B. H. BLACKWELL Ltd.
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CAMPBELL
COLLECTION
Bibliothek
der ältesten
deutschen Literatur-Denkmäler.
XII. Band.
Die prosaische Edda im Auszuge.
II. Teil.
:E):
Paderborn.
. Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh.
1913.
DIE PROSAISCHE EDDA
Im Auszuge
nebst
Volsunga-saga und Nornagests-])ättr.
Mit ausführlichem Glossar herausgegeben
von
Ernst Wilken.
Zweite verbesserte und vermehrte Auflage.
Teil II: Glossar.
:B:
Paderborn.
Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh.
1913.
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in 2011 with funding from
Univers ity of Ottawa
http://www.archive.org/details/dieprosaischeedd02snor
Vorwort.
0.
'bwohl der Textband seiner Seitenzahl nach unverändert ge-
blieben ist, konnte die Neubearbeitung des Glossars in keiner
Spalte von der Einführung bald mehr bald weniger erheblicher
Änderungen bezw. Zusätze absehen. Neben einigen, wenn auch
nur für die poetischen Zitate stärker ins Auge fallenden Ab-
weichungen in der Normalisierung des Textes kam die an nicht
ganz wenigen Stellen der Sn. Edda und des NgJ). — weit seltener
allerdings in V. Saga — veränderte Textgestalt natürlich auch für
das Glossar in Betracht; häufiger als in Ausgabe 1 ist jetzt auch
auf die in den Fußnoten mitgeteilten Var. Bezug genommen. Die
Belegstellen haben hier und da eine bessere Ordnung, nicht selten
aber auch — namentlich für V. Saga und Ngf>. — eine Bereiche-
rung erfahren, da die genannten Teile der Ausg. neben der Prosa-
Edda bisher etwas in den Schatten getreten waren.1 — Weit er-
heblicher noch war die Zahl der Veränderungen, die im Hinblicke
auf die seit 1883 neuerschienene Literatur sich als notwendig er-
wies. In erster Linie ist hier die seit jener Zeit] erfolgte Voll-
endung der Neubearbeitung von Joh. Fritzners „Ordbog over det
gamle norske Sprog" (Abkürzung Fr.2) sowie das „Vollständige
Wörterbuch zu den Liedern der Edda" (Halle 1903, nach Spalten
zitiert) von H. Gering zu erwähnen, das zunächst bez. der in
meiner Ausg. sich findenden Zitate aus der L. Edda, dann hin-
sichtlich der etymologischen Erklärung des beiden Edden gemein-
samen Wortschatzes ein willkommener Ratgeber war und zu
aufrichtigem Danke verpflichtet. Die etymologische Seite war in
Ausg. 1 durch häufige Hinweise auf A. Ficks „Vergl. Wb. der
indogerm. Sprachen", nicht selten auch durch Anführung der ent-
sprechenden gotischen Formen vertreten. Da dem Lernenden
direkt vor das Auge tretende Formen mehr zu nützen pflegen
als bloße Verweisungen, so ist die Anführung der dem Nord, ent-
sprechenden gotischen (abgek. = g.) Formen jetzt zum Prinzip
erhoben2; zu einem völligen Aufgeben der Zitate nach Fick (Abk.
1 Bei der Neubearbeitung dieses Teiles meiner Aus^. hat außer der
schon Bd. I, VI erwähnten Übersetzung Edzardis auch das sorgfältig gear-
beitete Glossar zu der Spez.-Ausg. der VQlsunga-Saga von W. Ranisch
(2. A. 1908) hier und da schätzbaren Dienst geleistet (Abk. Rn.).
2 Dabei ist außer Fick auch von anderen Forschern (z. B. Gering
im Vollst. Wb., Sijmons in Zz. 25, 396) Gebotenes mit Dank benutzt worden.
VI Vorwort.
F.) konnte ich mich gleichwohl nicht entschließen, da sie — so-
weit sie dem heutigen Stande der Wissenschaft entsprechen —
dem Weiterstrebenden immerhin von Nutzen sein mögen.1 —
Durchgreifender war die Änderung bez. der eigentlichen gram-
matischen Hilfsmittel. Wenn ich in der ersten Ausg. recht oft
auf die von Ed. Sievers verdeutschte altnordische Grammatik von
Ludw. Wimmer (Halle 1871) verwiesen habe, so sind diese Zitate
nur in vereinzelten Fällen (Abk. = Wm.) beibehalten; da zurzeit
die grammatischen Hilfsmittel von A. Noreen weitaus die größte
Verbreitung gefunden haben, so ist in der Regel auf diese Arbeiten
und zwar im Interesse der Anfänger möglichst oft und in der
Weise Bezug genommen, daß ein Zitat wie „§ 15" zu verstehen
ist als „Abriß der altisländ. Gramm, von A. Noreen (2. Aufl. 1909)
§ 15". Wo der Name Noreen (Nor.) hinzugefügt ist, kommt die
„Altisländisch-Altnorw. Grammatik" dess. Verf. in Betracht, hier
meist ohne genaueres Zitat, da das ausführliche Register dieser
größeren Ausgabe das Auffinden der betr. Worte wesentlich er-
leichtert.'2 Auch bez. der Etymologie enthalten Noreens gramma-
tische Arbeiten bekanntlich äußerst schätzenswerte Winke. Bez.
der Syntax wurde in Ausg. 1, abgesehen von Grimms Gramm,
(zitiert auch jetzt nach der 1. Ausg.) fast nur auf die sehr schätz-
bare Arbeit von Lund (Oldnord. ordfojningslaere Kbh. 1862) hin-
gewiesen. Diese Zitate sind jetzt namentlich bez. der Verbal-
Syntax ergänzt bezw. ersetzt durch die auf dies Gebiet sich er-
streckenden Untersuchungen von Nygaard, die zunächst im
Arkiv for nordisk filologi, dann auch als Teile der Norron Syntax
(Christ. 1905; zitiert Nyg.) erschienen sind.3 — Auch die 1903 er-
schienene Ausg. der Saemundar-Edda von F. Detter und R. Heinsei
hat in ihrem zweiten, der Erklärung gewidmeten Teile hier auf
ausdrückliche Hervorhebung umsomehr Anspruch, als außer den
1 Benutzt ist auch diesmal die dritte Ausg. (Göttingen 1874).
2 Benutzt wurde die zweite Aufl. (Halle 1892). — Nur da, wo eine
größere Anzahl von Stellen im Register aufgeführt ist, habe ich hier nach
§§ zitiert. — Für den Anfänger sei bemerkt, daß „§ 15, Nor/ also be-
deutet Noreen, Abriß § 15; Grammatik s. Reg. — Noch sei derselbe
darauf hingewiesen, daß ich (mit anderen Forschern) aus praktischen
Gründen in Ableitungssilben die Vokale i, u beibehalten habe an Stelle
des älteren e bezw. o, das bei Nor. gesetzt ist, also kerlengo Nor. Abr.
§ 55 = kerllngo meiner Ausg. — Aus ähnl. Gründen (vgl. Bd. I, S. IX)
habe ich in manchen Fällen ö für p, j für i} v für u (bei Nor.) gesetzt,
z. B. nißiar in § 53 ist = nidjar, kuwfie in § 54 ist = kvce&i m. Ausg.
3 Von kleineren gramm. Arbeiten sind namentlich A. Gebhards Bei
tiäge zur Bedeutungslehre der altwestnordischen Praepositionen (Lpz. 1895,
1896) und G. y eckeis Germanische Relativpartikeln (1899-1900 Berlin)
nicht unbenutzt geblieben.
Vorwort. VII
für die Edda-Lieder-Zitate meiner Ausg. direkt verwertbaren Er-
klärungen der betr. Lieder-Strophen auch manche Stelle der
Pros. Edda, der V. S. und des Ngf>. bei der Besprechung nament-
lich syntaktischer und stilistischer Fragen mitberücksichtigt ist;
die häufigen Bezüge auf diese Ausg. sind mit D. H. II bezeichnet.
„Last, not least" zeigte sich auch für das Namenverzeichnis die
Unmöglichkeit, an der früheren Fassung festzuhalten: auf dem
mythologischen Gebiete und dem der germanischen Heldensage
sind seit 1877/78 bezw. 1883 noch weit mehr neue Ansichten
hervorgetreten als auf dem grammatisch-lexikalischen. War auch
eine Beschränkung auf die wichtigsten neueren Erscheinungen
hier sozusagen selbstredend, so konnte doch auch im Hinblicke
auf die noch nicht abgeschlossene Neubearbeitung der „Vor-
bemerkungen", die das Wichtigste aus den „Untersuchungen zur
Snorra-Edda" mit aufnehmen soll, die Rechenschaft über die bez.
neueren Erscheinungen nicht ausschließlich dem betr. Teile des
Werkes vorbehalten bleiben, da dort eine kürzere Fassung (na-
mentlich von Kap. 3 und 4) unbedingt geboten sein wird. Ich
mußte also versuchen zwischen der „Scylla und Charybdis" des
Zuwenig und Zuviel der Änderungen und Zusätze hindurchzu-
steuern und den Anfänger, der auf diesen Gebieten Orientierung
wünscht, weder eine solche ganz vermissen zu lassen, noch ihn
mit unnötiger Weisheit zu überschütten.1 Daß manche Namen
verdienter Forscher unerwähnt blieben, erklärt sich so; abschließen
aber möchte ich dies Vorwort nicht ohne das Bekenntnis, wie viel
auch die zweite Ausg. des Glossars dem schon im Vorwort zur
1. Ausg. mit verdienten Ehren genannten „Icelandic-English Dic-
tionary" von Cleasby - Vigfusson (Oxford 1874, abgek. Vigf.) ver-
dankt, das diesmal auch dazu Anregung bot, in Fällen, wo das
Nhd. versagt oder lautlich ferner steht, auf die dem nordischen
Ausdruck nahestehenden engl. Formen des öfteren hinzuweisen.
— Unter den Berichtigungen am Schluß des Bandes finden sich
auch solche zu Bd. I.
Oktober 1912. E. W.
1 Unter den Abkürz, sei erwähnt: Raßm. 1 und II = A. Raßmann,
Die deutsche Heldensage und ihre Heimat (Hann. 1863). — Mit R. M.
Meyer ist gemeint die „Altgermanische Religionsgeschichte" desselben,
Lpz. 1910. — Bei Benutzung des Glossars sei für den Anfänger bemerkt,
daß die Buchstaben p, ce (stets lang), q} 0, ce (dies stets lang) erst hinter
z in der oben angegebenen Folge sich linden; daß der kurze Vokal dem
langen stets vorangeht; daß j (weil historisch = i) auch bez. der Reihen-
folge i gleich gilt; es folgen sich also z. B. sklpti, skjoldr, skiö.
A.
-a negat. Suffix, s. -at.
af (g. af, Gebh. 11, B) präp. c. Dat. und
adv., von. — 1) räumlich und
zeitlich a) zur Bezeichnung des
Ausgangspunktes: kalt stoö af
Niflheimi 8, 12; sjä rna af joröu
15, 8; vgl. 16, 5, 7; 32, 13; y, 5;
g, 1; ähnlich auch: af rennirauknum
rauk («?0#. rjüka) a, 3 ; lysir af hon-
um 31, 6 ; lysti af hQndum hennar
46, 7; af hans vaengjum Vaf. 37,4;
zeitlichen Ausgang zeigt lit (s. litill )
af barnsaldri 173, 1 ; s. auch u. 7).
— b) zur Bez. der Trennung:
tök af JQrÖunni 15, 5; gekk af hon-
um 57, 23; lysti af honum 72, 19;
etit af beinum 62, 22; af £6r 104,
24; afSif 110, 2; hQggva af honum
122, 12; brunni af f>eim 137, 13;
ähnlich auch af kaupinu (vera) 53,
1,21; 54, 1. - 2) von Herkunft,
Abstammung, Vermittlung gebraucht :
af hverju hann kom 55, 5 ; af äsa-
a?tt 3, 4; eru af £>eim komnar
10, 17; vgl. 24, 9; af JDessum mundi
standa 37,18; ästsaelli af ojlu fölki
(da die Liebe vom Volke ausgeht)
176, 10; vgl. 165,5; 237, 17; 261,
8; ähnlich auch: af {nach) hennar
nafni 34, 3; 43, 6; af honum, af
hans nafni u. Ä. 35, 3; 36, 7; 37,
18, 19; 38, 1; liö af hesti sinum
53, 3: gera af trünaöi (vgl. trünaör)
17, 4; af henni (ihrerseits, mit ihr)
geröi hann 13, 18; af flestum mQn-
num von seilen der m. M., bei den
m.M.; af ollu, miklu afli (aus Leibes
Kräften) 60, 19; 93, 23; 220, 2;
ähnlich af magni )., 1 ; vgl. auch af
bragöi Grott. 19, 6; eine scharfe
Grenze gegen 3), wohin viell. 38, 1
//<?/&., ist nicht zu ziehen. — 3) den
Grund bez.: af hans krapti 13, 16;
af eöli själfra J)eira 4, 4; af f>eim
kvikudropum 8, 16 ; af faxi 14, 14 ; af
Glossar /.. pros. Edda.
meldropuml4, 12; af fjessi smiö 17,
6; af harmi (aus, vor Schmerz) 76,1,
vgl. 181, 30; Helr. 7, 1 Var.; af
mööi VqI. 5^, 1; 181, 18; af sinum
brQgöum 157, 31; t#tf. «wc/i 175,
8; af mikilli äst (aus großer Zu-
neigung) 11 '1,16; vgl. 196,3; afveiöi
sinni (ivcgen ihrer Beute) 173, 24; af
ähyggju 199, 9 neben zwiefachem
lokalen af: af lofi sinu Egm. 14, 8
Var.; af f»essi SQk 139, 5; af pessu
98, 15 ; af f>vi davon (infolge davon)
154, 2; 156, 27; aus dem Grunde
196, 3; vgl. auch 18, 2, 8; 35, 1,
2; 32, 5; 46, 8; 65, 18; 71, 12;
112, 6; 115, 13; 117, 3; 1<>2, 15;
218,3; Fäfn. 33,5. — 4) den Stoff
bez. — af (aus) gulli 18, 2; vgl. 11,
4, 5, 6 je ziveim.,1 , 8; 12, 10; 55,
3, 4 ; 35, 15 ; 39, 19, 20> z*mm., 21
dreim.;82, 8; 120,23; 193, 18; gerir
af jier 65, 10; (vgl. gora). — 5) rf^n
Gegenstand im weiteren Sinne,
auch das Mittel bez. — tiöinda af
fleirum äsunum 31, 3; vgl. auch 7).
— Besonders auch bei fuhr, fylla
u. Ä.: fullr af visindum 20, 15;
fullr af harmi 46, 10; füllt af gulli
138, 4; fyllt af slätri 62, 20; fylla
af rauöu gulli 115, 3; ähnlich 173,
27. — Vgl. auch mildr af fe =
freigebig mit Geld 242, 21. — 6) Zur
Bez. eines größeren, teilbaren
Ganzen: af asttinni 15, 24; af
äsum 33, 6 Var. ; 95, 21 ; af äsynjum
33, 9 ; mest af skaldskap 35, 2 ; (vgl.
mest s. v. mestr); fylli af uxanum
93, 10 ; af vargs holdi = de la viande
de loup 208, 13; verör af J>eim Qllum
VqI. 40, 5; hverr — af Qllum
190, 22. Hierhin wohl auch drekkr
(6r brunninum) af horninu 20, 16,
vgl. eins drykkjar af brunninum
20, „17; af veöi ValfQÖrs VqI. 57, 7
w. A., ivo einmal der Brunnen, dann
das Hörn als Maß der darin ent-
haltenen Flüssigkeit (vgl. nhd. ein
halbes Glas Wein) angesehen zu sein
2
afar — akr
scheint. So (inch af horni pessu
von dem Inhalte dieses lloms)
<>4, 8. Von der Flüssigkeit selbst:
er af* drekkr 97, 15. Endlich
7) a d v e r b i e 1 1 oder doch vom Ka-
sus getrennt in den verschiedenen
Beziehungen f vgl. zu 1) a): paöan :
af 17, 23 {zeitlich), paöan af 24, 7
{räumlich); zu 1) b): beit af 34, 18;
plokkaöi af 121, 23; af vaeri nü j
hofuöit HamÖ. 26*, vgl. unser Kopf
ab! u. af mundi nü (sc. vera) h.
122, 26; gengr, gangi af {aus, zu
Ende geht) 64, 9, 1 1 ; drekka af (aus)
64, 6, 9: ähnl. 166, 30; 197, 15;
sväfu af = schliefen aus, schliefen
tüchtig 240, 2 ; zu 2) : pat er af stoÖ
eitrinu 8, 0; paöan af kömu 9, 8;
ills af van 37, 19; geröi af 96, 10;
105,14; eru par af oröin 1Ö4, 14;
{in den drei letzten Fällen wäre
weniger gut an 4) zu denken); gerö-
uz paöan af 13, 8; 61z paöan af
13, 4; hvaöan af £7, 1; paöan af
(darnach) 11, 20; zu 3): paöan af
[infolge davon) 16, 3; heöan af 261,
11 s. heöan; par af (davon) 24, 8;
paöan afVaf. io, 6; J>ar af (davon,
darum) 13, 19; am 4): geröu af 12,
10; skopuöu af 13, 1; 2«t 5): par
af at segja 11, 3; zu 6): af at taka
61, 11; ok sjä ekki af fleira #5, 21;
beidduz af (nokkurs) 11£, 12; af
drekkr 97, 15. — im öligem, vgl.
noch Art. frä «m<# 6r.
afar, «e^. (g. afar, vgl. Vigf., Gr. II,
709, Lund p. 246), sehr, überaus;
afar breitt 20, 9; a. fagr 215, 20.
* V/7Z. aefar.
afbragftliga, adv. (afbragÖ n. zu
bregöa) ausgezeichnet. — 224, 1 .
afburSarvaenn, adj. (afburör zu bera
af= hervorragen; vaenn) ausneh-
mend schön. — N. 196, 27.
afhüs, n. (vgl. hüs u. af 1) b)) der
urspr. abgesonderte Bau, Anbau.
— Wh. 222. — Nsf. 59. 5; A. 58, 16.
afkvsemi, n. (vgl. koma «*. af 2) die
Nachkommenschaft. — N.1,2.3,3.
all, m. die Schmiede-Esse, (vgl.
afl n.), Dsf. i/Ö; 14; Asf. 110, 12.
— PI. A. 17, 22.
afl, n. («$tf. F. 20) die Kraft, Leibes-
stärke. N. 13, 19; G. 56", 1 ; D. 55, 5;
»mY präpos. 117, 3; Grott. 8, 5; af
ollu afli 60, 19 (/v//. af 2 ?«. allr);
A. 38, 20.
afla, fc^w. !>-. all n.) ausführen, er-
werben. Inf. 159, 9; 175, 28. —
Praet. S. 3 aflaöi erworben hatte
237, 23. Pass. Part, aflat 237, 24;
= ausführen mit Dat., = erwerben
mit Acc. oder Gen. part. (r#/. Fr. '-',
Lund p. 78, 167.
afrek, n. und afreksverk, n. (vgl.
afrek Vigf., verk) die Heldentat.
— PI. A. 196, 1; 198, 4.
aftaka, f. (vgl. taka «. af 1) b) die
Abnahme, Einbuße, der Schade.
N. 75, 3. — In dieser Bedeut. überh.
nur hier ? vgl. Vigf. s. V.
agnsax, n. (vgl. sax Messer und agn
Köder) = eulter escarius Eg. —
Dsf. (instrumental) 72, 16. — Eine
Bez. auf Kode)- scheint weder hier
noch Fas. J, 489 vorzuliegen, auch
ivird in Gylf. der Köder für Fische
richtig mit beita (vgl. Vigf. s. v.
agn), nicht mit agn bezeichnet; jeden-
falls ein kurzes, wohl am Gurt be-
festigtes Waidmesser, das Fas. I,
489 zum Abschneiden der Fisch-
köpfe dienen soll.
aka, stv. (lat. agere, Vigf., § 106, 2)
fahren, zunächst mit Fuhrwerk
oder Lastpferden (54, 2), dann auch
von rascherer Bewegung überhaupt
gebraucht (wie nhd. losfahren), vgl.
fara, ganga, riöa. — Inf. 253, 14.
Pr. S. 3. ekr 30, 7; 34, 2; Pnet.
S. 3 6k 76, 8; 6k at 54, 2. PI. 3
öku 195, 4. Pass. Part. N. f. ekin
253, 20; absol. ekit; HJQröisi var e.
168, 16 = Hj. wurde zu Wagen
in den Wald geschafft; vgl. 253, 17.
— hie Person, welche man fährt,
steht im Dat. (Lund p. 88) oder
Acc. (Fr.2 s. v. 2); das Tier oder
Fuhrwerk, das man benutzt, kann
mit a (bez. Tier) oder i (bez. Fuhrw.)
oder bloßemD&t. konstruiert werden;
meö (c. Dat. oder Acc.) wird in den
Texten dieser Ausg. nicht bloß zur
Bezeichn. dessen, was man sonst bei
sich führt, sondern auch zur Bez.
des Zug-Tieres oder Fuhrwerks ge-
braucht, vgl. meö ß gegen Ende.
akarn, n. (g. akran) urspr. wohl Feld-
Frucht (so got.), dann die eßbare
Baumfrucht, Eichel, Ecker. — N.
60, 11; PI. N. Guörkv. II, 24, 4.
akr, m. (g. akrs, §46, 1; 50 J). 1) der
Acker, verwandt mit aka. — Asf.
218, 21. — PI. N. akrar 89, 4;
al- — allr.
218, 20. — 2) die Feldfrucht, die
Ähren. — Asf. 191, 11. *
al- verstärkendes Präfix, s. allr **,
albüin, alsagt, alsaell, alväpnaör.
ala. stv. (vgl. g. alan u. § 106, 1),
gebären, ernähren. — Part, alandi
vgl. vä f. — Inf. 151, 16; 195,
30 = zur Welt bringen; vgl. Pass.
Part. N. m. alinn 179, 27; 203, 23
(er äg. vaeri alinn = den Vortreff- I
Hchsten, der je auf die Welt ge- j
kommen, Edz.), n. alit 252, 21. — j
ala upp aufziehen; Imper. S. 2 al
207, 15. — Med. alaz 1) erzeugt sein,
abstammen; Pr. PI. 3 alask Vaf.
45, 6; (Praes. «m $mwe des Fut.; j
nascentur Eg.) Praet. S. 3 ölz 13, 4.
2) sich nähren Pr. PI. 3 alask Grm.
18, 6. 3) aufwachsen Part. (Pass.) !
PI. f. alnar Grott. 11, 3.
aldarfar, n. (von far = Lauf u. Qld !
Zeit, Welt) der Weltlauf (selten). \
— Asf. 90, 6.
aldinn, (verw. mit ala , aldr; g.
-alfcans; Ger. Vollst. Wb. Sp. 1391) i
alt, nur poet. — Schw. N. f. in
aldna (sc. kona) Vol. 40, 1.
aldr, m. {vgl. ala i«. Qld, g. alds,
§ 50 a ') dte Lebenszeit, das Alter. :
— N. 144, 3. G. aldrs (&fer „<?*<? j
h-ocä übrige Lebenszeit" , das Leben)
Regm. 15, 4; D. i35, 2; 150, 19;;
Helr. 24, 6 s. slita; A. 22, 8, 10 j
Lebensdauer , vielleicht überhaupt j
Lebensschicksal , wofür 22, 13 fg. ,
spricht, (vgl. Fr.9 s aldr 2): skapa
e-m aldr = bestimmen, wie es einem
im Leben gehen soll), allan aldr alle
Zeit 84, 7. — Die Bedeutung hohes
Alter, lange Zeit hat a. in aldrdagar
(q. v.) und in der adverb. Wendung
um aldr (Acc.) = eine (denkbar lange)
Zeit über = jemals 1.93, 6.
aldrdacjar, rn. PI. (von aldr u. dagr)
die lange Zeit, Ewigkeit. — A.
um aldrdaga für ewige Zeiten Vol.
64, 7.
aldri, adv. (Dat. von aldr, verschmol-
zen mit negat. -gi, eigentl. aldrigi),
im Leben nicht, niemals. — 6, 14 ;
48, 4.
aldrlacj, n. (aldr, lag) die Lebens-
schickung, mit besonderer Rück-
sicht auf des Lebens Ende. — D.
209, 1; A. (= Tod) 219, 15.
aidrnari, m. (von aldr, vgl. Vigf.) der
Lebensnährer ; das Feuer, n ur poet.
— N. Vq1, 57, 6.
alin, f. (§ 55, 5, vgl. oln.) die Elle.
— PI. G. alna 252, 10.
all- verstärkendes Präfix, s. allr. **
allr (zu ala, g. alls) adj. all, ganz,
jeder. — Sing. Nom. m. allr 10, 2
vgl. u. *; 115, 25; Vol. 48, 3. —
Gen. alls (auch allz § 32, 1) konar
73, 10, 11 {vgl. konr); alls hättar
152, 11. — Acc. allan 84, 7; i42,
16. — Nom. f. oU Grm. 29, 8. —
Dat. allri 10, 14; Acc. alla 6, 12;
124, 10. — Nom. n. allt 8, 7, 13;
17, 18; Vaf. 32, 6 (oder hier adv.»
s. Acc). Fbw lebenden Wesen ( =
allir menn, vgl. Fr.- 2) 258, 7. —
Gen. alls 13, 16; adv. alls ekki
#ar m'cftte 122, 16 ; alls of lengi
gar zu lange Helr. 14, 2; conjunkt.
(für alls er = si quidem, s. Fr.2
s. v. alls 4 b) alls mik [iik vaöa tiöir
#, 2 ; stete m» nachstehenden, begrün-
denden Satze, vgl. Ger. Vollst. Wb.
Sp. 33; Bgm. 19, 2: >'>, 2; Sigdr.
20, 2. — Dat. Qllu 6', 10; at <?llu
in allem 259, 16; A. allt 100, 9;
274, 5 (a. gullit das Gold überhaupt)
lopt allt VoJ. 25, 5; allt um 221,
13 t$tf. um; allt adv. = überall
(Fr.2 s. v. allt 1) 22, 5: allt til 58,
4; 240, 13; 252, 14 (verstärktes
til = «/ans fem); PI. N. m. allir 36',
16; 37, 1; 42, 1; allir hlutir 4, 3;
allir samt 89, 8 «//. samt; Gen.
allra tiu vetra (vgl. *) 258, 14. X>.
ollum 5, 14; 6', 10; A. alla 25,23;
N. f. allar 35, 14; allar saman Vaf.
31, 5 vgl. saman; Hyndl. 35, 1; A.
allar 6, 10; Häv. 1, 1; N. n oll;
G. allra guöauna 30, 2; «c^. allra
heizt = allermeist 153, 32 vgl. heldr.
A. oll guöin 7, 12; vgl. über den
Art. bei allr Lund p. 499. —
* Der Unterschied der Bedeu-
tungen ist aus folgend. Beispielen
ersichtlich: alls konar von jeder Art
73, 10; alls viöar jedes = jedes
möglichen Baumes, von allerlei
Bäumen Guör. II, 24, 3; allir =
alle 42, 1; af ollu afli 60, 19 aus
(mit) aller (ganzer) Kraft; allr
maör 10, 2 = ein ganzer, voll-
ständiger Mann, ähnlich 115, 25,
u. PI. G. allra tiu vetra 158, 14
= (ist noch nicht) ganz 10 Jahre alt.
Auch sonst können (vom n. abgese-
1*
allnünn — am li
hen) auch Formen des m. u. f. von
allr [ähnlich wie bei anuarr 5) ad-
verbial Übersetzt werden, so 1 15, 8
hyl.ja bann allan = ihn Überall be-
decken; vi/Im ueh 33, 11 {nach U) a
hon hälfan val allan hat sie jedes-
mal Anspruch auf die Hälfte des
valr; = vollständig 156, 6, 26;
(tdv. G. n. aus ganz und gar 122,
IG; Helr. 14, 2; = in allem 213,
21; conj. ganz zu der Zeit, gerade
als, da #, 2; rein causal {etwa =
alldieweil) Sigrdr. 20, 2; 207, 16;
A. n. allt ganz hin, verstärkend:
allt til (ganz) bis 58, 4; 181, 10. —
allt saman s. saman.
** Bei Adjekt. u. Adverb, tritt ein
'erstarkendes Präfix al- und all-
(vgl. Gr. II, 650 /#., Vigf. s. v. al-
w. all-) ?;«Y rf?w Unterschiede auf,
daß al- völlig, ganz und gar be-
deutet, all- w«r eine unbestimmte
Verstärkung (= se/ir, e. all in all
hail, all right) ausdrückt [vgl. auch
Lund p. 245; Brenner, Beitr. 10,
427 fg.), doch steht allitill {vgl. Wm.
§ 24 ß, a) für all-litill. Darnach
ist angesetzt:
albüinn, adj. (vgl. büa) völlig be-
reitet, vorbereitet. — N. f. 152, 25.
alldjarfliga, ade. recht kühn; 249,
1—2.
allfagr, adj. recht schön; Nom.
n. 17, 20.
allf reegr, adj. sehr berühmt; Nom.
f. 103, 10; n. 95, 17.
allgamall, adj. sehr alt. — N. 261,
17.
allgöör, adj. recht gut, vortrefflich;
Nom. n. 87, 7.
allharör, adj., sehr heftig; Nf.
222, 2. — Plur. Nom. f. 67, 5.
alllinrtfdr. adj., sehr furchtsam;
N. m. 104, 1. mVvA
al 1 litill, adj., sehr klein; Nom.
m. 64, 16.
alimikili, adj. recht groß; Nom.
m. 51, 4 ; sehr mächtig 51, 5 ; Nom.
f. 55, 13; N. n. 48, 1, 2; D. n. 78,
5; A. m. allmikinn 178, 3; A. n.
ö'o, 8; 73, 4.
allmJQk, «d-ü., in recht reichlichem
Maße. — 217, 21.
allogurliqr, adj. recht schreck-
lich; N. m. 82, 17; Plur. f. A.
72, 10.
allokatr (vgl. katr . <"//., sein' miß-
vergnügt, N. m. 71, 19.
alluviiMin («yj. wenn), <<<!}., sehr un-
erwünscht, namentlich eon häß-
lichem Äußern. — PI. N. n.
(comm.) 234, 8.
allreiör, «(#., sehr zornig, N. m.
102, 13.
allstcrkr, adj., sehr stark, A. m.
38, 19.
allstorr, odf/., sehr groß, Plur. L).
allstörum adc. = mächtig; vgl. Lund
p. 138; 64, 13.
allvegüqr, adj., sehr stattlich,
N. m. 42, 15.
allvel, ade. (= very well Vigf.); sehr
wohl, unbedingt. — 171, 29; =
recht gut 238, 21.
all]iarfliga, adv., sehr dringend
(eig. bedürftig) 94, 5.
allj)roiHjr, adj., sehr enge, N. n.
50, 13.
alljivkkr, adj., sehr dick. PI. Nrn.
258, 15.
alr, m. (t#Z. F. 28) dfc Ahle, der
Pfriem: N. 226', 6; sf. 213, 7.
alroskinn, adj. {vgl. roskinn) völlig
reif. — N.' 151, 32.
alsagt, adj. n. (allr, segja) N. f>etta
er alsagt = das wird ganz allge-
mein gesagt 253, 10.
alsji'll, adj., ganz [vollkommen)
glücklich. A. m. Grott. 5, 2. Vgl.
D. H. II, 609.
alväpnaör, adj., ganz (völlig) ge-
rüstet. A. m. 138, 8. PI. N. m.
155, 16.
alj>y$a, f. (allr, frjöö) rf«s Fofö im
ganzen, das niedere Volk. — N.
217, 18.
ambätt, f. (vgl. g. andbahts m.).
§ 61, 1; Ark. 3, 341; die Magd.
Dienerin. — N. 38, 11; Gsf. 2Ö£/,
26; A. 168, 16; Plur. N. 272, 2;
G Grott. 2, 8; A. 124, 15; sf. 225, 7.
ambättarniöt, n. (s. arnbatt, möt n.
Vigf. p. 436b) das Zeichen, Wesen
einer Magd. — N. 170, 23.
an s. eil.
anda, schw. v., atmen; Med. andaz
aushauchen, sterben. (F. 14, 15)
Praes. PI. 3 andaz 43, 1. - - Praet.
S. 3. andaöiz war gestorben 253, 2 ;
starb 261, 21.
andi. m., 1) der Atem, Geist, die
Seele (F. 14, vgl. anda); Dat. anda
39, 21 (hier = Atem, der. Vollst.
andiät
annarr
Wb.) — 2) der persönlich' gedachte
Geist, Element arge ist. N. 235,
14. So auch von einem Sendboten
Gottes nach christl. Vorstellung N.
259, 4.
aiidiät, n. (ond, lät Vigf.) das Auf-
hören des Atmens, vgl. liflat nv der
Tod. - - A. 195, 30.
andlit, n. (vgl. g. vlits m.) das Ge-
sicht, Antlitz.— A. 80,15; 156, 17.
andspjall, n. (and- Gr. II, 713, hier
u. in andlit, andsvar; spjall, spell
= Rede, vgl. g. spül, e. spell) die
Gegenrede, Unterhaltung, poet.
- D. p, 2.
andsvar, n. {vgl. g. svaran, e. answer)
die Gegenrede, Antwort. — Plur.
A. 145, 3. - Von feierlichen oder
förmlichen Entscheidungen u. gern
im Plur. gebraucht, vgl. Fr.-, Vigf.
andvarp, n. (anda, ond; varp, zu
verpa) das tiefere Atemholen, der
Seufzer. — A. 210, 1.
angan, wohl n. (f. nach Vigf., der
„ Wohlgeruchu als urspr. Bedeutung
ansetzt), die Wonne, der Liebling,
nur poet. — N. Friggjar angan Vol.
53, 8 {vgl. Frigg.).
augr, in., § 50', vgl. e. angry F. 12,
der Verdruß. — G. 201, 27.
angra, schw. v. [zu angr) bekümmern.
— Inf. 196, 5. — Pnes. S. 3 angrar
194, 31.
anna, schw. v. (vgl. Vigf.) arbeiten,
meist im Med. = sich zu tun machen,
hesorgen. — Praes. S. 3 annaz
232,9. — Part, absol. annaz 232, 13.
aimarr, adj., pron. adj. u. Zahlw.
(§ 16, 1; 28, 2; 34, 5; 36, 2; 87;
g. anf)ar, ivegen der Formen anuan
u. annat vgl. außer Nor. auch Kock
in Ark. 1.8, 159 f.) ander; s. Lund
p. 522. — Sing. Nom. m. 9, 8; Gen.
annars 41, 7; D. oörurn 40, 17; A.
annan 94, 18; Plur. N. aörir 121,
12; G. annarra 29, 13; oörurn 69,
17 {hier als f. gebr.); A. aöra 34,
13. — S. Nom. f. onnur 20, 10:
42, 15; G. annarrar Helr. 1, 8: A.
aöra 173, 9. — Plur. N. f. aörar 16,
10. — S. Nom. n. annat 6, 4; G.
annars 170, 8; D. oöru 5, 8; A.
annat 8, 7. — Plur. N. n. onnur
17, 16; 58, 17.
Der Bedeutung nach folgende
Unterschiede :
1 ) ein anderer, so an narr maör
149, 2; 197, 33: annarrar (einer
andern Frau) Helr. 1, 8; annat
(A. n.) ein anderes, etwas anderes
49, 13; vildi ekki annat 153,
34; annat sinn ein andermal
69, 16; aörar smiöir andere Kunst-
werke 16, 10.
2) der andere, zunäelist von
zwei Personen, so annarr ulfrinn 82,
1; Qörum (S. D.) 124, 11 dem an-
deren; annan den a. 94, 18; Qöru
dem a. (Sitz) 5, 8; annat (A.
n.) 8, 7; at oörurn kosti 56, 15:
103, 4. Die Verbindung von engi.
hvärr und hverr (vgl. hvarr b) und
hverr*) mit einem cas. obl. von an-
narr ist hier besonders zu beachten
(vgl. auch 171 , 20: hvern mann
annarra = jeden von den andern
Männern); ähnl. auch aöra sogu
die andere = den anderen 'Leu der
Geschichte 241, 20; 252, 20, 22;
ferner annat— A. (n., weil auf hväriki
sich bez.) Helr. 12, 6 — sowie Fälle,
wo von paarweise vorhandenen
Dingen die Rede ist; viö oörurn
(fceti) 9, 8; en Logi at oörurn (euda)
62, 20 ; annarr endir 68, 22. Diese
Fälle leiten über zu Bedeuf.
3) der zweite, als Zahlwort
(vgl. § 87): N. f. onnur (sc. nött)
Skirn. 43, 2. — N. n. annat (sc.
nafn) 6', 4; ann. (sc. liö) 164, 5; i
annat sinn 79, 15 zum zweitenmal;
{^at annat = zweitens, ferner 74,
13 vgl. Lund p. 60; i oörurn (drykk)
100, 9; ä Qöru leiti {vgl. leiti) 102,
1 ; engi annarr kein zweiter 119,
18; annat jafngott 47, 9; Durinn
annarr (sc. meestr oder ouztr) = den
zweittrefflichsten (Ger. Vollst. Wb.
Sp. 40). — Auch bezeichnet ann. den
zunächstfolgenden: ä oöru leiti 101,
11 vgl. oben; so auch annan dag
eptir den andern (folgenden) Tag
172, 6; 193,9; annars dags 18 9/1 0.
4) der eine, so namentlich in der
Verbind, annarr — annarr, der ein e ,
der andere {insofern der Beginn
der Zählung ebensogut hier wie dort
(/cmacht werden kann), so annarr
hlulr - (annarr hlutr) 104, 13 —
14; vgl. 162, 27: var annan dag
oörurn betr veitt die Bewirtung
ward von, Taq zu Tag besser 168,
5—6; 183, 31; 253, 16: at oörurn
enda — (en at oörurn) 62, 20 ;
<;
annathvarl
at. -a
annat(sc. barn) — aonat baro 33, 5,
8. — Bei paarweise vorhandenen
Dingen "kann annarr auch all ei n-
s teilend so gebraucht werden :
i.tveim hondumj, oörum foeti — mit
dem einen Fuß 60, 1: ähnlich 122,
20; 210, IS = zur Seite; 251, 19
vgl. 251, 17. — Endlich beachte
man
5) eine a dverb ia 1 wiederzuge-
bende Anwendung wie in: aörir
jirir vetr ebenfalls (eig. zweite, an-
dere) drei Winter 81, 7; |)at er
saeti {)eira tölf standa i, onnur
(saeti) en häsretit 17, 16 = außer
dem Hochsitze. Vgl. Hkr. Hälfd.
s. Sv. C. 5: hann let hond sina ok
haföi JDrjü sär Qnnur {außerdem).
— Mit „sonst" übersetze aöra 260,
9; ebenso ließe sich auffassen ann-
arra 171, 20; s. oben 2).
annathvärt, pron. adj. im n. (ann-
arr 4), hvärr § 97, 99), eines von
zwei Dingen 232, 26; adv. — ent-
weder . . eöa (= oder) 213, 18:
218, 10.
ansa oder anza, schwv. [nach Vigf.=
andsvara) sich um etw. (til c. G.,
um c. A.) kümmern. — Praes.
S. 3 ansar 238, 23; Praet. S. 3
ansaöi 239, 1.
apaldr, in. (F. 18, § 50'); vgl. Sie-
vers in P. Br. V, 523 fg.) zunächst
der Apfelbaum: 152, 29 wohl =
Fruchtbaum, B a u m ( vgl. barnslokkr,
eik u. Fr. s. v. apaldr).
api, m. (F. 18) der Affe, auch als
Scheltwort für einfältige Wesen, so
(PI. G.) Grm. 34, 3.
aptan, [so Vigf.) oder aptann, m.,
der spätere {eig. hintere) Teil des
Tages, der Abend {vgl. aptr, §48-)
— N. aptan 144, 5; Nsf. 232, 10.
(J. aptans 149, 11; D. aptni (apni
11, vgl. § 30, 3) 48, 6; Begm. 25,
5; A. aptan 70, 13; {vgl. auch kveld);
siö um aptan spät abends {nach
Sonnenuntergang) 154, 23; Asf.
aptaninn 149, 12; siö um aptaninn
spät an diesem {demselben) Abend
157, 10
uplaiisoiHjr. m. (aptann. songr) der
„ ibendgottesdienst, die V c s p e r. —
G. 235, 10.
aptr, adv. (vgl. af u. eptir) entfernt,
zurück, hinten. — koma aptr 4#,
2; Grm. 20, 5; settu aptr 61, 19
////. setja; leit a. tS9, 2; iöru a.
119, 10; snyz a. 05, 11 ; lykr a. 44,
5 u. lokin a. 6'2, 1; 161, 25 ////.
lüka. — sendi aptr 100, 17 = per
posticum ejiceret. (Eg.) — In ein-
zelnen Fällen etwa mit „wieder* zu
übersetzen {vgl. Vigf. s. v. II); so
158, 10 u. hvarf üt aptr (hinaus
zurück = wieder hinaus) 209, 5.
aptrmjör, adj. {vgl. mjör u. aptr)
hinten schmal (schmal zulaufend
80, 5.
arii, m. (g. arbja) der Erbe: poet. =
Sohn. — PL N. arfar Helr. 5, 6.
nrlr9m.(vgl.g. arbin., F. 25), die Hinter-
lassenschaft, E r b s c h a f t . — N. 120,
22; D. 96, 15; A. 119, 20 (t#J.
takai.
ari, m. (g. ara, F. 21), der Adler,
Aar. — N. Vol. 50, 6.
arii in. m. (F. 24), die Feuerstätte,
der Herd. — G. arins GuÖr. II.
24, 5.
armr. m. (§ 48, 1; 50, 3; g. arins),
der Arm, Oberarm; meist poet. (In
Prosa gew. hond; q. vi — D. Helr.
13, 4.
aruarhanir, m. (vgl. hamr a. orn),
die Adlerhülle, Ad ler g estalt. —
D. arnarham 94, 14; A. 26, 12;
100, 11; Asf. 95, 7.
arnsügr, m. (w/Z. Vigf.), das Adler-
rauschen, der Adlerflügelschlag;
A. 95, 8 (sonst nur poet.).
aska. f. (F. 29), Ate Asche, rf^-
Staub. D. at osku 6', 5.
asklimar. PI. f. (askr, lim n., PI.
limar). Eschenzweige. Dat.
Rgm. 22, 3.
askr, m. (F. 29), die Esche. — N.
20, 7; Vol 47 a; Gsf. 21, 3: D. 20,
4; Dsf. 22, 6; A. Vol. 19, 1; Asf.
24, 2.
-at, -a, negat. Suffix {vgl. auch -t i«.
jjött, Nor. § 57, 4 b, der es = g.
(ni) ainata setzt; ähnl. Koch in Ark.
27, 134 ; anders Ger. Sp. 1 ; Vigf. s. v.
A) — nicht. Fast nur poet., in
Prosa archaistisch, vgl. Einl. S. 20
Anm.; 1) at: flyrat 137, 20; verörat
Regm. 6, 5; fellrat Sigrdr. 9, 7; —
eigut (= eigu at) f>ser Fäfn. 13, 3. —
Mit suffigiertem Pronomen [vgl. ek
u. \)i\): lezkattu Loks. 47, 3 (G. XX);
vasattu Grott. 8, 1; rnunattu Grott.
20, 1 : bregöattu = bregö - at - {)u
at
Helr. 3, 1 : mäkat = niä ek at y, 1
— 2) a: vasa ( Var. -at) — ne — ne
[weder — noch — noch) Vol. 3, 3
— 4. vasaGrott. 14, 5; muna Grott.
17, 5; munkak (= mun-ek-a-ek)
Sigdr. 21, 1; emkak (= em-ek-a-ek)
ib. 3; vaska ß, 2; nautka i], 5;
koemia Grott. 10, 1 ; eruma ib. 20,
7. vildigak = vilda-ek-a-ek Helr.
13, 6.
at, präp. u. adv. , g. at ; z u , b e i , in,
auf. 1) scheinbar mit dem Gen.,
vgl. Fr2 s. v. at 24 n. hier u. 2a),
so at Heimis (sc. htisi) 123, 4; i#j.
at Frööa Grott. 1, 5; ib. 16, 8; at
feör 203, 22. — 2) m# etem Dat.
a) lokal [a. d. Fr.: tvo? aber auch
wohin ? wie nhd. bei- in Fallen wie
„einem etwas beibringen" , vgl.
hnykkir at ser 156 , 26, gekk at
vigum 191, 28.) — wo? at aski
Yggdr. 20, 4: vgl. Grm. 29, 6; at
UrÖarbrunni 24, 12 ; at Nöatiinum
32, 13; at borginni52; 16 vgl. 137,
17; so auch bei heita = heißen, z.
B. heitir at Gnipalundi = Gnipa-
lund heißt 164, 14; vgl. mhd. diu
i burc) was ze Santen genant = hieß
Santen {mhd Wb. III, 855) Nibel.
20, 4. Ähnl. auch 164, 16: vgl.
Lund p. 36 Anm. 3; Gebh. weist
darauf hin, daß mit at oft nur die
maßgebende (vgl. d), die Wahl des
Namens bestimmende Lokalität in
nächster Nähe gemeint ist, so bjö
at Hob* (Austrf. 3, 8 — 9); at meldri
Grott. 24, 6; at honum (an ihm)
70, 18 vgl. 122, 14; at boröinu 72,
7 : at ösi 107, 1 1 ; vgl. 103, 1 ; 62,
20 2io»!. — at legg am Schenkel
245, 14; lauss at fötum an den
Füßen 67, 4 ; at h^föi — at fötum
212, 1 — 2 = zu Häupten, zu Füßen.
Freie)': vel at ser (an sich, für
sich) büinn 63, 5; bezt at ser 242,
12 vgl. bezt; bverr at (bei, nach)'
oÖrum 138, 2 ; logit at [)6r (an dir,
gegen dich) 40, 2; f)iggja at gjoj'
( rgl. f) at mer meinerseits 153, 9;
]>ött Vo>. sett s6 at per 172, 81;
i 11s van &t(bei, von -her) pör 103,
12; nyt ok frtegö at . . . 184, 10;
hofö at minnum (= hofö uppi) 36,
") : odter dies Beispiel zu c ? —
b) von der Zeit (a. d. Frage
/rann?): at kveldi am Abend 10,
11; at morni 14, 11; at aptni 48, \
6; vgl. 49, 2; at miöri nött 125,
17; etwas anders {vgl. c) komit at
nött 67, 9; at vetri im Winter 99,
14; vgl. 145, 1, bisweilen wohl =
m«c/& (i#tf. u. 3), so Vaff). 52, 6. —
überhaupt von der Gelegenheit: at
kaupi (bei dem Kontrakt) 53, 9 ; at
peiri veizlu 120, 24 ; at QÖrum kosti
im andern Falle 56, 15; 103, 4. —
Vgl. auch, ungr at aldri (an Alter)
135, 2 oder zu d)? —
c) vom Ziele (zunächst einer Be-
wegung, dann auch sonst) hljöp at
hestinum (auf das Pferd zu) 54, 3;
komit at nött 67, 9; ganga at hon-
um (auf ihn zu) 122, 11; koma at
per (an dich) 104, 7; körn at heim-
boöi 97, 10; kömuz per at miöi 98,
22 ; komit rnj(?k at (bis an) borghliöi
53, 14; sokkr upp at skaptinu 60,
20; cgi. 153, 6. tök at herfangi
(zur Beute) 140, 6 ; töku at gislingu
(als Geisel) 32, 6 (oder diese beiden
Fälle zu f?). — brenn i at osku 6,
15; fraus at hrimi 8. 6: uröu at
jdrni 80, 13; J>at varo at saett 32,
6; vgl. 98, 13; fceÖir at sonum 15,
23; bäru at syni 35, 13; sendir at
erindum 44, 14; reiö at hringinum
138, 16; spuröi at nafni 4, 15; vgl.
Grott. 8', 5—7; sjamz at Munin Grm.
20, 6 Far., piggja at gjof 138, 16;
hvat varö Siguröi at bana 253, 4
= was wurde dem Sig. (Grund)
zum Tode = wie kam Sig. zu Tode ?
at meini veröa 160, 15; — skutu
at Baldri 74, 3; vgl. 16, 17; va at
104, 18; vagu at 121, 4; vgl. auch
Vol. 53, 6: 54, 4. leiÖ at Gesti (s.
liöa) 26% 20. — at nachgestellt:
vigi at (zum Kampfe) Vaf. 28, 2;
«M Vafpr. oi, 6 vgl. vigprot.
d) zur Bezeichnung des m a ß-
gebendeu Gegenstandes, Men-
schen usiv. (den man sozusagen im
Auge hat, ähnlich dem Ziele) vgl.
Lund p. 132: goröuz at (nach) £>eira
vilja 4, 3; at vilja = nach {seinem
eigenen) Wunsch Grott. 5, 7; at
tilvisun Loka 74, 17; at yöru räöi
deinem Rate gemäß 261, 5. hierher
wohl auch at väru mäli (u. Sprache
gemäß) in unserer Sprache 6, 2 ; at
(diu in jeder Hinsicht 197, 28; at
illu = in übler Art 165, 8; 251,
10; at visu (sicherem Urteil gemäß)
skilja 40, 7; at pvi er menn ma}ltu
at
149, 5; gildir at aettum <>k rettum
hilluni 143, 14; fjolbreytinn at
hättuni 37t 8; kjösa at fötum 95,
21 vgl. Grott. 8, 5, 6; at koppum
kenndar ib. 15t 3: ökunnr at syn
153, 1 ; at saklailSU ohne Grund
t54, 7.
e) zur Bezeichnung des äußer-
lichen Gegenstandes ein er Be-
sch ä ft ig u ng , unter seh ieden von
dem eigentlichen inneren Ziele der-
selben. Der Gegenstand kann in
diesem Falle öfter auch (ds Mittel
oder Werkzeug bezeichnet werden:
lek at [mit) handsoxurn 4, 14; at
gulli 160, 26.
f) (als innerlich zum Ziele genom-
men) zu)- Bezeichn. des Zw ecke s:
gaf at launum 3, 2; lagöi at veöi
21, 1; 34, 18; fä at vistum 48, 1;
fä at nättstaö 56, 21 vgl. fä; buöu
at yfirböt 57, 21; vgl. 116, 11. —
In diesem Falle berührt sich at
mit til c. Gen. 4) und einem frei-
eren Objektsakkusativ, s. Fund p.
51; Gebhardt Präp. S. 76; nach
G. bez. at ein ivirkliches Erreichen,
til oft nur die Richtung auf das
Ziel. — Berühr, mit ä s. ä 1) a).
3) mit dem Akk. = nach {zeit-
lich). — In demselben Sinne bis-
weilen auch at c. D.; oben 2 b);
vgl. Gering, Vollst. Wb. s. at c.
Dat. 27) und Fritzn. s. v. 1).
Dies at c. Acc. ist etymolog. wohl
zu trennen u. = g. afta zu setzen,
vgl. Gering, Vollst. Wb. Spalte 68.
4) als trennbares Präfix oder Ad-
verb steht at in Fällen wie hvat
haföiz hann äör at 6, 19; vgl. 11,
1; 17, 11; 29, 14 und sonst sehr
häufig in den verschiedenen Be-
ziehungen, die unter 2) dargelegt
sind; vgl. z. B. kom at (herzu) 117,
13; knüöiz fast at (an, gegen) 39,
12; stöö at (dabei) 76, 2; at (daran,
dal>ei) pykkja 96, 13; at f rem ja da-
bei ausfuhren (nicht etwa vill — at
fr.) 193, 7; var at war dabei, lag
vor 47, 12; hugöi at 116, 1; at
var gert dabei geschah, vorgenommen
wurde 73, 17; at gert dabei getan,
ausgerichtet 157, 16; at gera zu
(Wege) bringen, anfertigen 176, 3;
at kominn herbeigekommen 258, 12.
— Besondere Beachtung verdient
mich at, beimKomp., eigentlich at
(eo) — at (quo); vgl. ekki manni
at oaer s. aser), J>6tt i = |)ö at) 157,
21. In einfachem Satze [vgl. Fr.'-
s. v. at, dem. u rel. Part. 1); vgl.
auch oben 2) d): ok eru Guörünar
barmar at meiri = desto größer
211, 30; at leiöari 254, 3. —
* Die sehr häufige Verbindung
von at mit dem Infinit, faßt sich
am besten wohl hier an die präp.
at anreihen, da in solchen Fällen
verwandte Sprachen den Dat. des
flektierten Infin.(oderdas Gerundium)
zeigen. Man vgl. also at soekja 4,
17; at sjä hann 5, 2: at eta 121 T
1 ; at herja 17, 2 u. A., at vita um
zu erfahren 156, 8, 33; heldr an
at vitja Helr. 1, 7 Var.; at gera
so daß sie (keinen Schaden) tun
konnten 259 4 mit (up) te kumanne
Hei. 3299; zi ezanne im Ähd. und
ähnl. Nach Thorkelson im Ark.
10, 192 kann nur ein mit at ver-
bundener Inf. von einer Präpos. re-
giert werden, es heißt z. B. lata af
at pjöna Eg. 13,:i; danach ist 34,
3 mit R u. F. J. til ä at heita
(vgl. Var. zu 13) aufgenommen.
Vgl. auch i (vera) ä at heyra 239,
21 und Lund p. 360 fg. (u. 359
Anm.) Im Lceseb. u. so)ist häufig
wird at c. Inf. als Konj. gefaßt.
at, Konjunktion, daß. sowohl inVer-
bindung mit andern Partikeln, wie
allein gebraucht. 1) in Verbindung
mit pvi, s. pvi; mit pö, s. pö; mit
svä, s. svä. — Es ergeben zieh so-
mit (vgl. für das Fg. Nygaard in
Ark. 2, 358 fg.) a) Absichtssätze
(namentlich bei skulu) mit Konj.,
seltener Indik. binda viö svä {Hingt,
at eigi skyli undir mega fara 79,
16; festi upp yfir hana, svä at eitrit
skuldi drjüpa 80, 15. Vgl. auch
259, 4 (erstes at). — b) Folge sät ze
mit Indik. 60, 7; 78, 8, 11; mü
Konj. {wenn der Hauptsatz ver-
neint ist): engi er svä litill drykk-
jumaör, at eigi gangi af i primr
64, 10 vgl. 59, 18; 69, 8; so auch
nach fragendem Hauptsati 55, 14.
— Der Konj. veranlaßt durch einen
irrealen Beding. -Satz im fg.; 68, 2, 1 0.
— c) Konzessivsätze: pött( = )»<>
at) eigi se froeöimenn 70, 9. — Bei
voraufgehendem \)\i at u. m. kann
atall
aus'a
1)
auch bloßes at in demselben Sinne
folgen, so 74, 13 at ek em vapn-
lauss. — Bei voraufg. Negat. kann
at mit Konj. = J3ö at (gesetzt auch)
sein, so 15, 12; 123, 8 Var., vgl.
Lund p. 336; 424. Ähnlich, auch
at J)at fair vitu Grm. IS, 5 Var.
[Ger. Vollst. Wb. Sp. 75). Bei
nachfolg. Xcg. = ob auch Helr. 13,
6. — 2) allein stehend (mit Er-
gänzung einer Part, oder Prono-
minalform im Haupt satze?) mit
Ind. u. Konj.; sowohl in Subjekts-
sätzen (nach unpersönlichen Aus-
drücken, so 109, 18; 122, 22; vgl.
230, 7) wie in Objektssätzen,
besonders nach Verbis der Aussage
(Gering, Vollst. Wb. Sp. 69, 70 fg.)
SQnn doemi (sc. f)ess), at eigi er
logit 40, 2. Set muntu hafa (sc. fjat),
at konan hefir 40, 3; at veöi (sc.
]pess), at [>etta se 41, 6; mikill
fyrir ser, (f>vi) at hann ätti 70, 6.
— Scheinbar beim Imperat. 232, 26,
wo aber das at als überflüssig gelten
kann nach Anal, der bei Vigf. s. v.
V besprochenen Fälle.
* Übe)' den Wechsel von at u. er
vgl. er. — Im übrigen vgl. Lund
p. 271 fg., 301 fg. ; über den Wechsel
von at u. Acc. c. Inf. p. 381 fg.;
ferner 415 fg. — Eti/molog. ist die
Konj. at (für f)at? vgl. g. {)ata,
Gering, Vollst. Wb. 69; Lundp. 416
Anm., G. Neckel, Die germ. Bei.
Part. p. 11, 12, Fr.- s. v. at dem.
u. rel. Part.) von der Präpos. i = g.
at) zu trennen.
atall (F. 14), adj. (poet.) w \\ d,
seit recklich (eig. zehrend?) — N. n.
atalt Vafj>. 31, 6.
alburör, m. (vgl. bera u. at), etwas
sich Zutragendes, ein Ereignis,1
Anlaß. — Dat. af {)eim atbuö lob |
causam Eg.) 29, 6; Acc. atburö 98,
3; allan atburö den ganzen Ver-
lauf 156, 34. — Flur. N. atburöir
(Anlässe, occasiones Eg.) 29, 3;
Dat. atburöum 56, 10; A. atburöi
(rationes Eg.) 52, 5; = Begeben-
heiten 252, 13, 21; — a. feröa sinna
= Begeh., die sich auf seinen P eisen
zugetragen. (Edz.)
iilferft, f. (s. ferö u. at), das Ben Cli-
men, die Lebensart. — A. 171, 15.
atgamja, f. {vgl. ganga it. at), rfas
feindliche Herangehen, der An-
griff. - A. atgongu 53, 22.
atgervi, f. (vgl. gera w. at), die Fer-
tigkeit, rffe Geschicklichkeit. —
D. 162, 35. — A. 36, 14; i73, 7.
atliGßii, n. (t$tf. Nor., hefja u. at),
^«s Anheben, Vornehmen, von
Geschäften u. dgl. — A. 13, 11.
atkvreöi, n. (vgl. kveöa u. at), der
Ausspruch, die Entscheidung. —
N. 111, 16; 217, 29; D. 18, 8.
atseta, f. (vgl. sitja). <:&?>• Wohnsitz.
A. 124, 2.
attu = at f)ü, s. [)ü. —
auö- s. airökendr.
auftigr, adj. (vgl. auör, § 81, 2), reich.
— N. 32, 2; 173, 5.
aiiMini. ad;, ^«r^. Pr«£. (vgl. Nor.},
beschert, vom Schicksal bestimmt;
namentl. im n. auöit (m# Nom. odL
Gen., Lund p. 177); heilla auöit
Regm. 22, 4.
auökendr, «<?;., ##£. kenna u. auö-,
d«s a?s Präfix bei Adj. den Gegen-
satz von tor (= schwer) bezeichnet,
vgl. Vigf. s. v. auö-, Lund p. 247,
leicht zu erkennen. — Nom.
f. auökend 38, 14.
auQmildiugr, m. (v. mildingr = frei-
gebiger Mann u. auör), Plur. A.
auömildinga 142, 15.
airöna, f. (vgl. auöinn), das Geschick,
spez. das günstige: das Glück. —
A. 261, 2.
auftnumaür, m. (auöna, maör), der
Glücksmensch, das Glückskind.
A. 260, 8.
auör, m. (g. auda-: § 50, 2'2), der
Reichtum, die Fülle. — Gen. til
auöar f, 2. D. ä auöi Grott. 5, 5 u.
auö 201, 12; A. auö Gr. 5, 1; 170,
11 ; 32, 2 (mit abhäng. Gen. = an fg.)
auftsynn, adj. (v. synn sichtbar u.
auö-), i eicht sichtbar: Nom. n.
auösynt er leicht zu sehen ist 56, 17.
auösa^r, adj. (v. -sa>r sichtbar u. auÖ-J,
leicht zu sehen. Nom. n. auö-
saett er nü 65, 16.
auÖ\ i(;i(. n. part. (auö-, vita 5), leicht
bestimmt, leicht zu bestimmen.
— N. 234, 3.
aiiga, n. (g. augo § 13, 3; 66) das
Auge. — N. 155, 33. D. augu;
]>er vex allt i augu 232, 26 = dir
wächst alles im Auge = du siehst
alles zu gefährlich an. — A. 21, 1.
— Fl. N. augu 191, 4; (Jen. augna
10
auglil
23, 3; Gsf. augnanna 57, 18 [vgl.
sja); Dat. 82, 15; A. 90, 9; Asf. 57,
17; i7/, 8.
;iui|li(. n. («. auga, lita), dasGesicht,
der Gesichtskreis. — I). 6r augliti
149, 17.
1. auka. str. (§ 103; g. aukan), ver-
mehren, zufügen. — Inf. aett
saman at auka •-- zus. ein Geschlecht
fortzupflanzen 215,4. — Pr. S. 3 eykr
82, 10. Tmpt. PI. 1 aukum 137,
16; Praet S. 3 jök 8, 6 (Äter in-
trans. = fügte sich, schob sich).
Pass. Part, absol. {oder An.) aukit
166, 10; mit instrum. Dat. erfüllt
von etwas (vgl. Eg. Lex. Poet.) Nf.
harmi aukin 229, 5.
2. auka, 6r7iw?. r. (ers£ allmählich ans
dem stv. entwickelt, vgl. Vigf. s. v.
und Nor.), Med. Pra-t. Sing. 3:
aukaöiz sich vermehrte 8, 1.
auki. rn. (##7. auka) c?«V Vermeh-
rung, der Zuwachs. — Danmarkar
auka a, 4.
aumligr, ad}. (== aurnr Vigf.), un-
4;
Regm.
s. v.),
glücklich. — N. f.
212, 6 = armselig.
aura s. eyrir m.
aurr, m '(F. 7; § 46, 1, Vigf.
1) Wasser, Naß. — N. aurr Grott.
16, 5 {hier etwa = täglicher liegen,
J). H. zu RigsJ). 7);' D. auri Vol.
19, 4. — 2) eme feuchte, auch san-
dige Erde; Kies, Schlamm,. Asf.
aurinn (Schlamm? 24, 1; vgl. Einl.
S. 89).
ausa, sto., § 108; F. 7, schöpfen,
sprengen. — Praes. PI. 3 ausa 24,
2; Pari. Pass. ausinn Vol. 19,
1 (besprengt). vatni ausinn 171,
14 = heidnisch getauft, vgl. Wh.
p. 262 ?(. jBT. Maurer: Die germa-
nische Wasserweihe p. 6 fg.; die
christliche Taufe = skirn. Vgl.
auch meö 3).
austan, adv. (F. 7, 8), von Osten
her. Vol. 50, 1; ib. 52, 1. fyrir
austan mit Acc. im Osten von (vgl.
fyrir): 15, 20; Grott. 19, 2.
austr, adv. (F. 8, § 83,
wärts, im Osten 58, 4;
1. — i austr in östlicher
61, 12.
austrrüm, n. (vgl. rüm u. ausa;, eig.
der Schöpfraum, d. h. der flache
Boden eines offenen Fahrzeuges, wo
das eingedrungene Spülwasser sich
1): ost-
Vol. 40,
Richtung
sammelt und dann ausgeschöpft
wird, namentlich ivird der II atz in
der Sähe <tes Steuers so genannt,
doch nicht ausschließlich vgl. YigfA
— A. i austrrüm 71, 10. Auch
hier ist wohl an das hintere Ende
des Bootes zu denken, da Hymir
im vorderen I vr/l. 71, 12) Platz
nimmt.
auslrvecjr. m. (vgl. vegr u. ;iustr),
eig. der [östliche) Weg, die Ost-
gegend. — In beiden Eddas oft zur
Bezeich n ung des B i e s e n I and es ge-
braucht (vgl. Vigf.), daher auch
Austr v. (gewißm.als geograph. Name)
von neuem llrgb. gesehr. — A. i
austrveg nach dem Ostlande ->3, 11;
PI. A. i austrvega 101, 2; um austr-
vega (vgl. vegr) 145, 7.
ax, n. ( = got. ahs, § 40, 3), die
Ähre. N. Guörun. II, 23, 7.
A.
ä, f., älter o, (g. ahva, §21, 3; 27,*)
55), eig. das Wasser, der Fluß.
N. 42, 5: 218, 12, 17; Nsf. 107, 6;
G. är 107, 3; Gsf. 76, 17; D. ä 114,
3; Dsf. anni 79, 20; 114, 4; A. ä
107, 11; Asf. äna 79, 4: 218, 21.
— Plur. Nom. är 7, 4; 8, 1; G. ä
107, 3; A. är 17, 3.
ä (PraBS. S. 1 m. 3) s. eiga.
ä |?röjp. «. adv. (g. ana, ags. on, § 3.
3) auf, an, in, zu.
1) mit Dat. a) r ä u m l i c h : ä
himni am Himmel 21, 3; ä hliöu
Grm. 35, 5; a hendi 119, 24: a
ongli d, 2; nachgestellt: s.jävar beoj-
um ä ;% 12. Vgl. Lund p. 195.
ä baki auf dem Rücken b, 1 ; anders
ä baki ristinn (mm Dtsch. fragt
man hier wohin ?) Regm 26, 4 u.
die gehäuften Beisp. in Sigrd. 7 —
17; vgl. Gering, Vollst. Wh.\ ä oxl-
um 15, 6; ä ileti Häv. 1.0; ;i gölf-
inu 200, 26; ä joröu 17, 17; ä sauft-
um 35, 20; ä sa>num 69, 2; ä eldin-
um 79, 6; — ä skögiiiuin im Walde,
eig. auf dem W. (vgl. nhd. auf dem
Felde) 68, 5; ä morkum 164, 27;
ä lopti in der Luft oben 4, 15; ä
Gimle 78, 7; ä Valholl Grm. 23, 3
(vgl. Var.)\ ä bjargi (zur Bez. des
Wohnsitzes oder der Heimat, vgl.
Vor. zu Regm. 18. 6 u. Ger., \rollst.
11
Wörtb.) a f>jöÖi 116, 25; ä norör-
londuni 128, 9. Nach Gebh. stets a
landi, auch bei fast allen Kompos.
von land; bei andern Ortsnamen
dann, wenn der Ort nicht durch
seine Grenzen, sondern durch seine
Oberfläche bestimmt wird, also
Nastrondu a Vol. 38 , 3 ; ä }>vi
landi Grm. 12, 4; ä fjalli 78, 10; im
andern Falle steht at, z. B. at
Nöatünum 32, 12; at Valhgll Var.
zu Grm. 23, 3 (ä im Text); auch
da, wo nur ein „neben" der bez.
Örtlichkeit gemeint ist, so at Uröar-
brunni 24,' 12 {vgl. i U 24, 8, 9).
Auch Fälle, wo at in freicrem Sinne
(z. B. at 2) e) steht wie 160, 26
können hier angeführt werden: leika
n gölfinu (auf dem Estrich) at gulli;
<fo'es g. Hegt bei Beginn des Spieles
neben ihnen. ä Qöru leiti 101,
11 w/Z. leili; helt ä laerlegg 57, 8
s. halda. — b) zeitlich: ä (in)
jieiri nött i2./, 4 ; 125, 13 ; ä hverjum
tveim doegrum 14, 10; ä siöarsta
degi 26'0, 20; ä brim misserum 5£,
9; ä einum vetri 52, 15; ä briggja
manaöa fresti auf eine Frist von
= nach Ablauf von 3 Monden 109,
1 ; 154, 13. — c) in freierem Ge-
brauche, an a) angelehnt. — ferr ä
(auf, mit) skiöum 33, 2; ä hestinum
auff mit dem Pferde 53, 6; a kottum
sinum mit ihren Katzen 34, 2 vgl.
aka; vald ä mer (an mir, über mich)
69, 17: ä feörum — beira ihren
(eig. an ihren) Vätern 30, 11. Wie
hier die Person, wird anderseits auch
der Körperteil, der bez. einer Person
besonders wichtig ist (lokalpartitiver
Gebr. bei Gebh.) mit i\ bezeichnet,
so Helr. 13, 4. — ä hans griöum
in seinem Schutze 102, 18; spretti
ä knifi 57, 8 s. spretta; seöja ä
hrsei binu an (mit) deinem Leichnam
sättigen 165, 12.
2) mit Accus. — a) rä u m I i c h :
brä ;'i (an) sik 4, 6: setr ä munn
61, 21 ; seüu ;'i foetr auf die Füße
174, 6; kemr ä mina foßtr an m. F.
40, 22; ;'i hallarvegginn 106, 8:
bles ;'i hann 84, 4; kvaemi ä jm
bera 123, 9; skutu eldi ä hollina
121, 6; segl kom ä lopt (an die
Luft = in die Höhe) 111, 21: ä
äna auf den Fluß zu, in den Fluß
119, 14, 1(5; ä s;«>inn 80, 1: ä bingit
94, 20; a Gautland 154, 12 nach G.
— kom k (auf) hofuö Sif 111, 21;
draga a h(jfuö über den Kopf ziehen
228, 19; ä hals 111, 3; ä hond 110,
16; a aöra hliÖ 82, 17; ä fingrinn
117, 18; ä oxl 107, 6; ä tunguna
117, 20; ä eldinn 137, 12, 18; ä
saainn (a s«) 58, 5, 11 (hier anders
als 80, 1 ) ; ä egg auf die Kante 80,
8; ä ha>la 5, 4; ä kne 67, 6; ä
stölinn 1Ö7, 19; leit ä bekkina 66,
14; skjöta a hann 73, 15; gekk ä
grindina (auf — zu) 62, 1 ; riöu ä
hana 122, 5; ä sköginn 150, 1; ä
sjäinn auf die See zu (und dann
hinein) 229, 9. — b) in etwas frei-
erer Verwendung: ä hendr (vgl.
nhd. „auf den Hals" u. hond) 125,
12; ähnl. herja ä Hundingssonu
244, 1 ; logöum ä bä legten ihnen
auf 173, 26; kjösa feigö ä menn
(der Tod wie eine Last aufgelegt,
vgl. Vigf. p. 38 A. VII.) 45, 8;
kallaöi ä menn sina (rief seine Leute
an, herbei) 122, 25; kallar ä redet
an (mit lauter Stimme) 141, 7;
kolluÖu ;'i pör riefen den Th.
herbei 54, 12; a hann skal heita
(vgl. h.) 32, 1, 3; kallaöi ütar a
bekkinn (d. h. die weiter unten auf
der Bank sitzenden, vgl. ütar) 62,
17; kolluöu ä (zu) einmnpli 97, 11;
för ä fund 140, 14; — ininnaz ä
(an) rünar sinar 89, 9: a helveg
253, 22; ä hverjan veg in jeder
Richtung Vaf. 18, 5; ä ileiri vega
(vgl. vegr) 28, 4; haröir ä hiioina
(an der Haut) 123, 8; ä voxt (an
Wuchs) 135, 2; ä härslit 22*, 12;
ä här ok ä liki 31, 9; ;'i tvä bekki
(auf zwei Bänke verteilt) 62, 5 ; vgl.
bekkr. ä tvaM- hendr 155, 21 s.
hond.* — ä ba lund (in der Weise)
97, 4; ä övart unerwartet 191, 17
i$tf. ;//ir/. „«m/'s Ungewisse1'; i\ [>at,
at darauf hin, daß 32, 1 1 ; sv;'i liz
mer ä benna, dregil (in bezug auf,
um) 40, 19; breytir ä drykkjuna
(vgl. breyta) 64, 22; ä braut (brott)
vgl. braut: ä samt s. nsamt. —
c) zeitlich nicht gerade häufig, auf
die Frage wann ? So ä hverjan dag
= täglich, Var. zu Grm. 14, 5
(vgl. Gering, Vollst. Wb).
*) Die Grundbedeutung der präp.
ist (vgl. griech. dva, ario) auf, die
aber, mit der Zeit vielfach ab-
12
äbyrgö ägsetisverk
geschwächt, eine Verstärkung durch
tipp ertragen kann, um die Bedeu-
tung „auf, hinauf" deutlicher zu
bezeichnen: för upp a 10, 16; setti
upp a //', 9. 20; 22, 2 u. w., /■///. upp.
) Als Adr. gelangt a zur Ver-
wendung sowohl in lokalem Sinne:
varka ek lengi a ß, 2 (= ä fjollum) ;
skip. jmu er komin eru . . , eru ä
auf den Schilfen, die gekommen sind
— befinden sich 164, 5; stöö ä
(sc. skildinum) 104,8; at pat mölz
ä {darauf) 125, 5; ä bita s. bita;
koin ä (herauf, sc. am Himmel) 177,
2 — wie in freie)- er Verwendung:
sigr fengit ä (dabei) 56, 5; at
engl vissi toi ä in bezug darauf 178,
16. Auch vordem Yerbum: ä vera
(vorhanden sein) 41, 7; ä vera
i dabei sein) 40, 16; a {dabei) fengiz
#5, 14 ; ä leiö {aufging, zu Ende
ging) 53, 12; ä heföi komit (darauf
gekommen, getroffen hätte) 68, 10;
ä festa (darauf haften) 122, 9; ä
kveöa bestimmen s. kv. ; a ser
155, 31 y^. una; ä lä (vgl. Vigf.
älög) auflag, vorlag {als Last,
bestimmtes Verhängnis) 227 , 25.
Außerdem als Präfix in äbyrgö,
ägirni u. a. W. — In Verbindung
mit Verbis ist die Trennung stets
zulässig; die Hrg. nordischer Texte
pflegen diese Trennung durchzu-
führen.
abyrgÖ, f. (vgl. bjarga u. a), die Ver-
antwortlichkeit, Bärgschaft. —
hafa mikit i äbyrgö für viel ein-
zustehen haben, sehr bedacht nein
müssen 103, 11.
äftr, adv., konjunkt.(zu as. adro frühe?
vgl. Vigf.) eher, früher; ehe, bis.
1) adv. hvat Yar äör? 6, 22; 40,
1; 43, 17; 64, 17; 153, 21; äör
ganga vorher gehen 81, 7. — Wegen
49, 10 vgl. Lund p. 289.
2) conj., voll stand, äör, en {vgl.
en = als, ehe, bevor. — Die alte
Kegel, wonach Temporalsätze mit
äör (t'yrr), en a) nach positivem
Haupt salze im Kon}.; b) nach ne-
gativem im Indik. stehen, findet
in unser n Texten ihre Bestätigung.
Für ;i) vgl. 6, 19; 7, 14; 12, i;
55, 18; Häv. /, 2: Vaf. 35, 2; 47,
:i: Grolt. 2, 7. — für b) 67, 5, 6;
70, lü; Vol. 45, 10 (wo st. «w/*
Konj. sein kann). Der Konj. ver-
lang! jedoch immer die Auffassung:
bevor geschehen konnte; ist gemeint :
bevor wirklich geschah, so steht der
Indik. — Daher: mölu litla hriö.
äör sukku 125, 13 und 120, 10:
äör peir l'öru (= vor ihrer Abreise),
|»ä fälu peir gullit. — /// andern
Fällen steht der scheinbar positive
Hauptsatz doch in negativem Sinne,
so mundi lemja (contudisset ah
Irreal.) 110, 4; ähnlich 75, 22; auch
61, 19 ist settu hnakkan {bogen den
Kopf zurück = hatten ihre liebe
Not, hatten es nicht leicht), äör f)eir
fengu (fengi l)); dveljaz munu
stundirnar 31, 1 entspricht unserm :
die Zeit würde nicht ausreichen. —
In Ark. 14, 276 weist Kraut darauf
hin, daß die Hss. U u. R. der allen
Regel getreuer folgen als \\T, z. B.
(außer 61, 20) noch 34, 17; 102,
20; 110, 4; and er er s. ist in U der
betr. Temp>oralsatz mehrfach be-
seitigt, so 75, 23 u. 83, 18. — Der
freieren Weise von W. schließt sich
außer Grott. 14, 6 die Vols. Saga
i. g. an; hier gibt Kraut p. 275
nach affirmat. Upts. 5 Beisp. für
Konj., 4 für Indik. im Temporal-
satz; nach negiertem Hpts. 6 Beisp.
für Ind., 2 für Konj. — Vgl. auch
Lund p. 283, 337. — Vielfach kann
äör auch durch „bis" (vgl. unz)
oder „als" übersetzt werden, so u.
a. 18, 3 (vgl. gullaldr); 110, 4; 125,
18. — Grott. 2, 7 äör en heyröi
(übersetzt Eg. : prius quam audisset;
vgl. auch D. H. II, 607 (äÖr=nema).
äfengiim, adj. part. (Vigf., eig. =
anpackend, überwältigend, von fä,
Part, fenginn, hier im akt. Sinne
u. ä) stark , berauschend. — N. 93,
4; A. 121, 3.
ägjarn, adj. (ä, gjarn = g. -gairns,
nhd. gern adv.) begierig, verwegen
(auch habsüchtig). N. 208, 15.
atjiriii, f. (ägjarn), die Begierde, Hab-
gier. — G. ägirni 81, 9.
;M|n'ti. n. (ägietr), der Ruhm. — G.
til ägaßtis zur Ehre, in ehrenvoller
Art 226, 17; D. 178, 23: A. 166,
5. — PI. berühmte Taten. —
Dat. ägsetum, at äg. gera laut u.
allgemein rühmen 152, 7.
iHjaklisverk. n. (ägseti, verk), eine
'rühmliche Tat. — PI. A. 194, 12.
äguetligr — äratal
13
ägcetligr, adj. {vgl. kgseir) erwähnens-
wert, stattlich. — S. D. m. 163,
16. D. n. 164, 29. Nf. agretlig
197, 36. Superl. N. m. 176, 32.
ägsßtr, adj. {von geta = im Gedächt-
nis haben u. ä, vgl. Vigf.), berühmt.
— N. m. 35, 1; A. m. 39, 5; A. f.
152, 11. — Plur. N. m. 145, 14.
— Sup. (§ 811)) N. äga?tastr 33, 6
y^. einn*, 117,3; 134, 3; «ws. #<?£.
ägaeztr 196, 2; 203, 23; schw. inn
ägaetasti 33, 6; A. agaeztan(= äga-t-
astan) 10, 9; N. f. ägaetust 33, 9.
— Plur. N. m. schw. Flex. inir
ägaestu inenn 171, 17; 200, 27.
ählaup, n. (a-, hlaup), der plötzliche
Einfall. Überfall (auch mit Schif-
fen). — PI. D. 237, 21.
ähugi, m. (hugr, hugi vgl. Vigf.;
u. ä), die Andacht; der Gedanke,
die Einsicht. — D. 151, 4.
ähyggja, f. (ä- u. hyggja, f$£. ähugi),
die Sorgfalt, die Sorge, der Kum-
mer. — G. 196, 5. D. 181, 30;
Aufregung 199, 9.
äkafa, adv. {vgl. akafliga), heftig,
sehr. — 260, 15.
akafliga, adv. {vgl. akafligr), heftig,
schnell. 15, 13; 39, 15. — Sup.
sem äkafligast so schnell wie mög-
lich 100, 11 = sem äkafligast ma
hann so stark wie er kann 65, 12.
Vgl. sem c).
akafligr, adj. {als adj. häufiger äkafr)
eifrig, inständig. — A. f. akafliga
176, 16.
äkafr, adj. {vgl. Vigf. s. v.), heftig.
— D. f. äkafri 178, 14.
äkall, n. {vgl. kalla u. ä), der Anruf,
die Anrufung {vgl. äheit). G. til
äkalls 29, 9.
äkvefta, stv. {vgl. kveöa u. ä) «»-
sagen, bestimmt angeben, bestim-
men. — Pass. Part, äkveSinn
bestimmt; Dat. f. at äkveöinni stefnu
94, 10; at äkv. stundu {so R auch
94, 10) 154, 20.
älarendi, m. (= endi älar, von al,
f. = Band, vgl. § 55, 2 s. ol), das
Riemenende, Asf. 59, 18.
älfa-sett, f. {s. älfr, aett), das Ge-
schlecht der Elfen. — G. 180, 19.
älfkunnigr, adj. {vgl. kyn, ?«. älfr),
von Elfengeschlecht. Plur. N.
f. älfkuugar Wm. § 80 R, Fafti.
13, 5.
älfr m. {auch alfr; F. 28), der Alp, Elf,
spez. Lichtelf, vgl. Ijösälfr. — Plur.
G. 22, 11; Dat. (olfum in älterer
F.) Vol. 48, 2. Sigdr. 18, 5. —
In christlicher Auffassung etwa =
Kobold, so N. älfr 235, 14; Nsf.
236, 19.
Vrspr. waren sie Elementar -
g eist er , doch „erscheinen sie auch
als Seelen Verstorbener, die in der
Natur fortleben1' {Mogk G. Myth.
S. 24).
äliMnn, adj. {eig. P. Part, von ä-liöa).
aufgegangen, zu Ende gegangen.
— D. at äliönum degi spät abends
235, 3.
älit, n. {vgl. lita u. ä), das Ansehen,
Aussehen. — D. äliti 158, 13. —
Plur. D. älitum 10, 3; 31, 6; 33, 5;
Grott. 8, 6.
älpl, f. {auch olpt, so § 3, 2; 35 ;\
72. 1 ; richtiger älft nach Vigf.), der
Schwan; vgl. svanr. — N. 199,
9 vgl. bära.
ämättigr, adj. {in älterer F. ämött.;
von mättigr u. ä intens., wie äljötr
= Ijotr; als am - ättigr von Vigf.
aufgefaßt, vgl. aber D. A. K. V,
92* u. Gering, s.v.), überm ächtig.
ungeheuer. Nom. schw. Flex. sä
inn äm^tki (§ 41, 3) Grm. 11, 3.
ämaela, schw. v. (ä, ma?la), vorwerfen,
tadeln, mit Dat.; Lund p. 104. —
Prass. Imper. S. 2 ämael 202, 7.
all («7«?. äna), _pr«pos. wjftGen., seltener
Dat., Acc, ohne. — JfÄ Gen. 203,
12; r#7. Lund p. 165.
är, f. {vgl. Vigf., ä#<?r or § 55, 2) das
Ruder. — A. <?r Sigrdr. 9, 6; den
Rudern brenne {die Runen) ein;
Ger. Übers., D. H. II, 429. — Plur.
A. ärar 71, 11 ; Asf. 71, 19; vgl. upp.
är, n. (g. jer, § 43, 2), «V/s Jahr. —
N. 144, 4. yl?«c7? = gwtes Jahr
(Fritzn.), Jahresertrag, so G. ärs
33, 8. - - D. äri 237, 9.
är, «rfy. (g. air, § 12, 1). frühe, po?-
//sc7v- attc7t m# fg. Gen. (v^Z. Vigf.)
ar vas alda Vol.. 3, 1. — An dieser
un<t einigen andern Stellen der L.
E. wird jetzt meist ein substant. ar
n. (— Beginn) angenommen, vgl.
Fr.-', Gering.
äratal, n. {von tal u. är n.). die
Jahreszählung, Jah resrech nung
Plur. N. 11, 21.
11
arbakki
ätta
arbakki. m. («. a f., bakki zu bekkr),
das Flußufer [eigenü. die Fluß-
bänk, ef. Sandbank). - Dsf. 173, 22.
ardagar, PI. m. (s. ar adv., dagr),
die Tage der Vorzeit (?) — Vgl.
wird gew. ags. geär-dagas. — A. i
ärdaga Regln. '.'', 5 in Tage der Vor-
zeii zurückblickend), vor Zeiten.
Vgl. i 2 b).
arla. adv. [vgl. kr adv.), frühzeitig.
— 144, 5: hier wie auch sonst
meistens — inane, also — ärla
inorgins.
ärna, schw. v. (ärr in. = g. airus Bote)
zu Wege bringen; einem (D at . )
zu etwas verhelfen, mit Gen. der
Sache (Lund p. 1G7). — Praet. S. 3
222, 28 mit Nachdruck für das
Leben des Kn. bat).
ärsali u. ärsalr, m. {vgl. Gr. II, 311;
Schade, Ad. Wb. s. v. arah), das
Gewebe, der Vorhang, auch Bett-
vorhang ( Wh. 234) das Zelt. —
NT. 38, 13 {vgl. U in der Anm.);
A. ärsal hvnskra meyja 214, 11 be-
ruht wohl auf irriger oder un-
genauer Wiedergabe von Guör. 11,
26, 7-8; 27, 1—4; vgl. auch B.
arvQxtr, m. (vgl. voxtr u. ä f.), das
A nwachsen , Anschwellen ein es
Flusses. - Asf. 107, 9.
äraeftisfuilr, adj. (äraeoi n. Entschlos-
senheit, vgl. ä u. räö*; fullr), rasch
entschlossen. — N. m. 151, 30;
lö'.K 20.
äsa-l'ölk, n. (.<?. fölk u. äss) das Ase n-
volk. — N. 4, 2.
äsamt oder ä. samt (vgl. a präp. u.
samt) auf dasselbe hin, übe rein.
Vgl. Lund p. 124. J)at kom äsamt
meö Qllum 53, 19; t#tf. koma. —
vera ä samt vom ehelichen Zu-
sammenleben 151, 3; 152, 2.
äsa-sett, f. (s. aett u. ass), das Äsen-
geschlecht. — Gen. 14, 6; 32, 4;
Dat. B, b. — Flur. A. äsa-;pttir
13, 13.
äsa-^l, n. {s. q1 h. äss), das Asen-
bier. A. 102, 11.
äsbru, f. (s. brü u. äss), die Asen-
brücke (vgl. Bifrost); N. Grm. 29,7.
äsgrind, f, [s. grind u. äss), «?^. rta?
Asenhürde, das Asentor, = «oo&Z
Äsgarör. — Plur. A. äsgrindir
(-grindr R) 102, 2.
äsjöna, i. (s. sjön u. ä), Aussehen,
Äußeres. — A. 23, 2.
Viell. 8pe». der Gesichts« U -
druck, .so Pf. — (vultum Eg.).
äskmuiifjr, («. kyn ?/. äss) ro/i Asen-
geschlecht. Plur. \. läi'n. 13, 4.
Ü&er rZt> tv/v/-. Bildn. auf
-kunnr (r#/. Fa>\) 9. außer Nor.
atttft K. Gislason In Aar!), für 1881,
208 fg.
asmegin, n. (s. megin v<. äss), die
Asenkraft. N. 30, 13. #, 5, G. /, 2;
A. 72, 8. — Das Wort wird nach
Eg. u. I). IL II, 244 nur von Thorr
gebraucht.
äsmoftr, m. (*. möör u. ässj, der
Asenzorn. — Ü. i äsmööi 104, 10.
äss. m. (§ 64, 1; auch oss, g. PI.
ansis i#r/. Nor. u. Ger. Vollst.
Wb. Sp. 1252) der Gott, Ase, im
PI. auch von Göttinnen gebraucht
(Gering). — N. 31, 14; Nsf. 36, 2.
A. äs '27, 18. — Plur. N. ;esir 4,
7. Nsf. 34, 7; G. 50, 9; Gsf. 21,
7; D. 20, 10; 33, 6 F«r.; 9sum
Sigdr. 28, 6; Vol. •#«, 1 ; Dsf. 31 f., 4.
* Vgl. Einl. p. 92 /gr.; Mogh
G. Myth. (S. Göschen) 41 f.; Rieh.
M. Meyer 531.
äst, f. {g. ansts, § 34, 2; auch ost,
so Nor.), die Liebe, Gunst. -
Dat. äst 171, 17. — Plur. Gen. til
ästa 34, 5; 43, 13; D. 190, 3; 207,
20; A. 75, 5 (im nhd. Sing., w/J.
hylli f.).
ästalauss, ad;, (äst, lauss), liebeledig,
des Gegenstandes der Liebe (so
Gering), des Geliebten beraubt.
— Af. Helr. 5, 7.
ästrä<>, n. (s. äst, räö), der geneigte
oder wohlgemeinte Ratschlag. —
PI. A. astr$ö [in alt. F.) Sigrdr.
21, 4.
ästsemd. f. (vgl. äst, -semd in liös.,
vegs.), die Gunst. — A. 170, 25.
ästsa?ll, adj. (s, saill u. äst), liebe-
beglückt, beliebt. — X. 77, 12. —
Gompar. N. äslsa^lli (für -sselri)
170, 10.
äsynja, f. die Asinn, Göttin (eig.
Asenfreundin? äsvinja. von älterem
vinja = vina? s. F. 280). — Plur.
N. 27, 12: 33, 9; Nsf. 42, 13; Dat.
45, 2.
sit s. ela; ätt, f. s. rott, I.
ätta, zahlw. indekl., g. ahtau S 3, 3;
16, 2; 40. 4: 86; F. 11, acht. —
21, 8; a, 5; Grm. 23, 4: Helr. 7, 3.
atti — banna
15
Atti, zahlte. (= attandi, § 88, vgl.
ätta), der achte. — Nrn. 21, 10.
— Nf. atta 43, 15; Nn. ätta 6, 6.
atjän, zalüiv. indekl.; § 86; Nor.
§ 209 a1) (eig. ätt-tjän, s. tiu u.
atta) achtzehn. — A. 145, 10.
ättungr, m. {cgi. aett), der Geschlechts-
genosse, Genosse. Plur. N. 27, 7.
ävalt, adv. (entw. von äv = g. aivs
u. allt. vgl. Ark. 14, 261 orf^' =
of allt, vgl. Vigf. s. v.; of 3); allr),
»* allem, überall, immer. —
166, 16; 200, 5.
ävani. n. «d[/. (s. ä w. vanr = <7. vans),
nur in der Wendung: einhvers er
ävant es fehlt an etwas. (Vigf.) —
enkis ]>oetti mer äv. an nichts
schiene es mir zu fehlen 169, 18.
äverki, m. [vgl. ä, verk = verkr
Schmerz, vgl. Vigf., Fr.) die durch
gewaltsamen Angriff bewirkte Ver-
letzung oder Beschädigung. — A.
225, 28; Asf. 233, 11.
ävoxtr, m. [vgl. vaxa u. ä) der Auf-
wuchs, Pftan zenwnehs, die Frucht
= Feldfrucht. — Dat. ävexti 33, 7.
ba «Viur ig. bagms), der Baum (vgl.
tre). — N. Vol. 19, 3; Grm. 40, 5;
hier kollektiv (D. H. zu Grm. 40,
5-9.
baggi, in. (in jüngerer Form pakki,
Kluge, Beitr. 10, 441; vgl. nhd. Pack,
Vigf. s v.), die Last, der Bündel,
Sack: — A. 59, 10.
bak, n. (§49, 1; vgl. Backbord), der
Rücken (eig. abgewandter, hinterer
Teil\ spez. auch des Pferdes: steig
af baki [vom Pferde) 77, 8; viö
bak arnarins 94, 2. — Vom mensch-
lichen R. ä baki (D ) 6, 1; 105, 11;
249, 15; ä bak (A.) 59, 11; 160, 5
(hier vom Sigm. in Wolfsgestalt);
vom Pferde 17 2, 13 ; 183, 11 (deutsch:
saß er auf).
baka, schiv. v. I) backen. — Inf.
158, 25. — 2) erwärmen, nam.
Med. bakaz sich wärmen. — Pra?t.
S. 3 hakaoiz 231, 30; Part, absol.
bakaz 230, 32.
Im kl';» II. n. (bak, fall), eig. das auf
den Rücken Fallen; im PI. I). störum
bakfollum = mit starkem Zurück-
lehnen (des Oberkörpers); weit aus-
holend (Edz.) 220, 4.
bana, schw. v. (bani ), töten, mit
Dat.; Lund p. 86. — Inf. 224, 31.
baiiadagr, n. (s. bani 1), dagr), der
Todestag. — D. 179, 28.
banaiiuior. m. (s. maör u. bani 1),
der Mörder (= bani 2). N. 135, 15.
banaorö, n. oder banorö (so W) (s.
orö u. bani 1), dieT odesbotsebaft.
— A. 84, 2, wo bera ban. af einum
= den Sieg über jem. davon-
tragen, als Überlebender die Kunde
von dem Tode des andern bringen
können (vgl. Fritzn. s. v.). Nach
Ger. Vollst. Wb. ist bera b. = den Tod
jmds anzeigen d. h. (da nach germ.
Rechte der Täter selbst zu dieser
Anzeige verpflichtet war) sich als
Urheber des Todes bekennen, daher
— töten.
banasär, n. (s. bani 1), sär) die töd-
liche Wunde. — G. 179, 20. A.
181, 2.
banasok, f. (bani 1), sok), dieUrs&che
zum Tode. — N. 208, 9.
band, n. (s. binda, § 31, 1), vgl. g.
bandi f.) das Band. Nsf. 41, 16.
A. 40, 20, 24. — PI. A. i bond
reknir in Banden gelegt (in B. ge-
trieben, fest- gemacht) 155, 25.
bandingi, m. (s. band), der Gefan-
gene! — N. 180, 6.
bani, m. (vgl. ben f.) 1) der (meist
gewaltsame) Tod. — N. 83, 18;
'l!6, 7; 120, 15; 121, 5 (überall
hier eigentlich = causa mortis). G.
bana. 68, 10; 122, 6; Grott. 6, 4.
— Gsf. til banans 49, 13. — D. at
bana [zur Ursache des Todes) 42,
12; 253, 4 6\ veröa; gekk naer bana
ging dem Tode nahe, g. ihm fast
ans Leben (Edz.) 167, 4. — A. bana
15, 12; 151, 19; 155, 3; ßgm. 17,
4; 230, 15. — 2) Totschläger,
Mörder (= banamaör). N. 135, 15;
141, 11; D. Regm. 26, 3; Sigdr.
15, 6; A. Grott. 6, 7; hans (sc.
Fäfnis) bana 183, 26 vom Schwerte
Gramr r/esagt. — Plur. Dat. Vol.
45, 2.
banna, schw. v. (vgl. Bann), bei Straf e
v e r b i e t e n. — Inf. 211, 24. — PrflßS.
Conj.S. 2 bannirhonum = /&m wehrst
U13, 24. Part. Pass. N. n. bannat
i3, 17.
n;
bardajramaör — bäöir
bardagamattr, tn. (8. bardagi, maör),
der Kri eger. PI. X. n;:>, 28.
I>;ii(l;i(|i. in. («. berja, -dagi = dagr,
Ark. 15. 233), der Kampfestag,
Kampf. — Dsf. 249, 2; A. 155, 15.
barki. in. {vgl. engl, to hark, helfen)
die Luftröhre , Kehle. — Asf.
160, 4, 8.
barn. n. (g. barn ; § 49, 1). das Kind.
N. '160, 1. — G. barns 22, 9; Gsf.
bamsins 151. 24; D. barni 151, 15;
A. barn 151, 3; Asf. 161, 5. PI. N.
born 15, 8; I). barna 152, 6; A.
24, 17; Asf. 200, 34.
* vera meö barni 151, \h = schir<in-
ger sein. Im weiteren Sinne ist
barn = Menschenkind, Mensch; so
hvert barn (every living creature
Vigf.) 171, 21; 176, 11. "
barnaeign, f. {s. eign u. barn), der
Kinderbesitz, Kindersegen. —
A. 42, 7.
barnsaldr, m. (s. barn, aldr), das
Kindesalter, die Kindheit. —
1). 173, 1.
barnstokkr, m. {vgl. barn, stokkr),
der Kinderbaum, vgl. Ba. —
Wenn die Lesart richtig, so wäre
an einen Apfelhanm zu denken, der
aus den Kernen des fruchtbringen-
den Apfels der Walküre {vgl. 151.
11 — 13) gezogen. Aber hierzu nötigt
der Ausdruck apaldr 152, 29 neben
eik 152, 12 nicht, gemeint ist wohl
in beiden Fällen nur „Fruchtbaum",
und es wird dieser Baum wohl kaum
anders als die auch sonst bezeugten
Hallenbäume {vgl. namentl. Fas. 1,
p. 85) anzusehen sein. Die ein-
fachere Lesart der Rimur bötstokk
wird auch von Vigf. angezogen und
würde „Baum der Hilfe" bedeuten
{vgl. das spätere vardtrüd bei Mann-
hardt, Baumkultus p. 54 fg.) Bugge
in Ark. 5, 39 denkt an einen Fels-
block (vgl. berg eitt stöö i breiöum
sal Rim. 142) als urspr. Bewährungs-
ort des Schwertes und erinnert an
Sagen von K. Artus, der das Schwert
aus einem Amboß zog. Cederschiöld
in Ark. VIII, 95 beziveifelt, ob -stokkr
von einem grünenden und blühenden
Baum mit Recht gesagt werden kayin.
— Die Lesart branstokkr (so Fas.)
wurde von Edz. Übers, p. 398 mit
brandr — Schwert in Verbind. ge*
bracht, also Schwertstamm [wegen
des hineingestoßenen Schwertes), von
Kr.- wird vielmehr an brandst. g.-
dacht [im Sinne etwa von Herd-
Motz). Eine ganz sichere Erklä-
rung <//'/>/ es bisher nid//. — Dsf.
153, 3; A. 152, 14.
barnceska, f. ibarn, &&.&= Jugend .
die Kindheit. - D. 242, 6.
barr. n. {vgl. Vigf.), Sproß, gewöhn-
lich, vom frischen Trieb des Nadel-
holzes gebraucht ; in Gy U. auch vom
Laube der Weltesche. — N. 109,
15. - I). barri Sigrdr. 10, 5. —
A. 23, 6; 49, 14.
barun. m. {vgl. Vigf.). der Raron. —
Plur. N. 143, 8.
* Der eig. fremde Titel tritt in
Norwegen seit 1276 für das ältere
hersir (q. v.) ein, vgl. Keyser, Eft.
Skr. II, 115.
bat na. schiv. v. {g. gabatnan), besser
werden, meist mit Dat. der Person
u. Gen. der Sache {Lund p. 103,
168); doch auch persönlich. — Praes.
S. 3 batnar hvärigra hluti {s. hlutii
226, 15.
batt s. binda.
baugr, m., der Ring von gebogenem
Golddraht, namentlich um den Ober-
arm getragen , vgl. hringr. Ein
goldener Fingering {s. fingrgull) wird
115, 10 als litill gullbaugr u. weiter-
hin kurzweg ccls baugr bezeichnet.
N. 115, 15: Dsf. 115, 13; A. tl9,
8: Asf. 115, 11, 12. - Plur. Gen.
Fäfn. 32, 6: Dat. f, 4.
baztr s. beztr.
bäöir (§ 16, 2; 85; g. bai. bajöfrs),
beide. — Nm. bäöir 72, 6: b.
saman 162, 1; G. beggja Regm. 6,
6; D. bäöum 72, 8; 161, 21 [hier
auf das vorhergeh. |)eim bezogen);
A. bäöa 57. 1: Nf. bäöar Grott. 22.
8; A. f. 168, 29. Nn. baeöi 121, 19;
139, 10 {in beiden Fällen ist das
neutrum als commune für Masc.
u. Fem. gebraucht, vgl. Gr. IV, 279 f.).
Für baeöi ok son HQgna(=b., hon
ok s. H.) 225, 25 vgl. hier * und
ok.* — A. baeöi 93, 21.
* Ähnlich dem mhd. beidiu (beide)
— unde vertritt baeöi — ok nhd. so-
wohl — als auch; 11, 16; 13, 18
u. öfter. — Ahnlich baeöi, at . . .
bäl — bekkr
17
.€i).. ., mätti ok = sowohl (dies),
■daß . . . (dazu) aber . . . auch
konnte u. iv. 217, 26—27. — Ur-
sprünglich viell. wie mhd. beide
— unt [s. Lexer s. v. beide) von
■drei Gegenständen, von denen zu-
nächst zwei durch beide (basöi) ver-
eint, und das dritte mit unde (ok)
angeschlossen wird.
J»äI,n.(ags.b£el,F.208), ^/-Scheiter-
haufen, namentlich zur Leichen-
verbrennung; vgl. Wh. 481. — N.
253, 16; G. 253, 15; Gsf. 253, 20;
Asf. 76, 2, 3
balfior. f. (s. for u. bäl), die Leichen-
bestattung, Gang oder Fahrt
zum bäl. — A. 75, 14; Asf. 76, 2,
3. Plur. A balfarar {vgl. for) n, 3.
bära, f. (norw. baara, Ger. Vollst.
Wb.), die Woge, — sem älpt af
baru 199, 9. — Hier ist 100hl mehr
an die äußere Erscheinung des in
erregter Stimmung von der Welle
sich halb aufschwingenden Schwanes
(af bäru: af sinu saeti) als an die
rnyihol. Beziehungen des Schivanes
zu denken; vgl. übrig. Helr. 7, i s.
v. hamr. — PL N. 211, 27. D. barum
229, 10.
foätr, m. (ags. bat, F. 200), das Boot.
— D. bäti 167, 6.
beginn (part.) s. bioja.
be$r, m. (g. badi, n., § 60, 3; Vigf.
s. v.); das Bett, namentlich Unter-
bett, Polster; meist poet. {vgl. s^eng).
— Acc. beÖ 206, 12. Plur. i>. sjavar
beöjum ä y, 2 am Meeresbett (vgl.
nhd. Flußbett), am Strande. Doch
bezeichnet b. im Unterschiede von
unserem „Flußbett" tveniger den
Untergrund des Flusses als den Ufer-
rand, daher auch der PI. in y, 2.
(Gislason in Aarb. 1881 p. 210.).
beifta. schw. v. ig. baidjan), ver-
langen, nötigen, vgl. biöja. —
(Auch = hetzen, vgl. Vigf. beiöa II.)
Mit Acc. der Pers. u. Gen. der
Sache, Lund p. 174. — Inf. beiöa
hann oröa 46, 14 (= anreden), beiöa
griöa (s. griö) Baldri Schutz ver-
langen für B. 73, 9. — Praes. S. 1
sem ek beiöi yör (Acc), wozu ich
euch auffordere 154, 31. Ahnt, sem
ver beiöum 215, 13. — Praet. S. 3
beiddi (bestimmte) 17, 13; verlangte
. 176, 18; 238, 5; c. G. des Obj. 99,
Glossar z. pros. Edda.
14; 106, 17 {vgl. 46, 14); = ver-
langt hatte 210, 18. — Plur. 1
beiddum (hetzten) bjornu Grott. 13,
5. — Plur. 3 beiddu mit dopp.
Gen. Grott. 2, 4 = und verlangten
des grauen Gesteines Bewegung,
setzten das gr. Gestein in Bew. Vgl.
übr. Bugge Till. 442. Med. beiöaz
sich ausbedingen, verlangen. — Inf.
71, 1. Preet. Sing 3 beiddiz 4, 16;
20, 17 (c. G.); 53, 3; 77, 10; Plur.
3 beidduz 114, 11; 136, 16; 116, 11
(c. G.).
bein, n. (F. 197), 1) der Knochen,
das Gebein. — A. 110, 4. Plur.
Dat. 11, 7; Gnn. 40, 4; I)sf. 11, 5;
57, 7. Asf. 62, 23. — 2) das Bein,
der Schenkel. — 1). at beini 153, 1.
heina, schw. v. (vgl. beinn grade F.
197), 1) einrichten, sich zu etwas
anschicken. — Praes. Sing. 3 beinir
flug 26, 12; ähnlich 106, 12. — 2) mit
Dat. {Lund p. 69) beisteuern. —
Inf. 253, 26.
* beina einu wohl eigentl. „mit
etwas zu Hilfe kommen" .
beiiiaböt, f. (beini, bot), Pflege, Er-
frischung. — N. 231, 24.
beini, m. (s. beina), die Aufwartung,
Pflege. — A. 158, 4.
beita, f. (vgl. bita), der Köder, na-
mentlich für Fische. (Vigf.) —
Plur. D. 71, 5; A. 71, 6.
beita, schw. v. (vgl. bita) beißen lassen
(nach Ger. Vollst. Wb. zunächst:
das Pferd auf das Gebiß beißen
lassen, d. h. aufzäumen, dann: den
Wagen mit Vorspann versehen u. w.);
füttern (vom Vieh) , drohend
schwingen (von einer Waffe), so
Inf. 191, 12; vgl. Lund p. 89; beita
haukum sinum (vgl. Vigf s. IV) mit
ihren Habichten zu beizen 192, 11
=auf die Jagd zu gehen m. i. H.;
vgl. 192, 17 — 18. — illu beita einn
jem. übel zurichten (eig. mit Übel
verfolgen) 215, 11; vgl. b. brQgÖum
Lund p. 89.
bekkr, m. (kk aus nk Nor.), die B a n k ,
vgl. Wh. 220. — Asf. 62, 17; 66,
15. Plur. A. ä tva bekki 62, 5 be-
zieht sich auf die beiden Bankreihen
in der Halle (= ä baöa bekki bei
Vigf. s. v.). Vgl. auch utar. — bornir
ä bekki 216, 5 zu den Bänken (der
Speisenden) in der Halle getragen,
= nhd. aufgetragen.
18
belgr
bera
* Neben bekkr = Bank steht ein
gleichl. I). = Bach (nd. Btik).
belgr, in. {g l)algs), der Balg, das
Fell und daraus Gefertigtes. l)Balg
{vgl. otrbelgr) A. 173, 24; Asf. 115,
3. — 2) Blasebalg. — Nsf. 111,
9. — 3) Schlauch, L e d e r s a ck ( vgl.
mjqlbelgr). — A. 158, 24; überh.
Sack 228, 19.
bella, schw. v. (rgl. Vigf. ; zu g.
baljrjan, Ger.), mit l'at. etwas trei-
ben, einer Sache sich hingeben. -
Inf. gleöi bella 195, 12.
belti, n. (I. balieus, vgl. Vigf), der
Gurt. — D. 98, 25; A 239, 14.
ben, f. (g. banja, vgl. auch bai.i,
§ 57, 1), die Wunde. Plur. D.
benjum Grott 15, 7.
bera, stv. (g bairan, § 104), zum Vor-
schein kommen ; tragen, gebären.
— I) tragen, sich tragen =
erscheinen, sich zeigen, a) eigent-
lich. — Inf. bera i hQfüö ser 119,
15 [der Acc. i holuö wie b. tJQru
i h. ser bei Vigf. s. v. bera B, III,
eig. wohl „auf den Kopf nehmen
und so tragenu); 45, 5 (zutragen,
bringen); bera inn [hereinbringen)
109, 6; bera iram vorzeigen 240,
18. — Praes. S. 2 berr 206, 2 vgl.
bar 163, 15. — S. 3 hon berr eski
43, 3; berr heim 160, 5. — hvärt
af p.örum berr [vgl. bar 163, 15)
163, 29 = iver den andern über-
ragt, vgl. 221, 11. Plur. 3 bera Grm.
36, 9;' 149, 11; 162, 3 u. Conj.
Plur. 3 beri Grm. 36, 2; vgl. zu
beiden Stellen 45, 5. — Pra?t S. 1
ek bar 180, 25; S. 3 bar ein af ojlum
eine hob sich von allen ab, ragte
cor allen hervor 163, 15; bar 166,
26 vgl. 45, 5. bar fram [vor, her-
bei) 115, 8; bar — trug, tragen
konnte 167, 8. — Plur. 1 bärum,
poet. borum e, 1 ; Plur. 3, poet. brtru
a, 5; bäru 38, 20; 95, 11; 15, 6;
bäru fram [wie bar fr.) 111, 15.
b. eptir 114, 9 s. eptir. — Part.
Act. berandi. — er nu gott ber-
anda [vgl. Var.) borö a hornmu
65, 4; hier ist berandi als Verbal-
adj. zu betrachten (ein sich gut
tragender Rand); s. § 80, Lund
p. 400; vgl. auch goör. — Part.
Pass. haföi borit 105, 11; var boiit
inn 62, 19; let und eik borit (sc.
veröa) Heb. /, 4 vgl J). H. 1J, 485
zu Str. 5, 1 4. borit Dt {von ein, r
//• iche) 75, 24 vgl. borin ä bälit
76, 2; bornir til ketils 57, 2. b\4m
freieren Sinne, zunächst vom bber-
bringen einer Botschaft: berr
Qfundarorö [s. s. v. ) 23, 5; berr
banaorfi (*. s. v.) 84, 2; af mer bar
ek ich trug über mich davon (sc.
den Sieg) = ich überwand mich
206, ü. at eigi baerir \>u inn minna
blut <= daß du nicht den schwäche-
ren Teil davon getragen, den kür-
zeren gezogen 226, 14. bera upp
tragen vor, bringen vor hörn röit
198, 14; vom Vorbringen übler
Kunde 228, 2. — Auch vom gedul-
digen Ertragen (Imp. S. 2 her 189,
6) oder dem Tragen einesVerlustes :
bar ver>t (a^errime tulit) 75, 2 oder
allgemeiner: hverja giptu menn bera
= davontragen, erfahren 193, 13;
saman bera (conferre): berr rQng
orö saman Fäfn. 33, 5, 6 (congerit
injustas causas Eg. , ; bäru saman
räö sin (consiliainter se contulerunt
Eg.) 73, 8; bera saman ok in (cum
illis comparareEg.) 94, 13. Weiter-
hin in der Constr bera einn einu
(eigentl. jemand durch etwas be-
lasten, beschweren: vgl. \igf. s. \.
A. I., 2) = jemd. durch etw. über-
wältigen, so bera bann ofrliöi 150,
23; ofrl. bornir 161, 10; riki
(= ofriki) bornar 224, 19. Vgl.
auch c). — c) imperson. — bar
hann [es trieb ihn) at landi 107, 12,
vgl. Vigf. s. v. bera C 1; eigi berr
nauösyn(Acc) til = es bringt keine
Nötigung mit sich, ist nicht nötig
172, 34. bar sva til trug es sich so
zu 235, 2. at ?töru bar daß es (um)
ein Bedeutendes austrug, erheblich
war 150, 9 vgl. Vigf. s v. C. II, 5).
afmerbarek ich übertraf mich selbst,
bezwang mich 206, 6 (vgl. bäru f»au
af Qörum sie übertrafen andere 194,
1 0) — [>aun veg hefii f'yrir mik borit so
ist es mit (in einer Vision) vorgekom-
men 204, 28; vgl. V igf. s. v. C, 1,2. —
So auch 70, 1: ef saman maetti bera
fundi (s. fundr) J>eira = ob sich zu-
sammenbringen ließe eine Begeg-
nung usw. Für den Dat. bei saman
bera {neben Acc.) vgl. Fr. 2 u.
Mob. s. v. — d) Ähnlich das Med.
beraz in der Redensart hann let
}}at viö beraz 71, 4 = ließ es vorbei,
berfcettr
bjarg
19
vorüber {eig. zurück ?) gehen, kam da-
von zurück. Vgl. Vigf. u. Fritzn. s. v.
2) zur Welt bringen, gebären.
— Praes. S. 3 herr Vaffr. 47, 2;
Praet. S. 3 bar hann (Loki als
Stute) 54, 18. Plur. 3 bäru 35, 13.
— Part, borinn (geboren) Vaf[)r.
35, 3 vgl. 124, 8; 212, 20; i heim
borin (JN. f.) zur Welt gekommen
Helr. 4, 4 ; n. borit verör 22, 9;
Plur. bornir 145, 1 1 ; bornar Grott.
9, 8; wegen des Dat. vgl. Lund 120.
berfcettr, «rf/. (s. berr, fotr), bar-
füßig, barbeinig. — N. 152, 33.
berg, n. is. auch bjarg, Nor.), der
Berg, Fels. — Nsf. S>#, 22; Gsf.
3.9, 20; Dsf. 40, 4; Asf. 00, 21.
bergnQS, f. (s. berg, nQs F. 162, eig.
Nase), der Felsvorsprung, das
Vorgebirge 177, 6.
* Vigf. führt die heutige Schrei-
bung bergsnQs auf berg- u. snQs
(= nQs) zurück und findet diese
Schreibart korrekter.
bergrisi, m. (s. risi u. berg), der
Bergriese. — N. 54, 11; Plur. N.
bergrisar 22, 3; 30, 9. — G. 46,2;
Grott. 0, 7; Dat. 35, 18.
* in der poetischen Sprache ist
broeör bergrisa = Biesen; maer
bergrisa Grott. 10, 6 (das Riesen-
mädchen) = wir beiden Riesinnen;
bergrisa brüör Grott. 24, , 2 = die
Riesin; vgl. D. H. 11, 610, 616.
berja, schw. v. (§ 113, •) schlagen,
werfen. — Inf. berja troll 53, 12;
101, 2 Riesen durch Hammenvurf
töten, berja grjöti mit Steinen wer-
fen 73, 16; 123, 1. P.set. PI. 3
boröu schlugen 220, 17. Part. Pass.
Nf. barin 225, 15. PI. baröir vöru
grjoti b, 2). — Med. berjaz sich
schlagen, kämpfen. Inf. \ q1. 45, 1;
83, 16. — Praes. S. 3 berz 83, 17.
PI. 3 berjaz 51, 9. - imper. S. 2
berz 190, 4. — Praet. S. 3 baröiz
47, 6; b m. kämpfte neben 221, 9.
PI. 3 bQiöuz 5,6; 141, 16. — Part.
Med ek hefi bariz ich habe mich
geschlagen 155, 6.
bernska, f. (vgl. bara), die Kindheit,
Jugend. — D. i bernsku 180, 3.
berr, adj (vgl. Lexer s. v. bar adj.),
bloß, bar. — Norn. n bert (vom
Schwerte) 141, 12; A. 200, 6. —
Plur. A. m. 4 f)ä bera (an ihren
bloßen Leib) 123, 9.
berserkr, m. \s. serkr u. vgl. Vigf.
s. v.), der Berserker, Kämpe
(urspr. in Bärenfell ? Nach Fr. 3
von bera f. die Bärin u. s.). Plur.
N. berserkir 136, 16. — A. berserki
75, 18; 136, 10.
* Li mythol. Bez. vgl. Golther
102; Rieh. M. Meyer 130.
betr, adv., besser (§ 84). — mun
[)k betr (sc. vera) 69, 14; miklu
betr 99, 1; hugaöan betr 119, 16;
betr fallit 121, 18; betr vaeri 122,
22. — ipess b. f)ykki-mer, er f)eir
JDola verra um so besser gefällt es
mir, je Schlimmeres sie erdulden
155, 37. — annan dag QÖrum betr
168, 6 vgl. annarr4); Lund p. 135.
betri, adj. compar. (s. betr u. § 82 ;
g. batiza, § 33, 4), besser. —
Nrn. 113, 6, mit compar. Dat.
(Lund p. 135) 172, 16; Helr. 11, 6.
Gen. betra 49, 11; A. betra (sc.
{jann kost; 61, 11; N. n. betra 165,
13; A. n. 153, 8.
beygja, schw. v. wgl. bjüga), beugen.
— Praet. S. 3 beygöi 66, 6.
bezt, adv. (s. betr, § 84), am besten.
— 17, 17; 34, 11; 150, 21. bezt
hafa es am besten haben = die beste
Aussicht haben 153, 11. bezt at ser
242, 12 bezeichnet ähnlich wie mikill
fyrir ser (vgl. fynr 1 d) die persön-
liche Tüchtigkeit in einem hervor-
ragenden Grade; vgl. Vigf. s. v. at
C, IV, 5 und oben at 2 a). bezt at ser
i fornum siö bezeichnet das Muster
eines Helden im Bereiche des Heiden-
tums.
beztr oder baztr {s. bezt u. § 82,
Ark. 8, 258), der beste. — Nom.
m. 20,1 beztr; 21, 7, 54, 19 baztr.
A. beztan 30, 12; baztan c, 2;
schiv. Fl. inn bezta 246, 4. — N.
n. bazt Grm. 18, 4. — PI. Nf.
beztar Regm. 19, 4 Var.; Nn. bQzt
Reg. 19, 4; D. beztum 166, 25.
* Der Superl. ist öfter als Elati-
vus zu verstehen, so 30, 12; 193, 15.
bjarg, n. (s.berg, g. bairg-), der B er g,
große Haufe. — PI. Nom. bjorg
Grm. 40, 4. Nsf. 11, 5. — D.
bJQrgum 164, 10. A. bjorg (vom
Schnee) 53, 7.
* Die von Vigf. w. Fr. ? «w/r-
nommene synon. Unterscheid, von
berg w. bjarg scheint viele Über-
2*
20
bjarga
bjööa
gänge ~u gestatten, vgl. z. 1> 9l
bergit W, bjargil R. — bjorg 55, 7
fei nacA Vigf, PI, Do« bjarg = an
immense stone.
bjarga, 8tv. (§ 103,2), retten, for-
//(//; mit Dat.; Lund p. 70. — Pass.
Part, horgit = geborgen Sigrdr 9, 2.
borgit fa vom glücklichen Entbinden
Sigrdr. 8, 2. "
bjaryrüiiar, PL f. [s. bjarga, r.), hel-
fende Runen, spez. mit Bez. auf
Geburtshilfe. — A. Sigrdr. 8,1.
bjartjsnos. f. (bjarg n., snos = Vor-
sprung s. Vigf.). das Vorgebirge,
der Felsvorsprung. — D. 245, 12.
*Vgl. bergnQS, das jedenfalls nur
eine andere Schreibung.
bjjartr, adj. <g. bairhts, Nor., vgl. auch
Berta). hell, glänzend. — Nn. 31, 6.
Nf. bjort 83, 5. — Plur. Nn.
bjort 92, 7. Comp, bjartari 25, 1 1 ;
adv. bjartara 82, 20.
bjär s. beer.
bioja, stv.{g. bidjan^Z.§ 105), bitten,
werben; doch auch von bestimmter
Aufforderung = heißen, befehlen,
vorschlagen; vgl. engl, to bid, mhd.
Wb. I, 168, f.; mit Gen. des Zieles
(so biöja |>in um dich werben) 194,
27; die Person, für tuelchc man
bittet oder wirbt, steht im Dat.
comm. (Lund p. 175), oder mit til
handa c. D. (vgl. hQnd f.), sonst
auch mit fyrir c. D. — Inf. 34, 8
(vgl. been); 46, 21 u. 118, 18; 121,
15: 205, 29. Praes. S. 1 biÖ ek
154, 27; für 155, 31 vgl. N 4). —
S. 2 biör 155, 33. S. 3 biör friöar
(um Fr.) 94, 5; biör (&**&) 64, 5;
260, 19. — Plur. 3 biöja 08, ü.
— Conj. S. 1 biöja 155, 8; PL 3
biöi 197, 26. Imper. S. 2 biö i7i;
35. Preet. S. 3 baö 46, 13; 47. 2;
225, 12 (bat) neben baö (gebot) 115,
11. in letzterer Bedeut. auch 106,
15; 120,12; 222,25; 225, 8; Grott.
5, 7. = bat, warb 152, 17 w?Z. oben
118, 28 m. 266, 13. baö \>k vel fara
162, 21 s. vel. — Plur. 3 baöu
[forderten auf) 38,20; so auch 40,
15; bäöu friöar 57, 21 t*. 75, 23.
Fow Aussprechen einer Wunsch-
formel 160, 15 t#J. baö 2£tf, 6; 26'2,
20 u. oft. — Conj. S. 3 baeöi (wer-
ben sollte) 197, 34. Plur. 3 baeöi
61, 16 vom Aussprechen eines be-
stimmten Wunsches (■= optare Eg.).
— Pass. Part. Nom. beöinn 204,2b,
vgl. das bez. Zitat s. \. hitta,
absol. beöil 199, 12.
bila, SCÄK>. v. , im Med. bifaz s/c/i
bewegen, erbeben. — Praes. S. 3
bifaz 153, 14.
bik, n. (I. pix, <•#/. Vigf.), das Pech.
— Dat. biki (= en bik, s. Var. i
24, 17.
bil, n. (^. Vigf., Ark. 16, 203), cZer
Augenblick D. i [>vi bili 58, 24.
bila, schie. v. (vgl. bil), fehlen, ver-
fehlen. Inf. 203, 6; 222, 10.
Praes. S. 3 bilar 141, 12; fehlschlägt,
nichts taugt 176, 3.
bilt verör einum = jemand wird
mutlos (bei Vigf. zu bila gestellt,
richtiger wohl bei Fntzn. als neutr.
zu einem adj. bilr); at pör varö
bilt 58, 25. Vgl. obilt.
binda, 5^. (§ 16, l: 34, 2; 46, 3;
103, 3; g. bindan). fesseln, h i nden.
1) eigentlich. — Praes. Plur. 2
41, 1; Plur. 3 70, 16; 114, 17 —
Prset. (§ 31, 1; 34, l); S. 3 batt
59, 10; 56', 4 knüpfte ein Band;
Plur. 3 bundu 80, 11; Pass. Part.
N. m. var bundinn 41, 14; b. er
83, 20: A. m. bundinn 124, 12:
A n. fa bundit (§ 34. 1); 39, 16;
haföak b. 68, 7. — Plur. N. f. bundnar
120, 17.
2) freier und übertragen. —
Inf = Verband anlegen 225, 27. —
Praet. PL 3 bundu jjau eiöum meö
ser dies beschwuren sie gegenseitig
190, 15. Part. Pass. bundit ver-
sichert svardogum 115, 1.
bjooa. stv. (§ 102, 1), bieten, an-
bieten; g. -biudan; m. D. rf?r Pei'son,
Lund p. 78. — Inf. 49, 8; 75, 7:
6" 5, 21. — Praes. S. 3. byör hann
upp 65, 14 (s. u. *); bietet an 153,
17; 166, 20. Plur. 3 bjööa 98, 12;
114, 18. — bj. üt her (Dat.) heben
ein Heer aus 163, 9 vgl. Vigf. s. v.
III. — Conj. S. 2 bjööir viö 153,
21. Imper. PL 2 bj6öi-f>er bietet
215, 9. Praet. S. 2 sf. bauötu 141,
9. — S. 3 bauö (bot) 141, 1; 117,
14; bauö bot an, erbot sich 52, 8;
59, 9; 99, 9; 222, 17; bauö (M
mt) 57, 3; 208, 16; 202, 18; 154,
9. — Plur. 3 buöu 57, 21; 95,20;
97, 18—19 (18 = Ziwfew ein, 19
schlugen vor); 102, 3; b. heim 260,
3 5. heim adv. — Pass. Part. N.
bjorr — bläsa
21
m. alls J)er's kostr of bodinn, da dir
die Wahl frei steht Sigdr. 20, 2;
PL Nm boönir angeboten 216, 5;
Nn. boöit = angeboten 217, 27;
absol. boöit geboten 156, 18; boöit
til varnanar = praecepto cauturn
est Eg. 105, 18; b per dich ge-
laden 218, 7. — Med. bjödaz sich
anbieten; buöumz (eig. Praet. PI. 1)
auch als Prtet. S. 1 gebraucht; ek
buöurnz ich erbot mich 203, 10 vgl.
Vigf. s. v.
* Die Grundbedeutung des Verb,
ist wohl ausstrecken, darreichen,
geben, so bjööa upp 65, 14 zurück
reichen [vgl. nhd. aufgeben = fahren
lassen), ähnlich wie g. biuds = aus-
gestreckter Gegenstand, Tisch. —
Meist aber im übertragenen Sinne
= bieten, anbieten, erbieten, ent-
bieten (= einladen).
1. bjorr, m. (vgl. Vigf.), das Bier,
meist poet. — D. V9tu peim bjori
= das B. enthielt Guör. 11, 24, 1.
A. Sigrd. 5, 1.
2. bjorr, m. (1. fibra, Nor., vgl. auch
Fr. 2), ein meist keilförmiges Stück
Tuch oder Leder. — Plur. N. 84,
8; D. 84, 9.
birta (g. bairhtjan) erhellen, zeigen.
— Inf. 64, 1. — Praet. S. 3 birti ok
lysti 109, 6. Med. lnip. PI. 3 birtuz
46, 8 (im pass. Sinne).
bitr, adi.; g. baitrs, vgl. bita) beißend,
scharf. — Dm. bitrum Regm. 26,
2; N. n, bitrt 205, 26, 28.
bjorg, f. (zu bjarga = bergen), die
Rettung. — N. 107, 14.
Moni, m. (§ 64, 2), der Bär. — G.
bjarnar Sigdr. 16, 1 ; Gsf. bjarnarins
39, 21, vgl. D. H. II, 654. — A.
218, 25. A. PI. bjornu Grott. 13, 5.
biöa, stv. (§ 101; g. beidan). 1. er-
warten, mit Gen.; Lund p. 168.
— Inf. biöa ragnarokrs (vgl. ragn.)
142, 5; min — biöa [unsicher, vgl.
Guörhv. 20, 5-8) 229, 19. biöa
eigi J)ess, er 153, 30. er eigi langt
at biöa es datiert nicht lange 155,
16, vgl. 205, 27-28. Imper. S. 2
biö 180, 15. — Praet. S. 3 beiö
103, 23. — 2) geduldig ertragen,
(e. to abide Vigf.)c. Accbisw. auch
vom Erreichen eines Zieles, so Praes.
S. 3 biör 69, 13. — Prset. S. :!
beiö 223, 12.
bita, stv. (§ 9, 4; 12; 18; 101; g.
beitan), beißen, essen; schneiden.
— Inf. 42, 2; a bita anbeißen, (all-
mählich aufessen) 35, 6. — 99, 1
= schneiden; = heftig schädigen
211, 29. — Prses. S. 3 bitr 38, 4:
Grm. 35, 4; 99, 21 = eindringt;
= zerschneidet 161, 32 (vgl. bitu
229, 21); 50, 3, 5 (= fressen, wei-
den); = quält 202, 9. Plur. 3
bita .23, 6. — Praet. S. 3 beit 34, 18
113, 5, 7 (vgl. oben 99, 1). PI. 3
bitu verletzten 229, 21. — Gonj. S. 3
biti 168, 11 (bita fyrir den Aus-
schlag geben, vgl. Fritzn. s. v. (!.
Vigf. II, E; fietta = die fehl-
geschlagene Werbung). Ähnl. 288, 5.
blab, n. , das Blatt, Gewächs. —
A. 190, 9; Asf. 160, 11.
blanda, stv. (g. blandan, § 109, mi-
schen, mit Dat. ; Lund^. 89. — Praes.
PI. 3 blanda hJQrlegi saman den
Schwerttau idas Blut der Wunden)
vermischen = sich bekämpfen 180,
2 1 ; das Praes. im Sinne des
Fut., vgl. Lund p. 296. — Praet.
PI. 3 blendu 97, 14; Pass. Part. A.
m. blandinn Sigrdr. 5, 3; absol.
blandit Vol. 25, 6; 120,2b; 216,8.
blanda, schw. v. = blanda stv. —
Praet. PI. 2 blonduöuö 210, 22.
blauör, ad} , zaghaft, blöde, feige.
Zu g. blaufvjan F. — Gm. schw.
Flex. ins blauöa 223, 8.
blautr, adj., s. Nor., schwach, weich.
— N. 40, 10; 180, 3.
blär, ad}., oft = schwarz; dunkel-
farbig, blau. — F. blä 38, 13. —
PI. Nf. blar (für blaar) Sigrdr. 9, 8 ;
aus V. 7 ergänze sva vor bl. —
D. bläm Var. zuVql. 9, 8; überall
hier — schwarz, = blau 245, 13.
bläsa, stv. (§110, g. blesan). ^bla-
sen; mit Dat. = schnauben, hau-
chen. — Inf. 110, 12. — Praes.
S. 3 blnessoder blaes82, 16; 100,1;
blaess ondunni moeöiliga er seufzt
tief auf 209, 30; Plur. 3 88, 7.
— Prat. S. 3 bles 72, 12; 100, 3;
110, 15. — 2) blasen, im musikal.
Sinne. — Praes. S. 3 blaess i Gjallar-
horn 83, 7. — Pass. Part, absol. var
{)a bläsit i lüöra zum Zeichen des
Angriffs 168, 20.
' In syntakt. Bezieh, s. Lund
p. 89, Nyg. 109.
22
blastr — boösmaör
blastr, ni. (urspr. blastr, § 64, 1 6),
das Blasen auf einem Home 35,
22 (A., vgl. heyra), mit dem Blase-
balg (Asf. 111, 1).
* Der Acc. blast 35, 22 scheint
zulässig nach Anal, der übrigen
Doppelformen, und das r überhaupt
nur irrig in die cas. obl. einge-
drungen (ahd. plast = blastr), vgl.
Fr.-, der für den Acc. nur bläst
bietet.
bleikja, schw. v., bleichen. — Inf.
119, i3; nach Fr.2 = dem Haar
eine hellgelbe Farbe zu geben suchen
durch Waschen mit Lauge.
bleyöi, f. [zu blauör), die Feigheit.
— D. Sigdr. 21, 3.
blevöimaör, m. (s. bleyöi), ein Feig-
ling. — N. 189, 9.
blindr, adj. (g. blinds; § 17; 20,2, 3;
31, 2; 34, 2; 46, 1, 3). blind. -
N. 36, 2.
bliöa. f. (s. bliör), die Freundlich-
keit. — D. 190, 1.
bliör, adj. (g. blei[)s). milde, gnädig.
N. n. Witt (§ 28, 2) 57, 5; Plur. N.
n. bliö Grm. 41, 2. Compar. adv.
bliöara leichter, besser 213, 2.
blikja, stv. (§ 101), blinken. — Inf.
b, 1. — Prset. PI. 3 bliku o, 7.
bloö. n. (g. blof>), tfßs Blut, sowohl
vom Blutstropfen {111, 8), wie vom
Blutstrom (10, 13) gebraucht, vgl.
auch dreyri. — N. 10, 13; Nsf.
111, 8; G. blöös {vgl. suga) i£4, 30;
Dat. bloöiü, 4, 8; 42,11; instrum.
Dat. i6', 2; Acc. 57, 12; Asf. 97,14.
blööigr oder blööugr (s. bloö), blu-
tig. — N. bloöugr orn — bloöorn
(q. v.) Regm. 26,1. — PI. A. f. blöö-
gar 168, 29.
blöörefill, m. (vgl. Vigf. s. v. refill),
die Schwertspitze, poet. — Nsf.
42, 4. — Dsf. 161, 31. — Asf. 161 , 33.
* F^Z. w. u. refilstigr u. Kefill.
blöÖorn, m. (bloö, Qrn), der Blut-
Aar, eine martervolle Todesart,
beschrieben 249, 15 — 18. — A.
249, 15.
* Daß diese Todesart in histo-
rischer Zeit wirklich vorgekommen
sei, wird von neueren Forschern
(G. Storm u. a.) nicht ohne Grund
bezweifelt. Beachte auch, daß erst
im Ng[). 249, 15 fg. die Prosa genau
nach Regm. 26 berichtet, vgl. dagegen
Prosa vor dieser Str.u. VqIss. XVII;
D. H. II. 4(8. Über das abwis-
chende Urteil E. Mogks {Die Men-
schenopfer bei den Germanen, Lpz.
1909) vgl. Hanisch in der D. Lit.
Zeit. 1911 Nr. 10.
hlom, n., die Blume; nach Fritzn.
auch das frische Laubwerk; meist
im Sing, üblich. — PI. D. blömum
152, 13.
i blömi, m. (g bloma), die Blüte; das
Glück, Ansehen. — D. bloma 194,
6, 17.
! blot, n., das Opfer. — A. 145, 1.
! blöta, gew. schw. v., urspr. aber stark,
s. § 110; 10. 1 und Nor., Ark.
21, 255; g. blötan), opfern, durch
Opfer verehren. — Praet. S. 3
blötaöi til J)ess opferte mit dem
Wunsche (oder Gebete) 145, 2;
Plur. 3 blötuftu verehrten 4, 5; Part.
Pass. varu blotuÖ (N. n.) 139, 10
= wurden durch Opfer geehrt;
vgl. Lund p. 38, nach starker Flex.
blotinn ; PI. Nf. blötnar Guörkv. II,
24, 6 vgl. iörar.
blöti'e, n. (vgl. le u. blot), der Opfer-
schatz, das Opfergeld. — Nsf.
139, 11.
blötjarl, m. (blot, jarl), Opferjarl;
Beiname des dem heidnischen Opfer-
wesen noch stark ergebenen jarl
Hakon (q. v.). — A. 237, 6.
blunda, schw. v. (vgl. Vigf., wohl zu
blindr), die Augen halb schließen,
blinzeln. — Part. Praes. blundandi
114, 5 vgl. D. H. II 400.
blcOJa. f. (vgl. Vigf.), eine farbige
Decke von feinerer Arbeit, z. B.
eine Bettdecke, so N. 218, 22.
blser, m. (vgl. Vigf.) der Hauch,
sanfte Wind. — N. 8, 15.
boö, n. (vgl. bjoöa). 1) die Bot-
schaft. — PL N.167, 20 vgl. fara.
— 2 ) dieE i n 1 a d u n g , Aufforderung.
— G. 102, 19; D. 154, 20; Dsf.
154, 9; in beiden Fällen konkret =
Gastgebot, geladene Gesellschaft.
197, 33 meö boöi = vermittelst
freien Angebotes (von unserer Seite).
165, 25. — 3) das Gebot. — D.
eptir boöi 218, 27; 230, 10.
boöi, m. (vgl. Boön), die Untiefe.
Brandung. — A. boöa 98, 1
boösmaör, m. (s. boö 2), maör), der
eingeladene Gast. — PI. N.
152, 25.
bogi — bragr
23
bogi, m., der Bogen. — D. boga
33, 2; Dsf. 22, 2; A. boga 191, 13.
bogmaQr, m. (vgl. maör m. bogi). der
Bogenschütze. — N. 36, 17.
bora, sc/m;. »., bohren. — Inf. 99,
21. — Praet. S. 3 boraöi 100, 3. —
Part. Pass. borat 99, 22.
bor$, n. (g. baurd), r/^-Bord, Rand,
Tisch. — 1) Rand am, Trink-.
gefäß. N. £5, 4 «#Z. bera 1) a). —
2) Band eines Schiffes, Bord. —
Dat. a boröi 72, 17; Dsf. 72,7. —
A. 72, l vgl. fyrir c. A. — PI. Dsf.
boröunum 164, 9 vgl. gnyja. —
3) Tisch. — G. til borffs 235, 11.
— D. 48, 12. - A. 67, 13. — PI.
G. til boröa zu Tische 204, 15.
boröbünaär, m. [vgl. büa, borö), das
Tischzeug, das Tischgerät. Wh.
233. — G. 45, 5.
borftgogii, PI. n., das Tischgerät. —
Var. zu büsgQgn 18, 2.
ImrMiald. n. {vgl. halda, borö), der
Unterhalt bei Tische, die Verpfle-
gung. — Asf. 48, 11.
bor$i, m. {vgl. Vigf), e^r Stickrah-
men. - - A. 192, 14, 29 vgl. gull. —
In der Wendung slö boröa {204, 6;
213, 4) wird wohl die Einrichtung
für das feinere Sticken {vgl. 213,
5 fg.) gemeint; man übersetze etwa:
begann am Stickrahmen zu arbeiten.
Diese Arbeit geschieht 204, 6 in
leidenschaftlicher Erregung, deren
Erfolg 204, 7 schildert. — slö b.
yfir henni 213, 4 übers. Edz. : schoß j
den Einschlag ins Gewebe über ihr
— legte ihr ein Gewebe an; das
yfir henni erläutert Rn. : über ihr,
d. h. stehend hinter der sitzenden
G. — Ahnlich ist dann wohl y.
mer 260, 7 gemeint: über mir, d. h.
hinter dem in der Wiege lieg. Kinde,
zu Häupten desselben auf einem
Gestell.
boröker, n. (vgl. ker, borü), die Tisch-
kanne (ein größeres Gefäß zum
Einschenken in die Trinkbecher,
vgl. Fritzn.). — Plur. D. 120, 25.
A. 120, 23.
borg, f. lg. baürgs, § 61, 3), der
Hügel, die Burg. Vgl. Vigf. — G.
borgar 12, 8; Gsf. 17, 14; D. borg
68, 11; Dsf. 17, 15; 52, 16; A. 12,
7 (hier = Burgwall oder Bretter-
zaun; so F. J. wohl im Hinblicke
auf die Z. 8 gen. brar); Asf. 4, 10.
— PI. A. borgir 244, 19.
* Nach Fr. 2 ist b. zunächst der
zur Verteidigung passende Berg-
abhang, dann Wall oder Mauer,
durch M. geschützte Ortlichkeit.
borgarhiiS, n. (s. borg, hliö), das
Burgtor. - 1). 165, 18. — PI. N.
220, 9.
borgarsmiö, f. (s. smiö, borg), der
Burg bau. — Nsf. 53, 12.
borgarveggr, m. (.9. veggr, borg), die
Burgmauer. — Asf. 95, 12.
borgliÖ, n. [vgl. borgarhl ), das Burg-
tor. — D. 53. 15; Dsf. 62, 1.
bögr, m. (§ 64, 1), der Bug, Ober-
arm u. (bei Tieren) Oberschenkel der
Vorderbeine, vgl. laer. — Plur. D.
bögum 15, 2; Asf. böguna 93, 22.
bokrünar, PL f. (s. bök Buch, vgl.
§ 72, 1; g. boka Buchstabe, auch
beyki = bceki Buche) , entweder
Runen auf Buchenholz oder in
einen kostbaren S t o f f (vgl. Vigf. s. v.
bök 1) eingestickte. — N. Sigdr. 91, 1.
bol, n (vgl. Vigf), das Lager eines
Wildes, Wohnung eines Menschen.
— N. 118, 6. — G. böls 118, 3.
A. 116, 23.
bölstaQr, m. (s. staör. böl), der
Wohnraum. — Plur. A. bölstaöi
38, 8.
böndi, m. (aus früherem böundi, vgl.
Nor.; claneben büandi, § 74), 1) der
Bauer, vgl. imldr. — Nsf. 57, 6.
— G. 56, 21. — 2) der Hauswirt,
Gatte. :- N. 200, 32. — G. 155,
11; D. 218, 4.
bonorö, (bön = boen, orö; vgl. auch
Ark 3, 90') das Bittwort, spez. die
förmliche Werbung. — Asf. 198, 14.
bot, f. (g. böta, der Nutzen): § 72, 1),
die Buße, der Ersatz. — N. 207,
3; A. bot 192. 26. — Plur. Dat.
at bötum 141, 8.
brag$, n. (vgl. bregöa), 1) die schnelle
Bewegung, der Augenblick. —
I). af bragöi Grott. 19, 6 im Augen-
blicke sofort (adv.) — 2) der Kunst-
griff, die List. — A. bragö 154,
31. — PI. G. leita til bragöa 67,
4. — D. brogöum 157, 31. — A.
brogö 234, 10. Vgl. auch Gu5-
rünarbrQgö.
bragr, m. (vgl. § 60, 2; Vigf. s. v.
Bragi), 1) der Fürst, die hervor-
ragendePerson (ags. brego) 35,4 ;
24
bratidr — breg5a
der hier behauptete ZusMang mit
Bragi wird von F. J. Gg. 97 mit
Recht bestritten. — 2) = skäldskapr
(Vigf. s. v. II i*. III), 35, 3. — Fast
nur poet, in beiden Bez.; für 2) ist
<tm wichtigsten die Ableit. bragar-
mäl [Sprache der Dichtung, d. i.
Vereinigung zweier Silben durch
Ausstoßung des einen Vokals, z. B.
|>iir's/M>J>ares; MöbiusHidt. II, 106.)
brandr, m. {vgl. Vigf. s. v. II), die
Seh vvertklinge. — Dsf. brand-
inum 175, 16; A. Grott. 15, 8 -•
PL brandar (Vigf. B, Fr.8 s. 2) das
spitz zulaufende Vorderteil des
Schiffes, um den das Halttau (festr)
geschlungen ward, der Schiffs-
schnabel. — Dat. Regln. 17, 6.
brattr, ad), (ags. brant, bront Vigf.),
steil, hoch. — Nm. Sigrdr. 9, 7.
Regm. 17, 5. — Nsf. 157, 17. —
D. 158, 31.
brauÖ, n. [vgl. Vigf. s. v.), das Brot.
Nsf. 157, 16. — D. 158, 30. - A.
157, 12.
brauftgerö, f. (s. brauö, gera), die
Brotbereitung. — Asf. 157, 15.
braut, f. (3 61, 3; vgl. brjota), der
gebahnte (eig. gebrochene) Weg;
Wh. 36+. — D. a braut (= brautu)
= a leiöinni Hämo. 26, 4. — Plur.
A. Vatyr. 47, 6.
* Als adv. wird der S. A. braut
und I). brautu (brottu) allein u. in
Verbindung mit Präpos. (a, i) ge-
braucht, vgl. auch w. u. brott, das in
W auch 105, 8 steht. — braut (—fort,
weg) 67, 12, 16; br. na (vgl. nä)
105, 8. — ä braut 59, 3; i braut
46, 10. — Vgl. Lund p. 235.
brä, f. (älter br<); § 55, '&), das Augen-
lied, die Wimper, nicht Braue an
der Stirn = brün, vgl. Vigf. s. v.
u. s. brün f.; aber urspr. wohl =
Wimperhaar , gras hvarma , s.
Fritzn.). — G. brar 31, 8. — Plur.
D. bräm Grm. 41, 1; A. brär 12,
8; vgl. D. IL II, 235.
bräQaiauss, adj. (bräö f. = Jagd-
beute, Fleisch, lauss), ohne Atzung,
ohne Beute. — PI N. 216, 7.
braöna, schw. v. [vgl. Nor.), schmel-
zen (intrans.). — Pra>t. S. 3 bräö-
naöi 8. 15.
brätt, adv. (eig. n. von bräör, vgl.
Vigf. 8. braör) schnell. — 94, 17;
Regm. 17, 4 Var.
Iircufta, atv. (§ 1()3, 1), schnell be-
wegen, ändern; schwingen,
werfen, ziehen (das Schwert, n
mit Dat.; 8. Bund p. 8!). — Inf.
iiia pvi nü ekki bregöa =
kann es nun nicht ändern 200, 6;
bregöa ]>vi das vorwerfen 155, 2.
— Praes. S. 2 bregör \m mer
8; S. 3 bregör schwingt 69, 18
br. minum svefni = verscheucht
183, 24; br. sveröinu 153, 3:
Herausziehen br. 6r 153, 6. — br.
viö fährt auf 156, 24 vgl. bra v.
72, 6. — PI. 1 bregöum [vgl. Anm.t
169, 17. Hier ivird von M. 0. p.
LXX11I u. Nygaard eine jünger*
Form des Konj. angenommen. —
Imper. S. 2 mit süffig. Neg. und
Pron. bregöattu mache mir keinen
Vorwurf Helr. 3, 1 ; PI. 1 bregö-
um eigi af |Dessu halten wir hieran
fest! 159, 18 vgl. 154, 5, 8. — Praet.
S. 1 brä (aus *brah, vgl. Nor.)
ek warf ich 68, 13 ; S. 3 bra 99,
5 ; brä niör nieder senkte 117, 6 ;
br. i sundr augum 228, 17 = die
Augen weit öffnete (vgl. „die Augen
aufreißen"); brä upp (schwang in
die Höhe = holte ans) 57, 1 1 ; vgl.
brä upp geirinum fyrir hon um
schwang ihm — (hielt ihm plötz-
lich) in der Höhe den Speer
cor (= entgegen) 168, 32; brä viö
72, 6 = zog zurück, zog an; brä
viö sveröinu das Schwert anhielt,
dagegen hielt 176, 6 ; brä zog sverö-
inu 118, 10; brä hann viö zog heftig
zurück 72, 6 ; brä ör zog heraus
153, 15; oft von Gestaltentausch:
brä ser warf sich, verwandelte sich
i konu liki 74, 1 vgl. 78, 12; 95,
5. — brä ä sik zog sich an, nahm
an 4, 6; 151, 9. — bra fingrinurn
182, 7 steckte eilig den F. vgl. drap
f. 117, 19; brä ho'föi 217, 4 = h. vatt
(vinda) Atlkv. 6, 1 = wandte das
Haupt; brä mer warf mir vor Helr.
13, 1 (s. Inf.). — Plur. 2 brugöuö
(= S. 2) friöi = du brachst den
Frieden 221, 26 ; PI. 3 brugöu [wie
brä 95, 5) 80, 9. — Pass. Part. A.
n. brugöit sverö ein gezogenes
Schwert 212, 3; absol. ef eigi er
brugöit J). räöahag 154, 3 wenn
diese Heirat nicht aufgelöst wird,
vgl. 154, 6: ef jiessu er br. wenn
dies nicht gehalten wird, vgl. auch
breiöa — brjöta
25
206, 16 u. af brugöit 230, 10 so-
wie Helr. 4, 8 brugöit = aufgelöst,
zerstört. — hafi brugöit ä sik
|)essu liki io£, 29 d/es*? Gestalt an-
genommen habe vgl. 74, 1, 151, 9
usw. — Med. Praes. S. 3 bregz
(— bregöz) viö hQggit gerät in hef-
tige Bewegung bei dem Stoß 94, 1 ;
cgi. Vigf. s. v. B. II ; so auch Praet.
S. 3 braz ä fötinn warf sich {stemmte
sich plötzlich) auf den (andern) Fuß
230, 1; braz ekki viö blieb ganz
ruhig 158, 18 ; braz warf, wandelte
sich 100, 4, 11; anders |>at br.
honum = das schlug ihm fehl, vgl.
Vigf. A. II, 3.
breiöa, schw. v. (breiör), ausbreiten.
— Pass. Part. PL Nn. breidd 195, 9.
breiör, adj. (g. braids, § 75, 1), breit.
— N. m. 103, 15; An. breitt 191,
3; adv. in die Breite 3, 7 {vgl. djüpt) ;
standa br. reichen weithin 20, 9.
breki, m. (= breaker Vigf.), der Stru-
del, die Sturzwelle; poet. — N.
Sigrdr. 9, 7; Regm. 17, 5.
brenna, f. die Verbrennung, Leichen-
bestattung. — Gsf. 253, 22; A.
76, 6.
1. brenua, stv. (g. brinnan, § 103, 1),
brennen, verbrennen (intrans.)
Inf. Grott. 19, 1 ; Prses. S. 3 brennr
{auch brenn § 123, 2) 22, 1 ; Grm.
29, 8 würde brennen, cgi. I). H. II,
182; Plur. 3 brenna 82, 15. Gonj.
S. 3 brenni 6, 15; Praet. S. 3 brann
79, 2; 137, 19; {verbrannte sich)
117, 19; 182, 7; {verbrannte) 76, 5;
121,6; 212, 16; = brannte auf 261,
14. — PL 3 brunnu af {)eim ihnen
abbrannten, an ihrem Leibe ver-
irr annten 137, 13. — Gonj. S. 3
brynni 183, 16; 218, 22; PL 3
brynni 176, 1. Part. Prags, brennandi
7, 8; 22, 2; Part. Pass. n. haiöi
brunnit gebrannt hatte 79, 7; var
br. 261, 20 ausgebrannt war d. h.
sich selbst verzehrt hatte; dagegen
ser brendr 190, 5 {von 2. brenna)
= von andern mit Hilfe des Feuers
getötet seiest. PL N. akarn brunnin
gebrannte {nicht verbrannte) Eicheln
tiuörkv. II, 24, 4.
2. brenna, schw. v. (g.-brannjan),ver-
b rennen Urans.) Inf. 7, 12; Grott.
19, 7; 203, 8; 211, 34; 237, 5;
253, 15. Pi;ps. S. 3 brenni r 26, 1;
84, 14. PL 3 brenna 1 60, 15; 177 1
17. — Praet. S. 3 brendi 68, 17.
Vgl. § 46, 2 (kenda) — Part. Pass.
na. brendr 21, 11; f. brend 120, 4;
«&so/. brent 244, 19. — Nicht auf
die gewöhnliche Leichenverbrennung,
sondern das Umkommen infolge von
Brandstiftung bezieht sich 190, 5 ;
vgl. Sigdr. 31, 5 — 6. Ahn f. auch
inni brenda (incendio interfeetarn
oder ine. interf'ectos ?) 195, 18 an
einer inhaltlich nicht ganz klaren
Stelle.
bresta, stv. (§ 103, 1), brechen,
gebrechen (vgl. Gebrest). — Praes.
Conj. S. 3bresti 227, 25. Pra>t.
S. 3 brast 104, 14; 176, 4.
brestr, in. (vgl. bresta), das Brechen,
der Krach. - N. 107, 19.
! breyta, schio. v. (zu braut, f. ? vgl.
Vigf), verändern, mit Dat.:
Lund p. 90. — Inf. 29, 8: hier =
übersetzen, lautlich akkommodieren.
Nach F. J. Gg. 97 nahm der Autor
an, diejenigen Namen Oöins, die
er sich aus dem Nordischen nicht
erklären konnte, seien gelegentlich
der weiten Reisen des Gottes aus
andern Sprachen entlehnt.
: brigöa, schw. v. (= bregöa, nament-
in der Rechtssprache, vgl. Vigf/,
verändern, verletzen. — Int.
brigöa })essu hierin wortbrüchig
werden 154, 5. Praes. Plur. 3 brigöa
ihr Wort nicht halten 44, 2.
brigzla, schw. v. (vgl. brigö, brigöa;
Vigf.), vorwerfen, mit Dat. (wie
bregöa). — Pra?s. S. 3 brigzlar mer
207, 8.
brimrünar, PL f. (briin= Brandung,
Meer), die Brandungsrunen.
Zaubersprüche gegen Unfälle z>u~
See. — PL A. Sigrdr. 9, 1.
br jöst, n., vgl. g. brusts PL f. die Brust.
— 1). Sigdr. 17, 6; A. 225, 24.
brjöstgerÖ, f. (brjöst; gerö = gj<?rö)
der um die Brust des Pferdes ge-
hende Gurt. — Nsf. 252, 4.
brjöta, stv. (F. 218), brechen. -
Int. 69, 21; 75, 22 (zerschmettern).
Vgl. Lund p. 123 wegen dieser u.
ähnl. Stellen. — Praes. S. 3 brytr
175, 19. — Pnet. S. 3 braut 39, 8,
12; 57, 9 (braut sc. laerlegg); braut
af 105, 14; at uppi braut ä qx!
(hier ivohl impersonell, vgl. Var. in
U, Vigf. s. v. 111), daß es {das
-
brisinga-men — brynja
Wü88er) eich oben auf der Achsel
brach 107, 6. — Flur. 1 brutum
Grott. 13, 6. — Plur. 3 brutu ge-
brochen (zerstört) hatten 258, 7;
Gonj. S. 3 bryti upp (aufbräche) 218,
13, 18; bryti ib. 19. Part Pass. m.
brolinn 57, 14; n. (u. indeklin. Form)
brotit 40, 24; 108, 2. - - Plur. n.
brotin 11, 7. — Med. brjötaz um
wohl eig. sich umherwerfen, sich
heftig sträuben. Praas. S. 3 bryz
(= brytz) ekki viö f)vi = wider-
setzt sich dem nicht 158, 8. — Praet.
S. 3 brauz um 41, 16 = oblucta-
batur Eg.
brisinga-men, n. (vgl. men u. Freyja,
Vigf. s. v. brisingr in Add.), ein
kostbarer Halsschmuck. A. 43,
11. — Vgl. Wh. 187; Golther, Ger-
man. Mythol. 441 u. die dort an-
geführten Schriften,
brosa. schw. v. (vgl. Nor.), lächeln.
— Praet. S. 3 brosti 170, 30.
brot. n. (vgl. brjöta), das Stück,
Bruchstück. — Nsf. 241, 2. — PL
Nsf. 39, 13.
brotna . schw. v. (vgl. brjöta), brechen
(intr.) Inf. 17, 5; Praas. S. 3 104, 13.
Praet. S. 3 brotnaöi 39, 2. PI. 3
brotnuöu 220, 4.
brott. aar. (— braut adv., s. braut
f.), fort, weg. — 84, 3, 9; 110, 15;
;'i brott 43, 7; i brott 37, 1; 165,
16. — So auch ä brottu (= ä brautu)
179, 12.
brottferB. f. (brott, ferö), die Weg-
fahrt, Heise. — G. Regm. 21, 3.
broftir. m. (Gesch. d. d. Spr. 185 fg.,
g. brö£>ar, vgl. auch §10, 3 ; 28, 1 ;
73, 1), der Bruder. — N. 110, 10.
Helr. 12, 3 br. minn = als mein
Br., s. D. H. II, 212. G. brööur
113, 6; Grott. 6, 7; ü. brööur 99,
16; A. brööur 77, 9. — Plur. N.
broeör JO, 7; Grott. 9, 7. — G.
brceöra 156, 8. D. broeÖrum 155,
33. A. brceör 154, 25.
broöurbani. m. (vgl. bani 2) u. brööir),
der Brudermörder. — A. -bana
124, 12.
hröfoirgjold, Plur. n. (vgl. gjalda u.
brööir), die B r u d e r b u ß e , das Buß-
geld für einen erschlagenen Bruder.
— Gsf. 175, 5; A. 116, 12.
brok. f. (F. 219; § 72, 1 ; e. breeches),
die Bruch, eine Art Beinkleid
:nr Bekleidung der Oberschenkel,
mit einem Leibgurt befestigt ( Wh.
p. 163). — Plur. D. 245, 13.
brullaup, n. 8. brüMaup.
brunnr, m. (§ 33, 1; 481)), der
Brunnen. — N. 7, 3; D. nrunni
15, 6; Dsf. 20, 16, 17; Asf. 20, 15.
brü, f. (§ 55, 1 u. a)), die Brücke.
— N. 17, 7; Nsf. 76, 21 ; G. brüar
Sigdr. 16, 8; Gsf. 35, 18: A. 16, 7;
Asf. 17, 4. — Plur. Gen. brüa Grm.
44, 6.
brüarsporör, m. (vgl. sporör u. brü)
eigentl. der Brückenschrvanz , das
Brückenende. — A. 25, 5.
brüMaup. n. (oder brullaup, vgl.
hlaup u. brüör, § 11, 3), der Braut-
lauf, die Hochzeit. — Wh. 245 fg.
— l)at. ganga at brullaupi 47, 4;
gekk at brüölaupi 119, 3. — A.
drekkr brüölaup til GuÖrünar feiert
seine Hochzeit mit G. 197, 37;
215, 25; vgl. drekka.
brüölaupsgerö, f. (s. brüölaup, gerö
zu gora), die Veranstaltung, Feier
einer Hochzeit. — Asf. 154, 14.
brüör, f. (§ 61, 1; g. brups Schwie-
gertochter), die Braut (aber im
engeren Sinne als nhd., vgl. Vigf.
s. ' v. u. Mogk in Ark. 16, 203;
Kau ff mann Z. Z. 42, 129 fg.), junge
Frau; auch Jungfrau, Mädchen in
der poet. Sprache (vgl. maer). —
N. brüör = Braut, Gattin Grm.
11, 5; br. bergrisa = Riesin (D.
H.), Grott. 24, 2. — Voc. brüör ör
steini Felsen-Mädchen, Riesin Helr.
3, 2.
brüii. f. (§ 72, 1), die Stirn braue.
(vgl. brä), eig. Kante, Rand. — PI.
A. brynn; lita undir brynn eins
191, 5 = jemand fest ins Auge
schauen. — Asf. brynnar 57, 17
(let siga b. ein Anzeichen des Zornes,
vgl. D. H. II, 354).
brünii. adj. (Vigf. s. v.), braun,
aber stets dunkelbraun, schwarz-
braun. — PI. N. n. brün 190, 24.
brynja. f. (g. brunjö), die Brünne,
ein Hemd aus geflochtenen Eisen-
ringen (D. H. II, 176). — Wh. 209.
— N. 168, 24; 1). 165, 19; A. 83,
13; 95, 18; 118, 9; Asf. 118, 10;
Plur. A. 122, 8; 160, 30; Guörkv.
II, 20 b (ergänze hoföu).
* Häufig neben hjalmr als Haupt-
schutzwaffe erwähnt. Vgl. auch
brynja — büa
27
164, 19; 165, 19; 178, 5—6; s. auch
brynja schw. v.
brynja, schw. v. (s. brynja f.) in eine
Brünne schließen , uuipanzern.
— Pass. Part. A. m. brynjaöan buk
178, 19; hier ist an eine der län-
geren, bis auf den Unterleib gehenden
Brünnen zu denken, vgl. Wh. 210.
brynjuhringr , m. (brynja, hringr),
der Panzerring. — PI. TS. 206, 23.
hrynlriny, n. [s. brynja, {ring), eig.
die Versammlung in der Brünne,
poet. = S c h 1 a c h t. — PL G. Sigrdrf.
5 2.
bryna. schiv. v. {zu brün = Rand)
eig. kantig, scharf machen, wetzen.
— Conj/S. 3 bryni 98, 24. Praet.
S. 3 brynöi 98, 25.
brynn s. brün f.
brceftraheind, f. (brööir, hefnd) die
Rache für die Brüder. — PI. N.
228, 28.
brceftralag, n. (vgl. lag u. brööir).
die Brüderschaft, d. h. das ge-
nauer föstbrceöalag genannte engste
Freundschaftsbündnis, Wh. 287 fg.
— sörnz i brceöralag (A.) viö SigurÖ
118, 17, schlössen Blutsbrüderschaft
mit S. [Ger.); ahnt. 97, 35.
buMuiiur, m. {vgl. bjööa, Buöli), der
Gebieter, Fürst; poet. — D. buö-
lungi Grott. 19, 8.
bugr, m. (bjüga, Vigf. s. v., § 60, 1),
die Biegung, gebogener Gang?
(vgl. Lün.) Plur. 1>. bugum Grm.
24, 3. — Das Wort ist zwar sonst,
nicht aber in bezug auf Gebäude
ganz deutlich; vielleicht bugr =
Innenseite eines Ringes (Vigf.; Ger.)
und andrer Gegenstände; D. H. II,
180 erklärt meö bugom „alles in
allem".
burr, m. (§ 60, 2, vgl. Burr ; zu bera,
barn Vigf.), der Sohn, poet. — Nom.
Grott. 22, 7.
hurst, f., das Borstenhaar, der
empor stehendeHaarwuchsamRücken
des Schweines (wie mon am Pferde),
vgl, auch nhd. Bürste; also nicht das
einzelne Haar. Nsf. 110, 18. Dsf.
112, 8.
Hu, n. (§ 49; 50, 2; vgl. büa), der
Haushalt, die Wohnung. — G. til
büss (= büs) sins 94, 15; I). büi
Helr. 4,1 = Hauswesen, Zusammen-
leben.
* Die zulässige Verkürz, von büi
zu bui, büa zu bua (vgl. Nor. § 116)
wird von neuerem Hrgb. in Versen
oft vollzogen.
büa, stv. (§ 108; g. bauan), wohnen,
bauen, ausrüsten. — \)a) wohnen;
sich befinden. Inf. Helr. 7, 4 Var.
— Praes. S. 3 byr 31, 11; Vol 40,
1; b undir 202, 19 s. undir. —
— PI. 1 büum 193, 32 vgl Conj.
PI. 1; PI. 3 büa 18, 9, büa eptir
bleiben zurück (sc. an Bord 155, 12
vgl. Ba. — Conj. PI. 1 büim saman
vom ehelichen Zusammenleben 193,
29. — Praet. S. 3 bjö 92, 2; 220,
13 s. undir; Grm. 11, 2. — b) = be-
wohn e n in der Wendung setr büa
(vgl. setr) 163, 26; = einnehmen,
besteigen (ein Bett) 200, 4.
2) bereiten, Anstalten treffen,
ausrüsten; rüsten zu (til eins, vgl.
Vigf. s. v. B 2) ß); büa um lik
226, 17. — Inf. büa väpn sin = in-
stand setzen 192, 10; til bols büa
Böses anstiften Grott. 6, 3; Praes.
S. 3 byr richtet aus 166, 25; Imp.
S. 2 mit suffig. Fron, büöu 190,
7; PI. 2 büit til 59, 14. — PI. 3
büa ferÖ sina treffen ihre Reise-
vorbereitungen 198, 13; vgl. 213,
15; 244, 1. — Part. Pass. büi nn be-
reit, fertig. — Nrn. 62, 14; 108,
16; 70, 16; vel at ser buinn of
eitt-t wohl versehen mit, ausgezeich-
net in einer Sache 63, 5 ; at i{:>röttum
b. in Kunstfertigkeiten erfahren
231, 13. — silfri b. mit Silber ge-
schmückt 195, 9; vgl. viö gull b.
196, 26. Nf. büin meö gulli (vgl.
PI. N. n.) mit Gold geschmückt (bez.
der Dachbekleidung) 195, 2; büin
213, 16 = ausgerüstet. — Plur. m.
bünir 39, 11; 60, 3; viö bünir
bereit zu) 62, 11; at engu b. in
nichts bereit 220, 31. — S. N. n. büit
(fertig) 79, 10; 157, 16; var büit
nahe daran war 71, 2; nü svä büit
vera mundu daß es so (so bestellt)
bleiben werde 200, i7; vgl. er svä
büit ist so bestellt = bleibt so 204,
26. Von der Ausrüstung eines
Heeres 176, 30 ; von der Leichen-
besorgung 212, 10 (büit um = ver-
fahren mit). A. svä büit das so
Liegende, die Sachlage (Pf.) 137, 5.
Vgl. Lund p. 395 Anm. — PI. N.
n. büin 190, 20; gulli b. mit Gold
2«
büandi — boen
viert. - Med. Inf. büaz «cä
/•ästen, bereit machen III, 6; 155,
16 : )>ar um 1). SW& f/" einrichten,
sich bequem machen 232) 7;
Praes. S. 8 byz 154, 8. — Praet. S.
3 bjöz 59, 8; 70, 15; Plur. 3 bjogguz
122, 8; bjugguz 191, 32. — Med.
Part, büiz: er [)ar büiz viö veizlu
= es wird dort {sich) gerüstet zum
Festmahle 200, 21.
* JJber Verkürz, von büa zu bua
y. büi *.
buandi, m. [urspr. Part, zu büa, >•///.
§ 74 u. a), awefe böndi), dter an-
gesessene Mann, Bauer. — N. 114,
10; Nsf. 57, IG. — G. 57, 5; Dsf.
57, 4; A. iW; 16 {hier = ifaw.s-
M*r£; Gemahl). — Plur. N. büendr
i43, 13.
bnkr, m. {vgl. Nor.), der Bauch, Leib.
— A. buk 178, 19.
biiuaör, m. (vgl. büa) = büningr. —
A. 170, 21.
Miningr. m. («##. büa) , <//<? J.ws-
rüstung in Kleidern, der Anzug
— D. 163, 16; A. 152, 32.
büsgogn, PI. n. (s. Vigf. s. v. gagn
n. 5 u. bü), das Hausgerät. —
N. büsgogn {vgl. Var.) 18, 1.
btistafcr, m. (s. staör w. bü), </<?>•
Wohnort. — A. büstaö 32, 8.
bygft, f. ( y#Z. byggja), die Wohnung,
Ansiedelung, Gegend. — N. 118,
6 (Ä«er = böl); Nsf. i3, 5. — Gen.
til bygöar 12, 5. — A. 52, 7 {vgl.
Qndverör); Asf. bygöina die(bewohnte)
Gegend, das Kidturland 177, 17. —
Plur. A. bygöir 50, 9.
bygghlafta, f. ibygg n. = Gerste,Kom;
hJaöa f. = Scheuer), die Korn-
scheuer. — N. 232, 6.
byflöja? schw- v> ivffl- byggva **. büa),
anbauen, bewohnen: wohnen.
— Prses. Plur. 3 12, 14; Prajt. S. 3
bygöi {nahm Wohnung, wohnte) 9,
1 1 ; Plur. 3 bygöu 13, 7. Pass. Part.
bygt hafa 13, 13; auch vom Ein-
nehmen eines Platzes, Lagers; so
236, 7.
byggva, schw. {vgl. byggja u. büa),
Nebenform von byggja. — Inf. 54, 15.
Vol. 64, 6. — Prass. S. 3 byggvir
24, 14. Conj. Plur. 3 byggvi 26, 5.
Med. S. 3 byggviz {passiv) 89, 16.
* Für büa, byggva, byggja vgl.
Vigf. s. v. büa u. byggja ; auch
§ 115, 1.
bylgja. f. (§68, i), du Woge. PI. X.
/'</'. 9.
byrba . seh w.v.(zu boröi), durchSHckere*
darstellen. — Prajt. Plur. 3 byrön
213, 8.
byrör, f. (§ 59, 1; byrti jüngere Form,
vgl. Nor.), die Hürde, Last, der
Haufen. N. 118, 6. — Plur. A.
byröar 95, 11.
byrgja, schw. r. (ags. burian, e. to
bury Vigf), verschließen. —
Pass. Part. Nf. byrö 220, 10.
byr ja, schw. (§ 112, 1 zu bera, vgl.
Vigf), eig. anheben ; beginnen.
Pr;et. S. 3 byrjaöi i, 5.
byrr, m. {s. Nor.), der Fahr wind.
— N. Regm. 17, 3; A. byr 55, 7;
sigla görtan byr segeln ab mit gn
Winde 177, 2 vgl. Lund p. 44 w. 61.
bystr, adj. {nach Ba. zw norw. burst,
bust spec. auch Dachspitze; von
Vigf. eds P. Part, zu byrsta. bysta,
„mit Borsten oder Spitzen versehen"
gestellt). — Af. gulli bysta, mit ver-
goldeter Dachspitze 198, 22.
* Die Lesung ist nicht völlig ge-
sichert {vgl. Var.); auch darf man
nicht den Stabreim borg, bysta her-
stellen wollen, da gulli betont sein
müßte, vgl. Grm. 6, 3; .9. 4—6;
15, 2—3.'
byfluga, f. {s. tluga; by, ags. beo,
e. bee Vigf.), die Biene. Plur. X.
byflugur 24, 8.
* fluga hier = fliegendes [■
bößSi s. bäöir.
bpMroekinn, adj. (boö = Kampf, § 56.
froekinn), kühn im Kampf, beherzt,
= N. schw. Fl. inn boöfroekni Hämo.
27, 3.
bol, n. Jags. bealo, g. balva- F. 209:
das Übel, Böse. — G. til bgls
Grott. 6, 3 [vgl. büa). — meira b.
mehr von Übel, ein größeres Ü. 15-J,
34. — PI. N. hol Guör. II. 24, 2.
— G. bQlva erscheint in
bolvasmiftr (smiÖr, bQl), der Unheil-
stifter {vgl. nhd. Lügenschmied). —
N. Fäfn. 33, 7.
borkr, m. {niedd. borke), die Rinde.
— 1). berki Sigrdr. 10, 4.
been, f. {zu banna? F. 20 J, zu biöja?
Vigf.; § 63), die Bitte, das Gebet.
Gsf. hverjar beenarinnar 34, 9 in
jeder Bitte = in jedem Falle de<
Bittens, vgl. U in Var., Lund p. 158.
beer
dauör
29
— A. been 151, 5; 176, 16. - Plur.
G. 29,9. — A. beenir 23 5,12 = Gebete.
beer, m. (§ 60, 3 vgl. Vigf. s. v., =
byr, ww büa) tf/e Wohnung, der
Wohnort, das Dorf. — G. bjär
(diese Form eig. zu byr gehörig?
vgl. Nor. § 106 3) 23i ; 16; Gsf.
beejarins 169, 5. — I). bee 46, 5;
160, 20; Dsf. beenum i9i, 31; -238,
6. A. bee 33, 9. Asf. beeinn 504, 9.
— PI. I). beejum 231, 8.
* beer kann auch die Stadt
(== dein, by) oder den Bezirk {vgl.
D. H. II, 174) bedeuten, so 46, 5
u. viell, 236, 11.
beeta, schw. v. (vgl. bot f.), büßen,
Ersatz leisten; b. mit A. der Sache =
für etw. Ersatz geben. — Inf. 162,
10; 166, 20; yfir beeta 202, 19;
vgl. yfir. — Auch mit instrum. Dat.;
vgl. Lund p. 100; mit Gen. des
Obj. bei Krankheiten {heilen von,
s. Fritzn. Vigf.) — Prget. beetta
§ 29, 5. Pass. Part. Nm. beettr
264, 12; absol. beett (eng. mann
= keinen Mann) gebüßt (d. h. für
seinen Totschlag Buße bezahlt) 166,
22; wohl richtiger mit allen Paphss.
zu lesen J)ött hann heföi ongum
fyrri beett mann = obivohl er keinem
früher Buße für ein Menschenleben
bezahlt habe [vgl. vorher beeta henni).
beett = gebüßt, in seinen schlimmen
Folgen beseitigt 210, 11.
boexl, n. (vgl. bögr), der Bug bei
größeren Tieren. — Asf. beexlit
179, 17.
D.
daga, schw. (vgl. dagr) intpers., Tag
werden, tagen. (Lund p. 23.) —
Praas. S. 3 dagar 155, 13. Pra?t. S. 3
dagaöi 67, 11; 142, 3.
dagan, f. (vgl. daga; § 61,2), das Tag-
iverden, die Morgendämmerung,
vgl. ötta. — D. at dagan 58, 20;
A. i. d. 49, 1; fyrir d. 60, 17.
dagr, m. (g. dags; § 3, 1; 16, 2;
33, 4; 48, 1; 50, 3) der Tag; vgl.
auch Dagr. — N. 144, 5 ; G. dags
61, 18; ü. degi 168, 25. — A. dag
3, 4 ; 20, 5 ; 33, 5 ; gööan dag einen
guten, glücklichen Tag 184, 10; Asf.
54, 8 (um, of daginn = den Tag
über, s. of, um): adv. einn dag
eines Tages 46, 3 ; fyrra dag (den
vorigen Tag) Tags vorher 144, 6;
ähnlich inn fyrra dag 76, 20; in
fyrsta dag 9, 16 ; annan d., J)riöja d
10, 1 — 2 vgl. Lund p. 58; naesta
dag eptir den darauf folgenden Tag
153, 28; var par annan dag QÖrum
betr veitt da wurde den einen Tag
(an dem einen Tag) besser ( = noch b.)
bewirtet als an dem andern 168, 5
vgl. oben 10, 1—2. Plur. N. dagar
53, 14. I). dQgum 193, 1. — A.
um daga die Tage über, (jedesmal)
den Tag über 78, 12; 173, 10: gert
er um f)ina d. 181, 7 vgl. gera.
* Ein schwachformiges -dagi (Gr.
1I; 489; 543) findet sich in Com-
positis; vgl. bardagi, svardagi.
dagveröarmäl, n. (vgl. dagverör u.
mal, auch doguröarm.), die Früh-
stückszeit. 1). at da^veröarmäli
49, 2.
dagverör, m. (von verör Speise, Wirt-
schaft), das Frühstück, in der
Mitte des Vormittags (Wh. 150) ge-
nossen. — A. 59, 8.
dalr, m. (g. dal n.); das Tal. — A.
93, 10. — Plur. (vgl. § 50, 4) A.
dala 76, 16; dali 68, 12; Vol, 19,
6 (dala ältere Hss., vgl. § 50, 4 ;
H. G.).
danskr, adj. (vgl. Vigf. s. v. u. Eg.
Lex. Poet. p. XIX seq ). 1) dünisch.
— N. d. atkyni536'; 11. — 2) nord-
ländisch. — A. um alla danska
tuugu (vgl. tungB.) 124, 10. Hierher?
oder zu 1) 143, 7: i danskri (Dat.
f.) tungu; vgl. Einl. S. 34.
dapr, adj. (vgl. nhd. tappen, täppisch),
traurig — N. n. daprt Grott. 16, 8.
daprlitgr. adj. (dapr) von traurigem
Äußern, — PI. Nf. 219, 13.
dairöi, m. (g. daufms stm. entspricht
dem in uns. Texten nicht belegten
dauör m.; vgl. auch deyja), tferTod.
— G. 53, 21; D. 180, 23, 24; A.
161, 13. - Neben dräp 192, 16
scheint dauöi die Tötung (ohne
eigentlichen Kampf) zu bedeuten.
dauör, adj. (eigentl. P. Part, zu deyja,
vgl, Nor.; g. dau|)s), tot. — Nm.
74, 18; N. fem. dauö 123, 2; nach
ihrem Tode 253, 20. — Gen. m.
dauös v, 4; Dat. m. 136, 15. —
Af. dauöa 253, 15 (br. dauöa zu
Tode verbrennen ? es mag 253, 14
nur eine tödliche Verwundung
30
daliffr — dömr
gt meint sein; l\<l~. übersetzt: ihre
Leiche zu verbr.). Piro*. Nm. dau6ir
77, 14; Nn. dauö$7, 3. Gen. dauöra
76', 20, 22. Am. dauöa 190, 6.
* Bezug/, der Situation, die 253,
20 vorliegt, vgl. D. H. 633 [zu Grog.).
daligr, adj. (s. \ igr. ; vgl. auch da
n. bei dems.), elend. — N. hann
lifir eigi svä lengi, at hann se eigi
däligr 222, 22 = *r lebt nicht so lange
{keinen Augenblick), daß er nicht
elend sein sollte = er lebt in dem
elendesten Zustande.
deila, schw. v., g. dailjan, teilen.
geteilter Ansicht sein, zanken. Inf.
165, 12. — Imper. S. 2 deil 190, 2 :
vgl. § 126.
deili, n. (zu deila = zuteilen), das
Kennzeichen, namentlich im Plur.
gebr., A. deili 52, 5 (kunna deili ä
e-um von ihm Bescheid wissen).
deyfa, schw. v. g. -daubjan, betäuben,
abstumpfen, vergessen machen.
— I'raet. S. 3 deyföi GuÖr. 11, 24, 8.
deyja, stv. (g. divan stv., vgl. dauör),
sterben; § 106, 5. — Inf. 155, 3,
4. — d„ fra — von etwas fort-
sterben, etiv. durch den Tod ver-
lieren 222, 25. Prass. S. 3 deyr 82,
9; Plur. 3 deyja 16, 1; Vafyr. 47,
5. — Conj. S.2 deyir 206, 1, 21, Fräst.
S. 3 dö 76, 1; 96, 14; 120, 20. —
Conj. S. 3 deei 151, 27; § 21, 2).
djarfleikr, m. (vgl. djarfr u. leikr),
die Kühnheit. — A. 34, 14.
djarfr, adj. (nach Vigf. zu g. gadars),
kühn, verwegen. — N. 36, 10. —
Superl. N. djarfastr 34, 10.
digr, adj. (vgl. g. digrei f., F. 147),
dick, stark. — PI. D. 159, 10.
digrleikr, m. («w digr, leikr), cfö?
Dicke. — G. 40, 16; A. iW, 7.
dirfö, f. (t$tf. djarfr), die Dreistig-
keit. — N. 205, 4; vgl. aber Var.
u. soeta.
diskr, m. (vgl. Vigf.), der Teller,
auch die bewegliche Tischplatte. —
N. 38, 10.
djüp, n. (s. djupr; vgl. auch nhd.
dial. das Tief), eine tiefe Stelle.
— A. 172, 11.
djüpr, adj. (g. diups, F. 15, 2; 81,
2J)), tief. — Plur. A. m. djüpa 76,
11. Nm. schwach inn djupi sjar 12,
5; A. m. inn djüpa sja 38, 3; A.
n. haßt f>at it djüpa 58, 5. Superl.
A. m. djüpastan 68, 12.
djiiproftiill. m. (djüp = Tiefe, iqöuII
Sonnt') Sonne der Tiefe = Gold, vgl.
Sk. XXXII gull= eldr allra vatna
f. Sk. LX1V, g, 2: Rinar söl = gull;
— Gen. a, 2, an Gold sich erfreuend
heißt G., weil sie als wandernde
Artistin meistens mit Gold von den
Fürsten belohnt wurde oder weil
sie als Frau überh. am Golde sich
freut, vgl. F. J. Heimskr. IV, 1.
djüpt, adv. (zu djüpr), tief. — 3, 8;
60, 9.
dfs, f (ahd. idis; § 59, l«.a); 62 %
1) die Göttin. — N. 43, 12. —
2) von weiblichen Schutzgott-
heiten niederer Art gebraucht,
bisw. nur = hehre Frau (Nor.); Plur.
N. 219, 14; A. disir Sigrdr. 8, 6.
* Das Erscheinen der Schutz-
gottheiten (auch f'yfgjur genannt) vor
dem Tode ihres Schützlings und eine
Art Abschied von diesem ist auch
sonstiger Auffassung gemäß, vgl.
z. B. Anal. Norr.' p. 184. 185; Fs.
p. 114. — Sonst vgl. Golther, Germ.
Myth. 104 fg.; Kögel, Idis u. Wal-
küre, Beitr. 16, 502.
dolg, n.( ags.dolg = Wunde, vgl.^igf..
nur poet), die Feindschaft. —
Gen. dolgs sJQtul (vgl. sjQtull) Grott.
16, 7.
dömandi, m. (vgl. doema, wozu
dömandi als eine Art Partizipial-
bild. sich stellt, Fritzn.; minder
häufig als dömari nach Vigf.), der
Richter. — Plur. N. dömendr
92, 9.
* An dieser Stelle ist nicht daran
zu denken, als ob eine Ausübung
des Rtchteramtes bei jenem Gelage
in Betracht käme, es wird vielmehr
nur die sonst übliche Stellung der
Hauptgötter als Richter (vgl. 17, 13)
nebenbei erwähnt.
dömari, m. (vgl. dömr u. domandi),
der Richter. — PI. N. dömarar
143, 9.
dömr, m. (g. doms; § 48, 1), das
Urteil, Gericht. - N. 31, 11; 112,
15; Gsf. dömsins 21, 12. — Plur.
N. 143, 3. — A. 18, 4; 20, 6. i
fulla döma zu vollbesetztem Gericht
Sigrdr. 11, 9.
* -dömr in konungdömr u. sonst
zur Bezeichnung eines rechtlichen
Verhältnisses oder Standes; vgl.
nhd. -tum in Königtum u. ä.
dömstaör — drengiliga
31
dömstaSr, m. (s. staör, dömr), die
Gerichtsstätte. — N. 37, 2. —
A. 21, 5.
dömstöll, m. (s. dömr, stöll), der Ge-
richtsstuhl. — Plur. A. 53, 15.
döttir, f. (g. dauhtar;§73,2),^Toch-
ter. — N. 10, 5: 23, 12. — G. döttur
127, 2; D. döttur 2-/2, 4; A. döttur
14, 2. — Voc. döttir 154, 3. —
Plur. N. A. dcetr Fäfn. 13, 6; 257,
26. D. doetrum 165, 5.
dötturson, m. (s. döttir, sonr), der
Sohn der Tochter. — N. 16*2, 15.
draga, stv. (§ 106, 2; g. dragan, e.
to draw, vgl. Vigf.). 1) ziehen,
schleppen. — Inf. draga (hier
vom Heraufziehen an der Leine =
angeln, fischen) 71, 14. — S. 3 dregr
55, 20 (dregr fr am zieht hervor);
dr. yfir särit 160, 11. dr. veörit
zieht die Witterung ein 156, 21;
dr. fast zieht heftig, von der Be-
wegung beim Sägen gebraucht (vgl.
Edz. Übers.) 161, 32. PI. 1 drogum
{drehen, in Bewegung setzen Pf)
Grott. 16, 7. PI. 3 draga (vom Ziehen
des Wagens) 30, 7. Praet. S. 3 drö:
ör sliörum 119, 4; drö fram 116, 3
vgl. dregr fr. 99, 20 : drö upp 72,
9; drö (vom Lastpferde) 53, 8 vgl.
53, 6: drö hann (der Baumeister)
til ä hestinum; drö fra Gylfa zog
(mit dem Pfluge) von, gewann von
G. a, 1; drö saman 168, 15 vgl. 154,
28. drö arnsüg (vgl. arnsügr) 95,
8; ähnlich drö (setzte in Bewegung,
rührte) svanfjaörar Volkv. 2, 6. —
Plur. 3 drögu (von Stieren) 3, 8;
(von Pferden) 14, 21. Conj. Plur. 3
drcegi upp aufreißen (mit dem
Pfluge), umpflügen könnten 3, 8. —
Pass. Part, absol. dregit: upp dr.
55, 8; dregit ör sliörum 141, 10
vgl. 119, 4; dregit a braut (fort-
geschleppt) 59, 3; at dregit gaeti
(vgl. geta) 125, 3; gemeint ist hier
das Drehen der Mühlsteine, vgl.
Grott. 16, 7. — dregit saman zu-
sammengezogen, gesammelt 154, 26.
— Med. dragaz sich ziehen; Inf.
brott dr. sich davonmachen 251, 18.
2) impers. — draga saman sich
zusammenziehen, sich ausgleichen
(in bezug auf etw. = Acc. : vgl. saman
drö kaupmäla meö jjeim bei Mob.
Gl. s. v. draga) mun \m s. dr. värn
yfirlit = es wird sich dann unser
Äußeres (der Unterschied in unse-
rem Äußern) ausgleichen 234, 14.
draumr, m. (ags. dreäm F. 152; nach
W. Henzen, Über die Träume in
den altnord. Sagen- Liter, u. Golther,
Germ. Mythol. S. 85 2) zu draugr
m. Gespenst F. 154), der Traum.
— Plur. N. draumar 216, 11. A.
drauma 73, 7; Asf. 73, 8.
dräp, n. (s. drepa), der Mord. —
A. 162, 12.
dregill, m. (urspr. Zugriemen, Zug-
band?), das Band. — A. dregil
40, 9.
dreifa, schw. v. (g. draibjan, zu drifa),
treiben, ausbreiten, besprengen.
— Pra?s. S. 3 dreifir 82, 16. —
Praat. S. 1 dreiföi 196, 13. — Med.
sich ausbreiten. — Praes. Plur. 3
dreifaz 20, 8.
dreki, m. (vgl. Vigf.; zu lat. draco,
§ 3). 1) der Drache. — 2) das
Kriegsschiff, nach den Verzie-
rungen am Vorder- und Hinterteil
so benannt; vgl. Wh. 136. — 176, 32.
drekka, f. (vgl. drekka stv.), der
Trank. — G. drekku d, 4. — A.
drekku 98, 16.
drekka, stv. (g. drigkan; § 5,2; 103,
1), trinken. — Inf. 49, 9; 64, 6;
92, 6; 102, 10 (hier = austrinken);
137, 11.— Über drekka meira drykk
64, 19; inn JDriöja drykkinn 65, S
vgl. Lund p. 44. Prass. S. 3 drekkr
20, 16; 97, 15; Plur. 3 drekka 51,
7; 64, 9. — Imp. S. 2 drekk 166,
28, 32; PI. 1 drekkum 184, 9. —
Praet. S. 2 drakkt 68, 20 (J)at er
J)ü dr. = was das anbetrifft, daß
D. H.) vgl. draktu 225, 7; S. 3
drakk 46, 11; 123, 6; 26*6', 30. Plur.
3 drukku 55, 5; 200, 26. — Part,
drukkinn (= trunken) 102, 6; 167,
2 ; er drukkit (wird getrunken) 49,
7; vgl. 64, 8; 93, 4. — Plur. N.
druknir 217, 21; G. drukkinna
manna 190, 2.
* dr. brüölaup 197, 37 s. Nyg. 88.
drekk ja, schw. (vgl. drekka stv.), er-
tränken, m. Dat . ; Lund p. 86. Praet.
PI. 3 drektu 10, 14; § 29, 3.
drengiliga, adv. (vgl. drengr, dreng-
iligr mannhaft), in mannhafter
Weise. — vel ok dreng. 161, 9.
12
drengr — duga
drengr. m. [vgl. Vigf. «. Ark. IG,
208; § 60, 8), der Bursche, Jüng-
ling. — N. 70, 13.
drengskapr, ra. (drengr, -skapr =
-Schaft), das mannhafte Wesen, j
— D. 222, 7.
drepa. stv. (§105; ahd. trefan F. 158),
stoßen, schlagen, erschlagen;
(drap rneö eitri tötete durch Gift ,
244, 8). — Inf. 47, 13. — Praes.
S. 2 drepr {anstoßest) Regm. 24, J
2; S. 3 drepr VqL 56, 1 vgl. möör
m.: i5.9, 23. PI. 3 drepa 159, 3.
— Gonj. S. 1 drepa 175, 10; S. 2
drepir 207, 14. S. 3 drepi (man sich
schlage vgl. drap hann sik 39, 13
w. drepa imperson. bei Vigf. s. v.
III) 39, 14. — Conj. PI. 2 drepiö
IW, 2. lmper. S. 2 drep 157, 22;
;?32, 26 «#Z. at conj. 2). — Praßt.
S. 2 drapt 26'5, 8; S. 3 drap 47,
7 (erschlug): schlug zu Boden 251,
1; 2i7, 19 (stieß, steckte eilig); drap
hann sik ör Dr. schlug er sich aus
= riß er sich los aus Dr. 39, 13 ;
/'om Schlagen der Saiten 224, 1 ;
PI. 3 dräpu 10, 13; 25, 16 (fatete .
3f. = erschlugen), desgl. 116, 14
(p0tf. til 4); so auch Conj. PL 3 |
draepi 253, 9; — Part. Pass. drepinn
(erschl.) 114, 15: (sc. vera) 211, 26;
drepit 117, 14; dr.= dr. hefir 182;
22, ähnl. 221, 18. PL N. drepnir
<= skyldu dr. vera) 209, 27. —
Med. Praes. Plur. 3 drepaz 81, 8. ■
Part. Praet.tiQföu drepiz (sich erschl.)
99, 8.
dreyma, schw. v., träumen: impers.
(dreymir mik = ich träume). —
Praes. S. 3 jafnan dreymir fyrir
veörum stets träumt man vor Un-
wetter (in fyrir liegt sowohl zeit-
licher wie kausaler Bezug) 194, 23.
— Daß sich Träume immer auf
Univetter beziehen (so Edz.), soll
wohl nicht gesagt sein, vgl. auch bei
Vigf. dreyma fyr. daglätunum und :
die verschieden. Träumein Atlamäl.
— Den Acc. des Traumobjektes
beachte 219, 2: er Qrnu dreymir
wenn man von Adlern träumt. Praet.
S. 3 dreymöi 73, 7; 194, 24. —
Vgl. Lund p. 24, 47.
dreyri, m. ags. dreör), die Flüssig-
keit, das Blut. — Dat. dreyra
Vol. 41, 4; 214, 5.
* Urspr. bez. dr. (nach F. 155
zu g. driusan = fallen, rinnen) das
aus der Wunde „fließende" Blut,
irird aber nicht scharf von blöö
unterschieden, das mehr auf die
rote (eigentl. blähende) Farbe hin-
weist.
drjiipa, stv. (§ 102, 2), triefen,
tröpfelnd fließen. Inf. 80, 15. —
Praes. S. 3 80, 18. Praet. S. 3 draup
8, 15; 9, 12; Plur. 3 drupu 76, 13.
drifa, stv. (g. dreiban, § 101), trei-
ben (intrans.). — Prass. S. 3 drlfr
81, 4.
dropi, m. (vgl. drjiipa), der Tropfen.
— N. verör svä mikill dropi 50, 6
(Var. U drogi s. Vigf. s. v. drög;
Mogk Beitr. 7, 274 2). G. dropa
99, 17.
drött, f. (g. gadraühts, m. Krieger),
urspr. die Kriegerschar, dann das
Gefolge, die Schar. — Plur. N.
dröttir V01. 64, 6.
dröttinhollr, adj. dem Herrn (drött-
inn) treu. — N. n. dröttinholt 141, 14.
dröttning, f. (vgl. drött, § 55, 2), die
Gefolgsherrin, Königin. — N. 122,
4 Var.; Nsf. 161, 27. - G. 151,
13; D. 166. 18; Asf. 167, 11.
drukna, sclnv. v. (vgl. drekka), er-
trinken. — Inf. 180, 14.
drykkja, f. (vgl. drykkr), das Trin-
ken, der Trank. — G. drykkju 51,
11; 102, 3. 18; A. drykkju 45, 5;
64, 4; 92, 8. Asf. 64, 22.
drykkjuborö, n. (drykkja. borö), der
Trinktisch; vgl. Wh. p. 233. —
PL N. 240, 16.'
drykkjumaör, m. (vgl. maör und
drykkja), e&?r Trinker. — N. 64, 10.
drykkr, m. (zu drekka, drykkja, vgl.
auch Nor.), der Trank, der Trunk.
N. 5, 14 (Trank). — Nsf. 166, 29.
32. — G. drykkjar (Trunk) 20, 17.
— 1). at drykk 49, 6; ieinum drykk
in einem Zuge 64, 9; Dsf. drykkinum
64, 15 (vgl. liöa); drykknum 167, 1
vgl. § 95. — A. drykk 64, 19; 121,
3; Asf. 65, 8. — Plur. N. drykkir
65, 20; D. drykkjum 64, 10; A.
drykki 100, 8.
drygja, schw. v. (vgl. g. driugan
Kriegsdienst tun stv.), üben, aus-
halten, ertragen. — Praes. S. 3
drygir Grm. 35, 2.
«Inj ja. schwv. (g. dugan anom. ; § 117,
1), von Nutzen sein, taugen.
Inf. 83, 16; 156, 11 ; = helfen Sigrdr.
dul — dyrt
33
8, 6. = gut gehen, glücklich enden I
251, 4. — Prses. S. 3 dugir 175,
10. — Part. PL Am. dugandi {vgl. \
§ 80) tüchtige menn 220, 24.
dul, f. (g. dvals töricht), die Über- \
hebung, der Wahn. — D. 216, 1.
duna, schw. {vgl. dynja), dröhnen,]
widerhallen. — Praes. S. 3 dunar i
60, 7.
dükr, rn., das Tuch; Gewebe aus
Wolle oder Leinivand, Seide usw.
— A. dük 55, 11. — PI. D. dükum
226, 19.
dünn, m., & Dune, Daune {weiche
Flaumfeder). D. ä düni {d. h. hier
einem Daunenlager) Grott. 5, 6.
dvelja, schiv. v. (e. to dwell, Vigf.),
aufhalten. — M. dveljaz ver-
weilen. Inf. sich aufhalten dürfen
236, 15; 31, 1 = sich hinziehen, vgl.
u. äör 2). — Praes. S. 3 dvelz 54,
7: Plur. 3 dveljaz 67, 10; Conj.
PL 2 dveliz 197, 32. — Praat. S. 3
dvalöiz 57, 9; 77, 9; 166, 7.
dverga - drekka f. s. dvergr und
drekka f.
dvergr, rn . (mhd. twerc n.), der Zwe rg.
- N. 76, 3; Nsf. 112, 17; G. dvergs
115, 5; A. dverg 11, 14. Plur. N.
dvergar 18, 5 ; Nsf. 18, 6 ; G. dverga
22, 11; Gsf. 96, 10.
* Vgl. auch svartälfr u. in my-
thol. Bez. Mogk G. Myth. {Göschen)
S. 25 fg. — Ein aiphabet. Ver-
zeichnis der nord. Zwergnamen
bietet Mogk P. Br. Beitr. VII, 249 fg.;
Symons L. d. Edda I, 20 fg.; zur
kr it. Behandl. vgl. D. H. II, 25 fg.
dyggr, adj. {zu duga § 77, 1; vgl.
auch Ark. 24, 338), tüchtig, t u g e n d -
ha ft. — S. A. f. {hier —heilbringend)
Regm. 20, 4. — Plur. N. f. dyggvar
Vol. 64, 5.
dylja, schw. v. (§6, 2; 113, 2), ver-
bergen. — dulinn {neben duliör)
Part. Pass. = unwissend 27, 3 mit
Gen., vgl. Lund p. 178. — Med.
dyljaz. Praes. Imper. PL 1 dyljumz
eigi viö = ich will es nicht {bei
mir) zurückhalten 202, 6 ; den Plur.
beurteile nach Lund p. 9 ; vgl. 201,
26; Praet. S. 3 dul öiz {verbarg sich,
suchte sich zu verbergen) 4, 7. —
dyljaz viö eitt etw. vor sich selbst
verbergen , es zu bezweifeln ver-
suchen; Part, ok ver (= ich) liQfum
duliz viö 209, 21.
Clossar z. pros. Edda.
dynja, schw. v. {vgl. dynr, duna),
dröhnen. — Praes. S. 3 dynr
76, 21.
dynr, rn. (F. 149), der Schall, Lärm.
— N. 40, 3. — D. dyn 39, 20.
