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Die Schriften
des Neuen Teitaments
neu überjeßt und für die Gegenwart erklärt
von
Otto Baumgarten, Wilhelm Boufjet, Hermann Guntel, Wilhelm Heitmüller,
Georg Hollmann, Adolf Jülicher, Rudolf Knopf, Sranz Koehler, Wilhelm Lueken,
—— Johannes Weiß.
In erſter und zweiter Auflage herausgegeben von + Johannes Weiß,
in dritter Auflage
herausgegeben von Wilhelm Boufjet und Wilhelm Beitmüller.
Dritte, verbejjerte und vermehrte Auflage. 21.— 28. Taujend.
Dierter Band.
Das Johannes-Evangelium, die Johannes=Briefe
und die Offenbarung des Johannes.
Sadregilter zum ganzen Werfe.
Göttingen
Dandenhoed & Rupredt
1918.
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echool of Theology Library
Inhaltsüberfiht und Drudfehler-Berihtigungen zum ganzen Werte am Schluß des Bandes.
Das Überfegungsredht behält ji die Derlagsbuhhandlung vor.
Copyright 1918 by Dandenhoet & Rupredt, Göttingen.
Gedrudt bei Hubert & Co. &. m. b, h, in Göttingen.
Die Johannes: Schriften.
Einleitung.
(Wilhelm Heitmüller.)
1. Der Bibellejer fennt unter den Schriften des N. T.'s fünf als johanneijde:
ein Evangelium, das an 4. Stelle jtehende, drei (wirkliche oder Kunſt-) Briefe,
unter den jog. fatholiihen Briefen, und eine Offenbarungsihrift (Apotalypfe), das
legte Bud; der Bibel. Die Schriften jind ungleich im Umfang, verjchieden in der
literarijhen Sorm, recht ungleichartig 3.T. in der Dorjtellungs= und Gedanken—
welt; nur eine von ihnen, die Apofalmpje, nennt überhaupt ausdrüdlich den Namen
eines Johannes als des Derfafjers: trogdem jchreibt die kirchliche Überlieferung
jie alle ein und demjelben Derfajjer zu, nämlid) dem Apojtel Johannes, dem Sebe-
däusjohn und Mitglied des Swölfjünger-Kreijes (ME. 3, 17 und Parall.). Ob dieje
5 Stüde wirflid von einem Derfajjer jtammen, und ob diejer Derfajjer der Apojtel
Johannes fein fann, wird bei den einzelnen Schriften unterjucht werden müjjen: daß
das Evangelium und die drei Briefe tatjädlid) irgendwie zufammengehören müjjen,
erfennt jelbjt der Lejer des deutſchen N. T.’s wohl ohne weiteres, und wer die
Schriften in ihrer Urjpradye leſen fann, findet bei genauerem Sujehen, daß jelbjt
die für den erjten Blid ganz abjeits jtehende Offenbarung in Sprache, Ausdruds-
weije und einzelnen Dorjtellungen eigenartige Berührungen mit dem Evangelium
und den Briefen zeigt. So ijt in der firchlichen Überlieferung jedenfalls der rid}-
tige Kern enthalten, daß dieje Urkunden in irgendeiner wenn aud noch jo lojen
Beziehung zu einander jtehen müjjen.
2. In der Überlieferung, joweit wir jie fennen, wird am frühejten die
Offenbarung dem Apojtel Johannes zugejchrieben. Als ihren Derfajjer nennt
ji zu Anfang und gegen Ende (1,1.4.9; 22,8) ein Johannes. Freilich wird durch
nichts angedeutet, daß er der Apojtel und Sebedäusjohn jei (vgl. die Einleitung
zu der „Offenbarung“); und Träger des Namens Johannes wird es in den
ältejten Generationen der Chrijtenheit mandye gegeben haben. Ob die eriten
£ejer der vielleiht gegen Ende der Regierung des Kaijers Domitian (81 — 96)
‚veröffentlichten Offenbarung in diefem Johannes den Apojtel Johannes gejehen
haben, jehen jollten oder fonnten, vermögen wir nicht mit Sicherheit fejtzujtellen:
zum mindejten laſſen fich gut begründete Zweifel daran geltend machen. JIn der
Mitte des 2. Jahrh. aber tritt uns zweifellos die Meinung entgegen, daß der
Johannes der Apofalypje der Apojtel Johannes jei, nämlich bei Jujtin dem
Märtyrer in feinem „Dialog mit dem Juden Tryphon“ 81. Don da an hat diejer
Johannes als der Derfafjer der „Offenbarung“ gegolten. Freilich nicht völlig unbe-
itritten. Noch im 2. Jahrh., wohl im legten Drittel, hat ein Firhlider Chrijt,
Gaius, das Bud der Offenbarungen als ein dem Johannes untergejhobenes, von
dem Keter Kerinth jtammendes erweijen wollen (vgl. E. Schwark, Über den Tod
der Söhne Sebedaei S. 30 ff.). Der legte Grund für dieje Bejtreitung der apojto-
liihen Herkunft waren freilich wohl religiöje oder dogmatijche Bedenten, nicht eine
bejjere Überlieferung: immerhin ijt es beacdhtenswert, daß damals ein nicht-haere-
tijher Chrijt die apojtoliihe Echtheit der Apokalypſe überhaupt bejtreiten Tonnte.
Nadhaltiger und wirfungsvoller war die Bezweiflung bzw. gar Befämpfung des
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4 Bd. 1
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2 Die Johannes-Schriften: Einleitung.
apojtoliihen Urjprungs, der wir um die Mitte des 3. Jahrh. in Alerandria und
jpäter fajt im ganzen Often der Kirche begegnen. Die Wurzel war wohl aud
hier Abneigung gegen den Inhalt des Buches und Zwar die Abneigung der jpiri-
tualijtiih; gerichteten alerandrinijhen Anjdhauung gegen die Derfündigung des
taujendjährigen Reiches und überhaupt gegen die allzu realijtiich gehaltenen Su—
funfts-Hofinungen der Schrift. Schon bei dem großen Meijter der alerandriniichen
Schule, Origenes, bemerfen wir dieje Abneigung (Eufeb., Kirchengeid. VI 25, 9).
Bei jeinem Schüler, dem Biſchof Dionyjius von Alerandrien (geft. 264), führte
fie zu einer immerhin beachtenswerten fritijchen Unterfuhung des Stils, der lite—
rarijcen Eigenart und der Gejamthaltung der Apofalmpje im Dergleich mit dem
Evangelium und dem (T.) Johannesbrief (vgl. Eujeb., Kirchengeſch. VII 25): ihr
Ergebnis ijt das Urteil, daß der Derfafjer der „Offenbarung“ nicht mit dem diejer
Schriften, aljo dem Apojtel Johannes, identijd, fein Tönne, vielmehr werde es ein
anderer Johannes fein, wie es denn viele Chrijten diejes Namens gegeben habe;
Dionyjius ijt geneigt, als Beweis für feine Annahme audy das Gerücht heranzu-
ziehen, daß in Ephejus zwei Johannes- Gräber vorhanden jeien. Und Eujebius,
der die Apofalypje gern aus dem Kanon entfernt jehen mödte (VII 25, 2ff.),
verfnüpft III 39, 6 diefe Nachricht des Dionyjius mit einer Angabe des Papias
von Bierapolis (ſ. u.), wonach es neben dem Apojtel Johannes noch einen „Herren-
ihüler“, den Presbyteros Johannes, gegeben hat: der etwa möge der Seher der
„Offenbarung“ fein. Die Solge diefer Bezweiflunga und Angriffe war, daß unjere
Schrift während des 3. u. 4. Jahrh. bis ins 5. hinein im Often aus der Sahl der
fanonijhen Bücher verſchwand; in den ältejten Kanon der ſyriſchen Kirche (bis
c. 400) hat jie überhaupt feinen Eingang gefunden. Erjt vom 5. Jahrh. an
erobert jie jih im Oſten wieder eine jichere Stelle unter den apoſtoliſchen, d.h.
fanonijchen Schriften, die jie im Weiten nie verloren hatte.
Erheblich jpäter als die Offenbarung wird in der altchrijtlichen Literatur
das Evangelium, das feinen Derfajjer weder mit Namen nennt nody einen un=
mißverſtändlichen Hinweis auf ihn enthält, ausdrüdlih dem Apojtel Johannes
zugejhrieben. Jujtin, der das prophetiihe Buch der Apofalypje von dem Apoitel
Johannes herleitet (j. o.), jcheint das Evangelium zwar zu fennen, aber weder
nennt er den Derfafjer nod) rechnet er es zu den „Denfwürdigfeiten der Apojtel“,
die er oft zitiert: er macht zudem nur ſelten und in eigenartiger Surüdhaltung
von ihm Gebraud. Papias, der um 140 bis 160 feine 5 Bücher „Auslegung der
Herrenjprüche“ verfaßte, hat die Evangelienjhrift zwar gefannt: daß er jie aber
dem Apojtel Johannes zugejchrieben habe, iſt wohl vermutet worden, läßt jich
indes auch mit beachtenswerten Gründen bejtreiten. Erjt in den beiden legten Jahr—
zehnten des 2. Jahrh. finden wir die ausdrüdliche Angabe, daß der Apojtel Johannes
dies Evangelium gejchrieben habe; bei Irenäus III 1; III 11, bei Theophilus
(an Autolycus) II, 22, im jog. Canon Mluratori Seile 9ff., bei Clemens Alerandrinus
(Eujeb., Kirchengeſch. VI 14, 5ff.): Johannes der Apojtel, der Lieblingsjünger
(Joh. 15, 25; 20,2; 21,7. 20), der an des Herrn Brujt lag, habe zulett, nach Mtth.,
ME. und Lk, erfüllt von göttlidem Geijt, das Evangelium aufgejhrieben — das
geijtige, allen andern überlegene Evangelium. Über die Umjtände, unter denen
das Evangelium entjtanden ijt, weiß die jpätere Legende immer Genaueres zu
berichten, vgl. 3. B. Canon Muratori Seile Iff. mit Clem. Aler. bei Eufeb., Kirchen
gejh. VI 14 u. Iren. III 1. — Beacdhtenswert ijt nur, daß ungefähr zu derjelben
Seit, wo dieje Seugnijje für den johanneijchen Urfprung des Evangeliums abgelegt
werden, auch Widerjprud; dagegen erhoben worden ift. Die ſog. „Aloger“, zur
Kirhe gehörige Gegner des Montanismus, einer enthujiaftiihen Bewegung, die
von Phrygien ausgehend eine Erneuerung des urjprünglidden Chrijtentums er—
itrebte, — oder war es weſentlich nur ein Mann, Gaius ? j.o. — verwarfen wie
die Apofalmpje jo auch das Evangelium: es fei von Kerinth verfaßt. Sie ver-
wiejen dabei auf Unterjchiede der johanneijchen Darjtellung von den ſynoptiſchen
Evangelien (vgl. Epiphanius, Baer. 51; Iren. III 11,9; Hippolyt’s Capita ad
Caium, ſ. Schwartz a.a.®. S. 30ff.). Das iſt in der alten Kirche der einzige
Die Johannes-Schriften: Einleitung. 3
Widerſpruch gegen den johanneiſchen Urſprung des’ Evangeliums geblieben. Dom
Ende des 2. Jahrh. an gilt die Schrift unbejtritten als ein Werf des Apojtels
Johannes.
Don den Briefen madt der erjte feinerlei Angabe über jeinen Derfajjer.
Als Johannesbrief begegnet er bei Irenäus III 16, 8, im Canon Muratori Seile 68f.,
bei Tertullian und Origenes. Der 3weite und dritte Brief nennen den „Älte-
ten? (Presbyteros), ohne Namen, als ihren Schreiber. Der zweite gilt als
johanneifd) bei Irenäus III 16,8, im Canon Muratori Seile 68f., bei Origenes
(freilich mit Surüdhaltung) vgl. Eufeb., Kirchengeſch. VI 25,10. Daß der dritte
Brief erjt jpäter als johanneiſch auftaudht, mag in jeiner Kleinheit begründet,
alio mehr zufällig fein. Dabei verblieb noch ziemlich lange Seit eine gewijje
Unjicherheit inbezug auf die Herleitung der beiden Lleinen Briefe von dem Apojtel
Johannes. Origenes (Eufeb., Kirchengeſch. VI 25, 10) bemerkt, daß nicht alle jie
tür echt halten, Eujebius III 25, 5 (24, 17) deutet an, daß man jie bald dem Evan:
gelijten, bald aber auch einem anderen Johannes (wohl dem Presbyteros Joh.,
j. o.) zujchreibe. Im Anihluß an ihn nennt Hieronymus, De vir. ill. 9,18, den.
Presbnter Johannes als Derfajjer.
3. Über den Derfafjer, dem von der alten Kirche dieje 5 verjchieden-
artigen Schriften durdyweg, wie gezeigt, von geringen Schwanfungen abgejehn,
zugejchrieben werden, weiß die altkirdyliche Überlieferung — von der neutejtamentlichen
jehen wir zunächſt ab (j. u. Ur. 4) — je länger dejto genauer 3u berichten. Danadı
it der Apojtel Johannes, der mit Petrus und Jakobus die Urgemeinde geleitet
hatte (Apg. 3, 1ff.; Gal. 2, 9), jpäter — wir erfahren nicht bejtimmt, wann;
vermutlid, ijt an die Seit des jüdiichen Krieges oder nad dem Tode des Paulus
zu denken — nad) der Provinz Alien und zwar ihrem Mittelpunft, Ephejus, überge-
jiedelt, ijt der hochverehrte Leiter der Zlein-afiatiihen Chrijtenheit geworden, hat
hier, auf Patmos oder in Ephefus, feine Schriften verfaßt und ijt erjt nach einem jehr
langen Leben heimgegangen. Das ijt das Wichtigſte diefer Überlieferung, das
uns zugleih in ihrer älteiten Sorm entgegentritt. Diejer Grundjtod ijt dann
ziemlich rajch bereichert worden, ein voller Kranz von 3.T. anziehenden, 3.T.
abjtrufen Legenden hat jih um den ephejiniihen Johannes gelegt. Man wußte
von Martyrien zu berichten, jo, daß er nad) Patmos verbannt worden jei (vgl.
Offenb. 1,9) — über den jehuldigen Kaifer gehen dabei die Nachrichten ausein=
ander, bis es jchließlich Domitian wird —; ferner daß er ungejchädigt in jiedendes
Öl getaucht worden ſei und einen Giftbecher habe trinfen müſſen (wohl auf Grund
von Mıf. 10, 35ff.). Aber fein Leben verlor er nicht als Märtyrer, er jtarb
vielmehr eines natürlichen und friedlichen Todes. Er erreichte ein ungewöhnlid)
hohes Alter. Bis „in die Seiten Trajans“ (98-117), d.h. aljo mindejtens etwa
bis 100 n. Chr., hat er gelebt, verjihhern JIrenäus und feine Gemwährsmänner
II 22,5; III 3,4. Auf ihn bezog man das Wort des Johannes-Evangeliums 21, 22
über den Jünger, „den Jejus liebte": „wenn ich will, daß er bleibt, bis ich fomme,
was geht es dich an?“. Und dies Gerücht, das jich in das Wort zufammenfaßte:
„diefer Jünger jtirbt nicht”, wirkte nody über den Tod des Hocbetagten hinaus.
Die Legende erzählt, daß er in jeinem Grabe bei Ephejus liege unberührt von
der Derwejung (Prolog zum Joh.-Ev., vgl. Corjjen, Monardyianijche Prologe zu
den 4 Evangelien 1896 5.7), oder daß er dort nur jchlummere und von jeinem
Atmen die Erdbewegungen herrühren.
Der für die Literar-Kritit der johanneiſchen Schriften wichtige Kern diejer
kirchlichen Überlieferung ift die Nahriht von dem Aufenthalt und langen Leben
des Apojtels, Evangelijten und Apofalyptifers Johannes Sebedäus-Sohn in KI.=Ajien,
d.h. Ephejus. Die neutejtamentlihen Urkunden wijjen davon nichts (j.u. Nr. 4).
Der ältejte Seuge dafür ift erjt Irenäus um das Jahr 180 in feinem großen
Werf gegen die Gnoſis. Er beruft ſich aber auf Gewährsmänner, und mit ihrer
hülfe meint man nun die Bezeugung diejer Überlieferung bis in den Anfang des
2. Jahrh., ja die Tage des greijen Johannes jelbjt, hinaufdatieren zu Tönnen.
Die Gewährsmänner des Irenäus jind die jog. „Alten“ und Polyfarp von Smyrna.
1*
4 Die Johannes-Schriften: Einleitung.
In jeinem Buch gegen die Gnojts jpielt eine große Rolle eine Gruppe von Leuten,
die er die „Alten“, „Ehrwürdigen“ (die „Presbyteroi”) nennt. Don ihnen zitiert
er gern Überlieferungen oder Ausführungen zu biblijhen Gedanken (aus dem
Johannes-Evangelium oder aus dem apofalmptiihen Gedanfenfreije) II 22,5; V 5,1
30,1 33,3. 4 36,1. Dieje „Alten“ jind Männer, die noch Herrenjünger gejehen
haben, Schüler von unmittelbaren Seugen Jeſu gewejen jind V 5,1 36, 1 und deshalb
in der Epigonenzeit naturgemäß eine große Autorität bejigen. Dieje „Alten“
haben nad) Irenäus in Ajien auch Johannes, den „Schüler des Herrn" getroffen,
ihn gejehen, ihn reden und über Worte Jeju berichten hören. Su diejen „Alten“
gejellt jih dann nad) Irenäus noch Polyfarp, Bijhof von Smyrna, in hohem
Alter als Märtyrer 155 gejtorben, ein Schüler der Apojtel und ihr Verkehrs-Genoſſe,
Iren, III 3,4. Ihn hat Irenäus in feiner erjten Jugend noch gejehn (III 3,4).
In feinem Brief an Slorinus (Euſeb., Kirchengeſch. V 20) jpriht er davon, wie
er als Knabe in Ajien bei Polyfarp war; genau erinnert er ſich an den Ort, wo
diejer zu reden pflegte und über feinen „Derkehr mit Johannes und den übrigen,
die den Herrn gejehen haben" berichtete. Das würde aljo, jo jcheint es, bedeuten,
daß nicht erjt Irenäus, fondern jchon die „Presbyter", d. h. unmittelbare Schüler
der Apojtel und insbejondere des Johannes, und Polyfarp den Aufenthalt des
Johannes in Ajien bezeugen; und das wäre in der Tat ein immerhin altes Seugnis.
Davon daß Irenäus auch noch Papias von Hierapolis, der vermutlih 140— 160
ihrieb, als „Hörer des Johannes“ bezeichnet und auch ihn als Seugen betradıten
will (Eufeb., Kirchengeſch. III 39, 1), können wir abjehn, weil bereits Eujebius das
als Irrtum erfannt hat III 59, 2ff.
4. Was haben wir von der Suverläfjigfeit der Überlieferung zu halten?
In den älteften Urfunden des Chrijtentums, den neutejtamentlichen, hören wir
über den Apojtel Johannes, den Sohn des Sebedäus und Bruder des Jakobus, an den
Stellen ME.1,19.29; 3,17; 5,37; 9,2.38; 10,35 —41;13, 3; 14,33 u.Parall.; £f. 9,54;
Apg. 1,13; 3,1.3.11; 4,13.19; 8,14; 12,2; Gal. 2,9. Das an diejen Stellen Er—
wähnte oder Dorausgejegte ijt dem Lejer befannt. Danach gehörte Johannes mit
jeinem Bruder Jakobus zu den erjten von Jejus berufenen Jüngern. Das Brüder:
paar und Petrus bildeten den nädjten Sreundesfreis des Meijters. Der Beiname
„Boanerges‘' ME. 3,17 (Donnerjöhne) joll wohl das leidenjcaftliche Temperament,
die fajt fanatijche Art und zugleich den hochſtrebenden Charakter der Sebedaiden
bezeichnen, wie dieje Eigenichaften denn auch durch die Erzählungen MI. 9, 38ff.;
ze. 9,54; ME. 10,35 ff. beleuchtet werden. Nach dem Tode Jeſu jtand Johannes
neben Petrus an der Spige der jungen Gemeinde, wie wir aus Apg. 3,1ff. ent-
nehmen. Sreilid ijt die Darjtellung diefes Buches eigenartig: Johannes erjcheint
an den betr. Stellen als eine Art Schatten des Petrus, ja an einigen (4, 13. 19)
fönnte man falt auf die Dermutung fommen, „Johannes‘ fei erjt fpäter hinzu-
gefügt worden. Mag dem jein, wie es will: durch Gal. 2,9 ijt jedenfalls allem
Sweifel entrüdt, daß Johannes mit Petrus und Jakobus zu den „Säulen‘' der
Urgemeinde gehörte. Auch ijt er durch diefelbe Nachricht als Judenchriſt und als
Gegner, freilich als verjöhnlicher Gegner, der paulinijchen Heidenmijjion gefenn-
zeichnet. Daß er an den Derhandlungen der jerujalemijchen Gemeinde mit den
Heiden-Mijjionaren Paulus und Barnabas auf dem ſog. Apojtel-Konvent teilgenommen
hat, ijt die legte Nachricht, die wir über ihn im N. T. haben, — wenn wir, wie das
hier geboten ijt, von den indirekten Andeutungen abjehen, die man den ihm zu—
gejchriebenen Schriften etwa hat entnehmen wollen. Dabei ijt es auffallend und
bemerfenswert, daß die Apojtelgejhichte in Kap. 15, wo jie von diejen Derhand-
Iungen berichtet, von Johannes völlig ſchweigt, während jie Petrus und Jafobus
erwähnt (vgl. Gal. 2,9).
Im IT. findet ji aljo feine Spur der bei JIrenäus auftretenden Über-
lieferung von dem Aufenthalt und langen Leben des Johannes in Ephejus. Ja, bei
genauerem Sujehen finden wir in der neutejtamentlichen Überlieferung eine Erzählung,
welche dieje Zlein-ajiatijdye Überlieferung als eine Legende fennzeichnet: es ijt die
interejjante Erzählung von dem Ehrgeiz der Sebedäusjöhne, die ME. (10, 35 ff.) und
Die Johannes-Scriften: Einleitung. 5
Mtth. (20, 20ff.) bringen (bei £f. fehlt ſie — das iſt vielleicht beachtenswert). Die
beiden Jünger bitten den Meijter, ihnen die Pläße zu feiner Rechten und Linfen
„in der Herrlichkeit“ zuzufichern. „Jejus aber jagte zu ihnen: ihr wiljet nicht, was
ihr verlangt. Könnt ihr den Kelch trinfen, den ich trinke, oder euch mit der Tauje
taufen lafjen, mit der ich getauft werde? Sie aber jagten zu ihm: ja. Da jagte
Jeſus zu ihnen: den Keld, den ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe,
mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden .. . .“ Jeſus jtellt den
beiden Jüngern das Martyrium in ſichere Ausſicht, das er jelbjt zu erdulden hat,
aljo den Märtyrertod. Jeder, der antife Erzählungsweife verfteht, muß daraus
entnehmen, daß Johannes und Jakobus tatjählid den Märtyrertod erlitten haben.
Das ilt der Sinn diejes Berichtes, mag man ihn als Bericht über eine jpäter, nad)
dem Geihehnis, entitandene Weisjagung oder als Bericht über eine wirkliche Weis-
jagung Jeju auffafjen. Iſt die Erzählung erjt jpäter, als vaticinium ex eventu
(&. h. als Weisjagung auf Grund einer Tatjache), entjtanden, jo kann es ja feine
jiherere Bezeugung des Martyriums geben. Aber ebenjo wenn hier ein wirklicher
Dorgang aus dem Leben Jeju mehr oder weniger getreu berichtet wird: die Er-
zählung wäre gewiß nicht in diefer Sorm auf uns gefommen, jie wäre nicht ohne
erflärende Bemerkung geblieben, wenn die Weisjagung nit oder nur zu einem
‘ Teile in Erfüllung gegangen wäre. ME. 10,35ff. it ein unzweifelhafter Beweis
dafür, daß, als das Markus- Evangelium gejcrieben wurde, aljo um 70 n. Chr.,
in dem Kreife, in dem es entitand, die Überzeugung herrſchte und die Überlieferung
verbreitet war, Johannes und Jakobus jeien des Martyriums gewürdigt worden.
Nun wird ja tatſächlich Apg. 12, 1ff. berichtet, daß Jakobus in Jerujalem durd)
Berodes Agrippa (um 44 n. Chr.) hingerichtet worden ijt: von feinem Bruder
Johannes jhweigt die Erzählung 12,1ff. — merfwürdiger Weije, da jie doch
von dem Ergehen des andern Hauptes der jerujalemijdhen Gemeinde, Petrus, in
diefem Sturm berichtet. Die Erzählung ME. 10, 35ff. legt an ſich die Dermutung
nahe, daß die beiden Brüder gleichzeitig Märtyrer geworden jind, aljo Johannes
wie Jafobus bereits 44 n. Chr. von feinem Geſchick ereilt worden ijt. Aber es ijt
auh möglich, daß Johannes jpäter als fein Bruder den Keldy Jeju hat trinfen
müjjen (etwa in den 60er Jahren, um den Ausbruch des jüdijchen Krieges). Wenn
der Derfajjer der Apojtelgejhichte weder Kap. 12 noch an anderer Stelle darüber
berichtet, jo müjjen wir annehmen, daß er entweder über diejen Punft nicht ge—
nügend unterrichtet war (wie auch jonjt), oder daß er aus irgend einem Grunde
darüber jchweigen wollte (da ijt zu beadten, daß er im Evangelium von der
ganzen Erzählung ME. 10, 35ff. feine Notiz nimmt!). Sicherheit können wir
darüber nicht erreihen, es fommt in diefem Sujanımenhange aud nicht viel
darauf an.
Die evangelijche Erzählung ME. 10, 35ff. allein ift, richtig veritanden, tödlich
für das Sutrauen zu der jpäteren Überlieferung von dem ephejiniichen Aufenthalt
des Apoitels Johannes: denn mit diejer ijt untrennbar verbunden die Dorjtellung
eines langen Lebens und eines friedlihen Todes des Mannes. Und die ijt uns
möglich gemadt, wenn Johannes das Martyrium erlitten hat, gleidyviel ob das
nun bereits 44 n. Chr., gleichzeitig mit dem Tode des Jakobus, oder erjt jpäter
geihehen ilt. Su ME. 10,35ff. gejellen jid} nun aber noch andere Seugnijje. Ein
Schriftjteller des 5. Jahrh., Philippus von Side, hat aus dem 2. Buch des Werles
des Papias von Bierapolis (j.o.) den Saß zitiert: „Johannes, der Theologe, und
jein Bruder Jafobus wurden von den Juden ermordet“. Der Beiname „der
“ Theologe” wird jchwerlih von Papias gebrauht worden fein, aber im übrigen
haben wir an der Zuverläjjigfeit des Sitats zu zweifeln feinen Grund. Papias
weiß aljo, um die Mitte des 2. Jahrh., von dem Märtyrertode des Apojtels Jo-
hannes und zwar durch die Juden — was, zumal da Jakobus mit erwähnt wird,
zweifellos nach Paläjtina weilt. In einem ſyriſchen Martyrologium von 411,
dejjen Grundlage aber älter ijt (j. Liegmann, die drei ältejten Martyrologien 1905),
wird zum 27. Dezember vermerkt: „Johannes und Jakobus, die Apojtel in Jeru-
ſalem“. Noch einige andere verjtreute Notizen zeigen, daß hier und da auch
6 Die Johannes-Schriften: Einleitung.
Ipäter die Erinnerung an das Martyrium des Apoftels Johannes nicht ganz ver-
ihwunden war.
Andere Beobadıtungen jtügen mittelbar die Erfenntnis, daß die bei Jrenäus
jiher auftretende Überlieferung unhaltbar ijt. Der Bijchof und Märtyrer Ignatius
von Antiodhien (gejt. um 117) jchweigt in feinen Briefen an die tlein- ajiatiichen
Gemeinden, aljo Gemeinden, in denen der Apojtel Johannes nad der kirchlichen
Überlieferung bis vor furzem eine bedeutjame Rolle gejpielt haben joll, völlig
über den Mann; jelbjt in feinem Brief an die Chrijten von Ephejus nennt er ihn
nidt, er nennt jie „Miteingeweihte des Paulus“, — und auf den Apojtel Jo-
hannes jollte er feinen Bezug genommen haben, wenn er von dejjen Wirfjamteit
in Ephejus wußte?! Und ebenjo wenig verrät Polyfarp von Smyrna, der nad)
Irenäus ja den Johannes noch in Alien gejehen haben joll, in feinem Brief an
die Gemeinde von Philippi irgend etwas von jolhen dann doch zweifellos für ihn
wichtigen Beziehungen zu der vermeintlihen Säule der klein-aſiatiſchen Kirche.
Diejem Tatbejtande gegenüber hält die offizielle Überlieferung nicht jtand.
Sie tritt erjt jpät, bei Jrenäus, jiher auf. Selbjt die Angaben der Gewährs-
männer diejes Bijhofs, auf die man ſich zurüdziehen möchte, der „Presbyter‘' und
des Polyfarp, würden nicht durchſchlagen können, wenn jie wirklich bejagten, was
Irenäus aus ihnen herausgehört hat: man müßte jie des Irrtums zeihen. Bei
genauerem öujehen leiten dieje Seugen des JIrenäus aber gar nicht, was jie ver-
meintlich leiſten. Abgejehen davon, daß Irenäus höchſt wahrjcheinlich dieje
„Presbyter“ nicht jelbjt gefannt, vielmehr ihre Ausjagen dem Werk des Papias
entnommen hat: ihre Überlieferungen reden, von der Interpretation des Irenäus
tosgelöjt, nur von dem „Schüler des Herrn“ Johannes, niemals von dem Sebe-
däusjohn und Apojtel Johannes. Und weiter ijt zu beachten, daß Irenäus
da wo er von Polmfarp und dejjen Derfehr mit Johannes jpricht (j.o. Hr. 3),
auch nur von dem „Schüler des Herrn“ Johannes redet. Wenn wir annehmen
dürfen, daß dieſe „Presbnter“ aus dem Werk des Irenäus (bejjer des Papias)
und Polmfarp wirklich in Ajien mit einem „Schüler des Herrn“ Johannes zus
jammengetroffen jind, fo ijt das ein anderer Johannes, nicht der Apoftel und
Sebedäusjohn Johannes gewejen.
Die firhlidhe Überlieferung von dem Aufenthalt des Apoftels
Johannes in Ephejus und feinem hohen Lebensalter erweiſt ſich aljo
als Legende; damit ift zugleih der kirchlichen Überlieferung über
die Herkunft unjerer fünf Schriften von diefem epheſiniſchen Apoftel
Johannes der Boden entzogen.
Wie iſt es zu der Legende von dem ephejiniihen Johannes gefommen?
Nur kurz Tann hier auf dieje Srage eingegangen werden. Daß wir da nicht alles
genau aufklären fönnen, ijt nicht verwunderlid.
5. a) Den Hauptjchlüfjel zum Derjtändnis des Werdens dieſer eigenartigen
Johannes-Tradition, das in einer folgenreichen Derfehrung der Tatſachen bejteht,
dürfte uns Papias von Hierapolis geben. In der bei Eujeb. Kirchengeſch. III 39
3.C. erhaltenen Dorrede zu jeinem Werke „Auslegung der herren-Sprüche“ hat
ſich der klein-aſiatiſche Biſchof über die Studien ausgelajjen, die er für fein Bud
früher gemadıt hat. Um zu einem jichern Derjtändnis der Herren-Sprüce (Logia)
3u gelangen, hat er vor allem die in ihrer Genealogie einwandfrei feitgejtellte
mündliche Überlieferung befragt nad Äußerungen der autoritativen Interpreten
von Herren-Worten. Das jind für ihn „Herrenjhüler“. Swei Gruppen folder
autoritativen Männer nennt er. Sunädft: „Andreas, Petrus, Philippus, Thomas,
Jatobus, Johannes, Matthäus oder irgend ein anderer der Schüler des Herrn“ —
aljo die jogen. Apojtel. Die zweite Gruppe umfaßt nur zwei Namen: „Arijtion
und der Presbyteros Johannes, Schüler des Herrn“ — auch fie aljo Herrenicüler,
aber offenbar in einem geringeren Sinn: Herrenjhüler, aber nicht aus der gehei-
ligten Sahl der Smwölfapojtel. Der eine von ihnen, Johannes, erhält den offenbar
für ihn jtehenden Kamen „der Presbnteros‘, der Alte oder Ehrwürdige, aljo den
Namen, den (f.o. Nr. 3) ſonſt die Schüler der Apojtel zu führen pflegten: aud
Die Johannes-Scriften: Einleitung. 7
dadurch wird wohl die tatſächliche Mittelſtellung dieſes Johannes (u. des Ariſtion)
zwiſchen Apoſtel und Apoſtelſchüler angedeutet: irgendwie, vielleicht in beſchränktem
Örade, Zeugen der Wirkſamkeit Jeſu, deshalb herrenſchüler, und doch zugleich
Schüler von Apoſteln.
Die Derbindung mit den Apoſteln vermittelten für Papias die Presbnter,
d.h. die Schüler diefer alles überragenden Autoritäten. Aber auch von ihnen hat
Papias nicht unmittelbar Auskunft erhalten. Könnte man einen jeiner Ausdrüde
vielleicht jo verjtehen — und er ift jo in alter und neuer Seit verjtanden worden —,
der Sortgang der Rede zeigt zweifellos, daß er ihre Schüler oder Begleiter hat
ausfragen müffen. Die Kette der Tradition ijt hier alfo: Apojtel— Presbyter —
Schüler der Presbyter-Papias. — Aber aud die Auskünfte des Arijtion und des
Presbnteros Johannes hat unſer Bilhof nur durch Mittelglieder erhalten: jo
müfjen wir es wenigitens auffajjen, wenn wir uns an jeine eigenen Worte halten.
Daß Irenäus (und auch Eujebius) es anders verjtanden haben, darf uns nicht
hindern — das erklärt ſich aus hier nicht zu erörternden Gründen.
Nun ergiebt ſich aus diefem Brudjtüd des Papias (Eufeb., Kirchengeſch.
III 39) für unfere Srage folgendes: 1) Papias fennt und unterjcheidet zwei Jo—
hannes, den einen, den er mitten unter Andreas, Petrus ufw. nennt, aljo den
3ebedaiden und Apojtel Johannes, und einen andern, der nicht zu den Apoſteln
gehört, aber auch Herrenichüler it und den Ehrennamen „der Presbnteros" trägt.
2) Su dem erjten, dem Apojtel Johannes, hat Papias ebenjo wenig nähere Be=
ziehungen gehabt wie zu Petrus, Andreas ujw. Er hat ja auch in jeinem 2. Bude
berichtet (j.o. Nr. 4), daß diejer Johannes von den Juden ermordet worden jei.
Anders liegt es augenfcheinlich bei dem Presbyteros Johannes. Wenn Papias
dieje beiden Männer, Arijtion und Presbnteros Johannes, noch bejonders, als
zweite Gruppe, nennt, jo ijt das nur verjtändlih, wenn jie für ihn und jeine
Lejer bejondere Bedeutung bejaßen. In Wirtlichfeit hat er denn auch „Diegejen‘'
(Erklärungen) des Ariftion und „Paradojeis" (Überlieferungen) des Presbpyteros
Johannes verjchiedentlich in feinem Werk und mit ihrem Namen verwertet, wie
wir aus den erhaltenen Brudjtüden und aus Eufeb. III 39,8 entnehmen. 5) Nicht
ihlehthin ſicher, aber jehr wahrſcheinlich ergibt jih daraus, daß Arijtion und
der Presbnteros Johannes im näheren Umfreis des Papias, aljo Klein-Ajien ge—
lebt haben. — Unter allen Umjtänden bezeugt Papias die Erijtenz eines von dem
Apoitel zu unterjcheidenden „herrenſchülers“ Presbnteros Johannes, der für die
Hleinzafiatiihen kirchlichen Kreije bejondere Autorität beſaß und ihre Tradition be-
einflußte, vermutlich aljo in Klein-Ajien, etwa in Ephejus, gelebt hatte.
b) Als Derfajjer der jieben Sendſchreiben der Offenbarung Johannes, ja
der ganzen „Offenbarung“ wird ein „Johannes, bzw. ein Sklave Jeju Chriſti
Johannes genannt. Dieſe Sendſchreiben ſind an klein-aſiatiſche Gemeinden ge—
richtet. Dieſes Stück (1, 4—Kap. 3), vermutlich die ganze Schrift, iſt alſo in Alien ent—
itanden. Wir unterjuhen hier nicht die Srage, ob diejer Teil oder die Apoka—
Inpfe ganz von einem Johannes wirklich verfaßt oder ihm mur zugejchrieben
worden it: jedenfalls ergibt ſich aus diefer Art, den Derfajjer zu bezeichnen, daß
im Umfreis der Llein-ajiatijhen Gemeinden einmal ein Chrijt Johannes von autori=
tativem Anfehen gelebt haben muß, zum mindejten, daß in Klein-Ajien die über-
lieferung vorhanden war, es gebe dort einen jolhen Johannes oder habe ihn
gegeben.
c) Die Überlieferung weijt ebenfalls nad} Klein-Afien die Entjtehung der
drei Johannes-Briefe, und daran zu zweifeln haben wir feinen ernjthaften An—
laß. Nun nennt ji) als Derfajjer des 2. und 3. Briefes der „Presbnteros‘', der
Alte. Auch hier bleibe die Srage beijeite, ob das die Bezeihnung des wirklichen
Schreibers oder ein Pfeudonym ift: auf alle Fälle wird dadurch bezeugt, daß es
in Alien einen Mann von Anjehen und Bedeutung gab oder gegeben hatte, der
den Ehrennamen „der Presbyteros‘' führte.
Sajt unausweichlih drängt fich die Identifizierung des Presbyteros der
Tohannes-Briefe, des Johannes der Sendſchreiben der Apokalypſe und des Herren-
8 Die Johannes»Scriften: Einleitung.
ichülers Presbyieros Johannes des Papias auf. Die aus dem Papias- Sragment
(Eufeb. III 39) zu erichliegende Tatjahe der Erijtenz eines klein-aſiatiſchen Jo—
hannes, des Herrenihülers und Presbnters, wird durch die Apofalmpje und die
Briefe gejihert und näher bejtimmt.
Diejer Johannes ijt der Herrenjhüler Johannes, von dem Polykarp er-
zählt hat (f. o. Mr. 3 u. 4), es ijt der Johannes, mit dem die Presbnter des Papias
(Irenäus) in Afien zujammengetroffen jind; er war es, der bis „in die Seiten
Trajans” lebte, alſo jehr alt wurde (f. o. Ir. 5).
d) Und noch an einer andern Stelle dürfte uns wahrjcheinlid; oder ſicher dieje
Geſtalt entgegentreten: im Johannes=- Evangelium. Die Kapp. 1-20 berufen ſich
auf einen — ungenannten — Jünger, „den Jejus liebte”, als den Gewährsmann
und Seugen (j.die Einleitung zum Johannes- Evangelium Mr. 11). Nun ijt die Heimat
des 4. Evangeliums mit voller Sicherheit nicht fejtzujtellen. Tberwiegend wahr—
ſcheinlich iſt es Klein-Ajien. Dann aber legt ſich die Dermutung nahe, daß wir
in diefem Lieblingsjünger des Johannes-Evangeliums den Elein-ajiatiihen Herren-
ihüler Johannes zu jehen haben, — wobei auch hier ganz dahingeltellt bleiben
mag, ob diefer Jünger der Bürge der johanneijchen Erzählung wirklich ijt oder
nur fo erſcheinen ſoll. Der (die) Derfaffer des 21. Kap. erflärt(en) nun 21, 23.24,
daß diejer Lieblingsjünger der Derfafjer des Evangeliums jelbjt jei, und zus
gleich hören wir, daß er jo lange gelebt hat, daß das Wort entitand, er werde
bis zur Parujie des Herrn bleiben. Das bejtärft uns noch mehr in dem Redit
der Kombination diejes Lieblingsjüngers mit dem klein-aſiatiſchen Ianglebigen
Herrenjhüler Johannes.
Die firchliche Überlieferung, daß der Apojtel Johannes nad; Ephejus ge—
fommen und dort in hohem Alter gejtorben fei, ift Legende, wohl aber zeigt uns
eine Unterfuchung der Quellen, daß in der Tat in Klein-Ajien ein Chrijt namens
Johannes gelebt hat, der irgendwie „Schüler des Herrn“ genannt werden fonnte,
ohne zu den Apoſteln zu gehören, ein hohes Alter erreichte und in den Gemeinden
Aliens zu feinen Lebzeiten und namentlich nad feinem Tode ein großes Anfehen
genoß. Genaueres erfennen wir nicht; vor allem jehen wir nicht, weldher Art die
Beziehungen diefes Mannes zu Jejus gewejen find, ob gar der Name „Herren-
ihüler“, wie man vermutet hat, nur bedeutet, daß er einmal Mitglied der ältejten
jerufalemijhen Gemeinde war. Daß er mit dem Johannes Markus der Apojtel-
geſch. 12,12.25 u. ſ. identijch jei, hat man mit beacdhtenswerten Gründen zu be—
weijen verſucht; zu einer jichern Erfenntnis ijt da aber nicht zu gelangen.
Jedenfalls erfennen wir hier nun, wie es zu der kirchlichen Überlieferung
fommen fonnte und gefommen ijt. Diejer Johannes in Klein-Afien ijt jpäter in
den Apojtel Johannes verwandelt, mit ihm verwechjelt worden. Man hat den
in Alien befannten Johannes mit apoftolifher Würde ausgejtaitet; denn man
wußte ja auch von einem Johannes im Kreije der Swölfapoftel. Das Tonnte
freilich nur da und erjt dann gejhehen, wo und als man von dem Mlärtyrertode
diejes Mannes nichts mehr wußte (die erjten Spuren in den Lufas-Schriften; das
Evangelium läßt die Erzählung ME. 10,35 ff. fort, die Apoſtelgeſchichte berichtet
Kap. 12,1 ff. nur von dem Martyrium des einen Sebedaiden Jakobus, ſ. o. Ir. 4).
Ob und wie weit bei diefer Verwechſſung bewußte Abjiht im Spiel gewejen it,
wiſſen wir nicht: fie fann guten Glaubens erfolgt fein; jedenfalls ijt die Ver—
wedhjlung, nachdem jie einmal aufgetauht war, guten Glaubens weiter fortge-
pflanzt worden — biographiihe Studien hat man in den dhriftlichen Gemeinden
damaliger Seit nicht getrieben. Solche Dertaufhungen fonnten leiht vorfommen.
Wir wijjen von einer andern ganz Ähnlichen gerade in der klein-aſiatiſchen Über-
lieferung. Diefe berichtet von dem Aufenthalt des Apojtels Philippus und feiner
prophetifchen Töchter in Hierapolis, vgl. Polyfrates von Ephejus an Biſchof Dictor
von Rom (189—198) bei Eufeb. Kirhengejh. IIT 31, 2f. (vgl. IIT39, 10; III 51, 4).
Da ijt der Evangelijt Philippus Apg. 8 zum Apojtel Philippus gejtempelt worden.
Die letzte Wurzel der Derwandlung des Presbnteros Johannes in den
Apojtel Johannes war die ungewöhnliche Bedeutung, die man in den nachapoſto—
Johannes-Evangelium: Einleitung, lie. b 9
liichen Generationen den Apojteln, diejen vom Herrn jelbjt beauftragten Sseugen,
zujchrieb. Nur das fonnte Wert und Geltung in der Chrijtenheit beanſpruchen,
was ſich mit apoſtoliſcher Autorität deden fonnte. Diejenigen Gemeinden und
Kirchen hatten bejonderes Anjehen, die von Apojteln gegründet und geleitet worden
waren und auf Apojtel zurüdgehende Überlieferungen aufweijen fonnten. Der
Ruhm und die Autorität der klein-ajiatiihen Kreije, die jich auf den Johannes
berufen fonnten, wuchs durd den Bejig des Apojtels Johannes. Dermutlic üt
diefe Derwandlung des Presbnteros Johannes in den Apojtel Johannes aud als
Snmptom einmal des Kampfes gegen die Gnojis und jodann der Rivalität mit
dem durch Petrus vertretenen vulgären Chrijtentum und insbejondere der römiſchen
Kirche zu betraditen. —
In welcher Beziehung die fünf dem Johannes zugejchriebenen Schriften zu
dem Herrenihüler Presbnteros Johannes bzw. dem Apojtel Johannes oder zu ihrer
Dereinigung jtehen, darüber vgl. die Einleitungen zu den einzelnen Schriften.
Das Johannes: Evangelium.
(Wilhelm Heitmüller.)
Einleitung.
1. Die johanneifhe Srage. Neben den drei älteren Evangelien „nad
Matthäus, Markus und Lufas“, die nad Sorm und Inhalt aufs engjte zujammen-
gehören und in ihrer Dreiheit doch nur eine Einheit bilden (vgl. Bd. I), jteht
einjam das Evangelium „nad; Johannes“, eigenartig und einzigartig, rätjelhaft
und geheimnisvoll, lange in unbejtrittener Vorherrſchaft vor den anderen, in neuerer
Seit heiß umjtritten und nad) der Parteien Gunjt und Abneigung im Urteil hin-
und herjchwantend, unter allen Umjtänden eine der wertvolliten Perlen unter den
neutejtamentlichen Schriften und unentbehrlich für Kirche und Chrijtentum.
Kommen wir von den älteren Evanaelien, jo geht es uns wohl wie dem
Wanderer, der aus belebter, heller Straße in einen hohen, jtillen Dom tritt, in
den durch die gemalten Senjter nur matt gebroden das Licht fällt. Dort bunt
wecjjelnde Szenen, lebhafte laute Bewegung, helles Lit: hier Ruhe und Stille,
gemejjene Seierlichteit, ein unbejtimmtes Dämmerliht. Ein eigenartiges Hell-
dunfel liegt über den Perjonen, den Ereignijjen, den Gedanken. Swieſpältig, ja
gegenjäglich jind die Eindrüde, die der Lejer erhält. Nicht mit Unredht hat man
den Derfajjer mit Correggio verglihen als dem Meijter in der Kunjt, Licht und
Schatten mit einander zu vermählen und die verjhiedenjten Sarben und Glanz-
lihter zu eigenartiger Wirkung zu verbinden. Auch unjer Evangelium jheint die
entgegengejegtejten Elemente in ſich zu vereinigen.
Die Sprache des Evangeliums iſt ſchlicht und einfach, der Stil jhwerfällig
und eintönig: und doch ijt die ſprachliche Wirkung bisweilen von ungewöhnlicher
Wudt. — Der Ideentreis ijt ziemlich klein, die Gedanken erſcheinen durchſichtig und
tlar, um jo mehr als jie in immer neuen Abwandlungen wiederfehren. Und troß-
dem hat man die Empfindung, als jei man von lauter Rätjeln und Geheimnifjen
umgeben, als wolle der Derfajjer noch viel mehr und anderes jagen, als die Worte
jelbjt unmittelbar bedeuten; auf Schritt und Tritt fühlt man ſich herausgefordert,
nach vergrabenen Schägen zu ſuchen. — Auf der einen Seite zeigt ſich der Der-
fafjer als ein gewandter Schriftjteller; er verjteht es wohl, Dorgänge und Situationen
tlar und eindrudsvoll zu zeichnen. Unvergeßlich ijt jedem Lejer das Nachtgeſpräch
des Nifodemus mit dem Meijter. Ungemein jiimmungsvoll ijt die Begegnung Jeſu
mit der Samariterin; wir jehen zum Greifen deutlich, wie ſich Jejus, von der
Wanderung ermüdet, am Rande des Jafobs-Brunnens niederläßt und das Weib
mit dem Kruge vor ihm jteht; wir fühlen, wie die Mittagsjonne über den Seldern
brütet, und ſehen, wie die heilsbegierigen Samariter aus dem Stadttor heraus-
10 Johannes=-Evangelium: Einleitung, Hr. 1.
ſtrömen und durch die Selder zu Jejus ziehen. Oder denfen wir an das ausge:
zeichnet erzählte Derhör Jeju vor Pilatus. Wir jehen die Bühne geteilt: auf der
einen Seite vor dem Prätorium die mordgierigen Juden, auf der andern den
hoheitsvollen König der Wahrheit, zwijchen ihnen hin- und hergezogen den Pilatus;
zum Schluß das ergreifende Bild des „ecce homo“. In anderen Stüden wieder
zeigt jich der Evangelijt von einer geradezu unbegreiflichen Unbeholfenheit in der
Erzählung. Es ijt, als fehle ihm die Sähigfeit, den einfachſten Tatbejtand klar
und anjchaulich wiederzugeben.
Denjelben zwiejpältigen Eindrud madt der Inhalt des Evangeliums. Bald
erjheint der Derfajjer als ein weltabgewandter Sinner und Grübler, der mehr im
Himmel als auf der Erde zu Haufe ilt, wie die kirchliche Kunft den Johannes gern
mit [hwärmerifch nach oben gerichtetem Blid darftellt, — dann wieder zeigt er ji
als ein Mann, der mit fejten Süßen im Leben jeiner Seit jteht, klaren Blides die
Bedürfnijje jeiner Gegenwart erfennt, mit fräftiger Hand in den Streit des Tages
eingreift. Bezeichnend dafür ijt gleich der Anfang: der Erzähler beginnt mit dem
zeitlojer Gejhehen vor dem Anfang der Welt (1,1ff.), wir fühlen uns in der vor—
geijhichtlihen und übergefhichtlihen Luft des reinen Denkens, aber plötzlich, mit
einem jähen Rud, werden wir D. 6 mitten in die Gejchichte verjegt: wir jtehen, wie
der Sujammenhang zeigt, in einer Streitfrage des Tages, in die der Derfajjer ein-
greifen möchte. — In weitgehendem Maße zeigt fi der Evangelijt als tiefjinniger
Myſtiker, aber ebenjo ſtark tritt fein Interefje an dem reinen Erkennen und dem
rechten Tun deutlich hervor. Ruhe und Srieden jcheint das Evangelium zu atmen,
wir fühlen uns dem Gewühl und dem Treiben des Tages entrüdt. Und doch weht
gerade in diefem Evangelium der jchneidende Wind jchärfiten Kampfes, härtejter
Derurteilung. — Dasjelbe rätjelhafte Helldunfel lagert über den Ereignijjen und
Perjonen. Diele ganz bejtimmte Orts- und Seitangaben begegnen uns, und
doch jind die Dorgänge nicht greifbar, fie jcheinen in der Luft zu jchweben. In
feinem der andern Evangelien wird jo viel abjihtliher Nachdruck auf die Tat»
jählichfeit und Wirklichkeit des Erzählten, bejonders der Wunder gelegt, und doch
haben wir den Eindrud, als ob nicht das Gejchehene das Wichtige jei, jondern
die Idee, die in dem Gejchehenen etwa liegt. Bei den Perjonen werden nicht
wenige Einzelzüge gezeichnet, aber Bilder entjtehen nicht, nur Umriſſe, und wir
haben den Eindrud, als jeien das nicht Menjchen von Sleijh und Blut, die uns
hier begegnen, fondern nur Schatten. — Diejen ſchillernden Eindrud madt insbe-
jondere die Hauptperjon der Erzählung. Gewiß berichtet der Derfajjer eine Menge
bejtimmter Einzelheiten von Jejus, aber verkörpern will ſich troß allem diejer
Jejus für unſer Empfinden nicht. Der Logos ward Sleijch, mit allem Nachdruck
wird es gejagt, und doc fcheint diejer Sleifchgewordene unberührt von allem
wirklich Menjchlichen durch fein Dolt und über die Erde dahin zu jchreiten.
Wie jollen wir dieje widerſpruchsvolle Schrift verjtehen? Dieje johanneijche
Stage ijt um jo wichtiger, je bedeutjamer das Evangelium je und je für die Kirche
gewejen ift, und je höher es bisher in der Schäßung der Chrijtenheit gejtanden
hat. Des Iateinifchen Dichters Terentianus Maurus: „pro captu lectoris habent
sua fata libelli, Bücher haben ihre Gejchide je nad) dem Derftändnis des Lejers“,
war fajt bis in unjere Seit auf das Johannes-Evangelium nicht anwendbar. Durch
mehr als 16 Jahrhunderte ift das Urteil über dieje Schrift unverändert gewejen.
Nicht jehr lange nady dem Auftreten und Befanntwerden des Buches hat Klemens
von Alerandria (um 200) den Ton angegeben, auf den das Urteil der Kirche bis
tief in das 19. Jahrhundert hinein unwandelbar gejtimmt gewejen ijt: er nennt
es das „geijtige Evangelium“, während die drei anderen als „Lörperliche“ er-
iheinen. Sein größerer Schiller Origenes meint: die drei erſten Evangelijten hätten
dem Jünger, der an des Herrn Brujt lag, die erhabenere und vollendetere Dar-
jtellung überlafjen; und verjtehen fönne das Evangelium nur, wer jelbjt wie jener
Jünger an des Herrn Bruft gelegen habe. Immer höher greifen im Lauf der
Entwidlung die Dorjtellungen von dem Wert der Schrift, immer blinder wird
die Dorliebe gerade für dies Evangelium. Die Kirhe der Reformation hat
Johannes. Evangelium: Einleitung, Nr. 1 und 2. 11
an diejem Urteil nichts geändert. Befannt und immer wiederholt it Luthers Wort:
das Johannes-Evangelium jei das einzige zarte rechte Haupt-Evangelium und den
anderen Dreien weit vorzuziehen; müjje man wählen, jo wolle er lieber auf alle
drei (und anderes) verzichten als auf das vierte. Poetijche Naturen wie Herder,
ipefulativ gerichtete Theologen wie Schleiermacher, aber nicht bloß jie, auch Theo-
logen, die das Chrijtentum mehr nach jeiner praftiihen und dem Derjtande zu-
gänglichen Seite erfaßten, bevorzugten unſer Evangelium und fanden in ihm ihre
Gedanfen wieder. Und jelbjt heute, wo feine Schägung einen nicht geringen Stoß
erlitten hat, finden wir gerade bei den Dertretern modernjter Auffafjung des
Ehrijtentums nicht ſelten johanneijhe Wendungen und Begriffe, wenn es gilt,
Weſen und Wert hriftlichen Glaubens zu bejchreiben. Wichtiger aber noch als all
diefes ijt: unjer Evangelium hat am meijten Einfluß gehabt auf die Ausbildung
der Tirhlichen Lehre von der Gottheit Chrijti; das Johannes-Evangelium ijt das —
iheinbar uneinnehmbare — geſchichtliche Bollwerk für die firchliche Chrijtus-Lehre.
Bis in das 19. Jahrhundert hinein blieb dieje uneingeſchränkte Wertihäßung
faſt unangetajtet, 3.T. auch von ſolchen, die die Echtheit beitritten. Um jo beadhtens-
werter ijt es, daß doch allmählich, wenn aud) nur vereinzelt und vorſichtig,
Stimmen laut werden, die eine andere Stimmung und ein anderes Urteil verraten.
In der Gegenwart jcheint die Ablehnung mehr Boden zu gewinnen, wenn fie aud
nur zurüdhaltend ausgeſprochen wird, fajt als ſcheue man jih, an einem Jahr:
hunderte alten Heiligtum zu rütteln.
Welchen Wert hat dies Evangelium? Welchen Wert hat es für feine Seit
gehabt und welhen hat es für uns? Dieje Srage nad dem Wert und — ihre
Dorausjegung — die Srage nad) dem rechten Derjtändnis des Evangeliums
bilden in Wirklichkeit die johanneijdhe Frage, nicht eigentlich die, welhe heute
insgemein als jolde behandelt wird, die heiß umjtrittene Stage nad) dem Derfajfer,
nach der „Echtheit“ oder „Unechtheit“ des Buches. Wie die drei älteren Evan-
gelien nennt aud) das vierte den Namen feines Derfajjers nicht. Seit dem legten
Drittel des 2. Jahrhunderts tritt immer jtärfer die Meinung hervor, daß der
Aipoftel Johannes, der Sohn des Sebedäus, das Bud; gejchrieben habe (j. Einlei-
tung 3u den Johannes-Schriften Mr. 2 u.3). Sie wurde von der Kirche zur unbe-
ihränkten Herrihaft gebracht. Auf die Herlunft von dieſem „Lieblingsjünger“ des
Herrn begründete man die Bevorzugung, die dem Evangelium zuteil wurde. So
veriteht man, daß ſich ein Sturm der Entrüjtung erhob, als im Jahr 1820 der
Oeneralfuperintendent Breijchneider mit jcharfgejcliffenen Waffen jeine Echtheit zu
beitreiten jihh erfühnte. Der Angriff wurde zunächſt freilich abgejäjlagen, aber
nur um jpäter mit um jo größerer Wucht wieder aufgenommen zu werden. Seit-
dem ijt der Streit nicht mehr zur Ruhe gefommen; die Srage nad) der Eiiheit
unjeres Evangeliums ijt fajt die am leidenſchaftlichſten erörterte der neutejtament-
lihen Wijjenihaft. Man ijt leider vielfach furzjichtig genug, die Antwort darauf
zum Prüfftein für die Scheidung der Geijter zu machen: hie Anerfennung der
Echtheit und wahrer Chrijtenglaube, dort Beitreitung und Halbglaube oder Un-
glaube! Das ijt natürlich eine beflagenswerie Derzerrung. Glaube und Unglaube
haben nichts zu tun mit der Beantwortung einer literar=gejdichtlichen Srage des
R.T.s, — der Glaube hat andere und feitere Grundlagen als die Echtheit einer
neuteftamentlihen Schrift. Wichtig genug ift die Srage immerhin, nicht jowohl
für den Glauben der Gemeinde, als für unjere Kenntnis und Beurteilung der
ältejten Geſchichte des Chrijtentums. Aber jie ijt bei weitem nicht jo widtig, wie
. die oben gejtellte Srage nad) dem geſchichtlichen und religiöjfen Wert unjerer Schrift,
die von der nah dem Derfafjer weſentlich unabhängig ift. Hatte das Evangelium
große Bedeutung für jeine Seit und hat es Wert für uns, jo ijt es in letter Linie
gleihhgiltig, ob es vom Apojtel Johannes jtammt oder nicht. Und fönnten wir
ihm feinen oder nur geringen Wert beimejjen, jo würde diejer Mangel feineswegs
dadurch gehoben, daß wir einen Apojtel als Derfajjer anerkennen müßten.
2. Das Evangelium als Lehrfchrift. Um Wert und Eigenart unjeres
Budes zu erfennen, müſſen wir es mit den Schriften gleicher Gattung vergleichen,
12 Fohannes-Evangelium: Einleitung, Mr. 2.
alfo mit den ſonſtigen althriftlichen Evangelien-Schriften. Natürlich Tommen vor
allem die in den neuteftamentlichen Kanon aufgenommenen in Betradıt, die drei
innoptijchen Evangelien. Die Dergleihung ergibt nun eine den Laien zunädjt
überrajhende Sülle von tiefgehenden Derjchiedenheiten. Sie jind jo offenkundig,
daß man es fajt für überflüjjig halten möchte, nody ein Wort darüber zu ver-
lieren. Nur auf einige wichtige fei hier hingewiejen.
Jeder Lejer der Evangelien kennt die auffallende Derjchiedenheit in bezug
auf den Schhauplaß der evangelijhen Geſchichte. Nach den Synoptifern wirft
Jeſus in Galiläa; erjt fur3 vor dem Todes-Paſcha begibt er ſich nah Judäa und
Terujalem. Im Johannes-Evangelium dagegen jind Jerujalem und Judäa die
eigentlihe Bühne der mejjianijchen Tätigkeit Jeju; von da geht er wohl dreimal
nad) Galiläa, aber mehr aus Not als aus freiem Entihluß (vgl. Joh. 4, 1ff.; 4, 45ff.).
Nur die Stüde 2,1-12; 4,45—54 und 6, 1—7,9 fpielen in Öaliläa.
Nicht minder verjdyieden ijt weiterhin die Schilderung der Stellung Jeju
zu feinem Dolfe. In den jnnoptildhen Evangelien tritt uns das Judentum in
feinen verſchiedenen Dertretern und in feiner reichen Gliederung entgegen: da jind
die Söllner und Sünder, die unkirchlichen und der jüdiichen Kirche entiremdeten
Doltsihichten; die Pharifäer, die Mujfterfrommen und Redtgläubigen; die Schrift-
gelehrten, die Theologen und Jurilten; die Sadduzäer, die liberal gerichteten re-
gierenden Kreije; und endlich die neutrale Maſſe des Dolfes. Su jeder diejer
Gruppen nimmt Jejus eine bejondere Stellung ein. Dem ganzen Dolfe gegenüber
zeigt er ji unermüdlich werbend, mahnend, warnend, jtrafend; um jeden Preis
will er es für fidy gewinnen. Das Johannes-Evangelium bietet ein anderes Bild.
Bier fehlen im allgemeinen die genannten Gruppen: in der Regel erjcheinen nur
„die Juden“ jchlehtweg, womit bald das ganze Dolf, bald, und vor allem, feine
amtlidyen Dertreter, der Hohe Rat, gemeint find; daneben jelten die „Pharijäer“
und etwa noch die „Öberjten“. Und zwar werden „die Juden“ als in der haupt—
majje ungläubig, ja Jejus feindlich gejchildert. „Die Juden“ find geradezu der
Typus des hartnädigen Unglaubens gegenüber Chrijtus. Jejus erjcheint immer
im Gegenjag zu ihnen. Auch die ältere Überlieferung berichtet ja von einem
heftigen Streit Jeju, nämlidy mit den Schriftgelehrten und Pharifäern. Die Schein:
frömmigfeit, die Veräußerlichung der Moral, wie jie nad} feiner Auffafjung in
diejen Kreijen herrſchten, werden von Jejus aufs ſchärfſte gegeißelt und befämpft.
Bei Johannes find das nicht die Gründe des Kampfes. Hier jtreitet Jejus mit
„den Juden“, weil fie ungläubig find, d.h. weil jie nicht anerkennen, daß er
der Mejjias ift, der Sohn Gottes, vom Himmel herabgefommen. Nicht um ihre
Derwüftung wahrer Srömmigfeit und um ihre Derdrehung des Willens Gottes,
wie bei den Synoptifern, handelt es ſich hier bei dem Zorn Jeju, fondern um ihre
Stellung zu feiner Perjon. Auch erhalten wir nicht den Eindrud, als ob Jejus
ji} mühe, fein Dolf zu gewinnen. Hart und jcharf führt er feinen Kampf. Kinder
des Teufels nennt er die Juden, Lügner und Mörder. Der ergreifende Bericht
des Lufas, wie Jejus über Jerujalem weinte, das wehmütige Wort: Wie oft habe
ich euch jammeln wollen, wie die Henne ihre Küchlein ſammelt unter ihre Slügel!
haben bei dem johanneijhen Chrijtus fein Gegenjtüd, der könnte nicht über Jeru-
talem weinen; er gleicht nicht der Henne, die nicht müde wird, ihre Brut zu loden:
denn das Volk erjcheint bereits am Anfang feiner Wirkſamkeit (2,24ff.) als hofi=
nungslos verjtodt und verloren.
Endlid, fällt unmittelbar in die Augen der Unterjhied in bezug auf die
Reden Jeju. Sunähjt in der äußeren Sorm. Aus den älteren Evangelien
tennen wir Jejus als den Meijter der knappen, törnigen, wuchtigen und padenden
Säße, vor allem als den Dichter lichtvoller Gleichnijje und Gleichnis-Erzählungen.
Und nun die Reden im Johannes-Evangelium! Es läßt jid) gar fein größerer
Gegenjat denfen, Nur ganz jelten begegnen uns Säße, die an jene furzen Sen—
tenzen und Dergleihe erinnern, hier und da fünjtlihe Allegorien — wirkliche
Gleichnijje faum; im allgemeinen Iangatmige, jcwerfällige Reden, Monologe oder
Dialoge, verjtändlic; nur dem tieferen Sinnen und Nachdenken. Hier fann es gar
Fohannes:Evangelium: Einleitung, Ar. 2. 15
fein Ausweichen geben. Entweder redete Jejus jo, wie die Smnoptifer es uns
erfennen lajjen, oder wie Johannes. Ebenjo verjhiedenartig wie die Sorm iſt
auch der Inhalt der Reden. Nach der Daritellung 3. B. des Matthäus hat Jejus
gejprohen von der Nähe des Himmelreihes und der Notwendigkeit völliger Um—
tehr, von der Gerechtigkeit diejes Reiches, von der Sünden-Dergebung und Sürjorge
des himmliſchen Daters, vom vornehmjten Gebot, vom Sajten, Beten, Almojen-
geben, vom Sabbat, von der Ehe, von der Äußerlichkeit der pharijäijchen Srömmigfeit
ufw., kurz, jo mannigfad und vielgejtaltig waren die Gegenjtände jeinerPredigt, wie
das religiöje, jittliche, joziale Leben um ihn her. Dagegen redet der Johannes—
Chrijtus im Grunde immer nur über ein Thema, und dies Thema ijt er jelbit, fein
Wejen und fein Urjprung, feine Beziehung zum Dater, jein Kommen vom Himmel,
jein Derhältnis zu den Juden, zu den Seinen, die Notwendigkeit an ihn zu glauben.
Wir fönnten noch fortfahren in der Aufzählung folder einihneidenden Der-
ihiedenheiten. Für den pietätvollen Bibellejer ijt es wohl zunädjt ein natürliches
Bejtreben, diefe Unterjciede ausgleichen und bejeitigen zu wollen. Aber es ijt
unmöglich; und es ijt einfach eine Pflicht der Ehrlichkeit und Frömmigkeit, die Tat-
ſache anzuerfennen.
Was lehrt fie uns in diejem Sujammenhang? Überall, wo jich derartige
unausgleihbare Unterjhiede finden, erhebt ſich die Srage, welcher Bericht der
wirflihen Gejhidhte am nächſten fommt. Nun unterliegt es feinem Sweifel und
it in weiten Kreifen der gejchichtlichen Sorihung anerfannt, daß das, was wir
mit Bilfe der gejchichtlihen Kritit aus den Berichten der älteren Evangelien er-
Ichliegen können, in den weitaus meijten Sällen das Wahrjcheinliche ijt, der ſynop—
tiihe Bericht aljo in gejchichtlicher Hinficht den Dorzug verdient. Das heißt aber:
unſer Evangelijt entfernt jih an widtigen Punkten weiter vom ge-
ihihtlih Wahrjheinlihen als die Synoptifer, er bringt an wichtigen
Punften nit Gejhicdhte, jondern Sage und Didhtung.
Tiefer in das Derjtändnis der Eigenart unjers Evangeliums führen die
beiden folgenden Beobadtungen. a) Jedem Lejer fällt jofort auf, daß Johannes
im großen und ganzen einen völlig andern Erzählungsjtoff bietet als die Snnop-
tifer. Er beginnt zwar wie Markus mit dem Täufer Johannes (1, 19ff.) und macht
den Bejchluß mit der Leidens- und Auferſtehungs-Geſchichte. Swijchen diejem gleichen
Anfang und Schluß, die übrigens in Wahrheit jehr verſchieden erzählt jind, finden
jih nun aber vom ſynoptiſchen Erzählungsjtoff in unjerm Bude nur wenige Stüde
wieder: die Heilung eines Kranfen zu Kapernaum 4,46ff. (Mtth. 85-13; LE.
7,2-10), die Speifung und das Meerwandeln 6,1—-21 (ME. 6,50-52; 8,1-10
u. Parall.), die Reinigung des Tempels 2,15—22 (Mf. 11,15—17 u. Parall.), die
Salbung in Bethanien 12,1-8 (ME: 14, 3-9 u. Parall.), der Einzug in Jerujalem
12, 12-16 (Mf. 11,1-10 u. Parall.). Der ganze übrigereihe Erzahlungs-
jtoff der älteren Überlieferung fehlt bei Johannes. Und die gemein-
jamen Stüde, wie anders jind fie von ihm gejtaltet worden! — Wie ijt dieje
itarfe Abweichung zu verjtehen? Was nad) Auffafjung des Urchriſtentums zu einer
rechten Evangelien-Erzählung gehörte, erfennen wir deutlich genug aus dem Der-
hältnis von Matthäus und Lufas zu Marfus. Don dem Inhalt diefes maßgebenden
Evangeliums (ME.) ſoll möglichjt nichts verloren gehen; vielmehr joll er nach Kräften
verdeutlicht, bereichert, zu neuer Geltung gebradht werden. Und nun bei Johannes
dieje weitgehende Dernadläjjigung jenes herfömmlidhen, unerläßlihen Stoffes!
Es ijt unmöglich, dies Rätjel mit der Erklärung löjen zu wollen, der vierte Evan-
gelijt habe die jhon vorhandenen Evangelien ergänzen wollen: warum hätte er
dann die genannten gemeinjamen Stüde wiederholt! Vielmehr ijt es ganz deutlich,
daß er die ſynoptiſchen Evangelien erjegen und verdrängen will. Sein Evan-
gelium fol das Evangelium fein. Bier und da finden ſich ja unmittelbare Korref-
turen an der Auffafjung und den Angaben der jnnoptijchen Evangelien. — Wir
erkennen aljo nit nur eine ſtarke Unabhängigfeit von der geläufigen Tradition,
jondern ſogar ein bewußt-freies, felbjtherrliches Schalten und Walten mit der
evangeliſchen Überlieferung.
14 Johannes-Evangelium: Einleitung, Ir. 2.
b) In den älteren Evangelien heben jich die Worte und Reden Jeju durd)
Stil und Charakter ganz deutlih von den jie umgebenden erzählenden Stüden
ab. Sie jind verjchieden je nad) der Lage, in der jie geſprochen, je nach den
Hörern, an die jie gerichtet jind. Sie find, im allgemeinen wenigjtens, für den
jeweilig vorausgejegten Hörer verftändlih. Ganz anders im Johannes - Evan-
gelium! Die langen Reden und Geſpräche Jeju zeigen denjelben Stil wie die Er-
zählungen des Evangeliften; Johannes der Täufer redet nicht anders als Jejus.
Inhalt und Form jind unverändert gleich, ob Jejus nun mit Mifodemus oder mit
der Samariterin, mit „den Juden“ oder mit feinen vertrauten Jüngern redet. Und
verjtanden wird er von feinen Geſprächs-Partnern faft nie. Wohl aber werden
jeine Ausführungen durchaus verjtanden von den Lejern des Evangeliums. Sollten
etwa die Reden Jeſu bei Johannes in Wahrheit an dieje gerichtet jein und jie
belehren wollen — nicht eigentlich die im Evangelium angeredeten Perjonen? Daß
es ſich wirklich jo verhält, wird u. a. ganz deutlich an einer Stelle wie Joh. 12, 44 ff.,
wo eine Rede Jeju mitgeteilt wird, die nad dem Sujammenhang überhaupt feine
Hörer hat und haben fonnte. Die eigentliche Hörerjhaft Jeju find — die Lejer
der Evangelienjdhrift.
Dieje beiden Tatjachen zeigen uns deutlich die Eigenart unjeres Evange-
liums: es iſt eine ausgefprocdhene, den Überlieferungsjtoff frei und jou-
verän gejtaltende und behandelnde Lehrihrift. Lehr: und Erbauungs-
ihriften jind nun freilidy) unjere Evangelien alle. Sie alle jind nicht in modernem
Sinn geſchichtliche Bücher. Sie verfolgen prafiijche Siele, fie jtehen im Dienst der
Miſſion und der Erbauung; jie wollen Glauben an Chrijtus weden, nähren, jtügen.
Diejen Swed wollen jie durch Mitteilung der Worte und Taten Jeju erreichen.
Aber wir beobadten hier nun doc einen erheblichen Unterjdyied zwijchen den
Snnoptifern und dem Johannes-Evangelium. Das Studium jener zeigt, daß fie
ji) durdjaus fühlen und betätigen als Hüter überfommenen Gutes: der in der
rijtlichen Gemeinde lebendigen Überlieferung über Jejus. Auch ſie gejtatten jich
ja Eingriffe in die Gruppierung des Stoffes, Deränderungen an den Einzelheiten
der Gejchichten und der Worte. Und aud unter ihnen jind in dieſer Hinjicht
Unterſchiede zu beobahten: Lufas 3.B. bewegt jih jchon viel freier und jelb-
jtändiger gegenüber feinen Quellen als Markus. Aber im ganzen wiljen ſich
doch die Synoptifer mehr oder weniger fejt an die gegebene Überlieferung ge-
bunden, die jie weitergeben wollen. Anders Johannes. Er verfährt ganz frei
und rüdjichtslos mit dem Stoff, jowohl was die Erzählungen wie die Worte Jeju
betrifft, er wählt aus und gejtaltet, ohne jich an das gebunden zu fühlen, was die
Überlieferung darbot! Denn ihm fommt es in erjter Linie nicht auf die Mlittei-
lung der Gejcichte, jondern auf die Belehrung und Erbauung an. Die Lehr:
abjiht herrſcht bei ihm fchlehterdings vor; ihr muß ſich der geicichtliche Stoff
fügen. An der Gejhichte ſelbſt hat er wenig Interejje.
Wir erfennen das, abgejehen von den ſchon erwähnten, ganz deutlich 3. B.
an folgenden einzelnen Sügen. Wir erinnern uns an das Nadıtgejpräcd mit Nifo-
demus (Kap. 5). Hifodemus fommt, fragt Jejus, Jejus beginnt ein Gejpräd, aus
dem Gejpräh wird eine Rede, und nun hören wir jchlehterdinas nichts mehr von
Nikodemus, nicht wie der Beſuch auslief, weldyen Eindrud die Rede auf Nikodemus
machte, ujw.; Nikodemus ijt wie in einer Derjenfung von der Bühne verſchwunden.
Kap. 12 wird von Griechen berichtet, die Jejus fennen lernen möchten. Philippus
und Andreas berichten es dem Herrn; er beginnt daraufhin eine Rede, und von
den Griehen wird nicht mehr gejprodhen. Das heißt: Nifodemus und die Griechen
haben für den Derfajjer nur ſoweit Interejje, als jie ihm dazu dienen, den Anlaß
und Hintergrund für Reden Jeju zu jchaffen: auf diefe und auf die in ihnen ent-
haltene Belehrung allein fommt es eben an. Sür die Perjonen, für die Szenen,
für das Gejchehene als jolches hat er fein Interejje. Dieje Gleichgültigfeit gegen
über dem Geſchichtlichen äußert ji auch in der Dernadläjjigung der Pflicht klarer,
erafter Darjtellung, in mandherlei Unklarheiten und Unjtimmigfeiten (vgl. 3. B. 6,3
und 6,15; 7,5 und 7,21; 3,22 und 4,2). Manches davon mag ſich daraus
TFohannes-Evangelium: Einleitung, Mr. 2. 15
erflären, daß die Schrift literarifh nicht völlig einheitlich ijt (j. Nr. 10), aber
der Schriftjteller, dem wir das Evangelium in der vorliegenden Gejtalt verdanten,
würde ſich trogdem dieje Sorglojigfeiten und Nadläjjigleiten nicht erlaubt haben,
wenn er jelbjt auf das Geſchehen viel Wert gelegt hätte. Dieje Gleichgültig-
feit Tann ſich bisweilen ſogar — für unfer ſtreng gejchichtlihes Empfinden —
zu offentundiger Dergewaltigung gejhichtliher Erinnerungen jteigern. Es war für
das Urchriſtentum eine fejtjtehende und ungemein wichtige Tatjahe, daß Jejus
erſt am Abend vor jeinem Tode das heilige Mahl gefeiert und geitiftet habe.
Unbefümmert darum läßt unjer Evangelijt den Bericht darüber an der betreffenden
Stelle weg (Kap. 13), bringt aber bereits in Kap. 6 eine ausführliche Erörterung Jeju
über den Sinn des von den Chriſten gefeierten Mahles; er läßt Jejus — man
denfe ſich die Situation! — lange vor der Urfeier über die Seier reden und Zwar
obendrein vor „den Juden“, d.h. vor Leuten, die von der Sache nichts wiljen
oder ahnen fonnten. Um die Möglichkeit eines ſolchen Dorgangs kümmert er
ſich nicht: er vergewaltigt das Gejchehen.
Es Tann feinem Sweifel unterliegen, daß dieje bis zur Gewaltjamleit ſich
jteigernde Gleichgültigfeit gegenüber dem gejchichtlihen Stoff nur die Kehrſeite ijt
zu dem ausjhlieglihen Interejje des Derfajjers an Belehrung und Lehre.
Es wurde jhon darauf hingewiejen, daß die johanneijhen Reden jid im Grunde
an die Lefer wenden: da ijt alſo die Lehrabſicht ganz offenfundig. Aber aud) die
Ereignijje des Lebens Jeju ſind ‚dem Derfajjer vor allem Mittel der Belehrung
und des Unterrichts. Die Wunder 3.B. jind nad) feiner Auffafjung tatſächlich ge-
ihehen: gerade er legt großen Wert auf ihre Tatjählichkeit. Und doc würden
wir gerade feine Meinung nicht treffen, wenn wir dieſe Wunder in erjter
Linie als gejhichtlihe Dorgänge einjhägen wollten: dann würden wir in feinem
Sinn denjelben Dorwurf verdienen, den Jejus nad) der wunderbaren Speijung
(6,26) gegen die Juden erhebt: „Ihr ſucht mic nicht, weil ihr Seichen jaht,
fondern weil ihr Brot aßet und jatt wurdet“. Das heißt: diejfe wunderbaren Er-
eignijje jind vornehmlich, in der Sprache des Evangeliums zu reden, „Seien“,
Dorgänge, die etwas bedeuten, verjinnbildlichen, einen tieferen Sinn, eine Wahr-
heit verfündigen (näheres über „Seihen“ ſ. bei der Erklärung von 2,11). Die
Auferwedung des Lazarus verkündet aller Welt Iaut und gewiß, daß Jeius der
Bringer des Lebens, daß er jelbjt das Leben ijt (11, 25); die Heilung des Blind-
geborenen, daß Jejus der Träger des Lichts, ja das Licht ſelbſt ijt (9,5). Die
Speijung verjinnbildliit den Gedanken, daß Jejus der Spender des wahren Lebens-
brotes, ja daß er jelbjt das Brot des Lebens ijt (6, 55). Aud; die ſonſtigen Ge-
ihehnijje verförpern Erfenntnijje und Wahrheiten (vgl. die Erklärung zu 2,1—-11;
2,15 ff. ujw.). Die Geſchichte ijt nur eine andere Sorm der Lehre. Alles Der-
gängliche, d.h. hier alles Geſchichtliche ijt nur ein Gleichnis.
Daß und wie jehr der Evangelift mit feiner Schrift Cehrzwede verfolgt, er—
gibt jih aud aus dem Aufbau feines Evangeliums. Die Erzählungen und Reden
in Kap. 2-4 find alle von dem Gedanken beherrjcht, daß die Offenbarung in Jejus
neu und aller andern Offenbarung überlegen ijt. Die Kapitel 5—12 beleuchten die
Wahrheit, daß Jejus das Leben und das Licht der Menjchen ijt, und jchildern den
Kampf des Lebens und Lichtes mit dem Judentum, — dem Tode und der
Sinjternis. Abgejehen von der Leidensgejhichte (Kap. 18— 20) ijt die Sujammen-
ordnung der Erzählungen und Reden nicht durch die gejhichtliche Reihenfolge,
jondern durch die Gedanten und Wahrheiten bejtimmt, die der Derfajjer zur Dar-
itellung bringen will.
Der Lehrer in diejer Lehrjhrift ift der Sorm nach Jejus. Er lehrt durd
jein Wort und durch fein Tun. In Wirklichkeit erteilt der Evangelijt den Unterricht.
Er ijt es ja, der aus der Überlieferung über Jeſus gerade dieje Stüde auswählt,
fie jo anordnet und gruppiert, ihnen ihre eigentümlihe Sorm gibt. Und nicht
nur das: er jteht vor allem hinter den Reden und Gejprächen, die den Haupt-
inhalt des ganzen Buches ausmachen. Die Erflärung wird des näheren zeigen,
daß die Reden und Gejprähe vom Derfajjer fomponiert find Er
16 ER Johannes-Evangelium: Einleitung, Hr. 2 und 5.
redet durch Jeju Mund. Schon ein flüchtiger Blid zeigt das: unfer Derfajjer iſt
auch hier wie in den erzählenden Partien nicht jorgfältig genug, um die anges
nommene Form von Reden Jeju jtreng durchzuführen. So verrät er ſich 3. B.,
wenn Jejus allzu oft von ſich in der dritten Perjon und im Rüdblid auf fein ge—
jamtes Erlöſungswerk jpriht (vgl. 3,13-18; 5,19-23.25—29),. Oder wenn
Jejus von ſich als dem redet, der im Himmel ijt (3, 13), oder wenn er rüdblidend
jagt (4,38): Ich habe euch gejandt zu ernten, was ihr nicht gejät habt ujw.
Dieje Tatſache ijt jo offenkundig und aud allgemein anerkannt, daß es unnötig
ijt, darüber noch ein Wort zu verlieren.
3. Swed und Charakter der Lehrſchrift. Die Abjicht, die der Derfajjer
mit feiner Schrift in erfter Linie verfolgt, bezeichnet er jelbjt am Schluß 20, 31:
„Dieje (Seien) find aufgezeichnet, damit ihr glaubt, daß Jeſus der Mejjias, der
Sohn Gottes ift, und damit ihr durch den Glauben in feinem Namen das Leben
habt“. Alſo zum Glauben an Jejus als den Mefjias will der Evangelijt durch
jeine Darjtellung der Worte und Taten Jeſu führen. Jeſus ijt der Mittelpunkt
der berichteten Ereignifje, Jejus und immer wieder Jejus das eine große Thema
der Reden. Daß Jejus von Nazareth der Mefjias ijt, und weldes die
Art diejes Mejfias, weldes feine Bedeutung — das ijt der Hauptinhalt
des Buches. Jeſus Chriftus, der einzige Sohn Gottes, von Ewigkeit
her bei Gott vorhanden, der Logos, der Dermittler der Schöpfung
und Offenbarung, Gott von Art, und nun diejer Sohn Gottes Menid,
wirfliher Menſch geworden: „der Logos ward Sleijch und zeltete unter uns,
und wir jchauten feine (göttliche) Majejtät, voll (göttlicher) Gnade und Wahrheit“
— das will die Schrift zeigen. Daneben unterrichtet jie noch über andere wichtige
Sragen des Glaubens, der Theologie und des Gemeindelebens. Kurz, die Schrift
ift eine Darjtellung des neuen Glaubens nad) feinen wichtigſten Stüden, der chriſt—
lihen Religion, wie der Derfajjer jie erlebt und verjtanden hat.
Aber dieje Daritellung ilt nun nicht rein um ihrer felbjt willen gegeben.
Unfer Evangelium iſt Glaubenszeugnis, aber nicht ein Glaubenszeugnis, das der
Derfafjer abgelegt hätte, wie der Künftler das Erjchaute und Erlebte aus innerer
Notwendigkeit zur Darftellung bringen muß. Der Evangelijt verfolgt mit feiner
Darjtellung zugleich praftijche Swede, er will mit ihr in Sragen und Aufgaben
jeiner Seit und Umgebung bejtimmend eingreifen. Und zwar ijt dieje Daritellung
des Evangeliums vor allem in ihrer ganzen Linie gegen das Judentum gerichtet.
Unjer Evangelium iſt eine Shuß- und Trugfhrift gegen die Juden.
Ein Hauptteil, Kap. 5-12, ijt faft ganz der Schilderung des Kampfes Jeju mit den
ungläubigen Juden gewidmet; aber aud; durch die übrigen Teile zieht jich die
Auseinanderjegung mit diefem Gegner. Yun ijt es aber unmöglich, hier, wie die
Sorm es zunächſt verlangt, eine Schilderung des Kampfes des gejhichtlichen Jejus
mit feinen jüdijchen Seitgenofjjen zu finden. Denn es handelt ſich nicht um die
Fragen, die damals zwijchen Jejus und feinen Gegnern jtrittig waren (j. o. Ur. 2),
jondern immer nur um die eine Srage, die zur Seit des Derfafjers zwiſchen Juden
und Ehrijten ſchwebte: ob Jejus der Mejjias, ob er der Sohn Gottes, was da-
gegen einzuwenden ijt, was dafür jpriht oder „zeugt“, welche Stellung der Sohn
neben dem Dater einnimmt ujw. Der Sorn Jeju richtet ſich hier nicht, wie in
den älteren Evangelien, gegen die heuchelei, die Oberflädhlichkeit, den Egoismus
der pharijäifhen Srömmigfeit und Moral: vielmehr deswegen zürnt er „den Ju—
den“ fchlechtweg, weil fie niht an ihn glauben. Über dieje Srage hat der
geſchichtliche Jeſus nicht mit feinen Dolfsgenofjen verhandelt: verhandelt aber
wurde jie zwijchen der jpäteren Gemeinde Jeſu und ihrem Gegner, dem
Judentum. Wir hören, daß man die etwa an Jejus gläubigen Juden aus der
Synagoge ausjtieß, aljo aus der jüdiſchen Gemeinde erfommunizierte (9, 22.34;
16,2). Das war in Wirklichkeit erjt nad) Jeſu Tode möglich und wirklich. Dem
Lejer fällt der jo häufige Gebraudy des Begriffs „Seuge“, „Seugnis“, „zeugen'
auf: als ob es ſich um einen Prozeß handle. In der Tat handelt es jich um einen
Prozeß, eine Streitverhandlung zwijchen der chriſtlichen Gemeinde und dem Juden-
Johannes-Evangelium: Einleitung, Nr. 3. 17
tum, über und um die Mejjias-Würde und die Perion Jeju geführt. Sür jie
bringt das Johannes-Evangelium eben „Seugen" und „Seugnijje”. Ein Punkt
jet hervorgehoben. Der Hauptanjtoß für die Juden und ihr widtigjter Grund
gegen Jeju Mejjiastum war der ſchmachvolle Tod am Holz des Sluhes: unmöglich
Tann ein Gehentter der Mejjias jein! Der Entkräftung diejes Einwandes widmet
fih der Evangelijt von Anfang an. Bereits der große, von Gott gejandte Seuge
Johannes muß, ehe noch Jejus öffentlich aufgetreten ijt, auf den gewaltjamen
Abſchluß der Wirkſamkeit des Mejjias weisjagend hinweijen: Siehe, das ijt Gottes
Tamm (1,29)! In feinem erjten öffentlihen Wort ſchon ſpricht Jejus jelbjt von
jeinem Tode (2,19). So geht es durch das ganze Evangelium (3, 14ff.; 6, 70 u.ö.),
Don vornherein erjcheint der Tod Jeſu als etwas von Gott Gewolltes und von
Jejus Gewußtes, nicht als eine unerwartete Katajtrophe.. Daß das nicht Ge—
ihichte it, daß Jejus nicht von Anfang an mit dem Kreuzestode gerechnet hat,
daß er mit den Juden nit über jeine Ermordung verhandelt haben fann, ijt
Mar. Wohl aber war die allbefannte Tatjache diejes Kreuzestodes ein Gegenitand
der Erörterung zwiſchen Chrilten und Juden. Don hier aus wird nun jo mandes
verjtändlih, was uns auffällig ijt, wenn wir unjere Schrift als eigentliches Ge—
ſchichtsbuch betrachten. Derjtändli wird, daß „die Juden“ jchlehtweg als Der-
treter des Unglaubens erjhienen: zur Seit des Derfajjers war das Judentum eben
in feiner Gejamtheit „ungläubig“. Derjtändlid) wird ferner, daß nicht die verſchie—
denen Gruppen der Söllner und Sünder, der Pharijäer und Sadduzäer, der Schrift:
gelehrten Jejus gegenüberjtehen, jondern einfach „die Juden“; der Derfajjer hat
es nur mit der Nation insgefamt zu tun, die dem Chrijtus-Glauben feindlic
gegenüberjteht. Don hier aus werden nun aud Worte verjtändlih wie: „ihr
jeid vom Dater, dem Teufel“ (8,44). Im Munde Jeſu, der jein Dolf mit heißer
Sehnjuht und nimmer müdem Derlangen judte, ijt das Wort unbegreiflid. Der-
jtändlich ijt es als ein Wort des Sornes und der Empörung im Munde des Evan-
gelijten, der zu einer Seit lebte, wo das Judentum die Chrijtus-Gläubigen mit
grimmigem Haß verfolgte. So ijt unjer Evangelium ein Denkmal der Auseinander:
jegung des Chrijtentums mit dem Judentum, der altchriſtlichen antijüdijchen Apos
logetif und Polemif.
