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Full text of "Die Revaler Rathslinie nebst Geschichte der Rathsverfassung und einem Anhange über Riga und Dorpat"

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ZObijif. (t. '2 



76- 



D i e 



Eevaler Rathslinie 



nebst 



(jeschichte der ßathsverfassung 



und 



einem Ajuliaiige 



Über Riga nnd Dorpat 



Von 



I>i-. F. Gr. ^.rBunfire. 



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Verlag v QM^^tii n z Kluge. 
•;%4874. 



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Von der Censur gestattet. 



Beval, den 20, Juli 1873. 




Druck der F. priv. Hofbuchdruckorei in Bndolstadt. 



Den 



Hochedlen Ratlien 



der Städte 



Beyal und Riga 



hochachtungsvoll zugeeignet von 



Ihrem 



getreu und dankbar ergebenen Bürger 



Dr. J. (ß. b. Sunge. 



VI 



Berichtigungen. 

S. 3 Z. 9 V. u. 1. Molen st. Malen. 

, Medebeke st. Hedebeke. 



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150 


« 1 


173 


. 16 



, Weinjerwen st. Weinjerven. 

, in der st. in den 

, auffallender, als: st. auffallender: als 

, Gloy, H. J. G. , 1858. 

, 1410 st. 1310 

Bernhard st. Bemard 
49, zuletzt st. 49 zuletzt 
Da die Urkunde vom 18. Aprü 1226 (ÜB. No. 2717), 
welche Böthführ noch nicht kannte, bereits 
von den „consules Bigenses^' ausgestellt ist, 
so lässt sich die Zeit der Einsetzung des Ri- 
gischen Käthes noch genauer zwischen den 16. 
März 1226 (wo die Stadt noch durch den Syn- 
dicus Albert vertreten ist, ÜB. No. 79) und den 
18. April desselben Jahres feststellen. 
0. 1. werden st. wurden 
„ „ Micheles st. Michaeies 
„ „ Zeitraum st. Abschnitt. 
„ „ zweiten, st. zweiten 



• »• 



Emleitung. 



Quellen und Hülfs mittel. ^' 

Für die Zeit yor dem Jahre 1333. 

Ubgleich schon in der ersten Hälfte des dreizehnten Jahr- 
hunderts der Rath, als Obrigkeit, an der Spitze der Bürger- 
gemeinde Revals bestand'), so hat sich doch aus dieseHn Jahr- 
hundert der Name nur eines einzigen Rathsgliedes erhalten, und 
zwar in einer Inscription des Schuldbuches der Stadt Riga^), wo 
es heisst: „(Anno M,CC)XCVI1L Domintis Lambertm Seymo et 
Johannes de Bigemunde et Völmarus Dovinch senior tenentur 
domino Henrico de Verdene de Bevalia et suis soeiis 
IZJF. marcas Big, etcJ' Dieser Verden wird hier zwar nicht 
ausdrücklich als Glied des Revaler Rathes — Consta oder Pro- 
constd — bezeichnet. Allein es »gebührte zu jener Zeit allen 
Gliedern des Rathes der Stadt das Prädicat dominus, Herr, 
im Gegensatz zu den nicht zum Rathe gehörigen Bürgern, und 



*) S. unten Abschnitt B., I. 

*) Das Bigische Schuldbuch, herausgeg. von Hrm. Hildebrand 
(St Petersb. 1872. 4.) No. 1136. 

Bange, Die Bevaler Bathslinie. 1 



muss daher, wo in städtischen Urkunden dieses Prädicat vor 
einem Namen steht — wenn nicht besondere Gründe dagegen 
streiten — angenommen werden, dass darunter ein Glied des 
Rathes zu verstehen ist'). Hätten wir nicht dieses Kriterium, 



*) ,S. besonders H. J. B(öthführ), die Eigische ßathslinie (Biga, 
1857. 8.) S. 20. fgg., woselbst manche der von mir im ÜB. Bd. IIL Reg. 
S. 67 gegen die Zuverlässigkeit dieses Eriteriums der Bathshermwürde 
aufgeworfene Zweifel mit Scharfsinn und Gründlichkeit beseitigt sind. 
Dennoch möchte ich daran festhalten, dass das Prädicat ffdominus'^ allein 
keinen vollständigen Beweis, vielmehr nur eine Vermuthung dafür liefert, 
dass der damit versehene Name einem Bathsgliede angehört, übrigens 
allerdings eine Vermuthung, die nur durch den Beweis des Gegentheils in 
jedem einzelnen Falle entkräftet werden kann. — Nicht zu übersehen ist 
anderntheils, dass Bathsglieder, deren Eigenschaft als solche ausser Zweifel 
ist, nicht selten in Urkunden ohne das Prädicat „ dominus*' aufgeführt 
werden. Dies mögen folgenüe Beispiele an Personen beweisen, welche 
nach der ältesten ofificieUen Revaler Eathslinie (unten S. 4 fgg.) entschieden 
im Bathe sassen : Gerlach Gaporie, BaÜisglied in den Jahren 13BB— 51, 
erhält in einer Urkunde vom 17. Novbr. 1350 (ÜB. No 904) nicht das Prä- 
dicat „ dominus*'; ebensowenig Arnold Colner (1333 — 50 im Eath) in 
dem Pfandbuche bei dem J. 1336 (ÜB. No. 935, 122. 124), Conrad Hamer 
(1334 im Rath) im Pfandbuche in demselben Jahre (Uß. No. 935, 108. 109). 
Ludwig Hamer (1337—52 im Rath) wird im Pfandbuche bald mit, bald 
ohne das Prädicat „dominus** aufgeführt (ÜB. No. 935, 119. 133. 144. 188) ; 
ebenso Johannes von Osenbrugge (ÜB. No. 935, 136. 140. 152. 203). 
Andere Beispiele sind: Rembold Lenepe (ÜB. No. 935, 109, 152), Her- 
mann Mormann (ÜB. No. 926, 1 u. 2). Werner Niger heisst 1333 
(ÜB. No. 924, 1) dominus, 1334 (ÜB. No. 935, 99. 100) disoretus vir, in dem- 
selben Jahre (ÜB. No. 923, 2) constd. In zwei Urkunden des Bischofs 
Jacob von Oesel vom 26. December 1333 (ÜB. No. 757 u. 58) wird Bertold 
Hamer „discretus vir, consiU Bevcdiensis*', nicht zugleich dominus, genannt, 
gewissermassen im Gegensatz zu dem ebendaselbst genannten „miles, dominus 
Marqtuvrdus, capitaneus Bevcdiensis**. Die Bezeichnung eines Rathsgliedes 
als „discretus vir**, ohne Hinzufügung des Prädicats „dominus**, kommt auch 
sonst noch vor. S., das ÜB. No. 920. 935, 99. 100. — Aus diesen Gründen 
ist es auch nur höchst wahrscheinlich, keinesweges als gewiss anzunehmen, 
dass eine Person, welche später entschieden als Rathsglied erscheint, es 
zu einer Zeit noch nicht war, in welcher ihr das Prädicat „dominus**, ur- 
kundlich fehlt. In unserem alphabetischen Verzeichniss werden übrigens 
die nachmaligen Rathsglieder in solcher früheren Zeit als „Bürger^^ be- 
zeichnet, da jedenfalls die Vermuthung für diese Eigenschaft streitet und 



80 würde die ohnehin kurze Liste der Rathsglieder vor dem 
Jahre 1333 fast ganz wegfallen, da nur wenige derselben aus- 
drücklich als Cormdes bezeichnet werden. Die ergiebigste Quelle 
für diesen Zeitraum bietet das mit dem Jahre 1312 beginnende 
und bis zum Jahre 1360 reichende Pfand- oder Oberstadtbuch 
des Reval'schen Rathes *). Einige Namen finden sich ^übrigens 
auch in andern in meinem Urkundenbuche abgedruckten Urkunden. 



TL. 

Für die Jahre 1333-1374. 

Für den Zeitraum vom Jahre 1340 bis 1368 einschliesslich 
finden sich, ohne Unterbrechung, die Namen der Rathsglieder 
für jedes einzelne dieser Jahre, und ausserdem für die Jahre 
1333, 1334, 1335, 1373 und 1374, - in Allem also für 34 Jahre, 
— wie es scheint, vollständig — angegeben in einem kleinen 
Denkelbuche auf Pergament. Dieses umfasst in Sedezformat 58 
Blätter, von denen die 14 letzten fast ganz leer sind, enthält die 
mannigfaltigsten Notizen über städtische Verhältnisse, Copien 
von Urkunden, Concepte von Ausfertigungen des Rathes etc., 
ohne Beobachtung irgend welcher Ordnung, namentlich auch der 
chronologischen, aus dem oben bezeichneten Zeitraum: 1333 bis 
1374. Darüber, dass dieses Denkelbuch von den derzeitigen 



die Weglassung des Prädicates „(Zowmws" als Ausnahme von der Kegel 
angesehen werden muss. S. z. B. Johann von Bremen, Johann von der 
Malen, Hermann Moren, Johann von Osenbrugge, Thiedemann von Unna 
u. A. — Vergl. über diesen Gegenstand auch noch H. Hildebrand a. 
a. 0. S. XXX [TT. Anm. 1, wo übrigens irrig das Prädicat „dominus^ den 
Vasallen vindicirt wird, während es nur solchen ritterbürtigen Personen 
gebührt, welche die Ritterwürde erlangt, den Rittern, milites, sie mochten 
Vasallen sein oder nicht. Nicht unbegründet dagegen ist die hier aufge- 
stellte Vermuthung, dass auch den Vorständen (Aeltermännem , wohl nicht 
Aeltesten) der Zünfte das Prädicat dominus beigelegt wurde. 
*) S. darüber das ÜB. Bd. IL Reg. S. 143. 

1* 



„Stadtschreibern" geführt, sein Inhalt also authentisch ist, kann 
nicht wohl ein Zweifel bestehen. Obgleich dieser Inhalt fast voll- 
ständig in den zweiten und dritten Band meines Urkundenbuches 
gehörigen Orts aufgenommen ist, so dürfte es nicht überflüssig 
sein, die darin an verschiedenen Stellen zerstreut befindlichen 
Verzeichnisse der Rathsglieder (im ÜB. No. 923) hier nochmals 
abzudrucken, da sie die wichtigste Quelle für die älteste Geschichte 
des Rathes bilden , auf dieselben im Folgenden daher häufig ver- 
wiesen wird. 

1. 
(S. 21) Notandum, qttod anno Domini M^ccc^xxxiii^ isti infror 
scripti domini constdes sunt electi: 
primo Wincmdm Longm Item Detm^ncs de Unna 
It. Hermmmus Stumpel It. Regnerus Crowel 

It. Theodericus de Unna It. Amoldus Plate 

It. Th. Wyse It. Gerhardm Stcdhiter 

It. Heyno Brunsmch It. Hermminus de Silva. 

It. Appölonius de Eh It. Gerlacm Gaporie. 

It. Bicbodo Isti vero qiiatuor subsequentes 

It. Hinricm Crowel fuerunt post hec electi tem- 

p . . . inprescr. *) 
Primo Her. Kersebom 
It. Johannes Osenbryghe 
It. Botcherus de Lapide 
It. Johannes Bremen. 

2. 
(S. 16) Isti tenentur sedere anno domini MHcc^xxxquarto. 
Primo dominus Bertoldm IL Johannes Crach 
Hamer 



*) Die beiden letzten Wörter sind abbrevirt, überdies stark ver- 
blichen, und daher schwer zu entziffern. 



Item dominus Conradm Bu- It Conradus Hamer 

gele 
It. dominus Hermcmmis Mor- It. Wennemarus 

man 
It. dominus Wemerus Niger It. Everardus de Unna 
It. „ Amoldus Colner It. Johannes Albus 
It. Hunoldus It Henricus Friso. 

It. Th. Weldeghe 

3. 

(S. 17) Anno Domini miUesimo ccc^'^xxx/o^ presidebunt consur 
latu(i) Domini Hermannus Kersebom, Thider. Unna, 
Th. Wyse, Heyno JBrunsunch, Apolonitts, Henr. Krowel, 
Dethmancs de Unna, JoJmnnes Witte, Gerha/rdus Stälbiter, 
Tlate, Hermannus van deme Wolde, Bemboldus, Th. Kos- 
velt, Th. Weldege. 

* 

4. 

(S. 30) Anno Domini M^ccc^xP isti domini sedebunt in consilio 
isto anno. Primo Hermannus Moren, it. BeyneJcinus Cro- 
wel, it. Wennemarus HoUogher, it. Detmarus de Unna, it. 
Botcherus de Lapide, it. Gerhardus Stälbiter, it. Bemboldus 
de Lenepe, it. Lodwicus Hamer, it. Hinr. Friso, it. Ger- 
lacus Caporie, it. Amoldus Colner, it. Arn. de Stocken. 

5. 

(S. 39) Anno Domini M^ccc^xlprimo isti domini nominati in 
consilio presentt anno sedendo. Primo Winandus Longus, 
it. Her. Stympel, it. Wemerus Niger, it. Th. de Unna, it. 
Jo. Cr acht, it. Jo. Albus, it. Hinricus Crowel, it. Ever- 
hardus de Unna, it. Johannes de Bremen, it. Th. Cos feit, 
it. Gerlacus Lebart, it. Constantinus , it. Her. Weldeghe^ 
it. Joha/nnes Hamer. 



8 



Jo, de Lippittj Hinr, MedebeJce, Bertöldtts Vickynchtisen, 
Wernerus de Calmaria, Th. Doverdke, Jo, Viende, Con- 
radm de Beyne, Conradus Stoppecote & Hüdemariis de 
Vicsen. 

14. 

(S. 63) Anno Domini M^eecH^ isti domini nominati sunt in con- 
silium sedendo: Primo ReyneMnus Crowel, Wenemaru^ 
IloUoger, Rotchems de Lapide, Joh, Wytte, Gerhardm 
Stalhiter, Hinr Vrese, Lodwicm Hamer, Bemboldus, Hin- 
ricus de BeJce, Joh. Dynevar, Joh. Longics & Gerwinus 
de Lenepe. 

15. 

(S. 64) Anno Domini M^cccH^ primo post festum heati Michaelis 
isti domini nominati in consilio sunt presidendo: Primo 
Her. Moren, it. Gerlacus Caporie, it. Bertöldus Vickin- 
chusen, it. Hinr. Volmesten, it. Th. Dover ake, it. Jo. 
Hamer, it. Hinr. Medebeke, it. Conr. de Beyne, it. Hilde- 
marus, it. Conr. Stoppekote, it, Hermannus de Lippia & 
Johannes Ostinchusen. 

16. 
(S. 68) Anno Domini M^cccH^ secundo, post festum heati Michaelis, 
isti domini nominati in consilio sunt presidendo : Do^nini 
Beynekinus Crowel, Wenemarus Holloger, Botcherus de 
Lapide, Gerhardus Stalbiter, Lodwicus Hamer, Bemboldus 
de Lenepe, Hinr. de Beke, Joh. Dynevar, Gerwinus de 
Lenepe, Joh. Longus, item Joh. Säbel <& Ce^arius Stalbiter. 

17. 
Anno Domini M^cccH^ tertio post festum sanäi Michaelis 
isti domini nominati in consilio presidere : Bertöldus Vickin- 
chusen, Hinr. Volmesten, Th. Doverake, Joh. Hamer, Hinr. 
Medebeke, Conradus de Beyne, Hüdemarus, Conradus 



Stoppecote, Her, de Lippia, Jöh, Ostinchmen, Joh. Neue 
& GerJiardics Wytte. 

18. 
(S, 69) Anno Domini M^cceH^ qumrto, post festum sancti Miehaelis, 
isti domini sunt nominati in consilio presidendo: Primo 
jReynehinus Crowel, Gerh, Stälbiter, Hinr. Volmesten, Bot- 
cherus de Lapide, Bemboldus de Lenepe, Hinr. de Behe, 
Johannes Dynevar, Germmcs de Lenepe, Joh. Longus, 
Joh. Säbel S Sories; item novi Goscalcus vier Ylne & 
Hinr. Hummer. 

19. 
Anno Domini M^eeeH^ quinto, post festum sancti Michaelis, 
isti domini sunt nominati in consilio presidendo: Primo 
Wenemarus, Hinr. Volmesten, Thid. Doverake, Joh. Ha- 
mer, Hinr. HedebeJce, Conradits de Beyne, Hildemarus 
Conr. Stoppecothe, Her. de Lippia, Joh. Ostinchusen & 
Gerh. Witte. 

20. 
f& 70) Anno Domini M^cccH^ sexto^ post festum sancti Michaelis^ 
isti subsequentes domini nominati in consilio presidendo: 
Primo Beynekinu^ Crowel, Wenemarus, Gerh. Stälbiter, 
Bemboldus, Botcherus de Lapide, Hinr. de Behe, Joh. 
Dynevar, Gerwimcs de Lenepe, Joh. Säbel, Sories, Go- 
scalcus uter Ylne, Hinr. Hummer: item Hinr. Crowel & 
Th. de Wickede. 

21. 
Anno Domini M^cccHvij^ post festum sancti Michaelis isti 
suhsequentes domini nominati sunt in consilio presidendo. 
Primo Wenemarm, item Gerhardus Stälbiter, Hinr, de 
Volmesten, Thid. Doverake, Joh. Hamer, Hinr. Medebeke, 
Conr. de Beyne, Hildemarus, Conr. Stoppecote, Her. de 
Lippia, Joh. Ostinchusen & Gerhardus Witte. 



10 



22. 

Anno Domini M^cccHvi^^, post festum sandi Michaelis, 
isti siibsequentes domini nominati sunt in consilio presi- 
dendo: Primo domvnm Gera/rdm StaUnter, Beynardm 
Kruyl, RotcJierm de Lapide, Henr. de BeJce, Joh. Dum- 
vair, Gertmius de Rode, Joh. Sahel, Soreis, OosccUctis; 
item Hmr. Humer, Henr, Kruyl & Thilemamms de Wir 
cJcende, Hermcmnus de Hoven, Joh, Duderstat. 

23. 

(S, 72) Anno Domini M^ cccHnono , post festum Michaelis, isti 
domini subsequentes nominati sunt in consilio presidendo: 
Primo Hinricus van der JBeec, dominus Gera/rdus Stalhiter, 
Joh. Hamer, Hinr. Medeheke, Conr, de Reyne, Hilde- 
marus, Hermannus de Lippia, Jo, Ostinchttsen , Gerardus 
Wytte, Eppinc, Amoldus de Rente, Boilman. 

24. 
Anno Domini M^cccHx^, post festum Michaelis: Primo 
Hinricus Crud, Rutgerus de Lapide, Jo. Dunevair, Ger- 
wvnus, Jo, Säbel, Zoriis, Hinr, Humer, Thid. Wichede, 
Jo, Duder stat, Hermannus van der Hoven, Brendekin 
Stcdbiter & HinriJc de Essene. 

25. 

(S, 75) Anno sexagesimo primo, post Michaelis, isti domdni pre- 
sidere debehunt: In primis Hermannus de Hoven, Ger- 
winus, Hmr, van der BeeJc, Jo. Hamer, Conr. de Reine, 
Hüdemarus, Herm, de Lippia, Gerardus Witte, Eppinc, 
Arnold van Renten, Buüman, Thüo Lange, Alyf, Her- 
mamms Weldighe, 

26. 
Anno Domini M^cccHx secimdo isti dehehunt pyesidere: In 
primis Gerwvnm, Hinr. van der Beck, Hinr, Cruel, Rut- 



11 



gerus de Lapide, Joh. Dunevair, Zeroijs, Thid. Wichede, 
Joh, Ditderstat, Brant StcUbiter, Hinr. de Essene, Mich, 
Rike & 'Petrus Stotzdorff, 

27. 

(S. 83) Anno Domini M^ccc^ sexagesimo tertio Mi domini debehunt 
constd(üui presidere: Dominus Hinr. de Beke, Hinr. Cro- 
wel, Joh. Hamer, Conr. de Reyne, Hildemarm, Hermmmus 
de Lippe, Gherardm Witte, Eppinc, Arnoldm de Renten, 
Jo. Böleman, Thylo Lange, Älphodtis, Hermanmis Weldighe. 

28.' 
(8,84) Anno Domini M^cccHxiiij^ hii infrascripti domini isto anno 
consulatui debehunt presidere: Hinr. Krowel, Herrn, van 
der Hove, Rotgherus de Lapide, Johannes Dunevar, Serius, 
Thideman Wickede, Joh. Duderstad, Brant Stalbiter, Hinr. 
de Essende, Rieh. Rihe, Petrm Stochstorp, Albertus de 
Verden, Gotfridics Isurede. 

29. 
Amio Domini M^cccHxv^ hii infrascripti domini isto anno , 
consulatui debehunt presidere : Primo Herm. van der Hove, 
Hinr. van der Beke, Hildemarus, Hermannus van der 
Lippe, Gher. Witte, Thid. Eppinc, Arnoldus de Renten, 
Joh. Boleman, Thid. Lange, Alphodus, Herm. Weldighe, 
Everardus KaMand, Hinr. Wulf, Joh. Hamer. 

30. 

(S. 85) Anno Domini M^cccHxvj^ hii infrascripti debent consulatui 

isto anno presidere: Hinr. de Beke, Petrus Stokstorp^), 

Rothgerus de Steno, Joh. Dunevar, Serius, Thid. Wickede, 

Joh. Duderstad, Brand Stalbiter, Hinr. de Essende, Rieh. 



®) Hier hatte früher Hinr. Krowel gestanden: dieser Name ist aber 
nieder ausgestrichen und PetnAS Stokatorp darüber geschrieben. 



12 



Bike, Petrus StoJcstorp^) , Albertus de Verden, Gotfridtts 
Isweter. 

31. 
Anno Domini M^cccHxvij^ Mi infrascripti debent consuldtui 
isto anno presidere: Domimts Petrm Stohstorp, Hinr, Kro- 
wel, Hüdemarus, Herrn, de Lippia, Gher. Witte, Thid, 
Eppingh, Arnoldus de Benten , Joh.Boleman, ÄUef, Herrn, 
Weldighe, Everd KoHle, Hvnr. Wulf, Joh, Hamer, Conr, 
Kegheler, Joh, de Molendino. 

32. 

Anno Domini M^cccHxviij^ infrascripti consulatui debent 
presidere: dominus Hinr, Kruel, dominus Herrn, de Hove, 
Bothgerus de Stene, Joh. Duneoar, Soritcs Stalbiter, Thyd, 
WicJcede, Joh. Duder stat, Brant Stalbiter, Hinr. Essende, 
Bychardus Bike, Albertus de Verden, Gotfridus Isureter, 
Arnoldus de Benten, Hinr. Wulf, Johannes de Molendino 
& Conradus Keghelere. 

33. 

Anno Domini M9cccHxix^ hii infrascripti isto anno debent 
consfdatui presidere: dominus Hermannus de Hove, dominus 
Hinr. de Beke. 



34. 

(S. 88) Anno Domini M^cccHxxiij^: Herman van Hove, her Hinrik 
van Beke, her Hildemar, Zeries Stalbiter, Thideman Wi- 
ckede, Duderstat, Johan Hamer, Winant Lowenschede, 
her Alef, it. her Bichardus Bike, item Hermannus de 



*) Es ist offenbar vergessen, diesen Namen, nachdem er hinanf- 
gerückt worden, an dieser SteUe anszostreichen. 



13 



Lippe^^), Johan van der Molen, Gert Hedeman, Scotel- 
munt; it, Joh. Scheper, iL Joh, Speckt, 

35. 

fS. 89) Isti infrascripti presidebunt consulatui anno Domini 
M^ccc^lxxiiij^: Her Hinr. va/n der BeJce, her Canr, Ke- 
gheler, her Tydeman Eppi/ngh, her Arnold van Benten, 
her Bolema/n, her Godeke Tmrede, her Ahf, her Albert 
van Verden, her Evert CaUe, her Tydeman Langhe, her 
Curow, her Heydman, her Johan van der Molen^ her 
Scheper, her Specht, 

•Der Kürze wegen wird dieses Verzeichniss im Verfolge als 
„älteste Rathslinie" citirt werden. 



Tom Jahre 1375 Ms 1550. 

Für den Zeitraum nach dem Jahre 1374 fehlt es an voll- 
ständigen Nachrichten bis zum Jahre 1550. Eine genaue Durch- 
forschung des reichhaltigen Rathsarchivs aus dieser ganzen 
Periode würde ohne Zweifel eine bedeutende Ausbeute geben. 
Bis diese grosse und mühsame Arbeit ins Werk gesetzt ist, muss 
nian sich mit minder Vollständigem und Zuverlässigem begnügen, 
wid zwar mit Benutzung der nachstehend verzeichneten Quellen 
und Hülfsmittel. 

1. 

Bis zum Jahre 1423 ist das Rathsarchiv in meinem Urkun- 
äenbuche ziemlich ausgenutzt; demnächst sind aber auch die 
Pfand- oder Oberstadtbücher bis zum Jahre 1430 für unsern 
Zweck genau durchgesehen worden. 



^®) Diese beiden Namen: Bike und Lippe , sind an dem Bande hin- 
«Qgeschrieben. 



u 



2. 

Das von W. Arndt in dem Archiv für die Geschichte Liv-, 
Est- und Curlands Bd. IIL S. 59 fgg. gelieferte Verzeichniss ist 
nicht nur sehr lückenhaft — das hier gelieferte enthält etwa 
hundert und fünfzig darin fehlende Namen — sondern auch in 
mehrfacher Beziehung ungenau und unzuverlässig. Manche 
Namen sind offenbar entstellt, z. B. Alb. de Bode statt Rode, 
Gert Wicke statt Witte, Joh. Grefft statt Greste, Joh. Herzrütt 
statt Hersevelt , Joh. Moullert statt Mouwert , Evert Votert statt 
Rotert, Carsten Löningk statt Köningk. Einzelne Personen 
kommen doppelt, ja dreifach vor, zum Theil mit abweichenden, 
wohl nur unrichtig gelesenen Namen, z. B. 1378 Albertus' de 
Bode und 1388 Albrecht von Rode, 1402 Ludolphus Dunevair 
und 1420 Ludeke Dunneber, 1428 — 57 Coste van Borstel und 
Gosschalk Burstell, 1428 Albert Stoppezake und 1525 (statt 1425) 
Albert Stapperzak, 1494 JoL CuUard, 1504 Joh. CuUerde und 
1524 Joh. KuUerd, 1498 Borchard Heerde und 1510 Borchard 
Herw, 1510 Joh. Viant und 1529 Joh. Vigendes u. a. Umgekehrt 
wird von Heinrich Schelwent angegeben, er habe von 1438 bis 
1489 im Rathe gesessen , während dies unstreitig zwei verschiedene 
Personen — vielleicht Vater und Sohn — gewesen: ein Heinrich 
Schelwent erscheint bereits 1421 als Mitglied des Rathes , in den 
Jahren 1430 und 1438 als Bürgermeister. Die nächste Erwähnung 
eines gleichnamigen Rathsgliedes finden wir erst im J. 1457, und 
dieser zweite H. Schelwent wird in den Jahren 1481, 82 und 89 
Bürgermeister genannt"). Uebrigens hat Arndt selbst den Namen 



^^) Schwieriger als in diesem , ist in einem anderen Falle die Granze 
zwischen zwei gleichnamigen Bathsgliedem zu ziehen. In den Jahren 1442 
bis 57 kommt ein Bathsherr Marquart Bretholt vor; in den Jahren 
1457 — 73 erscheint offenbar derselbe als Bürgermeister, denn eine Dienst- 
zeit von dreissig und mehr Jahren ist in Reval seit jeher nichts ungewöhn- 
liches gewesen. Daher könnte auch unter dem im J. 1482 auftretenden 
„Herrn" Marquart Bretholt (unbestimmt ob Bürgermeister oder Kathsherr) 



15 



beim J. 1482 noch einmal verzeichnet. Unter dem beim Jahre 
1535 aufgeführten Syndicus Johann Schmoller ist ohne Zweifel 
der durch seine thätige Förderung der Reformation bekannte, 
nicht Reval'sche, sondern Rigische Syndicus, Mag. Johann Loh- 
moller oder Lohmüller, zu verstehen. 

3. 

Ein besonders wichtiges Hülfsmittel ist das Wahl- und 

Aemterbuch des Revaler Rathes. Ueber dessen Ursprung 

giebt das Titelblatt des ersten Bandes Auskunft, wo es heisst: 

„^wwö 1662^ den 26, Äagicsti^ habe ich, Henricus Fonn, 

dieser Stadt Revall Ober-Secretarius''^), zu allererst, weilen vor 

dem bei dieser Stadt Canceley ein solch Werk nicht gewesen, 

den Anfang dieses Eines Edlen Hochweisen Raths Ampter-, Chur- 

und Wahlbuches gemachet, und der Herren Bürgermeistere, 

Syndicorum^ Rath- Männer und Secretarien Nahmen aus denen 

alten und newen ProtocoUen, Denkel- und Stadt -Hauptbüchern, 

so viel man noch hat lesen und finden können, eruiret und 

herausser gezogen." Auf Vollständigkeit machen die in diesem 

Buche enthaltenen Verzeichnisse erst von dem Jahre 1550 an 

Anspruch, mit welchem die complette Sammlung der ProtocoUe 

des Revaler Rathes beginnt. Bis zu dieser Zeit finden sich nur 

einzelne Namen bei den Jahren 1346, 1397, 1400, 1415, 36, 38, 

70, 1504, 12—14, 17—23, 25-32, 1537, 40, 41, 42, 44 und 46 

von verschiedenen Händen verzeichnet, und vollständigere Ver- 



noch immer derselbe gemeint sein. Allein es ist ebensowohl möglich, 
dass darunter ein anderer zu verstehen ist, der im Jahre 1524 als Bürger- 
meister aufgeführt wird. In unseren Yerzeichnissen ist daher die Jahrzahl 
1482, von einem Fragezeichen begleitet, Beiden zugeschrieben, üebrigens 
ist es nicht unmöglich, dass jener M. Bretholt vom J. 1482 ein von den 
beiden andern verschiedenes, drittes Rathsglied des Namens ist. 

**) S. über ihn das alphabetische Verzeichniss unter dem Namen 
Heinrich von Rosenkron. 



Iß 



zeichnisse nur für die Jahre 1430, 1457 und 1524, desgleicheD 
ein Aemterverzeichniss für das Jahr 1539. Auch sind diese Ver- 
zeichnisse keinesweges durchaus zuverlässig: manche Namen sind 
offenbar entstellt, ja eine der vollständigeren Listen, die fiir 
das Jahr 1430, ohne allen Zweifel apokryph. Die Stelle lautet 
wörtlich so : 

„J.WWO 14S0 seyndt alhie Senatores gewesen: Hr. Bartelt 
HünnigJixmsen und Hr. Warner von der Bedke, Hr. 
Christian Bartels, Hr. Matth, Schant^e^ Consta, Hr. 
Berent v. Holten^ Senator, Hr. Hinrich Kuper, Sen., Hr. 
Casper von Dellen, Sen,, Hr. Jürgen Stdtmann, Sm., 
Hr.* JbÄ. Schmiede, Sen,, Hr. Nicol, Stander, Bürgerin., 
Hr. Diedr, von Kampen, Sen,, Hr. Johst v. Stakelberg ^ 
Sen,, Hr; Wilh, Distendorp, Sen,, Hr. Christophorus von 
Santen, Synd,, Hr. Gottsch, Fürst, Kämmerherr, Hr. 
Ernst KuUmberg , Rathsherr, Hr. Jochim SchmoHtzer, 
Sen.'' 
Wenn man die hier verzeichneten Namen mit den Namen 
der anerkannt Reval'schen ßathsglieder aus derselben, so wie 
aus der unmittelbar vorhergehenden und nachfolgenden Zeit 
vergleicht, so fällt es auf, dass, mit Ausnahme der beidea 
ersten (die überdies mit anderer Tinte, offenbar später, hinzuge- 
schrieben sind), die übrigen gar nicht weiter vorkommen, ja, 
dass die aufgeführten Familiennamen ausser in dieser Liste 
nirgends im Revaler Rathe begegnen. Fügt man hierzu die 
ungewöhnliche Abwechselung der Titulaturen, von denen die 
eines Senator derzeit in Reval gar nicht gebräuchlich war, femer 
die Aufführung eines Syndicus, welches Amt vor der zweiten 
Hälfte des sechszehnten Jahrhunderts in Reval selbstständig nicht 
vorkommt, erwägt man endlich, dass urkundlich im Jahre 1430 
im Revaler Rathe 22 Personen sassen, die in jener Liste nicht 
aufgeführt sind , es also derzeit nicht weniger als 39 Rathsglieder 



17 



gegeben haben müsste, — so wird man zu der Annahme ge- 
drängt, dass diese ganze Liste einem Missverständniss ihren 
Ursprung verdankt, und wahrscheinlich das Verzeichniss der 
derzeitigen Glieder des Rathes irgend einer andern Stadt ' ^) 
enthält. Daher ist denn auch diese Liste in unsern Verzeich- 
nissen ganz unbeachtet gelassen worden'*). 

4. 

Bei der gelegentlichen Durchforschung des Revaler Raths- 
archivs sind mir, namentlich in der Sammlung der Testamente, 
80 wie der Landtags- und Städterecesse , nicht wenige Namen 
von Rathsgliedern aufgestossen. Diese Quellen haben nicht selten 
sowohl zur Berichtigung, als auch zur Vervollständigung der 
unter No. 2 und 3 genannten Verzeichnisse gedient. Ausserdem 
verdanke ich der Gefälligkeit des Hrn. C. Russwurm die Be- 



") Welcher andern Stadt? — dies zu untersuchen, ist hier nicht 
derOrt. Indess darf nicht unbemerkt bleiben, dass es keine der Städte 
des alten Livlands zu sein scheint. Denn nach der Zahl der Glieder — es 
sind ihrer nebenzehn, darunter ein Syndicus — muss diese Rathsver- 
sammlimg einer grösseren Stadt angehört haben, und deren gab es in 
Livland ausser Eeval nur zwei: Riga und Dorpat, wo jedoch jene Namen 
weder um das Jahr 1430, noch früher oder später, vorkommen. Ueber- 
Jiaiipt aber sind wenigstens dreizehn der Namen Livland in jener Zeit ganz 
fremd: ausser den bereits oben angedeuteten beiden ersten Namen — 
Hüninghausen und van dfer Beke — ist nur von Stakelberg der Name eines 
Uviandischen Adelsgeschlechts, und Bereut von Holten könnte vielleicht 
niit Bereut von Haltern identisch sein , der in den Jahren 1434 — 47 als 
GHed des Reval'schen Rathes erscheint. 

'*) Bei dieser Gelegenheit mag auch noch ein anderer Irrthum be- 
nchtigt werden : dass nämlich Bugislaus Rose oder Rosen, der Stamm- 
vater des adeligen Geschlechts „von Rosen aus dem Hause Weinjerven", 
^ Anfange des siebenzehnten Jahrhunderts Bürgermeister in Reval ge- 
wesen, wie J. Paucker (Estlands Landgüter I, 17. Anm.) nach einer 
»»alten Notiz" anführt. Bugislaus Rosen war zwar RevaPscher Bürger und 
Wurde vom König von Schweden in den Adelsstand erhoben , hat aber nie 
«a Rathe zu Reval Sitz gehabt. 

Bange, Bio Beyaler BathsUme. 2 



18 



nutzuüg der von ihm bei Durchforschung desselben Archivs. 
Behufs der Herstellung einer Rathslinie, gesammelten Materia- 
lien, aus denen ich die meinigen i^cht nur in Bezug auf die 
Daten vielfach ergänzen, sondern auch aus dem fünfzehnten 
Jahrhundert vierzehn mir entgangene Naiüen einschalten konnte. 
Endlich lieferte A. C. J. Michelsen's Oberhof zu Lübeck 
(Altona, 1839. 8.) einige Beiträge. 

Dennoch ist dieser Zeitraum nicht nur — wie bereits oben 
bemerkt — als lückenhaft zu beJ:eichnen, sondern es sind auch 
— wie sich weiter unten ergeben wird — so manche Namen in 
die Rathslinien hineingekommen, welche nicht dahin gehören. 
Wo die UnZuverlässigkeit der Quelle irgend erkannt werden 
konnte, ist dies durch ein Fragezeichen angedeutet. Im Allge- 
meinen möchte ich behaupten, dass bei den meisten Namen, 
welche nur ein einzigesmal auftauchen und dann wieder ver- 
schwinden, — wie dies in der ersten Hälfte des sechszehnten 
Jahrhunderts häufig der Fall ist, — an ihrer Hihgehörigkeit 
ein Zweifel gestattet ist. 



Seit dem Jahre 1550. 

1. 

Für den Zeitraum vom J. 1550 an bis auf die neueste Zeit 
kann die Vollständigkeit und Zuverlässigkeit der gelieferten Ver- 
zeichnisse vollkommen verbürgt werden. Denn das unter HI, 
3 angeführte Wahl- uhd Aemterbuch enthält — Wie eine Ver- 
gleichung mit den OriginalprotocoUen ergeben — bei der Auf- 
führung der Wahlen der Bürgermeister, Syndiken und Raths- 
herrn keine Lücke, und nur hinsichtlich der Secretariäte finden 
sich für die ältere Zeit einige wenige Lücken. Bei mehreren 
Rathsgliedem aus der älteren, bei den meisten aus der neueren 



19 



Zeit, namentlich seit deila neunzehnten Jahrhundert, ist zugleich 
der Todestag oder das Datum der Emeritur, Entlassung etc. 
angegeben. 

2. 
Ausser den Angaben über die Rathswahlen — dem eigent- 
Kchen Wahlbuch — enthält die in Rede stehende Quelle auch 
(ÜB jährlichen Aemterbesetzungen — das Aemterbuch, -^ welche 
drei Foliobände füllen, übrigens auch nicht ganz vollständig sind. 
Die älteste darii^ enthaltene „Verordnung der grossen Aempter'' 
ist vom J. 1539 , dann folgt die vom J. 1563 , hierauf vom J. 
1569, und erst vom J. 1579 an beginnt die ziemlich ununter- 
brochene Reihe dieser Verzeichnisse, so wie vom J. 1599 an eine 
ebenso vollständige Reihe der „Verordnung der Amptherren", d. i. 
der Patrone der Handwerksämter oder Zünfte, später „Verordnung 
der kleinen Aemter" genannt. Es fehlen in diesen beiden Reihen 
nur die Verzeichnisse für die Jahre 1680, 1681, 1690, 1700, 
1711, 12, 14, 82-86, 97, 99-1806. 

V. 

Für die Jahre 1787-1797. 

Für den Zeitraum vom Jahre 1787 — 1797, während dessen 
bekanntlich die alte Stadtverfassung aufgehoben und die sog. 
Statthalterschaftsverfassung und allgemine Russische Stadtordnung 
eingeführt war, sind die Reihenfolgen der verschiedenen Raths- 
ämter unterbrochen. Indessen sind zur Vervollständigung des 
alphabetischen Verzeichnisses auch die Personalnotizen für diese 
Zeit theils aus den Originalprotocollen des derzeitigen Magistrats, 
tkeüs aus den beiden „Addressbüchern der Reval'schen Statt- 
balterschaft" geschöpft, welche für die Jahre 1790 und 1796 im 
Druck erschienen sind. 



2* 



20 



B. 

Geschichte der Verfassung des ßeval'schen Eathes. 

I. 

Aelteste Yerfassnng des Bathes. 

1. 

• 

Die erste urkundliche Erwähnung des Revaler Rathes — 
consules civitatis — findet sich in dem vom König Erich IV. 
Plogpennig von Dänemark der Stadt am 15. Mai 1248 ertheilten 
ältesten Privilegium. Der König bestätigt darin die von dem 
König Waldemar 11. den Bürgern RevaPs verliehenen Freiheiten, 
gestattet ihnen alle Rechte, welche die Bürger Lübecks ge- 
niessen, verbietet, sie mit Zöllen zu belästigen, und verordnet, 
dass diejenigen, welche innerhalb der Stadtgränzen Jemand ver- 
wunden, nach dem Beschlüsse des Rathes der Stadt 
(secundum consilium consulum civitatis) und der königlichen Männer 
büssen sollen*^). Des Rathes wird hier also als einer schon 
bestehenden Institution gedacht, woraus unstreitig gefolgert 
werden darf, dass diese Behörde gleich bei der ersten Verleihung 
der Stadtfreiheiten an Reval durch König Waldemar II. einge- 
gesetzt worden ist. In welchem Jahre dies geschehen, muss, da 
eine Urkunde Waidemars sich nicht erhalten hat, dahingestellt 
bleiben; da indess Waldemar im J. 1241 starb, so ist die Ein- 
setzung des Revarschen Rathes spätestens in dieses, höchst wahr- 
scheinlich aber in ein früheres Jahr zu stellen. 

2. 
Ueber die Einrichtung des Rathes, dessen Zusammensetzung, 
die Zahl und Ernennung der Glieder, deren Verhältniss unter 



^') S. die Urkunde selbst und meine Erörterung über dieselbe in 
dem Archiv für die Geschichte Livlands Bd. VI. S. 68. 73. 



21 



einander u. s. w. , finden wir in den speciell RevaFschen Quellen 
gar keine Auskunft, können jedoch annehmen, dass die Ver- 
fassung des Revaler Rathes der des Ratbes der Stadt Lübeck 
nachgebildet war. Letztere beruhte aber auf einer Verordnung 
Herzog Heinrichs des Löwen, welche in das Jahr 1163 gesetzt 
wird, sich jedoch nicht in ihrer authentischen Form erhalten hat^^). 
Nach dieser soll der in den Rath Gewählte verpflichtet sein, 
zwei Jahre im Rathe zu sitzen ; das dritte Jahr war er „frei von 
demRathe", es sei denn, dass er sich „durch Bitte" zum Bleiben 
bewegen lässt. Es darf übrigens Niemand in den Rath gekoren 
werden, der nicht freien Standes, und zwar in rechtmässiger 
Ehe von freien Eltern geboren, von unbescholtenem Rufe ist, 
und innerhalb der Stadtmauer eine Liegenschaft zu vollem freiem 
Eigenthum besitzt; er darf keines Herrn Höriger oder Beamter 
sein, auch sein Gut nicht durch offenes Handwerk erworben 
hahen. Endlich dürfen nicht zwei Brüder gleichzeitig im Rathe 
sitzen , nach einer späteren Willkür des Rathes auch nicht Vater 
und Sohn^'^). Ueber die Form der Wahl finden sich in den 
Deutschen Texten des alten Lübeck'schen Rechts, namentlich 
auch in den im Jahre 1282 der Stadt Reval mitgetheilten'^), 



") S. darüber besonders: F. Frensdorff, die Stadt- und Gerichts- 
verfassung Lübecks im XII. und XIEE. Jahrhundert (Lübeck 1861. 8.) S. 32 
%g. und 49 fg. Abgedruckt ist die Verordnung bei Hach, das alte 
Lübeck'sche Eecht S. 170, auch bei Deecke, von der ältesten Lü- 
beckischen Eathslinie S. 2 fg. 

") Lüb. Recht für Beval v. J. 1282 Art. 128 : „De vader und de sone, 
M«de twe brodere ne mögen nicht ratman wesen. Men stervet en oder vor- 
^^ he des rades, so mach men den andern wol in den rat nemen, ofte he 
^ werdich ts." 

") Das. Art. 134: So wanne men nomen schal iemene van der loven 
to deme rade, de gene, de ene nomst, de schal gan van deme hus, und alle 
^ genCy de sine möge und sine s wager e sint, Art. 135. So wanne de rat- 
w^n, de van der loven genomet sint, up dat hus homet, so scholen se de 
beenden, de en jar heseten hehhen. Dar na hesenden se, de er der stat 
gisworen hehhen. So we der iemende nomet, de schal afgan und sine maghe 



24 



bekleideten, zwei, drei, ja vier Jahre hintereinander im sitzenden 
Rathe. So Evert HoUoger von 1355—57, Gerh. Stalbiter 1356—59, 
Joh. Witte (Albus) 1343—46; Heinrich Crowel von 1362—64 und 
wieder 1367 und 68; Heinrich von Beke genoss gar im Laufe 
der neun Jahre 1358—66 nur zwei Freijahre: 1360 und 1364. 
In der überwiegend grossen Mehrzahl jedoch (52 von 69) sassen 
die consules regelmässig ein Jahr um das andere im Rathe. Auch 
hier war also, wie in Lübeck, das Amt eines Rathsgliedes ein 
lebenslängliches, auch hier ist zwischen dem alten und dem neuen 
oder sitzenden Rathe zu unterscheiden, wenn schon diese Be- 
nennungen für Reval sich urkundlich nicht nachweisen lassen. 

4. 
Dass die Glieder des alten Rathes als fortdauernd zum Be- 
stände xies Rathes gehörig angesehen wurden, darüber fehlt es 
nicht an directen Beweisen, indem sie in Urkunden des Rathes 
wiederholt „consulcUiis nostri socii^^ genannt werden 2*), Wichtiger 
und schlagender sind aber die indirecten Beweise. Denn die Dienst- 
freiheit der Glieder des alten Rathes darf keineswegs als eine 
totale aufgefasst werden, sie ist offenbar bloss auf die Befreiung 
von der Theilnahme an den Rathssitzungen beschränkt gewesen. 
In dem kurzen Zeitraum von 34 Jahren, für welchen uns die Glieder 
des sitzenden Rathes bekannt sind^^), finden wir: 



**) Als consulatus nostri socii werden z. B. bezeichnet: Joh. von 
Bremen in der ürk. v. 5. April 1343 (ÜB. No. 812), obschon er in dem 
Zeitraum vom October 1342 bis dahin 1343 nicht im Rathe sass (ÜB. No. 
023, 6). In dem Pfandbuche (ÜB. No. 935 und 980) erhalten jene Be- 
zeichnung Herm. Stumpel (No. 935, 115), R. Crowel, Ev. von Unna, Herm- 
Moremann (No. 935, 181), Herm. Moren, Bert. Vickinchusen , Th. Cosfelt, 
Joh. Witte (No. 935, 221), Conr. von Rheine (No. 980, 21), ohne dass sie, 
oder einzelne von ihnen, gleichzeitig zum sitzenden Rathe gehörten, wie 
aus der Vergleichung mit der ältesten Rathslinie (No. 923) zu ersehen ist. 
S. die folgende Anmerkung. 

^^) Es darf bei der Vergleichung der, wie in der vorhergehenden, so 
auch in den nachfolgenden Anmerkungen angeführten Quellen mit der 



25 



1) dass bei der Vertretung der Stadt nach Aussen, namentlich 
bei Abschliessung von Verträgen Namens der Stadt, desgleichen 
bei der Feststellung gesetzlicher Normen , Glieder nicht nur des 
sitzenden, sondern auch des alten Rathes, sich betheiligten*®); 

2) dass jene wie diese gemeinschaftlich das Amt von Schieds- 
riclitem übernahmen, vielleicht vom Rathe dazu delegirt wurden*^) ; 

3) dass Glieder des alten Rathes wichtige öffentliche Aemter 
bekleiden, indem sie namentlich als Kämmerer'-**), als Vorsteher 



ältesten Bathslinie nicht unbeachtet gelassen werden, dass der Wechsel 
des alten und neuen Rathes — wie im §. 5 des Textes gezeigt wird — 
im October stattfand, die Sitzungsperiode des neuen Käthes daher vom 
October des einen bis zum October des folgenden Jahres reichte. 

*•) Im J. 1348, wahrscheinlich um Johannis, erschienen, zum Zweck 
von Verhandlungen mit der Estländischen Ritterschaft , auf dem Schlosse 
zu Eeval sechs Delegirte des Rathes : R. Crowel , W. Holloger, R. de La- 
pide, J. Witte, Ev. von Unna und H. von Beke (ÜB. No. 884), von denen 
fünf zur Zeit im Rathe sassen, der sechste dagegen, Everh. von Unna, 
zum alten Rathe gehörte. — Am 18. Januar 1341 treten , Behufs Empfanges 
einer Verbindungsschrift des königlichen Hauptmanns Conr. Preen , Namens 
fies Rathes auf: die Bürgermeister W. Longus , R. Crowel und W. Holloger 
iüB. No. 797), von denen nur die beiden letztern d. Z. im Rathe sassen» 
- In der ürk. vom 27. April 1346 (ÜB. No. 846), durch welche der 
königliche Statthalter, die Estländische Ritterschaft und die Stadt Reval 
eine das Schuldenwesen regelnde üebereinkunft treffen, werden als Ver- 
treter der Stadt aufgeführt: y,Herm. Moreman, Beinek. Crowel dt Wennem, 
üoUoger, proconsuleSf ceterique consules civitatis Beoaliae." Da nun von 
den drei namentlich genannten Bürgermeistern nur der erste der Zeit 
MitgHed des sitzenden Rathes war, die beiden andern dagegen dem alten 
JBathe angehörten, so werden unter den „ceteri consiUes" ohne Zweifel 
sämmtliche Glieder des neuen und alten Rathes zu verstehen sein. — Vergl. 
übrigens noch die ürk. tom 5. September 1343, unten Anm. 34. 

*^ S. z. B. das ÜB. No. 935, 200. 221. No. 1015. 1262. 

**) Im J. 1340 erscheinen Th. Cosfelt und G. Lebart als Kämmerer 
(ÜB. No. 935, 147), während beide erst im J. 1341 in den sitzenden Rath 
berufen wurden. Im J. 1343 werden L. Hamer und H. Weldege als Käm- 
merer aufgeführt, von denen ersterer vom October 1342 bis October 1343, 
letzterer vom October 1343 bis dahin 1344 im Rathe sass. 



26 



des Heiligen -Geist -Spitals 2*), als Vorstand der Münze ^o) er- 
scheinen. 

4) Als Sendeboten, namentlich an den Ordensmeister ' 0^ 
zu den Hansa- und einheimischen Städtetagen 3*-*), scheinen vor- 
zugsweise Glieder des sitzenden Rathes, und zwar namentlici 
jüngere, ausersehen worden zu sein; indessen kommen auch 
Fälle vor, dass ein Glied des alten Rathes an einem Hansatage 
Theil nahm 3 3). Zum Behuf von Friedensunterhandlungen mit 
dem König Magnus von Schweden im September 1343 wurde 
der derzeitige präsidirende Bürgermeister, Wennemar Holloger. 
delegirt»*). 

5. 

Die Ernennung der Glieder für den sitzenden Rath geschab, 
wie bei den Jahren 1344 und 45 ausdrücklich angegeben wird^*)^ 
am zweiten , Sonntage nach St. Michaelis (Dominica post oäava^ 



2») S. z. B. ÜB. No. 980 , 18 , wo im November 1356 Gerd. Witte alß 
„provisor domus s. Spiritus*^ auftritt, wahrend er im October desselbeii 
Jahres aus dem sitzenden Käthe geschieden war. 

3®) Im ÜB. No. 1025 heisst es; „Wet, dat de munte voroverde Uh^^' 
Peter Stökkelstorpen tiden in IV. jaren Dccclxocxv mark Big." Hiemaci^ 
scheint es, dass P. Stockstorf vier Jahre hinter einander der Münze vor" 
gestanden, er mochte im Bathe sitzen oder nicht. 

»1) ürk. V. 26. Decbr. 1367. ÜB. No. 1044. 

«) ürk. V. 24. Juni 1363 und v. 2. Febr. 1369. ÜB. No. 996 u. 2895- 

") So nahm am 24. Juni 1366 Albert von Verden am Hansatage ^ö 
Lübeck Theil, ohne derzeit im Eathe zu sitzen (ÜB. No. 3212), und im 3vJi 
und October 1368 Rieh. Rike in Lübeck und Stralsund, unter gleicher» 
Verhältnissen (ÜB. No. 1049 und 1055). Letzterer wurde gerade wahrend 
seiner Abwesenheit im October 1368 in den sitzenden Rath gewählt (ÜB- 
No. 923, 32). 

«*) ürk. V. 5. Septbr. 1343. L^. No. 817. 

3") Bei den Jahren 1351 — 61 wird nur bemerkt, dass die Emennong 
„nach St. Michaelis" vollzogen -worden. Dass dieser Termin cuich in den 
übrigen Jajturen, bei welchen keine Angabe desselben sidi findet, beob- 
achtet worden, ist wohl keinem Zweifel unterworfen. 



27 



s. Michaelis), also zwischen dem 7. und 13. October jedes Jahres^ ß). 
Dass jedesmal eine förmliclie Wahl vorgenommen wurde, ergiebt 
sich schon daraus, dass keinesweges der „sitzende" Rath immer 
einfach durch den „alten" abgelöst wurde. Auch wird in der 
ältesten Rathslinie ein Paarmal , namentlich bei den Jahren 1333 
und 1342, der Ausdruck : ^jisti domini sunt electi", gewöhnlicher 
aber: „sunt nominati" gebraucht. Wer aber die Wahl oder 
Ernennung vornahm, welche Formen dabei beobachtet wurden, 
darüber giebt die Rathslinie keinen Aufschluss. Es ist indess 
mehr als wahrscheinlich, dass dabei die bereits oben^'^) angezogenen, 
allerdings sehr dunkeln Artikel des Lübeck'schen Rechts zur Richt- 
schnur dienten. So viel ist daraus deutlich zu ersehen, dass die 
Wahl vom Rathe selbst — nicht etwa von der Stadtgemeinde — 
vorgenommen wurde, wofür auch die spätere Ordnung spricht. 
Ob aber der sitzende Rath seine Nachfolger denominirte, oder 
die Ernennung von dem vereinten „neuen und alten" Rathe 



") Unrichtig ist mithin die Angabe W. Arndt's im Archiv Bd. III. 
S. 57, dass die Bathswahl am St. Thomasabend , nach Verlesung der Bur- 
sprake, der Bürgerschaft bekannt gemacht worden sei. Dies dürfte wohl 
auch nicht für die spätere Zeit gelten : denn schon in der Mitte des sechs- 
zehnten Jahrhnnderte geschah die Bathswahl und deren Bekanntmachung 
am zweiten Advent (s. unten), wie noch gegenwärtig. Die Feier des St. 
Thomasabends fand übrigens allerdings schon vor dem Jahre 1333 statt, 
denn bei diesem Jahre finden wir derselben in dem alten Denkelbuche 
(ÜB. No. 926) als einer bereits bestehenden Einrichtung , aber nur insofern 
erwähnt, als an diesem Tage die Bürgerschaft — wie noch in neuerer Zeit 
— auf dem Bathhause erschien, und vor dem versammelten Bathe den 
SchoBS erlegte. Verzeichnisse der an diesem Tage steuernden Bürger 
haben sich für die Jahre 1333, 34, 37 und 41 erhalten. — Beiläufig mag 
hier bemerkt werden, dass auch in Biga die Bathswahl bereits im drei- 
zehnten Jahrhundert um St. Michaelis , und zwar am Sonntage vor diesem 
Heiligentage, also vierzehn Tage früher als in Beval , vorgenommen wurde. 
^- die beiden Wahlordnungen in dem umgearbeiteten, sog. Oelrichs'schen 
ßigischen Stadtrecht. Vergl. (Böthführ) der Bath der Stadt Biga. Biga 
1855, 8. S. 7-9. 

") S. oben S. 21 Anm. 18. 



28 



vorgenommen wurde, ob — wie dies später der Fall war, - 
die Bürgeimeister ein Vorschlagsrecht hatten, muss einstweilen 
unentschieden gelassen werden. 

6. 

Die Zahl der in jedem Jahre in den sitzenden Rath berufenen 
Glieder ist keine feststehende. In den 34 Jahren der ältesten 
Rathslinie wechselt sie zwischen elf und achtzehn. Die am häu- 
figsten — 12 mal — vorkommende Zahl ist zwölf; in 8 Jahren 
kommen je vierzehn , in 4 Jahren je dreizehn, je 3 mal elf und 
fünfzehn, 2 mal sechszehn, je einmal siebenzehn und achtzehn 
consules vor. 