Plur. A. dyni 90, 8.
dyra-umbüningr, m., oder dura-
umb. {vgl. dyrr, um, büningr), der
Tür-Rahmen , das Tür-Gerüst
(door-frame Vigf.). — Nsf. 183, 3.
dyrr, Plur. f. {auch n., vgl. Vigf.),
die Tür, urspr. wohl nur Tür-
öffnung im Unterschiede vom Ver-
schluß (grind, hurÖ). — N. 50, 15.
G. dyra 44, 5; Grm. 23, 1; Gsf.
209, 10. — D. dyrum 50, 14; 109,
16; Grm. 23, 5. A. dyrr 78, 11;
Asf. dyrnar 58, 17; 98, 7.
* Bez. der Formen dyra, dyrum
vgl. die Var. u. d. Text u. § 72,
1. — Die g. Formen daür n. u.
daüro f. entsprechen nicht ganz den
nord.
dyna, f. {vgl. dünn), die Daunen-
decke {als Unterbett). — PL D.
209, 8; A. viö dynur gegen die
Kissen {unter dem Kopfe) 211, 16.
* In der poet. Sprache ist Fafnis
dyna = F. -Lager = Gold, so Helr.
10, 8; vgl. düni (dünn m. = dyna)
Grafvitnis AM. I, 402, 2.
dyr, n. (g. dius, § 15, 1), das Tier,
namentlich wildes, jagdbares Land-
tier. — N. gQfugt dyr 179, 25
etwa „Edelwild" . — Nsf. u. Asf.
dyrit von einem Edelhirsch 196, 10.
Vgl. D. H. II, 380. Plur. Nsf. 73,
12; Gen. dyra Guör. II, 23, 8. D.
dyrum 196, 9. — A. dyr 33, 2.
dyraveiftr, f. {s. dyr; veiöi, veiör),
die Jagd, spez. auf größere Tiere
{höhere Jagd). — 1). 149, 10.
dyröligr = dyrligr, — PL An. dyrölig
231, 14.
dyrgripr, m. (s. dyrr, gripr), die wert-
volle Schmucksache, das Kleinod.
— PL A. 183, 6.
dyrligr, adj.=dfrr. — PL A. 214, 11.
dyrr, adj. {vgl. Nor.), teuer, kostbar.
— schw. Flex. dyri, A. dyra 98, 13.
— Superlat. N. m. dyrstr. — PL
D. n. dyrstum 193, 18.
dyrshorn, n. {vgl. hörn u. dyr), das
Hörn eines ivilden Tieres, spez.
wohl Auerochsen. — A. 138, 4.
dyrt, adv. {vgl. dyrr), teuer. — dyrt
kaupa 49, 11.
3
34
dajlligr — ef
«hrllijir. adj. ("*d»ll, nach Vigf. zu
deila), umgänglich, gut auf-
gelegt. N.' 103, 24.
dycifl, f. (§ 56; ahd. tou), N. 24, 7
//(/•Tau. — Plur. N. doggvar Tau-
tropfen (Pf.) Vol. 19, 5.
dciggskör, rn. (dogg, skör), der 'Tau-
schuh — die Schwertseheide.
namentl. die untere Spitze derselben
Vigf., Gr. Myth. p. 359) ; weil mit Be-
schlag (skör) versehen (Rn.). — Nsf.
191, 10.
»lomiroiiriiial. n. (vgl. die vollere Form
dagveröarmäl), die Frühstücks-
zeit; § 64, 4. — D. 51, 10.
doggva, schw. (vgl. dogg), mit Tau
feuchten. — Praes. S. 3 doggvir
14, 12.
«iokkalJr. m. (vgl. älfr u. dokkn, der
Dunkelelf, Schwarzelf. — PI. N.
dokkälfar 24, 15, 17. — Vgl. Einl.
p. 90; A. 101.
dukkbrünaSr, adj. dokkr, brünaör
= brünn), dunkelgebräunt, dunkel-
braun. — Nrn. 190, 18.
tlökkr. adj. ; § 77, 1 (vgl. ahd. tunkal ;
dies mit mhd. tunken u. tüchen ver-
wandt?), dunkel. — N. f. dokk
14, 2. — Plur. A. m. dokkva 76,
16. — In schw. Flex. S. G. in. ins
dekkva (hrafns) Regm. 20, 5—6.
doegr, n. (vgl. dagr, auch Nor.), eine
Zeit von zwölf Stunden, Tag
oder Nacht. — A. it tiunda hvert
doegr immer nach zehnmal zwölf
Stunden 129, 12. — Plur. N. 11,
20. — D. 12, 13; 14, 10. A. 204, 17.
doegrfar, n. (s. dagr, fara), der Ver-
lauf von Tag und Nacht (vgl. aldar-
far), die Zeitrechnung. — A.
170, 26.
doema, schw. v. (g. dorn j an § 10, 1 ;
20, 5 a); 115, 1), richterlich ent-
scheiden, richten. — Inf. 17, 13;
143, 1. — Praet. PI. 3 dcembu 112, 17.
dcemi, n. (vgl. dömr, dceuia) der
Entscheidungsgrund, das Beweis-
mittel, Beispiel, die Erzählung.
(Vgl. doemisaga im Reg. d. Einl.)
— N. at par er sams dcemi daß
da ein Beispiel desselben ist, daß
es dort ebenso geht 219, 5. Plur.
N. 52, 1; 175, 6; Gen. dcema 40,
8. — A. 29, 3 (vgl. skyn); sonn d.
40, 2; en menn vissi dcemi til =
als man (sonst) Beispiele dafür
wüßte 197, 10. — Dann auch:
Exempel, Vorbild, Wink 8. Fr.-
s. v. 6J im Dat. eptir minum doemum
ISO, 14.
E. E.
eba oder t»8r, conj. {in den Hss. meist
abbreviert , vgl. Vigf., g. aippau,
§ 46, 3), oder. — 1) Zur Verbin-
dung von zwei Worten 6, 1; 30,
I u. oft; eör 27, 6. — 168, 6 ver-
binde betr eöa m. meira kappi. —
2) Zur Verbindung von Frage-
sätzen: 4, 4 (hvärt — eöa); 29,
19 (hver — eöa hvat) u. oft. —
hvat titt er — eöa hvärt 156, 33.
— 3) Einzeln stehend in der Frage
zur Hervorhebung eines neuen Gegen-
standes oder Gesichtspunktes, s.
Lund p. 434 = aber, denn; so eöa
eru 34, 9; eöa hvat 51, 6; vgl. 60,
11; 62, 10; eöa hvärt 70, 7; 78,
7; eöa hverr 225, 27; eöa hvers k.
96, 11; eöa hvi 165, 20; 173, 1.
eöa man her kominn ... 183, 25
= oder ivird hergekommen sein =
oder vermute ich recht, daß usw.
Ahnlich auch in der foi'melhaften
Wendung: vituö er enn eöa hvat?
wollt ihr noch mehr wissen (vgl.
vita) und was? Vgl. D. H. II, 37;
155 (eöa ist nicht disjunktiv) ; Gering
Vollst. Wb. Sp. 337: könnt Ihr noch
verstehen oder wie steht es? VqI. 29,
8 ; 41, 8 u. ö. — Etwas abweichend
Lund p. 434 (eöa hvat? = eöa
eigi?) — Für diesen freieren Ge-
brauch vgl. lat. autem neben aut;
auch g. aippau im Gloss. bei Heyne.
eöli, n. (auch oöli; § 3, 2), die natürl.
Anlage, Natur, Abstammung. —
N. 45, 2; annat er värt eöli = von
anderer Art ist meine Natur 203,
32, — D. eöli 4, 4. A. 206, 1.
eör s. efta.
ef, cong. mit Indik. u. Konj. (vgl.
Vigf., g. ibai, F. 20). 1) ob 5, 15;
59, 6; 125, 17. In Erwartungs-
sätzen auch= ob nicht: vit, ef= suche
zu erfahren, ob nicht 204, 34; 211,
9, 10 (zur zweiten Stelle vgl. porf
f.). — 2) wenn 22, 3, 13; 26,21-, 49,
II u. ö. nü . . . ef 211, 10 = jetzt
(in diesem Falle) . . . wenn näm-
lich (vorausgesetzt, daß . . .). —
In Fällen wie 11, 2 (falls hier nicht
die Fass. in U den Vorzug verdient)
bezieht sich der Bed.-Satz auf einen
ema — eiga
35
leicht zu ergänzenden Hauptsatz:
So muß ich fragen; denn in den
Schoß haben sie die Hände wohl
nicht gelegt, wenn du (mit Recht)
meinst, daß sie Götter seien. Vgl.
die Besprech. bei D. H. II, 85. —
Einfacher noch ist die Ergänzung
des bedingten Satzes ( = so höre) bei
ef vita lystir Helr. 2, 6; 7, 6. In
■ synt. Bezieh, vgl. auch Lund
p. 308 fg.; 339; 421 fg.; Ark. I,
138, Ger. Vollst. Wb. s. ef. — Bez.
des Modus beachte a) Indikat.
in bedingendem u. bedingtem Satz
62, 16; 77, 13, 14; viele Beispiele
in Sigrdr. 6 — 12; b) die Part, fehlt
(tvie im Nhd.) 92, 18: vilit per gefa
mer . . (Nyg.) c) Im p erat, im be-
dingten Satz Grott. 18, 5; d) Konj.
Prot, im bedingenden Satze ebenso
wie im Hauptsatze Hämo 26 a vgl.
122, 26; Grott. 10, 1—8.
ehm,schw. v. (vgl. Vigf.; zu g. gaibnjan
nach Ger. Vollst. Wb.), ausführen.
— Inf. 155, 1. — Pra?s. S. 2 efnir
62, 16.
efni, n. (vgl. efna); der Stoff. — A.
82, 10 (eykr mikit efni til etwa =
beschleunigt sehr die Vollendung,
s. auka). — PJ. efni=die Umstände,
das Vermögen. — D. eptir efnum I
nach Verm. 175, 27. pat er i göÖum
efnum das ist in hoffnungsvollem Zu-
stande = dazu ist gute Aussicht 1 95, 2 1 . i
efri, adj. comp. (= ofri, §82 b); der i
obere; vgl. neöri. — N. 82, 14; !
I). efra 42, 4; A. efra 84, 11. An. !
adv. it efra an der oberen Hälfte
190, 18. — Zeitlich=höher 232, 21.
ef str , adj. superl. (vgl. efri) , der
oberste, letzte. Dat. schw. Elex.
at efsta skilnaöi 203, 6; 229, 3.
egg, (§ 57, 2), die Spitze, Ecke. — A.
egg 80, 8. PI. Dsf. eggjunum 176, 2.
eggja, schv. v. (zu egg f., § 112, 1),
eig. schärfen, antreiben. Praes.
S. 2 eggjar 173, 2; S. 3 155, 18.
Praet. S. 3 eggjaöi 117, 5; 122, 6;
Plur. 3 eggjuöu 119, 29. — Pass.
Part. PI. m. svä hart sem ver erum
eggjaöir 228, 30; vgl. svä1). Med.
lettu at eggjaz (Inf.) ließest du dich
anreizen 179, 31.
* Konstr. mit til oder bloßem
Gen. (Lund p. 175); vgl. 173, 2;
179, 30. So Imp. PI. 1 eggjum til
208, 1 neben e. at gera 208, 10.
eggjan oder eggjun, f. (eggja), die
Anreizung. — D. 223, 10.
eggskurn, n. (von egg n. = Ei § 53,
2; skurn Schale zu skera?) die
Eierschale. — A. 24, 6.
eggsteinn (von steinn u. egg f.), ein
spitziger oder scharfer, behauener
Stein. — Plur. A. 80, 12.
eggtiÖ, f. (von egg n. = Ei u. tiö), die
Eierzeit; der Mai; vgl. Wh. 377;
Monatsnamen p. 36. — N. 144, 12.
eiör, m. (g. aips, § 50 2)), der Eid.
— Gsf. eiösins 74, 8; A. eiö 110,
4. — Plur. D. eiöum 190, 15; i
eiöum vera viö einn -n = eiösvari
vera 207, 17; Dsf. eiöunum 54, 12;
A. eiöa 43, 19; allir, er eiöa vinniö
alle, die ihr Schwurbrüder werdet
197, 17 vgl. 197, 35 u. Ba.
eiörofi, m. (izwrjüfa u. eiör), der Eid-
brüchige, auch von Frauen, so
A. eiörofa Helr. 5, 8. — Plur. N.
eiörofar 88, 8. — Als Adj. (vgl.
§ 79 a)) PI. N. eiörofa 203 , 24;
210, 21.
eiösvari, m. (zu sverja u. eiör), der
durch Eidschwur mit andern Ver-
bundene, der Schwur bruder, vgl.
söruz i brceöralag 118, 17. — PL
N. eiösvarar 119, 29.
eiga, prät. präs. (g. aigan; § 12, 1;
40 a; 44; 119), haben. — 1) im
allgemeinen: Praas. S. 1 ä ek 179,
25; S. 2 pü att 153, 22; ättu (vgl.
3) gegen Ende) 228, 14. S. 3 ä 14,
13. — Plur. 1 eigum 154, 5; PI.
3 eigu 7, 9; itfö, 25; mit suff.
Negat. eigut (vgl. -at) Farn. i3; 3;
eiga 83, 8 (jüngere Form); 163,
10. — Gonj. S. 3 eigi 177, 7. Pra>t.
5. 1 atta c, 1; S. 2 ättir 272, 33;
S. 3 atti 4, 17 («#Z. Var.); 6, 3;
Vol. 5, 6, 8; i2I, 9 i#Z. u. *; foz.
der Stellung Ark. 16, 237; Plur.
3 attu 27, 20; (m Afc .Form Qttu)
Vol. 5, 10. — Gonj. PI. 1 aettim
207, 28. — Pass. Part, dbsol. haföi
att 168, 20.
2) spec. von der Ehe, sowohl ivas
das Eingehen derselben (Inf. eiga =
heiraten vom Mädchen 118, 20; 163,
23; 190, 14; 206', 19; wm Manne
152, 2) ate owcä die weitere Fort-
führung betrifft. Vgl. fä 2). Präs.
er pü att 202, 27; ä pä konu 32
8; Pnet. atti hana 14, 6; 23tf, 2
at hon atti büanda 119, 16, 18
8*
3«
eiga — eigi
'///. er ek atta hann ihn zum Gatten
hatte 162, II); >44, 7; so awcft Conj.
S. 3 Bßttl {heiratete, vom Manne)
121, 19; PI. 2 aettiö {vom Manne)
227, 28. — Part. Pass. Acc. f. ätta
[vom Manne) 120, 8; absol. ätt (sc.
haföa; von der Frau) 226, 13. —
In bezuy auf Kinder: atti bQrn
{vom Manne) 119, 11; 37, 13; tvä
sonu 157, 6. — Plur. ättu {von
Mann und Frau) 120, 8 u. ö.; eigu
bQrn 160, 25. — Vgl. auch 179,
25, 33; 196, 17 (swm.).
3) In einigen leichtverständlichen
eigentl. elliptischen Wendungen, wie
^iga at vera zu sein {das Recht)
haben = richtig sein 191, 19; vgl.
auch ättu skamt til hans = kurz {zu
gehen) hatten zu ihm = ihm ganz
nahe waren 79, 2; eigu-£)er ( = eiguö
f).) nü ekki langa leiö fram til borgar
61, 4. atti viö = (zu tun, zu kämpfen)
hatte gegen 105, 23, vgl. 150, 28;
151, 32; ättuz (Med. Praet.) JDeir
viö = sie hatten es bei sich {zu tun)
mit, sie hielten sich an 93, 5. —
■eiga 2) u. 3) findet sich 244, 7,10;
zu letzterer Stelle atti at hefna
hatte {die Pflicht) zu rächen stelle
noch ättu verri at vera hast du
{die Pflicht) erzürnter zu sein, mehr
Feindschaft zu fühlen 228, 14;
diese zwei verschied. Bedeut. von
eiga zeigt auch die Stelle 203, 24,
25 (ver eigum h. eigi von der Ehe;
eigum at launa von Anspruch, trif-
tigem Grunde).
* Besondere Beachtung verdient
endlich das Verhältnis von eiga u.
hafa. Entsprechend dem g. aigan
und haban {vgl. Grimm Vorrede
zu Schutzes Got. Glossar p. XIII)
bezeichnet eiga zunächst recht-
liches Haben, Eigentum, auch
tvo es sich nur um Anspruch {s. ä
220 , 23) oder Verpflichtung {so
aettir 210, 5) handelt; hafa dagegen
äußeres an sich Haben , Halten,
allenfalls auch Besitzen; darnach
ist oft, aber nicht immer nur eines
der beiden Verba zulässig. — Man
vgl. ä margar orrostur {hat zu be-
stehen viele K.) ok hefir {erhält,
trägt davon ävalt sigr 166, 15; ä
son 150, 18; ä hafra 30, 6; ä hest
101, 5 {vgl. hafa hest ein Pferd
herbeischaffen 101, 8); ä kostgripi
30, 8; ä |>;uin boe 33, 9; hälfan
val 33, 11; eiga nndir guszlu eöa
trünaöi Iöunnar 35, 8, 9 vgl. trünaör;
ähnlich eigum trünaö undir hon.
{wohl nach Anal, von eiga fe u. ein-
um = Geld bei jemd. dej)onieren)
Anspruch auf Treue bei jemd. haben
154, 5; atti aett t. 14, 3 vgl. aett;
ätti ser hatte {nach Lage der Ver-
hältnisse), 150, 21 ; ätti hjarta 103,
18; vgl. 107, 2; 115, 9; er ätti der
Eigentümer war 116, 8; 121, 9
wo J. herrschte; ä J)rael 149, 5; at
hann ätti daß er Anspruch hätte
auf 113, 3; er S. ätti {zu eigen
hatte Edz.) 245, 1; aber o, 8 wohl
= gehabt hatte, vgl. D. H. II, 655.
ähnlich Conj. aetti veöfeit 112, 17;
setti vän zu erwarten hätte 141, 3 ;
vom wirklichen Besitze 174, 5 ; aetti
ofgott viö mik vgl. eiga viö e-n
Vigf. s. v. A. III) es allzugut mir
gegenüber gehabt habe 202, 15 vgl.
ofgöör ; ättu |)ing 94, 17 vgl. Inf.
eiga döma sina (iudicia exercere
Eg.) 20, 5; Sk. vill büstaö hafa,
J)ann er ätt haföi 32, 9; haföi ätt
105, 3; hoföu ätt 89, 12 vgl. 137,
2; hierher ätt 159, 28? — Im
allgemeinen vgl. noch hafa.
eiga, f. {vgl. eiga prät. präs.), die
Habe, der Besitz. — D. 172, 5.
eigi [von ei = ae und negat. Suff, -gi,
vgl. Vigf., aus * eyv-gi nach Ger.,
Vollst. Wb., der auch g. ni aiv vgl.),
nicht. 5, 16; 7, 9 u. ö. — eigi
{namentlich an der Spitze des Satzes)
involviert öfter eine etwas stärkere
Verneinung, nhd. also nicht, gar
nicht u. w. Vgl. 52, 4 eigi kantu
deili = nullam igitur notitiam habes
(Eg.) ; eigi J>ä {damals noch nicht)
= nondum (Eg.) 63, 21 vgl 158,
14; eigi = wohl nicht 164, 30; vgl.
auch 158, 26; 191, 22. — Im Nach-
satze vertritt at eigi zuweilen tat.
quin, quominus {Lund p. 326, A.
2); aldri svä mikill, at eigi 48, 5;
engi er svä litill drykkjumaör, at
eigi gangi af i JDrimr 64, 10 vgl.
222, 22; ähnlich wohl auch 67, 19
at eigi hafi hann farit mit nur er-
gänzender Negation wie bei mhd.
ne {Mhd. Wb. IIa, p. 325), also
= daß er erlebt habe, nur so bildet
das Fg.: en ))ö veit ek u.w. einen
passenden Gegensatz. — Vgl. auch
eign
einn
37
158, 27 eigi er mer grunlaust, at
eigi; Eb. £tf, 14 hirti eigi, |)öat . . .
yröi eigi viö varir ob auch gewahr
wurden, und Fs. 160, 2: enga van
i, al hann hrykki eigi viö = daß
er zurückweiche. — S. auch ne.
eign, f. (vgl. eiga), der Besitz, die
Habe. — A. 6, 13. Gemeint ist hier
beid\\& eign J)eira alles, xoas Himmel,
Erde und Luft in ihrem Macht-
gebiet umschließen. PI. A. eignir
Besitztümer 226, 9.
eigna, schw. v. (vgl. eiga; g. -aiginön),
als Eigentum zuschreiben. — Med.
eignaz, sich aneignen, besitzen.
Inf. 52, 12, 14; 136, 8. — Prses.
S. 3 eignaz 150, 34; Prset. S. 3
eignaöiz nahm in Besitz 150, 26.
eik, f. (§-72, 1 u. 2), die Eiche.—
N. 152, 12; D. 59, 13; Helr. 7, 4;
A. 60, 5; Asf. 93, 16.
* In vielen Fällen ist die all-
gemeinere Bedeutung = Baum an-
zunehmen, vgl. Vigf. s. v.
eimi, m. (oder eimr, vgl. Vigf. s. v.
u. s. eimyrja; D. Alt. V, 10), der
Rauch. — JSf. VoL 57, 5.
einfaldliga, adv. (einn, -faldligr vgl.
g. ainfal|3s) 146, 2 vgl. greina.
eingi s. engi.
einhendr, adj. [vgl. hqnd u. einn),
einhändig. — N. 34, 19.
einheri, m. (vgl. herr m. u. einn
§ 65, 2), entweder ein Einzel-
kämpfer (d. h. im Zweikampf)
oder ein ausgezeichneter Kämpfer,
Vorkämpfer (so Vigf., vgl. s. v.).
— Plur. einherjar die Einherjer,
himmlische Kämpfer in Oöins
Halle. — N. 28, 3; Nsf. 83, 12;
G. einherja Grm. 23, 4; Gsf. 52, 7.
D. einherjum Grm. 3£, 9.
* In muthol. Bez. vgl. valkyrja
u. ValhQll.
einhverr s. einnhverr.
einkamäl, n. (vgl. mal, einn), die
Einzel-verhandlung ; ein geheimes
Abkommen oder Versprechen. —
Plur. A. 44, 1.
einmäiiirör, m. (vgl. man. u. einn?),
der Einzelmonat, März, letzte
Wintermonat, vgl. \ igf., Weinh. d.
Monatsnamen p. 36. — N. 144, 12.
f'imiisrli. n. (vgl. mal «. einn), em
Einzelgespräch oder nach nhd. Aus-
druck Zwiegespräch, vgl. ein-
vigi. — A. 97, 11; 154, 25.
einn, zahlw., adj. pron. (§ 20, 2;
34, 1; 85) einer, allein; irgend
einer; Gr. IV, 381 ; Lund p. 502 fg.
— Nrn. einn 10, 6 vgl**; 107, 16
nur ein; sä einn «^r eine, der-
jenige 15, 25; J)ü einn e?n «Wem
27, 1; 181, 27; mcÄ* o/fc als un-
bestimmter Art. (quidam) 66, 4; 92,
1 ; 224, 4; «mc& m# oes£. suffig. Art.
einn ässinn 3£, 2; v^. inn * a). fär
einn = nur wenige 191, 4. — G.
eins 20, 17; als unbest. Art. 70, 13;
95, 22. — G. schw. Elex, ins eina
dags 180, 13 (Vigf. vgl. eindagi =
bestimmter Tag, Termin; hier vom
Tode). D. einum 52, 15; 157, 23;
unbest. Art. 46, 5. A. einn 59, 10;
eiga J)ann einn mann den «Wem
zum Manne zu nehmen (vgl. eiga)
118, 21; i28, 16 vgl. Helr. 20, 5;
einn beÖ 212, 4; unbest. Art. 46,
3; 70, 13; 25, 4. — PI. m. N. einir
(soli) 26, 5 ; hafa einir ser (für sich
allein) 83, 5; = irgend welche 216,
20 vgl. ne a). — S. Fem. N. ein 3,
4; 20, 9; allein 95, 5; 196, 10. D.
einni 5, 2; ZaMo. Helr. 22, 2;
einni konn einer einzelnen Frau
(Edz.) 158, 4; 192, 13. — A. eina
Zahlw. 158, 7; unbest. Art. Vaf|)r.
47, 1. Plur. Fem. D. ör einum
dyrum aus einer einzigen Tür Grm.
23, 5 ; fyrir sjönunum einum saman
57, 19 s. saman; A. einär (solas)
ß, 3. S. Neutr. N. eitt: sva sem
gull eitt ivie Gold allein, wie lauter
Gold 17, 18; illt eitt = nur Böses
201, 21; 225, 10; unbest. Art. 31,
7; 70, 19; Gen. at eins wohl nur
scheinbar: vgl. eins. Dat. i einu
landi 143, 4; einu sinni einmal i,
1; A. eitt (unum) 3, 3; 168, 31;
174, 8; 211, 31. = dasselbe 171, 15 ;
sitt eitt nur das Seine (vgl. kalla)
173, 15. eitt sinni einmal (= einu
sinni Var.) 58, 25; eitt sinn (desgl.)
27, 2; 35, 10; viö vin eitt (allein)
Grm. 19, 4. eitt plögsland, J>at er
3, 3 = em solches (so großes), daß . . .
vgl. Lund p. 339.
* Zu dem Superlativ, der sonst
im Altnord, häufig nur als Elativus
zu fassen ist, tritt einn oder einna
(vgl. s. v.) auf, um den ausschließen-
den Superl. (Lund p. 156, 251) zu
bezeichnen, so sä einn mattkastr =
der (allein, entschieden) kraftvollste
38
einna — ek
15, 25; c. er Agcetastr 33, G; einna
hvatastr der unbestritten Tüchtigste
180, 32.
** In Auf Zählung en vertritt
einn, ein, eitt häufig die Stelle des
Ordinalzahlwortes (Nor. § 383), so
einn — annarr — f>riöi 80, 12 — 13;
S, 17; 145, 11; - ein (die eine =
die erste 20, 9; eitt — annat 6, 3;
)'/, 14. — Ahnlich auch: eitt mark
(cm, das erste foste m.) 134, 4;
'//?. c?r^?t annat mark (ein anderes,
ein zweites) 135, 18.
*** Das nhd. „allein" kann auch
durch den Zusammenhang selbst
ausgedrückt werden, so 222, 3 — 4:
jieir — tveir = diese zwei allein.
einna oder eina, adv. (eig. Plur.
Gen. ww einn? vgl. auch Lund p.
156, 1; nacÄ Alk. 14, 354 ist -a
d«s demonstrat. -a «tfe w J)enna);
allein, besonders; einna nokkurr
— unus aliquis (Eg.) VqI. 40, 6. —
ok samir J)at einna at halda af
värri hendi 154, 8 wohl mit Rassm.
zu übersetzen: und es ziemt sich
insonderheit von unserer Seite dies
zu halten [im Hinblick auf den Glanz
des Geschlechtes). Rn. (s. v. halda)
ergänzt f)etta bei halda und übers. :
„das allein geziemt, es unsererseits
zu halten". Ahnlich Müllenh. u.
Edz. — einna hvatastr 180, 32 s.
einn*), spyr pess eina 201, 23.
einnhverr, pron. adj. (auch eiuhverr,
aus einn u. hverr, über die Elex.
§ 99 a, Nor. u. Vigf., g.ainhvarjizuh)
irgend wer, irgend ein. — Nm.
39, 15; 41, 5; Gm. einshvers
staöar irgendivo 156, 2; Gf. einnar
hverrar 252, 2 — 3. Am. einhvern
63, 3; 160, 20. — An. eitt hvert
sinn 149, 9; 157, 27; 159, 8; 180,
32. — An den beiden ersten Stellen
[ähnlich 212, 23; 215, 27) gehört
der adverb. Ausdruck der Zeit eigent-
lich zum Nebensatz, vgl. D. H. II, 390.
einn saman, pron. adj. (v. saman
u. einn) allein zusammen, einsam
( von der einzelnen Person) , für
sich, allein (von mehreren). —
N. 173, 14; 179, 26. Plur. D. fyrir
sjönunum einum saman vor den
Blicken allein 57, 19.
* Vgl. auch allr samt s. v. samt.
eins in der Verb, at eins nach Fritzn.
s. v. nicht Gen. von einn, sondern
veraltete (ursprüngl. superlativi.s'J,, ,
Form = at einastu = in dem ein-
zigen (sc. möglichen Wege) = ganz
allein, adv. Vgl. Fr.- eins 3).
Zu 202, 22 bleibt zu erwägen, ob
hier nicht allt eins (Vigf. s. v. allr
A. V, 5); gemeint ist, vgl. Rafn
(alligevel — gleichwohl); Fr.'- eins 2).
einsynn, adj. (s. einn; synn zu sehen
befähigt), einäugig. — N. 153, 2.
einvigi, n. (von vigi = vig n., einn),
ein Einzelkampf im Gegensatz zur
Feldschlacht, also = Zweikampf.
= G. einvigis 103, 6; D. einvigi
36, 14; 145, 7; A. 249. 3.
eira, schw. v. (vgl. Nor.), schonen,
eig. ehren, befriedigen ; s. auch Eir.
mit Dat., s. Lund p. 70. — Inf. 73,
11. Praet. S. 3 litt eiröi hann ser
i sl. oröum 219, 31 = er gebrauchte
die stärksten Ausdrücke derart.
eitr, n. (F. 4), urspr. wohl die wallen-
de oder kochende Flüssigkeit, der
Schaum (vgl. Grimm Myth. p. 528.
Einl. p. 73, A. 23), das Gift. —
N. 123, 8; Nsf. 73, 12; D. eitri 84,
4 ; Dsf. 8, 6 (hier eitr = Schaum ?) ;
A. 123, 6; 158, 32. — Vgl. auch
eitrdropi*.
eitra, f. (von k f. u. eitr), der Gift-
strom. — Plur. N. eiträr 88, 7.
eitrdropi, m. (dropi u. eitr) der Gift-
tropfen, Schaumtropfen. — PI.
N. eitrdropar VqI. 38, 5; Vaff)r.
31, 2; A. 80, 16.
* Einl. p. 73 ward erwogen, daß
nach Petersen eitr öfter = schärfste
Kälte zu sein scheint (ähnlich dann
D. Alt. V, 117) diese Bedeut. würde
Vaf[)r. 31, 2 passen, nicht an den
beiden andern Stellen.
eitrkvika, f. (eitr, vgl. Vigf. s. v.,
kvika u. kvikva), ein Bach (kvika .
der bitter kalt ist (Fr.-). — N. 8, 3.
* Vgl. auch eitrdopi*.
eitrormr, m. (ormr, eitr), der Gift-
wurm , die S c h 1 a n g e. — A. eitrorm
80, 14; 158, 31.
ek, pron. (g. ik : § 89), ich. — 5, 2
u. ö. — G. (g. meina) min 161, 3.
D. (g. mis) mer 12, 11; enklit. mer
Helr. 8, 1; 13, 1; A. (g. mik) mik
41, 1. — Vgl. vit u. ver; sin u.
\>ü. — Suffig. Formen (§ 20, 5;
891); 123 »)) 1) mit k = ek: rauök
f, 2; mundak 64, 18; 104, 25; megak
68, 1; heyröaki35, 5; kveöak Grott.
ekki — en
39
7, 6; emk 6, 1, 2; veitk Vol. 19,
1; neyttak /, 2; hefik Regm. 2, 3;
mättak Guörkv. II, 23, 4; vaerakHelr.
3, 3 ; imY k u. negat. a (##£. -at, -a) :
varka ß, 2; nautka n, 5; wnY dopp.
ek MH(f A^. vildigak = vildi-ek-a-ek
Helr. 13, Q. — 2) m& mk=mek = mik,
iloch überwiegend für den Dat.;
vgl. § 89 3j und die Beispiele bei
Vigf. s. v. ek. — leiö erumk {leidig
sind für mich) ß, 1 ; vgl. eru s. v.
vera; foeröumk Helr. 10, 7; vgl.
foera. — Über die metrische Be-
handlung von ek s. Siev. P. B.
V, 501 ; VI, 271 fg.; über denWechsel
von i und e in mer, mik § 5, 3 u.
Ark. 15, 355; über die Stell, vor
oder nach dem Verb. Ark. 16, 220.
ekki s. engi.
ekkja, j. {aus enkja, § 42, 1), die
Witwe. — G. 226, 12.
elda, gew. nur Med. eldaz, schw. v.
{vgl eldrij, älter werden, altern.
— Praes. PL 3 eldaz 35, 6.
* Hierher stellt Vigf. das impers.
nott (Acc.) eldir 170, 27 = die
Nacht altert, nimmt ab; wahrend
Fritzn. wohl besser ein imperson.
elda = erleuchten {zu eldr m.) an-
setzt, im Hinblick auf die Morgen-
dämmerung; hierzu stimmt auch
der neiüsländ., aber von Vigf. (s. v.
elding) beanstandete Ausdr. elda
aptr = wieder hell werden.
elding, f. {vgl. eldr); ein Licht-
körper, Gestirn, Meteor; Blitz.
— Plur. Dsf. 11, 18; A. 104, 9
(hier = Blitze).
eldiviör, m. (s. eldr, viör), Brennholz.
A. eldiviö 157, 13.
eldr, in. (ags. äled Nor.), das Feuer.
— N. 22, 1, 2; D. eldi 7, 12; 84,
14; Dsf. 8, 4; A. eld 26, 7; Asf.
76, 5; 162, 21. Plur. N. eldar
Flammen 82, 15 {hier viell. bildlich
von Gemütsbewegung, D. H. II, 294);
Feuerbrände 140, 4; Herdfeuer 108,
5; .so auch A. 137, 16; Asf. 138,
1 : = Feuersbrunst 162, 6. — Zu
137, 10; 152, 28; 216, 30; 231, 25
vgl. Wh. p. 445.
* leggja eld i eht bedeutet ge-
wöhnt, etwas anzünden, ist aber
Sigrdr. 10, 6 vom Einbrennen eines
Runenzeichens zu verstehen.
eldri, kompar. (g. alf>iza; § 20, 3),
vgl. gamall), älter. Meist ellri,
ellztr geschrieben, vgl. § 28, 2 ; 82 a)
— inn ellri son 157, 7; f>vi ästsaelli,
seru hann var ellri 176, 10. — Sup.
elztr (= eldstr) 6, 2; 27, 14. —
Schw. Fl. N. inn elzti 152, 4.
ella, adv. (g. alja F. 28; e. eise, Vigf.),
anders, sonst. — 167, 18.
elli, f. (== eldi, vgl. § 69 u. Elli), das
Alter ( = hohe Lebensalter). Nsf.
69, 13. — A. 69, 13.
elüdauSr, adj. {vgl. dauör, elli), an
Altersschwäche gestorben. —
Plur. N. 38, 8.
ellifti, Ordinal. (§ 88, zu ahd. einlifto),
der eilfte. — N. m. 21, 10; f.
ellifta 44, 5; n. ellifta 6, 7.
ellifu, Zahlw., indekl. (g. ainlif, § 34,
2a; 86), eil f. — 159, 25.
elligar adv. = ella ; 215, 9.
elliligr oder eldiligr, adj. (vgl. eldri),
ältlich. — N. 153, 2.
ellri s. eldri.
elska, schw. v.; § 112, 1 {vgl. Vigf.,
oder zu g. aljan F. 242), lieben.
— Praet. S. 3 elskaöi 242, 16.
elskugi, m. (= elskhugi, vgl. hugr.
u. elska), ein zu Liebe geneigter
Sinn, die Verliebtheit. — Nsf.
43, 14.
elzti, elztr s. eldri.
embsßtti, n.{vgl ambätt), der Dienst,
das Geschäft od. Amt. — G. embaattis
164, 32.
cmja, schw. v. {verw. mit ymja?
Fritzn.), heulen. — Praet. PI. 3
emjuöu 219, 9.
1. en, konjtmkt., vgl. Wimmer Oldn.
Laes. p. XXI u. Vigf. s. v. en u.
Add.; auch Fr.2 stellt en (enn) zu
ahd. anti, e. and. — aber 3, 4, 6,
7 u. ö. — oft nur lose anreihend
{wie gr. 8h), so {doch auch) 31, 10 ;
auch 120, 9; doch Grm. 40, 3, 6;
41, 1, 4. Vgl.Lund p. 414. — Für
68, 21 vgl. Lund p. 415.
2. en, part. (in älterer Form an)
als, nach Komparativen und Ver-
gleichungsgraden; an Grm. 34, 3;
35, 3; Skirn. 43, 6; Grott. 7, 5;
Regm. 13, 6; 15, 8; fyrr, en hann
kom 4, 8; vgl. 7, 1; 21, 1; meiri,
en 2£, 10; ekki annat, en 153, 32;
litlu siöar, en 176, 13; äör, en 6,
19; 7, 14; 22, 1 (Lww/ p. 238).
en j^eir = als daß, als wenn sie
155, 34; ähnlich 200, 33; en ne =
«/s cfajß 216, 20 t'<^. ne ex.
40
enda — enn
* Für 2. en (an) verweist Vigf.
auf ags. f)onne, as. than;Fr.-' meint:
an für fian, wie at (konj.) für fjat.
— Über qnnur, en 17 , 17 vgl.
annar s. 5). — Über Ind. u. Konj.
nach 2. en vgl. Ark. 3, 101 ; den
Konj. in Fällen wie Grm. 35, 3
erklärt der Verf. „(allzugroß,) als
daß Menschen es ivissen könnten".
— S. auch äör en u. fyrr en.
enda, schw. v. (vgl. endi) zu Ende
bringen. — Med. endaz bis zu
Ende reichen, ausreichen, ge-
nügen. Inf. 48, 5; 68, 10; Praes.
S. 3 endiz 49, 6.
enda9konj. (=en J)ö Nor. ;oder = enn),
und doch, und dabei (vgl. Vigf.
III, 2) 239, 16; i<Ä:& 545, 11.
endadagr, m. (endi, dagr), der Endes-
tag, Todestag. — G. 193, 13.
endemligr, adj. (zu endemi, PI. n.
= eindoemi = für sich stehende Fälle,
Unerhörtes; meist euphem. = Schand-
taten, Greuel), absonderlich, greu-
lich. — PI. Nn. (comra.) 234, 9.
endi. m. (vgl. endir), das Ende,
zeitlich und Örtlich. — D. i enda
am Ende (zeitlich) veraldar 7, 11;
ä enda am Ende (örtlich) 58, 12;
vgl. 62, 20; 96, 5.
endilangr, adj. (vgl. langr, endi), in
ganzer Ausdehnung, bis ans
Ende reichend. — D. f. eptir endi-
langri hQÜinni die Halle in ihrer
ganzen Ausdehnung hindurch 108,
5; 152, 28.
endir (vgl. endi, § 54 a1); g. andeis),
das Ende. — N. 6*8, 22; 94, 2.
engi oder eingi. pron. (vgl. einn u.
-gi, Vigf. s. v. eingi, § 100; nach
harten Konson. tritt für -gi -ki ein;
ekki aus et-ki = eitt -ki), keiner,
soivohl substantivisch wie adjekti-
visch: Lund p. 499, 524. — N. m.
eingi 70, 2; engi 41, 7; engi sä 72,
10 vgl. Lund p. 488; engi sä, at
kein solcher, daß er 62, 15; engi
hlutr er sä . . , er (= at) 17, 7.
— engr oder ongr (vgl. Nor.) Regm.
23, 1; G. enskis (§ 41, 3) 116, 12;
engis 165, 4; D. ongum 53, 1 ; engum
160, 15. A. ongan 9, 4; 15, 14;
166, 21: engan 59, 17; engi 44, 3;
90, 5; 166, 22. Plur. N. engir
198, 3; 207, 26. G. ongra 105,
17; A. enga 217, 6. — S. N. f. engi
tunga 23, 8; 167, 17. G. ongrar
141, 3; A. 0nga 40, 19; enga 135,
10. — N. n. ekki (für etki § 30, 2)
ofrefli 38, 21; ekki sär 141, 12;
e. sumar Si, 6; e. eitr. 123, 8; ekki
= nichts 31, 12; Vol. 5, 2; alls
ekki gar nichts, at |)at var a. e.
daß davon gar nicht zu reden sei
122, 16; vgl. 172, 29. G. einskis
(in nichts, durchaus nicht) 99, 11
(Var. einskis räös); enkis 169, 18;
232, 15; engis 217, 24; D. ongu
(in nichts, gar nicht) 64, 21; hafi5
at ongu als ungeschehen betrachtet
(Edz.) 241, 11; als Obj. Dat. 175,
1. A. etki orö Grott. 7, 1 8. u.*);
nichts 111, 8; in nichts, gar nicht
123, 8; Grott. 8, 8; so ist der fast
adverbiale Gebrauch von ekki
(= stärkerem eigi vgl. Vigf. s. v.
eigi) an vielen Stellen zu verstehen,
so 34, 13, 21; 46, 11 (dreimal);
65, 8 vgl. Lund p. 438; i9i, 18.
— ekki nytr (impers., vgl. njöta)
solar 81, 6. PI. A. n. engi 145, 17;
das ziveite e. 180, 27. — Zur Stell,
von eigi u. engi Nyg. 355, 375 fg.
* Grott. 7, 1, 2: en hann kvao
etki orö it fyrra = at ille non edidit
vocem hac priorem Eg. {rgl. auch
Lün. Edda s. v. fyrri, H. G. u. D.
H. zu Grott. 7) ist viell. oröit vor-
zuziehen; der suffig. Art. tritt in
den Formen einginn , eingin (vgl.
Vigf.) unmittelbar an das Pron.
enn, adv. (ältere Form von 1. en,
§ 46, 3; im Gebrauch unterschieden,
vgl. 1. en u. Lund p. 238 1, noch,
ferner. — 1) noch 22, 9; 60, 14;
105, 18; Vol. 41, 8 s. auch u.*-
2) weiter 66, 16; 137, 19; Grott.
3, 7 vgl.*; ähnlich 42, 13; hverjar
eru enn (nun iveiter, ferner) äsynj-
urnar? und 23, 10, 11; so auch
37, 19 = und ferner (noch) Schlim-
meres; 171, 5 (= weiterhin, künftig).
— 3) noch einmal, wieder: bäöu
enn reyna 39, 4; sofnar enn 60, 16;
taka enn skeiö (vgl. taka) 63, 20;
79, 19; 80, 2; 100, 3; 155, 21.
annat sinn im Wiederholungfalle 69,
16; 155, 21; 156, 32; 166, 10;
215, 21. — 4) ebenso, gleich-
falls: 43, 2 (quoque Eg.).
* Vol. 41, 8 scheint mir vor der
Erklärung in D. Alt. V, 6 a), 107
u. Ark. 12, 281 die von D. H. II,
37 gebotene den Vorzug zu ver-
ennitungl — er
41
dienen; vgl. eöa 3); vita 2). —
Grott. 3, 7 bezieht sich enn nach
D. H. auf den wiederholten Befehl
zu mahlen.
ennitungl, n. {vgl. tungl; enni =
Stirne § 54, 2), das Gestirn der
Stirne = Auge (poet.). — Plur. A.
a, 6.
epli, n., der Apfel. — Dsf. eplinu
151, 9; A. 151, 8, 11, 13; Asf. 151,
13. Plur. A. 35, 6; 94, 7.
eptir. adv. u. präpos. (vgl. aptr),
nach, entlang, gemäß. — 1) präpos.
mit Dat. a) räumlich = nach (oft
von Verfolgung): gekk eptir henni
119, 17; eptir henni ferr 15, 16;
vgl 72, 18; 95, 8; 100, 5, 13; greip
eptir honum 80, 3; kastaöi eptir
honum 120, 1 ; soekja eptir löunni
45, 2; var sent eptir gygi 75, 15;
ök üt eptir grjötinu nach Sand =
um S. zu holen 54, 2. bäru eptir
( Var. meÖ) ser 114, 9 = schleppten
sie hinter sich her. — Auch der
Längsrichtung nach, entlang, hin -
durch, überhin: rennr upp ok
niör eptir (entlang, an) askinum 23,
4 (vgl. D. H. II, 184); veör eptir
miöri änni (entlang dem mittleren
Flusse = immer mitten im Fl.) 79,
20; e. sjanum 227 , 4 über das
Meer hin, durch das Meer; eptir
salnum (den Saal entlang, durch
den S.) renna 88, 7; vgl. renna
eptir slettum velli 63, 8; eptir endi-
langri hollinni 108, 5, vgl. 218, 31,
wo nach eptir zu ergänzen ist ganga
oder fljüga; diese Stelle entspricht
Atm. 18, 1 —2 : at endl. hüsi ; Geb-
hardt (Präp. p. 66): dem Herein-
kommen in das Haus folgt das
Fliegen durch dasselbe erst nach,
wesh. die VqIs. S. beide Satzteile
durch ok verbindet. — Edz. übers.:
Ein Aar (so deuchte mir) flog her-
ein und die Halle entlang, e. gölfinu
über den Fußboden hin 160, 26.
b) modal , gemäß, nach : eptir
faöerni sinu 14, 7 ; e. mööur minni
234, 3; eptir honum (nach seinem
Bericht) 91, 1; eptir f)vi 79, 9; 170,
29 (hier = in derselben Weise) ; 176,
17; 232, 32; eptir Jtessi sogu 105,
18, vgl. 108, 11; 123, 10; e. haetti
172, 29; e. boöi 216, 27; e. slikum
späm 260, 12 s. spyrja. — Für
152, 24 vgl. fang.
2) präpos. mit A c c. a) zeitlich :
eptir f)at 39, 15, vgl. 110, 6: 117,
9; 119, 27; 153, 8; hvern dag eptir
annan 142, 1. — Vgl. auch 169, 10;
203, 1; eptir f>at er als conj. 214,
8. b) speziell: nach dem Tode, so:
eptir Sig. svein nach dem Tode des
Sig. 123, 3; vgl. 124, 4, 6; 229, 13;
ähnlich auch tök arf eptir Jia bäöa
beerbte sie beide 119, 20; til hefndar
eptir Svanhildi = zur Bache für den
Tod der Svanh. 122, 7. — Vgl. auch
150, 26; 162, 25; 214, 10: 224, 26;
231, 1.
3) adv. nach, von Raum, Zeit
und Ziel: fyrir honum ok eptir er
82, 19; gekk eptir 5, 4: hljöp
eptir 54, 6 vgl. 160, 27 und freier :
leitar e. 176, 15; 203, 5; let eptir
{zurück) 58, 3; vgl. 103, 3: hafa
eptir zurückbehalten 115, 14. An-
ders hafa (PI. 3) J>at eptir siöan =
behält man seitdem im Gebrauch
150, 5. graetr eptir iv eint (ihm) nach
43, 8; büa eptir 155, 12 vgl. büa.
— Von der Zeit: var f)ar eptir 3,
ll=remansit Eg; 125, 19 = exstitit
Eg. ; f)ä eptir 87, 2 (Eg. hvat verör
f)a eptir = quid reliquum erit?);
haföi eptir behielt zurück 174, 2;
vgl. hafa speziell im Sinne von 2 b);
er eptir ist noch übrig 156. 14
vgl. 212, 19; 221, 18; haföi son
eptir 225, 18 hatte einen überleben-
den Sohn; er eptir liföu noch am
Leben waren (vgl. 163 , 12 — 13),
178, 21; 229, 16. — Häufig auch
dem lat. re- entsprechend (muna
eptir = recordari 184, 11), berührt
sich e. doch auch mit siöan = lat.
postea, vgl. eptir (hernach) um daginn
54, 8; e. um morgininn 156, 7 u.
of sumur eptir Vol. 41, 6 («. of 2).
eptir gekk darnach erging (Edz.)
176, 17; w/7. i£ff, 14; 211, 19; m-,
11 w. ganga. — modal (vgl. 1 b))
])&r eptir 3i, 8.
cptirleltan, f. (s. eptir, leita), das
Nachsuchen, der eifrige Wunsch.
— A. 189, 4.
eptri, compar. (vgl. aptr u. § 82 b),
der hintere (unter zweien). D.
eptra foeti 57, 12 (am hinteren
Fuß = Hinterfuß). Vgl. Lund
p. 248.
er, relat. part. u. konjunkt. (vgl. es,
Vigf. s. er, § 96, Ger. Voll*?. Wh.
42
erendi
ss), da, als. — 1) relat. Part.
u) beim Fronomen (§ 96), sa er —
da , welcher. — Beispiel: sa's
i = sä es, er) a, 3 ; sü er 8, 3 ;
{»vi 's ?/, 6; |>at er (Acc.) 3, 3; peir
er 5, 7; \v.vr er 8, 1; [uers VqI.
i.l>, 6; peim er (Plur. ü.) 7, 8; pä
er (Plur. A.) 11, 15; pau er (Acc.)
5. — Vgl. Lund p. 255 u.
u. sä, sü, [>at. — Auch ohne
Pronomen demonstr. vertritt er (es)
du verschiedenen Kasus eines Re-
pronomens, so 4, 14; 9, 3; 15,
'); 20, 14 (brunnr, er). S. Lund
p. 257, 260, 265 fg. Vgl. auch den
volleren Ausdruck er undir honum
eru = cui subiecti sunt 142, 6—7
u. Lund p. 262 A. 2; er ä hvärigu
= quorum neutri 137, 1 ; sä pvengr,
er — meö (quocum, quo), 113, 8 — 9.
In einzelnen Fällen ist die Beziehung
von er erst aus dem Fg. ganz klar,
so 181, 15: Fäfni, er engi fyrr varö
svä djarfr, at ä hans gotu u. w.
in bezug auf den keiner bisher so
kühn wurde, daß er = auf dessen
Ff ade u. iv.; er ek vann eiöa =
'Um ich Eide schwur 200, 16;
hverr ertu, er riör i borgina, er engi
Jioröi nema at leyfi . . 196, 30, 31
= wer bist du, der du in die Burg
reitest, was [noch] niemand ohne
Erlaubnis . . (Edz.) — b) in Ver-
bindung mit Adverbien u. Partikeln,
welche durch er relativisch bestimmt
werden, so par er 3, 1 ; a, 6 ; VqI.
3, 2. — Auch nach Komparativen:
pvi haröara er hann brauz — , pvi
skarpara var 41, 16. Vgl. pvi. —
Auch sonst bei Vergleichungen : skal
ek nü deyja meö Sigg. kon. lostig,
er ek ätta hann nauöig ebenso willig,
wie ich . . 162, 19.
Mit unterdrückter Demonstrativ-
partikel wird er gebraucht
2) als Konjunkt. - a) als, wie:
er hann kom inn 4, 9; vgl. 9, 15;
10, 13; er pau gengu 15, 5; 153,
14; er netit haföi brunnit wie das
Netz, da wo das Netz gebrannt hatte
79, 7. — Nach f>ess = um so 155,
35. — insofern, weil, da ja: 22,
14; 40, 23; 67, 23; 70, 18; 121,
151; 122, 17; 153, 20; 161, 30; =-
wenn, sobald VqI. 26, 4; 160, 24.
— b) daß {fast = at, vgl. Lund,
der aber nach R zitiert, p. 320;
340; 430; 431, Fr.- er 5); D. H.
iio; svä er = svä at 8. u. svä): er
hann geröi 6, 13; fyrr var pat —
er N. var gQrr 7, 2; af trünaöi —
er hon skal brotna 17, 5, s. Lund
p. 340; zweites er 53, 4; 55, 2;
103, 2; 118, 5; es sä inn fr. j. Vafpr.
35, 5. hvat viltu m;ela sveinn,
er pü ser = was willst du (damit)
sagen, Bursche, daß du 135, 4; er
hon gengi üt gesetzt daß, wenn sie
herausginge 98, 7. — Dies er nach
pat (oft Var. pat, at = pat, er)
z. B. 4, 2; 16, 7 ist genau zu
trennen von pat er = quod (z. B.
3, 3) und natürlich auch von pat
er (Praes. S. 3 von vera) z. B. 3,
11, 12; 6, 18.
* Einen Wechsel von es und er
in der älteren Sprache bis 1200 je
nach dem vorhergeh. Laut des Pron.
sä, sü, pat nimmt an G. Neckel,
Die german. Bei. partikeln p. 29, 30.
erendi, erindi, orindi, n. (vgl. Nor.).
1) der Auftrag, das Geschäft.
— A. 40, 12 (vgl. pakka); 47, 5;
77, 27. — Plur. G. hvärt fleira se
erenda hans ob er mehr der Ge-
schäfte habe, ob er noch etwas weiter
wolle 5, 13. — D. erindum 44, 14.
— A. 213, 20. Weiterhin bezeichnet
er. überhaupt den Gesprächsstoff, so
Acc. Sing. 191, 18. — 2) der Atem.
— N. 65, 1 ; Asf. 64, 15. Vgl. vinna
u. J>rjöta.
* 1) u. 2) sind etymolog. wohl zu
trennen-, zu 1) vgl. ärr m. = g. airus
Bote. S. auch Laeseb. p. XXX und
p. 309; Wm. setzt or-indi = das
Zurückhalten des Atems. — ( Vgl.
ond f.) Der von Vigf. verworfene
Zus.hang mit anda, andi dürfte so
für 2) zutreffen; auch erendi =
Strophe (die in einem Atemzuge
vortragbare Stelle?) könnte dafür
sprechen. — 167, 27 läßt sich
erindi auch in dem Sinne von Ge-
schäftserfolg (eitt erindi = Erfolg
in einer und derselben Sache Ba;
ähnl. Fr.2 I, 347) nur dann er-
klären, tvenn das vorherg. pykkiz
sjä als Ironie gefaßt wird (so Sy-
mons). Nimmt man dagegen das
Glied: ok vill hann ok maigjaz viö
Eyl. konung nur als erläuternde
Parenthese (für den Leser) und er-
innert sich der Sitte älterer Zeit,
erfa — eyra
43
bei wichtigeren Geschäften {vgl. die
ähnl. Situation Fas. III, 58) nicht
mit der Tür ins Haus zu fallen,
so sind die Worte : hann (sc. Eylimi)
fjykkiz sjä auch ohne Ironie völlig
am Platze; weder Sigm. noch Lyngvi
wird damals schon seine Absicht
geäußert haben. Nicht ganz zu
übersehen ist ferner, daß in den
besseren Pap.hss. die fg. Worte ent-
weder at ])eir munu bäöir hafa eitt
erindi oder mit Auslassung von
bäöir entsprechend lauten. Mit
dieser schon von Björner rezipierten
Konjektur ist dem Sinne besser ge-
nügt, als durch versuchte ironische
Auffassung der Worte in C, und
bestätigend kommt die ganz analoge
Stelle Fas. III, 59 hinzu: er ok eitt
erindi beggja {:>eira, at bäöir vilja
biöja f)in.
erfa, schw. v. (§ 25, 4; 115, 1) eig.
beerben, das Erbmahl, die Toten-
feieriso Edz.) für jemand (ehn); ver-
anstalten. — Inf. 224, 22.
erfö, f., das Erbgut. — Nsf. 224,
13; vgl. Ba. u. Atlm. 65, 5—8.
erfi, n. {vgl. arfr), das Erbmahl,
Leichenmahl; Wh. 500 fg. — N.
120, 24; A. 166, 24.
* erfi ist öfter nur eine Erinne-
rungsfeier an einen Toten, so 166,
24; 224, 25; 229, 3.
erfiM, n. (§ 54, 2, g. arbaifis f.), die
Mühe, Not, Arbeit. — A. Grm.
35, 2.
erfi51iga, adv. {vgl. erfiöi), mit Mühe,
mühsam. — sötti erf. 106, 9.
erfingi, m. {s. erfi; § 65, 2), der Er he.
— A. erfingja 151, 3.
erindi s. erendi.
erindreki, m. {vgl. reka u. erendi),
der Geschäftsträger {eig. -betreiber),
Sendbote. — Plur. A. 77, 22;
vgl. auch 77 , 27 : vel rekit sin
orindi.
ermr, f. (vgl. armr, § 59, 1), der
Ärmel. — PI. Dsf. ermunum 158,
20; A. ermar 183, 22.
es (-s, vgl. Siev. P. Br. ß. V, 497;
VI, 271 u. ö.), relative Partikel,
ältere Form von e r {vgl. er). —
In Ged. auch als ältere Form von
er (Praes. S. 3 von vera), s. vera.
eski, n. {vgl. askr), eine kleinere
Kiste oder Lade, urspr. aus Eichen-
holz, vgl. Wh. 234. — D. 35, 5.
— A. 43, 3.
eta, stv. (g. itan, § 105), essen; auch
{z. B. bei Tieren) = fressen. — Inf.
59, 8; 158, 32. Praas. S. 3 etr
{frißt, greift an) Grott. 16. 5 ; ver-
speist 151, 13; etr til bana 156, 13
brachylog. nach 156, 5 — 6. — Praet.
S. 1, 3 at {für at, § 105) 216, 9;
02, 21; S. 2 äzt {für ätt) 225, 9,
vgl. Wimm. § 21 d). — Conj. S. 3
aeti Fäfn. 32, 8. — Pass. Part, ab-
sol. etit 62, 22.
etja, schiv. v., g. -atjan, {vgl. eta),
beißen lassen, aufhetzen; in Gang
setzen, erproben, mit Dat., Lund
p. 78. — Praat. S. 1 atta ek
181, 23.
ey, f. (§ 27*; § 7, 2; ahd. ouwa:
auch 0y geschr.), eig. die Aue, die
Insel. — D. eyju 92, 2; A. ey
165, 23; Asf. eyna 141, 7.
eyöa, schiv. v. {zu auör = g. auj)s,
öde F. 5), veröden, verwüsten. —
Prses. Plur. 3 eyöa 177, 17.
eyftimork, f. {vgl. mork, auör öde,
F. 5), die Waldöde, der Urwald.
— PI. A. eyöimerkr 93, 9.
eyktarstaör, m. (staör, eykt s. Vigf.),
eine Tageszeit; nach Fr.2 ist eykt
urspr. ein Achtel {des 24 ständigen
Abschnittes, den wir Tag nennen);
spez. das zweite Nachmittags-Achtel
von 3 — 6 Uhr; ähnl. Storm in Ark.
3, 126 eyktarstaör = ein halb vier
Uhr. — A. i {gegen) eyktarstaö
144, 8.
eymd, f. {s. aumr, auinligr), der
unglückliche Zustand. — D.
meö litilli eymd mit geringer Arm-
seligkeit = sehr freigebig 220, 27.
eyra, n. (§ 13, 1; 66; g. auso), das
Ohr. — D. Sigdr. 15, 3; A. 72, 21.
Plur. G. eyrna 115, 18; A. eyru
48, 16; Asf. 182, 21.
Hier meint im sprichivörtl. Aus-
druck {vgl. ülfr) eyra ein kleines
Glied, ein geringes Zeichen; aber
„man soll gleich auf seiner Hut
sein, ohne den Anblick seines ganze)!/
Leibes abzuwarten" {Raßm. I, 126\
ähnl. wie {im lobenden Sinne) ex
ungue leonem ! — Das Zeichen ist
hier die von Reg. bereits gezeigte
Feigheit und erheuchelte Trauer um
den Bruder.
44
eynr
fang
♦\\rir, in. [1. aureus, vgl. Vigf.; §17;
54, 1). das Ore, ein Gewicht =
'■ s niQrk, später (euch eine Münze.
— PL N. aurar; A. aura 251, 21.
el, n. (vgl. Sier. P. Br. VI, 281, 299),
der Schauer, das Hegen- oder
Schneetreiben. — N. 140, 3; hier in
/>oet. Ausdruck.
fei = ])er s. \m.
F.
t'aäcrai, n. (zu faöir), das väter-
liche Geschlecht (vgl. mööerni).
Dat. 14, 7; 38, 1.
faöir, m. (§ 29, 7; 73, 1; g. fadar),
der Vater. — N. 13, 16. — G.
foöur Grm. 11, 6; Vol. 54, 8; vgl.
95, 19; feör 152, 2 u. oft.; Dat.
foöur 27, 16; 82, 9; feör 121, 24;
Acc. foöur 22£, 14; feör 150, 26.
Plur. D. feörum 30, 11.
tfaftmr, m. (vgl. Nor.), d/e Umfas-
sung, die ausgebreiteten Arme
— D. i faömi 209, 13.
fagna, schiv. v. (§ 20, 3 ; g. faginon),
freundlich begrüßen, sich
freuen; empfangen mit Dat.;
Lund p. 78. — Inf. (= begrüßen
170, 24. Praes. S. 3 fagnar empfängt
175, 21. PI. 3 fagna freuen sich
161, 31. — Praet. S. 3 fagnaöi 104,
27; PI. 3 fognuöu 191, 33; Part,
fagnat 92, 4.
fagnaftr, m. (vgl. fagna), die Freude,
die freundliche Begrüßung , der
Empfang. — N. fagnaör 214, 8
(hier viell. = Freude; doch könnte
nach Guör. II, 25, 5 — 6 auch an
eine gesellige Festlichkeit gedacht
werden). G. fagnaöar 49, 12; Dat.
i gööum fagnaöi 67, 10 (vgl. 213,
4). — A. fagnaÖ 67, 14.
fagr, adj. (g. fagrs; § 76, 1), hübsch,
artig, fein. — N. m. 10, 3; 14, 7;
N. f. fogr 43, 6; N. n. iägrt 43, 7;
56, 18. Dm. fogrum 178, 22; Am.
fagran 194, 24; Af. fagra 46, 19;
83, 13; schw. Flex. fogru 235, 8.
Plur. N. m. fagrir 22, 5; Dat. fogrum
93, 3; A. m. fagra 69, 22; 95, 22;
Af. fagrar 280, 14. N. n. fogr 14,
17; 33, 5. — Com^. fegri (§ 81, 2)
N. m. 25, 1; Nf. 270, 20. Am.
fegra VqI. 64, 2 (vgl. Lund p. 243).
Plur. N. fegri 24, 17. Superlat.
Nm. fegrstr 25, 11; 20^, 19; f.
fegrst 46, 3; 121, 14; Af. fegrsta
2,27, 14; n. fegrst als adv. vgl.
fegrsttalaör 31, 10 (tala schw. v.).
t'agrraudr, adj. (s. fagr, rauör), schön-
rot, lichtrot (?). — N. 190, 18.
I'ala, schw. v., feilschen, handeln
um etwas, m. Acc. — Praet. Plur.
3 foluöu 99, 1.
fall, n. (vgl. falla), der Fall. — G.
til falls 69, 13. A. fall 170, 7.
falla, stv. (§46, 2; 109; 121), fallen,
strömen, entspringen (von Gewäss.);
= aufhören 111, 1. — Inf. 57, 18;
= im Kampfe fallen, sterben Vol.
53, 8. Pra?s. S 3 fellr 24, 7 ; 160,
3; m# i%. fellrat Sigdr. 9, 7;
Ä/er = es kann nicht so strömen,
mag auch noch so sehr Str., vgl.
I)ö at; PI. 3 falla 7, 3; 50,7.
Prast. S. 2 feilt; S. 3 feil 10, 13;
(= strömte) 126, 1; ähnl. 111, 8
(tropfte); (= star&, auch ohne eigent-
liches Fallen) 120, 2; = schwand,
nahm ab 246, 3. PI. 3 fellu (fielen
= starben) 123, 2; 176, 22. Conj.
S. 3 felli 60, 2; (= starb, stürbe)
Grott. 24, 6 (zum Modus vgl. aör 2)
u. D. H. 611); (= auf hörte, unter-
brochen würde) 111, 7. — Med. Ind.
lata fallaz sich fallen lassen 95, 12;
96, 7; Preet. S. 3 fellz (oder felz,
§ 129) f)at vel i skap gefiel das
wohl im Sinne (eig. in den Sinn)
227, 30. PI. 3 felluz versagten,
entfielen 74, 20; 153, 5. — Pass. Part,
fallinn gefallen 74, 20; 104, 21;
absol. er — hafa fallit die gefallen
sind 47, 17 (vgl. fara Part.); vel,
betr fallit = gut, besser eingetroffen,
sich passend : vaeri betr fallit passen-
der wäre 121, 19; ok man £at vel
fallit 241, 17 es trifft sich damit
gut. (Edz.) PI. N. fallnir 170, 15.
fair, m. (zu fela?), das Metallrohr
am Ende des Speereisens, in welches
der Schaft eingefügt ist (Fritzn.).
— Vgl. auch Mob. Altn. Gloss. s. v.
— Asf. falinn 139, 2.
falslauss, adj. (vgl. lauss, fals = lat.
falsum), ohne Falsch. — n. fals-
laust 41, 6 ( = falslauliga adv. Fr.).
fang, n. (vgl. fä), das Fangen, Um-
fangen; der von den Armen um-
schlosseneRaum( Busen, Schoß),
so i fangi (Dat.) ser 161, 23; i fang
fangboöi — fara
45
(Acc.) ser 166, 5; tok grjöt i fang
ser (nahm Steine in ihren Busen
(um eher unterzusinken) 227 , 3;
oft auch im feindlichen Sinne = ]
Ringen, Ringkampf; über den :
Unterschied von glima s. Keyser
II, 108. — N. 67, 2; Dsf. fanginu j
67, 3; A. fang 67, 8 vgl. Asf. 69, I
10; taka fang viö (einen R. auf- ;
nehmen mit; vgl. faz viö) 67, 1. — j
Freier = Kampf überh. , so im j
Gen. fangs van ßegm. 13, 7 u. Acc.
füllt fang hafa vollauf zu tun haben
(im Kampfe): hefir füllt f. 83, 16.
— Plur. fong = Vorrat, Lebens-
mittel; D. eptir inum b. fQngum
152, 24 = nach bestem Vermögen,
vgl. 166, 25.
fangboM, m. (v. fang Kampf u. boöi I
= Entbieter , Bote; fangboöi = j
colluctator Eg.), Gegner. — G. j
fangboöa d; 2.
f ar, n. , das Fahrzeug, die Fahr-
gelegenheit. — A. 167, 7.
fara, stv. (§ 106, 1 ; g. faran). —
1) intrans. sich in Bewegung setzen,
gehen, laufen, fahren (vom Schiff
und der Besatzung). — Inf. 7, 11;
55, S, 9 vgl. 111, 22; 98, 7; 99,12;
155, 22 sva at fara ebenso zu ver-
fahren; vgl. 39, 1. — fara illu i möt
218, 15 vgl. ihr.; vel fara 162, 21
vgl. vel ; mundi hann fara würde es
ihm gehen 116, 18 vgl. 155, 22; 156, j
10; = ablaufen 168, 2b. fara ins
Feld ziehen 136, 9. — Praes. S. 1 ek
fer bewege mich £ 2 ; hvar ek fer 158,
1 wohin ich gehe; S. 2 pü ferr (g. j
faris § 33, 1) du gehst (hier = g.
schwanger) 169, 20; = fährst 180,
15; er {du ferr mik at hitta daß du
mich aufzusuchen gehst 205, 4; er
Jm ferr meö das du bei dir trägst \
(Edz.) 241, 15; S. 3 er hon ferr |
(sich auf den Weg macht), \)k ekr
hon 34, 1; ferr hann til 98, 10;!
159, 23 ; ferr ( Var. renn) ör eldinum
8, 4. ferr laushar ok gullband
um hQfuö sie geht mit aufgelöstem ■
Haar und (trägt) ein goldenes Band \
um das Haupt 43, 2; ferr ä skiöum
33, 2; f. heim 149, 15; doema ferr |
Grm. 29, 6; ferrvegaVoh 53, 3—4;
ferr (vom Schiffe) austan VqI. 51, 1;
ferr (von Loki als Lachs, also springt
oder schwimmt) 79, 16; ferr meö
boga 32, 2; meö sviga Irevi Vol.
52, 1 ; freier ferr (geht um) meö
velum 70, 5. — imperson. (Lund
p. 26) meö oss ferr es mit uns geht
155, 12; ferr sva, at es geht, es
kömmt so, daß 159, 25; vgl. 155,
22; 178, 14; 180, 24; 209, 5. ferr
[)essu fram . . ., at es geht damit
(so) fort, es dauert . . ., daß 151,
15, 20, 22; ähnl. 157, 3. — Plur.
3 fara at vega Grm. 23, 6; fara at
herja 17, 2; 47, 15; fara til Heljar
6, 17; fara i brott 37, 1; fara (auf
dem Schiffe) lifimegir VqI. 51, 5 ;
fara saman gehen zusammen, folgen
aufeinander 81, 6. — fara boö peira
i milli, at 167, 20 = es gehen Bot-
schaften zwischen ihnen, daß = es
wird durch Bot seh. festgestellt, daß
u. w.; vgl. 215, 23. Conj. S. 3 fari
15, 13. — PI. 1 farim 217, 16. —
PI. 2 fariö 154, 27, 28. — Imper.
PI. 1 forum 172, 9. PI. 2 fariö
163, 18. — Part. Prags. Dat. f. far-
andi konu (vgl. kona) 3, 2. — Praet.
S. 1 för 162, 13. S. 2 mit suff.
Fron, hvi förtu (eig. fört-tu) nü
hingat til vär = wie kam es, daß du
hierher zu mir gingst = was führte
dich nun zu uns her ? (Edz.) 260, 25.
S. 3 för 4, 6; 10, 16; 33, 1; 98,
23; 112, 7; 138, 2; för upp (in die
Höhe fuhr) 107, 18; laust för 11,
18 = frei sich bewegte; vgl. för i
störlokka fiel in Locken nieder 191,
2 ; för i brynju fuhr in ein Panzer-
hemd, legte ein P. an 221, 8; för
akafliga 104, 10; för üt 58, 4; för
a lopt 54, 13; f. til grunns 72, 1;
förpar ü\100, 6; förfyrir (schwamm,
sprang vorauf) 79, 13; f. meö
|)eim fuhr mit ihnen, ward mit
ihnen gefahren 168, 16; hversu för
Brynh. meö (sc. ser) wie benahm
sich Br.? 253, 12; sva för (lief ab,
verlief) 66, 10 vgl. 141, 20; för
sem samt se 157, 25 es ging gerade
so, vgl. samr. för hön fram sie ging
vor sich, ging vonstatten 215, 23.
för fra ausging von 241, 24. —
— PI. 3 föru: lausir föru 11, 15
(vgl. 11, 8 oben); föru üt 40, 13;
f. heiman, heim 93, 8; 77, 26 ; föru
at kanna 114, 2. — Conj. S. 1 feera
ek führe ich 229, 15. — Part. Pass.
Praet.: var farinn 53, 11; 101, 2;
109, 4; var farit meö hann 80, 6:
ähnl. 253, 23 er drekka var farit
46
farargreiöi — fa
. t;; hefir eigi lengi farit nicht
lange gegangen ist 159 , 24; hve
farit haföi wie es gegangen sei t56,
o5; in demselben Sinne hversu farit
wen 252, 23. hafi farit erfahren, er-
litten habe67, 20 vgl. Land p. 44. hefir
svä farit, at ist so gefahren, hat erlebt,
daß55, 14; hve farit haföi wie es ge-
gangen war (vgl. oben ferr impers.),
aber haföi farit 170, 3 hatte (nhd.
/rar) gesegelt; vgl. Gr. IV, 164 fg.
für den anal. mhd. Gebrauch; hefik
of farit habe ich durchfahren Regm.
3, 3. hafa farit meö verfahren haben,
umgegangen sein mit 57, 14; vgl.
167, 20; hefi ek farit 179, 26 habe
ich meinen Weg gemacht. — Nf. farin
= fortgegangen, tot 211, 30; absol.
hefir farit hingegangen, gefallen ist
222, 12. — Med. Inf. faraz (=vel
f.) 211, 3 = wohl gehen.
2) transitiv a) mit Acc. (des
inneren Objektes) fahren, gehen.
— fara sendiferÖ 46, 24; ferr leiÖ
sina 69, 22 ; haföi farit allt torleiöit
(vgl. torleiöi) 106, 11. Für ferr
167, 5 ist nach E1 berr zu lesen
(sc. likit); für ferr ä leiÖ 225, 16
wohl faer ä 1. ; s. fä 3). b) mit
Dat. = gehen, vergehen machen =
vernichten; vgl. E. Bernhardt,
Beitr. zur d. Phil. (1880) p. 82. —
Oder nur scheinbar trans., eig. =
mit jemand (als Beute) abfahren,
s. Ger., Vollst. Wb. 252. aör henni
Fenrir fari (Conj. Praes.) Vaff)r. 47,
3. — Med. faraz = sich vernichten,
umkommen. Part, hefir fariz zu-
grunde gegangen ist 25, 13.
* fara mit folg. Inf. oder at mit
Inf. (Beispiele oben) entspricht etwa
dem franz. aller faire quelque chose ;
vgl. auch Gr. IV, 97; Fr.'2 u. fara
7); I, 381 a). Eine ähnliche Um-
schreibung wird meist auch in för
skjälfandi (geriet in zitternde Be-
wegung) Grott. 12, 4 angenommen.
Vgl. für diese Stelle auch fyrir als
adv.
** fara ivird mit vera und hafa
umschrieben, ähnlich wie dies bei
anderen Verben der Bewegung (so
z. B. falla) und Ruhe in den alt-
germ. Sprachen der Fall ist, vgl.
Gr. IV, 163 fg. — fara hat die all-
gemeinste Bedeutung unter den Ver-
ben d er Bewegung, vgl. ganga nnr/liöa.
iim»rjjmM,iü.(fnr; greiöa),tf/c Fahrt-
erleichterung, K e i s e b e q u e m 1 i c h -
keit. — N. 167, 23.
l'ardaryir, Plur. m. (vgl. dagr u. fara,
Vigf. s. v.) — Die Wandertage,
Umzugtage der Bauern auf Is-
htnd, die Ende Mai auf ihre Weide-
plätze im Gebirge zogen. Vgl. auch
Wh. D. Mon. s. v. fardaga mänuör.
— G. fardaga 144, 9.
farmr, m. (zu fara); die Ladung
(eines Schiffes, Pferdes), die Last.
— Ü. 196, 23.
farskostr, m. (vgl. kostr u. fara), das
Fortbewegungsmittel, Fahrzeug.—
A. farskost 98, 17.
farvegr, m. (s. fara, vegr), der Weg,
den man zu gehen oder fahren
pflegt, durch Fußspuren oder Ge-
leise kenntlich (track Vigf.). — A.
178, 32.
fast, adv., s. fastr.
las tun, schw. v. (vgl. fastr), durch
ein Gelübde befestigen, spez. ver-
loben. — Praet. S. 3 fastnaöi 171,
21. Pass. Part. N. f. fostnuö 152, 21.
fastr, ad}, (ags. fast), fest. — N. f.
fost 94, 1. Plur. N. m. fastir 106,
13. — n. fast als adv. fest, stark;
heftig, eifrig (vgl. e. fast) 39, 12;
59, 15; 106, 12; 161, 32; 203, 5.
— Komp. adv. fastara 67, 3.
fax, n. (ags. feax Vigf.), das Haupt-
haar, die Mähne. — D. af faxi
14, 14.
fä (g. fahan, § 7, 4; 21, 1: 40 *);
42 2): 109), fangen, ergreifen, er-
langen. — 1) im allgemeinen er-
langen. — Inf. vald fa 69, 17; fä
af Svartalfum 110, 5; fä beitur 71,
6; fä bundit (gebunden bekommen
= binden können) 39, 16; über diese
häufige Verbind, von fä mit Part.
Pass. vgl. Gr. IV, 128; Lund p. 299,
398 u. geta.*) bana fä den Tod er-
leiden 162, 17. — Praes. S. 1 at ek
fa? (fsek R) 41, 2; S. 2 ef pü fa?r
(g. fahis § 7, 1) 40, 24; faer J)ü
J)at aldri = wirst du es nie erhalten
(Nyg.l82)i55, 20. S.3faersigr 163,6;
hÖD faer leyfi 43, 15. faer alit 151,
21 vgl. oben fä bundit. faer leynt
231, 2. f. upp komit 233, 23.
PI. 1 fäm 192, 26. Konj. S. 2
fair 189, 16; S. 3 (impers.) äör svä
fäi gert 55,- 13 vgl. Var.; ef hann
fai fundit 75, 7. — Pnvt. S. 3 fekk
falätr — fär
47
hann sveita {bekam er Schweiß =
kam in Schw.) 9, 6; fekk heit 47,
2; särit 119, 31; andsvqr 145, 3:
net 173, 29; fekk leyst, hroert,
valdit 59, 17, 18 vgl. 62, 2; 66, 9;
104, 20 Var.; 107, 13. — fekk
{absol.) 20, 17; 138, 11. Plur. 3
fengu hjarta 103, 15; fengu [)at raö
faßten den Beschluß 38, 18: fengu
s=et, haldit. komit, sott 61, 20 ; 75,
19; JZ04, 22; 122, 27. fekk bana
156, 27 «gr?. ofon b. fä. — Conj. S. 3
fengi 103, 12; 52, 15; ef hann fengi
mykt {vgl. oben fä bundit) 211, 9;
Plur. 3 fengi 99, 13. Part. Pass.
eiöa fengit 74, 5; sigr fengit 56,
5. J.wc7t von Unglück: hefir fengit
goöa reiöi {vgl. goöagremi Vigf.)
hat den Zorn der Götter sich zu-
gezogen {gebärdet sich wie eine gott-
verlassene) 204, 18. — Vgl. auch
240, 10: at yör hafi drykkr i hQfuö
fengit daß euch der Trunk den Kopf
benommen. — Med. Inf. fäz {sich
umfangen, ringen mit einem, vgl.
fang n., Lund p. 221) viö 66, 16;
doch auch = sich erlangen lassen,
sich finden; so 197, 18. — Conj.
3 fäiz ringe 66, 13. Vgl. Lund
p. 304. — Prret. S. 2 fekkz oder
häufiger fekz 69, 11; S. 3 fekz um
mjqk strengte sich geivaltig an {wie
beim Ringkampf) 42,2. Part, nqkkut
munr ä fengiz {vgl. munr) 65, 14.
2) zur Gattin nehmen, mit
Gen. {vgl. eiga 2). — Inf. 166, 12.
— Praes. S. 3 faer 250, 7. — Praet.
S. 3 fekk |)eirar konu 10, 4; vgl.
118, 15; 120, 7; 121, 10; 145, 8;
166, 7; 244, 9. Seltener von der
Frau gebraucht, die einen Gemahl
bekommt (c. A.), so Pass. Part, fengit
(absol. = J)vi er hon fengit hefir)
f>ann mann 201, 12 vgl. 200, 31.
* fä c. G. bezeichnet hier mehr
das in die {eheliche) Gewalt be-
kommen, eiga das rechtliche Ver-
hältnis überhaupt, auch auf Seite
der Frau.
3) faktitiv = in Besitz geben,
geben, verschaffen, besorgen;
mit Gen. oder Acc, mit Gen. na-
mentlich auch bei Veranlassung
einer Gemütsbewegung: fä angrs,
ähyggju {196, 5) u. w. vgl. Fritzn.
s. v. 12). — Inf. fä 46, 24; til fä
beschaffen 176, 29; fä at drekka
102, 4; fä at vistum 47, 18; fä at
eta 121, 1. — f. dauöa Tod an-
gedeihen lassen 161, 13. — Praes.
S. 2 faer; hierher zu stellen J)at er
Im f. ä leiö 225, 16? vgl. leiÖ*;
S. 3 faer til {beschafft, stellt) 63, 4 ;
faer i hond händigt ein 64, 7; 151,
8; 158, 22; vgl. 157, 4; 241, 1 und
gibt es (d. h. den Inhalt, Edz.);
verschafft 244, 2; 260, 23; f. menn
150, 2. Plur. 3 fä at {rüsten zu,
besorgen) 56, 21 {vgl. nättstaör); fä
ser verschaffen sich liö ok skipa
162 , 23 {ungewöhnlicher Wechsel
des Casus, vgl. Lund p. 168 ; für
den Acc. vgl. 150, 16). — Conj. PI.
2 fäiö yör (Dat.) 154, 28. — Im per.
S. 2 fä gib 166, 29, 34; 175, 24.
PI. 2 fäiö verschafft 220, 22. —
Pra?t. S. 3 fekk 200, 9. fekk i
hendr 111, 13 vgl, 122, 8; 138, 4.
fekk ser gCrfugt kvänfang verschaffte
sich eine gute Heiratsgelegenheit
150, 14; mit Gen. fekk ser matar
173, 18. — Pass. Part. N. m. fenginn
til meö honum ihm beigegeben, atta-
chiert 163, 2. N. f. f engin besorgt
120, 16; N. n. fengit gegeben 143,
10. — Med. (Pass.) Praes. S. 3 faez
{gegeben wird) 56, 15.
falätr, adj. {fkradj., lata), verschlossen,
wortkarg. — PL Nm. fälätir 192, 24.
fäliÖr, adj. {fkradj., liö), mit schwacher
Mannschaft versehen, mit schwa-
chem Gefolge. — N. 150, 22.
fäligr, adj. (fär adj.), unfreundlich.
— Nf. 216. 15.
fälma. schiv. v. {vgl. Vigf.): tappen,
täppisch und unsicher z u f a h r e n ,
mit instrument. Dativ {Lund p. 90).
— Praet. S. 3 fälmaöi til 72, 16.
fäorSr, adj. (fär adj., orö), von wenig
Worten, schweigsam. — N. f.
195, 11.
fär, n. {zu fara, Nor. ; g. ferja der Nach-
steller). 1) die Gefahr, Nach-
stellung. N. Regm. 24, 1; D. färi
Sigdr. 7, 8. — 2) Aufregung {vgl.
fär er reiöi bei Vigf. s. v. 2 y; e. fear
Furcht). — eigi standa J)in orö af
litlu färi von nicht kleiner Aufregung
gehen deine Worte aus = sind in
großer Aufregung gesprochen 205, 3 1 .
fär oder färr, adj. (g. faus, ags. feä,
e. few); wenig; wenige, Flex. wie
grär § 75, 4. — N. m. 180, 3. —
48
fäsenn — ferö
einn [verstärktest.) nur wenige
[, 4; far fylkis rekka fcotan mir/-
des Fürsten Recken, c, 5; ähn-
h Regm. 20, 5; vgl. D. II. II,
'. N. n. fatt {wenig oder nichts)
. 1 ; {238, 18 <>0 J. s. finna) ühnl.
\. n. 180; 14 w. arfv. = ungenügend
232, 11. G. n. fas in fäs vitandi
= »ttcÄg vieles wissend, unerfahren
9, 2. PI. m. fair 48, 7; N. n. fä
:. 2. -- D. fäm 180, 31. A. m.
{>;( ina fä 232, 24. — Komp. (§ 33,
2; g. faviza) faeri; PI. D. faerum
(sehr wenigen) 222, 27; D. H. II,
524. — A. m. faeri 170, 20. —
Shj). faestr. — PI. A. m. faesta Grm.
12, 6.
las eil 11, adj. [adj. fär, sjä), wenig ge-
sehen, selten. PL A. m. fäsena
192, 4.
iä\i^T,adj. {fär adj., tiör), wenig üblich,
ungebräuchlich. — N. n. fätitt
197, 25.
iätceki, n. {vgl. fätcekr), die Armut,
Dürftigkeit. D. 234, 19.
ätoekr, adj., § 78 (taka, fär adj.),
einer, der wenig zu nehmen hat,
arm ist. — N. 134, 5.
läviss, aa[/. (viss, fär adj.), wenig
wissend, unwissend. N. 27, 1.
eftgar, Flur. m. {vgl. faöir; § 36, 2),
c?/ß Vatersleute, <?. h. Vater und
Sohn {oder Sohne) zusammen. —
N. 114, 16.
iebrbani, m. (faöir, bani 2) = foöur-
bani; vgl. den Gen. feör von faöir
(Nor. § 349 0. — PI. A. 150, 33.
iecfinn, adj. {eigentl. P. Part. vgl.
Nor. § 428 3)), froh, erfreut mit
Dat. des Grundes. N. m. 135, 17.
N. f. fegin 105, 17; A. f. fegna
105, 9.
l'eginslüSr, m. (^Z. lüör u. feginn,
Lund p. 162), die Freuden-mühle
oder Glücksmühle {poet. Bez. der
Mühle Grotti). — Dat. ä feginslüöri
Grott. 5, 4.
i'egrft, f. {vgl. fagr), tf/eSchönheit. N.
192,22; A.31,9. Auch = Schmuck;
D. 195, 1.
i'egri s. i'agr.
logrst-talaör {vgl. fagr u. tal, tala),
sehönst-beredt, der am schönsten
zu reden weiß. — N. 31, 10.
l'eigö, f. {vgl. feigr), der Tod, »a-
mentlich im Kampfe. — A. 45, 8
kjösa f. ä menn wählen die Männer
aus, welche sterben sollen, Mob. Gl.;
Grott. 21, 3.
leigr. adj. l)dem Tode geweiht;
fast nur von Menschen gebraucht ;
vgl. D. H. II, 506. — A. m. feigan
Sigdr. 21, 2. - N. f. feig 210, 4. —
Plur. N. feigir 216, 12; — 2) eben
getötet, tot. — PI. G. feigra manna
VqI. 4, 2 {vgl. 16, 1 : allra J). manna
er deyja u. Gering, Vollst. Wb.)
i'eiknstafr, m. {vgl. stafr; feikn =
Bosheit, eig. Bosheitsstab, Unheil
oder Bosheit bedeutender Runenstab
{vgl. Fritzn.), die Untat. — Plur.
A. feiknstafi Grm. 12, 6.
i'eila, schiv. v. {vgl. Vigf. ; Fr.'- zieht
die Schreibweise faela vor; zu fr.
faillir, mhd. vyelen?). — Med. feilaz
in der Wendung: let ser ekki feilaz
160, 4 verfehlte nicht, zögerte nicht.
i'ela, stv. {g. filhan ; § 40a, 104), anver-
trauen, verbergen. — Praes. PI. 1
felum 96, 19; vgl. Mob. Gloss. s.
fela: von beabsichtigter Dunkelheit
des poetischen Ausdruckes. — Praet.
S. 2 falt Vol. 28, 8; S. 3 fal 78, 10.
Plur. 3 fälu 120, 10. — Pass. Part,
fölgit 20, 14; 96,21.— Med. Pra?t.
S. 3 falz 78, 13.
l'ella, schw. v. {vgl. falla, § 115, 2), zu
Fall bringen, niederlegen, fällen.
Praes. S. 3 fellir 51, 8; 166, 3. —
Praat. S. 1 felda {oder lld) 184, 1;
S. 3 feldi (oder felldi) 163, 12. Plur.
3 felldu 41, 11 vgl. 156, 1; Conj.
PI. 2 feldiö 177, 11 (f. segl die Segel
streichen oder einziehen, vgl. Wh. p.
129 A 1). PI. 3 felldi 75, 19. Part.
Pass. N. m. feldr ä foetr mit Ge-
ivalt an die Füße gelegt 156, 1 {vgl.
fella von gewaltsamem Befestigen,
Einrammen dgl., Vigf. s. v. B., vgl.
auch felldu 41, 11 m. Var. festu);
A. m. feldan {oder felld.) = occisum
166, 6; 190, 8; f. val 205, 10 vgl. valr.
absol. feilt hefir hön 66, 18; zur
Stell, vgl. Ark. 16, 216; feit 163, 8.
' l'elling, f. {vgl. fella B Vigf.), die
Stelle des Zusammenfallens , die
Fuge. — PI. Dat. at fellingum in
den Fugen 231, 7.
iVinjr, m. {vgl. fä), das Erfassen, der
Gewinn. A. feng 100, 20.
l'erö, f. (vgl. fara), die Fahrt, Reise;
auch von Heerfahrten gebraucht {so
244, 1). N. 67, 17; G. 67, 15; 109,2;
ferskeyttr — fingr
49
122, 8. — Gen. feröar 70, 11. —
Dat. ferö 70, 3; Dsf. 17, 3; A. 4,
5, 8; #2, 3; freier haföi f)ä ferö
til Sv. = eum congressum cum Sv.
habuerat (Eg ) 54, 17; Asf. feröina
58, 3. PI. G. feröa 252, 13; s. at-
burör. — D. i feröum hans 59, 10.
ferskeyttr, adj. [vgl. skaut; fer- zu
fjörir, s. Vigf. s. v. Fer-). vier-
eckig. Plur. A. ferskeytta 68, 12.
festa, schw. v. {vgl. fastr), befestigen,
fest machen; auch ohne persönl.
Subj. intrans. = haften. — Inf.
(hnperson.) 122, 9 vgl. jarn; Irans,
knüpfen 228, 7. - Praes. S. 3
(trans.) festi upp yfir h. 80, 14 ; in-
trans. 137, 1; Plur. 3 festu saman
z i ' sa m mcn. schlössen, fest umschlossen
11, 9; festu = befestigten 220, 5. —
Pass. Part. PI. Nrn. upp festir in der
Höhe befestigt, aufgehängt 220, 14.
f estarhsell, m. (vgl. haell, hier= Pflock,
Riegel n. festr), Ketten-schlofi
oder -pflock, als Mittel zur Be-
festigung einer Kette, eines Bandes.
— Asf. 41, 14.
festr, f. {vgl. fastr; § 59, 1), ein Be-
festigungsmittel, eine Fessel, ein
Strick. - - Asf. festina 41, 9; hier
im Untersch. von fjoturr (= Kette)
ein starkes Seil, das an die K. ge-
knüpft war, Gg. p. 40. Vgl. fjoturr.
i'et. n. (verw. mit fötr, Nor.), der
Schritt. — Plur. A. 84, 3.
fe, ii. (g. faihu, § 4, 3«.4; 20, 2;
40, 5: 50, 2), das Vieh, Gut, Geld.
- N. fe 168, 16; G. fjar 143, 15;
Grott. 5, 3; til fjar zum Gelderwerb,
Lebensunterhalt 159, 3; vgl. afla
ser fj. 159, 9. D. fe 166, 17, 21;
181, 10; Dsf. 115, 21. — A. 114,
19 S= Geldsumme); PI. A. i50, 35
= Schätze.
fegJQf, f. (5. fe, gjof), rf«s Geld-
geschenk. — PI. D. 163, 30.
felagi, m. (vgl. lag tt. fe), das Mit-
glied einer Genossenschaft, ivelche
ihr Geld zusammengibt, dann Ge-
nosse überh., = engl, fellow. —
Vgl. Frilzn., Vigf. s. v., Wh. p. 289.
— Plur. N. felagar 59, 9; Gen. felnga
119, 9; D. felogum 67, 9.
festela, f. (m/Z. sa>la, srel! ?«. fe), das
Glück in Vermögenssachen, die
Wohlhabenheit. — D. fesaelu
33, 8.
Glossar z. pros. Edda.
fessell, adj. (vgl. sa?ll u. fe), w glück-
licher Vermögenslage, wohlha-
bend. — N. 32, 2.
i'eväii, f. (s. fe, van), «fo'e Aussicht,
Geld u. Gut zu erlangen. — A. mikla
f. 172, 20 Aussicht viel Geld zu erl.
fja$rlauss, adj. (vgl. lauss u. fjoör),
ohne Federn. — N. 122, i.
fjall, n. (§ 49, 1), die Hochebene, das
Gebirge; vgl. Grimm, Wb. s. v.
Feld. — D. fjalli 78, 10; Dsf. 32, 13;
A. 33, 1; Asf. 118, 23; speziell
Mundiafj. (q. v.) 244, 21. Plur. N.
fjoll /?, 1; Gen. fjalla 61, 13: Dat.
fjoHum 32, 9; e, 3 (##/. haukr); A.
fjoll 93, 9; 208, 13.
ijara, f. {zu fjorör? doch vgl. auch
Vigf.), die Strand fläche, Ebbe.
PI. N. fjorur 69, 3 (salaria Eg.);
hier sind wohl die zur Ebbezeit
sichtbaren Strandflächen gemeint,
gewissermaßen der (von pörr abge-
trunkene) Rand des Meeresbeckens.
fjarri, adv. (g. fairra, § 47), fern. —
39, 13; fernhin 112, 20. — 181, 21
vgl. Note. Grott. 21, 7 und Bt.
(N. F. 443).
fjändi, m. (substantiv. partic. von fja
hassen, g. fijan), der Feind; vgl.
§ 74. — PL A. fjändr 209, 18.
fjarhald, n. (vgl. halda u. fe), cter
Vermögenszustand. — A. 99, 7.
iiöri, n. (vgl. fjoör) dtos Gefieder.
- D. fiöri 95, 14.
fimbulvetr, m. (vgl. vetr w. fiinbul-
bei Vigf., s. «mc/?. fifl-), ein Kraft-
winter d. h. strenger Winter. —
Außer Gg. kommen Hyndl. 44 u.
(mehr bez. der moral. Verwirrung)
auch VqI. 45 in Betracht; Golther
Mytli. 533. — N. 81, 4.
iimm (fim, g. fimf, § 26, 4), indekl.
Zahlw. fünf. — fimm fylki 76, 20;
firnm hundrut 30, 3; Grm. 23, 1;
24, 1.
fimtän, indekl. Zahlw. (vgl. fimm),
Nor. § 146; fünfzehn. 162, 36."
timti, Zahlw. (vgl. fimm, g. fimfta,
§ 24, 3; 88) der fünfte. — N. m.
fimti 21, 9; Nf. finita 43, 1. — N.
n. fimta 6', 5.
üngr, m. (g. figgrs; § 71, 1, ##/. ««oft
Q. F. 32, p. 159 Anm.) der Fin-
ger. — D. iingri 171, 1; Dsf. fingr-
inuin 117, 18, 19; Asf. Ü7, 19."
4
50
ßngrgull — fjorbrot
liiMjrjjull. 11. [vgl. gull it. fingr), eig.
Fingergold, ein gokln er Finger-
reif, vgl Wh. 186. — A. 77, 19.
limia, stv. (§ 28, 2 u. »); 103, 3, g.
iinjian), finden, aufsuchen, besu-
chen; auffinden, spüren. — Inf.
40, 1 : til finna auffinden, ausfindig
machen 78, 14; finna besuchen 69
15; 164, 23; 204, 25 aufsuchen.
Pnes. S. 2 finnr aufsuchst 164,21:
— /Swtfe*-* 181, 6. S. 3 finnr (mcrfe)
251, U, 23. — Plur. 3 finna 77, 27
u#7. hvar u. Ark. 2, 199). Zu 229,
24 [treffen) vgl. D. II. II, 578. —
Conj. S. 3 finni Grott. 0, 8. — Imper.
S. 2 finn verschaffe Regni. 1, 6. —
Praet. S. 1 fann ek 180, 28; S. 2
fannt 68, 7; su/f. fanntu merktest
du 180, 10; S. 3 fann fand 118, 8;
merkte 57, 12: löö, 2; 102, 2; 105,
S. — Plur. 3 fundu 12, 15; pat f.
menn pä (fa merkte man 261, 19.
— Pass. Part, fundit 75, 7; 94, 12;
104, 26 (angetroffen). — Med. finnaz
6/cfe finden. Praes. S. 3 finnz 189,
1. PL 1 finnumz 548, 4; PI. 3
finnaz 55, 1; — sich treffen 157, 20:
s£c7* treffen werden Vafpr. 18, 2.
— Conj. PI. 3 finniz til sich an-
treffen ließen 177, 19. Pra?t. S. 3
fannz (oder fanzk, § 129) Vol, 3, 5;
125, 2 vgl. wegen der Verschieden-
heit des Numerus D. H. II, 342.
PI. 1 fundumz 170,23; PL 3 funduz
von feindlicher Begegnung 165, 28.
Part, hefir fundiz 120, 11. — Impers.
finnz honum fatt til 238, 17 = er
findet wenig daran (sc. zu bewun-
dern), vgl. h. f. ekki til 238, 22.
i'jöröi, Zahlw. (vgl. fjörir, § 88) der
vierte. — N. m. 21, 8; f. fjöröa
42, 17; n. fjöröa 6, 5.
i'jorir, Zahlw. (g. fidvör; §29,4; 85),
vier. — N. m. 3, 4; 23, 6; D. fjör-
urn Grm. 23, 2; A. fjöra 3, 5. —
N. f. fjörar 9, 13; A. 78, 11. — N.
n. fjogur. — D. fjörum 11, 13; A.
fJQgur a, 8.
lirar, m. PI. (as. firihös, Nor.) die
Lebendigen, die Leute; poet. — G.
fira Grott. 21, 3.
iiski, f. (vgl. fiskr, § 70, 1), der Fisch-
fang/— G. til fiskjar 70, 16.
iiskr, in. (g. fisks, §48, 1), der Fisch.
— N. 115, 6; Gsf. 39,21; Plur. G.
liska 173, 19: A. fiska 71, 14.
fjüka, stv. (vgl. Vigf. u. § 102, 2),
in wirbelnder Bewegung fliegen,
oft vom Schnee; von Späne* 100, 4
gebraucht: fuku Praßt Plur. o.
IjoBr, f. (§56, 1), die Feder. — PL
N. fjaörar J24, 25; Dsf. 228, 12.
Asf. fjaörarnar 75i; 23; fjaftrinmr
[wie barir neben barar, § 55, 1 gegen
Ende) 228, 9.
ijojlilniidi. Zahlw. (vgl. fjörir), der
vierzehnte N. f. fjogrtända44, 13.
i'j^l- ah Präfix, = viel, sehr (g.
filu, vgl. Nor.).
l'j^lbreytinn, adj. [vgl. breyta?/. fjol-),
wW, leicht veränderlich. — N.
37, 8
fJQlö, f. (vgl. fjol-), tffe Meuge. —
Acc. Grott. 5, 3.
fJ9lM, m. = fjolö f. — N. 165, 24;
177, 18.
ijolkumihjr. arf-y. (kunnigr ?<. fjol),
v i e 1 w i s s e n d , auch = verborgener
u. zukünftiger Dinge kundig, Zau-
ber kund ig. - Nrn. 4, 2; 52, 3;
114, 11; Nf. 157, 39; Gf. 51i, 20;
Af. 194, 12. — PL N. m. 244, 17.
l'jolkyiuji. f. (vgl. fjolkunnigr), das
Vielwissen, die Zauberkunde. —
N. 55, 13; G. fjolkyngi 56, 2; 156,
30; I>. fjolkyngi 141, 18.
* Über Zauberei und ähnl. vgl.
Golther, Myth. 646 fg.
ijolmargr, adj. (vgl. margr u. fJQl-)>
sehr viel. — Plur. G. fjolmargra
Grott. 21, 4.
fJQlmeimi, n. (vgl. rnaör u. fJQl), eine
große Anzahl von Leuten , Men-
schenmenge. — N. 48, 1, 2. —
D. 16*7, 22.
f jplmennr, adj. (vgl. fjolmenni), stark
an Zahl, viel Volk habend. N.
m. 152, 16: hier wohl zunächst auf
ein stättliches Gefolge zu beziehen;
daß es nicht immer die Landes-
untertanen meint, erhellt aus 163, 4.
— PI. D. 189, 8 = stark besucht.
fjpr, n. (§51, 2; g. fairhvus m.), die
Seele, das Leben, — D. fjorvi
16, 1. vgl. Vol. 41, 1; an beiden
Stellen = Lebenskraft (Pf.) oder
Mark (Simrock), Blut; (F. J.) Fleisch
u. Blut (H. G.). Asf. fjorit T23, 1 ;
vgl. 214, 3.
fjorbrot, n. (s. fjor; brot hier wohl
der Zustand des Gebrochen- Seins
oder Werdens), der Todeskampf,
das Verenden (meist eines wilden
Tieres, Vigf.) — Dat. 181, 11.
fJQrÖr — fljöta
51
fj^rÖr, m. . (§ 64, 2; norw. Fjord,
schott. firth) der Meerbusen. D.
firöi 167, 5; Dsf. 167, 9. A. 164, 6.
Asf. 121, 8.
fjorlausu, f. {vgl. lauss u. fjgr), die
Lebenslösung, das Lösegeld. —
G. 106, 18. - A. 98, 18; 114, 18.
fjorsegi. m. (vgl. fjQr, segi s. Eg. im
Lex. Poet. s. v., = Lebens-Muskel),
das Herz , poet. — A. fjQrsega Fäfn.
32, 7. (vitas pulpam Eg.).
f j^turr, m. {flektiert wie hamarr § 48, !
*2; vgl. Nor.), 1) c?^ Fessel. N.
39, 2; Nsf. 40, 8, 9; Dsf. fjotrinum
39, 11 ; ü, 9; A. fjotur 38, 19; Asf.
3i, 15. — Plur. N. fJQtrar 82, 4;
D. 20#, 2; A. fJQtra 161, 11; 204, 1.
2) «m PI. awcÄ <We Stifte oder
Stützen, c??e 2wr Verbindung der
Schlittenkufe mit dem eigentlichen '
Schlitten dienen, vgl. Fritzn., Aas.
— PI. D. fjQtrurn Sigdr. 15, 8.
* Daß fj. zunächst die Eisenfessel \
am Körper meint, scheint sicher; '
^£/' Zus.hang mit nüör,, compes i
(-pedis) annimmt, denkt zunächst an j
eine Fußfessel; mö glicher w. liegt im \
nhd. „Fessel" Vermischung zweier
ähnlich klingender Stämme vor:
Heyne, D. IV b. s. v.
fifl, n. (ags. fifel, § 5, 3; 24* *)) Tropf,
Ungeheuer, Riese, davon
fiflmegir, PI. m. {vgl. mQgr u. fifl),
die Kiesen söhne. — N. VqI. 51, 5.
* Rieger meint Germ. 3, 174, daß
fifl u. Komp. in enger Beziehung
zum Totenreiche stehen.
flagbrjöska, n. (§ 66, vgl. flö f., Fritzn. '
u. Vigf. s. v.), gewöhnlich als Brust- ■
knorpel verstanden, nach Fr.2 am \
untern Bande des Brustbeins nach ;
dem Schenkel zu. — Asf. 120, 18.
llatr, adj., platt. — PI. A. plata
fiska Platt-fische (Schollen, Butten) ;
71, 14.
flä, stv. (§ 106, 3; F. 193), die Haut ]
abziehen, schinden; auch = ent- j
bloßen. — Praet. S. 3 flö hann f)ä ;
af kyrtlinum entblößte ihn vom Rock,
zog ihm den Rock aus 158, 19; PI.
3 flögu belg af otrinum 173, 24. —
Part. Pass. fleginn 115, 1 ; Plur. N.
flegnir 57, 2.
tlär, adj. (zu g. f>laihan? F.), trüge-
risch. Nn. flätt= Hinterlist 220, 13.
fleiri, komp. adj. (vgl. margr u. § 82a)
mehr. — fleiri und flestr können
sowohl adjektivisch, als auch im
Neutr. substant. gebraucht werden,
vgl. Lund p. 231. — Sing. N. n.
fleira (mit Gen.) 5, 13; 24, 12; =
zahlreicher 164, 5; eigi fleira en
svä, at hon kvez nundu vel viÖ
honurn taka = daß nicht so viele
dahin kämen, daß sie ihn (wie sie
sagte) nicht wohl aufnehmen wollte
231, 22 (vgl. u. svä u. Edz.). A.
fleira 95, 22 (mit af). Plur. N. fleiri
Grm. 34, \; 9,3; 22,9; 34,9; 94,9.
Dat. fleirum 31, 4; 67, 8; Acc. fleiri
28, 4 (vgl. vegr); 35, 11; 65, 17;
77, 18; 170, 12.
* Das bei fleiri stehende Subst.
kann suff. Art. zeigen, 34, 9 eru
fl. enn guöin? = sind noch zahl-
reicher die Götter? ähnl. 31, 4. —
Vgl. auch flestr u. Lund p. 499.
flekköttr, adj. (F. 193), fleckig. —
A. f. 152, 33.
* Nach Fritzn. s. v. wäre fl. „ge-
flickt", mit Flicken versehen.
flesk, n. (§ 12, 2<*)), der Speck, das
Fleisch vom Schiveineschinken. —
N. 48, 5; D. fleski 161, 27; Asf. 161,
28. — Plur. G. fleska Grm. 18, 4.
flestr, adj. super l. (vgl. fleiri), meist.
— S. Lund p. 499. — Sing. A. m.
flestan dag Grm. 15, 5; Plur. Nm.
flestir 251, 6; Gm. flestra 253, 5;
D. flestum 11, 10; 152, 9 A. flesta
62, 5; 194, 18. S. N. n. flest fölk
121, 3; Frööa man flest Grott. 4, 4.
Vgl. Lund p. 158. — Dat. flestu 53,
19. — Plur. Nn. flest 29, 6 ; 123, 10.
flet, n. (zu flatr F.; nach Gering,
Vollst. Wb. zunächst die an den
Wänden der Halle befindliche Er-
höhung nebst den darauf bef. Bän-
ken), der Fußboden, die Haus-
flur, auch der Wohnraum; vgl.
Wh. 230. — Dat. a fleti Hov. 1, 6,
D. H. II, 84 (anders Friesen in
Ark. 18, 72 fg.). — PI. D. fletjum
styröi Haus hielt Helr. 11, 4.
fljöftj n. (wohl entlehnt aus ags. fleÖ,
Ger. nach Bugge), ein weibliches
Wesen, Weib, poet. — Plur. N.
Grott. 24, 6.
fljöta, stv. (F. 195; § 102, 1), flie-
ßen, flott werden (Pf.). — Pra^s.
S. 3. flytr 82, 12. — Praat. S. 3
flaut i hans blööi in seinem Blute
schwamm 209, 14.
4*
52
11 j üga
forkunnar
ilii'iua. *//-.( F. 195; §102,2 it. a)), flie-
— en. — Inf. 49, 1 ; 106, 10; 112, 12.
Praes. S. l flfg :. l: s. 8 ftygr *,
l : 94, l, 2. - - Plur. 3 fljüga Grm.
2. — Praßt. S. 3 flaug 14, 22:
74, 17; flu (iv//. § 102 *)) Z&3, 19.
Plur 3 tlugu 8, 11; 30, 13. Conj.
PI. 3 flygi 220, 6.
Hokkr, m. (mtY fulk veno.? so Vigf.),
tto Heerschar. — N. 163, 32;
A. flokk 166, 1.
flu i nur. Plur. m. (Bugge, Röksten.
p. 42 j, oYe Seeleute, dann Leute,
Genossen. PI. G. flotna d, 1.
flu. f. (§ 72, 1; »erw. m# flaga =
Lage und flagbrjöska, s. Fritzn.),
die Schicht, Lage. — N. 139, 11;
140, 1.
flöfl, n. (tyLg. flodus f.), tfer Flutf. —
ü. flööi i ßegm. 1, 2.
Jflötti, m. (vgl. § 40, 4; Nor.), die
Flucht. — A. flötta 178, 1.
flug, n. s. fltigr. m.
llucja. f. (zu fljüga), die Fliege. —
N. 110, 16; Nsf. iü, 2; Dsf. 111, 10.
flugr, m. (§ 60, 2), der Flug. — Dat.
204,12; Dsf. 55,8: A. 26,1$; Asf.
#5, 15.
* Einzelne Kasusformen könnten
auch zu flug, n. gehören. — In der
poet. Spr. auch = Flucht (g. f)lauhs)
Vgl. Ger., Vollst. Wb.
ilylja, schw. v. (§ 113, 5; zu fljöta),
von der Stelle schaffen, bringen.
— Inf. 115, 18; 256', 18. — Praes.
S. 3 flytr 98, 11. — Prget. S. 3
flutti 98, 18; PL 3 fluttu 11, 3. —
Med. Pass. flytjaz befördert wer-
den, davon kommen. — Praet.
S. 3 fluttiz 227, 5. — Pass. Part.
N. n. flutt befördert 167, 9.
fl f ja, schw. v. [urspr. stark, g. f)liuhan,
4? 28 a2); 114), fliehen. — Inf. 154,
33 (vgl. 137, N. 77). - Praes. S. 3 j
(mit suff. Negat.) flyrat 137, 20;
PI. 1 flyjum 155, 4. PI. 3 flyja
137, 14. Conj. S. 1 flyja 155, 8. I
— Praet. S. 3 flyöi 116, 22. Vgl. \
auch flceja.
flittrö, f. (vgl. Vigf.), der Trug, die
Trugrede. — PI. Gsf. 37, 4.
ilserftarorÖ, n. (flaerö, orö), ein fal-
sches Wort, eine Verleumdung.
— PI. A. 203, 27.
flserör, adj. (s. flaerö), verfälscht.
N. 166, 33; (hier = versetzt, ver-
giftet i.
HoBftarsker, d. [von sker, n. Klippe,
floßör f. F7ttf; § 59, 1), eto Flut-
klippe, r/. /?.. «ng ;wr Flutzeit
unter Wasser befindliche Kli})]»!-.
A. 98, 11.
flu' ja, schw. v. (Nebenform zu fl\'j;.
fliehen. — Inf. Sigdr. 21, 1.
I'n\'sa, 8CÄW. P. (ältere F. f'noesa, vgl.
Vigf.), auswerfen, ausschnauben ;
mit Dat., Lund p. 90; fn. i brott
zur Bezeichnung des Auswerfens
einer Masse 180, 26. — Praet. S. 1
fnysta 180, 26; S. 3 fnysti 179, 14.
l'oql. m. 8. fugl.
fold, f. (§ 61, 3; zu fjall F. 181;
ags. folde), die ebene Flur, Erde.
— N. Vol. 57, 2; Grott. 12, 3; A.
Regm. 26, 6.
i'olk. n. s. fölk.
folkdjarfr, adj. (folk poet. — fölk,
djarfr) kühn in der Heer schar,
kampffroh, poet. — A. Regm.
14, 2.
f or-, nur als Präfix = v o r.
l'orao. n. (zu fara? vgl. Vigf. s. for
u. foraÖ, anders Nor. § 218 a) und
wieder abweichend Kock in Ark. 14,
263), ein schwieriger Ort, die Schwie-
rigkeit; das Ungeheuer. — N.
84, 1; 210, 3.
foröa, schw. v. (vgl. Vigf.), vorwärts
bringen, beschützen mit Dat.;
vgl. Lund p. 90. — Inf. 44, 10;
108, 9. — Jmper. PI. 1 foröum
schonen wir 222, 20. — Med. foröaz
sich in Sicherheit bringen, sich retten.
— Inf. kvikvir foröask sich am Leben
zu erhalten suchen Helr. 14, 4 vgl.
Var. Praes. S. 3 foröaz 44, 11.
— Auch mit Acc. des {inner n) Ob-
jekts = sich vor etwas schützen; so
Inf. 21 9, 15.
foröum, adv. (w«cft Nor. g. faur J)amma
entspreche, vgl. auch Lund p. 139),
vordem, ehemals. — 20, 10;
144, 3.
forcldri oder forellri (ältere Form,
vgl. Nor.), n. (for-, -eldri), die Vor-
fahrenschaft (vgl. Gevatterschaft \ ;
meist im Plur. konkret = die Vor-
fahren; audiin der ifyrmforeldrar
(in.). — A. 260, 9.
* Den Sing, bietet S. 242, 16;
doch vgl. N. 14.
i'orkimnar, adv. (eig. Gen. von for-
kuör, forkunnr f. = Wißbegierde
forlQg — föstri
53
Neugierde; zu kunna gehör., wie
forvitni f. zu vita ; for = ahd. far-),
merkwürdig, außerordent-
lich. — 38, 9; 50, 3; 95, 22. —
Vgl. auch Lund p. 164; Nyg. 151.
forlog, PI. n. (s. for-, lag), die Vor-
bestimmung, das Schicksal. —
PI. Dat. meö sinum forlogum in
Übereinstimmung mit, nach ihrem
Schicksal (vgl. meö A. 4) 220, 1.
A. 176, 17.
formäli. m. (vgl. 1. mal, for-), die
Vorrede, vorhergehende Ankündi-
gung, Prophezeiung. — N. 115,
18; A. 162, 29.
for», adj. (g. fairneis, ags. fyrn; vgl.
auch fyrnaz), alt \Gegs. nyr), <?/"£
mit dem Nebenbegriff „vergangen" ;
spez. auch von der heidnischen Zeit
des Nordens, so D. m. i fornum
siÖ 167, 13; at f. siÖ 212, 10 = nach
heidnischem Brauche. — G. m. forns
d, 1; Plur. D. fornum Grott. 18, 8;
11, 20; A. f. fornar Grm. 11, 6.
An. forn minni 164, 26. — schwache
Fl. S. m. forni u. w. — 1). m. inum
forna 6, 3; A. m. inn forna 13, 14.
— PI. A. n. in fornu 239, 22.
forneskja. f. (zu forn), die alte (ver-
gangene) Zeit, das Altertum , d. h.
die vor der völligen Besied elung Is-
lands, der Einführung des Christen-
tums u. dem Aufblühen der Schrift-
sprache im Norden liegende Zeit.
— I). i forneskju 144, 2.
fornkonungr (forn, kon.), ein Alt-
könig, König der alten Zeit. —
Plur. G. 134, 3.
fornkvseöi, n. (forn, kvaeöi), das alte
Lied. — PI. D. 226, 27.
kor »sagt», f. (s. forn, saga), die alte
Sage; Sage aus den Zeiten der
alten mündlichen Überlieferung, vgl.
forneskja. — PI. I). 152, 9.
fors, m. (norw. fosVigf.),rf^rWasser-
fall. - N. 78, 13. — G. fors 114,
4; Gsf. forsins 79, 15; I). forsi 173,
19; Dsf. forsinum 78, 15; A. fors
173, 19; Asf. 79, 11.
forskepti, n. (zu skapt Schaft, for
= ahd. fora), der Vorschaft, Stiel,
Griff. — Nsf. 112, 14; vgl. Saxo
73, 37 Illd.
forspä, f. (for-, spa), die Vorherver-
kündigung, Prophezeiung. — N.
201, 26; die nicht ganz leichte Stelle
übersetzt Edz. „und (doch ?) ist dies
von Bedeutung, diese (deine) Pro-
phezeiung ^ .
f'orstofa, f. (for-, stofa = ags. stofe,
Stube F.), ein Vorplatz im Hause,
Durchgang (vgl. Fritzn.). — Dsf. 161,
7. — Asf. 160, 21, 34.
forstreymis, adv. (for- hier = weiter,
von der Quelle weg, s. Gering for- a)
straumr, in.), s t r o m a b w är t s 104, 4.
fortala, f. (for-, tala), das Vorreden ,
Vorhalten (mit Worten), die Vor-
stellung (namentlich unerwünschter
Dinge). — PI. A. fortolur 208, 16
(ergänze viö); zu 215, 13 vgl. Edz.
GuÖrkv. II, 33, 3; ähnl. 226, 15.
forvitna, schw. r. (forvitni), impers.
mik forvitnar=/c& bin wißbegierig.
— Med. forvitnaz um = seine Wiß-
begier in bezug auf etwas befrie-
digen. — Inf. 241, 23.
forvitni, f. (§ 70, 1; zu vita, vgl.
forkunnar), 1 ) die Wißbegierde, Neu-
gierde. — G. 106, 5. — 2) Gegen-
stand ders., Sehenswürdigkeit (Edz.).
N. 251, 21.
fölgit s. fola.
folk, n. (älter u. poet. folk (so Grott. i;
vgl. § 6, 1), das bewaffnete Volk,
die Schar, das Volk überhaupt, —
N. 5, 5; 24, 14; 76, 11; 121, 3;
D. fölki 176, 1 1 (af ollu f. bei allem
Volk); Acc. 97, 3; i folk stigum
Grott. 13, 3 (in aciem processimus
Eg.). 2) die Angehörigen, sei
es durch Geburt oder andere Be-
ziehungen. — Nsf. fölkit 219, 26.
* Ob f. auch eine Schar von be-
stimmter Größe (800?) bedeutete,
steht nicht ganz fest, vql. D. H.
II, 342.
fölksstjöri, m. (vgl. fölk u. styra),
der Befehlshaber einer Mann -
schaff. — Plur. A. 142, 15. — Vgl.
herstjöri.
\ fölskuverk, n. (vgl. verk; fölska =
Torheit), Torheitswerk, Torheit. —
N. 103, 2.
föstr, n. (zu üeöa 2), die Erziehung.
Vgl. Wh. 285. - G. 117, 1.
föstra, f. (vgl. föstr), 1) die Erzieherin,
Pflegerin. — A. föstra 66, 17.
2)^>Pflegetochter. — N.193, 13.
föstri. m. (s. föstr), der Erzieher.
— N. 171, 23.
54
iötahlutr — framviss
l'ötnlilulr, in. (fötr, hlutr), das Fuß -
stück; der untere Teil des Körpers.
— N. 209, L2.
I'olhvatr, adj. (vgl. hvatr und fötr),
fußschnell, schnellfüßig. — Comp.
föthvatari, Plur. N. 63, 15. Superl.
föthvatastr N. 58, 9.
fötr, m. (g. fotus; § 71, 1), der Füll.
— N. 0, 8; 1). fceti 57, 16; 60, 9;
Dsf. 69, 6; A. föt 104, 19; Asf.
104, 21; Fußgestell (stokkinn 777,
8) 276', 4. Plur. N. foetr 94. 3:
Nsf. 706', 12. — Dat. foturn 67, 4;
72.;?, 6: er hann frykkiz hafa fötum
undir komiz da er glaubt (die Füße
unter sich gebracht zu haben), festen
Fuß gefaßt zu haben 150, 27. Acc.
foetr 21, 8. — Asf. foetrna 110, 25.
fram (framm), adv. (§ 33 a; 46, 3;
8i*1); g. framis Nor.; vgl. frä),
vorwärts, hervor, fort. — stattu
fr. (vgl. standa) a, 1 ; gangi fr. Hov.
1, 2 vgl. 62, 18; gekk fr. 75, 15;
1/4, 8. rann fr. at 104, 4; stendr
fr. 221, 12 dauert fort, steig fr.
60, 1 ; fr. fara 61, 12; bildlich 163,
24; 208, 1. föru fr. 57, 20; snyr
fr. 61, 17: snyz fr. 84, 6; komr fr.
VqI. 53, 2; scekja fr. 83, 1; kömu
fr. 153, 28; vgl. fr. koeiniz vorwärts
käme, vollführt würde 162, 18. fr.
koma geschehen 206, 8—9; wjJ. 208,
3, 8. koma fr. (vgl. koma 2) 77,
3; hljöp fr. 66', 4; feil fr. 104, 15,
17; leiddr fr. 75, 10; hratt fr. 75,
20; kastaöi fr. (vorwärts = vor s/cft
/w«) 75, 4 ; eiga fram vor sich haben
61, 4. — bera, bar, bäru fr. hervor-
= herbeibringen 111, 15; 112, 1;
115, 9; £40, 18; dregr fr. hervor
99, 20; vgl. dro fr. 776, 3; fr. lata,
fr. selja vorbringen ( = ausstrecken)
41, 8; w?Z. fr. lata vorzeigen 115.
11; fr. setja 75, 14; fr. reiöa 69,
19 m?£. (fr. reitt = vorgezählt, aus-
bezahlt) 174, 2; nü er {)at fram
komit vorwärts gebracht, vollbracht
193, 19. bjööa fr. 197, 25 = aus-
bieten, vorweg anbieten ; framheldum
]»vi wir hielten (= setzten) das fort
Grott. 75, 1 (vgl. nhd. aushalten).
— Vgl. noch reri i halsinum fram
[vorwärts gerichtet, vorne) 71, 12.
— Neben Umschreibungen des
Komp. wie lengra fr. 90, 4, 6;
meir fr. 63, 13 steht die besondere
Bildung fr a mar (besser als framarr,
vgl. Nor.) = weiter, in höhert
Grade 35, 4; 63, 11; 70, 2; 159,
18; Grott. 21 , 8. — Vgl. auch
§ 83 a 1). — fyrir — fram 8. fyrir
2 a), um — fram s. umfram.
I' r ; 1 1 1 1 ; 1 1 1 . adv. (s. fram), von vom,
vorn. — 760, 4; vorwärts 61, 18.
i'ramar s. fram.
iraiiiarla oder frainarliya , adv.
(vgl. fram), vorn, an der Spitze.
— 178, 17.
framast, adv. (fram) in der Verb.
vera framast c. G. die erste Stelle
(unter . . .) einnehmen 242, 10.
framaverk, n. (vgl. verk u. franii',
die Ruhmestat. — Plur. G.
fram a verk a 6, 9.
framganga, f. (s. fram, ganga f.),
das Vorwärtsgehen, der Angriff.
— G. 755, 18. — D. 248, 5.
framgeiigiim, adj. (eig. Part. Pass.
von framganga fortgehen, sterben),
abgeschieden. — Plur. Gen.
framgenginna 169, 27. Acc. fram-
gengna VqI. 39, 8.
framgjarn, adj. (s. fram, gjarn be-
gierig F. 101), viel verlangend,
schwer zu befriedigen (Fritzn.j.
— N. 775, 28.
franii, m. (vgl. fram), der Vorzug,
Vorteil, spez. Ruhm. — N. 73, 18;
102, 20. — G. til frama 29, 15; til
alls fr. 172, 33; D. 164, 24; A.
766, 22.
framkomiim , adj. (fram , koma) ,
glücklich vollbracht. — Plur.
An. 192, 30.
framr, adj. (vgl. fram), vorangehend,
hervorragend. — Comp, fremri
tüchtiger (c. D. = als) 199, 12. —
fär vas fremri Regm. 26, o vgl.
far; Sup. framastr der erste 29, 15.
— Von der älteren Form fremstr
N m. 768, 23; A. m.let [jik fremstan
vera dir den Vorzug ließ (Edz.)
210, 24; vgl. aber D. H. II, 445. —
PI. N. m. fremstir 195, 20; Am.
fremsta 755, 15; N. n. fremst 152, 5.
framstafn, m. (vgl. fram, stafn =
Schiffssteven), der Vordersteven,
das Vorderteil eines Schiffes. —
A. 75, 20.
framvisi, f. (s. framviss), die Kunde
der Zukunft, die Sehergabe.
D. 154, 1.
framviss, adj. (viss u. fram), vorlivr-
wissend, zukunftkundig. — X.
frauö — frest
55
in. 176, 14; Plur. N. f. framvisar
Grott. 1, 3: 13, 3.
frauö, n. {vgl. Vigf.; Fritzn. s. frauö
?«.froöa), derSc h a um. — Nsf. 117, 18.
frä, präp. mit Dat. u. adv. (g. fram,
fra-; §26, 4), von her. — l)räum- ■
lieh, von her: fra brunni 15, 6;
fra haugi 20, 1; fra uppsprettum
8, 2 ; ütar fra eldinum 57, 6 ; fra !
ser (von seinem Standort) 35, 19;
hvern veg fra ser 90, 9 vgl. alla
vega fra s. 213, 1 ; fra f)eim (von
ihnen fort) 61, 15; dagegen fra f)eim
209, 2 von ihnen her = von ihrer
Seite; fra Gylfa a, 1 ^. draga 1);
vigi frä 4i, 15; ähnlich auch fra I
veiöum i<22, 3 ; fra sinum gööum
kostum 222, 25 v#/. deyja. — i
fra ist in der Bedeut. von frä wenig
verschieden (vgl. neunorw. ifra =
dän. fra), findet sich aber meist in i
Verbindung mit Adverbien, denen
es folgt, so: inn i frä {vgl. inn) =
ex parte interiore 8, 9; innar i frä
honum (vgl. innar) = iveiter nach
innen (eds er) 58, 17. — upp frä s.
npp; heöan i frä vgl. 3). — Mit
scheinbarem Gen. frä heljar oder
Heljar (sc. hüsi) 89, 8 neben frä (
Helju 78, 7; vgl. at präp. 1).
2) £i£/* Bezeichn. der Abstam-
mung: frä Viöölfi Hyndl. 35, 2 w?J.
ib. 4, 6, 8; frä komnir 124, 2.
3) zeitlich, von her, seit; frä
upphafi heims 47, 17. — heöan i i
frä von jetzt an 205, 30.
4) zur Bezeichn. des Gegen-
sta n des einer Erzählung frä honum
er f>at sagt 3, 2 vgl. 9, 3; 20, 6;
20, 12; 30, 17; 3i, 5. — Ähnlich
auch in verschiedener Weise ad-\
verbiell: frä segja 29, 12; segja
frä 56, 6. An ersterer Stelle neben ,
präpos. (frä f)eim stört.); r<?Z. ly^m? j
p. 111, wo nicht ganz genau von !
einer Wiederholung der präpos. ge- '
reefef w&Vd. — Lokal: |)ar — skamt
fra eine kurze Strecke davon 198, i
19. — Zeitlich: J)ar til er frä j
liöi (wohl zu ergänzen harmr) bis j
er (mit der Zeit) vergangen wäre I
211, 11.
* Der Unterschied- von af, frä u.
ör (w/J. <wc/fc Gebhardt zu Anfang
der Präp. af) wird dem Anfänger
deutlich durch Beispiele wie Gylf.
c. I: frä honum (= de eo); ein af
äsa-aett — ex genere (partitiv-,
asarum; hon tök ör Jotunheimum
= ex Jötunheimis (lokal) Eg.
fräfall, n. (fall, frä) der Fortfall, das
Hinscheiden. — D. i fräfall i 75, 3.
fräneygr, adj. (fränn, auga) hell-
äugig. — Voc. schw. Fl. 179, 32:
Lund § 37.
fränn, adj. (vgl. frär bei Vigf., Fritzn.),
von glänzender Farbe, poet. —
Acc. fränan Fäfn. 32, 8 von dem
gebratenen (fettglänzenden ?) Herzen
des Fäfnir, oder nur so gen., iveil
„fränn ein stehendes Beiwort der
Schlange ist ?" Vgl. D. H. II, 419.
fräsogn, f. (vgl. sogn, segja u. frä 4),
die Erzählung. — N. 93, 8; G.
fräsagnar 52, 6; 105, 24. — PI. A.
fräsagnir 29, 11; 134, 4—5.
* Vgl. Einl. Reg. s. v. fräsagnir.
fregna, stv. (g. fraihnan), fragen,
durch Fragen erfahren. — Praes.
S. 2 fregn'ti^. § 123), a, 2; S. 3
fregn Vol. 26, 4; PL 3 fregna um
c. A. 248, 2.
freista, schw. v. (vgl. Nor., im g. ent-
spricht fraist-ubni f.; F. 192), ver-
suchen, mit Gen. ; vgl. Lund p. 169.
Inf. 62, 17, 18; 99, 18; 63, 7. —
Ohne Gen. 63, 3 ; freista, ef 75, 6 ;
99, 13; freista of, um (mit Acc.)
einen Versuch machen in, mit einer
Sache 65, 17, 19. - Praet. Plur. 3
freistuöu (at maela) 74, 23.
frekr, adj. (g. -friks F.), gierig, kühn.
— D. at frekum ulfi Regm. 13, 8.
fremöarverk, n. (fremö = frami F.,
verk), die Heldentat, N. 181, 16.
fremi, adv. (vgl. fram), weit, svä
fremi — at = insoweit, wie (bis) =
nur dann, wenn 213, 20.
* fremi ist nur in dieser Verbind,
üblich.
fremja, schw. v. {vgl. fram), vor-
wärts bringen; ausführen. —
Inf. 193,7. — Med. Inf. vel fremjaz
sein gutes Fortkommen haben, gut
gedeihen 162, 33. Pass. Part, fekk
eigi framit (vgl. fä) 66, 9.
fremri, fremstr s. framr.
frerinn s. frjösa.
frermänuör, m. (vgl. mänuör, frjösa),
der Frostmonat d. i. November,
vgl. Wh. 376. — N. 144, 11.
frest, n., die Frist. — Dat. 109, 1
ä J). m. fresti in einer Frist (Zeit)
von drei Monden; ebenso 154, 11.
5«
freyöa — frffindj
f r«\\ <>a- 8chw. v. [vgl. frauö), schäu-
men, schmoren (vom i'ctlc). —
Prot. S. 3 freyddi 182, 6.
fri'lt, f. {vgl. fregna, Nor. § 5<i a),
die Nachforschung. — PI. 1).
frettum halda Nachf. halten 196, 3.
frelta, schw. r. (rgl. fregna, Nor.
8 209 a »)), 1) fragen, forschen
mit Gen. -■ Praes. S. 3 frettir 259,
17. Praßt S. 2 frettir i94, 22; S. 3
tretti 251, 7. — 2) erfahren.
Praet. S. 1 fretta 253, 2. — Pass.
Part, absol. frett 179, 81.
iriöa, sc7tw\ r. (s. friör, g. gafrij'jön),
schützen. — Inf. 151, 18.
friör, m. (§ 64, 1 ; ags. friöu), der
Friede. — Nsf. 124, 9. — G. friöar
155, 8; 53, 8; D. friöi 221, 26:
Acc. friö 124, 7.
friöstefna, f. (vgl. stefna, lViör); die
Friedensversammlung (der
Friedenskongreß). — A. 97, 4.
tri IIa. f. (fwrfriöla, Nor.), die Freun-
din; in der pros. Sj)rache {vgl.
Vigf.) meist — Konkubine. — N.
228, 3.
frjjoa, schw. v. (frjöva Vigf.; wohl zu
i'rjö — - fra> n.), befruchten. —
Med. frjöaz gedeihen. — Pra?s.
PI. 1 frjöumz ver 193, 32.
frjösa, stv. (§ 102, 1 ; e. to freese F.),
frieren, erfrieren. — Praet. S. 3
fraus S, 6. Part. Pass. N. f. frerin
(frorin § 32, 2), 105, 13.
friöleikr, m. (friör, leikr*), die Schön-
heit. — A. 227, 19.
friör, adj. (ags. friö F.), gefällig,
hübsch. — N. m. 37, 7. — N. f.
friö 158, 6; A. f. friöa 227, 29: A.
n. fritt 221, 16. — PI. N. n. friß
14, 17. — Komp. PI. f. friöari 195,
7. Superl. N. f. friöust 217, 19.
frost, n. {vgl. frjösa), der Frost. —
1). frosti 77/26. — PI. N. frost
81, 5.
frööleikr, m. [vgl. leikr* u. fröör),
die V e r s t a n d e s k r a f t , Gelehrsam-
keit. — N. 29, 2; G. 97,17 (spyrja I
bann frööleiks ihn in bezug auf \
gelehrte Dinge ausfragen, sich darin j
mit ihm messen). — A. um frööleik
152, 10.
frööliga, adv. [vgl. fröör), verstän-
dig. 16, 6.
fröör, adj. (g. frof>s), verständig.
klug. — N. m. 30, 16; fr. maör 5, !
16; 26, 21. — Schw. FL: inn frööi
jotunn VafJ>r. 30, 6; 35, 5. — Comp.
frö5ari 5, 17.
frumkveöi, m. (vgl. kveöa; frum- tu
g. fruina der erste, F.), der i.-rste
Anstifter (eig. Aussprecht?-). —
A. frum kveöa 37, 4.
frumvaxü oder -vaxta, adj. vgl.
frumkveöi u. bez. der Flexion § 79 a),
ausgewachsen, in der ■est,,
Jugendblüte. — N. 100, 17.
frumvcrr, m. (frum-, verr in.), der
erste Gemahl oder Liebhaber, du
erste Liebe. — N. 200, 17.
frü, f. (§ 68, 1; 21, 3; Vigf. s. x.\,
die Frau, eig. Herrin, ohne Rück-
sicht auf Vermählung gebraucht,
etu-a = rikiskona. — S. Voc. fni
= edles Mädchen 193, 11. — Plur.
N. frur {cgi. Var.) 34, 4.
* Vgl. auch Freyr u. Freyja.
l'ryja, schw. v. {vgl. § 114; etwa zu
e. to frown?). 1) mit Dat. der Per-
son und Gen. der Sache: jemand
Mangel an einer Sache vor-
werfen. Vgl. Lund p. 169. — Inf.
{ohne Obj.) 173, 1; mit Gen. 202,
5. — Praes. Conj. Plur. 2: heldr en
|)er fryt mer hugar 41 , 4. —
2) Klage führen, sich beschwe-
ren. — Praäs. S. 3 fryöi honum
machte ihm Vorwürfe 160, 32.
fryjuorÖ, Plur. (fryja, orö), Vor-
würfe. — A. 228, 30.
frse, n. (§ 12, 2 c; 51, 2; g. traiv:
Ark. 17, 209 fg.; 18, 247 fg.), der
Same. — N. 139, 6. — A. frae e, 4.
frsegÖ, f. (vgl. fregna, fraegr), die
Kunde, der Ruhm. — A. 40, 19.
fraegÖarverk, n. (s. fraegö, verk), be-
rühmte Tat, Heldentat. — X.
192, 7. - PI. A. 160, 16.
freegr, adj. (§ 78 ; ags. gefraege F.),
berühmt. — JN. m. 39, 10; n.
103, 18. Regm. 14, 7 rgl. lof n.
— Superl. N. m. fraegastr 102, 30;
fraegstr 166, 16; Plur. N. 170, 15.
— schw. Flex. 244, 16.
* Nach Vigf. u. Nor. ist fnegastr
eine jüngere Bildung.
1'rsiMiili. m. (§ 74; g. frijönds). der
Verwandte, Blutsfreund. — PI.
N. fraendr 162, 23; hier übers, mit
Edz. „ Vater und Sohnil. G. fraenda
169, 26. — D. frsendum 30, 11;
172, 31 vgl. fyrri; A. fraendr
189, 4.
frsendkona — ftina
57
f rsendkona, f. (fraendi. kona), die Ver-
wandte. — A. 221, 27; vgl. Atlm.
.54, 3-6.
fraßiidroekiiin , adj. (fraendi, roekja,
s. Nor.), um seine Verwandten
besorgt, ihnen treu ergeben. —
A. 159, 6.
fnendsemi, f. (s. Nor.), die Ver-
wandtschaft. A. 150, 32.
fr«3Öa, schw. ».(fröör), unterweisen.
— Inf. Regm. 14, 1 Var., s. foeöa.
fr«eÖi, n. (g. frodei; § 10, 1; 17);> die
VVeisheit, auch konkret = Über-
lieferung, Lehrgedicht. — A. 97, 9.
— Plur. D. frceöum 15, 3.
t*F«eöimaör {auch froeöam., s. 97, 15
Var.; vgl. maör u. frceöi), ein Weis-
heitsmann, Weiser, Gelehrter. N.
97, 15. — Plur. N. frceöimenn 70,
9 (f)ött eigi se froeöirnenn wenn man
auch nicht Gelehrter ist).
froökinn. adj. {vgl. frekr, ags. frecne
F.), kühn, verwegen — schwach :
frcekni. — G. ins froekna 105, 6.
froeku, adj. = frcekinn. - N. 180,
7; 181, 10.
fneknleikr (fruekl.), m. (vgl. leikr*
u. froekn), die K ü h n h e i t ; Mann-
haftigkeit. — Dat. froeknleik 134,
3 ; Acc. froeknleik 135, 18.
fiifjl, m. (auch fogl, § 46, 1; 50, 1;
g. fugls), der Vogel. — N. 35, 19.
G. fugls y, 3; 39, 21. — Asf. 106,
7. -- Plur. N. fuglar 24, 8; foglar
60, 21; Nsf. 73, 12; Dat. fuglum
24, 9; A. fugla 165, 12.
fuylakyn, n. [vgl. kyn u. fugl), die
Vogelart. - N. 24, 10.
f u<f larorfri. f. oder fuglsrodd, f. (vgl.
rodd u. fugl), die Vogelsp räche.
A. 117, 21; 182, 8.
füll, n. (nach Koch Ark. 14, 267 eig.
n. des adj. fuhr) der gefüllte Becher.
— A. Sigrdr. 7, 7 (vgl. jedoch Note).
i ulldrukkinn, adj. (vgl. Part, drukkinn
s. drekka, fullr), volltrunken,
rollauf trunken. — Plur. N. full-
drukknir 50, 2.
fullgora, schw. v. (vgl. gora u. fullr),
vollmachen, zu Ende bringen, aus-
fuhren. — Part. Pass. N. n. full-
gort 13, 7; absol. 213, 20.
»ulli Ha. adv. (illr, fullr), voll übel,
übel genug. — verör eigi f. farit
es kann nicht übel genug verfahren
werden 225, 12.
fullmaliiiii, adj. (eig. Pass. Pari,;
vgl. mala, fullr), vollgemahlen, ge-
nug gemahlen. — Absol. fullmaüt
Grott. 17, 7.
fullr, adj. (g. fulls, § 33, 1), voll.
— N. m. 20, 15; 46, 10; N. f. füll
80, 17; G. n. til fulls völlig 252, 17:
Dat. n. tüllu 41, 15; 233, 11; zu
Wend. ivie at, meö fullu vgl. Ark.
23, 31. Acc. füllt 37, 10; 138, 4. —
Plur. D. fullum 143, 14; A. fulla
Sigrdr. 11, 9.
fullspakr, adj. (vgl. spakr u. fullr),
völlig klug. — N. f. of [ük in
bezug auf dich, in deiner Sache)
Grott. 8, 2.
fulls taöinn, adj. (vgl. fullr «. starida),
vollgestanden, genug gestanden.
— Absol. fullstaöit Grott. 24, 5.
fullsteiktr, «rfy. (t^/. steikja «. fullr),
wW gebraten, mürbe, g a r. — ■ N.
n. fullsteikt 117, 17.
fullting, n. (ags. fultum, vqt. Fr.-,
Vigf.), tf& Hilfe. — D. 227, 5.
fullvaxiim. ad[;. (fullr, vaxa),
gewachsen, ausgewachsen, reif. —
A. 20i, 10.
fullvegit, Part. P. absol. (fullr, vega),
voll getötet = genug getötet. —
217, 7.
fundr, m. (§ 60, 2: 62, 21); vgl.
finna). — 1) das Antreffen, die Be-
gegnung. Gen. kom ek til fundar
viÖ yör begegnete euch 68, 5; vgl.
165, 16. Dat. fundi 70, 1 (von feindl.
Begegnung, vgl. 150, 23). - Acc. a
fund 141, 1; 151, 13; ä f. eins oft
nur = 2« einem. — 2) rf«> Er-
findung, Entdeckung. — A. fuod
i00; 20.
fuui, m. (g. fön n., G. funins Ger.)t das
Feuer. - Acc. viö funa Fäfn.
32, 4.
furöa, f. [vgl. Vigf.), das Wunder.
N. 180, 5. — Gen. furöu adverh.
(wie nhd. wunderschön und Ahn]..),
Lund p. 247. — furöu mikil = ge-
waltig groß 12, 2 ; f. illa 42, 7 ; f.
goöan 101, 5; f. long 258, 18. —
Vgl. auch Lund p. 164.
füna, schw. v. (vgl. füll, adj. = g.
fuls, faul), faulen, verwesen. —
Inf. 24, 3; Pras. S. 3 fünar Grm.
35, ö; Conj. S. 3 füni 6, 14.
füss — fyrir
in--, <«lj. (ags. I'us, ahd. (uns bereit,
zu finf>an F.), geneigt, willig. —
N. eigi iuss etwas unwillig 46, 16.
— Komp. Plf. füsari mehr geneigt
203, 88.
fvl, n. (§53, 2), das Fohlen, Füllen.
' — A. fyl 54, 18.
fylfjpd, f. (vgl. fylgja), die Folge, das
befolge; die Begleitung, Be-
kung. — G. fylgöar 143, 17. —
A. fylgö 200, 21.
fylgja, f. (= fylgö), die Begleitung.
— A. fylgju Regm. 20, 4.— Ger. über-
zt hier „Angang" d. h. Vorzeichen,
das einem beim Antritt eines Weges
begegnet.
i'\ lt'lja. schw. v. [nach F. 182 zu t'ela;
nach anderen zu fullr), folgen,
nachfolgen ; auch vorangehen,
führen, mit Dat. [vgl. Vigf., Lund
p. 76). — Inf. fylgja führen 5, 1;
folgen 217, 29 : folgen, verbunden
sein mit etw. 135, 10; vgl. auch 218,
17; eigi mun vinatta f. hoöinu nicht
wird Freundschaft bei dieser Ein-
ladung sein (Edz.). — Praes. S. 1
fyigi 212, 5; S. 3 fylgir folgt
0j 5; f. honum folgt ihm, besitzt
31, 10; fylgir jieim üt begleitet
sii hinaus 67, 15; f. honum af landi
brott 150, 8. — Plur. 3 fylgja 15,
18; 204, 30 vgl. kynsl. — Gonj.
fylgi yör euch folgt, euch zu Gebote
steht [vgl. 31, 10 fylgir) 34, 7. —
Praet. S. 3 fylgöi (ßar oder [jeim f.
= die sie fortwälzten Ger.) 8, 3;
170, 13; honum fylgöi 13, 19 vgl.
lylgir 31, 10; ähnl. 76, 12; 125, 4;
fylgöi folgte nach 108, \,ygl. f. erm-
unurn haftete an den Armein 158,
19. vgl. f. verblieb 159, 14. f. vel
siÖum hielt sich eifrig zu den Sitten,
('wwohnheiten 261, 7; f. honum
hrte ihn 137, 9; f. f)eim 219, 26
= begleitete sie. Pass. Part, absol.
fyltrt 231, 25.
fylki, n. (§ 6, 1; 54, 22); vgl. fölk),
der größere Haufe, die Heer-S c h a r ,
etwa 1000 Mann (M. Cl. 1, 130). —
Plur. fylki 76, 20.
fylkja, schw. v. {vgl. fylki), in Scha-
ren ordnen, in Schlachtordnung
stellen (Inf. Regm. 23, 6), mit
Hat. Lund p. 84. — Prass. PI. 3
fylkja liöinu 141, 7.
\\ Ikrmj. f. (vgl. fylki u. fylkja), die
Schlacht reihe, Heerschar. — D.
155, 22. — A. 83, 5. — IM. A. fylk-
ingar 155, 20 (= Reihen); auch
178, 10 sind feindliche Reihen ge-
meint. Mit dieser Kampfschilder, u.
der ähnlichen 221, 11 — 15 vgl. Saxo
73, 27 fg. Hld. (A. Olrik).
l\lkir. m. (fylki), der Heerführer.
Fürst; poet. — G. fylkis £, 6.
fylla, schw. v. (g. fulljan; § 6, 2;
29, 1; 46, 2), anfüllen. — Inf.
115, 3 (f. af rollmachen von, füllt ,
mit). — Prajs. S. 3 fyllir 49, 16. —
Prat. S. 3 fylldi oder fyldi 115, 21.
— Gonj. PI. 3 fyldi (fylldi) 173, 27.
Med. Praes. S. 3 fyllisk (mit Dat. =
Instrument.) VqI. 41, 1 vgl. f y 11 i z
meö fJQrvi 16, 1 ; Lund p. 130. —
Pruat.S. 3 fyltiz 8, 8. — Part. Pass.
var fyllt af 62, 20; vgl. oben 115, 3.
fyllr, f. (vgl. fullr u. § 59, 1). die
Fülle, volle Portion, der Anteil.
— D. fylli 93, 20. A. fylli mina
93, 18; fylli 98, 16.
fyr (Siev. P. Br. V, 484 fg.) s. fyrir.
fyri adv. s. fyrir.
fyrir, fyr, dies letztere = g. faür F.
176; proMitisch firir, § 19; präpos.
mit Dat. und Acc, adv. vor. —
1) präpos. mit Dat. a) räumlich:
f. honum 5, 3 ; 99, 9 ; f. henni 15,
18: f. f)eim 44, 6; f. ser 46, 7.
103, 22; f. J>er 104, 5; f. viöri val-
rauf a, 7 : f. dyrum 50, 14; f. Grindum
(vgl. Grindr) 165, 23; f. honum auf
seiner Seite (Edz.) 169, I; f.
Hundingssonum auf selten der H.
178, 16. vera f. hendi vorhanden
sein, vorliegen 203, 11. rak f.
strauminum (vor, mit dem Strome)
117, 7; b) auch zeitlich: fyrir
lQngu (vor langem, vor langer Zeit)
144, 4; f. litlu vor einer kleine,
Weile, vor kurzem 252, 7. — c) zur
Bezeichnung des Grundes: (vgl.
„vor Kälte zittern" u. ähnl.) fugls
jarmi fyrir (hier nachgestellt , vgl.
Lund p. 195) y, 3; fyrir hvi wes-
halb? 42, 8 vgl. 108, 14; f. \)vi at
13, 15; 20, 15 (darum, weil); fyr
])\i at weil 71, 4; fyrir |>vi deshalb,
deswegen 70, 21; 119, 17; f. ormi
des Wurmes wegen 71, 17; ähnlich
f. eitri 84, 4 (f. J)vi at ist konjunkt.,
vgl. J)vi.) f. {>eiri huldu 205, 12. —
Ähnl. auch zur Bezeichnung des
(verborgenen) Grundes, der Bedeu-
tung eines Traumes u. dergl. 216,
fyrir
59
1-2 kvaö f>at f. eldi — ok dul ;
])eiri = sprach, es bedeute Feuer —
und (bezeichne) den Wahn u. m.
Rn. nimmt hier einen im Grunde
noch zeitlichen Sinn an : das bedeute
Feuer (gehe dem F. voraus). Ähnl. j
219, 1—2. — d) mit Dat. com-
modi u. incommodi. — a) com-
inodi: fyrir Bauga 99, 10; räöit
fyrir ser für sich, bei sich beschlossen
69, 24 vgl. hugsaöi f. ser 78, 14;
so namentlich in Verbindung mit
Personalpron. f. mer 67, 21 ; f. J)er
66, 3, f. ser (Sing.) 70, 5, 6; f. ser
ok sinu liöi 83, 10; f. |)eim 170, 7.
f. ser (Piur.) 34, 7; 42, 8; f. sjalfum
ser 29, 9. — sjä f. c. D. 234, 2, 4;
s. sjä; halda f. honura 238, 6 s.
halda. — In der häufigen Verbind.
mikill, litill f. ser bezeichnet f. ser
( für sich, an sich) die persönl i c h e,
zunächst körperliche Stärke oder
Schwäche (vgl. Vigf.); so besonders
deutlich 158, 32; wie die pei'sön-
liche Tüchtigkeit als Vorbedingung
des freien Anschlusses anderer galt,
erhellt aus 70, 6 — 7. — Im Hin-
blick auf Vermögenstand ist litill
fyrir f)er 232, 25 etwa = armer
Schlucker. — ß) mit Dat. incom-
modi: f. öfriöi (gegen die Feind-
seligkeiten) 12, 7; f. = vor 35, 18;
52, 10; 73, 10; so öfter in der Ver-
bindung standa fyrir (eigentlich im
Wege stehen) — hindern, st. f. svefni,
gamni 189, 15; 201, 20. e) in
freierer, aber an a) sich an-
lehnende)- Weise bezeichnet f. mit Dat.
„vor einer Sache" , sei es im Sinne
des Vor Stehens, Regierens oder
des im Bereiche einer feindlichen
Einwirkung Stehens; so in erster er
Bez.: raeör fyrir 31, 15; 33, 6; 124,
6; väru f. f)eim 250, 20 (vgl. auch
räÖa); andererseits : f. öskQpum
veröa in Unglück geraten 22, 17,
namentl. unter dem Einflüsse bösen
Zaubers, so 159, 11 vgl. oskop; u.
ähnl. 206, 4. varö fyrir J)eim mork
stör trat ihnen entgegen ein großer
Wald, mußten sie einen gr. Wald
passieren 58, 7 ; vgl. auch f. varö
im Bereiche war 179, 21 u. vera
fyrir unter 3). — f) zur Bezeich-
nung des Vorrangs. — fyrir
ttestum mQnnum 152, 0; 162, 34:
197, 3; 244, 17.
2) präpos. mit Acc. — a) räum-
lich: fyrir plög 3, 7; f. feör sinn
160, 31; auch in dem Sinne: vor
etwas hin, über etwas: f. augun 57,
17; f. borö 72, 1; bra ek f. hQggin
68, 13 = ictibus objeci Eg. ; hjö
sva f. flagbrjöskat 120, 18 vgl. 225,
24 ; f. brjöst vorn in die Brust ( Edz.);
f. Svold = ad Svoldram (Eg.) f, 2.—
Vgl. kemr f. sie trat vor Sinfjotla
166, 27; 258, 10; kastaöi netf.gedd-
una 173, 30; f. Hollsetuland an Hol-
stein vorbei, anH.hin 248, 1 . — Freier :
hon lagöi raö fyrir |)ä legte ihnen den
Rat vor, gab ihnen den R. mit 122,
9; kömu £>essi tiöindi f. Gunnar
konung = vor K. G., zu K. Gun-
nar s Ohren 203, 2 vgl. 207, 21
fyrir mik er komit = mir ist be-
gegnet. — Oft mit Ortsadverbien
(innan, ütan, neöan) zur Bezeichn.
der Richtung: f. austan ostwärts
von 15, 20; f. vestan 74, 7; f. sunnan
194, 7; f. noröan 190, 29; f. innan
nach innen 12, 6; innerhalb 95, 16;
f. ütan 108, 10; für 198, 8 vgl.
ütan; f. neöan unter Grott. 11, 4:
f. ofan helluna über das Felsstück
hin 161, 31 ; vgl. auch fyrir land
fram an dem Lande vorbei, an dem
L. hin 97, 20; 170, 3; ähnl. 177,
6. f. sik fram vor sich hin 179,
14. — b) zeitlich: f. vetr 144, 10;
f. dag 57, 10; f. dagan 60, 17; f.
jöl 237, 18. — c) zur Bez. des
Grundes: wegen, hinsichtlich {vgl.
1 c). — f. \){\ sQk 80, 5; f. hverja
SQk 134, 1; vgl. auch 166, 4. —
fyrir sakar (PI. A. von sqk f., vgl.
Lund p. 166) wegen mit abhäng.
Gen. 40, 16; 46, 19; 56, 1-2; 81,
8—9; 106, 5. f. odäöir 253, 28.
Ähnlich auch fyrir mik meinerseits
Grott. 17, 3; f. yöra eptirleitan im
Hinblick auf . . . 189, 3; f. yöra
S(emd 197, 34. — d) zur Bez. de*
Wechsels, der Beziehung, An-
wendung. — f. sik für sich 114,
18; f. jbau mal in bezug auf die
m. 44, 7; f. mat für Speise, als
Speise 89, 15 vgl. at mat Vafyr. 45,
5; f. eld an Stelle des Feuers 109,
8; f. I)ik statt deiner 166, 31; haldin
f. tignarnofn gebraucht als Ehren-
namen (Titel) 145, 15; ähnlich haft
f. orötak 39, 14; lnjföu f. festar-
ha^linn 41, 14; haföi f. vapn 103,
60
fyrirkoma — fyrri
23; fyr. fyrir ßngan niuii (vgl, munr)
. I. 103} 6; laiin f'yrir |)etta t53,
26. — at |i;it kom f. ekki für nichts
(zu (leiten) kam, nichts zu bedeuten
hatte t78, 15; illt er f. heill übet
ist bezüglich der Vorbedeutung =
von übler Vorb. ist es Regm. 25, 6.
S i wohl richtig Edz.; doch der. im
aloss. fyr heill (Dat. S.) at hr. am
Glücke vorbeieilen ?; vgl. auch Ark.
22, 377; 1). IL II, W7.
3) Als Adverb in den verschie-
denen Beziehungen; so räumlich :
sitja fyrir vor, gegenüber (Pf.) HcW.
1, 6 (wenn hier nicht zeitlich: prae-
occupaverint Eg. oder wie sonst
sitja f. = auflauern, D. H. II, 84;
Ark. 18, 72). — ^n/ätT r/6', 16 (var
lengi fyrir etwa = war lange im
Wege, sträubte sich lange, vgl. oben
I e u. Ba) beachte var fyrir davor,
vorhanden war 79, 14 vgl. f. vaeri
112, 10; 140, 14 (var f. war zugegen,
zur Stelle; vgl. 150, 24; 223, 26);
henni varö pat f. 156, 5 /Ar begeg-
nete es (wohl mit Ironie als unab-
sichtlich hingestellt; Edz. übersetzt
„das war ihr Vorhaben"); gekk f.
(ging vorauf) 59, 11; ähnlich för f.
79, 13; hittiö f. (tp*. hitta) 241, 12;
letu f. («$#. lata) 96, 6; var f. war
voraus 102, 1; haf'Öi f. i£Ö, 12 =
ft«£te vor sich, h. beisammen, anders
Eg.) — f. sett (vorgesetzt, vorgescho-
ben — objectam Eg.) 44, 8. — ekki
sez fyrir (sich nicht vorsieht) 34,
14. er par allt guöleg vorn fyrir
22, 5. - zeitlich: vissi fyrir 176,
14; setlaz fjat fyrir faßt den Vor-
satz bei sich (vgl. Vigf. s. v. aatla
II reflex.) 69, 21; feldan f. (vor-
dem) 190, 8. raö f. gert 258, 23
vgl. räö') — maelti f. vorsagte,
angab 125, 5; vissu f. (vorher) 92,
4. f. koma (c. D.) zuvorkommen 168,
10; doch ist auch die Bedeut. zu
Boden iverfcn, vernichten (to destroy
Vigf.) hier möglich: dann entspr.
und. verkommen, aber im transi-
tiven Sinne , also = verkommen
machen. — modal : biti f. vgl. bita;
fi ganga (vom Vorrang, vgl. 1 f.) 171,
18. f. raöa 157, 31. -- kausal:
sva at fold fyrir (ut terra inde Eg.)
Grott. 12, 3. — J)ar fyrir infolge
davon 179, 1; auch getrennt p. . . .
fyrir Melr. 8, 7—8 Var. - Mit 2 d
zu vgl. at J>ar vi 1 1 hann veöja fyrir
(dafür zu Pfände setzen 101, 6.
— An 1 e) schließen sich Fälle wü
182, 4 er [>er er litit fyrir = in
bezug auf welches dir wenig im R
steht = was du ohne Mühe tunkcii
So auch niinna f. s. 223, 1 et
ihm leichter (Edz. .
* Nach Beitr. V, 484 fg. ist fyr
urspr. Präpos , fyrir Postpos. u.Adv.
i'yrirkoma (g. faürakviman) s. fyrir 3).
fyrirläta, stv. (fyrir, lata), mit Acc.
= verlassen, aufgeben. — 1 n f. f.
Guörünu 206', 22.
* Mit Dat. der Fers. u. Acc. der
Sache = erlassen, vergeben (Vigf.).
i'yrirmuna, schw. v. (fyrir, muna),
mit Dat. der Vers. u. (Jen. der
Suche (Lund p. 1G(J), einem etwas
verdenken, mißgönnen. — Pra?t.
PI. 3 -munöu 212, 26.
fyrirrüm, n. (s. fyrir, rüm), der Vor-
raum im Schiffe, aber vom Hinter-
teile (lypting) an gerechnet, daher
etwa *= Mittelschiff, vgl. Vigf.
u. Fritzn. — D. 170, 16.
fyrirsetlan, f. (fyrir, aetlan Vorsatz),
das Vorhaben. N. 259, 4.
fyrnaz, schiv. v. Med. (vgl. forn, Vigf.),
veralten, vergessen werden . —
Inf. 169, 24; mit Dat. der Person
fyrr, adv. u. konj. (f. en), § 84 *),
früher, eher; 1) ad«. = vorhin
(oben) 45, 2; io2, 30; 4, 15: 74,
24; &Z, 2; 2) fyrr en konj. ehe,
als; bis. — 4, 8; 2i, 1; wÖ Dat.
mensurae 7, 1 f. var j)at m. Qldum
?.em viele Menschenalter früher war es.
* fyrr en kann wie aör mit Ind.
u. Konjunkt. verbunden werden, vgl.
aör Mwrf Lund p. 284, 337. ATacA
den genaueren Untersuchungen von
Nygäard in Ark. 2, 371; 3. 103;
Kraut ib. 14, 276 fg. steht der Ind.
nach negiertem Hauptsätze; der
Konj. bezeichnet das. was abgewehrt
werden soll, besonders, wenn der
Hauptsatz in Form oder Bedeut.
futurisch ist; die Hss. der Sn. E.
zeigen die unter äör 2) besprochene
Verschied. Als Belege 34, KlmitVar.;
76, 16; f. en lieber, als daß 223, 21.
fyrri. adj. kompar. (vgl. fyrr. § 82 h),
der fr ü h e r e , der vorhergehen-
de. — A. m. fyrra dag = pridie
144, 6; vgl. inn f. dag 76, 20; inn
fyrri
foeöa
61
f. ilaginn 141, 20. — Flur. m. inir
fyrri die früheren, die vorher ge-
nannten 19, 1. — i). inum fyrrum
framdum Jrinum = deinen früheren
Verwandten (d. Vorfahren) 172, 31.
A. m. ina fyrri 158, 16. N. f. riör
Nott fyrri (N. prior equitat Eg. ;
vgl. Lund p. 229) 14, 11; vgl. Tac.
Germ. IX : nox ducere diem videtur.
f. fara Kegm. 22, 6 {vor dir oder
— priores?) N. n. sem it fyrra 175,
19. I). n. i inu fyrra sinni 65, 4. A.
orÖ it fyrra Grott. 7, 2 (vgl. ekki
s. v. engi).
fyrri, adv. Jcomp. (vgl. Fritzn.), —
fyrr. — eher (= lieber 165, 11);
f. {zeitlich) en 253, 16; f. en bevor,
konj. — lOi, 26; 150, 33; 163, 27.
fyrrum, adv. (eig. Dat. PI. von fyrri
* ad;)., Fr.2) früher. — 89, 10.
fyrst, adv. {vgl. fyrr, § 84»; e. first),
zuerst, zunächst. — 5, 15; 35,
11; 37, 19; 66, 17; 109, 2. Vaff)r.
50, 6; ib. 35, 4. — in erster Linie
172, 32. — Wohl nicht lokal 210,
12; etwa = nächstens (einmal), vgl.
Fr. 2 s. v. fyrst 2).
fyrstr, adj. superl. (§ 84 b, zahliv.
§ 87), der erste (stark u. schwach).
— N. m. inn fyrsti 13, 1; D. i inum
fyrsta drykk 100, 8; A. inn fyrsta
dag 9, 16; 52, 15; inn f. soninn
13, 18. — N. n it fyrsta verk 17,
15; D. i fyrsta viöbragöi 75, 20 u.
stark i fyrstu (= fyrst) 93, 21. —
A. J>at it fyrsta hogg 54, 15; it f.
sinn 39, 1; 56, 13. F<^. 65, 10.
— adv. it fyrsta «£s erstes, an erster
Stelle 95, 20.
fysa, sc/w. t\ (t$tf. füss), antreiben,
ermuntern. — Part. Prass. PI. N.
198, 12.
iVsilijjr, adj. {vgl. fysa), wünschens-
wert. — N. n. fysiligt i5i, 20.
fysing, f. (fysa), der Antrieb. —
Dat. meö fysing auf Antrieb 227, 25.
ioourarir. m. (s. faöir, arfr), die
ritterliche Erbschaft, das Erbe vom
Vater her. — Gsf. 175, 5.
foourbani, m. (vgl. bani 2 u. faöir),
r/cr Vatermörder. — A. 124, 12.
ioounjjjold. Plur. n. (vgl. gjalda w.
faölr) , die V a t e r b u ß e , Bu ße für
die Ermordung des Vaters. A.
98, 12.
fQÖurhefnd, f. (s. faöir, hefnd), die
Vater räche, Hache für die Er-
mordung des Vaters. — PI. G. 160,
18, 24.
fovfturleifÖ, f. (s. faöir, -leifö zu Ieifa
zurücklassen F.), itf<te Hinter-
lassenschaft vom Vater, nament-
lich das Erbland, Erbgut. — D.
253, 1; das hann *>w Eg. bezieht
sich auf das in foö. steckende faöir
(£tfz.).
l'ojjiuior. m. (s. fagna) = fagnaör
{urspr. dass. Wort, vgl. Nor. und
§ 64, 3), die Freude. — N. 197, 13.
folna, schw. v. (von fojr fahl, § 77,
1 ; 79), fahl, bleich werden.
Prset. S. 3 folnaöi 72, 13.
I'olski. m. (vgl. fQlna), die Asche
(nach der matten Farbe genannt).
— Dsf. folskanum 79, 10; Asf. folsk-
ann 79, 7.
£91111, f. (vgl. Vigf. ; Jv. Aasen s. v.
fonn), der Schnee häufe, urspr.
viell. nur = Schnee (so Fr.2). —
A. 150, 5.
for, f. (§ 55, 2), die Fahrt, Reise,
— N. 103, 9; D. J)eim es i for
Vol. 51, 8 (denen ist bei der Fahrt
= deren Fahrtgenosse ist, vgl.
foruneyti).
foruneyti, n. (vgl. nautr Genosse;
for-; über eine ältere Form des
Kompos. s. Ark. 3, 187; 16, 203;
21, 112 fg.; 23, 1 fg.), die Fahrt-
genossenschaft, Reisebegleitung-.
— A. 59, 6.
foeöa, f. ( vgl. foeöa schw. v. die 2) N a h -
rung. — A. 231, 11.
foeöa, schw. v. (g. fodjan, e. to feed
F.), 1) gebären; 2) ernähren,
aufziehen. — Inf. 172, 15 auf-
ziehen (von einem Pferde); Regm.
14, 1 (von einem jungen Helden)
vgl. Var. Praas. S. 3 foeöir at sonuni
= iilios parit (Eg.) 15, 23; ähnlich
foeöir sveinbarn 158, 11. — Imp.
S. 2 fceö zieh auf 169, 20. Praet.
foedda (= g. fodida § 29, 1): S. 3
foeddi nutriebat 9, 14; Vol. 40, 3;
PI. 3 foeddu zogen auf 38, 15. —
Part. Pass. N. m. foeddr (§ 75, 1)
geboren 162, 28; upp f. aufgezogen
196, 1. N. f. foedd aufgezogen 123,
4; vgl. Var. — man f. (sc. vera)
= geboren sein wird 21 J, 22. 11. foett
§ 31, 2. — Med. Pass. foeöaz Praes.
62
ftera — ganga
PI. 3 24, 8 zweimal in verschiedener
Bedeutung {nähren s/eh, leben). —
Praet. S. *3 fceddiz 9, 15; f. upp
wuchs auf [wurde aufgezogen) 121,
LS; PI. 3 fcßdduz upp 37, 17. —
Part. Med. fcez; hafa f. sich (/enährt
haben 164, 27; hefir fcez 193, 25 =
ist aufgewachsen, lebt.
foera, srluc. v. (§ 115, 1; vgl. fara),
führen, bringen. — Inf. 38, 1;
102, 8; 100, 7; i2.7, 17. äj/ _
177, 22 laetr l'oera herboö ist wohl
an das Umhertragen eines Zeichens
I Pfeil, Stock) zu denken, vgl. M. Cl. \
1. 199. Praes. S. 3 foerir 104, 11;
108, 8; (f. upp, ä. löpt = hochhalten,
in der Luft schwingen). — Praet.
S. 3 foeröi 72, 16; 173, 12; wnY sw/*^.
Pro«, foeröumk = foeröi mer [vgl.
Nor. § 394, 3) Helr. 10, 7. — PI.
1 foeröum Grott. 11, 7; PI. 3 fceröu
237, 11. — Part. Pass. m. fcerör
i0, 11; 54, 20; 106, 13; n. foert i
fräsagnir in Erzählungen gebracht
29, 10; 134, 4. — Med. foeraz sich
in einen Zustand bringen, geraten.
— Prses. S. 3 foeriz 54, 10; Praet.
S. 3 fceröiz 72, 8.
fferi, n. {vgl. foera, foeraz), der Zu-
stand, die Lage, Gelegenheit. —
A. ef h. kvccmi svä i foeri wenn er \
in die Lage käme 60, 15.
fcprr, adj. (ahd. givuori F., vgl. fara),
fahrbar, zugänglich (Pf.), fähig.
— N. m. fcerr fähig 56, 9 vgl. 217,
24; n. f. ollum vaeri foert a Bifrost
wenn allen der Weg frei würde
nach B. 22, 3; Lund p. 117.
fcpzla, f. (foeöa), die Nahrung. — A.
fcezlu 208, 15.
Cr.
yagn, n. [vgl. Vigf. ; Substantiv, n.
emes adj. nach Nor.), rfcr Vorteil.
- N. 232, 15. — D. 211, 12.
gagnvartj^röpos. *»# Dat. (vgl. Nor.),
gegenwärts, gegenüber. — 108,
<>; ^. Lund p. 124.
gala, s£r. (§ 106, 1; ahd. galan),
singen. — Praet. S. 3 göl. 105, 6.
galdr, m. (vgl. gala, § 50, 1 *), die
Zauberformel, das Zauberlied,
Lied. — Dat. i H. galdri 36, 1. —
PI. G. galdra Sigrdr. 5, 7; A. galdra
105, 7, 17.
gamall, adj. (§ 75.2; 79 >wicä RT/m^ö
u. Ger. eig. ga-mäll [l'andi peritus,
vgl. infans = Kind]), alt, Gegs.
ungr, bisweilen von jedem gebraucht,
der nicht n/ehr Kind ist, also =
erwachsen; so 180, 3 vgl. D. IL II,
404. — N. m. 69, 13; 121, 20;
N. f. gqmul 66, 20. — G. rn. Jamals
manns 4, 6; at gamals (sc inarins)
aldri 155, 1. -- D. m. gomluni 172,
7. A. m. gamlan Helr. 8, 1. Plur.
m. gamlir #4, 17. schwach: S, N.
in. Bragi gamli 3, 13; inn gamli
hrimf). 9, 9; f. in gamla gygr 15,
22. — Kompar. ellri.
gaman, n. (§ 49, 2'-); vielleicht zu
g. gaman = xoivatvla; vgl. Ger.
Vollst. Wb.), die Freude, das
Vergnügen. — N. fjeim er ]iat
fiykkir gaman die Vergnügen
daran finden 88 , 1 vgl. 237,
1; er |)at hans g. 164, 24. — G.
til gamans 209, 17; D. gamni =
Geneigtheit 193, 5; at gamni zur
Lust 219, 1; hvat stendr }»er fyrir
gamni (vgl. standa)? 201, 20.
uaiiiiiiirünar, PI. f. (s. gaman, rünar),
heitere Unterhaltung; poet. —
G. Sigrdr. 5, 8.
gamanroeftur, PI. f. = gamanrünar.
— Ä. 238, 19.
gamlaftr, adj. part. (vgl. gamall),
gealtert. — N. 217, 23; vgl. ungr
= til ungr 74, 8.
gaiiga, stv. (g. gaggan, § 44, 109).
— 1) gehen. — Inf. 22, 3; ganga
at einum jemand angreifen , an-
fallen 122, 11; ganga undir einum
(vom Pferd) einen Reiter tragen 119,
1. — ganga = abgehen, verlaufen,
sich gestalten 176, 15; 211, 19;
ganga meö einum spez. auch vom
Eingehen der Ehe seitens der Frau,
so 200, 2; sundr (oder i s.) g. ent-
zweigehen, aufspringen q, 5 — 7, vgl.
206, 23; eptir ganga = nachfolgen,
in Erfüllung gehen 216, 11. — g.
mit Gen. des Zieles, oder Weges
(Lund p. 186 ; D. H. II, 267) Helr.
8, 4. — Praes. S. 3 gengr 21, 12;
g. viö ulf vega Vol. 54, 1; er inn
g. hineingeht, hineinführt 38, 12;
g. af geht aus, zu Ende 64, 9, 11
(von Trinkgefäßen = leer werden);
zur Auslass. desunbest. Subj. vgl. Ark.
10, 14. auch gengr allein = discedit
{geht hin) 80, 17. — gengr at eiga
ganga — gälgatre
63
hana entschließt sich u. w. 152, 2;
gengr i Qllum tungum ist bekannt
in allen Sprachgebieten 190, 29;
vgl. nhd. gäng (und gäbe) = gang-
bar, bekannt. — Plur. 1 gQngum
akrinn den Acker begehen, durch-
wandeln 218, 21. Plur 3 ganga 51,
8; 61, 20 vgl. zur Auslassung des
Subj. Ark. 10, 6 ; Grm. 23, 5 ; gänge,
im Gange sind, gebraucht iverden
29, 7. Gonj. S. 2 gangir (hingehest)
27, 3; S. 3 gangi (adhortativ) 66,
13; gangi af 64, 11 vgl. oben 64,
9, 11. aör gangi fram bevor man
vorwärts geht Hyv. 1, 2 (vgl. Liln.
zu Hav. 1, D. H. II, 83); gangi =
gehe es 202, 13. — PI. 2 gangi ö
154, 29. — Imper. S. 2 gakk 204,
18; PI. 1 gQngum üt laßt uns
hinausgehen 195, 6 vgl. 204, 15. —
Prtet. S. 2 gekk \m (für gekkt Jm7
vgl. § 124) 181, 21. S. 3 gekk 3,
7: 5, 3; 75, 15; g. skykkjum (vgl.
skykkr) 58, 14; g. bann upp (hin-
auf = ans Land) 58, 6; g. til 66,
5; g. (tfraf) fyrir hann 135, 2; sem
eptir gekk siöan «•«> <?s erging (in
Erfüllung ging) später 176, 17;
gekk ör ylginni 156, 26 der Wölfin
ausgerissen ward (ausriß Edz.). —
PI. 1 gengum Grott. 13, 7; PI. 3
gengu a, 6; 12, 15; 206', 23 «grZ.
Inf. — Gonj. S. 3 gengi 98, 7; 119,
23. — Part, var brott genginn 110,
15; haföi gengit i Hl. 46, 3; haföi
upp gengit (in die Höhe gegangen,
losgerissen war) 3, 11; hQfÖu gengit
58, 7. — Vgl. Gr. IV, 164.
2) scheinbar transitiv = antrei-
ben, c. Dat. der Person u. til c.
Gen. — illt eitt gengr J)er til {^essa
=geht dir dazu (zur Seite) oder : geht
mit dir zu diesem Ziele = treibt
dich dazu an 201, 21. — Über
ganga c. D. = vernichten (vergehen
machen) s. Lund p. 87.
* ganga wird von der Fortbewe-
gung zu Fuß, auch von Tieren u.
Werkzeuge?!, die d. Boden berühren,
gebraucht; seltener im abstrakten
Sinne (gehen = Fortgang haben).
Vgl. aka, fara, 118a, riöa.
ganga, f. (vgl. ganga stv., gangr m.),
der Gang, Lauf, die Bahn. I).
^'Qngu 15, 4; 31, 15; Dsf. gongunni
15, 12. — A. gQngu (certum cur-
sum Eg.) 11, 19.
gangr, m. (vgl. ganga f., g. gaggs),
der Gang, die Bewegung. — G.
gangs of beiddu (vgl. beiöa) Grott.
2, 4; 1). gang (richtiger gangi, vgl.
aber gang sinuin Alex. 65 bei Fritzn.)
14, 15.
gangsilfr od. gangssilfr (ganga, silfr),
gangbares Silber, landesübliche
M ü n z e. — G. gangsilfrs = in Landes-
Münze 239, 13.
gap, n. (vgl. gapa), die Kluft, der
Schlund. — N. gap vas ginnunga
Vol. 3, 7 (vgl. Ginnunga-gap) =
gähnende Kluft, vgl. Golther Myth.
511.
gapa, schw. v. (F. 100; § 117, 1),
den Mund offen halten, gaffen,
klaffen. — Praet. S. 3 gapti äkafl.
sperrte mächtig das Maid auf 42,
1. — Part. Praes. meö gapanda ntunn
82, 13.
garör, m. (g. gards; § 29, 7; 50, 22)),
das Gehege, eingehegte Gehöft,
die Wohnung; seltener = Gras-
platz. — 1). at garfti 210, 30. A.
garo Grott. 12, 2; Asf. garöinn 51,
9: 100, 14. - PI. N. garöar 38, 8
(= Umfassungs-Mauern, so auch
A. Helr. 1, 4) = Wohnstait D.
goröum l, 3; A. garöa #, 3.
gata, f. (§ 68, 1 ; g. gatvo), die Gasse,
Straße. — D. gotu 181, 15; ä hans
g. sitja = ihm im Wege sein. —
Asf. gotuna 138, 10.
(jauknianuor, m. (vgl. gaukr m. min.;,
der Gauchmonat, April; vgl. Wh.
d. Monate s. v.; S. 38. — N. 144, 12.
gaukr, m. (ahd. gouh; F. 97), der
Gauch, Kuckuck. — Nsf. gaukniui
125, 10; hier gaukr wohl = salgaukr
(vgl. s.v.) (Jrott. 7, 4; doch vgl.
Ger., Übers, zu Gr. 7.
gaumr, m. (vgl. g. gaumjan bemerkein,
die Obacht; gefa gaum at c. 1>.
193, 2 auf etwas seinen Sinn richte».
gä, schw. v. (§ 117, 2; viell. zu g.
ahjan, vgl. Ger. Vollst. Wb.), acht
geben, wahrnehmen; mit Gen.
(Lund p. 169). — Praet. S. 1 er ek
gäöa mins geös 206, 5 = als (so-
bald als) ich bei Besinnung war.
gälgatre, n. (galgi, tre), ein Galga»-
baum, Baum zum Aufhängen;
vgl. Fritzn. s. v. galgi. — A. 220, 12.
64
falgi — gestabekkr
galgi, in. (g. galga; § 3. 8), der
Galgeo. N. 219, 30; G. til
Iga 121, 22; t>'sf. galgans (abh.
w til) 228, 8; Dsf. 828, 12; A.
Iga 228, 7.
galt, f. [älter gött. g. -gahts; § 44),
/ Eingang, die Tür. I'lur. A.
..'.(tt.ii' Höv. 1, 1. — Nach Vigf. hier
= Tür platze, Plätze tut der Haus-
r, vgl. euch Hov. 1, 6 unter flet
n. — Die speziellere Bedeutung von
gätt s. hei Vigf. h. Fritzn.
<l«-^. d. (s. Vigf.), tfr»r Sinn, Geist.
G. geös 506", 5.
«leMiorskr, adj. (geön., hör skr) sinnes-
kräftig, geist.es tüchtig. — Kom-
par. N. geöhorskari Sigdr. 12, 3.
geilda, f. (gaddrtf^r Stachel=g. gazds
F.), der Hecht. — G. geddu 173,
18; As f. i'75, 30.
gei'a, sto. (g. giban, § 105), geben,
schenken. — inf. 35, 2; ##, 2; few-
j/t'fee« 47, 9. — Praes. S. 3 gefr
18, 13; g. til valds 243, 6. — Conj.
PJ. 3 gen* = donent 184, 9. Imper.
S. 2 gef }du allra konunga heilastr
135, 13 = summam tibi, rex, felici-
tatem pro munere adprecor (Eg.)
der Ausdruck ist wohl mit Gr. IV,
298 als Anlehnung an lif J)ü heill,
kom ftii h. u. ähnl. anzusehen; vgl.
auch Ark. 1, 122. gef ekki gaum
193, 2. — Praet. S. 2 mft suffig.
Pron. gaftu i.96-, 12; S. 3 gaf 3, 2,
10; 125, 7; gewährte 125, 9; gaf
staÖar stehen blieb (vgl. staÖr) 8, 5
-//. Iwwrf p. 174, Vigf. s. v. V, 3;
Piur. 3 gafu (alt. Form gofu) 11,
17; i2, 5. - Conj. S. 3 gaefi ge-
geben hätte 193, 6. Part. Pass. N.
i. var gefin 13, 5; = an den Mann
gebracht, vermählt 201, 33; 211, 22;
'~!27, 22; Acc. hverr heföi mey gefna
Vol. 25, 8. — N. n. (var) gefit ol
at drekka 137, 11; Plur. n. (lest
heiti hafa verit gefin 29, 6; un-
'ctiert gefit: hafi-fier g. 5.9, 1; \>ü
hefir g. 135, 8 n. 16% 21 (Aür =
g. mat, Futter gegeben). Med. Inf.
gefaz = sich geben, ausschlagen;
illa g. 550, 17; 233, 26. Ty. ^6'ft
§ 129.
geyn, ade. entgegen; gegn at sjä
sie) gerade anzusehen 209, 6; i gegn
als Präpos. mit Dat. Regm. 23, 2;
176, 6.
gegna. gcAu?. ?•., begegnen, entspre-
chen, bedeuten mit Dat.. 1.
p. 76. Iivi'iju Jietta inun gegna
wo« tffes zu bedeuten hat (qua±nam
liuius rei causa sit Eg.) 93, 15 vgl.
151, 12; 170, 1. Auch = bekommt >i .
dienlich sein; betr gegna rnundu
[verbinde \)6 mit b. g.j 503, 13. —
Praet. Conj. S. 3 gegndi 200, 29;
507, 2 /ro/?7 m# Cod. 5;?* lesen hvi
g. hennar meini was es bedeute mit
ihrem Kummer; vgl. hvi snetir u.
w. 205, 3 u. Ba zu jener Stellt .
M. 0. p. LXXIV sprich/ sich für
Beibehält, der La. des C in beiden
Fällen aus. — Sonst ist der Noni.
bei gegna bei Vigf. s. v. 3) genügend
bezeugt.
gegnum, i gegiium, präpos. mit
Acc. (vgl. gognuin), durch. 41, U);
100, 3; 108, 9, 10. — 155. 20 vgl.
Grott. 13, 7; Helr. 1, 1.
geirr, m. (ahd. ger F.), der Spiel).
Wurfspieß. — Nsf. 111, 19; Acc.
geir 83, 14; Asf. 110, 8. — Plur.
D. geirum Grott. 15, 6.
geisa, schw. v. (vgl. geysi, geysingr:
g. usgeisnan vgl. Ger.), wüten,
rasen. — Inf. 177, 16. Pnrs. S. 3
geisar Vol. 57, 5.
geit, f. (§ 72, 1 ; g. gaits), die Geiß,
Ziege. — N. 4.9, 13. = G. geitar
96, 5.
geitasveiiin. m. (s. geit, sveinn\ der
Ziege njunqe , Ziegenhirt. X.
165, 11.
geldr, adj. (eig. Part. Pass? vgl.
F.; als adj. ähnlich wie gorr be-
trachtet von Nor.), entmannt,
kastriert. — N. 165, 5.
cjera, gerr, s. gora,
gcrla oder yoria (vgl. gorr), gänz-
lich, gar. — eigi veit ek g., ich
weiß gar nicht 199, 5. J)at veit ek
g. c?«s tmü ich sicher 218, 24.
gersimi, f. (vgl. Vigf., § 70, 1 ; Nor.
s. v. gorr), die Kostbarkeit. N.
53.9, 2. — PI. A. gersimar 170, 12.
yersimügr, adj. (vgl. gersimi, f.),
kostbar. — N. n. gersimligt 43, 7.
gerviligr, adj. (vgl. gerfe, gerue § 27,
2), gut ausgerüstet, (dien Anfor-
derungen entsprechend. — X.
150, 18. — Sup. N. 170, 18.
gestabi'kkr, m. (gestr b, bekkr), die
Bank der Gefolgsleute. — A. 2 3,
15.
gestasveit — gin
65
gestasveit, f. (gestr b; sveit), die
Schar der gestir. — Nsf. 240, 6.
gestr. m. (g. gasts; § 17; 60, 1 ; 63),
a ) der Gast. — b) eine Klasse der
Gefolgsleute des Königs, etwa =
Gast freunde; Keyser II, 86. —
Mob. Anal. N.2 182, 17 fg.- Zu a)
PI. G. gesta 107, 16. — Zu b) N.
235, 5 ; Nsf 236, 8. — PI. D. gestum
237, 15; hier sind die bereits seit
längerer Zeit aufgenommenen gestir
gemeint.
geta. f. (vgl. geta stv.) — die Ver-
mutung N. 195, 30.
geta, stv. (g. -gitan, e. to get; § 105),
erlang e n . auch vom geistigen E r-
raten oder Vermuten, Erfahren,
Erwähnen, sowie vom Gewinnen der
Nachkommenschaft gebraucht; mit
Gen. und Acc. verbunden; vgl. *).
— Inf. geta = erwähnen 149, 6.
— Praes. S. 1 eigi get ek nicht
meine ich, daß 158, 30, wohl leicht
ironisch = ich rate dir nicht; get
ek ])ess til ich vermute das in bezug
hierauf (til adv.) 240, 9. — S. 2
hvi getr J)ü sliks = warum er-
wähnst du das? 221, 26. — S. 3
getr vermutet 150, 1 ; erwähnt (c.
Gen.) 197, 6. — Plur. 3 f)ess geta
menn (suspicio est Eg.) 78, 3. —
geta at lita bekommen zu sehen
169, 31. — Praet. S. 1 gat 165, 3.
S. 3 gat son 9, 8; 10, 3; viö henni
gat L. £)rjü born 37, 14, vgl. t, 6.
— PI. 3 gatu f»au [)rjä sonu 10, 5.
— Gonj. S. 3 at dregit gaeti (= ut
circum agere posset Eg., vgl. fa s.
1) 125, 3. — PI. 3 gaeti ser (für
sich) gewinnen möchten 151, 5. —
Part. Pass. getit: er sölin befir
getit döttur 90, 1; vgl. 171, 7. —
er j^ess eigi getit (neque memoria?
proditum est Eg.) 61, 15, vgl. J)ess
hefi ek eigi fyrr heyrt getit 81, 2;
er (cuius) fyrr er getit 152, 1 ; er
Jiess viö getit 152, 30.
* Der Gen. (vgl. Lund p. 169)
ist bei dem geistigen Erlangen,
sonst der Acc. üblich. — In Ver-
bindung mit dem Pass. Part, nicht
so häufig wie fä {vgl. fä 1), so 125,
4 u. hans heyrt hafa getit 251, 10.
geymsla, f. (geyma schw. v. = g.
gaumjan, § 13, 1; vgl. auch gaumr),
die Obacht, Hut. — D. 222, 25.
Glossar z. pros. Edda.
geysa, schw. v. (vgl. Vigf. u. Nor.
s. v. goysa, neu isl. Geysir). — Med.
geysaz, überwallen. — Praes. S. 3
geysiz 82, 5.
geysi, adv. = gewaltig, über-
mäßig (vgl. geysa u. Lund p. 246).
— g. öjafnt 22, 14; g. mcrg 29, 1.
* Vgl. furöa.
yeysingr, m. (vgl. geysi, geisa), der
Ungestüm. — U. geysingi 177, 19.
gezligr, adj. (geösligr von geö n.,
im Sinne von geneigter Sinn, Nei-
gung), der Neigung entsprechend,
anmutig. — Comp. Nn. gezligra
234, 7.
-gi, negat. Suffix, (vgl. -at), z. B. eigi,
engi, själfgi s. v. själfr, hvärgi s. v.
u. ahnl. — -gi zu g. -hun? Vgl.
Gr. 111, 33 fg., 739. - Zu lat. -que
Ger. Vollst. Wb. 325.
gjald, n. (s. galda; vgl. auch § 29, 2),
der Ersatz, die Buße. — A. gjald
ok fJQrlausn als Buße und Lösegeld
173, 26. — PI. A. gjold Regm. 6,
2; auch von Vergeltung — Bestra-
fung gjold taka 208, 4.
gjalda, stv. (§ 103, 2; g. -gildan;
Ark. 17, 196), gelten, entgelten, be-
zahlen. — Inf. illu (mit Bösem)
oss (Dat.) gjalda uns vergelten 154,
7: gj. i J)vi J)at er ä skorti hierin
(hierdurch) gut machen, was fehlte
154, 13; gjalda mund Brautschatz
bezahleyi viö eini konu (für eine
Frau) 171, 6; f)er i möt (= viö
[3er) skal ek gj. mikinn mund 199,
8. — Conj. S. 3 gjaldi vergelte
Sigrdr. 11, 3. — Imp. S. 2 gjalt
(vgl. bitt von binda u. § 29, 2) 189,
11. — Pn«t. S. 3 galt 54, 13; 137,
3. — g. at mundi 205, 10; vgl. oben
171, 6. — Part. Pass. goldit 78, 8.
gjalla, stv. (§ 103, 2) einen gellenden,
schneidenden Ton von sich geben, etwa
— kreischen. — Praet. PI. 3 gullu
von dem ängstlich pfeifenden Bellen
junger Hunde 216, 9.
gjarna. adv. (§ 84; zu gjarn adj.
= g. -gairns), gerne. 206, 12.
gildi, n. (vgl. gjalda), die Abgabe, der
Beitrag; das Gelage. — D. at
gildi 82, 8; 102, 16.
gildr, adj. (vgl. gjalda), vollgiltig,
vollberechtigt. — Nf. gild 208,
9. PI. N. gildir 143, 14.
gin, n. (vgl. gina), der Rachen. —
A. 84, 12.
66
ginna — glupna
ginna, schw. v. (§ 115, 5; zu gin,
gina?i täuschen. — Praet. S. 3
urinnti {oder ginti) 72, 2. — Fp^.
auch Gylfaginning.
giiinhcilayr [s. heilagr; ginn ver-
stärkendes Präfix; riß. Fritzn., Vigf.
s. v.), hochheilig. — P). N. n.
ginnheilug Vol. 25, 3.
ginnunga, Vol. 3, 7, vgl. Ginnunga-
gap.
gipta, f. (Vigf. vgl. ags. gifeöe), das
Schicksal, Glück. — N. 197, 7.
— A. 193, 13.
yipta, schw. v. (zu gipt f. Gabe, § 61,
3; g. -gifts, nhd. Mitgift), als Ehe-
frau hingeben, verheiraten. —
Inf. 53, 16. Imper. S. 2 gipt 197,
23. — Praet. S. 1 gipta ek 229, 11;
S. 3 gipti 14, 18; Nyg. 351. Part.
Pass. Nf. gipt 14,3, b; 206, 18. Med.
giptaz sich verheiraten (von Frauen).
— Inf. 184, 3, 4. - Praßt. S. 3 hon
giptiz 43, 4.
cjirna, schw. v. (§ 115, 5), begehren
machen, gew. Med. girnaz =begehren ;
mit Gen. ; Lund p. 170. — Praes.
8. 3 girniz 166, 12. — PI. 1 girnumz
ver verlange ich 199, 14.
gisla, schw. v. (zu gisl = obses F.),
als Geisel geben. — Praet. PI. 3
gisluöu 32, 5.
gisling, f. (vgl. gisla), die Geisei-
st eilung. — töku i möt at gisl-
ingu nahmen als Gegengeisel 32, 6.
gisling, f. (vgl. gestr, m.); die gast-
freundliche Auf nähme, B e w i r t un g.
— Gen. kom til gistingar kam ins
Quartier 106, 21. — D. dvalöiz J>ar
at gistingu 70, 14 (vgl. § 55, 2). —
A. at yör gisting J>iggja 235, 7.
yjof, f. (g. giba, zu gefa), die Gabe.
— N. 135, 10. — G. gjafar 47, 11.
— D. gjof 138, 16. — A. 100, 21.
— Plur. gjafar 77, 18 ; gjafir 214,
1 vgl. § 55, 1).
gjoröttr, adj. (zu ahd. gesan, jesan
= gären? vgl. auch Lün. s. v.),
trübe, von Getränken; mit Boden-
satz vermischt (grumset Fritzn.)
oder im Zustande der Gärung. —
NT. 166, 29.
gifr, Plur. n., poet. (vgl. Vigf.), Un-
holde, Riesen. Vol. 52, 6.
(jina, stv. ($ 101, vgl. nhd. gähnen),
den Mund öffnen, schnappen. —
Praat. gein um öffnete das Maul,
schnappte nach {dem Ochsenkopf)
72, 4.
ylaoa, schw. r. (glaör), erfreuen.
— Inf. 225, 4 iron.).
glaMiga. adv. {zu glaör), frohen
Mutes. — 222, 14.'
(jlaor, adj. (ags. gläd fröhlich, nhd.
glatt F.), froh. - N. rn. Grm. 13,
6; N. f. glQÖ a, 2; Af. glaöa 204,
3. — N. A. n. (u. adv.) glatt 210, 2.
glata, schw. v. [vgl. Vigf.), verderben,
schädlich sein, mit 1 ) at. — Pas*.
Part. Helr. 4, 6, vgl. D. H. II, 484.
gleöi. f. (glaör, § 69), der Frohsinn,
die heitere Unterhaltung. — N. 259,
9. — Dat. gleöi halda sich an Fr.
halten, Fr. zeigen 192, 25; ähnl.
gleöi bella 195, 12. A. 198, 1; tak
gleöi sei wohlgemut 205, 3.
! gleöja, schw. v. (vgl. glaör, £ 113, 3),
erfreuen. — Inf. 196, 6. — Praet.
S. 3 gladdi Regm. 18, 2; 26, 8; Sm.
zu erst. Stelle nimmt gl. unpersön-
lich = man er fr.; D. H. II, 408.
gleMorö, n. (gleöi, orö), ein Wort der
Freude, heiteres oder scherzhaftes
Wort. — PI. A. 228, 22.
gier, n. (glaesum bei Tac. u. Plin. F. l,
das Glas. — A. 164, 18.
gleypa, schw. v. (vgl. Vigf.), ver-
schlingen. — Praes. S. 3 gleypir
16, 2.
gljüfr, n. (vgl. Vigf.), die Klippe.
— Plur. Dat. gljüfrum 107, S. --
Das Wort ist fast nur im Plur. ge-
bräuchlich.
(jlolfa, schw. v. (,§ 117, 2; vgl. nhd.
glotzen?), ein Gesicht schneiden,
grinsen. — Praet. S. 3 glotti viö
tonn grinste gegen die Zähne, zeigte
grinsend die Zähne 62, 7.
glöa, schw. v. (vgl. Nor.), glühen.
— Part. A. f. glöändi 108, 7. —
Auch = funkeln, glänzen. — Praet.
S. 3 glöaöi 252, 5, vgl. hvar, adv*
glöö, f. (glöa) die Glut, Flamme. -
A. a, 2.
gluggr, m. (vgl. Nor., D. H. II, 301,
Wh. 218 N. 4), die Luke im Dach,
das Fenster. — A. glugg 106, 6.
glüpna, schw. r. (vgl. Vigf.), stutzen,
bestürzt sein.
uöu 224, 30.
Praet. PI. 3 glüpn-
glymja — gömsparri
67
glymja, sehn-, u. (F. 113), rauschen,
brausen. — Part. Pra?s. An.Regm.
16, 4.
f|Iofjjcjr. adj. (§ 45; 77, 1; g. adv.
glaggvuba), deutlich. — n. adv.
glogt oder gloggt genau 164, 31.
yloygrynn, adj. (gloggr, rün), runen-
kundig, auf richtigem Wege im
Runenlesen. — Nrn. 218, 6.
glcepr, m. (§ 60, 1, glöpr = Tölpel,
Idiot), eine unkluge u. unpassende
Handlung („Schivabenstreich" ,
euphem.oft von Verbrechen gebraucht.
— A. 234, 2.
gnaga, schw. v. {vgl. Nor. § 4283)),
nagen, benagen. — Praes. S. 3
gnagar 20, 12.
gnata, schiv. v. (Fritzn. vgl. gnotra
knattern, klappern), mit Geräusch
zusammenfallen, einstürzen. — Plur.
3 gnata Vol. 52, 5.
gneipr oder gneypr, adj, (vgl. Ba.
p. 198), aufgeregt, bekümmert durch
Zorn oder Trauer. — Nf. gneip
221, 1. — Vgl. Gneip u. g. ganipnan.
gneisli, m. (mhd. ganeist F.), der
Funke. — PI. Dat. gneistum 8,
10 ; Acc. gneista 11, 15.
gnögliga, adv. (zu gnögr), genug-
sam, reichlich. — svä gn. 17, 24.
giiöyr. adj. (g. ganohs F.), genug.
— N. n. gnott gulls genug von
Gold; viel Gold 171, 2; An. 202, 1.
gnüpleitr (vgl. Vigf.) von gedrücktem
oder finsterem Aussehen. —
N. f. gnüpleit 38, 14.
gny ja, schw. v. (vgl. Vigf.), lärmen,
toben. — Praas. S. 3 gnyr Vol. 48,
3. Plur. 3 gnyja 16, 4. — Praet.
PI. 3 gnüöu ä boröunum wild über
Bord schlugen 164, 9.
gnyr, m. (§ 60, 3; vgl. gnyja), der
Lärm, Aufruhr. — N. 133, 12;
D. i J>essum gny 82, 18. — A. gny
58, 19; von heftigem Wiehern
mikinn gny 212, 28.
gnu'fa, schw. v. (vgl. Vigf.), empor-
ragen. — Inf. (vom Emporschlagen
der Flammen) S, 4, vgl. D. H. II,
76. — Prajs. S. 3 gnaefar 45, 1. —
Häufig vom Flattern einer hoch-
(fc schwung enen Fahne gebraucht, so
Härblj. 40, 3.
goft 8. gufi.
goftkunnigr, adj. (goö ; kunnigr hier
zu kyn), von den Göttern abstam-
mend, göttlicher Art. — N. f.
goökunnig rett 13, 15. — Plur. N.
m. goökunnigir 27, 12; f. goökunn-
igar 22, 10 vgl. die Var.
gormsiitiiftr, m. (<s. mänuöi), der
Oktober, Schlachtmonat, vgl. Wh.