Dielleiht gehört zu diejer antijüdijchen Polemik aud die eigentümliche
deutliche Wendung unjeres Evangeliums gegen eine Überjhägung der Be-
deutung Johannes des Täufers. Die Partien, die ſich mit diefem großen
Wegbereiter befajjen (1,6-8.15.19ff.; 3,22ff.; 5, 33ff.; 10,41), jind völlig von
der Abjicht beherricht, feine Perjon neben Jeſus herabzudrüden. Jede jelbjtändige
Bedeutung wird ihm abgeſprochen; er erjhheint nur als Seuge für Jefus und will
jelbjt nichts anderes fein. Die hier befämpfte Derehrung des Täufers erjcheint im
Evangelium als ein Hindernis des Glaubens an Jejus und als ein Bollwerf feiner
Nichtanerfennung. Bei der Lüdenhaftigfeit unjerer Kenntnis der apojtoliihen und
nadhapojtoliijhen Seit fönnen wir nicht mehr genauer fejtjtellen, an welche Kreije
jih der Evangelijt damit wendet. Ob wir an eine bejondere Sekte von Johannes=
Jüngern zu denten haben, die er aus ihrer Jejus ablehnenden Stellung heraus
loden wollte? Das jcheint jiher zu fein, daß der große Bußprediger aud) nad)
feinem Tode jeine Derehrer hatte; wir hören von joldhen in Ephejus (Apg. 19, 1ff.).
Aber ob dieſe Gruppe eine jo große Bedeutung hatte, daß jie dieje lebhafte Po-
lemik des Evangelijten erklärt? Dielleicht haben wir anzunehmen, daß dieje Jo—
hannes-Stüde jih auh an die Adrejje der Juden überhaupt ridhten. In dem
Judentum, mit dem der Evangelijt ji auseinanderjegte, wurde der Täufer viel-
leiht als der legte große Prophet bejonders hocdhgejtellt und — wir wijjen nicht
näher, in welder Weije — gegen die Jejus- Gläubigen ausgejpielt. Dagegen
wendet ji der Derfajjer in jehr geſchickter Weije. Der Täufer jelbjt drängt die
Seinen zum Anjhluß an Jejus, den Mejjias (vgl. 1,35-39; 3, 27-56).
Auf der einen Seite Shuß- und Trugjchrift gegenüber dem Judentum it
unjer Evangelium andererjeits eine Werbejhrift an die Adrejje der Heiden,
bejonders der Griehen. Allerdings madıt ſich diejer Charakter nicht jo aufdringlich
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. Bd. 2
18 Johannes- Evangelium: Einleitung, Nr. 3 und 4.
geltend. Aber deutlich genug iſt er dem Evangelium aufgeprägt. Schon der
Prolog wendet ſich mit jeiner Anfnüpfung an die bei den Griechen allgemein be-
tannte Logos-Lehre einladend an jie und öffnet ihnen weit die Tore. Im übrigen
juht der Evangelijt diefen Swed negativ und pojitiv zu erreihen. Negativ:
joweit es möglich ijt, wird von Jejus alles National-jüdiſche abgejtreift. Er er-
jheint faum noch als Jude. In feiner Derfündigung werden die eigentlic, jüdijchen
Elemente bejeitigt, gemildert oder vergeijtigt (Reich Gottes, Gericht, Auferjtehung).
Pojitiv: der Evangelift nimmt auf die religiöfen Bedürfniſſe der helleniftijchen
Welt weitgehende Rüdjicht und fnüpft mit Dorliebe an ihre Begriffe und Dor-
jtellungen an.
Man hat endlich vielfad; gemeint, daß unjer Evangelium mit feiner Dar-
itellung jih audy gegen den Gnoftizismus wende. Im 1. Johannesbrief liegt
diefe Polemif ja jiher vor. Wahrjcheinlihd auh im Evangelium. Aber feines-
falls ijt dejjen Charakter jehr ſtark durch dieje Polemik bejtimmt. Mit voller Sicher:
heit fann man nur fejtjtellen, daß das Evangelium hier und da auf Begriffe und
Dorjtellungen Bezug nimmt, die jih auch im ÖGnojtizismus finden.
Glaubenszeugnis und zugleich Kampfesjchrift, begeijterte Derfündigung der
Botſchaft von Jeſus Chrijtus und doc auf der ganzen Linie jcharfer Kampf und
nimmermüde Derteidigung — das verleiht der Schrift ihren eigentümlichen Cha—
rafter. Darin ijt der ichon gefennzeichnete zwiejpältige Eindrud begründet, den
das Bud) auf den Leſer madt.
4. Der religiöje und theologifhe Gehalt der Lehrjhrift. a) Die
Orundlinien. Das Chrijtentum ift die vollfommene, ſchlechthin ſichere
und unüberbietbare Offenbarung. Gott und Welt jind durd) eine tiefe
Kluft getrennt. Niemand fann zu Gott dringen, fein Menjch hat Gott je gejehen;
Kunde, jichere Kunde über ihn fönnte den Menſchen nur bringen, wer felbjt der
göttlichen Welt angehört, jelbjt dem Himmel entjtammt. Das iſt nun Wirklichkeit
geworden in Jeſus Ehrijtus. Er ift der „einzige“ Sohn Gottes, vor aller Welt
bei dem Dater, in engjter Gemeinjhaft mit-ihm lebend, Bott von Art. Er allein,
er aber wirklich, fann jichere, die höchſte Offenbarung bringen. Denn er ijt die
Größe, die, nad; dem Glauben und der Philojophie der Seit, allein die Beziehung
zwilhen Gott und Welt vermittelt, von jeher vermittelt hat, — der Logos (vgl.
die Ausführungen über den Logos vor 1, 1-18 und die Einleitung zum Hebräer-
brief). Der Logos ijt das Organ, durch das die Welt überhaupt gejchaffen wurde,
der Logos war der Träger des Lebens für die Menſchen, und zugleich, eben deshalb,
war er in der Menjchenwelt tätig als Offenbarer Gottes, wie das Licht in der
Sinjternis, — nur daß dies Licht in der Welt feine oder nur geringe Aufnahme
fand. Kein anderer, fein geringerer als diejer Logos ſelbſt, der Sohn Gottes, ijt
nun in Jejus Chrijtus Menſch geworden: eine höhere Offenbarung fann es nicht
geben. Bottes Majejtät („Herrlichkeit“) ift in diefem Menjchen der Welt wirklich ſicht—
bar geworden. Diejes Menjhen ganzes Sein und Wirken zeigte das auf Schritt
und Tritt, wie das Evangelium nachweiſt. Diejer Jejus war allwijjend, allmädtig,
er war eins mit dem Dater, er handelte und wirkte gerade wie der, er bejaß und
übte jogar die göttliche Dollmadıt, Tote ins Leben zu rufen.
Seine Aufgabe bei jeinem Kommen in die Welt war die Errettung und
Bejeligung der Menſchheit. Die erfolgt durch die vollfommene Offenbarung
Gottes. Sie bejteht in der Erfenntnis Gottes und in der engen Gemeinſchaft der
Srommen mit ihm. Als der Gejandte des Daters hat Jejus Chrijtus von ihm
Kunde gebradjt, ihn „verherrlicht“. Er offenbarte den Dater, indem er jich Jelbjt
als jeinen Sohn offenbarte. Er tat es durd) feine Worte, durch feine Taten, durd)
jein Leiden und Sterben, das im Grunde nur eine Offenbarung göttlidyer Majejtät
war, durch fein Auferjtehn, vor allem durch feine Perjon, fein Dajein. Denn in
ihm, Gott von Art, ijt Gottes Majejtät, die „Wahrheit im hödjten Sinn, die
die göttliche Wirklichkeit felbjt, in die Menjchheit eingetreten. Er ijt nicht nur der
Weg, jondern die „Wahrheit“ felbjt. Seine Worte jind Gottes Worte, fein Tun
Gottes Tun. Wer ihn jieht, der fieht den Dater, wer ihn hat, hat den Dater.
Johannes-Evangelium: Einleitung, Ir. 4. 19
Was in den Miyiterien-Religionen dem Srommen als Höhepunft der Weihe für
einen flüchtigen Augenblid verheißen wird, das Schauen der Gottheit (die „Epoptie‘'),
das haben die Chrijtus- Gläubigen jtändig in der Geſtalt des Fleiſch gewordenen
Logos: jie brauchen nur ihn zu „ſchauen“, jo jchauen jie Gott. — Das ijt die
johanneijhe Grundvorſtellung. Es ijt nur ein nebenjädliher Anſchluß an die
(urdrijtlihe und) pauliniſche Anſchauung, wenn daneben nod, ohne innere Der-
bindung, der Kreuzestod Jeju als Mittel der Sühne, der Befreiung von der Sünde
gewertet wird — freilid) etwas anders als bei Paulus.
Der Tod Teju, d.h. nad) johanneiſcher Anſchauung im Grunde: feine Rüd-
fehr zum Dater bedeutet feine Unterbrediung der Offenbarung. An Jeju Stelle
tritt bei den Jüngern ein anderer Patron oder Anwalt, der „Paraflet“: der Geilt.
Der Dater jendet ihn auf die Bitte des erhöhten Sohnes, und jomit der Sohn
jelber. Der Geijt tritt ein in des Sohnes Werf und führt es fort. Aber völlig
in Jeju Sinn. Denn im Grunde ijt der Geijt nichts anderes als Jejus Chrijtus
jelbjt, befreit von den Sejjeln und Schranken der Menjchwerdung. Der Geijt fann
erjt wirfjam werden jeit und mit dem Tode Jeju. So bedeutet der Tod Jeju
einen Gewinn für jeine Jünger. Denn der Menjd) gewordene Logos und Sohn
Gottes fonnte, durch die Schwäche menjchlicher Art gehemmt, von dem Dater nur
in Bildern — alle Worte nnd Taten Jeju find eine große Bilderreihe — reden:
befreit von diejer Sejjel fann er als Geijt „offen‘‘, unmittelbarer und eindruds=
voller den Dater offenbaren. Denn mit dem Geijt, der unjichtbar in die Herzen
einzieht, madt nicht nur der Sohn, jondern auch der Dater jelbjt in den Chrijtus-
Gläubigen Wohnung (Ehrijtus= und Gottesmyſtik). So führt er jie von einer
Offenbarung zur andern, höher hinauf als Jejus jelbjt. Die Gläubigen dürfen
des frohen Glaubens leben, daß jie vom Geijt jelbjt in alle Wahrheit geleitet
werden. Der Öeijt erinnert und lehrt, hilft „die Welt‘ widerlegen, tröjtet und
ermahnt, gibt Sreudigfeit und Kraft zum Kampf und Sieg über die Welt, gibt
Mut und Suverſicht zum Gebet. Das ijt die Aufgabe und Wirlung des „Para-
fleten‘‘, nicht die mancherlei abjonderlichen ekſtatiſchen Erjcheinungen (wie Sungen-
reden), welche die altchrijtlihen Gläubigen jonjt wohl als Gaben des Geiltes anjahen.
Der Menjhheit gilt dieje Offenbarung, nidyt etwa nur den Juden, nicht
einmal ihnen zuerjt. Nichts it für den Evangeliften jelbjtverjtändliher. Paulus
mußte ſich einjt abmühen, die Bejtimmung des Beils für alle Menſchen zu erweijen
und zu erfämpfen: das ift hier eine überwundene Stufe. Die Welt wurde durd
den Logos-Ehriftus gejchaffen, und der Menſchheit ohne Schranfen der Nationa—
Iität war der Logos Leben und Licht. Daß er im jüdifchen Dolfe ins Fleiſch fam,
ijt freilic) eine geſchichtliche Tatſache — „das Heil fommt von den Juden“ (4,22) —,
aber nicht mehr. Diejer Jejus Chrijtus zeigt auch jo gar nidts von jüdiſchem
Wejen, jeine Landsleute jtehen ihm jo unendlich fern, er redet von ihnen als von
„ven Juden“, ihr Gejeg ijt „euer Geſetz“ Und gerade die Juden jind es, die
ungläubig abjeits jtehen. Sie tradıteten, ihn zu töten: die Griechen juchten des
Mejjias Befanntjchaft (12, 20ff.), die Samariter, dieje Halbheiden, waren bejonders
glaubensfreudig (4, 40ff.). Sein Leben jegte Paulus daran, für die Chrijten aus
den Heiden die Sreiheit vom jüdiihen Gejeg zu erringen: unſerm Derfajjer fommt
gar nicht der Gedanke, daß das jüdijche Gejeg für die Gläubigen Bedeutung er-
langen fönnte; es ijt die längjt dahinten liegende niedrigere Offenbarungs-Stufe
des Moje (1,17). Die Juden meinen zwar, in dem heiligen Bud das Leben
zu haben; in Wahrheit aber zeugt es für Chrijtus und ijt ein Anfläger der
"Juden (5, 45ff.).
Und die Frucht, die Bedeutung diejer Offenbarung für die Menjhen? Es
iſt alles, — das Hödjte, was Menjchen begehren: Leben, ewiges Leben, Sreude,
Stiede, volles Genügen. Leben vor allem, ewiges Leben, das allein den Namen
verdient — ein Leben höher als das phnjiihe Leben, vorhanden nur in der Der-
bindung mit Jejus und (dadurch) mit Gott, den ganzen Menſchen umgejtaltend,
unantajtbar vom Tode, alle Seit überdauernd, weil es Gemeinſchaft mit Gott ijt, —
unjterbliches, kurz göttliches Leben (vgl. die Ausführung über „Leben vor Kap. 5).
2*
20 Fohannes- Evangelium: Einleitung, Nr. 4.
Dor diejem Gut tritt zurüd, was die jüdijch gejtimmte Chrijtenheit als das Hödjite
erhoffte: „das Reich Gottes‘; nur ganz jelten tritt dieſe Größe in der johanneijchen
Predigt auf. Dor diejem hellen Stern verblajjen die Iebhaften Farben der urchriſt—
lihen Sufunftshoffnung: es ift mit und in ihm alles andere gegeben. Die reiche,
bunte Sülle von Dorjtellungen der gemeinschrijtlihen Enderwartung iſt nun über-
flüffig geworden. Der Herr wird einjt auf den Wolfen des Himmels fommen,
gewiß, aber viel wichtiger ift, daß er bereits gefommen ijt und jtändig fommt in
die Herzen der Gläubigen, nämlich in feinem Geiſt. Einjt wird die Stimme des
Sohnes Gottes die Toten erweden, gewiß, aber das ijt dann doch nur eine äußer-
lihe Bezeugung dejjen, was ſchon ijt, des in den Gläubigen wohnenden „ewigen
Lebens“. Das Geriht am Ende der Tage, von den Chrijten gemeinhin gehofft
und gefürchtet, wird ftattfinden: aber viel wichtiger ijt, daß ſchon hier auf Erden
das Gericht ſich vollzieht: die Menjchen fommen — oder fommen nicht zum Licht,
und damit ijt über Tod und Leben entjhieden. DennYdas ijt ein eigentümlicher,
größartiger Zug diejer johanneijhen Anjhauung: was die urchriftlichen Kreije von
der erjehnten und gefürchteten Endzeit erwarteten, das ericheint jhon in diejem
„Leben verwirkflidt. Die Urdrijtenheit Iebte in der Sufunft, ihr Glauben war
Hoffen; was der Herr Jejus an Heil zu bringen hatte — man erhoffte es erjt von
der Zukunft. Nach Johannes ijt das „ewige Leben‘ jhon hier auf Erden wirklich:
wer an Jejus glaubt, hat das ewige Leben. Gott einjt |hauen zu fönnen ijt der
Traum der Srommen: in Jefus, jo belehrt unjer Evangelium, jehaut der Gläubige
Gott. Bei Chrijtus zu fein allezeit ijt des Paulus Sehnjuht: in wen der Geilt
einzieht, in dem machen jchon jet der Dater und der Sohn Wohnung. Aus der
Religion der Hoffnung und der Sufunft wird im Johannes-Evangelium eine Re-
ligion des Habens und der Gegenwart: die Heilsgüter jind jeliger Beſitz.
Die Heilsgüter aber werden dem zuteil, der zu diejer Offenbarung, der zu
Jeſus „kommt“. Dies Kommen zu Jejus hat verjdhiedene Grade und mannigfache
Äußerungen. Es gilt Jeju Worte hören und auf jie hören. Das führt zum
„Glauben an‘ Jeſus Chrijtus. Das Glauben umfaßt verichiedene Stufen. Sunächſt
it es das Anerfennen und Annehmen des firhlichen Befenntnijjes, daß Jejus der
Chriftus, der Sohn Gottes, vom Himmel her ift. Diejes Glauben und Anerfennen
aber muß zum „Schauen“ und zum „Erlennen‘‘ werden. Sum Schauen: man muß
in diefem Menſchen Jejus die göttliche Majejtät (doxa), Bott ſelbſt erbliden und
verjpüren. Sum Erkennen: das ijt ja nad johanneiſcher Auffajjung die eigentliche
Aufgabe Jeju, des Logos, Gott zu offenbaren, die Wahrheit zu bringen, d.h. die
Erkenntnis der göttlichen Wirklichkeit zu vermitteln. Des Menſchen Aufgabe ift,
diefe Wahrheit anzunehmen, Gott und feinen Gejandten zu erfennen. Das ijt
aber nicht nur ein theoretijches Erkennen: es ijt zugleich ein Ergriffenswerden
vom Erfannten, ein Ergreifen des Erfannten (vgl. zu Matth. 11, 25ff.). Dom
Glauben zum Schauen und Erkennen, und von da wieder zum Glauben: nun aber
im Sinn der innerlihen Aneignung und Derbindung mit dem, an den der Chriſt
glaubt. Glauben heißt ſchließlich: Jeſus, feine Perjon in jid) aufnehmen; wie das
Brot, das man ißt, zu einem Bejtandteil des leiblichen Lebens wird, jo muß man
Jeſus, das Brot des Lebens, „ejjen“, ihn in ſich aufnehmen und fein inneres
Leben von ihm durddringen lajjen. Der Glaubende joll mit ihm zuſammen—
wachſen, in ihm fein und bleiben, und er in ihm: Chrijtusmyitif. Ihren Höhe-
punft erreicht dieje myjtiihe Dereinigung mit Chriſtus im Saframent des heiligen
Mahbles, bei dem unter Brot und Wein übernatürliche Speije, Speije für das
innere, „geiltige“ Leben gereicht wird. Das göttliche (ewige) „Leben“, das, alle
Gebiete: das religiöje, jittlihe, natürliche und überweltlihe umfajjend, im Gläu-
bigen puljiert, wird durch dieje Speije genährt. Ihren Abſchluß, die Dollendung,
gewinnt die Kette religiöjfer Erlebnijje in der innigen Dereinigung der Srommen
mit dem Dater; die Chrijtusmpjtit wird zur Gottesmyſtik. — Su Jejus fommen,
an ihn glauben, ihn und den Dater erkennen, ihn „eſſen“: die Kehrjeite, die Wirk—
lichteit heißt: von oben her, von Gott gezeugt, von Grund aus neu gejchaffen
werden, den Geijt Gottes erhalten, göttlihen Samen, den Keim göttlichen Lebens,
Johannes:Evangelium: Einleitung, Ir. 4. 21
in fid aufnehmen. Es jcheint unmöglich, es ijt unbegreiflich, aber es ijt wirklich:
es wird erlebt im Glauben, in der Taufe und in der Eucharitie.
So hat das religiöje Derhältnis der Menſchenſeele zu Chriſtus und damit
zu Gott im Johannes-Evangelium die tiefjte Tiefe und höchſte Höhe innerlichlter,
perjönlichjter Myſtik erreicht. Und doch ift, eigentümlicher Weife, mit ihr unmittel-
bar und aufs engjte verbunden ein nüchterner, fajt rationaliftijd) praftijcher Sinn
und ein ſtark firchliches Interejje. Praktiſcher Sinn: in Jejus bleibt und Jejus in
ihm, wer ihn liebt: ihn liebt, wer fein Gebot hält; fein Gebot iſt — die Brüder
lieben. Aus Gott und mit Gott vereinigt ijt nur, wer die Brüder liebt. Kirch—
liches Interejje: zu Gott fommen, das ewige Leben finden fann nur, wer mit der
Kirhe das Befenntnis |pridht, daß Jejus der Sohn Gottes ift, und an den Safra=
menten der Kirche teilnimmt. Die Menjchheit zerfällt in foldye, die glauben, und
jolche, die nicht glauben, die Kirdye und „die Welt". „An und in Jejus bleiben
wie die Rebe am Weinſtock“ ijt gleichbedeutend mit dem Bleiben in der Kirde.
Das befannte jogenannte hohepriejterliche Gebet (Kap. 17) ijt nichts als ein großes
Kirhen»Öebet. Der Myſtiker des Evangeliums iſt zugleih ein zielbewußter
Kirhenmann, dem die Kirche mit ihren Interefjen über alles geht.
| Das ijt die johanneijche Lehre in ihren Grundzügen. Sie hebt ji ab auf
dualijtiichem Hintergrund. Das AU iſt zerriifen durch jcheinbar unverjöhnliche Ge—
genjäge: Gott und Welt, Himmel und Erde, Gott und Teufel, Licht und Sinfternis.
Und dazu gejellen jich ſtark determiniftiidy gefärbte Gedanken. Sum Sohn fommen,
an ihn glauben fann nur, wen der Dater zum Sohn „zieht“, wer aus Gott ift,
mit ihm innerlid} verwandt, wem es vom Dater gegeben ijt. So kheint das Heil
von ewiger Bejtimmung abhängig zu fein. Die Menfchheit jcheint geteilt in folche,
die aus Gott, und ſolche, die vom Teufel find und deshalb den Weg zum Leben
nicht finden — es jind vor allem die Juden. Das verleiht dem Ganzen einen
düjtern, tragiſchen Charatter. Es ijt nicht zu erfennen, ob dieſe Gedanken vom
Evangeliften ganz ſcharf und mit ihren Solgen erfaßt jind. Dielleiht oder vermut-
lich Find fie nur als Unterjtrömungen zu werten, die hinter feiner praftijchen Fröm—
migfeit zurüdtreten. Die determiniftiihen Gedanken erjcheinen im weſentlichen
nur dann, wenn es gilt, das quälende Rätjel des Unglaubens der Juden — des
Dolfes, aus dem „das Heil kommt“ — zu erklären. Für die praftikhe Srömmig-
feit triumphiert jedenfalls über jene Gedanken doch ſchließlich der jieghafte Glaube
3,16: Aljo hat Gott die Welt geliebt, daß er den einzigen Sohn (dahin=)gab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren aehe, jondern ewiges Leben habe.
b) Die Herfunft der johanneifhen Weltanihauung. Eine Haupt-
quelle diejer religiös-theologiſchen Anſchauung haben wir in der perjönliden
Erfahrung des Derfajjers zu ſehen. Auf Schritt und Tritt vernehmen wir den
Herzton religiöjen Erlebens und zwar des Erlebens eines tiefen, feurigen, leiden:
ihaftlihen Gemütes. Darin iſt gerade der eigentümliche Sauber begründet, den
das Buch auf uns ausübt bei allem, was uns an ihm ermüden oder gar verlegen
fann. Der Derfafjer oder vielleicht der hinter ihm ftehende Größere, von dem
etwa die Haupt-bedanfen des Evangeliums jtammen (vgl. u. Nr. 12), gehört zu
denen, die Jejum Chriſtum wirklich geſchaut haben, die in ihm die Fülle göttlicher
„Gnade und Wahrheit“ jchauen durften. Er hat ihn erlebt als den Weg, die
Wahrheit und das Leben. Er hat in feinem eigenen Leben den allmädtigen Auf-
erwedungsruf Jeju gehört und ijt an feiner Hand aus dem Tode „ins Leben
‚hinübergegangen*. Göttlihe Schöpferkraft hatte er von ihm erfahren: für ihn
fonnte es in der ganzen Welt, im Denten, in der Phantajie nichts geben, das zu
groß gewejen wäre, um es von Jefus auszujagen. Gewiß, wir jtoßen jtändig auf
hartes dogmatijches Gejtein, aber die Goldadern der lebendigen Erfahrung darin
liegen offen zutage. Die Längen und Wiederholungen ermüden uns, die Schärfe
der Polemik verlegt uns, die Abſichtlichkeit mancher Erzählung, die geſchmackloſe
Übertreibung mancher Lieblingsgedanten, die vielfahe Nichtachtung der gejchicht-
lihen Überlieferung ärgern uns: aber wir werden reichlich entihädigt durdy den
immer wieder hervorbrehenden Strom tiefen religiöjen Erlebens. Diejes eigene
22 Tohannes-Evangelium: Einleitung, Mr. 4.
religiöje Erleben bildet den Aufzug im Gewebe der johanneijchen Anjhauungs-
welt, den Einihlag liefern vor allem der jüdijhe Hellenismus, die pauli-
niſche Sorm des Chrijtentums und Einflüffe des heidnijhen religiöjen
Snnfretismus.
Die Grundlage der johanneiihen Anjhauungsmelt iſt im wejentlichen jüdiſch.
Sie entjtammt freilich nicht dem jtrengen paläjtineniijchen, jondern dem kosmopolitiſchen,
weltförmigen, helleniitiihen Judentum. In der jüdiſchen Diaſpora griechiſcher
Zunge hatte jih um die Wende der Seit infolge der Berührung jüdilher Religion
und Theologie mit griechiſcher Kultur und Philofophie eine eigenartige religiöje
und theologijch-philojophiiche Denfweije entwidelt. Die harafterijtiihe, uns am ge—
nauejten befannte Sorm derjelben iſt die jüdiſch-alexandriniſche Religions-Philojophie,
deren Hauptvertreter Philo von Alerandrien ift (ca. 30 v. Ehr. bis 50.n. Ehr.). Dal.
darüber die Ausführungen „Der Logos“ vor 1, 1— 18 und die Einleitung zum Hebräer-
brief. Der Gottesbegriff war unter dem Einfluß der griehijchen Philofophie ein tranj-
zendenter und formaler geworden: Gott ijt reines Sein und reines Handeln. Damit
verfnüpft ſich ein jtrenger Dualismus von Gott und Welt, Geijt und Materie, oben
und unten. Diefer Gegenjag ijt zugleich ein Gegenſatz von Sein und Michtjein, Wirk—
lihteit und Abbild. Nur Gott ijt das Sein, nur Gott und jeine Welt haben
wahre Realität, wie für Plato nur die „Ideen“ wahre Wirklichfeit bejigen. Die
Dinge diefer Welt, in Natur und Geſchichte, jind nur Abbilder, Erjheinungen der
oberen Welt. Selbjtändigen Wert haben jie niht. „Alles Dergänglidhe ijt nur
ein Gleihnis“. Damit war, ganz natürlich, eine tiefe Gleichgültigfeit gegenüber
den Tatjahen der Gejchichte verbunden. Das Geichehen und jeine Einzelheiten
haben eben nur Wert als Sinnbilder ewiger Wahrheiten und Ideen. So fehlt
hier nicht nur jede gejhichtliche Kritik, fondern jeder gejhichtliche Sinn überhaupt.
Aus diejer geſchichtsloſen Denfweije erflärt jich die eigenartige Behandlung und
Auslegung der heiligen Schriften, die für diefes Judentum die Quelle der Offen-
barung Gottes bleiben. Dieje Schriften haben einen doppelten Sinn, den wört—
lihen (Budjtaben-)Sinn und einen tieferen geijtigen Sinn, auf den es eigentlich,
anfommt; jener der Körper, diejer der Geiſt. Die Perjonen der heiligen Geſchichte
waren gewiß wirflid, aber vor allem jind jie Repräjentanten und Tnpen von
Eigenihaften, ethiſchen und religiöfen Wahrheiten. Die Ereignijje, die im A.T.
berichtet werden, find gejchehen, aber vor allem jind jie Allegorien, Bilder geiftiger
Dorgänge und Derhältnijie. — Aud die Ethik diefes Judentums zeigt deutlich
den griehijcen Einfluß. Die Bedeutung des Erfennens tritt ſtark in den
Dordergrund. Die Sünde beruht wejentlich auf Irrtum, auf Nicht-Kenntnis des
wahren Wejens der Dinge. Es gilt deshalb in erjter Linie zur richtigen Er-
fenntnis (Gnoſis) zu gelangen; wer die richtige Einſicht hat, wird aud richtig
handeln. — Die Wahrgeit, die es zu erfennen gilt, ift vor allem Gott. Dieje
Wahrheit aber läßt jid) nicht auf dem Wege rein theoretijhen Erfennens, jondern
nur durd) den Glauben erreihen; die höchjte Stufe ijt das efjtatiiche Schauen;
glauben, jhauen, erkennen jtehen in engjter Derbindung, ſcheinen fajt identiſch.
Das höchſte Ziel iſt aljo: Gott erkennen. Das iſt aber nur möglich, wenn Gott
jich offenbart. — Daß der Derfafjer unjers Evangeliums (oder der Kreis, aus dem
es ftammt, j. u. Nr. 12) von Philo abhängig fei, kann und joll nicht behauptet werden.
Die eben wiedergegebenen philonijhen Anjhauungen jollen nur dazu dienen, den jüdi-
ichen Hellenismus in jeiner ausgeprägtejten Gejtalt überhaupt zu fennzeichnen. Daß
der Evangelijt in der Luft diejes jüdiſchen Hellenismus geatmet hat und vieljad,
von ihr beeinflußt ift, jteht außer Sweifel. Gerade die eben gezogenen Linien
finden jich bei ihm wieder, wie der Lejer aus dem Vergleich mit der obigen Skizze
der johanneifhen Anjhouung ohne weiteres entnehmen fann. Ganz ſicher ergibt
es ſich zudem aus der Tatjache, daß der Evangelijt die Grundzüge feiner Logos-
Anſchauung dem jüdijchen hellenismus entnommen oder doch in Analogie mit ihm
ausgebildet hat.
Mit diejer jüdifch-helleniftiihen Grundlage feiner Anſchauungsweiſe ver-
nüpfte ji nun das Chriftentum in paulinijh=heidencriftlicher Sorm. Der
Johannes-Evangelium: Einleitung, Ir. 4 und 5. 23
Univerjalismus des Chrijtentums, die Sreiheit vom Gejeß, Dinge, an deren Siche-
rung Paulus fein Leben jegen mußte, jind als völlig jelbjtverjtändlich vorausge-
jet. Ganze Säte in den Reden des johanneijchen Chrijtus fönnten in paulinifchen
Briefen jtehen. Das CEhrijtus-Bild des Evangeliums ijt das paulinijche, nur daß
der Glanz des erhöhten Chrijtus, wie er dem Heiden=Apojtel bejtändig vor der Seele
iteht, auch ſchon in dem irdijchen Leben Jeju aufgezeigt wird. Die Chriſtus-Muſtik
des Johannes wurzelt in der paulinijchen Myſtik, wenn jie auch eine andere Sorm
und Strömung zeigt. Nur ijt bei ihm alles viel einfacher geworden, und alles
ausgejprohen Jüdiſche und Rabbinijche, das der paulinijchen Theologie in hohem
Maße anhaftet, ijt bejeitigt.
Aus der eigenen religiöjen Erfahrung, aus jüdijch-hellenijtiicher Anjchauungs-
welt und pauliniihem Chrijtentum ijt der Strom johanneijcher Religion und
Theologie zujammengeflojjen. Die widtigjten Quellen dürften das fein. Aber
ichwerlich alle. Denn es findet ſich unter den Begriffen und Bildern mandes, das
aus den genannten Quellen nicht jtammt und doh audh nicht wie Eigengut
des Evangeliums ausjieht (Dualismus, Begriffe wie Licht und Leben, Wiedergeburt,
jaframentale Anjhauungen).. Es ijt wahrjheinlih, daß unjer Evangelijt, bzw.
der Kreis, dejjen Anjchauungen er vertritt, auch unter dem Einfluß „ſynkretiſtiſcher“
religiöfer Bildungen der hellenijtiihen Welt gejtanden hat. Die Mijchung der
Dölfer im großen römischen Reiche, der Sserfall der nationalen Religionen, der
Austaujch und die Dermengung der Kulturen und Religionen bildeten einen über-
aus fruchtbaren Boden für die Entjtehung mannigfadjiter religiöjfer und kultiſcher
Miſchbildungen (Synfreiismus), die vielfacd Minjterien-Charafter trugen. Elemente
verſchiedenſter Herkunft, griedijche, jüdifche, orientaliihe, verjhmolzen zu oft
wunderlihen Bildungen, in denen ſich neben viel Dergänglidhem und Abjonders
lihem auch mander wertvolle religiöje Anjag fand. In diejen Bildungen liegen
aud) die Anfänge des jfogenannten Gnoftizismus. Wir wijjen leider wenig von
diefen Erjcheinungen, nur von den lebensfähigjten haben wir einige Kunde. Das
junge, unter den Nationen des Weltreichs jich entwidelnde Chrijtentum hat ji
mit diejen ſynkretiſtiſchen Bildungen auseinanderjegen, aber aud hier und da,
ganz natürlich, von ihnen beeinflujjen laſſen müſſen. Hödjtwahrjcheinlich gilt das
auch von unjerm TJohannes-Evangelium. Dielfad) begegnen Spuren der Berührung
mit ſolchen fynfretijtiihen oder gnojtifchen Religionsfreijfen. Dielleiht haben wir
u.a. ganz bejtimmt an ſolche Erjcheinungen zu denfen wie die jogenannte „her-
metijche‘‘ Religion, über die wir aus den „Hermetiichen Schriften‘ Kunde erhalten
(vgl. das Bud) von Reigenjtein, Poimandres, 1904). Dieje junfretijtiiche Bildung
entitand auf dem Boden Ägnptens und war ein Gemiſch aus der jungägnptijchen
Religion, griechiſchen Philoſophie, jüdiſchen und orientalifhen Religions-Elementen.
Unjer Evangelium zeigt hier und da auffallende Derwandtichaft mit Bildern und
Dorftellungen diejer Kreije (vgl. die Erklärung zu Logos, Wiedergeburt, Leben und
Licht u.a.). Mehr als ein „vielleiht" Tann freilich nicht gewagt werden. Als
ſicher aber darf gelten, daß bei diejer Einwirkung fremder Einflüjje orienta-
liihe Elemente eine nicht geringe Rolle gejpielt haben (Dualismus, Licht und
Sinfternis, Saframente).
5. Die fchriftftellerifhen Mittel der Schrift. Der Wortſchatz unjeres
Evangeliums ijt ziemlich arm, das Begriffs-Material nicht reich. Satzbau und Satz—
verbindung find ungewöhnlid) einfad; und gleihförmig. Der Reihtum an Ders
bindungs-Wörtern, der den Griechen auszeichnet, fehlt völlig. Vielfach treten die
Sätze ohne jede Derbindung aneinander. Am meiſten gebraudyt der Derfaljer das
einförmige „und“, das dann freilich die mannigfadjiten Bedeutungen haben Tann:
„und zwar“, „nämlidy", „und doch“. Geradezu quälend einförmig ijt oft die Sort«
führung der Erzählung (vgl. das „er jagt“. 3.B. 4,7ff.). Wie die hebräiſche
Sprache oder aud die volfstümliche Redeweije, bevorzugt der Derfajjer die Neben—
ordnung der Säße jtatt der Unterordnung. Das logijche Derhältnis der einzelnen
Säße zu finden überläßt er dem Leſer. Ebenjo wie der Hebräer liebt er den
fogenannten Parallelismus von Saßteilen und Säßen, jowohl den gegenjäglihen
24 Johannes-Evangelium: Einleitung, Nr. 5 und 6.
wie den gleichartigen (3.B. 3, 205.36; 5,19.24f.; 6,35; 12,44f. ujw.). Gern
wird derjelbe Gedanke zwei-, ja dreifach ausgeiproden (1, 20. 31ff.; 4, 25f.; 6, 39f.
54ff.; 10, 7.9 ujw.). Die nahdrüdliche Wiederholung muß häufig die Begründung
erfegen. — So hat der Stil im ganzen etwas Eintöniges. Aber nicht felten ver-
mag der Derfajjer gerade die wenigen Töne, über die er verfügt, jo zu verwerten,
daß eine wuchtige, madtvolle Wirkung erzielt wird. Geradezu bohrend und lajtend
nachdrücklich wirken oft die Gedanken bei diefer Darjtellung. Daß unſer Evan-
gelift unter Umftänden imjtande ijt, auch jtilijtiich fräftig zu wirken, zeigt ji da,
wo die Gedanken einen höheren Slug nehmen und er jelbjt innerlich Tebhafter
beteiligt iſt (3. B. 3,6ff. 27ff.; 4, 21ff. ufjw.). Dann erhebt ſich der Parallelismus
wohl zu rhntmijher Bewegung (1,1ff.; 3,6-8; 6,55f.; 14,27). Dann verleiht
er feiner Rede Schärfe und Energie durch furze Sätze, die, ohne Derbindungswort
nebeneinander jtehend, einen ungemein wuchtigen Eindrud machen. Wie Sels-
blöde wirft er dent Lefer die Gedanken in den Weg (1, Iff.). — Eine eigentüm=
lihe Wirkung erzielt der Derfafjer an manchen Stellen, indem er Zwei fontrajtierende
Tatjahen oder Gedanken, Urſache und unerwartete Wirkung, durh das jhlidte
„und‘ verbindet: je hronijtenmäßiger, anſpruchsloſer, gleihgültiger diejes „und“
ift, um fo tiefer ijt die Wirkung, 3.B. 1,5; 3, 11.32; 6,70; 7,19 ujw.
Die Darjtellung in den erzählenden Partien ift ungleihmäßig (ſ. o. Ur. 1).
Im allgemeinen ſcheint der Derfajjer gleihgültig gegenüber der Pflicht forgfältiger
Erzählung. Er befriedigt vielfach auch nicht die billigen Anfprüche der Wißbegierde
jeiner Cefer. Es ijt meilt vollkommen ausjichtslos, über diefen oder jenen Zug der Er-
zählungen, der dem Lejer wijjenswert erjcheint, mittelbare Schlüjfe machen zu wollen
(vgl. 3. B. zu 1, 19ff.; 2, 1 ff. ufw.). Bei der Art des Buches ift ein folcher Verſuch auch
volltommen verkehrt. Der Derfafjer hat nun einmal feinen Sinn für gefhichtliche
Einzelheiten, für das gejchichtlihe Geſchehen an ſich (vgl. o. Nr.1): er fhaut
an den Dorgängen nur das — und wirklich ift für ihn aud nur das, was der
Idee dient, die er gerade zur Darftellung bringen will. Die Erklärung darf ſich
deshalb auch nur an das unmittelbar Erzählte halten. Wo uns eine gemilje
Ausführlichleit begegnet, wie 3. B. Kap. 9, ijt der Erfolg mehr eine papierne
Anfchaulichkeit, und jedenfalls it dann die Ausführung eine abjichtsvolle, nit in
der Sreude am Erzählen oder an den Einzelheiten felbjt begründet. — In den
Geſprächen harafterifiert fich die Darftellung im allgemeinen, namentlich in der
2. Hälfte (vgl. Kap. 17), durch Weitjchweifigfeit. Kettenartig oder in Windungen
vollzieht jich die Gedanfenbewegung. Immer neues Aufnehmen derfelben Ge-
danfen und Begriffe ermüdet leicht den unruhigen Lejer und läßt nur einen fehr
geduldigen zum Genuß fommen. Indes gilt das nicht von allen Reden, namentlich
nicht von denen im erjten Teil. Ob die Stüde zu verjchiedenen Seiten und mit
verjchiedener Kraft gearbeitet jind oder von verjciedenen Derfafjern jtammen?
(j. u. Ar. 10). — Immer aber werden wir für alle Wiederholungeu und alle
Breite reichlich entjhädigt durch Gedanten von padender Größe und Worte unver»
gleichlicher Prägung. Sie find wie Wellenföpfe, zwiſchen denen lange Wellentäler
jih dehnen, wie die Themata, die in den übrigen Stüden variiert werden, wie
hochragende Seljen, die der Verfaſſer in feinen Ausführungen gleichſam abzutragen
fi bemüht. Ob hier Stüde vorliegen, die dem Verfaſſer von einem Größeren
überfommen jind? (ſ. u. Ir. 12).
6. Die Lehrmittel der Lehrfchrift. Die Lehrmittel der Lehrjchrift ſind
Reden Jeju und Ereianijje feines Lebens. a) Die Reden. Es wurde ſchon her-
vorgehoben (j. o Nr. 2), daß die Geſpräche und Reden des Johannes-Evangeliums
nicht Berichte über wirklich gehaltene Reden Jeju, jondern Kompojitionen des
Derfajjers find. Auch abgejehen vom Stil (j. Mr. 2) zeigen fie alle diefelbe jchrift-
itellerijche Eigenart. Ic} hebe zur Kennzeichnung der legteren zwei Punfte hervor.
Zum ftändigen Inhalt der johanneijchen Gejprähe gehören die Mißverftänd-
niffe. Ob die Juden, ob Nitodemus, ob die Samariterin, ob die. Jünger mit
Jefus reden, fie verjtehen ihn faljc oder überhaupt nit. Nun ift es ganz verkehrt,
diefe Mißverjtändnijfe aus der jeweiligen vermeintlichen gejhichtlichen Situation
Fohannes-Evangelium: Einleitung, Ur. 6. 25
pinchologifch verjtehen zu wollen. Man vergleiche nur beijpielshalber 4,14.15.32.33.
Sie find jo grotest, jo jhlehthin unverftändlich, daß man ſich der Erkenntnis gar
nicht verſchließen kann, daß hier eine jchriftjtellerijche Manier vorliegt. Der Der:
faſſer benugt das Mißverjtehen als Mittel, den Saden des Geſprächs weiterzu-
jpinnen. Er erreicht durch dieſes Derfahren ein Doppeltes; er beleuchtet damit die
völlige Derjtändnisloiigfeit, die Jeju Offenbarung nicht nur bei den Juden, jondern
aud; bei den Jüngern gefunden habe. Sodann, je verjtändnislojer die Leute find,
um fo erhabener erjcheinen Jeju Offenbarung und Perjon; die Derfündigung Jeſu
(und damit aud) der chriltlicden Gemeinde) gewinnt dadurdy den Charakter un-
endlich hoher, himmlijcher oder göttlicher Predigt, einer für die Uneingeweihten
und Profanen unfaßbaren Mpjterien-Weisheit. Wenn man gerade vom johanneijden
Chrijtus den Eindrud traaiiher Größe erhält, jo iſt das 3. T. in diejer jchrift-
jtellerifchen Art beim Abfajjen der Reden und Gejpräche begründet. Das andere
Merkmal diefer Manier, das mit dem bejprodhenen eng zufanımengehört, ijt die
Dorliebe Jeju, d.h. des Derfaljers, für Mehrdeutigfeit von Worten und Sägen.
Der Schriftjteller läßt Jejus gern, meijt zu Beginn des Geſprächs oder der Rede,
Worte gebrauchen oder Sätze ausſprechen, die einen wörtlichen und einen, oder
mehrfachen, übertragenen Sinn haben (vgl. o. Ur. 4b). Die nidht eingeweihten
Hörer können jchlehterdings nur den äußeren wörtlihen Sinn erfajjen; der
tiefere Sinn ijt nur den mit chrijtlichen Anfchauungen Befannten, aljo den Lejern
zugänglich.
Die Deridiedenheit des Inhalts der johanneijhen Reden von dem der
innoptijchen Jejus-Sprüche wurde bereits hervorgehoben (vgl. o. TIr. 2). Mur wenige
innoptiijhe Worte finden fid bei Johannes wieder: 2,19 vgl. Mi. 14,58; 4,44
vgl. ME. 6,4; 5,8 vgl. Mt. 2,11; 12,25 vgl. Mtth. 10,39. £f. 17,33; 13,16
und 15,20 vgl. Mtth. 10,24; 13,20 vgl. Mitt. 10,40; 14,51b vgl. Mi. 14,42;
16, 32 vgl. ME. 14, 27; 18, 11 vgl. Mtth. 26, 39; 20, 23 vgl. Mtth. 16, 19; 18,18. Daß
ji auch ſonſt noch gewijje Berührungen mit der Doritellungswelt der junoptijchen
Reden finden, braudht faum bemerkt zu werden. Aber der Unterjdied des
Inhalts überwiegt bei weitem. Die brennende Srage ijt num natürlid, ob denn
wenigitens der Inhalt diefer Reden auf Jejus zurüdzuführen ijt, ob und inwie-
weit Worte und Gedanken Jeſu verarbeitet jind. Sie ausführlich zu beantworten
ijt hier nicht der Ort. Sie läßt ſich überhaupt wohl faum jicher erledigen. Ganz
gewiß hat der Evangelijt bei jeinen Reden und Gejpräden überlieferte Worte
verwertet, aber wir haben fein Mittel fejtzujtellen, welche es etwa jind. Unter
allen Umjtänden hat die Individualität d.h. die religiöje Erfahrung und die theo-
logijhe Anſchauung des Derfajjers dem etwa von Jejus übernommenen Gut ihre
Eigenart jo jtarf aufgeprägt, daß eine Sonderung nicht möglid ift. Der vor-
jihtige Forſcher wird fich verpflichtet fühlen, die Reden und Geſpräche im wejent-
lien nur als Quellen für die religiöjfe und theologijhe Anſchauung des Schrift-
jtellers und des Gemeindefreijes, zu dem er gehört, zu benußgen. Allerdings die
Gedanken und Anjchauungen, die mit den aus der älteren Überlieferung 3u ge=
winnenden Worten Jeju übereinjtimmen oder aus ihnen ſich entwideln laſſen, und
deren jind manche, wird man inhaltlich der Predigt Jeju hinzufügen dürfen.
Damit ijt freilich ein für jeden Bibellejer tief jchmerzlicher Verzicht ausge-
jprodhen, aber er fann uns nicht erjpart bleiben. Unberührt von diejer Erkenntnis
bleibt die Tatjache, daß in diejen Reden eine Fülle von Worten unvergeßlidher
Prägung enthalten iſt, die, mögen fie vielleicht nicht im jtrengen Sinne Jeju Worte
jein, doch mit dem intuitiven Blide des Künjtlers das gejhichtlih Richtige treffen
und das bleibend Wichtige an der Perjon oder dem Werke Jeju in unübertroffener
Weije zum Ausdrud bringen (j. im einzelnen die Erklärung).
b) Das zweite Lehrmittel jind die Erzählungen, verwendet als Illuftration
oder als Transparent. Daß unjere Schrift verhältnismäßig wenig Stüde mit
den älteren Evangelien gemeinjam hat, wurde jdyon bemerkt, vgl. o. Nr. 2.
Demnach bringt jie jehr viel jnnoptifhes Material nicht. Und zwar jind es
gerade bejonders charakteriſtiſche Stoffe, die nicht wiederfehren. Don den Söllnern
26 Fohannes- Evangelium: Einleitung, Ir. 6.
und Sündern, deren Freund Jeſus war, von den Tiedrigen, den Ungelehrten,
unter denen er vor allem feine Anhänger fand, hören wir gar nidts. Für die
Wunder:Tätigfeit des ſynoptiſchen Jeſus ift die Heilung von Bejejjenen bezeichnend:
unjer Evangelium erzählt von diejen Kranfen überhaupt nit. Nicht von der
Derjuhung Jeju, nicht von dem Gebetsfampf in Gethjemane, nicht von dem Kreuzes=-
ruf: Mein Gott, mein Gott, warum haft du mid) verlajjen!
Troßdem ijt nun des Stoffs, der über die älteren Evangelien hinaus
geht, nicht fo viel, als man danach erwartet. Abgejehen von vielen Tleineren
Einzelheiten (vor allem in der Pajjionsgejhichte) jind es im wefentlihen der mehr-
fahe Aufenthalt Jeju in Jerujalem, die Wirkfamfeit in Samarien und die großen
Wunder, die Hodjzeit zu Kana, die Heilung am Teich Bethesda, die Heilung des
Blindgeborenen, die Auferwedung des Lazarus.
Sür die Beurteilung des Erzählungs=Stoffes und des Evangelijten überhaupt
ijt es nun jehr wichtig, daß troß des verhältnismäßig geringen gemeinjamen Stoffes
die drei älteren Evangelien offenbar die Hauptquelle gewejen find. Nicht nur in
der Gejamtanlage (vgl. u. Nr. 10) zeigt ſich diefe Abhängigfeit, jondern auch in jehr
bezeichnenden Einzelzügen. In Kap. 6 find die Speifung, das Mleerwandeln und
ichließlich die Seichen- Forderung zu einer Gruppe vereinigt wie in der ſynoptiſchen
Überlieferung: das iſt nicht zufällig. Die Rede in Kap. 6 erjeßt die Erzählung
von der Stiftung des heiligen Mahles (f. die Erklärung); mit ihr iſt vertnüpft
die Dorausjagung des Derrats des Judas (6, 70 f.), gerade jo wie jie ME. 14,18 ff.
mit der Stiftung des Mahles verbunden ij. Ja, bisweilen ijt die Abhängigkeit
geradezu ſklaviſch. Die ſchon erwähnten Ungenauigkeiten 6, 1 und 6,5.15 erklären
ji) nur daraus, daß der Derfafjer die betreffenden ſynoptiſchen Partien vor Augen
hat und jih — wohl unbewußt — an jie anjhließt. Schon aus diefen Beobad)-
tungen ergibt ji, daß der johanneiſche Berichteritatter hier nicht aus eigener An:
ihauung redet, jondern jchriftlihe Quellen, und nicht immer gejchidt, benugt: ein
Augenzeuge würde fremde Dorlagen faum in diejer Weiſe verwenden.
Iſt der Blid für dies nahe Derhältnis des Johannes zu der ſynoptiſchen
überlieferung nur erjt gejchärft, jo erfennt er audy da Abhängigfeit, wo nad) dem
erjten Eindruf ganz neue und fremde Überlieferungs-Stüde vorzuliegen jcheinen.
Dgl. 3.B. die Heilung am Teich Bethesda, die Hochzeit zu Kana u.a.: der Nach—
weis im einzelnen muß der Erklärung überlafjen bleiben. — Wenn unjer Evan-
gelift trogdem jo manden ſynoptiſchen Stoff übergeht, jo erklärt jid} das aus
jeinem Swed. Er verwertet nur das, was ihm geeignet erſcheint, jeine Gedanken
zu verkörpern, und läßt fort, was ſich diefem Swed nicht fügt.
Neben den jnnoptifchen Schriften wird er nod in der mündlichen oder
ihriftlihen Überlieferung umlaufende Stoffe benußt haben. Was er aus diejer
für uns unfontrollierbaren Quelle oder aus eigener Erinnerung genommen, was er
etwa jelbjt gedichtet hat, vermögen wir meijt nicht fejtzujtellen. Unter allen Um—
jtänden fann er nur die Rohjtoffe daher genommen haben: die Sorm und Su-
ipigung diefer den Snnoptifern fremden Erzählungen gehören zweifellos ihm. Denn
jie ſtehen durchweg im Dienjt der Anſchauungen, die er darjtellen will.
Dielleicht gehören zu diefer etwaigen (mündlichen oder jchriftlichen) Über:
lieferung aud) die mehrfahen Ortsangaben, die zunädjt den Eindrud treuer Über-
lieferung oder jicherer Kenntnis hervorrufen, 3. B. Bethanien (Bethabara?) und
änon als Taufitätten des Johannes, der Jatobs-Brunnen ujw. Aber es ijt freilich
nur „vielleicht“ zu jagen. Durdaus möglich ift auch, daß dieje Ortsnamen wie
manche 3eitangaben zu den Mitteln der Derjinnbildlihung gehören. Wie die
Dorgänge in den Augen des Derfafjers eine ſymboliſche Bedeutung und darin ihren
eigentlichen Wert haben, jo könnte das ebenjo bei diefen Angaben der Hall jein:
eine derartige Namen= und Sahlendeutung war in manden Kreijen der damaligen
Seit gang und gäbe. Wenn der Erzähler 9,7 den Namen des Teiches Siloah
deutet als „Geſandter“ und damit den jo genannten Teich zum Sinnbild des Ge⸗
ſandten Gottes, Jeſus, ſtempelt, jo fordert er ſelbſt dazu auf, die Namen in jeiner
Schrift jinnbildlich zu verjtehen. Gelingt das dem heutigen Erflärer meijt nicht,
Johannes-Evangelium: Einleitung, Mr. 6 und 7. 27
jo ilt das noch fein Beweis gegen die Richtigkeit diefer Dermutung: denn wir
fönnen nicht beanjpruchen, dieſe Schrift gerade jo gut verjtehen zu wollen, wie
die gleichzeitigen Lefer, für die jie zunädjt berechnet war. Wenn man eine joldhe
inmbolijhe Bedeutung der Ortsangaben anzunehmen hätte, wäre natürlic; an eine
wirkliche Überlieferung nicht mehr zu denken. Su jicherer Entjheidung fommen
wir hier nicht.
7. Das Gejhichtsbild des Evangeliums. Nicht um ihrer jelbjt willen
zeichnet der Evangelift die vermeintlichen Reden und Taten Jeju auf. Aber indem
er für fein Lehr: und Erbauungswerf diejen Stoff benußt, liefert er in Wirklich—
feit doch ein Bild der evangeliihen Geſchichte. Diejes Bild ift zur Veranſchau—
lichung bejtimmter religiöjer und theologiiher Anfhauungen und unter der Herr-
ſchaft eines bejtimmten Swedes entworfen: es ijt ohne weiteres verjtändlich, daß
es in vielen Puntten von dem Bild abweichen muß, das die Synoptifer zeichnen,
die viel mehr am eigentlichen Stoff interejjiert jind. Eine Reihe tiefgreifender
Unterjchiede ijt bereits oben namhaft gemaht worden (ſ. o. Mr. 2). Bier jei nur
nod auf den Punft hingewiejen, der uns naturgemäß am widtigften ijt, die
Darjtellung der Perjönlichfeit Jeſu felbjt. Der Johannes-Chrijtus ijt, furz
gejagt, eine über die Erde wandelnde Gottheit. Ganz gewiß iſt auch der jnnop-
tiihe Jejus auf dem Goldgrund des Glaubens an jeine Erhöhung gezeichnet: er
trägt deshalb mande übermenjhliche Süge. Aber wir finden dort doch noch
deutliche Spuren des Menſchen Jejus von Nazareth. Die ältere Überlieferung
gibt ſie — im allgemeinen — harmlos weiter und geht nicht darauf aus, jie zu
verwiſchen. Der johanneiidhe Chrijtus dagegen zeigt uns fein wirflich menjcliches
Antlig. In göttlicher Glorie. und Erhabenheit ſchwebt Chrijtus über dieje Erde,
unberührt vom wahrhaft Menjchlihen. Auf Schritt und Tritt leuchtet durch die
irdiihe Hülle übermächtig die göttliche Art hindurh. Und es war unvermeidlich,
daß das Bild jo ausfiel, es jollte jo ausfallen. Der Evangelijt hat Jeſus Chrijtus
als den Sohn Gottes an ſich erfahren: er will in feiner Schrift zur Darjtellung
und Anerfennung bringen, daß in Jejus der ewige Logos, Gott von Art, Menſch
geworden ijt. Menjd, ganz gewiß, und jo werden aud, jogar mit einem gewijjen
Nachdruck, menſchliche Süge erzählt; gegen eine dofetijche Chrijtus-Dorftellung der
Gnojis wendet jih das Evangelium abjichtli und nahdrüdlih: aber das Wid-
tigite ijt ihm doch der Nachweis, daß jich in diefem Menſchen göttliche Majejtät
offenbarte. Und dieje göttliche Majejtät Chrijti hat für des Derfafjers Dorjtellung
alles Alenichlihe aufgejogen. Bei feiner Anjhauung und bei dem Swed jeines
Buches ijt es verjtändlich, daß alles Menjchliche unwillkürlich zurüdtritt und alles,
was übermenjcliches Weſen verrät, in den Dordergrund gerüdt wird. Der Sohn
Gottes fann nicht wie fündige Menjchen verjudt worden fein: die Deriuhungs«
gejhichte wird nicht aufgenommen; er fann nicht wie ſchwache Erdentinder gezagt
und gebangt haben: die Gethjemane-Szene wird übergangen und ſchwächlich erjegt
(12, 27ff.). Gott fann feinen Sohn nicht verlajjen haben: jo weiß unjer Evangelijt
nihts von dem Angftruf am Kreuze. Nicht einmal beten Tann diejer Chrijtus,
während doch in dem fnnoptijchen Bilde Jeju das Beten ein hervorragender Zug
ft: er betet nur um der Leute willen, die dabei jtehen: jein Beten ijt eine be-
lehrende Kundgebung für die Leute, vgl. 11,42; 12,30; ein wirflidyes Beten
fönnte ja den Scheint erweden, als jei der Sohn nidyt völlig im klaren über den
Willen des Daters und nicht eins mit ihm! — Ängjtlidy «wird alles vermieden,
was als Shwädhe Jeju ausgelegt werden fönnte. Dagegen wird geflijjentlich
hervorgefehrt und gejteigert, was übermenjhlihe Art erkennen läßt. Diejes Jejus
Wijjen ijt durch feine Schranfe des Raumes oder der Seit gehemmt: er ijt all»
wiljend. Er zeigt ſich als Herrn über die Natur und ihre Gejege. Das zu er-
weijen, werden die Wunder berichtet, die gegenüber den ſynoptiſchen Wundertaten
eine z3weifelloje Steigerung bedeuten. Jejus geht ungehindert durch die Menge,
die ihn greifen will. Man will Hand an ihn legen, man fann es nicht. Er wird
niht gefangen genommen, fondern gibt ji gefangen. Bei dem Wort jeines
Mundes fallen die Häjcher zu Boden. Seine Pajjion iſt ein Triumph. Die wenigen
28 Be Johannes»Evangelium: Einleitung, Ir. 7 und 8.
Stellen, an denen menſchliche Süge erwähnt werden, fommen demgegenüber gar
nicht in Betradht: auf Haltung und Stimmung des Ganzen fommt es an. — Kurz,
das Chrijtusbild unferes Evangeliunis iſt das Bild einer Gottheit, allerdings einer
unter Menſchen und als Menſch erjcheinenden Gottheit. Es ijt gezeichnet nicht
von der geichichtlichen Erinnerung, jondern von dem begeijterten Glauben und der
theologiſchen Anſchauung des Derfajjers, die den Rede- und Erzählungsitoff wählen
und verändern.
Auch die polemilchen und apologetiihen Abſichten der Schrift haben auf
die Reden und die Gekhichten und jomit auf das Bild Jeju gejtaltend und umge
italtend eingewirkt. Apologetif gegenüber jüdijchen Angriffen ijt es 3.B., wie
o. Nr. 3 jhon hervorgehoben, wenn das Evangelium von vornherein Jeſus jelbjt
und andere auf den Kreuzestod hinweifen läßt, oder wenn es berichtet, Jejus habe von
Anfang an feinen Derräter gefannt. Die gegnerijchen Juden behaupteten, Jejus
jei offenbar doch nur ein Winfelprophet in Galiläa gewejen, der Mefjias aber
fönne nur aus Judäa ftammen und müjje dort wirkten: deshalb zeigt unjer Schrift-
jteller, daß Jeſus am meijten im Herzen des Judentums, in Jerujalem, und in
volliter Öffentlichkeit, an den hohen Seiten, gepredigt habe uſw. Die Heiden belehrt
er, da Jejus der Heiland der Welt it. Alles, was jüdiſch an ihm ausjehen
fonnte, jtreift er von ihm ab; in Samarien, bei den Halbheiden, läßt er ihn wirken
ujw., vgl. oben Nr. 3.
Wie demnach die Perſon des johanneiſchen Chrijtus vor allem Trägerin und
Derförperung der Anſchauungen des Evangeliften ijt, jo find auch die meijten der
jonft auftretenden Geſtalten weniger lebensvolle gejchichtliche Perjönlichteiten als
Tnpen bejtimmter Klaffen von Menkhen oder beftimmter Eigenjchaften. Nitodemus,
die Samariterin, Nathanael, der Krante am Teich Bethesda u. a. jind vor allem
jo zu verjtehen (j. Erklärung). Daraus erklärt ſich der eingangs erwähnte Ein-
drud, daß dieje Perionen troß aller einzelnen Angaben nicht als Menſchen von
Sleiljh und Blut, jondern als Schatten vor unjerem Auge vorüberjchweben.
Wir löſen aljo das Rätjel, das in dem johanneijchen Gejdichtsbilde und in
jeinem Derhältnis zum fnnoptijchen Bilde gegeben ijt, erjt dann, wenn wir aufs
hören, die johanneifche Darjtellung als eine gejchichtliche verjtehen zu wollen,
wenn wir jie in erjter Linie als Illujtration der religiöfen, theologijchen und
firhlihen Anfchauungen ‚des Verfaſſers betradhten und in diejfen ihre Haupt-
quelle juchen.
8. Der Gefhichtswert des Evangeliums. Nach all dem bedarf es faum
nody der Bemerkung, daß unjer Evangelium als Quelle der Gejhichte Jeju bei
weitem hinter den drei andern Evangelien zurüdfteht, daß es als jolde nur
wenig in Betradht fommt. Gewiß fann diefe Lehrſchrift manche geſchichtlich richtige
Einzelheit aufbewahrt haben, — der Gejhichtsichreiber hat darüber zu entjcheiden.
Aber an jenem bejamt-Urteil wird dadurd nichts geändert. Und doch — kheinbar
ein Widerſpruch — wird dieſe Erbauungs= und Lehrſchrift an einem grundlegenden
Puntte der Aufgabe einer hiftoriihen Daritellung mehr gereht als die älteren
Evangelien. Nämlidy mit ihrem Grundgedanken. Diejer Grundgedante ijt, in
unjere Sprache überjeßt, der, daß Jeſus Chriftus die höchſte Offenbarung
Gottes gewejen fei. Das ijt, wie alles im Evangelium, zunädjt eine Glaubens-
überzeugung, aber mit ihr trifft der Derfafjer zugleich das geſchichtlich Richtige.
Gewiß ijt es gejhichtlid völlig unrichtig, wenn er erzählt, Jejus habe jih von
vornherein öffentlich als den Mefjias hingeftelli, unrichtig, daß die Jünger und
Johannes der Täufer ihn gleich ‚als den Erwarteten erfannt hätten. Und ein
Stüd Theologie, nicht gejdhichtliche Erinnerung iſt es, wenn der johanneijche Ehriftus
jih als vorweltliches, himmlifches, göttliches Wejen anfieht und fühlt. Aber das
fteht fejt, daß Jejus fih — von wann an, fei dahingejtellt — als Mejjias ange-
jehen und fich damit als den gewußt hat, der eine bisher nicht erreichte Stufe der
Offenbarung Gottes in feinem Dolfe heraufzuführen habe. Wenn nun unfer
Evangelijt diefe Tatſache nahdrüdlich betont, wenn er mehr als die Snnoptifer
das außergewöhnliche Berufs und Selbjtbewußtjein Jeju in den Dordergrund
Johannes»Evangelium: Einleitung, Ir. 8 und 9. 29
rüdt und zum Angelpunft des Derjtändnijjes macht, jo erfüllt er an dieſem Punkt
die Aufgabe des Hijtorifers mehr als jene, die als naive Erzähler von den Worten
und Taten Jeju berichten, aber nah den treibenden Kräften weniger fragen.
Weiterhin: unjere Schrift benußt, um das eigenartige Berufsbewußtjein
Jeſu zu bejchreiben, nody eine andere Dorjtelung als die des Mejjias. Sie ver-
wendet zwar auch dieje, läßt jie aber doch zurüdtreten. Jeſus erfcheint in ihr
vor allem als der Bote, der Offenbarer Gottes, als der Weg zum Dater: „ich bin
der Weg, die Wahrheit und das Leben“. Das ijt gewiß eine auf hellenijtiiches
Derjtändnis beredhnete Umprägung, aber jie entſpricht der gejchichtlichen Wirklidy-
feit. Die Mejjias-Dorjtellung mußte Jejus verwerten, fie war in und mit der
Anjchauung feiner Umgebung unmittelbar gegeben. Aber jie war ein unzuläng-
lihes Gewand für das, was er empfand. Aus feinen in der jnnoptiichen Über-
lieferung erhaltenen Worten erfennen wir, daß Art und Inhalt feines überpro-
phetijhen Bewußtjeins den Rahmen der Mejjias-Jdee jprengten. Mit religiöjem
Tiefblid ijt in unjerm Evangelium die Wirklichkeit erfaßt und wiedergegeben, wenn
Jeſus als der gejchildert wird, durdy den man zum Dater fomme. Der Evangelijt
hat dann für dieje Anjchauung jeinerfeits wieder Sormeln und Dorjtellungen ver—
wendet, wie die, daß Jejus der Logos, der einzige Sohn Gottes jei ujw.: Pie
fönnen wir als gejhichtlich zutreffend nicht anerkennen. Aber wenn er Jeſus jagen
läßt: „ic bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“, jo hat er auf einen ein-
fahen, treffenden Ausdrud gebradt, was Jejus jelbjt von ſich dachte, und die Be-
deutung richtig umjchrieben, die er für jich in Anjprud nahm.
9. Die Bedeutung des Evangeliums für die Kirche. Ob unfere Schrift
zu ihrer Seit den Swed erreiht hat, um dejjentwillen jie geſchrieben wurde,
wiljjen wir nidt. Es ijt aud) gleihgültig. Der Evangelijt wollte für die Bedürf-
nijje der Gemeinde feiner Seit jchreiben: er jchrieb in Wirklichfeit für die Kirche
aller Seiten. Seine Schrift war und bleibt unentbehrlih für die Entwidlung des
Chrijtentums.
Unjer Evangelium leitet das Chrijtentum von den Juden zu den Heiden.
Es Iegt die legte Hand daran, aus einer jüdiihen Sekte die Menjchheits-Religion
zu mahen. Es überjegt das Chrijtentum aus dem Semitijchen ins Helleniftijche.
Aus dem Mejjias, der im Grunde nur für die Juden Bedeutung hat, madt es
den Offenbarer Gottes und trifft damit den inneriten Kern dejjen, was Jeſus
wollte, und zugleich das Sehnen der Hellenijten, die nad Offenbarung, nad Ent-
hüllung der göttlihen Welt hungerten. Das Heilsgut des „EBimmelreiches“ über-
trägt es in „Leben“, „ewiges Leben“, und erfüllt das Träumen der lebenshungrigen
heidniſchen Welt. Mit diejen und anderen Umprägungen hat es die Sormeln ges
funden, die für alle Zeiten und alle Geſchlechter die Bedeutung Jeju Chrijti und
den Inhalt des Heils auf unübertrefflihen Ausdrud bringen. Und eine prunf-
volle Schnur köſtlicher Perlen läßt jid) aus den Worten unvergänglider Prägung
bilden, die durh die Schrift hindurch verjchwenderijch verjtreut jind. — Unjer
Evangelium madt ferner aus der Religion des Hoffens und der Sufunft, die das
ältejte Chrijtentum war, eine Religion des Bejigens und der Gegenwart. Nun
erjt fonnte das Evangelium von Jejus Chrijtus die Welt erobern und behaupten. —
Unfere Schrift führt, jo jeltjam es zunädjit flingen mag, die Chrijtenheit wieder
zum gejhichtlihen Jejus zurüd. Die eigentümlidhe johanneijhe Chrijtusgejtalt
entjteht dadurch, daß der Derfajjer das Bild des erhöhten Chrijtus, wie es vor
feiner Seele jteht, in das irdijche Leben Jeju verlegt und die feligen Erfahrungen,
die er an und durch Chrijtus machen durfte, an den gejhichtlihen Jejus fnüpft.
Die Entwidlung hatte von dem geihichtlihen Jejus abgeführt. Paulus hat nur
den Erhöhten vor Augen; der lebt in ihm, den Chrijtus „nad; dem Sleiſch“ Eennt
er nicht, will er nicht fennen. Die von Paulus beeinflußte Heidendrijtenheit lebte
ebenfalls wejentlih vom Glauben an den himmlijhen Herrn. Die Gefahr war
groß, daß der hiſtoriſche Jeſus darüber im Nebel verjhwamm, daß die Chriltus-
idee an Stelle der geihichtlihen Geitalt Jeſu trat, daß eine doketiſche Dorftellung
von Chrijtus Pla griff. Der Johannes-Evangelijt jcheint dieje Gefahr erfannt
50 FJohannes-Evangelium: Einleitung, Mr. 9 und 10.
zu haben; er befämpft jie, er weiß, daß des Menjchen Glauben jo geartet ijt, daß
er in der Geſchichte feinen Halt finden und jih an einer menjclichen Perjönlid-
feit emporranfen muß. So verweilt er die Chriften feiner Seit und aller Seiten
immer wieder auf die Gejtalt des irdiſchen Jejus zurüd: das ijt jein bleibendes
Derdienit, jo wenig aud) das von ihm gezeichnete Chrijtus-Bild an wichtigen Punften
der äußerlichen gejhichtlihen Wirklichkeit entjpriht. Er bindet an den hijtoriihen
Jefus; da er aber zugleich überzeugt ijt, daß der Glaube des göttlichen und gegen-
wärtigen Chrijtus als der Offenbarung Gottes nicht entraten Tann, fo verjchmilzt
er den hiſtoriſchen Jeſus und den himmlijchen Chrijtus zu einer Einheit, lehrt in
jenem diejen erfennen, vermählt die Chrijtusidee mit der gejhichtlihen Geitalt.
Das war eben nad) jeiner Auffajjung der Mangel der älteren Evangelien, die er
erjegen möchte, daß jie nicht deutlich genug in dem Menſchen Jejus den Träger
göttlicher Majeftät, in der menſchlichen Hülle den göttlichen Inhalt erkennen ließen.
Su Jejus zurüd führt unjer Evangelium. Das zeigt ji vor allem — ein
Beweis religiöjer OGenialität des Evangelijten — in der Dereinfahung, die es
gegenüber dem paulinijchen Chrijtentum vornimmt, und die ein Merkmal jeines
Weſens ijt. Gemeinjhaft mit Gott und Chrijtus und Liebe zu den Brüdern,
das ijt der Kern des Chriftentums nad) unjerem Evangelium. Es ijt, als hörten
wir Jejus felbjt reden. Innerlichſte Myſtik des religiöjen Derhältnijjes und als
Kehrfeite die Liebe zu den Brüdern — der Höhepunkt der ethijchen Religion ift
damit erreicht.
Schließlich, am fejtejten ift die bleibende Bedeutung des Johannes-Evange-
liums darin begründet, daß es ein hervorragendes Glaubenszeugnis ijt, das Glau—
benszeugnis einer reichen, feurigen Seele, das faum je erreichte und erreichbare
Seugnis von dem, was Jejus in einem Menjchen wirken Tann, der ihm ſich ganz
gibt, unübertroffen in der ergreifenden Schlihtheit des Ausdruds, ein seugnis,
das Glauben jprüht und Glauben wedt, audy da, wo jeine theologijche Einfleidung
längjt als veraltetes Kleid abgetan ijt.
10. Kompofition und Einheitlichleit der Schrift. Gewiß wäre es uns
nun wertvoll, den Namen dejjen zu fennen, dem die Chrijtenheit dies eigenartige,
jo verſchiedenfarbig, aber unvergleihlidy jtrahlende Juwel unter ihren heiligen
Büchern verdankt. Aber eine Lebensfrage ijt es für uns nidt. Die Schrift trägt
ihren Wert und Unwert in ſich; die Kenntnis des Namens ihres Derfajjers wird
an dem bisher Ausgeführten nichts Wejentliches ändern fönnen. Dorher muß nun
aber die Srage nad) ihrer Kompofition aufgeworfen werden. Der Aufbau des
Evangeliums im ganzen und die Ausführung im einzelnen waren, das müjjen wir
zu richtiger Beurteilung im Auge behalten, dadurch erjchwert, daß dabei zwei
verjchiedene Kräfte wirkſam waren, die nicht immer mit einander harmonieren
fonnten: einerjeits die Anjchauungen, die der Derfajjer darjtellen, andererjeits das
Material, durch das und in dem er fie zur Darjtellung bringen wollte, nämlid
Taten und Worte Jeju. So frei und jelbjtherrlidh er vermöge feiner Auffajjung
von Geſchichte mit der Überlieferung ſchaltete und waltete (vgl. o. Ur. 2), bis zu
einem gewijjen Grade war der Stoff doch gegeben und eine Feſſel für die Ent-
faltung und Darjtelfung der Ideen. Das zeigt ſich deutlich bei der Ausführung. —
Durd) die Überlieferung war das Grundſchema einer Evangelienjhrift feitgelegt.
Es war ein z3weiteiliges: die Leidens- und Auferjtehungs-bejhicdte und die Ge—
ihichte dejjen, was dahin führte, der Wirkjamfeit Jeju. Der Evangelijt über-
nimmt diejes Schema. Seine Schrift zerfällt in die beiden Teile: Kap. 2-12 die
Wirtjamfeit Jeju, Kap. 15—20 Pajjions- und Oſtergeſchichte. Hinter 12, 56-50
haben wir den einzigen zweifellos jicheren Einjchnitt im Bud. Dieje gegebene
Teilung macht der Evangelijt feinem Swed gejhidt dienjtbar. Der Grundgedante
der Schrift ift, daß in Jejus, dem Sleijc gewordenen göttlichen Logos, göttliche
Majejtät den Menjchen jihtbar geworden iſt. Kap. 2-12 gejtaltet der Derfajjer
nun zu einer Schilderung, wie Jeſus feine göttliche Majejtät vor der Welt, Kap.
13—20 jchildert er, wie er fie vor den Seinen offenbart. Sehen wir von der
Evangelienform ab und faljen wir den Gedanfen-Gehalt ins Auge, jo bieten Kap.
Johannes-Evangelium: Einleitung, Ir. 10. 31
13—20 eine Darjtellung des Evangeliums mehr nad) jeinen inneren Seiten und
jeiner Ausgeftaltung in der dhriftlichen Gemeinde, Kap. 2-12 eine Charalterijie=
rung des Chrijtentums in feinen Grundzügen und unterjcheidenden Merkmalen —
jelbjtverjtändlich liegt feine jtrenge Sonderung vor. Abgejehen von diejem Ein-
jchnitt vor Kap. 13 ijt eine genauere Dispojition mit Sicherheit nicht nachzuweijen;
man muß ji hüten, eine bis ins einzelne funjtvoll durchgeführte Teilung auf:
zeigen zu wollen. Kap. 15—20 zerfallen in die Abjchnitte 13—17 und 18-20.
Der erjte Teil läßt feine jcharfe Gliederung zu; vielleicht trifft man des Derfafjers
Gedanten am nächſten mit der Serlegung 2—4,42 und 4,45—12. — Kap. 1
bringt einen Prolog zum Ganzen in D. 1-18 und eine Einleitung in D. 19-51.
Mit Kap. 20 ijt der Schluß des eigentlichen Evangeliums erreiht. Kap. 21 ijt
unter allen Umjtänden ein Nadtrag. Als Anhang zum Körper der Schrift müßte
es auch dann gewertet werden, wenn es vom Derfajjer jelbjt herrührtee Wahr:
ſcheinlich aber it es dem fertigen Evangelium von einer fremden Hand hinzu
gefügt worden.
Im einzelnen verfährt unjer Evangelift gern jo, daß er Geipräde und
Reden Jeju an eine Erzählung lehnt oder vielmehr jie aus einem oder mehreren
Ereignijjen herauswadjjen läßt. Die Rede oder das Geſpräch jtellt den Iehrhaften
Gehalt der Erzählung heraus, gibt aljo den Tert zu dem vorangegangenen Bilde
oder Transparent (j. die Erflärung von 2,11). Dabei liebt es der Derfajjer,
3wei jolher transparenten Bilder voranzujdiden, jo 2,1-11 und 2,12—25 zu
3,1-21; 4,46ff. und 5,1—-18 3u 5, 19-47; 6,1—-15 und 6,16—21 zu 6, 22ff.
Doch ijt das feineswegs immer der Sal. Überhaupt darf man foldye Beob—
achtungen nicht überjpannen. Der Evangelijt iſt viel zu wenig jnjtematijch ver—
anlagt, um jich an derartige Regeln jtreng zu binden.
Nun hat man nicht felten den Eindrud, als fei das Evangelium in den
einzelnen Teilen ungleihmäßig gearbeitet. Dielleiht ijt das Ganze nit in einem
Suge entjtanden; vielleicht wurden einzelne Stüde zunädjt für ſich ausgearbeitet
und dann erjt zum Ganzen vereinigt. So madıt 3.B. Kap. 6 einen jolden in
ſich abgerundeten Eindrud. Die gewijje Unjtimmigteit, die zwijchen Kap. 13,55 —14
und Kap. 15—16 bejteht, ijt vielleicht daraus zu erflären, daß beide Partien zu
verjhiedenen Seiten entworfene Abhandlungen über dasjelbe Thema jind, die
dann jpäter verbunden wurden.
Freilich ijt es fehr jraglih, ob man mit diejfer Annahme allen Schwierig:
feiten, welche die heute vorliegende Gejtalt des Evangeliums bietet, gerecht wird.
richt alle Unjtimmigfeiten in der Kompofition jcheinen fi daraus und aus der in
literarijcher Beziehung zweifellos vorhandenen Gleichgültigfeit (ſ. o. Hr. 2b) des Der-
fajjers von Kap. 1— 20 erflären zu lajjen. Nähte und Sprünge, ja Widerjprüche im
Sujammenhange der Erzählung wie der Reden, jonjtige formale Ungereimtheiten
und Unebenheiten (wie 3.B. Wechſel zwijchen der 1. und 3. Perjon in den Reden)
vgl. außer 15 und 16 3.B. noch 1,40ff.; 3,11ff.; 3, 28ff.; 4,2; 4,8. 27.31 —38;
9, 19ff.; 6, 36ff.; 7,1ff.; 7,32 und 7,45ff.; 11,1ff.; 13, 21ff.; 18, 12ff.; 19, 34 ff.
u.a. drängen 3u der Dermutung, daß auch der Körper des Evangeliums Kap. 1— 20
nicht völlig einheitlich ift. Neuerdings hat man diejer Erjcheinung eifrig nachge—
jpürt. Man hat nadweijen wollen, daß im Evangelium zwei Quellenjchriften
vereinigt, andere, daß eine Grundſchriſt ein- oder mehrfad; überarbeitet worden
jei; auch an ein mehr oder weniger zufälliges An- und Sujammenwadjen der
Schrift hat man gedadht. Keiner der bisherigen Verſuche befriedigt. Es wird
auch wohl faum jemals gelingen, das Rätjel zu löfen. Wir fönnen wohl die vor-
handenen Schwierigkeiten aufzeigen, aber der Saden, der aus dem Labyrinth heraus
führen fönnte, fehlt uns. Bei der Unterjuhung des Problems darf jedenfalls
nit überjehen werden, daß abgejehen von Kap. 21 und kleinen leicht ablösbaren
Glojjen das Evangelium jo wie es vorliegt trog allem, auch wenn verjciedene
Hände beigejteuert haben, ein planvolles Ganzes ijt. Jeder Erflärungs-Derjud
wird fehlgehen, der das außer acht läßt. Die Schrift ijt ficher nicht das mehr
oder weniger zufällige Ergebnis von Sujammen-Schiebungen und Überarbeitungen.
32 Johannes-Evangelium: Einleitung, Ar. 10 und 11.
Man kann wohl ziemlich deutlich erkennen, daß fertige literarijhe Materialien
benugt und verarbeitet worden find. Aber das Ganze, das uns vorliegt, ijt im
mwejentlichen doch von der Hand eines planvoll arbeitenden Schriftjtellers gejchaffen. —
Es iſt wahrjcheinlich, daß der Derfaljer des.1. Johannes=Briefes nicht unerheblid
an dem Werden unjeres Evangeliums beteiligt geweſen ift.
Im Rahmen diejes Buches ift die Aufgabe, das Evangelium in
feiner jegigen Geſtalt zu verftehen und 3u erflären. Nur hier und
da und ganz furz fönnen die literariſchen Schwierigkeiten berüd-
jihtigt werden.
11. Derfaffer, Seit und Heimat des Evangeliums. Don wem jtammt
das Evangelium? Wann und wo ijt es entjtanden? Es nennt feinen Derfafjer
nit; die Überjhrift „nach Johannes“ in unferen Ausgaben iſt erjt jpäter hinzu-
gefügt. Wer ohne von der herfömmlichen Anjhauung zu wiljen, die Schrift leſen
fönnte, würde jchwerlidd daran denken, den Derfajjer unter den unmittelbaren
Jüngern Jeſu zu fuhen. Er würde die bisher vorgetragenen Beobadtungen
madhen und daraufhin annehmen, daß ein aus hellenijtiichen Kreijen ftammender
Chrijt der Zweiten oder dritten Generation dieje Lehr- und Erbauungsjcrift ver-
faßt habe. Nun bringt aber die Überlieferung unjer Evangelium in enge Der-
bindung mit der Offenbarung und den drei fogen. Johannesbriefen und jchreibt
dieje Gruppe von Schriften dem Apojtel Johannes zu. Dgl. die Einleitung in die
Johannes-Schriften. Über den Inhalt, das Alter, die vermeintliche Suveriäjjig-
Teit diejer Tradition ijt dort gehandelt worden. Dieje firdliche Überlieferung
it unhaltbar. Der Sebedäus-Sohn und Apojtel Johannes hat das Martyrium
erlitten, ijt nicht in Ephejus in hohem Alter gejtorben. Damit allein jchon ijt der
herrſchenden Anſchauung von der johanneijchen Herkunft unjerer Schrift ein tödlicher
Stoß verjegt. Dor dem endgültigen Urteil muß nur nod) gefragt werden, ob etwa
das Evangelium ſelbſt den Anjprud) erhebt, von dem Apojtel Johannes zu jtammen,
und was es über feinen Urjprung erraten läßt.
Es handelt fich aljo um das Selbjtzeugnis der Schrift, und zwar zunächſt
um das der Kapp. 1-20, die den eigentlichen Körper der Schrift ausmaden
(j. o. Nr. 10). Es ijt eine weit verbreitete Meinung, daß unjer Evangelium felbft
auf den Sebedäus-Sohn Johannes als feinen Derfafjer hinweije. Nachdem von
der Öffnung der Seite Jeju und dem Herausfliegen von Blut und Waſſer erzählt
ift, fagt der Evangelijt 19,35: „Und der das gefehen hat, hat es bezeugt, und
fein Seugnis ijt wahrhaftig, und er weiß, daß er redet, was wahr ijt: damit aud
ihr glaubt”. Mit diefen Worten, jo meint man, bezeichne der Derfajjer ſich als
Augenzeugen des Dorgangs und damit als den „Lieblingsjünger“, der allein von
den Jüngern beim Kreuz ausharrte (19, 26). Diejer oft erwähnte (135, 25; 19, 26f.;
20, 2ff.; 21,7.20; wahrſcheinlich aud 18, 15ff.), aber niemals mit Namen genannte
„Jünger, den Jejus liebte“, jei der eine der beiden Jünger, von deren Berufung
am erjten Tage 1,55ff. erzählt wird, und zwar fei es, wie man mittelbar aus
1, 41 erjchließen will, Johannes der Sebedäus-Sohn. Anjtatt in der Ich-Form zu
reden, habe jich der Derfafjer in der 5. Perjon eingeführt, wie das Schriftjteller
des Altertums wohl tun (Xenophon, Täjar), und zwar habe er in Erinnerung an
jeine beglüdende Dertrauens-Stellung zum Herrn, den Namen verhüllend, aber die
Perjon um fo deutlicher bezeichnend, mit dem Ehrennamen des Lieblingsjüngers
die Wichtigkeit jeiner Seugnijje ſtark unterjtrihen. Wir müjjen gegen dieje Auf-
fajjung lebhaften Widerſpruch erheben. Schon bei der Erklärung von 19,35. Man
wird von diejer Stelle überhaupt faum ausgehen dürfen. Abgejehen von der
Srage, ob die Derje 19,34 b. 35. 37 urjprünglid find (ſ. die Erklärung), wird
der unbefangene Lejer der Stelle gar nit auf den Gedanfen kommen, daß
der Evangelijt mit den Worten 19,55 ſich felbjt meine. Der natürlihe Sinn des
Sates iſt doch, daß er ſich für den wichtigen Dorgang auf das Seugnis eines
andern beruft, der in der Lage war, als Augenzeuge zu erzählen: er jelbjt fonnte
das eben nicht. Noch Iebhafter aber müjjen wir gegen den weiteren Beweisgang
Einjprudy erheben. Wenn der Evangelijt ſich wirklid als den Lieblingsjünger zu
Johannes-Evangelium: Einleitung, Mr. 11. 35
fühlen das Redht hatte, jollen wir glauben, daß ein jo Bevorzugter jo wenig Sart—
gefühl bejejjen hätte, jich felbjt diejes Dorzuges in folher Weije zu rühmen? Wir
fommen daher zu dem entgegengejegten Urteil über dieſe Stellen: jeder andre
Tann fie gejchrieben haben, nur gerade der Lieblingsjünger felbjt nit. Und ſchließ—
lid: wenn der Apojtel Johannes das Evangelium verfaßt hat, warum wählt er,
um den Lejer über den Urheber der Schrift aufzuklären, einen Weg, der nur mit
Hilfe jcharfjinniger Kombinationen zu finden ift? Wenn er in hohem Alter,
vielleicht als der einzige nod) Überlebende von den Swölfapojteln, der Chrijtenheit
diejes Evangelium als fein Tejtament hinterließ, jo ijt jchlechterdings fein Grund
zu erfennen, weshalb er nicht geradezu oder wenigitens deutlicher ſich als den
Teftator bezeichnete. Aber nicht nur verwundert wären wir: auch peinlich berührt
durch dieje verjtedte Art des Selbjtzeugnijjess. Wir fönnten den Gedanken nicht
abwehren, daß, wer jo verjtedt verfährt, Anlaß hatte, jo zu verfahren, — daß
diejer Derfajjer der nicht ijt, als der er gelten will. Indes wir braudhen unjern
Evangelijten nicht mit dem Schein eines jo fatalen Derhaltens zu belajten. An
all diejen Stellen unterjcheidet ji} der Derfajjer von dem Lieblingsjünger. Der
Sinn der mehrfachen ehrenvollen Hervorhebung diejes Namenlojen ijt, wie 19, 35,
daß ſich der Schriftiteller auf ihn als feinen Gewährsmann berufen will: unter
jeinen Schuß, in den Schatten feiner überragenden Perjönlichkeit ſtellt er jein Wert.
