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P A
4216
P3
M8
1908
MAIN
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Beilage
zum
Jahresbericht
des
Königlichen evangelischen Gymnasiums
Ratibor.
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Ostern 1908.
Oberlehrer Dr. Karl Münscher:
Die Ehythmen in Isokrates' Panegyrikos.
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Ratibor 1908.
1908. Progr. Nr. 271.
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P3M?
Die Rhythmen
in
Isokrates' Panegyrikos.
Von
Oberlehrer Dr. Karl Mflnscher.
Beilage zum Jahresbericht
des
Königlichen evangelischen Gymnasiums zu Ratibor.
1908.
457120
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Im weiten Gebiete der lateinischen Literatur schreitet die
Erforschung des Prosarhythmus, besonders der Klauseln, rüstig
fort. Mag auch im einzelnen noch manches unsicher und um-
stritten sein, im ganzen und großen steht das Ergebnis fest:
Cicero hat bei seinen rhodischen Rhethoriklehrmeistern den
Rhythmus, an nicht zahlreiche, immer wiederkehrende Formen
gebunden, zu verwenden gelernt und sein Leben lang eifrigst ge-
pflegt-, „dadurch ist der Rhythmus außer für wenige selbständige
Geister zu einem selbstverständlichen Postulat guten lateinischen
Stiles geworden, das vonSeneca ebenso honoriert wird wie von
Augustin, ja das ganze Mittelalter hindurch von den kaiser-
lichen Kanzleien so gut wie von den päpstlichen (F. Skutsch,
Die lat. Sprache, Kultur der Gegenwart, I 8, 1905, S. 431
und 424). Anders im Gebiete der griechischen Literatur. Wohl
ist man sich klar über den engen Regelzwang, dem die sog.
asianischen Rhetoren den Rhythmus unterworfen haben; aber
über die voranliegende Zeit der größeren Freiheit im Rhythmi-
sieren, die Zeit der höchsten Blüte der künstlerischen Formung
der griechischen Sprache im IV, Jahrhundert, tappt die Forschung
noch recht unsicher im Dunkeln oder ist auf völlige Abwege
geraten.')
Daß man bei dem Versuche, der rhythmischen Gestaltung
der klassischen griechischen Prosa nachzuspüren, vor allem an
den Vollender des Kunststils sich hielt, an Isokrates, war
natürlich. Und in der Tat, wenn es überhaupt Prosarhythmus
in jener Zeit gegeben hat, muß es uns gelingen, das Geheimnis
dieses Aporretons bei dem bewußtesten Stilktinstler zu lüften, der
erst nach mühseligster, wie man ihm nachsagte, jahrelanger
Feile seine den Zeitereignissen geltenden Broschüren in Reden-
form auf den Markt brachte, in ihrer Form Vorbilder für alle
Zeit — bei Isokrates.
Von Isokrates ist denn auch F. Blas s ausgegangen, als er
dem Rhythmus nachging und dabei einen Irrweg einschlug.
1) Das beste, was überhaupt über den Rhythmus gesehrieben wurde,
ist E. Nordens Anhang II seiner Antiken Kunstprosa (II, 1808) 909 fif.: Über
die Geschichte des rhythmischen Satzschlusscs. Gerade Isokrates ist aber
darin kaum berücksichtigt.
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Seiner „Co?flia€fafeltfe'd'e'BUirfcris,Isocrateis", Kieler üniversitäts-
programm 1891, ließ er eine stark veränderte Darstellung in
der „Attischen Beredsamkeit", H« 1892, S. 145 fif. und 10 Jahre
später „Die Rhythmen der attischen Kunstprosa: Isokrates —
Demosthenes — Piaton", Leipzig 1901, folgen. Eine eingehende
Kritik der Blass'schen Theorie ist unnötig: nicht stichhaltig ist
seine Intei-pretation der antiken Zeugnisse über Rhythmus, die
ihn zu der unglaublichen Behauptung führt, keine Kunde von
der rhythmischen Kunst des Y. Jahrhunderts sei in die spätere
Zeit (von der wir hauptsächlich durch Cicero Kenntnis haben)
gedrungen, nicht berechtigt ist seine Parallelisierung des Prosa-
rhythmus mit dem jüngeren Dithyrambus in der ausgesprochenen
Absicht, die Sinnespause als etwas für Anfang und Ende der
rhythmischen Glieder unwesentliches zu erweisen, und somit
ist völlig unglaubhaft seine rhythmische Analyse von Schrift-
stellen (zunächst des Isokrates), die korrespondierende Kola
(seinem falschen Begriff von Rhythmus entsprechend) unter
doppelter Benutzung beliebiger Glieder und nicht selten mit
gewaltsamer Änderung des Textes nachzuweisen sucht. Einen
Teil seiner Behauptungen hat Blass selbst in seiner letzten
Publikation, die dies Gebiet berührt, zurückgenommen. In den
„Rhythmen der asianischen und römischen Kunstprosa'*, Leipzig
1905, giebt er zu, daß das Übergreifen der entsprechenden
Glieder bei den Prosaikern sowenig wie bei den Lyrikern existiert
habe und daß der Rhythmus wenigstens vielfach mit der Satz-
gliederung zusammenfalle — noch immer aber bleibt sein
Suchen nach Korresponsion der Glieder, verbunden mit gewalt-
samen Textänderungen (in der Probe Isokr. Paneg. § 1 — 3,
S. 3 f., 2 Änderungen im Text, 2 in den Anmerkungen, in der
zweiten Paneg. § 54—58, S. 157 f, gar 6 im Text!), bare Will-
kür.*) Blass befand sich auf einem IiTwege — das muß man
offen aussprechen und tut damit den Verdiensten des zu früh
Verstorbenen, die er sich als Entzifferer von Papyri, als Heraus-
geber wie als zusammenfassender Darsteller gerade um die
Redner erworben hat, keinen Abbruch.
Zunächst sind natürlich die Nachrichten des Altertums über
den Rhythmus einer Prüfung zu unterziehen. Diesen Weg hat
wie Blass auch C. Josephy beschritten in seiner Züricher
Dissertation „Der oratorische Numerus bei Isokrates und De-
mosthenes mit Berücksichtigung der Lehren der alten Rhetoren",
1) Blass' Aufsalz im Album gratulatorium in honorem H. van Herwerden,
Utrecht 1902 (vgl. W. Kroll, Berl. phiL Woch. XXUI, 1903, Sp. 142) war mir
nicht zugänglich.
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1887. Seinem mit dieser Frage nur lose zusammenhängenden
I. Kapitel über die Lehre von den Stilgattnngen und von den
rhetorischen Ideen, läßt Josephy im IL eine Übersicht über die
Vorschriften der Alten über den oratorischen Numerus im spe-
ziellen folgen. So nützlich diese bis zu den spätesten Rhetoren
fortgeführte Zusammenstellung sein mag, überhebt sie mich
nicht der Aufgabe, das, was mir wesentlich scheint, noch ein-
mal und, wie ich hoffe, klarer herauszustellen, nicht sowohl,
weil Josephys Arbeit mancherlei wirkliche Versehen entstellen,*)
als weil in seiner ganzen Art der Betrachtung des Überlieferten
nicht scharf genug das Ziel — was dürfen wir nach den Nach-
richten der Alten bei Isokrates erwarten — im Auge behalten
wird. Daß und warum sein Kap. III „Die Praxis des Isokrates'',
nicht genügen kann, wird im weiteren (s. S. 19) klar werden.
Isokrates hat im vollendeten Bau seiner Perioden die zwei
verschiedenen Systeme seiner beiden großen Stilvorbilder, des
Gorgias und Thrasymachos, kombiniert (s. Norden, Die
antike Kunstprosa I, 1898, 116ff, v. Wilamowitz, Hermes XXXV,
1900, 32 ff.). Gorgias hatte seine noch verhältnismäßig kleinen
Satzgebilde auf der Antithese und Parisose aufgebaut; die
Responsion der Glieder wurde „durch das lediglich musikalische
Mittel des Keimes und der Assonanz" hervorgehoben. Thrasy-
machos war (wie Suidas und Aristot. rhet. III 8 bezeugen, vgl.
Blass, Att. Ber. I ^ 1887, 256. Norden, a. a. 0. 41 ff.) der
erste, der auf den (Sufrjiö; achtete: deutlich hörbar war der nur
am Anfang oder Schluß der Sätze: ihn recht fühlbar zu machen,
zerschnitt Thrasymachos die Sätze in kleinste Stückchen, unter
Einführung des Begriffs xwXov, minuta et versiculorum similia
quaedam. Lediglich Wechsel des Rhythmus unterschied solche
Prosa (in der also von Responsion keine Rede sein konnte)
noch von der Poesie und die Wahl rhythmischer Gebilde, die
der Poesie möglichst fremd sind; dies ist gewiß ein Hauptgrund,
weshalb Thrasymachos, wie Aristoteles bemerkt, vor allem den
Paian brauchte, ohne ihn indes recht definieren zu können; die
geringen Fragmente zeigen in den Schlüssen neben Paianen bez.
Kretikem auch den Ditrochäus (vgl. Josephy a. a. 0. 8. 38). Isokrates
vereinte beider Vorgänger Stilprinzipien. Des Gorgias symmetrisch
gebaute Antithesen übernahm er und erweiterte sie durch füllendes
Zwischenwerk zu breit fließenden Perioden, die großen Perioden
aber zerlegte er wie Thrasymachus in Kola, deren Schlüsse,
1) Falsch ist z. B., was Josephy S. 41 über avartauotg und xaxaXY]gts bei
Hermogenes sagt. Falsch S. 51 die Angabe, Cic. lehre, Sponde.us oder
Trochäus dürften in der Klausel dem Daktylus nicht folgen.
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wie die der ganzen Perioden, durch deutlichen Rhythmus fühl-
bar gemacht wurden. Responsion der Rhythmen dürfte also
bei Isokrates im allgemeinen nicht zu erwarten sein, wenn auch
nicht ausgeschlossen ist, daß da, wo Kolenschlüsse mit den
Schlüssen korrespondierender Satzglieder zusammenfallen, nicht
bloß durch den Reim (den Isokrates bekanntlich nur in mäßigen
Grenzen braucht), sondern auch durch gleiche Rhythmen die
Korresponsion kenntlich wird; wie Cicero orat. 175 mit Recht
hervorhebt: paria paribus adiuncta et similiter definita itemque
contrariis relata contraria . . , sua sponte, etiamsi id non agas
cadunt plerumque numerose (vgl. § 164—167 und 202).
Isokrates selbst bezeichnet die beiden von ihm ver-
bundenen Kunstmittel deutlich genug, wenn er bereits in der
Sophistenrede (XIII, 16) das Tofi; ovd|iaatv 6upu9"|iü)(; xal [xouatxto^
(durch die Gorgianischen Figuren) einelw als Ziel seines Unter-
richtes hinstellt; dasselbe, was er im höchsten Alter nicht mehr
zu können vorgibt, V 27 oubl yap x(xi<; icepl tk^v a^^^v eupufrixtat^ xal
TcotxtXtat^ x6xoa|iY]xa[i6v aöxov (seil, xöv Xo'yov). Genaueres bieten
hierüber seine Reden nicht (vgl. M.Sheehan, De fide artis rhetoricae
Isocrati tributae, Diss. Bonn 1901, p* 33), kaum mehr die Fragmente
seiner Techne, die, mag sie auch nur von Schülerhand verfaßt ge-
wesen sein, sicher schon zu Isokrates' Lebzeiten (wie Speusippos,
epist. Soor. 30 beweist, vgl, Karystios aus Pergamon bei Athen. XI
p. 506 e) publiciert, also auch wohl von dem Meister irgendwie
sanktioniert war. Doch citiert Syrianos I pag. 28, 15 sqq. R.
und spätere Rhetoren (s. Sheehan p. 8 sqq., fgg. 7. Vgl. Norden,
a. a. 0. I 53 flf.) daraus, was so trefflich das oben über den
Rhythmen Wechsel Gesagte bestätigt: oXos o X6yo<; \iri Xoyoi; Iotü),
§Y]pöv yap, {iY]5^ 5|i|i£Tpo$, xaia^av^s yap^), dXki \it[i,iyß'{0 Tiavxl
(Suxilep {iocXtaxa (fa|i^tx(p ^ xpoyjxixtf ist spätere Interpolation bei
Maximus Planudes, s. Blass, Rhythmen 1901, 6 Anm. 1).
Aristoteles kommt in dem kurzen Kapitel seiner Rhetorik
(ni 8) über den Rhythmus (dazu Kaibel, Stil und Text der
TcoXtxeta 'A^vafcov, Berlin 1893, 89 f» Vgl. Demetr. de eloc.
38 — 43, wo Aristoteles' Lehre etwas modificiert wird; über Cic.
s. unten S. 13) durch Betrachtnng der verschiedenen Rhythmen-
geschlechter bez. ihres Wertes für die prosaische Rede zur
Empfehlung eines einzelnen, des Paian, als des geeignetsten
und, wie Aristoteles behauptet, auch von den Redekünstlem
*) Diese allgemeine Forderung kehrt dann immer wieder, so bei Aristo-
eles, Theophrastos, Ephoros (s. weiter unten), Dionys. d. Dem. 50 p. 238
üsener. Demetr. de eloc. 118. Hermog. p. 280, 2 Spengel. Cic. orat. 187.
Vgl. Norden a. a. 0. I 53 ff.
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seit Thrasymachos am meisten, wenn auch teilweise unbewußt,
gebrauetten. Damit tritt er in direkten Gegensatz zu Isokrates*
Grundsatze Tiavil fuS-jitj) iiejiet'xö'W o Xoyoi;: es ist eine einfache
Schlußfolgerung, daß die von Aristoteles abgelehnten Rhythmen
eben von Isokrates bevorzugte sind. Als solche erscheinen also
der T^pcotxo^, den Aristoteles aefxvd; findet, der xpoxaro^, den
Aristoteles als xopSaxtxwxepo; tadelt, und der seit Thrasymachos
bevorzugte Paian; auszunehmen ist wohl der Jambos, der in der
Xii^u; Tü)v TCoXXcov zumeist sich von selbst einstellt. Auch die
aristotelische Forderung, mit dem ersten Paian (-v^v^v.) zu be-
ginnen, mit dem vierten (v> v. v> -) und überhaupt auf eine lange
Silbe zu schließen, dürfte für Isokrates, der den daktylischen
und trochäischen Rhythmus nicht ablehnte, kaum ernstlich in
Betracht kommen. Eng und streng sind Aristoteles* theoretische
Forderungen: daß seine Praxis keineswegs so engem llegel-
zwange unterliegt, Theorie und Praxis bei ihm in einem unleug-
baren Widerspruche stehen, hat Kaibel (a. a. 0. 94 f.) gezeigt.