376, Altd. Mon. 39. — N. 144, 10;
vgl. auch Gorr Fiat. T, 22.
göör, adj. (g. gods; § 10, 2; 29, 5;
75, 1), gut, in sittlicher wie in
anderer Beziehung. — N. m. 36,
12; f. göÖ 17, 7. N. A. n. gott 22,
14; 31, 5; 33, 7; [)ötti gott gefiel
106, 9; er gott at heita 34, 12;
var eigi gott til vista 58, 10. —
gott beranda in guter Art tragbar
65, 4 vgl. bera «). — G. m. til göös
dr. 87, 7; Dm. i gööum fagn. 67,
10; gööum (ethisch) Grott 14, 3;
Dn. gööu Sigdr. 17, 2. A. m. gööan
22, 16; schwach: inn goöa (p>hysisch)
105, 4; Grm. 13, 6; ethisch 73, 7.
— A. f. gööa 164, 14; A. n. s. N.
n.-Vocat. m. göör 192, 27. -Plur.
N. m. gööir menn 88, 4; N. f.
gööar nornir 22, 16; g. vistir 87,
6. G. m. gööra wirksamer Sigör.
5, 7; Dm. 164, 29. — N. n. göÖ
glückverheißend (Gering) Regm. 20,
1; A. n. göÖ metorö 162, 9.
* Über den Wechsel von 6 und o
(göör, gott) s. auch Wimmer Laeseb.
p. X.
yöi, f. (vgl. Wh. 377, Altd. Mon. 38),
der Februar. N. 144, 11; vgl. Göi
f. Fiat. 1, 22.
gölf, n. (vgl. Wh. 220 f.), a) der
Fußboden, der Herdplatz; b) die
Abteilung des Hauses, der Wohn-
raum. — Dsf. 160, 26. A. gölf 62,
18; 105, 19. - Plur. G. gölfa 30,
4; Grm. 24, 1; A. gölf 5, 5. Der
Bedeut. nach gehören zu a) 62, 18
(für diese Stelle paßt besonders die
Erklär, von D. H. II, 157: g. ist
jeder Raum im Saal, wo man nicht
sitzt oder nicht zu Bette liegt); 105,
19; 160, 26. — Zu b) die andern
Stellen.
* Über den Wechsel von o u. ö
r§ 6, 1.
gömr, m. (F. 106), der Gaurn, die
Kinnlade. — Dat. gömi 42, 3, 4.
— Asf. göminn 72, 5.
gömsparri, m. (vgl. gömr), Gaum-
oder Maul-sperre. N. 42, 4.
5*
68
grafa grimd
grata, stv. (g. graban ; §26, 4; 106,
1). — graben. — Pra;t S. 3. gröf
117, 10. — Pass. Part, ok grafit
(sc. var hüsit) i JQiÖ niör 183, 4;
womit der Bau als ein wesentlich
unterirdischer bezeichnet wird, vgl.
Wh. p. 225.
* Mit Instrument. Dat. 224, 4.
gramr, adj. (ogl. Nor.\ feindselig.
— PI. N. allir gramir = alle feind-
lichen (bösen) Mächte 219, 31.
gramr, m. (§ 6<>, 1 vgl. gramr adj.),
der Krieger, Häuptling; poet. —
D. gi am Helr. 7, 7. — A. gram
Regm. 14, 2.
* Zu gr. vgl. auch g. gramjan.
granahär, n. (vgl. här, grQn f.), das
Barthaar, auch bei Tieren von
den schnurrbartähnlichen Haaren
tinter der Schnauze gebraucht. —
A. 116, 1; Asf. 116, 3.
graiida, schw. v. (F. 1()9), schaden,
mit Dat.; s. Lund p. 70. — Inf.
74, 4. Grott. 6, 2. — Praet. S. 3
grandaöi 124, 11 ; Part. Pass. grandat
89, 5.
yraimligr, adj. (vgl. grannr Vigf.),
s chlanfc. — N. 135, 2.
gras, n. (g. gras), das Gras, Kraut.
— N. 31, 7; 35, 20; Vol. 3, 8. —
Dat. i grasi 89, 11. — Plur. Gen.
grasa 31, 8; D. giosum 212, 26.
grär, adj. (§ 75, 4; 79; ahd. grä),
grau. — N". m. 66, 4; n. »rätt
54, 8.
gräserkjaör, adj. (vgl. grar, serkr =
Gewand, Kriegskleid), in grauer
{d. h. Eisen- oder Stahl-) Kleidung,
wohl gerüstet. — A. n.graserkjat
liö Grott. 13, 8.
grata, stv. (§ 7, 4; 110; g. gretan),
weinen, auch (mit Acc.) be-
weinen, Nyg. 85. Inf. 77, 16; 78,
2 grata qy — herausweinen aus, durch
Tränen loskaufen aus. — beweinen
7j, 1; über den Dativ Lund p. 137,.
— Praes. S. 3 graetr eptir weint
(ihm) nach, weint hinterher 43, 8.
— Plur. 3 grata 77, 14, 26 (an
letzterer Stelle bildlich). — Im per.
S. 2 grät 209, 16. Praet. S. 3 gret
98, 4. — Part. Pass. gratinn ör
(wie oben grata ör 78, 2), 77, 23.
Vgl. Lund p 38, 43.
grätr, m. (vgl. grata), die Wehklage.
— N. 77, 11; Nsf. 74, 24; A. grät
209, 15.
jjreiöa. schw. v. (g. garaidjan Ark.
2, 213), bereit machen, gewähren,
geben. — Praet. S. 3 greiddi 115,
21; gr. til brachte er zum Vor-
schein 71, 20 (expedivit Eg.).
greiü, m (vgl. ahd. gräfo; Vigf. s. v.),
der Gra f. — Plur. N. greifar 143, 7.
grein, f. (s. Vigf. s. v., anders er kl.
Ark. 2, 212 fg.), der Äst, Zweig,
Unterschied. — Plur. N. greinir
13, 8 eventa memorabilia (Eg.),
Veränderungen F. J. Gg. p. 16),
wenn nicht tiÖ. ok greinir als ein
Begriff (unterschiedliche Begeben-
heiten) zu fassen ist. svä margar
sem eru greinir tungnanna 29, 7 =
so viele verschiedene Sprachen es
gibt (F. J. Gg. p. 29).
grcina, schw. v. (vgl. grein), bestim-
me n, abgrenzen. — Part. Plur. m.
greindir 146, 2 einfaldliga gr. =
quae singulari numero distiuguuntur
Eg.); n. greind 11, 21.
greiniliga, adv. (greiniligr genau, be-
stimmt^, genau. — 259, 18.
gren ja. schw. v. (§ 112, 1), heulen.
— Praes. ö. 3 grenjar 42, 5.
gresjärn (oder gresj), n. (vgl. jarn),
nach Fritzn. Eisendraht; eine Art
Eisen Vigf.; F. J. Gg. 98 „was
gres- bedeutet, iveiü man nicht". —
Dat. meö gresjärni 68, 7.
grjär adj. (vgl. grär, Nor. s. griär u.
Bugge Till. 442), grau, griesgmu.
— In schw. Fler. Gen. n yrjä
Grott. 2, 3: Dat. grjä ib. 10, 2.
* Eigentl. gri(s)a, wie tjän für
tian, vgl. Gislason Aarb. 1879 p. 161.
grifc, n. (ags. griö F.), der Schutz,
geschützte Znstand, Friede; meist
als Plur. gebraucht. — Plur. G.
j^riöa 73, 9; Dat ^riöum 102, 18.
— A. L-riö 97, 4; 102, 15.
griftalauss, adj. (s. griö, lauss), ohne
Zusicherung des Schutzes, schutz-
los. -- N. m. 80, 6. — PI. N. m.
griöalausir 137, 8. — Neutr. griöa-
laust als adv. 53, 10.
gridamark, n. (s. griö , mark), das
Friedenszeichen. — A. 97, 6.
ijriönsiaör. m. (s. griö, staör), die
Friedensstätte. — N. 74, 23. PL
A. griöastaöi 42, 10.
qriöroi, n. (s. griö, rjüfa), der Frie-
densbruch. — D. 190, 6.
grimd, f' (yrimmr), die Bitterkeit.
— Dsf. 224, 13.
grimmhugaör — guö
69
grimmhugaftr, adj. (grimmr ; hugaör),
grimmigen Sinn es. — Nf. 194,16.
grimmleitr , adj. (s. grimmr u. -leitr),
wild aussehend. — F. grimmleit
38, 14.
grimmliga, adv. (grimmligr), fürch-
terlich. — 218, 18.
griinmligr, adj. [vgl. grimmr). von
wildem Aussehen. — PI. N. m.
160, 30.
grimmr, adj. (vgl. gramr u. Nor.),
wild, stark, widerwärtig. — Nrn.
194, 14; Nf. grimm 190, 5; Nn.
grimt etwas Böses 202, 19; = er-
grimmt 229, 8; Dn. grimmu in
übler Art, übel 215, 12; An. grimt
ol stark wirkendes Bier 202, 12. —
PI. Nm. hlutir grimmir 8, 12. —
Kompar. N. f. grimm ari 198, 6. —
Superlat. N. m. grimm astr 173, 15.
grind, f. (§ 72*'); F. 111), das Gitter,
die Gitter türe, Türe. — N. 38,
II. — Asf. grindina 62, 1. — PI.
N. grindr 38, 9.
grjot, n. (a>js. greöt, nhd. Gries ¥.),
lose Steine, Stein- und Sandgeröll,
auch als Baumaterial. — G. grjöts
Grott. 2, 3; I). grjöti ib. 12, 1; b,~
2; 73, 16; 123, 1; 140, 1. Dsf.
grjötinu 54, 2. — A. grjöt 11, 6;
53, 6. Asf. 94, 3.
grj<Hhj9rg, PI. n. (s. grjot u. bjarg),
S t e i n b e r g e , d. h. wohl aus loserem
Geröll bestehende Anhöhen, im Ge-
gensätze zu den fjoll = Hochgebirgen.
— N. Vol 52, 5.
gripr, in. (§ 60, 2; zu fzripa, vgl. Vigf.),
die Kostbarkeit, das Kleinod.
— N. 30, 14; 94, 12; G. gripar 238,
18. — A. grip 30, 12. — Plur.
Gsf. gripanna 137, 3; Dsf. gripunum
III, 19; A. jiripi üö, 11; Asf.
trripina 111, 13.
gripa, stv. (§ 101; g. greipan), grei-
fen, ergreifen. — Pra?t. S. 3 greip
59, 20; gr. hann til 69, 18 vgl. 111,
9 [griff er zu mit de)' Hand) ; gr.
eptir hann 80, 3 ; gr. upp 93, 22.
groa, stv. (§ 111, ^. Nor., e. to
grow F.), wachsen, auch vom
Vernarben ( Verwachsen) ein. Wunde,
so Prais. S. 3 grcer heilt 141, 12.
gm na, schw. v. (vgl. grunr m., § 60,
2), glauben, besorgen; meist un-
pers. mik grunar ich vermute,
vgl. Lund p. 24. — Praet. S. 3 mik
grunaöi 61, 1 ; er. hann 106, 14.
Pass. Part, absol. grunat; gr. hefir
mik 170, 22. — Persönl. Pra?s. S. 3
grunar kon. der K. schöpft Verdacht
160, 32. Mit Objektsakk. grunar
sogn beargwöhnt die Aussage 149, 1 7.
grutilauss, adj. (grunr m., lauss),
ohne Verdacht. — N. n. eigi er
mer grün laust ich vermute wohl
158, 27. Im Fg. at ei^i = daß,
vgl. eigi.
grunnr, m. (g. in grundu-vaddjus
F. 111), der Grund, Boden. — G.
til grunns 72, 1 ; D. grunni 72, 9.
* Auch das von grunnr nicht
immer sicher zu trennende grunn
n. ist üblich.
gr^i', f. (§ 55, 1 ; vgl. g. graba der
Graben, die Grube. — Dsf. grofinni
179, 18. — A. grof 117, 10. Asf.
grofna 117, 12. (Häufiger grofina
und so 179, 10, doch vgl. § 95.) —
PI. A. grafar 179, 10. "
gr<t>ftr oder groptr, m. (§ 64 a6)), das
Grab. A. 226, 18.
gron, f. (§ 55, 1), die Granne, das
Barthaar, der Schnurrbart. —
— A. lät uron sia laß den Schnurr-
bart seihen, d. h. nimm vorsichtig
und nur zum Scheine ein Schlück-
chen, ohne die Zunge zu benetzen
167, 1 ; vgl. auch Edz. p. 52 a. —
Ganz anders faßt die Stelle auf
D. H. II, 386.
grcpöa, schw. v. (vgl. groa), heilen.
(Vigf. s. v. II ) — Inf. 169, 16. —
Part, uroeöandi (vgl. Lund p. 400)
zu heilen, heilbar 169, 12. Pass.
Part, groeddr 169, 19.
griritn (ahd. ^ruoni, vgl. gröa), adj.
grün. — N. m. Vol! 19, 7; N. 'f.
groen 89, 3; Df. yrienni 245, 13.
* Als Gewandfarbe begegnet gr.
im Nordischen nicht eben häufig
und dann meist bei gröberen Stoffen,
vgl. 245, 13 u. Wh. p. 161; eine
grüne ölpa (weiter Mantel) erwähnt
Fiat. I, 307, 15.
guo oder goo (ältere, mehr poetische
Form, auch in einigen Kompos.
noch länger haftend* m. u. n. (g.
guf) m. neben PI. n. ; $ 60, 1 ; vgl.
Nor.; Golther Myth. 194), Gott.
Die jüngere Form guft eignet neben
heidnischen auch der christlichen
Gottheit, das m. wird fast aus-
70
guöligr — gullrendr
Schließlieh von dieser letzter*'
braucht, doch vgl. sa guö 6, 8 w. u.
unt. li; Vigf. s. v. goö ?<. guö. —
Tsi ondurgufi 33, 3 «As- f. zn fassen?
Dies wäre möglich, wenn der PI. n.
guö mi7 Fritzn. at*/ die Verschie-
denheit des Geschlechtes, nicht mit
Vigf. »«/' rffe Majestät der Gottheit
:u beziehen ist. — 1) der heid-
nische Gott, fast nur als n. und
(lern im Plur. gebraucht. — S. Nom.
sä guö (von dem monotheistisch auf-
gefaßten Alfo/Ör gebraucht) 6, 8; D.
fyr skinanda guöi {von der Sonne)
Sigdr. 15, 2. Acc. guö 9, 3, 5 vgl.
hvert (sc. j>uö, hvern U) biöja skal
34, 8. — Plur. N. goö VqI. 25, 3;
Vafjtr. i8, 3. — Nsf. goöin i84, 9.
Daneben N. guö ü, 2; Nsf. guöin
i3, 7. — G. goöa Grm. ü, 5; 13,
4; Vaf[3r. 52, 2; goöa reiöi 204, 18
>?/. fä 1); guöa 6, 2. Gsf. guöanna
23, 16. — D. guöum 32, 7; Dsf.
guöunum 32, 5; goöunum 2 #6', 26.
A. guö i02, 8; Asf. guöin 7, 12.
2) der christliche Gott. — N.
261, 11. I). af guöi 259, 3.
* T7^/. außerdem Kompos. wie
goökunnigr, guöligr, guömogn —
Farmaguö, Harigaguö, Ilaptaguö;
ondurguö.
yuMiyr, adj. {vgl. guö) göttlich,
von den Göttern bestimmt oder her-
rührend. — 'S. f. jjuölig vorn 22, 5.
* Über die Adj. auf -ligr u. Adv.
auf -liga vgl. jetzt Sverdrup in Ark.
27, 1 fg. (gudl. S. 9).
yiiömoyn (vgl. guö u. raagn = met>in),
PI n. göttliche Kräfte oder
Mächte. - N. 4, 5 vgl. D. H.
II, 118.
giiövefr, m
' 2
[vgl.
ein
Vigf.;
feiner
a^s. god
kostbarer
webb Fr
Stoff, nach Vigf. Sammet, von
manchen mit p u r p u r i gleichgesetzt,
vgl. Wh. p. 159. — D. 259, 18.
ym'a. f. {vgl. Vigf.), der Rauch. —
Asf. gufuna 162, 5.
gull, n. (g. gulf); §6, 1), eto.sGold;
S£>£0. «wcft der Goldring. — N. 17,
18; Nsf. nullit 134, 1. — G. gulls
136, 17; Gsf. gullsins 116, 14. —
D. gulli i8, 2; 25, 3; at gulli mit
Goldringen (vgl. 160, 27) 160, 26;
lagöi boröa sinn meö gulli sie über-
zog ihren Stickrahmen mit Gold-
fäden (mit goldenem Grunde I.
192, 15; ^ulli leggja göö khtiöi gute
Kleidungsstücke mit Goldstickerei)
belegen 204, 4. Dsf. gullinu 96, 15.
— A. gull 113, 13; — Goldring
170, 33; Asf. gulli t 96, 18.
yulluldr. m. (6-. gull, aldr), ein gol-
den es Zeitalter, Goldalter. — N.
18, 2; danach ergänze mit F. J.,
Gg. p. 20: tfit's dauerte solange, bis.
yullau<tiyr. adj. (s. gull, auöigr),
reich an Gold. N. 96, 14.
yullband, n. (s. gull, band), ein gol-
denes Band. — A. 43, 2; vgl.
weiten der Konstr. Lund p. 479.
yullbauyr, m. (s. gull, baugr), ein
goldener Reif. — D. yullbaug
115, 10; Asf. gullbaugiun 119, 6.
gullbelri s. yullyöftr.
gullbrjötr, m. (s. gull, brjöta), der
Goldbrecher, G o 1 d s p e n d e r. — PI.
A. gullbrjöta 142, 14.
yulibrynja, f. (s. gull, brynja), die
G o 1 d b r ü n n e. — Asf. 183, 6.
yullyoftr . adj. von reinem , gutem
Gold. — Komp. gullbetri 238, 1.
gullhjälmr, m. (s. gull, hjalmr), ein
goldener Helm. — A. 83, 13;
Asf. 101, 4.
yulllirinyr, ra. (s. gull, hringr), ein
goldener Ring. — N. 124, 13.
— A. 76, 11. — PI. D. 159, 10
yulliyr, adj. [vgl. gull), goldig. —
D. ^ulligum 194, 25; A. gulligan
mit Goldfäden bespannten boröa
192, 29.
* Vigf. setzt gull-ligr an; gulligr
Fritzn., Mob. —
yullmn. adj. (g. gulj)eins^, gülden,
von Gold. — Dat. n. gullnu x, 2.
yullker, n. (s. gull, ker), das Gold-
gefäß. — A. 193, 22; hier von
einem Trinkbecher gebraucht.
yullmiMaiidi, m. (gull, miöla), der
Gold »ritte Her, Goldspender , poet. =
Fürst. — N. Helr. 11, 2.
gullrciidr, adj. (s. gull, rond f. =
Rand) mit goldenem Rande,
goldbeschlagen ? — Viell. besser zu
renna schw. v., das spez. = gießen,
schmelzen; rendr skjojdr Nj. 96
(vgl. Vigf. s. v. renna; übr. vgl.
Vigf. gullrekinn). A. gullrendan
skJQld einen Schild mit Goldguß
überzogen 164, 20 oder = mit gol-
denem Bande; vgl. rond vas ör
gulli H. H. 1, 34, 4.
gullspori — gQrr
71
gullspori. m. (gull, spori), ein gol-
dener Sporn. — PL A. 198, 30.
gullstaup. n. (gull, stäup = ags.
steäp, mhd. stouf, nhd. Stubchen
[ein Maß) F.), ein G o 1 d b e ch e r. —
PL A. 192, 6.
gulltatfa, f. (s. gull, tafla=l. tabula),
eine goldene Tafel. — Plur. N.
gulltoflur 89, 11.
yumi. m. (g. guma, 1. homo F.;
§ 20, 3). der Mann; meist poet. —
D. guma Sigdr. 12, 3; PL N. gumnar
(§ 20, 3) Re^m. 20, 2; G. guma
Regm. 19, 3; gumna Regm. 23, 1.
gunnarfüss. adj. (gunnr § 59, 1;
ftiss), kämpf geneigt, tapfer; poet.
— D. q, 6.
gimiitamiSr, adj. {vgl. temja = zäh-
men, getvöhnen an etw. u. gunnr,
uuör = Kampf § 59, 1), kampf-
ge wohnt. N. Grm. 19, 2.
gustr, m. (zu gjösa? vgl. ^'jösta bei
Vigf.), der Wind, die scharfe Luft.
— N. 8, 10.
gyftja, f. {vgl. guö u. § 68, 2; hier
wird es „Priesterin" übersetzt, vgl.*),
die Göttin. — Plur. JVsf. gyöjurnar
17, 20.
* Neben der Ableit. von guö gab
es ein gyöja, das als f. zu goöi der
Fr lest er gehört, vgl. Fr.2).
yyila. schw. v. (vgl. gull), vergolden.
Part. Pass. ^yldr oder j^yltr
( Wm.. § 135a) vergoldet ; A. m.
gyltan 213, 18. PL D. gyldum skj.
4, 11: üyltum vQgnum 195, 4.
gyröa, schw. v., gürten, umgürten.
— Prset. S. 3 gyröi hann fast 77,
5; g. sik 191, 8 ; PL 3 ^yröu joröina
[vgl. Anm.) 11, 9. — Pass. Part.
PL Nm. skQlmum gyröir mit Schwer-
tern umgürtet Guörkv. 11, 20 b.
gyzki. m. (vgl. Vigf. u. Ba.), das
Schreckbild. — N. 204, 12; nach
Ba. = gizki Zeuglappen, Vogel-
scheuche; dann freier verwandt:
liverr g. er yör oröinn? was ist
euch in die Glieder gefahren? —
Dies gizki hält Fr.2 (s. v. gyzki)
für ein mit g. nicht verwandtes
Wort. Vigf. setzt gyzki = geiski pa-
nischer Schreck. Vgl. auch D. H.
II, 380.
gygr, f. vgl. § 59, 2; s.gygr m. bei
Vigf.), ein Riesenweib. — N. 15,
20; 37, 14. — G. gygjar 105, 4. —
I). gygi 75, 15.
gseta. f. (zugefa., F. 100), das Glück.
— N. 210, U.
gser. adv. (§7, 1 ; vgl. g. gistra-dagis
F.), gestern, geiv. i gaer 144, 6. —
i gaer kveld (gaer, kveld) gestern
Abend 232, 29.
ga»ia. schw. v. (zu geta? vgl. Vigf.
gaeta III oder zu ahd. ähtian; § 7,
1 vgl. w.*), hüten, bewahren mit
Gen. u. Acc. Vgl. Lund p. 170. —
Inf. 35, 18 (mit Gen.); 45, 5 sorgen
für. — Praes. S. 3 gaetir 44, 5; 76,
18; hvat gaetir J)ess staöar = quid
hunc locum servabit? (Eg.) 25, 15.
— gaetir mJQk gibt sehr darauf acht
43, 13 (vgl. aber Var.); gaetir, ef
gibt acht, ob 60, 16. — Prset. S. 3
gaetti (c. G.) er kümmerte sich um
etw. 231, 1. Part. Praes. S. A. m.
gaetanda 143, 15. Vgl. Var. (custo-
des Eg.). — Med. gaetaz Vorsorge
treffen, sich beraten. — Praet. PL
3 ok of J)at üsettusk Vol. 25, 4.
Part. Pass. gaett beachtet 100, 17.
* Nor. unterscheidet 1) gaeta =
as. ähtian (verfolgen) = auf die Weide
führen u. 2) gaeta bedenken (vgl.
aetla); in beiden Fällen aus urspr.
ga- mit synkop. Vokal.
ga?zla. f. (vgl. gaeta). die Aufsicht,
der Schutz. — G. til gaezlu 98, 15.
— I). undir gaezlu 35, 8.
gofugligr, adj. (vgl. gofugr, Ark. 21,
109; 23, 30), herrlich, stattlich.
— n. adv. gofugligt 93, 2. — PL
N. gofugligir 24, 13.
goi'ugr, adj. (g. gabigs F.), ansehn-
lich, reich. — N. n. gQfugt dyr
179, 25. — Am. jzofgan 201, 36. —
An. gQfugt kvänfang 150, 14. —
Kompar. gQfgari; Am. ^Qfgara 201,
35. Superl. gofgastr 242, 11; N.
n. gQfgast räö (Partie) 198, 10. —
Plur. N. m. schw. Fl. gofgustu
153, 12.
goltr. m. (flektiert wie VQndr § 64, 1),
der Eber, urspr. wohl das Bork-
schwein, F. 105. — N. 110, 17; G.
galtar 48, 5; D. gelti 76, 8; Asf.
goltinn 112, 4
gorr, adj. (§ 77, 1 ; ahd. garo, nhd.
gar F.), bereit, fertig, vgl. gora.
— Als Adv. dient gewöhnlich gQrva
oder ger (F. 102); davon Kompar.
gerr = fertiger, bestimmter 201, 11.
72
gognum — haddr
«toyiiiim. <t<l< . , = gegnum. q. v.), 99,
22; jö/vV/j. »t# Acc, durch. —
72, 9; häufiger i g. 74, 17; 227, 12.
* D/f Form g0gnum (urspr. wohl
gQgnum zw gagn) ist älter als
gegnum, doch kommt auch die Ton-
stelle in Betracht, vgl. Nor.
yora (eig. gorva) oder gera. schw. v.
(§ 116; ahd. garawen, nhd. gerben
F.), machen, tun, sowohl vom
Hervorbringen lebendiger Wesen
{= erzeugen) wie vom Verfertigen
jeder Art, oft auch nur zur Um-
schreibung eines Verbalbegriffes. Inf.
17, 5; 53, 6; 67, 2 vgl. fmrfa. —
gera til zubereiten 157, 12. Praes.
S. 1 geri ek 175, 11; 204, 16. S. 2
gerir 65, 10. S. 3 gerir 15, 15;
gerir ser svefn 232, 10 wjJ. svefn
m.; impers. sjö gerir öfoeran = die
Seefahrt schwierig wird 153, 30.
Vgl. Lund p. 26. PI. 1 gerum 255,
2. PL 3 gera £5, 22; g. f)at raö
beschließen 160, 23. — gera ])ä til
hans von feindlichem Überfall 150,
kJ 1 ; viell. mit Edz. zunächst auf die
Abfertigung von Sendboten oder
Mördern zu beziehen; vgl. Fritzn.2
s. gera til 8). — lmper. S. 2 ger
175, 8; 178, 36; 195, 12 vgl. u. **;
mit suff. Pron. geröu 74, 14; vgl.
§ 89 a*). — PI. 1 gerum 165, 25;
195, 14. — Praet. S. 1 geröa [älter
goröa § 3, 1) 273, 8; S 2 geröir
165, 8; S. 3 geröi 6, 13; 13, 18;
53, 8; 57, 20; /m#m?. 164, 8; -246,
4. — Praat. PL 3 geröu 4, 9: ü,
4; i77 19; 38, 19. — Gonj. Sing.
3 geröi 200, 2. PL 3 geröi 162, 6.
— Pass. Med. goraz, geraz sich
machen, geschehen, werden. —
Inf. 219, 29. Praas. S. 3 geriz 150,
14, 17, 19, 35; 219, 14. Prset. S. 1
geröumz (§ 128) 175, 4; 242, 18.
5. 3 geröiz 72, 13; 202, 6. — PL 3
goröuz 4, 3; geröuz 13, 7; 57, 24;
94, IQ u. Var. zu Vol. 20 b, t#tf.
/&W. p. 48 [dort als 13 b zitiert).
Part. Med. hafa gerz 29, 10.
* -4?s Part. Pass. ist das Adj.
uorr oder gorr, gerr (vp^. ofon s. v.
u. Nor. § 434 a) gebräuchlich, doch
kann das n. gort, gert auch echtes
Partizip sein, vgl. Part. Med. n.
L-eröir 152, 28. — S. m. var gorr
7, 2; 3S, 19; 88, 3; bei 6, 20; 25,
12 vgl. Note. — f. gor 11, 5; 26,
10; 96, 7; ger 267, 21; 197, 36;
532, 6; n. gort, gert [auch absolut)
12, 3; 17, 17; 22, 15; 40, 21; 73,
9, 13; 123, 2. — allt räö f'yrir gert
258, 23 «grJ. räö 1); ekki at gert
nichts ausgerichtet 157, 15. — er
gert af miklu meira, en er es ist
viel mehr daraus gemacht, als (wirk-
lich) der Fall ist 172, 30. at gert
er um |)ina daga ( Var.) daß es um
deine Lebenstage, dein Leben getan
ist 181, 6. Plur. m. N. gorvir 92,
5; gervir 137, 10; [vom Partizip-
stamm väru geröir 152, 29; diese
Bildung wäre nach Vigf. p. 224 a
sehr jungen Datums.) — N. f. gervar
178, 24. A. m. gorva Grm. 12, 3.
— vera gorr kann übersetzt werden :
bestehen aus, so 55, 9. — Mit „af
wird gewöhnlich auf den Stoff hin-
gewiesen, doch auch in freierer Art:
• ef \)ü gerir eigi meira af ]»er wenn
du nicht mehr aus dir machst, dich
nicht tüchtiger zeigst 65, 10. Vgl.
auch hvat geröir \m af — was
machtest du mit — 203, 5. —
Ferner: geröi af henni {zeugte mit
ihr) 13, 18 vgl. af 2). — Vgl. für
„meö" 120, 23: let gera meö (mit
Anwendung von) gulli ok silfri
boröker af hausum j)eira neben 16,
10 gor meö list u. Ä.
** Für die altertümliche, um-
schreibende Verwendung von gera
(ähnlich wie e. to do mit fg. Jbtfin.,
vgl. Fr.2 s. v. 15; Vigf. C. III) s.
96, 4: geröi ])at, at liann batt um
= brachte es fertig, umzubinden,
band um. — eigi gerir hugr rainn
hlasja 153, 34 bringt es fertig zu
lachen; ähnl. ger eigi }>at nicht
also / 195, 12 u. 215, 25; vgl. hlaeja.
gerla, adv. = gerla, q. v.
gerningaveor, n. (gorning f. = Hand-
lung, zu gora; im PL = Zauber-
werk; veör n.), das durch Zauberei
bewirkte Unwetter [vgl. „Teufel s-
Wetter"). — PL A. 245, 10.
H.
haddblik . n. (vgl. haddr. blikja,
bleikja), die Haarbleiche, vgl. s.
v. bleikja. D. at haddbliki 122, 5.
haddr, m. (ein g. hazds, das öfter
angesetzt tvird, ist nicht sicher be-
haf — hafa
73
zeugt), meist poet., das Haar, be-
sonders Frauenhaar. — N. 110, 1 ;
Nsf. 111, 20; A. hadd 110, 5; Asf.
haddinn 110, 8; Plur. A. hadda
119, 13. — Vgl. här n.
hai, n. {vgl. Haft, Hafen F.), § 49, 1;
das M ee r. Nsf. bafit 82, 5; Gsf.
hafsins 58, 4: D. hafi 69, 1; Dsf.
hafinu '68, 4; A. haf 190, 29; Asf.
hafit 3, 9. — Plur. A. h<?f 26, 7.
hiifa, schiv. v. (g. haban, § 118; auch
vgl. Nor.), haben, urspr. halten,
daher auch = eine Richtung geben,
bringen; sich an etw. halten, es
gebrauchen u. A. — Inf. hafa i
pungi 55, 11; hafa hintat hierher
bringen 46, 22; ähnlich heim hafa
102, 9; hafa meö ser 94, 13; vgl.
auch haföi m. s. 125, 15; ek joarf
eigi at hafa ich bedarf desselben
nicht (Edz.) 241, 10; vgl. vildi ekki
af hafa beanspruchte davon nichts
249, 21 ; sik i herskap hafa sich
ins Feld begehen 193, 7; sigr h.
Sieg gewinnen Sigdr. 6, 2; hafa at
ongu zunichte machen, widerrufen
240, 1 1 . Vgl. noch u. ** — Prass.
S. 1 heyrt hefi ek 61, 5; hefik
Regm. 2, 3; S. 2 hefir 27, 1; 158,
31 ; poet. hefr Helr. 2, 5; 4, 5. hefir
til s. til. S. 3 hefir 7, 10; £1, 8; 36,
13. tekr ok hefir 232, 5 s. taka. —
PI. 1 hofum 56, 10; Grott. 24, 3;
170, 28; PI. 2 bafiö, hafit 6% 5;
87, 4; sw/f. hafi-J)er 29, i ; 170, 26;
PI. 3 hafa 22, 14, 15. — hafa eptir
150, 7 s. eptir 3). ser at mat hafa
benutzen sie als Speise Vaffjr. 45,
5 ; hafa ör landi }>rju skip mit drei
Schiffen abfahren 154, 21; hafa i
brott fortschaffen 260, 22. — Gonj.
S. 1 hafa 234, 10; S. 3 hafi 55, 14;
56, 1; 181, 12; PI. 3 hafi 60, 3.
- Imper. S. 2 haf {vgl. § 126) 166,
3; Sigdr. 20, 5 vgl. sogn; PI. 2
hafiö 197, 34. — Pra-t. S. 1 sf.
haföak 68, 7; S. 2 haföir 68, 3;
179, 31. S. 3 haföi 4, 15; 37, 8;
55, 6; vegit haföi Regm. 18, 4 vgl.
u. vega; haföi fyrir hatte anstatt,
gebrauchte als 103, 23; 103, 22
haföi fyrir ser = hielt vor sich hin,
vgl. h. eptir hielt zurück 174, 2;
haföi ä lopti 102, 13; h. harmtolur
{vgl. „eine Rede halten") 207, 10.
haföi ij)röttir hielt im Besitze, besaß
u. w. 149, 7; vom Einnehmen des
Mahles 231, 33. — haföi oröit (v.
veröa) 54, 8. — Praet. PI. hoföu 4,
8; 12, 8; 41, 13; h. verit 89, 10.
— hoföu minna hlut ör mälum
{vgl. hlutr) hatten erhalten, erlangt
u. w. {s. hlutr* u. Fritzn. s. v. 1)
168, 10. hoföu (sc. fyrir hondum)
an Ort und Stelle hatten 220, 8.
Gonj. S. 1 ef ek heföa 66, 2; 68,
2; S. 2 heföir 68, 2, 3; S. 3 heföi
53, 3 vgl. liö n.; heföi J)at sich an
das hielte, das befolgte 182, 15, 19.
heföi sän verit 160, 12. PI. 3 heföi
161, 1. — Part. Pass. haför m. 251,
20 angebracht, f. hofö, viö h. an-
gewandt 55, 13; n. {u. absol.) haft:
hefi ek haft 155, 6, 7; h. fyrir
orötak als o. gebraucht 39, 14; var
J>at at skemtan haft 192, 4: J)at
haföi hann haft fyrir 59, 5 vgl.
u. ***); svä naer haft oss uns so
nahe gebracht 68, 4. Plur. N. m.
haföir at borökerum gebraucht als
b. 225, 7. f. ero haföar at mani
pro mancipiis habentur (Eg.) Grott.
1, 8; 16, 4: PI. n. hQfö at minnum
36, 5 = im Gedächtnis behalten vgl.
uppi haft 152, 8; haft, hofö fyrir
gebraucht als 109, 7, 8. vgl. oben.
Med. hafaz, namentlich oft at
hafaz sich an etwas halten, es be-
ginnen, damit umgehen. — Inf. at
hafaz 29, 14; viö hafaz sich zurück-
halten, verbleiben an einem Ort, s.
Vigf. F ß). — Praes. S. 3 hefsk,
hefiz — fyrir hält sich vor VqI. 50,
2. — hefz {wiehet'r — hefir, Wimmer
§ 154, A. 2) viö verbleibt 156, 32.
Praet. S. 3 hvat haföiz hann äör at
6, 19; 17, 11. — PI. 3 hvat hoföuz
f)ä at 11, 1; Conj. PI. 3 heföiz 74,
2 Var. — Part. Med. Jjeim er sesir
hoföu at hafz 93, 7 = welche die
Äsen veranlaßt hatten.
* Die Anwendung von hafa als
Hilfszeitwort (set muntu hafa 40,
2 ; haföi \)k ferö haft 54, 17 u. ä.)
erhellt aus manchem der angeführten
Beispiele. — Altertümlich ist die
Verbindung von h. mit einem flek-
tierten Pass. Part, wie 170, 17:
Oöinn haföi hann hittan; vgl. Vigf.
s. v. G, I. — So auch 176, 18;
190, 8. — Über den Wechsel von
hafa u. vera s. Gr. IV, 152, 162;
vera **).
** Das Verhältnis von eiga und
74
hafna — halda
haf'a. vgl. darüber eiga s. *), wird
noch durch flg. Beispiele beleuchtet.
— Sk. vill hafa büstäö, pann er
alt haf5i 32, 8; hafa vildi hann in
Besitz bekommen wollte er 52, 12.
— haföi pat das nahm für sich
100, 17; haföi meö ser nahm mit
125, 15; matt hafa 70, 7; haföi pa
speki 37, 8 : vgl. hafa Sigdr. 18, 8.
hafa Mjollni 89, 7; hafa nättstaö
Ü4, 12; hafa mat stcA «*w Mahl
bereiten = genießen 158, 30; hafa
eptir zurückbehalten 115, 14; hafi
&«&£ or7^r festhalte, in ihre Gewalt
bekomme 181, 12; freier hef'Öi =
festhielte, gebrauchte, befolgte 182,
15, 19; so auch Inf. hafa Sigdr.
21, 5. haföi fyrir i.20, 12 hatte zur
Stelle, schlagfertig. — haföi lijalm
hatte, trug einen Helm 118, 9. —
Von Sleipnir heißt es: hann (A). ä
Oöinn; hann (N.) hefir atta foetr
21, 7—8. — er heldr til hefir der
eher in der Lage ist 135, 12. —
Auch von Krankheiten: hefir sott
151, 22; kvQl 155, 35; vom Ertra-
gen eines Regiments haföi kvänriki
233, 1. — Von de}' Todesstrafe =
erhalten, erleiden, 249, 14. Dem
Begriffe von eiga kommen nament-
lich hafa ser und hafa meö ser
nahe, vgl. hehr ser Gnn. 12, 2 — 3;
hafa meö ser, hafa ser 143, 17 — 18.
*** Zu beachten ist endlich hafa
= halten, meinen; pat haföi hann
haft fyrir gehalten für 59, 5. —
Vgl. auch Nyg. 81, 86; Vigf. s. v.
hafa.
hafna, schw. v. {vgl. g. -hafnan; eig.
enthoben werden einer Sache, so
Ger. VolUt. Wb.^, verlieren, mit
Dat.; Lund p. 79. — Praes. S. 2
hvi hafnar pü pinum lit warum
verlierst du deine Farbe — warum
wechselst du die Farbe? 210, 2.
hafr, m. (§ 50 a1); 1. caper F.), der
Bock. — Gsf. hafrsins 57, 8. —
PI. Nsf. hafrarnir 30, 7; A. hafra
30, 6; Asf. hafrana 70, 11.
hafrstaka, f. (s. hafr u. stakka bei
Vigf.), ein frisch abgezogenes Bock-
fe 11. — PI. Asf. -stokurnar 57, 5,
7, 11.
ha (ja. schw. v
ten. — Inf.
(vgl. hagr), einrich-
til h. 53, 23.
hai|leikr. m. (s. hagr u. -leikr), die
Geschicklichkeit. — D. hagleik
55, 4. — A. 192, H.
h;i(|li;;:i. adv. (vgl. hagligr), -r ■ -
schickt. — 12,' 3.
hagligr, adj. (s. iiagr adj.)j ge-
schickt, brauchbar. — N. f.
haglig 50, 2.
hafjr, '"//'. v. hagr, m.); geschickt.
— Kompar. N. m. hagari 242, 14.
hagr, m. {Behagen F.), die Bequem-
lichkeit, der Vorteil. — N. 65,6.
ha Id, n. (vgl. halda), die Haltung,
der Nutzen. — D. kemr at haldi
gereicht zum X. 220, 30.
halda, stv. (g. haldan, § 109), urspr.
wohl = hüten, weiden (Kluge, Beitr.
10, 439), dann halten, festhalten,
gew. m. Dat., Lund p. 84. — Inf.
39, 6; Grott. 20, 1. skildi at halda
191, 13 bezeichn. das kunstgerechte
Halten des Seh. (mhd. schirmen),
gleöi halda 192, 25 vgl. gleöi. —
halda fyrir honum = für ihn be-
haupten (gegen Feinde) 238, H. —
Praes. S. 3 heldr 80, 16; PI. 3 halda
20, 9. — Com;. S. 3 haldi möge
behalten rh 6. — Praet. S. 3 helt
(vgl. § 124) 57, 8; 58, 18; 79, 11;
107, 5 vgl. undir 2). PI. 1 fram
heldum pvi Grott. 15, 1 (in bis
perseveravimus Eg., ergänze etwa
svä (vor dem folg. ersten at; Ger.
Vollst. Wb. Sp. 76). PL 3 heldu
79, 12. — Conj. S. 3 heidi behielte
115, 13. Part. Pass haldinn ge-
halten. — n. [u. absol.) haldit; fengu
haldit (vgl. fä) 75, 19 ; frettum h.
Nachforschung gehalten 196, 3. —
Med. haldaz sich halten. Inf. (= be-
halten werden, bleiben) 77, 15;
ähnlich (= in Kraft bleiben, er-
füllt werden) 115, 17; 116, 6. so
auch Praes. Conj. PI. 3 haldiz 240,
12. — Praet. S. 3 heiz (servatus est
Eg.) 10, 16; heiz 116, 8 vgl. oben
zu 116, 6. — heiz viö = hielt sich,
hielt Stich 168, 23; 178, 11. (Bez.
des Med. Suff. vgl. spyrz unter spyrja
Pass. Med.).
* Freiere Anwendungen ergeben
sich (wie bei hafa = halten) in dem
Sinne von halten, eine Richtung geben
oder nehmen, vgl. heldr = hMtKours,
fährt 162, 23. helt ä hielt ein =
hielt fest (h. in der Hand 57, 8;
helt undir hielt unter (den Gürtel)
hielt sich von unten (an dem Gürtel)
ha 1fr — handäfl
75
fest 107, 5; fram heldum [>vi wir
hielten ( = trieben) das fort Grott.
15, 1 vgl. oben; helt rikuliga her-
bergi sin 259, 23 führte einen vor-
nehmen Haushalt.
** Für halda c. Acc. = halten,
beobachten vgl. Vigf. s. v. B. und
Fritzn. s. v. 10). — So auch samir
l>at einna at halda (vgl. einna) 154,
10. — hve hann helt sina eiöa 210,
25; vgl. 223, 24. — Auch vom
ersten förmlichen 'Eingehen auf einen
Vorschlag, so 239, 16. — Pass.
Part. N. f. vel haldin gut gehalten,
beobachtet 259, 15; PI. N. n. haldin
= gebraucht 145, 15.
haltr, adj. s. hälfr.
haila, schw. v. (zu hallr m. Abhang,
Halde F.), neigen. — Med. hallaz
sich neigen, zu Fall kommen,
umgestoßen werden. — Inf. 31, 11,
vgl. Einl. S. 44 a.
hallardyrr, PI. f. (vgl. dyrr, holl),
die Tür der Halle, Saaltür. —
D. 4, 14; 102, 3.
hallargölf, n. [vgl. gölf, holl), der
Fußboden des Saales, der Halle.
- A. 109, 6: Asf 62, 19.
haliarveggr, m. (s. veggr, holl), die
Saalwand. — Asf. 106, 8.
hallkvremaz, schw. v. [von adj. hall-
kvaßinr = bequem, nützlich; das
etymol. mit koma at haldi, heldr
u. ähnl. Bildungen zu vergleichen,
s. Vigf. s. v. haldkvaemr) , zum
Nutzen gereichen, nützlich wer-
den. — Praas. S. 3: j^ar til er oss
hallkvaemiz 171, 30 = bis es mir
nützlich werden kann (Ba.); vgl.
ver u. f)ar.
liaüimi'li, n. [vgl. halla, mal), die
Tadelrede, der Vorwurf. — G.
hallmselis 17, 6.
hallr, m. (g. hallus F.; § 50, 1). der
Stein, Fels. - N. Grott. 10, 4;
17, 2 {vom Mühlstein). — D. halli
Grott. 12, 7.
halr. m. (vgl. ags. häle, ahd. helid
Mann, Held F.), der Mann, Mensch,
poet. — Plur. N. halir Vol. 52, 7;
Grott. 12, 8; A. hau Re<mi. 21, 6.
hallr, adj. (g. haltsi, lahm. — var
haltr hinkte 57, 12 ; vgl. Lundp. 132.
ha i n st II , adj. [eig. schenkeiförmig ?
vgl. mhd. hamme), keilförmig,
nur in der Wend. ha malt (n. adv.)
fylkja, so Regm. 23, 6.
* Ein anderer Ausdruck für h.
fylkja ist svinfylkja; vgl. Hlutareg.
der Fas. s. v. svinfylking.
hamarr. m. (§ 48, 2) 1) der Stein,
Fels. — N. 178, 33. — Plur. Dat.
253, 23. — 2) der Hammer, zu-
nächst aus Stein. — Nsf. hamarrinn
30, 9; G. hamars 60, 9; Gsf. hamars-
ins 69, 18; Dsf. hamrinum 58, 26;
A. ha mar 17, 22; Asf. 57, 10.
* Bez. der Stellen, die von J)örs
Hammer handeln, vgl. auch Fritzn.2
I, 714 fg.
hamarskapt, n. (vgl. hamarr 2),
skapt ) , der Hamm er schaff,
-Stiel. — Dsf. 57, 19; 58, 18;
Asf. 30, 15.
hamarspor, n. (vgl. hamarr 2), spor),
die Hammerspur, Spur des
Hammerschlages. — Plur. N. hamar-
spor 68, 12.
hamiiigja, f. (vgl. hamr) der Schutz-
geist in erkennbarer Gestalt, auch
abstr. = das Glück. — D. 205, 13;
vgl. hulda. — Dsf. 227, 24.
* Zur mgthol. Erklär, s. Golther,
Myth. 100: Fylgja wird die Seele
genannt , weil sie dem Menschen,
so lange er lebt, überallhin folgt,
Hamingja ihrer vielgestaltigen Ver-
wandlungsfähigkeit halber. Vgl. auch
Rieh. M. Meyer S. 80.
hamr, m. (flekt. wie gestr, § 60; vgl.
ahd. hämo in lihhamo (-- likamr)
F. ; s. auch Nor. § 256), die äußere
Gestalt, Hülle. — N. harnr Atla
218, 33 ; hier nicht von der eigent-
lichen leiblichen Hülle, sondern einer
willkürlich oder zwangsweise an-
genommenen Verkleidung oder Ver-
körperung der Seele zu verstehen,
wie sie teils im Schlafe, teils in be-
sonders erregtem (übernatürlichem)
Zustande zulässig erschien; vgl. die
Schilderung von Sigmundr und
Sinfjotli 159, 11. 12 ; 160, 14; Vi^f.
s. v. hamr; Edz. Übers, p. 184**.
Hier also hamr etwa = Gespenst.
— D. i trolls hami VqI. 40, 8 (vgl.
u. troll) neben i arnar ham Vafj)r.
37, 3. — PI. D. lumium 157, 30;
Dsf. 159, 12. PI. A. hami Helr.
7, 1 (hier sind Schwanenhemden
gemeint): Asf. hamina 159, 13.
* Zu h. vgl. auch g. -hamön.
handafl, n. (.?. all. lumd), die Hand-
76
handao — harma
stärke, in Hand u. Arm liegende
Kraft. — D. meö handalli 40, 17.
handan, adv. {vgl. Nor.), von dort.
— heöan ok handan 16, 4.
handaverk, n. (vgl. verk, hond), Werk
der Hand, Kriegstat. — PI. N.
36, 4.
hamlye nyinii, adj. {vgl. ganga, hond),
eig. zur Hand, an die Hand ge-
hend; h. maör ein Gefolgsmann.
— PI. A. handgengna mennii37 19.
hanrisax. n. (s. hqnd, sax), das Hand-
messer, kürzere Messer. — D.
PI. lek handsoxum 4, 14. Vgl.
Weinh. 296.
handtekinn. adj. {vgl. taka, hond),
eig. manu captus, gefangen. — A.
249, 9. — PI. N. handteknir 120, 13.
hanga, stv. (g. hälian; § 109), lian-
gen, hängen (intr.). — Praet. S. 3
hekk d, 4. — PI. 3 hengu 159, 11.
Praet. sehn: S. 3 hangöi (Nor. §4312)
120, 20.
hangi, m. (hanga) ein Gehängter.
— PI. G. hanga /, 3.
tiaiin. pron. [s. Vigf. s. v., § 7, 2;
3; 90), er, hon sie. — N. m. hann
3, 2; 4, 1; 5, 15 u. ö. — G. hans
4, 8; D. honum (honum) 3, 2;
{über die Form ohne Vml. s. Gis-
lason im Ark. 8, 52 fg.) honum
Fäfn. 33, 4; über die metrische
Geltung s. Siev. P. Br. VI, 313.
A. hann 4, 15. — N. f. hon 3, 5.
— G. hennar 3, 6; 1). henni 34,
4; A. hana 4, 11.
* Als ursprüngl. nomin. Bil-
dung erklärt in Ark. 3, 132 fg.;
zu g. jains gestellt ib. 24, 186. —
Über voranstehendes hann bei fol-
folgendem Eigennamen vgl. Lund
p. 483. — Nicht immer entspricht
nhd. „er" ; at svikja pann er honum
{dem Betreffenden, einem) trüir 233,
27. — Auf verschiedene Personen
geht hann öfter in demselben Satz-
gliede, z. B. pvi at hann (Reg.)
vildi svikja hann (Acc. den Sig.)
250, 2.
hannyrö, f. (». hannr = geschickt
Vigf., u. s. v. hannörö; als Zus.
von hond u. gorö = Handarbeit
gefaßt Ark. 3, 89), besonders im
Plur. hannyröir — feinere, weib-
liche Arbeiten, Stickereien dgl.
— A. hannyröi 191, 27.
hanzki, m. ( = handski, cgi. hemd),
der Handschuh. — Gsf. hanskans
59, 6 ; A. handzka 59, 3; Asf. hanzk-
ann 59, 4.
* In der Edda sind Überall
Fausthandschuhe gemeint, vgl. Wh.
p. 177.
happ, n. (vgl. ags. häp, e. happv F.i,
das Glück. — A. 225, 21.
happskeytr, adj. (vgl. skjöta, liapp),
glücklich, geschickt im
Schießen. — N. 36, 10 (vgl. Vor.).
harMcerr, adj. [vgl. harör, fara),
schwer zu begehen, schwie-
rig. — N. n. haröfoeit 56, 3.
harMa. auch harla, § 29, 6 ; adv.
{vgl. hart, haröliga), haftig, sehr.
— 218, 13.
harMiga, adv. (vgl. hart), wild, hef-
tig. — Superl. sern haröligast so
heftig wie möglich 155, 19.
* Über das Verhältnis von liarMa
u. haröliga s. Ark. 21, 97.
harömöMgr, adj. (vgl. harör. möör),
hartgesinnt, mutvoll, grimmig.
— Flur. N. n schwach pau in
harömöögu (für liraöm. = leicht-
gesinnten, luftigen tritt D. H. II,
187 wohl mit Recht ein) skv Grm.
41, 5.
harftna, schw. r. ('vgl. harör), hart
werden. — Praet. S. 3 harönaöi
8, o; 41, 15.
harör, adj. (g. hardus), fest, hart,
mutig, heftig. — N. m. 83, 17:
Grott. 9, 1; N. schwach inn haröi
Grolt. 10, 3. - N. f. horö 165, 29.
— Dat. m. horöum 103, 18. —
A. f. haröa 163, 10. — N. n. hve
hart var ivie hart (roh) es noch
war 117, 18. Vgl. auch hart adv.
— PI. N. m. haröir 81, 5; 123, 8.
— A. f. haröar Grott. 18, 2. —
— Superl. N. f. in haröasta 155, 17.
harfira?öi, n. (vgl. vandneöi), kühner,
verwegener Plan, Schwierigkeit.
— A. 159, 2; hyggr ä h. 221, 8 =
faßt einen kühnen Entschiuli.
hardüöigr, adj. (harör, üö = hugö,
ags. hyde Vigf.) beherzt. A. f.
liaröüöga 221, 22.
harla s. harMa.
harma, schw. v. [s. harmr), sich be-
kümmern, klagen. — Praes. S. 3
harmar 172, 18; 192, 24; in beiden
harmfullr
har
77
Fällen = betrüben , in welchem
Sinne auch der Dat. der Person
zulässig ist. Prret. S. 3 harmaöi
1 jetzt) beklagte 210, 18.
harmfullr, adj. (vgl. fullr, harmr),
harmvoll, betrübt. — N. 46, 20.
harmr, m. (ahd. harm\fforSchmerz,
Harm; auch die Ursache desselben
(Fritzn.), so Sigdr. 11, 3; hier ist
ein unbedachtes Wort gemeint. —
N. 167, 4; er honum svä mikill
harmr eptir Br. er trauerte so auf-
richtig um Br. 231, 1 (vgl. eptir
2 b); G. harms 213, 10; I). harmi
46, 10; A. härm 104, 24 {vgl. sjä).
— PI. N. 211, 30; G. harma Ver-
lust 159, 7; A. harma 162, 11.
harmtala, f. (harmr, tala), die Weh-
klage. — PI. A. 204, 8.
harpa, f. (ags. hearpe, § 68, 1), die
Harfe. N. 120, 16; Nyg. 359. A.
horpu 231, 3. Asf. horpuna 120, 17.
hart. adv. (vgl. harör), hart, wild,
heftig. — Vol. 45, 5; 60, 8; 77,
6: 80, 19. — Komp. haröara 41, 16.
hasla, schw. v. (hasla, f. = die Stange
von Haselholz), mit Haselstangen
abstecken. — Praes. PI. 3 hasla
250, 13.
hatr, m. (g. hatis n. ; § 20, 2), der
Haß. — N. 190, 11.
hau fu$ s. hofuö.**
Iianur. m. (mhd. houc F.), der Hügel,
auch spez. Grabhügel — N. 139,
10. — I). frä Svarins haugi 20, 1 ;
sat ä hauj^i 151, 10; Dsf. 151, 12;
161, 30. — A. ham? 161, 14; Asf.
161, 27.
* Zu sat ä haugi ioi, 10 vgl.
Fas. II f, 39, ö7, wo ein Veriveilen
auf dem Grabhügel der gestorbenen
Königin geschildert wird. Auch an
unserer Stelle mag ein Verweilen
auf dem Grabhügel eines Ahnen
(des Sigi?) gemeint sein, vgl. auch
Helgkv. HJQrv., Prosa vor Str. 6;
Har. S. Härf. (Hkr.) G. 8; Fiat. II,
p. 7 ; D. A. K. V, 132; D. H. II, 58,
hauujtaU. n. (vgl. haugr, jpak), die
Hülle (oder das Dach) des Grab-
hügels. — A. f, 4.
haiikr. m. (ahd. habuh ; § 25, 3), der
Habicht. — N. 23, 3; Nsf. 122,
1. — Dsf. haukinum 194, 28; A.
hauk 121, 23; Asf. haukinn 121,
25. — Plur. N. haukar 192, 25;
G. hauka e, 2; Grm. 44, 8. — D.
haukum 192, 11; A. hauka 212, 2.
* a hauka-fjQllum (s. fjall) in ac-
cipitrum montibus (Eg.) e, 2 = in
manibus; vgl. Wh. 64.
hauss, m. (eig. Behälter, Gefäß? vgl.
hüs n. F.; zu hoTuÖ gestellt von
Nor.), die Hirnschale, der Schä-
del. — Nsf. haussinn 54, 16; D.
hausi Grm. 40, 6; g, 1; vgl. auch
w. u. *. — A. haus 11, 12; 30, 11;
Asf. hausinn 104, 16. — PI. D.
hausum 120, 23; A. hausa 178, 6.
* Nach Eg. im Lex. Poet, ist
hauss auch = rostrum , Schiffs-
schnabel u. wäre so g, 1 vom Schiffe
des R. zu verstehen.
haust, n., der Herbst. — N. 144,
4, 7. — Asf. um haustit in dem
Herbst (d. H. desselben Jahres)
166, 17.
* Wohl urspr. m. u. = ags.
hearfest; vgl. Vigf. s. v. ; § 36, 2.
häduliga, adv. (cf. Vigf. s. v. häÖ),
spöttisch, hochmütig. — 153, 23.
hälfr. adj. (in poet. Quellen halfr
qeschr.; g. halbs; § 3, 3; 35 a)),
halb, s. Lund p. 499. — N. m.
220, 3. — A. m. hälfan val 33, il
vgl. Grm. 14, 4, 6. — N. f. half
38, 13 vgl. Lund p. 230; älter holf
Skirn. 43, 6. — 1). n. halfu auch
als Instr. = um die Hälfte 30, 13;
so häufig bei Komparativen, h. sterk-
ara 39, 3; h. meira 53, 8; h. fastara
111, 3. — Vgl. Lund p. 136.
hälmr, m. (§ 3, 3), der Strohhalm,
coli. Stroh. — D. hälmi 161, 28;
A. 161, 23.
hals, m. (g. hals, § 35 a), der Hals
eines Menschen oder Tieres, auch
das Vorderteil eines Schiffes
(prora). — I). af hälsi 104, 22; Dsf.
i halsinum (in prora) 71, 12; A. ä
hals 99, 5; of h. 104, 17; tök um
hals henni faßte ihr um den Hals
= umschlang ihren Hals 193, 24;
ähnlich von schmeichelnder Liebko-
sung lagöi hendr um hals honum
197, 21 ; 211, 4; Asf. haisinn 113, 3.
häucfjaftr, adj. (s. har, nef), von
hoher Nase {etwa = mit Adler-
nase). — N. 191, 3.
har, n. (zu 1. crinis F., zu skQr f.
N.), das Haupthaar. — N. 10,
78
bar — iiei'na
1 ; tun dem Fell eines Hirsches 196,
!): I). örhäri 119, 16; Grm. 4o, 5;
A. dar 31, 9; Asf. 174, 10.
hAr. m. (vgl. § 60, 1; Nor.; Vigf. s.
v. //. s. v. hamla), der Ruder-
pflock. — PI. N. hair 220, 4.
li.ir. adj. (g. hauhs; tv//. § 77, 2 w.
Nor.: Ark. 1, 266 fg.), hoch. —
N. m. här {älter hör oder hör, £ 13,
2) baömr Vol. 20, 3; hör hiti VqI.
57, 7; svä var hann här 206', 8;
var hann niu rasta (vgl. rostj här
103, 15, vgl. 252, 10. — :Z53, 1 u.
230, 13 vermutet Sijmons harr. —
A. m. havan 192, 19 (hovan Helr.
10, 3; >?acfo Nor. w££>. N. hör. A.
häfan). — N. f. ha 53, 13; D. hari
215, 21; A. häva IiqII 4, 10. N.
n. hätt 191, 9; z?w* Gen. vgl. Lund
p. 184. — PI. N. m. hävir 38, 9;
A. f. hQvar Regm. 16, 3; 7b>r w«rf
VqI. 57, 7 hochempor schlag. (Ger.).
* Vgl. auch hätt adv. u. harr.
harr, aö[?. (ahd. her Nor. ; nhd. hehr
urspr. = senior; M. Heyne s. v.
hehr), grau. — Plur. N. härir
94, 17.
* här adj. u. harr verhalten sich
wie ags. heäh zu ags. här (e. hoar
F.); im ersteren Falle ist stamm-
haftes h geschwunden u. r nur Nom.
Zeichen. — Minder gut wird auch
har adj. bisweilen harr geschrieben.
härslitr, m. [vgl. här n., litr), die
Haarfarbe. — A. äharslit 121, 12.
häski, m. (zu haetta, vgl. Vigf.), die
Gefahr. — D. häska 44, 10.
häsaeti. n. (vgl. här adj., saeti), der
Hochsitz. — N. 25, 8. Nsf. 17,
17. — D. i häsaeti 5, 11; 135, 7;
A. settiz par i häsaeti 13, 10. —
PI. A. hässeti 5, 8; 92, 9.
hätt (äZter hQtt), adv. [vgl. här ««[;.),
hoch, laut (von der Stimme). —
45, 1; 94, 3; Stf, 6; 98, 4. —hott
VqI. 46, 5; Regm. i5; 1. — Komp.
hanra c^5; 21 (vgl. Nor. § 367 a2)).
— Auch haer a geschrieben 164, 11;
277, 4.
hatta, sc/m?. t\ («?^?. hättr), einrich-
ten. — Part. Pass. N. f. hättuö
beschaffen 12, 3.
hättr, m. (aus hahtr, von haga F.),
die Einrichtung, Art und Weise,
Benehmen. — N. 143, 5; G. alls
hättar jeder Art 152, 10; pess
hättar der Art 152, 32. — D. meö
{»eirn haßtti 152, 12: eptir li. 172,
•2\>. PI. I). hattum 37, 8; A.
hattu 123, 11 Var.
h&ttung, f. = hietta, f. N. iiätt.
er 1 = es ist sehr unsicher 193, 13.
havctri. n. [här <«lj., vetr), der Hoch-
winter i vgl. Hochsommer), die Höhe
oder Mitte des Winters. — A.
237, 22.
heftan, adv. {vgl. heöra hierher =
g. hidra, e hither; Sievers P. Br.
VI, 355; Nor. § 142 a) von hier,
h. ok h and an von hier u. von dort
= von allen Seiten 16, 4; skamt
h. ä brott nicht weit von hier etd-
fernt 172, 23. — zeitlich: h. af
von nun an 150, 4; 261, 11; so auch
h. frä 169, 9; h. i frä 205, 30.
lief ja, stv. (g. hafjan; § 24, 4; 106,
4), heben, anheben, beginnen.
— Inf. 66, 1; 1, 6, — Praes. S. 3
(impers.) her hefr upp hier hebt es
an 149, 1. — Praet. S. 3 liöf svä
mal sitt 6, 1; höf upp 72, 4; im-
person. höf mik at landi es (die
Strömung) trug mich ans Land
229, 9 ; vgl. 221, 4. — Plur. 3 hölu
141, 15; h. gullit af hestinum 192,
2. — höfu hana fram hoben (trugen)
sie fort 227, 4. — Med. hefjaz
gewöhnt. = sich erheben, herkommen,
entstehen, beginnen. — Prset.
S. 3 hversu höfz 6, 22: höfz
fräsogn 93, 8. — Part. Med. hefir
hafiz 97, 1.
hefna. schw. v. (wohl für hemna, s.
Vigf.j rächen, Rache nehmen,
bestrafen. Mit Gen. des Grundes
und Dat. der Person, welche bestraft
wird. Vgl. Lund p. 74, 170. —
Auch tritt ä c. D. oder (selten, vgl.
189, 5) viö c. Acc. für jenen Dat.
ein. — Inf. 74, 22; 95, 19 (Rache
zu nehmen für seinen Vater = s.
Vater zu rächen). Vgl. Fäfn. 33, 8;
Grott. 22, 4 (Frööa Dat.) u. Anm.
— Prass. S. 3 hefnir straft 44, 2;
h. sin rächt sich 181, 3; Konj.
PI. 2 hefniö 154, 29. — Imp. S. 2
hefn 189, 5. — Praet. S. 3 hefndi
honum bestrafte ihn = rächte sich
an ihm 46, 8; vgl. Lund p. 74; h.
fQÖur sins rächte seinen Vater 195,
24. — Conj. S. 2 hefndir Rache
nehmen wolltest für (Gen.) 169, 19.
— Part. Pass. pä es hefnt VqI. 54,
8; vgl. 178, 27. — hefir pess hefnt
hefhd — heimferö
79
(hat sich dafür gerächt) 70, 8; var
honuin nqkkut (adverb.) |?essa (Gen.
S. n.) hefnt 78, 8 = ecqua ex eo
- (Lokio) huius facinoris vindicta sumi
potuit? Eg. — Zur unpersönlichen
Konstr. vgl. Ark. 10, 24; mau
honum grimmu in übler Art hefnt
vera 215, 12.
hei'nd, f. (s. hefna), die Rache,
Strafe. — N. 1.90, 5; Nsf. 162, 18;
G. til hefndar eptir Sv. (vgl. eptir
2 b) 122, 7. — A. i hefnd ßess zur
Strafe dafür 184, 2. - - PI. G. til
hefnda zur Ausführung der Rache
159,. 1.
hel'ndarorö,Pl n. (hefnd, orö), Straf -
worte. — D. 254, 2; vgl. Var.
heiMim, adj. (zu heiör f., vgl. auch
§ 76, 1 u. Vigf.), heidnisch ge-
sinnt. — N. 236, 21.
heiör, adj. hell, heiter. — PL N. f.
heiöar Vol. 57, 4.
heiör, f. (§ 50 a2); 59; 1; g. haif)i),
cfo*ß Heide, öc?e Gegend. — Asf.
178, 31.
heilayr, a#. (§ 12, 2d; 41. 3; 75,
2; 79; Bugge in Ark. 21, 268 l),
sittlich unversehrt (vgl. heill), un-
sträflich, heilig; auch von Gegen-
ständen = weihevoll, geweiht. —
N. m. heilagr von einem Gotte 35,
13, von einem Brunnen 21, 4; Af.
helga 261, 4. — N. n. heilagt (von
Wasser) 24, 4. — PI. N. m. helgir
menn 259, 2; N. n. heilug votn
(Gewässer, wohl von Gewitterregen),
<irm. 29, 9. Hier denken Gering
(Gloss.) u. D. H. II, 183 an „Ehr-
furcht gebietend, gewaltig" .
In schwacher Flexion S. A. m.
helga Sigdr. 18, 3; n. i J)at it helga
sneti 46, 9. — Komp. helgari s.
öheilayr. — Superl. helgastr; D.
m. helgasta 259, 5.
heiii, m., das Gehirn. — D. heila
Grm. 41, 4. A. heila 12, 9.
heill, adj. (§ 76, 1 ; g. hails ganz),
unversehrt, ganz, heil. — S. N.
m. 5, 16; 48, 6; auch = ohne Fehl,
ohne Falsch 219, 2; als Voc. heill,
herra minn! 181, 14 mit zu er-
gänzendem Imperat.; Lund p. 356;
vgl. sit heil frü ! Heil Euch, Frau !
(Edz.); 193, 11; Lund p. 352. —
Plur. A. m. heila 61, 16. — Sup.
heilastr 135, 14; vgl. gefa.
heill. n. (s. heill adj.), das glück-
liche Vorzeichen, das Glück;
oft im Plur. S. D. heill i verstu =
unter der schlechtesten Vorbedeu-
tung Helr. 4, 3. — PI. N. 168, 35 ;
v, 3. Regm. 19, 16; 20, 3. — G.
heilla Regm. 22, 4; D. heillum
Siudr. 17, 2 (hier = Amulet, Ger.,
Vollst. Wb.). A. Re^m. 19, 3.
* Das Wort kommt mit der Zeit
auch als fem. vor (vgl. Vigf.), und
dann namentlich im Plur. = auspi-
cia, omina; so Re^m. 19, 6 Var. —
Re<:m. 25, 6 faßt Edz. illt fyrir
heill mit Recht als „Unheil" be-
deutet es; vgl. fyrir 2) gegen Ende.
heilla, schw. v. (heill n.), bezau-
bern. — Pass. Part. N. f. heilluö
ertu 205, 7 du bist unter dem Ein-
flüsse eines Zaubers, b. von Sinnen.
hei!ra?Öi, n. (vgl. heill, räö) , ein
guter, zum Heil führender Rat.
— A. 61, 8. — PL A. 189, 3.
heilsa, schw. v. (heill n.), mit Dat.
{Lund p. 75), Heil wünschen, be-
grüßen. — Prses. S. 3 258, 10;
Praet. S. 3 221, 2.
heim, adv. (vgl. heimr), nachHause,
heim. — 46, 10; 51, 10; soßkja
heim h<md in die Hand zurück-
kehren 112, 12: buöu h. luden zu
sich ein 260, 3; auch beim Ein-
treten in eine fremde Wohnung ge-
braucht, so 77, 7; 162, 3 (hier ist
Siggeirs Wohn, gemeint; vgl. D. H.
II, 212, 640).
heima. adv. (vgl. heim), zu Hause.
— 38, 15; 65, 20; 135, 5.
heimanmör, m. (s. heimr, maör),
der Hausmann , Hausgenosse.
— PL N. heimamenn (= Familie)
57, 6.
heima h, adv. (s. heim), von Hause.
— 93, 8; 120, 10. — heiman aetlar
f)ü (sc. at fara) 218, 5.
heimboÖ, n. (vgl. heim u. boö), die
Einladung nach Hause. — soekja
heimboö (A.) einer Einladung fol-
gen 108, 15; 124, 14; ähnlich fara
at heimboöinu (Dsf.) 120, 10; koma
at heimboöi (D.) zum Besuche
kommen 97, 10.
heimferö, f. (vgl. heim, ferö), die
Heimfahrt. — G. til heimferöar
108, 16.
80
lieimill
lieita
lieimili. adj. (§ 75, 2; t$r/. heimr),
eig. Ii ei misch (Vigf.), dann nach
l laus- Recht (oder überhaupt recht-
lich) zukommend, erlaubt; lieirnilt.
er es stellt zur Verfügung, kann
geschehen, — N. m. lieimill er matr
= liberum esse eibi usum Eg. 5,
14. — N. n. heimolt (so Cod., von
der älteren Form heimoll, heimull;
vgl. Vigf.) 171, 35.
heimr, m. (g. liaims f.), der Wohn-
ort, die Welt. — N. 7, 7; 87, 3
G. heims 47, 17; Gsf. 171, 20; D
heimi ./#, 6; Dsf. heiminum 77, 13
A. heim 6, 18; 7, 12; 12, 7; P7, 9;
124, 7. - - PI. N. allir heimar 46,
8; D. heimum 38, 6; A. heima
18, 10; Asf. heimana 14, 22.
* jFwr <fo'e urspr. Bed. Heimat
[cgi. heim adv.) hier kaum ein Beleg.
Die von Menschen (vor dem Tode)
bewohnte Welt ist 12, 7; 47, 17;
87, 3; 97, 9; i24, 7 gemeint; einer
der niu heimar (^'e z. B. auch
Riesen zum Wohnsitz dienen) 6,
18; 7, 7 u. überall, wo der PI. er-
scheint; endlich die ganze Erde (als
Weltkörper) 7, 12; 13, 6; 77, 13;
171, 20.
heimsendi, m. (i#tf. heimr, endi), das
räumlich gedachte Ende der Welt.
— Dat. heimsenda 7, 10.
heimsligr, adj. (= heimskligr =
heimskr, vgl. heimr m.), einfältig,
töricht (eigentl. vern acutus, sim-
plex). — An. heimslig orö 190, 1.
heimsol, f. (f. heimssöl; heimr, söl).
die Sonne (eig. S. dieser Welt). —
D. 227, 14.
heimst^ö, f. (vgl. heimr, stoÜ = Statt),
die Weltstätte, Welt, poet. — A.
h. ryöja Voh 56, 4.
heimln, schw. v. (heim), eigentl. nach
Hause bringen, für sich in An-
spruch nehmen, verlangen. —
Prses. S. 3 heimtir a tal beruft zu
einer Unterredung 213, 11.
hein, f. (ags. haen, e. hone F.), der
Schleifstein, Wetzstein. — Nsf.
105, 5, 7; Dsf. heininni 99, 4; A.
hein 98, 25; Asf. heinina 99, 1.
* Nach Fr.2 ist h. der feinere
Wetzstein neben harÖsteinn, dem
gewöhnlichen.
heinberg, n. (vgl. hein u. berg), der
Wetzstein -Fels ( Tonschiefer -
masse). PI. N. heinberg 104, 14.
beipt, f. (g. haifeta), der Hali, Streit.
— A. 225, 19. - PL D. heiptum
in gehässiger Weise Sigrdr. 11, 3.
A. a heiptir hyggja an Streitsachen
gedenken 215, 5.
beiptarortt, PI. = h«iptv rM. — D.
202, 18.
beiptyrM, PI. n. (s. heipt; yrfti zu
orö n.), Zankworte, Zornes-
worte. — D. heiptyröum 122, 18.
— A. 180, 10 vgl. Note. — Der
Sinn ist wohl: als Zankworte, die
eine scharfe Erwiderung fordern,
nimmst du auf u. w. So auch D.
H. II, 212.
heit. n. (vgl. heita, g. -hait), das Ver-
sprechen, Gelübde. — A. heit
47, 2 (Heiratsversprechen) = Ge-
lübde 118, 20; 135, 14; bez. des
Indik. im Nebensatze einer Infin.-
Konstr. vgl. Ark. 3, 113 ?«. Lund
p. 177. - PI. A. heit 176, 8;
200, 1.
heita, stv. (£. haitan; § 33, 1; 75, 2;
107), heißen (intr.), auch rufen,
anrufen mit Acc. oder ä. c. Acc;
verheißen mit Dat. der Person
u. der Sache (oder at c. Inf.) ; vgl.
Lund p. 106 u. w. unt. — Inf. 10,
9, 10; ä hann heita ihn anrufen
32, 1, 3 ; 33, 7 (Lund p. 41). til a
at heita 34, 3 (vgl. b) u. at* prä-
pos. — Praßs. S. 1 heiti ek (alte
medio-pass. Form nach Nor. § 469 a 8)
179, 25; S. 3 heitir heißt 5, 11,
12; zu 164, 16 vgl. at, präp. 2a)
im transit. Sinne heitr; so 154, 16
(vgl. u. 94, 20) ; heitr ä menn ruft
Leute auf 161, 6; h. feröinni ver-
heißt die F. 217, 28 (vgl. 154, 16
u. n.6); PI. 3 heita 7, 4; 11, 14;
Prget. S. 3 het hieß 9, 13; 10, 6:
verhieß 136, 6; 208, 16; hieß =
befahl, erlaubte Grott. 2, 5; het a
rief herbei 58, 15; PI. 2 hetuö
(verh.\ 176, 20; PI. 3 hetu hießen
sie, hieß man Regm. 18, 1 ; = ver-
hießen 208, 17. Conj. S. 3 heti
149, 2. Part. Pass. heitinn geheißen
Grott. 22, 6; n. heitit = geheißen
167, 15 ; = verheißen (iron. = an-
gedroht vgl. hetuö = drohtet 203,
7) 94, 20 mit Dat. der Person und
des Objektes: vgl. 183, 32 u. Vigf.
s. v. B. hefir heitit mik Hodbroddi
mit seltenem Acc. der Person = hat
heiti — henda
81
mich verheißen {versprochen) dem
H.; en ek hefi f)vi heitit aber ich
habe das gelobt 163, 23; ähnl. 178,
29; 241, 18. — Dagegen hefir heitit
hat geheißen [den Namen geführt)
152, 15. — Med. heitaz heißen,
genannt werden , sich nennen. —
Praet. S. 1 hetumk ich nannte mich
Grm. 46, 1. Vgl. Var. — Aus
dieser Form wurde hetumz nach
dem Gr. IV, 39 fg. erörterten Assi-
milationsprinzipe ; eine andere Er-
klärung in Ark. 8, 37; vgl. auch
D. H. LI, 191 oben u. Nor. § 470 fg.
hetumz = ich verhieß mich 203, 16;
211, 2.
* Die intrans. Bed. ist nach Sie-
vers bei P. Br. VI, 561 urspr. auf
das Med. beschränkt; in der jüngeren
Sprache tritt in dies. Falle [schein-
bar) schwache Flex. des Praes. Act.
ein, vgl. auch § 123 ex.
** Beachte noch hetum hjöna
nafni 212, 4 hießen nach dem Na-
men (mit dem N.) von Ehegatten,
= hießen nur (fälschlich) Eheg.
heiti, n. (vgl. heita), die Benennung,
der Name. 1). af hans heiti 27, 5.
— PI. N. heiti 29, 6; G. heita 29,
10; D. heitum 98, 11. A. heiti 29, 1.
heitr, adj. (vgl. g. heito f. das Fieber),
heiß. — N. m. 7, 7; N. h. heitt
8, 13; 26, 20.
hekla , f. (darnach der Vulkan
Hekla gen.; mit hQkull m. zu g.
hakuls m. F.), ein weiter Mantel
mit Kapuze; Wh. 171. — A. heklu
152, 32.
heklumaor, m. (hekla; maör), ein in
eine hekla gehüllter Mann. — Nsf.
246, 1—der Mann mit dem Mantel.
hei, f. (g. halja, zu ahd. helan =
hehlen F. ; § 67, 2 ; vgl. auch Hei),
das Reich des Todes — G. frä
heljar (Helj.) 89, 8; vgl. frä 1). —
til heljar zum Totenreich 216, 7.
D. ör helju 78, 2; 77, 23; h. ör
vom Tode Regm. 1, 5. i helju im
Totenreiche 233, 18. Adverbiell i
hei (A.) zu Tode; eig. in den Be-
reich der Todesgöttin (Hei) 104, 26;
225,^ 15.
Ähnlich heljar ganga Helr. 8, 4;
D. H. II, 486; vgl. auch Beitr.
12, 226.
heldr, adv. (g. haldis; § 3, 1), lieber,
Glossar z. pros. Edda.
eher; ziemlich. — Eigentl. Kom-
par., vgl. § 84. — Gew. heldr —
en; so 27, 2; 41, 4; Helr, 1, 7; mit
unterdrücktem en 135, 12; h. =
lieber 155, 30; 163, 26. eigi heldr
ebensowenig 137, 3 vgl. 163, 23;
heldr vielmehr (gegensätzlich) 54,
14; 164, 11; 177, 4; = ziemlich,
leidlich 38, 14; 59, 11. — Vgl.
Lund p. 249.
* Als Superl. dient heizt (= heldst)
am liebsten 64, 3; nü h. 65, 14 =
nunc potissimum Eg. eben gerade,
eben nur. — allra heizt allermeist,
zumal 153, 32; hvat heiz lä til
(vgl. liggja 207, 16). — Die Neben-
form helzti (für heizt til? s. Fritzn.)
in h. lengi reichlich lange, fast zu
lange 183, 23.
helgistaSr, m. (vgl. heilagr, staör),
ein geweihter Platz, Heiligtum.
— N. 20, 4.
helgrind, f. (vgl. hei, grind) , ein
Tor zum Totenreich. — PI.
Dat. helgrindum 7, 6.
hella, f.(m#hallr m. verwandte Bild.);
die Felsplatte, der f 1 a c h e Fels.
— Gsf. hellunnar 161, 16; Dsf. hell-
unni 80, 8; A. hellu u. Asf. helluna
41, 11. — PL A. hellur 80, 7.
hellir, m. (mit hei f. verw. Bildung;
vgl. auch Nor. § 306 u. a4), die
Höhle. — D. helli 77, 27; A. helli
80, 7.
hellisdyrr, PI. f. (hellir, dyrr), der
Höhlen-Eingang. — D. 253, 24.
helmingr, m. (vgl. hälfr), die Hälfte.
— PI. A. i helminga 116, 15.
helvegr, m. (vgl. hei Hei; vegr), der
Weg zur Unterwelt, zum Toten-
reich; meist poet. — A. helveg Vol.
52, 7; vgl. 253, 22.
* Wo spez. der Weg zur Hei ge-
meint ist, wurde Helvegr geschrieben,
q. v.
heizt s. heldr.
henda, schw. v. (vgl. hgnd, zu g.
-hintan? Gering, Vollst. Wb.), eig.
mit der Hand fassen, ergreifen;
oft auch = betreffen und intrans.
= zustoßen. — Inf. 99, 4 = zu-
greifen; sich ereignen 178, 14; vgl.
kunna. — Praes. S. 3 hendir passiert
181, 2. — PI. 1 hendum (hier Im-
perat., vgl. § 121) eigi heyptyröi
wir wollen nicht zu Scheltworten
6
82
hengja
tiersir
greifen 202, 17. Part. Pass. absol.
hent: Loka haföi f)at hent = den
L. hatte das betroffen 106, 3.
hengja, eekw. v. (s. hanga), hangen
lassen, hängen. — Pass. Part.
hengör gehängt 121, 24.
heppinn, adj. (s. happ n.), beglückt.
— PI. N. "hepnir 173, 24.
hepta, schw. v. (g. hafljan; zu hapt
n. die Haft F.), fesseln. — Pass.
Part, heptr 180, 9.
herab, n. {vgl. herr, hersir; § 49, 1;
M. Cl. I, 129, 130; Ark. 21, 358 fg.\
Herad, d. h. Verwaltungsbezirk
eines hersir (q. v.). — PI. N. heruö
143, 5; A. 143, 6.
herbergi oder herbyrgi, n. (vgl. herr
u. bjarga), die Herberge; das
Quartier; Gastzimmer mit
Schlafgelegenheit (vgl. holt). Nsf. her-
bergit 193, 18. G. til herbergis
(-byrgis) 107, 16; 137, 9. — A. 157,
36 veita ser h. = sie bei sich auf-
zunehmen. — Auch im Flur, (wie
litis, salr), so Acc. 259, 23.
herbergissveinn,m.(herbergi,sveinn),
ein im Gastzimmer aufw artender
Bursche. — N. 238, 19.
herboft, n. (s. herr, boö), das Auf-
gebot des Heeres, der Heerbann. —
A. 178, 1.
herbünaör, m. (herr , btinaör) , die
Heeresausrüstung. — N. 176, 31.
- D. 55, 7.
herbyrgi s. herbergi.
heröa, schw. v. (zu g. -hardjan Ger.),
hart, fest machen, pressen. —
Prset. S. 3 heröi 51, 19. — Pass.
Part, eitri hert in Gift gehärtet
210, 27.
herbr, f., das Schulterblatt; PL heröar
(§ 59, 1); die Schultern. — D.
heröum 80, 12.
* Nach F. Geflecht wie g. hairpra
PI. n. das Eingeweide.
herfang, n. (herr u. fang, fä), der
Kriegs fang, die Beute. — D. at
herfangi 140, 6; A. 125, 14.
herferÖ, f. (s. herr, ferö), die Heer-
fahrt, der Kriegszug. — A.167, 19.
herfylginn, m. (s. herr u. fylginn bei
Vigf.), der mit dem Heerwesen, mit
dem Kriege Vertraute. — G. her-
fylgins f, 4 bellicosi (Eg.).
heri'or, f. (s. herr, for) = herferö. —
PJ. D. 151, 32.
herja, schw. v. (s. herr, § 112, 1),
Krieg führen, verheeren, plün-
dern, erobern. Inf. 7, 11; 17, 2.
— Praes. S. 3 herjar 166, 15. PI. 3
herja 17, 9. — Praet. PL 3 herjuöu
pangat 250, 23 hatten einen Feld-
zug dahin unternommen. — Pass.
Part, herjat 140, 8. fekk heijat
ser = bekam für sich erobert, er-
oberte sich 150, 13.
herklseöi, n. (herr, klceöi), das Kriegs-
kleid, das Rüstungsstück. — PI.
A. 213, 16.
herkonungr, m. (s. herr, kon.), der
Heerkönig, Helden könig. — PL
G. 117, 3. — Hat das Wort auch
hier (wie sonst häufig, vgl. Vigf.)
die Bedeut. eines Königs ohne Land ?
S. auch konungr.
herliÖ. n. (herr, liö), bewaffnetes
Gefolge, zur Ausführung kriege-
rischer Unternehmungen. A. 217, 3.
hermafcr, n.(s. herr, maör), der Heer-
mann, Krieger. — JN. 145, 6: G.
hermanns 36, 13. PI. G. hermanna
193, 34.
hernaör, m. (s. herja, herr), der
Heereszug, Kriegszu^; nament-
lich ein Raubzug zur See. — D. i
hernaöi 145, 14; Dsf. 150, 12. —
A. i hernaö 150, 10.
hernuminn, adj. (s. herr, nenia),
kriegsgefangen. — N. 180, 7.
herr, m. (g. harjis; § 43, 2), das
Kriegsheer. — N. 177, 18; Grott.
19, 5; D. her 51, 6; 163, 9; A.
her 125, 12. — koma i her zu
Felde ziehen (Edz., anders Rn.) mit
einem (s. meö A 2), 164, 29.
herra, m. (§ 67, 1; zu herr Vigf.;
Fr.2 vgl. harri (s. Harri); Nor. hält
dies sowie herra für entlehnt (aus
dem Deutschen, ähnlich wie sire
aus dem Französ.), der Herr, vor-
nehme Mann. — Voc. herra 164,
4; 166, 24.
hersaga, f. (s. herr, saga), die Kriegs-
nachricht. — A. hersogu 165, 19.
hersir, m. (vgl. herr u. heraö), der
Herse, urspr. ein Bauernhäupt-
ling (Olrik), dann ein niederer
Beamter des Königs und Edel-
mann. Vgl. M. Cl. I, 130, 1!)7;
und besonders Keyser Eft. Skr. 11,
107 — 119; Fr.2 u. Amira bei Paul
Grundr. III, 123 fg. — S. auch
herskapr — hjalt
83
jarl, lendr maör u. rikismaör. —
PI. N. hersar 142, 13; 143, 7.
herskapr, m. (herr; -skapr = -schaß
F.), das Heerwesen, die Kriegs-
bereitschaft. — D. 167, 21; A.
193, 7; s. hafa.
herskip, n. (s. herr, skip), dasKrlegs-
schiff. — PI. G. 150, 10; A.
244{ 3.
herstjöri, m. (s. herr u. styra), der
Heetgebieter, Heerführer. — PI.
N. herstjörar 143, 12.
hertekinn, adj. {s. herr. taka), k r i e g s -
gefangen. — N. 180, 6.
herväpn, n. (s. herr, väpn) , die
Kriegs waffe. — PI. A. hervapn
95, 19.
hervirki, n. (herr, virki = verk F.),
das feindselige Werk, die Feind-
seligkeit. — A. 244, 19.
hervaeöa, schw. v. (s. herr, vaaöa
m = kleiden). — Inf. hervaeöa sik
Kriegs rüstung oder -Kleidung
anlegen.
hoslistoiM/, f. (hesli zu hasl m; stong),
die Haselstange. — PI. N. 250,19.
hestafötr. m. (hestr, fötr), der Fuß
eines Pferdes. — PI. D. 228, 23.
hestasveinn, m. (s. hestr, sveinn),
der Pferde junge, jüngerer Stall-
knecht. — N. 171, 33.
hestr, in {vgl. Nor. § 105 a; ahd.
hengist), ein {meist) männliches
Pferd, Hengst. — N. 14, 13;
Nsf. hestrinn 53, 8; G. hests 118,
2; Gsf. hestsins 75, 18 von einem
Wolfe, der als Reittier dient [vgl.
AM II, 429 hestar trollkvenna eru
vargar); D. hesti 14, 11; Dsf.
hestinum 53, 6; zu 75, 18 vgl. Gsf.
A. hest 44, 14; Asf. hestinn 54, 2.
— PI. N. hestar 15, 1; G. hesta
122, 5; Gsf. hestanna 15, 2; D.
hestum Regm. 16, 2 vgl. Refill;
A. hesta 14, 8, 21. — Vgl. jör u.
merr.
hey, n. (g. havi n., § 53 *), das Heu.
— A. 98, 23.
heyannir, PI. f. (s. hey, onn = Arbeit),
der Heumond, Juli. — N. 144,
13. - Vgl. Wh. 378, Mon. 44. —
Dort wäre tünannir = heyannir
(Eb. 90, 1) nachzutragen.
heyra, schw. v. (g. hausjan), hören.
— Inf. 35, 11; 161, 21. — Prses.
S. 1 heyri ek 12, 2; S. 2 ef J)ü
heyrir 50, 16; S. 3 heyrir 35, 20.
— PI. 3 heyra 48, 17; 93, 15. —
Imper. S. 2 heyr 192, 27. — Praet.
S. 1 heyröa 90, 5; sf. heyröak 135,
5; S. 3 heyröi 69, 18; PI. 1 heyröum;
PI. 3 heyröu 58, 19. — Conj. S. 3
heyröi Grott. 2, 7. — Pass. Part,
heyrt 27, 1; 56, 10; 02, 5 {zur
Stell, der Worte vgl. Ark. 16, 222).
— Auch impers. Praes. S. 3
heyrir man hört 35, 22; 204, 9
elliptisch: man hört {ihn).
* heyra sagt (5. segja) = sagen
hören. Vgl. Gr. IV, 169.
heyrn, f. {vgl. heyra), das Gehör. —
A. heyrn 13, 3.
heia, schw. v. (§ 115, 5; zw Z«£. gelu?
vgl. Vigf.), sich mit Reif bedecken.
— Praet. S. 3 helöi yfir pannig be-
deckte es sich mit Reif {F. J.) 8,
5; Fr.2 denkt bei heia zunächst an
eine feuchte Nebelmasse, die später
erst zu Reif gefriert (hraus at
hrimi); F. J. übersetzt die letzten
Worte „ward durch Kälte gleich-
falls zu Reif{.
her, adv. (g. her), hier 9, 1; 10, 17
{bei einem Zitat, vgl. 149, 1); bei
koma {vgl. s. v.) her = hierhin
(heöra), so 63, 14; 197, 21. zeit-
lich: her til bis hierhin, bis jetzt
154, 34. — Freier: er her liggr
skamt heöan ä brott, pat heitir
Gnitah. 172, 23 = der hier {wohin
ich mich in Gedanken versetze), nicht
weit von hier {wo wir uns eben
befinden) liegt; das {die Gegend)
heißt Gnitaheide.
hervist, f. (her, vist = Aufenthalt),
das Hiersein, das Verweilen an
diesem Orte. — D. 197, 16.
hjal, n. {zu hal = hallen F.; anders
Nor.), e?«sGespräch, Geschwätz.
— A. 202, 20.
hjaliiiKtai'r. m. (hjälmr, poet. hjalmr;
stafr), Helmstab, Helmstütze, poet.
= Mann (vgl. hrottameiör u. Ä.).
— PI. D. Regm. 22, 5.
hjalt, n. (ags. u. e. hilt F.), der
Schwertgriff, eig. der Querstab
oder die Parierstange am unteren
Teile desselben, daher auch im PI.
— Griff. — S. D. hjalti Sigrdr. 6,
3. PI. Nsf. hjQltin 42, 3. - 1). at
hjoltum upp bis zum Griff {hinauf)
153, 4; Dsf. hjoltunum 161, 30.
6*
84
hjarta — hiröa
hjarta, n. g. hairto § 4, l; 66), das
Herz, auch (rfs Sitz des Mutes 181,
29. — G. til bjarta Vol. 54, 7; Gsf.
hjartans 179, 11; Dat. hjarta 194,
21; Dsf. lijartanu 117, 19; A. hjarta
103, 16 ; Asf. hjartat 117,17; PI. Dat.
hjortum 216, 7; A. hJQrtu i20, 26.
hjartablöb, n. {vgl. hjarta, blöö), das
Herzblut. — Nsf. 117, 20.
hjartarhorn, n. {vgl. hjortr, harn), das
Hirschgeweih. — D. 47, 7.
hjartaroetr, PI. f. (hjarta, röt), die
Herzenswurzeln, Fibern des Her-
zens; A. um hj. 210, 2= im Herzens-
grunde.
hjä, adv. u. präp. {vgl. hjön? s. Vigf.
u. Nor.), urspr. wohl im Hause
{vgl. Gr. II, 756), bei mit Dat. —
lokal: hjä henni an ihr vorbei 161,
18; so auch i hjä in der Nachbar-
schaft {vgl. i nänd) 231, 8. ganga
i rekkju hjä konu mit einer
Frau Beilager, Beischlaf halten 119,
23; 153, 27; so auch fara i r. 157,
33 von einer Frau; vgl. vaeri hjä
honum 157, 34; leggr hjä ser 158,
9; lä hjä henni 100, 7. — adv. =
daneben 174, 7; auch = neben,
im Vergleich mit (präpos.), so ß, 6;
66, 11; 160, 1; 200, 11.
hjälmr, m. {poet. hialmr, g. hilms),
der Helm. — N. i78, 12; Nsf. i30,
19; Dsf. hjälminum 178, 26. A. tök
hjälm 95, 18 i^J. i93, 30 ä ek
hjälm; Asf. hjälminn 136, 15. —
PI. A. hjälma 122, 8. - Vgl. auch
brynja.
* hj. auch = Steuerruder, vgl.
hilmir.
hjälp, f. {vgl. hjälpa = g. hilpan,
helfen; § 4, 1; 103, 2), die Hilfe.
— A. 41, 3.
higat, acfa>. (= hingat), hierher. —
154, 28; 211, 13.
* iVac/i Vigf. ist hingat die ältere,
richtigere Form; nach Nor. in Ark.
6; 374 ist higat genau = lat. ad-
huc, abgesehen von der verschied.
Stell, des ad (at).
hilmir. m. {vgl. hjälmr), eig. a helms-
mann Vigf.; poet. = Fürst. — G.
hilmis Regm. 26, 7.
himinn, m. (g. himins; § 20, 3;
48a2)), der Himmel.- N. 6, 19;
25, 12; VqI. 52, 8; Nsf. 82, 18. —
G. himins 10, 8; D. ä, undir himni
11, 18, 19; Dsf. himninum 24, 12.
— A. himin 6, 12; 11, 12 m. ö.
himinsendi, m. (*. himinn, endi) das
Himmels ende. — D. 25, 5, 10.
himintungl, n. {vgl. liiminn. tungl),
das Himmelsgestirn. PI. N. 12,
13; A. 170, 27.
hingat, adv. {= hinig- at, vgl. f)angat),
hierher. — 46, 22; 66, 17.
hinig, arfy. (hineg § 17; eigentl. hinnig
= hinn veg, s. hinn u. vegr; vgl.
aber Sievers P. Br. VI, 315), hier-
hin. — Grott. 19, 6.
hinn, pron. (g. *his, himma; § 93),
der, jener; von inn zu trennen
{vgl. inn, pron.); in der Prosa meist
im emphatischen Tone gebräuchlich.
— Vgl. Vigf. s. v. (p. 263); Lund
p. 488 fg. — N. 80, 1; 110, 15. —
n. hitt (N. A.) er mest das ist das
Größte 6, 13; vgl. 50, 16; 69, 4,
10; 72, 19; 95, 20; 164, 27. —
Auch = jener, zur Bezeichnung des
ferner stehenden; so wohl hinar
(inar) = die andern 260, 16.
hinn;). f. {vgl. Vigf. s. v.), das Häut-
chen. — N. 24, 5.
hjö, s. hoggva.
hjön, PI. n. {vgl. hju § 9, 4; dies u.
hjün bespr. Nor.), die Haus-
genossen einschließl. der Diener-
schaft; vgl. Keijser Eft. Skr. II, 76.
— PI. N. 57, 13; G. hjöna nafni =
Ehegatten {vgl. heita) 212, 4.
hirö, f. (= ags. hyred, hired Fr.'2;
verw. mit hjön), die G e f o 1 g s c h a r.
— Vgl. M. Cl. 1, 174; Key ser
11,85, 86; Amira in Pauls Grundr.-
II f, 167. — D. i hans hirö 07, 8;
meÖ hirö 150, 23 vgl. 162, 22; A.
hirö 122, 4 Var.
* Den wichtigen Abschnitt des
Spec. reg. Um hirö {Brenner S. 66 fg.)
hat auch Möbius Anal. Norr.2 179 fg.
aufgenommen.
hirfta, schw. v. (§ 46, 1 ; 115, 6; vgl.
hiröir, g. hairdeis, der Hirte § 54)
bewachen, sorgen. — Praes. S. 1
ekki hiröi ek um litit nicht kümmere
ich mich ums Leben 205, 32; mit
bloßem Acc. 226, 4. S. 3 hiröir 98,
14; hebt auf 182, 28; kümmert sich
210, 7. — Gonj. S. 3 hiröi = achte,
sich kümmere 153, 25. — Imper.
S. 2 hirö eigi })at kümmere dich
nicht darum 204, 3.
hirökona — hliö
85
hirÖkona, f- (hirö; kona), eine Frau
des G e f o 1 g e s , wohl = skemmumaer.
N. 204, 12.
hirömaör {vgl. hirö, maör), der Ge-
folgsmann. N. 253, 11. — PL
hirömenn Gefolgsleute, zunächst
am Hofe des Königs; Keyser II, 86.
— N. 61, 9; 143, 18; Nsf. 122, 26.
— A. hirömenn 68, 14.
hirösiör, m.(hirö, siör), die höfische
Sitte. — PI. I). 259, 12.
hiti, m. (ndd. hitte f. F.), die Hitze.
— N. VqL 57, 7 hör hiti tf/e hoch-
aufschlagende Hitze = die heiße
Lohe {Ger.). Gsf. hitans 8, 15. —
A. hita 77, 26; Asf. hitann 8, 17.
hitta, schuh v. {wohl zu g. hinf)an
F. 61, vgl. Vigf.), antreffen,
finden. — Inf. 160, 23 ; = aufsuchen
176, 8; 193, 4; 204, 19, 21. Pres.
S. 3 hittir 151, 1. — PL 2 hvern
J)er hittiö Jtann fyrir, at wen ihr
als einen solchen vorfindet, daß =
ob ihr nicht an einen solchen ge-
ratet, der 241, 12. Praet. S. 3 hitti
141, 4; Pr. Conj. S. 3 hitti 53, 21;
124, 11 ; PL 3 hitti 122, 14. - Pass.
Part. Nm. hittr 204, 25 {die pass.
Konstr. entspricht hier nicht dem
neueren Sp>r achgebrauch: und wie
man S. traf, bat man ihn; D. H.
II, 360). A. m. hittan 172, 17;
absol. hitt 55, 14; 67, 18. - JDÖttu
vaerir ekki at hitt = wenn du auch
nicht dazu aufgesucht, zu Rate ge-
zogen wärest 201, 30 vgl. 204, 25.
Med. hittaz sich t r e f f e n , zusammen-
geraten.— Inf. 61, 16 {vom Wieder-
sehen) ; sich treffen lassen [zum
Kampfe) 164, 23. - Praet. PL 3
er fjeir Beli {er u. Beli) hittuz (im
Kampfe sich begegneten) 47, 13.
hjorleikr, m (hjQrr, leikr), das Schwert-
spiel, poet. = K a m p f. — G. Regm.
23, 6.
hjprhjgr, m. (s. hjorr, logr), die
Schwertfeuchtigkeit , der Schwert-
tau, das Blut. — D. 180, 21 vgl.
hlanda.
hJ9rr, m. (g. hairus; § 4, 3; 51, 1),
das Schwert, poet. — D. hjorvi
/u, 3; A. hjor VqL 54, 7.
hjprtr, m. (§ 64, 2; ags. heorot), der
Hirsch. — N. Grm. 35, 4; A. 196,
8; Asf. hjortinn 50, 4. — PL N.
hirtir 23, 6.
* Daß nach Grm. 35, 4 nur von
ein e m Hirsche unter der Esche
die Rede sein kann, ist mehrfach
betont, so von F. J. Gg. p. 96;
vgl. aber auch Ark. 22, 146 und
Niöhoggr.*
hlaöa, stv. (§ 106, 1; g. -hla{)an);
beladen, häufen; mit Dat. oder
Acc, vgl. Lund p. 91. — skyldu
hl. upp hja gullinu ok hylja ütan
sollten daneben Gold aufhäufen u.
{mit Gold) von außen (ihn) bedecken
174, 7.
hlakka, schw. v. krächzen. — Praes.
S. 3 hlakkar VqL 50, 6.
hlaup, n. (vgl. hlaupa), der Sprung,
Lauf. — I). hlaupi 40, 3; meö
hlaupi im Sprunge 233, 6.
hlaupa, stv. (g. -hlaupan; § 13, 1;
14, 2; 40, 2; 108), springen,
seltener = laufen. — Inf. 80, 1
(zur Wortstell, vgl. Ark. 16, 221)
118, 24; hl., riöa J^enna eld (Acc.
des durchmessenen Raumes, Lund
p. 59) 198, 25, 28. Praes. S. 3 hleypr
15, 18 (rennt)-, ähnl. 233, 7; 101,
9 (springt)-, PL 2 hlaupiö umher-
lauft (nhd. Sing.) 172, 19. PL 3
hlaupa rennen 54, 7 ; 160, 27. —
eilen 170, 1. Praet. S. 3 hljöp 10,
13; 72, 8; 119, 2; 121, 7; PL 3
hljöpu 138, 6; hl. frä skipum =
stürmten ans Land 168, 17.
lilaupari. m. (s. hlaupa), der Herum-
läufer, Landstreicher. — PL N.
171, 33.
hleina, schiv. v. (vgl. F. 88 die Bil-
dungen s. hli) eig. lehnen, sich
(um eine Stütze zu finden) anlehnen.
— Praes. S. 3 hleinir 44, 11.
hleypa, schw. v. (vgl. hlaupa), das
Fferd springen (laufen) lassen,
sprengen mit instrum. Dat. (Lund
p. 91). — Praes. S. 3 hleypir; Praet.
S. 3 hleypti 75, 11; 101, 11. —
Pass. Part, absol. hleypt hestum at
henni 228, 16 mit Rossen auf sie
losgesprengt.
hliö, f. (§ 55, 2), die Seite. — D. ä
hliöu Grm. 35, 5 ; A. a aöra hliö
82, 17; vgl. ä hliö ser 90, 9. PL
A. ä tvaer hliöar Regm. 24, 5.
hliö, n. (ags. hlid n. Deckel, ähnl.
nhd. Lid in Augenlid F.), das Tor.
— Asf. 220, 10.
86
hljöür — hloegja
hljo<tr. adj. (vgl. hljöti n. = g. hliuf>;
$ 15, 3), eigentl. hörend, d. h. still,
schweigsam. — Nf. hljöÖ 201, 18.
Iiliomr. m. (vgl. g. hliuma F.), der
Laut, Gesang. — A. liljom Grott.
2, 8. — „hl. bedeutet nach Gislason
einen vollen , anhaltenden Klang;
danach kann hl. amb. sich sowohl
auf das durch die Arbeit der Mägde
veranlaßt e Knarren der Mühle als
auf ihren Gesang beziehen." (D. H.
II, 607.)
hljöta, stv. (ags. hleötan; § 102, 1),
eig. duichs Los (g. hlauts) bekommen,
dann überh. = erlangen. — Inf.
40, 20. — rnun standa hljöta = wird
zu bestehen haben, wird bestehen
müssen (Vigf. s. v. II) 217, 29. Praet.
S. 1 ek hlaut 221, 20.
hilf, f. (§ 55, 1), die Schutzwaffe.
— PI. n. hlifar 142, 2 {vgl. väpn).
hilf a, schw. v. {vgl. hlif f.), schützen,
mit Dat. Lund p. 70. — Praet. S. 3
hliföi 169, 1; PI. 3 hliföu 168, 27.
höal, schw. v. {vgl. mit Pf. glöa oder
mit Gislason, Fr.2, D. H. II, 183
flöa „erwärmen"), erglühen. —
Pras. PI. 3 hlöa Grm. 29, 9.
hlumr, m. {vgl. Vigf. s. hlumr, Nor.),
der Handgriff eines Ruders. —
PI. N. 220, 4.
hl u nur. m. (Vigf. vgl. e. to launch),
die Walze, namentlich unter einem
Schiffe, zur Fortbewegung auf
dem Lande. — PI. Dsf. hlunnunum
75, 21.
hlunnvigg, n. (hlunnr, vigg n. =
Boß F.), das Walzen-Boß, poet. =
Schiff (vgl. Sk. LI skip = hest
skipreiöa1. PI. N. Regm. 17, 7.
hluti, m. = hlutr. — TZ. 163, 7; 226,
15 (vgl. hlutr* u. hvarrgi). — A.
hluta 178, 22.
hlutr, m. (§ 60, 2; 62 a2); zu hljöta),
eig. das Los, dann der Teil oder
Anteil, die einzelne Sache, das
Ding. — N. 8, 10; einn hverr hl.
irgend etwas 39, 15; ähnl. nokkurr
hl. 52, 16; engi hlutr nichts 17, 7;
83, 11. — G. hlutar 56, 8; D. hlut
137, 4; A. hlut 30, 14. — PI. N.
hlutir 4, 3; 5, 7; G. hluta 37, 10;
97, 8. — D. hlutum 6, 11 ; A. hluti
13, 11. — um alla hluti in allen
Stücken 152, 6; alla hl. 162, 16 =
alle (möglichen) Dinge, alles Mög-
liche.
* hlutr (m. hluti) kann i>i manchen
Fällen freier übersetzt werden, vgl.
die Beisp. zum S. Nom., so auch
f)ess hlutar nach der Sache = da-
nach; ollum hlutum betra. — besser
als alles (auf der Welt) 196, 10. —
Vgl. auch hoföu jafnan minna hlut
ör m&\um = hatten immer den schwä-
cheren Teil aus Streitsachen erlangt,
immer den kürzern gezogen 168,
10. Wenig glücklich ist 184, 8 ge-
sagt: i rünum eöa oörum hlutum
(andern, ähnlichen Dingen), er liggja
til hvers hlutar = die für jeden
einzelnen Gegenstand (oder Fall)
geeignet sind (s. liggja til); vgl. auch
das dreimal, hl. 191, 15—17; fyrir
sinum hlut für ihr Teil, für sich
selbst 209, 18.
hlynr, m. (s. Nor.), der Ahorn,
überh. Baum; vapna hl. = Waffen-
baum=Held Sigdr.20,3; vgl. Skälda
c. 31.
hlyöa,sc/m\t\(s.hlj6örF.),lauschen,
hören, gehorchen. — Inf. 56, 14 ;
Grott. 18, 6; Praas. S. 3 hlyöir 43,
19. — Prset. S. 3 hlyddi (8 29, 1)
158, 33, 34 (= war möglich, stand
zu Gebote; Vigf. s. v. IL), = ge-
horchte 228, 5.
* hlyöa c. 1). ist eig. lauschen,
hl. ä auf etwas genau achtgeben;
über den Mod. im abhäng. Satze s.
Ark. 2, 199.
hlyri, m. (zu hlyr = Wange, Nor.),
der Bruder; poet. — N. n, 5.
hlseja, stv. (§ 106, 3; g. hlahjan),
lachen. — Inf. hlaeja (hier als
Zeichen natürlicher Zuneigung) 153,
34 m. 215, 26; vgl. viö 1) c). ähn-
lich auch (geröi) hla?ja 205, 21;
von spöttischem Lachen PI. 3 hlaeja
239, 10. Part S. f. hlaejandi (fröh-
lich Edz.) 228, 31; vgl. § 74. —
Prset. S. 3 hlö viö 16, 6; 35, 9;
119, 22; 158, 30; PI. 3 hlögu 42, 1.
hlser, adj. (ahd. läo, läwer F. 88),
lau. — N. n. hlaett 8, 14.
hlcegja, schw. v. (vgl. hlaeja; g.
ufhlohjan F.), zum Lachen brin-
gen. — Inf. 96, 4. — Praes. S. 3
hlcegir 180, 23; hier = freut mich
{Edz.).
hluegligr — höf
87
hlcegligr, adj. (hlcegja), lächerlich.
— n. adv. 221, 28.
hnakki, m. (ahd. hnach F.; § 47),
der oberste Teil des Nackens,
das Genick, der Hals. — Asf.
hnakkann 61, 19; setja hn. ä bak
das Haupt {oder den Hals) zurück-
biegen; vgl. äör 2).
hnefi, m. (mhd. neve F.), 1) die
Faust. — D. hnefa 104, 26; Asf.
hnefann 72, 21. — PI. N". hnefar
72, 6. — 2) etymolog. unrichtige
Schreibung für nefi (mhd. neve, 1.
nepos F.), = Nachkomme, Sproß.
— N. Regm. 26, 7; Var. arfi.
hniginn s. hniga.
hnipinn s. hnipa.
hnipna, schw. v. (zu g. ganipnan?
vgl. Vigf., hnipa), betrübt, sorgen-
voll sein. — Praet. S. 3 q, 4.
hnita, schw. v. (vgl. hnita § 101,
Visjf.), hämmern, mit dem Hammer
befestigen. — Pass. Part. 237, 25.
hniga, stv. (g. hneivan; § 40, 2;
101 a); Nor.), sich neigen. — Praet.
S. 3 hneig upp lehnte sich auf
( = zurück) 211, 15. — Pass. Part,
hniginn a efra aldr auf ein höheres
Alter (herab) gekommen = bejahrt
232, 21; 236, 14.
hnipa, schw. v. (s. Vigf. s. v. ; Nor.
§ 410 a); vgl. auch hniga), den Kopf
hängen lassen , gebeugt, betrübt
sein. — Praes. PI. 3 hnipa 192,
26. — Praet S. 3 hnipti 212, 30.
— Pass. Part. st. Flex. (von verlor.
hnipa, hneip Nor. § 410a) hnipinn
betrübt 46, 18.
hnoss, f. (§ 37; vgl. Vigf. s. v. u.
*hnjööa Nor.), eine kostbare Schmiede-
arbeit, ein Kleinod. PL N. hnossir
43, 6.
hnot, f. (§ 72, 1 ; e. nut), die Nuß. G.
hnotar 95, 6; Asf. hnotina 95, 9.
hnyggja od. hnoggva, stv. (§ 103 a),
Vi^l*. s. v.; Nor.i, stoßen, schaben.
— Pass. Part, hnugginn abgestoßen,
gekränkt in einer Sache oder be-
raubt derselben (Dat.) 228, 11.
hnykkja, schw. v. (s. Vigf.), heftig
u. ruckweise ziehen oder reißen.
— PI. S. 3 hnykkir at ser (an sich,
zu sich hin = zurück) 156, 25.
hof,n.(ahd. hof, Hof F.), der Tempel,
das Heiligtum unter Dach, vgl.
Vigf. s. v. — A. hof 17, 16.
* Das nord. h. war, soweit es
sich nicht um Privat- Tempel han-
delt, zweiteilig; außer dem Altar-
raum fand sich ein größerer Raum
für Festgelage nach der Opfer-
Schlachtung; s. Art. horgr. — Vgl.
den Grundriß bei Mogk Germ. Myth.
(Samml. Göschen) S. 121; Rieh. M.
Meyer 423 fg. und die dort an-
geführten Schriften.
hol, n., die Höhlung, der hohle
Raum. — Asf. holit 120, 19.
hold, n. (vgl. Vigf.), das Fleisch. —
1). holdi 11, 5; 18, 6—7; Grm. 40,
1. — meö holdi ok skinni 158, 17.
A. ö, 4; 225, 10.
holdgröinn, adj. (vgl. h ld, gröa),
an das Fleisch festgewachsen.
— N. m. 111, 20; N. f. 183, 21.
hollr, adj. (g. hulfrs F.), hold, ge-
neigt. N. m. 192, 9.
holhinr, m. (hollr, vinr), der holde
Freund; poet. — N. g, 3.
holt, n., das Holz, Gehölz. — D. i
holti VafjDr. 45, 3.
hopa, schw. v. (vgl. Vigf., zu hap
F. 62?), stutzen, unschlüssig sein,
zurückweichen; von Pferden und
Menschen. — Praes. S. 2, 3 hopar
198, 24.
horfa, schtv. v. (vgl. hverfa, Nor.
§ 446, 2), sich wenden, gerichtet
sein, schauen. — Praes S. 3 horfir
20, 13; PI. 3 horfa 88, 5; 249, 2.
Praat. S. 3 horföi 161, 17. — Med.
horfaz den Anschein haben; her
horfiz (Praes. S. 3) til gamans mikils
hier schaut es aus nach großem
Spaß = die Sache ist recht heiter
239, 10.
hörn, n. (g. haürn), das Hörn, Ge-
weih; Trinkhorn; Hörn zum
Blasen; Spitze, Ecke. — N. Vol.
46 b; Gsf. hornsins 65, 1; D. horni
64, 8; Dsf. horninu 20, 16; 64, 7.
— A. hörn Grm. 36, 2; Asf. 64,
11: A. hörn = Ecke 11, 14. PI.
D. \\omum.= Geweih 50, 5, = Spitzen
103, 19. A. hörn = Trinkhörner
237, 12.
horskr, adj. (Ger. vgl. g. and-hruskan
= erforschen), hurtig, schnell, von
schneller Auffassung, klug. — N.
182, 22.
höf, n. (vgl. g. gahobains f., Enthalt-
samkeit), das M a ß , d. Schicklichkeit.
88
liol'lätr
hriö
— D. at höfi nach Gebühr (der
Verwandt schaft halber) 157, 11; ok
Jjö leztu per eigi at höii (sc. gert
vera) und doch meintest du, daß
dir nicht nach Gebühr (geschehen
sei) 226, 2. A. viö höf nach Gebühr
99, 2.
höflatr, adj. (vgl. höf, lata), von
schicklichem und klugem Be-
nehmen. — N. 44, 13.
höfr, m. (Lexer, s. v. huof, Heyne s.
Huf), der Huf. — D. höfi Sigdr.
15, 4.
hölmganga, f. (s. hölmr, ganga), der
Holmgang, Zweikampf. Vgl. Wh.
297 fg. — Asf. hölmgonguna 103, 4.
hölmr, m. (§ 6,1), 1) die Insel, der
Holm (vgl. Bornholm u. a.). — A.
hölm 40, 13; hier schon Übergang
zu 2), — 2) der (oft insulare) Platz
zum Zweikampfe oder der hölm-
ganga (q. v.). — N. hölmr 103, 7;
180, 20. An ersterer Stelle eig. die
Aufforderung zum Zweikampf.
hölmstefna, f. (s. hölmr, stefna f.),
dieL weikampfs- Versammlung,
-Begegnung. — G. til hölmstefnu
104, 3.
hon, pron.f s. hau n.
hördömr, m. (vgl. hörr = g. hors F.,
dömr s.*), das buhlerische Wesen,
die Unsittlichkeit. N. Vol. 45, 6.
not, PI. n. (g. hvota f., § 27, 3),
Drohungen. — A. 210, 8.
hraftr, adj. (vgl. Nor.), schnell; n.
adv. hratt u. Superl. hraöast; sem
hr. so schnell wie möglich 233, 10
vgl. N.
hrafn, m. (vgl. Nor.; ahd. hraban),
der Rabe. — N. 121, 12. — PI.
N. hrafnar 48, 16.
hrammr, m. (zu ahd. rama Nor.), die
Pfote, Hand; auch die Vorder-
tatze (eines Bären). — D. hrammi
Sigdr. 16, 1. PI. Asf. 218, 27.
hrapa, schw. v. (vgl. Vigf.), stürzen,
taumeln. — Inf. Regm. 25, 6 =
straucheln; vgl. fyrir 2) gegen Ende.
Praes. PI. 3 Regm. 17, 7.
hratt s. hrinda.
hraustr (vgl. Vigf.), kühn, rüstig. —
Superl. N. inn hraustasti 221, 10.
s. auch tyhraustr.
hräki, m. (zu ahd. racho = Rachen
Vigf. , rachisön = spuere) , der
Speichel. — D. hräka 39, 21;
97, 5.
hrefcjar, PI. f. [vgl. § 57, 1 ; Vigf. u.
g. hair})ra = viscera), die Hoden,
männliche Scham. A. 96, 5.
hreyfa, schw. v. — Pass. Part, hreyft
Var. zu 59, 18 (hier hr. = raufa
93, 12 nach Ark. 14, 357).
hreysikottr, m. (hreys\ = Steinhaufe;
kottr), das Hermelin (so Fritzn.,
Wildkatze Vigf.). — Nsf. 160, 10.
— PI. N. 160, 7.
hreysti, f. (vgl. hraustr). die Tüch-
tigkeit. --- A. 163, 28.
hreystiligr, adj. (vgl hreysti), kühn,
beherzt. — Superl. adv. gera sem
hreystiligast so beherzt wie möglich
verfahren 155, 5.
hreystimaör, m. (s. maör, hreysti),
ein Kühnheitsmann, k ü h n e r M a n n.
— PI. D. hreystirnonuum 34, 12.
hrinda, stv. (§ 103, 3 (vgl. ahd. hrind,
Bind F.), stoßen, mit Dat., vgl.
Lund p. 92. Imper. S. 2 hritt af
f)er harmi 205, 3. Praet. S. 3 hratt
75, 20; 76, 5; PI. 3 hrundu honum
= stießen ihn fort 220, 17.
bring ja . f. (vgl. hringr), eineS c h n a 1 1 e.
— Nsf. 252, 5.
hringr, m. (F. 82), der Ring, Kreis.
— Gsf. hringsins 160, 29. A. i hring
in Ring- oder Kreisform, im Kreise;
Asf. hringinn 77, 17. PI. N. hringar
76, 13. - D. hringum Grolt. 20, 3.
A. hringa 170, 20.
hrjöta, stv. (§ 102, 1), a) springen,
fallen; b) schnarchen (wohl von
dem stoßweisen Geräusch). — Zu
a) Prses. S. 3 hrytr 160, 27; PI. 3
hrjöta stieben 100, 1 ; Praet. S. 3
hraut Grott. 23, 7; PI. 3 hrutu
251, 16. Gonj. S. 3 hryti upp af
hollunni schlüge oben aus der Halle
heraus 218, 23. — Zu b) Praes.
S. 3 hrytr 60, 7 ; Praet. hraut 58, 22.
hrista, schw. v. (vgl. g. -hrisjan, Vigf.),
schütteln. — Praet. Ö. 3 hristi sik
39, 11; hr. svä hrammana schlug
so um sich mit den Tatzen 218, 27.
hrft, f. (vgl. Vigf.; ags. hriö), eig. der
Sturm, das Unwetter, die Zeit.
— A. litla, langa hriö 58, 7; 118,
15; litla hriö kurze Zeit (wahrte
es, vgl. Edz.) 229, 27. um hriö eine
Zeitlang 71, 18; 161, 27; so auch
of hriö 233, 16.
hrim — hraezla
89
hrim. n. (e. rime F.), der Reif, das
Eis. — Nsf. hrimit 8, 7; 9, 12; G.
hrims 8, 9; D. hrimi 8, 6; Dsf.
hriminu 8, 15.
* hrimit 8, 7 Reifschicht, Eis-
scholle (Pf.). — hrim nähert sich
schon der Bedeutung „Eis", wäh-
rend für „Reif" auch heia f. sich
findet, vgl. heia schw. v.
lirimsteinii, m. (s. hrim, steinn), der
Reifblock, Eisfels. — PI. A. hrim-
steina 9, 16.
hrimlmss (-Jmrs), m. (s. hrim, Ipuss
= [>urs Riese; § 36, 1; F. 132 s.
thars), der Reif- oder Eisriese.
- S. N. 9, 9. — PI. N. hrim|)ussar
8, 18; G. -fmssa 8, 19; 20, 13; D.
-JDiissum 6, 20; 20, 10, -^ursum
112, 16; A. -Jmssa 9, 6.
1 1 r i 1 1 : i . sfr\ (§ 101: Vigf.); grunzen,
vom Schwein; wiehern {vom Pferd).
- Pr. S 3 hrein 54, 4.
hris. n., das Gesträuch. — Dsf.
182, 9.
* Urspr. wohl = Zweig, vgl. hrisla
u. die deutsch. Bild. (Reis, Reisig).
hrokkinn. adj. (eig. Part, zu hrokkva
stv.), gekrümmt. — N. d, 3.
hrollr, m. (vgl. Vigf.), ein heftiges
Schütteln von Frost, Aufregung
dergl. — N. hrollr sjä dies (ihr
zorniges) Erbeben (Edz.) 204, 28.
hross, n. (ags. hors, so auch bisw. im
Nord., vgl. Nor.), das Pferd, Roß.
- PI. N. 54, 7; vgl. {>essi. — G.
hrossa (hvat hr. was für eine Art
von Pferden, nämlich eine Stute)
54, 4. Für die Var. hrossi iS. D.)
vgl. Lund p. 133. — Asf. hrossin
172, 11.
hrottameiftr, m. (hrotti Schwert, vgl.
Hrotti, meiör), eig. der Schwert-
baum, poet. = Mann, Held; vgl.
Sk. G. XXXI. — Dat. Regm. 20, 6.
hrottgarmr, m. (zu hrotti? vgl. *;
garmr = Hund, vgl. Garmr), poet.
= Verderber. — A. hrottgarm
viöar Verderber des Holzes= Flamme
Helr. 10, 4 vgl. Var. u. Sk. XXVIII.
* Nach Eg. ist hrott=hröt radix;
hrott g. = canis radicis (ligni) =
ignis; ähnl. D. H. II, 48^; Ger.
Vollst. Wb. „heulender Hund" (?)
des Holzes = Feuer.
hröMgr, adj. (vgl. hröör bei Nor.),
ruhmvoll. — N. Grm. 19, 3.
hröörfullr, adj. = hröSigr. — PL
A. Regm. 21, 6 Var.
hröörfüss, adj. (hröör, füss), ruhm-
begierig. — P. A. hroörfüsa
Regm. 21, 6.
hrösa, schw. v. (vgl. hrööigr), rüh-
men mit Dat.; Lund p. 75. —
Praet. S. 3 hrösaöi 114, 7.
hrütmänudr, m. (s. man. u. hrütr=
Widder, F. 85), vgl. Wh. 376 ; Vigf.
s. v. hrütr. Widdermonat, Brunst-
zeit der Böcke, Dezember. — N.
144, 11.
hryggja, schw. v. (Nor. -va), be-
trüben, ängstlich machen. —
Inf. 194 23.
hryggr, adj. (Ark. 24, 341 ; § 77, 1),
betrübt. — Nf. 207, 14. — PI.
Nf. hryggar 204, 10.
hryflflr, m« (vgl. Nor.; ahd. hrucki
F.), der Rücken. — Dsf. 249, 17.
Asf. hrygginn 108, 2.
lirynja, schw. v. (vgl. Vigf. s. v. hrang
n), mit Geräusch einfallen, ein-
stürzen. — Praes. PI. 3 hrynja
82, 4.
hrytr, m. (hrjöta b), das Schnar-
chen. — N. var par hr. mikill
man hörte dort ein lautes Schnar-
chen 233, 4.
hrse, n. (§ 51, 2; g. *hraiv n.), die
Leiche, der Leichnam. — D.
hrai 165, 12. A. 164, 30. — PI. A.
hrae ?., 4.
hrseöa, schw. v. (venv. mit hryggr,
adj. F.), in Furcht setzen. —
Inf. 40, 25; 220, 16; häufiger ist
Med. hra?öaz sich fürchten, bei sich
f., absol. (Helr. 9, 8) oder mit Acc.
des Objektes. — Inf. 177, 21. —
Pra?s. S. 3 hraaöiz 15, 17; PI. 3
hraeöaz 116, 21. — Conj. PI. 3
hrasöiz 155, 3. Praet. S. 1 hraeddumz
ek 180, 27; S. 3 hraeddiz 15, 12;
PI. 3 hraedduz 69, 5.
hrseddr. adj. (eig. Part, von hraeöaz),
erschrocken. — N. m. 53, 22;
N. f. hraedd 15, 11; N. n. hraßtt
179, 32; 258, 8. -PI. N. m. hraeddir
180, 29; PI. N. n. hraedd 58, 18.
hreBfa, schw. v. (vgl. Vigf.), aus-
halten. — Inf. um hr. 224, 17.
hrsezla, f. (hraeösla, vgl. hraeöaz), die
Furcht. - G. hra'zlu 154, 34. A.
hraezlu 57, 22.
90
hionn — hundr
li ron n. I'. (Nor.), die Woge, Feuch-
tigkeit.—P\. Dsf. hrQnnununi 72, 19.
hrokkva, stv. (vgl. § 103, 5), sich
krümmen, kräuseln; weichen. —
Pnes. S. hrokkr 222, 1; Praet. S. 3
hrQkk 248, 6. Prset. Gonj. PI. 1
hrykkim 220, 15.
hrekkviäll, m. {vgl. hrokkva), d, 3
= anguilla («all) adsultrix (Eg.), hr.
VQlsungadrekku = ang.Volsungorum
potus ( = veneni \ poet. = Schlange.
— Vgl. Eg. im Lex. Poet. s. v.,
Gislason Udv. p. 46, Gering Kvaef).
25; F. J. Skjald. B, 4.
hrcera, schw. v. (F. 86\ aufrühren,
von der Stelle bewegen. — Praes.
S. 3 hroerir 26, 8. — Part. Pass.
A. m. hreeröan 104, 20 Var. {vgl.
fä); hroert {in unflektierter Form)
59, 18. — PL N. f. hrceröar Sigrdr.
18, 3. Med. hroeraz sich rühren.
— Praes. S. 3 hrceriz 105, 19;
223, 16.
hroering, f. {vgl. hrcera), die Führung,
Bewegung, das Vermögen der
freien körperlichen Beweguug. —
A. 13, 2.
hiHjii. schw. v. {vgl. hugr, hygja; zur
Flex. Vigfj, gesinnt sein; ersin-
nen, ausdenken. — Praet. S. 3
hugöi 153, 25. — Pass. Part, absol.
fyrir hugat 234, 18.
huyaor, ad), (eig. Part. Pass. von
huga = gesinnt sein), gesinnt,
beherzt. — N.bezt hugaör 34, 11;
svä vel hug. 157, 19. A. hugaöan
betr 119, 16. A. n. hugat maela
204, 4 Verständiges {nach D. H.
II, 389 — freundlich) reden.
hugarekki, m. {s. hugr, ekki vgl.
Vigf. s v.), Gemütsbewegung.
— A. 189, 16.
hucjäst, f. (s. hugr, ast), die herz-
liche Zuneigung. — PI. D.
hugästum in h. Zun. 176, 11.
hu y tu 11 r, ad), (hugr, fullr), mutig. —
N. Helr. 7, 2.
Iiuijqn, schw. v. (vgl. hugr), trösten.
Int. 229, 17. Med. sich tr. Inf.
huggaz 195, 29. Mit Gen. harms
{über) Praet. S. 3 huggaöiz 213, 9.
hughrcysti, f. {s. liugr, hreysti), die
Beherztheit. — D. 179, 5.
hu <| lau ss, adj. (hugr, lauss), mutlos,
feige. — Compar. N. f. 203, 26.
In!(|lcllr. adj. [vgl. hugr, lettr), leicht
im Sinne, erträglich. — Comp,
n. hu^lettara (sc. vera) 98, 5.
huyna, schw. v. {vgl. hugr), zu Sinne
sein, gefallen; mit Dat.; Lund
p. 71. — Praes. S. 3 hugnar 151,
3; Praet. S. 3 hugnaöi (unsicher)
149, 13.
hugr, in. (g. hugs, m.; §60, 2), der
Sinn, Geist, Mut. — N. 68, 18;
ef h. dugir wenn das Herz taugt,
wenn ich d. H. habe 175, 10. —
G. hugar (= Mut) 41, 4 vgl. 202,
5. — D. hug 117, 4; varu allir meö
einum hug lil |>ess waren alle eines
Sinnes in bezug auf den 74, 21 ;
lek i hug 207, 17, vgl. leika; Acc.
kom honum i hug kam ihm in den
Sinn 121, 25 vgl. 39, 9; = Mut,
Herz 166, 35; haf of hug (= i hug
L. E.) Sigdr. 20, 5 hier = Über-
legung, vgl. SQgn. — PI. Gen. tveggja
huga zweierlei Sinn 194, 1 vgl. Ija
impers. — PI. D. hugum 43, 13.
hugraun, f. {vgl. hugr, raun vgl.
reyna) , die M u t p r o b e. — N.
102t 21.
hugrünar, PI. f. (s. hugr, rünar),
die Sinn- oder Geist-runen. —
PI. A. Sigdr. 12, 1.
hugsa, schw. v. {vgl. hugr), über-
legen. — Praes. S. 1 hvat ek hugsa
was mir im Sinn liegt 192, 27;
S. 3 hugsar f. ser erwägt für sich
(bei sich) 197, 6. Praet. S. 3 hugsaöi
4, 3; 60, 14.
hugsjükr, adj. (hugr, sjükr), tief -
betrübt. — N. 207, 16.
hulda, f. (vgl. hylja), der Nebel,
die verhüllende Decke. — 1). 205,
12; hier soll gesagt werden, daß
Brynh. ihren Schutzgeist nicht habe
erkennen können, sich von ihm ver-
lassen gefühlt habe.
hunang, n. (ahd. honag F.), der
Honig. - Nsf. 156, 22. — D.
hunangi 97, 14. A. 156, 16.
hunangsfall, n. (vgl. hunang, fall),
der Honigfall, ein von kleinen
Insekten herrührender tauähnlicher
Befall auf Pflanzen. — A. 24, 7.
huiidagiioll, f. (hundr, gnöllra =
kläffen Vigf.), Hundegekläff.—
N. 219, 11.
hundr, m. (g. hunds F., vgl. auch
Ark. 19, 359), der Hund. — Nsf.
hundraö — hvar
91
hundrinn 83, 20. PI. Gen. hunda
Grm. 44, 9; D. hundum 164, 21.
hundraö, n. zahlw. (g. hund n., nur
Plur hunda belegt), hundert, das
Hundert, gew. das große Hundert
(=120; Wh.121), §86.-A. huudrat
(-aö) rasta(s rost) 35, 19; Nyg.S.91.
PI. N. fimm hundruö 30, 4 ; ätta hund-
rut Grm. 23, 4; Dat. (unfl.) hundraö
sinnum 155, 6. A. f.- hundr. Grm.
23, 1 vgl. 24, 1 ; A n. J^rjü hundr
145, 3. Da h. meist das große H.
bedeutet, so sind Grm. 23, 1 u. 24,
1 wohl 640 Räume gemeint; ent-
sprech. auch sonst.
hundviss, adj. (vgl. Vigf. s. v. hund-),
sehr weise, doch nur von Riesen
üblich; das Wort, urspr. mit dem
Zahlwort hundraö rerw., vgl. nhd.
Tausendschön, scheint allmählich als
zu hundr m. gehörig angesehen u.
in herabsetzendem Sinne gebraucht
zu sein (F. J. (Jg. 98). — N. 106,
23. — PI. N. hundvisir 102, 14.
hurö, f. (§ 61, 3; g. haürds), eig. der
Türflügel von Flechtwerk [vgl. nhd.
Hürde) oder Holz ; überh. die Tür.
— N. hurö 212, 5 (vgl. 38, 11
Fallanda-foraö grind; grind = hurö);
Nsf. huröin 5, 4; A. hurö 46, 7.
— PI. Nsf. 183, 2.
hüS, f. (ahd. hüt), die Haut. — Asf.
hüöina 123, 8; hüöna Var.
hüs, n. (g. -hüs, n), 1) das Haus.
- N. 17, 17, 20; 30, 4; Nsf. hüsit
58, 14; G. hüss 46, 5; Dsf. hüsinu
78, 11; A. hüs 17, 21; 46, 5; 78,
11; Asf. hüsit 88, 6. — PI. G. hüsa
Grott. 1, 2 u. 16, 2; baö hüsa bat
um Quartier 231, 21. — 2) Der
einzelne Raum im Hause (Fritzn.
2). — Asf. 160, 27.
* Der PI. hüs bezeichnet öfter
die verschiedenen Gebäude auf einem
Grundstück u. ist datin etwa mit
Hof zu übersetzen, so in Grott. u.
242, , 22; Helr. 2, 4.
hüsböndi, m. (s. hüs, böndi), der
Hauswirt, Hausherr. — Nsf.
-bondinn 57, 13.
hüskarl, m. [s. hüs; karl = Mann),
der Hausmann, ein freier Ge-
folgsmann oder Dienstmann , der
im Hause eines Höheren weilt, vgl.
Wh. 429; speziell die (niederen)
Dienstleute des Königs, Keyser II,
86. — PI. N. hüskarlar 143, 18
(hier im älteren u. poet. Sinne =
hirömenn; vgl. hirö u. hirömaör;
Amira in Pauls Grundr.2 III, 167.
hvaoau, adv. (vgl. hvar adv.), von
wo? auch zur Bezeichnung der Ab-
stammung, Herkunft u. d. Grundes.
— 12, 13; 18, 4 modal (wie, vgl.
hvar, adv.)\ 90, 5; hv. Iper kemr
|)at = woher du das haben kannst
(F. J); Vaff)r. 30, 5.
hvar (oder hvä? vgl. Wimm. Laes.
p. XXVIII), pron.; nur in einigen
Kasus (vgl. § 98; Nor. s. hvat,
nam. § 403, 1 u. *); g. hvas) ge-
bräuchlich. — a) wer? N. A. n.
hvat 6, 8, 9, 19, 21, 22; häufig mit
Gen. hvat megins (quid spatii Eg.)
Vol. 5, b; hv. iprötta 62, 11; hvat
hrossa 54, 4 (vgl. hross); hv. manna
was für ein Mann 101, 4; 231, 20;
hvat er |)at fiska Regm. 1, 1 ; vgl.
Lund p. 151; über eine scheinbare
Verbindung von hvat mit dem Dat.
vgl. Lund p. 133. — Öfter auch
adv. hvat skulum vit sjä=m welcher
Art, wie 234, 2, 4. — hvat hann
heti wie er hieße 258, 12; hvat
skalt vitja wie darfst du aufsuchen ?
(Edz.) Helr. 2, 1. — b) wer immer,
jeder — D. m. hveims (= hveim es)
Sigdr. 19, 5. hvat viö annat (vgl. hvert
hrimit yfir annat 8, 7) ein Teil
gegen den andern 226, 7. — hvat
sem was auch immer 73, 16 (vgl.
sem).
hvar, adv. (g. hvar § 27, 1), 1) wo?
in direkt, wie indirekt. Frage. —
H9V. 1, 5; 6, 8; 9, 11; 20, 3; 68,
8; 78, 1; 95, 10; 100, 13; Vol. 5 b
bis; hvar sem wo immer, ivann
immer 33, 10; ähnl. hvars = hvar
es (er) Helr. 3, 7; hvar ]dü auga
falt Vol. 28, 8 = daß du da u. m.
D. H. II, 39; vgl. u* — 2) wohin?
(Vigf. 2) veit ek eigi, hvar ek fer
ivohin (in welcher Richtung) ich gehe,
gehen soll 158, 2.
* Ahnlich den meisten Präpos.
entwickelt auch hvar neben der ur-
sprüngl. lokalen Bedeut. gelegent-
lich eine temporale (vgl. 33, 10)
und modale (68, 8 läßt sich hvar
mit quomodo wiedergeben, qua über-
setzt Eg.). — Zu beachten ist ferner
der Sprachgebrauch in Wendungen
92
hvarf — hvärt
WO t'»i Nhd. „daß da" eintreten
kann, wie ser mann, hvar lä 58,
20 (s. m. hvila Var.) = animad-
vertit hominem iacentem Eg. —
Ähnl. Unna, hvar gygr sat 78, 1
= oreadem sedentem repererunt
Eg., leit, hvar hon sat sah sie sitzen
122, 4; sä, hvar hon glöaöi i leir-
inum sie im Lehm blinken sah
(Edz.) 252, 5; H$v. 1, 5: hvar
övinir sitja = ob {nicht) die Feinde
sitzen; s. D. H. II, 84; 390 und
160, 7, 29; 169, 32. Nicht unähn-
lich endlich: hvar var hon, [ja er
hon sagöi 201, 13 = hat sie
wirklich gesagt u. w. — So auch
259, 7: hvar hefir f)ü jjess komit,
er = ivo bist du so angekommen,
daß es dir am besten gefiel = wo
gefiel es dir am besten?
hvarf, n. (vgl. hverfa), das Weggehen,
Verschwinden. — A. 94, 16.
hvarmr, m. (vgl. Nor.), das Augen-
lid. — PI. Asf. hvarmana 111, 8.
hvarvetna, adv. (s. hvar; vetna nach
Vig/". zu vetta f. = vaettr Ding),
wo auch immer, überall. —
167, 23.
hvass, adj. (g. *hvass in hvassaba,
§ 47; 76, 1), scharf, geschärft. —
N. n. hvast 117, 6; D. n. hvossu
Grott. 6, 6; vgl. die Stelle unter
])\i. — PL G. hvassa Sigdr. 20, 3;
A. n. schw. Flex. 171, 12; starke
Flex. 193, 33. Superl. hvassastr;
A. n. hvassast 217, 10.
hvat s. hvar, pron.
hvata, schw. v. [vgl. hvatr), antrei-
ben, beschleunigen mit Dat.;
Lund p. 79. — Inf. 15, 11,
hvatr, adj. (ags. hvät F.); 1) hurtig,
schnell, 2) tapfer. — PI. N. m.
hvatir Regm. 23, 6. — S. N. m.
schw. Flex. inn hvati 75, 9. — Su-
perl. N. hvatastr 180, 32 (hier u.
Regm. 23, 6 = tapfer; bez. 75, 9
schwanken die Erklär, acer (v. celer)
Eg.; den raske F. J.).
hvatvetna oder hvetv. pron. (vgl.
Nor.; Wimm. Laes. p. XXIX; Ark.
7, 188), was auch immer, alles u.
jedes. — A. viö hv. über (in bezug
auf) alles 179, 4. Als Gen. gilt
hversvetna; fyrir hv. sakir in jeder
Beziehung 201, 2; 212, 20.
hvärigr, hvärki s. hvärrgi.
hvärr, pron. (g. hvaf>ar = uter? § 97),
a) u t e r? — b) u t e r q u e. —
Zu a) N. m. 103, 11; 163, 29.
— PI. N. hvärir (= g hva^arai
§ 28, 3 = welche von den zwei
Gruppen) 10, 12. — Zu b) (mit
Gen. = jeder von; oder hv.
mit cas. obl. von annarr = jeder
des andern Mörder u. Ähnl.; vgl.
auch hverr* u. Lund 518, 1). —
N. m. 84, 2, 13; 159, 16; A. hvärn
161, 20. — N. n. hvärt (n. als gen.
comm.) 227, 30, — Vgl. auch hvart
adv. u. Lund p. 517.
hvärrgi od. hvärgi (vgl. Nor.), keiner
von beiden, neuter (s. hvarr;
über die Nebenform hvärigr s. Lund
p. 520). — N. m. 249, 3; Nn.
hvärtki okkart (n. = g. comm.),
keiner von uns beiden Helr. 12, 5 —
8. — D. f. hvärigri Grott. 2,6;
l). n. hvärigu (auf hjälmr in. u.
brynja f. bezogen) 137, 1. — A. n.
hvärtki (wie mättkan zu mättigr
§ 41, 3) oder hvärki (vgl. § 30, 3
gegen Ende) adv. = weder; hv. —
ne weder — noch 137, 14; 106,
20. — Plur. G. hvärigra hluti =
neutrius causa 226, 15.
hvärrtveggi od. hvärrtveggja (vgl.
Nor.) = hvärr b) oder = bäöir.
— N. m. 62, 21; N. n. hvärtveggja
(eig. hvärttv.) auf Loki u. SkaÖi
bezogen 96, 6 ; A. n. hv. barnit 161,
5. — absolut = beides (vera i kalsi,
halda eigi) 239, 15. — PI. m.
hvärirtveggju 97, 4; 141, 6; formell
als PI. G. zu betrachten hvarrat-
veggju 69, 15; aber viell. = hvär-
rartv. (cf. handar, S. Gen.), in die-
sem Falle eine der vielen irregulären
Bildungen, vgl. Vigf. s. v. — A.
n. (in älterer Form) hv^rtv. Regm.
19, 2. — In sunt. Hinsicht s. Lund
p. 21, 187, 521.
hvärt, adv. (eig. n. zu hvarr pron.),
utrum?, — ne?; zur Einführung
einer a) dir., b) indir. Frage. —
a) nhd. nicht zu übersetzen 48, 1 1 ;
55, 2, 14; 70, 7; 165, 9; 175, 22.
— b) mit „ob" oder „für den Fall,
daß" (110, 10), zu übersetzen. —
4, 4; 5, 13; 170, 9; mit „ob" oder
„daß" zu übers. 162, 11. — hvärt
— eöa 46, 22; hvärt — eöa hvärt
60, 2, 3.
hveörungr — hverr
93
* Über die Stellung der Worte
im indirekt. Fragesatz s. Ark. 16,
232. — Über die Anicendung von
hvärt in scheinbar einfacher Frage
vgl. Lund p. 432 Anm. — An der
Stelle 181, 24 ist dar Text nicht
ganz sicher {vgl. N), der Sinn ivöhl
jedenfalls: Du wußtest nicht, ob es
Himmel oder Erde war (sc. wo du
dich befandest oder wo der Kampf
vorging). — Freier gewandt etwa:
„Dir verging Hören und Sehen bei
der Sache." — Vgl. auch Lyngby
Fär. Qu. p. 458 Str. 63. — Auch
hier wird eine heftige Kampfszene
durch die Schilderung der untätigen,
erschrockenen Zuschauer scharf ab-
gehoben.
hveörungr, m. (vgl. hveönir = Fisch-
art), der Kiese, selten u. poet. —
G. megi hveörungs (gigantis gnato
Eg.) VqI. 54, 5; hier ist Loki =
hveör., sein Sohn ist Fenrir.
hvel oder hvel (vgl. e. wheel, auch
hvela § 66; Vigf. s. v.; P. Br. Beitr.
VI, 103), n. das Ead. — D. hveli
Sigdr. 15, 5.
hvelfa, schw. v. (mhd. welben =
sich wölben F.), umwerfen, mit
Dat.; Lund p. 02. — Pr*t. PL 3
hvelföu 98, 1.
hvelpr, m (F. 95). ein W elf '= junger
Hund. — PI. N. hvelpar 216, 9.
hverfa, stv. (g. hvairban; § 103, 1;
vgl. auch horfa), eine Wendung
machen, umkehren, verschwin-
den. — Praes. S. 3 hverfr 172, 16.
— PI. 3 hverfa 82, 2; vgl. VqI.
57, 3; Imper. PI. 2 hverfit aptr.
61, 11. — Praet. S. 3 hvarf ä brott
74, 9; hv. = kam aus dem Ge-
sichte 167, 10; hv. üt aptr ging
wieder hinaus 209, 5. — Pass.
Part, horfinn 249, 12; PI. N. n.
horfin entschwunden 168, 35; v, 3.
hverflyndr, adj. (hverfa; -lyndr zu
lyndi n. = lund f.), wett er iv endisch,
veränderlich. — N. n. Helr.
2, 3.
hvergi, adv. {vgl. hvar und -gi), nir-
gend, durchaus nicht, gar nicht.
— 55, 14; 75, 15; 104, 20, 22;
VqI. 3, 8. — In der poet. Sprache
auch verstärkt durch lands (Helr.
9, 7), jaröar. Lund p. 62.
hvernig, adv. {eig. hvern veg, vgl.
hverr u. vegr), in ivelcher Weg-
richtung , auf welche Weise,
wie? — a) in Hauptsätzen 9, 2;
12. 3; b) in Nebensätzen {über die
Wortstell. Ark. 16, 233), 67, 17.
hverr, pron. (g. hvarjis; § 46, 3; 96,
97). a)wer, welcher? b) = hverr
er, wer auch immer; jeder. Vgl.
hvarr. — Meist substant. {mit Gen.)
oder absolut; doch auch adjektivisch
gebraucht, vgl. Lund p. 500 Anm.,
509, 516, 5i8; Vigf. s. v.
Zu a) N. m. 4, 17; 6, 1; 53, 16
(hverr f)vi h. r.); 102, 15; N. f.
hver 15, 20; 114, 1; N. n. hvert
nafn. ivelcher Name = wie der
Name) 5, 9. — G. n. hvers 96, 11 ;
151, 6; D. m. hverjum 46, 14; D.
n. hverju 93, 15; 213, 12 {instru-
mental = wie, vgl. hvert adv.);
af hverju woher 52, 5 ; 179, 27 ; A.
m. hvern 69, 2; Af. hverja 78, 14;
A. n. hvert (sc. guö) od. (Mob. Gl. ) adv.
34, 8; 197, 8. — PI. N. m. hverir
27, 10; 162, 6; N. f. hverjar 42,
13; N. n. hver 29, 13; Regm. 19,
4. — A. in. hverja 195, 14.
Zu b) N. m. 41, 6; 51, 9; 74,
21; 87, 4; 136, 17; 155, 3; hverr
er vildi 100, 18 vgl. hverr sä er
142, 16 u. Lund p. 263; hverr
annan 53, 16; hverr maör oörurn
91, 1 ; hverr at Qörum 153, 13, vgl.
u. *); hverr = quilibet Grm. 34,
3. — N. n. hvert hrimit yfir annat
8, 7. — G. m. hvers 13, 10; G. f.
hverrar 29, 8; 34, 9 (so Eg , doch
könnte hier vielleicht auch an a)
gedacht werden). — G. n. hvers
kyns Guör. II, 23, 2. — D. m. hverjum
14, 12; 172, 15; Sigdr. 12, 2; 19,
5 Var.; D. f. hverri 80, 8; D. n.
i hverju 5,9. — A. m. hverjan Grm.
14, 5; VqI. 29, 6; y, 6; ä hverjan
veg Vafjir. 18, 5 vgl. hvern veg
90, 8; hv. dag 20, 5; um hvern
mann fram 171, 19. — A. f. hverja
76, 13; 112, 3 vgl. inn * f); A. n.
hvert 5, 8; it tiunda hvert doegr
159, 12. — PI. D. hverjum 14, 10.
* Nebeneinander findet sich hverr
b) und a) 190, 21 — 22; hverr in
der Bedeutung b) kann auch ein
jeder, jeder einzelne sein, so hverr
annan 94, 17 = einer den andern;
94
hversu — hyggja
hv. at Qörum = einer nach dem
andern 153, 15. — Nicht eben häu-
fig wird hverr a) r elativisch ge- I
braucht, vgl. § 96; daher ist 141,
14 hvert (sverö) er dr. er wohl
besser zu b) zu ziehen: welches
immer = das nur (seinem Herrn
treu ist). — einn hverr s. einnhv.
— Über hverr in Verbindung mit
inn (als Distributiv) vgl. inti* f).
hversu, adv. (hversug = hvers veg
Vijjf., urspr. vielleicht hv. vegar?
vgl. hvernig), in ivelcher Richtung,
wie? — #,21; 7, 14; hversu megi
-J)er? = how do you do? 193,
11. — hversu sem conj. = wie
auch immer 155. 1 1 .
hversvetna s. hvatvetna.
hvert, adv. (eig. A. n. von hverr).
1) wohin immer 55, 8; 111,22;
= icohin 153, 10; nach welcher
Richtung, bei wem 34, 8. — 2) in
welcher Rieht., wo immer 222, 23.
hvessa, schw. v. (vgl. hvass); eigentl.
schärfen, scharf auf etwas richten.
— Praet. S. 3 hvesti augun 72, 11.
hvetja, schiv. v. (vgl. hvatr, g. ga-
hvatjan), § 113, 5; eigentl. wetzen,
schär fen, antreiben. — Praet.
S. 3 hvatti 180, 1.
hvetvetna, pron. — hvatnetna.
hve, adv., s. hvi.
hvinverski, adj., s. I>jööölfr.
hvirflll, m. (hverfa), der Wirbel, Sitz
des dichtesten Haarwuchses, Schei-
tel. — A. hvirfil 60, 9.
hvi oder hve (hve), eig. Dat. von hvat
(s. hvar pron.), 1) inwiefern, wie?
2) wie kommt es, daß .. ., warum?
— zu 1) hve 117, 18; Skirnm. 43,
3; Helr. 5, 5; zu 2) hvi 26, 19;
46, 17; 50, 14; 74, 11; 76, 22;
102, 15; 166, 30. Lokas. 47, 3;
Var. hvi at = warum 259, 19. hvi
förtu 260, 25 s. fara.
* Vielfach wird hve als urspr.
Instrum. von hvi als Dat. unter-
schieden, doch ist diese Trennung
praktisch nicht stets durchführbar,
vgl. hvelikr ?iebenhvi\ikr (beiFrilzn.) ;
nur wird im kausalen Sinne (= fyrir
hvi? vgl. fyrir 1 c) wohl lediglich
hvi verwandt. — g. hve u. hväiva
(= hve aiva Gr. I8, 69) gehen sicher
auf dieselbe Form zurück. — Vgl.
auch Jjvi u. Lund p. 142.
hvila, schw. v. (g. hveilanF.; §115,
2), ruhen, verweilen, ausruhen.
— Inf. 58, 20 Var. — Praet. S. 3
hvildi 209, 3. — Häufiger im Sinne
von sich ausruhen das Med. hvilaz
(-ask) Grott. 17, 1. — Praes. S. 3
hviliz 159, 27.
hvi hl, f. (§ j9, 1 ; vgl. g. hveila), die
Ruhe. — N. 249, 2. — A. hvild
125, 9; Grott. 2, 6; 17, 6.
li\ ilsihjoni. m. (hvitr, bjorn), der
weiße Bär, Eisbär. — A. 218, 30.
hvitna, schw. v. [vgl. hvitr i, weiß
werden — Praet. PI. 3 hvitnuöu
57, 20 vom Durchschimmern der
Gelenkknochen an der Hand ge-
braucht; zur Wort st eil. Ark. 16,
232.
hvitr, adj. (g. hveits; § 27, 1), weiß,
glänzend. — A. f. hvita 164, 19.
— N. m. schwach inn hviti 35, 13;
Dat. m. schw. hvita Vol. 19, 4. —
PI. N. m. (st.) hvitir 24, 5. — A.
f. hvitar 160, 30. — Neutr. S. N.
hvitt 31, 7; im Superlativ hvitast
31, 8.
* Wo Schilde rauöir, hvitir ge-
nannt werden, ist mehrfach (aber
wohl nicht Helr. 2, 3) an den roten
Kampf-, den weißen Friedens- Schild
zu denken, vgl. skjoldr.*
hyflgja» schw. v. (g. hugjan; § 41, 2;
114, vgl. auch hu^r), denken, mei-
nen; wünschen. — Inf. 84, 10; gott
h. für gut, vorteilhaft halten; für
gut finden 159, 20. vel h. einum
jemandem wohl wollen 202, 6. —
af honum h. von ihm in Gedanken
loskommen, ihn vergessen 215, 7.
— h. f>er hverja f)orf 226, 19, vgl.
f)Qrf. — Praes. S. l' ek hygg 62, 9;
72, 19; hygg ek (*. D. H. II, 138)
Grm. 24, 3 (sc. vera), ib. 34, 8; auch
hykk (= hygg ek § 41, 2) Regm.
20, 5; Lok. 29, 5. S. 3 hyggr (at
eigi skal) 64, 13; h. at hann se
159, 4; h. at launa 101, 10; h. at
fyrir ser denkt bei sich nach 161,
12. — PL 1 hyggjum ver 26, 5. —
PL 3 hyggja 93, 12. — Conj. S. 3
of hyggi sich denken kann (Nyg.
320) Grm. 34, 3. — hnp. S. 2
hygg at denke daran 207, 27. —
Part. Praes. PL N. m. hyggjandi
6, 4 adjektivisch = circumspecti
(Eg.). — Praet. S. 1 ek hugöa 48,
1; 66, 3; S. 2 hugöir 218, 21;
hylja — hQfuö
95
S. 3 hugöi 58, 19; mit Acc. = er-
dachte 153, 27; vgl. of hugöi Sigdr.
13, 6; hugöi at gab acht 116, 1;
Plur. 1 ver hugöuni 65, 17. — Conj.
S. 3 hygöi 182, 20. — Med. hyggjaz
sich denken, bei sich denken. —
Praet. S. 3 hugöiz 57, 18.
* h. kann mit Acc. c. Inf. (so
Grm. 23, 3 u. 24, 3; 24, 3 ergänze
eiga) sows£ awc7& m# at konstruiert
werden; genauere Nachweise gibt
Ger., Vollst. Wb. Sp. 496 fg.
hylja, schw. v. (g. huljan; vgl. hol n.),
hüllen, umhüllen, bedecken. —
Inf. 115, 3. — Praet. S. 3 hulöi od.
huldi 116, 3; Conj. PI. 3 hylöi 173,
27. — Part. Pass. hulör 115, 25.
hylli, f. (§ 69), die Huld, Zunei-
gung. — PI. A. hylli (eig. Huld-
gefühle, nhd. Sing.) 75, 6; vgl. äst f.
hylma, schw. v. (zu hylja Vigf.; mit
h. yfir vgl. Fritzn. ags. oferhelmian),
verhüllen, verheimlichen. —
Praes. Conj. 1 hylma yfir 205, 22.
hynott, f. (vgl. nött u. hy in hybyli,
hyski bei F. 76) nox conjugalis
(Eg.), die Hochzeitsnacht; =
Sehnsuchtsnacht, Ger. GL; anders
Nor. § 400 a2) (hy = ags. heö =
diese); ivährend Kock (Z. f. d. A.
40, 197; Ark. 14, 270 = hwinnött,
Jammernacht), auch D. H. II, 210
zu Ger. stimmen. — Skirn. 42, 6.
Vgl. auch hin nött in Var.
hynskr, adj. (vgl. Hünaland), hu-
nisch: südländisch, deutsch. N. m.
schw. Flex. sjä inn hynski 207, 26.
A. schw. Flex. J)enna inn hynska
konung von Sigfrid 211, 34. —
Plur. G. starke Flex. hynskra
214, 11.
hyski, n. (eig. hiviski zu hjon F.,
Fr.2; zu hüs Nor., Vigf.), die Haus-
genossenschaft, Familie. — D. hyski
10, 15.
hseft, f. (zu här, g. hauhif)a F.), die
Höhe. — A. 191, 7, 8.
ha' 11, m. (wie stoll § 50, 1; vgl. lat.
calx, Fr.2, Vigf., anders Nor. u. F.
59), die Ferse, der Hacken. 1).
haeli 84, 9. — PI. a haela 5, 4;
212, 5.
hsera, hserra s. hätt, adv.
haetta, schw. v. (vgl. etiva lat. cedere
u. F. 60 s. hat), a) von etwas fort-
gehen, aufhören mit etivas (Dat.
Lund p. 79). — Inf. 67, 7; 191, 19;
Grott. 24, 4. — Praes. PI. 3 haetta
191, 31; 219, 3; 239, 19. — b) auf
etivas zugehen, wagen (vgl. haetta
f., haettr adj.). — Inf. til haetta
daraufgehen, angreifen 159, 17.
* Manche Wb. sehen a) u. b) als
ganz verschiedene Verba an; die
Erklär, von Nor. § 255 „von etwas
abhängig sein lassenu (zu hanga
stv. gestellt) würde wohl als Äbleit.
nur für b) passen.
hsetta, f. (vgl. haetta schw. v. b), das
Wagnis, die Gefahr. — A. haettu
39, 9.
heettügr, adj. (= haettr). — PI. A.
m. haettliga 73, 7.
hsettr, adj. (vgl. haetta f.), gefähr-
lich, gefahrdrohend. — N. n. haett
71, 17.
liQl'Mngi, m. (zu hofuö), der Häupt-
ling, Kriegsherr, auch von Gott-
heiten gebraucht, so N. 47, 8; 51t
5; vir nobilis 191, 25. — PI. N.
hoföingjar (hier = principes, Männer
von Rang und Adel, vgl. Vigf. s.
v. 3) 143, 16; G. hc-föingja 5, 9;
A. 164, 27. — Vgl. auch rikismaör;
zur Flex. vgl. § 65, 2.
hoi'n, f. (zu mhd. habe, habene, hap
vgl. Lexer s. v. ; § 61, 1), der
Hafen. — Dsf. hofainni 250, 18.
— A. 164, 14.
lujfuS, n. (§ 49, 2; g. haubij) n.).
1) das Haupt. — N. 10, 2; 35t
23; 103, 21; Nsf. hojüöit 122, 26.
— G. hofuös Regm. 6, 3 (capitis=
vitae). — D. hoföi 43, 2; 101, 6;
Dsf. hQföinu 120, 19. — A. hofuö
60, 1, 3; i hofuö 119, 15 (vgl. bera).
— Asf. hQfuöit 60, 10. — PI. N.
hojüö a, 8. s. ** — 2) die P e r s o n (vgl.
Vigf. s. v. III). — Voc. Helr. 2, 3 ;
5, 3.
* Wegen der Stelle 35, 23 (h.
manns ist Präd.) vgl. Heimdallr. —
Gab es neben dem Dat. liQföi auch
eine Nebenform hQfoö, hqfuÖ? (so
A. M.). — Oder ist i h(?foÖ 105,
18 Var. N. 85 als Acc. zu fassen,
wie bera i h.?
** Die für hQfuö (a) 8 begegnende
Nebenform haufuö wird von F. J.
als altertümlich, von Bugge und
Detter (Ark. 12, 206) als eine spe-
ziell schwedische Form angesehen.
96
liof'ucYslmni — liQnd
liofuOsbani, m. (s. liQfuö, bani 1),
verstärktes bani = exitium capitale
Eg., ein sicheres Verderben.
— N. 115, 16.
hofuösmäU, f. {vgl. liQfuö u. smjüga;
smätt für smött Vigf.; Ark. 5, 124),
das Schlupfloch für den Kopf; die
Öffnung für den Kopf im oberen
Teil eines Linnen- oder Panzer-
Hemdes. — D. 183, 21 vgl. rista.
b^fuÖstaör, m. (hofuö, staör), die
Hauptstatt, der Hauptort, Ver-
sammlungsort. — Nsf. 20, 3. —
PI. G. hQtuöstaöa 24, 12.
hofugleikr, m. (s. hQfugr, -leikr), die
Schwere, schwere Masse. —
D. hQfugleik 8, 9.
lioiugr. ad}, (ags. hafig, e. heavy F.),
schwer. — N. m. schw. inn hQfgi
Grott. 23, 7; D. m. schiv. hqfga
ib. 12, 7.
1*999» "• (§51, 2u.a); vgl. hQggva),
eigentl. der Hieb, doch auch von
Wurf und Stoß gebraucht. — D.
hoggvi 114, 8. — Asf. hoggit 94,
1; = Schlag Acc. 54, 15; 60, 15.
— Plur. Asf. hoggin 68, 13.
ho(j(jormr. m. (s. hQgg, ormr), der
Beißwurm, die Schlange. — A.
75, 17.
liQ(j(jva, stv. (ahd. houwan; § 45
u. a), 108), hauen, schlagen, er-
schlagen, — Inf. 122, 12; Grott.
6, 5; h. til eig. zuhauen, mit einer
Hiebwaffe angreifen 73, 16. —
Prses. Ind. 3 hoggr 175, 15; PI. 1
hQgnum = schlachten, töten 219,
1; PI. 3 155, 21. — Praet. S. 3 hjö
72, 16 traf mit dem Messer', 120,
18 biß, vgl. liQggormr; = hieb 176,
3. — PI. 3 hjoggu 122, 24. — Pass.
Part, hogginn erschlagen. PI. N.
m. 155, 34. — Med. hoggvaz sich
schlagen, kämpfen. — Praes. PI.
3 hoggvaz Vafpr. 41, 3. — Praet.
PI. 3 hjugguz 226, 22.
liQCjcjväpn, PI. n. (hQgg, vapn), Hieb-
und Stoß- Waffen. — D. 217, 9.
liol?>r, rn. {nach Vigf. und Bugge
zu ags. häleö, mhd. helt, nach Fr.2
urspr. adj. der Mann, spez. der
freie Vollbauer (odelsbonde
Fritzn.), vgl. M. Cl. I, 158, 190. —
PI. N. holöar 143, 13; G. holöa
Grott. 18, 1; D. holöum Vol. 45, 5.
* Der h. (der Prosa) stand seiner
Wertschätzung nach zwischen dem
bersir und dem einfachen bondi;
die ältere allgemeinere Bedeutung
erhält sich im poet. Sprachgebrauch.
Vgl. übr. Ger. Vollst. Wb. 508;
1398.
h9ll, f. (§ 61, 3; ahd. halla), die
Halle, der Saal; der größere
Wohnraum, vgl. salr u. Wh. p. 223.
— N. 30, 3; Nsf. 162, 5. — G.
hallar 137, 10; Gsf. hallarinnar 51,
11; D. h<?11.5, 15; Dsf. hQllinni 44,
5; 108, 5. — A. h(?ll 4, 10; Asf.
hQllina 4, 17; 5, 3.
* Wo herbergi und hallir (vgl.
137, 9 — 10) so bestimmt unterschie-
den sind wie 238, 12, 13 u. letztere
einer jüngeren Zeit zugeschrieben
werden, ist neben dem Unterschied
in der Größe und Verwendung des
Raumes (das herbergi diente auch
als Schlafraum) wohl auch an Stein-
mauern für die hallir zu denken,
vgl. steinliQll Njäla c. 3; Wh.
p. 222.
hond. f. (§ 31, 4; 72, 1; g. handus),
die Hand, doch auch der ganze
Arm, und übertragen = die Seite.
— N. 122, 16; Nsf. hQndin 80, 5;
94, 1. — Gen. handar 58, 16. —
D. af hendi 135, 13; ä hendi 119,
24; i hendi 153, 2, 8; kömu per
at h. kamen dir an die Hand,
mußten dir passieren 165, 8; 216,
12; vera f. hendi vorhanden sein,
vorliegen 203, 1 1 ; hendi, meö hendi
sinni 66, 5; 138, 9; 47, 13; 72, 4;
undir vinstri hendi (Arm) 9, 7. —
A. 34, 17; 41, 8; und. h(?nd ser
sich unter den Arm = in die Seite
211, 15; Arm wohl auch Helr. 12,
6; desgl. 103, 15; der Acc. (sf. in
U hQndina) , weil bei dem Maß-
anlegen die Frage Wohin ? denkbar
ist; Hand 115, 10 ; Asf. hQndina
34, 18. — PI. N. hendr 74, 20.
94, 4; 120, 16; G. handa, nam,
til handa einum = einem zuhanden;
in jemandes Interesse, für jemand
46, 22; 121, 16; 136, 18; 152, 17;
227, 15; aber ä hendr einum (s. u.
A.) = auf die Hände (wie nhd. auf
den Hals), gegen jemand 125, 12;
150, 20; doch ist gengu a hendr
oss 226, 10 = traten in Vasallen-
verhältnis zu uns (vgl. handgenginn,
hQndla — jamaöarf)okki
97
adj.); i hendr einum = m die Hände,
in die Gewalt jemandes {vgl. nhd.
einhändigen), s. Lnnd p. 123, 124.
— D. hQndum 46, 7 Armen vgl.
armar lystu Skirn. 6, 4; ähnlich
158, 17; Dsf. tiQndunuin 46, 6;
hafa eitt meö hQndum etwas unter
Händen haben, damit umgehen 204,
32; vera ä hQndum = vorhanden
sein 211, 10 vgl.pqrf; tekinn hQndum
106, 13 = handtekinn, q. v. — A.
{vgl. auch unter G.) hendr; a h.
125, 12; 150, 20; i h. 121, 17; 111,
13; s. o. s. G.; sem komin muni
(vera) a hendr oss als ob uns in
die Hände gefallen ist {Edz.) 233,
27; Asf. hendrnar 57, 19.
* Für hQnd = Seite vgl. na-
mentlich G. handar 69, 15; D. hendi
96, 8; 141, 1; af värri hendi 154,
8; 155, 5; A. a aöra hond 210, 13
{vgl. annarr 4); 211, 34; 212, 1. —
PI. A. ä tvser hendr 155, 21 kann
bedeuten „nach beiden Seiten" vgl.
Vigf. II, ist aber Völsrim. 178, 2
verstanden ,,mit beiden Händen" ;
auch 168, 29 steht geradezu: hefir
bäöar hendr bloögar til axlar. Es
ist daher hoggva ä tv. hendr wohl
= zweihändig schlagen, vgl. tvi-
henda. — Bei allar hendr bl. u. w.
179, 19 vgl. nhd. „alle Hände voll
zu tun haben" u. 115, 3 s. v. allr.*
hcmdla, schw.v. {vgl. hond) = handtaka
Fritzn., gefangen nehmen. Inf.
161, 8. — Grott. 18, 1 Var. icäre
h. mit etwas hantieren [Ger.).
horqr. m. (ahd. harug F.), das Hei-
ligtum. Vgl. M. Öl I, 233; Vigf.
s. v. u. Ger., Vollst. Wb. s. v. — N.
17, 20. Hier wurde die Lesart von
U aufgenommen , da h. wohl nur
den Altar platz {ursprünglich im
Freien) bedeutet; vgl. Valtyr Guö-
mundsson in der dtsch. Lit. Z. 1910,
Nr. 17. Für die Verehrung weib-
licher Gottheiten genügte meistens
ein h., vgl. auch JD. H. II, 17.
horpustokkr, m. (harpa, stokkr),
das Holzgestell der Harfe. —
261, 13.
horr, m. (§ 51, 1; 52, 2; ahd. haru
F.), der Flachs. - A. hQr 79, 9.
hQrund, f. (urspr. die Unterhaut im
Untersch. von skinn n., vgl. Vigf.),
die Haut, das {menschliche) Fleisch.
Glossar z. pros. Edda.
- G. hQrundar 38, 13 Var. hQrunds
von horund n.
I19ÜT. m. {später auch hattr Nor.;
ags. hat, e. hat F.), der Hut. —
A. hQtt 153, 1.
hör s. här, adj.
hceferska s. hceverska.
hoefi, n. {vgl. höf n.)7 die Schicklich-
keit, Gebühr. — A. viö sitt hosfi
151, 2 = für ihn passend.
hoegendi, n. (hcegr), die Bequemlich-
keit; spez. ein Polster zum beque-
meren Liegen, ein Kopfkissen
{vgl. nhd. Faulenzer = Schlummer-
rolle, auch = bequemer Lehnstuhl,
s. Heyne, D. Wb. s. v.). — Asf.
209, 16.
hoegr, adj. (§78; F. 60), geschickt,
leicht, bequem. — Nf. hceg 224,
17. N. n. [oder adv.) hcegt 164, 3.
hoegri, adj. {eig. kompar. zu hoegr
geschickt, vgl. 82 ^ Anm.), recht, im
Gegensatz zu link. — G. til hoegri
handar 58, 16; Dat. instr. hoegri
hendi 138, 9; A. hoegri hQnd 41, 8.
hcela, schw.v. (zwg.holon betrüg enY '.),
mit Dat. (Lund p. 75), etwas rüh-
mend hervorheben, mit etw. prah-
len. — Inf. 201, 25. — Praes. S. 2
hoelir 141, 13. — Med. hoelaz sich
rühmen. — Praet. Gonj. S. 3 hceldiz
224, 9.
hceverska, f. oder hoverska {vgl.
Vigf., zu mhd. hovesch), das feine
höfische Wesen. — D. 190, 26.
I. J.
jaöarr, m. {s. Nor., Ger., Vollst. Wb.,
F. 37), der Rand. — N. 161, 16.
jafn, adj. (g. ibns; § 4, 1; 25, 4;
34, 2; 75, 1; 76, l), eben, gleich
— PI. m. jafnir, eru j. viö kommen
gleich 142, 10; eru oss jafnir sind
uns gewachsen 207, 26.
jafna, schw. v. [s. jafn, g. -ibnjan),
gleich machen, gl. setzen, verglei-
chen mit etw. (til eins). — Part.
Pass. jafnat er 31, 1. Med. Inf.
jafnaz sich vergleichen 177, 11; sich
gleichstellen 200, 30; 216, 20.
jafriaftarpokki, m. (jafnaör; J)okki zu
J)ykkja), die beiderseits gleichmäßig
vorhandene günstige Meinung, dir
Gegenliebe. — D. 193, 5.
98
jamaftr — jarmr
JafnaVf, m. (jafna), die Vergleichimg,
billige Verteilung. — D. at
jafnaöi nach Gebühr 212, 2.
jnl'iian. adv. (*. jafn), beständig, im-
mer {stets in gleicher Weise).
LO; 15, 9.— Vgl. Ark. 17, 193.
jnl'nbrcidr , ad/. («. jafn, breiör),
g 1 ei ch breit m# e£tt>. (l)at.), vgl.
Lund p. 115. — PI. f. jafnbreiöar
58, 12.
jafndoegri, n. (s. jafn, doegr), die
Tag- mW Nacht gleiche (aequi-
noctium). — G. 144, 8, 9 ; D. 244, 7.
jafnl'rnm. adfo. (jafn, fram) gleich
weit vor a) räumlich, daneben,
b) zeitlich, inzwischen; so 239, 5.
jafnframt, adv. (s. jafn, framr), in
gleich hohem Grade, mit kom-
parat. Dat., vgl. Lund p. 113. —
149, 8.
jal'nfroßkn, adj. (s. jafn, froekn =
freekinn) , g 1 e i c h k ü h n. — N.
119, 19.
jafngnögliga, adv. (s. jafn, gnögl.),
ebenso reichlich. — 49, 6.
jal'ugöftr. adj. (s. jafn, göör), gleich-
gut. — N. m. 101, 7; N. A. n.
adj. 47, 9; 153, 17; adv. jafngott
175, 9. — PI. A. m. 110, 10.
jalnhaü. adv. (s. jafn, här adj.),
gl eich hoch. — &, 6.
jafnhofugr, adj. (s. jafn, hof),
gleichschwer. — PI. m jafn-
hQfgir 76, 14.
jafningi, m. (s. jafn), ein Gleich-
stehender; zur Flex. vgl. § 65, 2.
— PI. N. yörir jafningjar eure
Genossen = Leute euresgleichen
197, 18.
jafnmargr, adj. (s. jafn m.), gleich-
viel, gleichgroß. — PI. A. f.
96, 16.
jal'i lini kill, adj. (s. jafn, mik.), gleich-
groß. — N. n. 55, 2; A. n. jafn-
mikit ebensoviel (an Quantum) eöa
fleiri gersimar oder mehr Kleinode
(bessere Qualität) 170, 12.
jafiirettr, adj. (s. jafn, rettr), gleich-
berechtigt, von gleicher Rechts-
kraft. — PI. m. 143, 4.
jafnsannr, adj. (s. jafn, sannr),
g 1 e i c h w a h r. — N. n. jafnsatt
40, 6.
jafnskjött, adv. (s. jafn , skjött),
gleichschnell; ebenso schnell, wie
113, 6; vai' Juit jalnskjutt. at luunnit
var kert.it sobald als die Kerze ver-
brannt war Edz.)261, 20; auch ohm
folgend . sem = in demselb. Au<i> n-
blicke i>4, 12; sofort 137, 5. Auch
in den letzteren Fällen ist natür-
lich ein Relativsatz mit sem zu er-
gänzen, so 137, 5 : sem hann heyröi
|ml H. -I.
jafnt, adv. (s. jafn und jafnan), in
gleicher Weise; j. — sem eben-
sogut — wie 35, 19.
jal'n viss. adj. (jafn, viss), ganz so
weise, ebensoweise. — N. 236, 3.
jafnvsegi, n. (s. jafn, vega = wägen),
das gleiche Gewicht. — PI. A.
J)rjü j. gulls das dreifache Gewicht
in Gold 153, 18.
jarbküs. n. (s. jorö, hüs), eine Erd-
hütte. — G. jaröhüss 157, 10, 35;
Usf. 160, 19. A. 157, 2; Asf. 258, 15.
jarl, m. (s. Nor. § 294, 2; ags. eorli.
der Jarl, Graf (Herzog). — Vgl.
M. Gl. I, 149, 190. — ürspr. wohl
nur = freier Mann (M. Cl. I, 226;
«$tf. w. t*. Sk. Llll und Rigsp.)
wurde das Wort allmählich auf die
höchste Klasse der Edlen u. Freien
zunächst dem Könige eingeschränkt ;
auch tributpflichtige Könige konnten
als jarlar gelten, und in späterer
Zeit sind jarl u. hertogi (Herzog)
fa*t gleichbedeutend. — S. Keyser
Eft. Skr. II, 77. — Danach ist die
Sk. Llll versuchte Gleichsetzung von
hersir und greift' (= ahd. gräfo)
wohl als ungenau zu betrachten;
eher ließe sich barün, nhd. Baron
= Freiherr nebst dem übrigen
niederen Adel m it hersir, Graf
(Fürst, Herzog, tributpflichtiger Kö-
nig oder Vize-König) mit jarl ver-
gleichen. — S. übr. Vigf. s. v. jarl :
Keyser Eft. Skr. II, 27, 28; 70—
77; Amira in Pauls Grundr. III,
130; vgl. auch hersir, hQfÖingi u.
riki.smaör; die Entstehung der betr.
Stände sucht RigsJ). vom Gotte
Heimdallr abzuleiten; hier erscheint
hersir als der dem Könige zunächst -
stehende, vgl. Gering Vbers., zu
Str. 40. — N. jarl 121, 18. G. jarls
145, 16; A. jarl 142, 14. — PI. N.
jarlar 142, 10; D. jorlum 49, 8. —
A. jarla 143, 1.
ja nur, m. (Vigf. vgl. ahd. jämar, bei
jarpr — il
99
F. 20; s. auch Gering, Vollst. Wb.),
das Geschrei. — D. jarmi y, 3.
jarpr. adj. {vgl. Erpr: die Bemerk,
bez. der Haarfarbe 121, 11, 12 ist
für ihn von besonderer Bedeutung"*,
dunkelbraun. — PL Af. jarpar
Guörkv. II, 20 ; das dunkle Haar
bezeichnet hier die nicht nordische
Herkunft der Helden.
jartegn, f. {nach Vigf. entlehnt aus
nihd. wärzeichen, vgl. Lexer s. v .),
das Wahrzeichen. — PI. 0. jar-
tegna 105, 12.
jaxl, m. {vgl. Viaf. s. v. ; Ger., Vollst.
Wb.), der Backenzahn {vgl. tQnn).
— Asf. jaxlinn 251, 19. — PI. N.
jaxlar 251, 17; B. joxlum 11, 6.
jaxlgarÖr, m. (jaxl, garör), die Kinn-
lade, soweit sie die Backenzähne
einfaßt. - Asf. 251, 16.
ja. schw. v. bejahen, versprechen;
§ 117, 2; vgl. jäta. — Pras. PI. 3
ja 161, 24.
* Gegensatz zu ja und jäta ist
synja (Fr.2) u. neita.
järn, n. {auch jarn, s. Nor.; jüngere
Form für isarn, s. isarnköl), das
Eisen; die Eisenivaffe (A. eld ok
järn Feuer und Schwert 177, 16).
— N. 73, 11; 122. 9. — D. järni
80, 13; Grott. 21, 7; A. järn 111,
5; 122, 9; hier kann festa mit „haf-
ten" übers, werden, ist aber transit.
ohne persönl. Subj., vgl. Ark. 10,
16; Vigf. s. v. III und die ähnl.
Konstr. bei reka. PI. N. järn =
Eisenwaffen 229, 21; A. 162, 1
viell. = Eisenfesseln, vgl. das durch
Reim veranlagte klaeöi VqIs. R. 254,
4 ; so sicher 249, 9.
järafJQturr, m. {s. järn, fj.), die
Eisenfessel. — PI. A. järnfjotra
40, 24.
järnglöfi, m. {s. järn u. glöfi F. 96),
der Eisenhandschuh. — PI. N.
30, 15.
järngreipr, PI. f. {s. järn und greip
F. 111), eig. Eisenhände, ein
eisernes Handschuh paar. — G.
-greipa 107, 1 ; D. -greipum 108, 7;
A. -greipr 106, 2.
järnmeiss, m. {s. järn u. meiss F. 224),
der Eisenkorb. — D. 105, 11;
Dsf. 105, 13.
* Auch für Sk. XVII ist zu be- '■
achten, daß järnm. nach Vigf. als
Name eines Schiffes begegnet.
järnofiim, adj. (järn, vefa>, aus Eisen
gewebt {geivoben), poet. — Von
einem Panzerhemde serkr j. q, 8.
järnsia, f. {s. järn, sia), der Eisen-
funke, d. h. der von glühendem
Eisen in der Schmiede abspringende
Funke oder ein Stück rotglühendes
Eisen (Pf.). — A. 108, 6.
jarnskör, m. (järn, skör), der Eisen-
schuh, d. h. tvohl nur ein stark mit
Eisen beschlagener Schuh, wie järn-
meiss von einem Schiffe gebraucht
wird. — PI. A. 258, 15.
järnsüla, f. (s. järn u. süla F. 327),
die Eisen säule. — A. 108, 9.
järnviöjur, PI. f. 15, 22; die Be-
wohnerinnen des Waldes Järnviör,
q. v.
jäta, schw. v. {s. § 117, 2; Nor.), ja
zu etwas sagen, etwas bejahen,
versprechen mit Dat.; Lund p. 72.
— Prees. S. 3 jätar 167, 7. — PL
1 jätum geben wir zu 9, 4; 3 jäta
93, 19; 98, 25. — Pra>t. S. 3 jätti
59, 7, 10 oder in jüngerer Form
{vgl. Nor., Vigf.) jätaöi'^58, 7.
jäyröi, n. {s. ja, jäta; yröi zu orö),
das Jawort, die Zustimmung. —
D. 199, 4.
iön, f. {auch iöja; vgl. Vigf.), die Be-
schäftigung. — A. 173, 9.
iBrar, PI. f. (= iörPl. n ; q. v. Vigf.;
wahr -scheint, verw. mit g. idreiga;
§ 55, 1; Ger. Sp. 1399), die Ein-
geweide. — iörar blötnar = Ein-
geweide von Opfertieren Guör. II,
24, 6.
iöraz, schw. v. Med. {vgl. g. idreigön
Vigf.; ed- bei F. 36), bereuen,
Reue empfinden über etw. {mit Gen.
vgl. Lund p. 171). — Inf. 47, 12;
102, 19. — Prass. Conj. S. 2 iöriz
224, 12.
igöa, f., ein Vogel; Vigf. dachte an
den Nuß- oder Eichelheher, den ich
nur als Garrulus glandarius bezeich-
net finde; sitta europsea {so auch
Vigf.) wird jetzt meist als Specht-
meise, igöa von einigen als Grau-
meise, dies wäre Parus palustris,
gefaßt; vgl. außer Ba auch Ark. 13,
231 fg.; Gering s. v. Vollst. Wb.
u. Nachtr. — PI. Nsf. igöurnar
117, 21.
il, f. (§ 57, 1 ; zu Wurzel i = gehen ?
7*
100
illa
inii
F. 2!)). die Füll so hie. — Plur.
X. A. iljarj A. 73, l = (man) sieht
ihm Huf die Fußsohlen, er streckt
die /•'. in die Luft; (zur Aush/ss.
des Subj, vgl. Ark. 10, 14 i; Grott.
16, ,").
illa, adv. [s. illr), übel, schlecht.
— 67, 22: 137, 4; uröu (s veröa),
illa 94, 10 = ;egre ferebant Ei_r.
vgl, Grimh. varö illa 215, 13; so
auch kunni (s. kunna) illa = a^re
ferens (eigentl. l'erebat) 98, 4 ; illa
sjatna 201, 34 vgl. sjatna. — illa
maslir ]>ü übel (böse, unfreundlich)
redest du 202, 16.
illiliya, adv. (s. illiligr), übel, ab-
s c h e u 1 i c h ; stärker als illa. —
&42, 5.
illiligr, adj. (s. illr, -ligr Nor.) bös-
artig, abscheulich .— N . f. 156, 5.
illr, adj. (§ 82; bei Vigf. illr u. zu
g. ubils gestellt; zu air, isel? Nor.;
vgl. auch Ger., Vollst. Wb.), übel,
schlecht. — N. m. 9, 5; 37, 8;
88, 5; ß, 5. illr viöreignar = trac-
tatu difficilis E*. 106, 23 (ähnlich
175, 1; 232, 12) — N. n. a^y. illt
(«nc7* ilt, W7Z. Nor. § 224) til vista
93, 10 ; 193, 3. — N . n. illt eitt nur
Böses 215, 10. G. m. u. n. ills
dauöa 53, 20; ills af van 37, 19;
42, 9; ills van 103, 12. — D. n
illu 53, 20; at illu in übler Art
165, 8; in üblem Sinne 251, 10;
fara illu i tnöt viö menn mit Bösem
{mit bösen Gedanken) jemand ent-
gegengehen 218, 15; A. f. illa 42,
7. A. n. illt 78, 4; 99, 7. — PI. N.
f. illar 22, 18; 87, 6; G. n. illra
svara van (vgl. G. n. Sinf>-.' 46, 10.
illska, f. (vgl. illr), die schlechte Ge-
sinnung, Bosheit. — G. ilsku (od.
illsku) 172, 28. A. i52, 5.
illt, adv. s. illr, ad[;.
illüMgr, adj. (illr; üö = hugö Sinn
Vigf.), bösen Sinnes. — Nf. 203,
28. PI. Nf. illüö'4ar an Böses denkend ,
voll böser Ahnungen 218, 14.
inn (enn), pron. (etymol. zu trennen
von hin 11. mit dem es sich aber
öfter vermischt), jener, der da, der
= g. jains; § 33, 1; 34, 1; 93. —
1) für sich stehend; bei Adjektiven
mit oder ohne fg. Subst. — N. m.
inn hvinverski 4, 12; inn gamli 9,
9; sä inn ämotki Grm. 11, 3. (Vgl.
^ of Medial
y, ■ \\^
unt. *) G. m. ins |>ogla 106, 22;
G. f. innar fjolkungu 211, 20; D.
m. inum forna '>, 3; 1). f. inni
skQinmu 8, 19; D. n. i inu neösta
häs. 5, 10. A. 11.' it sama kveld
54, 1 ; yfir liaiit J»at it djüpa 58, 5.
— PI. N. m. inir fyrri 19, 1 ; N. f.
inar ]>riöju 22, 10; N. n. [>au in
harömöögu Grm. 41, 6. — D. m.
inum ungum monnum 121 , 20;
inum (oder hinum) er u. iv. denen,
die 149, 8 ; inum tveim 260, 1 1 ;
A. f. binar oder inar jene, die andern
260, 16; vgl. hinn. '
Über die Anwendung von inn
beim Vok. (so 179, 32) vgl. Lund
p. 492; Gr. [V, 5ti4. — In Fällen
wie ina niundu hverja nött 112, 2
vertritt das adj. hverr ein adv.
anderer Sprachen = die jedesmal
neunte Nacht, oder es muß der
Art. als entbehrlich schwinden =
jede n. N.
2) als suffigierter Artikel
bei Substantiven. Vgl. § 94, 95;
Lund p. 490 fg. — a) bei starker
Flexion des Subst. — S. N. m.
Logrinn 3, 12; G. fisksins 39, 27;
D. Leginum 3, 13; steininum 10,
1; A. manninn 6, 13. — N. f. kyrin
9, 15; G. sölarinnar 14, 21; D.
joröunni 12, 6; aettinni 15, 24; A.
borgina 4, 10; brüna 17, 4. N. n.
landit 3, 11; G. tresins 20, 9;
üullsins 116, 14; D. eitrinu 8, 6:
fenu 115, 21. — A. guilit 115, 21.
— PI. N. m. ormarnir 78, 13;
viöimir 73, 12; oxninir 3, 8. G.
sveinanna 120, 26; spalanna (s.
spoh'j 62, 3. D. äsunum 31, 4. A.
heimana 14, 22. N. f. aättirnar 7,
14; G. flaeröanna 37, 4; D. eiding-
unum 11, 18; A. hendrnar 57,
19. N. n. dyrin 73, 12; G. ^uöanna
13, 16; D. beinunum 11, 5; A.
loptin 6, 12. — 6) bei schwacher
Flex. des Subst. — G. m. hitans
8, 15; D. büanöanum 57, 4; A.
komandann 5, 13. — A. n. aui:at
126, 1. N. f. konan 13, 4. G.
konunnar 39, 20. PI. G. n. augnanna
57, 18; A. n. au^un 57, 17.
* Wenn im allgem. der Artikel
in den älteren Sprachen öfter ent-
behrlich ist als in den jüngeren
(Gr. IV, 366), vgl. z. B. 38, 15 aesir
die Äsen, hrimpussar ok bergrisar
CAMPBELL
mn
inni
101
30, 9 {vgl. auch die von Lund p.
492, 497 für die Poesie gegebenen
Winke), so begegnet andererseits der
suffig. Art. im Altnord, a) in Fällen,
wo die neuere Sprache ihn über-
haupt missen darf, so allra guöanna
ok manna aller {der) Götter und
Menschen 30, 2; ähnlich auch af
fleirum äsunum [vgl. Var.) = von
{den) weiteren Äsen 31, 4; hverr
hlutrinn 238, 1; vgl. Gr. IV, 433;
doch wird man kaum mit Lnnd
p. 501 an einen ganz überflüssigen
Gebrauchdenken dürfen: einn ässinn
36, 2 {vgl. Note) ist = unus ex
asis (Ulis); das Verhältnis beider
Nomina läßt sich als Nominat.
partitivus bezeichnen, der auch sonst
im Nord. (vgl. Lund p. 158 Anm. 3
u. p. 189) den Genit. partit. ver-
tritt, unter Umständen auch als
Acc. oder Dat. erscheinen kann. —
b) gehäuft neben dem adjektivischen
Art., z. B. inn fyrsta soninn 13,
18; wie auch jener adjektivische
Art. neben dem Demonstr. sä (meist
in poet. Sprache) stehen kann, so
VafJDr. 35, 5; sa inn frööi jotunn;
Grm. 11, 3; sä inn ämotki jotunn;
Grm. 41, 5: J)au in harömöögu
sky; vgl. pä ina fä 232, 24 = diese,
die wenig zahlreichen Leute, vgl.
aber auch D. H. II, 187; J)ann inn
^ööa hest 105, 4; J)at it mikla gull
181, 5; ferner pessa feröina HO, 9
u. Jtessir — aesirnir 34, 6; {jessa
ins mikla fjär 181, 9; J)etta it illa
verk 210, 10; endlich in dreifacher
Verbindung : yfir hafit f)at it djtipa
58, 5. Vgl. Gr. IV, 379, 433; Lund
p. 498 fg. — c) Bei zwei nah ver-
bundenen Substantiven wenigstens
an einer Stelle (Lund p. 494\ so
allra guöanna ok manna 30, 2;
hofuöstaorinn eöa helgistaör 20,
3 — 4. — d) In einzelnen Fällen
gehört der suff. Art. inn nicht zum
Substant. allein, sondern zu meh-
reren Worten , die als logisches
Kompositum gelten können, so 191,
10: 6ö rugakrinn fullvaxinn = durch
das reife Roggenfeld schritt — durch
ein R. zur Zeit der Reife schritt.
— e) Beim Pron. possess.: veit ek
minn hestinn beztann = ich kenne
das mir gehörende Pferd als das
beste, also mit doppeltem inn : cgi.
sonst Gr. IV, 550 und von neueren
Arbeiten Nyg. Synt. S. 28-56;
Delbrück in P. Br. B. 36, 355 fg.
inn, adv. {s. § 83, 1; Nor.; g. inn,
vgl. auch i), hinein. — inn gengr
38, 12; inn gan^a 4.4, 6; ganga üt
ok inn 50, 17; leiddi inn 5, 10;
kvämu inn 137, 1 1 ; auch in Ver-
bindung mit Präposit., namentl. i
(vgl. mhd. zuo ze); inn i borgina 4,
9; hollina 5, 3; inn i frä fast =
innnan (q. v.); inn i frä ür ok gustr
= gelida vaporatione et aura fri-
gida a parte interiori accedentibus
(Eir.) 8, 9. {Im Nord, ist hier
Nom. absol. ohne Verbum, den Eg.
durch Ablat. absol wiedergibt}) Ger.
übersetzt: „die Sprühregen und
Winde hervorbrachten" ; vgl. auch
ür. — Bez. der Stell, von inn in
Haupt- u. Nebensatz vgl. Delbrück
in P. Br. B. 36, 360. — koma inn
um Miö«:arö, Äsgaröa 52, 10; 100,
14 = intrare (ingredi) Midgardum
etc. (E'_r.). eig. hineinkommen über
(um) die Außengrenze von MiÖg.,
Asg. — Vgl. auch um.
in na, schiv. v. (§ 115, 5; vgl. iön,
iöja, iöna). 1) ausführen. — Inf
63, 6. — 2) berichten. — upp at
inna {in Worten) vorzuführen, vor-
zuhalten 205, 16. — Praet. S. 3
inti (vgl. Nor.) = hersagte, las
218, 1.
innan, adv. (g. innana, vgl. inn) von
innen. — 17, 18 (ütan ok i). In
Verbind, mit fyrir soviel als innar
(q v.), f. innan ä joröunni = intra
oram terrae maritimam (Eg.) 12, 6 ;
f. innan Asgr. = intra claustra muni-
menti Asici (Eg.) 95, 16. — Vgl.
auch fyrir 2) a).
innar, kompar. adv. (weiter hinein,
hinein (doch stärker als inn). —
innar i frä honum = weiter nach
innen (geschützter gegen äußere
Feinde) 58, 17; ähnlich 160, 31.
Das Verhältnis von ütar u. innar
beurteile sonst nach 238, 20 — 24
(der minder Geehrte sitzt näher
dem Ausgang).
inni, adv. (g. inna), innen. — 5, 16;
62, 15; J>ar inni 118, 9. Auch ein-
faches inni = drinnen, so 162, 5.
— inni brenna einn-n jemandem das
Haus über dem Kopfe anzünden,
102
innleiö — i
ihn mit dein Haust verbrennen
195, 18.
InnlelB, t. inn, leiö f. , eig. der innere
Weg, die fahrt im Binnenwasser;
poet. auch = Einge weide {innere
Teile) eines Tieres; nur Guör. II,
23, 8.
jök, jök-f)u [für jökt Jui), s. a u k a.
jöl, PI. n. [s. Nor.; Bugge in Ark. 4,
136 vgl. ags. gehhol u. 1. ioculus;
Ger., Vollst. Wb. vgl. g. jiuleis;
Vigf.), das J u 1 f e s t , dem christlich.
Weihnachten zeitlich nahezu ent-
sprechend; Wh. p. 380; Mogk (G.
Myth., Göschen S. 41, 117) faßt es
als Vorfeier der Wintersonnenwende,
ihm gilt es als Zeit der Seelenfeste,
■wo der Verkehr mit den Geistern
größer als sonst ist. — G. 238, 8.
— A. 237, 18.
jor, m. (§ 48, 3; Nor., as. ehu, F. 10),
das Pferd [Hengst wie Stute), poet.
Vgl. hestr und merr. — PI. G. jöa
Grm. 44, 5.
jorö, f. (s. Nor.; g. airj)a; § 61, 3),
die Erde. — N. 6, 19; Nsf. joröin
11, 5. — G. jaröar 10, 8; j. magni
214, 5 vgl. me^in. — D. ä. joröu
13, 8; 17, 17; af, ör JQröu 15, 9;
Grott. 10, 4; Dsf. joröunni 12, 6.
— A. jorö 6, 12; Asf. JQröina 11,
4 [hier Festland, F. J.). — Vgl.
auch Jo.ro.
jormungrund, f. (vgl.^rund w.jormun
bei Vigf., F. 23 s. v. erman), die
weite Fläche, die {weite) Welt,
poet. — A. Grm. 20, 3.
* Nach Milllenh. und Gering ist
-JQrrnun urspr. ein Part, mit der
Bedeut. „erhaben, herrlich".
J9tunmö9r, m. (vgl. möör, jotunn),
der Riesenzorn. — I). i jotun-
mööi VqI. 50, 4; Grott. 23, 4; A.
54, 10.
jolimii. m. (§ 48, 2; Nor.; nach F. 14
zu eta, eig. „Fresser"), der Riese.
