta,  schw.  v.  (zu  Jrjöta  brausen 
F.  137),  ertönen  machen;  auch  mit 
Geräusch  einherfahren,  sprengen, 
stürmen  (==  J»eysta,  vgl.  Vigf.  s. 
v.  2).  —  Pra3t.  S.  3  {)eytti  102,  2 
vgl.  Var. 

MUH  ja,  stv.  (F.  129;  vgl.  §  105), 
empfangen.  —  Inf.  53,  2;  138, 
16;  J).  at  gJQf  zum  Geschenk  at  mer 
von  mir  (eig.  bei  mir,  meinerseits) 
153,  7;  auch  ohne  at  gJQf  ist  vill 
J)iggja  lifit  (223,  4)  =  das  Leben 
geschenkt  haben  will  (Edz.);  zu 
223,  1  vgl.  veröa;  167,  7;  235,  7; 
daneben  af  ser  192,  1.  —  Praes. 
S.  3  f)iggr  1&2,  1.  Imper.  S.  2  I)igg 
196,  34.  —  Praat.  (S.  1  f)ä  t#J. 
§  41,  4);  S.  2  {)ätt  IIP,  25  (§  40, 
4).     Gonj.  PI.  2  f>aegiö  217,  1. 

Jmig,  n.  (F.  134;  §39,1),  die  Gericht  s- 
oder  Rats  Versammlung,  auch 
der  Platz  für  dieselbe  und  Ver- 
sammlungen überhaupt.  —  G.  J)ings 
74,  10;  D.  {>ingi  Vol.  48,  4;  Dsf. 
J)inginu  74,  2;  A.  {ring  83,  9;  Asf. 
jiringit  94,  20.  —  PI.  D.  {)ingum 
44,  7;  73,  15. 

|mi(jbitr,  adj.  (J)ing,  -bitr  zu  bita), 
*m  Gericht  bissig  oder  schlag- 
fertig; als  Beiname  etwa  =  Kampf  - 
hahn.  —  N.  236,  10. 

|»i i t ii  s.  [liiiii. 

|)iiiull,  m.  (zw  ]3enja=a!6'/mm  F.  229, 
w^.  Vigf.) ,  die  gespannte  Leine 
zum  Handhaben  des  Netzes;  =  net- 
{rinull.  —  Asf.  Jrinulinn  79,  18. 

l>jokkr   oder    (ivkkr,    adj.    (F.  133; 

§   77,    1;    Ark.  24,   94),    dick.   — 

N\  m.   103,  22.    Vgl.    Var.  u.  Vigf. 

s.  v.   {5ykkr.    A.   m.    J)ykkan   36,  7 

(Var.    |)jokkvan).   ,—    N.    n.    pykt 

191,  2. 
l)joö,  f.  (F.  136,   g.  l>iuda,  §  61,  3), 

das  Volk,  die  Leute.  —  N.  76,  6. 

—  PI.  N.  pjööir  29,  8;    D.  {n'öfium 

43,  10. 
[»jookoimiHjr,  m.  (s.  J)jö5,  konungr), 

der  Volkskönig,  d.h.  König  eines 


234 


[>jö61and  —  I".  al 


ganzen    Volkes,     im     Unterschiede 

von  smäkon.  (q.  v.)  oder  fylkiskon. 
(Distriktkönig ,  regulus)  u.  skatt- 
kon.  (tributpflichtiger  König;  vgl. 
142,  8-9).  —  N.  142,  16;  PI.  A. 
142,  11. 

|ijöMan<l.  n.  [s.  [)j6ö,  land),  das 
Volksland;  nur  von  größeren,  un- 
abhängigen  Landen  gebraucht,  etwa 
=  Großstaat  (empire  Vigf.).  — 
D.  142,  9. 

Jjjöövegr.  m.  [s.  |)jöÖ,  vegr),  die 
Landstra ße ,  die  offene  Heer- 
straße {auch  zur  See),  via  publica. 

—  A.  124,  14. 

l>jofr,  m.  (F.  133,  g.  t>iubs;  §  48), 
der  Dieb.  —  N.  124,  13. 

|)j6na.    schiv.  c.   (F.   136),    dienen; 

mit  Dat.,  Lund  p.  77.  —  Inf.  45,  4; 

Praes.  PI.  3  ftjöna  27,  15.  —  Praet. 

PI.  3  ]bjönuöu  195,  10. 
])j6im?  m.  (F.  135,  vgl.  by  n.  Sklave; 

g.  f)ius    Knecht;    ])ir    f.  =  g.  J)ivi 

Magd;    §  2,   5),    der   Diener.   — 

PI.  N.  212,  6. 
pjönusta,   f.  (F.  136),   der  Dienst. 

—  A.  238,  10. 
lijoiiustuiiiaftr,  m.  (Jrjönusta,  maör), 

der  Dienstmann.  —  N.  242,  19. 
PI.  N.  58,  1  {Dienstleute). 

jjjöta,  stv.  (§  102,  1;  g.  In  [mt-haürn 
Trompete;  nhd.  diezen,  F.  137), 
tosen,  rauschen,  heulen.  — 
Praet.  S.  3  f)ytr  212,  9  vgl.  und  f. 

—  Praot.  Conj.  S.  3  {)yti  228,  18. 
J)it  s.  J)ü. 

J>inn  od.  [riiiu,  pro«,  (g.  J)eins  F.  134; 
§  34, 1;  ##-£.  ßü),  dein.  N.  m.  |)inn 
6'5,  16;  N.  f.  f)in  279,  23;  N.  n.  f>itt 
2<?8,  1;  275.  14.  G.  m.  f)ins  255, 
11;  D.  m.  {)inum  i8Ö,  24;  D.  f. 
I'rinni  197,  13;  241,  18  sogn  {).  eine 
Erzählung  von  dir  (=  von  dir  er- 
zählt, Edz.);  D.  n.  |)inu  1£5,  12; 
A.  m.  f)inn  i81,  1 ;  A.  f.  f)ina  2£4, 
22;  A.  n.  f)itt  Regm.  2,  4.  —  PI. 
N.  m.  {)inir  275,  8;  N.  n.  [>in  68, 
13;  G.  {)inna  i78,  28;  D.  I)inum 
255,  33;  A.  m.  f)ina  222,  25;  A.  f. 
}rinar  26'5,  2;  A.  n.  J)in  26'2,  3. 

pokkasamr,  a^j.  {vgl.  Vigf.;  })okki 
=  rf/e  gute  Meinung,  zu  J)ykkja), 
beliebt.  -     N.  237,  16;    s.  af  2). 

pol,  n.  (.9.  pola,  wjrZ.  g.  fmlains  f.),  die 
Geduld.   A.  viö  f).  mit  Ged.  189,  5. 

|>ola.    schiv.   v.    fg.   |)ulan,    §   28,  4; 


117,  l ;  F.  133),  (1  q ld en;  auch 
=  gestatten,  nachsehen.  —  Inf. 
61,  9.  ]).  lier  250,  12  sich  auf 
Feindseligkeiten  gefaßt  machen.  — 
Praes.  S.  8  Mir  49,  12:  PI.  8  f>ola 
155,  35,  —  Praet.  PI.  3  f>oldif-  illa 
konnten  es  nicht  aushalten  158, 
17;  ähnl.  Pass.  Part.  «osoJ.  [jolat 
258,  IS. 

|>or;i.  .sc7//r.  p,  (für  dora,  t-y/.  y.  gadars 
F.  145;  §  117, 1),  wagen.  —  Praes. 
S.  2  porir  164,  29;  179,  23;  S.  3 
J)orir  itt£,  10.  —  Praet.  S.  1  J)oröa 
257,  16;  S.  3  f)oröi  46,  12;  118, 
24;  US,  21;  Conj.  S.  3  jtor.M 
181,  16.  —  Pass.  Part,  absol.  j>orat 
180,  6. 

[)orpari,   m.   (vgl.    f)orp  =  g.   f)aürp 

Dor/"   F.    138),    rf^r    {bes.    ärmere) 

Landbewohner      im     Gegensatz 

zum  Städter.  —  PI.  G.  172,  19. 

*  Vgl.  mhd.  dorpaere,  nhd.  Tölpel. 

!  |)orri.  m.  (nach  Vigf.  s.  v.  zu  f)verra, 
««cä.  PT/i.  -4w.  L.  377  z«*  {mrr  <2wrr, 
trocken,  hart;  hier  von  der  Kälte), 
der  Hartmonat ,  Januar.  ( Wh. 
Mon.  p.  58.)  —  N.  244,  11;  vpt 
f)orri  Fiat.  I,  22. 

|  [jorrit  s.  Jiverra. 
J)Ö,  Pra?t.  von  J)Va  s.  ])Vä. 

i  Jjo,  «(7v.  (F.  127,  «w  g.  paüh?  ags.f)eäh, 
e.  though),  doch;  Lund  p.  424.  — 
7,  6;  11,  19  (J30  ßeim  =  etiam  bis 
Eg.);  17,  5;  63,  6  t*.  ö#.  Sigdr.  9, 
9 :  fellrat  svä  brattr  breki,  f)6  komsk 
heill   af   hafi  =   so    hoch    geht  die 

'  Brandung  nicht  (kann  nicht  gehn) 
.  .  .,  doch  kommst  du  u.  w.  (==  daß 
du  nicht  kämest). 

\tÖ  at  oder  Jjött,  [»6t,  konj.  (F.  127 : 
|)6tt  aus  pö[h]  at  §  20,  5),  da, 
doch,  obschon;  stets  mit  Ko nj. , 
vgl.  Lund  p.  334  fg.  —  J)ö  at  15, 
13;  123,  8;  f)ött  V,  14;  27,  17; 
56,  4;  224,  11;  272,  31;  mit  suff. 
Fron.  2.  Vers.  J)öttu  40,  1 ;  171,  4. 
I  —  Unter  Umständen  ist  die  kon- 
zessive Kraft  sehr  gering,  so  150, 
31 ;  {»ö  at  hann  maeti  Hüls  wenn 
er  (auch)  gering  schätzte,  daß  er 
gering  seh.  241,  7;  ähnl.  Helr.  3,  4 
vgl.  D.  H.  II,  363;  609;  in  der 
hier  gleichf.  angeführten  Stelle 
Grott.  6,  7  nimmt  Ger.,  Sp.  1209, 
die  gewöhnliche,  konzessive  Bedeut. 
an,  zu  D.  H.  stimmt  ders.  Sp.  874. 


J>raut  —  [)rivetr 


235 


*    f)ött  auch    Part.    Part,     von 
f)ykkja. 

|>raut,  f.  (s.  f)rjöta,  F.  141),  die  Not, 

Mühe.  —  PI.  A.  ^rautir  36,  8. 

]>reit'a,  scJW.  f.  (F.  141),  befassen, 
berühren  (um  e-t).  —  Praes.  S.  3 
I?reifar  161,  28;  pr.  til  jfaJtf,  greift 
nach  .  .  .  240,  20. 

]>rek,  n.  (F.  138;  ags.  pracu  f.),  die 
Stärke,  Kraft.  —  A.  223,  13. 

prekvirki,  n.  (s.  prek,  -virki  zu  verk); 
rfo«  Kraftwerk ,  die  Arbeit.  — 
A.  53,  8;  105,  22  (Jfor  =  specimen 
fortitudinis  Eg.);  Itftf,  4. 

]>reskjQldr,  m.  (F.  140,  e.  threshold), 

die  Türschwelle;  vgl.  auch  Vigf. 

s.  v.  —  N.  38,  12. 
*  D/e  Abi.  von  J)reskja  (dreschen) 

=  g.  Jbriskan  fe£  sicher;  in  der  End. 

steckt  jedenfalls  nicht  skjoldr,  eher 

vollr,   «?so  Dresch-Flatz. 
|>rettämli,  zählte,  {vgl.  F.  141  «.  §88), 

der  dreizehnte.  —  N.  f.  f)rettända 

14,  11. 

]>reyja,  schw.  v.  (F.  140 ;  ags.  J)rövan ; 
$  27 2),  114) ,  sich  sehnen,  schmachten, 
geduldig  ertragen.  —  Inf.preyja 
[>rjar  (sc.  naetr)  Skirn.  43,  3. 

l>reyta,  schw.  v.  (zu  ])raut,  F.  141; 
§  115,  5),  bedrängen,  ermüden; 
namentlich  vom  Forcieren  einer  an 
und  für  sich  nicht  lästigen  Sache 
gelegentlich  einer  Wette  u.  dergl. 
gebraucht,  vgl.  Vigf.  s.  V.  —  Inf. 
]jr.  um  drykkju  64,  4  =  potando 
certare  Eg.,  at  |)reyta  viö  hann  es 
ernstlich  mit   ihm  aufnehmen  203, 

15.  Prags.  S.  3  J)reytir  ä  drykkjuna 
64,  22  =  potare  contendit  Eg.; 
vgl.  65,  13.  PL  3  |)reyta  J)etta  mal 
sie  forcieren  die  Sache,  entscheiden 
die  S.  gewaltsam  166,  14.  —  Praet. 
S.  3  j)reytti  ras  einen  Wettlauf 
machte  68,  18;  PI.  2  ?)reyttuö  68, 
14  =  agitavistis  Eg.;  PI.  3  ftreyttu 
sich  alle  (erdenkliche)  Mühe  gaben 
62,  2. 

prevetr  ad),  s.  J>rivetr. 

jmM.  zahlw.  (vgl.  §  88;  g.  J)ridja; 
F.  141),  der  dritte.  —  N.  10,  6; 
jun  |)r.  26,  3;  D.  i  inum  f>riöja 
100,  9;  A.  {)riöja  10.  2;  c,  4  von 
Eg.  u.  F.  J.  Skald.  B.  3  wohl  mit 
Recht  als  Zahlwort  gefaßt;  nach 
Ger.,  Kvaef)abr.  S.  22,  jiriöja  (d.  h. 
zunächst  Oöinn,  hier  aber  Ragnarr). 


—  N.  f.  f)riöja  20,  11;  42,  16.  — 
N.  n.  fcriöja  6,  4;  A.  it  priöja  63, 
19 ;  it  f>r.  sinn  209,  6.  —  PI.  N.  f. 
inar  J)riöju  (die  dritten  =  noch 
andere)  22,  11;  A.  m.  ina  J)riÖja 
sjau  die  dritten  (drei  letzten)  sieben 
Tage  215,  21. 

*  Vgl.     auch    priöi     im    Nam.- 
Verz. 

(iriftjjunyr,  m.  (y#Z.  ]?riöi),  rfer  dritte 
Teil.  —  D.  yfir  f)riöjungi  liös 
#for  ein  Drittel  der  Heer  schar 
203,  10. 

jiriiligr,  adj.  (ftrifaz  =  engl,  to  thrive, 
gedeihen),  glücklich,  stattlich.  — 
N.  236,  12. 

])rjöta,  stv.  (F.  140.  g.  usfrriutan; 
§  102,  1),  mangeln;  ausgehen; 
impers.  mit  Acc.  der  Person  und 
Sache.  —  Praet.  S.  3  en  er  hann 
[)raut  erindit  64,  14=ut  vero  eum 
Spiritus  defecit  Eg.,  Wimmer  Laesb. 
p.  310:  als  er  das  Atemholen  (vgl. 
erindi*)  nicht  länger  zurückhalten 
könnt  <im 

*  Über  den  imperson.   Gebrauch 
vgl.  außer  Lund  p.  47  Nyg.  S.  84. 

(irifa,  stv.  (F.  141;  vgl.  j)rifligr), 
ergreifen,  fassen.  —  Praet. 
PI.  3  prifu  222,  26. 

|>rioa»ttr,  adj.  (s.  J)rir,  nätt),  drei- 
nächtig, d.  h.  drei  Nächte  (oder 
Tage)  alt.  —  N.  104,  23. 

J)rfr,  zahlw.  (F.  141,  g.  f)reis;  §  28,  3; 
85).  drei.  —  N.  m.  53,  14;  J)eir 
vetr  fara  £rir  saman  81,  6  =  es 
kommen  drei  Winter  hintereinander 
(Ger.);  f)r.  vetr  81,  7;  N.  f.  fcrjar 
20,  8;  N.  n.  £rjti  57,  16.  —  G.  (aZter 
Geschl.)  f>riggja  i05,  15;  D.  prim 
16,  9;  f)rimr  (tgtf.  Nor.  §  320  a) 
64,  11;  103,  19;  229,  5.  —  A.  m. 
J)rjä  10,  6;  30,  8;  A.  f.  prjar  32, 12; 
A.  n.  J)rjü  5,  8;  136',  17;   153,  18. 

{iritugr,  adj.  (vgl.  J)rir  tugir,  tigir 
=  30,  §  86),  dreißig  (Klafter 
oder  Ellen)  zählend.  —  N.  178, 
32 ;  hier  ist  wohl  kaum  (mit  Vigf.) 
an  die  Hohe,  eher  an  die  hänge 
oder  den  Flächeninhalt  des  Fels- 
bodens zu  denken,  den  F.  beim 
Trinken  bedeckte;  dreißig  (Kl.) 
entfernt  war  Edz.   Übers. 

l>rivetr,  adj.  {s.  J>rir,  vetr),  drei- 
jährig. —  N.  120,  2;  G.  {)revetrs 
212,  12. 


236 


jiroski   -     )>ii 


|iroski,  in.  \n//.  pröttr),  die  Korper- 
kraft. —  Ä.  241,  24. 

pröttr,  m.  (ags.  proht;  §  60,  2;  F.  138) 
=  prek.  —  N.  223,  12. 

pruma,  f.  (vgl.  Vigf.  s.  v.,  prymr  bei 
F.  142  u.  prymr),  der  Donner.  — 
PI.  A.  prumur  104,  9. 

pruiHjinn.  adj.  {eig.  Pass.  Part. 
starker  Flex.  zu  prongva  =  drin- 
gen, drängen  F.  139;  §  103,  4), 
gedrungen,  auch  geschwollen  in- 
folge heftigen  Druckes  oder  einer 
Gemütsbewegung.  —  pr.  mööi  (  = 
tumidus  prai  ira  Eg.)  Vol.  26,  2. 

prütna,  sc/w.  v.  {vgl.  prjötau.  g.  pruts- 
fill  n.),  schwellen;  auch  von  kör- 
perlichen Reaktionen  heftiger  Ge- 
mütsbeivegung ;  von  unterdrückter 
Leidenschaft.  —  Praet.  PI.  3  svä 
prütnuöu  hans  siöur  200,  22. 

pra^ll,  m.  (F.  138;  dän.  trasl),  der 
unfreie  Diener,  Knecht)  eig.  Läu- 
fer?) N.  38,  11;  A.  109,  9;  Asf. 
150,  6.  PL  N.  98,  23;  Asf.  161,  24. 

prongr.  adj.  (F.  139,  e.  throng  s.; 
§  77,  1),  enge;  vgl.  allpr.  —  Komp. 
n.  adv.  at  eigi  er  prongra,  at  skipa 
hana  51 ,  1  nicht  beschwerlicher 
(durch  Raummangel)  =  ebensowenig 
beschw.  ist,  in  ihr  Leute  unterzu- 
bringen, vgl.  skipa. 

}>ula.  f.  {vgl.  Vigf.;  s.  auch  Eg.  Lex. 
poet.  s.  v.  2  =  Carmen  longum  et 
inconditum)  viell.  urspr.  ein  musi- 
kalisches Instrument,  dann  ein  län- 
geres eintöniges  Lied.  —  G.  pyt 
pulu  (vgl.  pytr)  =  das  Geräusch 
des  einförmigen  Liedes  Grott.  3,  1 
vgl.  dazu  A.  8,  9).  Andere  faßten 
pulu  (pulöu)  als  Praßt.  PI.  3  von 
pjöla  oder  püla  (=  fiylja)  murmelnd 
oder  plärrend  singen:  die  Konjek- 
turen putu  (von  pjöta)  u.  |)eyttu 
(D.  H.  II,  608)  in  ähnl.  Sinne. 

pumlungr,  m.  (zu  pumall  m.  Daum 
F.  135),  der  Däumling  am  Faust- 
handschuh. —  Nsf.  59,  5. 

pungfcerr,  adj.  (pungr,  foerr),  schwer 
beweglich,  schwerfällig.  —  N. 
217,  23. 

pungi,  m.  (zu  thu  schwellen?  F.  135), 
die  Schwere.  —  D.  meö  punga 
8,  9. 

pungr,  adj.  (s.  pungi,  dän.  tung), 
schwer.  —  A.  n.  svä  pungt  etwas 
so  Schweres,  ein  so  schweres  Gewicht 


(Nyg.  &  58)  79,  16.  -  PI.  N.  m. 
hlutir  pungir  schwere  Dinge  ilc,  12; 
A.  m.  punga  sehe,  zu  durchwatende, 
reibende  (Ger.)  strauma  Vol.  39,  2. 

punnvnngi,  in.  (*.  punnr  =  dünne 
F.  130;  vangi  m.),  die  bann-  Wange, 
die  Schläfe.  —  Asf.  60,  19. 

pUTÖr,  in.  (nach  Vigf.  zu  pverra; 
2),    die  Abnahme,   der  Schwund. 

—  A.  purö  69,  2  (drekka  p.  ä  e  -  u 
von  etwas  forttrinken,  abtrinken). 

puriu.  prät.  präs.  (g.  panrban,  F.  131; 
§  24,  4;  119,  125a),  bedürfen; 
mit  at  c.  Inf.  oder  Acc.  (auch  Gen., 
namentl.  in  imperson.  Verwendung 
=  nötig  sein,  Lund  172).  —  Inf. 
29,  8;  63,  12  zur  Stell.  Ark.  16, 
222;  64,  14;  brauchen  169,  9.  — 
Pr;es.  S.  1  eigi  parf  ek,  at  59.  1 ; 
S.  2  eigi  parftu  meira  172,  25;  S.  3 
liann  {Darf  minna  svefn  35,  18;  im- 
pers.  parf  es  ist  nötig  (Lund  p.  23): 
eigi,  ekki  f>.  57,  15;  67,  1  e.  p. 
her  langt  um  at  gera  es  ist  nicht 
nötig,  darüber  viel  Worte  zu  machen 
=  um  es  kurz  zu  sagen;  157,  22,. 
24;  202,  5;  so  auch  im  Praet.  S.  3 
purfti  109,  12;  n.  Gonj.  S.  3  pyrfti 
36,  3  vgl.  Var.;  persönlich  pat  er 
hann   purfti  (Ind.)  bedurfte  157,   4. 

—  Ind.  PL  3  purftu  =  nötig  hatten, 
brauchten  116,  5. 

purft,  f.  6-.  |)tvrl"l. 

purr,  adj.  (F.   132,  g.  paürsus;  §  46, 

2),    dürre,   trocken.    —  PL    Dat. 

purrum  tärum  ?/,  2  vgl.  tax  n. 

pü,  pron.  (F.  134;  g.  pu;  §  6,  4;  89 
u.  a2)),  du.  —  S.  N.  für  sich  ste- 
hend a,  2 :  9,  4  u.  ö.  —  halbenklit. 
pu  Sigdr.  9,  2  u.  ö.;  suffigiert:  attu 
(at  pü),  201,  23;  skaltu  5,  2;  stattu 
«,  1;  ättu  (ätt  von  eiga,  pü)  201, 
36;  muntu  16,  8;  vgl.  mantu  164, 
25;  kantu  (vgl.  Var.)  24,  11;  büöu 
(s.  büa)  ;ZP0,  7;  mättu  31,  8  (s. 
mega);  pöttu  (s.  pött)  40,  1;  i/2, 
4;  geröu  (ger-öu  vgl.  gora)  74,  14; 
taktu  Ü.2,  19;  viltu  135,  3;  bauötu 
242,  9;  kaustu  (s.  kjosa)  Grott.  8, 
5;  estu  Lok.  ^#,  1;  veiztu  #,  4; 
ferner  im  Anschluß  an  die  suff. 
Neg.  -at:  lezkattu  (s.  letja)  Lok. 
29,  3 ;  vaxattu  #,  1 ;  vasattu  Grott. 
8,  1;  munattu  Grott.  20,  1.  —  Dem 
nord.  Imper.  S.  2  fe£  jedoch  suffi- 
giertes  oder  frei  nachfolgendes  [m 


|)üsund  —  J)vilikr 


237 


nicht  unentbehrlich;  vgl.  178,  36; 
179,  1  und  Lund  p.  356;  Gr.  IV, 
205.  —  G.  J)in  (g.  £eina)  162,  14; 
194,  27;  Helr.  2,  6.  Dat.  J)er  (g. 
fjus)  5,  2;  26',  7;  40,  2;  älter  f)er 
Regm.  22,  5.  —  A.  J)ik  (g.  fmk) 
70,  19;  204,  6.  —  Dual  N.  V.  J>it 
(ags.  git),  Voc.  Grott.  7,  3;  N.  2£2, 
2 ;  228,  24.  —  G.  ykkar  (g.  igquara ; 
Dual  *'m  Hinblich  auf  Guörün  und 
Grimh.)  196,  14.  D.  ykkr  (g.  igqis 
§  5,  2)  200,  2;  205,  13;  217,  3.  — 
PI.  N.  er  (ahd.  ir,  §  5,  3)  oder  J)er ; 
für  sich:  vituÖ  er  (od<?r  vitu-J)er) 
VqI.  41,  8;  34,  8;  £er  *«  rfer  ^w- 
rede  an  einen  einzelnen  166,  23  u. 
ö.;  vgl.  Lund  p.  9 ;  D.  H.  II,  39; 
süffig.  trüi-J)er  9,  3;  megu-{)er  10, 
10;  hafi-t>er  22,  1;  170,  26;  munu- 
£er  4i,  2;  eigu-J)er  6%  4  (§  123  u. 
2.  pl.);  tgrZ.  auch  154,  30;  26'5,  20. 
—  G.  yöar  (g.  izvara)  41,  5  (F«r. 
yöarr  =  vester) ;  254, 30 ;  in  höfischer 
Sprache  =  |)in  197, 14;  awc/fc  yövar: 
i  milli  yöv.  61,  6;  D.  yör  (g.  izvis) 
34,  8  u.  ö.;  =  cfo'r  (##/.  oben  f)er 
?,*.  oss  s.  v.  ver)  175,  18,  23;  201, 
24;  fe&r  iverden  eine  anwesende  u. 
eine  abwesende  Person  zus.  gefaßt, 
cgi.  D.  H.  II,  199:  zu  210,  8  vgl. 
lengr.     A.  (g.  izvis)  yör  56,  16. 

*  Die  Formen  |)it,  |)er  scheinen 
erst  durch  den  häufigen  Gebratich 
in  suffig.  Gestalt  aus  it,  er  ent- 
standen zu  sein;  viell.  unter  Mit- 
wirkung der  Anal,  von  f)ü,  f)in; 
Nor.  §  393  a5. 

Jmsimd,  f.  (F.  137,  §  86;  g.  Jmsun- 
di  f.),  die  Zahl  Tausend;  auch  im 
Plur.  gebraucht,  mit  abhäng.  Gen., 
so  N.  tolf  Jmsundir  164,  5;  A. 
165,  22. 

}>vä,  stv.  (F.  142 ;  §  106,  3 ;  g.  J>vahan), 
waschen.  —  Inf.  119,  17;  f>vä  ser 
(Ztmd  p.  102),  200,  28.  —  Praet. 
S.  3  f)ö  ^32,  9;  255,  8.  —  Pass. 
Part.  Jweginn  Kegm.  25,  1 ;  a&soJ. 
lrvegit  Helr.  5,  8. 

JneiHjr,  m.  (F.  142),   der  Riemen. 

N.   118,   8;    A.    f>veng    113,   3 

(<>«eW.  an   beiden  Stellen  von   einem 

groben    Faden    zu    verstehen;    wie 

engl,  thong  auch  =  Feitschenschnur). 

|>vorligsi,  acfo.  (vgl.  Jwers),  «igr.  quer, 
tfann  in  widersprechender,  schroff 
ablehnender  Weise;  synjar  |)verl.  99, 
19  =   obstinate  negat;  vgl.  221,  6. 


J)verr,  adj.  (F.  142,  g.  J)vairhs),  quer. 
—  A.  f.  yfir  pvera  hQndina  238,  17 
=  quer  über  die  Hand  hin  =  auf 
der  Handfläche;  A.  n.  yfir  gölf 
{)vert  quer  über  den  Fußboden 
105,  19. 

frverra,  stv.  (§  103,  1,  Vigf.  s.  v.), 
schwinden.  —  Praet.  Gonj.  S.  3 
{Dyrri  (§  27,  3)  173,  15  s.  u.  mega. 
Pass.  Part,  absol.  porrit  65,  4. 

l)vers,  adv.  (zum  adj.  |)verr;  für 
f)vers  vegar?),  quer,  in  die  Quere 
{vgl.  querfeldein) ;  61,  15  =  trans- 
versa via  Eg. 

})Vertekilin9  adj.  (eig.  quer,  d.  h.  un- 
recht aufgenommen  =  abgeschlagen), 
unbedingt  untersagt.  —  N.  n. 
frvertekit  43,  17. 

l>vi,  adv.  (eig.  D.  n.  von  sa;  die  pro- 
nominale Anwendung  s.  s.  v.  sa), 
darum,  insofern  26,  9;  38,  14; 
100,  20;  123,  9;  Vaff)r.  52,  6  vgl. 
Lund  p.  142;  häufig  in  Verbindung 
mit  fg.  at:  väru  J)vi  visari,  at  4,  7 
waren  insofern  weiser,  als  .  .  . 
(waren  weiser  als  er,  da  sie  Ger.); 
er  f)vi  framar,  at  ist  um  so  viel 
vorauf,  hat  solchen  Vorsprung,  daß 
63,  11;  J)vi — j)öat  Grott.  6,  5  in  dem 
Falle,  daß  D.  H.  II,  609;  Ger., 
Sp.  874;  ähnl.  auch  115,  17  in  der 
Fass.  von  U  „daß  der  Fluch  sich 
dann  erfüllen  solle,  wenn  er  selbst" 
u.  iv.  (Ger.,  Übers.);  u.  ähnl.  J)vi 
.  .  .  sem  vgl.  sem  c)  ex;  der  kau- 
sale Bezug  von  pvi  wird  dabei  nicht 
selten  durch  vortretendes  fyrir  (vgl. 
fyrir  1)  c)  verstärkt:  f.  J)vi  .  .  .,  at 
13,  15;  mit  at  verschmelzend  dient 
\>vi  at  oder  fyrir  |)vi  at  (=  eo  quod, 
ideo  quod)  als  Konj.:  Hov.  1,  4 
(frvit  hier  u.  Grott.  21,  3);  3tf,  4; 
50,  15;  22#,  28;  vgl.  auch  Lund  p. 
329  /#.  Zu  124,  8,  9  «#Z.  Ger., 
Sp.  74:  „einmal  ist  f.  J)vi  m  cten 
Nebensatz  getreten,  während  der 
Hauptsatz  mit  J);'i  eingeleitet  wird11 
(s.  J)a,  5).  —  itez.  ungewohnt.  Stell, 
bemerke  auch  115,  17;  /s£  hier  die 
Fass.  von  U  vorzuziehen  ?  Vgl.  oben; 
u.  taki  unt.  taka.  —  Doppeltes  \)\i 
(das  erstere  rel.)  beim  Kompar.  (=■ 
je,  desto)  findet  sich  41,  16;  67,  2 — 
3  ;  s.  Lund  p.  247;  vgl.  auch  Nachtr. 

J»vi  at  konj.  s.  Jjvi. 

jivilikr.  pron.  adj.  (s.  f)vi  s.  v.  sä; 
likr;  §  93),  eigentl.  demgleich,   der- 


238 


]ivil  —  f>Qgnhorßni) 


alt,  derartig  (talis).  N.  m.  47, 
8;  f)vil.  maftr  /.''•'-'.  8;  wegen  des 
Folg,  wohl  als  ein  versteckter  Hin- 
weis auf  die  nicht  ganz  ebenbürtige 
Stellung  des  Sigurör  zu  verstehen, 
wie  er  scharfer  180,  <i.  7  hervor- 
trat; A.  in.  [)vilik;m  178,  13:  A.  n. 
{>vilikt  66,  2;  122,  15.  —  PI.  N. 
m.  ]jvilikir  65,  20;  1).  |>vilikum  61, 
9;  69,  IG. 

Vgl.  mit  slikr  (q.  v.)  scheint 
J)VÜ.  ;//<'// r  demonstrative  Kraft  zu 
haben,  kann  aber  gelegentlich  auch 
durch  betontes  „solcher"  im  Nhd. 
übersetzt  werden,  so  65,  20;  66,  2. 

ftvit  (\)\i  at)  s.  J)vi. 

tnkkja,  schw.  v.  (g.  pugkjan;  §  10, 
2;  6,  1;  44;  46,  3;  116;  F.  128), 
dünken,  scheinen.  —  Inf.  11, 
11;  47,  14;  Praes.  S.  J)ykkir  88,  1; 
jf59,  3;  —  oft  imperson.  (mit  Act. 
u.  Pass.;  ##Z.  .Lwwtf  p.  8,  9;  23, 
25;  105)  ^ykkir  vel  drukkit  £i,  8 
=  scheint  gut  getrunken  =  ist 
(unserer  Ansicht  nach)  gut  getr.;- 
f>ykki-mer  (vgl.  §  123,' 2:  Ark.  1, 
132)  98,  20;  155,  35  tgtf.  betr;  f). 
mer  guöin  eiga  55,  8  (der  Nom. 
Plur.,  ^w  Mob.  Gl.  s.  v.  aws  HeiÖ- 
arvigas.  belegt,  wird  durch  Gr.  IV, 
197  fürs  Mhd.  deutlicher;  s.  auch 
Lund  p.  8,  9),  daneben  persönl.: 
vel  J)ykki-mer  pjälfi  renna  63,  17; 
PI.  3  {)ykkja  34,  6  u.  ö.  —  Gonj. 
S.  3  f)ykki  43,  17;  50,  18;  Grott. 
17,  8.  —  Prset.  S.  3  J)ötti  (o/fc  im- 
2)ers.;  vgl.  Praes.j  5,  6,  7;  i2,  12; 
27,  4;  en  ülfinum  f)ötti  ser  (für 
sich,  bei  sich)  J)at  ekki  ofrefli  38, 
21  tpj.  153,  22;  47,  7;  53,  7,  10; 
73,  6 ;  93,  2 ;  55,  1 ;  jDötti  van  Aus- 
sicht schien  (vorhanden  zu  sein) 
105,  8;  wie  hier  ist  vera  zu  er- 
gänzen 259,  9,  16;  f>.  mer  mit 
folgendem  PI.  N.  225,  12;  253,  3 
w/£.  o&m  fjykki-mer  35,  8;  J)ötti 
mer  105,  20  /s£  nftrf.  eigentl.  nicht 
=  schien  mir,  sondern  =■  war,  wie 
mir  scheint  (vgl.  Eg. :  magna,  meo 
quidem  iudicio,  strenuitate  excellebat 
Hr.).  Auch  in  anderen  Fällen  ist 
ein  derartiger,  mehr  adv.  Gebrauch 
(=  sane,  opinor)  zu  beachten,  z.  B. 
17,  4 ;  wenn  auch  die  Konstr.  verbal 
bleibt  bei  freier  Auffassung  der 
Numeri:  vgl.  oben  (Praes.)  |>ykki-mer 
guöin  eiga.      Über    diese    Mischung 


persönl.  u,  wnpersönl.  Konstr.    nie 

z.  Ji.  12,  11  f.  35,  8)  vgl.  Nygaard 
in  Ark.  16,  239.  —  Für  mer  l>ötti 
ßt  5  ist  mit  neueren  Hrsg.  j)6ttumk 
geschrieben',  vgl.  §  89a:i).  —  PI.  3 
l>öttu  149,  8;  1<;:\  12.  Com'.  S.  3 
Jiu'lti  mer  würde  mir  scheinen 
5;  p.  verst  am  schlechtesten  seit  nur 
=  am  wenigsten  gefiele  122,  1!<: 
PI.  3  {könnte  nach  freierer  Konsir. 
auch  S.  3  sein)  40,  16.  —  Pass. 
Part.  f)6ttr ;  absol.  hefir  Jjott  ge- 
schienen hat  56,  3;  172,  30;  259, 
8.  —  Med.  J'ykkjaz  sich  dünken 
lassen,  meinen,  Lund  p.  121:  Inf. 
49,  11.  —  Prass.  S.  1  {jykkjumz  232, 
22;  S.  8  J>ykkiz  155,11;  161,  9. — 
PL  2  pykkiz  62,  11;  PI.  3  f>ykkjaz 
25,  7.  —  Praßt.  S.  1  ek  J)öttuinz 
icft  schien  mir  203,  15;  226',  8;  fcA 
qlaubtc  221,  4;  252,  21 ;  S.  3  pottiz 
'58,  22;  PL  3  f)öttuz  203,  11;  i70, 
11;  sahen  ein  (Edz.)  241,  8.  — 
Gonj.  S.  1  {)cettumz  180,  29;  S.  3 
J>cettiz  201,  14;  231,  23. 

*  Über  proklitisch  verkürzte  For- 
men von  J)ykkja  (dann  pikja  geschr.) 
s.  §  19. 

Jjykkr,  «c?y.  s.  J>jokkr. 

t>yrft,  f.  (s.  fmrfa,  g.  JDaürfts),  we&en. 
Jmrft  =  die  Notdurft,  das  Bedürfnis, 
der  Vorteil.  —  A.  182,  20  s.  Var.; 
Nor.  §  327  gegen  Ende. 

i>yrma,  schw.  v.  (vgl.  Vigf. ),  s  c  h  o  n  e  n , 
mit  Dat.,  Lund  p.  74.  —  Prses. 
S.  3  Jjyrmir  81,  9;  {).  eiÖum  Eide 
halten,  so  Praet.  S.  1  ^yrmda  209, 
24;  Pass.  Part.  £yrmt  54,  11. 

Jiyrri  s.  J>verra. 

jjyrstr,  adj.  (F.  133),  durstig.  — 
N.  m.  64,  12. 

Jjytr  oder  jiytr,  m.  (zu  Jvjöta;  g.  in 
frat-haürn,  mhd.  döz,  F.  137),  das 
Geräusch,  der  Klang.  —  A.  f>yt 
Grott.  3,  1 ;  das  Geheul  213,  1 ;  vgl. 
ulfa-pytr. 

Jjyverskr,  adj.  (J>vöverskr,  J)yöerskr, 

'vgl.   Vigf.),    deutsch.   —  Df.   212, 

21.  —  PL  N.  m.  byverskir  253,  7. 