Aristoteles* Theorie übernahmen, wie Cic. orat. 195 und
Quint. inst. 9, 4, 88 berichten, Theodektes und Theo-
phrastos.^) Indessen hat letzterer anscheinend die engen
theoretischen Grenzen seines Lehrers wieder erweitert. Cicero
läßt ihn. de orat. 3, 184 sagen: orationem, quae quidem sit polita
atque facta quodam modo, non astricte, sed remissius nume-
rosam esse oportere, d. h. Theophrastos betonte die Aristotelische
Forderung (rhet. HI 8 p. 1408 b 31), der Rhythmus dürfe [iVj
axptßü)^ sein, damit der Unterschied von der Poesie gewahrt
bleibe. Ferner verglich er, nach Cic. a. a. 0. 185, den redne-
rischen Rhythmus mit dem Dithyrambus seiner Zeit, ille licentior
et divitior . . ., cuius membra et pedes . . . sunt in omni locupleti
oratione diffusa — damit näherte sich Theophrastos stark der
Isokrateischen Forderung Tcavxl (Süfl-pKJ) iiejie^X'^ü) 6 X6^o<;.
Von der Masse der rhetorischen Lehrbücher, die die Schule
des Isokrates im Anschluß an ihren Meister hervorgebracht hat,
wissen wir nicht viel mehr als die Verfassernamen. Nur zwei
Nachrichten gehören hierher. Naukrates von Eiythrae schrieb
in starker Übertreibung Isokrates die Einführung des Rhythmus
in die Prosarede überhaupt zu (Cic. de orat. 3, 173, Brut. 32,
vgl. orat. 174. Blass, Att. Ber. IF, 1892, 448. Rhythmen 1901, 4),
ein Beweis dafür, welchen ausschlaggebenden Einfluß man dem
1) Daß auch die stoische Rhetorik den Rhythmus berücksichtigt hat,
konstatiert Reitzenstein, M. Terentius Varro und Johannes Mauropus von
Euchaita, Leipzig 1901, 71 Anm. 3, was Striller, De Stoicorum studiis rhe-
toricis, Breöl. philol. Abhdlgn. I 2, 1886, p. 60 noch völlig bezweifelt hatte.
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Isokrates wenigstens in seiner Schule auf diesem Gebiete bei-
maß. Ephoros akceptierte in seinem Buche Tcepl Xe^ecog den
Isokrateischen Satz {xy) tQ Jvpüd-jicp (eupufl-nq) die Handschriften bei
Theon II p. 71 Sp., vgl. Blass, Rhythmen 1901, 17 Anm. 1)
Xpijafl'at 8taX4xT(p, und nach Cic. orat. 191 riet er, den paean
und dactylus zu suchen (brevitate et celeritate syllabarum labi
putat verba proclivius), den spondeus aber und trochaeus (der
e brevibus besteht, also das, was wir sonst den tribrachys
nennen)^) zu meiden, denn fieri alteram nimis incitatam, alteram
nimis tardam orationem, neutram temperatam. Schon bei Cicero
wird auf den Widerspruch aufmerksam gemacht, daß Ephoros
den Spondeus verworfen, den metrisch gleichen Daktylus ge-
sucht habe. Sehr seltsam nimmt sich aber die Begründung aus,
die Ephoros für seine Lehre gegeben haben soll: syllabis
metiendos pedes, non intervallis (orat. 194) — sollte das Ephoros
wirklich gelehrt haben, so müßte er ganz besondere Wege in
der Lehre vom Rhythmus eingeschlagen haben.
Hatte Isokrates aus der Vereinigung Gorgianischer Anti-
thesen mit Thrasymacheischer Kolenrhythmik die gi'oße volle
Periode geschafifen, so kehrte die Kunstprosa der Zeit nach
Alexander dem Großen in Anlehnung an die älteste sophistische
Prosa wieder zum Zerstückeln der Periode und Auflösen in
kleine und kleinste Kola zurück und verstärkte den bei der
Kürze der Glieder schon weit fühlbarer werdenden rhythmischen
Wortfall durch Beschränkung auf einige wenige unendlich oft
wiederholte Klauselformen, so daß die Xi^n; nun in Wahrheit, wie
Theon prog. p. 71 Sp. sagt, völlig S|i{i6Tpo; xal SvpuS-jio^ wurde:
das ist der Stil des Hegesias, des Führers und Hauptes des von
Cicero und Dionysios so viel geschmähten Asianismus (vgl.
Norden a. a. 0. I 134 ff.). Die Klauseln des taumelnden asia-
nischen Stils kennen wir aus seiner Praxis (vgl. als bequem zu-
gängliche Beispiele die Inschrift des Antiochos von Kommagene
bei Norden I 140 ff. oder den Volksbeschluß von Mantineia bei
V. Wilamowitz a. a. 0. S. 36 ff.); es sind: der Ditrochäus, der
Doppelkretikus und die Verbindung von Kretikus und Trochäus
- V. - - ^^^ alle drei variiert durch Auflösung der Längen in Kürzen.
1) Cicero irrt orat. 193 mit der Annahme, Aristoteles meine in dem ge-
nannten Kapitel mit xpoxalog den Tribrachys; dagegen spricht der Zusatz
p. 1408 b 36 ÖtqXoT dk xd Texpap-expa* loxt yocp füO-p.og xpoxaTog xa xexpocjiexpa;
auch setzt Aristoteles den xpoxocTog deutlich in Gegensatz zum tafißog, da-
gegen Ephoros bei Cic. orat. 191 den spondeus und trochaeus = tribrachys;
Cicero nennt - ^ xope^oc (orat. 212).
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Eine theoretische Darlegung der „Asianer'* über ihre stilisti-
schen Grundsätze haben wir überhaupt nicht, doch giebt Cicero
orat. 230/1 soviel, daß wir das Übereinstimmen seiner Angaben
mit ihrer Praxis feststellen können:^) dem numerus zu Liebe
brauchten sie inculcata . . . inania quaedam verba quasi comple-
menta numerornm; Hegesias vor allem verfiel infringendis con-
cidendisque numeris in quoddam genus abiectum . . . versiculorüm
simillimum. . . . apud eos varietas non erat, quod omnia fere
eoncludebantur uno modo, nämlich mit dem dichoreus, der zwar
(orat. 212) non est . • • sua sponte vitiosus in clausulis, sed in
orationis numero nihil est tam vitiosum quam si semper est
idem. cadit autem per se ille praeclare, quo etiam satietas
formidanda est magis.
Der Ditrochäus erschien Cicero also keineswegs tadelns-
wert (nur seine einseitige Bevorzugung durch die Asianer), er
gehört sogar zu den Klauseln, die Cicero selbst mit klarer Ab-
sicht stets gesucht hat. Wir wissen jetzt (s. die Zusammen-
stellungen der Ergebnisse bei Zielinski, Philol. LXV, 1906, 605
und Kroll, Einleitung zu Cic/s Brutus, Ausg. von Jahn, 5. Aufl.,
S. 18, Anm. 2), daß di,e von Cicero gebrauchten Satzschlüsse sich
auf folgende wenige Formen reducieren lassen: eben den Di-
trochäus, dem vielfach ein Kretikus (oder Molossus oder Chori-
ambus) vorangeht, den Doppelkretikus (wobei der erste gleich-
falls als Molossus gebaut sein kann) und die Verbindung von
Kretikus und Trochäus, sei es in der besonders bei den Asia-
nern beliebten Stellung - v^ - » - v^ (auch hier Molossus statt Kre-
tikus möglich), sei es in der selteneren Stellung - ^^ . - v> - Größere
Mannigfaltigkeit entsteht durch Auflösung von Längen in zwei
Kürzen.
Was Cicero sein Leben lang praktisch geübt (und die
römische Welt von ihm gelernt und niemals mehr verlernt hat),
wird er in seiner Jugend gleichfalls in praktischer Übung bei
seinen Rhetoriklehrern in Rhodos gelernt haben. Im Brutus
(316) rühmt er ja, welchen bildenden, läuternden Einfluß sein
dortiger Lehrer Molo auf seinen Stil ausgeübt hat. Im späteren
Leben hat sich dann Cicero auch theoretisch über den Rhythmus
geäußert. Zuerst im 3. Buche von de oratore (55 geschrieben)
§ 173 — 198. Die gesamte oratio, läßt Cicero da den Crassus
sagen, müsse zwar rhythmisch sein; man brauche sich aber
darum nicht sonderlich zu mühen, da sich die Rhythmen von
selbst einstellen; fühlbar sei der Rhythmus im Beginne, (191)
1) Von den 3 Gruppen, die Cicero unter den Asianem unterscheidet, darf
in diesem Zusammenhange füglich abgesehen werden.
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verborum iunctio nascatur a proceris numeris ac liberis, maxime
heroo aut paeone priore aut cretico (§ 182 empfiehlt er als principia
continuandorum verborum auch den iambus und trochaeus neben
dem herous), wichtiger noch sei die Klausel: varie et distincte
considat: et si primi et postremi illi pedes sunt hac ratione
servati, medii possunt latere, modo ne circuitus ipse verborum
Sit aut brevior, quam aures exspectent, aut longior, quam vires
atque anima patiatur. Die Klauseln aber gehörten nicht bloß
an den Periodenschluß, sed (190) saepe carpenda membris minu-.
tioribus oratio est, quae tamen ipsa membra sunt numeris vin-
cienda. Als Klauselschlüsse dürfe man empfehlen (193) choreos
aut heroos und den paeon posterior des Aristoteles, der mit dem
creticus (s. auch § 183) gleichwertig sei. Offenbar folgt Cicero
mit diesen Meinungen auch der peripatetischen Quelle (Usener,
Sitz.-Ber. d. bayer. Akad. d. Wiss., phil.-hist. Kl., 1892, 636, Anm.3,
dachte an dieTechne desTheodektes), der Cicero auch seine histori-
schen Angaben über die ältere Zeit, über Isokrates und Nau-
krates, x\ristoteles und Theophrastos verdankte (Ängermann
De Aristotele rhetorum auctore, Diss. Leipzig 1904, p. 8 sq.). —
Auch Dionysios griff, als er comp. verb. 17 im Zusammenhang
über den Rhythmus handelte, auf eine alte und zwar metrische
Quelle zurück; er trägt wahrscheinlich Aristoxenos' Lehre vor
(Kroll, Rhein. Mus. LXII, 1907, 97 f.). Man gewinnt den Eindruck,
als habe die hellenistische Zeit in der theoretischen Behandlung
des Rhythmus nicht allzuviel geleistet.
Weit umfänglicher, eindringender und wichtiger ist Ciceros
Behandlung des Rhythmus in dem 9 Jahre später geschriebenen
„orator" — er selbst rühmt sich da § 226: plura de numerosa
oratione diximus quam quisquam ante nos. Der ganze Schluß
des Werkes von § 168 an behandelt diesen Hauptteil der
elöcutio. Die einleitenden Paragraphen (bis § 173) setzen sich
mit zeitgenössischen Gegnern vom atticistischen Lager (vgl.
Quint. inst. 9, 4, 53. 12, 1, 22. 12, 10, 12 sqq. Tac. dial. 18.
S. Schlittenbauer, Die Tendenz von Ciceros Orator, Ibb. f. Phil.
Suppl. XXVIII, 1903, 197 f. u. 235) und Verächtern des redne-
rischen Rhythmus auseinander: ihrer Berufung auf die alten,
kunstlosen Römer stellt Cicero die Autorität der Griechen gegen-
über, die seit 4 Jahrhunderten den Rhythmus pflegen. Hier
nennt Cicero den Isokrates, Ephoros, Naukrates, vor allem
Aristoteles und seine Nachfolger Theophrastos und Theodektes,
dieselben also, die er schon in de oratore erwähnt hatte. Seine
weitere Erörterung gliedert er in vier Teile: zunächst spricht
er von der origo (174/6), die hier richtig auf Thrasymachos
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zurückgeführt wird, dann der causa (177/8), drittens von der
natura (179—203), schließlich vom usus (204—233) des Rhyth-
mus. Man sieht deutlich, daß Cicero mancherlei Studien ge-
macht, gute griechische Quellen herangezogen hat*) — so hat
er jetzt erst das Kapitel der Aristotelischen Rhetorik über den
Rhythmus eingesehen (Usener a. a. 0. 637, Kroll, Rhein. Mus. LX,
1905, 553) und teilweise wörtlich übersetzt (vgl. die Gegenüber-
stellung bei H. Jentsch, Aristotelis ex arte rhetorica quaeritur
quid habeat Cicero, Diss, Berlin 1866 p. 36 sqq.) — ebenso fühlbar
ist eine gewisse Hast und Flüchtigkeit in seiner Arbeit, die mehrfach
Wiederholungen und ungeschicktes Durcheinander veranlaßt hat.*)
Ich hebe aus Ciceros Darstellung heraus, was für meinen
Zweck mir wichtig scheint. — In dem inhaltsreichen dritten
Teile (de natura) wird festgestellt, daß die rednerischen numeri
in ihrer Art nicht etwa verschieden sind von den dichterischen:
die gleichen Rhythmengeschlechter dienen beiden (§ 188). Sämt-
liche numeri, die es giebt, können an und fUr sich in der Rede
erscheinen: es kommt auf eine Auswahl derer an, qui maxime
cadant in orationem aptam; dabei werden des Aristoteles,
Ephoros, Theodektes, Theophrastos Meinungen referiert (191/6).
Das wichtige Resultat lautet: sit igitur . . . permixta et tempe-
rata numeris, nee dissoluta nee tota numerosa, paeane maxime,
quoniam optimus auctor ita censet, sed reliquis etiam numeris,
quos ille praeterit, temperata, ein Satz, der mit dem bekannten
Isokrateischeu selbst in einzelnen Worten sich deckt (permixta . . .
numeris = fiefiefxS'co iiavxl ^uS-jidS, nee tota numerosa = oXo^ . . .