— N. 9, I; Nsf. 72, 13; G. jotuns
3, G; 10, 5; Gsf. 165, 5; D. jotni
97, 18; Dsf. jotnum (= jotninum
71, 2) 53, 10, vgl. AM.; A. jotun
10, 13; 104, 25. — Voc. jotunn
104, 5. — PI. M. jotnar 102, 14;
Hyndl. 35, 7; G. jotna i5, 7; Vaff)r.
^^>, b; D. jotnum 103, 10; A. jotna
15, 23.
i, atft\ u. präpos. (g. in; 5. § 34, 2
«. Nor.), in, mit Dat. ?t. Acc. —
Vgl. inn.
1) »n# Dat. — a) räumlich. —
i riki sinu 3, 3; i sundi 3, 9; i Svi-
Jijöö o, 12; i [)eim staö an dem
Orte 31, 12 vgl. i QÖrum staö 59,
8; i hans hirö 67, 8; i trenu 6'I,
1; i hoföi 104, 14; i järnmeis 105,
11; i bäöum an beiden, beiden im
Leibe 108, 3; i miöju 120, 1; taka
vatn i brunninum = aquam haurire
ex fönte 24, 1 ; häufig auch nach-
gestellt {adv erbiell) f)ar i 68, 12
vgl. at honum hafi ofrefli i (= f)ar
i) verit 5ö, 1: JQtna goröum i /, 3:
net, |3at er hon veiddi i 109, 13;
reiö, [3ä er hann ekr i 30, 7; hlut,
J>ann er mikill gripr er i 30, 15; er
rennr flööi i Regm. 1, 2. {)at er . . .
standa i 17, 16; brunnr, er — er
i fölgit 20, 14; i (= f>ar i), 66, 16;
]")ötti i (sc. vera) 151, 30; adverb.
auch J)at er i (darin) war 158, 29;
nema ek hafa i ob ich nicht im
Vorrat habe lim Schilde führe) 234,
10. — Hierher läßt sich auch ziehen
i bei Zitaten wie i Vojuspä 6, 22 ;
ifornum visindum 11, 20; i kennin-
gum 142, 12. — b) zeitlich. —
i enda am Ende veraldar 7, 11; i
J:>vi bili bili 107, 12; i forneskju
144, 2; i £>essum saevar^ang bei
diesem s. 82, 11. — Unter c) fassen
wir einige freiere Verwendungen,
die einen ruhenden Zustand oder
eine feste Ze itdauc r voraussetzen,
zusammen. — i gööum fagnaöi 67,
10; i harmi 229, 9; i orrostum 36,
10; 145, 17; i fjorbrotum 181, 11;
i einvigi 145, 7; i einum drykk
(i tveim etc.) 64, 9 — 11; i einu
hoggvi 114, 8; I lagi (i hoggvi ü)
iü, 19; i fyrsta viöbragöi 75, 21
vgl. i fyrstu [zunächst) 93, 21; i
J>vi rfffrw 230, 10. — Fas£ instru-
mental ist der Dat. mi Fällen wie
uröu ägsetir i hernaöi = in piratica
inclaruerunt (Eg.) 145, 14; erujafnir
i kenningum viö konung 142, 10;
roönir i hans blööi (von seinem
Blute) 228, 27.
2) mit Acc; auch in Verbindung
mit mn (vgl. mhd.zuoze). — a) räum-
ihuga — ij)rött
103
lieh — inn i borgina 4, 10; inn
i hollina 5, 3; i Niflhel 6, 18; *#J.
i hei {urspr. i Hei) 104, 26; settiz
i häsasti 13, 10 y#Z. setti hann i
soeti 17, 18 (m. 98, 11); i vatn, i
holm 40, 13; i jordina 108, 11; i
heim borin Helr. 4, 4 = w TFe#
gekommen {Ger.). — i munn 34,
18; i hug 32, 8; i liQnd 64, 7; i
andlit 80, 15; i mitt hofuö 104, 15
t?p?. i hofuö {u. bera) ü#, 15; fekk
i hendr händigte ein 111, 13; i kne
151, 13 s. kne; i aflinn 111, 5. —
Ö/*£ «?«c/j nur zur Bezeichnung der
Richtung: leit i noröraett 46, 4; i
allar settir 78, 11; i alla heiraa 35,
22 vgl. 75, lö; i austrveg 53, 11
y#Z. iOi, 2 it. i austr £i, 12: hegra
mal i eikina in der Richtung der
Eiche = in der Eiche 93, 15; soekja
eptir IÖunni i jQtunheima 95, 2. —
Auch bei Zuständen, die irgendwie
lokalisiert gedacht werden: i allar
J^rautir 36, 8; i füllt vandraeöi 37,
10; i jotunmoö 82, 6; i konunga-
stefnu 140, 7. — Die angeführten
Beispiele berühren sich mit den w.
u. s. c.) gegebenen. — In poetisch.
Sprache nachgestellt jqtna garöa i
= ad gigantum habitacula (pro-
ficiscens) Eg. 9, 3. — Für die adv.
Verwendung folg. Beispiel: spyttu
i 97, 5; riöa i einreiben 234, 12. —
b ) zeitlich. Nach Gebh. Präpos.
s. I1 A 2) steht hier i besonders zur
Bezeichn. v ergangener Zeit, also
des Termins, bis zu dem die Rück-
erinnerung sich erstrecken soll, so
VqI. 61, 5 {vgl. unt. 52, 7); sonst
steht nach Gebh. i c. A. nament-
lich zur Bezeichnung des laufen-
den Zeitabschnittes wie i dag {anders
i dagan 49, 1) i kveld 158, 31 u.
ähnl. — i dagan 49, 1; i |)ann UÖ,
er 124, 6 vgl. i J)ann tima 125, 2;
i Qndveröa bygö 52, 7 ; i armat sinn
79, 15. — c) In freierer Anwen-
dung, die sich häufig mit G. als eine
finale bezeichnen läßt, deutlich
besonders in i smä mola 104, 16;
i sundr vgl. sundr; batt i klyfjar
{vgl. k\yf f 118, 3; i tvau Grott. 22,
8; i helminga 116, 15; i liking
annarra manna = after the liking
of other people (Vigf.) 74, 14; bräz
i orms liki 100, 4; i foöurgjold 98,
12; i brööurgjold 116, 12; rez i
hernaö (s. räöa) i#2, 35; söruz i
broeöralag Ü8, 16.
* Die Anwendung von i *s£ etwas
ausgedehnter als die des nhd. in;
wir dürfen für i mit Dat. teilweise
,,aufu oder „an", für i m# Acc.
„im Hinblick auf" oder „nach"
verwenden. — Bei Verbindungen
wie i brott, i frä, i gegnum (gogn.),
i gaar, i hring, i milli, i möti, i
morgun, i naest, i sinn, i sundr
M7^. das zweite Wort.
ihuga, schw. v. (i, huga = hyggja),
in Betracht ziehen, bedenken. —
Praes. S. 3 ihugar 216, 15.
ikorni, m {nach Vigf. zu 1. sciurus,
s. auch Fr.'2, Ger. Vollst. Wb.), das
Eichhorn. — N. 23, 4.
imunlaukr (s. laukr Lauch F. 260,
imun poet. = Kampf), eigentl. der
Kampfeslauch , das Kampfblatt,
poet. = Schwert; Ullr imunlauks
= O numen proeliaris stipitis ! (Eg.)
e, 2 als poet. Anrede eines Helden
{vgl. Skälda XXXI: mann er ok
rett at kenna til allra äsa heita).
isarnköl (icohl besser als -kol), n.
{vgl. g. eisarn n. Eisen, isarn F. 32;
köl vgl. kala u. kölna), poet. die
Eisenkühle (?), so Eg. (ferreum
refrigerium); eisenkühles Lüftchen
übers. F. J.; an den kühlen Luft-
zug bei Sonnenauf- und -Untergang
denkt- mit Recht Wislicenus Symb.
S. 67. — Bugge schrieb Grm. 37, 6
isarn kol und nahm dies als PI. A.,
kol adjektiv.; vgl. jedoch Till. —
A. 15, 3.
* Über das Verhältnis von jäm
und isarn vgl. Nor., Vigf. s. v. ;
nach der metr. Seite Siev. P. Br.
B. V, 515.
iss, m. {s. § 50, 2; Nor.), das Eis.
— N. sa iss 8, 4; G. iss 8, 9; D.
ä isi 136, 4.
itarligr, adj. {s. itr bei Vigf.), glän-
zend, herrlich. — PI. N. n. itarlig
177, 1.
ij>rött, f. («. Nor., nach Vigf. für
iö[)rött, zu [)röttr = die Kraft), ein
Werk, wozu Kraft oder Geschick-
lichkeit erforderlich is, ein Kraft-
werk, Kunststück {vgl, Fritzn.').
— N. 62, 16; G. if)röttar 62, 17;
A. i\)TÖÜ 62, 14. — PI. G. i|)rötta
104
ij)röttamaör — Itappi
62, 11: 64, 1 (was der Künste? =
was für eine Kunst?); D. 231, 13.
A ipröttir [unterschieden von fröö-
leikr, also hier körperliche Übungen)
152, 10; ahnl. 149, 7; 171, 24.
ipröttaniaör, m. (iprött, maör), ein
durch körperliche oder geistige Ge-
schicklichkeit ausgezeichneter Mann.
— N. ertu nqkkurr {od. nqkkut =
in etwas) ipr. 236, 21 = besitzest
du irgend eine besondere Geschick-
lichkeit ?
kafna. schw. v. (§ 112, 1; nach Vigf.
u. Nor. für *kvafna), ersticken,
ertrinken. — Part, heföi kafnat
97, 16.
kala, stv. (§ 106, 1), frieren, kalt
sein. — Inf. 70, 19.
kaldr, adj. (g. kalds; eig. Pass. Part.
zu kala, s. Nor.), kalt, kühl. —
N. m. 26, 20; Af. kalda saeng ein
einsames Lager 210, 19. N. n. kalt
= friüus (Eg.) 8, 12; A. n. kalt
hrae 164, 30.
kalla, schw. v. (§3, 2; 16, 1; 46, 3;
Nor. § 435, 1, e. to call), rufen,
nennen; erklären (eig. ausrufen).
— Inf. 46, 12; 142, 11. vildi sitt
eitt kalla lata allt pat er var wollte
alles, das da war, sein Eigentum
{ausschließlich das Seine) nennen
lassen 173, 15. — Praes. S. 1 kalla
ek (erkläre ich) 56, 16; 141, 14. —
S. 3 kallar (erklärt) 63, 5: k. til
sin 63, 9 vgl. 94, 5. — kallar a
pä (vgl. Praat. S. 3) 164, 17; k. =
nennt, benennt 172, 16. — PI. 1
kollum ver 9, 5, 10; ver k. 13, 13;
PI. 2 kallit 66, 13; 80, 19; Plur.
3 kalla 8, 18; 13, 7; 37, 3 fflr JZ7,
19; i peim staö kalla menn Glaös-
lieim ogl. Lund p. 37; Eg. : eum
locum appellant Gladsheimum. —
Conj. S. 2 kallir 16, 9; S. 3 kalli
(man rufe, impers.; vgl. Lund p. 355)
66, 17. — Praet. S. 3 kallaöi 3, 10;
99, 7; kall. til rief herbei 75, 18;
so auch kall. ä 114, 14; «öer kall.
a rfof <m, We/" auf 122, 25 (Lund
p. 41); kallaöi = exclamans jussit
(Eg.) 123, 1. - PI. 3 kolluöu 12,
8; k. ä pör 54, 12; koll. meö ser
(vgl. meö 2) 40, 14; 27, 11. — Part.
Pass. kallaör (§ 75, 1) häufig in
Verbindung mit vera = heißen] N.
in. er kall. 5, 12; Grott. 19, 4 (*r-
gänze vera, w/Z. s. v. munu); N. f.
kolluö i3, 6; 18, 2; 45, 12; hon
er kolluö s*V ftea'ifc gewöhnlich 118,
11; J40, 3. — N. n. (u. unflektierte
Form) kallat 15, 3; i41, 15; 24,
14 (par er kallat er, vgl. i peim
staö kalla 17. 19 tt. Z/M«rf p. 36);
er svä kallat, at pat gnaefi = id
dicitur gnaefa (Eg.) 45, 1; bei Subj.
*m Plur. ^25, 11 (vgl. Var.). — PI.
m kallaöir 65, 21; i^0, 20; Plur.
f. kallaöar 8', 2.
* Über kalla w. kenna vgl. Ein-
leit. S. 209 f.
kals. n. (kalla) , die Forderung,
Herausforderung, namentlich
auch in spöttischer Form. — So
D. v^ra i kalsi meö yör euch zum
Gespötte dienen (Edz.) 239, 16.
* Ist die von Vigf. angenommene
etymol. Trennung von k. = For-
derung u. k. = Spott nötig?
kanna, schw. v. (zu kunna F.), er-
forschen. — Inf. 114, 2; =
mustern 193, 34 (da auch kanna
valinn gesagt wird, ist hier wohl
an die sonst kjösa genannte Wal-
kürentätigkeit zu denken).
kapp, n. (§ 26, 3; ahd. kämpf), der
Eifer, Wetteifer, Streit. — D.
meö meira kappi eifriger, williger
geleistet 168, 6; k. Volsunga 168,
11; af peira k. 172, 34. A.
(= Kampfeifer) 159, 5: = Tüch-
tigkeit 162, 15. renna i kopp (PI.
A.) einen Wettlauf halten 63, 10;
at koppum (PI. D.) = in certa-
minibus Eg., for our matches Vigf.
Grott. 15, 3.
kappgirni, f. (s. kapp; -girni in
Kompos. s=b girnd F. 101 , Vigf.),
das eifrige Streben, die Energie.
— A. 152, 10.
kappi, m. (vgl. kapp u. ahd. kempfo),
1 ) der Kämpfer , Kriegsmann,
Streiter. — N. 167, 13; 232, 21.
— PI. N. 190, 27. — 2) der aus-
schließlich in kriegerischen Dingen
geübte Mann , etwa = Kämpe,
Recke (vgl. Vigf. s. v. 2). - - N. k.
mikill 219, 25. — PI. A. 244, 18.
karl — kenna
105
* In diesem Sinne berührt sich
k. mit berserkr, q. v. ; aber nicht
immer (so auch nicht 219, 25) ist
zwischen 1) und 2) scharf zu unter-
scheiden.
karl, m. (s. Nor.; ags. ceorl F. 43;
Kerl, Karl), der Mann, nament-
lich im Gegensatze zur Frau ; auch
der Alte (vgl. kerling; Vigf. s. v.
G). So N. vit k. minn ivir beide,
ich und mein Alter (vgl. ok*, Fr. 3)
232, 3. G. karls sonar (= karls,
vgl. nhd. Menschenkind = Mensch)
r], 5. — A. karl af bjargi den Alten
vom Berge (D. H. II, 406; Golther
Myth. 289) Regm. 18, 6. PI. N.
karlar Männer Helr. 14, 3; 44, 1;
G. karla 35, 4.
karlmaftr, m. (F. 43), ein Mensch
(maÖr 3) männlichen Geschlechtes, ein
Mann. — N. 44, 12; Nsf. 13, 3.
* Lautlich entspricht Karlmann.
karlmennska, f. (vgl. karlniaör), das
männliche Wesen, die Mannhaf-
tigkeit. — N. 151, 30.
kasta, schw. v. (e. to cast, F. 45),
1) werfen, mit Instrument. Dat.;
Lund p. 93. — Inf. 120, 15; 57,
7; k. üt auswerfen 79, 15; brott
k. wegwerfen 84, 10. Piaes. S. 3
kastar 61, 14 ; 175, 15 = verwirft,
wirft fort; PI. 3 kasta 79, 11. —
Proßt. S. 2 kastaöir heiptaroröum
(vgl, „mit etwas um sich werfen")
ä mik 202, 18; S. 3 kastaöi 38, 2,
5; 72, 1, 18; 79,4; 96,9; 104, 23;
PI. 3 kostuöu 12, 9; 138, 3. —
Part. Pass. kastaör aufgeworfen 139,
10; absol. hefir kastat 161, 27. —
2) scheinbar im personell, vgl.
Vigf. s. -v. V. — gneista, f)ä er —
kastat hafÖi Funken, die (es) ge-
trieben hatte = die geflogen waren
11, 16; nach Lund p. 469 = kastat
haföi sc. verit; also jiassiv.
kaup, n. (kaupa), Werk lohn, Kauf-
preis, Kaufgeschäft, Vertrag.
— N. 52, 13; vgl. für den abhän-
gigen Satz Lund p. 306. G. kaups
52, 11; D. 53, 9; Dsf. 53, 1, 21;
54, 1; A. 99, 16; Asf. 54, 14.
* vera af kaupinu = dieses Lohnes
verlustig sein (Ger.); vgl. af Ib. S.
auch Lund p. 469.
kaupa, schw. s. (g. kaupön, Vigf. s.v.);
zur Bildung des Praet. vgl. § 118;
Wimmer Oldn. Laes. p. V1U), kau-
fen, erkaufen. — Inf 49, 11; 99,
2. — Praet. S. 2 keyptir Grott. 8,
4; S. 3 keypti 124, 15.
kätr, adj. (Nor. § 184, 4), froh,
wohlgemut. — N. Voc. f. kat 163,
27; 201, 19; Asf. 208, 6. — PI. Nf.
kätar 219, 33.
keisarariki, n. (keisari, riki), das
Kaiserreich; spez. das römisch-
deutsche des Mittelalters. — N.
244, 20.
keisari, m. (vgl. lat. Caesar), der (urspr.
römische) Kaiser. — N. 124, 6;
142, 8; 237, 5.
kemba, schw. v. (§ 115, 1; kambr
= Kamm F. 41), kämmen. —
Pass. Part. N. m. kembör Regm.
25, 1.
kenna, schw. v. (g. kannjan; § 29,
1; 46, 2; 115, 2), 1) erkennen,
merken; mit Acc. (Vigf. s. v. IV) u.
Gen.; letzteren Kasus belegt Lund
p. 171, Fr.2 s. v. 9); Vigf. IV, 3.—
Praes. S. 1 kenni ek 59, 9; S. 3
kennir hann 57, 14; 60, 9; PI. 3
kenna 30, 10. — Praet. S 1 kenda
(§ 46, 2) 206, 18; S. 2 kendir 180,
2; S. 3 kendi 54, 4; k. f)ess (vgl.
Var.) 72, 6; 161, 29; k. sins banasars
179, 20; vgl. 222, 27. PI. 3 kendu
79, 14; Conj. PI. 3 kendi empfinden
würden 161, 13. — 2) lehren mit
Dat. der Person ; vgl. Lund p. 100.
Inf. 97, 9; Imper. S. 2 kenn
184, 5; Piaet. S. 3 kendi 171, 23;
198, 29. Pass. Patt. PI. An.kent22ö,
4. — 3) zuschreiben, benennen.
Inf. 142, 13 [hier = poetisch um-
schreiben, vgl. Einl. S. 209 fg.);
im üblen Sinne zuschreiben = zur
Last legen 237, 4. So auch Ptaet.
PI. 3 kendu 245, 11. Pait. kendr
124, 9; er Hälogaland er viö kent
nach dem H. benannt ist 139, 9;
er Hälfsiekkar eru viö kendir 238,
4 ; so viell. auch at koppum kendar
nach den Kämpfen benannt (Kampf-
jungfrauen genannt) Grott. 15, 4;
sonst zu 1) — erkannt, bekannt
(celebres Eg.), durch die Kämpfe
so auch Ger. Übers.: wir — er-
rangen m Kämpfen die Krone des
Ruhmes. — Med. kennaz inne wer-
den, an etw. denken Inf. 78, 9 ; doch
mehr auf das Gefühl als den
lüti
kengr klaka
Verstand bezogen, mun lengi kennaz
= diu persensurua est (Eg.). —
Wohl nicht richtig ist k. Reg. 25,
'2 Vor. (allenfalls = erkannt wer-
den, sich zeigen); eher mit L. /<,'.
koenna; rgl. koenn.
kengr, m. {vgl. Vigf.), die Biegung,
der Buckel; beygöi kenginn 66, 6 ;
wohl gleich = b. sik i keng (bei
Vigf.) = beugte sich in die Form
eines Katzenbuckels, machte einen K.
kenning, I. (s. kenna 3), die poetische
Umschreibung, Benennung. —
PI. D. kenningum 142, 10, 12; A.
kenningar 143, 1^.
keppa, schw. v. (vgl. kapp), gew. Med.
keppaz sich messen, streiten mit
jemand. — Inf. 36, 13.
ker, n. (g. kas; § 3, 1 ; 53, 2), das
( i e f ä ß ; gew. Trinkgefäßt. — ( j .
kers 97, 5. — PL Nsf. kerin 97,
13; A. ker 97, 12; Asf. kerin 100,
15. PI. D. kerum 228, 31 vgl. Note.
kerlincj, f. (vgl. karl u. § 55, 2), eine
(meist ältere) weibliche Person,
eine Alte. — N. 66, 20. — A.
kerlingu 231, 21; Asf. kerlinguna
66, 17; vgl. Wm. § 31 b).
kerra, f. (vgl. mhd. karre bei Lexer),
die Karre, der Wagen.— D. kerru
76, 8; A. kerru 14, 21. — PI. A.
kerrur 14, 9.
kerti, n. (§ 54, 22); F. 43), die
Kerze.-N. 260, 17; Nsf. 261, 14;
Dsf. 261, 19; A. 261, 12; Asf. 260,
19.
kertisljös, n. (kerti, ljös), das Kerzen-
licht, die brennende Kerze. — PI.
N. 260, 7.
ketill, m. (g. katils; § 3, 1 ; 33, 1;
48, 2), der Kessel.. — Nsf. 48, 5;
G. ketils 57, 2; A. ketil 97, 12.
keyra, schw. v. (dän. kjore, vgl. Vigf. ;
lautl.= g. kausjan), antreiben. —
Inf. 14, 20.-Praat. S. 3 keyröi 77,
6; o, 2.
kind, f. (§ 72, 1; F. 46), 1) das Ge-
sell 1 e c h t , die Nachkommenschaft
(meist poet.). — PI. A. kindir Vol.
40, 4 nach D. H. II, 55 auch hier
im Sinne von 2) das Kind = barn;
selten, doch sicher Sigdr. 8, 3 (Acc).
Viell. speziell norw.; vgl. Aasen s. v.,
der kind als Kosewort für kleine
Kinderchen kennt.
kjöll, m. (F. 46), das Schiff; fast
nur poet. — N. Vol. 51, 1.
kjösn, stv. (g. kiusan; § 32 a; 102,
1; Nor. § 415), wählen, kiesen,
erwählen. — Inf. 45, 9; 95, 20, 21.
Pnes. S. 1 kvs ek 96, 1; S. 3 kvss
Grm. 14, 5; PL 3 kjösa 45, 8 vgl. ■
\';tij)r. 41, 4 u. 1. valr; zu 180,
17 vgl. u. *. — Imp. S. 2 kjös 172,
5; kj. nü um tva konunga 167, 30
= wähle nun in bezug auf, w.
unter zwei Königen; vgl. 190, 14.
Praet. S. 1 kaus 196, 15. S. 2 kaust
164, 32, mit suff. Pron. (vgl. \)ü)
kaustu Grott. 8, 5; PI. 3 kuru Var.
zu 136, 18; Gonj. S. 3 kyri 136, 8.
— PI. 3 (kyri oder) kori 136, 18.
bez. des Mod. Nyg. 327. — Vgl. von
der Nebenform (§ 102, 1) kora S. 1
hvern ek k. 203, 9.
* Ist kjösa = dän. kaare u. kyse?
Vgl. Ba. 195. — Wenn dort die Les-
art Fäfn. 12, 6 /wr echter als die
180, 17 überlieferte bezeichnet wird,
so lehnt sich die letztere doch offen-
bar an die Vorstellung des Erwäh-
lens der Fallenden durch die Wal-
küren als Annahme einer ähnlichen
Wahl der Kinder zum Leben durch
die Nomen leichter an; fra rnceörum
übersetze „von Mutterleibe" , vgl. übr.
H. G. zu Fäfn. 12, 6 u. Übers. —
kjösa at e-u Grott. 8, 5 wählen im
Hinblicke auf etwas, rationem ha-
bere alieuius rei Eg.; kjösa e-t ä
e - n 45, 8 auf jemand die Wahl
lenken, ihm etwas (e-t) bestimmen;
vgl. ä 2 b) gegen Ende.
kippa, schw. v. (vgl. Lexer s. v.
kippen), reißen, stoßen. — Praes.
5. 3 kippir reißt 179, 18. — M.
kippaz viÖ sich heftig (in sträu-
bender Weise) bewegen od. schüt-
teln (coneuti Eg.). — Praes. S. 3 kippiz
svä hart viö 80, 19.
kista, f. (vgl. lat. cistal eine Kiste
oder Lade. — 1). i kistu (vgl. la?sa)
106, 16.
kJ9lr, ra. (§ 64, 2), der Kiel. Schiffs-
kiel. - N. 220, 2.
kjoptr, m. (s. Vigf. u. Nor. s. v.
kjaptr), der Kinnbacken, Kiefer.
— N. 82, 13. — A. kjopt 84,
6, 11.
* inn efri kj. der Oberkiefer, inn
neöri kj. der Unterkiefer.
klaka, schw. v. (vgl. Vigf.), zwit-
schern. — Pr«t. PI. 3 klokuou
182, 9.
klippa — kollr
107
klippa, schw. v. (F. 51), schneiden,
scheren. — Inf. 110, 2.
kljjüfa, stv. (§ 102, 2; F. 52), spal-
ten. — Prses. S. 3 klyfr 178, 19.
Praet. S. 3 klauf 117, 8. - Part.
Pass. PL N. m. klofnir VqI. 45,
8; A. m. klofna 178, 6.
klofna, schw. v. {vgl. kljüfa), sich
spalten, bersten, sich öffnen. —
Praes. S. 3 klofnar 82, 18; VqI. 52,
8. — Prset. S. 3 klofnaöi 156, 26.
klokkustrengr, m. (klokka f. Glocke
s. Nor. u. klukka ; Kluge, Beitr. 10,
441 nennt ahd. glocka die Vorstufe
zu der anord. Bild.; strengr), der
Glockenstrang. — L). haför i
kl. 251, 20 — im Gl. angebracht;
(f. h. wohl am unteren Ende dieses
Stranges an Stelle des sonst er-
wähnten klokku-hringr [s. Vigf. s. v.
klukka) zum Anschlagen an die
Glocke gebraucht.
klö, f. (§ 72, 1). die Klaue, die
Kralle. — PI. D. klom 95, 6.
klyfjar, PI. f. («. klyf § 57, 1), die
gespaltene, d. h. in Hälften geteilte
Last auf dem Rücken eines Pferdes
oder Saumtieres, das Paar Last-
säcke, batt i klyfjar (A.) 118, 3 —
in sarcinas colligavit Eg.
klse$a, schw. v. (F. 51), kleiden,
ankleiden. Praes. PI. 3 klaeöa sik
67, 12. Pra^t. S. 3 klaeddi sik 57,
10; 119, 6. Pass. Part. N. f. klaadd
234, 13. — Med. klaeöaz = klaeöa
sik; Inf. 61, 4; Prat. S 3 klaaddiz
70, 15; Part, hafa klaez (für klaeöz)
51, 8.
klakM, n. (§ 54, 2 u. a2); ags. cläö,
e. cloth F.), das Tuch; das Klei-
dungsstück, Kleid. — A. 183,
23. PI. N. klaeöi 137, 12; D. klajöum
169, 30; = Tuchstücken 193, 19;
— Vorhänge 205, 1. A. 13, 3.
knättu (knotto), anom. vb. {theo r et.
Pra?s. Inf. knega F. 41; vgl. § 119),
wissen, können. — Oft nur poet.
umschreibend, so Praes. S. 3 kna
Sigdr. 19, 5 knä hafa = hefir vgl.
D. H. II, 433; ebenso Prast. S. 3
knätti leggja = lagöi Helr. 12, 5.
kneppa, schw. v. (knappr = Knopf
Vigf.), knöpfen, knüpfen. — Pass.
Part. PI. A. m. skua knepta at le>:g
am Schenkel hinaufgebunden {die
Riemen waren lang Wh. p. 164),
245, 14.
kne, n. (3 21, 2; 49, 3; g. kniu), das
Knie. — A. ä kne aufs Knie 67,
6. — PI. D. fyrir knjäm mer {stär-
ker als nhd. „vor meinen Augen" ;
gemeint ist ivohl „vor meinem
Schöße, in dem es Schutz zu finden
hoffte1', (vgl. A. i kne) 196, 11. —
A. i kne = gremium (Eg.) 96, 7;
151, 11; fyrir kn6 = vor die Füße,
zu Füßen 246, 4.
knesböt, f. {vgl. kne, bot = Bucht,
Ark. 13, 162», die Kniekehle. PI.
I). knesbötum 80, 13 (vgl. Var.).
knil'r, m. (F. 48, e. knife), das Mes-
ser. — N. 38, 10; Nsf. knifrinn
113, 5; A. knif 113, 4.
knoöa, schw. v. (F. 48), kneten
{auch backen?}. — Inf. 158, 22, 28.
Pass Part, knoöat 158, 81.
knüi, m. (§ 65, 3, F. 49, doch s,
auch mhd. knoche bei Lexer), der
Knochen, namentlich der fernere
Gelenkknochen in den Fingern, der
Knöchel. — PI. Nsf. knüarnir
57. 20.
* Vgl. auch mhd. knovel bei
Schiller -hübben und nhd. Knebel.
knütr, m. (F. 49, Nor.), der Knoten.
— A. knüt 59, 17.
knyja, schw. v. (J 27 a2; 114), stoßen,
schlagen - Praes. S. 3 knvr VqI.
50, 5; vgl. D. H. II, 64 f. Praat.
PL 3 knüöu 220, 3 (kn. fast arar
= sie legten sich kräftig in die
Ruder). — Med. knyjaz sich stoßen
(d. h. stützen oder stemmen), sich
anstrengen; vgl. Lund p. 221.
— Piaet. S. 3 knüöiz fast at (dabei)
39, 12; vgl. 67, 3.
* Verwandtschaft zwischen knüi
u. knyja? Vgl. F. a. a. O.
kuvla. schw. v. (F. 49), einen Knoten
machen, knüpfen; mit Dat. oder
Acc. {vgl. Vigf.). — Pass. Part, db-
sol. knytt 152, 33.
knyti, n. {vgl. knütr, knyta), ein zu-
sammengeknüpftes kleines Tuch, an
Stelle der spätere» Börse (Vigf.).
— A. 241, 1.
kollr, m. [vgl. Vigf.), ein rundlicher
Körper, Kopf; spez. ein von Haar-
wuchs entblößter K., Kahlkopf.
Daß ein solcher oder ein ganz kurz
geschorener Kopf Kennzeichen eines
Knechtes war, s. bei Fr.'- s. v. 3).
ION
koma
— A. 234, 12; gera henni k. sie
kahl scheren hissen (Edz.).
koma, stf. ig. qiman , § 104).
1) kommen. — Inf. 71, 21; 84,
10: 154, 16; Vaffir. 37, 5; Grott.
19, 5; zurückkehren 155, 11 t#Z.
koma til = wieder zu sich kommen
Vigf. s. v. A. II; koma til mikils
ctw. Großes bedeuten 204, 28 (fyrir
koma vgl. f. 3). - - Prass. S. 1 ek
kom 104, 25. — S. 3 kemr 25, 5;
komr 76, 10; Vol. 53, 1 (k. fram
= evenit Eg.); Imperson. kemr upp
kommt auf (sc. das Gerücht) 150,
6; keinr at J)vi kommt es dazu, er-
eignet es sich 151, 18; kemr mer
at J)vi es kommt mit mir, geht mir
so 155, 30; svä kemr hans mäli
so kommt es, geht es mit seiner
Sache 150, 12. — PI 2 komit
61, 7; 69, 15; PI. 3 koma 22, 7,
9. — Gonj. S. 2 komir 163, 25;
iS. 3 komi 5, 16; 102, 20. - Part.
Asf. m. komandann 5, 13. Praet. S. 3
kom 4, 8,9; 54. 12; herkam,
abstammte 52, 9; kom til zu Platz,
ans Licht kam 151, 26; kom upp
= aufkam, entstand 74, 24; kom
äsarnt meö ollum kam auf dasselbe
hinaus bei allen = war die An-
sicht aller 53, 19; vili [>eira kom
saman 214, 8 vgl. vili; kom fyrir
ekki 178, 15 s. fyrir 2, a). — PI.
2 kvamuö 192, 33. — PI. 3 kömu
62, 3; 119, 13; abstammten 9, 9;
12, 13; ähnl. auch kömu saman
Vaf[)r. 31, b = in unum coierunt
Eg.; Gg. bemerkt: man sollte }:>aöan
erwarten für j^ar; cgi. s.v. saman*)
m. f)ar 1). — kömu fram zum Vor-
schein kamen, sich zeigten 153, 26.
In alt. F. kvämu (kvomu) 114, 3;
122, 13. — Gonj. S. 3 kcemi 53,
11; 158, 33; mit suff. a «^. koemia
Grott. 10, 1 ; daneben kvaemi (vgl.
kvamu) 00, 14; 111, 12. PI. 3 kuemi
52, 10; kvaemi 222, 10. -Part. Pass.
kominn 4, 16; 6'5, 21 (zwr Stellung
vgl. Ark. 16,237); komin Grott. 4, 6;
von der Abstammung kominn 20,
2; 172, 14; komin 23, 13; anders
233, 27 i#Z. hond PI.; PI. komnir
twi Abstammung 15, 24; Hyndl.
35, 8; lokal 164, 22. f. komnar 8,
2; 223, 5; n. u. absol. komit: hefir
komit ist gekommen (genetisch) 24,
10; hafa her komit sind hierher
gekommen 63, 14; liaföi lionum ä
bak komit hatte ihn bestiegen 172,
13; var komit at nött war Nacht
geworden 67, 9 ; en lionum var
sva naer komit aber man war ihm
so nahe gekommen 100, 16; })ä var
komit rnjok at borghliöi = opus
propemodum ad portam arcis per-
ductum fuit (Eg.) 53, 14; at stef-
nulag var komit ä aufgekommen,
zustande gekommen 103, 10; PL
N. m. er vor erum til komnir =
wozu ich rechtlich gelangt bin, wo-
rauf ich Anspruch habe 220, 23. —
N. n. komin 164, 4; 169, 28. In
schivacher Flex. N. m. inn komni
der (eben) Gekommene 239, 1 =
nykomni 238, 22.
2) bringen, mit Dat. — Praes.
S. 3 kemr 196, 16; PI. 3 koma
fram (bringen vorwärts, setzen fort)
17, 3;' koma oss i skaöa 207, 29.
Inf. 94, 7: 106, 19. — Conj. S. 3
komi 69, 13. — Praet. S. 3 kom
37, 10; 78, 5 (koma ä leiö wienhd.
zu Wege bringen); 137, 6 : vgl.
(Pass. Part.) komit 205, 26; fentiu
(vgl. fä) hvergi komit richteten
nichts aus 104, 22. — Praet.
S. 3 kom til herskipa zu Kriegs-
schiffen verhalf 150, 10. — Über
koma c. Dat.. vgl. E. Bernhardt
Beitr. zur d. Phil. (1880) p. 82;
Gering Ark. 10, 396 ; in einzelnen
Fällen läßt sich übersetzen „kommen
mitu so 154, 22. Vgl. auch 249,
3 kom säri ä annan = mit einer
Wunde an den andern kam, dem
andern eine W. beibrachte. — Hier-
her fyrir koma 168, 11? Vgl. fyrir
3). — upp koma c. D. = auf-
bringen, aufmachen = öffnen 233,
21, 23. — Med. komaz sich bringen,
fortbringen , g e 1 a n g e n . Vgl. Lund
p. 226. — Inf. 11, 11. undan komaz
at — dem entgehen 155, 3. — Praes.
S. 2 komz (-sk) Sigrdr. 9, 8. —
PI. 3 komaz 162, 2. Praet. S. 3
komz 106, 8: k. undan (entkam)
10, 15; vgl. 155, 3. — PI. 2 kömuz
lier 98, 21. — Conj. S. 3 fram
koemiz (vgl. fram) 162, 18. Part. Med.
hafa fötum undir komiz 150, 27
vgl. fötr.
* Wie im Got. qiman mit in c.
Dat. konstruiert wird, steht auch
fo/koma her (=hierhin), J)ar (=da-
kona — kostr
109
hin); hafa her komit 63, 14; kom
fcar 52, 8 vgl. 54, 11; 89, 6, 8; 94,
19; er {)eir kvämu — \>ar sein
hann svaf 122, 23. Vgl. auch fal-
let hann meyna i koma darin ver-
steckte er das Mädchen 231, 4.
kona, f. (g. qino; § 4, 5; 46 a);
68, 1) die Frau. — 1) das weib-
liche Wesen, Frauenzimmer. —
N. 3, 4: 9, 8; 118, 9; Nsf. konan
13, 4; Gsf. konunnar 39, 20; D.
konu 3, 2; eme farandi kona ist oft
nur eine Landstreicherin, Bettlerin
— hier eine wandernde Artistin. —
PI. N. konur 44, 1; Nsf. 169, 32;
G. kvenna 35, 4; 121, 14; Gsf.
kvennanna 18, 3; Dsf. konunum
170, 5: A. konur 163, 15. — 2) die
Gattin, Ehefrau. — N. 75, 24;
Nsf. 207, 18; G. konu 10, 4; 118,
18; Gsf. konunnar 47, 2; D. konu
57, 4; A. konu 32, 7; 102, 26.
* Über die Deklin. von kona vgl.
P. Br. VII, 169 Nor.; § 253, 4. - Zu
18, 3 bemerkt F. J. Gg. 95 mit Recht,
daß die gewöhnt. Deutung auf die
Nomen unsicher sei.
1. konr, m. (= kyn, q. v.), die Art
und Weise; nur gebräuchlich in
Gen. konar verbunden mit Adjek-
tiven, so allskonar jeder Art 73, 10
—11; 213, 15— 16; 21 4, 10 ; nokkurs
konar irgend einer Art 62, 12;
margskonar 76, 6; 191, 14.
2. konr, m. (§ 60, 2, vgl. Vigf., aber
wohl nicht als m. zu kona auf-
zufassen); die Grundbedeut. scheint
Sohn, Sproß; vgl. g. -kuns yovoq) ,
der Sohn, Abkömmling, edle Mann
überh.; poet. — N. Regm. 13, 2;
14, 3.
konungabarn . n. (konungr. barn),
das Königskind. — PI. D. 194, 10.
konungastefna, f. (konungr, stefna
s. stefnulag), dieK önigs Versamm-
lung (Begegnung benachbarter Für-
sten). — Acc. i konungastefnu 140, 7.
konungasynir, PI. m. (s. konungr,
sonr), Königssöhne. — N. 159,
13; Dat. 171, 25. A. 198, 3.
konungdömr, m. (konungr, dömr*),
das Königtum, die Königsherr-
schaft. — D. 145, 2; A. 124, 5.
konungligr, adj. (konungr), könig-
lieh. — N. 221, 28.
konungr, m. (§ 48, 1; F. 39), der
König. — N. 3, 1; 4, 1; 151, 10.
G. konungs Grott. 1, 2; 145, 16;
konungs siöu = königliches Be-
nehmen {nur ««/"SigurÖr im folg. zu
beziehen) 241, 23. D. konungi 121,
21; Dsf. 151, 11; A. konung 142,
6; kon. konunga = Oberkönig,
(regem regum) 142, 7 ; Asf. konunginn
62, 6. — PI. N. konungar 141, 16;
Nsf. konungarnir 141, 19; PI. G.
konunga 124, 8: 142, 7; D. konung-
um 49, 8; A. konunga 176, 24.
* kon. fowm wie herkonungr (q.
v.) auch den „obersten Kriegsherrn"
aus königl. Stamme bezeichnen, so
163, 1. — Wie der Landbesitz nur
als Beigabe der Königswürde er-
schien, erhellt aus 163, 4 — 5.
konungsbcer, m. (konungr, beer), die
Königs bürg. — Asf. 220, 7.
konuiigsdöttir, f. (s. konungr, döttir),
die Königstochter. — N. 166, 2;
Voc. 163, 21, 27; A. 169, 6.
konungsmenn, PI. m. (konungr, maör
3), die Mannen des Königs, das
Gefolge. - - N. 239, 10.
kornskur$armänu3r, m. (s. manuör,
skurÖ zu sker, skera), der Korn-
schneidemonat , Erntemonat,
August. Vgl. Wh. 378; d. Mon.
S. 47. — N. 144, 14.
koss, m. (F. 48), der Kuß. — PI. D.
kossum 190, 1.
1. kosta, schw. v. (vgl. ahd. costön
F. 47), prüfen, versuchen mit
Gen., Lund p. 171. — Praet. PI. 3
afls kostuöu setzten ein {Ger.) Grott.
23, 2.
2. kosta, schiv. v. (vgl. tat. constare),
Aufwand machen, kosten. —
Piast. S. 3 hvat sem hann kostaöi
til 54, l = quautavis mercede (£g.).
* 1 u. 2 kosta pflegen in den
nordischen Wb. vereinigt zu werden;
vgl. dagegen mhd. Wb., Lexer u. a.
kostgripr, m. (vgl. gripr, kostr), das
ausgeivählte (vorzügliche^ Kleinod.
- PI. A. kostgripi 30, 8.
kostr, m. (§ 60, 2; vgl. g. kustus ;
kjosa F. 47), die Wahl, der {ge-
wählte) Fall , die Bedingung,
Art und Weise, Möglichkeit. —
N. ef kostr vaeri wenn es möglich
sei, 'womöglich 235 , 7 ; kostr of
boöinn Sigdr. 20, 2. — G. annars
kostar in anderer Weise 233, 22.
— Dat. at oörum kosti im andern
Falle 56, 15 vgl. 61, 10; 103, 5. —
110
kölfskol
kunna
metS angum k. vermittelst l
dingung, unter k. Bed. 162, 18.
— A. kost 224, 21 vgl. taka upp.
— PI. N. tveir kostir 203, 11. l>.
raeör sessa kostum Grm. i4, 3 =
waltet über die Sessel- Wahl, po-
testatem habet de sedibus disponere
(Eg.), r///. ?<. taöa; frä sinum gööum
k. von seiner glücklichen Lebenslage
222, 25. A. bessa kosti diese Be-
dingungen 53, 2; tva kosti zwei
Möglichkeiten 79, 21.
kölfskot, n. [vgl. skot, kölfr, F. 45;
dies ist ein gröberer Holzpfeil oder
Bolzen), der B o 1 z e n s c h u ß , als
Entfernungsmaß. — N. 63, 17.
kölna, schw. v. {vgl. kala u. § 35 aj),
kalt werden. — Praes. S. 3 kolnar
170, 30.
kraki, m. {vgl. Vigf , Grimm, D. Wb.
s. v. Kracke, Krakel), ein dürrer
Stecken oder Pfahl. — N. 135,
7; vgl. Kraki.
kraptr, m. (§ 48, 1; 50 a2), F. 49),
die Kraft. — N. 34, 7; D. krapti
8, 16; 13, 7; A. krapt 68, 3.
kräkuhamr, m. (kräka= Krähe,% 7, 2 ;
hamr), rfas Gefieder einer Krähe.
— D. 151, 9. Vgl. Edz. in P. Br.
B. VIII 367 1: die Krähe {anstatt
des Raben) erscheint auchF&s. I, 118
als Odins Botin; ders. Übers, dieser
Stelle: die Walkürjen hatten sonst
Schwan enhemden.
* Der Dat. ham {vgl. hamr u.
Vigf. s. v.) wird hier durch die
Konstr. von bregöa {vgl. 156, 29)
erfordert.
kräkuungi, m. (kräka, ungr), das
Junge einer Krähe. — A. 163, 23.
* Bugge Helg. S. 46 = „diesen
Ausdruck (kattar son in H. H. I,
19, 8) hat der Verf. der VqIs. S.
so auffällig gefunden, daß er ihn
änderte"; Vigf. dagegen hielt {vgl.
H. G.) die La. der V. S. für ur-
sprünglich. — Belege für „Kater"
als Schimpfwort bei Fr.2 (D. H. 11,
327), für „Krähe" in gleichem
Sinne wies schon Raßm. I, 84 2) auf
Yngl. S. c. 31 hin, Edz. noch auf
Lokas. 43, 5.
krefja, schw. v. {vgl. § 113, 1; Vigf.).
ansprechen, verlangen, mit A.
der Person und Gen. der Sache;
Land p. 17.".. Int. krefja iß, 12
(kr, malsins anreden, vgl. mal::
; /, 8.
krikta. schw. v. cgi. kretla Vigf.,
Nor.), murr ich, schreien. —
Praet. PI. 3 kriktu 158, 18.
krinylottr. adj. krinpr, kringla F. 50,
-ottr Nor.), ringförmig, kreis-
rund. - Nf. kringlött 12, 4.
krisliiin. adj. (= cliristianus), von
christlichem Glauben, Christ.
Vgl. heiöinn § 76, 1. — N.2.96", 16.
krislni, f. {vgl. krisünn), das Chri-
stentum. — D. kristni 237, 6;
vgl. § 69.
kroppa, schw. v. {engl, to crop Vigf),
beißen, stechen. — Pnet. S. 3
kroppaöi 110. 16.
kroppr, m. {vgl. Vigf., Schade altd.
Wb. s. chropf). der Körper, Leib.
— Asf. kroppinn 93, 23.
kuldi, m. (F. 44, nicht kaldi), die
Kälte — N. Grott 16, 6.
kunna« prät. präs. {vgl. $ 119, g.
-kunnan; F. 40). kennen, ver-
stehen , imstande sein , können;
mit Acc. u. Dat.. Lund p. 101. —
Inf. 29, 12; 34, 8; kunna at maela
66, 2. illa kunna 204, 19 vgl. w. u.
Praes. S. 1 kann ek ha ibrott 62,
14; k. ek segja her 26, 10; at s.
b. 40, 9; k. ek kyn ich kenneu. w.
172, 26; S. 2 kantu segja 24, 11
{vgl. Var. u. Lund p. 359); eigi
kantu deili {vgl. deili) 52, 4; ef bu
kant {oder kannt) at spyrja 90, 4.
— S. 3 kann; sä er her k. skyn
29, 3; vgl. 35, 2. -Mit süffig. Negat.
kannat Regm. 1, 3. Impers. kann
vera, at 16, 8 es kann sein, viel-
leicht. Vgl. Lund p. 23, 318. Ähn-
lich k. henda; sem sjaldnar kann
henda wie es seltener wohl eintrifft
178, 14. — PI. 2 kunnuÖ 56, 16;
PI. 3 kunnu 100, 20; 171, 31;
kunna Helr 3, 8; vgl. Nor. §459,
4. — Gonj. S. 3 telja kunni 30,
16; spyrja k. 97, 17; kunni at segja
70, 2; vgl. 48, 8; PI. 3 kunni at
s. 48, 8. — Praet. S. 1 kunna ek
173, 7; S. 3 kunni mesta skyn 75,
2; k. fuglsrodd 117, 20. k. borf til
231, 33 s. porf. — kunni illa 98,
3 eig. verstand übel, zum Übel =
nahm sich zu Herzen (aegre ferens
Eg.) vgl. Inf. illa kunna c. D. {Lund
p. 101) = durch etwas betrübt
kunnandi
kveöja
111
werden 204, 19; k. at maela 164,
20; 168, 28. Conj. S. 3 kynni 184,
5; vgl. jedoch Note 253, 21.
* Bei kunna u. abhäng. Inf. ist,
wie aus den Beispielen erhellt, at
entbehrlich, aber zidässig; vgl. auch
191, 12-14.
kunnandi, f. {vgl. kunna), die Kennt-
nis. — A. 62, 13.
kimnätta, f. («. kunna) = kunnandi.
D. kunnättu 16, 10.
kuimigr, adj. (s. kunna). 1) kundig,
kenntnisreich. — N. n. kunnigt
4, 2. — Vgl. auch tjolkunnigr. —
2) bekannt. N. n. er mQnnum
{mt ok kunnigt 242, 11; vgl. Var.
kunnleikr, m. oder kunnleiki, m.
( kunnr . leikr *) , die Bekannt-
s c h a f t , namentlich die persönliche
und vertrauliche. — ^, var konungi
kunnl. ä mer 244, 5 = der König
hatte mich kennen gelernt.
kunnr. adj. (auch kuör, vgl. § 34, 5 ;
g. kunbs ; zu kunna F. 40), kund,
bekannt. — A. kunnan 165, 8.
kurteisi, f. [vgl. kurt = rom. corte),
die Gourtoisie. feine Sitte. —
D. 190, 25.
kurteisligr, adj., = kurteiss. —
Superl. A. n. adv. it kurteislista
(-ligsta) 213, 16 = in der feinsten
{nobelsten) Art; vgl. Lund p. 54.
kurtciss, a^j. {vgl. kurteisi), höflich.
— Superl. N. m. kurteisastr 191, 30.
kiiga, schw. v. {vgl. Vigf.), mit Ge-
walt zu etwas bringen, zwingen;
auch = erpressen. — Praet. S. 3
kügaöi 237, 5.
kväma, f. (korna), das Kommen.
— D. 219, 29.
kvänfang, n. [s. kvän, kvaen F. 39
u. hier kvänlauss*, fang), das Ein-
gehen der Ehe vonseiten des Mannes,
die Heiratsgelegenheit für den Mann;
entsprechend dem gjaforö oder ver-
fang der Frau. — A. 150, 14.
kvänga, schw. v. {vgl. kvän = Frau
F. 39), verheiraten, eine Frau geben,
— M. steine Frau nehmen, sich
vermählen. — Praet. S. 3 kväng-
aöiz 168, 5.
kvänlauss, adj. (kvän, lauss), ohne
Eheweib, un vermählt. — PJ. N.
m. kvänlausir 198, 9.
* Über den Wechsel von kvän
(kv<?n) u. kvaen (= g. qens) vgl.
auch § 20 a); Nor. s. kvaen.
kvänriki, n. (kvän, riki), tfasFrauen-
regiment. — A. haföi kvän-
riki 233, 1 = „unter dem Pantoffel
stand11.
kvefta, stv. (g. qij>an, § 105, Nor.),
sprechen, singen. — Inf. 125,
10. ä kv. bestimmen 114, 19. —
Von einem Hörne viö kveöa =
widerhallen, erschallen 168, 20. —
Praes. PI. 3 kveöa mit folg. Acc. c.
Inf. {Ger., Vollst. Wb. Sp. 586),
Vaff)r. 37, 5; Grm. 13, 2 (= sagt
man, vgl. Lund p. 10). — Conj.
S. 1 mit suff. Fron, kveöak Grott.
7, 6. — Praet. S. 1 er ek kvaö ä die
ich angegeben hatte 203, 18 vgl.
199, 12. S. 3 kvaö 32, 13; 107, 7;
112, 19; wegen kvaö ekki Grott. 7,
1 vgl. ekki s. v. engi. — PI. 3 kväöu
40, 18; Conj. PI. 3 kvaeöi 125, 11.
— Patt. Pass. kveöit 109, 18; 123,
9; 161, 34. — Med. kveöaz für
sich, von sich sagen, erklären. —
Prses. S. 3 kveöz 71, 15; 213, 13;
kvez 99, 11 vgl. 163, 17; 166, 20;
mit ausgelassenem vera 195, 28;
kvezt 213, 13. — Praet. S. 2 kvazt
oder kvaz {vgl. § 129) 164, 32; S.
3 kvaöz 93, 16; 95, 1; kvaz 198,
19; PI. 3 kväöuz 99, 3.
* kveöa bezeichnet oft den rezi-
tierenden Vortrag oder Gesang {vgl.
kvaeöi = Lied, und die Wendung
sem kveöit er bei poet. Zitat 161,
34; kveöit gesungen, rezitiert 253,
20; daneben kvaö = sagte, vgl. w.
u.), tvährend maela spez. den Sinn
von bestimmen, festsetzen haben
kann {vgl. das Subst. mäl= Sprüche,
Lehrsprüche) , segja endlich der
historischen Erzählung {vgl. saga,
sogn) zukommt. — Nicht selten ist
jedoch der Unterschied, zumal zwi-
schen maela u. se^'ja verwischt, auch
kveöa wird {wie die gen. Verba oft)
gelegentlich von d. bloßen Gesprächs-
äußerung gebraucht, so kvaö 112,
19; 253, 20; kväöu 40, 18; kveöz
213, 13. — Vgl. auch maela u. segja.
kveöja, schw. v. {vgl. kveöa, F. 53),
anreden, mit Worten begrüßen,
aurufen. — Praes. S. 3 kveör meÖ
ser menn ruft Leute zu sich {als
Gefolge) 223, 23. — Prset. S. 1
kvadda ek eigi liös ich verlangte
nicht Hilfe 160, 1 ; S. 3 kvaddi redete
an 146, 30. — Plur. 3 kvoddu 62, 6.
112
veftja
kvn
k\»»?>ja. f. is. kv. seftti. p.), £4e An-
rede Begrüßung. — N. 221, 8.
PI. X. kve<>jur *53, 5.
kveina. scäit, p. (g. qainon, F. 53),
jammern, wehklagen. — Prset.
S. 3 kveinaöi 209, 15.
kveld. n. [vgl, Vigf., zu kvelja, Koch,
Ark. 7. 177: Ger., Vollst. Wb.\
der Abend, speziell die Zeit des
Sonnenunterganges, der Abenddäm-
merung. — N. 144, 5; D. at kveldi
10, 1; A. it sama kveld {zur Stell.
vgl. Ark. IG, 222) 54, 1; um (of j
225, 22) kveldit gegen Abend 57, j
1: den Abend über 204, 26; 239,
20; J3at kveld denselben Abend 119,
2: 173, 25; i gser kv. gestern abend
■132. 29; i kveld = heute abend
158, 30.
* Aus Verbindungen wie einn
aptan at kveldi 70, 13 erhellt der \
engere Begriff von kveld.
•kvelja, schw. v. (F. 54), quälen,
peinigen, vernichten (engl, to kill).
— Pr*s. S 3. kvelr Vol. 39, 7. —
Pnet. S. 3 kvaldi dauöa menn 203,
30 ; bezieht sich ivohl auf Ausübung
ron Zauberei (seiÖr\ wodurch Tote
in ihrer Ruhe gestört wurden, anders
erklärt von Raum. NM. S. S. 218.
k\ ennsamliga, adv. (kona; -samliur
= -samr F. 311), in verbindlicher
A rt gegen Frauenzim mer; artig,
galant. 232, 30.
* Für kvenn- ursp. kven-, s. Vigf.
Add. s. v.
kvern, f. (g. -qairnus; § 55, 1), der
Mühlstein, dann {urspr. wohl im
Flur., vgl. Var. zu S. 107 bei F.J.)
nie von 2 Mägden besorgte Hand-
Mühle. - N. 125, 5; Gsf. kvern-
arinnar 125, 7; Dsf. kverninni 125,
4: Asf. kvernina 125, 6.
kvern arauga, n. (vgl. auga, kvern),
die runde Öffnung im Mühlstein.
— Asf. kvernaraugat 126, 1.
kvernsteinn, m. (s. steinn, kvern),
der Mühlstein. — A. 98, 8; zur
Handlung vgl. Saxo Hld. 297, 20 f.
— Plur. N. 125, 2.
kveykja(kveikja, auchVxekva, koykva
geschr.. vgl. § 4, 3; 12, 2; Nor.),
schw. r. (vgl. kvikr, g. -qiujan be-
leben), anzünden. — Inf. 260, 20.
Pra?s. Plur. 3 kveykja 233, 20. —
Part. Pass. X. in. kvevklr 231, 25:
absol. kvcykt 138, 3.
kviör. in. (g. qifms; $27, 1: G4. ! .
der Hauch, Unterleib. — Asf.
kviöinn 66, 6.
kvikna, schw. v. fg. -qiunan, F.
Leben gewinnen. Prset. S
kviknaöi (sc. blter hitans) 8, 16;
Part. Pass. lin!'öu kviknat 18, :..
kviknan, f. (vgl. kvikna), die Be-
lebung, das Leben; taka kviknun
(A.) = kvikna 18, 7.
kvikr (g. qius; F. 55; § 77, 1). mit
Leben begabt, lebendig. — G. kviks
?], 4; D.' kvikum 120, 14. — PI. X.
kvikvir Helr. 14, 4; auf konur und
karlar zus. zu beziehen, vgl. Lund
p. 19.
kvikudropi , m. (vgl. Vigf.) , der
Schaum- od. Gischt- Tropfen, vgl.
eitrkvika. — Plur. I). kvikudropum
8. 16.
kvikvendi. n. (s. kvikr), das lebende
Wesen. — PI. N. 116, 21; PI. A.
13, 20. — Vgl. kykvendi.
kvisa, schw. v. (vgl. Vigf.), wispern,
flüstern. — Part. Pass. kvisat
61, 6.
kvistr, m. (§ 64, 1; F. 55, verw. mit
nhd. Quast, ursprüngl. Laubbüschel
(Ger.), anders Nor.), der Ast,
Zweig. — Plur. Dsf. kvistunum 61,
2; A. kvistu Grm. 34, 9.
kviöa, schw. v. (urspr. wohl stark,
vgl. § 101; Nor. § 409 a2), Vigf.;
ags. cviöan F. 54), eig. jammern; be-
kümmert sein, sorgen um etwas
(Dat. ; Lund p. 75). - - Imp. S. 2
kviÖ ei<n [)vi sei unbesorgt/ 205, 27.
kvseöi, n. (§ 54, 2; vgl. kveÖa), das
Lied. — Dsf. kvseöinu 125, 12. -
— Plur. D. kvfeöum 142, 4.
kvsen, f. (g. qens, § 27, 1, vgl. auch
kvänlauss*, F. 39), das Weib, Ehe-
weib. — N. Sigrdr. 7, 2.
kvol, f. (vgl. kvelja, § 55, 1; ags.
cvalu F. 54), die Qual. — A. kvgl
til bana Todesqual 155, 36.
kykr . adj. (= kvikr), lebendig.
— N. n. kykt (etwas Lebendiges)
79, 14; 157, 17. — Plur. N. m.
kykvir 77, 14.
kykvendi, n. (= kvikvendi). — Plur.
Nsf. kykvendin 77, 24.
kyn, n. (§ 53, 2 ; g. kuni F. 39), das
Geschlecht, die Art. — G. kyns
kynda — lagsmaör
113
96, 11; 214, 6. — D. at kyni 236,
11. — A. kyn 172, 26.
kynda, schw. v. {vgl. kyndill = lat.
candela? e. to kindle Vigf.), an-
zünden. — Pass. Part. abs. ok er
|)at (sc. bäl) er mjok i kynt = ziem-
lich in Brand geraten ist 212, 11.
kynfylgja, f. (s. kyn, fylgja; urspr.
viell. der weibliche Schutzgeist eines
Geschlechtes, so Vigf. ; dann die
erbliche Begabung in einem
Geschlecht; in Verbind, mit fram-
visi (s. dies) „wie sie unserem Ge-
schlechte angeerbt ist" (Edz.). — D.
154, 1.
kynligr, adj. {ivohl zu kunna), wun-
derbar. — N. n. kynligt 164, 28;
171, 32.
kynsl, PI. n. = kynstr, vgl. Vigf.;
viell. zu mhd. k unter , nhd. in
kunterbunt (s. M. Heyne) erhalten),
Zauberei, Zauber werk. — N.
rnikil k. fylgja henni es geht nicht
mit rechten Dingen bei ihr zu 204,
30.
kynslöft, f. (s. kyn, slöö = Wagen-
spur, s. Vigf.) ; die fortlaufende
Reihe (Spur) eines Geschlechtes, die
Geschlechtsreihe. — N. 13, 13.
kyrr, adj. (g. qairrus; nhd. kirre =
zahm, F. 54\ ruhig; A. n. laetr
\)ö vera kyrt = läßt es doch ruhig
bleiben — redet doch nicht davon
200, 25.
kyrrseta, f. (vgl. kyrr, seta = das
Sitzen, Wohnen), das Ruhigsitzen;
der beruhigte Zustand, die Ruhe.
— N. Grott. 14, 5.
kyrtill, m. (vgl. Vigf., Nor.), der
Kock, Kittel. — Dsf. 158, 19.
kyssa, schw. v. (vgl. Vigf.; F. 48),
küssen. — Praes. S. 2 kyssir 164,
24. — Prget. S. 3 kysti 162, 20. —
Gonj. S. 3 kysti 151, 27.
kyll, m. (F. 46, vgl. kjöll), der
Schnappsack, Eanzen. — A. kyl
58, 9.
kvr, f. (ags. cü, F. 38, vgl. § 11, 1;
72, 3), die Kuh. — N. 9, 13; Nsf.
9, 15.
kserleikr oder kserleiki, m. (kaerr
= lat. carus s. Vigf.; -leikr, leiki,
s. leikr*, $ 50, 3), die Gunst,
Freundschaft. — A. 261, 6 s.
taka.
Glossar z. pros. Edda.
kojjursvemn, m. (s. sveinn, kogurr
= Franse, gewirkte Decke, Wickel-
band: vgl. Vigf. s. v., doch auch in
Add. p. 776), entweder eigentl. das
Wickelkind, der kleine Knirps
oder eig. der Köcherbursche, Kö-
cherträger = geringer Dienstmann.
PI. ü. 61, 10. Hier und an ähnl.
Stellen nach Fr.2 geringschätzige Be-
zeichn. im Munde von Riesen gegen-
über Menschen (hier dem mensch-
lich gedachten Gotte pörr), etwa:
Wickelkind.
k9puryrM, PI. n. (yröi zu orö, kopur
zu karp? vgl. Ark. 3, 340), hoch-
mütige oder höhnische Reden. —
A. 61, 10.
kijr, f. (vgl. Kor, § 55, 1), das
Krankenbett, Totenbett. —
Dat. i kor 216, 13.
* Vgl. mhd. der, diu karre? toter
man üf einem karren, swer in üf
dem karren sach (von einem zum
Galgen geführten) Lexer s. v. karre.
k9t.tr, m. (auch kattr; § 46, 2; 64,
1), der Kater, die Katze; urspr.
nach Vigf das Wiesel; vgl. auch
hreysikottr. — N. 69, 6; Nsf. 66,
6, 8; Gsf. kattarins 39, 20; Dsf.
kettinum 69, 4; A. kott 66, 1. —
PL D. kottum 34, 2.
kor oder kjor. n. (zu kjosa), die
Wahl. — A. hennar kor vera
ihrer sei die Wahl = sie habe die
Wahl 198, 18.
koela, schic. v. (vgl. kala und ags.
cölian F. 44), kühlen; abkühlen.
— Inf. 15, 2.
kcenn, adj. (zu kunna ; lautl. — kühn
F. 41), geschic kt, klug, gebildet.
— Plur. U. koanna hverr = jeder
kluge Mann Regm. 25, 2 (vgl. Var.
dazu u. kenna gegen Ende).
Im.
lag, n. (§ 49, 1; e. law, vgl. leggja,
F. 261). — 1) die Lage, Ordnung,
Bestimmung. — PI. N. log die Ge-
setze; vgl. landslqg. — 2) eig. das
Anlegen, Auslegen — der Stoß oder
Wurf. Dat. i lagi 111, 20.
lagdr, m. (vgl. Fritzn.), die Flocke.
— Asf. 243, 7.
lagsmaftr, m. (zu lag 1); F. 261,
vgl. lat. collega), der Gefährte. —
8
114
land — laufsproti
PI. N. lagsmenn 57, 3; G. lags-
manna 94, 8; A. lagsmenn 58, 15.
land, n. [§ 49, 1; g land, F. 265),
<{<($ Land, sowohl im Gegensatz
zum Wasser, wie als Herrschafts-
gebiet. — Nsf. landit 3, 11 ; G. lands
58, 5; Helr. 9, 7 vgl. hvergi; D.
landi 70, 21; Grm. 12, 4; A. land
3, 8; Asf. landit 3, 8, 10. — viö
land, am Lande, Festlande 165,
22. PL N. lond 75, 21; G. landa
32, 3; D. londum 3, 1; 120, 6; A.
lond 22, 5; Asf. l<?ndin 82, 5.
landamseri, n. (vgl. land, maeri zu
mark, merk? vgl. landamark Vigf. ;
ags. landgemaere vgl. Pf.), die Lan-
desgrenze. — D. at 1. 103, 1.
A. viö 1. 250, 14.
landga?zla, f. (land, gaezla) = land-
vorn. — G. 237, 20.
landhalt, adv. (land, hallr adj. sich
neigend, Nor., F. 71), in der Nähe
des Landes. — Comp, landhallara
245, IL
landherr, m. (s. land, herr), das be-
waffnete Landesvolk, das Landes-
heer — N. 178, 15. Hier ist das
gesamte Aufgebot eines Landes ge-
meint. Zu der Sentenz: sem själd-
nar kann henda u w. vgl. Fas. I1I;
169: Ipkför, sem jafnan kann veröa,
at land>herrinn verör drjügr.
landshofMngi, m. (s. land; hQföingi)
der Landeshäuptling, angesehene
Mann im Lande.-Pl. D. 150, 25.
landskjälfti, m. (vgl. land, skjalfa),
das Eidbeben. — N. 58, 13; A.
80, 20.
laiidslwj, PL n. (s. land, lag 1), die
Landesgesetze. — A. 143, 1.
landsmenn, PI. m. (s. land, maör),d/e
Landesbewohner. — N. 164, 15.
landsl Jörn od. landsstj. f. (vgl. land,
stjörn) , die Landesregierung.
— G. til landstjörnar 142, 17.
landvarnarmaSr, m. (s. maör, land-
VQrn), der Land es verteidi ger.
— PL N. 143, 9.
landvegr, m. (land, vegr), der Land-
weg (Gegs.: Wasserstraße). — A.
landveg auf dem Landwege 215, 21.
vgl. Lund p. 43 u. Guörkv. II, 36,
10: {iurt land stigum.
landvorn, f. (s. land, vorn), die Land-
wehr, Landesverteidigung. —
G. til landvarnar 7, 10.
langfetigar, PI. m. (vgl. feögar. langr),
eigentl. Vater und Sohn (feögar) in
länger fortlaufender Reihe (Fritzn.)
d. h. die Vorfahren von Vaters
Seite. — N. 137, 2.
langr, adj. (g. laggs nur von der Zeit
gebr., F. 264), lang, von Ort und
Zeit. — N. m. langr Guör. II, 23,
5 Var. — A. m. langan 62, 8. —
N. f. lQng SMrn. 42, 1, 2; A. f.
langa 61, 4; 104, 11; 118, 15. -
N. u. A. n. langt 22, 15; 1. kölfskot
ein reichlicher Bolzenschuß 63, 16;
heldr 1. 64, 12. — D. e. fyrir longu
144, 4. — A. n. s. N. n. u. langt
adv. — PI. A. f. langar 43, 7.
* kastaöi um langa leiö = warf
über eine weite Wegstrecke hin, aus
weiter Entfernung 104, 11; langa
leiö 204, 8.
laiifjsyiiii. adj. (s. langr; -synn F. 315),
weitsichtig, umsichtig. — PI.
A. langsyna 177, 20.
langt, adv. (vgl. langr u. len gi), lange,
weit, von Ort u. Zeit. — 8, 2 ; 41,
11; 66, 8; 69, 9; 105, 16. — freier
= tveitläufig 57 , 15; 67, 2; vgl.
Jiurfa. Auch vom Grade = weitaus
196, 8, 28. — In der Wendung nü
liör eigi langt 160, 18 ist langt wohl
N. n. (eigi 1. kein langer, ein kurzer
Zeitraum).
laiijjtalaor , adj. (s. langr , tala),
wohlberedt, fähig zu ausführ-
licher und erschöpfender Behand-
lung eines Stoffes (malsnjallr meint
mehr die Schlagfertigk. in der Rede).
— N. 191, 17.
langrcligr, adj. (= langaer; dies zu
ae = g. aiv Nor. § 57, 3, vgl. langr
u. aa adv.), langewährend. —
A. n. 189, 6.
lasta, schw. v. (F. 267), tadeln. —
Praat. Conj. S. 2 lastaöir 200, 33.
lauf, n. (g. laufs m.; F. 261), das
Laub. — N. 109, 15; D. x, 2.
laufsblaft, n. (s. lauf, blaö), ein Blatt
von Laubbäumen, Baumblatt. —
N. 60, 2.
laufsproti, m. (lauf, sproti), ein Laub-
sproß; heißt dies: belaubter Zweig?
(so Edz.) oder: Zweig eines Laub-
baumes? Dann wäre der Gegen*
satz zum Nadelholz betont (vgl.
laufviöi bei Vigf.) und wohl ein
spießähnlicher Stecken gemeint ( Var%
spjöt). — A. 245, 14.
laug — lata
115
laug, f. (F. 260; § £5, 2; vgl. rihd.
Lauge), das warme Bad. — D. i
laugu 252, 1.
lauga, schw. v. (F. 260), baden, tau-
chen in Farbe oder flüssige Me-
talle. — Pass. Part, laugaör i rauöu
gulli mit rotem Golde überzogen
190, 17.
laukr, m. (F. 260), der Lauch, das
Kraut; spez. = geirlaukr {Knob-
lauch Vigf.). — N. 212, 25. D. meö
einum lauk 162, 31.
* Die Bedeutung des Lauchs an
dieser Stelle ist noch nicht völlig
aufgehellt; vgl. außer Ba. auch
Lüning zu H. H. I, 7, 8. Baßm.
I, 76 5). - Uhland Sehr. VIII, 125 *)
nahm lauk = itrlauk {Schwert),
Bugge Helg. & 24, 25 gifcte lauk
rt/s 19k = ags. läc {Gabe, Geschenk).
— Als Mittel zur Abtvendung von
Gefahren beim Trank wird Sigrdr.
7, 9 verpa lauk (D., s. Var.) i lQg
empfohlen.
laun, f. (F. 276) = leynd, f.
laun, PI. n. (g. laun n., F. 260), der
Lohn. — D. at launum 3, 3; A.
laun im ironischen Sinne = Ver-
geltung 153, 26.
In una. schiv. v. {s. laun n.), lohnen.
— Inf. 46, 23; 105, 9; hyggr at
launa honum ofrmasli 101, 10 iro-
nisch = insolentiam dictorum eius
castigaturus (Eg.). — Pass. Part,
launat mit persönl. Objekts -Dativ
und instrument. Dativ {Lundp. 106)
210, 23.
launfundr, m. (laun f., fundr), die
heimliche Begegnung. — PI.
A. 211, 24.
launmseli, PI. n. (laun f., maeli zu
mal), heimliches Gespräch, heiml.
Abkommen. — A. 201, 31.
launräS, n. (s. laun f. u. räö), der
heimliche Bat, die Heimlichkeit.
— PI. A. veit launräö meö henni
43, 4 '. ist Mitwisserin ihrer geheimen
Fn tschließungen .
]aim|iiii(|. n. (laun f., ping), die
heimliche Zusammenkunft.
— PI. A. 203, 32; hier ist wohl
an heimliche Ausübung von Zauberei
zu denken; vgl. die sogen. „Hexen-
versammlung enu ' .
lausafe, n. {s. lauss, fe n.), loser,
d.h. beweglicher Besitz, fahrende
Habe (Pf.). — G. lausafjar 32, 3.
lausharr, adj. {s. lauss, här), mit
losem, d . h. aufgelöstem , frei
herabhängendem Haare. — N. f.
laushar 43, 2 {nur hier, vgl. Var. U).
lausn, f. {vgl. lauss), die Lösung, Er-
lösung, Erleichterung. — G.
lausnar 16, 7.
lauss, adj. (g. laus), los, ledig, frei.
— N. lauss at fötum 67, 4 vgl. 94,
6; = unbepackt 183, 12. A lausan
124, 12. — N. f. verör honum laus
oxin = er läßt die Axt los, l. sie
fahren 233, 9. — N. A. n. laust;
adv. : laust för sich frei bewegte,
dahinfloß 11, 8; laust lasgi frei läge,
ganz in seiner Gewalt sei [vgl. nhd.
frei stehen u. Fr.? s. v. lauss 4)
153, 16. Ahnlich Fas. I vaenti ek,
at hann (sc. hringr) se ekki lauss
fyrir }>er. —PI. m. lausir fra . . 116,
4; lausir föru 11, 15 u. PI. f. lausar
föru 11, 18; Comp, lausari (N. m.)
59, 18; (N. f.) 105, 18.
lax, m. (F. 261, § 50, 2), der Lachs.
— Nsf. 80, 5; A. lax 114, 5, 8;
Asf. 114, 8.
laxliki, n. {s. lax, liki), die Lachs-
gestalt. — A. 78, 12.
lägr, adj. {vgl. liggja, F. 262, e. low
Vigf.). flach, niedrig. — N. 66,
11 von kleiner Statur, so a-nch PL
N. m. 197, 1. — Comp, laegri § 81,
2. — N. n. laogra 64, 16 {vom
Stande der Flüssigkeit = mehr ge-
leert, magis vaeuum Eg.).
laiiardröUiiin, m. (lan n. zu ljä,
schw. v. ; dröttinn), der Lehensherr,
Gebieter. — A. 212, 29.
läss, m. {vgl. Nor., Vigf), das Schloß,
der Verschluß. — N. 236, 2;
das Kreuzeszeichen ist gemeint, vgl.
Asf. 236, 19.
lät, n. {vgl. lata = hören lassen), nur
im PI . = Gebärden, Ausdruck,
Benehmen. — A. 233, 6; s. auch
laeti.
lata, stv. (g. letan, § 8; 110; st. v.),
lassen, zulassen, verlassen, ver-
lieren; mit Acc. u. Dat. {nicht be-
stimmt genug Lund p. 71). — Inf.
10, 10; 41, 3; fram lata von sich
lassen, ausliefern 115, 11 vgl. 41,
8; lata = fahren lassen 194, 29;
lif lata 206, 15. — Praes. S. 2 u 3
laetr 7, 1; mit Inf. Vol. 54, 5 vgl.
99, 19; an erster Stelleist 1. = läßt
{bewirkt, daß etwas geschieht, Ger.),
8*
11t)
Iätaör — leggja
so auch Helr. 8, 1; 120, 26; 125,
7 u. ö., in actus. Sinne steht auch
das Part. Praßt., vgl. w. u.; laetr a!
c. 1). = nachgibt 233, 1. — Wie
lata (u. lätaz) den Sinn von hören
lassen, tönen, verlauten lassen, mei-
nen annimmt, zeigt laetr 35, 21;
63, 6 (hier = dicit Eg.); 170, 14;
ähnl. auch 153, 24 = tut äußer-
lich, stellt sich 202, 19. PI. 3 lata
sich auslassen über ihn, behaupten
von ihm 236, 3. Conj. S. 2 lätir
155, 29. S. 3 läti 159, 18 PI. 1
lätim 220, 25. — Imper. S. 2 lät
179, 10; lät mik heyra laß hören,
erzähle! 173, 3; 1. eigi = verlasse
nicht 215, 2; 1. sem = £w£, «Zs o&
215, 5. PI. 2 lätit per eigi störliga
yfir yör laßt euch nicht großspreche-
risch aus über euch (in Worten oder
Mienen, Gedanken u. w.) 61, 8.
Vgl. Vigf. s. v. lata B.; lätiö {dem
Sinne nach— lät) 155, 30. — Praet.
S. 1 ek let 162, 11; 1. af f)vi davon
abließ, damit aufhörte 170, 29. S. 2
mit suff. Pron. lettu 179, 31 ; gew.
lezt nach Wm. § 21, d; s. 207, 5;
226, 1. S. 3 let c. Inf. 38, 21; 39,
10; 67, 13; 95, 12; S6, 7; let eptir
(zurück) 58, 3; 103, 3; let c. D.=
ließ hören [vgl. oben) 159, 22; let
= ließ fahren, verlor 42, 1 vgl. 63,
1. let — borit Helr. 7, 1; vgl. bera
1 a). — PI. 3 letu mit Inf. 6, 1 ;
14, 20; letu f>au ymsi fyrir 96, 6
= sie gaben abwechselnd nach seil.
voreinander (lata fyrir bei Fr.2 s. v.
1. fyrir 1); vgl. auch w. u. 103, 12.
— letu = ließen hören, redeten (vgl.
oben) 159, 14. — Conj. S. 3 leti
s. u. lätiz. Part. Pass. lätinn; heföi
laut verloren habe 63, l vgl. 175,
7; minna yfir lätit geringer an-
gesehen, behandelt (vgl. oben laetr =
dicit u. w.) 170, 22. Med. lätaz
sich lassen, iveichen vor einem (fyrir)
sterben; sich hören lassen,
äußern; so Praes. S. 3 laez 166,
19. Praet. S. 2 lezt (lez) 207, 5;
S. 3 lez 46, 15; 101, 8; 103, 7, 10.
— Praet. Conj. S. 3 letiz (so R,
leti nach W, U, T in dems. Sinne)
fyrir honum vor ihm erläge 103, 12.
* In Umschreibung steht lata mit
Part., so laetr soöinn (sc. vera oder
veröa) Saehrimni Grm. 18, 1 — 3 =
Saehri innerem coquit Eg. — Vgl.
Gr. IV, 126; Vigf. s. v. lata IV, 3;
Lund p. 398.
[&tattr, adj. (lät n.', geartet (inbezug
auf das Benehmen). — vel lät. =
wohl erzogen 237, 16.
lälprüftr, adj. (lät n. zu lata = das
Benehmen, prüör = fein s. Vigf.),
von feinern Benehmen. — X.
f. 44, 11.
le<J9Ja (8- lagjan, § 41, 2; 113, 1;
8chw. v.), legen; anlegen, stoßen
(vgl. u. lagöi). — Inf. 34, 15; 39,
10; 41, 4; lifit ä leggja das Leben
auf (die Wage dgl.) legen, dran
setzen 163, 30; ähnl. viö leggja
239, 17 = viö setjd 239, 13; leggja
i munn in den Mund bringen 156,
17; allt gott til yöar 1. Alles Gute
dir zuwenden 197, 14; 1. sik i haettu
sich in Gefahr begeben 39, 9; vgl.
leggja |)ik meir fram dich mehr
(nach vorn) auslegen =■ dich mehr
anstrengen 63, 13. — Praes. S. 1
legg ek f)er viö lege ich dir bei,
schreibe ich dir zu 103, 5. S. 3
leggr upp 93, 21 vgl. upp 1);
leggr hjä ser 158, 8 vgl. bjä. leggr
ä bak ser 160, 5. — PI. 3 leggja
162, 4. — Praes. Conj. S. 3 leggi
41, 5. — Imper. S. 2 legg stoße
(vgl. lagöi) 179, 1, 11. — PI. 1
leggjum Grott. 3, 3 (legen wir zu-
recht, auf das Gestell, vgl. Buqge
N. F. 442; D. H. II, 608) leggjum
niör = wir wollen fallen lassen 202,
20. — Praet. S. 3 lagöi 57, 5; 1. upp
71, 19 s. upp; 118, 3; 1. ä hann
legte ihm auf 115, 7; von einer
Stickerei = belegte, bezog 192, 14
vgl. gull u. 204, 4; von der Waffe
lagöi (legte an, stieß) 117, 12; 119,
30; 120, 3; 211, 15; oft mit in-
strumentalem Dativ, Lund p. 93 ;
lagöi at veöi setzte zum Pfände 21,
1 ; lagöi räö fyrir \)k legte ihnen als
Rat vor, schlug ihnen vor 122, 9;
lagöi friö verordnete, gebot Frieden
(vgl. lag n. 1) 124, 7; ähnl. PI. 1
lQgöum ä \)k legten ihnen auf 173,
26 u. PI. 3 logöu meö ser friöstefnu
setzten unter sich eine Friedens-
versammlung an 97, 3 ; daneben
lQgöu = legten 11, 9; 34, 17;
= legten an, richteten ein 17, 22.
— Conj. PI. 3 legöi moluneyti sitt
ihre Speisegemeinschaft (unter sich
eine Speisegemein.) einrichteten 59,
leggr — leika
117
9. — Part. Pass. lagiör u. lagör,
vgl. § 113, 1. — var lagiör (ä luör)
Vaff)r. 35, 6; lagör i gegnum durch-
stoßen, durchbohrt 219, 9; lagör
[bestimmt) til skaöa 38, 18; |)ak
var lagt (belegt) 4, 11; i lagt ein-
gelegt 110, 14; |)ar lagt ä 212, 11.
— Med leggjaz sich legen, sz'c/i
begeben. — Inf. 52, 14; 150, 10. —
Praas. S. 3 leggz (legz) 79, 13 ; 1. i.
hernaö begibt sich in den Seekrieg
166, 11 vgl. 150, 12. Plur. 3
leggjaz a merkr 159, 15 = legen
sich [zum Hinterhalt) in die Wälder,
vgl. Vigf. s. v. B. ; 1. at landi
schwimmen ans Land 172, 11, vgl.
Vigf. B II. — Prset. S. 3 lagöiz
111, 10; 116, 24; 1. f>ä niör legte
sich nun (zum Sterben) nieder 261,
17; in anderm Sinne lagöiz = legte
sich, hörte auf 125, 15. — 1. üt
(vgl. Fritzn. 1. üt 5) = sich exilierte,
die Gesellschaft anderer Wesen mied
175, 2.
* Im weiteren Sinne einer Bewe-
gung (vgl. nhd. anlegen, loslegen)
steht 1 egg ja na?r = nahe kommen,
nahe daran sein. — naer lagöi [>at
35, 9; 111, 11.
leggr, m. (e. leg F; Nor. § 251, 3).
1) der Knochen, das Bein, der
Schenkel. — D. at legg am Seh.
245, 14. — PI. D. leggjum Vol. 9,
8 Gliedern (Ger.) oder (nach £>. H.
II, 19) = fotleggr Dickfleisch der
Wade. — 2) der Baumstamm.-
Nsf. 152, 13.
leiö, f. (ags. läö F.; § 55, 2; vgl. liöa);
der Weg.-N. 16, 5; G. föru leiöar
sinnar = gingen (ein Stück) ihres
Weges 173, 21; vgl. Lund p. 158;
snüit til leiöar (vgl. snüa) 12, 12
vgl. 205, 26; A. leiö 61, 4, 13; 77,
19; 78, 5 (vgl. koma 2); 90, 11;
104, 11 (vgl. langr*) 150, 11; er
f)eir väru komnir a leiö als sie sich
auf den Weg gemacht hatten (Edz.)
229, 24; ferr sina leiö geht seinen
Weg, geht für sich 159, 16, 21 ; adv.
alla 1. den ganzen Weg (über) 179,
14 ; enga leiö (vgl. nhd. keineswegs)
in keiner Weise 191, 19; langa leiö
weithin 204, 8. — Vgl. auch sneri
a aöra leiö wandte in anderer Rich-
tung = veränderte 216, 28. — Asf.
leiöina 61, 17. - PL A. langar
leiöir weite Wegstrecken 43, 7.
* Nicht gesichert ist 225, 16: J)at
er f)ü ferr (f«r? von fä) ä leiö =
daß du zuwege bringst (= zuwege
zu bringen suchst), vgl. f)at er {)ü
ae beiöiz Atlm. 82, 4; Edz. Note
u. Ba.
1. leiöa, schw. v. (zu leiö f.; § 115, 3),
führen, geleiten. — Inf. 121, 22;
125, 7. — Pra>t. S. 3 leiddi § 29,
1; 5, 10. — 1. hann mik ä tal 203,
8; 210, 30; 1. \k üt 219, 22 vgl. u.
Pass. Part. — Part. Pass. leiddr
fram vorgeführt 75, 10; til 1. 228,
8. — Plur. N. m. leiddir 155, 26;
N. f. leiddar Grott. 2, 2; absol. leitt
(§ 75, 3 Schi.) \)k üt (leiöa üt auf
den Weg bringen, vgl. üt) 122, 18.
2. leifta, schw. v. (leiör, adj.), ver-
leiden. — M. leiöaz leid sein, leid
werden, beschiverlich sein. — Inf.
98, 8. — Prset. PI. 3 leidduz 102,
11; Conj. S. 3 leiddiz 125, 17.
leiöangr, m. (zu leiö f.; § 50 a1), vgl.
Vigf.), der Feldzug, namentlich
zur See. — A. 151, 17.
leiör, adj. {vgl. 2. leiöa), leid, leidig,
widerwärtig.- — N. n. leitt 193,
31; A. n. 207, 11. — PI. N. n. leiö
ß, 1. — Comp., N. f. leiöari 206,
3; 254, 3.
leiöretta , schw. v. (leiö f., retta),
eigentl. den Weg berichtigen, auf
den richtigen Pfad zurückkommen;
überh. verbessern, wieder gut-
machen. — Praet. S. 3 leiöretti
70, 9.
leiga, f. (zu lja schw. v.), der höhn.
— G. leigu 99, 15.
leika, stv. (g. laikan, § 107, F. 260),
spielen, auch ein Instrument
(Acc); urspr. von hüpfender oder
tanzender Bewegung oder allgemei-
ner „sich bewegen, sich rühren"
(Ark. 10, 396), so Praes. S. 3 leikr
von der züngelnden Flamme VqI.
57, 7. — Inf. 236, 22. — PI. 3
leika ser at gulli 160, 26 = spielen
zu ihrer Unterhaltung mit Gold-
ringen. — Praet. S. 3 lek 4, 14;
120, 17; freier lek (impers.) ymist
i hug 207, 17 (vgl. J)at leikr nier
i skapi Vigf. s. v. II, 4) = es wogte
(spielte) in seinem Gemüte hin und
her. — Plur. 3 leku 191, 30. —
Pass. Part, särt er leikit viö übel
ist mitgespielt 221, 7.
118
leika — lendr madr
leika, f. (s. leikr), eig. die Gespielin,
die Genossin, poet. — Fl. N.
leikur als Gespielinnen (D. H. II,
212) Grott. 11, 2.
leikr, m. (g. laiks, F. 260); das Spiel,
die gesellige Unterhaltung, — N.
51, 9; Dsf. leiknum (= leikinum
vgl. § 95) 191, 31. — A. leik 63,
22; Asf. leikinn 63, 1. — PI. G.
leika 63, 2; 108, 4; D. leikum 5,
5; 155, 2; ^. c?/e Nachrichten von
gemeinschaftl. Spielen der Jugend
Fs. 00, 14 u. 8. — A. leika 05, 10;
Asf. leikana 08, 14.
* JWc/?i seZtew wird leikr awcÄ
ww Übungen jeder Art, Kämpfen,
selbst Martern (223, 1; Edz. „dies
Spiel zu bestehen") gebraucht. In
abgeschwächter Bedeutung erscheint
leikr als Suffix zur Bildung ab-
strakter Nomina , vgl. djarfleikr,
digrleikr.
leir, n. (vgl. Vigf.), die feuchte Erde,
der Lehm. — D. leiri 103, 14;
Dsf. 252, 5; A. leir 252, 8.
leirjotunn, m. (s. leir, jotunn), der
Lehmriese. — Nsf. 103, 24.
leit, f. (s. leita), ^Nachforschung.
— Dsf. leitinni 150, 2.
leita, schiv. v. (F. 310, vgl. g. vlaitön),
eig. spähen, überh. = suchen,
mit Gen. des Zieles oder til c. G. ;
auch at c. D.; vgl. Lund ,p. 171.
— Inf. leita Oös = nach Oör 43,
10; 1. at konunum 170, 4; undan
leita = fort (zu kommen) suchen
— entfliehen 251, 14; leita til ver-
suchen 69, 24; 1. til bragöa 07, 4;
1. til foöurh. 160, 18; 1. um saettir
eine Aussöhnung versuchen 221, 6.
— Ahnlich leita viö unternehmen
157, 9. - - Praes. S. 3 leitar eptir
sucht nach = sucht zu erfahren
176, 15; 203, 4 1. e. fast = eifrig
nachforscht 204, 21 vgl. mälsendi.
— Praet. S. 3 leitaöi 59, 12; PI. 3
leituöu 53, 15; 58, 12 u. (mit til)
58, 10; vgl. Var. — Gonj. PI. 3
leitaöi 160, 24. — Pass. Part, at
eptir mun leitat (sc. veröa) 230,
22. — Med. leitaz sich umsehen
nach etiuas (fyrir), etwas erforschen,
vgl. Lund p. 222. — Prast. Plur.
3 leituöuz fyrir = circumspicientes
(Eg.) 58, 15.
* Wohl eigentl. elliptisch zu ver-
stehen ist leita ä eitt an etwas (zu
kommen) suchen, es angreifen, vgl.
ä f>at leita 53, 13. Nach derselben
Analogie ist leita ( Var. hlaupa) enn
yfir netit 80, 2 zu fassen.
1. leiti, n. (vgl. lita), eine den Blick be-
grenzende Schranke, ein (auf dem
Wege vorliegender) Berg od. Hügel.
— I). at hann var ä Qöru leiti
fyrir 102, 1 = ut uno semper col-
liculo persequentem anteverteret
Eg. (s. annarr). Vgl. auch 2. leiti.
2. leiti, n. (= leyti = hleyti, vgl.
Vigf. s. hleyti), der Teil, die Por-
tion. — A. mitt of leiti in bezug
auf meinen Teil, für meinen Teil
Grott. 17, 4. Anders Bugge N. F.
328, 443, der auch hier leiti zu
lita stellt und Gesichtskreis, Lage
erklärt. Vielleicht i>t auch 1. leiti
eigentlich der Gesichtskreis, die
Aussicht, der (mit einem Male zu
übersehende) Terrainabschnitt; dem-
nach eher Tal als Anhöhe. Grott.
17, 4 wäre die Erklärung jeden-
falls = für meine Lage , für
meinen Teil, bez. der Schreib, letti
vgl. Ger., Vollst. Wb. Sp. 680 s. v.
minn.
-leitr, adj. (zu lita), nur in Zusammen-
setzungen, vgl. gnüpleitr, grimm-
leitr.
leizla, f. (= leiösla zu leiöa, F. 270),
eig. die Führung, Begleitung; auch
= ütleizla, das feierliche Hinaus-
führen einer Leiche, die Bestat-
tung. — N. 212, 5.
lemja, schw. v. (F. 266), lähmen,
zerschlagen. — Inf. 110, 4 mundi
1. = contudisset Eg. — Pra?t. S. 3
lamöi 104, 16; 251, 15 (das fg.
hann wohl Nom. = Sigurör, nicht
Acc ; ein dopp. Acc. ist bei lemja,
ljösta u. s. iv. zulässig, doch in
anderer Weise, s. Lund p. 53. —
Part. Pass. lamit 30, 11.
lend, f. (§ 55, 1 Schi.; F. 266), die
Lende. — PI. D. lendum 80, 13.
lenda, schw. v. (zu land; F. 265),
landen. — Prget. Plur. 1 lendum
250, 17.
lendr maör, m. (vgl. len), der
Lehensmann, eine dem hersir
entsprechende Rangstufe jüngerer
lengö — 16
119
Zeit, vgl. Keyser Eft. Skr. N, 110 fg.
— P1.*N. lendir menn 143, 7.
lengö, f. (e. length, F. 265), die
Länge. — N. 69, 8.
lengi, adv. {vgl. langr; § 83, 2),
lange, namentlich von der Zeit
{vom Orte langt). — ß, 2; 36, 4;
46, 20; 67, 5 {hier elliptisch, vgl.
Eg. : neque diu duraverant) ; 70, 10.
— 1. verst weitaus am schlimmsten
161, 9.
lengja, schw. v. {vgl. lengr), ver-
längern. — Inf. sQgu at lengja
die Erzählung weitläufig machen,
eine weitläufige Erz. machen 157,2b.
lengr, comp. adv. {zu lengi, § 83, 2,
länger. — 27, 3; 157 , 22; yÖr
(Dat.) lengr Ufa = länger leben als
Ihr 210, 8. Dieser komparat. Dat.
findet sich Sigkv. sk. 54, 10 neben
an c. Nom.; s. D. H. II, 477.
lengri, adj. comp, {zu langr, § 81, 2),
länger. — A. f. lengri 125, 9;
155, 35.
lengra, comp. adv. {zu langt), weiter.
— 41, 13; 1. üt 200, 28; etwas
freier lengra fram at spyrja, 1. segja
fram 90, 4, 6 = ulterius quaerere,
longius repetere Eg. — Vgl. fram
adv. — eigi lengra nicht weiter
155, 32.
lengst, adv. superl. {s. langt, § 83,
2), längst, am längsten, weitesten.
sem hann matti lengst 66, 8 =
quam longissime Eg. ; kendi 1. 161,
13. — = sehr lange 224, 13.
leppr, m. {vgl. Vigf.), die Haar-
flocke. — A. 252, 9.
lesa, stv. (g. lisan; § 4, 1; 105; F.
267), sammeln, lesen; auch stik-
ken; so Praet. S. 3 las 192, 29;
= las 235, 12; hier ist jedoch nicht
an lautes Lesen, eher an ein leises
Murmeln von Gebetsformeln zu
denken; vgl. Vigf. s. v. U, 2).
letja, schw. v. (g. latjan, F. 263),
hemmen, auf 'halten, abm ahnen.
Inf. letja hana fDess er hon setlaöi
sie von ihrem Vorhaben zurück zu
halten {Edz.) 211, 7 — Prses. S.
1 f)ess let ek [)ik das verbiete ich
dir 201, 17; Conj. S. 3 leti 211, 11.
— Praet. S. latti; Plur. 3 lottu 211,
5. — Conj. S. 3 letti 153, 31 vom
höflichen Nötigen, länger zu bleiben.
— Med. letjaz, älter u. poet. letjask,
sich bedeuten lassen {Ger.), abstehen
von etwas. — Pra?s. S. 2 mit suff. Neg.
u. Fron, hvi ne lezkattu (letskattu)
Lok. 29, 3.
leyfi, n. {vgl. g. -laubjan, F. 278), die
Erlaubnis. D. 196, 31. A. 43, 16.
leyna, schw. v. {zu laun f., g. laugn-
jan F. 276), verbergen, ver-
hehlen; konstruiert {wie 1. celare)
mit dopp. Acc, vgl. Lund p. 40;
oder häufiger (vgl. Vigf. s. v.) mit
Dat. der Sache. Inf. 44, 4; 161,
24. — Praes. S. 3 leynir honum
hält ihn verborgen {die Person ist
hier nur Gegenstand des Verbergens)
157, 3; ähnl. Pass Part, absol.
leynt 231, 2. — M. leynaz sich ver-
bergen, verborgen halten. — PI. 3
leynaz 89, 13. — Part, er leynz
hQföu die sich verborgen hatten 161,
7; ähnl. 171, 3.
leynd, f. (s. leyna, F. 276), das Ver-
borgenhalten. — för meö leynd
er machte sich heimlich auf den
Weg 4, 6.
leyniliga , adv. {s. leyna , leynd),
heimlich. — 120, 16.
leysa, schw. v. {zu lauss, g. lausjan,
F. 273), lösen, sowohl losbinden
wie in freierem Sinne. — Inf. 34,
16, 18; vom Erlegen eines Löse-
geldes 1. hQfuÖ sitt 112, 18; vom
Einlösen eines Pfandes oder Ge-
winnen einer Wette durch Leistung
des Geforderten 1. veöjunina (se
sponsione exsolvere Eg.) 111, 14;
vgl. leysa heit bei Vigf. s. v. II;
1. kind frä konu von geburtshilf-
lichem Beistand Sigrdr 8, 3. — Praes.
S. 3 leysir til öffnet 241, 1; leysir
= beantwortet 237, 7. — Conj.
S. 3 at leysi {impers., daß man
loskomme, s. Vigf. s. v. 2) 39, 14.
— Imper. S. 2 mit suff. Pron.
leystu Regm. 1, 5. — Praet. S. 3
leysti 3, 8 (upp 1. = auflockerte);
37, 10 {aus schwieriger Lage be-
freite). — P. Pass. m. leystr 78,
7; n. und absol. leyst; fae leyst 41,
2; fekk 1. 59, 17 vgl. fä. — Med.
leysaz sich lösen, befreien. — Praet.
S. 3 leystiz 39, 2.
lezkattu, s. letja Med.
le, m. (F. 273, vgl. auch § 65, 3),
die Sichel, Sense. — Dsf. Ijänum
99, 5. — PI. Nsf. ljärnir 99, 1. —
A. Ija 98, 24; Asf. ljana 98, 25.
120
leo — liggja
l**ii» n. (zu \}iischw. v.), eig. das Lehen,
überhaupt der Besitz; namentlich
in Land; auch ganz allgemein =
Lebensfreude (so Vigf. für 22, 15
= the good things of Ulis life). —
A. 22, 15; 217, 3.
letta, schw. v. {lichten, e. to light,
F. 264), a) in die Höhe heben,
mit Dat. Lund p. 79. — b) intrans.
aufhören, auch mit Dat. = auf-
hören mit etwas {Lund p. 80). —
Inf. (b) 110, 13. - Praes. PI. 3 (b)
161, 33. — Imper. PI. 1 lettum (a)
Grott. 3, 6 vgl. Bugge N. F. 442;
D. H. II, 608 „nämlich auf das
Gestell, von dem der lüör Str. 23
herabstürzt". - Praet. S. 3 letti (a)
66, 8; (b) 150, 9. Gonj. S. 3 letti
(b) imper s. 125, 12 = ehe das Lied
zu Ende war (Ger.). — Med. lettaz
sich heben, leichter werden, viell.
auch sich mildern. — Praet. S. 3
lettiz 8, 10 (levior fieri coepit Eg. :
vgl. w u. 8, 14 var sva hlaett u.
Var.; sollte sich neben hläna ein
Verb, hlaettaz in dem Sinne „lau
werden" belegen lassen?).
lettr, adj. (g. leihts, § 9, 2 ; F. 264),
leicht. — n. adv. lett; er hon
geröi ser lett als sie es sich leicht
machte, als sie die Sache leicht nahm
um roeöur den Worten nach 224, 25.
ljä, schw. v. (g. leihvan, § 118; F.
269). 1) gewähren, einräumen;
leihen, bez. der Casus vgl. Lund
171 ; nach Vigf. s. v. steht die Person
stets im Dat., die Sache in älteren
Quellen im Gen., später im Acc).
— Inf 95, 2 (vgl. Var.). — Prses.
S. 3 1er mit Dat. der Pers., Acc.
der Sache 193, 9. Praet. S. 3 leöi
mit Gen. u. Acc. der Sache 107, 1,
2 (vgl. Var.). Conj. S. 3 leöi mit
Gen. der Sache 193, 6. — 2) im-
person. (vgl. Vigf. s. v. II) 1er mer
J)ess hugar ich neige mich zu der
Ansicht; 1er m. tveggja huga um
J)etta 144, 1 = ich bin zweifelhaft
inbezug hierauf.
ljär s. le.
liÖ, n. (zu liöa gehen, F. 270), a) die
Schar. — N. 155, 23; Nsf. liöit
169, 1 die Schar (d. h. sein Ge-
folge) vgl. Asf. 169, 2. G. liös 136,
14; Gsf. liösins 142, 16; D. liöi 83,
10; Dsf. liöinu 79, 20; A. liö 120,
12; Grott. 13, 8; 154, 28. - b) die
Hilfe (wohl eig. Hiljfsschar). — G.
liös 160, 2; D. at liöi 84, 11; A.
liö 53, 1, 3 (at J)eir skyldu lofa, at
hann heföi liö af hesti sinurn =
daß ihm der Beistand seines Bosses
gestattet werde; Ger.); Grott. 14, 4;
157, 8; 159, 28.
libr, m. (g. lifms, § 64, 1 u. a?); F.
270), das Glied (-lied vgl. Hör i. —
PI. A. liöu Sigrdr. 8, 5.
liösemd, f. (s. liö b), semd wohl zu
sama = ziemen, taugen F. 311,
vgl. liösamr bei Vigf.); die Unter-
stützung. — N. 70, 18; 122, 13.
liSsmnftr, m. (liö a, maör), der Ge-
folgsmann. — PL N. liösmenn
249, 20.
lftveizla, f. (= liöveitsla, s. liö b) u.
veita, veizla) = liösemd. — G. til
liöveizlu 136, 6.
lifa, schw v. (g. libon; F. 271; § 117,
1), leben. — Jnf. 6, 14, 15. —
Praes. S. 1 ek lifi 67, 23; S. 3 lifir
6, 9. — PI. 3 lifa 89, 1. Part. N.
f. lifandi 253, 27. — Praet. S. 3
lilöi 9, 12; 123, 3; PI. 3 liföu 178,
21. Conj. 3 liföi 122, 22.
* Da lifa eigentl. = (erhalten)
bleiben, so erklärt sich die stärkere
Bedeutung = fortleben 6, 15; meöan
old lifir (vgl. old f.) o, 4; vgl. auch
178, 21; 211, 5; 224, 13 u. Imper.
S. 2 lif 205, 32.
lifna, schw. v. (vgl. lifa, g. aflifnan
verbleiben), das Leben behalten.
— Prass. S. 2 margr lifnar ör litlum
vänum mancher lebt auf von schwa-
cher Hoffnung v, 1.
lifr, f. (F. 271; § 55, 1), die Leber.
— N. lifr Guör. IT, 24, 7. Dsf. at
lifrinni 120, 19.
liggja (§ 105; Nor. § 220, 1; g. ligan,
F. 261), stv. liegen, auch vorliegen,
sich finden. — Inf. Grm. 12, 5 ; hier
= vorhanden sein (Ger.). — til 1.
207, 3 vgl. til 5; Prses. S. 3 liggr
7, 3; 12, 4; bildlich 163, 20; 193,
33; PI. 3 liggja 3, 12; liggja til =
gelegen, nützlich sind für etw. 184,
8, — Imper. S. 2 ligg 181, 11;
Conj. S. 3 liggi ä daran liege, in
Frage komme 218, 10. — Praet.
S. 1 ek la (für lag, vgl. ma = mag
§ 41, 4) 180, 25; S. 2 lätt 165, 6;
limar — litr
121
S. 3 hvat heizt lä til inas zumeist
gelegen war, sich empfahl 207, 16;
lä 60, 1; 100, 7; meÖ -- ollu J)vi
er ä lä 227 , 25 was vom Geschick
bestimmt war s. ä**; PI. 3 lägu
142, 2. — Conj. S. 3 laegi 153, 16.
— Pass. Part, absol. legit 236, 7.
limar, PI. f. (§ 55, 1; F. 267, vgl.
e. limb)7 eigentl. die Glieder, die
Zweige. — PI. N. limar 20, 7;
152, 12. D. i limum 23, 2.
* Diesen Plur. s£<?^ Vigf. zw lim
Sinur. n. — Fr.2 setzt lim S. n.
kollekt. = limar PL f.
limrünar, PL f. {s. limar), Zweig-
runen, doch ist dabei an die etym.
Verwandtschaft von limar u. limr =
Glied, PL limir zu denken, vgl. D.
H. LI, 430; gemeint sind Runen,
die in Zweige geschnitten auf diese
die Verwundung menschlicher Glie-
der übertragen sollten. — A. Sigrdr.
10, 1.
1. lind, f. (F. 264), eig. die Linde,
der Lindenschild, Schild (poet.).
— A. lind Vol. 50, 2.
2. lind, f. (nach Bugge Stud. 6 von
ir. lind oder linn), die Welle, das
Wasser; poet. — G. lindar Regm.
1, 6.
ljöö, n. (Vigf. vgl. g. aviliuf)), die
Strophe, Plur. das Lied. A. 125,
10; Grott. 7, 6; PL A. ljöö 125, 1.
* Nach Mogk Ark. 12, 277 ur-
sprüngl. das (einstroph.) Zauber-
lied, im PI. das mehrstroph. Lied
im weiteren Sinne.
ljöfta, schw. v. (g. liujDÖn, in Stro-
phenform sprechen. — Inf. 254, 2.
Praes. S. 3 ljööar ä oss redet uns
an in Str. 245, 15. — Med. Ijööaz
sich gegenseitig ansingen oder in
Versen anreden. Praes. PL 3 Ijööaz
254, 4.
ljöma, schw. v. (vgl. ags. leoma m.,
g. lauhmuni f.; F. 275), leuchten,
strahlen. — Praet. S. 3 ljömaöi
183, 16.
Ijöri, m. (vgl.„ l.jös), die (im Dache
befindliche) Öffnung zum Abziehen
des Rauches und zur Aufnahme
des Tageslichtes , die Luke , das
Fenster; vgl. Wh. 218. — PL A.
ljöra VqL 38, 6.
ljos, n. (F. 275), das Licht, die
Helle, auch die künstliche Erleuch-
tung. — N. 92, 7; 119, 7 {vgl. hier
Var.); A. 109, 7.
ljösälfr, m. (s. ljös, älfr), der Licht-
elbe, Elfe. — Vgl. FAnl. 90, A.
101; 91 A. 106. — N. 24, 15, 16.
ljöss, adj. (F. 275), von lichter Farbe,
licht, glänzend. — N. m. 7, 7;
14, 7; N. n. ljost 8, 13 (vgl. auch
112, 7 in Var.).
ljösta, stv. (nach Gr. II, 22 zu lyst =
g. lustus; § 102, 1), schlagen,
treffen. — Inf. 112, 9; Praes. S. 3
lystr 60, 1; 183, 11; auch impers.
(vgl. Praet.) mit Dat. (vgl. *) lystr
saman liöinu = die Heer schar (auf
beiden Seiten) stößt zusammen 250,
24. — Praet. S. 2 laust (§ 124) 68,
8; S. 3 laust 39, 11 (mit Dat.) u.
imperson. 95, 14 (laust eldinum £
fiöri es schlug das Feuer aus im
Gefieder, das Gefieder fing Feuer);
1. otrinn til bana traf die Otter
tödlich 173, 23; PL 3 lustu 80, 8;
Conj. S. 3 lysti 72, 18; 164, 10
(bez. des Bildes vgl. D. H. II, 331;
95, 14). — Part. Pass. lostit 104, 18.
* In freierer Anwendung ( = hef-
tig bewegen, werfen, schütteln) re-
giert lj. den Dat., sonst Acc, vgl.
Lund p. 94; für den doppelt. Acc.
68, 8 vgl. ib. p. 52.
ljötr, adj. (g. liuts; § 15, 3), niedrig,
häßlich; auch schimpflich. — A.
m. ljötan 104, 24. — N. n. ljött
96, 1.
* Mit lj. härm 104, 24 vgl. harm-
ljötan Härb. 13, 1 (dazu D. H. II,
214).
list, f. (g. lists; F. 272), die Kunst
(List), Klugheit. — D. meÖ list 16,
10; 40, 21. — A. list 62, 12.
listuliga, adv. (listuligr adj. zu list),
mit Umsicht. — 198,13.
lita, schw. v. (vgl. litr), färben. —
P. Pass. PL N. n. lituö 199, 14.
litaz um, schw. v. Med. (vgl. lita,
Lund p. 222), sich umsehen. —
Praet. S. 3 litaöiz hann um 5, 6.
litr, m. (§ 27, 3; 64, 1; g. vlits), die
Farbe, das Aussehen. — D. meö
lit 38, 13; meö sinum lit von seiner
(besonderen) Färbung 237, 25 wohl
in Hinblick auf hellere und mattere
Politur; at lit 54, 18 an Farbe;
A. lit 76, 21; PL Dat. litum 16, 9;
122
litvcrpr — liku
und ( = Gestalten, Aussehen) 118,
25; tl9, 10; 157, 32; 198, 28.
litverpr, adj. (s. litr, verpa), einer,
der die Farbe rasch gewechselt hat,
na i)i entlieh bleich geworden ist;
bleich. — N. 72, 13.
Ijüga, stv. (g. liugan; § 15, 2; 102;
2 u. «.), lügen. — Inf. 56, 13. —
Praps. S. 1 lyg 219, 30; S. 2 lygr
179, 29; 1. ä hofö. Häuptlinge lügen-
haft beschuldigst (Rn.) 164, 26; Praet.
S. 3 laug (Var. 16; § 18, 2; 41, 4)
56, 13; Part. Pass. logit 40, 2.
liöa, stv. (§ 101; g. -leipan, F. 269),
gehen, vor sich gehen, vergehen,
zu Ende gehen. — Jnf. 68, 20 {von
statten gehen); geschehen 261, 12. —
Prags. S. 1 liö £, 3; S. 3 Hör e, 3
(„ Was schwingt sich auf zu den
Lüften ?" Mogk. Beitr. 7,271; „ Wer
läuft durch die Luft ?" Ger. Übers.) ;
51, 10 (hier impersonell, wie nhd.
es geht auf zwölf), = vergeht 157,
23; zu Ende geht 232, 11; 1. petta
geht dies (diese Zeit) so hin 216,
14. — Praet. S. 3 leiö (mit Dat.,
vgl. Lund p. 133 u. leiö at Gesti
mit G. zu Ende ging 261, 20; die
von Mob. Gloss. S. 268 oben, von
Vigf. s. liöa A, IV ges. Stellen er-
weisen, daß mit at hier das Ziel
oder die Beute bezeichnet wird, an
das eine feindliche Macht sicher
herantritt) 64, 15= fortging, fehlte
an, vgl. ä leiö aufging, zu Ende
ging 53, 12; ähnl. 231, 24 = einige
Zeit verstrichen war; PL 3 fr am
liöu vergingen 158, 11. — Part.
Pass. liöinn vergangen-, N. f. liöin
93, 14; PI. n. 177, 2. N. D. liönum
226, 28.
lif, n. (F. 271), eig. der Leib, wenn
beseelt gedacht (vgl. lik n.), daher
das Leben. — G. 260, 20. A. 13,
2; Asf 163, 29.
liflät, n. (lif, lata), der Tod (vgl.
lata lif = das Leben lassen). — A.
228, 21.
lifsdagar oder liMagar, PI. m. (lif,
dagr); die Lebenstage. — N. 205,
30; A. lifdaga 261, 23.
lifsgrift, PI. n. (s. lif, griö), Lebens-
schutz, Sicherheit des I^ebens. —
G. lifsgriöa 98, 12.
lifshäski, m. (s. lif, haski), die Le-
bensgefahr. — N. 80, 1.
lift, adj. n. (vgl. lif), zu leben mög-
lich oder erlaubt. — N. n. 162, 18.
lik, n. (g. leik n., F. 268), der Leib,
Körper, auch der entseelte (vgl. nhd.
Leiche). — N. 75, 24; Nsf. 167,
8; A. 75, 12; Asf. 167, 4.
lika, schw. v. (F. 268, vgl. e. to like,
nach Nor. § 443 l für glika, glikja
= g. galeikön), gleich, angemessen
sein, gefallen mit Dat. — Inf. 175,
18. — Praes. S. 3 likar 65, 2; zu
193, 18 vgl. Edz.; Praat. S. 3 likaöi
34, 4; 121, 20.
likami, m. = likamr (s. lik und
-hami F. 64). — N. 191, 6.
likamr, m. (s. lik u. hamr F. 64;
§ 60, 1), eig. die Leibeshülle; der
Leib, Leichnam. — N. 6, 14.
liki, n. (s. lik, g. -leiki Ger.\ der
Körper, die Gestalt, oft im Gegen-
satze zum Wesen nur die äußere
Gestalt. — D. liki 4, 7; 156, 29;
A. 18, 9; 80, 10; 173, 13. — PI.
D. likjum 15, 23.
likindi. n. meist im Plur. (vgl. liki, u.
lika = gleich sein) die äußere Gestalt,
das Ansehen, die Wahrschein-
lichkeit. — S. N. 8, 17 (hier fast =
liki, manns lik. = Mannsbild); PI.
N. 40, 16 sem lik. poetti a vera als
es den Anschein hätte; munu engi
likindi ä pykkja es wird keine
Wahrscheinlichkeit dabei (zu sein)
scheinen = die Sache wird wenig
glaublich erscheinen 234, 8. hver
lik. pat megu vera = welche Mög-
lichkeiten das sein können = wie
es möglich s. kann 252, 18. — D.
at likindum 170, 6 so wie man es er-
wartet hatte.
* Die Trennung von likandi (so
Var. 8, 17) und likindi scheint un-
geboten, vgl. Fr.2 s. v.
liking, f. (vgl. likr; § 55, 2), die
Ähnlichkeit; das Beispiel. —
gera i liking (Acc.) e — s nach dem
Beispiele eines Menschen handeln
74, 14.
likligr, adj. (vgl. likr*), wahr-
scheinlich; mit til c. G. auf et-
was deutend, etw. versprechend. —
A. hön kväö hann likligan (sc. vera)
til frama 175, 25. PI. N. likligir til
svika 219, 6.
likn, f. (vgl. g. lekeis Arzt), die Lin-
derung, Heilung. — G. liknar
linksamr — litilraeöi
123
Sigrdr. 16, 8; ä 1. spori auf hei-
lender Fußspur (Ger.).
liknsamr, adj. (vgl. likn f. bei Vigf.,
-samr Suffix wie nhd. -sam), eig.
heilsam, milde, sanft. — Sup.
Kknsamastr 31, 10.
liknstafir, PL m. (s. likn F. 261, wie
zu lesen für lika; stafr 2), heil-
kräftige Runen (Ger.) , Heil-
sprüche; = likn nach D. H. II,
86. — G. Sigrdr. 5, 6.
likr, adj. (g. galeiks, F. 268), gleich,
passend, wahrscheinlich. — N. m.
211, 2; 175, 20, A. m. likan (mit
Dat.; Lund p. 113) 171, 13. A. n.
likt (mit Dat.) 228, 24. Comp. N.
m. jikari = magis similis 251, 2.
A. m. likara mag einen besseren,
passenderen Schwager 209, 19 (likr
in diesem Sinne häufiger von Sachen
gebraucht, vgl. Vigf. s. glikr II, 2
u. Var. a. a. 0.); n. als adv. likara
48, 7; J)ykki-mer likara = credo
Eg. — Superl. n. als adv. likast
am meisten gleich, ganz gl. 164, 9.
* likr steht für älteres glikr =
g. galeiks (s. Vigf.); als Suffix ver-
kürzt es sich zu ligr (likligr u. w.)
s. Gr. II, 568; 659. — Als selbstän-
dige Bild, neben glikr wird 1. an-
gesehen von Nor. § 230 1).
lin, n. (1. linum, davon auch g. lein,
vgl. F. 271), der Flachs, das Lein,
spez. der linnene Brautschleier.
linbrök, f. (s. lin, brök, § 72, 1 ;
F. 219), die Hose von Leinwand.
— PI. D. 152, 33; Wh. S. 164 zu
dieser Stelle: Trug einer nur die
„Bruch", keine Schuhe, so knüpfte
er ihre Enden, die wahr seh. in
zwei Zipfel ausliefen, um das Bein.
linfe, n. (lin, fe) , das Braut-
geschenk, die Morgengabe. —
Vgl. Wh. 247. — D. at linfe 119, 6.
Ungarn, n. (s. lin, garn = Garn
F. 201), das Flachsgarn. — A.
78, 15.
lita, stv. (§ 101; F. 310; ags. vlitan
Ger.), schauen, blicken. — Inf.
169, 31. Prses. S. 3 litr 64, 11.
— Praet. S. 3 leit 46, 4; 90, 9;
106, 6; 116, 1; 122, 3; 139, 2: 1.
viö honum ihm mit dem Auge be-
gegnete (vgl. viö la) 209, 3. PI. 3
litu 93, 17 (1. til = sahen zu, blick-
ten hin). Pass. Part, absol. litit:
honum varÖ opt litit til hennar 158,
5 = er kam oft dazu, nach ihr
hinzusehen, mußte sie oft ansehen
(Rassm.); vgl. 231, 28. Der Dat.
wohl nach Analog von lita augum
til eins Vigf. s. v. I. — Med. litaz
sich ansehen, den Anschein haben,
scheinen. — Inf. 241, 6. — Praas.
S. 2 liz: en mer liz (= lits oder
litz, vgl. § 29, 2 viz zu viör weit)
62, 10. S. 3 sva liz (= litz) mer ä so
scheint mir in bezug auf, so denke
ich von 40, 19 vgl. 56, 8; 208, 3;
240, 13. — liz honum sva, sem es
scheint ihm so, als ob 64, 16; liz
vaen ok friö 158, 6 ; liz yör vel um
hringinn? gefällt Euch der Ring?
238, 20. — Part, er mer hafa litiz
66, 19.
* lita (vgl. leita = g. vlaiton)
bezeichnet meist ein schärferes Hin-
sehen oder Spähen, nicht die ein-
fache sinnliche Wahrnehmung, iväh-
rend sjä (s. Vigf. s. v.) beide Be-
deutungen zeigt.
litill, adj. (g. leitils, F. 269 u. § 9,
3; 82a), klein, gering, schwach.
— N. m. 58, 21; 64, 10. N. f.
litil 70, 18; N. n. litit wenig 11,
3; = klein 167, 8; = schwach 40,
21. — G. n. litils 150, 32; 232, 21.
— D. m. litlum 115, 10; D. n.
litlu um ein Kleines, ein wenig 60,
17; 120, 22; 122, 20; durch etwas
Geringes 135, 17. — 1. färi 205,
31 vgl. standa. A. m. litinn 66, 12;
67, 21; 104, 18; A. f. litla 58, 7;
125, 18; A. n. 170, 33; adv. litit
litt, lit § 84 in geringem Grade
158, 21; litit er mer um (c. A.) =
ich mache mir wenig aus, mir ge-
fällt wenig 240, 8. Dafür auch
litt; ver erum 1. af barnsaldri =
ich bin wenig vom Kindesalter (ent-
fernt), bin fast noch ein Kind 173,
1; hefn litt räche nicht 189, 5; litt
til yndis 215, 18 nicht zur Wonne;
1. rcekt = unbeachtet 218, 24; 1.
lofaöir fm 228, 26. — PI.' N. m.
litlir 65, 21. D. litlum v, 2.
* litill fyrir ser vgl. fyrir l)d)a).
litillseti, f. (s. litill, lsetH, das herab-
lassende, huldvolle Benehmen, die
Leutseligkeit. — A. 134, 4.
litilraeöi, n. (.9. litill, -raaöi vgl. räö),
124
litt — lü&r
, in, Sache von geringer Bedeutung,
eine Kleinigkeit — N. 66, 16.
litt adv, 8. litill.
loM (= ags. loöa F. 273, nlid. Loden ,
ein mit Pelz besetzter und gefüt-
terter Mantel. — PI. A. 213, 25.
lof, n. (F. 277), Lob, d. i. urspr.
Zustimmung , daher auch = Er-
laubnis. — N. 43, 18; D. 201,
12; frasgr meö lofi sinu {sein Lob
wird durch alle Lande erschallen,
Edz.) Regm. 14, 8; A. 22, 15. -
— viÖ lof mit Lob, in löblicher
Weise 203, 31.
lofa, schw. v. (s. lof), loben, billigen,
erlauben. — Inf. 53, 3 erlauben. —
Praes. PI. 3 lofa loben 31, 5. —
Praet. S. 2 lofaöir J)ü lobtest du 228,
26. S. 3 lofaöi erlaubte 100, 7; =
lobte 176, 4; PI. 3 lofuÖu 252, 12.
Part. Pass. S. f. lofuÖ (vgl kolluö
zu kallaör § 74, 1) 43, 18. PI. N. m.
lofaöir [den PI. beurteile nach AM.
II, 219 s. 12) 261, 3; absol. lofat
#e?o&* 45, 18.
lofSar, PI. m. (s. Vigf. s. Loföi), die
Männer, Helden; poet. — G.
Q, 3.
lofgjarn, adj. (lof; gjarn F. 101), lob-
begierig, ehrgeizig; poet. — Dat.
lofgjornum o, 6.
loga, schw. v. (F. 275), lohen, "hell
leuchten. — Praes. S. 2 logar auf-
leuchtet, in Flammen steht 162, 5.
Part. Praes. N. m. logandi 7, 8; N.
n. loganda 212, 13; A. n. loganda
7, 10.
logi, m. (F. 274), die Lohe, hell-
leuchtende Flamme. — N. £, 3. Nsf.
198, 32. — 1). loga Grm. 29, 8;
brennr loga = flammä flagrat Eg.
— A. i loga 166, 1; lindar loga
Flamme der Flut = Gold [vgl.
Sk XXXill: ergullkallateldrvatna)
Regm. 1, 6.
logn, n. (vgl. Vigf.), die Windstille.
— N. 180, 16.
lok, n. (F. 274, zu lüka), der Schluß,
das Ende. — G. loks adv. schließ-
lich 167, 5; so auch Gsf. loksins
176, 1«.
lokarspänn, m. (s. spann, lokarr m.
Hobel, vgl. lykill Schlüssel § 48, 2),
der Hobelspan. — PL D. 95, 11;
Asf. 95, 13.
lukka, schw. v. (vgl. lat. lacio? Lexer
s. v. locken, anders Nor.), locken,
verleiten. — Praet. PI. 3 lokkuöu
til {jess 34, 15.
lopt, n. (g. luftusm.,F. 277), der Luft-
raum, die Luft. — N. 8, 14; I).
a lopti 4, 15; 102, 13 haföi ä lopti
= sublimem gestans Eg.; i lopti
13, 8; at löpti s, 3; g, 3. Dsf.
loptinu 53, 17; i loptinu 44, 16;
A. i lopt 12, 9; 46, 7; ä lopt 54,
13; 69, 19 (ä 1. in sublime Eg.)
ähnl. 251, 15; lopt ok log 101, 5.
— PI. A. lopt oll 16, 2; Asf. loptin
6, 12.
losna, schw. v. (g. -lusnan; zu lauss
F. 273), sich lösen, sich losreißen.
— Prass. S. 3 losnar 82, 7; PI. 3
losna 82, 3. — Praet. S. 3 losnaöi
105, 7.
lostigr, adj. (zu losti oder lyst =
Lust, F. 278), willig. — N. f.
162, 19.
lofi, m. (g. löfa), tf& flache Hand, die
innere Handfläche. — D. löfa
Sigrdr. 16, 7; ä löfa Sigrdr. 8, 4.
* Der Zssetzung glöfi entspricht
e. glove = Handschuh.
lund, f. (vgl. mhd. lüne, das mit lat.
luna zusammengestellt wird), die
Gemütsstimmung, die Art und
Weise. — A. ä hverja lund 97, 4,
lundr, m. {vgl. § 50 a2); Nor.), der
Hain, TFaZd. — N. 109, 16.
lunga. n. (§ 66), u. PI. lungu = die
Lunge. (PI. wegen der beiden
Flügel.) — Asf. 249, 18.
lutr, m. (= hlutr). — PI. G. luta
146, 1.
lüftr, m. (vp7. Fr.2, der als Grund-
bedeut. „ausgehöhlter Stamm oder
Stock" ansetzt), a) die Trompete,
das Hörn (urspr. ein hohler Holz-
Zylinder, tuba). — A. lüör 35, 21;
PI. A. lüöra 168, 19. — b) Die höl-
zerne Bank, auf welcher der un-
tere Mühlstein ruht (Fritzn.), die
Mahlbank (vgl. Waschbank). - - N.
Grott. 23, 6. — D. lüöri Grott. 2,
1; ib. 21, 6; PI. A. lüöra Grott. 3,
5.— Wohl nur = Mühle in fegins-
lüör, q. v. — c) eine Schiffseinrich-
tung, sicherlich wohl von Holz, etwa
Schlafbank oder einfache Koje
(vgl. Fritzn.), poet. viell. = Schiff
lüinn
lyta
125
überhaupt; A. 10, 16; Vaff)r. 35,
6. An letzter Stelle nimmt F. J.
Gg. 94 die Bedeut. Bahre an, wo-
für D. H. II, 163 Grab oder Sarg
setzen möchte; für erstere Stelle
F. J. die Bed. Hörn oder vielleicht
Mahlkasten, D. H. Schiff { — Arche
Noah ?) oder Wiege; Ger. übersetzt
Vaf. 35 im Boote geborgen ward;
10, 16 begab sich in sein Boot u. m.
lüinn s. lyja.
lüka, stv. (§ 11 , 1; 102, 3; g.
-lükan). 1) schließen, mit Dat.;
Lund p. 80; auch = beendigen.
— Inf. 68, 8. — svä lüka (nur)
soweit schließen 204 , 7 ; vgl. übr.
Var. lüka upp = aufschließen.
Praes. S. 3 lykr aptr (eig. zurück,
d. h. zu schl. 44, 5; mit scheinb.
Acc. (ungewöhnlich, vgl. die Note)
229, 19; imperson. 150, 2; 222, 3;
233, 14; 249, 8; vgl. Lund p. 27.
Praet. S. 3 lauk 46, 6 (hier wohl
schl. auf, vgl. Var.); imperson. 212,
16 vgl. oben 150, 4; pers.=umschloß
Helr. 0,1'. — Part. Pass. N. m.
lokinn; N. f. lokin aptr (vgl. oben
zu 44, 5) 62, 1 ; dbsol. lokit veröa
c. Dat. zum Schluß kommen mit
etwas 54, 9; 200, 24; vaeri lokit
wäre aus, wäre imgültig 116, 2;
haföi lokit at baka war mit B.
fertig 158, 25 vgl. 161, 34. er J)a
lokit aptr hauginurn 161, 25 nach
Analog, des Verschließens einer Tür;
.vgl. 44, 5; 62, 1. — Med. lükaz
(§ 128) sich schließen, zuschlagen
(von Falltüren). Praes. S. 3 lykz
endet 163, 6. Praet. S. 3 laukz 5, 4.
2) bezahlen (eigentl. = voll-
machen, berichtigen).— Inf. 250,12.
lüta, stv. (§ 102, 3; zu ljötr F.,
verw. mit g. liuta = Heuchler) ,
sich neigen. — Inf. 64, 14. —
Praes. Conj. PL 3 lüti Sigrdr. 10,
6. — Praet. S. 3 laut ör horninu
vom Wiedererheben des gesenkten
Hauptes (vgl. nhd. auftauchen) 64,
15; 1. niör 139, 3.
tyfli, f (§ 70, 2; ljüga), die Lüge.
— N. 202, 11.
lykja, schw. v. (lüka,§ 113,4), schlie-
ßen. — Pass. Part. PI. D. luktum
235, 15.
lykt, f. (zu lykja), der Schluß. —
PI. D. at lyktum schließlich 222,
11; 235, 16.
lyngfiskr, m. (vgl. lyngormr), poet.
Bezeichn. der Schlange, OuÖr. II,
23, 5; vgl. logr.
lyngormr, m. (s. lyng, Heidekraut,
ormr) , der Heide wurm, die
Schlange. — N. 178, 35. — PL G.
172, 29.
* Die Übersetz. „Lindwurm" ist
irreleitend.
lyngrunnr, m. (lyng, runnr\ ein Hei-
dekrautbusch, Heidegestrüpp. —
D. 181, 24.
lypta, schw. v. (zu lopt n. F. 277;
§ 115, 6), in die Höhe heben,
mit Dat. ; Lund p. 94. — Praet. S. 2
lyptir upp 69, 4, 5; S. 3 lypti upp
66, 6.
* Pf., F. vgl. nhd. lüften = auf-
heben.
lypting, f. (lypta), das erhöhte
Hinterteil eines Schiffes. — D.
227, 27.
lysta, schw. v. (zu lyst = Lust F.
278), gelüsten. — Praes. S. 3
lystir = gelüstet (impers.) Helr. 2,
6 ; 5, 4 ; 7, 6. — Alle drei Stellen
sind wohl Nachbild, der H. Hund.
II, 8 vgl. Edz. in P. Br. B. VIII,
369.
lyör, m. (F. 277; § 60, 1), das Volk.
— PL lyöir die Leute, Männer
(meist untergebene, vgl. Vigf.) VqL
51, 3.
lyja, schw. v. (F. 272), stoßen, schla-
gen. — Pass. Part, lüinn ermattet,
erschöpft 159, 26 Var.
lysa, schw. v. (F. 275), a) erleuch-
ten, b) leuchten; c) ansagen, mel-
den, mit Dat.; Lund p. 80. — Zu
a) Inf. 11, 17; 14, 13, 22; Praet.
S. 3 lysti 109, 6. — Zu b) Praes.
S. 3 lysir af es geht ein Glanz aus
von 31, 6, vgl. lysir af degi es wird
licht vom (anbrechenden) Tage 169,
28; Praet. S. 3 lysti 46, 7; 92, 7;
112, 8; 249, 11. — Zu c) Praes.
S. 2 lysir 224, 11.
lysigull, n. (s. gull, lysa; Ark. 4, 366),
Glanzgold (d. h. wohl künstlich
poliertes, im Gegens. zu rautt gull
vgl. Vigf., Fritzn.). — D. 76, 18;
109, 6.
lyta, schw. v. (zu ljötr Vigf.), schmä-
hen, tadeln. — Praes. S. 3 lytir
251, 12.
126
Ivti — maör
Mi, n. [zu lüta, F. 276, lvta Vigf.),
der Fehler. — N. 112, 14.
l8B, D. (§51, 2; Ark. 18, 250 f.; viel-
fach wird g. lev = oapoQßi] vgl.),
das Böse. — I). laevi VqI. 25, 6;
52, 2 meö sviga lievi = cum noxa
virgarum = cum igne, vgl. Bugge
zu Vol. 52, 2.
l;iM|j;i. schw. v. (lägr), niedriger
machen; impers. mit Acc. = sich
legen, so Praet. S. 3 laegöi 246, 2.
— Med. laegjaz sich legen, abnehmen.
— Praet. S. 3 lasgöiz 198, 34.
kekning, f. (F. 261), die Heilung.
— Asf. 105. 9.
lseknir, m. (F. 26 1, vgl. g. lekeis; § 54,
1), der Arzt. — N. Sigrdr. 10, 2.
— Von der Göttin Eir gesagt 42, 17.
leer, n. (vgl. Vigf.; zu leggr Nor.),
das Dickbein , der hintere Ober-
Schenkel, der Schinken. — PI.
A. lasr 93, 21.
kerleggr, m. (s. laer u. leggr F. 262),
der Schenkelknochen. — Nsf.
57, 14; D. helt ä Iserlegg (vgl.
halda) 57, 8.
hrsa. schw. v. (vgl. Vigf., zu läss
Schloß), schließen. — Prast. S. 3
laesti 106, 15. — Auch mit Dat.,
vgl. Vigf. s. v.
lseti, PI. n. (zu lata = hören lassen,
tönen), der Ton, das Geräusch.
— D. hvat lätum (vgl. § 54 a2) mun
hafa verit was es (mit) dem Geräusch
gewesen sein wird 58, 22; vgl. Lund
p. 133.
lsevisi, f. (zu adj. lasviss, vgl. Ise, viss),
die Verschlagenheit, Schlech-
tigkeit. — G. til laevisi (§ 69)
110, 2 = vafritiae ostendendae gra-
tia Eg.
l9gr, m. (§ 64, 1 ; F. 262, vgl. Logr),
die feuchte Masse, das Meer. —
G. lagar Guör. II, 23, 5. lyngfiskr
1. = Meerschlange. A. lopt ok lqg
44, 15; 101, 5; ä lQg aufs Meer
hin 46, 8; of lQg über die See VqI.
51, 3; i lQg in das Naß, poet. =
in den Trinkbecher Sigrdr. 7, 9.
HL
nuiMvr. m. (vgl. g. maj^a, F. 224), die
Made, der kleine Wurm. — Plur.
N. maökar 18, 6, 7.
mabr, m. (g. manna; § 33, 1; 71, 2;
F. 229), der Mann, Mensch;
seltener = man.
1) der Mann (= karlmaör, q. v.).
- N. 4, 1; 5, 3, 9, 16; 9, 7; 26,
21 u. w.; Nsf. 167, 10. -G. manns
4,7; 8,17; Gsf. 191, 31; D. manni
43, 5; 157, 20; A. mann 4, 14;
Asf. 191, 32. — PI. (weniger sicher
als Sing, zu sondern, vgl. daher auch
3), 4), 5). — N. menn 160, 29;
mennskir menn Sigdr. 18, 8. — G.
manna 22, 13; 34, 21; 99, 10; VqI.
41, 2; A. menn 34, 13.
2) der Ehemann, Gemahl (sonst
auch böndi = Hausherr, Gatte). —
G. manns konu 189, 7; til manns
196, 15.- A. mann 95, 21; 167, 30.
3) der Mensch; im PI. auch die
Leute und gelegentlich = Mannen,
Angehörige, vgl. s. PI. G. u. A.
N. (von einem Mädchen) 190, 12
vgl. Var. — G. manns 13, 11; 18,
9 (m. li U i Menschengestalt ; m. blöö
Menschenblut Helr. 2, 8). — D.
manni 53, 1 ; engum manni (von
einer Frau) 228, 14. — Asf. manninn
6, 13. — Fl. N. menn 6, 15, 17;
17, 19, 21; 124, 10 vgl. Var. vit-
lausir menn (von Mädchen) 204,
11; Nsf. menninir 12, 14. — G.
manna sonum = Menschenkindern,
Grm. 41, 3; til sinna manna zu
seinen Hausgenossen 151, 13; sinna
m. seiner Mannen 168, 23. — D.
mQnnum 11, 10; 22, 8; 36, 5; 89,
15; 121, 21. — A. menn 13, 1;
sina m. smie Mannen 168, 21.
4) jemand, man. — N. 44, 7,
8; öfter im Zusammenhange zu er-
gänzen, so en (maör) mätti vefja
saman ok hafa i pungi sinum 111,
22 vgl. 55, 11 u. Gr. IV, 953. —
So auch PI. menn die Leute, D.
inum ungum mQnnum 121, 21 [von
Randver u. Svanhild), fast = man
J)at fundu menn 261, 19; segja
menn 72, 18 (vgl. Lund p. 10).
5) im weiteren Sinne werden auch
Götter, Riesen, Zwerge, weil
mit menschenähnlicher Gestalt ge-
dacht, öfter so bezeichnet, vgl. D.
H. II, 6. — N. 10, 9 von Oöinn;
PI. N. fleiri menn von Riesen 9, 3.
— A. viö menn (zunächst die Götter
betr.) 46, 15. — So erklärt sich
Sigdr. 18, 8; vgl. menskr.
magn — rnansQngr
127
magn, n. = megin, n., die Kraft.
D. af magni fi, 1.
maki, m. (F. 226; für gmaki? vgl.
as. gimako), der Genosse, der
ebenbürtig zur Seite Stehende. —
N. 171, 16. — A. hans maka seines-
gleichen 232, 22.
makligr, adj. (= makr F. 226), pas-
send. — N. n. makligt 201,
33; begründet 218, 15. — Comp.
N. makligri 210, 4: engi vaeri mak-
ligri keiner wäre passender dazu
= hätte eher verdient u. w. — Vgl.
auch Ba.
makräär, adj. {vgl. makr), von ge-
fälligem Benehmen, (leisurely
Vigf.; foielig Fritzn.) 246, 5.
mala, stv. (§ 106, 1; g. malan),
mahlen. — Inf. 125, 8. — Imper.
PI. 1 molum Grott. 5, 1, 2; ib. 21,
8; 22, 1. — PrEet. S. 3 mol 125,
5; PI. 3 mölu 125, 12. — Conj.
S. 3 moeli Grott. 10, 5. — Part.
Pass. malinn, absol. malit Grott. 5,
8 vgl. Lund p. 298 ; ib. 17, 3. —
Med. malaz sich mahlen lassen, ge-
mahlen werden. — Praet. S. 9 molz
125, 4.
man, n. {zu maör, F. 224; anders
Vigf. s. v.), Knecht, Magd; häu-
fig kollektiv — Dienerschaft, Gesinde.
— So Nom. man Grott. 4, 3; D.
at mani haföar ib. 1, 8; 16, 4 =
pro mancipiis habitae {der S. ohne
Art. generell gebr., D. H. II, 32).
— A. man ib. 8, 4.
* Das Wort ist altertümlich und
meist poetisch, hat auch den Sinn
von Mädchen, Geliebte; dürfte
sich daher zu maör etwa wie das
von Luther gebrauchte Männin zu
Mann {vgl. auch nhd. vulgär „das
Mensch") verhalten.
mangi oder manngi {vgl. maör u.
-gi; Nor. § 405, 2), meist poet., nie-
mand. — N. Sigrdr. 11, 2.
mannablöft, n. (maör 1], blöö), das
Männerblut. — D. 199, 14.
manndräp, n. {s. maör 1], dräp zu
drepa), der Männermord, Mord,
Totschlag. — PI. D. i manndrap-
um 81, 9.
mannfall, n. {s. maör, fall), der
Männer fall, das Blutbad. — N.
165, 30. — D. 198, 14.
mannfjolM, m. {s. maör 3] u. fjolö),
die Menschenmenge. — N. 48,
4; 51, 4. — A. 220, 8.
mannfölk, n. {s. maör 3] u. fölk),
das Men.'schenvolk. — N. 87, 4;
Nsf. 8, 1, an letzt. Stelle die Riesen
einschließend, vgl. maör 5).
mannhringr, m. {s. maör 3J u. hringr),
der Ring oder Kreis, von Menschen
gebildet. — Dsf. 74, 10.
mannhundr, m. (maör, hundr), eig.
Hundekerl, Unhold.- Asf. 251, 17.
mannkind, f. {s. maör 3J u. kind),
das Menschengeschlecht. —
Nsf. 13, 4.
mannlikan, n. {vgl. maör, lik ; nach Bt.
p. 388 besser manl. ; g. man-leika
m. = Bild), das Menschenbild,
auch ein Wesen in menschlicher
Gestalt (Vigf.). — PI. {gebildet wie
sumar § 49. 2) A. mannlikun Vol.
10, 5. — Nach der Einleit. p. 48
gegebenen Fassung ist mannl. mcrg
PI. N. Richtiger wohl D. II. II,
20: diese Zwerge, nämlich die
Zwergfürsten Möts. und Durinn,
welche von den Göttern erschaffen
waren, machten nun ihrerseits wieder
menschenähnliche Gebilde {vgl. maör
5), die andern Zwerge, aus der
Erde. — Ahnl. Ger. Vbers., we-
niger deutlich ist Golther Myth. 140.
mannraun, f. (.s. maör, raun s. reyna),
die Mannesprobe, Probe der
Mannhaftigkeit. — N. 151, 30.
mannsaldr, m. {s. maör 3] u. aldr),
die Lebenszeit eines Menschen, das
Menschenalter. — A. 145, 4.
mannskelmir, m. (maör; skelmir=
Unhold, vgl. ahd. skelmo = Pest,
Unhold), Unhold in Menschen-
gestalt {Mannteufel). — D. 251, 3.
mannskceör, adj. (maör; skceör =
schädlich zu skaöa F. 3b0\ mit
Verlust an Menschenleben verbun-
den, blutig. — Nf. 250, 24.
mannspell, n. (maör; spell zu spilla),.
der Verlust an Menschen. —
D. 222, 2—3.
mannvit, n. {s. maör 3]; vit zu vita),
der Menschenwitz , die mensch-
liche Klugheit. — N. 20, 14; G.
18, 8; D. 97, 16.
mansongr, m. {s. man* u. songr),.
eig. der Mädchen -gesang, d. h.
128
marfjall — mal
Liebesgesang. Vgl. Wh. 339.
N. 34 ,5.
marfjall, a. («. marr, fjall), die Er-
höhung am oder im Meere: poet. =
Woge. - - PI. A. ä marfJQll #, 2 =
in montes marinosEg. (fluctus, unda}
im Lex. Poet.).
marg f aldiig r, adj. (margr, faldligr
vgl. -faldr in einfaldr), mannig-
faltig. — PI. G. 146, 1. — m.
luta = rerum plurali numero.
margr, adj. (g. manags, § 75, 1;
anorw. bisw. mangrNor. ;m ancher,
viel. Vgl. fleiri. — N. m. margr
49, 10; N. n. mart (§ 41, 4) 168,
26; G. n. margs 23, 2; I). n. mQrgu
166, 26; A. m. margan 30, 11; A.
n. mart 5, 5 ; 23, 1 ; adv. mart
sehr 164, 26. — PL N. m. margir
5, 7; Nf. margar 29, 7; m. saman
(vgl. saman) 196, 8; N. n. mQrg
13, 8; G. margra 49, 3; D. mQrgum
7, 1; 222, 2 — A. m. marga 15,
23; A. f. margar 163, 15; A. n.
mQrg 5, 5; VqI. 20, 5.
* In substant. Weise mit dem
Art. verbunden margrinn = der in
der Mehrzahl, in der Übermacht
Befindliche; Dsf. margnum 169, 2,
vgl. s. mega.
margskonar, adv. (eig. margs konar,
vgl. margr u. konr), von mancher
Art, allerhand. — 76, 6. (Lund
p. 161 A. 1.)
mark, n. (F. 234), das Zeichen,
Kennzeichen, Merkmal; auch die
Merkwürdigkeit, Sache von Ge-
ivicht. — - N. eitt mark 34, 14; 134,
4; litit m. 47, 12; mikit m. 261,
22; meira mark 50, 4. — D. at
marki 170, 26; A. 170, 28.
marka, schw. v. {zu mark, F. 234),
bezeichnen , bemerken, wahr-
nehmen. — Inf. 31, 8. — Pass.
Part, var svä markaör war so be-
zeichnet, hatte folgende Merkmale
190, 17; pann veg v. m. 190, 19
= ebenso war bezeichnet; pvi var
dreki m. darum befand sich das
Bild eines Drachen 190, 21.
marr, m. {vgl. g. marei f.; § 60, 2),
das Meer, poet. — A. mar VqI.
57, 2.
mataz, schw. v. Med. {vgl. matr; g.
matjan), sich sättigen, speisen. —
Part, hafa mataz gespeist haben 60, 3 ;
07, 14.
matr, m. (F. 229, § 60, 2; g. mats),
die Speise. — N. 5, 14; G. til
matar zum Essen 57, 3; fekk s6r
matar 173, 18; D. at mat Vuf|».
45, 5; A. mat 38, 16; 158, 30;
161, 26.
ma, schw. v. (F. 224, § 112, 2), eig.
abwischen, zerstören, verderben.
— Inf. Grm. 34, 9. — Vgl. auch
Var. u. Lund p. 94.
* Nach Vigf. s. v. vielmehr =
ags. mävan mähen, F. 224 s. (ma).
magr, m. (F. 228, g. megs), der,
namentlich durch Heirat , Ver-
wandte; so Schwiegervater N. 168,
7; I). 154, 10; A. 141, 8; Schwager
A. 207, 27, 28; Eidam u. Schwa-
ger (G.) 154, 21. — Gen. mägs 154,
21; D. magi Stiefsohn 136, 6; A.
mag 141, 8. — PI. N. mägar die
Verschwägerten 154, 17; G. mäga
190, 11: D. mägum 250, 8; A.
maga 250, 10.
1. mal, n. (g. mapl, § 3, 3; 28, 3;
F. 229), die Sprache, Besprechung
oder Verhandlung; Rede, Erzäh-
lung. — a) Sprache. — Dat. mäli
6, 3; A. mal 13, 2; = Stimme 93,
16. — mal sitt ihre Sprache, ihr
Sprechvermögen 206, 27; mal numit
Sprechvermögen erlangt , sprechen
gelernt 233, 31. — b) Rede, Be-
richt. — N. 201, 1. — G. mäls 56,
15, 19; Gsf. mälsins 46, 12 vgl.
krefja; D. at mäli zur Unterredung
171, 32; A. mal {älter möl § 3, 3,
so Sigdr. 20, 6 vgl. Gl. s. meta)
Beredungen, Geschäfte 44, 1; D.
mälum Streitsachen, Streitigkeiten
168, 11; A. mal 44, 7. — c) mal
kann wie mhd. rede auch gerade-
zu = Sache, Fall sein, mhd. Wb.
2a 596b, Vigf. s. v. B, 6; so wohl
56, 15; 150, 12; 153, 25; 166, 14;
260, 6; vgl. tala schw. v.
2. mal, n. (g. mel, F. 223), toMaß,
spez. das Zeitmaß, die geeignete
Zeit.-N. 60, 14; 61, 3. Vgl. msel.
* Zu 1 «nrf 2 mal w?Z. Laeseb.
p. XXX; für die dort bekämpfte
Ansicht entscheidet sich Ger. Vollst.
Wb. s. 1. mal n.; D. H. II, 106 zu
H9V. 59, 6 weist nach, da/s 2. mal
genauer die Hälfte eines missen
bedeutet.
mäli — meö
129
mal!, m. (vgl. 1. mal n.), der Kon-
trakt, spez. der Lohnkontrakt, Lohn
oder Sold. — D. mala 136, 7: Asf.
rnälann 137, 3. — A mala (hier=
Vertrag, Verabredung) 159, 17.
mälmr, m. (g. malma Sand, F. 234),
das Erz, Metall. — N. 73, 11;
77, 25; Ü8, 6. — A. malm 17, 24
zweim.
mälrünar, Plur. f. (s. mal, rünar),
Sprechrunen, gedacht als Mittel
zur mälsnild. — PI. A. Sigdr.
11, 1.
mälsendi, m. (vgl. Fritzn.; Vigf.
mälsendir), entweder Rede-Ende
(vgl. 1. mal, endi) oder entstellt aus
mälsemd (vgl. vegsemd), die Re-
densart, Redewendung. — PI.
G. leitar marga vega mälsenda viö
hana sucht auf verschiedene Art
ein Gespräch mit ihr anzuknüpfen
204, 22.
mälskrüös frcefti, n. (1. mal, skrüö
= e. shroud im Sinne von Orna-
ment, frceÖi n.) Unterweisung in den
Redefiguren. — Überschrift zu
S. 146.
mälsnjallr, adj. (mal, snjallr F. 351),
redegewandt. — N. 191, 17.
mälsnild, f. (s. 1. mal, snild zu
snjallr F. 351), die Redefertig-
keit. - - D. af mälsn. D. 35, 2.
mälugr, adj. (mal; molugr § 75, 2),
gesprächig, schwatzhaft. — PI.
N n. (comm.), 232, 3.
malvinr, m. (s. 1. mal u. vinr), eig.
der Gesprächsfreund (vgl. nhd. Ge-
schäftsfreund), ein Freund, der zu
vertraulicher Unterredung geneigt
ist; (Ger., Sp. 646) so heißt K. Frööi,
poet. — N. Grott. 8, 3.
mänaftr, mänuör (mönuör § 7, 2;
16, 1; 64, 3; g. menöfjs, F. 232,
zu mäni), der Monat. — N. 144,
4 ; Skirn. 43, 4. — PL G. mänaöa
109, 1; A. mänaöi 106, 16 (vgl.
Var.).
* Die Namen der nord. Monate
s. 144, 9 — 14.
mani. m. (g. mena § 7, 4), der
Mond, meist poet. (pros. tungl, q.
v.). — N. Vol. 5b; A. mana 52,
12. — Vgl. Mäni.
mär, m. (auch mör geschr., § 51, 1
u. a); F. 224), die Mewe, Möwe.
— N. y, 6.
Glossar z. pros. Edda.
mättr, m. (g. mahts f., F. 227, vgl.
mega), die Macht, Kraft. — N.
65, 16; A. matt 70, 7.
mättugr oder mättigr , adj. (zu
mättr), voll Macht, Kraft; g.
mahteigs; § 41, 3; 75, 2; 79. —
N. m. 10, 3; 123, 6; N. n. mättugt
183, 24 : hvat svä var mättugt, at
= was im stände war u. w. — PI.
N. f. mätkar (älter motkar) Grott.
1,1; N. n. mättug 27, 15; 33, 5.
— Sup. N. m. mätkastr 15, 25. —
Vgl. einn* u. § 81, 1.
meö oder meftr, adv. u. präp. (g.
mij), Einl. p. 39 ex., Gebh. S. 34 fg.),
mit, c. Dat. u. Acc.
A. c. Dat. zur Bezeichn. 1) der
Nähe an einem Orte, der Gemein-
schaft mit Personen. — meö
honum bei ihm 6, 16; meö hrim-
fmssum 6, 20; m. JQtnum 103, 10;
m. £)ehn 103, 11; 116, 15; m. Helju
77, 15; m. Svium 138, 13; meö
äsum 20, 10; til matar meö ser
zum gemeinschaftlichen Essen 57,
3; meö oss unter uns 62, 12; 96,
18 vgl. meö asynjum 45, 2; meö
guöum ok vQnum 32, 7 ; meö g. ok
nmnnum 36, 5; meö guöum 33, 6
unter den G.; meö liQlÖum Vol. 45,
5; meö J)eim 38, 6; 98, 13; meö
ser 97, 3 = unter sich; aber m.
ser in seiner Begleitung 152, 27 ;
talör meö äsum den Äsen zugezählt
37, 3; kom äsamt meö Qllum 53,
19 vgl. koma; kom meö jc^tna
sonum Vaf[)r. 30, b; för meö . . .
ging (zu und verweilte) unter . . .
43, 10; meö mcrgum kemr der mit
mehreren in Berührung kommt 180,
31; meö Frigg neben Fr. 43, 4;
veit launräÖ m. henni43, 4 s. launr. ;
vgl. meö ser 17, 13; 143, 1, 17;
meö honum 21, 11. — Vom Orte
namentlich zur Bezeichn. des Neben-
her oder entlang, so meö änni
114, 4 am Flusse hin (hier wohl =
den Fluß hinauf, vgl. adverso flu-
mine Eg.), meö landi 140, 10; 245,
9. —Ähnlich 12, 5, 15; 167, 9.
Etwas anders meö (zusammen mit)
158, 17 vgl. sauma; knoöat meö
158, 31 s. 2) c).
2) a) der Begleitung bei Per-
sonen, b) des begleitenden Umstandes
bei Sachen. — a) meö sinu hyski
130
meö
10, 15 vgl. 23, 8; 119, 10; kQlluöu
meö ser ülfinn 40, 14 = advocato
secum lupo Eg., vgl. 97, 11; hefi
(haf'öa) meö mer ^r^e bei mir 251,
19; haföi meö ser führte mit sich
125, 15 vgl. hafa meö ser
zum Genossen haben 157, 19; var
ek meö Siguröi (in der Umgebung
des S.) 250, 9, 10; ähnl. 258, 4-6;
koma i her meö goöum monnum
(als ihr Genosse 164, 29; baröiz
meö br. sinum 221, 9 vgl. berjaz.
— Für meö Hjälpreki 171, 16, 21
beachte das vorhergeh. par u. übers,
„dort" bei Hj. — b) meö bugum
Grm. 24, 3 s. u. bugr m.; för m.
leynd 4, 6 vgl. leynd; hafa farit
meö . . . umgegangen sein mit . . .
57, 14 vgl. 70, 5; etwas anders
hve farit haföi meö peim wie es
gegangen sei mit ihnen 156, 35;
koma meö . . . 37, 1 vgl. 64, 7;
68, 3; hon er meö prim litum ist
dreifarbig 16, 9 vgl. meö horunds
lit 38, 13; meö sinum lit 237, 25;
meö ollu reiöi 76, 14; meö sviga
laevi VqI. 52, 2 u. ähnl. oft zur
Bez. des Gerätes, der Kleidung, die
jem. am Körper trägt, so 183, 18
par la maör meö Qllum herväpnum;
ferr meö boga 33, 2 (dazu vgl. noch
B gegen Ende), während ein charak-
terist. Kennzeichen angegeben wird
(vgl. Ger., Vollst. Wb. Sp. 670) in
den beiden Fällen: meö gullnu laufi
x, 2; meö miklu fe 229, 11 und
deyr meö oskornum noglum 82, 9.
gera meö gulli ok silfri boröker af
hausum peira mit Verwendung von
Gold u. Silber (viell. zur Einfassung)
Tischgefäße aus den Schädeln der-
selben anfertigen 120, 23. — väru
allir meö einum hug eines Sinnes
74, 21; gQr meö list . . . mit An-
wendung von Kunst 16, 10 vgl. 40,
21; 92, 5; meö meira kappi 168,
6. — c) Oft auch adverbial nach-
gestellt: let fara meö 39, 1 vgl.
oben 57, 14 ; taka vatn ok meö
aurinn 24, 1; etit slätr allt ok
beinin meö 62, 23; för meö ging
damit 71, 9 vgl. 111, 14; knoöat
meö mit hineingeknetet 158, 31; I
tök hond hennarmeö (zugleich) 193, \
23; hleypr brott meö (mit ihr) 233,
8; er pü ferr meö 241, 15 s. fara;
hugsaöi, at — ok pat meö, at = I
dachte daran, daß — und daneben
(andererseits), daß 39, 7. — Voll-
ständiger f>ar meö in etwas ver-
schiedener Anwendung, so 33, 7 =
damit zugleich, ebenso; 138, 5 =
damit zugleich, dazu; 158, 82;
ähnl. her meö 16, 30; 162, 31. —
Fr ä fix artig vorangestellt : m eö
knoöat mitgeknetet 158, 29.
3) des Mittels oder Werkzeuges,
auch der freieren Vermittelungen
oder Ursachen. — brenna meö eldi
7, 12; meö krapti durch die Kraft
8, 16; meö pvi damit 10, 14 (meö
pvi at vgl. u. 4); m. velrasöum 37,
11; m. handafli 40, 17 vgl. 47,
7, 13; 68, 7, 8; 69, 16; 75, 1
(121, 2; 122, 18); 76, 3; 93, 3; 98,
21 vgl. 75, 1; 117, 9; 120, 25
(skenkja meö — einschenken mit,
aus — ); meö väpnum 122, 27;
ähnl. meö hjoUunum 251, 16; hylja
meö gullinu 115, 23 vgl. 173, 27 fg.
boeta meö gulli Ersatz leisten mit
Gold 166, 21 ; meö hlaupi im Sprun-
ge 233, b. — Adverbial meö 80, 11;
113, 9. — Als freiere Verwen-
dungen bemerke: fylltiz meö punga
. . . (Mittel der Anfüllung) 8, 9;
settu . . . meö fjörum skautum
(Mittel der Berührung) 11, 13; höf
mik ... meö bärum vermittelst,
auf Wogen 229, 10; vgl. dazu 227,
4, 5; meö storum bakfQllum 220,
3; frsegr meö (vermittelst) lofi sinu
Regm. 14, 8 (Var. af, vgl. auch
lof n.); drap meö eitri 244, 8; meö
fullu (vgl. mhd. betalle = mit alle)
mit Vollem, vollständig 41, 15; meö
sonnu der Wahrheit gemäß 51, 1 ;
meö ongum kosti vermittelst keiner
Bedingung, unter k. Bed. 162, 17. —
lykz meö Jrvi damit 163, 6.— Hier-
her wohl auch: ätti tvau bQrn meö
Guörünu (ex Gudruna Eg.) 119,
11; ferner: sä . . mart fölk, sumt
meö leikum; sumir drukku, sumir
(väru) meö väpnum ok bQröuz 5,
5 — 6; indem hier die Waffen als
Mittel der Ausrüstung (armis in-
strucli Eg.), ebenso die Spiele als
Mittel der Beschäftigung erscheinen.
— Nicht ganz unähnlich: vatni
ausinn meö Siguröar nafni getauft
mit dem Namen Sigurd (d. h. mit
Beilegung des N S.) 171, 14. —
stöö lengi meö miklu mannfalli
rneöal — mega
131
dauerte lange mit großem Verluste
(indem mit gr. Verl. gekämpft ward)
178, 14.
4) Nicht eben häufig ist meö [vgl.
1 ex.) = in Übereinstimmung mit,
gemäß. So 220, 1 ; meö Jdvi . . .
at 235, 8; 241, 18 = gemäß dem
Umstände, daß — , in Anbetracht
dessen, daß. So auch 239, 7 oder
hier (wie nhd. bei alledem) = trotz-
dem? Diese Auffassung ziehe ich
der von Edz. ( Weil es Euch wun-
derlich vorkommt . . .) noch vor;
die Ergänzung aber von „so wisset"
vor J)ä hefi ex 239, 8 möchte ich
annehmen.
B. c. Acc. zur Bezeichn. der Be-
gleitung im. Dienste, gezwun-
gener oder unselbständiger Folge.
— meö hestinn 54, 2: meö hann
55, 9; var faritmeö hann (sc. Loka)
80, 6; meö gapanda munn 82, 13;
m. eitt auga 230, 13: meö gull-
hjälm 83, 13 vgl. 101, 4; 191, 28;
196, 21; meö epli sin 94, 7 vgl.
152, 1; meö hnotina 95, 9; m.
valsham 106, 4; meö hornit 166,
31 (vgl. Dat. 166, 27) ; m. hirÖ sina
122, 4; m. her sinn 138, 8; m. liö
sitt 140, 14; m. sveit manna 260,
5; auch meö konu sina 154, 18
und von der Frau: J)ti ferr meö
svein 169, 20 vgl. fara. — Auch
das Mittel kann so durch meö c. A.
eingeführt werden, vgl. 159, 1 u.
venja. — Besonders zu beachten:
för meö hafra sina ok meö honum
sä ass . . 56, 19, 20 zur Erläu-
terung des Unterschiedes von A. 2).
Für nicht allzuscharfe Fassung des
Unterschiedes spricht 196, 21 — 22.
Beachte auch 200, 22. — Wie im nhd.
„mit" bei Verben des Führens in
sehr verschiedener Anwendung be-
gegnet (man fährt mit einem guten
Freunde, mit 2 Schimmeln, mit
einem Landauer (Wagen), so auch
altnord. in Fällen wie 54, 2 ; 76,
8; 195, 4; 253, 14. Vgl. meö
A. 2) 3) u. B; bez. der drei letzten
Stellen auch aka. — Von derselben
Person bei ders. Gelegenheit wird
var ekit (c. D.) 253, 22 und in der
fg. Zeile var farit meö (c. A.) gesagt;
das Ziel der Reise wird durch ekit
til (c. G.) bezeichnet.
meSal, präpos. mit Gen. (= miöil i
F. 240; vgl. auch milli u. § 29, 5;
Nor. s. v.), zwischen; als ur-
sprüngl. Substantiv (das Mittel, die
Mitte) namentlich in der Verbind.
ä oder i m. zu erkennen, so 200,
5 — landa ä m. 237, 3 von Land
zu Land. — Vgl. auch Var. zu
Vol. 26 a (26 *> H. G.).
meftaiQ, adv. u. konj. (= g. mi|)]3anei
Nor.), inmitten, indessen, wäh-
rend, solange als. — adv. 80, 18;
228, 13. — konj. mit Indik. a,
2; 92, 8; 111, 9; 137, 19; mit
Konj. (im Sinne des Subj. des
Hauptsatzes, vgl. Ark. 3, 106);
136, 7.
mega, präteritopräs. (g. magan; §40,
4; 41, 4; 11 9), vermögen, können;
meist auxiliar gebraucht. — Inf. 29,
11; 40, 25. — Praes. S. 1 mä ek
5, 1; 40, 7; 65, 18; mäkat (= mä
ek-at negat. Suffix) y, 1; S. 2 matt
Kegm. 18, 5; 40, 6; mit suff. Fron.
mättu 31, 8; S. 3 mä 6, 8; 36, 12;
13, 1 5 ; 64, 5 ; oft auch im p er-
sonell: sem sjä mä 15, 8 vgl. 26,
9; 44, 3; 55, 10 (vgl. maör u. 4);
65, 18 sjä mä nü = aber es ist
leicht abzusehen, D. H. II, 3; 72,
10; 113, 10; 142, 11. eigi mä viö
margnum = nicht kann man (etwas
ausrichten) gegen den zahlreichen,
den in der Übermacht befindlichen
169, 2; impers. auch 169, 22; 172,
33; 179, 4. Plur. 1 megu-ver 193,
12. PI. 2 meguö 61, 13; mit suff .
Fron. megu-J)er 10, 10; jüngere
Form (Nor. § 459, 4) megi-|:>er
193, 12 vgl. hversu. — PI. 3 megu
17, 5; 27, 13; 55, 6. — Conj. S. 1
mega ek Skirn. 42, 3; suff. megak
67, 23 vgl. Lund p. 310; Ark. 2,
128; S. 3 megi 17, 8; PI. 3 megi
99, 19. — Praet. S. 1 mätta (g.
mahta) 196, 12; jünger mätti (vgl.
Var. 224, 17). S. 2 mättir 153, 19;
S. 3 mätti 66, 8; 158, 32; m. eigi
sjä konnte nicht (ruhig) ansehen
173, 15; impers. 4, 10 (vgl. aber
Var.); 53, 13; 111, 22 vgl. oben 55,
10; 125, 10; 161, 18. PI. 3 mättu
159, 12. Conj. S. 2 masttir 165,
5; m. Jjü vel ögert hafa 220, 11
s. ögert. S. 3 (impers.) mastti 70,
1 ; pers. 181, 25. PI. 3 maetti 39,
6; 155, 24.
* Ist in Fällen wie Regm. 18,
9*
132
megin — meldr
5 matt zu Übersetzen ndum darfst"
[so Ger.) und 180, 81 ein Übergang
in die spät. Bedeutung [dän. maa —
müssen) zu erkennen? Über ausge-
fallenes vera nach m. (so 182, 1)
vgl. vera**). — vel mejxa 193, 12
= sich Wohlbefinden.
megin oder megn, n. (F. 227; §49,
2), die Kraft, das Vermögen. —
G. megins Vol. 5, b (hier = Sphäre;
spatii Eg.). D. (oder wn magn?)
magni 214, 5, ^. § 49, 2. - af
magni mit Macht (durchsägten sie)
1, 1 vgl. af 2). — magni Sigdr. 5,
3 m/£ Zauberkraft (Ger.). — jaröar
m. ivird gew. als „Erdkraft" über-
setzt; doch ist der Sinn ivohl ähn-
lich wie in Sigdr. 5, 3 (s. oben). —
A. 181, 23; megn Regm. 13, 5.
megin, adv. (eig. wohl megum =
vegum; s. § 26 a) u. 27 x) ; Vigf. u.
Laeseb. p. XXI*), auf Seiten. —
tveim megin auf zwei { = beiden)
Seiten 107, 9, sinum megin hvärn
peira 161, 20 jeden von ihnen beiden
auf seiner Seite.
niegingjorS, f. (megin, gJQrÖ § 55,
1), der Stärke gürtel, gern im PL
gebraucht; zur Sache vgl. Rieh. M.
'Meyer 284. — PI. G. -gjaröa 107,
1; D. -gjoröum 58, 23; A. -gjaröar
30, 12; 106, 2.
meginrünar, PI. f. {s. megin; runar),
Kraftrunen. — N. Sigdr. 19, 4.
* Ich fasse m. als kraftverleihende
Runen, ebenso wie megingjorö der
Kraft verleihende Gürtel ist.
megintirr, m. (s. megin, tirr F. 121
= Ruhm, nhd. Zier) , großer
Ruhm; poet. — Ü. Sigrdr. 5, 4.
meginverk, n. {zu megin u. verk),
das Kraft stück, die Heldentat.
— PI. D. -verkum Grott. 11, 6.
megn, n. s. megin.
meiör, m. (§ 50 a 2); lat. meta F. 238),
der Baum. — G. meiös Grm.
34, 9.
mein, n. (F. 237), der Schaden, das
Unglück, zu der iveiteren Bedeu-
tung „ Unrecht, Frevel" paßt nhd.
Mein- in Meineid, s. meinsvara. —
N. 81, 12; 47, 10; 207, 3 vgl. gegna.
— D. meini 160, 15 vgl. s. v. veröa.
mcinblandinn, adj. (s. mein, blanda),
zum Schaden gemischt, mit bösem
/au her bereitet, von Getränken
— N. Sigrdr. 7, 12; A. 190, 16.
meinsamligr . adj. = meinsamr
(mein, -samr s. -samaF.311)schad-
li eh. — A. m. 214, 3.
meinsvara, adj. indekl. {vgl. § 79 a) ;
zu mein u. sverja), meineidig. —
PI. N. meinsvara VoJ. 39, 3.
meinsynn, adj. (mein, s\nn = visible
Vigt.) schwierig zu sehen. —
N. n. 81, n. 16), vgl. Ger. Ark. 10,
395.
meintregi, m. (mein; tregi F. 125),
die Sorge, der Kummer; meist
poet. — N. 206, 27.
meir, komp. adv. (F. 227; g. mais;
vgl. mjok u. § 84), mehr. — 15, 11 ;
Grm. 20, 6; meir = weiterhin
(deinde Eg.) Vafpr. 41, 6; länger
154, 15.
meira adv. zu meiri, q. v. {vgl. Nor.
§ 371 a 3).
meiri, komp. adj. (F. 227; vgl. mikill
u. § 32 a; 82 a; g. maiza vgl. Nor.
§ 571), größer, stärker. — N.
m. 62, 10; N. f. 102, 21; meiri
van 170, 10 {vgl. u. A. f.); der
Kompar. hier nur energischer Po-
sitiv, vgl. Rückert zu Hei. 397 (lio-
bara thing); N. n. meira 50, 4:
substant. = etwas Größeres 193,
32; G. n. meira 119, 20; 149, 8.
— D. f. meiri 16, 10; D. n. meira
168, 6. — A. m. meira 64, 19; A.
f. meiri van (sc. vera, vgl. vän) 63,
5; A. n. meira 65, 6; 105, 21;
Grm. 35, 3; adv. meira = mehr,
in größerer Ausdehnung 82, 14;
112, 5. — Die adverb. Verwendung
ist vom Acc. nicht immer sicher zu
trennen, so 65, 15 drekka meira
= mehr oder ein Mehreres trinken.
— PI. N. m. meiri 211, 30. N. n.
meiri tiÖindi 73, 3 = res magis
memorabiles Eg.
meizlahogg, n. (meizl = meiösl zu
meiöa = verstümmeln , F. 237 ;
hogg), ein scharfer Hieb, mit
schwerer Verwundung in der Folge.
— N. 251, 17.
meldr, m. {zu mala, § 50 a1);
die Tätigkeit des Mahlens, das
Mahlen; wohl auch konkret =
Mühle, oder = Mahlkorn {so Vigf.
s. v.). — G. til meldrs Grott. 4, 6 ;
men
meta
133
(vas t. m. kornin = beim Malen,
D. H. II, 608); D. at meldri ib.
24, 6.
men, n. (F. 231; § 53, 2; verw. mit
1. monile) der Halsschmuck. — A.
141, 1.
menskr od. mennskr, adj. (g. mann-
isks, F. 230), menschlich. — PI.
N. menskir menn = die {eigent-
lichen) Menschenkinder Sigdr.
18, 8; vgl. maör 5).
mergr, m. (F. 236), das Mark im
Knochen. — G. til mergjar 57, 9.
merki, n. {vgl. mark), das Zeichen,
Kennzeichen , das Merkwürdige;
auch = Feldzeichen; so N. upp
ör (sc. borginni stoö) merki 183,
17. — I). (hier das Fähnchen an der
Lanze) 164, 19 u. A. = Banner
113, 11. — PI. N. merki 96, 12 =
res rnemorabiles Eg. Gen. hvat var
til merkja um pat? 195, 28 — was
war zu bemerken dabei? — 1>.
merkjum Feldzeichen 163, 11; so
auch A. 168, 19. finnr her sQnn
svQr ok merki pessa mals = findet
hier richtige Antworten und Kenn-
zeichen {eine rieht, und zutreffende
Antwort) in dieser Sache 200, 3.
merkja, schw. v. {s. merki), bezeich-
nen, vom Zeichnen einer Rune
Sigrdr. 7. 6.
merkiligr, adj. (merki), bemerkens-
wert, merkwürdig. — N. n. 261, 21.
merkismaör, m. (s. merki, maör),
der Bann er führ er. (Fritzn. s. v.,
vgl. Hiröskrä 23.) — PI. A. merk-
ismenn 142, 15.
* Das Wort bezeichnet in Sn. Edda
nicht den Bannerträger , sondern
den zum Führen eines Banners Be-
rechtigten, vgl. 143, 10—12.
merkr s. mork 1 u. 2.
merr, mer, f. (§ 59, 1 ; Nor. § 319 l),
das iveibl. Pferd, die Stute {Mähre).
— N. 54, 3; Nsf. Hierin 165, 9;
Gsf. merarinnar 54, 5; D. meri
103, 17. Zu dem betr. Bericht vgl.
F. J. Gg. S. 98: „er hat ein Stuten-
herz" ist noch jetzt ein auf Island
übliches Scheltwort für einen Feig-
ling.
mest adv. v. mestr.
mestr, superl. adj. (vgl. mikill, meiri;
F. 227; § 12, 2d, 32 *, 82' a; 84; g.
maists), der größte. — N. m. 20,
7; 135, 6 (hier ist wohl kaum mit
Eg. an die körperliche Größe zu
denken, sondern Superl. von mikill
= tüchtig, mächtig). Ähnlich VqI.
10, 2 vgl. oröinn u. veröa. — Schw.
Fl. inn mesti 150, 15. — N. f.
mest 107, 3; 112, 16. -N. n. mest
17, 18; 55, 4. schw. Fl. it mesta
84, 1. — I). m. mestum 55, 4. A.
m. mestan 10, 9; schw. Fl. inn
mesta 71, 8; A. n. mest Grm. 24,
6; 154, 28; schw. Fl. mesta 75, 3
{Var. mest). — adv. mest sehr viel,
meist; hann kann mest af skäldskap,
35, 2 {eigentlich wohl A. n , vgl.
k. nQkkut af veiöiskap, til laga bei
Fritzn s. v. kunna 2). — sem mest
so stark, so schnell als möglich 95,
6; sem m. mätti hann 115, 22 =
quam potuit maxime Eg.
meta, stv. (F. 223, § 105, g. mitan),
messen, schätzen, den Preis be-
stimmen. — Prast. S. 3 mat 99, 2;
Conj. S. 3 maeti 150, 32. Pass.
Part, metinn; N. f. oflitils metin
zu gering geschätzt 260, 11. PI. N.
n. q11 eru mol of metin Sigdr. 20,
6 ; wenn die Lesart, wie ich glaube,
richtig ist {vgl. Var.), so müßte der Sinn
ein ähnlicher sein, wie in Hov. 163,
{138 H. G.) 1: nü eru Hova mal
kveöin; meta müßte hier =taxieren,
abmessen, formell registrieren oder
aufzählen sein; auch sonst erinnert
ja dieser Abschluß an den von
H9V., vgl. Sigrdr. 19, 8 mit H9V.
163, 7. — Med. metaz e-t viÖ sich
um etwas streiten, eine Sache als
streitig ansehen: so Praes. PI. 3
metaz 153, 11.
* Die von Ba. gegebene Erklä-
rung: sind sehr eifrig, überlassen
es nicht einander (sc. das Schwert
zunehmen), scheint wohl dem Sprach-
gebrauch (meta e-t viÖ e-n =
jemand, etw. überlassen (Fr.2 684 b),
aber dem Zusammenhange weniger
angemessen. Erwartet wird die An-
gabe: die von dem Fremden ge-
stellte Bedingung schien so leicht,
daß es nur auf die durch den Rang
bestimmte Reihenfolge ankam , sie
zu erfüllen: pykkiz sa b. hafa etc.
Vgl. die gegensätzliche Schilderung
einer großen Gefahr 161, 9: pykkiz
sa verst hafa, er nsest er. — Edz.
134
metnaör
mildr
Übersetzt „liehen sich nicht säumig
finden«.
metnaör, m. (meta = schätzen), die
ia u II e r e) Ehre. — A. metnaö
215, 14.
metorÖ, n. (meta = schätzen; orö \\.),
eig. Worte der Wertschätzung [vgl.
banaorö, doch s. auch Ark. 3, 90 l),
Wertschätzung. — Im Plur.
Würde, Ehrenstellung (Vigf. s. v.
3). - - PI. A. 162, 10.
mettr, adj. (P. Part.? Vgl. g. matjan;
matr m.), gesättigt. — S. N. Regm.
25, 3. — PI. n. 158, 6.
meybarn, n. (maer, barn), ein kleines
Mädchen. — A. 233, 24.
meydömr, m. (maer, dömr*), das
Magdtum. — A. 208, 10.
meyjar s. mser.
meldropi, m. {vgl. Vigf. s. v. mel,
§ 5, 3 u. dropi), der am Mittel-
stück des Gebisses (mel) her ab-
trief ende Schaumtropfen des Roß-
maules. D. H. II, 158 bemerkt,
daß der Name des Rosses Hrim-
faxi eher an Tau, der von der
Mähne herabtrieft, denken läßt u.
verweist auf H. Hj. 30 (= 28 H. G.).
— PI. D. meldropum 14, 12.
mer (mer; auch weiter verkürzt, s.
§ 89, 3), s. ek.
miÖ, n. {s. Vigf. s. v. II), die Un-
tiefe od. Sandbank in der Nähe
des Ufers, die zum Fischen sich
eignet. — PI. D. ä. miöum 70, 20.
miöja, f. (miör), die Mitte. — D. i
miöju 209, 11.
miöla, schw. v. (vgl. meö, miör), ver-
mitteln, mitteilen, teilen. —
Inf. 116, 16.
miönött, f. (s. miör, nött), die M i 1 1 e r -
nacht. — A. 60, 13.
miÖnsetti, n. (vgl. miönött), die Mit-
ternachtzeit. — A. 156, 12.
miör, adv. = mimir. q. v.
miör, adj. (g. midjis, § 78; F. 240),
der in der Mitte befindliche, mitt-
lere; = lat. medius; Lund p. 499.
— ü. m. til miös dags bis Mittag
61, 18; vgl. Lund p. 230; D. m.
i honum miöjum in seiner Mitte 7,
2; i miöjum heimi im mittleren Teile
der Welt 13, 6; D. f. miöri 17, 15;
at miöri nött um Mitternacht 60,
6; 125, 17; D. n. i miöju in der
Mitte 120, 1 ; i m. hafinu 38, 4. —
A. m. miöjan 60, 8; A. f. miöja
58, 13; 107, 5. — A. n. mitt (vgl.
§ 31, 2) 11, 3; 104, 16.
* Das i in miör (g. midjis) neben
älterem e in meöan, meöal beurteile
nach § 4, 2; Nor. § 139, 1.
mik 8. ek.
mikill, adj. (§ 30, 1; 76, 3; g. mikils,
F. 226), groß, stark; gewichtig,
mächtig. — N. m. 10, 3; 25, 6;
34, 1; 35, 13. — Schw. Flex. inn
mikli 179, 19. — N. f. mikil (smiö)
12, 2; N. n. mikit (bisweilen = viel)
10, 13; 37, 18; 176, 30; mikit =
= etwas Großes 12, 11; fiötti henni
J)etta mikit das schien ihr stark
156, 10. — G. (m. u.) n. mikils
42, 9 vgl. viröa; G. n. til mikils
koma 204, 28 vgl. koma 1) Inf. —
schw. Flex. |}essa ins mikla fjar
181, 9; Gf. mikillar 194, 4; D. m.
miklum 51, 6 ; schw. Flex. mikla
251, 5. — D. f. mikilli 55, 10; D.
n. miklu 166, 17; (myklu A. M. I,
168, vgl. Holtzmann Altd. Gr. 1,
p. 76) häufig adv. = um viel, viel
24, 16; 48, 3; D. n. schw. Flex.
inu mikla liöi 164, 17. — A. m.
mikinn 41, 12; 102, 1; 145, 4; A.
f. mikla 41, 11; (x, 2. — A. n.
mikit 36, 8; 103,11; 120,22; 141,
8; adv. = sehr 163, 8; hversu m.
wie sehr, wie stark 38, 17; til m.
zu sehr, zu stark 64, 18; hvi skilr
svä mikit {vgl. skilja) 26, 19 vgl.
101, 11; 194, 30. — A. n. schw.
Flex. mikla 196, 21. — PI. N. m.
miklir 34, 6; N. f. miklar 81, 8;
125, 1. — N. n. mikil 12, 2; A.
PI. m. mikla 38, 8; 90, 8; A. f.
miklar 64, 2; A. n. mikil 24, 11;
Regm. 6, 3.
* Wegen der häufigen Verbindung
mikill fyrir ser vgl. fyrir 1) d) a);
vgl. hier mikill f. ser 51, 12; 158,
33. — PI. N. m. miklir f. ser 34,
6; N. n. mikil f. ser 42, 8.
mikillseti, n. (vgl. mikill, laeti), das
Großtun, die Überhebung. — N.
46, 9 (vgl. hefna).
mildi, f. (§ 70, 1, vgl. mildr), die
Freigebigkeit. — D. mildi 134, 3.
mildr, adj. (g. -milds), freigebig,
tnilde.-N. f. mild 43, 15; V. Helr.
2, 7.
milli — niistilteinn
135
milli, millum. präp. c. Gen. (elg. Dat.
S'mg.,bez. Plur. von miöil od. meöal)
die Mitte, §29, 5; Lund p. 166,
zwischen; häufig ä oder i milli,
millum. — milli 23, 5; m. augna
111, 7; i m. augna 23, 3; i m. sin
161, 33; sin i milli unter sich 44,
1 vgl. 136, 4; i m. yövar unter
Euch 61, 6; sin ä milli 93, 15; sem
liQföu orö i milli farit 215, 23 ww
denn Botschaft zwischen {ihnen) er-
gangen war; i millum inzwischen
81, 7. Von der Zeit auch 192, 33;
225, 11 ills i milli, vgl. skammr.
minjar, PI. f. (§ 57, 1; vgl. minna),
das Erinnerungszeichen, Anden-
ken. — G. til minja 77, 18;
119, 8.
minn s. miiin.
nii ii n;i, schw. v. {vgl. minni u.), er-
innern, § 115, 5. — Praes. S. 3
minnir 159, 6. — Auch unpersön-
lich: minnir Sigurö (Acc. es gemahnt
den S. an) allra eiöa 200, 24; vgl.
Lund p. 176. Imper. S. 2 minn oss
ekki 205, 16. — gew. Med. minnaz
sich erinnern. Praes. S. 2 mit suff.
Pron. minstu 229, 17 (minnstu B.)
— S. 3 minniz 150, 28; 206, 15.
— Plur. 3 minnaz 89, 9. — Imper.
PI. 2 minniz 200, 1. — Praet. PI.
mintuz 18, 4.
minni, n. (g. -minpi vgl. Ger.), das
Andenken, Gedächtnis, die denk-
würdige Tat. — D. ekki fellr oss
pat ör minni keineswegs kommt mir
das aus dem Sinne {vgl. nhd. mir
entfällt etwas) 178, 30. — PI. D.
munu vera hqfö at minnum 36, 5
= memoria celebrabuntur (Eg.).
— A. forn minni alte Geschichten,
Begebenheiten der Vorzeit 164, 26.
min ni. komp. adj. (g. minniza; § 33,
1: 82 a), kleiner, geringer, vgl.
litill. — N. 71, 21; m. fyrir per
66, 3 vgl. fyrir 1) a); minni = von
geringerer Dauer, kürzer Skirn. 42,
5; A. m. minna 35, 18; 168, 10.
— N. A. n. minna weniger, oft
adverb. gebraucht, so 27, 13; 69, 4;
minna yfir lätit geringer angesehen,
geringer geschätzt 170, 21; kvaö
ser m. fyrir 222, 29 vgl. fyrir 3).
— Adjektivisch N. 65, 3; A. 155, 7.
mimir. komp. adv. {vgl. minni; posit.
litt, vgl. § 84), weniger. — 72, 2;
76, 21. — -flfefowf. miör {vgl. § 34,
5) 523, 16.
minnstr, minstr, sup. adj. {vgl.
minni, § 82 a ; g. minnists), der
kleinste, schwächste. N. m. minstr
fyrir mer {vgl. litill, mikill f. ser)
173, 6. — N. n. minnst 68, 9; diese
Form auch adverb. = minime (minzt
§ 84).
mjölkä, f. (s. ä f.; mjölk = Milch,
g. miluks § 4, 3; 72, 2), der Milch-
strom. — PI. N. mjölkär 9, 13.
mjör s. mser, adj.
mishugi, adj. {s. miss- F. 238, hugr),
verschiedenen Sinnes; verÖ litt mish.
veruneinige dich nicht 189, 8
miskunnlauss, adj. {s. lauss; mis-
kunn = Mitleid), ohne Mitleid zu
finden. — PI. N. f. Grott. 16, 3.
* Bez. des Wechsels von mis- u.
miss- in diesem und dem vorher-
geh. W. sowie in misseri n. vgl. § 46,
2. Beide Formen gehen zurück auf
g. missa-, adv. misso wechselseitig.
missa , f. (F. 238) , der Verlust,
Schade. — N. 75, 3.
missa, schw. v. (F. 238), missen, ent-
behren, verfehlen, verlieren,
mit Gen. der Sache; Lund p. 171.
Inf. 30, 15. — Praes. S. 3 missir
47, 15; 83, 18. — PI. 2 (als Fut.),
missi-per Ihr werdet nicht entgehen
154, 30. — Konj. S. 1 missa (ist
aber Ind. missi unrichtig?) 175, 5.
— Praet. S. 3 misti verfehlte 95,
14. — Konj. S. 1 mista 181, 9.
— Pass. Part, dbsol. mist 224, 9;
225, 6.
misseri, n. (vgl. är n. u. miss- = g.
missa- bei F. 238), das Wechseljahr,
das Halbjahr. - N. 144, 4. - PI.
D. misserum 52, 9; PI. A. misseri
Grott. 15, 2.
* Die Gr. II, 471 gegen einen Zu-
samtnenhang mit ar angeführten
Gründe, die auch Vigf. aufnimmt,
scheinen mir nicht durchgreifend,
da ein von misseri verschiedenes
mis-aeri in den neueren Wb. nicht,
wohl aber missari = misseri zu
finden ist; Nor. § 121, 1 stellt beides
(aus *-«ri abgeleitet) zu ar.
mistilteinn, m. (F. 240), der Mistel -
zweig, die Mistelpflanze. — N. 74,
7; A. 74, 9. — Über die Bedeutung
13G
mjoör
moöir
des Wortes in der Baldr-Sage vgl.
1). II. IL iL
mjottr, in. (§ 64, 2; ags. medu, F. 242\
der Met, Honigwein. — N. 49, 16;
D. miöi 98, 22; Dsf. miöinum 99,
17; A. irjoö Vol. 29, 5; Asf. uijocV
inn 98, 12. - - 2te* inn helga mjQö
Sigdr. IS, 3 ist an den 100, 19
Suttunga mj. genannten 'Frank zu
denken.
iniok. adv. zu mikill (§ 4, 3 anal.
miol; § 76, 3: 84; Nor. s. v., F. 226),
sehr, ziemlich, fast.-- 16, 10;
&f, 4; Fäfn. 13, 1; svä mJQk, at
i#7, 6 f<^. 6» 5, 2; in hohem Grade
34, 11; 157, 29; o/fc, gewöhnlich 144,
2; 245, 5; /«s£ gerade 53, 14. —
Ö/ter «itc/i = ziemlich, hinreichend
160, 18; feil mjQk fiel in großer
Menge 169, 1 ; mjQk hefir hann etc.
gewöhnlich hat er Ottergestalt an
sich 173, 13; vgl. 245, 5; mj. langa
hriö ziemlich lange Zeit 178, 8. Vgl.
auch 212, 11 — 13 mjQk i kynt . .
allt loganda. — mj. sva 220, 3;
mjok i ötlu 170, 29, ivenn richtig,
{vgl. Var.) wohl = nahezu, ungefähr
in der Frühmorgenzeit. Bei dem
Trinken ist viell. eher an Milch od.
Molken {vgl. Wh. p. 152; mjölk
statt mjQk?) als an Met zu denken,
der fg. Vorwurf des Königs würde
sich dann nicht auf das Trinken
in der Frühe, sondern auf das
bäuerliche Getränk beziehen.
mjol, n. [zu mala, F. 235; § 4, 3;
öl, 2), das Mehl. — N. 123, 12.
(Frööa mj. = Gold.) D. 158, 23.
Dsf. 157, 17.
rnjollielgr, m. (s. nvjol, belgr), der
Mehlsack, Mehlschlauch. — A.
157, 13; Asf. 157, 17.
miga, stv. (F. 239, § 101 a), das
Wasser lassen. — Praet. S. 3
meig 104, 2; hier als Zeichen der
Furcht.
min s. ek.
Uli n ii oder minn (g. meins; § 9, 3:
33, 1 ; 34, 1 ; 91), F. min, N. mitt
pron., mein, der mein ige. — N.
m. minn 68, 18; N. f. trüa min
10, 7; vgl. 29, 2; N. n. mitt mark
170, 30; zu Grott. 17, 4 vgl. Ger.
Vollst. Wb., Sp. 680; G. m. n. mins
Grm. 24, 6; 206, 5; Gf. minnar
51, ö; D. m. minum 104, 26 vgl.
Vor. u. ser s. v. sin; Df. minni 68f
11; D. n. minu 169, 30; A. m. minn
59, 3; 66, 1; A. f. mina 66, 17;
69, 16. A. n. mitt 194, 28. —
Plur. N. m. minir 105, 15; G. m.
minna (minna schreibt Kock Ark.
17; 190) 196, 13; A. m. mina
40, 22.
mold, f. (§ 61, 3; g. mulda, F. 235),
die Erde. — G. moldur 6, 15; D.
moldu 19, 1 ; 140, 1 ; Dsf. moldunni
18, 5.
moli, m. {viell. zu mala, u. eigentl.
Krume, Brocken; vgl. die Beisp.
bei Vigf.j das Stück, wohl auch
kollekt. = Stückwerk, Brockenwerk,
vgl. kasta beinum ne mola bei Vigf.
— A. mola {koll.) 54, 16; 104, 16
{vgl. Var.).
morftvargr, m. {vgl. vargr u. morö
n. F. 233) eigentl. der Mordwolf =
Meuchelmörder. — Pl.N.-vargar
88, 8 vgl. Vol. 39, 4.
morgindogg, f. {vgl. morginn u. dQgg
= Tau), der Morgentau. — PI.
A. -dQggvar 89, 14 vgl. Vai'fir.
45, 4.
* Der Plur. bezieht sich auf die
einzelnen Tautropfen.
morginn, m. (F. 243, g. maürgins;
§ 41, 4, 5; 48a2), der Morgen
— N. morgin {oder -ginn) 144, 5
161, 14; D. morni 14, 11; 67, 11
119, 5; A. morgin Vol. 29, 6; y, 6
— i morgin oder i morgun adv
144, 6; 239, 4 = cras {vgl. Var.);
so auch ä m. 201, 16. — Die Be-
deutung von a und i m. wird nicht
ganz übereinstimmend angegeben,
doch ist sie in den obigen Stellen
wohl gesichert. So auch um morg-
ininn 201, 17) vgl. um myrg. 155,
15) = um m. eptir an dem Morgen
darauf; u. eptir um morg. 209,
2, vgl. die Beisp. bei Vigf.
* Vgl. auch die verschiedenen
Stellen bei Nor. — & auch myrginn.
mööerni, n. {vgl. mööir), die mütter-
liche Herkunft. — D. af möo-
erni von mütterlicher Seite 37, 19.
möftir, f. (§ 73, 2; ags. mödur F. 242),
die Mutter. — N. 37, 6; G. mööur
90, 2; D. mööur 122, 17; A. mööur
151, 27. — PI. Gen. moeöra 6, 1 ;
D. mceörum 180, 18.,
möör
munr
137
möör, m. (F. 242), der Mut, doch
namentlich von der Gemütserregung
gebraucht, oft = Zorn. — Nsf.
moötinn 57, 23. — D. mööi VqI. 26,
2 ; af mööi drepr VqI. 56, 1 iratus
(serpentem) interficit Eg., vgl. maelti
af miklum mööi 181, 18; dagegen
schlägt Bugge N. F. 391 vor, im
folg. veor (Acc.) mit R. der L. E.
zu lesen und als Subj. des Satzes
naör oder ormr zu nehmen.
möör, adj. (g. afmauif)s F. 225),
müde. — N. 232, 12, 22.
inöötregi, m. (s. möör, tregi F. 125),
der Gemütsverdruß. — D. 190, 3.
mööurbrööir, m. (s. mööir, brööir),
der Mutterbruder. Oheim. —
N. 176, 12. PL A. 150, 28.
mööurfaöir, m. (mööir, faöir), der
Großvater von mütterlicher Seite.
— G. 195, 24.
möt,n.(ags. gemötF. 242). ^^Ver-
sammlung. PI. D. mötum 189, 8.
— 2) die Begegnung, meist inad-
verbialen Ausdrücken: til möts
(Gen.) vi« = zu 157, 8; 242, 2;
möti (eig. Dat.) möti Loka 62, 18;
m. honum 100, 1; ä möti; i möti;
möt, i möt {eig. Acc.) = gegen;
mit folg. Dat. als Präp>os. ge-
braucht, vgl. Nor., Vigf. — Die ur-
sprüngl. Bedeut. von möti = durch
Berührung, vermittelst zeigt sich
noch 8, 10; vgl. sonst 83, 14, 17;
62, 18; i möti honum ihm gegen-
über 4, 9; = ihm entgegen 100,
1 vgl. gekk i möt 162, 31 ; soekjum
i möt 165, 26; kom ä möt 168,
32; kcemi mer ä möti 229, 15;
gerir veizlu i möt honum veran-
staltet ein Empfangsfest für ihn
167, 19; i m. Helga gegen H. 163,
9 ; tök i möti nahm, fing auf 108,
7 vgl. töku i möt nahmen dagegen
32, 6; ahnt, gjalda i möt 199, 8,
vgl. Ba. u. gjalda. fara illu i möt
218, 15 s. illr. var i moti = war
auf der andern Seite 155, 24; beiddi
i moti verlangte dagegen 238, 5;
72, 12; 104, 12.
mötgeröir, PI. f. (*. möt, gera), Zu-
widerhandlungen, Feindselig-
keiten. — G. 189, 5.
möttaka, f. (möt, taka), der Wider-
stand. — N. 249, 7; verör f>a
nqkkur m. = es gab da noch be-
trächtlichen Widerstand (Edz.).
muör s. muimr.
muna, prät. präs. (vgl. § 119; g.
munan meinen F. 229). 1) sich er-
innern, mit Acc. — Inf. 164, 31.
— Praes. S. 1 ek man Vaf[>r. 35,
4; S. 2 mantu 165, 9. — Conj.
S. 2 f)ü munir eptir du dich wieder
erinnerst 184, 11. — Prast. S. 1
munöa 206, 17. S. 2 munöir 210,
21. S. 3 munöi 105, 17; 197, 19.
— 2) e - m e - 1 — jemand etivas
nachtragen, zu vergelten suchen. —
Pass. Part, munat 162,^ 11.
: um iid. f. (F. 231, nhd. in Vormund
erh.), die Hand. — D. mund {in-
strumental, vgl. D. H. II, 72) VqI.
54, 6 = stößt ihm mit der Hand
das Schwert ins Herz (Ger.).
mundr, m. (vgl. Wh. p. 240, Vigf.;
50a2)). der vom Bräutigam zu
zahlende Brautschatz; so Acc.
199, 8; daher gjalda mund (A.) viö
171, 6 = heiraten, maala m. 171,
22 — verheiraten; zur Sache Wh.
239.
mimgät, n. (vgl. Vigf.), eine geringere
Sorte Bier, doch auch = B i e r über-
haupt (Wh. p. 153), so im Dat.
o, 6.
muiinfyllr, f. (s. munnr, fyllr), die
Mundfüllung. — A. munnfylli
96, 16.
munnlaug, ff (für mundlaug, vgl.
Vigf. s. v.; mund f.; laug f.), eig.
das Bad oder Waschwasser für die
Hand, dann Waschbecken. —
Nsf. 80, 17; D. munnlaugu 80, 16.
munnr oder muör, m. (§48a1); g.
inun^s, F. 231), der Mund, bei
Tieren das Maid; die Spitze des
Bohrers, die schlagende Fläche des
Hammerkopfes (= Hammerstirn
bei Heyne D. Wb. 2, 33 «). - Nsf.
munn(r)inn 60, 9; gew. muörinn
113, 9; vgl. auch Var. zu 60, 9.
D. munni 42, 5. A. munn 34, 17;
41, 5; 64, 21; 82, 13; Asf. munninn
113, 5.
minimal, n. (vgl. munnr, tal), die
Mund Zählung. — A. 96, 18; es
handelt sich hier um die zweifache
Bedeutung von tal n. (q. v.); s. Ark.