JKiMjiliyr,  adj.  (=  paegr,  zu  fnggja 
F.  129),  annehmlich.  —  N.  f. 
psegilig  135,  11. 

liogn,  f.  (zu  f)egja),  tfasSchweigen. 
—  A.  Sigrdr.  20,  4. 

]jojjiihoriiim,  adj.  (eig.  Pass.  Part, 
horiinn  zu  hverfa;  pogn) ,  des 
Schweigens  beraubt,  ganz  vom 


J>Qgull 


aettmaör 


239 


Schweigen    abgewendet ,    lärmend. 

G.  sg.  f.  Grott.  3,  2 ;  vgl.  Eg. :  stre- 

pitantis  (molse),  D.  H.  II,  608. 
|mm|uI1.     adj.    {zu    fcegja,    F.    128), 

schweigsam.  —  N.  m.  schw.  Fl. 

inn  f)Qgli  36,  6;    G.  schiv.  Fl.  ins 

J)<?gla  106,  22. 

*  D£e   Nebenform   |)agall   stimmt 

zu  gamall  §  75. 
I^kk,    f.   (t^Z.  g.  f)agks  m.,  F.  128), 

d«e  geneigte  Gesinnung,  der  Dank. 

—  A.  166,  4.  —  PI.  D.'  meö  {xjkkum 
mit  Freuden  184,  6. 

}>or)t,  f.  (w/Z.  Jmrfa,  g.  jDarba  Mangel 
F.  132),  das  Bedürfnis,  <&e  JVo£- 
wendigkeit.  —  A.  211,  10  cerna  \>. 
vera  ä  hondum  es  sei  geboten  {zu 
versuchen);  hyggja  J)er  hverja  \>qvi 
226,  20  =  die  jedes  Bedürfnis  be- 
denken, alles  Nötige  für  dich  an- 
ordnen; sem  hann  kunni  ser  |)Qrf 
til  wie  er  das  Bed.  empfand  =  nach 
Bed.  231,  33. 

JS. 

se,  adv.  {eig.  aev,  #^.  aeva  u.  g.  aivs; 
F.  30;  Ark.  17,  368,  372),  immer. 

—  Grm.  34,  8;  Vol.  19,  7;  als  Ver- 
mutung Grm.  13,  3. 

flefar.  adv. ;  jüngere  Form  für  afar 
(Vigf.).  -  178,  36. 

sefi  od.  sevi,  f.  (^.  g.  aivs  m.,  F.  30), 
das  Lebensalter;  das  Leben.  — 
N.  a^vi  176,  15;  D.  aevi  212,  17: 
226,  23;  A.  aefi  e,  4. 

sefr  oder  cefr,  adj.  {zu  afar  Vigf.), 
heftig,  leidenschaftlich.  —  N. 
208,  15. 

segishjälmr,  m.  {vgl..  iEgir,  hjalmr), 
der  Schreckenshelm.  —  Ger., 
Sp.  1238.  --  N.  116,  20;  180,  30; 
A.  270,  32;  ek  bar  aeg.  yfir  ollu 
fölki  180,  25  i'cfe  hielt  das  ganze 
Volk  in  Furcht  u.  Schrecken.  (Vigf. 
s.  v.  hjalmr  3.)  Eine  ältere  Er- 
klärungsart s.  bei  Fr.2  III,  1076. 

ses,  f.  {vgl.  Vigf.,  §  55,  1 ;  Nor.  §  239, 
4  vglt.  1.  ansa),  der  Rand,  Saum 
{die  Schuhnaht).  —  PI.  Dsf.  aesunum 
113,  8;  vgl.  rifa. 

setla  {nach  Vigf.  zu  g.  ahjan  =  mei- 
nen F.  9;  Nor.  §  224  schliefst 
aus  ahd.  ahtön  ein  abgeleit.  ahtilön 
=  aetla),  meinen,  denken;  im 
Sinne  haben.  —  Inf.  41,  2.  —  Praes. 
S.  1  aetla   ek    61,  11;    70,  2;    11 9, 


23 ;  mit  suffig.  Fron,  aetlak  119,  26. 

—  S.  2  aetlar  119,  22;  heiman  aetlar 
J)ü  du  willst  von  Hause  {Edz.)  218, 
5.  S.  3  aetlar  154,  26;  ae.  hann 
(sc.  vera)  159,  6.  —  PI.  1  aetlum 
10,  8;  PI.  3  aetla  155,  21.  —  Praet. 
S.  1  aetlaöa  2£2,  1;  S.  3  aetlaöi  106, 
10;  gedachte  {Edz.)  151,  21;  äÄnJ. 
522,  7  t^J.  letja.  —  PI.  3  aetluöu 
258,  9.  —  Pass.  Part,  aetlaör  = 
raun  mestr  (vera)  aetlaör  =  wird 
als  der  größte  angenommen,  wird 
der  gr.  sein  müssen  65,  8.  —  Vgl. 
Lund  p.  469.  —  er  J)ü  ok  a^tluö 
min  kona  bist  mir  zur  Frau  be- 
stimmt 199,  3;  Qörum  er  J)at 
aetlat  einem  andern  ist  das  bestimmt 
169,  20.  —  Med.  aetlaz  bei  sich 
denken,  ae.  fyrir  vorhaben;  so 
Praes.  S.  3  aetlaz  {)at  f.  69,  21. 

setlan,  f.  (s.  aetla),  das  Vorhaben, 
die  Absicht.  —  A.  154,  25. 

sett  od.  ätt  f.  {vgl.  Vigf.  s.  v.;  =  g. 
aihts,  §  12, 1).  1)  das  Geschlecht, 
abstr.  u.  konkret.  —  N.  att  7,  8; 
aett  13,  15;  123,  3;  G.  aettar  22, 
11  {zw.);  46,  2.  D.  aett  10,  14;  145, 
6;  Vol.  25,  7;  er  mJQk  i  aett  VqIs- 
unga  ist  sehr  im  Geschlechtscharak- 
ter der  W.,  ist  ein  echter  {aus- 
geprägter) Wölsung  158,  13;  vgl. 
159,  3;  162,  33;  Dsf.  aettinni  15, 
24.  A.  aett  14,  3  (sem  hon  atti  ae. 
til  =  ut  ei  gentilitium  erat  Eg.). 
PI.  N.  aettir  8,  19;  123,  5;  Nsf. 
aettirnar  {hier  =  die  Geschlechter, 
die  Völkerstämme,  viell.  einschl.  der 
Biesen,  vgl.  D.  H.  II,  6  und  aettir 
9,  9  mit  den  fg.  Worten)  7,  14; 
D.  12,  6;  143,  14.  —  2)  die  Him- 
melsgegend; vgl.  noröraett.  —  PI. 
D.  aettum  81,  5;  ättum  230,  17.  A. 
aettir  78,  12. 

settaör,  adj.  {geb.  als  Pass.  Part.),  ge- 
artet, der  Geburt  und  Herkunft 
nach  beschaffen.  —  PI.  N.  f.  vel 
aettaöar  22,  16. 

setterni,n.  {vgl.  oett),  das  Geschlecht. 

—  D.  Grott.  8,  7. 

attleifö,  f.  (s.  aett,  leifa  F.  271  = 
zurücklassen),  die  E  r  b  s  c  h  a  f t ,  das 
dadurch  rechtlich  zukommende  Gut 
oder  Land,  Erbland.  —  G.  til  aett- 
leiföar  162,  23. 

aettmaftr,  m.  (s.  aettt,  maör),  meist  im 
PI.  aettmenn  =  d«>  Verwandten. 

—  PI.  N.  9,  5. 


240 


ettstörr  —  Qngnll 


:i'tls(6rr.  adj.  («.  »tt,  störr),  von  an- 
gesehenem Geschlechte.  — 
//.  N.  m.  ;ettstoerri  149,  4. 

seva,  adv.  [vgl.  xu.negat.  -at;  §  12; 
2;  (tnders  Ger.,  Sp.  1391  nachBugge, 
der  an  agS.  äva  erinnert),  eig.  = 
nunquam ;  verstärktes  eigi  =  n  i  c  h  t ; 
/mt7i  gewöhnl.  Auffassung  aus  »Va- 
gi verkürzt:  auch  aefa  geschrieben; 
meist  poet.  —  Vc4.  3,  5. 

*  aev-  in  aeva  u.  ei-  »n  eigi  om* 
*eyv-ge  (Ger.,  Sp.  181)  sind  wohl 
im  Grunde  identisch,  s.  F.  30 ;  Vigf. 
s.  v.  ymiss  erklärt  y-  ebenso. 

sevi,  f.  s.  sefi. 

9,  9 

oflugr.  adj.  (s.  afl  n.),  kräftig, 
stark.  —  PL  N.  f.  oflgar  Grott. 
11,  3.  —  Komp.  N.  m.  oflgari  Grott. 
9,  4;  eZer  Dat.  beim  zu  beurteilen 
nach  Lund  p.  135,  A.  4. 

*  JZkr  Bild,  des  Komp.  vgl.  Wm. 
§  88  c). 

ofundarmaor.  m.  (s.  ofund  F.  18; 
maör),  ein  Neider.  —  PI.  A. 
150,  20. 

ofundarorö,  PI.  n.  {s.  ofund  Miß- 
gunst F.  18,  zu  unna;  orö),  Worte 
der  Mißgunst,  Scheit w orte.  — 
A.  23,  5. 

ogn,  f.  (F.  10,  §  55,  1;  g.  ahana), 
die  Spreu,  der  Spreuhaufe.  —  PI. 
N.  agnir  218,  22. 

ol,  n.  (F.  27,  §  51,  2;  ags.  ealu),  das 
Bier,  Ale.  —  N.  109,  12;  137, 
11;  A.  Grm.  36,  9;  200,  1. 

old,  f.  (F.  27,  g.  alds;  §  61,  3),  das 
Menschenalter,  Zeitalter.  —  N. 
18,  2;  144,  3.  —  meöan  old  lifir 
?r,  4  formelhaft  =  solange  das 
Menschengeschlecht  fortlebt,  sol.  es 
Menschen  gibt.  PI.  N.  aldir  Vafbr. 
45,  6  (Geschlechter;  poet.  =  -Mew- 
scAen,  8.  Vigf.  s.  v.  II);  G.  alda 
Vol.  3,  1;  I).  oldum  7,  1;  A.  aldir 
0,10. 

olgogn,  PI.  n.  (s.  ol,  gogn  «w  gagn 
=  Vorteil,  Bequemlichkeit,  Gerät), 
Biergefäße.  —  G.  olgagna  45,  5. 

olker,  n.  (s.  ol,  ker),    das  Bierfaß. 

—  PI.  N.  160,  22. 
oln  s.  alin. 

olrünar.  PI.  f.  (q1,  rünar),  die  Bier- 
runen, d.  ft.  Runen,  die  eine  schäd- 


liche   Wirkung   des  Getränkes   ver- 
hindern icor    Vergiftung  schützen), 

vgl.  dn-..  Sp.  1249.  -  \.  Sigrdr. 
7,  1. 
ond,  i.  [vgl.  anda  schw.  v.;  §  61,  3, 
F.  14).  1)  der  Atem.  -  Dsf.  209, 
30;  8.  blasa.  —  -'  die  Seele.  — 
A.  ond  6,  14;  13,  2. 

ondugi,  n.  (=  Qndvegi,  s.  Ger.,  Sp. 
1250,  Vigf.  s.  v. ;  Wh.  p.  220,  459 : 
etymol.  zu  vegr  =  Richtung,  und 
ond  =  and-  gegen  F.  16),  der  Hoch- 
sitz in  der  Halle,  welchem  gegen- 
über sich  meist  ein  etwas  kleinerer 
erhob.  —  D.  ondugi  77,  9;  hier  als 
Ehrensitz  eines  Gastes  der  Hei  er- 
wähnt und  daher  viell.  (s.  Vigf. ; 
Wh.  459)  von  dem  kleineren  Hoch- 
sitz zu  verstehen. 

•  Die  etymol.  Deutung  =  Gegen- 
sitz läßt  sich  entweder  mit  Vigf. 
im  Hinblicke  auf  die  beiden  Hoch- 
sitze vis-ä-vis,  oder  auf  den  Um- 
stand beziehen,  daß  der  eig.  Hoch- 
sitz nach  Süden  (der  Sonnenseite), 
gerichtet  ivar,  sich  also  vis-ä-vis 
(sc.  der  Sonne)  befand.  Für  die 
erstere  Auffassung  spricht  auch  das 
mhd.  gegensidele,  das  aber  nur  von 
dem  Ehrensitze  des  Gastes  (dem 
Wirte  gegenüber)  gebraucht  vu  sein 
scheint. 

ondurdis.  f.  (von  ondurr  =  Schritt- 
schuh; vgl.  Vigf.  s.  v.  u.  s.  v.  andrar: 
dis),  die  Schrittschuhgöttin.  — 
N.  33,  3. 

ondurcjiio,  f.?  (vgl.  ondurdis  und 
guö),  die  Schrittschuhgöttin.— 
N.  33,  3.  —  Wie  ondurdis  eig.  der 
poet.  Sprache  angehörig. 

ondverör,  adj.  (s.  ond  =  and  F.  16; 
-verör  =  wärts,  gerichtet  F.  299: 
g.  andvairbs),  entgegengekehrt,  an 
der  Spitze  befindlich,  im  Vorder- 
treffen stehend  dgl.,  im  Beginne 
einer  Sache.  Dsf.  i  Qndveröri  fylk- 
ingu  (vgl.  i  miöri  f.  155,  22)  in 
der  vorn  befindlichen  Schar  =  an 
der  Spitze  seiner  Schar  169,  4.  — 
A.  f.  snimma  i  ondveröa  bygö  guö- 
anna  52,  7  =  primis  temporibus. 
postquarn  dii  sedes  fixerant  Eg. 

ongull,  m.  (F.  11),  der,  die  Angel; 
eig.  der  Angelhaken.  —  Nsf.  ongull- 
inn  71,  20;  72,  1;  D.  ongli  d,  2; 
Asf.  ongulinn  71,  21. 


or  —  oerr 


241 


^r,  f.  (F.  24;  g.  arhvazna  f.;  §  56), 
der  Pfeil.  -  -  PI.  N.  Qrvar  168,  26. 
A.  Qrvar  178,  5. 

^rliga,  adv.  {vgl.  orr  =  rasch,  munter, 
freigebig  F.  21),  reichlich.  — 
219,  1. 

^rn,  m.  (F.  21  vgl.  oqviq-,  Flex.  nach 
§  64,  1 ;  vgl.  auch  ari  m.).  —  1)  der 
Aar,  Adler.  —  N.  23,  2;  Nsf. 
orninn  93,  23;  G.  arnar  Sigdr.  16, 
4;  Gsf.  arnarins  94,  2;  200,  12.  - 
Dsf.  erninum  93,  23;  Asf.  orninn 
95,  16.  —  PI.  A.  ornu  219,  2.  — 
2)  rf*e  Nachbildung  eines  Adlers,  die 
durch  Herausnahme  der  Lungen 
aus  dem  Brustkasten  entstand,  eine 
grausame  Art  der  Tötung ,  der 
Blutaar  (vgl.  blööorn *).  —  N. 
Regm.  26,  1. 

<?xl,  f.  (F.  12;  ahd.  ahsala;  §  61,  1), 
die  Achselhöhle.  —  G.  til  axlar 
bis  an  die  A.  168,  29.  A.  oxl  103, 
24.  —  PI.  D.  oxlum  15,  6;  94,  5. 

or  s.  är,  f. 

oss  s.  äss,  m. 


0. 


oMinyr,  m.  (zu  eöli,  oöli  od.  zu  ööal? 
vgl.  Vigf.),  ags.  aeöeling  vgl.  Ger., 
meist  poet.,  der  Fürst.  —  D.  oöl- 
ingi  (von  Sigurör),  o,  4. 

ofri  s.  ein. 

ongi  adj.  s.  engi. 

«r-,  g.  us  (F.  35;  Gr.  II,  790  fg.; 
Ger.,  Sp.  1242),  Präfix  mit  pri- 
vativ. Bedeut.  —  Im  Anschluß  an 
Grimm  sieht  Ger.  dasselbe  Präfix 
in  steigernder  Bedeut.  in  orlog  (s. 
Art.  orlog)  u.  oröf  (s.  Art.  öröf). 

orindi,  n.  s.  erindi. 

oruggr,  adj.  (s.  uggr  =  Furcht  Vigf. 
s.  v. ;  or-),  aus  dem  Bereiche  der 
Furcht,  sicher.  —  N.  f.  orugg 
52,  9. 

erviti,  adj.  (or-;  viti  zu  vit  n.  = 
Verstand  F.  304),  ohne  Verstand. 
—  N.  Lok.  29,  2.  —  Die  Neben- 
form orvita  (vgl.  §  79a)  im  N.  f. 
155,  33. 

orJ)ri£räöa,  adj.  (or-,  prifa,  räö),  un- 
fähig einen  Beschluß  zu  fassen, 
ratlos  N.  151,  7. 

«x,  f.  (g.  aqizi),  F.  8),  die  Axt;  vgl. 
59,   1.  —  A.  öxi  178,  5. 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


oxarhaiuarr.  m.  (&x,  hamarr),  die 
(einem  Hammer  ähnliche)  Rück- 
seite einer  Streitaxt  (Vigf.).  — 
PI.  D.  oxarhomrum  220,  18. 

oxn  8.  uxi. 

oxnaflokkr,  m.  (s.  uxi,  flokkr  =  der 
Haufe),  ein  Haufe,  eine  Herde 
von  Ochsen.  —  A.  71,  7. 


OB. 

cefta  (vgl.  öör  F.  308,  ahd.  wuot), 
rasend  machen,  meist  im  Med. 
oeöaz  unsinnig,  rasend  werden. 
—  Praet.  S.  3  oeddiz  54,  5  geriet 
in  heftige  Brunst  (von  ein.  Hengste). 

oeÖi,  n.  (vgl.  öör  Geist  F.  308),  die 
Gemütsart.  —  at  hon  var  viö 
hans  oeöi  167,  17  =  daß  sie  nach 
seinem  Sinne  war  [nhd.  wäre) ;  ähnl. 
190,  13. 

ceftri,  adj.  Jcomp.  (vgl.  §  82b;  nach 
Vigf.  s.  v.  zu  g.  aühuma;  Ger., 
Sp.  1246  vglt.  g.  vöf)eis  lieblich), 
höher;  vornehmer.  —  N.  f.  170, 
21;  Helr.  3,  6;  Superl.  oeztr  (  = 
oeöstr)  der  höchste;  der  erste 
(oft  vom  Range).  —  S.  N.  m.  oeztr 
6,  1;  18,  10;  27,  14.  —  N.  f.  cezt 
42,  14.  —  A.  m.  ceztan  195,  29. 
Schw.  Flex.  inn  oezta  201,  14. 

cepa,  schw.  v.  (g.  vöpjan,  §  27,  3; 
e.  to  weep;  vgl.  öp),  schreien, 
jammern.  -  Praes.  S.  3  cepir  222, 
22. 

cerinu,  adj.  (auch  yrinn  =  yfrinn, 
Nor.  §  231,  daher  wohl  mit  Vigf.  zu 
yfir  über  zu  stellen),  eig.  übermäßig, 
überh.  reichlich.  N.  n.  (doch  vgl. 
Var.  oerit  ljöst,  wo  cerit  adv.  ist)  112, 
7 ;  er  oe.  sofit  genug  geschlaf  en  205, 2 ; 
oerit  er  um  {)ina  daga  es  ist  genug 
mit  deinen  Tagen  (sie  werden  bald 
ein  Ende  haben)  181,  6  vgl.  Var. 
A.  f.  cßrnB.  114,  12  vgl.  Nyg.  363;  211, 
10;  A.  n.  oerit  adv.  =  reichlich, 
recht  36,  3;  62,  5;  vgl.  Lund  p. 
246;  oerit  lengi  lange  genug  171, 
2.  So  auch  yfrit  hraeddr  179,  6; 
yfrinn  wird  nach  Vigf.  in  den  nicht 
kontrahierten  Formen  neben  oerinn 
gebraucht. 

(BIT,  adj.  (vgl.  Vigf.  s.v.  u.  s.  örar; 
auch  zu  öör,  ceöa?),  rasend.  — 
S.  N.  m.  Lok.  29,  1.  —  N.  f.  cer 
155,  33. 

16 


242 


aesa 


oiztr 


tnsa9  schw.  v.  {wohl  kaum  mit  Vigf.  OBSka,  f.  {nach   Nor.  zu   ceri  jünger, 

zu  ags.  egesa  zu  stellen,    eher    zu  §  81,  2),  tffc  Jugend.  —  D.  i  oesku 

ahd.  jesan  F.  244;  vgl.  auch  geysa  170,  28. 

und  geysi  und  das  adv.  cesi  =  geysi  cexla,  schw.  v.  [aueh  oexa,  nach  Vigf. 

a&?  verstärkendes  Präfix),  erregen,  zu  vaxa ;  w/J.  bei  F.  28 1  dt£w,  «kw), 

»n   heftiger   Art    anschüren.    —  lasse  wachsen,   vermehre.      -  Inf. 

Praes.    B.    3   oesir   26,    8.   —  Med.  115,  12. 

oesaz  in  heftige  Bewegung  kommen,  ceztr  s.  oebri. 
aufwallen.  -    Inf.  198,  30;  g,   1. 


Namenverzeichnis. 


16* 


AMls,  m.;  ein  schwedischer  König, 
Stiefvater  des  Hrölfr  Kraki;  vgl. 
Fas.  I,  381.  —  N.  136,  1;  G.  Aöils 
137,  2;  D.  Aöilsi  136,  10. 

*  Zur  Etymol.  vgl.  §  41,  4;  Vigf. 
Proleg.  Sturl.  S.  p.  CLXXXVII; 
Bugge  Helgedigt.  144. 

Agnarr,  mv  ein  junger  Held,  Bruder 
der  Auör,   Liebling  der  Brynhildr. 

—  N.  184,  1. 
Alfr^ull  s.  Alfr. 

AU  (besser  Ali),  m.  =  Väli  5.  1.  Väli. 

Allfpör  oder  Alf^r,  m.  {vgl.  Vigf.), 
Allvater,  Beinam  e  Oöins  od.  über- 
haupt des  höchsten  Gottes,  daher 
auch  in  christl.  Sinne  gebraucht.  — 
N.  6,  2,  4;  Grm.  48,  3;  D.  Allfoör 
43,  IG. 

*  Für  die  auf  Alfaöir  (vgl.  Gisl. 
Njäll  249)  zurückgehende  Schreib. 
AlfQör  (=  faöir  allra  guöanna;  so 
immer  in  U,  oft  in  W)  tritt  Mogk 
P.  Br.  B.  VJ.  490  ein;  ebenso  schreibt 
F.  J.  (Alf.  =  alles  fader). 

1.  Alsviör  od.  Alsvinnr.  m.;  Name 
des  einen  Sonnenrosse s.  —  N. 
15,  1 ;  G.  Alsvinns  Sigdr.  15,  4. 

2.  Alsviftr  oder  Alsvinnr,  m.;  eine 
jüngere  Gestalt  der  Völsungensage, 
Sohn  des  Hei  mir.  —  N.  191,  30. 

*  Beide  Namen  gehören  zu  sviör, 
svinnr  =  g.  svinJDs,  nhd.  ge- 
schwind. 

Alvig,  f.  (=  Almveig,  Hyndl.  15,  5 
F.  «/.),  in  spaka,  Gemahlin  des 
Königs  Hälfdanr  Gamli.  —  N. 
145,  9. 

Alpjöfr  (s.  f)jöfr),  m.,  Zwerg- Name. 

—  Vol.  14,  4. 

Amsvartnir  (Amsv.  F.  J.),  ein  my- 
thisches Gewässer,  nach  der  dun- 
keln Farbe  benannt.  —  N.  40,  13. 


Andhrfmnir  (hrim  n.,  hier  =  Ruß), 
m.,  der  Koch  in  Valholl.  —  N. 
48,  8—9. 

Andlangr,  m.  (der  ausgestreckte  F.  J.; 
vgl.  entlang),  der  zweite  Himmel 
der  nord.  Mythologie.  —  N.  26,  3. 

Andvarafors,  m.,  der  Wasserfall 
des  Andvari;  vgl.  D.  H.  II,  400.  — 
N.  173,  17;  G.  173,  21. 

Andvaranautr,  m.;  der  dem  Zwerge 
Andvari  abgedrungene  Ring;  über 
die  Angaben  bez.  der  Schenkung 
dess.  vgl.  Raßmann  I,  190 7;  Boer 
ZZ.  35,  481.  —  N.  119,  25;  A.  120, 
5;  174,  9. 

*  nautr,  fast  nur  im  Kompos. 
vorkommend  (vgl.  Vigf.  s.  v.)  =  Ge- 
nosse (F.  165),  oft  auch  von  Sachen 
gebraucht,  die  früher  im  Besitze 
eines  anderen  gewesen  und  nach 
ihm  benannt  sind;  ähnlich  -leif  in 
Däinsleif. 

Andvari,  m.,  ein  Zwerg.  —  N.  173, 
16;  Vol.  15,  6;  D.  Andvara  119,  8. 

*  Nach  F.  J.  „der  vorsichtige" 
(varr  2));  Rydberg  (Ark.  VI,  112) 
vergleicht  Handwanus  bei  Saxo. 

AngrboSa,  f.  (zu  angr  m.,  Unheüs- 
künderin  F.  J.),  eine  Riesin.  — 
N.  37,  13. 

Askr,  m.;  Name  des  ersten  Men- 
schen (zu  askr  Esche?  vgl.  Bugge, 
Stud.  S.  513  und  Embla).  —  N. 
13,  4. 

Atli,  m.  (vgl.  Attila,  Etzel),  Sohn  des 
Buöli;  Bruder  der  Brynhildr.  —  N. 
120,  7;  194,  14;  G.  118,  18;  D. 
120,  25;  A.  196,  17,  18;  V.  223,  17. 

Atrffir,  m.  (zu  1.  riöa  stv.,  F.  J.), 
Beiname  Oöins.  —  N.  Grm. 
48,  4. 

Auftr,  m.,  Sohn  tferNött;  Var.  Uör. 
—  N.  14,  4. 


246 


Auör  —  Äslaug 


AuÖr  [Var.  Auöa),  f.,  Schwester 
des  Ägnarr.  —  G.  184,  1 ;  Helr. 
8,  6. 

AilOumla,  f.,  eine  mythische  Kuh; 
viß.  Einl.  S.  75;  Golther,  Germ. 
Myth.  515.  —  N.  9,  13. 

Augustus,  m.  {vgl.  Var.),  der  be- 
kannte römische  Kaiser.  —  N. 
124,  6. 

Aurgelmir,  m.,  ein  Riese,  viell.  = 
Ymir  (Müllh.  D.  Alt.  V,  119).  — 
N.  Vaff>r.  30,  4;  A.  8,  18.  —  Für 
diese  Schreib,  (nicht  Qrgelm.)  trat 
ein  B.  zu  Vafyr.  29,  6;  Bt.  396. 
Vgl.  Bergelmir. 

Aurvangi,  m.  =  Aurvangr,  ein 
Zwerg.  VqI.  13,  7.  —  G.  Aurvanga 
20,  1. 

*  So  Eg.  im  Lex.  Poet.  —  Andere 
denken  an  aurvangr  feuchte  oder 
kiesige  Erdmasse  (aurr  m.);  vgl. 
VqI.  14,  7. 

Austri,  m.  (s.  austr  adv.),  ein  Zwerg. 
—  N.  11,  14;  Vol.  11,  3. 


Ai  (äi  Urgroßvater  §  65,  3),  m. , 
Zwergname.  —  N.  Vol.  15,  8. 

Aki  (ahd.  Anihho,  §  34,  2),  m.,  Name 
eines  Bauern.   —  N.  231,  17. 

Alfheimr,  m.,  ist  24,  14  =  Ljösalf- 
heimr;  ob  identisch  mit  dem  Alf- 
heimr Grm.  5,  4?  Vgl.  über  die  9 
Welten  der  nord.  Mythol.  Einl. 
p.  78,  A.  42;  Mogk  {Göschen)  S.  94. 

1.  Alfr  (auch  AI  fr),  m.,  Zwergname 
(vgl.  älfr).  —  N.   VqI.  16,  1. 

2.  Alfr,  m.;  mit  dem  Beinamen  inn 
gamli,  als  jarl  ä  HQröalandi  be- 
zeichnet Hülfs  s.  c.  X.  (ed.  Bugge 
14,  13).  —  D.  Älfi  inum  gamla 
165,  27. 

3.  Alfr  Hundingssoii.  —  N.  544, 
15;  A.  163,  12. 

4.  Alfr  Hjälpreksson.  —  N.  i7ö,  2; 
,i  G.  170,   13;  D.  17i,  22;  A.  170,  19. 

*  Für  2.  3.  4.  Alfr  findet  sich  auch 
?;t  01fr  (ags.  ^Eövulf  =  Adolf;  §  28, 
3);  für  4.  Alfr  t#tf.  auch  Beitr. 
35;  270. 
AlfrQftull,  m.,  skaldische  Bezeich- 
nung der  Sonne,  eig.  der  Eiben- 
strahl (Ger.).  —  N.  VafJ)r.  47,  2. 

1.  Ali  =   1.  Väli,  s.  1.  Väli. 


2.  Ali  [hier  u.  3.,  4.  =  ahd.  Analo, 
§  34,  2),  m.,  urspr.  Name  eines 
Seekönigs  (AM.  1,  546),  aber  in 
der .  Verbind.  Ali  vazta  undirkülu 
=  Ali  steinsins  =  regulus  saxi  vel 
montis  (Eg.)  =  Riese,  und  dann 
zu  weiteren  Umschreibungen  ge- 
braucht, vgl.  Eg.  Lex.  Poet.  s.  v. ; 
Ger.  Kvaef).  S.  22.  —  G.  Äla  c,  3; 
A.  Ala  113,  12. 

3.  Ali,  m.  ( Var.  Olli),  ein  sagenhafter 
norwegischer  König,  spez.  von 
UpplQnd  in  Norwegen.  —  N.  136,  4 
vgl.  AM.  1,  482. 

4.  Ali,  m.,  ein  sagenhafter  dänischer 
König,  vgl.  Olrik,  Kild.  I,  87;  II,  68; 
heißt  Fas.  I,  381  Ali  inn  frcekni 
=  Olo  vegetus  bei  Saxo;  unsicher 
ist   die  Bezieh,   des  Ali   in  Hyndl. 

14,  1.  —  A.  252,  l;hier  wird  aber 
vielleicht  richtiger  Armöö  (=  ags. 
Heremöd?  vgl.  Bugge,  Beitr.  12, 
44)  zu  lesen  sein,  vgl.    Var. 

Anarr  oder  Önarr  s.  Önarr. 

Arvakr,  m.,  der  in  der  Frühe  (vgl. 
är  adv.)  wache,  F.  J.,  eines  de?' 
beiden  Sonnenrosse.  —  N.  15,  1. 
Vielleicht    auch    (im    Gen.)     Sigdr. 

15,  3. 

Asa-J)örr,  m.,  der  Gott  pörr  (q.  v.). 

—  N.  13,  19;  D.  102,  20;  A.  66, 
2;  67,   1. 

Asbrü,  f.  =  Asenbrücke,  poet.  Be- 
zeichnung des  Regenbogen s.  — 
N.  21,  6. 

Asgarftr,  m.,die  Äsen-  Wohnung,  der 
gewöhnliche  Aufenthalt  der  Götter, 
A  s  g  a  r  d ;  urspr.  auf  Erden  gedacht, 
später  in  den  Himmel  verlegt',  vgl. 
Einl.  p.  78;  Mogk  (Göschen)  S.  94. 

—  N.  13,  6;  89,  6;  G.  4,  6;  D. 
102,  8;  A.  70,  12;  75,  8.  —  Auch 
der  Plur.  (wie  bei  hüs,  salr),  in 
dems.,  Sinne,  A.  AsgarÖa  100,  15. 

*  Asg.  inn  forni  bezeichnet  die 
frühere  Wohnstätte  der  Äsen  in 
Asien,  die  man  gerne  in  die  Nähe 
von  Tröja  verlegte,  so  im  Dat.  6,  3 ; 
A.  13,  13.  —  In  deutlicher  Weise 
tritt  diese  Beziehung  hervor  13,  6 
Asgarör,  pat  kollum  ver  Tröja. 

Asgrind,  f.,  das  Tor  (grind,  .§  72,  1) 
zum  Asgarör.  —  PI.  A.  Asgrindr 
95,  16. 

Aslaug,  f.,  die  natürliche  Tochter 
des    Sigurör     Fäfnisbani    und    der 


Bäfurr  —  Bragi 


247 


Brynhildr;  vgl.  Raum.  I,  191 1); 
Symons  H.  S.  662;  A.  Olrik  Kild. 
II,  111;  N.  Geistesl.  125.  —  N.  123, 
4;  230,  20;  Ä.  islaugu  200,  18 
(nach  §  55,  4). 


Bäfurr  (Bt.  N.  F.),  auch  Böf.  (F.  J.), 
m.,  Zwergname.  —  N.  VqI.  11,  7. 

Baldr,  m.,  §  50a1);  einer  der  zwölf 
Äsen,  vgl.  FAnl.  p.  109  fg.;  Bugge 
(Stud.  s.  Reg.  s.  B.,  Baldrs  brä  S.  32, 
283);  Golther  366—386;  Mogk 
{Göschen)  77—81;  Rieh.  M.  Meyer 
310  fg.  —  N.  31,  4;  G.  21,  11;  D. 
73,  9;  A.  73,  7. 

Barrey,  f.,  Name  einer  mythischen 
Insel;  D.  H.  II,  209.  -   N.  47,  3. 

Baugi,  m.  (der  sich  krümmende,  zu 
baugr  m.,  F.J.).  ein  Riese,  Bru- 
der des  Suttungr.  —  N.  99,  6;  G. 
99,  18;  D.  99,  10;  A.  99,  15. 

Bäleygr,  m.  (Flammenblick  habend-, 
zu  bal  n.),  ein  Beiname  ÖÖins.  — 
N.  Grm.  47,  4. 

BeigaSr,  m.,  ein  Kämpe  des  Hrölfr 
Kraki.  —  N.  136,  13. 

Bekkhildr,  f.  (zu  bekkr  m.),  Schwe- 
ster der  Brynhildr  u.  ihr  Gegen- 
satz; Müller  Myth.  88.  —  N.  191,  26. 

Bell,  m.,  ein  Riese,  Bruder  der 
Gerör?  —  N.  47,  10;  G.  Belja  VqI. 
53,  5;  A.  Belia  (Var.  Bela)  47,  7. 
*  Zur  Dekl  vgl.  §  65,  2. 

Bera,  f.,  =Kostbera  (q.  v.).  —  N. 
219,  32;  G.  219,  26. 

Bergelmir,  m.,  einer  der  Urriesen, 
Einl.  p.  76;  nach  Ark.  27  urspr. 
Berggelmir;  anders  Rieh.  M.  Meyer 
310  fg.  —  N.  Vaf|)r.  35,  3;  A. 
Bergelmi  10,  16. 

Bestla,  f.,  Tochter  des  Riesen 
Bol^orn,  Gemahlin  des  Borr,  Mutter 
des  Oöinn,  Vili,  Ve.  —  N.  10,  5. 

Bjarki,  m.,  s.  Bo^varr. 

Biflidi  oder  Biflindi,  m.,  Beiname 
Ööins.  —  N.  6,  6;  Grm.  49,  9. 

Bif rost ,  f.  (via  tremula  Eg.) ,  die 
Götterbrücke  (vgl.  Asbrü),  der  Re- 
genbogen. —  N.  16,  8;  D.  22, 
1;  A.  21,  6;  82,  21.  —  EYne  andere 
Form  BilrQst,  die  sich  in  R  der  L. 
E.  ausschließlich  findet,  wird  neuer- 
dings vielfach  vorgezogen;  vgl.  Mül- 
lenh.  H.  Z.  30,  246;   Ger.,  Sp.  1373. 


Bifurr  oder  Bifurr,  m.,  Zwerg- 
name. —  N.  VqI.  11,  7. 

Bikki,  m.  (=  mhd.  Sibeche),  ein 
falscher  Ratgeber  des  Königs 
jQrmunrekr,  in  Fr.  als  B.  jarl  be- 
zeichnet; W.  Müller,  Myth.  der  H. 
S.  153,  171.  —  N.  121,  18;  G. 
211,  29. 

Bil,  f.,  als  ein  vom  Mond -Dämon 
(Mäni)  geraubtes  irdisches  Mäd- 
chen 15,  5,  als  zu  den  As  innen 
erhobenes  Wesen  45,  2  erwähnt; 
der  Name  (vgl.  bila,  schw.  v.)  stand 
urspr.  wohl  nur  zum  abnehmenden 
Monde  in  Bez. 

Bileyyr  (auch  Bil.),  m.,  ein  Beiname 
Ööins.  —  N.  Grm.  47,  4. 

Bilskirnir  (auch  -skirnir),  m.,  eine 
himmlische  Wohnung,  dem 
Gotte  jj>örr  zugewiesen,  Einl.p.  102; 
urspr.  viell.  =  Blitz  (Golther,  M. 
262,  1).  —  N.  30,  3;  A.  Bilskirni 
(sc.  vesa)  Grm.  24,  3. 

Bjprn  JärnsiQa,  m.,  Björn  Eisen- 
seite, der  zweite  Sohn  des  Königs 
Eagnarr  LoÖbrök  und  der  Kräka 
(vgl.  Fas.  I,  251);   A.  258,  10. 

Bläinn,  m.,  ein  Riese,  wdhrscheinl. 
=  Ymir.  —  G.  Blains  VqI.  9,  8. 

Blikjandabol,  =  malum  praesentissi- 

mum  Eg.,  Name  des  Bettvorhanges 
der  Hei.  —  N.  38,  12-13. 

BoÖn,  f.  (vgl.  Vigf.),  der  Name  eines 
Gefäßes  für  den  Dichtermet.  — 
N.  97,  13;  G.  98,  17;  D.  100,  9. 

Borghildr,  f.  (§  59,   1),   die  erste 

Gemahlin  des  Königs  Sigmundr. 

—  N.    162,  26;    G.    166,    13;    A. 
244,  7. 

Borr,  m.,  s.  Borr. 
BragaroeSur,  PI.  f .  =  Gespräche  des 
Bragi  (=1.  Br.)  92  Über  sehr. 