1) Angermamis Hypothese (a. a. 0. p. 9— 11), Cicero habe alles, was er
im orator über den Rhythmus sagt (auch die Aristotelescitate ohne eigne
Kenntnis des. Aristoteles) aus einer kürzlich erschienenen griechischen Schrift
übernommen, ist unhaltbar; dann wären die Ungleichmäßigkeiten in Ciceros
Darstellung kaum erklärbar, sie sind aber verständlich bei rascher Benutzung
und Zusammenschweißung verschiedener Quellen durch Cicero selbst.
2) Vgl. SchUttenbauer a. a. 0. 230. Kroll a. a. 0. 553 Anm. verwies
auf die störende Wiederholung des in § 188 über die Rhythmengeschlechter
Gesagten in § 193 (aus Aristoteles). So wiederholt § 204 schleppend das
eben (§ 199) Untersuchte, ob nämUch die ganze Periode oder nur deren An-
fang und Ende rhythmisch sein soll. An den Auszug aus Aristoteles § 192 ff.
wird eine Bemerkung über Ephoros angehängt, die bereits vorher 191 ge-
macht war, so daß atque haec quae sunt apud Aristotelem (Ende 19i) gar
nicht im unmittelbar Voranstehenden seine Beziehung hat. Ein Versehen
Ciceros wurde oben S. 10 erwähnt; vgl. ferner unten S. 16 fg. Das Progranmi
von J. May, Der rednerische Rhythmus mit besonderer Beziehung auf Ciceros
Orator und mit Berücksichtigung der Reden des Demosthenes, Durlach 1899
(igedruckt bei Fock, Leipzig) ist mehr eine Paraphrase der Worte Ciceros als
eine kritische Würdigung seiner Gedanken. Mays Anschauung vom Wesen
der Demosthenischen Rhythmen kann ich nicht teilen.
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— 14 —
(jLTQBfe l|i|i6Tpo{). Im weiteren (196 — 198) sucht Cicero den Unter-
schied von lypüS-jAO^ und eöpuS-jio^ Xöyo? klar zu legen. Keines-
wegs sei es so, ut nihil fiat extra modum. Das führt zu der
Präge, ob der ganze ambitus verborum rhythmisch sein solle
oder nur Anfang und Ende oder, wie die meisten meinten, nur
das Ende, die Klausel. Diese sei zwar die Hauptsache, meint
Cicero, aber nicht das einzige: der ganze ambitus solle rhyth-
misch sein, was er so beschreibt: (§ 199) quare cum aures ex-
tremum semper exspectent in eoque acquiescant, id vacare
numero non oportet, sed ad hunc exitum tarnen a principio ferri
debet verborum illa comprehensio et tota a capite ita fluere, ut
ad extremum veniens ipsa consistat.
Am wichtigsten für uns ist der vierte Teil von Ciceros Dar-
legung, der die praktische Verwendung des Bhythmus, den usus
behandelt, eingeführt durch Bemerkungen (204/6) darüber, welche
Fragen beim usus zu beachten seien und wie Cicero sie zu be-
antworten gedenke. — Cicero erklärt (207), im ganzen nur die
Reden in causis foroque im Auge zu haben. Zunächst geht er
aber doch auf das genus ^TciSeixxtxdv ein, dem in echt antiker
Weise die Geschichtschreibung zugezählt wird: dafür sei durch-
weg die große Periode, wie sie bei Isokrates und Theopompos
mustergültig ausgebildet sei, passend; Periodisierung, wie sie in
der Gerichts- und Staatsrede nur hier und da, besonders beim
Lob, bei würdevoller narratio, vor allem in der amplificatio und
peroratio zur Anwendung kommen könne, währeifd sonst hier
nur xöjijiaxa et xcoXa, incisa et membra passend seien. Der
letzteren Behandlung stellt er vorläufig zurück und spricht nun
(212) davon, quot modis mutentur comprehensiones conclusio-
nesque, d. h. von der Art und Weise, wie die große Isokra-
tische Periode zustande kommt. Über deren Gesamtrhythmus
wird auch hier nichts weiter angegeben, als daß sich ihr lang-
samerer oder rascherer Fluß nach der brevitas oder proceritas
pedum richte. Das wichtigste sind die conclusiones: insistit autem
ambitus modis pluribus. Das haben die Asianer verkannt, die
meist nur den dichoreus als Klausel verwandten (213/5). Also
Wechsel in den Klauseln ist erforderlich. Neben den Ditrochäus
tritt gleichberechtigt der creticus und sein aequalis, der paean,
der in der Form -^ >^>^ in primo viget, in der Form ^^^^ nach
der Meinung der veteres optime schließt; Cicero fügt hinzu ego
non plane reicio, sed alios antepono. Auch der spondeus er-
scheint unverwerflich, da er stabilem quendam et non expertem
dignitatis gradum besitzt, besonders in incisionibus et in membris.
Dann folgt der wichtigste Satz in Ciceros ganzer Darlegung
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- 15 -
(Ende 216): sed hos cum in clansulid pedes nomino, non loqnor
de uno pede extremo, adiungo, quod minimnm est, proximam
superiorem, saepe etiam tertium. Als geeignet für die vorletzte
Stelle nennt Cicero dann den iambus, trochaens (= tribrachys)
und den dactylus, falls der Schluß aus einem . choreus (-^) oder
spondeus bestehe. Am Schluß dagegen seien die drei nicht zu
empfehlen, nur der Daktylus, der statt des Kretikus stehen
könne, quia postrema syllaba brevis an longa sit ne in versu
quidem refert. Dies Gesetz spreche auch gegen die Bevor-
zugung des Paeon mit langer Schlußsilbe, da diese, wie wir
sagen würden, anceps sei; nochmals betont Cicero, statt dessen
erscheine ihm passender der Kretikus. Der Dochmius sei
tiberall, also auch am Schluß, passend, aber nur einzeln, nicht
doppelt oder mehrfach (218). Das seien die in mannichfachster
Abwechselung zu verwendenden Klauseln. Cicero bemerkt dann
noch, daß mancher, wie Herodotos und Thukydides, schon ohne
es zu wollen, auf derartige Klauseln geraten sei (219), und
kommt noch einmal darauf zurück, daß durch den antithetischen
Satzbau mit Gorgianischen Figuren oft von selbst ungesucht
Rhythmus entstehe.
Hier darf ich abbrechen.^) — Es erhebt sich nun die Präge:
stimmt Ciceros Praxis mit seinen theoretischen Angaben über die
Klauseln überein? Sie zu beantworten, stellen wir schematisch
die Klauseln zusammen, die im orator empfohlen werden.
Cicero empfiehlt: den Dichoreus oder Ditrochäus - ^ - o, nur
einseitige asianische Bevorzugung ist zu vermeiden; den Kreti-
kus -^^ (denn die Schlußsilbe ist stets anceps), vertreten auch
durch beide Arten des Paion -^^^ oder ^^ ^ ^ -; dann vor
schließendem Trochaeus (von dem aber der Spondeus nicht zu
scheiden ist) die drei Gebilde ^^ -, ^ ^ v^, - ^ ^, also v.--c7, v^^^-o
(d. h. Ditrochäus mit aufgelöster erster Hebung), - v. v^ - c (d. h.
eine daktylische Dipodie); schließlich denDochmius: ^^ - - v. -. Dem
Wichtigen Grundsatze entsprechend, daß es nicht allein auf den
letzten Fuß bei der Klausel ankommt, sind aber auch Formen
wie doppelter Ditrochäus, Doppelkretikus, Kretikus und Trochäus,
oder Kretikus und Ditrochäus, auch zwei oder mehrere Spondeen,
die man als daktylisches Metron fassen dürfte, durch die von
1) Cicero bespricht dann den Unterschied der periodisierlen Rede von
den incisa membra, dabei besonders die asianischen Fehler usw. Auch aUe
spätere rhetorische Literatur ist für unsern Zweck unergiebig. Ausführlich
handelt noch Quintilian, inst. 9, 4, 4f5 ff. vom Rhythmus. Über Hermogenes,
den einzigen, der selbständiger rhythmische Dinge behandelt, vgl. H. Becker,
Hermogenis Tarsensis de rhytbmo oratorio doctrina, Diss. Münster 1896.
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— 16 —
Cicero vorgetragene Theorie nicht ausgeschlossen, wenn auch
nicht geradezu erwähnt. Auch die drei von Cicero nur vor - o
erwähnten Füße (Jambus, Tribrachys = Trochäus und Daktylus)
dürfen wir dementsprechend vor den Ditrochäus wie den Kretikus
gesetzt denken. Vor letzterem ergiebt das zunächst v. - _ ^^ -
d. h. den von Cicero am Schluß noch besonders erwähnten
Dochmius,^) ferner v^^^-v>-, d. h. wieder einen Dochmius mit
Auflösung der ersten Länge, und schließlich - ^^ v. - v. - was man
als logaödische Reihe oder Dochmius betrachten kann. Eine
logaödische Reihe giebt auch der Daktylus vor dem Ditrochäus
- ^ ^ - v^ - ^, der Tribrachys fügt einen dritten Trochäus hinzu
v^ V. w ' _ V. - V.. Jambus und Ditrochäus ergiebt ^ - - v. - ^, was
ich mit dem oben genannten ^ -- ^^ zusammenstelle: beides sind
— den Antispasten Heliodors und Hephaistions zum Trotz —
rhythmisch wenig glaubhafte Gebilde; läßt man aber beiden je
eine lange oder zwei kurze oder eine lange und kurze Silbe
vorangehen, in jedem dieser (nur möglichen) Fälle ergiebt das
Ganze bekannte Klauseln:
_ , v^ — ö und - ' ^ — v^ - o
I vy .
d. h. Kretikus und Trochäus oder Kretikus und Ditrochäus und
in den beiden letzten Fällen den Choriambus vor Trochäus bez.
Ditrochäus. Da wir alle diese Formen von mehrfüßigen Klauseln
nur aus Ciceros allgemeinen Angaben erschließen, kann es uns
nicht wundem, daß vom Molossus als Ersatz des Kretikus an
vorletzter Stelle keine Rede ist.
Das Ergebnis ist klar: die Klauseln der Ciceronischen
Praxis sind zwar nur teilweise in der theoretischen Darstellung
des orator erwähnt, sind aber andeutungsweise sämtlich in
jener Darstellung enthalten. Ebenso klar ist aber, daß die dar-
gestellte Theorie weit mehr Klauseln anerkennt als Ciceros
Praxis, vor allem den Dochmius, die daktylische Dipddie, gly-
koneische Masse. Praxis und Theorie Ciceros decken sich also
nur teilweise — gewiß wollte Cicero seine Praxis im orator
schildern, er abstrahiert aber seine Klauselgesetze nicht aus
seiner Praxis, sondern benutzt offenbar eine schriftliche theo-
retische Anweisung, ohne den Widerspruch zu bemerken, in den
er sich dadurch zu seiner Praxis nicht nur, sondern zu seinen
eigenen: vorher vorgetragenen Lehren bringt. In dem Teile über
die natura des Rhythmus hat Cicero (§ 194) den Jambus und
1) §218 erwähnt Cicero die Theorie, ein pes dürfe nur 3 Silben haben;
danach gehörten Paeon, Choriambus und Dochmius nicht mehr unter die pedes.
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- 17 -.
Daktylus abgelehnt, weil sie in versum cadunt maxime (und sein
beliebtes esse videatur statt esse vldetur zur Meidung dieses
Hexametersehlusses ist ja bekannt; (s. Quint. inst. 9, 4, 72f.),bier,
§ 217, wird der Jambus als letzter pes zwar auch abgelehnt,
aber der Daktylus vor Trochäus (Spondeus) d. h. eben der von
Cicero in praxi verpönte Hexameterschluß empfohlen. Es ist
deutlich, daß Cicero im Abschnitt de usu einer andern Quelle
folgt als vorher de natura. — Die Theorie dieser Quelle ist also
minder engherzig, sie ist reicher als Ciceros Praxis. Aber in
dem wichtigsten Punkte zeigt sich zwischen beiden Überein-
stimmung, daß nämlich nicht bloß der letzte, sondern die
letzten Füße zur Klausel gehören. Und Cicero war offenbar
überzeugt, als er diese Quelle, die ihm zur Zeit der Abfassung
von de oratore noch unbekannt war, zur Hand nahm, darin
seine, d. h. die in Rhodos gelernte Praxis theoretisch dargestellt
zu finden: so scheint mir der Gedanke unabweislich, daß diese
Quelle ein Lehrbuch der rhodischen Schule war, das erst jüngst
erschienen pder wenigstens Cicero erst kürzlich bekannt ge-
worden war. Rhodisch wird die Theorie sein, die Cicero vor-
trägt, in Rhodos hat er den Rhythmus in seiner Jugend prak-
tisch brauchen gelernt: der übermächtige Einfluß des herrschen-
den Asianismus, dessen sich Cicero völlig bewußt ist (wie
Brut. 316 lehrt), hat aber in Ciceros Praxis den größeren Formen-
reichtum der Rhodier beschnitten und auf wenige Typen, eben
fast nur die asianischen, beschränkt.
Sind meine bisherigen Au»fühnrngen richtig, so haben wir
also in Ciceros Abschnitt vom usus des Rhythmus eine Dar-
stellung der Klauseln der großen Isokrateischen Periode aus
rhodischer Schule vor uns, der Schule, die ihren Ursprung auf
Aischines und damit den Ausgang des IV. Jahrhunderts selbst
zurückführte (Schaefer, Demosthenes und seine Zeit IIP, 1887,
292, Anm. 2. Blass, Att. Ber, HI 2 \ 1898, 265 f.), schon durch
die geographische Lage ihres Lehrsitzes vom Asianismus ziem-
lich unberührt blieb (Cic. orat. 25) und, wie Ciceros Lehrer
inv. 2, 6—8 es klar und deutlich ausspricht, ihre eigenen
Lehren auf denen der Peripatetiker und Isokrateer auf-
baute (Angermann a. a. 0. p. 2). Mag nun dieser rho-
dischen Theorie eine Tradition der Isokratischen Schule
zugrunde liegen oder nicht, die hier besprochenen rhyth-
mischen Klauseln hat man aus den Isokrateischen Perioden
abgeleitet oder mindestens auch in ihnen wiederzufinden
gemeint: die Prüfung der Isokrateischen Praxis muß zeigen,
ob das möglich ist, d. h. ob jene. Klauseln wirklich
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— 18 —
in den Beden des Isokrates sieb finden. DaB sie dem mehrfach
genannten Grundsatze des Isokrates Tcavrl f üQ^iq) 6 ^oyos |iejie(x^
in ihrer bunten Mannigfaltigkeit trefflich entsprechen, liegt auf
der Hand. Auch das Wenige, was wir aus Aristoteles und
Theophrastos tlber die Rhythmen bei Isokrates erschlossen
hatten (oben S. 9), widerspricht ihnen keineswegs. Freilich
hatte Isokrates gelehrt, oXoq 6 X6yo(; müsse rhythmisch sein.