5, 247.
munr, in. (g. muns, F. 230; § 60, 2
mun(r), mon(r) «m^.; 62, 1), Geist,
138
munu
Sinn, Art und Weise, Grad. —
N. 64, 16; 65, 14 (vgl. nokkut);
D. \)e\m mun verst 75, 2 in dem
Grade, insofern am schlimmsten,
vgl. Lund p. 134, eo aegrius Eg. ;
ouguin mun in keiner Weise 239, 9;
A. fyr ongan mun 9, 4 = auf keine
Weise, nullo modo Eg. ; ähnlich f.
ongan m. 103, 6.
* Bei Vigf. wird munr = Geist,
Liebe (engl, mind) unterschieden
von munr, monr = Grad, Teil,
Unterschied (dän. mon). — Je-
denfalls wird in Fällen wie 64, 16
allitillmunr(= sehr geringer Unter-
schied) munr eigentl. Grad oder Be-
deutung des Unterschiedes sein; vgl.
damit 65, 14 munr; mikill m. 232,
14. — Fr. 2 u. Nor. nehmen keine der-
artige Trennung an.
munu, prät. präs. (vgl. muna, Vigf.
s. v., § 28, 1; 119; 122), im Be-
griffe sein (etwas zu tun); etwas
(tun) wollen, müssen od. wer-
den; immer auxil. verwandt; vgl.
u.*). — Inf. munu 102, 11; 169,
9. — Prags. 8. 1 mun ek 35, 10;
mit suffig. Pron. u. Neg. munkak
Sigrdr. 21, 1. Nebenform man 157,
13. S. 2 fm munt 77, 25; 196, 17;
muntu 16, 8; 29, 11; j)ä muntu
j^at maela: aldri u. w. 172, 24 da
wirst du sagen, daß du nie u. w.;
muntu nü eigi spara? 65, 5 = wirst
du nicht aufsparen ? mit Negat.
munattu Grott. 20, 1. Nebenform
mantu 164, 23; 196, 16, 18. —
S. 3 mun hann fara 7, 11; 49, 8;
häufig imperson. mun £)ykkja 11,
10; 47, 14; veröa mun ibid., m.
gegna 93, 15; m. vera 29, 2; vgl.
61, 3; 93, 12; vera mun at segja
es wird zu sagen sein 73, 5 und oft
mit ausgelassenem vera vgl. u.*;
nü mun reyna 63, 19 jetzt wird
man (es) erproben. — Mit Neg. nü
muna hQndum hvild vel gefa Grott.
17, 5 : jam manibus quies haud fa-
cile dabitur Eg. — Nebenform man
154, 9; 166, 4; 170, 1; 176, 15;
179, 2; 211, 22; 241, 17. — PI. 1
munum Grott. 24, 4; suff. munu-
ver 178, 29. PI. 2 |>er munut [oder
munuÖ) 67, 21; suff. munu-f)er 41,
2; 171, 2; PI. 3 munu 10, 7; 31,
1; 60, 4 (= wollen). — hvärt munu
sitja . . .? 60, 21 (werden etwa
sitzen ?) ; at vera munu daß es sein
werden 160, 32. — Mit Neg. munut
(für munu - at) Regm. 16, 7. —
Gonj. S. 1 muna ek ich werde 56,
8 vgl. 40, 19; S. 3 muni 10, 8;
49, 9; PI. 2 muni-f)6r wirst du
wohl 176, 7. — Praet. (Ind. u. Conj.)
S. 1 ek munda 68, 21 ; suff. mundak :
eigi m. kunna at maela nicht würde
ich mich verstehen zu reden, nicht
würde ich zu reden wagen 66, 2
vgl. 64, 18, beidemal von einer der
Wirklichkeit widersprechenden An-
nahme, s. Ark. 1, 143 ; ähnlich 104,
25; 229, 29; 230, 2 (falla munda
ek = ich wäre gefallen D. H. II,
372); hvi munda ek wie sollte ich
155, 1. — S. 2 at \>ü mundir kunna
daß du verstehen möchtest (oder
würdest) 180, 5. S. 3 mundi 4, 4;
15, 11; 26, 20 s. Lund p. 311; 39,
9 vgl. veröa; mundi iöraz 47, 11;
m. vera 1 06, 15; m. gera 110, 10;
m. ä festa 122, 9; PI. 1 (Ind., ir-
real) mundu- ver 201, 35 ; PI. 2 (Conj.)
mundiö 200, 1; PI. 3 (Ind.) mundu
22, 3; 34, 18; 39, 16; PI. 3 (Conj.)
mundi 4, 4 (m. |)vi valda u. w.);
57, 13; 165, 2. — Ind. u. Conj.
des Praet. lassen sich bei dem durch-
aus nicht geregelten Umlaut nur in
einzelnen Formen sicher unter-
scheiden; vgl. Lund p. 299 fg.; Nyg.
S. 290b1; § 25 a), Nor. § 462a2. —
Als formeller Inf. des Praet. erscheint
mundu 39, 5; 40, 18; 46, 15; 71,
18; 99, 12; 101, 8; 168, 15 u. ö.;
dieser Inf. ist syntaktisch aber wohl
nicht von munu unterschieden ; vgl.
den Versuch einer Sonderling bei
Lund p. 386—388; Nyg. 235.
* Die häufige Ellipse von vera
nach munu erhellt aus Beispielen
wie mun pk betr (vera) 69, 14;
fatt mun (vera) ljött ä ßaldri = an
B. wird wenig (= nichts) Häß-
liches sein 96, 1 ; mun kallaör (vera)
Grott. 19, 4; mundi (v.) 98, 4 vgl.
105, 15; 117, 17; 122, 14, 26 und
J)at mundi Jdö (vera) 145, 5; vgl.
auch 157, 18—19; 172, 1 (hier er-
gänze: wird in Erfüllung gehen) u.
vera **). muntu lengi (vera) litill
f. per 232, 25. muntu (vera) oskirör
236, 18. Vergleich von 230, 7 af
mundi nü hQfuöit (sc. vera) mit
Hämo. 26 a af vaeri nü h. zeigt pro-
myröa — maela
139
saischen neben poetischem Sprach-
gebrauch. — Über munu als Um-
schreibung des Fut. neben skulu
vgl. Lund p. 295 fg., 299, 314; Nyg.
S. 191-197; Nor. § 468 a2). Als
Beispiel diene hier noch: ok munu-
\>er cerit lengi leynz hafa = und
■werdet Ihr Euch lange genug vor
mir verborgen haben = und Ihr
habt Euch sicher l. g. v. m. verb.
171, 2. — nü munu-J^er vilja =
nun wirst du (doch sicher) wollen
u. w. 178, 26. PI. 3 munu Helr.
14, 1.
myröa, schw. v. (g. maür[)jran Ger.,
vgl. morövargr), morden = heim-
lich töten. — Prset. S. 3 drap ok
myröi hann (vgl. drepinn ok myrör
bei Vigf. s. v.) 174, 11; hier mag
auch an „beiseitebringenu der Leiche
zu denken sein, ohne die dem Toten
gebührende Ehre; vgl. Fritzn. s.
v. 1). — Pass. Part. A. m. myröan
150, 6.
myrginn, m. (umgelautete Form) s.
morginn. — Asf. um myrgininn
155, 13.
myrkheimr , m. (s. myrkr adj.,
heimr), die dunkele Welt oder
Schattenwelt, wobei an die Unter-
welt (Pf.) oder die langen Nächte
des hohen Nordens zu denken ist,
allenfalls auch an dichte Wälder
{so Simrock). — PI. D. i myrk-
heimum in düster n Gegenden 112, 6.
myrkr, adj. (ags. myrce, F. 234 ; § 77,
1), dunkel. — A. m. myrkan 220,
6; Nv myrkt, auch adv. gebraucht
58 10; 98, 20; 112, 6; 161, 30.
myrkr, n. (vgl. myrkr, adj.), das
Dunkel. — G. til myrkrs bis zum
Dunkelwerden 58, 8.
myrkva, schiv. v. (myrkr) , dunkel
machen; impers. dunkel werden.
So Praes. S. 3 myrkvir 249, 11.
myrkvi, m. (vgl. myrkr), das Dunkel,
spez. der dichte Nebel. — A.
198, 34.
mykja, schw. v. (vgl. mjükr, g. müka-
modei f., e. meek F. 239), erweichen,
besänftigen, lmp. S. 2 myk 204,
35. P. Part, mykt 211, 9; vgl. u. fä.
iiuiMj?), f. (magr), die Verschwä-
g e r u n g , Verwandtschaft durch
Heirat. — A. 221, 21.
msegi, n. (mägr) = maegö f. — A.
bjööa yör maegi sitt sich Euch als
Schwiegersohn anbieten = um Eure
Tochter anhalten 227, 20.
maegjaz, schw. v. (vgl. mägr), sich
verschwägern. — Inf. 167, 26.
mn»l, n.- (= 2. mal n., häufig auch
mel geschr., vgl. Vigf. s. v. mel,
g. mel), die Zeit. — N. 144, 7.
msela, schw. v. (F. 229, g. maf>ljan,
zu 1. mal; § 3, 3; 115, 5), a) spre-
chen, reden; b) mündlich bestim-
men. — a) Inf. 66, 2; mit Acc.
= besprechen 191, 18. — Praes.
S. 3 maelir viö 77, 15 vgl. viö; PI. 3
maela 93, 14. — Praet. S. 1 maelta
(g. maj)lida § 29, 2) 154, 32; S. 3
maelti 5,7 ; 67,16 u. ö.; PI. 1 mael-
tum 229, 17; PI. 3 maeltu 137, 13;
maeltu vel viö hana sprachen ihr
freundlich zu 214, 1 ; etwas anders
m. vel til min sie sprachen Gün-
stiges über mich (Edz.) 260, 7. —
Part. Pass. absol. maelt ; f>at er maelt
das ist gesprochen = das ist eine
übl. Bedeweise oder Redensart 34,
20; myrkt J). m. f)at maelt = das
scheint mir eine dunkle (schwer ver-
ständliche) Ausdrucksweise 98, 20;
haföi maelt 116, 7 vgl. 167 , 29;
beidemal von bestimmten, feierlichen
Erklärungen; also mit Übergang
zu b). Ähnlich im Praet. S. 3 maelti
vom Aussprechen einer Verwün-
schung 174, 4 (vgl. kvaÖ 174, 10);
einer Verheißung PI. 3 maeltu 162,
29; von einem Vorschlage (im Part.)
239, 18. — sem maelt er wie es (im
Sprichworte) heißt 155, 31; s. maelt
(sc. er) 169, 2. — Med. maelaz viö
sich unterhalten, etw. sich sagen.
— Praet. PI. 3 maeltuz 225, 18.
b) Praes. S. 3 maelir = iubet
(iussit Eg.) 99, 20; Praet. S. 3 maelti
iussit 106, 7 ; genauer m. fyrir (eig.
vorsagte) 125, 5; auch vom münd-
lichen Ausbedingen bei Verhand-
lungen, so maelti til kaups 52, 11;
vgl. m. til 52, 14; 99, 10 u. Var.);
m. henni mund setzte den Braut-
schatz (vgl. mundr) für sie fest 171,
22 = verheiratete sie. — maelt sik i
J)aular 240, 14 s. J)aular. Dies
maela b) berührt sich dem Sinne
nach öfter mit einem andern schw.
v. maela = messen (vgl. Nor. und
maeling f.).
140
mseling — nafarr
1 Noch ist ZU beachten, daß ina-la
in Sn. Edda gewöhnlich ron den
Fragen des Gan^leri (^/so = spyrja,
:. II. 14, 15) gebraucht wird,
/rührend andererseits segja und
svara sich näher zu stehen scheinen:
</a/.i segja meist den ruhigen, fort-
half enden Vortrag meint, erhellt
aus der Weisung (a, 3): sitja skal,
sä 's segir; vgl. auch forn minni
at segja 164, 26 neben maela vorher
( = gesprächsweise äußern).
mreling, f. (vgl. 2. mal n. = Maß),
die Abmessung, die abgemessene
Verteilung. — A. hQfÖu [)eir mael-
ing ä gullinu, er peir skiptu 96, 15
= aurum (ita) inter se mensura
partiti sunt Eg.
mser, f. (g. mawi, F. 228, vgl. § 27 a 2) ;
43, 1 : 57, 2 ; 58, 1 ; Ark. 19, 336 ; Nor.
§ 253, 1), das Mädchen, die Jung-
frau. — N. 42, 17; Vaff)r. 47, 6;
G. rneyjar 189, 7: Dsf. meyjunni
231, 2; A. mey Vol. 25, 8; Asf.
meyna 231, 3; Voc. maer (Irott. 20,
6. — PI. N. rneyjar 22, 7, 8; 43,
1 (hier m. = als Jungfrauen, vgl.
Lund p. 32, 34); Grott. 1, 7; A.
rneyjar 3, 7 ; = Mägde 192, 13; so
auch im Dat. 194, 18 u. Gen.
214, 11.
* In der poet. Sprache ist maer
sowohl Mädchen = Geliebte, so VqI.
25, 8 wie auch (vgl. mogr*), Mäd-
chen = weibliches Kind, Tochter :
maer bergrisa (vgl. brüör beigrisa)
Grott. 10, 8 = wir beiden Riesinnen
(D. B. II, 610); mins fo/öur maer ib.
21, 2 vgl. nhd. meines Vaters Sohn
= ich.
mser (mjör), adj, (vgl. Vigf. ; wohl
mit Pf. zu ahd. maro = mürbe
F. 232 zw stellen, vgl. auch Ark.
17, 209; §77,2; Nor. § 359) weich,
zart. - A. n. mjött 40, 20, 23.
mserr, adj. (g. -mers, § 88, i ; Nor.
§ 353a2), F. 233), berühmt, herr-
lich; poet. — N. m. schw-. inn maeri
Vol. 55, 1 ; D. m. schw. Flex. i
inum maera M. br. Vol. 29, 3. —
PI. N. f. ma?rar Sigdr. 19, 4.
mogr, m. (g. magus; § 3, 2; 20, 2;
41, 4; 64, 1), der Sohn, meist poet.
— N. 6, 1; VqI. 55, 2; Gen. magar
Grm. 24, 6; D. megi VqI. 54, 5;
A. mQg Fäfn. 33, 3. PI. N. megir
17, 2. — A. mQgu 180, 17.
* Freier gedacht ist mQgr =
junger Mann Fall). B3f 3; PI. megir
Söhne, Leute 17, 2 u. 180, 17 =
Kinder.
mnmliill. m. (vgl. F. 232, nach Vigf.
z« mond, mund = Hand F. 231),
die Handhabe einer Handm ühle,
ein kurzer Stock zum Umdrehen
des Steines, Ger. — l). mQndli Grott.
20, 5.
1. mork. f. fg. marka; § 61, 3; 72r
1 u. a1), F. 233), der Wald. —
N. 58, 7. PI. D. morkum 164, 28;
A. ä merkr 159, 16.
2. mork. f. (mlat. marca; § 72, 2,
F. 234), die Mark, als Gewicht =
ein halbes Pfund; als Münze von
wechselndem Werte (vgl. Vigf.). —
PI. A. merkr 239, 13.
mptiineyti, n. (vgl. matr, neyti Ge-
nossenschaft F. 165; bez. der Bil-
dung von rriQtunautr u. Abi. vgl.
auch Ark. 23, 12), die Speise-
gemeinschaft. — A. 59, 9 (vgl.
leggja).
monuftr, s. mänuör.
mor, s. mär.
mottkar s. mättugr.
meefta, schw. v. (F. 225), ermüden,
ermatten (trans.). — Praes. PI. 3
169, 26. Pass. Part. A. m. meeddan
(vgl. feedda § 29, 1) 232, 23.
mceMliga, adv. (vgl. mceöa), müh-
sam. — 209, 30 vgl. bläsa.
moeta, schw. v. (§ 115, 5; F. 242, g.
gamotjan; e. to meet), begegnen
mit Dat.; Lund p. 77. — Praes. S. 3
meetir 104, 12. - Pra?t. S. 3 meetti
8, 15. — Med. moetaz sich begegnen;
Praet. PI. 3 meettuz 62, 21 ; 165, 18.
N.
naör m. (g. nadrs m., § 50a1), F.
156) u. naftra. f., der Giftwurm;
die Natter, Schlange. — a) naör.
D. naöri VqI. 56, 7. — b) naöra.
N. 120, 18.
nafarr, m. (nach Vigf. zu nQf=ags.
natu F. 160, zu ahd. nabager nach
§41,4; Nor. §57, 4b), der Bohrer
(eig. Nabenbohrer?). — Nsf. 99, 21.
— G. nafars 100, 1, 5; Dsf. nafrinum
100, 6; A. nafar 99, 20.
nafn — nättstaör
141
nafii, n. (g. namo, § 26, 1), der
Name. — N. 5, 9; G. nafns 5, 2;
D. nafni 4, 15; A. nafn 3, 10. PL
N. 144, 3; D. nQfnum 118, 25; A.
nofn 6, 3; 23, 3.
nafnfestr, f. {vgl. nafn, festa). l)rfte
Namenbefestigung , Namenverlei-
hung. Vgl. Wh. 262; Olrik Kild.
I, 63. — D. 135, 10. — 2) das dabei
gegebene Geschenk, so D. 162, 32.
nafnfrsegr, arf/. {vgl. nafn, fraegr),
?'0» berühmtem Namen, berühmt.
— N. n. nafnfrasgt 49, 15.
nagl, m. {vgl. g.-nagljan F. 159; § 71,
2), der Nagel an Händen und
Füßen. D. nagli vom Fingernagel
Sigrdr. 7, 6. PI. D. noglum 82,
8 9
naiiö/f. (g. nauds; § 62, 2, F. 156).
— 1) die Not. — 2) das Runen-
zeichen für N. — Sigrdr. 7, 6.
nauftgjjald. n. {vgl. nauö 1), gjald),
die Notbuße, multa coacta Eg.
— N. 116, 9.
nauMcjr. adj. {zu nauö F. 176), not-
tveise, gezwungen. — N. f. 162, 20.
nauftsyn, f. {zu nauö 1) u. syn, vgl.
Vigf. s. v. syn), die Notwendig-
keit. — N. 258, 3. A. 172, 34.
nauduliga, adv. {zu nauöuligr =
nauöugligr; Ark. 21, 109; vgl.
nauö 1)), mit Anstrengung. —
106, 8.
naut, n. (ags. neat, F. 165), das Nutz-
vieh, namentlich Rindvieh, das ein-
zelne Rind. — PI. A. naut 219, 1.
nä- als erstes Glied eines Kompo-
situms = nahe, g. nehv, vgl.
F. 157.
nä, schw. v. (F. 158; g. nehvjan
§ 117, 2), eig. nahe kommen, er-
reichen, erlangen mit Dat.,
Lund p. 77. -- Inf. 46, 21; 99, 19;
braut nä fortschaffen 105, 8 ; na yöru
lifi an Euer Leben zu kommen, Euch
das L. zu nehmen 220, 28. — Praes.
S. 3 nair herankömmt 153, 12; G.
S. 3 näi = erlange 153, 13. — Praet.
S. 1 naöa 175, 1 ; Conj. S. 2 naeöir
172, 21; S. 3 naeöi 209, 20; PI. 2
naeöiö mer mich {meine Hand) er-
langtet 203, 8.
näö, f., (F, 160; vgl. aber auch neöan
u. w., F. 162), die Ruhe. — PI.
näöir; G. ganga til svefns ok naöa
235, 11.
näf rsendi , m. {s. nä-, fraendi), ein
naherVerwandter. — A. 190, 9.
näkvsemr, adj. {s. nä-, koma), eig.
nahekommend; vom Benehmen: ent-
gegenkommend, geneigt. — Sup. N.
f, näkvaemust 34, 2; vgl. Lund
p. 114.
näliga, adv. {vgl. adj. näligr; zunä-),
in der Nähe, beinahe 190, 26.
nämunda, präp. m. D., Lund p. 126,
{vgl. nä-; für die weitere Bildungs-
weise vgl. g. sniumundo), nahe,
bei, nach. — 8, 13.
nänd, f. (F. 158), die Nähe. — D. i
nänd 179, 14; in. c. D. in der Nähe
von 231, 8; A. i nänd 180, 27.
när, m. (§ 60, 1 ; 62, 2 l) ; g. naus
F. 161), der Tote, die Leiche. —
N. sem när 203, 21. — PI. A. näi
VqI. 50, 7.
nätt oder nött, f. (g. nahts, F. 158,
(^.§2,6; 40, 4; 46, 2; 72, l«.1);
alt und poet. nött, Ark. 17, 190);
— N. 144, 5; Skirn. 43, 1; G. til
nastr 156, 3; D. at miöri nött um
Mitternacht 60, 6 ; ä f)eiri nött 121,
4; 225, 13; af nött infolge der
Nacht 112, 6; var komit at nött
war Nacht geworden 67, 9; A. nött
3, 4 {hier zur Bezeichn. der Zeit-
dauer), vgl. auch 54, 7; Skirn. 43, 1
nött eine Nacht; bei Nacht 35, 19;
vgl. of nött bei Nachtzeit 122, 11;
of nöttina (Asf.) in dieser Nacht
141, 17; diese Nacht über 57, 9
vgl. um nättina 236, 7; £>ä er nött
eldir 170, 27; vgl. elda. — i nött
vergangene Nacht 195, 6. — PI. 0.
nöttum 47, 3; poet. nottum Helr.
12, 7. A. naetr 32, 11; 256', 12; of
naatr {vgl. of nött) die Nächte über
53, 6.
nätta, schw.v. {vgl. \\hW), 1) nachten
= Nacht werden; imperson. — Inf.
161, 25. — Praet. Conj. S. 3 er nättaöi
wenn es nachten würde, bei Ein-
bruch der Nacht 160, 24. — 2) nättar
e - n = die Nacht überfällt jeman-
den; Praes. Conj. S. 3 nätti 189, 13.
nättböl, n. [vgl. nätt und böl), das
Nachtlager. — G. 58, 13.
nättlangt, adv. (nätt, langr), eig.
nachtlang, die Nacht über 67, 10.
nättstaftr , m. (nättr, staör), das
Nachtquartier. — G. til nätt-
staöar 4, 17; 58, 10; 99, 6; D. nätt-
staÖ 56, 21. — A. nättstaö 114, 12.
142
nattüra — nema
nattüra, f. [vgl. tat. natura), die Na-
tur, Eigenschaft. — N. 31, 10;
125, 4 ; nach Ger Vollst. Wb. Sp. 76
wird hier svä im Vordersätze durch
das demonstrative Fron, vertreten.
— A. 173, 9; viö näüüru J)ä mit
der Eigensch. 170, 33.
nättverör, m. (nöttorör geschr. § 64,
4; vgl. dagverör), die Nachtmahl-
zeit, das Abendessen. — G. 57,
3; haföi n. hielt sein Nachtmahl
(Edz.). A. 231, 33.
neftan, adv. (F. 162; as. nithana; § 5,
2; 83, 1), a) von unten, b) unten
{vgl. nhd. hie-nieden). — a) 20, 12;
72, 12; 104, 7; Grm. 35, 6. —
b) 11, 17; 258, 16. - t'yrir neöan c.
Acc. = unter mit Dat. Grott. 11, 4
(vgl. fyrir 2 a). An dieser Stelle ist
entweder mit Lüning an Höhlen und
Klüfte als Wohnungen der Riesen
{„im Innern der Erde" Ger. Übers.)
oder an die unterirdischen Frauen-
gemächer (dyngjur) des Nordens zu
denken, vgl. Wh. 225.
neöri, compar. adj. {ohne formal ent-
sprechenden Pos., vgl. § 5, 2; 82 b),
der untere von zweien, im Nhd.
oft durch ein Kompositionsglied wie-
derzugeben wie z. B. Unterkiefer.
Dem Kompar. geben in ahnl. Fallen
auch die klassischen Sprachen den
Vorzug, vgl. Lund p. 248. — N. m.
inn neöri 82, 14; D. viö neöra gömi
42, 3; A. i neöra kjopt 84, 6. — A.
n. adv. it neöra 104, 6 = auf dem
unteren Wege (Gegs. zur Oberwelt)
= subter viscera terrae Eg. Vgl.
auch Fritzn. s. v.; und für den lo-
kalen Akkus. Lund p. 43, anders it
n. 190, 18, wo nur der Gegensatz
von it efra (q. v.) gemeint ist.
neÖstr oder netztr, adj. superl. {vgl.
neöri u. § 82 b), der unterste. =
D. n. i inu neösta häsaeti 5, 10.
nef, n. {n. gr. II, 701 = mhd. snabel,
vgl. Nor.), das Nasenbein, die
Nase, der Schnabel. — D. nefi
Sigrdr. 16, 4; zu Var. nefju vgl.
Ark. 23, 27.
nefi, m. s. hnefi 2).
nefna (g. namnjan; § 3, 1; 115, 2),
nennen, herbeirufen, bestimmen.
— Inf. 36, 4. — Pr*s. PI. 3 nefna
102, 12. - Pra?t. S. 2 nefndir 195,
19; S. 3 nefndi 113, 7. — Part.
Pass. nefndr; vera n. = heißen, so
er nefndr, nelnd 3, 5; 4, 1 ; 7, 4. —
PI. N. m. nefndir 171, 17; N. f.
eru nefndar 45, 6. — Aber: er fyrr
var nefndr von dem oben die Rede
war 152, 29; at nefndum degi
= am bestimmten Tage 152, 26;
154, 16, 17. — PI. Gen. 259, 13.
— Med. nefnaz (älter -ask für
nefna sik § 20, 5) sich nennen,
heißen. — Inf. 169, 27. Praet. S. 3
nefndiz 4, 16; Part, nefnz 28, 4.
nei, adv. (zu ne u. ei, ey (= immer)
g. ni -aiv; Ark. 14, 266; vgl.
neita), nein. — 205, 9.
neita (oder nita, vgl. F. 162), nein
sagen, ableugnen. — Praes. S. 3
neitar 44, 8; mit Dat. (vgl. Lund
p. 72). Praet. PI. 3 neituöu 221, 6.
nema, adv. u. konj. (= g. niba? vgl.
Gr. III, 724 u. Nor., Vigf. s. v.),
a) ausgenommen, nur; b) außer
wenn, außer daß. — Zu a) nema
einn 10, 15; außer 42, 1; 119, 1;
196, 31; mit Inf. nema renna 15,
14. — Mit Ind. nema eigi mä J)ä
kalla nur kann man sie nicht
nennen 142, 11. Ähnlich 102, 9.
— b) konj. mit Konjunktiv. — nema
hann se 5, 17, vgl. 75, 19 (dazu
Ark. 1, 139 u. b); 94, 16 = wenn
nicht gar 239, 9. Vgl. Lund p. 308 ;
= ob nicht etwa 234, 10, vgl. Ark.
1, 140 a 2); Nyg. S. 211.
nema, stv. (g. niman, § 104; F. 160).
1 ) n e h m e n , oft auch vom geistigen
Aufnehmen oder Lernen, vgl. Vigf.
s. v. B. — Inf. 182, 18; Sigrdr. 8, 1.
Praes. PI. 3 nema viö c. Dat. wohl
eigentlich Platz nehmen gegen etwas
hin, berühren, so 42, 3: nema
hJQltin viö neöra gömi, en efra
(= viö efra) gömi bloörefillinn =
(sodaß) der Griff im Unterkiefer
seine Stütze fand, die Spitze aber
im oberen Gaumen steckte. (Ger.
Übers.) Vgl. nema fcetr vära 218,
21 = berühren unsere Füße; svä
at viö hJQltum nam (Praet. S. 3
imperson.), so daß es (die Schnitt-
wunde) das Heft des Schwertes
berührte, aufnahm = so daß das
Schwert bis zum Heft eindrang
179, 17. Ähnlich auch nema staöar
Platz nehmen, so Praet. S. 3 st. nam
(subsisteret Eg., etwa = haftete) 80,
neppr
niör
143
4 [wo jedoch Vigf. s. v. gefa V 3)
zu vergl.~\ u. 111, 19 (stecken blieb);
nam st. u. PI. 3 nämu staöar blieb,
blieben stehen 3, 9; 236, 1. — Praes.
Conj. S. 2 nemir mik ä brott du
mich fortholst, entfuhrst 163, 25;
vgl. (nam) 195, 18. — Vom gei-
stigen Auffassen u. a. auch Praet.
S. 2 namt 90, 7; Sigrdr. iS, 8;
S. 3 nam 191, 14. Pass. Part, absol.
numit 191, 27 ; mal numit (s. mal)
233, 31.
2) /a«<tf nur in der poet. Sprache
(vgl. Vigf. A. II) als Auxiliar, etwa
= taka = anfangen (vgl. Fr.2 s. v. 2)
eldr nam (Var. tök) at oesaz £, 1.
svä at ganga nam . . sundr p, 5,
sodaß zu zerspringen drohte (D. H.
II, 665), vgl. ganga Inf.
neppr, adj. (= hneppr? vgl. Pf.,
D. H. II, 73 fg.), schwankend, e n t -
kräftet; poet. — N. VqI. 56, 7;
nach B. zu VqI. 56, 11 eigentlich
vornübergebeugt, andere Erklär, bei
Ger., Sp. 731.
nes, n. (§ 53, 2; «#. Vorsprung,
Nase? vgl. Vigf. s. v. w. nQS F.
162), das Vorgebirge. — PI. N.
nes 3, 13.
nest, n. (F. 162), die Keisekost.
— A. 59, 10.
nestbaggi, m. (s. nest u. baggi), der
Sack für die Reisekost, Speise-
sack, Ränzel. — A. 59, 7; Asf.
59, 14.
net, n. (g. nati F. 160; § 53, 2), das
Netz. — N. 79, 1; Nsf. netit 79, 7;
D. neti 79, 11; Dsf. netinu 79, 4;
A. net 79, 9; Asf. netit 7S, 12.
netshäls, m. (s. net u. hals), rfer UaZs
orftfr Schlund (engl, neck, throat
Vigf.), das Ende des Netzes. — D.
netshälsi ( Var. n. enda) 79, 12.
nefjnnull, m. (s. net u. J)inull), <?&
Netzleine. — Asf. 80, 3.
iieyta, schw. v. (vgl. njöta, F. 164),
genießen, mit Gen.; vgl. Lund
p. 171. — Praet. S. 1 mit suff. Pron.
neyttak i, 2.
ne, part. u. conj. (vgl. F. 162; nach
Vigf. viell. ursprünglich zu trennen
in ne = g. ni = nicht u. ne = g.
niuh, nih = u. nicht; andere setzen
ne einfach = g. ne. — a) nicht,
poet. — b) und nicht, noch. —
Zu a) Grm. 20, 5; Guörk. II, 23, 4;
£, 1. — Dieses ne («m em/".. Satze)
verstärkt durch andere Negat. (nam,
-a, -at) Lok. 47, 3; 7, 1. — Zu b)
ne = aitc/fc nicht 202, 16 — 2w dis-
junktiver Periode (vgl. Ger., Vollst.
Wb. Sp. 721) VqI. 5 b dreimal. —
ne — ne — ne weder — noch — noch
VqI. 5, 3, 4, 6; «TmZ. Grott. 10,
1 — 5; eigi — ne weder — noch 106,
1 ; engi — ne kein noch 145, 5, 6
vgl. Grott. 6, 1 — 5; hvärki — ne
vgl. hvärrgi; hvärigri hvild ne yndi
keiner von beiden Buhe und Er-
quickung Grott. 2, 6. Ahnlich auch
fär — ne v, 8 vgl. fär, adj.; D. H.
II, 349. Wie Ger. (Sp. 724) nach-
weist, steht das erste Glied einer
disjunkt. Periode zuw. ganz ohne
Negat., so rj, 4. — Bei negiertem
oder in anderer Weise beschränktem
Hauptsätze auch wie ergänzendes
ne, noch im Mhd. (Wb. IIa, 405s.
Bl); at ek flyja ne biöja daß ich
fliehe oder bitte 155, 8. — Ähnlich
216, 20: meira fe, en ne einir menn
(als daß irgendwelche Leute) megi
viö f)ä jafnaz 216, 20.
ni$, n. (doch PI. f. niöar, vgl. Nor.
§ 304 a); verwandt mit niör? ur-
sprünglich Mondniedergang ?) , der
abnehmende Mond, auch der Neu-
mond, die völlige Unsichtbarkeit
der Mondscheibe. — PL D. niöum
15, 4.
* ny n. (F. 164), lautlich = Neu-
mond, ist vielmehr die Zeit des
(aufs neue) Vollwerdens der Mond-
scheibe.
niMtylr, adj. ( Var. neffQlr, von Bugge
N. F. p. 391 vorgezogen, dies =
schnabelfahl Lün., bleich um den
Schnabel), wenn richtig, wohl nur
Verstärkung von fQlr, vgl. niömyrkr
= niöamyrkr bei Vigf., also = fahl,
bleich, lurida Eg. Oder von g.
nidva der Rost, also rostgelb (Ark.
5, 111). — N. VqI. 50, 7; nur poet.
niör, m. (F. 166; g. nifcjis; § 53, 1),
der (männliche) Verwandte. —
PI. N. niöjar Grott. 9, 6.
niör, adv. (F. 162, as. nithar), nie-
der,hinunter (Gegs. upp). — 6, 1 8 ;
23, 4; 41, 12; 77, 3 (= niederwärts) ;
111, 10 (vgl. leggjaz); 117, 6;
125, 19. — niör 94, 3 = nach unten.
144
niöri
noni
tUf trenn hier nicht mit U niöri
(= unten) zu lesen; doch vgl. auch
tök n. 191, 10. — Etwas freier
{vgl. Vigf. s. v. II) niör komin zur
"Ruhe gelangt, angelangt, 213, 11;
= geraten 216, 15.
nifiri, atf/-. (F. 162, ^. niör u. neöan),
unten. — 18, 5; 24, 15.
njöta, stc. (g. niutan; § 102, l),
Vorteil von etwas haben , ge-
nießen, c. Gen., Lund p. 171. —
Inf. VqI. 64, 8; nj. svefns sins einen
gesunden Schlaf haben 232, 8; —
Praes. S. 3 nytr 81, 6 {hier = im-
person., ekki adverb. Acc, ekki nytr
solar = there \s little sun Vigf. ;
nee ullus solaris luminis usus
pereipitur Eg.l — Conj. S. 1 njöta
in der Beteuerungsformel : sva njöta
ek tru minnar 51, 4 etwa = meiner
Treu' (F. J. Gg.), wo Treue = Ver-
sicherung der Treue ist [Heyne, D.
Wb. 3, 1040); s. Lund p. 303; zur
Var. in R vgl. Lund p. 481 [vgl.
auch trü f.). — Imper. S. 2 mit suff.
Pron. njöttu 90, 6; Sigrdr. 19, 8.
— PI. 2 njöti-J)er 202, 12 vgl. svä 2).
— Praet. S. 1 naut, mit suff. Pron.
und Neg. nautka (== naut - ek - a)
i], 5. — Pass. Part, absol. notit
181, 26. — Med. njotaz sich ge-
nießen. — Inf. {vom Liebesgenuß)
193, 28.
niS, n. (g. neif) n.), der Neid, Haß,
d/e Verhöhnung. — G. niös
ökviönum VqI. 56, 8 = contumelias
non rnetuentem Eg. ; doch ist niÖ
hier wohl {poet.) der feindliche
Angriff. Vgl. auch die Erklärung
von D. H. II, 74 fg., der übr. {ähn-
lich wie F. J. in Ark. 4, 37) für
niö nur die Bedeut. „Schmähung"
gelten läßt; Ger. (Sp. 734) übers.
„Schandtat" .
niMugsskapr, m. {von niöingr. m.
verächtlicher Schurke, -skapr Suffix
= nhd. -schaff F. 331), die schur-
kische Gesinnung , Büberei. —
A. 103, 5.
niöingsverk, n. (niöingr, verk), das
Werk eines Schurken, die Büberei.
— A. 220, 29.
niMngsvig, n. (niöingr, vig), ehr-
loser Totschlag. — G. 251, 25;
vgl. Var.
nita [für nitta § 5, 3), schw. v. —
iirihi: nein sagen, sich weigern;
ableugnen. — Inf 198, 15.
ililjan , zahlw. indekl. (niu, -tjan
§ 80, Nor. s.-tjän; F. 123l, neun-
zehn. Als Acc. gebraucht 221, 18.
niu, zahlw. indekl., g. niun (F. 163,
§ 15, 3; 86), neun. — Als Nom.
35, 14; Gen. 6, 1, 2; D. 38, 6;
47, 3; A. 32, 11.
niu nili. zahlw. (F. 163; vgl. niu, § 88,
g. niunda), der neunte. — N m.
21, 10; A. niunda 6, 18. — N. f.
niunda 43, 19; A. niundu 76, 13;
112, 2. — N. n. niunda 6, 6.
norftan, adv. (F. 166), von Norden.
— 3, 5; i05, 11. — fyrir noröan c.
A. nordwärts von 190, 29.
noröanverbr, adj. {vgl. noröan und
-verör = -wärts F. 294), von Nor-
den her blickend, nördlich. — D.
26, 11.
norftr, adv. (F. 166; § 83, 1; ags.
norö), nordwärts, nach Norden.
— 61, 13; 77, 3; 95, 4; 105, 10.
— Zur Bezeichnung des ganzen
nördlichen Europas {diesseits der
Alpen; vgl. norörälfa) 244, 21.
nerfträlfa, f. (norör; hälfa = Hälfte,
Seite F. 73), die N o r d h ä 1 f t e , nörd-
liche Gegend; doch ist gewöhnlich
nur an das n. Europa und auch hier
spez. nur an die skandinavischen
und allenfalls die britischen Gegen-
den [vgl. Formali zur Sn. E. c. 11
ex.) zu denken. — D. \71, 20.
nortfrlond, PL n. {vgl. norör, land),
die N ord lande. — D. ä norörlqnd-
um 124, 1.
* Bei norörl. ist zunächst nur
an die skandinavischen Gebiete zu
denken; vgl. auch NorÖmenn und
norörälfa.
norörsett, f. (norör, astt2), die Nord-
geg e nd. — G. 8, 8; A. i noröraett
nach Norden 46, 4.
uoru, f. (§ 61, l; viell. verw. mit
Njorun oder Njörun AM I, 556 oder
norui aus * norhni zu ahd. snorhan
verflechten {Schade) ) , die N o r n e ,
Schicksalsgöttin, vgl. Einl.
p. 88 — 90. Während hier der Zu-
sammenhang mit den Wassergeistern
betont wird u. E. H. Meyer Germ.
Myth. 168 ihre Wolkennatur ver-
tritt, sehen Mogk u. Golther {Myth.
nött
naestr
145
105) in den Nomen seelische Wesen;
Rieh. M. Meyer 154 nennt sie halb-
göttliche Wesen von beinahe göttl.
Reife. — N. 45, 9 ; von einer weisen
Frau (vQlva) Nsf. 260, 11; übers,
„die jüngste N. da"; G. nornar
Sigdr. 17, 7. — PI. N. nornir 22, 9;
162, 28 {dazu vgl. D. H. II, 318 fg.);
Nsf. nornirnar 22, 13; A. nornir
22, 8.
* Im Ngf). „werden ob ihrer weis-
sagenden Kraft Völven u. Nomen
vermischt" (Mogk).
nött s. nätt.
nü, adv. (g. nü; F. 164), nun,
jetzt; sowohl a) von der Zeit des
Schreibenden oder Sprechenden, wie
b) von der Vergangenheit und c) von
der Zukunft gebraucht. — a) 3, 1,
12, vgl. 124, 3; 34, 19; 69, 3; hvat
er nü? 60, 11 was gibt es denn
jetzt, quid nunc? (Eg.), vgl. auch
65, 5 {ivas machst du jetzt, siccine
agis? Eg.); nü heizt 65, 14 = nunc
potissimum Eg., jetzt erst; 122, 22;
eru nü komnir 47, 17; betr vaeri
nü 122, 22. — b) oft von unmittel-
bar Vergangenem = eben 9, 3; 16,6;
in der Erzählung (= nun) 111, 3;
122, 21; 139, 4; 151, 32; 156, 31,
35; = darauf, nun 155, 10, 14, 27,
30; 156, 32; 157, 1, 3 w. ö.; i58,
21, 35; 159, 8, 15, 21; 160, 18,
29, 32, 33; 161, 6, 12, 18, 31, 32
u. sonst oft in V. S. Ähnlich e. now
„zur Fortführung der Erzählung"
in Now had the season returned
u. ähnl. F.; — c) 162, 19; auch
von der nächsten Zukunft, = so-
gleich; 35, 11; 40, 11; 63, 18, 19;
162, 11; = und nun (zum Schluß)
61, 8.
* Nur zur lebhafteren Färbung
der Erzählung 152, 28. Zur Her-
vorhebung des Gegensatzes 153, 20.
nyt, f. (§ 57, 1; zu njota, F. 164), der
Nutzen, Vorteil. - N. 184, 10.
* Vgl. g. -nuts, adj. nützlich.
ny, n (§ 53, 2; F. 164), der {neu)
zunehmende Mond. — Plur. D.
nyjum 15, 4; vgl. niö.
nykominn, adj. (nyr, koma), neu
gekommen, neu angekommen. —
D 238, 22.
nyr, a<#. (g. niujis; § 15, 1; 78),
neu. — D. n. nyju; adv. af nyju
von neuem, aufs neue 166, 11.
Glossar z. pros. Edda.
nyta, schw. v. (njöta), benutzen,
Vorteil haben; mit Acc. {oder
Dat.) Lund p. 172. — Praes. S. 2
nytir 65, 18 (Ä;a«w rmc7«. Conj. S. 2
se£w.) — Med. nytaz Erfolg haben,
gelingen. — Inf. 59, 19.
nytr, adj. {vgl. g. -nuts, F. 165), von
Nutzen, brauchbar. — A. n. nytt
173, 8. — PI. N. n. nyt 142, 4.
nyvaknaör, adj. {s. nyr, vakna), neu
envacht, soeben aufgewacht. —
N. £0, 13. — Vgl. Lund p. 393.
nser oder naßrr, adv. {für pos. u.
compar., vgl. § 84 a, zu g. nehvis?
F. 158), nahe, von Ort und Zeit;
näher. — naer sva sem beinahe so,
als wenn 15, 10; naer er sa nahe
ist der 15, 13 vgl. 143, 10; naer
lagöi J)at 35, 9 vgl. 111, 11; sitja
naer 56, 11; kom naer 77, 7; väru
naer 95, 15; var [)ä svä naer komit
100, 16. — Auch als Präpos. mit
Dat. naer sjö 32, 10; naer honum
138, 14; vgl. auch svä naer haft oss
mikilli öfeeru 68, 4 ; naer bana 167,
4. — ekki manni at naer (sc. vera),
J)ött vaeri = einem Manne nicht
darum näher zu sein, ob auch u. w.
{d. h. keine Unterstützung zu haben,
ob auch, vgl. Ba.) 157, 20.
* Eine Scheidung von naer (Posit.)
und naerr {Kompar.), wie sie z. B.
Fritzn. versucht, scheint lautlich
nicht durchführbar zu sein; vgl.
z. B. § 84 a; begrifflich ist naer,
naerr ein urspr. Kompar. und ein
solcher an einigen Stellen, so 157,
20 noch erkennbar.
luvst, adv. (superl. zu naer, vgl. 84 a),
nächst, zunächst, von Ort und
Zeit. — er naest helgrindum 7, 6;
n. var ]}at 9, 12; f)ar n. zunächst
dabei, darauf 5, 11 vgl. 13, 5; 14,
4; 17, 21; auch vom Range: \). n.
er = darauf kommt 142, 8, 9; J)vi
naest {fast = f)ar n.) demnächst, dar-
auf 17, 23; 39, 3; 54, 13; vgl. auch
naest [>vi, sem beinahe wie 36, 7.
— i nasst 144, 6 = proxime Eg.,
wohl bestimmter propediem {nächster
Tage) als Gegs. zu fyrra dag ( V igt*.
i naest = next). — Helr. 8, 3
ist naest wohl adv. = alsbald, bald
darauf; vgl. Lün. zu der Stelle u.
hier s. v. hei, ganga.
nsestr, adj. superl. {vgl. §82b), F. 158),
— N. m. schwach inn naesti 144,
10
146
nQkkurr — of
10; mit Dat. na?sti maör Mgl als
Sachbar bei .Kcg. 93, 4. — A. naesta
dag eptir den nächsten Tag darauf,
den dar. folg. Tag 153, 28.
nokkurr, pron. (älter nekkverr, nakk-
varr, urspr. ne veit ek hverr, vgl.
§ 1 2, 2 d) ; 30; 2 ; 99 ; Laeseb. p. XV II ;
Gr. III, 71, 72; Sievers P. Br. B.
VI, 325; Ark. 12, 132; 18, 158 fg.),
irgendein. — N. rn. 5, 16; VqI.
40, 6. — G. nokkurs 3, 6; D. n<?kk-
urum 77, 27; 87, 5; A. riQkkurn 58,
11. — N. f. nQkkur 54, 3 s. Var.;
249, 7 s. u. nQkkut; G. nQkkurrar
96, 5; D. nQkkurri 103, 17; A.
nQkkura (sc. atgervi) 149, 9; vgl.
177, 6. — N. n. nQkkut 60, 11;
G. nQkkurs 116, 12 ; D. nQkkuru 3,
9 ; adv. beim Kompar. = um etwas
40, 15; 54, 18; nQkkuru — sumu
= in etwas, — etwas = zum Teil,
z. Teil 225, 28; A. nQkkut 105, 21;
173, 8; oft adv. = in etwas, etwas,
etwa (vgl. Lund p. 53) 65, 14; (hier
nicht abschwächend, eher = nhd.
„etwas" in „ich finde dies etwas
stark*, vgl. U: J)ä heföi lengst ä
gengit = war es um ein Bedeutendes
leerer geworden, Ger.; ähnlich auch
nQkkur möttaka 249, 7 ; Vigf. s.
nekkver II, B gegen Ende; 77, 2;
78, 7; 149, 5; 258, 4. — PL N. m.
nQkkurir 44, 16; G. nQkkurra 39, 18;
A. nQkkura 65, 19. — G. f. nQkkurra
99, 18. — N. n. nQkkur 73, 3; D.
nQkkurum 32, 9; A. nQkkur 63, 3.
* Bei n. kann das Subst. mit
suffig. Artikel stehen, so 177, 11 a
nQkkuru skipinu auf irgendeinem
Schiffe da (= der Schiffe da).
iiokkurs-konar. adv. (eig. Gen. von
1. konr u. nQkkurr), von irgend-
welcher Art. — 62, 12; 98, 17 (n.
lQg liquorem aliquem Eg., vielleicht
n. hier = beliebig, vgl. auch Lund
p. 161 A. 1).
nokkvi, m. (§ 38, 2; F. 157), der
Nachen, das Schiff. — Gsf.
nQkkvans 75, 10; Dsf. nQkkvanum
71, 10; Asf. nQkkvann 72, 15.
nos, f. (ags. nasu, nosu, e. nose;
§55,1; F. 162), das Nasenloch, PI.
die Nase. — PI. D. nQSum 82, 15.
ELQtt 8. Iliitl.
o.
oddr, m. (F. 36, g. -uzda in Eigen-
namen, Ger., Sp. 748; nhd. Ort,
vgl. Nor.), die Spitze. — Dat. oddi
Sigrdr. 17, 5.
oddviti, m. {vgl. oddr, viti wohl zu
vita '-). vgl. \ igf. s. oddviti u. viti m.),
der Heerführer, meist poet. —
A. 142, 16.
of, g. uf, präp. mit Acc. (seltener
mit Dat., vgl. Fr.2 s. 2) u. 3); F. 34),
über, um, inbetreff. — 1) lokal,
meist = über): of vangann 60, 21;
of alla heima 13, 10; 46, 4 vgl.
124, 7; of qxI 103, 23; of hals 104,
17; sä inn of glugg 106, 6 = per
fenestram introspexitEg., vgl. innof
ljöra VqI. 38, 6; of garö Grott. 12, 2
= circa domum Eg. (eig. wohl: über
den Gehegezaun); inn of borgina
95, 12 = intra arcem Eg. ; feil üt
ok inn of nQkkvann 72, 15 = per
lembum infundi et effunai Eg. ; of
lQg VqI. 51, 3; of veg über den
Weg, entgegen VqI. 54, 3. — of siöur
über die Seiten hin, an den Seiten
q, 7.
2) zeitlich: über, durch, für.
— of allar aldir =per omnia saecula
Eg. 6, 10; of daginn den Tag über
(hac die ceteros praecedebat Eg. I 59,
1 1 ; of naetr 53, 6 ; of nöttina 57, 9 ;
of nött 122, 1 = bei Nacht, vgl. 141,
17 u. of kveldit gegen abend 225,
22; of miöja nött (= um m. n.) um
Mitternacht 58, 13; of sumur eptir
VqI. 41, 6 = aestatibus proxime se-
quentibus Eg.
3) modal: in b e z u g auf, in
b e t r e ff. of hJQrtinn 50, 4 ; of skjöt-
leikinn 63, 5 vgl. 68, 14; 89, 9;
VqI. 25, 4; Grott. 8, 2; ib. 17, 4;
228, 8. — Fast kausal of mina
SQk um meiner Sache willen = um
meinetwillen 205, 18.
4) Adverb of = a) darüber Grm.
23, 2 et amplius quadraginta Eg.
— Hier gleicht of (oder um) einem
Komparativ, daher der Dativ zu
beurteilen nach Lund p. 133 Anm. 3).
— b) = allzusehr, zu (nimis): of
ungr 159, 1; of gamall 195, 28; of
siö 230, 9; of lengi (Var. til 1.)
Helr. 14, 2. — Vgl. auch ofgöör,
oflitill, ofsiö u. iv.
ofan
ofstriÖ
147
5) Als verstärkendes Präfix steht
of (um) in der älteren und poet.
Sprache (s. Vigf. s. v.) meist vor
Verben; ähnlich dem Präfixe ga-,
ge- in den deutschen Sprachen; bez.
des weniger häufigen Gebrauchs vor
Subst. u. Adj. vgl. Wisen im Glossar
zu Carm. Norr. 218. Dieses of ist
mit F. 3") wohl eigentlich als nimis
zu fassen, aber durch den häufigen
Gebrauch gemildert. — of standa
Vol. 54, 6; of skopuö Vafyr. 35, 2
vgl. ib. 35, 6; Grrn. 40, 1 ; ib. 41, 6;
Vol. 26, 4; Grott. 2, 4; Regm. 2, 3;
ib. :*£, 8; Sigdr. 13, 4—6; wi# ad-
jektiv. Partizip of hrokkin d, 3;
fpZ..Gnn. i2, 3.
* Über den sehr engen Zusammen-
hang von of und um im Altnord.,
die häufig in den Hss. vertauscht
werden, vgl. Vigf. s. v. of u. um;
Wimmer Oldn Laeseb. p. XXil.
Beide wechseln z. B. 89, 9, 10;
allmählich verschwindet of u. wird
durch yfir da ersetzt, wo um mcÄtf
passen würde; vgl. Gebh. S. 44. —
S. auch um *.
ofan, adv. (ahd. obana, F. 34), von
oben, hinab, oben. — a) von
oben, hinab 39, 18; 57, 17;
60, 8; 93, 10; 117, 9 = niör 176,4;
138, 6, 9; Grott. 16, 6; ib. 23, 6;
233, 13. — ofan = ans Ufer hinab;
164, 13. — b) oben 11, 17; 68, 11;
Grm. 35, 4; f. ofan nach oben hin,
über 161, 31 s. fyrir 2) a. — J)ar
ä ofan ofon darauf 212, 11.
ofar, ad#. comp. (§ 84; F. 34; vgl.
of w. yfir), mehr nach oben,
oberhalb. — ofar i anni 119, 17.
* Die verwandte Bildung ofr n?^r
in Kompositis; s. ofrefli u. s.
ofarst, ofast, adv. sup. {für ofast,
vgl. ofar und § 84), zu oberst.
— 5, 12.
* Ztett ^Lrfv. ofar, ofarst ent-
sprechen adjektiv. efri (= ofri),
efstr (ofstr); vgl. § 82 »>) w. efri.
ofdramb, n. [w?Z. of 4 b) u. Vigf. s. v.
dramb], der Übermut. — D. of-
drambi 14, 19.
ofgöftr, ad/. (of4b), göör), allzugut.
- eiga ofgott viö e - n im Ver-
gleich mit jemanden die Oberhand,
den entschiedenen Vorzug haben
202, 16.
ofgreypr, adv. (of 4 b), greypr = er-
zürnt), sehr erzürnt. — N. Helr.
8. 8.
ofmn, s. vefa.
Ollis ill. adj. {vgl. litill u. of 4b), all-
zuklein, zu schwach. — N. n.
oflitit 48, 3; G. n. oflitils 260, 11;
A. n. oflitit fe zu wenig Gut 172, 18.
oi mi kill. adj. (of 4b), mikill), all-
zugroß. — N. 209, 25.
ofr, n. {vgl. Vigf., Fr., g. ufjö f.; für das
häufigere of n., das sich wieder
unmittelbar zu of 4b) stellt), der
Überfluß. A. ofr fjär 197, 9.
ofr- s. ofar *.
ofrefli, n. {vgl. ofr-, Vigf. s. v. ofr;
efli zu afl n.), die Über kraft,
erdrückende Schwierigkeit. — N.
38, 21; 56, 1; Übermacht 155, 24;
Gr. 222, 6.
ofrharmr (ofr-, harmr), ein über-
mäßiger Kummer. — N. 196, 19.
ofrhugi m. (ofr-, hugi), der Über-
mut; auch konkret der über-
mütige Mann. — PL N. ofrhugar
226, 26.
of rkappsmaör , m. {vgl. ofr-, kapp,
maör), ein stolzer, übereifriger
Mann. — PI. N. 152, 8.
ofrliö, n. (ofr-, liö), die Über-
macht. — D. 150, 23; vgl. auch
öfriör g. E.
ofrmseli, n. {vgl. ofr-, mseli zu mal),
die über das Maß gehende Rede,
das dreiste Wort. — A. 101, 11.
ofryrM, PL n. (ofr-, yröi zu orö), zu
weit gehende, dreiste Worte. —
PL N. 102, 11.
ofseina, schw. v. {vgl. ofseinn; auch
of seina geschr.) zu lange ver-
zögern. — Pass. Part, ofseinat
206, 10.
ofseinn, adj. {s. of 4 b u. seinn), zu
träge. — PL N. n. ofsein 162, 13.
ofsi, m. (vgl. of 4b), der Übermut.
— N. 201, 34.
ofsiQ, adv. {vgl. of 4 b u. siö = spät),
allzuspät. — 141, 9.
* Getrennt geschrieben {wegen
anderer Satzbetonung) 230, 9; vgl.
of 4 b).
ofstriÖ, n. (of 4b; striö), übergroße
Sorge. — A. viö ofstr. Helr. 14, 1;
vgl. viö 2d).
10*
148
ok — opna
ok, konj. {nach Gr. III, 272 = g. jah;
nach der älteren Schreibung auk
doch eher = auk überdies, g. auk
denn; F. 6, Nor. u. Vigf. s. v. ok),
und, auch.
1) und, zur Verbindung von
Wörtern u. Sätzen 3, 4; 6, 7; und
oft. Die Wörter sind teilw. auch
durch Alliter. verbunden, so Lok.
21, 1 (andere Beisp. s. bei Ger.,
Vollst. Wb. Sp. 768 fg.); mit „und
zwar" zu übers. 3, 9 ok vestr;
15, 23 ok alla (D. H. II 108); ok
reiö 75, 16; ok var sem sem hann
riÖi 198, 33; 253, 16 u öfter. Ähn-
lich ist das ok zur Einführ, eines
Zitates (Gering, Spalte 794, 23)
z. B. 5,17. — Zur Stell, des Subj.
in Sätzen, die mit ok angeknüpft
sind = (z. B. 73, 10) vgl. Ark. 16,
224.
2) auch: töku peir ok haus hans
11, 12; 12, 9; 19, 1; 35, 20; 82, 1
{ok mikit 6g.); gelegentlich kon-
zessiv = wenn auch: ok eigi füss
46, 16 = neque tarnen non invitum
Eg. Gelegentlich = aber, so 64, 18
vgl. Lund p. 407. — baeöi — ok
sowohl als auch, vgl. bäöir*) und
Lund p. 410. jafnskjött at br. var
kertit, ok Gestr andaöiz sobald die
Kerze ausgebrannt war, verschied
auch G. (Edz.) 261, 21; daneben
ok {)ötti = und es schien; aber J)ötti
ok 261, 22 = auch schien u. w.
3) zur Einführung des Nach-
satzes, nhd. gar nicht oder mit
„so" zu übersetzen (vgl. Fr.2 s. v.
ok 9); Lund p. 408) 8, 16 (ok = tum
Eg.) , vgl. 64, 16 ok Hz honum
svä = ita judicat E^r. ; 80, 2 ok J)at
geröi hann = hoc fecit Eg. ; vgl.
auch zu Gylf. XXXI V, n. 7); XLV1,
n. 41), Sk. XV III, a) 18). Viell.
auch 68, 20; ok jDötti per seint liöa
= da schien es dir usw.; s. Pf.
p. 190, Lund p. 407 fg.;.. 253, 23.
— Ahnlich auch zum Übergang in
direkte Rede dienend: ok ef allir
hlutir 77, 13 = si nimirum omnes
res Eg.
* Entbehrlich ist die Kopula ok
in Fällen, wo ein zusammenfassen-
des Demonstrativ im folgenden näher
erläutert wird. Hier pflegt sowohl
der selbstverständliche 2 eil in jener
Mehrheit wie auch die Kop. zu
fehlen und nur der fernerstehende
Teilnehmer durch unmittelbare An-
fügung an das Pronomen noch
betont zu werden, vgl. Gr. IV, 295;
Lund p. 18 u. 485. - So 70, 1
f)eira Miögarösorms; vgl. 103, 11
meö J)eim pör zwischen ihnen und
Thor; f>eir Loki er u. L. 111, 15;
l»eir (junnarr er u. G. 119, 9 — 10;
af f>eim Hrölfi 137, 13 (Rolvi et
suorum Eg.); vit Sinfj. ich u. S.
162, 5; J)eir Reginn er u. R. 176,
19—20. — Doch auch: meö f)eim
(PI. D., auf die 10 Brüder zu bez.)
ok ylginni 156, 35, baeöi ok son
Hogna (= b., hon ok s. H. oder b.
s. H.) 225, 25 ; vit karl minn 232, 3.
— Ganz ähnlich auch das sonst im
Nord, häufige milli ok (vgl. Mob.
GL u. w.) = zwischen (dem gedachten
Orte) und. — Endlich sei daran er-
innert, daß ein mit ok angeknüpfter
Satz hier u. da freiere Konstruktion
zeigt (vgl. Ger., Sp. 789) Sigm. tekr
. . . ok ristu nü (Sigm. ok Sinfj.);
milli sin helluna 161, 33.
okkarr, pron. (g.* ugkar, Ger., vgl.
auch die von Nor. abweichende
Erklär. Ark. 18, 157 fg., F. 33;
§ 6, 1; 91, 3), uns beid en
gehörig. — N. m. 162, 14; N. n.
okkart 201, 19; Helr. 12, 18; A.
m. okkarn 208, 2. — A. f. okkra
163, 28 auf Helgi u. Sinfj. zu
beziehen; A. n. okkart Helr. 3, 8.
— PI. N. m. okkrir Grott. 9, 6;
D. okkrum ib. 18, 7; A. m. okkra
229, 9; A. n. okkur 162, 13.
* Zu ek mun okkar (N. f.) ceöri
f)ykkja Helr. 3, 5 vgl. Lund p. 189;
D. H. II, 484; es ist an Brynh. und
die Riesin zu denken, da 3, 5 — 8
auffällig wäre, wenn ein Vergleich
mit Guörün vorläge. — Zur Konstr.
vgl. auch Helr. 12, 5—8 (hvärtki
okkart = keiner von uns beiden)
und hvärrgi.
okkr s. vit.
op, n. — Grott. 7, 4; vgl. dort Fuß-
note u. 6p n.
opinn, adj. (zu upp adv., F. 34;
§ 75, 2), aufstehend, offen. —
A. m. 204, 35; N. f. opin 62, 4;
N. n. opit 183, 2 vgl. § 34, 1 gegen
Ende.
opna, schw. v. (opinn), öffnen. —
opt — oxahQfuÖ
149
Med. opnaz sich öffnen. — Praes.
PL 3 opnaz 212, 9.
opt, adv. (g. ufta; § 24, 2; 83, 1;
F. 34), oft. — 37, 10; 50, 14 u. ö.
optar, adv. kompar. (vgl. opt F. 34),
öfter. — 64, 14; 241, 11.
optast, adv. superl. (opt), sehr oft,
gewöhnlich. — 251, 10.
orö, n. (F. 307, g. vaürd), das Wort.
— N. 113, 10. G. haföi svä til
orös tekit hatte so zum Worte ge-
griffen — hatte diese Wendung
gewählt 236, 19; D. i oöru oröi im
andern Falle (altera ex parte Eg.)
141, 2; A. orö Grott. 7, 2; ib. 24, 2;
= boÖ (Botschaft) 136, 5 vgl. Var.
u. 165, 27; 168, 13; vgl. u* — PL
N. 205, 31; G. oröa 46, 14; 106, 17
vgl. beiöa. — D. oröuin 52, 1;
121, 2; at oröum gera 154, 32
zum Gerede machen, rühvnend
hervorheben; Dsf. oröunum (meÖ
oröunum wohl = mit den gehörigen
Worten) 75, 1. — A. stör orö große
Worte, Prahlreden 102, 7; rong orö
böse Worte, Bosheit Fäfn. 33, 6
(vgl. bera b).
* Der PL orö hat (z. B. 215,
23) sicher auch den Sinn von „Bot-
schaft"; viell. sind die oben u. S. A.
aufgeführten ähnl. Stellen (= boö
Botsch.) hierher zu bringen.
oröaskipti, n. (vgl. orö und skipti).
Wortaustausch, Wortwechsel, Un-
terhaltung. — A. 93, 5.
orMImi, f. (vgl. orö, fimr gewandt, s.
Vigf. s. v.), die Redegewandtheit,
Zungenfertigkeit. — D. 35, 2.
orösnild, f. (orö, snild Tüchtigkeit,
F. 351) die Redebegabung, Be-
redsamkeit. — A. 35, 4.
orftstirr, m. (orö, tixr = Zier, Ruhm,
F. 121), der Wortruhm, d. i. die
gute Nachrede, der gute Ruf oder
Ruhm. — A. 104, 18.
orMak, n. (orö, taka), die Redens-
art, der sprichwörtliche Ausdruck.
— N. 34, 12; 44, 4; A. 39, 14;
96, 18, 20. — PL N. orötok 74,20;
felluz oröt. entfielen die Ausdrücke,
Redewendungen (verba ceciderunt
Eg.), versagte die Sprache.
orka, schw. v. (s. Vigf. s. v. ; ver-
wandt mit verka schw. v. u. yrkja
F. 292, 293), mit Gen. oder til c.
G., aber auch mit Dat., Acc. (Lund
p. 81, 172), vorbereiten, ver-
ursachen. — Inf. til bana orka
Grott. 6, 4.
orlog, Plur. n. (oder orlog, so Vigf.;
vgl. lag u. &r, privat. Präfix, s. Nor. ;
die Bedeut. ist nach Ger., Vollste
Wb. Sp. 1242 hier u. bei orof (s..
öröf) steigernd), die Urgesetze, da»
Schicksal. — D. ©rlogum 22, 13p
A. orlc-g 17, 13; Lokas. 29, 4.
ormahryggr, m. (s. ormr, hryggr),
der Wurm- oder Schlangen-
rücken. — PL Dat. ormahryggjum
88, 6.
ormahofuft, n. (s. ormr, hofuö), das
Schlangenhaupt. - PL N. 88, 6.
ormgarör, m. (s. ormr, garör), der
Wurm- od. Schlangenhof, das
Gehege für Schlangen. — A. 120, 15.
ormr. m. (F. 307, g. ?aürms, § 27,
3; der Wurm; auch das größere
Reptil, die Schlange, der Drache.
— N. 38, 3; Nsf. ormrinn 72, 6;
G. orms 172, 27; D. ormi 175, 3;
Dsf. orminum 38, 2; A. orm 208,
12; Asf. orminn 72, 4. —Plur. N.
ormar 23, 8; Grm. 34, 1; Nsf.
ormarnir 73, 13; 120, 17.
ormsliki. n. (s. ormr, liki), die
Schlangengestalt. — A. 100,
4; 116, 24.
orpinn s. verpa.
orrosta, f. (nach Grimm u. Vigf. =
ornosta, zu ags. eornest Ernst, An-
strengung F. 2 1 ; nach Nor. urspr.
orrasta die Unruhe, zu ahd. rasta
= Rast, Ruhe), der Kampf. —
N. 140, 3; Nsf. 178, 7. G. orrostu
45, 7; 141, 6; D. orrostu 47, 17;
136, 13; A. orrostu 84, 13; 136,
4; 141, 15. — PL N. orrostur 81,
8; D. orrostum 34, 11; 143, 11;
A. orrostur 166, 15.
otr, m. (F. 33, § 50a1), die Otter,
Fischotter. — N. 114, 4; Nsf. 115,
1; G. otrs 173, 10; Dsf. otrinum
114, 6 ; A. otr 114, 8 ; Asf. otrinn ib.
ortrbelgr, m. (s. otr u. belgr), der
Otterbalg. — Asf. 115, 2.
otrgjold oder otrsgjold, PL n. (s.
°t''; gJQld zu gjalda), die Otter-
bezahlung, das Lösegeld für die
Otter, poet. = Gold. — N. 114,
1 ; 175, 6; Dsf. otrgjoldunum 116, 4.
oxahofirö = uxali.
150
ö- — öheilagr
O.
6- (oder ü-, vgl. Vigf. s. 0 u. U), nega-
tives Präfix (g. un-, F. 15) ffi vielen
Konipos., vgl. oiägr, öliapp u. ähnl.
6az, schw. v. Med. (F. 12, Nor.; g.
ögan (sis)), stcÄ fürchten, in
Schreck geraten. - - Praes. S. 1 mit
suff. Pron. oumk (Var. öumz) Hugin
Grm. 20, 4 = paveo de Hugine Eg.
öbilt, adj. n. (6-, bilt), mcÄ£ mut-
los. — laetr ser veröa öbilt (adv.)
zeigt sich rasch entschlossen 156, 24.
öborinii, adj. (cf. ö- u. bera 2; g.
unbaürans Ger.), ungeboren,
d. h. nicht auf gewöhnliche Weise
zur Welt gekommen; vgl. Grm. My th.
361 fg., Pf. Germ. IV, 47; Mob.
Edda p. XIV. — N. 154, 32; übers.
„noch vor meiner Geburt".
öbrunninn , adj. (6-, brunninn zu
brenna), un verbrannt. — N. n.
r obrunnit 261, 19.
öbüinn, adj. (ö-, büinn), unfertig.
— N. n. 232, 13.
OÖal, n. (ahd. uodal, F. 14; § 49, 2),
das Stammgut. PI. A. ööul 7, 9.
ööamälugr, adj. (öör F. 308 ; mälugr),
auffallend gesprächig. — N. f.
231, 28.
ödäfiir, PI. f. (ö-, däö F. 152), Un-
taten, unerlaubte Dinge. — A.
203, 32; fyrir öö. |)inar J)aer wegen
deiner Untaten (f)aer = die meine
ich besonders) 253, 28.
öMa, adv. (= ööliga, vgl. varla=var-
liga) heftig, ungeduldig. — a, 2.
öfagna$r, m. (s. 6- u. fagnaör), der
Kummer. — N. 154, 2; G. 251,
11 (hier = Strafe, vgl. spara).
öfagr, adj. (s. ö- u. fagr), unschön,
unfreundlich, hart. — PI. D.
ofogrum 121, 2. — Komp. ofe^ri;
S. A. f. eigi öfegri 90, 2 = non
minus splendidam Eg.
öfleygr, (s. 6- u. fleygr = flügge,
§ 78, zu fljüga), unflügge, nicht
fähig zu fliegen. - - N. 122, 1.
öfriör, m. (s. ö- u. friör), der Un-
friede, die Feindseligkeit, der
Kriegszustand. — G. öfriöar 167,
27; D. öfriöi 12, 7; 136, 9; f. 6fr.
veiöa in Streit geraten 159, 18;
nach Bg. ist hier gemeint f. ofrliöi
yröi = auf Übermacht (*. ofrliö)
stieße.
öfröMiga. adv. (s. 6- u. frööl.), un-
verständig. — 27, 2.
öfüss, adj. (s. 6- u. füss), nicht be-
gierig. — N. m. 41, 3. — N. f.
var jiessa (G. n.) öfüs 152, 19.
* eigi öfüss c. G. = sehr geneigt
zu etwas 198, 11.
öfoera, f. (vgl. öfoerr), eine schwer zu
passierende Stelle, Sckwierigkeit.
— N. 11, 1 ; D. öfeeru 35, 10; 68,
4. A. 154, 29.
öfeerr, adj. (s. 6- u. feerr), nicht zu
passieren, unnahbar. — N. m. 7,
8. — N. n. öfeert in schlechtem Zu-
stande, gefährdet 122, 2. — A. m.
ofoßran 153, 30 vgl. gora.
ögagn, n. (s. ö- u. gagn n.). der
Nachteil, Schaden. — A. 82, 1.
ögleöi, f. (s. ö- u. glaör), die Trau-
rigkeit. — D. 194, 20.
öglogt, adv. (ö-, gloggr), ungenau;
wenig. — 210, 21.
ögn, f. (öaz F. 12), die Furcht, der
Schreck. — N. 218, 29.
ögurligr, adj. (vgl. Vigf. s. v. öaz),
furchtbar. — A. m. 192, 8. —
N. n. 205, 23 ; hier = ungeheuer-
lich, unglaublich.
ög^rr od. ögerr, adj. (s. 6- u. gorr),
unfertig, nicht getan, ungeschehen.
— N. m. 52, 16; A. n. 220, 11
das hättest du wohl ungetan sein
lassen können (Edz.) = dies wäre
besser nicht geschehen. Nach Ba.
mißverstandene Wiedergabe von
Atlm. 39, (35, 8).
öhamingja, f. (ö-, harn.), das Un-
glück. — N. 219, 28.
öhapp. n. (s. ö- u. happ = Glück,
F. 62), das Übel, Unglück. — N.
37, 18. — PI. N. öhQpp Schand-
taten (vgl. Fritzn.) 165, 6.
öhappaskot, n. (s. öhapp u. skot),
der Unglücksschuß, unglück-
liche Schuß. — N. 74, 18.
öhegnt, pass. pari, absol. (ö-, hegna
Vigf. = hegen, schützen, abivehren,
bestrafen), ungestraft. — 228, 4
öheilagr, adj. (s. ö- u. heilagr), un
heilig ohne Weihe oder Würde
— Komp. PI. N. f. öhelgari (vgl
heilagr, Komp. u. Superl.) 27, 12;
öhreinn — öröf
151
eigi eru öh. = non minori sancti-
tate gaudent Eg.
öhreinn, adj. (s. ö- u. hreinn, F. 82),
unrein. — N. n. öhreint 31, 12.
öhoegr, adj. (ö-, hoegr), unzugänglich,
unfreundlich. — N. f. 226, 5.
öjafnt, adv. (s. ö- u. jafnt), in un-
gleicher, verschiedener Art. —
^ 22, 14.
ökätr, adj. (ö-, kätr); unfroh, trau-
rig. — N. f. 201, 9.
ökunnigr, adj. (s. 6- u. kunnigr),
unbekannt. — N. m. 172, 7; N.
f. okunnig 179, 25; N. n. ökunnigt
70, 8.
ökiinnr. adj. (g. unkunf)s Ger., dem
Sinne nach = ökunnigr), unbekannt,
fremd. — N. m. 152, 31. — PL
D. ökunnum 43, 10; A. ökunna
241, 11.
ökvföinn, adj. (s. ö- u. kviöinn be-
kümmert F. 54); unbekümmert um,
furchtlos in einer Sache (Gen.).
— D. ökviönum Vol. 56, 8. —
ökviöinn F. J.
ökyrr, adj. (s. ö- u. kyrr), unruhig,
bewegt. — PI. N. ökyrrir 16, 3.
ölea, schw. v. (lat. oleum), einölen,
mit Öl versehen, ßpez. vom Er-
teilen der letzten Ölung. — Inf.
w 261, 18.
ölikr, adj. (s. ö- u. likr). 1) un-
gleich. — S. N. 179, 5. PI. N. m.
ölikir 24, 16; Komp. ölikari PI N.
m. 24, 26. — 2) unähnlich (dem
Erwarteten), unwahrscheinlich.
— N. n. en eigi ölikt (sc. er)
219, 15.
ömaki, m. (s. ö- u. makr F. 226),
das Ungemach, die Belästigung1.
— A. ömaka 15, 15.
ömakligr, adj. (ö-, makligr), un-
passend, unbillig. — N. n. 202,
13.
ömegÖ, f. (ö-, mega), die Hilflosig-
keit; auch konkret die hilflose,
der Pflege bedürftige, Person. —
N. 233, 27 von einem Kinde gesagt.
öniöraör, adj. (vgl. ö- u. niöra = er-
niedern), von nicht niedriger Art,
vornehm. — A. öniöraöan c, 4
(honestum, inclytum, celebrem Eg.;
Var. öniöjaöan = gnarissimum Eg.).
Gering (KvaeJDa-Brot S. 22) übers.
öniöraöan f>riÖja = den tadellosen
priöi (Beiname Oöins, hier aber von
Ragnar gebr. ?). Andere Erklärung
bei F. J. Skjald. B. 5.
önytaz , schw. v. Med. (vgl. nyta),
unbrauchbar werden. — Inf.
r 111, 12.
önytr, adj. (vgl. nytr, g. unnuts Ger.),
unbrauchbar; unnütz. — N. n.
önytt 111, 6. — A. n. 202, 20.
öorÖinn, adj. (ö-, veröa), ungeworden,
noch ungeschehen = zukünftig. —
r PI. A. 191, 15.
öp, n. [vgl. g. vöpjan, e. to weep Vigf.),
der Schrei. — A. 98, 8. — S. auch
op n.
öramligr, adj. (vgl. ö- u. rammr),
unkräftig. — Komp. N. m. öram-
ligri (nach Verhältnis) minder stark
71, 21.
6r, adv. u. präp. mit Dat. (g. us;
F. 35), aus, meist lokal, doch auch
zur Bezeichn. des Stoffes, Mittels,
Grundes. — 1) lokal: 3, 6; 8, 4,
11; 105, 13; drekkr ör brunninum
20, 16; leystiz ör Lseöingi 39, 2,
14; ör orminum aus dem Rachen
der Schlange 80, 15. — Freier: ör
mälum aus den Streitsachen (aus
der Affaire) 168, 10.
2) Zur Bez. des Stoffes (vgl.
af 4) Grm. 40, 1, 3, 4, 5, 6 ; ib.
41, 1, 4; 110, 18.
3) Das Mittel oder den Grund
bez. ör v, 2.
4) Adverb, steht ör = daraus
Vaff)r. 31, 3, sei es in der gewöhn-
lichen Fassung oder mit W (vgl.
Bt. p. 396) varÖ ör; = aus 102,
6 (wohl nicht ör hverri sc. skäl,
vgl. snerta).
Örä9, n. (vgl. ö- u. räÖ), der Unrat,
verderbliche Rat. — N 116,
13; J)etta er öräö das empfiehlt
sich nicht 179, 9.
öräQligr, adj. (öräö), unrätlich, b e -
denklich. — N. n. öräöligt 217 \
12.
örlausn, f. (ör, lausn = Lösung F.
273), die Lösung einer Frage, die
Auskunft od. Entscheidung.
— N. 56, 16; A. 97, 9.
öröf oder orof, n. (nach Vigf. s. v.
öröf für orhöf vgl. höf n., nach
Ger., Vollst. Wb. Sp. 1243 ebenfalls
für orhöf; &r (Sp. 1242, mit stei-
gernder Bedeut.), das Übermaß,
152
örr — ötröligr
die große Zahl, Unzahl. —
Dat. oröfi {oder örövi) vetraValjn.
35, 1 (vgl. Var.) = immensa (retro)
hienium serie Eg. = vor einer Un-
zahl von Wintern.
Ott {vgl. värr*), unser. — PI. N.
f. örar Yafbr. 31, 4.
örskurör, m. (ör, skera, ausschneiden
= ausscheiden , entscheiden),
der Entscheid. — Asf. 241, 13.
ösanna, schw. v. {vgl. ö- u. sannr),
für unwahr erklären, ableugnen.
— Inf. 44, 7. — Nach F. J. Gg.
S. 42 „durch Gegenbeweis ent-
kräften".
ösannr. adj. (ö-, sannr), unwahr.
— A. n. ösatt 226, 4.
ösäinn, adj. {vgl. ö- u. sä stv., wovon
Part. Pass. säinn) , unbesäet,
unbestellt. — PI. N. m. ösänir
89, 4.
ösarr. adj. (ö-, särr), unverwun-
det. — N. 222, 18.
Ösk, f. (ahd. wunsk; § 6, 3; 34, 2;
F. 307, Ark. 15, 359), ^rWunsc h.
PL D. öskum nach Wunsch 201, 24.
öskapliga, adv. (öskap Unschicklich-
keit), unschicklich. — 150, 34.
öskasonr, m. (sonr, ösk u. Oski), der
Adoptivsohn, vgl. Wh. p. 290,
Golther, G. M. 315. — PI. N. ösk-
asynir 28, 1.
* Über die Ableit. von Oski (so
z. B. Falk Ark. 5, 114) vgl. ösk-
mser*.
öskirör, adj. (ö-, skirör), u n g e t a u f t.
— N. 236, 18. - PI. A. 237, 2.
öskmeer, f. (osk, maer), die Adoptiv-
tochter, spez. die Walküre Oöins.
— A. öskmey 151, 7.
* Andere Erklärungen (eskimser,
wobei Frigg als Herrin gedacht wird,
vgl. 43, 3) sind durch öskasynir
nahezu widerlegt, höchstens käme
noch die Myth.*, S. 347 erwähnte
(von Oski = Oöinn) in Betracht;
vgl. auch valkyrja.
oskoriiin, adj. (s. ö- u. skera, davon
skorinn Part. Pass.), ungeschnit-
ten; unbeschnitten. — N. n.
öskorit GuÖr. II, 23, 7. — PL D.
öskornum 82, 9.
ös Lop. PL N. (s. ö- u. skop Geschick
F. 331, vgl. skapa), das Mißgeschick,
Unglück. — N. öskop 182, 25;
D. öskQpum 22, 17; 159, 11: vgl.
fyrir 1) e). — Häufig ist bei fyrir
ösk. veröa an bösen Zauber zu (lin-
ken, übersetze 159, 11 : sie waren
]>eim öskopuin 160,
Verzauberung .
25 vgl. skulu *).
. ö- u. spilla),
un-
die M ü n -
Vigf. und
11 ; wenn
= bei der
und
„an
809
verzaubert; i
15 : in dieser
* Für 182,
öspiltr, adj. (s
versehrt. — PL A. f. öspiltar
Sigdr. 19, 6.
öss, m. (F. 15, § 50 a2),
düng, der Ausfluß, so
Fr.2. — D. at ösi 107,
richtig (vgl. Einl. S. 43)
Mündung (d. i. beim Einfluß in ein
größeres Wasser?) soll man den
Fluß verstopfen. — F. J. Gg.
Gering (die Edda) übersetzen
der Quelle" (Vollst. Wb. Sp.
„Mündung").
österkligr, adj. (s. ö- u. sterkr, sterk-
ligr), kraftlos. — Komp. PL N.
m. österkligri 66, 19.
ösviftr oder ösvinnr, adj. (s. ö- u.
svinnr verständig F. 365), unklug.
— PL N. ösvinnir (böttuz ö. viö
orönir = sahen ein, wie unklug sie
sich hierin bewegt, d. h. benommen
hätten) 241, 8; Gen. ösviöra Grm.
^ 34, 3.
ösyndr, adj. (s. ö- u. sund, synör
F. 362), ohne die Fertigkeit
zu schwimmen. — N. 98, 1.
ösynn, adj. (ö-, synn), unwahr-
scheinlich, unsicher. — N. n.
er ösynt, at hön se gefin es ist
etwas Unwahrscheinliches, daß sie
gegeben werde (= g. werden könne)
227, 22.
össett, f. (s. ö- u. saett), der Un-
friede, Kriegszustand. — A.
97, 3; 136, 3.
ösceind, adj. (ö u. soemd), die Un-
ehre. — A. 67, 20.
ötiyinn, adj. (ö- u. tiginn), ungeehrt,
ohne Ansehen. — N. 145, 6.
ötimadagr, m. (ö-, timadagr), ein
Unglückstag. — N. 204, 13.
ötrüligr, adj. (ö, u. trüligr zu trü,
F. 125), a) unzuverlässig. —
b) unglaublich — Zu b) N. n.
ötrüligt 59, 17; 241, 16. — Plur.
N. m. ötrüligir 56, 10 vgl. Lund
p. 418, 465, 479; auch hierher (so
Vigf., Fr.2, Eg.) 5, 7? besser wohl
ötrür — purpuri
153
zu a), da sonst die folgende Mah-
nung zur Vorsicht (H9V. 1) un-
verständlich bliebe.
ötrür, adj. (ö-, trür, F. 125), untreu.
N. 175, 20.
ötta, f. (g. ühtvö, F. 9; § 11, 2; 27,
3), die F r ü h e ; das Morgengrauen,
vgl. Wh. p. 373. — D. i öttu 57,
9; 170, 29.
öttalauss, adj. (lauss u. ötti, öttaz),
furchtlos, gefahrlos. — N. n.
adv. öttalaust 60, 6.
öttaz, schw. v. Med. {vgl. öaz, F. 12),
sich fürchten, für sich Furcht
(ötti m.) empfinden. — Inf. 116, 6;
mit Acc. des Objekts {vor ihnen)
169, 9. Prass. S. 3 öttaz 179, 15.
Prset. PI. 3 öttuöuz 39, 16.
ötti, m, (öaz F. 12), der Schreck,
die Furcht. — Asf. viö ottann bei
dem {erklärlichen) Sehr. 226, 22.
öumrteSiligr, adj. (ö-, umrceöa Be-
richt, Beschreibung : um, roeöa), un-
beschreiblich. — A. 209, 14.
övarliga, adv. (s. ö-, varliga zu varr),
unvorsichtig. — 104, 5.
övarr, adj. (ö-, varr), meist passiv,
= unerwartet. — A. n. ä övart
191, 17. Im aktiven Sinne = ah-
nungslos D. övorum 253, 11.
övili, m. (ö-, vili), die Abneigung,
der Unwille. — D. at sinum övilja
wider {ihren) Willen 211, 23.
öviltr, adj. (ö-, u. villa), unver-
wirrt. — PI. Af. öviltar Sigdr.
19, 5.
övinr, m. (ö- u. vinr), der Nichtfreund,
Gegner, Feind. — Plur. N. övinir
H9V. 1, 5; G. övina 168, 25; D.
191, 22; A. 190, 4.
övitr (ö- u. vitr) unverständig. —
Fl. A. 189, 8.
övizka, f. (ö-, vizka), der Unver-
stand. — N. 225, 14.
övigr, adj. (ö- u. vig n.), unüber-
windlich. — A. övigjan 154, 26.
öviss, adj. (ö- u. viss, g. unvis, F. 306),
ungewiß. — N. n. övist, övist
H$v. 1, 4; Regm. 25, 4.
övsenn, adj. (ö-, vaenn), unwahr-
scheinlich. — N. n. övaent
234, 11.
P.
pallr, m. (vgl. Vigf.), die Bank. —
Fl. A. 218, 18.
peningr oder penningr, rn. {vgl.
Vigf. s. v. u. Art. phenninc bei
Lexer Mhd. H Wb., Schade Altd.
Wb.; Nor., Ark. 24, 192), der
Pfenning, eine kleinere Münze.
— G. pennings 116, 13; A. perming
115, 14. — Im Plur. = Geld; so
D. 259, 23; Acc. 240, 9.
pisl, f. (älter pinsl, vgl. Vigf. s. v., zu
pina = lat. poena), die Peinigung,
Marter, Tortur. — PI. D. pislum
95, 1.
plokka, schw. v. (F. 167), pflücken,
rupfen. — Praat. S. 3 plokkaöi
121, 23.
plögr, m. {vgl. Vigf. s. v., Wh. p. 79,
Gr. Gesch. d. d. Spr. 40 fg., Bg.
in Ark. 22, 133), der Pflug. —
Nsf. 3, 7; A. plog 3, 7.
plögsland, n. (s. land, plögr), ein
Ackerland, wohl etwa einem
Morgen entsprechend (an acre of
land Vigf.; jugerum Eg. u. Fritzn.,
Morgen Pf.). — A. 3, 3.
primsigna, schw. v. (prims. Vigf.; zu
prima signatio? Vigf.), die Vor-
weihe austeilen, in die Zahl der
Katechumenen {durch Exorzismus
u. Bekreuzen) aufnehmen. — Pass.
Part, primsigndr 236, 16.
pröfa, schw. v. {zu lat. probare, vgl.
Vigf.), prüfen, erweisen. — Med.
pröfaz = sich zeigen. — Praet.
S. 3 pröfaÖiz svä = das Ergebnis
war 236, 7.
prölemsis, f. {besser prolepsis), gram-
mat. terminus 146, 1; vgl. upp-
numoing.
pryöi, f. {vgl. prüdr Vigf.), der Stolz,
Glanz, die Pracht. — D. 215, 24.
pund, n. {lat. pondo, vgl. Nor., Vigf.),
das Pfund. — PI. A. |)rjii pund
136, 17.
pungr, m. (F. 167); der Leder-
beutel, die am Gürtel hängende
Tasche; vgl. Wh. 176. — D. pungi
55, 11; 112, 1.
purpuri, m. {vgl. Vigf.), urspr. wohl
die Purpurfarbe, aber meist ein
feiner Seiden- oder Sammet- Stoff von
verschiedener Farbe, vgl. guÖvefr;
D. 253, 18.
154
ragnarokr — raö
R.
ragnarokr, n. (g. riqis = rokr, Nor.,
F. 253 u. regin, rogn; /wr rfu' 2&W.
c. 3 A. 266 erörterte Form ragna-
i*Qk {gehörig zu rQk F. p. 249) tritt
Vigf. s. v. regin, rQk und rokr ent-
schieden ein, desgl. Müllh., I). A.
V, 18, 89 u. Gol'ther Germ. Mgth.
537 '), doch ist die Zusammen-
setzung mit rokr in der Prosaischen
Edda zu sicher bezeugt, um aus
dem Texte verbatint zu werden; die
sog. Götterdämmerung, der Welt-
untergang. — G. biöa ragnarokrs
142, 5; til r. bis zum W. 35, 7;
42, 6; 80, 20. — A. ragnarokr
81, 2.
* In sachl. Bezieh, vgl. Golther
S. 531 fg., E. Mogk {Göschen)
S. 96 fg., Olrik, N. Geistesleben
100 fg.
ramliga, adv. {von ramligr = ramr),
mit Kraft, kräftig. — Grott. 21, 2.
ramr oder rammr, adj. (s. Vigf. s. v.,
Nor.), stark, kräftig. — N. m.
56, 4; N. n. ramt 56, 1.
rangr, adj. {s. Vigf. s. v., Nor., = e.
wrong), schief, verkehrt, böse.
— A. m. rangan eiö falscher Eid
190, 5; A. n. rangt {hier wohl
adverb. — haud recte Eg.) 105, 3;
mart rangt orö 202, 11. — PI. A.
n. rQng orö Fäfn. 33, 6.
rani. m. {vgl. Vigf.); die Schiveins-
schnauze , der Rüssel; von einer
Schlange D. 224, 5.
rann, n. (g. razn; § 33, 1; F. 246),
das Haus. — D. ranni Grm. 13, 5.
— PL G. ranna Grm. 24, 4; Helr.
1, 8 Var.
raptr, m. (F. 251), der Dachspar-
ren. — PI. Asf. raptana 107, 19.
— Vgl. auch raefr m.
rata, schw. v. {= g. vratön Vigf.)
einherfahren, hinstürzen. —
Praes. PL 3 rata VqL 52, 6 = prae-
cipites ruunt Eg. — W bietet hier
hrata, vgl. F. 82; dagegen Vigf.
s. v. hrata. Vom Straucheln auf
dem Wege Praet. S. 3 rataöi 229, 8
vgl. ratar 230, 1.
* Ger., Vollst. Wb. unterscheidet
1 . hrata, später rata = fallen. —
2. rata, älter vrata, g. vratön, um-
herwandern.
rauftr, adj. (g. rauj>s, F. 257), rot,
meist gelbrot, doch auch blutrot.
{Weitere Abstufungen der Fitrbe s.
bei Vigf.). 1) Von der Farbe des
Goldes oder Feuers. — Sing. N. n.
rautt (§ 29, 5) 109, 17; D. n. rauöu
25, 3; A. n. rautt 22, 2. Vgl. Lund
p. 268. — PL 1). m. rauöufn (irott.
20, 3; zu Helr 9, 3 vgl. hvitr*);
A. hringa rauöa rote Ringe = Gold-
ringe Regm. 15, 7. Im Beinamen
inn rauöi 235, 18 wohl auf rötliclte
Haarfarbe zu beziehen. 2) Von
der Farbe des Blutes: Sing. D. m.
rauöum VqL 41, 4; D. n. rauöu
211, 33.
rauf, f. {vgl. rjüfa, § 55, 1; F. 258),
das Loch. — A. rauf 80, 8; Asf.
raufina 100, 1,5. — PL A. raufar
113, 4.
raufa, schw. v. {s. rjüfa, F. 258), rau-
fen, auseinanderwerfen, stören
{vom Feuer). — Prass. PL 3 raufa
seyöinn 93, 12 = carbones (rutabulo)
turbarunt Eg.; hier wie 93, 13 {s.u.
rjüfa) ist an ein Entfernen der
Kohlen bez. der Feststellung, ob das
Fleisch schon gar sei, zu denken.
* Von diesem raufa (= nhd.
raufen) zu trennen ist raufa (= g.
biraubön, nhd. rauben); so Vigf,;
anders F. 258; Ger., Vollst. Wb.
s. raufa.
raun, f. {vgl. reyna), die Prüfung,
Probe. — A. 158, 15. Gen. raunar
adv. = in Wirklichkeit 224, 24.
räS, n. (F. 251). 1) der Rat, die
Beratung, der Beschluß; auch
die geeignete Lage, die Sachlage.
— N. 121, 20; syndiz raö schien
es eine gute Gelegenheit 152, 20;
[)ykki-mer raö es scheint mir {der
beste) Rat 240, 10; er mitt raö ist
mein fester Entschluß 135, 6 vgl.
167, 30; G. lagöi J)at til räös 249, 15
= brachte in Vorschlag; D. at räÖi
auf den Rat 157, 26, 33; meö r.
mit Einwilligung 166, 24. A. raö
38, 19 vgl. fa; 83, 10; 53, 21; 99,
11 {vgl. engi; einskis raö eiga af
miöinum = sich keinen Rat wissen
bez. des Mets, nicht zu dem Met
gelangen können). — lagöi r. fyrir
122, 9 vgl. leggja. — taka |mt r.
157, 2 s. taka ok se ek räöit und
sehe ich den {tauglichen) Rat 208, 1 ;
räöa — refilsstigr
155
um sitt räö von ihre?" Lage 171, 8;
um mitt raö inbezug auf mich 260,
10; allt raö fyrir gert alle Anstalt
dazu getroffen 258, 23. — PI. N.
raö = Ratschläge 181, 3; G. räöa
53, 16; 211, 8; D. räöum 52, 13
(vgl. räöa stv.); A. raö 73, 9) (bäru
saman raö sin pflogen sie mitein-
ander Rat)-, raö räöa Ratschläge
geben 179, 4 vgl. Lund p. 43.
2) spez. die Heirat. — N. 198,
10 = Partie; 227, 23; D. 154, 2;
A. 201, 30 vgl. sjä. PI. G. räöa
200, 15. — Auch = Hauswesen,
Familie. — S. N. 194, 16 [Macht,
Edz.).
* Neben raö n. ste7fc£ -räör «w
Kompositis, wie störräör, snjallräör
u. Eigennamen wie Gangräör (vgl.
mhd. Dancrät u. ä.). — Von diesem
-räör leitet sich dann -raeöi in
störraeöi u. w. = Eigenschaft eines
störräör ab. — Das in den Wb.
als raeöi (= rule Vigf.) aufgeführte
Wort ist wohl als jüngere Analogie-
bildung zu betrachten.
räöa, stv. (F. 250, § 110; g. garedan),
beraten, beschließen, gebie-
ten; oft mit Dat. oder fyrir c. D.
== über etwas gebieten, Gewalt
haben, etwas bewirken oder ver-
anlassen (Lund p. 41, 81); seltener
mit Acc. des inneren Objektes (vgl.
räöa räö L. p. 43), so r. heilraeöi
= einen guten Rat geben 61, 8. —
räöa um viö e-n = beraten (über
etwas) mit einem (aber Fäfn. 33, 2
raeör um viö sik sinnt auf Böses,
D. H. II, 419; vgl. auch viö 2) b));
r. um eitt (226, 9) über etwas be-
stimmen. — Inf. räöa 17, 14; 45,
10; 61, 8; 68, 1 (mega räöa etwa
= Herr seiner Entschließungen
sein); 93, 16; entscheiden 152, 19;
vgl. pü skalt fyrir r. du hast zu
gebieten! 157, 31; ähnl. 166, 23;
224, 32; 232, 4; vom Deuten eines
Traumes 196, 14; vom Lesen (vgl.
e. to read) der Runen Guör. II,
23, 4. — Praes. S. 1 raeö ek 161, 2;
S. 3 raeör 6, 10; 15, 4; 31, 15;
33, 6, 8; 34, il; 53, 20 (hier = ver-
anlaßt, so auch 102, 14); 142, 9.
— r^eör sessa kostum hat die Be-
fugnis die Plätze anzuweisen (Ger.)
Grm. 14, 2. — PI. 1 räöum 171,
34; PL 3 räöa 22, 13; 45, 8. —
Im per. S. 2 räö um meÖ oss = be-
rate mich 172, 9; räö drauminn
deute den Traum 194, 21. — Part,
skal ek raöandi (sc. vera) pins dauöa
203, 25 vgl. Lund p. 149. — Praet.
S. 2 rett = verrietest 210, 22. —
S. 3 reo (r. lQndum ivar Landesherr)
3, 1 vgl. 124, 2 u. 124, 6 (r. fyrir
gebot über) 164, 16; pvi reo das
veranlaßte 53, 4; c. Acc. auch =
deutete, las mit Verständnis Sigdr.
13, 1 ; reo deutete drauminn 215,
28. — PI. 2 reöu-per til . . . = ent-
schlösset Ihr Euch zu . . . 210, 27;
PL 3 reöu lQnduin 120, 5; r. liöi
163, 2; reöu räöum sinum faßten
ihre Beschlüsse, faßten Beschluß
52, 13. — at reöu peir ä hendr
honum daß diejenigen einen Angriff
auf ihn beschlossen 150, 20. — Conj.
S. 2 ef pü reöir 261, 10 = wenn
du freie Hand hättest. — Pass.
Part. N. m. räöinn beschlossen, n.
absol. räöit veranlaßt 53, 16, 19;
r. fyrir ser für sich (= bei sich)
beschlossen 69, 24 vgl. 223, 20;
r. = verraten 221, 25. — PL N. m.
räönir til bana zum Tode bestimmt
155, 27. — Med. räöaz sich beraten,
fertig machen. — Praet. S. 3 rez
i hernaö einen Heereszug unternahm
162, 35; ähnlich rez i möti brach
auf gegen . . . 251, 5 vgl. Praes. S. 3
raez ( = raeöz) i ferö entschließt sich
zur Fahrt 213, 19.
räöagerö, f. (räö, gerö zu gera), die
Beratung, Leitung. — A. 245, 5.
räöahagr, m. (s. räö; haga), die
Einrichtung, Lebenslage, spez. die
Heirat. — N. 152, 22; D. 154, 3.
räödrjügr, adj. (räö, drjügr = stark
F. 154), rattüchtig, fähig Rat zu
erteilen. — 246, 7.
räögjafi (räö n.; -gjafi zu gefa F. 100;
über die Vokalis. s. Ark. 17, 180),
der Katgeber. — N. 222, 19.
ränsmaör, m. (vgl, maör, Rän u. F.
250), der Raubmann, Räuber. —
N. 124, 13.
ras, f. (F. 252); der Lauf, Wett-
lauf. — A. ras 68, 18.
refilsstigr (auch -stigr), m. (vgl. Vigf.
s. v., auch refill u. stigr), der Irr-
weg, die Wildnis. — PL D.
refllsstigum 4, 16.
156
refsing — reiöuligr
* Für das Wort refill vermutet
Vigf. die Grundbedeutung Sehlange;
vielleicht wäre rvl'v= Fuchs zuvergl.
und relill ein verwandtes kleineres
Raubtier, etwa Marder oder Wiesel,
vgl. blöörefill, refilsstigr also zu-
nächst „Weg des Raubtiers*; von
einem andern refill (= Wand-
teppich) leitet Fr.2 das Wort ab,
gewisserm. „Schleichweg hinter einem
W.tepjjich" , vgl. auch Ger., Votist.
Wb. s. v. refill.
ref sing, f. {vgl. §24,2; refsa F. 252),
die Züchtigung, Bestrafung. —
PI. N. refeingar 143, 3.
regin und rogn, PI. n. (F. 250, § 49,
2; g. ragin, vgl. auch ragnarokr),
die waltenden sc. Mächte, die
Götter; poet. — .N. regin Vq1.
25, 1; Vaf])r. 47, 5; Grm. 41, 2.
— G. ragna {nach Vigf. zu dem
N. rogn gehörig) Vol. 41, 3.
* Daß regin in eilt. Zeit von den
das Schicksal bestimmenden Wesen,
nicht gerade von den Äsen gebraucht
wurde, hebt Mogk im Anschluß an
Schade AM. Wb. II, 698 hervor.
regingrjöt, n. {vgl grjöt u. Vigf.
regin II), gew. als großes Gestein
oder {so Vigf.) Altar, Heiligtum
erklärt. Aber grjöt kann poet. auch
auf edles Gestein (Qlungrjöt, alnagrj.
Vigf. p. 216) bezogen werden, und
offenbar soll dieser höhere Sprach-
gebrauch hier durch regin- an-
gedeutet werden. Im Unterschiede
von rauöum hringum {dem alten
Kronschatze des Königs) liegt in
regingrjöti (D., Grott. 20, 4) wohl
die Bezeichnung des auf der Mühle
Grotti neu gewonnenen Goldes, wo-
bei noch die wahrscheinliche Ver-
wandtschaft beider Namen ins Spiel
kommt. Schon Simrock übersetzte
regin grj. mit „spähem Gestein";
D. H. II, 614 denkt, daß die Mühle
Grotti selbst hier gemeint sei, so
auch Ger., Vollst. Wb.
regn, n. (g. rign, F. 259), der Regen.
D. regni 33, 6.
regnbogi, m. (s. bogi u. regn), der
Regenbogen. — A. 16, 9.
reiÖ, f. (F. 254; § 55, 2), das Reiten
oder Fahren; das Fuhnverk , der
Wagen. — I). reiö 34, 2; 253, 17;
A. reiö 30, 7; 44, 16 {hier=Reiten;
so auch 191, 31); Asf. reiöina 30, 7.
reiöa, f. {vgl. Vigf. u. Fritz.), die
Bereitung, Besorgung, spez. die
A llfwartung bei Tische. — N.
109, 12. — G. til reiöu vera = zu
Diensten stehen 235, 8.
1. reiöa, schw. v. iF. 309), schwin-
gen. — Inf. 69, 19. — Prajs. S. 3
reiöir 93, 23; 60, 8. — Pra±t. S. 3
reiddi (§ 29, 1) 104, 10; r. til 72,
21 ; r. of oxl 103, 23 (humero sub-
limem librabat Eg., auf der Achsel
schwenkte, Ger. — Pass. Part. A. f.
reidda 178, 5.
2. reiäa, schw. v. {s. *). — abwägen,
bezahlen. — Praet. PI. 3 reiddu
174, 5. Pass. Part. N. n. reitt
(§ 29, 5) Regm. 6, 1 vgl. fram
reitt 174, 2.
3. reiöa, schw. v. (F. 309 unten) zor-
nig machen, gew. Med. reiöaz
= zornig werden; mit Dat. vgl.
Lund p. 76. _ Praet. S. 3 reiddiz
(§ 29, 1) JQtninum wurde erzürnt
über den R. 71, 2; PI. 3 reidduz
14, 9.
* 1. u. 3. reiöa {u. reiÖi f.) ge-
hören wohl dems. Wortstamme an
{urspr. vr...) 2. reiöa {u. reiöi n.)
gehört zu g. garaidjan F. 254.
reiöfara, adj. {vgl. § 79 a); zu reiö f.
u. fara stv.) in der Verbind, veröa
vel reiöfara = eine glückliche See-
reise machen 154, 22.
reiöi, f (F. 309, e. wrath, § 70, 1),
der Zorn. — I). af {kaus.) reiöi
Fäfn. 33, 5; A. reiöi 203, 13; 204,
18 vgl. fä 1).
reiöi, n. (F. 254) , das Geschirr;
vgl. reiö f. - D. reiöi 76, 14; —
PI. N. reiöi o, 7; vgl. Ger., Vollst.
Wb., Sp. 823; Raßm. I, 141*;
190*); D. H. II, 655.
reiftigogn, PI. N. {vgl. gagn n. 5 bei
Vigf. u. reiöi n.) zum Geschirr ge-
hörige Stücke, Sattelgerät {Ger.).
— A. 18, 1.
reiMliga s, reiöuliga,
reiör, adj. (F. 309), zornig, vgl. reiöi
f. — N. m. 46, 14. PI. N. m. reiöir
122, 17; N. n. reiö 78, 9.
* über den Dat. bei reiör {und
reiöaz) vgl. Lund p. 112.
reiöuliga, adv. (reiöuligr), zornig.
— 260, 15.
reiöuligr, adv. {s. reiör), von zor-
nigem Ansehen. — PI. N. m.
165, 21.
reip — reynirunnr
157
reip, n. (g. -raips m.; F. 247), der
Reif, der Strick. — PI. Asf. reipin
54, 5.
reka, stv. (g. vrikan, § 4, 1; 27, 3;
105). 1) treiben, auch intr ans. —
Inf. reka i brott fortjagen 232, 27.
Praes. S. 3 rekr 93, 23 ; 162, 24. —
Imp. PI. 1 rekum 172, 10. — Praet.
S. 3 rak imperson. 117, 7 ; vgl. hana
rak es trieb sie, sie wurde getrieben
121, 8; vgl. Ark. 10, 16. — trans.
= trieb, stieß 156, 26. Part. Pass.
n. absol. rekit betrieben 77, 27. —
PI. N. m. reknir 155, 25 vgl. band.
— 2) verfolgen, vorwerfen. —
hvat reki-jter at oss 201, 26 = was
hast du mir vorzutverfen ?
rekja, schw. v. (g. -rakjan Ger., F.
249). 1) ausbreiten. — Inf. rekja
boröa eine Stickerei aufstellen Helr.
I, 6. — 2) erwägen, berechnen.
— Praet. PI. 3 roktu til (adv.)
spadöma 37, 17 = vaticinia de eis
revolverunt Eg.
rekkja, f. (zu g. -rakjan, recken?) das
Bett; vgl. Wh. 233. — G. rekkju
218, 4. — A. rekkju 119, 23; 153,
27 vgl. hjä. — PI. G. rekkna {vgl.
§ 68, 2) 60, 4; hier ist von wirk-
lichen Betten nicht die Rede; bünir
til rekkna = ad quiescendum pa-
rati Eg.
rekkr, m. [vgl. Nor., Vigf.; ags. rinc),
der Recke, Held; fast nur poet.
— PI. G. rekka £, 6.
1. renna, stv. (g. rinnan; § 103, 1;
F. 251), rennen, laufen, fließen.
— Inf. 15, 14; 63, 3; 97, 12; 112,
5, 21 ; an letzt. Stelle ergänze nach
skua fȊ, (J)eim) er u. vgl. 44, 14.
Übertragen auf die Beivegung eines
Kornfeldes im Winde 218, 20. —
Praes. S. 3 rennr 23, 4 {vgl. Var.);
Regm. 1,2 (hier = schwimmt); renn
42, 5 ; mit räuml. Acc. rennr ( Var.
renn) lopt ok log 44, 14; vgl. Lund
p. 43. — er af f)er rennr ivas du
[an Worten) entfährt 202, 17. PI. 3
renna 88, 7. — Praet. S. 3 rann 8, 5 ;
II, 8; 104, 3; 117, 18; mit räuml.
Acc. (vgl. oben) 202, 4; PI. 3 runnu
9, 14; Gonj. S. 3 rynni 119, 15. —
Part. Praes. A. n. i rennanda vatn
in fließendes Wasser 117, 7.
2. renna, schw. v. (g. -ranjan, F. 251),
in Bewegung bringen, hastig etwas
berühren oder stoßen, mit Dat.;
doch auch = renna stv. (oder = renna
s6r Vigf. s. v. II), so Praes. S. 3
rennir upp 79, 18 = relabitur Eg. ;
desgl. Praet. S. 3 rendi (renndi) hann
i hendi honum glitt ihm durch die
Hand 80, 4 = manuni ejus lubricus
fefellit Eg. — Ähnl. 120, 18. — Aber
rendi = ließ gleiten 139, 1 (vgl. Pf.
Wb.) und renna (Praes. PI. 3) f)vi
lassen es rollen 160, 26.
renniraukn, n. (vgl. renna; raukn
Gislason Nogle bemärkn. p. 309 =
Lasttier), das eilende (oder nach
F. J. Heim skr. IV, 1 das eine Last
in Bewegung setzende, vgl. 2 renna)
Lasttier oder Zugtier, poet. —
PI. D. rennirauknum a, 3 (r. röknum
Eg.). — Bugge Helgedigt. 34 stellt
raukn zu rekinn [poet. Bez. des
Ochsen).
repta, schw. v. (vgl. raptr,) mit Dach-
sparren versehen, bedachen. —
Part. Pass. absol. rept Grm. 24, 5;
zur Konstr. vgl. D. H. II, 7.
reyna, schw. v. (mit raun = die Probe
nach Vigf. zu rünar, q. v.), 1) er-
proben. — Inf. 38, 21; en nü mun
reyna, er f)eir renna it [jriöja skeiöit
= wir wollen es aber noch auf
den dritten Lauf ankommen lassen
(Gering) 63, 19; r. sik 39, 4 vgl.
191, 21. — Praes. S. 3 reynir 175,
18. Pass. Part, absol. reynt; hafa
reynt hann mJQk 160, 17; reynt er
um 63, 22 = die Probe ist gemacht
inbezug auf etwas, eine Sache ist
ausgemacht oder entschieden; vgl.
240, 15. — PI. N. m. reyndir erprobt
195, 21. — 2) imperson. = reynaz
sich erproben, sich deutlich
zeigen. — Praet. S. 3 {)ä reyndi
|)at 210, 24.
reynd, f. (vgl. reyna), die Erforschung
durch Probe, der wirkliche Sach-
verhalt, das Wesen; gew. nur im
adv. Gen. reyndar = re vera; r.
heiöinn 236, 20; Helr. 9, 4. — PI.
D. reyndum (re Eg.) 24, 16.
reynir, m. (vgl. Fr.2, Vigf.), eine
Eschenart; entw. die wilde
Bergesche (fraxinus ornus) oder die
sog. Eberesche (sorbus aucuparia).
— N. 107, 14.
* Zur mythol. Erklär. Buqge
Stud. I, 19.
reynirunnr, m. (s. reynir u. runnr
158
reyrteinn — rjüka
Gebüsch), ein Eschengebüsch.
— A. 1<)7, IS.
r<'\ rteinn,m.(reyrr vgl. g.raus n.§ 13,
1; F. 247; teinn), der Rohrstab,
Rohrstengel. PI. N. 216, 3.
rett, adv. {vgl. rettr), in rechter,
richtiger Weise. — 6', IG;
175, 22.
retta, schw. v. (s. rettr, g. -raihtjan),
gerade ausstrecken, auf-
richten, recht machen. — Prass.
S. 3 rettir streckt 156, 23; r. i möt
193, 23. Praßt. S. 3 retti upp 66, 7;
PI. 3 rettu skipit 98, 2; r. döma
sina 18, 4 (sententias suas refor-
marunt Eg.) wohl nur = gaben ihre
Entscheidungen {richtig) ab, vgl.
Vigf. s. v. retta II; „begannen ihres
Amtes zu walten" übers. Ger.
rettari, m. {s. retta), der Richter.
— PI. A. rettara 143, 5.
rettlätr, adj. (s. rett, lätr vgl. lätprüör),
in rechter Weise sich benehmend,
rechtschaffen. — PI. N. m. rett-
latir 25, 13 vgl. {)eir er rett eru
siöaöir 6, 16.
rettr, adj. (g. raihts, F. 248). 1) auf-
recht; stö'Ö rettr i gölfinu stand
aufrecht im Gemache 199, 6. —
2) richtig; N. n. rett (fast adverb.)
142, 6. — PI. N. m. rettir 143, 8, 9.
rettr, m. (F. 248; § 40, 4; 64, 1),
das Recht. — PI. D. rettum
143, 14.
ribbaldi, m. (vgl. Vigf.), ein wilder
Geselle, Raufbold. — PI. G.
260, 13.
riddari, m. {vgl. Vigf.), der Ritter,
ein berittener Krieger von edler
Abkunft. — N. 213, 18.
rif, n. (§ 53, 2; F. 254), die Rippe.
— PL Asf. rifin 249, 16.
rifa, schw. v. (F. 254) , nähen. —
Inf. 113, 4. — Preet. S. 3 rifaöi
113, 8. - Pass. Part. N. m. rifaör
113, 9.
rifja, schw. v. (F. 254, vgl. rifa), hin
und her werfen, ausbreiten, auf-
zählen oder erklären. — Inf. rifja
upp 29, 5.
rif im. schw. v. (vgl. rifa u. F. 254),
zerreißen, intrans. namentlich
von Stoff Sachen (Vigf.) — Praßt.
PL 3 rifnuöu 177, 4; wo der Indik.
bei Jtött auffällt, vgl. Note. Nach
M. Olss. LXX u. Nygaanl ist hier
eine jüngere i'onn des Konj. an-
zunehnten.
rjofta, str. (F. 257; § 102, 1), vgl.
rauör), blutrot machen, blutig
färben. — Pra>s. S. 3 ryör Vol 41, 3.
— Pnet. S. 1 mit suff. Fron, rauök
(r. ek) f, 2; PL 1 ruöum Grott.
15, 8; Gonj. S. 3 ryöi Regm. 26, 6;
s. u. *. Pass. Part, roöinn gerötet;
N. f. roöin 228, 27; auch gold-
glänzend, so D. m. roönum g, 1.
— PL N. m. roönir gerötet Guör.
II, 23, 3.
* Als Subj. der Halbstr. Regm.
26, 5—8 ist Lyngvi anzusehen; so
jetzt auch Sijm. zu der Stelle. Ders.
bemerkt: Der Wechsel des Gonj. u.
Ind. Praßt, (ryöi — gladdi ist alt-
germanisch).
ripti, n. (zu rifa; F. 254), ein Frauen -
kleidungsstück. — A. 77, 18;
das Wort begegnet euch als ript f.
und meint häufig den faltenreichen,
linnenen Kopfputz, der u. a. als
Brautschleier verwandt wurde, vgl.
Vigf. s. v. u. Wh. p. 178.
risi, m. (as. vrisil, Golther 161), der
Riese. — PL G. risa Grott. 12, 2.
* risi u. bergrisi findet sich nicht
in den Liedern des R der L. E.,
nur in Grott. u. öfter in Prosa
(Lüning; D. H. II, 610).
ristubragd, n. (vgl. rista u. bragö),
ein eingeschnittenes Zeichen,
Runen- oder Zauberzeichen. — N.
103, 20.
* bragö bedeutet in diesem Kom-
pos. wohl eigentlich die Bewegung,
den Zug, der die Rune hervor-
bringt.
rita, schw. v. (vgl. Vigf. s. v. rita;
urspr. st. v. rita=e. to write § 101)
schreiben. — Pass. Part, sem f.
er ritat 109, 12.
rjüfa, stv. (F. 258, vgl. § 102, 2 u.
raufa), auseinanderwerfen,
aufreißen. — Inf. 207, 25; vgl. u.
193, 27. — PL 3 er Jpeir rjüfa
seyöinn 93, 13 = quum carbones
removissent Eg. ; vom Brechen des
Gelübdes 193, 27. — Med. Praes.
PL 3 rjüfask = gestürzt werden,
vergehen Sigdr. 19, 9.
rjüka, stv. (§ 102, 2), rauchen,
dampfen. — Praßt, rauk a, 4 (r.
riöa
rista
159
af es stieg Dampf auf von ihnen,
sie rauchten).
1. riöa, stv. (§ 101, e. to ride F. 253);
reiten, bereiten d. h. zu Pferde
passieren. Inf. 14, 10; 75, 6; 77, 1;
118, 21; at riöa i her meö ser m#
ihnen ins Feld zu ziehen 209, 19;
vgl. 210, 12. — Prees. S. 2 riör 76,
22; 200, 31; S. 3 riör 14, 10; &2,
19; 2Ö2, 4; PI. 3 riöa 27, 2; 22, 5;
45, 9; 82, 21. — Gonj. S. 2 riöir
282, 1. Preet. S. 1 reiö 165, 10;
S. 2 reitt (tgtf. § 124) 205, 17; S. 3
reiö 44, 16 («h/Z. «wcä reiö f.); 76, 9;
7tf, 16; PL 3 riöu 76, 20; Gonj.
5. 1 riöa 199, 4; S. 3 riöi 119, 22.
— Pass. Part, hafi riöit geritten sei
77, 3; dagegen vaeri riöinn durch-
ritten worden sei 200, 1. — Vgl.
Gr. IV, 163 fg.
* Für den Acc. des durchmes-
senen Raumes (bisweilen neben
einem Acc. des Zieles oder der
Zeitdauer) bei riöa vgl. Lund p. 59,
für den Dat. instrument. zur
Bezeichn. des Reittieres {196, 22;
220, 6) ib. p. 95.
2. ri&a, s£v. (/"wr vriöa, vgl. § 101;
e. to writhe F. 309), a) knüpfen,
flechten. — Praet. reiö ä 79, 1
= innexuit Eg. — b) reiben,
schmieren mit Dat. — Inf. 156,
17; 234, 12. Pass. Part, absol. ä
riöit 156, 22.
rifa, stv. (F. 254, § 101; e. to rive
Vigf.), reißen, zerreißen, trans.
— Praes. S. 3 rifr sundr 84, 11 ;j
Prast. S. 3 reif i sundr 80, 10; reif!
ör aesunum 113, 8 = lorumque ex |
consutorum extremitatibus eripuit |
Eg., Ger. übers. ^Loki riß den j
Faden aus dem Saume heraus'1 [
F. J. Gg. fügt in [] hinzu: indem j
er den Mund aufsperrte. — Pass. '
Part. N. m. rifnir upp [auf = aus
der Erde hinauf = aus) 216, 4.
riki, n. (g. reiki; § 38, 4; 54, 2;
F. 249). 1) die Herrschaft, das
Gebiet derselben, das Reich. — N.
122, 2; G. rikis 168, 8; D. riki 3, 3;
6, 10; 124, 7; Dsf. 166, 19; A. riki
30, 2; 90, 12; land ok riki 150, 13.
— PI. A. riki 13, 14; 150, 35. -
2) die Regierung, zeitlich
begrenzt. — tf. 237, 9.
* Im Sinne von ofriki = Über-
macht (vgl. Var.) Dat. 224, 19, s.
bera 1 b).
rikiskona, f. (vgl. riki, kona -w. rikis-
maör), ein Weib aus den höhe-
ren Ständen. — PI. N. 34, 4.
rikismaör, m. (riki u. rnaör), ein
Mann aus den höheren, an der
Regierung des Landes beteiligten
Ständen, ein Edelmann. — PI.
N. rikis menn 226, 27 (ergänze dazu
mestir = die mächtigsten); D. 49, 9.
* Nach dieser Stelle würde außer
König, Jarl jedenfalls noch der
Hersir (vgl. eöa QÖrum rikism.) als
rikismaör gelten dürfen. Das Wort
wird danach als minderhäufiges
Synonym von hqföingi (vgl. oben,
Vigf. s. v. hQfÖ. 3) anzusehen sein,
und wie dieses Wort den Beamten-
adel gegenüber den Gemeinfreien
bezeichnen; auch wird hQfö. (vgl.
Vigf. s. v. 2) wohl von der militä-
rischen, rikism. von der friedlichen
Seite des Amtes ausgegangen sein.
Vgl. noch tignarnafn.
rikr, ad}, (g. reiks, § 78; F. 248),
mächtig, angesehen; erst im
jungem Sprachgebrauch = reich.
N. m. rikr 150, 14; 152, 16. N. n.
rikt 56, 1; G. m. riks 183, 28;
A. m. rikan 163, 9. — PI. N. rikir
194, 14; A. rika 195, 13. — N. m.
schw. Flex. inn riki 121, 15. —
Comp, rikari N. rikari 194, 13.
A. m. rikara mann 67, 18. — PI. N.
m. väru rikari 10, 12 = potentioies
exstiterunt Eg. — Sup. rikastr 124,
9; 139, 4; auch rikstr (§ 81 a ');
Regm. 14, 6.
rikuliga, adv. (rikuligr), in vornehmer,
prächtiger Art. — 238, 7.
rikuligr, adj. (vgl. rikr u. Ark. 21,
11 1 j , angesehen, ansehnlich,
reichlich. — A. n. rikuligt 22, 14.
risa, stv. (g. -reisan, § 101; F. 255),
sich erheben, aufstehen ; e. to
rise. — Praes. S. 3 riss upp 167, 4;
Praet. S. 3 reis 193, 21.
rista, stv. (§ 101 ; verwandt mit rita
ritzen, schreiben? vgl. F. 309),
schneiden, sägen; mit Acc. =
durchschneiden (häufig auch vom
Einschneiden der Runen, vgl. Vigf.
s. v.). — Inf. 161, 34. ■ •' Prass.
S. 3 ristr 226', 24; PI. 3 rista 162, 1.
1(50
'ro — n«frviti
Praßt. 8. 3 reist 118, 10; 183, 21;
ergänze hier als Obj. brynjuna;
PI. 3 ristu 161, 33; (x, 1. F^. zw
«toser Ar. i>. #. II, 654. — Pass.
Part, absol. ristit 2i8, 2. PI. N. m.
ristnir (stafir) Gußr. II, 23, 3. N. f.
ristnar (sc. rünar) Sigdr. 15, 1.
* Einige dieser Formen, so Inf.
161, 33 u. ristu Z. 32 werden von
Ger., Vollst. Wb. von rista schw. v.
abgeleitet.
'ro = ero s. vera.
roMiui s. rjöfta.
roöra, f. (rodhra F. 257), das Blut,
urspr. viell. Opferblut (Vigf.) —
A. roöru 177, 3.
roskinn, adj. poet. {für vroskinn F.
309), erwachsen. — N. 260, 23.
röa, stv. (vgl. § 4, 3; 111 ; e. to row,
F. 259); rudern. — Inf. 70, 15.
— Praat. S. 3 reri 71, 11; PI. 3
reru 97, 20; 220, 2. — Part, röinn
gerudert 96, 5.
röftr, m. (röa, § 50 a1); das Rudern.
Nsf. roörinn 71, 13; D. roöri
71, 12.
rögberi, m. (vgl. rög n. = Zank,
Zwist; F. 310; beri zu bera
bringen, tragen), der Zankträger,
Anstifter von Zwietracht. —
A. rogbera 37, 4.
rögmälmr, m. (s. rög n. , F. 310
u. malmr) , das Z a n k e r z ; Erz
oder Metall, welches Zwietracht
verursacht. — N. 116, 9: hier vom
Nibelungenhort und dem Golde
überhaupt.
rot, f. (§ 72, 1 ; für vröt ? vgl. F. 294
vröta, andere Ableit. bei Ger.,
Vollst. Wb.), die Wurzel; viell.
auch das untere (dicke) Stammende
(the lower part of a tree Vigf.),
der Stamm. — N. 21, 3; D. röt
20, 12, 13; Asf. rötna (vgl. § 95)
20, 12. PI. N. rcetr 20, 9; PI. D.
rötum 39, 20.
* Gegen die Erklär, von Vigf.
(s. oben) hat Bugge >tud. 437 2)
Einspruch erhoben ; auch Fr.2 gibt
nur „ Wurzel" als Übersetz, an.
Der Mangel anderer Beweisstellen
ist für unser n Fall doch nicht ganz
entscheidend, da die Esche Yggdr.
eben nicht ein Baum wie andere
Bäume ivar. Zu der Stelle 21, 3
bemerkt F. J. Gg.: „Snorri hat sich
wohl nicht ganz klar gemacht, wie
dies möglich wäre, aber diese Auf-
fassung ließ sich nicht vermeiden,
sobald man Asgard im Himmel
dachte; urspr. dachte man sich den
Göttenvöhnsitz auf Erden und dort
auch die dritte Wurzel der Esche. u
— Vgl. die ähnl. Ausführungen
Einl. 87, 131.
rugakr, m. (vgl. rugr=rügr F. 256;
akr); das Roggenfeld. — A.
191, 10.
nun. n. (g. rums m., 55, 1 ; F. 258).
D^rRaum. - N. 82, 15. — 2) der
Platz, die Stelle (Vigf. s. v. 2). — G.
lja rums e - m jemand einen Platz
einräumen, ihn zum Sitzen ein-
laden 193, 6. A. setjaz i rüm e-s
den Platz jemds. einnehmen 157, 32.
rünar, PI. f. (§ 16, 1, 2; g. runa
Geheimnis, F. 258), die Runen,
in Stein oder Holz einqeschnittene
Schriftzeichen, Inschriften; vgl. Wh.
407 fg.-ü. rünum 96, 19, 21 (hier
von der alten Skalden- Poesie ge-
braucht; vgl. F. J. Lit. Hist. II,
248); A. rünar 89, 9 (hier als Mittel
der Weissagung oder des geheimen
Wissens gedacht); als Objekt des
Unterrichts 171, 24; Asf. rünarnar
von einer (sozusagen) brieflichen
Mitteilung 217, 17, 20.
* Über die Grundbedeutung (vgl.
nhd. Raunen = geheimes Unter-
reden) s. auch Vigf. s. v. ; Mogk im
Ark. 12, 277 ; Mythol. (Sl. Göschen)
S. 104 fg.
ryftja, schw. v. (ahd. riutan = reuten,
F. 255 ; für die 256 mit ? angesetzte
Grundform hrud tritt Vigf. s. v.
entschieden ein), ausroden, freilegen,
räumen. — Inf. VqI. 56, 4.
raefr, m. (venv. mit raptr, F. 251),
das Dach. — D. at raefri 107, 18;
A. raefr 152, 13. — In poet. Um-
schreibung auch der Schild im
Komp. Reifnis-raefr; vgl. Reifnir u.
raefrviti.
rsefrviti, m. (s. raefr u. viti), das
Schildverderben , der Schild-
b r and, poet. = das Schwert.
— A. raefrvita Reifnis f, 1 ; vgl. Eg.
Lex. Poet s. v u. Sk. G. 49: kalla
. . . skJQld tjald, en skaldborgin
(testudo clypeorumEg.)er kollutholl
raßksn — salgaukr
161
okraefr; sc. Ööins, herkonungaetc;
zu letzterer Kl. gehört Reifair.
rseksn oder rsexn (so Fr. 2 ) m., (für
vraeksni? so Vigf., dann zu 2. riöa;
zu ags. vrasan Fr 2), der Knoten,
die Masche (vgl. Var.). — PI. A.
raeksna 79, 1.
* Vigf. setzt als Nora, raeksni
m. an.
rsesir, m. (ags. rsesva vgl. Vigf.), der
Fürst, poet. — N. Rgm. 14, 6.
rodd, f. (g. razda F. 252 vgl. § 61, 3),
die Stimme, Sprache. — N. 113,
11; D. rc-dd c. 2; roddu 258, 1;
A. rodd 113, 3; Asf. 159, 15.
rQSt, f. (g. rasta; § 61, 3), die Weg-
strecke, Rast, Meile. Vgl. Vigf.
s. v.; Wh. 366. — PI. G. rasta
35, 19; 103, 14.
rokstöll, m. (s. rok Grund, Ent-
wicklung (aber nicht zu ahd. rahha,
sondern zu rekja gehörig, s. Ger.
Gloss. s. v., F. 249 u. stöll), der
Gerichtsstuhl, poet. — PI. A.
a rokstöla VqI. 25, 2.
rceöa, f. (s. roeöa schw. v.), die Rede,
Unterredung. — A. 232, 28. — PI.
A. 170, 17.
* Gegenüber saga (iem formellen
Bericht) meint r. ratf/ir otew Inhalt
oder Gegenstand; daher 175, 5 er
f)essi roeöa til SQgu minnar =ist dies
der Hauptinhalt (bezüglich) meiner
Erzählung = läuft meine Erzählung
darauf hinaus u. w. Für diese
Auffassung von roeöa (anders Rn.)
scheint mir auch zu sprechen: kömu
a Kessar rceöur = touched on this
subject (in der von Vigf. s. v. roeöa
zit. Stelle).
roefta, schw. v. (g. rodjan, F. 247),
reden. — Praes. PI. 3 roeöa 89, 9.
Imper. S.2 rceö 199, 11 ; PI. l rceöum
195, 13. Praet. S. 1 roedda 212, 29
vgl. § 29, 1. — Med. roeöaz viö
sich bereden. — Praes. PI. 3
r. konungar v. 197, 29.
TO&kja, schw. v. (F. 249, ahd. ruohhjan,
nhd. (ge-)ruhen), sich kümmern,
sorgen. — Pass. Part. N. n. litt
roekt wenig beachtet 218, 24 nach
Atlm. 15, 6 geändert. Es muß wohl
so verstanden werden, daß die
Kleider (weil unbeachtet) durch
das offene Feuer in der Halle in
Brand geraten sind.
Glossar z. pros. Edda.
roekiliga, adv. (vgl. roekja), sorg
sam. — ger r. 190, 6.
s.
's für es in |>ars; f>aers s. es.
safna. schw. v. (= samna F. 311,
§ 26, 1; 121, 2), sammeln mit
Dat. (u. Acc); vgl. Lund p. 95, 96.
Praes. S. 6 safnar ser liöi 150, 29.
PI. 3 safna her at ser ziehen ein
Heer an sich 168, 9.
saga, f. (F. 316), die ursprünglich
mündliche Erzählung meist klei-
neren Umfanges , vgl. fräsQgn u.
EM. Reg. s.v. saga ; Olrik, N. Geistes-
leben S. 124. — N. 98, 22; 108, 15;
118, 5; 173, 2 vgl. til 3). G. SQgu
73, 7; Gsf. sogunnar 149, 3; Ö.
SQgu 105, 18; SQgu p>inni = deine
Geschichte (d. h. eine Geschichte als
deinen Beitrag zur Unterhaltung)
241, 18. - A. SQgu 157, 25; aöra
SQgu mina den andern Teil meiner
Geschichte 252, 22 vgl. 241, 18;
Asf. sQguna 149, 6. PI. D. sQgum
Grott. 18, 8; A. SQgur 64, 2 zu
miklar SQgur u. w. vgl. Njäla c. 58:
litlar SQgur megu ganga u. w.
— In beiden Fällen ist nur von
dem Gerede der Leute, nicht von
Erzählungen in fixierter Form die
Rede.
saka, schw. v. (g. sakan stv. , vgl.
F. 314, § 121, 2). 1) anklagen;
2) schädigen, schaden (mit Acc.
der Person). Zu 2) Praet. S., 3 sakaöi
73, 17; 123, 7, 9. - Med. sakaz
zu 1), sich zanken. Inf. 166, 22.
sakarvandrseM, n. (vgl. sQk u. vand-
raeöi), die Prozeßschwierigkeit, der
schwierige Rechts fall. — D. 37, \.
saklauss, adj. (s. sQk, lauss), un-
schuldig. — N. 181, 19. D. n. at
saklausu ohne triftigen Grund
154, 5.
sakna, schw. v. (vgl. Vigf.), ver-
missen mit Gen.; Lund p. 172.
— Praes. S. 3 saknar 95, 7.
salgaukr, m. (s. salr u. gaukr), der
Kuckuck des Wohnhauses, poet. =
der H aus h ahn. — G. salgaukar
Grott. 7, 4; vgl. D. H. II, 609.
* Bugge Helgedigt 110 hält die
H. H. 11, 49 (= 48 H. G.) begegnende,
11
162
salneefrar — samt
auch sonst b< zeugte Form salgolnir
(gof'nir = Vogel vom ir. gop = Schna-
bel) für die ursprüngliche.
salnalrar, PI. f. (s. salr, na»fr f.,
§ 55, 1 = Birkenrinde, dann =
Schindel aus diesem Stoffe, Dach-
bekleidung), die Dachbekleidung
der Halle, poet. — Svafnis salnaefrar
(A.) die Dachbekleidung der Halle
Odhins = die Schilde b, 3.
* Vgl. die s. v. raefrviti angezogene
Stelle der Sk.
salr, m. (F. 320 vgl. g. saljan, ein-
kehren; § 60, 2), der Saal, die
Halle; vgl. Wh. p. 223. —
2sT. 22, 5; D. sal 25, 8; 88, 1; Dsf.
salnum 88, 7; A. sal. 17, 19. —
Zu sal sunnanv. Helr. 10, 2 vgl.
183, 14. — PI. G. sala Regm. 13, 4;
88, 3; D. sQlum x, 3; A. sali Vol.
5, b = domicilia Eg.
* Das Wort ist (vgl. Vigf.) fast
nur poet., scheint aber synonym
mit IiqII f. Beide Worte bezeichnen
den Empfangs- u. Wohnraum eines
(zumal größeren, fürstl.) Gebäudes,
dann (freier) auch das Wohngebäude,
die Wohnung überhaupt; der PI.
salir scheint, poet. für hüs PI. n.
(q. v.) zu stehen, so Regm. 13, 4.
Salt, n. (g. salt, F. 321), das Salz.—
N. 125, 18; A. 125, 16.
saltr, adj. (vgl. salt), salzig. — S.
N. m. saltr 126, 1 ; PI. N. m. saltir
9, 16.
sam-, präfix, g. sama.
sama, schw. v. (F. 311, § 117, 1;
g. samjan); sich ziemen, sich
schicken. — Praes. S. 3 samir es
schickt sich für jemand (Dat.) 154, 7
vgl. einna; f)at samir = das ziemt
sich 166, 24; 171, 30. — Praet.
Conj. S. 3 semöi Helr. 1, 5.
saman, adv. (g. samana, F. 311) zu-
sammen. — sitja saman VafJDr.
41, 6; fara saman 81, 6 folgen
aufeinander; festu saman 11, 9;
vefja saman 55, 11; 111, 22; rifa
saman 113, 5; dregit s. 154, 28;
eiga {)ing saman 83, 8; ättu born
saman 120, 8; eigut aett saman
Fal'n 13, 3; saman bera (intrans.)
c. Dat. 70, 1; mit Acc. baru s.
(trans.) 73, 9; f, 3—4; vgl. auch
bera. — allt saman alles zusammen
= ganz gleichmäßig 192, 22; a. s.
ok ebenso auch 208, 15 (wo das
vorher geh. viö zu a. s. wiederholt
zu denken ist); allir saman oder allir
samt (vgl. samt) = alle zusammen,
allar saman Vafjtr 31, 5; allir samt
89, 8; margar saman iu großer
Zahl 196, 8. Ahnlich bäöir s. und
einn saman.
* Vaff)r. 3i, 5 verbindet Eg. sam-
an mit kömu (eru komnar) w. über-
setzt: in ununi coierunt; wahr-
scheinlich ist aber ]>ar = ftaöan u.
kömu von der Herkunft gebraucht,
vgl. kömu s. v. koma u. [jar 1).
samborinn, adj. (sam-, bera), von
derselben Mutter geboren. — PL N.
m. 197, 35.
samfor, f. (sam-, fcr zu fara), das
Zusammenleben, zumal in der
Ehe. — So auch Plur. N. sam-
farar 152, 3.
samgangr, m. (vgl. gangr u. sam-),
das Zusammentreffen, auch im
Kampfe. — N. 83, 17. — G. sam-
gangs (vom friedlichen Verkehr)
43, 16.
samjafn, adj. (sam-, jafn), gleich-
kommend, an Wert oder sonst.
— A. m. 171, 13.
samna. schw. v. (= sama F. 311,
zu saman), sammeln. — Part. Pass.
absol. er tu samnat = wozu ge-
sammelt (worden ist) 84, 8.
samr, gewöhnlich schwach inn sami,
pron. adj. ((g. sama; § 93, F. 310),
derselbe. — Starke Flex. N.
n. sem samt se 157, 25 = als ob
es dasselbe sei, ebenso; Gn. sams
219, 4; Af. sama 208, 8. — Schw.
Flex. N. f. in sama 156, 12; N. n.
J)at sama gull 181, 7. — D. f. jDeiri
sQmu 235, 12; D. n. ferr inu sama
fram = es geht auf dieselbe Weise
fort 151, 21. — A. m. J)ann sama
154, 23. — A. n. it sama kveld er
54, 1; f)at s. boröhaldit, sem 48,
11; adverb. it sama ebenso Grm.
15, 3 ; slikt s. desgl. 93, 1 ; vgl.
Lund p. 60, sowie 505. — PI. A.
n. f>essi in sqiuu orö 238, 25.
samt, adv. (F. 310), eig. A. n. von
samr, dem Sinne nach = saman,
q. v. ; vgl. auch asamt. — vera samt
meö 155, 11; i samt in einem zu
= hintereinander 156, 12; so auch
samt 158, 9.
samveldi
sa
163
samveldi, n. (sam-, valda), die Ge-
nossenschaft, auch von ehe-
licher, also = Ehebund. — N.
202, 13.
samvista, f. (sam-7 vist), das Zu-
sammenleben. — N. 215, 26.
sandr, m. (F. 319), der Sand, auch
die (meist sandige) Seeküste, der
Strand; so wohl Vq]. 3, 3 {vgl.
Vigf., der freilich diese St. zu s. =
Sand stellt und die ähnliche St. bei
D. H. II, 9).
sanna, schiv. v. (vgl. sannr). — 1) als
wahr erfinden, erproben. — Inf.
153, 7. — 2) = als wahr behaup-
ten, beweisen; so 239, 1 2. Möglich
ist auch 153, 7 die Bedeutung „be-
stätigen" (so Edz.), vgl. Praet. PI. 3
sonnuöu 241, 7 ; s. auch sannr adj.
gegen Ende.
sannfröftr (sannr, fröör), recht be-
richtet. — Kompar. PI. N. m.
besser unterrichtet {Edz.) 252, 20.
sannligr, adj. (sannr), richtig, in
der Ordnung. — n. (oder adv.)
sannligt 227, 28.
sannr, saör, adj. (§ 34; 5 ; 75, 1 ;
e. sooth, F. 318), wahrhaftig,
wahr. — S. Nn. satt 40, 7; 48, 2;
137, 13; D. meö sonnu mit (An-
wendung von) Wahrheit, in W. 51,
1; s. = mit Grund 189, 10; A.
satt 253, 20 ; er J)at }ier s. at segja
= das ist dir als etwas Wahres zu
sagen (ut vera referam Eg.) 60, 5
vgl. 69, 14, 24 u. Lund p. 374;
sagöi satt gab wahrhaftige Auskunft
106, 22 vgl. satt segi ek 235, 6. -
A. n. in schw. Flex. segja it sanna
(etwas stärker als s. satt 212, 9)
den wahren Sachverhalt angeben 67,
22 vgl. Eg. : nunc quod verum est
tibi aperiam; allt it sanna 171, 8
[vgl. sanna roeöu Helr. 5, 2). Siehe
auch Lund p. 501. — PI. N. m.
sannir 56, 11; A. n. sonn 40, 2. —
Komp. n. sannara; mun hitt s. (sc.
vera) dies wird eher wahr sein
164, 27; ähnl. annat er s. 206, 3.
— hvärir sannara hafa iver (von
beiden) mehr Recht hat 239, 14. —
Superl. adv. sannast: fötti s. um
liföaga hans 261, 23; ergänze vera.
Dies s. (sannazst F) wird von eini-
gen als Med. Inf. von sanna =
= sannaz verstanden.
sauftr. m. (zu sjööa, seyöir F. 376;
§ 60, 2; eig. das Opfertier, vgl. g.
sauf)s = das Opfer, Vigf. s. v.); ein
Stück Kleinvieh, namentlich ein
Schaf. — PI. D. sauöum 35, 20.
sauma, schw. v. (zu saumr m., F.
325), säumen, nähen. — Prast. S. 3
saumaöi (sc. klaeöi), 158, 17; =
stickte 192, 15.
saurga. schw.v. (vgl. saurr m. Schmutz,
F. 327), beschmutzen. — Inf.
42, 10.
sä, sü, fat, pron. (g. sa, so, J)ata;
vgl. §3,3; 16, 2; 46, 3; 92; für
J)at Nor. § 133a; F. 310), der,
dieser. Bezügl. der verschiedenen
Stellungen und Anivendungen dieses
Prjon. bietet der Art. sa, sü, fat
bei Ger., Vollst. Wb. auch für die
Zitate in Sn. E. u. V. S. manches
Belehrende. — N. m. sa 4, 15; 5,
3; 10, 7; sä er (vgl. er) a, 3; 5,
10; etwas anders sä er 29, 2; 49,
12 (etwa durch si quis wiederzugeben
oder mit Lund p. 260 auf einen
unterdrückten Demonstrativkasus zu
beziehen, vgl. 29, 2 frööleikr J)ess
manns, sä er u. w.); sä inn vgl.
inn ; sä mehrfach auch = ein
solcher, von der Art; margr sä
er 49, 10; engi hlutr er sä . . .,
er ser megi treystaz 17, 7; ähnl.
153, 13; 165, 26; 213, 17; engi er
her sä inni, at . . . 62, 15 (vgl.
Var.); 69, 12; sä einn mättkastr
(vgl. einn*) 15, 25. sä koemi beztr
dagr yfir oss, at ver maettim 193,
27; hvern J>er hittiö f)ann fyrir, at
241, 12, s. hitta; f)eim, at = ta-
libus, ut 254, 2; |3ess, er = eius-
modi (Gn.), ut 259, 7. Vgl. noch
Lund p. 339. — sjä als nachdrück-
lichere Nebenform für N. m. (§ 92 ;
als ältere Nebenform von J)essi an-
gesehen von Nor., vgl. Art. f>essi)
56, 11 ; 151, 26; ßegm. 14, 5; für
N. f. (vgl. P. Br. Beitr. VI, 215) 98,
22; Skirn. 42, 6 diese (eben ver-
gangene) N; vgl. D. H. II, 210;
124, 1; 140, 4r und sonst. — N. f.
(sjä s. oben) sü 3, 4; 118, 9; sü er
8, 3; N. n. fmt 3, 2, 11; 4, 4; f)at
er 8, 4; aber 16, 7 konstruiere |)at,
er ( Var. at) = dies, daß; f>at mit
Gen. hvat's J)at fiska? Regm. 1, 1;
G. m. j^ess (er) 8, 16; G. f. feirar
10, 4; G. n. [)ess 13, 16; auch adv.
11*
164
sarr
})ess betr um so besser 155, 37; J)ess
in der Weise {etwa = {>. hättar),
daß 259, 7. — I). m. [>eim 26, 3,
4; |>eims (= jjeim es, er) £, 5 vgl.
g 20, 5. — fw;- ])eima vgl. £>essi **.
1). f. f>eiri 12, 5; D. n'. [)vi 4, 4;
i0; 14; J)vi-sem 66, 12 v#/. sem;
s. auch |)vi s. v. u. }>vi naest s. naest;
A. m. fmnn 9, 3; J)ann -er 10, 4;
)>ann -at 66, 15 wjJ. oben sä-at w.
N. m.; J)ann veg 190, 18 s. 2. vegr
m.; A. f. J>a 12, 8;^A. n. f)at 3, 8;
J)at er 3, 3; 4, 2 konstr. £>at, er
«. t^Z. 16, 7 m. N. n. — j^at erindi
at maela, at 191, 18 vgl. oben sä-at
s. N. m. ; vgl. noch u. *. — PI. N.
m. J>eir 4, 5; J3eir er 5, 7; peir-at
6' 3, 14 ^. sä-at u. N. m. — J)eir
auch da, wo ein m. und ein f. zws.-
gefafti werden, so 196, 22; nac/&
D. H. 292 bezieht sich hier \). auf
Sigurör, Brynhildr und Heimir mit
den Seinen. Soll aber betont werden,
daß es Personen verschiedenen Ge-
schlechtes sind, so steht PI. n. vgl.
m. u. f)au. — N. f. J)aer (er) 7, 4;
8, 1; 18, 4; j^aer = die {andern)
Vögel 182, 16 vgl. D. H. II, 333,
]:>aers = f)aer er (poet., vgl. es) Vol.
19, 6. — N. n. fau {oft als gen.
comm. für m. u. f., vgl. Gr. IV,
279 fg., Lund p. 14, 254) 10, 5;
42, 10; 57, 24; 58, 1; 118, 14;
]}au in (#<?£. inn) Grm. 41, 5; G. m.
f. n. J)eira 4, 3, 4; D. m. f. n. J)eim
(er) 7? 8; 8, 3; 11, 7; A. m. f>ä
3, 7; pä er 11, 15; A. f. f^aer 22,
8; 170, 26; A. n. f)au (er) 4, 5;
14, 9, 20; Grott. 15, 2. Vgl auch
N. n. £>au. — Zuweilen ist der relat.
Satz zwischen Pron. u. Subst. ein-
geschoben {Ger., Sp. 843) sä mik
vekr, es af viöi kemr, m. hv. m.
7, 4—6.
* Wie nhd. „das" kann f>at auch
in bezug auf Masc. und Fem. von
Personen und Sachen, im Sing. u.
Plur. gebraucht werden, vgl. Lund
p. 18; Gr. IV, 275 fg. So: f)at var
konungr 5, 1; var |)at allr rnaör
10, 2; J)ä varö f)at iss 8, 4; Asgarör,
])at kQllum v6r 13, 6; sü dQgg . . .
]:>at kalla 24, 7 vgl. auch 16, 9;
124, 10; |>at eru S, 9; 38, 7; M
väru 3, 6. Wie m rfm Äfcr an-
geführten Stellen weist £>at auf
vorhergehendes [teilw. im PI. stehen-
des) auch zurück Val'|>r. 31, 6; o,
2; Sigdr. 19, 1 (Ger., Sjp. 86'0).
** Als schwächeres Demonstrativ
= der, dieser {vgl. auch pessi) be-
rührt sich sä gelegentlich mit dem
suffig. Artikel inn; sä maör ziem-
lich = maörinn. Ausschl. steht sä
vor Eigennamen: sä Odinn dieser
Odh. 10, 7 ; ähnlich sä guÖ dieser
Gott 6, 8 {gegenüber dem sehr häu-
figen Plur. goöin, vgl. s. v. guÖ);
ferner in dem Sinne von talis (sä,
at = talis, ut Lund p. 325; Neben-
sätze dieser Art stehen meist im
Conj., so 135, 11, doch vgl. Ark. 2,
2<>2 Anm.); dagegen tritt inn vor
Adjektiven teils allein, teils in Ver-
bindung mit sä auf {vgl. s. v. inn*
b) ; erst der jüngere Sprachgebrauch
gestattet {nach Vigf.) auch in diesem
Falle einfaches sä, das somit fast
ganz an die Stelle von inn gerückt
ist; vgl. darüber Vigf. s. v. hinn
p. 262 fg. — Lund p. 503 bespricht
die Berührung von sä u. hann; be-
achte noch J)ann veg auf die an-
gegebene Weise, auf dieselbe Art
190, 18.
* * * Über fehlendes ok nach |)eir,
fcau u. w., so z. B. ^)eir Lyngvi
248, 8 = sie {nämlich er und) L.
vgl. ok *.
sä, stv. (g. saian, vgl. § 111), säen,
streuen, mit Dat., F. 95. — Praet.
S. 1 sera (= g. *sezo-, Nor. § 251,
4) S. 3 seri gullinu 138, 9.
säft, f. {vgl. sä stv., g. -se|)s, F. 312),
die Saat. — N. 134, 1; 139, 5.
säötiÖ, f. {s. säö ; tiÖ = Zeit), eig. die
Saatzeit, als Monatsname zunächst
dem April (gaukmänudr), doch auch
dem März {so Wh. p. 377) noch
entsprechend. — N. 144, 12.
sär, m. {vgl. Vigf.; § 60, 1), eine Bütte,
ein Zuber. — A. sä 15, 7.
sär, n. (g. sair Schmerz; § 12, 1;
F. 313), die Wunde. — N. 141,
12; D. 249, 4; Asf. särit 119, 31.
— PI. N. sär 169, 26;. D. särum
10, 14; 11, 8; A. sär 49, 12; s$r
{ältere Form) Sigdr. 10, 3.
särliga, adv. {s. sär n.), schmerz-
lich, bitter. — 155, 9.
särr, adj.{s. sär n.). — 1) verwundet.
N. m. 159, 26; 160, 12; A. m.
sättr — seiöberendr
165
säran 195, 27. Eegm. 24, 6. — N.
f. sär 212, 8. — 2) schmerzlich,
n. adv. särt viö verör e - m jemand
empfindet Schmerz bei etivas 158,
20, litit mundi slikt särt J^ykkja 158,
21. — Superl. N. n. särast 205, 25.
sättr, adj. {vgl. saett u. F. 314), ver-
söhnt. — PI. N. m. sättir 37, 1;
VafJ)r. 41, 6. Dazu D. H. II, 165.
— uröu ä eitt sättir = stimmten
völlig überein 222, 10. Auch von der
Übereinstimmung im ehelichen Leben
N. n. (als gen. comrn.) 221, 23.
seöja, schw. v. (F. 318, g. -sofvjan
vglt. Ger.), sättigen. - Inf. 165,
12. — Praes. S. 3 seör Grm. 19, 2.
sefa, schw. v. (nach Vigf. für svefa,
vgl. svefn), beruhigen, gew. Med.
sefaz = sich beruhigen. — Inf. 211,
10. — Prast. S. 3 sefaöiz 57, 23.
seggr, m. (nach Vigf. zu segja?, vgl.
auch lat. socius, sequi), poet. der
Mann. — Nom. Regm. 13, 3. —
PL N. seggir b, 4.
segja, schiv. v. (F. 316; as. seggian;
§ 118; 126). l)sagen, mitteilen.
— Inf. 11, 3; 40, 9; fyrst at s. 76,
6 vgl. Lund p. 374. — segja sqgur
Geschichten erzählen 236, 22. —
segja til hans ihn zu verraten (vgl.
til 3) 158, 4; ahnl. segja til gullsins
Mitteilung über den Verbleib des
Goldes machen 223, 4. — um segja
= den Ausspruch darin tun, ent-
scheiden 239, 14 ; 240, 19. — Praes.
S. 1 segi ek Fäfn. 13, 2 ; S. 2 segir
fm 47, 16; f)ü segir 48, 2; 179, 28.
S. 3 segir 18, 12; 99, 16; svarar
ok segir 5, 1 ; segir = antwortet,
Auskunft gibt a, 3 (über die Ver-
wendung von svara u. segja, maela
und spyrja vgl. auch s. v. maela);
segir Bragi gamli im Zitat 3, 13;
ähnlich öfter impersonell, = heißt
es, lautet es (bei Zitaten) 6, 22; 7,
12; 8, 19; vgl. Lund p. 28. — her
hefr upp ok segir = hier beginnt
es und wird erzählt 149, 1. — PI.
3 segja 48, 16; segja menn 72, 18
mgt man, vgl. maör 4). — Conj.
S. 3 segi 27, 17. — Im per. S. 2
seg svä vermelde so (oder : dies) 164,
21; seg M 180, 16; mit suff. Pro-
nom. segöu Regm. 19, 1. — Praet.
S. 2 sagöir pi\ 9, 3 ; S. 3 sagöi 60,
12; 101, 1; = sprach zu 241, 8
vgl. oben um segja; sagöi til sin
nannte seinen Namen 251, 13. — ■
PI. 3 sogöu 38, 17; 40, 15; 53, 2;
sogöu hann veröugan (sc. vera) 53,
20. — Conj. S. 1 segöa = gesagt
hätte 252, 22; S. 3 segÖi 111, 16.
— Part. Pass. sagör, n. (u. absolut)
sagt 40, 5; er fyrr sagt ist oben
(vgl. C. XI) angegeben 45, 2; er }Dat
sagt heißt es (in der mündlichen
Überlieferung: dicitur Eg.) 3, 2; 9,
6 vgl. er |)er eigi sagt = hast du
nicht gehört? 16, 7; ef ])ü heyrir
J)at sagt 50, 16 (vgl. 56, 10; 135,
5 u. heyra*); annat mark er J)at
sagt 135, 18; sagt til J)eira 161, 1
vgl. til 1, 3). — Plur. A. m. sagöa
176, 18; N. n. er eigi at sinni sogö
fleiri tiöindi 94, 9. — Den Singul.
des Verbums beurteile nach Gr. 1V7
196 fg.; Lund p. 8, A. 1. — Med.
segjaz sich nennen. — Imper. S. 2
segz nenne dich 169, 30. — Praes.
S. 3 sagöiz erklärte 259, 20. —
Praet. Plur. 3 sogöuz von sich sagten,
behaupteten 177, 20. — 2) anklagen,
beschuldigen. — Pass. Part.
SQnnu sagör mit Wahrheit angeklagt
189, 10 vgl. Lund p. 137.
* Ein von segja abhängiger Satz
mit at steht ebensooft im Conj. (so
72, 18) toie Ind. (so 77, 11); Ark.
2, 197. Ein Beispiel für Acc. c.
Inf. (vgl. oben 53, 20) bietet außer
208, 5 auch Ger. Sp. 893, 21. Be-
liebter ist der unvollst. Acc. c. Inf.
so sogöu hann veröugan (vera) ills
dauöa 53, 20; segja hana okkra
döttur (vera) 234, 6.
segi, n. (F. 316), das Segel. — N.
55, 8; 111, 21. — Plur. N. 176, 32;
Dsf. 164, 11; Asf. 177, 11.
seglmarr, m. (segi; marr vgl. merr
u. F. 234), das Segelroß, poet. =
Schiff. — PI. D. seerlmorum Sigdr.
9, 3.
seiöberendr, PI. m. (vgl. seiör Zau-
berei F. 322; ber. zu bera tragen,
umgehen mit etw.), die Zauberer.
— N. Hyndl. 33, 5. — Zur Sache
vgl. noch Vigf. s. v.; Wh. p. 396 fg.;
Gr. Myth. 988 fg. — Nach Mogk
(Sl. Göschen S. 102) bez. seiör die
Zauberhandlung, galdr oder ljöö den
Zauberspruch; schriftlich fixiert
hei fit letzterer rünar, q. v.
166
seiökona — sem
seiftkoiin, f. [zu sei^r F. 322; kona),
das Zauber weil). — N. 157, 28;
Nsf. 157, 30, 32. — Asf. 158, 10.
* Unter der seiök. ist ursprüng-
lich vielleicht eine Eibin zu denken;
so Rieger Germ. 3; 180. Vgl. auch
Golther G. Myth. S. 654; Mogk
sieht in volva u. seiökona mehr die
menschliche Natur der mythischen
Gestalten troll, flagö u. ö. aus-
gedrückt.
seila, schiv. v. [zu seil n. F. 321?
Lund p. 222), nur im Med. seilaz
= die Hände ausstrecken, vgl.
Vigf. ; nach Fr.2 sich mit dem Kör-
per in der einen oder anderen
Richtung strecken. — Praet. S. 2 seilöiz
|)ü upp 69, 9; S. 3 seilöiz hann til
59, 3 vgl. 66, 8.
seinn, adj. {zu g. sainjan säumen F.
313; Fr.2: „gebildet, wie es scheint,
von dem in der Volkssprache bewahr-
ten Verb sina, ähnl. wie seigr von
siga"), langsam, spät. PI. N. m.
seinir eru at hefna lassen sich Zeit
mit der Rache 195, 19. — S. n.
seint adv. spät, oft mit ironischer
Schärfe (fast = niemals): at mer
mun seint veröa (Var. vera) 41, 3
= ut serum mihi futurum sit Eg.;
seint liöa nicht recht fortgehen [od.
Erfolg haben) 68, 20 ; ok [)essa fäm
ver s. bot 192, 26. — Sonst auch
= zögernd, unfreundlich 62, 7;
ungern 82, 11 (wohl nicht mit Eg.
seint gort = sero factam sc. opta-
rint); auch = langwierig, langweilig
seint er 62, 8 (prolixum est Eg.).
— Kompar. adverb. seinna (vgl.
Wimm. § 88 b) langsamer; eigi
seinna, en = ebenso schnell wie
68, 17.
selja, schw. v. (g. saljan, F. 319;
§ 114), übergeben, darreichen.
— Inf. = schenken 214, 1. — fram
s. 41, 8 = hingeben; 99, 3 = käuf-
lich überlassen. — Praes. S. 3 selr
i hond 157, 13 vgl. 156, 10; 238,
16. — Prat. S. 3 seldi 40, 17; 102,
15 (könnte hier Gonj. S. 3 sein, doch
vgl. raeör, skal). — 156, 16 seldi i
hond = händigte ein. — Pass. Part.
N. f. seid 121, 17.
selmänuftr, m. (s. mänuör u. sei n.
= Senne, zeitweilige Hirtenwohnung
im Hochgebirge, F. 320), der zum
Ausziehen auf die Bergweiden g< -
eignete Monat, der Juni; vgl.
Vigf. s. v. sei, Wh. p. 59, 378;
d. Mon. p. 55. -N. 144, 13.
Sem, relat. pari., adv. und konj. (zu
ahd. sama nach Ger., zu saman
mich Vigf.), wie.
a) relat. Part., meist nach vor-
hergehenden demonstr. Partikeln,
vgl. § 96, Lund p. 269, 426; G.
Neckel, die german. Relativpartikeln
S. 28, 29; f)ar sein 3, 11; 6, 16;
17, 15; 20, 10; 121, 3; f)ar til sem
100, 6; svä sem sowie 3, 13; 4, 12
u. öfter; sem = svä sem 5, 14;
212, 30 vgl. auch b). — Nach
demonstr. Pronom., so 151, 31, 32;
hja störmenni [)vi, sem 66, 12; oft
in VqIss. ; auch Regm. 23, 5 Var.
— Auch beim Interrogativum zw
Verallgemeinerung d. Begriffs: hvar
sem (eigentl. ubicunque) 73, 10
= quandocunque Eg. ; hvat sem
hann kostaöi til 54, 1 = quantavis
mercede Eg.
* Im Gegensatz zur einfachen
Anreihung wie 43, 1; 196, 22 (bei
tatsächl. Verhalt) führt sem oder
svä sem den äußern Anschein ein :
70, 12 vgl. Lund p. 32—34. Deut-
lich besonders 18, 6 neben 18, 7.
b) als Konj unkt. (eig. svä, sem),
mit Ind. = so wie 17, 5; VqI. 10, 8
oder (bei freierer Annahme = als ob,
vgl. Lund p. 311, 312; in diesem
Falle begegnet auch sem f)ä er, so
164, 9) mit Gonj. 15, 11; 63, 1; 153,
18. Vgl. übr. sva 1). — Nach Holt-
hausen und I). H. II, 207 führt
sem nicht selten einen „unechten
Komparativsatz" ein, so einen
temporalen oder kausalen Nebensatz
Grott. 25 (= 24, 6 H. G.) sem
munum haetta = nachdem wir
(oder da wir) min gemahlen haben,
werden wir aufhören; einen rein
temporalen Gylf. c. 53 (90, 6: njöttu
nü, sem f)ü namt = nachdem du
Unterricht genossen); einen kondi-
tionalen VqIs. S. c. 28 (=202, 12)
njöti -|)er svä Sig. , sem f)er hafiö
mik eigi svikit = wenn Ihr mich
nicht getäuscht habt; Beisp. für kau-
sale u. konzessive s. bei D. H. — Bez.
des Modus des abhäng. Satzes gibt
Nygaard in Ark. 3, 99 fg. diese
Regel: nach Verben im Sinne m >'■
senda — sedja
167
„es scheint, daß oder als obu steht
sem mit Conj. im gleichen Sinne
wie at (so 63, 1; 65, 3); tritt noch
das Hilfsverb munu hinzu, so findet
sich neben dem Conj. auch der Ind.,
so 56, 8 nach R: sem {)ess hlutar
mun ek (vgl. Var.); ähnl. 64, 16;
65, 8. >#
c) Ähnlich wie beim posit. adv.
jafnt (j. nött sem dag 35, 19 =
noctu aeque ac interdiu Eg.), steht
sem häufiger beim superl. adj.
u. adv erb., vgl. Lund p. 247, 252.
— sem tiöast 62, 21; sem mest
(adv.) 65, 13; 176, 30; s. mest (adj.)
154, 28; sem snarast 80, 2; sem
äkafligast 100, 11; sem skjötast
111, 9. Alle diese Fälle elliptisch
konstruiert, vgl. mit 100, 11 sem
äkafligast mä hann 65, 12 m. sva
langt upp, sem hann mätti lengst
66, 8. Zu vgl. ist auch die lat. Konstr.
quam maxime (sc. potuit) u. ähnl.
— Beachte auch den doppelten
Superl. 75, 2 : |)eim mun verst, sem
= eo aegrius, quod Eg. oder = ita
pessime, ut maxime Lund. — Damit
vgl. noch doppelten Komparat. 176,
10: J>vi ästsaelli, sem hann var
ellri = um so beliebter, je älter
er wurde.
senda, schw. v. (F. 319; § 115, 6;
g. sandjan), senden. — Inf. 121,
24. — Praes. S. 3 sendir 44, 13.
— PI. 3 senda 168, 12; 213, 14. —
Imper. Plur. 1 sendum 165, 26. —
Praet. S. 3 sendi 8, 17 (til s. aus-
gehen ließ); s. til 38, 1 = sandte
aus, s. herzu — ; 39, 17: 115, 4
s. aptr 100, 17 vgl. aptr. — Plur. 3
sendu 173, 28. — Part. Pass. N. m
sendr; N. f. send 211, 28. — N. n
(absolut) var sent 75, 15; sent hafa
217, 17. — PI. N. m. sendir 38, 7
N. f. sendar Sigdr. 18, 4.
sendiferö, f. (vgl. senda u. ferö f.)
wie sendifor (q. v.) = Send fahrt
Reise im Auftrage eines andern
(Mob.). — A. fara sendiferö 46, 24
(vgl. fara 2 a) = die Botschafts-
Reise unternehmen.
sendifor, m. (s. senda, fo,r u. sendi-
ferö), die Send fahrt, Botschafts-
reise. — G. sendifarar 75, 9; A. fara
sendifQr 227, 16 vgl. f. sendiferö
46, 24.
sendimaör, m. (s. senda; maör), der
Bote, Diener. — N. 39, 17 {vgl.
Lund p. 33) ; 106, 7 ; D. sendimanni
40, 12. — PI. N. sendimenn 77, 26;
D. sendi mQnnum 216, 26.
* Über den Vokal der zweiten
Silbe vgl. Ark. 4, 363; 15, 230.
senn. adv. (auch i senn, vgl. Vigf.,
der an Venvandtsch. mit g. suns
(e. soon) denkt. 1) sogleich,
augenblicklich. — 149, 16; 156, 13.
— 2) zugleich. — 4, 15; Grm.
23, 5; 165, 7. — 3) jedesmal
173, 20.
senna. schw. v. (§ 115, 5), mit Worten
streiten, zanken, hadern. — Praet.
S. 3 senti 109, 8.
* Vgl. den Namen des eddischen
Liedes Lokasenna.
seri s. sä, stv.
serkr, m. {vgl. Vigf.; Wh. p. 162),
das Hemd, der Rock. — N. serkr
järnofinn das Panzerhemd p , 8;
D. i serk ser 112, 14 (intra sinum
Eg.)-
sess, m. (aus *setda, F. 317; Nor.
§ 254), der Sitz, die Sitzbank. —
D. sessi Sigdr. 17, 4; A. sess 193, 9.
— PI. G. sessa Grm. 14, 2.
set, n. (F. 317; Vigf., Fritzn.), der
Sitz; spez. die zum Sitzen oder
Liegen dienende Einrichtung (Bett-
bank F.) an der Seite des Wohn-
raumes, etwa = Bank (vgl. set-
stokkr in Art. stokkr). — A. i set
231, 27.
setberg, n. (s. berg; set F. 317); ein
nach Art eines set (= Bank) lang-
gestreckter, niedriger Berg; die
Anhöhe. — Dsf. setberginu 68, 13;
A. setberg 68, 11. — PI. A. setberg
Grott. 11, 8.
setja, schw. v. (§ 114; g. satjan,
F. 317), setzen, hinstellen, hin-
führen (in ein Amt einsetzen). —
Inf. s. borö 67, 13; fram s. 75, 14
= deducere Eg. vgl. Ger., Übers.
(mit dem aufgerichteten Scheiter-
haufen) dem Meere übergeben; s. yfir
c. A. 143, 5 = praeficere Eg. — Vom
Beisetzen der Segel 164, 11. —
Praes S. 3 setr 64, 21; 142, 17;
setr viö eyra 72, 12 vgl. viö 2) a) ;
viö setja = als Pfand setzen 239,
13 vgl. 240, 9; s. til g;ezlu 98, 14.
Praet. S. 3 setti 3, 7, 10; s. upp
setzte auf, stellte aufrecht hin 115,
168
setr — sjä
22; setti legte liana i fjotra 204, 1.
PI. 3 settu 11, 12, 14, 19 (11, 19
= constituerunt Eg.); 61, 19 (s.
aptr ü hak ser wandten oder war-
fen zurück) ; s. griö P7, 4 = pacem
fecerunt Eg. — s. upp merki sin
168, 18 vgl. den vanen üfzucken,
üf heben als Zeichen zum Kampfe
rnlul. IV b. III, 235. — Part. Pass.
settr u. w.; N. m. 249, 9; N. f.
sett 44, 6, 8; N. n. sett 167, 23;
illa s. übel angebracht 208, 3. PI.
N. m. settir 161, 11; N. f. settar
upp aufgerichtet, aufgepflanzt 250,
18; N. n. sett 12, 13; absol. hoföu
sett 52, 7 ; räö hafa viö sett = Hat
angewandt, dafür gesorgt zu haben
221, 4. — Med. setjaz sich setzen;
auch = sich ruhig halten 251, 23.
— Praes. S. 3 sez (= setz) 93, 20;
144,7; 157, 32; 170, 15. PI. 3 setjaz
51, 11. — Imp. S. 2 sez 178, 37.
— Praet. S. 1 settumz 253, 1 ; S. 3
settiz 13, 10; 57, 3; s. upp richtete
sich auf (im Bette) 204, 6. PI. 3
settuz 18, 3. — Part. Med. sez
(für setz); haföi sez 46, 9; 162,
24 (er J)ar h. i sez = der sich
darin gesetzt, sich darin festgesetzt
hatte).
setr, n. (vgl. sitja), der Wohnsitz.
— A. setr büa wohnen, leben
163, 26.
sex, indeklin. zahlw. (F. 328, § 86,
g. saihs), sechs. — af sex hlutum
39, 19; sex vetr 151, 22.
seyöir, m. (vgl. sjööa; § 54, 1 hiröir),
das zum Sieden od. Kochen dienende
Feuer, die Feuerstätte. — G. seyöis
93, 11; Dsf. seyöinum 93, 17; Asf.
seyöinn 93, 12, 14, 21.
se s. sjä und vera.
ser (Dat.) s. sin.
setti, zahlw. (§ 88, g. saihsta, F. 328),
der sechste. — N. m. 21, 9; N. f.
182, 23; N. n. setta 6, 5.
sjafni, m. (vgl. SJQfn w. sif f.), der
zugeneigte Sinn, die Liebe. —
N. 43, 4.
sjaldan, adv. vgl. g. silda (-leiks) F.
328; § 4, 1, selten. — Vol. 26, 3;
hier = nie. — Komp. (eig. zu dem
ungebraucht, adj., wofür sjaldsenn
eintritt, gehörig; § 82 a), sjaldnar
seltener 178, 14.
sjatna, schw. v. (F. 317; auch setna
geschr,), zur Ruhe kommen, auf-
hören. — Inf. illa sjatna 201, 34
wohl nicht = übel enden, sondern =
kaum zur Ruhe kommen. — Conj.
S. 3 sjatni 204, 34.
sjau, indeklin. zahlw. (F. 323, § 86,
g. sibun) , sieben. — 4, 15;
159, 17.
sjaundi, zahlw. (s. sjau), § 88, g.
sibunda? der siebente. — N. m.
21, 9; N. f. sjaunda 43, 12; N. n.
sjaunda 6, 6.
sjä, pron. s. sä pron. u. }>essi.
sjä, stv. (g. saihvan, F. 315, vgl.
§ 105; Beitr. 15, 394 fg.), sehen.
— Inf. 4, 11; 15, 8; 60, 16; 40, 8.
— sjä fyrir c. D. fürjmd. sorgen 234,
2, 4. viö färi sjä vorsehen, Fürsorge
treffen gegen Nachstellung Sigrdr.
7, 8. sär at sjä Wunden besichtigen
Sigrdr. 10, 3. sjä räö fyrir mer 201,
30 = eine Heirat für mich aus-
ersehen; sjä lyrir etwas vorhersehe /i
190, 10 vgl. D. H. II, 438; ähnlich
einfaches sjä 168, 25; — til at sjä
= (recht) zusehen = urteilen 238, 23.
— Praas. S. 1 ek se 74, 12; 135, 10;
S. 2 ser 22, 2; S. 3 ser 25, 9.
Plur. 1 sjä -ver (§ 123 zu 1 PI.)
PL 2 sjäiö 170, 27. PI. 3 sjä 48, 17;
93, 11. — Ein abhängiger Satz steht
meist im Indik., so 69, 2 u. ö.; vgl.
Ark. 2, 199. — Conj. S. 2 sjäir
(älter ser) 189, 15. — PI. 3 sjäi
(genau ansehen, prüfen) 241, 7. —
Imp. S. 2 se par = ecce oder franz.
voilä (pro mit fg. Voc. Eg.) 104, 24 ;
se viö hüte dich vor 189, 6; 190,
10. PI. 1 sjäm 66, 17; vgl. Land
p. 304 u. A. 1). — Praet. S. 1 sä
205, 21; S. 2 satt 68, 11 u. mit
suff. Pron. sättu ib.; 69, 1; S. 3
sä 4, 10; 57, 18 (sjä til e-s sich
von einem versehen, erwarten, vgl.
aber Var. und zu der Les. von
R Lund p. 156). — PI. 1 säm (für
säum) 196, 8; PI. 3 sä (für säu)
4, 8; 38, 16; 62, 5; 264, 15. Conj.
5. 3 saei 98, 5; 26'£, 1 (hier im-
person.; so auch 177, 3). Part.
Pass. N. m. senn, N. f. sen. 195, 3;
n. u. absol. set 16, 8; 40, 2; 253, 17;
270, 12, set fyrir sinum hlut 209, 19
= für sich selbst gesorgt. — Med.
sjäz = (für) sich sehen. Inf. um at
sja
Signa
169
sjäz sich umsehen 93, 1 ; sjäz fyrir
sich vorsehen, behutsam sein mPraes.
S. 3 sez f. 34, 13; sez meir um sich
weiter umsieht {vgl. 93, 1 ob.) 90, 9.
— Die freiere Bedeut. besorgt sein
für jemd. erscheint in Prass. S. 1
sjämz ek meir um Mun. Grm. 20, 6;
s. auch Lund p. 222. — Pra?t. S. 3
säz ließ sich sehen 249, 12; 250, 26.
sjä, pron. s. sä u. ]>essi.
själfr, adj. {älter själfr, g. silba,
F. 329), selbst. — S. N. m. 5, 2;
27, 8; G. själfs 143, 4; D. själfum
tf, 16; A. själfan 71, 6. PI. N. m.
själfir 154, 29; G. m. själfra 4, 4;
D. själfum 29, 9. — S. N. f. 152,
20; älter sjqlf, mit suff. Neg. sJQlfgi
Lok. 29, 6. — PI. N. f. sjalfar
Grott. 11,1. — S. N. n. själft selbst
= von selbst 46, 25; 109, 11. —
A. själft 164, 12 vgl. viö 2 b).
* Jn syntakt. Bezieh, vgl. Lund
p. 505. — Hinsichtl. der Übersetz,
vgl. D. H. II, 169: själfr bedeutet
weder ipse noch idem, die Bedeut.
ist (Vafyr. 54, 6) schwach wie oft
{vgl. Grott. 11, 7; o/2 dient sj. mw
zwr Einführ, eines neuen Begriffs;
auch im Dtsch. ist das schwache
„selb" verbreitet.
själfräftr, adj. (själfr, räö *), sich
selbst bestimmend , unabhängig.
— Superl. PI. N. m. 259, 10. Hier
scheint sj. eine Gesinnung zu be-
deuten, die auch andern möglichst
viel Freiheit läßt [vgl. nhd. „leben
und leben lassen"); s. übr. Ba.
sjär, m. {in älterer Form auch sjör
oder saer; vgl. F. 313, § 51, 1 ; 52. 1;
g. saivs), der See, auch = die See,
das Meer; poet. auch = Seewasser,
so Regm. 16, 6. — N. sjär 12, 5;
Vol.. 3, 3; Grm. 40,3; Nsf. sjärinn
177, 3; saerinn 72, 14; 126, 1. —
G. sjävar y, 2; Gsf. sjävarins 69, 1;
G. sjövar 79, 21; 121, 7; saevar
75, 12. — D. sjövi Eegm. 16, 6;
sjö 32, 10; 204, 8; sjä 72, 20; sse
224, 5; Dsf. sjänum 227, 4; saenum
69, 2. A. sjä 11, 8, 10; 255, 30;
sjö 55, 9; sae 70, 15; Asf. saeinn
11, 4; 72, 17; sjäinn 225, 9.
f < for efre Entsteh, der Formen
saer, sjör, sjär vgl. bes. Ark. 17,
209 fr.; 18, 226 fg.; 19, 337 fg.;
20, 255 fr.
sjävarhamarr od. sjövarh., m. (sjär,
hamarr auch = Klippe F. 64), die
See-Klippe, Klippe am Meeres-
ufer; meist PI. — PI. D. 245, Id.
sjävarstrond oder stovarstrond, f.
(s. sjär, saer; strQnd), der See-
strand. — Dat. meö J)eiri sjävar-
strQndu 12, 5 = intra oram (terraß)
maritimam Eg. {s. auch meö 1);
meö saevarstr. 12, 15 = seeundum
oram maritimam.
sifta, schw. v. {zu s\<Sr= Sitte F. 322),
einer Sitte gemäß bilden, er-
ziehen. — Pass. Part, siöaör
gesittet; rett siöaöir 6, 16 = wohl-
gesittet, rechtschaffen. F.J. Gg.
S. 10 übers, „rechtgläubig" ' . Dafür
lassen sich Stellen anführen, andere
sprechen dagegen, so heiöinna manna
best siöaör (bei Vigf. s. v.).
si'Mätr, adj. {zu siör = Sitte, lätr zu
lata, vgl. hoflätr), sich der Sitte
gemäß benehmend, wohlgesittet,
rechtschaffen. — PI. N. m.
siölätir 88, 4.
siör, m. (g. sidus m.; § 64, 1; F. 322),
die Sitte. — N. 154, 15. — D. i
förnum siö in der alten Lebens-
weise, d. h. im Heidentum 167, 14.
— PI. D. siöum Gewohnheiten 261, 8.
A. siöu 241, 23.
siftsamr, adj. (siör; -samr F. 311),
wohlgesittet. — N. 237, 16.
sibvenja, f. (s. siör, venja zu vanr
gewöhnt), gewöhnliche Sitte 151, 17.
Sif, f. {vgl. g. sibja; § 4, 2; 57, 2;
F. 323), die Freundschaft, Ver-
wandtschaft, Sippe, meist im Plur.
sifjar; D. sifjum VqI. 45, 4 ; s. spilla
nach D. H. II, 60 = sich heiraten
{von Blutsverwandten, denen dies
verboten ist).
sif jaslit, n. (vgl. sif; slit zu slita), der
Bruch der Sippe, die Verletzung
der Familienbande. — D. sifjasliti
81, 10.
sigla, schw. v. {zu segl, F. 316), se-
geln. — Praes. S. 3 siglir 140,12;
PI. 3 sigla 177, 1 vgl. byrr. — Praet.
PI. 3 sigldu 177, 6; Pass. Part.
absol. siglt 140, 12.
Signa, schw. v. (s. Vigf.); segnen,
d. h. eigentlich mit dem Zeichen des
Kreuzes (signum sc. crucis) ver-
sehen; dann ebenso auch auf das
heidnische Hammerzeichen wie das
170
sigr — sitja
Altd. segenen {mhd. Wb. II b 240)
auf alttestamentl . Gebräuche bezo-
gen; das Vorkommen des Wortes in
Sigrdr. kann also weit eher gegen
als für ein höheres Alter des Liedes j
entscheiden. 1) überh. = segnen.
— Inf. Sigrdr. 8, 1. — 2) signa sik
= sich bekreuzen. — Praet. S. 3 j
signdi sik 236, 20.
sigr, m. (g. sigis n.; § 50, 1 x) u. 4; |
F. 315), der Sieg. — S. sigri 34,
11; 45, 8; A. sigr. 56, 5; 103, 12;
— bei s. hafa 184, 3 = räöa sigri
45, 8 ist zu erinnern, daß Oö. im-
mer als Siegverleiher gilt, wenigst.
in der VqIss.; vgl. aber auch 34,
11; 56, 5 u. a. St. — Für s. hafa
bietet Prosa Sigrdr. 2 — 3 s. vega
i orrostu.
sigra, schw. v. {zu sigr. m.), be-
siegen. — Inf. 7, 12. Prags. S. 3
sigrar 13, 19.
sigrsaell, adj. (s. sigr; saell), sieg-
beglückt, siegreich. — N. 150, 12;
151, 31.
sigrünar, PI. f. (s. sigr, rünar), Sie-
gesrunen; Sieg verleihende B. —
Acc. Sigrd. 6, 1.
sik s. sin.
silfr, n. (g. silubr, F. 323), das Sil-
ber. — D. silfri 25, 4, 8; 120, 23;
139, 11.
silkiband, n. (silki=&?^ vgl. Vigf.;
band), das Seidenband. — A. 40,
23; Asf. 40, 15.
silkirsema , f. (= silkiband; raema
= reim = mhd. rieme Vigf.), das
Seidenband. — N. 40, 10. — Vgl.
Wh. p. 164.
sin, f. (F. 321, ags. sinu, e. sinew;
§55, 1), die Sehne. — PI. D. sinum
39, 21.
sindr, n. (F. 322), die (zunächst glü-
hende) Schlacke. — N. 8, 4; svä
sem s. = scoriae instar Eg.
sinn pron. s. sinn.
sinn, n. (vgl. g. sinf)s m.) sinni, n.
(vgl. F. 319), der Gang, Weg; der
Zeitpunkt, das Mal (vgl. nhd.
zweimal). — D. einu sinni = ein-
mal 106, 4 vgl. t, 1 u. Lnnd p. 141,
— i inu fyrra sinni 65, 4; at sinni
für diesmal 94, 9 ; efsta sinni zum
letzten Mal 229, 'S. A. it fyrsta
sinn das erste Mal 39, 1 ; 56, 13
vgl. i annat sinn 7.9, 15 u. annat
sinn zum zweiten Mal 100, 4; aber
i annat sinn = ein andermal (Gegs.
i f)etta sinn 218, 7) 218, 6; eitt sinn
einmal 27, 2; 35, 10 {vgl. Var.)
155, 3; um sinn einmal, irgend
einmal 155, 4; hvert sinn jedesmal
141, 11; i sinn einmal 144, 6 (una
vice Eg); eitt sinni 58, 25 (wohl:
dies eine Mal, vgl. übr. Var., Eg.
übers, einu s. mit prima vice).
PI. D. hundraö sinnum zu hundert
Malen 155, 6. ätta s. um daginn
achtmal am Tage 155, 20.
sinnaor, adj. part. (vgl. sinni Ge-
nosse), in geselliger Weise ver-
bunden. — N. f. sinnuÖ 254, 1.
sinni, m. (vgl. g. gasinj)a Ger.; sinn
= Gang), der Gefährte oder Fahrt-
genosse, der Genosse überh., meist
poet. — PI. N. sinnar 83, 4.
sjöfta, stv. (F. 326 vgl. g. sau^s
Opfer), sieden, kochen. — Inf.
208, 13. — Pass. Part. m. soöinn
48, 6; Grm. 18, 3; f. soöin GuÖr.
II, 24, 7; n. u. abs. soöit gekocht
= gar 57, 2; 93, 13, 14.
sjöör, m. (zu syja= nähen F. 325), der
(lederne) Beutel. — G. 240, 21.
sjön, f. (vgl. sjä, F. 315; g. siuns ;
§ 15, 3), das Gesicht, der An-
blick. — A. sjön (Gesicht = Seh-
vermögen) 13, 3; vgl. äsjöna. —
PI. Dsf. sjonunum (den Blicken)
57, 18; A. sjönir (Anblick) 72, 11.
sjönhverfing, f. (vgl. sjön u. hverfa),
die Gesichtstäuschung, Gesichtsver-
kehrung; das Blendwerk. — PI.
D. 92, 5; A. 4, 9.
sjör s. sjär.
sjövarhamarr s. sjävarh.
sitja, stv. (F. 316; vgl. § 105, g. sitan);
sitzen, auch Platz nehmen oder
— ruhig sitzen, wohnen, ver-
weilen. — Inf. a, 3 vgl. D. H. II,
127; 56, 11; 71, 14, 17. — Praes.
S. 1 ek sit 70, 19; S. 3 sitr 5, 11;
7, 10; 34, 2; sitr eptir ist zurück-
geblieben (im überlebenden Kinde)
229, 16; sitr bleibt ruhig Vol. 26a;D.
H. II, 35 erinnert an sitja e-t sich
etw. gefallen lassen. — sitr um J)at
224, 28 paßt die Gelegenheit ab
(eig. sitzt oder liegt auf der Lauer).
Ähnlich wohl auch (vgl. Ark. 18,
72 fg.) PI. 3 sitja Hov. 1, 5; 48,
sjükr — sin
171
16. — Conj. S. 3 siti (s. ä = incubet
Eg; s. Lund p. 303) Grott. 5, 5;
165, 26. — Imper. S. 2 sit. 179, 10;
s. heil 193, 11 ^Z. heill. Praet. S. 3
sat 5, 8 {vgl. sinn = sinn); 78, 1;
iö7; 17 (Äfcr = consedit Eg.); 118,
19 (sedem habuit Eg.) vgl. 213, 3.
— PI. 3 sätu 117,21. — Zwr £e-
zeichnung friedlicher Zustände (vgl.
kyrrseta f.) sätu viö fraegö {in ehren-
voller Weise) ok vingan 197 , 29.
Pass. Part, absolut setit : meöan viö
drykkju var setit 92, 8 = quoad in
compotatione accubitum est Eg.
sjükr, adj. (g. siuks; § 15, 2; F. 325),
siech, krank. — N. f. sjük 203, 3.
sjot, f. {vgl. Vigf. s. v. sjöt), die Ver-
sammlung, der Wohnsitz, meist
poet. — A. sjot Vol. 4:1, 3; ragna
sjot wohl = den Himmel.
* Die von Vigf. bestrittene Äbleit.
von sitja bleibt mir wahrscheinlicher
[vgl. auch sjotull u. Nor. § 150»)
als sjöt = sveit; doch iv'äre eine
Vermischung urspr. geschiedener
Bildungen denkbar.
sjotull. m. {zu sitja), eig. der zum
Sitzen oder zur Ruhe- Bringende,
der Besänftiger. — A. dölgs
sjotul Grott. 16, 7 = hostilitatis
sedatricem, poet. = die Mühle, auf
welcher Friede und Glück gemahlen
tuird.
* Es tvird auch sjotul f. angesetzt,
aber Grotti ist m.
sia, schiv. v. (ahd. sihan Ger.), sei-
hen, durchziehen. — Inf. 167, 1
vgl. gron f.
sia, f. (Fritzn. vglt. sindr), der Funke.
— D. siu 14, 22 (stricturaEg.); Usf.
siunni 108, 19 (sia hier = järnsia,
q. v.); Asf. siuna (= jarns.) 108,8.
— PI. D. sium 8, 10; A. siur 11, 15.
siö, adv. (F. 312; g. -seips ist = siör),
spät. — 59, 12; 104, 25; 154, 23.
of siö zu spät 230, 9.
* Eine nominale Bildungsweise
scheint in der Form um siöir =
endlich, schließlich {eig. PI. A.?)
vorzuliegen, vgl. Vigf. ; so 150, 13, 20 ;
161, 10; 227, 5; 259, 18.
SiÖa, f. (F. 313), die Seite, zunächst
des menschl. Körpers {Hüftengegend).
PI. N. 206, 22; A. of s. q, 7.
siöan. adv. u. konj. {vgl. siö, F. 312,
ags. siööan Ger.), darauf, dann,
seitdem. — a) adv. — darauf
33, 4; 154, 31; fortan 60, 16; 195,
28; seitdem 79, 1; 103, 19. — er
ekki siöan kommt nicht weiter vor
166, 8. — b) konj. siöan er seit-
dem 39, 8; auch bloß siöan 165, 5 ;
180, 25.
siöar oder siöarr, kompar. adv. zu
siö; später. - 47, 3; 54, 18; 70,2;
120, 22; 122, 20; üö, 2 ( Far. siöan).
#6<?r den Dat. vgl. Lund p. 133.
A. 2.
siöarstr oder siöastr, adj. superl. {zu
siö, siöar, vgl. § 82 b), <2er letzte.
— N. f. schw. Fl. in siöarsta veizla
219, 20; adv. siöa(r)st = zuletzt.
— 14, 5; 62, 13; 94, 18.
siöir s. siö.
siöla, für siöarla. auch silla (§ 28, 1)
rt^v. (zm siö, siöar), spät. — 144, 6.
siör, adj. {zu siÖa F.), tief herab-
hangend. — D. n. siöu 172, 7;
A. siöan 153, 1 ; PI. A. siöa 160, 30.
siör, adv. komp. {zu siö vgl. sitzt u.
§ 84a), weniger. — eigi siör — en
nicht weniger = ebenso gut wie 153,
19; vgl. 207, 5.
* siör ist etymolog. = g. -seips u.=
siöar später, aber von diesem Wort
im Sprachgebranch unterschieden.
siga, stv. (F. 321, § 101 *), sinken,
von jeder abwärts gehenden Bewe-
gung: gleiten, fallen, stürzen usw.
— Inf. 57, 17. — Praes. S. 3 sigr
VqI. 57, 2. — Das Med. sigaz in
Verbindung mit lata = sich nieder-
lassen; laetr sigaz 93, 20; let s.
107, 19.
sin, pron. refle.r. {vgl. § 89; F. 322).
sein, seiner. — a) Gen. sin (g.
seina) seiner, til sin zu sich 46, 13;
von mehreren 97, 18; sagöi til sin
= gab Auskunft über sich {vgl. Var.)
215, 13; sin i (ä) mihi = unter sich
44, 1; 93, 15; zwischen sich 161, 33.
b) Dat. ser (g. sis) sich, für sich
17, 8; von mehreren 13, 6; 15, 7;
meö ser P7, 20 = mit ihnen; m. ser
unter sich 97, 3: oft zum Ersätze
eines Possessivpron., so 15, 7 (= d
Qxlum sinum) vgl. 98, 25; 104, 8
{vom Pron. der ersten Person 104,
26 hnefa minum, wo Var. hn. mer);
undir hond ser 115, 10; i hofuö ser
119, 15; meö tüngu ser (= sinni)
156, 23; i fangi ser 161, 23; meö
172
sinn — skapa
inunni sör 173, 11; ser til handa
ihm zu Hunden oder zu seinen
Händen, für ihn 121, 16; vgl.
h(?nd. — Im allgem. vgl. 1. md
p. 120, 132.
c) A. sik (g. sik) sich 4, 6; 30,
13; 67, 19. — In syntakt. Bezieh,
cgi. Lund p. 507 fg. u. kvaö hann
(=illum) hafa velt sik [den Reden-
den) 207, 23.
sinn oder sinn« pron. possessiv {vgl.
sin, § 34, 1; 91, 1; g. seins), sein,
der seine. — N. m. sinn raaör i
hverju sein Mann {je ein Mann)
in jedem 5, 8 {vgl. das pron. sinn
hverr = sein jeder, jeder für sich).
N. f. sin 67, 18; G. m. sins 156,
15; G. n. 168, 8; G. f. sinnar 3, 3;
D. m. sinum 53, 4; auch in im-
person. Sätzen, in Beziehung auf
ein zu ergänzendes maör vgl. s. v.
maör 4), so 55, 11: 112, 1. — D.
i. sinni 66, 5; 162, 22. D. n. sinu
3, 3. — A. m. sinn 10, 16; 14, 18.
A. f. sina 4, 6; 14, 18; A. n. sitt
6, 1; 166, 11. — PI. G. sinna 119, 9.
— PI. D. sinum 14, 12. — PI. A. m.
sina 18, 4; 53, 15; 213, 13; A. f.
sinar 192, 13. — A. n. sin 18, 4;
42, 10.
* Jw syntakt. Bezieh, vgl. Gr. IV,
347; Lund p. 507 /#., wjtf. auch 192,
10 Qirar sinar == ihre Pfeile {von
Zweien) neben 192 , 13 viö meyjar
sinar = ihre Mägde {von Brynhildr).
sitzt {auch siz, § 30, 3), supevl. adv.
{komp. siör; vgl. siöar, siöarst), am
wenigsten. — 150, 22; 234, 12.
-sk {Medialend.; § 128, 129).
skafta, schw. v. {vgl. g. skabjan , st. v.
F.), schaden, inipers. mit Acc. der
Person {nach Vigf. altertiiml., sonst
auch mit Dat. *#*<? skeöja Lund p. 72)
Praet. S. 3 skaöaöi 158, 32.
skaM, m. (skaöa F. 330, cgi. g.
skaj^is n.), der Schade, das Ver-
derben. — G. til skaöa 38, 18;
D skaöa 84, 2. — A. skaöa 75, 2.
skafa, stv. (F. 331, g. skaban; § 106, 1),
schaben, kratzen. — Pass. Part.
PI. N. f. af skafnar abgeschabt Sigdr.
18, 1.
skafl, in. (s. Fritzn., nach Vigf. zu
skafa F. 331), eine Schneetrift,
ein vom Wind zusammengetriebener
Haufen Schnee. — D. skafli 150, 3.
A. skafl 150, 4.
sknlmolri (vgl. skqlm) f., dasSch wert-
alter, Zeitalter des Schwertes. —
N. Vol. 45, 7.
skammr, adj. (F. 332, §81, 2), kurz,
klein. — 1). f. inni skqmmu 8, 19
{vgl. Voluspä); A. f. skamrna 170,
19. N. n. skamt 69, 9; 79, 2 «m
kurzes = eine kurze Strecke; 112, 15
(v<7^. Var. ; skamt /s£ /ii>r = etooi
Ar^rz = zw kurz; vgl. ungr 74, 8
s. v. ungr); A. skamt 22, 15; skamt
laetr bü ills i mihi (vgl. 192, 33)
== kurze Zeit läßt du zivischen dem
Übel verstreichen = du eilst immer
von einem Übel zum andern 225, 10;
öfter adverb. = eine kurze Strecke,
nicht iveit 58, 21; 79, 2; 172, 23.
Zeitlich : fiess var skamt i mihi ok
her kvämuÖ es war eine kurze Zeit
dazwischen {zwischen jener Zeit)
und Eurer Ankunft 192, 33. Vgl.
Nyg. p. 58.
skanimser, adj. (skammr; aer zu är
n.?), von kurzer Dauer, von k.
Lebensdauer. — PI. N. 219, 16.
skap, n. (skapa), die Bestim mung,
Form, Beschaffenheit; spez. der
Charakter oder Sinn eines Men-
schen. — D. 258, 22; A. 218, 14.
— PI skQp das Schicksal. D. viö
skQpum gegen das Seh. 209 , 1 ;
217, 27.
skapa, schw. v. (F. 331), schaffen ,
d. h. bestimmen, ordnen. —
Inf. 22, 10. — Prass. S. 1 skapa 260,
16. — PI. 3 skapa 22, 8. — Praet.
PI. 3 skopuöu 11, 19. — Praet. st.
Flex. (s. u.*) S. 3 sköp Regm. 2, 5.
Pass. Part, skapaör geschaffen 26,10
{hier = beschaffen, comparatus Eg.l;
N. f. skQpuö 7, 2; Vafbr. 35, 2;
Regm. 6, 5; n. absol. skapat 14, 22.
— Auch auf die feinere Ausfüh-
rung und Anordnung bezieht sich
sk. (vgl. Vigf. B, 5), so skapaör allr
viö sik = ganz geordnet in sich,
wohlproportioniert 191, 6. — Med.
skapaz sich ordnen, sich machen,
geschehen. — Praet. S. 3 skapaöiz
9, 2.
v skapa ist urspr. starkes Ver-
bum wie ala (§ 106, 1), hat sich
aber mit skepja (g. -skapjan schaffen,
§ 23) gemischt, so daß einers. skepja
das Praet. sköp, anders, skapa das
Pnet. skapaöa bildet, vgl. § 106, 4.
skapdauöi — skeiö
173
skapdauöi, adj. (skap n. = Charakter,
dauöi), charaktertot, ohne rechte
Mannhaftigkeit , nicht würdig
zu leben. — N. 222, 21.
skaplyndi, n. (skap n. Charakter,
lyndi n. wie lund f. Gemütsart vgl.
s. v.), die Gemütsart. — D. 37, 8;
A. 27, 8; 172, 32; = Gemüt 211, 9.
Skapt, n. (F. 331). 1) der Schaft
oder Stiel. — Dsf. upp at skaptinu
bis zum Schaft hinauf 60, 20. —
2) eine Wurfstange; D. 191, 13.
skaptker, n.. S c h ö p f g e f ä ß d. h.
Gefäß (ker n.) mit e Stiel (skapt), zum
Füllen der Trinkhörner bestimmt
(so Ger., Vollst. Wb.); andere ziehen
skapker vor, wie auch U bietet, vgl.
Mob. Gloss. s. v., Vigf. s. v., Bt.
p. 397. - A. 49, 16.
skaptre, n. {für skapttre vgl. skapt
u. tre), die als Schaft oder Handhabe
dienende Holzstange in der
Handmühle (manubrium Eg., Vigf.
zweifl. a flour-bin; Bt. denkt an das
Fußgestell der Mahlbank). — PI. N.
skaptre Grott. 23, 5.
skarÖr, adj. (skeröa, F. 333), be-
schnitten, verkürzt. — A. skaröan
(sc. hlut) = den schlechten Teil, den
Schaden 226, 16; vgl. „den kürzeren
ziehen". — ver ist nicht etwa Piur.
majest., sondern geht auf Atli und
Guör., vgl. Atlm. 96, 4 hQfum q11
(PI. n. als gen. comm.) sk.
skarpr, adj. (F. 333), rauh, scharf.