Die beiden letzten, den Jahren 1333 und 1345 angehörigen 
Fälle stehen jedoch ausser der Regel, indem sie Nachwahlen 
enthalten. Nach Aufführung der ursprünglich — am zweiten 
Sonntage nach St. Michaelis — gewählten elf Rathsglieder, heisst 
es beim Jahre 1345: „Isti subscripti postea fuerunt eledi'^ und 
zwar sind diese sechs Nachgewählten nicht etwa neue, sondern 
insgesammt solche Rathsglieder, welche in dem unmittelbar voran- 
gegangenen Jahre dem sitzenden Rathe angehört. Wodurch diese 
Nachwahl veranlasst worden, ist nicht leicht zu erklären. Zwar 
kommen von jenen elf ursprünglich ernannten Rathsgliedern zwei 
— der Bürgernleister Winandus Longus und der Rathsherr Johann 
von Bremen — später nicht mehr im Rathe vor, sind also wahr- 
scheinlich in jenem Jahre mit Tode abgegangen, die andern neun 
aber erscheinen in der Folge noch wiederholt als Rathsglieder. 
Wenn es sich daher bloss um den Ersatz jener zwei Ausgeschie- 
denen gehandelt hätte, so hätte an Stelle des W. Longus ein 
Bürgermeister treten müssen; was aber nicht der Fall war, denn 
alle sechs nachgewählten waren gerade jüngere Glieder des Rathes. 
Im zweiten Falle einer Nachwahl — im Jahre 1333 — finden 
wir zu den vierzehn ursprünglich Ernannten vier nachgewählt' 



29 



„isti quattwr sequentes ßterunt post hec electi" Ob diese vier 
Nachgewählten schon früher im Rathe gesessen, lässt sich nicht 
bestimmen, weil für die Zeit vor dem Jahre 1333 keine voll- 
ständige Rathslinie existirt. Dagegen ist ihre Nachwahl noch 
auffallender, als die vom Jahre 1345. weil die vierzehn ursprünglich 
Gewählten insgesammt noch später als Rathsglieder genannt 
werden. Zur Erklärung solcher Nachwahlen dürfte daher nur 
die Annahme übrig bleiben , dass sie den Ersatz bilden sollten 
für GUeder des sitzenden Rathes , welche im Lauf ihres Dienst- 
oder richtiger Sitzungsjahres in Stadtangelegenheiten verreisen, 
oder auch zu Reisen in ihren Privatangelegenheiten — namentlich 
Handelsreisen — beurlaubt werden mussten. Officielle Reisen 
kommen in jenen Zeiten nicht selten vor, und die Reisen über- 
haupt erforderten, bei den damals so höchst mangelhaften Commu- 
nicationsmitteln, viel mehr Zeit, als heut zu Tage. Auffallend 
bleibt es aber auch dann, dass in den mehrgedachten 34 Jahren 
nur zweimal , und beidemal eine verhältnissmässig so bedeutende 
Zahl von Nachwahlen verzeichnet sind. 

7. 

Die Frage nach der Zahl der Glieder des ganzen Rathes, 
des sitzenden und des alten zusammengenommen, kann nur durch 
Combinationen beantwortet werden, welche indess kein durchaus 
zuverlässiges Ergebniss liefern. Die einfache Summirung der in 
zwei aufeinander folgenden Jahren als zum sitzenden Rathe ge- 
hörig verzeichneten Glieder genügt nämlich nicht : denn 1) wieder- 
holen sich darin in der Regel einige Namen, würden also doppelt 
gezählt werden ; 2) fehlen in den beiden Jahren nicht selten ein- 
zehie Glieder, weil sie gerade in diesen beiden Jahren dienst- oder 
sitzungsfrei sind, deshalb aber doch noQh zum ganzen Rathe ge- 
hören. Diese beiden Momente lassen sich nun zwar für die Zeit 
^on 1340—69, wo uns die vollständigen Listen ohne Unterbrechung 



30 



vorliegen, berechnen und genau bestimmen. Dagegen bleibt 3) die 
Frage nicht nur zweifelhaft, sondern auch unlösbar, ob nicht ein- 
zelne von den Gliedern des ersten der combinirten Jahre in 
diesem durch den Tod oder sonst ausgeschieden, und die in dem 
zweiten Jahre neu gewählten — wie sehr wahrscheinlich — 
nur an ihre Stelle getreten sind. In den meisten von den 29 Jahren 
aber — nämlich in 22 — treten neu gewählte Glieder auf, ein 
Paarmal ausdrücklich als solche (novi) bezeichnet. Es sind ihrer 
in der Regel zwei, dreimal drei 3*). Nehmen wir nun auf dieses 
oben bezeichnete dritte, unbestimmbare Moment keine Rücksicht, 
• so können bei der Berechnung leicht zwei bis drei Glieder mehr 
sich ergeben, als der That nach vorhanden sind. Und dies ist 
höchst wahrscheinlich auch der Grund davon, dass die bei Beachtung 
bloss der beiden ersten Momente angestellte Berechnung eine 
zwischen 23 und 27 schwankende Zahl der Glieder des ganzen 
Rathes ergiebt. Nach dieser Berechnung kommen nämlich zwölf- 
mal 24 Glieder vor, sechsmal 26, fünfmal 27, einmal 25, einmal 
nur 23^^). Sehen wir vorläufig von diesem letzten Falle ab, so 



**) Im Jahre 1347 werden zwar am Schlüsse vier neue Namen ge- 
nannt, allein bloss die zwei letzten als novi bezeichnet. Daraus dürfte 
man wohl — wenigstens mit der grössten Wahrscheinlichkeit — folgern, 
dass die beiden ersten schon im vorhergehenden Jahre (1346, welches keine 
Neuwahlen aufführt) gewählt waren, ohne bei demselben verzeichnet zu sein. 

*•) Eine seltsame Ausnahme bilden die Jahre 1333 und 34, indem 
in ersterem 18, in letzterem andere 13 Glieder des sitzenden Käthes, zu- 
sammen also 31, sich verzeichnet finden. Es lässt sich diese beispiellos 
grosse Zahl auch nicht daraus erklären, dass ein Theil der 18 vom Jahre 
1333 vor dessen Ablauf aus dem Bathe ausgeschieden, denn sie kommen 
sämmÜich später wieder als Glieder des sitzenden Rathes vor. Die Gom- 
binirung des Jahres 1334 mit dem darauf folgenden Jahre 1335 ergiebt zwar 
nach Abzug der doppelt genannten, eine Gesammtzahl von nur 25 Gliedern ; 
fügt man jedoch die 7 Namen aus dem Jahre 1333 hinzu, die zwar 1335 
nicht, wohl aber in späteren Jahren wieder vorkommen, so steigt für diese 
beiden Jahre (1334 und 35) die Gesammtzahl der Glieder des Rathes auf 
32. Leider vereitelt die in der ältesten Rathslinie hierauf folgende Lücke 
von vier Jahren (1336—39) die Fortsetzung dieser Combinationen. Da in 



31 



dürfen wir wohl die zwölfmal vorkommende Zahl von 24 Raths- 
gliedem als die Normalzahl ansehen, und die in 15 Jahren um 
ein, zwei und drei Glieder überschiessende Zahl auf Rechnung des 
Irrthums setzen, welcher durch die nicht möglich gewesene Be- 
rücksichtigung des dritten Momentes herbeigeführt ist. Dass in 
den Jahren 1353 und 54 zusammengenomnlen nur 23 Glieder er- 
scheinen, mithin ein Sitz im Rathe erledigt war, dürfte darauf 
hinweisen, dass — wie noch heut zti Tagö — eine einzelne Va- 
canz nicht sofort besetzt, eine Wahl neuer Glieder vielmehr erst 
dann vorgenommen wurde, wenn mindestens zwei Glieder des 
Rathes ausgeschieden waren. Dies wird durch die oben bereits 
angezogene Thats^che bestätigt, dass in der alten Rathslinie die 
Zahl der Neugewählten, wo diese vorkommen, ohne Ausnahme 
mindestens zwei beträgt. 

8. 

Unter den für jedes einzelne Jahr in den ältesten Rathslinie 
verzeichneten Gliedern dqp sitzenden Rathes wird hinsichtlich 
ihrer Stellung zu einander, ihrer Titel etc. kein Unterschied ge- 
macht. Von allen gleichmässig heisst es in der Regel: ^,isü se- 
ddnmt, presidebunt, debenf^ oder „tenentur sedere, isii nominati sunt 
sedendo*^ oder „presidendo in consilio^^ oder „consulatu"; sie werden 
alle gewöhnlich domini, beim Jahre 1333 domini consules genannt, 
so dass es scheinen möchte, es habe keinerlei Rangunterschied 
unter ihnen stattgehabt. Dennoch findet man, bei genauerer 
Shsicht, dass 

1) die neu eintretenden immer die lezte Stelle einnehmen, 
und bei der nächstfolgenden Wahl neuer Glieder in der Reihen- 



der Folge , wie oben gezeigt worden , die Zahl 24 für längere Dauer die 
Regel büdet, so muss die so bedeutende üeberzahl in den Jahren 1333 — 35 
durch besondere, nicht näher zu ermittelnde Verhältnisse herbeigeführt ge- 
wesen sein. 



32 



folge entsprechend hinaufrücken , dass mithin bei der Aufzählung 
in den Listen — wahrscheinlich also auch bei der Vertheilung 
der Sitze im Rathe — das Dienstalter zur Richtschnur diente. 
Abweichungen von dieser Regel in den Listen, die nicht selten 
vorkommen, dürften meist auf eine Achtlosigkeit der Secretäre, 
welche die Listen aufgezeichnet, zurückzuführen sein. Nur eine 
Abweichung ist 

2) principiell. Die in jedem Jahre zuerst genannten beiden 
Glieder nämlich nehmen, wenn sie in einem der folgenden Jahre 
wieder vorkommen, abermals eine der beiden ersten Stellen im 
Verzeichniss ein, und zwar sind dies keinesweges immer^ die ältesten 
im Dienste*^), wohl aber solche, welche bereits eine Reihe von 
Jahren im Rathe gesessen haben. Daraus folgt unstreitig, dass 
unter den cotisules jeden Jahres zwei den ersten Rang einnehmen, 
und diese können keine andern sein, als welche sonst unter dem 
Namen proconsules, Bürgermeister, vorkommen. Dies 
wird dadurch bestätigt, dass einzelne von ihnen in andern Ur- 
kunden ausdrücklich proconsules genannt werden"*^). Einigemal 

***) So war z. B. Rembold von Lenepe vom Jahre 1333 bis 56, also 
24 Jahre lang, im Rathe, ohne je eine der beiden ersten Stellen einzu- 
nehmen, während geraume Zeit nach ihm eingetretene Kathsglieder bei 
seinen Lebzeiten in jene ersten Stellen einrückten, z. B. B. Vickynchusen, 
seit 1342 Bathmann, bereits 1353 die erste Stelle einnehmend, und neben 
ihm in der zweiten Stelle H. Volmesten, der erst im Jahre 1347 ßatiisglied 
geworden. P. Stokestorp, im Jahre 1362 in den Rath gewählt, nimmt 
schon nach vier Jahren, 1366, die zweite Stelle ein, und H. von der Hove, 
1358 Rathmann geworden, behauptet gar schon nach drei Jahren, 1361, den 
ersten Rang. 

*») So z. B. heisst es in der ürk. vom 27. April 1346 (ÜB. 846): 
„Herm. Moreman, Rein. Krovel & Wennem. Holloger, proconsules, 
ceterique consules civitatis Revaliae" und jene drei nehmen seit den Jahren 
1340 und 42 in der ältesten Rathslinie die ersten beiden Stellen ein. So 
führen femer den Titel proconsul Heinrich von Beke in der Urk. vom 29. Mai 
1365 (ÜB. Nr. 1015), Heinrich Crowel und Hermann von der Hove in der 
ürk. vom 26. December 1368 (ÜB. Nr. 1044) u. a. m. 



33 



fuhrt die älteste Rathslinie für dasselbe Jahr sogar drei pro- 
constdes neben einander auf, indem ein Rathsglied, welches in 
früheren Jahren eine der beiden ersten Stellen eingenommen, 
mithin als Bürgermeister sich darstellte, hier als drittes Glied 
verzeichnet ist*^), ja in den Jaliren 1342 und 1343 gab es sogar 
im Ganzen fünf Bürgermeister: Winand Longus, H. Stympel, H. 
Moren, R. Crowel und W. HoUoger; der Regel nach war aber die 
Zahl der proconsules im ganzen (alten und neuen) Rathe auf vier 
beschränkt. — Bei dem Eintritte einer Bürgermeistervacanz wurde, 
wie es scheint, die Wahl des Nachfolgers, wenigstens in der Regel, 
nicht — wie bei den übrigen Rathsgliedern — bis zur Neube- 
setzung des sitzenden Rathes nach St. Michaelis aufgeschoben, 
sondern sofort vorgenommen**). 



**) So wird H, Stympel in den Jahren 1333 und 41 in der ältesten 
Rathslinie die zweite, im Jahre 1343 die dritte Stelle angewiesen, so er- 
scheint H. Volmesten zweimal, 1354 und 57, als Dritter, G. Stalbiter 1356, 
E Crowel 11. 1362, H. von der Beke 1361. Rutger vom Steine (de Lapide), 
seit 1333 im Bathe sitzend , nimmt im Jahre 1360 in der ältesten Eathslinie 
die zweite Stelle ein; später aber, und zwar bis zum Jahre 1368, theils die 
dritte, theils sogar erst die vierte Stelle. Sollte er vielleicht im Jahre 1360 
nur als ältestes Bathsglied Stellvertreter eines abwesenden Bürger- 
meisters gewesen sein? 

**) Hermann Weldege, welcher in der ältesten Eathslinie in den Jahren 
1341, 43 und 46 keinen bevorzugten Platz einnimmt, und noch im Jahre 
1349 lebend auftritt (ÜB. Nr. 923, 223) wird in einer, übrigens nur in Hoch- 
deutscher Uebersetzung aufbehaltenen Urkunde des Ordensmeisters Goswin 
von Hereke vom 12. October 1350 (ÜB. Nr. 2845) „weiland Bürgermeister 
zu Beval" genannt. Will man nicht eines üebersetzungsfehler annehmen, 
— indem consul unrichtig durch Bürgermeister wiedergegeben worden — so 
bleibt nur nachstehende Erklärung übrig: In der ältesten Rathslinie sind 
für die Jahre 1348 und 49 vier Bürgermeister verzeichnet: W. HoUoger, 
fl. Moremann, E. Crowel und H. Crowel. Der letztgenannte kommt nun 
später nicht mehr vor und mag daher bald nach seiner Ernennung — 
wahrscheinlich durch den Tod — ausgeschieden, und H. Weldege (ohne 
in die Bathslinie nachgetragen zu werden) an seine Stelle gewählt, jedoch 
auch noch vor der Neubesetzung des Rathes zu St. Michaelis 1350 ge- 
storben sein 

Bunge, Die Sevaler Bathslinie. 3 



34 



9. 
Ueber die Frage von der passiven Wahlfähigkeit — der sog. 
Rathsfähigheit — lässt sich nichts mit Gewissheit entscheiden. 
Dass die in Lübeck verlangten Requisite") auch in Reval 
maassgebend waren, wird man ohne Weiteres annehmen dürfen. 
W. Arndt") hat aber auch nachzuweisen versucht, dass es in 
der ältesten Zeit in Reval ein Patriciat gab, und dass nur Glieder 
der zu demselben gehörigen Familien in den Rath gewählt werden 
konnten. Dass nicht wenige dves oder Bürger Revals Ritter- 
bürtige oder Adelige und mit Gliedern der Harrisch-Wierischen 
Ritterschaft verwandt und verschwägert waren ^), ist zwar eben 
so gewiss, als die Fähigkeit solcher Bürger, Ritterlehen zu er- 
werben*'). Dass aber bloss solche ritterbürtige Bürger rathsfähig 
waren, wird schon dadurch widerlegt, dass nur sehr wenige von 
den Familien, aus welchen im vierzehnten und fünfzehnten Jahr- 
hundert der Revaler Rath seine Mitglieder entnahm, notorisch 
ritterbürtigen Geschlechtern, namentlich Harriens und Wierlands, 
angehören. Auch ist die Zahl der Familien, denen die Revaler 
Rathsglieder angehören, eine viel zu grosse, um annehmen zu 
können, dass dieselben insgesammt Patricierfamilien waren, und 
verhältnissmässig sind es auch nur wenige jener Familien, welche 
mehr als eines oder zwei ihrer Glieder im Rathe sitzen sahen**). 
Man wird also höchstens annehmen dürfen, dass die Glieder des 
Rathes vorzugsweise aus solchen durch Herkimft und Wohl- 



**) S. oben S. 21. ^ 

*•) In meinem Archiv Bd. III. S. 61 fgg. 

*•) S. besonders die interessante Urkunde vom 24. Juni 1470 in meiner 
und V. Toll 's Brieflade Nr. 284. 

♦"O S. die Urkunden vom 8. October und 19. November 1348 im ÜB. 
Nr. 889 und 890, und vergl. die Geschichte des Livländ. etc. Privatrechts 
(St Petersburg 1862 8.) §. 26. 

*^) Die 148 Glieder des Bevaler Eathes , welche aus dem vierzehnten 
Jahrhundert bekannt sind, gehören mindestens hundert und zehn verschie- 
denen Familien an. Ganz anders ist das Yerhältniss z. B. in Lübeck. 



35 



habenheit angesehenen Geschlechtern gewählt wurden. Zu den Ge- 
schlechtern, deren Angehörige mehr als zweimal als Rathsglieder 
erscheinen, gehören in diesem Zeitraum: dieBeke, Bolemann, 
Bretholt, Crowel oder Cruyl, Hamer, Lippe, Molen, Stalbiter, 
Unna, Weldege, Witte*®). — Schliesslich mag hier noch darauf 
hingedeutet werden, dass sehr viele Revaler Rathsfamilien gleich- 
zeitig in dem Rathe der Städte Dorpat und Riga, desgleichen 
Lübecks, erscheinen 5<^). 

10. 

Fassen wir das Ergebniss der bisherigen Untersuchung kurz 
zusammen, so gestaltete sich die älteste Verfassung des Rathes 
der Stadt Reval nachstehend: Derselbe bestand aus vier und 
zwanzig Gliedern, darunter vier Bürgermeister (2)rocm2Sules) und 
zwanzig Rathmannen (consules). Beim Eintritt von mindestens 
zweiVacanzen ergänzte sich der Rath durch eigene Wahl, welche 
am zweiten Sonntage nach St. Michaelis vorgenommen wurde. 
Nur das Amt eines ausscheidenden Bürgermeisters wurde durch 
sofortige Wahl aus der Zahl der Rathmannen wieder besetzt. 
Jährlich wurden am zweiten Sonntag nach St. Michaelis eine 
Anzahl von Gliedern, gewöhnlich zwei Bürgermeister und zehn 



*•) S. überhaupt unten das alphabetische Verzeichniss. 

**^) Von den Kevaler Eathsfamilien aus dem vierzehnten und fünf- 
zehnten Jahrhundert kommen in derselben Zeit vor; 1) in Riga, Dorpat 
und Lübeck: Brügge und Lange; 2) in Riga und Dorpat: Bever (Bever- 
laann), Heide, Holthusen, Remmelingrode, Sasse, Schriver, Voss ; 3) in Riga 
nnd Lübeck: Bremen, Essen, Kahle, Molen, Moren, Osenbrugge, Rode, 
Witte; 4) in Dorpat und Lübeck: Ruscemberg, Vette, Volmesten, Vorste ; 
o) in Riga: Bartmann, Bolemann, Calmar, Coke, Deters (Deterdes), Dunte, 
flove, Ostinchusen, Rike, Scheper, Scroder; 6) in Dorpat: Blomberg, Caporie, 
Kegeler, Lippe; 7) in Lübeck: Bocholt, Brunswich, Colner (Tolner?), Cosfeld, 
Friso (Vrese), Hagen, Hamer, Lapide (Stene), Medebeke, Pepersack, Ren- 
telen, Schotelmund, Wickede. Dieselben Namen kommen auch in den Räthen 
anderer Norddeutscher Seestädte häufig vor, und die meisten derselben ge- 
hören ohne Zweifel Patricierfamilien an. 

3* 



36 



bis zwölf Rathmannen ernannt, welche im Laufe des bevor- 
stehenden Jahres an den Sitzungen des Rathes Theil zu nehmen 
verpflichtet waren, und den „sitzenden Rath" bildeten. Der 
grösste Theil derselben trat nach Ablauf des Jahres wieder aus, 
und machte den Gliedern des „alten Rathes" Platz. Letztere 
bekleideten übrigens, auch ohne an den Sitzungen sich zu be- 
theiligen , die ihnen vom Rathe übertragenen öffentlichen Aemter. 



n. 

Yeränderungen in der Bathsyerfassung bis zum Jahre 1550. 

1. 

Wie lange die bisher geschilderte älteste Verfassung des 
Reval'schen Rathes, mit den wechselnden Gliedern, sich erhielt, 
ist kaum mit einiger Wahrscheinlichkeit zu bestimmen. Ueber 
den Zeitpunkt der erfolgten Umgestaltung, so wie über die Ver- 
anlassung zu einer solchen, fehlt es durchaus an Nachrichten, 
und die Mangelhaftigkeit der Rathslinie vom Jahre 1375 an*') 
lässt nicht einmal auf die jedesmalige Zahl der Rathsglieder 
irgend zuverlässige Schlüsse ziehen. Denn bis zum Jahre 1550 
lässt die Amtsdauer der einzelnen Glieder sich nicht genau fest- 
stellen, indem bei jedem derselben nur die beiden Zeitpunkte 
Berücksichtigung finden können, wann sein Name zuerst und 
wann zuletzt in Urkunden aufstösst, während es schon ein oder 
mehrere Jahre früher und ebenso einige Jahre später noch dena 
Rathe angehört haben kann. Aus diesem Grunde wird, wenn 
man nach den gegebenen Nachrichten für jedes Jahr diejenigen 
Glieder, welche in und vor demselben als zum Rathe gehörig 
genannt werden, zusammenstellt, die Zahl derselben die Anzahl 
der wirklichen Rathsglieder nie erreichen, letztere vielmehr immef 



") S. oben S. 13 und 18. 



37 



— oder doch in der Regel — grösser sein, als die durch jene 
Zusammenstellung ermittelte. Der mühsame Versuch einer solchen 
Zusammenstellung für den ganzen Zeitraum vom Jahre 1374, 
wo die älteste Rathslinie schliesst, bis zum Jahre 1550, mit 
welchem die neue amtliche Rathslinie beginnt, beweist jedoch zu 
deutUch, wie unvollständig nicht nur, sondern auch wie unzu- 
verlässig die Ergebnisse aus den bisher benutzten Quellen sind- 
Denn es ergeben sich daraus solche Schwankungen in der Glie- 
derzahl, welche jede, auch nur annähernd richtige Fixirung 
einer Regel so gut wie unmöglich machen. 

Die Zahl der Bürgermeister beträgt zwar meist vier, fast 
eben so oft aber nur drei , gar nicht selten zwei , in den Jahren 
1540—49 finden wir sogar nur einen einzigen genannt. Da- 
gegen kommen in 22 Jahren*^) auch fünf, ja in 9 Jahren sechs 
Bürgermeister vor**), was sich übrigens zum Theil durch den 
Umstand erklären liesse, dass zwei, möglicher Weise drei in 
demselben Jahre, auf einander gefolgte Proconsuln urkundlich 
auftreten **). 

Noch weit grösseren Schwankungen ist aber die Zahl der 
RatluDannen unterworfen. Im letzten Viertel des vierzehnten 
Jahrhunderts beläuft sie sich auf durchschnittlich 18; im An- 
fange des fünfzehnten fällt sie auf 13 — 15, fängt seit 1414 
wieder an zu steigen, bis auf 22 im Jahre 1423, beträgt 
zwischen den Jahren 1424 und 1436 wieder 17—20, sinkt dann 
noch weiter auf durchschnittlich 15, ja in den Jahren 1440, 41, 
51—53 auf nur 12. In den Jahren 1457 und 58 finden wir 15 



") Es sind dies namentlich die Jahre 1389. 90. 1400. 11—13. 29. 36. 
1439. 40. 43. 44. 81—84. 86. 1502. 21. 23. 26. 28. 

") In den Jahren 1441. 42. 85. 87. 1522. 24. 25. 27. 

^*) Auch dieser Erklärungsgrund ist freüich dort kaum stichhaltig, 
vo die Ueberzahl zwei oder mehrere Jahre hinter einander vorkommt. 



38 



und 16 Rathmanuen verzeichnet**), seitdem bis 1504 Wechsel 
die Zahl meist zwischen 11 und 13, nur selten kommen 14, nu 
ein Paarmal je 15 und 16 vor. In den Jahren 1505 — 150 
steigt aber die Zahl wieder auf 18, in den nächsten beide 
Jahren auf 19 und 20, in den Jahren 1511 und 12 sogar ai 
26, und hält sich bis 1519 in der Höhe von 22 — 25. Dan 
sinkt sie allmälig auf 19 und 17, steigt 1524 und 25 wiederui 
auf 22 und 21 , fällt aber von da an stetig *«) : seit 1533 treffe 
wir oft nur auf 10, ja in einigen Jahren sogar nur auf 7 Namei 

— Die niedrigen Zahlen lassen sich zwar aus der Unvollständig 
keit der vorliegenden Nachrichten leicht erklären; dagegen is 
die Zahl von 25 und 26 Gliedern in der ersten Hälfte des sech^ 
zehnten Jahrhunderts um so auffallender: als 1) bei der Mangel 
haftigkeit unserer Verzeichnisse — wie oben ausgeführt werde 

— die eflfective Gliederzahl noch höher angesetzt werden musi 
und 2) in der Mitte des fünfzehnten Jahrhimderts — wie ii 
folgenden §. 2 dargelegt werden soll — die Zahl der Rat! 
mannen als auf 16 beschränkt angesehen werden muss. Würd 
eine so hohe Zahl nur in einem einzeln stehenden Jahre voi 
kommen, so Hesse sie sich aus einer ausnahmsweise starke 
Sterblichkeit in diesem Jahre erklären. Da sie jedoch mehrer 
Jahre hinter einander fortdauert, so kann der Grund davon nu 
darin gefunden werden, dass mehrere der in solchen Jahren a 
Rathmänner aufgeführten Personen gar nicht diese Würde b' 
kleideten, mithin aus Irrthum als solche verzeichnet sind*'). 

Die vorstehend erörterte Frage über die Zahl der jeweilig! 
Rathsglieder ist übrigens keine müssige; sie ist vielmehr er 
scheidend für die Frage über die Umgestaltung des wechselnd 



^^) S. hierüber den folgenden §. 2. 

**) Ueber die Ausnahme für das J. 1539 s. den folgenden §. 2. 

") S. oben S. 18. 



39 



— alten und neuen Rathes — in einen beständigen: für den 
ersteren war eine grössere Anzahl von Gliedern nothwendig, für 
den letzteren genügte eine geringere. In die Zeit also, in 
welcher die Zahl der Rathsglieder vermindert erscheint, ist mit 
einiger Wahrscheinlichkeit jene wichtige Verfassungsänderung zu 
verlegen. 

2. 

Es ist bereits oben*') angedeutet worden, dass das Wahl- 
und Aemterbuch aus dem hier in Rede stehenden Zeitraum ein 
Paar, wie es scheint, vollständige Verzeichnisse der Rathsglieder 
enthält. Dahin gehört vor Allem die Liste für das Jahr 1457, 
welche den Bestand des Rathes gerade so hoch angiebt, wie er 
authentisch seit dem Jahre 1550 bis auf den heutigen Tag 
gewesen, nämlich vier Bürgermeister und vierzehn Rathmannen"). 
Eine Urkunde vom 7. Juli 1458 •") nennt dieselben Namen, 
in derselben Reihenfolge, nur mit Ausnahme des dort an erster 
Stelle verzeichneten, ohne Zweifel in der Zwischenzeit verstorbenen 
Rathmanns Gottschalk Stoltevoet, wogegen am Schluss zwei 
^leae Namen (Johann Super und Hermann Greve) auftreten, 
Quthin in Allem vier Bürgermeister und fünfzehn Rathmannen 
erscheinen. Hierzu kommt, dass in beiden Verzeichnissen der 



") S. 15 fg. 

**) Es heisst im Wahl- and Aemterbuche wörtlich: „Anno 1457. 
^Wiilf«; Cost vanBorstel, Albert Rumor, Marquart Bretholt , Gert Schale. 
^atores: Oottsch. Stoltevoet, Joh. Duseborch, Jacob van der Molen, 
Tbomaa van Hattorpe , Cort Gripenberg , Evert Pepersack , Joh. Sommer- 
in&nn, Hinr. Colner, Joh. Oldendorp, Joh. van Riehen, Hinr. Schelwent, 
R«ynolt van Werne, Hinr. Hünninghusen und Hermann Wemung." 

••) Hier finden wir verzeichnet: „Constantinus de Borstell, Albertus 
Rttmor, ManjuarduH Breetholt d: Gerh. Schale, proconsiües ; Joh. Duseborch^ 

Jac de Molendino, Antonius Hattorp, Conr. Gripenberchy Everh. Peperzak, 

Joh. Summermany Hinr, Colner, Joh. Oldendorp, Joh, de Riehen y Hinr. 

icheleireyity Riinold. de Werne, Hinr. Hüninghusen, Herrn. Wemung, Joh. 

iuper, Herrn. Grece, consulei.** 



40 



zwischen den Jahren 1442 und 67 in andern urkundlichen Nach- 
richten vorkommende Rathmann Johann Velthusen fehlt. Daraus 
dürfen ohne Zweifel nachstehende Folgerungen gezogen werden: 
1) J. Velthusen war in den beiden Jahren wegen Abwesenheit 
oder aus anderem Grunde ausser Function; 2) im Jahre 1457 
bestand der Rath aus vier Bürgermeistern und fünfzehn Rath- 
mannen, ein Sitz war erledigt; 3) in demselben Jahre starb 
Gottschalk Stoltevoet, und nunmehr wurden, zur Ergänzung der 
beiden Vacanzen, zum Jahre 1458 J. Super und H. Greve zu 
Rathmannen gewählt. 4) Der also vervollständigte Rath zählte 
mithin vier Bürgermeister und sechszehn Rathmannen , und zwar 
erscheinen in zwei auf einander folgenden Jahren — 
abgesehen von den Vacanzen in dem einen , und deren Ergänzung 
durch Neuwählen in dem andern — dieselben Personen als 
Glieder des Rathes. 

Das zweite vollständigere Verzeichniss enthält die im Wahl- 
und Aemterbuch aufbewahrte Aufzeichnung der ältesten Aemter- 
vertheilung vom J. 1539 •*). In dieser werden freilich nur zwei 



•*) Vergl. oben S. 16. Wenn ich auch — weü die Materialien dazu 
mir zur Zeit unzugänglich sind — darauf verzichten muss, hier — wie ich 
Anfangs beabsichtigte — auch eine geschichtliche Entwickelung der von 
den einzelnen Rathsgliedem bekleideten Aemter, der städtischen Ünter- 
gerichte und Verwaltungen , zu liefern , so kann ich es mir doch nicht ver- 
sagen, das interessante Actenstück, welches die älteste Aemtervertheilung 
enthält, nachstehend vollständig wiederzugeben: 

Verordnung der grossen Aempter de anno 1539. 

Präsidirender Bürger-Meister ; Herren - Voget : 

Herr Bodt Schröder. Herr Hinrich Dellinghusen. 

Sein Mit-Compan: Voget: 

TT mi IT 1 Herr Hotger Böisman. 

Herr Thomas Vegesack. 5L , ,t , 

^ Unter -Voget: 

Kämmer - Herren : Herr Martin Hersefelt 
Herr Hinrich Dubbersin, Schott - Herren : 

Herr Ebert Rohtert, Herr Hinrich Dellinghusen. 

Herr Hinrich Dellinghusen. Herr Martin Hersefelt. 



41 



Bürgenneister aufgeführt: der präsidirende Bodt Schröder und 
„sein Mit - Compan" Thomas Vegesack. I^e Namen der beiden 
andern Bürgermeister fehlen wohl nur, weil ihnen kein beson- 
deres Amt übertragen war«^). Die Zahl der Rathmannen, unter 
welche die einzelnen Aemter vertheilt sind, beläuft sich auf drei- 



Koppel - Herren : Fischer - Herren : 

Herr Hinrich Hülsberg, Herr Martin Hersefelt, 

Herr Johann Hower. Herr Hinrich VresseL 

Accise- Herren: Baw- Herren: 

Herr Hinrich Vressel , ^^^^ ^^^^^ W^**^ ' 

Herr Johann Honwer. ^^"^ '^^^^"^ H^^^^^- 

Wall - Herren : 

Mühlen - Herren : ^err Steffen Mentiie , 

Herr Hinrich Vressel , g^^ j^^^^ Egelingk. 

Herr Steffen Menthe. B^g^^^ . g^^^^ ^ 

Wette -, Woldt - und Stall- Zehen - Pfennings - Herren 

Herren: und Däntzer- Herren: 

Herr Jürgen Gellinghusen , Herr Johann Egelingk, 

Herr Paul Witte. Herr Johann von Werden. 

•*) Wir finden in anderen Urkunden, ausser den in dieser Aemter- 
vertheilung aufgeführten Namen, noch zwei Rathsglieder genannt, deren 
Dienstzeit in dieses Jahr , 1589 , fällt : 1) Jacob Hennecke , seit 1525 als 
Bathsherr genannt, im Jahre 1545 als Bürgermeister. WahrscheinUch be- 
kleidete er dieses letztere Amt schon im Jahre 1539 und war dann einer 
der in der Aemtervertheilung nicht genannten Bürgermeister. 2) Cord 
Mnnstermann erscheint als Kathsglied zwischen den Jahren 1587 und 42. 
Da er in unserm Aeraterverzeichniss unter den Rathmannen nicht aufge- 
^olirt wird, so könnte man wohl annehmen, dass auch er damals bereits 
Bürgermeister war. — Es darf übrigens nicht unbemerkt bleiben, dass 
derzeit auch noch Wolmar Brockhusen lebte, welcher mindestens seit dem 
Jahre 1507 im Rathe sass, noch in den Jahren 1512, 18 und 22 auftritt, 
^d von welchem das Rathsarchiv ein im Jahre 1548 errichtetes Testament 
aufbewahrt Wollte man aus letzterem Umstände folgern, dass Brokhusen 
1539 noch actives Glied des Rathes war, so würde dies mit der im Texte 
gegebenen DarsteUung, deren Richtigkeit nicht wohl bezweifelt werden 
kann, unvereinbar sein. Es liegt daher die Annahme nahe, dass er zu 
jener Zeit, nach mehr als dreissigjahrigem Dienste, wegen vorgerückten 
Alters, emeritirt war. Solche Emerituren kommen, in der späteren Zeit 
wenigstens, nicht selten vor. 



zehn. Da die yerfassungsmässige Zahl immer eine gerade war, 
so muss eine Stelle erjjedigt gewesen sein, aber auch nur eine: 
denn, wären mehrere Vacanzen gewesen, so hätte vor der Aemter- 
besetzung — wie noch gegenwärtig — eine Neuwahl stattfinden, 
müssen. Demnach gehörten zum Bestände des Rathes im Jahr^ 
1539 vier Bürgermeister und vierzehn Rathmannen, gerade ditj? 
seit dem Jahre 1550 verfassungsmässig erscheinende Anzahl. 

3. 

Da wir vorstehend (§. 2) gesehen, dass in den zwei auf- 
einander folgenden Jahren 1457 und 1458 dieselben Personen im 
Rathe sassen, und der Bestand des letztern — mit Berücksich- 
tigung der Vacanzen — je vier Bürgermeister und sechszehn 
Rathmannen betrug, so lässt sich wohl mit einiger Wahrschein- 
lichkeit annehmen, dass damals der Rath ein beständiger, die 
alte Verfassung mit den wechselnden Gliedern also aufgehoben 
war. Diese Umwandelung ist wahrscheinlich nicht viel früher 
vor sich gegangen: denn da wir im Jahre 1423 ausser den 
Bürgermeistern noch 22 Rathmannen, und noch bis zum Jahre 
1448 häufig ihrer 17 und 18 aufgeführt finden, so dürfte die 
Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts als der Zeitpunkt der Ver- 
fassungsänderung angenommen werden. Dass die im ersten Viertel 
des sechszehnten Jahrhunderts — nach allerdings unzuverlässigen 
Angaben — abermals eingetretene Vermehrung der Gliederzahl 
aus einer abermaligen Rückkehr zur alten Verfassung zu erklären 
sei, ist aber um so weniger anzunehmen, als wir im Jahre 1539 
die Gesammtzahl der Glieder im Vergleich zu den Jahren 1457 
und 58 authentisch noch um zwei vermindert und in der Höhe 
angegeben finden, wie sie seit dem Jahre 1550 bis auf die 
neueste Zeit bestanden hat. 

Dass seit den ältesten Zeiten beim Rathe ein Secretär 
oder Stadtschreiber angestellt war, kann nicht wohl bezweifelt 



43 



werden. Der erste, den wir mit Namen aufgeführt finden, war 
im Jahre 1400 Karstian Tzemekow. Im Jahre 1474 erscheint 
Johann tor Hove als Syndicus und Secretär. Sonst finden 
wir bis zur Mitte des sechszehnten Jahrhunderts eines Syndicus 
nicht erwähnt. 



Yerändemngen seit dem Jahre 1550. 

1. 

Die Zahl der Bürgermeister ist seit dem Jahre 1550 
unverändert auf vier festgesetzt gewesen. Sie wurden regel- 
mässig aus der Zahl der Rathsherrn gewählt, sehr gewöhnlich 
aber auch der Syndicus (§. 2) zum Bürgermeister befördert, und 
zwar meist mit gleichzeitiger Beibehaltung des Syndicats. Nur 
zweimal kommt der Fall vor, dass einem Bürgermeister später 
auch das Syndicat übertragen wurde: im J. 1728 dem Bürger- 
meister Jobst von Willen und im J. 1820 dem Bürgermeister 
C. J. Salemann. — Die eingetretene Bürgermeistervacanz wurde 
in der Regel sofort wieder besetzt und nur ausnahmsweise bis 
zur nächsten Rathshermwahl aufgeschoben. In Fällen letzterer 
Art kommt es denn zuweilen vor, dass ein neu gewähltes Raths- 
glied an demselben oder an dem darauf folgenden Tage zum 
Bürgermeister befördert wird: dies geschah namentlich schon im 
J- 1627 mit Dr. Georg von Loen und 1710 mit Joh. Christoph 
Droummer. 

Ob in früherer Zeit, d. i. vor dem siebenzehnten Jahrhun- 
dert, wenigstens einer der Bürgermeister ein Rechtsgelehrter sein 
musste, lässt sich — wegen UnvoUständigkeit der vorhandenen 
Nachrichten — nicht bestimmen. Der erste Bürgermeister, von 
dem mit Bestimmtheit angegeben werden kann, dass er Rechts- 
gelehrter war, war der frühere Syndicus Johann Derenthal, in 



44 



den Jahren 1608 bis 1630, und zum Theil gleichzeitig mit ihm 
Dr. Georg von Loen, 1627 bis 1634. Seit dem Jahre 1653 war, 
bis zum Ende der Schwedischen Herrschaft, regelmässig einer 
der Bürgermeister rechtsgelehrten Standes, es finden sich aber 
auch gleichzeitig zwei, ja in den Jahren 1675 bis 1681 sogar 
drei rechtsgelehrte Bürgermeister im Rathe: Chr. Strahlborn, 
G. Witte und Heinr. von Rosenkron. Während der Russischen 
Herrschaft ward eine Bürgermeisterstelle jedesmal mit einem 
Juristen besetzt, im Jahre 1783 kam ein zweiter rechtsgelehrter 
Bürgermeister hinzu, und seit dem Jahre 1797 wurde es zur 
Regel, zwei Bürgermeisterstellen an Juristen zu verleihen. 

Unter den vier Bürgermeistern hatte seit jeher jährlich 
abwechselnd einer den Vorsitz im Rathe ; jedoch kommt es schon 
früh vor, dass derselbe zwei und mehr Jahre hinter einander 
präsidirender oder worthabender Bürgermeister gewesen, und 
zwar waren dies gewöhnlich die rechtsgelehrten. Derjenige, den 
die Reihe trifft, darf nämlich einen CoUegen um Uebernahme 
des Präsidiums ersuchen, und letzterer dasselbe, jedoch nur mit 
Genehmigung des ganzen Rathes, annehmen. 

Eine vorübergehende Einrichtung war — in Folge der 
Streitigkeiten des damaligen Bürgermeisters Heinrich von Rosen- 
kron mit dem Rathe**) — das Amt eines Justizbürger- 
meisters, welcher vom Könige aus der Zahl der Rathsglieder 
bestellt wurde und das beständige Präsidium im Rathe 
hatte. Der erste Justizbürgermeister war der obgenännte von 
Rosenkron, in den Jahren 1687 — 90, der zweite Joh. Diedr- 
von Corbmacher, von 1690 bis 1702, der dritte Paul Struerußi 
von 1702 bis 1708, und der vierte Wilhelm Hetling, von 1708 
bis 1710. Der erste und dritte waren schon früher Bürget" 



••) S. darüber unten das alphabetische Verzeichniss beim Artik^^ 
Rosenkron. 



45 



meister, die beiden andern waren Rathsherrn gewesen. Diese 
anomale, das freie Wahlrecht des Käthes schmälernde Einrich- 
tung hörte bereits kurz vor der Unterwerfung Revals unter den 
Russischen Scepter auf, und wurde in der Folge höhern Orts 
ausdrücklich als verfassungswidrig anerkannt**). 

2. 

Ein Syndicus, als selbstständiges Glied des Rathes, kann 
erst seit dem Jahre 1550 nachgewiesen werden •*); seitdem be- 
steht aber dieses Amt , mit geringen Unterbrechungen , bis auf 
den heutigen Tag fort. Als Rathsglied nimmt der Syndicus im 
Range die nächste Stelle nach den Bürgermeistern ein und 
gehört mit zum BürgermeistercoUegium. Die Wahl des Syn- 
dicus geschieht , auf Vorschlag des Büi-germeistercoUegiums , vom 
Rathe, jedoch müssen seit 1681 die vorzuschlagenden Candidaten 
zuvor den beiden Gilden bekannt gemacht werden, welchen das 
Recht zusteht, gegen dieselben begründete Einwendungen zu 
erheben ••). 

Während der Schwedischen Herrschaft kommt wiederholt 
der Fall vor, dass — zum Theil noch bei Lebzeiten des früheren 
Syndicus — ein Vicesyndicus ernannt, und in der Folge 
zum Syndicus befördert wurde. Nicht selten machte der Secretär 
des Rathes diese Carriere, indem er dann in der Regel neben 
dem Vicesyndicat das Secretariat beibehielt; wurde er jedoch 



•*) In dem Jahre 1768 hatte sich ein Commissär Leutner um das 
Justizbürgermeisteramt in Reval beworben, wurde aber von dem Dirigi- 
Penden Senat, unter Anerkennung des freien Wahlrechts des Rathes, 
mittelst ükases vom 3. März 1775 abgewiesen. S. meine Quellen des 
fievaler Stadtrechts Bd. H. S. 418 fgg. 

«) S. oben S. 16. 

••) Concordaten zwischen dem Rathe und der grossen Gilde v. 27. 
Januar 1672 Art. 34, in meinen Revaler Rechtsquellen Bd. II. S. 47. 



46 



zum Syndicus befördert, so trat er vom Secretariat zurück, 
wovon nur in neuerer Zeit ein Paar Ausnahmen vorkommen. 
Von der Verbindung des Syndicats mit dem Bürgermeisteramte 
ist bereits früher die Rede gewesen •'). 

Gleichzeitig mit der Errichtung des Amtes eines Justizbür- 
germeisters war die des vom Könige eingesetzten Obersecretariats. 
Dieses Amt trat an die Stelle des Syndicats, indem der vom 
Könige ernannte Obersecretär, laut der ihm ertheilten 
königlichen Vollmacht, „die vices ac lahores des Syndici ver- 
treten" musste , und Sitz und Stimme im Rathe , desgleichen im 
Waisengericht und Consistorium , hatte. Es hat nur zwei solche 
Obersecretäre gegeben, nämlich Joh. Wilh. Polchau, von 1688 
bis 1692, und Joachim Gernet, von 1692 bis 1710. In letzt- 
gedachtem Jahre wurde öernet, am Tage nach der mit dem 
General Bauer abgeschlossenen Capitulation , den 30. September, 
vom Rathe zum Syndicus ernannt, starb aber schon in der 
ersten Hälfte des Octobers, worauf das Syndicat vacant blieb, 
und von dem Bürgermeister Joh. Christoph Droummer stellver- 
tretend verwaltet, seinem Nachfolger, dem Bürgermeister Jobst 
von Willen, aber im Jahre 1726 formlich übertragen wurde und 
seit jener Zeit regelmässig besetzt blieb. 

3. 

Die Zahl von vierzehn Rathmannen oder Rathsherrn, 
wie wir sie spätestens seit dem Jahre 1539 festgestellt gefun- 
den**), ist seitdem bis auf die neueste Zeit unverändert geblieben 
Die durch Beförderung, Entlassung, Emeritur oder Tod ein 
tretenden Vacanzen wurden und werden noch durch freie Wah 
des Rathes, und zwar nicht eher besetzt, als bis mindester 



") S. oben S. 43. ") S. oben S. 40 fgg . 



rl zwei Sitze im Bathsstuhl erledigt sind. Die Wahl wird regel- 
J massig am zweiten Adventsonntage — zwischen dem 4. und 10. 
'M December — vollzogen. Die früheste ausdrückliche Erwähnung 
dieses Termins findet sich im Wahlbuche beim Jahre 1599. Aus- 
nahmen von dieser Regel kommen nur vor: 1) im Jahre 1658. 
Da an der im Jahre 1657 bis zum Anfange des Jahres 1658 in 
Reval grassirenden Pest sechs Rathsherrn gestorben waren, so 
wurden am 17. Januar 1658 sechs neue Rathsglieder gewählt. 
2) Im Jahre 1700 wurden am 24. September drei Glieder, 1703 
am 19. März ebenso viele, 1704 am 25. November zwei neue 
Glieder gewählt. 3) Im Jahre 1710, wo die Pest so stark in 
Reval wüthete, dass an derselben vier Bürgermeister und fünf- 
zehn Rathsherrn nach einander starben, wurden am 8. October 
acht, am 2. November sieben und am 13. December noch ein 
Rathsherr erwählt. 

Am Wahltage selbst, so wie an den demselben voraus- 
gehenden beiden Sonntagen, wird in sämmtlichen Stadtkirchen 
Ton der Kanzel nach der Predigt das Gebet für eine gesegnete 
Wahl gehalten. Nach Beendigung des Gottesdienstes am zweiten 
Advent versammelt sich der Rath auf dem Rathhause, dessen 
Thüren geschlossen werden. Hierauf verkündet der worthabende 
Bürgermeister die Namen der Tages vorher von dem Bürger- 
meistercollegium bestimmten Candid^ten , — zwei für jeden 
eriedigten Sitz, — über welche von den einzelnen Gliedern, von 
unten herauf, laut abgestimmt wird, wobei die absolute Majo- 
rität entscheidet. Nach vollzogener Wahl werden die Thüren 
geöffnet, der Rath tritt au das mittelste Fenster des Rathhauses, 
und der worthabende Bürgermeister verliest die Bauersprache 
und verkündet der auf dem Markte versammelten Menge die 
Namen der gewählten Rathsherrn. Die „jungen Herrn" werden 
Tages darauf in den Rath eingeführt, von dem präsidirenden 



Bürgermeister in Eid genommai, und ihnen ihre Sitze ange- 
wiesen*^). 

Passiv wählbar oder rathsfahig sind zunächst nur Ifitglieder 
der grossen Gilde, und zwar solche, welche entweder zur Ael- 
testenbank der Gilde gehören oder Wortführer der jungem 
Gildebruder sind. Seit wann dieser Grundsatz feststeht, ist 
ungewiss: vielleicht ist er so alt, wie die Gilde selbst. Dass 
letztere im Wesentlichen in derselben Gestalt, wie noch heut zu 
Tage, mindestens seit dem Anfange des fünfzehnten Jahrhun- 
derts bestanden hat, ergiebt sich unwiderleglich schon daraus, 
dass der noch gegenwärtig geltende Gildeschragen bereits im 
Jahre 1429 den ersten Zusatz erhalten hat^), mithin um einige 
Zeit älter, und jedenfalls jünger ist, als die Gilde selbst. Von 
jenem Grundsatz findet sich im Laufe der letzten Jahrhunderte 
auch nicht eine einzige Ausnahme, sofern es sich um die Wahl 
nicht rechtsgelehrter Rathsglieder handelt'*). 



") S. die „Ordnung der Rathswaiüen^^ in den Revaler Bechtsquellen. 
Bd. L S. 248 fgg. Diese „Ordnung'' büdet einen Anhang zu der „Baths- 
Ordnung'', welche aus dem siebenzehnten Jahrhundert und zwar wahr- 
scheinlich aus dem Anfange desselben stammt Hier geschieht noch einer 
seit nicht gar langer Zeit abgekommenen symbolischen Handlung Erwäh- 
nong : „Nach geendigter Wahl wird die Thür eröffnet , und vom Nachrichter 
dreimal, zu jedemmal mit dreien Schlagen ans Bret geschlagen und das- 
selbe herunter vom Bathhause geworfen." Das Brett, welches durch die 
wiederholten Schlage zerbrochen werden muss, und dessen Stücke also 
von dem Bathhause hinabgeworfen werden, soll die Bedeutung haben , dass, 
so wenig die Stücke zu einem Granzen zusammengefugt, so wenig die eben 
vollzogenen Wahlen rückgangig gemacht werden können. 

^•) S. die Bevaler Bechtsquellen Bd. H. S. 3. 

^*) Wie fest dieser Grundsatz in Beval Wurzel geschlagen, kann 
man daraus entnehmen, dass selbst wahrend der Statthalterschaftsver- 
fassung, wo die Wahl der Magistratsglieder activ der ganzen Bürgerschaft 
zustand, und alle Bürger das passive Wahlrecht hatten, dennoch nur Glieder 
der grossen Gilde (welche auch zu jener Zeit als Brauergilde fortbestand) 
in den Magistrat gewählt wurden. 



49 



Seit welcher Zeit Rechtsgelehrte regelmässig in den Rath 
gezogen wurden, kann wegen Mangels genauerer Nachrichten 
nicht angegeben werden. Der erste unzweifelhafte Fall kam im 
Jahre 1599 vor, wo der Niedergerichts-Secretär Johann Hüner- 
jäger zum Rathsherrn erwählt wurde, wobei sich im Wahlbuche 
die Bemerkung findet: „hat es aber gar ungern gethan." Seit 
dem Jahre 1660 finden wir fast ohne Unterbrechung zwei rechts- 
gelehrte Rathsherrn im Rathe sitzen '2) ; dies blieb auch während 
der Russischen Herrschaft Regel, bis im Jahre 1783 noch ein 
dritter Jurist in den Rath kam. Nach Wiederherstellung der 
alten Verfassung im Jahre 1797 '*) wurden vier rechtsgelehrte 
und zehn Rathsherrn aus der grossen Gilde gewählt , und dabei 
ist es denn auch bis auf die neueste Zeit geblieben. Die rechts- 
gelehrten wurden seit jeher, wie auch noch gegenwärtig, theils 
aus den Secretären oder andern Beamten der Stadt, theils aus 
der Zahl der Rathsadvocaten gewählt; seltener hat die Wahl 
Staats- oder Ritterschaftsbeamte getrofl*en. Zuweilen haben 
übrigens die Secretäre nach ihrer Wahl in den Rath ihre Secre- 
tariate beibehalten. 

4. 

Der frühere Stadtschreiber'*) führt seit dem sechszehnten 
Jahrhundert den Titel eines Rathssecretärs, Secretarius Se- 
natus; in neuerer Zeit ward ihm das Prädicat Obergerichts- 
Secretär beigelegt. — Im Jahre 1550 finden wir zuerst eines 
Secretären des Niedergerichts, auch Gerichts-Secretär 
genannt, erwähnt. Der erste namentlich aufgeführte ist Johann 



'*) Im Jahre 1687 sassen sogar gleichzeitig drei rechtsgelehrte Eaths- 
herm im Bathe : Paul Struerus , Joh. Diedr. Corbmacher und Jac. Joh. 
Calenus. 

■'») S. unten §. 5. 

■'*) Namentl. ükas v. 4. Septbr. 1786 in den Revaler Rechtsquellen 
Bd. II. S. 430. 

Bunge, Die Beraler BathsUnie. 4 



50 



Topff. Seit gedachtem Jahre lässt sich die Reihenfolge der Per 
sonen, welche diese beiden Secretariate bekleideten, vollständig 
verfolgen. — Im Jahre 1655 wurde auch ein besonderer Se 
cretär für das Waisengericht und das Consistorium ange- 
stellt, während bis dahin bei diesen Behörden in der Regel dei 
Rathssecretär, zuweilen auch der Gerichts-Secretär, fungirte. Dei 
erste Waisengerichts -Secretär war Heinrich Vestring. 

Die drei genannten Secretäre rangirten unter einander so, 
dass der Rathssecretär die erste, der des Niedergerichts die 
zweite, der des Waisengerichts die dritte Stelle einnahm, daher 
denn auch, besonders in früherer Zeit, bei eintretenden Vacanzen 
in den Secretariaten, der Waisengerichts -Secretär in die Stelle 
des Niedergerichts -Secretärs, dieser in die des Rathssecretärs 
einrückte. Dem stand jedoch nicht entgegen, dass einer der 
Secretäre der Untergerichte unmittelbar in den Rath gewählt 
wurde. Im Jahre 1779 wurde jedoch diese Rangordnung insofern 
geändert, als dem Waisengerichts- und Consistorial - Secretär 
vom Rathe die Präcedenz vor dem Niedergerichts - Secretär ver- 
liehen wurde. 

Während der Schwedischen Regierungszeit wurden den Se- 
cretären mehrmals Adjuncten zugeordnet, welche in der Regel 
später in die Stelle jener einrückten. Dies ist auch in neuerer 
Zeit geschehen. Ausserdem aber wurde im Jahre 1838 der Nie- 
dergerichts -Secretär der Verhandlung der Criminalsachen über- 
hoben und für diese ein besonderer Secretär angestellt. 

5. 

Im Jahre 1786, am letzten December, wurde der Revaler 
Rath in seinem damaligen Bestände aufgelöst, indem, auf Aller- 
höchsten Befehl , alle Gerichtsinstanzen und Verwaltungsbehörden 
nach Vorschrift der für das ganze Reich erlassenen Statthalter- 
schaftsverordnung vom yl. 1775 und der Stadtordnung vom J. 1785 



K 



1 



eingerichtet wurden. Die Stadt Reval erhielt demgemäss 1) einen 
Stadtrath (Duma), als Verwaltungsbehörde , mit einem Stadt- 
haupt an der Spitze, mehreren Stimmhabern aus der Zahl der 
Stadteinwohner, und einem Secretär, und 2) einem Stadtma- 
gistrat, aus zwei Bürgermeistern und sechs Rathmannen , nebst 
zwei Secretären, bestehend, als Justizbehörde. Der Stadtma- 
gistrat stand unter dem Gouvernements-Magistrat, welcher 
aus zwei Departements, für peinliche und bürgerliche Sachen, 
bestand. In jedem Departement war ein Vorsitzer adeligen 
Standes, und je drei Beisitzer aus dem Bürgerstande. Die 
Glieder aller dieser Behörden (mit Ausnahme der Vorsitzer des 
Gouvernements - Magistrats ) wurden alle drei Jahre von der 
ganzen Stadtgemeinde durch Ballotement gewählt'*). 

Diese Verfassung dauerte indess nur zehn Jahre , denn 
mittelst Allerhöchsten Befehls vom 28. November 1796'®) wurde 
die alte Stadtverfassung vollständig wiederhergestellt. Bereits 
am 29. December begann die Wiederbesetzung des alten Raths. 
indem drei von dem damaligen Civilgouverneur, Baron von 
Wrangell, zur Erleichterung des Geschäfts in Vorschlag ge- 
brachte frühere Glieder des Rathes und das bisherige Stadthaupt 
von den beiden Gilden als Bürgermeister anerkannt, sodann von 
fliesen, mit Zuziehung der Gilden, am 3. Januar 1797 ein Syn- 
dicus erwählt und zwei ehemalige Rathsherren wieder in den 
ßathsstuhl gezogen wurden, worauf diese sieben Rathsglieder 
am 5. Januar noch zwölf Rathsherren und drei Secretäre 
erwählten. 

6. 
Schliesslich mögen hier noch die Namen derjenigen Familien 
stehen, aus deren jeder seit dem Anfange des vierzehnten Jahr- 



'*) S. übrigens oben Anm. 71. 

'•) Kevaler Kechtsquellen Bd. II. S. 433. 