Doch über den rhythmischen Gang der gesamten Periode wußten
die Rhodier (s. obenS. 14) kaum etwas greifbares anzugeben, wenn
auch jene Forderung theoretisch aufrecht erhalten wurde. Fühl-
baren und faßbaren Rhythmus hat es immer nur am Anfang
und Ende gegeben (wie schon Aristoteles rhet. 3, 8 p. 1409 a 20
sagte: StjXtjv efvat n^v xeXeunfjv fiif) 5icc xov ypa^ia jiYjSfe 8tdc nf|v
TrapaypacpTjv, dXXa 5ta xov ^uQ^jidv), die Anfänge und Schlüsse,
nicht bloß der Perioden, auch der Kola (wie das Cicero bereits
de erat. 3, 190 ausgesprochen hatte) sind also auch bei Isokrates
zu betrachten.
Auf Anfang und Ende der Peri öden Schlüsse richtete auch
K. Peters sein Augenmerk, als er in der Festschrift für Raspe,
Parchim 1883, p. 8 — 19 de Isocratis studio numerorum handelte.
Zunächst sammelte er aus Isokrates IV und VIII besonders kunst-
volle Stellen, in denen deutliche rhythmische Entsprechung be-
merkbar ist — gerade das, was bei Isokrates durchaus eine
seltene Ausnahme ist — , dann weist er Stellen nach, in denen
er paianischen Rhythmus zu spüren meint, endlich stellt er die
initia und clausulae der Perioden aus IV und V zusammen, —
bei letzteren aber nur unter Berücksichtigung des schließenden
Wortes. Bezüglich der Anfänge stellt er fest, daß die über-
wiegende Mehrzahl mit Paianen oder Spondeen beginnt, während
er in den Schlüssen größere Mannigfaltigkeit konstatiert.^)
Peters' Untersuchungen über die Periodenanfänge erweiterte
Josephy a. a. 0. im III. Kapitel über die Praxis des Isokrates
S. 68 — 72, durch Heranziehen des Euagoras. Auch er konstatiert
das Überwiegen langer Anfangssilben, obwohl der Paian - ^^ v. ..
seltener erscheint als der umgekehrte, der neben dem Kretikus,
Molossus und Spondeus am häufigsten sich findet; minder zahl-
reich sind andere wie Trochäen, Daktylen, Anapästen u. a. Von
S. 72 ab folgt bei Josephy die Behandlung der Periodenklauseln,
deren Einzelergebnisse ich im weiteren hier und da anführen
werde. An allgemeinen Feststellungen Josephys sind zu er-
1) Zuletzt handelt Peters vom Hiatus und — wenig glücklich — über
die Wiederholung gleicher Silben.
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— 19 —
wähnen: Schließende Längen tiberwiegen nnr wenig schließende
Kürzen — Aristoteles' Forderung (oben S. 9) widerspricht also
Iflokrates' Praxis. Einsilbige Wörter werden am Schluß gemieden
(in den Jahren ca. 391—370 nur ein Beispiel, Euagoras 27),
einsilbige Kürze kommt überhaupt nicht vor (nur Demonikos 31,
der sicher nicht Isokrateisch, vgl. Gott. gel. Anz. 1907, 777 flf.); ein
Suchen nach mehrsilbigen Wörtern für den Schluß ist ersichtlich.
Die Besprechung der Schlüsse (die des Panegyrikos werden
S. 75—79 abgedruckt) gliedert Josephy nach der Form (ob
spondeisch, trochäisch usw.) des schließenden Wortes — eine
wertlose Einteilung. Den Hauptmangel aber von Josephys wie
Peters' Untersuchung sehe ich darin, daß auch er nur die
Perioden Schlüsse berücksichtigt.
Ich wähle für die Prüfung der rhythmischen Praxis des
Isokrates seinen Panegyrikos und zwar, dem begrenzten
Baume dieser Abhandlung entsprechend, dessen erste 50 Para-
graphen. Neben den äußeren Grund zu dieser Wahl, daß mir
die Vorbereitung der Neuauflage der Rauchenstein -Beinhardt-
schen kommentierten Isokrates -Ausgabe in der Haupt- Sauppe-
schen Sammlung das Durcharbeiten von Bede IV mit zur Pflicht
macht, tritt der wichtigere innere, daß der Panegyrikos an-
erkanntermaßen die gefeilteste von Isokrates' Schriften ist aus
der Blütezeit seiner Kunst — seine Kunstmittel darin also am
deutlichsten kenntlich sein müssen. — Ich gebe den Text^)
zeilenweise in Kola geteilt: kurze Sinnespause bezeichnet den
Kolenschluß; nicht selten wird gerade der rhythmische Schluß
auch den Schluß eines Kolons kenntlich machen. Im übrigen bin
ich mir völlig bewußt, daß solche Teilung in Kola nicht ganz
ohne subjektive Willkür vollzogen werden kann und mancher
manches wird anders teilen und andere Bhythmen hier und da
finden wollen — das Gesamtergebnis kann, so hoffe ich, von
solchen Einzelheiten nicht berührt werden. Die Bhythmen be-
zeichne ich durch die bekannten Zeichen für Länge und Kürze
(die Accente lasse ich der Bequemlichkeit halber fort), und zwar
die Bhythmen der Kolenschlüsse und Satzanfänge. Auch
1) Die Abweichungen vom Rauchenstein - Reinhardtschen Texte be-
zeichne ich kurz in den Anmerkungen, soweit sie nicht orthographische sind
(wie das nach T gesetzte v ä98XxüOTtxov). Die Liebenswürdigkeit Professor
E. Dreraps, München, gestattete mir Benutzung seiner Kollationen, die auch
bereits die Lesungen des neuen, nur zu wenig ergiebigen Londoner Papyrus
enthielten, der jetzt in dem V. Bande der Oxyrhynchus Papyri von Grenfell
und Hunt, London 1908, veröffentlicht vorliegt; vgl. Fuhr, Berl. phil. Woch.
1908, 201 f.
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— 20 -
an den Kolenanfängen wie innerhalb der Kola wird an nicht
wenigen Stellen deutlich der Rhythmus fühlbar; wollte man
aber versuchen, die gesamte Periode in rhythmische Glieder zu
zerlegen — was vielleicht möglich ist — , dann würde die Un-
sicherheit der Teilung eine unbegrenzte. Deshalb beschränke
ich mich auf die beiden Stellen, an denen eine Art Gesetz-
mäßigkeit mit Sicherheit zu erwarten ist — den Satzanfang und
den Kolonschluß. — Die Zahlen und Buchstaben am Rande
weisen der betreffenden Klausel ihren Platz in der dem Text
folgenden systematischen Zusammenfassung an.
vy \J \jt «
§ 1. üoXXaxc^ Jö-auiAaaa xcov 4d
xa$ TTavYjYupetg auvaYaYovicov 2 c
xac TOU{ Y^P^'^^^S aYtova^ xaiaaTTjoavTiov 1 f
oxt xa^ [lev x(Ov a(0|iaxü)v euxux^a^ 4d
ouxü) |ieYaXü)v Stopecov i^^woaav 1 d
xot^ S'uTiep xiov xocvcov £5ca TiovTQaaoLv 2 c
xat xa{ ai3x(ov tj^uxa^ o'Sxa) Tcapaaxeuaaaatv^) 1 d
(oaxc xaL xoug aXXou^ ö^eXscv 5uvaa9-at 1 e
xouxot^ S'ouSe|iiay xc|ir^v a7rsv£C|iav 3 a ß
oSv eJxo^ y]v auxoü^ [AaXXov uotYiaaGS-aL Tipovocav 1 b
§ 2. x(ov |i£V Y^P a^Xr^xtov 8t$ xoaauxY)v f(0[iY)v Xaßovxwv 1 e
ouSev av TiXeov y^vocxo xot^ aXXoc^ 2 c
£vos 5 av8po$ eu (ppovY]aavxo$ 2 c
aTiavxe^ av aTcoXauoetev 2 c
— V^V— _ _ _
Ol ßoüXo[ievo: xocvtovecv 3 b a
XY]^ ^xetvoü 5tavoca;. 3 a e
1) Das eu könnte man hier aucli kurz m3ssen (dann gäbe es Klausel 5b a)
wie es wohl kurz zu messen ist § 26 xaxaaxsoij! 27 xwv euepYeatwv. 28. 31. 34
xüiv eüepyexYjjjiaTWV. 38 47 aüyxaxeoxeuaoev; stets lang ist das eu, wenn
z.vei kurze Vokale folgen, wie 27 7ioXTxeüO|A6^a, 27 jiv^p.ovei>op.evocg,
42 xaxeaxeuaoaxo. TioteTv am Ende von § 1 mit kurzer erster Silbe, wie das
Wort überall gemessen werden kann (§ 8. 11. 15. 17. 34. 30. 37. 39.43.50),.
unmittelbar daneben aber Tcpovötäv, ebenso § 2 dtavötäg, 6 6nöteög^ auch 11
oüußoXatoDv, 16 oJexai, aber wieder 12 xotooxoog, ebenso 14 (§ 8 apxawüg eijcetv
und 3') apxaio)v ovxcöv unentschieden); sicher wohl 46 aicavxa xov aiwva, des-
halb auch 28 Tcävxoc äCwvog. Die gleichen Quantitätsschwankungen beobachtete
von Wilamowitz a. a. 0. bei den Asianern.
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- 21
§ 4.
§5.
§ 3. o\j (iirjv im louxot^ a-öuinQoa^
oXX' fxavov vo|itaa{
aö-Xov iaeoS-at fiot ttqv So§av
X7]v ait' auxoü xou Xoyou Y£VY)ao|ievY)v
T^xü) oujißoüXeuawv^)
Tiept xt TOü 7coXe|iou xou mpo^ xoü{ ßapßapou^
xat XTQC 6|iovota{ xtq^ Tipo^ i^jia^ auxou^
oux Äyvocöv 6xt TioXXot x(ov 7rpoa7rotY)aa|iev(i)v eCvat
ao<ptoxü)v
Jtw xoüxov xov Xoyov (op|iY)oav
_ v/ _ _
aXX' flc|Aa |iev JXtci^wv xoooüxov Stotaetv
(oaxe xot^ äXXot^ JAY]8ev iwoTcoxe Soxetv efpirjaö-at
uept auxü)v
a|ia 5e Trpoxptva^ xoüxoug xaXXcoxoü^ efvai xcov
Xoytov
OLxtve^ Tcept iieytaxcov xuyxavouatv ovxeg
xat xoü€ xe Xeyovxa^ (laXtax' SmSetxvuoüoiv
xat xoü{ axoüovxa^ TcXetax' (iS^eXouatv
c5v et'^ öuxog laxtv.
STcetx' oüS' oi xatpot ttü) TcapeXY]Xü8'aacv
(Äax' TfjSir] iiaxTjv eCvai xo iiefivYiaä-ac uept xouxcov.
xoxe yap XP^Q iiaueoä'at Xeyovxa^
6xav lij xa Tcpaytiaxa Xaßig xeAO^
xat |iY]xext Seig ßouXeueaö'at uept auxwv
r^ xov Xoyov fSig xtg ^x^^'^'^ Tiepa^ )
2c
If
3bß
3ca
4c
3ba
2b
If
5c
4e
Id
3b a
2b
If
5aat
Id
le
5 aa
3a8
le
2d
3ba
3bß
1) Bei einer Reihe mehrerer aufeinanderfolgenden langen Silben kann
man bez. der metrischen Fassung zweifeln; ich betrachte sie hier als dak-
tylische Tripodie (s. oben S. 15), eine Tetrapodie geht kurz vorher, Tri-
podien folgren in § 4 und 5. Ebenso § 7. 10. 13 (Tetrapodie und Tripodie).
15. 21. 31. 50.
2) Cicero, d. h. die Rhodier, lehrten orat. 217: nihil enim interest
dactylus sit extremus an creticus, quia postrema syllaba Lrevis an longa
sit ne in versu quidem refert. (218) quare etiam paeana qui dixit aptiorem,
in quo esset longa postrema, vidit parum, quoniam nihil ad rem est, postrema
quam longa sit. Syllaba anceps ist also beim Klauselschluß anzuerkennen
(die Einwendungen, die Josephy S. 61 dagegen erhebt, sind hinfällig). Des-
halb hier in Tcspäg die letzte Silbe als Länge zu messen, ebenso in § 6. 14
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— 22 —
(jDGxe |iY)5£|Atav XeXettf 8-at 5 a a
TOtc aXXöi^ uTOpßoXYjv. 2d
§ 6. §(0{ 8'av xa |i£v d|AOta)^ 1 a
(ooTiep Tcpoxepov (pepY]xat 5 a a
xa 5' e£pY]|ieva (pauXco^ Sx^v*^* xuyx^vig 2 e
Tiü)^ öu XP^ axouetv 2 d
xat 9iAoao(petv xouxov xov Aoyov 2 b
o{ Jav xaxop8'ü)ä"5 2 c
xat xou 7roXe(ioü xöu iipo{ aXXiqXöüc 2 c
xat T^{ xapax'^C 'n)€ i^apöüOTjc 1 c
xat x(ov |ieycax(ov xaxcov i^iAa^ ^naXXä^ec; 2 c
§ 7. 7cpö{ 8e xoüxöc^ 1 a
eJ [lev liYJSaiiws oXXto^ 2 c
öfovx' ifv 5y]Xoüv xa^ öcuxä^ npaltv; 3 d
aXX ri oia |ica( tSeag 4 a
efX^v av xt{ tjTioXaßetv 2 e
c5i Tieptepyov laxiv 5aa
xov auxov xpOTiov Jxetvoig Xeyovxa 1 d
TiaXtv JvoxXecv xoc{ axououacv, 2 c
§ 8. IniiSri 8*öf Xoyöc 2 a
xotauxTjv iy(p\}(jv^ xtqv cpuatv 2 e
üSa9-' ofovx' efvät Tiept xcöv äuxcöv 4e
TCoXXaxü)^ i^YjY'^oaaä'at 2 c
xat xa xe fieyaXa xaTcetva 7iotY)aat 3 a 8
xac ZOK; [itxpotg [AeYsS-o^ ueptä-etvat 3 c a
xat xa xe TiaXata xatvw^ Ste^eX-S-etv^) 2 c
xat Tiept xwv vewoxt y^Y^^l^^^^^ 2 b
x-/ %-» _
und 18 ^oYov, 8 ^ootv und «itpaTeov, 12 5-paoüva|jievog, 17 icotoojievov und
ßöüXofievöv, 18 TcoXw und «axptöv, 20 döuvaxöv und 9avepöv, 22 xptoTv und
yepäg, 24 und 26 ye^ova^iiv, 26 noXepiöv, 27 noXiTeuo^ied'a und duvafied-ä,
30 §x^(iev und napeiXifj^aiJieV) 31 naTpioc u. a. Der Grund für diese Erschei-
nung ist im Prosarhylhmus derselbe wie im Vers: was der Länge der Silbe
fehlt, tritt an Zeit durch die folgende Pause hinzu.