1.  Bragi,  in.,  einer  der  zwölfAsen, 
Sohn  Ööins;  seit  Uhland  Sehr.  VI, 
403  jetzt  meist  „als  der  nach  Val- 
hQll  versetzte  Skalde  Br.tt  (2.  Br.) 
angesehen,  so  Einl.  p.  115;  Mogk 
(Gösch.)  S.  8b;  doch  vgl.  auch  Buqge 
Beitr.  13,  187  fg.  —  N.  35,  1; 
92,  11. 

2.  Bragi,  m.,  mit  dem  Beinamen 
skäld  oder  inn  gamli,  ein  Skalde  um 
800—850  (G.  {)orläksson,  Uds.  p.  9). 

—  N.  3,  13;  Grm.  44,  7;  113,  11; 
123,  9;  Gen.  Sigdr.  16,  2. 


248 


BravQllr  —  Danmork 


Brävollr,  Dl.  {identisch  mit  Brävellir, 
BravikV  Fas.  1,  878),  ein  Gefilde 
(vgl.  vQllr  m.).  —   !>•  165,  10. 

Bre$afQnil,  f.,  eine  nach  Breöi  ge- 
nannte ftmn.  —  A.  150,  4. 

BreM,  m.,  als  Knecht  des  Skaöi 
erwähnt.  —  N.  149,  6;  den  Namen 
versuchte  Bugge  Ark.  17,  47  aus 
Brito  (der  Brite)  zu  deuten,  so  jedoch, 
daß  Anlehnung  an  das  im  Norw. 
übliche  Wort  für  Gletscher  (jetzt 
brse  geschr.)  stattgefunden. 

BreiQablik,  PI.  n.,  eine  himmlische 
Wohnung,  dem  Baldr  zugeteilt.  — 
N.  25,  1;  31,  12;  Grm.  12,  1. 

1.  Brimir,  m.,  ein  Riese,  wahr- 
scheinlich =  Ymir.  —  Gen.  VqI. 
9,  7. 

2.  Brimir,  m.,  wird  88,  1  ein  Wohn- 
ort genannt ,  vielleicht  aus  Miß- 
verständnis, vgl.  Eg.  L.  Poet.  s.  v. ; 
D.  H.  II,  51.  —  Für  Brimir  (nicht 
Brim.)  entscheidet  sich  Siev.  P.  Br. 
B.  VI,  314. 

Brokkr,  m.,  Zwergname.  —  N. 
110,  10;  D.  111,  13:  A.  110,  13. 

Brynhildr ,  f. ,  als  Tochter  des 
Buöli,  Schwester  des  Atli,  Ge- 
mahlin des  Gunnarr  Gjükason  be- 
zeichnet; über  das  Verhältnis  zu 
Sigrdrifa  vgl.  u.  a.  D.  H.  II,  394; 
423;  Ger.,  Vollst.  Wb.  s.  v.  Brynh. 
u.  Sigvorpr.  —  N.  118,  11;  G.  118, 
18;  D.  119,  3;  A.  192,  30;  231,  1. 
*  Daß  zu  Zeiten  Brynildr  zu 
lesen,  zeigte  Siev.  P.  Br.  B.  VI,  315. 

BuÖladöttir,  f.,  Tochter  des  Buöli, 
=  Brynhildr.  —  Voc.  Helr.  4,  2. 

BuMason,  m.;  Sohn  des  Buöli,  = 
Atli.  —  G.  118,  18. 

Buöli,  m.,  Vater  des  Atli,  als  sehr 
mächtiger  König  194,  13  vor- 
geführt; Raßm.  I,  177.  —  G.  192, 
31. 

Buri,  m.,  (Büri?  Vgl.  Ark.  6,  3;  an 
Burri  denkt  F.  J.  217;  vgl.  auch 
Rieh.  M.  Meyer  453),  Vater  des 
Bqit.  —  N.  10,  3. 

Busiltjcjrn,  f.,  mythischer  Fluß- 
name. —  N.  172,  10. 

Byleistr  oder  Byleistr,  m.,  wird  37, 
7  als  Bruder  des  Loki  bezeichnet, 
scheint  aber  mehrfach  (so  VqI.  51, 
8)  Loki  selbst  zu  sein,  vgl.  Eg.  L. 
Poet. ;  Bugge  zu  VqI.  51,  8 ;  D.E. 
II,  67. 


Byruir,  m.,  ein  mythischer  Brun- 
nen. —  N.  15,  6. 

B^varr  mit  dem  Beinamen  Bjarki, 
der  namhafteste  unter  den  Kämpen 
des  Hrölf'r  Kraki  (vgl.  den  Boftvars 
J)ättr  der  Hrölfs  saga  Kr.,  F.  J. 
47  fg.).  —  N.  136,  11. 

Bplverkr,  m.,  der  Unheilstifter  (s.  bq\ 
n.);  ein  Beiname  Oöins.  —  N. 
99,  9;  Grm.  47,  5;  G.  99,  16;  D. 
99,  13. 

ßol j)orn  (dqI  n. ;  f)orn  Dorn,  auch  = 
Riese,  Bugge Stud.  530),  m.,  R  i  e  s  e  n- 
nam  e.  —  G.  10,  5. 

Bomburr,  m.,  Zwergname.  —  N. 
14,  8. 

Bprr  oder  Borr  [der  Erzeugte  F.  J.)t 
m.,  Vater  des  Oöinn,  Vili,  Ve.  — 
N.  10,  4;  G.  BQrs  synir  =  die  drei 
genannten  Götter  10,  12;  11,  1. 

Böfurr,  m.,  s.  Bäi'urr. 


Dagr,  m.,  der  Gott  (oder  Genius) 
des  Tages  (vgl.  dagr).  —  N.  14, 
7;  A.  14,  8  (Dat.  auch  Dag,  vgl. 
§  50,  3;  Eg.  L.  Poet). 

*  Tag  u.  Nacht  galten  dem  heid- 
nischen Nordländer  als  selbständige 
Wesen  (neben  der  Sonne). 

Danakonungr,  m.,  der  Dänen- 
König.  —  D.  237,  3;   A.  205,  14. 

Danavirki,  n.  (vgl.  virki  =  Wall, 
F.  293),  der  Dänen- Wall,  das 
sog.  Dannevirke,  eine  in  Überresten 
bis  auf  die  neuere  Zeit  erhaltene 
Schanzenkette  zwischen  Schlei  und 
Eider  (Dahlm.  I,  22);  vgl.  Otto.  — 
A.  237,  5. 

Uanir  (§  60,  1 ;  zur  Etymol.  Bugge 
Ark.  5,  125;  6,  236;  vgl.  auch  Grimm 
bei  Raßm.  I,  166),  PI.  m.,  die 
Dänen.  —  G.  237,  21;  auch  im 
iveiteren  Sinne  =  Nordleute,  so 
Helr.  11,  7  vikingr  Dana  =  der 
nordische  (im  Norden  allgemein  be- 
kannte und  von  der  nordischen  Sage 
adoptierte)  Held,  von  Sigurör  Fäfnis- 
bani  gesagt. 

Danmork.  f.  (vgl.  1.  merk  in  der  von 
Vigf.  s.  v.  II  besprochenen  Abwand- 
lung der  Bedeutung  Wald:  Grenz- 
gebiet), eigentlich  die  Dänen-Mark, 
das    aus    Jütland ,    den    dänischen 


Däinn  —    Elli 


249 


Inseln  und  Schonen  bestehende  dä- 
nische Reich  älterer  Zeit;  zur 
Flex.  {wie  1.  mork)  vgl.  §  61,  3. — 
N.  124,  3;  G.  Danmarkar  a,  4; 
Danmeikr  £53,  1;  Dat.  DanmQrku 
125,  2;  143,  19;  2i3,  3;  DanmQrk 
125,  2    Far. 

1.  Dahin,  m.,  ein  Zwerg.  —  N.  Vol. 
11,  6. 

2.  Däinn,  m.,  ein  mythischer  Hirsch. 
N.  23,  7. 

Däinslcif.  f.,  =  Nachlaß  des  Dainn, 
Name  eines  von  Dainn  oder  über- 
haupt von  Zwergen  [vgl.  141,  11) 
geschmiedeten  Schwertes.  —  A. 
141,  10. 

*  -leif  =  reliquiae  F.  271. 
Delling  r,  m.,  Vater  des  Dagr  {daher 

wohl  =  Deglingr,  vgl.  Einl.  p.  80  a; 
Müllenh.  D.  Alt.  V,  273.  —  Mogk 
P.  Br.  B.  VI,  525  liest mitV  Doglingr 
und  erklärt  ^der  lauentsprossene" 
[zu  d<?gg  f.).  —  N.  14,  6. 
Dori  {oder  Döri),  m.;  ein  Zwerg. 
N.   Vol.  15,  5. 

*  Über  die  Quantität  des  o  han- 
delt Siev.  P.  ßr.   VI,  303. 

Dölgjwari,  m.,  ein  Zwerg  (J)vari  = 
a  cioss-stick  Vigf. ;  doch  vgl.  auch 
Var.  und  dazu  D.  H.  II,  265).  — 
N.   VqI.  15,  2. 

1.  Draupnir,  m.,  ein  Zwerg.  —  N. 
VqI.  15,  1. 

2.  Draupnir,  m.,  ein  mythischer  G  ol  d  - 
ring.  —  N.  76,  12;  111,  5;  A. 
77,  17. 

*  Wislicenus  {Symbolik  S.  40  fg.) 
setzte  Dr.   =   Sonne. 

Drömi,    m.,    eine  mythische  Fessel 

(vgl.  Vigf.).  —  D.  39,  13;  A.  39,  4. 

Duneyrr,  m.,  ein  mythischer  Hirsch. 

—  N.  23,  7. 

Dura|>rör,  m.,  ein  mythischer  Hirsch. 

—  N.  23,  7. 

*  Auch  Dyi  af)r.  geschrieben,  über 
die  Quant,  s.  Sievers  P.  Br.  VI, 
286. 

Durinn.  m.,  ein  Zwerg,  als  verw. 
mit  dusa  oder  dusa,  dura  =  to 
doze    angesehen   Beitr.  21,    107  a2). 

—  N.  18,  10. 

Düfr,  m.  (vgl.  ags.  düfan  tauchen  F.  1 50), 
ein  Zwerg.  —  N.  VqI.  15,  6. 

1.  Dvalinn,  m.,  ein  Zwerg.  —  N. 
VqI.  11,  4;  G.  dcetr  Dvalins  =  vom 
Zwergengeschlecht  Fäth.  13,  6  vgl. 
180,  20. 


2.  Dvalinn,  m.,   ein  myth.  Hirsch. 

N.  23,  7. 

*  Zu  1.  und  2.  Dv.  vgl.  dvala, 
dvelja  =  to  delay  u.  g.  dvals  = 
stumpfsinnig,  töricht. 


\  Edda,  f.,  Großmutter  (g.  ai[)ei  Mut- 
ter; Nor.  §  115);  Name  eines  wich- 
tigen Werkes  der  altnord.  Literatur. 
N.  2,  1. 

j  Eikinskjaldi,  m.,  der  mit  dem  Eichen- 
schild (F.  J.),  ein  Zwerg.  —  N. 
Vol.  13,  8. 

!  Eikjn  mir,  m.  („der  baumzehrende"  ? 
das  Symbol  der  nagenden  Zeit  ?  Vgl. 
Beitr.  12,  279),  ein  myth.  Hirsch. 
A.  50,  4. 

*  Bez.  der  23,  7  erwähnten  vier 
Hirsche  vgl.  NiöhQggr.* 

!  Eilifr  Guörünarson,  m.,  norwegisch. 
Skalde  des  10.  Jahrh.;  Mob.  Gat. 
179.  _  N.  108,  U. 
Eir,  f.  (vgl.  eira  schw.  v.;  hier  ~ivohl 
=  pflegen,  heilen  F.  J.),  fast  nur 
in  skaldischen  Umschreibungen  üb- 
lich; nach  42,  16,  17  Göttin  der 
Hei  Ikunst. 
Eirekr  at  UppsQlum,  m.,  schwe- 
discher König  in  der  zweiten 
Hälfte  des  9.  Jahrh.,  der  das  ein- 
heitliche Königreich  Schweden  be- 
gründete (Hkr.;  Har.  S.  Härf.  101, 
14  F.  J.).  —  D.  Eireki  259,  11. — 
Wenn  es  hier  heißt,  daß  bei  Eirekr 
saela  mest  gewesen  sei,  so  bezieht 
sich  dies  wohl  auf  die  üppigen 
Opferschmäuse  in  Uppsalir,  auf  die 
oft,  z.  B.  bei  Saxo  S.  185,  30 
Holder)  hingewiesen  wird. 

Eitri,    rn  ,    ein   Zwerg.    —    N.  110, 

10;    Var.  Sindri. 
Ekin,    f.,    ein  mythischer  F  1  u  Jß.  — 

N.  50,  8.     Der  Name  viell.   urspr. 

gälisch,  vgl.  Vigf.  p.  780. 

Eldhrimnir,  m.,  vom  Feuer  mit  Ruß 
bedeckt  F.  J.,  ein  mythisch.  Kessel. 
-   N.  48,  9;  D.  Grm.  18,  2. 

Eldir,  m.  (der  Feueranzünder,  Koch 
F.  J.;  vgl.  auch  D.  H.  II,  VI),  ein 
Knecht  des  ^Egir.  —  N.   169,  10. 

Eljuonir  (Elj.  F.  J.,  zu  el  n.?),  m., 

ein  Saal  der  Hei.    —  N.  38,  9. 
Elli,    f. ,    das    personifizierte    Alter, 


250 


Embla  —  Fenrir 


gedacht  als  föstra  des  Ütgaröa-Loki. 
—   A.  66,   17. 
Embla,  f.,  Name  d$a  ersten  Weibes 

[vgl.  Vigf.  u.  Eg.).  —  N.  13,  4. 

*  Statt  der  Anlehnung  an  almr 
Ulme  (so  z.  B.  Falk  in  Ark.  5, 
261)  suchte  Sperber  P.  Br.  B.  36, 
219  E.  mit  a/bi7i8?.og  u.  ahd.  Embila 
zu  kombinieren :  wie  sich  die  liebe 
um  stärkere  Bäume  schlingt,  so  das 
Weib  um  den  Mann. 

England,  n.;  England.  —  D.  143, 
8;  hier  ist  das  anglo-normannische 
Reich  gemeint. 

Erpr,  m.,  ein  Sohn  der  GuÖrün,  nach 
HaniÖm.  Stiefbruder  desü.  u.  Sorli; 
W.  Malier,  Myth.  S.  174.  —  N.  121, 
11;  227,  8;   A.  229,  24. 

Eyjölfr  od.  Eyjülfr,  m.,  ein  Sohn 
des  Hundingr.  —  A.  163,  13;  244, 
14. 

Eylimadöttir,  f.,  die  Tochter  des 
Eylimi,  Hjordis.  —  G.  242,  4. 

Evlimi.  m.,  ein  halbmythischer  Kö- 
nig; vgl.  D.  H.  II,  351.  —  N.  167, 
15:  G.  170,  7;  A.  167,  18,  26. 

EymoÖr,  m.,  ein  Fürst;  nach  Much 
u.  D.  H.  II,  498  =  Eymundr.  —  N. 
213,  23. 

Eymundr,  m.,  ein  sagenhafter  skan - 
dinavischer  König  in  Ruß- 
land, vgl.  Hyndl.  15,  1;  D.  H.  II, 
498.  —  G.  145,  9  (vgl.    Var.). 

Eyvindr  Skäldaspillir,  m.,  §  50  a2, 
ein  norwegischer  Skalde,  f  um 
995;  G.  f)orlaksson  Uds.  p.  33.  — 
N.  139,  6. 

filiv  ägar  (die  von  Regenschauern  ge- 
peitschten Flüsse;  vgl.  el  n.  und 
Sievers  P.  Br.  VI,  299),  PI.  m., 
Name  für  eine  Anzahl  mythischer 
Flüsse.  —  N.  8,  2;  D.  Vatyr.  31, 
1;   A.  105,   11. 


Falhöfnir,  m.,  ein  mythisches  Roß, 
unter  den  Rossen  der  Götter  er- 
wähnt N.  21,  10. 

Fallandaforaft ,  n.,  das  Tor  oder 
(vgl.  Var.)  die  Schwelle  in  der 
Wohnung  der  Hei;  eig.  (nach  Eg.) 
=  pernicies  irruens,  aber  fallanda 
wohl  im  Hinblicke  auf  das  Zu- 
fallen (Zuschlagen)  des  Tores  der 
Hei,  vgl.  Einl.  p.  28  und  die  ähnl. 


Schilderung  (Text)  5,  4.  —  N.  38, 

11. 

Fair,  ni.,  ein  Zwerg.  —  N.  VqI.  16, 
3   vgl.    Var. 

FarmayuÖ,  m.  (oder  n.V  vgl.  guö), 
ein  Beiname  Oöins,  eigentl.  deus 
onerum  (von  Eg.  auf  die  Überfüh- 
rung des  Dichtermetes,  von  Vigf. 
wohl  richtiger  auf  eine  Beschützung 
der  Handelsschiffahrt  bezogen).  — 
N.  28,  4. 

Farmatyr,  m.,  =  Farmaguö  (-tyr 
vgl.  Tyr).  —  N.  Grm.  48,  4. 

Fäfnir,  m.,  Nor.  §  306  (vgl.  dän. 
favne  umarmen,  hier  =  fest  um- 
schlingen ,  Raßm.  I,  104 2)  nach 
Munch;  ähnl.  Bugge  Stud.  S.  343), 
Name  eines  der  Verwandlung  in 
einen  Lindwurm  fähigen  Riesen, 
Sohn  des  Hreiömarr  genannt  N.  116, 
11;  G.  117,  10;  D.  202,  2;  A.  114. 
14;  Voc.  180,  16. 

Fäfnisarfr,  m.,  das  Erbe  des  Fäfnir, 
der  von  F.  geerbte  Goldschatz. 
—  A.  120,  5. 

Fäfnisbani,  m.,  Töter  des  Fäfnir, 
Beiname  des  1.  Sigurör.  —  N. 
244,  13;  G.  212,  12. 

Färbauti,  m.  (far  n.,  ags.  beätan,  e. 
to  beat  schlagen),  der  gefährlich 
schlägt,  d.  i.  der  Sturmwind  (Bugge 
Stud.  S.  76)  oder  der  Blitz  (Mogk 
S.  54),  Name  eines  Riesen,  als 
Vater  von  Loki  gen.  —  G.  37,  5. 

Fengr,  m.,  der  Glücksbringer  (zu  fä 
3),  F.  J.,  ein  Beiname  Oöins.  — 
A.  Regm.  18,  7. 

Fenhringr,  m.  (oder  -hring?),  eine 
Insel  in  der  Nähe  von  Bergen  in 
Norwegen.  —  D.  251,  9. 

Fen ja,  f.,  «wie  Masjd,  Gefährtinder 
Menja  (urspr.  viell.  Walküre  oder 
sonst  höheres  weibliches  Wesen).  — 
N.  125,  1;  A.  Fenju  125,  16. 

Fenrir,  m.;  Aik.  VII,  173,  ein  my- 
thischer Wolf,  urspr.  wohl  als 
Verwandter  des  Sonnen wolf es  (s. 
Skoll),  später  als  Sohn  des  Loki  ge- 
dacht. —  N.  Vatyr.  47,  3;  Gen. 
Vol.  40,  4. 

*  Der  ZZ.  28, 156/<?.  nachgewiesene 
Bezug  zu  dem  Sternbilde  ülfs  kJQptr 
darf  für  die  älteste  Zeit  wohl  nicht 
gelten ;  doch  ist  bei  dem  gefesselten, 
endlich  frei  werdenden  Wolfe  das 
Sternbild  gemeint. 


Fenrisülfr  —  FriÖleifr 


251 


Fenrisülfr,  m.,  =  Fenrir.  —  N.  37, 

15;  D.  83,  14;  A.  34,  15. 

Fensalir,  PI.  m.,  oder  Fensalr,  m., 

mythische  Wohnung,  der  Frigg 
zugeiviesen;  Einl.  p.  123.  —  G.  Fen- 
salar  73,  19.  —  PL  N.  42,  15. 

"  Zur  Etymolog,  von  Fenja ,  Fen- 
salir vgl.  Zz.  28,  185—188.  Bez. 
Fenja  u.  Menja  s.  Menja. 

Fjalarr,  m.,  ein  Zwerg.  —  N.  98, 
4;  G.  Fjalars  97,  10;  ders.  Name 
scheint  Hov.  14,  3;  Härh.  26,  9 
einen  Riesen,  VqI.  42,  8  einen  Hahn 
zubedeuten;  Müllenh.D.  Alt.  V,  133. 

Fiör,  m.  s.  Finnr. 

Finial'engr,  m.  {vgl.  oröfimi;  der  be- 
hende schaffende,  F.  J.),  ein  Die- 
ner des  Mgir.  —  N.  109,  9. 

Fimbulpul,  f.,  ein  mythischer  Fluß, 
der  stark  rauschende,  F.  J.;  vgl. 
fimbulvetr;  D.  Alt.  V,  289.  —  N. 
7,  4;  50,  8. 

Finnr  oder  Fiör,  m.,  ein  Zwerg; 
dann  (ähnlich  wie  Däinn  u.  a.)  = 
Zwerg  überh.  —  N.  Vol.  14,  4. 

Finnsleif,  f,  eine  durch  Zauber  ge- 
festete Brünne,  die  als  Zwergen- 
arbeit (eig.  als  Nachlaß  des  Finnr, 
vgl.  s.  v.  Finnr  u.  Däinsleif  j  bezeich- 
net wird.  —   N.  136,  19. 

Fjön,  n.,  die  dänische  Insel  Fyen 
(Fünen).  —  D.  213,  9;  D.  H.  II, 
497. 

1.  Fjolnir,  m.,  ein  Beiname  Oöins; 
D.  Alt.  V,  293.  —  N.  6*,  5;  177, 
16:  Grm.  47,  5;  A.  Rgm.  18,  7. 

2.  FJ9lnir,  m.,  ein  halbmythischer 
schwedischer  König  ( vgl.  Yngl. 
G.  XIV).  —  N.  124,  ib. 

FjolsviÖr,  m.  [oder  Fjolsvinnr;  fjol-; 
sviör  =  g.  svinps  weise,  Nor.  §  219), 
als  Beiname  Oöins  Grm.  47,  6. 

Fjorgvinr  od.  [gew.)  FJQrgynn,  m., 

Vater  (nach  Lokas.  26,  1  Gemahl? 
Vgl.  D.  H.  II,  256)  der  Frigg.  — 
G.  Fjorj^vins  13,  12.  —  Sprachlich 
wird  der  Name  zu  g.  fairguni  Berg 
(Mogk  S.  64)  oder  zu  1.  quercus 
(Rieh.  M.  Meyer  308)  gestellt.  — 
Eine  weibl.  Fjorgyn  (§  57,  2)  er- 
scheint z.  B.  Vol.  56,  6  als  Mutter 
des  Gottes  f>örr. 

Fjorm,  f.,  ein  mythischer  Fluß.  — 
N.  7,  4;  50,  8. 

Fjornir,  m.,  ein  Untergebener  am 
Hofe  des  Gunnarr.     N.  219,  18. 


Fili,  m.,  vgl.  Siev.  P.  Br.  VI,  303, 
ein  Zwerg.  —  N.  Vol.  13,  1. 

Forseti,  m.,  ein  Äse,  Sohn  desBsldr ; 
vgl.  Einl.  p.  118;  D.  Altert.  V,  39 
ward  betont,  daß  F.  nicht  bloß  ein 
Gebilde  der  Dichtung  war  und  im 
Kultus  seine  Stelle  hatte,  doch  ist 
Bugges  Ansicht  (Stud.  278  N.  2)); 
„Er  kann  verehrt  worden  sein,  ehe 
er  zu  Baldrs  Sohn  gemacht  wurde" 
neuerdings  mehrfach  (so  von  Mogk 
S.  81)  adoptiert  worden.  —  Ab- 
weichende Ansichten  s.  Beitr.  35, 
547.  —  N.  36,  15;  Grm.  15,  4. 

Fölkvangr,  älter  Folkv.,  m.,  eine 
himmlische  Wohnung,  der  F reyj a 
zugewiesen.  —  N.  33,  10;  Grm. 
14,  1. 

Frakkar,  PI.  m.,  §  42,  1;  die  Fran- 
ken, deutscher  Volksstamm.  —  N. 
213,  24. 

Frakkland,  n.,  meint  in  Prosa  der 
L.  E.,  Volss.  c.  XX  (183,  15)  und 
Ngp.  die  fränkischen  Gebiete 
am  Niederrhein,  Frankenland; 
zunächst  im  Unterschiede  von  den 
Landen  der  Sachsen,  Friesen,  Nord- 
mannen :  ohne  feste  Abgrenzung  nach 
Süden;  s.  auch  Müllenh.  H.  Z.  23, 
163.  —  G.  183,  15;  D.  244,  20;  A. 
241,  22. 

Franangr,  m.,  oder  Fräuangr  (vgl. 
Ha röanu r) ,  ein  Lokal mNorwegen. 

—  G.  78,  13. 

Frekasteinn,  m.  (vgl.  Freki),  erdich- 
teter Ortsname,  s.  Beitr.  12,  11. 

—  N.  165,  29. 

Freki,  m.,  einer  der  beiden  Wölfe 
(vgl.  Geri)  in  Oöins  Begleitung,  poet. 
auch  =  Wolf  überh.  —  N.  48, 
13;  A.  Grm.  19,  1;  Vol.  51,  6. 

Freyja,  f.,  eine  Göttin;  Schwester 
des  Freyr;  vgl.  Einl.  p.  124;  Frigg*. 

—  N.  33,    5;    43,  4;    Grm.    14,   2; 
A.  Freyju  52,  12;  102,  9. 

*  Lautlich  vgl.  frü   u.  N.  §  340. 

Freyr,  m.,  §  60,  3;  g.  frauja,  der 
Herr;  doch  s.  Golther  242 1),  ein 
(urspr.  vanischer)  Gott;  Einl.  p. 
112  fg.;  Mogk  S,  8t  fg.,  Rieh.  M. 
Meyer  196  fg.  —  N.  33,  5;  46,  3; 
76',' 8;  G.  Freys  39,  17;  D.  Frey 
47,  4,  5. 

FriMeifr,  m.,  ein  fast  mythischer  dä- 
nischer König,  bei  Saxo  Fridlevus 
celer.  —  N.  124,  4:  G.  124,  5; 
Grott.  1,  6. 


252 


Frigg  —  Gautland 


Frigg,  f.,  g  57,  2;  Gemahlin  Oöins: 
vgl.  Einl.  p.  123  fg.  —  N.  13,  12; 
27,  16;  151,  5;  G.  43,  3;,  VqI.  53, 
7  (Friggjar  angan  =  Ööinn);  D. 
43,  16;  77,  18;  Acc.  43,  4  (er  tig- 
nust  nieö  Krijig  =  Friggae  dignitate 
est  proxima  Eg.);  vgl.  meö  B. 

*  Etymol.  ist  Fr.  wohl  =  skr. 
prijä  Gattin  {Mogk  in  Pauls  Grund- 
riß) und  zunächst  viell.  FJQrgyns 
(s.  diesen  Art.)  Gattin  gewesen,  be- 
vor sie  die  Oöins  ward.  Mischungen 
bez.  der  Angaben  bez.  Frigg  und 
Freyja  sind  neuerdings  vielfach  (so 
von  F.  J.  im  Ind.  gener.  zur  Sn. 
E.;  vgl.  Arkiv  6,  283),  ivahrschcin- 
lich  jedoch  in  zu  großem  Maße  an- 
genommen, da  Übertragungen  von 
der  jüngeren  Göttin  (Freyja)  auf 
die  ältere  (Frig«j)  dann  namentlich 
bedenklich  erscheinen,  wo  sie  der 
festen,  skaldischen  Trad.  wider- 
streben. 

Frisland,  n.,  Friesland,  die  von 
friesischen  Stämmen  bewohnte  deut- 
sche Nordseeküste.  —  A.  248,  2. 

Frosti,  m.,  ein  Zwerg,  vgl.  frost  n. 
—  N.  VqI.  16,  3. 

FrÖÖafriÖr,  m.,  der  [sprichwörtlich 
gewordene)  Friede  des  Froöi;  vgl. 
den  fg.  Art.  u.  H.  H.  J,  13,  5.  — 
N.  125,  15;  A.  124,  10. 

FröÖi,  m.,  Bezeichnung  für  mehrere 
(mehr  oder  mindr  mythisch  ge- 
färbte) Könige  Dänemarks.  —  Der 
in  Sn.  Edda  vorkommende,  sonst 
auch  Friö-Frööi  genannte,  wird  als 
Sohn  des  Friöleifr  eingeführt  N. 
124.  5;  G.  123,  12;  125,  9;  at 
Frööa  im  Hause  des  Fr.  Grott.  1, 
5;  10,  8;  D.  125,  6,  13;  A.  125, 
14;  Voc.  Grott.  8,  1;  18,  5. 

*  Vgl.  Einl.  p.  145  fg.;  Symons 
H.  S.  718.  —  Dieser  Fr.  wird  bei 
Saxo  als  Frotho  111  bezeichnet;  vgl. 
bes.  S.  169.  32  fg.;  A.  Olrik  Kild. 
II,  196  fg.  Über  die  Berührung  von 
Grotta  S.  mit  Yngl.  S.  (Friö-Frööi 
24,  18  .F.  J.)  u.  den  anderen  nord. 
Quellen  s.  jetzt  Skjold.  S.  (Arn- 
grim)  von  A.  Olrik  8.  144  fg.,   153. 

Fulla,    f.,    Dienerin    der   Frigg; 

=   Fülle,  Golther  S.  435.  -  N.  43, 

1;  D.  77,  19. 
Fundinn,  m  ,  der  gefundene  (F.  J.); 

ein  Zwerg.     N.  VqI.  13,  2. 


F.vri,  ii..    ein  kleiner  Fluß  bei  Upp- 

salir.  —    A.  137,  6.  —   Zw  (Juant. 

vgl.  S/er.  V.  Hr.  VI,  291. 
Fyrisvcllir,  PI.  m.,  die  Gefilde  am 

Flusse  Fvri.     G.  Fyrisvalla  139,  6; 

e,  3;   A.   FvrisvQllu  138,  7. 


G. 

Galarr,  m.,  der  krähende  (F.  J.),  ein 
Zwerg.  —  G.  Galars  97,  11;  A. 
Galar  98,  6. 

Gamli  s.  Hälfdanr. 

1.  Gandälfr,  m.  (gandr  m.  Zauber- 
wesen), ein  Zwerg.  —  N.  VqI. 
12,  1. 

2.Gaiidälfr  konungr  Älfgeirsson(Flat. 
III,    603),    ein  sagenhafter  König. 

—  G.  Gandälfs  synir,  sonu  250,  10, 
13;  vgl,  Raßm.  I,  184  sl3). 

Ganglati,  m.,  von  lässigem  Gange, 
ein  Sklave  der  Hei.  —  N.  38,  10. 

1.  Gangleri ,  m.,  ein  Beiname 
Oöins.  —  N.  Grm.  46,  2. 

2.  Gangleri,  m.,  der  vom  Gehen  müde 
(F.  J.),  ein  vom  König  Gylfi  angenom- 
mener Name.  —  N.  4,  16;  6,  1  u.  oft. 

Ganglot,  f.  (vgl.  Ganglati),  m^Magd 
der  Hei.  — '  N.  38,  11. 

Gangr,  m.,  der  gehende  (F.  J.),  ein 
Riese.  —  N.  96,   17. 

(inngraör.  m.,  der  zum  Gehen  be- 
reite   [F.    J.),    Beiname   Oöins. 

—  So   zu   schreiben  N.    9,  1  ?    vgl. 
Var.  u.  VafjDr.  8,  1  u.  w. 

Garöakonungr,  m.,  der  König  von 
Garöariki  (Bußland).  —  D.  199,  13. 

Garörofa,  f.,  die  Zaundur •chbrecherin 
(garör,  rjiifa;  Ger.)  eine  mythische 
Stute.  —  D.  t,  6. 

Garmr,  m.,  Name  eines  mythischen 
Hundes.  —  N.  83,  20  vgl.  Bugge 
N.  F.  31  a;  Grm.  44,  9. 

•  Bugge  (Stud.  172)  u.  Golther 
führten  den  Namen  auf  Gerberus 
zurück,  doch  erinnert  G.  auch  an 
die  von  Noreen  §  248  gegebene 
Deutung  (=  Gramr).  Nach  Olrik 
=  Fenrir;  vgl.  auch  Boer  Z.  Z. 
36,  329  fg. 

Gautlaild,  n.;  im  engeren  Sinne 
der  zwischen  Ostsee  und  Wenersee 
gelegene  Landstrich,  durch  den 
Wettersee  wieder  in  West-  und  Ost- 
Gautland  geschieden;  im  weiteren 
Sinne  (=  Götarike)  der  südlich  von 


Gautr  —  Gjüki 


253 


den  großen  Seen  belegene  Teil  der 
skandin.  Halbinsel,  jedoch  ohne  die 
{damals  zu  Dänemark  gehörige) 
Südspitze  {Schonen).  —  G.  154,  20; 
D.  152,  16;  A.  154,  10,  23. 

Gautr.  m.,  der  Gotländer  {F.  J.,  so 
auch  Golther  S.  301),  ein  Bei- 
name Oöins.  —  N.  Grm.  exe. 
{54,  6). 

Gefjon,  f.,  eine  Asin;  Einl.  p.  125  fg., 
147;  Much  Beitr.  17,  196  fg.; 
Kossinna  Beitr.  20,  298;  W.  Müller 
Myth,  S.  112.  —  N.  3,  5,  10; 
42,  17. 

Gefn,  f.,  ein  Beiname  der  Freyja 
[Einl.  p.  126  a).  —  N.  43,  11. 

Geirahoö,  f.,  der  Spießkampf,  F.  J. 
(geirr,  HQÖr)  eine  Walküre.  — 
N.  Grm.  36,  6  vgl.  Var. 

GeirreöargarÖr,  m.,  meist  im  PI. 
=  die  Wohnung  des  Riesen 
Geirroör.  —  PI.  G.  106,  1;  A.  106, 
5,  19. 

1.  GeirreÖr,  m.  {vgl.  §  64,  4;  zu 
rjööa?  der  Speerröter  ?  Mogk;  nach 
Nor.  §  140  aus  geirr  u.  (f)r0ör, 
dies  letztere  =  friör);  ein  Riese. 
—  N.  106,  6;  G.  107,  15;  D.  106, 
13;  A.  108,  10. 

2.  Geirroör,  m.,  Name  eines  sagen- 
haften Königs.  —  G.  28,  5. 

Geirumul  oder  Geirvimul,  f.,  die 
von  Spießen  wimmelnde  {Flut),  F.  J.; 
ein  mythischer  Fluß.  —  N.  50,  9. 

Geig  ja,  f.,  Name  eines  Strickes 
oder  {nach  AM  II,  431  vgl.  Eg.  s.  v.) 
eines  Holzpflockes,  der  bei  der 
Fesselung  des  Wolfes  Fenrir  ge- 
braucht ward.  —  N.  41,  10. 

Gerftr,  f.;  §  59,  1 ;  an  Frogertha  bei 
Saxo  erinnert  W.  Müller,  Mylh.  122 
N.2),  eine  Riesentochter,  welche 
Gemahlin  des  Gottes Freyr wurde; 
vgl.  Freyr.  —  N.  46,  2. 

Geri,  m.,  der  gierige  {dies  bedeutet 
auchr  Freki,  F.  J.),  der  eine  Wolf 
in  Ööins  Dienst.  N.  48,  13;  A.  Gera 
Grm.  19,  1.  In  der  poet.  Sprache 
ist  Geri  =  Wolf  überh.;  daher  G. 
Gera  hold  =    Wolfsfleisch  o,  4. 

Gestr,  m.  {in  Ng|3.)=Norna-Gestr 
(q.  v.).  —  N.  235,  4;  240,  11;  A. 
240,  17;  Voc.  240,  13. 

Gjallarbrü,  f.,  Brücke  über  die 
GjqII,  den  Grenzfluß  des  Gebietes 
der  Hei,  also  der  Eingang  in  dieses 
Gebiet.  —  A.  77,  3;  Asf.  76,  17. 


Gjallarhorn,  n.,  das  dem  Gotte 
Heimdallr  gehörende  Wächter- 
horn.  —  N.  35,  21;  20,  16  {hier 
eds  Trinkhorn  gedacht,  viell.  irrig, 

F.  J.  Gg.  S.  96);  A.  83,  8.  —  Vgl. 
D.  Alt.  V,  99  fg.,  142  fg. 

Gjälp,  f.,  die  lärmende  (F.  J.);  vgl. 
W.  Müller,  Altd.  Bei.  229 2),  eine 
Riesin.  —  N.  107,  8;  d-,  4. 

Gillingr,  m.,  ein  Riese.  —  N.  97, 

18;  G.  98,   10;  D.  97,  19. 
Gimle  od.  Gimle,  n.,  eine  Lokalität 

im    nordischen    Himmel,    wohl    ein 

christliches   Gegenbild    zur    Valhol, 

s.u."  —  N.  6,17;  25,11;  D.  87,  7 ; 

Vol.    64,   4;    vgl.    Siev.    P.   Br.   VI, 

339. 

*  Etymol.  ^0/^=gimhle,  s.Bugge 

zu  VqI.  64,  4 ;  Stud.  416 ;  genauer 

=    gimsteinhle;      D.    H.    II,    79; 

Rieh.  M.  Meyer  451. 
Ginnarr,  m.,  der  verlockende  {F.  J.), 

ein  Zwerg.  —  N.  VqI.  16,  4. 

Ginnunga-gap,  n.,  Name  des  nor- 
dischen Chaos ,  als  weite  Kluft 
zwischen  der  nördlichen  Polarzone 
(Niflheimr)  und  der  Äquatorialzone 
(Müspellsheimr)  gedacht.  —  N.  8,  8; 

G.  8,  10;  A.  8,  7  —  Vgl.  Einl. 
p.  74  a.  28);  Mogk  P.  Br.  8,  153  fg.; 
darnach  urspr.  ein  leerer  Luftraum; 
nach  Storm  in  Ark.  6,  340  Teil  des 
Weltmeers,  der  den  Nordländern 
als  Ende  der  bekannten  Welt  er- 
schien, allm.  bis  N.- Amerika  hinaus- 
geschoben, s.  auch  Golther  Myth. 
511.  — ;  In  VqI.  3,  7  ist  wohl  gap 
{gähnender  Schlund)  ginnunga  (PI. 
G.,  der  Klüfte)  im  Sinne  von  Gen. 
1,  2  oder  des  griech.  Chaos  gedacht; 
an  ginnung  Betörung  {so  D.  H.  II, 
9,  10)  ist  kaum  zu  denken. 