4* 



52 



hunderts mindestens drei Individuen als Glieder oder Secretäre 
im Rathe gesessen haben. Dreizehn Glieder und Secretäre des 
Käthes gehören den Familien * Witte und ''' Müller (Möller) an "), 
zwölf der Familie Hetling, elf der Familie Zur Mühlen, neun der 
Familie Strahlborn, je acht Koch und Riesenkampff, je sieben 
Crowel (Kruyl), Luhr (Lore) und Frese; je sechs den Familiea 
Hamer, Hippius, Hueck, *von der Lippe, Nottbeck, Rotert, von 
Schoten; je fünf den Familien Boismann, Bretholt, Corbmacher, 
Dellingßhausen, Haecks, Höppener, Hüninghausen , Oom, * Schmidt, 
von Wemen (Werden); je vier den Familien Clayhills, Dunte, 
Fegesack, von der Heyde, * Lange, Lanting, Rodde, StampehL 
Unna, von Wehren; endlich je drei den Familien Bade, Beke, 
Bolemann, Buchau, Colner, von Drenteln, Dahl, Dehn, Fiandt, 
Gernet, Girard, Hersefelt, Höge, Hünerjäger, Pepersack, Ku- 
moer, Stalbiter, * Schröder, Schrewe (Schrowe), Schulte, von 
Thieren (Thier), Tunder, Weldege, Wetterstrand, Wilcken und 
Wistinghausen. 

Von diesen Familien bestehen noch gegenwärtig mehr als 
die Hälfte. Mehrere davon — namentlich: Dellingshausen, Dehn, 
Dunte, von Drenteln, Fegesack, Gernet, Hersefelt (Löschern von 
Herzfeld), Lanting (von Lantingshausen), Mühlen, Riesenkampff 
(genannt von Reliekampff), Strahlborn, Wilcken — sind theils 
ganz, theils einzelne Zweige derselben, in die Estländische und 
Livländische Adelsmatrikel aufgenommen. Solches ist auch noch 
mit einer Anzahl der andern Geschlechter geschehen, deren 
Glieder im Revaler Rath gesessen, namentlich von Bremen, von 
Bunge, Essen, Harpe, Hüene, Schonert, Wangersheim. Zwei Syn- 
diken der Stadt Reval sind die Stammväter der noch gegenwärtig 
in Estland blühenden Familien von Clodt und von Rosenbach. 



'^'^) Von diesen beiden Namen, so wie von den übrigen dieses Ver- 
zeichnisses, denen ein * vorgesetzt ist, dürfte wohl angenommen werden, 
dass sie mehreren von einander verschiedenen Familien angehören. 



53 



I^athsKnien. 

In den nachstehenden Kathslinien bedeutet die vor dem Namen 
stehende Jahrzahl für die Jahre 1340 — 67 und 1550 bis zum Schluss das 
Jahr des Eintritts in das betreffende Amt, für die übrigen Jahre das der 
ersten urkundlichen Erwähnung. Die hinter dem Namen stehende Zahl 
giebt das Jahr des Austritts aus dem Amte , bezw. des letzten Vorkommens 
in Urkunden an. Steht vor einer der letztem Zahlen ein f , so ist die 
Zahl die. des Sterbejahrs, steht das f hinter der Zahl, so bedeutet es, 
dass in diesem Jahre der Betreffende urkundlich als verstorben aufgeführt 
wird. Ein in der Columne der Jahrzahlen befindliches Fragezeichen (?) 
zeigt an, dass die Jahrzahl unsicher, nur annähernd richtig ist. Steht das 
Fragezeichen unmittelbar vor dem Namen , so ist die Kichtigkeit der ganzen 
Angabe zweifelhaft, nicht auf zuverlässiger Quelle beruhend. — Bm. be- 
deutet Bürgermeister, — Khr. Eathsherr. — Die Namen , vor denen ein 
Sternchen (*) gesetzt ist , gehören Kechtsgelehrten an. Nur in den Eeihen- 
folgen der Syndiken und Secretäre sind die Sternchen, als selbstver- 
ständlich, weggelassen. 

I. 

Reihenfolge der ßathsherrn oder Consuln. 

1298. Verdene, Henr. de, 1316. Engelbertus, 

1312. ? Faber, Com*., Ploskowe, Henr., 319 f. 
Grimme, Job., 320. Unekinus, 319 t- 
Hanek , Sifrid van , Unna, Godfridus de, 325. 

1313. Renten, Gerlacus de, 316t. 1319. Gracht, Job., 343. 

1314. Blomenbercb,Gerw.,t325. Crowel, Gerbardus, 324. 
Hamer, Bertold., Bm. 334. Moren, Herm. de, Bm. 340. 
Stumpel, Hermannus, Bm. 1320. Eggardinck, Conr., 

333. Hovele, Sifridus de, 322. 

1315. Brunswicb , Everardus, 348 t« 

336 t- Vredenbeke, Conr. de, 

Brunswicb, Heyne, 335. ? Sasse, 325 t. 

Hummer, Frider. de , 325. ' ? Scbonenberge, Rodolpbus 

? Calvus, Gerwinus, 319 t. de, 324 t. 



56 



o^C^ ^:Wtfīl^> Henr., 388. 

^;nÖ. P^tAiwu. Conr., 394. 
U^-'. \';j^t. Jok, 403. 
:.<;S;n tlAlt^rö» Bernd van, 389. 

U^» t^e. Gerd van der, 410. 
Hervorden, Joh. van,^97. 

400 f. 
Höge, Hinr. van der, 405. 
Lubbeke, Hinr., 401. 
1390. ? Bremen, Hinr. van, 
Crowel, Joh., 415. 423? 
? Bretholt, Marquard, Bm. 
400. 

1392. Dunevar, Ludolphus, 420. 
HoUoger, Evert, Bm. 407. 
Knyp, Tidem., 417. 
Plate, Joh., 402. 

Rade, Werner van dem, 421 . 

1393. Droge, Rotger, 410. 419 f. 

1395. Bruke, Curd van dem, 

1396. Rumoer, Henning, 431. 
1398. ]L.öre, Joh., 423. 
1400? Goltsmit, Vatke, 

? Vilter, Joh., 

1401. Husman, Herm., 430. 

1402. Saffenberg, Areud, 431. 

1405. Zanders, Cord, 420. 

1406. Bothe, Arend, 

1407. Stenhagen, Arend, 437. 
Stolte, Hinr., 415. 

1408. Parembeke, Hinr., 410. 



1410. Stoppezake, Albert, 439- 
Woltershusen, Joh., Bm. 

411. 
? Menking, Meinhard, 414i-. 

1411. Spangert, Rotger, 412. 

1414. Borstel, Cost van, Bm—, 

428. 
Lange, Rieh., Bm. 430. 
Lippe, Herm., 434. 
Palmedach, Joh., 433. 
Snussel, Cord, 423. 429 t. 
Wydinchusen, Hans, 

1415. Bocle, Hildebrand van 

dem, Bm. 439. | 

Telgete, Hinr., 423. 

1416. Hunynckhusen , Bertold, 

Bm. 427. 
1418. Holte, Joh. van dem, 436. 
1420? Voes, Tidem., Bm. 429. 

1421. Berge, Ludike van dem, 

427. 
Oldendorp, Joh., 458. 
Schelwent, Hinr., Bm. 430. 

1422. Düke, Joh., 434. 
Lore, Herm., 

1423. ?Engel, Joh., 
Vorste, Kersten van, 

1427. Beke, Wennemar van der, 

442. 
Louwenborst, Stephan, 

1428. Kalle, Herrn., 450. 
Kost, Herm., 



57 



1428. Stoltevoet, Goschalk, 457. 

1430. Halteren, Bernd van, 447. 

Ripen, Hinr. van, 432. 

433 f. 

? Enickman, Jürgen, Bm. 

436. 
? Sunnenschin, Job., Bm. 
436. 

1432. Heide, Diedr., 436. 
Richerdes, Gise, Bm. 441. 
Wytte, Gerlach, 444. 

1433. Grymmen, Gerd, 444. 
Kumoer, Albert, Bm. 450. 

435. Eppinchusen, Hinr., 439. 
Tymmerman, Goschalk, 
443. 451 f. 
t36. Duseborch, Job., 458. 

Hackenstrob, Nicodemus, 
38. Nasebert, Diedr., 445. 
450 f. 

42. Wemung, Herm., 474. 
Bretbolt, Marqu., Bm. 457. 
Hanenel, Job., Bm. 450. 
Molen, Jac. van der, 458. 

478 f. 
Veitbusen, Job., 467. 

43. Gripenborch, Cord., 458. 
Groning, Hinr., 

44. Smet, Job., 451. 

45. Hattorp, Tönnies van, 

459. 

46. Schale, Gerd, Bm. 457. 



1447. Pepersack, Evert, 461. 

t 471. 
1452? Heide, Arnd van der, 

1453. Colner, Hinr., 472. 476 f. 

1454. Vrese, Jac, 
Leefbard, Martin, 
Summerman, Job., 458. 

1455. Rieben, Job. van, Bm.470. 
Werne, Reinbold van, 481. 

14ä6. Huninghusen, Hinr., 495. 

1457. Scbelwent, Hinr., Bm. 481. 

1458. Greve, Herm., 471. 
Super, Job., Bm. 470. 

1464. Roper, Tideman, 478. 

1465. Merstorp, Jac, 466. 
Schutte, Godeke, Bm. 475. 

1466. Berchem, Job. van, 472. 

1469. Smet, Everd, Bm. 476. 

1470. Hagenbeke, Diderik, Bm. 

479. 
Lippe, Hans, 
Rumoer, Henning, 480. 
Vorman, Hilger, 482. 

1472. Lippe, Everd, 486 f. 

1473. Huninghusen, Gerd, 
Schutte, Everd, 
Smedingb^ Herm., 491. 

1474. Dinckelman, Everd, 477. 

501 f. 
1477. RinckhofiF, Willem, 490. 

1479. Baren, Job., 

1480. Grest, Job., Bm. 490. 



58 



1480. Rotert, Jac, Bm. 487. 
Eotert, Job., Bm. 483. 

? Gerden, Borchart, Bm. 485. 

1481. Gellinghusen, Joh. , Bm. 

502. 
Kloft, Ludw. van der, 487. 

1482. Molen, Marquard van der, 

513. 
Schomaker, Marcus, 483. 
? Bretholt, Marquard, Bm. 
524. 

1483. Becker, Laurenz, 
Hamelen, Hans, 

1484. Gampp, Peter, 
Nasschardt, Diderik, 512. 
Strathen, Job., 

1485. Loess, Hinr., 

Mer, Israel van, 495. 
Remmelingrade, Goschalk, 
524. 

1486. Hagen, Hinr., 

1488. CuUard, Joh., Bm. 504. 

1489. Schroven, Thidem., 494. 

1490. Boisman, Joh., 
Hagen, Dider., Bm. 499. 
Mouwert, Joh., 507. 

1491. Lutzenbergh, Hinr., 511. 

1493. Boklem, Martin, 
Gruther, Job., Bm. 499. 
Heerde, Borchart, Bm. 510. 

1494. Hersevelt, Job., 512. 

1495. ?Bart, Bartold, 



1495. Huninghusen, Hinr., 1 

1498. Depholt, Matth., Bm. 

1499. Molen, Herm. tor, 51 

1500. Witte, Gerd, 514. 
Wideman, Hinr., 521 

1502. Vegesack, Albert, Bm. 
CuUen, Job., 

1503. Hulderman, Sories, 
Otting, Lambert, 50( 
Eotcher, Job., 524. 

1504. Menth, Jürgen, 512. 

1505. Bokelman, Anton, 
Gryst, Job., 517. 
Tidinchusen, Hans, 

1506. Hennipspinner , Mati 

520. 
Wittekop, Hans, 

1507. Brockhusen,Wolmar, I 

Testam. 548. 
Hesseis, Everd, 524. 

1508. Viant, Job., Bm. 519 

1509. Pattimer, Heise, Bm. ; 

1510. Werne, Anton von, 

1511. Dobbersyn, Hinr., 53 
Eckholtz, Job., 525. 
Lowe, Vincentius, 51 
Luhr, Herm., 535. 
Smyt, Hinr., Bm. 52t^ 
?Erikesson, Henning, 
?Fonneke, Hans, 

1512. Hossering, Hans, 521 
Schutte, Cord, 



59 



1512. Werden, Simon van, 526. 

1513. Deters, Diderik, 518. 
Sunnenschin, Peter, 

1514. Paasov, Henning, 
Salige, Joh., 
Taffelmaker, Simon, 

1515. Hüdde, Joh., Bm. 521. 
Russenberge, Hans Wilt- 

fanck, 522. 

1516. ? Linde, Jürgen, 
Richerdes, Jac, Bm. 519. 

1517. Bahde, Jürgen, 
Molen, Herrn, tor, 

1518. Gendrynck, Hinr., 522. 
Lippe, Victor van der, 
Lahr, Simon, 

1519. Frommer, Hans, 
Gruther, Günther, 

1520. Bosman, Hinr., 
Luenschede, Nicol., 
Seihorst, Joh., 536. 

1521. Grothausen, Joh., 
Kock, Joh., 533. 

1522. Brandt, Joh., 
?Linckenbach, Fritz, 525. 
?Franzke, Benedict, 
Stumm, Hinr., 527. 

1523. Borger, Joh., 
Klint, Asmuss, 
Rotert, Evert, 539. 

1524. Goltberg, Claus, 
Happe, Jürgen, 



1524. Heide, Jürgen van der, 

535. 
Jasse, Joh., 
Scharenberg, Paul, 
Schilling, Caspar, 
Stede, Paul van, 

1525. Dellinghusen, Cord, 
Fegesack, Thomas, 
Hennecke, Jac, Bm. 545. 
Hüdde, Friedr., 
Hülszberch, Cord, 535. 
Rentelen, Everd van, 532. 
Schröder, Boet, Bm. 538. 
Smidt, Joh., 

Tyrbach, Marcus, 

1526. Balesman, Christoph, 
Bartman, Herrn., 
Bockholt, Hinr., 528. 
CoUevel, Simon, 
Feltsteden, Reinh., 
Köningk , Carsten , Bm. 

527. 

1527. Hurlen, Jac. van, 
Ruggersberg, Joh., 

1529. Bomhawer, Berend, 
Hase, Zacharias, 
Vette, Herrn., 

1530. Gress, Reinh., 

1531. Restede, Thomas, 

1532. Hersefelt, Tileman, 

1535. Schriver, Herm., 

1536. Hülszberg, Hinr., 539. 



60 



1537. Munsterman, Carl, 542. 

1539. Boisman, Eotger, 542. 
Dellinghausen, Hinr., 546. 
Egeling, Job., Bm. 550. 
Frosell, Hinr., f 544. 
Gellinghausen, Jürgen, 
Hersefelt, Martin, 540. 
Menthe, Stephan, 542. 
Werden, Joh. van, 
Witte, Pawel, 450. 563 f. 
Hower, Joh., Bm. 1550. 

1540. Steynwyk, Jac, 
1542. Bretholt, Jasper, 567. 

Packebusch, Arend, Bm. 
559. 
1546. Hüninghusen, Andr., 

Werner, Thomas, Bm. 550. 



1550. Pepersack, Joh., Bm. 554. 
Bolemann, Herm. , 569. 

578 f. 
Schmedemann, Joh., 563. 

569 t. 
Becker, Gottschalk, 569. 

578 f. 
Hoye, Ivo van der, 559. 
Kampferbeke, Joh., 559. 
Kappenberg, Jaspar, 569. 
Rotert, Ebert, Bm. 566. 
Telt, Cord zur, f 551. 
Engelstede, Joh., f 1551. 

1551. Winter, Joh., 567. 



1551. Elers, Joachim, f 554. 
1554. Köning, JoL, Bm. 562. 

Boismann, Hnx., 563. 

Eyten, Ludeke von, 557. 
1557. Belholt, Joach.,^569. 

Hünerjäger, Jürgen, 594. 
1559. Beyer, Jaspar, f 585. 

Möller, Joh., 569. 
1562. Heyde, Jürgen von der, 

Corbmacher, Diedr., Bm. 
571. 
1566. Boismann, Joh., 569. 

Sandstede, Frdr., 569. 
1568. Luttern, Gert von, 569. 

Schröder, Joh., 580. 586 t. 

Klüting, Mich., 596. 

1571. Cloet, Hnr., 578. 
Luhr, Herm., Bm. 584. 

1572. Wübers, Hnr., 587. 
Schröder, Boet, f 1602- 
Möller, Peter, Bm. 586. 

1575. Eotert, Bartholom., Bi^ 

579. 
Holtzhausen, Joh., B^* 

578. 
Wangersen , Hans yo^^ 

583. 
Bochdan, Jac, 580. 

1578. Andresen, Hnr., 582. 
Grambow, Claus,,! 60^- 

1579. Kampferbeck, Ebert, 

t 592. 



61 



1579. Bretholtz, Moritz, Bm. 

591. 
1581. Zimmermann, Hrm., 601. 

Goltberg, Joach., 601. 
1584. Winckelmann,Berend,591. 

Strahlborn, Job., 600. 
1587. Then, Simon von, Bm. 604. 

Bolemann, Job., 601. 
1592. Corbmacber, Job., Bm. 
602. 

Babe, Job., 615. 

Drenteln, Carsten von, 
601. 

Lobn, Hnr. von, Bm. 599. 
1599. Hünerjäger, Job., 614. 

Beck, Tbomas, 609. 

1601. Beckbusen, Bened., 602. 
Bevermann, Tbomas, 603. 
Stampebl, Job., 622. 
Strablborn, Casp., f 605. 

1602. Müller, Job., f 608. 
Spreckelsen, Petef von, 

635. 
1604. Dabl, Hnr., 632. 

Dunte, Jobst, 615. 
1608. Müller, Ebert, 617. 

Fegesack, Godert, f 625. 

Kocb, Job., t 626. 

Gerten, Berend von, Bm. 
609. 
1^11. Kotert, Bartbolom., f 646. 

Rhode, Carsten, f 628. 



1611. Wangersen, Georg von, 

Bm. 626. 
1614. Busselberg, Ehr., 620. 

Luhr, Tbomas, Bm. 630. 

Scbrewe, TJiomas, Bm. 
634. 
1620. Wibbeking, Job., 642. 

Tbier, Job. von, Bm. 640. 

Müller, Job., 639. 
1623. Lanting, Hnr., 642. 

Stampebl, Andr., Bm. 643. 
1627. *Lobn, Georg von, Bm. 
627. 

Schoten, Tbomas von, 632. 

Drenteln, Thomas von, 
Bm. 646. 
1630. Eömer, Herm., f 659: 

Pforte, Matthias, 641. 

Fonn, Job., f 1653. 
1632. Derentbal, Christoph, 
t 654. 

GrefFer, Franz, f 657. 
1635. Corbmacber, Diedr.jf 656. 

Luhr, Andr., 640. 
1640. Fiant, Albr., 653. 

Hettling, Berend, Bm. 654. 

Dellingbausen, Job., t648. 

1642. Haecks, Job., f 663. 
Müller, Jürgen, f 657. 

1643. Hüner, Elias, Bm. 658. 
Paulsen, Mich., Bm. 658. 

1647. Finbagen, Phil., f 657. 



1647. Fegesack, Bened.,' 661. 
1652. Koch, Christoph, 667. 

Meusler, Cort, Bm. 678. 
1654. Recke, Gert, 657. 

Wistinghausen , Daniel, 
t 669. 
1658. *Strahlbom, Christian, 
Bm. 661. 
Baade, Hnr., 677. 
Schoten, Bened. von, f 669. 
Buchow, Christian, Bm. 

672. 
Dahl, Diedr., f 661. 
Lanting, Simon, f 661. 

1660. * Witte, Georg, Bm. 675. 
Corbmacher , Constans, 

Bm. 673. 

1661. *Krehmer, Gottschalk, 

t 682. 

Schlüter, Hnr., 667. 

Stampehl, Hnr., Bm. 680. 

Hettiing, Diedr., 679. 
1667. Hahn, Ernst, Bm. 680. 

Mühlen, Herm. zur, f 690. 

Strahlborn, Casp., 669. 

Dunte, Casp., Bm. 684. 
r670. Geldern, Hnr. von, 692. 

Dunte, Jobst, Bm. 688. 

Ecke, Thomas, 678. 
1673. Wiler, Nicol. von, 691. 

Schoten, Hans von, 693. 
1675. *Struerus, Paul, Bm. 696. 



1675. Thieren, Berendvon, 693. 
1678. *Alberti, Andr., 

Haecks, Andr., f 686. 
1681. Müller, Jac, f 684. 

Witte, Diedr., 698. 

Stampehl, Andr., 686. 
1684. *Corbmacher,Joh. Diedr., 
Justiz-Bm. 690. 

Lohmann, Ebert, 691. 

Kahl, Thomas, f 710. 

Hueck, Wendel, f 687. 

1686. *Calenus, Jac. Joh., 1687. 
Baade, Hnr., Bm. 696. 

1687. Reimers, Diedr., Bm. 701. 
Rodde, Diedr., 696. 

1690. * Derliug, Magnus, f 1 693. 
Stippel, Arend, 696. 
Hueck, Joh., 700. 

1691. Müller, Jürgen, 697. 
Michael, Christoph, Bm. 

703. 
1693. Paulsen, Mich., f 710. 
Eckholtz, Peter, 696. 
Mühlen, Thomas zur, Bm. 

703. 
Londicer, Rabe Rudoli)h, 
698. 
1696. Schoten, Diedr. von, 697. 
Riesenkampff , Jürgen, 

t 703. 
Minden, Arend von, f 710. 
Drenteln, Herm. von, 697. 



63 



1696. Kniper, Caspar, 697. 

1697. LanÜDg, Hnr., 715. 
Buchau, Christian, Bin. 

710. 

Schoten, Thom. von, 1710. 

Wilcken, Claus Hnr., f 704. 
ITÖO. Tunder, Christian, f 710. 

Arning, Hnr., f 710. 

Clayhills, Joh., f 710. 
1703. Kahl, Ebert, f 710. 

* Caesar, Mich., f 710. 
Hahn, Joh., f 710. 

i:04. *Hetling, Wilh., Justiz- 
Bm. 708. 
Christian, Hans Jürgen, 
t 710. 

1709. Lohmann, Ebert, f 710. 
Hueck, Joh. Jobstson, Bm. 

719. 

1710. I^anting, Joh., Bm. 710. 
Witte, Joh., Bm. 721. 
>Yehren, Berend Joh. von, 

726. 
Schoten, Joh. Thomasson 
von, t 710. 

* Hartmann, Joh. Casp., 

t 710. 
Frese,Hnr., Bm. 721. 
Oom, Adolph, Bm. 727. 
Dunte, Jobst Casparson, 

t 710. 
*All)erti, Audr., 715. 



1710. Strahlborn, Joh., f 728. 
Malms, Christian Ludw., 

t 710. 
Warnecke, Joach., f 729. 
Clayhills, Herrn., 720. 
Thieren, Christian von, 

Bm. 729. 
Caemmerer, Salomo, 726. 

* Droummer, Joh. Christ., 

Bm. 710. 
1715. *Riesenkampff, Justus 
Joh., 724. 
Hueck, Joh. Johannsohn, 
724. 
1719. Müller, BengtHnr., f 734. 
Krechter, Christoph, Bm. 
789. 
1721. Schreve, Thomas Hnr., 
t 729. 
Glehn, Peter von, f 742. 
1724. * Willen, Jobst Hnr. von, 
Bm. 727. 

* Fürst, Jac. Joh., 737. 
Hippius, Jac. Gottfr., 

t 1731. 
Vermeer, Diedr., Bm. 742. 

1726. Rodde, Joh. Joach., 

t 743. 
Nottbeck, Claus Joh., 
t 735. 

1727. * Wilcken, Joh. Andr.,Bm. 

743. 



64 



1727. Mühlen, Hnr.zur, Bm. 745. 
1729. Haecks, Hnr., f 741. 

Besser, Christian, f 743. 
Witte, Jürgen, f 755. 
Clayhilk, Thomas, Bm.750. 
1734. Grünewald, Jac, 1752. 

Lindemann, Andr., f 739. 
1737. *Becke, Jac. Frdr. , Bm. 
744. 
Riesenkampff, Carl Phil., 
Bm. 757. 
1739. Wehren, Bemh. Joh. von, 
762. 
Strahlbom, Barth., f 755. 

1 742. Hetling, ßeinh. Joh., f 761. 
Seebeck, Thomas, f 748. 
Wistinghausen, Christian, 

Bm. 762. 

1743. *Schonert, Carl Joh., 

t 766. 
Lado, Balthasar Hnr., 

t 748. 
Haecks, Joh. Herm., Bm. 

753. 
1745. * Witte, Bened., f 762. 
Gernet, Wilh. Hnr., Bm. 

767. 
1748. Witte, Diedr., f 762. 

Hetling, Carl Nicol., Bm. 

767. 

1752. Eggers, Hans Jac, f 755. 
Strahlborn, Casp., f 760. 



1755. Hoeppener, Casp., Bm. 
772. 
Lüder, Carl ChristiaB, 
t 761. 
1757. Buchau, Christian, 1768. 

Oom, Hnr., f 760. 
1760. Graff, Woldemar, f 780. 
Dehn, Arnold, 779. 

1762. *Nottbeck, Nicol.; JoL, 

t 772. 
Hippius, Joh. Frdr., f 766. 
Hetling, JoL ßeinh., Bm. 

781. 
Mühlen, Hrm. Joh. zur. 

Bm. 783. 
Clayhills, Herm. Job., 
' 770. 

1763. Huene, Carl Joh. von, 

t 777. 
Schreve, Franz Christoph, 
781. 
1766. *Hueck, Wilh. Christian, 

Bm. 779. 
Brockhausen, AdamHnri 
780. 

1769. Nottbeck, Peter Joh., 780. 
Koch, Berend Hnr., 780. 
Duborgh, Peter, 780. 
1772. Nottbeck, Thomas Bemh., 
' 780. 

* Pfützner, Gottlieb, 1f83. 
Lindfors, Axel Hnr., 780. 



65 



1779. *Sendenhorst, Gerh. Hnr., 
bis 786. 

Wistinghausen, Joh. Chri- 
stian, 780. 

Frese, Bened., 786. 
1781. Glehn, Peter von, 786. 

Wilcken, Joach. NicoL, 
786. 

Hetling, Herrn. Joh., 786. 
1783. *Rodde, Diedr., 786. - 
Bm. 796. 

*Meyer, Bernh. Joh., 786. 

Gernet, Joh. Christian, 
786. 

Müller, Gottfr., 786. 



797. (*Sendenhorst, G. H.), 

Bm. 800. 
(* Meyer, B. J.), f 1805. 
*Dehn, Thom. Joh. von, 

800. 
Hundt, Peter Frdr., Bm. 

797. 
Girard, Joh. Carl, Bm. 

798. 
Oom, Adolph, Bm. 799. 
Heiding, GottL Joh., Bm. 

800. 
Stegemann, Gust. Wilh., 

1813. 
*Strahlbom, Jobst^Hnr., 

t 823. 

^tinge, Die Beyaler Bathslinie. 



1797. Hippius, Christ. Frdr., 

Bm. 811. 
Rydenius, Nicol. Herrn., 

803. 
Husen, Eeinh. Wilh. von, 

t 803. 
Jürgens, Joh. Frdr., 802. 
Scholvin , Joh. Hnr., 

t 804. 

1798. Strohm, Bengt Fromh., 

805. 

Felicius , Joh. Georg 
Wilh., 805. 
1800. ^Nottbeck, Adam Joh. 
von, t 810. 

Riesenkampff, Bernh. 
Hnr., t 801. 

Hoeppener, Fabian Bar- 
ward, Bm. 811. 

Tunder , Carl Samuel, 
t 811. 

1802. Schultz, Gottlieb Eman., 

t 813. 
Wehren, Thomas Joh. von, 
804. 

1803. HofFmann, Joh. Georg, 

813. 
Frese, Thomas Bened., 

Bm. 816. 
1805. Riesenkampff, Joh. Phil., 

811. 
Koch, Carl Nicol., f 831. 



66 



1805. Landesen, Joh. Gottlieb, 

t 825. 

1806. ^Duborgh, Hrm., f 811. 
Salemann, Thomas, f 807. 

1810. ßeichart, Jac. Joh., 815. 

ßodde, Diedr., 815. 

1811. (^Dehn, Thom. Joh. v.), 

Bm. 814. 
Riesenkampff, CarlEberh., 

Bm. 823. 
Wetterstrand, Joh. Andr., 

t 831. 
Waswo, Nicol. Dan., f 836. 

1813. Falck, Joh. Nicol., 815. 

* Salemann, Carl Joh., 

Bm. 817. 

1814. Hunnius, Carl Constantin, 

817. 
Müller, Gottfr., f 821. 

1815. * Stillmark, Petr., 817. 
Witt, Peter Hinr., Bm. 

825. 
Intelmann, Carl Gottlieb, 
t 818. 

1817. *Mühlen, Herrn, von zur, 

t 827. 

* Jordan, Aug. Chr., Bm. 

843. 
Alstadius , Hnr. Joach., 
Bm. 855. 

1818. Luther, Christian Wilh., 

t 841. 



1818. Husen, Reinh. Will 

t 859. 
1821. Oom, Wilh. Adolpl 
Berg, Hnr. Joh., 8 
1824. Hippius, Hrm. Goi 

t 844. 

* Hörschelmann , 1 

827. 
Linde, Andr., 831. 
1826. Riesemann, Chris 
Bernh., f 831. 
Girard, Joh. Carl 
837. 
1828. *Haecks, Joh. Hern 
829. 

* Gonsior, Jac. Joh. 
1831. * Wetterstrand, R 

Joh., 834. 
Wehren, Wilh. Hn 

836. 
Mayer, Carl Aug 

860. 
Brinck, Franz W 

t 843. 

1836. RiesenkampfiF, Di( 

Ferd., f 854. 
Heindorff, Joh. F 
t 856. 

1837. Krafft, Joh. Chr. 

t 853. 
*Gloy, Hnr. Joh., 
858. • 



67 



1842. * Koch, Alexander Gustav, 
858. 
Hippius, Joh. Hnr., f 847. 
1844. Müller, Joh. Hnr., 849. 
* Köhler, Joh. Gottfr., 

t 868. 
Koch, Aug. Heinr., f 873. 
1848. Intelmann, Carl Gottlieb, 
851. 
Luther, Alexander Martin, 
Bm. 1864. 
1852. Hoeppener, Eduard Fa- 
bian, t 856. 
Ackermann , Constantin, 

t 858. 
(Intelmann, C. G.), f 854. 
1855. Baetge, Ernst Carl Frdr., 
Bjn. 864. 
Graebner, Aug. Hnr., 
867. 



1856. Landesen, Carl v., 

Höppener, Alexand., t873. 

1858. * Weisse, Robert, 
*Krich, Aug. Leop., 

1859. JVIeyer, Constantin, 
Rotermann , Christian 

Abraham, f 870. 

1860. Gleiss, Hrm. Garlieb, 

869. 

Eggers, Alexander, 864. 
1864. Girard von Soucanton, 
Arthur Baron, 

Mayer, Woldemar, 
1867. *Gloy, Georg von, 

Elfenbein, Carl, 

Pfaff, Joh. Georg, 
1869. *Husen, August von, 

Berting, L. J., 

Elfenbein, A. J. 



n. 



Reihenfolge der Syndiken nnd Yicesyndiken. 



^^ ''4:, Hove, Joh. tor, Synd. und 

Secretär. 
^^^O. Cloet, Jobst, 560. 
^^^7. Dellinghausen, Conr., 

t 598? 
^^^€. Herbers, Beruh., Vicesyn- 

dicus, 598? Syndicus, 

t 603. 



1606. Derenthal, Joh., (608 

auch Bm.), f 630. 
1631. Willebrand, Friedr., Dr., 

(635 auch Bm.), 640. 
1642. Bech, Beruh, zur, geadelt 

V. Rosenbach, 653 Bm. 
1646. Vestring, Joh,, Dr., Vice- 

syndicus, 653-58 Synd. 



68 



1658. Tunder, Heinr., geadelt 
von Tunder lelt, (661 
auch Bm.) bis 673. 

1667. Fonn, Heinr., geadelt von 
Rosenkron , Vicesyn- 
dicus , 673 Syndicus 
(675 auch Bm.) bis 
1681. 

1681. Popping, Joh. Frdr., Dr., 
t 684. 

1685. Müller, Phil. Frdr., bis 
686. 

1(J88. Polchau, Joh. Wilhelm, 
königl. Obersecretär, 
loco syndici, bis 1692. 

W;92. dornet, Joachim, königl. 
Obersecretär, loco syn- 
dici, 710 Syndic.,t 710. 

172H. Willen, Jobst Heinr. von, 
(auch Bm.), f 742. 



1743. Sendenhorst, Carl Heinr., 

Bm. 763. 
1763. Frese, Adrian Heinr,, (770 

auch Bm.), f 779. 
1779. Dehn, Joach., Bm. 1783. 
1783. Harpe, Carl Grottschalk, 

bis 1786. 
1797. Wetterstrand, Andreas, 

Bm. 803. 
1803. Strahlborn, Heinr. Joh. 

von, (806 auch Bm.) 

t 814. 
1814. Tideböhl, Joh. Heinr., bis 

820. 
1820. Salemann, Carl Johann, 

(auch Bm.), f 18^3. 
1843. Bifnge, Friedr. Georg von, 

Dr., (844 auch Bm.), 

bis 1858. 
1858. Schütz, Alexander, f 864. 
1864. Riesemann, Oscar. 



Itolliotifolgo der Bfirgermeister oder Proconsoln. 



l;j;i;j, I/imikih, Win., 345. 
Mlynip««!. Ilrm.» Mi\. 
r'\)\i. Ihiinnr, Hort.« :mr>. 

lililli. lii>it«i*lMiin, linuM 

V lliHin. Tlihlni\, :ua. 
MItO, Mnrnti, llrniM UM. 



1340. Crowel, Regn., 358. 
1342. HoUogher, Wennem., 35'i. 

1347. Crowel, Hnr., 349. 
1349. Weldege, Hrm., 
1351. Caporie, Gerl., 
1353. Vickinchusen, Bert., 
Volmesten, Hnr., 357? 



69 



1354. Stalbiter, Gerh., 359. 1457. 

1359. Beke, Hnr. de, 387. 

1360. Steno, Rotch. de, 368? 
Crowel, Hnr., 369. 1470. 

1361. Lenepe, Gerw. de, 362. 

Hove, Herrn, de, 377. 1475. 

1366. Stokestorp, Petr., 369. 1476. 

1374. Kegeler, Conr., 413. 1479. 

1381. Schotelmund, Gösch., 396. 1481. 

1387. Stoltevoet, Joh., 419. 1483. 

1388. Crowel, Hnr., 389. 92 f. 1485. 

1389. Molendino, Joh. de, 391. 1487. 
1397. Witte, Gerd, 423. 28 f. 1490. 
1400. Hamer, Joh., 405? 1499. 

Bretholt, Marqu., 

U07, Hollogher, Evert, 423? 1502. 

440 f. 1504. 

Uli. Woltershusen, Joh,, 415. 1510. 

1427. Hunynckhusen , Bert., 1512. 

430. 1519. 

1428. Borstel, Cost van, 458. 

Lange, Rieh., 446. 50 t. 1^20. 

1429. Voes, Tidem., 1521. 
U30. Schelwent, Hnr., 442. 1522. 
1436. Knickmann, Jürgen, 1524. 

Sunnenschin, Joh., 445. 1525. 

H39. Bocle, Hildebr. van dem, 1526. 

443. 45 f. 1527. 

1441. ßicherdes, Gise, 444. 1538. 

1450. Hanenel, Joh., 454. 56 f. 1545. 

ßumoer, Alb., 459. 



Schale, Gert, 477. 
Bretholt, Marqu., 473. 

82? 
Riehen, Joh., 472. 
Super, Joh., 494. 
Schutte, Godeke, 
Smet, Evert, 511. 
Hagenbeke, Diedr., 486 f. 
Schelwent, Hnr., 489. 
Rotert, Joh., 500. 505 f. 
Gerden, Borch., 
Rotert, Jac, 
Grest, Joh., 493. 
Hagen, Diedr., 504. 
Gruter, Joh., 517. 
Gellinghusen, Joh., 
Cullard, Joh., 525. 
Heerde, "Borch., 
Fegesack, Alb., 519. 
Viant, Joh., f 529. 
Richerdes, Jac, 536. 
Pattimer, Heise, 536. 
Hüdde, Joh., 522. 
Depholt, Matth., 525. 
Bretholt, Marqu., 
Smyt, Hnr., 530. 
Fegesack, Thom., 539. 
Köningk, Carsten, 
Schröder, Boet, 539. 
Henneke, Jacob, s. weiter 

unten S. 71. 



70 



Rotert Barthol., f 584, 
Luhr, Hrm., f 599. 



Ton 1550 

1550. Ho wer, Joh., f 566. 

1554. — 

1559. — 

1562. — 

1566. Rotert, Ebert, f 579. 

1571. — 

1578. — 

1579. 

1584. 

1586. — 

1591. — 

1599. Lohn, Hnr. v., f 626. 

1602. — 

1604. — 

1608. — 

1609. — 

1626. Wangersen, Georg V., +654. 

1627. — 
16ao. — 
16JU. — 
16^5, - 
1640. . — 
1648, — 
1646. — 
I65a, — 

16&4* Hotling. Beruh,, f Ö6K 

1658, — 

166U Strahlboru, Christ, 687. 

167i -- 

1678, ^ 

1675, - 



bis 1786. 

Egeling, Joh., f 562. 



Köning, Jok, f 578. 



Holtzhausen, Joh., f 60.^. 



Derenthal, Joh., f 630. 



Luhr, Thom., f 646. 



Drentehi, Thom. v., f 65 



Hiluer, Elias, f 672. 

Buchow, Chrstn., f 672. 
Corbmacher, Constans, f 



71 



Von 1660 bis 1786. 

1550. Wemen, Thom.v., 1554. Henneke, Jac, seit 545, 1559. 

1554* Pepersack, Joh., f 586« — 

1559. — Packebusch, Arend, f 571. 



1571. 



Corbmacher, Ddr., f 591. 



1586. Müller, Peter, f 602. 
1591. — 



Bretholz, Maur., f 1604. 



1602. Corbmacher, Joh., f 635. — 

1604. — Then, Sim. v., f 609. 



1609. 



Gerten, Berent v., f 626. 



1627, 



*Lohn, Georg v., f 634. 



1634. — 

1635. * Willebrant, Frdr., 640. 
1640. Thieren, Joh. v., f 657. 
1643. — 



Schrowe, Thom., f 643. 



Stampehl, Andr., f 653. 



1653. 



* Rosenbach, Bernh. v., f 661. 



1658. Paulsen, Mich., f 675. 
1661. — 



*Tunderfelt, Hnr. v., f 675. 



1675. *Witte, Georg, f 678. 



Rosenkron, Hnr. v., 681. 



72 



1678^ — 

1680^ — 

1683. — 

1684. - 

1687. * Rosenkron, Hnr. V., Justiz- 

Bürgermeister, f 690. 

1688. — 

1690. "^ Corbmacher, Job. Ddr., 
Justiz-Bm., t 702. 

1696. — 

1701. — 

1703. *Struerus, Paul, Justiz- 
Bm., t 708. 

1708. *Hetling, Wilh., Justiz- 
Bm., t 710. 

1710. * Gernet, Joach., f 710. 
*Droummer, J. Chr., f 727. 

1719. — 

1721. — 

1727. * Willen, JobstH.v., 1742. 

1729. — 

1739. — 

1742. *Wilcken, J. Andr., f 744. 

1744. *Becke, Jac. Frdr., f 763. 

1745. — 
1750. — 
1753. — 
1757. — 

1762. — 

1763. * Sendenhorst, C. Hnr., 

t 770. 
1767. - 



Hahn, Ernst, 701. 



Reimers, Ddr., f 710. 



Lanting, Joh., f 720. 



Witte, Joh., t 729. 

Thieren, Christian, 739. 
Krechter, Christoph, f 745, 



Mühlen, Hnr. zur, f 750. 
Clayhills, Thom., f 757. 

Riesenkampff, C. Phil., 767. 



Gemet, Wilh. Hnr., f 772. 



73 



1678. Meusler, Conr., f 684. 



1683. — 

1684. Dunt, Casp., f 688. 



Stampehl, Hnr., 696. 



1688. Dunt, Jobst, 696. 



1696. Baade, Hnr., f 703. 



^Struerus, Paul, Justiz-Bm. 708, 



1703. Mühlen, Thom. zur, 1 710. Michael, Christoph, f 719. 



1710. Buchau, Chrstn., f 721. 



1719. — 

1721. Frese, Hnr., f 742. 
1727. — 



Hueck, Joh., f 727. 



Oom, Adolph, f 753. 



1742. Vermeer, Ddr., f 761. 



1753. 



Haecks, J. Herrn., f 783. 



1 762. Wistinghausen, Chr., f 766. 



1767. Hetling, Carl Nie, f 781. 



74 



1770. *Frese, Adr. Hnr., f 779. — 

1772. — Hoeppener, Casp., 783. 

1779. *Hueck, Wilh. Chr., 786. — 

1781. — — 

1783. -^ *Dehn, Joach., 786. 



Seit 1797. 



1797. Hetling, Wilh., f 798. 



•se- 



Harpe, C. Gottsch., 1803, 



1798. Girard, Joh. Carl, f 799. 

1799. Oom, Adolph, f 811. 

1800. — 



1803. 
1806. 
1811. 



Hoeppener, Fab. Barw., 
t 816. 



1814. — 

1816. Frese, Thom. Ben., f 837. 

1817. — 
1823. — 
1825. — 
1829. — 

1837. Girard, Joh. Carl, 864. 

1843. — 

1844. - 



^Wetterstrandt, Andr., f 811 



*Hueck, Adam Joh., f 829. 



*Haecks, Joh. Hrm. v., f 868 



1855. — 

1858. — 

1860. — ^ 

1864. Baetge, Ernst Carl Frdr. 



75 



1781, Hetling, Joh. Ruh., 786. — 

— Mühlen, Hrm. zur, 786. 

Seit 1797. 

1797. *Rodde, Ddr., f 1800. Frese, Bened., f 1797. 

Hundt, Petr. Frdr., f 1800. 



1800. *Sendenhor8t, Gerh.Hnr., Heiding, Gthrd. Joh., f 811. 
t 806. 

1806. *Strahlborn,Hnr.J.,t814. — 

1811. ~ Hippius, Chr. Frdr., 823. 

1814. *Dehn,Thom. Joh. V., 1817. — 

1817. *Salemann, Carl Joh., 1843. — 

1823. — Riesenkampff, C. Eberh., 1825. 

1825. — Witt, Peter Hnr. v., f 855. 



1843. *Jordan, Aug. Chr., t844. — 

1844. *Bunge, Frdr. Georg v., — 

858. 

1855. — Alstadius, Hnr. Joach., f^ 860. 

1858. Gloy, J. Georg Hnr., 1 865. — 

1860. — Mayer, Carl Aug., 864. 

1864. — Luther, Alex. Martin. 



76 



IT. Reihenfolge der Secretäre deg 



Rathssecretäre. 

1400. Tzernekow, Karstian, 

1474. Hove, J, tor, Synd. u. Secr., 

1518. Manow, Otto, 

1536. Czulstoi'pe, Job., 

1550. Schmidt, Laurent., 

1580. Berbers, Bernh., f 603. 

1590. - 

1603. Dellinghausen, Casp., 

1606. — 

1620. - 

1624. — 

1625 ? Bech, Brnh. zur, Synd. 642. 

1629. — 

1641. — 

1642. Dahl, Hnr., f 654. 
1645. - 

1655. Hünerjäger, Joh., f 658. 
1658. Tunder, Hnr., Synd. 658. 

Fonn, Joh., 672. 
1661. - 
1670 ? — 

1672. Neuhusius, Joh., 672. 

1673. Alberti, Ai^dr., Rhr. 678. 
1675. - 

1678. Corbmacher, J. Ddr., 681. 
1681. Alberti, Andr., f 686. 

1686. Fortschius, G. C, f 686. 

1687. Gottschildt, E. S., 
1704? Höge, J. zur, f 710. 
1710. Heyden, W. B., f 710. 

Nottbeck, C. J., f 728. 
1724. — 



Niedergerichts-Secretäre. 



Topff, Job., 

Hünerjäger, Job., Rhr. 599. 
Dellinghausen, Casp., 
Holtzhausen, Wolm., 



Brüning, Job., f 645. 



Hünerjäger, Job., RS. 655. 
Strahlborn, Chr., Rhr. 658. 
Michaelis, Frdr., 



Struerus, Paul, Rhr. 675. 



Fortschius, G. Chr., RS. 686. 



Höge, Job. zur, RS. 1704? 

Witte, Chr., f 710. 
Willen, J. H. v., Rhr. 724. 

Schmaltzius, G., f 725. 



77 



Käthes nnd der Untergerichte. 
Waisengerichts- u. Consistor.-Secret. 



Adjuncten. 



1590. 



Dellinghausen, Casp., RS. 1603. 



620. 
624. 



Telt, Conr. zur, f 1629. 
Bech, Bernh. zur, RS. 625? 



541. 



Dahl, Hnr., RS. 642. 



155. Vestring, Hnr., 658. 
158. Krehmer, Gtsch., Rhr. 661. 

6 1 . Fortschius, G. C, NgS. 675. 



.75. Calenus, Jac. J., Rhr. 686. 



;86. Hetling, Wilh., Rhr. 1704. Gottschildt, E. S., RS. 687, 

04. Krechter, Thom., f 710. - 

'10. Schmaltzius, G., NgS. 724. — 



r24. Hetling, B. R., NgS. 725. 



78 



1725. 
1728. 
1737. 
1742. 



Rathssecretäre. 

HetUng, B. R., f 742. 

Sendenhorst, C. H., Synd. 

743. 
Witte, Bened., Rhr. 745. 
Hetling, B., 755. 



1743. 

1745. 

1752. - 

1755. Frese, Adr., Synd. 763. 

1762. - 

1763. Dehn, Joach., Synd. 779 
1767. — 

1779. 
1783. 



1784. 



Harpe, C. G., Synd. 783. 
Rodde, Ddr., Rhr. 783. 
Lütkens, A. P., 784. 
Dehn, Th. J., 786. 



1797. Strahlborn, H. J., Synd.803. 
1803. Hueck, Ad. J., Bm. 811. 
1804. 

1808. — 

1809. - 

1811. Wetterstrand, R., 811. 
Tideböhl, J. H., 820. 

1812. — 
1815. - 

1820. Jordan, A. C, Bm. 843. 

1829. — 

1843. Schütz, Alex., f 864. 

1858. — 

1864. Lampe, Ferd., f 866. 

1866. Greiffenhagen, T. W. 



Niedergerichts-Secretäre. 

Hetling, B. R., RS. 728. 
Becke, J. F., Rhr. 737. 
Sendenhorst, C. H., RS. 74f 
Witte, Bened., RS. 743. 

Hetling, N., f 752. 

Frese, Adr., RS. 755. 
Nottbeck, N. J., Rhr. 762. 
Hippius, J. G., t 767. 

Rodde, Ddr., WgS. 779. 
Lütkens, A. P., RS. 783. 
Wetterstrand, Andr., 786. 



Riesemann, P. A., 804. 

Salemann, C J., 808. 
RiesenkampiBf, G. H., 809. 
Tideböhl, J. H., RS. 811. 
Rinne, C. A., 812. 

Jordan, A. H., RS. 820. 

Haecks, H. J. v., Bm. 829. 
Koch, AI. G., 

Koch, Alex. H., f 866. 

Weisse, Rob. 



79 



Waisengeriohts- u. Consistor.-Secret. Adjunoten. 

1725. Becke, J. F., NgS. 728. — 

1728. Sendenhorst,C.H.,NgS.737. — 

1737. Witte, Bened., NgS. 742. — 

1742. Hetling, N., NgS. 743. — 

1743. Hetling, B., RS. 745. — 
1745. Frese, Adr., NgS. 752. — 
1752.'Nottbeck, N. J., NgS. 755. — 
1755. ffippius, J. G., NgS. 762. — 

1762. Dehn, Joach., RS. 763. — 

1763. Harpe, C. G., RS. 779. — 

1779. Rodde, Ddr., RS. 783. — 

1783. Dehn, Thom. J., RS. 784. — 

1784. Strahlborn, Jobst H., 786. — 



1797. Hueck, Ad. J., RS. 803. 
1803. Wetterstrand, R., RS. 811. 



1811. Stillmark, P., Rhr. 815. 



1815. Gloy, H. J. G., 



1858. Gloy, Georg, 



80 



Alphabetisches Yerzeichniss 

der Glieder und Secretäre des Reraler Rathes. 

nebst biographischen Notizen. 



A.. 

Ackermann^ Constantin, aus Reval, Wortführer der gr. 
G., Ehr. 18^52, starb 858. 

*Alberti, Andr. I. , aus Pommern, bereits früher Secretär 
(vermuthlich bei einem der Untergerichte), zum RScr. ernannt 
16^1^73. Zum Rathsherm gewählt 16^78, schlug er dieses Amt 
aus, trat vielmehr — auf Grundlage eines königlichen Rescripts — 
16|81 das RSecretariat wieder an, wurde in Angelegenheiten 
der Stadt nach Stockholm gesandt, kehrte 16^86 von da zu- 
rück, und starb wenige Tage darauf, am 29. Mai. 

*Alberti, Andr. IL, aus Reval (vermuthlich ein Sohn des 
Vorhergehenden), öffentlicher Notar, Rhr. 17^^10—1715. 

Albns^ Joh., s. Witte. 

Alphodas^ auch Allef, Alyph, Rhr. in den J. 1361. 63. 
65. 67. 73. 74. ÜB. No. 923, 25. 27. 29. 31. 34. 35. 

Alstadins^ Heinr. Joach., geb. zu Reval 17^80, Bürger 
1809, Aelt. d. gr. G., Rhr. 18i^^l7, Kämmerer 1832-55, HV. 
1844-55, Bm. 1855, starb 18^60. 

Andresen^ Heinr., Rhr. 1578—82. 

Aming^ Heinr., aus Reval, Aelt. d. gr. G., Rhr. 17V00, 
Kämm. 1703-10. Starb 1710 an der Pest. 



81 



Baade (Bahde), Heinr. L, aus Reval, Rhr. 16V58. 
iämm. 1659—77. Hatte Landbesitz in Harrien. S. Paucker, 
Üstlands Landgüter I, 59 fg. 

Baade ^ Heinr. IL (vermuthlich ein Sohn des Vorigen), 
Ihr. 161^^-86. GV. 1696. Bm. 16^^96, starb 17^03. Sein Sohn 
lermann B. war Official, und machte dem Rathe durch eine 
leihe von Processen , Delationen etc. viele Ungelegenheiten. 
larpe's Repertorium H, 1—67. 

BaMe (auch Bode), Jürgen, Rhr. im J. 1517. 

Balesmann (Bolesmann), Christoph, Rhr. im J. 1526. 

Baren ^ Job., Rhr. 1479. 

?Bart, Bartold, Rhr. 1495. 

Bartmann^ Herm., Rhr. 1526. 

Baetge^ Ernst Carl Friedr., Aelt. d. gr. G., Rhr. 18i\55. 
k 1864. 

Bech^ Bernh. zur, s. von Rosenbach. 

^Beck (Becke), Jac. Frdr., geb. zu Reval 1689, Secretär 
ler Restitutions - Commission , WgS. 17^25, NgS. 17|28, Rhr. 
7^37, Bm. 17V44. Pr. 1745. 46. 48. 50. 52. 54. 56. 57. 59. 61. 
itarb 17^63, 73 J. 5 Mon. alt. 

Beck, Thom., Rhr. 15^^99- GV. 1606. HV. 1609. 
Becker, Gottschalk, Rhr. 1550. GV. 1563. HV. 1567 
•18 69. War 1578 todt. 

Becker, Laurenz, Rhr. 1483. 

Becklmseii, Benedict, Rhr. 16^^01-1602. War in Har- 
ien besitzlich. (Pauck er 1. c. S. 22. 23). 

Beke, Gert van der, Rhr. 1389-98. 405. 7. 8. 10. 
iclieint ein um'uhiger Kopf gewesen zu sein, musste 1407 wegen 
'ßrdachts der Theilnahme an einem Todschlag flüchten, hat 
ich jedoch wahrscheinlich gerechtfertigt, da er später wieder 

Bange, Die Bevaler Bathglinie. 6 



82 



im Rathe sass. ÜB. No. 1262. 64. 82. 1360-62. 566. 6 
720. 25. 27. 31. 826. 47. 2406. R. 2079, a. Ad. R. 1869. 

Beke (Beek), Heinr. van der, Rhr. 1344. 46. 48- 
1354. 56. 58. Em. 1359. 61-63. 65. 66. 69. 73. 74. 83. 87. l 
No. 884. 923, 8. 10. 12. 14. 16. 18. 20. 22. 23. 25. 27. 29. 9: 
1015. 76. 83. 

Beke^ Wennemar van der, Rhr. 1427—36. 42. 

Belholt (Beelholt), Joach., Rhr. 1557. GV. 1569. 
war einer der Gesandten, welche, nach der Unterwerfung Revi 
an Schweden, im J. 1561 nach Stockholm abgefertigt wurde 
um die königliche Bestätigung der Stadtprivilegien zu erwirke 
Russow's Chronik in den Scr. rer. Liv. II, 65. 

Berchem (Bergem), Joh. von, Rhr. 1466. 71. 72. 

Berg^ Heinr. Joh., geb. zu Reval 1784, Bürger 18( 
Wortf. der gr. G. , Rhr. 18^^21. Emeritirt 1848, starb 18^^55 

Berge^ Ludike van dem, Rhr. 1421. 27. 

Bertlng^ L. J., Rhr. 183^2^69. 

Besser^ Christian, aus Hamburg, Bürger 1713, Ae 
der gr. G. , Rhr. 17^^29, GV. 1743, starb 17^43, < 
Jahr alt. 

Beyermann^ Thomas, Rhr. 16^^01-1603. 

Blomenbercli^ Gervinus, Rhr. 1314. 19. Starb 1325. 

BocMan^ Jac, Rhr. 1575—80. 

Bockholt^ Hnr., Rhr. 1526. 28. 

Bocle^ Hildebrand van dem, Rhr. 1415 — 34. Bi 
1439. 43. War 1445 todt. 

Bode^ Jürgen, s. Bahde. 

Boismann (Bosmann), Hnr. I., Rhr. 1520. 

Bolsmann^ Hnr. IL, Rhr. 1554—63. Sein Sohn war oh: 
Zweifel der Rittmeister Heinrich Bousmann oder Boismann, d 
im Russisch- Li vländischen Kriege in den Jahren 1570 fgg. si" 



83 



bekannt machte und zuletzt das Schloss Wenden in die Luft 
sprengte. Russow a. a. 0. S. 86. 90—93. 110. 125. 

Bolsmann^ Job. L, Bhr. 1490. 

Boismann^ Joh. 11., Rhr. 1566-69. 

Boisniann^ Eotger, Rhr. 1539. GV. 1542. 

Bokelmann^ Antonius, Rhr. 1505. 

Boklem^ Martin, Rhr. 1493. 

Bolemann^ Hrm., Rhr. 1550. HV. 1563. 1569. War 
1578 todt. 

Bolemann (Bulemann, Boilman, Builman), Joh. L, 
Rhr. 1359. 61. 63. 65. 67. 74. 84. 85. Sein Testament vom J. 
1389 im Rathsarchiv. ÜB. No. 923, 23. 25. 27. 29. 31. 35. 
1217. 63. 64. Reg. 1464. 

Bolemann^ Joh. IL, Rhr. 1587. GV. 1601. 

Bomhawer^ Berent, Rhr. 1529. 

Borger^ Joh., Rhr. 1523. 

Borstel^ Coste (Constantin) van, Rhr. 1414. 23. Bm. 
1428. 38. 42. 46. 47. 49. 58. ÜB. No. 2444. 703. 

Bothe^ Arend, Rhr. 1406. 

Brandt^ Joh., Rhr. 1522. 

?Bremeii^ Hinse van, Rhr. 1390. Von W. Arndt (Archiv 
in, 60) als solcher aufgeführt, erscheint er urkundlich (ÜB. 
No. 1583) nach seinem Tode ohne das den Rathsgliedern selten 
fehlende Prädicat „doniinm^^ oder „Herr". 

Bremen^ Joh. von, Bürger und Kaufmann 1325. Rhr. 
1333. 41. 43-46. Starb in diesem Jahre. ÜB. No. 716. 812. 
843. 82. 914. 923, 1. 5. 7. 9. 926. 927. 935, 140. 149. 160. 174. 
189. 197. 200. 213. 1027. 