1) ÄtfigeXO-sTv ÖA, ÄteX^eTv F, für ersteres spricht hier wohl die rhyth-
mische Entsprechung mit apxaccög eCxcecv.
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23
v^i — ' .-
apxai(0( e^iceiv 2 c
0ÜX6TI cf euxteov Taut' loxtv 1 f
iiept t)5v ixepot itpoxepov eJpYJxaotv 1 f
oXX' a|i€ivov ixeivcov 5b a
e^iceiv Tcetpäxeov. 2 b
§ 9. at |iev yap ^pa^ßt? «f icpoYsyevTjiAevat 2 b
xotvat Tiaatv i^fitv xaT£Xgt<f8nf)aav 4e
TO 5'iv xatpcp taüTflct^ xatäxP^^äaS-at*) 1 f
xat xa TcpooTjxovxa Ttept fcxaonrj^ SvSvjiYjd^vai 2 c
xai Toi^ cvo(iaacv eu Siad'eaS'ac 3 a 8
T(ov eu (ppovoüVT(ov JStov Saxtv. 1 b
§ 10. riyörj^äi 8' oüxcö^ av (leYioxTiv STCiSoatv Xäjißavetv 2 b
xat xa{ (iXXa{ xty(yaq 3 b a
xat xYiv Tcept xoü{ Xoyou^ 9tXoao(ftav 2e
e{ xt^ %'a\)^aZoi xat xt(i({)Y] 3 c a
|iY] xoü^ Tcpcöxoü? xtov Spywv apxo|ievoi)€ 3 b ß
dUXa xoui; optaä*' Ixaoxov auxwv l^epya^oiievou^ 3 b ß
|iY]Se xoüi; itept xouxwv ^Yjxouvxa^ Xeyetv 2 b
Tcept (öv |iY]8etc Ttpoxepov e?pT)xev 2 c
aXXa xoü{ oöxw^ S7uaxa[ievoü€ efTietv 4e
(0^ oiJSet^ av aXXo^ Suvacxo. 1 d
§ 11. xatxot xtve^ Smxt|ia)at xwv Xoytov 2d
xot{ uTcep xoi)^ C8tü)xa^ ^x^uot 1 c
xat Atav aTnrjxptßcüjievoi^ 2 e
xat xoaoüxov SiYjjxapr^xaatv 2 c
oSoxe xoü{ Tcpog*) uTiepßoXiQv TceTiotYjjievouc 5 aß
7ipo5 xoü€ oywva^ 1 a
xoü{ Tcept xwv f8t(ji)v ou|ißoXat(ov axoTiouatv 1 d
1) Doppelkonsonanten und Konsonantenverbindungen schaffen natürlich
überall Positionslängen, auch muta cum liquida (s. Josephy a. a. 0. S. 60).
Ein Schwanken zeigen nur die Verbindungen mit p: sicher ist die Kürze in
11 Tag [ieTptoTY]Tac, 15 ty)v apxTjv (aber 19 apxso^at, 39 avapxtav), 25 (leya
(ppovoüVTac, 29 xic 'c« XP^^öcg, 30 xaxa9povT)oetiv, 31 xa Tcaxpta, 41 axp'^oxcUg;
zweifelhaft bleibt hier xaoxatg xaxaXp'J'Joao^at, ebenso 11 dtijjiapxijxaotv.
2) So die Handschriften, wie der Sinn erfordert, Cobets Konjektur s2c
widerspricht dem, s. Br. Keils Ausg., Leipzig 1890, S. 68.
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— 24 —
(iJoitep 6(iomj){ Seov ä^Kpotepou? S^^'v 5aB
TOü^ S' ^TiiSecxTixcog 5 a ß
Y] o(pa{ [Aev 5topü)vxa^ 3 b ^
xa^ liexptOTYjTa^ 2 c
xov S'axptßcDc Jmoxa|ievöv Xeyetv 5 a ß
aTiXü)^ oux av Suvajievov tiizivv. 1 f
§ 1 2. öuxöt [Aev ööv öu XeXYj^äatv 2 c
öxt xoi)xoü{ inatvouatv 2 c
(ov JyY^€ (x.^xot. xuyxavoüatv 3vxe{. 1 f
JjAot S'ouSev Tipo^ xoug xotouxou^ 1 e
aAAa Tipo^ Jxetvou^ laxtv 1 f
xou{ öu?ev aico5e5o(ievöü{ 4 a
x(i)v eCxTQ Xeyofievwv 2 b
aXXa Süoxepavöuvxä^' 2 c
xat t^TQnrjaövxa^ 2 c
fSetv xt xoioüxov iv xöt^ Sjiöt^ Xoyöt;*) 2 d
ofov irapa xot^ aXXot^ ou^ eup^aouatv. 2 c
7^pO{ ou{ Ixt [Aixpov üTrep SjJiauxoü S'paaüvaiievoc 5 b ß
kjSy) Tcept xoü Tipayiiaxo^ TcotTQaofiat'xoü^ Xoyöu^. 2 b
§ 13. xoi); [lev yap aXXou^ iv xöt^ Ttpooijirot^ 2 d
opü) xaxaTTpauvovxa^ xoü{ axpoaxa^ 1 d
xat 7cpo<paoc^oji£vou€ 3 b ß
UTcep xü)v [leXXovxcov ^iqö'iQaeaä'at 3 c a
xat Xeyovxai; 1 a
xoü€ |iev (5^ i^ uuopou ytyoyt"^ auxöt^ 1 a
•^ TiapäaxeuY] 2 d
xou; S' (3$ x^^^^°^ ^^'^^^ 1 e
Jooü{ xoü{ Xoyoüs 6
x(|) jieyefl'et xwv Ipywv l^eupetv. 3ba
§ 14. iytsi 8-iav |iy] xat xou Tcpaytiaxo^ a^tw^ s^two 2 c
xat XYj€ So^Y]^ XY15 J|iauxoü 1 e
1) So die Handschriften, deren Lesart durch Ps.-Dionys. ars 11, 8 un-
umstößUch gesichert wird; s. Kroll, Rhein. Mus. LXII, 1907, 90 f.
2) Xdyotg om. T, das mir notwendig erscheint, da Isokrates von seinen
Reden nirgends xa i\id sagt; vgl. 6, 38. 17, 9. 17, 58. [epist. 9, 15].
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xat Tou yupovÖM 7
jiYj (Jiovov TOü icept Tov AOYOV Saß
i^jitv SiaxptcpäivTo^ 1 f
öu ßeßccöxa 3 a dt
7capaxeXeüO|iat |iY]5ejitav (lot ouyyvw|it]v i^etv 2d
aXXa xaiaye^av xat xaiacppovecv. 2 e
ouoev yap oxt xwv toioutwv 1 a
oCx o^co^ e?|ii Tcaax^tv 5aa
e^Tiep |iY)Sev oiafepcov 3d
OüTü) lieyoXa^ 7iotoü|iai tot^ STroaxweis. 2 d
Tcept |iev oüv xcov ffiiwv xauxa jjiot Tcpoetpija'a^. 2 c
§ 15. Tcept Se xwv xöivcov 2 c
6oot |iev euän>{ iiceXä-ovxe^ 8t5aaxouatv 2 c
(i)( yjpri StaAuaa|i€vou( 3 b ß
xo^ 7ipo{ "^jio^ auxoü^ ^X^P^S 3 b a
_ V — v/ » _ _
Sut xov ßapßapov xpaTieaS-ai 1 f
xai Ste^epxovxat 1 f
xa( xe au|i(popa^ 2 d
xa^ Ix xoü TcoXefiou 3 b ß
xöü 7ipo{ 3XXir)Xoü^ 2 c
iQ|itv Y^Y^^l^^^^^ ^ ^ P
xac xag ö^qpeXia^ 3 b ß
xa{ Ix XY]^ oxpaxeta^ 1 e
X7]{ Jti' Sxetvov Sao(ieva{ 2 a
«2XT)*yj |i£v Xeyoüotv 1 a
oö |JiY]v Svxeuö'ev iioiouvxat xyiv apxT]v 2 e
cS-ev av iio^Xtaxa ouax7]aat 2 c
xauxa 8üVTj9-etev. 4e
§ 16. xwv yap 'EXXyjvwv of (lev 69' y](itv 3 a a
of S' uuo Aaxe5ai(ioviots efatv. 4e
af Yö^P T^oXtxeiat 52 (ov ofxouat xa^ TioXetg 2 d
ouxü) xou{ TcXetaxou^ auxwv 8teLXY](paatv. 1 f
oaxt{ öuv öfexat 2 b
xoü^ oXXoü^ xotvg xt Tipä^etv ayaö-ov 4d
Tcptv av xoü{ 7ipoeax(Dxa{ auxwv SiaXXä^^ 2 c
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xat icoppct) T(i)v TipayixaKov 4axtv. 2 c
§17. äXXa Sil xöv |nr] [lovov SmSet^tv Tiotoujitvov 2d
aXXa xai StaTcpa^aaö'ai xt ßouXojievov 5 b ß
Sxetvou^ xou{ Xoyöu^ C'^T^etv 2e
ofxtve^ x(0 icoXet xouxcd Ttetaouotv 2 c
fao|iotpY]aat Tcpo^ äXXYjXa^ 2 c
xat xa^ 5' •Jjy^l^^^^^C BteXeGS-at 3 a e
xat xä^ TcXeove^toc^ Saß
a^ vuv itapa xwv 'EXXirivcöv l7ctSni|iöüatv 4 e
auxat^ Y^Y^^^**^ 2 c
xauxa^ icapa xwv ßapßapcov 7cotY]aäaS*ät. 2 c
§ 18. xYJv |iev öuv T^exepäv TcoXtv 5a ß
^qcStov Sm xauxa TcpoaYayetv 2 d
AaxeSatjiovtot Se vuv [xev Sxt SuaTcetaxw^ ^x^^^^^* ^ ®
7iapetXY](paat yap t^euSy] Xoyöv 2 e
(05 Soxtv auxot^ T^Y^^^*^^ Tcaxptov. 4d
4av S' ImSet^ig xt{ aiSxot^ 1 a
xauxiQv XYiv xt|iY]v i^|iexepäv öuaav 4e
(laXXov •}) xetvcöv 2 c
xax* av Saoavxe^ xo StaxpißGuad-at Tiept xouxtov. 3a5
Sm xo oü|i(p6pov IXö-otev. 4e
§ 19. ^XP'^QV l^^v ö^v '^^^ "^^^^ oXXou^ Svxeu'ö^v apxeaS-at 2 c
xat |iY] Tcpoxepov Tcept x(i)v 6|JLoXoYOü|iev(öv oü|i-
ßöuXeuetv 2 c
Tcptv Tcept xü)v a|JL(ptaßy]xou|iev(üv 2 b
i^liä^ IStSä^av. 3aa
IjJLot 5' ouv a|i90xepa)v £vexa upooTQxet 5aa
Tcept xauxa TcotYjaaaö'at X7)v TcXetoxiQv StaxptßYjv 2 b
|iaXtoxa |i£v fva TipoupYou xt Y^^'^^ct 3 a e
xat 7cauaa|ievot xy]? 7cpo<; i^iia^ auxous cptXovtxta^ Saß
xotvig xotg ßapßapot^ 7coXe|iY]a(0|iev 4 e
§ 20. ef 5e xaux loxtv' äSuvaxov 2 d
fva SYjXwaü) xou^ l|i7ro5(öv Bvxa^ 2 c
TQ xö)v 'EXXy]V(i)v euSatjJLOvt^ 4 d
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— 27
§ 21.
§ 22.
§ 23.
Ott xat npoxepov "^ TioXt^ iQ|i(ov
Stxatwg T^g S-aXarn]; yjpSev
xai vuv o\3x £Six(i>c a|A9taß7)Tet t^; tjV^H-^v^^^«
TOüTO |iev Y*P ßf Set xouxou^ i^lxacrcfp
Ti|iaad'at xcov Ipywv
TOü{ ijATcetpoxaTOug ^vxa^
xat lisytoxTiv Süvajitv Sx^vxa?
dva[ji9taßY]TyjT(Ö€ iq|itv TCpooiQxet
rrjv i^Yejiovtav aKO/apetv
oüSet^ yap av Ixepav TioXtv STctSet'^ete
TOOOÜTOV Iv T(p TCoXejlfj)
T(|) xaxa Y>)v uTtepexouaav
ooöv T^v i^iiexepäv
Sv TOt^ xtvSüvot^ Tot{ xaxa -ö-aXaxxav Sta^epoüoav.
xoüxo 5' ef xtve^ xauxTjv iiY] vojit^ouatv
Stxatav eJvät xtqv xptatv
aXXa woXXa^ xa; jjiexaßoXa; '{Vfytod'ai
(xa; yap Suvaaxeta; ouSeitoxe xot^ auxot; na-
pa|ievetv)
a^touat Se xy)v ^y^P'^^^*^ Ix^^^
cSaTcep oXXo xt ^cpaq
^ xoü{ Tcpwxou; xuxovxag
xauxYJg vr\<; xi^r^<;
'^ xoü; 7cXetax(i)v ayaS-wv
afxtoui; xot{ 'EXXiQatv dvxa^
T^youjjiat xat xouxou^ efvat |iey •^(a(üV
6a(p yap ^v xt^ TroppwxepwS'ev
oxoTiig Tcept xouxwv ajicpoxepwv
xooouxtj) TtXeov aTcoXettpojjLEV xoug ä|icptaßY]xouvxa^.