Gipul,  f.,  ein  mythischer ^  F 'luß  -  Name. 

—  N.  50,  8. 
j  G jükadöttir ,  f. ,  die  Gjüki-tochter, 
von  Guörün  gesagt  118,  16;  250,  7; 
vgl.  auch  193,  35. 
Gjükason,  m.,  der  Gjüki-sohn;  gew. 
von  Gunnarr  gebraucht;  so  199,  3; 
von  Guthormr  253,  5.  —  Im  Plur. 

Gjükasynir=efo'e  drei  Brüder  Gunn- 
arr, Hogni,  Guthormr.  N.  118,  17 
vgl.  synir  Gjüka  205,  14. 

Gjüki,  m.  {aus  Gifuki,  Ark.  1,  163; 
=  mhd.  Gibeche),  ein  {urspr. 
deutscher)    König.    —   N.   118, 


254 


Gjükun^ar  —  Gramr 


13;   194,  7;    G.  193,  85;    196,  20; 

A.  197,  20. 
Gjukungar.  PI.  m.  =  Gjükasynir. 

'—  N.   118,   22;    203,   7;    220,   26; 
(J.  1S4,  16;  D.  250,  8;  A.  250,  11. 

1.  Gjoll,  f.,  die  brausende  [F.  J.\ 
ein  mythischer  Fluß.  —  N.  7,  5; 
G.  76,   17. 

2.  <•  joll.  f.,  d&  klingende  {der*.),  ein 
(flacher)  Felsen.  —  N.  41,  11. 

Gfsl,    m.,     der    Strahl    (F.   J.),    ein 

mythisches    Koß.    —    N.    21,    10; 

vgl.  Var. 
GlaSr,  m.,   der  strahlende,   nach  Sk. 

c.    58  =  Skinfaxi,    ein    mythisches 

Roß.  —  N.  21,  8. 
Glaftsheimr,  m.,  die  strahlende  Welt 

{ F.  J.),  eine  himmlische  Wohnung. 

—  A.  17,  19. 

Glapsviör,  m.,  der  im  Irreführen 
erfahrene?  Vgl.  dän.  glapsti  bei 
Vigf.  s.  v.  glapstigr,  ein  Beiname 
Ööins.  —  N.  Grm.  47,  6  (al.  7). 

Glasir,  m.,  Nor.  §306;  ein  mythischer 
Hain.  Vql.  Bugge  Stud.  483;  Z).  //. 
II,  346;  Schullerus  Ä>#r.  12,  227. 
N.  109,  17;  x,  1;  G.  Glasis  ZOP,  15. 

Glasisvellir,  PI.  m.,  <?me  mythische 
Gegend,  in  das  Innere  von  Norwegen 
verlegt;  vgl.  Guömundr. 

Glaumvor,  f.,  als  zweite  Gattin  des 
Gunnarr  genannt.  —  N.  217,  20. 

Gleipnir,  m.,  Name  einer  mythischen 
Fessel  für  den  Wolf  Fenrir ;  nach 
AM  1U;  33  viell.  urspr.  Bezeichn. 
des  Wolfes  selbst,  von  gleypa  schlin- 
gen; so  auch  F.  J.  (G.  =  Schlinger). 
-  N.  39,  19;  A.  34,  15. 

1.  Glenr,  m.,  als  Gemahl  der  Söl 
genannt.  —  N.  14,  19. 

2.  Glenr,   m.,   ein   mythisches  Roß. 

—  N.  21,  8. 

*  Koch  in  Ark.  14,  264  fg.  weist 
auf  dialekt.  glena,  glenna  =  einen 
hellen    Streifen    zeigen,    sich    auf-  I 
klären  {vom  Himmel). 

Glitnir.    m.,     der    strahlende;    eine 
mythische  Wohnung.  —  N.  25,  2;  ' 
als    Sitz     des     Forseti     bezeichnet 
36,  16. 

Glöinn,  m.,  der  glühende;  Zwerg- 
Name.  —  N.  Vol.  15,  4. 

Gna,  f.,  Name  einer  Göttin;  Einl. 
p.  127;  nach  Mogk  {Pauls  Grundr.) 
der  Fulla  nahestehend;  ein  Zus.- 
hang    mit   gnaefa    (q.   v.)    ist    nach 


\')}  1  möglieh,  "her  nicht  gesichert. 

—  N.  44,  13;  G.  45,   1. 

Glicip,  f.,  Name  einer  Riesin.  — 
N.  108,  2  Var.;  i,  4  Vor. 

Gllipahellir ,  m.,  Name  einer 
mythischen  F  e  l  s  h  ö  h  1  e.  — 
D.  83,  20. 

Gliipalundr,  m.,  eine  sagenhafte  ört- 
lichkeit.  —   D.  164,  14. 

Für  die  Schreib.  Gnipahellir, 
-lundr  spricht  Siev.  P.  Br.  VI,  314; 
vgl.  auch  Mogk  ib.  VII,  294.  Bugge 
Helged.  p.  14  bemerkt,  daß  die 
Fass.  von  U  (Gnipalundi  84  n.  49 
für  Gnipahelli  83,  20)  auf  Ein- 
wirkung von  H.  H.  1,  40  u.  50 
(=  42,  52  H.  G.)  beruht. 

Gnitaheför,  f.,  Name  einer  Loka- 
lität, die  urspr.  als  in  Deutschland 
liegend  gedacht  wurde,  und  zwar 
entweder  bei  Detmold  oder  nord- 
westlich von  Kaldern  a.  d.  Lahn; 
vgl.  D.  H.  II,  389;  Raum.  I,  152; 
Jiriczek  H.  Sage  S.  51.  —  N.  172, 
23;  G.  118,  6  (mälmr  Gnitaheiöar 
=  gull);  D.  119,  7,  26;  217,  8; 
A.  116,  23. 

*  Die  Schreib.  Gnitaheiör  empfiehlt 
Siev.  P.  Br.  VJ,  314. 

Gormsson,  m.  s.  Haraldr. 

Gothormr,  m.  s.  Gutthormr. 

Goti,  m.,  das  Gotenroß  {F. «/.),  sagen- 
hafter Name  für  das  Pferd  des 
Gunnarr.  —  N.  118,  24;  D.  198,  22. 

Gotland,  n.,  in  Sn.  E.  Reiögotaland 
=  J  ü  1 1  a  n  d ,  auch  Dänemark  über- 
haupt {vgl.  Form,  zu  Gylf.  c.  XI 
ok  f)at  heitir  nü  Jötland,  er  pä  var 
kallat  Reiögotaland;  Bugge  Beitr. 
12,  6.  —  N.  124,  3. 

GotJ>jö$,  f.,  das  Goten volk  (gotar 
=  Goten,  {yjöö).  —  Dat.  Helr.  8,  1 ; 
hier  nicht,  wie  VqI.  31,  4,  Helden- 
volk {D.  Alt.  V,  111). 

Göiiin,  m  ,    Name  eines  Drachen. 

—  N.  Grm.  34,  4. 
Grafvitnir,  m.,  der  Grabeswolf  {F. «/.), 

ein  Drache.  —  Gen.  Grm.  34,  5. 

Grafvolllrör,  m.,__der  sich  ins  Feld 
eingrabende?  Ahnlichen  Sinn  hat 
auch  Göinn?   {F.  J.),  ein  Drache. 

—  N.  Grm.  34,  6. 

1.  Gramr,  m.,  Name  eines  sagen- 
haften Königs  {urspr.  wohl  nur 
=  Fürst).  —  JS.  145,  12. 

2.  Gramr,  m.,  Name  des  von  Reginn 


Grani  —  GuÖmunör 


255 


für  SigurÖr  geschmiedeten  Schwer- 
tes. —  N.  117,  6;  169,  23:  Dat. 
Gram  120,  1;  182,  27;  A.  Gram 
119,  4;  175,  23. 

*  Für  beide  Worte  vgl.  g.  gramjan 
aufreizen;  gramr  adj.  u.  m. 

Grani,  m.;  (vgl.  gron  f.,  mit  heller 
Oberlippe,  F.  J.) ,  Name  des  dem 
Sigurör  gehörenden  R  o  s  s  e  s.  — 
N.  118,  2;  G.  118,  7;  D.  118,  4 
(oder  Gen.?);  A.  169,  2;  vgl.  auch 
N.  192,  26  u.  w.;  zweifelhaft  ist, 
ob  165,  10  (Dat.)  das  Roß  des 
SigurÖr  oder  ein  beliebiges  anderes 
gemeint  ist. 

Granmarr,  m.,  Name  eines  sagen- 
haften Königs.  —  N.  164,  25 
Var.;  G.  163,  22;  165,  15;  vgl. 
Guömundr. 

Gräbakr,  m.,  mit  grauem  Rücken, 
ein  Drache.  —  N.  Grm.  34,  6. 

Gräö,  f.,  gierig,  reißend  (dän.  graadig 
F.  «/.),  ein  mythischer  Fluß.  — 
N.  50,  10. 

Greip,  f.  (die  zugreifende  F.  J.;  vgl. 
greip  f.  die  Hand).  —  N.  108,  2; 
t,  4  (s.  Gneip). 

Grikkland,  n.,  das  griechische 
(eig.  oströmische)  Reich  des  Mittel- 
alters. —  G.  Grikklands  haf  (zu- 
nächst der  griechische  Archipel) 
scheint  190,  29  das  Mittelmeer  überh. 
zu  bedeuten. 

Grindir,  PI.  f.,  entweder  eine  wirk- 
liche Lokalität  in  Norwegen, 
oder  (nach  Ba)  nur  Mißverständnis 
von  Helg.  Hund.  I,  52,  2  (B.  50); 
vgl.  D.  H.  II,  343.  —  D.  165,  23. 

GrjötünagarSar,  PI.  m.,  eine  mythi- 
sche Lokalität;  nach  Vigf.  s.  v. 
eig.  Grjötunnarg.  von  dem  Namen 
einer  Riesin  Grjotunn :  auch  läßt  sich 
an  Grjöttünag.  denken,  vgl.  Grjöt- 
garör  als  Eigenname  Fiat.  111,  605; 
ähnl.  F.  J.,  Wisen  im  Gloss.,  Golther 
S.  164;  nach  Ark.  15,  269  würde 
in  Gr.  und  dem  ähnl.  Grjöttüna 
haugr  (Haustl.  14,  4)  nur  eine  poet. 
Bezeichn.  der  Berggegend  ohne  Be- 
zieh, auf  eine  best.  Lokalität  vor- 
liegen. —  D.  103,  1. 

Griöarvplr,  m.,  der  Stab  der  Riesin 
Griör.  N.   107,  2;    D.   107,  18; 

A.  107,  4. 

GriÖr,  f.  [Heftigkeit,  F.  «/.),  Riesin, 
Mutter  des  Viöarr.  —  N.   106,  21. 


Grima,  f.,  eine  Frau.  —  N.  231.  18. 

Grimar,  PI.  m.  1)  Name  zweier 
Männer,  deren  jeder  Grimr  hieß 
(en  hvärtveggi  kvez  Grimr  heita 
Fiat.  I,  360),  als  Abgesandte  des 
Guömundr  af  Glasisvollum  erwähnt 
237,  10:  nach  diesen  ivurden  eben- 
so benannt  2)  die  von  ihnen  über- 
brachten Trinkhörner  (vgl.  Fiat. 
I,  361).     A.  237,  13. 

Grimhildr,  f.,  die  Mutter  der  GuÖrün 
nach  nordischer  Auffassung.  — 
N.  118,  13;  194,  16;  G.  208,  16; 
D.  202,  7;  A.  194,  12. 

*  In  diesem  Worte,  viell.  auch  in 
den  beiden  vorhergeh. ,  sicher  auch 
in  Grimr  u.  Grimnir  liegt  grima  f. 
Maske,  als  Schutzwaffe  für  das 
Gesicht  gedacht,  vor  (F.  J.). 

Grimnir ,    m. ,     Beiname    Ööins. 

—  N.  Grm.  46,  6. 
Grimnismäl,  PI.  n.,  ein  eddisches 

Spruchgedicht,    in    dem    Oöinn 

(Grimnir)  redend  auftritt.   D.  30,  5; 

45,  6. 
Grimr,  m.,  ein  Beiname  Oöins.  — 

N.  Grm.  46,  1. 
Gripir,  m.,  Bruder  der  Hjordis,  der 

Mutter  des  Sigurör  Fäihisbani.  — 

N.  176,   12;  G.  176,  14. 

Grottasongr,  in.,  ein  häufig  der 
L.  Edda  zugezähltes  episches 
Wechsellied,  das  sich  an  die 
Mühle  Grotti  knüpft.  —  N.  105,  12. 

Grotti,  m.  oder  Grötti  (nach  Bugge 
u.  Ger.  von  einem  dem  ags.  grindan 
=  mahlen  entsprechenden  altnord. 
Worte);  eine  sagenhafte  Hand- 
mühle; vgl.  Einl.  p.  145,  146; 
D.  H.  II,  606.  —  N.  125,  6;  A. 
125,    16. 

Gröa,  I.  (§  68,  1;  21,  3;  nach  Vigf. 
zu  norw.  gro  =  Kröte,  doch  vgl. 
auch  gröa  =  verwachsen,  heilen), 
eine  volva,  die  in  dem  häufig  der 
L.  Edda  zugezählten  Liede  Grögaldr 
redend  eingeführt  ist.  —  N.  105,  6 ; 
D.  105,  9. 

Groeningr,  eine  Lokalität/«  Däne- 
mark. -    N.  236,  11;  259,  22. 

1.  Gu'5mun$r,  m.,  Name  eines  halb- 
mythischen zauberkundigen  Kö- 
nigs, dessen  Reich  Glasisvellir 
(vgl.  Glasir)  gleichfalls  mythischen 
Klang  hat;  vgl.  den  |)ättr  Helga 
{)örissunar  Fiat.  I,  359  fg.;  der  G. 


25i> 


Guömundr  —  Gylfaginning 


des  Ng|>.  war  wohl  ein  Eibenkönig 
:ih,r  S.  281);  ein  G.  wird  AM. 
I,  546  unter  den  sskonungar  auf- 
geführt (Eg.).  —  N.  237,  12;  ü. 
237,  11. 

2.  Guömundr,  in.,  ein  Sohn  des 
Granmarr  (q.  v.)  —  N.  164,  25; 
165,  4  u.  ü.  (Cod.  über.  Granm.). 

Guftny,  f.,  eine  angebl.  Schwester 
tfe/Guörün.  —  N.  118,  14. 

Guör,  f.  {vgl.  guör,  gunnr  Kampf; 
§  59,  1 ;  dies  ist  auch  in  den  drei 
vorhergeh.  und  vier  fg.  Worten  ent- 
halten), eine  Walküre.  —  N.  45,  8. 

Guftrün,  f.  (§  16,1;  55,4),  Schwe- 
ster d.  Königs  Gunn arr,  Gemahlin 
des  Sigurör  Fäfnisbani.  —  N.  118, 
14;  G.  118,  16;  D.  119,  15;  A.  193, 
34;  Voc.  224,  9. 

GuörünarbrogÖ,  PI.  n.,  ein  altes, 
uns  verlorenes  episches  Lied 
{vgl.  bragö  n.  =  List,  Anschlag).  — 
A.  239,  22. 

*  Über  den  mutmaßlichen  Inhalt 
vgl.  Edz.  Übers.  N.  **;  Ark.  23,  99 
und  Max  Vogler,  Sjüröar  kvseöi 
S.  24,  25. 

GuörünarroeÖa ,  f.,  ein  episches 
Lied  =  GuörünarkviÖa  (onnur). 
—  D.  253,  8  vgl.  Note. 

GuSrünarson ,    m.,    Beiname    des 

Skalden  Eilifr  (q.  v.). 

Gullf axi ,  m. ,  ein  mythisches 
Roß,  das  nach  101,  9  dem  Riesen 
Hrungnir  gehört;  A.  105,  2.    Wenn 

es  nach  letzterer  Stelle  in  den  Besitz 
der  Äsen  übergeht  und  nach  AM.  I, 
480  zu  den  Götterrossen  gehört,  so 
wird  dies  Verhältnis  gerade  das 
ursprüngliche  sein,  vgl.  Einleit. 
p.  107  a. 
Gullinbursti,  m.  (burst  f.),  Name  des 
mythischen  {goldborstigen)  Ebers, 
welcher  den  Wagen  des  Freyr  zieht; 
vgl.  Freyr.   —  N.  76,  8. 

Gullintanni,  m. ,  Beiname  des 
Gottes  Heimdallr;  q.  v.  —  N.  35, 15. 

*  -tanni  zu  tQnn  f.;  zur  Wort- 
bild, {auch  für  das  vorherqeh.  Wort) 
D.  H.  IL  522. 

Gulltoppr,  m.;  Goldzopf,  d.  h.  der 
mit  der  goldenen  Stirnlocke  {F.  J.), 
vgl.  e.  top  Spitze ;  ein  mythisches 
Roß,  das  nach  35,  15  dem  Gotte 
Heimdallr  (q.  v.)  gehört;  vgl.  auch 
21,  10. 


Guilüllir,  im.,  der  zitternde  (F.  J.): 
urspr.  wohl  dir  Blitz  {Müller,  Altd. 
Bd.  193);  der  Speer  OMns.  — 
N.  83,  14;  110,  8;  G.  Sigdr.  17,  5; 
A.  111,   17. 

Gunnarr,  m.,  §  48,  1;  ahd.  Gunt- 
heri,  Nor.  §  234;  Sohn  des  Königs 
Gjuki,  Bruder  der  GuÖrün,  der 
Günther  des  Nibelungenliedes.  — 
N.  118,  14;  G.  202,  3;  D.  118,  18; 
A.   119,  27;  V.  198,  24. 

Gunuarsslagr,  m.;  ein  verlorenes 
episches  Lied  {Gunnars  Harfen- 
schlag), von  dem  eine  neuere  in- 
ländische Nachbildung  existiert; 
vgl.  Mob.  Gat.  s  v.  —  A.  239,  21 
{Var.  -slagi  als  PI.   A.). 

*  Nach  Bugge  N.  F.  XL III  ist  an 
eine  Melodie  [ohne  Text)  zu  denken; 
vgl.  dagegen  Edz.  Übers.  Note  *. 
Mir  scheint  ein  Text  hier  noch  eher 
entbehrlich  als  bei  den  Guörünar- 
brQgÖ  (q.  v.). 

GunnloÖ,  f.,  $  55,  4;  Tochter  des 
Riesen  Suttungr.  —  N.  100,  6; 
A.  98,  15. 

Gunuporiu  oder  Gunii^räin,  f.,  ein 
mythischer  Fluß.  —  N.  50,  10. 

Gunnpra.  f.,  ein  mythischer  Flui» 
{ursprüngl.  vielleicht  identisch  mit 
Gunn|iräin/  beide  Worte  =  die 
kampftrotzige,  F.  J.).  —  N.  7,  4; 
50,  8. 

1.  Gutthormr  oder  Gotthormr,  m., 
nach  Skäldsk.  XLI  u.  Hyndl.  27,  5 
ein  Halbbruder;  nach  Sigkv.  sk. 
20,  3,  4;  V.  S.;  NgJ).  ein  jüngerer, 
halberwachs.  Br.  des  Gunnarr;  der 
Name  {urspr.  =  Godomar ,  wenn 
nicht  =  Guntraui;  Germ.  3,  177) 
scheint  an  Ormr  angelehnt:  vgl. 
aber  auch  F.  J.  Lit.  Hist.  I,  447. 
—  N.  118,  14;  G.  212,  13;  D.  o,  3: 
A.  119,  29. 

2.  Gutthormr  od.  Guthormr,  Goth- 
ormr ,  ein  sagenhafter  König; 
nach  D.  H.  II,  611  viell.  dem  dä- 
nischen König  Gorm  dem  Alten 
{f  912)  entsprechend.  —  D.  goöum 
Gothormi  Grott.  14,  4. 

*  Zur  Schreib,  der  beiden  vorher- 
geh. Namen  vgl.  Nor.  §  306  und 
Nachtr. 
Gylfaginning,  f„  =  Ludificatio  Gyl- 
viana  (Eg.);  Überschrift  des  ersten 
Hauptteiles  der  Sn.  Edda  in  U,  vgl. 
4,  3  jV.   1)  u.  Eint  p.  168  fg. 


Gylfi 


Häkon 


257 


Gylfi,  m. ;  bez.  der  Nebenform  Gylfir 
in  U,  Gg.  K.  11  N.  6)  s.  Nor.  §  306 
u.  A.  2);  ein  sagenhafter  nordi- 
scher König,  der  145,  12  als 
Sohn  des  Hälfdanr  Gamli,  AM.  1, 
540  als  Seekönig  aufgeführt  wird. 
—  Der  Verf.  von  Gylfaginning  (q.  v.) 
benutzte  diese  Figur  unter  dem  an- 
genommenen Namen  Gangleri,  vgl. 
N.  3,  1;  4,  1,  14  neben  4,  16.  — 
Dat.  Gylfa  a,  1. 

Gyllir.    m. ,   ein  mythisches  Roß. 
8. 

ein  Riese;  vgl.  U  46,  2: 
bergrisa  aettar;  Mogk 
531.    Für  Gymir,  Gimir 


—  N.  21, 
Gymir,  m., 

hann    var 
P.  |r.  VI 


spricht  Siev.   ib.  286. 


G0I1,    f. ,    die  lärmende 


N.   46 1 

(F.  J.);    eine 
^  Walküre.  -  -  Grm.  36,  6. 
Golnir,  m.,  ein  Riese.     G.  165,  11. 
G911U1I,   f.,    zu   gamall    {F.  J.);   ein 
mythischer  Fluß.  —  N.  50,  9. 

GQndlir,   m. ,   Beiname  O'öins.  - 


N.  Grm. 
Gopul,   f. 

N.   50,  l 


49,   10. 
ein  mythischer  Fluß. 


Haddingjar,  PI.  m.,  ein  Helden  - 
geschlecht  {vgl.  Saxo  Gramm. 
L.  V  p.  166,  6  Hld.;  Hyndl.  23,  6). 

—  Verschieden  erklärt  wird  ax 
lands  Haddingja  (Gen.)  Guörkv.  II, 
23,  6;  an  das  Meer  denkt  D.  H. 
II,  500;  richtiger  ivohl  an  das 
Totenreich  A.  Olrik  Kild.  J,   130. 

1.  Hagbarör,  m.,  Sohn  d<?s  Hundingr. 

—  A.  163,  13. 

2.  Hagbarör,  m.,  Sohn^sHämundr. 

—  A.  195,  16. 

Haki,  m.,  Bruder  des  Hagbarör  (2).  j 

—  A.  195,  16. 

*  Über  Hagbarör  und  Haki  han- 
delt ausführlich,  etwas  abweichend 
von  V.  S.  Saxo  in  Buch  VII. 

HallinskiM,  m.,  Beinamens  Gottes 
Heimdallr.   —  N.  35,  14. 

'  Unter  den  poet.  Bezeichn.  des 
Widders  (Nafnaf).  S.  209,  210  F.  J.) 
begegnet  Hall.  u.  Heimdali. 

HamMr,  in.,  Nor.  §  306  (ahd.  Hamadio  ' 
Gr.    Myth.    p.    178    N.),    Sohn   des 
Jönakr  und   der   Guörün.    —    N. 
121,   11;  227,  7;  G.  123,  4. 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


Hamskerpir,  m.,  runzeliges  Fell 
habend  {Ger.),  ein  mythischer 
Hengst.  —  N.  £,  5. 

IIa  narr,  Hannarr,  m.,  ein  Zwerg. 

—  N.  Vol.  13,  4;  in  Sn.  Edda  nur 
als  Var.  zu  Harr. 

*  Vgl.  hannr,  hannyrö  Vigf. 
Ilaiiyaguö,    n. ,    Beiname  O'öins 

(numen  suspensorum  Eg.).   N.  28,  3. 

HaptaguÖ,  n.;  Beiname  O'öins  {nach 
Eg.  =  deus  deorum;  hopt  oder  bQnd 
=  numina).  —   N.  28,  3  —  4. 

1.  Haraldr  {aus  Harwaldr;  Nor. 
§  244;  vgl.  auch  §  20a)  Harfagri, 
m.,  erster  Alleinherrscher  Nor- 
wegens; 861  —  931.  —  N.  259, 
11—12. 

2.  Haraldr  konungr  Gormsson,  be- 
kannter dänischer  König  mit  dem 
Beinamen  BlätQnn  {Schwarzzahn); 
941—991.  —  A.  237,  5. 

Harri,  m.,  oder  Herra,  angeblich 
ein   Sohn    Königs  Halfdan  Gamli. 

—  N.  145,  13,  14.     . 

*  Vgl.  den  Beinamen  O'öins  Herran 
(=  herjan,  zu  herr  m.,  der  Krieger; 
F.  J.). 

Hati,  m.,  der  gehässige  {F.  J.)\  in 
der  Herv.  S.  [Bugge)  S.  246  Hatti; 
vgl.  auch  Rieh.  M.  Meyer  S.  352 
und  Mänagarmr;  ein  mythischer 
Wolf.  —  LS.  15,  18. 

Haustlong,  f.,  ein  berühmtes  skal- 
disches Gedicht.  —  D.  105,  19. 

Häbrök  {älter  Hobr.)  f.,  ein  mythischer 
Habicht.  —  Grm.  44,  8. 

*  Meist  wird  an  här  adj.  und 
brök  f.  {hier  das  Federkleid  der 
Beine)  erinnert;  in  Ark.  14;  26» 
nahm  Kock  eine  volksetymol.  Ent- 
stellung aus  ags.  ha.foc  =  Habicht  an. 

Häey,  f.,  eine  der  orkadischen 
Inseln.  -  N.  140,  13. 

1.  Häkon  {alt  u.  poet.  H9L;  §  64,  4), 
gööi  Haraldsson  (Härfagra)  AÖal- 
steinsföstri,  norwegischer  König 
935-961.  --  G.  Häkonar  e,  4. 

2.  Häkon  jarl  Siguröarson;  geraume 
Zeit  Beherrscher  des  größten 
Teiles  von  Norwegen,  der  letzte 
energische  Verfechter  des  Heiden- 
tums, ermordet  995.  —  Wegen  seiner 
Anhänglichkeit  an  die  heidnischen 
Opferbräuche  H.  blötjarl  {sonst  auch 
illi  vgl.  Mob.  Gat,  Fiat.  III,  608) 
genannt;  A.  237,  6. 

17 


258 


llakon  —  Heimdalr 


3.  Hakan,  in.,  Vater  der  ]n'ini,  dä- 
nischer Edelmann?  —  G.  213,  8. 

1.  Hälfdanr  oder  Hälfdan  damli, 
sagenhafter  norwegischer  Kö- 
nig; vgl.  Einl.  p.  151  fg.;  bei  Saxo 
p,  228  Hld.  Haldanus;  nach  A.  Olrik 
Kild.  1,  67;  II,  83  urspr.  nach 
Ringerige  gehörig.  —  Die  gewöhnt. 
Schreibung  Hältdan  zu  beurteilen 
wie  Hakon,  vgl.  §  50,  1.  —  N.244,  15. 

2.  II  all  da  ii,  ags.  Healfdene,  sagen- 
hafter dänischer  König,  Bruder 
des  in  Grottas.  erwähnten  Frööi,  vgl. 
Fas.  I,  3  fg.,  von  diesem  erschlagen 
(Fas  I,  4),  auf  eine  spätere  Rache 
durch  Hrölfr  Kraki  (Yrsu  sonr) 
deutet  Grott.  22,  3;  vgl.  Vor. 

3.  Hälfdan  konungr  Ylfing  {vgl: 
Ylfing),  ein  sagenhafter,  wohl  süd- 
skandinavischer  König.  — 
D.  238,  4. 

1.  Hälfr  konungr  Hjorleifsson,  sagen- 
berühmter norwegischer  König, 
Held  der  §aga  af  Haiti  ok  Hälfs- 
rekkurn  (ed.  Bugge).  —  N.  238,  3. 

2.  Hälfr  konungr,  sagenhafter  dä- 
nischer, König ;  viell.  identisch 
mit  4.  Alfr. ;  vgl.  Edz.  Übers. 
S.  168.  ***  --  G.  213,  3,  23. 

Hälfsrekkar,    PL 

berühmten  Helden 
s.  v.)    des  Königs 

23S    3 4. 

*'  Von  Töki  (Fiat.  II,  136,  137) 
werden  die  Hälfsrekkar  noch  stärker 
als  die  Kämpen  des  Hrölfr  Kraki 
genannt,  während  dieser  persönlich 
{von  seinem  Heidentum  abgesehen) 
als  das  Ideal  eines  nordischen 
Königs  auch  in  christlicher  Zeit 
gilt,  z.  B.  Fiat.  II,  134. 
Hälogaland,  n.,  der  nördlichste,  von 
Skandinaviern  bewohnte  Teil  Nor- 
wegens, etwa  dem  jetzigen  „  Nord- 
land" entsprechend.  —  M.  139,  9.  — 
Der  hier  behauptete  Zusammenhang 
des  Namens  mit  dem  Personen- 
namen Holgi,  Helgi  wird  auch 
angenommen  von  Vigf.  s.  v.  Hölgi; 
während  Nor.  §  122,  2  es  als  Land 
der  Häloygir  auffaßt. 

1.  Hämundr,  m.,  Sohn  des  Sigmundr, 
Bruder  des  Helgi;  D.  H.  II,  385. 
—   N.  162,  27;  242,  10. 

2.  Hämundr,  m.,  Vater  des  Haki 
u.  Hagbarör.  _  G.  195,  15. 


m.,  die  sagen- 
(rekkr  m.,  Vigf. 
1.   Hälfr.   —  N. 


Här,  in.,  einer  der  drei  Auskunft 
gebenden  Könige  in  Gylfäg.,  der 
Hohe,  u r sprängt,  ein  Beiname 
O'fiins;  vgl.  Einl.  p  171  u.  Ark.  VI, 
112  (Här,  Jalnhär  und  prifti  gehen 
wohl  zurück  auf  den  Hei  nies  Tris- 
me^istus  neuplatonischer  Schriften); 
=  g.  haihs  einäugig  nach  BeÜr. 
18,  202.  —  N.  5,  1),  13,  16;  für 
O'öinn  ;  {in  älter.  Schreib.  Hör)  Grm. 
46,  6.  —  G.  (schw.  Flex.)  Häva  5, 
14;  vgl.  här  ad). 

Härbarftr,  in.,  der  mit  dem  grauen 
Barte  (F.  J.),    Beiname  O'öins. 

—  N.  Grm.  49,  10. 
Ilärl'auri.   m.,  vgl.   1.  Harald r. 
Harr  oder  H<?r,  m.  {vgl.  harr),   ein 

Zwerg.  —  N.  \\>1.  15,  3. 

Hedinn,  m.,  em  nordischer  Kö- 
nig {mhd.  Hetele).  —  N.  140,  6; 
G.  140,  10;  A.  141,  4. 

HeMnsey,  f.,  nach  Heöinn  genannte 
Insel  in  der  Ostsee,  Hithinso  bei 
Saxo  160,  28  (Hiddensee  bei  Bügen  '?). 

—  D.  163,  33. 

HeiSrün,  f.,  eine  mythische  Ziege, 
Bugge  Stud.  479  fg.;  Rieh.  M.  Meyer 
464.  —  N.  49,  13. 

Heimdalr  od.  Heimdallr,  m.,  einer 
der  zwölf  Äsen,  Einl.  p.  116, 
Rieh.  M.  Meyer  358  fg.  —  N.  35, 
12;  92,  11;  G.  35,  22;  A.  84,  13; 
Grm.  13,  2. 

*  Während  Vigf.  s.  v.  mit  Ent- 
schiedenheit u.  AM.  III,  XXXI 1  für 
den  Nom.  wenigstens  Heimdalr  for- 
dert, ist  wahrscheinlich  eine  Doppel- 
form: Heimdalr,  Heimdalar  (so 
§  50a2))  neben  Heimdallr,  Heim- 
dalls  (so  z.  B.  AM  II,  499,  2  v.  ob. 
u.  498,  2  v.  u.  dicht  neben  Heim- 
dalar ib.  3  v.  u.;  vgl.  auch  den 
wohl  verwandten  Namen  Mardcdl, 
Matdallar)  anzusetzen,  s.  auch  Noi\ 
§  293,  2;   Hellquist   Ark.  VII,  171. 

—  Die  in  dem  bis  auf  zwei  Zeilen 
verlorenen  Liede  Heimdalar  galdr 
{=  tft  p.  36)  erwähnten  9  Mütter 
desselben  scheinen  Hyndl.  38  genannt 
zu  sein;  bez.  des  Ausdruckes  Heim- 
dalar sverö  tiQfuö  heitir  in  Sk.  VI II 
u.  ähnl.  Gylfag.  XX VII  {35,  23) 
ward  schon  Einleit.  117a  vermutet, 
daß  fenoni's  Anwendung  in  Str.  7 
{nicht  71)  des  Hätt.  eine  freiere  sei; 
als  urspr.  darf  man  wohl  die  An- 
gabe in   Sk.  c.  69   annehmen,    daß 


Heirnir  —  HildigQltr 


259 


das  Haupt  (des  Menschen)  Heimdalls 
Schwert  genannt  sei,  vermutlich  weil 
er  im  Kampfe  einmal  ein  solches 
als  Waffe  gebraucht  hat,  ähnlich 
wie  Freyr  das  Hirschgeweih.  Dieser 
Annahme  steht  auch  Sk.  \  III  nicht 
entgegen,  wenn  man  hier  dem  Texte 
von  U  folfit;  Gylfr.  35,  23  nach  T 
ist  ihr  noch  günstiger.  Über  Heimd. 
handelt  an  manchen  Stellen  (s.  Reg. 
zu  D.  Alt.  V)  Müllenhoff;  über  H.'s 
Hörn  vgl.  auch  Bugge  Stud.  558. 
Heirnir,  m.,  als  Schwager  und 
Pflegevater  der  Brynhild  r  (vgl. Müller, 
Myth.  der  H.  S.  86),  Erzieher 
der  Aslaug  in  der  nordischen  Ge- 
stalt   der     Nibelungensage  gedacht. 

—  N.  191,  26  ;  G.  123,  4;  192,  12; 
A.  231,  20. 

Hei,  f.,  Göttin  der  Unterwelt,  als 
Tochter    des    Gottes  Loki    genannt. 

—  N.  37,   16;    181,    12;    G.  Heljar 

77,  1:  83,  4;  D.  Hei  38,  5  oder 
Helju  {vgl.  §  57,  2)   75,  7;   77,  10; 

78,  7. 

*  Das  Wort  verblaßt  nach  J.  Grimm 
allmählich  zum  abstrakten  Begriff 
„  Unterwelt11  {Hölle);  vgl.  hei.  Neu- 
ere (z.  B.  Golther  Myth.  472)  nehmen 
umgekehrt  an,  daß  erst  im  Norden 
aus  der  örtlichen  hei  die  persönliche 
H.  sich  entwickelt  habe.  —  Für  die 
Erzähl,  von  Hei  und  ihren  Ge- 
schwistern vgl.  auch  Bugge  Stud.  511. 
Helblindi,  m.,  ein  Beiname  O'öins. 

—  N.  37,  7;  Grm.  46,  6  vgl.  die 
Var.  der  L.  Edda.  —  F.  J.  unter- 
scheidet den  Bruder  Lokis  als  eine 
andere  Person  von  H.  —  O'öinn; 
ersteren  übersetzt  er:  totblind;  letz- 
teren: tödlich  blendend.  —  Nach 
Mogk  ist  H.   =   Loki  selbst. 

Helgi,  in.,  als  Sohn  des  Sigmundr 
bezeichnet  N.  162,  27;  G.  162,  32; 
D.  163,  9. 

Helgrind,  f.,  gew.  im  PI.,  das  Tor 
zum  Reiche  der  Hei,  ivie  Asgrind 
zu  dem  der  Äsen.  —  PI.  D.  77,  4. 

Helvcgr  od.  helvegr  (q.  v.),  m.,  der 
Weg  zur  Hei  oder  (abstr.)  zur 
Unterwelt.  —  N.  77,  3;  D.  77,  2; 
A.  75,  6;  76,  22. 

Hemingr,  m.,  ein  Sohn  des  Hund- 
ingr.  —  N.  244,  15. 

Hengikj^ptr,  m  ,  mit  herabhängen- 
dem Unterkiefer  (Bezeichn.d.  Alters), 
zunächst  ein  Beinarne  des  O'öinn 


(vgl.  Eg.  L.  P.),  dann  Name  des 
Riesen  (so  F.  J.  zweifelnd)  oder 
Mannes  (Bauern  nach  Fr.),  der  dem 
König  Frööi  die  Mühle  Grotti 
schenkte.  —  N.  125,  6. 

Heptifili,  m.,  ein  Zwerg.  —  N.  Vol. 
13.  3. 

HerfJQtur,  f.,  die  ein  (feindliches) 
Heer  durch  panischen  Schreck  fes- 
selnde, Golther  Myth.  111 ,  eine 
Walküre.  —  N.  Grm.  56',  5. 

Herjafoör,  m.,  Heervater,  Beiname 
O'öins.  -   N.  Grm.  19,  3. 

*  Die  Schreibung  Herjafeör  (nach 
U)  ist  jünger;  -fQör  die  übrigen 
Membr.  —  Vgl.  über  faöir  als  letz- 
tes Glied  eines  Kompos.  §  73 a. 

Herjan,  Herran,  m  ,  §  48,  1 ;  der 
Krieger  (F.  «/.),  Beiname  O'öins. 
N.  6,  4;  Grm.  46,  3. 

Hermöör,  m.,  der  kriegerische  Mut, 
ein  Sohn  O'öins,  doch  gewöhnlich 
nicht  zu  den  12  Äsen  gezählt,  Einl. 
p.  94.  —   N.  75,  8;  D.  76,  15. 

Herteitr,  m.,  der  kämpf  frohe,  Bei- 
name O'öins.  —  N.  Grm.  47,  3. 

Hervarftr,  m.,  ein  Sohn  des  Hund- 
ingr.  —   A.  163,  13;  244,   14. 

Hjabningar,  PI.  m.,  die  Genossen 
(oder  Krieger)  des  Heöinn.  —  N. 
140,  3;  141,  15;  142,  4. 