Er beruft ſich auf einen Augenzeugen — er jelbjt ijt fein Augenzeuge und will
Teiner fein. An feiner Stelle erhebt er diejen Anjprudh. Auch nicht 1,14. Bier
heißt es freilih: „und wir jchauten feine (göttlihe) Majeſtät, . . .“ Aber wie
die Erklärung zeigen wird, ijt ‚hier niht an ein Sehen mit förperlihem Auge,
jondern an ein Schauen mit geijtigem Auge zu denken, wie es jeder Glaubende
erleben fann.
Das Seugnis von Kap. 21, das wir als Nachtrag zu behandeln haben,
lautet freilich anders. Hier wird 21, 24 direft behauptet, daß der Lieblingsjünger
die Schrift verfaßt habe. Aber diefe Behauptung dürfen wir nicht auf Rehnung
des Evangelijten jegen; es ijt die Anficht der Männer, die das vielleiht zunädjit
nur einem bejhränften Kreije zugänglihhe Evangelium Kap, 1-20 der großen
Öffentlichkeit übergaben. Wir dürfen ihre Ausjage nicht überjehen, aber ſie aud
nicht über die des Derfajjers jtellen.
Nach ihr aber will er nicht der Sebedäus-Sohn Johannes, nicht der Lieb-
lingsjünger, nicht Augenzeuge fein. Aber jelbjt wenn er das Ießtere beanjprudte,
wenn wir 1, 14 jo verjtehen müßten, der tatjächliche Inhalt und die ganze Art
des Evangeliums würden dagegen den jhärfiten Widerjprud; erheben. Wir brauchen
hier nur auf das zu verweijen, was wir über Inhalt, Charakter und Abſicht des
Evangeliums aus ihm jelbjt entnehmen mußten. Können wir annehmen, daß einer,
der die Dinge jelbjt miterlebte, in der Darjtellung ſich jo eng, teilweije jtlavijch
an die älteren Berichte anjchliegen fonnte, Berichte, die niht von Augenzeugen
herrühren? Annehmen, daß einer, der Jeju Stimme gehört, feiner meijterhaften
Dolfsrede gelaujcht hatte, jo völlig diejer Redeweije hätte vergejjen, dem Meiſter
dieje Reden hätte in den Mund legen fönnen; daß einem Mann, der mit Jejus
gegejjen und getrunfen hatte, der im Innerſten von ihm ergriffen war, das Iebens-
wahre Bild der menjchlichen Perjönlichfeit — auch im hödjiten Alter — jo hätte
entihwinden und dem Bilde einer Gottheit hätte weichen können, der Schöpfung
eines wenn auch noch jo großen Glaubens und einer nod fo tiefjinnigen Theo-
logie? Wir müßten dann irre werden an der perjönlihen Kraft Jeſu. Iſt es
möglih, daß ein in Paläjtina aufgewachſener Jude aud im höchſten Alter eine
jo jhlehthin unlebendige Dorjtellung von jeinem Dolfe haben fonnte, wie unfer
Evangelijt? Der Sebedäus-Sohn war eins der Häupter der jerufalemijchen Ge-
meinde und ein Führer der judendrijtlihen Richtung, mit der Paulus ringen mußte;
er weihte jid} wie Petrus und Jakobus in einem entjcheidenden Momente der
Miffion unter den Juden (Gal. 2,1ff.): iſt es wahrjheinlich, daß er diejer feiner
Tätigfeit jo ganz untreu werden und die Juden als Kinder des Teufels anjehen
fonnte wie unjer Evangelijt? Dabei jehen wir von Einzelheiten ab, 3.B. daß der
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. Bd. 6)
34 TFohannes-Evangelium: Einleitung, Ur. 11.
Evangelijt meint, der jüdijche Hohepriejter wechjle jedes Jahr, wie das etwa bei
dem Öberpriejter der Provinz Ajien der Hall war (11, 49ff.) — jeder in Paläjtina
Aufgewachſene mußte wijjen, daß das hohepriejterlihe Amt ein Iebenslänglices.
war, — u.a. Das wären ja ebenfo viel Wunder, als es Sragen jind. An jie zu
glauben hätten wir nur dann ein Redt, wenn die Abfajjungszeit oder andere
Entjtehungs-Derhältnijje des Evangeliums uns dazu zwängen. Das ijt nicht der Hall.
Der Sebedäus-Sohn war längjt mit der Taufe Jeju getauft, er war tot, als das
Evangelium gejchrieben wurde. Und der Evangelijt hat wohl den Herrn gejehen,
aber nicht mit leiblihyem Auge, Augenzeuge im wörtlihen Sinn will er gar
nicht fein.
Die firhliche Überlieferung über Johannes den Apoftel in Klein-Ajien ijt
unhaltbar (j. die Einleitung in die Johannes-Schriften), das Evangelium jelbjt
(Kap. 1-20) beanſprucht nicht von ihm herzuftammen: wir haben aljo nicht das
geringjte Recht, es ihm zuzujchreiben. Wer verfaßte es — wann und wo? Daß
wir auf dieje Sragen nur wenig nnd das wenige nur vermutungsweije antworten
fönnen, ijt nur natürlich. Sicher vorhanden ijt das Evangelium etwa 140 n. Chr.
Nicht jehr lange vorher wird es enijtanden oder wenigjtens der größeren Öffent-
lichkeit übergeben fein: denn ein Werk wie diejes fonnte, wenn es einmal erſchienen
war, niht lange unbeadtet bleiben. Nicht vor 132 fönnte es verfaßt fein, wenn
wir 5,43 auf Bar Kochba beziehen müßten (ſ. d.). Dod ijt das unjiher. Wir
müſſen uns begnügen, die Seit 100-140 als Seit der Entjtehung anzunehmen.
Aus praftijhen Nötigungen ging die Schrift hervor. Es galt, das Chriſten—
tum in der eigentümlichen, von der herfömmlihen Anfchauung mannigfad) ab:
weichenden Gejtalt, wie es in dem Kreije des oder der Derfajjer lebendig war,
Jeſus Chrijtus, wie er ihn fchaute, darzujtellen, jowohl um der Chrijtenheit ſelbſt
willen, als auch; um ihrer Gegner und derer willen, die gewonnen werden follten.
Dor allem galt es, die Angriffe des feindlichen Judentums, das im Geſichtskreiſe
des Evangelijten eine große Bedeutung gehabt haben muß, abzuwehren und es jelbjt
3u befämpfen. Es war feineswegs nur Sreude an theoretijcher Auseinanderjegung
mit dem Judentum: es handelte jid) um etwas durchaus Reales, die Erijtenz, den
Erfolg und den Dorrang der rijtlihen Mijjion vor der jüdiſchen. Das kosmo—
politijhe Judentum der Diafpora entfaltete im erjten Jahrhundert und zu Beginn
des zweiten Jahrhunderts im römijchen Weltreihe eine lebhafte Werbe-Tätigfeit.
Unwillfürlidh ahnte es in der mächtig aufjtrebenden Mijjion der chriſtlichen Ge—
meinde die Todfeindin. Mit allen Mitteln befämpfte es die Rivalin, mit geijtigen
Waffen, Angriffen auf die Perjon des Stifters, die Anjchauungen und die Moral der
Gemeinde, aber auch mit politijchen, mit Denunziation bei den Behörden. Ein
Zeugnis aus diefem Kampf der hrijtlichen mit der jüdifchen Weltmijjion ijt unfer
Evangelium. — Dazu tam, daß in der Chriftenheit Chrijtusbilder umliefen, Dar—
itellungen der Wirkjamfeit Jeju, darunter auch unjere drei älteren Evangelien, die
dem Jdeal diejes Kreijes nicht entjprahen und den Gegnern, Juden und Heiden,
zu viel Angriffsflähen boten, ihren Spott herausforderten, ihnen jelbjt Material
lieferten. Sie mußten forrigiert, ja bis zum gewijjen Grade durdh ein zutreffenderes
Bild erjegt werden. Daß er an bejjer Überliefertem dabei änderte, Fam dem Der-
fajjer wohl faum zum Bewußtjein; fein Chrijtusbild, das für ihn lebenswahr
war, hielt er natürlich für das allein und gejchichtlidy richtige; er gab auch bis
zu einem gewijjen Grade nur wieder, was in weiten Kreijen der Chrijtengemeinde
von Jejus gedacht wurde.
Als Heimat des Evangeliums nennt die Überlieferung Klein=Ajien; ſ. Eins
leitung zu den Johannes-Schriften Ur. 3. Nun ijt dieje ja in ihrer vorliegenden
Geitalt unhaltbar. Aber auch von ihr abgejehen jpricht mandes für dieje Annahme.
Die Schrift gehört mit der Offenbarung und den jogen. Johannes-Briefen zujammen,
j. die Einleitung zu den Johannes-Schriften. Dieje Schriften aber find jicher in Klein-
Alien entitanden. Noch anderes verjtärft die Dermutung, daß zum mindejten die
heute vorliegende Gejtalt unjerer Schrift in dem Umfang Kap. 1-21 dort ihre
Heimat hut. In 21,24 redet eine Mehrheit von Männern; jie übergeben wie es
Johannes-Evangelium: Einleitung, fr. 11. 35
iheint das Bud der Öffentlichkeit, jie bürgen jedenfalls für jeine Suverläjjigkeit
und bezeugen, daß der in Kap. 1-20 mehrfach genannte Lieblingsjünger der Der-
fafjer ſei. Dieſer ungenannte Jünger it nah 21, 21-23 jehr alt geworden,
jo alt, daß unter den Brüdern die Rede entjtand, er werde nicht jterben vor
der Parujie des Herrn. Nun willen wir durch Irenäus und vor allem Papias
(j. Einleitung zu den Johannes-Schriften Mr. 5), daß es im Anfang des 2. Jahrh.
in Klein-Ajien (Ephejus) einen Kreis von Männern gab, die den Titel „Presby:
teroi“ führten; jie behaupteten, den „Herrenjünger“ Johannes gefannt zu haben,
der bis in die Tage Trajans gelebt habe, aljo jehr alt geworden jei. Sie
fannten das Johannes-Evangelium, erklärten unter Berufung auf diejen Johannes
als den authentifchen Ausleger Worte aus dem Evangelium und der Offenbarung:
fie machten offenbar Stimmung für diejes Evangeliun, in einem gewiljen Gegen
jaß zu den fynoptijhen. Faſt unausweichlich ijt der Schluß, daß der Kreis von
Männern, der Joh. 21 redet und für das Evangelium eintritt, zu jenen Presbnteroi
und ihrem Anhang gehört. Damit würde wenigjtens Joh. 21 mit ziemlicher Sicher—
heit nach Klein-Ajien verlegt jein. Und weiterhin wäre zu folgern, daß der
Lieblingsjünger, von dem Joh. 21 jpricht, der Herrenjchüler „Presbnteros“ Jo—
hannes (vgl. Papias) jein joll, der in Ephejus ein hohes Alter erreichte.
Damit ijt freilich noch nicht ohne weiteres über die Heimat des eigentlichen
Körpers der Schrift Kap. 1-20 entjchieden, der in Kap. 21 einen Nachtrag erhielt
und wohl aud von dem Derfafjjer von 21 überarbeitet wurde. Immerhin ijt es
doch wahrjcheinlich, daß er ebendort entjtanden iſt. Iſt es richtig, daß die Mehr—
heit von Männern 21,24 das Bud der Öffentlichkeit übergibt, jo müjjen wir
annehmen, daß es auch in dem Kreije oder der Schule, der jene angehörten, ent—
ftanden und zunächſt als unveröffentlichte Privatjhrift in Umlauf gewejen ift.
Nach Klein-Ajien könnten auch jonitige kleine Beobadtungen führen. 5. B.
die merkwürdige Tatſache, daß Andreas und Philippus ſich einer beſonderen Be—
vorzugung erfreuen (1, 40. 45ff.; 6,5ff.; 12, 20ff.; 14,8). Die würde ſich am beſten
dann erflären, wenn der vorausgejegte Lejerfreis an ihnen ein bejonderes Interejje
hatte. Die Überlieferung weijt nun aber beide Männer gerade in die klein-aſiatiſche
Kirche, die jie unter ihren Sternen verehrte. Dabei liegt freilich bei Philippus
die ſchon erwähnte Derwedhjlung mit dem „Evangelijten“ gleichen Namens vor:
jie würde ſich aljo jhon in unjerm Evangelium finden.“
7 Etwas weiter würden wir in diefen Sragen fommen, wenn es gelänge, das
Dunfel zu lichten, das über dem jogenannten Lieblingsjünger liegt. Welde
Bedeutung dieje eigenartige Erjheinung im allgemeinen für die Kapp. 1— 20 unjerer
Schrift hat — die des Bürgen, der Autorität —, ijt bereits fejtgejtellt. Aber wer
ijt jie, wo ijt jie zu fjuhen? Der namenloje Jünger, „den Jejus liebte“, erjcheint
in eigentümlicher Beleuhtung. An fajt allen Stellen tritt er neben Petrus auf,
und zwar in einer gewijjen Rivalität mit ihm, die immer (außer 21, 15ff.) zu
feinen Gunjten ausfällt. Diejer Jünger fommt vor Petrus zum Herrn (1, 35ff.).
13, 23ff. muß Petrus, um den von Jejus gemeinten Derräter zu erfahren, ji an
diefen Namenlojen wenden, der an des Meilters Brujt liegt. Nur durch dejjen
Dermittlung erhält er Sutritt zum Palajt des Hannas (18, 15ff.). Während Petrus
den Herrn verleugnet, harrt der Ungenannte allein von den Jüngern unter dem
Kreuze aus (19, 25ff.). Bei dem eigenartigen Wettlauf der beiden zum Grabe am
Oftermorgen (20, 2ff.) fommt der Lieblingsjünger zuerjt an; er ijts, der zuerjt
glaubt, ohne gejehen zu haben. So ſchlägt er den Petrus immer um eine fleine
Strede. Bei der Eigenart des Evangeliums ijt es ganz zweifellos, daß dieje Er-
zählungen einen tieferen Sinn haben jollen. Die urjprünglihen Lejer verjtanden
ihn gewiß ohne weiteres, wir nicht ebenjo. Aber den Sinn können wir als ſicher
annehmen, daß der Derfajjer den Gewährsmann jeines Evangeliums und damit
der von ihm vorgetragenen Anjchauungen als mindejtens gleichwertig oder viel-
mehr einige Grade höher als den Petrus, die allgemein anerfannte Apojtel-Auto-
rität, hinjtellen will. Daß nun die herfömmliche Anſchauung, einer der Sebedäus-
Söhne und zwar Johannes jei gemeint, ſich nicht begründen läßt, ift bereits ge—
3*
36 Johannes-Evangelium: Einleitung, Ur. 11.
zeigt. Ja, wir haben nicht einmal das Kecht, ihn auch nur unter den Swölfen zu
juhen. Auch 13, 1ff. beweijt nicht, daß der Lieblingsjünger zu diejer Sahl gehört
haben müſſe. Nach den Snnoptifern waren freilih nur die Swölf bei dem
legten Mahl zugegen (vgl. I, zu ME. 14,17ff.). Aber wir jind deshalb noch
feineswegs beredhtigt, das nun aud als Meinung unjeres Evangelijten anzu—
nehmen: der redet von „den Seinen“ (13,1) oder meijt einfach von „den Jüngern“
(13,5). Offenſichtlich behandelt er die fanonijd; gewordenen Swölfapojtel mit einer
gewiljen Geringjhägung. Nur an zwei Stellen 6, 67-71; 20,24 erwähnt er jie
flühtig. Sie haben für ihn feinerlei Bedeutung, vielleicht geht er bewußt darauf
aus, fie in den Hintergrund zu drängen. Der Kreis von „Jüngern“, von denen
er insgemein ſpricht, ijt offenbar größer gedaht als „die Swölf“, wie wir denn
auch anzunehmen haben, daß Jeju näherer Jüngerfreis in Wirklicheit nicht jo
ausihlieglich auf die Swölf bejhränft war (vgl. I, zu ME. 3, 13ff.). höchſt wahr-
iheinlich ift aljo mit dem „Lieblingsjünger“ ein Mann außerhalb des Kreijes der
Apojftel im engeren Sinne gemeint. —
Unter diejen Umjtänden drängt ſich die Srage auf, ob denn überhaupt eine
Geſtalt aus Fleiſch und Blut vor uns jteht oder nicht vielmehr eine vom Evan
gelijten gejhaffene Jdealfigur? Eine Figur, gejhaffen, um die von ihm vorge:
tragenen, von der gemeindrijtlihen Auffajjung vielfach abweichenden Anjchauungen
von vornherein mit einer Autorität zu deden, die größer und gewaltiger fein joll
als die des Petrus, der als Sührer der kanoniſchen Swölf das Chrijtentum in
jeiner herfömmlichen Gejtalt dedte. Petrus ijt eine anerfannte Größe, aber hier
ijt mehr: der Jünger, „den Jejus liebte“, der an des Mleijters Brujt lag. Das
würde gut zu dem etwas jhattenhaften Charakter der Perjon pafjen. — Im andern
Sal, wenn eine fonfrete Perſon gemeint ijt, haben wir anzunehmen, daß in dem
Kreife, in dem das Evangelium entjtand, ein Mann gelebt hatte oder lebte, der
Jeſus noch gefannt hatte und deshalb eine überragende Bedeutung in feiner Um—
gebung bejaß. In den Schatten diejer Perjon würde der Evangelijt jein Evan
gelium geftellt haben. Jeder wußte, wer gemeint war, auch ohne nähere Bezeid)-
nung. Dann würden wir auf diejen Mann zurüdzuführen haben, was jih an
guter Überlieferung etwa findet, auf ihn vielleicht aud; die mehrfach begegnenden
großen Themata und Leitgedanfen der Reden, die vom Evangelijten in oft er-
müdender Weije variiert werden. In diefem Salle würde es jich allerdings nahe-
legen, an den Herrenjünger Johannes, den Presbyteros, zu denfen, der in Ephefus
hochbetagt jtarb, die Autorität der Presbyteroi und ihrer Schüler, von der wir
bei Papias und JIrenäus hören (j. Einleitung zu den Johannes-Schyriften Nr. 4
und 5). Auf ihn als feinen Bürgen würde der Derfajjer von Kap. 1-20 ſich
berufen haben.
Das Nadtrag-Kapitel 21 jtellt dann eine weitere Entwidlungsitufe dar:
es macht den Lieblingsjünger direkt zum Derfafjer der Schrift. Dielleiht will
es aud; andeuten, daß der Ungenannte mit dem Sebedaiden Johannes identijc
jei; denn es erwähnt 21,2 ausdrüdlidy die Sebedäus-Söhne, die in Kap. 1-20
überhaupt nicht auftreten. Dann würde bereits hier die folgenſchwere Entwidlung
beginnen, die in der jpäteren firhlichen Tradition (j. Einleitung zu den Johannes-
Schriften Mr. 5) zur herrſchaft gefommen ijt, nämlich die Dereinerleiung oder
Derwedjlung des Presbnteros Johannes in Ajien mit dem Apojtel Johannes.
Doch ijt dieje Erklärung von 21,2 nur eine ſchwache Möglichkeit zu nennen. Man
fann die auffallende Erwähnung der beiden Sebedäus-Söhne 21, 2 auch daraus
erklären, daß in Kap. 21 ein ſynoptiſcher Erzählungsjtoff verarbeitet worden ift,
und Tann den Lieblingsjünger auch mit einem der „zwei andern“ Jünger 21,2
identifizieren (f. die Erklärung).
Jedenfalls beobachten wir aljo bei dem Evangelium Kap. 1-20 und Kap. 21
eine Entwidlung, von einer zunächſt mehr privaten zu einer veröffentlichten Schrift,
von dem Lieblingsjünger als bewährsmann zum Lieblingsjünger als Derfafjer. Damit
ſteht nun in interejjanter Übereinjtimmung die früher fejtgejtellte Tatjache, daß das Bud
nicht völlig einheitlich, nicht in einem Wurf von einer Hand gejchaffen zu fein jcheint.
Johannes 1,1—-18: Der Schlüſſel zum Heiligtum. 57
Unjer Evangelium ijt demnadh im erjten Drittel des 2. Jahrhunderts in
Klein-Ajien in dem Kreije entjtanden, in dem ein Herrenjünger namens Johannes
(nit der Apojtel) bis in hohes Alter gelebt hatte und auch nad) feinem Tode als
entjheidende Autorität galt. Der Name jeines Derfajjers bzw. derer, die an feiner
Entjtehung beteiligt waren, die tatjächlichen Beziehungen der Schrift zu jenem
(„Lieblings“:) Jünger jind uns verborgen. Wir dürfen vielleicht noch folgendes
mit Surüdhaltung vermuten. In dem fleinsajiatiihen Kreife, der durch die
Presbyteroi geleitet wurde, hatten ſich Überlieferungen über Jejus entwidelt, die
von den vulgären, ſynoptiſchen vielfach recht verjdieden waren, und religiöje und
theologiihe Anſchauungen gebildet, die von den gemeindriftlichen teilweije jtarf ab-
wichen. Als die Autorität, von der fie gededt wurden, galt der langlebige Herren-
jünger, den man gern gegen die firdyliche Autorität Petrus ausjpielte und dejjen Be-
deutung man geflijjentlid, jteigerte. Sie fanden ihren Niederſchlag in einer Evan-
gelienhrift, die, wie andere Schriften des Kreijes (j. Einleitung zu den Johannes»
Schriften Ar. 5), unter feiner Slagge ging, ihn als Bürgen in Anjprud; nahm. Der
Jünger hatte über Jejus berichtet. In jeiner Schule oder jeinem Anhänger-Kreije fol:
portierte man Jejus-Worte, fürzere unb längere Erzählungen und Erklärungen, die mit
Recht oder Unrecht auf ihn zurüdgeführt wurden. Sie wurden niedergejhrieben. Die
jo entitandenen, mehr oder weniger fertigen, abgeſchloſſenen Stüde hat dann ein Großer
und Geijtesgewaltiger zu einem Evangelium verarbeitet, das die in der Chriltenheit
verbreiteten (jnnoptijchen) Evangelien verdrängen jollte. Die Bürgihaft des (nicht
mehr lebenden) ungenannten, aber befannten Herrenjüngers als des Augenzeugen
wurde für die Schrift in Anjprud) genommen. Sunädjt war das Evangelium
nur eine Art Privatjchrift, die in diejen Kreijen umlief. In einem jpäteren legten
Entwidlungs-Stadium wurde es der weiteren Öffentlichkeit übergeben, dem Lieblings-
jünger als Derfafjer zugejchrieben (Kap. 21); verbunden war damit außerdem eine
gewijje Annäherung an die vulgäre kirchliche Anihauung (vgl. Heitmüller, Sur
Johannes-Tradition, Seitjchrift für die neuteſt. Wiſſenſchaft, 1914).
Indes, das find nur Möglichkeiten, vielleiht Wahrſcheinlichkeiten. Dieje
Sragen werden immer mehr oder weniger in Dunkel gehüllt bleiben — eine
Mahnung, id) in erjter Linie um das Wichtigſte, den Inhalt der Schrift, zu fümmern.
für ein genaueres Studium des Evangeliums find bejonders zu empfehlen: B. Weiß, Das
Joh.=Ev. in Meners Kommentar, 9. Aufl. 1902; 5. 3. Holgmann, Joh.Ev. im Hand-Commentar,
3. Aufl. 1908, bejorgt von W. Baver; Th.3ahn, Das Evang. des Joh., 3. u. 4. Aufl, 1912; W. Bauer
Johannes, in Liesmann’s handbuch zum Neuen Tejtament 1912. -
Der Schlüſſel zum Heiligtum Kap. 1,1- 18.
Wenn man von unjerm Evangelium den Eindrud des Seierlihen und Ge—
heimnisvollen zugleich gehabt hat, jo ift das nicht zum wenigjten auf Rechnung
des jogenannten Prologs D. 1-18 zu jegen. Wie die Einleitung zu einer Miniterien-
feier muten uns dieje Derje an. In erhabenen Säßen von gleihförmigem Klang,
zum Teil im Rhythmus der Pfalmen, bewegt ſich die Rede. Die Begriffe und
Doritellungen, die vor unjer Auge treten, haben etwas Schwebendes: ihr Inhalt
wird nicht genauer angegeben; indem jie ihren Reichtum und ihre Tiefe nur erjt
ahnen lajjen, jind jie mit dem Reiz des Geheimnisvollen umgeben. — Sum nad):
folgenden Evangelium verhält ſich der Prolog wie eine Ouvertüre. Es erklingen
Ihon hier die Haupt-Chemen, die dann im Evangelium näher ausgeführt werden.
Die Entwidelung des Dramas wird furz angedeutet, das Geſchick des Helden ahnt
man im voraus. Die Stimmung, die durch das Ganze hervorgerufen werden joll,
liegt bereits über diejer Einleitung. Die widhtigjten Begriffe. aus der Gedanken—
welt des Evangeliums treten auf. Die Eigentümlichfeiten der Sprache und der
Gedanften-Bewegung des Ganzen beobadıten wir ſchon an diefem erjten Stüd. —
Die Aufgabe des Prologs ijt, dem Lejer den Schlüffel zum Heiligtum des Evan-
geliums in die Hand zu geben, ihm den Standort anzuweifen, von dem aus nlein
die Perjon und die Geſchichte Jeju Chrijti verftanden werden fönnen. Diejer
58 Johannes 1,1—18: Der Logos.
Schlüſſel ijt der Grundgedanfe des Prologs, nämlih: daß in Jefus Chrijtus
der ewige göttliche Logos ſelbſt erjhienen ift.
Der £ogos. Luther überjegt den Begriff „das Wort“. Unwillkürlich jteigt
dabei vor unjerem Auge die Szene aus Goethes Sauft auf: Fauſt, nad) Offen-
barung hungernd, verjudt den Anfang unjeres Evangeliums zu überjegen. Seine
mannigfachen Anläufe, das Wort „Logos“ zu verdeutſchen, jind eine treffende Jllu-
jtration zu der Derlegenheit, in der jich der Ausleger noch heute ihm gegenüber
befindet. Das griehijche Wort fann bedeuten: Dernunft, Derjtand, Rechenſchaft,
Rede, Wort. Was heißt es hier? Jedenfalls ijt ficher, daß der Evangelijt hier
von „dem Logos“ als einer dem Lejer befannten Größe redet und das Wort fait
als Eigennamen gebraudht. So werden wir gut tun, es nicht zu verdeutſchen.
Aber weldhe Größe ijt denn mit ihm gemeint? In den Schriften des NM. T.’s wird,
von unjerem Prolog abgejehen, das Wort in diefem Sinne vielleiht noch 1. Joh. 1,1
und Offb. 19,15 verwendet, aber von da ijt fein Aufihluß zu gewinnen. Nun
linden wir eine als Logos bezeichnete, ganz bejtimmte Größe in der nichtchriſt—
lihen Umgebung unjers Evangeliums, nämlidy auf hellenijtiihem Gebiet, in der
jogenannten jüdijch-alerandrinijchen Religionsphilofophie, mit der nicht nur das
junge Chrijtentum überhaupt, jondern insbejondere auch unjer Evangelijt in naher
Berührung gejtanden hat (vgl. 0. Yir. Ab). Hier erfennen wir die Wurzeln der
Dorjtellung, die im Prolog unter dem Namen „Logos“ auftritt.
Am genauelten fennen wir die Logos=-Lehre Philos von Alerandria,
vgl. 0. Mr. 4b und die Einleitung zum Hebräerbrief. Sie jtand im Mittelpuntt
jeines religiös=philofophijchen Spitems. Ihre Aufgabe innerhalb diejes Syſtems
war, das Derhältnis von Gott und Welt zu erklären. Gott und Materie jtehen
in jchroffem Gegenja zu einander. Gott ijt abfolutes, reines, eigenjchaftslofes
Sein und reines Handeln (Aktivität) — die Materie das Nicht-feiende und die
Pafjivität. Jede Berührung mit der Materie ijt für Gott unmöglich, jie wäre
eine Befledung. Andererfeits aber ijt es für den Juden Philo ein jelbjtverjtänd-
liher Glaubensjag, daß Gott als Urſache alles Werdens die Welt (den Kosmos)
gebildet hat und regiert. Wie ijt das denfbar, wenn doch für ihn jede Berührung
mit der Materie und der Welt ausgeſchloſſen it? Die Löſung dieſes Rätjels findet
Philo in der Annahme von Mittelwejen, welde die Wirkſamkeit Gottes in der
Welt vermitteln, den jogenannten Logoi (Mehrheit von Logos). Dieje Logoi jind,
in platonijhem Sinne, die Urbilder, die Modelle der irdiichen Dinge, zugleich aber,
im Sinn der ſtoiſchen Philojophie, die wirkenden Urſachen und Kräfte, welche das
Chaos der Materie zum Kosmos gejtalten und diefen regieren. Die Sufammen-
fajjung und Wurzel diefer unendlich vielen Logoi ift nun der Logos, die göttliche
Dernunft und Kraft jchlehthin, die Summe der Urbilder und der Inbegriff der
göttlihen Kräfte. So ijt der Logos zunädjt das Organ der Weltbildung, aber
auch Prinzip der Erhaltung und der Offenbarung. Er vertritt Gott gegenüber den
Menſchen: jo heißt er der Bejandte Gottes, der Stellvertreter Gottes, der Dolmetjcher,
der Engel, der Erzengel, der Engel Ältejter. Er ijt ferner die „himmlijche Speije“,
„das Manna“, „die Speife der Seele“, der Strom und die Quelle, die die Seelen
ernährt; er ijt der „Hirte“, der „Steuermann“, die „Sonne“, die den Menſchen
erleuchtet. Andererjeits vertritt er die Menjchen gegenüber Gott: er iſt ihr Priejter,
ihr Hoherpriejter, der Sürbitte für fie einlegt, ihr Beijtand (Paraflet). Seinem
Wejen nad) heißt er „Bild Gottes“, „Schatten“, „Wohnſtätte“, „Glorie“ Gottes,
der „erjtgeborene Sohn“, ja „Bott“ oder „zweiter Gott“. In feinem Derhältnis
3u Gott erſcheint er bald als eine in Gott ruhende Größe, eine Eigenjchaft oder
Sunftion Gottes, nämlidy als feine Dernunft — bald als jelbjtändige Perjönlichkeit
(hypoſtaſe) neben Gott. Für dieje Größe könnte es gar feine treffendere Bezeich—
nung geben als „Logos". Logos bezeichnet nämlich fowohl die in Gott ruhende
(immanente) Dernunft, als aud) die ans Tagesliht, in Tätigkeit tretende Der-
nunft: das ijt aber das „Wort“.
Ihre Wurzeln hat dieje eigenartige Logos»Spefulation wie die ganze Reli-
gionsphilojophie Philos vor allem in der griechiſchen Philojophie und in der
Johannes 1,1—-18: Der Logos. 39
jüdiihen Religion und Theologie: dazu gejellen jih Einwirkungen heidnijcher
populär:religiöjer Dorjtellungen. Die platonijche Ideen-Cehre, vor allem die Lehre
der Stoa vom Logos als der Weltvernunft und dem Weltgeſetz — eine Weiter:
bildung der Lehre Heraflits von Ephejus (val. unten zu 1,1) — und von den Logoi
bildeten den Aufzug des Gewebes, den Einjchlag aber Elemente der jüdiſchen
Srömmigfeit und Theologie. Im Judentum war die Gottesvorfjtellung mehr und
mehr eine überweltlidhe geworden. Aus dem Dolfsgott Jahve, der inmitten
Israels wohnt, ericheint, redet, wurde im Lauf der Entwidlung der allmädtige
Schöpfer Himmels und der Erde, der hoch über aller Welt thront, zu heilig, um
fid mit der unheiligen Menjchheit zu berühren. Der Glaube mußte, um zu leben,
dieje Kluft zwiſchen Gott und den Menjchen ausfüllen. Für die mehr volfstümliche
Dorjtellung löſten diejfe Aufgabe die immer zahlreicdyer werdenden Engel, die Gott
in der Welt und die Menihen vor Gott vertraten. Daneben entwidelte eine
mehr philojophiich gerichtete Dentweije die Dorjtellung von Mittelwejen, die jene
Kluft überbrüdten. Eigenſchaſten und Sunftionen Gottes wurden zunädhjt mehr
dichteriih, dann philojophiid, als perjönliche Größen vorgejtellt und verjelbjtändigt.
So vor allem die „Weisheit“ Gottes, deren Schilderung vielfah an Joh. 1,1ff.
erinnert, vgl. Sprüche 8, 22ff.; Jeſus Sirach 1,1ff.; 24, 1ff.; Weish. Salom. 7-11;
jpäter dann (wohl erjt im 2. Jahrhundert nach Chr.) das „Wort“ Gottes; aud
der „Geilt“ Gottes gehört hierher (vgl. auch Kol. 1,16). — Dieje religiös be—
dingten und mehr fonfreten Dorjtellungen, die Philo jeiner väterlichen Religion
entnahm, gaben dem Logos:Begriff, wie ihn die griechijche Philojophie darbot, erjt
Sleijh und Blut. Außerdem werden aud Anjhauungen der damaligen heidniſchen
Religiojität eingewirft haben. In weiten Kreifen derjelben war die Dorjtellung
von Gejandten Gottes an die Menſchen, von Dermittlern zwijchen Gottheit und
Welt, vor allem von Mittlern der Offenbarung, jehr lebendig. Bejonders jei auf
die Umgebung hingewiejen, in der Philo jelbjt lebte, die neu-ägnptiiche Derbindung
der alt-ägnptilchen Religion vor allem mit Bejtandteilen der griehijhen Religion und
insbejondere der ftoiihen Philojophie. Hier war Thot, mit dem Götterboten der
Griehen, Hermes, gleichgejegt, der Offenbarungs-Mittler. In diejer Religiojität —
das iſt für den Lejer des Prologs bejonders beadytenswert — wurde jeit alters
dem göttlichen „Wort“ eine hervorragende Rolle zugewiejen. Das göttlihe Wort
hat jchöpferiihe Kraft und jteht fait perjönlich neben der Gottheit. Thot wird
wohl genannt „Offenbarung des Lichtgottes RE, jeiend von Anfang an, Thot;
welcher ruht auf der Wahrheit; was jeinem Herzen entjpringt, das wird jofort,
was er ausgejprodhen hat, bejteht in Ewigfeit.“ Auf dem Boden diejer neu-
ägnptiihen Mijchreligion entwidelte ji unter dem Einfluß der jtoijchen Philo-
jophie in Kreifen, von denen wir dur die jogenannten „hermetijhen“ Schriften
Kunde haben, eine Logos-Anjhauung, die weit mehr religiöjen Charakter hatte als
die philonifhe. Auch hier ijt der Logos Mittler der Schöpfung, aber vor allem
der Offenbarung und der Wiedergeburt.
So war man damals in weiten Kreijen einer Logos-Lehre jehr zugänglid.
Auch da wo Begriff und Spekulation jelbjt fehlten, waren die Grundlagen dafür
doch vorhanden und die Dorausjegung für das Derjtändnis derartiger Lehren ge—
aeben. Das gilt vor allem von den Kreijen des hellenijtiichen Judentums, denen
gerade unjer Evangelium nahe jteht. Daß der Derfajjer des Prologs philonijhe
Schriften gelefen habe, wird nicht behauptet und könnte jedenfalls nicht bewiejen
werden, jondern nur, daß feine Logos-Dorjtellung ihre nädjte Parallele und ihre
Anfnüpfung in einer Anjhauung hat, die in verihiedener Sorm in diejen Kreijen
lebendig war.
Der Evangelijt wußte jehr wohl, was er tat, wenn er an dieje Logos=-Dor:
ftellung anfnüpfte. Er fonnte nicht nur auf Derjtändnis, jondern aud auf In—
terejje hoffen, wenn er mit dem Logos begann. Es war ein hodbedeutjamer
Schritt, den er — vielleiht jchon Paulus (1. Kor. 8,6; Kol. 1,15f.) vor ihm —
tat, als er diefe halb abjtrafte, halb perjönliche Dorjtellung aufgriff und nun
den Gedanfen bildete: die geheimnisvolle Weltkraft, diejfer Bote und Dermittler
40 Johannes 1,1-5: Der Logos und Gott, Schöpfung, Menjcen.
Gottes, den Juden und Griehen ahnten und glaubten, über dejjen Wejen jie
grübelten, dem jie allerlei Namen beilegten, unter ihnen den umfajjendjten und
vielfeitigjten „Logos“ — diejer hat ſich nur uns Chrijten ganz klar und über-
zeugend erihlojjen, wir fennen ihn aus bejeligender Erfahrung: es ijt unjer
Herr Jejus Chrijtus.
1. Der £ogos und Gott, Schöpfung, Menjhen 1,1-5.
Im Anfang war der Logos,
Und der Logos war bei Gott,
Und Gott (von Art) war der Logos.
Der war im Anfang bei Gott.
Alles ward durch ihn,
Und ohne ihn ward nit Eins [das geworden if].
‘In ihm war Leben,
Und das Leben war das Licht der Menichen;
Und das Licht jheint in der Sinfternis,
Und — die Sinjternis hat es nicht ergriffen.
a) Der Logos und Gott, D. 1. Unvergleichlich eindrudsvoll ift der
Eingang des Evangeliums: ein Afford von drei Sägen, kurz und wuchtig, ſchlicht
und majeftätiih, durchſichtig und doch voll Rätjel. Als eine Quelle geheimnis-
voller Kräfte erjheinen diefe Worte dem jchlichten Lejer, und in den Kreijen des
Aberglaubens und der Magie, die dem Glauben ſich angliedern, ijt diejer Dreiflang
je und je als ftärfjtes Sauberwort verwertet. „Im Anfang war der Logos“.
„Im Anfang“: unwillfürlih dachten die Lefer an den Anfang des heiligen
Offenbarungs-Budes des A. T.’s, und ihre Seele mußte jich jpannen: welche Offen—
barung werden wir hören? Gebildetere unter den griechijchen Lejern mußten jid
erinnern an den Anfang eines vielgerühmten Buches, das auf dem Boden Klein-
Aliens entjtanden war, des Buches Heraflits des Dunklen; das begann aud mit
dem Hinweis, daß der Logos ewig war, daß alles nad} feinen Gejegen geihehe —
und die Menſchen doch fein Derjtändnis für ihn hätten —: welche philoſophiſchen
Erfenntnifje wird dies Buch bringen? Ehe die Berge und die Erde und die Welt
geihaffen worden, ehe der große Prozeß des Werdens begann, von dem wir
nachher hören, war der Logos. Er war: von ihm gilt nit, was von allem
unter der Sonne gilt — außer Gott, das Werden und Gewordenzjein. Er ijt
allem Gewordenen jchlehthin überlegen. Er ijt ewig: allem Wechſel, allem Un:
jiheren, allem Sufälligen enthoben. Aber nod mehr. Nur von einem nod
gilt, daß er von Anfang war, von Gott. Mit ihm lebte der Logos in Ge—
meinſchaft, wie wir nachher D. 18 hören, in engjter, innigjter Dertrautheit. Ge—
meinjhaft mit Gott fann natürlich nur von einem perjönlihen Wefen ausgejagt
werden. Alſo ijt diefer Logos nicht bloß als Kraft oder Eigenjchaft Gottes zu be—
traten, jondern durchaus als jelbjtändige, perjönliche Größe. — Su jchwindelnder
Höhe erhebt ſich der Hymnus auf den Logos in der dritten Seile: das höchſte,
was überhaupt von einem Weſen außer Gott felbjt ausgejagt werden fann, wird
ihm hier beigelegt: er war göttlichen Wejens (feineswegs „Bott“, ebenjowenig
„ein Gott“). — Ewigkeit, Gemeinſchaft mit Gott, göttlihe Art werden in drei-
facher Staffel vom Logos ausgejagt. Aber weshalb das am Anfang des Evans
geliums? Was hat diejer Logos mit Jejus Chriſtus zu tun? Wohl ahnt der
Lejer, daß diefe Größe irgendwie mit ihm in Derbindung gebradht werden wird.
Aber gerade dieſe Unbejtimmtheit erhöht den Eindrud des Seierlihen und Ge—
heimnisvollen.
b) Der Logos und die Shöpfung, D. 2 und 3. Als wolle er in dem
fühnen Slug ein wenig rajten, faßt der Evangelift zunächſt den Inhalt der kurzen
inhaltreihen Sägen D. 1 noch einmal zujammen und legt damit zugleich den
la
lc
3
4a
4b
Johannes 1,1-5: Der Logos und Gott, Schöpfung, Menichen. 41
felten Grund, auf dem jich das Solgende erhebt. Dann ift der Logos ganz natürlich
das Organ für die gejamte Schöpfung (vgl. Kol. 1,16ff.; Hebr. 1,2), wie wir es
vom Logos Philos hörten. Nichts, gar nichts, das nicht durch ihn geworden wäre:
Sabeleien und Träume jind es, wenn Heiden von Ijis oder Hermes, Gnoftifer von
Aonen und Archonten, Juden von Engeln und Erzengeln oder von der „Weisheit“
als Mittlern der Schöpfung reden. Mein, der Logos ijt der Mittler des Geſchehens,
der einzige. — Die letzten Worte von D. 3 „das geworden ift“ bieten eine fajt
unüberwindliche Schwierigkeit. Rein formal betrachtet jcheint es geboten, hinter
„nicht Eins“ einen Punkt zu fegen und die Worte „das geworden ift“ zum
Solgenden zu ziehen. Aber dieje von den älteren Kirchenvätern vielfach bevorzugte
Derbindung gibt ſachlich feinen erträglihen Sinn. Dermutli haben wir hier
Spuren einer Überarbeitung des Prologs.
c) Der Logos und die Menjhheit, D. 4 und 5. Don der Schöpfung ins=
gejamt wendet der Derfajjer eiligjt den Blid zu den Menjchen: auf fie fommt es
ihm vor allem an. „In ihm war Leben“. Ohne jede Derbindung mit dem
Dorhergehenden, in einer Schlichtheit, wie fie größer faum gedacht werden fann,
wirfen die wenigen Worte auf den Lejer wuchtig und madıtvoll. Wir haben un-
willfürlicd die Empfindung, als jei hier der Höhepunft des erjten Teils des Prologs.
Und in der Tat, hier erklingt das Motiv, Zu dem das Evangelium in weiten
Partien nur die Ausführung bildet: das Evangelium ift ein Hymnus auf das
„Leben“. — Dem Inhalt nad) jcheinbar ganz neu, ijt der Gedanke in Wirklichkeit
eine Sujammenfajjung und Krönung des bisher Gejagten. Gott von Art, Mittler
alles Werdens: jo it nur begreiflid, daß in ihm „Leben“ war. Wir dürfen hier
nicht fragen, ob natürliches oder geijtiges Leben: Leben ſchlechthin, das was Leben
heißt und den Namen verdient, ohne jede Bejchränfung, im umfajjendjten Sinn.
Und wir fragen aud nit, was „Leben“ ſei. Wer wollte das Leben zergliedern ?
Diejes allem Lebenden jo Selbjtverjtändlihe und Klare und doch völlig Rätjel:
hafte — dies Beraujhende und Bezwingende, woran alles hängt, nad) dem alles
drängt, das alles Lebende mit Elammernden Organen umfaßt — der Seind und
Überwinder alles Toten, Vergänglichen, Kraftlojen, Sclehten? Wichtig ijt, daß
der Sujammenhang uns an das Leben als göttlihes — nur das verdient den
Namen „Leben“ —, genauer an jchaffende Kraft, an zeugende Lebensenergie
denfen lajjen will, wie jie 5,26. 21 als das Wejentlihe an Gottes Art erjceint.
Dieje recht eigentlich, göttliche Kraft hatte im Logos ihren Sig und ihre Sujammen-
fajjung (5, 26. 21; 11,25; 14,6). — Das im Logos zujammengefaßte Leben hatte
für die Menihen die Bedeutung des Lichtes, es war das Mittel der Erleuchtung,
Aufllärung, Belehrung über das Wejen der Dinge, über die Wirklichkeit, die in
Gott und jeiner Welt bejteht (vgl. zu D. 14 über „Wahrheit”). Das heißt: es war
Träger der Offenbarung. Offenbarung, Erleuchtung ift jomit im Grunde nichts
als Wirkung des Lebens jelbjt. Dieje offenbarende Tätigkeit übte der Logos in
der Dergangenheit („war“), d. h. in der vordrijtlichen Seit, unter „den Men:
ihen“, nit eiwa nur im Dolfe Israel. Nicht bloß in der Gejchichte des Bundes-
volfes gab es aljo Gottesoffenbarung und Wege zu Gott, jondern überall unter
den Menſchen (Röm. 1, 18ff.). Und wo es Offenbarung gibt, da jtammt fie vom
Logos, der vermöge feiner Gemeinjhaft mit Gott, als Dermittler zwijchen ihm
und der Welt, allein zur Offenbarung befähigt it. Die von feiner jüdijchen
Schranfe beengte Weite des Blides unferes Evangelijten und der weltumjpannende
Charafter jeines Evangeliums finden ſchon hier einen unaufdringliden, aber deut-
lihen Ausdrud. Befremdlicdy wirlt demgegenüber das auch im folgenden zu beob-
achtende, offenbar abjidhtlihe Schweigen über die vermeintliche Vorzugsitellung
des Judentums und der altteftamentlihen Offenbarung. Gegenüber dem Evan-
gelium, wie unjer Derfajjer es verjteht, verihwindet der alte Unterjchied zwiſchen
Judentum und Heidentum völlig. Die Anſprüche des „Dolfes Gottes“ werden
deutlich abgelehnt: um jo eifriger umwirbt der Derfajjer die Heiden. Der ganze
Gedanke D.4 ijt ja nichts als ein heller, lodender Ruf an die Hellenijten und die
hellenijtiih Empfindenden. Der Logos als Träger von „Leben“ und „Licht“! Dom
42 Johannes 1, 6—18: Die Menjchwerdung des Logos und ihre Bedeutung.
Leben, ewigen Leben träumte ſehnſüchtig der hellenijtiihe Sromme. Licht, Er-
fenntnis, „Gnojis“ war das Streben und der Stolz der Griehen. „Leben“ und
„erkennen“ waren für ihn ein eng verbundenes Diosfurenpaar. „Licht“ und
„Leben“ begegnen uns immer wieder in der religiöjfen Sprache helleniſtiſch-ſiynkre—
tiſtiſcher Kreije als Eigenihaft der Gottheit und als Siel der Sehnjuht und Hoff:
nung des Srommen. Mit voller Abjichtlichfeit Täßt der Derfafjer dieje beiden
Sterne jchon hier aufleuchten. „Ihr redet und träumt von Licht und, Leben: Tommt,
hier ift Leben und Licht“.
D.5 jchildert den Erfolg der vordrijtlihen Offenbarungs-Wirtjamfeit des
Logos. Gegenüber dem Licht ijt die Menſchenwelt Sinfternis, jo jehr iſt jie in ihrer
Art von ihm verſchieden. In diefer Sinjternis muß das Licht jheinen. Und dieje
Sinjternis — hat jie es nicht mit Begierde an fich gerijfen, mit Jubel und Sreude
in ſich hineingefjogen? Mit feinem ſchlichten, chronifartigen und deshalb er-
ihülternd wirfenden „und“ (= und dodh) fährt der Evangelijt fort: „und — die
Sinjternis hat es nicht ergriffen“, machte es ſich nicht zu eigen (vgl. D. 10. 11).
Da fabelt man wohl in manchen Kreijen davon, daß das Licht vom Himmel fam,
die Materie es überwältigte und fejjelte: nein, die Sinfternis hielt es ganz im
Gegenteilnicht feft. Das Unbegreifliche, hier ifts geſchehen. — Damit iſt die Stimmung
gegeben, die über dem ganzen Evangelium liegt, die immer wieder ihren Ausdrud
findet: die Stimmung tragijher Wehmut.
2. Die Menjchwerdung des Logos und ihre Bedeutung 1,6 - 18.
Ein Menjc trat auf,
Don Gott her gejandt,
Sein Name war Johannes:
"Der fam zum Zeugnis,
Seugen jollte er von dem Licht:
Alle follten glauben (lernen) durch ihn.
»Er war niht das Licht,
Sondern jollte (nur) zeugen von dem Licht.
"Das Licht, das wirkliche,
Das jeden Mlenjchen erleuchtet,
Kam gerade in die Welt.
In der Welt war es(r):
Die Welt war durd ihn geworden,
Und — die Welt erfannte ihn nicht.
"Er fam in fein Eigentum,
Und — die Eigenen nahmen ihn nidht auf.
"Die ihn aber aufnahmen, ihnen allen gab er Anrecht, Gottes Kinder zu werden:
Die da glauben an jeinen Namen,
"Die nicht von Blut oder Sleijcheswillen oder Manneswillen,
Sondern — von Gott erzeugt wurden.
“Und der Logos ward Sleijcd)
Und zeltete unter uns,
Und wir fchauten feine Majejtät,
Eine Majeſtät wie eines Einzigen vom Dater,
Doll Gnade und Wahrheit.
Johannes zeugt (ja) von ihm und ruft es laut:
Der war es, von dem ich jagte:
Der nady mir fommt,
Iſt mir zuvorgekommen;
Denn er war eher als ich.
10 11
Johannes 1,6-18: Die Menjchwerdung des Logos und ihre Bedeutung. 43
‘5a, aus feiner reihen Fülle haben wir alle geichöpft
Gnade um Önade.
"Denn das Gejeß ijt durch Moſe gegeben,
Die Gnade und Wahrheit kam durdy Jeſus Chrijtus.
"Niemand hat Gott je gejehen:
Der einzige Sohn, der an des Daters Brujt liegt,
Der hat Kunde gebradt.
Die offenbarende Tätigkeit des Logos war ohne eigentlichen Erfolg geblieben,
D.5: jo wurde er Menjh. Dieje Tatjahe und ihre Bedeutung werden D. 6-18
bejprochen, in zwei Redegängen: a. D.6—-13 und b. D.14—18, die einen eigent-
lichen Gedankenfortſchritt nicht zeigen, jondern parallel verlaufen. Der erjte Gang,
allgemeiner gehalten, jpricht jahlid von der Tatjahe und ihrer Wirkung; der
zweite redet im Tone des Befenntnijjes von den Segenswirfungen in den Gläu—
bigen.
a) D.6-13. Das Evangelium ijt das Evangelium der Gegenjäße. Davon
haben wir hier ein bezeichnendes Beijpiel. Der Übergang von D.5 zu 6 ijt jhroff.
Die erjten fünf Derje führten uns auf die Höhe des Nadydenfens über Gott, Welt
und Menihen; wir überjhauten in den legten Worten (D.5) eine ganze Periode
göttlihen Wirkens in der Menjchheit. Ohne jeden Übergang, ohne Dermittlung,
ohne Rüdjiht auf Stimmung und Derjtändnis des Lejers verjegt ihn der Derfajjer
jegt in eine ganz bejtimmte gejhichtlihe Lage. Die Stimmung der Wehmut jhien
ihn D.5 zu beherrjhen: hier ſchwingt er die jharfe Waffe des Kampfes. — Mit
aller nur wünſchenswerten Deutlichfeit wird hervorgehoben, daß diejer Johannes
Seuge jein jollte, von Gott gejandt, aljo mit göttliher Vollmacht ausgerüjtet, mit
dem beredtigten Anſpruch, Glauben ımd Gehör für fein Seugnis zu verlangen,
aber doh nur Seuge. Ausdrüdlich wird verjichert, daß er nicht das Licht ſelbſt
war: als ob die Lejer oder Leute, die in ihrem Gejichtsfreis lebten, das ange-
nommen hätten! Entweder in einem Kreije von eigentlichen Johannes-Jüngern
oder bei den Juden allgemein müſſen wir ſolche fajt meſſianiſche Schägung des
Johannes vermuten (j. Einleitung Mr. 35). In jedem Sall war dieje hohe Meinung
von der Stellung des Mannes wirklich oder vorgeblih ein Grund für die Ab-
Iehnung des Glaubens an Jejus. Sie muß im Gejichtsfreije des Evangelijten eine
nicht unbedeutende, ja gefährliche Rolle gejpielt haben, da er es für nötig hält,
in diefem Sujammenhange dagegen Sront zu madhen. Inmitten der feierlichen
großen Gedanken, die ihn hier bewegen und die er dem Lejer nahe bringen will,
überjieht er nicht die Bedürfnijje des Tages und verfolgt er jeine praftijchen Siele.
Die Hauptaufgabe, weldye die Derje 6-8 im Sujfammenhang haben, ijt, ein
ſchlechthin jicheres Seugnis für die Tatjahe zu erbringen, von der nun berichtet
wird, nämlih für das Kommen des Lichts in die Welt. Das „wirkliche“ Licht,
von dem D. 4 gejproden ijt, war damals, als der Seuge auftrat, gerade dabei,
in die Welt zu fommen, in ihr feine Wirkjamfeit zu beginnen. Das noch oft be-
gegnende Eigenihaftswort, das nur unvollfommen mit „wirklich“ wiedergegeben
wird, ijt für die Anjhauungswelt des Evangelijten bezeichnend; es bejagt, daß die
betreffende Sache oder Perjon ihren Namen verdient, ihre Idee vollkommen dar-
itellt und deshalb wirklid, wejenhaft iſt. Es verrät den helleniftiihen Einjchlag
in der Anſchauung des Evangelijten: nicht die Welt der jinnlihen Eriheinungen
iſt die Wirklichkeit, fondern die Welt der Ideen, von denen die Einzeldinge nur
Abſchattungen find (vgl. Einleitung Ur. 4). Dies Licht ijt „wirklich“, „wejenhaft“,
weil der Logos fein Träger ijt und es jomit der Welt der Wirklichkeit d. h. Gottes
(j. zu D. 14) angehört. In einfacher und unvergleihlih wirfungsvoller Weije
ihildern die furzen Seilen D. 10.11 die Aufnahme des Lichts in der Welt und die
erjhütternde Tragif des Lebens Jeju. Als das „Eigentum“ des Lichts erſcheint
die Menſchenwelt: an das jüdijche Volk iſt auch hier bezeichnender Weije nicht ge-
dacht (j. zu D.4f.). Das Licht gehört der Welt, nicht den Juden. — Über der
Ausführung D. 9-11 liegt etwas Geheimnisvolles. Daß der Evangelift hier die
44 Johannes 1,6-18: Die Menſchwerdung des Logos und ihre Bedeutung.
gejchichtliche Erjcheinung Jeju vor Augen hat, ijt gewiß. Aber er redet vorerſt
nur ganz unbejtimmt darüber. Dom „Licht“ redet er, das in die Welt fam, aber
er jagt nicht, wie, in wem, in welcher Weije. Dieje, wohl beabjichtigte, Unbejtimmt-
heit verleiht der Ausführung Reiz und Spannung. In der Doritellung des Evan:
gelijten und in feinem Ausdrud jchiebt ſich freilich der geſchichtliche Träger des
Lichts ſchon unwillfürlih an Stelle des Lichts: bereits D. 10 findet ji) „er“ jtatt
„es“. — Je dunkler das Bild von D. 9-11, um fo heller jtrahlt das Bild derer,
die das Licht und feinen Träger willig aufnehmen. Er gab ihnen „Anredt”,
„Dollmadt“ Gottes Kinder zu werden. „Anredyt“: dejjen bedarf es, denn es ijt
ein gefährlicher Traum, daß man ein natürliches Redt darauf habe; — „zu werden“,
denn nicht weniger gefährlid) ijt’s, 3u meinen, man ſei es von Haus aus. Wie fie
es wurden, jagt mittelbar die zweifache Bejchreibung diejer Bejeligten. Sie find
jubjeftiv charafterifiert durdy eine eigne Tat: jie glauben an den Inhalt und die
Kraft „jeines Namens“, d. h. Chrijtus — Mefjias, Sohn Gottes (20,31). Und
objektiv durch ein Erlebnis: jie wurden nicht auf natürliche Weije, jondern von
Gott (bejjer als Luthers „aus Bott‘) erzeugt und jind eben deshalb Gottes Kinder.
Ihr innerjtes Wejen, als Gottes Kinder, verdantt feine Entjtehung und feine Art
dem jchöpferiidhen Willen und Handeln Gottes. Das ijt die objektive Kehrfeite
zum „Glauben“. Wann es war, wie es gejchah, darüber hören wir hier nichts.
Darüber und über das in feiner Kühnheit auffallende, wenigjtens für den nad)-
geborenen Lejer faum verjtändliche Bild vgl. Kap. 3, 1ff.
b) D. 14-18. Wie war das nur möglich"? Dieje Stage, die ſich angejidhts
von V. 13 aufdrängt, wird beantwortet. „Und zwar“, „ja, der Logos ward
Sleiſch“. Es ijt, als jeße der Evangelift hier mit vollen Regijtern ein, nadydem
er bisher nur zurüdhaltend über das Wunderbare gejprohen. Wir fühlen, hier
- erfolgt die Enthüllung des Beheimnijjes, das er uns bisher nur ahnen ließ. „Der
Logos ward Sleiſch“ bedeutet zunächſt nichts anderes als: „der Logos ward Menſch“.
Der Begriff „Fleiſch“, der die irdiſche, finnliche Materie des Menſchen bezeichnet
und im israelitijh=jüdiihen Spracgebiet Bezeihnung des Menjhen nad) feiner
Unvollfommenheit und Schwäche war, ijt mit Abjicht gewählt, um die Paradorie
des Gedanfens zu verjtärfen. Dieje Paradorie müfjen wir möglichſt deutlicdy aus
dem Sat heraushören. Wir find viel zu fehr mit dem Gedanken vertraut und
deshalb faum fähig, feine Wucht für die damaligen Lejer zu empfinden, die noch
eine klare Dorjtellung von „Logos“ und „Sleiſch“ hatten. Logos und Sleiih —
wie Seuer und Wajjer, foviel haben fie mit einander gemeinfam! Dom Logos
hörten wir eben, er ſei ewig — das Sleijdy ijt der Inbegriff des Vergänglichen;
der Logos jteht in enger Gemeinjhaft mit Gott — nichts, das weiter von Gott
und jeinem Wejen entfernt wäre, als das Fleiſch; der Logos ift Gott von Art —
das Sleijch ift der äußerjte Gegenjag zu allem göttlichen Wejen. Und nun werden
lie beide in diefem Sag mit einander verfoppelt: der Logos wurde Fleiſch — in
wem, ahnt der Lejer, aber der Derfajjer hält noch mit dem Namen zurüd; auch
das erhöht den geheimnisvollen Reiz. Ein perjönlich gedachtes göttliches Wejen —
ein Menjcd geworden! Wie es möglich war, auf welche Weije es vor jid) ging,
all die hundert Sragen, die in dem Leſer aufjteigen, die in der Entwidlung der
firchlihen Chriſtus-Sehre eine lange ſchmerzensreiche Geſchichte gehabt haben, der
Derfajjer fümmert ſich hier nicht darum. Die Dorftellung einer Derwandlung in
Fleiſch oder die eines Scheinleibes, wie jie in der Gnoſis vielfad) vertreten war,
it allerdings durch den Ausdrud, wohl mit voller Abjicht, ausgefchloffen: im übrigen
läßt der Evangelijt dem Lejer Sreiheit. Genug, daß er fejtitellt: jene gejchichtliche
Erjcheinung war der ewige göttliche Logos und doch aud wirklich Menjh. Wie
einen gewaltigen Selsblod wirft er dem Lejer die„Tatjache in den Weg. Dem da—
maligen Leſer, zumal dem heidnijchen oder heidnifch gewejenen, war der Gedanke
aud) nicht jo völlig fremd: „Inkarnationen“ von Gottheiten waren dem Glauben
und den Sagen des Heidentums geläufig.
So „Ihlug“ der Logos „jein Selt auf“ — mit diefen Worten verbinden
jich für Derfafjer und Lejer eine ganze Reihe von Dorftellungen. Nicht allein die
12 15
14a
14b:
14c
Johannes 1,6—-18: Die Menjchwerdung des Logos und ihre Bedeutung. 45
des für furze Seit aufgeichlagenen Wanderzeltes; noch jtärfer flingt der Ton heraus,
daß hier die Gottheit vom hohen Himmel jich herabgelajjen habe, um unter den
Menjhen Wohnung zu nehmen; ferner jpielen herein der Gedanke der Stiftshütte
und die Dorjtellung des „Wohnens“ („schechinah“), wie die Rabbinen die jich
offenbarende „Herrlichkeit‘‘ Gottes nennen — das alles jhwingt hier mit. „Unter
uns", d.h. wie das Solgende zeigt, unter den Gläubigen; aus ihrem Empfinden
redet hier der Evangelijt. Und jo fonnten jie die bejeligende Erfahrung maden,
die in die Worte gefaßt ijt: „wir jhauten jeine (göttliche) Majejtät‘. Das
mit „Majeſtät“ wiedergegebene griehijche Wort (doxa) gehört zu denjenigen neu—
tejtamentlichen Begriffen, die jich einer treffenden Wiedergabe im Deutſchen ent:
ziehen. Auf einer langen Wanderung durch die israelitifche, jüdijche und helle-
niſtiſch-jüdiſche Srömmigfeit und Theologie hatte das hebräijche (kabod) und dann
das an die Stelle tretende griehijhe Wort (doxa) vielerlei Schattierungen in der
Bedeutung erlebt, eine Sülle von Beziehungen in jid) vereinigt und wedte nun
bei dem damaligen Lejer ohne weiteres eine ganze Reihe von Doritellungen, nad
dem Sujammenhang bald dieje, bald jene mehr in den Dordergrund rüdend, die
wir in einem deutſchen Worte nicht wohl wiedergeben fönnen. Im A.T. be:
zeihnet das Wort urjprünglih das madytvolle Offenbarungswalten Jahves in
Israel und zugleic) die Derjinnbildlichung desjelben, die feurige Lichtwolte (2. Moſe
24,15ff.; 33, 18ff.; 40, 34ff.; 3. Mofe 16,2; 4.Mloje 14, 22). Im TUT. ijt doxa
allgemein gejagt das unterjcheidende Merkmal der göttlichen Welt im Unterjchied
von der irdilhen; genauer: die eigentümliche Dafeins- und Erſcheinungsform Gottes
und jeiner Welt (auch der erhöhte Chrijtus, ferner die Engel haben doxa, die
Gläubigen werden fie haben, j. 3. B. 2.Kor. 3,18; 4,6; Luf. 2,9; Offb.18,1;
1.Kor. 15, 40), der Inbegriff der Kräfte und Eigenjhaften Gottes, konkret vorgeitellt
als himmlijcher, überirdijcher Lichtglanz. Am beiten überjegen wir wohl: „(gött-
lihe) Majejtät": das Eigenihaftswort „göttlich“ (oder „himmliſch“) ijt immer in
dem jo gebraudten Wort enthalten. — Die Einzigartigkeit und Ungewöhnlichkeit
der in dem Menjch gewordenen Logos gejhauten Majejtät wird durd) den Der-
gleih „wie eines einzigen (Sohnes) vom Vater“ noch bejonders hervor-
gehoben. Ein einziger Sohn ijt naturgemäß der unbejchränfte Erbe und Träger
des Wejens und der Güter des Daters. Der Ausdrud „einziger Sohn‘ (mono-
genes) ijt hier wohl ſchon abjichtlich gewählt im Hinblid auf den gleichlautenden
Würde-Titel des fleijchgewordenen Logos, der in D. 18 auftritt.
Den Sinn der Worte „und wir jchauten feine (göttliche) Majejtät haben
wir nun verftanden: aber eine Ahnung von ihrem Swed und ihrem Eindrud auf
die Lejer haben wir erjt dann, wenn wir ihren Stimmungsgehalt mit empfinden
und aus ihnen den Ton jubelnder Freude heraushören. Die Worte waren für
die Lejer Evangelium, Heilsbotihaft, bei der fie aufhorchen mußten. „Selig jind,
die reines Herzens jind, denn jie werden Gott jhauen‘, verheißt Jejus. Der
grüblerijhe Gottjucher des jüdiſchen 4. Ejra-Buches zählt zu den höchſten Sreuden
der Seligteit: „zuerſt ſchauen fie mit lautem Srohloden die Herrlichkeit defjen, der
fie zu jih nimmt"; „denn jie eilen herzu, das Antlig dejjen zu jchauen, dem jie
im Leben gedient“ (7, 91.98). Sür den frommen Denker Philo ijt das höchſte Siel
der Sehnjucht, der „Kranz, das Schauen Gottes. „Etwas gar eigenes hat das
Schauen (des Bildes Gottes): die es erreichen zu jchauen, die hält es fejt und zieht
es an, wie der Magnetjtein — jo jagt man — das Eiſen“ verkündet ein helle=
nijtijher Srommer. „Gott ſchauen“ — das war damals der Traum und die Sehn-
juht der Srommen vieler Kreije, wenn man ſich aud) jehr Derjchiedenes darunter
vorjtellte. Heiß und inbrünftig ſuchte man dahin zu gelangen, durch Miyiterien
und Weihen, durch Askeſe, Ekſtaſe und Spekulation. Begierig griff man nad allen
Mütteln und Wegen, es zu erreichen. Nur wenn wir diejes Sehnen nad) dem
Schauen der Gottheit uns vergegenwärtigen, wenn wir es, wenigjtens annähernd,
mit empfinden, fönnen wir etwas von der Bedeutung und Wirkung diejfer Worte
ahnen. Hier gibt es, jo jagen jie, was man in den Miyjterien verheißt, in Wirf-
Iichkeit: Schauen göttliher Majejtät. Diejes Schauen ijt nicht Hoffnung, Derheißung,
46 Johannes 1,6—-18: Die Menſchwerdung des Logos und ihre Bedeutung.
jondern erlebte Tatjahe. Gejhaut hat man hier an einer gejhichtlichen Perjön-
lichkeit, nicht in Dijionen oder Efjtajen, in Myſterien oder Weihen oder wunder:
lihen Himmelsreijen, von denen man jo viel fabelte. Gemeint ijt ein Schauen
mit dem Auge des Geijtes, verbunden mit innerer Aneignung des Geſchauten. Die
„(göttliche) Majeſtät“ ift Förperlihem Auge ja überhaupt nicht ſichtbar; mit dem
„wir meint der Evangelijt nicht etwa nur die Apojtel, von denen gar nicht die
Rede ijt, jondern die „wir alle“, von denen D. 16 ſpricht, d.h. alle Gläubigen.
Das Evangelium wird zeigen, woran jie die göttlihe Majejtät des Logos er-
Ihauten: an der Allmadt in den Wundern (2,11), an dem übernatürlichen Wijjen,
an der Fförperlichen Unantaftbarfeit, an den geiltigen Wirkungen feiner Predigt,
aber aud; an dem freiwilligen Leiden und Sterben und dem Auferjtehen. Dem
Lejer der pauliniihen Briefe und der ſynoptiſchen Evangelien fällt dabei ein be-
merfenswerter Unterſchied auf. Paulus fennt aud) eine göttliche Herrlichkeit Jeju,
aber an dem erhöhten Herrn (2.Kor. 3,18; 4,6), dem irdiſchen Jejus jchreibt
er jie nicht 3u; und die Synoptifer wijjen davon zu berichten, daß nur die nächſten
Dertrauten, und zwar nur ein einziges Mal, vor der Auferjtehung, nämlid auf
dem Berge der Derflärung, die göttliche Majeftät des Mejjias flüchtig jchauen
durften, ME. 9,2ff.; Mtth. 17,1ff.; CE. 9, 28ff. Dagegen die johanneijhen Gläu-
bigen fehen in dem auf Erden wandelnden Sohn Gottes die göttlicdye Glorie jtändig
leuchten.
„Doll (göttliher) Gnade und Wahrheit." Es ijt, als fönne der Der-
fajjer ji) nicht genug tun, die Bedeutung der Sleijchwerdung in helles Licht zu
ftellen. Dem an ſich jhon inhaltsreihen Sag fügt er ohne jtraffe grammatijche
Beziehung noch dieje vier Worte an, deren Inhalt und Wucht ihren engen Rahmen
fajt jprengen und ſich dem Ganzen wie lajtende Gewichte anhängen. Sie erfannten
den Sleijhgewordenen als überfliegend von „Gnade und (damit) Wahrheit".
Gnade, natürlih göttlidye Gnade: in dem Worte faſſen ſich alle bejeligenden
Erfahrungen der jungen Chrijtengemeinde zujammen, Dergebung, Leben, Seligfeit;
wir hören in ihm die wundervollen Töne des paulinijchen Evangeliums von Gottes
Erbarmen und Güte rauſchen. Träger diejer göttlichen Gnade war der Logos und
damit der „Wahrheit. Das Wort Wahrheit bezeichnet im Evangelium nicht die
jubjeftive Wahrhaftigkeit, ſondern objettiv die Wirklichkeit, die Realität in ur—
bildlihem Sinn (vgl. das zu D. 9 über „wirklich Gejagte) und zugleich ihre Er—
fenntnis. Nun ijt für unfer Evangelium nur Gott und was zu ihm gehört das
wahrhaft, wirflid) Seiende. Das Wort „Wahrheit‘' bezeichnet aljo in erjter Linie
inhaltlich die göttliche Wirklichkeit und ihre Kenntnis, ijt dann oft einfady: wahre
Gotteserfenntnis (vgl. 8, 47 und 18, 37). — Der fleiſchgewordene Logos war aljo, das.
will der Derfafjer jagen, erfüllt von göttlicher Wirklichkeit, Wejenhaftigfeit. Natür—
lih: der Logos war ja Gott von Art (D.1). Durd die enge Derbindung von
„Gnade und „Wahrheit“ aber fommt der feine Gedanke oder vielmehr die tiefe
Erfahrung zum Ausdrud, daß die göttlihhe Gnade und Güte für den Gläubigen
die göttlihe Wirklichkeit und Wejenhaftigkeit it: Gottes wahres Wejen zeigt jich
in Jejus Chrijtus als erbarmende, fündenvergebende Gnade. Damit erhält aud
die göttlihe Majejtät, die in ihm ſichtbar geworden ijt, eine wertvolle Näher—
bejtimmung: zu ihrem Inhalt gehört vor allem die Gnade. Mit dem Begriffspaar
nimmt der Derfajjer in gewijjer Weije das Paar „Leben und „Licht, nun aber
in mehr religiöjem Gewande, wieder auf. Die göttlihe Gnade ijt die Voraus—
jegung für das Leben, fofern es Bejig des Menjdyen werden Tann; und das „Licht‘
führt zur „Wahrheit“. — „Doll Gnade und Wahrheit": es ijt ein Wort von
unvergänglicher Prägung. Wenn wir nur dies eine Wort von dem Evangelijten
hätten, wir müßten ihn zu den Großen in der Reihe der von Jeſus Bezwungenen
zählen. Wir erfennen daran, daß er den Herrn gejehen hat, mit geijtigem Auge
— das iſt mehr als mit ſinnlichem Gejiht — und mit jeherijhem Blid. Kürzer
und treffender fönnen das Evanaelium und Jeju Bedeutung nicht bejchrieben
werden. Die Gnade, Sünden vergebende, „Leben“ jchaffende Gnade Gottes als
Inbegriff göttlicher Wirklichkeit und göttlihen Wefens: das Evangelium. Und
14d
Johannes 1,6-18: Die Menjhwerdung des Logos und ihre Bedeutung. 47
diefe Wirklichkeit, das Wejen Gottes gejchaut, erlebt an und in Jejus, Bott gegen-
wärtig in Jejus: dies die Bedeutung der Perjon Jeju für uns. Noch warten aud
wir modernjten Gläubigen einer befjeren Prägung.
In furzer Summe ift D. 14 der Inhalt des Evangeliums zujammengefaßt,
15—17 feine grundlegende Tatjacdhe und ihre Bedeutung. Die Derje 15—17 bringen eine
15
16 17
18
Bejtätigung für beides. Für die Sleifhwerdung des Logos noch einmal das Seugnis
des gottgejandten Seugen. Laut und deutlich für jeden, der nur hören will, be—
zeugt Johannes, der von Juden wie Chrijten gleich anerfannte Prophet, daß er
mit feiner Derfündigung Jejus (der freilich immer noch nicht unmittelbar genannt
ift!) gemeint habe, und damit ijt zugleidy bezeugt, daß in, ihm der Logos Menſch
wurde. Denn — das war der Inhalt der Derfündigung des Johannes — wenn
der betreffende auch erjt nad) Johannes fommt, fo ijt er deshalb feineswegs von
ihm abhängig oder geringer: in Wirklichkeit ijt er jchon vor ihm aufgetreten und
in der Menjchheit tätig gewejen, als Mittler der Schöpfung und Offenbarung
(D. 3-5); er war eben präerijtent, jehon vor Johannes längjt da. Wir beachten
die begenwartsform: Johannes „zeugt. Dem Evangelijten ijt Johannes ein Seuge
und Bürge für feine Gegenwart und feine Lejer: fie jollen ihn hören und von
ihm ſich belehren laſſen. Daß der Täufer für feine Seitgenofjen wirkte, ijt ihm
‚nicht jo wichtig; nur was ſich aus der Gejhichte für die Gegenwart ergibt, fommt
für ihn in Betradt. Aus diefem Seugnis des Täufers aber erhellt nidjt nur die
gewijje Wirklichkeit der Sleijhwerdung des Logos in Jejus — das ijt allerdings
das Erjte und Wichtigſte —, jondern zugleidy auch die Tatjache, daß der große
Seuge jelbjt mit deutlichen Worten die Überlegenheit des Kommenden und feine
eigene Unterordnung unter ihn ausgejprohen hat. Wie in D. 8 wird den Der-
ehrern des großen Mannes dies laute („ruft‘‘), nachdrüdlihe Seugnis ans Herz
gelegt; jie dürfen ihren Meijter nicht, feinen eigenen Ausjagen entgegen, neben
oder gar über Jejus jtellen. — Sür die in D. 14a behauptete Menſchwerdung Tann
ſich der Evangelijt auf die ununterbrodyene Reihe bejeligender Gnaden-Erfahrungen
berufen, welhe die Gläubigen alle ohne Ausnahme aus „jeiner reichen Gülle‘
(griechiſch: Pleroma), nämlid an Gnade und Wahrheit, jchöpfen durften (am An—
fang von D. 16 ijt vielleicht jtatt „ja ein „und“ zu lejfen; die Derbindung mit
dem Dorhergehenden ijt dann durdjichtiger). Man redet jo gern, zumal bei den
Gnoftifern, von dem „Pleroma“, d. h. der Fülle göttlicher Kräfte und Wejenheiten.
Iſt es das, was man jucht? Hier, in dem menſchgewordenen Logos, ijt das wirf-
lihe „Pleroma‘, dejjen Inhalt Gnade und göttliche Wirklichkeit ijt (vgl. zu Kol.
1,19; 2,9). Die göttliche Gnade, die man hier erfahren fann, ift das Kennzeichen
der neuen Offenbarung und begründet ihre Erhabenheit über den alten Bund.
Moje gab das Gejeß, gewiß, aber es ijt eben Gejeg, fordernd und Fnechtend,
lajtend und tötend: in Jejus Chriſtus — hier erjt fällt der längjt erwartete Name!
— ift die vergebende, befreiende, Leben ſchaffende Gnade und damit die göttliche
Wirklichkeit in die Welt eingetreten.
Ja, die göttliche Wirklichkeit und ihre Erkenntnis, wahre Öotteserfenntnis.
Kein Menſch hat jemals Gott zu Gejicht befommen; immer wieder verjichert das
der Evangelijt (5, 37; 6,46; 3,13, vgl. 2.Moje 33, 20.23; 5.Mofe 4,12). Sabeln
und Märchen jind die mandherlei Erzählungen von Himmelfahrten einzelner Menjchen.
Sichere Kunde von Gott fonnte nie ein Menſch bringen. Mur einer fönnte es, der
Logos, ewig, in Gemeinjhaft mit Gott, Gott von Art (D. 1), der von jeher zwijchen
Gott und Welt vermittelt hat (D.3-5). Und nun erfolgt in wudhtigen Worten
die Krönung des Ganzen mit der Botihaft: Er hat Kunde gebradt. Aber
jegt, nahdem inzwijchen von der Menſchwerdung die Rede gewejen und der Name
D.17 genannt ijt, ſpricht der Evangelift nicyt mehr vom Logos, jondern in An-
lehnung an den chrijtlichefirhlichen Spradigebrauh vom Sohn, den er den „ein-
zigen” nennt (14c; 3,16.18; 1.50h.4,9; hebr. 11,17). Der „Kinder" hat Gott
viele D. 12, aber nur einen Sohn im eigentlichen Sinne, nur einen, der ihm völlig
wejensverwandt und gleich ijt, er ijt der einzige und einzigartige. Die Über-
lieferung des Tertes läßt nicht mit Sicherheit erfennen, ob „der einzige Sohn" oder
48 Johannes 1,6-18: Die Menjchwerdung des Logos und ihre Bedeutung.
„ein einziger, Gott von Art“ zu leſen iſt. Dieje legte Lesart hat in der Geſchichte
der Chrijtus-Cehre eine nicht geringe Rolle gejpielt; manches läßt ji für ihre
Urfjprünglicdhkeit anführen. Uns erſcheint die andere Lesart immerhin wahrjchein-
liher. — Er jteht mit dem Dater in engjter Derbindung und innigjter Dertraut-
heit (vgl. 5, 19ff.), das bejagt das „ruhen an des Daters Brujt“. — So fann
er wirklich „Kunde bringen“. Dies Wort hat einen fajt technijchen Sinn; wie in
den Miyjterienfulten der Myſtagoge den Einzuweihenden die „Geheimniſſe“ „er-
läuterte“, jo ijt Jejus der Künder göttliher Geheimnijje, der Prophet, der Offen-
barer des den Menjchen unzugänglidhen Wejens Gottes: auch hier, wie D. 14c
(1. die Ausführung über „ſchauen“), erkennen wir aljo eine nahe Berührung mit
der Anſchauungs- und Begriffswelt der Minjterien-Religionen. — Mit dem Ietten
Sage fehrt der Prolog zum Anfang zurüd. Er begann mit dem in ewiger Ge—
meinjhaft mit Gott lebenden Logos, er landet bei dem einzigen, an des Daters
Brujt liegenden Sohne.
So hat der Derfajjer mit diefem Prolog Anleitung gegeben, wie der
Lejer die Darjtellung des Erdenwandels Jeju verjtehen joll: als die Geſchichte
des fleilhgewordenen Logos, als die volllommene, unüberbietbare Offenbarung
Gottes, mit der ſich feine andere, aud nicht die des Propheten Johannes, mejjen
fann. Dom Logos hatte man viel geredet, aber niemand hatte den Gedanken ge-
habt oder die Hoffnung gehegt, daß diejer Logos jemals in einem bejtimmten
Menjhen auf Erden erſchienen fei oder erjcheinen werde. Bier wird dieje uner-
hörte Behauptung gewagt, hervorgegangen aus fühnem, begeijtertem Glauben. —
Nun fönnen wir aud) fragen, wie das Rätjelwort „Logos“ am bejten zu überjegen
jei, wenn man überhaupt eine Überjegung verjuchen will. Die Aufgabe Jeju ijt
„Kunde geben“, „Licht verbreiten“, Beheimnijje fünden, offenbaren: am nädjten
traf Luther den Sinn des chrijtianijierten Logos, als er überfjegte: „das Wort”.
Aber dies „Wort“ ijt feineswegs nur in den Reden Jeſu enthalten, nein, er jelbit,
die Perjönlichkeit, ihr Dajein, Wirken, Leiden — das alles ijt „das Wort“.
Die Logos-Dorjtellung iſt im Strom der Seit verjunten; die im Prolog vor—
getragene Lehre von Chriſtus nicht minder — unvermeidlih. Aber was der Evan-
gelijt religiös empfand und jagen wollte, das fönnen wir nahempfinden: daß
nämlich in feinem Menſchen der Geſchichte Bott jo deutlich und überzeugend ge-
iprohen hat wie in Jejus. Und wir follen lernen von der Kühnheit und Kraft
jeines Glaubens, der es wagte, Jejus in den beherrjchenden Mittelpunkt des Denfens
über Gott und die Rätfjel des Geſchehens in Natur und Geſchichte zu jtellen.
Die obige Erklärung gibt Sinn und Gedanfengang des Prologs wieder, jo
wie er jegt vorliegt. Wem ſich aus andern Gründen die Überzeugung aufge-
drängt hat, daß unſer Evangelium literariſch nicht völlig einheitlich ift (j. Ein-
leitung Nr. 10), wird vielleiht jhon in D. 1-18 Spuren davon entdeden: D.6—-8
und D. 15 jcheinen aus dem Rahmen des Ganzen herauszufallen, die Derbindung
zwiihen D.3u.4 iſt jhwierig, u. a. Aber die Eindrüde laſſen ſich jedenfalls nicht
zur Gewißheit erheben.
Der Eingang zum Beiligtum Kap. 1, 19-51:
1. Das 3eugnis des gottgejandten Zeugen und feiner Jünger.
Nachdem wir im Prolog den Sclüfjel zum Heiligtum erhalten haben, be—
treten wir in 1,19-51 die Dorhalle. „Anfang des Evangeliums von Jeſus
Chriftus", jo begann Marfus und berichtete von Johannes dem Täufer. Davon
haben wir hier einen Nachklang. Es konnte für den vierten Evangelijten ja aud)
feinen befjern Eingang geben als das Seugnis des Johannes. Don Gott gejandt
(1,6), der Größefte unter den vom Weibe Geborenen (Mith. 11, 11), die Blüte des
echten Israel, jo jteht er wie ein Türhüter am Eingang des Heiligtums und weilt '
jein Dolf, die ganze Welt, hinein in das Innere. Er bezeugt, daß in Jejus der
längjt Erwartete da ijt. Kein glaubwürdigeres Seugnis, befonders für die Juden
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Johannes 1,19— 28: Das Zeugnis des Johannes über jicd) jelbit. 49
(5, 35ff.), kann es vorerst geben, wenn auch Jefus felbjt uns noch bejfere Beweife
für fi) geben wird. Und zu diefem Seugnis des gottgejandten Zeugen
(1,19 —34) gejellt jich dann lautredend das Tatzeugnis feiner Jünger
(1,35 —51), die als echte hoffende Israeliten durch ihren Anſchluß an Jejus be-
zeugen, daß hier der „Sohn Gottes, der König von Israel“ (1,49) gefunden ijt.
a) Das 3eugnis des Johannes über ſich ſelbſt 1, 19-28. Und
das ijt das Seugnis des Johannes, damals als die Juden aus Jerujalem
Priejter und Leviten zu ihm jandten, ihn zu fragen: wer bift du? Und
er erklärte offen und verhehlte es nicht, er erklärte offen: Ich bin der
Mejfias nit. Und fie fragten ihn: Wie denn? Bijt du Elias? Und er
jagte: Ic) bin’s nit. Bijt du der Prophet? Und er antwortete: ein.
Da jagten fie zu ihm: Wer bilt du? Damit wir denen Antwort geben,
die uns gejhidt haben. Was fagjt du von dir jelbit? Er ſprach: Ic
bin „die Stimme des, der in der Wüſte ruft: Ebnet dem Herrn den Weg!“
— wie der Prophet Tejajas gejagt hat. Und es waren Pharijäer ge-
jandt: fie fragten ihn und jagten zu ihm: Warum taufjt du denn, wenn
du doch nicht der Mejlias biſt oder Elias oder der Prophet? Johannes
antwortete ihnen: Ih taufe — mit Wajjer; mitten unter euch jteht —
den ihr nicht fennt! — der nah mir kommt, für den ic nicht gut
genug bin, ihm den Schuhriemen zu löſen. — Das geſchah in Bethanien
jenjeits des Jordans, wo Johannes ſich aufhielt und taufte.
V.21 vgl. Mal. 3,1; 5. Mose 18,15. V.23 vgl. Jes. 40,3; Mk. 1,3.
V:!267.:vel#Mk11,'738; Mtth?3, 1.