Bretholt (Breitholz), Jasper, Rhr. 1542. Kämmerer 
1563—67. Wurde 1558 in Angelegenheiten der Stadt an den 
König von Dänemark gesandt. Russow 's Chronik S. 56. 

Bretholt^ MarquardL, Rhr. 1390? Bm. 1400. 

6* 



84 



Bretliolt, Marqu. IL, Rhr. 1442. 57. Bm. 1458. 64-73. 
1482? Michelsen, Oberhof zu Lübeck No. 61. 

Bretholt^ Marqu. IIL, Rhr. 1482? 499. Bm. 1512. 24. 

Bretholt^ Mauritius, aus Reval, Rhr. 1579. Bm. 1591. 
Pr. 1593. 97. 99. 1601. Starb 1604. Ueber seinen Landbesiü 
in Harrien s. Paucker a. a. 0. S. 30. 33. 37. 38. 

Brink^ Franz Wilh., aus Reval, Bürger 1814. Wortf. i 
gr. G. Rhr. 18^31. Starb im April 1843 und vermachte sein 
grosses steinernes Wohnhaus, an der Ecke der Lang- und Breil- 
Strasse, der Stadt. 

Brockhaosen^ Adam Hnr., aus Reval, Bürger 1744, Aelt. 
der gr. G. Rhr. 17^66. GV. 1780. 

Brockhnsen^ Wolmar, Rhr. 1507. 12. 18. 22. Sein Testa- 
ment vom J. 1548 im Rathsarchiv. 

Brügge, Goschalk van der, Rhr. 1383.85. GV. 1387.89. 

Brnke, Curd van dem, Rhr. 1395. 

""Brüning, Job., Dr., aus Westphalen. NgS. 16|29. Starb 
1645. 

Brnnswich, Everardus, Rhr. 1315. ÜB. No. 935, 21. 
Nach seinem Tode, im J. 1336, ohne das Prädicat dominus auf- 
geführt: 935, 122. 

Brunswicli, Heyno, Rhr. 1315. 24. 33. 34. 35. ÜB. No. 
923, 1. 3. 935, 21. 72. 

Buchow, Christian L, aus Pommern, Rhr. 16^/58. Bm. 
16^72. Starb 16^72. 

Buchau^ Christian IL, aus Reval, Aelt. d. gr. G. Rhr. 
161^297. Kämm, seit 1699. Bm. 17^10. Pr. 1716. 20. Starb 1721. 

Buchan^ Christian III., aus Reval, Bürger 1737. Aelt. 
d. gr. G. Rhr. 17^^2-57. Kämm. 1763. Starb im Janr. 1768. 

*Biinge, Friedr. Georg von, Dr., geb. zu Kiew 18-J02, 
studirte die Rechte zu Dorpat 1819—22, wurde daselbst 18^*22 
Lector der Russischen Sprache, 1823 Privatdocent, 18^25 zugleich 



85 



Rathsherr in Dorpat, 1827 Syndicus daselbst. Zum Justizbürger- 
meister gewählt, nahm er 18^31 seine Entlassung vom Dörpt- 
schen Rathe, nachdem er kurz vorher zum ausserordentlichen 
Professor der Provincialrechte an der Universität berufen worden. 
ImSeptbr. 1831 wurde er ordentlicher Professor. An die Univer- 
sität zu Kasan versetzt 18ff42, erhielt er, bevor er dahin ab- 
ging, seine Entlassung aus dem Staatsdienst im Januar 1843 
und siedelte nach Reval über. liier wurde er 18^43 zum Syn- 
dicus, 18y44 zugleich zum Bürgermeister gewählt, und als 
solcher 18^^44 Präsident des Stadtconsistoriums. Das Präsidium 
im Rathe führte er 1847—54, und wurde wiederholt in Ange- 
legenheiten der Stadt nach Riga und nach St. Petersburg deputirt. 
Im September 1856 in die zweite Abtheilung (für Codification) 
der Eignen Canzlei Sr. Majestät des Kaisers berufen*), redigirte 
er das Privatrecht der Ostseeprovinzen , welches 18f^4 die Aller- 
höchste Sanction erhielt, schied 18^65 aus dem Staatsdienste 
nnd privatisirt seitdem in Gotha. Ueber seine schriftstellerische 
Thätigkeit s. Recke's u. Napiersky's Schriftsteller -Lexicon I, 
306 fg. und die Fortsetzung von Beise I, 110 fgg. 

Busselberg, Hnr., Rhr. 16^^15 bis 1620. 

c. 

Cahl, s. Kahl. 

Caemmerer, Salomo, aus Reval, GV. zu Wesenberg, Rhr. 
^"ÄIO bis 1726. 

* Caesar, Michael, Advocat, Bürger 1694, Rhr. 17^03, 
^^rb 1710 an der Pest. 

*Caleini8, Jac. Job., WgS., Rhr. 16^^86, starb 16^87. 



) Seine Entlassung als Bürgermeister erhielt er erst im J. 1858. 



86 



Calmaria^ Wernerus de, Bürger 1341, Rhr. 1344 — 5( 
ÜB. No. 845. 846, a. 904. 23. 931, 4. 5. 935, 159. 178. 183 
215. 216. 227. 

Calyns^ Gerwinus, Rhr. vor 1319. 

Caporie^ Gerlacus, Rhr. 1333. 40. 42. 44—46. 48. Bm 
1351. ÜB. No. 904. 923, 1. 4. 6. 8. 10. 12. 924, 85. 926 
1. 2. 4. 

Christian^ Hans Jürgen, Aelt. d. gr. G., Rhr. 17ff04 
Starb 1710 an der Pest. 

Clayhills^ Hrm., aus Riga, Bürger 1697. Rhr. 17tVl^ 
bis 1720. 

ClayhlUs^ Herrn., aus Reval, Bürger 1757, Wortf. des 
gr. G., Rhr. 17 1^2^62. Kämmerer 1768—70. 

Clayhills^ Joh., aus Riga, Aelt. der gr. G., Rhr. 17V0C 
starb 1710 an der Pest. 

ClayMUs^ Thomas, geb. zu Reval 16^90, Bürger 172C 
Wortf. der gr. G., Rhr. 17^29, GV. 1744. 45. HV. 1746-4& 
Bm. 173^2-50, Pr. 1753, starb 17^57. 

Cloet^ Hnr., Bruder des Nachfolgenden, Rhr. 1571— 7£ 
unterhandelte im J. 1574 mit den Russen wegen eines Waffenr 
Stillstands. Russow's Chronik S. 104. J. G. Arn dt 's Chrcr 
nik n, 262 Anm. k. 

^Cloet (Claudius), Jobst (Jodocus, Justus), Sohr: 
des Rolef Cloet, eines Westphälischen Edelmanns, welcher im 
J. 1515 nach Reval kam, daselbst sich verehelichte und früh- 
zeitig starb. Er ist der Ahnherr der in Liv- und Estland, so 
wie in Schweden, noch blühenden Familie Clodt, auch Clodt von 
Jürgensburg genannt. Im J. 1550 — wo nicht schon früher — 
war er Syndicus der Stadt Reval, nahm 1558 an einer Depu- 
tation an den König von Dänemark Theil (Russow S. 66), und 
wurde auch, während er noch im Dienste der Stadt stand, voi 
dem Ordensmeister in Angelegenheiten des Ordens verwendet 



87 



Der Ordensmeister Heinrich von Galen verlieh ihm 15^52 das 
Gut WallküU; Gotthard Kettler bestätigte dies im J. 1560, 
fügte neue Schenkungen hinzu und ertheilte ihm daran Alodial- 
recht. In diesem Jahre wird Cloet bereits gewesener Syn- 
dicus^) und derzeitiger Rath des Ordensmeisters genannt, und 
von Letzterem mit einer Gesandtschaft nach Reval abgefertigt, 
um Stadt und Land zu bewegen, sich nicht Schweden, sondern 
Polen zu unterwerfen (Russow S. 65). Nachdem Gotthard 
Kettler Herzog von Curland geworden, ernannte er Cloet zu 
seinem Kanzler. Darauf nahm ihn König Sigismund August 
von Polen als Secretär in den auswärtigen Angelegenheiten in 
seine Dienste, sicherte ihm 15V^62 ein lebenslängliches Jahrgeld 
zu und verlieh ihm 15^66 den Polnischen Indigenatsadel. Im J. 
1568 ging Cloet als Gesandter nach Schweden, dem König Jo- 
hann III. zu dessen Thronbesteigung Glück zu wünschen (Salo- 
mon Henning 's Chronik, in den Spriptores II, 255) und blieb 
bis 1570 dort. Zuletzt ging er als dritter Polnischer bevoll- 
mächtigter Minister nach Stettin, wo er mit anderen Gesandten 
15f|70 den Frieden zwischen Schweden und Dänemark zu Stande 
brachte. Er starb 1572 und ward zu Riga im Dom begraben. 
Im Revaler Rathsarchiv haben sich sehr zahlreiche Concepte und 
eigenhändige Berichte von Cloet erhalten. S. überhaupt J. G. 
Arn dt 's Chronik a. a. 0., darnach auch Hupel's nord. Mis- 
cellan. 15, 413 fgg. Paucker, Estlands Landgüter 1, 18. 
19. 52. 

CoUevel, Simon, Rhr. 1526. 

Colner (Tolner?), Arn., Bürger 1315. 23. 33. Rhr. 1333. 
1334. 40. 43. 45-47. 49. 50. ÜB. No. 841, a. 923, 2. 4. 6. 7. 9. 
11. 13. 924, 4. 6. 935, 18. 37. 93. 122—24. 202. 231. 



*) Es beruht mithin auf einem Irrthum , wenn im Revaler Wahl- und 
Aemterbuch angegeben wird, J. Cloet sei als Syndicus der Stadt Reval 
im J. 1567 gestorben. 




88 



Colner^ Henr., Rhr. 1453. 55. 57. 58. 72. War 1376 tod«i 
Michels en No. 48. 83. 

Colner, Volmarus, Rhr. 1324. 25. ÜB. No. 934. 935, 4»- 

Constantinns^ Bürger 1337. Rhr. 1341. 42. ÜB. No. 923, &- 
6. 925. 

Corl)maclier (Korbmacher), Constans, Sohn von Diecfc-^ 
rieh IL und Vater von Joh. Diedrich, Rhr. 16i^j^60, Kämmere 
1662—73, Bm. 16^^73, Pr. 1674 und 79, starb 16^80. 

Corbmacher (Korffmaker), Diedr. L, Vater von J< _ 
hann, Rhr. 1562. Bm. 1571. Pr. 1579. 82. 86. Starb 159U^ 
Vergl. über ihn auch Russow S. 114. 119. .; 

i 

Corbmacher^ Diedr. II., Sohn von Johann und Vater vod^ 
Constans, Rhr. 16^^35. GV. 1647—49. HV. 1650—52 und 55- ^ 
Starb 1656. 

Corbmaeher^ Johann, Sohn von Diedr. L und Vater von 
Diedr. IL, Rhr. 1592. GV. 1602. Bm. 16^02. Pr. 1604. 7. 10; 
1614. 21. 25. Starb 1635. 

* Corbmacher, Joh. Diedr., Sohn von Constans, wurde, 
nachdem Andreas Albei-ti (s. oben S. 80) zum Rathsherrn erwählt 
worden war, zu dessen Nachfolger als Rathssecretär ernannt, | 
musste jedoch dieses Amt, nach Alberti's Wiedereinsetzung, 
im Juni 1681 aufgeben, und wurde 16yV84 zum Rhrn. gewählt. 
Vom Könige 16|^90 zum Justizbürgermeister ernannt, wurde et 
16^90 als solcher introducirt und starb 17^02. Er war Be- 
sitzer des Gutes Terrefer in Wierland. S. Paucker a. a. 
0. II, 33. 

Cosfelt (Cosvelt), Tidemann, Rhr. 1335. 40. 41. 44 
bis 47. 49. Kämmerer 1340. ÜB. No. 825. 923, 3. 5. 7. 9. 11. 
931, 3. 935, 147. 202. 221. 

Cracht (Cragt, Krach), Joh., Rhr. 1319. 25. 34. 41. 
1343. 50? ÜB. No. 716. 923, 2. 5. 7. 924, 65. 935, 160. 231. 



9 



[1112. Rhr. 1»«. an OL i». i 

4i| Crowel, Hmt L. Hei 15I3L 13. f.*r. 4:. -L -t. Bil IF..*. 
»1149. ÜB. No. 9». 1. i. i. 7- k 11- IL 5^. KI.7 . I^^ J^rf. 

Crowd^ H»T. IL. Efc. iirsHF- !.•. Sol :r»f.:. -i — f^ r~ 

69. ÜB. Sa. 9SL ».22.24. X— *?. fl. liL fts^ i^ : ^«i;^ 

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Civwel^ H»r. IDL- Efai Il;*T. ^^ rl. Vau IUSi, ^^. W^r 
J2 todL UBl 5a. U71. 77. »>. f±. •5:1. 5«^ 
Crawd^ JToK- Bfct IIW. «. ??. 54. 4^^??. 4l\ 415^. 4iSr 
' ÜR Ko. 1791. 2^7. Ä- ^74. 

Crtvel^ BeiBeke L "Bffraprg Bff-arfcs . Bcrz^r lief. 
r. 1838. 85. 87. Vmu 154^—41. 44-4^. 45— :i M. ^?. >>. 
^VB. No. 797. S25. 4«. *5La. ^4. 97. «S. 1. 4. ^. f. I\ li 14. 
16. 18. 20. 22L 9M. 87. ^K 9X. 1. 2. «f. v^^l^. ^.>. m. 1?:^. 
1«2. 181. 188. MO. 224. »». In Xo. l->Sf Tom J. 157$ wird 



Crmrrt^ Beineke IL. Blir. lS^s5. S^S. 

CUbrie (Eullerde. EelUrde). JoL. Bkr. 14SS. 94. 
Bm. 1504. 524. Testameiit rma J. 1525. 

Cmnw (Courouwe). Job.. Bhr. 1374. 7S. Testament 
rem jr. 1888. ÜB. Xo. 928, 85. 

CMmMmrft, Joh. (Johansen). Bathssar. 15o7— ^. IVr 
Sath fiesB dordi um eme Sammlimg der toh dem OberiM>f in 
Lübedc in Beraler Bechtssachen erlassenen Ordele anfeitigim« 
reiche im BathsarchiT aufbewahrt wird. 



1) Andi bei den abngen Bsäugliedem ans dieser Funilie w^ hw in 
üese Tencinedenen Fonnen des Nnnem ab. 



jr 



90 



Dahl^ Diedr., aus Reval, Rhr. 16^58 bis 1661. 

Dahl, Hnr. L, Rhr. 16^^04. GV. 1612-14. HV. 615-20., 
Kommt noch vor 1632. 

*Dahl, Hnr. IL, Substitut des Rathssecr. 16f41, Raths- 
secretär 16j^2^2, starb zu Ende des J. 1654. 

Dehn^ Arnold, geb. zu Reval 1712, Bürger 1740, Aelt. I 
der gr. G., Rhr. 17f560, erhielt den Titel eines Justizraths 1762, 
Kämmerer 1769 — 79, in welchem letzteren Jahre er emeritirt 
wurde. Starb 17^/98, im 87. Lebensjahre. 

^Dehn, Joachim, geb. zu Reval 17^22, Official, WgS. 
17^62, Rathssecr. 17f63, Syndicus 17^^79, Bm. 172/83, bis zur 
Aufhebung der alten Verfassung am Schluss des J. 1786. Starb 
17V96. 

*Delm, Thomas Joh. von, Official, WgS. 17^83, Raths- 
secretär 173^5^84, bis zur Aufhebung der alten Verfassung im 
December 1786. Secretär des Stadtmagistrats für Civilsachen 
1787—96. — Rhr. 17^97, als solcher auf sein Gesuch entlassen 
18^00 , wurde er — mit Beibehaltung seiner Rathsherrn-Dignität 
— zum Canzleidirector ernannt. Abermals zum Rhrn. gewählt 
18|fll, Bm. 18V^14, Pr. 1815. 16. Starb 18^17. 

^Dellinghansen^ Caspar, Adjunct des Rathssecr. 1590, 
Raths- und NgS. 16f03. 

^ Dellinghansen ^ Conrad, Syndicus 1567, unterhandelte 
im J. 1569 als Gesandter des Rathes mit den bekannten Liv- 
ländischen Edelleuten Johann Taube und Eiert Kruse, welche 
der Stadt Reval die Unterwerfung an Russland empfahlen, zu 
Wesenberg (Russow's Chronik S. 78—82). Er starb 1598 oder 
1603. S. darüber unten den Artikel Bernhard Herbers. 

Delllnghansen^ Cort, Rhr. 1525. 

Dellinghansen^ Hnr., Rhr. War 1539 bereits HV. und 
Kämmerer, und lebte noch 1546. 



91 



Dellinghansen ^ Job., Ehr. 16^40; starb 1648. 

Depholt^ Mattbias, Rbr. 1493. Bm. 1522-25. Vgl. ÜB. 
fo. 1738. 

Derenthal^ Cbristopb, Sobn(?) des Nacbfolgenden, Ebr. 
6^32, starb 1654. 

*Derenthal, Job., Vater (?) des Vorbergebenden, geboren 
i Minden in Westpbalen 15^75, studirte 1594 zu Eostock, 
ing 1596 nacb Leipzig, bielt daselbst, später aucb auf anderen 
niversitäten, juristiscbe Privatvorlesungen ; macbte als Cavallerist 
m Feldzug gegen die Türken unter dem Grafen von Scbwarz- 
irg mit , besuchte dann wieder mehrere Universitäten , kam 
Jetzt 1604 nach Eostock, von wo er durch den Revaler Eath 
)fJ06 zum Syndicus berufen, und 16^08 zugleich zum Bm. 
iwäblt wurde. Pr. 1609. 13. 17. 20. 24. 28. In Angelegen- 
uten der Stadt verrichtete er neun Gesandtschaften nach 
jbweden und zwei nach Deutschland. König Gustav Adolph 
diente sich seiner zweimal als Commissarius bei Friedensunter- 
Ludlungen mit Polen, und ernannte ihn kurz vor seinem Tode 
m Assessor des Dörpt'schen Hofgerichts. Er starb 16^30. 
3ber seine Schriften s. Becke und Napiersky I, 420. 

*Derling, Magnus, Ehr. 16^^90, starb 16^93. 

Beters^ Diedr., Ehr. 1513. 18. 

Dinckelmann^ Evert, Ehr. 1474—77. War 1501 todt. 

Dol)bersyn, Hnr., Ehr. 1511. Kämmerer bis 1539. 

Doverake, Thid., Ehr. 1347. 49. 51. 53. 55. 57. ÜB. No. 
3, 11. 13. 15. 17. 19. 21. 

Drenteln^ Carsten von. Ehr. 1592—601. 

Drenteln^ Hrm. von, aus Eeval, Ebr. 16/2-96 bis 1697. 

Drenteln^ Thomas von. Ehr. 16^2^27, Kämm. 1633. Bm. 
tV46. Pr. 1647. 50. 53 bis Febr., und 1656. Starb 1658. 

Droge ^ Eotger, Ehr. 1393. 97. 99. 1400. 402. 408. 409. 
10? ÜB. No. 1448. 90. 503. 610. 814. 36. 2324. 90. 



92 



*Dronmmer, Joh. Christoph, Comissarius fisci^ Rhr. 
17^10 und an demselben Tage Bm. Er verwaltete zugleich die 
Syndicatsgeschäfte , führte das Präsidium im Bathe 1718, 21 und 
25, und starb 17^27. 

*Dalliorgh, Hrm., geb. zu Reval 17f69, studirte Anfang« 
1786 Medicin zu Erlangen, seit dem folgenden Jahre aber die 
Rechte zu Göttingen, wo er sich die juristische Doctorwürde 
erwarb. Wurde Commercien-Official 18^03, zugleich Justiz- 
Official 18^05, Rhr. 18^06 und starb 18f|ll. üeber seine 
schriftstellerische Thätigkeit s. v. Recke u. Napiersky I, 457. 

Daborgh^ Peter, aus Reval, Bürger 1755, Aelt. der gr. 
G., Rhr. 17^69, Kämmerer 1780. 

Dnderstadt^ Joh., Rhr. 1358. 60. 62. 64. 66. 68. 73. 76; 
war 1384 todt. ÜB. No. 923, 22. 24. 26. 28. 30. 32. 34. 1115. 

Dfike^ Joh. vamme, Rhr. 1422—32. 34. 

Dunevar (Dynevar), Joh., Bürger 1320, Rhr. 1343. 45. 
1347. 48. 50. 52. 54. 56. 58. 60. 62. 64. 66. 68. ÜB. No. 923, 7. 
9. 12. 14. 16. 18. 20. 22. 24. 26. 28. 30. 32. 935, 33. 205. 

Dunevar^ Ludolph (Ludeke), Rhr. 1392. 94. 96. 97. 
1402. 13. 15. 17—20. Wurde häufig in Angelegenheiten der Stadt 
an den Ordensmeister gesandt, auch von letzterem mit Geschäften 
betraut. ÜB. No. 1451. 532. 602. 14. 942. 93. 2039. 233. 99. 337. 
2463. 64. 72. 998. 

Dante (Dunt), Caspar, aus Reval, Rhr. 16^67, GV. 
1682—84, Bm. 16^84, Pr. 1686, starb 16^88. 

Dunte, Jobst I., Rhr. 16^^04. GV. 1615. 

Dante ^ Jobst II., aus Reval, Rhr. 16^70, Kämm. 1677, 
Bm. 16^88 , emeritirt 1696 , starb 16f 97, im 62. Lebensjahre. 

Donte^ Jobst III. Casparson, aus Reval, Bürger 1697, 
Rhr. 17xV19, starb kurze Zeit darauf, noch vor dem 2. Novbr., 
an der Pest. 

Daseborch^ Joh., Rhr. 1436—58. Michelsen No. 4. 



98 



E. 

Ecke^ Thomas, aus Reval, Rhr. 16^^70 bis 1678. 

Eckliolt^ Job., Rbr. 1511. 24. Testament v. J. 1525. 

Eekholtz^ Peter, aus Reval, Aelt. d. gr. G., Rbr. 16^^93 
is 1696. 

Egeling^ Job., Rbr. 1539, Kämmerer 1544, Bm. 1550, 
taib 1562. 

Eggardinck^ Conr., Rbr. 1320. ÜB. No, 673. 

Eggers^ Alexander, aus Reval, Rbr. 18^^60, entlassen 
.864. 

Eggers 5 Hans Jacob, aus Lübeck, Bürger 1725, Aelter- 
aann der gr. G., Rhr. 17^52, starb 17V55. 

Ek, Appollonius de, Rbr. 1333. 35. ÜB. No. 923, 1. 3. 
n einer Urkunde vom 28. März 1355 werden als Zeugen aufge- 
iihrt: „Dar was her Wenemar HoUoger over und Hermen van 
er Ehe und Applonies" Unter letzterem dürfte wohl nicht 

■ 

nser Rhr., vielleicht ein Sohn desselben, zu verstehen sein. 

Elers^ Joach., Rhr. 1551, starb 1554. 

Elfenbein^ A. J., Rhr. 18^^69. 

Elfenbein^ C. , Rhr. 18^-67. 

Elster^ Christian David, aus Reval, Bürger 1777, Ratb- 
ann im Stadtmagistrat 1796. 

Elten^ Detmarus de, Rbr. 1378. 85. 90. 92. 93. 95. 407. 
10. 12. 15. ÜB. No. 1269. 1337. 39. 728. 

? Engel 3 Job., Rhr. 1423. ÜB. No. 2703. 

Engelbertus ^ Rbr. 1316. 

EDgelstede^ Job., Rhr. 1550, starb 1551. 

Eppingh (Eppinc), Tbid., Rhr. 1359. 61. 63. 65. 67. 74. 
i. No. 923, 23. 25. 27. 29. 31. 35. 

Eppinchusen^ Hinr., Rhr. 1435—39. 

?Erikesson^ Henning, Rhr. 1511. 



94 



Essen (Essende), Hnr. de, Ehr. 1360. 62. 64. 66.6 
ÜB. No. 923, 24. 26. 28. 30. 32. 

Eyten^ Ludeke von, Rhr. 1554—57. 



F. 

Faber^ Conr., Rhr. 1312. 
Faber, Laur., s. Schmidt. 

Falck^ Joh. Nicol., aus Weissenstein, Bürger 1798, Aeltö»- 
mann der gr. G., Rhr. 18|^13, des Amts entlassen 18fl5. 

Fegesack (Vegesack), Albert, Rhi-. 1502. 6. 9. Be 
1512 -19. Michelsen No. 241. 

Fegesack, Benedict (Bendix), Rhr. 16^7. GV. 1658. 
HV. 1661. 

Fegesaek, Gotthardt (Gödert), Rhr. 16,4^08, GV. 1618,! 
HV. 1621 und 22, starb im J. 1625. 

Fegesaek, Thomas, Rhr. 1525. Bm. 1526—39. Erb««i 
die Güter Pewel, Moras u. a. zu Lehn (Paucker I, 30. 32. Ä 
37. 53), und hat sich in der Geschichte Revals bei Gdegenleä 
der Streitigkeiten der Stadt mit dem Estländischen Adel 'ml 
1536 als Vermittler und Friedensstifter einen Namen gemacht 
(Russe w S. 35 fgg.). 

Felieins^ Joh. Georg Wilh. , aus Flensburg, B 
1779, Beisitzer des Departements des Gouvernements-Magis 
für bürgerliche Sachen 1790, Aelt. der gr. G., Rhr. 11^' 
entlassen 18\*05. 

Feltsteden^ Reinh., Rhr. 1526. 

Fiant^ Albrecht, Rhr. 16^^40 bis 1653. 

Fiant (Viende), Joh. I., Rhr. 1347. 49. ÜB. No. ft 
11. 13. 

Fiant (Fyent, Viant), Joh. IL, Bürger 1502, Rhr.l 
1510, Bm. 1519, starb 1529. Michelsen No. 246. 

Flnhagen^ Philipp, Rhr. 161^5.47, starb 1657, 



95 

*Foiin, Heinr., s. Heinr. von Rosenkron. 

Fonn^ Job., Vater des Vorigen, aus Lübeck, Rhr. 16^^30, 
GV. 1641—43, HV. 1644—46, Kämmerer 1647, starb 1653. 

?Fonneke^ Hans, Ehr. 1511. 

*Fortschiu8, Georg Christoph, aus Thüringen, WgS. 
16^61, NgS. 1675. Während er in Stadtangelegenheiten sich 
in Stockhohn befand, ward er zum Rathssecretär gewählt 16^86; 
er starb jedoch gleich nach seiner Heimkehr, 16^86. 

?Fraiizke5 Bened., Ehr. 1522. 

* Frese , Adrian Heinr., aus Reval , Official , WgS. 
17[f45, NgS. 17V52, Rathssecr. 17f55, Syndicus 17^63, Bm. 
17^70, Pr. 1774. 77. 78, starb 17 V 79 im 64. Lebensjahre. 

Frese, Bened., aus Reval, Bürger 1769, Aelt. d. gr. G., 
Rhr. 173^^79 bis zur Aufhebung der alten Verfassung, Ende 1786. 
Beisitzer des Departements des Gouvernements -Magistrats für 
bürgerl. Sachen 1790—93 und 96. Nach wiederhergestellter Ver- 
fassung Bm. 171^96, starb im August 1797. 

Frese, Heinr., aus Reval, Bürger 1698, Rhr. 17^^10» GV. 
1718-20, HV. 1721, Bm. 17^21, Pr. 1724. 28. 32. 36. 40; 
starb 171^42, 80 Jahr alt. 

Frese, Herrn. Joh. , aus Reval, Rathmann des Stadt- 
magistrats 1790—93. 

Frese, Thomas Bened., aus Reval, Wortf. der gr. G., 
Rhr. 18^03, Bm. 18^16, Pr. 1818. Starb 1837. * 

Frese (Vrese), Jac, Rhr, 1454. 

Frlso (Vrese), Hnr., Rhr. 1333. 34. 40. 42. 44. 46. 48 
bis 50. ÜB. No. 904. 923, 2. 4. 6. 8. 10. 12. 14. 924, 33. 931, 
9, 935, 224. 

Frommer, Hans, Rhr. 1519. 

Frosell (Vressel), Hnr., Rhr. 1539, starb 1554. 



96 



♦Fürst, Jac. Job., aus Riga, Official, Rhr. 17^^24, GV 
1732—34, HV. 1735. Folgte einem Rufe nach Pernau als Justiz- 
bürgermeister 1737. 

Fürst, Job. und Kersten, s. Vorste. 



Oampp, Peter, Rbr. 1484. Gesandter an den Römischen 
Kaiser. 

Gebaaer, Job. Cbristian, Beisitzer des Departements 
des Gouvernements-Magistrats für peinliche Sachen 1790—96. 

Geldern, Hnr. von, aus Reval, Rbr. 16i^70, Kämmerer 
1674-92. 

Gellingknsen, Job., Rbr. 1481. Bm. 1502. Michelsen 
No. 138. 233. 35. 36. 

Gellinghnsen , Jürgen, Rbr. 1539. 

Gendrynck, Hnr., Rbr. 1518. 22. 

Gerden, Borebart, Rbr. 1480? Bm. 1485. 

* Gernet, Joachim, Königl. Obersecretär 1692, Syndicais 
17^10, zugleich Bm. 11^^10; starb wenige Ta»ge darauf an 
der Pest. 

Gernet, Job. Cbristian, aus Reval, Bürger 1766, Aelt 
der gr. G., Rbr. 17'j^83 bis 1786. Er bewarb sich noch im J. 
1800 um die Emeritur, ward jedoch damit abgewiesen. 

Gemet, Wilb. Hnr., aus Reval, Bürger 1729, Aelt. dei 
gr. G., Rbr. 17^^45, GV. 1761-63, HV. 1764-66, Bm. 17H6'^ 
Pr. 1769. 72. Starb 17?^72. 

* Gerstäcker, Julius, Advocat, NgS. für die Criminalsache 
18^38; entlassen 18V39. 



97 



Gerten (Garten), Berent von, Rhr. 1608^), Bm. 16^09, 
Pr. 1611. 15. 18. 22. 26. Starb 1626. 

Citorwlnns^ s. Lenepe und Rode. 

Girard de Soncanton^ Arthur, Baron, Sohn von Carl 
Joh. II., aus Reval, Rhr. 18^4. 

Girard^ Joh. Carl I., Vater des Nachfolgenden und Gross- 
Fater des Vorhergehenden, Bürger 1774, Beisitzer des Depar- 
tements des Gouvernements-Magistrats für peinliche Sachen 1790 
bis 96, Aeltester der gr. G., Rhr. 17f^97, Kämmerer 1798, Bm. 
17V98, starb 17^99. 

Girard de Soncanton, Carl Joh. VI., Baron, Sohn des 
Vorigen, geb. zu Reval 1785, Bürger 1808, Wortf. der gr. G., 
Rhr. 18,^26, Kämmerer 1837, Bm. 18}f37, Commercienrath, 
Besitzer des Gutes Kunda in Estland. Auf sein Gesuch entlassen 
im J. 1864, starb 18^8. 

Glehn^ Peter I. von, aus Reval, Bürger 1703, Aelt. d. 
gr. G., Rhr. 17^^21, Kämmerer 1730-42. Starb 17^42. 

Glehn^ Peter II. von, aus Reval, Bürger 1757, Aelt. der 
gr. G., Rhr. ll^^Sl bis 1786. 

Glelss^ He<-m. Garlieb, Rhr. 18^60, entl. 1869. 

*Gloy, Georg, Sohn des Nachfolgenden, Secr. des Waisen- 
gerichts, Rhr. 18ff67. 

*Gloy, Hnr. Joh. Georg, Vater des Vorigen, geb. zu 
Reval 1794, studirte zu Dorpat, Notair des mündlichen Gerichts 
18V13, Justizoffizial 18ff^l3, WgS. 18^15, zugleich Rhr. 18tV37, 
Bm. 1858, starb 18V65. 

Goltberg^ Claus, Rhr. 1524. 



Seiner Wahl zum Rathsherrn wird zwar im Wahlbuche nicht 
gedacht; er muss aber im J. 1608 — gleichzeitig mit Ebert Müller, Gödert 
^^gesack und Joh. Koch — gewählt sein , da ihm , als Rathsherm , in dem 
Aemterbuohe fiir das J. 1609 mehrere Aemter zugewiesen sind. 

B«ag6, Die Barmler Bathtlinie. 7 



98 



Goltl)erg^ Joach., Rhr. 1581, GV. 1592-94, HV. 1595 
bis 97. Lebte noch 1601. 

?Goltsiiiit^ Vatke, Rhr. um 1400. 

*6oiisior, Jac. Job., geb. zu Reval 17^94, studirte in 
Dorpat, wurde Advocat 1816, Rbr. 18^^28, Deputirter der Stadt 
zur Gesetzgebungs-Commission in der zweiten Abtheilung der 
Eigenen Kaiserlichen Canzlei 1836. Starb 18^65. 

^Gottschildt, Erasmus Samuel, aus Saalfeld in Thü- 
ringen, Secretär des Estl. Provincial-Consistoriums 16^^82, Raths- 
secretär und — während der Abwesenheit des derz. Syndicus - 

dessen Stellvertreter 16^86 bis Vgl. H. R. Paucker, 

Estlands Geistlichkeit (Reval, 1849. 8.) S. 33. 

Graebner^ Aug. Heinr., Aeltester der gr. G., Rhr. 18^55, 
entlassen 1867. 

Greiffenhagen^ Thomas Wilh., aus Archangel, Archivar, 
Rathssecretär 1866. 

Graff^ Woldemar, aus Reval, Bürger 1740, Aelt. der gr. 
G., Rhr. 17^60, GV. 1767—69, HV. 1770-74. Starb 1780. 

Grambow^ Claus, Rhr. 1578, GV. 1588—90, HV. 1591 
bis 94 , starb 16f 05. Er hatte mehrere Dörfer, in Wierland im 
Pfandbesitz. Paucker, Estlands Landgüter H, 16. 33. 

Greflfer, Franz, Rhr. 16^^32, GV. 1644-46, starb 1657. 

Grest, Joh., Rhr. 1480. Bm. 1490. 93. 

Grest, Reinh., Rhr. 1530. 

Greve, Herm., Rhr. 1458. 67. Er trat 1470 in den Orden 
der Observanten (ein Zweig des Franciscaner-Ordens) und wurde 
1471 aus dem Rathe ausgeschlossen. Michelsen No. 28. 49. 63. 

Grimme (Grimmen), Joh., Rhr. 1312. 20. 

Grimmen^ Gert, Rhr. 1433. 37. 44. 

Gripenborch^ (Gripenberge), Cort, Rhr. 1443. 45.58. 

Gronlng^ Hinr., Rhr. 1443. 

Grothansen^ Joh., Rhr. 1521. 



m 



99 



Grunewald^ Jac, aus Reval, Bürger 1717, Aeltermann 
ergr. G., Ehr. 17^2^34, emeritirt 1752. Kommt in den Aemter- 
ifeln seit 1746 nicht mehr vor. 

Ornst^ s. Kloft. 

Gruter, Günther, Rhr. 1519. 

Gruter (Gruther), Joh., Ehr. 1490? Bm. 1499. 1512. 
515. 17. 18. Bei Michelsen No. 236 erscheint er 1499 als 
irstorben. 

Gryst, Joh., Ehr. 1505. 10. 17. 



Hackenstroh^ Nicodemus, Ehr. 1436. 

Haecks (Hackes, Hakes), Andreas, aus Eeval, Ehr. 
)lj7S, gestorben 16^86. 

Haecks^ Heinr., aus Eeval, Bürger 1710, Aeltermann der 
'. G., Ehr. 17^^29, starb 17^41. 

Haecks (Hackes), Joh., aus Lübeck, Ehr. 16/2-42, HV. 
158. 59. 62. 63. Starb 1663. 

Haecks^ Joh. Herm. I., aus Eeval, Bürger 1732, Wortf. 
r gr. G., Ehr. 173^2-43, Bm. 17^53, Präs. 1758. 62. 63. 66. 
68. 71. 75. 79. 83. Starb 17|83. 

^ Haecks^ Joh. Herm. H., geb. zu Eeval 1796, studirte in 
Drpat, Notar des mündl. Gerichts, Justizofficial 18^^17, NgS. 
iJ20, zugleich Ehr. 18^28, Bm. 18y29, Pr. 1840—46. 53—68, 

ajb 18V^- 

HageH> Hinr., Ehr. 1486. 

Hagen^ Diedr., Ehr. 1490. 91. 98. Bm. 1499. 1504. Mi- 
belsen No. 217. 244. 

Hagenbeke, Diedr., Ehr. 1470. Bm. 79. War 1486 todt. 
tichelsen No. 50. 62. 70. 182. 

Halm (Haen), Ernst, aus Mecklenburg , Ehr. 16^\67, Bm. 
5iV80. Pr. 1684. 87 bis August. Emeritirt 1701. 



7* 



lÖO 



Hahn (Haen), Job., aus Reval, Aelt. d. gr* G., Bhr. 
17^03, starb 1710 an der Pest 

Halteren^ Bernd L van, Rhr. 1388* 89. Scheint 1392 
bereits todt gewesen zu sein. ÜB. No. 1254. 63. 

Halteren^ Bernd II. van, Ehr. 1430. 34. 35. 47. 

Hamelen^ Hans, Rhr. 1483. 

Hamer^ Bertold, Rhr. 1314. 15. 19. 24. 33. Bm. 1334. 
1335. ÜB. No. 757. 58. 923, 2. 924, 32. 935, 17. 21. 116. 

Hamer^ Conr., Rhr. 1332. 34. War 1336 todt. ÜB. No. 
923, 2. 935, 108. 119. 

Hamer, Job. L, Rhr. 1341. 43. 45. 47. 49. 51. 53. 55. 57. 
1359. 61. 63. ÜB. No. 923, 5. 7. 9. 11. 13. 15. 17. 19. 21. 23. 
25. 27. 

Hamer^ Job. n., Rhr. 1365. 67. 73. ÜB. No. 923, 29. 
31. 34. 

Hamer^ Job. III., Rhr. 1384. 88. 89. 90. 91. 93. 96.97, 
Bm. 1400. 403. 5? ÜB. No. 1262. 63. 664. 

Hamer^ Lodewicus, Bürger 1334. 36. Rhr. 1337. 40 bis 
1348. 50. 52. War 1343 Kämmerer. ÜB. No. 843. 82. 83. 923. 
4. 6. 8-10. 12. 14. 16. 924, 70, 931, 6. 935, 105. 119. 188, 
144. 180. 193. 200. 207. 212. 213. 

Hanek^ Sifrid van, Rhr. 1312. ÜB. No. 640. 

Hanenel (Haneboll), Job., Rhr. 1442. Bm. 1450. 53. 54. 
Starb vor 1456. 

Happe^ Jürgen, Rhr. 1524. 

Harken^ Nicol, Rhr. 1384. 

^Harpe, Carl Gottschalk, aus Estland, Of&dal, WgS. 
17f63, Rathssecr. 17^79, Syndicus 17^83 bis zur Aufhebung] 
der alten Verfassung, Ende 1786. Bei deren WiederherstdluDg 
Bm. 17ff96. Pr. 1798. Emeritirt 18^03, starb 1806? Im Auf* 
trage des Rathes arbeitete er aus den Ratbsprotocollen und 
anderen Archivstücken ein sehr ausführliches alphabetische ^^ 




101 



epertorium bis zum J, 1800, in 14 Quartbänden, aus, welches 
a Rathsarchiv aufbewahrt wird, und spätere Nachträge bis 
im J. 1806 enthält. Schon früher hatte er ein kürzeres Werk 
er Art, welches vorzugsweise reich an geschichtlichen Notizen 
it, in zwei Quartbänden, zusammengetragen, welches gleichfalls 
a Archiv asservirt wird. 

^Hartmann^ Job. Caspar, aus Hapsal, Notar und Advocat, 
hr. 17^^10, starb bald darauf an der Pest. 

Hase^ Zacharias, Rhr. 1529. 

Hattorp (Hattrup), Antonius (Tönnies) de, Rhr. 
U5. 56. 58. 59. 

Hedeman (Heydman), Gert, Rhr. 1373. 74. War 1384 
►dt. ÜB. No. 923, 34. 35. 

Heerde^ Borchard, Rhr. 1493. 98, starb als Bm. 1510. 

Heide^ Arndt van der, Rhr. 1452. 

Heide^ Diedr. opper, Rhr. 1432—36. 

Heide (Heyde), Jürgen I. van der, Rhr. 1524—35. 

Heide (Heyde), Jürgen II. van der, Rhr. 1562. Kommt 
•63 nicht mehr vor. 

*Heideil (Heyden), Wilh. Balduin, Actuar, Rathssecr. 
^10, starb bald darauf an der Pest. 

Heindorff^ Job. Frdr., geb. zu Reval 1784, Bürger 1812, 
3r8itzer der Quartier -Commission 1816—36. Wortführer der 
'. G., Rhr. 18^^36, starb 1856. 

Holding^ Gotthard Job., Rathmann 1790, Beisitzer des 
ewissensgerichts 1796, Aelt. der gr. G., Rhr. 17J97, Kämmerer 
?98, Bm. 18|00, Pr. 1807. 11. Starb 182^11. 

Hennecke (Hencken, Hanke), Jac, Rhr. 1525. 34, Bm. 
545. 50, starb 1559. 

Hennipspinner^ Matth., Rhr. 1506. Testament vom J. 
520. 



102 



Herbers, Bernh. , Vicesyndicus und Rathssecr. 1580, dan 
Syndicus, mit Beibehaltung des Secretariats^), starb 1603 „i 
der Contagion." 

Hersefelt, Joh., Rhr. 1494. 97. 512. 

Hersefelt, Märten, Rhr. 1539. 40. 

Hersefelt, Tilemann, Rhr. 1532. 

Heryorden, Joh. van, Rhr. 1389. 90. 94. 97. War 140 
todt. ÜB. No. 1263. 

Uessels (Hesselson), Evert, Rhr. 1507. 10. 11. 14.1: 
1519. 22. 24. 

Hetling, Bernhard (Bereut) I., Rhr. 16^^40, GV. 165 
bis 52, HV. 1653. 54, Bm. 16}f54, Pr. 1655, starb 1661. 

'^Hetling, Beruh. IL, Bruder von Nicolaus, Gildesecretä 
WgS. 17f^3, Rathssecr. 17f§^45, wegen einer Augenkrankhe 
entlassen im Mai 1755, starb 17^55. 

*Hetling, Beruh. Rudolph, aus Reval, Protonotar bei 
Livländischen Hofgericht, WgS. 17f|24, NgS. 173^25, Rathssec 
17^28, starb 17^42, nachdem er ein ganzes Jahr bettläger: 
gewesen. 

Uetling^ Carl Nico!., aus Reval, Aelt. d. gr. G., Rh 
17/248, Kämmerer 1763—67, Bm. 17^^67, Pr. 1770. 73. 76.8 
Starb 17^81. 

Uetling^ Diedr., aus Reval, Rhr. 16^^61, GV. 1676-7 
HV. 1679. 



^) In dem Wahlbuch heisst es: „Aimo 1598 ist der Vicesyndicus a' 
Secretarius Hr. Bernhard Herbers in sehl. Hrn. Syndici Conrad! Dellinghaose 
Stelle zum Syndicus dieser Stadt angenommen worden , hat aber noch dal 
den Secretariat, und Casparus Dellinghausen die Adjunctur, verwaltet." Daneb 
ist jedoch von derselben Hand (des Syndicus Fonn von Rosenkron) am Bft'J 
bemerkt: „Dieser Herbers ist nimmermehr Syndicus geworden, sondern ^ 
Vicesyndicus gestorben. Hr. Syndicus Conrat Dellinghausen hat noch A^ 
1603 gelebet." 



103 



Hetling^ Herrn. Joh., aus Reval, Aelt. d. gr. G., Rhr. 
17^81 bis zur Aufhebung der alten Verfassung, Ende 1786; 
Beisitzer des Gewissensgerichts 1790. 

Hetling^ Joh. Reinhold, geb. zu Reval 17^18, Aelt. d. 
gr. a, Rhr. 17^62, GV. 1773. 74, HV. 1775-77., Bm. 17^81, 
bis zur Aufhebung der alten Verfassung im Jahre 1786. Starb 

17f.]99. 

*Hetling, Nicol., Bruder von Beruh. IL, Ofßcial, WgS. 
17|42, NgS. 17^^43, starb 1752, im Februar. 

Hetling, Reinhold Joh., geb. zu Reval 16^84, Aelter- 
mann der gr. G., Rhr. 17^42, starb 17ff61. 

* Hetling, Wilh. L, Adjunct beim Secretariat 16f86, WgS. 
16V87, Rhr. 17ff04, Justiz-Bm. 17^08, starb 17^10. 

Hetling, Wilh. II., Stadthaupt 1790 — 96, Bm. 17^96, 
starb 17f98. 

Hetling, Wilh. III., Adjunct des Rathssecr. 1850? 

Hildemarns, s. Vicsen. 

Hilner, Elias, aus Reval, Rhr. 16^^43, Bm. 16^50, Pr. 
1658. 61. 64. 68. 69. 72. Starb 16f72. 

Hippins, Christian Frdr., Aelt. d. gr. G., Rhr. 17^97, 
Kämmerer 1806-11, Bm. 18fll, Pr. 1813. 17. Entlassen 18^23, 
starb 18 V 24. 

Hippins, Herrn. Gottlieb, Aeltester und vormaliger Ael- 
tennann der gr. G., Rhr. 18^^24, starb 18^44. 

Hippins, Jac. Gottfried I., aus Reval, Aelt. d. gr. G., 
Rhr. 17^^24, starb 17^31. 

^Hippins, Jac. Gott fr. IL, Sohn des Vorhergehenden, 
Offidal, WgS. 17f55, NgS. 17t»3^62, starb 17ff67. 

Hippins, Joh. Frdr., Bruder des Vorhergehenden, aus 
Reval, Aelt. der gr. G., Rhr. 17^62, starb 17f66. 



Hippins^- Joh. Heinr., geb. zu Reval 17^^97, studirt« 
Theologie in Dorpat, Aelt. d. gr. G., Ehr. I83AJ42, Kämmerer 
1845-47, starb 18? »47. 

HoflTmann^ Joh. Georg, Aelt. d. gr. G., Rhr. 18^3, 
GV. 1810, entlassen 18,^13. 

Höge (Hoye), Hnr. van der, Rhr. 1389. 90. 92-97. 
1401. 5. ÜB. No. 1291. 323. 97. 

Höge (Hoye), Ivo (Iwan) van der, Rhr. 1550 — 59. 
Er wurde 1558 mit dem Syndicus Cloet und dem Rhrn. Jasper 
Bretholt in Angelegenheiten der Stadt an den König von Däne- 
mark gesandt. Russow's Chronik S. 56. 

* Höge 5 Joh. zur, Assessor beim Reval'schen Burggericht, 
Adjunct beim Rathssecretariat 16^86, NgS. 16^87, später (1704?) 
Rathssecr., starb 1710 an der Pest. 

HoUogher^ Evert, Rhr. 1392 — 94. 97. 98. 1401. 2. Bm. 
1407. 8. 16. 23? War 1440 todt. ÜB. No. 1448. 728. 47. 76. 
2059. 674. 

Hollogher^ Wennemar, Rhr. 1334. 40. 41. Bm. 1442 bis 
1444. 46. 48. 50. 52. 53. 55 — 57. ÜB. No. 797. 817. 25. 46. 84. 
923, 2. 4. 6. 8. 10. 12. 14. 16. 19—21. 924, 47. 927, 28. 935, 
196. 200. 956. 980, 4. 

Holte^ Joh. van deme, Rhr. 1418. 22. 31. 36. GV. ÜB. 
No. 2406. 17. 611. 

Holtzhansen^ Joh., Rhr. 1575. Bm. 1578. Präs. 1580. 
1583. 87. 90. 94. 98. 1602. Starb 1608. 

^Holtzhansen^ Wolmar, NgS. 16^06. 

Hoeppener, Alexander, Rhr. 18^^56. Starb 1873. 

*Hoeppeiier, Carl Christian, Secretär beim Departement 
des Gouvernements-Magistrats für peinliche Sachen 1790—96. 

Hoeppener, Caspar I. , aus Reval, Aeltermann der gr. 6- 
Rhr. 17^^55, GV. 1764, HV. 1767—69, Bm. 17^^72, Pr. 1781, 
emeritirt 17^83, starb 1785 im 85. Lebensjahre. 



105 



Hoeppener^ Caspar IL, Rathmann 1790. Bm. 1796. 

Hoeppener^ Eduard Fabian, Wortf. d. gr. G., Rhr. 
83^52. Starb 18 V 56. 

Hoeppener^ Fabian Barward, Eathmann 1796, Aelter- 
aann der gr. G., Ehr. 18^^00, Kämmerer 1806—11, Bm. 18fll, 
V. 1814, starb 18^16. 

^ Hörschelmann 5 Christoph Heinr., geb. zu Reval 
7y86, studirte in Dorpat die Rechte, war 1812—22 Secretär 
eim Reichsjustizcollegium in St. Petersburg, Rhr. 18^^24. Ent- 
issen 18^^27, nachdem er am 7. Juli zum Secretär des Estland, 
'rovincialconsistoriums ernannt worden war. Starb 1858? 

Hossering^ Hans, Rhr. 1512. Testament v. J. 1521. 

Hoye, Hermannus de (Hermann vsun der Hoven), 
Ihr. 1358. 60. Bm. 1361. 64. 65. 67. 68. 69. 73. 74. 77. Unter- 
ahm wiederholt Reisen in Angelegenheiten der Stadt und war 
388 todt. ÜB. No. 923, 22. 24. 25. 28. 29. 32. 33. 34. 1001. 
004. 44. 46. 49. 96. 128. 254. 2895. Die Recesse der Hansatage II, 
54 No. 145. 

Hoye, Joh. tor, Syndicus und Secretär 1474. 

Hoyele, Sifridus, Rhr. 1320. 22. 

Hower, Joh., Rhr. 1539, Bm. 1550, starb 1566. 

Hüdde^ Frdr., Rhr. 1525. 

Httdde^ Joh., Rhr. 1515? Bm. 1521. 22. 

^Hueck, Adam Joh., Official bis 1786, dann Stadtanwalt 
8 1796, WgS. 17f97, Rathssecr. 18V03, Bm. 18^11, starb 
29. War Besitzer des Gutes Munnalas. 

Hneck^ Joh. L, Rhr. 16yV90, Kämmerer 1693—700. 

Hneck^ Joh. II. Jobstsohn, aus Reval, Bürger 1692, 
ilt. der gr. G., Rhr. 17^^09, Kämmerer 17^10 bis 719, Bm. 
Hl9, Präs. 1722. 26. Starb 17f27. 

Hneck^ Joh. III. Johannsohn, Bürger 1699, Aelt. d. gr. 
, Rhr. 17/^15, Kämmerer 1722-24. 



IOC 



Hueck^ Wendel, Aeltester der gr. G., Rlir. 16f^i^84, starb 
16fi^87. 

*Hueck, Wilh. Christian, Protonotär und Secr. des 
Amtsgerichts 17|63, Rhr. 17^^66, GV. 1778 und 79, Bm. 172/79, 
bis zur Aufhebung der alten Verfassung Ende 1786; starb 1796. 

Hnldesmann^ Soryes, Rhr. 1503. 

Hälszborch^ Gort, Rhr. 1525. 26. 20. 35. 

Hfllsboreh^ Hnr., Rhr. 1536-39. 

Hflene^ Carl Joh. von, aus Reval, Aeltester der gr. G., 
Rhr. 17i^^63, starb 17^77. Im Aemterbuch kommt sein Name 
zuletzt im J. 1772 vor. 

Unmmer^ Frider. de, Rhr. 1315. 25. 

Hummer (Humer), Hnr. de, Bürger 1348, Rhr. 1354. 56. 
1358. 60. ÜB. No. 923, 18. 20. 22. 24. 935, 218. 980, 16. 

Hnneii^ Hrm. von, Rhr. 1379, starb vor 1385. 

* Hunerjäger ^ Joh. I. Jürgenssohn, NgS. 1590. Rhr. 
15^^99. GV. 1603—5. H^^ 1606-8. 10. 11. Starb 1614. 

*Hünerjäger, Joh. H., aus Reval, NgS. 16^^45, Rathssecr. 
16^55, starb 1658. 

Hfinerjäger^ Jürgen, Rhr. 1557—94. Er vrar einer der 
Gesandten der Stadt an den Ordensmeister Gotthard Kettler im 
J. 1560, um mit ihm wegen der bedrängten Lage der Stadt zu 
verhandeln. Russow S. 63. 

Hflninghaiiseii 9 Andr., Rhr. 1546. 

Hüninghauseii (Hunninckhusen), Berthold, Rhr. 1416. 
1418. 19. 21-23. 26. Bm. 1427. 30. ÜB. No. 2061. 216. 86. 
571. 611. 59. 74. 

?Hü]iuighaii8eii^ Gert, Rhr. 1473. 

Hflninghaiiseii^ Heinr. L, Rhr. 1456. 58. GV. 1475. 
Kommt noch 1480 vor. Michelsen No. 29. 31. 38. 69. 

Hflnlnghaiiseii^ Heinr. H., Rhr. 1495. GV. 1514. Mi- 
chelsen No. 231. 



107 



Hannius^ Carl Constantin, Aelt. d. gr. G. , Rhr. 18^^14, 
entlassen 18 V 17. 

Hanoldns^ s. Ostinchusen. 

Hnrlen^ Jac. von, Rhr. 1527. 

^Hnsen^ August von, Advocat, Ehr. IH^^ß^, 

Hnsen^ R einhold Wilh. I. von, Vater dos Nachfol- 
genden, Rathmann 1790 — 96, Aelt. der gr. G., Rhr. 17|97, 
starb 18V03. 

Hnsen^ Reinh. Wilh. IL von, des Vorigen Sohn, geb. 
zu Reval 1781, Aelt. der gr. G., Rhr. 18i\-18, Kämmerer 1838 
bis 44. Starb 1859. 

Hnsmann^ Herrn., Rhr. 1401. 2. 10. 13. 14—19. 20. 23. 
1428. 30. ÜB. No. 1610. 77. 843. 1929. 65. 2030. 115. 216. 82. 
2303. 674. 98. 3104. 6-10. Äd Eeg. 1409 (Bd. VI.). 

Jasse^ Joh., Rhr. 1524. 

?Jeghelechte5 Lubbertus de, Rhr. 1324. 29. 30. 

Ilne (Ylne), Goscalcus uter, Rhr. 1354. 56. 58. ÜB. 
No. 923, 18. 20. 22. 

Intclmann^ Carl Gottlieb I., Aelt. d. gr. G., Rhr. 
18^^2^15, starb 18|18. 

Intelmann ^ Carl Gott lieb IL, des Vorigen Sohn, Ael- 
termann der gr. G., Rhr. 18^48. Entlassen 1851, wieder- 
gewählt 1852, starb 1854. 

* Jordan, Aug. Christian, Dr., geb. zu Göttingen 17^79, 
NgS. 18^12, zugleich Rhr. 18^^17. Vom NgS. zum Rathssecr. 
befördert 18^20. HV. 1837-43. Bm. 182/43, starb im Febr. 
1844. S. V. Recke und Napiersky's Schriftsteller - Lexicon 
II, 401. 

Isnrede (Ysureter), Gotfr. (Godeke), Bürger 1362, Rhr. 
1364. 66. 68. 74. 78. ÜB. No. 923, 28. 30. 32. 35. 994. 



106 



Jftrgens^ Job. Frdr., Aelt. A gr. G., Rhr. 17f97, ent- 
lassen im März 1802. 



EaMy Ebert, aus Reval, Aelt. A gr. G., Rhr. 17^03, 
starb 1710 an der Pest. 

ÜjMy Thomas, Aelt. d. gr. G., Rhr. 16jP4, GV. 1692 
bis 95, HV. 1696. 97. Starb im October 1710, kommt übrigens 
in der Aemterbesetzong fnr 1710 nicht mehr vor. 

Kalle (Calle, Kalland), Everardus, Rhr. 1365. 67. 74. 
1378. War 1691 todt. ÜB. No. 923, 29. 31. 35. 

Ealle^ Herm., Rhr. 1428. 29. 32. 38. 46. 50. 

Eampferbeck^ Ebert, Rhr. 1579. GV. 1591. Starb zu 
Anfang 1592. 

Kampferbeke^ Job., Rhr. 1550—59. 