6|ioXoyetxat |iev yap X7)v TcoXtv yhicov
apxatoxaxiQV efvat xat (leytaxiQV
xat irapa naotv avfl-peoTcotg (JvojiaoTOTanfjv.
4b
3a a
If
2b
3ba
3ba
4e
If
Id
2b
Ib
2c
4d
Ic
4a
Ib
2c
2d
If
2b
2b
2b
Id
2c
4d
Id
Id
le
3cß
2c
3aa
le
3cß
2c
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— 28 -
vy v-» v^ _
Im Toc? £XO{ievo:$ xoutcdv 2 c
Ixt |AaXXov T^iJiac Trpoonrjxet TtiAaafrat. 2 c
§ 24. xäüTYjv yap öfxoüiiev oux ^xepäv SxßaXövxe; 1 c
Ö08' ipT^ii-^v xataXaßövTeg 1 b
aXX' otixü) xaXü)^ 2d
xat Yvyj^JtcDg Yeyovaiiev 2 a
cüöx' I? Y^aTiep IcpGiiev 3 b a
TauTYiv ix®^*^^? airavxa xov xpovov StaxeXoufiev 1 d
aCxox^ove? ovxe^ 3aa
xat x(ov 6vo(iaxü)v xot^ aüxot^ 1 f
ofoTcep Toug oJxetoxaxoug 4d
XT)v TToXtv ^x^^*^^^ iipooetTcetv. 1 a
§ 25. jiovöi; yap T^jitv xwv 'EXX-^vwv 2 c
X7)v atJXTiv xpo'f ov xat 7raxpi5a xai [lYjxepa xaXeaai
npooTixet. 1 b
xatxot xP'y] "^ou; euXoYü)? (leya (ypovouvxa^ 1 d
xat irept xir)^ f^YeiiOvia; Stxatü)^ a|icptoßir)xoüvxag 2 c
xat x(ov Tcaxptwv TioXXaxt^ |Jie|xvY)(jLevouc 2 e
xotaüXYiv xY)v apXTQv xou y^^^^? ^X^^'^^S cpätveoä'ät. 2 c
§ 26. xa jjiev oöv 1^ «PX^Q? uiiap^avxa 2 c
xat Tiapa xy]? xuxiq? 5topir)i>evxa 2 c
x7)Xtxauy T^jitv xo [AeyeS-os Icjxtv. 1 e
oa(i)v 5e xot^ aXXotg ayaS-wv afxtot ysY^^^l^^^ 2 ^
OüXü){ av xaXXtox' l^exaaat|Aev 3 a a
ef xöv xe xpovov cxtt:' äpx^jg 1 e
xat xag Tipa^et^ xa^ xt)^ ttoXsids 4d
Icpe^Y)^ SteXO-ötjjiev. 2 c
et5pY]ao|iev yap auxTjv oO [lovov t(ov npoq xov iioXe[iov 4 d
aXXa xat xyj^ aXXir]^ xaxaaxeuT]? 2 d
§ 27. iv ^ xaxotxöu|A6v 2 c
xat (leS«' -^5 TtoXtxsüoiieä'a 4d
xat 6t' Yjv ^'^v' Suvaiieö-a 2 e
oytSo^ arcaairj^ aJxtav ouaav. 2 c
avaYXT) 8e 7ipoatp6ta8'at xcov euepyeatwv 5 b ß
|XY] xa; Sta |uxpoxYjxa StaXafl'Ouaag 1 b
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— 29
v^ v./ vy _
§ 28.
§ 29.
xat xaxaawoTnjä'etaa;
ÄXXa tag Sta xo [leyeS-og utco Trävicov avä-pwTcwv
xat TtaXat xat vüv xat^) Tcävraxöü xät XeYOjievä^
xac |ivif](iovei>o|Jieva(.
TtpCOTOV (AeV TOtVÜV
Sta TT)^ TcoXeco; xt); T^jiexepa; STcoptaSi].
xat yap e? iiuShoSt)^ o Xoyo; ytyo^ty
\^ _ _
6|i(i); aux(p xat vuv f7)87ivat Tcpooi^xet.
AiQfii^Tpo^ yap a(f txojjievtji ef; xrjv x<«>päv
iz' inkavqd'ri xy){ xopT]; apTcaad-etaTj^
xat Tipo^ xoug npoyovou^ tqiicüv
eu|Ji6V(0{ StaxeS-etoTfi^
ix xü)v euepyeatcov
a; oüx ofovx' aXXot; iq xot<s iie|iü^|Aevot{ oxouetv
— ^— » _ _
xat SoüOTj^ Scopea^ Stxxa^
- ^ - ^ ' -, -
atTcep fieytaxat xuYXo^vouatv ouaat
xou^^xe xapTTOü;
of xoü |iirj 8ir]ptü)5ü)5 Ct)v n^iia; afxtot Yeyovaqtv
xat xYjv xeXexTQv r^^ oi [lexaaxovxe;
Tcept xe Tf\q xou ptou xeAeurrj^
xat xou aü|i7cavxo{ afwvoi;
T^Stou^ xa^ iXTctSa^ iX^uotv
OUXü){ tj lloXt^ -^IKOV
~ > w/ - » ^^^ '^^ -
Oü JIOVOV TCO^tAü);
oXXa xat cptXav^'pwTrwc loxev
(öoxe xupta YevojAevT) xoaouxwv aya^v
oux S^a'OVYjaev xöt^ äXXot^
aXX' cüv iXaßsv aicaatv iiexeSwxev.
x«t xa iiev ixt xat vuv xa-ö*' Ixaoxov xov ivtauxov
5eixvu(iev
If
2c
2e
5bß
6
3ar
3ba
3cß
Id
3cß
2c
3cß
Id
5bß
5c
2c
If
la
5b a
2c
If
2c
le
3ba
2b
2c
4d
2c
3ae
2e
1) xai vor navtaxoS tilgten die meisten mit Mebler, um zwei korre-
spondierende Glieder za erbalten (wie 7, 75), da aber aucb r xat enthält (was
von A. Martin, le manuscrit d'Isocrate Urbinas CXI, Bibl. des 6coIes fran^ses
d'Äthines et de Rome, XXV 1881, 15 nicbt bemerkt war), ist zu der Aus-
lassung kein Grund.
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— 30 —
Tcov 8e ouXXYißSYjv zoiq te xps^*€ 1 ^
xat xa^ ^pya^ta^ 3 b ß
xai Tag (o^eXiag 3 b ß
Tag in' auTü)v YtYvojJievag ISiSa^ev. 3 b a
— _ » _ *-^ _ _
§ 30. xai TOUTOtg aTctaTEtv 1 e
|itxpü)v Iti TcpöoTeS-evTcov 1 a
oiJSetg av a^wiaetev. 2 c
7tp(0T0V iiev yo^P ^5 ^v av Ttg xaTacppovYjaetey 2 c
T(ov Xeyoiievcov (5g ap^atcüv 3vtü)v 2 c
in Tü)v at5Tü)v TOUTwv efxoTCog av 1 e
xat Tag Tipa^etg Y£Yev7)a*ät vojitoetev. 3aY
8ta Y^p To TToXXoug efp7)xevat 2 d
xat TravTag axYjxoevat icpooiQxet 1 a
[lY) xatva jiev TttaTa 5e Soxetv 7
efvat Ta Xeyoiieva nept auTCDV. 1 b
intix' ou jiovdv ivTau8'a xaTa^uY^iv lx®[iev 4 c
OTt Tov XoYOv xat ty)v ytHiYjv Sx tcoXXoü napeikf]-
^x\iey 2 b
dXXa xat aiQiietotg {xet^oatv i^ TOUTOtg 4e
SoTtv T^jJitv xP'^<5äa8-ät Ttept äuTWV. 3 b a
§31. äi jiev yap TiXetaTat twv TtoXetov 3bß
ü7T:o|AVY)|ia T7)g TtaXatäg euspY^atag 5 b ß
airapxa^ xoü atTou xafl»' IxaaTOV tov ivtauTOV 1 e
(üg iQ(iag i7t07te|Ji7T:oüatv 4e
Tatg 8' ^etTcouaatg *2 c
TtoXXaxtg i^ Iluö-ta TrpoaeTa^sv 5 b a
aTco^epetv tx jiepY] twv xapiwüv 3 b a
xat Tcotetv Ttpog Tir]v TcoXtv tyjv iQ|ieT£pav Ta TcaTpta. 2 f
xatTot irept Ttvtov XP"^ (AaXXov moTeuetv 3 b a
IQ Ttept c5v Te S'sog avitpet 5 a a
xat TToXXotg t(ov 'EXXyjvwv ouvSoxet 2 b
xat Ta Te TiaXat ^ir]ö-evTa 1 1
Totg Tcapouatv Ipyo^g au|i|JiapTup&t 2 b
xat Ta vuv Y^Y^oi^eva 4d
Totg \}K exetvüDV 6?p7)jievotg 0(xoXoYet; 2 b
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§ 32. X^P^S ^^ Toutcöv Sav anavza taut' iaaavxeg 2 c
aiio T^^ apX^S oxoTcwfisv 1 a
eupi^ao|i6v 7
OTt Tov ßtov o£ 7Cp(i)T0i ^avevxec im y^lS 2 b
oux eOd'u^ ouTco^ 1 a
(ooicep vuv Ix^vxa xaxeXaßov 2 e
iXXa xaxa juxpov auxot oüvsKoptaävxo. 1 e
Ttva; Oüv XP*^ jiaXXov voiti^etv 1 a
IQ Scopeav napa xcov d'ecov Xaßeiv 2 d
if) !iir]TOüVTa€ auxou; Svxuxetv; 2 e
§ 33. 00 toü; ötco Tiavxwv oiioXoyoüfievoug 2 b
— — — • V/ V/ V-' _
xat TcpWTOug Yevo|ievou^ 2 b
_ v/ _ » _ _
xai npo(; xe xa^ xexva; 2 c
euf ueoxaxou^ Svxog 2 c
xat npo^ xa xa)v d'ewv 2 d
euaepeoxaxa §iaxei|Jievoag; 2 e
_ _v/_ ___»_v/_
xat jiY)v ooY)^ npo(Tf\x&i xt|JiY]€ xuyx^v^^^ 2 b
xou^ xTjXtxouxwv ayaS-cov odxioxx; 2 f
Tceptepyov StSäaxetv. 1 a
öuSet; yap ov 5uvatxo Swpeav xoaauxTJv xo iieyeS-o^
eupetv 1 e
v^ _ » _ O
T^xtg foY) xot^ TCSTcpaYjievot; iaxtv. 2 c
§ 34. TcepT jiev ööv xou jjteYtaxou xwv euepYexYjpuxxcov 2 e
xat Tcpcixoü yevojievoü 2 b
_ vy v> \> # _ _
xat naat xotvoxaxou xaux fex^jiev ecTietv^) 2 c
TcepT 5e xöu^ auxoü; xpovou^ öpwaa xou^ [Aev ßapßapou^ 2 e
_ „ _ V-» v/ _ _
X7)v 7T:Xetoxir]v xyj^ x^P^'S xaxexovxa^ 3 b a
xoug 8' 'EXXyjva^ e£^ jxtxpov xotiov xaxaxexXig- .
jievou; 2 f
xat 5ta aTcavtoxYjxa xyi^ Y^<; 1 e
JTOßouXeuovxag xe ocptatv aOxot^ 3 b a
xat oxpaxetag In cJXXtjXou; iiotöu|i6voüg 2 d
xat xou; |iev St' ivSetav xwv xaS«' -^(lepäv 2 d
1) Dies die richtige Stellung in 0A Pap., denn Isokrates stellt, wie
Fuhr, Berl. phiL Woch. 1908, 202 zeigt, eEneTv (wie bei Ix^ gewöhnlich das
Verbum) stets nach; nur zur Meidung des Hiatus stellt er es vor.