Hjalli,  m.,  ein  Sklave  am  Hofe  des 
Atli;  Raßm.  I,  184.  —  G.  223,  7, 
15;  A.  222,  20. 

Hjalmberi,  m.,  Helmträger,  Bei- 
name O'öins    —  N.  Grm.  46,  3. 

Hjalti  HugprüÖi,  m.,  ein  Kämpe 
am  Hofe  des  Hrölfr  Kraki,  Hjalta- 
jDaltr  der Hrölfssaga(Fas.  \,\). 72 fg.); 
Hugprüöi  vgl.  piüör  II  bei  Vigf.  — 
N.  136,  11—12. 

Hjarrandi,  m.  (mhd.  Höiant),  Vater 
des  Heöinn.  —  G.  140,  6. 

Hjälmgunnarr,m.,Gunnarrw<  Helm, 
ein  sagenhafter  König.  —  N. 
183,  31;  A.  184,  1. 

Hjälprfkr,  in.,  in  der  V.  S.  als  Kö- 
n  i  g  von  Dänemark,  im  Ng{).  als 
fränkischer  König  bezeichnet.  —  N. 

170,  2;    G.    116,    25;    200,  32;    D. 

171,  11;  A.  242,  2. 

*  Der  Name  scheint  urspr.  süd- 
germanisch (=  Chilpetich),  ist  aber 
frühe  adoptiert,  vgl.  Müller.  Mijth. 
der  H.  S.  6'6*3). 

HildigQltr,  m  ,  ein  sagenhafter 
Helm.  —  N.  136,  19. 

17* 


2<;o 


Hildisvin  —  Hoddbroddr 


Hildisvin,   ii,  =  Hildiuoltr;   beide 

\.   ■■    Kampfeeeber.  —  A.  136,  15. 

1.  Hildr,    f.,    eine    Walküre.   —  N. 

Grill.     ■')(>,    4. 

2.  Hildr,  f.,  =  Brynhildr.  N.  118,  11. 

3.  Hildr,    f.,    Tochter   des   HQgni, 

Geliebte  des  Heöinn;  vgl.  über  die 
Hildensage  Einl.  p.  143  fg.;  Symons 
H.  8.  709  fg.  —  N.  140,  5. 

>:'    Über  -hildr   in    Eigennamen  s. 
§  59,  1. 

Hilmir,  m.,  angeblich  ein  Sohn  von 
Hälfdanr  Garnli.  —  N.  145,  12. 

Himinbjorg,  PI.  n. ,  Himmelsberge 
(H.  Z.  30,  246),  eine  himm  lische 
Wohnung.  —  N.  25,  4;  35,  16; 
Grrn.  13  K  1. 

Himinhrjöör,  m.  {vgl.  hrjööa),  ein 
Stier.  -     N.  71,  8. 

II  in  da  t'j  all  oder  gewöhnl.  Hindar- 
i'jall,  n.,  ein  sagenhaftes  Gebirge 
(Hinds-fell  Vigf.).  —  D.  118,  19;  A. 
182,  18. 

Hindarheiör,  f.,  =  Hindarfjall.  — 
A.  250,  4. 

Hjuki,  m.,  urspr.  viell.  der  zuneh- 
mende [Mond),  vgl.  Rieh.  M.  Meyer 
276;  als  Bruder  der  Bil  genannt 
N.  15,  5. 

HjorMs,  f.,  Tochter  des  Eylimi, 
letzte  Gemahlin  des  Sigmund r,  die 
Mutter  des  Sigurör;  Gattin  des 
4.  Ali'r.  —  N.  167,  16;  G.  117,  2; 
168,  5;  D.  168,  15;  A.  170,  31; 
171,  22. 

HjorvarÖr,  m.,  Sohn  des  Hundingr, 
D.  H.  II,  324  fg.  —  A.  178,  20; 
244,   14. 

Hleftjölfr,  m.,  ein  Zw  er  g  (dafür 
Hlevangr  L.  E.).  —  N.  Vol.  15,  4. 

Hlciör,  f.  (§55,  2;  Vigf.  s.  v.  hleiör), 
die  altdänische  Hauptstadt 
(jetzt  Leire)  auf  Seeland.  G.  Hleiörar 
Grott.  20,  2;  D.  Hleiöru  135,  6. 

Hier,  m.,  §  50,  1;  ein  Riese  = 
JE^ir,  vgl.  Ark.  10,  64 a.  —  N. 
92,   1. 

Hlesey,  f.,  eigentl.  Hles-ey  =  Insel 
des  Hier,  das  jetzige  Läsö  im 
Kattegat.   —  N.  '92,  2. 

Hli$skjälf,  f.,  ein  himmlischer 
Sitz  für  O'öinn  (eig.  Türsitz,  vgl. 
Vigf.;  nach  Ark.  10,  167  zu  ags. 
scylf  Bank;  vgl.  auch  Ger.  Wb., 
Sp.  449.  —  Doch  sind  die  Beitr. 
12,  276  angeführten  Gründe  nicht 
ganz  ohne  Gewicht,  wonach  Hl.  die 


Halle  mit  den  offenen  Türen  (hliü> 
ii  wärt .  vgl.  13,  1  staör,  er  heitir 
Hl.  und   die  Halle   Valaskjalf;  vgl. 

im,},  f\  ./.  /,',7/.  :k  Sri.  E.  >.  \ .).  — 
\.  13;  9j  Nsf.  25,  8;  Usf.  79,  3  :  .\ . 
46,  4. 
Hljöft,  f.,  nach  151,  33.  vgl.  mit  151, 
7  Tochter  des  Riesen  Urimnir 
und  Walküre,  doch  begegnet  der 
Name  nicht  in  Aufzahlungen  dt  r 
letzteren,  vgl.  D.  H.  II,  517.  —  A. 
152,  1. 

1.  lliin.  f.,  Beiname  der  Frigg.  — 
G.  Hlinar  VqI.  53,  1. 

2.  Illin.  f.,  eine  weibliche  Gottheit  im 
Dienste  der  Frigg.  —  N.  44,  9. 

Hlööyn,  f.  (=  dea  Hludana  zahl- 
reicher Inschriften,  Golther  S.  462; 
nach  Bugge  Stud.  543  entstellt  aus 
Latona),  Beiname  der  jQrö,  der 
Mutter  des  J)örr;  G.  mogr  Hlööynj- 
ar  VqI.  55,  2. 

Hlymdalir,  PI.  m.,  sagenhafte  Ört- 
lichkeit, wo  Heimir  hauste;  Raßm. 
I,  172  a);  D.  H.  II,  485;  an  urspr. 
in  der  Tiefe  des  Meeres  (hlymr  = 
Wogenbraus)  gelegenes  Lokal  denkt 
Müller,  Myth.  der  H.  S.  92.  —  D. 
HlymdQlum  123.  4;  230,  19;  A. 
Hlymdali  198,  16. 

HloÖver  oder  Hloöver,  §  4*.  3;  m. 
(über  den  Namen  vgl.  Müllenhoff 
U.  Z  23,  167)  =  Ludwig.  —  D. 
Hloövi  (oder  Hloöve)  259,  13;  ge- 
meint ist  hier  Ludwig  der  Fromme 
(Hat.  III,  615). 

*  Im  N.  wird  auch  HlQövir  an- 
gesetzt, vgl.  Müllenh.  a.  a.  O.:  Nor. 
§  3()6. 

Hlokk,  f.,  §  55,  1;  eine  Walküre. 
—  N.  Grm.  36,  5. 

Hnikarr,  m.,  Beiname  Odins.  — 
N.  6,  4;  Grm.  47,  3;  Gen.  A,  2;  A. 
Regm.  18,  1.  —    Vgl.  Nikarr. 

Hnikuftr,  m.,  Beiname  O'öins.  — 
N.  6,  5;  Grm.  48,  2;  vgl.  Nikuz. 

I lniibjorcj.  PI.  n.,  zusammengefügte, 
einen  geschlossenen  Raum  bildende 
Klippen  (F.  J.);  nach  Olrik,  Geistesl. 
S.  22  das  sich  öffnende  und  schlie- 
ßende Gebirge,  eine  sagenhafte 
Örtlichkeit.  —  N.98,  14;  G. 98,19. 

HnituÖr,  m.,  der  zus.gefügte,  ein 
kostbarer  Ring.   -  N.  237,  24. 

Hnoss,  f.,  Kleinod  (Vigf.),  Tochter 
der  Freyja.  —  N.  43,  5. 

Hoddbroddr    oder    IIoMiroddr    [s. 


Hoddmimir    —  Hugi 


261 


Hoör),  m.,  ein  Sohn  des  Granmarr, 
Bruder  des  Guömundr.  —  N.  165, 
19;  G.  164,  15;  D.  163,  22;  A. 
165,  16. 
Hoddmimir,  m.,  viell.  =  Mimir  (so 
Eg  ) ;  anders  D.  H.  II,  166.  —  G. 
Vafpr.  45,  3. 

*  -mimir  schreibt  Siev.  P.  Br.  VJ, 
355;  hodd  n.  =  g.  huzd,  Hort; 
§  33,  1. 

Hoddmimis-holt,  n.,  ein  von  H.  be- 
wohntes oder  dem  H.  geweihtes 
Gehölz.  -   N.  89,  13. 

Hollsetuland,  n.,  das  heutige  Hol- 
stein. —  A.  248,  1. 

Hörn,  f.,  ein  Beiname  der  Fieyja. 
—  N.  43,  11. 

Höfvarpnir,  m.,  der  mit  dem  Hufe 
wirft  (F.  J),  ein  mythisches 
Roß,  der  Gnä  gehörend.  —  N. 
44,  15. 

HölmgarÖr,  m.,  ein  Teil  des  heutigen 
Rußland,  vgl.  Fiat.  11,  120,  wo  als 
Teile  von  GarÖariki  unterschieden 
werden  Kamngarör  {Finnland  oder 
nach  H.  Z.  12,  347  =  Kiew), 
Hölm^arÖr  (Nowgorod)  u.  Palteskja 
(Polozk).  —  D.  145,  10. 

Hrafn,  m.,  ein  berühmtes  Pferd, 
auch  angeführt  in  dem  Texte  bei 
H.  G.  S.  478,  seiner  Farbe  wegen 
{vgl.  hrafn)  so  benannt.  —  A.  136,  15. 

Hrafnaguö,  n.,  Beiname  O'öins 
(deus   corvoium   Eg.).  —   A.  49,  3. 

Hreiftmarr,  m.  (-marr  s.  Nor.),  ein 
Bauer,  wohl  von  Riesen  abstam- 
mend. —  N.  114,  10;  G.  114,  18; 
D.  115,  21;  A.  115,  24. 

*  Vgl.  auch  171,  23  u.  folg. 
Hringhorni,    m.,    mit   gekrümmtem 

Vorsteven  (F.  J.),  ein  mythisches 
Schiff.  --  N.  75,  12. 

1.  Hringr  konungr  in  der  Verbindung 
Hrings  sonum  165,  27  (=  Helg. 
Hund.  1,  53,  2),  ein  nicht  sicher 
nachweisbarer  sagen  ha  ft  er  Kö- 
nig; wahrscheinlich  als  norwegischer 
Klein-König  gedacht. 

2.  Hringr,  Beiname  des  schwe- 
dischen Königs  Sigurdr,  vgl.  2.  Sig- 
urör. 

llringstaöir,  PI.  m.,  eine  sagenhafte 
Örtlichkeit.  —  A.  162,  32. 

Hrist,  f.  (Sturm?  Beitr.  16,  508),  eine 
Walküre.  —  N.  Grm.  36,  1. 

MriS,  f.,  stürmisch,  ein  sagenhafter 
Fluß.  —  N.  7,  5. 


Hrimfaxi,  m.7  Reifmähne  (D.  H.  II, 
158),  ein  mythisches  Pferd,  welches 
die  „Nacht"  reitet.  —  N.  14,  11. 

Hrimnir,  m.,  der  bereifte,  ein  Riese. 

—  N.  151,  33;  G.  151,  7. 
Hroptatyr,  m.,  Beiname  O'öins.  — 

—  N.  Grm.  exe.  (54,  5). 
Hroptr,  m.  (der  Rufer?  soVigf.,  da- 
gegen Bg.  Stud.  533,  der  Hroptr  = 
ßosterus  bei  Saxo  setzt),  Beiname 
O'öins.  —  N.  Sigdr.  13,  3. 

Hrotti,  m.  (nach  Munch  bei  Raßm.  I, 
105  =  ags.  Hrunting),  ein  sagen- 
haftes Schwert.  —  N.  116,  21;  A 
183,  5. 

Hröövitnisson ,  m.  (Hr.  vitnir  = 
Fenrir?  vgl.  Lokas3#,  2),  Beiname 
des   Wolfes  Hati.  —  N.  15,  18. 

Hrölfr  (ags.  Hröövulf;  §  28,  3) 
Kraki,  m.,  ein  sagenhafter  König 
von  Dänemark.  —  N.  134,  2;  G. 
135,   1;  D.  135,  18. 

*  Von  diesem  Könige  handelt  die 
Sage  af  Hrölfi  konungi  Kraka  (Fas. 
1 ,  1  fg. ;  vgl.  auch  s.  v.  Halfs- 
rekkar*). 

Hrungnir,  m.,  Lärmer,  Hr.  „ist  der 
lärmende  Gewitterriese,  der  hier  in 
einen  Bergriesen  übergeht*  (E.  H. 
Meyer,  Myth.  148),  ein  Riese.  — 
N.  101,  3;  G.  104,  19;  Hr.  bani 
Sigrdr.  15,  6  =  pörr. 

Hrungnis-hjarta,  n.,  eig.  Herz  des 
Hr.,  Bezeichnung  eines  zu  Zauber- 
zwecken dienen  d.  Runenzeichens; 
vgl.  F.  Majm.  Lex.  mythol.  s.  v. : 
putatur  luisse  e  duobus  triangulis 
compositum,  uti  celeberrimum  illud 
pentalpha  .  .  .,  quod  alioquin  islan- 
dice  dicitur  smjörknütr,  Germanis 
Drudenfuss  etc.;  vgl.  auch  H.  Peter- 
sen, Gudedyrk.  p.  116  N8).  —  N. 
103,  20. 

Hrymr,  m.,  ein  Riese,  der  Name 
beruht  aber  82,  12  viell.  auf  Miß- 
verständnis von  Vol.  50,  1;  vgl. 
Bugge  N.  F.  31  Anm.;  D.  H.  II, 
64;  Boer  Z.Z.  36,  312  »)•  —  Vgl. 
auch  83,  3. 

Hraßsvelgr,  m.,  Leichenschlucker 
(d.  h.  Adler?),  ein  Sturm-Riese; 
vgl.  R.  M.  Meyer  99.  —  N.  26,  12; 
VatjDr.  37,  1. 

Ilronn,  f.,  ein  mythischer  Flu ß  (vgl. 
hronn).  --  N.  50,  11. 

Hugi,  m.  (vgl.  hugr  m.).  ein  Diener 


21)2 


Hu-rinn        Jalangsheiör 


am    Hofe    des    ÜtgarSa -  Loki.   — 
N.  63,  9,  11,  vgl.  68,  18. 

1 1  ii(j in ii.  m.  {vgl.  liugr  m.),  ein  Rabe 
in  O'öins  Dienst.  —  X.  ;sr  17 ; 
Grm.  20,  1;  /,  3;  A.  Gnu.  20,  4; 
Rgm.  18,  2  {den  Raben  erfreuen 
=  Lei 'ehen  zum  Fräße  für  ihji  hin- 
str ecken);  im  Sinne  von  Rabe  im 
<tll<j.  wird  auch  huginn  geschr. 

HiHjpniM  8.  Hjalti. 

Hugstari,  m.,  ein  Zwerg.  —  N.  Vol. 
15,  8;  vgl.  Var.  bei  H.  G. 

lhinriingr.  m.,  ein  sagenhafter 
Fürst.  =  N.  163,  4;  G.  163,  9. 

Hundingsbani,  m .  =  Hunding-  Töter, 
Bein  am  e  des  Helgi.  —  N.  242,  9. 

Hundingssynir,  PI.  m,  die  Söhne 
des  Hundingr;  ihr  Land  ist  nach 
Ngf).  c.  VI  (vgl.  248,  1,  2)  an  der 
N.  W.  Küste  Deutschlands  gedacht 
(D.  H.  II,  366);  doch  vgl  auch 
Edz.  Übers.  369.  ***.  —  G.  1 77,  15; 
D.  178,   16;  A.  176,  27. 

Hungr,  m.  {vgl.  hungr  =  Hunger, 
F.  78),  Name  für  den  Speise-Tisch 
der  Hei  {vgl.  Schmalhans  Küchen- 
meister). —  N.  38,  10. 

Hünaland,  n.,  ein  geographischer 
Ausdruck,  der  in  V.  S.  wohl  zu- 
nächst die  südlich  von  Skandinavien 
geleg.  Teile  Mittel-Europas  meint; 
urspr.  das  Land  der  Hunnen  ?  — 
D.  150,  15;  151,  28;  A.  168,  7,  12. 
*  Für  Hünaland  begegnet  in  Ngf). 
der  Ausdruck  Frakkland,  auch  V.  S. 
c.  1  ist  mit  H.  Frakkland  gemeint; 
Müllenh.  H.  Z.  23,   165. 

Hünar  und  Hynir,  Nor.  §  327:  PI. 
m.,  die  Hunnen  oder  Heunen, 
von  Atli  u.  seinen  Leuten  gebraucht. 
—  N.  Hynir  223,  21. 

:'   Für   die  Messung   der   Worte 
vgl.  Siev.  P.  ßr.  VI,  342. 

Hvati  s.  Hvitserkr. 

Hvergelmir,  in.,  ein  mythischer 
Brunnen;  hverr,  m.  Kessel, 
Springquelle;  zu  -gelmir  in  Aur-, 
Ber-,  Hver-,  prüÖ-gelmir  s.  R.  M. 
Meyer  455.  —  N.  7,  3;  20,  12; 
D.  23,  8;  A.  50,  6. 

Hvitserkr  Hvati,  m.,  einer  der 
Kämpen  des  Hrölfr  Kraki;  vgl. 
Einl.  p.  150  a.  —  N.  136,  12. 

Hymir  {so  Siev.  P.  Br.  VI,  299),  m., 
ein  Riese;  gegen  Bugges  Gleichsetz, 
mit  Oeneus  s.  D.  Alt.  V,  50;  vgl. 
übr.    Golther   175»);    R.  M.  Meyer 


302  fg.  —  N.   70,   14;    D.   71,   11; 

72,  21;   A.  71,  5. 
Hyrrokin,  f.,  zu  hyrr  Feuer,  Golther 
189,   eine  Riesin.  —  N.  75,  16. 

Iloftr,  m.,  ein  Ase;  vgl.  Einl.  p.  117; 
über   Hotherus    bei    Saxo     Golther 
373;  vgl.  auch  Baldr.  -  N.  36 
74,    10. 

*  ho?>  =  ags.  heaöu  Kampf 
erscheint  nur  in  Kompos.,  vgl. 
Geirahoö. 

1.  Hogni,  der  mhd.  Hagene,  im 
Norden  als  Bruder,  bisweilen  als 
Halbbruder  {vgl.  Raßm.  Nifl.  S.  124), 
des  Gunnarr  gedacht.  —  N.  118,  14; 
G.  121,  5;    D.  120,  9;    A.  119,  28. 

—  Vgl.  auch  N.  194,  8  a.  w. 

2.  HQgni,  m.,  Vater  tfgr  Sigrün,  ein 
sagenhafter  König.  —  N.  163,  21; 
G.  163,  18;  D.  165,  27. 

3.  Hogni,  m.,  Vater  der  Hildr  (q.  v.), 
ein  sagenhafter  {urspr.  wohl  dä- 
nischer) König.  —  N.  140,  5; 
A.  141,  7. 

HolgabrüSr,  f.,  Beiname  der 
porgerör,  q.  v.  —  G.  139,  9. 

Holgi,  m.,  ein  sagenhafter,  nach  sei- 
nem Tode  göttlich  verehrter  König 
im  nördlichen  Teile  Norwegens;  bei 
Saxo  als  Helgo  Halogiae  rex  er- 
wähnt in  L.  III;  als  eponymen  Ver- 
treter von  Halogaland  sieht  ihn 
nach  Storms  Vorgang  (Ark.  2,  128) 
auch  W.  Müller  an  {Zur  Myth.  98 l). 

—  N.  139,  8;  G.  f,  3;  D.  139,  10. 

Holkvir,    m. ,    ein   sagenhaftes 

Pferd.  —  D.  198,  23. 
Holl,    f.,    ein    mythischer    Fluß.  — 

N.  50,  10. 
Hobrök  s   Häbrök. 
H91T  s.  Här  u.  Harr. 
Hoenir,    m.,    ein   Ase,    vgl.   Einl. 

p.  111;  Hoffory  Edda-Stud.  I,   165; 

Letter  u.  Heinzel  Beitr.  18,  542  fg.; 

R.  M.  Meyer  368  fg.  —  N.  32,  6; 

93,  9;  114,  3;  173,  21. 


I,   J. 

!  Jafnhär,  m.,  Beiname  O'öins,  N. 
Grm.  49.  9.  —  Über  die  Anwendung 
des  Namens  in  Gylfag.  s.  Einl. 
p.  69,  171  fg.  u.  priöi.  —  N.  5,  12; 
9,  4;  20,  7;  27,  12;  56,  9. 
Jalangsheiär,    f.,   die  Heide  von 


Jarisleifr  —  Kristr 


263 


Jellinge    (bei   Veile)    in    Jätland. 

—  D.  124,   14. 

Jarisleifr ,  m.,  ein  (urspr.  slawischer) 
Fürst,  vgl.  russ.  Jaroslaw;  D.  H. 
II,  498.  —  N.  213,  23. 

Jälg  oder  Jälkr,  m.  {älter  Jalkr, 
Wallach),  Beiname  O'öins.  —  N. 
6,  7;  Grm.  exe.  [54,  6). 

•lärnamöfta.  f.,  nach  250,  17  eine 
Örtlichkeit  in  Holstein,  sicher 
ein  Hafenplatz;  bekannter  ist  das 
Järnarnööa  in  England  (  =  Yar- 
moicth)  vgl.  Fiat.  III,  197. 

Jarnsaxa,  f.,  die  mit  dem  Eisen- 
messer (F.  J.),  eine  Riesin;  vgl. 
R.  M.  Meyer  305.  —  G.  JärnsQxu 
104,  23. 

Järnsifta,  m.,  s.  Björn. 

Järnviör,  m.,  ein  mythischer  Ur- 
wald, im  Gebiete  der  Riesen  gedacht 
(eigentl.  Eisenwald  d.  h.  Wald 
von  hohem  Älter  (D.  Alt.  V,  122  fg.; 
Golther  188).  —  N.  15,21;  D.  41,  2; 
VqI.  40,  2. 

ISavollr,  m.,  (Arbeitsfeld?  D.  Alt. 
V,  5;  an  Eden  dachte  Bugge,  Stud. 
S.  417),  ein  mythisches  Gefilde. 

—  N.  17,  15;  D.  89,  6. 

Iöi,  m.,  §  65,  2;  ein  Riese.  —  N. 
96,  17;  Grott.  9,  5. 

Iöunn,  f.  (iÖ  =  iviederum;  Golther 
Myth.  448  fg.),  eine  jugendliche,  die 
Erneuerung  des  Lebens  bezeichnende 
G  öttin;  von  den  Äpfeln  der  I.  und 
dem  befruchtenden  Apfel  151,  13 
handelt  Bg.  in  Ark.  5,  1.  —  N. 
35,  5;  G.  35,  9;  D.  94,  7,  15; 
A.  94,  11. 

*  Zur  Deklin.  vgl.  §  59,   1. 

Jesu  oder  Jesus,  m.,  Jesus.  —  Als 
Gen.  Jesu  259,  5. 

Jona  kr.  m.  (vgl.  Müller,  Mythol. 
S.  172),  nach  nordischer  Sage  der 
letzte  Gemahl  der  Guörün.  — 
N.  121,  9;  G.  121,  16  vgl.  211,  27. 

Jofurr,  m.,  angeblich  ein  Sohn  von 
Hälfdan  Gamli,  aber  ivdhl  nur  Per- 
sonifikation von  JQfurr  =  Fürst.  — 
N.  145,  13. 

Jord,  f ,  Personifikation  der  Erde 
(jorÖ),  als  Tochter  der  Nött  bezeich- 
net 14,  5;  ihr  Verhältnis  zu  AllfQör 
und  pörr  beleuchtet  13,  17;  Nsf. 
jQröin.  Bez.  des  Widerspruchs  in 
den  beiden  Angaben  s.  Gering, 
Übers.  305*). 


Jormungandr,  m.,  eigentl.  monstrum 
immane  (Eg.)>  oder  „der  gewaltige 
Stab"  (F.  J ;  gandr  Stab,  vgl.  auch 
jormungrund),  eine  urspr.  wohl 
poetische  Bezeichnung  für  den 
MiÖgarÖsormr,  q.  v.  —  N.  37, 
15;  VqI.  50,  3. 

Jormunrekr,  m.  (-rekkr),  der  go- 
tische König  Hermanarich;  im 
Norden  in  Verbindung  mit  der 
Sieqfriedsa(ie  gesetzt,  vgl.  die  (wohl 
ältere)  Auffass.  bei  Saxo  Lib.  V1I1; 
Müller,  Myth.  S.  161  fg.  —  N.  121. 
14;  G.  122,  10;  D.  121,  18;  A. 
122,  14;  vgl.  auch  N.  227,  9  u.  %v. 

Joruvellir,  PI.  m.,  Kampfgefilde 
(F.  J.),  eine  mythische  ört- 
lichkeit. —  PI.  A.  20,  1. 

Jotunheimr,  m.,  die  Riesen  weit, 
eine  der  neun  Welten,  häufig  im 
Plur.  gebraucht.  —  S.  N.  VqI.  48,  3. 
—  PI.  D.  3,  6;  A.  53,  17;  58,  4. 


I. 


Ivaldi,  m.,  wird  als  Vater  einer 
Zwerg  -  Sippe,  der  Ivalda  synir, 
genannt  im  Gen.  55,  5;  110,  7. 


K. 

Kerlaug,   f. ,   ein  mythischer  Fluß 

(urspr.  britischer  Name?  vgl.  Vigf. 

p.  780),    gew.  im   Plur.   —  PI.   A. 

Grm.  29,  2. 
Kjalarr,   m.,   Beiname   O'öins.  — 

N.  Grm.  exe.  (49,  4). 

Kili  oder  Kili,  ein  Zwerg.  —  N. 
VqI.  13,  1. 

Kniii.  m.,  ein  sagenhafter  (schwe- 
discher? vgl.  D.  H.  II,  611)  Fürst. 
-  N.  Grott.  14,  6. 

Kostbera,  abgekürzt  Bera  (q.  v.), 
Gemahlin  des  HQgni.  —  N. 
217,  19. 

Kraki,  m.  (kraki  Stab,  Stock;  Bez. 
eines  hageren  Menschen),  Bei- 
name des  Königs  Hrölfr  (q.  v.).  — 
N.  134,  2;    G.  136,  2;   D.  135,  18. 

Kräka,  f.  (vgl.  kräka  in  kräkuhamr), 
a/sBeiname  der  Aslaug  N.  234,  4 . 

Kristr,  m.,  §  50,  1;  Christus.  — 
N.  124,  8.  —  G.  Kristi  (=  lat.  Christi, 
gewöhnlicher  Krists)  259,  6. 


264 


Kürir 


Biagni 


Kürir,    PI.  m.,   du    Urbewohner  des 

heutigen  Kurland.  —   N.  250,  22. 

Kvasir,  in.,  zur  Etymol.  Ark.  19, 
381;  ein  durch  seine  Klugheit  aus- 
gezeichnetes mythisches  Wesen, 
vgl.  Einl.  p.  98.  X.  79,  6;  97,  7; 
G.  98,  16. 

Kvseiiir,  PI.  m.,  die  Urbewohner 
von  Finnland.  —   N.  250,  28. 

Kor,  f.  [vql.  kor  f.)  Name  des  Bettes 
der  Hei.'  —  N.  38,  12. 

Könnt .  f.  {vgl.  \  igt',  p.  780),  mythischer 
Flußname.         A.  Grm.  29,  1. 

L. 

Lag  an  es,  n.  {richtiger  Lagarnes'?  zu 
Logr,  logr,  nesn.;  vgl.  165  N.  lü), 
ein  Vorgebirge.   —    1).  165,  '6. 

Langharftar,  PI.  m.,  die  Lango- 
barden; neben  Franken  u.  Sachsen 
als  Repräsentanten  süd germanischer 
Völker  genannt  N.  213,  24. 

Laufey,  f.,  §  57,  2;  als  Mutter  von 
Asa-Loki   genannt   N.    37,   6;    vgl.  ■ 
Nal. 

Laui'eyjarson .  f. ,  Beiname  des  ' 
Loki  {vgl.  Laufey).  —  N.  53,  20;  ' 
73,  18. 

Leit'r,     m.,     ein     Steuermann     oder  \ 
S  c  h  i  f fs  k  a  p  i  t  ä  n     in     der    Flotte 
des    Helgi;     H.    H.    I,    24,   6    wird 
Hjorleifr  genannt;  dazu  vgl.  Raßm. 
I,  84;  D.  H.  II,  329.  —  N.  164,  2. 

Leiptr,  f.,  der  blitzschnelle  [F.  J.),  \ 
ein  mythischer  Fluß.  —  N.  7,  5. 

Lettfeti,    m.,    von    leichtem    Schritt  j 
{F.   J.),    ein    mythisches    Roß.    — 
N.  21,  11. 

Litr,  m.  {vgl.  litr),  ein  Zwerg.  — I 
X.  Vol.  12,  4;  76,  4.  —  «Jen.  Litar 
d,  1 ;  an  dieser  Stelle  nimmt  Eg. 
(Lex.  Poet.)  einen  Riesen  Litr 
oder  Lutr  an;  diesen  weist  auch 
Ger.  KvseJ).  25  als  von  J>örr  getötet 
nach,  vgl.  AM.  II,  310  Z.  17. 

Lif,  f.  {oder  n.?,  vgl.  lif  n.)  und 
Lif|>rasir.  m.  nach  Leben  verlangend 
{F.  J.);  D.  H.  II,  265  erinnert  an 
g.  {)rasabal[)ei  Streitsucht;  die  beiden  J 
Menschen,  die  nach  89,  13-14 
den  Weltbrand  (Surtal ogi)  über- 
leben. —  N.    89,  14;    Vaff)r.  45,  1. 

Loftbrökarsynir,  PI.  m.,  die  Söhne 
des  sagenberühmten  Königs  Ragnarr 
Loöbrök  (f  800);  vgl.  außer  der 
Ragnars    saga   LoÖbrokar    (Fas.   I. 


2r55  fg.;  ed.  M.Ülsen)  auch  den  f)ättr 
af  Bagnarssonuni  ib.  848  fg.  und 
Saxo  Gramm.  Reg.  s.  Regnerus 
Lodbrog.  —  N.  258,  23;  D.  258,  5. 

*  Über  loöbrok  =  zottige  FeUhose 
vgl.  Ragn.  S.  c.  II  u.  Edz.  Übers. 
S.  230.  * 

L(^iiiundr.  m.,  ein  norwegischer 
Bauer.  —  N.  238,  2. 

Lofarr,  m.,  ein  Zwerg.  —  N.  20,  2. 

Lofn,  f.  (e.  Love  vglt.  Vigf.),  eine 
Asin.  —  N.  43,  15. 

Logi,  m.  (urspr.  wohl  ein  elementarer 
F  e  u  e  r  d  ä  m  o  n  ,  in  Gylfag.  als 
Hausgenosse  des  Ulgaröa-Loki  auf- 
gefaßt). —  N.  62,  18. 

Loki,  in.,  vgl.  Einl.  p.  119/fr.,  Golther 
Myth  406  fg;  Mogk  [Göschen) 
S.  54  fg.;  Olrik  Geistesleben  S.  28, 
eine  zu  den  Äsen  gezahlte  mythische 
Gestalt,  nach  Bg.  Stud.  (Reg.  s.  Loki) 
=  Lud f er;  anders  R.  M.  Meyer 
335  fg.  —  N.  27,  18;  G.  Loka  74, 
17;   D.  53,  22;  A.  106,  IG;  110,  3. 

Loptr,  TD.,  der  persönlich  aufgefaßte 
Luftkreis  (Mogk;  vgl.  loptn.),  später 
ein  Beiname  des  Loki.  —  N.  37,  5 ; 
Lokas.  47,  3. 

Lundr,  m.  {vgl.  lundr  m.),  Name  der 
Stadt  Lund  (in  dem  früher  däni- 
schen Schonen).  —  D.  251,  20. 

1.  Lyngvi,  m.,  einer  der  Söhne  des 
Hundingr;  vgl.  D.  II.  II,  325.  — 
N.  167,  25;  G.  177,  18. 

2.  Lyngvi,  m.  (s.  lyng  u.  lyngormr), 
eine  kleine  Insel  {mythische  Ort- 
liehkeit).  —  N.  40,  14. 

Lii'Mngr.  m.,  eine  mythische  Fessel. 

—  D.  39,  2;  A.  Lseöing  38,  19—20. 

*  Vgl.  Var.  zu  38,  19  u.  Mob. 
Anal.  Norr.2  p.  VIII. 

Lseräftr,  m.,  ein  mythischer  Baum; 
urspr.  viell.  als  Wipfel  der  Welt- 
esche zu  denken  (Golther  S.  529); 
nach  Beitr.  12,  227  =  Glasir,  q.  v. 

—  An  Zus.hang  des  Stammes  mit 
1.  laurus  dachte  Bg.  (Stud.  557).  — 
N.  49,  15. 

Logr,  m.,  eigentl.  See  (lQgr),  mit 
suffig.  Artikel  LQgrinn  spez.  der 
Mälar-See  in  Schweden.  —  N.  3, 
12;  D.  Leginum  3,  12-15. 

M. 

Magni,  m.,  vgl.  megin  n.,  ein  Sohn 
des  Gottes  f»örr.  N.  89,  7 ;  104,  22. 


Manna  —  Müspell 


265 


Manna  =  hcngill.  m.  =I>engill,  q.  v. 

Mardoll,  f. ,  B  e  i  n  a  m  e  der  Freyja  {vgl. 

-dallr  in  Heimdallr).    N.  43,  11. 

Markus,  m.,  mehrere  skaldische 
Dichter,  der  bekannteste  M.  Skegg- 
jason  (fll07  cf  Guöm.  pörlaksson 
Uds.  121)  scheint  auch  145,  17 
gemeint  zu  sein. 

Mänagarmr,  m.,  {vgl.  Garmr),  eig. 
„Mondhund" ,  der  den  Mond  ver- 
folgende Wolf  (=  Hati?  q.  v.); 
vgl  Einl.  p.  83.  —  N.  15,  25 ;  hier 
wird  jetzt  ein  Mißverständnis  von 
VqI.  43,  7  angenommen;  vgl.  D. 
Alt.  V,  125;  F.  J.  Gg.  95. 

Mäni,  m.,  eine  Personifikation  von 
mäni  (q.  v.).  —  N.  15,  3:  15,  8; 
G.  Rgm.  23,  3;  A.  14,  18.  —  Als 
Schwester  des  M.  wird  Regm.  23,  3 
die  Sonne  bezeichnet. 

Menja,  f.  (zu  men  n.?  Vgl.  auch 
Kock  in  Ark.  14,  262),  Gefährtin 
der  Fenja,  q.  v.  —  N.  125,  1; 
A.  125,  16. 

Mfögarör,  m.  (vgl.  g.  mif>garda- 
vaddjus,  midjasveipains,  midjun- 
gards),  eine  überwiegend  dem  poet. 
Stil  angehörende  Bezeichnung  der 
Erde  (arx  media  s.  mediterranea 
Eg.).  —  G.  Miögarös  veorr  (=  pörv) 
VqI.  56,  2;  D.  Miögaröi  13,  5; 
A.  12,  9. 

*  Gegenüber  D.  Alt.  V,  124; 
R.  M.  Meger  468  möchte  ich  der 
von  D.  H.  II,  187  gegebenen  Er- 
klärung beipflichten,  wonach  M. 
zunächst  die  Umzäunung,  dann 
wohl  auch  das  Eingeschlossene 
meint;  so  ist  außer  Grm.  41,  1 — 3 
auch  undir  M.  13,  5  zunächst  die 
Umzäunung  gemeint. 

Miftgarftsormr,  m.,  Bezeichn.  eines 
myth.  Ungeheuers,  der  Welt- 
Schlanr/e,  d.  h.  des  die  ganze  Erde 
umgebenden  Weltmeeres;  an  den 
Leviathan  dachte  Bg.  Stud.  10  fg. 
—  N.  37,  \5;  69,  7;  G.  70,  1;  D. 
71,  17;    84,  2;   Acc.  72,  3;  83,  16. 

Mist,  f.,  Wolke  (Beitr.  16,  508); 
vgl.  e.  mist  Nebel;  eine  Walküre, 
die  Grm.  neben  Hrist  als  Mund- 
schenkin O'öins  aufführt.  —  N. 
Grm.  36,  1. 

Mjoövilnir,  m. ,  Metwolf  {Met- 
schlucker F.  J.),  ein  Zwerg.  — 
N.  VqI.  11,  10. 


!  Mjolnir  oder  Mj^llnir,  Nor.  §  306, 
m.,  Zermalmer  [nach  Ark.  19,  331 
=  Blitz,  aus  dem  Slaiv.),  der 
Hammer  des  Gottes  |>örr.  —  N. 
30,  9;  54,  13:  D.  76,  3;  A.  57,  10; 
59,  20;  89,  7 '." 

Mi  mir.  m.,  vgl.  §  54');  ein  den 
Äsen,  zunächst  O'öinn  befreundeter 
Riese;  vgl.  neben  Gylf.  auch  Yngls. 
G.  IV;  D.  Alt.  V,  6  u.  fg.  {s.  Reg.) 
Müller,  Myth.  S.  114');  Golther 
179  fg.;  R.  M.  Meyer  167.  —  N. 
20,  14;  G.  Mimis  VqI.  24,  4;  auch 
Mims  VqI.  47,  8;  D.  83,   10. 

Mimisbrunnr ,  m.,  der  Brunnen 
des  Mi  mir;   vgl.  D.  Alt.   V,  100  fg. 

—  N.  20,  13;  G.  83,  9. 
MoÖguör,  f.,  die  kriegsmutige?  (F.J.), 

Wächterin     an     der    Gjallarbrü 
(q.  v.).  —  N.  76,  18. 
Mööi,   m.,   der  mutige,   zornige   (vgl. 
rnöör  m.),   Sohn  des   Gottes  porr. 