Eappenberg^ Jasper, Rhr. 1550. Kämmerer 1569. 

Kegeler^ Cord, Rhr. 1367—69. 73. Bm. 1374. 78. 85. 86. 
1388—91. 93. 97. 405. 7. 13. Er war Sendebote auf dem Hansa- 
tage V. 1. Mai 1373 und machte auch sonst Reisen in Angelegen- 
heiten der Stadt. In Harrien hatte er Landbesitz. ÜB. No. 
923, 31. 32. 35. 1044. 95. 244. 54. 62. 69. 534. 664. 952. 2895- 
Reg. 1749. 

Kersebom^ Her hl, Rhr. 1333. Bm. 1335. ÜB. No- 
923, 1. 3. 

Klint^ Asmuss, Rhr. 1523. 

Kloft (Klufft, Krufft, Grust), Ludw. van der, Rbr- 
1481. 87. 

Klüting, Mich., Rhr. 1568. GV. 1579. 80. HV. 1581 bis 
1583. Kämmerer 1587—96. Er war in Harrien besitzlich. Pau^ 
cker, Estlands Landgüter I, 42. 

Knickmann^ Jürgen, Bm. 1436. 



109 



?Knyp, Joh., Rhr. vor 1393, in welchem Jahre seiner 
iVittwe Erwähnung geschieht. 

Enyp^ Tidemann, Ehr. 1392. 96. 97. 1414—17. ÜB. No. 
1956. 2091. 149. 3004. Reg. 2339. 2444, d. 

Kniper^ Caspar, aus Reval, Rhr. 16^96— -97. 

*Koch, Alexander Gustav, geb. zu Jewe in Estland 
[7^96, studirte die Rechte zu Dorpat, Notar des mündlichen 
jerichts, Official 18^20, NgS. 18^29, Rhr. 183^*2, Consistorial- 
Lssessor 1844, auf sein Gesuch entlassen 1858, starb 1867. 

Eoeh^ Aug. Heinr., Sohn von Carl Nicolaus, geb. zu 
feval 1805, Aelt. d. gr. G., Rhr. 18^^4, Kämmerer seit 1848. 
Itarb 1873. 

E0CII5 Berend Heinr., aus Reval, Aelt. d. gr. G., Rhr. 
7iV69— 80. 

Koeh^ Carl Nicol., Vater von Aug. Heinrich, Aelt. d. 
r. G., Rhr. 18|f05, Kämmerer 1812—31. Starb im Febr. 1831. 

Koch^ Christoph, Sohn des Nachfolgenden, Rhr. 16,^52, 
ommt in der Aemterbesetzung auf 1663 zuletzt vor und wurde 
367 wegen Krankheit entlassen. 

Koch^ Joh., Vater des Vorigen, Rhr. 16^08, Kämmerer 
)16~25. Starb 1626. 

Eock, Joh., Rhr. 1521. 25. 26. 33. Testament v. J. 1525. 

* Köhler, Joh. Gottfr., geb. zu Reval 18||01, studirte die 
ichte in Dorpat, Notar des mündlichen Gerichts 18^^22, Official 
V29, Commissarius fisci 1838. Rhr. 18|f44, starb 18^68. 
tl, Recke und Napiersky H, 475. 

Köningk, Carsten, Rhr. 1526. Bm. 1527. 

Eöning, Joh., Rhr. 1554. Bm. 1562. Im J. 1560 wurde 
, in Gemeinschaft mit Jürgen Hünerjäger (s. oben S. 106) in 
igelegenheiten der Stadt an den Ordensmeister Gotthard Kettler 
^Sendet. Russow S. 63. 

Eorbmacher, s. Corbmacher. 



110 



KiMtt llorm., Rhr. 1428. 
KiMf^lt^ H. Cosfelt 
Kmeli^ B. Gracht. 

Krafft^ Joh. Christian Friedrich, geb. 17^85 zu 
HiJ0güliti*g in Holstein, Aeltermann der gr. G., Rhr. 18i\37, 

Krechter^ Christoph, aus Reval, Bürger 1700, Aelt. i 
gr. G., Rhr. 17i6^19, Kämmerer 1725-39, Bm. 17f?39, Prk 
174;i, starb 17V45. Er war Besitzer der Güter Newe in Har- 
rien und Terrefer in Wierland. Paucker, Landgüter I, 99. 11, 34. 

*Krechter, Thomas, WgS. 1704?, starb 1710. 

Krehmer^ Gottschalk, WgS. 16V 58, Rhr. 16i%61, GV. 
1669-72, HV. 1673-75, starb 16V82. Vergl. Paucker's 
Landgüter II, 41. 91. 

*Krlch, Aug. Leopold, Rathsarchivär, Rhr. 18x^58. 

Kruyl, 8. Crowel. 

Knllen^ Joh., Rhr. 1502. Mich eisen No. 241. Vielleicht 
identisch mit Joh. Cullerde. 

Eallerde^ s. Cullerde. 



Lado^ Balthasar Heinr., aus Nienschantz, Aelt. der gr. 
G., Rhr. 17 1^43, starb 17|48. 

^ Lampe 9 F erdin., Rathssecretär 1864. f 866. 
Landesen^ Joh. Gottlieb, Aelt. d. gr. G., Rhr. 18|f05, 
Kämmerer 1814—25, starb im Februar 1825. 

Landesen^ Carl von, Aelt. d. gr. G., Rhr. 18^^56. 

Lange^ Joh. und Winand, s. Longus. 

Lange^ Richard, Rhr. 1414. 17. 18. 19. 22-24. Bm. 
1428. 30. 3(>. 40. Starb vor 1450. War öfters Sendebote des 
Rttthes, namentlich am Hansatage in Lübeck 1418, in Dänemark 



111 



id Preussen. ÜB. No. 1965. 2243. 49. 51. 54. 55. 57. 82. 358. 
11. 74. Ad Eeg, 1650 und 79 (Bd. VI.). 

Lange^ Thilo (Thidemann), Rhr. 1361. 63. 65. 74. ÜB. 
K 923, 25. 27. 29. 35. 

Xantiiig^ Hnr. I., Rhr. 16^^23—1642. 

Lanting^ Hnr. II., Bruder des Nachfolgenden, aus Reval, 
It d. gr. G., Rhr. 16^^97, HV. 17^^10, starb 1715. 

Lanting^ Joh., Bruder des Vorigen, aus Reval, Aeltermann 
'gr. G., Rhr. 17^^10, Bm. 17t\10, Präs. 1713. 17. Starb 
rV20. 

Lanting^ Simon, Rhr. 16^58, Kämmerer 1659, starb 1661. 

Lapide^ Rotcherus de, s. Stene. 

Lare, Beruh., Rhr. 1383. 

Lebart^ Gerlacus, Rhr. 1340. 41. War 1347 todt. ÜB. 
. 804, a. 923, 5. 925. 27. 931, 8. 935, 147. 201. 

Leefhardes^ Martin, Rhr. 1454. 

Eenepe^ Gerwinus de, ohne Zweifel identisch mit Ger- 
nus de Rode. Denn im ÜB. No. 923, 14 werden unter den 
thsgliedern für das Jahr 1350 als die drei letzten aufgeführt: 
Dynevar, J. Longus und Gerwinus de Lenepe, letzterer war 
damals der jüngste Rathsherr. AUmälig rückt er immer 
lauf, immer neben Dynevar, in den Jahren 1352, 54, 56 
B. No. 923, 16. 18. 20). Im Jahre 1358 (P. 22) wird dort, 

man seinen Namen wieder erwarten sollte, unmittelbar nach 
nevar, Gerwinus de Rode, im J. 1360 (P. 24) bloss Gerwinus 
nannt; im J. 1361 (P. 25) nimmt Gerwinus die zweite, end- 
h im J. 1362 (No. 26) die erste Stelle im Verzeichniss der 
thsglieder, mithin in diesen beiden Jahren schon als Bürger- 
iister, ein*). 



*) Solche Beispiele von doppelten Zu- oder Familiennamen kommen 
figens in jener Zeit auch sonst noch vor, z. B. Lambert von 
erne und Lambert Vocke (ÜB. No. 935, 81 und 89), Gottschalk 



114 



Lulir, Thomas, Rhr. 16|fl5. GV. 1627-29. HV. 1630. 
Bm. 16^%30. Präs. 1631. 34. 38. 42. 46. Starb 16|46. 

Luther^ Alexander Martin, Sohn des Nachfolgenden, 
aus Reval, Aelt. d. gr. G., Rhr. 18^48, Kämmerer 1855—64, 
Bm. 1864. 

Luther^ Christian Wilhelm, Vater des Vorigen, aus 
Reval, Aeltermann der gr. G., Rhr. 18^^18, starb 18^/41. 

Lfltkens^ Arnold Paul, aus Holstein, Protonotär, NgS. 
17^79, Rathssecr. 17^83, dankte ab 17^84. 

Luttern, Gert von; Rhr. 1568. 69. 

Lutzenbergh^ Hnr., Rhr. 1491. 95. 511. 

m:. 

^Malms^ Christian Ludwig, Collega am Reval'sclien 
Gymnasium, Rhr. 17^10, starb wenige Tage darauf an der Pest. 

*Maiiow, Otto, Rathssecretär 1518. 

Massche^ Joh., Rhr. 1325. Kommt in der Rathslinie im 
ÜB. No. 923, also seit 1333, nicht mehr vor; war 1346 todt. 
ÜB. No. 716. 843. 960. 

Mayer, Carl August, Sohn des Nachfolgenden, geb. zu 
Reval 17^89, Wortf. der gr. G., Rhr. 18^31, Bm. 1860, entl. 
1864, t 18^^71. 

Mayer, Ernst August, Vater des Vorigen, Rathmann 
1790, Beisitzer des Gewissensgerichts 1796. 

Mayer, Woldemar, Carl Augusts Sohn, Rhr. 18^^64. 

Medebeke, Hinr., Rhr. 1342. 45. 47. 49. 51. 53. 55-57. 
1359. ÜB. No. 883. 923, 6. 9. 11. 13. 15. 17. 19. 21. 23. 
980, 13. 16. 

Menking, Meinhard, Rhr. 1410. War 1414 todt ÜB. 
No. 1968. 

Menth, Jürgen, Rhr. 1504. 7. 9. 11. 12. Testament vom 
J. 1512. 



113 



^Lolin (Loen), Georg von (vom), Dr. i. u., Sohn des 
achfolgenden, Rhr. 16^27, Bm. 16|f27, Präs. 1629. 34. 
barb 1634. 

Lohn (Loen), Heinr. von, aus Dorpat, Rhr. 1592, Bm: 
5jtf99, Präs. 1600. 603. 6. 8. 12. 16. 19. 23. Starb 1626. Er 
ar in Harrien besitzlich. Paucker's Landgüter I, 4. 22. 94. 

Londlcer^ Rabe Rudolph, aus Lübeck, Rhr. 16[f93 
is 1698. 

Longns^ Joh., Rhr. 1350. 52. 54. ÜB. No. 923, 15. 16. 18. 
35, 187? 

Longus^ Winandus, Bürger 1315, Rhr.? Bm. 1333. 37. 
341. 43. 45. ÜB. No. 797. 923, 1. 5. 7. 9. 924, 1. 61. 935, 
3. 133. 

Lore 5 Herm., Rhr. 1422. 

Lore (Lore, Lere), Joh., Rhr. 1398. 400—2. 14. 18. 19. 
423. 50 t. ÜB. No. 1610. 965. 2216. 440. 674. 

Lowe, Vincent ins, Rhr. 1511. Testament v. J. 1514. 

Lowenschede, Winand, Rhr. 1373. ÜB. No. 923, 34. 

Luenschede, Nicol., Rhr. 1520. 

Louwenborst, Steph., Rhr. 1427. 

Loess, Henr., Rhr. 1485. 

Lubbeke (Lübbeke), Hnr., Rhr. 1389. 92-1401. 

Lnbbertns, s. Jeghelechte. 

Luder, Carl Christian, aus Reval, Aelt ermann der gr. 
M Rhr. 17|f55, starb 17V61. 

Luhr, Andr., 16^^35 bis 1640. 

Euhr (Lure, Luwer), Hrm. L, Rhr. 1511. 12. 22. 25. 
532. 34. Testament v. 1535. 

Luhr, Hrm. IL, Rhr. 1571. GV. 1581-83. HV. 1584. 
m. 1584. Präs. 1585. 89. 92. 96. Mehrfach Sendebote in An- 
-legenheiten der Stadt. Russow S. 104. 105. 109. 

Lnhr, Simon, Rhr. 1518. 

^nnge, Die Bevaler Bathslinie. 8 



114 

Lukp, Thomas, Rhr. 16|fl5. GV. 1627-29. HV. 1630. 
Bm. 16^^30, Präs. 1631. 34. 38. 42. 46. Starb 16|46. 

Luther^ Alexander Martin, Sohn des Nachfolgenden, 
aus Reval, Aelt. d. gr. G., Rhr. 18^^48, Kämmerer 1855—64, 
Bm. 1864. 

Luther^ Christian Wilhelm, Vater des Vorigen, aus 
Reval, Aeltermann der gr. G., Rhr. 18^^18, starb 18^41. 

Lütkens^ Arnold Paul, aus Holstein, Protonotär, NgS. 
17^79, Rathssecr. 17^^83, dankte ab 17^^84. 

Luttern, Gert von, Rhr. 1568. 69. 

Lutzenbergh 5 Hnr., Rhr. 1491. 95. 511. 

m:. 

^Malms^ Christian Ludwig, Collega am Revarschen 
Gymnasium, Rhr. 17^10, starb wenige Tage darauf an der Pest. 

*Maiiow, Otto, Rathssecr etär 1518. 

Massche^ Joh., Rhr. 1325. Kommt in der Rathslinie im 
ÜB. No. 923, also seit 1333, nicht mehr vor; war 1346 todt. 
ÜB. No. 716. 843. 960. 

Mayer, Carl August, Sohn des Nachfolgenden, geb. zu 
Reval 17^89, Wortf. der gr. G., Rhr. IS^n, Bm. 1860, entL 

1864, t 18^71. 

Mayer, Ernst August, Vater des Vorigen, Rathmann 
1790, Beisitzer des Gewissensgerichts 1796. 

Mayer, Woldemar, Carl Augusts Sohn, Rhr. IS^^^. 

Medebeke, Hinr., Rhr. 1342. 45. 47. 49. 51. 53. 55-57. 
1359. ÜB. No. 883. 923, 6. 9. 11. 13. 15. 17. 19. 21. 23. 
980, 13. 16. 

Menking, Meinhard, Rhr. 1410. War 1414 todt ÜB. 
No. 1968. 

Menth, Jürgen, Rhr. 1504. 7. 9. 11. 12. Testament vom 
J. 1512. 



115 



Menthe (Mente), Stephan, Ehr. 1539. 42. 

Mer (Meeren), Israel van, Bürger 1472, Rhr. 1485. 95. 
chelsen No. 53. 

Merstorp^ Jac, Rhr. 1465. 66. 

Mensler^ Conrad (Cord), geb. zu Reval 1608, Rhr. 16^^52, 
'. 1661—63, HV. 1664—66, Bm. 16^-78, starb 16^84. 

* Meyer, Bernh. Joh., aus Reval, Advocat, Rhr. 17i\8r. 
zur Aufhebung der alten Verfassung, Ende 1786. Dann Poli- 
Vorsteher (Pristaw) für Civilsachen bis 1796. Nach wiederher- 
tellter Verfassung Rhr. 17^97; starb 1805. 

Meyer, Constantin, Aeltester der gr. G., Rhr. 18i\59. 

Michael, Christoph, Rhr. 16^2^91. GV. 1698— 1700. HV. 
)1 — 3. Bm. 17V03. Präs. 17^10 bis 1711. 15. 19. Starb 
.9. 

Michaelis, Friedr., a\is Pommern gebürtig, wurde aus 
ie\ zum NgS. berufen 16^58. 

Minden, Arend von, aus Lübeck, Aelt. der. gr. G., Rhr. 
\96, GV. 1703—5, HV. 1706—8. Starb 1710 an der Pest. 

Molen, de Molendino, s. Mühlen. 

Möller, s. Müller. 

More (Moren, Moremann, Morum), Herm., Bürger 
4. 16. Rhr. 1319. 32. 33. Bm. 1340. 43. 45. 47. 49. 51. 
. 846. 82. 923, 2. 4. 7. 9. 11. 13. 15. 926, 1. 2. 935, 17. 22. 

133. 169. 181. 200. 207. 221. 

Monwert (Mouwer), Joh., Rhr. 1490. 97. 500. 507. Mi- 
ilsen No. 238. 

Mflhlen, Cornelius zur, Rathmann 1790. 

Mtthlen, Heinrich zur, Aelt. d. gr. G., Rhr. 17}427, 
nmerer 1743—45, Bm. 173^5, starb 17^^50, 65 Jahre alt. 

Mühlen (Molen), Herm. I. zur, Rhr. 1499. 507. 17. 

Miihlen, Herm. H. zur, aus Reval, Rhr. 16^^67, GV. 
9—81, HV. 1682—86, starb 16f90. 

8* 



116 



Mahlen 5 Herrn. IIL zur, Rathmann 1796. 

*MiUilen, Herrn. IV. von zur, Ehr. 18^17, starb 18|27. 

Mühlen 5 Herrn. Job. zur, aus Reval, Aelt. d. gr. G., 
Rhr. 17^2-62, Kämmerer 1771 — 83, Bm. 17^83 bis zur Auf- 
hebung der alten Verfassung, 1786. Starb 1789 im 70. Lebens- 
jahre. 

Mühlen (de Molen, de Molendino), Jacob van der, 
Rhr. 1442. 44. 50. 57. 58. Starb vor 1478. Michelsen No. 7. 

Mühlen (de Molen, de Molendino), Job. van der, 
kommt bereits 1347, 48 und 50 als Bürger vor. Rhr. 1367 bis 
1369. 71. 73. 74. 85. 88. Bm. 1389 — 91. Fungirte oft als 
Rathssendebote, so namentlich auch auf dem Hansatage v. 27. 
Oct. 1371 zu Stralsund. ÜB. No. 882. 83. 923, 31. 32. 34. 35. 
935, 213. 236. 1263. 2895. Die Recesse der Hansatage II, 28 
No. 18. 

Mühlen (de Molen), Marquard van der, Bürger 1472. 
Rhr. 1482. 84. 86. 90. 513. Michelsen No. 53. 

Mühlen^ Thomas zur, Aelt. der gr. G., Rhr. 16|f93, 
Kämmerer 1701—3, Bm. 17V03, starb 1710. Ihm gehörte das 
Gut Morras in Harrien. Paucker, Landgüter I, 38. 

?JMülbergch, Job., wird im Wahlbuch beim J. 1567 
Senator aufgeführt, was jedoch auf einem Irrthum beruhen muss, 
da seiner weder bei Gelegenheit der ordentlichen Rathswahlen, 
noch auch sonst , namentlich, nicht im Aemterbuch , Erwähnung 
geschieht. 

Müller^ Bengt Heinr., aus Reval, Bürger 1698, Aelter- 
mann der gr. G., Rhr. 17^^19, GV. 1729 — 31, HV. 1732-34. 
Starb 17^^34. 

Müller^ Ebert, aus Reval, Rhr. 16^08, GV. 1616, starb 
16^rl7. 



117 



Müller^ Gottfr. L, Vater des Nachfolgenden, aus Reval, 

elt. d. gr. G., Rhr. 17^2^3 bis zur Aufhebung der alten Ver- 

* 

,ssung im J. 1786. 

Müller^ Gott fr. IL, des Vorigen Sohn, und Vater von 
oh. Heinrich, Aelt. der gr. G., Rhr. 18^^14, gestorben 1821. 

Mttller^ Jacob, Rhr. 16^81, starb IG^g^^. 

Müller, (Möller), Joh. I., Rhr. 1559. Kämmerer 1569. 

Müller, Joh. IL, Rhr. 16fV02, starb 16|08. 

Müller, Joh. IIL,. Rhr. 16|f20, Kämmerer 1627 — 32. 
'ann verschwindet er aus den Aemterverzeichnissen , und kommt 
*st 1636—39 wieder vor, und zwar als Consistorialis, Er war 
esitzer des Gutes Kunda und baute den Thurm auf dem Rath- 
luse zu Reval auf eigene Kosten. RathsprotocoU vom 21. 
öbr. 1665. 

Müller, Joh. Heinr. , Sohn von Gottfried IL, geb. zu 
eval 18^03, Aeltermann der gr. G. 1838, Rhr. 18^44, auf 
)in Gesuch entlassen 1849. 

Müller, Jürgen (Georg) L, aus Reval, Rhr. 16/^42, 
V. 1653—55, HV. 1656, starb 1657. 

Müller, Jürgen IL, Rhr. 16^^91 bis 97. 

Müller (Möller), Peter, Rhr. 1572. Als solcher war er 
athssendebote bei den Unterhandlungen zwischen Schweden und 
änemark zu Padis 1574 und 75. Kämmerer 1579. Bm. 1586. 
\ 1588. 91. 95. Starb 1602. Russow S. 109. 

* Müller, Phil. Frdr., Ritterschafts -Secretär, wurde Syn- 
cus 16f85, reiste im J. 1686 „in patriam'^ (nach Deutschland), 
mmt aber noch 1687 in dem Aemterverzeichnisse als Gym- 
siarch vor; 1688 nicht mehr. 

Mundt, Peter Frdr., Beisitzer des Departements des Gou- 
rnements- Magistrats für peinliche Sachen 1790 — 96, Aelt. d. 
. G., Rhr. 17^97, Bm. 17V97, starb 18|00. 

Mimstermanii , Gort, Rhr. 1537. 42. 



118 



Naschert, Diedr. L, Rhr. 1438. 42- 45. War 1450 ^ 

stürben. 

Nasschart (Naschert), Diedr. 11., Rhr. 1484. 93. 5 
Michelsen No. 225. 

Nenhusins (Neuhausen), Joh., aus Hamburg, studi 
um 1642 in Dorpat, wurde Professor der Griechischen Spra( 
am Revaler Gymnasium 1664, dann Rathssecretär 1672, ^ 
diesem Amt aber — wie es scheint, noch in demselben Jal 
— „wegen seiner begangenen Fauten" entlassen und ging m 
Deutschland. S. über ihn und seine Schriften: v. Recke i 
Napiersky III, 314, vergl. auch Williger od, Geschichte • 
Gymnasiums zu Reval (Reval 1836) S. 8. 

Nene (Neve), Joh., Rhr. 1353, starb 1354. ÜB. ] 
923, 17. 

Niger, Wernerus, Bürger 1329, Rhr. 1333. 34. 37. 
ÜB. No. 923, 2. 5. 924, 1. 935, 64. 65. 99. 100. 133. 

*Nottbeck, Adam Joh. von, Sohn von Nicol. Joh. ! 
geb. zu Reval 17^/46, studirte 1765—69 in Jena, ward hieu 
Advocat in Reval; ZoUsecretär und Auctionator um 1782; B 
18i\00, GV. 1806 — 9, HV. 1810, starb 18^10.. S. auch 
Recke und Napiersky III, 328. 

^Nottbeck, Caspar Joh., Auditeur, Rathssecr. 17 1\ 
starb 17 V 28. 

Nottbeck, Nico laus (Claus) Joh. L, Aelt. der gr. 
Rhr. 17^^26, starb 17y\35. 

*Nottbeck, Nicolaus Johann IL, Vater von Adam Je 
geb. zu Reval um 1720, studirte die Rechte zu Halle, wj 
dann Advocat und Ofdcial, WgS. 17^52, NgS. 17f55, B 
17^^62, GV. 1770-72, starb 17^^72. Als Gymnasiarch sdir 
er 1768 ein Lehrbuch des Römischen Rechts „m tisum gymm 
Revaliensis/^ S. v. Recke und Napiersky III, 329. 



119 



Nottbeck^ Peter Joh., aus ßeval, Aeltester der gr. G., 
air. 17^^ bis 1780. 

Nottbeck^ Thomas Bernhard, aus Reval, Aelterinann 
ler gr. G., Rhr. 17^^72 bis 1780. 

o. 

Oldendoi-p, Joh., Rhr. 1421-58. ÜB. No. 2659. 

Oom^ Adolph I., geb. zu Reval, d. 4. October 1670, Rhr. 
7iV10, GV. 1721-23, HV. 1724. 25, Bm. 17J27, Präs. 172f^. 
13. 37. Starb 17V53. 

Oom^ Adolph IL, Vater von Wilhelm Adolph, Beisitzer 
es Departements des Gouvernements - Magistrats für bürgerliche 
achen 1796, Aelt. d. gr. G., Rhr. 17f97, Bm. 17f99, Pr. 1810, 
tarb 18^11. 

Oom^ Hinr., aus Reval, Wortf. der gr. G., Rhr. 17jV57, 
tarb 17f60. 

Oom^ Wilh., Beisitzer des Departements des Gouverne- 
lents- Magistrats für peinl. Sachen 1790—96. 

Oom^ Wilhelm Adolph, Adolphs IL Sohn, geb. zu Reval 
7V91, Aelt. d. gr. G., Rhr. 18yV21; entlassen 18^^24, starb 
i St. Petersburg 18^27. 

Osenbryghe, Joh. de, Bürger 1312. 18. 20. 22. 24. 29. 31. 
hr. 1333. 37. 38. 41. Starb vor 1347, wahrscheinlich schon 
141. ÜB. No. 923, 1. 924, 31. 925. 935, 4. 28. 62. 82. 136. 
[0. 158. 203. 

Ostinchusen^ Hunoldus de, Rhr. 1334. 37. 40. War 
49 und wohl schon früher todt. ÜB. No. 923, 2. 925. 935, 
7. 222. 

Ostinchnsen^ Joh. de, Bürger 1338. 40. 49. Rhr. 1351. 
53. 55. 57. 59. ÜB. No. 923, 15. 17. 19. 21. 23. 925. 935. 
1. 222. 

Otting(Oettingk), Lambert, Rhr. 1503. 4. Test. v.J. 1506. 



120 



Packebusch ^ Arent, Ehr. 1542, Bm. 1559, starb 1571. 

Palborn (Paleborn, Paelporn, Padelborn), Conr. . 
Schwiegersohn von Joh. Bolemann. Rhr. 1386. 87. 89. 90. 94. 
ÜB. No. 1263. 64. 340. 567. Äd Reg. 1884 (Bd. VI.). 

?Paldevere, Joh., Ehr. 1324. Ein Joh. Paldevere kommt 
im ÜB. No. 935, 60 und 80, bei den Jahren 1328 und 31 vor, 
jedoch ohne das Prädicat dominus; er war 1341 todt. ÜB. 
No. 935, 159.. 

Palmedach, Joh., Bürger 1407. Ehr. 1414. 17. 18. 21. 
1422. 23. 28. 30. 33. IIB. No. 1722. 954. 2039. 2280. 406. 592. 
2611. 54. Äd Reg. 1884 (Bd. VI.). 

Parembeke, Hinr., Ehr. 1408. 10. ÜB. No. 1282. 575. 
1836. Äd Reg. 1529-31. 1879. Eeg. 2079, a. 

Passov (Passou), Henning, Ehr. 1514. 

Pattimer, Heysse, Bürger 1502. Rhr. 1509. 10. 12. Bm. 
1520. 26. Testament v. J. 1536. Mich eis en No. 246. 47. 

Paulsen, Mich. L, aus Eeval, Ehr. 16|^3. Kämmerer 
1654-58. Bm. 16^58. Pr. 1659. 60. 65. 73. Starb 16^75. 

Panlsen, Mich. IL, aus Eeval, Ehr. 16|f93. GV. 1701. 
HV. 1702. 4. 5. Starb 1710 an der Pest. 

Panly, Joh. Frdr., Bm. 1790. 

Pepersack, Evert, Ehr. 1447. 49. 57. 58. 59. 61. Starb 
1471. Michelsen No. 57. 164. 

Pepersack^ Hinr., Ehr. 1383. 

Pepersack, Joh., Ehr. 1550, Bm. 1554, Präs. 1569, starb 
1586. Im J. 1561 ward er mit den Eathsherren J. Schmedemann 
und J. Belholt, Behufs der königlichen Bestätigung der Privi- 
legien, nach Stockholm gesandt. Eussow S. 65. 

Pfaff, J. G., Aelt. d. gr. G., Ehr. 18^67. 

Pforte (Porte), Matthias, aus Lübeck, Ehr. 16^30 
bis 1641. 



121 



*Pf!itzner, Gott lieb, ausReval, Oberlandgerichts-Archivar, 
lann Ehr. 17^^72 bis 1783. 

Plate, Arnold, Rhr. 1333. 35. ÜB. No. 923, 1. 3. Der 
n No. 980, 11 beim J. 1354 genannte Am. Plate ist wohl ein 
iohn des Rhm. 

Plate, Job., Rhr. 1392. 93. 402. ÜB. No. 1340. 

?Ploskowe, Hnr., Rhr. 1316? War 1319 todt. Vgl. ÜB. 
h. 935 , 219. 

* Polchan, Job. Wilh., königlicher Obersecretär, loco Syn- 
lidj 1688 im Decbr. , wurde 1691 nach Stockholm deputirt, von 
w er nicht wieder zurückkehrte. 

*Popping, Job. Frdr., Dr., geb. zu Lübeck 1638, studirte 
lie Rechte zu Heidelberg, Syndicus 16|81, starb 16^^84. S. v. 
lecke und Napiersky UI, 429. 



Rabe (Rave), Joh., Rhr. 1592. Kämmerer 1597-1615. 
m J. 1605 auch HV. 

Rade (Rode), Albert van dem, Rhr. 1378.88.89. War 
390 todt. ÜB. No. 1251. 

Rade (Rode), Werner van dem (van me, upme, upn), 
^hr. 1392. 93. 94. 97. 99. 1408. 10 - 13. 21. ÜB. No. 1490. 
536. 37. 39. 684. 85. 87. 952. 2534. 62. 3008. Ad Reg. 1656. 
010. 11 (Bd. VI.). 

Recke, Gert, aus Reval, Rhr. 16|f54 bis 1657. 

Beichart, Jac. Job., Aelt. d. gr. G., Rhr. 18^10, GV. 
312, entlassen 18|fl5, starb in Narva. 

Reimers, Diedr., Rhr. 16^87, GV. 1697, HV. 1698 bis 
700, Bm. 17^01, Präs. 1703 v. Januar bis April, starb 1710. 

Remboldns, s. Lenepe. 

Remmelingkrade, Goschalck, Rhr. 1485. 94. 96. 1524. 
ote nach Moskau. 



122 



Bentelen^ Evert von, Rhr. 1525. 32. 

Rente (Renten), Arnoldus de, Bürger 1346. Rhr. 135! 
bis 1361. 63. 65. 67-69. 74 75. 84. 85. ÜB. No. 923, 23. 25 
27. 29. 31. 32. 35. 935, 190. 980, 24. 1015. 57. 105. 

Renten^ Gerlacus de, Rhr. 1313? War 1316 todt. 

Restede^ Thomas, Rhr. 1531. 

Reyer (Reyger), Jasper, Rhr. 1559. Kämmerer 157J 
bis 1585, starb 153^85. Er besass in Harrien mehrere Dörfei 
pfandweise. Paucker, Landgüter I, 15. 60. 

Reyne (Reen), Conradus de, Bürger 1345, Rhr. 1341 
bis 1351. 53. 55. 57. 59. 61. 63. ÜB. No. 904. 20. 923, 11. 13 
15. 17. 19. 21. 23. 25. 27. 924, 84. 92. 935, 210. 980, 21. 

Rhode, Carsten, Rhr. 16^^11, GV. 1624-26, HV. 1627 
starb 1628. 

Riebodo, s. Lenepe. 

Riehen (Richer), Joh. von, Rhr. 1455. 58. 67. Bm 
1470—72. Michelsen No. 54. 

RIeherdes (Righerdes), Gjise, Rhr. 1432. 36. Bm. 1441 
1442. 44. 54? War vielleicht Rathsherr schon 1426, von weldiei 
Jahre frühestens die im ÜB. No. 2422 abgedruckte Urkunde % 
datiren sein möchte, wonach auch das Bd. VI ad Reg. 287 
Ausgeführte zu berichtigen ist. 

Rieherdes (Righerdes), Jacob, Rhr. 1516. Bm. 15U 
1522. 26. 31. 36. 

Riesemann ^ Christoph Beruh., Aelt. d. gr. G., Rhi 
18^26, starb im Juli 1831. 

* Riesemann , Oscar von, aus Reval , studirte in Dorpat 
Advocat, Syndicus 1864. 

^ Riesemann^ Peter Aug., Dr., Secretär des Departement! 
des Gouvernements-Magistrats für bürgerliche Sachen bis 1796 
NgS, 17|97, entlassen 1804. 



123 



Bleseakampff^ Bernh. Heinr., Rhr. 18^0, öfcarb im 
ani 1801. 

Kiesenkampff^ Carl Eberhard, Vater von Diedr. Ferd., 
elt. der gr. G., Rhr, 18|fll, GV. 1817, Bm. 18V23, Pr. 1824, 
itlassen 18^25. 

Kiesenkampff^ Carl Philipp, Rhr. 17^37, GV. 1746-48, 
V. 1749-51, Kämmerer 1756, Bm. 17f|57, emeritirt 1767, 
arb 17f^69. 

Riesenkampff^ Diedrich Ferdinand, Sohn von Carl 
Iberhard, geb. zu Reval 17^99, Wortf. der gr. G., Rhr. 18^^36, 
arb 1854. 

^Riesenkampff^ Georg Hnr., Justizofficial 18||^06, NgS. 
8^08, entlassen 18^^09. 

Kiesenkampff^ Joh. Philipp, geb. zu Reval 17^65, Aelt. 
. gr. G., Rhr. 18|f05, entlassen 18^11, starb um 1845. 

Riesenkampff^ Jürgen, Vater des Nachfolgenden, Aelt. 
örgr. G., Rhr. 16^^96, GV. 1702, HV. 1703, starb 17^03. 

^Riesenkampff^ Justus Joh., Sohn des Vorigen, geb. zu 
eval 16^90, studirte die Rechte zu Pemau, Greifswald und 
alle 1707—11, in welch letzterem Jahre er vom Herzog von 
tecklenburg- Schwerin, Friedrich Wilhelm, zum Secretär bei 
ässen Forst- und JagdcoUegium ernannt wurde. Im J. 1714 
ehrte er in seine Vaterstadt zurück, wurde Oberlandgerichts- 
Ivocat im Januar 1715, Rathsherr 17^^15. Zum Secretären 
38 Oberlandgerichts berufen, gab er 17^24 seine Stellung beim 
athe auf, und starb ums J. 1745. Vergl. Napiersky in der 
orerinnerung zum Nachtrage zu Th. Hiam's Chronik, in den 
^onum. Livoniae antiquae Bd. IL S. IV fgg. Anm. *. 

Rike, Richard, Rhr. 1362. 64. 66. 68. 73. 76. Er war 
ederholt Sendebote auf Hansa- und Städtetagen. ÜB. No, 
3, 26. 28. 30. 32. 34. 1049. 55. 1115. 2895. Reg. 1240. 



124 



Rinckhoff^ Wilh., Rhr. 1477. 79. 82. 90. Michelsen 
No. 101. 

* Rinne, Carl Aug., Commercienofffcial 18^11, NgS. 
18^^11, als solcher entlassen 18^12. Commissarim fisci, starb 
um 1840. 

*Rinne, Jean Paul Friedr., geb. auf der .Insel Dago 
18^19, studirte in Dorpat, Advocat, NgS. bei der Criminal- 
abtheilung 18^43, entlassen um 1850. 

Ripen, Hnr. von, Rhr. 1430. 32. War 1433 todt. 

Rodde, Diedr. L, Rhr. 16^S7 bis 1696. 

*Rodde, Diedr. IL, geb. zu Reval 1731, Official, NgS. 
17f?67, WgS. 17^79, Rathssecretär 17^83, Rhr. 17^^83, bis 
zur Aufhebung der alten Verfassung, 1786, Bürgermeister 1787 
bis 1796. Nach Wiederherstellung der alten Verfassung Bm. 
17ff96, starb 18|^00. 

Rodde^ Diedr. III., Aelt. d. gr. G., Rhr. 18^^10, entlassen 
18V20. 

Rodde^ Joh. Joach., aus Reval, Aeltermann der gr. G., 
Rhr. 17^26, (iV. 1738—40, HV. 1741. 42. Starb 17^43. 

Rode^ Albert und Werner, s. Rade. 

Rode^ Gerwinus de, ist identisch mit Gerwinus de 
Lenepe. S. oben S. 111. 

Römer^ Hermann, aus Westphalen, Rhr. 16^^30, GV. 
1638-40, HV. 1641—43, Kämmerer 1643. Starb 1659. 

Roper (Roter), Tidemann, Rhr. 1464. 71. 72. 78. 

'^Rosenbach^ Bernardvon, der Stammvater der adeligen 
Familie von Rosenbach, ist ein Findling, der am Schwarzenbach 
ausgesetzt war, und daher den Namen Bernhard zur Becb 
erhielt. Seine Erziehung und namentlich auch seine Universitäts- 
studien wurden aus Stadtmitteln bestritten. 16f 24 wurde er als 
Substitut beim Secretariat angestellt, bald darauf als Raths- 
secretär, und als solcher oft in Stadtangelegenheiten nach 



125 



Stockholm deputirt. Zum Syndicus gewählt 16^^542, ward er im 
J. 1643 in den Adelsstand erhoben, und erhielt den Namen von 
Rosenbach. Bm. 16^53, Pr. 1653. 54. 57. Als im J. 1658, da 
die Stadt durch die Pest entvölkert war , der Gouverneur Bengt 
Hörn empfahl, wegen der durch den Krieg mit den Russen 
ärohenden Gefahr, ein königliches Garnisoncommando in die 
Stadt aufzunehmen, wollte der Rath sich dazu nur unter der 
Bedingung verstehen , dass ihm darüber, dass Solches den Stadt- 
freiheiten nicht nachtheilig sein solle, eine schriftliche Versiche- 
ning ertheilt würde. Als der Gouverneur, vor Ausstellung der 
^versprochenen Versicherungsschrift , mit einem Infanterieregimente 
inReval einrücken wollte, liess ihm der Stadtcommandant, Con- 
rad Nieroth, auf Befehl des Bm. von Rosenbach das Thor 
sperren , worauf Bengt Hörn die Stadt und deren Thore besetzte, 
Rosenbach arretiren liess, und nach Stockholm schickte. Er 
wurde jedoch bald darauf aus dem Arrest entlassen und wieder 
in sein Amt eingesetzt, welches er bis zu seinem im J. 1661 
erfolgten Tode versah. 

Bosenkron (Rosencrohn), Heinr. von, hiess, bevor er 
geadelt wurde, Heinrich Fonn, und war ein Sohn des Raths- 
herm Johann Fonn. Er wurde 16^58 Rathssecretär, und, mit 
Beibehaltung dieses Amtes, 16^^67 Vicesyndicus , mit der Prä- 
cedenz vor allen Rathsherm, die nach diesem gewählt werden 
würden. 1^72 gab er das Secretariat ab, behielt bloss das 
Vicesyndicat und erhielt seinen Sitz im Rathe nächst den vier 
Bürgermeistern. 16^73 ward er Syndicus, und 16^^75, nacl^dem 
er vorher nobilitirt worden, Bürgermeister, mit Beibehaltung des 
Syndicats. 16^80 wurde er vom König zum Assistenzrath 
^annt, und gerieth theils dadurch, theils durch verschiedene 
^massungen in Misshelligkeiten mit dem Rathe, in Folge deren 
er im J. 1681 vom Amte suspendirt und ihm der Process 
gemacht wurde. Von einer vom König eigens eingesetzten 



126 



Commission wurde er zur Amtsentsetzung und Verweisung auf 
sechs Jahre verurtheilt. Der König bestätigte den ersten Theil 
des Urtheils 16 ff 82 und 16^83. Dessen ungeachtet amnestirte 
er den Rosenkron nach vier Jahren nicht nur, sondern ernannte 
ihn auch 16^87, „da er dem Staate viele wichtige Dienste 
geleistetes zum Justizbürgermeister und Präsidenten des Ratbes 
der Stadt , die Interessen des Königs und der Krone in Acht lu 
nehmen, und nahm ihn in des Reiches Schweden Schutz auf. Im 
Spätsommer 1687 trat Rosenkron dieses Amt an, und bekleidete 
es bis zu seinem Tode: 16V 90. 

Boteher (Rötchers, Ruthgert), Job. (Hans), Rhr. 
1503. 6. 8. 12. 14. 15. 22. 24. Testament vom J. 1520. 

Botermann^ Christian Abraham, Aelt. d. gr. 6., Rhr. 
18^59, t 18 V 70. 

Botert^ Bartholomeus I., Everts 11. Sohn, Rhr. 1575. 
Bm. 1579. Präs. 1581. 84. Er ertrank auf einer Reise, die er 
im Gefolge des Grafen Pontus de la Gardie, Behufs der Ve^ 
längerung des zwischen Russland und Schweden errichteten 
Waffenstillstands, machte, mit dem Grafen in der Narowa. Sal 
Henning 's Chronik, in den Script, ü. S. 283. 

Botert^ Bart hol IL, Aeltermann d. gr. G., Rhr. 16^11? 
GV. 1621—23, HV. 1624-36. 29. 31. Starb 1646. 

Botert^ Evert L, Rhr. 1523. 24. 26. Kämmerer 1539. 

Botert^ Evert n., Rhr. 1550, Bm. 1566, starb 1579. 

Botert^ Jacob, Rhr. 1480. 84. 85. Bm. 1487. Michelsen 
No. 164. 

Botert^ Job., Rhr. 1480. Bm. 1483-1500. War 1505 
verstorben. Michelsen No. 237. 38. 

Bngele^ Conr., Bürger 1315. Rhr. 1332. 33. Bm. 1334. 
ÜB. No. 923 , 2. 3. 935 , 20. 90. Der in den Jahren 1337 und 
1338 ohne das Epitheton „chminm'' vorkommende Conrad Ruggele 
(ÜB. No. 935, 129. 149) ist vermuthlich ein Sohn des Rathsherrn. 



127 



fiuggesberg^ Joh., Bhr. 1527. 

Knmoer^ Albert, Rhr. 1433. 36. 39. Bm. 1450. 54. 55. 
457-59. Vergl. ÜB. No. 2436. Michels en No. 10. 

Bumoer^ Henning L, Rhr. 1396. 99. 1401. 2. 5. 7. 8. 
414. 16. 18. 23. 31. ÜB. No. 1534. 614. 56. 750. 965. 70. 
216. 674. 

Bnmoer^ Henning H., Rhr. 1470. 72. 78. 80. Michelsen 
fo. 57. 83. 117. 

Bussenberge^ Hans Wiltfanck, Rhr. 1515. 22. 

Bydenins^ Nicol. Hermann, Rathmann 1796, Aelt. d. 
r. G., Rhr. 17f97, entlassen 18V 03. 

Sabel^ Joh., Rhr. 1352. 54. 56. 58. 60. ÜB. No. 923, 16. 
8. 20. 22. 24. 

SafFenberg^ Arent (Arnoldus), Rhr. 1402. 3. 10. 14. 22. 
423. 28. 29. 31. ÜB. No. 1596. 602. 676. 843. 2386. 659. 74. 82. 
l 2337. 

^Salemann^ Carl Joh., geb. zu Reval 171^69, studirte 
iJena 1787—90, wurde dann in Reval Advocat, 1797 Gilde- 
äcretär, 18V04 bis 18y08 NgS. Zum Rathsherrn gewählt 
8^13, wurde er Bm. 18^17, zugleich Syndicus 18^20. Präs. 
819-33. 25—27. 29—31. 33—35. 37. 38. Im Jahre 1826 wohnte 
r, als Deputirter der Stadt, der Krönung des Kaisers Nicolaus 
1 Moskau bei. Er starb im Januar 1843. 

Salemann^ Thomas, Aelt. d. gr. G., Rhr. 18^-06, starb 
3f07. 

Salige^ Joh., Rhr. 1514. 

Saugers 5 s. Zanders. 

Sasse ^ Rhr., war 1325 todt. 

Sandstede^ Friedrich, Rhr. 1566. Er begleitete 1569 den 
Tttdicus Conr. Dellinghausen, bei dessen Unterhandlungen mit 



128 



Taube und Kruse, nach Wesenberg. Russow's Chronik S. 78 
und oben S. 90. 

Sehale^ Gert, Rhr. 1446. Bm. 1457. 58. 67. 70. 72. Testa- 
ment 1477. Mich eisen No. 5. 6. 10. 

Scharenberg 9 Paul, Rhr. 1524. 

Schelyent^ Heinr. I. , war im J. 1417 noch nicht im Rath 
(ÜB. No. 2115), wohl aber im J. 1421 (ÜB. No. 2378 und adR 
2828). Bm. 1430. 38. 42. 

Schelyent^ Heinr. IL, Rhr. 1457. 58. 65. 72. 77. 80. Bm. 
1481. 82. 89. Michelsen No. 26. 56. 57. 83. 

Scheper^ Joh., Rhr. 1373. 74. 79. 85. 89. 90. ÜB. No. 
923, 34. 35. 1262. 63. Hansarecesse IL No. 190. 

Schilling^ Caspar, Rhr. 1524. 

SeUüter^ Heinr., aus Lübeck, Rhr. 16r\61, wegen Krank- 
heit entlassen 1667. 

*Sclimaltz, Georg, Advocat, WgS. i7T%10, NgS. 17{|24, 
starb 1725. 

Sclmiedeiiiaim^ Joh., Rhr. 1550. Kämmerer 1563. ^ 
Herbste 1560 wurde er an den König Erich XIV. von Schweden 
gesendet, um Hülfe gegen das die Stadt bedrohende Russische 
Heer zu suchen, und im J. 1561, um die Bestätigung der Pri- 
vilegien der Stadt beim Könige zu erwirken. Der König erhob 
ihn in den Adelstand und verUeh ihm einen grossen Theü der 
Hark'schen Güter. Russow's Chronik S. 63. 65. Salomon 
Henning S. 235. Er starb vor 1569. 

Schmidt (Smet), Evert, Rhr. 1469. 70. Bm. 1476.511. 
Michelsen No. 38. 46. 

Schmidt (Smyt), Heinr., Rhr. 1511. 15. 21. Bm. 1525. 
1527. 29. 30. 

Schmidt (Smet), Joh. L, Rhr. 1430. 44. 46. 56. 

Schmidt (Smidt), Joh. H., Rhr. 1525. 



129 



Schmidt (Sm et, Faber), Laurentius, Rathssecretär 
541 — 69. Er begleitete die an den Ordensmeister Gotthard 
Bettler deputirten Bm. Köning und Rhr. Hünerjäger im J. 1560. 
:u8S0w S. 63 und oben S. 106 und 109. 

Scholyin^ Job. Heinr., Rathmann 1796, Aelt. d. gr. G., 
k. 17|97; starb 18 V 04. 

Schomaker^ Marcus, Rbr. 1482. 83. 

Sehonenberge 9 Rodolphus de, Rhr. vor 1324. 

^Sehonert^ Carl Job., aus Reval, Advocat, Rhr. 17^^43. 
V. 1755—60 und 63. Starb 1766. 

Schotelmund^ Godescalcus, Rbr. 1373. 78. Bm. 1381. 
384. 85. 89. 96. ÜB. No. 923, 34. 1171. 75. 262. 

Schoten^ Benedict (Bendix) von, Rbr. 16Y58, GV. 
364-66. HV. 1667. 68. Starb 1669. 

Schoten^ Diedrich von, aus Reval, Aeltermann d. gr. G., 
ir. 16^2^96 bis 1697. 

Schoten^ Hans von, aus Reval, Aeltermann d. gr. G., 
hr. 161^2^73, GV. 1687, HV. 1691, Kämmerer 1692. 93. 

Schoten^ Johann von, Sohn von Thomas H., Bürger 
591, Aelt. d. gr. G., Rhr. 17^10, starb noch in demselben 
ihre an der Pest. 

Schoten^ Thomas I. von, Rhr. 16^27 bis 1632. üeber 
'ine Besitzungen in Harrien s. Paucker I, 22. 34. 

Schoten^ Thomas U. von, aus Reval, Vater von Johann, 
elt d. gr. G., Rbr. 16y%97, GV. 1706—8, HV. 1709, starb 
^10 an der Pest. Ihm gehörte das Gut Koitjerw in Harrien. 
aucker I, 64 fg. 

Schreve, Franz Christoph, Aelt. d. gr. G., Rhr. 17^^563, 
V. 1775—77, HV. 1778-81. 

Schreve (Schrowe), Thomas, Rhr. 16f|15. GV. 1630. 
>31. HV. 1632—34, Bm. 16V 34. Präs. 1635. 39. 43. Starb 
543. 

Bauge, Die Bevaler BathBliuie. W 



130 



Schreve, Thomas Heinrich, Bürger 1699., .Aejfet. 4 gr. 
G., Ehr, 17^21, staxb 17V219, 

Schriver, Herrn., Ehr, 1535, 

Schröder^ Boet L, Ehr. 1525. jGy. 1535. Bm. yor 15^9. 
Präs. 1539. Er war es, der, als Gerich^voigt , ^efi Johann 
UexküU von Riesenherg, der einen ^ßLMerp. erschlagen hajtte, 
handfest machen und in das Ge^ängniss setzen Mes^. ßpfaow's 
Chronik S. 35. 

Schröder^ Boet E., Ehr. 1572. GV. J585— a?, Jjy. 1588 

bis 1590. Starb 1602. 

* 

Sehroder^ Joh., R^. 15,68. GV. 157Q, gy, 157^9. 80. 
Starb vor 1586. E;r besäst die Güter T^ex pj^d y^gefejur in jEIar- 
rien. Paucker I, 5jß— 58. 70. 

Schroren (Schriver), Tidemann, j?^. 148^. 90. 93.94. 

Scl^powpjj s. ß,^eve. 

Schnitz^ Gottlieb Emanuel, Aelterm^nn 4er^gr. G., 
Ehr. 18fj02, Kämmerer 18JI?, ^il#rb ISjlß. 

Schutte^ Cord, Ehr. 15^2, 

8cliu|i}e^ pvept. Ehr. 1473. . ,, 

SjClmtte^ iqrodpjce, Ilhu. J465, Bm. 1475. IVfißh eisen 
No. 70. 

^Schjl^z^ j^lexander, geb. ?u Epyajl 18^09, ^jl();#i^ 2^ 
Dorpat, Advocat, Tischyorstj^lfiMr b^i dßv Usfläjijd. (jrQ\iyßFi^pi^fil^ 
Eegierung, Seqret^r bei iier Criifliii;ifilahth^lj*»g ^es JfiL«(terg«richts 
18^39, Prptopdlführer bpjm flath ;8H4g, J^hs^ppret^r 18V4?t 
Synfücus 1858, starb 1864. 

Seebeck^ Thomas, aus Eeval, Aelt. deo* gr. Q., iBltf. 
|7i^2, starb 17^48. 

Selhorst^ Joh., Ehr. 1520, 26. ^8. 2^. 32, I» Bßim 
Testamenf;e vom J. 1586 vef^ß,cl)te e^r nicht ^^r fm.O^V^^^ 
von 4000 Mark Eigi^ch zu einem Stip^iun^ für y\^ Stjidirflirfö» 
sondern auch eine Summe von 400 Mark Eigisch, und e^fo.r(}e^ 



131 



clien Falls nodi mehr, um die „Quelle vor der Kurri^fjfiörte" in 
ie Stadt zu leiten. S. v. Bunge 's Archiv III, 303 fg. 

^Sendenhorst^ Carl Heinr., Advocat, WgS. i7|28, NgS. 
7^37, Rathssecretär 17|42, Syndicue 17tV43, Bm. 1763, Präs. 
764. 65. 67* Starb 17^^70. 

""gendeiilMMnst^ Gerh. Heinr., Official, Rhr. 17^Vö bis 
ur Aufhebung der alten Verfassung im J. 1786; dann Polizei- 
orsteher (Pristaw) fiir CriminalsachiMi bis 1796, Rhr. 17f97, 
\Y. 1798, Bm. 18^00, Präs. 1806, ßtarb 18f06. 

Silva, s. Wolde. 

Smet, Smit, s. Schmidt. 

Smedingli, Hermann, Rhr. 1473. 82. 91« 

Snnssel (Snossel, Nussel), Cord, Rhr. 1414. 22. 23. 
far 1429 todt. ÜB. No. 2592. 93. 2654. 59. 89. 

Spanlgert, Rotger, Bürger 1401. Rhr. 1411. 12. ÜB. 
fo. 1596. 

Specht, Joh., Rhr. 1373. 74. 78. 80. 88. 91. 92. War 
395 todt. ÜB. No. 928^ 34. 35. 1151, V^gl. auch No. 2997. 

Spreckelsen, Peter von, Rhr. 16^2. GV. 1609 — 11. 
rV. 1612—14. Kommt zuletzt vor 1635. 

StalMter, Brant (Brendekinus) von, Bürger 1340. 
^hr. 1360. 62. 64. 66. 68. ÜB. No. 923, 24. 26, 28. 30. 32. 
25. 1057. 935. 

StalMter, Cezarius (Zoriis, Sories, Serius), häufig 
loss beim Vornamen genannt. Bürger 1340. Rhr. 1352. 54. 56. 
358. 60. 62. 64. 66. 68. 73. 87. War 1389 todt. ÜB. No. 923, 
6. 18. 20. 22. 24. 26. 28. 30. 33. 34. 

StalMter, Gerh., Rhr. 1338. 35. 38. 40. 42. 44. 46—48. 
350. 52. Bm. 1354. 56—59. ÜB. No. 825. 83. 923, 1. 3, 4. 6. 
. 10. 12. 14. 16. 18. 20-23. 927. 935, 204, 

9* 



132 



StampeU (Stampeel), Andreas I., Rhr. löi'^SS. GV. 
1635 — 37. HV. 1G38. 39. Bm. 16^43. Pr. 1644. 49. 52. 
Starb 1653. 

Stampehl^ Andreas IL, ßhr. 16^*281—86- 

Stampehl^ Heinr., aus Reval, ßhr. 16/^61. GV. 1673 

bis 1675. HV. 1676—78. Bm. 16V83. Präs. 1683. 85. Kommt 

noch vor bis 1689. 

Stampehl^ Job., Rhr. 16t«^01. Kämmerer 1602—22. Er 
I)esass das Gut Walling in Harrien pfandweise. Paucker's 
Landgüter I, 47. 

Stede^ Paul von, Rhr. 1524. 

Stegemann^ Gust. Wilh., Aeltermann d. gr. G., Rhr. ' 
17f97. HV. 1806-8 und 12. Starb 1813. 

Stene (de Steno, de Lapide), Rotcher van, Rhr. 
1333. 38. 40-42. 44-40. 48. 50. 52. 54. 56. 58. Bm. 1360. 62. 
1364. 66. 68. ÜB. No. 884. 904. 923, 1. 4. 6. 8—10. 12. 14. 16. 
18. 20. 22. 24. 26. 28. 30. 32. 927. 28. 931 , 4. 5. 

Stenhagen^ Arndt, Rhr. 1407. 14. 17. 18. 22. 23. 27. 30. 
1437. ÜB. No. 1728. 965. 2218. 406. 674. 

Steynwyk, Jac, Rhr. 1540. 

""Stillmark^ Peter, Advocat, Justizofficial 18V08, WgS. 
18^^11, Rhr. 18t^jl5, entlassen 18^17. 

Stippel^ Arend, Rhr. 16,7^90—96. 

Stocken (Stocker), Arnoldus de, Rhr. 1340. ÜB. No. 
923, 4. Vergl. auch No. 925. 931 , 6. 

Stokestorp (Stochkelstorp, Stochsdorp, Stotzdorf) 
Peter, Rhr. 1362-64. Bm. 1366. 67. 69. ÜB. No. 923, 26. 2« 
30. 31. 996. 1025. 2895. 

Stolte^ Heinr., Rhr. 1407. 10. 14. 15. ÜB. No. 1720. 28 
836. 47. 2390. 

Stolteyoet^ Goschalk, Rhr. 1428-57. 



StolteTOet (Stolzenfues), Johann, Rhr. 1385. Bm 
1387. 89—93. 95—97. 99. 1402. 7. 9. 14—16. 18. 19. Genoss 
besonderes Ansehen beim Hochmeister und war vielfach als 
Sendebote thätig. ÜB. No. 1246. 62. 69. 71. 340. 47. 67. 93. 
1396. 414. 50. 602. 713. 808. 958. 90. 2002. 18. 20. 21. 60. 
2233. R. 2779. 