- PI. D. skorpum Grott. 15, 6. —
Kompar. skarpari, n. skarpara
schärfer, schneidender 41, 16; adv.
Grott. 20, 6.
skattgildr, adj. (s. skattr, gildr zu
gjalda), eig. Schätzung bezahlend
= tributpflichtig. — PI. N.
142, 12.
skattkonungr, m. {s. skattr, konungr)
= skattgildr konungr, tribut-
pflichtiger König. — PI. N.
142, 7, 10; A. 143, 1.
skattr, m. (g. skatts, § 47, F. 330),
der Schatz, auch die Schätzung,
der Tribut. — N. Niflunga skattr
(Schatz, Hort) 120, 21. — A. =
Tribut 250, 12.
skaut, n. (g. skaut n. u. skauts m.
Ger), der Schoß d. h. der Vor-
sprung (zu skjota F. 337), das Ende
oder der Zipfel des Kleides, dann
überh. = Ende, Seite. — PI. D.
skautum 11, 13 (plagis Eg.).
skäl, f. (F. 334), die Schale, Trink-
schale. — PI. N. skalir 102, 5.
skäld, n. (vgl. Vigf. s. v., *Mogk Ark.
12, 278), der Dichter, Skald. —
N. 97, 15; Nsf. sem skäldit kvaÖ
wie der Dichter sprach (bei Zitierung
einer eddischen Str.) 208, 14. —
PI. N. skald 123, 10; G. skalda
Grm 44, 7.
skaldfiil, n. (vgl. skald, fifl), ein
schlechter Dichter, Dichterling.
— PI. G. 100, 18.
skäldskaparmäl, n. (mal n., skäld-
skapr), Unterweis, bez. der Sprache
in Gedichten; Überschrift von
S. 101—145.
skäldskapr, m. (s. skald, -skapr zu
skapa = nhd. -schaft; F. 331, vgl.
fjändsk. $ 60, 2), die Dichtkunst.
— N. 35, 3; G. skäldskapar 142,
12; D. skaldskap 35, 2; 96, 19;
hier = dichterische Umschreibungen
(kenningar); A. skaldskap 97, 2;
Asf. 98, 15.
skäli, m. (vgl. Vigf.) ein Schuppen
oder eine Halle, namentlich die
Trinkhalle, der Hauptraum des
Hauses; auch = Gebäude; vgl.
Wh. 223 und die Skizze in Pauls
Grundr.* Bd. III, 479. — Dsf.
skälanum 58, 12. — A. skala 58,
11; Asf. 160, 6.
skeÖja, schw. v. (skaöi), beschädi-
gen, mit Dat., vgl. skaöa. — Inf.
216, 4 (absol.); mit Dat. 229, 22.
Vgl. D. H. II, 577. — Pass. Part.
absol. skatt 230, 11.
skegg, n. (vgl. Vigf. u. Ark. 20, 367),
der ßart. — D. skeggi 39, 20;
A. skegg 40, 3; 96, 5.
skegg jold, f. (vgl. skeggja = Bart-
axt, Beil; Qld f. s. v.), das Beil-
alter, Zeitalter roher Gewalt. —
N. Vol. 45, 7.
skeggmaftr, m. (s. skegg, maör), der
bärtige, durch einen besonders
großen Bart kenntliche Mann. —
Nsf. 172, 14.
skeiö, n. {nach F. 335 zu g. skaidan),
der Lauf (s. Ger., Vollst. Wb.), die
Laufbahn otf. Renn bahn. — N.63,
8 ; A. 63, 1 1 taka it fyrsta sk. beginnen
174
skeiösendi — skjalla
las tr%U Rennen; riÖa 6 skeiö wie
bei einem Wettriti in voll er Karriere
reiten 165, 10: vgl. übe. H. 11. I,
48, 6; hier ist mart skeiö = manche
T<»ur; Asf. 63, 19, 21. - PI. A.
63, 3.
skeiösendi, m. («. skeiö, endi), das
Ende der Laufbahn. — G. 63,
16, 20; D. 63, 12.
skeina, schw. v. (cgl.Wgf.), in leich-
terer Art verwunden. — Med.
skeinaz verwundet werden (von Per-
sonen) oder geschlagen werden
(con Wanden), so Praes. S. 3 skeiniz
141, 13.
skeinuhsettr (skeina, haettr), wun-
d e n n e 1 ä h r 1 i c h
j)eim skeinuhaett
viele Wunden bei
skella, in üblicher
stv. (F. 334, ahd.
len, erschallen
honum 71, 3 vgl. H
— N. n. verör
= bringt ihnen
248, 7.
Form skjalla,
skellan), schal-
. - - Inf. lata sk.
hoföi honum
u. Land p. 96 (sk. lata hier etwa
soviel wie das trans. skella schw. v.
= erschallen lassen, mit Geräusch
werfen oder schlagen, infligeret Eg.),
— Praet. PI. 3 skullu 72, 7 erdröhn-
ten, heftig aufschlugen (illiderentur
Eg.).
skemma, f. (zu skammr F. 332), ein
kleines, abgesondertes Gebäude, na-
mentlich als Frauenhaus oder
Vorratskammer benutzt 217, 8. —
D. 157, 28.
skemmudyrr, PI. f. skemma, dyrr),
die Türe der skemma. — D.
204, 7.
skemmumser , f. (skemma, maer),
ein Kammermädchen. — PI. A.
skemmumeyjar 204, 10.
skemmuveggr, m. (skemma, vegr),
die vn and der skemma. — A.
207, 10.
skemta, schw. v. (zu skammr kurz),
die Zeit verkürzen, Unterhaltung
bieten, mit Dat.; Land p. 101. —
sk. ser sich unterhalten, Kurzweil
treiben. — Inf. 106, 4. — Imper.
PI. 1 skemtum oss (Dat.) 195, 12.
skcmtan od. skemtun, f. (zu skemta;
Flex. ivie skipon § 61, 2), die
Unterhaltung, das gesellige
Vergnügen. — N. 51, 6; 73, 14; G.
skemtanar 172, 4; Gsf. skemtunnar
3, 3 (hier ist wohl an Gesang,
Tanz oder dhnl. zu denken, väL
skemtanarson^r bei Fr.2 111, 308 ■>).
— 1). at skemtao 192, 4, 10; A.
192, 23.
skenkja, schw. >-. (tgi. f. 330),
schenken, einschenken, mit
Dat. — Inf. 102, 10, 16; 120, 24.
— Praes. S. 3 skenkir 197, 27. —
Prägt. PI. 3 skenktu 217, 21.
skepta, schw. v. (s. skapt), mit eintm
Schaft oder Stiel versehen, Schäf-
ten. — Inf. 192, 10; Praet. S. 3 skepti
193, 11.
sker, n. (wohl zu skera), die scharf
abgeschnittene Felseninsel, Klippe
(Schere). — Dsf. skerinu 98, 19.
skera, stv. (§ 104, F. 332), schnei-
den, scheren , schlachten. —
Inf. 120, 14. — Gonj. S. 3 skeri
= schneide man 222, 13. — Praet.
S. 3 skar 57, 1 ; sk. hon J>a ä hals
schnitt sie ihnen an den Hals, schnitt
sie ihnen den U. ab 225, 2. — Pass.
Part. n. skorit 229, 15.
skerba, schw. v. (vgl. skarör u. F. 333),
nagen, benagen, schartig machen).
— Prses. S. 3 skerdir Grm. 35, 6;
atterit Eg.
skjaldborg, f. (s. skJQldr, borg), die
Schild bürg, urspr. eine Art der
Verteidigung wie lat. testudo; in
VqIss. viell. eine mit Schilden ge-
deckte kleinere Barg, vgl. Edz. zu
G. 20. — N. 183, 17.
skjaldmsßr, f. (s. skoldr, maer), das
Schddmädchen, die Walküre; vgl.
valkyrja. — N. 193, 29; PI. G.
166, 1.
* Über den Unterschied der urspr.
rein irdischen (in historischen Zeug-
nissen, z. B. Dio Cassius 71,3, klar
bezeugten) Schildmädchen von den
Valküren (im engeren Sinne), die
nur in Odhins Dienst stehen, vgl.
Rieger Germ. 111, 170; Golther, G.
Myth. 323 fg.
skjall, n. (s. Vigf., wohl verw. mit
skjär = feine Haut, lergament), die
feine Haut unter der Eier-
schale. — N. 24, 5.
skjalla. stv. (älter skjalfa, vgl. skal,
skellan F. 334), zittern, erbeben.
Inf. 198, 32. — Praes. S. 3 skelfr
80, 19; Part, skjälfandi (vgl. fara *)
Grott. 12, 4. Praet. S. 3 skalf 58, 14;
PI. 3 skulfu 75, 21; Grott. 23, 5.
skikkja — skipa
175
skikkja, f. {vgl. Vigf. u. § 5, 2), ein
Oberkleid, Mantel. — Dsf. 221, 1.
skilja, schw. v. (§ 113, 2; F. 333, vgl.
g. skilja Fleischer ■= Fleischzerleger),
trennen, scheiden , unterscheiden
= verstehen; auch intrans. = im
Wege stehen, einen Unterschied
machen, verschieden sein. — Inf.
40, 7; 58, 22; verstehen, erfahren
222, 16.— 229, 2 = skiljaz. — Prass.
S. 3 impers. hvi skilr svä mikit,
at . . . 26, 19 = cur tantum inter
se differunt (aestas et hiems) Eg.
PI. 3 skilja machen den Schluß 169,
32. — Prast. S. 3 skildi {oder skilöi)
79, 7; 117, 21. — PI. 3 unterschieden
= verstanden 159, 15. skildu (hier
schieden = sich trennten vgl. Med.)
150, 11; zu 244, 7 vgl. 167, 11.
Pass. Part, skildr; PI. J\l. m. skildir
159, 22. — absol. skilit {oder skilt)
205, 12; fekk skilit bekam es heraus,
kam ins Reine damit 218, 3; ähn-
lich 252, 17. — Med. skiljaz sich
trennen. — Inf. 69, 14. — Praes.
S. 3 eigi skilz hann fyrri viö 150,
33. — PI. 3 skiljaz 154, 17; 159, 24;
sk. J)eir (Sig. und Alsviör? anders
D. H. II, 292) nii vinir als Freunde
196, 22. — Prast. PI. 3 skilduz
139, 5.
* Über den Mod. des abhäng.
Satzes s. Ark. 2, 199.
skilnaftr, na. [vgl. skilja), die Tren-
nung. — D. at skilnaöi Jieira = als
sie Abschied voneinander nahmen
67, 16.
skin, n. (F. 335), der Schein, Strahl.
— D. skini 16, 3.
skinn, n. (F. 331, vgl. e. skm = Haut,
nhd. schinden = die Haut abziehen),
die Haut, das Fell. — Nsf. 158,
19. D. skinni 158, 17.
skinnkyrtill, m. (skinn, kyrtill), ein
grober Rock aus Fellen. — D.
253, 24.
skjöl, n. (F. 337; vgl. nd. schulen,
nach etwas heimlich sehen), der Zu-
fluchtsort. — G. skjöls van
222, 23.
skjöta, stv. (F. 337; § 102, 1),
schießen, schieben, stoßen, mit
Dat.; Lund p. 96. — Inf. 73, 15.
— Praes. S. 3 skytr schießt 33, 2;
schiebt 161, 31 ; impers. upp skytr
joTÖunni 89, 3 = terra emerget
Eg. — Imp. S. 2 skjöt at h. vendi
J>essum schieße nach ihm mit diesem
Stabe! 74, 16. — Prast. S. 2 mit
suff. Prmi. skauztu 196, 11; S. 3
skaut 74, 16 = schoß, = schob 104,
7; PI. skutu schoben, stießen 41, 12;
42, 2; schössen 74, 3; sk. eldi ä
hollina steckten die Halle in Brand
121, 6. Pass. Part, absol. haföi üt
skotit hatte hinausgeschoben {vom
Lande ins Wasser, deduxerat Eg.)
71, 10. — Med. skjötaz sich schie-
ben, stürzen. — Prast. S. 3 skauzk
(= skautzk; § 30, 3) ofan Grott.
23, 6.
skjötfcßri, n. [s. skjötr, foeri), die
Schnelligkeit im Laufe. — A.
68, 19.
skjötleikr, m. (s. skjötr, leikr*), die
Schnelligkeit. — Asf. 63, 6.
skjötr, adj. {zu skjöta F.), schnell.
— Superl. N. m. skjötastr 138, 13.
skjött, adv. {eig. n. zu skjötr adj.),
schnell, eilig. — 15, 10 ; 58, 25 ;
in Kürze 156, 11; plötzlich 253, 2.
— Kompar. skjötara 62, 15. — Su-
perl. skjötast in Kürze (paucissimis
Eg.) 29, 5; sem skj. so schnell wie
möglich 111, 9.
skip, n. (g. skip, F. 336), das Schiff.
— N. 55, 4; Nsf. skipit 75, 14. —
Gsf. skipsins 82, 10; Dsf. skipinu
98, 1; Asf. skipit 55, 6. - PI. N.
164, 4; Nsf. skipin 125, 29 Var.;
G. skipa 55, 2; Grni. 44, 3; föru
til skipa gingen an Bord 141, 17;
fä liÖ ok skipa {vgl. fa) 162, 22;
Gsf. skipanna 55, 3; D. skipum
137, 6; A. skip 154, 21.
skipa, schw. v. {davon e. to equip, fr.
equiper Vigf.), anordnen, ein-
richten, einnehmen. — Inf. at
skipa hana 51, 1 = occupare (sc.
hominibus) Eg. ; nhd. etwa „in ihr
Leute unterzubringen" . — sk. hann
ihn [den SkiÖbl.) einnehmen, darin
Platz finden 55, 6. — Prass. S. 3
J)eim skipar hann Valh. ok Ving.
denen weist er V. u. V. als Auf-
enthalt an 28, 2 (locum in V. et V.
distribuit Eg.). Ähnl. skipar rikit
169, 8; sk. liöi sinu ordnet seine
Schar 220, 20; vgl. Lund p. 84. —
PI. 3 skipa 167, 24 = nehmen ein
(mit ihren Leuten). Pass. Part.
absol. skipat = angewiesen 192, 2;
bestimmt 193, 29; 200, 6; Platz
17»;
skipan — skirn
angew. 237, 16; Plur. A. n. vel
skipufi wohl bemannt {vgl. Vjgf. s. v.
II, 4) 154, 22. Med. skipaz sich
einrichten, sicli machen. —
Praet. S. 3 hversu skipaöiz? 7, 14
= quid accidit? Eg. — Part h.
skipaz {doch viell. skapaz mit U)
18, 6 = formati fuerant Eg.
skipan oder skipun, f. (§ 61, 2; zu
skipa), die Einrichtung; das Be-
tragen. — N. 192, 24; A. skipun
17, 14.
skipstjörnarmaor, m. (5. skip, stjorn-
arm.), der Befehlshaber eines Schif-
fes, Kapitän. — A. 163, 2.
skipta, schw. v. (ags. sciftan, e. to shift
Vigf.), einteilen, oft = tei-
len, ändern, tauschen; mit Dat.,
Lund p. 84. — Inf. skipta ollum
vistum meö f)eim, er 38, 6 = omnes
mansiones inter eos, qui — , distri-
bueret Eg. — sk. = teilen 96, 14 ;
116, 15; 204, 21. = tauschen 169,
29. Praes. S. 3 skiptir til, es teilt
sich zu, trifft ein; f)ar sk. eigi at
likindum t. 170, 6: das trifft nicht
■ein (sc. die Antwort) u. w. — Plur.
1 skiptum {hier wohl jüngere Form
des Conj., vgl. M. 0. VS. LXX11I,
Nygaard ib.) tauschen 157, 30; PI.
3 skipta 22, 14 = dispensant Eg.;
mit Dat. = teilen 79, 20; = ver-
tauschen 157, 32; 198, 23. Praet.
PL 3 skiptu 56, 15; = vertauschten
118, 25; Conj PI. 3 skipti 158, 11.
Pass. Part, skipt eingeteilt 12, 13;
sk. dcegrum = facta noctium et
dierum vicissitudine Eg.; skipt man
nü londum (sc. veröa) 166, 4 = nun
wird es mit den Landen anders
werden, nun wird die Herrschaft
£in anderer erhalten, vgl. H. H. I,
57, 8—9. — \)k er at jafnaöi skipt
= verteilt, geordnet 212, 2. — Med.
skiptaz viö sich gegenseitig {im
Kampfe) austeilen; mit instrument.
Dativ Praes. PL 3 skiptaz 249, 1.
— Praet. PL 3 skiptuz J)eir svä
viö (sc. brogöum oder hoggum;
vgl. Mob. Gloss. s. v. skipta) 99, 4
etwa „verfuhren sie gegenseitig in
der Art". — Conj. S. 3 skiptiz =
sich änderte 259, 4.
skipti, n. (skipta), der Tausch, die
Teilung. — PL skipti = die Ent-
scheidungen, das Schicksal. — N.
250, 5; D. varum skiptum 222, 19.
skjoldr. in. (g. skildus F. 334; § 64,
2), der Schild. — X. 103, 21;
Nsf. 137, 19; D. skildi Sigdr. 15, 1:
Dsf. skildinum 104, 7; A. skjold
103, 8; skj. fyrir ser den Schild vor
sich (sc. hingestellt) 164, 20. Asf.
103, 22. — PL N. skildir Vol. 45,
8; D. skjoldum 4, 11, 13; A. skjoldu
Grott. 13, 6.
* Der Gestalt nach war der skj.
dreieckig, konnte mit der unteren
Spitze in den Boden gestoßen werden.
(Fr.2 s. v.). — Den Unterschied des
roten Kriegs- u. weißen Friedens-
schildes behandelt Vigf. s. v. B {vgl.
auch hvitr*); nach Fr.2 hätte in
manchen Fällen ein Umdrehen des
Schildes genügt, um statt des roten
Kampf Schildes den weißen Friedens-
schild — diese Seite war für ge-
wöhnlich dem Körper zugewandt —
zu zeigen. Vgl. auch A. Olrik Kild.
II, 26 K
skio, n. (F. 335), der Holzstab, das
Scheit. — Spez. der hölzerne Schnee-
schuh der Nordländer, vgl. Wh.
p. 306; ausfuhrt. Beschreib, in der
Kon. Sk. (Spec. Regale ed. Brenner
25, 23 fg.). — PL D. skiöum 33, 2.
— A. skiÖ {Holzscheite) 137, 12.
skiöfcerr, adj. {s. skiö, foerr zu fara),
im Laufen mit Schneeschuhen
geübt. - N. 36, 12 {vgl. Var.).
ski£a, schw. v. [vgl. skifa f. =^= Scheibe,
Vigf.), in Scheiben oder in Stücke
schlagen, zerschneiden. — Praet.
Plur. 3 skiföu o, 2. — Pass. Part.
Plur. A. m. skiföa 178, 6.
skina, stv. (g. skeinan; § 101, F. 335),
scheinen. — Inf. y, 2. — Praes.
S. 3 skinn 82, 20; Vol. 52, 3 (§ 123);
beidemal imperson. = es geht Glanz
aus {D. H.). — Part. D. f. skinandi
Regm. 23, 3.
* Regm. 23, 3 ist viell. siö sitj-
andi mit F zu behalten, sitja =
setjaz {vgl. söl sez 144, 7) zu er-
klären und bei der „spät unter-
gehenden" an die langscheinende
Sommer -Sonne des Nordens zu
denken.
skira, schw. v. (skirr), reinigen,
spez. taufen. — Pass. Part, skiror
getauft 236, 17.
skirn, f. (skira), die Reinigung, spez.
die christl. Taufe. — A. 261, 4.
skirr — skulu
177
skirr, adj. (g. skeirs, nhd. schier =
rein, F. 335), leuchtend, glänzend.
— N. f. skir Grm. 11, 5; D. n.
skiru 25, 7.
skolla, schw. v., unbeständigen Sinnes,
treulos sein (Fritzn., Eg.) oder sich
in Entfernung halten (GisL, to
skulk away Vigf.), vgl. auch Hell-
quist Ark. 12, 363. — Praes. PI. 2
skolliö 41, 2.
skora, schw. v. (vgl. skera), schneiden,
einschneiden, dann durch Ein-
herben in Holz sich bemerken =
bestimmen, förmlich erklären. —
Prast. PI. 1 skoröu vit {vgl. § 123,
1 pl.) Grott. 15, 5 = exsecuimus
Eg. ; Pass. Part, skoraör 103, 7 vgl.
holmr.
* Das Praet. skoröa Grott. 15
ist Nebenform für das häufigere
skoraöa.
skorta, schw. v. (F. 338; vgl. e. short
= kurz), mangeln, mit Acc. der
Person und der Sache; Lund p. 47.
— Inf. 161, 26; til skorta = er-
mangeln 47, 1. Prast. S. 3 skorti
f)a eigi es fehlte da nicht an . . .
67, 13 vgl. 102, 7; 121, 3; über
die unpers. Konstr. vgl. Ark. 10,
18; a skorti c. A. fehlte an . . .
154, 14; mit dopp. Acc. 191, 22 =
nicht fehlte es ihm an u. w.
skot, n. {vgl. skjota), der Schuß. —
Nsf. skotit 74, 17.
skothrift, f. (skot, hriö), der Geschoß-
sturm, Pfeilregen. — N. 220, 32.
skögarvQndr, m. (skögr, vondr), ein
roher, aus dem Walde entnommener
Holzstecken. — A. 253, 26.
skögr, m. [vgl. Ger., Vollst. Wb.\
der Wald. — G. skögar 54, 6;
Gsf. 157, 10; D. sköüi 15, 21; Dsf.
sköginum 58, 21; A. skög 94, 11;
Asf. sköginn 61, 15. — PI. A. sköga
159, 2.
sköklseöi, n. (s. skör u. klaeöi), das
Schuhzeug; vgl. Wh. p. 164 fg.
— PI. G. sköklaeöa 43, 3.
skör, m. (g. sköhs; § 48 3); 21, 3;
F. 338), der Schuh. - - A. skö 36,
7; 84, 7. — PI. D. sköm 84, 8;
A. sküa 112, 20; skö Var. 245, 14.
skösvcinn, m. (s. skör u. sveinn), der
Leibdiener, Kammerdiener,
{eigentl. der Schuhbursche ( Pf.), vgl.
Wh. p. 173. — A. skösvein 46, 13.
Glossar z. pros. Edda.
skri$na, schw. v. {vgl. skriöa), ins
Gehen oder Gleiten kommen, aus-
gleiten, straucheln. — Praet. S. 3
skriönaöi 122, 20.
skriftr, m. (s. skriöa, sktiöna), das
raschere Fortkommen. — N.
71, 11 = celerior cursus Eg.
skrifa, schw. v. {vgl. I. scribere Vigf.),
zeichnen, eingraben, schrei-
ben. — Praet. S. 3 skrifaöi f)ar ä
stellte durch Stickerei darauf dar
213, 5. — Pass. Part, skrifaör von
einem Schilde 190, 17 = markaör
190, 21; von einem Saale, dessen
innere Wände entweder bemalt od.
durch Teppiche mit eingewirkten
bildlichen Darstellungen geschmückt
waren 195, 9.
skrifta, stv. (F. 339, § 101), schreiten,
d. i. langsam fortgehen, gleiten,
kriechen. — Inf. 178, 32. — Praes.
5. 3 skriör 138, 37. — Prast. S. 3
skreiö 100, 5; 117, 11. — PI. 3
skriöu einherfuhren 213, 7.
skraekja, schw. v. {vergleiche Vigf.),
schreien. — Praet. S. 3 skraekti
96, 6.
skrsekr, m. {s. skraekja), der Auf-
schrei. — N. 108, 1.
skrsektan, -un, f. {vgl. skraekja), der
Schrei. — A. 222, 29.
skulu, prät. präs. (g. skulan, § 119,
122, F. 334), sollen, werden,
oft Umschreibung des Futurs {wie
e. I shall see) oder des Imperativs,
vgl. munu. — Inf. 63, 7; 184, 3.
— Praet. S. 1 (Fut.) skal ek 46,
23; 162, 17; will ich 254, 2; ek sk.
201, 15; S. 2 skalt (= Fut.) 29,
1 1 ; mit suff. Fron, skaltu, vgl.
§ 89 2); = Imper. 5, 2; 46, 21;
ähnl. {bei freundl Aufforderung)
Sigdr. 6, 1; 7, 1; 9, 1; 11, 1 u. ö.,
wo Ger. skaltu kunna, nema übers,
„lerne/"; skaltu heyra hören sollst
{oder wirst) 40, 11; ef [ui skalt
vinna wenn du gewinnen sollst {oder
willst, si vincere cogitas Eg ) 63, 13.
— eigi skaltu nicht darfst du 154,
3; Helr. 1, 1; \m skalt du sollst
155, 10. — PraBs. S. 3 skal a, 3;
6, 14; 17, 5; 26, 20 («kal vera heitt
etc. von einem festen innern Gesetz,
nhd. etwa „von Natur heiß istu
u. w.). So bei allem , was nach
12
178
skunda
ikyldr
göttlichem lüifschluß oder der i'ü-
gung des Schicksals geschieht (Ger ,
Sp. 944), so Grm. 29, 8 \r.vr skal
p>örr vaöa (täglich durchwatet sie
T/mr. Qer. Übers.). Vgl. auch I>.
IL II, 138. — Beachte das dopp.
skal 46, 24; etwa mit „will" und
„soll" wiederzugeben, oder das
Zweite als Bedingung für das Erste
hinzustellen (so Eg.); ok skal leysa
59, 16 = ut eam solveret Eg., etwa
„ist im Begriff, schickt sich an zu
lösen*, vgl. auch Var. u. skal fram
reiöa 69, 19 = vibiare cogitaret
Eg. ; ähnlich auch 102, 16; als Futur
skal eta 62, 15 vgl. 63, 6; 64, 14;
der Ind. in den beiden letzten Fällen
ist zu beurteilen nach Ark. 3, 114.
Bei einer Verabredung: \)k er skal
takaz; skal soekja 152, 22. — „wird
oder „muß" 155, 3. Ahnlich auch
J)etta skal (muß man) piggja 197,
35. (Zwei Bedeutungen von sk. zeigt
der Satz 96, 13—16: skyldu skipta
= „sich anschickten zu teilen" und
skyldi taka = „nehmen sollte".) —
Oft so impersonell, vgl. Lund p. 23,
24; 32, 1, 3; 34, 9; 55, 8, 9; 67,
22; 143, 10; 155, 34 u. ö. - PI. 1
skulum (Fut.) 40, 25; 163, 27, 29.
Mit suff. Pron. skulu-ver 183, 30.
PI. 2 skulut 166, 23 ; 34, 8 (er £er
sk. kunna skyn = qui intelligen-
tiam habeatis Eg.); PI. 3 skulu 6,
15; 29, 14 (sk. hier nur Bezeich-
nung des regelmäßigen Vornehmens,
vgl. Var.), dürfen 44, 6; 102, 14.
Grott. 17, 1 übersetzt Ger. „ruht
aus, ihr Hände" ; ib. 18, 1 „Mehr
ziemt euch Händen der harte
Speer" . — Bei Aussagen göttlicher
Satzung wie VqI. 39, 1 ; 64, 5 ; Vaf|)r.
51, 5. Übers, „iverden". — Conj.
S. 2 at f)at skulir f)ü vita daß du
das (wohl) erfahren wirst 162, 8;
S. 3 skyli möge (darf, Ger. Übers.)
Grott. 6, 1 vgl. Lund p. 303; im-
pers. 79, 16; vgl. Ark. 2, 358; Hqv.
1, 3. Zu dieser Stelle u. Grott. 6,
1 vgl. auch Ark. 1, 123; D. H. II,
83. — PI. 3 skyli 24, 3; skuli 159,
17. — Praet. S. 1 skylda Regm. 2,
6; S. 2 skyldir (= vildir U) 68, 6;
S. 3 skyldi 73, 14 (sk. standa etwa
= stehen mußte) ; skyldi taka 104,
19 = amoliturusEg.; 111, 16, 18 (es
sollte, nämlich nach Übereinkunft);
115, 23; 118, 23; 121, )7 vgl. skal
leysa 59, 16; impers. at skyldi draga
daß man ziehen sollte 228, 19. —
Vgl. Lund p. 23. — PI. 1 skyldu
vit (§ 123, 1 PI.) 103, -!; skyldum
ve4" 172, 9 = ich sollte, halle cor;
PI. 3 skyldu 32, 11; 53, 8; 57, 7;
73, 11, 15; Jieir er domendr skyldu
vera = qui iudicum munere fange-
bantur Eg. 92, 9; vgl. oben skulu
29, 14; 99, 18; 104, 21 vgl. skal
leysa 5#, 16; 160, 14 = diwften,
konnten (irott. 3, 8 sollten. — Conj.
oft schwer von der gleichlautenden
Form des Ind. zu scheiden. — S. 1
S. 1 skylda ek 155, 1 als Condition.;
Ö. 3 skyldi hann af kaupinu (sc.
vera) 53, 1; zu 80, 15 vgl. Ark. 2,
358; at hon skyldi eigi koma daß
sie nicht zurückkehren {vgl. koma)
müßte 155, 9; vgl. 156, 16; 122,
11 (zur Stellung des Verbs s. Ark.
16, 234) sk. = sollte; 68, 8 impers.
PI. 3 skvldi Grott. 3, 8; Inf. Praet.
skyldu (vgl. § 122) 102, 7; 115, 14;
184, 3. — Vgl. mundu s. v. munu
Praet.
* Ergänze vera oder veröa nach
skulu i23, 20; 196, 33; 203, 25;
vgl. vera **. — t/6er den Umlaut
im Conj. s. § 125a).
skunda s. skynda.
skutilsveinn, m. (vgl. sveinn und
skutill = lat. scutula, Tisch, Schüs-
sel, F. 337), der zum Aufwarten bei
Tische bestimmte Diener, namentlich
der Mundschenk. — N. 64, 7. —
Vgl. Vigf. s. v.
sküar s. skör.
skygör, adj. (eig. Pass. Part, von
skyggja beschatten, einen Wider-
schein werfen auf Glas, Metall u.
iv., polieren; vgl. Fritzn.), poliert,
spiegelblank. — A. skygöan 164,
18; 213, 19.
skygna, schw. v. (vgl. skygn Vigf.),
spähen, scharf blicken. — Med.
um skygnaz (älter -ask) sich genau
umsehen , forschend durch-
spähen. — Inf. Hpv. 1, 3.
skykkr, m. (zu skaka, F. 329), die
heftige Erschütterung. — PI.
1). gekk (s. ganga) skykkjum er-
bebte heftig 58, 14 vgl. Lund
p. 129.
skyldr, adj. (vgl. skulu), schuldig,
verpflichtet zu etwas; mit Dat.
skyn — slitna
179
der Person, vgl. Lund p. 114. —
N. n. skylt er at vita es ist nötig,
es gehört sich zu wissen 27, 3 vgl.
27, 11 («. Pf. Gl.); 213, 13. — PI.
N. m. skyldir 56, 7; 58, 1 {hier =
obsequio obstricti Eg\).
* skyldr wird auch häufig von
den Banden der Sippe gebraucht,
= nahe verwandt.
skyn, n. (vgl. skygna), die Einsicht,
das innere Verständnis (ratio); die
Begründung oder Erläuterung, so
kunna oder segja skyn gegenüber
dem äußerlichen Beispiel oder doemi
(exemplum). — A. skyn 29, 3; 34,
8; 75, 3; 111, 19.
* Syntaktisch ist kunna skyn =
skilja, daher Ind. im abhängigen
Satze, vgl. Ark. 2, 199.
skynda od. skunda, schw. v. (F. 338),
eilen. — Inf. 233, 5.
skyndiliga, adv. (vgl. skynda), eilig.
60, 12.
skynja, schw. v. (vgl. skyn), prüfen.
— Prset. S. 3 skynjaöi 182, 6.
skynsamliga, adv. (zu skyn n. und
-sama F. 311), verständig, be-
hutsam. — 57, 13.
skynsemi, f. (zu skyn n. u. -sama
F. 311), die Einsicht, Umsicht.
— N. mikil sk. er eine Sache großer
(tiefer) Einsicht ist es 29, 4.
sky, n. (F. 337, e. sky Himmel), die
Wolke, oft im Plur. — PI. N. sky
Ürm. 41, 6; Asf. skyin 12, 10.
skolm, f. (auch skälm), das Schwert.
— PI. I). skolinum Üuörkv. II, 20 b.
* Nach F. 334 ein urspr. thra-
zisches Wort.
«komm, f. (F. 332), die Beschämung,
Schmach. N. 154, 4. D. skomm
(rneö sk. in schimpflicher Weise)
228, 15. — PI. A. skammir 225, 12.
skor, f. (F. 332), das Haupthaar
(vgl. Vigf. s. v., Ger. vglt. ags.
scearu = tonsura, also eig. das ge-
schnittene H., zu skera). — PI. A.
skarar Guörkv. II, 20 b.
skorungr, m. (nach Vigf. zunächst
das Schüreisen, e. poker, dann die
hervorragende Persönlich-
keit, von Männern und Frauen
gebraucht. N. mestr sk. eine sehr
hohe Person 192, 31; skor. mikill
217, 20.
Slä, stv. (g. slahan, F. 358, § 40*);
106, 3), schlagen, auch = mühen
98, 23. — Inf. 58, 26; 60, 15 (mit
dopp. Acc. ; vgl. Lund p. 52, sonst
auch mit Dat., vgl. ljösta* u. Lund
p. 96; slä eldi 226, 2! vgl. 95, 13).
— Prses. S. 3 slser üt eitrinu 80,
18 = effundit venenum Eg ; zur
Bezeichn. der Melodie beim Schlagen
der Saiten [mit Acc. od. Dat.) slaer
Gunnarslag (vgl. Var.) 239, 21;
wohl auch zur Bezeichn. des beglei-
tenden Textes 239, 22; (vgl. Fr.*
s. v. 11), der außer auf Saiten auch
auf Töne hinweist, die man an-
schlägt); ähnlich im Dtsch. intrans.
nü sl. i orrostu = jetzt schlägt es
aus in Kampf, beginnt der Kampf
220, 32. - Prset. S. 3 slö 120, 16;
slö boröa 204, 6 vgl. boröi. — PI. 3
slögu eldi 95, 13 = schlugen Feuer,
brachten Feuer hervor, vgl. 76, 2;
slögu hey (vgl. oben) 98, 23. Part.Pss.a
absol. slegit 76, 2 vgl. 95, 13; vom
Saitenspiel 224, 2; etwas freier:
eld brennanda, er sleginn er um
sal hennar geschlagen ist um ihre
Burg, zur Umhegung für ihre Burg
dient, vgl. Fritzn. slä-um und nhd.
„den Mantel um sich schlagen" ',
andere denken auch hier an „ent-
zündet istu) 198, 20.
slätr, n. (vgl. sla = schlagen, schlach-
ten), eig. das Fleisch geschlachteter
Tiere, die Fleischspeise. — D.
slätri 62, 20; A. slätr 62, 22, 23;
Asf. 68, 17.
slatra, schw. v. (slätr), schlachten,
einschlachten (auf Vorrat). — Prses.
PI. 3 slätrum 218, 33.
slefti, m. (F. 360), der Schlitten.
G. sleöa Sigdr. 15, 8.
slefa. f. (I. saliva Vigf.), der Spei-
che Ischleim. — N. 42, 5.
sleikja, schiv. v. (vgl. Vigf. s. v.;
F. 358 s. slaka), lecken (schleckern
Mob.). — Prses. S. 3 sleikir beleckt
156, 22. — Prset. S. 3 sleikti 9,
15, 16.
slettr, adv. (g. slaihts, F. 358), schlecht
= schlicht, eben, glatt. — N.
m. 40, 10; D. m. slettum velli 63,
8; 90, 10 (piano campo Eg.).
slitna, schw. v. (vgl. slita ; slit F. 359),
zerreißen, intrans. — Inf. 94, 4
= zerrissen werden. — Prses. PI. 3
12*
ISO
sliör — Bmi6a
slitna 82, 4. — Praßt S. 8 slitnaöi
40, 17.
sli<>r, ('. meist PL sliörar (F. 359
s. slid), die Soli wert scheide. —
11 D. sliörum 119, 4.
slikr, aefj. (g. svaleiks; § 20, l; F.
360), «m solcher, ein gleicher. —
N m. 201, l.-G. m. sliks 212,27;
A. in. engan slikan 191, 32; N. f. sük
239, 2; N. n. slikt so etwas 158, 21 ;
G. n. sliks ins sama nach ebendem-
selben 170, 32; D. n. sliku riki einer
solchen, so großen Herrschaft 197,
24; A. n. slikt ein solches \'q\. 26,
4; etwas derartiges 196, 5, 19; slikt
er fekk 138, 1 1 = quod nactus
est Eg. ; slikt er = soviel wie 154,
7 ; adv. slikt sama desgleichen 93,
1; so auch einfaches slikt 194, 3.
— PI. N. m. slikir hlutir = so et-
was 190, 3; I>. af. slikum hlutum
infolge hiervon 191, 16; A. slika
solche, ebensolche 210, 15. — N. n.
slik 39, 6.
slita, stv. (§ 101; F. 359, nhd. ver-
schleißen und schlitzen {Heyne)\
reißen, zerreißen, trans.; auch
verbrauchen. — Inf. 40, 15, 18;
= brechen Helr. 9, 5; zu Helr. 14,
6 vgl. Ger., Vollst. Wb. Sp. 956:
unser Leben {im Jenseits) verbringen
{eig. verbrauchen). Vgl. jedoch auch
D. H. II, 488, der aldri slita =
„sterben11 als die dem. Zusammen-
hange besser entsprechende Auf-
fassung betrachtet, was auch mir so
erscheint. — Prses. S. 3 slitr VqI.
50, 7; Gonj. S. 1 slita 40, 20. —
Praet. S. 3 sleit 54, 5; 71, 9; sleit
upp riß in die Höhe {d. h. aus dem
Boden oder von einem Baume) 74,
9. — Pass Part. PI. A. f. slitnar
178, 6; absol. faer slitit {vgl. fä 1),
eig. zerrissen bekömmst = zerreißen
kannst 40, 25.
slokna, schw. v. [vgl. Vigf. ; nach F.
358 zu slakr, e. slack schlaff), aus-
löschen, erlöschen. Prses. S. 3
sloknar Vatyr. 51, 3; Praet. S. 3
o, 3.
* Auch slokna wird angesetzt, so
F. u. Mob. Gloss.
slöö, f. {verw. mit sleöi, F. 359 s. slid )
die Spur im Wege. — D. 183, 1.
slyngja, stv. (nhd. schlenkern F. 359 ;
§ 103, 4), schleudern, werfen
mit Dat. I'ms. S. 3 slyngr eldi 84,
14. Praet. PI. 1 slun^u vit Grott. 4,
1 {vgl. § 124; 1. PL).
slokkva, schw. v. {vgl. slokna, F. 358),
zur Ruhe bringen, spez. aus-
löschen. — Praet. S. 3 slökti
260, 19.
slengva, schw. v. (vgl. slyngja, F. 309),
schleudern, werfen mit Dat. Vgl.
Lund p. 96. — Pr. PI. 1 slongöum
vit Grott. 12, 5.
slcegft, f. {vgl. slregr schlau, F. 358),
die Schlauheit. — N. 37, 9.
smäkonungr, m. (smär, kon.), der
K 1 e i n - i\ ö n i g ; im Gegensatze zu
Jjjöökonungr, q. v. — Plur. A.
244, 18.
smär, adj. (F. 356, vgl. § 75, 4 grär),
klein, gering. A. m. smän ( = smäan)
54, 16;' 104, 16 vgl. Var. — PI. N.
smäir 219, 10; D. smäm 6, 11; A.
sinä 104, 16 Var.
* Mit smär verw. ist der schwed.
Landschaftsname Smäland.
smiftja, f. {vgl. smiör), dee Schmiede,
Werkstatt überhaupt. — G. smiöju
110, 12; Dsf. smiöjunni 110, 15.
smiftjusveinn, m. (s. smiöja, sveinn),
der Schiniedeknecht. — PI. D.
176, 1.
smibr, m. (F. 357, g. -smif)a sw. m.\
§ 50, 4), der Arbeiter in Metall,
Stein und Holz, Schmied, Bau-
meister {vgl. lat. faber ). — a) Bau-
meister. *N. 52, 8: Nsf. 53, 8. —
Asf. smiöinn 52, 14. — h) Schmied.
— N. 175, 4; Nsf. 111, 4.
* Über den Riesenbaumeister Gg.
c. 42 vgl. auch Bugge Stud. 257;
außerdem die bei Golther G. Mxjth.
166 l) angef. Stellen.
smjüga, stv. (F. 357; § 102, 2),
schlüpfen, sich schmiegen. —
Praet. Plur 3 smugu 62, 3.
smift, f. (vgl. smiör), die Arbeit eines
smiör, toWerk. = N. 12, 3 [hier
von der Erde als einem Werke der
Götter) ; Nsf. smiöin 54, 7 ; G. smiöar
kaup = Werklohn 54, 13; I). sniiö
17, 7 wie 12, 3 von der Erde; Asf.
smiöina 175, 29. — Plur. N. smiöir
16, 10.
smifta, schw. v. {zu smiö f., vgl. g.
-snii|)ön!, schmieden, überhaupt in
Weise eines smiör ein Material
bearbeiten. — Inf. 175, 16, 18.
smiöi
sofa
181
— Frset S. 3 smiöaöi 6, 12 =
fabricavit Eg. — Plur 3 smiöuöu
17, 23. — Pass. Part. N. m. snriöaör
40, 9; n. u. absol. smiöat gearbeitet
54, 8. — PI. f. sruiöaöar gebaut
238, 13.
* Das i in smid, smiöa, smiöi
entspricht nhd. ei in Geschmeide.
smiöi, n. (zu smiör), das Geschmeide,
das Schmiedewerk, Kunststück.
— N. ]3etta er J)itt smiöi das ist
dein Geschmeide (ein G. für dich
oder deiner würdig) 175, 14.
siiara, schw. v. [vgl. snarr; F. 350),
eilig werfen , wenden. — Med.
snaraz sich wenden. Praes. S. 3
snaraz i brott f)aÖan 251, 18.
snarbryna, schw. v. (snarr 2); bryna),
scharfwetzen. — Praes. S. 3 snar-
brynir 237, 1.
snarpeggjaor, adj. (snarpr; egg), mit
scharfer Schneide; scharf. —
N. n. 243, 5; A. n. schw. Flex.
210, 26.
snarpliga, adv. (snarpr) mit Tapfer-
keit. — 221, 32.
snarpr, adj. {zu g. -snarpjan F. 350),
strenge, scharf, tapfer. — A. m.
snarpan 179, 33. — N. n. schw.
snarpa 180, 2.
snarr, adj. (F. 350; Ba. p. 199).
1) hurtig. — A. n. adv. snart;
Superl. adv. snarast : 80, 2 sem sk. =
quam citissime Eg. — 2) durch-
dringend vom Blick; scharf vom
Waffen. — PL N. n. snor 191, 4.
snarräfir, adj. (snarr, -räör s. räö*),
schnell entschlossen, beherzt. —
N. schw. Flex. inn snarräöi Regm.
13, 3.
siiemma oder snimma, adv., sowie
sn eint (adv. n. von snemmr adj.,
F. »ol, § 4a; § 83, 2; vgl. g. sniu-
mundo), frühe, bald 52, 6; 144,
5; snemt at = zu frühe, um 201,
25 ; vgl. Lund p. 374.
sneri s. snüa.
snerta, schw. v. (vgl. snara, F. 350),
sich beeilen, schnell austrinken;
mit Dat. — Praet. S. 3 snerti ör
hverri 102, 6 = quorum singulos
uno haustu evacuavit Eg.
snertiröör, in. {vgl. snerta, röa), das
hurtige Rudern. — A. töku
snertiröör 71, 16 begannen ein
Schnellrudern.
snjallrseoi, n. (snjallr schnell, tüchtig
F. 351, räö*), die Entschlossen-
heit, kluge Beherztheit. — N. 165,
13.
snild, f. (zu snjallr, F. 351), die
Tüchtigkeit. — D. 172, 34.
snildarverk, n. (snild, verk), eine
Heldentat. — PI. A. 200, 31.
snioa, stv. (g. snei|)an F. 350, § 101),
schneiden. Praes. Plur. 3 sniöa
84, 8. Praet. S. 3 sneit 120, 1.
snotr, adj. (g. snutrs, F. 351, Vigf.
s. v.), von klugem und feinem Be-
nehmen, gebildet. — N. 44, 12.
snüa, stv. (g. snivan, § 111; F. 351),
wenden, bewegen, mit Dat. u.
Acc; Lund p. 96. — Inf. 43, 13
snna skipum 164, 6; aptr snüa
umkehren 258, 19 ; s sinu skapi
seinen Sinn ändern 258, 21. —
Praes. S. 3 snyr ivendet (sc. den
Schritt, sich) 61, 14, 17; vgl. sn.
eptir 251, 1 5 ; snyr J)eim bringt sie
164, 14. — Plur. 3 snüa til seyöis
93, 11 = ad cüctionem parant Eg.
— Praet. S. 3 sneri ä aöra leiö (vgl.
leiö f.) 216, 28; impers. sneri mann-
fallinu trat ein Wechsel in der
Niederlage (nhd. „im Erfolge") ein
168, 35; die Art des Wechsels wird
durch die folgend. Worte bestimmt.
— Pass. Part, absol. snüit til leiöar
zuwege gebracht 12, 12. — Med.
snuaz sich wenden, geraten. —
Praes. S. 3 snyz 63, 11; 82, 6 ; älter
snysk; VoL 50, 3. — PI. 3 snüaz
67, 15. — Praet. S. 3 sneriz 5, 3.
snüMgr, adj. (zu snüa), leicht zu
bewegen, beweglich, rund. —
D. m. schw. Flex. snuöga Grott.
4, 2 vgl. D. H. II, 608; 12, 6.
snser, snjör, m. (F. 350, g. snaivs;
§ 12, 2c)), der Schnee. — N. 81, 5;
A. snjo 164, 19.
* Bez. der Bildungsweise, die
anal, sjar, sjör, saer ist vgl. die s.
sjär * angef. Stellen.
softna, schw. v. (vgl. sjööa), kochen
intrans., gar werden. — Inf. 93,
19. — Praet. S. 3 soönaöi 93, 17.
sofa, stv. (für svefa, § 104; F. 361),
schlafen. — Inf. y, 1; 59, 14.
sofa ganga (vgl. nhd. schlafen gehn
60, 4 nach R.' Praes. S. 3 sefr (§ 6, 1)
182, 18; 236, 4 (nach 235, 12 schläft
der König nicht, vgl. s.lesa). — Conj.
182
sofha — sottdauör
(als Opt, vgl. Lund p. 808) S. 3
soii Grott. 5, 6; [mp. PI. 2 Sf »fit
Grott. 7, 8. — Part. Pres, sofandi;
I). sofanda 122, 11; Acc. sofanda
//.'>, 81. PI. A. sofandi i5S>, 10. -
Praet. S. 8 svaf 9, 6; 46, 11; PI. 1
m ü7/<v. Forwi svöfu-vit («gtf. § 123, 1
PI.) Helr. 12, 1 ; PI. 3 svafu 235, 13;
vgl. af 7). — Gonj. S. t suff. sveefak
Helr. 13, 4. — Pass. Part, absol.
soiit 183, 23; 205, 3.
sofna, schw. v. (s. sota F. 361), ein-
schlafen, im Schlafe liegen.
— Praes. S. 3 sofnar 59, 15; 60,
16. — Praet. S. 3 sofnaöi 121, 4;
Grott. 4, 4 (hier übers. D. H. „bis
alle übrigen Mäide Frodhis ein-
schliefen11); PI. 3 sofnuöu 120 17.
— Pass. Part. N. in. sofnaör 209, 7;
N. f. sofnuö 209, 13; n. absol. mun
sofnat hafa = eingeschlafen sein
wird, eing. ist 60, 18. — V(ß. Fut.
exact. Pass. Wm. § 160, wo jedoch
verit ebenso fehlen kann, wie vera
in Fut. u. Condit.
soltinn s. svelta.
sonargjold, PI. n. (vgl. sonr; gjalda,
die M o r d b u ß e für einen Sohn. —
L>. 116, 11.
sonarson, m. (s. sonr), der Sohn des
Sohnes; Enkel. — N. 162, 15.
sonlauss, adj. (s. sonr, lauss), ohne
Sohn. — N. 122, 2.
sonr, ni. (auch son, s. § 641) u. Lind
in Ark. 13, 71), F. 323, g. sunus;
§ 6, 1; 16, 2; 17; 18; 64; der
Sohn. — • N. sonr 33, 5; 36, 9, 11,
15; 37, 11; 204, 23; jfü, 17; son
14, 4; 27, 7; 31, 4 w. ö.; G. sonar
v, 5; 2i4, 5 v^. Far. w. JF&. s. sön f.
D. syni 35, 13; A. 9, 8; .70, 4; Asf.
soninu 13, 18. V. sonr 167, 2. —
PI. N. synir 5, 6; D. sonum 15, 23;
Vaf{>r 3(> b; Grm. 41, 3. — A. sonu
JW, 6; *52, 3.
* Vgl. die Patron. FriÖleifsson
Grott. 1, 6; Sigmundarson u. ä.
sortna, schw. v. (vgl. svartr), schwarz
werden, sich verfinstern. — Jnf.
VqI. 57, 1.
SÖkn, f. (vgl. soekja; g. sokns Unter-
suchung), der Angriff. — ü.
178, 14.
söl, f. (vgl. S61 u. F. 324, g. sauil n.;
§61, 3), die Sonne. — N. VqI. 5b;
ib. 52, 4 (Eg. verb. söl skinn af sv.
valt. : richtiger ist nach ' •> r. i >
söl vultiva = der von dem Schwerte
ausstrahlende Glanz. Nach D. 11.
II. 69 ist eine dreifache Bezeichn.
desselben Begriffes „Schivert" an-
zuerkennen: sviga lae [s. svigi),
sverö, söl valtiva (als Appos. zu
sviga lse, also auch Dat.); skinn
af sv. ist Zwischensatz; — 12, 12
144, 7; Nsf. sölin 15, 10. — Poet.
Rinar söl — gull g, 2 vgl. gull =
eldr allra vatna Sk. XXXll. —
G. solar 14, 15; Gsf. 14, 21 ; D. sola
82, 21; 66, 2. — Ä. söl 52, 12;
Asf. 6tf, 12.
sölmänuär, m. (s. manuör, söl), eig.
Sonnenmonat, Juni. (So auch Wh.
D. Mon. p. 56, Altnord. Leben p. 378
= Mai gesetzt.) — N. 144, 13. —
Vgl. auch Vigf. s. v., der Name wohl
vom höchsten Stand der Sonne am
24. Juni.
sölskin, n. (8. skin, söl), der Sonnen-
strahl. — PL N. VqI. 41, 5.
söma, schw. v. (vgl. sama, scemö,
F. 312, e. to seem), sich passen,
gebühren. — Praet. S. 3 sömöi
\imperson.) 103, 16. — Syntaktisch
besser der Gonj. in U, vgl. Var. —
Gonj. S. 3 soemöi 153, 20; 225, 29.
sömasamliga , adv. (sömi, -samr
F. Sil), in ehrenvoller Art
226, 16.
SÖini, m. (s. söma), die Ehre, Ehr-
erbietung. — N. 172, 20 (hier mehr
das innerlich Ehrende neben der
äußeren Wertschätzung —■ viröing)
D. 171, 8; A. 162, 10.
sön, f., = Son, f.? — G. dreyra sonar
Var. zu 214, 5 = mit der Flüssig-
keit Sön = mit Dichtermet? vgl.
meinblandinn mJQö 196, 16. — Die
Les. des C. sonar hennar suchte
Sievers P. Br. B. VJ; 315 zu vertei-
digen; spätere Untersuch, desselben
(s. Beitr. 16, 544) führten darauf,
GuÖrkv. II, 22, 8 (welche Stelle dem
Verf. der VqIs. S. wohl vorschwebte)
in sonardreyri Schweineblut, näml.
das Blut des sonargQltr = Leiteber,
Zuchteber zu -finden.
sott, f. (g. sauhts; § 6, 3; F. 325),
die Sucht, Krankheit. — A. 151,
19, 23; PI. Nsf. söttirnar 73, 12.
söttdauftr, adj. (s. sott, dauör),
siechtot, d. h. an Krankheit
spakr — spretta
183
gestorben. — PL N. m. 38, 7;
A. 190, 6.
spakr, adj. (F. 351), klug. — N. m.
Fafn. 32, 5; G. m. spaks 195, 30
vgl. spä. N. f. schw. in spaka 145, 9.
— Superl. N. m. spakastr 236, 4.
spara, schiv. v. (F. 354, § 118),
sparen, aufheben, schonen. — Inf.
65, 6; zu Var. sparaz (Inf. Med.)
vgl. Lund p 222. — spara at bita
219, 21 = unterlassen zu beißen.
— Part. Praes. PI. N. m. sparandi
251, 11 (hier im pass. Sinne, vgl.
Lund p. 400); eru eigi sp. = dürfen
nicht verschont werden {mit Strafe).
spä, f. (F. 852, mhd. spaehe Weisheit,
nhd. spähen = achtgeben), die Weis-
sagung, Prophezeiung. — var
J)ar spä spaks geta und es war da
{erwies sich als) Weissagung die
Vermutung eines klugen Mannes
195, 30 (sprichwörtl.; vgl. Mob.
Gloss. s. 2 spä). PL N. spar 38, 17;
Nsf. spärnar 42, 11; D. eptir slikum
späm spyrja 260, 12 vgl. spyrja;
A. spar 27, 17.
spä, schw. v. {vgl. spä f.), prophe-
zeien. — Inf. 260, 5. Praes. S. 2
spar 225, 17. — Praet. S. 3 späöi
210, 10. PL 3 späöu 260, 2. Pass.
P;irt. absol. spät 206, 9.
spädis, f. (s. spä, dis), die mit prophe-
tischem Blicke begabte weibliche
Schutzgottheit, wohl vorzugs-
weise von dem einem Helden gewo-
genen, das Schicksal der Schlacht
voraussehenden Walküren od. Schild-
jungfrauen (vgl. 166, 1) gebraucht,
so PL N. spädisir 168, 27.
spädömr, m. (s. spä, dömr*). die
Gabe der Weissagung. — A.
spädöm 4, 8. — PI. A. spädöma
37, 17.
späkona, f. (spä; kona), die Wahr-
sagerin, Prophetin. — PL N.
260, 1.
spann, m. (F. 353), der Span, Holz-
splitter. — PL Nsf. spaenirnir
100, 1.
spänjuik, n. (s. spann, fjak n.), das
Schindeldach. — N. 4, 12.
speki, f. (F. 351), die Klugheit,
Weisheit. — D. 35, 1; A. 37, 9.
spekiräÖ, n. (s. speki, räö), der Weis-
heitsrat, weise Ratschlag. — PL
A. 189, 2.
spekt, f. (vgl. speki), die Klugheit,
Weisheit. — N. 20, 14.
speni, m. (F. 353 vglt. nhd. Span-
ferkel), die Zitze; PL das Euter.
PL D. spenum 9, 14; 49, 16.
spenna, schw. v. (F. 352), spannen,
gürten mit Acc. und Instrument.
Dat.; vgl. Lund p. 97. — Inf. um
liöu spenna die Glieder umspannen
Sigdr. 8, 5. — boga at sp. 191, 13.
Prses. S. 3 spennir 30, 13; 58, 2ö.
— Praet. S. 3 spenti 107, 3.
spilla, schw. v. (F. 354, ags. spildan,
spiilan; e. to spoil Vigf.), ver-
nichten, verderben mit Dat.;
Lund p. 82. — Inf. 53, 17; VqI.
45, 4; s. sif. — Med. spillaz zu-
grunde gehen, aufhören. —
Praet. S. 3 spiltiz 18, 2 (corrumpi
coepit Eg.).
spilür, m. (s. spilla), der Verderb er.
— Poet, spillir bauga = gullbrjötr
= princeps Fäfn. 32, 6; vgl. Sk.
XLVII.
spillvirki, n. (spilla, virki = verk),
das schädliche Werk, der Schaden.
— A. 259, 5.
* Die gew. Schreibung ist spellv.,
von spella = spilla.
spjöt, n. (F. 355), der Spieß, die
Lanze. — A. 164, 19.
spjötsoddr, m. (oddr Spitze F. 36;
spjöt), die Speerspitze. — Dsf.
139, 1.
spor, n. (F. 353), die Spur. — D.
spori Sigrdr. 16, 8 vgl. likn.
sporör, m. (vgl. spori? zu g. spaürds
f.? Sm.), der Schwanz, das Ende
(z. B. einer Brücke). N. 69, 8. D.
sporöi Sigrör. 16, 6; Dsf. sporöinum
179, 20. A. sporö 38, 5; Asf. sporö-
inn 80, 5.
spori, m. (F. 353), der Sporn. —
PL D. sporum 77, 6.
sporna, schw. v. (F. 354), mit Füßen
treten. — Inf. 228, 18.
spott, n. (F. 355), der Spott. — D.
spotti 224, 8.
spotta, schw. v. (s. spott n.), spotten,
verspotten. — Part. Pass. absol.
spottat 72, 3.
spretta, stv. (F. 356, § 34, 1; 103, 1),
springen. — Praes. S. 3 sprettr
160, 9, 12; PL 3 spretta upp 219,
16. Praet. S. 3 spratt upp 70, 16.
spretta, schw. v. (vgl. spretta stv.), auf-
springen machen, sprengen, ö f f n e n.
184
springa — stafr
— Pni't. S. 3 spretti a knifi sinum
öffnete mit Anwendung seines Mes-
sers 57, 8.
springa, stv. (F. 35G; § 103, 3),
springen = brechen, gebro-
chen werden. — Prtet. S. 3
sprakk (§ 39, 1) af harmi 76, 1
= animi meerore rupta Eg.
spurn, f. (spyrja), die Nachfor-
schung; Kunde. — A. hefir hann
spurn til Svanh. = er hat K. von
Sv. 227, 20.
spurull, adj. {vgl. spyrja), forsch-
begierig, wißbegierig. — N. f.
spurul 44, 3.
spyrja, schw. v. (F. 353; § 113, 1;
nhd. spüren, eig. der Spur nach-
gehn), fragen, forschen, er-
forschen, erfahren. — meist mit
Gen. der Sache, doch auch mit at
c. Dat.; vgl. auch 56, 17 u. w. u.,
Lund p. 176. — Inf. 5, 2; 31, 3;
17, 17 (sc. frööleiks = de rebus ad
cognitionem pertinentibus inter-
rogare Eg.). sp. rnuntu tiöinöin du
wirst die Kunde {von unserm Tode,
Edz.) vernehmen 229, 3. — Praes.
S. 1 pat er ek spyr 56, 17; 8. 2
spyrr 48, 7 ; S. 3 spyrr 5, 13 ; 6, 8.
— Gonj. S. 2 spyrir 27, 2. Im per.
S. 2 spyr 201, 23. Praet. S. 2 spuröir
Grott. 8, 8; S. 3 spuröi 4, 15, 17;
5, 9; erforschte, erfuhr mit Äcc.
121, 14; 122, 6. — Ist der Gegen-
stand des Forschens oder Erfahrens
eine Person, pflegt sie durch til
c. G. eingeführt zu sein, so spuröi
til hans 140, 10. — PI. 3 spuröu
erfuhren 104, 21; fragten 122, 13;
spuröu hana eigi eptir slikum späm
= sie nicht zu Rate zogen anläßlich
solcher Prophezeiungen 260, 12. Der
abhängige Satz steht meist im Conj.,
doch nicht immer (Ind. z. B. 67,
17, 18 vgl. Ark. 2, 196 fg.). — Pass.
Part, absol. spurt gefragt 16, 7;
erfahren 172, 27 ; til spurt eigentl.
zugefragt = gehört 175, 23. — Pass.
Med. spyrjaz vernommen werden;
Inf. 155, 8. Praes. S. 3 spyrz es
wird bekannt 192, 7. Wegen der
Medialformen vgl. § 129, doch ist
im Druck der Gleichmäßigkeit wegen
{abgesehen von Dichter- Zitaten) z
statt sk beibehalten.
spyr na, schw. v. (F. 354, gehört zu
den Verben § 115, 2; vgl. übr. Nor.
§ -122 a 4)), mit dem Fuße fest auf-
treten, sp. viö sich gegen st cm inen
u. dergl. — Pra;s. S. 3 spyrnir viö
39, 12. — Praet. S. 3 spymöi viö
39, 2; 41, 15; spymöi = stieß 76, 4.
spyrning, f. {vgl. spyrja), die Frage.
■ N. 48, 7.
spyta, schw. v. (F. 355, abgel. von
spyja stv., § 114, dem g. spei van,
nhd. speien entspr.), s putzen, aus-
spucken; gew. mit instrument.
Dat. ; vgl. Lund p. 97. - Praet. S. 3
spytti upp {sp. herauf, aus dem
Munde) 100, 15; PL 3 spyttu 97, 5
{vgl. Var.).
spplr, m. {fr. espalier vgl. Vigf.),
die Gitterstange; PI. spelir das
Gitter. — Gsf. spalanna 62, 3.
spomi, f. (F. 353), die Spanne, als
Maß. — PI. G. spanna 191, 9.
staddr s. steöja.
StaMesta, schw. v.; staör, festa), be-
festigen, bestätigen. Med. festen Auf-
enthalt nehmen. — Praes. {od. Praet.)
Conj. S. 3 staöfestiz |>ar 197, 7.
staftit s. standa.
Staftr, m. {vgl. g. staps F. 340), der
Platz, die Stätte, der Standort.
— N. 13, 9 ; G. staöar 25, 15 ; 156', 2 ;
nam, nämu st. nahm Platz = blieb
stehen 3, 9 ; 236, 1 ; haftete 80, 4 *
111, 19; fast ebenso gaf st. 8, 5;
aber gäfu staö 11, 18 ( = certum
locum assignarunt Eg.). Vgl. Lund
p. 171, 174. — D. staö 17, 19;
20, 6; 71, 5; foeröum ör staö
Grott. 11, 8 = emovimus loco Eg.
— A. staö 11, 19; 26, 5; saman
koma i einn staö 170, 12 = an einem
Platze versammelt {angehäuft) sein.
— PI. N. staöir 22, 4; Ü. stoöum
= Stellen 237, 25; A. staöi 26, 5;
Vol. ob; 79, 20 {hier = Parteien,
Abteilungen).
stafkarl, m. {zu stafr; vgl. Vigf.),
ein am Stabe wandernder Mann,
namentl. Bettler. — N. 231, 21.
staun, m. {vgl. stefna), der Steven,
das Vorderteil des Schiffes. —
D. stafni Sigrdr. 9, 4.
Stafr, m. (F. 345, g. Stabs Buch.stab;
§ 50, 4), der Stab, auch Runen-
stab, Runenzeichen. — G. stafs
218, 11; A. staf 107, 2. PI. starir =
l. literae {vgl. liknstafir), auf Stäben
stakk — stefhulag
185
eingeschnitten e Runen zeichen. —
N. 214, 6; Guör. II, 23, 3.
staka, schw. v. (wohl zu stak F. 343 ;
g. hleiva-stakeins f. u. staks m. vglt.
Sm.), eig. stoßen, oft intrans. =
anstoßen, schwanken (to stagger
Vigf.). — Praes. S. 3 stakar viö =
relabitur 160, 3.
stakk s. stinga.
standa, stv. (F. 340; g. standan;
§ 106, 1); stehen, sich befinden.
— Inf. 61, 18; stehen bleiben Grott.
17, 2; VqI. 64, 1; viö standa wider-
stehen 155, 24; = bestehen, stehen
bleiben 25, 12; nicht fortgehn [von
Personen) 56, 14 vgl. Harblj 14, 1
u. D. H. II, 216; herrühren VafJ)i\
37, 5 Var.; = entstehen 37, 18; 215,
10; eindringen mund of st. (laetr
standa = stößt hinein, vgl. mund f.)
VqI. 54, 6. Pra?s. S. 3 stendr
20, 11; 21, 3 s. rot f.; 25, 5; 48,
13; st. upp 60, 7. — st. entsteht
154, 2; 189, 7. PI. 3 standa 17,
16: st. upp 153, 12; 20, 8, 9 (st.
afar breitt = reichen mißer ordentlich
weit); = entstehen 26, 13. — eigi
standa {'in orö af litlu fari 205, 31
vgl. fär 2). Conj. S. 3 standi fyrir
svefni dem Schlaf im Wege stehe,
den Schlaf raube 189, 15; vgl. (Ind.
S. 3) stendr \)er f. gamni 201, 20.
Part, standandi VqI. 47, 2 = erecta
Eg.; lmp. S. 2 statt 219, 18; m#
sw/f. Pron. stattu fram a, 1 = pro-
cede in medium Eg.; st. upp 204,
14. Praet. S. 2 stott 00, 10 vgl
§ 124, 2 Sing.; (st. viö = Wider-
stand leisten); S. 3 stöö 152, 12;
stöö af entstand aus 8, 6, 12; vgl.
202, 23; st. upp stand auf {vom
Lager) 57, 10; 104, 27; 119, 5:
W/e& stecken 105, 5; 203, 8 t$tf.
stendr 105, 18; stöö niör reichte
hinab {vgl. 20, 8, 9) 152, 14; ^Z.
awcfo stöö = stak (Edz.) 153, 20;
stöö viö reichte empor bis, loderte
empor zu (Ger.) 198, 33; aber
st. v. 251, 2 = Widerstand leisten
konnte; stöö = dauerte 197, 36. —
PI. 3 stööu upp 57, 11; J22, 26;
stööu at . . . Grott. 11, 5 = in-
cubuerunt (operibus) Eg. — stööu
üt reichten hinaus (vgl. 20, 8, 9)
152, 13. Pass. Part, staöit; haföi
st. ör hatte herausgestanden, war
hervorgekommen 105, 13. — h. staöit
um hriÖ eine Zeitlang zum Stehen
gekommen war, ohne Entscheidung
gedauert hatte 168, 30; 178, 8 svä
st. = so gestanden, in dieser Weise
gedauert; vgl. auch 178, 13; 200,
23. — Med. standaz für sich stehen,
bestehen, gelten. Auch = sich
entaegen stellen, Widerstand leisten,
aushalten (mit Acc.) 228, 30. —
Inf. 111, 16; st. af einen Grund
haben, sich verhalten, gew. imperson.
svä stenz af um J)etta = so verhält
es sich damit; danach ist Ba geneigt
207, 29 zu lesen: hversu (um) |)etta
stenz af; vgl. neben § 129 auch
Fritzn. s. standa af 3). Praet. PI. 3
stööuz galten 215, 15; Part, fekk
staöiz konnte sich aufrecht halten
(Edz.) 230, 2.
stara, schw. v. (ags. starian, e. to
stare Vigf.), starren, fest ansehen.
- Praet. S. 3 staröi 72, 12.
starf, n. (F. 347, vgl. e. to starve = vor
Hunger umkommen; nhd. sterben,
von jeder Todesart), die Bemühung,
das Werk. — N. 163, 19.
SteM, m. (e. stithy Vigf.; Ger. ver-
gleicht g. lukarna-sta^a der Leuchter
(eig. das Lichtgestell, zu standan),
der Amboß. — A. steöja 17, 23;
117, 8; Asf. 175, 15.
Steöja, schw. v. (vgl. standa, staör),
zum Stehen bringen, stellen. —
Pass. Part, staddr in einer Stellung;
viö st. mit Acc im Bereich einer
Sache, anwesend dabei, Zeuge
derselben 252, 19.
stefir s. stoö.
stefna, f. {%. stefna schw. r.). 1) die
Bestimmung , bestimmte Zeit; der
Termin. — D. stefnu 94, 10. —
2) die Versammlung (an einem
bestimmten Tage) 252, 2 3.
stefna, schw. v. (zu stafn m. Vigf.),
eig. das Schiff (stafn) diriqieren,
dann entbieten, bestimmen,
vgl. Lund p. 82; einen Weg ein-
schlagen, sich wenden. — Inf.
stefna at. ser für sich, f. seine Sache
bestimmen oder gewinnen 163, 31.
Praes. S. 3 stefnir 83, 14. — mit
Dat 163, 31; 178, 1. Imper. PI. 2
stefnit 61, 12. — Praet. S. 3 stefndi
wandte sich 183, 14; PI. 3 stefndu
bestimmten 136, 4.
stefnulag, n. (.<?. stefna f. u. lag n.), die
Terminbestimmung, Festsetzung
18(5
steikari — stilla
eines Tages [namentlich für Zu-
sammenkünfte). — N. 103, 10.
sto'kari. m. («. steikja), der Koch.
— Nsf. steikarinn 48, 9.
steikja, schw. v. (steik f. = engl, steak
Vigt.); eine Speise bereiten, nament-
lich braten. — Inf. 117, 15; 121, 1.
— Pr?es. S. 3 steikir Fäfn 32, 4.
— Praet. S. 3 steikti 117, 17.
* Neben steikja findet sich auch
steika. Nor. § 443 a 1).
steindyrr, PI. f. (s. steinn, dyrr), die
Felspforte, Off n ung im Felsen,
Felsspalte. — D. steindyrum VqI.
48, 6.
steinn, m. (g. stains; S. N. zeigt nn
für alt. nr; § 33, l; F. 347), der
Stein, Fels. — N. 103, ,21; Gsf.
steinsins 113, 12 vgl. zu Ala steins
Ali u. verstr*; D. steini Stein 103,
20; Fels Grott. 12, 6; 115, 8; Dsf.
steininum 20, 1; A. stein 17, 24
{hier Stoffname = Gestein, lapides
Eg); 114, 6; Asf. steininn 115, 8.
— PI. N. steinar 73, 12; Nsf.
steinarnir 77, 24; G. steina 75, 13;
D. steinum Felsen 18, 9; Steine
Grott. 3, 6. — A. steina 20, 1.
steiiiprö, f. (steinn, pro = Truhe,
Trog? vgl. § 72, 1; Vigf.), der
Steinsarg. — A. 226, 19.
stekkt id, f. {s. tiÖ F. 114; stekkr bei
Vigf), eig. der Hürdenmonat, Mai
(Vgl. Wh. D. Mon. 58; altnord
Leben 377 = April.) — N. 144, 12
Stela, s*t>. (g. stilan; § 4, 1; 104;
F. 347); stehlen. — Med. sich
heranstehlen , heimlich heran-
kommen. — Inf. 168, 13.
stemma, schw. v. {vgl. e. to stem
Vigf.), stemmen, zum Stehen bringen,
auch = verstopfen {von einem
Gewässer). — Inf. 107, 11. — (Praet.
§ 46, 2.)
sterkleikr, m. (s. sterkr, leikr m. *),
die Stärke, Rüstigkeit. — N.
13, 19.
Sterkliga, adv. {s. sterkligr), in kräf-
tiger Weise. — 58, 22.
sterkligr, adj. {vgl. sterkr), von
kräftigem Körperbau. —
N. 236, 14.
sterkr, adj. (F. 346, § 78), stark,
kräftig. — N. m. 26, 8, 9; N. f.
16, 10. — A. m. sterkjan 71, 20.
PI. X. I. sterkar 125, 1 ; N. n. sterk
53, 9; A. in. sterka 122, 9. Komp.
N. sterkari 180, 29; A. m. sterk-
ara 39, 3. Superl. sterk astr 30, 1 ;
103, 13.
Steypa, schw. v. (F. 343; nach Vigf.
s. v. und, Fr.'- kau*, zu stüpa
stv. = hervorragen, vorniiberfallen;
steypa nach Vigf. = to make stoop),
schütten; stürzen, zu Fall
bringen; mit Dat., Lund p. 73 —
Inf. steypa hjälminuin Fäfnis 178,
26 wahrscheinl. = den H. Fafnirs
sich überstülpen (to put on Vigf.);
sich aufsetzen {vgl. Edz. Übers, im
Text, Müllenh. D. A. V, 394). —
Gemeint ist der aegis hjälmr {180,
25). — Praet. S. 3 steynti steckte
{Ger.) 120, 19; PI. 1 steyptura Grott.
14, 1 {hier Gegens. von styöja). —
Pass. Part. P1..A. m. steypta =
GuÖrkv. II, 20 b wohl nicht = ge-
gossen (st. sonst auch = dän. stöbe),
sondern übergestülpte , tief ins Ge-
sicht reichend* {vgl. oben Inf.) Ger.
nach Müllenh. — Med. steypaz
sich stürzen, untergehen. Inf.
steypaz til jaröar zu Boden sinken
178, 7. Prass. Gonj. S. 3 steypiz
(-isk) Vol. 45, 10. — Praet. S. 3
steyptiz 73, i.
stjarna, f. (F. 345, g. stairno f.;
§ 68, 1), der Stern. — A. stjornu
105, 14. — PI. N. stjornur 82, 1;
VqI. 5 b; ib. 57, 4. — A. stjornur
96, 10.
stigr, m {s. stiga), der Weg, die
Straße. — PI. A. (§ 50a3) stigu
90, 2.
* Bisweilen angesetzt stigr {so
Ger., Vollst. Wb.); vgl. auch refil-
stigr.
Stikill, m. (F. 343), die zum Ein-
stecken passende Spitze, z. B.
eines Trinkhorns. — Nsf. stikillinn
65, 1.
Stilla, schw. v. (F. 341; § 115, 5),
stillen, besänftigen, regieren. —
Praes. S. 3 stillir 32, 1 ; hier mit
Acc. — Refl. stilla sik af reiöi
= sich von der Gewalt des Zornes
freimachen, sich im Z. beherrschen
228, 6.
* st. wird nicht immer mit Dat.
konstruiert, wie man nach Lund
p. 85 schließen könnte, s. Vigf.
stillir — störmannliga
187
stillir, m. (s. stilla) , poet. der Be-
lierrscher. — D. stilli Grott. 14, 1.
— Vffl- § 54 (wie hiröir).
stinga, stv. (F. 344; § 103, 3; g.
usstiggan? vgl. auch stong f.),
stecken , stechen, stoßen; mit
Dat.; vgl. Lund p. 98. — Inf.
113, 4. — Praas. S. 3 stingr 153, 3.
— Praet. S. 3 stakk 100, 5 ; st. niör
hendi griff mit der Hand nach
unten 229, 28. — Pass. Part, stung-
it i hineingesteckt 161, 29.
Stjörn, f. (vgl. styra und F. 342). 1)
das Steuerruder. A. 170, 16. —
2) die Regierun er. — G. stjörnar
143, 10.
Stjörna, schw. v. (s. stjörn), steuern,
regieren mit Dat.; Lund p. 85.
— Prses. S. 3 stjörnar 6, 10.
stjörnarblaö, n. (s. stjörn. blaö),
das Blatt oder die Fläche am
Steuerruder. — Dat. Sigrdr.
9, 5.
stjörnarmattr, in. (s. stjörn, maör),
der Befehlshaber, richterliche
Beamte. — PI. A. stjörnarmenn
17, 13.
stjüpsonr , m. (s. sonr u. stjüpr
F. 347), der Stiefsohn. — N. 36,
11; stjüpson (vgl. sonr) 165, 6; hier
als Vorwurf gebraucht für ein unehe-
liches Kind der Frau. V. sljüpson
166, 28.
stiga, stv. (g. steigan, § 101 a, F. 347),
steigen, Schritte machen, gehen.
— Inf. yfir stiga £, 8. Praes. S. 3
stigr 84, 3. — Praet. S. 3 steig 59,
20; 75, 10; 77, 5 (hier die ältere
Form ste in R; s. § 12, 2 *>; 41, 4);
118, 4; st. heldr störum 59, 11
vgl. störr adj. — st. ör anni 107,
13 (vgl. nhd. stieg ans Land). —
PI. 1 i fölk stigurn Grott. 13, 4 =
in aciem processirnus Eg. Couj.
S. 1 stiga 209, 26; hier ist st. a
mina foetr = könnte ich aufstehen;
PI. 1 stigim 206, 12.
Stoö, f. (F. 342), die Stütze, der
Pfosten. — PI. N. steör 25, 3;
Grott. 21, 6.
* Über die Flexion vgl. Nor.
§ 346, 4.
stofta, schw. v. (s. stoö), unter-
stützen. — Praet. S. 3 stoöaöi
til 180, 1.
stokkr, m. (F.
Balken; der
gesteil. — N.
— D. 224, 30
nach R. : lagöi
Für leku viö
(Lräpos. S. 43
sprangen spielend
p feiler empor"
343), der Stock,
Block , das F u ß -
156, 1 ; Dsf. 153, 6.
ist mit Atlm. 72, 6
viö stokki zu vergl.
st. tritt Gebhardt
) ein u. übers, „sie
an dem Sitz-
Sprachlich ist
dies einfacher, sonst gibt auch lagöi
viö stokki — dann ist st. nach Ger.
Sp. 981 einer der ivagerechten Bal-
ken, die das erhöhte Podium (set)
an der Saalwand einfaßten (= set-
stokkr) — einen leidlichen Sinn.
Die Übersetz, von Ger. (Str. 74)
folgt aber der V. S. — Asf. stokkinn
117, 9 vom Fußgestell des Amboß;
von einem Baumstamme 153, 4;
von einem Block als Mittel der Haft
(vgl. Fritzn. s. v. 2) 155, 30. — PI.
N. stokkar die (beim Bau wagerecht
übereinander gelegten) Hausbalken
183, 4; vgl. Vigf. s. v. li; A. stokka
218, 13. *
stormr, m. (F. 346), der Sturm. —
D. stormi 177, 3; A. storm 164, 8.
stöll, m. (für *stölr = g. stöls; § 33,
1; 150, 1; F. 341), der Stuhl, urspr.
Herrscherstuhl. — N. 107, 16; Nsf.
107, 17; D. stöli (solium Eg.) Grott.
20, 2; Dsf. stölinum 108, 1; Asf.
stölinn 107, 19.
Stölpi, m. (vgl. stöll, azijh]1?), die
Stütze, Säule. — Plur. N, stölpar
25, 3.
storbeinottr, adj. (s. störr, bein 1),
starkknochig. — A. n. 191, 4.
störltetari, adj. komp. (s. störr; fet
n. = Schritt), eigentl. der größere
Schritte macht, der schnellere. —
A. störfetara hest 101, 8.
störilla, adv. (s. störr, illa), sehr
übel. — 149, 13.
störillr, adj. (s. störr, illr), sehr
böse. — PI. N. m. 175, 7.
Störliga, adv. (s. störr), großartig;
lata st. = groß tun (Mob. Gl.)
60, S.
störlokkr, m. (störr, lokkr F. 274),
eine lange oder große Locke. —
PI. A. 191, 2.
störlyndr, adj. (s. störr, lund f.), von
großer od. hoher Gemütsart, hoch-
herzig. — N. 162, 34.
störmannliga , adv. (störmenni 2),
in vornehmer Art 220, 26.
188
störmenni — styöja
störuieiini, ii. (s. störr, maör). 1 ) eine
Schar von ausgesucht großen Leuten,
Riesenina uns chaft. — D. 66,
11. — 2) eine Schar vornehmer
Leute. — G. 170, 8; D. 166, 26
störmerki, n. (s. störr, merki), die
merkwürdige Begebenheit, das Be-
sondere, Wichtige. — Plur. G.
stöimerkja 22, 19; A. = Großtaten
192, In.
stör mi kill. adj. (störr, mikill), sehr
groß. — A. n. {sehr viel) 183, 15.
störr, adj. {vgl. F. 341 ; § 81, 2; Yigf.
s. v.), gr o ß , stark; gew. vom Körper.
— N. f. stör 58, 7; D. n. störu
150, 9 «?<7Z. bera 1, c); A. m. störan
hochgehend, erregt 164, 8; A. f.
störa stolzgesinnt 198, 15. — PI.
N. m. störir 237, 10. — N. f. storar
50, 16; 223, 5; G. m. räö til störra
hluta 184, 5 (igrZ. Prosa Sigrdr. 2
--3: kenna ser speki; ef hon vissi
tiöindi ör olluin heimum); übersetze
etwa: Ratschläge zu wichtigen Din-
gen, Lebensregeln; D. m. störum
6, 11; adv. störum mit starken
[Schritten] 59, 12 vgl. allstörum
s. v. allstörr und Lnnd p. 138; A.
m. störa 40, 24; 73, 7; A. f. storar
17, 3; 104, 9; A. n. stör 26, 8;
102, 7. — Komp. stoerri größer. —
— PI. A. m. stcerri menn Gl, 7. —
— Superl. Plur. N. m inir stoerstu
190, 27; A. m. 222, 8.
storraftr, adj. (s. störr, räö*), auf
große Unternehmungen bedacht, ehr-
geizig. — N. 162, 26.
StörrseÖi, n. (s. störräör), Unter-
nehmungsgeist; auch konkret =
große Unternehmung. — So
Plur. IX. 191, 21; A. 204, 32.
störsmiSl, n. (s. störr, smiöi, vgl.
smiö f.), das starke Gerät oder
Werk. — PI. N. 39, 6.
slörtföindi, PI. n. (s. störr, tiöindi),
große, wichtige Ereignisse.
— D. 29, 12.
störverk, n. (s. störr, verk) = stör-
yirki. — PI. A. 169, 24.
storvirki, n. (s. störr; virki F. 293
= Werk), die Großtat. -- PI. A.
30, 16; 195, 13.
strangr, adj. (F. 348, e. strong),
heftig, stark. — N. f. a haröla
strong ein sehr gewaltiger Strom
(Edz.) 218, 13.
straumr, m. (F. 349), der Strom.
- D. 176, 6; Dsf. Btrauminura 117,
7. PI. A. strauma Vgl. 39, 2.
Streu (J ja, schw. v. (F. 348), fest an-
ziehen; gew. str. heit ein Gelübde
feierlich ablegen (vgl. rulid.
strengen). — Praes. S. 1 [>ess strengi
ek heit 135, 14; nach Ark. 10, 196
ist zu konstruieren : st. ek h. f)ess
at veröa (Gen. des InfA — Praet. S. 1
strengda 154. 33 oder strengöa vgl.
Wm. § 135 d) ex. — Pass. Part,
strengt 118, 20.
Strenyr, m. (F. 348), der Strang, die
Bogensehne, Saite. — PI. Asf.
224, 1.
Strjüka, stv. (mhd. strüchen straucheln
F. 349), streichen. Praes. S. 3
strj'kr in der zweifelhaften Stelle:
f)eim es hott strykr = der hoch
dahin fährt {Ger.) Var.zu'C, 5. Praet.
S. 3 strauk of vangann strich über
die W. 60, 21; = striegelte 252, 8.
striÖ, n. (F. 349), der Kampf, Streit;
häufig aber von innerer Bewegung,
Sorge und Kummer; so Acc.
196, 16.
StrQiid, f., der Strand; § 61, 3; 72,
1 s. sjävarstr^nd.
stund, f. (F. 344 oder zu slanda?
§ 61, 3; vgl. M. Heyne D. Wb. s.
Stunde), der als Haltepunkt gedachte
Zeitabschnitt, die Weile, Stunde.
— N. 93, 14; 144, 6; = Zeit, rechte
Zeit 106, 10; D. stundu 154, 20;
A. stund = Zeit 170, 19; liila st.
(verb mit eptir mun ganga) kurze
Zeit, in kurzer Zeit 211, 19; bez.
der Stell, vgl. 149, 9 u. einnhverr;
ahnt, skamma st. 232, 17; 236, 18
kurze Zeit, nicht lange. — PI. N.
stuudir Monate 158, 11 ; Nsf. stundir-
nar 31, \ ; Gsf. stundanna 144, 3;
D. stund um adv. zuzeiten 155, 6,
7; A. langar stundir lange Zeiten
151, 16.
StUttr, adj. {vgl. F. 348), gestutzt,
kurz. — n. adv. stutt kurz, un-
freundlich, barsch 141, 4. — PI. A.
stuttar brynjur (Gegens. siö br. Wh.
p. 210) Guörkv. II, 20 b.
styöja, schw. v. (zu stoö, F. 342;
§ 113, 3), stützen. — Praet. S. 3
studdi 107, 4; st. sik 122, 21. —
PI. 1 studdum unterstützten Grott.
14, 2; Konj. S. 1 stydda 230, 2. —
styggr — sundr
189
Pass. Part, studdr; gulli st. auf
Gold gestützt, d. h. er ruht {oder
steht) auf goldenen Pfeilern {Ger.)
Grm. 15, 2. Ahnlich wohl auch PI.
A. m. grjoti studda Helr. 1, 2; hier
sind wohl die Stein-Pfosten der
äußeren Einfriedigung des Hofes
gemeint {Ger. übersetzt „durch die
Pforten, die felsgestütztenu). D. H.
II, 483 denkt an eine Art Fels-
tunnel. — Med. styöjaz sich stützen;
Prset. Ind. S. 3 studdiz 199, 7;
Conj. S. 1 styddumz 229, 29; S. 3
styddiz 122, 16 sich stützen sollte.
Der Conj. steht hier, obwohl im über-
geordneten Nebensatz der Ind. steht;
vgl. Ark. 3, 117.
styggr, adj. {vgl. Vigf. ; § 77, 1 ; Ark.
24. 337), mißvergnügt. — N. f.
260, 15.
stynja, schw. v. (F. 344; § 113, 2),
stöhnen, seufzen. — Praes. PJ. 3
stynja Vol. 48, o Dtsch. Alt. K.
V, 148.
styrjold, f. (styrr = Tumult; old),
Lärm, Aufruhr (stir-age Vigf.).
— N. 226, 6.
styrkja, schw. v. {für stirkja, zu
sterkr, F. 346), kräftigen, befesti-
gen. — Pass. Part, absol. styrkt
197, 31. — Inf. Med. styrkjaz
210, 15.
styrkr, m. {vgl. styrkja, sterkr F. 346),
die Verstärkung, Unterstützung,
Hilfe. — N. 173, 13; A. 176, 29.
Styra, schw. v. (F. 342; § 121; g.
stiurjan), steuern, regieren mit
Dat.; Lund p. 85. — Praes. S. 3
styrir 14, 15; 15, 3; 82, 12. —
Praet. S. 3 styröi 164, 17. Part.
Praes. styrandi suhstant. = guber-
nator Eg. — PI. N. m. 10, 8.
stofiugr, adj. {zu standa), bestän-
dig, fest. — N. n. varö eigi stQÖugt
103, 17 = parum firmitatis habuit
Eg.
Stoftva, schiv. v. (vgl. standa), zum
Stehen bringen, anhalten. —
Inf., st. sik 95, 11 = sisti Eg. —
Med. stoövaz aufhören. — Praet.
S. 3 stoövaöiz 226, 28.
Stong, f. (F. 344, ahd. stanga; § 61,
3; 72, 1), die Stange. — Nsf.
stongin 15, 7; A. stong 93, 22; Asf.
stojigina 94, 1.
Stokkva, stv. (zu g. stigqan anstoßen ,
vgl. Nor., Vigf., Ger.; § 103, 5),
springen, fliegen. Praes. S. 3stokkr
undan es eilt fort, flüchtet eilend
177, 17; vgl. Praet. S. 3 stokk u.
178, 11; 252, 4, 7. PI. 3 stukku
Grott. 21, 5; entsprangen {Ger.)
Vaff)r. 31, 2. — Pass. Part, stokkinn,
eig. besprunqen = besprengt; sveita
st. Farn. 32, 2; PL N. n. stokkin
Regm. 16, 6.
stekkva, schw. v. {s. stokkva stv., g.
gastagqjan anstoßen Ger.), fort-
treiben; besprengen mit Dat. in-
strum., Lund p. 98. — Praes. S. 3
sf0kkvir 16, 2.
subr, adv. (F. 325, Nor. § 217, 4b);
vgl. auch sunnan u. § 83, 1), süd-
wärts. — 26, 2; 213, 9.
suftrhalfa, f. {s. suör, hälfa vgl. hälfr),
cfte südliche Welthälfte od. Welt-
gegend. — D. 7, 7.
sumar, n. (F. 327; § 49, 2), der
Sommer. — N. 26, 19; 81, 7. —
G. sumars 52, 16; Asf. um sumarit
den Sommer über 99, 14 vgl. PI. A.
of suinur VqI. 41, 6.
suiur, pron. adj. {vgl F. 311 ; g. sums),
einer, quidam. — A. m. suman
mJQÖinn (= partem mulsi Er.), 100,
17. — A.n. sumt 5, 5 [vgl. w. u.*);
156, 17; für 151, 13 vgl. die Note;
Ba: etwas vom Apfel. — Plur. N.
m. sumir 5, 5, 6; 22, 14, 15; 73,
15, 16; N. f. sumar 11, 18; Fäfn.
13. 4-6; G. sumra 156, 28; D.
sumum 11, 18; A. f. sumar Sigdr.
18, 8.
* Bei Wiederholung e7i, nament-
lich im Plur. bezeichnet s. — s.
alius — alii;s; vgl. 5, 5, 6 sumt
(sc. fölk sä hann) meö leikum;
sumir drukku, sumir meö vnpnum
ok bQrf*uz = alii ludos exercebant;
alii potabant; alii armis instructi
pugnabant Eg. — Ähnlich 73, 15,
16 u. 180, 19; o, 1—3; vgl. Lund
p. 159. — paer, sumar, sumar =
die einen, die andern, noch andere
Sigdr. 18, 5—8.
suimI, n. (eig. das Schwimmen, für
sumd von svima, F. 362). 1) die
Meerenge. — I). sundi 3, 9. 2) poet.
das Meer. — D. ä sundi Sigdr.
9, 3.
sundr, adv. (F. 326; g. sundrö), sonder
190
sunclrborinn — bv£
für sich; bra i sundr augnm
schlug die Augen [eigentt. wohl <(it'
Wimpern) auseinander, öffnete weit >
die Augen 228, 17; sundr oder I
sundr oft = entzwei, eig. in ge-
sonderte Teile. — 40, 20; 54, 5 ;
104, 13; 117, 7; 120, 1; svä at
sundr gekk so daß (die Stickarbeit)
entzwei ging, Schaden litt 204, 7.
Vgl 206, 22; y, 5 - 7. - - taka i
sundr ok saman auseinandernehmen
und (wieder) zusammenfügen 231,
7; noch deutlicher sundr i tvau (s.
tveir) Grott. 23, 8 oder i tvä hluti
178, 20.
sundrborinn, adj. (s. sundr u. bera
= gebären), von besonderer, d. h.
verschiedener Geburt od. Ab-
stammung. — Plur. N. f. sundr-
bornar Fäfn. 13, 1.
sundrlauss, adj. (s. sundr, lauss),
geschieden, verschieden. —
PI. N. f. 180, 18.
sunnan. adv. (F. 325, ahd. sundana),
von Süden, südwärts. — VqI. 52,
1; 258, 12; fyrir sunnan c. A. (vgl.
fyrir 2 a) südlich von 194, 7.
sunnanverör, adj. (s. sunnan, -verör
F. 294), südlich. — D. m. sunn-
anveröum 25, 10; nach Süden ge-
legen A. Helr. 10, 2.
süga, stv. (F. 326; § 102, 3 u. a.;
Vigf. s. v.), saugen. — Pass. Part.
absol. sogit; mart kalt hrae s. til
blöös manchem kalten Leichnam
das Blut ausgesogen 164, 30.
SÜla, f. (F. 327 begründet die Ab-
weichung von g. sauls), die Säule.
— Asf. süluna 108, 10. — PI. N.
sülur 233, 13.
svaf, sväfu s. sofa.
svalbrjöstaör, adj. (vgl. svalr; brjöst
n. = Brust), von kühler Brust od.
Sinnesart, empfindungslos. —
PI. N. m. 27, 8.
svalr, adj. (vgl. Gr. II, 29, 80), kühl.
— - PI. N. f. svalar VqI. 3, 4.
svanr, m. (F. 361, Vigf. s. v.), der
Schwan; meist poet. (vgl. älpt). —
PI. N. svanir 24, 9; G. svana ß, 6.
svar, n. (sgl. svara), die Antwort.
— PI. G. svara 46, 16; A. hefir
svqt hat Antworten, gibt Antworten
170, 6. — faer ekki af um svQrin
erlangt nichts (von ihr) inbezug auf
Antworten = erhält keine Ant-
worten 204, 22; vgl. Ba.
svara, sehw. r. (e. to answer F.
1) antworten; mit Dat.; Luad
p. 107. — Praes. S. 3 svarar 5, 1,
10 u. ö. — Pass. Part, absol. svarat
t53, 23. — 2) beantworten, e r-
klären. — Inf. 210, 17.
* Der Dat. bei svara ist verschie-
den zu übersetzen: pessu svara in
diesem Falle antworten (= hierauf
antworten) 199, 6 ; dagegen sv. engu
= nichts (mit n.) antworten 203, 4;
svara inu samma = svaredetsamme
(Lund). Dativ der Person und der
Sache belegt Vigf.
svardagi, m. (vgl. sverja; -dagi F.
144, dagr*; zur Bild. vgl. auch
Ark. 15, 232), der Eidschwur. —
PI. Dat. svardogum 115, 1; A.
svardaga 73, 10; 94, 7.
svartälfr, m. (s. svartr und älfr der
Schwarzelf, Zwerg; vgl. Einl.
p. 90 A. 101. — PI. D. svartalfum
110, 5.
* Dem Sinne nach = dokkalfr,
q. v.; Gegens. ljösälfr.
svartr, adj. (F. 362, g. svarts),
schwarz. — S. N. m. svartr (spez.
vom Haar) 194, lö; diese dunklere
Haarfarbe wird meist nur Aus-
ländern und nordischen Unfreien
beigelegt, vgl. 121, 11; 191, 1 und
Wh. p. 181, 182. — N. f. svort
253, 25; den Gen. beurteile nach
Lund p. 183. — PI. N. in. svartir
121, 11; N. n. svort Vol. 41, 5. —
Kompar. svartari; PI. N. m. 24, 17.
svasligr s. sväsl.
svä, adv. (F. 360, g. sva; § 27, 1),
so, ebenso. — 1) so 3, 7, 13: 4,
2, 7, 12; 8, 2; 10, 10 u. ö. Bei
Hinweisen auf folgendes: svä ,segir
her 23, 9; svä er enn sagt 23 10.
ok svä und ebenso 152, 18; 158, 18.
— Besonders häufig svä at so daß
(auch svät 7, 8 Var.) oder soweit
(svä at menn viti 30, 4 vgl. Lund
p. 326 zur Les. v. R), vgl. u. a. 120, 17 ;
123, 6, 8; (irott. 12, 3 u. dazu Lund
p. 324; eigi fleira en svä, at 231,
22 = nicht mehr (von Menschen),
als daß = mir soviel, daß u. u\;
zu 57, 20 vgl. Ark. 16, 232 u. svä
sem sowie 3, 12 — 13; 4, 11, 12;
öfter auch mit Ellipse: svä litlir
65, 21 so klein (wie hier der Fall
ist), vgl. föthvatari en svä als in
sväsligr — sveiti
191
diesem Falle (Ger. übers, „als du")
63, 15; vgl. svä ägaetan maim 254, 1 ;
sofit eigi lengr an svä < ergänze at
ljöö eitt kveöak Grott. 7, 4 , Ger.,
Vollst. Wb.\ D. H. II, 609; oder
konzessiv svä sterk sem hon er so
stark sie auch ist 17, 1 ; ähnlich
svä litinn, sem 66, 12—13 und iro-
nisch svä miklar sogur, sem menn
hafa gort 64, 2 = da ja die Men-
schen so viel [von seinen Großtaten)
zu erzählen wissen; sva endemiig
sem vit erum basöi so abschreckend
wie wir beide sind 234, 9; svä hart
sem ver erum eggjaöir so sehr wie
wir (= da wir so sehr) 228, 30;
vgl. Edz. u. Rn. Vgl. zu diesen
Beispielen auch Lund p. 341 fg. ; erat
svä . . ., f)ö Sigdr. 9, 9 vgl. f)ö adv.
— Man unterscheide svä sem sjä
mä sowie man sehen kann 16, 8
von svä, sem hon se so, als ob sie
wäre 15, 10-11 und vgl. sem a)
u. b). — svä = solange öx is. vaxa),
unz ör v. j. Vafjxr. 31, 8 (Ger.);
dem Sinne nach ähnlich svä-at (so-
lange— bis) (irott. 4, 3, 4 s. D H.
II, 608; svä er = svä at 183, 24
(Rn.); einfaches svä = svä at Grott.
7, 5 nach D. H II, 609. — Im Nhd.
ist sva at bisw. zu trennen, so 220,
2, 3 fast . . . svä at = so heftig,
daß (Edz.). — Nicht immer ent-
spricht svä einem Adv. der andern
Sprachen; vgl. Grm. 24, 3 svä hygg
ek Bilskirni = talem puto Bilskirn-
erem Eg. ; svä aörir )>i ir vetr, at
])& eru 81, 7 = drei weitere Winter
von der Art, daß = drei weitere
Winter, in denen u. w.; svä fremi
-at, vgl. fremi; ähnl auch 63, 15
(s. oben); seg svä 164, 2l s. segja.
— Vereinzelt steht svä im Nach-
sätze, wie nhd. so: er £)eir kvämu,
ok hjoggu . . . svä vaknaöi hann
122, 22-24 nach R, vgl. Var.
(andere Konstruktion in Fr.).
2) ebenso. — ok svä, {)at und
ebenso (kommt es), daß 43, 18 [vgl.
Var.); 62, 23; 78, 6; 114, 15 (ebenso,
ferner i; 115, 3; 125, 16; 141, 19;
151, 8; 169, 32; 170, 8; 183, 22
vgl. üt; 219, 21; 232, 5; 242, 17.
Vgl. auch njöti-|)er svä . . . sem
möget Ihr ebenso viel (d. h. ironisch
= ebensowenig) Vorteil haben . . .
wie 202, 12.
3) so (ohne weiteres), etiva =
sonst. — 251, 4 (vgl. Var. ella).
* Baß nach svä at, svä sem, f)ar
sem das Subj. des Nebensatzes sehr
häufig fehlt, hebt Nygaard hervor
Ark. 10, 8 fg. Vgl. 64, 10: svä
litill drykkjumaör, at (sc. der
Trank) eigi gengi af i J)rimr; vgl.
auch 59, IS; 120, 1.
sväsligr, adj. (s. sväss), milde, freund-
lich, angenehm. — N. n. sväsligt
27, 5.
sväss, adj. (g. sves eigen, gebührend,
F. 360), milde, gütig. — PI. N. n.
schw. Flex. in sv9su (alt. Form für
sväsu) goö Yaffir. 18, 3.
svät s. svä 1).
svefn, m. (F. 361, vgl. sofa), der
Schlaf. — G. svefns 232, 8; D.
svefni 162, 3; A. 35, 18; gerir ser
sv. schläft ein (vgl. „leistet sich ein
Schläfchen1') 232, 10.
svefnhüs, n. (svefn, hüs), das Schlaf-
haus; für sich stehende Schlaf-
gemach. — G. 231, 26.
svefnJ>orn, m. (s. svefn, J)orn F. 131),
der Schlaf dorn; als Mittel der
Einschläferung gedacht, vgl. Gr.
Myth. p. 1155. — D. 184, 2.
sveinbarn, n. (s. sveinn, barn), ein
männliches Kind. — N. 151, 25;
A. 158, 11.
sveinn, m. (F. 365, e. swain), der
Knabe, der Bursche; Jüngling.
— N. 134, 5; 151, 2b, 27; Nsf.
157, 10; G. sveins 121, 13 (vgl.
s. v. Sigurör); Voc. sveinn 135, 4;
179, 33. — Plur. N. sveinar 65, 22;
Gsf. sveinanna 120, 26.
sveinstauli, m. (s. sveinn; stauli =
Bursche), ein junger Mann,
Bursche. — N. 62, 9; A. 63, 9.
sveipa, schw. v. (F 366; g. midja-
sveipains — Sintflut ist verw. mit
sveipa stv.; vgl. auch e. to sweep;
§ 107), abwischen, mit der Hand
entfernen. — Prset. S. 3 sveipaöi
111, 10.
sveit, f. (vgl. Vigf.), die Schar. —
N. 237, 19; A. 260, 5.
sveiti, m. (F. 365), der Schweiß;
poet. auch das Blut, so Dat. sveita
Grm. 40, 3; Fäfn. 32, 2. — A. fekk
hann sveita 9, 7 kam er in Schweiß;
Asf. (=- das Blut) 179, 10.
VJ2
svelgja — svin
svelgja, stv. (F. 864; § 103, 1), ver-
schlingen, schlürfe d | vgl. auch
nhd. schwelgen), — Prees. S. 3
svelgr 64, 13. Pass. Part, solginn
§ 6, 1.
svelgr, m. (F. 364), der Schlund,
Strudel. — N. 125, 19.
* Vgl. D. Alterk. I, 367.
s\eltn9stv. (F 363, g. sviltan: § 103, 1,
vgl. auch Sultr) schwinden, um-
kommen, spez. durch Hunger. —
Part. Pass. soltinn verhungert, aus-
gehungert 68, 15.
svelta, schw. v. (F. 363), aushungern,
hungern lassen. — Praet. S. 3
svelti 106, 16.
sverö, n. (F. 366), das Schwert.
— N. 35, 23; Nsf. 153, 6; Gsf.
sverösins 47, 15; 83, 19; D. sveröi
42, 3; Vol. 52, 3; Dsf. sveröinu
117, 12; A. sverÖ 7, 11; Asf. sveröit
47, 1. — Plur. N. sverö 109, 8;
A. sverö 92, 6.
sverösbrot, n. {s. sverö, brot), das
Schwertbruchstück. — PI. Asf.
169, 22.
sverftsegg , f. (s. sverö , egg) , die
Schwertschneide {auch die
Spitze, überhaupt der geschärfte
Teil). — Dsf. at sverösegginni
117, 8.
sveröshjalt, n. (s. sverö, hjalt), der
Schwertgriff. — PI. Asf. 199,7.
3. sverja, stv. (F. 362; § 106, 4;
vgl. g. svnran; auch sv. schw. v.),
schwören; konstr. sv. (eiö) bess,
at oder at; vgl. Lund p. 172. —
Inf. 209, 23. — Praes. S. 1 sver ek
190, 12. — PI. 3 sverja 143, 20.
— Imper. S. 2 sver 190, 5. — Praet.
S. 3 sör 53, 23; 110, 4. — Pass.
Part, absol. svarit 201, 32. — Med.
sverja/- sich zu etwas (i e-t) durch
Schwur verbinden', vgl. nhd. sich
verschwören. — Praes. Plur. 3 sverj-
az i brceöralag 197, 35. — Praet.
PI. 3 söruz i broeöralag 118, 16;
s. eiöa sich Eide schwuren 206, 16.
2. sverja, schw. v. {dem Sinne nach
= sverja stv., § 106,4), schwören.
— Praet. 8. 1 suff. svaröak Helr.
7, 8. - ■ PI. 3 svoröu 194, 4.
sviM, m. (F. 361), der Schmerz. —
PI. A. sviöa til banans 49, 12
dolores ad necem Eg.
* sv. ist eig. der brennende
Schmerz (alul. swada der Dampf;
nhd. sieden ist verw.).
svigi , in. (Vigf. vgl. engl, switoh),
der Zweig; Plur. G. sviga lae =■
Verderben der Zweige; poet. =
Feuer, Feuerbrand \ q1. 52, 2 [vgl.
Sk. XXV11I eld = bana ok grand
viöar).
• Vol. 52, 2 wird von B. u. Eg.
anders aufgefaßt; auch D. Hi II,
69 faßt Feuer hier = eldr Oöins
— Schwert (8käld. c. IL).
svik, PI. n. (s. svikja), Betrug. —
N. 150, 1. — G. svika (vgl. missa)
154, 30; D. svikum 205, 5.
svima, stv. (F. 362; vgl. g. svumfsl
n. der Teich; § 46 a; 103, 3),
schwimmen. Praes. PI. 3 svima
17, 2.
svipan, f. (F. 366 vgl. sveipa), die
rasche Bewegung, der Schwung.
— D. Regm. 19, 6.
svipta, schw. v. (F. 366 vgl. svipan),
durch rasche Bewegung etwas
entweder zum Vorschein bringen
oder verbergen, mit Dat. der Sache;
Lund p. 98. — Inf. svipta seglunum
die Segel reffen, einziehen 164, 11;
dies im Sturm zu tun, galt in der
Wikingerzeit für feig; D. H. II,
332. Praet. S. 3 svipti undir hond
ser verbarg rasch in der Hand 115,
10, wo Eg. hond als Arm auffaßt
u. bei und. h. an die Achsel denkt.
svipting, f. {vgl. svipta), die rasche
Bewegung, Schwingung. — PI.
N. sviptingar 67, 5.
svii'a, stv. (F. 366, § 101 ; verw. mit
nhd. schweifen), gehen, treiben,
ablenken; oft impers. mit Dat. —
Praet. S. 3 J)essu sveif mer i skap
= das kam mir so in den Sinn
261, 1.
svikja, stv. (F. 364, § 101), betrü-
gen. — Inf. 100, 2. — Praes. Gonj.
S. 1 svikja 206, 15. — Praet. Plur. 2
siöan her svikuÖ mik fra <?llu yndi
= da Ihr mich durch Trug um jede
Lust brachtet 205, 3 1 ; svikuö =
verrietet 220, 29. — Pass. Part.
N. m. svikinn 229, 6; absol. svikit
202, 13; 221, 24.
svin, n. (F. 324, g. svein), das
Schwein. — G. svins GuÖr. II,
24, 7. — PI. D. svinum 164, 21.
svinbeygja — syta
193
svinbeygja, schw. v. (s. beygja, svin),
eig. wie ein Schwein beugen {vgl.
nhd. einen Katzenbuckel machen),
in den Staub beugen (Fritzn.).
— Pass. Part, svinbeygt hefi ek
139, 4; zur Wortstell. Ark. 16,
222. — Das Wort bezeichnet die
tiefste Demütigung eines Helden,
vgl. Vigf. u. Mob. s. v.; D. H. II,
502.
svinskinn, n. (s. skinn F. 331 ; svin),
die Schweinshaut. — A. 110, 12;
hier als Form für den Metallguß.
sviviröing, f. (svi, svei, =pfuif Vigf.
Wertschätzung,
N. 207, 18; Ä.
viröing), die üble
die Schmach. —
207, 30.
svsefa, schw. v. (zu sofa; F. 361),
eig. einschläfern; beilegen,
schlichten. — Praes. S. 3 svaefir
Grm. 15, 6. -Pass. Part. A. f. svEeföa j
Helr. 9, 4 die eingeschlafene.
svsera, f. (= g. svaihro, F. 360)7 die |
Schwiegermutter. — A. 226, 3. i
svorfun, f. (vgl. svarfa Vigf. , Eg.) ; j
auch svarfan im Nom. angesetzt, '
entw. = Verschwendung (Eg. L.
Poet.), oder = Tumult (Fritzn., a
wild fray Vigf.); vgl. auch Ark. 14,
203 (sv. bez. Tumult, aber auch die
ihn begleitende Zerstörung). — A.
224, 27.
sySri, adj. komp. (F. 324; § 83 b),
eig. mehr nach Süden liegend,
südlich. — N. inn syöri hlutr
8, 10.
syfja, schw. v. (zu sofa; F. 361),
schläfern; imperson. mik syfjar
= mich schläfert. — Pass. Part,
syfjaör = schläferig; A. m. 232, 23.
syn, f. (vgl. Syn; F. 326, g. sunja =
Wahrheit; §57), die Verneinung,
Abweisung. — N. 44, 8 at syn
se fyrir sett vgl. Hrölfs S. (F. J.)
30, 5 : en ekki setjum ver her syn
( Var. nei) fyrir u. w.; s. a. fyrir 3).
* F. vermittelt die verschied. Be-
deutungen so: sonja Wahrheit, auf
Wahrh. beruhendes Hindernis.
syngva, stv. (oder syngja, F. 316,
g. siggvan; § 5, I; 103,4), singen.
— Pr. PI. 3 sungu Grott. 4, 1.
synja, schw. v. (vgl. syn f., g. sunjön;
§112,1), verweigern, abschlagen
mit (Jen. des Objekts, vgl. Lund
p. 172, oder at c. Inf. — Inf. 158, 3.
Glossar z. pros. Edda.
— Praes. S. 3 synjar 99, 17; Praet.
S. 3 synjaöi 54, 14.
systir, f. (g. svistar; § 5, 1), die
Schwester. — N. 218. 8; G. systur
118, 19. D. systur 214, 1: Regm.
23, 3 (vgl. Mäni). A. systur 162, 9.
PI. N. systr 35, 14; G. systra 6, 2;
Helr. 7, 3.
systkin, PI. n. (s. systir, Nor., Vigf.
s. v.), die Geschwister. — N.
37, 16; D. systkinum 37, 18; A.
systkin 14, 20.
systrungr, m. (s. systir, Vigf. s. v.),
eig. der Sohn der Mutter-
schwester, poet. der nähere
männliche Verwandte (Vetter)
überhaupt. — PI. N. systrungar
Vol. 45, 3; nach D. H. II, 60 =
Sohn u. Tochter zweier Schwestern
(vgl. sif).
systursonr oder -son, m. (s. systir,
sonr), der Schwestersohn. — N.
162, 7 ; A. 209, 20. — PI. A. 207, 28;
vgl. aber Var.
syn, f. (vgl. sjön; Nor. s. syn), das
Ansehen, Aussehen. — D. syn
152, 32. PI. D. synum 24, 16, 17
= specie Eg.
* Nach F. 315 würde s. einem
g. * siunja f. entsprechen , so wie
syna einem * siunja schw. . v.; es
findet sich aber nur siuns f. (u. adj.).
syna, schw. v. (vgl. syn), zeigen. —
Praes. S. 3 synir 238, 13. Praet. S. 3
syndi 115, 19; PL 3 syndu 40, 14.
— Med. synaz sich zeigen, schei-
nen, vgl. Lund p. 105. — Praes. S. 2
syniz 62, 10 nach W; S. 3 syniz
168, 1; 205, 24; PI. 3 synaz 178,
36. — Conj. S. 3 syniz 40, 21;
191, 19. — Praet. S. 3 syndi z 62,
23; 69, 6. Zu letzt. Stelle vgl. Ark.
10, 12 (Auslass. eines Nebensatzes
= daß er wäre). — Part. Med. er
mer hafa synz die mir erschienen
sind 66, 19; hefir oss bezt synz hat
mir am besten gefallen 193, 1.
syni, n. (vgl. syn), der Augenschein.
— G. til synis des Augenscheins
wegen, zum Zeichen 252, 9.
syta, schw. v. (nach Vigf zu süt =
sott; vgl. § 6, 3), sich Sorge
machen. — Inf. er pat (Acc.)
illt at syta es ist übel um das zu
sorgen u. w. 193, 3 vgl. Vigf.
13
1D4
.-.i-daudr — BQgn-t)ättr
Btedauffr, adj. («. s»r, daudr), seetoi
= auf der See umgekommen.
— PI. A. 190, 6.
sa'i'or, f. (*. B8Br, l'or), die Seefahrt.
Seereise. — PI. G. saefara 32, 1.
sseing oder Beeng, f. (§21,2; 72, l ;
vgl. Vigf. u. Fritzn.), eftza Bett,
Lager. — N. 38, 12; G. Baeng]
235, 16; 1). saeng 235, 12; A. 119, 4;
£07, 5.
* rekkja m. s. bezeichnen beide
das ganze Bett (vgl. beör m.) wnd
wechseln z. B. 235, 16 ; a/s Kranken-
bett u. Wochenbett der Frau er seh.
saeing (Beisp. bei Fr.2), afe Todes-
lager kQr 38, 12.
saükonungr, m. (s. sser, konungr), <&?>•
Seekönig, regulus maritimus Eg.
— N. 125, 13.
* Das Wort ist poetisch (vgl.
Vigf.) u. bezeichnet den Wikinger-
häuptling (s. vikingr) von könig-
licher Abkunft. (Fritzn.)
seela, f. [vgl. g. selei f.), die glück-
liche Lage, das Wohlsein. —
N. Regm. 6, 5; G. sselu 232, 14;
D. saelu 201, 12; A. saelu 125, 8.
— Wohl etwas freier ist munr saelu
232, 14 Glücksunterschied =■ Unter-
schied in der Anlage zu Fleiß und
Ausdauer. — Wir sagen ähnlich:
„Die Gaben (Talente) sind ungleich
verteilt."
ssell, adj. (g. sels, F. 320), glück-
lich, wohlhabend. — PI. N. n.
(comm.) seel 232, 18.
seellifr, adj. (saell, -lifr zu lif n.), in
glücklicher Lebenslage, ein Glücks-
kind. — N. 27, 4.
sseng, f. s. sseing.
sser, m. s. sjär, m.
ssera, schw. v. (vgl. sär n.), verwunden,
schneiden. — Inf. sasra til barns-
ins eine geburtshilfliche Operation
vornehmen 151, 24.
saeta, schw. v. (s. saeti, sitja), urspr.
Platz nehmen, lagern; für etw. ein-
treten, etw. bedeuten, etw. leiden
u. der gl.; mit Dat. (Lund p. 82). —
Praet. Gonj. S. 3 hvi pat saetti was
das bedeute 200, 6. Nach dieser
Stelle ist wohl auch 205, 3 — 4 mit C
zu schreiben: hvi saetir (sc. f>at)
]»inni dirfö? was bedeutet das mit
deiner Dreistigkeit? = was fällt
dir ein! — B. änderte hvi s. J)in
dirl't. u. empfahl später (Ba.) hvat
B. I'inni d.V — Vgl. auch gegna.
Sehr häufig hat dies Verb auch
die Bedeutung nachstellen 1/7//. lat.
insidere a. sedere).
sa'ti, n. i V. 317, vgl. sitja). dt /Sitz. —
N. 193, 16; G. tilsaetis 67, 10; D. Basti
25, 9. — PI. N. saati 17, 16; A. Basti
17, 12; 18, 4.
saitt, f. (g. -sahts, F. 314), der Ver-
trag, Friede. — N. 96, 7; 116, 2;
G. saettar 98, 12; D. Baett 32, 7;
A. sajtt 10, 12 (c. VII in. übersetze:
Was wurde da inbezug auf ihr
friedliches Zusammenleben, oder —
falls dies aufhörte — welche von
beiden waren da die Mächtigeren .v),
95, 20; i saatt zum Vergleich, als
Zeichen des Vertrages 57, 24. PI. A.
sa?ttir 221, 6 vgl. leita. — Vgl. Var.
zu 143, 15 (PL A.).
ssetta, schiv. v. (vgl. ssett), ver-
söhnen, gew. Med. ssettaz sich
versöhnen. — Inf. 141, 9. Praet.
Plur. 3 saettuz 32, 11.
seettargjorÖ, f. (vgl. saett, gjorÖ oder
gerÖ zu gera, gora), der Vertrags -
Schluß. — D. 90, 2.
ssettir, m. (vgl. saetta), der Versöh-
ner, Friedensstifter. — N. 34, 21.
A. saetti 143, 15. — Vgl. manna-
saettir Eb. 18, 1.
Sii'vargangr, m. (s. saer, gangr), der
Seegang, das Hochgehen der
See; oceani aestuatio Eg. — D.
82, 11.
sooiilhringja , f. (sc-öull, hringja =
Schnalle, Spange vgl. hringr), die zum
Sattelgurt gehörende Schnalle
(Fritzn.). — D. brotit af soöul-
hringju das (sc. übrige) Bruchstück
u. w. 241, 2.
so «Hill, m. (F. 318, Vigf.), der Sattel.
— PL Dsf. soölunum 138, 11.
• Zur Flex. vgl. Nor. § 294 a1);
sonst wie hamarr § 48, 2.
SQgn, f. (vgl. sei: ja). 1) das Reden
im Gegens. zum Schweigen. — A.
Sigdr. 20, 4 = überlegen, ob ich
sprechen oder schweigen soll (Ger.,
Vollst. Wb). Vgl. hugr m. — 2) die
Aussage. — N. 156, 28. A. 149,
17.
souu-l>attr, (235 Überschr.) s. saga,
pat.tr), Erzählungsabschnitt.
sok — tafl
195
s$k, f. (ags. sacu, vgl. auch g. sakjö
schw. f., Ger., § 55, 1), Streit,
Rechtssache, Sache , Ursache. —
N. 43, 9; Ü4, l. — D. af {>essi sok
13#, 5; A. fyrir f)ä SQk aus diesem
Grunde 80, 5 ; fyrir hverja SQk aws
welchem Grunde? 134, 1; of mina
SQk um meinetwillen 205, 18; so
besonders häufig im Plur. A. fyrir
sakar (oder f. sakir) mit folg. Gen.
= wegen, vgl. fyrir 2)c). — f. J)ess
sakir, er 154, 14 = deswegen, weil;
auch abgeschwächt fyrir allar sakir
in jeder Hinsicht (vgl. Ba) 150, 34;
ähnl. 201, 2; 212, 20;' f. fjinar
sakar 165, 2 = um deinetwillen. PI.
(r. saka; til saka zu feindlichem
Benehmen 210, 27. A. sakar, sakir
= Rechtshändel (214, 4 = Guörkv.
II, 24, 8); Grm. 15, 6; = Streit-
sachen 150, 28; gert hafa sakar
es verschuldet haben 150, 31. Vgl.
oben f. sakar.
Spngr, m. (g. saggvs; § 3, 2; 27, 3:
51,1; F. 316), der Sang, Gesang.
— D. songvi ß, 6; PI. D. sQngum
Grott. 18, 7.
sokkva. stv. (g. sigqan; § 103, 5,
F. 318), sinken, eindringen. —
Pra?s. S. 3 sokkr 60, 9, 2ü; Vol.
57, 2 nach W, R ; 155, 6. — Praät.
S. 3 sQkk; PI. 3 sukku (§ 6, 1)
125, 19 Var.
sokkva, schw. v. (vgl. sokkva stv.,
g. sagqjan F.; § 3, 1), versenken,
mit Dat. ; Lund p. 97. — Inf. 102, 8.
— Med. sökkvaz sich versenken,
versinken. Imper. S. 2 sokksk
(sokkztu) Helr. 14, 8. Praet. S. 3
soktiz, soköiz 72, 17.
soekja, schw. v. (vgl. SQk, F. 314; g.
sokjan; § 10, 1 ; 43, 2), suchen,
streben, verfolgen, angreifen. —
Inf. 117, 5; 95, 2; s. til nättstaöar
4, 17 vgl. 99, 5. soekja heim heim-
suchen, aufsuchen, zu jmd. zurück-
kehren 112, 12; s. h. Oöin nach
dem Tode zu Odhinn gelangen 151,
19. soekja veizluna til VqIs. zum
Festmahl zu K. Völsung kommen
155, 23. — Praes. S. 3 scekir 15,
14; s. til zum Angriff vorrückt
178, 15; s. upp ä landit 82, 6 = in
terram invadit Eg. ; s. at merkjum
richtet den Angriff auf die Feld-
zeichen 163, 11 ; s. heim 167, 18 vgl.
s. Inf.; PI. 3 soekja at = stürmen
an 221, 32 vgl. s. at peim 230, 11;
soekja fram 83, l = procedunt; s. a
land upp gehen angriff siveise ans
Land 250, 20. Imp. PI. 1 soekjuin
165, 26. — Praat. S. 3 sötti 119,
26; f)essa brennu sötti 76, 6 = zu
dieser Leichenfeier fand sich ein
usw.; sötti heimbotHil AsgarÖs eiuer
Einladung nach Asg. folgte 108,
15 vgl. 124, 14; sötti at honum
ihn zu ^ergreifen strebte 106, 11;
sötti til hans nach ihm strebte 106,
9 ; s. i möt 166, 2 = richtete den
Angriff auf u. w.; PI. 3 söttu f»ä
griffen sie an 122, 27 Var., wahrsch.
aber hier besser s. at |~)eim (vgl.
at c)), da es sich hier ivie 230, 11
nur um das Ziel des Angriffs han-
delt; 248, 5. — Pass. Part, söltr;
akafliga s. = unverdrossen in An-
griff genommen , mit Mühe durch-
gesetzt 39, 15; absol. nü er sott at
G. konungi nun wird der Angriff
auf K. G. gerichtet 222, 5; fengu
eigi sott \)ä m< ö väpnum (vgl. fa)
konnten sie mit Waffen nicht (erfolg-
reich) angreifen 122, 27 (armis
nihil efficere potuerunt Eg.) —
Med. soekjaz fortschreiten, Fort-
gang haben. Praet. S. 3 söttiz 53,
12; 71, 12.
sinnst, schw. v. (F. 312 unt. sömja).
ehren, auszeichnen. — Inf,
216, 22.
soemd, f. (vgl. soema), die Ehre,
Ehrerbietung. — D. 192, 7;
A. soemd 74, 14; yöra s. Euer
ehrenvolles [mich ehrendes) Ver-
fahren 197, 34.
SGBmiliga, adv. (soemiligr), in passen-
der, würdiger Art. — 227, 17.
scemiligr, adj. (soema), passend,
zierlich, artig (vgl. Vigf.). —
PI. G. soemiligra 226, 1.
soeri, PI. n. (vgl. sverja; F. 362),
der E i d s c h w u r. — N. 53, 9 ;
Asf. 207, 24.
T.
-t für -at s. -at. — velit (=veli-at)
Sigrdr. 7, 3.
tafl, n. (= lat. tabula, s. Vigf.), das
Brettspiel; vgl. Wh. p. 469. —
A. 171, 24.
13*
196
tag]
taka
taglj n. (F. 116, -'. tag] das Haar,
e. tail der Schwanz), der Schweif
[d. h. >/>')• haarige '1 eil) eines Pferde-
oder Rinderschwanzes. — I). tagli
252, 9.
taka, sfr. (F. 1 15, g. tekan, e. to take;
§ 106, 2), n e h m e n , ergreifen;
rechtlich oder mit Gewalt in Besitz
nehmen, erhalten, behalten [von
dem Wettgehle \ oder zurücknehmen
241, 9 vgl. Edz. Übers.; fangen,
gefangen nehmen; konstr. mit Acc.
u. Dat. vgl. Lund p. 82" u. Beisp.
w. u. — Inf. 15, 17, 19; 38, 1;
53, 18; 54, 6; 78, 14; 79, 8; 106, 7
vgl. 13; 121, 22; af at taka davon
entnehmen = Gebrauch machen 61,
11; taka fang einen Ringkampf
aufnehmen = beginnen 67, 1 ; taka
holen 64, 5 ; aber taka til angreifen,
versuchen 64, 3 vgl. 153, 16 und
232, 15 til enkis taka = nichts in
Angriff nehmen; at taka til hans
74, 20 = ad eum tollendum Eg.;
hann lez skyldu taka upp 120, 7
— dixit se solo sublaturum Eg. ;
dagegen t. upp = aufnehmen, über-
nehmen 99, 9; penna kost u. taka
224, 21 — diese Wahl treffen;
seltener = erhalten, so taka hjälp
41, 3; t. mala 136, 16; vgl. auch
t. räö w. u. — viö taka c. 1). =
annehmen, entgegennehmen 176, 2 ;
vom Annehmen einer Einrichtung
237, 6; 261, 4. — Pras. S. 1 ek
tek hann mer til manns ich nehme
ihn mir zum Manne 232, 26; S. 2
tekr 261, 12; S. 3 tekr 61, 14;
81, 12; 95, 7; t. raö af Mimi holt
sich Rat bei M. 83, 9; tekr viö
honum vel 157, 11 vgl. t. pessu
tali vel nimmt wohl auf 152, 18;
tekr löunni {hier wohl Dat. des Obj.,
vgl. Lund p. 82; Vigf. s. v. taka
VI, ähnl. auch t. viö c. D. 166, 32;
t. viö sveröi af mer 249, 16) nimmt
Idh.in Empfang 94, 14. Dagegen tekx
c. Acc. 151, 7 = nimmt, wählt.
tekr horpuna ok hefir meÖ ser
ergreift (faßt) die Harfe u. nimmt
sie mit sich 232, 5; vgl. 233, 7. —
tekr at leggjaz 150, 10 fängt an
u. w. tekr at lita 218, 1. Auch
imperson. u. ohne at: nätta tekr
161, 25 {vgl. Fritzn.'2 s. v. 15; tok
at s. u. Praet. S. 3). — tekr til
oröa ergreift das Wort 153, 5. —
Andere zu beurteilen als der sonstige
Dat. ist 183, 9 = greift dem Rosse
in die Zügel. — PI. 2ef eigi taki-per
[für takiö-j..) 154, 80. - PL 3 taka
24, l (hier = holen, schöpfen); taka
it fyrsta skeiö vgl. t. fang 67, l b.
Inf.; t. = streifen, berühren 94, 3;
t. ]>a hondum nehmen sie fest 114,
1(1: taka = ergreifen 93, 11; t. |>at
raö fassen den Beschluß 157, 2;
228, 16. — Conj. 8. 2 takir 181, 1.
S. 3 taki mik här gälgi ok allir
gramir = möge ich an einen hohen
Galgen und in die Gewalt aller
Unlwlde kommen! 219, 30. — Imp.
S. 2 mit suffig. Pron. taktu (/reife
112, 19 vgl. 157, 21; tak gleöi sei
wohlgemut 205, 3. PI. 1 tQkum laßt
uns fassen/ Grott. 20, 5; l. uns
anfangen 202, 22; PI. 2 takiÖ 241, 9
(vgl. An f. des Art.) takit 59, 14
(bez. der Wortstell, s. Ark. 1, 125).
— Praet. S. 3 tök 3, 5; 95, 18;
110, 17; 111, 4; 115, 6; 155, 14;
138, 11; fa&e 253, 15; (dm Ms)
berührte, an (den F.) stieß 161, 17
0/7£. iftte. Übers. ; t. niör wac/?
unten zu berührte 191, 10. t. upp %
hQndunum die Arme aufhob 46, 6
(wohl Dat. instrument. , wie bei
yppa = aufrichten, Lund p. 99);
tok til faßte an, fing an 53, 5 vgl.
tök at leita 67, 3; tök at knoöa
158, 28; t. at maela 191, 18; t. at
oesaz 198, 32; t. i möti fing auf
108, 7; tök undir griff unter 66, 5;
t. i hornit griff ins Hörn 138, 8, 9;
t. um hann umfaßte ihn (mit der
Hand) 80, 3; t. ä faßte an 117,
18; t. til föstrs nahm in Pflege
(Erziehung) 117, 1 ; t. til sin nahm
zu sich 121, 10; t. til 139, 1 =
berührte, stieß zu; tök viö c. Dat.
(vgl. oben tekr löunni) = nahm in
Empfang 151, 9; ähnl. 166, 28;
t. upp gullit = aurum sustulit (vgl.
einen Schatz heben) 118, 3; vgl.
auch t. arf eptir pa bäöa trat die
Erbschaft beider an 119, 20 vgl.
eptir 3 b); t. konungdöm übernahm
die Regierung 124, 5; seltener =
empfing, nahm an 57,23; t. svardaga
73, 10 (vgl. einen Eid abnehmen);
t. pvi vel nahm dies wohl auf 225,
20 vgl. oben 152, 18 ; tök i ka^rleika
viö sik gewann ihn lieb (Edz.) 261, 6;
tök sott ok pvi naest hana wurde
tal — telja
197
krank und in der Folge tödlich
{eig. = holte sich eine Krankheil
und dann den Tod) 151, 19; tök af
{imperson.) fluginu es war mit dem
Fluge vorbei 95, 15; ahnt, tök af
veörit 177, 14; t. i sundr {vgl. Mob.
s. v. sundr) = es faßte entzwei, zer-
schnitt {mit Acc.) 117, 7; 176, 6;
vgl. taka imperson. {anfangen) bei
Lund p. 5 und 23; s. auch oben
tekr at leggjaz. — PL 1 töku-ver
J)ä hQndum 173, 16; 251, 22 (§ 123
zur 1. PI.) vgl. Fass. Part. u. liQnd.
— PI. 3 töku 11, 3, 11; t. upp
nahmen an sich 13, 1 ; nahmen in
Besitz t. Fäfnisarf 120, 5 vgl. 119,
20. — Conj. S. 3 toßki berührte
69, 8; t. ör herausnähme 110, 13;
er J)ä t. viö 115, 18 = qui mox
accepturus (armulum) esset Eg. ;
nach der Fass. von U (ok \)k t. v.)
übers. Ger.: „und dieser ihn an-
nehme". — J)vi sem til hennar tceki
das sie anginge 152, 20. — PI. 2
toeki-^er viö mer 177, 12 Ihr mich
aufnähmet. Pass. Part, tekinn sum-
tus 75, 10; 156, 1; captus 80, 6;
t. hQndum 106, 13; N. f. i braut
tekin entführt 140, 9; PI. N. m.
teknir 80, 9; hQndum t. {vgl. s. v.
hQnd PI. D.) 155, 27; N. f. teknar
102, 5. — S. N. n. u. absol. tekit:
hQföu tekit 18, 7; hefir til dcema
tekit 40, 8; til orös tekit 236, 19
s. orö n.; Ipk var tekit 62, 19; haföi
tekit 116, 19; hafa tekit ymsa
J)ättu haben verschiedene Weisen
{Variationen des Themas) angenom-
men 123, 10 vgl. Var. — PL N. n.
tekin 175, 7 ; upp tekin {vgl. upp 1))
240, 17. — Med. takaz sich fügen,
vor sich gehen. — Inf. 152, 22;
160, 19. — Praes. S. 3 tekz 163, 5;
Praet. S. 3 tökz 165, 29; t. henni
vel nahm es sich wohl aus an ihr,
stand es ihr wohl an 170, 23.
* Bez. des Unterschiedes von fa
= g. fahan u. taka = g. tekan vgl.
namentlich tök hverr slikt er fekk
138, 11 es nahm jeder an sich, was er
fassen konnte = quod quisque nactus
est; rapuerunt (Eg.); ahnl. 160, 7.
tal, n. {vgl. tala), die Erzählung,
Unterredung. — D. tekr f>essu
tali vel von einem Heiratsantrag
152, 18; haßtta {)essu tali 219, 3
beenden diese Unterredung. A. gengu
aesir ä tal 52, 13; 96, 20; hann ä
tal 170, 16. — PL tQl auch = Be-
rechnung, Zahl; so A. 168, 28.
tala, f. (e. tale, vgl. tala schw. v.), die
Rede. — A. tQlu 69, 18.
tala, schw. v. (F. 120, vgl. nhd. zählen),
sprechen, rede n.Inf. tala um mitt
mal über meine Sache {Schicksal,
Edz.) ihren Spruch abgeben 260, 6;
Praes. S. 3 talar 157, 29; etwas
freier S. 1 at ek tala svä fätt til
239, 8 = daß ich so ivenig dazu sage,
so wenig Aufhebens davon mache
{vgl. 238, 18). Pass. Part. talaÖr, dazu
fegrst-taL, s. den betr. Art. Dies
pass. Part, vertritt hier die Stelle
eines Verbaladjektivs im aktiven
Sinne; vel talaör ist = wohlredend
{vgl. Ark. 25, 237 u. nhd. beredt =
mit Rede begabt, zum Reden fähig)
absol. talat 249, 14. — Med. talaz
sich besprechen. Praas. PL 3 talaz
viö 89, 9 = colloquuntur inter se
Eg.; vgl. 175, 21.
talhlvMnn. adj. (tal, hlyöinn folg-
sam vgl. hlyöa), der Rede {eines
andern) folgsam, leicht zu be-
reden. — N. 224, 24.
tapa, schw. v. {dän. tabe; Vigf.).
1) verlieren, mit Bat.; vgl. Lund
p. 82. — Praas. PL 3 tapa 190, 3.
— 2) zugrunde richten. — Inf.
tapa ser sich umbringen 227, 3.
taumr, m. (F. 115), der Zaum. —
PL Dat. haföi at taumum 75, 17
= pro habenis usa Eg.; A. tekr i
tauma 183, 9 = faßt in die Zügel.
tä, f. (ags. tä, e. toe, F. 121), die
Zehe. — N. tä 105, 12. —PL Dat.
tarn 84, 9; Dsf. tanum 120, 16.
tä, n. {vgl. Vigf.), der Weg, auch
Vorplatz {Ger., Vollst. Wb.). —
D. ä täi Regm. 21, 5.
tälardis, f. (tal = Trug F. 120; dis),
die T r u g - D i s e {etwa = böse Frau).
PL N. Regm.
24, 4.
tär, n. (= g. tagr, ahd. zahar, F. 116),
die Zähre, Träne. — PL N. tär
43, 8; D. tärum n, 2 (purrum t. =
siccis lacrimis Eg. = nullis lacr.).
tefla, schw. v. (tafl), sich mit Brett-
spiel unterhalten. — Inf. 204, 4.
teinn, m. (g. tains; § 46, 1, F. 121),
der Zweig, Stab; auch ein hölzerner
Bratspieß. — D. teini 182, 5.
telja, schw. v. {vgl. tal, tala; § 113, 2;
e. to teil, F. 120), zählen, er-
198
tendra — til
zählen, Bp rechen. — Inf. 23, 9.
— Praes. S. 3 telr hon um sie redet
daran 283, 1. — Praet. S. 3 talöi
= dixit 57, 12; 98, 8. — PI. 3 tolöu
39, 5. — Pass. Part, taliör (talör
vgl. Vigf.), er t. meö äsum 37, 11
= asis adnurneratur Eg. — n. u.
absol. talit 164, 3. PL N. m. talöir
172, 32; N. f. talöar 45, 2. — Med.
teljaz von sich aussagen, sich dahin
erklären, daß. Praet. S. 3 talöiz
99, 8; PI. 3 tolöuz bünir 39, 11 =
se dixerant paratos esse Eg.
tendra, schiu. v. (vgl. g. tandjan u.
nhd. Zunder, F. 116), zünden,
entzünden. — Pass. Part, absol.
upp tendrat {aufgesteckt und) an-
gezündet 260, 18.
teygja, schw. v. (F. 123; Vigf. vgl.
e. tug = Zug), ziehen, locken.
— Prass. S. 3 teygir löunni (Acc.)
94, 10; imperson. ef mik teygir
Kegm. 15, 5. — Imp. S. 2 teyg
189, 16.
tjald, n. (F. 120), Zelt, Vorhang,
Umhang. — PI. D. tJQldum Wand-
teppichen 193, 18.
tjalda, schw. v. (vgl. tjald n.), eig.
mit Vorhängen, Teppichen
schmücken oder behängen; dann =
bekleiden, schmücken. — Pass.
Part. N. n. tjaldat 193, 18; Plur.
N. n. tjoldut 93, 3. — Über die
gewohnliche Weise der Wandbeklei-
dung im Norden vgl. Wh. p. 231;
die Brag. LV geschilderte wird als
eine vornehmere eingeführt. Etwas
freier: var tjaldat um guövef (Dat.
instrum.) 253, 18 = es war darum
(darüber) gezeltet guöv. == darüber
befand sich ein Vorhang von guöv.
In noch freierer Weise steht 211, 33
lät })ar tjalda yfir af rauöu manna-
bloöi = laß einen Vorhang darüber
breiten, mit Männerblut gerötet
(Edz.); doch ist wohl nur Sigkv.
sk. 65, 1 — 4 ungenau wieder-
gegeben.
tjara, f. (vgl. tyrviör = Kienholz
F. 118), der Teer. — D. 234, 12
vgl. i 2) a).
tjä, schw. v. s. tjöa.*
tiginn, adj. (vgl. tignarnafn), geehrt,
angesehen. — PI. D. tignum 170, 24.
— Sup. N. f. tignust 43, 4.
* Für die Messung tiginn spricht
sich Siev. P. Br. B. V]; 344 aus.
Es ist urspr. Pass. Part. d< % starken
Verbs tja (g. teihan), das sonst schw.
Fle.r. annahm, vgl. § 118.
tignarnafn, n. (s. tign f. bei Vigf. u.
naln), die Ehrenbezeichnung,
der Titel , Charakter. — N. 34, 4.
PI. A. tignarnofn 145, 16.
>: Die Bez. tign (= Würde) kommt
in engerem Sinne wohl nur dem
König u. Jarl (Herzog) zu, bezeichnet
edso den höchsten Adel. — Vgl.
Kegser Efterl. Skr. I, 29.
tigr, m. (auch togr, vgl. F. 124, g.
tigus), die Zehn zahl. — PI. N.
fjörir t\gir== vierzig 30, 4; D. togum
Grm. 23, 2; 24, 2; vgl. of u. um
in adverb. Verwendung. — A. tigu
225, 31.
* Zur Flexion § 64 u. ab); Nor.
tiguligr, adj. (vgl. tiginn), von wür-
devollem,vornehmemÄußern.
— N. m. 194, 15.
til, adv. u. präpos. mit Gen. (eigentl.
Acc. n. von til = Ziel, F. 119), zu,
nach. — I. präpos. mit Gen.
1) lokal, nach, hinzu. — til As-
garös 4, 6; til norörasttar 8, 8; til
himins 16, 5, 8; allt til hafsins
58, 4 ; t. Aurvanga 20, 1 ; t. hrim-
Jjussa 20, 13; t. domsins 21, 12
(vgl. U at dömi; domr hier fast =
dömstaör); ähnlich 33, 10 riör til
vigs u. Grott. 4, 4 til meldrs); t.
hvers barns 22, 9; vgl. noch 25,
6; 32, 12; 36, 16; 59, 13; 63, 9,
17; 69, 9; 72, 1; 74, 18; t. gygjar
106, 21; til hans 138, 15; til hennar
38, 7; heyra til annars 161, 21. —
sötti til hans ihn verfolgte 106, 9
vgl. gera t. hans 150, 22 (s. gora);
hoggr til hans führt einen Streich
nach ihm 233, 9; s. heimboÖ i
SviJrjöÖ til J)ess konungs folgte einer
Einladung nach Schweden zu dem
Könige 124, 14. Vgl. auch 108,
15—16; 109, 1; 235, 10 (zweim.), 11.
2) zeitlich, bis zu. — til ragn-
arokrs 35, 7; 42, 6; 80, 20; väru til
sumars (noch) waren bis zum Som-
mer 53, 14; til myrkrs 58, 8; til
|)ess er bis (dahin) daß 69, 23 : vgl.
105, 7 (til f)ess, at = eo usque
donec Eg.); 118, 2, 8.— Vgl. auch
par til, er = bis daß 103, 9; 110,
17; 120,20; 191,24; 196,23; 215,
21 (diese 3 letzten Stellen faßt Rn.
in lokalem Sinne); 171, 30 u. ö.
til
199
3) Zur Bezeichnung eines ab-
strakten oder doch in Raum und
Zeit nicht scharf fixierten Zieles
oder Bezuges. — scekja til nättstaö-
ar 4, 17 vgl. 99, 5 {wo til jotuns
lokal zu fassen); füni til moldar zu
Staub verwese 6, 14; snüit til leiöar
zuwege gebracht 12, 12; til pess
vinna dahin arbeiten , es dahin
bringen 232, 18; tekr til oröa greift
zu Worten, ergreift das Wort 153,
5 vgl. 236, 19; breyta (nafni) til
hverrar tungu jeder Sprache gemäß
verändern 29, 8; atburöir til pessara
heita Veranlassungen zu diesen Be-
zeichnungen (occasiones horum no-
minum Eg.) 29, 9; jafnat er til
ßaldrs brär 31, 7 {wohl besser U
viö bra B.); til saefara, til veiöa,
til J)ess in bezug auf usw. 32, 1 — 3,
vgl. til ars 33, 8; til äheita, t. ästa
34, 3, 5; til vista 38, 9; kvol til
bana Qual zum Tode hin, Todes-
qual 155, 36; ähnl. 156, 6, 13;
122, 6 u. 173, 23 laust til bana
{der Tod ist das Resultat); til j)ess
in bezug auf den 74, 22 vgl. til
hennar Grott. 10, 8: nefndr til
sogunnar in bezug auf die Sage, in
der Sage 149, 3; segja til bans *7m
verraten, eine Aussage machen be-
züglich seiner 158, 4; 161, 1, 3;
223, 4; til f)ess dazu 34, 16; lag'ör
til skaöa 38, 18 zum Schaden be-
stimmt; hvat siöarst vissi til löunnar
in bezug auf die {verschwundene)
Jdh. 94, 18. sjä. saga er til |)ess,
at dies ist die bezügliche = hier
in Betracht kommende) Erzählung
98, 22 vgl. 108, 15; 118, 5. — Et-
was anders: saga er t. lp. 173, 2
darüber gibt es eine Erzählung. —
til peirar feröar varö in bezug auf
diese Reise ward (sc. gewillt, bereit,
Teilnehmer), = an dieser Reise
nahm teil 109, 2 vgl. 75, 9. —
spuröi til hans erfuhr in bezug auf
ihn 140, 10. sagöi til sin gab Auf-
klärung bez. seiner, nannte seinen
Namen 251, 13. gQrvir väru tveir
fjotrar til hans 42 n. 92). — In
Fällen wie sü er sQk til f)ess, at
114, 1 wird von einigen {so Lund
p. 150, Fr. s. v. til 10) til pess
nur als Umschreibung des Gen. obj.
angesehen; etwas anders gemeint ist
123, 12; vgl. u. 4). — siöv. til"
konunga Sitte bei Königen 151, 17 ;
fyrst talöir til alls frama in beziig
auf jeden Ruhm {jede Art von Ruhm)
172, 32; sparandi til öfasfnaöar in
bezug auf Strafe, mit Strafe zu ver-
schonen 251, 11.
4) Zur Bezeichnung eines be-
stimmten, praktischen Zweckes. —
til lanclvarnar 7, 10; til peirar borg-
ar hQfÖu |)eir 12, 7 = dazu be-
nutzten sie {Ger.); til f)ess, at zu
dem Zwecke, daß 24, 2; so auch
123, 12: til J)ess {um das zu er-
klären, Ger. Sp. 1037) er saga sjä ;
til äkalls ok bcena fyrir själfum
ser 29, 8 = um selber zu ihm beten
zu können {Ger.); blötaöi til pess,
at 145, 2 = opferte {mit dem Ge-
such), daß er u. w. taka til manns
zum Manne nehmen 232, 27 ' , 31 ;
til synis zum Zeichen 252, 9. —
Hierher können auch Fälle wie 34,
5 gezogen werden. — er Jni hefir
til doeina tekit 40, 8 = quas exem-
pli loco adtulisti Eg. ; braut til
mergjar 57, 9 = ad medullam
eximendam perfregit Eg. ; til minja
77, 17; geröi J>at til umböta {Var.
yfirböta) viö hana 96, 9 = pla-
candi animi eius causa Eg. vgl.
bjoöa til saettar 98, 12; kom til
gistingar 106, 21 = ad hospitandum
devertit Eg. vgl. soekja til nätt-
staöar 4, 17; tök svardaga til J)ess,
at 73, 10; oll reiöa, er tili veizl-
unnar purfti 109, 12. Hier und in
ähnlichen Fällen {so büinn til heim-
feröar 108, 16) ist eine scharfe
Scheidung von 3 und 4 unmöglich;
gelegentlich berühren sich auch 1
und 4, so 57, 9 und 151, 24 {vgl.
w. u.). — drapu til gullsins um das
Gold zu erlangen (auri ergo Eg.)
116, 14; til auöar f, 2 = ad opes
parandas Eg. Seltener bei Personen:
ssera til barnsins 151, 24 = im In-
teresse des Kindes operieren, vgl.
saera. Im Sinne eines Dat. comm.
steht sonst auch til handa e-m 46,
22 u. ö. {s. n. hond). — Über Be-
rührung von til 4) mit at 2) f) vgl.
Lund p. 52; Gebhard, Präp. S. 76
u. oben at präp. 2) f).
5) Als Adverbialpräpos. läßt
sich til in der Verbindung mit J)ar
bezeichnen; so |>ar til lokal (=
dahin, nach der Gegend) 13, 14;
200
ülkväma — tilvlsan
loo, (i; temporal bis daß 77, 4 u.
vgl. oben 2) ex.; final od. modal
[vgl. oben 3 u. 4) J>ar til 162, 15
vgl. til vinna zu [diesem Zwecke,
hierzu) leisten 197, 32; til liggja in
bezug auf etwas vorliegen, in Be-
tracht kommen, möglich sein 207, 3
vgl. liggja 2); er ek segi J>ar til
icas ich in bezug hierauf ( = w. i.
hiervon) erzähle 241, 16: auch um
ein Hinzukommen zu bezeichnen
(par til = par meö Fritzn. s. v.
til 9): ok par til 17, 22 = insu-
perque Eg.
II. als reines Adverb ist til so-
wohl in den unter 1 aufgeführten
Beziehungen, wie auch in einigen
besonderen üblich. Letzterer Art
sind namentlich 1) til = zu (sehr),
lat. nimis; zu vgl. mit J)ar til und
15). — So 64, 18 t. mikit, wo
Var. zu vgl. und Vafpr. 31, 6. —
Doch ist diese Anwendung nicht
eben gewöhnlich und wird, sonst ent-
weder durch bloßen Positiv im Sinne
eines Elativus (vgl. ungr 74, 8 s. v.
ungr) oder durch Umschreib, mit
dem Kompar. ausgedrückt, s. Lund
p. 250. — 2) In Verbindung mit
vera ist til = zugegen, vorhanden.
— So engi er til 56, 9; pessi sQk
var til 47, 6; ef rüm vaeri t. 82,
15; vgl. auch at eigi mundi langt
til (sc. vera) 105, 16 = daß es
nicht lange dauern werde, non diu
fore Eg. — Im übrigen ordnet sich
das Adv. leicht unter die in I auf-
geführten Beziehungen ein, sowohl
präfixartig vorangestellt, so til
finna (zu einem bestimmten Zwecke
finden, erfinden) 78. 14; til haga
53, 23; til hefir 135, 12 (vgl, u.
hafa til); til sendi (zusandte, aus-
sandte, ausgehen ließ) 8, 16 vgl.
auch tillegja s v. ; til unnit (s. vinna)
162, 16 vgl. 162, 15; wie auch als
ergänzendes Adv. nachgeschickt,
so u. a.: atti (v. eiga) aett til 14, 3
vgl. aett; drö til (lokal) 53, 6; egg-
juöu til (final) 119, 29; ferr liann
t. 98, 10; faer t. 63, 4; ganga t. 38,
16; gekk, gengu til 66, 5; 104, 20;
115, 23; greiddi til 71, 20; greip
til 111, 9; gora (gera) til zubereiten
157, 13; hafa til [vgl. oben 2) vera
til] da haben, besitzen 135, 11 ; zur
Stelle haben 240, 19; hitti til 53,
21 ; hQggVa t. [zuhauen, auf ihn
einhauen oder stechen) 73, 16; kall-
aöi t. 75, 1^; kastaöi til 107, 12;
kom, koina til 104, 22: ;.'', :> ; kost-
a<^i til 54, 1 : leita t. 70, 1 ; leit,
litu t. {von lita) 116, 1; 93, 17;
leysir til (löst zu Ende, löst auf \
241, 1; maelti t. 52, 14; 99, 10;
reiddi t. 72, 21 ; r^ktu (v. rekja) t.
37, 17; sagöi t. 117, 4; sendi t. 38,
1 ; taka t. 64, 3; tök t. 53, 5; 139,
1; vannz t. 69, 8; vissu til 37, 16
(= cognoverunt Eg.); visa til 74,
15; yrpi til (von verpa) 112, 11. —
Auf mannigfache Berührung mit
1, 5), sei hier schließlich noch hin-
gewiesen; so get ek pess til (til =
par til) = ich bin der Ansicht in
bezug hierauf 240, 9.
* Wenn sich im Altnord, die Prä-
pos, til u. at (vgl. at und die Ver-
bindung til at 79, 8) in ihren ver-
schiedenen Anwendungen oft berüh-
ren, so finden dieselben, namentlich
til (über at vgl. Vigf. s. v.), in den
übrigen germanischen Sprachen nur
schwache Entsprechung (vgl. engl.
tili now, t. then u. w.). In den
meisten Eällen entspricht got. du,
alts. tö, ahd. zuo; doch ist die von
Vigf. versuchte etymologische Gleich-
setzung von til u. tö (du, zuo) mehr
als zweifelhaft, vgl. F. 119 (til);
124 (tö). — Auch entspricht in der
Verbindung mit dem Infinitiv der
Verba nicht til, sondern at dem
alts., ags. tö, engl, to, hochd. zuo, zu.
** Seltener als mit at berührt sich
til mit a c. Acc, so Flugu . . .
Huginn til hanga, anährae Muninn
l, 3, 4 (vgl. I, 4 gegen Ende).
tilkväma, f. (s. til; kväma zu koma
stv. F. 53), das Herzukommen, die
Ankunft. — D. äf tilkvämu 18, 2.
tillegja, schw. v. (s. til, legja), zu-
legen = zugeben, zugestehen. —
Pass. Part, tillagt viö hann 53, 5.
tilrseM, (n. til, räö*), der Angriff.
— A. 209, 4; veita tilr. e-m einen
Angriff auf jemand unternehmen,
jemand angreifen; lata veröa t. sem
bezt den Angriff so gut wie mög-
lich einrichten 233, 5.
tilvisan, f. (s. til, visa schw. v.), die
Anweisung. — at tilvisun auf
Antrieb 74, 17.
tindöttr — torleiöi
201
tindöttr? adj. (s. tindr Spitze, Zinne
F. 114; -öttr Suffix F. 32), mit
Spitzen od. Ecken versehen, eckig.
— N. n. tindött 103, 19.
tjöa, schw. v. (§ 114, nach Vigf. s. v.
tyja zu g. taujan, F. 115), aus-
richten helfen. — Inf. 155, 32. —
Praes. S. 3 tjoar es gelingt 220, 16.
— Praet. S. 3 tjöaöi 219, 27.
* Dieses schw. v. tjoa = g. taujan
wird öfter vermischt mit Formen
von tjä (für tea) = g. gateihan
zeigen; vgl. § 9, 2; 118 und tiginn
«d[/. — Dahin gehört Praes. S. 3
tjar 183, 10; /wer dem Sinne nach
= tjöar.
tjügari, m. {vom veralteten stv. tjüga
= g. tiuhan ziehen, wozu toginn
F. 122), der Zieher, Herabzieher;
Räuber, poet. (raptor Eg., so auch
Fritzn., anders Vigf. s. v.). — N.
tungls tj. Vol. 40, 7.
tiö, f. (F. 114, § 61, 1), die Zeit; im
Plur. tiöir die kirchlichen horae, der
Gottesdienst (Fritzn. s. v. 3 w. 4).
— D. hlyöir tiöum wohnt bei (eig.
hört zu) dem Gottesdienst 240, 4.
Gemeint ist hier wohl nicht die
Frühmesse (ottusongr), sondern der
Hauptgottesdienst; morgintiöum in
S wird nur den Gegensatz von
aptansongr meinen, vgl. Fritzn. s. v.
morgintiöir. Auch hei dieser Er-
klärung ist „stendr snemma upp"
am Platze. Vgl. über Olafr hinn
helgi Fiat. II. p. 48, Z. 15, 16 v. u.
tiöa, schw. v. (vgl. tiör adj.), impers.
gelüsten, mit Acc. vgl. Lund p. 24.
— Praes. S. 3 alls mik pik vaöa
tiöir 0-, 2.
tiöindi, PI. n. (vgl. tiör, Vigf. s. v.),
eig. die Zeitungen, die Neuig-
keiten, (neue) Begebenheiten.
— N. mikil tiö. 12, 2; morg tiö.
13, 8 vgl. grein f.; hver tiö. 81, 8;
er eigi at sinni sogö fl. tiö. 94, 9
vgl. sogö s. v. segja. — G. tiöinda,
spyrja tiö. etwas zu hören wünschen
31, 3 (percontari res auditu dignas
Eg.); p\i er ok pat tiöinda 82, 2 =
tunc aeeidet Eg. ; der Gen. abhän-
gig von pat, vgl. Lund p. 151;
ähnl. varö pat til tiöinda 151, 18 ;
varö ekki t. tiö. es ereignete sich
nichts Bemerkenswertes 242, 1. —
D. tiöindum 73, 5; A. tiöindi 24,
11; 48, 17; Asf. 166, 18; 229, 3
s. spyrja.
tiör, m. (vgl. tiö f.), die Zeit. — A.
i pann tiö zu der Zeit 124, 6.
* Vigf. s. v. tiö bezweifelt das
Vollkommen von tiör m., doch vgl.
Nor. § 325; Ger., Vollst. Wb., Fr.2
und die dort zitierten Werke.
| tiör, adj. (F. 114), zeitig = an der
Zeit, üblich, häufig. — N. n.
titt ; hvat er titt um pik was ist an
der Zeit bei dir, was gibfs bei dir ?
(quid agis? Eg.) 60, 11; pat er titt
meÖ oss das ist üblich bei uns 135,
9; mit blofsem Dat. 171, 25; 222,
28; vgl. Lund p. 65, 113. — hvat
titt er um 228, 1 ; hvat titt se was
passiert sei, wie es stehe 156, 8.
PL N. m. tiöir üblich 213, 6; N. f.
tiöar 231, 14. — Vgl. auch titt adv.
timatiagr, m. (tirni 2); dagr), der
Glückstag. — N. 166, 5.
timi, m. (F. 114, § 65, 1; e. tirne).
1) die Zeit. — A. i penna tima
für diese Zeit, in dieser Z. 124, 6
Var.; i pann t. 149, 5; 213, 6. —
2) die glückliche Zeit, das Glück.
— A. 194, 20; göÖan t. 219, 23.
tina, schw. v. (zu teinn? vgl. Vigf),
Laub u. dgl. ablesen, aufzählen f
herzählen. — Praes. S. 2 tinir
221, 28.
titt, adv. (eig. n. von tiör), häufig,
eifrig. — 60, 8; 68, 16. — Superl.
(§ 83 a3)) sem tiöast so eifrig wie
möglich (vgl. sem) 62, 21.
tili, indekl. Zahlw. (F. 123 g. taihun,
§ 15, 3; 86), zehn. — 152, 3.
tiundi, Zahliv. (F. 124 g. taihundo,
§ 15, 3; 87), der zehnte. — N.
m. 21, 10; N. f. tiunda 44, 2; N.
n. tiunda 6, 7.
togr, m. s. tigr, m. — tolf s. tölf.
torf, n. (F. 119), Rasenstücke,
Torf. — D. torfi 161, 15.
torg, n. (dän. torv, nach Vigf. urspr.
slav.; vgl. übr. targa F. 119), der
Markt. N. torg 167, 23; var
sett torg war ein Markt (Kauf-
gelegenheit) eingerichtet.
torleiöi, n. (tor-, g. tuz-, gr. dvq-\
F. 123; leiöi vgl. leiÖ f.), der üble
Weg; Asf. haföi farit allt torleiöit
106. 11 = die ganze üble Wege-
strecke zurückgelegt hatte.
202
torvcMr
tros
torveldr, adj. (tor- >y//. torleiöi, -veldr
cm valda) , schwer zu bewirken,
s c li w i e ri g. Kompar. N. n. tor-
veldra 209, 27.
töl, PI. n. (e. tool, zu g. taujan be-
reiten F. 115), Werkzeuge, Ge-
räte. — A. 17, 23.
tölf, t*Mfc&?. Zahlw. (F. 126), zwölf,
fl/fer tolf; g. tralif; vgl. § 86. Als
Nom. 27, 11; G. 17, 16; Helr. 7,
5; A. 6, 3; J3G, 11.
tölfti, Zahlw. (F. 126; vgl. tölf), der
zwölfte. — N. f. tolfta 44, 8; N.
n. tolfta 6, 7.
tömr, adj. (dän. tom F. 124), leer.
— D. n. tömu 236, 2.
topt, f. (§ 26, 4; Nor. § 114, 4, Vigf.,
Fritzn. topt; aber die Schreibung
tomt spricht nicht sehr für Iden-
tität mit engl, tuft = Busch; vgl.
auch tömr, dän. tomt Bauplatz),
der freie Platz, Bauplatz. —
PI. A. toptir (domos Eg.) Grm.
11, 6.
traö s. trofta.
trauftr, adj. (^troÖa? dem Sinne nach
= tregr unwillig Fr.), abgeneigt, ver-
drossen. — N. m. 241, 15. — A.
n. adv. trautt mit Mühe, kaum
196, 12.
traust, n. (F. 125 g. trausti n. Ver-
trag), die Zuversicht; das Ver-
trauen; die Sicherheit, sichere Hilfe.
— N. 197, 23; D. trausti 175, 11;
A. 36, 8; hvert traust at honuru
var = wieviel Sicherheit bei ihm
war = wie vertrauenswürdig er
war 197, 9.
traustr, adj. (F. 125), zuverlässig.
— N. m. 40, 10; A. f. trausta 52,
9. — Komp. traustari ; A. n. traust-
ara (firmius Eg.) 40, 16.
trefr, PI. f. (vgl. traf, PI. tr<?f Vigf.),
die Fransen an einem Kleide. —
N. 231, 29.
treysta, schw. v. (F. 125\ Vertrauen
fassen, wagen, versuchen. —
Praet. S. 3 treysti 40, 17. — Med.
treystaz vertrauen, sicher sein,
sich verlassen auf (c. D.). — Inf.
ser tr. sicher sein für sich (fidere
sibi Eg.) 17, 8. Vgl. Lund p. 77.
— Praet. S. 3 treystisk getraute sich
S, 5 = f)oröi 198, 33.
tre, n. (F. 118 g. triu; § 4, 4; 30, 4;
49, 3), der Baum; auch vom ent-
iritrzeltm od. gefällten Baumstamme
und Holzstücke gebraucht. — N. it
aldna tre VqI. 47, 3. - G. tres 49,
15; Gsf. tresins 20, 9; Dsf. trenu
61, 1 ; 93, 20. A. tre als Stoffname
= Bauholz 17, 24. — PI. N. tre
77, 24; G. trja 20, 7; A. tre 12,
15; Asf. trein 13, 1.
trcna, schw. v. (vgl. tre), verholzen,
trocken werden oder absterben
(von Gewächsen). — Inf. 24, 3.
trjöna, f. (vgl. Vigf.), eig. der Schna-
bel; dann eine gespitzte (eisenbe-
schlagen e?) Stange, als Waffe od.
Zeltstange gebraucht. — PI. A.
trjönur Grott. 18, 2; D. H. II, 613
vermutet hier die Bed. „Streitäxte" .
troöa, stv. (g. trudan, F. 125; vgl.
§ 104). 1) treten. — Praes. PI. 3
troöa helveg VqI. 52, 7 vgl. Lund
p. 59; auch mit persönl. Acc. (Lund
83) tr. undir fotuin einen unter die
Füße treten; vgl. w. u. — Praet. S. 3
traö (Hämo. 3, 4 traddi von treöja)
228, 23 vgl. PI. 3 trööu (ältere Form
träöu) hana u. hesta fötum 112, 5
ließen sie von ihren Pferden zer-
treten. Pass. Part. N. f. troöin
229, 12. 2) durch Festtreten voll-
stopfen, fest ausfüllen. Praet.
PI. 3 träöu upp otrbelginn 174, 6.
trog, n. (F. 118), die Holzschüssel,
der Trog. — N. 62, 19; Dsf.
troginu 62, 21; Asf. trogit 62, 23.
trollen. (F. 126, dän. trold; Golther,
G. Myth. 117% vgl. auch Vigf., Bg.
zu VoJL 40, 8 N. F. p. 7), das Unge-
heuer, der Unhold; namentl. von
Riesen gebraucht. — G. trolls VqI.
40, 8. Dazu vgl. D. Altert. 5, 125 :
der trolls hamr, das Unholds-
Gewand oder Äußere ist natürlich
die Wolfsgestalt, in der der Dämon
steckt. — PI. A. troll 53, 12; 101,
2. — baö troll taka ülfh. hieß die
Unholde usw.( Verwünschungsformel)
160, 6.
* In mgihol. Bez. vgl. noch Golth.
G. Myth. 162; in grammat. Nor.
trollkona, f. (.<?. troll, kona), ein weib-
liches Ungeheuer, garstiges Riesen-
weib, fast = gygr. — PI. N. troll-
konur 15, 22.
trollskapr, m. (s. troll, -skapr F. 331),
Figenschaft eines troll, etwa =
Hexerei. — G. 156, 30.
tros, n. (g. -trusnjan vglt. F. 126), der
tni — tvihenda
203
Abfall; spez. ein dürres Laub od.
Holzstückchen. — N. 61, 2.
trü u. trüa, f. (g. triggva, F. 125;
vgl. § 55, 1 u. 68. 1), der Glaube,
die Überzeugung. — \)dX er min trüa
10, 7; frat veit trüa min 29, 2; 40, 5
= profecto Eg.; by my troth Vigf.;
Lund p. 512 faßt trüa min als
Umschreibung für Gott (= Gegen-
stand meines Glaubens); vgl. da-
gegen Gr. IV, 955. — G. sva njota
ek trü (§ 21, 3) minnar 51, 5 =
ita fructum percipiam ex fide mea Eg.
( Vgl. nhd. „so wahr mir Gott helfe!")
trüa, schiv. v. (§ 117, 1; g. trauan,
F. 125), glauben. — Inf. 27, 11;
56, 7, 12 (vgl. Lund p. 77); 64,
18. — Prass. S. 1 trüi ek 63, 18;
S. 2 ef f)ü trüir 11, 2; tr. pu 171,
29. S. 3 trüir Fäfn. 33, 4. — PL
1 trüum ver hann guö vera 9, 4;
PI. 2 trüi-JDer 9, 3 ; vgl. Liund p. 50.
— Imp. S. 2 trü 190, 7 vgl. § 126.
— Praet. S. 3 trüöi 34, 16; er (=
quibus) hann trüöi bezt 150, 21;
vgl. 156, 8 |)ann er (= cui) h. tr. b.
trülyndr, adj. (trü- zu trür treu;
-lyndr zu lund f., lyndi n.), treu-
gesinnt, getreu. — A. f. 238, 10.
trümaftr, m. (trü, maör), ein Glau-
be n s m a n n ; N. tr. mikill ein recht
guter Christ 261, 7.
trünaftarmaSr, m. {s. trünaör, maör),
der Vertrauensmann. — k.156,
15.
trünaör, m. (trüa, F. 125), die Über-
zeugung, Versicherung , Bürg-
schaft, Treue. — D. af trünaöi von
Verläßlichkeit, von genügender Fe-
stigkeit 17, 4; segir honum af trün.
= teilt ihm im Vertrauen mit 200,
13. — eiga undir gaezlu eöa trünaöi
Iö. 35, 9 unter der Aufsicht oder
Verantwortlichkeit der Idh. haben;
es der Idh. zur Aufsicht übergeben
haben. — A. eigum engan trünaö
undir honum ne vingan haben keinen
Anspruch auf Treue und Freund-
schaft bei ihm 154, 6 vgl. eiga*.
leggja trünaö sinn a konu vald 193,
26 vgl. nhd. „sein Vertrauen in ein
Weib setzen" u. „sich in eines Weibes
Gewalt begeben".
trygö, f. (F. 124, e. truth), das Ver-
trauen. — D. i trygö Sigrdr. 7, 3.
tryggr, adj. (g. triggs; § 5, 1; Ark.
24, 344, F. 124), zuverlässig.
— N. n. trygt (vgl. § 46, 1) 53, 10.
tunga, f. (g. tuggo; § 16, 2; 18; 68,
1, F. 123), die Zunge, Sprache.
— N. 23, 9; Nsf. 156, 26. — G.
tungu 29, 8. — D. A. tungu (Zunge
= Sprachgebiet) 143, 7; 124, 10;
Asf. tunguna 117, 20. — PI. N.
tungur 29, 7 Var.; Gsf. tungnanna,
29, 7; A. 171, 24; = Sprachgebiet,
Land D. 190, 29.
tungl, n. (vgl. tunga F. 123), das
leuchtende (züngelnde) Gestirn, spez.
der M o n d. Vgl. Vigf. s. v. — G.
tungls 14, 16; zu VqI. 40, 7 s. D. Al-
tert. 5, 125; danach hier = Sonne;
doch verstand der Verf. von Gylf.
tungl als Mond; vgl. auch F. J. Gg.
S. 95; A. tungl 16, 2; Asf. tunglit
15, 19.
tungurcetr, PI. f. (s. tunga, röt), die
Zungen-Wurzel. — Dsf. 156, 27.
turn, m. (vgl. lat. turris Vigf.), der
Turm. — A 192, 19.
tuttugu, indekl. Zahhv. (vgl. § 86; g.
tvai tigjus), zwanzig. — 222, 8.
* Urspr. Dual; Nor. § 374 l).
tun, n. (F. 122; die urspr., dem dtsch.
Zaun entspr. Bedeutung findet sich
nord. nur noch in tünriöa = e.
hedgerider; zur gew. nord. Bedeut.
stimmt ags. tun, e. town und gall.
dunum in Städtenamen; vgl. auch
Vigf. s. v.), Gehöft, Wohnung; eig.
der eingehegte Grasplatz vor dem
Gebäude (auf Island) od. der innere
Hof räum (in Nonvegen). — PI. D.
Ööins tünum i Vafj^r. 41, 2 (in
Odhins Gehege ( = Wohnsitz) Ger.
— Über die Bildung des Plur. vgl.
§ 49, 1; Nor. § 296 a8).
tveir, Zahhv. (F. 126; g. tvai, Gen.
tvaddje; § 27, 1 ; 34, 2; 45; 85),
zwei. — N. m. 15, 16; G. tveggja
79, 13; tveggja vegna 161, 18 vgl.
vegna, tv. huga 194, 1 vgl. hugr;
Dat. tveim 48, 13; A. tvä 14, 8;
15, 2. — (N. u.) Acc f. tvaer 14, 9;
71, 11. — ä tvaer hliöar zu zwei
(d. i. beiden) Seiten Regm. 24, 5;
(N. u.) Acc. n. tvau 12, 15; 14, 17.
— D. n. (wie m.) tveim 14, 10.
* adv. i tvau (eig. Acc. n.) ent-
zwei Grott. 23, 8.
tviburi, m. (s. Vigf. s. v. Tvi-, Nor.
s. tui ; buri vgl. Buri), der Zwilling.
Gew. im PI. tviburar N. 152, 5.
tvihenda, schw. v. (s. Vigf. s. v. Tvi-;
204
tyfr — um
K. henda)j mit zwei Händen er-
greifen, schwingen. — Praet. S. S
tvihendi 114, 8.
tyfr oder tofr, PI. n. [zu ags. Ufer?
vgl, V. 117 8. tab), das Opferfleisch,
dann = Zauberin ittel. — 1). a, 7.
tyrfa, schw. v. [vgl. torfn.), mit Ba-
sen bedecken. — Inf. 161 , 22.
lysvar, adv. (= tvisvar, zu tveir F.
126; Ger. vgl. g. tvisstass Zwietracht),
zweimal. — Sigrdr. 6, 6.
tyhraustr, adj. (s. ty- 6«* Vigf. s. v.
Tyr u. hraustr), eig. in göttlicher
Art rüstig, recht rüstig. — N.
U, 13. — Vgl. tyspakr*.
tyna, sehn-, v. (F. 122), verderben,
verlieren, mit Dat.; vgl. Lund
p. 87. — Inf. tyna ser sich das
Leben nehmen 121, 8; t. = ver-
lieren 207, 20; eptir lifa at t. eigi
grimdinni fortleben {in der Art),
nicht an Bitterkeit zu verlieren = l
fortleben, ohne an B. zu verl. 224.,
13. — Pra?s. S. 3 tynir 16, 3. — I
Med. tynaz zugrunde gehen. —
Inf. 6, 14; 97, 6. — Pra?t. S. 3
tyndiz 98, 2. — Part. Med. £>ar er
hann haföi tynz 98, 5.
tyspakr, adj. (s. tyhraustr u. spakr),
eig. von göttlicher Klugheit, recht
klug. — N. 34, 20.
* Für tyhraustr u. tyspakr vgl.
auch Einleit. p. 114, Anm. 207 u.
Tyr. — Nach Wisen, Gloss. zu
Garm. Norr., wäre übrigens dies ty-
viell. älterem tvi- [zwiefach) gleich-
zusetzen.
tsela, schw. v. (vgl. täl f. Betrug F.
120), täuschen; mit Dat. u. Acc. ;
vgl. Lund p. 73. — Inf. Fäfn. 33,
3 {mit Acc). — Praes. S. 3 taelir
193, 35. — Vgl. auch tälar dis.
tQl 8. tal.
t9ng, f. (F. 116; § 61, 3; 72, 1; ahd.
tanga), die Zange. — D. tQng 108,
6; A. tQng 17, 22.
tpnn, f. (g. tunjms; § 72, 1 ; F. 113),
der Zahn; besonders von den
Schneide- u. Eckzähnen, auch von
den Stoßzähnen und Hauern der
Tiere gebraucht; vgl. jaxl u. Vigf.
s. v. — Der Sing, scheint auch
kollektiv zu stehen, vgl. die Beisp.
bei Vigf. u. Fr.; so wohl auch 62,
7 glotti viö tQnn (Acc.) = nudatis-
que dentibus subridens Eg. — PI.
X. tennr [vgl. § 72. I) 35, 15; D,
tonnum //, 6.
lohirr oder t^tlurr, m. (e. tatters
Vigf.), der Fetzen, Lumpen. —
PI. I). totrum 231, 88.
togr 8. tigr m.
u.
ugla, f. (ahd. uwila Ger., e. ovvl
8. Vigf.), die Eule. — G. uglu
Sigdr. 17. 8.
ulfr, ulfa pytr s. ülfaj)., ülfr.
Uli, f. (g. vulla, F. 298; § 27, 3;
55, 2), die Wolle. — N. 35, 20.
ullarlagQr, m. (ull; lagör), die Woll-
flocke. — A. ullarlagö 117, 7.
um {urspr. umb § 23 a, F. 38), adv.,
präjjos. mit Acc. [u. Dat.), um,
über. — 1) mit Acc. — a) räum-
lich: a) um, umher {zugleich mit
adv erb. Verwendung) litaöiz hann
um 5, 6; um skygnaz skyli Hpv.
1, 3 vgl. um at sjäz 93, 2 u. sez
meir um 90, 10; um hana 11, 10;
J)ar ütan um 12, 4; um brunninn
24, 2; spennir um sik 30, 13; ferr
gullband um hQfud 43, 2 s. u. fara;
um lQnd q11 38, 3, 4; brauz um
41, 16 {vgl. brjöta); batt um skegg
geitar ok um hreöjar ser 96, 5
(vgl. binda); gein um oxahqfuöit
{vgl. Eg.) 72, 4, 5; tök um hann
umfaßte ihn, faßte ihn in der Mitte
80, 3; tök um hals 193, 24 s. hals;
um liöu spenna Sigdr. 8, 5. —
ß) über (vgl. of a) üt um hafit
3, 9 wie haföi siglt um haf 140, 12;
um sjä 180, 15; vgl. auch üt um
Asgarö über die Grenzen von Asgard
hinaus 70, 12; 94, 7 nebst üt kominn
um borgina 67, 23 und inn um
Asgaröa über die Gr. von Asg. hinein,
nach Asg. hinein 100, 14; ähnl. inn
um äsgrindir 102, 2. Vgl. inn adv.
u. üt adv. — dreifaz um (Var. yfir)
heim allan 20, 8; riöa um Bifrost
brüna 21, 6 vgl. 76, 20 u. föru um
fjoll 93, 9; stööu üt um raefr 152,
14; kom inn um logann hineinkam
über die Flamme hin 199, 1; ser
hann um alla heima 25, 10 vgl. um
allan heim über die ganze Welt hin,
in der g. Welt 81, 8; för viöa um
heim iveit über die Welt hin, weit
in der W. umher 97, 9; ähnl.
umböt — umdQgg
205
231, 5; fljüga um allan heim 49, 1 |
= jQrmungrund yfir Grm. 20, 3;
in Fällen wie 77, 22 sendu — um
allan heim ist auch die Übers.
„durch" zulässig {so Ger.), vgl.
u. b); seri um gotuna über die
Straße hin, auf die Str. 138, 10;
um sköga 159, 2; soekir fram um
merkin {vgl. 163, 16), auf die Feld-
zeichen zu 178, 8. — um alla danska
tungu [über das nordische Sprach-
gebiet vgl. danskr) 124, 10; um
ianga leiö {vgl. langr*) aus welter
Ferne 104, 11 ; vgl. damit um langan
veg 62, 8 {etwa = weitläufig, weit- \
ausholend ?).
b) zeitlich: über, durch {vgl.
of 2) um allar aldir alle Zeiten
hindurch 25, 13 vgl. 87, 5 und um
aldrdaga Vol. 64, 7; um daga die
Tage über (interdiu Eg.) 78, 12;
173, 10; um daginn den Tag über,
um Tage 54, 8; 155, 21; um alla
Häkonar sefi e, 1 ; um sumarit den
Sommer über 99, 14; um hriö
eine Zeit lang 71, 18; um kveldit
gegen Abend {nach Ger., Sp. 1053
ist hier nicht die Zeit, welche
während eines Zustandes verfließt,
sondern der Zeitpunkt gemeint, der
bei Eintritt eines Ereignisses un-
mittelbar bevorsteht) 57 , 1 ; um
nöttina bei einbrechender Nacht
169, 10. — um morgininn gegen
den {folgenden) Morgen hin, am
f. M. 156, 7 ; allt {nur verstärkend)
um miöjan dag über Mittag {selbst)
hinaus 221, 13.
c) modal: inbetreff, über
(vgl. of 3) hvat varö pa um J)eira
srett? 10, 11; räöa um skipun
borgar 17, 14 vgl. raeör um viö sik
Fafn. 33, 2 u. räÖ um meÖ oss! 172,
9; eitt mark um djarfleik hans 34,
15 vgl. 134, 4; sjamk um Munin
(Jrm. 20,6; varö illa viö [adv.) um
sonu sina 215, 13 = ward traurig
über ihre Vorstellungen {wegen ihrer
Söhne ? vgl. Edz. Anm. zu der St.);
vielleicht hierher spyrja tiöinda um
langan veg {über eine weite Reise?
so Eg.) vgl. aber oben a) ß) ex. —
reynt er um [)enna leik 63, 22;
gort um störvirki hans 64, 2; her
langt um at gera weitläufig hier-
über sein 67, 2 vgl. segja um otriun
114, 17. — Wohl kausal gemeint
ist Helr. 8, 8 um £at ( Var. of |)at)
= hierum; vgl. of 3) gegen E.
d) In a dv erb. Verwendung
besonderer Art begegnet um bei
Zahlangaben = darüber; vgl. oben
a) ß) so Grm. 24, 2 um fjörum
togum = amplius quadraginta Eg.
vgl. of 4)aNi auch bez. der syntakt.
Fügung, s. auch Vigf. s. v. um
C 111.
e) Als verstärkendes Fr ä fix vor
Verben wechselt um mit of {vgl.
of 5) in der poet. Sprache, vgl. Vigf.
s. v. of u. um p. 462; Gebh., Präp.
S. 50 — 53 redet von einer Perfektlv-
Partlkel, die von der Bedeut. „über
etwas hinausu d. h. über das bloße
Wollen, Anfangen ausgegangen sei-,
nach Ger., Vollst. Wb. 1054 kommt
um (umb) als part. explet. (= ver-
stärkendes Prä f.) in den ältesten
Island. Hss. nicht vor; vgl. of *).
- orö um kvaö Grott. 24, 2; sitja
um sättir saman Vaf{3r. 41, 6. —
Auch neben einer Präp., so yfir
um riÖa Helr. 10, 6. — Seltener
(vgl. Vigf. s. v. of and um II) vor
Nominibus; um vert 192, 21.
2) mit Dat. wird um nur in ein-
geschränktem Maße und zumeist in
der poet. Sprache gebraucht. Vgl.
Vigf. s. v. p. 650. Nach Ger.,
Vollst. Wb. Sp. 1052 begegnet in
den ältesten isl. Hss. umb c. D.
niemals. — In der pros. Sprache
namentlich bei Ze i t bestimmungen :
um sumrum die Sommer über, zur
Sommerzeit 159, 2.
* Nach Bg. Rökst. S. 38 ist
altn. um elgentl. eineVerschmelzung
von umb (gr. d/ucpi, dtsch. um) und
uf oder of ig. uf, gr. vno, dtsch. ob
in ob-siegen). Gebh. Präp. S. 43
fügt hinzu, daß yfir (urspr. nur
Adv. zu of) sich mit um in die
Verwend. als Präpos. teilt, vgl. of *
gegen E.
umböt, f., meist im PI. (vgl. um,
bot f.), die Buße, der Ersatz
eines Schadens. — PI. G. umböta
(vgl. Var.) 96, 9.
umbüft, f. = umbüningr (vgl.
büningr), die Sorgfalt, Pflege. —
A. 225, 27.
umclogg, f. (um a,ß); dogg) eig. der
Übertau, der etwas anderes be-
206
umt'ram — undarligr
deckende Tau; umd. arins poet.
der EuM des Herdes Guör. II, 24, 6.
■ Das Wort (unil.d. sehr. 11. G.)
(ludet sich nur an dieser 8t.
umi'rani, adv. u. präpos. c. Acc. {vgl.
\\ in. § 163 a; fram u. um ]) a
darüber hinaus, jenseits; vera
unifram aöra menn andere Leute
übertreffen, Überragen '»'i, 13 vgl.
37, 9; 173, 10 hafa e-t umfr. aöra
m. == etwas vor anderen Leuten
vorausbesitzen. hafSi i^rötür ok
algervi jafnframt . . . eöa um fram
nokkura (sc. atgervi vgl. Ba) 149, 8.
Auch getrennt um hvern mann fram
171, 19—20. So auch vera umfr.
aöra menn 190, 25; 194, 18; hann
(sc. väpnab.) er langt um aöra m.
fram 196, 28. — Adverb. = überdies
136, 17. — Für die Stelle langt ser
hugr J)inn umfram 202, 23 nehme
ich den Sinn an: weithin sieht dein
Geist Überweg = du hast noch iveit-
gehende Pläne! {Vgl. Edzardis
Anmerk. in s. Übers.)
umhverfis . adv. u. präpos. c. Acc.
{vgl. Wm. § 163 a, um u. hverfa;
urnhv. ist verstärktes um in der
Bedeut. 1) a) a) ivie umfram in der
Bedeut. 1 ) a) ß) ), ringsum. —
umhv. heim 12, 7; urnhv. JQrÖina
14, 10.
ummseli, PI. n. (um, mal), die
formelle Erklärung, Ver-
sicherung. — A. 194, 4; =
Heiratsverabredung 201, 29; vgl.
D. H. II, 406. — Von einer Wette
239, 16; 240, 12; einer Prophezeiung
260, 15.
umsjär, m. der die bewohnte Welt
umgebende Ozean, das Weltmeer
{vgl. um 1) a) a) u. sjär). — D.
umsjä 72, 20, vgl. Var.
umskipti, n. (um, skipta), ÄeWen-
dun^ in einer Sache, der Um-
schlag. — Meist im PL, so N.
249, 10.
una, schw. v. (§ 117, 1; Ger. vglt.
g. unvunands betrübt; ahd. won&n
Vigf.), sich ruhig verhalten, zu-
frieden sein mit etw. (Dat.);
vgl. Lund p. 73. — Inf. 201, 24.
Praes. S. 1 ok uni ek J>vi illa 67,
21 = quod equidem aegre fero Eg.
S. 3 unir 201, 12; 155, 31; der
Sinn des Sprichwortes scheint: das
Auge ist. schon zufrieden, 80 fange
es nur darauf Steht, nur den An-
blick hat (a sör). Vgl. außer MiiUh.
Dm. XXVII, 2, 81 An>/i. auch Binder
Sjirielue. JV. 127. — Iiiijht. S. 2
uiii sei zufrieden 169, 26. — Prast.
S. 1 unoa ek |»vi Jio 206, 7;
unöi 203, 29; PI. 1 unöum Helr.
12, 1. PI. 3 unöu illa sinum hlut
137, 4 = male contenti sorte sua
Eg. ; unöu ser nü vel 192, S=waren
tvoldzufrieden.
uiii^. n. (una, vgl. auch ynöi n.), das
Behagen, der Genuß. — N. 239, 21
J'iykkir u. i (vera).
und präpos. s. undir.
uud, f. (F. 288, g. vunds adj. wund,
vundufni f. Wunde), die Wunde;
in Prosa meist durch sär n. ersetzt
(Vigf.). — Nsf. undin 212, 9; en nü
]jytr undin jetzt wallt die Wunde,
. dies könnte wohl nur bedeuten:
Blut strömt aus der Wunde {so Rn.,
Edz.)y richtiger wohl mit B' zu ver-
muten: en nü prytr (f>rjöta) ondina
= nun geht mir der Atem aus.
undan, präpos. c. D. u. adv. [vgl.
und, undir), von unten her, un-
ten; von unten fort; überh. fort,
davon. — 1) präpos. standa undan
vaengjum hans 26, 13 vgl. standa.
S. auch (Jrm. 31, 3. — gekk u.
skipinu ging unter dem Schiffe fort
220, 2. — koma fram undan tQtrum
= unter den Lumpen hervorkommen
231, 31. — 2) adv. {fort) komz
undan 10, 15 = elapsus est; renna
undan 15, 14; ähnl. 177, 18; undan
gengu = nachgaben, einstürzten 233,
13; bei undan 54, 6 ergänze aus
dem Vorhergeh. hljöp ; vgl. 222, 23 ;
undan leita 251, 14 s. leita.
* Als Präpos. findet sich undan
in der L. Edda nur Grm. 31, 3
nach R der L. E. {Ger.), als Adv.
entspricht es [nach Gebh., Präpos.)
dem l. sub- in surripere, dem nhd.
ent- in entgehen.
undarliga, adv. {s. undarligr), in
wunderbarer Weise. — 26, 10;
49, 7 {hier ironisch = mire Eg.);
= ungewöhnlich 192, 5.
undarligr, adj. (F. 306; Ark. 27,
S. 49 ) , wunderbar; auch =
wunderlich, seltsam. — N. n.
eigi er [>at undarligt nicht zu ver-
wundern ist das 15, 13; 30, 11;
undir — unnr
207
34, 7; vgl. auch hitt er undarligt
50, 16 u. 239, 8; PI. N. n. undarlig
tiöindi 50, 12.
undir poet. auch und, adverb. und
präpos. mit Dat. u. Acc {vgl. Wm.
§ 163 d, Vigf. s. v.; F. 38), unter.
— 1) mit Dat. 9, 7; 11, 19, 13, 5;
25, 1; 20, 13; Ä8, 6'; 58, 14 (u.
peim) tgtf. 76, 21; 80, 12—13; eiga
undir gsezlu 35, tf «#tf. eiga*; vom
Range undir honum Ü2, 6; eiguin
und. hon. 154, 8 n/Z. eiga; trööu
und. hesta fötum 122, 5 s. troöa;
und (= undir E der L. E., Uj
Grm. 34, 2; Regm. 14, 6. — Von
Pferden: undir Gunnari = mit G.
im Sattel 202, 5. — 2) mit Acc,
unter = wacß. unten hin 11, 13;
54, 16; 66, 5; 80,16; #5, 10: 204, 7 ;
208, 8; 159, 27; und eik borit
Helr. 7, 4; helt und. megingjaröar
hielt (die Hände) unter den Gürtel
107 , 5 = hielt sich mit den Händen
am Gürtel fest. — svipti undir
hQnd ser = verbarg unter die Hand,
in seiner Hand 115, 10. undir liQnd
103, 15 = unter die Achsel hin,
um die Achselgegend (humeros Eg.).
— tekit u. sik = sich unterworfen
245, 1. — 3) adverb. — byr undir
befindet sich darunter = liegt zu-
grunde {steckt dahinter, Edz.) 202,
19; 220, 13; 224, 24; ähnl. von der \
ursprünglichen (dann veränderten)
Gestalt des Runenzeichens: undir j
var, er 218, 2, 9 = ursprünglich j
(geritzt) war, ist. — Als trennbares \
Präfix in undir lara 79, 16 = subire j
Eg., darunter gehen oder kommen, i
— undir komiz s. koma.
* Nach Sievers P. Br. B. V, 484 fg. i
ist und urspr. Präpos., undir Post-
pos, u. Adv. (vgl. fyrir*, of* gegen \
13.). Die kürzeren Formen ver- \
schwinden allmählich fast ganz. — i
Im g. entspr. nord. und die Präp. i
und (mit Dat. u. Acc); neben undar !
(Präp. mit Acc.) steht dort das \
Adv. undaro.
undirhyggjumaQr , m. (s. undir,!
hyggja, maör), ein hinterlistiger !
Mensch. — N. 153, 24.
undirküla, f. (s. undir; k\i\s.=Kugel !
Vigf'.; Erhebung überh. Fritzn.), das
(gewölbte ?) Fundament, poet. —
Acc undirkülu c, 3; 113, 12.
* Eg. übersetzt vaz (vazta) undir-
külu mit globosa oceani funda-
menta und tuber oceani fundamenti
loco jactum. — Vgl. auch Anm. 19
I, 'diu; Gering KvasJ). 22.
undr, n. (as. vundar, F. 306), das
Wunder. — N. undr rnikit 47, 8
= valde rnirum est Eg. ; 53, 7. —
Dat af hverju undri 179, 27; hier
wohl konkret = wunderbares Ge-
schöpf [Ger.); vgl. auch die Beispiele
bei Vigf.
! undraz, schw. v. Med. (vgl. undr),
mit Acc, sich verwundern über
etw. - • Pra3s. S. 1 |)at undrumz ek
217, 11, 13; PI. 3 undraz 191, 32.
-- Preßt. S. 1 ek undruöumz 205,
10; S. 3 hann undraöiz 4, 2. —
Plur. 3 undruöuz 223, 13.
ungmenni, n. (s. ungr, -menni zu
maÖr), der junge Mensch. — N.
ungmenni eitt 70, 19 == adolescen-
tulus Eg.
ungr, adj. (g. juggs; § 43, 2; 81, 2;
F. 244), jung. — N. m. 70, 13;
74, 8 [hier = tenerior, quam ut; es
ließe sich übersetzen: schien mir
etwas jung oder zu jung, um usw.
Vgl. ÜtiÖ at synja bei Lund p. 250
u. 374); D. m. ungum Sigdr. 35, 6.
— PI. N. m. ungir 35, 7; 65, 22;
N. f. ungar 23, 3 ; Grott. 23, 3 (die
rüstigen Jungfrau' n Ger.); G. m.
ungra 177,9; Dat. m. ungum 121,
21 vgl. maÖr 3). — A. n. ung
160, 25. — In schivacher Elex.
Sing. N. m. sä inn ungi 63, 2; Voc
VQlsungr ungi Regm. 18, 3; A. f.
ina ungu 260, 21.
unna, prät, präs. (§ 119; F. 17; vgl.
äst f.), gönnen, lieben (d.i. Liebe
gönnen nach Vigf.) mit Dat. der
Person und Gen. der Sache; Lund
p. 73, 173. — Inf. lieben 194, 30;
203, 23; gönnen 217, 4. — Prses. S. 1
ann 201, 28 = ich gönne; 202, 22 =
ich liebe; S. 3 ann = liebt 197, 5;
209, 22; = gönnt 217, 25. — Imper.
S. 2 unn (Wm. § 155 h) 205, 33.
— Praet. S. 1 unna = liebte 206, 3;
S. 3 unni = gönnte 116, 12; 175,2;
= liebte 122, 19; = war zugetan
171, 21; 176, 11.
umiit s. vinna.
unnr, f. (gewöhnlich scheint der Nom.
Sg. in der Form uör (ags. yö) zu
208
unz — upj)
begegnen , v 7. Vigf., Fr., g 62, 2;
I , 34), die Woge. — PI. N. unnir
Vol. 3, 4; den Sing. vas;i beurteile
nach Lund p. 17; Sigrdr. J^, 8;
A. unnir \\>1. 50, 5.
unz, konj. (oder unnz, nach Vigf. s. v.
r/M.v uud = //«£. präpos. und und
es = reJfltf. er; § 20, 5) bis daß.
— unz 6r varö jotunn VafJ)r. 31, 3;
256', 13; 169, 27.
upp, arfv. (g. iup nach oben, F. 34),
auf, aufwärts; auch — bis zu Ende
(upp eta = aufessen 156, 7; träöu
upp stopften auf, stopften völlig
aus 174, 6); *n Verbindung mit k,
frä, i «. w. «wc7^ «?s Präpos. (vgl.
iv. u. 2), s. Fritzn. u. Vigf. s. v.
1) «ch>.; rennr upp ok niör23, 4;
gewöhnt, als trennbares Präfix beim
Verbum, so upp leysti 3, 8; upp
gengit {vgl. ganga) 3, 11 w?Z. upp
dregit 55, 8; upp vissi 60, 19;
upp lüka aufschließen 68, 8; upp
skytr 89, 3 wjrZ. attc& vill eigi upp
(sc. fara, korna) 65, 2 vgl. Lund
p. 470; upp tekin aufgehoben = fort-
geschafft 240, 17, und häufiger noch
nachgesetzt: bar upp fiska trug
Fische in die Höhe, brachte Fische
heraus (aus dem Wasser) 173, 11;
lagöi upp ärarnar nahm die Ruder
ins Boot zurück 71, 19; byör upp
hornit (vgl. bjöda*) 65, 14; brä
upp schwang (ihn) hoch 57, 11;
droegi u. 3, 4; ät (eta) |)ann upp
= aß ihn auf 156, 6; flygr u. 94, 1 ;
foedduz u. 37,17; vgl. 121, 13; fcerir
u. 104, 11; gekk hann u. stieg er
uns Land 58, 6; greip upp hob auf,
ergriff 93,22; halda pvi upp 20, 9;
her hefr upp (impers.) = hier hebt
es an 149, 1 ; höf orminn upp 72, 4
kom upp aufkam = entstand 74, 24
impers. kemr upp 150, 6 s. koma
leggr u. legt auf, legt vor (d. h
nimmt als seine Portion) 93, 21
lypti u. 66, 6; retti u. 66, 7; rifja
u. 29, 5; rifnir (rifa) upp 216, 4
vgl. rifa; seildiz upp 66, 8; setti
u. 115, 22; settiz upp 60, 21; settar
upp 250, 18; sleit u. (s. slita) 74, 9;
spratt upp 70, 16; standa upp 61, 3
£<7£. stöö, stööu u. 57, 10, 11; st.
upp = stehen (noch) aufrecht, sind
noch kampftüchtig 222, 4; steig u.
(stieg auf = auf das Pferd) 77, 5 ;
118, 4; taka u. aufnehmen, über-
nehmen 99, 10; dagegen taka u.
/"?, 7 — aufnehmen , in die Höfte
heben; tök U. hob auf 107, 10 ////.
Ü4, ('.; nahm an siel, 7/.s. 3; toku
u. (sustulerunt Eg.) :/•?, 1 ; tök [>ar
upp brachte her rar (zum Vorschein)
240, 21; upp tekin fortgeschafft
240, 17 (vgl. aufheben — abschaffen):
vex (a. vuxu) upp //, 6; upp foßddr
aufgewachsen 32, 4; vekr (s. vekja)
upp 83, 8; vakti upp i-ii, 18.
2) /// Verbindung mit at, ä, frü.
i, ör, til, um, yfir als präpos.
— Natürlich kann auch diese Ver-
bindung selbst ivieder adverbiell
stehen, oder upp ad Derb, in engster
Verbindung mit einer der genannten
Präpositionen; Fälle der Art sind
im folgenden in Parenthese ein-
geschlossen. — In Verbindung mit
at c. D. = bis hinauf zu: drö
orminn upp at boroi 72, 10 = ad
marginem extraxit Eg. ; för upp at
rasfri 107, 18; sokkr u. at skaptinu
60, 20. — Mit ä c. ü. = auf: upp
ä |)ingum 73, 15; mit ä c. A. = auf,
an: för upp ä lüör sinn 10, 16 vgl.