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- 32 —
Toug Se 8ca xov 7coXe|iov a7ioXXu(ievou5 4 c
oöSe Tauft' Guxü)? ^x^via TceptecSev 1 d
§ 35. aXX' T^Y^I^ova^ ef^ tot^ TcoXet; l§e7C6|n^6v 1 d
of napaXaßovre^ xou^ jjLaXtaxa ßtoü 6eo[ievoü; 2 f
oxpaTYjYÖt xaxacrravTe^ auxcov 1 d
xat 7coXe|i(|) xpaxrjaavxe^ xoug ßipßapöü; 2 b
TtoXXag |iev i^' Ixaxepa^ xy)^ YjTietpou noXtK;
^xxtaav 2 b
aTtaaa^ 5e xag virjaou^ xaxepxcaav 2 d
afi^oxspou^ 8e xat xoug axoXouftYjaavxa^ 3 b a
xat xouc u7T:o|i6tvavxa^ iacoaav. 3 a a
v/v/_ _ _^»v</v</vy
§ 36. xot^ jjiev yap {xavYjv xy)v ofxöt x^P^tv xaieXtrcöv. 2 b
xotg Se Tzktm rriq ÖTräpxouaT)^ i^optaav. 2 b
aTcavxa yap TteptsßaXovxo xov xotcov 2 d
3v vuv xuYX^^^I^^v xaxexövxe?. 3 c a
(üaxe xat xoiq uoxepov ßouXir]ftetatv 2 c
aTcotxtoat xtva; xat [itjnrjaäaftat 2 c
XY]V TToXtv XY)V T^iiexepäv 4e
iioXXy)v |&aaxü)V7)v i7cotir]aav. 3 c a
ot5 yap auxouc S5et xxü)|ievoü$ yijiäpiy 5taxtv5uveuetv 3 c a
aXX' eJs X7)v ti^' i^|i(i)v a^optaftetaav 4e
ef{ xauxY]v ofxetv fovxa^. 1 a
§ 37. xatxot xt^ av xauxYj? 'fiyz\iovi'X)f iTctSet^etev 4e
IQ iraxpt(oxepav xy)^ Tipoxepov Y6V0|ievY]s 2 i
Tcptv xag TtXetaxa^ ofxtaftrivat 3 c a
xcov *EXXY]vt5(i)v TcoXecöv 5 b ß
lij (xaXXov ouji^f epöuaav 1 d
XY)5 xoug |iev ßapßapou^ avaaxaxou^ 7iotY]aaaY)s 2 c
xoüg S' *EXXY)va5 efg xoaaüXY)v euTtoptav Trpoaya-
yöuaiQ^; 1 c
§ 38. ou xotvuv imibfi xa jieytaxa auv8te7cpa^ev oap
Xü)v aXX(ov (üXtywpiQaev 2 c
aXX' apXTQV jiev xauxiQv STcotY]aaxo xcov euepyeawov 5 b ß
xpocpifjv xot^ Seo|i6Vot5 eupety 2 c
T^VTcep xp^ 'cöü{ [xeXXövxa;; 2 c
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— 33 —
xat Tcept Tü)v oXXcov xoXöig^) StotxTjoetv 2 c
VjyowiAÄV^ 8e töv ßtöv 2d
Tov im TouToi^ {iovov oiJicä) Tou I^^iv iM9v\uv^ 3 b a
oÖTO)^ iiceiieXtid^ xac xm Xöiicüv 3 b a
ü^axe tcov Tcapovxcöv xoic ävd'pcöicot^ ayadtöv 3 c ß
oaa jiY] icapa 9^(i)v ix^l*^^ * ^
aXXa 8t' dUXifjXou^ iQjitv Yeyovev 3 c ß
(iYjSev |iev aveu ryjg TcoXect)^ xt)^ tJiieTepa^ efvat 4e
xa Se nXetoxa 8ia xauxiQv YeYevrjaS-at. 3a£
§ 39. TcapaXaßouaa yap xou^ 'EXXtiva^ avojitoc C^vrag 2 c
xät OTCopaSiQv öJxöüvxog 3 b a
xac xou^ {xev uico 8uvaoxei(i)v ußpi^o(ievouc 4d
xoug 5£ 5t' aväpxtäv aÄÖXXujievöu^ 4 c
xat xoüxwv xcov xaxwv aiJxöu^ aTnjXXötSiv 2 c
x(ov (lev xupta y^^^t^^^ ^ '^
xot^ S' auxYjv napaSevx^a TcotYjaaaa* 4e
TCpüyn] yäp xät vo|iöug id*exo 5 b ß
xat TtOAtTetav xaxeoxrjaaxo. 2 b
§ 40. 5^Xov 6' IxeiS-ev 1 a
9^öt*) yap iv (CpxiQ i^ept xwv (povtxöiv lyxaXeaävxi; 3 a y
xat ßouXYjÄ^vxec l^exa Xoyou 2 d
xät fitj jiexa ßta^ 2d
StaXuoaaftat xä Tipo^ aXXY]Xouc 2 c
Sv xot^ vo|iot^ xots iQ(iexepot^ 4 c
zaq xptaetg JTrottjaävxo Tiept auxcDV. 1 e
xat |Jiev St] xät xwv xexvwv 2 a
xas xe irpo€ xavayxata xöu ßtou XP^^^l^^C 2 b
xat xa^ Tipo; iqSovtjv |i8(iY]xavir)|Jievä^ 2 e
xa^ jiev eupöuoa 2 c
xa^ 5e 5oxt(iaoaaa 1 e
XP^^**^ '^^^i aXXötg 7rape5(i)xev. 3 c a
1) xotXcüg ist in F wiederholt, xotlaJv, was die Ausgaben bieten, nicht
überliefert.
«) Glänzende Emendation E. Housmans, The Classical Review 2, 1888, 42
auf Grund von Dem. 23, 65 und Eur. Elektr. 1258 für das schlecht erklär-
bare ot der Handschriften.
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— 34 —
§ 41. T»iv Totvüv äXXi^v Stotoci^atv 2 c
ouTü) cptAoqevwc xaxeoxeuaaaxo 4d
xai npo^ ocTuavTa^ o^xeca)^ 2 c
(oore xai xoi^ XP^I^*'^^^ oeo|ievot€ 2 b
xat TOt^ aTcoXauaat tü)v 6itapxovtü)v imd-uiiouaiv 4 e
a|AcpoTepots äpjjLÖrcetv 3 b a
xat jiYixe TOtg euoat|iovoüatv 1 b
jiYJxe Totg Suoxuxoüotv 1 d
iv xat^ aöxüiv «xprioxcö^ Ix^^^ 2 b
aXX' ixatepot^ auxtöv efvat nap' i^jjitv 1 d
xot^ jiev TQStoxa; Siaxptpa^ 2d
xot{ 6' aa^aXeoxaxTQv xaxa(füyY]v. 2 b
§ 42. tu Se X7JV x^pav oux atkapxYj xexx7J|i6Vü)v Ixaaxcöv 1 b
aXXa xa (lev IXXetTCOUoav 1 f
xa 5e TrXeio) xcov cxavcov (pepooaav 5aa
xat tcoXXyj; arcopta^ oüoy]^ 2 c
xa |Aev onoi XP>) 5iaS*eo8'äi 3ae
xa S' OTCoö-ev ecaayaYeaä'at 3 a a
xat xaüxat^ xat^ o\)[i^opäi^ lin)|ii)vev 2 c
IjjLTTOptov yap iv jieaq) xy)^ "EXXaSo^ 2 e
xov üetpatä xaxeoxeuaaaxo 4d
xooauxY]v ix^^** uTcepßoXTjv 2 d
(üay a Tcapa x(öv iXXcDV Iv Tcap' Ixaoxcov 3 a e
XaXeTTOv daxtv Xaßetv 2 b
xauS*' aTiavxa Tcap' auxTQc 5b a
f qc5tov efvat Tioptaaaä'at. 3 a y
§ 43. x(öv xotvuv xa^ TtavYjYupetg xaxaoxYjaavxcöv 1 f
5txat(i)€ &7cätvou|ievä)v 2 b
6xt xotouxov l%'0^ T^iitv TtapeSoaav 2 d
(oax£ a7tetaa|Aevou^ 5 b ß
xat xa^ ^S'pa^ xa? SveoxYjxuta? StaXuaajievouc 3 c p
ouveX3*etv tiq xauxov 2 c
xat |iexa xaux' euxa? 4e
xat S-uatag xotva? 7cotTr]aajievou? 5 b p
ava|iVY]o9nrivät (lev x^? auYyevetac 1 d
Vfi<; Tcpo; aXX7)Xou5 uuapxouoY)? 2 c
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— 35 —
eujJieveoTepü); S' ili; tov XötTcov xpovov 2 b
Staxeänrivät Tcpo? i^ixa^ auxou^ 1 f
xai Tflt^ T8 TtoXaiac S^vtag avavewaäaS'ät 2 c
xat xatva^ Ixepag TtotYjaaaS'at 2 c
§ 44. xac |iT]te xoi^ ^§c(oxai^ 5 b a
jiTfjxe xot^ StevsYxouotv xyiv cpuatv 2 d
äpyov eivat xyjv 6iaxpißY]v 2 b
oXX' aS'potad'evxtov xcov 'EXXyjvwv lyysvea'd'ät 1 d
xoi; {xev ImSei^aad'a'. 2 c
xäg iuxdiv euxuxta« 4d
xötc 8e '9'eaoaaö'at 4e
xoüxou^ Tcpo; aXX7)Xoug aywvf^oiJLevous 4d
xai (leSexepou; adD{iü)( Siayetv 4d
äXX' Ixaxepou^ fex^^v 2 b
icp' ob; dcv^) (ptXoxtjiYjS'ciotv 3b a
of jiev öxav IZtaai 1 e
xoü^ aS-ATQxa^ auxwv Ivexa Ttovouyxa^ 1 e
o£ S' öxav lv*u|iirj'8'(i)atv 2 c
oxt navxe^ iTW xyjv acpexepav d-ecopiav iQxouatv — 1 f
xoaoüxwv xotvuv aya^wv 4 a
8ta xa^ ouvoSouc 7)|iiv Y^T^oiAevwv 3 b p
ou5' fev xouxoi^ ig noXt^ iQ|i(ji)v aTceXet^Snf). 3 a y
§ 45. xät yap fteajiaxa iiXeioxa xat xaXXioxa xexxrjxat 2 c
xa (iev xat^ SaTcavat; uTcepßaXXovxa 1 f
xa 5e xaxa xag xexvas euSoxiiiouvxa 3 b a
xa 5' ajKpoxepoi? xouxoi^ 6ta<pepovxa. 1 d
xät xo TcX-^S-ö^ x(ov efoacptxvoujievwv 2 b
oS^ K^jia^ xoaoüxov Saxtv 1 e
ü5ax' ef xt Sv xq) TcXTjatä^etv 1 e
oXXirjXoi^ ayafrov loxtv 1 d
xat xaud"' utc' auxY)^ TcepteiXYj^fl'at. 4e
wpoc Se xouxot^ xat tptXta^ eupetv moxoxaxag 3 b p
xat ouvouatat^ fevxuxetv 7cavxo5a7Cü)xaxat^ 5 a p
1) Da der bloße. Konjunktiv nur nach oux Sx® ini Sinne von anopco stehen
kann (Krüger, Gr. Sprachl. 54, 7, 2), nicht nach lxa>, ist av mit Schneider und
Keil zuzusetzen.
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— 36 —
jwtXtoxa jiap' -^(ilv iortv 3 b a
ext 5' aycDva^ fSetv 5 b ß
jiTf] |iovov xaxöüc xät ^(ö|iiQc 1 f
ÄXXa xai XoYwv xät YV(x)jji>]g 1 f
xat Tcov äXXÖDv fp-fwv ^Tcävrwv 1 d
xat TOUTWV 5*Xa (leYioxa. 3b a
§ 46. npo(; yap ocg aOrr) xtSnQaTv 1 b
xat TOü^ oXXou^ StSovot ouvavaTcetS'et. 1 c
ta yap ü(p' ^jiwv xptfrevxa xoaaüXYjv Xäjißavet 'Sögov 2 c
cSoxe Tcapa Tiäaiv av*pü)Tcot{' lYQ"^^äa3*ät. 3 a 6
Xwpi« Se tÖütcov af (xev cEXXot 7cavY[Yüp6t€ 2 d
Sia TzoXköx) xpovou oüXXeYetaat 1 d
xaxeco^ SieXuSnfjoav 1 a
1^ S' i^|iex6pa noXu; ccTcavxa xov afwva 4e
xoi? a(ptxvöü[jievoi^ noLyfiy\jpi<; loxtv. 3a8
§ 47. cpiAoaocptav xotvuv k^ Tcavxa xäuxa aüveSYjüpev 4e
xai ouYxaxeaxeuaaev 5 b ß
xai Tipos 8e xa^ itpa^ei? 2 c
T^liä^ enätSeuaev 2 c
xat Ttpo^ dXktiXoüq ircpauvev 2 c
xät xtt>v oujicpopÖDv xä{ xe 5t' a|ia*täv 6
xat xag 55 avaYXYjc yiy>/o[iewq Ste'tXev 5aa
xat xa^ jiev cpoXä^äaS-at 2 c
xa^ Se xaXüig SvsYxetv fersägev 3 a e
Vj TtoXt^ -^iitöv xaxeSetgev 3 a y
xat AOYOuc ^xt(iT]a£v 2 c
(üv Tiavxe; iiev £mfrü|Aouotv 2 c
xotg 5' £7ttaxa|Aevot{ ^-ö-ovouctv 5aa
v-» »v-' v-» _
§ 48. ouvetSuta jiev öxt xöuxo [lovov 5 b ß
^5 a^cavxwv xcov ^qiüv 2 c
ßtov fe^ujjiev Ixövxes 3 a a
xat Stoxt xouxtj) TcXeovexxYJaävxe; 5 a a
xat xot^ aXXotg aTtaotv auxcöv Sf^veYocaiiev 2 b
ipcoaa 5e Tcept jiev xäg aXXäg Tipa^et^ 2 c
ouxo) xapaxwSet^ ouaä^ xäg xüxäg 2 b
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37 —
v^ — « —
§49.
xat tou^ 9povt|ioüg axuxew
xat xou^ avoTfjxou^ xaiopfrouv
Tcöv 6e Xoywv tü)v xodcög
xat tixvtxwc SxovTWv
o3 iiexöv xot"i (paüXotc
iXXa tj^üXTQS iu (ppovöuo^c Spyov Bvxä^
xat xou^ xe aof oug xai xoug aiiad*et( Soxouvxa^
efvat
xauxTj icXetoxov oXXyjXwv Sta^epovxag
ixt 5e xou^ e30i>€ ^ ipyiyi^
feXsu-d-epco^^) xefrpajuievou;
ix (lev avSpetac xat ttXouxou
xat xü)v xötoüxwv oifa^'m
ou YtYvwoxoiievou^
ix 6e T(i)v AeYoiuv(ov
{loXtcrca xaxa^avet^ Y'YVOfievac
Id
3bß
Ic
2f
le
If
Ib
le
Id
2c
7
2c
3bß
3bß
2b
4d
xat xouxo ou|JißoXov xt]( TuatSeuascog iQjicov exaaxou 1 b
Titoxoxaxov a7to5eSetY|ievov 7
xat xoüg Xoytp xaXto^ XP^I^^^®^^ 2 b
ou {lovov iv xat( auxü)v Suva|Jievou( 2 b
oXXa xat Tiapa xotg dXXot; lvxt|iou{ ^vxa^. 2 c
§ 50. xoaoüxov 5' aicoXeXotTcev iq TcoXt^ iqjxwv 3 a 8
wept xo cppovetv xat Xeyetv 2 b
xou^ aXXou€ ävS'pwTcöug 3 b a
(üa*' ol xauxTJc jia-ÖTQxat 1 d
xcov aXX(i)v StSaoxaXot Yeyovaatv 3aS
xat xo x(i)v 'EXXtjvwv övo|ia neTcotYjxev 5 a a
|iY]xext xou Yevou^ Saß
dXXa XY)^ Stavotä^ Soxetv efvat 2 c
xat (xaXXov *EXXY]va^ xaXeto3*at 1 b
xoü^ X7){ TcatSeuaeü)^ xt)^ ir]|iexepa^ 4 c
•^ xoug XTQ^ xotvtj^ (puaetö^ jiexexövxa^. 3 d
1) iXeodipa)^ hier und 7,43 im Sinne von iXsu^epCa)^, ebenso beiPlato (s.die
Stellen bei Ast) in dieser Bedeutung, also ist die von Mehler an beiden
Stellen vorgeschlagene Änderung wohl unnötig.