Stoppekote ^ Conr., Bürger 1332. Rhr. 1849. 51. 53. 55. 
1357. 58. ÜB. No. 923, 13. 15. 17. 19. 21. 935, 85. 980, 22. 

Stoppesake^ Albertus, Rhr. 1410. 28. 30. 39. Im ÜB. 
No. 2162. 375. 439 kommt er bei den Jahi-en 1417 und 21 vor, 
jedoch ohne den Titel dominus oder Herr. 

Stotelmnnt ^ s. Schotelmund. 

Strahlbom (Straelborn), Barthold, Sohn von Jo- 
hann n., Aelt. d. gr. G., Rhr. M^^^^. GV. 1752-54. HV. 
1755. Starb 17^^55. 

Strahlborn^ Caspar I., Rhr. le^^^Ol, starb 1605. 

Strahlborn^ Caspar H., Rhr. 16i»267 bis 1669. 

Strahlbom^ Caspar HI., aus Rcval, Aeltermann der gr. 
G., Rhr. 17t«252, starb 17f|60. 

*8trahlborii^ Christian, NgS. 16V55, Rhr. 16V58, Bm- 
16j\61, Präs. 1663. 67. 71. 78. 82. Auf das J. 1683 tvurde er 
zum Gefolgten am Wort ernannt: „cmw cottditione, so er die 
Kräfte haben sollte." Im Aemterbuche wird seiner beim J. 
1687 zuletzt erwähnt. Starb 16*^^88. Ihm gehörten die Güter 
Sunt) und Salla in Wierland. Paucker's Landgüter II, 7. 

* Strahlbom^ Heinr. Johann von, Secretär des Civil- 
Jepartements des Gouvernements-Magistrats 1790—96, Räthssccr. 
nt97, Syndicus 18V03, zugleich Bm. 18V06, Präs. 1809. 12. 
.Starb 18J14. Er besass das Gut Koppelman in Harrien. 

^Strahlborn^ Jobst Heinr., Protonotär, WgS. 17 1^284, 
Wieb es auch beim Stadtwaisengericht während der Statthalter- 
schaftsverfassung. Rhr. 17^97. IIV. 1814-23. Starb 18i«j23. 



134' 



Str^ilbOült^ Johann I., Rhr. 1584. G^. 1595—971 HV. 

1598-1600.. 

StraMborn^ Johann 11., aus Reval, Yater von Bäitthold, 
Aelt. d. gr. G. Rhr. n^lO. GV. 1/24; 25. HV; 1726-28. 
Starb 171^28, 69 Jahr alt. Er war in Harrien begifalicfi. 

Strathen^ Joh,, Rhr. 1484. 

Stroiiin^ Bengt Fromhold, Aeltermann d. gi*. G., Ehr, 
17iV98, entlassen 18^05. 

^StrueruS:, Paul, aus Stargard, Ngß. um 1670-, Ehr. 
16^75, Bm, 16t^6, Justizbtirgermeister 17^03, starb 1-7^8. 

Stamm (Stumme)., Heinr., Rhr. 1522^—27. 

Stnmpel (Stympel), Hermann, Bürger 1(31^. Rhr. 
1314. 15. 18. 19. 24. 32. Bm. 1333—35. 41. 43*. UBl Noi 923, 
1; 5. 7. 924, 3i 984. 935, 11. 17. 18. 84. 95. 193. 115. 

I 

Summermann^ Joh., Rhr. 1454. 58. 
SunnenscMii^ Joh., Rhr. 143Ö? Bm. 1436—45. 
Sunnenscliiii, Peter, Bkt. 1513; 

Super^ Joh., Rhr. 1458. 64. 67. Bm. M7^2 86-94. Mi- 
ch eisen No. 26. 181. 206. 229. 

T. 

Taffelmaker, Simon, Rhr. 1514. 

Telgete (Tell«chte, Telchte), Heinr. von, Bürger 
1405. 13. Rhr. 1415. 20. 22. 23. War 1428 todt. ÜB. No: 
2021; 39. 218. 51. 371. 659: 74. 997. 98. Reg. 2320', bi 
2587, b. 

Telt, Gort I. zur, Rhr. 1550, starb 1551. 

*Telt, Conrad H. zut, Secretär- Substitut 16f}20, starb 
1629. 

Then (Thenen, Tehen):, Simon von^ Rhr. r587v GV. 
1598—1601. HV. 1601-03. Büi. 16f|04. Präs. 1605. Starb 
1609. 



135 



Thieren (Thier), Berent von, aus Reval, Rhr. le^^l^^ 
immerer 1689— 93, 

TMerien^ Christian von, aus Reval, Bürger 1698, Rhr. 
^10, Kämmerer 1710—29, Bm. 17^29, emeritirt 17f|39, 
irb 17^^42 im 72. Lebensjahre. 

Thieren^ Johann von, R^'r. 16|^20. GV. 1632—34. HV. 
35—37. Bm. le^V^O. Präs. 1641. 45. 6l. Starb 1657. 

*Ti«el)oM, Joh. Heinr., geb. zu Reval 17i^86, studirte 

Dorpat, Advocat 1809, NgS. 18^09, Räthssecr. 18ffll, zu- 

3ich Syndicus 18^14. Legte beide Aemter nieder 18^20 und 

irde Rath in Bauersachen bieim Generalgouverneur. StaA in 

ga um 1855. 

TidindLUsen^ Hans, Rhr. 1505. 
Tolher, s. Colner. 
*TopfP, Johann, NgS. 1550. 
Treppe, Arnoldus, Rhr. 1385. 

Tnnder, Carl Samuel, Aelt. d. gr. G., Rhr. 18j^jj00, 
V. 1811. Starb 18'^il. 

Tunder, Christian, aus Reval, Aeltermänn der gr. G., 
ir. 17V00, Gt. 1709, starfi 1710 an der Pest. Ihm gehörte 
s Gut Nehhat in Harrien. Paucker's Landgüter I, 52. 

*Tuiider, Heinr., geadelt von Tunderfeld, Assessor und 
cretär des Burggerichts zu Reval, Rathssecretär und Vicesyn- 
5US im Janr. 1658, Syndicus 16V58, zugleich Bürgermeister 
i^^61, legte 1673 das Syndicat nieder. Prj^s. 1662. 66. 70. 75, 
welchem Jahre ör starb. Er war gleichzeitig Lehrer der 
sehte am Gymnasium (Willigerod's Geschichte des Gym- 
siums zu Reval S. 8). Sein Schwiegervater war der Bürger- 
Bister Bernhard von Rosenbäch. S. oben S. 124 fg. Er 
leint auch in' Harrien besitzlich gewesen zu sein. Paucker 
a. 0. S. 60 und 83. 



136 



Tymmermann^ s. Goschalk Zimmermann. 
Tyrbach, Marcus, Rhr. 1525. 

*Tzernekow, Karstian, Rathssecr. (Stadtschreiber) 1400. 
ÜB. No. 1504. 

XJ. 

TJnekinus^ Rhr. 1316, war 1319 todt. 

Unna^ Detmarus de, Rhr. 1333. 35. 40. 42. War 1345 
todt. ÜB. No. 923, 1. 3. 4. 6. 925. 935, 162. 163. 182. 
185. 219. 

Unna^ Everhardus de, Rhr. 1334. 36. 41. 42. 43. 45. 
1347. 48. ÜB. No. 882. 84. 923, 2. 5. 6. 7. 9. 11. 924, 71. 
931, 6. 935, 116. 177. 181. 

Unna^ Godfridus de, Rhr. 1316. 19. 22. 25. ÜB. No. 
713, b. 935, 44. Der in den Jahren 1329 und 31 in No. 935, 
62 und 82 vorkommende gleiche Name, ohne dominus, gehört 
vielleicht einem Sohne an. 

TJnna^ Thidemannus (Theodericus) de, Bürger 1317. 
1319. 22. 25. 27. 31. Rhr. 1332. 33. (Bm. 1335?) 37. 41-43, 
ÜB. No. 923, 1. 3. 5. 7. 924, 31. 935, 45. 54. 81. 89. 134. 
151. 163. 

?Utrecht, Rotcherus de, Rhr. 1321. Im ÜB. No. 935, 
21 kommt beim J. 1315 ein Rotcherus de Utrecht, aber ohne 
das Prädicat doniimis, vor; derselbe war im J. 1327 gestorben 
und hatte einen gleichnamigen Sohn hinterlassen, welcher in 
den Jahren 1327. 33. 34 und 48 öfters, aber nie als domnus, 
urkundlich auftritt. ÜB. No. 924, 15. 18. 935, 55. 107. 214. 

V. 

Yasolt, Job., Rhr. 1387. 89—91. 95. 96. 1400. 403. ÜB« 
No. 1263. 545. 



137 



Yegesack^ s. Fegesack, 

Yelthnsen^ Joh., Rhr. 1442. 49. 50. 53. 58. 67. Im J. 
57 Bote nach Nowgorod. 

Yerden, Albertus de, Rhr. 1364—66. 68. 74—76. 78. 79. 
ar öfters Sendebote auf Hansatagen. ÜB. No. 923, 28. 30. 
. 35. 1027. 115. 36. 3213. R. 1225. Hansarecesse II. No. 
. 173. 

Yerdene, Henr. de, Rhr. 1298. ÜB. No. 1044, b, 104. 

Yer Meer, Diedr., aus Reval, Aelt. d. gr. G., Rhr. 17i\24. 
J. 1735—37. HV. 1738—40. Bm. 17^42. Pr. 1744. 47. 51. 
55. 60. Starb 17^61, 77 Jahre alt. 

*Vestring, Heinr. , aus Reval, Bruderssohn des Nachfol- 

nden, WgS. 16^55; ging um 1658 nach Riga, wo er Syndicus 

irde und an der Revision des Rigischen Stadtrechts Antheil 

hm. Starb 1672. S. Bunge 's Einleitung in die Rechtsgeschichte 

86 S. 234. Böthführ, Rigische Rathslinie No. 561. 

^Yestring, Joh., aus Reval, Sohn des Superintendenten 
sinr. Vestring, wurde 1643 zu Greifswald Doctor der Rechte, 
cesyndicus 16f46, Syndicus 1653. Eine falsche Denunciation 
der ihn Seitens eines Hans Luhr verwickelte ihn in viele 
Qgelegenheiten , so dass er auch eine Zeitlang vom Amte 
tfernt war. Im J. 1657 oder 58*) gab er das Syndicat auf 
id wurde Königlicher Assistenzrath. Im J^ 1659 nahm er an 
n Olivaischen und nachher auch an den Moskowischen Friedens- 
tohandlungen als Gesandter Antheil. Gestorben ist er in Riga. 



*) Im J. 1657 wohnte er, nach Ausweis der Eathsprotocolle , noch 
1 Sitzungen des Käthes bei. Daher kann die Nachricht in v. Beck e 's 
d Napiersky's Schriftsteller - Lexicon (IV, 428), dass er schon 1655 
tti Grafen Magnus de la Gardie und dem Reichsgrafen Skytte zugeordnet 
^esen, und 1656 zum Assistenzrath bestellt worden, um so weniger 
"tig sein , als gerade in den Jahren 1655 — 57 wider ihn wegen angeblich 
geziemender Aeusserungen über die Regierung der Process anhängig war. 



im 



Yette, Herrn., Rhr. 1529. 

Viamt, TtendiB, s, FiäHt. 

yickynchusen^ Bertoldus, Rhr. 1342—49. 51. Bm. 1555. 
ÜB. No.. 882. 83.- 925, 6. 8. 9. 11. 13. 15. 17. 924, 82. iti, 175, 
200. 213. 221. 223. 231. 

Ticsen (Vi^cseü, VJczen), Hildeöiarus d^, gtewölmlich 
nur beim Vornamen genannt. Ehr. 1349. 51. 53. 55. 57. 59. 61, 
1363. 65. 67. 73. ÜB. No. 923, 13. 15. 17. 19. 21. 23; 2l 27. 
29. 31. 34. 1057. 76. 2791 

?Vilter, JoL, Ehr. um 1400. 
• Voes, Tidemann, Ehr. 1420? Bm. 1429. 

Tolmesten^ Heinr., Ehr. 1347. 49-51. Bm. 1353-55. 57? 
ÜB. No. 904. 923, 11. 13. 15. 17-19. 21. 

Tormaim^ Hiiger, Ehr. 1470. 82. 

Vorste, Johann, Ehr. 1385. 86. War 1389 todt. 

Torste, Kersten van, Ehr. 1423. E. 2674. 

Vredenbeke, Conr. de, Ehr. 1320. 

Vrese, s. Frese und Friso, 

Wangersen^ Georg (Jöran) von. Ehr. 16^11, geaddt 
von Wangersheim, Bm. 16^^26, Pr. 1627. 30. 33. 36.40. 
1648. 49. Starb 1654. Er besass die Güter Hakbof, Warjel und 
Terrefer in AUenlacken; Paucker, Landgüter II, 5. 24. 38. 50. 

Wangersen^ Johann (Hans) von. Ehr. 1575--83. Ihm 
gehörte das Gütchen Koitjerw und ein Theil von Pewel. Pau- 
cker a. a. 0. S. 32. 33. 64. 

Warnecke, Joachim, aus Schwerin, Ehr. 17,^1^10. GV. 
1726—28. HV. 1729. St^rb 17 V 29; 

Wäswo, Nicbl. Daniel, Aelt. d; gh G., Rhr. ig}| 
GV. 1819. HV. und Kämmerer 1832—36. Starb 18f^3i^. 

Wa»eianleii,'H'eör., Ehr. 1385- 88. 



189 



WeiMiei**eiiv AUardluS'de, fihr. 1878, starb' vor 138S. 

Wehren, Berend Job, L von, aus Reval, Aelt. d. gf. G., 
IT. 173^10. G-V. 1715-17.' H?. 1718—20. 22. KomiAt /lletzt 
r 1726. 

Wetoen, Börend Job. Ti. von, Aefltermann der gr. G. 
IT. 17^39. GV. 1749 — 51. HV. 1752-54. 56. Kämmerer 
58-62. 

Weisen, Thomas Job. von, Aelt. d. gr. G., ßbr. 18j%02, 
tlassen 18ff04. 

Weftrett, Wilh. Heini*, von, Aelt. d. gr. G., Rbr. 18^^31, 
tlassen 18^/36. 

* Weisse, Robert, NjgS., Rbr. IS^VSS. 

Weldeghe, Hermann I., Rbr. 1341. 48. 46, 49 zuletzt Bm., 
ir 1350 todt. ÜB. No. 923, 5. 7. 10. 935, 223. 234. 980, 8. 
45. 

Weldeghe, Hermann H., ßbr. 1361. 68. 65. 67. ÜB. 
X 928, 25. 27. 29. 81. 

Weldeghe, Tidemannus, Rbr. 1325. 34. 85. 88. 39. ÜB. 
). 716. 923, 2. 3. 927. 935, 49. 146. 980, 18. 

Wennemarns , s. HoUoger. 
Werden, Job. von, Rbr. 1539. 

Werden (Werne, Wernen), Simon von^ Rbr. 1512» 15. 
17. 26. 
Werne, Antonius von, Rbr. 1510. 

Werne (Werden), Reynold von, Rbr. 1455. 56; 58. 67. 
72. 74. 80. 81. Micb eisen No. 4* 7. 62. 72. 

Wemen, Tbomas von, Rbr. 1546. Bm. 1550, starb 1554. 

Wernnng (Werning, Wei^mynck), Herm., Rhu.. 1442. 
56. 57. 58. 73. 74. Michel« en Noi 4. 7. 13. 30. 50. 60. 63. 

* Wetterstrand, Andreas, Official, NgS; 17^3 bis zur 
ifhebung der alten Verfassung ; dann Magistratfeöeöi*. im' Cri- 



140 



minaldepartement bis 1796. Syndicus 17f97. Bm. 18^^03. Präs. 
1808. Starb 18^11. 

Wetterstrand ^ Job. Andr., Aelt. d. gr. G.. Rhr.-18{|ll. 
GV. 1815. Kämmerer 1826-31. Starb 18V31. 

* Wetterstrand, Reinh. Job., Commercien-Official, WgS. 
18V 03, Rathssecr. 18*^^11, entlassen 18ffll, Advocat, Ehr. 
18-1^2^31, entlassen wegen Kränklichkeit 1834. 

Wibbeking (Wibking), Job., Rbr. 16{f20. 'Kämmerer 
1623—42. 

Wickede (Wicbede), Tbilmannus de, Rbr. 1356. 58. 
1360. 62. 64. 66. 68. 73. 76. War 1383 gestorben. ÜB. No. 
923, 20. 22. 24. 26. 28. 30. 32. 34. 1115. 

Widemann, Heinr., Rbr. 1500. 11. 16. 19. Testament v. 
1521. Michelsen No. 239. 

Wilber (Wilbers), Heinr., Rbr. 1572. GV. 1584. HY. 
1585-87. 

Wilcken, Claus Heinr., aus Reval, Rbr. 16^^97, starb 
17^04. 

Wilcken, Joacbim Nicol,, aus Estland, Aelt. d. gr. G,, 
Rbr. 17^^81 bis 1786. 

*Wilcken, Jobann Andreas, Rbr. 17f|27, GV. 1741.42, 
Bm. 17f43, starb 17^44. 

Wiler (Wilern, Wielern), Nicol. von, Aeltermann i 
gr. G., Rbr. 16t\73. GV. 16f84 bis 1686. HV. 1687—89. Kommt 
1691 zuletzt vor. 

* Willebrand (Wilbrand), Fried r., aus Mecklenburg, 
Dr. der Recbte, Syndicus 16f31, zugleicb Bm. 16^^35, dankte 
1640 ab und zog nach Rostock. 

*Willen, Jobst Heinr. 'von, aus Reval, Offidal, NgS. 
17iV10, Rbr. 17t\24, Bm. 17^27, zugleich Syndicus 17|28, Präs. 
1730. 31. 34. 35. 38. 39. 41. 42. Starb 17j^42. 

Wiltfanek , s. Russenberg. 



141 



Winckelmann^ Berent, Rhr. 1584—91. 

Winter, Job., Rhr. 1551. GV. 1567. Wurde 1561 Namens 
er Stadt nach Mitau gesandt, dem Ordensmeister Gotthard 
etiler den Eid aufzukündigen. R u s s o w 's Chronik S. 64. 
[enning's Chronik S. 237. 

Wistinghansen , Christian, aus Reval, Aelt. d. gr. G., 
hr. 17^42, Kämmerer 1746—62, Bm. 17^62, starb 17}^66. 

Wistinghausen, Daniel, aus Lübeck, Rhr, 16|f54, starb 
669. 

Wistinghansen, Joh. Christian, Aelt. d. gr. G., Rhr. 
7iV79 bis 1780. 

Witt, Peter Heinr. von, geb. zu Reval 17^80, Aelt. d. 
e.G., Rhr. 18^^2-1^5 ^^' 18^25, Pr. 1828. 32. 36. 39. Starb 

* Witte, Ben ed., Official, WgS. 17^^37. NgS. 17f42. 
athssecr. 17^^43. Rhr. 173^45. GV. 1758—60. HV, 1761. 62. 
tarb 17V62. 

*Witte, Christian, NgS. um 1704, starb 1710. 

Witte, Diedr. L, Rhr. 16^*^81. GV. 1691. HV. 1692-95. 
ämmerer 1693. 698. Er besass das Gut Wredenhagen. Pau- 
ker, Landgüter I, 86. 

Witte, Diedr. IL, aus Reval, Aelt. d. gr. G., Rhr. 17^8, 
:arb 17|62. 

* Witte, Georg, aus Reval, Assessor des Burggerichts, Rhr. 
6i\60. GV. 1667 — 69. HV. 1670-72. Bm. 16^^75. Präs. 
677. Starb 1678. 

Witte, Gerhardus L, Bürger 1349. Rhr. 1353. 55. 57. 
B59. 61. 63. 65. 67. ÜB. No. 923, 17. 19. 21. 23. 25. 27. 29. 
1. 935, 220. 980, 18. 

Witte, Gert. IL, Rhr. 1384. 85. 87. 89—96. Bm. 1397 bis 
123. War 1428 todt. Machte viele Reisen in Angelegenheiten 
är Stadt. ÜB. No. 1254. 73. 330. 40. 409. 48. 51. 59. 72. 503. 



142 



1545. 51. 53. 614. 56. 720. 41. 74. 852. 05Ö. .68^. -9«. ;3028.39. 61 
2350. 2427. 86. 534. 674. 2924. 25. 97. 3107. R. 1427 u. «< 1856 

Witte, Gert lil., Ehr. 1500. 502. 14. 

Witte, Ger lach, Rhr. 1482-37. 44. 

Witte (Albus), Joh. L, Rhr. 1334. 35. 41. 43. 45—50. ÜB. 
No. 843. 82. 84. 923, 2. 3. 5. 7. 9. 10. 12, 14. 985, 197. BOO. 221. 

Witte, Job. II, Aeltermann d. gr* G., Rhr. 17^10. GV. 
17^10. HV. 1715 — 17, Käiamerer 1730. Bm. i7ffL Präs. 
1723. 27. Starb 17^29. 

Witte, Jürgen, m& Be?^, Adt. d. .gr- G., Bkt. 17^29, 
Kämmerer 1740, starb 17^55. 

Witte, Paul, Rhr. 1539. 42. 46. 50. War 1563 todt. 

Wittekop, Hans, Rhx, 1506. 

Wolde (de Sylva), Herm. vali dem, Rhr. 1333. 35. ÜB. 
No. 923, 1. 3. 927. 

Woltershnsen, Joh., Rhr. 1410. Bm. 1411. 14. 15. ÜB. 

No. 1551. 843. 81. 965. 72. 

Wulff, Henr., Rhr. 1365-^70. ÜB. No. 928, 29. 81. 32. 
1044. 2895, R. 1266. 

Wydinekssen, Hans, Rhr. 1414. 

Wyse, Th., Rhr. 1333. 35. ÜB. No. 928, 1. 8. 924, 4 

Y. 

Tlne^ Goscalcus uter, Rhr. 1354. 56. 58. ÜB. No. 923, 

18. 20. 22. 

Z. 

Zanders (Sanders), Cord, Rhr. 1405. 16—20. ÜB. No. 
1655. 77. 2115. 282. 303. 3104. 6—10. R. 1409. 

Zimmermann (Tymmermann), Goschalk, Rhr. 1435.43. 
War 1451 verstorben. 

Zimmermann, Herrn., Rhr. 1581. Kämmerer 1587— 1601. 



143 



Erster Anhang. 

Rigisclie I^athslinie, 



Erster Abschnitt. 

Einsetzung und älteste Verfassung des Bigisehen 

Käthes. 

Die Geschichte des Bigischen Rathes hat vor der des Beval^ 
hen den wesentlichen Vorzug, dass man sie bis in die ersten 
ifänge hinauf verfolgen, die Zeit der Mneetsung des Rathes 
smlich genau bestimmen und die Namen w^igst^is einiger 
iner allerersten Glieder angeben kann. Das Verdienst, die 
ihin zielenden Kaohweise gegeben zu haben , gebührt Riga's 
ärgermeister H. J. Böthführ')» d^i wir „Die Rigische 
ithslinie vom Jahre 1226 bis auf die gegenwärtige Zeit. Riga 
«7. 8." verdanken. Nach Böthführ's Forschungen fällt die 
nsetzung des Bigischen Bathes in die zweite Hälfte des März 
ler in den April des Jahres 1226. Bis dahin finden wir die 
adt durch einei^ Voigt, oder durch einen Syndicus vertreten. 



^) Der Bath der Stadt Biga. Ein Beitrag zur Yerfassungsgeschichte 
* Stadt. (Sonderabdmck aus den Bigischen Stadtblättem). Biga 1855. 8. 
fgl. auch E. Winkelmann in den Mittheill. aus der Livl. Geschichte 
.XL S. 334 fgg. 



144 



Bereits in einer Urkunde des Bischofs Albert von Riga von 
Jahre 1209*) erscheint unter den Zeugen: „Fhilix^pus, advocatui 
de Biga, cum suis dvibus", und es ist ohne Zweifel derselbe, dei 
einfach unter dem Namen „Filippus^^ als Zeuge in der Urkunde 
desselben Bischofs vom J. 1211') wiederkehrt, welche sicherlich 
zunächst Riga im Auge hat und als das älteste Privilegium 
dieser Stadt betrachtet werden kann^). Sein Nachfolger war 
der in des Bischofs Albert Urkunde vom Juli 1224*) als Zeuge 
an der Spitze der dves aufgeführte „advocatm Luder us" Die 
nächste urkundlich als Vertreter der Stadt auftretende Pereon 
ist der Syndicus Albert, welcher in dreien Urkunden des 
Legaten, Bischofs Wilhelm von Modena, vom December 1225 
und vom 16. März 1226, als im Namen der Stadt handelnd ein- 
geführt wird®). Sehr bald darauf erfolgte die Einsetzung des 
Rigischen Rathes, und es ist kaum zweifelhaft, dass der Syn- 
dicus Albert und der wenig später, namentlich in den Jahren 
1229, 32 u. 34, in Urkunden erscheinende „Älberim, advocatus^^l 
eine und dieselbe Person ist, dass also jener Syndicus, der in 
den Jahren 1225 und 26 die Rechte der Stadt so erfolgreich 
wahrnahm, bei der Einsetzung des Rathes als advocatus oder 
Voigt an die Spitze desselben gesetzt wurde. Nächst ihm wurden 
Diedrich von Berewich und Johann von Horehusen 
als bereits bei der Gründung des Rathes ernannte Glieder 
selben bezeichnet*). 



») Livl. ÜB. No. 15. 

») Das. No. 20. 

*) S. darüber meine Beiträge zur Kunde der Livländ. Bechtsquelleo 
S. 51 Anm. 150 , und meine Einleitung in die Livl. Kechtsgeschichte §. ^7* 

») ÜB. No. 61. 

•) ÜB. No. 75. 76. 79. 

') Das. No. 101. 114. 134. 

») ürk. V. J. 1232, das. No. 114. 



115 



Dies ist aber auch fast Alles, was wir über die Gründung 
lies Ratlies wissen. Wir erfahren nur noch gelegentlich, dass 
der Rath aus zwölf Gliedern , cowmles, auch rathnmnni^) genannt, 
bestand'*); ob der Voigt in dieser Zahl mit inbegriffen ist, wird 
nicht angegeben. Nur daraus, dass die Namen der meisten 
Consuln eine Reihe von Jahren, als in dieser Eigenschaft stehend, 
immer wieder erscheinen, können wir schliessen, dass ihr Amt 
m lebenslängliches war''). Ob aber die cotisides beständig im 
Rathe sassen, oder, nach dem Vorbilde anderer Städte Nord- 
(lentschlands , insbesondere Hamburgs und Lübecks , sich in einen 
sitzenden, neuen oder jungen, und einen nicht sitzenden oder 
alten Rath theilten , darüber fi^hlt es wiederum an jeder directen 
Nachricht. Für die letztere Alternative dürfte indess der Um- 
stand sprechen, dass, während — wie oben gezeigt — im J. 
1231 die Zahl der Rathsglieder auf zwölf angegeben wird , in den 
Jahren 1231 und 32 urkundlich eine weit grössere Zahl mit ihren 
Namen bezeichneter Consuln auftritt: nach den Angaben in 
Böthfiihr's Rigischer Rathslinie waren ihrer im Jahre 1231 acht- 
zehn, im Jahre 1232 gar vierundzwanzig'*), also gerade das 
Doppelte jener — s. v. v. — Normalzahl. Der dagegen ge- 
machte Einwand, dass dieselben Namen von Rathmännern in 
unmittelbar auf einander folgenden Jahren urkundlich auftreten'*)^ 



») S. z. B. die Urkunde vom J. 1231 im ÜB. No. 105. 

*•) ürk. des Bischofs Nicolaus von Riga vom 9. August 1231 (ÜB. 

^0. 109) : ^ Praefatum — heneficium duodecim confiules nomine 

»P*i?« ciritatis (Rigav) receperunt eU.'^ 

") Indirect wird dies durch die in der Anm 10 angeführte Urkunde 
^^^stäÜgt, wo es weiterhin heisst: ,,Si autem ex his d%Mdecim quis morte 
^^^ qnocunque alio modo a consäio civitatis cesserO, successor ipsius 
""^'"^ homagium facere — — ienebitur." Bei nicht lebenslänglicher Amts- 
'l^er der constdes hätten die gesperrt gedruckten Worte anders gelautet. 

*') S. übrigens unten Anm. 19. 

*>) Böthführ, der Rath der Stadt Riga S. 5, scheint aus diesem 
^^nde entgegengesetzter Meinung zu sein. 

Bonge, Die KerAler RathtUnie. 10 



146 



ist nicht stichhaltig , theils weil die Glieder des alten Raths ja 
immerfort als Rathsglieder angesehen , von der Theilnahme an 
den Sitzungen zwar befreit, dessenungeachtet aber in Angelegen- 
heiten der Stadt verwendet wurden"), theils weil es möglich 
ist, dass in Riga der alte und neue Rath nicht, wie in Reval, 
sich jährlich ablöste, sondern, wie in Hamburg und Lübeck, 
jedes Rathsglied zwei Jahre hintereinander im Rathe sitzen 
musste, und erst jedes dritte Jahr „frei vom Rathe'', d.i. von 
den Rathssessionen , war. 

Leider enthalten die beiden ältesten Recensionen des indigenen 
Rigischen Stadtrechts — aus dem zweiten und dritten Viertheil 
des dreizehnten Jahrhunderts — über diesen Gegenstand auch 
nicht einmal einen Fingerzeig. Erst das ums Jahr 1280'*) in 
Riga (als Subsidiarrecht) recipirte Hamburger Stadtrecht vom 
J. 1270 enthält eine Bestimmung über die Rathswahl*«), welche 
aber wahrscheinlich nicht practisch wurde. Denn wir findeu sie 
in dem nicht lange darauf, ums J. 1290, umgearbeiteten (sog. 
Oelrichs'schen) Stadtrecht Riga's wesentlich verändert , und zwar 
vermuthlich auf Grundlage der Verfassung des Rathes, wie 
sie bis dahin bestanden hatte. Es heisst nämlich in der dem 
Stadtrecht vorangestellten Wahlordnung: 

De raaty de geseten Jievet des im^esj de schal kesen dm 
rat, de dai andere iar sitten schal, und scJioln se benoincn 
des sunnedages vor sante Michaeies duge, to der bursprake 
qpenbare, und der scöln wesen XIL Und des negeslcn 



**) S. überhaupt oben S. 24 fgg. 

»*) S. hierüber die Rigischen Stadtbl. v. J. 1855 No. 45 S. 3tX), u^ 
Inland v. J. 1855 Sp. 740. Das Rigische Schuldbuch , herauagegebdH 
von Hildebrand S. XI. 

*®) Sie lautet im Wesentlichen nachstehend: „C/p sufUe Peters dag^r 
als men den rad käset, so sal men kesen sestene; dersulven twei czv&^f* 
wesen, de er in dem rade nicht gewesen hebben; ttn de sestene sdiolen uV ^^ 
iiih 7iemen tit dcmc rade, de fie kurrv in den rad etc." 



147 



vriddges na deme meneden so sccd de mene raat uppe 
dat htis hörnen, beide, olt und iunJc, de gan und stan 
mögen etc.'^ 

Bis dahin ist der Sinn ganz deutlich"): es wird dadurch 
vollkommen die obep aufgestellte Ansicht bestätigt, dass man 
auch in Riga für jene Zeit den sitzenden von dem nicht sitzenden 
Rathe zu unterscheiden hat, und dass der „alte 'und junge" 
zasanunengenommen den „gemeinen (d. i. gesammten) Rath" 
I)ildeten. Dass man aber auch sonst auf die frühere heimische 
Verfassung Rücksicht nahm, beweist nicht nur die Abänderung 
des Wahltages, sondern insbesondere auch die Herabsetzung der 
nach Hamburgischem Stadtrecht zu wählenden sechszehn Glieder 
auf zwölf **). Die auf jene Worte noch folgenden Bestimmungen 



^^J Dunkel ist nur der Ausdruck „menede^^, der auch anderweitig in 
einheimischen Urkunden vorkommt und eine Festzeit im Herbste zu be- 
zeichnen scheint. So heisst es in der Rigischen Bursprake vom J. 1384 
(ÜB. No. 1213) Art. 47 : „ Vortmer so bud de rad, welch man hruüach hebten 
'ichdl, de en schal nene samelinge edder trecke maken to der brud, efte de 
hmd to deme brudegame, eer dem lasten mendeJ* So lautet eine Willkür 
des Revaler Rathes vom 29. September 1390 (ÜB. No. 1772) : „De rad wart 
^ gantzliken eens, dat de scholre nenen convivium holden ne scholen tu 
den meenden, und oh tu sommere up dem velde,*^ In dem Rigischen Käm- 
Daereibuch finden wir im J. 1405 imter den Ausgaben verzeichnet: „XI fert, 
^ninus VII art. vor de hoste to den m enden up der hoden.** Hr. Dr. 
Lübben in Oldenburg hält — wohl mit Recht — das Wort menede für 
eine Abkürzung für „meinewehey meindwehey mentwehe, septimana communis" ^ 
Worunter die mit dem Sonntag nach Michaelis anhebende Woche ver- 
standen wurde. (Gefallige Mittheilung des Hm. Leonh. Napiersky in 
Aschaffenburg). 

") Von dieser Ausführung weicht Böthführ S. 8 fg. in mehrfacher 
Beziehung ab, indem er an der practischen Anwendung der ersten dieser 
Wahlordnungen zweifelt, weil in ihr das Wesentlichste des Hamburger 
Statuts beibehalten und dadurch die ursprüngliche Ordnung der Besetzung 
les Rathes beseitigt sei, weil ferner sich sonst keine Andeutungen über 
inen jährlichen Wechsel des Rathes finden, weil endlich so bald darauf 
ine andere Wahlordnung festgesetzt worden sei. Was zunächst den letzten 
linwand betrifft, so haben Wir freilich zur Bemessung des Zeitraums 

10* 



148 



sind in mehrfacher Beziehung ebenso dunkel, wie die im Harn- 
burfi^ischon Vorbild , haben jedoch für unsem Zweck kein 
Intorosso. Für diesen wollen wir hier nur noch schliesslich 
bomerkon , dass die oben besprochene Wahlordnung auch nicht 
von gar langer Dauer war. Denn in dem Originalcodex, welcher 
sio enthält, finden wir auf dem gegenüberstehenden Blatte, in 
Sohriftzügon , welche höchst wahrscheinlich noch dem vierzehnten 
Jalirhundert angehören, eine neue Wahlordnung , deren Neuerung 
in dorn Satze gipfelt: 

„Sr» iniwiir ilr nu\it drs endracMich wert, dat se nie 
itif^Wwc/f itr\NYM um! seten triflrw, de saL men qpenbwr 
noiHf'ii mid küiidißn^ ran der loreti des negesten sondages 
i\H* i^$dr Michfie. Und des negesteii fridages na den 

l>arn;u^h wini alsi> die Rathswahl nicht jahrlich vorge- 
uon\n\ou. soiulern nur dann« wenn der Rath sich darüber 
oiui^^jt : da;^ kann wohl uichtsi anderes bedeuten, als: sobald das 
l^^nlUrtni^is dajtu vorhaiHien ist, namentlich also zur Ersetzung 
f>rUHli^tor 8itJtt\ /war ist in dem Folgenden auch noch von 
don^ ..iMAfr, heinit t-it w*«? twm^^ die Rede, allein unter den 



•WiÄx^hf^n %l«^r t^TSi^r^ «XKi nwiwa Wjüik«\3bni3>|r tfmcn andern Maassstab, 
äI* ^^^^u »^tf^^Oxv^h «Äjak^iior« *»«- SAtsäew? I>a» die erste in das Ende 
^tvn >h>^i*-«^h>\t^« JlAkr^xiisl*'?*!' ^r<i>*>5t- »« «t^*«crittem; vcm der a weiten 
^\w\wi U.NiXf*iKr <(S. :i^' *»^^V«jä5 «a, oa» s» ^wairsckeinlich noch im 
Mi^V»«^h^t^^>x ,^a>>r>iÄ**k^Tr* foir»i;^in mh, «cyiaal abo nidit einmal die 
M>^^U^^hV<^;1 >^tn^t VisftT^j^^ii^Try: i» fixfr*iiiiieB Jaliiiumdert ans. 
S^M^W^ n>x>^ x>x tW Y%;ik) ^^:i^^ ^^er^^acbisc^ Kff$ciiBafS2)f , die ein ganzes, ja 
«1^^^*< «>ÄV ,^^>^ WW^ AÄ>irXx:ti^n uuvrciaiöfln «a Slatnt gestanden, 
>^v»^< ^N\>A>^<^>N>>i ^v>Ä'^'via«wii :j»^Ä * v^söMt föne fesEEiBiMa^ , dorch weldie 
iW^ \>>XiM)^^v >>^ lN^!!f¥i,'vji>fc'5r^r^ ^x>(r)rrj«r«s!iUk*ML I^o]]i^»lL« al^^indert ist, und 
•>M^>^ ,NÄ\^>^hAV iVA A'^üV'iWÄSi *3fc ^ Äfef iVÄumi:* beanesveges an deren 
HrV^^)f*^'«>^ . ^Vf«^>fe 4*5!^ ^ ?i^ftj*rc vi*« «iXL naän&^er, xieDeidit zwei- 
v^n<vN> \\.sN)^>is^s ^W "^^4^);^«$^ «iK-^ Ä l^%!S ^ffitfmwtfi« i« oben im Texte 



51 



149 



Jungen" sind hier offenbar nur die „zur Ergänzung" Gewählten 
zu verstehen. Somit hatte, wahrscheinlich noch vor Ablauf des 
vierzehnten Jahrhunderts, in Riga der jährlich oder alle zwei 
Jahre wechselnde Rath dem beständigen Rathe Platz gemacht. 

Wegen der weiteren Entwickelung der Rigischen Rathsver- 
fassung erlaube ich mir, einfach auf Böthführ's quellemässige 
und gründliche. Darstellung zu verweisen. 



Zweiter Abschnitt. 
Kritische Einleitung in die älteste Rigische Rathslinie. 

Wie ich bei der Geschichte der Rigischen Rathsverfassung 
mich auf die älteste Zeit beschränkt habe, so beabsichtige ich 
auch in Beziehung auf die Rathslinie nicht weiter zu gehen, 
als mir authentische Quellen Stoff' zu Berichtigungen und Er- 
gänzungen der mit so grossem Fleiss und so vieler Gründlichkeit 
ausgeführten Arbeit Böthführ's bieten. Der terminus ad quem 
ist der Anfang des Jahres 1423, bis zu welchem mein Liv-, Est- 
und Curländisches Urkundenbuch in seinen sechs Bänden reicht. 
Meine Hauptausstellung besteht hauptsächlich darin, dass in 
die älteste Rathslinie nicht wenige Namen aufgenommen sind, 
welche , meines Erachtens , nicht dahin gehören. Da diese meine 
Ansicht jedoch in verschiedenen Zeiträumen — wohl richtiger je 
nach Verschiedenheit der der Rathslinie zum Grunde liegenden 
Quellen — verschieden begründet werden muss, so muss ich die 
nachstehende Untersuchung in mehrere Abschnitte zerlegen. Die 
Gesammtergebnisse sollen sodann schliesslich in einer vollstän- 
digen, bis zum Jahre 1423 reichenden Rathslinie zusammen- 
gestellt werden. 



i 



148 



sind in mehrfacher Beziehung ebenso dunkel, wie die im Ham- 
burgischen Vorbild, haben jedoch für unsern Zweck kein 
Interesse. Für diesen wollen wir hier nur noch schliesslich 
bemerken, dass die oben besprochene Wahlordnung auch nicht 
von gar langer Dauer war. Denn in dem Originalcodex, welcher 
sie enthält, finden wir auf dem gegenüberstehenden Blatte, in 
Schriftzügen , welche höchst wahrscheinlich noch dem vierzehnten 
Jahrhundert angehören, eine neue Wahlordnung , deren Neuerung 
in dem Satze gipfelt: 

,jSo wanne de raedt des endrachtich wert, dat se nie 
raedtlvde kesen und seien willen , de scd men openbar 
nomen und kündigen van der loven des negesten sondages 
vor sunte Michele. Und des negestmi fridages na den 
meenden etc," 

Darnach wird also die Rathswahl nicht jährlich vorge- 
nommen, sondern nur dann, wenn der Rath sich darüber 
einigt : das kann wohl nichts anderes bedeuten , als : sobald das 
Bedürfniss dazu vorhanden ist, namentlich also zur Ersetzung 
erledigter Sitze. Zwar ist in dem Folgenden auch noch von 
dem j^raedt, beide ölt und iungW die Rede, allein unter den 



zwischen der ersten und zweiten Wahlordnung keinen andern Maassstab, 
als den ziemlich unsichern der Schriftzüge. Dass die erste in das Ende 
des dreizehnten Jahrhunderts gehört, ist unbestritten; von der zweiten 
nimmt Böthfiihr (S. 9) selbst an, dass sie „wahrscheinlich noch im 
vierzehnten Jahrhundert" formulirt ist, schliesst also nicht einmal die 
Möglichkeit ihrer Entstehung im fünfzehnten Jahrhundert aus. 
Sollte nun in der That eine organische Bestimmung, die ein ganzes, ja 
selbst nur ein halbes Jahrhundert unverändert im Statut gestanden, 
nicht practisch gewesen sein? Obenein eine Bestimmung, durch welAe 
die Quelle, in keinesweges unwesentlichen Punkten, abgeändert ist, und 
zwar offenbar im Anschluss an die alte Ordnung, keinesweges zu deren 
Beseitigung; denn dass in frühester Zeit ein jährlicher, vielleicht zwei- 
jähriger Wechsel des Käthes auch in Kiga stattfand, ist oben im Texte 
wenigstens sehr wahrscheinlich gemacht worden. 



149 



„Jungen" sind hier offenbar nur die „zur Ergänzung" Gewählten 
zu verstehen. Somit hatte , wahrscheinlich noch vor Ablauf des 
vierzehnten Jahrhunderts, in Riga der jährlich oder alle zwei 
Jahre wechselnde Rath dem beständigen Rathe Platz gemacht. 

Wegen der weiteren Entwickelung der Rigischen Rathsver- 
fassung erlaube ich mir, einfach auf Böthführ's quellemässige 
und gründliche Darstellung zu verweisen. 



Zweiter Abschnitt. 
Kritische Einleitung in die älteste Rigische Rathslinie. 

Wie ich bei der Geschichte der Rigischen Rathsverfassung 
mich auf die älteste Zeit beschränkt habe, so beabsichtige ich 
auch in Beziehung auf die Rathslinie nicht weiter zu gehen, 
als mir authentische Quellen Stoff* zu Berichtigungen und Er- 
gänzungen der mit so grossem Fleiss und so vieler Gründlichkeit 
ausgeführten Arbeit Böthführ's bieten. Der terminus ad quem 
ist der Anfang des Jahres 1423 , bis zu welchem mein Liv-, Est- 
und Curländisches Urkundenbuch in seinen sechs Bänden reicht. 
Meine Hauptausstellung besteht hauptsächlich darin, dass in 
die älteste Rathslinie nicht wenige Namen aufgenommen sind. 
Welche , meines Erachtens , nicht dahin gehören. Da diese meine 
Ansicht jedoch in verschiedenen Zeiträumen — wohl richtiger je 
aach Verschiedenheit der der Rathslinie zum Grunde liegenden 
Quellen — verschieden begründet werden muss, so muss ich die 
lachstehende Untersuchung in mehrere Abschnitte zerlegen. Die 
jesammtergebnisse sollen sodann schliesslich in einer voUstän- 
ligen, bis zum Jahre 1423 reichenden Rathslinie zusammen- 
gestellt werden. 



150 



Erster Abeclmitt. 
Bis zum Jahre 1386. 

Für diesen Zeitraum bieten 

1) einige erst in den sechsten Band des ürkundenlmches 
aufgenommene Urkunden aus dem dreizehnten Jahrhundert, 
namentlich aus den Jahren 1245, 55 und 56 (ÜB. No. 3015. 
3026 und 27) einen Nachtrag von neun, bis dahin unbekannt 
gewesenen Namen RigischerRathsglieder: Reymarus, Albertus 
Hoyo. Helmoldus. Herm. Brewe, Hinr. van Duding- 
Werder, Robrach van der Nienstat, Conradus, advocc^, 
Hildebrandus und Gerb, de Brilo. 

2) Demnächst verdienen ohne Zweifel auch die vor Ein- 
setzung des Rathes, als dessen Vorgänger in der Vertretung der 
Stadt, auti retenden Vögte und Syndicus, zumal ihre Aemter 
s)>äter in dem Rath aufgingen, an die Spitze der Rathslinie 
gestellt zu werden. Dag^en finde ich 

3) Bodenken, die von Bötjituhr unter No. 19 — 22 und 24 
bis 27 verzeichneten Namen in die Rathslinie aufzunehmen '•). 
Sie finden sich in der Urkunde des Rigischen Rathes über die 
Stadtmark vom J. 1^232 (ÜB. No. 114). Im Eingange derselben 

^*) Es ist nur nicht entgangen , dass durch den Ansschluss von acht 
iVrsonen aiis der Rathslinie die oben S. 145 von mir angenommene 
KxisteuÄ von *2l Gliedern des gesammten Rathes nnd die daraus gezogenen 
Foljyorunvren illusorisch erscheinen könnten. Allein einestheils bleiben aach 
imoh dieser Ausschliessung noch immer 16 unbestrittene Glieder nach, und 
drtun können ja immer noch andere existirt haben, deren Namen uns nichi 
Äufbolmlten sind. Möglich auch , dass — wie in Hamburg und Lübeck — 
die l\Aths)rliedcr Kvrei Jahre hinter einander im Rathe sassen, jährlich nnr 
»eoh?« ÄUstinU«M\ und durch ebensoviel neue ersetzt wurden , dann würde die 
(lf^BUinn\U!%hl des äUou und neuen Käthes in Allem 18 betragen haben, also 
m»»*iido dio /m\\\ » die wir im J, lÄ^l namentlich au%efu]irt finden , und der 
nioh iMioh dio den Jahrt^s l:i^^:^, nadi Anssdiluas jener acht, nähert 



151 



führen sich als deren Aussteller ein: „Ä(lbertus), advocatus, TIi. 
de Beremch, Jo. de Horehusen, ceterique constdes Bigenses, eo 
tempore, quo veneräbilis pater, dominus Wilhelmus, Mutmensis 
episcopits etc., in Biga permansü, constitidi/^ Am Schlüsse heisst 
es: „Praesentibus Alberto EJvtinordinc, Hermanno Nogete, Ludolpho 
Trcmtigamj Wernhero & socero suo Wichgero, Begenbodotie, Gode- 
frido iuxta portam, Bemha/rdo de Monasterio , Hermanno VunJcen 
& Benihardo, genero sico, Ärnoldo de Sar^t, Wolderico, Thiderico 
(k Wenda & fratre suo Uaroldo, Meinolpho, Bernhardo Alba, 
Helmwico Nauta, Si frido, Frederico de Lubilce, Thiderico Longo, 
atque aliis qtmm pluribus. Datum etc." Wenn man , wie Böth- 
führ a. .a. 0. thut, alle am Schluss der Urkunde dergestalt 
genannten 20 Personen — deren keiner das Prädicat cotisul bei- 
gelegt wird — dennoch als Rathsglieder ansehen will, so müsste 
man — auf Grund der Schluss worte : „et alii quam plures", an- 
nehmen, dass mit ihnen das Verzeichniss der Rathsglieder noch 
lange nicht erschöpft sei, dass also der Rath (fügen wir noch 
die drei im Eingange genannten hinzu) mindestens aus dreissig 
und einigen Gliedern bestanden habe: und das darf man doch 
sicherlich nicht ! Eben daher aber muss man einen Theil der 
am Schluss aufgeführten Namen als nicht zum Rathe gehörig 
voraussetzen. Finden wir doch in einer das Jahr vorher, 1231, 
ausgestellten Urkunde des Rigischen Rathes (ÜB. No. 110), ausser 
den als solche ausdrücklich bezeichneten zwölf consules, auch 
noch drei „mercatores" als Zeugen genannt, wiederum mit dem 
Zusätze: „^ aiii quam pliires", der hier ganz unverfänglich ist. 
Die Frage endlich, welche von jenen zwanzig Personen aus der 
Rathslinie auszuschliessen sind, lässt sich wohl am richtigsten 
dahin beantworten : diejenigen , welche anderweitig — d. i. ausser 
in dieser Urkunde — nirgends als consules auftreten*®), und 



20) Ueber einen andern Ausscliliessungsgmnd später. 



152 



dies sind: Regenbodo, God. iuxta portam, Bernhard, 
Vunkens Schwiegersohn, Harold, Meinolph, Bernh. Al- 
bus, Herrn. Nauta und Sifrid**). Wenn nun auch der 
angegebene Ausschliessungsgrund kein unfehlbarer ist, so wird 
man die Rathsangehörigkeit der genannten Personen zum min- 
desten als eine höchst zweifelhafte bezeichnen dürfen. Eigentlich 
müsste man aus demselben Grunde auch noch den Ludolphus 
Transtigam") ausschliessen, weil auch sein Name hier zuerst 
auftritt. Er ist aber höchst wahrscheinlich identisch mit dem 
in Urkunden von den Jahren 1245, 55, 56 und 58 (jüB. No. 
318. 3015. 26. 27) genannten consul Ludolphtis (ohne Bei- 
namen), und wird daher, wenn er im J. 1232 nicht schon 
Rathmann war (was wegen der dritten Stelle, die er in der 
Urkunde einnimmt, wahrscheinlich ist), es nicht viel später 
geworden sein. 

4) Endlich ist hier noch zu bemerken, dass der Rathmann 
Wernerm oder Wernherm bei Böthführ irrthümlich unter den 
Nummern G und 28, also doppelt, aufgeführt wird, an letzterer 
Stella überdies als socer Wicligeri. Letzteres ist ein Versehen, 
denn in der Urkunde No. 114 heisst es: y, Praesentilms — - 
Wernero & socero suo Wichgero.''' Mithin war Wichgertis socer 
Werneri, Wernerus dagegen gener Wichgeri, 



*^) Auffallend bleibt es freilich, dass ihre Namen nicht am Schlüsse, 
hinter denen der notorischen Rathsglieder, vielmehr zum Theil zwischen 
diesen stehen. Allein ein blosser Formfehler, der dem Schreiber zur Last 
fallen mag, berechtigt nicht, Unwahrscheinliches vorauszusetzen. 

") Böthführ nennt ihn (No. 23) L. Trans Bigam; die von mir 
gegebene Lesart stützt sich auf die Autorität von J. C. Brotze (SyUoge 
diploniatum) & C. E. Napiersky (Monum. Liv. ant. IV, CXLIX). 



153 



Zweiter Zeitraum. 
Tom Jahre 1286 bis 1362. 

Dieser Zeitraum umfasst die domini des Schuldbuches der 
Stadt Riga, über welche schon Mancherlei, aber noch nichts 
ilrschöpfendes , gesagt worden ist*'). Es dürfte sich daher 
ohnen, die bezüglichen Fragen genauer und schärfer ins Auge 
u fassen, die Grundsätze, welche dabei leiten müssen, festzu- 
teilen, und den durch dieselben ermittelten Maassstab an jeden 
inzelnen der im Schuldbuch vorkommenden domini anzulegen**). 
)abei sind übrigens ohne Weiteres diejenigen domini ganz unbe- 
chtet zu lassen, welche durch eine gleichzeitige anderweite 
•ezeichnung, namentlich als Ritter oder Geistliche, entschieden 
icht zum Rathe gehören. 

Es dürfte dem angegebenen Zwecke am entsprechendsten 
3in, zuerst die Momente zusammenzustellen, welche die An- 
ahme, dass ein dominus wirklich Rathsglied war, bestätigen 
1er doch bestärken und unterstützen, und sodann diejenigen 
»Igen zu lassen, welche Zweifel an der Rathsangehörigkeit der 
it dem Prädicat dominus versehenen Individuen erregen. 

I. Zu den Bestätigungsgründen sind zu rechnen: 

1) vor Allem der Nachweis, dass der betreffende dominus 
anderen Urkunden oder in Chroniken als Rathsglied aus- 

ücklich bezeichnet wird; 

2) dass er im Schuldbuch als Vertreter der Stadt oder des 
ithes, als in deren Namen handelnd, auftritt, wie dies mit 



2^) S. über die Litteratur dieser Frage oben S. 2 Anm. 3. 

**) Dies wird erst jetzt, wo das Schuldbuch vollständig gedruckt 
d mit sehr sorgföltig gearbeitetem Personenregister versehen vorliegt, 
•glich. 



154 



mehreren Namen in No. 233 und 1884 — 1909 des Schuldbuches 
der Fall ist»). 

II. Die Bestärkungs- und Unterstützungsgründe, welche di( 
Rathsangehörigkeit wenigstens in hohem Grade wahrscheinlicl 
machen, sind bereits von Böthführ**) so gründlich und um 
fassend zusammengestellt worden, dass ich mich füglich darau 
beschränken kann, die wichtigsten derselben, so weit ich 8i( 
jinzuerkennen vermag, kurz anzudeuten. Dahin gehört, wenn 

1) einem dominus ein eigenes Folio im Schuldbuch ange- 
wiesen ist. Weniger Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass aucL 
der Genosse desselben Folio zu den Gliedern des Rathes gehört; 
in der Regel wird man aber auch dieses annehmen können. 

2) wenn ein dominus als Immobiliarbesitzer in der Stadt 
angeführt oder doch seine dauernde Ansässigkeit in derselben 
aus den Inscriptionen ersichtlich wird. 

3) wenn ein Individuum mehreremal constant, und ohne 
Ausnahme, dominus genannt wird. Dadurch sind selbstverständ- 
lich diejenigen nicht ausgeschlossen, welche im Jahre 1286, dem 
der Einrichtung des Schuldbuches, so wie von dem Jahre 1315 
an , wo die Inscriptionen überhaupt seltener werden, nur ein ein- 
zigesmal vorkommen. Für diese ist mindestens die Möglichkeit 
ihrer Rathsangehörigkeit anzunehmen , falls nicht besondere Zwei- 
ielsgründe ihnen entgegenstehen. Ebensowenig schadet es, wenir 
ein Individuum Anfangs nicht, später aber ununterbrochen das 
Prädicat dominus führt; denn aus jenem anfänglichen Mangel 
folgt nur, dass es damals noch nicht dem Rathe angehörte, 
l^^erner finden wir auch nicht selten, dass eine Person in einff 
Inscription dominus genannt wird, in mehreren unmittelbar 



^^) S. auch unten in der alphabetischen Aufzählung die Bubrik ,,Bi- 
chard Sassendorp." 

2«) Die Rigische RathsHnie S. 24 fgg. 



155 



darauf folgenden Inscriptionen aber diesen Titel nicht erhält*'). 
Hier wird die Weglassnng wohl nur der Bequemlichkeit des 
Schreibers beizumessen sein, daher die Annahme der Rathsange- 
hörigkeit nicht beeinträchtigen dürfen. Auf gleiche Weise sind 
wohl auch die Fälle zu beurtheilen, wo ein Individuum, welches 
früher constant dominus genannt wurde, das letztemal, namentlich 
auch wo es als verstorben aufgeführt wird, des Prädicats er- 
mangelt. 

4) Ob ein donümis öfter als Gläubiger, denn als Schuldner 
auftritt**), oder in der einen oder der anderen dieser Eigen- 
schaften ausschliesslich erscheint, dürfte für unsern Zweck im 
Allgemeinen nichts entscheiden**). Wohl aber kann die Raths- 
angehörigkeit desselben dadurch unterstützt werden, wenn er 
vorzugsweise Geschäfte von grösserem Umfange betreibt, insbe- 
sondere als Darlehnsgläubiger mit bedeutenderen, namentlich 
runden Summen sich darstellt***). Denn es darf gewiss voraus- 
gesetzt werden, dass der Rath sich bemüht hat, Männer an sich 
zu ziehen, welche durch Reichthum und ausgedehnte Geschäfts- 
verbindungen zu besonderem Ansehen gelangt waren. 

III. Schreiten wir nunmehr zu den Zweifelsgründen, so ist 
vor Allem 

1) hervorzuheben, dass sehr häufig Personen -- der Zeit 
nach — abwechselnd bald mit, bald ohne den Titel dominus im 



*') Der gewöhnlichere Fall der Art ist, wo ein dominus als Schuldner 
aufgeführt wird: „Dominus Cajus tenetur Sempronio etc.'', worauf dann un- 
mittelbar folgt: „Idem Cajus tenetur etcJ^ Fehlt solchen Wiederholungen 
ier ^ame ganz, heisst es also bloss: „Idem tenetur/* so ist das Weglassen 
les „dominus** ohnehin gerechtfertigt. 