Nah) den hohen Worten des Prologs fährt der Evangelijt jogleih in
ſchlichtem Erzählerton fort: „und das ijt das Seugnis des Johannes“. Dies Seugnis
wurde abgegeben, als die jüdijche Obrigkeit den Johannes zu einer Auskunft über jeine
Perjönlichfeit veranlaßte. Gleich hier begegnet uns eine wichtige Eigentümlichkeit in
der Darjtellungsweije des Derfajjers, nämlich eine gewijje Gleichgültigfeit gegenüber
dem gejhichtlih Wijjenswerten (j. Einl. Hr.1 u. 2b). Wer diejer Johannes war,
was er wollte, was und wie er predigte, daß er durch jeine gewaltige Bußpredigt
eine große, tiefgehende Bewegung in feinem Dolfe hervorrief — davon erzählt
unjer Evangelijt nichts. Dielleicht durfte er bei jeinen Lejern dieje Kenntnis voraus—
jegen auf Grund der Überlieferung in der Gemeinde und in den jnnoptiichen
Evangelien, vielleicht wollte er auch nichts darüber jagen (vgl. u. 3. 1,29— 34):
jedenfalls iſt ihm das alles hier jchlechthin gleihgültig. Wichtig ilt ihm nur, daß
diejer Mann Zeugnis für Jeſus abgelegt hat. Und weiter: wann „die Juden“
Botſchaft jhidten, was jie dazu veranlajjen fonnte, er jagt es den fragenden Lejern
nicht. Dielleicht wußten jie aus dem Luf.-Evangelium (vgl. CE. 3, 15. 16), daß im
Dolfe die Srage aufgetaucht war, ob Johannes etwa jelbjt der Mejjias jei. Aber
ob jie das wijjen oder niht — genug, daß die Obrigkeit die Boten jandte und
dem Johannes Gelegenheit zur Ausſprache über jih und Jejus gab. Das allein
ijt wichtig; und dabei ijt weiter wichtig, daß es eine hochoffizielle Botihaft war
und damit das „Seugnis“ des Täufers den Charakter und die Wucht eines vor
dem zujtändigen Gerichtshof abgelegten, feierlichen Seugnijjes hat. Denn mit den
„Juden“ ijt hier die Behörde des jüdilchen Dolfes gemeint; nad) einem eigentüm-
lihen Sprachgebrauch des Derfajjers (j. Einl. Nr. 2) ijt der Hohe Rat gewiljermaßen
die Derförperung des ganzen Dolfes; was er tut, tun die „Juden“ (vgl. 2, 18. 20
u. ö6.). Und dieje Obrigkeit des auserwählten Dolfes ſchickte als Boten „Priejter
und Leviten“, die beiden Klajjen des von Gott bejitellten Priefterjtandes. Und
nicht genug damit, aus dem — im Sujammenhang auffallenden — D. 24 erfahren
wir, daß die Boten zu den Pharijäern gehörten, alfo zu der Gruppe der Muſter—
Stommen, die den größten Einfluß im Judentum hatten. Daß die hier vorliegende
Dorjtellung vom Derhältnis der Pharijäer zu den Priejtern und Leviten gejhichtlich
unklar iſt, dazu vgl. die Erklärung zu 7, 32. — Sunädjt jpricht Johannes über
jeine Perſon D. 20-23, jodann über fein Taufen D. 24— 27.
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. Bd. 4
50 Johannes 1,19— 28: Das Seugnis des Johannes über jich ſelbſt.
Don jeiner Perjon wehrt Johannes jede jelbjtändige Bedeutung ab. Er 20-23
beeilt ji, mit aller Entihiedenheit zu verjichern, daß er der Mejjias nicht jei. 20
Das bisher Erzählte und die Frage der Boten: wer bijt du? Iajjen dieje negative
Derjicherung von D.20 doc nicht eigentlicy erwarten. Noch eigentümlicher aber
berührt die dreimalige feierliche Betonung, daß der Täufer „offen erklärt“ und „nicht
verhehlt“ habe. War das in diejem Augenblid notwendig? Das alles erklärt jich
nur, wenn der Evangelijt jich damit gegen verkehrte Anjhauungen über die Perjon
des Johannes, aljo gegen eine Überjhägung wendet, wie im Prolog (j. zu D.6-8
und 15). Wie töricht, diefem Manne eine mejjianijhe Stellung zuzuweijen, wenn
er jelbjt jo offen und nachdrücklich ſie von ſich abgewiejen hat! Johannes jelbjt 21 22
war jo bejceiden, daß er nicht einmal einer der Dorläufer jein wollte, die jüdiſcher
Glaube unmittelbar vor dem Mefjias erwartete. Nicht Elias, — und doch gab
jogar die hrijtliche Gemeinde ihm diejen Ehrennamen, ja vielleicht hatte Jeſus jelbjt
ihn als Elias bezeichnet (ME.9. 12.13; Mith. 17, 11ff.; 11,14 vgl. I, zu ME. 9, 11ff.
und Mtth.11,10ff.) — aber haben die Juden, insbejondere dieje Boten, in Johannes
den Dorläufer vermuten fönnen? Nicht der erwartete „Drophet“, dem Moſes ver-
gleichbar, von dem 5. Moſe 18, 15 weisjagte (vgl. 7, 40.41, anders 6, 14; Apg. 3, 22;
7,37). Nichts will er fein, nichts als die — gleichjam unperjönlie und namenloje 23
— „Stimme des Rufers in der Wüſte“ (Jeſ. 40, 5). Auf feine Perjon fommt gar
nichts an, nichts auf die Namen und Titel, die man ihm etwa geben will: es fommt
nur an auf das, was er zu jagen und zu tun hat. Und das ijt nichts weiter, als
das Kommen des Herrn anzufündigen und ihm den Weg zu ebnen.
Eins bleibt dann freilidy) noch zu erklären, eine Tatjache, auf die man immer 24-28
wieder hinweijen fonnte als den Beweis irgend eines mejjianiihen Charakters des
Johannes, nämlich das Taufen. Denn das war ja doch ein Kennzeichen meſſi—
anijcher Seit und Tätigkeit. Aber auch dies ijt ein Irrtum; denn des Johannes
Taufe war eine Taufe nur mit Wajjer: und vor dem Auge des Lejers jteigt der
andere auf, der mit Geijt taufen joll (1,55; ME.1,8). Seiner Taufe fehlt ja das,
was die wahre (hriftliche) Taufe ausmacht, die Mitteilung des Geijtes (3, 5ff.).
Sie hat aljo nur vorbereitende, nebenjächliche Bedeutung. Das ijt ganz Har. Schon
— er felbjt hat’s gejagt D.26 — ijt der Bringer der wahren Taufe gegenwärtig,
den man und den er jelbjt eigentümlicyer Weije und mit bewußter Paradorie als
den „nad; ihm Kommenden“ bezeichnete (ME.1, 7). Inmitten der Juden lebt er
ihon, aus ihrer Mitte ijt er hervorgegangen — aber jie fennen ihn nicht: das
traurige Lied, das wir durch das ganze Evangelium hören werden. Welchen Ein-
drud dieje runde und klare Antwort auf die Boten oder auf ihre Auftraggeber
gemacht hat, hören wir nit. Die Boten werden überhaupt nicht mehr erwähnt:
dem Derfafjer ijt nur wichtig, daß feine Lejer dieje klare Antwort hören und
beherzigen. — Das Bethanien jenjeits des Jordans, aljo in Peräa, ijt uns jonjt
nit befannt (troßdem ijt wohl nidyt „Bethabara“ zu Iejen, wie Origenes auf
Grund eigener Studien verlangte).
b) Das 3eugnis des Johannes über Jejus 1, 29 — 34 vgl. ME.
1,9- 11; Mtth. 3,13 — 17; LE. 3, 21f. Tags darauf fieht er Jejus auf 29
jih zufommen und fagt: Siehe, das Lamm Gottes, das der Welt Sünde
hinwegnimmt! Der ift es, von dem id) fagte: nad) mir fommt ein Mann, 30
der mir zuvorgefommen ift; denn er war eher als ih. Und ich fannte 31
ihn nicht, aber damit er Israel befannt würde, deswegen bin ich ge
fommen — id mit meiner Wafjer-Taufe. Und Johannes legte jein 32
3eugnis ab: Ic) habe gejhaut, wie der Geijt als eine Taube vom Himmel
herabfam und auf ihm ruhte. Und ich fannte ihn nicht, aber der mid) 33
gejandt hat, mit Wafjer zu taufen, der hatte zu mir gejagt: „Auf wen du
den Geiſt herabfommen und auf ihm ruhen fiehjt, der ift’s, der mit heiligem
Geijt tauft“. Nun habe ich es gejehen und habe es bezeugt, daß diejer 34
der Sohn Gottes ift.
Johannes 1,29— 34: Das deugnis des Johannes über Jeſus. 51
Mit demjelben Nahdrud, mit dem Johannes jede mejjianiihe Würde von
ji ablehnt, bezeichnet er nun Jejus als den erwarteten Mejjias und umjcreibt
29 mit wenigen Säßen jein Wejen und jeine Aufgabe. Woher fam Jejus, war er
ihon länger in der Umgebung des Johannes, was wollte er von ihm, hatte er
ji von ihm taufen lajjen? Das alles ijt unendlich unwichtig und gleichgültig; den
Derfajjer mit ſolchen Fragen beläjtigen, heißt ihn nicht verjtehen. Genug, daß
Jejus in die Nähe des Täufers fommt und diejer ihn nun deutlich als den Mejjias
bezeichnen fann. Wer dieje Worte hörte, ob jeine Jünger oder das Dolf? Wenn
nur die Lejer des Evangeliums jie gründlich beahten! Don unübertroffener Prä-
gung und unvergeßlich ijt das Wort, in dem Johannes von der Aufgabe des
Mefjias jpricht. So iſt Jejus durch die Geſchichte der Chrijtenheit gegangen, im
£ied, in der Predigt, in der Lehre, in der Kunft, als „das Lamm Gottes“,
unjhuldig am Stamm des Kreuzes geſchlachtet. Die Lejer dachten bei dem Wort
an die Hymnen ihrer Derjammlungen: „würdig ijt das Lamm, das gejchlachtete,
zu nehmen Macht und Reichtum, Weisheit und Kraft, Ehre, Preis und Segen“
(Offb.5,12). Ja, jo fannten fie ihn, als den Leidenden und Gefreuzigten: aber
gerade durch jeine Wunden und feinen Tod war — jo erlebten jie es — ihre Sünde,
nein, die Sünde der Welt, hinweggenommen. An jenes geheimnisvolle Lied des
Propheten Jejajas mußten jie denken, der vom Gottesknecht geweisjagt hatte (Kap.
55), daß er geduldig wie ein Lamm in jeinem Leiden die Sünde jeines Dolfes
tragen und damit hinwegnehmen würde: hier war es erfüllt. Sie daten aud
wohl an das Pasha-Lamm, das vom Tod und Derderben errettet: das war eine
unvolllommene Weisjagung auf die vollfommene Erfüllung in Jejus Chrijtus, der
das wahre Pasha-Lamm ijt, wie unjer Evangelium es darjtellen wird (19, 36). —
30 Diejer Jejus und fein anderer ijt der, auf den, nocd ehe er auftrat, Johannes
31 hingewiejen hat: der Geheimnisvolle, viel Größere (D. 15). Ihn dem Dolfe Israel
befannt zu machen, ijt des Johannes Aufgabe bei jeiner Wajjertaufe — nichts
weiter. Nicht .als ob er ihn gefannt hätte. Nicht einmal das Derdienjt Tann er
beanjpruhen. Auch wäre jein Seugnis dann viel zu unjiher. Es ruht vielmehr
auf jichererem Boden, es geht auf ein Erfennungszeihen zurüd, das Gott jelbjt
32-34 mit ihm gleichjam verabredet hatte. Dies Erfennungszeichen iſt eingetreten. Wann
und bei weldyer Gelegenheit? Der Leſer ergänzt ohne weiteres aus jeiner Kenntnis
der evangelijchen Geſchichte: damals als Jejus ſich durch Johannes taufen ließ.
Und vielleicht joll der Lejer es ergänzen; der Evangelijt jelbjt aber jagt es nicht
ausdrüdlih: es ijt ja für ihn nicht wichtig. Und warum erwähnen, was unver-
jtändige Leute Teicht faljch auslegen und etwa als ein Seichen der Überlegenheit
des Täufers über Jejus ausnügen fonnten? Derartige falſche Dorjtellungen, wie
jie bei den Johannes-Derehrern umliefen, will er ja gerade zerjtören. — Nach dem
ältejten Bericht der ſynoptiſchen Überlieferung war das Herabfommen des Geijtes
ein inneres Erlebnis Jeju (vgl. zu ME. 1,10f.); nad) unſerem Evangelium voll3og
es ſich vor dem geijtigen Auge des Johannes. Dort bedeutet es die Ausrüftung
Jeju mit göttliher Kraft für feinen mejjianijhen Beruf: hier iſt es nur als ein
Erfennungszeihen für den Zeugen Johannes gewertet. Der hat es gejehen und
jeiner Aufgabe entjprechend das Seugnis abgelegt, daß Jejus der Sohn Gottes ilt,
der Sohn Gottes zunädjt. als der erwählte König von Israel, der Mejjias, aber
im Logos-Evangelium natürlich zugleich in dem höheren Sinne: Gott von Art
(1, 1); vgl. zu ME. 1, 9-11.
Das 3eugnis des Johannes, in der Dergangenheit abgelegt, reicht, das ijt
‚der Sinn des griehiihen Ausdruds D.34, bis in die Gegenwart hinein, vgl. D. 15.
Die Leſer jollen es hören, Gläubige wie Nihtgläubige. Es ijt ein ſchlechthin ein-
wandfreies Seugnis. Hören jollen es die Glaubenden, zur Stärkung, Sejtigung
ihres Glaubens: der gottgejandte Seuge hat es im voraus gejagt, was jie an
Jeſus erlebten und was die hrijtliche Predigt von ihm verfündigte: daß er das
Camm Oottes jei und von Anfang an in der Welt gewirkt habe. Hören jollen es
die Nihtglaubenden, vor allem die Juden und unter ihnen die jih auf den Täufer
berufen, zur Widerlegung ihres Unglaubens und Sweifels: er jelbjt, der hoch—
4*
52 Johannes 1,29— 34: Das Jeugnis des Johannes über Jeſus.
verehrte Johannes, hat mit unmißverftändlicher Deutlichteit gerade Jejus als den
Meſſias bezeichnet.
Das Bild, das unſer Evangelijt bei der Mitteilung diejes Seugnifjes von
Johannes jelbjt entwirft, ijt ar und jcharf umrijjen. Wie eine Silhouette zeigt
es im Grunde nur einen Sug: Johannes war Sdeuge und Dorläufer und zwar
nur Zeuge und Dorläufer. Strich um Strich der Seichnung dient dazu, das her-
auszuarbeiten. Im Dergleich mit den älteren Berichten und der wirklichen Geſchichte
ericheint es uns einjeitig und hier und da verzeichnet. Einjeitig: jede jelbjtändige
eigene Bedeutung fehlt dem Johannes — nad) den Snnoptifern war er ein Pro-
phet und Bußprediger erjten Ranges, und fein Beruf erjchöpfte jich Teineswegs
darin, auf den Kommenden und Größeren hinzuweijen. Derzeichnet: wohl hat er
im allgemeinen geweisjagt, nad ihm fomme der Stärfere, aber erſt gegen Ende
jeines Lebens, als er jhon im Kerfer lag, ijt ihm die Ahnung und Hoffnung auf-
gejtiegen, diejer Jejus fönne etwa der Mefjias fein (vgl. zu Mith. 11, 2ff). Damit
fallen natürlid) auch die Worte D.29. 50 hin. Das wundervolle Wort vom Lamm
Gottes fonnten ja die wirklichen Hörer des Täufers überhaupt nicht verjtehen, die
einen leidenden Mejjias nicht erwarten und das Lied vom Knecht Gottes Jej. 53
noch nit auf den Mefjias deuten gelernt hatten. Seinen Inhalt erfajjen und
jeine Sorm prägen fonnte nicht der jüdijche Prophet, der die Paradorie des Kreuzes
auf Golgatha noch nicht erlebt, ihre bejeligenden religiöfen Wirkungen nicht er-
fahren und die mühevolle, theologijc; deutende Arbeit an diejer Paradorie, wie
jie die Urgemeinde und Paulus geleitet haben, noch nicht vor ſich hatte. Der
Evangelijt ijt es, der hier durd den großen Propheten redet. Er ſucht den Sinn
der Geichichte und findet in ihr den Sinn, den er in ſich trägt. Ihm ijt es be-
jeligende Gewißheit, daß Jejus das Lamm Gottes ijt, das der Welt Sünde hinweg-
nimmt; der Kühnheit und Inbrunjt feines Glaubens ijt es jelbjtverjtändliche Wahr-
heit, daß diejer Jejus im Mittelpunkt des Geſchehens gejtanden hat und vor Johannes
in der Welt wirkte (Logos). Die Wahrheit ijt immer diejelbe: der Prophet Johannes
muß jie gefannt haben. So legt er jie ihm in den Mund.
Als Silhouette angejehen ijt das Bild des Täufers, zu dem der Abjchnitt
3, 22-36 feinen wejentlihen neuen Sug hinzufügt, troß allem im wejentlichen
rihtig. Sehen wir von den Einzelheiten ab und fragen wir, von einer höheren
Warte aus, nad dem Sinn der Wirkjamkeit des Johannes im Sujammenhang der
Geſchichte — die eine Linie der Silhouette faßt das MWichtigjte zufammen: Johannes
war Dorläufer und damit Seuge für dan Größeren.
Auch in dem Abjchnitt 1, 19— 34 wird der mißtrauische Scharfblid Schwierig:
feiten entdeden, die den Gedanken an Uneinheitlichfeit nahe legen. Die Notiz D. 24
ijt mitten in dem Bericht über die Derhandlung verwunderlih; D. 21-24 und
D. 25-28 jehen wie Darianten aus, ebenjo D. 29-31 und D. 32-34. Aber
zwingend jind diefe Beobachtungen nid.
2. Ein Tatzeugnis von Anhängern des Johannes 1, 35-51.
Tags darauf jtand Johannes wieder da mit zweien feiner Jünger und
den Blid auf Jejus rihtend, der da vorüberwandelte, jagte er: Siehe, das
Lamm Gottes! Die beiden Jünger hörten ihn das jagen und gingen Jejus
nach. Jeſus aber wandte ſich um und, als er fie nadyfommen jah, jagte
er zu ihnen: Was fucht ihr? Sie fagten zu ihm: Rabbi (das heißt über-
jeßt: Lehrer), wo wohnt du? Er fagte zu ihnen: Kommt, jo werdet
ihr es jehen. Sie gingen aljo mit und jahen, wo er wohnte, und blieben
jenen Tag über bei ihm. Es war ungefähr die zehnte Stunde. —
Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den beiden, die
es von Johannes hörten und ihm nadgingen. Der trifft zuerjt jeinen
Bruder Simon und jagt zu ihm: Wir haben den Meffias (das iſt überjeßt:
Gejalbter) gefunden. Er bradte ihn zu Jejus. Jeſus ſah ihn voll an
und jprah: Du biſt Simon, des Johannes Sohn, du ſollſt Kephas (das
bedeutet: Sels) heißen.
29 30
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Johannes 1,35 —51: Ein Tatzeugnis von Anhängern des Johannes. 55
43 Tags darauf beabjichtigte er nach Galiläa hinwegzuziehen, da trifft
44 er den Philippus. Und Jejus jagt zu ihm: Solge mir. Philippus war
45 aus Bethjaida, der Stadt des Andreas und Petrus. Philippus trifft den
Nathanael und jagt zu ihm: Der, von dem Mlojes gejchrieben hat im Gejeg
und die Propheten, den haben wir gefunden, Jejus, den Sohn Jojephs
46 aus Nazaret. Und Nathanael jagte zu ihm: Aus Nazaret könnte etwas
47 Gutes fommen? Philippus fagte ihm: Komm und ieh. Jejus ſah den
Nathanael auf ſich zufommen und jagte von ihm: Sieh’, das ift wirklich)
48 ein Israelit, in dem fein Falſch ijt. Hathanael jagte zu ihm: Woher
fennjt du mich? Jejus antwortete und ſprach zu ihm: Noch ehe Philippus
49 dich rief, Jah ich dich, wie du unter dem Seigenbaum warſt. Da ant-
wortete ihm HNathanael: Rabbi, du bijt der Sohn Gottes, du bijt der König
50 von Israel. Jejus antwortete und ſprach zu ihm: Weil ih dir gejagt
habe, daß ich dich unter dem Seigenbaum jah, glaubjt du? Größeres als
51 das wirjt du erleben. Und er ſprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich jage
euch: ihr werdet den Himmel offen ſehen und die Engel Gottes hinauf:
und herabjteigen auf des Menjchen Sohn.
V.35—42 vgl. Mk.1, 16ff.; Mtth.4, 18ff. V.51 vgl. 1.Mose 28, 12.
35—42 Am dritten Tage (vgl. D.29) gejellen jich die erjten Jünger zu Jejus. Sie
ftammen aus dem Kreije des Johannes. Der Mieijter jelbjt — wer hören fann, joll
hören! — gibt durch fein Seugnis den Anlaß zu ihrem Anjhluß an Jeſus. Ob die
beiden nicht jhon gejtern dies Seugnis (D. 29ff.) hörten? — genug, erjt heute will
der Derfajjer von ihnen erzählen, weitere Sragen nach dem Hergang haben wir
36 nicht zu jtellen. Und der „vorüberwandelnde”“ Jeſus bietet nur die Gelegenheit
39 für das hinweijende Wort. — Die zehnte Stunde ijt nach babylonijc-jüdiicher
Sählung 4 Uhr nachmittags. — In der Überjegung (D.41) iſt vorausgejegt, daß
zu leſen ift: Andreas trifft „als erjten“, nicht „als erjter“. Im legten Sall, der
vielfach angenommen wird, wäre unausgejprochene, aber nur von einem jehr jcharf-
lihtigen Lejer zwijchen den Seilen zu leſende Dorausjegung, da auch der andere
Jünger jeinerjeits jeinen Bruder getroffen habe. Und man meint, daß das Brüder-
paar der Sebedäus-Söhne damit bezeichnet jei, ohne daß es genannt werde. Das
alles fällt als unbegründete Dermutung in ſich zujammen, wenn wir, wie hödjt
wahrjcheinlich ijt, zu Iejen haben: „als erjten“. In diefem Hall bleibt der andere
42 Jünger in ein rätjelhaftes vieljagendes Dunfel gehüllt (vgl. Einl. Nr. 11). Jejus
weisjagt dem Simon nad prüfendem Blid ſchon bei diejem erjten Sujammentreffen
den zukünftigen Namen Kephas=Petrus. Anders ijt die Darjtellung bei ME. 3, 16;
ck. 6, 14 oder gar Mtih.16,18. Der Sinn und die Abjicht diejes Berichts ijt jeden-
falls, Jejus als den großen Herzensfündiger darzujtellen, der auf den erjten Blid
das Wejen diejes Mannes und feine Bedeutung für das Reich Gottes erfennt. —
41 42 Wann haben ſich die Szenen D.41.42 abgejpielt? am Tage D.35, aljo am dritten
Tage? Das müßte nad) der Darjtellung (D.45) angenommen werden, ijt aber nad
D.59 unmöglih, wonad die beiden Jünger ja den Tag über bei Jejus bleiben.
Das Schema der Tage jcheint mit dem Stoff zu jtreiten.
45-51 Am vierten Tage tommen noch Philippus und Nathanael hinzu. Die Er-
45 zählung D. 43, wie jie vorliegt, gibt uns Rätjel auf. Hat er (Jejus) jeine Abjicht
ausgeführt? Wo trifit er den Philippus? in Peräa, auf der Reife, in Galiläa?
Nad 2, 1ff. iſt Jejus in Galiläa, ohne daß von feiner Ankunft dort erzählt worden
46 ijt. — Nathanaels Bedenfen gegenüber dem aus Nazaret jtammenden Mejjias ent-
ſpringen wohl aus der verbreiteten jüdijhen Überzeugung, daß ein Prophet, nun
gar der Mejjias, nicht aus Galiläa fommen fönne, 7,41.52. In Judäa liegt ge=
wiejenermaßen der Urjprung des Mejjias, dort auch der eigentliche Schauplaß feiner
Wirkjamfeit, wie die Darjtellung unjeres Evangeliums zeigen wird — im Unter-
Ihied von den älteren Darjtellungen. „Komm und jieh“: damit wird das zweifelnde,
bedenflihe Sragen und Erörtern abgejhnitten, es hat feinen Wert; auf dem Gebiet
54 Johannes 1,3551: Ein Tatzeugnis von Anhängern des Johannes.
des Glaubens, in der Religion fommt es auf das Erfahren und Erproben an (j. aud)
D.39). Saft verwundert Elingt das Wort Jeju über den ehrlichen Sweifler Natha- 47
nael: wirklich ein Israelit ohne Falſch! Wir hören aus dem Wort den Sorn des
Evangelijten über die Juden, die jich Jejus und dem Evangelium gegenüber als
Kinder des Teufels, des Daters der Lüge, erwiejen haben (8, 44f.). — Der Beweis 48-51
übernatürlichen Wijjens, den der Jojephs-Sohn aus Nazaret ihm gibt, darf wohl
die Bedenken des Nathanael in ein gläubiges Befenntnis verwandeln. Aber
wichtiger und bedeutungsvoller als ein derartiger vereinzelter Erweis göttlicher
Art ijt für die Jünger das Schauen und Erleben des jtändigen vertrauten Der-
kehrs Gottes und des „Menjchenjohnes“ (vgl. I, zu ME. 8,31 u. 38), der ununter-
brocdhenen Gnaden-begenwart Gottes bei dem Sohn; dieje Fönnen und werden jie
„jehen“ an den „Werfen“ (im weitejten Sinn) des Mlenjchenjohnes. Das Hinauf-
und Herabjteigen der Engel ijt (vgl. Jakobs Himmelsleiter 1. Moſe 28, 12) bildlich
zu verjtehen.
Durdy ihren Anjhluß an Jejus, das iſt der Sinn diejes Abjchnitts
D.35—-51, legen diefe dem Anhängerfreije des Johannes angehörenden Männer
ein laut redendes Seugnis dafür ab, daß Jeſus der von Israel heiß Erwartete,
der Mejjias (D. 41), der von Moſes und den Propheten Geweisjagte (D.45), der
„Sohn Gottes“, der „König von Israel“ (D.49) ijt — wir beachten den geflijjent-
lihen Gebrauch israelitiich-jüdiicher Würde-Iamen für Jejus. Und dies Tatzeugnis
it um jo gewichtiger, als unter den Männern ein Israelit echten Schlages ilt.
Die Juden müfjen es hören, vor allem die Derehrer des Johannes; wir erfennen
hier wieder eine polemijche Spige. Wie töriht von ihnen, vom Chrijtenglauben
ji) fernzuhalten um des Johannes willen, wenn diejer doch jelbjt die Seinen zu
Jeſus gewiejen hat und aus dem Kreije feiner Anhänger die erjten Jünger des
Nazareners ſich fanden! Daneben joll der aufmerfjame Lefer noch anderes zwiſchen
den Seilen Iejen. Schon jieht er in dem übernatürlihen Wijjen Jeju (D. 42. 48)
die göttliche Majejtät durch die irdilche Hülle des aus Nazaret Stammenden und
von den Juden jo verächtlich Behandelten hindurchleuchten. Er verjpürt ferner
die faſt magijhe Gewalt Jeju, der die Mlenjchen ſchon bei der erjten Begegnung
an ſich fejjelt. Das Ganze entwirft uns ein anziehendes Bild der unaufhaltfam
um jich greifenden Derbreitung und im jtillen wirkenden Million des Chrijten-
glaubens: der Bruder bringt den Bruder, der Landsmann den Landsmann.
Die gejhichtlihhen Angaben, die der Evangelijt hier zur Ausgejtaltung jeines
Bildes verarbeitet, unterliegen zum Teil Bedenken. Nach dem Bericht ME. 1, 16 ff.;
Mtth. 4, 18ff. find Simon und Andreas die erjtberufenen Jünger. Sie wurden
nicht wie hier in der Nähe von Bethanien (Peräa), jondern am See Gennejaret
bei Kapernaum, nicht wie hier noch während der Wirkſamkeit des Täufers, jondern
erjt nad) jeiner Gefangennehmung berufen (vgl. zu ME. 1,16ff.). Der Unterſchied
it nicht zu befeitigen. Diel bedeutjamer noch ijt, daß nad) unjerem Bericht die
Jünger von vornherein von Jeju Mefjias-Stellung überzeugt find: weil jie in ihm
den Erwarteten Israels erfannt haben, werden jie feine Jünger (D. 41. 45. 49).
Das jteht nur in Übereinjtimmung damit, daß in unjerem Evangelium ſchon der
Täufer Jeju Mefjianität verkündet und Jeſus felbft von Anfang an ſich unbefangen
als Mejjias gibt (vgl.1,51). Es jteht aber in Widerſpruch mit dem, was wir aus
der älteren Überlieferung mit Sicherheit erfennen fönnen. Mag man auch über
die Bedeutung des Vorgangs bei Cäſarea Philippi ME. 8; Mith. 16 denfen, wie
man will (vgl. zu ME. 8, 27-30): jicher ift, daß Jeſus mit der Ausjpradhe über
das Geheimnis feines meſſianiſchen Bewußtjeins jelbft feinen vertrauten Jüngern
gegenüber lange zurüdgehalten hat, und daß dieje erjt allmählich zum Glauben
an die mejjianiihe Würde ihres Meifters gefommen find. Für den Evangelijten
freilich, der in Jejus den fleijhgewordenen Logos erkennen lehrt, war es ganz
jelbjtverjtändlich, daß Jejus von vornherein im vollen Licht der Mejjianität er-
Iheint und wirkt.
Die Eigenart unjeres Evangeliums macht ſich auch in der Auswahl und
Behandlung der Jünger-Geftalten bemerkbar, deren Berufung zu erzählen der
Johannes 1,35 —51: Ein Tatzeugnis von Anhängern des Johannes. 55
40 Evangelijt für notwendig eradıtet. Daß Simon Petrus berüdjichtigt wurde, ijt
39
35 45
jelbjtverjtändlih. Aber bemerkenswert ijt nun, daß der geheimnisvolle, ungenannte
Jünger, der für das Evangelium irgendwie von Bedeutung fein muß, fi vor
Detrus zum Herrn findet (vgl. Einleitung Mr. 11). — Die auffallende Beachtung
des Philippus, der bei den Synoptifern nur in den jogenannten Apojtel-Derzeid)-
nijjen erwähnt wird, jteht in Übereinftimmung mit der mehrfachen Erwähnung des
Mannes im Evangelium überhaupt (6, 5ff.; 12, 21f.; 14, 8f.): fie dürfte nur zu
verjtehen jein, wenn Philippus für die (Eleinajiatiichen) Lejer ein bejonderes Interejje
hatte (vgl. Ein!. fr. 11). — Mit befonderer Liebe verweilt unjer Derfajjer bei Na—
thanael aus Kana (21,2). Man hat dieje rätjelhafte Perjönlichkeit, die in der
evangelijhen Gejchichte jonjt nicht auftritt, nur hier und 21, 2 erwähnt wird, mit
einem Mann des Swölferfreijes, mit Bartholomäus gleichgejegt (ME. 3, 18; Mtth.
10, 3; Ck. 6, 14). Andere haben an Daulus gedadht, der hier unter dem Pjeudonym
Hathanael (= Öottesgabe) erſcheine. Die Dermutungen ſchweben alle in der Luft.
Sicher dürfte nur diejes fein, daß unſer Evangelijt in Mathanael, mag er nun eine
geſchichtliche Perjönlichkeit fein oder nicht, einen Tnpus zeichnen will, nämlich den
Juden ohne Lug und Trug, der zwar zunädhjt an Jeju Meſſianität zweifelt, aber
jeine Sweifel durch Jejus überwinden zu laſſen bereit it. Als Ieuchtendes und
mahnendes Dorbild will ihn der Derfafjer feinen ungläubigen jüdiſchen Seitgenoffen
vorhalten.
Indem das Evangelium unter den zuerjt genannten Jüngern zwei aufzählt,
die nicht zu dem in der apoftoliihen und nachapoſtoliſchen Seit falt heiligen Kreije
der Swölf gehören, den Ungenannten und den Nathanael, zeigt es jhon, was wir
jpäterhin noch mehr erfennen werden, daß es diejem Kreife feine jo große Be-
deutung beimißt (vgl. Einleitung Mr. 11).
In einem Abjehnitt, der jo deutlich die Spuren Iehrhaften Charakters an
ji) trägt und in dem die Derzeihnung wichtiger Tatſachen jo Klar ijt, dürfen wir
in der genauen Siunden-Angabe (D. 39) nicht einen Beweis zuverläjiiger Über-
lieferung jehen wollen. Genau genommen liegt eine ernjthafte Seitbejtimmung ja
überhaupt nicht vor. Die mehrfachen Angaben „tags darauf“ (D.29. 35.43), unter
denen dieje Stunden-Bezeichnung jteht, jhweben volllommen in der Luft. Eine wirk—
liche, genaue Erinnerung müßte erkennen laſſen, in welche Seit denn dies „tags darauf“
gehört. Und jelbft wenn in der Stunden-Anngabe eine tatjächliche Erinnerung vor-
läge, jo wäre jie eine vollflommen vereinzelte und verlorene. Sicher erfennbar ijt
jedenfalls der 5wed diejer Angabe: jie ſoll die Wichtigkeit des Augenblids betonen,
in dem diejer ungenannte Jünger, der mit diefem Evangelium in engem Sujammen-
hang jteht (ſ. Einl. ir. 11 S.35f.), jih an Jejus anſchloß. Dielleiht ift die Sahl 10
nichts als ein Ornament, das diejem Swede dient. Dielleicht enthält jie aber aud nad
Art jüdiich-alerandrinijcher Sahlen-Miyjtif, wie wir jie aus Philo kennen, oder nad
Art der jüdiihen Berehnung der Weltdauer einen tieferen Sinn. Wenn wir diejen
nicht mit Sicherheit fejtitellen fönnen und hier deshalb auf Dermutungen verzichten,
jo ijt das durchaus fein Beweis gegen die Tatſache jelbjt. Das Evangelium, ur-
ſprünglich für einen bejtimmten Kreis gejchrieben, bedient ſich aud) jonjt einer
Ausdrudsweije, die für diefen Kreis ohne weiteres durchſichtig, für den ferner
Stehenden vielfach unverjtändlich it. Auch darin ijt der Charakter des Geheimnis-
vollen, den die Schrift hat, zum Teil begründet.
Kleine, aber unverfennbare formale Schwierigkeiten (j. vor allem D.41. 43)
und die Gejamthaltung des Abichnitts fcheinen zu, verraten, daß die Erzählung
.D.35—51 nidt in unangetafteter Sorm vorliegt. Urjprüngli war wohl berichtet,
daß nicht Jejus, jondern Andreas den Philippus getroffen hat: Andreas führte „als
erjten“ jeinen Bruder, als zweiten jeinen Landsmann Philippus dem Herrn 3u;
Philippus jeinerjeits gab dann den Anjtoß für die Gewinnung jeines galiläiſchen
Sandsmanns Hathanael. Auch das dürfte fraglich fein, ob das Schema der Tage
(D.29. 35. 45) von Haus aus zu dem Stoff gehört.
56 Fohannes 2,1—11: Die Hodygeit zu Kana.
I. Jejus Chriftus offenbart feine göttliche Majeftät
vor der Welt.
op. 212.
IA. Jejus Ehriftus der Bringer einer alle bisherige Offenbarung
überbietenden geijtigen und univerjalen Religion 2,1 -4, 42.
An den Anfang diejes Teiles ſtellt unjer Evangelift 1) Zwei bedeutjame
Handlungen Jeju (2, 1-22), die Derwandlung des Wajjers in Wein auf der hoch—
zeit zu Kana (la) und die Reinigung des Tempels zu Jerujalem (1b). Dieje
beiden Handlungen jind von ihm — in dem jegigen Sufammenhange — gedacht
als IUujtrationen zu den Gedanken, die in diejem Teil ausgeführt werden, als
Transparente, durd) die eine höhere Wahrheit, eben der Grundgedanke unjeres
Abjchnitts, hell Hindurdyicheint (vgl. Einl. Ir. 2b u. 10). Su den beiden Illuftrationen
bringen dann die drei folgenden Abjchnitte: 2) 2,25—3,21, 5) 3, 22—56, 4) 4,1—42,
den erflärenden Text.
1. Swei Bilder 2, 1-22.
1a. Die Hochzeit zu Kana. Die Epiphanie des Logos:Chrijtus.
Die Erhabenheit des Evangeliums über das Gejeg 2,1- 11.
Und am dritten Tage fand eine Hochzeit zu Kana in Galiläa ftatt.
Und die Mutter Jeſu war da. Aber auch Jejus wurde mit feinen
Jüngern zu der Hochzeit geladen. Und fie hatten feinen Wein, weil der
hochzeitswein erſchöpft war. Da jagte Jeju Mutter zu ihm: Es it fein
Wein da. Jeſus ſprach zu ihr: Was hätte id) mit dir zu fchaffen, Frau?
Noch ijt meine Stunde nicht gefommen. Seine Mutter fagte zu den
Dienern: Was er euch jagen mag, das tut. Nun waren dort, wie es die
Reinigungs-Sitte der Juden erforderte, ſechs jteinerne Wafjerfrüge aufgeitellt,
je zwei oder drei Maß faſſend. Jejus ſprach zu ihnen: Füllt die Krüge
mit Wajjer. Und fie füllten fie bis oben hin. Er fprady zu ihnen: Schöpft
jegt und bringt es dem Tafelmeijter hin. Sie bradıten es hin. Als aber
der Tafelmeijter das Waſſer, das zu Wein geworden war, gefojtet hatte,
— und er wußte nicht, woher es fam, (nur) die Diener, die das Waſſer
gejchöpft hatten, wußten es —, rief der Tafelmeifter den Bräutigam und
jagte zu ihm: Jedermann ſetzt doch zuerjt den guten Wein vor und, wenn
fie trunfen geworden, den fchlehteren; du haft den guten Wein bis jeßt
aufgehoben. Damit tat Jeſus das erjte Seichen, in Kana in Galiläa,
und offenbarte dadurd) feine (göttlihe) Majeftät: und feine Jünger lernten
an ihn glauben.
Die Erfahrung der jtändigen Gnaden-Gegenwart Gottes bei dem Mlenjdyen-
johne hatte Jejus feinen Jüngern verheißen (1,51). Schon am dritten Tage darauf
durften jie dieje Erfahrung machen. Am jiebenten Tage, am Schluß der jechs Tage,
auf die im vorhergehenden die vorbereitende Ankündigung, das Seugnis des
Johannes und der Seinen verteilt find (1,19. 29.35.45) — aljo am „Herrentage“,
vollzieht der Chrijtus feine „Epiphanie“, feine herrliche Offenbarung in der Welt.
Die Unbetümmertheit des Evangelijten um die gejhichtlichen Einzelheiten
zeigt ſich deutlicy in unferer Erzählung. Wie Jejus gerade nad) Kana fam, ob er,
ob jeine Mutter dort wohnte, ob Jejus mit feinen Jüngern etwa nadıträglid) ge=
laden wurde, wie es fam, daß der Wein ausging, dieje und andere Fragen, die
den Lejer interejjieren, können wir nidyt einmal vermutungsweije beantworten.
Ja, wir verfennen unjeres Evangelijten Art, wenn wir jie überhaupt jtellen: wir
haben uns in feinem Sinn nur an das zu halten, was er berichtet. Er würde jie
vermutlich — jelbjt nicht beantworten fönnen. Für das galiläijhe Kana, das in
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1
-—
Johannes 2, 1-11: Die Hochzeit zu Kana. 57
der ſynoptiſchen Erzählung überhaupt nicht vorkommt, jcheint der johanneijche
Ehrijtus eine bejondere Dorliebe zu haben (4,46; 21,2). Die Lage des Ortes ijt
nicht zu bejtimmen, vermutlich iſt er in der Nähe von Nazaret zu ſuchen; vgl.
Jojephus, Altert. XIII 15, 1; Jüd. Krieg I 19, 2; Dita 16. — Die Mutter erwartet
von ihrem Sohn wunderbare Abhilfe. Sreilid) möchte wohl jemand, der in D.11
liejt, daß das Kana-Wunder das erjte war, fragen, wie die Mutter dieje Erwartung
hegen fonnte; und wer aus ME. 5, 21. 31ff. weiß, daß fie, wie die Brüder, nicht
an Jejus glaubte, jondern über jein Auftreten entjegt war, wird über unfern Be-
riht D. 3 noch mehr verwundert fein. Aber wir dürfen hier nicht mit gejchicht-
lihen Erwägungen fommen. Der Prolog hat uns belehrt, daß Jejus der fleijch-
gewordene Logos, der Täufer hat es laut bezeugt, daß er der erwartete Mefjias
jei, und feine Jünger find ihm gefolgt: da ijt es nur natürlich, daß die Mutter
von dem Sohne ein Wunder erwartet. Jejus verweilt ihr kurz jede Einmilhung
in etwas, das nur ihn angeht. Die Anrede „Srau“ ijt zwar nicht eigentlich un-
ehrerbietig (vgl. 19, 26), aber die Nichtbeachtung des Findlichen Derhältnijjes, die
in der Nichtwahl der Anrede „Mutter“ liegt, verwundert uns und verjtärkt die
verlegende Schrofjheit der Antwort, die aus den Umjtänden ji doc nicht erklärt
und die wir mit dem gejchichtlichen Bilde Jeju nicht vereinigen fönnen. Was joll
jie hier? — Jeſus jagt, feine Stunde ſei noch nicht gefommen. Damit lernen wir
eine geheimnisvoll-feierlihe Wendung fennen, die im Evangelium öfter begegnet
230,8, 20,13, 1; 17, 23;,7,;6).. Die „Stunde (aud „Seit“) Jeſu ijt
danach der Seitpunkt ſeines Todes oder ſeiner Gefangennehmung und damit — nad
der tieferen Anſchauung unſeres Evangeliums — ſeiner Verherrlichung. Mit einer
feinen Paradorie ſchaut unſer Evangelium in dem erniedrigenden Tode am Kreuz
den Beginn der Derherrlihung, wie es denn auch den Kreuzestod als Erhöhung
bezeichnet (vgl. zu 3, 14). Dieje Stunde fommt allein aus der Hand Gottes; fie iſt
vollfommen unabhängig von allem Wollen und Drängen der Menjhen; deshalb
mißlingen auch 3. B. alle Anjchläge auf Jeju Leben, folange die „Stunde“ nicht
da ijt (7,50; 8,20 u. f.). An unjerer Stelle jheint nun der Gedanke an Tod und
Derherrlihung Jeju nicht vorzuliegen und nur der Augenblid des Eingreifens durch
ein Wunder gemeint zu fein. Um jo mehr verwundert dieje feierliche, jonjt tech-
niihe Wendung. Und zwar noch mehr, als Jejus unmittelbar danach das Wunder
troßdem tut. Sollte der Gebrauch diefer Wendung nicht auf einen tieferen Sinn
binweijen ?
Das jüdijhe Seremonial-Gejeg verlangte eine Reinigung der Hände und
Schüfjeln vor dem Ejjen. Ein „Maß“ umfaßt etwa 38 Liter, die 6 Krüge ergeben
jomit einen Inhalt von 5-6 Heftoliter Wein: faum vermögen wir den befremden-
den Gedanken einer alles Maß überjchreitenden Derjhwendung abzuweijen, wenn
wir die Gejhichte als wirklich gejhehen denken. Auch die Regel, die der Tafel-
meijter (der Oberſte der Bedienung, der für die Tafel zu forgen und u. a. aud)
die Speijen und Getränke vorzufojten hatte) in Iauniger Weije aufitellt, verwundert
uns: denn jie entjpricht weder heutiger Anjhauung, noch läßt fie jih im Altertum
nadweijen. Das Wichtigſte für den Sujammenhang it jedenfalls die Sejtjtellung
der Tatſache, daß in diefem Salle das Beite erjt jegt, an letzter Stelle fommt.
Mit feierliher Wucht und in jorgfältig gewählten Ausdrüden ſchließt die Erzählung.
In dieſem erjten Wunderzeihen leuchtete durch die irdiihe Hülle Jeju göttliche
Majejtät hindurch, die ſich hier als Allmacht über die Natur äußert. Die Be-
merfung: „und feine Jünger lernten an ihn glauben“ verwundert freilid nad
1,41ff. (ogl. zu 1,41ff.). In dem jegigen, vielleicht nicht urjprünglichen Sujammen-
hang dürfte der Sinn wohl fein, daß der Glaube der Jünger, der bisher ein Glaube
an Jeju Mejjias-Würde war (j. o. zu 1, 48-51), jegt zum Glauben im eigent-
lihen Sinn, nämlich an feine göttliche Majejtät, wurde.
Die „Hochzeit zu Kana“ ijt uns von früh auf als ein klares, liebenswürdig-
heiteres, idylliihes Bild vertraut; „Jejus der rechte Hochzeitsgaſt“, „der wahre
Hausfreund“, „der wahre Sreudenjpender“ ijt feine uns geläufige Unterjhrift. Je
näher wir aber herantreten, dejto mehr jhwindet der Eindrud der Klarheit und
58 Tohannes 2, 1—11: Die Hochzeit zu Kana.
Durchſichtigkeit. Das Ganze erjheint dann viel gewictiger und rätjelhafter, als
daß jene Unterjchrift auch nur im geringjten ausreichen könnte. Und die einzelnen,
icheinbar jo einfachen, deutlichen Züge werden rätjelhaft und widerjpruchsvoll,
jobald wir jie genauer ins Auge fajjen oder gar verjuchen, fie in die gejchichtliche
Wirklichkeit zu übertragen: das Sutrauen der Mutter zur Wunderfraft Jeju, die
Schrofiheit jeiner Antwort, das geheimnisvolle Wort von der „Stunde“, die über-
rajchende Sülle des gejpendeten Weines, die Geſchmacksregel des Tafelmeijters —
was ijt vom Ganzen und vom Einzelnen zu halten?
Den Schlüfjel zum Derftändnis der Erzählung gibt uns der Derfafjer jelbft,
nämlich in der Unterjchrift, die er D. 11 unter das Bild gejegt hat. Er nennt die
Derwandlung des Wafjers in Wein ein „Seihen“. Sum „Seichen“ im johanneijchen
Sinn gehört ein Sweifahes. Es iſt zunächſt ein Wunder, ein wunderbares Er-
lebnis oder Tun, das als ſolches die übermenjhlihe Art Jeſu erweilt. Sum
„Seihen” aber wird ein ſolches Wunder erjt durch ein zweites, das wichtigjte
Moment: das Wunder ift zugleidy und vor allem Ausdrud, Sinnbild, Derförperung
einer höheren Wahrheit oder Erfenntnis — es it ein Transparent, durch das eine
derartige Wahrheit hell hindurchſcheint. Sugrunde liegt dabei die in der Ein-
leitung Nr. 2 ſchon bejprocene eigentümlihe Anjhauung: die Geſchichte mit
ihren Tatjachen ift Abjhattung oder Derförperung von Jdeen. Sie ijt Gejcichte,
aber jie hat Wert und Bedeutung nur, weil und joweit fie höhere Wahrheiten zur
Darjtellung bringt (vgl. 6,26). Demnach jollen wir die Weinjpende in Kana im
Sinn des Derfajjers in erjter Linie als ein wirklidy gejchehenes Wunder werten,
durch das Jeſus in unleugbarer Weiſe feine göttlihe Majejtät befundete. Es ijt
das erfte Wunder: in ihm vollzog ſich die Selbitoffenbarung des Logos-Chrijtus.
Wie fih nad, heidniſchem Glauben das erjte Auftreten einer Gottheit bei den
Menſchen (ihre „Epiphanie”) unter Wunderzeichen abjpielt, jo hat ſich die „Epi-
phanie” des ins Sleijd; gefommenen Logos unter einem außergewöhnlichen Wunder
vollzogen. Aber die Epiphanie offenbart zugleich Wejen und Gaben der Gottheit.
So hat unjer Wunder als Seien einen tieferen Sinn, und darauf fommt es dem
Derfaffer vor allem an. Der Grundgedante ijt durch den Singerzeig D. 6 jicher
geftellt. Woafjerfrüge und Waſſer Stellen das moſaiſche Gejeß dar, den alten Bund.
Jefus verwandelt das Wafjer in Wein. Wie das Waſſer mit dem fraftvollen,
feurigen Weine nicht vergleihbar ift, jo ijt das, was Jejus der Menſchheit bringt,
unvergleihlich erhaben über den alten Bund, das Gejet (1,17). Das lehrte der
Logos-Ehrijtus durch das Wunder feiner Epiphanie,; diefe Wahrheit will der
Evangelijt feinen Lejern hier gleih am Anfang durd die Erzählung der Hochzeit
zu Kana in plajtijher Weiſe vor Augen jtellen. — Neben dieſem Grundgedanfen
leuchten dem ſcharf jehenden Lejer durch das Transparent der Geſchichte noch andere
Lichter auf. Der Wein ijt, wenigjtens für den Griechen, der dionyſiſche Trank über-
ihäumender, prophetiſcher Begeijterung im eigentlihen Sinn: das Chrijtentum ift
die Religion des Geijtes, es bringt feinen Angehörigen den Geilt — gegenüber
dem Judentum, das jelbjt in feiner edeljten und vornehmjten Gejtalt, in Johannes
dem Täufer, nur „mit Wafjer zu taufen” vermag. Noch mehr. In der Derwand-
lung des Wajjers in Wein foll der eingeweihte Lejer einen weisjagenden Hinweis
auf das eigentlich unterjcheidende Merkmal der Chrijtus-Religion, ihr wertvolljtes
Gut finden — nämlich das Blut, das jühnende Opferblut Jeju Chrijti, „das uns
rein madht von allen Sünden“ (J. Joh. 1,7; vgl. 1. Joh. 5, 6; Joh. 19, 54). Im
heiligen Mahl jtellt der Wein ja das Blut Jeſu Ehrijti dar. Die Brotjpendung
in der Speijung der 5000 ijt nach der Anjchauung des Evangelijten wie der alten
Chrijtenheit eine Weisjagung auf das Abendmahl (vgl. I zu ME.6, 30-44; 8,1-9;
8, 14— 21), insbejondere auf die heilige Speije des Leibes Chrijti (vgl. Kap. 6):
die Weinjpende hier ijt ein Hinweis auf das im heiligen Mahl dargebotene Blut
Chrijti. Und nun verjtehen wir auch ganz das Wort: „meine Stunde ijt noch nicht
gefommen“, das uns noch eine geheimnisvolle Bedeutung zu haben ſchien: nad
jeinem tieferen Sinn ijt es dod wie an allen andern Stellen auf die Stunde des
Todes, da das Blut Chrijti vergoſſen wird, zu beziehen. — Nun finden wir auch
Johannes 2,1—11: Die Hochzeit zu Kana. 59
einen guten Sinn in der verjhwenderiichen Sülle des gejpendeten Weines: fie ilt
ein Bild des unerjhöpflichen Reichtums (1,16) diefer Gnadengabe Jeju. — Der-
ſtändlich und erträglich wird weiter die Schroffheit Jeſu. Die Mutter ift hier nicht
jowohl die Ieiblihe Mutter Jeſu als vielmehr die Derförperung der alttejtament-
lichen Theofratie, aus der Jeſus jtammt; zwiſchen diejer vergangenen Theofratie
und der neuen Heilsveranjtaltung zieht Jejus eine jcharfe Grenze, das Alte und
das Neue haben nichts miteinander gemein. — Kurz, die einzelnen Süge, die,
wenn man jie als wirklich gejhehen betradjtet, völlig rätjelhaft bleiben, werden
verjtändlich, jobald man jie nur auf ihren belehrenden Inhalt anjieht.
Fe unverfennbarer nun aber der Iehrhafte Charakter des Ganzen wie der
Einzelheiten ijt, um fo jtärfer find die Bedenken, die jich gegen die Geſchichtlichkeit
der Erzählung erheben. Das Wunder von Kana gehört nit zur alten über:
lieferung. Die andern Evangelijten ſchweigen volllommen darüber, in ihrer Seit und
in ihren Kreijen wußte man aljo nichts von ihm. Serner weicht es in feiner Art
ganz von den Wundern ab, die zum urjprünglichen Bejtande der evangelijchen
Überlieferung gehören: es gehört weder in die Gruppe der Heilungs-Wunder, noch
jteht es im Dienjt der erbarmenden, dienenden Liebe. Es fehlt auch vollkommen der
wejentliche Jug der älteren Wunder-Erzählungen, daß Jejus den Leidenden hilft, die
ihm Dertrauen entgegenbringen. Überhaupt hat man nicht den Eindrud, daß die
Gäjte jeine Wohltat zu ſchätzen wiljen. Es fommt hier allein auf die Selbjtoffen-
barung Jeſu an, es handelt ji um ein Seichen zu feiner Beglaubigung. Dor
allem: die Derwandlung des Wafjers in Wein wäre eine Tat der Allmadıt: und
ein jolhes Wunder zu tun hat Jeſus felbjt mit aller Entjchiedenheit abgelehnt.
Wir müjjen allein aus geihichtlichen Erwägungen dieje Erzählung als ein nicht
hiltorijches Erzeugnis des dichtenden Glaubens bezeichnen.
Ob der Evangelijt jelbjt der Dichter war oder ob er den Stoff aus der nie
raftenden, unaufhörlich ſchaffenden und umjchaffenden Gemeinde-Überlieferung ent—
nommen hat, läßt jih nun freilich nicht mehr fejtjtellen. Die Ausgejtaltung des
Stoffes zum Träger der eben bejprodhenen Gedanten gehört jedenfalls unjerem
Evangelijten. Der Elemente, aus denen eine jolhe Geſchichte erwachſen fonnte, gab
es genug in der Überlieferung über Jejus, im Glauben der Gemeinde, in der reli-
giöjen Umgebung des Heidentums und der unvermeidlichen Nachwirkung derjelben
in den gläubig gewordenen Heiden. So ijt die Derwandlung des Wajjers in Wein
zweifellos nicht verjtändlih ohne eine unmittelbare oder mittelbare Einwirkung
von ganz ähnlichen, Epiphanie-Wundern des Dionyfos. Don dieſem Gott der
prophetiſchen, enthufiaftiihen Begeijterung erzählte man verwandte Wunder. In
jeinem Tempel zu Elis 3.B. füllten jih an feinem Sejte leere Krüge über Nacht
mit Wein; auf Andros jprudelte im Tempel des Dionyfos am 5. Januar aus einer
Quelle Wein jtatt Wafjer (Paujan. VI 26, 1; Plin., Hist. nat. II 231; XXXI 16).
Und es ijt bedeutjam, daß jpäter am Epiphanien-Sejt, gefeiert am 5. bezw. 6. Januar,
gerade das Kana-Wunder als Beweis der Theophanie eine Rolle jpielte. In Ans
lehnung an folche Sagen und Kultgebräude fonnte leicht die Erzählung von einem
Wein-Wunder Jeju entjtehen. — Den Einſchlag zu dieſem Aufzuge des Gewebes
boten Worte und Bilder aus der evangelilchen Überlieferung. Die Seligfeit des
meſſianiſchen Reiches wurde gern unter dem Bilde der Hochzeit oder des Bajtmahls
vorgejtellt, (Mitth. 22, 1ff.; 8, 11; 26, 29: Offb. 19, 7; 21, 2.9: 22, 17)... ‚Seine
Predigt verglich Jeſus felbjt mit neuem Wein (Mt. 2, 22) ujw. Wir beobadıten
auch jonjt, daß Worte oder Gleichnijje Jeju ſich in der plaſtiſchen Phantajie der
Gemeinde in Erzählungen umjegen (vgl. £f. 13, 6-9 mit ME. 11, 12ff.; Mith. 21,18 ff.).
richt als ob nun unfer Evangelijt aus derartigen Elementen mühjam und mecha—
niſch unjere Gejchichte fomponiert hätte: wir müjjen ihn uns als einen Dichter vor-
jtellen, dejjen Dorjtellen und Denken ſich unwillfürlich in Gejtalten und Dorgänge
umſetzte und nad) feiner ganzen Anſchauung umjegen durfte. Die Srage nad) der
Gejichichtlichkeit, die uns in einem ſolchen Salle jofort beunruhigt, war in dem
Sinn für ihn nicht vorhanden. Iſt die Gejhichte Ausprägung und Abſchattung von
Tatſachen der geijtigen Welt, jo ijt die jelbjtverjtändliche Kehrjeite, daß dieje
60 Johannes 2, 12— 22: Die Reinigung des Tempels.
Realitäten, wie jie dem Derfajjer fejtjtehen, im Gejchehen ihre Ausprägung gefunden
haben müjjen. Ein Dorgang, der eine höhere Wahrheit klar erfennen läßt, ijt
ohne viel Sragen „geihichtlih”" — wegen jeines geijtigen Gehalts.
1b. Die Reinigung des Tempels. Die Erjegung des alten
Bundes durch den neuen 2, 12-22 vgl. ME. 11, 15-17. 27-33;
Mitth. 21, 12. 13.23 — 27; LE. 19, 45.46; 20, 1-8. Danad) 309 er nad)
Kapernaum hinab, er, feine Mutter und Brüder und feine Jünger; und fie
verweilten da nur furze Seit. Das Pascha der Juden nahte heran, und
Jeſus reijte nad) Jerufalem hinauf. Und er fand im Tempel die Der-
fäufer von Rindern und Schafen und Tauben und die Wechsler figen: da
macdte er eine Geißel aus Binjenjtriden und trieb alle zum Tempel hinaus,
Schafe und Rinder; den Geldfrämern verjchüttete er die Münze und ihre
Tiihe jtieg er um, und zu den Tauben-Derfäufern jagte er: Schafft das
fort von hier, macht meines Daters Haus doch nicht zum Handelshaus.
Seine Jünger gedachten daran, daß geichrieben fteht: „Der Eifer um
dein Haus wird mich gar aufzehren.” Da huben denn die Juden an und
jagten zu ihm: Welches Seichen zeigft du uns (dafür), daß du das tuft?
Jejus antwortete und ſprach zu ihnen: Bredt diefen Tempel ab — id
werde ihn in drei Tagen erjtehen lajjen. Da jagten die Juden: In 46
Jahren wurde diejer Tempel gebaut — und du willit ihn in 3 Tagen
erjtehen laſſen? (Er aber ſprach vom Tempel feines Leibes. Als er nun
von den Toten erjtanden war, fiel feinen Jüngern ein, daß er das fagte;
und fie glaubten an die Schrift und das Wort, das Jeſus gejagt hatte.)
V.17 vgl. Ps. 69, 10. V.19.21 vgl. Mk. 14, 58; Mtth. 26, 61.
Su dem galiläiihen Bilde 2, 1—11 tritt ein jerufalemijches 2, 12-22. Aud
im Hauptjig des Judentums, angefichts der zum Pascha verjammelten enge,
führt Jejus fid) durch eine Handlung ein, die den gleichen Grundgedanken zur
Darjtellung bringt und die Sujchauer, d.h. in Wirklichkeit die Lejer des Evangeliums,
über Aufgabe und Werk des Mejjias aufklären foll.
Ob eine Überjiedelung nad) Kapernaum (vgl. Mith. 4,13) oder nur eine,
Reije dorthin gemeint ift, Täßt jich nicht erfennen. Überhaupt ift der Ders rätjel-
haft. Irgendwelche Bedeutung für den Sortgang der Erzählung hat die Notiz
nicht. Iſt fie eine verlorene Erinnerung an die ältere ſynoptiſche Überlieferung,
nad) der Kapernaum einer der Hauptihaupläge der galiläiihen Wirkſamkeit Jeſu
war? Oder ein notgedrungenes Sugejtändnis an dieje in der Gemeinde-Überlieferung
nun einmal fejtitehende Tatjache, für die der Evangelijt ſelbſt nicht viel Interejje
hatte? Oder eine Korrektur von jeiten des Evangelijten an einem ihm vorliegenden
Bericht, der nur von Kana in Galiläa erzählte? Auch daß die Brüder Jeſu
plötzlich und unvermutet auftreten, verwundert den Lejer. Wie die Mutter er=
Iheinen fie unter den Anhängern Jeſu — im Unterjchied von ME. 3, 21 und von
50h.7,1ff. Auch hier erhalten wir jtarf den Eindrud literarijcher Uneinheitlichkeit.
Der Aufenthalt in Kapernaum war jedenfalls nur von furzer Dauer, da das
Pascha bevorjtand. „Das Pascha der Juden“, jagt der Erzähler: jo fern und
innerlidy) fremd jteht er diejer Nation gegenüber, vgl. Einleitung Ir. 3. Es ijt
die erjte der Sejtreijen Jeju, die das chronologiiche Gerippe der johanneilchen
15
22
Darjtellung bilden. Über den Dorgang, der blitartig die ungeheure Kühnheit 14-16
und die fortreigende Tatkraft Jeju beleuchtet, vgl. zu ME. 11, 15-18. Mit jicht-
liher Sreude am Erzählen — jo jheint es — und einer bei ihm jeltenen Plajtif
ihildert der Evangelijt den Dorgang. Wir meinen, Jejus vor uns zu jehen, durd)-
loht von heiligem Sorn über die Entweihung des Tempels. Ganz deutlich ijt das
Tun Jeſu als ein Tun mejjianijchen Selbjtbewußtjeins hingejtellt. Jejus nennt den
Tempel „jeines Daters Haus“, und die Jünger haben nach dem Bericht in diejem
Augenblide die Erfüllung einer Weisjagung aus einem mejjianijch gedeuteten Pjalm
17
(Pialm 69) gejehn. Ihren Höhepunkt erreicht die Geſchichte nad der Abjicht des 18—22
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21.22
Johannes 2, 12— 22: Die Reinigung des Tempels. 61
Derfafjers in dem dunklen Wort, das Jejus den „Juden“ — hier wieder wie 1,19 in
engerem Sinn: die jüdiiche Obrigfeit, der Hohe Rat, der die Tempelpolizei hatte —
auf die Sorderung erwidert, durch ein Seichen eine Beglaubigung für das Redt
jeines Handelns zu erbringen. Das Seichen, das Jeſus zujagt, ijt ſeltſam: fie jollen
„diejen Tempel“ niederreißen: in fürzejter Stift — das ift zunächſt die Bedeutung
der jprichwörtlihen Wendung „in drei Tagen“ — will er ihn wieder errichten.
Der Lejer des Evangeliums ahnt wohl, daß in diejem Daradoron ein tieferer Sinn
liegen joll. Die Juden aber fonnten das Wort jehlechterdings nicht anders ver-
jtehen, als jie tun, obwohl jie es vollfommen mißverjtehen und damit nad) des
Derfafjers Abficht ihre lächerliche Derjtändnislojigfeit beweijen. Sie denken daran,
daß an dem Tempel des Herodes jeit 20/19 v. Chr. gebaut wurde (vgl. Jojephus,
Antiqu. XV 11,1; XX 9,7); wir würden demnad, ins Jahr 27/28 n. Chr. geführt.
Jejus würde aljo nad) diejer Darjtellung jhon am Anfang jeiner Wirkjamkeit feinen
gewaltjamen Tod und jeine Auferjtehung am 3. Tage — dieje Bedeutung liegt nun,
im Licht von D. 22, in der zunächſt jprichwörtlihen Wendung „in drei Tagen“ —
vorhergejagt haben.
Die Tatjächlicheit der Tempel-Reinigung ift nicht zu bezweifeln. Die Dar-
jtellung, die jie hier findet, weicht aber von der jnnoptiichen in zwei wichtigen
Dunften ab. Sunädjt in der Sufpigung, die unjer Derfajjer ihr gibt in dem Wort
D.19, mit dem ihm D. 21 zugejchriebenen Sinn. Auch die andern Evangelijten be-
richten von einer Srage der jüdiſchen Obrigkeit nad) der Dollmadıt Jeju (ME. 11,27 —- 33
und Parall.). Aber bei ihnen antwortet Jejus mit der Gegenfrage nad) dem Ur—
jprung der Taufe des Johannes. Nun hat er ja gewiß ein Wort ähnlicher Art wie
D.19 geſprochen: es jpielte eine Rolle in jeinem Drozeß (ME. 14,58; Mith. 26, 61;
vgl. zu ME. 14,55-61). Den Sinn, den unfer Beriht ihm D.21 gibt, hat das
Wort im Munde Jeju jedenfalls nicht gehabt. Den fonnte Niemand verjtehen, aud
wenn er nicht verhärtet war, wie „die Juden“. Und Rätjel hat Jejus feinen
Hörern nicht aufgegeben. Auch widerjpricht es aller Wahricheinlichkeit, daß er jo
früh und jo bejtimmt von feinem Tod und feiner Auferjtehung gejprochen haben
ſoll (vgl. zu ME. 8, 31-38). Und gegen die Derbindung diejes Wortes mit der
Tempel-Reinigung werden wir um jo mißtrauijcher, als wir ganz deutlich erkennen,
daß die Antwort, die Jejus nad) den Synoptikern auf die Dollmachts-Srage gegeben
hat, dem 4. Evangelijten in den Rahmen jeiner Auffajjung nicht paßte. Denn dieje
Antwort läuft auf eine Anerfennung und Hervorhebung des Täufers hinaus. Unjer
Derfafier aber vermeidet in jeinem Bericht alles, was diejem Dorläufer eine hervor-
tragende Bedeutung verleihen fönnte. So erjegt er das ſynoptiſche Wort durch ein
anderes ihm aus der Überlieferung befanntes Wort Jeju, dem er zugleidy einen
anderen Sinn gibt.
Weit bedeutjamer ijt die andere Abweichung. Nach dem älteren Bericht
fand die Tempel-Säuberung furz vor dem Todes-Pascha jtatt: hier jteht jie ganz zu
Beginn der öffentlichen Wirkſamkeit Jeſu. Man kann verſchiedener Meinung darüber
jein, welchem Bericht mehr Glauben zu ſchenken jei (vgl. zu ME. 11, 15-18). Indes
Ihon die vorhin angejtellten Erwägungen erweden fein günftiges Dorurteil für den
johanneijchen Bericht. Davon abgejehen: in der ſynoptiſchen Erzählung hat der
Dorgang nach Dorausjegungen und Solgen einen jiheren Pla und fügt id) fejt
in den Gang der Ereignijje ein. Auf den meſſianiſchen Einzug folgend bildet er
ein wichtiges Ereignis in der Entwidlung der Kataftrophe Jeju. Hier dagegen, zu
Anfang der Wirkſamkeit, jhwebt er gleihjam in der Luft: denn wir dürfen nicht
vergejjen, daß er nad der Darjtellung ein mejjianiiches Handeln war. Die Wag-
jchale ſenkt ſich noch mehr zugunjten der ſynoptiſchen Stellung, wenn wir nun
fragen, was der Derfajjer mit der Erzählung im Sujammenhang jagen will. Daß
es ihm mehr um die Idee einer Geſchichte als um ihren Tatbeitand zu tun ift, ift
nach dem Bisherigen flar; und klar ift auch die Idee.
Die Reinigung des Tempels, ebenjo das Wort vom Abbruch des Tempels,
redet eine deutliche Sprache. Der Tempel ijt das Sinnbild der alttejtamentlichen
Theofratie. Säuberung, noch mehr, Bejeitigung des alten Bundes und Errichtung
62 Johannes 2, 23— 25: Jejus und die Juden in Jerujalem.
eines neuen an jeiner Stelle: das ijt die Aufgabe Jeju Ehrifti; und zwar vollführt
er jie durch Tod und Auferjtehung. Dieje Erkenntnis joll durch das Transparent
der Tempel-Reinigung hindurchſcheinen. So tritt unjer Bild als Gegenjtüd neben
die Hochzeit von Kana. — Weil der Dorgang dem Evangelijten diejen Gedanten,
den Gedanken diejes erjten Teiles des Evangeliums, zu verkörpern jchien und weil
er ihn in diejem Dorgang verkörpern wollte, Löjte er ihn aus dem Sujammenhange,
den die Überlieferung ihm anwies, und jtellte ihn in diejen Sujammenhang, in den
er nad) jeinem — angenommenen — Jdeengehalte paßte. Dieje Jdee unterjtrich
er durch Derfnüpfung mit dem Wort Jeju vom Abbrud und Wiederaufbau des
Tempels.
Die Derwertung diejes Rätjelwortes zeigt übrigens deutlich eine Eigentüm-
lichteit des Derfajjers, nämlich feine Dorliebe für die Wahl doppeljinniger Wörter
und den mehrfahen Sinn von Worten und Säßen. Das mit voller Abjicht ge-
wählte griehijhe Wort für „erjtehen Iafjen“ bezeichnet jowohl den Wiederaufbau
von niedergerijjenen Gebäuden als die Erwedung aus dem Tode. Und der ganze
Sat hat einen dreifahen Sinn: den einfachen äußerlihen Wortjinn, in dem die
Juden ihn verjtehen (D.20), den höheren Sinn, der auf Tod und Auferjtehung
hinweijt (D.22), und endlich den Sinn, daß Jejus an Stelle des alten Bundes durch
Tod und Auferjtehung einen neuen Bund jegen wird. Dieje Dorliebe des Der-
fajjers für mehrfahe Bedeutung von Worten und Säten wird uns noch öfter be-
gegnen. In dasjelbe Gebiet würde es gehören, wenn in D.20 angedeutet jein
jollte, daß Jejus etwa fünfzig Jahre alt gewejen jei, vgl. zu 8,57. — Es beginnt
jegt der Tert zu den voraufgegangenen Illujtrationen.
2. Jejus und Nilodemus: Das Chriſtentum als Religion der göttlichen
Neufhöpfung. — Der neue Heilsweg und die neue Keilsveranftaltung.
— Wunderglaube, Halbglaube und Glaube 2, 23 — 3, 21.
Die Einführung: Jefus und die Juden in Jerufalem. Wunder:
und Halbglaube 2, 23-25. Während er in Jerujalem zum Pascha,
auf dem Seite, war, lernten viele an feinen Namen glauben, da fie an
ihm die Seichen jahen, die er tat. Jejus jeinerjeits aber vertraute ſich
ihnen nicht an; denn er fannte alle und bedurfte von Tliemandem eines
Zeugniſſes über den Menſchen: von ſich aus erfannte er nämlich, was
im Menjchen war.
Dieje allgemeine Schilderung der erjten Wirkſamkeit Jeju in Jerujalem ijt jehr
bezeichnend für das Evangelium und feine Anjhauung vor allem von den Juden
und Jejus. Daß Jejus Seihen tut, wird als etwas Selbjtverjtändliches erzählt;
natürlich, er ijt der Mejjias. In Galiläa tat er eins, das ausführlic, erzählt wird
2, 1ff., ebenjo wie das „zweite Seihen“ in Kana 4, 46ff. 54, in Jerujalem tut er
(ſchlechthin) „Seichen“, ohne daß genauer darüber berichtet wird. Der Sinn diejer
eigenartigen Berichterjtattung, die vielleiht verjchiedene Hände verrät (j. 7, 21;
beachte auch das doppelte „zum Pascha“ „auf dem Set“), joll wohl fein, daß Jeru—
jalem eben der naturgemäß gegebene Ort der meſſianiſchen Seichen iſt. — Diele
glaubten an feine Mejjianität. Obwohl im Evangelium „die Juden“ gerade als
Dertreter des Unglaubens erjcheinen, bemerkt der Derfajjer von Seit zu Seit gern,
daß viele an Jejus gläubig wurden (3.B. 7,31; 8,50; 10,42): es wäre ja auch
ein übles Seihen für die mejjianifche Würde Jeju gewejen, wenn er in jeinem
eigenen Volke ganz ohne Anerkennung geblieben wäre. Aber freilich, es ijt Glaube
auf Grund von Wundern. Damit wird zugleid; die Wundergier (1.Kor. 1,22) und
die Oberflächlichkeit der Juden getennzeichnet. Denn wenn die Wunder auch Glau-
ben weden jollen, jo darf es doch nad der Anſchauung des Evangeliften nicht bei
diejem Halbglauben bleiben. Jejus hält ſich troß diejer Wunder-Begeifterung „vieler“
zurüd. Dermöge feiner übernatürlidien Sähigteit, die Herzen zu durchſchauen
(. 1, 42. 47f.), erkennt er, daß es die jetzt Begeiſterten find, die einſt das „kreuzige,
kreuzige“ rufen werden. So tritt gleich bei ſeiner erſten Berührung mit den Juden
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Johannes 3, 1-13: Das Nifodemus-bejpräh: Seugung von oben her. 65
der Hauptjtadt das in der Kreuzigung gipfelnde Mißverhältnis zu feinem Dolfe
hervor. Mitten in die erjte Begeijterung tönen ſchon die Bloden des Tharfreitags
hinein. So wenig war das unbegreifliche Ereignis auf Golgatha Jejus jelbjt fremd
und überrajchend; er jelbjt weisjagte es zudem bereits in dem Wort 2,19.
Das Nifodemus:Gejpräh 3, 1-21.
Die nun folgende Erzählung führt uns in Mifodemus einen Dertreter diejes
auf halbem Wege jtehenbleibenden Wunder= und Halbglaubens vor. Hifodemus
bietet Jeſus Gelegenheit, zu zeigen, weldhen Inhalt und Grund der wahre
Glaube haben muß: nicht Seichen und Wunder, jondern die Botihaft vom einzigen
Sohn Öottes, der die unentbehrliche Neuzeugung durch Bott ermöglicht und bringt.
Dabei erweitert ſich das urjprünglihe Thema diejes erjten Lehrjtüds von dem
Evangelium als der Religion der „Seugung durd) Bott“ zu einer programmeartigen
Darjtellung der wichtigſten Dunfte des Chrijtenglaubens. — Auch von der eigen-
tümlihen Form der Lehrweije des johanneilhen Jejus erhalten wir hier, gleich
in dem erjten Stüd, eine bezeichnende Probe. Das Stüd zeigt, wie die meijten
Sehrjtüde, die Sorm eines Swiegejprähs. In Wirklichkeit ilt’s ein Monolog oder
eine Rede Jeju. Don D.12 an redet nur Jejus: fortan feine Spur mehr des
Dialogs. Aber auch in den Derjen 5-11 ijt das Gejpräd nur ein jcheinbares.
Der Anteil des Nikodemus bejteht ja nur im Micht- und Mißverjtehen (D.4. 9).
Über Sinn und Swed diejer jhriftjtelleriihen Manier j. Einleitung Mr. 6.
a) Die Seugung von oben her, ihre Notwendigkeit, Wirklich:
teit, Gewißheit 3, 1-13. Yun war da unter den Pharijäern einer,
Nifodemus mit Hamen, ein Mitglied des jüdiichen Hohen Rats. Der fam
zu ihm bei Naht und jagte zu ihm: Rabbi, wir wiljen, daß du von Gott
als Lehrer gefommen bijt, denn Niemand Tann dieje Seichen tun, wie du
lie tujt, es jei denn Gott mit ihm. Jeſus antwortete und ſprach zu ihm:
R . ® sh 5 von oben her gezeugt _.»
Wahrlid, wahrlich, ich jage dir: wenn man nicht Son neuem geboren Wird, kann
man das Reich Gottes nicht jehen. Nikodemus jagte zu ihm: Wie fann denn
Jemand geboren werden, wenn er alt iit? Kann er etwa zum zweiten Mal
in jeiner Mutter Leib eingehen und geboren werden? Jeſus antwortete:
Wahrlich, wahrlich, ich fage dir: wenn man nicht 9%, wird rs waſſer
und Geiſt, fann man nicht in das Reid) Gottes Tommen.
Was von dem Fleiſch gezeugt iſt, — iſt Sleild.
Was von dem Geijt gezeugt ift, — iſt Geilt.
So wundere dich nicht, daß ich dir gejagt habe: es ijt notwendig, daß
- von oben her gezeugt
h von neuem geboren werdet.
Der Wind weht, wo er will;
Sein Braujen hörejt du,
Aber nicht weißt du,
Don wannen er fommt
Und wohin er fährt:
So iſt's mit jedem, der vom Geijt gezeugt if. — Nifodemus ant-
wortete und ſprach zu ihm: Wie fönnte das zugehen?! Jeſus antwortete
und jagte zu ihm: Du bijt Israels Lehrer und begreifjt das nicht?
Wahrlid, wahrlich, ih ſage dir:
Wir verfündigen, was wir wiljen,
Und wir bezeugen, was wir gejehn,
Und — ihr nehmt unjer Seugnis niht an!
Wenn ich von den irdiſchen Dingen zu euch redete und ihr nicht glaubt,
— wie jolltet ihr glauben, wenn idy von den himmlifhen zu euch rede?
64 Johannes 3,1-15: Das Nilodemus-Gejpräh: Seugung von oben her.
Und do ijt Niemand in den Himmel hinaufgeitiegen,
Außer dem, der vom Himmel herabgefommen: ift,
Des Menſchen Sohn,
Der im Himmel ift.
V.13 vgl. 5. Mose 30, 12; Röm. 10, 6.
Nikodemus ift Mitglied des Hohen Rats, aljo ein Angehöriger der regierenden
Kreije, zudem, wie wir D.10 hören, Theologe von Beruf. Armjelige Sijcher,
Söllner und Sünder, die Hefe des Dolfs erjcheinen in den andern Evangelien als
Anhänger Jeſu — Jeſus jelbjt jpricht es dankbar aus (Mtth.11, 25), daß nicht die
gelehrten, jondern die einfältigen, ungelehrten Leute jich für jeine Predigt empfäng-
lich Zeigen (vgl.1.Kor.1,26ff.). Leicht fonnte der Eindrud entjtehen und den Ein-
wand begründen, daß das Chrijtentum nur eine Religion für Arme und Unge—
bildete, für die Plebs jei. Und in Wirklichkeit ijt diefes Bedenfen gegen die junge
Chrijtenheit geltend gemacht worden; um jo ſchlimmer, wenn die ältere Daritellung
jelbjt diejfen Einwand jcheinbar noch unterjtügte! So hebt denn unjer Evangelijt
mit Abjicht hervor, daß Nikodemus zur Klaffe der Dornehmen (D.1) und der Ge—
lehrten (D.10) gehörte. Sreilich nur heimlich kam er zu Jefus; die Surcht vor den
Dolfsgenofjen, vor allem vor der Obrigkeit, hielt ihn ab, das für Jejus erwachte
Interejje offen zu zeigen (19,39). Wohl nur ein Bild tatjächlicher Derhältniffe
aus der Seit des Derfafjers: derartige heimliche und halbe Derehrer Jeſu mag es
viele unter den jüdiſchen Seitgenojjen gegeben haben.
Nikodemus beginnt mit der nicht nur von ihm („wir”) gejpendeten höflichen
Anerkennung Jeju als eines von Bott gejandten Lehrers. So weit mögen mande
Juden in der Schägung des Meſſias der Chrijtgläubigen gegangen fein. Das
Kompliment ijt für den Lehrer Gelegenheit und Anlaß, mit feiner Lehre zu be=
ginnen. Ehe noch Nikodemus eine Srage geftellt hat, fajt als jei es jchon zu viel
des GBeredeten, hebt Jejus mit einem in feierlichjte Form gefleideten, geheimnis-
vollen Sage an. Er ſpricht von der Bedingung des Eintritts in das Reid, Gottes.
Eindrudsvoller, auch der Wirklichkeit entiprechender, konnte der Evangelijt feinen
Chrijtus die Predigt nicht beginnen lajjen. Damit begann ja aud) der Jeſus der
älteren Evangelien: das war das A und O feiner Predigt: das Reid) Gottes ijt
nahe herbeigefommen, kehrt um! Aber das Wort hat hier einen gar eigenartigen
Klang angenommen, es flingt tiefer, myſtiſcher, radifaler. Neben dem klaren, fejten
Grundton, der einen neuen Anfang, eine völlige Umjinnung verlangt, hören wir
in dem Wort einen ®berton, der uns aus der Predigt Jeju nicht befannt ijt und
doc aud) nicht fremd erjcheint. Es ijt ein Ton aus des Paulus hymnus: „It
Jemand in Chriftus, jo ift er eine neue Kreatur. Das Alte ift vergangen, jieh es
it neu geworden“ (2.Kor.5,17). An eine eigenartige Bedingung wird hier der Ein-
tritt in das Reich Gottes gefnüpft. Sie berührt nicht nur den Nikodemus, der jie
gröblich mißverjteht, fremd und wunderlich, jondern aucd uns. Mit der uns ge—
läufigen und für unfere Seit doch jo unlebendigen Dorftellung von der „Wieder-
geburt” uns zu begnügen, warnt uns der griechiſche Wortlaut. Jeſus zeigt hier
die Dorliebg des Evangeliſten für doppeljinnige, ſchillernde Ausdrudsweije. Die
beiden griehiihen Worte fönnen bedeuten: „von neuem geboren werden”, wie
Nifodemus jie auch verjteht. Zunächſt aber heißen fie an diejer Stelle: „von
oben her gezeugt werden“, d.h. aber: von Gott gezeugt werden — und damit
haben wir diejelbe geheimnisvolle Dorjtellung, die bereits 1,15 begegnete. Jene
andere Bedeutung „von neuem geboren werden”, an die Nilodemus, den Sinn ver-
gröbernd, denft, joll aber zugleich in der Wendung liegen. Schon in der doppel-
deutigen Wendung allein liegt ein feiner Gedanke. Die Chrijten — und nicht nur
ie — ſprachen gern von „Wiedergeburt“, „neuer Geburt“, „von neuem geboren
werden“. Ihnen jagt der Derfajjer: das muß ein „von oben her“, von Gott
gezeugt werden fein. — Das törichte Mißverftändnis des Milodemus beachtet der
johanneijhe Jejus, ganz feiner jonjtigen Art entjprehend, gar nit. Er wieder:
holt, wie jonjt (vgl. Einleitung Nr. 5), in derjelben feierlihen Form denjelben Ge—
danfen. Und gerade vermöge diejer Eintönigkeit legt ji die Forderung wuchtig
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Johannes 3, 1-13: Das Nilodemus-Gejpräh: Seugung von oben her. 65
und unerbittlidy auf die Seele des Lejers. Nur das erfahren wir bei diejer Wieder-
holung neu, daß diefe Seugung „von oben her” ſich vollzieht durch die beiden
Kräfte „Wafjer“ und „Geiſt“. Immer rätjelhafter wird uns diejes „gezeugt werden
von oben her“. Es ijt jedenfalls unausweichlich notwendig: worin ilt die Not—
wendigfeit begründet? In der Art des Reiches Gottes und der des Menjchen, wie
er von Haus aus ijt. In jchroffem, jcheinbar unüberbrüdbarem Gegenjat jtehen
Sleifh und Geijt, die irdiihe Welt und die göttliche Welt: das Fleiſch, der
Stoff, aus dem die Menjchen dieſer Welt geformt jind, und ihre Art, vergänglid,,
ſchwach, fündig; der Geijt, das Wejen und die Kraft der göttlichen Welt, Gottes
jelbjt, unvergänglich, herrlich, fledenlos. Das Reich Gottes gehört zur Welt des
Geiſtes; ihm angehören kann nur, wer die Art des Geijtes an jich trägt, aus und
von ihm gezeugt (vgl. 1.Kor. 15,50). Will der Menjch des Reiches Gottes teil-
haftig werden, jo muß eine deugung vom Geilt, von Gott, aljo eine Meuzeugung,
erfolgen. So darf man jich über dieje Sorderung nicht verwundern. Unfaßbar,
ja unmöglich möchte dem Lejer wie dem Nifodemus dieje Seugung von Gott, dur
Waſſer und Geijt eriheinen. Und doch ijt fie wirflid und tatjächlih. Wie der
Wind wirklih it und in jeinen Wirkungen erfahren wird, obwohl man weder
jeinen Urjprung noch jein Siel erfennt, gerade jo jind des Beijtes Wirkungen wirklich
und erfahrbar, obwohl jte jeder Erklärung jpotten. Die Bildrede wirft um fo reiz-
voller und jicherer, als im Griehijchen das Wort für Wind und Geijt das gleiche
iſt (Pneuma). Wir beachten, wie die Sprache jich hier zu höherem Schwunge er:
hoben hat. Das Wort gehört zum Schönjten und Treffenditen, was je über religiöjes
Erleben gejagt ijt. Die Gewißheit und zugleih das Geheimnisvolle und Uner—
flärbare religiöjer Erfahrungen fönnen nicht treffender zum Ausdrud gebradt
werden. — Das ungläubige und verjtändnisloje Staunen, das der theologiſch ge-
bildete Nikodemus und die ihm gleichartigen Dolfsgenojjen diefer Predigt von der
göttlichen Neuzeugung entgegenbringen, iſt um jo unberedhtigter, je größer die Ge—
wißheit der chrijtlichen Predigt iſt. Die Chrijten verkünden ja etwas, was jie
„wiſſen“, „gejehn“ — was jie jelbjt erlebt haben. Sreilich wenn die Juden ſchon
bei ſolchen „irdiſchen“ Dingen (die im Bereich der irdiichen Erfahrung liegen)
die chrijtliche Predigt ablehnen, dann ijt das noch viel mehr bei den „himmlijchen”
Dingen zu erwarten, bei der Derfündigung über Gott, fein Wejen, jeine Rat-
ſchlüſſe uſp. Und doch hat die chrijtliche Derfündigung aud hier die jicherite Ge—
währ. Über die „himmlijchen“ Dinge fönnte nur einer Aufichluß geben, der in den
Himmel gejtiegen und dort gewejen wäre: das gilt aber von feinem Menjchen,
troß allen Redens und Sabelns von Entrüdungen und Himmelsreijfen (vgl. zu
1,14.18). Nur einer ijt dort gewejen, des Menſchen Sohn, Jejus Chrijtus, der ja
vom Himmel herabgefommen, und nicht bloß das: „der im Himmel iſt“. Darin
liegt eben die jichere Bürgichaft für die Wahrheit der chrijtlichen Predigt über die
irdiihen und die himmlijcyen Dinge, auch der Botſchaft von der „Seugung von
oben her”. So ijt der Unglaube der Juden jchlehthin töricht. — In diejen Derjen
erfennen wir deutlich, daß nur der Sorm nad) Jefus, in Wirklichkeit der Evangelift
der Redende ijt. Nicht nur, daß in V. 13 (ebenjo wie fortan überhaupt D. 14ff.)
von Jeſus in der dritten Perjon geredet wird: vor allem ijt ja unvoritellbar, daß
Jejus in einem wirklichen Gejpräd mit Nifodemus von ſich gejprodhen hätte als
von dem, „der im Himmel ijt“. Hier redet einer, der auf Grund des Todes und
der Auferjtehung Chrijti gläubig zu dem Erhöhten aufihaut, für den Jejus oben
„im Himmel ijt“. Und ebenjo verrät ſich der Evangelijt in dem „wir“: es ijt un-
verjtändlich im Munde Jeſu; die hrijtlihen Mijjionare und Evangelijten find es,
die hier auftreten. — Ob und wieweit in der Rede überlieferte Worte Jeju ver:
wertet jind, darüber zum Schluß dieſes Abjchnittes.