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— 38 —
Das Material zur Betrachtung der Satzanfänge ist in den
analysierten Paragraphen nicht eben groß, doch gentigt es, um
einiges Wichtige festzustellen; und auch Berücksichtigung der
übrigen Kolenanfänge, soweit sie klar erkennbaren Rhythmus
zeigen, würde das nur bestätigen. — Der von Aristoteles
empfohlene erste Paian beginnt den Panegyrikos^), ist aber in
den behandelten Paragraphen das einzige Beispiel der Art.
Mehrfach findet sich dagegen der entgegengesetzte vierte Paian
(§ 15 bis. 34 bis. 42), ebenso häufig der gleichwertige Kretikus
(16. 18. 21. 22. 28), für diesen öfters der Molossus (9. 10.
28. 30. 31. 39), selten der Choriambus (42). Diesen könnte
man auch mit dem Ditrochäus zusammennehmen, der meist in
der Form des Epitriten ( ; 7. 16. 17. 36 bis. 45 bis. 46),
mitunter mit aufgelöster erster (23. 39) oder zweiter Länge
(29) erscheint. Der Spondeus steht öfters für sich allein (11.
30) oder doppelt (25. 40. 41, 43; das könnte man auch
anapästisch fassen) oder mit nachfolgendem Ditrochäus (4).
Der bei weitem häufigste Eingang ist der Dijambus, ganz rein
gebaut (14. 19. 23 25. 26. 36) oder noch häufiger mit Länge
an erster Stelle (1. 2. 12. 13. 16 u. s*), mitunter mit Auflösung
der ersten (47) oder zweiten Länge (14. 21). Der nächst-
häufige ist der Baccheus - - - (5. 6. 8. 12. 18. 19. 27. 30. 44.
50); auch Anapäste fehlen nicht (5. 23. 26. 32. 33), einmal
(5) ein steigender Joniker. Jambus und Anapäst erscheinen
verbunden v> - ^ ^ - 12. 18 und 40, in umgekehrter Reihenfolge
v^ ^ - ^ - 30. Als Dochmius darf man betrachten - - v^ v. v^ - 31,
36. 38, wohl auch 28.
Ganz überwiegend hat Isokrates ako für die Satzanfänge
steigende Rhythmen gewählt (Jamben, Anapäste, Baccheen,
Joniker, Dochmien), daneben die bekannten Ditrochäus und
Kretikus = Paian, die auch in den Klauseln eine gleich wichtige
Rolle spielen, während in diesen die steigenden Rhythmen fast
ganz fehlen, wie ja Cicero (oben S. 15) und die Rhodier vor
jambischem Schluß geradezu warnten.
Fassen wir nun die Klauselformen in Gruppen zusammen:
1. Der Ditrochäus, die beliebteste asianische Klausel, ist
schon bei Isokrates (wie Thrasymachos, s. oben S. 7,
über die rhodische Theorie s. oben S. 15) eine der be-
vorzugten Formen; er begegnet in den 50 analysierten
Paragraphen mehr als 125 mal:
1) Ebenso, wie bereits Spengel feststellte (vgl. Josephy a« a. O. S. 58
Anm.) die Reden X. XL XVI. XVII. und (XXI) des Isokrates.
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- 39 -
a. in kurzen Kolen allein stehend (etwa 20 Beispiele):
7 npö<; 6e xöuTÖtg (zugleich Periodenanfang); 11. 13. 32,
auch mit aufgelöster erster Länge 46 SteXuönrjaav; nicht
selten gehen unmittelbar deutliche Satz- oder Kolen-
anfänge vorher; wie eben 46 ein Anapäst (ebenso 30.
33), 36 ein doppelter Anapäst (Dispondeus), ein
steigender Joniker 32, Baccheus 6. 15, Dijamben 14.
24. 30.
Weit zahlreicher sind die Fälle, in denen dem Ditrochäus
andere Metra vorangehen und mit ihm verbunden die Klausel
bilden; es geht voran:
b. ein zweiter Ditrochäus (etwa 15 Beispiele): 1 {xaXXöv
TtotTjaaaS'äi Tipovoiav; auch mit Auflösung einer oder
zweier Hebungen: 9 eu cppovoüvxwv tötov loriv, 21 xaxa
d-aXarcav Sta^epouaav;
c. ein Choriambus (etwa 10 Beispiele. Vgl. oben S. 16):
21 xq) xaxa yy)v ^TZEp&yoDoay;
d. ein Kretikus (etwa 30 Beispiele. Vgl. oben S. 16):
24 xöv xpovöv 5taxeXöu(iev (selten dabei eine Hebung des
Kretikus aufgelöst: 7 xpoirov Ixitvöt^ Xeyövxa), ebenso oft
an seiner Stelle ein Molossus: 45 aii^oxepoic xouxoc^
5ta(jpepovxa.
Schließlich verbindet sich dem Ditrochäus ein
einzelner Trochäus:
e. der Trochäus (bez. Spondeus) geht voran (etwa
30 mal): -c' ^v^-vj, 13xoü5 5' üS^ -/^alzTzo"^ daxtv.
f. der Trochäus folgt (ebenso oft) nach: ^^^ ^^ \-o
8 TTpoxepov efpYjxäatv.
2. Der beliebteste Klauselschluß ist der Kretikus (bez. der
ßhodier nach Cicero s. oben S. 15), etwa 225 Bei-
spiele:
a. selten allein stehend, wie 8 und 16; indessen geht in
beiden Fällen ein die Periode bez. das Kolon eröffnender
Baccheus voran (8 iniibii 5' öi Xoyöi); auch mit voran-
gehendem Dijambus als Kolonanfang: 24 xat yvYjato)?
Y6Yova[i6v, oder mit (anapaestischem) Dispondeus: 40xat
|i£V 57) xat x(i)v xexvwv;
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. — 40 —
b. dagegen oft der Doppelkretikus (über 50 mal), sei
es rein gebaut (12 TcotYjaojJiai xöu; Xoyouö oder mit Auf-
lösungen einer (10 imSomv Xi|ißavitv. 22 cScmep äXXo
XI yepa^. 8 vewaxt ytytYii\ie)fm)j auch zweier (21 'qyt\io^a^
^TCoXaßetv) Hebungen. Oft mit Molossus an erster Stelle :
3 TOü npo^ tOü€ ßapßapoü?.
Dann die beiden gleichfalls aus Ciceros Praxis bekannten
Verbindungen von Kretikus und Trochäus:
c. Kretikus und Trochäus, die häufigste der Isokrate-
ischen Klauseln (mehr als 100 mal) vgl. oben S. 15:
1 föiqc TcoviQaaaiv, oft mit Auflösung der ersten Länge
des Kretikus: 2 dcv ^noXäuaecev, selten der zweiten:
1 navYjYUpec^ auvaYayovxcöv; sehr oft mit Molossus statt
des Kretikus: 8 Sirf{riaäa%'äi.
d. Trochäus und Kretikus, weit seltener (etwa 35 mal):
5 oXXot^ ÄreepßoX^v; nicht oft mit aufgelöster erster
Hebung des Kretikus: 15 ixetvov ioG|ievä$.
Etwas seltener noch (etwa 20 mal):
e. Ditrochäus und Kretikus: 6 ^auXw; iYpvzx xuyX°^^>
wobei die Längen des Ditrochäus (29 xov ivtäuxov
Seixvujiev. 33 eüaeßeaxaxa Staxetjievouö wie des Kretikus
(7 ilytv 2v XDs uTwXaßetv) nicht eben oft aufgelöst
werden.
f. Vereinzelt endlich Choriambus und Kretikus:
31 ^exepäv xa Tcaxpta. 33 xrjXixouxciiv ayaS-cöv äJxtouc
34. 35. 37. 48.
3. Die Klausel ist daktylisch, etwa 100 Beispiele; und
zwar ist sie
a. eine daktylische Dipodie (etwa 35 mal. Vgl. die
Theorie oben S. 15): -^v^-o:
a. die allein steht: 16 öl [lev 69' ^|itv (davor im
Kolonanfang ein doppelter Anapäst: 35 xäi xou;
uTcojietvavxot^ lacoaav;
oder der vorangeht:
ß. eine zweite daktylische Dipodie: 1 ouSejiiäv
xt|iir]v aTcevitiiav; ebenso nur noch 38.
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V • ••• • •• . ;••• • •• • •••
Y. ein Choriambus: 28 ^ cpuot; Tliiiwv ISei^änfj. 30. 40.
42. 44.
S. ein Ditrochäns: 5 eJvat xo |ie|iVY)a'9'at Tcept töütäiv.
8 xa xe iieyaXa xarcetva Tcotirjaat. 9. 18 xo StaxpipouaS-at
Tcept xöüXüiv. 46 bis. 50 bis;
e. ein Kretikus: 2 xifj^ Ixetvöü Stovötöi;. 29 iXaßev
dTcöatv [iexeSwxev. 38. 42. 47.
b. eine daktylische Tripodie (etwa 45 mal):
a, - CG - CÄ3 - c, 2 ßoüXojievot xotvtöveiv.
•m V/ V> _ V> Vi/ _
ß. _ oö - cü -, 3 oXX' fxavov vojitaa^.
c. eine daktylische Tetrapodie (etwa 15 mal):
ß, - oc - öc - CG - 23 axoTT^ Tcept töuxüiv Sjicpoxepwv.
d. eine daktylische Pentapodie: -cg-og-oo-oc-g,
50 YJ xoug xiqg xotVTfjg cpuoewc (lexexovxa^. 7.
4. Die Klausel ist choriambisch, etwa 55 Beispiele:
a. selten ein Choriambus allein: 44 xotvüv ayaS^v,
mit vorangehendem, das Kolon beginnenden Dijambus:
7 äXX' Yj Sta [iia^ fSea^, 12, oder Baccheus 21 öoov xrjv
« v/ vy .
iQjiexepav.
Dem Choriambus geht voran:
b. ein zweiter Choriambus: 20 iraat Yßviqxäi cpavepov
(das einzige Beispiel).
c. ein Ditrochäus (etwa 10 mal): 3 xöü Xoyöu Yevtiao|ievTf]v.
d. ein Kretikus (etwa 20 mal): 1 TtoXXaxt; ifrauiiaaa xwv.
49 xaxa^avetg Y^Y^^t^^^^^^i s*^** dessen öfters ein
Molossus: 18 auxois i^Y^wä'at Traxp^öv. 22. 26 bis. 39. 44.
(eine Form, die man unter Fortlassen der ersten Länge
des Molossus auch als daktylische Tripodie fassen
könnte).
e. Dem Choriambus folgt (etwa 20 mal) ein Trochäus
nach: 15 xaüxa 8uvYj*eiev (vgl. oben S. 16).
5. Seltener noch (etwa 45 Beispiele) besteht die Klausel aus
verbundenen Daktylen und Trochäen, ist also glyko-
neisch:
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• • • •• ••• ••••••• • • A^i
••• • •••• .••; . ••• • ••• .7
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a. der Daktylus an erster Stelle: vgl. oben S. 16:
a. -v/wi^v^vz-vj, 4 \i(xXiaz' iTwSetxvuouatv; etwa 15 Bei-
spiele.
ß. -v>v/-v/-j 11 aiKpoTepoü? Ix^Tv (bei dieser Klausel
auch dochmische Messung möglich, vgL oben S. 16);
etwa 10 Beispiele.
b. der Daktylus an zweiter Stelle:
a. -v^-v^w-c, 8 aXX' a|ietvov Ixetvwv; vier Beispiele.
ß. i^ V. - w v/ ö, 12 i\ia\}zo\) S-paoüvaiievo?; etwa 10 Bei-
spiele (die man auch als Verbindung von Trochäus
und Choriambus auffassen könnte)-,
c. -vyv/-c-v/--j 3 TTpoaTcoiYjaapLevwv efvat ao(ptox(ov; nur
noch 28.
6. Spärlich (nur 3 mal) finden sich Dochmien (doch s. oben
Saß), vgl. oben S. 15, rein gebaut: 13 Taöu^ tou^ Xoyou?,
mit irrationaler Länge: 28 TcpwTOV iiev toivuv; ein doppelter
Dochmius, vor dem Cicero warnt, steht 47.
7. Ebenso selten (5 mal) begegnet derDijambus als Schluß:
14 xät Tou xpovöu (dies das ganze Kolon, also zugleich
Kolonanfang), ebenso 32; in 30 besteht das ganze
Kolon aus doppeltem Dijambus: |nr) xaiva iiev maxa
5e Soxecv; ebenso zweimal in 49.
Meine Prüfung der Isokrateischen Praxis ist beendet. Und
ich glaube, wir dürfen die oben gestellte Frage, ob die von
den ßhodiern theoretisch gelehrten Klauseln sich wirklich in
den Isokrateischen Reden finden, unbedingt mit ja beantworten.
Ilavxl ^u^iicj) 6 Xoyo^ |ie|ieix*w: das hat Isokrates gelehrt und in
seiner Praxis getan. Doch das bunte Gemisch von Rhythmen
ordnet sich auch bei ihm schon in den Satz- und Kolenanfängen,
mehr noch in den Klauseln nach bestimmten Formen: und die
Klauselformen, die er vor allen liebt und sucht, sind schon die-
selben wie später bei den Asianern und Cicero, sind dieselben,
welche Norden bei Demosthenes nachgewiesen hat.^) Die rho-
dische Schule wußte noch von Isokrates' Reichtum in der rhyth-
1) Folgende Formen der Klausel stellt Norden a. a. 0. U 914 für De-
mosthenes fest: 1. Ditrochäus, 2. Dispondeus, 3. Kretikus + Trochäus,
4. Doppelkretikus, 5. Choriambus + Trochäus, 6. Choriambus + Kretikus,
7. doppelter Choriambus — alles Formen, die wir bei Isokrates finden, nur
daß ich spondeische Klauseln bei Isokrates zu den daktylischen gerechnet
habe.
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mischen Kunst, die keineswegs den daktylischen Schluß mied,
trotz seiner Übereinstimmung mit dem Hexameterschluß, die
glykoneische Formen, auch Dochmien, selbst Jamben nicht ängst-
lich verschmähte, die durch Verbindung der drei hauptsäch-
lichsten Klauselträger (des Ditrochäus, Kretikus und Choriambus)
mit passenden ähnlichen rhythmischen Gebilden mannigfachste
Abwechselung schuf: was Cicero nach rhodischer Quelle im
orator über die große Isokrateische Periode lehrt, finden wir in
Isokrates' Praxis in allem Wesentlichen bestätigt.
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