126, 23 ; hleypr u. ä hest sinn 101, 9 ;
ganga u. ä himin 22, 2; kallaöi
upp a skipit rief zum Schiffe hinauf
177, 7; kastaöi upp ä himin an den
Himmel 96, 10; 105, 14; lagöi u. a
bak 118, 4; riöu u. a fjallit 118, 22;
setti u. ä himin 14, 9, 20 ; ser, sä
u. a hann, ä mik 135, 3, 4; soekir u.
ä landit ans Land, auf das Land
82, 6. — Mit frä c. D. = von —
ab, weiter zurück, hinter, über:
hvert upp frä oöru 5, 8 = unum
supra alterum Eg.; vgl. 26, 2, 3. —
Mit i c. D. upp i tungurötunum
156, 27 oben bei der Zungenwurzel.
— c. A. in, hinein: heyra mal i
eikina upp 93, 16; eig. hören in die
Eiche oben = in der Eiche oben vgl.
w. u. bei yfir u. i 2); kastaöi i lopt
upp in die Höhe 99, 4; rennir upp
i forsinn 79, 18; settuz u. i saeti
sin 18, 4; spytti u. i kerin spuckte
aus (eigentl. in die Höhe und es
fiel) in die Gefäße 100, 15; stakk
upp i raptana 107, 18. — Mit ör
c. ü. : losna ör joröu upp 82, 3 =
e terra evellantur Eg. ; tök upp ör
änni 107, 10. — Mit til c. G.; fara
upp til forsins 79, 15, 19 = gehen
hinauf (stromauf) bis zum Wasser-
upphaf — tilfr
209
fall. — Mit um c. A. (== über):
riöa JDangat upp um brüna 21, 6 =
reiten dahin {dort hinauf) über die
Brücke. — Mit yfir c. A. = über:
ausa u. yfir askinn 24, 2: festi upp
yfir hann 80, 14; hleypr upp yfir
JDinulinn 79, 18. — (aör f)eir fengu
sett yfir upp 61, 20 vgl. Var.); upp
yfir sik 93, 16.
* Von diesen verschiedenen Ver-
bindungen ist upp ä {vgl. auch ä
präpos.) am häufigsten und natür-
lichsten, sie hat sich bis in die
neueren nordischen Sprachen {dän.
paa = upp ä) fortgepflanzt.
** Als Komp. zu upp gilt ofar,
s. § 84.
upphaf, n. (s. upp, haf zu hefja), der
Beginn. — N. 6, 21; 56, 19; f>at
er u. sQgu Kessar damit beginnt
diese Erzählung (Rn.) 173, 4; Dat.
upphafi 17, 12. — PI. D. veldr
ollum upphofum f>ess bQls 202, 9
— ist von Grund aus an allem
Übel schuld u. w.
upphär. adj. (upp, här), hoch hin-
aufgehend. — PI. A. 245, 14.
* Die Acc. in 245, 14 beurteile
nach Lund p. 61; im Dtsch. ergänze
„er trug".
upphiminn, m. {s. upp, himinn), der
Himmel, poet. — N. Vol. 3, 6. —
(ahd. üfhimil vgl. Vigf.).
uppi. adv. {vgl. upp; Ger. vglt. g. iupa
= oben), oben. — 49, 14; 107, 6, 8.
— hafa uppi aufrechthalten = im
Gedächtnis behalten 152, 7; ähnl.
hans nafn mun uppi (sc. vera) sein
Name wird unvergessen sein 169,
25; vgl. 181, 16; D. H. II, 24, 25.
iippnumning , f. (upp, neraa), eig.
Aufnahme', als grammatischer ter-
minus = Voraufnahme (anticipatio
Vigf., praeoccupatio Eg.) 146, 1.
uppspretta, f. {vgl. upp, spretta, stv.),
das Aufspringen = Entspringen,
der Ursprung, die Quelle. —
PI. D. uppsprettum 8, 3 {vgl. Var.).
uppstaudandi, adj. {eigentl. Part, von
standa, upp); aufrechtstehend.
— A. m. 191, 11.
upplaka, f. {s. upp, taka); die
Hebung {eines Schatzes), Kon-
fiskation von Vermögen u. dergl.
— A. 192, 16.
urft, f. {vgl. Vigf.) gewöhnlich = der
Glossar z. pros. Edda.
Steinhaufe, das Geröll. — PI.
A. uröir 11, 6; 94, 3.
* F. J. Gg. S. 94 unten meint:
uröir {norw. ur) sind die wüsten
Steinhaufen, die besonders durch
einen Bergsturz bewirkt werden.
urt oder jurt, f. {vgl. Vigf.; zu g.
aürts in aürtigar|3s, ags. ort Ger.),
das Kraut, Gemüse. — N. urt alls
viöar Guör. IT, 24, 3 wird gewöhnt,
auf das Laub von allerlei Bäumen
bezogen; vielleicht ist an Baummoos
zu denken.
uxi, m. (F. 32, g. aühsa; § 65, 1 ;
67, 2); der Ochse. — Gsf. uxans
93, 21; Dsf. uxanum 93, 19, 20;
Asf. uxann 71, 8. — PI. N. oxn
3, 4; a, 5; Nsf. oxninir 3, 8;
yxnum 219, 2 {vgl. fyrir 1 c);
A. 0xn 3, 5.
uxahQfirö, n. {oder oxah.; vgl. uxi
u. hQtüö), der Ochsenkopf. —
Asf. 71, 21; 72, 5.
u.
ülfahamr, m. {s. ülfr, hamr), die
Wolfshaut. — PI. N. 159, 11. —
Dsf. 160, 5. — Es handelt sich hier
um die periodische Verwandlung
eines Menschen in einen Wolf { Wer-
wolf), vgl. u. a. Rieh. M. Meyer
S. 129—131.
ülfa-Jjytr, m. (s. ülfr; J)ytr zu frjöta
F. 137), das Geheul der Wölfe.
— N. ß, 4. Hier in älterer Form
ulfa-J).
ülfhamr = ülfahamr. — PI. Dsf.
ülfhomunum 160, 14; Asf. 160, 7.
ülfhvelpr. m. (ülfr, hvelpr F. 95 —
Junges), ein junger Wolf. — A.
196, 12; Asf. 207, 15; hier vom
Sohne des Sigurör; vgl. ülfr in
Anwendung auf Menschen.
ülfliftr, m. [s. ülfr, liör = Glied,
F. 270), eig. das Wolfsglied nach
der Meinung des Verf. der Gylf,
vgl. jedoch Vigf. s. v., das Hand-
gelenk. — N. 34, 19.
ülfr, m., in älteren {u. poet.) Schriften
ulfr = got. vulfs, § 6, 4: 24, 4;
48, 1; F. 307), der Wolf; auch
Bezeichnung eines geführt. Fein-
des, so N. Sigdr. 35, 6; Gsf. 182,
20; D. Regm. 13, 8; hier vom jungen
Sigurör. — Nsf. ülfrinn {der Wolf,
14
210
ülfshugr — Ütarliga
oft = der Fenrüwolf) 39, 1; 48, 4;
= der W. Skoll 81, 11; G. ulfs
Sigdr. 16, 3; (isf. ülfsins 84, 11,
12; J)ar er mer ülfsins van, er ek
eyrilO sa du vermute ich den Wolf,
WO ich i nur) die Ohren erblickt
habe 182, 20. Vgl. D. H. II, 420
oben u. eyra. Dsf. ülfinum 82, 17;
A. ulf Vol. 53, 4; Regm. 22, 3;
dazu D. H. II, 407 „ulf scheint
generell gebraucht, wenn J)ä in der
0. Zeile den Begriff „ Wolfu auf-
nimmt"; Asf. ülfinn 38, 15; 40, U.
— PI. N. ülfar 15, 16, 24, Gsf.
ülfanna 15, 20; D. ülfum 48, 13.
ülfshugr, m. (ülfr, hugr), Wolfssinn,
d.i. feindliche Gesinnung,
vgl. ülfr. — A. 217, 15.
ültsr^dd, f. (s. ülfr, rodd) = vargs-
rQdd. — D. 159, 18; vollere Form
159, 22. — Zur Sache vgl. ülfa-
hamr.
ür, n. (zu vat, ut? F. 283, vgl. auch
Vigf.), die Feuchtigkeit, der
feinere Regen. — N. 8, 6, 9 vgl.
inn adv.
Üt, adv. (F. 33, g. üt; § 11, 4; 83, 1),
aus, hinaus; auch in Verbindung
mit Präpos. wie ä, i u. a. — ganga
üt ok inn 50, 17. — ök {s. aka) üt
fuhr aus 54, 2; borit üt 75, 24
(bera üt hier = efferre von der Be-
stattung); bjööa üt 163, 9 s. bjööa;
drögu üt um hafit 3, 8 (vgl. um);
fara üt til sjövar sie gehen aus, der
See zu 79, 21 vgl. för üt 58, 4
und *; föru üt i vatn — i hölm
40, 13 = fuhren aus in den Fluß
(u. zwar) auf die Insel; flytr ä sae
üt 98, 11; fylgir |)eim üt begleitet
sie hinaus 67, 15; gengr üt 63, 7;
gekk üt (hinaus, hinweg) 115, 15;
hljöp üt 79, 4; hrjöta üt 100, 1;
kasta üt (auswerfen) 79, 15; komi
üt herauskomme, fortkomme 5, 16;
dagegen trans. koma üt um Asgarö
herausbringen über Asgard hinaus
(aus Asgard) 94, 7 vgl. 94 11 und
intrans. üt um kominn Regm. 21, 2;
leiddi üt führte, geleitete hinaus 77,
16; vgl. haföi leitt J)ä üt meö heipt-
yröum 122, 18; leit üt schaute aus,
sah sich um 90, 9; settu üt 100, 14;
saei üt 98, 5 ; skullu üt 72, 7 ; slaer
üt 80, 18; öö üt (s. vaöa) ä äna 119,
14; var üt i hafi 68, 22 eigentl. war
hinaus und im Meere befindlich =
extra in oceano erat Eg., lagöiz
üt 175, 2 s. leggjaz geg. E. —
Gelegentlich (vgl. Fritzn. s. v. 7)
bezeichnet üt das Weiter- und zu
Ende-Fähren einer Sache, vgl. nhd.
auskosten und ähnl. So wohl 183,
22: ok svä üt u. w. und ebenso
völlig durch beide Ärmel. — Als
trennbares Präfix üt skotit 71, 10.
* üt steht sowohl beim Verlassen
des Hauses oder Standortes
(aus = fort, hinweg), als nament-
lich auch beim Verlassen des festen
Landes; daher fara, vaöa üt an
Stellen wie 58, 4; 40, 13; 119, 14;
ähnlich lengra üt weiter hinaus,
mehr vom Ufer entfernt 208, 28;
ganga üt ä skipit 246, 3 ; nicht ganz
gesichert (vgl. Var.) ist 79, 21.
ütan, (in jung. F. utan = g. utana,
vgl. üt , adv. und präpos. , auch
conj. = nema) von außen, außen;
außer. — 1) von außen 123, 8;
158, 33; 173, 27; spez. röa ütan
71, 1 = ab alto remigare vgl. üt *.
— 2) außen 11, 10; 12, 4. — fyrir
ütan nach außen 108, 1 1 ; auch als
präp. mit Acc. : fyrir ütan hollina
bietet H a. a. 0. — Freier hann
er f. ütan alla eiöa 208, 2 = er ist
durch keinen Eid gebimden. —
Vgl. fyrir 2) a). — 3) auch modal
= ausgenommen, so 198, 8 f.
ütan, ein f. ütan 238, 22. — Der
Kasus kann Gen. oder Acc. sein
(vgl. Fritzn. ütan 8—10); Vigf.
III, 2), doch gewöhnlich Acc.
* Zu ütan, ütar s. Wimmer Oldn.
Laaseb. p. X; Siev. P. Br. V, 513.
ütar 9 adv. (kompar. zu üt), weiter
nach außen; teils in einem Ge-
bäude, weiter nach dem Ausgange
zu (oder von der Feuerstelle fort)
57, 6; 160, 27; 237, 15; 238, 20;
ähnl. wohl auch 62, 17 kallaöi ütar
ä bekkinn = inclamavit sessores
scamni exterioris Eg. (deutsch etwa:
rief zu dem Ende der Batik hinab,
vgl. Wimmer Lseseb. p. 286) ; t e i 1 s
= weiter auf die See hinaus, so
sitja ütar = remotius sedere Eg.;
vgl. Var. zu 71, 17 u. ütarliga.
ütarliga, adv. (s. ütar), weit nach
außen, spez. (auf der See) weit
vom Strande. — 70, 20; sitja, liggja
ütarliga einen Außenplatz (bei oder
selbst außerhalb der Tür) einnehmenr
üti — valdyr
211
was den geringeren Gästen und
Dienern zukam 236, 1; stöÖ. üt.
stand ganz draußen (ganz hinten,
Ger.) von einem, der an dem Vor-
gange ganz unbeteiligt zu sein
glaubt 74, 10.
üti, adv. (s. üt, g. uta), außen,
draußen. — 90, 10; 158, 1. — üti
— inni 232, 3 meint den Gegensatz
von Außen- oder Nebengebäuden,
verglichen mit dem eigentlichen
Wohnhause.
ütlausn, f. (s. üt, lauss), die Aus-
lösung. — A. 75, 7.
ütlendr, adj. (s. üt, land), auslän-
disch, ein Ausländer. — PI. N. ra.
ütlendir 7, 9.
ütvegr, ra. (s. üt, vegr), der Aus-
weg. — A. ütveg 15, 14.
V.
vaöa, stv. (ahd. watan; § 106, 1;
F. 285) , gehen, schreiten;
spez. auch vom Durchschreiten des
Wassers (waten), mit Acc. des durch-
messenen Baumes; Lund p. 43. —
Inf. Grm. 29, 3; Vol. 39, 1; &, 2;
= schwimmen (als Fisch) Regm.
2, 6. — Praes. S. 2 veör Kegm. 24, 3 ;
S. 3 veör 21, 20; 79, 20 (hier =
watet); PI. 3 vaÖa 88, 7. — Praet.
S. 3 65 73, 1; 119, 14; öö rugakrinn
durch ein Roggenfeld schritt 191,
10; vgl. syntaktisch Lund p. 43 u.
inn*), sachl. Gr. Myth. p. 359; hier
ist aber des jüngeren Ursprunges
dieser Schilderung sowie der Stelle
m Ng{). (252,9—10) nicht gedacht.
— Pass. Part, absol. vaöit gewatet
105, 10.
vaör, m. (F. 284; § 60, 1), die
Angelschnur. — A. vaö 71, 20.
vafrlogi, m. (F. 289, vgl. auch Logi
m .), die W a b e r 1 o h e , nach mythi-
scher Vorstellung eine Flammen,
mauer. — N. 118, 20; Asf. 118, 21.
* E. H. Meyers (Germ. Myth.
S. 88) umfassende Deut, des vafrl.
Tdie im Nordlicht, Wetterleuchten,
Blitz oder Abend- und Morgenrot
glühende Wolke" wird durch einige
Zeugnisse bez. der ersten Glieder
bestätigt; vgl. D. H. II, VI, 195.
vagga, f. (F. 283; § 47), die Wiege.
— D. voggu 260, 6.
vaqn. m. (ahd. wagan F. 283), der
Wagen. — PI. D. 195, 5; A.
215, 19.
vaka, schw. v. (e. to wake, F. 280,
vgl. g. vakan stv.; § 117, 1; 121),
wachen. — Inf. 122, 25; freier =
sich zeigen Grott. 19, 3; vgl. Grm.
45, 3 u. Lüning s. v. vaka. — Praes.
S. 2 vakir |)ü wachst du? 61, 3;
Gonj. S. 3 vaki (optativ.) Grott. 5, 7.
Imper. S. 2 vaki (§ 126) Grott. 18,
5. — Praet. S. 3 vakti 235, 12.
vakna, schw. v. (F. 281, g. -vaknan;
§ 112, 1), wach werden, erwachen.
Praes. S. 3 vaknar 58, 24; 60, 2;
PI. 3 162, 5. — Praet. S. 1 vaknaöa
61, 1; S. 3 vaknaöi 118, 10; 122,
24. — PI. 1 vQknuöu-ver 170, 29;
PI. 3 voknuöu 218, 5.
valbost, f. (s. 1. valr; bqst unsicher ;
vgl. Vigf. s. v. ; Eg. Lex. poet.), poet.
Bezeichnung des Schwertes (vgl.
AM I, 568); spez. wohl des unteren
Teiles des Schwertrückens PI. D.
Sigrdr. 6, 5.
vald, n. (g. valdufni n. vglt. Ger.), die
Verwaltung, Herrschaft^
Gewalt. — G. valds 143, 6; Dat.
224, 20; A. vald 38, 5; 193, 26;
210, 9; 217, 25.
valda, schw. v. (F. 299, vgl. g. valdan
red. v.; § 27, 2; 29, 1; 120), walten,
herrschen, mit Dat. auch = Veran-
lassung zu etwas sein, etw. bewir-
ken; s. Lundp. 83. Inf. valda veum
(= praeesse domiciliis Eg.) Grm. 13,
3. valda= bewirken 4, 5. — Praes. S.
1 veld 225, 28; S. 3 veldr 180, 23, 24
vgl. 202, 9; 209, 22 (ist schuld
an). PI. 3 valda bewirken 22, 17.
— Praet. S. 3 olli 78, 6; 106, 2.
Pass. Part, absol. valdit 104, 20 fekk
hvergi v. = bekam es nicht fertig.
valdr, m. (s. valda), poet. = valdi
Walter, Gebieter (Vigf.). — Voc.
Sigrdr. 5, 2; vgl. Note.
valdreyri, m. (s. l.valr, dreyri), das
Blut der Erschlagenen, des Schlacht-
feldes. — D. valdreyra Grott. 20, 8.
valdreyrugr, adj. (s. valdreyri), vom
Blute des Schlachtfeldes gefärbt,
befleckt. — PI. A. n. valdreyrug
Grott. 18, 3.
valdyr, n. (s. l.valr, dyr n.), das wilde
Tier des Schlachtfeldes, poet. =
der Wolf. — D. at valdyri (hier
= dem Fenriswolf) VqI. 54, 4.
14*
212
valkyrja - vandliga
valkyrja {vgl. 1. valr u. kjösa, F. 297),
die Wählerin der Toten? die Wal-
küre; vgl. Muller, Altd. Hfl. 352;
Kögel Beitr. 16, 508; doch auch
Rieh. M. Meyer 160. - N. 118, 12;
PI. N. valkyrjur 45, 7.
• Zwei verschiedene Arten von
Viilkyren, eine ältere und jüngere
Stufe unterscheidet bes. deutlich
D. H. II, 278; vgl. auch Bugge
Helgedigt. p. 180; die jüngere St.
(bes. in der Prosa der Helden-
Lieder d. E. bezeugt) berührt sich
mit der skjaldmaer (vgl. diesen Art.)
der V. S. Bei noch schärferer
Sonder, ergibt sich noch eine Vor-
stufe, auf der die Valk. von Oöinn
noch nicht abhängig waren und den
Nomen näherstanden; ähnl. schon
W. Müller, Altd. Rel. S. 351; vgl.
auch Mogk, G. Myth. (Göschen)
S. 49. Noch andere (z. B. Schullerus
Beitr. 12, 225) gehen von kriegerisch
gesinnten irdischen Frauen und
Mädchen (skjaldmaer) als Quelle der
Valk. Vorstell, aus.
valmar, f. = bellica virgo? (s. 1. valr,
mar = maer), so Eg. ; vgl. A. 48 zu
Grott. 20, 7; H. G. zu der St. u.
Übers.; D. H. II, 614.
1. valr, m. (F. 297), die Auswahl,
spez. der zum Tode bestimmten
Männer (vgl. Walplatz, Walstatt),
der Haufe Erschlagener, dann der
einzelne im Kampfe Getötete (Gol-
ther, Myth. 109). — Gsf. valsins
141, 17; Dat. i val 28, 2; A. val
33, 11 ! Grm. 14, 4; Asf. 169, 10;
170, 3; 195, 27; kjösa val 45, 9
wird gewöhnlich als Umschreibung
des Amtes der valkyrja (q. v.) an-
gesehen, das Auswählen der zum
Tode Bestimmten; doch wird dies
auch von den einherjar ausgesagt;
val f)eir kjösa Vafpr. 41, 4 vgl.
D. H. II, 165, Kögel Beitr. 16,
505). Mit letzterem empfiehlt es sich,
zwei Stufen der Vorstellung zu son-
dern: eine ältere, die nur den Val-
küren, eine jüngere, die auch den
Einherjern zusteht. Erstere liegt in
dem Namen valkyrja, sie umschr.
Gylf. mit kjösa feigö a menn 45,
8; letztere meint Vaff)r. 41, 4 mit
val \). kjosa = sie suchen sich ihren
val aus, sie fällen die Gegner, die
zu besiegen ihnen ehrenvoll dünkt;
Gylf. XLI ; 51, 9 nennt dies beij&Z ok
feilir bvenr annan. Im deutlichen
Gegensatze zu dem abstrakten Sinne
von valr wird feldan val 205, 10
von den erschlagenen Helden gesagt,
die Brynh. als mundr verlangt.
Eine andere Erklärung von 1. valr
gibt Schullerus Beitr. 12, 225 u.
Kögel, Beitr. 1H, 511 (zu lat. vulnus).
2. valr 9 m., wohl nicht verwandt mit
1. valr, eher =■ valhaukr (Vjgf s.
v.), aber dies = ags. wealhheafoc
franz. Habicht; vgl. valbygg Gerste
von welschem Ursprung u. Kossinna
Beitr. 20, 299 (das dtsch. Falke, altn.
falki ist dann etymol. zu trennen);
§ 60, 1, der Habicht, Falke. —
Nsf. valrinn 95, 9, 11; Gsf. valsins
95, 14.
valrauf, f. (s. 1. valr), entweder der
^erwählte Riß" (rauf zu rjüfa, vgl.
rauf f.), oder rauf = ags. reäf
(Raub); eigentl. also Raub des Wal-
platzes, dann = Beute überhaupt,
Vigf. s. v. Neuere Hrgb. (so auch
Gering, Kva3J)a-Brot Braga S. 26)
schreiben z. T. vallrauf u. erklären
dies = vallar rauf, ein Riß, der
ins Gefilde (vQllr) getan wird. —
Dat. fyrir viöri valrauf vineyjar
„vor dem weiten (geräumigen) Beute-
stück der viney" (cf s. v.), das eben
in der viney bestand; a, 7, 8.
valshamr, m. (s. 2. valr, hamr m.),
die Falkenhülle, ein Federhemd
nach Art eines Falkengefieders. —
A. 95, 3; 106, 4; Asf. 95, 3.
valtivar, PI. m (vgl 1. valr; F. 122
s. v. Ty r), die K a m p f g ö 1 1 e r , Götter
des Schlachtfeldes. — G. valtiva Vol.
52, 4.
' valtr, adj. (vgl. velta, valt; § 103, 1
= sich wälzen, rollen, F. 298), nicht
fest stehend, unsicher. — N. n.
valt 227, 24.
van da. schw. v. (vgl. vandr), etwas
genau und sorgfältig ausführen. —
Pass. Part, vandaör gut gearbeitet,
kunstreich. — N. n. vandat 176,
30; PI. N. n. vonduö 177, 1.
vamii, m. (vgl. vanr adj.), die Ge-
wohnheit. — D. at vanda 156, 20.
vandliga, adv. (zu vandr = genau,
schwierig; s. Vigf. s. v.), s o r g f ä 1 1 i g.
— 29, 5; 116, 1; büöu vandliga
um ^eira lik 190, 7 = erweise ihrem
Leichnam sorgfältige Pflege.
vandmaeli — varna
213
vandmaeli, n. (vandr, mal) = vand-
rseöi. — N. 207, 22.
vandr, adj. (vgl. g. vandjan F. 285 ?),
genau, schwierig. N. n. vant
168, 1; 175, 18; nicht angenehm
228, 1. Superl. N. m. vandastr at
. . . der strengste in . . . 259, 12.
* Ein anderes Wort ist vändr
böse, schlecht.
vandrseöi, n. (zm vandr, vgl. vandliga,
u. -raaöi zu räÖ), die Schwierig-
keit. — (Vgl. auch litilraeöi.) —
A. 37, 10. — PI. N. 41, 7.
vanfoerr, adj. (vgl. foerr = fähig, ge-
eignet F. 174; van- vgl. F. 279),
unfähig, nicht in der Lage. —
N. f. 203, 15.
vangi, m. (F. 288; g. in vaggari n.
das Kissen), die Wange, Backe.
— Asf. vangana 60, 21.
vanheilsa, f. (van- F. 279; heilsa zu
heill), der Krankheitszustand,
namentlich auch die Schwanger-
schaft. — A. 151, 21.
vanr. m. (s. Vigf. s. v.), der Vane,
meist PI. vanir = die Vanen, eine
wohl ursprünglich fremdländische,
aber den nordischen Äsen allmählich
zugesellte Gruppe von Gottheiten der
Luft und des Lichtes (vgl. 44, 16);
viell. ist ihr Kult aus Deutschland
gekommen, vergl. Mogk (Göschen)
S. 41. — N. 32, 5; 44, 16; G. vana
43, 12; Dat. vQnum 32, 7; Sigrdr.
18, 7.
1. vanr, adj. (F. 279, g. vans; § 33,
1; 34, 1), mangelnd, an etwas=
Gen (Lund p. 180). — N. n. vant;
henni varö vant stafs = ihr fehlte
ein Runenstab, Runenzeichen = sie
war nicht sicher in der Anwendung
desselben (vgl. Edz.) 218, 10.
2. vanr, adj. (ahd. gawon, Ger.), ge-
wöhnt. — N. m. 70, 20; 102, 5;
N. f. f)vi VQn daran gewohnt 170,
28 ; für den Dat. vgl. Lund p. 115;
Fl. N. m. vanir 64, 6.
1. vara, schw. v. (wohl verwandt mit
2. vara; § 117, 1); imperson. mik
varir = ich habe ein Vorgefühl;
mir ahnt etwas. — er hann (Acc.)
varir sizt 150, 22. Praet. S. 3 sem
mik varöi 66, 10; vgl. Lund p. 47.
2. vara, schiv. v. (F. 291, ahd. biwa-
rön; Flex. nach § 112, 1), warnen,
gew. v. sik oder M.
sehen, mit viö c.
Acc. — Inf. M. Regm.
varöveita, schw. v. (vgl.
= warten,
Prast. PI. 3 varöveittu 1
varöveizla, f.
varaz sich vor-
D. oder bloßem
1, 3; 209, 18.
veita u. varöa
schützen F. 295), be-
wahren, in Obacht haben. — Inf.
260, 19. — Prses. S. 3 varöveitir
35, 5; Gonj. PI. 3 varöveiti 171, 30.
Imper. S. 2 varöveit 169, 22. —
?, 27, 28.
(varüveita), die Auf-
bewahrung. — G. 260, 24.
vargamatr, m. (s. vargr, matr), die
Wolfsnahrung. — A. 164, 28.
vargr, m. (F. 293; g. in launavargs
ein Undankbarer, as. warag; verw.
mit „würgen") — 1) der Wolf.
G. vargs 15, 23; D. vargi 75, 17.
PI. G. varga 213, 1 ; D. vorgum
165, 7; Helr. 2, 5 Var.; A. varga
165, 3. — 2) der geächtete Ver-
brecher (Vigf. II). — A. 150, 7.
* Der Ausdr. vargr i veum hebt
das Verbrechen gegen Religion und
Sitte besonders hervor; Vigf. vglt.
den Ausdruck goövargr; s. auch
Gr. R. Alt. 396, 733, wo die Wen-
dung Saxo's: coelestium spoliorum
raptor verglichen wird. Auch der
Volksglaube bez. der Werwölfe hängt
viell. mit diesem vargr zusammen,
vgl. Unlands Schriften Vlll, 252. —
Nhd. ließe sich etwa „ Verbrecher
gegen göttliches und menschliches
Recht" vorschlagen.
vargshar, n. (vargr, här), ein Wolfs-
haar. — A. 216, 25.
vargshold, n. (vargr, hold), Wolfs -
fleisch. — D. af varysholdi 208r
13.
vargsrodd, f. (s.. vargr, rc;dd), Wolfs-
stimme, Wolfsgeheul. — Dat. (in-
strum.) 159, 15.
vargold, f. (s. vargr, old), das Wolfs-
Zeitalter, das Zeitalter wilder
Verbrechen, da vargr auch = ge-
ächteter Missetäter, Frevler, F. 293.
— N. Vol. 45, 9.
varinn, varit s. 2. verja.
varla, adv. (zu varr adj., auch var-
liga) eig. vorsichtig, genau; gerade,
kaum. 4, 10; 69, 8.
varna, schiv. v. (F. 291), warnen.
verwehren, verweigern mit Gen.
der Sache; Lund p. 173. — Praet.
S. 3 varnaöi verweigerte 137, 3;
214
vainaör
\;ipll
PI. 3 aldrs vcrnuöu = des Lebens
beraubten Regm. 15, 4; vgl. aldr.
varnaftr, m. (s. varna), die War-
nung. — G. varnaöar 82, 9.
varna ii. f. (= varnaör). — G. varn-
anar 105, 19 vgl. bjööa.
varr, adj. (F. 290, g. vars). — 1)
aufmerksam; vera oder veröa
varr gewahr werden, wahrnehmen,
mit Gen., Lund p. 179. — N. S.
m. ]>ä varö hann [)ess varr, at 107,
17; N. f. vor 44, 4; 255, 26. -
PI N. m. uröu |3ess varir, at 205,
13. — 2) vorsichtig, ver var um
|)ik 285, 12 = nimm dich in acht.
vastir, vastrodd s. V9zt, f.
vatn, n. (F. 283, g. vato; § 30, 4; 34,
2; 49, 1 u. A.1), das Wasser, auch
der Fluß, See [136, 4); genauer
i rennanda vatn in fließendes Wasser,
in einen Fluß 117, 7. — N. 3, 11;
49, 7. — G. vatns 117, 11; 119, 13;
23£, 4 t#J. Var.; D. vatni 225, 6;
A. vatn. 24, 1; 40, 13; 49, 9; 227,
7; 119, 15. — PI. votn oft = Ge-
wässer; N. VQtn Grm. 29, 9; Asf.
vQtnin 11, 5 (/wer rf/e süßen Ge-
wässer im Gegensatz zur See).
va Inf all, n. (vatn, fall), der Wasser-
lauf (von Flüssen und Seen). —
PI. D. 231, 8.
valnsdrykkr, m. (s. vatn, drykkr),
ein Trunk Wasser. — Asf. 49, 11.
vaxa, stv. (F. 281, g. vahsjan; § 40,
3; 106, 1), wachsen, zunehmen.
— Inf. 110, 6 = aufwachsen, er-
wachsen, werden 209, 20. Praes.
S. 2 vex #, 4; 180, 4 vgl. Note;
232, 25 s. auga. S. 3 vex 50, 13;
35, 20; 74, 6; zur Stell, vgl. Ark.
16, 229 a); 9, 5 = steigert sich,
Ger.; PI. 3 vaxa 85, 4. — Imper.
S. 2 (m# sw/f. Fron. u. der Negat.
at) vaxattu &, 1. — Praßt. S. 3 öx
9, 7; 38, 3; Vaff>r. 32, 3; hier im-
person. = es /anrf «n Wachsen
statt (D. H. II, 69); PI. 3 öxu
(wuchsen, verbreiteten sich) 9, 2.
Conj. S. 3 yxi 153, 30. — Pass.
Part. N. n. at honum haföi afl vaxit
daß ihm die Kraft gewachsen war
39, 8; absol. {^ykkir hafa vaxit
scheint zugenommen, gewonnen zu
haben 163, 8. — PI. N. m. vaxnir
aufgewachsen 216, 3.
va aU. u. poet. vq), f. (F. 279 j, Un-
glück, Weh. — A. v<) alandi Un-
heÜstifterin Helr. 2, 2: vgl. übr.
Var.
väö, f. iahd. wät, F. 284 = v<)6 § 72,
1), das Zeug; PI. Kleider. — PI.
N. väöir 123, 4.
välyndr, adj. (vgl. va f.; lund f.),
poet.; von schlechter Art, böse. =
PI. N. n. välynd von schlechter
Witterung VqI. 41, 7; vgl. Bg. zu
der St., N. F. p. 30.
vän, f. (alt u. poet. vpn; § 61, 3; g.
vens F. 287), die Hoffnung, Er-
wartung. — sem vän var wie es
die Erwartung (aller) war, wie es
natürlich war 57, 20; 78, 10; s. v.
var at 151, 26; ok J)ötti vän (sc.
vera), at und Wahrscheinlichkeit
vorhanden zu sein schien 105, 8;
oft mit objektivem Gen. : ills vän
(af = J)ar af, af j^essum systkinum)
37, 19; 42, 9; 46, 16; 103, 12; ülfs
vän 182, 20 u. fangs v<?n at frekum
ulfi Regm. 23, 7 s. ülfr; at f»ess var
engi vän daß dazu keine Aussicht
war (wäre) 112, 19; at litil vän var
116, 16; at öfriöar mun af f)eim
vän (sc. vera), er = daß man Feind-
seligkeit von dem zu erwarten habe,
der 167, 28; meiri vän, at 170, 10:
172, 20 vgl. meiri u. w. u. A. vän
— Als Acc. eigi vita vän verk-
manna 99, 8 = keine Aussicht zu
Werkmännern wissen (keine Auss.
haben, Werkm. zu erhalten) 99, 8;
v. eigi vän J)eira velraeöa 208, 18
= nicht die geringste Ähnung von
. . . haben; aetti ongrar vaegöar vän
hätte keine Schonung zu erwarten
141, 3; kallar pess meiri vän (sc.
vera) nennt es die größere (d. i.
größte) Wahrscheinlichkeit 63, 5.
PI. D. V9num v, 2.
vändr, adj. (s. Vigf. s. v.), schlecht.
§ 82 a. — PI. N. m. vändir menn
6, 17; N. f. vändar vaettir 189, 12.
väpn, n. (F. 288; g. vepn), die W äffe,
bes. zum Angriff {vgl. hlif f.); gew.
im Plur.; doch S. N. 153, 18. —
PI. N. 74, 4; 140, 4; G. väpna
Sigdr. 20, 3; D. väpnum 5, 6; A.
väpn 103, 23 (kann hier auch A.
Sing, sein, jedenfalls = Angriffs-
waffe); 18, 3; 180, 27; Asf. väpnin
103, 4.
vapna — vega
215
väpna, schw. v. (väpn), bewaffnen.
— Pass. Part. A. n. väpnaÖ 245,
5; PI. N. m. väpnaöir Regm. 16, 7.
väpnabrak, n. (väpn, brak s. Vigf.
s. v.), der Waffenlärm, das Klir-
ren der W. — A. 220, 7.
väpnabünaör, m. (väpn, bunaör), die
Waffenrüstung. — N. 196, 27.
väpndauör, adj. {s. väpn, dauör),
waffentot = auf gewaltsame
Weise umgekommen. — PI. A.
190, 7.
vapngofugr, adj. {s. väpn; gofugr
= vornehm, angesehen F. 100), poet.
= waffenberühmt. — N. m.
Grm. 19, 5 (armis nobilis Eg.).
väpnlauss, adj. {s. väpn, lauss), waf-
fenlos. — N. 47, 6; 74, 13; A.
102, 21.
väpnrokkr, m. (väpn, rokkr vgl. mhd.
roc bei Lexer), der Waffenrock.
— N. 190, 19.
vär {älter v<?r) f. s. Vär.
vär, n. [zu lat. ver; F. 301), der
Frühling. — N. 144, 4.
värar, PI. f. (F. 292, vgl. g. verjan
glauben; ags. vaer Gelübde Ger.;
§ 55, 1), das Gelübde. - - PI. N.
44, 2. — Für die Schreibung värar
vgl. Vigf. s. v.
värr, pron. {nach Vigf. s. v. jünger
als örr; q. v.; värr lehnt sich an
ver an, vgl.*, § 91), unser. — N.
n. värt {mein) 212, 24; D. m. värum
210, 6; D. f. varri 154, 1, 8; D. n.
väru 6, 2. A. m. värn 234, 14. A. f.
vära 197, 33. A. n. värt 165, 25.
— PI. N. m. värir 205, 30 (v. =
meine). G. värra 176, 22 {meiner
Verwandten, vgl. ver = ich). A.
vära Helr. 7, 1. — N. n. vär 218,
24.
* Über värr u. örr vgl. Wimmer
Oldn. Lses. p. IX*.
Väs, n. («« vätr F. 284; Vigf. =
e. wetness), der erschöpfte Zustand,
die Beschwerde. — G. väss at
gjalda = das Schlimmste auf sich
nehmen, die Suppe ausessen müssen
222, 24.
veS, n. (F. 285, g. vadi Wette), das
Pfand. Dat. at veöi 21, 1; 34, 17;
41, 6; af veöi ValfoÖrs Vol. 27, 7.
veMe, n. (F. 285), das Pfandgeld
oder Wettgeld, d.h. der Preis
für den Sieger in einer Wette, mag
diese auch nur in einer Erlaubnis
liegen, wie 110, 9— 11. — Asf. veÖfeit
112, 17.
veöja, schw. v. {vgl. veö; § 112, 1),
wetten, verwetten, d.h. in einer
Wette zu Pfand setzen; mit Dat.,
der wohl instrumental zu nehmen
ist = eine Wette machen mit etw.
— Inf. 101, 6 {verb. f)ar fyrir, at =
dafür, daß). veÖja viö oss (Acc.) =
gegen uns, mit uns 239, 11. — lm-
perat. PI. 2 veöiö 241, 10. Praet.
S. 3 veöjaöi . . ., hvärt = w. für
den Fall, daß . . . 110, 9.
veöjan od. veojun, f. {zur Flex. s.
§ 61, 2; vgl. veöja), die Wette. —
Asf. veöjunina 111, 14.
veör, n. (F. 307, e. weather), das
Wetter; die Witterung. — N. 140,
3 {hier und 177, 3; 194, 24; 246,
2 = Unwetter); var veör gott 153,
28; veör mikit 218, 30 = großes
Unwetter. Asf. veörit die Witterung,
den Geruch 156, 21; 177, 14 das
Unw. PL N. veör Vol. 41, 7; D.
veörum ( Unwettern, Stürmen) 194,
23.
vefa', stv. (F. 289, § 104), flechten,
in Weise eines Flechtwerkes her-
stellen, weben. — Pass. Part, ofinn
88, 5 mit instrument. Dat. F. J. Gg.
p. 98 nimmt an, der Autor habe
hier VqI. 38, 7 — 8 so verstanden,
als wäre die Halle wirklich aus
Schlangenrücken zusammengesetzt,
während sie doch nur mit solchen
umwunden (undinn) gewesen sei;
dieser letzteren Ansicht ist auch
Ger. in s. Übers., der ersteren aber
Vollst. Wb. Sp. 1149.
vef ja, schw. v. (Vigf. vgl. got. bivaif-
jan umwinden, s. auch veifa F. 305),
wickeln, zusammenlegen. — Inf.
v. saman 55, 10; 111, 22. — vefja
J)ik i . . . dich einschlagen in . . .
226, 19. — Praes. S. 3 vefr {impers.
= wickelt man Sigrd. 11, 5; doch
vgl. D. H. II, 431. — Pass. Part,
vafinn oder vafiör, vaför = ein-
gewickelt; A. n. vafit um ütan um-
wickelt 161, 28.
vega, stv. (F. 282, § 105, g. gavigan;
vgl. auch Nor. § 425 a4), eigentlich
schwingen, wägen; darwägen 153,
18; gewöhnlich kämpfen, schla-
gen, erschlagen, töten. — Inf. Grm.
21(5
regliga — veiöi
23, 6; Vol. 53, 4; ib. 54, 2; at vega
at mar mich anzugreifen 180, 6;
töten 196, 18. = abwarfen, bar be-
zahlen 153, 20. -- Prajs. S. 3 vegr
= wiegt 251, 20. — Pnet. S. 2 vätt
= erschlugest 205, 17 ^. JPm.
§ 23 b; S. 3 vä schlug, fuhr mit
Gewalt 72, 5; kämpfte 104, 18 vgl.
VqI. 26' a; erschlug (mit Acc.) Ü9,
19; vä at c. D. griff an, erlegte 202,
2; 7r, 1; PI. 1 vägum (älter vQgum
HamÖ. 26*) 230, 8; PI. 3 vägu at
honum machten einen Angriff auf
ihn 121, 5 ; 253, 10. — Pass. Part,
veginn erschlagen 78, 6 ; absol. vegit
= gekämpft Regm. 18, 4; v. haföi
nimmt Sm. zu dieser Stelle unper-
sönlich (man h.); das Plusq. steht
wohl an Stelle des Präter., vgl. D.
H. II, 406. — Med. vegaz sich
schwingen, kämpfen; Praet. S. 3 väz
46, 25.
vegliga, adv. (zu vegligr), in ehren-
voller Weise. — v. at J)jöna
192, 2.
vegligr, adj. (vgl. 1. vegr), ehren-
voll, stattlich. — Kompar. N. f.
176, 31 vgl. § 81 N. 2).
veyna (alter PI. G. von 2. vegr, Nor.
§ 330, 4), zu vgl. dem nhd. (von)
wegen, (von) Seiten. — tveggja v.
auf zwei (d. h. beiden) Seiten 161,
18; vgl. tök s. v. taka.
veggberg, n. (s. veggr, berg). Gen.
veggbergs visir VqI. 48, 7. — Mül-
lenh. D. Alt. K. V, 148; Ger. Sp.
1087 faßt hier veggb. =Felswand;
vgl. auch viss.
veggr, m. (g. vaddjus f., F. 302; § 45,
46, 2 ; mit Diefenbach Got. Wb. I,
147 viell. zu vidan = vad F. 284
zu stellen; urspr. geflochtene Wand,
vgl. Nor.), die Mauer, Wand. —
Asf. vegginn 108, 10. — PI. N.
veprgir 25, 2.
vegg]>ili, n. (s. veggr u. J>ili n. =
Diele F. 137), die Wanddiele, d. i.
Wandfläche in einem aus Holz
aufgeführten Hause. — PI. N. 93, 3.
1. vegr, m. (zu vega = wägen ? § 60,
1), die Ehre. — N. 197, 26; A.
166, 5.
2. vegr, m. (F. 282 g. vigs; § 4, 5;
50, 4 u. a8), der Weg. — A. a veg
Fäfnis (auf den Weg Fafnirs) 117,
10 = qua Fafneri eundum erat Eg.;
ähnlich of veg über den Weg, ent-
gegen VqI. 54, 3; ähnlich fara einn
veg denselben Weg fahren zur
Hei), dasselbe Schicksal haben 182,
26 ; und oft freier, wo vegr = Weg,
Richtung, Art und Weise steht; so
ä hverjan, hvern veg in jeder Rich-
tung, nach jeder Seite 83, 6; Vaff)r.
18, 5; desgl. hvern veg 90, 8; ä
einn veg übereinstimmend 221, 10;
}>ann veg aw/" dieselbe Art 190, 19;
jmnn veg, sem auf die Art, wie
191, 7; 228, 11; zu 204, 27 vgl.
bera 1) c); engan veg «n keiner Art,
durchaus nicht 153, 13, 14; um
langan veg 6'2, 8 wohl = in weiU
läufiger Art, vgl. um 1) a) ß.
annan v. — en annan (sc. veg; vgl.
annarr 4) 209, 11 — 12 nach der
einen Seite, aber nach der andern;
für sich stehend annan veg in an-
derer Art, anders 62, 9 vgl. Lund
p. 59. — Ähnlich Plur. A. ä fleiri
vega auf mehr Arten 28, 4 ; marga
v. auf manche Art 204, 22; alla
vega nach allen Seiten 180, 26. —
PI. N. vegar (u. vegir, vgl. % 50,
4) 178, 36; hier wohl = Wegspuren,
die auf dem Wege hinterlassene
Spur. — A. vegu (zu vegir) Sigdr.
18, 4 vgl. oben alla vega (zu vegar).
* In Kompos. bezeichnet vegr teils
Weg (vgl. helvegr, Helvegr), teils
Richtung, Gegend, vgl. austrvegr,
Noregr; hinig, hvernig u. f)annig;
Qndugi. — S. auch vegna.
vegsemd, f. (1. vegr, semd vgl. sama,
soemd), die Ehre, Würde. — G.
honum vaeri til vegsemdar ihm zur
Ehre gereicht 154, 13.
veiöa, schw. v. (F. 302, ahd. weidön),
jagen; überh. fangen, auch mit
Netz oder Angel. Inf. 159, 20; von
Sinfj. in Wolfsgestalt gebraucht. —
Praes. Plur. 3 veiöa 149, 10. — Praet.
S. 3 veiddi (§ 29, 1) 109, 13. —
— Pass. Part, absol. veitt (vgl.
§ 29, 5) erbeutet 114, 7; 149, 12.
veiöi u. (älter) veiSr, f. (F. 302 ; vgl.
§ 59, 1 M.Nor. § 319a3), die Jagd,
das Weidwerk, die Jagdbeute. —
D. veiöi 114, 7; A. veiöi = Jagd-
beute 114, 13; Asf. 173, 25. — PI.
G. veiöa 32, 1; ü. veiöum 122, 4.
— Der Plur. ist nhd. durch Sing.
(in abstrakter Bedeutung) wieder-
zugeben; vgl. Gr. IV, 285).
veiöifang — vera
217
veiöifang, n. (s. veiöi, fang), der
Weidfang; der Fang auf der Jagd
oder beim Fischen. — Plur. Asf.
173, 12.
veiöimaör, m. {s. veiöi, maör), der
Weidmann; der Jäger oder Fi-
scher. — N. 173, 9.
veisa . f. (ahd. wisa, Wiese vglt. Heyne),
der Sumpf. — A. veisu 252, 3.
veita, schw. v. {zu dän. yde, hervor-
bringen, geben Vigf., während Fr.2
es als Faktitiv zu vita (= gehen)
faßt, gewisserm. einem etw. zugehen
lassen , zugänglich machen , ein-
räumen, gewähren, helfen,
meist mit Dat.; Lund p. 101; (Acc.
veita veizlu ein Gastmahl aus-
richten 220, 26). — Inf. = gehen
179, 3; = gewähren 122, 15; 157,
8. Im feindlichen Sinne 209, 4 vgl.
u. 53, 22 und {Deim m. bana veita
ihnen den Tod antun, sie zu Tode
bringen {Edz.) 230, 15. — Praes.
PI. 3 veita sin i milli wechselweise
eingehen, wechs. sich leisten 44, 1.
— Conj. S. 3 veiti 44, 6 leiste =
leisten würde. — Impers. S. 2 veit
erzeige 74, 14. — Part. Praes. S. A.
veitanda oder {Var.) PI. A. m.
veitandi fjär 143, 15 = datores
pecuniae Eg. Vgl. Lund p. 395. —
Prat. S. 3 veitti 122, 21 = es half;
zur Wortstell, vgl. Ark. 16, 216;
Plur. 1 veittum ÜÖ wir gewährten
Hilfe Grott. 14, 3; Plur. 3 veittu
Loka atgongu machten einen An-
griff auf L. 53, 22 ; ähnl. v. tilraeöi
230, 5; veittu honum formala
machten ihm eine Prophezeiung 162,
28. — Pass. Part, absol. veitt =
gewährt, bewirtet 168, 6 vgl. annarr
4); eingeräumt 193, 16, 17; ange-
boten 103, 8; geleistet 238, 11.
veizla, f. {für veitsla, § 22 a) gegen
E., zu veita), die Gewährung, Be-
wirtung; das Gastmahl. — N.
veizla vom Hochzeitschmaus 152,
22; von einer Empfangsfeier 167,
21; G. veizlu 167, 24; Gsf. veizl-
unnar 109, 12; D. veizlu 109, 7;
120, 24; Dsf. veizlunni 152, 24;
A. veizlu 166, 25; Asf. veizluna
152, 23. — PI. N. veizlur 178, 24.
— D. veizlum 189, 15. A. goröu
{)eim veizlur bewirteten sie {Edz.)
260, 3.
vekja, schw. v. (g. -vakjan; § 29, 3;
38, 2; 113, 4, F. 281). 1) wecken.
Praes. S. 3 vekr y, 4; v. upp 83,
8. Praet. S. 3 vakti upp 141, 17. —
2) erregen, anstiften. — Praet.
S. 2 f)ü vaktir 225, 4. — Pass. Part.
absol. vakit 207, 29.
vel, adv. (g. vaila, e. well; § 84, F.
296), wohl, in guter Art, billiger
Weise, vielleicht. — 10, 10; 61, 9;
64, 5; vel j^ykkja mit Dat. der Per-
son = Wohlgefallen 115, 17; laetr
J)at vel vera läßt es sich gefallen
99, 19; baö f)ä vel fara hieß sie
gutfahren, wünschte ihnen Lebewohl
{vgl. dän. farvel) 162, 21 ; vel aettaöar
von guter Art {Abstammung) 22,
16 vgl. Var. — vel kominn gut
{nach Wunsch) gekommen, will-
kommen; veriö vel komnar (PI.
N. f.) 163, 19; f)er skulut her vel
komnir (sc. vera) 193, 20; vgl. 196,
33; maeltu vel 260, 7 s. maela; vel
fallit 241, 17 s. falla gegen E.; vel
mentr gut erzogen, von feinen Sitten,
194, 30; ähnlich skiöfoerr sva vel
36, 12; vel ohne Mühe Grott. 17,
6 Ger.
velja, schw. v. (g. valjan; § 3, 1;
43, 1; F. 297), wählen, auswählen.
— Praet. S. 3 valöi 229, 1.
veita« schw. v. (g. valtjan; F. 298),
wälzen, mit Dat.; Lund p. 99. —
Praet. PI. 1 veltum grjöti Grott.
12, 1.
* Das stv. veita (= ahd. walzan;
Ger., Sp. 1093) ist gemeint § 103, 1.
venia, schw. v. {vgl. 2. vanr adj.;
§ 113, 2; ahd. wennan F. 287),
gewöhnen, erziehen. — Inf. 159,
1 ; hier nicht zu übersetzen: „an
eine schwierige Arbeit gewöhnen"
{an etwas gewöhnen venja e-u oder
viÖ e-t); sondern „mittelst einer
Schwierigkeit ausbilden, erziehen"
(Vigf. s. v. I, 2 ex.). — Pass. Part,
vandr, N. f. vond {älter vonö;
§ 29, 1) 170, 31 die Gewöhnung
paßte sich nicht für eine Königs-
tochter.
vera, stv. {älter vesa, g. visan; § 105
F. 300), sein, sich aufhalten,
stattfinden, dauern {währen); mit
Gen. = von etwas sein, zu etwas der
Geburt, dem Wesen nach gehören;
vgl. w. u. — Mit at c. Dat. = zu
etwas gereichen {194, 20); mit veröa
218
vera
wechselnd zur Umschreibung des
Passiv, vgl. Gr. IV, 9 fg.; Lund
p. 286, 287; Fr.2 s. v. 6); Nor.
§ 473; in alt. Zeit üblicher;
über die Formenbildung vgl. Vigf.
s. v. A. a. § 123 gegen E. , 125.
Inf. vesa Fäfn. 13, 2; vera 4, 4
vgl. 10, 7; = verweilen 154, 15;
158, 2; 231, 23; vera meö e-m
6, 16 vgl. 62, 12; kann vera 16, 9
s. tenJ. kunna; ä vera daran sein,
vorhanden sein 40, 16; vera at
{oft = bei etwas sein, mit etwas
beschäftigt sein) 115, 4 wohl nach
Analogie von varö f)at at sastt (s.
veröa) 114, 19 gebildet. — vera
= sein, währen 35, 7; 191, 1; vera
nokkut etwas sein = zu bedeuten
haben 218, 20. — Praes. S. I emk
= em ek 6, 1, 2; ra# suffig. Fron,
u. Negat. emkat Sigdr. 21, 3; ek
em 160, 1; S. 2 at {m ert 59, 2;
süffig, in älterer Form estu Lokas.
20, 1; ertu 179, 5; J)ü ert (kominn)
67, 23; S. 3 in alt. F. es od. -s: f)vit
ovist's Hqv. i, 4; gew. er (ü&er ^en
e-Laut in er, eru w^. Äoc& Ark.
15, 355); er sagt, nefnd, kallaör
3, 2, 5, 12; heimill er matr 5, 14
u. oft; er tiu vetra (sc. gamall)
158, 15 vgl. Lund p. 152; eigi
(ekki) er |>at = nicht ist es also
(Edz.) 171, 34; 172, 29; er til £ess
118, 5 t#Z. til 3); hvat er nü?
65, 5 = was (,9^ #s) nun ? was
machst du nun? = siccine agis? Eg.
hvat er yör? Was ist Euch {pas-
siert)? 204,11; vgl. 203, 3. Ähnlich
hvat's (= es, er) meö Qsum = was
gibt es bei den Äsen ? VqI. 48, 1 {Ger.,
Sp. 1113). — J)er er at f)egja (Gylf.
XLIV A. 20) du hast zu schweigen;
vgl. Lund p. 23, 363 u. ähnl. f)at
er meö SQnnu at segja das kann
(oder muß) in W. gesagt werden {vgl.
meö 3) 51, 1. — In poet. Stellen
auch mer es (er) eht = etwas ist
für mich vorhanden, ich habe, be-
sitze, so Regm. 13, 7: es mer fangs
vQn = Kampf habe ich zu erwarten,
erwarte ich {Ger., Sp. 1110). PI. 1
erum 228, 30; mit suffig. Neg.
{poet.) eruma Grott. 20, 7; PI. 2
eruÖ; eruj)er 165, 20; Plur. 3 eru
(siöaöir) 6, 16; vgl. § 5, 2; 20, 5;
12, 2 u. oft.; 'ro für ero poet.
Grott. 1, 5 {verb. 'ro haföar); 'ro a
f)ingi Vol. 4H, 4; 'ru für eru Fäfn.
13, 4; awcÄ bloßes u (mocA vorher-
geh, r) Sigdr. i#, 5, 6; pot'/. auch
erumk = eru mer ß, 1 {urspr. wohl
eru mik vgl. Gr. IV, 40 u. Nor.
§ 394, 3; Lund p. 63). — Gonj.
(§ 125) S. 2 ser 163, 28; S. 3 se
5, 13; hvat henni se = was ihr sei,
mit ihr sei 203, 3; Plur. 1 sem
172, 27; PI. 3 se 11, 2; 40,6; 70,9
J)ött eigi se froeöimenn wenn es
auch nicht Gelehrte sind = auch
für Nichtgelehrte 155, 34; 170, 15.
— Imp. S. 2 ver 163, 27; ver vel viö
c. A. lebe in gutem Einvernehmen
mit . . . 189, 4; PI. 1 verum 204, 15;
PI. 2 veriö 163, 19. — Praet. S. 1
var, älter vas; mit suffig. Fron,
u. Negat. vaska = vas-ek-a ß, 2;
S. 2 vart 164, 31; älter vast Helr.
4, 1 ; mit suffig. Fron, vartu 165, 1 ;
mit suff. Neg. u. Fron, vasattu =
vast-at-J)ü {vgl. Art. -at, -a) Grott.
8, 1; S. 3 var 3, 4, 11; 4,1 u. oft;
allt J)at er var a/^s, was da war
{Edz.) 173, 16; var hann äsa-aettar
14, 6 = is gente asarum oriundus
erat Eg. vgl. 32, 4 u. 46, 2; 180, 9;
Lund p. 161; var til, er war dazu
{dafür), daß 47, 6; kykt var fyrir
(varö f. W.) 79, 14 s. fyrir 3);
älter vas VqI 3, 1, 7; m# sw/f.
Negat. vasat VqI. 3, 3; vasa Grott.
14, 6 = es gab nicht Buhe; nicht
ruhte der Krieg {Ger.); [>at var
eitt sinn, at 44, 15 = es geschah
einmal, daß ein Mann sie erblickte,
als sie u. w. (Ger., Übers.). —
PI. 1 värum, älter vQrum Grott.
11, 2; PI. 3 väru 3, 6; 4,7 u. oft;
väru til sumars 53, 14 vgl. til 2);
väru (sterk vitni) 53, 9 = fanden
statt, wurden gebraucht; väru at
tyrfa beschäftigt waren u. w. 161,
22; väru allir meö einum hug til
{)ess 74, 21 waren alle einen Sinnes
gegen den u. w. — älter VQru Grott.
2, 2; Guörkv. II, 23, l; 24, 1; Sigdr.
15, 1; 18, 1, 2. — Gonj. S. 1 at ek
vaera 61, 6; 180, 8, 9; S. 3 : 5, 10;
vaeri af kaupinu {s. kaup) 53, 21 ;
PI. 1 VEerim 171, 4; PI. 3 vaeri
65, 20. — Pass. Part, verit =
gewesen; hafa verit sind gewesen
175, 8; hafi verit gewesen sei 56, 4,
5; hQfÖu verit gewesen waren 89,
10; heföi verit gewesen wäre 160,
veröa
219
13; hefir oss sagt verit ist uns
gesagt worden 183, 29; vgl. hier
Nyg. S. 177 b).
* Daß die passive Umschreibung
mit vera öfter auch den Sinn von
veröa haben müsse, wurde schon
Gr. IV, 18 bemerkt; auch sonst tritt
in der älteren Sprache vera im
Sinne von veröa ein. — Ich hebe
hervor: at £>aöan af varu doegr
greind 11, 20; hvärir varu rikari?
10, 12=utri potentiores exstiterunt?
Eg. ; J)ä var Kristr borinn wurde
Chr. geboren (natus est Eg.) 124:, 7;
\mu varu baeöi blötuÖ 139, 10; vgl.
auch 168, 5, 6; 176, 10; 253, 20, 22;
261, 5 (var nu svä gert = ita factum
est). S. auch hafa *) u. Nyg.S. 175b).
— Über die oft. Auslassung von vera
(skyldi hann af kaupinu 53, 1) Lund
p. 468 fg. Vgl. auch 182, lf 25;
211, 22, 26, 28; Delbrück in P. Br.
B. 36, ,360 fg.
** Über den Wechsel von vera
und hafa vgl. Lund p. 288.
ver'Öa, stv. (g. vairpan; § 4, 1, 3;
28, 1; 103, 1; F. 294), eig. sich
drehen, bewegen, vgl. g. svulta-
vairj)ja = zum Tode sich neigend u.
lat. verti, dann: geraten, werden.
— Inf. 15, 19. — Neben vera zur
Umschreibung des Passivs gebraucht,
vgl. vera *; oft auch sich bewegen
= geraten, in eine bestimmte
Lage kommen, fast = müssen
{vgl. Fr.2 s. v. 8) at hann mundi
veröa at leggja sik i haettu 39, 9
vgl. 206, 9; v. at meini 160, 15
zum Schaden gereichen, einen ins
Unglück bringen, v. at, bana 42, 12;
253, 4 Odhins, Sigurds Mörder
werden {Ger.). — Praes. S. 1 verö
179, 3 (v. fyrir vgl. PI. 3); S. 2
verör J)u at segja du wirst erzählen
müssen 252, 19; S. 3 verör VqI.
40, 5 = es wird; v. = wird, entsteht
40, 3; f)ann er n. verör at geta den
es nötig ist, etwas zu erwähnen,
der bisweilen in der Sage vorkommt
149, 6; er borit verör 22, 10 (vgl.
Var.) = geboren wird, ist; mit
Negat. verörat Regm. 6,5. —
PI. 1 (§ 4, 3) veröum at sitja 210, 6
= kommen in die Lage u. w. —
PI. 3 fyrir öskQpum veröa {vgl. fyr,
fyrir 1) e) in Unglück geraten 22,17;
veröa = werden VqI. 41, 5. — Conj.
S. 2 veröir 172, 25; S. 3 veröi 44, 4;
184, 10. PI. 1 veröim 252, 20. —
Imper. S. 2 verö 189, 7. - Praet.
S. 1 varö, mit suffig. ek varök Helr.
13, 5; S. 3 varö = ^«r^, wurde 8, 4,
17; varö hraeddr 53, 22; f)at varö
at saett das wurde zum Vertrage, so
kam der Vertrag zu Stande 32, 6;
varö == geschah 70, 2 ; varö hon viö
at taka = sie kam in die Lage
anzunehmen = sie mußte (ihn) an-
nehmen 214, 3; etwas anders varö
at f>iggja bekam (glücklich) geschenkt
223, 1 ; at Jietta varö fram at ganga
= daß dies geschehen mußte 215,
16, 17; varö at brjöta 233, 22
= mußte {die Harfe) zerbrechen;
ähnlich v. at verja 250, 22; til
f>eirar sendifarar varö 75, 9 wohl
gleich = varö büinn (bereit) vgl.
Vigf. s. v. A. III u. 109, 2 ; at pör
varö bilt 58, 25 vgl. s. bilt; henni
varö J>at fyrir 156, 5 s. fyrir 3). —
PI. 3 uröu (= existerent Eg.) 9, 3;
= transmutata sunt Eg. 80, 13. —
Conj. S. 1 yröa 206, 4 vgl. 22, 17;
S. 2 yröir 169, 19; S. 3 yröi 159,
18. - PI. 3 yröi 8, 1. — Pass. Part.
oröinn (vgl. u. *) = geworden ; auch
wohl = wirklich (d. h. von der natür-
lichen Beschaffenheit) vgl. 27, 1;
62, 9; s. auch Fr.2 s. v. oröinn.
— Im Sinne von „entstanden" {als
mächtigster xoar M. entst., Ger.
Über.) VqI. 10, 2. - N. f. ferö
sin orÖiu seine Reise geworden =
geraten, ausgefallen 67, 18. — N. n.
(u. absolut) oröit: hafa oröit s6r
für sich geworden, eingetreten sind
29, 3 ; sem fyrr haföi oröit (sc. smiöat)
54, 9= gearbeitet worden war; [)vi
at engi hefir sä oröit ok engi mun
veröa 69, 12 = nemo enim fuit
neque erit Eg. ; ähnl. 206, 3; f>eir
hafa oröit fyrir öskopum 159, 11
vgl. 22, 17; f)ä er myrkt var oröit
58, 10 (beachte den Unterschied von
hafa u. vera oröit; letzteres bei rein
physischer Veranlassung?). PI. N.
m. orönir 241, 9 vgl. osviör; n. orÖin
78,9; 104, 14. — Med. veröaz sich
{gegenseitig) werden (zu etwas). —
Inf. at bQnum veröask VqI. 45, 2
sich gegenseitig ermorden [Ger.);
vgl. Var.
* Die ältere Form des Pass. Part,
oröinn begegnet gerade in jüngeren
220
veröleikr — verstr
//.sv. {so noch W 97. 1; 09f 12)
NtcM selten; vgl. Vigf. s. v. ; sows/
Wegfall des v (w) wacA Nor.
§ 2 8, 1.
verMeikr, m. (*. verör, leikr *), tfte
V% flrdigkeit. — gera veröleikum
betr viö e - n jemand besser (mehr)
nach Würdigkeit behandeln 171, 5.
verftr, adj. (g. vairps, F. 290); wert,
würdig; mit Gen.; Lund p. 181.
— N. n. frasagnar vert 52 , 6;
honum J^ykkir um vert ihm er-
scheint (Preises) wert 192, 22;
J). mikils um v. hennar friöleik
(verb. um h. fr.) ihm erscheint es
viel wert (zu sein) mit ihrer Schön-
heit, er findet ihre Schönheit vor-
züglich 227, 18; en litils muri J)er
j^ykkja um vert 232, 29 aber sie
wird dir wenig wert scheinen = dir
wird wenig daran gelegen sein =
sie wird dir unlieb sein; minna
vert 69, 4 u. meira v. 73, 6 adverb.
gebraucht; A. m. veröan 209 , 2
(vissi sik og eigi vela v. frä f)eim
= meinte auch nicht Arglist von
ihnen verdient zu haben; Edz.). —
PI. N. m. veröir 149, 8; N. f. veröar
260, 13; sva mikils veröar so
gewichtig (sc. spar). — N. n. verö
hallma?lis tadelnswert 17, 6.
* Ein anderes -verör (vgl. g. and-
vairfjs) erscheint in der Zus.-
Setzung, s. noröanverör.
veröugr, adj. (vgl. verör), würdig,
mit Gen.; Lund p. 181. — A. m.
veröugan ills dauöa 53, 20; vgl.
17, 6 hallm. verö.
verfang, n. (verr; fang), die Mann-
Wahl, die Heirat (seit, der Frau).
- D. Helr. 13, 8.
1. verja, schw. v. (g. varjan, F. 291),
wehren, verteidigen. — Inf. v.
sik 58, 19; in Verteidigungszustand
setzen v. borg mina 69, 16; v. land
143, 2; 250, 21. — Med. verjaz
sich wehren; Praet. PI. 3 VQTÖUZ
230, 11.
2. verja, schw. v. (g. vasjan, F. 300),
bekleiden. — Pass. Part, varinn
bekleidet, geschmückt, überhaupt
beschaffen; honum var sva varit
mit ihm es so beschaffen (oder „be-
stellt"; vgl. Mob. Gl. s.v. verja) war
153, 23. PI. N. f. järni varöar mit
Eisen überzogen Grott 21, 7.
verk, n. (F. 292), das Werk, die
Arbeit. — N. 17, 16; Gen verks
179, 30; Gsf. til verksins 53, 2;
D. verki 179, 7; Dsf. verkinu
54, 9; A. verk 99, 10; Asf. verkit
74, 22. — PI. A. verk Taten
192, 30.
>: Dem g. gavaürki, das Ger.
vglt., entspricht noch genauer das
e. work.
verkmaftr, m. (s. verk, maör), der
Werkmann, Arbeiter. — PI. G.
verkmanna 99, 8.
viTpa, stv. (g. vairpan; § 103, 1,
F. 295), werfen; mit instrumental.
Dat. wie kasta. Lund p. 99. — Inf.
Sigdr. 7, 9; 191, 13. Praet. Gonj.
S. 3 yrpi honum til mit ihm zu-
würfe, ihn zum Wurf brauche 112 >
11. — Pass. Part, orpinn; aldri
orp. vom Alter gebeugt 168, 3.
verr, m. (F. 306, g. vair, lat. vir;
§ 5, 2; 27, 2; 48, 1), poet. , der
Mann, namentl. auch der Ehe-
mann, so Gen. vers Helr. 1, 8.
verr, kompar. adv. (g. vairs; mhd.
wirs, vgl. verri u. § 84), schlechter,
schlimmer. — v. viö koma
schlimmer ankommen (vgl viö ad-
verb.) 47, 14. — undi hon verr
sinu 203, 29 war unzufrieden mit
ihrem Lose; vgl. Ba. u. D. H. II,
524 (verr = so übel). Der Kompar.
erklärt sich hier wohl durch eine
Ellipse: war schlechter (als billig)
zufrieden u. m.
verri, adj. kompar. (g. vairsiza, e.
worse, F. 296, §82), schlechter.
— N. m. = erzürnter 228, 14;
N. f. 203, 27: G. n. verra (vgl. ills
af van vorher) 37, 19; 205, 29;
vgl. D. H. II, 562; Nor. § 251, 4;
A. m. verra 170, 20; A. n. verra
155, 35; 161, 20.
verst, superl. adv. (s. verstr), am
schlechtesten. — bar J)eim mun
verst, sem . . . ertrug in eben dem
Maße am schlimmsten (schwersten),
wie u. w. 75, 2; f)aetti verst am
schlimmsten gefiele (s. J)ykkja), d. h.
am meisten Verdruß bereite 122, 19;
verst hafa es am schlechtesten haben
161, 9.
verstr, adj. sup: rl. (F. 296, as. wirsisto,
e. worst ; § 82), der schlechteste,
— A. m. verstan (sc. rodd vaztund-
verQld
viÖ
221
irkülu-Äla = JQtuns) c, 1 = ini-
mieissimum auro = liberalissimum
Eg. in AM. 1, 350 N. 14; Gering
Kv&p. S. 22. — N. A. n. verst,
|3at er v. er von der härtesten und
niedrigsten Arbeit 234, 16 ; D. m.
schw. Flex. inum versta 175, 3;
D. n. Helr. 4, 3.
verpld, f. {vgl. Qld, verr = Mann;
e. world, F. 3 s6), das Menschen-
leben, das Zeitalter, die Welt. —
N. VqI. 45, 10; Nsf. 169, 22; G.
veraldar 7, 11; D. i verQldu 119,
19; Dsf. i verQldinni 29, 7; vgl.
§ 61, 3 bez. Qld; verQldunni 5i^;
19; A. verQld 81, 8.
• Daß verQld urspr. nicht im
lokalen (so deutlich verQldin=heimr
allr Prol. zu Gg. c. 2 F. J), sondern
zeitlichen Sinne üblich war, beweist
schon der Zus. hang mit Qld; vgl.
auch D. Alt. V, 111. — An der St.
7, 1 1 ist ver. wohl zeitlich gemeint,
im lokalen Sinne folgt heim 7, 12.
vesa s. vera, stv.
vestan, adv. (F. 301), von Westen
— fyrir vestan c. Acc. = westwärts
von 74, 7 vgl. fyrir 2) a.
vestr, adv. (F. 301; § 83, 1), west-
wärts. — 3, 9; 140, 12.
vetr, m. (F. 284, g. vintrus; § 46, 2;
71,1), der Winter; auch das Jahr
(so Vaff>r. 35, 1 u. fast überall, wo
der PI. steht; nur 81, 6, 7 = hiemes).
— N. 26, 20; 81, 4; Nsf. vetrinn
53, 12; G. vetrar 53, 5; D. vetri
52, 15; 144, 10. — PI. N. vetr
81, 6, 7; (i. vetra Vaff>r 35, 1;
145, 3, 5; er tiu vetra (sc. gamall),
157, 7; 158, 14; t#J. awcft Helr.
7, 5; A. vetr 124, 13; Grott. 11, 1;
151, 22.
* Vgl. auch Vetr.
vettrim oder vaettrim, f. {s. Vigf.
s. v. vaettr.). Nach Fr.2 ein er-
höhter, halbrunder Streifen, der
auf beiden Seiten des Schwertes
von einem Ende bis zum andern
geht. Oder die Blutrinne? Vgl.
auch D H. II. 351; Ger., Spalte
1137. — PI. D. Sigrdr. 6, 4.
ve, n. (F. 303; ags. wih; vgl. g. veihs
n. Ger.; § 4, 4; 9, 2; 49, 3), das
Heiligtum. — Pl. I). veum (irm.
13, 3; 150, 7; A. ve 42, 10.
vel, f. (auch vael, vgl. Vigf. u. Nor.), die
Kunstfertigkeit, auch konkret das
Handwerkszeug ; so im Nom. 79, 8 ;
sonst meistens = List, Anschlag,
so D. vel 40, 21; A. vel 78, «4. —
PI. N. velar 216, 2±; Gen. vela 99,
18; D. velum 69, 16; A. velar 37, 9;
228, 2 #on Liebes-intriguen.
vela, scäw. i;. (s. vel; § 115, 5). 1) vela
um e-t etwas ins Werk setzen,
bei etwas beschäftigt sein. — Praes.
PI. 3 vela 225, 25. — Pass. Part,
velt 228, 13. — 2) betrügen. —
Inf. 182, 12. — Gonj. (mit suff.
negat. -at) S. 3 velit Sigrdr. 7, 3.
- Prget. PI. 2 veltuö 201, 32;
Plur. 3 veltu Helr. 13, 7; Pass.
Part absol. velt 207, 4, 23.
velgjarn, adj. (vel, gjarn), trug-
liebend, auf Trug sinnend. —
Voc. n. Helr. 5, 3 vgl. hQfuö 2),
velrsßM, n. (s. vel, -rseöi zu räö),
cter listige Rat. — PI. D. vel-
rseöum 37, 11; -räöum (vgl. Wm.
§ 43 a Anm. 1) 190, 10.
veorr, m. (s. ve, nach Nor. § 127
aws ve-VQrör = Wächter des Heilig-
tums), der Weiher, Heiliger,
Schirmherr; Miögarös Veorr
poetische Bezeichnung für pörr
Nom. VqI. 56, 2 ; vgl. Vigf. s. v.
Neuere Hrgb. lesen vielfach hier
Veor als Acc; vgl. s. v. möör.
ver, pron. (F. 304; g. veis; § 89),
wir. N. 9, 4, 10; 56, 10; Grott.
11, 1 ; hier Plur. /wr Dual (D. H.
II, 610); = ich 171, 34; 203, 24
vgl. Dat.; ver Sigurör = wir (ich
und) Sig. 242, 22 vgl. Gr. IV, 294;
G. (g. unsara) vär 205, 10; Dat.
(D. A. g. unsis, uns) oss 56, 10;
= mir 171, 30, h<4; vgl. f)er s. v.
J)ü. — So auch im fg. öfter ver, oss
= ich, mir; vgl. auch Regm. 2, 5;
A. oss 68, 4.
* Suffig. z. B. in töku-ver 173,
26; vissu-ver 193, 1. — Der Gen.
var (u. varr) &£ rcaeft ver gebildet
(INor. § 149, 2); oss im D. w. A.
entspr. g. uns, unsis, ib. § 83, 1.
viÖ, viftr, adv. u. präpos. mit Dat.
u. Acc. (g. vij)ra, e. with, F. 304),
wider, gegen, bei, zuhin. —
1) mit Dat. — a) gegen, ent-
gegen, oft bei feindlicher Be-
gegnung (nhd. wider); viö vitni at
vega Grm. 23, 6; foröa viö häska
222
viö
44, 10; viö viti varaz Regm. 1, 3;
viö färi sja Sigrdr. 8, 2; se viö...
189, 6; heiz Tifi honurn ihm gegen-
über 168, 23: eigi mä viö margnum
169, 2; viö sk<?pum vinna 209, 1.
6) gegenüber, m Anbetracht
einer Sache, um willen, für. —
bjöz viö veizlunni rüstete sich zu
dem Festmahl 152, 24; gjalda mund
viö \)er für dich 171, 6; vgl. J)ar
viö dafür 189, 6 ; viell. hefna Frööa
(Dat.) viö Halfdani wegen des H.
Grott. 22, 3 vgl. Note. — c) zur
Bezeichnung der nahen Berührung,
Gemeinschaft, = mit {engl.
with), so z. B. bei geschlechtlicher
Gemeinschaft {Ger., Sp. 1168) fötr
gat son viö oörum 9, 8; viö henni
gat 37, 14; gat viö Garörofu 'Q, 6;
a son viö konu sinni 150, 16; ätti
döttur viö Siguröi 226, 30; dann
in Fällen wie hlaeja viö honum
einem froh entgegenschlagen 154, 2;
vgl. Lund p. 205; nema viö neöra
gömi (vgl. nema) 42, 3; ergänze
auch 42, 9 viö zu efra g. ; lysti
hQfuöit viö hrQnnunnum 72, 19;
blandit viö blööi sveinanna 120,
25; viö mungäti mit {in dem Biere,
Ger.) 6, 5; viö miklu fe 170, 18.
2) mit Acc. — a) lokal: in der
Richtung von, bei, an — byggja viö
UrÖarbrunn 23, 11 vgl. 22, 6; liggr
viö eggskurn 24, 6 vgl. 25, 5; 35,
16; 17; 82, 14; 95, 12; setr viö eyra
72, 21 = traf {den Riesen) am Ohre,
daß {Ger.); viö sik bei sich {an
seinem Körper) 240, 21 ; viö funa
Fäfn. 32, 4; viö himin Vol. 57, 8
vgl. viö h. gnsefa |, 4; viö J)jööveg
an mier Landstraße 124, 14; kom
til fundar viö yör 68, 6; kom viö
Gautland 154, 25 ; v. land am Lande
165, 22; kvaemi viö hann zu ihm
136, 6; viö drykkju var setit 92, 8;
sez viö stjörn 170, 16; viö forsinn
114, 4. Vgl. auch 80, 5. — Aber:
viö SQguna = inbezug auf die Sage,
in der Sage 149, 6; 166, 8; vgl.
siöan a). — b) in freierem Sinne
bei Anreden, Angreifen, Ver-
gleichen und ahnlichen Wendungen,
wo sich zur Übersetzung oft „mit"
{engl, with, vgl. 1) c) empfiehlt. —
maelti viö pann äs 27, 18 ; viö hann
keppaz 36, 12; baröiz viö Bela 47,
7; ätti viö troll {vgl. eiga 3) 105,
21; var kaup gert viö smiöinn 52,
14; var tillagt viti hann 53t 6 =
f/im [gegenüber) zugestanden; vgl,
auch 96, 8, 9; renna i kopp viö
pjälfa 63, 10 vgl. 63, H; 64, 4; 6*£,
13; miöla viö brööur sinn 116, 16;
haföi ösaett viö pann konung 136,
3, 10; jafnir viö konung 142, 11;
raun gert viö (bei) 158, 15; raeör
um viö sik geht bei sich selbst zu
Rate {Ger.) Fäfn. 33, 2; M sik
skapaör 191, 6 s. skapa; viö J)enna
mann gegenüber diesem Manne (Rn.)
153, 5; viö J)essi orö auf diese
Worte hin, über diese Worte 153, 22;
etwas anders viö orö auf das Wort
258, 22, 23; viö äkafl. boen auf
inständiges Bitten 176, 16; viö
f>ann drykk infolge dieses Trankes
197, 18; hraett viö mik u. w. 179,
32 = furchtsam im Hinblicke auf u.
hraett viö J)ä 258, 7; vgl. 258, 22;
var viö själft berührte dies selbst t
war nahe daran 164, 11; 165, 2. —
c) wo von Sachen die Rede ist,
schwächt sich viö öfter ab zur
Bezeichnung eines Mittels oder
H ebenumstand es: viö hvat liföi
hann = wovon lebte er? 9, 11, 15
vgl, Grm. 18, 6; 19, 4; eigi missa
viö hamarskaptit 30, 15 = zum
Hammer schaft {um den Hammer
zu erfassen; bei dem Hammer) nicht
entbehren; reyna afl sitt viö fjoturinn
{an der Fessel) 38, 21 vgl. 39, 4;
vakna viö {infolge) gufuna ok (viö)
{)at 162, 5 vgl. 209, 9; 233, 11;
huggaz viö J)at sich damit trösten
195, 29; viö fessa foezlu infolge
dieser Nahrung 208, 15; glotti viö
tonn 62, 7 vgl. glotta; ättuz J)eir
viö drykkju 93, 5 vgl. eiga 3). —
d) auch rein modal: viö höf mit
Gebühr 99, 2; ähnlich viö J)ol 189, 5
u. 104, 18; 151, 2; viö ymsa hättu
auf verschiedene Art (eig. Arten)
123, 10 Var.; viö nättüru f)ä von
der Eigenschaft, mit der Eigen-
schaft 170, 33; glöaöi allt viö gull
253, \S = es glänzte alles nach Art
des Goldes, wie Gold; vgl. Fritzn.
s. v. 13); viö ofstrlö zum Unheil
Helr. 14, 1. — e) bei Personen
steht viö c. Acc. ähnlich wie meö
c. A.; viö eina ambätt 168, 16; viö
övigjan her 168, 18; viö meyjar
sinar 192, 13.
t viöarteinungr — vilja
223
* Als Ad v. oder trennbares
Präfix steht viö gleichfalls häufig
in den angegebenen Bedeutungen. —
a) vor dem Verb: verr viö koma
schlechter ankommen, in eine schlim-
mere Lage geraten 47, 14; mun
viö vera hoi'ö wird angewendet sein
{vgl. hafa) 55, 13; vera viö bünir
(verb. viö mit dem vorhergeh. er)
62, 11; viö beraz (vgl. bera 1) d)
71, 3 ; er viö kent {verb. viö mit dem
früheren er) 139, 9. — er J>ess viö
getit 152, 30; viö standa wider-
stehen 155, 24. Anders viö staddr
252, 19 vgl. steöja; hier ist der
Acc. ivohl eigentlich von viö ab-
hängig. — b) nach dem Verb, bald
in schärferer Betonung: maelir
viö ( — f)ar viö) = dagegen spricht
77, 15; spyrnÖi viö sich dagegen
stemmte 39, 2 vgl. 72, 8; standa
viö Widerstand leisten 69, 11; 251,2
sowie ähnl. heiz viö 178, 12; brä
härm viö svä fast machte er eine so
heftige Gegenbewegung, zog so stark
zurück (s. bregöa) 72, 6 vgl. bregör
viö 156, 24; stakar v. 160, 3 und
kippiz svä hart viö 80, 19; binda
viö svä J)ungt 79, 16 = annexo tarn
gravi pondere Eg.; legg ek J)er viö
lege ich dir bei, schiebe ich dir zu
103, 5; bjööir viö dagegen bietest
153, 21 vgl. varö illa viö empfand
Unbehagen dabei 215, 13 — bald
schwächer akzentuiert: hlö viö
lachte (dazu) 16, 6; 35, 9; varö
VQr viö gewahrte 155, 26; talaz viö
reden miteinander 175, 22; hrein
viö wieherte {dem andern Pferde
zu) 54, 4; skiptuz svä viö gerieten
derart in Streit {gegen, unter sich)
99, 5; tceki viö entgegennähme,
empfinge 115, 19; viö veröa dabei w.
158, 20. — f>ar viö vgl. 1) b) ex.
** Bez. der beiden Cas. , die viö
regiert, ist von Gebh. bemerkt, daß
oft der Acc. steht, wo wir den Dat.
erwarten; dabei bespricht er auch
VoL 57, 8, glaubt jedoch, daß ein
wirkliches Erreichen — dann wäre
der Dat. erforderlich — hier nicht
gemeint sei, nur die Richtung zum
Himmel.
viöarteinungr, m. (s. viör, tein. zu
teinn F. 121), der Baumzweig,
Strauch, wohl eig. poet. N. 74, 7.
viöbragö, n. (5. viö, bragö); die
Gegenbewegung, Berührung. —
D. 75, 21.
vRiflskr. m. (fiskr),_^o^. = Schlange.
— A. o, 1 vgl. Note.
* Wohl = viöarfiskr = Wald-
fisch; vgl. Sn. Edda ed. Eg. (Reykj.)
p. 218; orma er rett at kalla fiska-
heitum etc.
viör, m. (F. 305, ags. vudu, e. wood ;
§ 64, 1 ) , der Baum, das Holz.
— N. 50, 3; 109, 19; G. alls viöar
jedes Baumes (jeder Art Baum)
Guör. II, 24, 3. Dsf. viönum (für
viöinum, vgl. § 95 ulf(e)nom) 117, 21
vgl*; viöinum 158, 24. A. viö 162, 4;
Asf. viöinn 157, 14 = eldiviö. —
Plur. N. viöir 74, 4; Nsf. viöirnir
73, 12; G. viöa Grm. 44, 2; A. viöu
9\, 4.
* 117 , 21 übersetzt Eg. arborum
ramis, wobei viönum = viöunum
(PI. Dsf.) genommen zu sein scheint.
viftrbünaftr, m. (viör = viö, bün.),
die Ausrüstung. — A. 220, 8.
vffireign, f. (viör = viö F. 304, Vigf.
s. v. viö; eign zu eiga = zu tun
haben), der Umgang. — G. illr
viöreignar 106, 23 = tractatu diffi-
cilis Egv vgl. 224, 17.
viftrtal, n. (viör = viö; tal), die
Gegenrede, die Unterredung. —
N.201, 20.
viftrceöa, f. (viö; roeöa), die Wider-
rede, Wechselrede, Unterredung.
— N. 202, 25.
viöskipti, n. (s. viö, skipti zu skipta),
= viöreign; G. viöskiptis; illr v.
232, 12 = illr viöreignar; im Plur.
gegenseitiger Verkehr. — D. viö-
skiptum 67, 20.
vika, f. (F. 303, g. viko, e. week),
die Woche. — N. 144, 5.
vili, m. (F. 296, g. vilja; § 27, 2;
43, 2; 65, 2; der Wille, Wunsch.
— N. eptir J)at er vill JDeira kom
saman nachdem ihr Wunsch (bez.
des Vergessenheitstrunkes) zusam-
mengetroffen, allerseits eingetroffen
war (— er getit hoföu Guörkv. II,
25, 2) 214, 8. D. at vilja 4, 3;
203, 14; Grott. 5, 7 (vergnügt,
Ger.).
vilja, anom. v. (F. 296, vgl. § 18;
28, 1; 46, 3; 114; g. viljan; Nor.
§ 459, 7), wollen, wünschen. —
224
villa
viney
Inf. $6, B; 164, 32. — Praes. S. I vil
ek 31, 8; ek vil 175, 25. S. 2 t>ü
vill JOS, 5; v. J)ü 180, 14; villtu
65, 17 (w/Z. |)ü); viltu 172, 3; vilt
/,"/, 32; vgl. auch § 123 2?/. 2. 3. S.
- S. 3 vill 5, 15; 75, 7. — PI. 1
viljum 171, 35; PI. 2 vilit \)6r 65,
21; PI. 3 vilja 17, 6. — Conj. S. 3
ok vili h. rifta und ob dieser reiten
wolle (nach ok ist hier eine Frage-
Fart. ausgelassen , die durch
hverr indiziert ist; Ark. 16, 237)
75, 6; eigi sva vel, at hann vili
daß er möchte 157, 20. PI. 3 vili
98, 24. — Praet. S. 1 mit suff.
Fron. u. Negat. (vgl. ek u. -at)
Helr. 13, 6: es vildigak = vilda
- ek - a - ek ; hier vertritt den Obj.
Akk. die rel. Part, es (Ger., Sp.
1146) S. 3 vildi 42, 2; 52, 12;
112, 1, 13 (wenn man das wollte)
vgl. maör 4). PI. 1 vildum 196, 9.
PI. 3 vildu 34, 19. — Conj. S. 1
vilda 153, 33; 157, 29; 206, 21
(= 1. velim vgl. Lund p. 304). —
S. 2 vildir nü Ufa möchtest du jetzt
noch leben (Edz.) 261, 10. S. 3
vildi 154, 14; imperson. 160, 19;
167, 7. PI. 3 vildi 82, 11 = optarint.
Eg.— Praet. Inf. vildu 71, 15; vgl.
§ 122.
* Für die seltene Anwendung von
v. als Futurumschreibung (Vigf. B.
1 ß), vql. auch e. he will have u.
nhd. es will regnen) ist wohl 180,
14 als Beispiel anzuführen.
Villa, schw. v. (F. 269, § 115, 5;
dän. vilde (Ger.); zu g. vilpeis adj.,
nhd. wild), irreführen, ver-
wirren. — Praet. vilta § 29, 2. —
Pass. Part, absol. vilt 218, 1 1 ; adv.
vilt ristit falsch eingeschnitten 218, 9 ;
PI. N. f. 218, 3. - Med. villaz sich
verirren. — Part, ek hefi vilz
158, 1.
villieldr, m. (s. eldr, villi- zu villr
= wild F. 296), das Wildfeuer,
nicht künstlich entzündetes. — N.
68, 16.
* Außer dem Blitz kommen noch
andere Phänomene in Betracht, wie
z. B. Waldbrand. Vgl. außer Myth.
163, 570 fg., noch das von Vigf. als
Übers, gebrauchte engl, wildfire in
seiner versch. Anwendung. — Die
Erklär, von F. J. Gg. p. 98 „wie
Feuer, das durch Augenverblendung
hervorgerufen ist, aber in Wirklich-
Iccit nicht existiert", hat, meine ich,
an Hugi, der den eigenen Gedanken
des Riesen versinnbildlicht, nur eine
geringe Stütze, da dieser Ged. zwar
sonst nicht persönlich sichtbar, aber
doch wirklich vorhanden ist. Noch
Keniger passen Elli, MiÖgarösormr
u. w.; nur soviel mag gelten, daß
die Leistungen der dämonischen
Mächte für den Augenschein ge-
steigert, die |>örs u. seiner Begleiter
herabgemindert erschienen in jenen
Gebieten, wo weder Götter noch
Menschen sich recht zu Hause
fühlten.
villigoltr, m. (villr F. 296, goltr),
der Wildeber. — A. 209, 29.
vinarauga, n. (s. vinr, auga), das
Freundesauge, freundliche
Auge. — PI. D. vinuraugum
102, 17.
vinatta. f. (vinr, -ätta Gr. II, 380),
^Freundschaft. N. 218, 17 ;
G. 203, 12; A. 203, 13.
vinda. stv. (F. 285; § 103, 3; g.
-vindan) , winden, bewegen,
werfen; auch winden = flechten
(nhd. kranzwinden) vgl. vefa. —
Praes. S. 3 vindr impers. = windet
man Sigrdr. 11, 4; doch vgl. D. H.
II, 431. Pass. Part, sä er undinn
salr Vol. 38, 7 = hann er ofinn
88, 5 (ea contexta aedes est Eg. :
vgl. auch vefa).
vindbelgr, m. (s. vindr, belgr), der
Windbalg = Blasebalg. — PI. A.
vindbelgi 15, 2.
vindlauss, adj. (s. vindr, lauss), ohne
Wind, unbewegt. — N. n. vind-
laust 8, 14.
vindr, m. (F. 279, g.vinds; §50a2), der
Wind. — N. 26, 7; G. vinds 31,
15; A. vind Vaff)r. 37, 5. — PI.
N. vindar 16, 3.
\imloM, f. (s, vindr, old), Wind-
alter, stürmisch bewegte Zeit. —
N. Vol. 46, 9.
viney, f. (s. ey **. vin f. = Weide,
Gras F. 286, Vigf. s. v. vin II ; vgl.
auch w. u. Vaenir), die grüne In-
sel, ähnl. K. Gisl. und Gering =
grasreiche Insel; poet. = Seeland.
— G. vineyjar a, 7. — Eg. über-
setzt carae insulae u. zieht vin- zu
vinr m.
vingan — vit
225
vingan, f. {vgl. vinr), die Freund-
schaft. — A. 154, 6; 197, 29.
viitkona. f. (vinr, kona), die Freun-
din, Vertraute. — G. 204, 14.
YJniia, stv. (g. vinnan; § 103, 3; F.
286), sich anstrengen, ausführen,
leisten; kämpfen (209, 1; 217,
27); gewinnen. — Inf. 63, 13;
175, 9 ; at J)u maettir skamma stund
vinna til f)ess tZaJ <fot m kurzer Zeit
soviel gewinnen kannst 232, 17. —
Prses. PI. 2 vinniö 197, 17. — Gonj.
S. 3 vinni 6'3, 18. — Imp. S. 2 vinn
honum bana 179, 1 bringe ihm den
Tod bei, bringe ihn zu Tode. Praet.
S. 3 vann 73, 4; 99, 14; 205, 20;
vann eiöa gab die eidliche Versi-
cherung 106, 18 (vgl. eiöa unnit 74,
6 «Js Pass. Part, absol., desgl. unnit
= geleistet 6, 9; 7i, 22; getan 162,
16, 17). — Praet. S. 3 J>at vann
führte dies aus VoL 26' a F«r. —
PL 3 unnu 160, 16; 25>4, 12. Pass.
Part, unnit s. s. Praet. S. 3 ex. So
auch unnit (sc. heföi) 200, 31. —
Med. vinnaz sich darbieten, aus-
reichen. — Praet. S. 3 vannz hon-
um varla lengö til 69, 8 vgl. sem
hon. vannz til erindi 65, 1, nach
Wimmer Laes. p. 310: solange das
Zurückhalten d. Atmens (vgl. erendi
2) ihm möglich war. — vannz
allt själft 109, 11 = bot sich alles
selbst (von s.) dar, ohne sichtbare
Bedienung. — vannz honum at
fullu = es war ihm genug geboten,
iron. = er hatte sein Teil bekommen
233, 11.
vinr, m. (F. 286, mhd. vine; § 60,
2; 62, 1), der Freund. — A. vin
c, 1. Vgl. die Konstr. p. 262. Voc.
vinr 197, 27. — Plur. N. vinir 165,
15; G. vina 190, 10; D. vinum
150, 25.
vinsemd, f. (vgl. vegsemd; vinr), die
Freundschaft. — D. 167, 20.
vinstri, adj. (F. 286), link; eigentl.
kompar. Bildung, vgl. § 82 b a) ; dän.
venstre. — A. f. vinstri hond 9, 7;
A. n. vinstra 179, 17.
vinssell, adj. (s. vinr, saell), glücklich
durch Freunde, reich an guten
Freunden. — N. 162, 34.
viröa, schw. v. (F. 290, Nor. § 139,
1 zu verör), werthalten, schätzen;
mit Gen.; Lund p. 185. — Inf. vel
Glossar z. pros. Edda.
viröa wohl für wert halten, geneh-
migen (vgl. lat. <2ignari von dignus)
27, 2. — Imper. S. 2 virö eigi svä
= denke nicht so! 201, 22. Praet.
PI 3 viröu 42, 10. — Pass. Med.
viröaz geschätzt werden, schei-
nen. — Praes. S. 3 viröiz 170, 21;
v. vel 237, 17.
viröing, f. (s. viröa). 1) Wertschät-
zung, Achtung. — N. 172, 19; D.
196, 1; A. leggr viröing ä gibt acht
auf 170, 17. — 2) = veröung (zu
verö n. pretium, vgl. g. vairf)s m.,
Vigf.), die ausgewählte Schar, Ge-
folgschaft (Ger. s. v. verjüng
Sp. 1105), poet. — D. viröingu Helr.
11, 8 vgl. Var.
viröuligr, adj. (s, viröa), ansehnlich,
angesehen. — PI. A. m. 152,
27; A. f. 163, 15. - Superl. N. f.
171, 9. — Den Einfluß des Akzentes
auf diese Kompar. u. Superl. For-
men bespricht Kock in Ark. 21,
106 fg. (vgl. auch Ark. 9, 96).
virftuligt, adv. (s. viröuligr), würde-
voll, mit Würde. — 164, 26.
virtr, n. (vgl. Vigf.), ein noch süßes
Jungbier oder Malzextrakt;
mhd. würze Ger. — D. Sigdr. 17, 3.
vist, f. (F. 301 g. vists Wesen; § 61,
3), der Aufenthalt, die Wohnung;
der Unterhalt, die Nahrung. —
1) Wohnung. G. vistar 158, 3. —
PI. N. vistir 87, 6; D. vistum 38,
6. — 2) Speise. N. 109, 12; Nsf.
vistin 49, 6. — A. vist 48, 12, 14;
114, 12. — PI. G. vista 58, 9; 93,
10 (vgl. Var.). — Dat. vistum 48, 1.
* vist 2) nur von fester Speise,
= matr.
Vit, pron. (F. 304, g. vit; § 30, 1;
89), wir beide; vgl. ver. — N.
103, 4; 157, 30; 162, 6, 8; 163,
27, 29; 169, 29; 171, 4; Grott.
12, 5 und wohl auch ib. 10, 7;
vgl. die Note; Bg. faßt hier vit =
vitt Zauberei (D. H. II, 610);^ Ger.
übers, „wenn irgend einer die Ab-
kunft wüßte": vgl. auch H. G. zu
der Stelle. — Gen. (g. ugkara) okkar
i milli zwischen uns beide 210, 26.
döttur okkar Siguröar meine und
Sigurds Tochter 200, 18; vgl. ok*.
- D. (g. ugkis) okkr 184, 9; 215,
4. A. okkr (g. ugkis, ugk) 161, 26;
204, 32; 229, 4.
* Vgl. auch okkarr.
15
22l>
vit — vitnir
vit, n. (F. 304, g. riti in unviti Ger.,
e. wit, nhd. Witz, Vigf.), das UVx-
. das Bewußtsein, der Ver-
stand. D. 230, 3; A. 13, 2.
vita, prät. präs. (g. vitan: §37, 119.
K. 304). I) wissen. — Inf. 5, 15;
256, 8; erfahren 162, 7: /.%', 19.
— Praes. S. 1 veitk = veit ek Vol.
19, 1; ib. 64, 1; ib. 28, 7 (p. 21):
über die* veit ek in der L. Edda
vgl. D. IL II, 138. S. 2 veiztu
(t^r/. § 30, 3) 52, 5; = imse (Ind.
/£r Imper., Z). H. II, 99) &, 4;
179, 28 = w;?Vs£ ^w wohl wissen.
S. 3 veit 27, 16; |)at veit trüa min
29, 2; i0, 4 vgl. trüa; veit meö
henni launraö ist Mitivisserin ihrer
Heimlichkeiten 43, 3. — PI. vitum
(mit Acc. u. zu ergänzendem vera,
vgl. Lund p. 50),' 10, 9; 2S3, 8:
PI. 2 vituö Vol. 42, 8. — PI. 3
vitu 26, 21; fair vitu Grm. 18, 5.
— Conj. S. 1 ek vita (noverim Eg.)
Grm. 24, 5 ; S. 2 vitir 40, 1 ; Sigdr.
21, 2; S. 3 viti Lok. 29, 5. — PI.
1 vitim 170, 10. PI. 3 viti 30, 5;
Grm. 35, 3. Part, vitandi wissend,
kundig mit Gen.: er hann margs
vitandi 23, 2; fäs vit. 208, 2; uröu
vitandi 18, 8. — Praet. S. 3 vissi
13, 11; Vol. 5, 5, 7; PI. 1 |>at vissu-
ver 223, 1 ; PI. 2 vissu-f) er 202, 32.
PI. 3 Vol. 5, 9; vissu til 37, 16 =
cognoverunt Eg. — Conj. S. 1 vissa
181, 9; S. 3 vissi 171, 26; hvat
siöarst vissi til Jöunnar impers. —
was man zuletzt wisse (gehört oder
gesehen habe) von Idh. 94, 18. PI. 1
vissi (f. vissim § 124 u. 1. PI.) vit
Grott. 20, 7; PI. 3 vissi 170, 9;
197, 10. Pass. Part, absol. vitat ge-
wußt 68, 2; 209, 25. — 2) zu
wissen roünschen, zu erfahren
suchen; so bes. deutlich Imp. vit =
suche zu erfahren 204, 34 ; ähnlich
Inf. 211, 9 vgl. D. H. II, 37; wahr-
scheinl. auch vituö Vol. 41, 8 =
wollt Ihr noch mehr wissen und
was? Vgl. auch eöa 3) u. enn*. —
3) gerichtet sein (Vigf. s. v. V,
vgl. lat. spectare ad = vergere in;
Fritzn. s. v. kommt von der Be-
deutung gehen, reisen (ags. gevitan),
sich erstrecken erst zu der von be-
deuten, bemerken, wissen). — Praes.
PI. 3 vitu inn i hüsit 88, 6. Praet.
S. 3 vissi 8, 8, 13; upp vissi 60,
20. — 4) Bezug haben, bedeuten.
— Inf. illt vita 218, 32. — 5) be-
stimmen; 80 namentlich Pass. Pa rl .
vi taö r, ausgemacht, b e s t i m m t. —
N. m. vitaÖr bezeichnet, bestimmt
Vaffjr. 18, 6; ähnlich auch 73, 13
vitat; *. F. J. Gg. 8. 66.
* Das Obj. bei vita ist oft (wenn
es ein unpers. ist) zu ergänzen, so
ef vita lystir Helr. 2, 6 (erg. pat);
zu dem Acc. des Obj. tritt noch der
des Präd. Grm. 24, 6 (aus ranna
ist rann zu ergänzen); so namentl.
auch mit dem Part. Pass. (als Präd.
Acc), vgl. Vol. 27, 1, 2; 29,1: 19.
1 nach W (vgl. Var.}. Auch kann
der Acc. c. Inf. stehen (vgl. VqI.
19, 1 nach U u. R der L. E.; 64,
1 nach den Hss. der Sn. E. — (Dies
nach Ger. Vollst. Wb. — Über den
Modus im abhäng. Satze vgl. auch
Ark. 2, 199.)
viti, m. (g. -vita; zu vita, F. 304),
das Zeichen; Vorzeichen; spez.
ein Feuersignal an der Küste, vgl.
D. H. II, 614. N. Grott. 19, 4.
vit ja, schw. v. (zu vita = gehen ? vgl.
vita 3) u. § 112, 1; Fritzn. s. v.),
besuchen, mit Gen. (Lund p. 174);
auch (zunächst bei einem Besuche)
antreffen, so Inf. betra fagnaöar
pangat at vitja 49, 12; = auf-
suchen 169, 26; 229, 18; Helr. 2,
7; 2, 1. — Praes. PI. 3 vitja Helr.
2, 6 Var.
vitkaz, schw. v. Med. (zu vit n.), das
Bewußtsein wiedererhalten, wieder
zu sich kommen. — Praet. PI. 3
vitkuöuz 75, 4.
vitki, m. (zu vita, vitr; = ahd. wizago
vgl. Nor. § 184, 1 a), der weise Mann,
spez. der Zauberkundige. — PI.
N. vitkar Hyndl. 35, 3.
vitlauss, adj. (vit. lauss), besin-
nungslos. — PI. N. m. vitlausir
menn 204, 11.
vitni, n. (vgl. g. -vitains f.; zu vita;
vgl. Vigf.), das Zeugnis, die
Zeugnisablegung. PI. N. vitni 53, 9.
vitnir, m. (nach Vigf. s. v. zu vitt =
Zauber, vgl. vitki m.; wegen der
Bedeutung des Wolfes im Aber-
glauben vgl. Myth. 1048 fg., 1093
fg.), poet. = der Wolf. — Dat.
viö vitni (gemeint ist der Fenris-
wolf, vgl. Fenrir) Grm. 23, 6.
vitnishraä
Visa
227
vitnishrsß, n. (vitnir, hras), Wolfs-
fleisch. — A. o, 2.
vitr, adj. \zu vita, g. -vita adj., s.
Ger.), kundig, erfahren. — N. m.
34, 19; N. f. vitr 44, 3; A. f. vitra
218, 8. PI. D. vitrum 261, 3. —
Komp. N. m. vitrari 182, 11; den
Dat. beurteile nach Lund p. 135.
— N. f. 198, 6. Superl. N. m.
vitrastr 31, 9; bez. der Var. vgl.
Bugge Sind. I, 32 N. *) — N. f.
vitrust 267, 16.
vitra, f. (s. vitr), tfüV Einsicht. - - D.
vitru 283, 29.
vitrleikr, m. (s. vitr, leikr*) = vitra.
— D. 28#, 10. — A. 189, 4; Ä*V?r
wohl = Gelehrigkeit, Wißbegierde
(cleverness Vigf.).
\ itrliga. adv. (vitrligr), in kluger Art.
— 237, 8.
vitrligr (s. vitr), adj., klüglich,
weise. — Kompar. N. n. vitrligra
räö 193, 25.
vizka, f. (vitska = vitra, vitrleikr),
der Verstand. — 1). 194, 26.
viöa, adv. (s. viör; § 83, 1), weit-
hin. — 97, 9; 145, 7; v. um h.
238, 11 = durch die ganze Welt.
viöir, m. {nach Vigf. the wide sea,
also zu viör), poet. das Meer; die
hohe See. — D. viöi y, 5.
viör, adj. (F. 305), weit, groß. —
N. m. 83, 6; 103, 21; D. f. viöri
a, 7. — PL A. m. viöa 69, 22;
Sigrdr. 18, 4.
viös od. viz (§ 29, 2), adv. (zu viör),
eigentl. Gen. = weiten (Raumes),
um ein Weites, sehr weit. — viös
fjarri 112, 20.. '
vig, n. (F. 303 ; vgl. g.veihan kämpfen;
mhd. wie Kampf), der Kampf;
auch Totschlag, caedes Eg. - N.
95, 17; 141, 15; G. vigs 33, 10;
D. vigi 18, 2; 42, 5; A. vig 84, 1.
— PI. D. vigum 45, 10; 191, 28.
vigfimr, ad[;. (vig; fimr gewandt s.
Vigf., vgl. auch Fimafengr), ge-
wandt im Kampfe. — PL N.
249, 4.
vigja, schw. v. (zu ve n. F. 303),
weihen. — Praet. S. 3 vigöi [hier
von einem weihenden Hammer-
Schlage) 57, 11.
vigspjoll, PL n. (zu vig n.; spjall =
Erzählung F. 355), die Kampf-
nachricht, Benachrichtigung
vom Kampfe durch Feuer-Zeichen
u. dgl., poet. — A. vigspJQll Grott.
19, 3 = bellicos indices Eg.
vigtQnn, f. (vig, tonn), eigentl. der
Kampfzahn = Stoßzahn oder
Hauer. — PL I). vigtQnnum 219,
22.
vigvQllr, m. (s. vig, vollr), das Feld
des Kampfes, der K a m p f p 1 a t z. —
— D. 142, 2; Asf. 141, 19.
vig|)rot, n. (s. vig, [)rjöta), der Man-
gel an Krieg; das Aufhören des
Krieges; poet. — D. at vig^roti
nach beendigtem Kampfe VafJ)r.
51, 6; viell. „wenn Vingnir auf-
gehört hat zu kämpfen". — (So
Ger., Sp. 1141).
vik, f. (nach Vigf. zu vikja sich wen-
den, weichen F. 302), die kleinere
Bucht, auch der Meerbusen. —
PL N. vikr 3, 13; hier von den
Einschnitten eines größeren Land-
sees.
vikja (auch vikva, ykva § 101), stv.
(F. 302), weichen, eine Wendung
machen, steuern (ein Schiff). —
Praet. PL 3 viku 177, 14. — Med.
vikjaz sich wenden, sich aufstellen.
— Praet. PL 3 vikuz 220, 20.
viking, f. (vgl. vikingr), der See-
feldzug, Raubzug. — D.vikingu
Helr. 3, 4.
vikingr, m. (zu vik = Meerbusen,
Meer Vigf.), der Wikinger, d. i.
Seekrieger; in späterer Zeit auch
= Seeräuber; vgl. Vigf. s. v. viking
u. vikingr. — N. Helr. 11, 7. —
PL N. vikingar 168, 17.
* Über Ableitung aus dem ags.
vgl. Bugge Stud. S. 516, doch auch
542.
vin, n. (zu lat. vinum, g. vein § 27,
2, vgl. Vigf.), der Wein; an poet.
Stellen viell. auch = Dichtertrank,
vgl. Beitr. 12, 230. - - N. 48, 14;
A. vin Grm. 19, 4; 225, 8.
vindrukkinn, adj. (s. vin, drekka),
weintrunken. — PL N. 190, 2.
vinlaukr, m. (vin, laukr), Wein-
lauch, eine sonst unbekannte Art
Lauch oder Kraut. — A. 231, 10.
visa, f. (F. 306), die Weise , Strophen-
form, Strophe. — 242, 24.
* Nach Nor. § 254 zu viss, eig.
die „gebundene" Rede.
15*
42<s
\ isa
veettr
visu. 9chw. r. (F. 306; g. -veisjun
S ;?7), weisen, zeigen; mit Dat.
der Person: Lund p. 102. Inf.
74, 15. — Praes. S. 3 visar 170, 10.
Praet. S. 3 visaöi til saetis 67, 9 =
locum, ubi sederent, designavit Eg.
— Pass. Part, visat 107, IG ähn-
lich wie 67, 9.
* Über den Modus im abhäng.
Satze s. Ark. 2, 198-200.
visindi, PI. N. (zu visa), die Unter-
weisung, das Weis tum; auch ein
[lehrhaftes) Gedicht. — Dat. visind-
um 11, 20; 20, 15.
viss, adj. (F. 306, aber mit viss ib.
völlig verschmolzen, vgl. Vigf. s. v.
viss: § 76, 1; g. -veis). 1) weise,
"2) gewiß (in dieser Bedeut. urspr.
viss). — Zu 1) PI. N. visir 48, 8;
wohl auch Vol. 48, 7 veggbergs
visir = pragruptarum petrarum in-
quilini Eg. (eig. p. p. gnari), vgl. s.
v. veggberg: D. m. visum Sigdr. 18,
7. — Kompar. visari; PI. N. m.
visari 4, 7. — Zu 2) N. m. verör
viss (c. G. wird einer Sache gewiß,
hat sichere Kunde von etw., vgl.
Lund p. 178) 49, 3 vgl. N. f. vis
44, 5; Helr. 13, 5. — N. (u. A.)
n.; auch adv. vist 71, 1; 198, 11;
G. n. til viss in gewisser, sicherer
Art 54, 11; ähnl. auch Dat. at visu
40, 7; 155, 10.
Während sich im g. unveis =
unwissend und unvis = ungewiß
deutlich sondern, sind sie im Nord,
nicht mehr sicher zu trennen; Nor.
§ 449 a2) sieht übr. beide Bild, als
urspr. Formen des Part. Pass. von
vita an (neben vitinn bei Vigf. und
vitaör, oben s. vita 5).
visundr. m. (ahd. wisunt; Vigf.), ein
Wisent- Ochs, Bison-Ochse. — A.
209, 28.
viti, n. (F. 304, g. in fraveit, Ger.),
die Strafe, der Unfall. — D. viö
viti Regm. 1, 3.
vitishorn?n. (s. hörn, viti), ein Trink-
horn, das für Vergehen leichterer
Art bei Hofe geleert werden mußte;
vgl. Vigf. und Fritzn. s. v. — A.
64, 5.
vsegö, f. (vaegja), eig. die Geneigtheit,
die Schonung. — G. vaegöar
141, 3.
vsegja. sehte, v. (F. 283; mhd. wiege
geneigt). 1) ausweichen. — Inf.
220, 15. — 2) schonen, mit Dat.
Lund p. 74. — Pres. S. 3 v»gir
182, 22.
veengr, m. (nach Vigf. zu vega, schwin-
gen, F. 282, dän. vinge Ger. : £ 53,
1; 60, 3), die Schwinge. — PI.
D. va?ngjum 26, 13; Vaff)r. 37, 4.
* Die Länge des ae scheint un-
organisch; vgl. Wm. § 16c Anm.
VEenleikr, m. (s. vaenn, leikr*), die
Schönheit. — D. 183, 29. A.
194, 11.
vsenn, adj. (zu vän f. ; vgl. mich § 76,
1 ; g. in usvena Ger.), zu guter Er-
wart, berechtigend, angemessen,
schön. — N. m. vaenn 158. 13.
N. f. vaan 158, 6; 234, 15: A. f.
221, 22. N. n. var eigi vaent 68,
19 = nulla spes erat (sc. eventus
prosperi) Eg.; ähnl. 234. 12 er vaenst
er, at sizt komi wobei am sicherstellt
zu erwarten steht (Edz.), daß am
wenigsten u. w. — Superl. vaenstr
der schönste. — N. f. vaenst 167,
16; 211, 22. PI. N. n. vaenst 152, 5.
\ vienta. schw. v. (zu vän f., dän. vente
warten, vgl. g. venjan). — 1) hoffen,
meinen. Praes. S. 1 vaenti ek 56,2.
— 2) impers. mit Gen. des Obj. (Lund
p. 173) oder mit at c. Conj. ; vaantir
mik, at möchte ich glauben, daß
233, 17, 19. — Der Gen. bei dem
Inf. 232, 8 läßt den persönl. oder
unpersönl. Gebrauch nicht klar er-
kennen.
! vaerr, adj. (scheint von Vigf. zu värar
gestellt zu werden, von Fritzn. zu
vera), eigentl. zum Aufenthalt ge-
eignet, behaglich. — D. i vaeru
ranni Grm. 13, 5 = in amoena
domo Eg.
i vsßttr, f. (nach F. 282 besser vettr
für vehti-r, ähnl. § 3; 61, 1; vgl.
auch Kock in Ark. 14, 242; g.
vaihts), die Sache, das Wesen
(nhd. Wicht); etwas. — 1) das
(weibliche) Wesen, meist höherer
Art (hollar vaettir), doch auch von
zauberkundigen Weibern oder Hexen
gebraucht (vändar, illar vaettir 189,
12 — 13 = bolvisar konur Sigdr. 27,
4); vgl. Gr. Myth. p. 410. — PI.
N. 189, 12-13. — 2) Ah n. ge-
dacht (= irgend etwas, nur in
negativen Verbindungen) gewöhnlich
vollr
vfir
229
v£etr geschrieben: Grott. 10, 8; ef
vissi vit vaetr til hennar = si ali-
quam eius notitiam nos ambo ha-
buissemus (homines habuissent Eg.).
vollr, m. (P. 299, ahd. wald, aber im
Nord, nicht in dies. Sinne; vgl. V igt),
dasFeld; spez. der Kampfplatz.
— N. Vaff)r. 18, 1, 6 vgl, dazu 250,
18—19; Nsf. vollrinn 83, 6; D. velli
63, 8; 90, 10; A. voll 83, 1; 250,
14. — Plur. D. vollum 61, 18; A.
vollu 69, 21; Asf. volluna 83, 13
(in campos Eg., die Gefilde der
Schlacht).
volr, m. (g. valus, F. 297), der Stab,
s. GriöarvQlr.
volva, f. (F. 300; § 68, 1; auch anders
erklärt ; mit Sibylla zus. gestellt von
Vigf. s. v. u. Bang: Voluspaa og
de Sibyllinske Orakler Christ. 1879 ;
als „Stabträgerin" [zu VQlr] erklärt
D. Alt. V, 42 und von Mogk [Gö-
schen] S. 107), die weise Frau.
— N. 105, 6; Nsf. 164, 31; G.
volvu 162, 14; vqIu {vgl. § 68, 1)
Sigdr. 17, 4. — PL volur Hyndl.
35, 1; volvur 260, 1.
* Vgl. auch Voluspä.
vomm, f. (g. vamm n., F. 289), der
Fleck: auch = Schandfleck. — A.
37, 4.
vondr, m. (F. 285; § 64, 1 u. a3);
g. vandus Rute, e. wand), der Stab.
— D. (instrum.) vendi J)essum 74,
16. — PI. N. vendir 140, 4.
* Vgl. auch PI. G. vanda in vanda-
hüs = Haus von Weidengeflecht,
Var. zu 88, N. 14.
vorftr, m. (F. 295, § 64 a-); g. -vards),
der Wärter, Wächter. — N. 35,
17; Grm. 13, 4.
vorn, f. (ags. veam F. 291), die Ver-
teidigung, der Schutz; auch im
juristischen Sinne. N. 22, 5; 112, 16.
G. til varnar (hier vom gesetzlichen
Einspruch , der Tätigkeit eines
Rechtsanwalts) 44, 6; t. v. fyrir
frau mal = eis causis defendendis
Eg. A. meiri VQrn eine stärkere
Abivehr; einen bess. Verteidigunqs-
kampf 221, 11.
vorr, f. {vgl. £. vairilo, F. 291; § 55,
1), eigentl. die Wehr (der Zähne),
die Lippe. — PI. D. vorrum 113,
4; Asf. varrarnar 113, 7, 8.
voxtr, m. (zu vaxa, g. vahstus; F.
281), eig. der Wuchs, die Größe;
iiberh. die Beschaffenheit. —
N. 172, 29; G. vaxtar 172, 28; 252,.
9; D. vexti an Wuchs 61, 6; vgl.
150, 17; ebenso A. ä voxt 135,2',.
um atferö ok v. 171, 15.
vozt, f. (entweder zu vatn, so Vigf.;
oder zu vaöa, vaÖ n.? F. 285; von
F. selbst 300 zu vera gestellt), die
zum Fischen geeignete Sandbank
oder Untiefe, etwa = miö (Vigf.).
— Gewöhnt, im PI. N. vaztir; G.
vazta 113, 12; apokop. vazt in
vastrodd c, 2; vazta rodd liest Ger.
KvaeJ). S. 22 mit R u. der Prosa.
— PI. A. vaztir (vastir) 71, 14. —
Der Schreibung vozt gibt Vjgf.; vQst
Eg. im Lex. Poet, den Vorzug.
vogum s. vega Pra?t. PI. 1.
vor s. Vär f.
voru s. vera, Pnet. PI. 3.
Y.
yöar, yör s. J>ü.
yöarr oder yövarr, pron. (vgl. |)ü;
g. izvar; § 91, Kock in Ark. 18,
159), der eurige; in der höfischen
Sprache auch = der d einige. —
N. m. 218, 10; N. f. yöur 210, 20;
N. n. yöart räo 198, 8; 217, 29;
D. m. yörum 183, 29; D. n. yöru
199, 5; A. m. yöarn 176, 28; A. f.
yöra 189, 3; A. n. yöart 154, 28;
yövart 241, 10. — PI. N. m. yörir
197, 18; A. n. yöur 176, 8; 210, 8.
* Beachte engan yöarn = keinen
eitrigen, keinen von euch, daß keiner
von euch 210, 29.
yiir, adv. zu of, dann auch präpos*
mit Dat. u. Acc. (F. 34, prokliL
ifir, § 19; g. ufar, vgl. of, ofar),
über. — 1) mit Dat. — a) lokal:
yfir himni, Niflheimi 20, 8, 11;
vgl. 22, 1: Vol. 19, 7 (verb. yfir
Üröarbrunni) ; yfir J)eim 159, 11;
zw Bezeichnung der Trauer um
einen Erschlagenen: standa, sitja
yfir e - in 210, 5 — 6; etwas freier
göl galdra sina y. J)6r (super Thore
Eg.) 105, 7; lätit j>er eigi störliga
y. yör 61, 8 = macht euch dort
nicht allzu mausig (Ger.) vgl. lata.
— y. mer 26 0, 7 u. y. henni 213, 4
vgl, boröi m. — b) über zur Be-
zeichnung der Aufsicht, Ober-
herrlichkeit u. iv. — vald y. niu
heimum 38, 6; til gsezlu y. J)eim
-230
yflrböt — ymist
monnuin /'/'. 9; y. |»vi riki 143,9;
x. liöinu 163. 1: yfir ollu fölki
180, 25; e&WOS freier: ek jmgöa
vi. minum harmi = de dolore meo
202, 21.
2) wuY Acc. a) lokal: auch
= über hin; sjä y. liana 4, 11; y.
[)annig (5. f).) 8, 5; y. annat 8, 7;
settu y. joröina 11, 13; y. störar ;'ir
17, 3; y. hafit 58, 4; y. grindina
/7, 6 vgl. 79, 14, 18; 80, 2, 3, 11;
93, 16; 28, 7; iö4, 17; 105, 10:
117, 12; gelegentlich auch an 1)
/>) erinnernd: setja rettara y. sva
niQrg heruö iio, 6; ferr y. landit
überzieht das Land, nimmt es in
Besitz 169, 7; kcemi yfir oss von
glücklicher Schickung 193, 28. —
Im poet. Sprachgebrauch nachgestellt
{Ger., Sp. 1180); alla inenn y.
Vaff)r. 37, 6; jormungrund v. Grm.
20, 3.
* Adv. yfir = [>ar yfir (11, 11)
in y. hleypr 138, 1; yfir um (at)
riöa Helr. 10, 6; yfir stiga §, 18;
w?Z. auch y. J>annig 8, 5 ; sett yfir
upp 61, 20 vgl. upp 2). — at yfir
mundi ganga daß es darüber (über
sie hin) zu gehen im Begriffe war,
= daß sie unterzugehen im Begriff
waren 164, 12; yfir lätit 170, 22
vgl. lata; hylma y. 205, 22. — Bei
yf. boeta 202, 19 und sonst liegt
wohl die Vorstellung zugrunde,
daß durch die Buße der Schaden
sozusagen bedeckt iverden soll, dann
nur = gutmachen, beilegen u. dgl.
yfirböt, f. (s. yfir, bot), der Ersatz,
die Buße. — D. at yf. 57, 22. —
PI. A. yfirbuatr 95, 20.
y tirgangr, m. (yfir, gangr), der Über-
gang, gew. ethisch = Überhebung,
Übermut. — A. yfirgang fcangat,
259, 3. — Hier doch roohl lokal an
einen Übergang über das Gebirge
(Alpen oder Apennin) zu denken.
yfirkommn, adj. (eig. Pass. Part, von
koma mit yfir), = überholt, über-
wunden. — Plur. A. yfirkomna
56, 16.
yiirlät, 11. (vgl. lata = hören lassen;
yfir*), Ansehen, Ruf, Gunst. —
A. 173, 7.
yfirlitr, m. (yfir, litr), das Äußere.
— A. 234, 14; vgl. draga 2).
yürlseti, n. = yfirlät. - - D. 197, 2.
yl'rimi s. OBrinn.
ykkarr. adj. [vgl. }»ü u. § 91, 8;
■-•. i.^gqar), euer [von zweien), —
X. y. beggja Regrn. 6, 6; A. foetr
ykkra beggja 218, 19.
Die Verstärkung durch beggja
deutet schon die Abschivächuny
Dualform an, die neuisl. für den
Plur. üblich ist, 8. Vigf.
ykkr 8. fjit (u. J>u).
vlgr, f. (zu ulfr, vgl. Nor. § 251 a;
§ 59, 2), die Wöl'fin. — N. 156, 3:
Dsf. 156, 24, 27.
\ m ja . schw. v. (vgl. Ymir?), rau-
schen. — Prass. S. 3 ymr Vol.
47 a.
ymr, m. (s. ymja), ein dumpfes
Geräusch , Getöse. — A. ym
58, 19.
yiiM (auch yndi), n. (zu una, unaö n.,
dein, ynde Ger.), behagliches Wohnen
oder Weilen, Erholung. Freude.
— G. ynöis Vol. 64, 8; D. vnöi
205, 32; A. ynöi Grott. 2, 6; ynöi
nema Erholung finden, es sich wohl
gefallen lassen 197, 25.
yngri, adj. kompar. (zu ungr F. 244;
§ öl, 2), jünger. — A. hin yngra
son 157, 24. — Superl. yngstr,
inn yngsti. — N. f. in yngsta 45, 9;
260, 11.
yrkjja. schw. v. (g. vaürkjan, § 44:
116; F. 293), wirken, arbeiten;
spez. auch vom dichterischen
Schaffen (vgl. gr. noislv, nointriQ).
— Inf. 100, 19? — Pass. Part, ortr
(§ 116); (n. u.) absol. ort 105, 19
123, 10.
Y.
yi'a, schw. v. (vgl. Vigf. u. Fritzn.)
— Med. yfaz sich feindlich
benehmen. — Praet. S. 3 yföiz
226, 7.
ymiss, adj. (vgl. § 11, 1; 75, 2;
-miss zu g. misso F. 238), wechsel-
seitig, verschieden. — Gern im
Plur. gebraucht; so A. m. ymsa
44, 13; 123, 10; A. n. ymis 43, 9
oder ymiss, die Nebenform fmsi
(Nyg. S. 77, = abwechselnd) begeg-
net im Nom. 96, 6.
ymist, adv. (zu ymiss), abwech-
selnd; ym. — eör bald — bald
27, 6; 250, 9. — nach verschiedenen
Seiten, hin und her; so lek y.i hug
207, 17; 223, 19.
■z — par
231
Z.
-z Medialendung s.
128, 129.
j»a$an. affa. (^. Vigf.; w. u. par),
von dort; o/*£ verbunden mit af;
s. af 7). — a) lokal: 6, 18; 7, 3;
freier zur Bezeichnung der Abstam-
mung: eru paöan komnar 8, 9
= a quo . . . ortae sunt Eg. ; vgl.
20, 2; ahnt, auch 9,2,8; 13, 4; 123,
5; Vaf|)r. 45, 6. — b) zeitlich:
paöan af adv. = deinde i7, 22; p.
af = ab eo tempore (Eg.) 13, 8; so
wohl auch 11, 20 (^ocft mit Übergang
zum Kausalnexus: infolge hiervon);
halbkausal auch 16, 3 (unde Eg.).
— c) zur Bezeichnung des Gegen-
standes {einer Rede), des Stoffes
u. ahnl. segja paöan 49, 13 vgl.
81, 3 u. Lund p. 268 (Gylf. VII.
N. 6) paöan U = af |)eim W, R.;
vgl. par.*).
pacjna, schw. v. (zu pegja; § 112, 1);
verstummen. — Prast. S. 3
f)agnaöi 119, 26; = beruhigte sich
231, 12.
Jiak, n. (F. 127; ahd. dah), das
Dach. — N. 4, 11.
pakka, schw. v. (F. 128; ahd. danchön),
danken; konstr. wie nhd. einem
etwas (für etwas) danken. — Inf.
221, 29. — Pr«s. S. 3 pakkar 194, 3.
— Prset. PI. 3 pokkuöu 40, 12.
pangat, adv. (wohl mit Pf. für pannig
at: vgl. hingat), dorthin, dort.
— 21, 5; p. vitja 49, 12; bauö p.
166, 26. — p. heyra peir — in der
Richtung 220 , 7. — Zeitlich:
pangat til, unz = bis (dahin), daß;
solange, bis 231, 15; ahnl. 233, 1.
|»aitne;| oder \v,n\ nijj, adv. (für pann
veg, s. vegr w. vgl. hinig), dort;
in der Richtung. — heidi yfir |)annig
8, 5 viell. = yfir Pann veg, s. yfir
2) a); sonst heidi yfir (arZ?;.) pannig
= gefror darüber dort. — gengu
panneg 58, 16; pannig 62, 4; baru
p. 95, 11.
* Nach Siev. R Br. B. VI, 315
metrisch meist = panig, pinig.
fear, adv. (F. 127, g. par, e. there),
dort; zunächst 1) lokal: 4, 10;
•>, 4 u.a., so auchVql. 40, 3; 64, 5
F«r. — par er (ä/ter par es, pars
Helr. 11, 3) cta, wo 3,1; a, 6; 30,2
oder p. sem 3, 11; i7, 14; 3i, 11;
89, 13. — ZWe Wendung par er (p.
sem) heitir oder heita (0. i?. 89, 13;
i£o, 17) erläutert Lund p. 3tf inm. 3
durch Anlehnung an Ausdrücke wie
laatr boe reisa par er siöan heitir i
Hvammi; vgl. heitir at Gnipalundi
s. v. at, präpos. 2 a). Ahnl. auch
reo par londum er nü heitir Svi-
pjöö 3, 1 u. 30, 2 a par riki, er
prüövangar heita; 124, 2: reo
lQndum par sem nü er kolluö
DanmQrk = regnavit in ea regione,
qua? nunc Dania dicta est. — In
der nord. Konstr. ist öfter par =
nhd. dahin: par setti (xoie lat. hie
collocavit Eg.) 3, 9; settiz par 13,
10; vgl. 162, 24; sat p. 107, 17;
kom par (vgl. koma*) 52, 8 vgl.
54, 11; 67, 13; 76, 10; 125, 13;
kvamu — par sem hann svaf zu
semer Schlafstätte kamen 122, 23;
seltener ist par = Paöan (dort-
her, Ger., Sp. 1192), so Vafyr.
31, 4 vgl. koma 1). — par kom, at
es kam dahin, daß 203, 16; deut-
licher in der Verbind, par til, so
13, 14 ok pau riki, er par til Hggja
= regnaque illuc pertinentia Eg.;
aber adv. par til dazu (insuper)
17, 22; er par (so E, U; peim W) 8, 3
vgl. u. * Schluß; überhaupt häufig
in Verbindung mit Präpos. oder
Adverb., so par naest = zunächst;
lokal 5, 11; zeitlich 13, 5 ; par ütan
um 12, 4; par yfir 11, 11; par af
11, 8; par til, er vgl. til u. ic. —
Verbinde aber nicht (var) par eptir
3, 11: 125, 19, sondern var par
= es war da (eptir adv. = später).
— 2) zeitlich gebraucht par es
(Var. pa es) Vol. 3,2; ib. 10* Var.;
ib. 26, 1; Helr. 8, 7; ib. 13, 5 Var.
Auch bei dieser zeitl. Anwend. kann
par geivisserm. auf die Frage wohin ?
antworten, so 181, 11 par er pik
Hei hau = bis dahin, wo (so Ger.,
Sp. 1192); vgl. dazu Farn. 21, 6;
par til er = bis dahin, daß 171, 30;
224, 3. Viell. auch sveröi hoelir pü
par (jetzt) 141,14c vgl. w. u* — Über-
gang in konzessive Bedeut. zeigt
228, 23 par sem (in einer Lage,
wo — nachdem, da doch ; vgl. Edz.).
* Im Anschluß an früher von
232
parmr — |>egar
LiukI [>. 268, W'inimcr La— pH li
ZfcffM r&fofl nehmen auch neuere
Forscher an, daß par bisweilen für
ein Pron. eintritt) so 78, 4: ;it par
hafi verit Loki = daß es L. gewesen
sei (Ger., Sp. 1191). Ahn/, auch:
kennir, at. par er ßrynliildr = daß
dies Br. ist 192, 21 ; par man vera
Guörün = das wird G. sein 195, 5
u. ö. — Etwas freier noch: par var
einn Boövarr ISO, 11 = in quibus B.
(Eg.) ; sveröi hoelir pü par (da = mit
diesen Worten; ibi Eg.) 141, 14.
Abgesehen von dem letzten Beisp.
lassen sich diese Fälle doch alle so
auffassen, daß der neuere Sprach-
gebr. nur abgekürzt ist, z. B. „das
wird Guörün sein, seil, die da ist".
Zur Not läßt sich auch jetzt noch
sagen „da wird G. sein". Fr.2 s.
par 6) gibt auch nur ein Eintreten
von f)ar für oblique Kasus des
Demonstr. zu, z. B. er par (=peim)
fylgöu u. ähnl.
parmr, m. (F. 131), der Darm. —
PL A. parma 80, 11.
palliar. Plur. f. (vgl. Vigf.; etwa zu
thu = schwellen F. 135), in urspr.
Bedeutung unklar; übertragen =
Verlegenheit, Enge. — So A.
maelt sik i paular 240, 14 = sich
in Schwierigkeiten hineingeredet —
sich in eine Sackgasse geredet.
pä. pron. form, s. sä, SÜ, |mt.
[>ä, Praat. von piggja. s. piggja.
pä, adv. (g. pan; § 34, 2; F. 127).
1 ) Von der Vergangenheit damals:
6, 20 (pa var h.j; 60, 13 (ok pä
var m.); 124, '6,7, 12; Vafpr. 35, 3.
— Für dies pä kann i pann tiö,
i penna tima 124, 6 eintreten. —
Auch um den Fortschritt der Handl.
in den Erzähl, vergangener Dinge
zu bezeichnen (Ger., S]>. 1184);
dann, darauf: 5, 6, 7: 6, 11, 18,
20 (pä sv. H.); 58, 4; 182, 13, 15.
21, 24; Vol. 25, 1. — Dies pä
tvechselt mit pvi mest 117, 8 u.
eptir pat 117 , 9. — In Verbind,
mit er (oder bloß er 117, 16, 18)
= als, 8, 2, 5; 77, 26 zweim, (pä
er p. koma s. u. 3); pä er föru =
als). — Auch in den Stell, er . . . pä
107, 15 ; pä er . . . pä 107, 5 vgl. 5). -
Nicht ganz gesichert pä = pä er 9, 1
vgl. N. 2 1 ; Beisp. für dies. Gebrauch
bei Fr.'- s. v. pä 5); — sem pä er
bjorgum lysti Bamao 164, 9, 1<»
dem gleich, als ob. 2) auf dit
Zukunft deutend, dann: 5, 2;
12: 40, 25 (skulum ver pä); ?P,
3,4; 144,8, 9; 182, 14; Vol. 5:>, 7;
54, 8 u. ö. Auch dies pa wird mit
er (es) er elativisch erweitert=tcann :
pä es Öö. ferr VqI. 53, 1—3; Vafpr.
51, •'>'; MW Nachsatze eines Bedinq.-
Satzes 40, 25; -.7, 4, ö. UV//
seltener 3) «oh rf«" Gegenwart ;
nun, jetzt (Ger., Sp. 1187); wo
jedoch ein scharfer Gegensatz : ir
Vergangenheit stattfindet wie 124, 3
bezeichn. pä (s. //. 1) die Verg. nü
<2fe Gegenic. = www 6'0, 3, 13 (pä
nyvakn.); 71, 13; auch dies pä mtcW
m# es relativ, erweitert, = wann;
so 77, 26 (pä er p. komai 4) ir
freierer Verwend., dann (in diesem
Falle, Ger., Sp. 1187), so 179, 27;
namentlich beim Imperativ. —
pä 's vel malit Grott. 5, 4;'fä mer
pä = gib mir ihn dann ! (Edz.)
166, 34; hoggvi hann pä 182, 13;
wegen pä — at 15, 11 — 12 vgl. Lund
p. 424. - Endl. 5) im Na c h s atz:
fyrir pvi at — pä = weil — deshalb
124, 8w.9; er-pä = als -da 149,
11, 12; 242, N. 17). Hier hat pä
sonst öfter eine wiederholende oder
schwach einschränkende Bedeutung
(vgl. Vigf. s. v. III, Fr. s. v. 2)— 4),
namentlich einem vorhergehenden
svä entsprechend: 17, 1 ; 26, 9; 27, 1
(neben pö); 27, 15; 29, 7; en allir
(== svä margir) er til hans koma,
pä fara allir n. w. 37, 1; ähnl. auch
57, 18; vgl. Lund p. 264, 477. Nach
voraufgeh. sä er folgt pä skal sä . . .
153, 8. — Die nhd. Übersetzung
ist in diesen Fällen nicht gleich-
mäßig; gewöhnlich durch „so, eben-
so, auch, andererseits, doch"' (17, 1 ;
26, 9; 27, 15) zu geboi.
* par entpricht nhd. dar in dar-
bieten u. da (= dort, damals); pä
(urspr. pan) dem nhd. dann in
Zeitsätzen u. Nachsätzen (bist du
klug, dann ivarte!).
pättr, m. (pottr § 64, 1), nhd. Docht
(in Lichtern), Erzählung, Ab-
schnitt. PI. A. 123, 11.
pegar, adv. (Vigf. vglt. g. peilis n.
die Zeit), alsbald, sogleich. 5, 4;
71, 3 u. ö. — Mit er als Konj. =
sowie, sobald als 55, 7; 110, 14;
jDegja — fvjöökonungr
233
111, 20, 21; mit unterdr. er {vgl.
f)ä = f)ä er) 67, 11 Far.
|>e(jja, .sc/w. v. {vgl. g. J^ahan, F. 128;
§ 118, 126), schweigen. Praßt.
S. 1 pagöa 202, 20; S. 3 |>agöi 106,
15; 125, 10; PI. 3 f)Qgöu 211, 17.
— üTowj. S. 2 fregöir 2tfö; 33.
l>egn, m. (mhd. degen F. 129), Held,
Mann. — A. Helr. 10, 5.
[»einia s. |»essi. **
pekja. .sc/iw. «?. (F. 127, ahd. decchan),
bedecken, decken {d. h. mit einem
Dache versehen); § 113, 4. Praet. PI.
3 [joktu 25, 7. Pass. Part. N. m.
J)aktr Grm. 15, 3; A. m. fjaktan
Vol. 6'#, 3; N. f. pokt 4, 13; 7£, 18
(überzogen); N. n. fiakit 193, 19.
])erra, sc7*w>. t>. (F. 132, g. -{)airsan
rfwrr sein, vgl. Jmrr), abtrocknen.
— Pres. S. 3 {lerrir 181, 20.
J)essi, pron. (vgl. Vigf.; wegen der
Etymol. Scherer Gesch. p. 365;
ahd. deser, disiu, diz Ger.; Liden
Ark. 4, 97 fg., Nor. § 399; jetzt
gewöhnlich mit sjä zu einem para-
digma vereinigt, s. auch § 92),
dieser, derselbe. — N. m. [jessi
168, 32; N. f. J)essi 175, 4; N. n.
J>etta 12, 1, 2; 41, 6; G. f. Kessar
173, 4; G. n. J)essa 63, 7; 173, 2:
D. m. f)essum 17, 8: D. f. jiessi
17, 7: l). n. |)essu 14, 19; A. m.
f>enna 26, 4; 40, 19; A. f. fiessa
63, 6; 76', 5; A. n. J^etta 26, 21;
107, 7; Mi, 9. — PI. N. m. £essir
15, 24; N. f. Kessar 22, 8, 10 (vgl.
u. *); N. n. fressi 15, 8; 54, 7
(fcier ctas n. auch bei fehlendem
Subst. (so in W) berechtigt wegen
des verschiedenen Geschlechtes der
Pferde, vgl. Mab. Gloss. s. hross;
Lund p. 14); G. J)essara 29, 10
oder j^essa 61, 13 und wohl auch
29, 4 (oder S. G. n.?); 208, 18;
D. fiessum 89, 15; A. m. J)essa
53, 2; A. f. J)essar .91, 2: A. n.
fcessi 18, 11; 155, 22; 194, 3.
{)essi (sjä) ist etwas stärkeres
Demonstrativ als sä und bezeichnet
daher auch: folgendes (107, 7; 162,
31) oder „das dau (was soeben ge-
sagt wurde; so 12, 2; wegen {). eru
vgl. Lund p. 18); Kessar — aörar
22, 10 übersetzt Eg. alias — aliae.
Wegen Verbindung mit inn s. inn
pron. — Konstruktionen wie JDetta
eru |3in räö 181, 3 beurteile nach
Lund p. 18; vgl. |)at s. v. sä*.
>:" Der S. u. PI. D. JDeima ent-
spricht einer älteren Flexionsweise 7
vgl. Wm. 96 a A. 2) u. Vigf. s. v.
f)essi. Nor. § 399 bezeichnet sie als
altnorw.; ebenso J)essi Nm. u. f. —
S. D. f)eima haetti 226, 28.
jieyta, schw. v. (zu Jrjöta brausen
F. 137), ertönen machen; auch mit
Geräusch einherfahren, sprengen,
stürmen (== J»eysta, vgl. Vigf. s.
v. 2). — Pra3t. S. 3 {)eytti 102, 2
vgl. Var.
MUH ja, stv. (F. 129; vgl. § 105),
empfangen. — Inf. 53, 2; 138,
16; J). at gJQf zum Geschenk at mer
von mir (eig. bei mir, meinerseits)
153, 7; auch ohne at gJQf ist vill
J)iggja lifit (223, 4) = das Leben
geschenkt haben will (Edz.); zu
223, 1 vgl. veröa; 167, 7; 235, 7;
daneben af ser 192, 1. — Praes.
S. 3 f)iggr 1&2, 1. Imper. S. 2 I)igg
196, 34. — Praat. (S. 1 f)ä t#J.
§ 41, 4); S. 2 {)ätt IIP, 25 (§ 40,
4). Gonj. PI. 2 f>aegiö 217, 1.
Jmig, n. (F. 134; §39,1), die Gericht s-
oder Rats Versammlung, auch
der Platz für dieselbe und Ver-
sammlungen überhaupt. — G. J)ings
74, 10; D. {>ingi Vol. 48, 4; Dsf.
J)inginu 74, 2; A. {ring 83, 9; Asf.
jiringit 94, 20. — PI. D. {)ingum
44, 7; 73, 15.
|mi(jbitr, adj. (J)ing, -bitr zu bita),
*m Gericht bissig oder schlag-
fertig; als Beiname etwa = Kampf -
hahn. — N. 236, 10.
|»i i t ii s. [liiiii.
|)iiiull, m. (zw ]3enja=a!6'/mm F. 229,
w^. Vigf.) , die gespannte Leine
zum Handhaben des Netzes; = net-
{rinull. — Asf. Jrinulinn 79, 18.
l>jokkr oder (ivkkr, adj. (F. 133;
§ 77, 1; Ark. 24, 94), dick. —
N\ m. 103, 22. Vgl. Var. u. Vigf.
s. v. {5ykkr. A. m. J)ykkan 36, 7
(Var. |)jokkvan). ,— N. n. pykt
191, 2.
l)joö, f. (F. 136, g. l>iuda, § 61, 3),
das Volk, die Leute. — N. 76, 6.
— PI. N. pjööir 29, 8; D. {n'öfium
43, 10.
[»jookoimiHjr, m. (s. J)jö5, konungr),
der Volkskönig, d.h. König eines
234
[>jö61and — I". al
ganzen Volkes, im Unterschiede
von smäkon. (q. v.) oder fylkiskon.
(Distriktkönig , regulus) u. skatt-
kon. (tributpflichtiger König; vgl.
142, 8-9). — N. 142, 16; PI. A.
142, 11.
|ijöMan<l. n. [s. [)j6ö, land), das
Volksland; nur von größeren, un-
abhängigen Landen gebraucht, etwa
= Großstaat (empire Vigf.). —
D. 142, 9.
Jjjöövegr. m. [s. |)jöÖ, vegr), die
Landstra ße , die offene Heer-
straße {auch zur See), via publica.
— A. 124, 14.
l>jofr, m. (F. 133, g. t>iubs; § 48),
der Dieb. — N. 124, 13.
|)j6na. schiv. c. (F. 136), dienen;
mit Dat., Lund p. 77. — Inf. 45, 4;
Praes. PI. 3 ftjöna 27, 15. — Praet.
PI. 3 ]bjönuöu 195, 10.
])j6im? m. (F. 135, vgl. by n. Sklave;
g. f)ius Knecht; ])ir f. = g. J)ivi
Magd; § 2, 5), der Diener. —
PI. N. 212, 6.
pjönusta, f. (F. 136), der Dienst.
— A. 238, 10.
lijoiiustuiiiaftr, m. (Jrjönusta, maör),
der Dienstmann. — N. 242, 19.
PI. N. 58, 1 {Dienstleute).
jjjöta, stv. (§ 102, 1; g. In [mt-haürn
Trompete; nhd. diezen, F. 137),
tosen, rauschen, heulen. —
Praet. S. 3 f)ytr 212, 9 vgl. und f.
— Praot. Conj. S. 3 {)yti 228, 18.
J)it s. J)ü.
J>inn od. [riiiu, pro«, (g. J)eins F. 134;
§ 34, 1; ##-£. ßü), dein. N. m. |)inn
6'5, 16; N. f. f)in 279, 23; N. n. f>itt
2<?8, 1; 275. 14. G. m. f)ins 255,
11; D. m. {)inum i8Ö, 24; D. f.
I'rinni 197, 13; 241, 18 sogn {). eine
Erzählung von dir (= von dir er-
zählt, Edz.); D. n. |)inu 1£5, 12;
A. m. f)inn i81, 1 ; A. f. f)ina 2£4,
22; A. n. f)itt Regm. 2, 4. — PI.
N. m. {)inir 275, 8; N. n. [>in 68,
13; G. {)inna i78, 28; D. I)inum
255, 33; A. m. f)ina 222, 25; A. f.
}rinar 26'5, 2; A. n. J)in 26'2, 3.
pokkasamr, a^j. {vgl. Vigf.; })okki
= rf/e gute Meinung, zu J)ykkja),
beliebt. - N. 237, 16; s. af 2).
pol, n. (.9. pola, wjrZ. g. fmlains f.), die
Geduld. A. viö f). mit Ged. 189, 5.
|>ola. schiv. v. fg. |)ulan, § 28, 4;
117, l ; F. 133), (1 q ld en; auch
= gestatten, nachsehen. — Inf.
61, 9. ]). lier 250, 12 sich auf
Feindseligkeiten gefaßt machen. —
Praes. S. 8 Mir 49, 12: PI. 8 f>ola
155, 35, — Praet. PI. 3 f>oldif- illa
konnten es nicht aushalten 158,
17; ähnl. Pass. Part. «osoJ. [jolat
258, IS.
|>or;i. .sc7//r. p, (für dora, t-y/. y. gadars
F. 145; § 117, 1), wagen. — Praes.
S. 2 porir 164, 29; 179, 23; S. 3
J)orir itt£, 10. — Praet. S. 1 J)oröa
257, 16; S. 3 f)oröi 46, 12; 118,
24; US, 21; Conj. S. 3 jtor.M
181, 16. — Pass. Part, absol. j>orat
180, 6.
[)orpari, m. (vgl. f)orp = g. f)aürp
Dor/" F. 138), rf^r {bes. ärmere)
Landbewohner im Gegensatz
zum Städter. — PI. G. 172, 19.
* Vgl. mhd. dorpaere, nhd. Tölpel.
! |)orri. m. (nach Vigf. s. v. zu f)verra,
««cä. PT/i. -4w. L. 377 z«* {mrr <2wrr,
trocken, hart; hier von der Kälte),
der Hartmonat , Januar. ( Wh.
Mon. p. 58.) — N. 244, 11; vpt
f)orri Fiat. I, 22.
| [jorrit s. Jiverra.
J)Ö, Pra?t. von J)Va s. ])Vä.
i Jjo, «(7v. (F. 127, «w g. paüh? ags.f)eäh,
e. though), doch; Lund p. 424. —
7, 6; 11, 19 (J30 ßeim = etiam bis
Eg.); 17, 5; 63, 6 t*. ö#. Sigdr. 9,
9 : fellrat svä brattr breki, f)6 komsk
heill af hafi = so hoch geht die
' Brandung nicht (kann nicht gehn)
. . ., doch kommst du u. w. (== daß
du nicht kämest).
\tÖ at oder Jjött, [»6t, konj. (F. 127 :
|)6tt aus pö[h] at § 20, 5), da,
doch, obschon; stets mit Ko nj. ,
vgl. Lund p. 334 fg. — J)ö at 15,
13; 123, 8; f)ött V, 14; 27, 17;
56, 4; 224, 11; 272, 31; mit suff.
Fron. 2. Vers. J)öttu 40, 1 ; 171, 4.
I — Unter Umständen ist die kon-
zessive Kraft sehr gering, so 150,
31 ; {»ö at hann maeti Hüls wenn
er (auch) gering schätzte, daß er
gering seh. 241, 7; ähnl. Helr. 3, 4
vgl. D. H. II, 363; 609; in der
hier gleichf. angeführten Stelle
Grott. 6, 7 nimmt Ger., Sp. 1209,
die gewöhnliche, konzessive Bedeut.
an, zu D. H. stimmt ders. Sp. 874.
J>raut — [)rivetr
235
* f)ött auch Part. Part, von
f)ykkja.
|>raut, f. (s. f)rjöta, F. 141), die Not,
Mühe. — PI. A. ^rautir 36, 8.
]>reit'a, scJW. f. (F. 141), befassen,
berühren (um e-t). — Praes. S. 3
I?reifar 161, 28; pr. til jfaJtf, greift
nach . . . 240, 20.
]>rek, n. (F. 138; ags. pracu f.), die
Stärke, Kraft. — A. 223, 13.
prekvirki, n. (s. prek, -virki zu verk);
rfo« Kraftwerk , die Arbeit. —
A. 53, 8; 105, 22 (Jfor = specimen
fortitudinis Eg.); Itftf, 4.
]>reskjQldr, m. (F. 140, e. threshold),
die Türschwelle; vgl. auch Vigf.
s. v. — N. 38, 12.
* D/e Abi. von J)reskja (dreschen)
= g. Jbriskan fe£ sicher; in der End.
steckt jedenfalls nicht skjoldr, eher
vollr, «?so Dresch-Flatz.
|>rettämli, zählte, {vgl. F. 141 «. §88),
der dreizehnte. — N. f. f)rettända
14, 11.
]>reyja, schw. v. (F. 140 ; ags. J)rövan ;
$ 27 2), 114) , sich sehnen, schmachten,
geduldig ertragen. — Inf.preyja
[>rjar (sc. naetr) Skirn. 43, 3.
l>reyta, schw. v. (zu ])raut, F. 141;
§ 115, 5), bedrängen, ermüden;
namentlich vom Forcieren einer an
und für sich nicht lästigen Sache
gelegentlich einer Wette u. dergl.
gebraucht, vgl. Vigf. s. V. — Inf.
]jr. um drykkju 64, 4 = potando
certare Eg., at |)reyta viö hann es
ernstlich mit ihm aufnehmen 203,
15. Prags. S. 3 J)reytir ä drykkjuna
64, 22 = potare contendit Eg.;
vgl. 65, 13. PL 3 |)reyta J)etta mal
sie forcieren die Sache, entscheiden
die S. gewaltsam 166, 14. — Praet.
S. 3 j)reytti ras einen Wettlauf
machte 68, 18; PI. 2 ?)reyttuö 68,
14 = agitavistis Eg.; PI. 3 ftreyttu
sich alle (erdenkliche) Mühe gaben
62, 2.
prevetr ad), s. J>rivetr.
jmM. zahlw. (vgl. § 88; g. J)ridja;
F. 141), der dritte. — N. 10, 6;
jun |)r. 26, 3; D. i inum f>riöja
100, 9; A. {)riöja 10. 2; c, 4 von
Eg. u. F. J. Skald. B. 3 wohl mit
Recht als Zahlwort gefaßt; nach
Ger., Kvaef)abr. S. 22, jiriöja (d. h.
zunächst Oöinn, hier aber Ragnarr).
— N. f. f)riöja 20, 11; 42, 16. —
N. n. fcriöja 6, 4; A. it priöja 63,
19 ; it f>r. sinn 209, 6. — PI. N. f.
inar J)riöju (die dritten = noch
andere) 22, 11; A. m. ina J)riÖja
sjau die dritten (drei letzten) sieben
Tage 215, 21.
* Vgl. auch priöi im Nam.-
Verz.
(iriftjjunyr, m. (y#Z. ]?riöi), rfer dritte
Teil. — D. yfir f)riöjungi liös
#for ein Drittel der Heer schar
203, 10.
jiriiligr, adj. (ftrifaz = engl, to thrive,
gedeihen), glücklich, stattlich. —
N. 236, 12.
])rjöta, stv. (F. 140. g. usfrriutan;
§ 102, 1), mangeln; ausgehen;
impers. mit Acc. der Person und
Sache. — Praet. S. 3 en er hann
[)raut erindit 64, 14=ut vero eum
Spiritus defecit Eg., Wimmer Laesb.
p. 310: als er das Atemholen (vgl.
erindi*) nicht länger zurückhalten
könnt <im
* Über den imperson. Gebrauch
vgl. außer Lund p. 47 Nyg. S. 84.
(irifa, stv. (F. 141; vgl. j)rifligr),
ergreifen, fassen. — Praet.
PI. 3 prifu 222, 26.
|>rioa»ttr, adj. (s. J)rir, nätt), drei-
nächtig, d. h. drei Nächte (oder
Tage) alt. — N. 104, 23.
J)rfr, zahlw. (F. 141, g. f)reis; § 28, 3;
85). drei. — N. m. 53, 14; J)eir
vetr fara £rir saman 81, 6 = es
kommen drei Winter hintereinander
(Ger.); f)r. vetr 81, 7; N. f. fcrjar
20, 8; N. n. £rjti 57, 16. — G. (aZter
Geschl.) f>riggja i05, 15; D. prim
16, 9; f)rimr (tgtf. Nor. § 320 a)
64, 11; 103, 19; 229, 5. — A. m.
J)rjä 10, 6; 30, 8; A. f. prjar 32, 12;
A. n. J)rjü 5, 8; 136', 17; 153, 18.
{iritugr, adj. (vgl. J)rir tugir, tigir
= 30, § 86), dreißig (Klafter
oder Ellen) zählend. — N. 178,
32 ; hier ist wohl kaum (mit Vigf.)
an die Hohe, eher an die hänge
oder den Flächeninhalt des Fels-
bodens zu denken, den F. beim
Trinken bedeckte; dreißig (Kl.)
entfernt war Edz. Übers.
l>rivetr, adj. {s. J>rir, vetr), drei-
jährig. — N. 120, 2; G. {)revetrs
212, 12.
236
jiroski - )>ii
|iroski, in. \n//. pröttr), die Korper-
kraft. — Ä. 241, 24.
pröttr, m. (ags. proht; § 60, 2; F. 138)
= prek. — N. 223, 12.
pruma, f. (vgl. Vigf. s. v., prymr bei
F. 142 u. prymr), der Donner. —
PI. A. prumur 104, 9.
pruiHjinn. adj. {eig. Pass. Part.
starker Flex. zu prongva = drin-
gen, drängen F. 139; § 103, 4),
gedrungen, auch geschwollen in-
folge heftigen Druckes oder einer
Gemütsbewegung. — pr. mööi ( =
tumidus prai ira Eg.) Vol. 26, 2.
prütna, sc/w. v. {vgl. prjötau. g. pruts-
fill n.), schwellen; auch von kör-
perlichen Reaktionen heftiger Ge-
mütsbeivegung ; von unterdrückter
Leidenschaft. — Praet. PI. 3 svä
prütnuöu hans siöur 200, 22.
pra^ll, m. (F. 138; dän. trasl), der
unfreie Diener, Knecht) eig. Läu-
fer?) N. 38, 11; A. 109, 9; Asf.
150, 6. PL N. 98, 23; Asf. 161, 24.
prongr. adj. (F. 139, e. throng s.;
§ 77, 1), enge; vgl. allpr. — Komp.
n. adv. at eigi er prongra, at skipa
hana 51 , 1 nicht beschwerlicher
(durch Raummangel) = ebensowenig
beschw. ist, in ihr Leute unterzu-
bringen, vgl. skipa.
}>ula. f. {vgl. Vigf.; s. auch Eg. Lex.
poet. s. v. 2 = Carmen longum et
inconditum) viell. urspr. ein musi-
kalisches Instrument, dann ein län-
geres eintöniges Lied. — G. pyt
pulu (vgl. pytr) = das Geräusch
des einförmigen Liedes Grott. 3, 1
vgl. dazu A. 8, 9). Andere faßten
pulu (pulöu) als Praßt. PI. 3 von
pjöla oder püla (= fiylja) murmelnd
oder plärrend singen: die Konjek-
turen putu (von pjöta) u. |)eyttu
(D. H. II, 608) in ähnl. Sinne.
pumlungr, m. (zu pumall m. Daum
F. 135), der Däumling am Faust-
handschuh. — Nsf. 59, 5.
pungfcerr, adj. (pungr, foerr), schwer
beweglich, schwerfällig. — N.
217, 23.
pungi, m. (zu thu schwellen? F. 135),
die Schwere. — D. meö punga
8, 9.
pungr, adj. (s. pungi, dän. tung),
schwer. — A. n. svä pungt etwas
so Schweres, ein so schweres Gewicht
(Nyg. & 58) 79, 16. - PI. N. m.
hlutir pungir schwere Dinge ilc, 12;
A. m. punga sehe, zu durchwatende,
reibende (Ger.) strauma Vol. 39, 2.
punnvnngi, in. (*. punnr = dünne
F. 130; vangi m.), die bann- Wange,
die Schläfe. — Asf. 60, 19.
pUTÖr, in. (nach Vigf. zu pverra;
2), die Abnahme, der Schwund.
— A. purö 69, 2 (drekka p. ä e - u
von etwas forttrinken, abtrinken).
puriu. prät. präs. (g. panrban, F. 131;
§ 24, 4; 119, 125a), bedürfen;
mit at c. Inf. oder Acc. (auch Gen.,
namentl. in imperson. Verwendung
= nötig sein, Lund 172). — Inf.
29, 8; 63, 12 zur Stell. Ark. 16,
222; 64, 14; brauchen 169, 9. —
Pr;es. S. 1 eigi parf ek, at 59. 1 ;
S. 2 eigi parftu meira 172, 25; S. 3
liann {Darf minna svefn 35, 18; im-
pers. parf es ist nötig (Lund p. 23):
eigi, ekki f>. 57, 15; 67, 1 e. p.
her langt um at gera es ist nicht
nötig, darüber viel Worte zu machen
= um es kurz zu sagen; 157, 22,.
24; 202, 5; so auch im Praet. S. 3
purfti 109, 12; n. Gonj. S. 3 pyrfti
36, 3 vgl. Var.; persönlich pat er
hann purfti (Ind.) bedurfte 157, 4.
— Ind. PL 3 purftu = nötig hatten,
brauchten 116, 5.
purft, f. 6-. |)tvrl"l.
purr, adj. (F. 132, g. paürsus; § 46,
2), dürre, trocken. — PL Dat.
purrum tärum ?/, 2 vgl. tax n.
pü, pron. (F. 134; g. pu; § 6, 4; 89
u. a2)), du. — S. N. für sich ste-
hend a, 2 : 9, 4 u. ö. — halbenklit.
pu Sigdr. 9, 2 u. ö.; suffigiert: attu
(at pü), 201, 23; skaltu 5, 2; stattu
«, 1; ättu (ätt von eiga, pü) 201,
36; muntu 16, 8; vgl. mantu 164,
25; kantu (vgl. Var.) 24, 11; büöu
(s. büa) ;ZP0, 7; mättu 31, 8 (s.
mega); pöttu (s. pött) 40, 1; i/2,
4; geröu (ger-öu vgl. gora) 74, 14;
taktu Ü.2, 19; viltu 135, 3; bauötu
242, 9; kaustu (s. kjosa) Grott. 8,
5; estu Lok. ^#, 1; veiztu #, 4;
ferner im Anschluß an die suff.
Neg. -at: lezkattu (s. letja) Lok.
29, 3 ; vaxattu #, 1 ; vasattu Grott.
8, 1; munattu Grott. 20, 1. — Dem
nord. Imper. S. 2 fe£ jedoch suffi-
giertes oder frei nachfolgendes [m
|)üsund — J)vilikr
237
nicht unentbehrlich; vgl. 178, 36;
179, 1 und Lund p. 356; Gr. IV,
205. — G. J)in (g. £eina) 162, 14;
194, 27; Helr. 2, 6. Dat. J)er (g.
fjus) 5, 2; 26', 7; 40, 2; älter f)er
Regm. 22, 5. — A. J)ik (g. fmk)
70, 19; 204, 6. — Dual N. V. J>it
(ags. git), Voc. Grott. 7, 3; N. 2£2,
2 ; 228, 24. — G. ykkar (g. igquara ;
Dual *'m Hinblich auf Guörün und
Grimh.) 196, 14. D. ykkr (g. igqis
§ 5, 2) 200, 2; 205, 13; 217, 3. —
PI. N. er (ahd. ir, § 5, 3) oder J)er ;
für sich: vituÖ er (od<?r vitu-J)er)
VqI. 41, 8; 34, 8; £er *« rfer ^w-
rede an einen einzelnen 166, 23 u.
ö.; vgl. Lund p. 9 ; D. H. II, 39;
süffig. trüi-J)er 9, 3; megu-{)er 10,
10; hafi-t>er 22, 1; 170, 26; munu-
£er 4i, 2; eigu-J)er 6% 4 (§ 123 u.
2. pl.); tgrZ. auch 154, 30; 26'5, 20.
— G. yöar (g. izvara) 41, 5 (F«r.
yöarr = vester) ; 254, 30 ; in höfischer
Sprache = |)in 197, 14; awc/fc yövar:
i milli yöv. 61, 6; D. yör (g. izvis)
34, 8 u. ö.; = cfo'r (##/. oben f)er
?,*. oss s. v. ver) 175, 18, 23; 201,
24; fe&r iverden eine anwesende u.
eine abwesende Person zus. gefaßt,
cgi. D. H. II, 199: zu 210, 8 vgl.
lengr. A. (g. izvis) yör 56, 16.
* Die Formen |)it, |)er scheinen
erst durch den häufigen Gebratich
in suffig. Gestalt aus it, er ent-
standen zu sein; viell. unter Mit-
wirkung der Anal, von f)ü, f)in;
Nor. § 393 a5.
Jmsimd, f. (F. 137, § 86; g. Jmsun-
di f.), die Zahl Tausend; auch im
Plur. gebraucht, mit abhäng. Gen.,
so N. tolf Jmsundir 164, 5; A.
165, 22.
}>vä, stv. (F. 142 ; § 106, 3 ; g. J>vahan),
waschen. — Inf. 119, 17; f>vä ser
(Ztmd p. 102), 200, 28. — Praet.
S. 3 f)ö ^32, 9; 255, 8. — Pass.
Part. Jweginn Kegm. 25, 1 ; a&soJ.
lrvegit Helr. 5, 8.
JneiHjr, m. (F. 142), der Riemen.
N. 118, 8; A. f>veng 113, 3
(<>«eW. an beiden Stellen von einem
groben Faden zu verstehen; wie
engl, thong auch = Feitschenschnur).
|>vorligsi, acfo. (vgl. Jwers), «igr. quer,
tfann in widersprechender, schroff
ablehnender Weise; synjar |)verl. 99,
19 = obstinate negat; vgl. 221, 6.
J)verr, adj. (F. 142, g. J)vairhs), quer.
— A. f. yfir pvera hQndina 238, 17
= quer über die Hand hin = auf
der Handfläche; A. n. yfir gölf
{)vert quer über den Fußboden
105, 19.
frverra, stv. (§ 103, 1, Vigf. s. v.),
schwinden. — Praet. Gonj. S. 3
{Dyrri (§ 27, 3) 173, 15 s. u. mega.
Pass. Part, absol. porrit 65, 4.
l)vers, adv. (zum adj. |)verr; für
f)vers vegar?), quer, in die Quere
{vgl. querfeldein) ; 61, 15 = trans-
versa via Eg.
})Vertekilin9 adj. (eig. quer, d. h. un-
recht aufgenommen = abgeschlagen),
unbedingt untersagt. — N. n.
frvertekit 43, 17.
l>vi, adv. (eig. D. n. von sa; die pro-
nominale Anwendung s. s. v. sa),
darum, insofern 26, 9; 38, 14;
100, 20; 123, 9; Vaff)r. 52, 6 vgl.
Lund p. 142; häufig in Verbindung
mit fg. at: väru J)vi visari, at 4, 7
waren insofern weiser, als . . .
(waren weiser als er, da sie Ger.);
er f)vi framar, at ist um so viel
vorauf, hat solchen Vorsprung, daß
63, 11; J)vi — j)öat Grott. 6, 5 in dem
Falle, daß D. H. II, 609; Ger.,
Sp. 874; ähnl. auch 115, 17 in der
Fass. von U „daß der Fluch sich
dann erfüllen solle, wenn er selbst"
u. iv. (Ger., Übers.); u. ähnl. J)vi
. . . sem vgl. sem c) ex; der kau-
sale Bezug von pvi wird dabei nicht
selten durch vortretendes fyrir (vgl.
fyrir 1) c) verstärkt: f. J)vi . . ., at
13, 15; mit at verschmelzend dient
\>vi at oder fyrir |)vi at (= eo quod,
ideo quod) als Konj.: Hov. 1, 4
(frvit hier u. Grott. 21, 3); 3tf, 4;
50, 15; 22#, 28; vgl. auch Lund p.
329 /#. Zu 124, 8, 9 «#Z. Ger.,
Sp. 74: „einmal ist f. J)vi m cten
Nebensatz getreten, während der
Hauptsatz mit J);'i eingeleitet wird11
(s. J)a, 5). — itez. ungewohnt. Stell,
bemerke auch 115, 17; /s£ hier die
Fass. von U vorzuziehen ? Vgl. oben;
u. taki unt. taka. — Doppeltes \)\i
(das erstere rel.) beim Kompar. (=■
je, desto) findet sich 41, 16; 67, 2 —
3 ; s. Lund p. 247; vgl. auch Nachtr.
J»vi at konj. s. Jjvi.
jivilikr. pron. adj. (s. f)vi s. v. sä;
likr; § 93), eigentl. demgleich, der-
238
]ivil — f>Qgnhorßni)
alt, derartig (talis). N. m. 47,
8; f)vil. maftr /.''•'-'. 8; wegen des
Folg, wohl als ein versteckter Hin-
weis auf die nicht ganz ebenbürtige
Stellung des Sigurör zu verstehen,
wie er scharfer 180, <i. 7 hervor-
trat; A. in. [)vilik;m 178, 13: A. n.
{>vilikt 66, 2; 122, 15. — PI. N.
m. ]jvilikir 65, 20; 1). |>vilikum 61,
9; 69, IG.
Vgl. mit slikr (q. v.) scheint
J)VÜ. ;//<'// r demonstrative Kraft zu
haben, kann aber gelegentlich auch
durch betontes „solcher" im Nhd.
übersetzt werden, so 65, 20; 66, 2.
ftvit (\)\i at) s. J)vi.
tnkkja, schw. v. (g. pugkjan; § 10,
2; 6, 1; 44; 46, 3; 116; F. 128),
dünken, scheinen. — Inf. 11,
11; 47, 14; Praes. S. J)ykkir 88, 1;
jf59, 3; — oft imperson. (mit Act.
u. Pass.; ##Z. .Lwwtf p. 8, 9; 23,
25; 105) ^ykkir vel drukkit £i, 8
= scheint gut getrunken = ist
(unserer Ansicht nach) gut getr.;-
f>ykki-mer (vgl. § 123,' 2: Ark. 1,
132) 98, 20; 155, 35 tgtf. betr; f).
mer guöin eiga 55, 8 (der Nom.
Plur., ^w Mob. Gl. s. v. aws HeiÖ-
arvigas. belegt, wird durch Gr. IV,
197 fürs Mhd. deutlicher; s. auch
Lund p. 8, 9), daneben persönl.:
vel J)ykki-mer pjälfi renna 63, 17;
PI. 3 {)ykkja 34, 6 u. ö. — Gonj.
S. 3 f)ykki 43, 17; 50, 18; Grott.
17, 8. — Prset. S. 3 J)ötti (o/fc im-
2)ers.; vgl. Praes.j 5, 6, 7; i2, 12;
27, 4; en ülfinum f)ötti ser (für
sich, bei sich) J)at ekki ofrefli 38,
21 tpj. 153, 22; 47, 7; 53, 7, 10;
73, 6 ; 93, 2 ; 55, 1 ; jDötti van Aus-
sicht schien (vorhanden zu sein)
105, 8; wie hier ist vera zu er-
gänzen 259, 9, 16; f>. mer mit
folgendem PI. N. 225, 12; 253, 3
w/£. o&m fjykki-mer 35, 8; J)ötti
mer 105, 20 /s£ nftrf. eigentl. nicht
= schien mir, sondern =■ war, wie
mir scheint (vgl. Eg. : magna, meo
quidem iudicio, strenuitate excellebat
Hr.). Auch in anderen Fällen ist
ein derartiger, mehr adv. Gebrauch
(= sane, opinor) zu beachten, z. B.
17, 4 ; wenn auch die Konstr. verbal
bleibt bei freier Auffassung der
Numeri: vgl. oben (Praes.) |>ykki-mer
guöin eiga. Über diese Mischung
persönl. u, wnpersönl. Konstr. nie
z. Ji. 12, 11 f. 35, 8) vgl. Nygaard
in Ark. 16, 239. — Für mer l>ötti
ßt 5 ist mit neueren Hrsg. j)6ttumk
geschrieben', vgl. § 89a:i). — PI. 3
l>öttu 149, 8; 1<;:\ 12. Com'. S. 3
Jiu'lti mer würde mir scheinen
5; p. verst am schlechtesten seit nur
= am wenigsten gefiele 122, 1!<:
PI. 3 {könnte nach freierer Konsir.
auch S. 3 sein) 40, 16. — Pass.
Part. f)6ttr ; absol. hefir Jjott ge-
schienen hat 56, 3; 172, 30; 259,
8. — Med. J'ykkjaz sich dünken
lassen, meinen, Lund p. 121: Inf.
49, 11. — Prass. S. 1 {jykkjumz 232,
22; S. 8 J>ykkiz 155,11; 161, 9. —
PL 2 pykkiz 62, 11; PI. 3 f>ykkjaz
25, 7. — Praßt. S. 1 ek J)öttuinz
icft schien mir 203, 15; 226', 8; fcA
qlaubtc 221, 4; 252, 21 ; S. 3 pottiz
'58, 22; PL 3 f)öttuz 203, 11; i70,
11; sahen ein (Edz.) 241, 8. —
Gonj. S. 1 {)cettumz 180, 29; S. 3
J>cettiz 201, 14; 231, 23.
* Über proklitisch verkürzte For-
men von J)ykkja (dann pikja geschr.)
s. § 19.
Jjykkr, «c?y. s. J>jokkr.
t>yrft, f. (s. fmrfa, g. JDaürfts), we&en.
Jmrft = die Notdurft, das Bedürfnis,
der Vorteil. — A. 182, 20 s. Var.;
Nor. § 327 gegen Ende.
i>yrma, schw. v. (vgl. Vigf. ), s c h o n e n ,
mit Dat., Lund p. 74. — Prses.
S. 3 Jjyrmir 81, 9; {). eiÖum Eide
halten, so Praet. S. 1 ^yrmda 209,
24; Pass. Part. £yrmt 54, 11.
Jiyrri s. J>verra.
jjyrstr, adj. (F. 133), durstig. —
N. m. 64, 12.
Jjytr oder jiytr, m. (zu Jvjöta; g. in
frat-haürn, mhd. döz, F. 137), das
Geräusch, der Klang. — A. f>yt
Grott. 3, 1 ; das Geheul 213, 1 ; vgl.
ulfa-pytr.
Jjyverskr, adj. (J>vöverskr, J)yöerskr,
'vgl. Vigf.), deutsch. — Df. 212,
21. — PL N. m. byverskir 253, 7.
JKiMjiliyr, adj. (= paegr, zu fnggja
F. 129), annehmlich. — N. f.
psegilig 135, 11.
liogn, f. (zu f)egja), tfasSchweigen.
— A. Sigrdr. 20, 4.
]jojjiihoriiim, adj. (eig. Pass. Part,
horiinn zu hverfa; pogn) , des
Schweigens beraubt, ganz vom
J>Qgull
aettmaör
239
Schweigen abgewendet , lärmend.
G. sg. f. Grott. 3, 2 ; vgl. Eg. : stre-
pitantis (molse), D. H. II, 608.
|mm|uI1. adj. {zu fcegja, F. 128),
schweigsam. — N. m. schw. Fl.
inn f)Qgli 36, 6; G. schiv. Fl. ins
J)<?gla 106, 22.
* D£e Nebenform |)agall stimmt
zu gamall § 75.
I^kk, f. (t^Z. g. f)agks m., F. 128),
d«e geneigte Gesinnung, der Dank.
— A. 166, 4. — PI. D.' meö {xjkkum
mit Freuden 184, 6.
}>or)t, f. (w/Z. Jmrfa, g. jDarba Mangel
F. 132), das Bedürfnis, <&e JVo£-
wendigkeit. — A. 211, 10 cerna \>.
vera ä hondum es sei geboten {zu
versuchen); hyggja J)er hverja \>qvi
226, 20 = die jedes Bedürfnis be-
denken, alles Nötige für dich an-
ordnen; sem hann kunni ser |)Qrf
til wie er das Bed. empfand = nach
Bed. 231, 33.
JS.
se, adv. {eig. aev, #^. aeva u. g. aivs;
F. 30; Ark. 17, 368, 372), immer.
— Grm. 34, 8; Vol. 19, 7; als Ver-
mutung Grm. 13, 3.
flefar. adv. ; jüngere Form für afar
(Vigf.). - 178, 36.
sefi od. sevi, f. (^. g. aivs m., F. 30),
das Lebensalter; das Leben. —
N. a^vi 176, 15; D. aevi 212, 17:
226, 23; A. aefi e, 4.
sefr oder cefr, adj. {zu afar Vigf.),
heftig, leidenschaftlich. — N.
208, 15.
segishjälmr, m. {vgl.. iEgir, hjalmr),
der Schreckenshelm. — Ger.,
Sp. 1238. -- N. 116, 20; 180, 30;
A. 270, 32; ek bar aeg. yfir ollu
fölki 180, 25 i'cfe hielt das ganze
Volk in Furcht u. Schrecken. (Vigf.
s. v. hjalmr 3.) Eine ältere Er-
klärungsart s. bei Fr.2 III, 1076.
ses, f. {vgl. Vigf., § 55, 1 ; Nor. § 239,
4 vglt. 1. ansa), der Rand, Saum
{die Schuhnaht). — PI. Dsf. aesunum
113, 8; vgl. rifa.
setla {nach Vigf. zu g. ahjan = mei-
nen F. 9; Nor. § 224 schliefst
aus ahd. ahtön ein abgeleit. ahtilön
= aetla), meinen, denken; im
Sinne haben. — Inf. 41, 2. — Praes.
S. 1 aetla ek 61, 11; 70, 2; 11 9,
23 ; mit suffig. Fron, aetlak 119, 26.
— S. 2 aetlar 119, 22; heiman aetlar
J)ü du willst von Hause {Edz.) 218,
5. S. 3 aetlar 154, 26; ae. hann
(sc. vera) 159, 6. — PI. 1 aetlum
10, 8; PI. 3 aetla 155, 21. — Praet.
S. 1 aetlaöa 2£2, 1; S. 3 aetlaöi 106,
10; gedachte {Edz.) 151, 21; äÄnJ.
522, 7 t^J. letja. — PI. 3 aetluöu
258, 9. — Pass. Part, aetlaör =
raun mestr (vera) aetlaör = wird
als der größte angenommen, wird
der gr. sein müssen 65, 8. — Vgl.
Lund p. 469. — er J)ü ok a^tluö
min kona bist mir zur Frau be-
stimmt 199, 3; Qörum er J)at
aetlat einem andern ist das bestimmt
169, 20. — Med. aetlaz bei sich
denken, ae. fyrir vorhaben; so
Praes. S. 3 aetlaz {)at f. 69, 21.
setlan, f. (s. aetla), das Vorhaben,
die Absicht. — A. 154, 25.
sett od. ätt f. {vgl. Vigf. s. v.; = g.
aihts, § 12, 1). 1) das Geschlecht,
abstr. u. konkret. — N. att 7, 8;
aett 13, 15; 123, 3; G. aettar 22,
11 {zw.); 46, 2. D. aett 10, 14; 145,
6; Vol. 25, 7; er mJQk i aett VqIs-
unga ist sehr im Geschlechtscharak-
ter der W., ist ein echter {aus-
geprägter) Wölsung 158, 13; vgl.
159, 3; 162, 33; Dsf. aettinni 15,
24. A. aett 14, 3 (sem hon atti ae.
til = ut ei gentilitium erat Eg.).
PI. N. aettir 8, 19; 123, 5; Nsf.
aettirnar {hier = die Geschlechter,
die Völkerstämme, viell. einschl. der
Biesen, vgl. D. H. II, 6 und aettir
9, 9 mit den fg. Worten) 7, 14;
D. 12, 6; 143, 14. — 2) die Him-
melsgegend; vgl. noröraett. — PI.
D. aettum 81, 5; ättum 230, 17. A.
aettir 78, 12.
settaör, adj. {geb. als Pass. Part.), ge-
artet, der Geburt und Herkunft
nach beschaffen. — PI. N. f. vel
aettaöar 22, 16.
setterni,n. {vgl. oett), das Geschlecht.
— D. Grott. 8, 7.
attleifö, f. (s. aett, leifa F. 271 =
zurücklassen), die E r b s c h a f t , das
dadurch rechtlich zukommende Gut
oder Land, Erbland. — G. til aett-
leiföar 162, 23.
aettmaftr, m. (s. aettt, maör), meist im
PI. aettmenn = d«> Verwandten.
— PI. N. 9, 5.
240
ettstörr — Qngnll
:i'tls(6rr. adj. («. »tt, störr), von an-
gesehenem Geschlechte. —
//. N. m. ;ettstoerri 149, 4.
seva, adv. [vgl. xu.negat. -at; § 12;
2; (tnders Ger., Sp. 1391 nachBugge,
der an agS. äva erinnert), eig. =
nunquam ; verstärktes eigi = n i c h t ;
/mt7i gewöhnl. Auffassung aus »Va-
gi verkürzt: auch aefa geschrieben;
meist poet. — Vc4. 3, 5.
* aev- in aeva u. ei- »n eigi om*
*eyv-ge (Ger., Sp. 181) sind wohl
im Grunde identisch, s. F. 30 ; Vigf.
s. v. ymiss erklärt y- ebenso.
sevi, f. s. sefi.
9, 9
oflugr. adj. (s. afl n.), kräftig,
stark. — PL N. f. oflgar Grott.
11, 3. — Komp. N. m. oflgari Grott.
9, 4; eZer Dat. beim zu beurteilen
nach Lund p. 135, A. 4.
* JZkr Bild, des Komp. vgl. Wm.
§ 88 c).
ofundarmaor. m. (s. ofund F. 18;
maör), ein Neider. — PI. A.
150, 20.
ofundarorö, PI. n. {s. ofund Miß-
gunst F. 18, zu unna; orö), Worte
der Mißgunst, Scheit w orte. —
A. 23, 5.
ogn, f. (F. 10, § 55, 1; g. ahana),
die Spreu, der Spreuhaufe. — PI.
N. agnir 218, 22.
ol, n. (F. 27, § 51, 2; ags. ealu), das
Bier, Ale. — N. 109, 12; 137,
11; A. Grm. 36, 9; 200, 1.
old, f. (F. 27, g. alds; § 61, 3), das
Menschenalter, Zeitalter. — N.
18, 2; 144, 3. — meöan old lifir
?r, 4 formelhaft = solange das
Menschengeschlecht fortlebt, sol. es
Menschen gibt. PI. N. aldir Vafbr.
45, 6 (Geschlechter; poet. = -Mew-
scAen, 8. Vigf. s. v. II); G. alda
Vol. 3, 1; I). oldum 7, 1; A. aldir
0,10.
olgogn, PI. n. (s. ol, gogn «w gagn
= Vorteil, Bequemlichkeit, Gerät),
Biergefäße. — G. olgagna 45, 5.
olker, n. (s. ol, ker), das Bierfaß.
— PI. N. 160, 22.
oln s. alin.
olrünar. PI. f. (q1, rünar), die Bier-
runen, d. ft. Runen, die eine schäd-
liche Wirkung des Getränkes ver-
hindern icor Vergiftung schützen),
vgl. dn-.. Sp. 1249. - \. Sigrdr.
7, 1.
ond, i. [vgl. anda schw. v.; § 61, 3,
F. 14). 1) der Atem. - Dsf. 209,
30; 8. blasa. — -' die Seele. —
A. ond 6, 14; 13, 2.
ondugi, n. (= Qndvegi, s. Ger., Sp.
1250, Vigf. s. v. ; Wh. p. 220, 459 :
etymol. zu vegr = Richtung, und
ond = and- gegen F. 16), der Hoch-
sitz in der Halle, welchem gegen-
über sich meist ein etwas kleinerer
erhob. — D. ondugi 77, 9; hier als
Ehrensitz eines Gastes der Hei er-
wähnt und daher viell. (s. Vigf. ;
Wh. 459) von dem kleineren Hoch-
sitz zu verstehen.
• Die etymol. Deutung = Gegen-
sitz läßt sich entweder mit Vigf.
im Hinblicke auf die beiden Hoch-
sitze vis-ä-vis, oder auf den Um-
stand beziehen, daß der eig. Hoch-
sitz nach Süden (der Sonnenseite),
gerichtet ivar, sich also vis-ä-vis
(sc. der Sonne) befand. Für die
erstere Auffassung spricht auch das
mhd. gegensidele, das aber nur von
dem Ehrensitze des Gastes (dem
Wirte gegenüber) gebraucht vu sein
scheint.
ondurdis. f. (von ondurr = Schritt-
schuh; vgl. Vigf. s. v. u. s. v. andrar:
dis), die Schrittschuhgöttin. —
N. 33, 3.
ondurcjiio, f.? (vgl. ondurdis und
guö), die Schrittschuhgöttin.—
N. 33, 3. — Wie ondurdis eig. der
poet. Sprache angehörig.
ondverör, adj. (s. ond = and F. 16;
-verör = wärts, gerichtet F. 299:
g. andvairbs), entgegengekehrt, an
der Spitze befindlich, im Vorder-
treffen stehend dgl., im Beginne
einer Sache. Dsf. i Qndveröri fylk-
ingu (vgl. i miöri f. 155, 22) in
der vorn befindlichen Schar = an
der Spitze seiner Schar 169, 4. —
A. f. snimma i ondveröa bygö guö-
anna 52, 7 = primis temporibus.
postquarn dii sedes fixerant Eg.
ongull, m. (F. 11), der, die Angel;
eig. der Angelhaken. — Nsf. ongull-
inn 71, 20; 72, 1; D. ongli d, 2;
Asf. ongulinn 71, 21.
or — oerr
241
^r, f. (F. 24; g. arhvazna f.; § 56),
der Pfeil. - - PI. N. Qrvar 168, 26.
A. Qrvar 178, 5.
^rliga, adv. {vgl. orr = rasch, munter,
freigebig F. 21), reichlich. —
219, 1.
^rn, m. (F. 21 vgl. oqviq-, Flex. nach
§ 64, 1 ; vgl. auch ari m.). — 1) der
Aar, Adler. — N. 23, 2; Nsf.
orninn 93, 23; G. arnar Sigdr. 16,
4; Gsf. arnarins 94, 2; 200, 12. -
Dsf. erninum 93, 23; Asf. orninn
95, 16. — PI. A. ornu 219, 2. —
2) rf*e Nachbildung eines Adlers, die
durch Herausnahme der Lungen
aus dem Brustkasten entstand, eine
grausame Art der Tötung , der
Blutaar (vgl. blööorn *). — N.
Regm. 26, 1.
<?xl, f. (F. 12; ahd. ahsala; § 61, 1),
die Achselhöhle. — G. til axlar
bis an die A. 168, 29. A. oxl 103,
24. — PI. D. oxlum 15, 6; 94, 5.
or s. är, f.
oss s. äss, m.
0.
oMinyr, m. (zu eöli, oöli od. zu ööal?
vgl. Vigf.), ags. aeöeling vgl. Ger.,
meist poet., der Fürst. — D. oöl-
ingi (von Sigurör), o, 4.
ofri s. ein.
ongi adj. s. engi.
«r-, g. us (F. 35; Gr. II, 790 fg.;
Ger., Sp. 1242), Präfix mit pri-
vativ. Bedeut. — Im Anschluß an
Grimm sieht Ger. dasselbe Präfix
in steigernder Bedeut. in orlog (s.
Art. orlog) u. oröf (s. Art. öröf).
orindi, n. s. erindi.
oruggr, adj. (s. uggr = Furcht Vigf.
s. v. ; or-), aus dem Bereiche der
Furcht, sicher. — N. f. orugg
52, 9.
erviti, adj. (or-; viti zu vit n. =
Verstand F. 304), ohne Verstand.
— N. Lok. 29, 2. — Die Neben-
form orvita (vgl. § 79a) im N. f.
155, 33.
orJ)ri£räöa, adj. (or-, prifa, räö), un-
fähig einen Beschluß zu fassen,
ratlos N. 151, 7.
«x, f. (g. aqizi), F. 8), die Axt; vgl.
59, 1. — A. öxi 178, 5.
Glossar z. pros. Edda.
oxarhaiuarr. m. (&x, hamarr), die
(einem Hammer ähnliche) Rück-
seite einer Streitaxt (Vigf.). —
PI. D. oxarhomrum 220, 18.
oxn 8. uxi.
oxnaflokkr, m. (s. uxi, flokkr = der
Haufe), ein Haufe, eine Herde
von Ochsen. — A. 71, 7.
OB.
cefta (vgl. öör F. 308, ahd. wuot),
rasend machen, meist im Med.
oeöaz unsinnig, rasend werden.
— Praet. S. 3 oeddiz 54, 5 geriet
in heftige Brunst (von ein. Hengste).
oeÖi, n. (vgl. öör Geist F. 308), die
Gemütsart. — at hon var viö
hans oeöi 167, 17 = daß sie nach
seinem Sinne war [nhd. wäre) ; ähnl.
190, 13.
ceftri, adj. Jcomp. (vgl. § 82b; nach
Vigf. s. v. zu g. aühuma; Ger.,
Sp. 1246 vglt. g. vöf)eis lieblich),
höher; vornehmer. — N. f. 170,
21; Helr. 3, 6; Superl. oeztr ( =
oeöstr) der höchste; der erste
(oft vom Range). — S. N. m. oeztr
6, 1; 18, 10; 27, 14. — N. f. cezt
42, 14. — A. m. ceztan 195, 29.
Schw. Flex. inn oezta 201, 14.
cepa, schw. v. (g. vöpjan, § 27, 3;
e. to weep; vgl. öp), schreien,
jammern. - Praes. S. 3 cepir 222,
22.
cerinu, adj. (auch yrinn = yfrinn,
Nor. § 231, daher wohl mit Vigf. zu
yfir über zu stellen), eig. übermäßig,
überh. reichlich. N. n. (doch vgl.
Var. oerit ljöst, wo cerit adv. ist) 112,
7 ; er oe. sofit genug geschlaf en 205, 2 ;
oerit er um {)ina daga es ist genug
mit deinen Tagen (sie werden bald
ein Ende haben) 181, 6 vgl. Var.
A. f. cßrnB. 114, 12 vgl. Nyg. 363; 211,
10; A. n. oerit adv. = reichlich,
recht 36, 3; 62, 5; vgl. Lund p.
246; oerit lengi lange genug 171,
2. So auch yfrit hraeddr 179, 6;
yfrinn wird nach Vigf. in den nicht
kontrahierten Formen neben oerinn
gebraucht.
(BIT, adj. (vgl. Vigf. s.v. u. s. örar;
auch zu öör, ceöa?), rasend. —
S. N. m. Lok. 29, 1. — N. f. cer
155, 33.
16
242
aesa
oiztr
tnsa9 schw. v. {wohl kaum mit Vigf. OBSka, f. {nach Nor. zu ceri jünger,
zu ags. egesa zu stellen, eher zu § 81, 2), tffc Jugend. — D. i oesku
ahd. jesan F. 244; vgl. auch geysa 170, 28.
und geysi und das adv. cesi = geysi cexla, schw. v. [aueh oexa, nach Vigf.
a&? verstärkendes Präfix), erregen, zu vaxa ; w/J. bei F. 28 1 dt£w, «kw),
»n heftiger Art anschüren. — lasse wachsen, vermehre. - Inf.
Praes. B. 3 oesir 26, 8. — Med. 115, 12.
oesaz in heftige Bewegung kommen, ceztr s. oebri.
aufwallen. - Inf. 198, 30; g, 1.
Namenverzeichnis.
16*
AMls, m.; ein schwedischer König,
Stiefvater des Hrölfr Kraki; vgl.
Fas. I, 381. — N. 136, 1; G. Aöils
137, 2; D. Aöilsi 136, 10.
* Zur Etymol. vgl. § 41, 4; Vigf.
Proleg. Sturl. S. p. CLXXXVII;
Bugge Helgedigt. 144.
Agnarr, mv ein junger Held, Bruder
der Auör, Liebling der Brynhildr.
— N. 184, 1.
Alfr^ull s. Alfr.
AU (besser Ali), m. = Väli 5. 1. Väli.
Allfpör oder Alf^r, m. {vgl. Vigf.),
Allvater, Beinam e Oöins od. über-
haupt des höchsten Gottes, daher
auch in christl. Sinne gebraucht. —
N. 6, 2, 4; Grm. 48, 3; D. Allfoör
43, IG.
* Für die auf Alfaöir (vgl. Gisl.
Njäll 249) zurückgehende Schreib.
AlfQör (= faöir allra guöanna; so
immer in U, oft in W) tritt Mogk
P. Br. B. VJ. 490 ein; ebenso schreibt
F. J. (Alf. = alles fader).
1. Alsviör od. Alsvinnr. m.; Name
des einen Sonnenrosse s. — N.
15, 1 ; G. Alsvinns Sigdr. 15, 4.
2. Alsviftr oder Alsvinnr, m.; eine
jüngere Gestalt der Völsungensage,
Sohn des Hei mir. — N. 191, 30.
* Beide Namen gehören zu sviör,
svinnr = g. svinJDs, nhd. ge-
schwind.
Alvig, f. (= Almveig, Hyndl. 15, 5
F. «/.), in spaka, Gemahlin des
Königs Hälfdanr Gamli. — N.
145, 9.
Alpjöfr (s. f)jöfr), m., Zwerg- Name.
— Vol. 14, 4.
Amsvartnir (Amsv. F. J.), ein my-
thisches Gewässer, nach der dun-
keln Farbe benannt. — N. 40, 13.
Andhrfmnir (hrim n., hier = Ruß),
m., der Koch in Valholl. — N.
48, 8—9.
Andlangr, m. (der ausgestreckte F. J.;
vgl. entlang), der zweite Himmel
der nord. Mythologie. — N. 26, 3.
Andvarafors, m., der Wasserfall
des Andvari; vgl. D. H. II, 400. —
N. 173, 17; G. 173, 21.
Andvaranautr, m.; der dem Zwerge
Andvari abgedrungene Ring; über
die Angaben bez. der Schenkung
dess. vgl. Raßmann I, 190 7; Boer
ZZ. 35, 481. — N. 119, 25; A. 120,
5; 174, 9.
* nautr, fast nur im Kompos.
vorkommend (vgl. Vigf. s. v.) = Ge-
nosse (F. 165), oft auch von Sachen
gebraucht, die früher im Besitze
eines anderen gewesen und nach
ihm benannt sind; ähnlich -leif in
Däinsleif.
Andvari, m., ein Zwerg. — N. 173,
16; Vol. 15, 6; D. Andvara 119, 8.
* Nach F. J. „der vorsichtige"
(varr 2)); Rydberg (Ark. VI, 112)
vergleicht Handwanus bei Saxo.
AngrboSa, f. (zu angr m., Unheüs-
künderin F. J.), eine Riesin. —
N. 37, 13.
Askr, m.; Name des ersten Men-
schen (zu askr Esche? vgl. Bugge,
Stud. S. 513 und Embla). — N.
13, 4.
Atli, m. (vgl. Attila, Etzel), Sohn des
Buöli; Bruder der Brynhildr. — N.
120, 7; 194, 14; G. 118, 18; D.
120, 25; A. 196, 17, 18; V. 223, 17.
Atrffir, m. (zu 1. riöa stv., F. J.),
Beiname Oöins. — N. Grm.
48, 4.
Auftr, m., Sohn tferNött; Var. Uör.
— N. 14, 4.
246
Auör — Äslaug
AuÖr [Var. Auöa), f., Schwester
des Ägnarr. — G. 184, 1 ; Helr.
8, 6.
AilOumla, f., eine mythische Kuh;
viß. Einl. S. 75; Golther, Germ.
Myth. 515. — N. 9, 13.
Augustus, m. {vgl. Var.), der be-
kannte römische Kaiser. — N.
124, 6.
Aurgelmir, m., ein Riese, viell. =
Ymir (Müllh. D. Alt. V, 119). —
N. Vaff>r. 30, 4; A. 8, 18. — Für
diese Schreib, (nicht Qrgelm.) trat
ein B. zu Vafyr. 29, 6; Bt. 396.
Vgl. Bergelmir.
Aurvangi, m. = Aurvangr, ein
Zwerg. VqI. 13, 7. — G. Aurvanga
20, 1.
* So Eg. im Lex. Poet. — Andere
denken an aurvangr feuchte oder
kiesige Erdmasse (aurr m.); vgl.
VqI. 14, 7.
Austri, m. (s. austr adv.), ein Zwerg.
— N. 11, 14; Vol. 11, 3.
Ai (äi Urgroßvater § 65, 3), m. ,
Zwergname. — N. Vol. 15, 8.
Aki (ahd. Anihho, § 34, 2), m., Name
eines Bauern. — N. 231, 17.
Alfheimr, m., ist 24, 14 = Ljösalf-
heimr; ob identisch mit dem Alf-
heimr Grm. 5, 4? Vgl. über die 9
Welten der nord. Mythol. Einl.
p. 78, A. 42; Mogk {Göschen) S. 94.
1. Alfr (auch AI fr), m., Zwergname
(vgl. älfr). — N. VqI. 16, 1.
2. Alfr, m.; mit dem Beinamen inn
gamli, als jarl ä HQröalandi be-
zeichnet Hülfs s. c. X. (ed. Bugge
14, 13). — D. Älfi inum gamla
165, 27.
3. Alfr Hundingssoii. — N. 544,
15; A. 163, 12.
4. Alfr Hjälpreksson. — N. i7ö, 2;
,i G. 170, 13; D. 17i, 22; A. 170, 19.
* Für 2. 3. 4. Alfr findet sich auch
?;t 01fr (ags. ^Eövulf = Adolf; § 28,
3); für 4. Alfr t#tf. auch Beitr.
35; 270.
AlfrQftull, m., skaldische Bezeich-
nung der Sonne, eig. der Eiben-
strahl (Ger.). — N. VafJ)r. 47, 2.