Aber was ijt es um dieje „Seugung von oben her“, die Wiedergeburt, die
im Mittelpunft diefer ganzen eindrudsvollen Erörterung jteht? Daß der Derfajjer
hier Gedanken ausſprechen will, die ihm bejonders wichtig jind, verjpüren wir ohne
weiteres. Und wir verjtehen den Abſchnitt erſt ganz, wenn wir beachten, daß mit
diejer Ausführung eine Saite angerührt wird, die einen vollen Widerhall in den
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. BD. 5
66 Johannes 3,1—13: Das Nikodemus-Geſpräch: Seugung von oben her.
Herzen (nicht der jüdiihen Lejer, vgl. Nifodemus) vor allem der hellenijtiichen
£ejer fand. In manchen Kreijen der hellenijtilhen Srömmigfeit, bejonders in den
ſynkretiſtiſchen Minjterien-Religionen (vgl. Einleitung Ur. 4b), redete und träumte
man viel von „neusgeboren, wiedergeboren werden". Und nicht nur das. Der
Traum von einer „Wiedergeburt“ jcheint zu den älteſten Ahnungen des Menſchen—
geichlechts zu gehören. Wenn wir die Gejhichte der Religion durhwandern, jtoßen
wir gar oft auf die eigentümliche Dorjtellung einer neuen Geburt oder auch, des
Sterbens und Wiedererjtehens; einjcneidende Deränderungen im phnjiihen und
geijtigen Leben des Menjchen (beifpielsweije der Eintritt in einen wichtigen Lebens-
abſchnitt wie Jünglings- und Mannesalter, in eine neue politiſche oder religiöje
Gemeinſchaft, in eine höhere Stufe veligiöjer Weihe oder Erfenntnis) erſcheinen der
Dolfsanihauung als eine neue Geburt, ein eugezeugtwerden oder als ein Sterben
des bisherigen Menſchen und Erjtehen eines neuen. Nur durch den Vergleich mit
den rätjelhaften Dorgängen der Geburt und des Sterbens Tann das ungejchulte,
fräftig anſchauliche Denten joldye Umwandlungen ſich vorjtellig machen. Und neben
der Dorjtellung finden wir Gebräuche und Seiern oft jehr drajtiiher Art, die diefe
Heugeburt oder das Sterben und Tleu-Erjtehen nicht etwa nur bildlid) darjtellen,
jondern auch bewirfen (vgl. Srazer, The golden bough 11 342ff. 1890). Hatürlich
ift der nähere Inhalt diejer Dorjtellung verjchieden, je nad) der verjchiedenen kultu—
rellen, religiöjen und jittlicdhen Höhenlage der Kreije, in denen fie ſich findet. Eine
bejonders große Rolle jpielten nun joldye Dorjtellungen und Bräude zur Seit des
alten Chriſtentums in den helleniftiihen Minjterien-Kulten (Attis=, Ijis-, Mithras-
Mojterien, die jog. „hermetiichen“ Kreije). Hier erwuchs die Sehnjucht nad) „Wieder-
geburt“ oder Neuſchöpfung aus dem Gefühl einerjeits der Schwäche, der Unvoll—
fommenheit, der Sünde, andererjeits der Dergänglichkeit. Man litt unter dem Be-
wußtjein der Befledung und jeufzte unter der Lajt der Dergänglichleit; man jehnte
ſich nach Entfühnung und Unjterblichfeit. Man fuchte und fand beides in Religion
und Kultus; gierig griff man nad) allem, was eine jolhe Wiedergeburt verhieß,
mochten die Bräuche noch jo abgejhmadt und lächerlich jcheinen. In den Miyjterien
erlebte man die Wiedergeburt vor allem als Entjühnung und als Sreiwerden von
der Dergänglichkeit; auf dem Letten ruhte dabei der Nahdrud. Nur erjt Leine
Anjäge eines fittlihen Derjtändnijjes der Wiedergeburt jind zu erfennen. — Be—
jonders beadhtenswert und für unjer Evangelium interejjant ijt die entjprechende
Anfhauung in den jog. hermetiihen Kreijen (vgl. Einleitung Ur. 4b). Hier ijt
die „Wiedergeburt“ das höchſte, was der Eingeweihte erleben kann. Sie vollzieht
ſich in der Weije, daß die zehn göttlichen Kräfte, darunter „Leben“ und „Licht“ (vgl.
zu 1,4 und die Ausführung über „Leben“ und „Licht“ vor 4,45ff.), in den zu
Weihenden einziehen und die feindlichen Kräfte vertreiben. Als der Seugende er—
iheint bei diejer „Wiedergeburt“ der höchſte Gott diejer Religion. Der Myſte
wird auf diefe Weiſe mit der Gottheit geeint, er wird vergottet, er wird Gott.
Vgl. „Wiedergeburt“ in „Die Religion in Geſchichte und Gegenwart“.
An derartige Dorjtellungen fnüpft die Ausführung über das „Bezeugt-werden
von oben her“ D.3ff. an. Auf diefem buntfarbigen Hintergrunde müſſen wir jie
betrachten. In ein ſchon fertiges, von früheren Geſchlechtern auf älteren religiöjen
Entwidelungs-Stufen gewebtes Gewand wird gelleidet, was der Chrijt im Glauben
(und in der Taufe) erlebt. Nun begreifen wir, daß dieje Ausführung tiefen Ein-
drud auf hellenijtifche Lefer machen mußte. Eines alten Traumes Erfüllung, einer
tiefen Sehnjucht Derwirklihhung wird hier verfündet. Aus D.5—7 atmet die Über-
zeugung von der Hotwendigfeit einer völligen Umgeftaltung, aus V. 8-13 hören
wir den Jubel des Erlebthabens und der Gewißheit des Erlebten. Die Dorjtellung,
die im allgemeinen durd den Begriff „Wiedergeburt“ bezeichnet wird, erhält durch
unjern Evangelijten D.4 eine bejondere Dertiefung, indem er durch feine Bezeid)-
nung ausdrüdt, daß dieſe neue Geburt eine Seugung „von oben her“, durch Gott
it. Gott ift es, der dieje Umwandlung bewirkt. Durdy Gottes Sein und Wejen
jind fie vollkommen bejtimmt, mit ihm verwandt, in ihrem Sein, Wollen und Handeln
von ihm abhängig, furz Gottes „Kinder“ find fie, die diejes Geheimnisvolle erlebt
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Johannes 3, 1-13: Das Nikodemus-Geſpräch: Seugung von oben her. 67
haben. Es ijt ein Erfülltwerden mit göttlihem Dermögen durch den Einzug der
Kraft und Subjtanz der göttlichen Welt, d.h. des göttlichen „Geijtes“, in das Herz.
Das Gezeugt-werden von oben her ijt nun aber ein Gezeugt-werden duch Wajjer
und Geiſt D.5: es erfolgt, wie wir aus diejem Ausdrud entnehmen jollen, in der
Taufe. Der Sortgang der Rede in D.6-8, wo nur vom Geijt, nicht vom Wajjer
gejprohen wird, Tann die Dermutung nahe legen, daß in D.5 die Worte aus „Wajjer
und“ dem urjprünglichen Gedanken fremd, von Haus aus nur von einem „geboren
werden aus Geijt“ die Rede gewejen jei. In dem jetigen Sujammenhang — und
der fommt für uns in Srage — handelt es jich aber um „Wajjer und Geiſt“; der
Evangelijt, der Schöpfer unjers heutigen Evangeliums, will jedenfalls eine Ausjage
über die Taufe machen. Sie it das Sakrament der Seugung der Gottes-Kinder.
Wajjer und Geijt jind die beiden in ihr wirkenden Größen. Der aufmerkjame Lejer
verjpürt in diejer nahdrüdlichen Hervorhebung von „Wajjer und Geiſt“ eine
polemijhe Beziehung auf eine Taufe, von der im Evangelium bisher öfter geredet
wurde, eine Taufe nur mit Waſſer — die Taufe des Johannes. Die Überlegen-
heit der chriftlihen Taufe über die Johannes-Taufe, dieje Nur-Wajjer-Taufe, wird
jomit indireft betont, ganz in Übereinjtimmung mit der Abjicht des Derfajjers, des
Johannes Bedeutung im Dergleicd mit Jejus und dem Chrijtentum herabzudrüden.
Es iſt für des Evangelijten Art bezeichnend, daß er mitten in diejer ernjten und
eindrüdlichen Ausführung auch feine polemijchen Abjichten nicht vergißt.
Die Dorjtellung der Wiedergeburt, der Seugung dur Gott, war ein fremdes
Gewand. Der neue Inhalt, den es erhielt, war größer, tiefer als der, den es ur-
iprünglich umhüllte. Aber es fonnte nicht ausbleiben, daß die fremde fertige Sorm
den neuen Inhalt jofort ihrerjeits beeinflußte. Daß die Seugung „von oben her“
mit der heiligen Handlung der Taufe verfnüpft und durch jie gewirkt angejehen
wurde, ijt eine Solge diejes Einflufjes: in den Myſterien war das Wiedergeboren-
werden — in der Regel wenigjtens — an derartige heilige Bräuche gebunden.
Indes: in der Hauptjache jind Gewand und Inhalt doch unveräußerliche Stüde des
Chrijtentums. Die Seugung dur Gott bleibt die unentbehrlihe Bedingung des
Eintritts in das Reich Gottes und ihre Wirklichkeit eine der jeligjten Erfahrungen
des Gläubigen. „Tut Buße“, „jinnet euch um, denn das himmelreich ijt nahe”, jo
predigte Jejus. „Ihr müßt von oben her gezeugt werden“, jo verkündet der Ehrijtus
des Johannes-Evangeliums: dies jheint mehr, tiefer, radifaler als jenes. Und
doch, im Grunde ijt’s die Forderung Jeju, nur vermehrt um die jchmerzvolle Er-
kenntnis der Paulus-Haturen, daß der Menſch im allgemeinen von jid) aus nicht
fähig ijt, die Höhenluft der Sorderung Jeju zu atmen, daß er das „umjinnen“
nicht jelbjt vollziehen Tann, daß es an ihm und durch Gott vollzogen werden muß,
— und vermehrt um die jelige Erfahrung, daß der Glaubende durd Gottes Gnade
dieje vollfommene Umwandlung und Meuzeugung erleben darf.
b) Die Dorausjeßung der göttlichen Neuzeugung: Kreuzestod
und Glaube; ihre Frucht: das Leben 3, 14-21. Und (zwar) jo wie
Moſes die Schlange in der Wüſte erhöht hat, jo muß des Menjchen Sohn
erhöht werden: damit jeder, der da glaubt, in ihm ewiges Leben habe.
Denn aljo hat Gott die Welt geliebt, daß er feinen einzigen Sohn
(dahin-) gegeben hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe,
jondern ewiges Leben habe. Gott hat ja den Sohn nicht in die Welt
geſandt, damit er die Welt richte, jondern damit die Welt dur ihn
gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer da nicht
glaubt, ijt ſchon gerichtet, — weil er nicht an den Namen des einzigen
Sohnes Gottes geglaubt hat. Darin eben bejteht das Gericht, daß das
Licht in die Welt gefommen iſt — und die Menjchen viel mehr die Sinjter-
nis liebten als das Lit; denn ihre Werke waren böje. Jeder nämlich,
der Schlechtes treibt, haft das Licht und kommt nicht zum Licht, damit
feine Werte nicht gebrandmarkt werden; wer aber die Wahrheit tut,
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68 Johannes 3, 14— 21: Das Nikodemus-Geſpräch: Kreuzestod und Glaube.
fommt zum Licht, damit jeine Werke offenbar werden: find fie doch in
Öott getan.
V.14 vel.4.Mose 21,8f. V.16 vgl. Röm. 8, 32; 1.Joh. 4,9. V.17 vgl. 5,24; 12,47.
Don jegt an geht das Gejpräd vollfommen in eine Rede über; und dabei
verrät ſich immer deutlicher, daß der Evangelijt hier redet. Er entfaltet die Dor
ausjegungen der göttlihen Seugung und ihre Frucht. Die Erörterung wächſt
ſich ihm unter der Hand zu einer furzen Darjtellung des Hauptinhalts des Chrijten-
tums aus. Der Sujammenhang diejes Teiles mit dem vorhergehenden, der auf
den erjten Blid zu fehlen jcheint, ift damit gegeben, daß der Begriff des „ewigen
Lebens“, der D. 14ff. beherricht, ji im Grunde mit dem des Reiches Gottes dedt,
der D.3ff. im Dordergrunde jteht. Damit lernen wir eine Eigentümlichfeit des
vierten Evangeliums fennen. Das „Reich Gottes“ oder „himmelreich“, das
die anderen Evangelien in den Mittelpunkt der Predigt Jeju jtellen, findet ſich im
Tohannes-Evangelium nur hier, wo fichtlic eine bewußte Anlehnung an den Be-
ginn der ſynoptiſchen Derfündigung vorliegt, und 18,56. An jeine Stelle tritt
„das Leben“ oder „das ewige Leben“, das audh MIE.9,45; 10,17 damit
wechſelt (vgl. zu MI. 9, 43).
D.14 fnüpft unmittelbar an die legten Worte D.13 an: „Der im Himmel
it“. An dem himmlijchen, aljo dem erhöhten Herrn bleibt das Auge des Evange-
liſten haften. Es ijt eine eigenartige Erhöhung, die da vorliegt, eine Erhöhung
durch Erniedrigung, durch den — Galgen, in jeder Beziehung, vor allem in zwei
Punkten vergleihbar einem aus der heiligen Geſchichte bekannten bedeutungsvollen
Dorgange, der Erhöhung der Schlange durch Moſes. Der Derfajjer erreicht dieje
eigenartige Wendung des Gedankens durd einen ſchon veridiedentlid beobachteten
Kunjtgriff, nämlich die jchillernde, doppeljinnige Derwendung eines Wortes, des
Wortes, das wir mit „erhöhen“ wiedergeben. Im altchrijtlihen Sprachgebrauch
bezeichnet das betr. grichijhe Wort die Erhebung Jeju zu göttlicher Herrlichkeit
durch Auferftehung und Himmelfahrt (Apg. 2, 33; 5, 51). Daran mußten und follten
die Leſer des Evangeliums zunädjt denken; auch der Derfaljer verjteht es jo. Su—
gleich aber will er mit diefem Wort die Erhöhung Jeju bezeichnen, die in dem
Aufhängen Jeju am Kreuz bejtand — das war ja aud ein „Erhöhen“ über die
Erde (vgl. 12,32ff.; 8,28). Damit gewinnt er den zugejpigten, feinen und tiefen
Gedanken, daß die Erhöhung Jeju begann und beitand — in jeinem ſchmachvollen
Tode. Wir verjtehen diejfen Gedanken nur recht, wenn wir aus ihm eine trium-
phierende Paradorie heraushören und in ihm die ſchmerzensreiche und zugleich
wunderbare Gejcichte des Kreuzes Jeju in der apoftoliihen Seit überjhauen, die
hinter diejem doppeljinnigen Gebraud des griehiihen Wortes liegt. Sunädjt be-
deutete das Kreuz auf Golgatha eine Vernichtung des Glaubens; alle Hoffnung
der Jünger war zeritört. Dann famen die Ofter-Erlebnijje. Hun blieb das Kreuz
zwar audy noch ein dunkles, grauenvolles Rätjel. Aber man fonnte anfangen, es
in den Willen Gottes aufzunehmen, da das Licht des Oftermorgens feinen ver-
Härenden Schimmer darüber warf. Weiter fam man, als man das Leiden des
Meſſias in der Schrift geweisjagt fand. Einen Riejenjhritt madte Paulus, als er
mit unerhörter Kühnheit gerade im Tode Jeju die Grundlage der Derjöhnung
fand und predigte. Und erjt jegt fonnte der Schritt getan werden, der im Johannes-
Evangelium vorliegt: was Juden und Heiden ärgerte, was man als einen Beweis
der völligen Torheit des Chrijtenglaubens hinjtellte, der Derbredhertod des Stifters
am Galgen, — er gerade ijt eine Erhöhung. Das Kreuz ijt nunmehr zum
Ehrenzeichen der Chrijten geworden.
Nun vergleicht der Evangelijt das Erhöhtwerden des Menjcdenjohnes mit
einem Dorgange der heiligen Gejhichte des A. T.'s. Die Schlange hing erhöht am
Stabe, wie ein Gerichteter: gerade jo Jejus, der Menjchenjohn — der auf den
Wolten des Himmels fommt! Aber, und das ijt der zweite wichtigjte Dergleichungs-
punft, wer zur Schlange aufjah, wurde gejund und blieb am Leben: gerade jo
erhält durd; Jeſus und die Gemeinſchaft mit ihm das ewige Leben, das Sehnſuchts—
ziel aller Srommen, wer gläubig zu diefem jo eigenartig Erhöhten aufſchaut. Und
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Johannes 3, 14— 21: Das Nikodemus-Geſpräch: Kreuzestod und Glaube. 69
zwar hat der Glaubende ewiges Leben, jchon jegt, er hofft es nicht nur (vgl. Ein-
leitung Ir. 4a); mit dem Glauben ijt bereits ein neues, ewiges Leben in ihm an-
gebrohen. — Ihre Erklärung findet dieje Heilsveranjtaltung in der Liebe, mit der
Gott die Menjchenwelt umfaßt hält. So unbegreiflih, jo ohne Maßen groß ijt
dieje Liebe, daß Gott den einzigen(!) Sohn der Welt gab und — wieder ein
ichillernder Ausdrud — im Tode dahingab, um derer willen, die das Derderben
jonjt verihlungen hätte. Und noch einmal muß der Derfajjer — aud ihn jtreifte
das Derderben, und er durfte ewiges Leben gewinnen! — hervorheben, daß ewiges
Leben aller, die da glauben, das Siel der Liebe Gottes war. Die Rede ijt hier
zum geheimnisvollen Urgrunde alles religiöjen Lebens vorgedrungen, der Liebe,
dem unendlichen Erbarmen Gottes. Das Wort gehört zu den jchönjten und tiefjten
des N. T.'s, aber es ijt ihm gegangen wie einer Goldmünze, die durch allzu häufigen
Gebrauch Glanz und Prägung verlor.
Liebe ijt der Quell der Sendung des Sohnes, „ewiges Leben“ der Swed.
Es ijt ja nicht jo, wie man gemeinhin annimmt, wie bejonders die Juden meinen,
daß des Meſſias Aufgabe vor allem jei, Gericht zu halten, d.h. die Feinde Israels
und Gottes zu verurteilen und dem Derderben preiszugeben. - Hein, der Sohn joll
die Welt nicht richten, jondern die Welt retten (beachte das dreimalige, feier-
lih wirfende „die Welt“). Sum Derjtändnis von D.17ff. ift zu beachten, daß das
griechiſche Wort für „Gericht“ und „richten“ mehrdeutig ijt und hier vom Derfajjer
jeiner Meigung entjprecdyend mehrdeutig gebrauht wird: Gericht, Derurteilung,
Sonderung. — Ein Gerichtsaft am Ende der Tage, wie man ihn erwartete, ijt ja
im Grunde vollfommen überflüfjig. Wer an Jejus glaubt und dadurd in Gemein—
ihaft mit dem tritt, der das Leben jelbjt ift (1,4; 11,25, vgl. zu 1,4), hat das
Leben, fann aljo dem Gericht, der Derurteilung, der Dernichtung gar nicht ver=
fallen, jondern ijt ihm enthoben (5, 24). Wer dagegen an Jejus nicht glaubt, rüdt
damit allerdings von dem ab, der das Leben ijt, jchließt jich jelbjt vom Leben aus
und ijt eben dadurch dem Gericht, der Derurteilung, dem Tode preisgegeben. Ein
Wort von vernichtendem Ernjt für alle, die ſich nicht von der vermeintlichen
„Drohung“ mit dem Fünftigen Gericht jchreden Iajjen wollen. Das Gericht braudt
nicht erjt gedroht zu werden, es iſt vollzogen in und mit dem Unglauben. Ein
überrajhender Gedanke für jeden, der in der altchrijtlihen Gedanfenwelt lebte,
für unjer Evangelium höchſt bezeichnend, äußerjt wichtig für die gejchichtliche Ent-
widlung der urdhrijtlihen Anjchauung. Das Gericht, im Judentum und aud im
alten Chrijtentum als ein äußerer einmaliger Alt am jüngjten Tage vorgeitellt,
wird in das Innere des Mlenjhen verlegt und wird zu einem im Derhalten des
Menſchen, im Glauben oder Unglauben, ſich vollziehenden Prozeß. Wir jehen den
Evangelijten hier bei der hochwichtigen Arbeit, die gerade ihn und jein Evangelium
fennzeichnet und 3.T. feine bleibende Bedeutung ausmacht, bei der Verinnerlichung
und Derdiesfeitigung von Begriffen der altchrijtlihen Anjhauung, bejonders der
Lehre von den legten Dingen. In D.3—9 lernten wir ihn als Myſtiker fennen,
hier zeigt er ſich als Rationalijt, aber als Rationalijt von tiefjter Innerlichkeit.
Die Umdeutung des Gerichts aus einem überirdiichen Ereignis der Sufunft in einen
innerweltlihen und im Innern des Menſchen ſich vollziehenden Vorgang war eine
Deränderung, gewiß, aber eine Entwidlung zu höherer, reinerer Auffajjung. Aller-
dings ijt dieſe Arbeit der Derinnerlihung in unjerem Fall nicht ganz bis zu Ende
getan. Die in der Gemeinde nun einmal herrihende Dorjtellung von einem am
jüngjten Tage jtattfindenden Gericht findet ſich auch noch in unjerm Evangelium
(5, 29). Aber es unterliegt feinem Sweifel, daß da nur eine Anbequemung vor»
liegt, die eigentlihe Anjhauung an unjerer Stelle zu juchen ift.
D.19 löſt einen Widerjprud, der inD.17 und 18 vorzuliegen jcheint. Wenn
der Sohn Gottes nicht gejandt ijt, zu richten, und doch nad} D. 18 der Nicht-Glaubende
gerichtet ijt, jo liegt das eben nicht in der Abjicht Gottes oder jeines Gejandten,
jondern an dem Derhalten der Menjchen, an ihrer ſchier unbegreiflichen Abneigung
gegen das „Licht“. Der tragiihe Grundton des Evangeliums klingt hier wieder
dur. Das „Lit“ — wir fennen es als die Ausjtrahlung des „Lebens“ (1,4) —,
70 Johannes 3, 14—21: Das Nifodemus-Gejpräh: Kreuzestod und Glaube.
dies Licht ijt mit Jejus Chrijtus in die Welt gefommen. Dies Licht jollte und
tonnte zum Leben führen; denn es offenbart Gott, es führt zur Erkenntnis Gottes
und damit zum Leben (vgl. zu 1,4). Man jollte wähnen, die Menjchen hätten
dem Licht zugejubelt. Aber das Unbegreiflihe ijt gejchehen: fie liebten die
Sinjternis, die Gottesferne. — Wir beachten im Dorbeigehen, daß Jejus hier von
feiner Wirkſamkeit und jeinem Erfolg in der Sorm der Dergangenheit redet: deutlich
verrät ſich der Evangelijt als der eigentlich Redende. — Dieje Abneigung gegen
das Liht war nicht von ungefähr, fondern tief in dem fittlichen Derhalten der
Menjhen begründet. Dem Böfen, Schlechten haftet unmittelbar das Bewußtfein
des Häßlichen, Niedrigen an, und deshalb jheut es das Licht der wahren Gottes-
erfenntnis. Das ijt der furdhtbare Fluch des Schleht-Handelns, daß es zum Glauben
unfähig madt. Die Gut-Handelnden dagegen treibt es zum Licht, zu Jejus. Für
die Anſchauung unferes Evangelijten ijt es ſehr bezeichnend, daß er hier nicht fagt,
D.21: „die da gut handeln“, fondern: „die die Wahrheit tun“. Die „Wahrheit“
ijt im johanneijchen Sinn (vgl. zu 1,14) die Erkenntnis der göttlihen Wirklichkeit,
alfo die rechte Gotteserfenntnis; „die Wahrheit tun“ heißt: fein Handeln nad) der
Norm der wahren Hotteserfenntnis einrichten, die Gotteserfenntnis in die Tat um—
jegen. Wer das tut, wird gut handeln: der hellenijtiihe Einihlag in der An—
Ihauung des Evangelijten tritt deutlich zutage, das Gute erfennen ijt das Gute
tun (vgl. die Anjhauung des Sofrates, daß die Tugend Iehrbar fei). Die Werfe
derer, die im obigen Sinn die „Wahrheit tun“, find in Gemeinjhaft mit Gott
getan. Der zum Entjegen enge Sufammenhang von Glauben und Handeln tritt
in diefen Worten unmittelbar zutage. Wir pflegen den Einfluß des Glaubens,
der Anjhauung auf das Handeln zu betonen: gut ijt es, auch die Kehrjeite ernit-
haft zu beachten, wie es in erjchredender Deutlichfeit hier geſchieht. Unſere Taten
werden zu drüdenden Sejjeln, jie bejtimmen ſchließlich auch unjer Denfen und
Glauben: ein unentwirrbares Gewebe von Urſache und Wirkung. — Es liegt aljo
nur an dem Derhalten der Menſchen gegenüber der in Jejus erfolgenden Offen-
barung, wenn troß der Liebesabjiht Gottes das Gericht nicht ausbleibt. Ein
tiefer Riß geht eben durch die Menjchheit. Die einen treibt ihre jittlihe Art zum
Glauben, jie können neugeboren, von oben her gezeugt werden. Den andern
madt ihre jittliche Art es unmöglich, ſich dem Licht zuzuwenden.
Als ein Geſpräch mit Nifodemus begann der Abſchnitt. Inzwiſchen ijt Niko—
demus vollfommen verjhwunden. Nicht mit einem Wort wird berichtet, welchen
Eindrud die Rede auf ihn gemadht habe. Der Derfajjer hat eben fein Intereſſe
an der Erzählung als jolher. Nikodemus ijt für ihn nur injofern wichtig, als er
Jeſus, d.h. ihm jelbjt, Gelegenheit zu diefen Ausführungen bietet. Daß das Ge-
ſpräch oder die Rede der Sorm nach von dem Evangeliften jtammt, ijt deutlich ge=
worden. Sind denn wenigjtens dem Inhalt nad) Worte und Gedanken Jeju ver-
arbeitet? Die Antwort ijt jchwierig und kaum eine bejahende. Die Erklärung
zeigt, daß 3. B. D. 11-13. 19 auch inhaltlich nit von Jeſus herrühren Tönnen,
daß D. 14-16 die paulinijche Theologie vorausjegen. Die Ausführung D. 3ff. weijt
auf die hriftlihe Taufe hin und hat eine polemiſche Spie gegen die Johannes-
Taufe ujw. Der Derfafjer mag an überlieferte Worte angefnüpft haben, aber wir
find nicht mehr in der Lage, jie zu bezeichnen und herauszujchälen. In der Haupt-
ſache haben wir hier eine Probe der aus Jeju Predigt erwachſenen apojtolijchen
Derfündigung, jo wie fie ſich für unjern Evangelijten gejtaltete. — Es ijt indes
feine rein lehrhafte Ausführung: fie richtet ficy insbejondere an die Juden. In
D.9—-13 vernehmen wir einen jtrengen Tadel der Unempfänglichfeit und Derjtodt-
heit der Juden, und in D.19 eine harte Erklärung ihres ungläubigen Derhaltens
gegenüber dem Licht (vgl. zu Kap. 8). — Liegt es jo, dann hat die Srage für uns
nur noch wenig Interejje, ob denn der Rahmen diejes Geſpräches, die Perjon des
Nitodemus und die Nacdjtizene, gejchichtlich it. Nifodemus tritt nur im Johannes-
Evangelium auf (vgl. noch 7,50; 19, 39). Imdividuelles, das auf eine treue Über-
lieferung ſchließen ließe, zeigt unſer Bericht nicht. Was Nifodemus zum Gejpräd)
beiträgt, beruht ganz auf der jchriftftelleriihen Manier des Evangelijten. Immer:
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Johannes 3, 22—36: Johannes und Jeſus. 71
hin mag es ein Ratsmitglied dieſes Namens gegeben haben, es mag ein heimlicher
Derehrer Jefu gewejen und nachts zu ihm gefommen fein. Sicher erfennbar und
für den Evangelijten das Wichtigſte ijt jedenfalls, daß Nilodemus in dieſem Zu—
fammenhange nur als Dertreter einer bejtimmten Klajfe von Juden in Betradht
fommt. Unter denen, die, wie die Einführung 2, 23f. jie bejchreibt, durch die
Werte Jeju zu einer Art Glauben famen, joll er eine bejondere Gruppe verkörpern,
nämlich die, die zwar zu einer gewijjen Anerfennung der göttlichen Sendung Jeſu
gelangt find, aber ſich nicht zum eigentlichen Glauben an den Gefreuzigten und
zum offenen Befenntnis erheben fönnen.
Wie wir gejehen haben, tritt an die Stelle des Geſprächs bald die Sorm
der Rede (von D.13 oder 14 an), und die urjprünglice Situation jcheint ganz
vergejjen zu fein. Audy inhaltlid jtellen die D.14ff. eine Erweiterung dar, die
mit dem eigentlichen Thema nicht in notwendigem Sujammenhang zu jtehn fcheint;
mit D.13, ja mit D.8 würde ein abgejchloffenes Stüd vorliegen. Don D.13 an
ſpricht Jeſus von ſich in der 3. Perjon; das „wir“ in D. 11 ijt in feinem Munde
unverjtändlih. Das alles jind Beobadhtungen, weldhe, wenn auch keineswegs mit
Notwendigkeit, die Annahme einer erweiternden Überarbeitung nahe lesen Tönnen
— Beobadtungen, wie jie ji auch an andern Stellen des Evangeliums aufdrängen
(vgl. 3, 31ff.; 5, 31ff.).
3. Johannes und Jefus. — Das Ehriftentum als die alle andre
überbietende volllommene Offenbarung 3, 22 — 36.
Einleitung 3, 22-26. Danach ging Jejus mit feinen Jüngern in
die judäiſche Landſchaft, hielt fich dort mit ihnen auf und taufte. Aber
auh Johannes lag dem Taufen ob, in Änon nahe bei Salim, weil dort
viel Wajjer war, und die Leute famen und Tiefen ſich taufen. Moch
war Johannes nämlid nicht ins Gefängnis geworfen.) So entwidelte
jih denn zwiſchen Jüngern des Johannes und einem Juden ein Streit
über die Reinigung(sfrage),. Und fie gingen zu Johannes und fagten
zu ihm: Rabbi, der bei dir war jenjeits des JIordans, für den du mit
deinem Seugnis eingetreten bijt, jiehe der tauft, und alle laufen ihm zu.
Der Abjhnitt ijt in gewijjem Sinne eine Sortjegung der Johannes-Stüde
1,19ff. Nachdem dort die geringere Bedeutung des Täufers an feiner Aufgabe
nachgewieſen ijt, zeigt diejer Abjchnitt Johannes und Jeſus in ihrer Wirkſamkeit
neben einander und ermöglicht jo eine bejonders deutliche und plaftiiche Dergleichung.
— Änon ijt uns jonjt nicht befannt, die Lage von Salim jehr umifritten; die einen
juhen den Ort am Jordan an der Grenze Galiläas, die andern 1'/, Stunden öſtlich
von Sihem in Samarien. Bei der Eigenart des Evangeliums darf man es nicht
als ausgeſchloſſen betrachten, daß die Ortsnamen allegoriſch verjtanden werden
jollen: Quelle (Änon) des Heils (Salim). Nach der älteren Überlieferung ME. 1,14;
Mtth. 4, 12ff. ijt Jejus erſt nad) der Gefangenjegung des Täufers aufgetreten und
zwar nicht in Judäa, wie hier, jondern in Galiläa (vgl. zu ME. 1,14). Unjer
Evangelijt berichtigt diefe Überlieferung ganz ausdrüdlih und jhafft damit Raum
für jeine Erzählung. Die Abweichung ijt nicht zu leugnen. Wo liegt das Richtige?
Der Kenner der ſynoptiſchen Überlieferung jtugt auch bei der Nachricht, daß Jefus
getauft habe — jene weiß von einer Taufwirkſamkeit Jeſu gar nichts. Aber aud
‚auf, Grund des im Johannes-Evangelium jelbjt ſonſt Berichteten fommen dem
Lejer Bedenten. Was für einen Charakter trug dieje Taufe Jeju? Die meijten
meinen, jie jei eine vorbereitende Bußtaufe wie die des Johannes gewejen. Aber das
ift ja unmöglich: Jejus ijt längjt als Meſſias aufgetreten, der Mefjias aber ſoll mit
dem Geijt taufen (1,33); aljo müßte die Taufe Jeſu eine Geiltestaufe gewejen fein.
Und doch — nad) dem Evangelium jelbjt (7,39) gab es Geijt erjt nad Tod und
Erhöhung Jeju. Wir fommen aljo mit diejer Angabe in unentwirrbare Schwierig»
feiten, die jpäter noch wachſen werden. — Bei der vom Evangeliften vorausgejegten
Lage muß es zu Dergleichen und Auseinanderjegungen über den Reinigungswert
12 Johannes 3, 22— 36: Johannes und Jejus.
der beiden Taufen fommen. Die über Jeju größeren Erfolg eiferſüchtig erregten
Jünger und Derehrer des Johannes juchen Aufklärung bei dem Meijter jelbit.
a) Die jelbjtverjtändliche Unterordnung des Dorläufers unter
den Mefjias 3, 27-30. Johannes antwortete und ſprach: Es ijt un—
möglich, daß ein Menſch fic etwas nimmt, wenn es ihm nicht vom Himmel
her gegeben ijt. Ihr jelbjt fönnt mir bezeugen, daß ich gejagt habe: Ich
bin der Mejjias nicht, jondern: (nur) ein Abgejandter bin ich, der ihm
voraufgeht. Bräutigam ift, wer die Braut hat; der Freund des Bräutigams
aber, der dabei jteht und auf ihn hört, freut jich herzinnig ob der Stimme
des Bräutigams. Dieje Sreude, die mir zufommt, hat nun ihren Höhe:
punft erreiht. Jener muß wadjen, ich aber abnehmen.
Der Erfolg Jeju ijt Gottes Wille; und darum nicht nur nit zu ändern,
jondern auch gut. Die Derehrer des Johannes handeln jeinen eigenen ausdrüd-
lihen Worten zuwider, wenn jie ihm eine höhere Stellung zuweijen, als er jelbjt
für jih in Anjpruch genommen hat. Er hat ſich doc, deutlich genug nur für den
Dorläufer und nichts mehr erflärt. Wie der Sreund des Bräutigams, der Braut-
werber, die Braut dem Bräutigam zuführt, jo hat er die Braut des Mejjias, das
Dol£ Israel, vorbereitet. So wenig ijt der wachſende Zulauf Jeju (d.h. das Wachſen
der hrijtlihen Gemeinde) ein Grund der Beunruhigung oder des Heides für ihn, daß
vielmehr die ihm zufommende Freude gerade damit ihren Höhepunkt erreicht.
Worte und Gedanfen diejes Abjchnitts jind von ergreifender Schlichtheit
und hoher menſchlicher Schönheit. Die Säge gehören zum Seinjten, Innigjten im
Evangelium. Der Derfajjer hat es verjtanden, jich in die Lage eines Dorläufers
hinein zu empfinden. Zu ergreifendem Ausdrud fommt die tragiihe Rejignation
des Dorläufers, eines Mannes, der jelber groß, eine große Seit doch nur vorbe-
reiten hilft, nicht jelbjt heraufführt, der nur für den Größeren den Weg ebnen
darf, das erkennt und ſich damit bejcheidet. So die eigenen Grenzen erkennen,
den Größeren willig anertennen und doch freudig die eng begrenzte Aufgabe er—
füllen, das ijt wahre, fromme Ergebung, die der Größe nicht entbehrt. Ihre
Wurzel, ihre Kraft und ihre Größe werden hier aufgededt: der ſchlichte Gottes-
glaube, der in Gottes Willen alles begründet weiß und aus jeiner Hand alles
willig annimmt.
b) Das Kommen Jeju vom Himmel und die Dolltommenheit
jeiner Offenbarung 3, 31-36. Der von oben fommt, jteht höher als
alle; der von der Erde ijt, gehört zur Erde, und von der Erde her redet
er. Der aus dem Himmel fommt: was er gejehen und gehört hat,
davon legt er Zeugnis ab, und — Niemand nimmt fein Seugnis an!
Wer jein 3eugnis annimmt, bejtätigt damit, daß Gott wahrhaftig it.
Wen nämlich Gott gejandt hat, der redet die Worte Gottes. Denn
ohne Maß gibt Gott [den Geift].
Der Dater liebt den Sohn,
Alles hat er in jeine Hand gegeben.
Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben;
Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht jehn,
Sondern der Sorn Gottes bleibt auf ihm.
Daß Johannes jo völlig hinter Jejus zurüdjteht, erklärt jih aus dem ganz
verjhiedenen Urjprung beider Männer, dem himmlijhen Urjprung Jeju, dem
irdiihen des Johannes und aller andern Offenbarungs-Träger, — jo fährt der
Täufer jelbjt in feiner Belehrung fort. Es ijt ganz jelbjtverjtändlic, daß, wer
von oben, vom Himmel, von Gott fommt, allen andern überlegen it. Wer von
der Erde jtammt, wie der Täufer jelbjt, ijt naturgemäß mit dem, was er über Gott
zu jagen hat, mit feiner Predigt in den Bannfreis der Erde gefejjelt. Dagegen,
wer vom Himmel fommt, der kann berichten, was er gejehn und gehört hat. Er
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Johannes 3, 22-36: Johannes und Jeſus. 73
bringt volltommen jichere Kunde über Gott (3,15; 1,18). Wir haben hier die
Theologie des Prologs. Jeju Offenbarung it jchlehthin zuverläjjig, jie iſt aller
andern (audy der des Johannes) überlegen. „Und — Niemand nimmt jein Seugnis
an“. Mitten hinein in dieje theologiihe Auseinanderjegung tönt der unjerm
Evangelium eigentümliche tragiihe Aktord (vgl. 1,5. 10; 3,11 u.ö.). Wir erkennen
hier wieder, von anderem abgejehen, deutlih, dat nicht Johannes, jondern durch
ihn der Evangelijt redet. Nebenbei ijt dieje Bemerkung wieder ein bezeichnender
Beweis für die bisweilen faum entichuldbare Gleichgültigfeit unjeres Derfaijers
gegen die Forderung jtraffer Darjtellung. D.26 läßt er die Johannes- Jünger jagen:
„und alle laufen ihm zu“. Und hier heißt es: „Niemand nimmt jein Seugnis an“.
Jenes dient zur Seihnung der eiferjühtigen Erregung der Derehrer des Johannes;
diejes ijt das im Evangelium immer wiederkehrende Urteil über den Mißerfolg
35 54a Jeju unter den Juden. — Jeju Seugnis ablehnen heißt im Grunde Gottes Wahr:
34b 55 haftigteit bezweifeln; denn Gottes Gejandter redet das Wort Gottes jelbjt. Und
Gott hat ihm natürlicy den Geijt, den Träger und Dermittler aller Offenbarung,
in unbejchränttem Maße gegeben. Dielleiht aber jind in 54b die Worte „den
Geiſt“ aus dem Tert zu jtreihen. Dann ijt gejagt: nicht mit bejchränftem Maß
(„ohne Maß“), jondern alles habe Gott gegeben. Weil der Dater den Sohn liebt
(5,20; 10,17), hat er ihm alle Derfügung in den Dingen, die das Heil angehen,
übertragen (5, 20; 17,2; Mitth. 11, 27). Und jo hängt von ihm alles ab. Je
nahdem man ſich zu ihm jtellt, ji ihm gläubig unterordnet oder nicht, wird man
des hödjiten Gutes, des „Lebens“, teilhaftig oder verfällt dem Sorn Gottes
und damit dem Derderben. Das Abichliegende und Unüberbietbare der Offenbarung
Jeju zeigt ſich aljo darin, daß ſich an ihm das ewige Geſchick der Menſchen enticheidet.
Unjer Abſchnitt D.22—-36 ilt in jeinem äußerlichen Derlauf mit dem vorauf-
gehenden Mifodemus-Stüd jehr verwandt. Ein bejonderer Dorfall gibt Deranlajjung
zu einem Gejprädh, das Gejpräd läuft in eine Rede aus. Über den Worten (dort
Jeju, hier) des Johannes wird der eigentlihe Anlaß ganz vergejjen. Das ur-
ſprüngliche Thema ijt in D.31ff. verlajjen, nur mittelbar nimmt Johannes noch
darauf Bezug. Auch von den Leuten, die zu ihm fommen, hören wir nichts mehr.
Dal. die Ausführung zu 5, 1-21 S.71. — Die Rede zeigt durchaus den Stil der Reden
Jeju, d.h. des Evangelijten. Die Gedanken werden zum Teil jonjt von Jejus jelbjt,
aljo von dem Evangeliten ausgejproden, vgl. D.35a mit 5,20; 10,17; D.35b
mit 13,5; 17,2.7.22.24; D.32b mit 1,5.10; 5,11; D.35 mit 8, 26 (1.0.1, 10;
5, 10); D.29 mit 15, 11; 16, 24; 17, 15. Obendrein verrät jih in V. 32b der
Evangelijt ganz deutlich als der Redner. — Gegen die Annahme, da wenigjtens
der Inhalt der Rede von Johannes dem Täufer jtamme, erheben jich diejelben
geihichtlihen Bedenken, die ſchon zu 1,19ff. beiproden jind. Der Evangelijt legt
jeine Anjchauung über Johannes und Jejus dem Täufer in den Mund, überzeugt,
daß die Wahrheit, die ihm feititand, jelbjtverjtändlidy auch von diejem Propheten
gefannt und verfündigt worden jei.
Aus den beiden Grundgedanken des Abjchnitts (Unterordnung des Täufers
und abſchließende Offenbarung durdy Jejus) erjehen wir jeine Bedeutung im Zu—
jammenhang des Evangeliums. Die Rede ijt der Tert vor allem zu dem Bilde
der Hochzeit zu Kana. Die beiden Gedanken gewinnen nun aber einen bejondern
Reiz dadurd, daß jie dem Johannes in den Mund gelegt werden. Und nun er—
fennen wir auch die polemijche Nebenabſicht des Stüdes. Der Derfajjer wendet
jih wie 1,19ff. an die Derehrer des Johannes. Er jelbjt, der verehrte Meijter,
muß die völlige Überlegenheit Jeju ausjprechen, muß jeine Jünger daran erinnern,
daß jie gegen jeine eigenen Worte handeln, wenn jie ihn überjhägen und Jejus
nicht als den Mejjias anerfennen, muß ihnen jagen, daß die Entwidlung, nad der
die Anhänger nicht ihm, jondern Jejus Chrijtus zujtrömen, die von Gott gewollte
und ihm jeibjt erwünjdte iſt. Wie töricht aljo ihr Gegenjag gegen die Chrijtus-
Gläubigen!
Don hier aus gewinnen wir audy das rechte Urteil über den geihichtlichen
Rahmen, in den dieje Gedanken gejpannt jind. Daß Jejus vor der Gefangenjegung des
74 Johannes 3, 22 56: Johannes und Fefus.
Johannes öffentlich aufgetreten ſei, widerftrebt der älteren Überlieferung. Der An-
gabe, daß Jejus getauft habe, erwachſen, wie oben 3u 5,24 gezeigt, Schwierigfeiten nicht
nur aus der anders lautenden älteren Überlieferung, fondern aus der johanneiſchen
Darftellung jelbjt. Sie werden erheblid) verjtärft durd) die eigenartige Berichtigung,
die das Evangelium jelbjt an diejer Ausfage vornimmt (4,2). In ihr macht ſich
die gejhichtliche Erinnerung geltend. Der Derfafjer von 3, 22ff. — verichieden vom
Evangelijten? — läßt im Widerjprucd mit der gejhichtlichen Wirklichkeit Jejus hier
taufend auftreten, weil er das für feinen Swed nötig hat. Darin dürften wir den
Sclüffel zum richtigen Derftändnis haben. Die Situation, die als gejhichtliche
angejehn jo undurchſichtig it, paßt andererjeits wie zugeſchnitten für die Gedanken
D.27ff. Das heißt: jie ift vom Schriftfteller gejchaffen, vielleicht in Anlehnung an
irgendwelche Nachrichten, geihaffen, um den Rahmen für die Gedanken D.27 — 30 bzw.
36 zu bilden und jie zu veranſchaulichen. Die beiden religiöjen Größen Johannes und
Jeſus jollten verglichen werden, eindrudsvoll durch Johannes jelbjt; der Dergleid
war am wirfungsvolliten, wenn beide in ihrer Tätigkeit nebeneinander erſchienen.
— Für uns, bei unjerer heutigen gejhichtlihen Denfweije, wäre ein foldyes Der-
fahren faum möglid: für die früher gejchilderte Anjchauungsweije des oder der
Verfaſſer unferes Evangeliums durdyaus jelbjiverjtändlih. Die freie, um nicht zu
jagen rückſichtsloſe Nichtachtung gejhichtlicher Einzelheiten zeigt ſich in 3, 22 und
4,2 in glänzendem Lichte. — Das Evangelium will die Gegenwart durch die Der-
gangenheit belehren. So wird die Darjtellung der Dergangenheit zum Spiegelbild
der Gegenwart und ihrer Sragen. Und fomit erfennen wir in diejer Darftellung
die Seit des Derfaffers. Wenn inD. 26 die Sragenden jagen: „alle laufen ihm zu”,
jo haben wir daraus auf den größeren Sulauf zu jchliegen (j. Einleitung Fr. 11), den
die hrijtliche Mifjionspredigt fand im Vergleich mit der jüdijchen Miſſion (oder
der Sefte der FJohannes- Jünger). Die Erörterung über den Reinigungswert der
Taufen des Johannes und Jeju verrät ferner, daß zwiichen Juden und Chrijten
über die Bedeutung der jüdilhen Johannes-Taufe und der chriftlichen Taufe ge—
jtritten wurde. Mit der Taufe, die Jeſus ausgeübt haben joll (3, 22), iſt in Wirf-
lichfeit die von feiner Gemeinde vollzogene gemeint, die Taufe, die nah altchrijt-
licher Anſchauung mit Waffer und Geift erfolgte. Und nun jehen wir die bei 3, 24
beiprochene Schwierigkeit gelöjt: im Leben Jeju hat das Taufen mit Wafjer und
Geijt feinen Pla, und doch ift dies hier gemeint. Der überragende Wert der
riftlichen Taufe wird demnach mittelbar erwiejen durch die überragende Bedeutung
Jeſu gegenüber Johannes.
4. Jefus in Samarien. — Das Ehrijtentum als geiftige und
univerjale Religion 4, 1-42.
Die Erzählung von der Samariterin und den Samaritern hebt fih in
formeller hinſicht beachtenswert von den bisherigen Abjchnitten ab. Im Unterſchied
von der bis jegt vielfad) beobachteten Vernachläſſigung der Pflicht anjhaulicher Dar-
jtellung zeigt jicy hier eine gewilje Sorgfalt. Man gewinnt fait den Einörud, als
habe der Derfafjer Sreude am Stoff und am Erzählen. Er widmet den Einzel-
heiten Aufmerfjamfeit und führt die Erzählung zu Ende. So ijt ein im ganzen
anjhauliches, abgerundetes Bild entjtanden, wenn auch vielleicht Spuren davon zu
bemerfen find, daß der Seichner ſchon vorhandene Skizzen benußt hat (j. S. 79
u. 80).
a) Der Rüdzug Jefu aus Judäa 4, 1-3. Als nun der Herr
erfuhr, die Pharijäer hätten gehört: Jeſus gewinnt und tauft mehr Jünger
als Johannes — obwohl Jeſus ſelbſt nicht taufte, fondern (nur) feine
Jünger —, verließ er Judäa und 30g wieder hinweg nad) Galiläa.
Jeſus weicht aus Judäa vor der Eiferſucht der Pharifäer. Er will Sujammen-
jtößen, die aus dem größeren Sulauf entjtehen fönnten, entgehen. Denn noh —
das ijt etwa der Gedanke des Schriftjtellers — war feine Stunde nicht gelommen
(vgl. zu 2, 3ff.). Die Pharifäer, die Dertreter des echten Judentums, eriheinen
aljo als Sreunde und Parteigänger des Johannes. Dielleicht ift das ein Hinweis
N Johannes 4,4—26: Jeſus und die Samariterin. 75
darauf, daß wir uns die Derehrer des Johannes, gegen die ſich der Evangelijt
vielfach wendet, nicht als eine bejondere (Johannes=)Sefte zu denken haben, fondern
daß das Judentum, das unjer Evangelium bekämpft, den Täufer als feinen Helden
gegen Jejus ausjpielte (j. Einleitung Ir. 3). — D. 2 ijt vielleiht als Kor-
reftur des legten Bearbeiters zu verjtehen, |. oben S. 74. — Nur gezwungen aljo
— das beahten wir — ſucht Jejus Oaliläa auf: Judäa ijt das Gebiet, wo er
eigentlich wirken follte: der Unterjchied von den früheren Berichten liegt hier auf
der Hand.
b) Jeſus und die Samariterin. — Die von allen Schranten
befreite Gottesverehrung 4, 4-26. Er mußte aber durch Samarien
teilen. Dabei fam er zu einer jamaritanijhen Stadt mit Namen Sydar,
nahe bei dem Grundjtüde, das Jakob feinem Sohn Joſeph geſchenkt hatte.
6 Dort war ein Brunnen Jalobs. Don der Wanderung ermüdet jegte ſich
Jejus ohne weiteres am Brunnen nieder: es war ungefähr die jechjte Stunde.
7 Da fommt eine jamaritanijhe Stau, um Waſſer zu jchöpfen. Jejus jagt
zu ihr: Gib mir zu trinten. (Seine Jünger waren nämlid) weggegangen
in die Stadt, um Mahrungsmittel einzufaufen.) Da jagt die famaritanifche
Stau zu ihm: Wie fannjt du, der du doch ein Jude bijt, von mir, einer
10 jamaritaniihen Srau, einen Trumf erbitten? Jeſus antwortete und ſprach
zu ihr: Wüßteſt du von der Gabe, die Gott gibt, und wer es ijt, der zu
dir jagt: gib mir zu trinken, — du hättejt ihn gebeten, und er hätte dir
11 lebendiges Wafjer gegeben. Die Srau jagt zu ihm: Herr, du haft doch
fein Schöpfgefäß, und der Brunnen ijt tief: woher haft du denn das Waſſer,
12 — das „lebendige"? Bijt du etwa mächtiger als unfer Dater Jatob, der
uns den Brunnen gab, und er trank daraus jamt feinen Söhnen und feinem
13 Dieh? Jeſus antwortete und jprah zu ihr: Jeder, der von diejem
14 Wafjer trinkt, wird wieder Durjt befommen; wer aber von dem Wajjer
trinkt, das ich ihm geben werde, den wird ficherlic) für alle Ewigkeit nicht
wieder dürften; vielmehr wird das Waſſer, das ich ihm geben werde, in
ihm zu einer Quelle |prudelnden Wafjers werden, das zum ewigen Leben
15 führt. Die Srau ſpricht zu ihm: Herr, das Waſſer gib mir, damit ich nicht
16 durjtig werde und nicht hierher zu laufen braudhe, um zu fchöpfen. Er
17 jagt ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und fomm hierher. Die Stau ant-
wortete und jagte: Ich habe feinen Mann. Da ſagte Jejus zu ihr: Richtig
18 jagtejt du: „einen Mann habe ich nicht”; nicht wahr — fünf Männer
hajt du gehabt, und den du jeßt haft, ijt nicht dein Mann: damit haft
19 du freilich die Wahrheit gejagt. Die Srau jprad) zu ihm: Herr, ich ge=
20 wahre wohl, daß du ein Prophet bijt. Unſere Däter haben auf diefem
Berge angebetet, und ihr behauptet, daß in Jerufalem die Stätte fei,
21 wo man anbeten müſſe. Jejus jprah zu ihr: Glaube mir, Srau, die
Stunde fommt, wo ihr weder auf diefem Berge nody in Jerufalem die
22 Anbetung verrichten werdet, die dem Dater gelten wird. Ihr betet an,
was ihr nicht Tennt, wir beten an, was wir fennen; fommt doch das Heil
23 von den Juden. Aber die Stunde kommt — und iſt jet da —, wo die
echten Derehrer den Dater anbeten werden in Geift und Wahrheit. Denn
24 der Dater will jo jeine Anbeter haben. Gott ijt Geijt: jo müſſen jeine
25 Derehrer ihn in Geiſt und Wahrheit anbeten. Die Srau jagt zu ihm:
Ich weiß, daß der Meſſias, der jogenannte Chriſtus, fommt; wenn der
26 fommt, wird er uns alles vermelden. Jeſus ſprach zu ihr: Id) bin es,
der mit dir redet.
3-6 Der Abjchnitt zeigt Jefus, wenn auch nur zwei Tage lang, in Samarien
wirfend, d. h. in einem nad ftreng jüdiihen Begriffen halb-heidnifchen Ge-
D
ar
oo
76 Johannes 4,4—26: Jejus und die Samariterin.
biete. Darin liegt 3.T. die Bedeutung des Abjchnitts. Die Bemerkung, daß Jejus 4
durch Samarien reijen „mußte“, berührt immerhin eigenartig: freilich führte der
nädjte Weg nad Galiläa durch Samarien, und wer jhnell reifen wollte, benußte
ihn. Aber die jtrengen Juden vermieden gern dieje Strede, um ſich nicht durd
Berührung mit den unreinen Samaritern zu befleden, und zogen auf der andern
Seite des Jordans durch Peräa. Auch Jejus ijt auf feiner Reife von Galiläa nad
Jerujalem zum Todes-Pasha durch Peräa gezogen (ME. 10,1; Mtth.19,1; nur
der lukaniſche Bericht läßt ihn, wenigſtens anfangs £f.9,51ff., den Weg durd
Samarien benugen). Aber unjer Derfajjer will Jejus eben in einem heidnijchen
oder halb-heidniſchen Gebiet wirken lajjen. Und jo muß Jejus durch Samarien
ziehen. In Übereinjtimmung damit jteht, daß Jejus und die Jünger als ganz frei
von jüdiſchen Dorurteilen erſcheinen. Der Meijter will ſich von einer Samaritanerin
zu trinten geben laſſen (D.7), die Jünger faufen, als ſei das etwas Selbjtverjtänd-
lihes, in einer jamaritanijchen Stadt Speije (D.8); und Jejus bleibt zwei Tage
lang bei den Sychariten in engem Derfehr (D.40). — Der Schauplaß der Szene
it der bei Sychar gelegene Tafobs-Brunnen. Sychar, nur hier im N.T. erwähnt,
wird neuerdings in dem heutigen Astar, öjtlid von Nablus (= Neapolis = Sichem),
im Tal zwiſchen den Bergen Ebal und Garizim, gejuht. Der Jatobs-Brunnen
wird auch nur hier erwähnt. Dielleicht ijt er der heutige bir ja’kub, der etwa
1km ſüdweſtlich von Askar liegt. Den bedeutjamen Hintergrund der Szene bildet
aljo der Garizim, der heilige Berg, auf dem ehemals das Heiligtum der Samariter
jtand. Swar war diejer Tempel längjt zerjtört (durch Johannes Hyrfan 128 v. Chr.),
aber der Berg blieb die heilige Stätte der Samariter, an der allein fie meinten.
anbeten zu fönnen. Die Stunden-Angabe (12 Uhr: es ijt Mittagshige) erklärt die
Müdigkeit und den Durft Jeju.
Die Stage, ob Jeſus nun wirklich getrunfen habe, verfennt völlig die Art
des Evangelijten. Für ihn ijt die Bitte Jeju um Wajjer nur die Gelegenheit für
das Gejpräh und ein Anfnüpfungspunft für die geheimnisvolle Rede über das
„lebendige Wajjer“ (vgl. zu 4, 51ff.).. Das Geſpräch findet feine Spige in den
Worten über die wahre Gottes-Derehrung D. 21 —24 und in dem Befenntnis Jeju
D.26. Seine Hauptwendung hat es in D.16 und 17. Die Derje 7-15 find das
Dorjpiel.
In diefem Dorjpiel macht Jeſus den — erfolglojen — Derjudh, in der
Stau die Erkenntnis oder wenigjtens die Ahnung zu erweden, wen fie vor ſich
hat. Bejonders hier zeigt der Dialog ganz die Eigenart johanneilcher Geſprächs—
führung. Die Srau jteuert nur ihr 3. T. grotesfes Mißverjtehen bei. Die Unmög-
lichkeit, dieje Mißverjtändnifje, D. 11.12.15, pſychologiſch begreifen und geſchichtlich
nehmen zu wollen, ergibt ſich ganz klar aus D.15: ein folches Mißverjtehen nad
D.14 ijt einfach unjinnig. Dielmehr erfennen wir hier unzweifelhaft die jchrift-
jtellerijche Manier des Evangeliften, durch weldhe er die Derjtändnislojigkeit, auf
die Jejus gejtoßen ſei, und zugleich die Höttlichkeit, die Mijterien-Art feiner Predigt
beleuchten will (j. Einleitung Nr. 6a). Andererjeits zeigt auch Jejus durchaus die
Art, die der johanneijche Jejus fonjt im Gejpräd hat. Dor allem veranlaßt er
jelbjt das Mißverjtehen feiner Partnerin durch ein doppeldeutiges Wort D. 10, das
jeinen natürlihen Sinn haben fann, aber einen höheren Sinn haben joll. Der
Lejer ahnt diejen fofort: von der Samariterin fann man freilidy nicht erwarten,
daß jie ihn erfaßt. „Lebendiges“ Wajjer ijt fliegendes, quellendes Wajjer, im
Unterjhied vom jtehenden Sijternen-Wajjer. Im Morgenland bejonders hoch ge-
Ihäßt, eignet es ſich vorzüglich als Bild für das höchſte und Wertvolljte. — Aber
noch ein anderer geheimnisvoller Klang tönte in diefem Wort. In dem Lejer mußte
dabei die Erinnerung an alte Sagen und Dorjtellungen wacd werden, die vom
„Lebenswaſſer“ wußten, dem Tranf, der dem Sterblichen Unjterblichfeit vermitteln
fann (vgl. „Brot des Lebens“ Kap.6). Gemeint ijt mit dem „lebendigen Wajjer“
vermutlich der Geijt Gottes (vgl. 7, 58.39; Apg. 8,20; £E. 11,15), der nah dem
Glauben der altchrijtlichhen Gemeinde das eigentlidye Merkmal des Glaubenden ijt.
Diejes lebende Wajjer jhafft bleibende Befriedigung; es wird in dem, der es trinkt,
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16-26
Johannes 4,4— 26: Jejus und die Samariterin. 77
zu einer Quelle jprudelnden Wajjers, das zu ewigem Leben gereiht. Der Geijt
wird in den Gläubigen der Keim des ewigen Lebens (vgl. 2.Kor. 3,18; 4, 15f.).
„Die Gabe Gottes“ ijt Jejus Chrijtus, der Sohn, jelbjt (3, 16).
Um den Sinn der Srau endlich von jeinem Haften am irdilhen Bedürfen
loszureißen und ihr eine Ahnung von der Art jeiner Perjon zu geben, verwendet
Jejus (bezw. der Evangelijt) ein in diejem Evangelium beliebtes Mittel, das jeine
16 übermenjhlihe Art fund machen muß (vgl. 1,42.48; 2,24. u. ö.). Er zeigt ihr
jein übernatürliches Wifjen um ihre Dergangenheit und ihre ſchmachvolle Gegen—
17 18 wart. Ob die fünf Männer gejtorben find, oder ob jie von ihnen gejchieden ift,
19 20 dürfen wir natürlich nit fragen. Jeßt lebt jie in wilder Ehe. Das Mlittel ver-
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jagt auch hier nicht. Diejes übermenſchliche Wiſſen padt die Srau; es beweijt ihr,
daß der Mann vor ihr fein gewöhnlicher fein kann, jondern, mit übernatürlichen
Kräften ausgerüjtet, ein Prophet fein muß. Und nun beeilt jie ji, dem Pro-
pheten eine jedem Samariter wichtige Srage, die Streitfrage zwiſchen Juden und
Samaritern über die richtige Kultusjtätte, vorzulegen. „Auf diefem Berge": d.h.
auf dem Garizim. Man jieht in dieſer Srage meijt ein Ausweichen oder Abbrechen
der Srau, die ji in ihrem Gewiljen getroffen fühle und das heifle Thema ihrer
Schuld vermeiden wolle. Das beruht auf der herfömmlichen Meinung, daß Jejus
in diejem Gejpräd der Samariterin eine funjtvoll angelegte, pinchologiih feine
jeeljorgerlihe Behandlung angedeihen lajje, daß er jie aus fleijchlicher Sicherheit
und jorglojer Oberflädhlichfeit durch die Tiefe des Schuldgefühls zum Glauben
führe. Dieje Auffaffung iſt faum richtig, jie trägt zu viel in den Tert hinein. Im
Mittelpunft des Interejjes jteht nicht die Frau, jondern, wie immer im vierten
Evangelium, Jejus, fein Reden und Derhalten, jeine Mejjias-Perjönlichteit (bem.
das wuchtige Schlußwort D. 26); die Samariterin it nur Bilfsperjon, um deren
Inneres der Derfafjer ji wenig fümmert. Auch verrät fie ja feine Spur von Reue
oder Scham oder Schuldgefühl in D.17 und 19. Das Widtigjte an D.19 ijt, daß
fie in Jejus einen Propheten erfennt; daß jie nun gerade dieje Frage jtellt, Tiegt
nahe, ijt aber vor allem ganz einfah in der Anlage des Geſpräches begründet.
Das Geſpräch joll gipfeln in der Ausſprache Jeju über die wahre, geijtige Gottes-
verehrung, D.21ff. Die Srage der Samariterin gibt die Gelegenheit gerade zu
diefer Ausſprache, und deshalb läßt der Schriftjteller jie jtellen.
Und nun erklingt in feierlihher Sorm die frohe Botichaft von der wahren
Gottesverehrung, gerichtet an die Heidin; — fie zählt zu den wichtigjten und
ſchönſten Stellen des N. T.'s. liber die Streitfrage, ob Sion oder Garizim, wird
die Seit hinwegichreiten. Schon in der betonten Bezeichnung Gottes als „Dater”
liegt der Hinweis darauf, daß jeine Derehrung nicht an einen Ort gebunden fein
fann. Weder die Juden noch die Samariter haben recht. licht als ob damit der
Dorzug der Juden vor allen andern Dölfern ganz geleugnet werden jollte: Israel
war die Stätte der Gottes-Offenbarung und -Erfenntnis. Ausdrüdlih wird an-
erfannt, daß das Heil für die Welt feinen Urjprung bei „den Juden” hat (beachte
im Munde Jeju den Ausdrud „die Juden“!). Indes die wahre Gottes-Derehrung
haben auch die Juden nicht: es gilt Gott anzubeten „in Geijt und (deshalb)
in Wahrheit”. „In Geijt“: wir erinnern uns, daß „Geilt“ die Art, das Wejen
Oottes und der göttlihhen Welt iſt, entgegengejegt dem „Fleiſch“, der Art der
irdiſchen Welt, die gekennzeichnet ift durch die Schranfen der Endlichkeit und Der-
gänglichkeit, von Raum und Seit, von Nation und Dolf ujw. Die jüdiſche Gottes—
verehrung auf dem Sion mit ihrer Gebundenheit an bejtimmte Gebräuhe und
Dorjchriften, die ſamaritaniſche auf dem Garizim ilt eine Derehrung „in Sleiſch“.
Gott im Geijt anbeten heißt ihn anbeten unbehindert durd) die Grenzen von Raum
und Seit, der Nation und des Kultus, ungebunden an gewijje Orte und Sitten:
es ijt eine rein innerlidhe, geijtige und deshalb alle Dölfer umfajjende
Gottes-Derehrung. Dieje Derehrung ijt als joldye eine Derehrung „in Wahr:
heit“, d.h. (nach dem johanneijchen Begriff „Wahrheit“, vgl. 1,14) entſprechend
der göttlichen Wirklichkeit und ihrer Erkenntnis, entjprechend dem wahren Wejen
24 Gottes. Denn „Gott ijt Geiſt“. Die Seit diefer wahren Gottes-Derehrung wird
78 Johannes 4,27 —42: Jeſus und die Samariter.
fommen, ja fie ijt jhon angebrodhen — jubelnd wird es verkündet —, angebröden,
jeit Jejus Chrijtus in die Welt gefommen it. Diejen großen prophetiſchen Worten
iteht das Weib ratlos gegenüber; fie gehen über jein Derjtehen hinaus. Don dem
Meſſias — audy die Samariter hofften auf einen Mejjias — erwartet jie Auf:
Härung über dieje Dinge, wie über alles. Auch das foll nicht als ein Ausweichen
aufgefaßt werden. Das Wort ijt im Sujammenhang nötig, um das die Krone
bildende unumwundene Befenninis Jeju zur meſſianiſchen Würde (D.26) zu er—
möglichen. — Dor dem jamaritaniihen Weibe bezeichnet Jejus ji ohne weiteres
als den Mejjias: und wie zurüdhaltend erjcheint Jejus in bezug auf diejes zartejte
Stüd jeines innern Lebens in der älteren Überlieferung!
c) Jefus und die Samariter. Die geiftige Speife. Die Welt:
Miſſion. Wunderglaube und Erfaehrungsglaube, D. 27-42. Und
darüber kamen jeine Jünger; und fie wunderten fid, daß er mit einer
Stau ſprach. Keiner jagte jedoch: Was begehrit du? oder: Weshalb redejt
du mit ihr? Da ließ die Srau ihren Waſſerkrug jtehen und eilte hinweg
in die Stadt und fagte zu den Leuten: Kommt doc und jeht einen
Menfchen, der mir alles gejagt hat, was ich getan habe: jollte der etwa
der Meifias fein? Da verließen fie die Stadt und zogen hin zu ihm. —
Inzwilchen baten ihn die Jünger: Rabbi, if. Er aber jagte zu ihnen:
Ich habe eine Speije zu ejjen, die ihr nicht fennt. Da jpraden die
Jünger unter einander: es hat ihm doc) Niemand zu efjen gebracht? Jeſus
ſprach zu ihnen: Meine Speife ift, den Willen dejjen zu tun, der mich ge-
jandt hat, und fein Werk zu vollenden. Sagt ihr nicht: nod) vier Monate,
dann kommt die Ernte? Siehe, ich ſage euch: Hebt eure Augen auf und
ihaut auf die Felder: fie find ſchon jegt weiß zum Schneiden. Der Schnitter
erhält Lohn und fammelt Frucht — für das ewige Leben: der Säemann
joll fich eben zugleich freuen mit dem Schnitter. Hier nämlich, trifft das
Wort recht eigentlich zu: „Ein anderer ſät, ein anderer ſchneidet“. I
habe euch ausgejandt zu fchneiden, was nicht ihr erarbeitet habt: andere
haben die Arbeit geleijtet, und ihr jeid in ihre Arbeit eingetreten.
Aus jener Stadt hatten viele Samariter Glauben an ihn gewonnen
wegen des Wortes der Srau, die bezeugte: Er hat mir alles gejagt, was
ich getan habe. Als nun die Samariter zu ihm gefommen waren, baten
jie ihn, bei ihnen zu bleiben. Und er blieb zwei Tage dort. Und no
viel mehr famen zum Glauben auf Grund feiner Predigt und jagten zu
der Stau: Wir glauben nicht mehr deines Geredes wegen. Denn wir
haben es jelbjt gehört und willen, daß diejer wahrhaftig der Heiland der
Melt ift.
Der Szenenwechjel vollzieht ſich jehr geihidt. Die Ankunft der Jünger er=
mögliht den Abgang des Weibes und das Herbeiholen der Einwohner Sychars.
Die Swiſchenzeit füllt das Gejpräh mit den Jüngern aus. Nach jüdilcher An-
ihauung war es für einen Rabbi nicht ſchicklich, mit einem Weibe über Gejeßes-
fragen zu disputieren. Auch hier erfennen wir, welche Bedeutung dem übernatür-
lihen Wijjen beigelegt wird (vgl. zu D.16); aus ihm fann man wohl auf das
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Meſſiastum Jeju ſchließen. — Ob Jeſus nun wirklich gegejjen oder ob er nicht 31-54
gegejjen hat, ijt eine völlig unangebradhte Srage. Im Sufammenhange dient die
Aufforderung, zu ejjen, offenjichtlich nur dazu, das Wort von der geijtigen Speije
einzuführen. Das pinchologijc gar nicht erflärbare grobe Mißverjtändnis der
Jünger (D.33) vergejjen wir über dem Worte Jeju (D. 54). Es gehört zu den
jhon erwähnten, nicht jeltenen Worten des Johannes-Evangeliums, die wenn aud
vielleicht nicht echt im ftrengen Sinn, doch mit ſeheriſchem Tiefblid das gejchichtlich
Richtige zum Ausdrud bringen. Es gibt uns den Gejichtspunft, unter dem das
gejhichtliche Leben Jeju allein zu verjtehen ijt, als Erfüllung eines von Gott ge-
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Johannes 4, 27—42: Jejus und die Samariter. 79
gebenen Berufes. Das Bewußtjein, vom Dater in jeine Arbeit gejtellt zu fein, das
„Werk“ Gottes, das Heilswerf, zu treiben, war der tragende Grund diejes wunder-
baren Lebens, Leidens und Sterbens; in dieſem jchlichten und doch gewaltigen
Bewußtjein waren Mut und Demut, Größe und Erfolg diejes Lebens begründet.
Es fommt hier aber noch der bejondere Gedanke zum Ausdrud, daß für Jefus die
Erfüllung des Willens Gottes jo notwendig und unentbehrlich ijt wie das tägliche
Brot und zugleicdy die tiefite Befriedigung innerjter Bedürfnijje. Ein Motto über
Jeſu Leben, aber zugleich ein Motto für die Evangelijten, die Mijfionare,
die in Gottes Dienjt ſtehen.
An die Mijjionsarbeit, die Ausbreitung des Evangeliums und zwar jeine
Ausbreitung über die Dölferwelt, it nämlich im folgenden gedaht. Das Der-
jtändnis dieſer Derje iſt außerordentlich jchwierig. Die Dermutung, daß ein ur-
ſprünglich andersartiger Sujammenhang überarbeitet worden ijt, drängt ſich ſtark
auf; nur daß die Löjungsverjuhe nicht gelingen. Der jegige Tert dürfte jo zu
veritehen fein. Die von allen Schranken des Orts und der Nation befreite Gottes-
Derehrung iſt D.23 verfündigt. Unwillfürlich lenkt fih nun der Blid auf die welt-
umfajjende Ausbreitung und die Ausbreitungs-Arbeit. Sum Derjtändnis der folgen-
den Ausführungen müjjen wir uns noch mehr als jonjt gegenwärtig halten, daß
nur der Sorm nad) Jejus, in Wirklichkeit der Evangelijt redet. Das iſt nad) dem,
was wir bisher bei den johanneilhen Reden fejtitellen mußten, ohne weiteres
wahrſcheinlich, ergibt jih aber mit Sicherheit aus D.38. Der Derfajjer zeigt ſich
hier wieder genial forglos in der Rede: „ih habe euch gejandt“. Bisher ijt
weder von der Sammlung noh von einer Sendung der Jünger etwas erzählt
worden, und doch foll die Sendung ſchon in der Dergangenheit liegen: das ijt eben
vom Standpunkt des Evangelijien, in der zweiten oder dritten chrijtlichen Genera—
tion, gejagt. „Ihr erntet“ — die Jünger erjcheinen als Erntende, in der an-
genommenen gejchichtlichen Situation jchlehthin undenfbar. Und endlich, die Be-
merfung: „andere haben gearbeitet, und ihr ſeid in ihre Arbeit ein-
getreten“ jegt mindejtens den Abſchluß der Lebensarbeit Jeju und waäahrſcheinlich
die Miffionsarbeit von Jüngern voraus, die nicht mehr ernten fönnen. Es ijt aljo
ganz außer Sweifel, daß hier der um 100— 140 lebende Evangelijt über die Mijjion
vielleicht bei den Samaritern, wahrjheinlich über die Welt-Mijjion überhaupt redet.
Der Grundgedante ijt der freudige Hinweis auf den bisherigen Erfolg und die
Derheißung weiteren reihen Erfolges der Mijjion, die Spite ein Appell an die-
jenigen, die jet in der Arbeit jtehen oder fie angreifen wollen. Die Schwierigkeit
des Derjtehens ijt, abgejehn von der etwaigen Überarbeitung (j. o.), darin be-
gründet, daß die Gedanken des Evangelijten an einen bejtimmten Augenblid im
Leben Jeju gefnüpft und in Worte Jeſu umgegofjen werden müjjen. Dadurch ijt
unter Umjtänden, wie auch hier, eine gewijje Ungelenfheit und Steifheit der Ge—
danken veranlaßt. — Jejus hatte gejagt, es fei ihm Speije, den Willen Gottes zu
tun und jein Werk zu „vollenden“. Das legtere fann er jagen. Eben erjt hat
er an der Samariterin Gottes Werf getan, und jchon zeigt jich die Dollendung, der
Erfolg — in den aus Sychars Toren herausjtrömenden Samaritern. Nach der
Jünger — und der Menjhen im allgemeinen — Meinung und Rede liegt Seit
zwilhen Saat und Ernte, muß man auf die Ernte warten — das dürfte der all-
gemeine Sinn des ſchwer deutbaren Sates D.35a fein, mag nun eine jpridywört-
lihhe Redewendung vorliegen oder mag angedeutet fein, daß dieje Szene 4 Monate
vor der Ernte (aljo im Dezember) ſich abgejpielt habe. Für Jeſus und fein (d.h.
zugleich der Seinen) Werk gilt das nicht. Dielmehr: ſchon jegt jind die Selder
weiß, d.h. reif, zum Schneiden. Damit weijt Jejus auf die zum Tor heraus-
ziehenden Sncariten. Der Form nad} gilt das ja nur von diejen: nach des Der-
fajjers Abjicht joll es allgemeinere Bedeutung haben. Die zu Jejus hinauseilenden
Spdariten jind für feine Augen — und follen es für die feiner Lefer fein — ein
Bild des jamaritanijhen Dolfes, vielleicht der ganzen Menjchheit, die ihm als ein
für das Reid; Gottes reifes, nur noch der Schnitter harrendes Ährenfeld erſcheint:
weldh’ ein Anjporn und welch’ eine Hoffnung für die Evangelijation!
80 Johannes 4, 27—42: Jeſus und die Samariter.
Freilich ijt dies ja auch eine ganz andersartige Ernte als die gewöhnliche.
„Ewiges Leben“ ijt der Lohn, den der Schnitter für jich erhält, zum „ewigen
Leben“ führt er auch die, die er als Frucht durch jeine Tätigkeit jammelt. Und
deshalb fönnen, wie das göttliche Abjicht it, Säemann und Schnitter zujammen
die Erntefreude genießen. Denn Säemann und Schnitter jind hier verjchieden.
Schon im gewöhnlichen Leben heißt es, daß der eine jät, der andre erntet. Da
hat das Wort einen trüben Klang; denn es bejagt, daß gar oft mancher um den
Cohn jeiner Mühe betrogen wird, durch die Slüchtigfeit der Seit oder die Bos-
heit der Menjhen. Seine eigentliche Derwirflichung findet dies Wort aber erjt in
unjerm Fall, und hier hat es einen freudigen Klang. In der Arbeit des Reiches
Gottes erntet der Säende nidht, was er jäte, und der Erntende heimjt ein, was
ein anderer fäte; der eine jteht auf den Schultern des andern; jeder tritt ein in
fremde Arbeit: ein unlösbares Ineinander. Aber ebenjo groß ijt die Gemeinjam-
feit der Sreude.
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Auf dem dunklen Hintergrunde der ungläubigen „Juden“ heben ſich dieje 39-42
glaubenseifrigen halb-heidnijhen Samariter glänzend ab. Die Sndariten glaubten
zunähjt auf Grund der Kunde vom wunderbaren Wijjen Jeju, wie jo
viele Heiden der jpäteren Seit. Aber dann entwidelt ſich diejer Glaube zum
Glauben um der Predigt Jeju willen, bei der jie nun zu der eigenen Er-
fahrung („wir haben gehört und wiſſen“) gelangen, daß diejer „der Heiland der
Welt“ it. Der Derfafjer jest hier feinen Unterricht über den Glauben fort (vgl.
zu 1,50f.; 3,15.16). Aus dem Wunderglauben muß der Erfahrungs-
glaube werden. — In wirfungsvoller Sujammenfaljung des Sinnes der ganzen
Erzählung jchließt der Derfajjer mit dem Befenntnis der Samariter: „daß diejer
wirklich der Heiland der Welt ijt“. Nicht bloß der Meſſias der Juden oder
der Samariter, jondern der Welt. Daß diejes Wort mit jeinem hellenijtiic-
univerjalijtiihen Klange nicht von den Samaritern, jondern vom Evangelijten ge-
prägt ijt, bedarf feiner Bemerkung. Es ijt die kurze Sujammenfafjung dejjen, was
D.27-42, bejonders 39-42 berichtet ijt, die erläuternde Unterjhrift unter das
Bild: Jejus unter den Samaritern.
Das Geſpräch Jeſu mit der Samariterin, das (ſ. oben S. 76) durchaus die
Eigenart johanneijcher Kompojfition zeigt, fann nicht als authentijch gelten, jondern
ift vom Evangelijten geſchaffen. Ob und wieweit dabei überliefertes Gut verwertet
ift, vermögen wir nicht feitzujtellen. Auch das Kernjtüd des Abſchnitts, D. 21-24,
itammt, jo wie es vorliegt, aus der Werkſtatt des Evangelijten. Dabei braudt
faum hervorgehoben zu werden, daß es ſachlich eine tiefjinnige Sujammenfaljung
wichtiger Gedanken der Predigt Jeju, daß es aljo in einem höheren Sinn geſchicht—
ih ift. Auc der Rahmen des Geſprächs, eine Wirkſamkeit Jeſu in Samarien,
unterliegt ernjten kritiihen Sweifeln. — Eine genaue literariſche Unterjuhung
(beachte insbejondere das Derhältnis von D.40 zu D.39, von D.39 und 40 zu
D.30, von D.28 zu D.27 und 26, von D.8 zu feiner Umgebung) legt die ziemlich
jichere Dermutung nahe, daß die Ausführung über die Mijjion D. 51 —58 mit D.27
und D.8 in einen älteren Sujammenhang eingearbeitet worden jind.
Je ſchwerer die Bedenken gegen die Geichichtlichkeit (im jtrengen Sinn) jind,
um jo deutlicher jind Swed und Bedeutung des Abſchnitts im Sujammenhang des
Evangeliums. Der Evangelijt fährt in feiner Beihreibung des Chrijtentums fort.
Im Nifodemus-Stüd war das Evangelium als Religion göttliher Neujchöpfung,
durch das legte Seugnis des Täufers als höchſte Offenbarung Gottes gekennzeichnet.
Dem fügt unfer Abſchnitt einen neuen Sug hinzu: das Chrijtentum iſt die rein
geiftige, von allen nationalen und Iofalen Schranken befreite Menjhheits-Religion.
Sür die Darjtellung diejer Gedanken hat jich der Evangelijt den Rahmen — das
Geſpräch Jeju mit der Samariterin, feine wenn aud nur furze Wirkjamteit und
feinen reihen Erfolg in Samarien — gejhaffen, vielleicht unter Derwertung irgend:
welcher Erinnerungen. Die Samariter jind Dertreter der Nicht-Juden, der Heiden,
als welche jie ja im Grunde von den Juden angejehen wurden. Don hier aus
verjtehen wir manche Einzelheit des Bildes bejjer. Die Srau ift nicht als Individuum,
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Leben und Licht. 81
jondern als Dertreterin des jamaritanijchen Dolfes zu begreifen (wie ja aud) Nifo-
demus als Typus zu verjtehen ift, ſ. zu 5, 1-21). Das Wort von den fünf Männern,
die das Weib gehabt, bezieht jich vermutlich auf die eigentümliche Religions-
Mengerei in Samarien. Laut 2.Kön. 17, 24ff. wurden nad) der Dernihtung des
israelitijchen Mordreihes im 8. Jahrhundert v. Chr. fünf Dölferihaften aus Babel
nad Samarien verpflanzt, die jich mit den im Lande verbliebenen Israeliten ver-
mijchten. Sie nahmen ihre Gottheiten mit und verehrten jie weiter: das jind die
fünf Iegitimen Männer; das Derhältnis des Dolfes zu jeinem Gott wird aud im
A.T. unter dem Bilde einer Ehe vorgejtellt. Dazu verehrten jie natürlich auch
die Gottheit des Landes, in dem jie wohnten: dies Derhältnis zu dem eigentlich
fremden Gott Israels wird hier als Konfubinat bezeichnet.
IB. Jejus Chriftus als das Leben und das Licht der Menſchen.
Der Kampf Jeju mit den Juden 4,43 — 12, 50.
Sofern unjer Evangelium Darjtellung der Wirkſamkeit Jeju jein ſoll,
bringt diejer Abjchnitt eine Schilderung des Kampfes Jeju mit den Juden.
In Kap. 5 beginnt diejer Konflitt mit einer Übertretung des Sabbat-Gejetes in
Jerjalem. In Galiläa fommt es dann zu einer Krijis infolge der Rede über das
Brot des Lebens, Kap. 6. Die Kapitel 7— 10 jhildern die Auseinanderjegung mit
den Juden in Jerujalem und die Entwidlung zum unvermeidlihen, endgültigen
Brud. Die beiden legten Kapitel 11 und 12 berichten, wie es zum entjcheidenden
Beihluß der Behörde fommt, Jejus zu töten. — In Wirklichfeit haben wir hier
unter der Sorm einer Daritellung des Kampfes Jeju mit feinen Seitgenojjen die
Auseinanderjegung der hrijtlichhen Gemeinde oder des Evangelilten mit dem zeit-
genöfjiihen feindlichen Judentum (vgl. Einleitung Mr. 5).
Wichtiger als die äußeren Ereignijje find dem Derfaljer auch in diejem Ab-
ichnitt die Wahrheiten, die in den Reden und Ereignijjen zum Ausdrud fommen.
Im vorhergehenden Abſchnitt wurde der Charakter der Offenbarung in Jejus
Chrijtus in großen Sügen gejchildert. Ihren genaueren Inhalt behandelt
diejer Teil, und zwar in Anlehnung an die Begriffe „Leben“ und „Licht“. Der
4.Ders des Prologs: „In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der
Menſchen“ ift in gewijjem Sinn das Thema diejes Teiles.
Dor der Einzel-Erflärung werfen wir einen Blid auf die beiden Begriffe,
welche die Grundtöne des Abjchnittes bilden: „Leben‘ und „Licht“. Im Mittel-
punft jteht der Begriff des „Lebens“ oder „ewigen Lebens“, bejonders in Kap. 5.
6.11. Aber auch ſchon vorher und jpäter erklingt immer wieder dies Motiv.
Würde man den Evangelijten nad) dem eigentlichen Heilsgut fragen, jo würde er
„das Leben“ nennen. Derlangte man von ihm eine furze Sormel für die Aufgabe
Jeſu Chrijti, jo würde fie lauten: Jejus der Dermittler des Lebens. Das Evange-
lium ift ein einziger großer Hymnus auf das Leben: ein Lied der Sehnjucht und
des Träumens vom Leben und ein Lied des Triumphs und des Jubels über den
Bejig des „Lebens“. Der Begriff des „Lebens“ war in der religiöfen Sprade
fein Neuling mehr, als das Johannes-Evangelium ihn verwertete. Leben erbat
der Sromme des alten Bundes von Jahre und meinte damit ein auf diejer Erde
ſich abjpielendes Leben, gejegnet mit allen dem Sterblicyen erjtrebenswerten Gütern:
Gejundheit, Reichtum, Kinderfülle, Länge des Lebens. Als jih dann nah und
nad) die individualijtiihe Srömmigteit entwidelte, als das Auge anfing, über den
Tod hinauszubliden, und die Hoffnung der Auferjtehung jich entfaltete, da erichten
das zukünftige, endloje, das „ewige“ Leben unter den religiöjen Heilsgütern.
Bejonders in den Kreifen des Judentums, die unter dem Einfluß des hellenijtiichen
Geijtes jtanden, trat das „ewige Leben“ an die erjte Stelle. Denn „leben“, „immer
leben”, Unvergänglichkeit, Unjterblichfeit: das war die Hoffnung des helleniitijchen
Stommen. — Dieje Doritellung des „ewigen Lebens“ übernahm das junge Chrijten-
tum. In der Predigt Jeju, wie die ſynoptiſche Darjtellung jie erfennen läßt, ijt das
Reich Gottes oder das Himmelreich das eigentliche Heilsgut: das Leben in diejem
Reich, die Sujammenfajjung all feiner Güter, iſt das „ewige Leben“, gedacht als
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. Bd. 6
82 Leben und Licht.
zufünftiges, endlojes Leben. Auch wo einfady vom „Leben“ gejprodhen wird, ijt
weſentlich an diejes zukünftige Leben gedacht (vgl. ME. 9, 43.45; 10, 17.30; Mtth.
19, 16f. 29; 25,46; 18,8.9 u. ö.). Ebenjo liegt es bei Paulus. Wenn er vom
„ewigen Leben“ oder einfach vom „Leben“ jpricht, denkt er vor allem an das jen-
jeitige Leben der Herrlichkeit: es ift ein Gut der Hoffnung (Röm.5,17ff.; 6, 227.;
al. 6,8; Phil.4,5; Röm.1,17). Aber bei ihm beginnt nun eine bedeutjame Der-
änderung. Bei der Lebhaftigleit und Blut jeines religiö)en Empfindens legt Daulus
mehr und bewußter, als es vor ihm gefchehen war, Nachörud auf den bereits
gegenwärtigen Heilsbejig. So Großes und Gewaltiges erlebt er im Glauben, daß
ihm das bereits als ein neues Leben erſcheint; der Geiſt Gottes zieht ja in den
Glaubenden und Getauften ein; und damit ijt, wenigjtens in der Hauptjade, ein
ganz neues Leben im Gläubigen gejhaffen. Das Alte ijt vergangen, der Chriſt
ijt eine „neue Kreatur". Er „lebt für Gott" oder „für Chriſtus“; es ijt ein „Leben
durch den Geiſt“ oder ein „Leben Ehrijti im Gläubigen‘ (Röm. 6, 1ff.; 2. Kor.