—  N.  89,  7. 

Möftsognir,  m.,  Mutsauger?  (F.  J.). 

Zu  möör  =  müde  u.   g.  svögatjan 

=  seufzen  gestellt  Beitr.  21,  107;  ein 

Zwerg.  —  N.  18,  9. 
Möinn,    m.   (zu  mör.  m.    das  Moor, 

F.  J.),  ein  Drache.  —  Grm.  34,  4. 
i  Mundil fari ,     m.;      eine     mythische 

Person;    Einl.  S.  81;  P.  Br.  VII, 

241.  —  N.  14,  16. 
Mundiaf jall  oder  Mundjaflall,  n., 

(Mundja  =  the   mounts,   the   Alps 

Vigf. ),  das  Gebirge  par  excellence, 

die  Alpen;  vgl.  Nachtr.  —  D.  258,  7. 
Muni  im,  m.,  mit  Gedächtnis  begabt, 

vgl.  rauna;    ein   mythischer  Rabe. 

—  N.   49,    1;    Grm.   20,    1;    ;.,   4; 
A.  Grm.  20,  6. 

Müspell,  n.,  örtlich  im  Süden  ge- 
dacht =  Alüspellsheimr  (q.  v.);  zur 
Etymol.  vgl.  Golther  Myth.  539, 
Mogk  (Göschen)  S.  97:  „nur  durch 
Mißverständnis  ist  aus  dem  Vor- 
gang (der  Erdvernichtung)  ein  per- 
sönliches Wesen  geschaffen."  — 
Teihv.  ähnlich,  doch  als  mündliche 
Verkündigung  (=  7iQO(pt,iia.)  vom 
Welt-Unterg.,  dann  =  Welt-Unterg. 
selbst  gefaßt  Beitr.  21,  108  fg.  - 
N.  7,  7;  G.  Müspells  megir  17, 
1 — 2;  darunter  sind  die  Bewohner 
der  südlichen  Flammenwelt,  die 
Feuerriesen  gemeint,  so  auch  M. 
lyöir  VqI.  51,  2 — 3;  zur  Konstr. 
D.  H.  II,  67;  1).  Müspelli  8,   13. 


266 


Müspellslieiinr     -  Niöhoggr 


MüspelLsheimr,  m.,  die  südliche 
FlammentoeU,  die  Äquatorial- 
zooe,  als  Gegensatz  zu  Nil] heim r, 
der  (nördl.)  Polarzone;  vgl.  übr. 
R.  M.  Meyer  356.  —  D.  8,  11. 

Mysingr,  m.,  ein  sagenhafter  See- 
könig;  vgl.  EM.  p.  146;  D.  H  II, 
607.   -   N.  125,  14;   Ü.  125,   17. 

Mokkrkälfi,  m.  der  Lehmriese 
im  Gefolge  des  Hrunynir,  EM. 
p.  108;  Heuer  Beltr.  19,  513 ').  — 
N.  104,   1;   I).  104,   18. 


N. 

\aglfar,  n.;  das  mythische  Toten- 
schiff. —  N.  55,  4;  82,  7;  82,  11; 
Vol.  50,  8;  G.  82,   10;  D.  82,  12. 

*  Der  geistvollen  Erklär,  von 
Nor.  §  251,  3,  wonach  N.  «mcJ&  /aw£- 
focfe  =  Leichenschiff  wäre,  scheint 
auch  F.  J.  (Reg.  zur  Sn.  E.)  <fo'e 
ältere  Erklär.  {Nagelschiff)  vorzu- 
ziehen. Diesen  Ausdruck  habe  ich 
Z.  Z.  28,  331  auf  ein  Sternbild 
bezogen;  Naglfari  m.  würde  das- 
selbe, aber  persönlich  gefaßt,  be- 
deuten (ib.  332). 

Naglfari,  m.,  eine  mythische  Person. 
—  N.  14,  4. 

Nanna,  f.,  die  tüchtige  {F.  J.,  g. 
-nannjan  wagen),  vgl.  R.  M.  Meyer 
332;  die  Gemahlin  des  Gottes 
Baldr.  —  N.  76,  1;  G.  36,   15. 

1.  Narfi  oder  IVorfi,  m.;  vgl.  Golther 
522  n  2),  ein  Riese.  —  N.  14,  1. 

2.  Narfi  oder  JYari,  m.  (vgl.  auch 
2.  Väli  u.  Golther  42V)),  ein  Sohn 
des  Gottes  Loki.  —  N.  37, 12;  80,  9; 
A.  80,  10. 

Nauft,  f.  (vgl.  nauÖ  f.),  der  Name 
für  das  dem  lat.  N.  entsprechende 
Runenzeichen,  doch  ist  dabei 
die  Grundbedeutung  von  nauÖ  zu 
beachten  in  Stellen  wie  Sigdr.  7,  6. 

\aiit.  f.  (Not  F.  J.\  ein  mythischer 
Fluß.  —  N.  50,  11. 

\aiiin.  m.,  ein  Zwerg.  —  N.  Vol. 
11,  5. 

*  Zu  Nainn  u.  När  vgl.  när  m. 
Näl,    f.    (auch    N9I,    vgl.    g.    nej)la; 

$  28,  3;  55,  1),  anderer  Name 
für  Laufey,  die  Mutter  des  Loki 
(vgl.  Bg.  Stud.  76).  —  N.  37,  6. 

När,  m.,  ein  Zwerg.  —  N.  Vol.  14,  5. 


Nästrandir,  PI.  f.  [eig.  litora  mortu- 
orum  Egj,  ekr  Leichenstrand, 

Hizeichn.  eines  Straforte8  in  dt  r 
Unterwelt;  nach  Gg.  c.  LH  «•«< 
nach  Untergang  der  Welt  bezeug 1, 
vgl.  F.  J.  Gg.  98.  —  D.  88,  4. 

*  Selten  ist  der  Sing.  NästrQnd. 
so  Hell,  im  Dat.  VqI.  38,  3;  doch 
vgl.  die  Var.  bei  H.  G. 

I  Nepr,   m.,    Vater   der   Nanna.   - 

G.  76,   l. 

Nepsdöttir,   f.,   Tochter  </es  Nepr. 

Beiname  für  Nanna.  —  G.  36,   15. 

\ioaijoll,   PI.   n.   (montes  tenebrosi 

Eg .  );  eine  mythische  Örtlichkeit. 

D.  88,  2. 

Niöi,  m.   (vgl.  niö  n.),    ein  Zwerg. 

—  N.  Vol.  11,  1. 
Niflheimr,    m.,    Name    der    (nörd- 
lichen) Nebelwelt,  der  Polarzone. 

—  N.  7,  2;  D.  8,   12:  A.  38,  5. 
Niflhel,  f.  (vgl.  Niflheimr  u.  Hei),  eine 

mythische  Örtlichkeit,  nicht  gan z 
strenge  von  Niflheimr  geschieden, 
vgl.  6,  18,  N.  15;  aber  als  unter- 
irdischer Straf  ort  gedacht,  wie  das 
Reich  der  Hei  in  späterer  Zeit,  vgl. 
EM.  p.  78  a;  Mogk  suchte  P.  Br. 
VI,  521  zu  zeigen,  daß  beide  Namen 
(von  denen  N-heimr  der  ältere)  auf 
einen  Ort  zu  beziehen  seien.  — 
A.  6,  18;  54,  17. 

Nifl  Ungar,  PI.  m.,  die  Nibelunge, 
im  Norden  gleichwertig  mit  Gjük- 
ungar,  N.  118,  22;  G.  120,  21. 

Niflungr,  m.  (=mhd.  Nibelunc),  nach 
225,  19  ein  Sohn  des  Hqgni;  die 
Hss.  bieten  hier  Hniflungr;  Ger.  zu 
Atlm.  44,  5  (=  3a)  tritt  dafür  ein, 
in  allen  Fällen  so  zu  schreiben, 
auch  Hniflungar. 

\ikarr.  m.  =  Hnikarr.  ein  Bei- 
name O'öins.  —  N.  6,  5. 

Nikuz,  m.  =  Hnikuor  (Nikuör),  ein 
Beiname  O'öins.  —  N.  6,  5  vgl. 
Grm.  48,  2. 

NjorÖr,  m.  (lautlich  =  Nerthus, 
Golther  219;  §  64,  2),  eine  urspr. 
v  a  n  i  s  c  h  e  Gottheit,  vgl.  Einl. 
p.  111;  Mogk  (Göschen)  S.  83.  — 
N.  31,  14;  46,  11. 

Niöhoggr,  m.,  ein  mythisch.  Drache 
der  an  der  Esche  Yggdrasill  nagt. 

—  N.  20,  12;  Vol.  39,  7;  G.  23,  5; 
D.  23,  8. 

*  Wie  die  4  Hirsche  in  Grm.  33 
von  dem  Str.  35  erwähnten  H.  ab- 


Nipingr  —  Ööinn 


267 


zuleiten  sind,  so  die  zahlreichen 
Grm.  34  genannten  Schlangen  alle 
von  N.  (Boer  in  Ark.  22,  150).  — 
N.  selbst  entspricht  nach  Bg.  Stud. 
452  der  Schlange  Gen.  3. 

TVipingr,  m.,  ein  Zwerg.  —  N.  VqI. 

11,  6. 
IVorftmenn,  PI.  m.;  die  Nor  d  m  ä n n e  r , 

urspr.  =    Norweger ,    im    weiteren 

Sinne    =    Skandinavier,    so    N. 

124,  10    Var.;  H.  Z.  23,   166. 

IVoröri,  m.,  gm  Zwerg.  —  N.  11,  15; 

vgl.  VqI.  ü,  2. 
Norörlond,  P\.n.,  die  skandinavischen 

Nordlande,   Skandinavien.  —  Ü. 

212,  22;  A.  23i,  5. 

JYoregr,  m.  {wahrscheinlich  für  Norö- 
vegr,  vgl.  Vigf.  s.  v. ;  Ark.  9,  144^, 
Norwegen.  —  D.  136,  3;  143, 
20;  238,  13;    A.   Ü0,   11;    231,  16. 

*  /)«e  Messung  Nöregr  bei  Skal- 
den (Vigf.  s.  v.,  Siev.  P.  Br.  VI, 
290)  meint  ivohl  nicht  Naturlänge 
des  Vokals,  sondern  Ton-  oder  Po- 
sitionslänge {=  Norövegr),  ist  daher 
in  Prosa  kaum  festzuhalten;  Nor. 
§  244;  etwas  anders  gefaßt  Abr. 
§  10,  2. 

Norna-Gestr  oder  Nornagestr,  m. 
(eig.  Parcarum  Gestr),  eine  sagen- 
hafte Person,  in  der  O'öinn  sich 
birgt.  —  N.  259,  19;  A.  244,  5. 

*  Die  gewöhnt.  Bezeichn.  ist  Gestr. 
q.  v. 

JVöatüii,  PI.  n.  (nöi  =  gr.  vavg  Vigf.; 
Mogk  S.  83),  eine  mythische  Ört- 
lichkeit. —  N.  31,  15;  G.  32,  13; 
D.  32,  12. 

JVöri,  m.,  ein  Zwerg.  —  N.  VqI. 
14,  8. 

*  Nöri  nach  Siev.  P.  Br.  VI,  286 
u.  Vigf.  s.  v.  nör. 

Nött,  f.,  die  personifizierte  Nacht 
{vgl.  nött  f.).  —  N.  14,  2;  A.  14,  8. 

Nytj  f.,  die  nützliche  {fischreiche?  F. 

J.)  ein  mythischer  Fluß.  —  N.  50, 

11. 
Nyi,  rn.  {vgl.  ny  n.),   ein  Zwerg.  — 

N.  Yöl.  11,  1. 
Nyr,    m.  {vgl.  nyr  adj.),   ein  Zwerg. 

-  N.  VqI.  12,  5. 
Nyräfcr  (nyr  adj.,  räÖ),  m.,  ein  Zwerg. 

'—  N.  VqI.  12,  5. 
\onii,  f.  {vgl.  Nanna?),  ein  mythischer 

Fluß.  —  N.  50,  11. 
Norfi  (=  1.  Narfi)  od.  richtiger  Norr? 


(§  51,  1;  D.  H.  II,  161;  Bugge 
Helg.  S.  97);  N.  14,  1. 
Xorvasund.  n.,  ist  im  Plur.  Dat.  163, 
33;  l£i,  4  woM  wwr  a?s  mythische 
Örtlichkeit  od.  sonst  als  Entstellung 
von  Orvasund  (H.  H.  I,  25,  7  vgl. 
Ba.  p.  194)  zu  fassen,  nicht  — 
Njörvasund  {vgl.  Vigf.  s.  v. ;  D.  H. 
II,  329). 


o. 

Oddrün,  f..  nach  nordischer  Auf- 
fassung eine  Geliebte  des  Gunnarr 
{vgl.  das  eddische  Lied  Oddrün- 
argratr).  —  A.  Oddrünu  211,  23. 

Ofnir,  m.  (F.  J.  O'fnir;  zu  vefa?), 
ein  mythischer  Drache.  —  N.  Grm. 
34,  7. 

Ori,  ra.  (Ori?  der  rasende  F.  J.),  ein 
Zwerg.  —  N.  VqI.  11,  9;  15,  5. 

Orkneyjar,  PI.  f.,  die  {eine  Zeitlang 
von  Norwegen  abhängigen)  Orkney- 
Inseln  im  Norden  von  Schottland. 

—  G.  140,  13. 

Orkningr,  m.,  angeblich  ein  Bruder 
der  Kostbera.  —  N.  219,  25. 

Otr,  m.  {vgl.  otr),  der  Bruder  des 
Fafnir  und  Reginn.  {Über  die  Epi- 
sode von  Otr  vgl.  Raum.  Germ.  26, 
280  fg.;  M.  Müller,  Myth.  S.  115.— 
N.  114,  15;  173,  6. 

Otto  keisari  ist  237,  5  der  deutsch- 
römische Kaiser  Otto  II,  der  das 
nach  dem  Feldzuge  Ottos  I.  {972), 
auf  den  sich  Saxo  (ed.  Holder) 
S.  325,  25  bezieht,  wiederhergestellte 
Danavirki  (q.  v.)  nach  längerer  Be- 
lagerung einnahm,  im  Jahre  975; 
vgl.  den  £>ättr  Otto  keisara  der 
O'lafs  s.  Tryggvasonar  Fiat.  1, 107  fg. 

—  Bei  nordischen  Schriftstellern 
wird  Otto  II.  als  inn  ungi  oder  inn 
rauÖi  von  den  gleichnamigen  Kaisern 
unterschieden. 


o. 

OMnii,  m.  {vgl.  1.  vates;  F.  308;  ahd. 
Wuotan;  §  27,  3),  der  höchste 
Gott  des  altnord.  Göttersystems, 
vgl.  Einl.  p.  95  fg.;  urspr.  Wind- 
gott? {so  auch  R.  M.  Meyer  248) 
dann  Führer  der  Seelenschar  {Mogk 


268 


O'ßr  —  Rekkr 


9.  48).  —  N.  10,  6;  G.  O'öina  31, 
4;  I).  42,  12;  75,  6;  A.  84,  6;  Voc. 
Vgl.  28,  7.  KpZ.  auc*  N.  150,  10 
M.    10. 

<^r,  in..  §  50*),  ein  als  Geliebter 
der  Fifvja  bezeichneter  Vanengott; 
Golther  Myth.  288;  Einfluß  der 
Adonissage  vermutet  Bng<je  Stucl. 
S.  403.  —  N.  43,  5;  G.  43,  10; 
VqI,  25,  8   O'ös   mey  (Oöi   uxorem 

5  Eg.). 
Oörerir  (2).  ^ft.  F,  273)  od.  Oörcerir, 

m.,  nach  97,  13  der  Kessel,  in 
dem  sich  der  Dichtermet  befand; 
nach  Hqv.  107,  4  die  bez.  Flüssig- 
keit selbst;  Bugge  Stud.  531  faßt 
0.  als  Unsterblichkeitstrank.  —  N. 
97,  13;  G.  98,  17;   Ü.   WO,  9. 

Öinn,  m.,  ein  Zwerg,  der  Vater 
des  Andvari.  — VqI.  11,  10;  Regm. 

,  \  2- 
Okölnir,    m.,    «jne    mythische    Ort- 

lichkeit;    r#/.    B.   zu   VqI.   37,  6; 

6fer.,   Übers.;  Boer  ZZ.  36,  308.  — 

D.  88,  2. 

Öläfr  {in  Versen,  auch  Aleifr  vgl.  §  12, 
1;  34,  2;  48,  1;  verkürzt  Ölafr) 
konungr  Tryggvason,  in.,  einer  der 
bekanntesten  norwegischen  Kö- 
nige, 995—1000;  vgl.  die  O'lafssaga 
Tryggvasonar  der  Heimskringla, 
Flateyjarhök  u.  w.  —  N.  235,  1 
vgl.  235,   12;  G.  237,  9;  D.  237,  22. 

Omi,  m.  (der  Lärm  er?),  ein  Bei- 
name   O'öins.  —   N.    6,    6;    Grm. 

,  *9>  8. 

Önarr,  in.,  ein  Zwerg.  Vgl.  11,  9; 
vgl.  B.  N.  F.  27  a;  14,  5  (Äfcr  Fa>\ 
für  Annarr,  Anarr;  für  O'n.  vgl. 
Bugge  a.  a.  0.,  Einl.  S.  80  u.  Mogk 
Beiträge  6,  525;  dieser  setzt  ön  = 

,  ignis). 

Ori  s.  Ori. 

Öskaptr,  m.,  eine  mythische  Ort- 
lichkeit, die  verschieden  erklärt 
wird;  die  Fass.  der  V.  S.  und 
O'sköpnir  Fäfn.  15  scheinen  bedeu- 
ten zu  sollen  =  nicht  geschaffen 
(so  Ger.),  anders  erklärt  von  Kock 
in  Ark.  27,  138.  —  N.  180,  22; 
vgl.  die  N.;  dieselbe  Ortlichkeit 
scheint  83,  2  als  YigiiÖr  bezeichnet 
zu  sein;  vgl.  Vaff)r.  18,  1. 

Öski,  m.  (Wunscherf  aller  ?  F.  J.), 
ein  Beiname  O'öins.  —  N.  6,  5 ; 
Grm.  49,  8. 


R. 

Raiidyriü,  f.,  8.  Griör;  rond  f.  der 
(Schild-)Rand,    eine    Walk  Are.   — 

Grm.  36,  7. 

Randver  oder  Randverr,  ni.,  der 
Sohn  des  Königs  Jormunrekr.  — 
N.  121,  19;  227,  10;  G.  227,  28; 
A.  Randve  121,  15;  Randver  228, 
7 ;  diese  (jüngere)  Form  habe  ich 
in  V.  S.  gewählt.  Zur  Flex.  vgl. 
§  48,  3  (HloJ)ver)  u.  Nor.  §  295  u. 
Anm.  5) ;  vgl.  auch  RaudgriÖ. 

Ratatoskr,  m.,  ein  mythisches  Eich- 
hörnchen. —  N.  23,  4. 

Rati,  m.,  ein  Bohrer.  —  N.  99,  20. 

*  Bugge  Stud.  468  erklärt  Rati 
auch  Hqv.  106  (=  105  H.  rj.)  als 
„Rattea  u.  RatatQskr  als  „Ratten- 
zahn"  (ags.  tusc  Stoßzahn). 

RauttabJQrg,  PI.  n.,  eine  Ortlichkeit 
in  Norwegen,  vgl.  Fiat.  III,  686. 
—  G.  163,  31. 

Räftgrift,  f.  (vgl.  Randgr.),  eine  Wal- 
küre. —  N.  Grm.  36,  7. 

Räösviftr,  m.,  ein  Z  w  erg.  N.  VqI.  12, 7. 

Rän,  f.  (älter  R<in;  §  55,  1),  Ge- 
mahlin des  ^Egir.  —  N.  109,  10: 
G.  173,  29. 

*  Bugge  hält  R.  für  keine  urspr. 
nord.  Gottheit;  den  Namen  führt  er 
Heljied.  p.  42  auf  irisch  ron  = 
Seehund  zurück;  früher  (Stud.  p.  20) 
nahm  er  Entstellung  aus  1.  aranea 
an.  —  Andere  denken  an  Ver- 
wandtschaft mit  rän  n.  Raub  {F. 
250);  Kock  in  H.  Z.  40,  205  erklärt 
R.  aus  *  Räön  von  räöa ;  vgl.  schwed. 
sjörä  =  hafsfru. 

Refill,  m.,  ein  Schwert;  vgl.  blööref- 
ill.  —  N.  116,  22. 

Reginleif,  f.,  eine  Walküre.  —  N. 
Grm.  36,  8. 

Reginn,  m.,  §  48,  1;  50,  3,  als 
Zwerg  Vol.  12,  7  (vgl.  H.  G.),  wo- 
für Rekkr  in  Sn.  E.  erwähnt ;  Bruder 
des  Fätnir  N.  116',  11;  G.  117,  8; 
I).  182,  27;  A.  114,  14.  —  Er  wird 
meist  als  Zwerg,  doch  auch  als 
Riese  bezeichnet  (D.  H.  400;  Gol- 
ther, Mißh.  160). 

Reifnir,  m.,  ein  Seekönig  (Sn.  E. 
1,  548);  in  der  kenning:  Keifnis 
raef'r  =  tectum  piratae  =  clypeus 
Eg.  —  G.  f,  1;  vgl.  nefrviti. 

Rekkr,  m.,  8.  rekkr  m.,  der  Kämpe 
(F.  J.\  ein  Zwerg.   N.  VqI.  12,  7. 


Rerir  —   Siggeirr 


269 


Rerir,  m.f  der  Sohn  desSigi;  Bugge 

Stud.  531;    D.   Alt.    V,   273.  —  N. 

150,  16;  G.  152,  1. 
Ri&ill,  m.;  ein  Schwert.  —  N.  182, 

2;  245,  6. 
Rindr,  f.,  §  59,  1 ;  eine  Riesentochter, 

Mutter  des  1.  Väli.  —  N.  45,  10; 

G.  36,  9. 
*    Über   die   Liebe   des  O'öinn   zu 

Rindr  vgl.  Saxo  Gr    L.  III 
Rin,    f,   §  55.    1;    der  Fluß    Rhein. 

—  N.  223,  20;  G.  200,  28;  g,  2 
(Rinar  söl  =  gull,  vgl.  eldr  allra 
vatna  =  gull  Sk.  XXXII);  D.  120, 
11;  A.  194,  8;   243,  6. 

Rosta,  f.,  oder  Röta  f.,  eine  Wal- 
küre. —  N.  45,  8. 

Roma,  f.  {zur  Flex.  vgl.  Vigf.  s.  v.), 
oft  indeklinabel;  i).  Roma  25£,  2. 

Romaborg,  f.,  tf*e  Stadt  Rom.  — 
G.  Römaborgar  riki  =  das  römische 
Reich  124,  7;   258,  9;    D.  258,  13. 

Römariki,  n.,  rfasrömischeReich. 

—  A.  258,  20. 
Röta  f.  s.  Rosta  f. 

Rassir,  m.,  angeblich  ein  Sohn  von 
Hälfdan  Gamli,  richtiger  Personi- 
fikation von  raesir  =  ags.  raesva  = 
Führer;  vgl.  Vigf.).  —  N.  145,  12; 
g,   l  (hier  =  princeps). 

Rsevill,  m.,  ein  Seekönig;  in  der 
kenning  Raevils  hestr  =  skip  {vgl. 
Sk.  LI).  —  G.  Raevils  hesturn  Regm. 
16,  2. 

Rognir,  m.;  Beiname  des  O'öinn 
(vgl.  Eg.  L.  Poet.)  G.  Sigdr.  15,  6 
Var.  Ein  Wagen  des  O'öinn  wird 
in  den  mythol.  Gedichten  nicht  er- 
wähnt; ist  reiö  RQynis  als  ein  Ge- 
stirn zu  verstehen  ?  vgl.  dän.  Karls- 
vogn  =  der  große  Bär,  Simrock 
Myth.3  204.  —  Vorgezogen  ist  Hrung- 
nis  (bana),  s.  Hrungnir. 

Roskva,  f.,  die  rasche,  Schwester 
des  pjalfi.  —  N.  57,  5;   A.  57,  24. 


s. 

Saör,   m.,    Beiname   O'öins.   —   N. 
Grm.  47,  1. 

Sanngetall,    m.,    Beiname    O'öins. 
—  N.  Grm.  47,  2. 

*  Beide  Namen  zu  saör,  sannr 
adj.;  der  zweite  zu  geta,  der  recht- 
et rmutende  F.  J. 


Saxar,  PI.  m.,  ^Sachsen,  oft  im 
weiteren  Sinne  =  die  Deutschen.  — 
N.  213,  24;  A.  Saxa  136,   10. 

Saxland,  n.,  das  nördliche  Deutsch- 
land [weil  überwiegend  von  sächsi- 
schen Stämmen  bewohnt),  auch  = 
Deutschland  überh.;  so  im  Dat. 
143,  8;  259,  14. 

Saga,  f.  (über  die  Schreib,  vgl.  Lex. 
Poet.,  B.  zu  Grm.  7,  4),  eine  Göt- 
tin; D.  H.  II,  175;  eine  Hypostase 
der  Frigg  nach  Moqk  (Göschen) 
S.  89.  —  N.  42,   15. 

*  Der  Einleit.  p.  125  angenom- 
mene etymol.  Zusammenhang  mit 
saga  (vgl.  auch  Vigf.  s.  v.)  ist  nicht 
zweifellos;  F.J.  übersetzt  „Seherin". 

Sekin,  f.  (F.  J.  Soekin  zu  scekja)  ein 
mythischer  Fluß.     N    50,  7. 

Sei  und,  f.,  älterer  Name  der  dä- 
nischen Insel  Seeland  (später 
Saelund,  auch  Saelundr?  s.  Eg. ; 
zur  Etymol.  vgl.  Vigf.  und  Bugge 
Rökst.  p.  60;  nach  Ark.  6,  241  die 
an  Seehunden  (selr  m.)  reiche  Insel. 
—  D.  3,  13;  A.  3,  10. 

Sessrumnir,  m.;  viele  Plätze  fassend 
F.  J.,  Name  eines  Saales  in  Fölk- 
vangr,  q.  v.  —  N.  34,  1. 

Sif,  f.,  Gemahlin  des  Gottes  pörr; 
ihre  Verehrung  fällt  wohl  in  die 
Zeit  der  allegor.  Namengebung  vgl. 
sif  f.),  Golther  Myth.  262 2  nach 
Mogk.  —  N.  109,  4;  G.  Sifjar  36, 
11;  D.  Sif  110,  3;  111,  21;  Sifju 
110,  5;  A.  Sif  102,  9.  —  Zur  Flex. 
xgl.  §  57;  2. 

Sigarr,  m.,  gebildet  wie  Gunnarr  (q. 
v.),  ein  sagenhafter  nord.  Held, 
doch  ist  die  kurze  Erwähnung  195, 
18  und  213,  8  nicht  ausreichend, 
um  zu  ersehen,  ob  an  beiden  Stellen 
derselbe  gemeint  sei  und  ob  der  Si- 
garus  rfesSaxo  Gr.  (L.  VII,  p.  228  fg. 
Hld.)  ganz  dieselbe  Person.  Vgl.  auch 
D.  Alt.  V,  393.  Die  146  Note  9)  gen. 
Siklingar  sind  nach  Bugge  Helg.  p. 
128  als  *Siggeirlingar  zu  erklärten. 
Dieser  und  die  fg.   15  N.  zu  sigr. 

SigfoÖr,  m.,  Nor.  §  349 2,  Beiname 
O'öins.  —  N.  Grm.  48,  2. 

1.  Siggeirr,  m.,  König  von  Gautland 
(q.  v.).  —  N.  152,  15;  G.  152,  26; 
D.  152,  21;  A.  155,  28. 

2.  Siggeirr,  m.,  in  Verbindung  mit 
Sigarr   (q.  v.)  genannt  im  N.  213,  9. 


270 


Sigi 


Skafiör 


Sigi.  in.,  nach  der  VqIss.  ein  Sühn 
O'öins  «Aik.  17,  43),  ur8pr.  io6M 
ein  Beiname  dieses  Gottes.  —  N. 
149,  1;  G.  150,   1;  A.  150,  26. 

Slgmundarson,  m.,  Beiname  ctes 
SiRurör  (i.).  --  N.  177,  8. 

1.  Signiundr,  m.  [vgl.  Guömundr; 
§  64,  4),  Sohn  des  Königs  Volsungr 
(q.  v.).  —  N.  123,  5;  i5J^;  4;  153, 
14;  G.  Sigmundar  Ü7,  1;  150,  15; 
213,  7;  D.  158,  35;  A.  157,  8. 

2.  Sinn m mir.  m.,  Sohn  des  Sigurör 
(1)  und  der-  (iuörün.  —  N.  120,  2; 
198,  6;  A.  119,   11. 

Signy,  f.,  die  Schwester  des  l.Sig- 

mundr,  Gemahlin  des  1.  Siggeirr. 

N.  152,  4;  G.  Signyjar  152,  17; 

1).  Signv  153,  28;   Signyju   157,  1, 

35  (vgL%  57,  2). 

Sigrün,  f.,  Tochter  des  Königs 
Hogni  (2),  Geliebte  des  Helgi.  — 
N.  16*5,   17;  G    Sigrünar  166,  7. 

Sigtryggr,  m.,  §  51,  1;  ein  sagen- 
hafter König.  —  N.  145,  8. 

Sigtyr,  m.,  vgl.  Tyr*,  Siegesgott,  Bei- 
name O'öins.   —   G.   Sigtys  x,   3. 

Sigun  oder  Sigyn,  f.,  Nor.  §  318; 
Gemahlin  des  Loki.  —  N.  37,  11; 
80,  In;  93,  2. 

Sigurfoarkviöa,  f.,  das  Sigurdlied. 
Es  scheint  dasselbe  Lied  gemeint  zu 
sein,  das  fragmentarisch  in  der  L. 
Edda  (Brot  af  SigurÖarkviÖu)  er- 
halten ist.  —  D.  206,  25. 

1.  SigurÖr,  m.,  §  64,  4  (SigorÖr  in 
Reimen;  als  älteste  nordische  Form 
wird  Ark.  5,  135  fg.  Sigvorör,  d.  h 
Sigwart,  vermutet;  danach  haben 
neuere  Hrgb.  der  L.  E.  die  betr. 
Form  in  den  Text  gesetzt),  Sohn 
des  Sigmundr  (1),  der  Sigfrid  der 
deutschen  Sage,  nach  seiner  berühm- 
testen Tat  häufig  auch  Fäfnisbani 
{vgl.  Fäfnir)  genannt.  —  N.  117,  3: 
G.  119,  29;  D.  119,  1;  A.  117,  1; 
vgl.  auch  N.  171,  18;  G.  171,  14 
u.  w.;  V.  197,  31. 

*  Der  frühe  Tod  des  Helden 
rechtfertigt  die  Bezeichnung  Sigurör 
sveinn  =  Jung -Siegfried,  so  im  Gen. 
121,  13;  vgl.  Raum.  II,  38;  über 
die  Kämpfe  mit  den  Gandalfs  Söh- 
nen u.  Starkaör  s.  Symons  H.  S. 
670.  Als  besonders  wichtig  bez.  der 
Geltung  des  Helden  im  Norden  be- 
achte 117,  3;  123,  7;  171,  17; 
212,  20. 


2.  Sigurftr  Hringr,  m .,  ein  sagen- 
hafter {zunächst  schwedischer ;  dann 
auch  dänischer)  König,  der  Vater 
des  Rapiarr  Luöbrök. 

Vgl.  über  Sig.  Hr.    namentlich 

efasSogubrot  Fas.  J,  363  fg.,  spez. 
]>.  376  fg.;  bez.  der  neueren  For- 
schung beachte  F.  J.  in  Ark.  10, 
130  fg.. 

Silf rintoppr ,  m.,  mit  silberweißer 
Stirnlocke  {F.  J.),  vgl.  Gullt.,  ein 
mythisches  Pferd.     N.  21,  9. 

Siniul,  f.,  Tragstange  an  dem 
mythischen  Wasserbehälter  Scegr. 
N.  15,  7. 

Sindri.  m.,  der  das  Eisen  glühen  laut 
{F.  J  ,  vgl.  sindr) ,  zunächst  ein 
Zwerg  (Vol.  37,  4),  als  mythische 
Ortlichkeii  {irrig?)  88,  3  genannt. 

SinfJQtli,  m.,  nach  nordischer  Auf- 
fassung Sohn  des  Siumundr  (1)  und 
der  Signy.  —  N.  123,  7;  158,  12; 
G.  161,  23;  Dat.  158,  18,  33;  160, 
11  ;  A.  161,  19. 

*  S.  (ags.  Fitela)  =  ahd.  Sintar- 
fizzilo ;  nach  Kögel  in  Pauls  Grund- 
riß so  gen.  bez.  der  inzestuösen  Ab- 
stammung des  S.  [eigentl.  schlacken- 
farbig); nach  Beitr.  16,  509  lautl. 
im  ersten  Teile  zu  as.  sinlif,  sinnaht, 
nhd.  Singrün  {Immergrün)  gehörig. 
—  Vergleich,  mit  der  Herkules-Sage 
s.  Beitr.  35,  465  fg. 

Sinir,  m.,  der  sehnenstarke  {F.  J.), 
ein  mythisches  Pferd.  —  N.  21,  9. 

Sjpfn,  f.,  die  liebeweckende.  {F.  J.), 
eine  A  ?in.     N.  43,  12. 

Siö,  f.,  mythischer  Fluß.     N.    50,  7. 

Siöhottr,  m.,  Beiname  O'öins.  — 
Grm.  48,  1. 

Siöskeggr,  m.,  Beiname  O'öins.  — 
Grm.  48,   1. 

*  Beide  Namen  beziehen  sich  auf 
die  äußere  Erscheinung;  vgl.  siör, 
ad}.;  hottr,  skegg. ;  Siö  =  langsam 
F.  J. 

1.  Skafti,  f.,  eine  urspr.  vielleicht  fin- 
nische G  ö  1 1  i  n ,  als  Tochter  des 
Sturm-Riesen  J>jazi  bezeichnet;  Mül- 
ler, Zur  Mythol.  101*.  —  N.  32,  8; 
80,  14;  95,  18;  G.  96,  7. 

2.  SkaM.  m.,  ein  sonst  unbekannter 
Mann,  viell.  verwandt  mit  Skandin- 
avia  (Ark.  17,  44  fg.).  —  N.  149,  3. 

Skafiör  od.  Skäfrtr  (so  Siev.  P.  Br. 
VJ,  303),  m.,  ein  Zwerg.  —  N. 
Vol.  15,  8. 


Skatalundr  —  Starkaör  Störverksson 


271 


Skatalundr,  m.,  eine  mythische  Ört- 
lichkeit, wohl  =  Hindarfjall;  D. 
H.  II,  421.  —  D.  i  Skatalundi  Helr. 
9,  2. 

Skaldaspillir ,  m.,  Beiname  des 
Skalden  Eyvindr,  q.  v. 

Skcgyold  oder  SkeggjQld,  f.,  eine 
Walküre.  —  N.  Grm.  76,  3. 

SkeiÖbrimir,  m.,  die  Rennbahn  (skeiö 
n.)  durchtosend?,  ein  mythisches 
Pferd.  --  N.  21,  9. 

Skilfingr,  m.,  Beiname  O'öins.  — 
N.  Grm.  exe.  (54,  4). 

Skinfaxi,  m.;  mit  leuchtender  Mähne 
(skin,  fax),  ein  mythisches  Roß;  als 
Sonnenroß  gedacht.  —  N.  14,  13. 

Skirfir,  m.;  ein  Zwerg.  —  N.  VqI. 
15,  7. 

Skjoldr,  m.  (skjoldr  m.;  ags.  Scyld, 
Scioldus  bei  Saxo  L.  I),  ein  sagen- 
hafter (dänischer)  König.  —  N. 
124,  1. 

Skjoldungar,  PI.  m.,  die  Skjöld- 
unge,  das  von  SkJQldr  abstammende 
Königsgeschlecht.  —  N.  124,  1. 

Über    die    Zweideutigkeit    des 
betr.  Namens  s.  D.  H.  11,  620. 

Skiöblaönir  ?  m . ,  ein  mythisch.  Schiff, 

das  bald  O'öinn,  bald  Freyr  gehört; 

gemeint    ist    wohl  die    Wolke  (Altd. 

Bei.  265).  —  N.  55,  3;  Grm.  44,  3; 

D.  55,  2;  A.  55,  5;  110,  8. 
Skirnir,    m.;    Diener   des  Freyr, 

urspr.  wohl  ein  Beiname  des  Gottes 

selbst    {Müller,    Myth.    122).   -      N. 

39,  17;  D.  83,  19;  A.  46,  13. 
Skrymir,   m.;    Var.  Skrymnir;    nach 

68,  5  aas  UtgarÖa-Loki,   ein  Eiese. 

—  N.  59,  1. 
Skuld,  f.,  eine  Norne.  —  N.  22,  7; 

45,  9  als  die  jüngste  N.  bezeichnet, 

Einl.  p.  127a;  D.  H.  II,  42. 

1.  Skuli  I>orsteinsson.  m.,  ein  Skal- 
de des  elften  Jahrh.  G.  J>orlaksson 
Udsigt  79.  —  N.  140,  1. 

2.  Skuli  oder  Skyli,  m.,  wird  145, 
13  unter  den  Söhnen  des  Hälfdan 
Gamli  genannt.  —  Nach  Vigf.  s.  v. 
ist  Skyli   =  protector;  vgl.  skjöl  n. 

Skogul,  f.,  die  hochragende  (F.  J.), 
vgl.  auch  Beitr.  16,  508;  eine  Wal- 
küre. —  N.  Grm.  36,  3. 

Skoll  oder  SLoll.  m.,  ein  mythischer 
Wolf,  lautl.  verwandt  mit  skolli 
=  Fuchs;  sonst  vgl.  Hati.  —  N. 
15,  16. 


Sleipnir,  m.  (nach  Nor.  §  256  für 
Skleip-,  zu  hlaupa  =  Benner),  ein 
mythisches  Roß.  —  N.  21,  7;  75, 
10;  Grm.  44,  5;  Gen.  Sigdr.  15,  7; 
D.  52,  5;  101,  3;   A.  52,  3. 