1. Ali = 1. Väli, s. 1. Väli.
2. Ali [hier u. 3., 4. = ahd. Analo,
§ 34, 2), m., urspr. Name eines
Seekönigs (AM. 1, 546), aber in
der . Verbind. Ali vazta undirkülu
= Ali steinsins = regulus saxi vel
montis (Eg.) = Riese, und dann
zu weiteren Umschreibungen ge-
braucht, vgl. Eg. Lex. Poet. s. v. ;
Ger. Kvaef). S. 22. — G. Äla c, 3;
A. Ala 113, 12.
3. Ali, m. ( Var. Olli), ein sagenhafter
norwegischer König, spez. von
UpplQnd in Norwegen. — N. 136, 4
vgl. AM. 1, 482.
4. Ali, m., ein sagenhafter dänischer
König, vgl. Olrik, Kild. I, 87; II, 68;
heißt Fas. I, 381 Ali inn frcekni
= Olo vegetus bei Saxo; unsicher
ist die Bezieh, des Ali in Hyndl.
14, 1. — A. 252, l;hier wird aber
vielleicht richtiger Armöö (= ags.
Heremöd? vgl. Bugge, Beitr. 12,
44) zu lesen sein, vgl. Var.
Anarr oder Önarr s. Önarr.
Arvakr, m., der in der Frühe (vgl.
är adv.) wache, F. J., eines de?'
beiden Sonnenrosse. — N. 15, 1.
Vielleicht auch (im Gen.) Sigdr.
15, 3.
Asa-J)örr, m., der Gott pörr (q. v.).
— N. 13, 19; D. 102, 20; A. 66,
2; 67, 1.
Asbrü, f. = Asenbrücke, poet. Be-
zeichnung des Regenbogen s. —
N. 21, 6.
Asgarftr, m.,die Äsen- Wohnung, der
gewöhnliche Aufenthalt der Götter,
A s g a r d ; urspr. auf Erden gedacht,
später in den Himmel verlegt', vgl.
Einl. p. 78; Mogk (Göschen) S. 94.
— N. 13, 6; 89, 6; G. 4, 6; D.
102, 8; A. 70, 12; 75, 8. — Auch
der Plur. (wie bei hüs, salr), in
dems., Sinne, A. AsgarÖa 100, 15.
* Asg. inn forni bezeichnet die
frühere Wohnstätte der Äsen in
Asien, die man gerne in die Nähe
von Tröja verlegte, so im Dat. 6, 3 ;
A. 13, 13. — In deutlicher Weise
tritt diese Beziehung hervor 13, 6
Asgarör, pat kollum ver Tröja.
Asgrind, f., das Tor (grind, .§ 72, 1)
zum Asgarör. — PI. A. Asgrindr
95, 16.
Aslaug, f., die natürliche Tochter
des Sigurör Fäfnisbani und der
Bäfurr — Bragi
247
Brynhildr; vgl. Raum. I, 191 1);
Symons H. S. 662; A. Olrik Kild.
II, 111; N. Geistesl. 125. — N. 123,
4; 230, 20; Ä. islaugu 200, 18
(nach § 55, 4).
Bäfurr (Bt. N. F.), auch Böf. (F. J.),
m., Zwergname. — N. VqI. 11, 7.
Baldr, m., § 50a1); einer der zwölf
Äsen, vgl. FAnl. p. 109 fg.; Bugge
(Stud. s. Reg. s. B., Baldrs brä S. 32,
283); Golther 366—386; Mogk
{Göschen) 77—81; Rieh. M. Meyer
310 fg. — N. 31, 4; G. 21, 11; D.
73, 9; A. 73, 7.
Barrey, f., Name einer mythischen
Insel; D. H. II, 209. - N. 47, 3.
Baugi, m. (der sich krümmende, zu
baugr m., F.J.). ein Riese, Bru-
der des Suttungr. — N. 99, 6; G.
99, 18; D. 99, 10; A. 99, 15.
Bäleygr, m. (Flammenblick habend-,
zu bal n.), ein Beiname ÖÖins. —
N. Grm. 47, 4.
BeigaSr, m., ein Kämpe des Hrölfr
Kraki. — N. 136, 13.
Bekkhildr, f. (zu bekkr m.), Schwe-
ster der Brynhildr u. ihr Gegen-
satz; Müller Myth. 88. — N. 191, 26.
Bell, m., ein Riese, Bruder der
Gerör? — N. 47, 10; G. Belja VqI.
53, 5; A. Belia (Var. Bela) 47, 7.
* Zur Dekl vgl. § 65, 2.
Bera, f., =Kostbera (q. v.). — N.
219, 32; G. 219, 26.
Bergelmir, m., einer der Urriesen,
Einl. p. 76; nach Ark. 27 urspr.
Berggelmir; anders Rieh. M. Meyer
310 fg. — N. Vaf|)r. 35, 3; A.
Bergelmi 10, 16.
Bestla, f., Tochter des Riesen
Bol^orn, Gemahlin des Borr, Mutter
des Oöinn, Vili, Ve. — N. 10, 5.
Bjarki, m., s. Bo^varr.
Biflidi oder Biflindi, m., Beiname
Ööins. — N. 6, 6; Grm. 49, 9.
Bif rost , f. (via tremula Eg.) , die
Götterbrücke (vgl. Asbrü), der Re-
genbogen. — N. 16, 8; D. 22,
1; A. 21, 6; 82, 21. — EYne andere
Form BilrQst, die sich in R der L.
E. ausschließlich findet, wird neuer-
dings vielfach vorgezogen; vgl. Mül-
lenh. H. Z. 30, 246; Ger., Sp. 1373.
Bifurr oder Bifurr, m., Zwerg-
name. — N. VqI. 11, 7.
Bikki, m. (= mhd. Sibeche), ein
falscher Ratgeber des Königs
jQrmunrekr, in Fr. als B. jarl be-
zeichnet; W. Müller, Myth. der H.
S. 153, 171. — N. 121, 18; G.
211, 29.
Bil, f., als ein vom Mond -Dämon
(Mäni) geraubtes irdisches Mäd-
chen 15, 5, als zu den As innen
erhobenes Wesen 45, 2 erwähnt;
der Name (vgl. bila, schw. v.) stand
urspr. wohl nur zum abnehmenden
Monde in Bez.
Bileyyr (auch Bil.), m., ein Beiname
Ööins. — N. Grm. 47, 4.
Bilskirnir (auch -skirnir), m., eine
himmlische Wohnung, dem
Gotte jj>örr zugewiesen, Einl.p. 102;
urspr. viell. = Blitz (Golther, M.
262, 1). — N. 30, 3; A. Bilskirni
(sc. vesa) Grm. 24, 3.
Bjprn JärnsiQa, m., Björn Eisen-
seite, der zweite Sohn des Königs
Eagnarr LoÖbrök und der Kräka
(vgl. Fas. I, 251); A. 258, 10.
Bläinn, m., ein Riese, wdhrscheinl.
= Ymir. — G. Blains VqI. 9, 8.
Blikjandabol, = malum praesentissi-
mum Eg., Name des Bettvorhanges
der Hei. — N. 38, 12-13.
BoÖn, f. (vgl. Vigf.), der Name eines
Gefäßes für den Dichtermet. —
N. 97, 13; G. 98, 17; D. 100, 9.
Borghildr, f. (§ 59, 1), die erste
Gemahlin des Königs Sigmundr.
— N. 162, 26; G. 166, 13; A.
244, 7.
Borr, m., s. Borr.
BragaroeSur, PI. f . = Gespräche des
Bragi (=1. Br.) 92 Über sehr.
1. Bragi, in., einer der zwölfAsen,
Sohn Ööins; seit Uhland Sehr. VI,
403 jetzt meist „als der nach Val-
hQll versetzte Skalde Br.tt (2. Br.)
angesehen, so Einl. p. 115; Mogk
(Gösch.) S. 8b; doch vgl. auch Buqge
Beitr. 13, 187 fg. — N. 35, 1;
92, 11.
2. Bragi, m., mit dem Beinamen
skäld oder inn gamli, ein Skalde um
800—850 (G. {)orläksson, Uds. p. 9).
— N. 3, 13; Grm. 44, 7; 113, 11;
123, 9; Gen. Sigdr. 16, 2.
248
BravQllr — Danmork
Brävollr, Dl. {identisch mit Brävellir,
BravikV Fas. 1, 878), ein Gefilde
(vgl. vQllr m.). — !>• 165, 10.
Bre$afQnil, f., eine nach Breöi ge-
nannte ftmn. — A. 150, 4.
BreM, m., als Knecht des Skaöi
erwähnt. — N. 149, 6; den Namen
versuchte Bugge Ark. 17, 47 aus
Brito (der Brite) zu deuten, so jedoch,
daß Anlehnung an das im Norw.
übliche Wort für Gletscher (jetzt
brse geschr.) stattgefunden.
BreiQablik, PI. n., eine himmlische
Wohnung, dem Baldr zugeteilt. —
N. 25, 1; 31, 12; Grm. 12, 1.
1. Brimir, m., ein Riese, wahr-
scheinlich = Ymir. — Gen. VqI.
9, 7.
2. Brimir, m., wird 88, 1 ein Wohn-
ort genannt , vielleicht aus Miß-
verständnis, vgl. Eg. L. Poet. s. v. ;
D. H. II, 51. — Für Brimir (nicht
Brim.) entscheidet sich Siev. P. Br.
B. VI, 314.
Brokkr, m., Zwergname. — N.
110, 10; D. 111, 13: A. 110, 13.
Brynhildr , f. , als Tochter des
Buöli, Schwester des Atli, Ge-
mahlin des Gunnarr Gjükason be-
zeichnet; über das Verhältnis zu
Sigrdrifa vgl. u. a. D. H. II, 394;
423; Ger., Vollst. Wb. s. v. Brynh.
u. Sigvorpr. — N. 118, 11; G. 118,
18; D. 119, 3; A. 192, 30; 231, 1.
* Daß zu Zeiten Brynildr zu
lesen, zeigte Siev. P. Br. B. VI, 315.
BuÖladöttir, f., Tochter des Buöli,
= Brynhildr. — Voc. Helr. 4, 2.
BuMason, m.; Sohn des Buöli, =
Atli. — G. 118, 18.
Buöli, m., Vater des Atli, als sehr
mächtiger König 194, 13 vor-
geführt; Raßm. I, 177. — G. 192,
31.
Buri, m., (Büri? Vgl. Ark. 6, 3; an
Burri denkt F. J. 217; vgl. auch
Rieh. M. Meyer 453), Vater des
Bqit. — N. 10, 3.
Busiltjcjrn, f., mythischer Fluß-
name. — N. 172, 10.
Byleistr oder Byleistr, m., wird 37,
7 als Bruder des Loki bezeichnet,
scheint aber mehrfach (so VqI. 51,
8) Loki selbst zu sein, vgl. Eg. L.
Poet. ; Bugge zu VqI. 51, 8 ; D.E.
II, 67.
Byruir, m., ein mythischer Brun-
nen. — N. 15, 6.
B^varr mit dem Beinamen Bjarki,
der namhafteste unter den Kämpen
des Hrölf'r Kraki (vgl. den Boftvars
J)ättr der Hrölfs saga Kr., F. J.
47 fg.). — N. 136, 11.
Bplverkr, m., der Unheilstifter (s. bq\
n.); ein Beiname Oöins. — N.
99, 9; Grm. 47, 5; G. 99, 16; D.
99, 13.
ßol j)orn (dqI n. ; f)orn Dorn, auch =
Riese, Bugge Stud. 530), m., R i e s e n-
nam e. — G. 10, 5.
Bomburr, m., Zwergname. — N.
14, 8.
Bprr oder Borr [der Erzeugte F. J.)t
m., Vater des Oöinn, Vili, Ve. —
N. 10, 4; G. BQrs synir = die drei
genannten Götter 10, 12; 11, 1.
Böfurr, m., s. Bäi'urr.
Dagr, m., der Gott (oder Genius)
des Tages (vgl. dagr). — N. 14,
7; A. 14, 8 (Dat. auch Dag, vgl.
§ 50, 3; Eg. L. Poet).
* Tag u. Nacht galten dem heid-
nischen Nordländer als selbständige
Wesen (neben der Sonne).
Danakonungr, m., der Dänen-
König. — D. 237, 3; A. 205, 14.
Danavirki, n. (vgl. virki = Wall,
F. 293), der Dänen- Wall, das
sog. Dannevirke, eine in Überresten
bis auf die neuere Zeit erhaltene
Schanzenkette zwischen Schlei und
Eider (Dahlm. I, 22); vgl. Otto. —
A. 237, 5.
Uanir (§ 60, 1 ; zur Etymol. Bugge
Ark. 5, 125; 6, 236; vgl. auch Grimm
bei Raßm. I, 166), PI. m., die
Dänen. — G. 237, 21; auch im
iveiteren Sinne = Nordleute, so
Helr. 11, 7 vikingr Dana = der
nordische (im Norden allgemein be-
kannte und von der nordischen Sage
adoptierte) Held, von Sigurör Fäfnis-
bani gesagt.
Danmork. f. (vgl. 1. merk in der von
Vigf. s. v. II besprochenen Abwand-
lung der Bedeutung Wald: Grenz-
gebiet), eigentlich die Dänen-Mark,
das aus Jütland , den dänischen
Däinn — Elli
249
Inseln und Schonen bestehende dä-
nische Reich älterer Zeit; zur
Flex. {wie 1. mork) vgl. § 61, 3. —
N. 124, 3; G. Danmarkar a, 4;
Danmeikr £53, 1; Dat. DanmQrku
125, 2; 143, 19; 2i3, 3; DanmQrk
125, 2 Far.
1. Dahin, m., ein Zwerg. — N. Vol.
11, 6.
2. Däinn, m., ein mythischer Hirsch.
N. 23, 7.
Däinslcif. f., = Nachlaß des Dainn,
Name eines von Dainn oder über-
haupt von Zwergen [vgl. 141, 11)
geschmiedeten Schwertes. — A.
141, 10.
* -leif = reliquiae F. 271.
Delling r, m., Vater des Dagr {daher
wohl = Deglingr, vgl. Einl. p. 80 a;
Müllenh. D. Alt. V, 273. — Mogk
P. Br. B. VI, 525 liest mitV Doglingr
und erklärt ^der lauentsprossene"
[zu d<?gg f.). — N. 14, 6.
Dori {oder Döri), m.; ein Zwerg.
N. Vol. 15, 5.
* Über die Quantität des o han-
delt Siev. P. ßr. VI, 303.
Dölgjwari, m., ein Zwerg (J)vari =
a cioss-stick Vigf. ; doch vgl. auch
Var. und dazu D. H. II, 265). —
N. VqI. 15, 2.
1. Draupnir, m., ein Zwerg. — N.
VqI. 15, 1.
2. Draupnir, m., ein mythischer G ol d -
ring. — N. 76, 12; 111, 5; A.
77, 17.
* Wislicenus {Symbolik S. 40 fg.)
setzte Dr. = Sonne.
Drömi, m., eine mythische Fessel
(vgl. Vigf.). — D. 39, 13; A. 39, 4.
Duneyrr, m., ein mythischer Hirsch.
— N. 23, 7.
Dura|>rör, m., ein mythischer Hirsch.
— N. 23, 7.
* Auch Dyi af)r. geschrieben, über
die Quant, s. Sievers P. Br. VI,
286.
Durinn. m., ein Zwerg, als verw.
mit dusa oder dusa, dura = to
doze angesehen Beitr. 21, 107 a2).
— N. 18, 10.
Düfr, m. (vgl. ags. düfan tauchen F. 1 50),
ein Zwerg. — N. VqI. 15, 6.
1. Dvalinn, m., ein Zwerg. — N.
VqI. 11, 4; G. dcetr Dvalins = vom
Zwergengeschlecht Fäth. 13, 6 vgl.
180, 20.
2. Dvalinn, m., ein myth. Hirsch.
N. 23, 7.
* Zu 1. und 2. Dv. vgl. dvala,
dvelja = to delay u. g. dvals =
stumpfsinnig, töricht.
\ Edda, f., Großmutter (g. ai[)ei Mut-
ter; Nor. § 115); Name eines wich-
tigen Werkes der altnord. Literatur.
N. 2, 1.
j Eikinskjaldi, m., der mit dem Eichen-
schild (F. J.), ein Zwerg. — N.
Vol. 13, 8.
! Eikjn mir, m. („der baumzehrende" ?
das Symbol der nagenden Zeit ? Vgl.
Beitr. 12, 279), ein myth. Hirsch.
A. 50, 4.
* Bez. der 23, 7 erwähnten vier
Hirsche vgl. NiöhQggr.*
! Eilifr Guörünarson, m., norwegisch.
Skalde des 10. Jahrh.; Mob. Gat.
179. _ N. 108, U.
Eir, f. (vgl. eira schw. v.; hier ~ivohl
= pflegen, heilen F. J.), fast nur
in skaldischen Umschreibungen üb-
lich; nach 42, 16, 17 Göttin der
Hei Ikunst.
Eirekr at UppsQlum, m., schwe-
discher König in der zweiten
Hälfte des 9. Jahrh., der das ein-
heitliche Königreich Schweden be-
gründete (Hkr.; Har. S. Härf. 101,
14 F. J.). — D. Eireki 259, 11. —
Wenn es hier heißt, daß bei Eirekr
saela mest gewesen sei, so bezieht
sich dies wohl auf die üppigen
Opferschmäuse in Uppsalir, auf die
oft, z. B. bei Saxo S. 185, 30
Holder) hingewiesen wird.
Eitri, rn , ein Zwerg. — N. 110,
10; Var. Sindri.
Ekin, f., ein mythischer F 1 u Jß. —
N. 50, 8. Der Name viell. urspr.
gälisch, vgl. Vigf. p. 780.
Eldhrimnir, m., vom Feuer mit Ruß
bedeckt F. J., ein mythisch. Kessel.
- N. 48, 9; D. Grm. 18, 2.
Eldir, m. (der Feueranzünder, Koch
F. J.; vgl. auch D. H. II, VI), ein
Knecht des ^Egir. — N. 169, 10.
Eljuonir (Elj. F. J., zu el n.?), m.,
ein Saal der Hei. — N. 38, 9.
Elli, f. , das personifizierte Alter,
250
Embla — Fenrir
gedacht als föstra des Ütgaröa-Loki.
— A. 66, 17.
Embla, f., Name d$a ersten Weibes
[vgl. Vigf. u. Eg.). — N. 13, 4.
* Statt der Anlehnung an almr
Ulme (so z. B. Falk in Ark. 5,
261) suchte Sperber P. Br. B. 36,
219 E. mit a/bi7i8?.og u. ahd. Embila
zu kombinieren : wie sich die liebe
um stärkere Bäume schlingt, so das
Weib um den Mann.
England, n.; England. — D. 143,
8; hier ist das anglo-normannische
Reich gemeint.
Erpr, m., ein Sohn der GuÖrün, nach
HaniÖm. Stiefbruder desü. u. Sorli;
W. Malier, Myth. S. 174. — N. 121,
11; 227, 8; A. 229, 24.
Eyjölfr od. Eyjülfr, m., ein Sohn
des Hundingr. — A. 163, 13; 244,
14.
Eylimadöttir, f., die Tochter des
Eylimi, Hjordis. — G. 242, 4.
Evlimi. m., ein halbmythischer Kö-
nig; vgl. D. H. II, 351. — N. 167,
15: G. 170, 7; A. 167, 18, 26.
EymoÖr, m., ein Fürst; nach Much
u. D. H. II, 498 = Eymundr. — N.
213, 23.
Eymundr, m., ein sagenhafter skan -
dinavischer König in Ruß-
land, vgl. Hyndl. 15, 1; D. H. II,
498. — G. 145, 9 (vgl. Var.).
Eyvindr Skäldaspillir, m., § 50 a2,
ein norwegischer Skalde, f um
995; G. f)orlaksson Uds. p. 33. —
N. 139, 6.
filiv ägar (die von Regenschauern ge-
peitschten Flüsse; vgl. el n. und
Sievers P. Br. VI, 299), PI. m.,
Name für eine Anzahl mythischer
Flüsse. — N. 8, 2; D. Vatyr. 31,
1; A. 105, 11.
Falhöfnir, m., ein mythisches Roß,
unter den Rossen der Götter er-
wähnt N. 21, 10.
Fallandaforaft , n., das Tor oder
(vgl. Var.) die Schwelle in der
Wohnung der Hei; eig. (nach Eg.)
= pernicies irruens, aber fallanda
wohl im Hinblicke auf das Zu-
fallen (Zuschlagen) des Tores der
Hei, vgl. Einl. p. 28 und die ähnl.
Schilderung (Text) 5, 4. — N. 38,
11.
Fair, ni., ein Zwerg. — N. VqI. 16,
3 vgl. Var.
FarmayuÖ, m. (oder n.V vgl. guö),
ein Beiname Oöins, eigentl. deus
onerum (von Eg. auf die Überfüh-
rung des Dichtermetes, von Vigf.
wohl richtiger auf eine Beschützung
der Handelsschiffahrt bezogen). —
N. 28, 4.
Farmatyr, m., = Farmaguö (-tyr
vgl. Tyr). — N. Grm. 48, 4.
Fäfnir, m., Nor. § 306 (vgl. dän.
favne umarmen, hier = fest um-
schlingen , Raßm. I, 104 2) nach
Munch; ähnl. Bugge Stud. S. 343),
Name eines der Verwandlung in
einen Lindwurm fähigen Riesen,
Sohn des Hreiömarr genannt N. 116,
11; G. 117, 10; D. 202, 2; A. 114.
14; Voc. 180, 16.
Fäfnisarfr, m., das Erbe des Fäfnir,
der von F. geerbte Goldschatz.
— A. 120, 5.
Fäfnisbani, m., Töter des Fäfnir,
Beiname des 1. Sigurör. — N.
244, 13; G. 212, 12.
Färbauti, m. (far n., ags. beätan, e.
to beat schlagen), der gefährlich
schlägt, d. i. der Sturmwind (Bugge
Stud. S. 76) oder der Blitz (Mogk
S. 54), Name eines Riesen, als
Vater von Loki gen. — G. 37, 5.
Fengr, m., der Glücksbringer (zu fä
3), F. J., ein Beiname Oöins. —
A. Regm. 18, 7.
Fenhringr, m. (oder -hring?), eine
Insel in der Nähe von Bergen in
Norwegen. — D. 251, 9.
Fen ja, f., «wie Masjd, Gefährtinder
Menja (urspr. viell. Walküre oder
sonst höheres weibliches Wesen). —
N. 125, 1; A. Fenju 125, 16.
Fenrir, m.; Aik. VII, 173, ein my-
thischer Wolf, urspr. wohl als
Verwandter des Sonnen wolf es (s.
Skoll), später als Sohn des Loki ge-
dacht. — N. Vatyr. 47, 3; Gen.
Vol. 40, 4.
* Der ZZ. 28, 156/<?. nachgewiesene
Bezug zu dem Sternbilde ülfs kJQptr
darf für die älteste Zeit wohl nicht
gelten ; doch ist bei dem gefesselten,
endlich frei werdenden Wolfe das
Sternbild gemeint.
Fenrisülfr — FriÖleifr
251
Fenrisülfr, m., = Fenrir. — N. 37,
15; D. 83, 14; A. 34, 15.
Fensalir, PI. m., oder Fensalr, m.,
mythische Wohnung, der Frigg
zugeiviesen; Einl. p. 123. — G. Fen-
salar 73, 19. — PL N. 42, 15.
" Zur Etymolog, von Fenja , Fen-
salir vgl. Zz. 28, 185—188. Bez.
Fenja u. Menja s. Menja.
Fjalarr, m., ein Zwerg. — N. 98,
4; G. Fjalars 97, 10; ders. Name
scheint Hov. 14, 3; Härh. 26, 9
einen Riesen, VqI. 42, 8 einen Hahn
zubedeuten; Müllenh.D. Alt. V, 133.
Fiör, m. s. Finnr.
Finial'engr, m. {vgl. oröfimi; der be-
hende schaffende, F. J.), ein Die-
ner des Mgir. — N. 109, 9.
Fimbulpul, f., ein mythischer Fluß,
der stark rauschende, F. J.; vgl.
fimbulvetr; D. Alt. V, 289. — N.
7, 4; 50, 8.
Finnr oder Fiör, m., ein Zwerg;
dann (ähnlich wie Däinn u. a.) =
Zwerg überh. — N. Vol. 14, 4.
Finnsleif, f, eine durch Zauber ge-
festete Brünne, die als Zwergen-
arbeit (eig. als Nachlaß des Finnr,
vgl. s. v. Finnr u. Däinsleif j bezeich-
net wird. — N. 136, 19.
Fjön, n., die dänische Insel Fyen
(Fünen). — D. 213, 9; D. H. II,
497.
1. Fjolnir, m., ein Beiname Oöins;
D. Alt. V, 293. — N. 6*, 5; 177,
16: Grm. 47, 5; A. Rgm. 18, 7.
2. FJ9lnir, m., ein halbmythischer
schwedischer König ( vgl. Yngl.
G. XIV). — N. 124, ib.
FjolsviÖr, m. [oder Fjolsvinnr; fjol-;
sviör = g. svinps weise, Nor. § 219),
als Beiname Oöins Grm. 47, 6.
Fjorgvinr od. [gew.) FJQrgynn, m.,
Vater (nach Lokas. 26, 1 Gemahl?
Vgl. D. H. II, 256) der Frigg. —
G. Fjorj^vins 13, 12. — Sprachlich
wird der Name zu g. fairguni Berg
(Mogk S. 64) oder zu 1. quercus
(Rieh. M. Meyer 308) gestellt. —
Eine weibl. Fjorgyn (§ 57, 2) er-
scheint z. B. Vol. 56, 6 als Mutter
des Gottes f>örr.
Fjorm, f., ein mythischer Fluß. —
N. 7, 4; 50, 8.
Fjornir, m., ein Untergebener am
Hofe des Gunnarr. N. 219, 18.
Fili, m., vgl. Siev. P. Br. VI, 303,
ein Zwerg. — N. Vol. 13, 1.
Forseti, m., ein Äse, Sohn desBsldr ;
vgl. Einl. p. 118; D. Altert. V, 39
ward betont, daß F. nicht bloß ein
Gebilde der Dichtung war und im
Kultus seine Stelle hatte, doch ist
Bugges Ansicht (Stud. 278 N. 2));
„Er kann verehrt worden sein, ehe
er zu Baldrs Sohn gemacht wurde"
neuerdings mehrfach (so von Mogk
S. 81) adoptiert worden. — Ab-
weichende Ansichten s. Beitr. 35,
547. — N. 36, 15; Grm. 15, 4.
Fölkvangr, älter Folkv., m., eine
himmlische Wohnung, der F reyj a
zugewiesen. — N. 33, 10; Grm.
14, 1.
Frakkar, PI. m., § 42, 1; die Fran-
ken, deutscher Volksstamm. — N.
213, 24.
Frakkland, n., meint in Prosa der
L. E., Volss. c. XX (183, 15) und
Ngp. die fränkischen Gebiete
am Niederrhein, Frankenland;
zunächst im Unterschiede von den
Landen der Sachsen, Friesen, Nord-
mannen : ohne feste Abgrenzung nach
Süden; s. auch Müllenh. H. Z. 23,
163. — G. 183, 15; D. 244, 20; A.
241, 22.
Franangr, m., oder Fräuangr (vgl.
Ha röanu r) , ein Lokal mNorwegen.
— G. 78, 13.
Frekasteinn, m. (vgl. Freki), erdich-
teter Ortsname, s. Beitr. 12, 11.
— N. 165, 29.
Freki, m., einer der beiden Wölfe
(vgl. Geri) in Oöins Begleitung, poet.
auch = Wolf überh. — N. 48,
13; A. Grm. 19, 1; Vol. 51, 6.
Freyja, f., eine Göttin; Schwester
des Freyr; vgl. Einl. p. 124; Frigg*.
— N. 33, 5; 43, 4; Grm. 14, 2;
A. Freyju 52, 12; 102, 9.
* Lautlich vgl. frü u. N. § 340.
Freyr, m., § 60, 3; g. frauja, der
Herr; doch s. Golther 242 1), ein
(urspr. vanischer) Gott; Einl. p.
112 fg.; Mogk S, 8t fg., Rieh. M.
Meyer 196 fg. — N. 33, 5; 46, 3;
76',' 8; G. Freys 39, 17; D. Frey
47, 4, 5.
FriMeifr, m., ein fast mythischer dä-
nischer König, bei Saxo Fridlevus
celer. — N. 124, 4: G. 124, 5;
Grott. 1, 6.
252
Frigg — Gautland
Frigg, f., g 57, 2; Gemahlin Oöins:
vgl. Einl. p. 123 fg. — N. 13, 12;
27, 16; 151, 5; G. 43, 3;, VqI. 53,
7 (Friggjar angan = Ööinn); D.
43, 16; 77, 18; Acc. 43, 4 (er tig-
nust nieö Krijig = Friggae dignitate
est proxima Eg.); vgl. meö B.
* Etymol. ist Fr. wohl = skr.
prijä Gattin {Mogk in Pauls Grund-
riß) und zunächst viell. FJQrgyns
(s. diesen Art.) Gattin gewesen, be-
vor sie die Oöins ward. Mischungen
bez. der Angaben bez. Frigg und
Freyja sind neuerdings vielfach (so
von F. J. im Ind. gener. zur Sn.
E.; vgl. Arkiv 6, 283), ivahrschcin-
lich jedoch in zu großem Maße an-
genommen, da Übertragungen von
der jüngeren Göttin (Freyja) auf
die ältere (Frig«j) dann namentlich
bedenklich erscheinen, wo sie der
festen, skaldischen Trad. wider-
streben.
Frisland, n., Friesland, die von
friesischen Stämmen bewohnte deut-
sche Nordseeküste. — A. 248, 2.
Frosti, m., ein Zwerg, vgl. frost n.
— N. VqI. 16, 3.
FrÖÖafriÖr, m., der [sprichwörtlich
gewordene) Friede des Froöi; vgl.
den fg. Art. u. H. H. J, 13, 5. —
N. 125, 15; A. 124, 10.
FröÖi, m., Bezeichnung für mehrere
(mehr oder mindr mythisch ge-
färbte) Könige Dänemarks. — Der
in Sn. Edda vorkommende, sonst
auch Friö-Frööi genannte, wird als
Sohn des Friöleifr eingeführt N.
124. 5; G. 123, 12; 125, 9; at
Frööa im Hause des Fr. Grott. 1,
5; 10, 8; D. 125, 6, 13; A. 125,
14; Voc. Grott. 8, 1; 18, 5.
* Vgl. Einl. p. 145 fg.; Symons
H. S. 718. — Dieser Fr. wird bei
Saxo als Frotho 111 bezeichnet; vgl.
bes. S. 169. 32 fg.; A. Olrik Kild.
II, 196 fg. Über die Berührung von
Grotta S. mit Yngl. S. (Friö-Frööi
24, 18 .F. J.) u. den anderen nord.
Quellen s. jetzt Skjold. S. (Arn-
grim) von A. Olrik 8. 144 fg., 153.
Fulla, f., Dienerin der Frigg;
= Fülle, Golther S. 435. - N. 43,
1; D. 77, 19.
Fundinn, m , der gefundene (F. J.);
ein Zwerg. N. VqI. 13, 2.
F.vri, ii.. ein kleiner Fluß bei Upp-
salir. — A. 137, 6. — Zw (Juant.
vgl. S/er. V. Hr. VI, 291.
Fyrisvcllir, PI. m., die Gefilde am
Flusse Fvri. G. Fyrisvalla 139, 6;
e, 3; A. FvrisvQllu 138, 7.
G.
Galarr, m., der krähende (F. J.), ein
Zwerg. — G. Galars 97, 11; A.
Galar 98, 6.
Gamli s. Hälfdanr.
1. Gandälfr, m. (gandr m. Zauber-
wesen), ein Zwerg. — N. VqI.
12, 1.
2.Gaiidälfr konungr Älfgeirsson(Flat.
III, 603), ein sagenhafter König.
— G. Gandälfs synir, sonu 250, 10,
13; vgl, Raßm. I, 184 sl3).
Ganglati, m., von lässigem Gange,
ein Sklave der Hei. — N. 38, 10.
1. Gangleri , m., ein Beiname
Oöins. — N. Grm. 46, 2.
2. Gangleri, m., der vom Gehen müde
(F. J.), ein vom König Gylfi angenom-
mener Name. — N. 4, 16; 6, 1 u. oft.
Ganglot, f. (vgl. Ganglati), m^Magd
der Hei. — ' N. 38, 11.
Gangr, m., der gehende (F. J.), ein
Riese. — N. 96, 17.
(inngraör. m., der zum Gehen be-
reite [F. J.), Beiname Oöins.
— So zu schreiben N. 9, 1 ? vgl.
Var. u. VafjDr. 8, 1 u. w.
Garöakonungr, m., der König von
Garöariki (Bußland). — D. 199, 13.
Garörofa, f., die Zaundur •chbrecherin
(garör, rjiifa; Ger.) eine mythische
Stute. — D. t, 6.
Garmr, m., Name eines mythischen
Hundes. — N. 83, 20 vgl. Bugge
N. F. 31 a; Grm. 44, 9.
• Bugge (Stud. 172) u. Golther
führten den Namen auf Gerberus
zurück, doch erinnert G. auch an
die von Noreen § 248 gegebene
Deutung (= Gramr). Nach Olrik
= Fenrir; vgl. auch Boer Z. Z.
36, 329 fg.
Gautlaild, n.; im engeren Sinne
der zwischen Ostsee und Wenersee
gelegene Landstrich, durch den
Wettersee wieder in West- und Ost-
Gautland geschieden; im weiteren
Sinne (= Götarike) der südlich von
Gautr — Gjüki
253
den großen Seen belegene Teil der
skandin. Halbinsel, jedoch ohne die
{damals zu Dänemark gehörige)
Südspitze {Schonen). — G. 154, 20;
D. 152, 16; A. 154, 10, 23.
Gautr. m., der Gotländer {F. J., so
auch Golther S. 301), ein Bei-
name Oöins. — N. Grm. exe.
{54, 6).
Gefjon, f., eine Asin; Einl. p. 125 fg.,
147; Much Beitr. 17, 196 fg.;
Kossinna Beitr. 20, 298; W. Müller
Myth, S. 112. — N. 3, 5, 10;
42, 17.
Gefn, f., ein Beiname der Freyja
[Einl. p. 126 a). — N. 43, 11.
Geirahoö, f., der Spießkampf, F. J.
(geirr, HQÖr) eine Walküre. —
N. Grm. 36, 6 vgl. Var.
GeirreöargarÖr, m., meist im PI.
= die Wohnung des Riesen
Geirroör. — PI. G. 106, 1; A. 106,
5, 19.
1. GeirreÖr, m. {vgl. § 64, 4; zu
rjööa? der Speerröter ? Mogk; nach
Nor. § 140 aus geirr u. (f)r0ör,
dies letztere = friör); ein Riese.
— N. 106, 6; G. 107, 15; D. 106,
13; A. 108, 10.
2. Geirroör, m., Name eines sagen-
haften Königs. — G. 28, 5.
Geirumul oder Geirvimul, f., die
von Spießen wimmelnde {Flut), F. J.;
ein mythischer Fluß. — N. 50, 9.
Geig ja, f., Name eines Strickes
oder {nach AM II, 431 vgl. Eg. s. v.)
eines Holzpflockes, der bei der
Fesselung des Wolfes Fenrir ge-
braucht ward. — N. 41, 10.
Gerftr, f.; § 59, 1 ; an Frogertha bei
Saxo erinnert W. Müller, Mylh. 122
N.2), eine Riesentochter, welche
Gemahlin des Gottes Freyr wurde;
vgl. Freyr. — N. 46, 2.
Geri, m., der gierige {dies bedeutet
auchr Freki, F. J.), der eine Wolf
in Ööins Dienst. N. 48, 13; A. Gera
Grm. 19, 1. In der poet. Sprache
ist Geri = Wolf überh.; daher G.
Gera hold = Wolfsfleisch o, 4.
Gestr, m. {in Ng|3.)=Norna-Gestr
(q. v.). — N. 235, 4; 240, 11; A.
240, 17; Voc. 240, 13.
Gjallarbrü, f., Brücke über die
GjqII, den Grenzfluß des Gebietes
der Hei, also der Eingang in dieses
Gebiet. — A. 77, 3; Asf. 76, 17.
Gjallarhorn, n., das dem Gotte
Heimdallr gehörende Wächter-
horn. — N. 35, 21; 20, 16 {hier
eds Trinkhorn gedacht, viell. irrig,
F. J. Gg. S. 96); A. 83, 8. — Vgl.
D. Alt. V, 99 fg., 142 fg.
Gjälp, f., die lärmende (F. J.); vgl.
W. Müller, Altd. Bei. 229 2), eine
Riesin. — N. 107, 8; d-, 4.
Gillingr, m., ein Riese. — N. 97,
18; G. 98, 10; D. 97, 19.
Gimle od. Gimle, n., eine Lokalität
im nordischen Himmel, wohl ein
christliches Gegenbild zur Valhol,
s.u." — N. 6,17; 25,11; D. 87, 7 ;
Vol. 64, 4; vgl. Siev. P. Br. VI,
339.
* Etymol. ^0/^=gimhle, s.Bugge
zu VqI. 64, 4 ; Stud. 416 ; genauer
= gimsteinhle; D. H. II, 79;
Rieh. M. Meyer 451.
Ginnarr, m., der verlockende {F. J.),
ein Zwerg. — N. VqI. 16, 4.
Ginnunga-gap, n., Name des nor-
dischen Chaos , als weite Kluft
zwischen der nördlichen Polarzone
(Niflheimr) und der Äquatorialzone
(Müspellsheimr) gedacht. — N. 8, 8;
G. 8, 10; A. 8, 7 — Vgl. Einl.
p. 74 a. 28); Mogk P. Br. 8, 153 fg.;
darnach urspr. ein leerer Luftraum;
nach Storm in Ark. 6, 340 Teil des
Weltmeers, der den Nordländern
als Ende der bekannten Welt er-
schien, allm. bis N.- Amerika hinaus-
geschoben, s. auch Golther Myth.
511. — ; In VqI. 3, 7 ist wohl gap
{gähnender Schlund) ginnunga (PI.
G., der Klüfte) im Sinne von Gen.
1, 2 oder des griech. Chaos gedacht;
an ginnung Betörung {so D. H. II,
9, 10) ist kaum zu denken.
Gipul, f., ein mythischer ^ F 'luß - Name.
— N. 50, 8.
j G jükadöttir , f. , die Gjüki-tochter,
von Guörün gesagt 118, 16; 250, 7;
vgl. auch 193, 35.
Gjükason, m., der Gjüki-sohn; gew.
von Gunnarr gebraucht; so 199, 3;
von Guthormr 253, 5. — Im Plur.
Gjükasynir=efo'e drei Brüder Gunn-
arr, Hogni, Guthormr. N. 118, 17
vgl. synir Gjüka 205, 14.
Gjüki, m. {aus Gifuki, Ark. 1, 163;
= mhd. Gibeche), ein {urspr.
deutscher) König. — N. 118,
254
Gjükun^ar — Gramr
13; 194, 7; G. 193, 85; 196, 20;
A. 197, 20.
Gjukungar. PI. m. = Gjükasynir.
'— N. 118, 22; 203, 7; 220, 26;
(J. 1S4, 16; D. 250, 8; A. 250, 11.
1. Gjoll, f., die brausende [F. J.\
ein mythischer Fluß. — N. 7, 5;
G. 76, 17.
2. <• joll. f., d& klingende {der*.), ein
(flacher) Felsen. — N. 41, 11.
Gfsl, m., der Strahl (F. J.), ein
mythisches Koß. — N. 21, 10;
vgl. Var.
GlaSr, m., der strahlende, nach Sk.
c. 58 = Skinfaxi, ein mythisches
Roß. — N. 21, 8.
Glaftsheimr, m., die strahlende Welt
{ F. J.), eine himmlische Wohnung.
— A. 17, 19.
Glapsviör, m., der im Irreführen
erfahrene? Vgl. dän. glapsti bei
Vigf. s. v. glapstigr, ein Beiname
Ööins. — N. Grm. 47, 6 (al. 7).
Glasir, m., Nor. §306; ein mythischer
Hain. Vql. Bugge Stud. 483; Z). //.
II, 346; Schullerus Ä>#r. 12, 227.
N. 109, 17; x, 1; G. Glasis ZOP, 15.
Glasisvellir, PI. m., <?me mythische
Gegend, in das Innere von Norwegen
verlegt; vgl. Guömundr.
Glaumvor, f., als zweite Gattin des
Gunnarr genannt. — N. 217, 20.
Gleipnir, m., Name einer mythischen
Fessel für den Wolf Fenrir ; nach
AM 1U; 33 viell. urspr. Bezeichn.
des Wolfes selbst, von gleypa schlin-
gen; so auch F. J. (G. = Schlinger).
- N. 39, 19; A. 34, 15.
1. Glenr, m., als Gemahl der Söl
genannt. — N. 14, 19.
2. Glenr, m., ein mythisches Roß.
— N. 21, 8.
* Koch in Ark. 14, 264 fg. weist
auf dialekt. glena, glenna = einen
hellen Streifen zeigen, sich auf- I
klären {vom Himmel).
Glitnir. m., der strahlende; eine
mythische Wohnung. — N. 25, 2; '
als Sitz des Forseti bezeichnet
36, 16.
Glöinn, m., der glühende; Zwerg-
Name. — N. Vol. 15, 4.
Gna, f., Name einer Göttin; Einl.
p. 127; nach Mogk {Pauls Grundr.)
der Fulla nahestehend; ein Zus.-
hang mit gnaefa (q. v.) ist nach
\')} 1 möglieh, "her nicht gesichert.
— N. 44, 13; G. 45, 1.
Glicip, f., Name einer Riesin. —
N. 108, 2 Var.; i, 4 Vor.
Gllipahellir , m., Name einer
mythischen F e l s h ö h 1 e. —
D. 83, 20.
Gliipalundr, m., eine sagenhafte ört-
lichkeit. — D. 164, 14.
Für die Schreib. Gnipahellir,
-lundr spricht Siev. P. Br. VI, 314;
vgl. auch Mogk ib. VII, 294. Bugge
Helged. p. 14 bemerkt, daß die
Fass. von U (Gnipalundi 84 n. 49
für Gnipahelli 83, 20) auf Ein-
wirkung von H. H. 1, 40 u. 50
(= 42, 52 H. G.) beruht.
Gnitaheför, f., Name einer Loka-
lität, die urspr. als in Deutschland
liegend gedacht wurde, und zwar
entweder bei Detmold oder nord-
westlich von Kaldern a. d. Lahn;
vgl. D. H. II, 389; Raum. I, 152;
Jiriczek H. Sage S. 51. — N. 172,
23; G. 118, 6 (mälmr Gnitaheiöar
= gull); D. 119, 7, 26; 217, 8;
A. 116, 23.
* Die Schreib. Gnitaheiör empfiehlt
Siev. P. Br. VJ, 314.
Gormsson, m. s. Haraldr.
Gothormr, m. s. Gutthormr.
Goti, m., das Gotenroß {F. «/.), sagen-
hafter Name für das Pferd des
Gunnarr. — N. 118, 24; D. 198, 22.
Gotland, n., in Sn. E. Reiögotaland
= J ü 1 1 a n d , auch Dänemark über-
haupt {vgl. Form, zu Gylf. c. XI
ok f)at heitir nü Jötland, er pä var
kallat Reiögotaland; Bugge Beitr.
12, 6. — N. 124, 3.
GotJ>jö$, f., das Goten volk (gotar
= Goten, {yjöö). — Dat. Helr. 8, 1 ;
hier nicht, wie VqI. 31, 4, Helden-
volk {D. Alt. V, 111).
Göiiin, m , Name eines Drachen.
— N. Grm. 34, 4.
Grafvitnir, m., der Grabeswolf {F. «/.),
ein Drache. — Gen. Grm. 34, 5.
Grafvolllrör, m.,__der sich ins Feld
eingrabende? Ahnlichen Sinn hat
auch Göinn? {F. J.), ein Drache.
— N. Grm. 34, 6.
1. Gramr, m., Name eines sagen-
haften Königs {urspr. wohl nur
= Fürst). — JS. 145, 12.
2. Gramr, m., Name des von Reginn
Grani — GuÖmunör
255
für SigurÖr geschmiedeten Schwer-
tes. — N. 117, 6; 169, 23: Dat.
Gram 120, 1; 182, 27; A. Gram
119, 4; 175, 23.
* Für beide Worte vgl. g. gramjan
aufreizen; gramr adj. u. m.
Grani, m.; (vgl. gron f., mit heller
Oberlippe, F. J.) , Name des dem
Sigurör gehörenden R o s s e s. —
N. 118, 2; G. 118, 7; D. 118, 4
(oder Gen.?); A. 169, 2; vgl. auch
N. 192, 26 u. w.; zweifelhaft ist,
ob 165, 10 (Dat.) das Roß des
SigurÖr oder ein beliebiges anderes
gemeint ist.
Granmarr, m., Name eines sagen-
haften Königs. — N. 164, 25
Var.; G. 163, 22; 165, 15; vgl.
Guömundr.
Gräbakr, m., mit grauem Rücken,
ein Drache. — N. Grm. 34, 6.
Gräö, f., gierig, reißend (dän. graadig
F. «/.), ein mythischer Fluß. —
N. 50, 10.
Greip, f. (die zugreifende F. J.; vgl.
greip f. die Hand). — N. 108, 2;
t, 4 (s. Gneip).
Grikkland, n., das griechische
(eig. oströmische) Reich des Mittel-
alters. — G. Grikklands haf (zu-
nächst der griechische Archipel)
scheint 190, 29 das Mittelmeer überh.
zu bedeuten.
Grindir, PI. f., entweder eine wirk-
liche Lokalität in Norwegen,
oder (nach Ba) nur Mißverständnis
von Helg. Hund. I, 52, 2 (B. 50);
vgl. D. H. II, 343. — D. 165, 23.
GrjötünagarSar, PI. m., eine mythi-
sche Lokalität; nach Vigf. s. v.
eig. Grjötunnarg. von dem Namen
einer Riesin Grjotunn : auch läßt sich
an Grjöttünag. denken, vgl. Grjöt-
garör als Eigenname Fiat. 111, 605;
ähnl. F. J., Wisen im Gloss., Golther
S. 164; nach Ark. 15, 269 würde
in Gr. und dem ähnl. Grjöttüna
haugr (Haustl. 14, 4) nur eine poet.
Bezeichn. der Berggegend ohne Be-
zieh, auf eine best. Lokalität vor-
liegen. — D. 103, 1.
Griöarvplr, m., der Stab der Riesin
Griör. N. 107, 2; D. 107, 18;
A. 107, 4.
GriÖr, f. [Heftigkeit, F. «/.), Riesin,
Mutter des Viöarr. — N. 106, 21.
Grima, f., eine Frau. — N. 231. 18.
Grimar, PI. m. 1) Name zweier
Männer, deren jeder Grimr hieß
(en hvärtveggi kvez Grimr heita
Fiat. I, 360), als Abgesandte des
Guömundr af Glasisvollum erwähnt
237, 10: nach diesen ivurden eben-
so benannt 2) die von ihnen über-
brachten Trinkhörner (vgl. Fiat.
I, 361). A. 237, 13.
Grimhildr, f., die Mutter der GuÖrün
nach nordischer Auffassung. —
N. 118, 13; 194, 16; G. 208, 16;
D. 202, 7; A. 194, 12.
* In diesem Worte, viell. auch in
den beiden vorhergeh. , sicher auch
in Grimr u. Grimnir liegt grima f.
Maske, als Schutzwaffe für das
Gesicht gedacht, vor (F. J.).
Grimnir , m. , Beiname Ööins.
— N. Grm. 46, 6.
Grimnismäl, PI. n., ein eddisches
Spruchgedicht, in dem Oöinn
(Grimnir) redend auftritt. D. 30, 5;
45, 6.
Grimr, m., ein Beiname Oöins. —
N. Grm. 46, 1.
Gripir, m., Bruder der Hjordis, der
Mutter des Sigurör Fäihisbani. —
N. 176, 12; G. 176, 14.
Grottasongr, in., ein häufig der
L. Edda zugezähltes episches
Wechsellied, das sich an die
Mühle Grotti knüpft. — N. 105, 12.
Grotti, m. oder Grötti (nach Bugge
u. Ger. von einem dem ags. grindan
= mahlen entsprechenden altnord.
Worte); eine sagenhafte Hand-
mühle; vgl. Einl. p. 145, 146;
D. H. II, 606. — N. 125, 6; A.
125, 16.
Gröa, I. (§ 68, 1; 21, 3; nach Vigf.
zu norw. gro = Kröte, doch vgl.
auch gröa = verwachsen, heilen),
eine volva, die in dem häufig der
L. Edda zugezählten Liede Grögaldr
redend eingeführt ist. — N. 105, 6 ;
D. 105, 9.
Groeningr, eine Lokalität/« Däne-
mark. - N. 236, 11; 259, 22.
1. Gu'5mun$r, m., Name eines halb-
mythischen zauberkundigen Kö-
nigs, dessen Reich Glasisvellir
(vgl. Glasir) gleichfalls mythischen
Klang hat; vgl. den |)ättr Helga
{)örissunar Fiat. I, 359 fg.; der G.
25i>
Guömundr — Gylfaginning
des Ng|>. war wohl ein Eibenkönig
:ih,r S. 281); ein G. wird AM.
I, 546 unter den sskonungar auf-
geführt (Eg.). — N. 237, 12; ü.
237, 11.
2. Guömundr, in., ein Sohn des
Granmarr (q. v.) — N. 164, 25;
165, 4 u. ü. (Cod. über. Granm.).
Guftny, f., eine angebl. Schwester
tfe/Guörün. — N. 118, 14.
Guör, f. {vgl. guör, gunnr Kampf;
§ 59, 1 ; dies ist auch in den drei
vorhergeh. und vier fg. Worten ent-
halten), eine Walküre. — N. 45, 8.
Guftrün, f. (§ 16,1; 55,4), Schwe-
ster d. Königs Gunn arr, Gemahlin
des Sigurör Fäfnisbani. — N. 118,
14; G. 118, 16; D. 119, 15; A. 193,
34; Voc. 224, 9.
GuörünarbrogÖ, PI. n., ein altes,
uns verlorenes episches Lied
{vgl. bragö n. = List, Anschlag). —
A. 239, 22.
* Über den mutmaßlichen Inhalt
vgl. Edz. Übers. N. **; Ark. 23, 99
und Max Vogler, Sjüröar kvseöi
S. 24, 25.
GuörünarroeÖa , f., ein episches
Lied = GuörünarkviÖa (onnur).
— D. 253, 8 vgl. Note.
GuSrünarson , m., Beiname des
Skalden Eilifr (q. v.).
Gullf axi , m. , ein mythisches
Roß, das nach 101, 9 dem Riesen
Hrungnir gehört; A. 105, 2. Wenn
es nach letzterer Stelle in den Besitz
der Äsen übergeht und nach AM. I,
480 zu den Götterrossen gehört, so
wird dies Verhältnis gerade das
ursprüngliche sein, vgl. Einleit.
p. 107 a.
Gullinbursti, m. (burst f.), Name des
mythischen {goldborstigen) Ebers,
welcher den Wagen des Freyr zieht;
vgl. Freyr. — N. 76, 8.
Gullintanni, m. , Beiname des
Gottes Heimdallr; q. v. — N. 35, 15.
* -tanni zu tQnn f.; zur Wort-
bild, {auch für das vorherqeh. Wort)
D. H. IL 522.
Gulltoppr, m.; Goldzopf, d. h. der
mit der goldenen Stirnlocke {F. J.),
vgl. e. top Spitze ; ein mythisches
Roß, das nach 35, 15 dem Gotte
Heimdallr (q. v.) gehört; vgl. auch
21, 10.
Guilüllir, im., der zitternde (F. J.):
urspr. wohl dir Blitz {Müller, Altd.
Bd. 193); der Speer OMns. —
N. 83, 14; 110, 8; G. Sigdr. 17, 5;
A. 111, 17.
Gunnarr, m., § 48, 1; ahd. Gunt-
heri, Nor. § 234; Sohn des Königs
Gjuki, Bruder der GuÖrün, der
Günther des Nibelungenliedes. —
N. 118, 14; G. 202, 3; D. 118, 18;
A. 119, 27; V. 198, 24.
Gunuarsslagr, m.; ein verlorenes
episches Lied {Gunnars Harfen-
schlag), von dem eine neuere in-
ländische Nachbildung existiert;
vgl. Mob. Gat. s v. — A. 239, 21
{Var. -slagi als PI. A.).
* Nach Bugge N. F. XL III ist an
eine Melodie [ohne Text) zu denken;
vgl. dagegen Edz. Übers. Note *.
Mir scheint ein Text hier noch eher
entbehrlich als bei den Guörünar-
brQgÖ (q. v.).
GunnloÖ, f., $ 55, 4; Tochter des
Riesen Suttungr. — N. 100, 6;
A. 98, 15.
Gunuporiu oder Gunii^räin, f., ein
mythischer Fluß. — N. 50, 10.
Gunnpra. f., ein mythischer Flui»
{ursprüngl. vielleicht identisch mit
Gunn|iräin/ beide Worte = die
kampftrotzige, F. J.). — N. 7, 4;
50, 8.
1. Gutthormr oder Gotthormr, m.,
nach Skäldsk. XLI u. Hyndl. 27, 5
ein Halbbruder; nach Sigkv. sk.
20, 3, 4; V. S.; NgJ). ein jüngerer,
halberwachs. Br. des Gunnarr; der
Name {urspr. = Godomar , wenn
nicht = Guntraui; Germ. 3, 177)
scheint an Ormr angelehnt: vgl.
aber auch F. J. Lit. Hist. I, 447.
— N. 118, 14; G. 212, 13; D. o, 3:
A. 119, 29.
2. Gutthormr od. Guthormr, Goth-
ormr , ein sagenhafter König;
nach D. H. II, 611 viell. dem dä-
nischen König Gorm dem Alten
{f 912) entsprechend. — D. goöum
Gothormi Grott. 14, 4.
* Zur Schreib, der beiden vorher-
geh. Namen vgl. Nor. § 306 und
Nachtr.
Gylfaginning, f„ = Ludificatio Gyl-
viana (Eg.); Überschrift des ersten
Hauptteiles der Sn. Edda in U, vgl.
4, 3 jV. 1) u. Eint p. 168 fg.
Gylfi
Häkon
257
Gylfi, m. ; bez. der Nebenform Gylfir
in U, Gg. K. 11 N. 6) s. Nor. § 306
u. A. 2); ein sagenhafter nordi-
scher König, der 145, 12 als
Sohn des Hälfdanr Gamli, AM. 1,
540 als Seekönig aufgeführt wird.
— Der Verf. von Gylfaginning (q. v.)
benutzte diese Figur unter dem an-
genommenen Namen Gangleri, vgl.
N. 3, 1; 4, 1, 14 neben 4, 16. —
Dat. Gylfa a, 1.
Gyllir. m. , ein mythisches Roß.
8.
ein Riese; vgl. U 46, 2:
bergrisa aettar; Mogk
531. Für Gymir, Gimir
— N. 21,
Gymir, m.,
hann var
P. |r. VI
spricht Siev. ib. 286.
G0I1, f. , die lärmende
N. 46 1
(F. J.); eine
^ Walküre. - - Grm. 36, 6.
Golnir, m., ein Riese. G. 165, 11.
G911U1I, f., zu gamall {F. J.); ein
mythischer Fluß. — N. 50, 9.
GQndlir, m. , Beiname O'öins. -
N. Grm.
Gopul, f.
N. 50, l
49, 10.
ein mythischer Fluß.
Haddingjar, PI. m., ein Helden -
geschlecht {vgl. Saxo Gramm.
L. V p. 166, 6 Hld.; Hyndl. 23, 6).
— Verschieden erklärt wird ax
lands Haddingja (Gen.) Guörkv. II,
23, 6; an das Meer denkt D. H.
II, 500; richtiger ivohl an das
Totenreich A. Olrik Kild. J, 130.
1. Hagbarör, m., Sohn d<?s Hundingr.
— A. 163, 13.
2. Hagbarör, m., Sohn^sHämundr.
— A. 195, 16.
Haki, m., Bruder des Hagbarör (2). j
— A. 195, 16.
* Über Hagbarör und Haki han-
delt ausführlich, etwas abweichend
von V. S. Saxo in Buch VII.
HallinskiM, m., Beinamens Gottes
Heimdallr. — N. 35, 14.
' Unter den poet. Bezeichn. des
Widders (Nafnaf). S. 209, 210 F. J.)
begegnet Hall. u. Heimdali.
HamMr, in., Nor. § 306 (ahd. Hamadio '
Gr. Myth. p. 178 N.), Sohn des
Jönakr und der Guörün. — N.
121, 11; 227, 7; G. 123, 4.
Glossar z. pros. Edda.
Hamskerpir, m., runzeliges Fell
habend {Ger.), ein mythischer
Hengst. — N. £, 5.
IIa narr, Hannarr, m., ein Zwerg.
— N. Vol. 13, 4; in Sn. Edda nur
als Var. zu Harr.
* Vgl. hannr, hannyrö Vigf.
Ilaiiyaguö, n. , Beiname O'öins
(numen suspensorum Eg.). N. 28, 3.
HaptaguÖ, n.; Beiname O'öins {nach
Eg. = deus deorum; hopt oder bQnd
= numina). — N. 28, 3 — 4.
1. Haraldr {aus Harwaldr; Nor.
§ 244; vgl. auch § 20a) Harfagri,
m., erster Alleinherrscher Nor-
wegens; 861 — 931. — N. 259,
11—12.
2. Haraldr konungr Gormsson, be-
kannter dänischer König mit dem
Beinamen BlätQnn {Schwarzzahn);
941—991. — A. 237, 5.
Harri, m., oder Herra, angeblich
ein Sohn Königs Halfdan Gamli.
— N. 145, 13, 14. .
* Vgl. den Beinamen O'öins Herran
(= herjan, zu herr m., der Krieger;
F. J.).
Hati, m., der gehässige {F. J.)\ in
der Herv. S. [Bugge) S. 246 Hatti;
vgl. auch Rieh. M. Meyer S. 352
und Mänagarmr; ein mythischer
Wolf. — LS. 15, 18.
Haustlong, f., ein berühmtes skal-
disches Gedicht. — D. 105, 19.
Häbrök {älter Hobr.) f., ein mythischer
Habicht. — Grm. 44, 8.
* Meist wird an här adj. und
brök f. {hier das Federkleid der
Beine) erinnert; in Ark. 14; 26»
nahm Kock eine volksetymol. Ent-
stellung aus ags. ha.foc = Habicht an.
Häey, f., eine der orkadischen
Inseln. - N. 140, 13.
1. Häkon {alt u. poet. H9L; § 64, 4),
gööi Haraldsson (Härfagra) AÖal-
steinsföstri, norwegischer König
935-961. -- G. Häkonar e, 4.
2. Häkon jarl Siguröarson; geraume
Zeit Beherrscher des größten
Teiles von Norwegen, der letzte
energische Verfechter des Heiden-
tums, ermordet 995. — Wegen seiner
Anhänglichkeit an die heidnischen
Opferbräuche H. blötjarl {sonst auch
illi vgl. Mob. Gat, Fiat. III, 608)
genannt; A. 237, 6.
17
258
llakon — Heimdalr
3. Hakan, in., Vater der ]n'ini, dä-
nischer Edelmann? — G. 213, 8.
1. Hälfdanr oder Hälfdan damli,
sagenhafter norwegischer Kö-
nig; vgl. Einl. p. 151 fg.; bei Saxo
p, 228 Hld. Haldanus; nach A. Olrik
Kild. 1, 67; II, 83 urspr. nach
Ringerige gehörig. — Die gewöhnt.
Schreibung Hältdan zu beurteilen
wie Hakon, vgl. § 50, 1. — N.244, 15.
2. II all da ii, ags. Healfdene, sagen-
hafter dänischer König, Bruder
des in Grottas. erwähnten Frööi, vgl.
Fas. I, 3 fg., von diesem erschlagen
(Fas I, 4), auf eine spätere Rache
durch Hrölfr Kraki (Yrsu sonr)
deutet Grott. 22, 3; vgl. Vor.
3. Hälfdan konungr Ylfing {vgl:
Ylfing), ein sagenhafter, wohl süd-
skandinavischer König. —
D. 238, 4.
1. Hälfr konungr Hjorleifsson, sagen-
berühmter norwegischer König,
Held der §aga af Haiti ok Hälfs-
rekkurn (ed. Bugge). — N. 238, 3.
2. Hälfr konungr, sagenhafter dä-
nischer, König ; viell. identisch
mit 4. Alfr. ; vgl. Edz. Übers.
S. 168. *** -- G. 213, 3, 23.
Hälfsrekkar, PL
berühmten Helden
s. v.) des Königs
23S 3 4.
*' Von Töki (Fiat. II, 136, 137)
werden die Hälfsrekkar noch stärker
als die Kämpen des Hrölfr Kraki
genannt, während dieser persönlich
{von seinem Heidentum abgesehen)
als das Ideal eines nordischen
Königs auch in christlicher Zeit
gilt, z. B. Fiat. II, 134.
Hälogaland, n., der nördlichste, von
Skandinaviern bewohnte Teil Nor-
wegens, etwa dem jetzigen „ Nord-
land" entsprechend. — M. 139, 9. —
Der hier behauptete Zusammenhang
des Namens mit dem Personen-
namen Holgi, Helgi wird auch
angenommen von Vigf. s. v. Hölgi;
während Nor. § 122, 2 es als Land
der Häloygir auffaßt.
1. Hämundr, m., Sohn des Sigmundr,
Bruder des Helgi; D. H. II, 385.
— N. 162, 27; 242, 10.
2. Hämundr, m., Vater des Haki
u. Hagbarör. _ G. 195, 15.
m., die sagen-
(rekkr m., Vigf.
1. Hälfr. — N.
Här, in., einer der drei Auskunft
gebenden Könige in Gylfäg., der
Hohe, u r sprängt, ein Beiname
O'fiins; vgl. Einl. p 171 u. Ark. VI,
112 (Här, Jalnhär und prifti gehen
wohl zurück auf den Hei nies Tris-
me^istus neuplatonischer Schriften);
= g. haihs einäugig nach BeÜr.
18, 202. — N. 5, 1), 13, 16; für
O'öinn ; {in älter. Schreib. Hör) Grm.
46, 6. — G. (schw. Flex.) Häva 5,
14; vgl. här ad).
Härbarftr, in., der mit dem grauen
Barte (F. J.), Beiname O'öins.
— N. Grm. 49, 10.
Ilärl'auri. m., vgl. 1. Harald r.
Harr oder H<?r, m. {vgl. harr), ein
Zwerg. — N. \\>1. 15, 3.
Hedinn, m., em nordischer Kö-
nig {mhd. Hetele). — N. 140, 6;
G. 140, 10; A. 141, 4.
HeMnsey, f., nach Heöinn genannte
Insel in der Ostsee, Hithinso bei
Saxo 160, 28 (Hiddensee bei Bügen '?).
— D. 163, 33.
HeiSrün, f., eine mythische Ziege,
Bugge Stud. 479 fg.; Rieh. M. Meyer
464. — N. 49, 13.
Heimdalr od. Heimdallr, m., einer
der zwölf Äsen, Einl. p. 116,
Rieh. M. Meyer 358 fg. — N. 35,
12; 92, 11; G. 35, 22; A. 84, 13;
Grm. 13, 2.
* Während Vigf. s. v. mit Ent-
schiedenheit u. AM. III, XXXI 1 für
den Nom. wenigstens Heimdalr for-
dert, ist wahrscheinlich eine Doppel-
form: Heimdalr, Heimdalar (so
§ 50a2)) neben Heimdallr, Heim-
dalls (so z. B. AM II, 499, 2 v. ob.
u. 498, 2 v. u. dicht neben Heim-
dalar ib. 3 v. u.; vgl. auch den
wohl verwandten Namen Mardcdl,
Matdallar) anzusetzen, s. auch Noi\
§ 293, 2; Hellquist Ark. VII, 171.
— Die in dem bis auf zwei Zeilen
verlorenen Liede Heimdalar galdr
{= tft p. 36) erwähnten 9 Mütter
desselben scheinen Hyndl. 38 genannt
zu sein; bez. des Ausdruckes Heim-
dalar sverö tiQfuö heitir in Sk. VI II
u. ähnl. Gylfag. XX VII {35, 23)
ward schon Einleit. 117a vermutet,
daß fenoni's Anwendung in Str. 7
{nicht 71) des Hätt. eine freiere sei;
als urspr. darf man wohl die An-
gabe in Sk. c. 69 annehmen, daß
Heirnir — HildigQltr
259
das Haupt (des Menschen) Heimdalls
Schwert genannt sei, vermutlich weil
er im Kampfe einmal ein solches
als Waffe gebraucht hat, ähnlich
wie Freyr das Hirschgeweih. Dieser
Annahme steht auch Sk. \ III nicht
entgegen, wenn man hier dem Texte
von U folfit; Gylfr. 35, 23 nach T
ist ihr noch günstiger. Über Heimd.
handelt an manchen Stellen (s. Reg.
zu D. Alt. V) Müllenhoff; über H.'s
Hörn vgl. auch Bugge Stud. 558.
Heirnir, m., als Schwager und
Pflegevater der Brynhild r (vgl. Müller,
Myth. der H. S. 86), Erzieher
der Aslaug in der nordischen Ge-
stalt der Nibelungensage gedacht.
— N. 191, 26 ; G. 123, 4; 192, 12;
A. 231, 20.
Hei, f., Göttin der Unterwelt, als
Tochter des Gottes Loki genannt.
— N. 37, 16; 181, 12; G. Heljar
77, 1: 83, 4; D. Hei 38, 5 oder
Helju {vgl. § 57, 2) 75, 7; 77, 10;
78, 7.
* Das Wort verblaßt nach J. Grimm
allmählich zum abstrakten Begriff
„ Unterwelt11 {Hölle); vgl. hei. Neu-
ere (z. B. Golther Myth. 472) nehmen
umgekehrt an, daß erst im Norden
aus der örtlichen hei die persönliche
H. sich entwickelt habe. — Für die
Erzähl, von Hei und ihren Ge-
schwistern vgl. auch Bugge Stud. 511.
Helblindi, m., ein Beiname O'öins.
— N. 37, 7; Grm. 46, 6 vgl. die
Var. der L. Edda. — F. J. unter-
scheidet den Bruder Lokis als eine
andere Person von H. — O'öinn;
ersteren übersetzt er: totblind; letz-
teren: tödlich blendend. — Nach
Mogk ist H. = Loki selbst.
Helgi, in., als Sohn des Sigmundr
bezeichnet N. 162, 27; G. 162, 32;
D. 163, 9.
Helgrind, f., gew. im PI., das Tor
zum Reiche der Hei, ivie Asgrind
zu dem der Äsen. — PI. D. 77, 4.
Helvcgr od. helvegr (q. v.), m., der
Weg zur Hei oder (abstr.) zur
Unterwelt. — N. 77, 3; D. 77, 2;
A. 75, 6; 76, 22.
Hemingr, m., ein Sohn des Hund-
ingr. — N. 244, 15.
Hengikj^ptr, m , mit herabhängen-
dem Unterkiefer (Bezeichn.d. Alters),
zunächst ein Beinarne des O'öinn
(vgl. Eg. L. P.), dann Name des
Riesen (so F. J. zweifelnd) oder
Mannes (Bauern nach Fr.), der dem
König Frööi die Mühle Grotti
schenkte. — N. 125, 6.
Heptifili, m., ein Zwerg. — N. Vol.
13. 3.
HerfJQtur, f., die ein (feindliches)
Heer durch panischen Schreck fes-
selnde, Golther Myth. 111 , eine
Walküre. — N. Grm. 56', 5.
Herjafoör, m., Heervater, Beiname
O'öins. - N. Grm. 19, 3.
* Die Schreibung Herjafeör (nach
U) ist jünger; -fQör die übrigen
Membr. — Vgl. über faöir als letz-
tes Glied eines Kompos. § 73 a.
Herjan, Herran, m , § 48, 1 ; der
Krieger (F. «/.), Beiname O'öins.
N. 6, 4; Grm. 46, 3.
Hermöör, m., der kriegerische Mut,
ein Sohn O'öins, doch gewöhnlich
nicht zu den 12 Äsen gezählt, Einl.
p. 94. — N. 75, 8; D. 76, 15.
Herteitr, m., der kämpf frohe, Bei-
name O'öins. — N. Grm. 47, 3.
Hervarftr, m., ein Sohn des Hund-
ingr. — A. 163, 13; 244, 14.
Hjabningar, PI. m., die Genossen
(oder Krieger) des Heöinn. — N.
140, 3; 141, 15; 142, 4.
Hjalli, m., ein Sklave am Hofe des
Atli; Raßm. I, 184. — G. 223, 7,
15; A. 222, 20.
Hjalmberi, m., Helmträger, Bei-
name O'öins — N. Grm. 46, 3.
Hjalti HugprüÖi, m., ein Kämpe
am Hofe des Hrölfr Kraki, Hjalta-
jDaltr der Hrölfssaga(Fas. \,\). 72 fg.);
Hugprüöi vgl. piüör II bei Vigf. —
N. 136, 11—12.
Hjarrandi, m. (mhd. Höiant), Vater
des Heöinn. — G. 140, 6.
Hjälmgunnarr,m.,Gunnarrw< Helm,
ein sagenhafter König. — N.
183, 31; A. 184, 1.
Hjälprfkr, in., in der V. S. als Kö-
n i g von Dänemark, im Ng{). als
fränkischer König bezeichnet. — N.
170, 2; G. 116, 25; 200, 32; D.
171, 11; A. 242, 2.
* Der Name scheint urspr. süd-
germanisch (= Chilpetich), ist aber
frühe adoptiert, vgl. Müller. Mijth.
der H. S. 6'6*3).
HildigQltr, m , ein sagenhafter
Helm. — N. 136, 19.
17*
2<;o
Hildisvin — Hoddbroddr
Hildisvin, ii, = Hildiuoltr; beide
\. ■■ Kampfeeeber. — A. 136, 15.
1. Hildr, f., eine Walküre. — N.
Grill. ■')(>, 4.
2. Hildr, f., = Brynhildr. N. 118, 11.
3. Hildr, f., Tochter des HQgni,
Geliebte des Heöinn; vgl. über die
Hildensage Einl. p. 143 fg.; Symons
H. 8. 709 fg. — N. 140, 5.
>:' Über -hildr in Eigennamen s.
§ 59, 1.
Hilmir, m., angeblich ein Sohn von
Hälfdanr Garnli. — N. 145, 12.
Himinbjorg, PI. n. , Himmelsberge
(H. Z. 30, 246), eine himm lische
Wohnung. — N. 25, 4; 35, 16;
Grrn. 13 K 1.
Himinhrjöör, m. {vgl. hrjööa), ein
Stier. - N. 71, 8.
II in da t'j all oder gewöhnl. Hindar-
i'jall, n., ein sagenhaftes Gebirge
(Hinds-fell Vigf.). — D. 118, 19; A.
182, 18.
Hindarheiör, f., = Hindarfjall. —
A. 250, 4.
Hjuki, m., urspr. viell. der zuneh-
mende [Mond), vgl. Rieh. M. Meyer
276; als Bruder der Bil genannt
N. 15, 5.
HjorMs, f., Tochter des Eylimi,
letzte Gemahlin des Sigmund r, die
Mutter des Sigurör; Gattin des
4. Ali'r. — N. 167, 16; G. 117, 2;
168, 5; D. 168, 15; A. 170, 31;
171, 22.
HjorvarÖr, m., Sohn des Hundingr,
D. H. II, 324 fg. — A. 178, 20;
244, 14.
Hleftjölfr, m., ein Zw er g (dafür
Hlevangr L. E.). — N. Vol. 15, 4.
Hlciör, f. (§55, 2; Vigf. s. v. hleiör),
die altdänische Hauptstadt
(jetzt Leire) auf Seeland. G. Hleiörar
Grott. 20, 2; D. Hleiöru 135, 6.
Hier, m., § 50, 1; ein Riese =
JE^ir, vgl. Ark. 10, 64 a. — N.
92, 1.
Hlesey, f., eigentl. Hles-ey = Insel
des Hier, das jetzige Läsö im
Kattegat. — N. '92, 2.
Hli$skjälf, f., ein himmlischer
Sitz für O'öinn (eig. Türsitz, vgl.
Vigf.; nach Ark. 10, 167 zu ags.
scylf Bank; vgl. auch Ger. Wb.,
Sp. 449. — Doch sind die Beitr.
12, 276 angeführten Gründe nicht
ganz ohne Gewicht, wonach Hl. die
Halle mit den offenen Türen (hliü>
ii wärt . vgl. 13, 1 staör, er heitir
Hl. und die Halle Valaskjalf; vgl.
im,}, f\ ./. /,',7/. :k Sri. E. >. \ .). —
\. 13; 9j Nsf. 25, 8; Usf. 79, 3 : .\ .
46, 4.
Hljöft, f., nach 151, 33. vgl. mit 151,
7 Tochter des Riesen Urimnir
und Walküre, doch begegnet der
Name nicht in Aufzahlungen dt r
letzteren, vgl. D. H. II, 517. — A.
152, 1.
1. lliin. f., Beiname der Frigg. —
G. Hlinar VqI. 53, 1.
2. Illin. f., eine weibliche Gottheit im
Dienste der Frigg. — N. 44, 9.
Hlööyn, f. (= dea Hludana zahl-
reicher Inschriften, Golther S. 462;
nach Bugge Stud. 543 entstellt aus
Latona), Beiname der jQrö, der
Mutter des J)örr; G. mogr Hlööynj-
ar VqI. 55, 2.
Hlymdalir, PI. m., sagenhafte Ört-
lichkeit, wo Heimir hauste; Raßm.
I, 172 a); D. H. II, 485; an urspr.
in der Tiefe des Meeres (hlymr =
Wogenbraus) gelegenes Lokal denkt
Müller, Myth. der H. S. 92. — D.
HlymdQlum 123. 4; 230, 19; A.
Hlymdali 198, 16.
HloÖver oder Hloöver, § 4*. 3; m.
(über den Namen vgl. Müllenhoff
U. Z 23, 167) = Ludwig. — D.
Hloövi (oder Hloöve) 259, 13; ge-
meint ist hier Ludwig der Fromme
(Hat. III, 615).
* Im N. wird auch HlQövir an-
gesetzt, vgl. Müllenh. a. a. O.: Nor.
§ 3()6.
Hlokk, f., § 55, 1; eine Walküre.
— N. Grm. 36, 5.
Hnikarr, m., Beiname Odins. —
N. 6, 4; Grm. 47, 3; Gen. A, 2; A.
Regm. 18, 1. — Vgl. Nikarr.
Hnikuftr, m., Beiname O'öins. —
N. 6, 5; Grm. 48, 2; vgl. Nikuz.
I lniibjorcj. PI. n., zusammengefügte,
einen geschlossenen Raum bildende
Klippen (F. J.); nach Olrik, Geistesl.
S. 22 das sich öffnende und schlie-
ßende Gebirge, eine sagenhafte
Örtlichkeit. — N.98, 14; G. 98,19.
HnituÖr, m., der zus.gefügte, ein
kostbarer Ring. - N. 237, 24.
Hnoss, f., Kleinod (Vigf.), Tochter
der Freyja. — N. 43, 5.
Hoddbroddr oder IIoMiroddr [s.
Hoddmimir — Hugi
261
Hoör), m., ein Sohn des Granmarr,
Bruder des Guömundr. — N. 165,
19; G. 164, 15; D. 163, 22; A.
165, 16.
Hoddmimir, m., viell. = Mimir (so
Eg ) ; anders D. H. II, 166. — G.
Vafpr. 45, 3.
* -mimir schreibt Siev. P. Br. VJ,
355; hodd n. = g. huzd, Hort;
§ 33, 1.
Hoddmimis-holt, n., ein von H. be-
wohntes oder dem H. geweihtes
Gehölz. - N. 89, 13.
Hollsetuland, n., das heutige Hol-
stein. — A. 248, 1.
Hörn, f., ein Beiname der Fieyja.
— N. 43, 11.
Höfvarpnir, m., der mit dem Hufe
wirft (F. J), ein mythisches
Roß, der Gnä gehörend. — N.
44, 15.
HölmgarÖr, m., ein Teil des heutigen
Rußland, vgl. Fiat. 11, 120, wo als
Teile von GarÖariki unterschieden
werden Kamngarör {Finnland oder
nach H. Z. 12, 347 = Kiew),
Hölm^arÖr (Nowgorod) u. Palteskja
(Polozk). — D. 145, 10.
Hrafn, m., ein berühmtes Pferd,
auch angeführt in dem Texte bei
H. G. S. 478, seiner Farbe wegen
{vgl. hrafn) so benannt. — A. 136, 15.
Hrafnaguö, n., Beiname O'öins
(deus corvoium Eg.). — A. 49, 3.
Hreiftmarr, m. (-marr s. Nor.), ein
Bauer, wohl von Riesen abstam-
mend. — N. 114, 10; G. 114, 18;
D. 115, 21; A. 115, 24.
* Vgl. auch 171, 23 u. folg.
Hringhorni, m., mit gekrümmtem
Vorsteven (F. J.), ein mythisches
Schiff. -- N. 75, 12.
1. Hringr konungr in der Verbindung
Hrings sonum 165, 27 (= Helg.
Hund. 1, 53, 2), ein nicht sicher
nachweisbarer sagen ha ft er Kö-
nig; wahrscheinlich als norwegischer
Klein-König gedacht.
2. Hringr, Beiname des schwe-
dischen Königs Sigurdr, vgl. 2. Sig-
urör.
llringstaöir, PI. m., eine sagenhafte
Örtlichkeit. — A. 162, 32.
Hrist, f. (Sturm? Beitr. 16, 508), eine
Walküre. — N. Grm. 36, 1.
MriS, f., stürmisch, ein sagenhafter
Fluß. — N. 7, 5.
Hrimfaxi, m.7 Reifmähne (D. H. II,
158), ein mythisches Pferd, welches
die „Nacht" reitet. — N. 14, 11.
Hrimnir, m., der bereifte, ein Riese.
— N. 151, 33; G. 151, 7.
Hroptatyr, m., Beiname O'öins. —
— N. Grm. exe. (54, 5).
Hroptr, m. (der Rufer? soVigf., da-
gegen Bg. Stud. 533, der Hroptr =
ßosterus bei Saxo setzt), Beiname
O'öins. — N. Sigdr. 13, 3.
Hrotti, m. (nach Munch bei Raßm. I,
105 = ags. Hrunting), ein sagen-
haftes Schwert. — N. 116, 21; A
183, 5.
Hröövitnisson , m. (Hr. vitnir =
Fenrir? vgl. Lokas3#, 2), Beiname
des Wolfes Hati. — N. 15, 18.
Hrölfr (ags. Hröövulf; § 28, 3)
Kraki, m., ein sagenhafter König
von Dänemark. — N. 134, 2; G.
135, 1; D. 135, 18.
* Von diesem Könige handelt die
Sage af Hrölfi konungi Kraka (Fas.
1 , 1 fg. ; vgl. auch s. v. Halfs-
rekkar*).
Hrungnir, m., Lärmer, Hr. „ist der
lärmende Gewitterriese, der hier in
einen Bergriesen übergeht* (E. H.
Meyer, Myth. 148), ein Riese. —
N. 101, 3; G. 104, 19; Hr. bani
Sigrdr. 15, 6 = pörr.
Hrungnis-hjarta, n., eig. Herz des
Hr., Bezeichnung eines zu Zauber-
zwecken dienen d. Runenzeichens;
vgl. F. Majm. Lex. mythol. s. v. :
putatur luisse e duobus triangulis
compositum, uti celeberrimum illud
pentalpha . . ., quod alioquin islan-
dice dicitur smjörknütr, Germanis
Drudenfuss etc.; vgl. auch H. Peter-
sen, Gudedyrk. p. 116 N8). — N.
103, 20.
Hrymr, m., ein Riese, der Name
beruht aber 82, 12 viell. auf Miß-
verständnis von Vol. 50, 1; vgl.
Bugge N. F. 31 Anm.; D. H. II,
64; Boer Z.Z. 36, 312 »)• — Vgl.
auch 83, 3.
Hraßsvelgr, m., Leichenschlucker
(d. h. Adler?), ein Sturm-Riese;
vgl. R. M. Meyer 99. — N. 26, 12;
VatjDr. 37, 1.
Ilronn, f., ein mythischer Flu ß (vgl.
hronn). -- N. 50, 11.
Hugi, m. (vgl. hugr m.). ein Diener
21)2
Hu-rinn Jalangsheiör
am Hofe des ÜtgarSa - Loki. —
N. 63, 9, 11, vgl. 68, 18.
1 1 ii(j in ii. m. {vgl. liugr m.), ein Rabe
in O'öins Dienst. — X. ;sr 17 ;
Grm. 20, 1; /, 3; A. Gnu. 20, 4;
Rgm. 18, 2 {den Raben erfreuen
= Lei 'ehen zum Fräße für ihji hin-
str ecken); im Sinne von Rabe im
<tll<j. wird auch huginn geschr.
HiHjpniM 8. Hjalti.
Hugstari, m., ein Zwerg. — N. Vol.
15, 8; vgl. Var. bei H. G.
lhinriingr. m., ein sagenhafter
Fürst. = N. 163, 4; G. 163, 9.
Hundingsbani, m . = Hunding- Töter,
Bein am e des Helgi. — N. 242, 9.
Hundingssynir, PI. m, die Söhne
des Hundingr; ihr Land ist nach
Ngf). c. VI (vgl. 248, 1, 2) an der
N. W. Küste Deutschlands gedacht
(D. H. II, 366); doch vgl auch
Edz. Übers. 369. ***. — G. 1 77, 15;
D. 178, 16; A. 176, 27.
Hungr, m. {vgl. hungr = Hunger,
F. 78), Name für den Speise-Tisch
der Hei {vgl. Schmalhans Küchen-
meister). — N. 38, 10.
Hünaland, n., ein geographischer
Ausdruck, der in V. S. wohl zu-
nächst die südlich von Skandinavien
geleg. Teile Mittel-Europas meint;
urspr. das Land der Hunnen ? —
D. 150, 15; 151, 28; A. 168, 7, 12.
* Für Hünaland begegnet in Ngf).
der Ausdruck Frakkland, auch V. S.
c. 1 ist mit H. Frakkland gemeint;
Müllenh. H. Z. 23, 165.
Hünar und Hynir, Nor. § 327: PI.
m., die Hunnen oder Heunen,
von Atli u. seinen Leuten gebraucht.
— N. Hynir 223, 21.
:' Für die Messung der Worte
vgl. Siev. P. ßr. VI, 342.
Hvati s. Hvitserkr.
Hvergelmir, in., ein mythischer
Brunnen; hverr, m. Kessel,
Springquelle; zu -gelmir in Aur-,
Ber-, Hver-, prüÖ-gelmir s. R. M.
Meyer 455. — N. 7, 3; 20, 12;
D. 23, 8; A. 50, 6.
Hvitserkr Hvati, m., einer der
Kämpen des Hrölfr Kraki; vgl.
Einl. p. 150 a. — N. 136, 12.
Hymir {so Siev. P. Br. VI, 299), m.,
ein Riese; gegen Bugges Gleichsetz,
mit Oeneus s. D. Alt. V, 50; vgl.
übr. Golther 175»); R. M. Meyer
302 fg. — N. 70, 14; D. 71, 11;
72, 21; A. 71, 5.
Hyrrokin, f., zu hyrr Feuer, Golther
189, eine Riesin. — N. 75, 16.
Iloftr, m., ein Ase; vgl. Einl. p. 117;
über Hotherus bei Saxo Golther
373; vgl. auch Baldr. - N. 36
74, 10.
* ho?> = ags. heaöu Kampf
erscheint nur in Kompos., vgl.
Geirahoö.
1. Hogni, der mhd. Hagene, im
Norden als Bruder, bisweilen als
Halbbruder {vgl. Raßm. Nifl. S. 124),
des Gunnarr gedacht. — N. 118, 14;
G. 121, 5; D. 120, 9; A. 119, 28.
— Vgl. auch N. 194, 8 a. w.
2. HQgni, m., Vater tfgr Sigrün, ein
sagenhafter König. — N. 163, 21;
G. 163, 18; D. 165, 27.
3. Hogni, m., Vater der Hildr (q. v.),
ein sagenhafter {urspr. wohl dä-
nischer) König. — N. 140, 5;
A. 141, 7.
HolgabrüSr, f., Beiname der
porgerör, q. v. — G. 139, 9.
Holgi, m., ein sagenhafter, nach sei-
nem Tode göttlich verehrter König
im nördlichen Teile Norwegens; bei
Saxo als Helgo Halogiae rex er-
wähnt in L. III; als eponymen Ver-
treter von Halogaland sieht ihn
nach Storms Vorgang (Ark. 2, 128)
auch W. Müller an {Zur Myth. 98 l).
— N. 139, 8; G. f, 3; D. 139, 10.
Holkvir, m. , ein sagenhaftes
Pferd. — D. 198, 23.
Holl, f., ein mythischer Fluß. —
N. 50, 10.
Hobrök s Häbrök.
H91T s. Här u. Harr.
Hoenir, m., ein Ase, vgl. Einl.
p. 111; Hoffory Edda-Stud. I, 165;
Letter u. Heinzel Beitr. 18, 542 fg.;
R. M. Meyer 368 fg. — N. 32, 6;
93, 9; 114, 3; 173, 21.
I, J.
! Jafnhär, m., Beiname O'öins, N.
Grm. 49. 9. — Über die Anwendung
des Namens in Gylfag. s. Einl.
p. 69, 171 fg. u. priöi. — N. 5, 12;
9, 4; 20, 7; 27, 12; 56, 9.
Jalangsheiär, f., die Heide von
Jarisleifr — Kristr
263
Jellinge (bei Veile) in Jätland.
— D. 124, 14.
Jarisleifr , m., ein (urspr. slawischer)
Fürst, vgl. russ. Jaroslaw; D. H.
II, 498. — N. 213, 23.
Jälg oder Jälkr, m. {älter Jalkr,
Wallach), Beiname O'öins. — N.
6, 7; Grm. exe. [54, 6).
•lärnamöfta. f., nach 250, 17 eine
Örtlichkeit in Holstein, sicher
ein Hafenplatz; bekannter ist das
Järnarnööa in England ( = Yar-
moicth) vgl. Fiat. III, 197.
Jarnsaxa, f., die mit dem Eisen-
messer (F. J.), eine Riesin; vgl.
R. M. Meyer 305. — G. JärnsQxu
104, 23.
Järnsifta, m., s. Björn.
Järnviör, m., ein mythischer Ur-
wald, im Gebiete der Riesen gedacht
(eigentl. Eisenwald d. h. Wald
von hohem Älter (D. Alt. V, 122 fg.;
Golther 188). — N. 15,21; D. 41, 2;
VqI. 40, 2.
ISavollr, m., (Arbeitsfeld? D. Alt.
V, 5; an Eden dachte Bugge, Stud.
S. 417), ein mythisches Gefilde.
— N. 17, 15; D. 89, 6.
Iöi, m., § 65, 2; ein Riese. — N.
96, 17; Grott. 9, 5.
Iöunn, f. (iÖ = iviederum; Golther
Myth. 448 fg.), eine jugendliche, die
Erneuerung des Lebens bezeichnende
G öttin; von den Äpfeln der I. und
dem befruchtenden Apfel 151, 13
handelt Bg. in Ark. 5, 1. — N.
35, 5; G. 35, 9; D. 94, 7, 15;
A. 94, 11.
* Zur Deklin. vgl. § 59, 1.
Jesu oder Jesus, m., Jesus. — Als
Gen. Jesu 259, 5.
Jona kr. m. (vgl. Müller, Mythol.
S. 172), nach nordischer Sage der
letzte Gemahl der Guörün. —
N. 121, 9; G. 121, 16 vgl. 211, 27.
Jofurr, m., angeblich ein Sohn von
Hälfdan Gamli, aber ivdhl nur Per-
sonifikation von JQfurr = Fürst. —
N. 145, 13.
Jord, f , Personifikation der Erde
(jorÖ), als Tochter der Nött bezeich-
net 14, 5; ihr Verhältnis zu AllfQör
und pörr beleuchtet 13, 17; Nsf.
jQröin. Bez. des Widerspruchs in
den beiden Angaben s. Gering,
Übers. 305*).
Jormungandr, m., eigentl. monstrum
immane (Eg.)> oder „der gewaltige
Stab" (F. J ; gandr Stab, vgl. auch
jormungrund), eine urspr. wohl
poetische Bezeichnung für den
MiÖgarÖsormr, q. v. — N. 37,
15; VqI. 50, 3.
Jormunrekr, m. (-rekkr), der go-
tische König Hermanarich; im
Norden in Verbindung mit der
Sieqfriedsa(ie gesetzt, vgl. die (wohl
ältere) Auffass. bei Saxo Lib. V1I1;
Müller, Myth. S. 161 fg. — N. 121.
14; G. 122, 10; D. 121, 18; A.
122, 14; vgl. auch N. 227, 9 u. %v.
Joruvellir, PI. m., Kampfgefilde
(F. J.), eine mythische ört-
lichkeit. — PI. A. 20, 1.
Jotunheimr, m., die Riesen weit,
eine der neun Welten, häufig im
Plur. gebraucht. — S. N. VqI. 48, 3.
— PI. D. 3, 6; A. 53, 17; 58, 4.
I.
Ivaldi, m., wird als Vater einer
Zwerg - Sippe, der Ivalda synir,
genannt im Gen. 55, 5; 110, 7.
K.
Kerlaug, f. , ein mythischer Fluß
(urspr. britischer Name? vgl. Vigf.
p. 780), gew. im Plur. — PI. A.
Grm. 29, 2.
Kjalarr, m., Beiname O'öins. —
N. Grm. exe. (49, 4).
Kili oder Kili, ein Zwerg. — N.
VqI. 13, 1.
Kniii. m., ein sagenhafter (schwe-
discher? vgl. D. H. II, 611) Fürst.
- N. Grott. 14, 6.
Kostbera, abgekürzt Bera (q. v.),
Gemahlin des HQgni. — N.
217, 19.
Kraki, m. (kraki Stab, Stock; Bez.
eines hageren Menschen), Bei-
name des Königs Hrölfr (q. v.). —
N. 134, 2; G. 136, 2; D. 135, 18.
Kräka, f. (vgl. kräka in kräkuhamr),
a/sBeiname der Aslaug N. 234, 4 .
Kristr, m., § 50, 1; Christus. —
N. 124, 8. — G. Kristi (= lat. Christi,
gewöhnlicher Krists) 259, 6.
264
Kürir
Biagni
Kürir, PI. m., du Urbewohner des
heutigen Kurland. — N. 250, 22.
Kvasir, in., zur Etymol. Ark. 19,
381; ein durch seine Klugheit aus-
gezeichnetes mythisches Wesen,
vgl. Einl. p. 98. X. 79, 6; 97, 7;
G. 98, 16.
Kvseiiir, PI. m., die Urbewohner
von Finnland. — N. 250, 28.
Kor, f. [vql. kor f.) Name des Bettes
der Hei.' — N. 38, 12.
Könnt . f. {vgl. \ igt', p. 780), mythischer
Flußname. A. Grm. 29, 1.
L.
Lag an es, n. {richtiger Lagarnes'? zu
Logr, logr, nesn.; vgl. 165 N. lü),
ein Vorgebirge. — 1). 165, '6.
Langharftar, PI. m., die Lango-
barden; neben Franken u. Sachsen
als Repräsentanten süd germanischer
Völker genannt N. 213, 24.
Laufey, f., § 57, 2; als Mutter von
Asa-Loki genannt N. 37, 6; vgl. ■
Nal.
Laui'eyjarson . f. , Beiname des '
Loki {vgl. Laufey). — N. 53, 20; '
73, 18.
Leit'r, m., ein Steuermann oder \
S c h i f fs k a p i t ä n in der Flotte
des Helgi; H. H. I, 24, 6 wird
Hjorleifr genannt; dazu vgl. Raßm.
I, 84; D. H. II, 329. — N. 164, 2.
Leiptr, f., der blitzschnelle [F. J.), \
ein mythischer Fluß. — N. 7, 5.
Lettfeti, m., von leichtem Schritt j
{F. J.), ein mythisches Roß. —
N. 21, 11.
Litr, m. {vgl. litr), ein Zwerg. — I
X. Vol. 12, 4; 76, 4. — «Jen. Litar
d, 1 ; an dieser Stelle nimmt Eg.
(Lex. Poet.) einen Riesen Litr
oder Lutr an; diesen weist auch
Ger. KvseJ). 25 als von J>örr getötet
nach, vgl. AM. II, 310 Z. 17.
Lif, f. {oder n.?, vgl. lif n.) und
Lif|>rasir. m. nach Leben verlangend
{F. J.); D. H. II, 265 erinnert an
g. {)rasabal[)ei Streitsucht; die beiden J
Menschen, die nach 89, 13-14
den Weltbrand (Surtal ogi) über-
leben. — N. 89, 14; Vaff)r. 45, 1.
Loftbrökarsynir, PI. m., die Söhne
des sagenberühmten Königs Ragnarr
Loöbrök (f 800); vgl. außer der
Ragnars saga LoÖbrokar (Fas. I.
2r55 fg.; ed. M.Ülsen) auch den f)ättr
af Bagnarssonuni ib. 848 fg. und
Saxo Gramm. Reg. s. Regnerus
Lodbrog. — N. 258, 23; D. 258, 5.
* Über loöbrok = zottige FeUhose
vgl. Ragn. S. c. II u. Edz. Übers.
S. 230. *
L(^iiiundr. m., ein norwegischer
Bauer. — N. 238, 2.
Lofarr, m., ein Zwerg. — N. 20, 2.
Lofn, f. (e. Love vglt. Vigf.), eine
Asin. — N. 43, 15.
Logi, m. (urspr. wohl ein elementarer
F e u e r d ä m o n , in Gylfag. als
Hausgenosse des Ulgaröa-Loki auf-
gefaßt). — N. 62, 18.
Loki, in., vgl. Einl. p. 119/fr., Golther
Myth 406 fg; Mogk [Göschen)
S. 54 fg.; Olrik Geistesleben S. 28,
eine zu den Äsen gezahlte mythische
Gestalt, nach Bg. Stud. (Reg. s. Loki)
= Lud f er; anders R. M. Meyer
335 fg. — N. 27, 18; G. Loka 74,
17; D. 53, 22; A. 106, IG; 110, 3.
Loptr, TD., der persönlich aufgefaßte
Luftkreis (Mogk; vgl. loptn.), später
ein Beiname des Loki. — N. 37, 5 ;
Lokas. 47, 3.
Lundr, m. {vgl. lundr m.), Name der
Stadt Lund (in dem früher däni-
schen Schonen). — D. 251, 20.
1. Lyngvi, m., einer der Söhne des
Hundingr; vgl. D. II. II, 325. —
N. 167, 25; G. 177, 18.
2. Lyngvi, m. (s. lyng u. lyngormr),
eine kleine Insel {mythische Ort-
liehkeit). — N. 40, 14.
Lii'Mngr. m., eine mythische Fessel.
— D. 39, 2; A. Lseöing 38, 19—20.
* Vgl. Var. zu 38, 19 u. Mob.
Anal. Norr.2 p. VIII.
Lseräftr, m., ein mythischer Baum;
urspr. viell. als Wipfel der Welt-
esche zu denken (Golther S. 529);
nach Beitr. 12, 227 = Glasir, q. v.
— An Zus.hang des Stammes mit
1. laurus dachte Bg. (Stud. 557). —
N. 49, 15.
Logr, m., eigentl. See (lQgr), mit
suffig. Artikel LQgrinn spez. der
Mälar-See in Schweden. — N. 3,
12; D. Leginum 3, 12-15.
M.
Magni, m., vgl. megin n., ein Sohn
des Gottes f»örr. N. 89, 7 ; 104, 22.
Manna — Müspell
265
Manna = hcngill. m. =I>engill, q. v.
Mardoll, f. , B e i n a m e der Freyja {vgl.
-dallr in Heimdallr). N. 43, 11.
Markus, m., mehrere skaldische
Dichter, der bekannteste M. Skegg-
jason (fll07 cf Guöm. pörlaksson
Uds. 121) scheint auch 145, 17
gemeint zu sein.
Mänagarmr, m., {vgl. Garmr), eig.
„Mondhund" , der den Mond ver-
folgende Wolf (= Hati? q. v.);
vgl Einl. p. 83. — N. 15, 25 ; hier
wird jetzt ein Mißverständnis von
VqI. 43, 7 angenommen; vgl. D.
Alt. V, 125; F. J. Gg. 95.
Mäni, m., eine Personifikation von
mäni (q. v.). — N. 15, 3: 15, 8;
G. Rgm. 23, 3; A. 14, 18. — Als
Schwester des M. wird Regm. 23, 3
die Sonne bezeichnet.
Menja, f. (zu men n.? Vgl. auch
Kock in Ark. 14, 262), Gefährtin
der Fenja, q. v. — N. 125, 1;
A. 125, 16.
Mfögarör, m. (vgl. g. mif>garda-
vaddjus, midjasveipains, midjun-
gards), eine überwiegend dem poet.
Stil angehörende Bezeichnung der
Erde (arx media s. mediterranea
Eg.). — G. Miögarös veorr (= pörv)
VqI. 56, 2; D. Miögaröi 13, 5;
A. 12, 9.
* Gegenüber D. Alt. V, 124;
R. M. Meger 468 möchte ich der
von D. H. II, 187 gegebenen Er-
klärung beipflichten, wonach M.
zunächst die Umzäunung, dann
wohl auch das Eingeschlossene
meint; so ist außer Grm. 41, 1 — 3
auch undir M. 13, 5 zunächst die
Umzäunung gemeint.
Miftgarftsormr, m., Bezeichn. eines
myth. Ungeheuers, der Welt-
Schlanr/e, d. h. des die ganze Erde
umgebenden Weltmeeres; an den
Leviathan dachte Bg. Stud. 10 fg.
— N. 37, \5; 69, 7; G. 70, 1; D.
71, 17; 84, 2; Acc. 72, 3; 83, 16.
Mist, f., Wolke (Beitr. 16, 508);
vgl. e. mist Nebel; eine Walküre,
die Grm. neben Hrist als Mund-
schenkin O'öins aufführt. — N.
Grm. 36, 1.
Mjoövilnir, m. , Metwolf {Met-
schlucker F. J.), ein Zwerg. —
N. VqI. 11, 10.
! Mjolnir oder Mj^llnir, Nor. § 306,
m., Zermalmer [nach Ark. 19, 331
= Blitz, aus dem Slaiv.), der
Hammer des Gottes |>örr. — N.
30, 9; 54, 13: D. 76, 3; A. 57, 10;
59, 20; 89, 7 '."
Mi mir. m., vgl. § 54'); ein den
Äsen, zunächst O'öinn befreundeter
Riese; vgl. neben Gylf. auch Yngls.
G. IV; D. Alt. V, 6 u. fg. {s. Reg.)
Müller, Myth. S. 114'); Golther
179 fg.; R. M. Meyer 167. — N.
20, 14; G. Mimis VqI. 24, 4; auch
Mims VqI. 47, 8; D. 83, 10.
Mimisbrunnr , m., der Brunnen
des Mi mir; vgl. D. Alt. V, 100 fg.
— N. 20, 13; G. 83, 9.
MoÖguör, f., die kriegsmutige? (F.J.),
Wächterin an der Gjallarbrü
(q. v.). — N. 76, 18.
Mööi, m., der mutige, zornige (vgl.
rnöör m.), Sohn des Gottes porr.
— N. 89, 7.
Möftsognir, m., Mutsauger? (F. J.).
Zu möör = müde u. g. svögatjan
= seufzen gestellt Beitr. 21, 107; ein
Zwerg. — N. 18, 9.
Möinn, m. (zu mör. m. das Moor,
F. J.), ein Drache. — Grm. 34, 4.
i Mundil fari , m.; eine mythische
Person; Einl. S. 81; P. Br. VII,
241. — N. 14, 16.
Mundiaf jall oder Mundjaflall, n.,
(Mundja = the mounts, the Alps
Vigf. ), das Gebirge par excellence,
die Alpen; vgl. Nachtr. — D. 258, 7.
Muni im, m., mit Gedächtnis begabt,
vgl. rauna; ein mythischer Rabe.
— N. 49, 1; Grm. 20, 1; ;., 4;
A. Grm. 20, 6.
Müspell, n., örtlich im Süden ge-
dacht = Alüspellsheimr (q. v.); zur
Etymol. vgl. Golther Myth. 539,
Mogk (Göschen) S. 97: „nur durch
Mißverständnis ist aus dem Vor-
gang (der Erdvernichtung) ein per-
sönliches Wesen geschaffen." —
Teihv. ähnlich, doch als mündliche
Verkündigung (= 7iQO(pt,iia.) vom
Welt-Unterg., dann = Welt-Unterg.
selbst gefaßt Beitr. 21, 108 fg. -
N. 7, 7; G. Müspells megir 17,
1 — 2; darunter sind die Bewohner
der südlichen Flammenwelt, die
Feuerriesen gemeint, so auch M.
lyöir VqI. 51, 2 — 3; zur Konstr.
D. H. II, 67; 1). Müspelli 8, 13.
266
Müspellslieiinr - Niöhoggr
MüspelLsheimr, m., die südliche
FlammentoeU, die Äquatorial-
zooe, als Gegensatz zu Nil] heim r,
der (nördl.) Polarzone; vgl. übr.
R. M. Meyer 356. — D. 8, 11.
Mysingr, m., ein sagenhafter See-
könig; vgl. EM. p. 146; D. H II,
607. - N. 125, 14; Ü. 125, 17.
Mokkrkälfi, m. der Lehmriese
im Gefolge des Hrunynir, EM.
p. 108; Heuer Beltr. 19, 513 '). —
N. 104, 1; I). 104, 18.
N.
\aglfar, n.; das mythische Toten-
schiff. — N. 55, 4; 82, 7; 82, 11;
Vol. 50, 8; G. 82, 10; D. 82, 12.
* Der geistvollen Erklär, von
Nor. § 251, 3, wonach N. «mcJ& /aw£-
focfe = Leichenschiff wäre, scheint
auch F. J. (Reg. zur Sn. E.) <fo'e
ältere Erklär. {Nagelschiff) vorzu-
ziehen. Diesen Ausdruck habe ich
Z. Z. 28, 331 auf ein Sternbild
bezogen; Naglfari m. würde das-
selbe, aber persönlich gefaßt, be-
deuten (ib. 332).
Naglfari, m., eine mythische Person.
— N. 14, 4.
Nanna, f., die tüchtige {F. J., g.
-nannjan wagen), vgl. R. M. Meyer
332; die Gemahlin des Gottes
Baldr. — N. 76, 1; G. 36, 15.
1. Narfi oder IVorfi, m.; vgl. Golther
522 n 2), ein Riese. — N. 14, 1.
2. Narfi oder JYari, m. (vgl. auch
2. Väli u. Golther 42V)), ein Sohn
des Gottes Loki. — N. 37, 12; 80, 9;
A. 80, 10.
Nauft, f. (vgl. nauÖ f.), der Name
für das dem lat. N. entsprechende
Runenzeichen, doch ist dabei
die Grundbedeutung von nauÖ zu
beachten in Stellen wie Sigdr. 7, 6.
\aiit. f. (Not F. J.\ ein mythischer
Fluß. — N. 50, 11.
\aiiin. m., ein Zwerg. — N. Vol.
11, 5.
* Zu Nainn u. När vgl. när m.
Näl, f. (auch N9I, vgl. g. nej)la;
$ 28, 3; 55, 1), anderer Name
für Laufey, die Mutter des Loki
(vgl. Bg. Stud. 76). — N. 37, 6.
När, m., ein Zwerg. — N. Vol. 14, 5.
Nästrandir, PI. f. [eig. litora mortu-
orum Egj, ekr Leichenstrand,
Hizeichn. eines Straforte8 in dt r
Unterwelt; nach Gg. c. LH «•«<
nach Untergang der Welt bezeug 1,
vgl. F. J. Gg. 98. — D. 88, 4.
* Selten ist der Sing. NästrQnd.
so Hell, im Dat. VqI. 38, 3; doch
vgl. die Var. bei H. G.
I Nepr, m., Vater der Nanna. -
G. 76, l.
Nepsdöttir, f., Tochter </es Nepr.
Beiname für Nanna. — G. 36, 15.
\ioaijoll, PI. n. (montes tenebrosi
Eg . ); eine mythische Örtlichkeit.
D. 88, 2.
Niöi, m. (vgl. niö n.), ein Zwerg.
— N. Vol. 11, 1.
Niflheimr, m., Name der (nörd-
lichen) Nebelwelt, der Polarzone.
— N. 7, 2; D. 8, 12: A. 38, 5.
Niflhel, f. (vgl. Niflheimr u. Hei), eine
mythische Örtlichkeit, nicht gan z
strenge von Niflheimr geschieden,
vgl. 6, 18, N. 15; aber als unter-
irdischer Straf ort gedacht, wie das
Reich der Hei in späterer Zeit, vgl.
EM. p. 78 a; Mogk suchte P. Br.
VI, 521 zu zeigen, daß beide Namen
(von denen N-heimr der ältere) auf
einen Ort zu beziehen seien. —
A. 6, 18; 54, 17.
Nifl Ungar, PI. m., die Nibelunge,
im Norden gleichwertig mit Gjük-
ungar, N. 118, 22; G. 120, 21.
Niflungr, m. (=mhd. Nibelunc), nach
225, 19 ein Sohn des Hqgni; die
Hss. bieten hier Hniflungr; Ger. zu
Atlm. 44, 5 (= 3a) tritt dafür ein,
in allen Fällen so zu schreiben,
auch Hniflungar.
\ikarr. m. = Hnikarr. ein Bei-
name O'öins. — N. 6, 5.
Nikuz, m. = Hnikuor (Nikuör), ein
Beiname O'öins. — N. 6, 5 vgl.
Grm. 48, 2.
NjorÖr, m. (lautlich = Nerthus,
Golther 219; § 64, 2), eine urspr.
v a n i s c h e Gottheit, vgl. Einl.
p. 111; Mogk (Göschen) S. 83. —
N. 31, 14; 46, 11.
Niöhoggr, m., ein mythisch. Drache
der an der Esche Yggdrasill nagt.
— N. 20, 12; Vol. 39, 7; G. 23, 5;
D. 23, 8.
* Wie die 4 Hirsche in Grm. 33
von dem Str. 35 erwähnten H. ab-
Nipingr — Ööinn
267
zuleiten sind, so die zahlreichen
Grm. 34 genannten Schlangen alle
von N. (Boer in Ark. 22, 150). —
N. selbst entspricht nach Bg. Stud.
452 der Schlange Gen. 3.
TVipingr, m., ein Zwerg. — N. VqI.
11, 6.
IVorftmenn, PI. m.; die Nor d m ä n n e r ,
urspr. = Norweger , im weiteren
Sinne = Skandinavier, so N.
124, 10 Var.; H. Z. 23, 166.
IVoröri, m., gm Zwerg. — N. 11, 15;
vgl. VqI. ü, 2.
Norörlond, P\.n., die skandinavischen
Nordlande, Skandinavien. — Ü.
212, 22; A. 23i, 5.
JYoregr, m. {wahrscheinlich für Norö-
vegr, vgl. Vigf. s. v. ; Ark. 9, 144^,
Norwegen. — D. 136, 3; 143,
20; 238, 13; A. Ü0, 11; 231, 16.
* /)«e Messung Nöregr bei Skal-
den (Vigf. s. v., Siev. P. Br. VI,
290) meint ivohl nicht Naturlänge
des Vokals, sondern Ton- oder Po-
sitionslänge {= Norövegr), ist daher
in Prosa kaum festzuhalten; Nor.
§ 244; etwas anders gefaßt Abr.
§ 10, 2.
Norna-Gestr oder Nornagestr, m.
(eig. Parcarum Gestr), eine sagen-
hafte Person, in der O'öinn sich
birgt. — N. 259, 19; A. 244, 5.
* Die gewöhnt. Bezeichn. ist Gestr.
q. v.
JVöatüii, PI. n. (nöi = gr. vavg Vigf.;
Mogk S. 83), eine mythische Ört-
lichkeit. — N. 31, 15; G. 32, 13;
D. 32, 12.
JVöri, m., ein Zwerg. — N. VqI.
14, 8.
* Nöri nach Siev. P. Br. VI, 286
u. Vigf. s. v. nör.
Nött, f., die personifizierte Nacht
{vgl. nött f.). — N. 14, 2; A. 14, 8.
Nytj f., die nützliche {fischreiche? F.
J.) ein mythischer Fluß. — N. 50,
11.
Nyi, rn. {vgl. ny n.), ein Zwerg. —
N. Yöl. 11, 1.
Nyr, m. {vgl. nyr adj.), ein Zwerg.
- N. VqI. 12, 5.
Nyräfcr (nyr adj., räÖ), m., ein Zwerg.
'— N. VqI. 12, 5.
\onii, f. {vgl. Nanna?), ein mythischer
Fluß. — N. 50, 11.
Norfi (= 1. Narfi) od. richtiger Norr?
(§ 51, 1; D. H. II, 161; Bugge
Helg. S. 97); N. 14, 1.
Xorvasund. n., ist im Plur. Dat. 163,
33; l£i, 4 woM wwr a?s mythische
Örtlichkeit od. sonst als Entstellung
von Orvasund (H. H. I, 25, 7 vgl.
Ba. p. 194) zu fassen, nicht —
Njörvasund {vgl. Vigf. s. v. ; D. H.
II, 329).
o.
Oddrün, f.. nach nordischer Auf-
fassung eine Geliebte des Gunnarr
{vgl. das eddische Lied Oddrün-
argratr). — A. Oddrünu 211, 23.
Ofnir, m. (F. J. O'fnir; zu vefa?),
ein mythischer Drache. — N. Grm.
34, 7.
Ori, ra. (Ori? der rasende F. J.), ein
Zwerg. — N. VqI. 11, 9; 15, 5.
Orkneyjar, PI. f., die {eine Zeitlang
von Norwegen abhängigen) Orkney-
Inseln im Norden von Schottland.
— G. 140, 13.
Orkningr, m., angeblich ein Bruder
der Kostbera. — N. 219, 25.
Otr, m. {vgl. otr), der Bruder des
Fafnir und Reginn. {Über die Epi-
sode von Otr vgl. Raum. Germ. 26,
280 fg.; M. Müller, Myth. S. 115.—
N. 114, 15; 173, 6.
Otto keisari ist 237, 5 der deutsch-
römische Kaiser Otto II, der das
nach dem Feldzuge Ottos I. {972),
auf den sich Saxo (ed. Holder)
S. 325, 25 bezieht, wiederhergestellte
Danavirki (q. v.) nach längerer Be-
lagerung einnahm, im Jahre 975;
vgl. den £>ättr Otto keisara der
O'lafs s. Tryggvasonar Fiat. 1, 107 fg.
— Bei nordischen Schriftstellern
wird Otto II. als inn ungi oder inn
rauÖi von den gleichnamigen Kaisern
unterschieden.
o.
OMnii, m. {vgl. 1. vates; F. 308; ahd.
Wuotan; § 27, 3), der höchste
Gott des altnord. Göttersystems,
vgl. Einl. p. 95 fg.; urspr. Wind-
gott? {so auch R. M. Meyer 248)
dann Führer der Seelenschar {Mogk
268
O'ßr — Rekkr
9. 48). — N. 10, 6; G. O'öina 31,
4; I). 42, 12; 75, 6; A. 84, 6; Voc.
Vgl. 28, 7. KpZ. auc* N. 150, 10
M. 10.
<^r, in.. § 50*), ein als Geliebter
der Fifvja bezeichneter Vanengott;
Golther Myth. 288; Einfluß der
Adonissage vermutet Bng<je Stucl.
S. 403. — N. 43, 5; G. 43, 10;
VqI, 25, 8 O'ös mey (Oöi uxorem
5 Eg.).
Oörerir (2). ^ft. F, 273) od. Oörcerir,
m., nach 97, 13 der Kessel, in
dem sich der Dichtermet befand;
nach Hqv. 107, 4 die bez. Flüssig-
keit selbst; Bugge Stud. 531 faßt
0. als Unsterblichkeitstrank. — N.
97, 13; G. 98, 17; Ü. WO, 9.
Öinn, m., ein Zwerg, der Vater
des Andvari. — VqI. 11, 10; Regm.
, \ 2-
Okölnir, m., «jne mythische Ort-
lichkeit; r#/. B. zu VqI. 37, 6;
6fer., Übers.; Boer ZZ. 36, 308. —
D. 88, 2.
Öläfr {in Versen, auch Aleifr vgl. § 12,
1; 34, 2; 48, 1; verkürzt Ölafr)
konungr Tryggvason, in., einer der
bekanntesten norwegischen Kö-
nige, 995—1000; vgl. die O'lafssaga
Tryggvasonar der Heimskringla,
Flateyjarhök u. w. — N. 235, 1
vgl. 235, 12; G. 237, 9; D. 237, 22.
Omi, m. (der Lärm er?), ein Bei-
name O'öins. — N. 6, 6; Grm.
, *9> 8.
Önarr, in., ein Zwerg. Vgl. 11, 9;
vgl. B. N. F. 27 a; 14, 5 (Äfcr Fa>\
für Annarr, Anarr; für O'n. vgl.
Bugge a. a. 0., Einl. S. 80 u. Mogk
Beiträge 6, 525; dieser setzt ön =
, ignis).
Ori s. Ori.
Öskaptr, m., eine mythische Ort-
lichkeit, die verschieden erklärt
wird; die Fass. der V. S. und
O'sköpnir Fäfn. 15 scheinen bedeu-
ten zu sollen = nicht geschaffen
(so Ger.), anders erklärt von Kock
in Ark. 27, 138. — N. 180, 22;
vgl. die N.; dieselbe Ortlichkeit
scheint 83, 2 als YigiiÖr bezeichnet
zu sein; vgl. Vaff)r. 18, 1.
Öski, m. (Wunscherf aller ? F. J.),
ein Beiname O'öins. — N. 6, 5 ;
Grm. 49, 8.
R.
Raiidyriü, f., 8. Griör; rond f. der
(Schild-)Rand, eine Walk Are. —
Grm. 36, 7.
Randver oder Randverr, ni., der
Sohn des Königs Jormunrekr. —
N. 121, 19; 227, 10; G. 227, 28;
A. Randve 121, 15; Randver 228,
7 ; diese (jüngere) Form habe ich
in V. S. gewählt. Zur Flex. vgl.
§ 48, 3 (HloJ)ver) u. Nor. § 295 u.
Anm. 5) ; vgl. auch RaudgriÖ.
Ratatoskr, m., ein mythisches Eich-
hörnchen. — N. 23, 4.
Rati, m., ein Bohrer. — N. 99, 20.
* Bugge Stud. 468 erklärt Rati
auch Hqv. 106 (= 105 H. rj.) als
„Rattea u. RatatQskr als „Ratten-
zahn" (ags. tusc Stoßzahn).
RauttabJQrg, PI. n., eine Ortlichkeit
in Norwegen, vgl. Fiat. III, 686.
— G. 163, 31.
Räftgrift, f. (vgl. Randgr.), eine Wal-
küre. — N. Grm. 36, 7.
Räösviftr, m., ein Z w erg. N. VqI. 12, 7.
Rän, f. (älter R<in; § 55, 1), Ge-
mahlin des ^Egir. — N. 109, 10:
G. 173, 29.
* Bugge hält R. für keine urspr.
nord. Gottheit; den Namen führt er
Heljied. p. 42 auf irisch ron =
Seehund zurück; früher (Stud. p. 20)
nahm er Entstellung aus 1. aranea
an. — Andere denken an Ver-
wandtschaft mit rän n. Raub {F.
250); Kock in H. Z. 40, 205 erklärt
R. aus * Räön von räöa ; vgl. schwed.
sjörä = hafsfru.
Refill, m., ein Schwert; vgl. blööref-
ill. — N. 116, 22.
Reginleif, f., eine Walküre. — N.
Grm. 36, 8.
Reginn, m., § 48, 1; 50, 3, als
Zwerg Vol. 12, 7 (vgl. H. G.), wo-
für Rekkr in Sn. E. erwähnt ; Bruder
des Fätnir N. 116', 11; G. 117, 8;
I). 182, 27; A. 114, 14. — Er wird
meist als Zwerg, doch auch als
Riese bezeichnet (D. H. 400; Gol-
ther, Mißh. 160).
Reifnir, m., ein Seekönig (Sn. E.
1, 548); in der kenning: Keifnis
raef'r = tectum piratae = clypeus
Eg. — G. f, 1; vgl. nefrviti.
Rekkr, m., 8. rekkr m., der Kämpe
(F. J.\ ein Zwerg. N. VqI. 12, 7.
Rerir — Siggeirr
269
Rerir, m.f der Sohn desSigi; Bugge
Stud. 531; D. Alt. V, 273. — N.
150, 16; G. 152, 1.
Ri&ill, m.; ein Schwert. — N. 182,
2; 245, 6.
Rindr, f., § 59, 1 ; eine Riesentochter,
Mutter des 1. Väli. — N. 45, 10;
G. 36, 9.
* Über die Liebe des O'öinn zu
Rindr vgl. Saxo Gr L. III
Rin, f, § 55. 1; der Fluß Rhein.
— N. 223, 20; G. 200, 28; g, 2
(Rinar söl = gull, vgl. eldr allra
vatna = gull Sk. XXXII); D. 120,
11; A. 194, 8; 243, 6.
Rosta, f., oder Röta f., eine Wal-
küre. — N. 45, 8.
Roma, f. {zur Flex. vgl. Vigf. s. v.),
oft indeklinabel; i). Roma 25£, 2.
Romaborg, f., tf*e Stadt Rom. —
G. Römaborgar riki = das römische
Reich 124, 7; 258, 9; D. 258, 13.
Römariki, n., rfasrömischeReich.
— A. 258, 20.
Röta f. s. Rosta f.
Rassir, m., angeblich ein Sohn von
Hälfdan Gamli, richtiger Personi-
fikation von raesir = ags. raesva =
Führer; vgl. Vigf.). — N. 145, 12;
g, l (hier = princeps).
Rsevill, m., ein Seekönig; in der
kenning Raevils hestr = skip {vgl.
Sk. LI). — G. Raevils hesturn Regm.
16, 2.
Rognir, m.; Beiname des O'öinn
(vgl. Eg. L. Poet.) G. Sigdr. 15, 6
Var. Ein Wagen des O'öinn wird
in den mythol. Gedichten nicht er-
wähnt; ist reiö RQynis als ein Ge-
stirn zu verstehen ? vgl. dän. Karls-
vogn = der große Bär, Simrock
Myth.3 204. — Vorgezogen ist Hrung-
nis (bana), s. Hrungnir.
Roskva, f., die rasche, Schwester
des pjalfi. — N. 57, 5; A. 57, 24.
s.
Saör, m., Beiname O'öins. — N.
Grm. 47, 1.
Sanngetall, m., Beiname O'öins.
— N. Grm. 47, 2.
* Beide Namen zu saör, sannr
adj.; der zweite zu geta, der recht-
et rmutende F. J.
Saxar, PI. m., ^Sachsen, oft im
weiteren Sinne = die Deutschen. —
N. 213, 24; A. Saxa 136, 10.
Saxland, n., das nördliche Deutsch-
land [weil überwiegend von sächsi-
schen Stämmen bewohnt), auch =
Deutschland überh.; so im Dat.
143, 8; 259, 14.
Saga, f. (über die Schreib, vgl. Lex.
Poet., B. zu Grm. 7, 4), eine Göt-
tin; D. H. II, 175; eine Hypostase
der Frigg nach Moqk (Göschen)
S. 89. — N. 42, 15.
* Der Einleit. p. 125 angenom-
mene etymol. Zusammenhang mit
saga (vgl. auch Vigf. s. v.) ist nicht
zweifellos; F.J. übersetzt „Seherin".
Sekin, f. (F. J. Soekin zu scekja) ein
mythischer Fluß. N 50, 7.
Sei und, f., älterer Name der dä-
nischen Insel Seeland (später
Saelund, auch Saelundr? s. Eg. ;
zur Etymol. vgl. Vigf. und Bugge
Rökst. p. 60; nach Ark. 6, 241 die
an Seehunden (selr m.) reiche Insel.
— D. 3, 13; A. 3, 10.
Sessrumnir, m.; viele Plätze fassend
F. J., Name eines Saales in Fölk-
vangr, q. v. — N. 34, 1.
Sif, f., Gemahlin des Gottes pörr;
ihre Verehrung fällt wohl in die
Zeit der allegor. Namengebung vgl.
sif f.), Golther Myth. 262 2 nach
Mogk. — N. 109, 4; G. Sifjar 36,
11; D. Sif 110, 3; 111, 21; Sifju
110, 5; A. Sif 102, 9. — Zur Flex.
xgl. § 57; 2.
Sigarr, m., gebildet wie Gunnarr (q.
v.), ein sagenhafter nord. Held,
doch ist die kurze Erwähnung 195,
18 und 213, 8 nicht ausreichend,
um zu ersehen, ob an beiden Stellen
derselbe gemeint sei und ob der Si-
garus rfesSaxo Gr. (L. VII, p. 228 fg.
Hld.) ganz dieselbe Person. Vgl. auch
D. Alt. V, 393. Die 146 Note 9) gen.
Siklingar sind nach Bugge Helg. p.
128 als *Siggeirlingar zu erklärten.
Dieser und die fg. 15 N. zu sigr.
SigfoÖr, m., Nor. § 349 2, Beiname
O'öins. — N. Grm. 48, 2.
1. Siggeirr, m., König von Gautland
(q. v.). — N. 152, 15; G. 152, 26;
D. 152, 21; A. 155, 28.
2. Siggeirr, m., in Verbindung mit
Sigarr (q. v.) genannt im N. 213, 9.
270
Sigi
Skafiör
Sigi. in., nach der VqIss. ein Sühn
O'öins «Aik. 17, 43), ur8pr. io6M
ein Beiname dieses Gottes. — N.
149, 1; G. 150, 1; A. 150, 26.
Slgmundarson, m., Beiname ctes
SiRurör (i.). -- N. 177, 8.
1. Signiundr, m. [vgl. Guömundr;
§ 64, 4), Sohn des Königs Volsungr
(q. v.). — N. 123, 5; i5J^; 4; 153,
14; G. Sigmundar Ü7, 1; 150, 15;
213, 7; D. 158, 35; A. 157, 8.
2. Sinn m mir. m., Sohn des Sigurör
(1) und der- (iuörün. — N. 120, 2;
198, 6; A. 119, 11.
Signy, f., die Schwester des l.Sig-
mundr, Gemahlin des 1. Siggeirr.
N. 152, 4; G. Signyjar 152, 17;
1). Signv 153, 28; Signyju 157, 1,
35 (vgL% 57, 2).
Sigrün, f., Tochter des Königs
Hogni (2), Geliebte des Helgi. —
N. 16*5, 17; G Sigrünar 166, 7.
Sigtryggr, m., § 51, 1; ein sagen-
hafter König. — N. 145, 8.
Sigtyr, m., vgl. Tyr*, Siegesgott, Bei-
name O'öins. — G. Sigtys x, 3.
Sigun oder Sigyn, f., Nor. § 318;
Gemahlin des Loki. — N. 37, 11;
80, In; 93, 2.
Sigurfoarkviöa, f., das Sigurdlied.
Es scheint dasselbe Lied gemeint zu
sein, das fragmentarisch in der L.
Edda (Brot af SigurÖarkviÖu) er-
halten ist. — D. 206, 25.
1. SigurÖr, m., § 64, 4 (SigorÖr in
Reimen; als älteste nordische Form
wird Ark. 5, 135 fg. Sigvorör, d. h
Sigwart, vermutet; danach haben
neuere Hrgb. der L. E. die betr.
Form in den Text gesetzt), Sohn
des Sigmundr (1), der Sigfrid der
deutschen Sage, nach seiner berühm-
testen Tat häufig auch Fäfnisbani
{vgl. Fäfnir) genannt. — N. 117, 3:
G. 119, 29; D. 119, 1; A. 117, 1;
vgl. auch N. 171, 18; G. 171, 14
u. w.; V. 197, 31.
* Der frühe Tod des Helden
rechtfertigt die Bezeichnung Sigurör
sveinn = Jung -Siegfried, so im Gen.
121, 13; vgl. Raum. II, 38; über
die Kämpfe mit den Gandalfs Söh-
nen u. Starkaör s. Symons H. S.
670. Als besonders wichtig bez. der
Geltung des Helden im Norden be-
achte 117, 3; 123, 7; 171, 17;
212, 20.
2. Sigurftr Hringr, m ., ein sagen-
hafter {zunächst schwedischer ; dann
auch dänischer) König, der Vater
des Rapiarr Luöbrök.
Vgl. über Sig. Hr. namentlich
efasSogubrot Fas. J, 363 fg., spez.
]>. 376 fg.; bez. der neueren For-
schung beachte F. J. in Ark. 10,
130 fg..
Silf rintoppr , m., mit silberweißer
Stirnlocke {F. J.), vgl. Gullt., ein
mythisches Pferd. N. 21, 9.
Siniul, f., Tragstange an dem
mythischen Wasserbehälter Scegr.
N. 15, 7.
Sindri. m., der das Eisen glühen laut
{F. J , vgl. sindr) , zunächst ein
Zwerg (Vol. 37, 4), als mythische
Ortlichkeii {irrig?) 88, 3 genannt.
SinfJQtli, m., nach nordischer Auf-
fassung Sohn des Siumundr (1) und
der Signy. — N. 123, 7; 158, 12;
G. 161, 23; Dat. 158, 18, 33; 160,
11 ; A. 161, 19.
* S. (ags. Fitela) = ahd. Sintar-
fizzilo ; nach Kögel in Pauls Grund-
riß so gen. bez. der inzestuösen Ab-
stammung des S. [eigentl. schlacken-
farbig); nach Beitr. 16, 509 lautl.
im ersten Teile zu as. sinlif, sinnaht,
nhd. Singrün {Immergrün) gehörig.
— Vergleich, mit der Herkules-Sage
s. Beitr. 35, 465 fg.
Sinir, m., der sehnenstarke {F. J.),
ein mythisches Pferd. — N. 21, 9.
Sjpfn, f., die liebeweckende. {F. J.),
eine A ?in. N. 43, 12.
Siö, f., mythischer Fluß. N. 50, 7.
Siöhottr, m., Beiname O'öins. —
Grm. 48, 1.
Siöskeggr, m., Beiname O'öins. —
Grm. 48, 1.
* Beide Namen beziehen sich auf
die äußere Erscheinung; vgl. siör,
ad}.; hottr, skegg. ; Siö = langsam
F. J.
1. Skafti, f., eine urspr. vielleicht fin-
nische G ö 1 1 i n , als Tochter des
Sturm-Riesen J>jazi bezeichnet; Mül-
ler, Zur Mythol. 101*. — N. 32, 8;
80, 14; 95, 18; G. 96, 7.
2. SkaM. m., ein sonst unbekannter
Mann, viell. verwandt mit Skandin-
avia (Ark. 17, 44 fg.). — N. 149, 3.
Skafiör od. Skäfrtr (so Siev. P. Br.
VJ, 303), m., ein Zwerg. — N.
Vol. 15, 8.
Skatalundr — Starkaör Störverksson
271
Skatalundr, m., eine mythische Ört-
lichkeit, wohl = Hindarfjall; D.
H. II, 421. — D. i Skatalundi Helr.
9, 2.
Skaldaspillir , m., Beiname des
Skalden Eyvindr, q. v.
Skcgyold oder SkeggjQld, f., eine
Walküre. — N. Grm. 76, 3.
SkeiÖbrimir, m., die Rennbahn (skeiö
n.) durchtosend?, ein mythisches
Pferd. -- N. 21, 9.
Skilfingr, m., Beiname O'öins. —
N. Grm. exe. (54, 4).
Skinfaxi, m.; mit leuchtender Mähne
(skin, fax), ein mythisches Roß; als
Sonnenroß gedacht. — N. 14, 13.
Skirfir, m.; ein Zwerg. — N. VqI.
15, 7.
Skjoldr, m. (skjoldr m.; ags. Scyld,
Scioldus bei Saxo L. I), ein sagen-
hafter (dänischer) König. — N.
124, 1.
Skjoldungar, PI. m., die Skjöld-
unge, das von SkJQldr abstammende
Königsgeschlecht. — N. 124, 1.
Über die Zweideutigkeit des
betr. Namens s. D. H. 11, 620.
Skiöblaönir ? m . , ein mythisch. Schiff,
das bald O'öinn, bald Freyr gehört;
gemeint ist wohl die Wolke (Altd.
Bei. 265). — N. 55, 3; Grm. 44, 3;
D. 55, 2; A. 55, 5; 110, 8.
Skirnir, m.; Diener des Freyr,
urspr. wohl ein Beiname des Gottes
selbst {Müller, Myth. 122). - N.
39, 17; D. 83, 19; A. 46, 13.
Skrymir, m.; Var. Skrymnir; nach
68, 5 aas UtgarÖa-Loki, ein Eiese.
— N. 59, 1.
Skuld, f., eine Norne. — N. 22, 7;
45, 9 als die jüngste N. bezeichnet,
Einl. p. 127a; D. H. II, 42.
1. Skuli I>orsteinsson. m., ein Skal-
de des elften Jahrh. G. J>orlaksson
Udsigt 79. — N. 140, 1.
2. Skuli oder Skyli, m., wird 145,
13 unter den Söhnen des Hälfdan
Gamli genannt. — Nach Vigf. s. v.
ist Skyli = protector; vgl. skjöl n.
Skogul, f., die hochragende (F. J.),
vgl. auch Beitr. 16, 508; eine Wal-
küre. — N. Grm. 36, 3.
Skoll oder SLoll. m., ein mythischer
Wolf, lautl. verwandt mit skolli
= Fuchs; sonst vgl. Hati. — N.
15, 16.
Sleipnir, m. (nach Nor. § 256 für
Skleip-, zu hlaupa = Benner), ein
mythisches Roß. — N. 21, 7; 75,
10; Grm. 44, 5; Gen. Sigdr. 15, 7;
D. 52, 5; 101, 3; A. 52, 3.
* Sl. wurde früher meist als Wind
oder Sturm gedeutet (so Altd. Bei.
185); nach E. H. Meyer, Myth. 148
ist Sl. Nebel u. Gewölk, vom Winde
gejagt.
Sliör, f., (sliör adj. = g.sleips schlimm;
Vigf. s. v.), ein mythischer Fluß. —
N. 7, 5.
Sliörugtanni, m. (s. sliör in vor.
Art.; tonn f.), ein mythischer Eber.
— N. 76, 9.
Slongvir. m. {vgl. Var. u. die Pferde-
namen bei H. G. 476 — 78 mit Var.),
ein sagenhaftes Roß. — N. 138, 12.
Snotra, f., die kluge, eine Asin (Einl.
p. 126). — N. 44, 11.
Snsevarr, m., angeblich ein Sohn
des Hogni (1); vgl. N. 219, 24.
Sok, f., Name einer Insel nach 165,
23; möglicherweise aber Mißver-
ständnis von H. H. !, 51, 3; vgl.
Ba p. 194; Bg. Helgedigt. p. 62 1;
D. H. II, 343 oben.
SÖI, f., eine weibliche Sonnengott-
heit; R. M. Meyer 395. — N. 45,
2 ; eine wohl künstliche Unterschei-
dung dieser himmlischen Sonnen-
göttin und einer irdischen Schönen,
die zur Wagenlenkerin der himm-
lischen Söl gemacht wird, gibt (im
Acc.) 14, 18, 20.
Sölarr, m., angeblich ein Sohn des
Hoyni (1). — N. 219, 24.
Sölfjoll, PI. n., eine Ortlichkeit, wohl
in Norwegen gedacht. — N. 165,
17; A. 162, 33.
Sön, f. (vgl. ahd. suona, Versöhnung ;
Beitr. 16, 540), ein mythisches Ge-
fäß. — N. 97, 13; G. 98, 17; D.
100, 9.
SÖnes,m.; Name eines Mannes 258, 12.
SpangarheiÖr, f , oder Span ga reif).
n. (vgl. eiö n. = isthmus Vigf.),
ein e Örtlichkeit im südlichen
Norwegen, im Amte Mandal.
I). ä Spangareiöi 231, 17.
Spänland, n., Spanien. D. 244, 20.
StarkafcrStörvcrksson,m., ein sagen-
berühmter, ursprüngl. schwedischer
Kämpe, vgl. die Fersonen-Reg. in
272
Suöri — Sviar
K.is. und Fiat., Saxo (Jr. im L. VI.
— N. 2.W, 8; G. 252, 1.
tM<?r gerne Stellung in der nord.
Uhr. vgl. MOllenh. II. Z. 30, 889;
Z>. ,4ft. 7f. V 301 fg.; Golther,
M t/t lt. 257. Über die Doppelnatur
St. 's handelt Olrik Kild 11, 225;
Geistesleben S. 93; in Norwegen ver-
schmolz er mit dem mythischen
Wasserriesen St. (Mogk in Pauls
Grundriß).
Suori, m., der südliche, ein Zwerg.
— N. 11, 14; VqI 14, 2.
Sultr, m., Personifikation von sultr
= Hunger [vgl. g. svultavairpja
dem Tode nahe u. svelta stv.). —
N. 38, 10.
Sumarr, m., Personifikation von sum-
arr, m. {gewöhnlicher sumar n. =
Sommer, s. Vigf. s. v.). — G.
Sumars 27, 4.
Surtalogi, m., eigentl. die Flamme
des Surti (= Surtr, vgl. Nor. § 293,
2), poet. Bezeichnung des von Surtr
zu entzündenden Weltbrandes;
Oh ik, Om Ragn. S. 196; zur Laut-
form S. 228'). — N. 25, 15; 89,
5; Vafpr. 51, 3; I). 89, 14.
Surtr, m., §50a2),<?w* Feuer- Riese,
dem die Zerstörung der Welt ob-
liegen soll; vgl. Einl. p. 121; als
Vulkan- Dämon suchte ihn nachzu-
weisen Phillpotts in Ark. 21, 14 fg.
— Gegen Bugges Deut. (S. = Anti-
christ) wandte sich Müllenh. D. Alt.
V, 26. — N. 7, 9; 82, 19; 84, 14;
180, 21, VqI. 52, 1; Vafpr. 18, 3;
D. Surti 83, 17; Vol. 53, 6.
Suttungamjoftr, m., der Met des
Suttunj>i, poet. Bezeichnung des
Dichtertrankes; R. M. Meyer.
— D. 99, 11.
Suttungi, m., = Suttungr {vgl.
P. Br. 8, 156; auch Surti = Surtr).
— G. 98, 19; 100, 19.
Suttungr, m. (Sup-pungr? vom Sud
beschwert, so Nor. S. 269; Golther
Myth. 352% ein Riese. — N. 98,
9; G. 99, 6—7; A. 98, 11.
Svaftilfari, m., mythisches Pferd. —
N. 53, 4; G. 54, 17; A. 54, 2.
1. Svafnir oder Sväfnir, m., ein
mythischer Drache. N. Grm. 34, 7.
2. Svafnir od. Sväfnir, m., ein Bei-
name O'öins. — Ln der kenning
Svämis salnaefrar = skjoldr oder
skjaldborg {vgl. Sk. XLIX.) G. b, 3.
• 1. u. 2 wird von F. J. als der
schlafende, von Vigf. als a sleep-
maker erklärt
SvafrtyÖ, f., eine Frau im Dienste
der (iuörün. — N. 204, 13.
Svanhildr, f., Tochter des Sj.rUrör «.
der Guörün; Müller, Myth. der H.
S. 164 fg. — N. 121, 13; 211, 21;
226, 30; G. 527. 21; D. 25£, 14;
A. W, 11; 227, 18.
Svarinn, m., ein Zwerg. G. 20, 1.
Svarins haugr, m.. eigentl. Svarins
Hügel, ist 164, 16 im Einklänge
mit H. II. 1. 32 und Prosa vor H.
H. II. 13 {Bugge, Helg. 15 a); für
Sv. h. 20, 1 bietet Vol. i#, 6 frä
salar steini.
Svartälfa heimr, m., eine der neun
Welten, das Gebiet der Schwarz-
elbe oder Zwerge. — A. 39, 18;
115, ö.
Svarthofdi, m., begegnet als Urvater
der seiöberendr oder niederen Zau-
berer des Nordens nur Hyndl. 35.
6 ; sonst mehrfach als Beiname von
Personen in dem Sinne von „Schwarz-
kopfu , vgl. Vigf. u. F. Magn. —
Letzterer ist geneigt in dem Sv. der
Hyndl. einen Schwarzeiben zu er-
blicken; an einen Riesen denken wohl
richtiger E. H. Meyer G. Myth.
143 u. G. Neckel H. Z. 48, 177 2).
SväsuÖr, m. {der liebliche, vgl. sväss,
sväsligr), als Vater des Sumrar be-
zeichnet. — N. 27, 3—4.
SveggjuSr, m , ein Roß. N. 165, 18.
Sveinn, m , mit dem Beinamen tjüg-
uske^g Haraldsson , dänischer
König, 991 — 1014. N. 237, 1.
Sveipuftr, m., ein Roß. N. 165, 17.
Sviöarr oder Sviöurr, Sviörir, m..
Beiname Oöins, vgl. Vigf. s. v.
Sviöarr. — Getrennt als SviÖurr u.
Sviörir 6, 6-7; Grm. exe. {50, 1).
Svipall, m., der veränderliche [F. J. ),
Beiname O'öins. — N. Grm. 47, 1.
Svipdagr, m., ein Kämpe am Hofe
des llrölfr Kraki, vgl. den Svipdags-
pättr der Hrolfs Saga Fas. I, 35 fg.;
ed. F. J. Reg. v. Sv. — N. 136,
13.
SviagriSS, m., ein kostbarer Ring
{mit Eberbild? vgl. griss m. Vigf.,
s. auch Hildigoltr, Hildisvin). —
N. 137, 2; A. 138, 5.
Sviar, PI. m., § 9, 4; Sviones bei
Sviarr — Utgaröa-Loki
273
Tac, die Schweden. — N. 138,
10; D. 138, 13; 139, 4.
Sviarr oder Sviurr, m., ein Zwerg.
- N. VqI. 13, 4.
Svtyjoö, f., Schweden {vgl. Sviar
und t>jöö f.). — N. 3, 1 ; D. Sviftjöö
5, 12; :73£, 9; 143, 19; SviftöÖu
Grott. 13, 2 «ipZ. ftöö § 61, 3; A.
SviftjöÖ i24, 15; 250, 22.
SvqI, f. {vgl. svalr ac?;.), mythischer
Fluß. N. 7, 4; 50, 8.
SvQldr oder Svoldr, auch SvqI, f.,
eine Örtlich keit, wahrscheinlich
eine Insel in der Nähe der vor-
pommerschen Küste oder nach Vigf.
Proleg. zur Sturl. S. p. LXXVlll
ein Sund in der Nähe von Heöins-
ey (q. v). Hier fand O'lafr Tryggv-
ason im Jahre 1000 in einer See-
schlacht gegen die dänisch-schwedi-
sche Flotte und Eirikr Hakonarson
vermutlich den Tod. — A. Svolö
{vgl. aber Var.) f, 2.
Svlflr, f- {vgl. svelgja), ein mythischer
Fluß. — N. 7/5.
Syn, f. {vgl. syn), eine A s i n. — N.
44, 5.
Syr, f. {vgl. syr § 72, 3), Beiname
der Freyja. — N. 43, 11.
Ssehrimnir, m. {vgl. hrim n., sa?r
m.) ein mythischer Eber. — N. 48,
5—6; A. Grm. 18, 3.
SQrli, Sohn des Jönakr u. der GuÖ-
rün. — N. 121, 11; 227, 7; G.
123, 4.
Sekkvabekkr, m. (= the sink bench
Vigf.; Sinkebach, Mogk {Göschen)
89; unentschieden D. H. II, 175;
Ort, wo ein Bach sich hinabstürzt
Ger. Übers.; noch anders gefaßt
Beitr. 12, 264) ; mythische Örtlich-
keit. D. 42, 16.
Scegr, m., ein mythischer Zuber od.
Wasserbehälter. — N. 15, 7.
T.
Tanngnjöstr, m. (= toothgnasher V.,
vgl. tonn f.), und Tanngrisnir, mv
die beiden Böcke des Gottes |)örr.
— N. 30, 6.
Tiggi, m., angeblich ein Sohn des
Halfdan Gamli. — N. 145, 13.
* Nach Vigf. richtiger tyggi =
Führer.
Glossar z. pros. Edda.
Tröja, f., die Stadt Iroja in Klein-
asien. — A Troja {für Tröju, vgl.
Roma D. Roma) 13, 7.
Tyr, m., ein Ase; Einl.p. 114. Mül-
'ler, Zur Myth. 145 2, Mogk {Göschen)
S. 74 fg.; Much, Der germ. Himmels-
gott 2, 29—34; R. M. Meyer S. 51.
— N. 34, 10; G. 34, 18; D. Ty 84,
1; A. Sigdr. 6, 6.
* Vgl. § 2, 5; 52 a; tyr = Gott
überhaupt in Farmatyr; vgl. Einl.
p. 114a.
u.
Uör, m., ein Beiname O'öins. — N.
Grm. 46, 5.
Ullr, m., § 50a2), ein Ase, vgl. Einl.
p. 118. Müller, Zur Myth. 101;
Kögel, Beitr. 20, 35; R. M. Meyer
378 fg. — N. 36, 11; nur im Sinne
von deus od. numen in der kenning::
Ullr irnunlauks {vgl. imunlaukr)
Voc. e, 1.
Uppsalir, PI. m. (salr m.), die Stadt
Uppsala, in älterer Zeit Sitz des
Königs u. auch sonst Hauptort in
Schweden. — G. Uppsala 137, 6; D.
Uppsolum 136, 1; 259, 11.
UrÖarbrunnr, m., der Brunnen der
Urör: urspr. viell. = Mimisbrunnr?
s. R. M. Meijer 475 fg. — N. 21,
4: D. 24, 9; A 23, 11.
Urfir, f., eine Norne, Einl. S. 90
N. 100; Golther, G. Myth. 108;
Mogk {Göschen) S. 30. — N. 22, 7;
G. Uröar VqI. 22, 8.
u.
Ülfr, m., mit dem Beinamen inn rauöi,
ein Beamter des Königs O'lafr
Tryg-vason. — N. 237, 18; D. 238,
2; A. 238, 5.
Ütgarfta-Loki oder Ütgaröaloki,
m.(y^.Ütgarör, Loki), ein Riese,
so benannt im Unterschiede von Loki
= A'sa-Loki, urspr. aber wohl ihm
gleichzusetzen , so Einl. S. 121;
Mogk (Göschen) S 56; Ger. Übers.
S. 337% dageaen R. M. Meyer
S. 258»). — Bei Saxo L. Vlll als
Ugarthilocus in wesentlich anderer
Zeichnung. — N. 62, 16; 67, 1;
G. 61, 9; A. 62, 6; 69, 20.
18
274
Utgarör — V£
l tgaittr, in., eine mythisch* Örtlich«
kcit, auch im Plar. Utgaröar (the
outyard Vigf), urspr. wohl am
Meere [vgl. Fr.'- s v >, jedenfalls im
Gegensätze ~u Miögarör vorgestellt;
nach Mogk u. It. M. Meyer S. 2'.n
die Toten/reit oder unwirkliche Welt.
— N. 61, 5; A. 61, 7.
V.
\ atyrüonir, m. [vgl. prüör; Nor.
v? 3(>6), ein Riese, namentlich be-
kannt durch seinen Wissens- Wett-
streit mit O'öinn, der in den eddi-
schen Vaff)rüönis-mäl behandelt ist.
- N. 9, 1.
Vakr, m.; der wache, ein Beiname
O'öins. - N. Grm. exe. [54, 4).
Valaskjälf, f. {vgl. Hliöskjälf), eine
mythische Örtlichkeit; der Er-
klärung Simrocks „ Wohnsitz Valis"
(s. 1. \ äli) schloß sich Mogk Beitr.
VI, 511 an; nach D. H. II, 174 ist
V. die eigentl. Wohnung des Freyr;
nach F. J. Halle der Gefallenen
(also = ValhQlli; so auch Ger.
Übers. : ähnlich schon Einl. S. 90
A. 102; vgl. auch R. M. Meyer
269. - N. 25, 6.
ValbJQrg, PI. n., eine Örtlichkeit.
— N. 215, 15
Valdamarr af DanmQik, m., ist 213,
22 wohl kein bestimmter dänischer
König, nur eine in Anlehnung an
die dänischen Waldemare erfun-
dene Figur des Sagaschreibers. —
Vgl. übrigens Valdarr Guöikv. II,
19 u. dazu D. H. II, 498.
ValfQftr, m. (vgl. 1. valr), ein Bei-
name O'öins. — N. 28, 1; G.
Vol. 29, 7.
\iilholl. f., eine mythische Örtlich-
keit, Einl. p. 84; über das Ver-
hältnis zu Hei vgl besonders Schul-
lerus Beitr. 12, 221 fg.; nach Mogk
(Göschen) S. 48 „das Kriegerpara-
dies, die Totenhalle, in die nur die
kamen , die den Schlachtentud
starben". — N. 4, 12; g. Valhallar
49, 10; D. Valholl 45, 4; Valhollu
109, 8 [vgl. zu holl § 61, 3); A.
Valholl 28, 2; 74, 7.
Valland, n. — D. af Vallandi Var.
zu Helr. 2, 2; das welsche [süd-
lich von Skandinavien gelegene
Land; hier etwa = Frakkland.
Vanaheimr, m . tim der m un I
ten, der Wohnsitz der Va\
I). 32, 5.
Varinsey, f., eine auch ff. If. I, 39.
2 genannte Insel. — D. 164, 31.
Varinst'Jyrör, m., ein auch H. H. I,
27 , 1U genannter Meerbusen
(vgl. Varinsvik U. Björv. 22, 8); D.
H. II, 330. - N. 164, 7.
Vartari, m , ein sagenhafter pvengr.
X. 113, 10.
1. Väli (Beitr. VJ, 303; Bg. zu Vaf'J.r.
51, 5), Sohn des O'öinn, sonst we-
nig bekannter Ase, auch Ali gen.:
Einl. p. 118; R. M. Meyer
nach Bg. Stud. 208 = Valaho, der
Mann von welscher Abkunft. — X.
36, 9; 89, 4; G. Väla 45, 10.
2. Väli, Sohn des Loki. — X
9; D. Väla 80, 10.
3. Väli, ein Zwerg. Vol. 13, 2 im
Text der Pros. E. = Nah L. K.
Vau, f. (vgl. Var.) — ein mythischer
Fluß. — N. 42, 6.
Väsaftr [vgl. väs n. Beschwerde durch
schlechte Witterung Vigf.), m., der
Großvater des persön lieh gedach -
ten Winters. — G. 27, 7.
Vär oder \qt (§ 55, 1) f., eine Asin,
Personifik. von vär n. = ags. vaer
das Gelübde, vgl. Einl. p. 26, 27^
126 a. — N. 43, 19; v$r gulls =
Weib (vgl. Sk. 81 kona er ok kend
viö allar äsynjur) Helr. 3, 5.
VeÖrfQlnir, m., der in Wind und
Wetter fahl gewordene (F. J.), ein
mythischer Habicht. — N. 23, 3.
Vegsvinn , f. , der seinen Weg zu
finden weiß (F. J.), ein mythischer
Fluß. — N. 50, 11.
Veratyr, m. (verr m., Tyr*), Hei-
name O'öins. — N. Grm. exe. (3, 3).
VerÖandi, f., eine der Nomen,
Nyg. S. 243; Einl. p. 90a. — X.
22, 7.
Vestri, m., ein Zwerg. — N. 11,
14; Vol. 11, 8.
* Die vier Zwerge Austri, Vestri,
Suöri , Noröri sind natürlich als
Personifikationen der vier Himmels-
gegenden zu fassen; vgl. Einl. p. 86.
Yetr, m., vgl. vetr; der personifizierte
Winter. — N. 27, 8; G. 27, 6.
Ve, m. [für Vei? § 65, 3), eine frühe
verdunkelte oder viell. christlicher
Veseti — Vglsungr
275
Vorstellung entlehnte nordische
Gottheit, als O'öins Bruder be-
zeichnet. Vgl. E. H. Meyer, G.
Myth. 265. N. 10, 6; vgl. A. Vea
Lok. 26. 4
Yeseti, m. (vgl. Var.), ein Kämpe
des Hrölfr Kiaki. — N. 136, 12.
Yi'ftfiimr, m., als Vater der Bil und
des Hjüki genannt. — N. 15, 7.
Viöölfr, m., als Ahnherr aller volur
[vgl. VQlva) genannt Hyndl. 35, 2
im Dat.; identisch scheint der von
Saxo L. VII erwähnte Zauberer
Vitolfus; vgl. F. Magn. L. Myth. s.
Viöölfr.
* F. J. schreibt Vittölfr (zu vitt
Zaubermittel), Vif)olfr Ger.
Yiörir, m. (vgl. veör n.), Beiname
O'öins. — N. 6, 7.
Viöurr, m.; Beiname O'öins. —
N. Grm. exe. (49, 7).
Yiggr, m., ein Zwerg; vgl. jedoch
Var. ~ N. VqI 12, 1.
Yili, m. (s. vili m.), Bruder des
O'öinn genannt, viell. christl. Vor-
stell, entsprungen (vgl. Ve m.). —
N. 10, 6.
Yilmeiör, m., als Ähnherr der vitkar
genannt. — N. Hyndl. 35, 4.
Vimur, f., ein mythischer Fluß. —
N. 107, 3; Voc. #, 1.
Vindälfr, m., der Windelf, ein Zwerg.
— N. VqI. 12, 2.
Yindljöni oder Vindlöni, m., als
Vater des personifizierten Winters
genannt. — N. 27. 6.
Vindsvalr, m. (s. svalr adj.), anderer
Name für Vindljön. — N. 27, 6.
A'ingi, m., Dienstmann des Königs
AÜi. — N. 216, 23; 217, 16; Voc.
219, 27.
\ iiHjnir, m.; Schrvinger (des Hammers),
Rieh. M. Meyer 285, Beiname
des Gottes pörr , vgl. Ving-pörr
prymskv. 1, 1. - G. Vafpr. 51, 6.
Yingölf, PI. n., eine myth. Örtlich-
keit; der Auffass. von Braune
(Beitr. 14, 369 V. = vingölf, Wein-
halle) gegenüber hält F. J. Ark. 6,
280 an der früheren = amicorum
(vgl. vinr m.) palatium fest; Eint.
p. 84, 85. — N. 6, 17; A. 17, 21;
28, 2.
Virvir, m., ein Zwerg. — N. Vol.
15, 7.
Yitr, m. (s. vitr adj.), ein Z w e r g.
— N. VqI. 12, 4.'
YiS, f., efo'e frmfo (F.J.), ein mythischer
Fluß — N. 7, 5; 50, 7.
Yiöarr, m., einer der Äsen, Einl.
p. 118; D. H. 11,177; R. M.Meyer
372 fg. — N. 36, 6; 84, 6; 89, 4;
VqI.. 54, 3; G. YiÖarr 106, 22.
ViÖbläinn, m. (vgl. viör, blär), rfer
dritte Himmel der nordischen
Mythologie. — N. 26, 4.
Yifilsborg, f., das spätere Avenches
im Kanton Waadt. — A. 258, 7.
Yigriör, m. (vgl. vig n., riöa; R. M.
Meyer 473), eine mythische Ört-
lichkeit. — N. 83, 2, 6; Vaff>r.
18, 1.
Yik, f., eine norwegische Landschaft
(am heutigen Christiania-Fjord), eig.
= vik Bucht, daher mit suff. Art.
— Dsf. Vikinni 237, 21.
Vin, f., ein mythischer Fluß. — N.
50, 10.
Yinä, f., ein mythischer oder doch
nicht sicher nachweisbarer Flu ß
(vgl. Dwina im nördlichen Rußland,
die in der Form Vina mehrfach
z. B. Dat. Vinu Fiat. II, 256, Z. 11
v. u. begegnet. — N. 50, 11.
YinbJ9rg, PL n., eine sagenhafte Ört-
lichkeit. — N. 215, 15.
Vseiiir, m , der Wener- See in Schwe-
den. — N. 136, 5.
Vseringjar, PL m., zunächst Be-
zeichnung der nordischen Sold-
Truppen in Konstantinopel; dann
(nur in der J>iörekssaga u. VqIss.
c; XX1I) = Skandinavier über-
haupt. — N. 190, 23.
Ypggr, m., ein in die Geschichte des
Hrölfr Kraki verflochtener Mann
niederer Herkunft; Bugge Beitr. 12,
50 schreibt Voggr im Hinblicke auf
Vigijo bei Saxo L. II; vgl. Einl.
p. 150. — N. 134, 5.
VQlsungr, m. 1) der Vater des
Sigmundr in der nordischen Auf-
fassung, während im ags. richtiger
S. selbst Välsimjf oder Välses eafora
heißt; W. Grimm H. S. 16; Müller,
Myth. der H. S. 33. - N. 151,
28; G. 117, 2; 152, 1, 6; D. 154,
10; A. 162, 25. — 2) ein Nach-
ko mme des VQlsungr (1); D.
.158, 21 und viell. im Voc. VQls-
ungr Regm. 18, 3; manche sind hier
freilich geneigt, Nom. (= VqIs. 1)
anzunehmen, vgl. Lseseb. p. 136; Z.
18*
276
Volsungsson — £>olmö6nir
1. d. Phil. 12, S68; D. 11. 11, 106.
— Im Plur. Vojsungar die WöU
sunge. — N. 152, 8; 226, 25; G.
t58, 14; 10(i, 35; in der kenning:
Volsunga drekka = eitr {vgl. 123,
6— m im Gen. d, 4 [vgl. p. 262).
— A. 177, 21.
* Nach Much Bcitr. 17, 65 narr
Wölsung und ähnl. anzusehen wie
ahd. arming: arm. Nach M. würde
an. Vqlsungr im Grunde dasselbe
sagen wie ags. Välse.
\ Qlsungsson , m., der Sohn des
Volsungr (1) — Sigraundr. — N.
123, 6; 242, 3-4.
VQluspä {vgl. vQlva, spä), ein bekann-
tes eddisches Lied. — D. 7, 13.
— VQluspä in skamma = Hynd-
luljöö, ein in der Flateyiarbök er-
haltenes, neuerdings gewöhnlich der
Lieder - Edda hinzugefügtes genea-
logisches Gedicht. — D. 8, 19.
V9r, f., eine Asin, vgl. Einl. p. 26,
27. — N. 44, 2.
Vottr, m., ein Kämpe am Hofe des
Hrölfr Kraki; vgl. Einl. p. 150a.
— N. 136, 12.
V()fuÖr, m., der umherfahrende {F. J.),
ein Beiname O'öins. — N. Grm.
exe. (54, 5).
Y.
Yggdrasill, m. , die Weltesche,
Einl. p. 96 und Mogk (Göschen) 27,
94 fg.; nach Bugge (Stud. 393 fg.)
n. Golther, Myih. 350 fg. auf christ-
licher Grundlage ruhend; anders
R. M. Meyer 474 fg.. — N. Vol.
19, 2; G. 20, 5; 44, 1.
* Über den Gen. epexeg. at aski
Yggdrasils 20, 5 s. D. H. II, 23;
Nyg. S. 130.
Yggr, m., Beiname O'öins (vgl.
g. ogjan in Furcht setzen). — N.
Grm. exe. (54, 2).
Ylfing oder Ylfingr, m., § 6, 4;
ein Ylfing, häufiger im Plur.
Ylfingar = die Ylfinge, ein in nor-
dischen Quellen öfter genanntes,
nach Yngl. S. K. 37 (ed. F. J. 68,
5, 6) den Skjöldungen nahestehendes
Heldengeschlecht, = ags.
Vylfingas (Vigf.). — S. 1). 238, 5.
Ylgr, f. (vgl. ylgr f.), ein mythischer
Fluß. — N. 7, 5.
Ymir, m., der Urriese der nordi-
schen Mi/thologie; vgl. Einl. p. 74
-76; Mogk (Gtedien) S. 92 fg.;
Mh. 1). Alt. V, 90, 124; E. H.
Meyer Edd. Kosmog. 69 fg., R. M.
Mei/er H. Z. 37, 1 fg., Germ. lief.
191, 497. — N. 8, 18; G. 12, 8;
Dat. Hyndl. 35, 8; A. 9, 10.
* Für die Messung Ymir trat
Siev. P. Hr. B. VI. 314 ein.
' 1. Yngvi, m., ein Zwerg. — N. Vol.
16, 1.
2. Yngvi, m., der mythische Sta m m -
vater des Geschlechtes der Yngl-
ingar, vgl. p. 14516; doch ist G. Yngva
konr Re?in. 14, 3 wohl nur= der
Heldensohn, vgl. die Bezeichnung
des Helgi Hundin<rsbani als ättstafr
Yngva in H. H. I, 57, 3.
Yrsa, f., die Mutter des Hrölfr
Kraki. — N. 137, 8; G. Grott. 22,
2; A. 136, 2.
1. l>ekkr, m.; der werte, ein Bei-
name O'öins. — N. Grm. 46, 4.
2. l>ekkr. m., ein Zwerg. N. VqI.
12, 4.
heiiyill. m., angeblich ein Sohn des
Halfdan Gamli, N. 145, 11; rich-
tiger = ags. J>engel ; vgl. Eg., Vigf. ;
Manna-pengill = hominum prineeps.
I>jazi, m. (§ 30, 2), ein Riese,
Vater der SkaÖi; Sturmriese in
Adlergestalt 93, 17. — N. 94, 14;
Grm. 11, 2; G. 32, 8; vgl. Olvaldi.
Pjälfi, m., ein Dienstmann des
pörr, vgl. Einl. p. 103 a; Mogk
(Göschen) S. 64; R. M. Meyer 291;
6151. — N. 57, 5; G. 63, 17; D.
68, 19; A. 57, 24; Voc. 63, 13.
I>jöM oder I>jöoa, f. (vgl. Vigf.), eine
Örtlichkeit, vielleicht der Bezirk
von Thy (Thy-herred) in Jütland.
- D. 116, 25.
hjooiiiima, f. (JvjöÖ f.; nema A, 2
= to take by force Vigf.), ein my-
thischer Fluß. — N. 50, 11.
I>jö8ölfr inn hvinverski, m., ein nor-
wegischer Skalde zur Zeit des
Königs Haraldr Härfagri (s. 1. Har.)r
gebürtig aus Hvin im südwestlichen
Norwegen. — N. 4, 12; 105, 19.
J>olmoönir — Olvaldi
277
* Über die Autorschaft von Str.
(b) vgl. p. 4, N. 13.
f'olmö'Snir, m. (vgl. polin- möör =
patient Vigf.), die Türschwella
im Hause der Hei. — N. 38, 11—12.
I*orger$r, f., Tochter des Königs
Holgi von Hälogaland; in heidni-
schen Zeiten in Norwegen verehrt,
besonders auch von Hakon jarl
(q. v.); vgl. Ark. 2, 124 fg.; R. M.
Meyer 159, 393. — G. 139, 9.
PorinD, m., vgl. pora, ein Zwerg.
— N. Vol. 12, 2.
l*orsteinsson , m., patronymischer
Beiname des Skalden Sküli, q. v.
I»öra, f., Tochter des Häkon ge-
nannt; ivahrscheinl. als zweite Gattin
des Königs Hälft* (= 4. A'lfr) ge-
dacht; Raum. I, 226 l; Bugge Helg.
3131. — Dat. 213, 3.
l»örftr, m., § 36, 2; mit dem Beinamen
pingbitr, als Vater des Norna-Gestr
genannt. — N. 236, 10.
Pörr, m., ahd. Donar; § 6, 3; 34, 2;
50, 3; einer der mächtigsten Götter
des altnordischen Glaubens, vgl
Einl. p. 101 fg.; Golther G. Myth
247 fg.; Bugge, Stud. 15; R. M.
Meyer 279 fg. — N. 21, 11; G
36, 11; 103, 23; D. 58, 25; 64, 7
103, 11, 12; A. 54, 12; 63, 22
102, 12; Voc. 60, 12; 61, 3.
Pörs-dräpa, f., die Thors-drapa,
berühmtes Gedicht des Skalden Eilifr.
— D. 108, 12.
Pörsnes, n., ein Vorgebirge. —
D. 165, 6; hier ist nicht an das be-
kannteste pörsnes (im isländ. West-
viertel), sondern ebenso wie H. H.I,
48, 8 an ein sagenhaftes ~L6kal
gleichen Namens in Norwegen zu
denken.
Prifti, m., als Beiname O'öins Grm.
46, 4; in Gylfag. neben Har und
Jafnhär als redend eingeführt vgl.
Einl. p. 69 a, 171; E. H. Meyer
Myth. 265. — N. 5, 12; 56, 17.
I^röinn od. I>räinn. m., ein Zwerg.
— N. Vol. 12, 3.
Pröndheimr, m., urspr. nicht Name
einer Stadt, sondern des ganzen
Gebietes der proendir, etwa den
jetzigen Ämtern Nord- und Süd-
Trondhjem entsprechend. — D. 235, 2.
1. I>ror, m. (vgl. proinn), ein Zwerg.
— N. Vol. 15, 3.
2. I>rör, m., ein Beiname O'öins.
— N. Grm. exe. (49, 6).
1. I>rüSr, f. (die Stärke, F. «/.^Toch-
ter des Gottes porr, vgl. Einl.
p. 107a; Golther Myth. 263.
2. frrüör, f., eine Walküre (iden-
tisch mit 1? vgl. Einl. p. 127 a). —
N. Grm. 36, 4.
I>rü<>vaiigar, PI. m., eine mythische
Örtlichkeit, = prüöheimr Grm.
4; vgl. Einl. p. 102. — N. 30, 2;
G. 105, 5; A. 69, 23.
hryniheimr, m., Welt des Lärmens
(F. J.), in U irrig prüöh., eine
mythische Gegend. — N. 32, 10;
Grm. 11, 1; D. 32, 11; A. 94, 15.
iHiör, m., ein Beiname O'öins. —
N. Grm. 46, 5.
I»undr. m., der lärmende (F. J.),
Beiname O'öins. — N. Grm. exe.
(54, 3).
I>viti, m., ein mythischer Felsen.
— N. 41, 12.
I>yn, f., die brausende (F. J.), ein
mythischer Fluß. — N. 50, 10.
I*okk, f. (der Dank, im Sinne von
Undank? so Ger.; oder zu pegja?),
eine Riesin. — N. 78, 1; r\, 1.
Poll« f., ein mythischer Fluß. — N.
50, 10.
iE.
^Eflir, m. (zu g. ahwa; weniger gut
ffigir, s. Vigf. s. v.), ein Riese,
als Beherrscher des Meeres gedacht;
vgl. pros. Einl. zu Lokas. ; Golther,
Myth. 174. — N. 92, 1; G. eldr
.E^is = gull (vgl. Skäldsk. XXIII)
108, 14. — D. 93, 2, 5.
Qku-Porr, m. (vgl. aka) ; Beiname
des Gottes pörr, vgl. Einl. p. 102.
— N. 30, \; 56, 19.
Qlvaldi, m., ein Riese. — N. 96, 12
(vgl. Var.).
* Nach Hellquist in Ark. 21,
132 fg. ist Olvaldi aufzufassen als
Allvaldi, der sehr Mächtige (so auch
F. J. im Reg. der Sn. E.) und mit
f>jazi im Grunde identisch; dieser
Name würde „ Väterchen" bedeuten;
vgl. außer den von Hellq. S. 137
278 Qrboöa - Qnrandill
angeführten Analog ieen muh das V>r\ ;tnclill. m. = Horwendillus
nhd. dialektisch (s. Schmeüer, Bayr. Saxo, mhd. Orendel), - Nor-
117/ /, 162) begegnende „Tatteri* den an den"p6rr-Mythusangekm
in demselben Sinne. ter Sagenheld, vgl. Einl. p. 108;
Qrbotta, f., eine Riesin. X. fff, 1. Müller, Zur Myth. 8. in fg.; ß.
Ornil. f., mythischer Fluß. — A. M. Meyer 293. X. W5, \u. G.
lirin. 29, 1. t05, 6; Qrvandils ta als Bezeich-
Ornir, in., ein Miese. — N. Grott. nung eines Gestirns 10Sf 16; A.
9. 5. 105. 11.
Berichtigungen und Nachträge.
I. Zum Textband.
& 8, 5 l. helöi
„ 10, Vaff>r. 35, 1 l. vetra,
„ ü, 18 tilge Komma nach staö
., 23 in Grrn. 55, 2 ?. drygir
„ 2# in Grimn. exe. 2 £. Jalkr
„ 30 muß am Rande 10 stehen bei
der Zeile, die mit kenna, 15 bei
der, die mit järnglöfar beginnt.
„ 36 (ö) gehört ,8) zu mQgr
„ 46, 1 l. het maör
„ 54 Vol. 25, 2 rQkstöla
., 56, 19 l. mäls
„ 7i, 21 2. oxahcT-
„ 75, 22 ?. mundi
„ 82 die Zahl 15 fehlt im Druck-
fehler verz. I, 263 vor Funkt
„ 102, 2 l. inn um
„ 106, 22 Z. Viöars
„ 114, 2 Z. allan3)
w 121, 15 Z. Randve, 19 Randver
., 123, 2 par fellu
„ 133, Str. 22, 3 l. Halfdani
„ 168 die Zahlen am Rande von 10 —
30 sind je eine Zeile höher zu
setzen.
„ 168, 11 l. fyrirkoma
„ 171, 29 l. Sigurör
„ 209, 14 l. blööi
„ 213 Guörkv. IJ, 20 *> Z. hjalma
„ 255, 17 l. lif,
„ 250, 23 l. mJQk
„ 257 Helr. i4, 4 Z. foröask
Zu den Anmerkungen.
S. 35, XXVI, N. 3) *& bragr waefc
kall. nicht zu streichen, sonst
die Bd. 1, Schluß-S. angeführte
Schreibung aufzunehmen
„ 35, XXVII, N. V2)l. H. fos manns
f. U.
„ 54, Z. i i>. ?«. Z. awc7& v. gr. ok
— „ 3 v. u. I. söl eöa t.
S. 63, N. 34) So W. T, R
„ 68 nach N. 10 a) ist vor U fZae
ZaÄ/ 1 1 ) ausgefallen
„ 88 N. 14) Schi. I. vQndr.)
„ P9 AT. 12) nach Suttungi /. br.
„ 120 N. 2) l. änni fehlt
„ 121 N. 28) l So B, w u. Ausg.;
til J. borgar Fr.
„ 123, XL1I 66) l. ok Sigurör
— XLUI 1) Z. 3 v. u. I. b) in A
„ 124 Z. 1 v. ob. gull ok sylfr
„ 125 N. 31) sind die in ( ) ein-
geschloß. Worte zu tilgen
— N. 37) l. nach T; ok svä —
— N. 54) l. So Fr., T, w u. Ausg.
In der Bemerk. S. 264 Z. 6 v. ob.
ist vor ülfinum einzufügen: Fenrisülf
34, 15;
S. XV (Vorw.) ist nach Haupts Z.
noch H. Z. und Z. 5 v. u. zum Schluß
noch hinzuzufügen: Ark. = Arkiv för
Nordisk Filologi; Aarb. = Aarboger
for nord. Oldkyndighed.
II. Zum Glossar.
S. 3a, Art. aldr, in. statt g. alds L
g. -aldrs adj.
„ 6b, Art. arfr m. I. g. arbi n.
„ 8b, Z. 13 v. u. I. skyldi drjüpa
„ 9 a, Z. 3 v. ob. nach lauss füge
ein : ähnlich auch das ziveite at =
dann, daß (hann ätti) 70, 6; dafür
ist das betr. Beisj). Z. 23 v. o. zu
streichen; hier sind die Beisp. 40,
2 u. 41, 6 zus. zu rücken, an das
Beisp. 40, 3 ist aber noch anzu-
schließen: sagöi, at 74, 2 neben ok
|:>at, at hann sakaöi ekki 74, 3 vgl.
auch 72, 10. Vor den Worten:
Scheinbar beim Imperat. {Z. 24) ist
nachzutragen: der Konj. steht ge-
iz ähnlich, wenn der Redende nur
die Aussage eines andern anführt
[vgl. Nyg". S 284), so lysti 72, 18;
-im
Berichtigungen und Nachtrage.
</. /• Tndik. bezeichnet < ie eigene
Wahrnehmung, so 61, f> neben dein
Konj. der indirekt. Bede 61, <>. —
Bei irrealen Annahmen ts der
Konj., so 61, 15 und [aas .weite
at) 67, 19.
S. 9 a, Art. athurör (Z. 3) l. af peirn
atburö.
„ 10 a Art. aumligr füge zu unter
* Der schon von Vigf. s. v. aumr
berührte Anklang von g. arms adj.
scheint mir trotz der Ausführungen
Noreens Ark. 6, 313 {vgl. Zz. 26,
396) noch nicht hinreichend, um
nahe Verwandtschaft beider Worte
zu begründen; Vigt. selbst scheint
eher geneigt, aumr (= dän. om
empfindlich, zärtlich) für ein rein
skandinav. Wort zu halten, das sich
von dem gleichfalls auch heute noch
vorhandenen dän. arm (armselig,
elend) im Laut wie in der Bedeu-
tung unterscheidet.
„ 11, Z. 1 v u. konnte zu dem Bei-
spiel ä saeinn 80, 1 das ähnl. ä
sjäinn 229, 9 (jetzt am Schluß von
2 a)) gezogen, zu ä saeinn 98, 5, 1 )
(Sp. b, Z. 8, 9 v. o.) am Schluß
der Parenthese bemerkt werden:
aber Z. 11 jener Bedeutung sich
nähernd.
„ 13 b, Art. an l. (ahd. äno)
„ 14b, Art. ästräö, zum Schluß füge
an: vgl. Zz. b, 2w0.
„ 15 a, Art. ätti /. ( = ättandi).
„ 16 b, Art. bäöir statt g. bai . . . I.
vgl. g. bai . . .
„ 17 a, Art. beör füge hinzu unter
* Die abweich. Erklärung von y, 2
bei D H. II, 650 ( ein Bett am Ufer)
überzeugt mich nicht, zumal auch
für Knütsdr. 4 (marbeöjum meö)
die übliche Erklär, vorgezogen wird.
„ 17 b, Art. beina unter * l. beina e-u.
„ 18a, Art. bekkr,* Schluß: Vgl. auch
Sokkvabekkr.
— Art. bera. Praet. S. 1 nach 180,
25 füge ein: af mer bar ek ich
übertraf mich selbst, bezwang mich
206, 6 (vgl. bäru |»au af Qörum sie
übertrafen andere 194, 10). Unter
Plur. 3 \zum Schi.) füge ein: baru
194, 10 s. oben unt. S. 1. — Die
betr. beiden Beisjt. sind Sp. b unter
c) imperson. zu tilgen. — Z. 4 v.
unten nach p. 400 füge zu: Nyg.
8. 247.
19b, Art. hezt. adv., das Bei*]
17, 17 ist hier zu tilgen.
■ Art. beztr (Z. 5) ist zu l.: N.
A. n. l.azt GTrm. 18, 4; hezt 17, 17
{vgl Nyg. S. 76).
23, Art. hokrünar. — L/nter* war
hinzuweisen auf Zz. 35 , 329, wo
Boer bemerkt: unter b. verstehe ich
— denn der Zus. hang scheint ein-
Teilung nach der Art der Runen,
nicht nach den Gegenständen, auf
welche sie geritzt werden, zu ver-
langen — R. zum Schreiben, Schrift'
zeichen, wie sie in Büchern zur
Anwendung kommen.
24 a als Schluß des Art. bragr füge
unter * hinzu: Die drei von Vigf.
s. v. bragr entwickelten Bedeutungen
sind wohl am besten zu übersetzen:
I. = prineeps; II. = prineipium,
ratio; III. = prineipium (ratio) rei
poeticae ; nicht unähnl. Mogk Beitr.
14, 86 fg.; bez. II u. III vgl. auch
Bugge Beitr. 13, 200.
29b Art. danskr. Füge zu unter
* Bez. des fehlenden Umlauts s.
Beitr. 17, 431
35 a, Art. ef in b l. für (wie im
Nhd.) (seltener als -im Nhd.) u. füge
in der fg. Zeile zu Nyg. hinzu S.
219 -). — An den Schluß von d)
füge hinzu: dieser (doppelte) Kon-
junktiv steht zumeist in irrealen
Bedingungssätzen, die in zwei Klas-
sen zerfallen: a) die Annahme wird
als eine apodiktisch sichere, gewm.
objektive betrachtet: af vaeri nü
hofuöit Hämo. 26, 1 (= af mundi
nü h. 122, 26; 230, 7), ef Erpr
lifÖi. — ß) die Annahme erscheint
als eine mehr subjektive , von
Stimmung, Wunsch dgl. beeinflußte;
in diesem Falle kann der bedingende
Satz durch einen Subjekt- S. [mit at)
vertreten werden, so betr vaeri nü,
at E. lifÖi 122, 27. — Vergleicht
man im Griech. die Behandl. der
hypothetischen Sätze z. B. bei Wendt,
Griech Schulgr. § 336 fg., so Ge-
hört dort zu dem „Falle der Nicht-
wirklichkeitu (Irrealis im strengeren
Sinn) nur meine Kl. a, Kl. ß zu
dem „Falle der Subjekt. Annahme" ,
der sich oft mit Wunschsätzen be-
rührt. Im Lat. bietet sich dafür
das bekannte O si taeuisses etc. als
klassisches Beispiel. — Etwas ab-
Berichtigungen und Nachträge.
281
bei
Par.
tilge
weichend ist die Behandlung
Nyg. S. 210, 216, 387.
S. 37 b, Art. einn, vor § 20, 2 l. g.
ains; S. 38 Art. einnhverr füge zu:
* e. = aliquis, also ein(n)-n oder
e-n = aliquem u. ähnl. sonst.
,, 49 b Art. fimbulvetr (gegen E.)nach
533 füge ein : Olrik, Om Raarnarok
S. 167 fg.
„ 50 a, Art. fingrgull setze an den
Schluß der Parenth.: g. figgragulj).
„ 52 a, Art. fljüga setze hinzu unter
Im g. nur das abgeleitete usflaugjan
= im Fluge fortführen.
„ 56 a, Art. frjösa. Als Schluß der
Parenthese setze: ; vgl. auch frost n.
Art. frost n. Als Schluß der Par-
enthese setze: u. g. frius n.
„ 56 b, Art. frü. Als Schi, dei
setze: ; ahd. frouwa. Unter :
Freyr u.
„ 60 a Z. 12 v. u. I. 11 für 10.
„ 61a, Art. fyrst, adv. füge zu unter
" Ahnlich wie 172, 32 ist auch wohl
76, 6 fyrst at seg.ja frä Ööni auf-
zufassen, etwa: Um 0. den Vortritt
(SU lassen, [bemerke ich noch,) daß
Fr. ihn begleitete; F. J. Gg. GS über-
setzt: Zuerst muß 0. genannt werden.
Anders Nyg. S. 229, der an einen
„latenten" Bedingungssatz denkt:
„ Wenn man von 0. zuerst reden soll,
so ist von ihm zu sagen." Allerdings
flüchtet sich ein Bedingsatz öfter in
eine Infin.-Konstr.; vgl. der Bauer
ist auch ein Mensch, sozusagen =
wenn hie)- dies Wort erlaubt ist, vgl.
noch satt at segja unt. sannr *.
„ 65b Art. geysa. Nach Geysir füge
ein : , eine periodische heiße Spring-
quelle.
„ S. 67b, Art. gölf. - - in * l. Wech-
sel von älterem o . . Nach § 6 1
füge noch hinzu : In sachlicher Be-
zieh, sei bemerkt, daß nach Valtyr
Guörnundsson, Privatboligen pä Is-
land i hagatiden (II. Z. 36, 8. 34 2)
gölf im Sing, die Abteilung zwischen \
zwei Ständern, im Piur. den ganzen j
Wohnraum bezeichnet, z. B. in Vin- !
gölf PI. n. — In andern Fällen
mag auch der Plur. die Summe der
kleineren ( fachähnlichen) Abteilun-
gen bezeichnen; es würde dann die
Angabe Grm. 24, 1 weniger auf-
fällig sein.
Glossar z. pros. Edda.
S. 68b, Art. griö. Nach 73, 9 füge ein:
vgl. Nyg. S. 361.
„ 69.i, Art. gripr. Nach 94, 12 füge
ein: vgl. Nyg. S. 378.
! „ 71a, Art. gulltafla. — Für tafla
= 1. tabula) eine goldene Tafel
ist zu schreiben: tafla zu tafl n. =
J. tabula) ein goldener Stein
im Brettspiel, bezw. eine dgl. Figur
im Schachspiel; vgl. Vigf. s. v.
» 73 a, Art. hafa, Z. 15 v. u. nach
181, 12 füge ein: s. Nyg. 203.
„ 73 b, Art. hafa*, Z. 9 v. u. nach
Beispiele füge ein: zu 68, 7 val
Ny&- 188.
„ 74 b, Art. hagr m. 1.65, 7 u. füge
zu: en per mun hagr ä vera als
dir bequem ist, Nyg. 320.
- Art. halda, Praet. Conj. 3 nach
heidi behielte füge ein = behalten
würde Nyg. 337.
„ 79 a, Art. heill adj. vor 193, 11
(Z. 3 v. u.) füge ein: optativischer
Imperat. (Neckel).
„ 80b, Art. heit nach 118, 20 füge
ein: vgl. Nyg. 358.
— Art. heita nach g. heitan füge
ein : zur Etymol. vgl. H. Z. 24, 193
„ 85 a, Art. hitta l. g. -hintan.'
„ 86 a, Art. hlöa (l. so, nicht höal).
„ 96b, Art. hond Z. 6 v. u. I. e-m ;
dgl. 9 v. u.
„ 97a, Art. hond Z. 1 v. o. I. e-m.
— Art. horgr füge zu unter * Wäh-
rend hof steh. Bezeichn. für den
Tempelbau in jener vollendeten . . .
Form ist, die wir für Island und
Norwegen kennen, bezeichnet horgr
bald ein diesem hof entsprech. Ge-
bäude, bald a ber auch dachlose Stein-
Bauten, -Regungen, -Hügel und
-Altäre, also weit primitivere
Heiligtümer; horgr ist somit eine
ältere Bezeichn. für Heiligtum als
hol'." So A. Thümmel, Der ger-
man. Tempel, Beitr. 35, S. 111.
„ 97b, Art. jafna Z. 8 v. u. I. e-s.
„ 98b, Art. jafnskjott Z. 8 v. o. I. so
steht 137, 5 u. w.
„ 100a, Art. illr, nach Vollst. Wb.
füge ein: vgl. auch H. Z. 40, 200.
„ 102b, Art. i unt. l)b) zeitlich l
i (»vi bili 107, 12.
» 103 a, Z. 15 v. u. I. 158, 30.
„ 109a, Art. kona * l. VII, 169; Nor.
§ u. w.
282
Bericht und N chl
>. lila, Art. kunnatta; nach kunna
füge <'in : für -atia /■<//. vinatta.
.. i/j'/>, J/-/. kQgnrsveinn am Schluß:
noch II. Z. 42, 56.
.. //>//, Z. 2 /■. o. /. b e-t.
. I21a} Art. IjöÖa /. g. liujxjiO,
. t24a, Art. logi »ocA 274 /. ; i#Z.
Logi.
., 126b, Art. msSr 4) l. jemand, man.
., 137 1>, Art. munnr, nach D. Wb.
2, 83 a füge ein: Heiv. S. Rätsel
i. 5 (ity. S. 238) munna tva.
„ 138b, Art. munu Z. 5 v. u. nach
vera** füge ein: ähnl. 182, 25;
„ 139a, Art. myröa l. g. maür[)rjan
,, 140 a, Art. maer l. g. inavi; in der
vorletzten Z. des Art. sind die Worte:
vgl. . . . Sohn in ( ) einzuschließen.
„ 141a, Art. nafn Z. 2 l. Name.
„ 143 a. Am Schluß des Art. net füge
unter * hinzu: In Gg. L ist ein
Schleppnetz (dragnet = e. drawnet)
gemeint.
„ 145 a, Art. nyt l. zu njöta.
„ 148 a, Z. 13 v. u. I. ok l>ötti J)er.
„ 148b, Z. 12 v. 0. füge nach 162,
5 noch ein: vit karl minn 232, 3
u. tilge die betr. W. in Z. 17.
„ 149b, Art. ormr l. auch [wie im
nhd. Lindwurm) das größere u. w.
„ 151a, Art. ölea l. {zu lat. oleum).
„ 152b, Art. öskop* für skulu* l.
munu*.
„ 153 b, Art. pryöi l. prüör.
„ 154a, Art. ragnarokr Z.' 9 v. 0. I.
rokr = Dunkel; in * ist nach Olrik
einzufügen: Om Ragnarok (Aarb.
1902, S. 157 fg.); ganz zum Schluß:
H. Z. 49, 239.
„ 154b, Art. räö, Z. 15 u. 17 v. u.
/. räö.
;; 158b, Art. rjüka vor § 102, 2 füge
ein : lautlich = nhd. riechen intr.
F. 256;
„ 159a, Art. rif'a, Z. 16 v. u. I. „Loki".
„ 159b, Art. risa, nach to rise füge
ein: vgl. auch nhd. reisen.
„ 160 a, Art. roskinn ist poet., in die
fg. Z. nach der Klammer zu setzen,
in diese nach 309 füge ein: vgl. g.
-vrisqan aufbrechen, Frucht bringen.
— Art. rögberi, statt: vgl. rög n. I.
rög n. u. füge ein vor F. 310: vgl.
g. vröhs f. Anklage u. mhd. ruoge,
rüege, Rüge.
— Art. rögmälmr statt 8. rög n.
F. 310 /. rög n. 8. rögberi.
S. 160b, Art. rom u. 1. g, rüma, untet
Gen. Ija rums.
, t63 a . Art. sannr . unter A. I.
satt 253, 21; nach Land p. 'M t
füge hinzu: etwas anders N] j
229. — Am Schuß des Art. unter
" ffl^ö hinzu: Wie schon aus eini-
gen Beispielen erhellt, reicht die
Verwend. von sannr etwas weiter
als die unseres adj. „wahr". <. be-
zeichnet a) den Gegensatz zu grober
Lüge, 80 40, 7; zu einer durch
Zauberei bewirkten Täuschung, sc
67, 22 segja f>er it sanna = dir
reinen Wein einschenken. — b\ zu
viell. unbewußter Übertreibung
satt = ohne Vbertr. 60, 5 ; ähnl.
72, 2; s. = buchstäblich wahr 137.
13; ähnlich auch hvärir sannara
hafa = mehr im Rechte ist
14. — c) zu unsicherer Aussage u.
Vermutung: satt er es trifft ein 18,
2 ; er meö sonnu at segja man Jt
ruhig sagen; ähnl. 69, 24; 253, 21 :
sonnu mit Grund sagör s. segja 2).
d) zu bescheidener od. bedenklicher
Zurückhaltung : satt at segja un-
umwunden auszusprechen c>9, 14.
— Alle diese Stellen entsprechen
den bei Fr.'- s. v. sannr 1) u. 2)
angeführten Stellen; keine l'<
bieten unsere Texte für die Bede".
e) wahrheitliebend, (sincere, vgl. Vig!'.
s. v. 2); f) recht, richtig, sich ge-
hörend (due, meet Vigf., Fr.'- s. v.
3). — g) = 1. sons (schuldig); Fr.a
s. v. 4).
;; 163b, Art. sauma: zu 158, 17 füge
hinzu: da ein Zuknöpfen der Hem-
den nicht bekannt war, wurden die
offenen Enden der Hemdärmel dem
Manne, wenn er sich z. B. vom
warmen Bade erhoben hatte, von
einer Frau lose zus.gehefiet; dabei
konnte leicht ein Stich ins Fleisch
gelten, wenn man es eilig hafte; hier
geschah es zur Probe der Wider-
standskraft; Fr.'- s. v. sauma.
„ 164b, Art. sä** gegen Ende; nach
„Berührung von sä n. bann11 füge
ein: nach Nyg. 339 wird oft das
Pron. poss. der neueren Spr. durch
sä u. hans vertreten, so: pörr bauö
til matar meö ser büandanum ok
konu hans ok bornum beira 57, 4:
vgl. I. eius, eorum.
Berichtigungen und Nachträge.
283
S. 164b, Art. säötiö (so zu lesen);
auch in der Klammer tiö für tiö.
165b, Art. segja statt 2) anklagen
l. 2) mit persönlichem Objekt s. e-n
einem etwas nachsagen (paasigeFr.2),
ihn ... In der fg. Zeile l. mit
Grund (s. sannr*) angeklagt.
166a, Art. seinn am Schluß füge
zu unter * Für die Auffass. der
Stelle 82, 11 im Sinne von Egilss.
ließe sich das von Nyg. S. 382 Be-
merkte anführen.
„ 175b, Art. skipa war fr. equiper ;
cor e. to equip zu stellen, weil
letzteres entlehnt ist.
.. 202 a, Art. tölf l. g. tvalif.
„ 210b, unter * füge am Schluß noch
zu: Nor. § 121, 5.
„ 219 b, Art. veröa, Z. 9 v. u. nach
Veranlassung ? füge hinzu : Gelegent-
lich auch sonst; vgl. Nyg. S. 191.
Art. veröa* /. die scheinbar ältere
Form . . . voröinn
., 220 a, Z. 4 v. o. I, § 228, 1; wo
auch Anm. 1) zu beachten ist. —
Über die Verwend. von veröa zur
Bild, des Pass. vgl. noch Neckel in
Zz. 40, 174. —
„ 221 a, Art. vetr, vor g. vintrus füge
ein: für * vettr,
„ 237b, Art. Jni, Z. 5 v. u. nach 5)
füge ein : die geivöhnl. Stellung ist
nach Ger. Sp. 1232 so, daß fviat
an der Spitze des nachfolgenden, be-
gründenden Satzes steht. [In der
L. E. stets.)
„ 241a, Art. 0x f. Z. 1 v. u. I. § 59,
1 u. Anm.
„ 249b, Art. Edda /. Großmutter od. i
Urgroßmutter u. nach § 115 füge
ein: Neckel in H. Z. 49, 314.
., '.'.~>2b, Art. Frööi, an den Schluß
füge noch H. Z. 48, 64 fg. u. 163 fg.
„ 253a, Art. Gefjon, nach S. 112 füge
ein : abiveichcnd und kaum richtig
nach H. Z. 40, 197 Gefjon = Geö-
fjon, vgl. den doch wohl verwandten
Namen Gefn.
Art. Gerör /. Myth. 122.
„ 253b, Art. Gimle /. zur Valholl.
„ 255a, Art. Greip, nach Hand) füge
ein: eine TMesentochtcr.
„ 256b, Art. Gunnarsslagr /. eine
neuere isländische Nachbildung.
,. 262b, Art. Holgi. Unter * füge
hinzu : Detter hat H. Z. 32, 394 fg.
den Mythus von Holgi, porgerör,
lrpa eingehend behandelt. Er sieht
den Bericht bei Saxo, wo Thora
( = porgerör) die Braut, nicht Tochter
des Helgo (Hojgi), für ursprünglich
an u. sucht diese Dar stell, mit der
bekannten von Helgi Hundingsbani
und der in Fas. I, 16 fg. erzählten
Sage (Helga-fmttr der Hrölfs S. Kr.)
zu kombinieren. — Lautlich möchte
D. den nordischen Holgi, Helgi von
g. hails nicht trennen.
S. 264b, Art. Loeöingr; zum Schluß
füge zu: Ger., Sp. 1389: richtiger
wohl Lof)ingr, zu \6\) f. Schnur.
„ 265b, Art. Mundiafjall. Füge zu
unter * Nach H. Z. 47, 192 fg. ent-
spricht Mundia altfranz. Montgiu
(Mons Jovis = Großer St. Bernhard\.
„ 21 'Ob , Art. Silfrintoppr, füge zu
unter *: Während g. gulj)eins in
dem sehr häufigen adj. gullinn sich
klar widerspiegelt, ist ein dem g. adj.
^ilubreins im Altnord, bisher nicht
bezeugt außer in diesem mythischen
Pferdenamen. Abgesehen von der
kurzen Erwähnung Gr. II, 647 u.
Myth. 4 548 , wo schon Gulltoppr
diesem Silfrint gegenüber gestellt
ward, ist die altn. Bildung, die ags.
seolfren, ahd. mhd. silberin, nhd.
silbern entspricht, wenig beachtet
worden. Allerdings steht auch hier
in einigen Hss. Silfrtoppr (so Grm.
30, 3 in A, M; J>orgr. [ ula bei H.
Ger. S. 477 in R, Fr., T; Gg. XV,
S. 21, 9 wieder in R) u. F. J. hat
in £>orgr. \). (Sn. E. S. 130) diese
Les. aufgenommen, auch im Reg.
zur Sn. E. bevorzugt, H. Ger. und
Sijmons haben aber doch wohl mit
Recht Silfrint. gewählt, wofür U, W,
teilweise T ins Gewicht fallen. Der
Anstoß, den die Analogie von Gull-
toppr erregen könnte, wird doch
wohl durch Gullinkainbi, Gullin-
bursti entkräftet; dazu kommt,
daß die üblicheren Formen natür-
lich leicht ältere, weniger oft be-
zeugte, verdrängen. Der Bildungen
nun, in denen silfr- als erstes
Glied erscheint, bietet Fr.2 eine
große Menge; häufig vertritt hier
diese Bild, auch das Adj., so in
silfrknappr (auch nhd. Silberknopf
284
Berichtigungen und Nachti
neben sübei nem Kn.), Daneben b -
spärlich [Belege bei I
adj. silfrligr, gebildet wie gulligr,
nach dieser Analog. am besten
eben ah gull-ligr aufgefaßt wird,
vgl, Art. gnlligr. Ganz vereinzelt
gnet eil it'ri. sill
igt durch |>orkell silfri Fs,
u d die Austrfirö. S. 38, 11, 13
ang führte |>orgerör silfra d. h.
Silber glänzende*1 . i
V?f*. a nickname.
Dazu noch T. I, XIV, Z. 6 t>. u. lies
für Zs. XV111. 193 fg.
„ XXII.. 368 fg.
S. 22 in Fäfh, 13, 5 /. alfkungar
„ 52 „ Grm. 44, 7 Z. skalda
T. II, & 13 a ^. älfkunnigr Z. 2
v. u. I. alfkungar
— — , 173b Art. skald, n. füge zu: ,
älter skald; gegen Ende l. PI. N.
skald 123, 11 ; G. skalda Grm. 44, 7.
S. 228a, Art. viti n. /. g. in fraveit
9a, Art. lleimdallr. /.. v v. ob.
1. Gylf. XVII (35, 23)
263 a, Art. Jorö, so ^w /<■■
„ 265a, Art. Markiis. stoft »weJ
/. so hießen mehrere
„ 267 b, Art. Otr für M. M
!. W. Müller
n 268a, Art. O'lafr, tilge das Komma
nach Versen.
r -
\-n u> 1-3
H
ö P
Edda Snorra S.
Die prosaische Edda im
Auszuge.
7312.5
.W5
v.2
PONTIFICAL INSTITUTE
OF MECHÄfcVAL STUDILIS
59 QUEEM'S park
Toronto 5, Canada