*®) In der Regel treten übrigens die domini viel häufiger als Gläu- 
biger auf, seltener als Schuldner. 

^®) Interessant sind die bereits von Hildebrand S. LXXV hervor- 
j^ehobenen Beispiele des Glückswechsels der Rathmänner Conrad von Moren 
md Albert Winmann. 

»0) S. Hildebrand S. XXH. Vergl. auch Böthführ S. 25 fg. 



156 



Schuldbuche auftreten''). In der Regel wird hier sehr vid 
auf die grössere oder geringere Genauigkeit und Zuverlässigkeit 
der Schreiber ankommen, deren der Herausgeber des Schuld- 
buches, Hildebrand, nicht weniger als sechszehn unterscheidet, 
und von denen die meisten nur kurze Zeit — ein bis drei Jahre 
— fungirten; von den zehn älteren**) versah nur einer, der 
zweite, sein Amt etwa sieben Jahre, von 1287—94. Eine Prü- 
fung der Zuverlässigkeit der einzelnen Schreiber ist aber, wenn 
überhaupt möglich , jedenfalls überaus schwierig und würde docli 
kaum zu einem sichern Eesultate führen. Dass aber ein Raths- 
schreiber, selbst wenn er Neuling ist, einem Rathsgliede den 
diesem gebührenden Titel vorenthalten habe"), ist wohl nicht 
vorauszusetzen, daher der von Zeit zu Zeit auftretende Mangel 
des Titels gerechten Zweifel an der Rathmannenwürde erweckt, 
ja selbst die Möglichkeit ausschliesst, wenn nicht besondere 
Gründe zur Annahme des Gegentheils bewegen : namentlich Falle 
der Art , wie sie oben unter No. 3 der Bestärkungsgründe ange- 
geben sind**). Auf diesen Combinationen beruhen auch die 
nächstfolgenden Momente (2—4). 

'^) Manchmal mögen es übrigens auch Namensvettern sem, obschon 
in solchen Fällen gewöhnlich ein unterscheidendes senior und iunior oder 
dergl. dem Namen hinzugefügt wird. S. übrigens in der alphabetischen 
Aufzählung die Artikel Hinricus de Calmariaf Joh. Copman, Waltems Boggf- 

") Die sechs jüngsten (11 — 16), vom J. 1310 an, kommen kaum in 
Betracht , da von ihnen nur wenige Inscriptionen herrühren , so vom vier- 
zehnten nur 16 , vom fünfzehnten 6 , vom sechszehnten 3 , und dies im 
Laufe von mehr als zwanzig Jahren: 1332 — 52. 

**) Dennoch kommt selbst dieser Fall vor in No. 1501, wo Giseler 
and Walter Winmann erst ohne das Prädicat domintm verzeichnet sind und 
gleich darauf, noch in derselben Inscription , domini genannt werden. Auch 
auf dem Folio des dümim^ Svederus de Monasterio kommt dessen Name 
einigemal (No. 1786 und 87. 1879) ohne das Prädicat vor. Und zwar sind 
es verschiedene Schreiber (der zweite , vierte und zehnte) , welche diesen 
Verstoss begehen. 

'*) Vergl. noch, was oben S. 2 Anm. 3 über diesen Gegenstand in 
Beziehung auf Reval gesagt ist. 



157 



2) Ein Name, welcher überhaupt nur ein einzigesmal im 
khuldbuch (und zwar weder bei Eröffnung, noch gegen den 
Jchluss desselben) mit dem Prädicat doniimis versehen ist, kann 
*inem Rathsgliede angehören, viel Wahrscheinlichkeit dafür ist 
n solchem Falle nicht vorhanden. 

3) Individuen, welche zwar (ifters im Schuldbuch auftreten, 
jedoch nur das erstemal mit dem Prädicat, später immer ohne 
flasselbe, dürften aus der Rathslinie auszuschliessen sein; min- 
destens ist ihre Hingehörigkeit sehr zweifelhaft. 

4) Wenn der Titel dominus in einer grösseren Zahl von 
Inscriptionen nur ein oder zweimal fehlt, so dürfte dadurch 
wenigstens die Möglichkeit der Rathsangehörigkeit nicht beein- 
trächtigt werden; man könnte den Fehler der Nachlässigkeit des 
Schreibers zuschieben. 

5) Wenn das eingetragene Geschäft auf einen besondem 
Stand, z. B. den eines Geistlichen hindeutet**), so ist der Titel 
domnus für die Rathshermwürde nicht entscheidend, die Sache 
zweifelhaft. 

6) Bereits in meinem Urkundenbuche *•) habe ich die Ver- 
muthung ausgesprochen, dass in dem Schuldbuche auch die Ver- 
wandten der Rathsglieder domini genannt würden"). Zu dieser 
Vermuthung wurde ich veranlasst durch die Rücksicht auf den 
in vielen Norddeutschen Städten der Zeit festgehaltenen Grund- 
satz, dass nahe Verwandte, namentlich Brüder, nicht gleich- 
zeitig im Rathe sitzen durften **). Nun werden aber im Schuld- 



»») S. z. B. in der alphabetischen Aufzählung die Rubrik: „Gerhardtis 

»•) Bd. m. Reg. S. 68. 

'^) Dieser Ansicht widerspricht Böthführ a. a. 0. 

»•) S. oben S. 21. 



158 



buch mehrmals zwei Brüder .gleichzeitig als domini aufgeführt"): 
wollte man sie daher beide für Rathsglieder halten, so müsste 
darin ein Verstoss gegen jenen Grundsatz gefunden werden, der 
doch wohl nicht zu vermuthen ist. Es darf indess nicht unbe- 
merkt bleiben, dass die Geltung dieses Grundsatzes in Riga 
nicht feststeht, ja dass die daselbst recipirt gewesene Recension 
des Hamburgischen Rechts vom J. 1270 ihn nicht aufstellt, er 
sich vielmehr erst in einer etwas jüngeren Recension desselben 
Rechts, vom J. 1292, ausdrücklich ausgesprochen findet. Und 
selbst hier wird nur bestimmt , dass (mit Rücksicht auf den 
wechselnden Rath) Brüder nicht „to ener tidt bi malcJcander" auch 
nicht „ane middel na malckander,^^ in den Rath gezogen werden 
sollen; dass also Brüder zwar gleichzeitig zum Rathe über- 
haupt gehören, jedoch nicht zusammen und nicht unmittelbar 
nach einander Mitglieder des sitzenden (neuen) Rathes sein 
dürfen*®). Will man also von diesem Zweifelsgrunde im Allge- 
gemeinen auch absehen , so ist es doch nicht undenkbar , dass 
ein Rathssclireiber , aus allerdings übel angebrachter Devotion 
gegen seinen Vorgesetzten, auch einmal einem Verwandten des- 
selben ein ihm nicht zukommendes Ehrenprädicat beigelegt hat. 
Aus verwandten Gründen ist 

7) der Umstand, dass der Zuname eines dommas einer 
bekannten , im Rigischen Rathe öfters vertretenen Patricierfamiüe 
angehört, an sich nicht entscheidend, obwohl er unter üm- 



^") Dahin gehören Heinrich und Johann von Beveren , Hermann und 
Johann Pape, Albert und Richard Wynman, Heinrich und Ludwig von 
Mythovia, welche ausdrücklich als Brüderpaare bezeichnet werden, und 
denen man \delleicht auch noch Hermann und Johann Copman, Johann 
und Volmar Dovinch, Johann und Sweder von Münster, Arnold und Lu- 
dolph Longus,. Andreas und Gerhard Magnus, Helmold und Herbord Panrus 
hinzugesellen kann. 

*o) S. Lappenberg, Hamburg. Rechtsalterthümer S. XXXVÜI, und 
Frensdorff, die Stadt- und Gerichtsverfassung Lübeck's S. 100 Anm. 3. 



I 



159 



ständen umgekehrt sogar einen Unterstützungsgrund abgeben 
kann*»). Der Name einer notorischen Familie des Landadels 
aber ist vollends geeignet, Zweifel zu erregen, zumal wenn ein 
auch im Vornamen übereinstimmender Zeitgenosse als bischöf- 
licher oder Ordensvasall , namentlich als Ritter, urkundlich nach- 
gewiesen werden kann**). 

8) Dass domini, von denen sich nachweisen lässt, dass sie 
dem Rathe einer andern Stadt angehören *■') , aus der Rigischen 
Rathslinie auszuschliessen sind, ist selbstverständlich. 

9) Wenn zwei oder mehr Namen durch et mit einander 
verbunden sind (wodurch sie als Gesellschafter sich kundgeben) 
und nur vor dem ersten das Wort dominus in der einfachen 
Zahl steht , so sollte als selbstverständlich anzunehmen sein , dass 
dieses Wort sich bloss auf den erstgenannten bezieht , nicht auch 
auf den zweiten und bezw. dritten; und dies ist auch in der 
Regel der Fall**). Dennoch fehlt es nicht an Ausnahmen, in- 
dem wir mehrmals den Singular dominus finden, obgleich auch 
der zweite und dritte Gesellschafter zur selben Zeit notorisch 
im Rathe sassen**). In diesen Fällen ist der Singular dominus 
offenbar nur einem Versehen der Schreiber beizumessen, welche 
Qiitunter, statt domini, resp. dominis, voranzusetzen*«), das da- 
Sintis oder domino vor jedem einzelnen Namen wiederholen*'), 
in den gedachten Ausnahmefällen aber diese Wiederholung aus 
Tüchtigkeit unterlassen haben. Solche Inscriptionen , in denen 



*^) S. z. B. in der alphabetischen Aufzählung die Artikel Beveren, 
)8enbrußfge und Sassendorp. 

**) S. ebendas. die Artikel Alenpois, Alexander, Bolen, Rosen, Thoys. 

*^) S. ebendas. Bruno von Warendorp u. vergl. Vrowin von Gothland. 

") S. z. B. das Schuldbuch Xo. 426. 27. 745. 48. 1080. 1115. 1515. 
544. 81. 766 u. a. 

*») Das. No. 1136. 1202. 1866. 

*•) Wie dies z. B. das. No. 113. 1143. 1254. 1566 geschiebt. 

*') S. das. No. 212. 451. 488. 1027. 1191. 1899. 



160 



Gesellschafter auftreten , sind daher mit besonderer Vorsicht zu 
prüfen, namentlich auch noch in einer anderen Beziehung. Es 
kommt nämlicli nicht selten vor, dass der erste Gesellschafter 
nur mit seinem Vornamen, der zweite dagegen mit Vor- und 
Zunamen verzeichnet ist, was leicht zu der Annahme veranlassen 
kann, dass der Beiname des zweiten auch dem ersten zukommt. 
Dennoch ist dies nicht immer der Fall. Vollkommen gerecht- 
fertigt ist diese Annahme nur dann , wenn entweder der Familien- 
name selbst in der Mehrzahl angegeben ist**), oder der erste 
Name ein besonders häufig vorkommender ist, z. B. Johann: 
denn zu dessen Unterscheidung von seinen vielen Namensvettern 
darf sein Zuname nicht fortgelassen werden, ohne unheilvolle 
Verwechselungen zu veranlassen *•). Wenn ihm daher der Zu- 
name nicht unmittelbar folgt , so muss derselbe mit dem seines 
nachfolgenden Genossenschafters identisch sein*^). Ande^^ ver- 
hält es sich mit minder gewöhnlichen oder gar nur selten vor- 
kommenden Vornamen: denn die Sitte, Personen, selbst höherer 
Stände, in der Regel nur beim Taufnamen zu nennen, war zu 
jener Zeit so herrschend, dass sich von nicht wenigen oft ge- 
nannten Rathsgliedem in Riga , wie in Reval , seltener in Dorpat 
nur der — ungewöhnliche — Vor- oder Taufname, nicht auci 
der Zuname, erhalten hat*'). Ist aber zwischen den beiden 
Namen noch ein Wort eingeschaltet, ist namentlich das Wort 
domintis jedem der Namen vorgesetzt *^) , dann ist es unbedingt 



*8) Dies findet sich öfters , z. B. No. 96. 373. 1501. 1629. 

*•) S. überhaupt mein Urkundenbuch Bd. II. Vorrede S. VI fg. 

*o) S. z. B. das Schuldbuch No. 411. 516. 593 u. a. 

•^) Dahin gehören beispielsweise für Eiga: WoldericuSy Helmoldus, 
Bertrammus, Hüdeboldus, Mauritius, Wikboldus, für Reval: Alphodus, 
Constantinus, Engelbertus, für Dorpat: Gotmarus u. s. w. 

") Z. B. im Schuldbuch No. 488 und 1899. 



161 



mrichtig, den Zunamen des zweiten Gesellschafters auch dem 
ersten beizulegen*^). 

Auf Grundlage der vorstehenden Erwägungen wird man für 
lie domini des Schuldbuches fünf verschiedene Kategorien an- 
lehmen können, je nachdem ihre Rathsangehörigkeit 
I. vollkommen begründet, oder 

IL sehr wahrscheinlich, oder 

III. nur möglich, oder 

IV. Zweifeln unterworfen oder endlich 
V. entschieden zu verwerfen ist. 

Die nächste Aufgabe ist demnach, bei jedem einzelnen 
Imirncs (auch bei denjenigen, die irrthümlich dafür gehalten 
iverden) zu prüfen, in welche dieser Kategorieen er zu stellen 
st. Es soll dabei die alphabetische Ordnung, als die Übersicht- 
ich: te, befolgt, und am Schlüsse jedes Artikels durch eine 
Komische Zahl (I — V) die Kategorie, welcher der dominm dar- 
lach angehört, bezeichnet werden. Die Aufgabe ist übrigens 
veder eine leichte, noch das Resultat derselben ein ganz sicheres, 
veil sich zwischen der zweiten, dritten und vierten Kategorie 
^eine scharfen Gränzen ziehen lassen, diese vielmehr, je nach dem 
erschiedenen Grade der Wahrscheinlichkeit, der Möglichkeit 
der des Zweifels, immer schwankend bleiben werden. 

Vorher wird es aber nicht überflüssig sein zu bemerken, 
ass auch die Angabe der Jahre, in welchen die einzelnen Per- 
)nen auftreten, nicht vollkommen genau sein kann, weil 
) bei den meisten Inscriptionen nicht das Datum der Ein- 
wägung, sondern das der Erfüllung angegeben ist, die aber in 
ör Regel nur um einige Monate, selten um ein Jahr oder gar 
tehr, von einander diflferiren ^*) , und 2) bei nicht wenigen 



*^) S. in der alphabetischen Aufzählung die Artikel Bertrammus und 
iselerus. 

") S. darüber Hildebrand S. XYIU. 

Bange, Die Bevaler Bathslinie. 11 



162 



Inscriptionen, besonders aus dem vierzehnten Jahrhundert, jede 
Zeitangabe fehlt. Für diese letztern Fälle bleibt nur übrig, auf 
den Schreiber Rücksicht zu nehmen , von welchem die Inscription 
hen-ührt. Aber auch hier ist eine scharfe Gränzziehung nicht 
möglich, theils aus dem ersten der oben genannten Gründe, 
theils wegen der lückenhaften Zeitangaben vom J. 1303 an, wo 
der siebeute Schreiber eintritt , so dass man sich damit begnügen 
muss, die Zeit ihrer Wirksamkeit nur annähernd zu bestimmen"). 
Dies vorausgeschickt, ist, mit Zugrundelegung der der Hilde- 
brand'schen Ausgabe des Schuldbuchs angeschlossenen Tabelle 
der sechszehn Schreiber, jedem derselben nachstehende ungefähre 
Dauer seiner amtlichen Wirksamkeit beizulegen: 

dem ersten Schreiber das Jahr 1236 bis Anfang 1287, 

dem zweiten von 1287 bis 1294, 

dem dritten von 1294 bis 1296, 

dem vierten von 1296 und 97, 

dem fünften von 1297 bis 1301, 

dem sechsten von 1301 bis 1303, 

dem siebenten von 1303 bis 1304, und zum zweitenmal in 
den Jahren 1305 und 1306, zwischen dem neunten und zehnten, 

dem achten von 1304 bis 1305, 

dem neunten 1305, 

dem zehnten von 1306 bis 1307, 

dem elften von 1307 bis 1310, 

dem zwölften von 1310 bis 1314, 

dem dreizehnten von 1314 bis 1332, 

dem vierzehnten von 1332 bis 1336, 

dem fünfzehnten von 1337 bis 1339 und 

dem sechszehnten von 1342 bis 1352. 



55 



) Vergl. ebendas. S. XIX. 



163 



Alphabetisches Verzeichniss der domini. 

Advocati, s. Thidericus Advocati, unten No. 106. 

1. Alenpoys (Alempois), Lambertus, findet sich nur zwei- 
mal (No. 954 und 56) aufgeführt: beidemal als domimcs, vom 
zehnten Schreiber, also 1306 oder 1307, und von einer unbe- 
kannten Hand, beidemal als Gläubiger desselben Schuldners, 
das erstemal für verkaufte Pferde. Ein Lambert Alempois 
erscheint vor dem J. 1350 mit seinen Brüdern Gerhard und 
Otto, als Vasall des Erzbischofs von Riga (ÜB. Reg. 1062). 
Auch im Schuldbuch (No. 1634) finden wir im J. 1315 einen 
Gerhard Alempois, als Gläubiger eines Russen an Wachs. Zwar 
sehen wir öfters auch einen Johann Alempois in den Jahren 
1288 — 96, zuweilen als Compagnon eines Rigischen Bürgers, 
Geldgeschäfte, m*eist als Gläubiger, machen. Dessen ungeachtet 
berechtigen die zuerst angeführten Umstände, an der Raths- 
angehörigkeit des Lambert Alenpois zu zweifeln. IV. 

2. Alexander. Er selbst tritt nicht auf, sondern sein 
Sohn- Johannes in No. 717. 720. 1733, bei den Jahren 1288 
^d 1294. Dieser Johannes erscheint als erzbischöflich Rigischer 
Vasall im J. 1288 (ÜB. No. 524) , und als ebensolcher der Vater 
im J. 1277 (ÜB. No. 449); dieser ist also entschieden aus der 
Rigischen Rathslinie zu streichen**). V. 

8. Anglia, Gerhardus de, 1291. 93. 302. 305 dominus; 
1302 giebt ihm derselbe Schreiber, der ihm 1305 den Titel zu- 
^heilt, denselben nicht. Daraus, dass er, mit einer Ausnahme 



") S. auch Hildebrand S. XXXIII Anm. 1 und S. 50 Anm. 3, 
^0 zugleich die Vermuthung aufgestellt wird , dass er identisch sei mit dem 
^exander de Thoreyda in No. 1700 des Schuldbuches, welcher als Bruder 
^8 domirma Anä/reas de Borpato, miles, bezeichnet wird. 



164 



— wo er einem Russischen Kürschner T'/i Ferding auf Hypothek 
creditirt — nur Lieferungen an Wachs, und zwar je ein Schiffs- 
pfund , ausbedingt , dürfte geschlossen werden , dass er ein Geist- 
licher war, und aus diesem Grunde das Prädicat dominus 
führte. Seine Rathsverwandtschaft ist jedenfalls zweifelhaft. IV. 

4. Areten, Henricus, nur einmal im J. 1295 genannt, 
kann möglicher Weise Rathsglied gewesen sein. III. 

5. Arnesberg, Hermannus de, im J. 1328 ohne dominus, 
1345 domimts und Grundeigenthümer. III. 

6. Arnesberg, Johannes de, 1292. 94. 99. 301—303, von 
vier verschiedenen Schreibern als dominus bezeichnet , nur einmal 
(No. 1585), im J. 1297, von einem fünften Schreiber nicht. 
Sehr wahrscheinlich Rathsglied. IL 

7. Berinchusen, Hermannus de, creditirt im J. 1286 
1 w^. MögUch. IIL 

8. Berste, Gerbertus, creditirt 1287 3V4 ^. Mög- 
Uch*'). m. 

Bertespape. Im Urkundenbuch HL Reg. S. 68 und bei 
Böthführ No. 121 unrichtig gelesen für Lettespape. S. diesen 
unten No. 54. 

9. Bertrammus"), nur einmal (No. 488) im J. 1287, in 
Gemeinschaft mit dem dominus Gerhardus de Rostok , als Gläu- 



") Der im Jahre 1352 (ÜB. No. 944, betreffend den Ankauf eines 
Hauses in Eiga von Seiten der Galandsbrüderschaft) vorkommende „Herr 
Gerbert Berse" ist wohl nicht, wie Hildebrand S. 36 Anm. 2 meint, 
Bigischer Eathmann gewesen, so wenig wie einer der übrigen in der 
Urkunde verzeichneten „Herren", welche vielmehr ohne Zweifel zur Gesell- 
schaft der Calandsbrüder gehörten. Denn sie bezeugen, dass, nachdem 
der Bath sein Siegel an die Urkunde gehangeii, sie die ihrigen beigefogti 
Bathsglieder pflegten aber nicht die von dem Bathe ausgefertigten Urkunden 
mit ihren Siegeln zu versehen. 

*s) Hildebrand S. 124 und 144 nennt ihn ohne Grund Berkaim/^ 
de BostoJc; aus der Zusammenstellung in der Inscription: „domino J^' 



biger einer Wachslieferung, vorkommend. Seine Rathsangehörig- 
keit ist nicht unmöglich. Auch Gerhard v. R. kommt nur 
dieses einemal vor. Beide haben noch ein gegenseitiges dunkeles 
Salzgeschäft. HI. 

10. Beveren, Henricus de, Bruder des Nachfolgenden, 
wird in den Jahren 1291. 92. 94. 97. 300. 3. 5 constant domintis 
genannt, erscheint fast nur als Gläubiger, giebt auf ein bis drei 
Jahre Credit. Seine Mitgliedschaft im Rathe ist unter diesen 
Verhältnissen um so wahrscheinlicher, als die Familie in dieser 
Zeit viermal im Rigischen Rathe vertreten ist, auch in Reval 

m 

nnd Dorpat im Rathe angetrofifen wird. IL 

11. Beveren, Johannes I. de, Bruder des Vorigen, tritt 
sehr oft auf und zwar in den Jahren 1286—89. 91. 97. 1300. 
1301 und 303 als dominus, dagegen öfters, in den Jahren 1287 
bis 1289, 1300 und 305 ohne dominus, von denselben Schreibern, 
die ihm den dominus geben. Contrahirt, oft in Gemeinschaft mit 
seinem Bruder Heinrich, bedeutende Darlehnsgeschäfte , und über- 
nimmt 1288 ansehnliche Lieferungen nach Wisby. Diese Ver- 
hältnisse und sein häufiges Vorkommen als dominus sprechen 
dafür, dass er Rathsglied war und dass unter dem ohne dominus 
Genannten wahrscheinlich ein Namensvetter zu verstehen ist. II. 
Jedenfalls ist von ihm zu unterscheiden: 

12. Beveren, Johannes II. de, welcher in den Jahren 
1315 und 1336 als dominus vorkommt (No. 974 und 1270) und 
den Hildebrand mit dem Vorigen identificirt. Richtiger trennt 
Böthfiihr (No. 42 und 153) beide von einander, lässt jedoch Jo- 
iiannee I. noch im J. 1315 leben. Da dieser aber zwischen 
1287 und 1303 so oft auftritt, so dürfte die Pause bis zum J. 



tmmmo S domino Gerharde de Rostok^ darf eine solche Folgerung nicht 
gesogen werden. S. oben S. 160 fg. 



166 



1315 zu auffallend, dieses Jahr also mit mehr Wahrscheinlichkeit 
auf Johannes IL zu beziehen sein. IL 

13. Beveren, Timmo de, 1288. 98 — 300 constant als 
dominus und Gläubiger. Sehr wahrscheinlich. II. 

14. Born, Herbordus, im J. 1307 ohne dominus, seit 
1309 bis 1314 stets dominus, IL 

15. Born (Boren, Bornes), Hinricus, 1309—14. 17.27, 

stets ohne dominus. In No. 1631 v. J. 1314: „ tenäur 

domino Herbordo Born & Hinrico^^, worunter wahrscheinlich unser 
Born zu verstehen. Im J. 1330 im ÜB. No. 741 erscheint „Herr 
Hinrik Bornes" als Rigisches Rathsglied, und im Schuldbuch 
No. 120 beim J. 1339: „relida domini Hinrici BornisJ^ Er 
war also zwischen 1327 und 1 330 in den Rath gewählt und Yor 
1339 verstorben. I. 

16. B remis, Jacobus de, überreicht zwischen 1306 und 
1309 (No. 1899) dem Erzbischof Friedrich von Riga, Namens 
des Rathes , 34 m^ Lüb. Pf. I. 

17. Bur sehe gar, Ludeke, kommt nur zweimal vor: 1286 
ohne dominus als Schuldner und 1287 als dominus und Gläubiger. 
Möglich. III. 

18. Caesar, Johannes, No. 961, ums J. 1310, ohne do- 
minus als Schuldner und Grundeigenthümer vorkommend, ist 
vielleicht identisch mit dem Joh. Caesar, welcher Ende des drei- 
zehnten Jahrhunderts zwischen Pleskau und Nowgorod beraubt 
wurde (ÜB. No. 2770), so wie mit dem Rigischen Rathmann 
Johannes Keyser, im U[B. No. 2809 v. J. 1338. I. 

19. Calmaria, Hinricus I. de, tritt 1286 und 91 dreimal 
als dominus auf. Dass er — wie Böthführ No. 43 und Hilde- 
brand S. 38 Anm. 2 annehmen — identisch sei mit dem in den 
Jahren 1323 und 26 urkundlich als Rigisches Rathsglied fest- 
stehenden Namensvetter (ÜB. No. 691 und 3075)» ist sehr fraglich? 



167 



a zwischen ihnen, in den Jahren 1302 und 1307 (Schuldbuch 
lO. 441 und 949) ein Hinricus de Calmaria ohne dominus vor- 
ommt, auch eine ungewöhnlich lange Dienstdauer von mehr 
Is 40 Jahren vorausgesetzt werden müsste. Demnach sind zwei 
lathsglieder des Namens zu unterscheiden, und der erste in die 
ahre 1286 — 91, (IL)? der andere dagegen, als: 

20. Calmaria, Hinricus IL de, in die Jahre 1323 — 26 
u setzen. I. 

21. Campsor, Goscalcus, kommt in den Jahren 1286. 92. 
.293. 97 und 303 achtmal ohne dominus vor; nur einmal im 
L 1304 (No. 913) findet sich verzeichnet: „Detmaru^, domini 
j. Campsoris gener^\ während andere dreimale (No. 915. 916 und 
194) in den Jahren 1304 und 1305 derselbe Detmarus als 
ßotscalci Campsoris gener '^, ohne vorgesetztes „domini", ver- 
eichnet ist. Offenbar hat also das „dominus" in No. 913 nicht 
lie gewöhnliche Bedeutung, soll vielleicht eben nur die schwie- 
;enäterliche Würde bezeichnen. Daher ist G. Campsor unbe- 
lenklich aus der Zahl der ßigischen Kathsglieder zu streichen, 
umal gegen ihn auch sein Gewerbe spricht^'). V. 

22. Cerdo, Christianus (prope Dunam), wird beim Jahre 
286 (No. 46 — 49) vom ersten Schreiber dominus genannt; in 
er unmittelbar darauf folgenden vom zweiten Schreiber her- 
ührenden (No. 1650) fehlt das Prädicat, und ebenso in noch 
rei von demselben Schreiber eingetragenen Inscriptionen aus 
en Jahren 1289—91. Dass Cerdo nicht sein erblicher Familien- 
name war, sondern sein Gewerbe als Gerber bezeichnete, hat 
ildebrand*®) mehr als wahrscheinlich gemacht. Gründe genug, 
n aus der Rathslinie zu entfernen. V. 



*•) Vergl. Hildebrand S. XXXIV Anm. 
•0) A. a. 0. S. XXXIV Anm. u. S. XXXVIU. 



168 



23. Christinae, Arnoldus. Dessen Schuld von I4V2 wiJC 
an Alb. Winmaim ist vom ersten Schreiber im J. 1286 zweimal 
in No. 2 und 1683 (unter Litt. A und fol. Wynman) eingetragen 
und zwar wird er hier dominus genannt. Dagegen rühren vom 
zweiten Schreiber zwei Inscriptionen vom J. 1294 her, in denen 
das dominus fehlt. Seine Rathsangehörigkeit ist also mindestens 
zweifelhaft. IV. 

24. Cygnus, Hartmannuö, kommt nur einmal im J. 1289 
(No. 550) als dominus vor , war möglicher Weise Rathsglied. III. 

25. Cluverus, Johannes, in den Jahren 1293. 94. 96 und 

1301 ohne dominus, dagegen 1301. 2. und 3 dominus und meist 
Gläubiger. Von 1301—3 sehr wahrscheinlich Rathsglied. IL 

26. Colonia, Bruno de, hat im Schuldbuch ein eigenes 
Folio, welches von 1289 bis 94 reicht. Uebrigens hat er, wie 
bereits Böthführ'^) wahrscheinlich macht, bereits im J. 1286 im 
Rathe gesessen. Im J. 1295 (No. 356) begegnen wir seiner 
Wittwe. n. 

27. Copman, Hermannus. Der zweite Schreiber legt ihm 
in den Jahren 1287 und 90 den Titel dominus noch nicht bei, 
wohl aber in den Jahren 1293-95. Der fünfte nennt ihn in 
denselben Jahren — 1300 und 1301 — zweimal dominus, drei- 
mal nicht. Der sechste trägt seinen Namen im J. 1302 ohne 
dominm ein. Da sich hier Wahrscheinlichkeits- und Zweifels- 
gründe gegenüberstehen, ist es am rathsamsten, das Mittel zu 
nehmen und seine Rathsangehörigkeit für die Zeit von 1291 bis 

1302 für möglich zu erklären. III. 

28. Copman, Johannes^ wird von dem ersten und zweiten 
Schreiber von 1286 bis 94 häufig mit dem Prädicat dominus ver- 
zeichnet, nur zweimal (No. 10 und 1356) bei den Jahren 1289 



'1) Rathslinie No. 40. 



169 



and 1293 ohne dominus. Aber auch in den Jahren 1295, 96 
ind 1298, desgleichen zweimal im J. 1332 erscheint ein Joh. 
'opman ohne dominus, dagegen bereits im J. 1300 (No. 304 und 
127) die Wittwe und die Waisen (pucri) des dominum Joh. Cop- 
nann. Es sind also offenbar zwei Namensvettern zu unter- 
cheiden, von denen der eine in den Jahren 1286—94 höchst 
wahrscheinlich Rathsglied und 1300 verstorben war**). IL 

29. Crispus, Arnoldus, erscheint im J. 1290 dreimal: in 
fo. 505 als Empfänger einer Wachslieferung, in No. 615 der 
Jeldforderung eines Dritten und in No. 1336 einer Geldforderung 
ler Kirche in Smolensk. Er könnte wohl ein Geistlicher gewesen 
ein: seine Rathsangehörigkeit steht jedenfalls nicht ausser 

!weifel ««). IV. 

* 

30. Crispus, Bertoldus, kommt nur zweimal vor: 1288 
No. 333) ohne dominus und 1303 (No. 374) als dominus, Hil- 
lebrand*^) erinnert daran, dass „Herr Bertold der Gruse" im 
. 1297 Abgesandter Wisbys nach Riga war*^). Dadurch wird 
s sehr fraglich , ob er Rigischer oder nicht vielmehr Wisby'scher 
lathmann war. IV. 

31. Gruden er, Heinricus, nur einmal im J. 1289 (No. 
529) als dominus und Gläubiger für den Betrag von 20 rn^ 
enannt. Kann Rathsglied gewesen sein. III. 

32. Curo, Gotscalcus, in den Jahren 1287 — 92 wiederholt 
snannt und stets als dominus bezeichnet, war höchst wahr- 
heinlich Mitglied des Rathes. IL 



") Hildebra^d fasst im Register beide in einer Person zu- 
^men. 

")• Vergl. übrigens Hildebrand S. XXXVI , der ihn für einen 
fischen Eathmann hält. 

") S. 25 Anm. 4. 

") S. mein Archiv Bd. 11. (zweite Ausg.) S. 215. 



170 



33. Dersowe (Darsowe), Bernhardus, kommt im Jahre 
1327 (No. 210) ohne dominus vor, ist aber ohne Zweifel der- 
selbe, welcher bei Hermann von Wartberge**) als Rigischer 
Rathmann und Abgesandter an den Grossfiirsten Gedimin von 
Litthauen im Jahre 1329 erwähnt wird«'). I. 

34. Dersowe, Gerhardus de, in den Jahren 1293. 307. 
1310 constant als dominus und als Gläubiger von 24—32 n$ 
aufgeführt. Gehörte höchst wahrscheinlich dem Rathe an. II. 

35. Dersowe, Johannes, im J. 1288 (No. 1043) noch ohne 
dominus, erscheint bereits im Jahre 1291 mit dem Prädicat ver- 
sehen, desgleichen 1297 und noch im Jahre 1338 (No. 995), in 
letzterem als usufructuarischer Vormund. Seine Rathsangehörig- 
keit daher sehr wahrscheinlich. IL 

Dives, Ernestus, s. Ernestus de Monasterio, unten No. 66. 

36. Dives, Ludolphus, de Kokenhusen. In den Jahren 
1286 und 87 (No. 463. 73 und 1688) hat der erste Schreiber 
einen Johannes domini Ludolphi eingetragen, den er an andern 
Stellen (No. 477. 78. 84) einfach Johannes Ludolphi (ohne do- 
minum) nennt. Der zweite Schreiber führt ihn im J. 1288 (No. 540) 
unter dem Namen: Johannes, filius Ludolphi Divitis de Koken- 
husen, auf. Diesen letztem, den Vater, treffen wir nun zwar in 
den Jahren 1287 — 99 öfters im Schuldbuch an, jedoch niemals 
mit dem Prädicat dominum. Einmal, im J. 1293 (No. 1104) ist 
von einem „gewesenen" Grundbesitz desselben die Rede. Sonst 
erscheint er sowohl, als auch der Sohn, immer als Schuldner. 
Dem Allen zufolge dürfte ihm kein Sitz im Rathe zu vindiciren 
sein. V. 

37. Dolen, Hermannus de, erscheint in zwei Inscriptionen 
von den Jahren 1291 und 94 ohne dominus als Gläubiger. In 



") Scriptores rerum Prms. II, 64. 142. S. auch das ÜB. No. 2884. 
") Hildebrand S. 15 Anm. 3. 



171 



er letzten Inscription des Schuldbuches, No. 1909, wahrschein- 
ch ums Jahr 1330 •*), heisst es: Item camerarii presenfarunt 
rniino Hermanno de Bolen XVI ^/^ mrc, eum IUI artonihm den. 
mmero" Unmittelbar vor und nach diesen Worten ist von 
Zahlungen der Kämmerer an Fremde die Rede. Wenn man 
iberdies erwägt, dass die de Bolen in jener Zeit einem ziemlich 
iusgebreiteten Livländischen Adelsgeschlechte angehörten, so muss« 
man an der ßathsangehörigkeit dieses Hermann starken Zweifel 
hegen»»). IV. 

38. Dovinch, Johannes, bereits im J. 1287 (No. 1030) 
irom ersten Schreiber dominus genannt , erhält vom zweiten dieses 
Prädicat in den Jahren 1288 und 89 (No. 528 und 545) noch 
Qieht, sondern erst 1290; und dann noch 1291. 93. 94. 97. 98. 
Im J. 1304 (No. 908) wird seiner als eines Verstorbenen gedacht. 
Er erscheint im Ganzen häufiger als Schuldner, besonders zu 
Anfang, denn als Gläubiger. Dass er Rathsglied war, ist jeden- 
falls sehr wahrscheinlich. II. 

39. Dovinch, Volmarus, tritt in den Jahren 1291. 93. 
1295 — 98 constant als domimis auf, und fiel als Rathsherr am 
ä. Juni 1298 in der Schlacht bei Neuermühlen gegen den 
Orden'»). Noch im J. 1295 (No. 1566) hatte er von dem Ordens- 
ttieister ein Darlehn von 40 m^ empfangen. I. 

40. Eggehardus. Seiner geschieht nur einmal, im J. 
1286 (No. 4), als eines Verstorbenen Erwähnung: „Ämoldus, 
labens doniini Eggehardi relietam" Vielleicht gehört hierher 
iiich No. 1399 vom J. 1288: , Thidericus Egliardi tenetur sue 
^atri e^c." Es ist möglich, dass Eggehard vor dem J. 1286 im 
^the gesessen. III. 



w) S. ebendas. S. XX. 

*•) üebrigens darf nicht verschwiegen werden, dass in No. 233 ein 
ohannes de Dolen als civis Bigensis aufgeführt wird. 
'») S. mein Archiv a. a. Ö S. 220. 



172 



41. Elverus, in den Jahren 1286 und 87 achtmal con- 
stant als domimtSj und zwar immer als Schuldner, an Geld und 
Wachs, aufgeführt, hat wahrscheinlich dem Rathe angehört. IL 

Gerse, Gerbertus de, ist im ÜB. Reg. III, 69 und bei Böth- 
führ No. 47 unrichtig gelesen für: Bersse. S. oben No. 8. 

Gygas, Gerlacus, s. unten No. 90: Rese. 

42. Giselerus. In No. 1899 findet sich, bei Aufzählung 
der zwischen den Jahren 1306 und 1309 dem Erzbischof Friedrich 
von Riga von der Stadt gezahlten Summen, unter Anderem die 
Notiz: „deinde missi erant sibi (i. e, archiepiscopo) a domim 
Giselero et domino Johanne Langheside L magni aurei ad curiam.^ 
Mit Unrecht macht Hildebrand") aus diesem Giseler, — der 
doch durch das „et domino" von Johann Langheside deutlich 
geschieden ist , — einen domimcs Giselerus Langheside , welcher 
sonst gar nicht vorkommt. Es ist darunter vielmehr höchst 
wahrscheinlich Giseler Winmann zu verstehen (unten No. 119), 
dieser besondere * Giseler (jedenfalls nicht Langheside) aber aus t 
der Rigaer Rathslinie zu streichen. V. 

43. Gotlandia, Vrowinus de, kommt nur einmal im 
Jahre 1287 (No. 498) als Empfänger einer Lieferung von Asche 
nach Gothland vor , und dürfte daher eher für ein Mitglied des 
Wisby'schen Rathes zu halten sein. Für Riga ist er mindestens 
sehr zweifelhaft. IV. 

Helmicüs iuxta portam consulum, s. unten Radtporten No. 88. 

44. Hermannus dictm — — , findet sich nur in der 
Ueberschrift des besondern Folio des domintcs Johannes de Mo- 
nasterio, als dessen Compagnon '*). Der fehlende Zuname hat 
auf dem aus der Handschrift herausgeschnittenen gegenüber- 
stehenden Blatte gestanden. In den Inscriptionen des gedachten 



'1) A. a. 0. S. 127 und 188. 
'») Hildebrand S. 107. 



173 



lio wiederholt sich der Name nicht: eine Vergleichung der 
rschiedenen domini, welche den Vornamen Hermann führen, 
irde jedenfalls kein einigermaassen zuverlässiges Resultat er- 
ben. Ihn, wie Böthfiihr No. 50 thut, für einen dö Monasterio 
. halten, fehlt ein genügender Grund. Da übrigens das mehr- 
jdachte Folio mit dem Jahre 1286 beginnt , so muss siuch unser 
ermann, wenn überhaupt, bei diesem Jahre in die ßathslinie 
ifgenommen werden, ü. 

45. Hildeboldus (Hilleboldus) kommt in den Jahren 
286. 87. 90—92. 94. 95. 99. 301. 302 und 307 sehr häufig vor, 
«ts als dominus und als Gläubiger. Seine ßathsangehörigkeit 
t daher so gut wie ausser Zweifel. IL 

46. Hogheman, Johannes, ist achtzehnmal aufgeführt, 
ivon nur dreimal, vom ersten Schreiber (No. 468. 479. 1684) 

den Jahren 1286 und 87 als domimcs, dagegen schon 1286 
m ersten Schreiber, und 1288—91. 97 und 98, vom zweiten 
itten und vierten, immer ohne domimcs, und stets als Schuldner. 

dürfte danach wohl sehr fraglich sein, ob er je im Rathe 
sessen. IV. 

47. Hogheman, Sifridus, erscheint 1289—97, und einmal 
ch 1302 (No. 94) ohne domiims, ausserdem aber von 1300 biö 
05 wiederholt als dominm, und noch ums Jähr 1320 in einer 
eise, die seine Rathsangehörigkeit wohl ausser Zweifel stellt, 
mlich in No. 1866: „Item (camer arii) expenderunt ex parte 
yis Lethotmae domino Siffrido Hogheman IV^jt mrc.'^ I. 

48. Holsatus, Hinricus, zwar nur einmal (No. 451) beim 
1303 genannt, allein anderweitig als Glied des Rathes in den 

.hren 1300 — 307 constatirt. ÜB. No. 622. 2770. 3061. Reg. 
0, cb. I. 

49. Institor, Fridericus, in den Jahren 1288— 91. 93. 94. 
96 ohne domimcs, dagegen 1299 und 1300 dominus. Die gegen 



176 



60. Magnus, Gerhardus, in den Jahren 1289 — 91 constant 
als dominus und Gläubiger aufgeführt. Auch er gehört zu den 
zwischen Pleskau und Nowgorod beraubten Kaufleuten. ÜB. No. 
2770. IL 

61. Marscalcus, Gotscalcus, kommt nur einmal (No. 
1851) im J. 1294 als Schuldner vor. Vielleicht bezieht sich auf 
ihn auch No. 499 vom J. 1287 , wo ein Marscalcus ohne Vor- 
namen, aber auch ohne dominm, als Gläubiger erscheint. Es 
ist kaum wahrscheinlich , dass er im Rathe gesessen , indess auch 
nicht unmöglich. III. Dasselbe gilt von 

62. Marscalcus, Johannes , der auch nur ein einzigesmal 
(No. 1018) im J. 1338, übrigens als Erwerber eines Grundstücks, 
sich verzeichnet findet. III. 

63. Mauritius, stets dominus und fast immer Gläubiger 
in runden Summen in den Jahren 1286—92. Im J. 1295 wird 
auf ihn eine Schuld von 30 m^ , mit einjährigem Zahlungstermin, 
eingetragen (No. 1859). Für seine Mitgliedschaft im Rath spricht 
alle Wahrscheinlichkeit. II. 

64. Mythovia, Hinricus'de, von 1286—1300 ohne dominus. 
Im letztern Jahre aber schon mit dem Prädicat und ebenso in 
den Jahren 1301—5. 7. 9. 16. 17; in der Zwischenzeit fehlt es 
einmal (No. 435) im J. 1302. Er ist übrigens auch sonst als 
Rigisches Rathsglied in den Jahren 1323 und 330 mehrfach nach- 
zuweisen: ÜB. No. 693. 694. 741. 3071. I. 

65. Mythovia, Ludovicus de, von 1286 bis 89 ohne 
domimts, von 1290 bis 1307 constant dominus und Gläubiger, 
öfters von bedeutenden Werthen. Im J. 1319 (No. 380) tritt 
seine Wittwe auf. Seine Rathsangehörigkeit dürfte kaum einem 
Zweifel unterliegen. II. 

66. Monasterio, Ernestus de, kommt nur einmal (No. 
939) im J. 1306 ohne dominus vor, ist aber ohne Zweifel der- 
selbe, der im Jahre 1326 als Rigischer Rathmann im ÜB. No. 3ö75 



177 



mannt wird. In einer Urkunde vom J, 1323 (ÜB. No, 3071) 
^scheint sein Name als Rathsglied wieder, ist aber ausgestrichen 
nd Rike an die Stelle gesetzt. Daraus schliesst Hildebrand '•) 
uf die Identität beider: „es handle sich wohl nur um verschie- 
ene Namen derselben Person." Ernestus Dives kommt nämlich 
- zum Theil in derselben Verbindung — auch sonst noch als 
rlied des Rigischen Rathes vor in den Jahren 1319 (ÜB. No. 
67) und 1323 (das. No. 693), zweimal auch ganz ohne Zunamen 
Q den Jahren 1323 und 25 (das. No. 694 und 710); in dem 
rstern dieser beiden Fälle ist an der Identität mit Ernestus 
)ives im ÜB. No. 693 nicht zu zweifeln. Bis aber die Identität 
on Ernestus Dives und Ernestus de Monasterio noch bestimmter 
lachgewiesen ist, dürfte es rathsam sein, beide neben einander 
tehen zu lassen. I. 

67. Monasterio, Hermannus de, erscheint beim J. 1306 
leben Ernestus de Monasterio (No. 930) ohne domiwm. Im J. 
326 finden wir ihn im ÜB. No. 3075 als Zeugen, wieder neben 
Ernestus de Monasterio, und zwar mit dem Titel domimts. Vergl. 
luch das ÜB. No. 2803. L 

68. Monasterio, Johannes de, hat im Schuldbuch ein 
igenes Folio, in Gemeinschaft mit Hermann — — (s. oben 
^^0.44), und kommt auch sonst von 1286 bis 91 als domimts 
or"). II. 

69. Monasterio, Suederus de, hat gleichfalls ein eigenes 
''olio, und tritt von 1286 bis 1300 sehr häufig auf, immer als 
gläubiger von bedeutenden Geldbeträgen auf Jahre. Er ist ohne 



'•) A. a. 0. S. 63 Anm. 2. 

") In den Jahren 1297 und 1834 kommt im Schuldbuch No. 819 und 
^2 derselbe Name ohne dominus vor, gehört aher ohne Zweifel einer 
ttderen Person an. Hildebrand unterscheidet jedoch beide nicht von 
blander, sondern hat sie im Eigister unter einer Rubrik zusammen - 
estellt. 

Bunge, Die Beraler BathsUnie. 12 



Zweifel auch unter dem Suederus, constd Bigensis, in der Ur- 
kunde V. J. 1288 im TJB. No. 524 zu verstehen. I. 

70. Moren (Morum), Conradus de, kommt in den Jahren 
1286—303 mehr als fünfzigmal als dominus und als Gläubiger 
bedeutender, oft runder Geldsummen vor, desgleichen in der zu 
der vorhergehenden Nummer (69) erwähnten Urkunde vom J. 
1288. I. Mit ihm ist nicht zu verwechseln ein anderer Conradus 
de Moren (vielleicht sein Sohn), der in den Jahren 1288—90 
sechsmal ohne dominm aufgeführt wird, im J. 1317 (No. 293) 
mit seinen Brüdern. Dieser letztere ist wohl auch in dem ÜB. 
No. 766, a. vom Jahre 1336 gemeint. In Hildebrand's Register 
werden beide nicht von einander unterschieden. 

71. Muter (Muteri, Myter), Helmicus, 1300 und 308 ohne 
domirms. Im J. 1319 (No. 1905) wird er dominus genannt und 
von ihm angegeben, dass er — wahrscheinlich Namens des 
Käthes — dem Erzbischof Friedrich von Riga 100 kleine Gulden 
überreicht. I. 

72. Odenpe, Everhardus de, wird im J. 1289 (No. 338) 
ohne dominum als Schuldner aufgeführt. Im J. 1292 (No. 663) 
erscheint: ^^ Johannes SemigaUus, servus Everhardi de Odemp!^ 
und im Jahre 1290 derselbe „J". SemigaUus, qui fuerat servus 
domini Everhardi/' Alle drei Inscriptionen stammen von 
demselben (dem zweiten) Schreiber und sind wenig geeignet, 
die Rathsangehörigkeit des Eberhard irgend wahrscheinlich zu 
machen. IV. 

73. Odenpe, Siflfridus de. Im J. 1295 (No. 757) finden 
wir (vom dritten Schreiber) verzeichnet einen „Johannes, ßws 
(ohne dominus) Sifridi de Odenpe," und im J. 1286 (No. 1778 
vom ersten Schreiber) einen „Heinriaus, domini Sifridi ßius ^ 
Odenpe" Sonst kommt Sifrids Name nirgends vor, an seiner 
Rathsmitgliedschaft dürfte also mit Grund gezweifelt werden. IV. 



179 



74. Oldenvere (Olver, nicht Oldenum), Hermannus de, 
ist in dem Zeiträume von 1307 bis 1314 von vier verschiedenen 
Schreibern (10—13) je einmal eingetragen, das zweitemal (No. 962) 
als domimts, sonst immer ohne diesen Titel. Liegt hier ein Irr- 
thum vor, so ist derselbe eher von dem einen (elften), als von 
den drei andern, begangen, und ist es demnach sehr zweifelhaft, 
dass Oldenvere im Rathe gesessen. IV. 

75. Osenbrugge, Arnoldus de, wird nur im J. 1299 (No. 
1595) als Vater des Wemerus erwähnt und ist sonst ganz unbe- 
kannt. "Dass er Rathsglied war, ist nicht unmöglich, zumal 
der Name einer alten Norddeutschen Particierfamilie ange- 
hört. III.' 

76. Ostinchusen (Ostenhusen) , Henricus de, wird 1295 
(No. 1122) als dominm, dagegen dreimal, in den Jahren 1295, 
1300 und 305 (von verschiedenen Schreibern) ohne das Prädicat 
aufgeführt. Da er auch in einer Urkunde vom J. 1288 (ÜB. 
No. 524) als Glied des Rigischen Rathes erscheint, so mögen 
sich die ebengedachten drei Inscriptionen auf einen Namensvetter 
beziehen *"). I. 

77. Ostinchusen, Johannes de, in den Jahren 1289 bis 
1300 ohne dominus, im Jahre 1303 domimcs. Ein Johann Ostinc- 
husen erscheint im Jahre 1304 als Rigischer Bürger und Pro- 
curator der Stadt bei der Römischen Curie (ÜB. No. 619), im 
Jahre 1305 als Zeuge in einer zu Riga ausgestellten Urkunde 
(das. No. 617), ohne das Prädicat domirms, unmittelbar hinter 
den Namen zweier Rathsglieder. In den Jahren 1316, 1318 und 
ßoch 1325 scheint er in dem Streit des Ordens mit dem Erz- 
Wschof Friedrich von Riga, als erzbischöflicher Vasall, eine 



") Ob der im J. 1362 (ÜB. No. 990) als verstorben' bezeichnete 
l^ehnsbefidtzer des Ostinchusenholm in der Düna mit ihm identisch ist , wie 
flildebrand (S. 31 Anm. 3) meint, mag dahingestellt sein. 



180 



wichtige Rolle zu spielen (ÜB. No. 654, 661, 710 und 2775). 
allein nirgends wird er dominum genannt. Hiernach dürfte man 
wohl berechtigt sein, ihn aus der Rigischen Rathslinie auszu- 
schliessen. V. 

78. Ostinchusen, Volquinus de, findet sich nur einmal 
(No. 467) im J. 1286 als dominus verzeichnet, ist aber ohne 
Zweifel identisch mit dem dominus Volquinm, c&nstd Rigemk 
in einer Urkunde vom Jahre 1282 (ÜB. No. 481 , a). Weniger 
wahrscheinlich ist seine Identität mit dem „Herrn Volquin von 
Ostenhusen" in dem sog. Sühnebriefe vom J. 1330 (ÜB. No. 741). 
In Arndt 's Chronik (II, 348) wird beim J. 1302 ein Wolquin 
von Osthusen verzeichnet, welcher schon eher hierher gehört. 
Es müssten demnach zwei Personen des Namens unterschieden 
werden, deren erster in den Jahren 1282—1302, der andere um 
1330 im Rigischen Rathe sass'*). I. 

79 u. 80. Pape, fratres Hermannus und Johannes, werden 
im,J. 1352 (No. 212) als verstorben aufgeführt. Es sind ohne 
Zweifel dieselben, welche im Jahre 1338 einen bei Soest bele- 
genen Hof verkaufen (ÜB. No. 2808). In demselben Jahre finden 
wir, als Zeugen, den Johannes Pape, proconsid Rigensis (ÜB. 
No. 2809), und mit ihm ist unstreitig identisch der ßigische 
Rathmann Iwan Pap in dem ums Jahr 1340 mit Smolensk ab- 
geschlossenen Handelsvertrage (ÜB. No. 796). Johannes ist mit- 
hin gewiss, Hermann höchst wahrscheinlich auch Rathsglie^i 
gewesen »<>). I. IL 

81. Pape, Siffridus, kommt in den Jahren 1299 und 300 
ohne dominus vor, in letzterem Jahre aber führt er schon den 



'*) Böthführ unterscheidet auch zwei Rathsherrn dieses Namens 
in No. 69 und 116, vertheilt sie jedoch anders: 1) 1282—1330 und 2) 13Öi 
Hildebrand (S. 35 Anm. 1) scheint sie für identisch zu halten. 

80) S. überhaupt Hildebrand S 16 Anm. 1. 



±KJ± 



Titel uÄd ebenso zweimal im J. 1307. Für seine Rathsverwandt- 
schaft spricht alle Wahrscheinlichkeit. U. 

82. Parvus, Andreas, hcisst einmal im J. 1287 (No. 1316) 
(loml)n(s, sonst wird ihm, auch von demselben Schreiber, und 
von andern, fünfmal, in den Jahren 1287. 89. 94 und 1301 das 
Prädicat nicht gegeben. Im J. 1289 (No. 1336) empfängt er 
mit Arnold US Crispus (s. oben No. 30) eine Geldsumme für die 
Kirche in Smolensk. Die einmalige Ertheilung der Titulatur 
dürfte auf einem Irrthum beruhen , die Rathsangehörigkeit jeden- 
falls zweifelhaft sein. IV. 

83. Parvus, Helmicus, im J. 1287 zweimal dominus ge- 
nannt, creditirt Geld und Wachs. Gegen die Möglichkeit, dass 
er Rathsglied gew^esen, ist nichts einzuwenden. III. 

84. Parvus, Herbordus, erscheint auch nur zweimal als 
domiuNS, im J. 1286, übrigens als Schuldner von Wachs und 
Geld; daher auch nur Möglichkeit anzunehmen. III. 

85. Parvus, Jacobus, wird im J. 1318 (No. 981) als Vater 
eines gleichnamigen Sohnes genannt: „Jacobus, filius domini 
Jacobi Farvi" Dass er Rathsglied gewesen, ist um so weniger 
wahrscheinlich, als in den Jahren 1292 — 1307 sehr häufig ein 
nicht titulirter Jacobus Parvus vorkommt, dessen filitis in No. 
981 gemeint sein könnte**). IV. 

86. Plumbom, Johannes, in den Jahren 1297—1304 ohne 
domhmSy dagegen 1305. 307. 14 und 19 stets domimtSy auch Grund- 
eigen thümer, mithin sehr wahrscheinlich Glied des Rathes. IL 

87. Ratgeve, Johannes, erscheint im J. 1291 (No. 628) 
als dominus. Als Rigischer Rathmann fiel er am 29. Juni 1298 
in der Schlacht bei Neuermühlen. S. mein Archiv Bd. IL 
(Ausg. 2) S. 223. L 



") Vergl. Hildebrand S. 66 Anm. 1. 



182 



88. Radtporten, Helmicus , im Schuldbuch unter dem 
Namen Helmicus iuxta portam (auch domum) consulum vorkom- 
mend, hat sein eigenes Folio, und erscheint auch sonst in den 
Jahren 1288 — 304 stets als dominus. Für seine Kathsangehörig- 
keit spricht mithin die grösste Wahrscheinlichkeit. II. 

89. Radtporten, Johannes, beim J. 1323 ohne Titel auf- 
geführt, lässt sich, als Rigischer Rathmann, im J. 1330 in 
Lübeck für 308 m$ Lüb. Pf. Renten kaufen (Lübeck. ÜB. E 
No. 515) und ist auch in demselben Jahre im sog. Sühnebrief 
(ÜB. No. 741) genannt. I. 

90. Rese (Gygas), Gerlacus, erscheint im Schuldbuch unter 
dem Latinisirten Namen in den Jahren 1286 — 91 und 1307 und 
hat sein eigenes Folio. Er kommt auch sonst häufig in Urkunden 
vor, aber auch erst seit 1286 als Glied des Rigischen Rathes. 
ÜB. No. 481, a. 505. 606. 617. 622. 741. 3052. 58. 59. Reg. 
683, c. d. S. auch mein Archiv Bd. 11. (Ausg. 2) S. 218»*). I. 