9, 15.17; al. 5,25; 2,20). Noch bringt Paulus diejes eigenartige neue Leben
nicht mit jenem „ewigen Leben‘ in unmittelbare Derbindung: aber der tatjächliche
Sujammenhang beider Größen liegt auf der Hand. Sie jind beide Wirkungen der
Dereinigung mit dem „Geiſte“, d.h. jchlieglich: mit dem erhöhten Chriftus.
Den krönenden Abſchluß diejer bei Paulus beginnenden Entwidlung Stellt
unjer Evangelium dar. Die Lejer mochten zuerjt wohl überraſcht fein von des
Derfajjers Gedanfen und Reden über „Leben‘ und „ewiges Leben‘. Ganz eigen-
artig berührt zunädjt die fühne Art, in der der Evangelift vom „Leben“ redet.
Er fpricht jchlehtweg von „Leben“ und meint dod; Teineswegs das, was die
Sprade im allgemeinen damit zu bezeichnen pflegt; er redet von „Tod' und meint
nicht das, was der Menſch jonjt Tod nennt. Er redet nicht etwa von „wahrem“
oder „höherem‘ oder „eigentlichem‘ Leben, fondern jo, als ob es nur ein „Leben“
gäbe, das diejen Namen verdient, obwohl es die mit dem Wort jonjt bezeichnete
Größe nicht ift (5, 21. 25; 6, 33. 53.57.63; 8,12; 10,10; 14,6; 20,31). Hur vom
Tod und Sterben jchlehtweg redet er, nicht etwa vom „ewigen oder „geijtigen‘
Tod, als ob der uns bekannte Tod den Kamen gar nicht verdiene (5, 24; 6,50;
11,26; 8,51; 1.50. 3,14). Sodann gebraudt er „Leben und „ewiges Leben‘'
völlig gleich (3, 36; 5, 24f.; 6, 53f.; 1. Joh. 5, 11.12). Und endlich hören wir immer
wieder von ihm das Daradoron, daß man unter gewijjen Dorausjegungen „ewiges
Leben‘ jeßt, hier auf Erden nicht erjt erhoffe, jondern habe (5, 24; 3, 15.16.
56; 6,40.47.54; 10,28). Das heißt aber: der Evangelift hat bei dem Wort
„Leben“ eine Größe vor Augen, der gegenüber das Leben im gewöhnlichen Sinne
feinen Anjpruch auf diejen Namen mehr hat. Dies Leben ijt ein „ewiges“, aber
das Beiwort „ewig“ bejchreibt das Leben nun nicht mehr wie bis dahin als
endlos dauernd und zukünftig, jondern als unzerjtörbar und unvergänglid); das
leibliche Sterben ijt ſchlechthin gleichgültig: „wer an mid) glaubt, wird leben, ob
er gleich jtirbt; und jeder, der da lebt und an mid glaubt, wird nimmermehr
jterben‘ (11, 25f.). Es ijt ein Leben, das Seit und Ewigkeit umjpannt, vom Wechſel
der Seit nicht betroffen, nicht berührt vom Dergehen und Sterben. — In vollem
Umfange erfajjen wir diejen eigenartigen Begriff vom Leben erjt, wenn wir nad
jeinem Urjprung und Quell fragen. Diejes Lebens wird nämlich nur teilhaftig,
wer an Jejus Chriltus glaubt, den Sohn Gottes „schaut, zu ihm fommt, ihn als
das Brot des „Lebens“ genießt. Denn Jejus ijt das Leben (11,25; 14,6), das
Brot des Lebens (6, 55.48.51); er hat das Leben eigentümlich „in ſich“ (5, 26),
als der Sohn des Daters, Gott von Art. Er ijt die Quelle des Lebens (1,4).
Der Sohn hat es, weil der Dater es ihm gegeben hat. Es ijt jomit „göttlidhes
Leben“, um das es jid) handelt — göttliches Leben, das durch die Dermittlung
des fleiichgewordenen Logos den Glaubenden zuteil wird. Das Wejentlihe am
Leben Gottes aber ijt, daß es ein Seind und liberwinder alles Todes, alles
Sterbens, aller Shwäde und Unvollftommenheit ift (5, 21): es ijt bildende Lebens-
kraft, jhöpferiiche Energie. — Unjer Begriff ijt nicht auf irgend ein Gebiet einzu—
Ihränfen. Immer ijt er als alle Gebiete umfajjend gedacht, wenn aud) der jeweilige
Leben und Licht. 85
Sujammenhang dieje oder jene Seite feiner Äußerung bejonders hervortreten Täßt.
Dies (göttliche) Leben äußert ſich im diesjeitigen Leben vor allem als neues
ethijch-religiöfes Empfinden, als Überwinder alles Toten und Schwachen in religiöjer
oder ethijcher Hinjiht, nad dem Tode in Form des ungerjtörbaren und unver-
gänglichen Seins.
Den Inhalt diejes Lebens genauer zu bejchreiben, ijt faum möglich. „Leben‘'
fann man nicht ganz zergliedern. Wir können nur auf einzelne Punkte Hin-
weijen, die im Evangelium gerade hervortreten. Es umſchließt die Unjterblichkeit
und Unvergänglichteit (Kap. 6 und 11); es ijt Sreiheit vom Gericht und damit
vom Sorn Gottes (3,36; 3,18; 5,24); es bedeutet im Diesjeits jelige volle Be-
friedigung (10,9.10); vor allem ijt es Gottes-Erfenntnis (17,3). Dieje Erkenntnis
ijt eben nicht bloß ein theoretijhes Erfennen (vgl. unter „Licht“), jondern zugleich
ein inneres Erfajjen und Sich-Aneignen Gottes und feines Wejens: es ilt Gottes-
Gemeinjhaft. Das Leben als Gottes-Gemeinichaft ijt natürlich ein Seind alles
Gottwidrigen und eine Quelle gottgewollten Handelns. So äußert ſich das Leben
vor allem auch als Liebe (vgl. den 1. Johannes-Brief!). Und wenn der, der an
Jejus Chrijtus glaubt, das ewige Leben hat, jo ijt damit das Glauben jelbjt als
Beginn des Lebens im johanneijchen Sinn gefenngzeichnet.
Daß diejer johanneilhe Begriff vom Leben ein anderer ijt als der urchriſt—
lihe und der pauliniſche, dürfte Kar fein. Seine Entjtehung oder Prägung ijt von
größter Bedeutung, jowohl für die Entwidlung des urriftlichen Glaubens und
der altchrijtlihen Gemeinde, wie für die Gegenwart. Für die Urchrijtenheit war
das Reich Gottes und mit ihm das ewige Leben ein Gegenjtand der Hoffnung, der
Sehnjucht, des ungeduldigen Harrens. Swiſchen Gegenwart und Sufunft war eine
tiefe Kluft befejtigt. Hier dagegen, nady der johanneilhen Auffajjung, wird das
„Leben“, das „ewige Leben‘ zu einem Bejig der Gegenwart, die jehnjüchtig er-
wartete Sufunft ragt in die Gegenwart jchon herein. Wer glaubt, hat damit
das ewige Leben. Dorüber nun das ungeduldige Harren und jhwärmerijche Hoffen:
die Ruhe des Bejiges trat allmählich ein. Für die junge Chrijtenheit war das
von größter Wichtigkeit; denn eine Gemeinde, die nur in der Hoffnung und in der
Sufunft Iebt, Tann auf die Dauer nicht bejtehen. Aber auch wir modernen Chrijten
begrüßen die Prägung diejes Lebensbegrifjs mit bejonderer Sreude. Unſer Evange-
lium zeigt jich hier, wie auch ſonſt, als eine recht eigentlich moderne Schrift, modern
im Dergleicdy mit dem Urchrijtentum. Wir fönnen im ewigen Leben nicht erjt ein
zufünftiges, von außen uns dargebotenes Gut jehen: wir jehen in ihm vielmehr
ein qualitativ höheres Leben, das mit dem Glauben beginnt und das die Bürg-
ihaft der Dollendung im Jenfeits in ſich trägt. Das Leben der Ewigkeit fann für
uns nur Sortjegung eines ſchon hier beginnenden Lebens fein. Dieje ‚moderne‘
Doritellung bahnt jih an im Johannes:Evangelium. Der Derfajjer — oder der
Kreis von Chrijten, dem er angehört — tut hier die Arbeit der Derinnerlihung
und Dergeijtigung, die wir als jeine eigentümlihe Aufgabe ſchon bei der Dor-
jtellung vom „Gericht“ Tennen gelernt haben und bei der wir ihn nod öfter
beobadıten werden.
Steilich hat er dieje Arbeit hier nody nicht völlig durchgeführt. Die ur-
iprüngliche Bedeutung vom ewigen als dem zufünftigen Leben jchimmert nody bis-
weilen hindurch (vgl. 4, 14.36; 6, 27; 12,25). Vor allem aber zeigt ji} die aller-
dings verjtändliche Unfertigkeit in dem Sejthalten der Dorjtellung der leiblichen
Auferjtehung (5, 28f.; 6,40.44.54). Wenn „das Leben" von dem leiblichen Tode
völlig unberührt bleibt und ungzerjtörbar ijt, welchen Sinn fann dann nod die
Auferjtehung haben? Die Dorjtellung der Auferjtehung ijt auf (perjiid-) jüdiſchem
Boden erwachſen. Diel tiefer und gewaltiger ijt die des göttlihen ungzerjtörbaren
Lebens, wie jie unjer Evangelium vertritt: fie ift mehr unter hellenijtijhem Einfluß
entjtanden. Beide Dorjtellungen laufen in der Sache ja auf dasjelbe hinaus; es
jind zwei verjchiedene Formen für denjelben großen, für uns unentbehrlichen Ge-
danken des hriltlichen Glaubens. Die johanneische Sorm ijt zweifellos die pafjendere,
bejjere. Wenn unjer Evangelium troßdem die Dorjtellung der Auferwedung nicht
84 Leben und Licht.
ganz aufgibt, jo ijt das eine ganz unvermeidliche Anpafjung an dieje in der Ge—
meinde nun einmal herrſchende Dorjtellung. Wie jid) der Derfajjer das Derhältnis
der „Auferjtehung‘‘ zu dem ſchon vorhandenen ungzerjtörbaren Leben vorjtellt, jehen
wir nicht. Dielleicht denkt er jie als die äußere herrliche Darjtellung des „ewigen
Lebens“. Dielleiht — und das ijt das Wahrjceinlihe — hat er jelbjt jich nicht
viel Gedanken darüber gemadt. Auch jonjt in der alten Chrijtenheit liefen beide
Dorjtellungen friedlidy nebeneinander her, gerade jo wie heute. Und mit Redtt.
Wir fönnen von diefem Lande der Hoffnung nur in jtammelnden Lauten und von
der Sehnſucht bejtimmten Bildern reden: jie dürfen und ſollen mannigfaltig jein,
wie wir Menjhen nun einmal verjchieden find, und wir brauchen nicht ängjtlic
zu fragen, ob die mannigfachen Derjuche, das Unjagbare zu jagen, aud mit ein-
ander harmonieren. Je gewijjer die Hoffnung, dejto mannigfaltiger und jorglojer
die Dorjtellungen und Bilder.
Wie ift nun unjer Evangelift — oder jein Gewährsmann — zu diejer be=
deutjamen Umgejtaltung des Begrifis vom Leben gefommen? Die legte Erklärung
liegt ganz gewiß in der Lebendigkeit und Kühnheit feines Glaubens. Die ließ ihn
dieje notwendige Entwidlung vollziehen. Aber es ijt jehr wahrjhheinlich, daß dieje
Entwidlung nicht ohne Einfluß der Atmojphäre erfolgt ift, deren Spuren wir aud
ſonſt im Evangelium finden, der jüdijch-alerandrinijchen Religionsphilojophie und
Moyitif. Bei Philo von Alerandria findet ſich eine verwandte Dorjtellung. Er
jpricht viel von einem „wahren‘‘, „wirklichen“, „vernünftigen Leben; dies Leben
ijt zugleich das „unſterbliche“ und „unvergängliche“. Es bejteht in der Abfehr von
der Sinnlichkeit, der Hinfehr zu Gott; in der Dereinigung mit ihm, in der Liebe
zu ihm, in einem Leben der Tugend. Daß hier verwandte Dorjtellungen vorliegen,
ijt zweifellos; und wahrſcheinlich, daß fie nicht ohne Einfluß auf das Evangelium
geblieben jind. Die Eigenart und Größe der johanneiſchen Lebens-Dorjtellung
bleiben dabei unverjehtt.
Der Dermittler des göttlichen Lebens an die Menjchen ijt Jejus, der Sohn,
der Logos (vgl. zu 1, 1ff.). Er ijt es, jofern er „das Licht“ ijt; er vermittelt das
Leben durch jeine Offenbarung des Daters (5, 24ff.; 6,68; 12,49f).
Das Licht. Das ijt der andere Begriff, der in unjerm Abſchnitt und im
ganzen Evangelium eine Hauptrolle jpielt und auf's engjte mit dem „Leben“ zu—
jammengehört. „Das Leben war das Licht der Menſchen“, hörten wir im Prolog:
hier hören wir, daß das Licht zum Leben führt (8,12). Das Licht ijt (vgl. 1,4)
das Mittel der Erleuchtung, der Offenbarung. Der Gegenjtand der Offenbarung
ijt die „Wahrheit“ im johanneijchen Sinn (vgl. 1,14), aljo die (überjinnliche) Wirk—
lichkeit, d.h. vor allem Gott. Das Licht führt zum Leben, da es Gott und jein
Wejen erfennen und erfajjen lehrt. Wir erfennen hier wieder ganz deutlich den
Einjchlag griechiſchen Denkens in der Anjchauung des Evangelijten. Das Erfennen
war der Götze des Griehen. Für ihn find „erfennen‘ und „leben‘ unmittelbar
verbunden. Das Gute erfennen ijt die erfte und wichtigjte Dorausjegung für
das Tun des Guten. Diejes folgt aus jenem, jo meint der griechiſche Optimismus.
Die Wahrheit erfennen hat zur Folge die Wahrheit tun (3,21), d.h. nad) den
Gejegen und Sorderungen der erfannten Wirklichkeit, hier aljo: Gottes,
handeln. Die (göttlicye) Wirklichkeit und ihre Erfenntnis macht deshalb frei von
der Sünde (8, 34-36). Die Erkenntnis Gottes äußert ſich darum auch in der
Liebe zu den Brüdern (J. Joh. 4,6. 7). „Die Unkenntnis ijt die Schlechtigfeit der
Seele .... Dagegen ijt Erfenntnis die Tugend der Seele: denn der erkannt hat,
it jowohl gut als fromm als bereits göttlich‘, jo heißt es in der pſeudo-hermetiſchen
Literatur, Poimandres 10, 8. Dies Erkennen ift freilich fein rein verjtandesmäßiges,
jondern ein mehr praftijches, zumal in der jüdijch-hellenijtiichen Anjdyauung. Das
höchſte Objekt des Erfennens ijt ja Gott. Dies Objekt erfennen umfaßt ohne
weiteres ein praftijches Derhalten ihm gegenüber. Glaube und Srömmigfeit jind
unmittelbar mit dem Erfennen verbunden. So bedeutet „Gott erfennen‘ zugleid)
in Gemeinſchaft mit ihm treten, wie denn für Philo die höchite Stufe der „Gnoſis“
die „Ekſtaſe“, das Ergriffen- und Erfülltwerden von Gott, ift. „Das ijt das gute
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Johannes 4, 45 Dr Jeſus CEhrijtus als Retter vom Tode. 85
Teil für die, die Erkenntnis erlangt haben, — vergottet zu werden‘ (Poimandres
1,26). ühnlich bedeutet für unſern Evangelijten die Erkenntnis Gottes, der Quelle
des Lebens, ſoviel als das Leben jelbjt haben. So begreifen wir den Nachdruck,
der im Evangelium auf das Erkennen, die „Wahrheit“ und auf das Licht, das zu
ihr führt, gelegt wird.
Das Licht ijt nun Jejus jelbjt, er bringt die Offenbarung über Gott. Su:
nächſt durch feine Derfündigung: er fann es, denn er hat Gott gejehen, er
jteht in inniger Gemeinjhaft mit ihm, er ijt der menjchgewordene Logos, durd
den von jeher alle Beziehung Gottes zur Welt vermittelt wurde. Dor allem aber
durch feine Perjon: er jelbjt ijt das Licht, ja er ijt die „Wahrheit jelbjt; die
göttliche Wirklichkeit it mit ihm in die Welt eingetreten. Er ijt mithin die un-
mittelbarjte Offenbarung: er und der Dater jind eins. In ihm „ſchaut“ man die
(göttliche) Majejtät 1,14, wie man in den Ninjterien-Seiern die Gottheit ſchaut.
Wer ihn jieht, jieht den Dater (14,9); wer ihn kennt, fennt den Dater (8, 19).
So iſt Jejus das Licht, das zum Dater führt.
1. Stüd. Jeſus Ehriftus als der Dermittler des Lebens
4,43 — 6, 50.
1. Abjchnitt: Jefus Ehriftus als der Spender des Lebens 4,43 — 5,47.
Wie im Teil IA, jo beginnt der Derfajjer auch hier mit zwei Transparenten
oder Bildern, einem galiläijchen 4,45—54 und einem jerujalemijhen 5,1—18,
denen dann in 5, 19—47 der erläuternde Tert folgt.
1. Swei Bilder 4, 45 —5, 18.
a) Jejus Chriftus als Retter vom Tode 4,43 - 54 vgl. Mitth.
8,5-13; ££.7,1-10. Nach den beiden Tagen 309 er von dort nad
Galiläa. Geſus jelbjt hat ja bezeugt, daß ein Prophet in feinem Dater-
lande feine Anerkennung findet.) Als er nun nad Galiläa fam, nahmen
ihn die Galiläer auf, da fie all das gejehen hatten, was er in Jerujalem
am Seite getan hatte; denn aud) fie waren zum Sejte gegangen.
So fam er denn wieder nad) Kana in Galiläa, wo er das Wajjer
in Wein verwandelt hatte. Und es war ein Mann vom Dienjt des Königs
in Kapernaum, dejjen Sohn lag frank. Als der hörte, Jejus jei aus Judäa
nad) Galiläa gefommen, begab er fi zu ihm und bat ihn, herabzufommen
und jeinen Sohn zu heilen: der lag nämlich im Sterben. Da ſprach Jejus
zu ihm: Wenn ihr nicht Seihen und Wunder jeht, wollt ihr nicht glauben.
Der Königliche ſprach zu ihm: Herr, fomm herab, ehe mein Kind jtirbt.
Jeſus ſprach zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt. Der Mann glaubte dem
Wort, das Jejus ihm gejagt hatte, und ging. Aber ſchon während er
hinabging, begegneten ihm jeine Stlaven mit der Botihaft, daß fein Kind
lebe. Da erfundigte er ſich bei ihnen nad) der Stunde, in der es bejjer
geworden ſei. Sie jagten ihm: Geſtern in der fiebenten Stunde verließ
ihn das Sieber. Da erfannte der Dater, daß es in der Stunde gewejen
war, wo Jejus zu ihm gejagt hatte: Dein Sohn lebt —, und er wurde
gläubig mit feinem ganzen Haufe. Das war das zweite Seichen, das Jejus
tat, als er aus Judäa nah Galiläa gefommen war.
Daß Jejus ſich nad) Galiläa begab, wird mit einer allgemeinen Erfahrungss
tatjache erklärt, die, wie die Lejer und der Evangelijt aus der Überlieferung willen,
Jeſus ſelbſt gelegentlich feiner üblen Erfahrungen in feiner Daterjtadt Nazaret jo
formuliert hat (vgl. Luf. 4, 24; ME.6,4). Aus Judäa zieht er jid) zurüd, weil (vgl.
4,1ff.) wegen jeines großen Sulaufes Sujammenjtöße mit den Pharijäern entjtehen
fonnten; in feine Heimat (1, 45f.; 7,40f.52; 19,19) begibt er ſich, weil er hier,
eben vermöge jener betrübenden Tatjache, unbeachtet und deshalb unbehelligt wirken
85 Johannes 4, 45—54: Tejus Chriſtus als Retter vom Tode.
fann, bis jeine Stunde gefommen ijt (vgl. 7,3.6). Das dürfte der immerhin wahr
iheinlichjte Sinn der ſchwer deutbaren Derje 43.44 ſein; man muß indes mit der
Möglichkeit rechnen, daß das Gefüge des urjprünglichen Tertes hier durch Über-
arbeitung zerjtört ijt. — Im Grunde geht er aljo nur notgedrungen nad) Galiläa.
Daß dieje Anjhauung vollflommen von der älteren Überlieferung abweicht, nad)
der Galiläa das von Haus aus gewiejene Arbeitsgebiet Jeju war, liegt auf der
Band. — Was Jeſus in Galiläa erlebt, bejtätigt nur wieder bis zu einem gewiſſen
Grade den Sa D.44. Die Landsleute nehmen ihn zwar willig auf, aber nicht
auf Grund deijen, was jie in ihrer eigenen Heimat, etwa in Kana (2, 1ff.), erlebt
haben, jondern auf Grund deſſen, was jie in Jerujalem jahen. So ijt die Stellung
der Galiläer zu Jejus die gleiche wie die der Judäer: es iſt ein Glaube der
Seihen und Wunder.
Ein Beijpiel diejes Wunder-Glaubens bringt die nun folgende Erzählung;
jie zeigt, daß an dejjen Stelle eine höhere Sorm des Glaubens treten muß. Kana
ijt der aus einem uns nicht erfennbaren Grunde (f. zu 2,1.2) bevorzugte Schau-
plaß der galiläifhen Wunder. Der Hilfefuchende, der in der verwandten ſynopti—
hen Erzählung Mtth.8,5—-13; £f.7,1-10 als „Hauptmann“ bezeichnet wird,
heißt hier ein „Königlicher‘, d.h. ein Beamter, vielleiht ein militäriiher Beamter
des Dierfürjten von Galiläa, Herodes Antipas. Ob er als Jude oder, wie in der
älteren Erzählung, als Heide gedacht werden foll, ijt nicht ganz Klar erjihtlid:
dem Sujammenhang nad joll er doch wohl als Galiläer, aljo als Jude, gelten.
Der harte Tadel Jeju D.48 ift zwar zu dem Königlihen geſprochen, gilt aber in
Wirklichkeit („ihr“) allen, die wie er nach Seichen und Wundern verlangen, aljo
den wunderlüfternen Juden überhaupt. Der Kern des Satzes D.50 ijt, daß der
Mann dem einfachen Worte, der jchlichten Derheißung traut, obwohl jein urjprüng-
liher Wunſch war, Jejus möchte mit ihm fommen. Auf Grund der erfüllten Der-
heißung (D.53) wird nun der Glaube des Königlichen zum Glauben an Jejus
(vgl. 3,16). — Müt einer gewijjen Seierlichfeit und Sorgfalt wird diejes Wunder
als das zweite in Kana gejchehene bezeichnet und gezählt: das berührt um jo
fremdartiger, als demgegenüber von Jerujalem (viele) Zeichen erwähnt werden
(2, 25), von ihnen aber bisher keins erzählt ijt (vgl. zu 2, 23).
Trog manderlei Abweichungen im einzelnen liegt hier zweifellos derjelbe
Überlieferungsjtoff zugrunde wie in der fynoptilichen Erzählung vom Hauptmann
von Kapernaum. Und zwar haben wir eine jüngere Sorm des Berichts vor
uns. Su dem Dorgange jelbjt vgl. zu Mtth.8,5—13. Abgejehen von joldhen Ab-
weichungen, wie fie jih unwillfürlich bei jeder nicht ſtlaviſchen Nacherzählung einer
Begebenheit einjtellen, erflären fi die vorhandenen Unterſchiede meijt aus den
Grundgedanten, die unjer Derfajjer in der Begebenheit verkörpern will. Die leuchten
klar durch das Ganze hindurd. Sunähjt und vor allem gilt das Interejje dem
Wunder jelbjt, dejjen ungewöhnliche Größe deutlich hervorgehoben ijt. Jejus ent—
reißt den jchon im Sterben liegenden Knaben dem ficheren Tode: er tut es lediglich
durch fein Wort. Er tut es aus der Serne. Daß Jejus von Kana aus den
Kranfen heilt, während er nach dem fnnoptijchen Bericht in Kapernaum jelbit weilt,
ijt eine deutliche Steigerung der Größe des Wunders. Die Heilung tritt im jelben
Augenblid ein, da das Wort gejprodhen wird. Jejus ijt der Retter aus Not
und Tod, der Spender des Lebens (vgl. das dreimalige: dein Sohn „lebt‘):
um diejer Wahrheit willen jteht die Erzählung hier zu Beginn des neuen Teiles.
Daneben aber gilt das liebevolle Interejje des Erzählers dem Glauben des König-
lihen und feiner Entwidlung. Durch die Not wird der allgemeine Wunder-Glaube
der Galiläer gegenüber Jejus (4,45) bei diefem Mann in Bewegung gejeßt. Unter
der Not und dem Tadel Jeju erhebt er ich zum Dertrauen auf das einfache Wort,
zum Glauben an die jchlichte Verheißung, die ihre Erfüllung findet. Der Evangelijt
jegt hier aljo feinen Unterricht über den Glauben fort (vgl. 3,16; 4,41f.). Dem
Glauben, der erjt Seihhen und Wunder jehen will, ftellt er gegenüber den Glauben
auf das einfahe Wort und die Derheifung hin: das eben ijt der Glaube, der aud
für die Seitgenofjen des Evangelijten der richtige und gewiejene iſt. Wohl dürfen
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Johannes 5,1—-18: Die Heilung am Teid. 87
und jollen die Seichen den Glauben hervorloden, aber der Glaube muß über diejen
elementaren Anfang Sich erheben und wachſen: „Selig jind, die nicht jehen und doc
glauben‘ (20, 29).
Die Verwandtſchaft und zugleich Verſchiedenheit diejer wie anderer evange-
liiher Wunder-Erzählungen mit und von jüdiihen Wunder-Berichten fann man an
dem Bericht über eine Bebetsheilung des Rabbi hanina ben Doja (um 70 n. Chr.)
jtudieren, die jich im babyloniſchen Talmud, Berachoth fol. 34b, findet (j. Siebig,
Jüdische Wundergejchichten des neutejt. Seitalters 1911 S. 19ff.): „Es geichah, daß
erfranfte der Sohn des Rabban Bamli’el. Da jhidte er zwei Gelehrten-Fünger zu
Rabbi Hanina ben Doja, damit er für ihn Erbarmen (Gottes, aljo Heilung) er-
bitte. Als er (Hanina) ſie jah, ſtieg er hinauf auf den Söller und erbat für ihn
Erbarmen. Beim Herabjteigen jagte er zu ihnen: geht, denn die Hiße ijt von ihm
gewichen. Da jagten fie zu ihm: bijt du denn etwa ein Prophet? Da fagte er
zu ihnen: ich bin fein Drophet und nicht der Sohn eines Propheten, vielmehr jo
habe ich eine Tratition: wenn mein Gebet geläufig it in meinem Munde, jo weiß
ic, daß er (wohl = ich) angenommen it, wenn aber nicht, jo weiß ih, daß er
(ih) verworfen ijt. Da jegten jie jih und ſchrieben auf und merften fich genau
jene Stunde. Lind als fie zum Rabban Gamli’el famen, jagte er zu ihnen: Beim
Tempeldienjt! ihr habt weder vermindert noch vermehrt; vielmehr jo geſchah es:
in jener Stunde verließ ihn die Hige, und er forderte von uns zu trinken.“
b) Die Heilung am Teich in Jerufalem. Jejus als Bringer
des Lebens. Jejus als Befreier von Sabbat und Gefeg 5,1-18.
Danad) war das Sejt der Juden, und Jejus reijte nad) Jerujalem hinauf.
In Jerujalem aber ijt bei dem Schaftore ein Teich, auf hebräiſch Bethzatha
(Bethesda?) genannt, der hat fünf Hallen. In ihnen lagen in Menge die
Kranfen — Blinde, Lahme, an Auszehrung Leidende — [die auf die Be-
wegung des Wajjers warteten. Ein Engel des Herrn jtieg nämlich von
Seit zu Seit in den Teich herab und erregte das Waſſer. Der erjte nun,
der hineinging, wurde gejund, gleichviel von welcher Krankheit er geguält
war]. Nun war da ein Menſch, der 38 Jahre lang feine Krankheit hatte.
Als Jejus den da liegen jah und erfannte, dab er ſchon eine lange Seit
hinter ſich hatte, ſprach er zu ihm: Willft du gejund werden? Der Kranfe
antwortete ihm: Herr, ich habe feinen Menjhen, mich in den Teich zu
ihaffen, wenn fid) das Waſſer bewegt: während ich hingehe, jteigt (ſchon)
ein anderer vor mir hinein. Jejus ſprach zu ihm: Steh auf, nimm deine
Bahre und geh umher. Und alsbald ward der Menſch gejund, nahm
feine Bahre und ging umher. — Es war aber Sabbat an jenem Tage.
Da jagten die Juden zu dem Öeheilten: Es iſt Sabbat, da darfit du die
Bahre nicht tragen. Er aber antwortete ihnen: Der mid) gejund gemacht
hat, der hat zu mir gejagt: Nimm deine Bahre und geh umher. Sie
fragten ihn: Wer it denn der Menich, der zu dir jagte: nimm fie und
geh umher? Der ÖGeheilte wußte aber nicht, wer es war. Denn Jeſus
war bei der Menjchenmenge, die an dem Plate war, entwichen. Danad)
traf ihn Jeſus im Tempel und jagte zu ihm: Siehe, gejund bift du ge—
worden; fortan fündige nicht, damit es dir nicht nod) fchlimmer ergeht.
Der Menſch ging fort und ſagte zu den Juden, Jeſus jei es, der ihn
gejund gemadt habe. Uns deshalb verfolgten die Juden Jeſus, weil er
diejes am Sabbat tat. Er aber antwortete ihnen: Mein Dater wirft bis
jegt, jo wirfe auch ih. Deshalb trachteten die Juden nur noch mehr,
ihn zu töten: weil er nicht nur den Sabbat brach, jondern jogar Gott
feinen Dater nannte und ſich damit Gott gleich machte.
Am Faden der jüdiſchen Seite läuft die Erzählung weiter. Bemerfenswert
it, daß wie vom erjten Aufenthalt in Galiläa (2,1ff.) jo auch vom zweiten nur
88 Johannes 5, 1-18: Die Heilung am Teid.. ib:
ein vereinzeltes Wunder berichtet wird: wie eine Epijode erſcheint der galiläijche
Aufenthalt. Dann führt „ein“ oder „das“ Feſt „der Juden“ — wie fern fteht
dies Dolf dem Derfajjer (vgl. Einleitung Nr. 3) — Jejus wieder auf den
eigentlihen Schauplatz feiner Tätigkeit, nach Jeruſalem. Die Überlieferung läßt uns
im Untlaren, ob es „ein“ Sejt oder „das“ Sejt der Juden war. Bei feiner Ge—
pflogenheit, die jüdiſchen Feſte bejtimmt zu bezeichnen, wird der Derfajjer mindejtens
von „dem Seſt“ gejprochen haben (wenn wir nicht gar annehmen müjjen, daß
urjprünglich der Name des Sejtes genannt war, der bei der (einer) Überarbeitung
aus irgend einem Grunde gejtrichen wurde); zu verjtehen wäre dann höchſt wahr:
ſcheinlich das Pascha (im Srühjahr) als das jüdiihe Hauptfeſt. Unficher in der
Tertüberlieferung ijt auch die Bezeihnung der Örtlichkeit: „ein Teid am Schaftor“
oder „ein Schafteich“; — Bethzatha oder Bethesda. Ein Schaftor gab es an der
nördlichen Grenze des Tempelplates (Meh. 3,1.32; 12,39). Der genteinte Teich
läßt ſich heute nicht mehr mit Wahrjcheinlichkeit nadweijen. Die eingeflammerten 3
Tertbejtandteile (D. 3.4) jind in der Überlieferung nicht völlig gejichert, aber wahr:
Iheinlic als echt zu betrachten. Jedenfalls jind fie eine durchaus in das Evange-
lium Hineinpajjende Erklärung der ohne jie unverjtändlichen Notiz D.7. — Offen:
bar ijt an eine nur in Swijhenräumen jprudelnde Quelle im Teich zu denken.
Solange aus ihr Wajjer quoll und das Teichwaſſer in Bewegung brachte, währte
die Heilkraft (D.7). Die in D.4 gegebene, volkstümliche Erklärung der Erjheinung
fnüpft an den antifen, namentlich bei den Semiten weit verbreiteten Quellen-Glauben
an. Quellen und fliegende Wajjer (vgl. den Ausdrud „Iebendes Waſſer“ 4,10)
ſtehen — bei ihrer erfriichenden, belebenden, heilenden Kraft ganz natürlich —
nad dem urwüchſigen Glauben der Semiten in bejonders enger Verbindung mit
der Gottheit. Sie jind ein unmittelbarer Ausflug der Gottheit; ihre Kräfte find
göttliche Kräfte. Diejer Glaube nahm im einzelnen verjdiedene Gejtalten an
und zeitigte mannigfaltige Sagen und Minthen. Die Gottheit hat ihren Sig im
Quell, etwa in Gejtalt einer Schlange; oder fie jteigt von Seit zu Seit in den
Quell und füllt ihn mit göttlichen Kräften ujw. (Vgl. Smith-Stübe, Die Religion
der Semiten S. 129ff.). Auf monotheijtiihem, d.h. hier jüdiihem Boden nahmen
derartige Dorjtellungen naturgemäß die obige Sorm an. Dermöge jeines über-
natürlichen Wijjens (vgl. 1,42.48; 2, 24f.; 4,17ff.) erfennt Jejus ohne weiteres die
Lage diejes Kranken, den wir nach D.7 als einen Gelähmten anjehen müfjen. Bei
der Frage ruht der Nachdruck auf dem erjten Worte, etwa: „haft du den (erniten)
Willen, gejund zu werden?" Dieje Stage berührt eigenartig überflüflig, fajt ver-
legend. Ob es eine ausreichende Erklärung ijt, daß Jejus damit des Kranken
Aufmerkjamfeit erweden und auf ſich Ienfen wolle? (j. unten). Die Worte in D.8
jind fajt wörtlich diejelben, wie die, die Jejus ME. 2,9 (Mith.9, 6; £E.5,24) an den
Gichtbrüchigen rihtet. Das Sorttragen der Bahre hätte, da der Tag ein Sabbat
war, wohl unterbleiben fönnen. Jeju Aufforderung erjheint — und ſoll erjcheinen
als eine bewußte Außeradhtlajjung der Sabbat-Vorjchriften.
Ob der Geheilte den Namen jeines Wohltäters den Juden (d.h. hier den
Oberen, vgl. 1,19) mitteilt aus Undankbarkeit, aus Bosheit oder in völliger Harm—
lojigfeit oder aus weldem Grunde, das dürfen wir bei unjerm Derfajjer über-
haupt nicht fragen. Sür den Fortgang der Erzählung war es eben notwendig.
— Die Derlegung der ganz bejonders heilig gehaltenen Sabbat-Gejege (D.16), die
als nidyt vereinzelte hingejtellt wird (der griechiſche Ausdruck bejagt, daß Jejus
„Dieje Dinge" am Sabbat zu tun pflegte), war für die Juden der erjte Grund,
die Bejeitigung Jeju anzujtreben. Ein Sabbat-Streit bildet aljo auch nad) diejer
Darjtellung, wie nady der jnnoptijchen (ME. 3,6), den Beginn des Kampfes Jeju
mit den führenden Kreijen des Dolkes, der ſchließlich auf Golgatha endet. Nur
noch verjtärtt werden Haß und Mordluft der Feinde durch die Rechtfertigung, die
Jejus gegenüber ihren zwar nicht ausgejprochenen, aber in ihrem Tun enthaltenen
Dorwürfen für fein Derhalten gibt: Gott wirft unaufhörlich, ununterbrochen, ohne
einen Ruhetag, auch ohne den jiebenten, bis jegt. Dieje Rechtfertigung redet für
jüdiihe Ohren eine unerhörte Sprache; denn jie jegt jich in unmittelbaren Wider-
9-8
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Johannes 5, 1-18: Die Heilung am Teid). 89
jprud mit der altteftamentlid-jüdiihen Anjhauung (vgl. 1. Moſe 2,3) und entzieht
dem Sabbat-Gebot jeine vermeintliche religiöjfe Begründung. Dann aber, wenn
das richtig iſt, kennt auch Jejus feinen Sabbat und fein Sabbat-Gejeg. Denn Gott
ijt jein Dater, an dejjen Tun er ſich gebunden fühlt. Wenn er hier Gott feinen
Dater nennt und für ſich die Stellung des Sohnes Gottes beanſprucht, jo meint
er nicht das Sohnes-Derhältnis im alttejtamentlicdmejjianiihen Sinne (vgl. zu
ME.1,9—11), jondern ganz übereinjtimmend mit der johanneiihen Auffajjung die
Gottesjohnihaft, die in der Gleichheit des Weſens mit Gott bejteht. Die Juden
verjtehen die Worte ganz richtig dahin, daß Jejus Gott in bejonderem Sinne feinen
Dater nenne und jich damit Gott gleidy mache. Das aber ijt für jüdiſches Empfinden
16-18 ein unerhörter Anjpruch, eine Oottesläjterung, die todeswürdig it. — Der Form
der Erzählung nad) befinden wir uns in diejen legten Derjen 17. 18 noch an dem
Sabbat der Kranfenheilung, aber es ijt nur Sorm. Was D.16 und 18 berichtet
wird, kann ſich ja nicht an einem Tage vollzogen haben. In Wirklichfeit gibt der
Derfajjer hier feine Anjhauung von dem weiteren Derlauf des Konflikts wieder.
Nach jeiner Meinung war der Hauptitreitpunft in diefem Kampf Jeju mit den
Juden — oder des Chrijtentums mit dem Judentum? — nicht eigentlich das Sabbat-
Gejet, jondern die in Anjprud genommene bejondere Stellung Jeju zu Gott.
Die Heilung. Der bei der Lektüre zunächſt ſich einjtellende Eindrud, daß
hier eine von der ſynoptiſchen Tradition unabhängige, eigene Überlieferung vor-
liege, wird erheblidy durdy die Wahrnehmung abgeſchwächt, daß das Heilungs-Wort
D.8 wörtlich übereinjtimmt mit dem Wort Jeju in der Erzählung vom Gichtbrüchigen
(ME. 2,9). Und wenn man von da ausgehend unjere Erzählung von neuem mit
jenem älteren Bericht vergleicht, jo erfennt man, daß beide, von manchen Einzel-
heiten abgejehen, außerordentlih verwandt jind. Damit wird es wahrſcheinlich,
daß Ichlieglich doch der Überlieferungsitoff der genannten jynoptiihen Erzählung
auch unjerer Gejhichte zugrunde liegt, durch die mündliche Weitergabe allmählich
umgebildet oder von dem Evangelijten umgejtaltet mit Rüdjicht auf die Wahrheiten,
die er in dem Dorgang verförpert jah oder verkörpern wollte. Immerhin ijt es
auch möglich, da felbjtändige Erinnerungen an eine Heilung in Jerujalem ver-
arbeitet jind. Was dann an gejhichtlihem Gehalt etwa vorliegen fönnte, ijt zu
fragen ziemlich wertlos, weil ausjichtslos. Diel wichtiger ijt es zu wijjen, was der
Evangelijt in diefem Sujammenhang mit der Erzählung will.
Jejus gibt einen 58 Jahre lang Kranken, d.h. einen nad) menſchlichem Er-
mejjen unheilbar Kranfen, der Gejundheit und dem Leben wieder; er macht gleicyjam
einen Toten wieder lebendig: Jeſus it Spender des Lebens. Das wird in erjter
Linie durch den Bericht veranjhaulicht. — Bei der Art des Evangeliums müjjen
wir indes noch nad) einem etwaigen tieferen Sinne fragen. Die Sahlangabe: 38
Jahre, hilft uns auf die richtige Spur. Nach 5. Moje 2, 14 währte der Strafaufenthalt
Israels in der Wüjte 38 Jahre. Es ijt wahrjcheinlich, daß der Kranke das lange
Seit fiehe und unheilbare Dolf Israel verkörpern joll, wie ja Nikodemus eine
gewijje Klajje von Juden, die Samariterin das jamaritanijche Dolf repräjentiert.
Jejus gibt dem in langem Siehtum dahinſchmachtenden Dolfe Israel Gejundung
und Leben, natürlidy in übertragenem Sinne: das dürfte die höhere Wahrheit diejes
6 „Seichens“ jein. Die auffallende Srage D.6 verjtehen wir num als mahnende Srage
an das jüdiſche Dolf, ob es den erniten Willen habe, zu gejunden; nur jo wird
jie verjtändlich und erträglih. — Man ijt natürlich verjucht, aud) die Einzelheiten
allegorijch auszulegen. So fönnte man die fünf Hallen auf die fünf Bücher des
Gejeges deuten: die Thora hat dem Kranken nicht zur Gejundheit verholfen. Indes
bleiben derartige Deutungen immer unſichere Dermutungen. Dielleiht oder ver-
mutlich fonnten und jollten die urjprünglichen Lejer auch in den Einzelzügen einen
tieferen Sinn finden: für uns ijt er verſchloſſen. Aber es ijt, das gilt aud) für
andere Erzählungen des Evangeliums, feineswegs erforderlich, daß das Fleine
Beiwerf der Ausmalung der ſymboliſchen Auslegung fähig fein müjje.
Der Sabbat-Streit. Die Wahrſcheinlichkeit diejes tieferen Sinnes der
Heilung des Gelähmten ergibt jich insbejondere auch aus der Derfoppelung der
9 Johannes 5, 1—18: Die Heilung am Teid.
Gejhichte mit dem Sabbat-Konflilt. Wenn hier die Seindjchaft der Juden in eriter
£inie aus der Nichtachtung der Sabbat-Gebote erflärt wird, jo befinden wir uns
damit allerdings auf gejcichtlich jicherem Boden. Im übrigen aber lernen wir in
diejem Abjchnitt mehr über die Seit des Evangeliiten und ihre Probleme als über
Jejus. Nach der älteren Darjtellung (vgl. bejonders ME. 2, 25ff.) hat jich Jeſus
gegen die unjittliche Deräußerlicyung des Sabbat-Gejeges und die damit verbundene
Knedtung des Menjchen durch dasjelbe gewehrt: den Sabbat felbjt hat er nicht ange:
griffen oder abihhaffen wollen. Er nahm ihm gegenüber diejelbe Stellung ein wie
gegenüber dem Kultus überhaupt; er hatte viel Wichtigeres zu tun, als dieje Dinge
an ſich zu befämpfen. Hier aber wird der Sabbat jelbjt befämpft und ihm jede
Berechtigung abgejprohen, und zwar mit einem Gedanken, der volllommen das
Gepräge der Gedanfenwelt des Evangelijten trägt (D.17). Wo das geihichtlich
Wahrjceinliche liegt, brauchen wir nicht erjt zu fragen. Es ijt die Stellung zum
jüdiſchen Sabbat, die das energijhe, durch des Paulus Schule hindurchgegangene
Heidendriitentum eingenommen hat und erjt diejes einnehmen Fonnte. — Die
Derje 17. 18 aber, die dem Leſer auffallen, wenn er die Erzählung als Gejchichte
anjehen joll, entjtammen nicht jowohl dem Kampfe Jeju mit den Pharijäern, in
dem die Stellung Jeſu zum Dater feine Rolle gejpielt hat, als vielmehr der Aus-
einanderjegung der Gemeinde Jeju Chrifti mit dem Judentum ihrer Tage; in ihr
jpielte die „chriſtologiſche“ Srage jchon eine größere Rolle als der Sabbat und das
Gejet überhaupt. Die Stellung, welche die Ehrijt-Gläubigen ihrem Herrn als dem
Sohn Gottes zuwiejen, erjchien den Juden als größter Stein des Anftoßes. Wir
hören aus D.18 die jüdiſche Polemik gegen den Chrijtus-Glauben.
In unferm Bericht 5, 1-18 jind zwei Erzählungs-Motive mit einander ver—
fnüpft, ein Heilungs-Wunder und ein Sabbatjtreit: vielleicht ijt diefe Derbindung
erſt jpäter durch liberarbeitung entjtanden, notwendig ijt dieſe Erklärung aber
feineswegs. Jedenfalls wird durch diefe Derfnüpfung der oben fejtgejtellte tiefere
Gedanfe der heilungs-Geſchichte vervolljtändigt: Jeſus gibt dem jüdijchen Volke
nicht nur Gejundheit und Leben (im höheren Sinn), fondern befreit es audy vom
Sabbat-Geſetz, d.h. vom Jod) des Gejeges überhaupt, das im Sabbat-Gebot ver-
förpert it. Wer durch Jeſus Ehrijtus Leben erhalten hat, ijt frei vom jüdijchen
Gejeß: das iſt der bedanke. Jeſus fordert den Geheilten geradezu zur Übertretung
der Sabbat-DVorjchriften auf, ohne daß eine wirkliche Not dazu vorläge, vgl. zu
D.8. Das iſt ſchwer begreiflid, wenn wir es als gejchehen vorjtellen jollen, es
wird jofort verjtändlich, wenn es im Dienit der Darjtellung diejes Gedankens jteht.
Den Heidendrijten hören wir hier reden, dem feit Paulus die grundjägliche Be-
jeitigung des jüdischen Gejeges jelbftveritändlic ijt. Und den großen Heiden-
Apojtel vernehmen wir aud, wenn der Evangelift durch D. 14 leiſe darauf hin-
deutet, daß mit dem von Jeſus gefchenkten Leben und der Sreiheit vom Gejeß
die Sreiheit von der Sünde verbunden fein foll.
2. Die Erläuterung der Bilder 5, 19 — 47.
Die Rede D. 19-47 bringt nun den Tert zu den Bildern 4,43 —54 und
5,1-18. Sie fnüpft formell zwar unmittelbar nur an den Sabbat-Streit an, gehört
aber inhaltlich nicht nur zu ihm. Ihre beiden Teile D. 19-50 und D.51—47
ſcheinen auf den erſten Blid volllommen auseinander zu fallen — man fann daraus
wieder auf Überarbeitung jchliegen —, pajjen aber jahlih durchaus zuſammen:
der zweite Teil bringt den Beweis für den Inhalt des erjten.
a) Die Abhängigleit und Einheit des Tuns Jeju von und mit
dem Tun des Daters. Jefus als Spender des Lebens 5, 19— 30. So
erwiderte denn Jejus und ſprach zu ihnen: Wahrlih, wahrlid, ich jage
euch: es iſt unmöglich, daß der Sohn von ſich aus irgend etwas tut, wenn
er es nicht den Dater tun fieht. Was der nämlidy tut, das tut in gleicher
Weije auch der Sohn. Denn der Dater liebt den Sohn und zeigt ihm
alles, was er jelbjt tut. Und nod) größere Werke als diefe wird er ihm
zeigen, daß ihr euch wundern follt. Wie nämlicy der Dater die Toten
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Johannes 5, 19-30: Abhängigkeit und Einheit Jeſu von und mit dem Dater. 91
erwedt und lebendig madıt, jo macht auch der Sohn, die er will, Tebendig.
Der Dater richtet ja auch Tiemanden, jondern hat das Gericht ganz dem
Sohn übertragen; alle jollen eben den Sohn gerade jo ehren, wie jie den
Dater ehren — wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Dater nicht, der ihn doch
gejandt hat. Wahrlih, wahrlich, ich jage euch: wer mein Wort hört und
glaubt dem, der mic, gejandt hat, der hat ewiges Leben und fommt nicht
ins bericht, jondern ijt vom Tode ins Leben hinübergegangen. Wahrlid),
wahrlich, ic jage euch: die Stunde fommt, ja ſie ijt jchon da, wo die
Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören und die auf fie hören leben
werden. Wie nämlich der Dater Leben in jich trägt, jo hat er aud) dem
Sohn verliehen, Leben in ſich zu tragen; und er hat ihm Dollmadjt ge-
geben, das Gericht zu volßiehen, weil er „Menſchenſohn“ it. Wundert
euch darüber nicht: denn die Stunde fommt, in der alle, die in den Gräbern
ruhen, feine Stimme hören und herausfommen werden, die einen, die
Gutes getan haben, zur Auferftehung des Lebens, die andern, die da
Böjes getrieben haben, zur Auferitehung des Gerihts. Ih kann von
mir jelbjt nichts tun: ich vichte, wie ich (es) höre, und mein Gericht ijt
gerecht, weil ich nicht meinen Willen ſuche, fondern den Willen des, der
mich gejandt hat.
V.20 vgl. 3,35. V.24 vgl. 3, 16.18; 1.Joh.3,14. V.26 vgl. 1,1-4; 5,21. 23.
V.30 vgl. 6, 38.
Hat Jeſus den Sabbat gebrochen, jo fann er ſich dabei auf das Tun Gottes
berufen: von dem it jein eigenes Tun vollfommen bejtimmt. Damit ijt aber aud)
die Einheit des Tuns beider gegeben. Sie ijt begründet in der Liebe des Daters
zum Sohne (3, 35); jie ijt eine vollfommene und wird in Sufunft einen noch deut—
liheren Ausdrud finden als in den Seichen 4,46ff. und 5, 1ff. Die Wendungen:
des Daters Tun „jehen‘, „zeigen“ jind Bilder für die Einheit des Bewußtjeins
und des Willens. An ſich fönnten die Worte D.19.20 auf ein rein ethilches Der-
hältnis von Dater und Sohn jchliegen Iajjen. Aber jdyon aus D.17.18 entnehmen
wir jicher, daß die Derje 19. 20 nur auf dem Hintergrund der wejenhaften Einheit
von Sohn und Dater, die im Prolog ja feierlich verfündigt ift, veritanden werden
fönnen. Wenn irgendwo, fo erfennen wir aus der nun fommenden Rede, daß
der Prolog nicht bloß äußerlich dem Evangelium vorangejhidt, jondern mit der
21—25 Gedantenwelt desjelben aufs engjte verfnüpft ijt. — Dieje Einheit im Tun des
Daters und des Sohnes findet ihren höchſten Ausdrud in der Tatjache, daß Jejus
„lebendig macht“, und daraus folgt der Anſpruch auf gleiche Derehrung mit Gott.
Das eigentlihe Hoheitsredyt Gottes ijt nämlich die Mitteilung des Lebens, —
ihöpferijche Lebensfraft (D. 26). Diejes wahrhaft göttliche Hoheitsreht hat nun
der Dater dem Sohn anvertraut, natürlich zugleid mit feiner Dorausjegung, das
it die Dollziehung des Gerichts (im Sinn von 3, 18ff.). Dom Gericht und feiner
Entjcheidung hängen nad jüdijch-chrijtliher Dorjtellung Leben und Tod ab. Iſt
aber Jeſus Richter und Lebensjpender, jo fommt ihm natürlidy gleiche Derehrung
wie dem Dater zu. An diejer für jüdijche Ohren unerträglichen Forderung liegt dem
Redenden bejonders viel. Noch einmal hebt er fie hervor (D.23b). In Wirklichkeit
heißt das jo wenig Gott die Ehre rauben, wie jüdiſcher Einwand etwa lauten modte,
daß es vielmehr eine Derunehrung Gottes bedeutet, wenn man feinen Gejandten
nicht gerade jo ehrt wie ihn. Wir aber denten bei diejem, für den Logos-Chrijtus
ganz natürlichen, Ausjpruh an das befannte Wort Jeju NIE. 10, 17.18: „Weshalb
nennit du mich gut? niemand iſt gut außer einem, Gott“. — So vermag Jejus, als
Inhaber göttliher Machtbefugnis, „Leben‘' zu jpenden, der Begriff „Leben‘ ohne jede
Bejchränfung verjtanden, vgl. IB die Ausführung über „Leben“. — Jejus übt
24-27 diejes wundervolle göttliche Recht der Lebens-Mlitteilung in der Gegenwart, D.24—27,
und am Abjchluß der Tage, D.28.29. — Des „Lebens“, das Jejus vermittelt,
oder des „ewigen Lebens’ wird teilhaftig, wer Jeſu göttliches Wort hört, darauf
®
92 Johannes 5, 19-30: Abhängigkeit und Einheit Jeju von und mit dem Dater.
hört und an den Dater, der ihn gejandt hat, und damit an ihn jelbjt glaubt.
Schon jet vollzieht jid) diejer Prozeß der Erwedung der „Toten zum „Leben“.
Es ijt großartig, wie hier jo ohne weiteres, als jei es das Selbjtverjtändlidhite,
von den „Toten, vom „Tod“ und von „leben gejprodhen wird, als wenn Leben
nur in Derbindung mit Jejus vorhanden fei, ohne ihn nur von Tod und Toten
geredet werden fönnte: denn die „Toten‘ find hier die Chrijtuslojen. Sweimal,
in feierlihher Sorm, in erhabenen Worten wird die Tatſache hervorgehoben, D. 24.
25. Wir hören den faum unterdrüdten Jubel, wir verjpüren den Herzichlag per-
jönlicher Erfahrung eines Mannes, der jelbjt dieſe wunderbare „Überjiedelung‘ aus
dem Gebiet des „Todes“ in das des „Lebens‘ hat erleben dürfen. — So groß, fait
unbegreiflich groß, it dieje göttliche Mactbefugnis Jeju als des Lebensjpenders, daß
der Redende ſich bewogen fühlt, jie noch einmal in Gott und feinem Willen zu
begründen, D. 26.27. Und zwar wird die Übertragung des Gerichts noch aus-
drüdlich aus Jeju Stellung als „Menſchenſohn“ erklärt — ein im Sujammenhang
etwas auffallender Gedanfe. — Dem „Menſchenſohn“ kommt nad) der prophetijchen
Weisjagung Dan.7,10ff. das Gericht zu, und — das liegt vermutlich in der im
Griechiſchen hier gewählten artifellojen Gejtaltung des Titels „Menſchenſohn“ —
er ijt deswegen bejonders zum Richter geeignet, weil er als „Menſchenkind“ jelbjt
zu den „Menjchentindern‘ gehört (vgl. Hebr. 4,15). — So verwunderlich das alles
(D. 24—27) ijt, es wird weniger auffallend, wenn wir hören, daß aud die Erwedung
der Toten am Ende der Tage das Werk des Sohnes jein wird. Je nach der bereits
in diejem Leben fich vollziehenden Scheidung (3, 18.19; 5, 24) hat die Auferjtehung
entweder den Charakter des „Lebens“, das hier jchon Eigentum und Beſitz ijt, oder
den Charakter des „Gerichts“, d.h. hier der Derurteilung, deren Folge der Tod ilt.
(über „Auferjtehung‘ und „Leben“ |. IB die Ausführung über „Leben“.) — In
voller Mactvollfommenheit ijt Jejus Spender des Lebens, das war vorhin betont
(D.21 „die er will): aber dieje Machtvollkommenheit ift nicht Willfür. Jeſus
handelt bei jeinem Gericht in Übereinjtimmung mit dem Willen des Daters.
Sorm, Sprache und Inhalt der Rede verraten uns deutlich genug, was wir
nach dem Dorhergehenden ohnehin jhon annehmen mußten, daß wir eine Rede
des Evangelijten vor uns haben. Jejus hat niemals gottgleiche Derehrung für
ih in Anſpruch genommen (vgl. oben zu D.25) und, nad den drei älteren Evan-
gelien, aud) die Auferwedung am jüngjten Tage nicht ſich zugewiefen. Wir haben
hier eine Darlegung der Chrijtus-Anjchauung des Derfajjers und zwar in Ausein-
anderjegung mit jüdijchen Einwänden. Der Evangelijt verteidigt die bejonders den
Juden unverftändlihe und anjtößige gottgleiche Stellung, welche die chriüjtliche
Gemeinde ihrem Herrn anwies; er führt den Beweis vor allem aus den Wirkungen,
welche die Gemeinde von ihrem Herrn erfuhr und erhoffte. — Die Anfänge der
Chrijtus-Lehre der werdenden Kirche liegen hier vor. Aber es find nicht dogmati-
ihe Sormeln im unlebendigen Sinn. Der D. 24.25 jchrieb, hat die Tod über-
windende, Leben jchaffende Macht Jeju an ſich erfahren; und der das erfahren,
modte wohl mit Redt dem Herrn aud; Gericht und Auferjtehung zujchreiben und
anbetend zu ihm aufbliden wie zu dem Dater. Und weiter: wenn wir abjehen
von dem metaphnjijchen Hintergrunde, auf dem jich die Säße D.19. 20 abheben,
jo haben wir hier eins der im Evangelium nicht jeltenen Worte vor uns, die wir
zwar nicht als im jtrengen Sinn gejhichtlich anjehen dürfen, die aber das gejchicht-
lich Richtige treffen und vorzüglich zum Ausdrud bringen. Einheit des Wollens
und Handelns mit dem Tun des Daters und Abhängigkeit von ihm: das ijt der
Kern des gejchichtlihen Lebens Jeju von Nazaret gewejen.
Der aufmerfjame Lejer mag wohl eine gewijje Schwierigkeit in D.28 und 29
empfinden: wenn im Glaubenden jchon jegt das ewige Leben vorhanden ijt, wozu
bedarf es dann noch der Erwedung am Ende der Tage? Aber faum wird dieje
Schwierigkeit (vgl. darüber S. 85 unten) das Recht geben, literarijche Scheidungen
vorzunehmen. Eher berechtigen zu diejem Derjud) vielleicht die Wiederholungen in
diejem Stüde und die Tatſache, daß Jejus von ſich als „dem Sohn“ jpricht, während
D.24 und 31 das formell geforderte „ich“ auftritt (j. zu 3,13).
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Johannes 5, 31 —47: Gottes Seugnis für Jefus. 95
b) Der Beweis. Gottes Seugnis für Jejus Chriftus. Der
Unglaube der Juden und feine Gründe 5, 31-47. Wenn id über
mid) jelbjt Seugnis ablege, jo gilt mein Seugnis (ja wohl) als nidyt wahr:
ein anderer ijt es, der über mich deugnis ablegt, und ich weiß, daß das
Seugnis, das er Über mich ablegt, wahr ijt. Ihr freilich habt zu Johannes
gejandt, und er ijt mit jeinem deugnis für die Wahrheit eingetreten. Ich
lajje mir indes von einem Menjchen fein Seugnis ausjtellen. Ich rede
davon vielmehr nur, damit ihr zum Heil fommt. Jener war wirklich der
Leuchter, der da brannte und Schein gab: ihr aber wolltet ja nur eine
Seit lang Kurzweil haben bei jeinem Scheine. Ich dagegen habe ein
Seugnis (vorzuweijen), gewidtiger als das des Johannes: nämlid die
Werte, die zu vollenden mir der Dater übertragen hat; eben die Werke,
die ich tue, bezeugen von mir, daß der Dater mid) gejandt hat. Und der
mic) gejandt hat, der Dater, der hat über mid) Seugnis abgelegt. Seine
Stimme habt ihr niemals gehört noch auch feine Gejtalt gejehen: und fein
Wort — ihr habt es nicht in euch wohnen. Denn ihr glaubt dem ja
nicht, den er gejandt hat. Ihr durchforſcht (wohl) die Schriften, weil ihr
des Glaubens jeid, in ihnen das ewige Leben zu haben: und fie find es
(wirkli), die von mir Seugnis ablegen; und doch wollt ihr nicht zu mir
fommen, um das Leben zu finden. Ich nehme Ehre von Menjchen nicht
an: ich habe aber bei euch eingejehen, daß ihr die Liebe zu Gott nicht
in eurem Herzen habt. Ich bin im Namen meines Daters gefommen und
— ihr nehmt mid) nit an: wenn ein Anderer im eigenen Namen fommt,
den werdet ihr annehmen. Wie fönnt ihr Glauben haben, die ihr Ehre
von einander nehmt, und die Ehre, die von dem alleinigen Gott fommt,
ſucht ihr nit? Wähnt nicht, daß ich eud) bei dem Dater verflagen will:
es gibt einen, der euch verklagt, nämlidy Moje, auf den ihr — eure
Hoffnung gejegt habt. Wenn ihr nämlich Moje glaubtet, würdet ihr mir
glauben: denn ich bin es, von dem er gejchrieben hat. Wenn ihr freilic)
deſſen Schriften nicht glaubt, wie fönntet ihr meinen Worten glauben?
V.31 vgl. 8,14. V.36 vgl. 1.Joh. 5,9; Joh. 1, 33; 3,2. V.37 vgl. 2.Mose
33, 20.23; 5.Mose 4,12; Joh.1,18; 6,46; 1.Joh.4,12. V.39 vgl. 2.Kor.3, 15;
2. Dim. 8,1517: 1-Beir.1, 11.
Die Ausjagen, die D.19—30 über Jeju Bedeutung gemadt werden, jind
zumal für jüdiſche Ohren von einer fajt verlegenden Kühnheit. Wo ijt der Beweis?
— Daß Jejus oder vielmehr die Seinen jelbjt diefe Ausjagen machen, bedeutet
doch eigentlich nichts. Denn das Seugnis in eigener Sache hat nach altem Redit
feine Gültigfeit und Beweisfraft. Oft genug wohl mochten die Chrijtus-bläubigen
diejen Einwand hören müjjen. Zwar joll nad der Meinung unjers Evangeliums
(8, 14) dieje Regel auf Jejus und jeine Sache feine Anwendung finden. Aber jie
mag einmal gelten. Jejus hat dann eben einen andern, völlig einwandfreien
55-55 deugen für feine Anſprüche. Das ijt nidyt etwa der Täufer Johannes, wie man
wohl meinen könnte, nachdem im Anfang des Evangeliums joviel Gewicht auf diejes
Seugnis gelegt worden ijt (vgl. 1, 19ff.). Gewiß hat er durch fein Seugnis der
Wahrheit die Ehre gegeben. Aber Jejus jteht viel zu hoch, um des Seugnijjes eines
Menſchen, und jei er noch jo bedeutend, zu bedürfen, und die Seinen brauchen
die Beweije für ihre Sahe da nicht zu juchen. Wenn von diefem Seugnis des
Johannes überhaupt geredet und ihm jo viel Wert zugejchrieben ijt, jo gejchieht
es nur um der Juden willen. Für jie war er freilich der gewiejene Seuge; jie
hätten durch ihn zum Heil geführt werden fönnen; ihnen mußte diejer Leuchter —
das Licht jelbjt war er ja nit (1,8) — den Weg zur Wahrheit weijen. Aber
wie unverantwortlich leichtjinnig haben die Juden die bottesgabe benugt! „Wie
die Müden im Sonnenlicht tanzen‘, jo war ihnen die ganze Epijode des Täufers,
94 Tohannes 5, 31 —47: Gottes Seugnis für Jeſus.
jeine Bußpredigt und Bußtaufe und die durch ihn gewedte mächtige Bewegung,
im Grunde nur eine Kurzweil für eine Hleine Seit: ein furchtbar hartes Urteil
über die Juden, aber auch ein hartes und nur zu gerechtes lirteil über den grenzen-
loſen Leichtfinn und Stumpfjinn der Menjchen überhaupt, der allzu oft auch religiöje
Erregungen und Erlebnijje als Kurzweil behandelt. Über wieviel religiöje Be-
wegungen von einzelnen und ganzen Gruppen fönnte diejes Wort als Überſchrift
gejeßt werden! V. 35 ift ein Nachhall der Ausführung Jeju über die Bedeutung
und Wirkung des Täufers, die uns Mith. 11, 11ff. berichtet wird. — Jejus und 36-40
die Seinen haben, wie gejagt, einen größeren Seugen: Gott jelbjt. Der ijt Seuge,
mittelbar durch die „Werte“, die er Jejus vollbringen läßt, unmittelbar durd
jein Wort. Durdy die „Werke“, d.h. nidt nur die Wunderwerfe, in denen er 36
feine göttliche Majejtät erweijt, jondern alles, was von ihm in der Erfüllung jeines
Berufs gewirkt wird, die Wirkung auf die Menjhen im Glauben und Handeln,
aud die D.21ff. beſchriebene Schaffung des Lebens in den „Toten“; und dazu
tommen die gleichen Werke der Jünger, die als Werke Jeju angejehen werden
können (14,12). Durch diefe Werte, die jchliegli von Gott jtammen, legt Gott
Seugnis ab. Es ijt der Tatbeweis für die Wahrheit des Glaubens an Jejus
Ehriftus, auf den hier verwiejen wird. Aber aud ein unmittelbares Seugnis hat 37
Gott für Jeſus abgelegt. Allerdings eine direfte Berührung mit Gott haben die
Juden niemals gehabt: die ijt für einen Menſchen auch unmöglich (1,18; 5,15) —
Anjhauung von Gott hat eben nur einer: der vom Himmel herabgefommen ijt
(3, 13). Aber die Juden hatten doch Gottes Wort. Indes jelbjt diejes ihr koſt- 58
barſtes und eigenjtes Gut haben jie jid nicht zum Eigentum, zu wirklichem inneren
Beſitz gemacht. Sonft würden jie dem Gejandten Gottes, von dem diejes Wort
itammt, glauben. Es iſt im Grunde ein tragijches Gejhid, das diejes Dolk trifft,
durch eigene Schuld. Daß fie die „Schriften“ durchforſchen mit heikem Bemühen, 59
iſt nicht zu bejtreiten; Tag und Nacht figen die Rabbinen gebüdt über den Rollen
des Gejeges und der Propheten. Sie wähnen ja, in den von Gott injpirierten
Schriften das ewige Leben, das höchſte Gut, zu haben: darum die Dergötterung
der heiligen Bücher des A.T.'s. Ein eigenartiges Wähnen: ewiges Leben in
Schriften! Richtig daran ift, daß diefe von dem zeugen, der das Leben hat, gibt
und iſt, — von Jejus. Wollten die Juden jehen und hören, müßten jie ja zu 40
Jeſus den Weg finden. Aber fie wollen eben nidt.
Und nun geht der Evangelijt zum offenen, jcharfen Angriff durd) den Mund 41—44
Jeſu über und entwirft ein Bild des im Grunde heuchleriichen und ehrjüchtigen
Treibens der Juden, d.h. vor allem der führenden Kreije des Judentums. Der
Grund ihres Nichtglaubens iſt Mangel an Liebe zu Gott und feine Kehrjeite, die
Ehrſucht. Die Liebe zu Gott — wohl führen fie fie auf den Lippen, aber jie
haben jie nicht im Herzen; „dies Volk ehrt mic mit feinen Lippen, aber ihr Herz
ilt ferne von mir”. Der Beweis dafür ijt die Stellung zu dem Boten, der unter 45
Berufung auf Gott gefommen ijt: Tiebten fie Gott, jo mußten fie Jejus aufnehmen.
Mit bitterer Ironie wird ihnen geweisjagt, daß fie dagegen faljhe Propheten oder
Meſſiaſſe, die nicht Gottes Willen, jondern nur ihre eigene Autorität hinter ſich
haben, willig aufnehmen werden. Ob mit diejer Weisjagung auf bejtimmte Er-
eignijje, auf eine bejtimmte Perjon bezug genommen wird, jodaß nur der Form
nad; eine Weisjagung vorläge — in dieſem Fall müßten wir wohl an den ver-
meintlichen Mejjias Bar Kohba und die durch ihm hervorgerufene Bewegung
132-135 n. Chr. denfen —, ob nur allgemein Leichtgläubigfeit gegenüber Dolls-
verführern gemeint, oder ob an den Untichriſt gedacht ijt, können wir nicht feſt—
jtellen. — Immer mehr jteigert ji} die Lebhaftigkeit der Sprahe und die Energie 45-47
des Angriffs. Gerade die Autorität, auf die ſich das Judentum verläßt, gerade die
Größe, die den Stolz und die Hoffnung des Juden ausmacht, Mloje, das Geſetz,
wird zum Ankläger. Die wirkliche Anerkennung der Schrift, deren Hauptſtück das
Geſetz Moſis ijt, müßte zum Glauben an Jejus führen. Damit ift den Juden die
legte Waffe im Kampf gegen Jejus und den rijtlihen Glauben entwunden.
Johannes 6, 1-15: Die Speifung. 95
Es ijt nicht unmöglich, daß, wie manche Ausleger annehmen, in den Su-
jammenhang diejer Rede urjprünglicy auch das Stüd 7,15—24 gehörte.
3147 Wie die Ausführungen D. 19-30 fo, wie fie vorliegen, nicht Gedanken Jeju,
fondern die Chrijtus-Lehre des Derfafjers und jeiner Kreije widerjpiegeln, jo haben
wir hier D.51—-47 nicht einen Beweis Jeju, jondern einen Beweisgang des Evan-
gelijten. Dieje Form einer Auseinanderjegung Jeju mit den Juden birgt eine Aus-
einanderjegung der hrijtlicyen Gemeinde mit dem Judentum, ein Stüd Apologetit
und Polemit des Urchrijtentums. Die „Werke“ Teju und die Schrift, die als Seug—
nifje Gottes für Jejus erjheinen, jind die beiden wichtigſten Beweisjtüde der alt-
hrijtlihen Apologetif, der Tatbeweis und der Schriftbeweis. Immer wieder greifen
die Apologeten zurüd einmal auf die Taten, d.h. die Wirkungen des Evangeliums,
von den Wundertaten Jeju, die in den Wundertaten der Jünger jic) fortjegen, bis hin
zu den wunderbaren Wirkungen im Glauben und Leben der Gläubigen, und dann
vor allem auf die heilige Schrift. Als ein Buch des Seugniljes für Jejus als den
Meifias, der Weisjagungen auf Jejus Chriftus hat die chrijtliche Gemeinde von
Anfang an in immer jteigendem Maße das A.T. in Anſpruch genommen; und damit
hatte jie eine Waffe, mit der fie das Judentum auf jeinem eigenjten Gebiete
ihlagen fonnte. Die erjten Anfänge diefer Entwidlung bejtanden in dem ſchüchternen
Derjuche, den ſchmachvollen Tod Jeſu am Galgen als nicht im Widerjprud mit
der Schrift jtehend nachzuweiſen. Die Spige der Entwidlung haben wir hier: das
ganze A.T. iſt zum Anfläger der Juden geworden.
2. Abjehnitt. Jeſus Chriſtus als das Brot des Lebens, Kap. 6.
Jeſus der Spender des Lebens: das ijt der Grundgedanfe des vorher:
gehenden Abjchnitts 4,45—5,47. Jejus Chriſtus das Brot des Lebens: das iſt die
Steigerung, die der neue Abjhnitt Kap.6 bringt. Er vereinigt einen reichen Über-
lieferungsjtoff, den wir auch aus den ſynoptiſchen Evangelien fennen, — die Speijung
der 5000, das Meerwandeln, einen Nachhall der Seichen-Sorderung der Pharijäer,
das Petrus-Befenntnis und die Dorherjagung des Derrates — zu einer funjtvollen
Kompojfition, in deren Mittelpunkt die Ausführung über Jejus als das Brot des
Lebens jteht. Auch hier beginnt unſer Derfajjer mit zwei Transparenten (1), der
Speijung und dem Meerwandeln, um dann (2) in einer Rede Jeju den Gedanken
jelbjt auseinanderzulegen und jeine Eigenart und Tiefe durch den Eindrud auf
die Menſchen zu beleuchten.
1. Swei Bilder 6,1 -21.
a) Die Speifung: eine Weisjagung auf das heilige Mahl 6, 1-15
vgl. ME. 6,32 — 44; 8,1 - 10; Mtth. 14,13 — 21; 15, 32 — 39; ££.9, 10 - 17.
1 Danach ging Jejus hinweg auf das andere Ufer des (galiläifhen) Sees
2 von Tiberias. Dabei 30g ihm viel Dolts nad; fie beobachteten nämlich
3 die Zeichen, die er an den Kranken tat. Jejus jtieg aber auf den Berg
4 hinauf und ſaß dort mit feinen Jünger. — Das Pascha, das Seit der
5 Juden, jtand nahe bevor. — Als nun Jejus die Augen erhob und ge-
wahrte, daß viel Dolfs zu ihm kam, ſprach er zu Philippus: Woher jollen
6 wir Brote kaufen, damit die da zu ejjen befommen? Er jagte das nur,
um ihn zu prüfen; er wußte ja (jehr wohl), was er zu tun vorhatte.
7 Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brote reichen nicht
8 jo weit, daß jeder von ihnen nur ein kleines Stüd befommt. Einer von
feinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, jagte zu ihm:
9 Hier ijt ein Knabe, der fünf Gerjtenbrote und zwei Siihe hat. Indes,
10 was bedeutet das für jo viele? Jeſus jprah: Laßt die Leute ſich lagern.
— €s war viel Gras an der Stelle. — So lagerten ſich denn die Männer,
11 etwa 5000 an der Sahl. Da nahm Jeſus die Brote, ſprach das Dank—
gebet und verteilte fie unter die Daliegenden, in gleicher Weile aud) von
96 Johannes 6, 1—15: Die Speijung.
den Fiſchen, jo viel jie wollten. Als jie aber fatt waren, ſagte er zu
jeinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Broden, damit nichts um—
fommt. Sie jammelten und füllten (noch) zwölf Körbe mit Broden von
den fünf Oerjtenbroten, die übrig waren, nachdem fie jich ſatt gegefjen
hatten. Da jagten die Leute, als jie das deichen, das Jejus getan, gejehen
hatten: Das ijt jicherlidy der Prophet, der in die Welt fommt! Als Jefus
nun erfannte, daß fie fommen wollten und ihn greifen, um ihn zum
Könige zu maden, da entwid er wieder — er allein — auf den Berg.
In dem erzählenden Abjchnitt D.1—21 tritt des Evangelijten Eigenart nad)
verjchiedenen Seiten wieder jehr deutlich hervor. Seine Abhängigkeit von der
Innoptijchen Überlieferung ergibt jic) unzweifelhaft aus der Sujammen-Ordnung der
Speijung, des Meerwandelns und der Seichen-Sorderung (vgl. ME. 6, 32-52 und
8,1—-15). Sodann zeigt jich hier feine Gleichgültigfeit gegenüber der Pflicht an-
jhaulicher Darjtellung in bejonders jtarfem Maße. Der Evangelijt erzählt in D. 1,
als befinde jich Jejus auf dem weftlihen Ufer des Sees in Galiläa; in Wirklichkeit
jpielt ja aber Kap. 5 in Jerujalem, und daß Jeſus inzwiſchen nad Galiläa ge—
wandert jei, ijt nicht berichtet. Dieje Berichterftattung ijt nachläſſig, auch wenn
man annimmt, daß hier Spuren der Überarbeitung einer Grundihrift oder der
Sujammen-Arbeitung von Quellen hervortreten. Die Notiz D. 1 ijt vermutlich einfach
aus der genauen Anlehnung an ME. 6,32 zu begreifen. Dort ohne weiteres ver-
jtändlich, weil Jejus bei den drei älteren Evangelijten ja immer in Galiläa ift,
wird fie hier einfach unverftändlich, da fie nicht mit der Situation von Kap. 5
ausgeglichen ijt. Dielleicht hat man anzunehmen, daß die große kunſtvolle Aus-
führung von Kap. 6 zunächſt gejondert, ohne Rüdjiht auf den Sujammenhang, in
den jie jpäter gejtellt wurde, gejchrieben worden ijt. — Die Synoptifer begründen
in ihrem Bericht, weshalb Jejus fi auf das andere See-Ufer zurüdzog; jie er:
flären, wie es fam, daß die Menge abends ohne Nahrung war. Keine Spur davon
bei Johannes. Aud das erfahren wir nicht, was für ein Berg es war, auf den
Jejus hinaufjtieg, oder weshalb er dort „mit den Jüngern ſaß“. Geraden Wegs
und großen Schrittes geht der Erzähler auf das zu, was ihm das Widhtigite ift,
nämlich die Handlung Jefu und das eigentlihe Wunder. Das Übrige hat für ihn
fein Interejje. Mitten in die Erzählung hinein jchneit, jcheinbar vollkommen zu—
jammenhangslos, die Bemerkung D.4, daß das Pasha-Sejt in der Nähe war.
Swed diejer Bemerkung im jegigen Sujammenhang kann nur fein, zu jagen, das
im folgenden zu Berichtende ſei in die Nähe und damit in das Licht diejes Sejtes
zu rüden. — Jeſus ergreift jelbjt die Initiative, er weiß im voraus genau, was
er tun will, er fragt den Philippus nur, um zu jehen, ob und was er aus dem
bisherigen Umgange mit ihm und den bisherigen Wundern gelernt hat: das alles
it dem Logos-Chrijtus durchaus angemejjen, trägt aber zugleich den Charakter der
Steigerung des Wunders gegenüber dem älteren Bericht an der Stirn. Die Be-
teiligung des Philippus und Andreas (nit bei den Smnopiifern!) beruht unter
diejen Umftänden kaum auf genauer Kunde, jondern verrät nur, daß die Lejer des
Evangeliums für dieje beiden Männer ein bejonderes Interejje gehabt haben müjjen,
und der Derfajjer ihnen mit der aud) jonjt bemerfbaren Hervorhebung beider eine
Höflichkeit erweijen will (vgl. zu 1,45f.). Das Derhalten Jeju wird (wie jchon
MU. 6,41) jorgfältig bejchrieben, mit offenbarer Anjpielung auf die Handlung des
legten gemeinjamen Mahles (ME. 14, 22). V. 15 joll den unerjchöpflichen Reid)-
tum der Gabe Jeſu beleuchten. Die mejjianijche Begeijterung der Menge ijt jo
groß, daß Jejus ſich ihr entzieht und allein „auf den Berg“ zurüdweiht. Daß er
nah D.3 jhon auf den Berg gejtiegen und inzwiſchen noch nicht wieder herunter-
gefommen ijt, hat der Derfafjer vergejjen, oder er iſt zu erhaben über dieje Kleinig-
feiten der Gedichte, um den Widerſpruch zu beachten oder zu befeitigen (falls hier
nicht Spuren der Überarbeitung vorliegen). Er entnimmt diejen Sug einfah aus
ME. 6,46, wo die Bemerkung mit der jonjtigen Lage nicht in Widerſpruch jteht.
Ob und was für ein gejhichtlicher Dorgang diejer Erzählung zugrunde
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Johannes 6, 16-21: Das Meerwandeln. 97
liegt, wir wijjen es nicht: vielleicht ein unter bejonderen Umjtänden gehaltenes
gemeinjames Mahl Jeju und feines Kreijes mit einer hör= und Iernbegierigen Menge.
Hier joll die Brot-Spende natürlich in erjter Linie, wie die, Wein-Spende zu Kana,
ein Wunder jein — ein Wunder der Allmadt, durh das Jejus feine göttliche
Majeftät erweilt. Sugleich aber wird jie im Sujammenhang als. „Seihen“ einen
tieferen Sinn haben (vgl. D.26. 27), den wir nachher feititellen werden.
b) Das Meerwandeln Jefu: die von irdifher Gebundenheit freie
Körperlichteit Jefu 6, 16-21 vgl. ME. 6, 45-52; Mitth. 14, 22 — 33.
Als es Abend geworden war, gingen die Jünger zum See hinab, bejtiegen
ein Schiff und fuhren über den See nad Kapernaum. (Es war bereits
finfter geworden, und noch immer war Jeſus nicht zu ihnen gefommen.)
Und der See wurde aufgewühlt vom Wehen eines heftigen Windes. Als
fie nun etwa 25 oder 30 Stadien gefahren waren, jahen fie Jeſus auf
dem See wandeln und dem Schiff ſich nähern; und fie erfchrafen. Er aber
ſprach zu ihnen: Ih bin es, fürdtet euh nidht. Als fie ihn nun ins
Schiff nehmen wollten, jtieß im Augenblid das Schiff an Land, da wohin
lie fahren wollten.
Die Synoptifer lafjen die Jünger auf Bethjaida zu fahren. Die in Klammern
gejegte Bemerkung erklärt, weshalb die Jünger ſchließlich ohne Jeſus abfuhren.
Der Sat; D.18 jieht wie ein Sremöförper aus; die Derbindung mit dem Dorher-
gehenden („und“) iſt im griechiichen Wortlaut auffallend; und für den Aufbau der
Erzählung hat der Sturm feine Bedeutung (vielleiht eine vom lberarbeiter
jtammende Erinnerung an die jnnoptilche Parallel-Erzählung?). 25 bis 30 Stadien:
41/,—5!/, Kilometer; die Jünger befanden ji aljo etwa in der Mitte des Sees
(der See hat bei Tiberias die Breite von ca. 8-9 Kilometern). — Aud) dieje Er-
zählung tritt gegenüber der entjprehenden jynoptiihen an Urſprünglichkeit zurüd.
Das Wunder des Hleerwandelns (auf dem See, nit: am See) wird noch ver-
mehrt durch das wunderbare Landen des Fahrzeuges. Während die Jünger den
Herrn ins Schiff nehmen wollen, wird es durch göttliche Kraft ans Land gerüdt.
— Nach der geihihtlihen Unterlage diefes Berichts zu fragen, dürfte wertlos
jein. Der Boden, aus dem die Erzählung erwuchs, ift der ſchrankenloſe Glaube
der Gemeinde, die in ihrer Bewunderung für Jejus feine Grenzen und fein Maß
fand. Befruchtet wurde dieſer Boden durdy Bilder und Erzählungen der heiligen
Schriften (vgl. 3.B. Hiob 9,8; Jej.43,2.16) und verwandte nicht-jüdiidhe Erzählungs-
Motive. Für unfern Evangeliften ift der Dorgang ein Wunder der Allmadıt, eine
Offenbarung der göttlichen Majeſtät Jeju, zugleich aber joll er als „Seichen“ ein
Transparent höherer Wahrheit fein, die dem urjprünglichen Lejer ohne weiteres
erfennbar war, die wir aber erjt mit Hilfe des nun folgenden Textes erkennen.
2. Die Erläuterung der Bilder 6, 22-71.
a) Das Doripiel: die Seichenforderung: Jejus gibt die unver:
gängliche Speife; man erwirbt fie fich durch den Glauben; der Glaube
it das Gebot Gottes 6, 22-31.
Am andern Tage erjah die Menge, die noch auf dem andern See—
ufer war, daß fein weiteres Sahrzeug dagewejen war, nur ein einziges,
und daß Jeſus nicht mit feinen Jüngern in das Schiff geitiegen war, ſondern
jeine Jünger allein abgefahren waren — es famen indes Fahrzeuge von
Tiberias nahe an die Stelle, wo fie nach dem Dantgebet des Herrn das
Brot gegejjen hatten — als nun die Menge gejehen hatte, daß Jeſus
ebenio wenig da fei wie feine Jünger, bejtiegen fie die Sahrzeuge und
fuhren nach Kapernaum, Jefus zu juchen. Und als jie ihn am andern
Seeufer fanden, fagten fie zu ihm: Rabbi, wann bijt du hierher gefommen?
Jeſus antwortete ihnen und ſprach: Wahrlih, wahrlid, ich fage euch: ihr
Die Schriften deg Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. Bd. 7
98 Johannes 6, 22—31: Jejus gibt die unvergängliche Speije.
juht mid) (ja) nicht, weil ihr Seichen jahet, jondern weil ihr — von den
Broten gegejjen habt und jatt geworden jeid. Schafft euch (doch) nicht die 27
Speije, die vergeht, jondern die Speije, die da bleibt (, die) zum ewigen
Leben (dient), — die des Menſchen Sohn euch geben wird: hat ihn doch
der Dater, Gott, beglaubigt. Da jagten jie zu ihm: Wie follen wir es 28
anfangen, die Werke Gottes zu jchaffen? Jejus antwortete und jprad) zu 29
ihnen: Das ijt das Werf Gottes, daß ihr an den glaubt, den er gejandt
hat. Darauf jagten fie zu ihm: Was tuſt du denn für ein Seichen, damit 30
wir es jehen und dir glauben? was (für ein Werk) ſchaffſt du? Unſere 31
Däter haben in der Wüjte das Manna zu ejjen befommen, wie geſchrieben
iteht: „Brot vom Himmel gab er ihnen zu ejjen“.
V.31 vgl. Ps.78, 24; 2. Mose 16, 13ff.
Ausdruds- und Erzählungsweije in D. 22—24 jind jehr ungelent und 22-24
jhwerfällig und drängen die Dermutung auf, daß in einen fertigen Suſammen—
hang eingegriffen worden iſt. — Die Ratlojigfeit der Menge am andern Morgen
beleuchtet noch einmal das Wunder, das in der Nacht geſchehen it. Auffallend ijt
in D.25 die Bemerkung „nachdem der Herr das Danfgebet geſprochen hatte”. Sur
Bezeihhnung der Lage ijt fie doch nicht nötig. Noch jtußiger macht uns die Wahl
des griechiſchen Ausdruds, der die gängige Bezeichnung für das Danfgebet bei dem
heiligen Kultusmahl war und dann zum Namen diejes Mahls überhaupt geworden
it (Eudyarijtie). Und nun erinnern wir uns, daß jchon in D.11 in der Wahl der
Worte auf das heilige Mahl angejpielt wurde. — Auf die am Äußerlichen haftende, 25
wunder=lüjterne Srage der Majje antwortet Jejus nad; johanneijcher Art überhaupt 26
nicht: er überhört jie als unwichtig und töricht. Scharf tadelt er die Leute. Daß
jie ihn aufſuchen, iſt ganz ohne Wert. In ihrem äußerlichen, verhärteten Sinne
haben jie ſich jättigen Iajjen, aber nicht begriffen, daß die Brot-Spende ein „Seichen“
war, einen tieferen Sinn hatte: eben den, des Menjhen Sohn als den Spender
einer unvergänglichen Speije zu beglaubigen. Damit haben wir nun aud die
Bedeutung der Speijung im Sujammenhang erfannt: ſie joll Jejus als den Spender
des Lebens-Brotes darjtellen, jie ijt ein Abbild des heiligen Mahles, der Eudharijtie
(vgl. zu D. 11). Dieje bleibende und zum ewigen Leben führende Nahrung jollten 27
lie zum Öegenjtande ihres Wirkens und Arbeitens machen. Satt werden jollen jie,
aber es gilt die rechte Speije zu genießen. In feiner Paradorie jagt Jejus, jie
jollten jic} dieje Speije erwerben, die der Menjhenjohn ihnen doch geben joll:
es ijt die Paradorie alles religiös-jittlihen Erlebens, das immer zugleich eigenes
Tun und göttliches Geben umſchließt. In feiner Dorliebe für doppeljinnige Wörter
gebraudt der Evangelijt ein Seitwort („Ihaffen“), das jowohl „ſich erwerben“ als
aud „wirfen“, „arbeiten“ bedeutet, und ſchlägt damit eine Brüde zu dem Gedanken
V. 28f., auf den es ihm hier neben feinem Hauptgedanfen anftommt. Bei dem 28
Klang diejes Wortes („jhaffen“) werden die Leute aufmerfjam: das „arbeiten“,
„wirken“, „ſchaffen“ auf religiöfem Gebiet — das war ja der Juden Stärke und
ihr Stolz. Hundert und aberhundert „Werke Gottes“ (= Werke, die Gott verlangt)
fannten jie, und immer noch mehr fanden ihre Gelehrten aus dem Gejeß heraus.