*  Sl.  wurde  früher  meist  als  Wind 
oder  Sturm  gedeutet  (so  Altd.  Bei. 
185);  nach  E.  H.  Meyer,  Myth.  148 
ist  Sl.  Nebel  u.  Gewölk,  vom  Winde 
gejagt. 

Sliör,  f.,  (sliör  adj.  =  g.sleips  schlimm; 
Vigf.  s.  v.),  ein  mythischer  Fluß.  — 
N.  7,  5. 

Sliörugtanni,  m.  (s.  sliör  in  vor. 
Art.;  tonn  f.),  ein  mythischer  Eber. 
—  N.  76,  9. 

Slongvir.  m.  {vgl.  Var.  u.  die  Pferde- 
namen bei  H.  G.  476 — 78  mit  Var.), 
ein  sagenhaftes  Roß.  —  N.  138,  12. 

Snotra,  f.,  die  kluge,  eine  Asin  (Einl. 
p.   126).   —  N.  44,  11. 

Snsevarr,  m.,  angeblich  ein  Sohn 
des  Hogni  (1);  vgl.  N.  219,  24. 

Sok,  f.,  Name  einer  Insel  nach  165, 
23;  möglicherweise  aber  Mißver- 
ständnis von  H.  H.  !,  51,  3;  vgl. 
Ba  p.  194;  Bg.  Helgedigt.  p.  62 1; 
D.  H.  II,  343  oben. 

SÖI,  f.,  eine  weibliche  Sonnengott- 
heit; R.  M.  Meyer  395.  —  N.  45, 
2 ;  eine  wohl  künstliche  Unterschei- 
dung dieser  himmlischen  Sonnen- 
göttin und  einer  irdischen  Schönen, 
die  zur  Wagenlenkerin  der  himm- 
lischen Söl  gemacht  wird,  gibt  (im 
Acc.)  14,   18,  20. 

Sölarr,  m.,  angeblich  ein  Sohn  des 
Hoyni  (1).  —  N.  219,  24. 

Sölfjoll,  PI.  n.,  eine  Ortlichkeit,  wohl 
in  Norwegen  gedacht.  —  N.  165, 
17;  A.  162,  33. 

Sön,  f.  (vgl.  ahd.  suona,  Versöhnung ; 
Beitr.  16,  540),  ein  mythisches  Ge- 
fäß. —  N.  97,  13;  G.  98,  17;  D. 
100,  9. 

SÖnes,m.;  Name  eines  Mannes  258, 12. 

SpangarheiÖr,  f ,  oder  Span ga reif). 

n.    (vgl.    eiö    n.    =  isthmus    Vigf.), 
ein  e    Örtlichkeit     im     südlichen 
Norwegen,    im    Amte    Mandal. 
I).  ä  Spangareiöi  231,  17. 
Spänland,  n.,  Spanien.  D.  244,  20. 

StarkafcrStörvcrksson,m.,  ein  sagen- 
berühmter, ursprüngl.  schwedischer 
Kämpe,   vgl.  die  Fersonen-Reg.  in 


272 


Suöri   —  Sviar 


K.is.  und  Fiat.,  Saxo  (Jr.  im  L.  VI. 

—  N.  2.W,  8;  G.  252,  1. 

tM<?r  gerne  Stellung  in  der  nord. 
Uhr.  vgl.  MOllenh.  II.  Z.  30,  889; 
Z>.  ,4ft.  7f.  V  301  fg.;  Golther, 
M t/t  lt.  257.  Über  die  Doppelnatur 
St. 's  handelt  Olrik  Kild  11,  225; 
Geistesleben  S.  93;  in  Norwegen  ver- 
schmolz er  mit  dem  mythischen 
Wasserriesen  St.  (Mogk  in  Pauls 
Grundriß). 
Suori,  m.,  der  südliche,  ein  Zwerg. 

—  N.  11,  14;  VqI    14,  2. 
Sultr,    m.,    Personifikation   von   sultr 

=  Hunger  [vgl.  g.  svultavairpja 
dem  Tode  nahe  u.  svelta  stv.).  — 
N.  38,  10. 

Sumarr,  m.,  Personifikation  von  sum- 
arr,  m.  {gewöhnlicher  sumar  n.  = 
Sommer,  s.  Vigf.  s.  v.).  —  G. 
Sumars  27,  4. 

Surtalogi,  m.,  eigentl.  die  Flamme 
des  Surti  (=  Surtr,  vgl.  Nor.  §  293, 
2),  poet.  Bezeichnung  des  von  Surtr 
zu  entzündenden  Weltbrandes; 
Oh ik,  Om  Ragn.  S.  196;  zur  Laut- 
form S.  228').  —  N.  25,  15;  89, 
5;  Vafpr.  51,  3;   I).  89,   14. 

Surtr,  m.,  §50a2),<?w*  Feuer- Riese, 
dem  die  Zerstörung  der  Welt  ob- 
liegen soll;  vgl.  Einl.  p.  121;  als 
Vulkan- Dämon  suchte  ihn  nachzu- 
weisen Phillpotts  in  Ark.  21,  14  fg. 

—  Gegen  Bugges  Deut.  (S.  =  Anti- 
christ) wandte  sich  Müllenh.  D.  Alt. 
V,  26.  —  N.  7,  9;  82,  19;  84,  14; 
180,  21,  VqI.  52,  1;  Vafpr.  18,  3; 
D.  Surti  83,  17;  Vol.  53,  6. 

Suttungamjoftr,  m.,  der  Met  des 
Suttunj>i,  poet.  Bezeichnung  des 
Dichtertrankes;   R.   M.   Meyer. 

—  D.  99,  11. 

Suttungi,  m.,  =  Suttungr  {vgl. 
P.   Br.  8,   156;  auch  Surti  =  Surtr). 

—  G.  98,  19;  100,  19. 
Suttungr,  m.  (Sup-pungr?  vom  Sud 

beschwert,  so  Nor.  S.  269;    Golther 
Myth.  352%  ein  Riese.  —  N.  98, 
9;  G.  99,  6—7;  A.  98,  11. 
Svaftilfari,  m.,  mythisches  Pferd.  — 
N.  53,  4;  G.  54,   17;  A.  54,  2. 

1.  Svafnir  oder  Sväfnir,  m.,  ein 
mythischer  Drache.  N.  Grm.  34,  7. 

2.  Svafnir  od.  Sväfnir,  m.,  ein  Bei- 
name O'öins.  —  Ln  der  kenning 
Svämis  salnaefrar  =  skjoldr  oder 
skjaldborg  {vgl.  Sk.  XLIX.)  G.  b,  3. 


•  1.  u.  2  wird  von  F.  J.  als  der 

schlafende,    von    Vigf.   als    a   sleep- 
maker  erklärt 
SvafrtyÖ,  f.,    eine  Frau    im  Dienste 
der  (iuörün.  —  N.  204,  13. 

Svanhildr,  f.,   Tochter  des  Sj.rUrör  «. 

der  Guörün;  Müller,  Myth.  der  H. 

S.  164  fg.  —  N.  121,  13;  211,  21; 

226,  30;    G.    527.  21;    D.  25£,   14; 

A.  W,   11;  227,   18. 
Svarinn,  m.,  ein  Zwerg.    G.  20,  1. 

Svarins  haugr,  m..  eigentl.  Svarins 
Hügel,  ist  164,  16  im  Einklänge 
mit  H.  II.  1.  32  und  Prosa  vor  H. 
H.  II.  13  {Bugge,  Helg.  15 a);  für 
Sv.  h.  20,  1  bietet  Vol.  i#,  6  frä 
salar  steini. 

Svartälfa  heimr,  m.,  eine  der  neun 
Welten,  das  Gebiet  der  Schwarz- 
elbe oder  Zwerge.  —  A.  39,  18; 
115,  ö. 

Svarthofdi,  m.,  begegnet  als  Urvater 
der  seiöberendr  oder  niederen  Zau- 
berer des  Nordens  nur  Hyndl.  35. 
6 ;  sonst  mehrfach  als  Beiname  von 
Personen  in  dem  Sinne  von  „Schwarz- 
kopfu ,  vgl.  Vigf.  u.  F.  Magn.  — 
Letzterer  ist  geneigt  in  dem  Sv.  der 
Hyndl.  einen  Schwarzeiben  zu  er- 
blicken; an  einen  Riesen  denken  wohl 
richtiger  E.  H.  Meyer  G.  Myth. 
143  u.  G.  Neckel  H.  Z.  48,  177  2). 

SväsuÖr,  m.  {der  liebliche,  vgl.  sväss, 
sväsligr),  als  Vater  des  Sumrar  be- 
zeichnet. —  N.  27,  3—4. 

SveggjuSr,  m  ,  ein  Roß.  N.  165,  18. 

Sveinn,  m  ,  mit  dem  Beinamen  tjüg- 
uske^g  Haraldsson ,  dänischer 
König,  991  —  1014.     N.  237,   1. 

Sveipuftr,  m.,  ein  Roß.  N.  165,  17. 

Sviöarr  oder  Sviöurr,  Sviörir,  m.. 
Beiname  Oöins,  vgl.  Vigf.  s.  v. 
Sviöarr.  —  Getrennt  als  SviÖurr  u. 
Sviörir  6,  6-7;    Grm.  exe.  {50,  1). 

Svipall,  m.,  der  veränderliche  [F.  J. ), 
Beiname  O'öins.  —  N.  Grm.  47,  1. 

Svipdagr,  m.,  ein  Kämpe  am  Hofe 
des  llrölfr  Kraki,  vgl.  den  Svipdags- 
pättr  der  Hrolfs  Saga  Fas.  I,  35  fg.; 
ed.  F.  J.  Reg.  v.  Sv.  —  N.  136, 
13. 

SviagriSS,  m.,  ein  kostbarer  Ring 
{mit  Eberbild?  vgl.  griss  m.  Vigf., 
s.  auch  Hildigoltr,  Hildisvin).  — 
N.  137,  2;  A.  138,  5. 

Sviar,    PI.    m.,    §  9,    4;    Sviones  bei 


Sviarr  —  Utgaröa-Loki 


273 


Tac,  die  Schweden.  —  N.  138, 
10;  D.  138,  13;  139,  4. 

Sviarr  oder  Sviurr,  m.,  ein  Zwerg. 
-  N.  VqI.  13,  4. 

Svtyjoö,  f.,  Schweden  {vgl.  Sviar 
und  t>jöö  f.).  —  N.  3,  1 ;  D.  Sviftjöö 
5,  12;  :73£,  9;  143,  19;  SviftöÖu 
Grott.  13,  2  «ipZ.  ftöö  §  61,  3;  A. 
SviftjöÖ  i24,   15;  250,  22. 

SvqI,  f.  {vgl.  svalr  ac?;.),  mythischer 
Fluß.  N.  7,  4;  50,  8. 

SvQldr  oder  Svoldr,  auch  SvqI,  f., 
eine  Örtlich keit,  wahrscheinlich 
eine  Insel  in  der  Nähe  der  vor- 
pommerschen  Küste  oder  nach  Vigf. 
Proleg.  zur  Sturl.  S.  p.  LXXVlll 
ein  Sund  in  der  Nähe  von  Heöins- 
ey  (q.  v).  Hier  fand  O'lafr  Tryggv- 
ason  im  Jahre  1000  in  einer  See- 
schlacht gegen  die  dänisch-schwedi- 
sche Flotte  und  Eirikr  Hakonarson 
vermutlich  den  Tod.  —  A.  Svolö 
{vgl.  aber   Var.)  f,  2. 

Svlflr,  f-  {vgl.  svelgja),  ein  mythischer 

Fluß.  —  N.  7/5. 
Syn,  f.  {vgl.  syn),  eine  A  s  i  n.  —  N. 

44,  5. 
Syr,  f.  {vgl.  syr  §  72,  3),  Beiname 

der  Freyja.  —  N.  43,   11. 

Ssehrimnir,  m.  {vgl.  hrim  n.,  sa?r 
m.)  ein  mythischer  Eber.  —  N.  48, 
5—6;  A.  Grm.  18,  3. 

SQrli,  Sohn  des  Jönakr  u.  der  GuÖ- 
rün.  —  N.  121,  11;  227,  7;  G. 
123,  4. 

Sekkvabekkr,  m.  (=  the  sink  bench 
Vigf.;  Sinkebach,  Mogk  {Göschen) 
89;  unentschieden  D.  H.  II,  175; 
Ort,  wo  ein  Bach  sich  hinabstürzt 
Ger.  Übers.;  noch  anders  gefaßt 
Beitr.  12,  264) ;  mythische  Örtlich- 
keit.     D.  42,  16. 

Scegr,  m.,  ein  mythischer  Zuber  od. 
Wasserbehälter.  —  N.  15,  7. 


T. 

Tanngnjöstr,  m.  (=  toothgnasher  V., 
vgl.  tonn  f.),  und  Tanngrisnir,  mv 
die  beiden  Böcke  des  Gottes  |)örr. 
—  N.  30,  6. 

Tiggi,  m.,  angeblich  ein  Sohn  des 
Halfdan  Gamli.  —  N.  145,  13. 

*   Nach   Vigf.   richtiger  tyggi   = 
Führer. 


Glossar  z.  pros.  Edda. 


Tröja,  f.,  die  Stadt  Iroja  in  Klein- 
asien. —  A  Troja  {für  Tröju,  vgl. 
Roma  D.  Roma)  13,  7. 

Tyr,  m.,  ein  Ase;  Einl.p.  114.  Mül- 
'ler,  Zur  Myth.  145 2,  Mogk  {Göschen) 
S.  74  fg.;  Much,  Der  germ.  Himmels- 
gott 2,  29—34;  R.  M.  Meyer  S.  51. 
—  N.  34,  10;  G.  34,  18;  D.  Ty  84, 
1;  A.  Sigdr.  6,  6. 

*  Vgl.  §  2,  5;  52  a;  tyr  =  Gott 
überhaupt  in  Farmatyr;  vgl.  Einl. 
p.  114a. 


u. 

Uör,  m.,  ein  Beiname  O'öins.  —  N. 

Grm.  46,  5. 
Ullr,  m.,  §  50a2),  ein  Ase,  vgl.  Einl. 

p.   118.    Müller,    Zur  Myth.    101; 

Kögel,  Beitr.  20,  35;  R.  M.  Meyer 

378  fg.  —  N.  36,  11;  nur  im  Sinne 

von  deus  od.  numen  in  der  kenning:: 

Ullr    irnunlauks    {vgl.     imunlaukr) 

Voc.  e,  1. 
Uppsalir,  PI.  m.  (salr  m.),  die  Stadt 

Uppsala,  in  älterer  Zeit  Sitz  des 

Königs  u.  auch  sonst  Hauptort  in 

Schweden.  —  G.  Uppsala  137,  6;  D. 

Uppsolum  136,  1;  259,  11. 
UrÖarbrunnr,  m.,  der  Brunnen  der 

Urör:  urspr.  viell.  =  Mimisbrunnr? 

s.  R.  M.  Meijer  475  fg.  —  N.  21, 

4:   D.  24,  9;  A    23,  11. 
Urfir,  f.,    eine  Norne,    Einl.  S.  90 

N.    100;     Golther,    G.    Myth.    108; 

Mogk  {Göschen)  S.  30.  —  N.  22,  7; 

G.  Uröar  VqI.  22,  8. 


u. 

Ülfr,  m.,  mit  dem  Beinamen  inn  rauöi, 
ein  Beamter  des  Königs  O'lafr 
Tryg-vason.  —  N.  237,  18;  D.  238, 
2;  A.  238,  5. 

Ütgarfta-Loki  oder  Ütgaröaloki, 
m.(y^.Ütgarör,  Loki), ein  Riese, 
so  benannt  im  Unterschiede  von  Loki 
=  A'sa-Loki,  urspr.  aber  wohl  ihm 
gleichzusetzen ,  so  Einl.  S.  121; 
Mogk  (Göschen)  S  56;  Ger.  Übers. 
S.  337%  dageaen  R.  M.  Meyer 
S.  258»).  —  Bei  Saxo  L.  Vlll  als 
Ugarthilocus  in  wesentlich  anderer 
Zeichnung.  —  N.  62,  16;  67,  1; 
G.  61,  9;  A.  62,  6;  69,  20. 

18 


274 


Utgarör  —  V£ 


l  tgaittr,  in.,  eine  mythisch*  Örtlich« 
kcit,  auch  im  Plar.  Utgaröar  (the 
outyard  Vigf),  urspr.  wohl  am 
Meere  [vgl.  Fr.'-  s  v  >,  jedenfalls  im 
Gegensätze  ~u  Miögarör  vorgestellt; 
nach  Mogk  u.  It.  M.  Meyer  S.  2'.n 
die  Toten/reit  oder  unwirkliche  Welt. 
—  N.  61,  5;  A.  61,  7. 


V. 

\ atyrüonir,  m.  [vgl.  prüör;  Nor. 
v?  3(>6),  ein  Riese,  namentlich  be- 
kannt durch  seinen  Wissens-  Wett- 
streit mit  O'öinn,  der  in  den  eddi- 
schen Vaff)rüönis-mäl  behandelt  ist. 

-  N.  9,  1. 

Vakr,  m.;  der  wache,  ein  Beiname 
O'öins.   -    N.  Grm.  exe.  [54,  4). 

Valaskjälf,  f.  {vgl.  Hliöskjälf),  eine 
mythische  Örtlichkeit;  der  Er- 
klärung Simrocks  „  Wohnsitz  Valis" 
(s.  1.  \  äli)  schloß  sich  Mogk  Beitr. 
VI,  511  an;  nach  D.  H.  II,  174  ist 
V.  die  eigentl.  Wohnung  des  Freyr; 
nach  F.  J.  Halle  der  Gefallenen 
(also  =  ValhQlli;  so  auch  Ger. 
Übers. :  ähnlich  schon  Einl.  S.  90 
A.  102;  vgl.  auch  R.  M.  Meyer 
269.   -   N.  25,  6. 

ValbJQrg,  PI.  n.,  eine  Örtlichkeit. 

—  N.  215,  15 

Valdamarr  af  DanmQik,  m.,  ist  213, 
22  wohl  kein  bestimmter  dänischer 
König,  nur  eine  in  Anlehnung  an 
die  dänischen  Waldemare  erfun- 
dene Figur  des  Sagaschreibers.  — 
Vgl.  übrigens  Valdarr  Guöikv.  II, 
19  u.  dazu  D.  H.  II,  498. 

ValfQftr,  m.  (vgl.  1.  valr),  ein  Bei- 
name O'öins.  —  N.  28,  1;  G. 
Vol.  29,  7. 

\iilholl.  f.,  eine  mythische  Örtlich- 
keit, Einl.  p.  84;  über  das  Ver- 
hältnis zu  Hei  vgl  besonders  Schul- 
lerus  Beitr.  12,  221  fg.;  nach  Mogk 
(Göschen)  S.  48  „das  Kriegerpara- 
dies, die  Totenhalle,  in  die  nur  die 
kamen ,  die  den  Schlachtentud 
starben".  —  N.  4,  12;  g.  Valhallar 
49,  10;  D.  Valholl  45,  4;  Valhollu 
109,  8  [vgl.  zu  holl  §  61,  3);  A. 
Valholl  28,  2;  74,  7. 

Valland,  n.  —  D.  af  Vallandi  Var. 
zu  Helr.  2,  2;  das  welsche  [süd- 


lich    von     Skandinavien     gelegene 
Land;  hier  etwa  =   Frakkland. 

Vanaheimr,  m  .  tim  der  m  un  I 

ten,    der     Wohnsitz    der     Va\ 

I).  32,  5. 
Varinsey,  f.,  eine  auch  ff.  If.  I,  39. 

2  genannte   Insel.  —  D.    164,   31. 
Varinst'Jyrör,  m.,  ein  auch  H.  H.  I, 

27 ,    1U    genannter    Meerbusen 
(vgl.  Varinsvik  U.  Björv.  22,  8);  D. 
H.  II,  330.  -     N.  164,  7. 
Vartari,  m  ,  ein  sagenhafter  pvengr. 
X.  113,  10. 

1.  Väli  (Beitr.  VJ,  303;  Bg.  zu  Vaf'J.r. 
51,  5),  Sohn  des  O'öinn,  sonst  we- 
nig bekannter  Ase,  auch  Ali  gen.: 
Einl.  p.  118;  R.  M.  Meyer 
nach  Bg.  Stud.  208  =  Valaho,  der 
Mann  von  welscher  Abkunft.  —  X. 
36,  9;  89,  4;  G.  Väla   45,  10. 

2.  Väli,   Sohn  des  Loki.  —  X 
9;  D.  Väla  80,  10. 

3.  Väli,  ein  Zwerg.  Vol.  13,  2  im 
Text  der  Pros.  E.  =  Nah  L.  K. 

Vau,  f.  (vgl.  Var.)  —  ein  mythischer 
Fluß.  —  N.  42,  6. 

Väsaftr  [vgl.  väs  n.  Beschwerde  durch 
schlechte  Witterung  Vigf.),  m.,  der 
Großvater  des  persön lieh  gedach - 
ten    Winters.  —  G.  27,  7. 

Vär  oder  \qt  (§  55,  1)  f.,  eine  Asin, 
Personifik.  von  vär  n.  =  ags.  vaer 
das  Gelübde,  vgl.  Einl.  p.  26,  27^ 
126  a.  —  N.  43,  19;  v$r  gulls  = 
Weib  (vgl.  Sk.  81  kona  er  ok  kend 
viö  allar  äsynjur)  Helr.  3,  5. 

VeÖrfQlnir,  m.,  der  in  Wind  und 
Wetter  fahl  gewordene  (F.  J.),  ein 
mythischer  Habicht.  —  N.  23,  3. 

Vegsvinn ,  f. ,  der  seinen  Weg  zu 
finden  weiß  (F.  J.),  ein  mythischer 
Fluß.  —  N.  50,  11. 

Veratyr,  m.  (verr  m.,  Tyr*),  Hei- 
name O'öins.  —  N.  Grm.  exe.  (3,  3). 

VerÖandi,  f.,  eine  der  Nomen, 
Nyg.  S.  243;  Einl.  p.  90a.  —  X. 
22,  7. 

Vestri,  m.,  ein  Zwerg.  —  N.  11, 
14;  Vol.  11,  8. 

*  Die  vier  Zwerge  Austri,  Vestri, 
Suöri ,  Noröri  sind  natürlich  als 
Personifikationen  der  vier  Himmels- 
gegenden zu  fassen;  vgl.  Einl.  p.  86. 

Yetr,  m.,  vgl.  vetr;  der  personifizierte 
Winter.  —  N.  27,  8;  G.  27,  6. 

Ve,  m.  [für  Vei?  §  65,  3),  eine  frühe 
verdunkelte   oder   viell.   christlicher 


Veseti  —  Vglsungr 


275 


Vorstellung  entlehnte  nordische 
Gottheit,  als  O'öins  Bruder  be- 
zeichnet. Vgl.  E.  H.  Meyer,  G. 
Myth.  265.  N.  10,  6;  vgl.  A.  Vea 
Lok.  26.  4 

Yeseti,  m.  (vgl.  Var.),  ein  Kämpe 
des  Hrölfr  Kiaki.  —  N.   136,  12. 

Yi'ftfiimr,  m.,  als  Vater  der  Bil  und 
des  Hjüki  genannt.  —  N.  15,  7. 

Viöölfr,  m.,  als  Ahnherr  aller  volur 
[vgl.  VQlva)  genannt  Hyndl.  35,  2 
im  Dat.;  identisch  scheint  der  von 
Saxo  L.  VII  erwähnte  Zauberer 
Vitolfus;  vgl.  F.  Magn.  L.  Myth.  s. 
Viöölfr. 

*  F.  J.  schreibt  Vittölfr   (zu  vitt 
Zaubermittel),  Vif)olfr  Ger. 

Yiörir,  m.  (vgl.  veör  n.),  Beiname 
O'öins.  —  N.  6,  7. 

Viöurr,  m.;  Beiname  O'öins.  — 
N.  Grm.  exe.  (49,  7). 

Yiggr,  m.,  ein  Zwerg;  vgl.  jedoch 
Var.  ~   N.  VqI    12,  1. 

Yili,  m.  (s.  vili  m.),  Bruder  des 
O'öinn  genannt,  viell.  christl.  Vor- 
stell, entsprungen  (vgl.  Ve  m.).  — 
N.  10,  6. 

Yilmeiör,  m.,  als  Ähnherr  der  vitkar 
genannt.  —  N.  Hyndl.  35,  4. 

Vimur,  f.,  ein  mythischer  Fluß.  — 
N.  107,  3;  Voc.  #,   1. 

Vindälfr,  m.,  der  Windelf,  ein  Zwerg. 

—  N.  VqI.  12,  2. 

Yindljöni  oder  Vindlöni,  m.,  als 
Vater  des  personifizierten  Winters 
genannt.  —  N.  27.  6. 

Vindsvalr,  m.  (s.  svalr  adj.),  anderer 
Name  für  Vindljön.  —  N.  27,  6. 

A'ingi,  m.,  Dienstmann  des  Königs 
AÜi.  —  N.  216,  23;  217,  16;  Voc. 
219,  27. 

\  iiHjnir,  m.; Schrvinger  (des  Hammers), 
Rieh.  M.  Meyer  285,  Beiname 
des  Gottes  pörr ,  vgl.  Ving-pörr 
prymskv.  1,  1.  -   G.  Vafpr.   51,  6. 

Yingölf,  PI.  n.,  eine  myth.  Örtlich- 
keit; der  Auffass.  von  Braune 
(Beitr.  14,  369  V.  =  vingölf,  Wein- 
halle) gegenüber  hält  F.  J.  Ark.  6, 
280  an  der  früheren  =  amicorum 
(vgl.  vinr  m.)  palatium  fest;  Eint. 
p.  84,  85.  —  N.  6,  17;  A.  17,  21; 
28,  2. 

Virvir,  m.,  ein  Zwerg.  —  N.  Vol. 
15,  7. 

Yitr,    m.  (s.  vitr  adj.),  ein  Z  w  e  r  g. 

—  N.  VqI.  12,  4.' 


YiS,  f.,  efo'e  frmfo  (F.J.),  ein  mythischer 

Fluß    —  N.  7,  5;  50,  7. 
Yiöarr,    m.,    einer    der    Äsen,    Einl. 

p.   118;  D.  H.  11,177;  R.  M.Meyer 

372  fg.  —  N.  36,  6;  84,  6;  89,  4; 

VqI..  54,  3;  G.  YiÖarr  106,  22. 

ViÖbläinn,  m.  (vgl.  viör,  blär),  rfer 
dritte  Himmel  der  nordischen 
Mythologie.  —  N.  26,  4. 

Yifilsborg,  f.,  das  spätere  Avenches 
im  Kanton    Waadt.  —  A.  258,  7. 

Yigriör,  m.  (vgl.  vig  n.,  riöa;  R.  M. 
Meyer  473),  eine  mythische  Ört- 
lichkeit. —  N.  83,  2,  6;  Vaff>r. 
18,  1. 

Yik,  f.,  eine  norwegische  Landschaft 
(am  heutigen  Christiania-Fjord),  eig. 
=  vik  Bucht,  daher  mit  suff.  Art. 
—  Dsf.  Vikinni  237,  21. 

Vin,  f.,  ein  mythischer  Fluß.  —  N. 
50,  10. 

Yinä,  f.,  ein  mythischer  oder  doch 
nicht  sicher  nachweisbarer  Flu  ß 
(vgl.  Dwina  im  nördlichen  Rußland, 
die  in  der  Form  Vina  mehrfach 
z.  B.  Dat.  Vinu  Fiat.  II,  256,  Z.  11 
v.  u.  begegnet.  —  N.  50,   11. 

YinbJ9rg,  PL  n.,  eine  sagenhafte  Ört- 
lichkeit. —  N.  215,  15. 

Vseiiir,  m  ,  der  Wener- See  in  Schwe- 
den. —  N.  136,  5. 

Vseringjar,  PL  m.,  zunächst  Be- 
zeichnung der  nordischen  Sold- 
Truppen  in  Konstantinopel;  dann 
(nur  in  der  J>iörekssaga  u.  VqIss. 
c;  XX1I)  =  Skandinavier  über- 
haupt. —  N.  190,  23. 

Ypggr,  m.,  ein  in  die  Geschichte  des 
Hrölfr  Kraki  verflochtener  Mann 
niederer  Herkunft;  Bugge  Beitr.  12, 
50  schreibt  Voggr  im  Hinblicke  auf 
Vigijo  bei  Saxo  L.  II;  vgl.  Einl. 
p.  150.  —  N.  134,  5. 

VQlsungr,  m.  1)  der  Vater  des 
Sigmundr  in  der  nordischen  Auf- 
fassung, während  im  ags.  richtiger 
S.  selbst  Välsimjf  oder  Välses  eafora 
heißt;  W.  Grimm  H.  S.  16;  Müller, 
Myth.  der  H.  S.  33.  -  N.  151, 
28;  G.  117,  2;  152,  1,  6;  D.  154, 
10;  A.  162,  25.  —  2)  ein  Nach- 
ko  mme  des  VQlsungr  (1);  D. 
.158,  21  und  viell.  im  Voc.  VQls- 
ungr Regm.  18,  3;  manche  sind  hier 
freilich  geneigt,  Nom.  (=  VqIs.  1) 
anzunehmen,  vgl.  Lseseb.  p.  136;  Z. 

18* 


276 


Volsungsson  —  £>olmö6nir 


1.  d.  Phil.  12,  S68;   D.  11.  11,  106. 

—  Im  Plur.  Vojsungar  die  WöU 
sunge.  —  N.  152,  8;  226,  25;  G. 
t58,  14;  10(i,  35;  in  der  kenning: 
Volsunga  drekka  =  eitr  {vgl.  123, 
6— m    im   Gen.    d,   4   [vgl.   p.  262). 

—  A.  177,  21. 

*  Nach  Much  Bcitr.  17,  65  narr 
Wölsung  und  ähnl.  anzusehen  wie 
ahd.  arming:  arm.  Nach  M.  würde 
an.  Vqlsungr  im  Grunde  dasselbe 
sagen  wie  ags.  Välse. 

\  Qlsungsson ,  m.,  der  Sohn  des 
Volsungr  (1)  —  Sigraundr.  —  N. 
123,  6;  242,  3-4. 

VQluspä  {vgl.  vQlva,  spä),  ein  bekann- 
tes eddisches  Lied.  —  D.  7,  13. 

—  VQluspä  in  skamma  =  Hynd- 
luljöö,  ein  in  der  Flateyiarbök  er- 
haltenes, neuerdings  gewöhnlich  der 
Lieder  -  Edda  hinzugefügtes  genea- 
logisches Gedicht.  —  D.  8,  19. 

V9r,  f.,  eine  Asin,   vgl.  Einl.  p.  26, 

27.  —  N.  44,  2. 
Vottr,  m.,  ein  Kämpe  am  Hofe  des 

Hrölfr   Kraki;    vgl.  Einl.   p.    150a. 

—  N.  136,  12. 

V()fuÖr,  m.,  der  umherfahrende  {F.  J.), 
ein  Beiname  O'öins.  —  N.  Grm. 
exe.  (54,  5). 


Y. 

Yggdrasill,  m. ,  die  Weltesche, 
Einl.  p.  96  und  Mogk  (Göschen)  27, 
94  fg.;  nach  Bugge  (Stud.  393  fg.) 
n.  Golther,  Myih.  350  fg.  auf  christ- 
licher Grundlage  ruhend;  anders 
R.  M.  Meyer  474  fg..  —  N.  Vol. 
19,  2;  G.  20,  5;  44,  1. 

*  Über  den  Gen.  epexeg.  at  aski 
Yggdrasils  20,  5  s.  D.  H.  II,  23; 
Nyg.  S.  130. 

Yggr,  m.,  Beiname  O'öins  (vgl. 
g.  ogjan  in  Furcht  setzen).  —  N. 
Grm.  exe.  (54,  2). 

Ylfing  oder  Ylfingr,  m.,  §  6,  4; 
ein  Ylfing,  häufiger  im  Plur. 
Ylfingar  =  die  Ylfinge,  ein  in  nor- 
dischen Quellen  öfter  genanntes, 
nach  Yngl.  S.  K.  37  (ed.  F.  J.  68, 
5,  6)  den  Skjöldungen  nahestehendes 
Heldengeschlecht,  =  ags. 
Vylfingas  (Vigf.).  —  S.  1).  238,  5. 

Ylgr,  f.  (vgl.  ylgr  f.),  ein  mythischer 
Fluß.  —  N.  7,  5. 


Ymir,  m.,  der  Urriese  der  nordi- 
schen Mi/thologie;  vgl.  Einl.  p.  74 
-76;  Mogk  (Gtedien)  S.  92  fg.; 
Mh.  1).  Alt.  V,  90,  124;  E.  H. 
Meyer  Edd.  Kosmog.  69  fg.,  R.  M. 
Mei/er  H.  Z.  37,  1  fg.,  Germ.  lief. 
191,  497.  —  N.  8,  18;  G.  12,  8; 
Dat.   Hyndl.  35,  8;  A.  9,  10. 

*   Für    die    Messung    Ymir    trat 
Siev.  P.   Hr.   B.  VI.  314  ein. 

'  1.  Yngvi,  m.,  ein  Zwerg.  —  N.  Vol. 
16,  1. 

2.  Yngvi,  m.,  der  mythische  Sta  m  m  - 
vater  des  Geschlechtes  der  Yngl- 
ingar,  vgl.  p.  14516;  doch  ist  G.  Yngva 
konr  Re?in.  14,  3  wohl  nur=  der 
Heldensohn,  vgl.  die  Bezeichnung 
des  Helgi  Hundin<rsbani  als  ättstafr 
Yngva  in  H.  H.  I,  57,  3. 

Yrsa,  f.,  die  Mutter  des  Hrölfr 
Kraki.  —  N.  137,  8;  G.  Grott.  22, 
2;  A.  136,  2. 


1.  l>ekkr,  m.;  der  werte,  ein  Bei- 
name O'öins.  —  N.  Grm.  46,  4. 

2.  l>ekkr.  m.,  ein  Zwerg.  N.  VqI. 
12,  4. 

heiiyill.  m.,  angeblich  ein  Sohn  des 
Halfdan  Gamli,  N.  145,  11;  rich- 
tiger =  ags.  J>engel ;  vgl.  Eg.,  Vigf. ; 
Manna-pengill  =  hominum  prineeps. 

I>jazi,  m.  (§  30,  2),  ein  Riese, 
Vater  der  SkaÖi;  Sturmriese  in 
Adlergestalt  93,  17.  —  N.  94,  14; 
Grm.  11,  2;  G.  32,  8;  vgl.  Olvaldi. 

Pjälfi,  m.,  ein  Dienstmann  des 
pörr,  vgl.  Einl.  p.  103  a;  Mogk 
(Göschen)  S.  64;  R.  M.  Meyer  291; 
6151.  —  N.  57,  5;  G.  63,  17;  D. 
68,  19;  A.  57,  24;  Voc.  63,  13. 

I>jöM  oder  I>jöoa,  f.  (vgl.  Vigf.),  eine 
Örtlichkeit,  vielleicht  der  Bezirk 
von  Thy  (Thy-herred)  in  Jütland. 
-    D.  116,  25. 

hjooiiiima,  f.  (JvjöÖ  f.;  nema  A,  2 
=  to  take  by  force  Vigf.),  ein  my- 
thischer Fluß.  —  N.  50,  11. 

I>jö8ölfr  inn  hvinverski,  m.,  ein  nor- 
wegischer Skalde  zur  Zeit  des 
Königs  Haraldr  Härfagri  (s.  1.  Har.)r 
gebürtig  aus  Hvin  im  südwestlichen 
Norwegen.  —  N.  4,  12;  105,  19. 


J>olmoönir  —  Olvaldi 


277 


*   Über  die  Autorschaft  von  Str. 

(b)  vgl.  p.  4,  N.  13. 

f'olmö'Snir,    m.    (vgl.   polin- möör  = 

patient   Vigf.),    die  Türschwella 

im  Hause  der  Hei.  —  N.  38,  11—12. 

I*orger$r,  f.,  Tochter  des  Königs 
Holgi  von  Hälogaland;  in  heidni- 
schen Zeiten  in  Norwegen  verehrt, 
besonders  auch  von  Hakon  jarl 
(q.  v.);  vgl.  Ark.  2,  124  fg.;  R.  M. 
Meyer  159,  393.  —  G.  139,  9. 

PorinD,  m.,    vgl.  pora,   ein  Zwerg. 

—  N.  Vol.  12,  2. 
l*orsteinsson ,     m.,    patronymischer 

Beiname  des  Skalden  Sküli,  q.  v. 

I»öra,  f.,  Tochter  des  Häkon  ge- 
nannt; ivahrscheinl.  als  zweite  Gattin 
des  Königs  Hälft*  (=  4.  A'lfr)  ge- 
dacht; Raum.  I,  226  l;  Bugge  Helg. 
3131.  —  Dat.  213,  3. 

l»örftr,  m.,  §  36,  2;  mit  dem  Beinamen 
pingbitr,  als  Vater  des  Norna-Gestr 
genannt.   —  N.  236,  10. 

Pörr,  m.,  ahd.  Donar;  §  6,  3;  34,  2; 
50,  3;  einer  der  mächtigsten  Götter 
des    altnordischen    Glaubens,     vgl 
Einl.  p.  101  fg.;   Golther  G.  Myth 
247   fg.;   Bugge,    Stud.  15;    R.  M. 
Meyer    279  fg.  —  N.    21,    11;    G 
36,  11;  103,  23;  D.  58,  25;  64,  7 
103,    11,    12;  A.    54,    12;    63,  22 
102,  12;  Voc.  60,  12;  61,  3. 

Pörs-dräpa,  f.,  die  Thors-drapa, 
berühmtes  Gedicht  des  Skalden  Eilifr. 

—  D.  108,  12. 

Pörsnes,  n.,  ein  Vorgebirge.  — 
D.  165,  6;  hier  ist  nicht  an  das  be- 
kannteste pörsnes  (im  isländ.  West- 
viertel), sondern  ebenso  wie  H.  H.I, 
48,  8  an  ein  sagenhaftes  ~L6kal 
gleichen  Namens  in  Norwegen  zu 
denken. 

Prifti,  m.,  als  Beiname  O'öins  Grm. 
46,  4;  in  Gylfag.  neben  Har  und 
Jafnhär  als  redend  eingeführt  vgl. 
Einl.  p.  69  a,  171;  E.  H.  Meyer 
Myth.  265.  —  N.  5,  12;  56,  17. 

I^röinn  od.  I>räinn.  m.,  ein  Zwerg. 