91. Rese, Hinricus, im J. 1314 (No. 314) ohne Titel vor- 
kommend, erscheint, urkundlich als Rathmann im J. 1330 (IIB. 
No. 741). L 

92. Rigemunde, Johannes de, in den Jahren 1289.- 91 
bis 1293. 98 und 300 häufig vorkommend, immer dominus ge- 
nannt und meist Gläubiger. In einer Urkunde vom J. 1287 
(ÜB. No. 519) wird er noch dvis Rigensis genannt; im J. 1298 
in meinem Archiv II, 218 „Herr Johann von der Rigemunde 
Porten." II. 

93. Ripen, Willikinus de, wird im J. 1315 ohne domimis 
aufgeführt, 1339 aber dominum genannt. Sonst ganz unbekannt, 
kann er möglicher Weise Rathsglied gewesen sein. III. 



") S. überhaupt Hildebrand S. 15 Anm. 1. 



185 



103. Seyme, Lambertus, in den Jahren 1294. 96 — 98 
1304—6 häufig als dominus bezeichnet, ist auch urkundlich als 
Elgischer Rathmann in den Jahren 1305 und 307 nachzuweisen 
(ÜB. No. 617. 622. 3058). Wenn daher im Schuldbuch in den 
Jahren 1293. 95 — 97 und 1301 ein Lambertus Seymo ohne do- 
mintis vorkommt, so dürfte darunter wohl nicht unser wohl- 
begründetes Rathsglied zu verstehen sein, sondern ein Anderer, 
welcher nicht selten mit dem Zusatz „mmor" auftritt. Mit diesem 
letztem ist wohl auch der im J. 1302 im ÜB, No. 606 mit dem 
offenbar entstellten Namen „Lambertus de Scyni^' auftretende 
„eivis Bigensis^' identisch. I. 

104. Stake, Hermannus, erscheint nur einmal im J. 1287 
(No. 322) als dominus, und könnte dem Rathe angehört haben. III. 

105. Suederus prope Dunam wird von Böthführ No. 93 
mit Beziehung auf das Schuldbuch als Rathsglied aufgeführt; 
ist jedoch, wenigstens in dem Hildebrand'schen Abdruck, nicht 
aufzufinden. V. 

106. Thidemannus (Thidericus) , ßius Advocati (auch 
ohne filius), wird im Jahre 1301 von dem sechsten Schreiber 
ohne dominus verzeichnet, im J. 1302 von demselben wiederholt 
dominus genannt, desgleichen 1307 vom neunten Schreiber; da- 
gegen 1314 und 1315 vom zwölften und dreizehnten Schreiber 
nicht. Er tritt immer als Gläubiger auf. Es ist nicht unwahr- 
scheinlich, dass er von 1302 bis 1307, vielleicht bis 1315 im 
Rathe gesessen. II. 

Thidericus Wigheri, s. unten No. 122 Wigheri. 

107. Thoys, Hermannus de, der nur einmal im J. 1319 
(No. 294) als Credit gebender dominus auftritt, kann nicht wohl 
ein anderer sein, als der in den Jahren 1328 bis 1343 in Ur- 
kunden häufig genannte Estländische Vasall und Ritter des Namens 



184 



wird (ÜB. No. 481, a. 547. 2884) und im J. 1298 als Anführer 
des erzbischöflichen Heeres gegen den Orden fiel (s. mein Archiv 
II, 219 fg.). Er war ein Freund der Stadt Riga, aber kein 
Glied ihres Käthes**). V. 

Rostok, Bertrammus, s. oben No. 9 Bertrammus. 

100. Rostok, Gerhardus de, kommt nur einmal (No. 488) 
im J. 1287 in Gemeinschaft mit Bertrammus vor. Es ist nicht 
unmöglich, dass er im Rathe gesessen. III. 

101. Sassendorp, Richardus de , wird vom dritten 
Schreiber im J. 1295 (No. 1293) dominus genannt; auch der 
fünfte Schreiber fuhrt im J. 1300 (No. 1144) einen domin^ 
Richardus (ohne Zunamen) auf, der auf Sassendorp zu beziehen 
sein dürfte **) ; der sechste dagegen giebt demselben gleich dar- 
auf, im Jahre 1301 (No. 1160), das Epitheton nicht. Ausserdem 
kommt Richard Sassendorp in den Jahren 1289 (No. 217), 1299 
und 1301 (No. 1297 und 1299) ohne dominm vor. Im Jahre 
1287 finden wir unter diesem Namen einen Gesandten der Stadt 
Riga nach Wisby (ÜB. No. 3052), der unstreitig Rathmann war. 
Dass wir also ein Glied des Rigischen Rathes vor uns haben, 
dürfte um so weniger einem Zweifel unterliegen, als die Familie 
Sassendorp auch sonst im Rigischen Rathe vertreten ist; nur 
die Dauer seiner Mitgliedschaft ist, obiger Widersprüche wegen, 
nicht mit Sicherheit zu bestimmen, es sei denn, dass man unter 
dem nicht titulirten einen Namensvetter verstehen wollte. I. 

102. Seyme (Seymo, Zeymo), Johannes, ist in den Jahren 
1286 und 87 wiederholt als dominus verzeichnet; im J. 1289 
(No. 552) finden wir schon die Wittwe des Johannes Seymo, 
ohne dominus. Dessen ungeachtet ist er mit grosser Wahrschein- 
lichkeit als Rathsglied anzusehen. II. 






83) Hildebrand S. 46 Anm. 4. 
«*) Das. S. 76 Anm. 1. 



185 



103. Seyme, LamLertus, in den Jahren 1294. 96 — 98 
1304—6 häufig als dominus bezeichnet, ist auch urkundlich als 
Rigischer Rathmann in den Jahren 1305 und 307 nachzuweisen 
(ÜB. No. 617. 622. 8058). Wenn daher im Schuldbuch in den 
Jahren 1203. 95—97 und 1301 ein Lambertus Seyino ohne do- 
mimus vorkommt, so dürfte darunter wohl nicht unser wohl- 
begründetes Rathsglied zu verstehen sein, sondern ein Anderer, 
welcher nicht selten mit dem Zusatz „iunior^' auftritt. Mit diesem 
letztem ist wohl auch der im J. 1302 im ÜB No. 606 mit dem 
offenbar entstellten Namen ^.Lamhertus de Scym"' auftretende 
ryCivis Bigeyms^^ identisch. I. 

104. Stake, Hermannus, erscheint nur einmal im J. 1287 
(No. 322) als doniinus, und könnte dem Rathe angehört haben. III. 

105. Suederus prope Dunam wird von Böthführ No. 93 
mit Beziehung auf das Schuldbuch als Rathsglied aufgeführt; 
ist jedoch, wenigstens in dem Hildebrand'schen Abdruck, nichl 
aufzufinden. V. 

106. Thidemannus (Thidericus) , filius Advocati (auch 
ohne filius)^ wird im Jahre 1301 von dem sechsten Schreiber 
ohne doffiinm verzeichnet, im J. 1302 von demselben wiederholt 
dmninus genannt, desgleichen 1307 vom neunten Schreiber; da- 
gegen 1314 und 1315 vom zwölften und dreizehnten Schreiber 
nicht. Er tritt immer als Gläubiger auf. Es ist nicht unwahr- 
scheinlich, dass (r von 1302 bis 1307, vielleicht bis 1315 im 
Rathe gesessen. II. 

Thidericus Wigheri, s. unten No. 122 Wiglieri. 

107. Thoys, Hermannus de, der nur einmal im J. 1319 
(No. 294) als Credit gebender damhms auftritt, kann nicht wohl 
ein anderer sein, als der in den Jahren 1328 bis 1343 in Ur- 
kunden häufig genannte Estländische Vasall und Ritter des Namens 



186 



(ÜB. No. 734, a. 792. 813. 814. 818. 820), ist also aus derRaths- 
linie zu streichen^*). V. 

108. Toys (Toyse, Toyce, Teisne), Johannes de (auch ohne 
de), erscheint in den Jahren 1289 bis 1303 sehr häufig ohne 
domimts, in den Jahren 1303 und 304 aber wird ihm das Prä- 
dicat beigelegt: mithin war er höchst wahrscheinlich im J. 1303 
in den Rath getireten. II. 

109. Tralowe, Henricus, sehr oft in den Jahren 1289. 
1292—95. 300—305. 309 und 10, stets als dominus und Gläu- 
biger, in No. 927 auch als Grundeigenthümer aufgeführt. Eine 
Inscription vom J. 1327 (No. 990), welche den Namen ohne 
Titel als Gläubiger angiebt , ist wieder ausgestrichen und unmit- 
telbar darauf mit Johannes Tralowe als Gläubiger wiederholt. 
Uebrigens finden w^ir noch im Jahre 1329 Heinrich Tralowe als 
Sendeboten der Stadt Riga an den Grossfiirsten Gedimin von 
Litthauen, und als Führer der Litthauer auf deren bald darauf 
erfolgtem Zuge gegen den Orden®«). I. 

110. Velyn, Herbordus de, kommt nur einmal im Jahre 
1292 (No. 1092) als dominus und Gläubiger vor. Seine ßaths- 
angehörigkeit ist nicht unmöglich. III. 

111. Velyn, Johannes de, in den Jahren 1307—13 ohne 
dominus, 1313 und 14 dominum, 1317 wieder ohne Titel. Diese 
letztere Angabe (No. 979) des dreizehnten Schreibers mag wohl 
auf einem Flüchtigkeitsfehler beruhen, da derselbe Schreiber ihn 
früher (No. 970) dominus nennt, und wir ihm noch in den Jahren 
1330 und 38 in Urkunden (ÜB. No. 739. 7112 und 2809) 
Bürgermeister begegnen. I. 



") Damit einverstanden ist auch Hildebrand S. 22 Anm. 2. 

*•) Hermann von Wartberge in den Script rer. Pruss. 11,^ 
S. auch noch das ÜB. No. 966, a und 2884 , wo er übrigens irrig Johannes 
Tralowe genannt wird. 



187 



112. Vinario (de domo «vini, Winhus), Ertmanis de, 
ommt nicht weniger als 23mal, von 1292—1316, ohne domimts 
or. Nur einmal (No. 960), ums Jahr 1310, wird er dominm 
enannt, bald darauf (No. 965) wieder nicht. Im J. 1338 (No. 
381) liest man: „hereditatis lapideae, quae qtumdam domino 
Mmaro antedicto (seil, de Vinario) aMinebatJ' Bedeutet das 
guondam" so viel als „weiland"? — Jedenfalls erscheint Ertmars 
litgliedschaft im Rathe hiernach zweifelhaft. IV. 

113. Vundenguth, Ertmarus, wird von den verschie- 
ßnsten Schreibern (2—8) in den Jahren 1294 bis 1304 bald 
lit dem Prädicat doniimts versehen , bald nicht , indessen trifil 
3tzteres viel häufiger zu (20 mal), als ersteres. Noch im J. 
302 finden wir das „domimts^^ weggelassen, und schon 1296 und 
oletzt 1304 dem Namen vorgesetzt. Dies schliesst übrigens die 
löglichkeit der Rathsangehörigkeit in den Jahren 1296 bis 1304 
icht aus*'). III. 

114. Vunke (Vunco), Bernhardus, begegnet nur zweimal, 
n Jahre 1288 ohne dominus, im J. 1291 von demselben Schreiber 
minus genannt. Es ist möglich, dass er im letztem Jahre 
lathsglied gewesen. III. 

115. Warendorp, Bruno de, kommt nur einmal im Jahre 
390 vor, und ist unstreitig kein anderer, als der vieljährige 
lübecker Rathmann und Bürgermeister, von 1289 — 1341. In 
ie Rigische Rathslinie gehört er entschieden nicht ^*). V. 

116. Warendorp, Johannes de, wird in den Jahren 1306 
nd 1307 wiederholt domimcs genannt. Sonst findet man ihn 
ßreits im J. 1284, übrigens wohl noch nicht als Rathsglied, an 
nem Rechtshandel in Smolensk betheiligt (ÜB. No. 3049); als 
rthmann aber erscheint er urkundlich in den Jahren 1307, 1319 



«^ Vergl. noch Hildebrand S. 27 Anm. 8. 

»») S. ebendas. S. XXXIII Anm. 1 und S. 24 Anm. 4. 



188 



und 1830 (ÜB. No. 622. 667. 741); im Jahre 1349 wird seiner 
im ÜB. No. 895, a. als eines Verstorbenen gedacht. I. 

117. Wenda, Ludolphus de, wird von dem zweiten Schreiber 
in den Inscriptionen 45 und 51 vom J. 1294 dominus genannt, 
desgleichen in No. 1561 vom J. 1293; unmittelbar daraufhin 
No. 1562, fehlt das Prädicat; ebenso in noch sechs anderen 
Inscriptionen aus den Jahren 1291—94, und in einer Inscripti«! 
des dritten Schreibers (No. 777) vom Jahre 1296. Erwägt man 
überdies, dass unser Ludolph in No. 650 als Bruder des Ritten 
Otto von Rosen (s. oben No. 99) bezeichnet wird, so erscheint j 
seine Rathsangehörigkeit mindestens sehr zweifelhaft ••). IV. 

118. Wynman (Wyman), Albertus, hat mit seinem Bra-j 
der Richard (No. 120) ein eigenes Folio. Da er in der üebo^j 
Schrift desselben die erste Stelle einnimmt, so war er wohl der I 
ältere unter den Brüdern. Er tritt in den Jahren 1286—1:505 
auf, zuletzt in No. 106 (wo er übrigens nicht dmnmtis genannt; 
wird) mit einem ungetilgt gebliebenen Schuldposten von 100 ni^\ 
Silbers. An seiner Mitgliedschaft im Rathe dürfte übrigens 
kaum zu zweifeln sein. II. 

119. Wynman, Giselerus, erscheint fünfmal, in den Jahren' 
1306 und 307, gewöhnlich in Gemeinschaft mit Wolterus Wyn- 
man, wird aber nur einmal (No. 1202) dotnimis genannt. Hie^ 
her gehört übrigens auch der oben unter No. 42 aufgeführte i 
dominus Giselerus, und dann finden wir in einer Urkunde vom] 
J. 1307 (ÜB. No. 622) den Giseler Wynmann ausdrücklich abl 
cofisul liigoisis bezeichnet. I. 

120. Wynman, Richardus, Alberts (No. 118) Bruder, 
kommt in den Jahren 1 286 — 96 vor, aber bloss der erste; 
Schreiber giebt ihm 1286 und 87 den Titel dominus, der zweite | 
und dritte nennen ihn ohne dieses Prädicat. Höchst wahi'schöß'l 



«•) Vcrgl. Hilde br and S. 58 Anm. 3. 



189 



;h ist er aber unter dem „dominus Bichardus, cmisul Bigensis,'' 
einer Urkunde vom J. 1282 (ÜB. No. 481, a.) zu verstehen, 
id somit als Rathsgiied anzuerkennen; nur für die Zeit nach 
an J. 1287 bleibt dies unentschieden. I. 

121. Wicboldus wird häufig genannt, von 1286 bis 93 
ine dominus, von 1295 aber bis 1303 constant als dominifs, 
t daher so gut wie gewiss als zum Rathe gehörig anzusehen. IL 

122. Wigheri (filius), Thidericus, wird zwar einmal, im 
. 1302 (No. 869), dominus genannt, dagegen viermal, in den 
ahren 1288, 1302 und 303 ohne das Prädicat. Seine Mitglied- 
iliaft im Rathe muss daher als zweifelhaft bezeichnet werden. IV. 

Zeymo, s. Seyme, oben No. 102 und 103. 

123. Zoylant, Bodo (Regenbodo), tritt in den Jahren 
288—97 öfters auf, es wird ihm aber nur einmal (No. 398), im 
. 1296, das Epitheton dominus beigelegt , daher auch an seiner 
athsangehörigkeit gezweifelt werden muss. IV. 



Will man das Ergebniss der vorstehenden Untersuchung in 
ahlen ausdrücken, so gehören von den 123 verzeichneten Personen 

i die erste Classe, der erweislichen Rathsglieder, 37 oder 30 Vo, 
die zweite, welche mit der ersten so gut wie 

zusammenfällt, 33 oder 27o/o, 
die dritte, deren Mitgliedschaft nur möglich, 24 oder 20o/o, 
die vierte, der zweifelhaften Glieder, 18 oder 14«/o, 

die fünfte, der aus der Rathslinie Auszu- 

schliessenden •'^), 11 oder 9%. 

•®) Diese mögen, da sie in der Folge nicht weiter in Berücksich- 
ang kommen, hier noch einmal zusammengestellt werden. Es sind: 
ixander, Gerlacus Campsor, Christianus Cerdo, Ludolphus Dives, Gise- 
as (Langheside) , Johannes de Lubeke, Johannes de Ostinchusen, Otto 
Eosis, Suederus prope Dunam, Hermannus de Thoys und Bruno de 
irendorp. 



190 



Dritter Zeitraum. 
Tom Jahre 1362 bis 1423. 

In diesem Zeitabschnitt bedarf Böthführ's Rathslinie nur 
einzelner Berichtigungen und Nachträge. Erstere beziehen sich 
darauf, dass 1) in vier Fällen dieselben Personen mehrfach auf- 
geführt sind (No. 136 und 137, 201. 234 und 249, 215 und 219, 
255 und 261) und 2) dass andere mit Unrecht in die Rathslmie 
aufgenommen worden (No. 248. 263). Die Nachträge bestehen 
meist in der Angabe von neuen Quellenzeugnissen, durch welche 
auch die Dauer des Sitzes im Rathe für einzelne Mitglieder 
genauer bestimmt wird, zum Theil aber auch in dem Nachweise 
mehrerer zur Zeit der Herausgabe der Rathslinie unbekannt 
gewesener, daher in dieselbe nicht aufgenommener Rathsglie- 
der. Diese letztern mögen nachstehend zuerst zusammengestellt 
werden: 

1. Wilhelm van dem Bussche kommt bloss vor in dem 
Städterecess zu Pemau vom J. 1369 (ÜB. No. 2895), woselbst 
die Rigischen Sendeboten unter den von ihrer Stadt verausgabten 
Summen aufführen: „It VIII mark, dei van kern Wilhelm vm 
dem Bttssche worden op genomen" Da unmittelbar vorher und 
nachher notorische Glieder des Rigischen Rathes in ganz ahn- ^ 
lieber Weise genannt werden, so ist wohl auch Bussche als 
solches anzusehen. Uebrigens darf nicht unbemerkt bleiben, 
dass in demselben Absätze des Recesses auch ein Glied des Do^ 
pater und eines des Reval'schen Rathes (Wolter van der Borch 
und Richard Rike) als Empfanger einer Geldsumme von Seiten 
Riga's bezeichnet werden. Daher kann die Rathsangehörigkeit 
Wilhelms v. d. Bussche nur als eine sehr wahrscheinliche, keines- 
falls unwiderlegliche, angenommen werden. 



191 



2. Jacob Brothagen erscheint im J. 1412 in den Rigi- 
hen Kämmereirechnungen (ÜB. IV, 878 No. 1954) mit dem 
itel Herr, und ebenso in einem Schreiben des Rigischen Rathes 
1 den Hochmeister vom J. 1417 (ÜB. No. 2165); in letzterem 
ird neben ihm 

3. Johann Wynranken auch „Herr" titulirt. Obschon 
dde nicht wieder vorkommen, so mögen sie doch Glieder des 
äthes gewesen sein. 

4 und 5. Johan Wallace und Johan Bodeke werden 
1 J. 1450 im Rigischen Denkelbuche (ÜB. No. 2953, 29) ge- 
einschaftlich mit Steffen vom Sande, welcher anderweitig als 
ithsgUed nachzuweisen ist*»), genannt, und zwar ist jedem der- 
Iben das Epitheton „Herr" gegeben, so dass man auch sie für 
itglieder des Rathes halten muss. Endlich ist hier noch zu 
wähnen 

6. Johann Sure, der in dem Notariatsinstrumente vom 
December 1412 (ÜB. No. 2992), betreffend die von dem Her- 
)g Witaut den Rigensern in Polozk abgenommenen ,Waaren, 
Dter den Betheiligten mit dem Prädicat „Herr" aufgeführt wird. 
1 einer Urkunde des Rathes über denselben Gegenstand vom 
. Febr. 1413 (No. 2995) heisst es dagegen: „Claws Zuren, van 
ohan Suren wegen etcj^, es fehlt also das Prädicat. Dieses steht 
her hier auch nicht vor dem Namen des Claws Zure, der doch 
m Eingange der Urkunde ausdrücklich „medectimpan unses rades" 
;eiiannt wird. Man könnte daher vermuthen, dass auch Johann 
iure zum Rigischen Rathe gehörte, wenn nicht um dieselbe Zeit, 
Dl J. 1411, in Dorpat ein Rathsherr dieses Namens vorkäme 
ÜB. No. 1822), der höchst iVahrscheinlich auch hier gemeint ist. 



•*) Bei Böthführ hat er, wohl aus Versehen, eine unrichtige 
Teilung unter No. 410, anstatt zwischen den Nummern 281 und 282, 
*halten.. 



192 



Die übrigen Ergänzungen, so wie die Berichtigungen, werden 
sich am füglichsten in der in Böthführ's Rathslinie befolgten 
Reihenfolge , als Zusätze zu den bezüglichen Nummern derselben, 
zusammenstellen lassen. 

136 und 137. Hier finden wir „nach Arndt und anderen 
Verzeichnissen" die Namen Gerhard Bobbe und Leonhard 
Bobbe, den erstem als Bürgermeister, bei beiden die Jahrzahl 
1318; von Leonhard wird auch das Todesjahr, 1358, angegeben; 
endlich bemerkt, dass im Denkelbuche im Jahre 1386 ein Erbe 
aufgelassen wird, belegen: „idtra radportam penes heredüatm 
doniini Gerhardi Bobben.^' Es sind dies fast so viele Unwahr- 
scheinlichkeiten und Widersprüche, als Angaben. Zunächst er- 
scheint schon der Vorname „Leonhard" verdächtig, da er sonst 
weder in Riga, noch sonst im alten Livland, auch nicht in 
Hansa'schen Urkunden jener Zeit, anzutreffen ist. Schon daraus 
möchte man — zumal bei der Unlauterkeit der Quellen — 
schliessen, dass der Name verlesen ist, statt Gerhard, dass 
daher beide identisch sind, wofür auch der Umstand spricht, 
dass beiden dieselbe Jahrzahl, 1318, beigefügt ist. Dass femer 
ein Mann, der bereits 1318 Bürgermeister (also in vorgerück- 
terem Alter) war, erst 1358 gestorben, jenes Amt also mindestens 
40 Jahre bekleidet, ist möglich, jedoch wenig wahrscheinUch. 
Wie aber derselbe dominus Gerhardus Bobbe noch im Jahre 
1386 in einer Weise erwähnt werden kann, die ihn als noch 
lebend voraussetzen lässt (d. i. ohne das in solchen Fällen sonst 
imfehlbare „qmndam^')^ ist vollends unbegreiflich. Wir dürfen 
hiernach höchstens annehmen, dass ein Gerhard Bobbe, wah^ 
scheinlich im J. 1318, im Rigischen Rathe gesessen. 

146. Joh. Copman kommt im ÜB. No. 713, b (nicht 
723 , b) vor. 

149. Heinrich Meye trifft man schon im J. 1326 (ÜB. No. 
3075) und noch 1338 an (das. No. 2809). 



193 



159. Detmar Domerusse wird im ÜB. No. 849, a (nicht 
S49) dofnmus genannt. 

165. Zu Joh. Bolto im J. 1366 zu vergleichen ÜB. No. 
2885 und 3213. 

166. Zu Heinr. Berner, 1368 und 69, ÜB. No, 2894 
and 2895. 

168 und 169. Zu Arn. Vorwerk und Joh. Durkop, im 
/. 1369, ÜB. No. 2895. 

171. Zu Bruno Koveld, im J. 1373, die Recesse der 
Hansatage von 1256—1430. Bd. II. No. 53. 68. 69. 

173. Meynart van Bochem (Sandbocheim) tritt schon 
1369 auf im ÜB. No. 2895 und war 1383 Bürgermeister (das. 
No. 1190). 

174. Vrowinus Remelingrode, auch Vrowin Remmo- 
lingk, 1381 in den Recessen der Hansatage II. No. 232. 238. 
War 1383 Bürgermeister. ÜB. No. 1190, 

175 und 176 scheinen identisch zu sein, und Aneren nur 
rerlesen statt Emmem. 

177. Tymmo Holste begegnet uns 1385 im ÜB. No. 
2953, 3, im J. 1386 das. No. 1392, und noch im December 
1412 das. No. 2992. 

179. Thidemannus Grane oder Grana, beim J. 1383 in 
den Recessen der Hansatage II. No. 266. 

180. Wulfard van Ravenslage tritt auch noch in den 
Jahren 1398 und 1405 auf. ÜB. No. 1459. 656. 664. Reg. 1646. 
1769. 788. 

183. Tidemann van der Halle kommt auch vor in den 
Jahren 1386. 1394 und noch 1397, seit 1391 als Bürgermeister. 
ÜB. No. 1359. 1459. Recesse der Hansatage No. 323. 

184. Tidemannus de Lynden, im ÜB. No. 1592 im J. 
1388. 

Bange, Die Bevaler B«thtliiUe. 18 



194 



185. Caesarius Vockinchusen. S. auch das ÜB. No. 
1602. 1664. 

187. Johann van Co Ine stiftete eine Vicarie in Dort- 
mund. ÜB. No. 3101. 

188. Conrad Durkop erscheint im ÜB. No. 1602 v. J. 
1402 und in der Reg. 2013 vom Jahre 1406. S. auch ÜB. 
No. 2951. 

191. Rutgerus Zoust kommt schon im J. 1369 als Raths- 
glied vor. ÜB. No. 2895. 

197. Tidemann Nyenbrugge wird ausser in den ange- 
führten noch in vielen andern Urkunden genannt: ÜB. No. 
1459. 83. 545. 553. 2924. 25. 45 — 47. Reg. 1654, b. 1768. 88. 
2144, a. 

199. Cord Visch begegnet gleichfalls noch in vielen Ur- 
kunden und zwar bis zum Jahre 1421. ÜB. No. 1620. 954. 970. 
2006. 67. 2992 und 95. Reg. 1768. 2197. 

200. Hermann Winkel. Hier ist 1381 wohl ein Druck- 
fehler für 1391. 

201. Lubbert Wittenberg tritt sehr häufig in den Jahren 
1393. 94. 96. 99. 1401. 1402. 1407 und noch 1418, meist in 
Angelegenheiten der Stadt thätig, auf. ÜB. No. 1597. 98. 1602. 
1642. 729. 954. 2286. 2945-47. Bei Böthführ ist er unter No. 
249 noch einmal aufgeführt und muss dort wohl wegfallen. Kein 
Anderer, als dieser Lubbert, kann ferner der unter No. 234 
nach Wiedau, Arndt und anderen Verzeichnissen aufgestellte 
Lubbert Mistenborch oder Wissenborch sein. Wiedau lässt ihn 
1412 in der St. Petrikirche begraben werden, Arndt im J. 1421 
noch leben. Diese unbelegten Angaben müssen unstreitig den 
urkundlich festgestellten weichen. 

207. Johan Loman begegnet auch im ÜB. No. 1545. 
209. Eggert (auch Egbert, niemals aber Eginhard) Berk- 
hoff wird in den Kämmerei -Rechnungen (ÜB. No. 1954. 2029. 



195 



2659) bald bloss beim Vornamen genannt, bald auch mit dem 
Zunamen. S. noch Reg. 2283. 

212. Gottschalk Bredebeke oder Bredebach (Bredebecker 
ist offenbar unrichtig). Dass er noch 1434 und 35 Landvoigt 
war, beruht auf einem Versehen, denn er bekleidete dies Amt 
nur bis zum J. 1403. S. ÜB. No. 1593 , 3 und Reg. 1898. Er 
lässt sich übrigens noch 1405. 1407. 1409—11 urkundlich nach- 
weisen. ÜB. No. 1954. Reg. 1980. 2048. 115. 160. 197. 

215. Johann von Wysenberg, bei welchem das Jahr 
1387 wohl nur ein Druckfehler statt 1397 ist, bloss auf Arndt 
und andere Verzeichnisse gestützt , welche dafür auch die Namen 
Tiesenherg und Vrisenberg haben, ist höchst wahrscheinlich 
identisch mit dem nach denselben unsicheren Quellen unter No. 
219 verzeichneten Johann Fristenberg vom J. 1399. Vermuthlich 
istVresenberg für beide der richtige Name. Dass der unter 
No. 285 aufgeführte Johann Vresenberg, der in den Jahren 
1440 und 41 Landvoigt und 1458 verstorben war , dieselbe Per- 
sönlichkeit sei, ist nicht wohl anzunehmen. Man muss also 
zwei Rathsglieder des Namens supponiren, von denen der ältere, 
hierher gehörige, in den Jahren 1397 und 1399 im Rathe sass. 

216. Hermann Bobbe oder Bubbe tritt urkundlich in den 
Jahren 1412. 13 und 22 auf. ÜB. No. 1656. 2160. 2235. 2249. 
J282. 2992. 95. Reg. 2076. 2116. 

218. Johann Rostok begegnet 1412 und 13 im ÜB. No. 
!992 und 95. 

219. Johann Fristenberg ist zu streichen. S. No. 215. 

220. Johann Wantschede war im J: 1412 Bürgermeister 
nd tritt noch im J. 1421 auf. ÜB. No. 1602. 1818. 2521. 2992. 
leg. 2013. 48. 115. 274. 

221. Tideman van Nienlo, auch van dem Loe, Loo. ÜB. 
fo. 1729. 46. 72. 2981. Reg. 2013. 76. 144, a. 234. 

13* 



196 



222. Johann Rynman (Ryman) erscheint in den Kämmerei- 
Rechnungen (ÜB. No. 1954) als Empfänger einer Leibrente, 
was an seiner Rathsangehörigkeit zweifehi, vielmehr vermuthen 
lässt, dass er Geistlicher war und als solcher den Titel „Herr" 
erhielt. 

223. Burchard (nicht Bernhard) Wesendael, ohne Zweifel 
derselbe, der bereits in den Jahren 1383 und 84, als ,yClerim 
Brandenburgensis diocesis, publicus impericdi audoritate notaarm^\ 
in dem Streite der Stadt Riga mit dem Domcapitel eine Reihe 
von Notariats -Instrumenten ausgefertigt (ÜB. No. 1190. 91. 96. 
1199. 1200. 1202. 3. 5 und 6), dann, wahrscheinlich im J. 1384 
(ÜB. Bd. VI. Reg. S. 85 ad Reg. 1832), in derselben Angelegen- 
heit vom Rigischen Rath an die päbstliche Curie gesandt wurde 
(ÜB. No. 1527). Als Rathsglied erscheint er zuerst in einer 
Urkunde v. J. 1396 (das. No. 1511) und dann öfters: No. 1656. 
1954. Reg. 1788. 

225. Godeke Odeslo (nicht Oleslo), kommt noch im J. 
1420 vor. ÜB. No. 2358. 

230. Hartwich Steenhus wird in Urkunden häufig genannt, 
auch noch im J. 1419. S. ÜB. No. 1747. 829. 943. 2151. 301. 
2329, 2992. 95. 

231. Albert Stokman. ÜB. No. 1697. 98. Reg. 2076. 
2274. 83. 

233. Henning Deterdes, war noch 1412 und 13 Raths- 
glied. ÜB. No. 2292. 95. 

234. Lubbert Mistenborch ist zu streichen. S. oben 
No. 201. 

235. Johan Woynchusen sass bereits 1406 im Rathe. 
ÜB. No. 1954. 

241. Claws Sure war auch noch 1413 Rathsglied. ÜB. 
No. 29 J5. 



197 



244. Hartwich Segevrid kommt bereits 1412 vor. ÜB. 
No. 2992. 

246. Meinhard von Bocheim wird im KämmereibucL 
(ÜB. No. 1954) beim Jahre 1405 noch ohne den Titel „Herr" 
aufgeführt. 

247. Hans Foysan sass 1412 und 13 noch nicht imRathe. 
ÜB. No. 2992 und 95. 

248. Hermann Sasse war Rathsherr in Dorpat, nicht in 
Riga. ÜB. No. 1874. 981. 2108. 

249. Lubbert Wittenburch ist hier zu streichen. S. oben 
No. 201. 

250. Johann Brothagen führt im J. 1416 noch nicht 
das Prädicat „Herr". ÜB. No. 2953, 20. 

252. Reinhold Soltrump tritt urkundlich schon 1417 und 
1418, jedoch ohne den Titel Herr auf. S. über ihn ÜB. No. 
2151. 552. 566. 700. 3104. 6. 7. 9. Reg. 2409 im 6. Bande. 

253. Hermann Vos. ÜB. No. 1970. 2006. 

255. Hermann Stal ist ohne Zweifel identisch mit dem 
unter No. 261 aufgeführten Herman Steliss oder Stels, so 
wie mit dem im ÜB. No. 1659 Hermen Scel genannten Käm- 
merer, dessen Dienstzeit darnach in die Jahre 1422 — 33 zu 
stellen wäre. Welche Lesart des Namens die richtige ist, wage 
ich nicht zu entscheiden: die im ÜB. angenommene beruht auf 
^^T Autorität Leonhards von Napiersky; ihr kommt Stels am 
flachsten: bei der Aehnlichkeit der Buchstaben c und t in der 
damaligen Schrift ist eine Verwechselung beider leicht möglich. 
^^al dürfte schwerlich richtig sein. Dagegen kommt der Name 
Scel (Schel, Schele, Luscus) in jener Zeit nicht selten vor, 
namentlich auch in Riga. S. das Rigische Schuldbuch No. 58. 
^22. 132. 135. 854. 1504. 1857. Vergl. auch das Urkundenbuch 
^ö. 101. 926. 1015. 2777. 



198 



256. Ilcinricli Bek er worter war im J. 1456 bereits ver- 
otorben. ÜB. No. 2953, 34. 

261. Hermann Steliss ist zu streichen. S. oben No. 255. 

263. Froliik Engel war in den Jahren 1423. 24 und 31 
Rathsherr zu Dorpat, gehört daher nicht in die Rigische Raths- 
linie. ÜB. No. 1982. 2375. Äd Reg. 2369. 825. 



Noch bei einzelnen andern, ausser den vorstehend verzeich- 
neten Nummern der Rathslinie — auch bei mehreren späteren 
— sind mir Zweifel aufgestossen , namentlich bei solchen, die 
sich bloss auf die Autorität Arndt's und anderer Verzeichnisse, 
oder darauf stützen, dass den bezüglichen Namen im Denkel- 
l)uche oder im Kämmereibuche das Prädicat „Herr" vorgesetzt ist. 
Da mir jedoch die eben gedachten Stadtbücher nicht zugängücli 
sind, aus welchen allein ich meine Vermuthungen begründen 
könnte, so ziehe ich es vor, letztere zurückzuhalten und 
hiermit meine Kritik zu schliessen, um deren Ergebnisse in 
der nachfolgenden ergänzten und berichtigten Rathslinie zu- 
sammenzufassen. Es sind dabei dieselben Grundsätze befolgt, 
und gelten daher auch dieselben Bemerkungen über Abkürzungen, 
Zeichen etc., wie oben S. 53 fgg. bei der Revaler Rathslinie, 
nur dass hier 

1) das besondere Verzeichniss der Bürgermeister wegfällt, 
weil die Nachrichten über sie für Riga zu dürftig und lücken- 
haft sind. 

2) . Um die Ergebnisse der vorstehenden Untersuchung mög- 
lichst anschaulich zu machen, werden die einzelnen Personen, je 
nach der Kategorie, in welche sie gehören**), in nachstehender 
Weise unterschieden: 



92 



) S. oben S. 161. 



199 



a) Diejenigen, deren Rathsangehörigkeit vollkommen be- 
gründet ist, sind ohne irgend welches Unterscheidungszeichen 
aufgenommen. 

h) Die mit ihnen beinah gleich stehenden, deren Mitglied- 
schaft sehr wahrscheinlich ist, sind mit ihnen in gleicher Reihe 
irerzeichnet , jedoch durch ein vorgesetztes Sternchen (^) unter- 
ächieden. 

c) Diejenigen, bei denen nur die Möglichkeit, dass sie dem 
Rathe angehört, angenommen werden kann, sind mit kleinerer 
Schrift, ein wenig eingerückt, gesetzt; endlich 

d) die ganz zweifelhaften zwar mit denen unter c) be- 
zeichneten in eine Reihe gestellt, zum Unterschiede von ihnen 
abar mit einem Sternchen (*) versehen. 



200 



Dritter Absclmitt. 
Aelteste Rigische Sathslinie. 



1209. Philippus, advocatus, 211. 

1224. Luderus, advocatus. 

1225. Albertus, syndicus, 226. 

1226. Albertus, advocat. (idem?), 

234. 
Berewich, Tidericus de, 

consul, 240. 
Horehusen, Job. de, 240. 

1230. Wernerus, gener Wichgeri, 

232. 
Wenden, Tidericus de, 232. 
Utnorthing, Albertus, 232. 
Woldericus, 240. 

1231. Raceborch, Job. de, 
Rufus, Herrn., 
Hereboldus. 

Lubeke, Fridericus de, 232. 
Nogatensilme, Herrn., 232. 
Monasterio, Bernb. de, 240. 
Vunke, Herrn., 240. 
Horehusen, Wicbgerus de. 



245. 



1231. Soest, Arn. de, 232. 
Longus, Tider., 232. 
Calmare, Wolmarus de, 

1232, Transtigam, Ludolpbus, 

345. 358? 

* Eegenbodo. 

♦luxta Portam, Godefr., 
♦Bemhardus, gener Her- 
manni Vunken. 

* Wenden, Harold. de, frater 

Tiderici. 

* Meinolphus. 
♦Albus, Bernh. , 
*Nauta, Helewicus, 

* Sifridus. 

1240. Hermannus, advocatus. 
Sosato, Hoyo de, 
Sassendorp, Herrn., 
Sassendorp, Job., 245. 

1245. Reymarus. 

Hoyo, Albertus, 
Helmoldus. 

1255. Conradus, advocatus. 



201 



1255. Prawegale, Conr., 258. 
Brewe, Herrn., 
Dudingwerden, Hinr.van, 
Nienstat, Robrachvander, 

256. 

1256. Hildebrandus. 
Brilo, Gerb, de, 

1275? Arnoldus cum ferrea manu. 

1 282. Ostinchusen, Volquinus de, 

302. 

Wynman, Richardus, 290. 

1284. *Bartold, Peter, 

1285? *Eggehardus, 286 t. 
♦Odenpe, Sifridus de, 

1286. Monasterio, Sued.de, 300. 
Moren, Conr. de, 303. 
Rese, Gerlacus, 307. 

* Beveren , Job. I. de, 303. 

* Calmaria, Hinr.I. de, 291. 

* Colonia, Bruno de, 295 f. 

* Copman, Job. I., 300. 
^Elverus, 287. 

* Hermannus, socius Joban- 

nis de Monasterio. 
*Hildeboldus, 307. 
""Lune, Frider., 293. 

* Mauritius, 295. 

* Monasterio, Job. de, 291. 

* Radtporten , Helmicus, 

304. 
*Seyme, Job., 287. 289 t. 
*Wynman, Albertus, 305. 



1286. Berinchnsen, Herrn, de, 
Parvus, Herbordus, 
♦Christinae, Arnoldus, 
♦Hogheman, Joh. , 287. 

1287. Rogge, Walterus, 304. 
Sassendorp, Riebard, 300. 
*Curo, Gotsc, 292. 

*Dovincb, Job., 298.304 t. 
Bersse, Gerbertus, 
Bertrammus. 
Bursebegar, Ludeke, 
Parvus, Helmicus, 
Rostok, Gerh. de, 
Stake, Herm., 
♦Gotlandia, Vrowinus de, 
♦Parvus, Andreas, 289. 

1288. Ostincbusen, Hinr. de, 295. 

* Beveren, Timmo de, 300. 

1289. Rigemunde, Job.de, 300. 
Tralowe, Hinr., 329. 

* Magnus, Gerb., 291. 
Cygnus, Hartmannus, 
Crudener, Hinr. , 

1290. * Magnus, Andr., 297.317t. 

* Mytbovia, Ludov. de, 307. 

319 t. 
* Odenpe, Everardus de, 

*Crispus, Arnoldus, 

1291. Dersowe, Job., 338. 
Dovincb, Volmarus, 1 298. 
Ratgeve, Job., t 298. 

* Beveren, Hinr. de, 305. 
Copman, Herm., 301. 
Riquinus. 



202 



1291. Vunke, Bernh., 
♦Anglia, Gerh. de, 305. 

1292. * Arnesberg, Joh.de, 303. 

Velyn, Herbordus de, 

1293. *Dersowe, Gerh. de, 310. 

1294. Seyme, Lamb., 307. 

Marscalcas, Gotsc, 

* Wenda, Ludolphus de, 293. 

1295. *Wicboldus, 383. 

Areten, Hinr. , 
? Osenbrugge, Amoldus de, 

1 296. Vundenguth, Ertmarus, 304. 

* Zoyland, Eegenbodo, 297. 

1 298. Monasterio, Lubbertus de, 
Rumelant, Conradus, 
Schwarz, Gotmams, 
Spanan, Werner, 

1299. Institor, Frider., 300. 

1300. Hogheman, Sifridus, 320. 
Holste, Hinr., 307. 
Mythovia, Hinr. de, 330. 
*Pape, Sifridus, 307. 

1301. *Cluverus, Joh., 303. 

1302. *Langheside, Godfr., 307. 

Advocati, Thidem., 315? 
♦Wigheri, Thider., 

1303. ^ Toys, Joh., 304. 

♦Crispus, Bertold., 

1305. *Pliimbom, Joh., 319. 

♦Lettespape, Bernh., 310? 

1306. Bremis, Jacobus de, 309? 



1306. Wynman, Giselerus, 307. 

Warendorp, Joh. de, 330. 

349 f. 
♦Alempoys, Lamb., 307. 

1307? *01denvere, Herrn, de, 

1308. Rönne, Hinr., 

1309. Langheside, Joh., 326. 
*Bom, Herbordus, 314. 

1310. *Vinario, Ertmarus de, 

338 t- 
? *Parvus, Jacobus, 318 f- 

1313. Velyn, Joh. de, Bm. 330. 
338. 

1315. *Beveren, Joh. H. de, 
336. 
? *Bobbe, Gerh., Bm. 318. 
358 f. 

1319. Dives, Ernestus, 323. 325? 
Muter, Helmicus, 

1320. Repa, Wernerus de, 330 

adv. 

1321. Las, Bodo, 326. 

1322. Keyepape, Joh., adv., 

1323. Monasterio, Em. de, 326. 
Rogge, Joh., 
Cahnaria, Hinr. IL de, 

1825. Copman, Joh. H., 

1326. Meye, Hinr., 338. 

Monasterio, Herrn, de, 

1329. Dersowe, Bernh., 



203 



\ 1336. 



': 1338. 



I 

t 

r 
l 



1380. Borii,^ffinr., 339 f. 

Kruse, Hinr., 

Rese, Hinr., 

Rode, Herrn., 336. • 

Ostinchusen , Volquinus 
IL de, 

Radtporten, Joh. , 
*Dolen, Herrn, de, 

Longus, Arnoldus, 338. 
Longus , Ludolphus , 

Keyser, Joh., 
Pape, Joh., 352 f- 
*Pape, Herrn., 352 f. 
Marscaicus, Joh., 
Ripen, Willikinus de, 

Arnesberg, Herrn, de, 
* Domerusse, J)etmar, 
Vurnholt, Wilh., Bm. 
Korneberch, Conr., Bm. 
Meyen, Gerh. de, 366. 
Borentze, Joh. de, 
Bolto, Joh., 
Gripeswold, Egbrecht, 
Bemer, Hinr., 369. 
Vorwerk, Arnold, 376. 
Durkop, Joh., 379. 

1369. Höppener, Beruh., 

Bocheim (Sandbocheim), 

Meinart van, 383. 
Soest, Rutger, 387 f. 



^ 1339. 

1345. 

1346. 
? 1359. 



1360. 
1363. 
1366. 

1368. 



1369. '^"Busche, Wilh. van dem, 
1373. Koveld, Bruno, 

1380. Remelingrode , Vrowin, 

383 Bm. 384. 

1381. Emmeren, Peter van, 

383. 

1382. Hülste, Tymmo, 412. 

1383. Grane, Tidemann, 390. 

412 f. 

Ravenslage, Wulfard van, 
1391 Bm. 1405. 

Stade , Wulfard van , 404. 
410 f. 

1384. Hiddensce, Herm., 391. 
Halle , Tidemann van der, 

391 Bm. 397. 

1385. Lynden, Tidemann van, 

388. 
Vockinchusen , Caesarius, 
391 Bm. 408. 

? Meyen, Detm^r, 386 f. 

1386. Arnsberch, Goswin, 395. 
Colne, Joh. van, 391. 

1406 f. 

Dürkop, Conrad, 406. 

Wintermast , Hermann, 
391. 

1387. Essende, Everhardus de, 

395. 

'^Sondag, Hinr., 



204 



1891. 



1388. Calmaria, Joh.de, 411. 

1389. Bekerwerter, Jacob, 411. 
Durkop, Hinr. , 427. 
Nyenbrugge, Tidemann, 

392 Bm. 1400. 

*Copman, Rinold, 392 t. 

* Ranken, Otto, 
Visch, Conrad, 421. 
Winkel, Hermann, 400. 
Wittenberg , Lubbert , 
418. 

1392. *Blomen, Hermann, 
Coke , Job. , 395. 398 f. 
Treppen, Arnold van der, 

? Kornenberch , Herm. , 

393 f. 

1393. Loman, Job., 399. 

1394. Rynman, Claws, 402. 
Berkhoff, Eggert, 42:^. 
Huntscbede , Tidemann , 

411. 

1395. Arnsberch, Gotscalcus, 

404. 406 f. 
Bredebeke , Gotscalcus , 
411. 

1396. Wesendal, Burchard, 405. 
Slus, Arnoldus de, 
Vresenberg, Nicol., 415 t. 

1397. Vresenberg, Job., 399. 

1398. Bobbe, Herm., f 436. 
Calander, Job., 413. 



1398. Rostok, Jok, 418. 

1399. WantBchede, Job., 14 

Bm. 421. 

1401. Nienlo, Tidemann vai 

dem, 411. 

1402. *Rynmann, Job., 427 

430 f. 

1403. Bonnit, Everb., 
Odeslo, Godeke, 420. 

1404. Staggen, Job., 405. 

1405. Kutbus, Tidemann, 
Peghe, Arndt, 423. 
Rode, Walter, 415. 
Steenbus, Hartwich, 411 
Stockman, Albert, 419. 

431 f. 
Woyncbusen, Job., 429 

1407. * Bedenkbusen, Peter va 
Deterdes, Henning, 413 

1408. Heide, Herbert van de 

419. 
Pal, Lubbert de, 416. 
Stockman , Herm. , 

1409. Lyndon, Job. vau, 425. 
Sure, Nicol., 41;'. 
'^Monnik, Heyne, 

1410? Essen, Marquard vau 

411 f. 
1411. Seveneken, Wüb., 418. 
439 f. 



205 



1412. *Brothageii, Jacob, 417. 
Segevrid, Hartwich, 443. 

1415. Sterneberg, Job., 427. 
Bocbeim , Meinhard von, 
423. 

j 1416. Foysan, Job., 428. 

1417. *Wynranken, Job., 

, 1418. Brotbagen, Job., 1446. 



1419. Budde, Herrn., 432. 

440 f. 

1420. Soltrump, Reinold, 447. 

1421. Vos, Herrn., 440. 

1422. Dalbusen, Job., 431. 
Scel, Herrn., 433. 

1424. Bekerwerter, Hinr. , 440. 
456 f. 



206 



Zweiter Anhang. 
Die älteste Dorpater Rathslinie. 



Der Verlust des alten Archivs der Stadt Dorpat, bei deren 
Zerstörung durch den Zaren Iwan Wassiljewitsch'), hat zur 
Folge, dass wir von der Verfassung der Stadt und ihres Rathes 
in der älteren Zeit gar keine Kenntniss haben. Wir können 
bloss vermuthen, dass die Verhältnisse denen der Stadt Riga 
analog waren, da Dorpat seit den ältesten Zeiten den Gebrauch 
des Rigischen Rechts hatte ^). Dennoch ist es möglich, aus den 
Archiven des Rigischen, besonders aber des Reval'schen Rathes, 
auch schon für das vierzehnte und fünfzehnte Jahrhundert eine, 
wenngleich ziemlich lückenhafte Rathslinie für Dorpat zusammen- 
zustellen. Für die Zeit seit Wiedererstehung der Stadt im J. 
1582 bis zum J. 1761 liefern Gadebusch's Jahrbücher nicht nur 1 
das vollständigste Material für eine Rathslinie, sondern meist 
auch für jedes Jahr die Aemterbesetzung. Die nachstehende 
Rathslinie für die älteste Zeit ist bis zum J. 1423 aus dem 
Urkundenbuch geschöpft, für die späteren Jahre vorzugsweise 
aus dem Rigischen Kämmereibiuche. In letzterem ist übrigens 



*) S. R. Hausmann in den Verhandl. der gelehrten Estnischeu 
Gesellschaft in Dorpat Bd. VlI. Heft 3 u. 4. S. 129 fgg. 

*) S. ÜB. No. 1105 und meine Einleitung in die Livländ. &c. Rechts- 
geschichte S. 157. 



207 



bei der Erwähnung fremder Rathsglieder („Herren") nicht 
immer angegeben, welcher Stadt sie angehören, daher am 
Schluss unserer Liste einige Namen vorkommen, für deren 
Eigenschaft als Glieder des Dorpater Rathes nur die Ver- 
muthung streitet. Ihren Namen ist, zur Unterscheidung von 
denen, über deren Hierhergehörigkeit kein Zweifel obwaltet, ein 
Sternchen (*) vorgesetzt worden. 



1319. Mynden, Gerh. de, ÜB. No. 667. 

Scillinc, Wescelus, 323. 32. ÜB. No. 667. 86. 752. 
1323. Lange, Herrn., 332. ÜB. No. 693. 94. 752. 3071. 
1326. Seelen (Seelen?), Henr., ÜB. No. 723. 
1331. Blomberg, Siffr., ÜB. No. 746. 

Gotmarus, das. 

Scilme, Phil., das. 

Velin, Godsc. de, Proconsul 336. ÜB. No. 746. 774. 

Hetvelt (Hitvelt), Bruno, 332. ÜB. No. 746. 52. 2797. 

Elfinchusen, Joh., ÜB. No. 746. 
1332? Soygelant, Herrn., ÜB. No. 752. 
1340? Nestwede, Joh. de, ÜB. No. 795. 
1345. Ponte, Hinr. de, ÜB. No. 2819. 

Wippervorde, Wulfardus de, das. 

Volmesten, Detmarus de, das. 

Vette, Conr., das. 
1355. Heide, Gobele van der, Procons. 374. ÜB. No. 1096. 

3209—11. Reg. No. 1108, c. 
1359. ßuscenberch, Tidem., ÜB. No. 3090, a. 
1363. Kurler, Herbort, 373. 74. ÜB. No. 996. 1095. 96. Hansa- 

recesse IL No. 53. 68. 69. 
1365. Caspel, Godsc. van der, 366. ÜB. No. 2882. 87. 89. 

Langenbeke, Hildebr., ÜB. No. 2882. 



208 



1366. Lippe, Joh. van der, ÜB. No. 3213. Reg. 1225. 

1368. Borch, Wolter van der, 369. 74. 81. Procons. 388. 92. 

ÜB. No. 1055. 96. 117. 251. 2895. 925. Hansa- 
recesse II, No. 232. 37. 

1369. Vorste, Joh., 370. 74. ÜB. No. 1096. Reg. 1252. 53. 

1259. 66. 
Bremen, Gerlach van, ÜB. No. 2895. 
Voykinchusen, Zories van, das. 
1371. Kaporie, Herrn., Hansarecesse II, No. 18. 

1374. Vockinchusen , Evert Gildehus, Procons. ÜB. No. 1096. 

1375. Vinke, Joh., Hansarecesse II, No. 99. 

1379. Valenberg, Henr., 392. Procons. 401. 2. War 1408 ver- 
storben. ÜB. No. 1459. 597. 602. 729. 47. Hansa- 
recesse II, No. 190. 

1385. Holthusen, Conr., ÜB. No. 3217,1. 

Kegeler, Herrn., Procons. 392. ÜB. No. 1330. 553. 2924. 
• 2925. 3217, 1. 

1386. Beverman (van der Bever), Joh. L, 392. 97. 402. ÜB. 

No. 1251. 93. 459. 602. 925. Hansarecesse II, 
No. 323. 

1387. Weg-e, Peter van (uppe) dem, 392. ÜB. No. 1246. 2925. 
1389. Oldenbrekelvelde , Albert, 392. Procons. 402. 5. 11. ÜB. 

No. 1602. 56. 796. 882. 2925. Reg. 1507. 17. 
1392. Klinkrode, Winold, 396. Starb 1397. ÜB. No. 1330. 

1414. 51. 553. 2924. 
Kruse, Werner, ÜB. No. 2925. 
Nilebert, Henr. van, das. 
Hacke, Godsc, 397. 408. ÜB. No. 1454. 747. 2925. 

1396. Bekeman, Werner, ÜB. No. 1511. 

1397. Eppenschede, Joh. I., Procons. 398. 402. 5. ÜB. No. 

1459. 602. 72. 
1400. Remmelincrode , Godsc, 402. ÜB. No. 1512. 602, 



209 



1402. Olpe, Alf uter, 405-407. War 1414 todt. ÜB. No. 

1602. 56. 86. 97. 98. 715. 16. 954. 85. 2019. 174. 
2175. 260. 81. 2340—42. 969. Reg. 1881. 2035. 

1403. Vos, Tideke L, 410—12. 18. 19. Procons. 420. 23. 24. 

1429. ÜB. No. 1819. 32. 919. 2282. 333. 99. 700. 
Reg. 1940. 

1405. Velde, Joh. van dem, ÜB. No. 1656. 

1407. Eppenschede, Joh. IL, 408. 9. Procons. 411. ÜB. No 

1728. 29. 42. 46. 72. 954. 

1408. Schadehaver, Henr., ÜB. No. 1747. 
1410. Koten, Detmar van den (van me), 415. ÜB. No. 1826. 998. 

Schriver, Henr., 412. ÜB. No. 1819. 26. 29. 30. 919. 
Uli. Sasse, Herrn., 414. 17. ÜB. No. 1874. 981. 2108. S. oben 

S. 197. 
Hultschede, Joh., ÜB. No. 1882. 
Sure, Joh., ÜB. No. 1882. 2292. 95. S. oben S. 191. 
1415? Catrenberch, Job., ÜB. No. 2038. 
1416. Stenhus, Godsc, 417. ÜB. No. 2108. 61. 62. 

1419. Berge, Gerd van dem, ÜB. No. 2309. 

1420. Brekelveld (Brekelwolde), Job., 421. ÜB. No. 2521. 52. 66. 

1421. Engel, Vrolik, 423. 24. 31. ÜB. No. 1982. 2375. Äd 

Reg. 2369. 825. Rig. Kämmereibuch. S. auch oben 
S. 198. 

1422. Butenschone, Herm., 423. 24. 26. 27. ÜB. No. 2659. 64. 

2694. Rig. KB. 

Hole, Henr. van me, Procons. 423. 27. 50. UB.,^. 2659. 
Rig. KB. 
P1423. Cothusen, Hartwich, Advocatus, ÜB. No. 2694. '•'.? 
I Luseberch, Hilbrand, Adv., 430. ÜB. No. 2694. -B^g. KB. 

j.1426. Hole, Tideman van dem, Procons. Dieser, wie alle 
I folgenden, beruhen bloss auf dem Rigischen Käm- 

' mereibuche. 

Bunge, Die Bevaler Bathslinie. U 



210 



1427. Smythus, "fideman, 

1428. Berinchof, Joh., 459. 

1435. ^Vockinchusen, Hillebrand, 438. 48. 49. 
1440. Engelmestede, 
1445. *R'edenschede, Joh., 
1455. Ossenbringk, Joh., 461. 

*Orde, Willem up dem, 
1460. Vos, Tideman II., 461. 

Schrickelman, Herm., 461. 
1462. Berinchof, Heydem-ich, 464. 65. 67. 
1464. Wantschede, Godeke, 
1466. Beverman, JoL 11., 

Herlinghusen, Joh., 467. 69. 
1468. Vockinchusen, Jürgen, 

1470. Lyndouwe, Tymme, 

1471. Hereke, Tideman.