Einen Weg jie zu erfüllen ſuchten jie mit Begierde. Die Mißleiteten! Es gibt 29
nur ein „Werf Gottes“, nur ein Gebot. Das „Wert Gottes“ ijt etwas unendlich
einfahes und jelbjtverjtändliches: der Glaube an den Gejandten Gottes (1. Joh.
3,25). Bei dem furzen eindrudsvollen Wort fteigt vor unjerm Auge die Gejtalt
des Paulus auf, der für dieje Wahrheit unaufhörlidy gefämpft hat. Und wir er-
fennen daran deutlich, daß auch hier der Evangelijt, nicht Jeſus redet. Bei ihm
it die Gejtalt des Heiden-Apojtels vor das Bild Jeju getreten und hat dejjen Süge
veröunfelt. Der hatte, als er die zahllojen „Werte Gottes“ einmal zujammen-
faßte, gejagt: „Du ſollſt Gott lieben... . und deinen Nächſten als dich jelbjt”.
Hinter der Höhe diejer Sorderung bleibt der Epigone zurüd — naturgemäß: er
hatte erfahren, daß der gewöhnliche Menjd) jene Höhe, die in Jeju Wort gewiejen
it, nur erreicht, wenn er ſich vorerjt an den Boten Gottes im Glauben angejchlofjen
Johannes 6, 32—47: Jeſus jelbjt ijt das Brot des Lebens. 99
28 29 hat. Die Säge D. 28.29 enthalten eine kurze treffende Schilderung jüdiſcher (D. 28)
und dhrijtliher Frömmigkeit im Anſchluß an die pauliniihe Erfajjung des Evange-
liums. — Der Glaube an Jejus — das war gerade, was die Juden ablehnten;
und gerade das wird, mit jharfer Spige gegen das jüdilche Gerede von den Werfen
Gottes, die man erfülle, als das „Werf Gottes“ bezeichnet. Da werden die Juden
50 51 harthörig. Sie verlangen eine jie überzeugende Wunder-Beglaubigung. Daß er
eben erjt von derjelben Menge berichtet hat, wie jie gejtern ein ſolches Wunder
erlebt und deshalb an Jeju mejjianijhe Würde geglaubt habe, das fümmert diejen
Schriftjteller in feiner Weije. Er braudt in dem Sujammenhang eine Brüde zu
der nun fommenden Ausführung über Jejus als das Brot des Lebens und jchafft
jie ji) mit diefem in der Überlieferung vorgefundenen Beridt.
b) Jeſus ſelbſt ift das Brot des Lebens; man eignet es jih an
32 durdy den Glauben; der Glaube ijt Gottes Wirkung 6, 32-47. Da
ſprach Jeſus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ih jage euch: nicht Moje hat
euch das Brot vom Himmel gegeben, jondern mein Dater gibt eucd das
33 Brot vom Himmel, das wirklidie: denn Gottes Brot ijt das, das vom
34 Himmel herab fommt und der Welt Leben gibt. Da jagten fie zu ihm:
35 Herr, gib uns allewege diejes Brot. Jeſus jprad) zu ihnen:
Ic) bin das Brot des Lebens:
Wer zu mir fommt, den wird nimmermehr hungern,
Und wer an mid glaubt, den wird nimmermehr dürften.
36 Indes, ich habe es euch ja gejagt: gejehn habt ihr — und glaubt doch nicht!
37 Alles, was mir der Dater gibt, wird zu mir fommen,
Und wer zu mir fommt, den will ich gewiß nicht hinausweijen.
38 Denn id bin vom Himmel herabgefommen,
Nicht um meinen Willen zu erfüllen,
Sondern den Willen des, der mich gejandt hat.
39 Das aber ijt der Wille des, der mic, gejandt hat:
Nichts von dem, das er mir gegeben, verloren gehn zu lajjen,
Sondern es aufzuerweden am jüngjten Tage.
40 Das nämlich ijt meines Daters Wille, daß jeder, der den Sohn ſchaut
und an ihn glaubt, ewiges Leben haben und ich ihn am jüngjten Tage
41 auferweden joll. — Da redeten die Juden unwillig über ihn, weil er
behauptet hatte: Idy bin das Brot, das vom Himmel herabgefommen: ift,
42 und meinten: Iſt das nicht Jejus, Jojephs Sohn, dejjen Dater und Mutter
wir fennen? Wie fann er denn jet behaupten: Ich bin vom Himmel
43 herabgefommen? Jejus antwortete und ſprach zu ihnen: Redet nicht un—
44 willig unter einander. — (Wirklid,) Niemand fann zu mir fommen, es
jei denn, daß der Dater, der mid) gejandt hat, ihn ziehe; und id) werde
45 ihn am jüngjten Tage auferweden. Steht doch in den Propheten geſchrieben:
„Und alle werden von Gott gelehrt fein“. Jeder, der vom Dater hört
46 und lernt, fommt zu mir. Nicht als ob Jemand den Dater gejehen hätte,
47 außer dem, der von Gott fommt, der hat den Dater gejehn. Wahrlich,
wahrlich, ic) jage euch: Wer da glaubt, hat ewiges Leben.
V.s4f. vol. 1927,37... V.37 vol. 17,6ff. \V.39 veL.10,28f.; 17,12.
V.40 vgl. 5,29; 11,24. V.45 vgl. Jes. 54, 13.
32 Die Juden rühmten es hoch — und ihre Gelehrten wußten es tiefjinnig zu
deuten —, daß Moje einjt den Dätern das Manna, „Himmelsbrot“, gegeben habe:
es galt als eine göttliche Beglaubigung des jüdilchen Offenbarungs-Trägers und als
ein Beweis des göttlichen Charakters der jüdijhen Religion. Wie töriht! „Brot
vom Himmel her“, „Speije die bleibt zum ewigen Leben“ (D.27) ijt freilich unent-
behrlih. Aber nicht Moje hat diejes Brot gegeben, nur Gott Tann es jpenden.
7
—
100 Johannes 6, 52—47: Jeſus ſelbſt ijt das Brot des Lebens.
Und das Manna war nicht das „wirkliche“, wejenhafte Himmelsbrot. Sum Wejen 35
des wirflihen Himmelsbrotes gehört ein Sweifahes: daß es vom Himmel fommt,
und daß es der Welt Leben bringt. Die Bitte der Juden klingt unendlich jtumpf
und verjtändnislos und ſoll auch jo Klingen: die Höhe, der Myſterien-Charakter
diejer und der folgenden Worte Jeſu wird dadurch ſtark unterftrichen. Aber aud
den Lejer, der die Tiefe des Gedankens und feine Richtung erfennt oder doch ahnt,
trifft nun wuchtig und fajt befremdend die wunderbare Antwort Jeju, mit der
diejes Geſpräch einen erjten Höhepunft erreicht, das kurze, hart hingeworfene Wort:
„Ich bin das Brot des Lebens“. Er, er ſelbſt ijt das Brot, das Leben gibt: der
Genuß diejes Brotes jchafft dauernde und wahre Befriedigung.
Unfer Wort ijt das erite in der Reihe der großen, feierlichen Jejus-Worte
in unferm Evangelium, die mit „Ich bin’ beginnen. Es ijt eine in der heiligen
Offenbarungs-Sprahe der helleniftiihen Religiofität jchon geprägte und gern ge=
brauchte Redeform, an die ſich der Derfafjer damit anjchließt. Was den Inhalt
angeht, jo fennen wir ja den Gedanken aus der.erbaulichen Sprahe und jind
gerade deshalb in Gefahr, feine Wucht nicht mehr lebhaft genug zu empfinden.
Wir verftehen ihn nur, wenn wir mit den urjprünglichen Lejern das Paradore
und Unerwartete an ihm lebhaft fühlen. Nicht etwa die Predigt Jeju, nicht nur
fein Tod und feine Auferjtehung, nein er jelbjt, feine Perjönlichkeit it — ohne
Bild — das, was man in jidy aufnehmen muß, wie man Brot verzehrt. Jöeale,
Gedanken, Überzeugungen, Willens-Antriebe fann man wohl „ejjen‘‘, d.h. ſich inner—
lich aneignen, aber eine Perjönlichkeit, einen Menjhen? Nicht nur uns, auch den
alt&hriitlihen Lejern mußte der Gedanke fremdartig klingen. Derartiges hatte man
noch nicht gehört. An Jeſus als den Mefjias oder den „Herrn‘ glauben, auf jein
Kommen harren, die Gejeße des Gottesreiches erfüllen, das führt zum Leben, in
das Reich Gottes. „Ich bin das Brot des Lebens": darin erklingt ein wenigjtens
in diejer Höhenlage neuer Ton. Wir empfinden deutlich, daß dieſe Bejchreibung
der Bedeutung Jefu für den Gläubigen ein eigenartiges Element enthält, das frei-
lich ſeitdem dem Glauben an Jejus auf feinen Höhepunften unveräußerlich eigen
geblieben iſt, — das Element der Chriftus-Mpyitif. Wie fam der Evangelijt zu
diejer Form religiöjen Empfindens? Im Sujammenhang feiner Gejamtanjhauung ijt
jie ganz verjtändlich. Jeſus Chrijtus ift der fleijchgewordene Logos; der Logos bringt
den Seinen nicht nur das Leben, jondern ift jelbjt weſentlich das Leben. Dann aber
it Zar, daß man Jeſus jelbjt in jein inneres Sein aufnehmen muß, um Leben zu
haben. Indes ijt damit jene Srage ja nur etwas hinausgeichoben. Nun findet ſich
bei Dhilo (j. oben zu 1,1—18 „der Logos“) die Anjihauung, das Manna des A.T.'s
jei der Typus des ewigen Logos, der Logos ſei die „Speije der Seele“, „himmlijche
Nahrung“, die himmliſche, unvergängliche Nahrung der gottjuchenden Seele. Bier
ſcheint die johanneijche Dorjtellung ihre Wurzel zu haben. Und gewiß liegt eine
Derwandtidyaft vor, aber auch nidyt mehr. Der philonifche Logos iſt doch nur ein
Gedanken-Gebilde; daß er als Seelenjpeije erſcheinen fann, ijt verſtändlich. Jeſus
Ehrijtus aber ijt eine leibhaftige Perjönlichkeit, aud) wenn nur an den verflärten
Chriſtus gedacht wird. Und das bedinat doch einen arundlegenden Unterjchied,
die Kühnheit der Dorftellung bleibt. Sie findet Iettlich ihre Erklärung im Wejen
des zur Dollreife gelangten Glaubens überhaupt, der ſich an einer Perjönlichkeit
emporranfen muß, in der Innigfeit des johanneijchen Glaubens, der die ganze
Perjon Jeju umfaßt, und in der ſchon feit Paulus im Heidendhriftentum lebendigen
Myſtik. Bei dem großen Heidenapoftel tritt uns dieje Myſtik in ihren Anfängen
entgegen und zwar in der Sorm, daß der Gläubige in Chriftus fei und Chrijtus
im Gläubigen. In unjerm Evangelium erreicht fie ihren Höhepunft in der Geftalt,
daß Jeſus Chriftus die Nahrung des Srommen jei.
Das Müttel, Tejus Chrijtus in das innere Leben aufzunehmen, iſt zunächſt
der Glaube (D.35). Wie leicht hätten es die Juden gehabt! Sie hatten Jeſus,
das fleiihgewordene Leben, in ihrer Mitte, fie jahen ihn — und glaubten nicht!
Wieder erklingt der tragijhe Grundton des Evangeliums. Schier rätjelhaft ift die
Tatſache des Inglaubens der Juden und ein jchweres Problem für die Chriltus-
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Johannes 6, 52—47: Jeſus jelbjt ijt das Brot des Lebens. 101
Gläubigen, ja ein Hindernis des Glaubens für andere. Des Derfajjers Gedanten
haften an diejem Problem und laſſen ſich eine Weile aus ihrer eigentlichen Richtung
abziehen (D. 36-47); wenigjtens in D. 56-40 und 45—47 ſcheint der Derfajjer fein
eigentliches Thema darüber ganz zu vergefjen. Vgl. dazu die Bemerkung S. 106.
Wie mag das Nichtglauben der Juden jich erklären? Ganz gewiß ijt doch,
daß diejenigen, die von Gott bejtimmt jind, den Weg zu Jeſus finden. Lind ebenjo
iſt es gewiß, daß Jejus die, weldye zu ihm fommen, nicht abweijt. Das würde
dem Willen Gottes und dem Swede jeines eigenen Kommens zuwiderlaufen. Denn
Gottes Wille it — zweimal und nachdrücklich wird es D. 59.40 hervorgehoben —,
daß von denen, die er dem Sohn bejtimmt hat, feiner verloren gehe, jondern alle
die Dollendung in der Auferjtehung erreichen. Es gilt nur den Sohn zu „hauen“,
in Jejus die göttlihe Majejtät 1,14, Gott jelbjt 14,9 anzuſchauen, wie der Ninite
in der heiligen Seier die Gottheit jhaut: das ijt wirklid, „an ihn glauben“. Jit
es jo, dann muß ſich ja als unvermeidlicdye Solgerung die erſchütternde Srage auf-
drängen, ob denn etwa Gott die Juden feinem Sohn nit bejtimmt habe?
Die Juden, in ihrer üblichen Stumpfheit, merfen gar nicht die Schwere des Pro-
blems. Ihre ganze Oberflächlichfeit geißelt der Evangelijt treffend, indem er in
diejem Augenblid, wo es jid} um eine Lebensfrage für jie handelt und jeden Auf-
merfjamen jene unausgejprocdhene ernſte Solgerung beunruhigen muß, die Juden
einen offenbar oft erhobenen Einwand gegen die chrijtliche Predigt erörtern läßt.
Wie kann Jejus, d.h. wie fönnen die Chrijten behaupten, ihr Chrijtus jei vom
Himmel gefommen, während dody jein Dater und jeine Mutter Jedem bekannt jind ?
Wir beachten: da der Evangelijt den Einwand nicht richtig jtellt, wird er die Ge—
burt aus der Jungfrau, von der man in den Gemeinden erzählte, nit anerfannt
oder nicht beadytet haben. Als ob das gegen das Herabfommen Jeju vom Himmel
iprähe! Jejus würdigt diefen Einwand denn auch, feiner Widerlegung, er bleibt
in jeinem Gedanfengange (D.40) und übergeht die D.41—-43 (j. 5. 106). Er
wiederholt den Grundgedanken, aber nun in negativer, deutlicherer Form. Su
Jeſus, zum Glauben fann nur fommen, wen der Dater zum Sohne „zieht“. Der
Glaube beruht aljo auf göttliher Einwirkung und ijt Gnadengeſchenk Gottes.
Steht es doch auch bei den Propheten jo geweisjagt, daß Bott es ijt, der lehren
wird. Das „Siehen“ des Daters zum Sohne erfolgt aljo durch Belehrung, das
Gezogen-werden äußert jich im „Lernen und Hören vom Dater“. In welder Weije
das gejchieht, hören wir in diefem Sujammenhange zunädjt nicht: der Wege und
Mittel jind unendlidy viele und mannigfaltige. Man kann vom Dater lernen in
der Schrift, in der er ja vom Sohn Seugnis ablegt (5, 57ff.). Dor allem aber
durch ihn, der allein den Dater gejehn hat und deshalb allein jichere Kunde
bringen Tann, durch Jejus Chrijtus (1,18; 3,15). — Iſt es fo, daß Gott die legte
Urjache des Glaubens ift, nun, dann ijt das Rätjel des Unglaubens der Juden
gelöjt: Gott zieht fie nicht zum Sohn. In Kap. 5 hörten wir, ihr Mangel an
Liebe zu Gott und ihre Ehrjucht feien die Urſache; dort betrachtet der Derfafjer
das eigene Derhalten. Hier urteilt er von einem höheren Standpunkt aus: die
legte Löjung des quälenden Rätjels liegt im Willen Gottes; ebenjo 12, 39. 40.
Weiter noch geht der Derfajjer in Kap. 8. So hatte ſchon Paulus einjt das Rätjel
zu löjen verjuht (Röm. 9-11). Für den ſtarken altchrijtlichen Glauben gibt es
darüber hinaus fein warum? mehr: ijt etwas Gottes Wille, jo verjtummt alles
Stagen. Des Glaubens tiefjte und zugleich feligjte Überzeugung ijt, daß er von
Gott jelbjt gewirkt ſei, darin beruht jeine Gewißheit und Suverjidt. Hier ijt
diejes zartejte Stüd des Bewußtjeins des Glaubenden benußgt zur Erklärung des
Unglaubens: jofort erjheint uns der Gedante hart und erjhredend.
c) Jeſus Chriftus ift das Brot des Lebens in feinem Sleiſch und
48 Blut: man eignet es ſich an im heiligen Mahl 6, 48-59. Id bin
49 das Brot des Lebens. Eure Däter — fie aßen in der Wüjte das anna
50 — und ftarben: das eben iſt das Brot, das vom Himmel herabfommt, daß
51 man davon ißt und — nicht ftirbt. Ich bin das Brot, das lebende, das
102 Johannes 6, 48-59: Jejus iſt das Brot des Lebens in jeinem Sleiſch und Blut.
vom Himmel herabgefommen ijt: ißt Jemand von diejem Brot, wird er
in Ewigkeit leben. Und zwar: das Brot, das ich geben werde, ijt mein
Fleiſch, (gegeben) für das Leben der Welt. Da jtritten die Juden unter
einander: Wie fönnte der uns fein Sleifh zu ejjen geben?! Da jagte
denn Jejus zu ihnen: Wenn ihr nicht das Sleiſch des Menjchenjohnes eßt
und fein Blut trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.
Wer mein FSleiſch ißt,
Und mein Blut trinft,
Hat ewiges Leben,
Und icy werde ihn erweden
Am jüngjten Tag.
Denn mein Sleiſch iſt wirklich Speije
Und mein Blut ijt wirklich Trant.
Wer mein Sleifcd) ißt
Und mein Blut trinft,
In mir bleibt er,
Und ich in ihm.
Gerade jo wie mid) der lebendige Pater gejfandt hat und id) Leben
habe um des Daters willen, jo wird aud der, der mic ißt, Leben haben
um meinetwillen. Das ijt das Brot, das vom Himmel herabgefommen
ift, nicht wie bei den Dätern, die aßen und jterben mußten: wer dagegen
dies Brot ißt, wird ewiglidy leben. — Das ſagte er beim Lehren in der
Synagoge in Kapernaum.
mit den Iegten feierlichen Worten: „Wahrlich, wahrlich, id jage euch: wer
da glaubt, hat ewiges Leben“ D.47, hatte der Redende zu dem eigentlichen Thema
zurüdgelentt. Und nun erjteigt er in D.48-59 die legte Höhe diejes Redeganges.
Sunädjt erleichtert er fich, nad) feiner Art, den Anjtieg durch mehrfahe wuchtige
Wiederholung des jchon Gejagten, D.48-5la: daß er jelbjt das Brot des Lebens ilt,
und worin dejjen Wejen bejteht im Unterjchied von der vermeintlichen himmelsſpeiſe
der jüdiichen Offenbarung. Die das Manna afen, jtarben: die diejes Brot ejjen,
jterben nicht, jondern leben ewiglih. Eigenartig berührt diejes fühne Wort, daß jie
nicht jterben: wie unendlich gleihgültig erjheint hier das leibliche Sterben (vgl. zu
4,43—12,50 die Ausführung über „das Leben“). D.51a wiederholt den Gedanten
mit bejtimmter Anwendung auf Jejus. Es it, als fönne der Redende feinen Hörern
und Leſern diefe Grundwahrheit nicht fejt genug einprägen. — Dann aber erflimmt
er mit einem Schritt die legte Höhe in dem überrajchenden Worte: Dies Brot ijt —
mein Fleiſch. (Das „geben“ ijt hier zunächſt „ihenfen“, vielleicht aber bezeichnet es
wie 3,16 doppelfinnig zugleich ein „dahin-geben“; dann wäre in leßter Linie auch
an den Tod Jeju gedacht.) — Das Überraſchende, Derlegende, Widerjinnige diejes
Wortes und Gedanfens wird wie aud; jonjt markiert durch das erregte, zornige
Schelten und Protejtieren der zuhörenden Juden. Sie übertreiben das Ungereimte
noh und meinen es damit in feiner ganzen Torheit aufzuzeigen, indem jie nun
geradezu vom „ejjen“ des Sleijches reden, — ein Wort, das bisher noch nicht gefallen
war. Jejus hält es für überflüfjig, die Srage nad) der Möglichkeit auch nur zu
berüdjichtigen. In feierlichſter Form wiederholt er den Gedanken, verjhärft ihn
und betont im Gegenjag zu der Srage nad) der Möglichkeit mit allem Nachdruck die
unausweichliche Notwendigkeit des vermeintlich Unmöglihen. „Sein Sleiſch eſſen?“
jagen fie und höhnen jpöttiih? Jawohl: eſſen, und zwar ejjen — als fönne er
fich nicht genug tun in der Hervorhebung des Unmöglihen — „das Fleiſch des
Menjchen-Sohnes“, dejjen, der vom Himmel fommt (Dan. 7,13ff.): wie kann man
überhaupt von defjen Sleijch reden?! Und nicht nur das: aud jein Blut
trinfen! Beides ift fchlehthin notwendig, wenn man Leben haben will. Je
unbegreifliher der Gedanke iſt, um jo mehr gefällt ji der Redende in der Wieder-
holung des Widerjinnigen und in der mehrfahen Betonung der Hotwendigfeit
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Johannes 6, 60 - 63a: Chrijtus ijt der Geilt. 103
54-58D.54-58. Es ijt, als wolle er die Empörung der Gegner nur jteigern. Diejes
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Ejjen des Fleiſches und Trinken des Blutes Chrijti bewirkt die denkbar innigjte
Dereinigung der Glaubenden mit Jejus — ganz natürlich! Durch dieje Dereinigung,
und nur durch fie, wird die Kette geſchloſſen, die das Leben vermittelt: Gott, der
Sohn, der Glaubende. Die Quelle des Lebens ijt der Dater; von ihm hat es der
Sohn; von dem Sohn hat es der, der durch den Genuß des Sleijches und Blutes
Ehrijti, die wahrhaft nähren und tränfen, mit ihm aufs innigjte verwadjen it.
Der Schauplaß diejer bedeutungsvollen Rede joll die Synagoge von Kaper-
naum gewejen jein: nad D.25 hatte der Lejer bisher die Dorjtellung, daß die
Szene am See-Ufer fei. Wir fennen des Derfajjers Gleichgültigfeit gegenüber
jolhen Kleinigfeiten.
Der Sortihritt und die Steigerung des Gedankens in dieſem Abjchnitt D. 48
bis 59 gegenüber dem vorigen ijt far. Dort wie hier handelt es jich um Jeſus
Ehrijtus als das Brot des Lebens. Aber dort erfolgt die Aneignung dieſes Lebens-
Brotes durch den Glauben, hier durd das Ejjen und Trinfen von „Sleiihy und
Blut“ des Menſchenſohnes. Daß hier von dem Ejjen und Trinken des Sleijches
und Blutes Chrijti im heiligen Mahl der Euchariſtie die Rede iſt, unterliegt
feinem Sweifel. Dann aber ijt aud) Klar, daß, was nad Kap. 2—5 aud ohnehin
jiher wäre, hier nicht Jejus redet — Jeſus hat ja erjt „in der Nacht, da er ver-
raten ward”, das Mahl geitiftet! — jondern daß der Derfajjer jeine Anſchauung
über Bedeutung und Wirkung des heiligen Abendmahles gegenüber Angriffen der
Juden auseinanderjett. :
d) Des Rätjels Löfung: Chriftus ift der Geiſt 6, 60-63a. Da
jagten viele von feinen Jüngern, die es gehört hatten: Das ijt eine harte
Rede: wer fann fie anhören? Jeſus wußte von jelbit, da jeine Jünger
unzufrieden darüber redeten, und fagte zu ihnen: Das ijt euch anjtößig ?
wie, wenn ihr nun des Menſchen Sohn dahin aufiteigen jeht, wo er vordem
war? — Der Geiſt ijt das, was Leben jchafft. Das Sleiſch ijt ohne Wert.
Nicht nur für die ungläubigen Juden, auch für manche Anhänger Tefu hat
dieſe Anihauung etwas Anjtößiges und Ärgerndes. Der Anjtoß joll nun gehoben,
das Rätjel gelöjt fein, wenn man Jeſu Erhöhung, d.h. nad johanneiſcher An-
ihauung feine Rüdfehr in feinen früheren Sujtand, zum Dater, in den himmel,
ins Auge faßt. (Das „jehen“ ijt hier, wie jonjt, nicht das jinnliche, Zörperliche
Schauen, jondern geijtiges, inneres bewahrwerden, 4,19; 6,40.). Als der Er-
höhte ijt Jejus Chriftus nicht mehr ein Glied der irdiſchen, jondern der himmliſchen
Welt; jeine Dafeinsweije ift nicht die des Sleilches (j. zu 1,14 und 4,25), jondern
die des Geiſtes (Pneuma), die übernatürliche, himmliſche. D.65a deutet, was das
für die gegenwärtige Srage bejagt. Der „Geiſt“ allein hat die Kraft Leben zu
ihaffen, während das „Fleiſch“, jelbjt jhwad und vergänglih, aud nicht fähig
iſt, Leben zu vermitteln (3,6). Nun ijt aber der erhöhte Herr der Geijt (2. Kor.
3,17). Das heißt: das Brot des Lebens (das Leben jhafft), von dem Jejus ſpricht,
ijt nicht Sleifh und Blut im materiellen Sinn, ſondern ijt der pneumatiſche Chrijtus,
der auf Erden in Fleiſch und Blut erjdien, dann aber erhöht wurde. Man muß
Sleiſch und Blut Chrifti eſſen und trinfen, aber jie gehören eben dem „geijtigen“
Ehrijtus an: es ijt übernatürliche Speije. Es ijt fein Ejjen und Trinfen in grob—
jinnlicher Weije.
j Wie jhon gejagt, fpricht ſich der Derfafjer hier über die Bedeutung des von
der Kriftlichen Gemeinde gefeierten heiligen Mahles der Eudarijtie aus,
und zwar in Auseinanderjegung mit jüdijhen Einwänden. Im Anſchluß an die
in der Erzählung von der Stiftung des Mahles ſich findenden Worte: „Das ijt
mein Leib — mein Blut“ werden ſich Formeln entwidelt haben wie: den Leib
oder (derber) das Sleiſch Chriſti ejjen, das Blut Chrijti trinfen. Bei den Juden
mußte das eine verfehrte Dorjtellung von der Feier, vor allem aber Befremden,
Hohn und Empörung weden. Ihrem Spott und ihren Einwänden gegenüber hält
der Evangelijt hier mit Bewußtjein und Energie an der Anjhauung der Gemeinde
104 Johannes 6, 65b— 71: Des Petrus Betenntnis, des Judas Derrat.
fejt und bejtätigt fie durch den Mund Jeſu, auch die realijtiihen Sormeln. Daß
dieje Gemeinde-Anjhauung vom Abendmahl eine realijtiich-fatramentale ijt, dürfte
danad) ganz zweifellos fein. Das heilige Mahl vermittelt unter Brot und Keld
Fleiſch und Blut Chrijti; es iſt Mährung mit himmliſcher Speije, mit dem erhöhten
Chrijtus, es vermittelt damit ewiges Leben. Der Derfafjer mildert die realiſtiſche
Auffafjung in D.62. 65a etwas, indem er als die dabei wirfende Kraft den Geijt
hinftellt. Der jaframentale Charakter ift damit aber nicht bejeitigt. Im wejent-
lihen liegt die gleiche Dorftellung wie bei Paulus vor (vgl. zu 1.Kor. 10, 14— 22
und W. Heitmüller, Taufe und Abendmahl im Urchrijtentum); nur daß der Ge-
dankte an den Tod Chrijti feine oder fajt feine Rolle jpielt. Uns will dieje jafra-
mentale Anjhauung vom Abendmahl als unvereinbar mit der jonjtigen durchaus
jpiritualijierenden Denkweiſe des Derfajjers erjcheinen. Aber das iſt von unferem
Empfinden aus geurteilt, und wir haben darin ſchwerlich einen zureichenden Grund,
in dem Abjchnitt D. 48-63 literarijche Überarbeitung anzunehmen (f. unten). Der
Derfajjer bequemt ſich hier feineswegs etwa nur dem Gemeinde-Ölauben an. Für
ihn lagen realiſtiſch-ſakramentale und fpiritualiftiihe Auffafjung durchaus inein-
ander. Es ilt im Grunde diejelbe Anjhauungs-Weije, die wir bei den Wundern
und den gejhichtlihen Ereignijjen fennen lernten. Dieje find ihm durchaus wirk—
liche, materielle Dorgänge, und doch liegt ihr eigentliher Wert in der geijtigen
Wahrheit, die jich in ihnen ausprägt.
e) Das Nachſpiel: die Scheidung der Geifter. Des Petrus Be:
fenntnis, des Judas Derrat 6, 65b—- 71. Die Worte, die ich zu euch 65b
geredet habe, find Geift und Leben. Dennod) jind einige unter euch, die 64
nicht glauben. Jejus wußte nämlich ſchon von Anfang an, welche ungläubig
bleiben würden und wer ihn verraten würde. Und er jagte: Deswegen 65
habe ich euch gejagt: „Niemand Tann zu mir fommen, es jei ihm denn
vom Dater verliehen.“ Don da an zogen viele jeiner Jünger ſich Zurüd 66
und wandelten nit mehr mit ihm. Da fagte Jeſus denn zu den Swölf: 67
Wollt etwa auch ihr gehen? Simon Petrus antwortete ihn: Herr, zu wen 68
jollten wir wohl fortgehen? Worte ewigen Lebens hajt du: wir haben 69
den Glauben gewonnen und die Erkenntnis, daß du der Heilige Gottes
biit. Jejus antwortete ihnen: Habe ich euch nicht als die Swölf mir er- 70
wählt? Und von euch ift einer ein Teufel! Er meinte Judas, des Simon 71
Sohn aus Kerioth: denn der follte ihn verraten, einer von den Swölf!
V.65 vgl. 6,44. V.68f. vgl. Mk. 8, 29.
Den Abſchluß des großen Geſprächs über den Höhepunkt der chrijtlichen
Kultus-Gemeinjhaft bildet ein ergreifendes doppeljeitiges Bild: der freudig be-
fennende Petrus und der teufliiche, treulofe Derräter, die fejt im Glauben und Be-
tenntnis Stehenden und die Unjicheren, Treulojen. Der Redende bricht ab mit dem 65b-65
Ausdrud trüber Rejignation: obwohl Jeju Worte Geijt und (deshalb) Leben jind,
d.i. vermitteln, — es gibt dennoch, jo unbegreiflich es jcheint, jolche, die nicht
glauben! Auch unter denen, die ſich zu feinen Jüngern rechneten. Ja jogar einen
Derräter. Das ilt das Betrübende und Erjhredende. Ihn, den alles Wiljenden,
hat das freilich nicht überrajht. Man quälte jid in der Gemeinde wohl mit dem
Gedanken, und die Gegner nußten es als einen Grund gegen Jeju vermeintliche
Höttlichkeit aus, daß im eigenen Jünger-Kreije der Derräter gelauert hatte. Das
ijt ganz verkehrt. Jejus hat es von Anfang an gewußt, ja er hat ihn jelbjt mit
erwählt, jagt der Evangelift den Bejorgten und den Gegnern. Es fam ihm ebenjo
wenig überrajhend wie der Tod. Wir erkennen deutlich die apologetiſche Spitze
der Worte. — Auf dem hintergrunde des Derräters und derer, die ſich durch eine 66
fräftige Betonung der Miniterien des hrijtlihen Glaubens, 3. B. betreffs der
Eudarijtie, von der Gemeinde hinwegtreiben laſſen, hebt jih um jo itrahlender 67—69
das jtolze, freudige, triumphierende Bekenntnis des Petrus ab. Keins der ſpäteren
Bekenniniſſe der Kirche, der vielgerühmten, reicht an dieſes heran, es iſt unüber—
70 71
65b—-71
Johannes 6, 65b—71: Des Petrus Befenntnis, des Judas Derrat. 105
troffen an Form und Inhalt. Wir hören aus ihm die freudige Glaubens-Gewißheit
und die überzeugte Treue der Gemeinde; wir werden fortgerijjen von der Selbit-
verjtändlichteit des Sejthaltens am Glauben. „Sortgehen?“ wer fönnte daran
denken! Und zu wem? — Su „glauben“ und „erkennen“ vgl. Einleitung Nr. 4a und
die Ausführung über „Licht“ zu 4,43 —12, 50; der Heilige Gottes ſ. zu ME.1,24. —
Auf dies helle Bild fällt noch einmal der dunkle Schatten des Derräters. Es ilt,
als müſſe der wehmütige Grundton des Ganzen die Dorherricaft behalten. Auf
den jhärfiten Ausdrud wird die traurige Tatſache gebracht: mit dem Teufel jelbjt
wird der Derräter verglihen. „Einer von den Swölf“ — erjchütternd wirken
dieje vier an den Schluß gejtellten Worte.
Der Sorm nad) haben wir in diefem Abjchnitt D.65b— 71 zwei Bilder oder
Ereignijje aus dem Leben Jeju vor uns. Durch das eine, D.67-69, fühlt jih der
Lejer unwillfürlih an das berühmte Petrus-Befenninis bei Cäſarea Philippi er-
innert: unſer Stüd ijt wohl nichts als der Nachhall dieſes von den Synoptifern
erzählten Dorgangs. Im eigentlichen Sinn gejchichtlich ift der Bericht in diejer
Sorm ebenjo wenig, wie die ganze Szene möglich ijt, daß Jejus vor der eriten
5eier des heiligen Mahles jo über dasjelbe gefprohen haben joll. Die Worte
des Petrus V. 68f. jind eine Überjegung des ſynoptiſchen Petrus-Befenntnijjes in
johanneiihe Sprache und Sorm: wir müjjen dem Evangelijten für dieje Übertragung
in jeine und unjere Sprache immer dankbar jein. — Der Hinweis auf den Derrat
(D. 64-66; 70. 71) ferner iſt ein Widerjhein des Dorgangs, den die Überlieferung
mit dem legten Mahl verfnüpft (ME. 14, 18ff., j. auch Joh. 13, 21ff.). Die große
Abhängigkeit unjeres Evangeliums von den älteren Evangelien erfennen wir hier
bejonders deutlih. Das Gejpräd 6, 26ff. it ein Erjag des älteren Berichts über
die jog. Stiftung des Abendmahles ME. 14, 22ff. Diejen Bericht hat nun der
Evangelijt bei dem Entwurf jeines Bildes vor Augen oder in Erinnerung. Das
zeigt jidy deutlid) in der Derfnüpfung des Hinweijes auf den Derrat mit dem Ge—
ſpräch (vgl. ME. 14,18 — 21 und 14, 22ff.). — Dieje beiden vermeintlichen Dorgänge
aus dem Leben Jeju, das Petrus-Befenntnis und die Dorherjagung des Derrats,
jo wie jie hier dargejtellt jind, find nun aber zugleich der Lehrabjicht des Evan-
gelijten dienjtbar gemadyt. Sie jpiegeln zur Ermunterung und zur Warnung der
Leſer Gemeinde-Derhältnijje wieder. Die Glaubensfreudigfeit und Befenntnistreue
der Gemeinde, die durch Petrus vertreten ijt, tritt in ſcharfen Gegenſatz zu der
Treulojigfeit und dem Abfall joldher, die ji) dem Chrijtentum angeſchloſſen haben,
aber durch jcheinbar anjtößige Säge der chrijtlichen Predigt ſich wieder abſchrecken
laſſen.
Unſer Kapitel iſt lehrreich für die Arbeitsweiſe des Evangeliſten. Wir ſehen,
wie er fortwährend ſynoptiſchen Stoff für ſeinen Bau verwertet, freilich unter be—
ſtändiger Umgeſtaltung. Im Mittelpunkt der ganzen Kompoſition ſteht der Ab—
ſchnitt V. 48-59 mit feiner Ausführung über das heilige Abendmahl. Auf ihn
Itrebt von vornherein die ganze Rede. Ihm dienen auch die beiden Erzählungen
von der Speijung und vom Meerwandeln, auf die von D.48—-59 erjt volles Licht
fällt. Die Speijung verjinnbildlicht, wie bereits hervorgehoben iſt, das heilige
Mahl der chrijtlihen Gemeinde und zeigt Jejus als den Spender des wahren
Lebens-Brotes, das er jelbjt ij. Das Meerwandeln aber verrät dem aufmerfjamen
Lejer, daß Jeſu Seinsweije den Geiegen und Schranken der irdilchen Erijtenz völlig
entnommen, eine überirdiſche (pneumatijche) it. Don da fällt ein erhellendes und
erflärendes Licht auf das heilige Mahl, in dem „Sleiſch“ und „Blut“ Jeſu Chrijti
als Nahrung gereicht werden. Die beiden Erzählungen dienen aljo als Transparent
für die Ausführung über das Abendmahl. Don der jog. Stiftung diejes Mahles
berichtet unfer Evangelium nichts: offenſichtlich ſoll diejes Kapitel an die Stelle
eines Berichts darüber treten. Die ältere Überlieferung begründet die Geier des
Mahles mit dem befannten Dorgang beim legten Mahl Jeſu: unjerm Evangelijten
ijt diejer äußere gejhichtlihhe Dorgang nicht jo wichtig. Er greift tiefer, er be—
gründet den in der Gemeinde herrichenden Glauben an die Bedeutung diejes Mahles
mit dem Weſen Jeſu Chrijti jelbjt, der das Brot des Lebens jei: deswegen muß
106 Johannes 7.8: Jejus auf dem Laubhüttenfejt. Derteidigung und Angriff.
man fein Fleiſch ejjen und fein Blut trinten. — Dielleiht müfjen wir in dem Erjat
des älteren Berichts über die Stiftung des Mahles NE. 14, 22ff. durch unfer Kapitel
nod eine polemijche Spige erfennen. Tach der älteren Überlieferung war das letzte
Mahl Jeſu, bei dem er die feierliche Handlung vornahm, das jüdiihe Pascha-Mahl.
Dadurch bringt die Ältere Überlieferung das heilige Mahl der Chriſten — vielleicht
in Übereinjtimmung mit der Praris in vielen Gemeinden — in allzu enge Be-
ziehung zur jüdiihen Pascha-Feier. Dagegen will unjer Evangelijt proteitieren.
Nach feiner Daritellung ijt Jejus an dem Tage gefreuzigt, an dem das jüdiſche
Pasha-Lamm geopfert und gegejjen wurde: er hat das Pascha-Mahl nidyt mehr
genofjen: er ijt vielmehr jelbjt das wahre Dasha-Lamm, das Pascha der
Ehrijten (1.Kor.5,7). Mit dem jüdijchen Pasha hat aljo die chriftliche Seier
nichts zu tun. Und nun verjtehen wir wohl auch die verlorene Bemerfung 6,4
(j. oben) richtig: durch dieje Notiz, die das Folgende in die Nähe und das Licht
des Pascha rüdt, will der Evangelijt von vornherein auf den Gedanfenfreis des
Berın-Mahles aufmerfjam maden.
So funjtvoll die Kompojition Kap. 6 ijt, ganz einheitlich jcheint fie nicht zu
jein. Allerdings dürften die Derjuche, D.51 (oder 51b) bis 56 (oder 59) als einen
fremden Bejtandteil auszujheiden, abzulehnen fein, da jie auf einer Derfennung
der eigenartigen Abendmahls-Anjhauung des Evangeliums beruhen (j. oben). Wohl
aber muß man rein aus formalen Gründen des Sujammenhangs ernſtlich die Srage
aufwerfen, ob nicht die Ausführung über den Glauben, bezw. den Unglauben der
Juden, D.36—-40; 44—47, vielleiht auch D.28-30(?), dem urjprünglichen Evan-
gelium fremd und von feinem Herausgeber eingearbeitet jind (vgl. zu D.37 und
44). Aud in D. 22-24 und in dem Sclußabjhnitt D. 65-71 erfennen wir
Spuren der Überarbeitung.
2.Stüd. Jejus Chriſtus als das Licht der Welt. Jefus und
die Juden. Der Kampf des Lichtes und der Sinjternis
1,1°10521:
Im Zujammenhang der Erzählung jpinnt diejer Abſchnitt den Saden fort,
der in Kapitel 5 begonnen wurde. Er zeichnet den Kampf Jeſu mit „den Juden“
und zwar auf feinem Höhepunkt in Jerujalem. Den äußeren zeitlihhen Rahmen
bildet das Laubhüttenfejt (7,2). Nach 2,15; 5,1; 6,4 ift es das Laubhüttenfeit
im dritten Jahr der Wirkſamkeit Jeſu. Don da an bis zu feinem Tode bleibt
Jeſus, von einem jcheinbar vorübergehenden Aufenthalt in Peräa 10, 40-42 abge-
jehen, in Judäa, der eigentlichen Stätte der meſſianiſchen Wirkſamkeit. — Sachlich
wird der Abjchnitt von dem Gedanken beherrjht, der in Kap. 9 in der Blinden-
Beilung jeine plaſtiſche Darjtellung findet: Jeſus das Licht der Welt.
1. Abjchnitt.
Jefus auf dem Laubhüttenfeft. Derteidigung und Angriff Kap. 7. 8.
Dieje beiden Kapitel find vor andern dem Streit Jeju mit „den Juden“
gewidmet. Auf den erjten Blick macht die Darjtellung den Eindrud Iebhafter Be-
wegung. Eine Reihe von erregten Streitjzenen während des Laubhüttenfejtes
ziehen vor unferm Auge vorüber. Gejhidt wird das Für und Wider der Mei-
nungen, das Auf und Ab der Stimmungen in der wanfelmütigen Dolflsmenge ge=
zeichnet, daneben das Anwachſen des Hajjes der führenden Kreije und ihre Derjuche,
Jejus zu verhaften. eben diejer Unruhe wirkt um jo überlegener die Ruhe Jeſu.
Seine Erhabenheit wird vor allem durch die Fehrvers-artig (7, 30.44; 8, 20.59)
wiederholte Tatſache beleuchtet, daß man verjucht, jich feiner zu bemäcdtigen und
es doch nit vermag: denn „jeine Stunde war nody nicht gefommen“. Wenn wir
troß alledem die Empfindung haben, als fomme jowohl die Darjtellung als aud
die gejhichtliche Entwidelung nicht vorwärts, als bewegten wir uns eigentlidy nur
im Kreije, jo ijt das eben darin begründet, daß in Wirklichkeit nicht eine Schilderung
des Kampfes Jeju mit feinen Seitgenofjen, jondern eine Auseinanderjegung der
Johannes 7, 1-13: Ein Dorjpiel. 107
hrijtlichen Gemeinde oder des Derfajjers mit dem ungläubigen und halbgläubigen
Judentum vorliegt. Wir hören eine Reihe von Einwänden des Judentums und
ihre Widerlegung und jehen, wie die Gemeinde jelbjit den Gegner angreift. Die
Gedanken fügen jich nicht immer gejhidt der Sorm, die fie in den Rahmen des
Lebens Jeju hineinzwingt. Das Derjtändnis iſt dadurd nicht wenig erichwert.
Vermutlich ijt der Mangel an wirklihem Fortſchritt in der Darjtellung von
Kap.7 und 8 3. T. auch darin begründet und die Schwierigkeit des Derjtändnijjes
noch dadurch vermehrt, daß der Evangelilt hier mehrfach als Überarbeiter, nicht als
Srei-Schaffender, tätig gewejen ijt. Auf dieje literariſche Schwierigfeit im einzelnen
einzugehen ijt hier unmöglihd. Man fommt auch über Dermutungen nicht hinaus.
1 a) Ein Dorjpiel 7,1 -13. Und danach wanderte Jejus in Galiläa;
denn in Judäa wollte er nicht wandern, weil die Juden ihn zu töten
2 5 tradhteten. Es jtand aber das jüdijche Seit, das Laubhüttenfeit, bevor. Da
lagten feine Brüder zu ihm: Siedle von hier über und zieh nad Judäa,
4 damit auch, deine Jünger die Werke jehen, die du tuft. Niemand tut doc)
etwas im Winfel, wenn er jelbjt danach trachtet, in der Öffentlichkeit zu
5 jtehen. Treibjt du dieſe Dinge, fo zeige dih der Welt. (Nicht einmal
6 jeine Brüder glaubten nämlich an ihn.) Da ſprach Jejus zu ihnen: Meine
7 Seit ijt noch nit da, eure Seit freilich iſt alleweile vorhanden. Euch
fann die Welt nicht haſſen, mid) aber haft fie. Denn ich bezeuge von ihr,
8 daß ihr Treiben böje iſt. Geht ihr nur zum Feſt hinauf; ich gehe nicht
9 zu diejem Seit, weil meine Seit noch nicht erfüllt ift. Das jagte er ihnen
10 und blieb in Galiläa. Als aber feine Brüder zum Seite hinaufgegangen
waren, da ging auch er hinauf, freilich nicht öffentlich, fondern im geheimen.
11 Die Juden juhten ihn nun während des Seftes und jagten: Wo iſt er
12 denn? Und unter der Menge gab es viel Redens über ihn. Die einen
jagten: Er ijt gut, andere meinten: Nein, jondern er verführt das Dolf.
13 Niemand jedoch ſprach Öffentlih über ihn aus Furcht vor den Juden.
yo Hier ſcheint der Evangelijt im Unterjchied von 2, 1ff.; 4, 43ff. ein längeres
Derweilen in Galiläa anzudeuten. Ob Jeſus dort predigte, oder wie er wirkte,
jagt er nit. Diejer Aufenthalt in der Provinz war durch die Überlieferung nun
einmal gegeben. Unjern Derfajjer interejjiert er im Grunde nicht. Er war nad
diejer Darjtellung ja aud nur erzwungen, durch die Rüdjiht auf die Nachſtellungen
2 „der Juden”, vgl. zu 4,1-3 und 4,45f. Das Laubhüttenfejt, vom 15. Tisri an
(Oftober) 7 Tage lang gefeiert, mit einem 8. Schlußtage (3. Moje 23, 33 ff.), führt
Jeſus jchon wieder nad Jerujalem. Das Dorjpiel, das unjer Derfafjer diejem Seit:
aufenthalt voraufgehen läßt (D.5—15), ijt für ihn ſehr bezeichnend. Es erſcheint
fajt als eine Anhäufung johanneilher Eigentümlichfeiten. Dorgang und Worte
5 geichichtlich nehmen zu wollen, iſt vollfommen unmöglih. D.3: Sahen denn die
45 Jünger Jeju Werfe nicht aud in Galiläa? Oder hatte Jejus in Galiläa feine
Jünger? Tat Jejus die Werfe bisher „im Derborgenen“? Wie fommt es, daß
hier plöglih die „Brüder“ Teju wieder auftauchen, die eben jo flüchtig und ver-
einzelt 2,12 aufgetreten waren? Die parenthetiiche Bemerkung D.5, deren Inhalt
mit der ſynoptiſchen Überlieferung übereinjtimmt ME. 3, 21. 31, will inhaltlicy wenig
3u D.3.4 pajjen, wo doch ein gemwiljer Glaube der Brüder vorausgejegt ericheint.
6 D.6 ijt für die gejhichtlichen Hörer ein jchlehthin unverftändliches Rätjelwort.
8 10 D.8 jagt Jejus, er gehe nicht zu dem Feſt, D.10 geht er trogdem: fieht man das
als wirklich gejchehen an, fönnte man es den Katholiken nicht verwehren, ji für
die Lehre von dem geijtlihen Dorbehalt (reservatio mentalis) auf Jejus zu be-
rufen. So müſſen wir die Erzählung als gejhichtlihe Hülle für Gedanken und
Anfpielungen begreifen, die wir freilih zum Teil nur vermuten fönnen. Des
Evangelijten Dorliebe für doppeljinnige und beziehungsreiche Ausdrudsweije tritt
hier recht zutage. Bei der, freilich durchaus nicht (j. S. 108) gejicherten, Annahme,
6 7 daß das Stüd einheitlich ijt, empfiehlt ſich am meijten folgendes Derjtändnis. Der
108 Johannes 7, 14—18: Jeſu Lehre jtammt von Gott.
Grundgedanfte des ganzen Abjchnitts dürfte darin zu juchen fein, daß das Handeln
des Logos-Mejjias von den Wünfchen und Erwartungen des jüdiſchen Mejjianismus
vollftommen unbeeinflußt bleibt, daß das mefjianiihe Werk diejes Gottesjohnes jo
ganz anders ijt, als die Juden annehmen, daß der Logos und die Juden nichts
mit einander gemein haben — im Kern der Inhalt der folgenden Streitgejpräde.
Der £ejer fühlt jich jofort an die Hochzeit zu Kana erinnert. Die Rolle der Mutter
dort haben hier die Brüder; wie jene drängen fie zur Offenbarung, wie jene weijt
Jeſus fie energijch ab, jcheidet jihy von ihnen und — handelt nachher doc} jo, wie
jie es wünjhen, wenigjtens ſcheinbar. Die Brüder vertreten die herfömmliche jüdi-
ihe Erwartung vom Meſſias und feiner Aufgabe. Mit den „Werfen“, die Jejus
tut D.3, mit dem „dieje Dinge“ V. 4, mit dem „jichszeigen“ D.4 meinen jie den
mejjianijchen Beruf und veritehen darunter im äußerlich jüdijchen Sinne wejentlich
Wunder und Seihen. Ihr Unglaube bejteht eben darin, daß fie nur daran denken
und derartiges von Jeſus erwarten. Jeſus aber denft bei den „Werfen“, dem
„ſich-zeigen“ in johanneijch-doppeljinniger Weiſe an fein eigentlih mejjtanijches
Tun, — das ijt fein Tod am Kreuz und die damit erfolgende Erhöhung und
Offenbarung (vgl. 2,4,). Dafür ijt die Seit („meine Zeit“) eben nod, nicht ge=
fommen. Dies Sejt ijt nicht das Seft feiner mefjianijchen Offenbarung. In diejem
prägnanten Sinne Tann er jagen: Ich gehe nicht zu dieſem Seft. Er geht ja nad)=
her zu dem Sejt, aber im „verborgenen“, d. h. zunädft: nicht mit der Sejt-
farawane, dann aber im tiefjten Sinne: infognito, nicht als der Meſſias, nicht jo
wie er es nachher bei dem Todes-Pascha tut, in feierlich öffentlichem Aufzuge (vgl.
12, 12ff.) und um an diejem Sejt zu Sterben, d. h. verherrlicht zu werden (j. zu
3,14). Außerdem jpielen noch einige andere Lichter in der Erzählung. D.4 und
5 laſſen einen Lieblingsgedanten des Evangelijten erfennen, jie erflären die Der-
legung des Schauplages der Wirkjamfeit Jeju wejentlih nad Jeruialem und Judäa.
In Galiläa wirken heißt im Wintel, im Derborgenen wirken. Daß Jejus ein Winfel-
Prophet gewejen jei, aus Galiläa jtammend und dort wirfend, jtatt in Judäa,
mocdte ein oft gehörtes Bedenten der Juden gegen den Meſſias der Chrijten fein.
Daher die veränderte Bühne der Wirkjamkfeit Jeju in unferm Evangelium. Das
mejjianijhe Wirken gehört vor die große Öffentlichkeit, vor „die Welt“ (D.4),
im Sinne der Brüder vor die Welt des Judentums, deren Bühne Jerufalem ijt,
zumal wenn an den hohen Sejten alle Welt dort zujammenjtrömt. In Wirklichkeit
jollen die Brüder (vgl. zu 7,35; 11,50f.), ohne daß fie es wiljen, damit eine tiefe
Wahrheit ausſprechen: diejer Mejjias gehört der Welt, nit den Juden. D.6
und 7 zeigen dann noch die tiefe Kluft, die Jejus und die Brüder, die Dertreter
des nicht glaubenden Judentums, von einander trennt. Sie kann die Welt — hier
im Sinn der gottfeindlihen Welt — nicht hafjen, denn fie gehören zu ihr. Er
dagegen, d.h. zugleich, wenn wir die literariihe Form abjtreifen: feine Gemeinde,
die Chrijtenheit, wird von ihr gehaft, weil fie ihr ihre Derderbtheit vorhält. Die
Juden von der Welt, die Chrijten nicht von diejer Welt: ein Grundgedanfe des
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Solgenden, ein jtolzes Bewußtjein der Gemeinde! — D. 11-13 find ein Stimmungs- 11—13
bild, das für das Folgende Interejje erweden joll. Sie zeichnen die Szene, die
Jejus erwartet: „die Juden“, d.h. der Hohe Rat, auf ihn lauernd, die Nienge im
heimlichen Sür und Wider der geteilten Meinung.
Daß der Abſchnitt 7,1—13 nicht völlig einheitlid, ift, tritt bejonders in D. 3
und 4 hervor. Die Derje fügen ſich weder dem unmittelbaren Sujammenhange
nody der bisherigen Darjtellung des Evangeliums ein. Sie ſprechen von einer
Überfiedelung Jeju nad Judäa, während D.8ff. von einer Sejtreije die Rede
ist; vgl. außerdem oben die Erklärung zu D.3 und 4. Sie fegen voraus, daß Jejus
bisher in Judäa nicht gewirkt hat; fie jtehen aljo im Widerjprud mit Kap. 2-5.
Dermutli haben wir in ihnen die Rejte einer überarbeiteten Schrift, die eine
andersartige Dorftellung von dem Wirken Jeju in Galiläa und Judäa hatte, ins=
bejondere von den Sejtreijen nichts wußte.
b) Die Derteidigung 7, 14-52. a) Jeju Lehre jtammt von
Gott 7,14-18. Als das Sejt bereits feine Mitte erreicht hatte, ging
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Johannes 7,19 — 24: Die Juden übertreten das Gefeß, nicht Jeſus. 109
15 Jeſus in den Tempel hinauf und lehrte. Da verwunderten jich die Juden:
16 Wie fann der Gelehrjamteit befigen, obwohl er nicht ſtudiert hat? Da
antwortete ihnen Jejus und jprah: Meine Lehre jtammt nicht von mir,
17 fondern von dem, der mic, gejandt hat. Wenn Jemand den Willen hat,
jeinen Willen zu erfüllen, wird er erfahren, ob die Lehre von Gott jtammt,
18 oder ob ich aus mir jelber rede. Wer aus jich felbjt redet, jucht die
eigene Ehre. Wer dagegen den Ruhm deſſen jucht, der ihn gejandt hat,
der ift wahrhaftig, und Unredhtes findet jih nicht an ihm.
V.15 vgl. Mtth. 13, 54; Lk. 2, 47.
14 Ob Jejus erſt während des Sejtes in Jerujalem angefommen ijt, oder ob
er ji} fo lange verborgen gehalten hat: der Bericht macht einen gewollt geheimnis-
15 vollen Eindrud. Geſchichtlich angejehen ein Nachhall von Mk. 6,2 bringt die er-
jtaunte Srage „der Juden“ den hohmütigen Einwand des Judentums zum Aus
drud, daß die chrijtliche Predigt nicht auf zunftmäßigen, gelehrtem Schriftjtudium
beruhe. Darin it dann der weitere Einwurf enthalten, daß ſie, als nicht aus der
Schrift jtammend, auch nicht göttlichen Urjprungs jei (D. 16ff.), was ji) ja aud
16 17 in der Übertretung des mojaiihen Geſetzes zeige (O. 19ff.). Es gibt ein jehr ein-
faches und jchlehhthin jicheres Mittel, die göttliche Herkunft der Lehre (Jeſu und)
der Ehrilten zu erproben: nämlidy die ernithafte Erfüllung des Willens Gottes,
wie jie ihn verfündet: glauben an Jejus als jeinen Gejandten und die Brüder
lieben, vgl. Einl. r.9. Der enge Sujammenhang von Glauben und fittlihem Wejen
18 liegt dem Wort zugrunde. Dazu fommt als beadhtenswerter Singerzeig die Selbit-
lojigfeit Jeſu und der chriftlihen Prediger gegenüber der offenlihtlihen Ehrjucht
der jüdiſchen Lehrer (vgl. 5, 44).
3) Die Juden breden den Sabbat und das Gejek, nidt
19 Jejus 7,19—24. Hat nicht Moje euch das Gejeg gegeben? Und doch
20 erfüllt feiner von euch das Geſetz. Weshalb wollt ihr mich töten? Die
Menge antwortete: Du hajt einen Dämon. Wer tradıtet did) zu töten?
21 Jeſus antwortete und ſprach zu ihnen: Mur ein einziges Werk habe ich getan,
22 und ihr jeid alle verwundert. Deswegen: Moſe hat euch die Bejchneidung
gegeben — nicht als ob fie von Mofe ftammte, jondern (fie jtammt) von
den Dätern — und doch befchneidet ihr einen Menſchen am Sabbat.
23 Denn ein Menjh am Sabbat bejchnitten wird, damit Moſis Gejeg nicht
übertreten werde —, da zürnt ihr mir, weil ich einen ganzen Menſchen
24 am Sabbat gejund gemadyt habe? Urteilt doc) nicht nach dem Augen-
ſchein, jondern urteilt, wie es gerecht ift.
V.22 vgl. 1.Mose 17.
19-24 Ohne daß ein Sujfammenhang mit dem Dorhergehenden angedeutet oder
erfennbar wäre, wendet ſich Jejus gegen den Dorwnrf der Übertretung des Sabbat-
Gebotes, aljo des Gejeges. Diejen Dorwurf können die nicht mit Sug und Redt
erheben, von denen bei aller jcheinbaren Derehrung für Moſe feiner das Geſetz
hält. Wir vernehmen hier des Paulus Stimme. Gerade der Dorwurf der Der-
legung des Sabbat-Gejeges ijt jo töricht. Jeſus nimmt dabei auf feine Heilung
des Kranften am Teich Bethesda (5, 1ff.) Bezug. Wie wenig wirklich Tebendige
Anihauung hat der Evangelijt von den Dorgängen, die er berichtet! Er läßt
Jeſus jo reden, als ob die Sejtteilnehmer des Laubhüttenfejtes dies Wunder erlebt
hätten, das er dody vor mehr als einem Jahre am Pascha getan hat. In Wirk—
lichteit würde, wenn D. 19-24 an ihrer richtigen Stelle ftehen, hier nur eine
literarijche Rüdverweilung vorliegen: das Publitum feines Buches hat furz
20 vorher von diejem Wunder und dem Konflikt gelefen. — „Du bijt verrüdt“, wört-
lich „du haft einen Dämon“, ein Edyo von ME.3,21.22. Es iſt ein Scheltwort
der Juden für die Chrijten (8,48; 10,20), ähnlich wie: „du bijt ein Samariter“,
22 (8,48). Die Juden jelbjt übertreten dod; das Sabbat-Gejeg — bei der Bejchneidung.
Der Beweis iſt ganz in der jüdiſch-rabbiniſchen Weiſe geführt, wie fie nad) der
110 Johannes 7,25—36: Jejus tommt von Gott und fehrt zu Gott zurüd.
älteren Überlieferung Mk. 2, 25f. auch Jejus gelegentlih angewandt hat. Dabei
gilt die Beſchneidung doc nur der Gejundung eines Teiles des Körpers: während
Jejus, d.h. der chrijtliche Glaube, den ganzen Menjchen gejunden läßt. — Da
das Stüd D.19—24 im Sujammenhang nicht fejt veranfert ijt, jeine Beziehungen
zur Heilung am Teich Bethesda aber jehr eng jind, jo darf man vermuten, daß
es urjprünglich zu diejer Erzählung gehört hat, j. S. 95 oben.
y) Jeſus ſelbſt kommt von Gott 7,25-30. Da jagten einige
von den Jerujalemern: Ijt das nicht der, den fie zu töten traten? Und
jieh, er redet ganz öffentlich, und fie — jagen ihm nichts! Sollten etwa
die Oberen wirklich zu der Einficht gefommen fein, daß der der Meſſias
it? Nein, von diejem wiljen wir, woher er jtammt. Wenn aber der
Mejjias fommt, dann weiß Yliemand, woher er kommt. Da rief denn
Jeſus beim Lehren im Tempel laut: Jawohl, ihr kennt midy und wißt,
woher id) fomme! Und dod) bin ich nicht von mir jelber gefommen, viel-
mehr ijt der mid) gejandt hat der, der wirklich jenden kann — ihr fennt
ihn nicht, ich fenne ihn: denn ich fomme von ihm, und er hat mid) ge—
jandt. Da ſuchten fie ihn zu greifen, aber Niemand legte Hand an ihn:
denn noch war jeine Stunde nicht gefommen.
V.27 vgl. 6,42; Lk.17,23. V.30 vgl. 8, 20.
Wenn der Mejjias einmal erjcheint, weiß Niemand, woher er fommt; plötzlich
und unerwartet wird er aus dem Derborgenen hervortreten (vgl. Jujtin, Dial. 8.
110). Das war ein Sat der jüdijchen Glaubenslehre über den Mejjias. Sugrunde
liegt der Glaube an eine irgendwie göttliche oder himmliſche Herkunft (vgl. 4. Eſr.
12,52; 15,26; Hen.46,1.2; 62,7 u. ö.). Jeju Herkunft aber fennt man ja: aljo
it er nicht der Erwartete. Diejem jüdilhen Einwand jteht die Gemeinde mit
ruhiger Überlegenheit gegenüber. Als ob nicht Jejus von dem fäme, der allein
Redht und Macht hat, zu fenden, von Gott. Ihr fennt ihn nidht: das Wort
müjjen wir verjtehen auf dem Hintergrund des jtolzen Bewußtjeins und des ver-
meintlichen Dorrehts der Juden, allein Gott zu Tennen.
ö) Jeſus ehrt zu Gott zurüd 7,31 —-36. Aus der Menge
aber glaubten Diele an ihn und meinten: Wird der Mejjias, wenn er
fommt, etwa mehr deichen tun, als diejfer tat? Die Pharijäer hörten das
Dol£ jo über ihn hin und her reden. Und die Hohenprieiter und Phari-
jäer jandten Diener, ihn zu ergreifen. Da jprad) Jejus: Nur noch furze
Seit bin ic) bei euch, dann gehe ich zu dem, der mid) gejandt hat. Ihr
werdet mich juhen und — nicht finden; und wo id) bin, da fönnt ihr
nit hinfommen. Da jagten die Juden unter einander: Wohin will der
denn gehen, dab wir ihn nicht finden würden? Mill er etwa in die
Diajpora der Griechen gehen und die Griechen lehren? Was ijt das für
ein Gerede, das er machte: „ihr werdet mic juchen und nicht finden, und
wo id) bin, da fönnt ihr nicht hinfommen ?“
V.31 vgl. 8,30; 10,42; 11,45; 12,42. 'V.33 vol. 13,39. V.34 vol 821.
Der göttliche Charakter der chriſtlichen Predigt zeigt jich ferner darin, daß
Jeſus, wie er von Gott fam, auch zu ihm zurüdtehrt. Sein Hinweggehen, d.h. jein
Tod, ijt nur die Heimkehr zu dem, der ihn gejandt hat. Wenn er nach kurzer Friſt
hinweggegangen ijt, wird eine Seit fommen, wo die Juden nad ihm verlangen
werden — ohne ihn zu finden. Gedadt ijt an die Drangjal des jüdijchen Krieges:
dann wird das Dolf vergeblich nach dem mejjianijchen Retter ausjhauen. Und zum
Dater, wo Jejus ijt, können fie nicht gelangen (vgl. 8,21). Die Juden erfajjen
den furchtbaren Ernjt der Lage überhaupt nicht. Schneidend wirkt der Gegenjaß
zwijchen dem Ernjt der Worte Jeju und dem leichtfertigen, jpöttijchen Nichtverjtehen
oder Nichtverjtehenwollen, das ſich in der Srage D.35 äußert. Sie meinen Jejus
zu verjpotten und müjjen doch unbewußt — für die hriftlihen Lejer — eine tief-
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Johannes 7,37 —52: Jejus gibt den Geilt. 111
jinnige Weisjagung ausjpredyen. Der erhöhte Chrijtus hat jih ja in Wirklichkeit
32 aufgemadt, die Griehen zu lehren — in der Mifjion der Kirche. — „Die
Hohenpriejter und die Pharijäer“ D.32 (vgl. 11,47) — das find in der
Tat die beiden Gewalten, die Jejus zu vernihten juchten. Nur ſcheint unjer
Evangelijt, nad diejer Bemerkung zu urteilen, feine ganz klare Dorjtellung von
der Art und Stellung der Pharijäer zu haben. Sie waren eine Partei, eine
religiöfe und theologiihe Richtung, vielfad im Kampf mit der regierenden Priejter-
Arijtofratie, zu der die „Hohenpriejter” gehörten. Sie fonnten nicht, wie eine Be—
hörde, „Diener“ jchiden (vgl. 7,45; 11,47); bereits 1,24 jchien eine undeutliche
Dorjtellung von den Pharijäern zu verraten.
37 &) Jejus gibt den Geijt 7,37 -52. Am legten, dem hödjiten
Sejttage, jtand Jejus da und rief laut: Wenn Jemand dürjtet, jo Tomme
38 er zu mir und trinke! Wer an mid) glaubt, — wie die Schrift gejagt
hat, „von deſſen Leibe werden fliegen Ströme Tebendigen Wajjers“.
39 Damit meinte er den Geijt, den empfangen jollten, die an ihn glauben
lernten; noch war nämlich der Geijt nicht da, weil Jejus noch nicht zur
Herrlichfeit eingegangen war.
40 Da jagten Leute aus der Menge, die dieſe Reden gehört hatten:
41 Das ijt wirklich der Prophet. Andere meinten: Es ijt der Mejjias. Wieder
42 andere jagten: Kommt denn der Mejjias etwa aus Galiläa? Hat nidt
die Schrift gejagt: „Aus dem Samen Davids und aus Bethlehem, dem
43 Dorfe Davids, fommt der Mejjias?" So entjtand in der Menge eine
44 Spaltung um jeinetwillen. Einige von ihnen wollten ihn fejtnehmen, aber
45 Yliemand legte Hand an ihn. — So famen denn die Diener zu den Hohen-
ptiejtern und Pharijäern zurüd, und dieje jagten zu ihnen: Weshalb habt
46 ihr ihn nicht gebracht? Die Diener antworteten: Niemals hat ein Menſch
47 jo geredet. Da antworteten ihnen die Pharijäer: Habt ihr eud) etwa auch
48 verführen lajjen? Hat denn etwa einer von den Oberſten den Glauben
49 an ihn angenommen oder von den Pharijäern? Aber, diejer Pöbel, der
50 das Gejeß nicht kennt, — verwünſcht find fie! Nikodemus — der vor-
mals zu ihm gefommen war, einer aus ihren eigenen Reihen — jprad)
51 zu ihnen: Richtet etwa unjer Gejeg einen Menjhen, ohne ihn zuvor ge=
52 hört und erkundet zu haben, was er tut? Sie antworteten und jagten
zu ihm: Biſt du etwa aud) aus Galiläa? Sorjche doch und ſieh, daß aus
Oaliläa fein Prophet erjteht.
V.39 vgl. 16,7; 20,22. V.40 vgl. 6, 14; 5.Mose 18,15. V.42 vgl. 2.Sam.
7,12; Micha'5, 1.
37 Es ijt der achte Tag des Sejtes, der durch Sabbatruhe bejonders ausge-
zeichnet war (vgl. 3.Moje 23, 36; 4. Moſe 29, 35). An ihm wurde eine Wajjer-
Spende am Altar ausgegofjjen. Aber faum fnüpft das Bild der hier berichteten
38 59 bejeligenden Derheifung an diefen Ritus an. — Das Chrijtentum erbringt den
Beweis für jeinen göttlihen Charakter durch feine Wirkungen (vgl. zu 5, 36), vor
allem den Geijt, das unterjheidende Merkmal der Gläubigen. Wer zu Jejus
fommt, findet nicht nur jelbjt wahre Befriedigung (zu dem Bilde des Wajjers vgl.
4,10), jondern wird eben dadurch zu einer unverjieglihen Quelle reichjten Segens
für Andere, — das Geheimnis der gläubigen Perjönlichkeit, das Geheimnis zugleich
der chriſtlichen Mijjion. — Nämlich durch den Geijt. Der trat in Wirfjamfeit und
Kraft erjt nad) der Derflärung Chrijti: natürlich, denn der Geijt ijt im Grunde
der von den Schranken menjclicher Erijtenz befreite Jejus Chrijtus (der Logos)
jelbjt. Der 38. Ders ijt infofern für alle Erklärung ein Rätjel, als ein derartiges
Schriftwort in unjerem fanonijhen A.T. ſich nicht nachweiſen läßt (nur Anflänge
finden ſich Jeſ. 58, 11; 44,3) und die Entjtehung des bezeichnenden, aber wenig
gejhmadvollen Bildes nicht erkennbar ijt. — Wer den Spuren des Herausgebers
112 Johannes 7,55—8, 11: Die Ehebrederin.
des Evangeliums nachgeht, wird geneigt fein in D.57-59 oder D. 58.39 eine
joldye Spur zu jehen. D.37(38)— 39 erjcheinen als Sremdförper. D.40 (vielleicht
mit D.57) jcheint bejjer an D.35 anzujcliegen, und die dem urjprünglichen Evan-
gelium eigentümliche Dorjtellung ijt die vom „Parafleten“ (j. Kap. 14ff.), nicht die
vom „eilt“ (j. auch zu 20, 22f.).
Bei diejem Ausweis des Chriftentums durdy jeine Wirkungen, vor allem den 40-45
Geijt, ijt es überflüjjig, noch auf joldye Einwände der Juden einzugehen wie, daß
der Mejjias nicht aus Galiläa fommen fönne, daß er Davidide jein und aus
Bethlehem jtammen müfje. Da der Evangelift zu diejen Bedenten feine berichtigende
Bemerkung madt, müfjen wir doch wohl annehmen, daß er die Angaben der Ge—
burts-Gejhichten des Matthäus und Lukas nicht anerkennt. — Die folgenden Derje 44-52
(44ff.) jchildern die Machtlofigkeit der Juden gegenüber Jejus, — die Erfolglojigfeit
ihrer Derfolgung der hrijtlichen Gemeinde, den Eindrud, den die chrijtliche Predigt
doch aud bei den Juden macht, und den argwöhniihen Haß, mit dem die Führer
des Judentums jede Regung des Glaubens an Jeſus in ihren Kreijen beobachten
und verfolgen. Nur das unwiflende Dolf, der „verwünſchte“ Döbel, it (jo jagt
die jüdiiche Polemik) dem Einfluß Jeju und des Chriftentums zugänglid — in
Wirflichkeit find es (jo deutet demgegenüber unjer Evangelift an) auch vornehme
und gejegesfundige Männer wie Nikodemus (vgl. zu 12,42). — In D.45ff. ſcheint
der Bericht, der mit D.52 begonnen war, fortgejeßt zu werden.
Der Lefer der Luther-Bibel findet an diejer Stelle, nach 7,52, die befannte
Erzählung: die Ehebreierin 7,55—8,11. Und fie gingen, ein Jeder in fein Haus. 53
Jeſus aber ging auf den Ölberg. In der Srühe aber erſchien er wieder im Tempel, 8,1 2
und das ganze Dolf fam zu ihm; er jeßte fih und lehrte fie. Da bringen die 3
Schriftgelehrten und Pharijäer eine Srau, die beim Ehebruch ertappt war, jtellen
jie in den Kreis und jagen zu ihm: Meiſter, diefe Srau ijt auf friiher Tat beim 4
Ehebruch ertappt worden. Moje hat nun im Gejeß angeordnet, man jolle jolde 5
Staunen fteinigen. Was fagjt du denn dazu? (Das fagten jie aber in der Abjicdht, 6
ihn zu verjuhen, um eine Anflage wider ihn zu haben.) Jeſus aber büdte ſich
und malte mit dem Singer auf den Boden. Da fie aber bei ihrem Sragen be= 7
harrten, richtete er ji auf und ſprach: Wer ſich unter euch ohne Sehl weiß, mag
zuerjt einen Stein auf fie werfen. Und er büdte ſich wieder und jchrieb auf den 8
Boden. Sie aber, als fie das gehört hatten, zogen einer nad! dem andern davon, 9
die Älteften voran, und er blieb allein zurüd mit der Frau, wie jie da vor ihm
jtand. Da richtete Jefus fih auf und fprad zu ihr: Weib, wo find jie? Hat 10
Niemand dich verurteilt? Ste jagte: Niemand, Herr. Da jprady Jejus: So ver- 11
urteile auc ich dic) nit. Geh Hin, von jet an jündige nicht mehr.
V.5 vgl. 3.Mose 20, 10; 5.Mose 22, 22ff.
Die beiten griechiſchen Handjchriften und einige alte Überfegungen enthalten
dieſen Abſchnitt nicht; die älteſten Kirchen-Däter kennen ihn nicht; einige jüngere
Handjcriften bringen ihn hinter 7,56 oder 7,44 oder am Schluß des Evangeliums
oder nad) LE. 21; in den Sujammenhang paßt er jchleterdings nicht hinein; Stil,
Erzählungsweije, Haltung find durchaus unjohanneiſch: es unterliegt feinem Smweifel,
daß der Abſchnitt nicht zum Johannes-Evangelium gehört, jondern erjt fpäter hin-
zugefügt ijt. Die erjten Spuren davon, daß die Erzählung in unjer Evangelium
eingedrungen ijt, zeigen fich im 5. Jahrhundert. Woher fie ſtammt, ob aus einem
apofryphen Evangelium, oder ob jie urjprünglicd; gar in das Marfus-Evangelium,
hinter 12,17, gehört, läßt fi) nicht mehr ausmachen. Der ganzen Art nach würde
fie gut zu der ſynoptiſchen Überlieferung pajien. Der Tert ijt im einzelnen jehr
unjicher.
Wer D.53 gemeint ijt, Tann man nicht erfennen. Nach V. 45ff. müßten es 53
die Hohenpriejter und Phariläer jein, die ihre Sigung verließen, aber dazu paßt
nicht die Angabe 8,1. Die Erzählung iſt eben aus einem uns unbefannten Su-
jammenhang gerijjen. Der Ölberg wird in unferm Evangelium ſonſt nicht erwähnt; 8,1
2
15
Johannes 8, 12-20: Die Juden verjchliegen ji den Weg zu Gott. 113
wohl aber paßt die Angabe gut zu der ſynoptiſchen Dorjtellung, daß der Ölberg
in den legten Tagen Jeju nächtlicher Sufluhtsort war (£f. 21,37; 22,39). Das
Paar „die Schriftgelehrten und die Pharijäer“ tritt im übrigen Johannes-Evangelium
jonjt nicht auf, dagegen ijt es eine häufige ſynoptiſche Erjheinung. Sie verlangen
von Jejus ein jurijtiihes, natürlih ganz unverbindliches Gutachten über die Be-
handlung eines joldhen Salles. Die Angabe, daß das moſaiſche Gejeg über Ehe-
brecherinnen die Strafe der Steinigung verhänge, ijt in diejer Unbejchränftheit
nicht richtig; nur für den Sall, daß die Srau eine verlobte Braut ijt, war die
Steinigung bejtimmt (3. Moje 20, 10; 5. Moje 22, 22ff.). Die Stage der Schrift-
gelehrten und Pharijäer joll eine verfängliche jein, wie einige Tertzeugen ausdrüdlic
hervorheben. Die Sragejteller erwarten wohl, daß Jejus feiner jonjt geübten Milde
entjprehend das moſaiſche Urteil anfechten werde. Dann hätten jie einen Grund
zur Anklage gegen ihn. Die Gebärde Jeju joll entweder fjtilles Nachſinnen oder
Ablehnung und Nihtbeahtung der Frage ausdrüden. Erjt auf das fortgejegte
Drängen antwortet Jejus. Indem er die jurijtilche Srage beifeite jhiebt, beſchränkt
er ji auf die jittlicye Beurteilung. Sein ruhiges, jchlichtes, aber ungewöhnliche
Überlegenheit atmendes Wort hat eine unerwartete, tiefe Wirkung. Die Seugen
hatten das Recht, mit der Steinigung zu beginnen. — Die Erzählung ijt von außer-
ordentlicher, einörudsvoller Anjhaulichkeit, ein immer wieder lodender Dorwurf für
den bildenden Künjtler. Aber ihr innerer Wert ijt nicht minder groß. Die hoheits-
volle Überlegenheit, die Milde und zugleich der tiefe Ernjt der ſittlichen Anſchauung
Jeſu fommen glänzend zur Geltung. Über die Gejchichtlichkeit fönnen wir faum
etwas jagen. Einzelheiten fönnten ja Bedenfen erweden (vgl. 3.B. D.5). Aber
im ganzen fügt ji der Bericht vortrefflich in den Rahmen der beiten ſynoptiſchen
Überlieferung ein. Wir jind dem Sufall dankbar, daß er dieje verlorene Derle
alter Überlieferung uns erhalten hat.
c) Der Angriff 8, 12-59.
In den bisherigen Stüden wog der Charakter der Derteidigung vor: jeßt
geht der Evangelijt direkt zum Angriff auf das Judentum über.
a) Die Ablehnung Jeju verjhließt den Juden den Weg
zu Gott 8, 12-20. Wieder redete Jejus zu ihnen und jagte: Id bin
das Licht der Welt: wer mir folgt, wird ſicherlich nicht in der Sinfternis
wandeln, jondern das Licht des Lebens haben. Da jagten die Pharijäer
zu ihm: Du legjt über dich jelbjt Seugnis ab: dein Seugnis ijt nicht wahr.
Jejus antwortete und jprady zu ihnen: Auch wenn ich über mich felbjt
Seugnis ablege, ijt mein Seugnis wahr. Denn ich weiß, woher ich fomme
und wohin id) gehe, während ihr freili nicht wißt, woher id} fomme
und wohin ich gehe. Ihr urteilt nach dem Äußeren, — ic) urteile über
Niemand. Aber auch wenn ich urteile, iſt mein Urteil das rechte (wie es
jein fol): denn ich jtehe nicht allein, fondern ic} und der mid) gelandt
hat. Aber auch in eurem Gejeß jteht gejchrieben, daß zweier Menſchen
Seugnis wahr ift. Ic lege über mid) Seugnis ab, und der mid, gejandt
hat, der Dater, legt über mich Seugnis ab. Da jagten fie zu ihm: Wo
ijt denn dein Dater? Jeſus antwortete: Ihr kennt weder mid) nod) meinen
Dater: wenn ihr mich fenntet, würdet ihr auch meinen Dater kennen. —
Dieje Worte jprah er beim Lehren im Tempel am Schaßhaufe. Und
Niemand nahm ihn fejt: denn nod war feine Stunde nicht gefommen.
Der Darjtellung nad} jpielen die folgenden Szenen bis 10,21 am letzten Tage
(.7,57) von Laubhütten. In Wirklichfeit würde der Rahmen des einen Tages faum
einen jo reihen Inhalt umfpannen fönnen. Aber dem Derfafjer fommt es auch gar
nicht auf diejen Punkt an. Wer jind übrigens die einfach mit „jie” bezeichneten Leute,
zu denen Jejus redet? Im folgenden Ders 13 tauchen ganz plöglich die Phariſäer
als Gejprädhspartner auf. — Inhaltlich knüpft die Rede über 7,40—52 hinweg an
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. Bd. 8
114 Johannes 8, 12—20: Die Juden verjchließen ſich den Weg zu Öott.
7,37.38 an. Dort erjheint Jejus als die Quelle wahren geijtigen Lebens, hier be-
zeichnet er jich als den Weg zu diejem Leben, als das „Licht“, das zum Leben führt,
als „das £iht der Welt“. Der Grundgedanke des ganzen Abjchnitts Kap.
7-10, der in Kap. 9 feine eigentlihe Ausführung erfährt, wird hier zuerjt aus—
drüdlich ausgejprodhen. Das Wort ijt eins der jieghaften, unvergleichlichen Worte
unjerer Schrift. Über die Bedeutung vgl. vor 4, 45— 12, 50 die Ausführung über „das
Lit“. „Das Licht der Welt“ — der Anjprud, den damit Jeſus und die chrijt-
liche Gemeinde für ihn und fidy erhebt, ijt ein gewaltiger; er ijt der Ausdrud
eines jtolzen Selbjtbewußtjeins der jungen Chrijten-Gemeinde. Wo liegt der Be-
weis für diefen Anſpruch? Daß Jejus jelbjt ihn erhebt, fann für die Juden nichts
beweijen: das Seugnis in eigener Sache bejigt feine Beweisfraft. Hohnvoll mögen
die Juden das oft genug der chriftlichen Gemeinde vorgehalten haben. In 5,31 ff.
hatte der Evangelijt dieje Rechtsregel einmal gelten lajjen. In Wirklichkeit kommt
fie nach feiner Meinung für Jejus (und jeine Gemeinde) nicht in Betraht. Im
Unterjhied von allen andern vermag Jeſus vollgültiges Seugnis über ſich abzu—
legen: deswegen nämlich, weil er feinen Urjprung und fein Siel fennt. Er fommt
von Gott und geht dahin. Die Juden erfennen das freilich nicht; denn jie urteilen
nad) dem Äußeren, nad) der äußeren niedrigen und fcheinbar ſchwachen Erſcheinung,
und urteilen deshalb unrichtig. Ganz im Unterjhied von Jeſus. Der mehrfache
Sinn des griehijhen Wortes für „urteilen“ (urteilen und richten — verurteilen,
j. zu 3,17) verführt den Evangelijten, noch einmal feinen Lieblingsgedanfen her—
vorzuheben, daß Jejus Niemanden richte (vgl. zu 3, 17 ff. und 5, 22ff.). Wenn es
durch der Menſchen eigenes Verſchulden doch dazu fommt, jo iſt jein Gericht ein
im hödjten Sinn gerechtes: deshalb nämlich, weil Gott mit ihm it. Und damit
ijt der eigentlicdye Gedanke des Abjchnitts wieder erreiht. Im Grunde ijt Chrijtus
nicht einer: er ift in ftändiger Derbindung mit dem Dater — der Grundgedanke
der johanneijchen Derfündigung. Der Juden eigenes Gejeß begnügt ſich doch mit
der Ausjage zweier Seugen, obendrein zweier Menſchen. Wieviel mehr jollte
das hier gelten! Wodurch der Dater für Jejus Seugnis ablegt, wird nicht aus—
drücklich gejagt; 5, 37 ff. hörten wir: in der heiligen Schrift, jpäter: in den Werfen,
die er dem Sohn gegeben hat. Den Juden können diejfe Gedanken nur lächerlich
eriheinen. Don zweien redet er da, und fie jehen doch nur einen. Auf diefen
Spott folgt nun der furze, aber wudtige Angriff auf die Juden. Ein unerhörter
Angriff: jie jollen Gott nicht fennen, fie, die fich gerade mit ihrer Bottes-Erfenntnis
als ihrem EZojtbarjten Gut vor den Heiden brüjteten, gerade ihre Kenntnis des
wahren Gottes in ihrer Mijjion jo rühmten (vgl. 7,28)! Das ijt eben der Inbe-
griff johanneijchen Derjtänönifjes des Evangeliums: nur wer den Sohn kennt, kennt
den Dater (14,6.7 u.ö.). Damit ijt der Evangelijt zum Ausgangspunft D. 12 zu—
rüdgefehrt: Jejus iſt das Licht, das zum Dater führt. Wer jeine Augen vor diejem
Licht verſchließt, kann eben den Dater nicht erfennen und kennen. — Das fühne
Wort wird gejprohen am Schaghaufe, an einer jehr belebten Stelle im Tempel-
gebäude (j. 3. ME. 12,41). Und doc konnte Niemand ihm etwas anhaben! Es
it, als hörten wir den jtolzen Triumph und die ruhige Suverſicht der Chrijten-
Gemeinde aus diejer Bemerkung.
P) Die Juden trennt eine tiefe Kluft von Jefus 8,21 — 29.
Ein ander Mal fagte er zu ihnen: Ich gehe hin, ihr werdet mid) juchen,
aber ihr werdet in euren Sünden fterben: wo ich hingehe, da könnt ihr
nicht hinfommen. Da meinten die Juden: Er will ſich doch nicht um-
bringen, daß er jagt: „Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinfommen“ ?
Und er ſprach zu ihnen: Ihr feid von unten, ich bin von oben; ihr feid
von diejer Welt, ich bin nicht von diefer Welt. So habe ich zu euch ge-
jagt: „ihr werdet in euren Sünden ſterben“: wenn ihr nämlid) nicht glaubt,
daß „ichs bin“, werdet ihr in euren Sünden fterben. Da jagten fie zu
ihm: Wer bift du? Jeſus ſprach zu ihnen: Wozu rede ich überhaupt noch
mit euch! — Diel hätte id) freilidy über euch Zu jagen und — zu richten.
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Johannes 8, 21— 29: Die Juden trennt eine tiefe Kluft von Jejus. 115
— Aber der, der mid) gejandt hat, it wahrhaftig, und ic} muß, was id)
von ihm gehört habe, in die Welt reden. Sie verjtanden nicht, daß er
vom Dater zu ihnen redete. Da jagte Jejus: Wenn ihr des Menjchen
Sohn erhöht habt, dann werdet ihr inne werden, daß „ichs bin“ und von
mir aus nichts tue, ſondern jo rede, wie mich der Dater gelehrt hat.
Und der mich gejandt hat, ijt bei mir, er hat mid) nidyt allein gelafjen;
denn id) tue allezeit, was ihm wohlgefällig it.