—  N.  Vol.  12,  3. 
Pröndheimr,  m.,  urspr.  nicht  Name 

einer  Stadt,  sondern  des  ganzen 
Gebietes  der  proendir,  etwa  den 
jetzigen  Ämtern  Nord-  und  Süd- 
Trondhjem  entsprechend.  —  D.  235, 2. 
1.  I>ror,  m.  (vgl.  proinn),  ein  Zwerg. 

—  N.  Vol.  15,  3. 


2.  I>rör,   m.,   ein    Beiname   O'öins. 

—  N.  Grm.  exe.  (49,  6). 

1.  I>rüSr,  f.  (die  Stärke,  F.  «/.^Toch- 
ter des  Gottes  porr,  vgl.  Einl. 
p.  107a;  Golther  Myth.  263. 

2.  frrüör,  f.,  eine  Walküre  (iden- 
tisch mit  1?  vgl.  Einl.  p.  127  a).  — 
N.  Grm.  36,  4. 

I>rü<>vaiigar,  PI.  m.,  eine  mythische 

Örtlichkeit,   =  prüöheimr  Grm. 

4;    vgl.   Einl.  p.    102.  —  N.  30,  2; 

G.  105,  5;  A.  69,  23. 
hryniheimr,  m.,   Welt  des  Lärmens 

(F.    J.),    in    U    irrig   prüöh.,    eine 

mythische  Gegend.  —  N.  32,  10; 

Grm.  11,  1;  D.  32,  11;   A.  94,  15. 
iHiör,    m.,   ein  Beiname  O'öins.  — 

N.  Grm.  46,  5. 
I»undr.    m.,    der    lärmende    (F.   J.), 

Beiname  O'öins.  —  N.  Grm.  exe. 

(54,  3). 
I>viti,    m.,    ein    mythischer   Felsen. 

—  N.  41,  12. 

I>yn,  f.,  die  brausende  (F.  J.),  ein 
mythischer  Fluß.  —  N.  50,  10. 

I*okk,  f.  (der  Dank,  im  Sinne  von 
Undank?  so  Ger.;  oder  zu  pegja?), 
eine  Riesin.  —  N.  78,  1;  r\,  1. 

Poll«  f.,  ein  mythischer  Fluß.  —  N. 
50,  10. 


iE. 

^Eflir,  m.  (zu  g.  ahwa;  weniger  gut 
ffigir,  s.  Vigf.  s.  v.),  ein  Riese, 
als  Beherrscher  des  Meeres  gedacht; 
vgl.  pros.  Einl.  zu  Lokas. ;  Golther, 
Myth.  174.  —  N.  92,  1;  G.  eldr 
.E^is  =  gull  (vgl.  Skäldsk.  XXIII) 
108,  14.  —  D.  93,  2,  5. 


Qku-Porr,  m.  (vgl.  aka) ;  Beiname 
des  Gottes  pörr,  vgl.  Einl.  p.  102. 
—  N.  30,  \;  56,  19. 

Qlvaldi,  m.,  ein  Riese.  —  N.  96,  12 
(vgl.    Var.). 

*  Nach  Hellquist  in  Ark.  21, 
132  fg.  ist  Olvaldi  aufzufassen  als 
Allvaldi,  der  sehr  Mächtige  (so  auch 
F.  J.  im  Reg.  der  Sn.  E.)  und  mit 
f>jazi  im  Grunde  identisch;  dieser 
Name  würde  „  Väterchen"  bedeuten; 
vgl.  außer   den   von   Hellq.    S.    137 


278                                  Qrboöa  -  Qnrandill 

angeführten    Analog ieen    muh    das  V>r\ ;tnclill.   m.    =   Horwendillus 

nhd.  dialektisch  (s.  Schmeüer,  Bayr.  Saxo,  mhd.  Orendel),  -             Nor- 

117/    /,    162)  begegnende   „Tatteri*  den  an den"p6rr-Mythusangekm 

in  demselben  Sinne.  ter  Sagenheld,  vgl.  Einl.  p.  108; 

Qrbotta,  f.,   eine  Riesin.     X.   fff,  1.  Müller,    Zur  Myth.  8.  in  fg.;   ß. 

Ornil.    f.,    mythischer    Fluß.  —  A.  M.    Meyer  293.         X.   W5,  \u.    G. 

lirin.  29,  1.  t05,  6;   Qrvandils    ta    als   Bezeich- 

Ornir,  in.,  ein  Miese.  —  N.  Grott.  nung    eines    Gestirns    10Sf    16;    A. 

9.  5.  105.  11. 


Berichtigungen  und  Nachträge. 


I.   Zum  Textband. 

&  8,  5  l.  helöi 

„  10,  Vaff>r.  35,  1  l.  vetra, 

„  ü,  18  tilge  Komma  nach  staö 

.,  23  in  Grrn.  55,  2  ?.  drygir 

„  2#  in  Grimn.  exe.  2  £.  Jalkr 

„  30  muß  am  Rande  10  stehen  bei 
der  Zeile,  die  mit  kenna,  15  bei 
der,  die  mit  järnglöfar  beginnt. 

„  36  (ö)  gehört  ,8)  zu  mQgr 

„  46,  1  l.  het  maör 

„  54  Vol.  25,  2  rQkstöla 

.,  56,  19  l.  mäls 

„  7i,  21  2.  oxahcT- 

„  75,  22  ?.  mundi 

„  82  die  Zahl  15  fehlt  im  Druck- 
fehler verz.  I,  263  vor  Funkt 

„  102,  2  l.  inn  um 

„  106,  22  Z.  Viöars 

„  114,  2  Z.  allan3) 

w  121,  15  Z.  Randve,  19  Randver 

.,  123,  2  par  fellu 

„  133,  Str.  22,  3  l.  Halfdani 

„  168  die  Zahlen  am  Rande  von  10 — 
30  sind  je  eine  Zeile  höher  zu 
setzen. 

„   168,  11  l.  fyrirkoma 

„  171,  29  l.  Sigurör 

„  209,  14  l.  blööi 

„  213  Guörkv.  IJ,  20 *>  Z.  hjalma 

„  255,  17  l.  lif, 

„  250,  23  l.  mJQk 

„  257  Helr.  i4,  4  Z.  foröask 

Zu  den  Anmerkungen. 

S.  35,  XXVI,  N.  3)  *&  bragr  waefc 
kall.  nicht  zu  streichen,  sonst 
die  Bd.  1,  Schluß-S.  angeführte 
Schreibung  aufzunehmen 

„  35,  XXVII,  N.  V2)l.  H.  fos  manns 
f.  U. 

„  54,  Z.  i  i>.  ?«.  Z.  awc7&  v.  gr.  ok 
—       „  3  v.  u.  I.  söl  eöa  t. 


S.  63,  N.  34)  So  W.  T,  R 
„  68  nach    N.  10  a)    ist    vor    U    fZae 

ZaÄ/  1 1 )  ausgefallen 
„  88  N.  14)  Schi.  I.  vQndr.) 
„  P9  AT.  12)  nach  Suttungi  /.  br. 
„  120  N.  2)  l.  änni  fehlt 
„  121  N.  28)  l    So   B,   w  u.  Ausg.; 

til  J.  borgar  Fr. 
„  123,  XL1I  66)  l.  ok  Sigurör 

—  XLUI  1)  Z.  3  v.  u.  I.  b)  in  A 
„  124  Z.  1  v.  ob.  gull  ok  sylfr 

„  125  N.  31)    sind   die    in    (  )    ein- 
geschloß.    Worte  zu  tilgen 

—  N.  37)  l.  nach  T;  ok  svä  — 

—  N.  54)  l.  So  Fr.,  T,  w  u.  Ausg. 
In  der  Bemerk.  S.  264  Z.  6   v.  ob. 

ist  vor  ülfinum   einzufügen:  Fenrisülf 
34,  15; 

S.  XV  (Vorw.)  ist  nach  Haupts  Z. 
noch  H.  Z.  und  Z.  5  v.  u.  zum  Schluß 
noch  hinzuzufügen:  Ark.  =  Arkiv  för 
Nordisk  Filologi;  Aarb.  =  Aarboger 
for  nord.  Oldkyndighed. 

II.  Zum  Glossar. 

S.  3a,  Art.  aldr,  in.  statt  g.  alds  L 
g.  -aldrs  adj. 

„  6b,  Art.  arfr  m.  I.  g.  arbi  n. 

„  8b,  Z.  13  v.  u.  I.  skyldi  drjüpa 

„  9  a,  Z.  3  v.  ob.  nach  lauss  füge 
ein :  ähnlich  auch  das  ziveite  at  = 
dann,  daß  (hann  ätti)  70,  6;  dafür 
ist  das  betr.  Beisj).  Z.  23  v.  o.  zu 
streichen;  hier  sind  die  Beisp.  40, 
2  u.  41,  6  zus.  zu  rücken,  an  das 
Beisp.  40,  3  ist  aber  noch  anzu- 
schließen: sagöi,  at  74,  2  neben  ok 
|:>at,  at  hann  sakaöi  ekki  74,  3  vgl. 
auch  72,  10.  Vor  den  Worten: 
Scheinbar  beim  Imperat.  {Z.  24)  ist 
nachzutragen:  der  Konj.  steht  ge- 
iz ähnlich,  wenn  der  Redende  nur 
die  Aussage  eines  andern  anführt 
[vgl.  Nyg".  S   284),  so  lysti  72,  18; 


-im 


Berichtigungen  und  Nachtrage. 


</.  /•  Tndik.  bezeichnet  <  ie  eigene 
Wahrnehmung,  so  61,  f>  neben  dein 
Konj.  der  indirekt.  Bede  61,  <>.  — 
Bei  irrealen  Annahmen  ts  der 
Konj.,  so  61,  15  und  [aas  .weite 
at)  67,  19. 

S.  9  a,  Art.  athurör  (Z.  3)  l.  af  peirn 
atburö. 

„  10  a  Art.   aumligr  füge    zu   unter 

*  Der  schon  von  Vigf.  s.  v.  aumr 
berührte  Anklang  von  g.  arms  adj. 
scheint  mir  trotz  der  Ausführungen 
Noreens  Ark.  6,  313  {vgl.  Zz.  26, 
396)  noch  nicht  hinreichend,  um 
nahe  Verwandtschaft  beider  Worte 
zu  begründen;  Vigt.  selbst  scheint 
eher  geneigt,  aumr  (=  dän.  om 
empfindlich,  zärtlich)  für  ein  rein 
skandinav.  Wort  zu  halten,  das  sich 
von  dem  gleichfalls  auch  heute  noch 
vorhandenen  dän.  arm  (armselig, 
elend)  im  Laut  wie  in  der  Bedeu- 
tung unterscheidet. 

„  11,  Z.  1  v  u.  konnte  zu  dem  Bei- 
spiel ä  saeinn  80,  1  das  ähnl.  ä 
sjäinn  229,  9  (jetzt  am  Schluß  von 
2  a))  gezogen,  zu  ä  saeinn  98,  5,  1 ) 
(Sp.  b,  Z.  8,  9  v.  o.)  am  Schluß 
der  Parenthese  bemerkt  werden: 
aber  Z.  11  jener  Bedeutung  sich 
nähernd. 

„  13  b,  Art.  an  l.  (ahd.  äno) 

„  14b,  Art.  ästräö,  zum  Schluß  füge 
an:  vgl.  Zz.     b,  2w0. 

„  15  a,  Art.  ätti  /.  (  =  ättandi). 

„  16  b,  Art.  bäöir  statt  g.  bai  .  .  .  I. 
vgl.  g.  bai  .  .  . 

„  17  a,  Art.   beör  füge    hinzu  unter 

*  Die  abweich.  Erklärung  von  y,  2 
bei  D  H.  II,  650  ( ein  Bett  am  Ufer) 
überzeugt  mich  nicht,  zumal  auch 
für  Knütsdr.  4  (marbeöjum  meö) 
die  übliche  Erklär,  vorgezogen  wird. 

„  17  b,  Art.  beina  unter  *  l.  beina  e-u. 

„  18a,  Art.  bekkr,* Schluß:  Vgl.  auch 
Sokkvabekkr. 

—  Art.  bera.  Praet.  S.  1  nach  180, 
25  füge  ein:  af  mer  bar  ek  ich 
übertraf  mich  selbst,  bezwang  mich 
206,  6  (vgl.  bäru  |»au  af  Qörum  sie 
übertrafen  andere  194,  10).  Unter 
Plur.  3  \zum  Schi.)  füge  ein:  baru 
194,  10  s.  oben  unt.  S.  1.  —  Die 
betr.  beiden  Beisjt.  sind  Sp.  b  unter 
c)  imperson.  zu  tilgen.  —  Z.  4  v. 
unten  nach  p.  400  füge  zu:  Nyg. 
8.  247. 


19b,   Art.  hezt.    adv.,   das  Bei*] 
17,   17   ist  hier  zu  tilgen. 
■     Art.   beztr    (Z.  5)  ist    zu    l.:  N. 
A.  n.  l.azt  GTrm.   18,  4;  hezt  17,  17 
{vgl  Nyg.  S.  76). 

23,  Art.  hokrünar.  —  L/nter*  war 
hinzuweisen  auf  Zz.  35 ,  329,  wo 
Boer  bemerkt:  unter  b.  verstehe  ich 
—  denn  der  Zus. hang  scheint  ein- 
Teilung  nach  der  Art  der  Runen, 
nicht  nach  den  Gegenständen,  auf 
welche  sie  geritzt  werden,  zu  ver- 
langen —  R.  zum  Schreiben,  Schrift' 
zeichen,  wie  sie  in  Büchern  zur 
Anwendung  kommen. 
24  a  als  Schluß  des  Art.  bragr  füge 
unter  *  hinzu:  Die  drei  von  Vigf. 
s.  v.  bragr  entwickelten  Bedeutungen 
sind  wohl  am  besten  zu  übersetzen: 
I.  =  prineeps;  II.  =  prineipium, 
ratio;  III.  =  prineipium  (ratio)  rei 
poeticae ;  nicht  unähnl.  Mogk  Beitr. 
14,  86  fg.;  bez.  II  u.  III  vgl.  auch 
Bugge  Beitr.  13,  200. 
29b  Art.  danskr.  Füge  zu  unter 
*  Bez.  des  fehlenden  Umlauts  s. 
Beitr.  17,  431 

35  a,  Art.  ef  in  b  l.  für  (wie  im 
Nhd.)  (seltener  als  -im  Nhd.)  u.  füge 
in  der  fg.  Zeile  zu  Nyg.  hinzu  S. 
219 -).  —  An  den  Schluß  von  d) 
füge  hinzu:  dieser  (doppelte)  Kon- 
junktiv steht  zumeist  in  irrealen 
Bedingungssätzen,  die  in  zwei  Klas- 
sen zerfallen:  a)  die  Annahme  wird 
als  eine  apodiktisch  sichere,  gewm. 
objektive  betrachtet:  af  vaeri  nü 
hofuöit  Hämo.  26,  1  (=  af  mundi 
nü  h.  122,  26;  230,  7),  ef  Erpr 
lifÖi.  —  ß)  die  Annahme  erscheint 
als  eine  mehr  subjektive ,  von 
Stimmung,  Wunsch  dgl.  beeinflußte; 
in  diesem  Falle  kann  der  bedingende 
Satz  durch  einen  Subjekt- S.  [mit  at) 
vertreten  werden,  so  betr  vaeri  nü, 
at  E.  lifÖi  122,  27.  —  Vergleicht 
man  im  Griech.  die  Behandl.  der 
hypothetischen  Sätze  z.  B.  bei  Wendt, 
Griech  Schulgr.  §  336  fg.,  so  Ge- 
hört dort  zu  dem  „Falle  der  Nicht- 
wirklichkeitu  (Irrealis  im  strengeren 
Sinn)  nur  meine  Kl.  a,  Kl.  ß  zu 
dem  „Falle  der  Subjekt.  Annahme" , 
der  sich  oft  mit  Wunschsätzen  be- 
rührt. Im  Lat.  bietet  sich  dafür 
das  bekannte  O  si  taeuisses  etc.  als 
klassisches    Beispiel.    —  Etwas  ab- 


Berichtigungen  und  Nachträge. 


281 


bei 


Par. 

tilge 


weichend    ist    die    Behandlung 
Nyg.  S.  210,  216,  387. 
S.  37  b,  Art.   einn,    vor  §  20,   2  l.  g. 
ains;  S.  38  Art.  einnhverr  füge  zu: 
*   e.   =   aliquis,   also   ein(n)-n    oder 
e-n  =  aliquem  u.  ähnl.  sonst. 
,,  49  b  Art.  fimbulvetr  (gegen  E.)nach 
533  füge  ein :  Olrik,  Om  Raarnarok 
S.  167  fg. 
„  50  a,  Art.    fingrgull    setze    an    den 
Schluß  der  Parenth.:  g.  figgragulj). 
„  52  a,  Art.  fljüga  setze  hinzu  unter 
Im  g.  nur  das  abgeleitete  usflaugjan 
=   im  Fluge  fortführen. 
„  56  a,  Art.  frjösa.     Als   Schluß  der 
Parenthese  setze:  ;  vgl.  auch  frost  n. 
Art.  frost  n.  Als  Schluß  der  Par- 
enthese setze:  u.  g.  frius  n. 
„  56  b,  Art.  frü.    Als  Schi,   dei 
setze:  ;  ahd.  frouwa.     Unter  : 
Freyr  u. 
„  60 a  Z.  12  v.  u.  I.   11  für  10. 
„  61a,  Art.  fyrst,  adv.  füge  zu  unter 
"  Ahnlich  wie  172,  32  ist  auch  wohl 
76,  6  fyrst  at  seg.ja  frä  Ööni    auf- 
zufassen, etwa:   Um  0.  den  Vortritt 
(SU  lassen,  [bemerke  ich  noch,)  daß 
Fr.  ihn  begleitete;  F.  J.  Gg.  GS  über- 
setzt: Zuerst  muß  0.  genannt  werden. 
Anders  Nyg.   S.   229,  der  an  einen 
„latenten"     Bedingungssatz    denkt: 
„  Wenn  man  von  0.  zuerst  reden  soll, 
so  ist  von  ihm  zu  sagen."  Allerdings 
flüchtet  sich  ein  Bedingsatz  öfter  in 
eine  Infin.-Konstr.;  vgl.  der  Bauer 
ist  auch   ein  Mensch,   sozusagen   = 
wenn  hie)-  dies  Wort  erlaubt  ist,  vgl. 
noch  satt  at  segja  unt.  sannr  *. 
„  65b  Art.  geysa.    Nach  Geysir  füge 
ein  :  ,  eine  periodische  heiße  Spring- 
quelle. 
„  S.  67b,  Art.  gölf.  -  -  in  *  l.  Wech- 
sel von  älterem  o  .  .     Nach  §  6    1 
füge  noch  hinzu :  In  sachlicher  Be- 
zieh, sei  bemerkt,    daß  nach  Valtyr 
Guörnundsson,  Privatboligen  pä  Is- 
land i  hagatiden  (II.  Z.  36,  8.  34 2) 
gölf  im  Sing,  die  Abteilung  zwischen  \ 
zwei  Ständern,  im  Piur.  den  ganzen  j 
Wohnraum  bezeichnet,  z.  B.  in  Vin-  ! 
gölf    PI.    n.    —   In    andern    Fällen 
mag  auch  der  Plur.  die  Summe  der 
kleineren    ( fachähnlichen)    Abteilun- 
gen bezeichnen;  es  würde  dann  die 
Angabe    Grm.    24,   1    weniger  auf- 
fällig sein. 

Glossar  z.  pros.  Edda. 


S.  68b,  Art.  griö.  Nach  73,  9  füge  ein: 

vgl.  Nyg.  S.  361. 
„  69.i,  Art.  gripr.  Nach  94,  12  füge 

ein:  vgl.  Nyg.  S.  378. 
!   „  71a,   Art.  gulltafla.    —   Für  tafla 

=  1.  tabula)  eine  goldene  Tafel 

ist  zu  schreiben:  tafla  zu  tafl  n.  = 

J.    tabula)    ein     goldener    Stein 

im  Brettspiel,  bezw.  eine  dgl.  Figur 

im  Schachspiel;  vgl.  Vigf.  s.   v. 
»  73  a,    Art.   hafa,   Z.   15  v.  u.  nach 

181,   12  füge  ein:  s.  Nyg.  203. 
„  73  b,  Art.  hafa*,    Z.  9  v.  u.   nach 

Beispiele   füge    ein:   zu   68,    7   val 

Ny&-   188. 
„  74  b,  Art.  hagr  m.  1.65,  7  u.  füge 

zu:  en  per   mun    hagr  ä  vera   als 

dir  bequem  ist,  Nyg.  320. 
-    Art.   halda,  Praet.  Conj.   3    nach 

heidi   behielte  füge   ein    =  behalten 

würde  Nyg.  337. 
„   79  a,    Art.   heill    adj.    vor    193,  11 

(Z.  3  v.  u.)  füge   ein:   optativischer 

Imperat.  (Neckel). 
„  80b,  Art.    heit   nach   118,  20    füge 
ein:  vgl.  Nyg.  358. 

—  Art.   heita    nach    g.  heitan    füge 
ein :  zur  Etymol.  vgl.  H.  Z.  24,  193 

„  85  a,  Art.  hitta  l.  g.  -hintan.' 
„  86  a,  Art.  hlöa  (l.  so,  nicht  höal). 
„  96b,  Art.  hond  Z.  6  v.  u.  I.  e-m  ; 

dgl.  9  v.  u. 
„  97a,  Art.  hond   Z.  1   v.  o.  I.  e-m. 

—  Art.  horgr  füge  zu  unter  *  Wäh- 
rend hof  steh.  Bezeichn.  für  den 
Tempelbau  in  jener  vollendeten  .  .  . 
Form  ist,  die  wir  für  Island  und 
Norwegen  kennen,  bezeichnet  horgr 
bald  ein  diesem  hof  entsprech.  Ge- 
bäude, bald  a  ber  auch  dachlose  Stein- 
Bauten,  -Regungen,  -Hügel  und 
-Altäre,  also  weit  primitivere 
Heiligtümer;  horgr  ist  somit  eine 
ältere  Bezeichn.  für  Heiligtum  als 
hol'."  So  A.  Thümmel,  Der  ger- 
man.   Tempel,  Beitr.  35,  S.  111. 

„  97b,  Art.  jafna  Z.  8  v.  u.  I.  e-s. 
„  98b,  Art.  jafnskjott  Z.  8  v.  o.  I.  so 

steht  137,  5  u.  w. 
„  100a,  Art.   illr,   nach   Vollst.    Wb. 

füge    ein:   vgl.  auch  H.  Z.  40,  200. 
„  102b,  Art.  i  unt.  l)b)  zeitlich  l 

i  (»vi  bili  107,  12. 
»  103  a,  Z.  15  v.  u.  I.  158,  30. 
„  109a,  Art.  kona  *  l.  VII,  169;  Nor. 

§  u.  w. 


282 


Bericht  und  N  chl 


>.  lila,   Art.  kunnatta;  nach  kunna 

füge  <'in :  für  -atia  /■<//.  vinatta. 
..  i/j'/>,  J/-/.  kQgnrsveinn  am  Schluß: 

noch    II.   Z.   42,  56. 

..   //>//,  Z.  2  /■.   o.  /.  b  e-t. 

.    I21a}  Art.  IjöÖa  /.  g.  liujxjiO, 

.   t24a,    Art.  logi   »ocA  274  /.  ;  i#Z. 

Logi. 
.,   126b,  Art.  msSr  4)  l.  jemand,  man. 
.,  137 1>,    Art.    munnr,    nach   D.    Wb. 

2,  83  a   füge    ein:    Heiv.   S.  Rätsel 

i.  5  (ity.  S.  238)  munna  tva. 
„  138b,  Art.  munu  Z.    5  v.  u.    nach 

vera**  füge  ein:  ähnl.  182,  25; 
„  139a,  Art.  myröa  l.  g.  maür[)rjan 
,,  140  a,  Art.  maer  l.  g.  inavi;  in  der 

vorletzten  Z.  des  Art.  sind  die  Worte: 

vgl.  .  .  .  Sohn  in  (  )  einzuschließen. 
„  141a,  Art.  nafn  Z.  2  l.  Name. 
„  143  a.  Am  Schluß  des  Art.  net  füge 

unter  *  hinzu:     In  Gg.    L  ist  ein 

Schleppnetz  (dragnet  =  e.  drawnet) 

gemeint. 
„  145  a,  Art.  nyt  l.  zu  njöta. 
„  148  a,  Z.  13  v.  u.  I.  ok   l>ötti  J)er. 
„  148b,   Z.  12   v.  0.  füge  nach   162, 

5  noch  ein:  vit  karl   minn   232,   3 

u.  tilge  die  betr.    W.  in  Z.  17. 
„  149b,  Art.   ormr  l.   auch    [wie    im 

nhd.  Lindwurm)  das  größere  u.  w. 
„  151a,  Art.  ölea  l.  {zu  lat.  oleum). 
„  152b,  Art.  öskop*    für    skulu*    l. 

munu*. 
„  153  b,  Art.  pryöi  l.  prüör. 
„  154a,  Art.  ragnarokr  Z.' 9  v.  0.  I. 

rokr  =  Dunkel;  in  *  ist  nach  Olrik 

einzufügen:    Om   Ragnarok  (Aarb. 

1902,  S.  157  fg.);  ganz  zum  Schluß: 

H.  Z.  49,  239. 
„  154b,  Art.  räö,    Z.  15   u.  17  v.  u. 

/.  räö. 
;;  158b,  Art.  rjüka  vor  §  102,  2  füge 

ein :  lautlich  =  nhd.    riechen   intr. 

F.  256; 
„  159a,  Art.  rif'a,  Z.  16  v.  u.  I.  „Loki". 
„   159b,   Art.  risa,  nach  to  rise  füge 

ein:  vgl.  auch  nhd.  reisen. 
„  160  a,  Art.  roskinn  ist  poet.,  in  die 

fg.  Z.  nach  der  Klammer  zu  setzen, 

in  diese  nach  309  füge  ein:  vgl.  g. 

-vrisqan  aufbrechen,  Frucht  bringen. 

—  Art.  rögberi,  statt:  vgl.  rög  n.  I. 
rög  n.  u.  füge  ein  vor  F.  310:  vgl. 
g.  vröhs  f.  Anklage  u.  mhd.  ruoge, 
rüege,  Rüge. 

—  Art.  rögmälmr  statt  8.  rög  n. 
F.  310  /.  rög  n.  8.  rögberi. 


S.  160b,  Art.  rom  u.  1.  g,  rüma,  untet 
Gen.  Ija  rums. 

,  t63  a .    Art.    sannr .    unter   A.    I. 

satt  253,  21;  nach  Land  p.  'M  t 
füge  hinzu:  etwas  anders  N]  j 
229.  —  Am  Schuß  des  Art.  unter 
"  ffl^ö  hinzu:  Wie  schon  aus  eini- 
gen Beispielen  erhellt,  reicht  die 
Verwend.  von  sannr  etwas  weiter 
als  die  unseres  adj.  „wahr".  <.  be- 
zeichnet a)  den  Gegensatz  zu  grober 
Lüge,  80  40,  7;  zu  einer  durch 
Zauberei  bewirkten  Täuschung,  sc 
67,  22  segja  f>er  it  sanna  =  dir 
reinen  Wein  einschenken.  —  b\  zu 
viell.  unbewußter  Übertreibung 
satt  =  ohne  Vbertr.  60,  5 ;  ähnl. 
72,  2;  s.  =  buchstäblich  wahr  137. 
13;  ähnlich  auch  hvärir  sannara 
hafa  =  mehr  im  Rechte  ist 
14.  —  c)  zu  unsicherer  Aussage  u. 
Vermutung:  satt  er  es  trifft  ein  18, 
2 ;  er  meö  sonnu  at  segja  man  Jt 
ruhig  sagen;  ähnl.  69,  24;  253,  21  : 
sonnu  mit  Grund  sagör  s.  segja  2). 

d)  zu  bescheidener  od.  bedenklicher 
Zurückhaltung :  satt  at  segja  un- 
umwunden auszusprechen  c>9,  14. 
—  Alle  diese  Stellen  entsprechen 
den  bei  Fr.'-  s.  v.  sannr  1)  u.  2) 
angeführten  Stellen;  keine  l'< 
bieten  unsere  Texte  für  die  Bede". 

e)  wahrheitliebend,  (sincere,  vgl.  Vig!'. 
s.  v.  2);  f)  recht,  richtig,  sich  ge- 
hörend (due,  meet  Vigf.,  Fr.'-  s.  v. 
3).  —  g)  =  1.  sons  (schuldig);  Fr.a 
s.  v.  4). 

;;  163b,  Art.  sauma:  zu  158,  17  füge 
hinzu:  da  ein  Zuknöpfen  der  Hem- 
den nicht  bekannt  war,  wurden  die 
offenen  Enden  der  Hemdärmel  dem 
Manne,  wenn  er  sich  z.  B.  vom 
warmen  Bade  erhoben  hatte,  von 
einer  Frau  lose  zus.gehefiet;  dabei 
konnte  leicht  ein  Stich  ins  Fleisch 
gelten,  wenn  man  es  eilig  hafte;  hier 
geschah  es  zur  Probe  der  Wider- 
standskraft; Fr.'-  s.  v.  sauma. 

„  164b,  Art.  sä**  gegen  Ende;  nach 
„Berührung  von  sä  n.  bann11  füge 
ein:  nach  Nyg.  339  wird  oft  das 
Pron.  poss.  der  neueren  Spr.  durch 
sä  u.  hans  vertreten,  so:  pörr  bauö 
til  matar  meö  ser  büandanum  ok 
konu  hans  ok  bornum  beira  57,  4: 
vgl.  I.  eius,  eorum. 


Berichtigungen  und  Nachträge. 


283 


S.  164b,  Art.  säötiö  (so  zu  lesen); 
auch   in  der  Klammer  tiö    für  tiö. 

165b,  Art.  segja  statt  2)  anklagen 
l.  2)  mit  persönlichem  Objekt  s.  e-n 
einem  etwas  nachsagen  (paasigeFr.2), 
ihn  ...  In  der  fg.  Zeile  l.  mit 
Grund  (s.  sannr*)  angeklagt. 
166a,  Art.  seinn  am  Schluß  füge 
zu  unter  *  Für  die  Auffass.  der 
Stelle  82,  11  im  Sinne  von  Egilss. 
ließe  sich  das  von  Nyg.  S.  382  Be- 
merkte anführen. 

„  175b,    Art.   skipa    war  fr.  equiper  ; 
cor    e.    to    equip    zu    stellen,    weil 
letzteres  entlehnt  ist. 

..    202  a,  Art.  tölf  l.  g.  tvalif. 

„  210b,  unter  *  füge  am  Schluß  noch 
zu:  Nor.  §  121,  5. 

„  219 b,  Art.  veröa,  Z.  9  v.  u.  nach 
Veranlassung  ?  füge  hinzu :  Gelegent- 
lich auch  sonst;  vgl.  Nyg.  S.  191. 

Art.  veröa*  /.  die  scheinbar  ältere 
Form  .  .  .  voröinn 

.,  220  a,  Z.  4  v.  o.  I,  §  228,  1;  wo 
auch  Anm.  1)  zu  beachten  ist.  — 
Über  die  Verwend.  von  veröa  zur 
Bild,  des  Pass.  vgl.  noch  Neckel  in 
Zz.  40,    174.  — 

„  221  a,  Art.  vetr,  vor  g.  vintrus  füge 
ein:  für  *  vettr, 

„  237b,  Art.  Jni,  Z.  5  v.  u.  nach  5) 
füge  ein :  die  geivöhnl.  Stellung  ist 
nach  Ger.  Sp.  1232  so,  daß  fviat 
an  der  Spitze  des  nachfolgenden,  be- 
gründenden Satzes  steht.  [In  der 
L.  E.  stets.) 

„  241a,  Art.  0x  f.  Z.  1  v.  u.  I.  §  59, 
1  u.  Anm. 

„  249b,   Art.  Edda  /.  Großmutter  od.  i 
Urgroßmutter    u.    nach  §   115   füge 
ein:  Neckel  in  H.  Z.  49,  314. 

.,  '.'.~>2b,  Art.  Frööi,  an  den  Schluß 
füge  noch  H.  Z.  48,  64  fg.  u.  163  fg. 

„  253a,  Art.  Gefjon,  nach  S.  112  füge 
ein :  abiveichcnd  und  kaum  richtig 
nach  H.  Z.  40,  197  Gefjon  =  Geö- 
fjon,  vgl.  den  doch  wohl  verwandten 
Namen  Gefn. 
Art.  Gerör  /.  Myth.  122. 

„  253b,  Art.  Gimle  /.  zur  Valholl. 

„  255a,  Art.  Greip,  nach  Hand)  füge 
ein:  eine  TMesentochtcr. 

„  256b,  Art.  Gunnarsslagr  /.  eine 
neuere  isländische  Nachbildung. 

,.   262b,  Art.    Holgi.      Unter  *   füge 


hinzu :  Detter  hat  H.  Z.  32,  394  fg. 
den  Mythus  von  Holgi,  porgerör, 
lrpa  eingehend  behandelt.  Er  sieht 
den  Bericht  bei  Saxo,  wo  Thora 
(  =  porgerör)  die  Braut,  nicht  Tochter 
des  Helgo  (Hojgi),  für  ursprünglich 
an  u.  sucht  diese  Dar  stell,  mit  der 
bekannten  von  Helgi  Hundingsbani 
und  der  in  Fas.  I,  16  fg.  erzählten 
Sage  (Helga-fmttr  der  Hrölfs  S.  Kr.) 
zu  kombinieren.  —  Lautlich  möchte 
D.  den  nordischen  Holgi,  Helgi  von 
g.  hails  nicht  trennen. 

S.  264b,  Art.  Loeöingr;  zum  Schluß 
füge  zu:  Ger.,  Sp.  1389:  richtiger 
wohl  Lof)ingr,  zu  \6\)  f.   Schnur. 

„  265b,  Art.  Mundiafjall.  Füge  zu 
unter  *  Nach  H.  Z.  47,  192  fg.  ent- 
spricht Mundia  altfranz.  Montgiu 
(Mons  Jovis  =  Großer  St.  Bernhard\. 

„  21 'Ob ,  Art.  Silfrintoppr,  füge  zu 
unter  *:  Während  g.  gulj)eins  in 
dem  sehr  häufigen  adj.  gullinn  sich 
klar  widerspiegelt,  ist  ein  dem  g.  adj. 
^ilubreins  im  Altnord,  bisher  nicht 
bezeugt  außer  in  diesem  mythischen 
Pferdenamen.  Abgesehen  von  der 
kurzen  Erwähnung  Gr.  II,  647  u. 
Myth. 4  548 ,  wo  schon  Gulltoppr 
diesem  Silfrint  gegenüber  gestellt 
ward,  ist  die  altn.  Bildung,  die  ags. 
seolfren,  ahd.  mhd.  silberin,  nhd. 
silbern  entspricht,  wenig  beachtet 
worden.  Allerdings  steht  auch  hier 
in  einigen  Hss.  Silfrtoppr  (so  Grm. 
30,  3  in  A,  M;  J>orgr.  [  ula  bei  H. 
Ger.  S.  477  in  R,  Fr.,  T;  Gg.  XV, 
S.  21,  9  wieder  in  R)  u.  F.  J.  hat 
in  £>orgr.  \).  (Sn.  E.  S.  130)  diese 
Les.  aufgenommen,  auch  im  Reg. 
zur  Sn.  E.  bevorzugt,  H.  Ger.  und 
Sijmons  haben  aber  doch  wohl  mit 
Recht  Silfrint.  gewählt,  wofür  U,  W, 
teilweise  T  ins  Gewicht  fallen.  Der 
Anstoß,  den  die  Analogie  von  Gull- 
toppr erregen  könnte,  wird  doch 
wohl  durch  Gullinkainbi,  Gullin- 
bursti  entkräftet;  dazu  kommt, 
daß  die  üblicheren  Formen  natür- 
lich leicht  ältere,  weniger  oft  be- 
zeugte, verdrängen.  Der  Bildungen 
nun,  in  denen  silfr-  als  erstes 
Glied  erscheint,  bietet  Fr.2  eine 
große  Menge;  häufig  vertritt  hier 
diese  Bild,  auch  das  Adj.,  so  in 
silfrknappr  (auch  nhd.    Silberknopf 


284 


Berichtigungen  und  Nachti 


neben  sübei  nem  Kn.),    Daneben  b  - 

spärlich  [Belege  bei  I 

adj.  silfrligr,   gebildet    wie   gulligr, 

nach  dieser  Analog.  am  besten 

eben   ah  gull-ligr  aufgefaßt    wird, 

vgl,   Art.  gnlligr.     Ganz   vereinzelt 


gnet   eil  it'ri.   sill 

igt   durch  |>orkell    silfri    Fs, 
u  d   die  Austrfirö.    S.  38,    11,    13 
ang  führte  |>orgerör  silfra  d.  h. 

Silber  glänzende*1 .    i 
V?f*.  a  nickname. 


Dazu  noch   T.  I,  XIV,  Z.  6  t>.  u.  lies 

für  Zs.  XV111.  193  fg. 
„     XXII..    368  fg. 
S.  22  in  Fäfh,  13,  5  /.  alfkungar 
„  52   „  Grm.  44,  7  Z.  skalda 
T.  II,   &  13  a    ^.    älfkunnigr    Z.  2 

v.  u.  I.  alfkungar 
—  — ,  173b  Art.  skald,  n.  füge  zu: , 

älter  skald;    gegen  Ende  l.   PI.  N. 

skald  123,  11 ;  G.  skalda  Grm.  44,  7. 


S.  228a,    Art.  viti  n.    /.  g.   in  fraveit 
9a,  Art.   lleimdallr.    /..   v   v.  ob. 

1.  Gylf.  XVII  (35,  23) 
263  a,  Art.  Jorö,  so  ^w  /<■■ 
„  265a,   Art.  Markiis.   stoft  »weJ 

/.  so  hießen  mehrere 
„  267  b,    Art.    Otr    für    M.    M 

!.  W.  Müller 
n  268a,  Art.  O'lafr,  tilge  das  Komma 

nach  Versen. 


r  - 


\-n  u>  1-3 
H 


ö  P 


Edda  Snorra  S. 

Die  prosaische  Edda  im 
Auszuge. 


7312.5 
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v.2 


PONTIFICAL    INSTITUTE 
OF     MECHÄfcVAL    STUDILIS 

59     QUEEM'S     park 

Toronto    5,    Canada