Der neue Redegang nimmt die ernjte Drohung 7,34 wieder auf und ver-
ihärft fie. Ohne Erfolg wird dann, in der höchſten Not, das Suchen der Juden
jein; jie werden in ihren ungejühnten Sünden zugrunde gehen. Su Jejus, der
bei dem Dater ijt, können jie eben nicht gelangen. Ihre ſpöttiſche Srage enthält
eine jchneidende Ironie und zugleich eine ungewollte Weisjagung auf ihre Er-
mordung Jeju (vgl. zu 7,35). Unbeirrt und erhaben über ihr verädhtliches Ge—
ſpött gibt Jeſus nun den Grund für fein legtes Wort D.21 an. Er und die Juden
jind getrennt wie Himmel und Erde, Gott und Welt. Nur eins gäbe es, dieje
Kluft zu überbrüden und dem drohenden Geihid zu entgehen, — den Glauben,
daß „ichs bin“, nämlich der, auf den es hier anfommt, bei dem die Entſcheidung
ruht, eben der Heiland, der Sohn Gottes. Die eigenartig zugejpigte Wendung:
„ih bins“ (vgl. D. 28; 13,19) knüpft an eine gleichlautende des A.T.’s an, in der
Jahve ſich als den alleinigen Gott bezeichnet (Jej. 41,4; 43, 10.25). Immer ge-
reizter und ſchwüler wird die Stimmung. Das Derjtändnis der Antwort Jeju D. 25
iſt Teider unjicher, vielleicht ijt der Wortlaut des Tertes, jo wie er vorliegt, nicht
gut; es kann nur ein Verſuch des Derjtändnijjes gemacht werden. Bei jo offen-
barer Derjtodtheit der Juden, wie jie ſich wieder in der jpöttiihen Stage D. 25
zeigt, hat es im Grunde feinen Sinn für Jejus, d.h. die chrijtlihe Gemeinde, mit
ihnen weiter zu reden und zu verhandeln: viel freilich fönnte er über jie reden,
und dies reden müßte jich zum urteilen — verurteilen gejtalten. Aber trogdem,
Jejus (wie die chriſtliche Gemeinde) ijt nun einmal vor allem Bote, Gejandter
Oottes, dejjen Wejen die Wahrheit ijt, und als jolher muß er, was er gehört hat,
reden, unbefümmert um Erfolg oder Tlichterfolg, ganz gleich, ob es ihm lieb oder
leid ijt, gerade wie die Propheten des A. T.'s, deren oft harte Aufgabe Jeremia
in ergreifender Weije gejchildert hat (vgl. Jerem. 20,7—18). So redet er (die
Gemeinde) „in die Welt“. In feiner beziehungsreidhen Redeweije deutet der
Derfajjer damit an: das Publikum Jeju find nicht eigentlich die Juden, jondern
27-29 die Welt. Einmal wird den Juden die Erkenntnis fommen, die ihnen jegt fehlt,
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grell und jchneidend: wenn fie des Menjchen Sohn erhöht haben — am Kreuz —
und damit feine Derflärung veranlaßt haben (zum Ausdrud „erhöhen“ vgl. zu
3,14). Erjt von der Erhöhung aus (vgl. Mk. 9,9; Joh. 2,22) fällt das rechte Licht
auf Jeſu Derjon und meſſianiſche Stellung. Sie zeigt nämlich — das ijt die tiefe
Auffafjung der mefjianiihen Würde im Johannes-Evangelium — ein Swiefaches:
Jeju vollfommene Abhängigkeit vom Dater und völlige Harmonie mit ihm in
jeinem Handeln auf der einen Seite, auf der andern die auf ihr beruhende völlige,
innige Gemeinſchaft des Daters mit ihm. Das Geheimnis der gejhichtlichen Perjön-
Ticheit Jeju ijt hier auf einen furzen und treffenden Ausdrud gebradht (vgl. zu
4,34; 5,19ff.).. Die Einheit von Dater und Sohn hat nad des Evanzgelijten
Meinung ihren legten Grund darin, daß Chrijtus der „einzige“ Sohn Gottes, Gott
von Art, ijt: aber fie zeigt ſich gejhichtlich in der Einheit des Wollens und
Handelns und in der innigen Gemeinſchaft. Die geflijjentliche Betonung: „er hat
mid nicht allein gelajjen“ wird wohl ein Protejt gegen das Kreuzeswort der
älteren Überlieferung (MI. 15, 34) fein, das Gegnern leicht eine Handhabe bieten
fonnte.
y) Die Juden find Sflaven 8, 30-36. Als er das jagte,
glaubten Diele an ihn. Da ſprach er denn zu den Juden, die ihm Glau-
ben geſchenkt hatten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, jeid ihr wirklich
meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird
8*
116 Johannes 8,30 — 42: Die Juden find Sklaven, nicht Abrahams u. nicht Gottes Kinder.
euch frei machen. Sie erwiderten ihm: Wir find Abrahams Same und 33
find Niemandem jemals dienjtbar gewejen. Wie kannſt du behaupten: „ihr
werdet frei werden”? Jeſus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlid, id) 34
ſage euch: jeder, der die Sünde tut, ijt ein Sklave. Der Stlave bleibt 35
nicht für immer im Haufe: der Sohn bleibt für immer darin. Macht eud) 36
nun der Sohn frei, jo werdet ihr wirklich frei jein.
Die Bemerkung D.30 bildet, wenigjtens im jetzigen Sujammenhange, in 30
gewijjem Sinn die Grundlage für die Ausführung D.31-59. An dieje „gläubig
gewordenen“ Juden richtet Jejus die folgenden Worte. Und von ihnen heißt es
ihon D.48 (nur fie fönnen mit den „Juden“ gemeint jein), daß jie Jeſus einen
„Samariter“ und „verrüdt“ jchelten, und D.59, daß jie Steine aufheben, ihn zu
iteinigen. Der Derfafjer will an ihnen (wohl ein Bild aus Erfahrung) zeigen, daß
jelbjt die Juden, die von Jejus gepadt an ihn glauben lernen, jofort wieder ab-
fallen, wenn die chrijtliche Predigt an den vermeintlihen nationalen Vorrechten
des Judentums rüttelt. Wir haben im D.30-59 einen Nachhall der paulinijhen
Auseinanderjegung mit dem Judentum in johanneijcher Sorm. Die richtige Ent-
widlung joll den Jünger Jeju vom Glauben, d.h. zunädjt der Anerfennung des
firhlichen Befenntnijjes, hinaufführen zur Erkenntnis der „Wahrheit“, zur wahren
Gottes-Erfenntnis. Die wird ihn „frei machen“. Wir hören des Paulus Triumph-
lied von der „Sreiheit” des Chriften (Röm. 6, 16ff.; Gal.5,15ff.). Das Wort D. 32
berührt uns eigenartig. Dom „frei machen“ jhlechthin redet Jejus. Gemeint aber
iſt die Sreiheit von der Sünde. Nur fie verdient den hehren Namen. Mur wo
fie ift, ijt Sreiheit, und Knedtihaft überall, wo die Sünde herriht. So jind die
Juden Sklaven — eine unerhörte Beleidigung für die Juden, die als Nachkommen
Abrahams, aller Wirklichkeit zum Troß, Freie zu fein ſich einbilden und den An-
ſpruch auf Weltherrihaft nie aufgegeben haben — ein Anfjprud, der in D. 55 in
feiner ganzen Lächerlichkeit gefennzeichnet wird. — Dor diejer Sklaverei jhüst jie
ihre Abrahams-Kindſchaft nit. Hur der Sohn im eigentlichen Sinn, Jejus Chrijtus,
ann dieſe Sklaven frei mahen und ihnen das Bleiben im Haufe, ohne Bild: die
Sugehörigfeit zum Reid; Gottes, ermöglichen.
6) Die Juden find übrigens nicht Abrahams Kinder
8,37 —-40. Ich weiß wohl, daß ihr Abrahams Same jeid; indes — ihr
trachtet mid) zu töten, weil mein Wort in euch feinen Platz findet. Ic
rede, was id) bei dem Dater gejehen habe, und demnad) tut ihr, was
ihr von dem Dater hörtet. Sie antworteten und ſprachen zu ihm: Unjer
Dater ijt Abraham. Jeſus jprady zu ihnen: Wäret ihr Kinder Abrahams,
jo tätet ihr die Werke Abrahams: in Wirklichkeit trachtet ihr mid zu
töten, einen Menjhen, der euch die Wahrheit gejagt hat, die ich von
Gott gehört habe: das hat Abraham nicht getan.
Noch jchärfer wird der Angriff. „Wir find Abrahams Same”, das war der
Ruhmestitel der Juden. In Wahrheit find fie es nicht, wie ihr Derhalten gegen
Jejus und das Evangelium beweilt. Die wahre Abrahams-Kindjhaft ijt geijtige
Derwandtihaft mit Abraham (vgl. Röm.4,1ff.; 9, 6ff.: Gal. 4, 21ff.).
&) Sie find auch nicht Gottes Kinder 8,41.42. Ihr tut die
Werfe eures Daters. Sie jagten ihm: Wir find nicht in Hurerei erzeugt;
einen Dater haben wir, Gott. Da jagte Jejus zu ihnen: Wenn Gott
euer Dater wäre, würdet ihr mid) lieben. Denn ich bin von Gott aus-
gegangen und gefommen; ich bin ja nicht von mir ſelbſt gefommen,
ſondern er hat mic, gejandt.
Der Juden Verhalten läßt auf einen andern Dater als Abraham ſchließen.
Dem nad) D. 41a drohenden Angriff ſuchen nun die Juden im voraus die Spitze abzu—
brechen, indem fie behaupten, jie jeien nicht Hurentinder, bei denen man den Dater
nicht kenne, fie hätten einen Vater, Gott. Aber auch diefer jtolze Anjprud der
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Johannes 8, 45—47: Die Juden jind des Teufels Kinder. 117
Juden, Gottes Kinder zu jein, wird ihnen abgejprochen. Sie fönnen nicht Gottes
Kinder fein. Ihr Haß gegen Jejus, den Bejandten Gottes, beweijt es.
43 &) Sie find des Teufels Kinder 8,43—47. Weshalb verjteht
ihr meine Rede nicht? Weil ihr gar nicht fähig jeid, mein Wort zu
44 hören. Ihr habt den Teufel zum Dater, und eures Daters Gelüſte wollt
ihr vollbringen. Der war ein Mörder von Anfang und jteht nicht in der
Wahrheit, weil Wahrheit nicht in ihm ijt. Wenn er die Lüge redet, redet
45 er aus dem Eigenen, ..... Ich aber, — weil id) die Wahrheit age,
46 glaubt ihr mir nit. Wer von eud) fönnte mir eine Derfehlung nad):
weilen? Wenn id die Wahrheit rede, weshalb glaubt ihr mir nit?
47 Wer aus Gott ijt, hört doch Gottes Worte. Deswegen hört ihr nidt,
weil ihr nicht aus Gott jeid.
45—47 Bier holt der Evangelijt zum legten entjcheidenden Schlage aus. Die Juden
hören und verjtehen Jeju Rede (die chrijtliche Predigt) nicht, weil jie nicht fähig
dazu jind. Ihr Urjprung ijt ein ganz anderer, und deshalb auch ihr Wejen und
ihr Derhalten. Sie jind von unten, von der Welt, hörten wir 8, 23; hier: fie jind
Kinder des Teufels, die ihres Daters Gelüſte vollbringen wollen. Das jind zwei:
Mordjucht und Lüge. Der Teufel ijt ein „Mörder von Anfang“; wir erfennen
nicht, ob er hier jo charakterijiert wird, weil er hinter dem erjten Mörder Kain
itand (vgl. 1. Joh. 3,12), oder weil er durd die Schlange zur erjten Sünde ver-
führte und dadurch den Tod über die Menjchheit brachte (1.Moje 3, 1ff.; 1. Joh.
3,8; Röm.5,12). Und er ijt ein Lügner. (Der letzte in der Überjegung durd)
Dunfte angedeutete Sag von D. 44 ijt unverſtändlich; der vorliegende Tert ijt jinnlos;
vermutlich liegt eine tiefgreifende Umarbeitung vor.) Daß die Juden als Kinder
des Teufels Mörder jind, zeigt ſich in ihren Mordanjchlägen auf Jejus. Daß jie
45 lügen, beweijt ihnen Jejus in D.45.46. Ungemein jharf ijt der Dorwurf D. 45.
So verlogen jind jie, jo der Wahrheit innerlich abgeneigt, daß der Grund für ihr
46 Michtglauben darin liegt, daß Jejus — die Wahrheit verfündet. Ein anderer Grund
ijt nicht abzujehen. Denn ein Derjehen, eine Derfehlung, d.h. in bezug auf die
Wahrheit, fönnen jie ihm doch nicht nachweiſen (von der Sündlojigfeit Jeju im
47 allgemeinen ijt aljo an diejer vielberufenen Stelle nicht die Rede). V. 47 faßt das
Ergebnis noch einmal in negativer Sorm wirlungsvoll zujammen. Um Öottes
Worte zu hören und aufzunehmen, aljo um glauben zu fönnen, muß man „aus
Gott jein“, von ihm ftammen. Diejes Sein aus Gott tritt in Erjheinung in dem
„Sug des Daters zum Sohne“ (6, 44.65). Eine innere Derwandtihaft mit Gott
eriheint jomit als die Dorausjegung für den Glauben: das Glauben ijt abhängig
von der Bejtimmung Oottes.
Die Härte der Gedanken, namentlih in D.43ff., ijt verlegend, fajt uner-
träglih. Dem frommen Empfinden ijt es eine Erleidhterung, daß wir jie nicht
Jeſus zujchreiben dürfen. Die Ausführung jtammt natürlidy vom Evangelijten. Um
jie richtig zu beurteilen, müjjen wir beachten, daß fie in letzter Linie die theologi-
ihe Löſung eines religiös-firhlichen Problems geben joll. Daß Jejus von jeinem
eigenen Dolfe nicht als Mejjias anerfannt wurde, war (vgl. bereits zu 6, 365f.) für
die Chrijten-Gemeinde ein quälendes Rätjel und fonnte die Heiden vom Glauben
fernhalten. Srüh hat man fi) daran abgemüht. Paulus erflärte die beunruhigende
Erjheinung Röm.9—11 aus dem Willen Gottes und aus jeiner wunderbaren
Leitung der Heilsgejhichte. Ähnlich der Derfajjer des Markus-Evangeliums (vgl.
zu ME.4,10-12). Es ijt ein Beweis der Eraftvollen, gejunden Srömmigfeit des
Urhrijtentums, daß das Befremdende einer Tatſache bejeitigt ijt, wenn man jie
in der „Schrift“ geweisjagt findet, d.h. wenn man jie als Ausflug des Willens
Gottes erfennt. Über Gott hinaus gibt es fein Sragen. Des Glaubens unmittel-
bares, bejeligendes Empfinden ijt es, daß er Gottes Wirkung und Gabe ijt. Für
das Denten, nicht ebenjo für das unmittelbare Empfinden, ergibt ji dann die
Solgerung, daß der Unglaube ebenfalls Gottes Wille jein muß. Die pauliniſche
Löfung des Rätjels liegt aljo im Grunde aud hier vor. Aber infolge der dualijti-
118 Johannes 8, 48-59: Die unerreichte Heilswirfung der chrijtlichen Predigt.
hen Unterjtrömungen in der Anjhauungswelt des Evangelijten jegt jich die Über-
zeugung, daß Gott den Unglauben der Juden gewollt habe, jie nicht zum Sohn
ziehe (6,44), naturgemäß in den Gedanken um, daß die Juden von Haus nicht
„aus Bott“ find, nicht die innere Derwandtichaft mit Gott haben, der Gott fremden
und feindlihen „Welt“ angehören. Wenn der Evangelijt ſich nicht mit diejer
negativen, für uns noch erträglichen Ausdrudsweife D. 47 begnügt, fondern zu dem
unerträglihen Sat jich erfühnt, daß die Juden den Teufel zum Dater haben, jo
ijt das bei jeiner Anjhauungsweije nur folgerihtig; die Härte wird pſychologiſch
verjtändlich durch den maßlojfen Haß, mit dem die Juden den Chrijtenglauben
verfolgten (vgl. die Einleitung zu Offb. 2 und 3). Wir aber denken an jolden
Stellen dankbar daran, daß unter allen Umſtänden der Meijter größer ijt als der
Jünger.
n) Die unerreihte Heilswirfung der chriſtlichen Predigt
und die Erhabenheit der Perjon Jeju 8, 48-59. Die Juden ant-
worteten und jagten zu ihm: Haben wir nicht recht, wenn wir behaupten,
daß du ein Samariter bit und einen Dämon haft? Jeſus antwortete:
Ich habe feinen Dämon, vielmehr id) gebe meinem Dater die Ehre und
ihr nehmt mir meine. Ic) jorge nicht für meine Ehre: es gibt einen, der
dafür jorgt und — richtet! Wahrlid, wahrlich, ic) jage euch: Wenn
Jemand mein Wort fejthält, wird er den Tod nicht ſchauen ewiglih. Da
jagten die Juden zu ihm: Jetzt wiſſen wir, daß du einen Dämon haft.
Abraham ijt gejtorben und die Propheten, und du behauptejt: Wenn
Jemand mein Wort fejthält, wird er den Tod nicht ſchmecken ewiglich?
Du bijt doch nicht größer als unjer Dater Abraham, der hat jterben müfjen?
Und die Propheten jind gejtorben. Was machſt du aus dir felbjt? Jeſus
antwortete: Wenn id) mich jelbjt ehre, hat meine Ehre feinen Wert. Mein
Dater ijt’s, der mich ehrt: er, von dem ihr behauptet, er ſei euer Gott,
— und ihr habt ihn doch nicht erfannt, ich aber fenne ihn. Und wenn
id) jagen wollte, daß ic) ihn nicht fenne, würde ich ein Lügner fein, — wie
ihr. Aber id) fenne ihn und bewahre fein Wort. Euer Dater Abraham
jubelte, daß er meinen Tag jehn jollte, und er jah ihn und freute fi.
Da jagten die Juden zu ihm: Du bijt noch nicht 50 Jahre alt und haft
Abraham gejehn?! Jeſus ſprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, id) ſage euch:
Ehe Abraham ward, bin ih. Da nahmen fie Steine auf, fie auf ihn zu
werfen. Jejus aber entzog ſich ihren Bliden und ging zum Tempel hinaus.
Die ganze Streitverhandlung Kap. 7— 8 krönt der Evangelijt mit dem pojitiven
Hacdweis der Überlegenheit des Chrijtentums über das Judentum. Auf den
ihweren Angriff D.A1ff. haben die Juden, natürlich! Teine Gründe, jondern nur
Sceltworte; ſolche unſinnigen Behauptungen, wie Jejus (und die chrijtliche Pre—
digt) jie aufſtellt, kann nur ein Keger, ein Abtrünniger (= Samariter) oder ein
Derrüdter wagen. In Wirflichfeit wahrt Jejus oder die Gemeinde nur die Ehre
Gottes, wenn fie den Juden bejtreitet, daß fie Gottes Kinder und von Gott feien.
Jene Bejhimpfung (D. 48) wehren Jejus und jeine Gemeinde jelbjt nicht ab. Ihre
Ehre ruht in jicherer Hand, bei Gott. Der wird jie wahren und wird — eine
ernjte Drohung! — dabei rihten. Denn wer feinen Gejandten beſchimpft, be⸗
ſchimpft Gott ſelbſt (5, 25). Die eigentliche, beſte Ehrenrettung, die der Dater für
Jeſus hat, ijt die Heilswirfung feines Wortes: die Errettung vom Tode, das Leben.
Damit fann das Judentum jich nicht mejjen. Die geifernde, ſpöttiſche Bemerfung
der Gegner D.52, ihre Berufung auf die religiöfen Größen des Judentums,
Abraham und die Propheten, dient nur dazu, die Überlegenheit Jeſu über jie hell
3u beleuchten. Die hohe Stellung, die Jejus fich, die Gemeinde ihm zuweilt, indem
jie ihn in die Nähe Gottes rüdt (5, 18), und die die Juden als eine Öottesläfterung
empfinden müjjen, ijt nicht angemaßt, fondern ihm von Gott felbjt gegeben. Die
Juden, die vermeintlich um Gottes willen gegen dieje Derehrung Einjprud, erheben,
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Johannes 9, 1—41: Die Heilung des Blindgeborenen. 119
die fich feiner als ihres Gottes prahleriich rühmen und die wahre Gottes-Erfenntnis
gepachtet haben wollen, gerade jie fennen Gott nicht: wieder vernehmen wir diejen
das Judentum ins Herz treffenden Angriff (7,28; 8,19). Dagegen die Gemeinde
fennt ihn. Und nicht nur das: gerade ſie hält — was wieder die Juden be—
56 fonders von ſich rühmen — fein Wort, nicht jene. Ihr eigener religiöjer Heros,
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Abraham, beihämt fie und zeigt ihnen, wie jie jih verhalten müßten. „Mein
Tag“: die Seit des Mejjias. Die dem Abraham zu teil gewordenen Derheißungen
von Nachkommenſchaft (1.Mofe 12, 1ff.; 17,5ff. 15ff.) wurden im Judentum und
jind hier als Weisjagungen auf den Mefjias gedeutet. Dielleiht ijt an das
Sahen Abrahams 1.Moje 17,17 gedadht. Nun hat der Erzvater — im Paradies
(vgl. £f.16, 22) — den „Tag“ wirklich „gejehn“, erlebt und ſich dejjen gefreut. —
Die Juden verjtehen dieje geheimnisvolle Bemerkung gröblid) falih und veranlaffen
dadurd das wuchtige paradore Wort Jeju, das die abjchliegende Spige diejer Streit-
Derhandlung bildet und Jeju Überlegenheit über den Heros des A. T.'s und des
Judentums auf einen fnappen Ausdrud bringt. Jeſus Chrijtus, der ewige (1,1ff.)
— der war, ehe Abraham wurde! — Aus D.57 hat man auf ein Alter Jeſu
zwilchen 40 und 50 Jahren jchliegen-wollen; damit würde 2,20 jtimmen, wo ein
Alter von 46 Jahren vorausgejegt fein fönnte (j. dort). Nach der älteren Über-
lieferung (LE. 3,25) war Jeſus ein Mann von etwa 30 Jahren. Dielleiht ijt
unjere Wendung D.57 einfach zu verjtehen als Bild für den Gedanken: du haft
die Grenze des Mannesalters noch nicht erreicht (vgl. 4. Moſe 4, 3.39; 8, 24f.). —
In den Augen der Juden iſt diefer Ausjpruch eine Gottesläjterung, auf welcher
Steinigung jtand. — Was mit dem „er entzog ſich ihren Bliden“ gemeint ijt, ob
es heißen jol, daß er ſich unjihtbar madte, was immerhin am nädjten liegt,
erfennen wir nicht. Wohl abjichtlicd ijt der Ausdrud jo unbejtimmt gehalten (vgl.
£f. 4,50). Unter allen Umjtänden foll die Machtlojigkeit der Menſchen gegenüber
Jeſus dadurdy beleuchtet werden, wie jhon 7, 30.44; 8, 20.
2. Abjchnitt:
Die Heilung des Blindgeborenen; die Rede vom guten Hirten
95,10, 2%
Der Gegenſatz zwiſchen Jejus und den Juden wird immer jchroffer. Immer
mehr verjtoden jich die Juden; ihr Haß trifft nun auch jchon die Anhänger Jeſu.
Nur um jo leuchtender erjcheint die Offenbarung Jeju als des Lichtes der
Welt. Die Heilung des Blindgeborenen zeigt jie und die Rede vom wahren
Hirten erläutert jie.
a) Die Heilung des Blindgeborenen. Jejus als das Licht der
„Hicht:Sehenden“ und die Derblendung der „Sehenden“ 9,1—-41.
Und im Dorbeigehen jah er einen Menjchen, der von Geburt an blind
war. Und feine Jünger fragten ihn: Meijter, wer hat gejündigt, der oder
jeine Eltern, daß er blind geboren wurde? Jeſus antwortete: Weder er
hat gejündigt noch feine Eltern, jondern die Werke Gottes follen an ihm
offenbar werden. Wir müjjen die Werke des, der uns gejandt hat, treiben,
jolange es Tag iſt; es fommt die Naht, da Niemand wirten kann. So
lange ich in der Welt bin, bin ich das Licht für die Welt. Nach dieſen
Worten jpie er auf den Boden und machte einen Teig mit dem Speichel
und ſtrich ihm den Teig auf die Augen und ſprach zu ihm: Geh, waſche
dich im Teich von Siloah (d.h. überjekt: Gejandter). Da ging er weg,
wuſch ſich und kam fehend wieder.
Da jagten die Nachbarn und die ihn früher hatten betteln fehen:
Iſt das nicht der, der da jaß und bettelte? Die Einen jagten: Ja, er ijt’s.
Andere meinten: Hein, er fieht ihm nur ähnlih. Er jagte: Ic bin’s.
Da jagten fie zu ihm: In welcher Weife wurden dir denn die Augen ge—
120 Johannes 9, 1—41: Die Heilung des Blindgeborenen.
öffnet? Er antwortete: Der Mann namens Jejus madıte einen Teig, ſtrich
ihn mir auf die Augen und |prady zu mir: Geh zum Siloah-Teich und
waſche di. Da ging ich hin, wujch mid) und wurde jehend. Sie jagten
zu ihm: Wo it er? Er jagte: Ich weiß es nidıt.
Sie bringen ihn zu den Pharijäern, den ehemals Blinden. (Es war
aber Sabbat an dem Tage, an dem Jejus den Teig machte und ihm die
Augen öffnete.) Da fragten ihn auch die Pharijäer wieder, wie er jehend
geworden jei. Er ſprach zu ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen,
ih wujd mid) und jehe nun. Da jagten Einige von den Pharijäern: Der
Menſch kommt nicht von Gott; denn er hält den Sabbat nicht. Andere
jagten: Wie fann ein jündiger Menſch derartige Seichen tun? Und fie
waren uneins unter einander. Da jagten fie von neuem zu dem Blinden:
Was jagjt du denn von ihm, daß er dir die Augen geöffnet hat? Er
jagte: Er ijt ein Prophet. Die Juden nun wollten nit von ihm glauben,
daß er blind war und jehend wurde; jchlieglich riefen fie die Eltern des
Sehendgewordenen und fragten fie: Iſt das euer Sohn, von dem ihr be-
hauptet, er jei blind geboren? Wie fommt es denn, daß er jeßt fieht?
- Da antworteten jeine Eltern und jagten: Wir wiljen, daß der unfer Sohn
und daß er blind geboren ij. Wie es aber fommt, daß er jeßt fieht,
wijjen wir nicht, oder wer ihm die Augen geöffnet hat, wir wiljen es
nit: fragt ihn, er iſt alt genug, er kann für ſich felbjt reden. Das
jagten jeine Eltern, weil fie jid) vor den Juden fürdteten. Denn jchon
hatten die Juden bejchlofjen, daß wer ihn etwa als den Meſſias befenne,
aus der Synagoge ausgejtoßen werden follte. Deshalb fagten jeine Eltern:
Er ijt alt genug, fragt ihn jelbit.
So riefen jie denn zum zweiten Male den Mann, der blind war, und
jagten zu ihm: Gib Gott die Ehre: wir wijjen, daß diejer Menſch ein
Sünder iſt. Da antwortete der: Ob er ein Sünder ift, weiß ich nicht: eins
weiß ich, daß ich blind war und jeßt jehe. Da jagten fie zu ihm: Was
hat er denn mit dir angefangen? Wie hat er dir die Augen geöffnet?
Er antwortete ihnen: Ih hab’s euch doch ſchon gejagt, und ihr habt
nicht darauf gehört. Weshalb wollt ihr’s wieder hören? Wollt ihr etwa
auch jeine Jünger werden? Sie fchalten ihn und fagten: Du bijt fein
Jünger, wir dagegen find Mofis Jünger. Wir wiljen, daß mit Moje
Gott geredet hat, von diefem aber wiljen wir nicht, woher er fommt.
Der Mann antwortete und ſprach zu ihnen: Das iſt denn doch wunderbar,
daß ihr nicht wißt, woher er fommt, und dabei hat er mir doch die Augen
geöffnet! Wir willen doch, dat Gott Sünder nicht erhört, jondern den
erhört, der etwa gottesfürdtig ift und feinen Willen tut. Don alters her
hat man nicht gehört, daß Jemand einem Blindgeborenen die Augen
geöfjnet hätte: fäme der nicht von Gott, jo vermöchte er nichts zu tun.
Sie antworteten und |prahen zu ihm: In Sünden bijt du ganz und gar
geboren, und du willit uns belehren? Und fie jtießen ihn aus. Jeſus
hörte, daß jie ihn ausgejtoßen hatten, und als er ihn traf, ſagte er: Du
glaubjt an den „Menſchenſohn“? Der antwortete und jprah: Und wer
its, herr, daß ich an ihn glaube? Da fagte Jejus zu ihm: Du haft ihn
ja gejehen; der mit dir redet, der it's. Er aber ſprach: Ich glaube, Herr
— und fiel vor ihm nieder.
Und Tejus ſprach: Sum Gericht bin id) in diefe Welt gefommen: die
nicht jehen, ſollen ſehn; und die jehen, jollen blind werden. Das hörten
von den Pharijäern die, welche bei ihm waren, und jagten zu ihm: Sind etwa
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Johannes 9, 1-41: Die Heilung des Blindgeborenen. 121
41 auch wir blind? Jejus ſprach zu ihnen: Wäret ihr blind, würdet ihr feine
Sünde haben. Nun aber behauptet ihr: „wir jehen": eure Sünde bleibt.
1-7 D.1-7. Das Wunder. Die Bezeihnung der näheren Umftände ijt voll-
fommen unzureihend. Nach 7,37 muß auch dieſer Dorgang noch auf den legten
Tag von Laubhütten verlegt werden. Aber bejjer ijt’s, wenn wir, wie der Derfajjer
jelbjt, uns um dieje Dinge wenig fümmern. „Don Geburt an blind“: alle Hoffnung
2 auf Heilung ijt aljo ausgejchlojjen. Die gemein-jüdijhe Anihauung vom Sujammen-
hang zwiſchen Sünde und Übel, die jo vielen wahrhaft frommen Juden tiefe Qualen
bereitet hat (Hiob), erklärt die Srage der Jünger. Wir danken es dem Evangelijten,
daß er jie furzer Hand abweijen läßt. Man joll bei jo dunklen, quälenden Geſchicken
nicht nad! dem warum?, jondern nad) dem göttlichen wozu? fragen. In diejem Fall
jollen die „Werke“ Gottes (die Sorm der Mehrheit auch 7,5), d.h. bejtimmt: das
macht- und gnadenvolle Wirken Gottes durd; jeinen Gejandten, jtrahlend geofjenbart
4 werden. Ehrenvolle und zugleich dringende Aufgabe Jeju und feiner Jünger, der
Evangelijten und Lehrer („wir“), die fein Werk fortjegen, ijt es, dieje „Werte“ ihres
Auftraggebers zu treiben. Im Dorbeigehen werden damit die Genojjen vom Evan-
5 gelijten ermahnt, die Seit auszufaufen, folange fie da ijt. Der Kern diejer Werfe
Jeju und der Seinen ijt: Licht für die Welt zu fein (vgl. zum Sinn des Gedanfens
8,12 und die Ausführung über „das Licht“ vor 4,45—12,50). — Daß in Jejus
(und den Chrijten) der Welt das Licht wirklich leuchtet, und was das heißt,
6 7 zeigt nun die Heilung des Blindgeborenen. — Jejus verfährt in diejem Hall wie
ein Dolfsarzt. Der Speichel hatte nach antifem Dolfsglauben mediziniſche Bedeu-
tung; er vertreibt Dämonen; auch die Blinöheit ijt wie die meijten Kranfheiten
ein Werk diejer unheimlihen Weſen (vgl. zu ME. 8,23). Don Despajian erzählte
man jih, daß er in Alerandria einen Blinden mit jeinem Speichel geheilt habe
(j. Tacit. Hijt. 4,81). Das zweite Mittel ijt die Wajhung im Teich Siloah (im
Süden des Tempelberges im Kidron-Tal). Über die Heilkraft des Wafjers j. zu
5,4. Die Dornahme diejer Handlungen ftatt der einfachen Heilung dur ein
Allmahtswort joll die Heilung zugleid zu einer Sabbat-Übertretung jtempeln
8-12 (D.14). — D.8-12. Die Sejtjtellung der Tatjächlichkeit des Wunders durch die
13-23 Nahbarn. Die Identität des Geheilten wird einwandsfrei gejihert. — D.15—23.
Die Sejtjtellung der Tatſache durch die Gegner. Die Sweifel der Seinde, der
Pharijäer (D.13.16), bezw. der „Juden“ (D.18), dienen nur dazu, die zweifelloje
22 Tatjädlichfeit zu erweifen. — D.22 verrät deutlich die Seit des Derfafjers, in
der die an Jejus glaubenden Juden aus der Synagoge ausgejtogen wurden. —
24-38 D.24—-38. Die mutwillige Derjtodtheit der Juden und der Glaube des Geheilten.
D.24-34 jhildern, wie jid die Juden wiſſentlich den augenfälligjten Tatjahen
gegenüber verſchließen, und wie fie alle Mittel, Drohung und Gewalt, anwenden,
39-41 den Geheilten zur Derleugnung der Tatjahen zu veranlafjen. — D.59—41 faſſen
das Ergebnis zujammen. Der jehend gewordene Blindgeborene und die ver-
blendeten, ſich verblendenden Pharijäer verkörpern die Wirkung und die Abjicht
des Kommens Jeju: es ijt eine große Sonderung und damit ein Gericht. Das
Wort ijt ein Nachhall des befannten Jubelrufes Mitth. 11, 25ff. (j. dort), in jeiner
Sorm durch den hier im Mittelpunkt jtehenden Gedanken bedingt, daß Jejus das
Sicht it. Die „Unmündigen“ Mitth. 11,25, die Michtgelehrten, die jhlichten, ein-
fältigen, hier die „nicht-jehenden“ Leute öffnen ihre Augen dem Licht, das in
Jeſus erjchienen ijt: als nicht gebildete jind fie auch nicht verbildet. Dagegen die
Gelehrten, die in der Wiſſenſchaft und Technik der Religion Gejchulten, die „Sehenden“,
bejtimmt gejagt: die Führer des Judentums, werden verblendet. Die Pharijäer
haben die Möglichkeit richtigen Urteils über Jejus (und das Chrijtentum), jie jind
nicht „blind“. Und je mehr fie noch auf ihre Einfiht pohen, um jo mehr handeln
jie mit voller Derantwortlichfeit und deshalb mit Schuld: fie verfallen mit ihrer
Sünde dem Geridt.
Unjere Erzählung fnüpft an die Blindenheilungen der älteren Überlieferung
an, Mk. 8,22 —-26; 10,46-52. Ihnen gegenüber bedeutet jie eine bewußte Stei-
gerung. Der Blinde ijt blindgeboren; D.32: „jeit alters hat man nicht gehört,
oı
122 Johannes 10, 1— 21: Die Bildrede vom Hirten.
daß Jemand einem Blindgeborenen die Augen geöffnet hätte“. In diejem unge-
wöhnlichen „Werk“, dejjen Tatjächlichkeit jo über allen Sweifel gejichert ijt, offen-
bart jich die „Majejtät“ des Sohnes. Aber viel wichtiger ijt dem Derfajjer der
tiefere Sinn des „Seichens“. Die Überjhrift D.5 läßt über ihn feinen Sweifel
und noch weniger die Sujammenfafjjung am Schluß D.59—41: Jejus ijt das Licht
der Welt. — Heben diejem Grundgedanken gibt der Derfafjer noch in Einzelheiten
feiner Neigung zum Allegorijieren nad). So wenn der Name Siloah als „Abge-
fandter” gedeutet wird, D.7. Natürlich ijt der „Geſandte“ im zugejpigten Sinn
gemeint, Jejus Chrijtus. Er ijt es, bei dem man ſich Heilung von der Blindheit
(im geijtigen Sinne) holen, der den Menſchen jehend machen Tann.
Der Bericht überrajcht den Leſer durd) eine im Johannes-Evangelium unges
wohnte Ausführlichfeit, fajt Umjtändlichkeit. Aber es ijt nicht die anjchauliche Aus-
führlichfeit des an den Einzelheiten ſich erfreuenden Erzählers, jondern die un-
erfreuliche, fajt quälende Genauigkeit des aftenmäßigen Seugenverhörs. Der Lejer
empfindet jie ohne weiteres als abjichtsvoll. In immer neuer Weije wird die allen
Sweifel ausjchliegende Tatjächlichkeit des Wunders erwiejen. Auf diejem Hinter-
grunde joll ſich die Derjtodtheit, das Nihtwollen der Juden nur um jo jchärfer
abheben. — Die Erzählung zeichnet in Wirklichkeit ein anſchauliches Bild aus der
Gegenwart des Evangelijten. Sie zeigt, wie „die Juden“ ſich mutwillig der Offen-
barung Jeju und ihrer Wahrheit verjchliegen, wie fie jeden in ihrem Kreije ſich
regenden Glauben an Jeſus mit Argwohn und Haß und allerlei Quälereien ver-
folgen, einen etwaigen Anſchluß an die dhrijtlihe Gemeinde mit allen Mitteln zu
verhindern ſuchen und gegebenenfalls zum Ausjhluß aus der Synagogen-Gemein—
Ihaft greifen.
b) Die Bildrede vom Hirten. Der wahre $ührer und die Der-
führer 10,1- 21.
Durch die enge Derbindung mit Kap. 9 wird die nun folgende Bildrede vom
Hirten zu einer Art Erläuterung des Bildes in 9 gejtempelt. Eine unmittelbare
Klammer bildet die Wendung gegen die Dolfsführer bzw. Dolfsverführer, die
jowohl 9,39—41 wie 10,5.8ff. vorliegt. Ob dieje enge Derfnüpfung mit der
Blindenheilung urſprünglich ift, wird man freilich fragen müjjen.
Die Bildrede ſelbſt 10, 1-6. Wahrlich, wahrlich), ich jage euch:
wer nicht durch die Tür in den Pferh der Schafe hineingeht, jondern
anders woher überjteigt, der ijt ein Dieb und Räuber; wer aber durd)
die Tür hineingeht, ift Hirt der Schafe. Dem öffnet der Türhüter, die
Schafe hören feine Stimme, und er ruft feine Schafe bei Namen und führt
fie hinaus. Wenn er die Seinen alle hinausgetrieben hat, zieht er vor
ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil fie jeine Stimme fennen.
Einem Sremden werden ſie ſicher nicht folgen, jondern vor ihm fliehen,
weil fie der Sremden Stimme nicht Tennen. Dieje Bildrede ſprach Jeſus
zu ihnen: jie aber verjtanden nicht, was das ihnen Gejagte bedeutete.
Das etwas breit, aber anziehend ausgeführte Bild ijt das erjte Stüd im
Evangelium, das an die in der älteren Überlieferung befannten, für Jeſu Rede-
weije jo bezeichnenden Gleichnis-Erzählungen erinnert (vgl. ME. 4,1ff.). Aber aud)
nur erinnert. Der Evangelijt nennt in D.6 jelbjt die Redeform eine „Bild-“ oder
bejjer „Rätjelrede”, d.h. nad) 16, 25ff. eine Rede, die das Gemeinte nicht un—
mittelbar ausjpricht, jondern hinter Bildern verhüllt, die aljo nicht ohne weiteres
verjtanden wird, jondern erjt gedeutet werden muß. Die Hörer begreifen deshalb
auch nicht, was Jeſus meint. Die Rätjelrede ijt aljo das, was nad) der Meinung
jpäterer chrijtlicher Kreije das Gleichnis (Parabel) Jeju war (vgl. zu ME. 4, 10ff.).
Ihr Unterjcied von der Parabel, in der Jejus Meijter war, ijt demnach Har: die
Parabel dient dazu zu verdeutlichen, unjere Rätjelrede muß jelbjt gedeutet werden:
fie ift eine Allegorie.
Das Bild jelbjt hat zwei Mittelpunfte, die Kennzeichnung des Hirten D.1.2
Johannes 10, 1-21: Die Bildrede vom Hirten. 123
und die Schilderung des Derhältnijjes von Hirt und Herde D.3—-5. In Antnüpfung
an dieje beiden Punkte gibt der Derfajjer zwei Deutungen.
7 Die erjte Deutung 10,7—-10. Da jprad) Jejus von neuem zu
ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich jage euch: Id) bin die Tür (der Hirt?) der
8 Schafe. Alle die vor mir famen, find Diebe und Räuber. Doch die Schafe
9 haben nicht auf fie gehört. [Ih bin die Tür: wenn Jemand durch mic
hineingeht, wird er gerettet werden, wird ein- und ausgehen und Weide
10 finden.] Der Dieb fommt nur, um zu ftehlen, zu ſchlachten und zu ver-
derben: ich bin gefommen, damit fie Leben und Überfluß haben.
Überraſchender Weije befaßt ſich dieje erjte Deutung nicht mit einem der
beiden Mlüittelpunfte, jondern mit einem nebenſächlichen Suge des Bildes, der Tür
zum Schafitall. Der Derlauf der Ausführung legt die Dermutung nahe, daß fie
7 8 eine Überarbeitung erfahren hat. D.8 paßt nidt zu D.7; er jegt voraus, daß
nicht von der Tür, jondern von dem Hirten die Rede war. Das Gleiche gilt von
D.10 im Derhältnis zu D.9 und 7. Dermutlih iſt D.9 in den Sujammenhang
eingefügt worden, und D.7 hat infolge davon feine eigentliche Sorm „Ich bin
der Hirt der Schafe“ eingebüßt. Urſprünglich bezeichnete ſich Jejus aljo als den
Hirten der Herde. Dann gilt natürlid von allen, die vor ihm famen, daß jie
Diebe und Räuber find. Gemeint jind die Pharifäer (j. 9, 39ff.): ein ungemein
iharfes Wort, ein Nadhall der Sornes-Reden des hiſtoriſchen Jejus über die
10 Schriftgelehrten und Pharijäer. Heben dem dunklen Bilde der jelbjtjüchtigen Diebe
und Räuber hebt ſich um jo heller das Bild des Hirten ab, das bereits den liber-
9 gang zu dem zweiten Teil der Deutung bildet. — Der liberarbeiter, der V.9
hinzufügte und D.7 Jejus jagen ließ: „Ic bin die Tür zu den Schafen“, hat
dem Ganzen eine andere Spige gegeben. Danach gehört zur Herde, d.h. zur dhrijt-
lihen Gemeinde, nur wer durd die Tür hineingeht, d.h. wer an Jejus als den
Sohn Gottes glaubt. Damit wendet ſich der Gedanke gegen unberufene Eindring-
linge, weldhe die Gemeinde verwüjten, vielleicht gegen gnoſtiſche Irrlehrer (vgl.
1. Joh.).
11 Die zweite Deutung 10, 11-21. Ic bin der gute Hirt. Der
12 gute Hirt läßt jein Leben für die Schafe: der Mietling, der nicht Hirte
iſt, dem die Schafe nicht zu eigen gehören, jieht den Wolf kommen, läßt
die Schafe im Stich und flieht — und der Wolf raubt und zerjprengt fie;
13 denn er ijt ein Mietling und kümmert ſich nicht um die Schafe.
14 Ih bin der gute Hirt
Und fenne die Meinen,
Und die Meinen fennen mid),
15 Wie der Dater mid) fennt,
Und ich den Dater kenne:
So lajje id mein Leben für die Schafe.
16 Noch andere Schafe habe ich,
Die nit aus dieſer Hürde find:
Auch fie muß ich führen,
Sie werden meine Stimme hören,
Und es wird eine Herde, ein Hirte fein!
Li Deswegen liebt mich der Dater,
Weil ich mein Leben Iajje,
Um es wieder zu nehmen.
18 Niemand nimmt es mit,
Sondern ich laſſe es freiwillig.
Ih habe Dollmadıt, es zu laſſen
Und habe Dollmadıt, es wiederzunehmen.
Dieje Weijung habe ich von meinem Dater erhalten.
124 Johannes 10, 1-21: Die Bildrede vom Hirten.
Da entjtand wieder eine Spaltung unter den Juden um diejer Worte
willen. Diele von ihnen meinten: Er hat einen Dämon und rat: warum
hört ihr auf ihn? Andere meinten: Das jind nicht Worte eines Bejejjenen:
fann etwa ein Dämon Blinden die Augen öffnen?
Su unvergleichlicd; größerer Höhe nad) Form und Inhalt hebt jid) dieje
zweite Deutung. „Ich bin der gute Hirt“. Sweimal hören wir es wie einen
feierlichen Kehrvers. Das Bild vom Hirten war den Lejern des A.T.'s und der
jüdich-chrijtlichen erbaulihen Sprache geläufig. Im A.T. werden die Führer des
Dolfes mit Hirten verglichen (Hei. 34, 1ff.); wir hören von guten und jchlechten
Birten (Jer. 23, 1ff.). Jahve erjcheint als Hirte jeines Dolfes Geſ. 40, 11; Hei.
34, 11ff.; Pj. 23, 1ff.). Aber das Urbild des „guten Hirten“ Tonnte doch erjt von
einem Chrijten gezeichnet werden, nadydem das Kreuz auf Golgatha aufgerichtet
war. Das ijt eigentlicy das Wejentlihe am „guten Hirten“, daß er fein Leben für
die Schafe hingibt — wie Jejus es getan. „Der Mietling‘, der fremde, kann und
tut es nicht. Jejus aber ijt durch die innigjte Gemeinſchaft mit den Seinen ver-
bunden, jo eng, wie er mit dem Dater vereint ijt; und eine engere Gemeinjhaft
als die des Daters und des Sohnes fann es nicht geben (1,1.18 u.ö.). Jejus
„tennt” die Seinen, und fie ihn. Diejes Kennen bedeutet ja nad) der tiefen
johanneilhen Auffafjung zugleich eine innerlihhe Aneignung (vgl. über „Licht‘
S. 84 und S. 20). Ein Erweis diejer engen Derbundenheit ijt das höchjte Opfer,
die Hingabe des Lebens. Auf der Höhe diejes Gedankens muß der Derfajjer (oder
der Überarbeiter?) einen Augenblid audy derer gedenken, die nicht aus der Hürde
des Judentums jtammen, der Heiden, die erjt durch die Erhöhung am Kreuz ge—
wonnen wurden (11,52; 12,32). Weisjagend weit Jejus auf dieje, deren Herzog
er audy werden wird, und vor feinem Auge jteht als beglüdendes Siel: „eine
Herde, ein Hirt“. Eine Hoffnung, die ſich nad heißen Kämpfen in des Der-
fajjers Tagen zu verwirklichen begann. Noch einmal ehrt die Rede zu dem haupt—
gedanten, der Liebestat des Hirten, zurüd. Aber nun hören wir in den Worten
den Apologeten und Theologen. Die völlige Sreiwilligfeit des Opfers wird mit
Abjichtlichkeit betont und zugleich hervorgehoben, daß Jejus nad diejem Tode
das Leben wieder nimmt. Er hat ja das „Leben“ in ſich jelbjt als jein unver:
äußerliches Eigentum (5, 26). So wenig ift irgend eine Spur von Schwäche oder
Unterliegen, wie die Gegner meinen, in diefem Tode zu entdeden, daß vielmehr
alles ein Beweis der ganzen göttlichen Selbjtherrlichkeit Jeju iſt. So wird das
vermeintlic; Anjtößige im Untergange Jeju bejeitigt und das Kreuz zum Ruhmes-
titel der neuen Religion gejtempelt (vgl. zu 3,14). Es ijt die Leidens- und Auf-
erjtehungs-Weisjagung (ME. 8,31 und Parail.) in der Sorm, wie die johanneiſche
Anſchauungsweiſe jie umgejtalten mußte. Eine bejondere Innigfeit erhält der
Gedanke durd die Betonung der Liebe des Daters zum Sohne, die auf dejjen gehor-
jamer Unterordnung unter den Willen des Daters beruht (vgl. 5, 20; 8, 29).
19
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12 15
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Die Bedeutjamfeit der Rede wird wie auch jonjt durch eine etwas jcyablonen- 19—21
hafte Schilderung der Uneinigfeit der Juden markiert (vgl. 9, 16; 7, 11ff. 40ff.).
Die Rede D.1-18, vor allem D.11-18 gehört zu den Schmudjtüden des
Evangeliums. Das Bild vom guten Hirten ijt tief und unverwijchbar in die Herzen
der Chriltus-Gläubigen eingegraben. Als der gute Hirte, der fein Leben für die
Herde läßt, zieht Jejus durch die Chrijtenheit und zwingt die Seinen hinter ſich
her. Das Bild ijt von unvergleihhliher Innigfeit und Sartheit und zugleid von
padendem Ernjt. Es wäre uns lieb, annehmen zu dürfen, daß es von dem Erz—
hirten jelbjt jtammt. Daß die Rede die Form einer Allegorie (D.1-6) und nicht
der Parabel, wie fie Jejus Tiebte, zeigt, ijt gewiß fein Gegenbeweis. Es gibt aud
feinen ftichhaltigen Grund gegen die Annahme, daß Jejus einmal das Bild des
Birten auf jich angewandt und in der Seit, wo er die Möglichkeit feines Unter-
gangs ins Auge fajjen mußte, die freiwillige Preisgabe des Lebens als das
Charafterijtitum des guten Hirten bezeichnet hat. Die Ausführung des Ganzen
freilich, wie fie hier vorliegt, dürfen wir faum auf Jejus zurüdführen. Die Deutung
50 31
22 25
Johannes 10, 22-39: Jejus auf dem Tempelweih-Seit. 125
D.7-10 jeßt das Dorhandenfein der chrijtlichen Gemeinde voraus, D.16 die Heiden-
mijjion; D.17.18 verraten die Anjchauung des Evangeliten.
3. Stüd. Jejus Chrijtus als das Leben ı0,22- 11,54.
Jeſus Chrijtus der Spender des Lebens 4,45—6,71; Jejus Chrijtus das
Licht der Welt 7,1-10, 21: das dritte Stüd fehrt zum erjten zurüd, indem es den
Gedanken jteigert: Jejus Chrijtus das Leben jelbjt. Die Anlage hier weicht injo-
fern von dem meijt gebrauchten Schema ab, als nicht auf eine Illujtration ein
Tert folgt, jondern der Tert (10, 22-39) dem Bilde (11, 1-54) voraufgeht.
1. Jejus auf dem Tempelweih-Sejt. Die völlige Einheit des
Sohnes mit dem Dater: fie zeigt jih in der Mitteilung des Lebens
durch den Sohn 10, 22-39. In Jerujalem wurde das Tempelweih-Sejt
gefeiert. Es war Winter. Und Jeſus ging im Tempel in der Balle
Salomos umher. Da umtringten ihn die Juden und ſprachen zu ihm: Wie
lange willit du uns in Spannung halten? Bijt du der Meſſias, jo jag’s
uns doch gerade heraus! Jeſus antwortete ihnen: Ich habe es euch gejagt
— und ihr glaubt nidht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters
tue, die Iegen doch von mir deugnis ab, aber — ihr glaubt niht. Denn
ihr jeid nicht unter den Schafen, die mir gehören. Die Schafe, die mir
gehören, hören auf meine Stimme, ich fenne jie, und fie folgen mir, id)
gebe ihnen ewiges Leben, und jie werden nimmermehr verloren gehen, und
Niemand wird jie meiner Hand entreißen. Der Dater, der (fie) mir ge-
geben hat, ijt ja größer als Alle, und Niemand vermag fie der Hand des
Daters zu entreißen: ich und der Dater find eins. Da hoben die Juden
wieder Steine auf, ihn zu jteinigen. Jeſus erwiderte ihnen: Ic habe eud)
viele gute Werke vom Dater her jehen lafjen: welches unter ihnen iſt es,
um dejjentwillen ihr mid) jteinigen wollt? Die Juden antworteten ihm:
Wegen eines guten Werfes wollen wir dic nicht jteinigen, jondern wegen
einer Öottesläjterung, nämlich weil du, ein Menſch, dich zum Gott madjit.
Jejus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem (eigenen) Gejeß geſchrieben:
„Ih habe gejagt: ihr jeid Götter"? Die, an die das Wort Gottes erging,
hat er Götter genannt — und die Schrift kann nicht außer Kraft gejeßt
werden —, und ihr mögt zu dem, den der Dater geweiht und in die
Welt entjandt hat, jagen: „Du läſterſt“ — weil id) jagte: „Ich bin Gottes
Sohn?” Tue ih nicht die Werke meines Daters, jo glaubt mir nidt:
tue id) jie aber, dann glaubt, wenn ihr denn mir nicht glauben wollt,
dody meinen Werfen, damit ihr immer mehr erfennt, daß der Dater in
mir und ich im Dater bin. Da ſuchten fie ihn wieder zu greifen, und
er entfam aus ihrer Hand.
V.22 vgl. 1.Makk.4,59. V.25 vgl. 4,26; 9, 37; 5,36. V.26 vgl. 6, 36ff.;
8,43ff. V.28 vgl. 5,28f.; 6,39f. V.31 vgl. 8,59. V.33 vgl. 5,18.
V.34 vgl. Ps.82,6. V.37 vgl. 14,11; 5, 36.
Ein neues Sejt führt den Saden der Erzählung fort. Das Tempelweih-S$ejt
wurde Mitte Dezember zur Erinnerung an die im Jahr 165 v. Chr. erfolgte Neu-
einweihung des durch Antiohus Epiphanes entweihten Tempels gefeiert. Weil
es Winter ijt, Täßt der Derfajjer Jejus jih in der auf der Oſtſeite des Tempels
gelegenen Halle Salomos (Apg.3, 11; 5,12) aufhalten. — Das nun folgende Gejpräd
erreicht zweimal einen Höhepunft, D. 29f. und D.38; beide Male in dem Gedanken
der völligen Einheit des Sohnes mit dem Dater, die jich in dem eigentlicd, göttlichen
Werk, der Mitteilung des Lebens, zeigt. Diejer Gedanke ſoll demnach offenbar
in dem beherrjchenden Mittelpuntt des Ganzen jtehn. Im wejentlicen bringt der
24-31 Abjchnitt jchon befannte Gedanken. — Erjter Gang, D.24-31. Die Derje 24. 25
126 Johannes 10, 22-39: Jejus auf dem Tempelweih-Sejt.
beleuchten die Derjtodtheit der Juden. (Der Derfajjer zeigt D. 25a wieder feine 25a
Nadjläfjigkeit: nach dem Bericht des Evangeliums hat Jejus nie direft Zu den
Juden gejagt, daß er der Mejjias ſei: es ijt nur die Dorausjegung all feines Redens.
Gejagt hat er es der Samariterin und dem Blindgeborenen, 4,26; 9,37. Wir
erfennen an dem Eleinen Suge ganz deutlich, daß der Evangelijt nicht einen wirf-
lihen Dorgang erzählt, jondern jeine Lejer auf früher Gejcriebenes verweilt.)
Weder jeinem Wort noch jeinen Taten wollen die Juden ja glauben, d.h. alle
Predigt der Chriften und der ganze Tat-Erweis (vgl. zu 5,56) fruchten nichts
und fönnen nichts fruchten. Die Juden gehören nun einmal nicht zur Herde Jeju
26
(6, 44.65; 8, 45ff.), jie jind verworfen. Dagegen ijt für die, welche ihm gehören, die 27—29
ihm der Dater gegeben hat (6, 39), das Heil und die Dollendung des Heils, die
im „ewigen Leben“ bejteht, jchlehthin gewiß und gejichert. Dieje Sicherheit ijt
gewährleijtet durch die völlige Einheit des Sohnes mit dem Dater, der allen über-
legen ijt, und dem natürlicy Niemand etwas entreißen kann. „Ih und der
Dater find eins“. Das ijt die Summe der Chrijtus-Tehre unferes Evangeliums.
Und zwar umfaßt das Wort nicht nur die Einheit des Wirfens von Dater und
Sohn wie 5, 17.19; 7,28.29; 10,15, ſondern auch die Wejens-Einheit und
-Gleichheit. Die Juden müfjen diefe Behauptung Jeju, der chrijtlichen Predigt,
als eine Gottesläjterung empfinden, deren Strafe die Steinigung ijt (8, 59).
30
51
Sweiter bang, D.32-39. D.32.33 lajjen wie ſchon 5, 18 ganz deutlich 32-39
erfennen, daß der eigentliche Streitpunft nicht wie bei dem Streit zwiſchen Jejus
und jeinen jüdiſchen Seitgenojjen die Nichtachtung des Gejeges, jondern die gott-
gleihe Stellung ijt, weldye die Chrijten in Glauben und Kultus Jeju zuwiejen
und die den Juden als eine Gottesläjterung erjcheinen mußte: es handelt jich eben
um die Auseinanderjegung der hrijtlihen Gemeinde und des Judentums. In
52 55
D.34—36 führt nun der Evangelijt für das Recht der Ehrijten, Jejus als Sohn 34-36
Gottes im eigentlichen Sinn zu betradhten, den Beweis von den eigenen Doraus=
jegungen des Judentums, aus ihrer eigenen heiligen Schrift („Geſetz“ Bezeichnung
für das ganze A.T. wie 12,34; 15, 25). Pj.82,6 redet Gott („er“) die Richter
des Dolfes Israel mit dem Namen „Götter“ an, — entjprechend der alten An—
Ihauung, wonach die Richter Gottes Statt vertreten. Don da macht der Derfajjer
nun einen Schluß „vom Kleineren auf das Größere”: Jejus, den der Dater erwählt,
geweiht, mit feiner Offenbarung betraut hat, jollte ſich unter diejen Umjtänden
nicht „Sohn Gottes“ nennen dürfen! Jedenfalls find Jeju Werke doch Gottes
Werke. Ihnen müßten die Juden trauen, um jo zu der fi) immer jteigernden
Erkenntnis zu gelangen, daß „in mir der Dater und id) im Dater bin“. 3u D.39
vgl. 8,59; £f.4, 30.
Daß Jejus eins mit dem Dater ijt, daß er die Werke des Daters fennt, mit
einem früheren Wort des Evangelijten: daß der Dater ihm alles zeigt, was er
jelbjt tut, d.h. daß Jejus das eigentliche Gotteswerf verrichtet, Tote ins Leben zu
rufen — daß er ſich damit als „Leben“ erweijt, zeigt der Evangelijt nun in dem
folgenden Bilde, dem größten Wunder des Evangeliums, in dem die Offenbarung
der Majejtät Jeju ihren Höhepunft erreiht — der Auferwedung des Lazarus.
2. Die Auferwedung des Lazarus: die höchfte Offenbarung des
Sohnes. Jefus als die Auferjtehung und das Leben 10, 40— 11, 44.
a) Und er entfernte ſich wieder auf das andere Jordan:Ufer, an
den Ort, wo Johannes zuerſt taufte, und verweilte dort. Und viele kamen
zu ihm und jagten: Johannes hat zwar fein einziges deichen getan, aber
was Johannes von diefem gejagt hat, das war alles wahr. Und viele
wurden dort an ihn gläubig.
Jeſus verläßt Jerufalem und bringt die legte Seit vor feinem Tode gleich—
jam auf der Slucht zu — wohl eine Erinnerung an die aus der ältejten Über-
lieferung noch erfennbare Tatjahe, daß er jich zulegt im Derborgenen gehalten
hat. Bier, in Bethanien jenjeits des Jordans (1, 28), wird — ſehr pajjend — noch
einmal flüchtig die Gejtalt des Täufers heraufbeijhworen, in der Beleuchtung, die
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Johannes 10,40— 11,44: Die Auferwedung des Lazarus. 127
das vierte Evangelium ihr gegeben hat: in ihrer Minderwertigfeit neben Jejus —
42 fein Seien hat er getan! — und zugleich in ihrer Bedeutung als Seuge für Jejus
Ehrijtus. Su der allgemein-fonventionellen Bemerkung D.42 vgl. zu 2,23.
1 b) Nun war da ein Kranfer, Lazarus aus Bethanien, dem Dorf
2 Marias und ihrer Schweiter Martha. Maria war es, die den Herrn ge—
jalbt und feine Füße mit ihren Haaren getrodnet hatte: ihr Bruder Lazarus
3 lag frant. Da jhidten die Schwejtern zu ihm mit der Botichaft: Herr,
4 jieh, er it frank, den du liebjt. Als Jejus das hörte, ſprach er: Dieje
Kranfheit führt nicht zum Tode, jondern dient der Herrlichfeit Gottes: der
5 Sohn Gottes joll durdy fie verherrliht werden. Jejus liebte Martha und
6 ihre Schweiter und Lazarus. Als er nun gehört hatte, daß er Trank jei,
7 blieb er zunächſt noch zwei Tage an dem Ort, wo er war: dann, erit
nachher, jprad) er zu den Jüngern: Laßt uns nad) Judäa zurüdgehen!
8 Die Jünger jagen zu ihm: Rabbi, eben erjt ſuchten die Juden dic) zu
9 fteinigen, und du willſt wieder dahin ziehen? Jejus erwiderte: Sind’s
nicht zwölf Stunden am Tage? Wenn man am Tage wandert, jtößt man
10 ſich nicht, weil man das Licht diejer Welt jieht. Wer allerdings in der
11 Nacht wandert, jtößt ji: denn er hat fein Liht. Das jagte er, und
darnad) jprad) er zu ihnen: Unjer Sreund Lazarus ijt eingejchlafen; aber
12 id) gehe hin, ihn aufzuweden. Da jagten die Jünger zu ihm: Herr, wenn
13 er eingejchlafen ijt, wird er gejund werden. Jeſus hatte feinen Tod ges
14 meint: jie aber meinten, er jpreche von dem Ruhen des Schlafes. Darauf
15 jagte denn Jejus offen zu ihnen: Lazarus iſt gejtorben; und ich freue
mid, daß ich nicht da war, um euretwillen: ihr jollt glauben lernen. —
16 Doch, laßt uns zu ihm gehen! Da jagte Thomas, genannt Swilling, zu
jeinen Mitjüngern: Laßt aud) uns hingehen, um mit ihm 3u jterben!
V.8 vel. 8,59; 10,31. , V.9vel. 9,4.5; 1.Joh.2,10. V.10 vel 12,35;
1.Joh. 2,11. V.16 vgl. Mk. 10, 32.
I Die Schweitern Maria und Martha aus Bethanien am Ölberg werden als
befannt eingeführt, obwohl bisher im Evangelium von ihnen nicht die Rede war.
Wahriheinlid ging es den urjprünglicyen Lejern ebenjo wie uns; jie Tannten
Maria und Martha aus der Iufanijchen Überlieferung (£f. 10, 38ff.), während ihnen
ein Lazarus („Gotthilf“) als ihr Bruder nicht befannt, jondern nur als Sigur der
2 Gleichnis-Erzählung Lk. 16, 19ff. geläufig war. Maria wird noch genauer gefenn-
zeichnet, aber in auffallender Weije durch den Derweis auf ein vermeintlich be-
fanntes, in Wirtlichfeit erjt im folgenden erzähltes Ereignis (vgl. 12,1ff.). Erjt
dann, in D.2b, in einem Iebenjag, nadträgli und zu unjerer Überrajhung,
hören wir von der Derwandtihaft des Lazarus mit den Schweitern. Dieje Art
der Darjtellung inD.1 und 2 gibt begründeten Anlaß zu der Annahme literarijcher
3 4 Überarbeitung. Die Antwort Jeju auf die Botihaft der Schweitern zeigt in ihrer
erjten Hälfte durchaus die Dorliebe des Evangelijten für doppeldeutige Worte, die
in unjerem Kapitel übrigens ganz bejonders Triumphe feiert (jiehe zu D.9. 11. 23
u.6.). Die Suhörer, darunter aud) die Boten, mußten aus Jeju Worten natürlich)
entnehmen, Lazarus werde nicht jterben, während der Lejer den eigentlichen Sinn
ahnt. Die zweite Hälfte des Derjes erinnert durdhaus an 9,5. Lazarus leidet
und jtirbt zu dem Swed, daß die göttliche Majeftät Jeju, des Sohnes Gottes, und
damit die Herrlichkeit Gottes hell erjtrahlen fönnen. Es ijt eine Betrachtungs—
5 6 weije von einer faum erträglihen jchneidenden Kälte. Die an diejer Stelle (jtatt
hinter D.2) etwas auffällige Bemerkung D.5 joll doch wohl das in D.6 Erzählte
in das rechte Liht rüden. Obwohl Jejus mit den Gejhwijtern aufs engjte be—
freundet ijt, macht er ji nit, wie man annehmen jollte, jofort nad) der be—
trübenden Botihaft auf, dem Kranken beizujtehen, jondern bleibt eigentümlicher
8-10 Weije mit vollem Bewußtjein noch zwei Tage am Orte D.8-10. Die an ji
verjtändliche, allgemein gehaltene Bildrede V.9 joll, zunädhjt auf Jejus ange-
128 Johannes 10, 40— 11,44: Die Auferwedung des Lazarus.
wendet, erklären, daß und weshalb es für ihn augenblidlih ungefährlich it, nad
Judäa zu gehen. Der Tag von zwölf Stunden bedeutet die dem Menjchen von
Gott zugebilligte Arbeits- und Wirkungs-Seit. Während ihrer Dauer ijt er nicht
gefährdet. Für Jejus iſt — nad) einem andern Lieblings-Ausdrud des Evangeliums
— die Stunde eben noch nicht gefommen. Wir werden indes die Meinung unjeres
die geheimnisvollen Andeutungen liebenden Derfafjers gewiß treffen, wenn wir
noch einen tieferen Sinn diefes Wortes vermuten. In dem Evangelium, in dem
Tejus als das „Licht“ jchlehthin erjcheint, joll diejes geheimnisvolle Bild vom
„wandern am Tage“ und „in der Macht“ zweifellos im Sinn von 8,12; 9,5 zum
Ausdrud bringen, daß nicht zu Sall kommen fann, wer jid) den Weg vom wahren
Lichte zeigen läßt. D.11—-16. Dermöge übernatürlichen Wijjens weiß Jejus, daß 11-16
der Tod nun eingetreten ijt (vgl. 1,42.48; 4,18. u. ö.). In dieſem Sujammen-
hange haben der Doppeljinn des Wortes Jeju und das unvermeidliche Mißverſtehen
der Jünger (D.12) fajt etwas Derlegendes. Wäre Jejus anwejend gewejen, jo
würde er dem Tode Halt geboten haben. Wir jollen aljo annehmen, daß er mit
voller Abjicht das Sterben des Sreundes erjt abgewartet hat, um dann durch die
Auferwedung jeine göttliche Majeſtät zu offenbaren und feine Jünger zum Glauben
(im höchſten Sinne) zu führen! Worte und Handeln würden, wenn wir jie Jejus
zujchreiben müßten, uns unerträglich erjcheinen. In dem jhwermütigen Worte des 16
jhwerblütigen Thomas (das übrigens an D.8-10 anfnüpft und den Abjchnitt
D.11-15 unter den Derdadt jpäterer Einarbeitung jtellt) erklingt wieder die
Karfreitags-Glode, zugleih aber die Mahnung an alle Gläubigen, mit Jejus den
Weg des Todes und der Selbjtverleugnung zu ziehen: ein Nachhall des Wortes
des jnnoptijchen Jejus MI. 8, 54ff.
c) Bei feiner Ankunft fand Jejus ihn jchon vier Tage im Grabe 17
liegen. Bethanien lag aber in der Mähe von Jerujalem, ungefähr 15 18
Stadien weit. In Menge waren Juden zu Martha und Maria gekommen, 19
um fie wegen des Bruders zu tröjten. Als nun Martha hörte, daß Jejus 20
fomme, ging fie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haufe jigen. Da 21
jagte Martha zu Jejus: Herr, wärejt du hier gewejen, mein Bruder wäre
nicht gejtorben. Und nun weiß id, daß Gott dir alles gewähren wird, 22
um was du Gott bittejt. Jejus jprad) zu ihr: Dein Bruder wird aufer- 23
itehen. Martha jagt zu ihm: Ic weiß es, auferjtehen wird er bei der 24
Auferjtehung am jüngjten Tage. Jejus jprad) zu ihr: 25
Ich bin die Auferjtehung und das Leben:
Wer an mid) glaubt, wird leben, ob er gleid) jtirbt,
Und Jeder, der da lebt und an mid) glaubt, 26
Wird nimmermehr jterben.
Glaubjt du das? Sie jagt zu ihm: Ja, Herr. Ich habe glauben 27
gelernt, daß du der Mejlias bijt, der Sohn Gottes, der in die Welt fommen
joll. Und nad) diefen Worten ging fie weg und rief ihre Schweiter Maria, 28
zu der fie heimlich fagte: Der Meijter ift da und läßt dich rufen. Als 29
die das hörte, jtand fie jchnell auf und madıte ſich auf den Weg zu ihm.
Jeſus aber war noch nicht bis zum Sleden gelangt, jondern befand ſich 30
noch an der Stelle, wo ihm Martha begegnet war. Als nun die Juden, 31
die bei ihr im Haufe waren und fie tröften wollten, jahen, wie Maria
ichnell aufjtand und hinausging, famen fie ihr nad), in der Meinung, fie
gehe zum Grabe, um dort zu weinen. Als dann Maria an die Stelle 32
fam, wo Jejus war, fiel fie bei feinem Anblid ihm zu Süßen mit den
Worten: Herr, wärejt du hier gewejen, mein Bruder wäre nicht gejtorben.
Die Angabe, daß Lazarus jchon 4 Tage lang im Grabe lag (das Begräbnis 17
fand meijt am Tage des Todes jtatt), bejagt für den mit orientaliſchen Derhältnifjen
vertrauten Lejer deutlich, daß der Leichnam jchon in Derwejung übergegangen jein
Johannes 10, 40— 11,44: Die Auferwedung des. Lazarus. 129
18 19 muß (j. D.39) und unterjtreicht die Größe des zu berichtenden Wunders. D.18
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und 19 aber erflären, daß die zur Entiheidung führende Tat Jeju ein großes
Publifum hatte. Bethanien war nur 15 Stadien (d.h. 21/, bis 3 km) von Jeru=
jalem entfernt. Die beiden Schweitern werden gerade jo wie in dem Iufaniihen
Jdyll (LE. 10, 38ff.) charakterijiert. Marthas Worte atmen unbejchränftes Der-
trauen in die Macht des Herrn. Selbjt jegt hat jie noch nicht alle Hoffnung auf-
gegeben: Hilfe wird er jhaffen, irgendwie — das ijt ihre fejte Überzeugung; jie
icheint unmittelbar an eine Erwedung zu denken. Das ijt der Glaube, wie ihn
Jejus verlangt (vgl. 4,50). Die Antwort Jeju gefällt ſich wieder im Doppeljinn.
Martha kann jie natürlid” nur auf die allgemeine Auferjtehung deuten. Deutlich
merkt man ihren Worten die Enttäujhung an. Diejen etwas banalen Trojt hat
jie offenbar oft genug in diejen Tagen hören fönnen. Indes dient dieſer Wort-
wechjel im Grunde nur dazu, die Solie abzugeben für das nun um jo wucdtiger
wirfende Wort Jeju D.25f., das den Höhepunkt der ganzen Erzählung daritellt.
Es ijt das größte und erhabenjte „Ic bin“ in der Reihe der wirfungsvollen „Ich
bin“, die den Jejus unjeres Evangeliums fennzeichnen (j. zu 6,35). Ic bin das
Brot des Lebens; ich bin das Licht der Welt; ich bin der Weg, die Wahrheit und
das Leben; nun hier: „Ic bin die Auferftehung und das Leben“. In diejem fajjen
jih alle zujammen. Es jtellt den hochragenden Höhepunkt nicht nur in diejem
Bericht, jondern in der Offenbarung des Sohnes Gottes im Evangelium überhaupt
dar. — Jejus bringt und verbürgt nicht nur die Auferftehung: er ijt jie ſelbſt und
ijt’s ſchon jegt. Und nicht nur das: er ijt das Leben, von dem die erträumte und
erjehnte Auferjtehung nur eine unwichtige Erjheinung ijt (j. vor 4,43— 12,50 die
Ausführung über „das Leben‘). Wer mit Jejus vereint ijt, im Glauben nämlich, der
lebt, unberührt von dem, was man gemeinhin „jterben“ nennt, und wird den Tod,
der diejen Namen verdient, nimmermehr kennen lernen (5, 24.26.29; 6,40.47; 8,51):
er hat ſich ja im Glauben Jeſus, der das Leben jelbjt ijt, angeeignet. Wir ver-
nehmen aus dem auch in der Sorm ſchwungvollen Wort den Herzton religiöjer Er-
fahrung. In religions=gejhichtlicher Hinjicht beobachten wir hier wieder die Eigen-
art des johanneijchen Evangeliums, die ſich in der Dergeijtigung der altchrijtlihen
Dorjtellungen zeigt. Die „Auferjtehung” wird zwar fejtgehalten, ijt aber in Wirk—
lichkeit durch den Begriff des „Lebens“ überflüjjig geworden. — Im Sujammenhange
hat unjer Wort die Aufgabe, als Unterjhrift den Sinn des Wunders zu deuten. Nur
von da aus joll und kann man das Wunder begreifen. Die Auferwedung des Laza=
rus ijt das Transparent diejes Gedankens. Das Ganze ijt für den Derfajjer jehr
bezeichnend. Ehe nody das Wunder gejhehen und erzählt it, wird der Sinn der
Martha und — des Lejers von dem eigentlich Materiellen, Sinnenfälligen des Ge—
ihehens auf die tiefere Bedeutung hingelenkt. Das Wunder ijt gejchehen: aber wie
äußerlich, an dem Tatjählichen Eleben zu wollen! — Su diejem Derjtändnis weilt
aud die Stage: „glaubjt du das?“ Diel wichtiger als das Wunder der Er-
wedung ijt für Jejus der Glaube Marthas an ihn als das Leben. Den verlangt
und erwartet er. In feiner Weije wird die Größe diejes Glaubens und zugleich
die Glaubenswilligfeit Marthas dur ihre Antwort gekennzeichnet. Was der Herr
gejagt hat, geht über ihr Derjtehen hinaus. Sie faßt aber ihr williges Glauben
auh an das noch nicht Derjtandene zujammen in dem jchlichten Befenntnis der
28-52 Gemeinde. — Der Derjuh, die nicht erwünjhten Juden fernzuhalten, mißlingt
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volljtändig. Sie werden nun Seugen des Wunders und jeine Derfünder.
d) Als nun Jeſus fie weinen jah und ebenfo die mit ihr gefommenen
Juden, ergrimmte er innerlid” und bradte fid) in Harniih und jprad):
Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie jagten zu ihm: Herr, fomm und jieh!
Jejus weinte. Da jagten die Juden: Sieh, wie lieb hat er ihn gehabt!
Einige von ihnen aber meinten: Hätte er, der dem Blinden die Augen
38 geöffnet hat, nicht bewirken können, daß diejer nicht jtarb? Da fommt
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Jeſus, von neuem innerlich ergrimmend, zum Grabe. Es war eine Höhle,
und ein Stein lag davor. Jejus jpricht: Tlehmt den Stein weg! Die
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. Bd. 9
150 Johannes 10, 40— 11,44: Die Auferwedung des Lazarus.
Schweiter des Derjtorbenen, Martha, jagt zu ihm: Herr, er jtinkt jchon;
denn er liegt ſchon vier Tage. Jeſus jpriht zu ihr: Habe ich dir nicht
gejagt: „wenn du glaubjt, wirjt du die Majejtät Gottes ſchauen?“ Da
nahmen fie den Stein weg. Jejus aber hob die Augen auf und ſprach:
Dater, ich danke dir, daß du mich erhört halt. Id wußte ja, daß du
mich allezeit erhörjt. Aber um der herumjtehenden Mlenge willen jage
ich es: damit fie glauben, daß du mid, gejandt haft. Und nad) diejen
Worten rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Der Der-
itorbene fam heraus, an Händen und Süßen mit Binden ummwidelt, und
jein Geficht war von einem Schweißtudh umhüllt. Jejus jprady zu ihnen:
Bindet ihn los und laßt ihn gehn!
Jeſus ergrimmt doch wohl über das Weinen, aber nicht weil es heuchlerijch
wäre, jondern weil, nachdem er jich eben noch als die Auferjtehung und das Leben
proflamiert hat, das Weinen in feiner Gegenwart ein Sweifel und eine Derlegung
jeiner Majejtät iſt. „Er bradte ſich in Harniſch“: auch der Sornaffekt ijt bei Jejus
nicht ein Leiden, fondern ein gewollter Sujtand. Worüber weint Jejus? Man
meint, über den verjtorbenen Sreund (vgl. D.36 das Wort der Juden!), und führt
dieje Notiz ebenjo wie D.58 gern als Beweis echt menſchlichen Empfindens des
johanneijchen Chrijtus an. Nun macht gerade die Bemerkung der Juden jtugig: denn
jie verjtehen in unjerm Evangelium Jeſus fajt immer faljh. Vermutlich aud) hier.
Dielmehr ijt Jeju Weinen wie fein Grimm in dem Sweifel der Menjchen an feiner
göttlihen Machtvollkommenheit begründet, der jih in dem Weinen Marias und
der Juden zeigt. Der höhniſche Sweifel an jeiner Macht treibt Jejus nun zum
Handeln. Das Grab ijt als eine Grab-Höhle oder -Kammer gedadt, nur ijt nicht
erjichtlich, ob jie in den Erdboden gegraben oder in den Seljen gehauen jein joll.
Es ijt erfolg und wertlos darüber zu grübeln, aus welchem Motive heraus Martha
ihre Warnung ausjpriht. In dem Aufbau der Erzählung hat ihre Bemerfung
jedenfalls die Aufgabe, die Erwedung eines jhon in der Derwejung begriffenen
Toten nur um jo wunderbarer erjheinen zu laſſen. Swedlos iſt es audh, zu fragen,
ob Lazarus nad) jüdiiher Sitte einbaljamiert war oder nicht, und weshalb nit!
Nach D.39 war er nicht einbaljamiert, nad D.44 war er es: wir jehen den Der-
fajjer bei diejen Sragen lächeln: das alles war ihm jo gleichgültig. Su D.40 vgl.
etwa D.4. 23. 25f.: dieje Ungenauigfeit im Sitieren kennen wir ſchon. Es ijt genau
genommen nicht ein Sitieren, jondern ein Derweijen des Lejers auf früher aus—
gejprochene Gedanken. Dor dem Gebet D.41.42 jteht der Lejer zunächſt wie vor
einem Rätjel. Der nichtmenſchliche Charakter des johanneiſchen Chrijtus tritt hier
bejonders ſcharf und fajt verlegend heraus. Die Worte haben die Sorm des Dant-
gebets, und dann heißt es, daß fie nur um der Leute willen geſprochen jeien. Es
iſt gar fein wirkliher Dant gegen den Dater, fondern nur eine in Gebetsform
eingekleidete Reflerion, um die dabei jtehenden Leute — und die Lejer darüber zu
belehren, daß Jejus bei diefem Wunder nicht in eigener Kraft, jondern im Auf-
trage Gottes handelt und demnach Gottes Gejandter ijt (vgl. 12,50). Es heißt
den Sinn des Evangelijten völlig verfehlen, wenn man vermutet oder darüber
grübelt, daß und ob Jejus die Bitte um Erhörung vorher und jtill geſprochen
habe. Der Sohn ijt eins mit dem Dater (10,30), er tut nur, was er den Dater
tun fieht (5, 19), er redet und tut nur, was er beim und vom Dater hört und jieht.
Ein Beten fann es im Grunde für ihn nicht geben, ein Bitten ebenjo wenig wie
ein wirkliches Danfen. Die Sorm des Gebets ijt nur eine Anbequemung an menjd-
lihe Sormen, um der Menſchen willen, und ein weiteres Mittel der Belehrung!
Weld ein Abjtand von der älteren Überlieferung! — Wollen wir uns überhaupt
eine Dorjtellung von dem Heraustommen des Auferwedten machen, jo kann es nad)
den Angaben des Tertes nur als ein gejpenjtijhes Herausihweben gedacht jein
(beachte: gebunden an Händen und Süßen!) Aber faum follen wir im Sinne des
Derfajjers dabei länger verweilen. Er berichtet nichts, abjolut nichts mehr über
das, was uns jehr interejjieren würde, über das weitere Ergehen des Lazarus ujw.
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TFohannes 10, 40— 11,44: Die Auferwedung des Lazarus. 131
Es iſt, als wolle er den Lejer möglihjt bald von dem rein Mlateriellen des
Wunders ablenfen, nadydem in D.25f. der eigentliche Sinn angegeben ijt.
Die Erzählung von der Erwedung des Lazarus ijt der Höhepunft des erjten
Teils Kap. 2—12, wenn nicht des ganzen Evangeliums. Sofern das Evangelium
Darjtellung der Wirkſamkeit Jeju ijt, bildet jie die Peripetie des Dramas: jie führt
den endgültigen Beſchluß der Behörde herbei, Jejus zu töten. Aber jie jteht aud)
im Mittelpuntt des Evangeliums als Lehrſchrift. Sie ijt das glänzende Schluß:
gemälde der „Werke“ Jeju; in diejer Allmadıtstat erreicht die Offenbarung feiner
göttlihen Majejtät ihren Höhepunft. Der Bedeutung, die der Dorgang in den
Augen des Derfajjers hat, entjpricht die Ausführlichleit und die gewijje Sorgfalt
der Erzählung. Ihr entjpricht es auch, daß die bejonderen Eigentümlichkeiten des
Evangelijten, jeine Anjhauungsweije und jchriftjtelleriihe Manier, außergewöhn-
lich ſtark hervortreten. Die Mißverjtändnijje häufen jich, die Dorliebe für doppel-
jinnige Worte feiert ihre Triumphe, der Derfafjer jchwelgt in geheimnisvollen
Andeutungen. Und in ihrer Häufung wirken dieje Eigentümlichkeiten aufdringlich,
ermüdend und fajt unerträglich.
Sollen wir noch nad) dem gejchichtlichen Wert der Erzählung fragen? Der
£ejer des Evangeliums wird es als überflüjjig empfinden. Don einer Toten
Erwedung weiß ſchon die ältejte Überlieferung des Markus zu berichten (Jairus’
Tödhterlein).. Da läßt der Bericht vielleiht nod die Möglichkeit zu, an die
Erwedung einer Scheintoten oder im Starrframpf Liegenden zu denfen). Die
Wiedergabe desjelben Stoffes bei Matthäus und Lufas jchließt das bereits aus.
Und die Iufanijche Überlieferung berichtet dann von der Auferwedung eines Toten,
der jhon zum Grabe getragen wird (Jüngling zu Nain, LE. 7, 11ff.).. Den
Schlußjtein dieſer jtändigen Weiterentwidlung bildet unſere Gejchichte, die den
Charakter der Steigerung deutlich an der Stirn trägt. Der Tote hat bereits vier
Tage im Grabe gelegen; die drei Tage, während derer nad) der Dolks-Anjhauung
die Seele den Leichnam noch umſchwebt, find vorüber; jchon ijt der Tote in Der-
wejung. Dieje Tatſache allein, daß unjere Erzählung den Abſchluß der Entwidlung
eines bejtimmten Erzählungs-Typus bildet, macht bedentlih. Tödlich ijt das völlige
Schweigen der Smnoptifer. Nicht nur in der Seit, als die alte Marfus-Quelle
entjtand, jondern auch in der relativ jpäten Seit, als unjer Matthäus und Lufas
abgejhlofjen wurden, war unjere Erzählung unbefannt (oder nicht anerkannt).
Sie ijt aljo zweifellos jpät entjtanden. — Im Übrigen jprechen diejelben Bedenten
gegen jie, die aud) gegen das Kana-Wunder ſich erhoben, vgl. 3u 2,1—-11. Sudem
iſt der Bericht mit handgreiflihen pſychologiſchen Unmöglichkeiten belajtet. Daß Jejus
auf die Kunde von des Sreundes Erfranfung nicht hineilt, daß er abwartet, bis
er jtirbt D.6, daß er den Jammer der Schwejtern für nichts achtet, nur die Offen-
barung jeiner Majejtät im Auge hat D.4.15, daß er nur der Demonjtration halber
betet, das jind Süge, die wir in das Bild Jeju nicht einfügen fönnen, die jedes
zarte religiöje Empfinden verlegen, falls wir fie als gejhichtlih anjehen müßten.
Auf der andern Seite ijt der allegoriih-nmboliihe Charakter des Ganzen
vom Derfafjer jelbjt deutlich genug hervorgehoben, ſ. D.25f. Das Bild zeigt die
grenzenloje, bewußte Derjtodtheit der Juden felbjt gegenüber der höchſten Offen-
barung Gottes in Jejus, vor allem aber die Tatjache, daß Jejus das Leben iſt.
So ijt es nicht zweifelhaft, da wir eine Lehrdichtung vor uns haben. Und jobald
wir nur die Erzählung als ſolche werten, jobald wir nicht mehr genötigt find, jie
als Gejhichte zu begreifen, die Worte und Dorgänge pſychologiſch zu verjtehen,
verjhwinden die jhweren Anjtöße, die fie fonjt für uns hat. Nun rüdt der ge-
waltige Gedanke D. 25.26 in den Dordergrund und verklärt die Einzelheiten als
Teile einer großartigen geſchichtlichen Viſion diefer Wahrheit. Dem Lehröichter
halten wir es zugute, daß er die Menjhen wie Schachfiguren hin= und heridiebt.
Die Elemente, aus denen die Dichtung erwuchs, entjtammen der jnnoptijchen über-
lieferung, zumal der lukaniſchen. Der Name Lazarus fommt aus der befannten
Gleihnis-Erzählung vom reihen Mann und armen Lazarus. Der Grundgedanke
ift ebenfalls dort ſchon enthalten, £E.16,30f.: „Nein, Dater Abraham, aber wenn
9*
132 Johannes 11, 45-54: Der Todes-Beſchluß des hohen Rates.
Jemand von den Toten zu ihnen fommt, werden fie Buße tun. Er aber jpradı
zu ihm: Wenn jie nicht auf Moje und die Propheten hören, werden jie ſich aud
nicht überzeugen lajjen, wenn Jemand von den Toten auferjtände.“ Es ijt ge:
ſchehen, wird hier berichtet — ohne Erfolg. — Natürlich wäre es völlig verkehrt,
zu meinen, dies Gemälde jei mühjam durch Reflerion und Anleihen aus der ſynop—
tijhen Überlieferung zujammengejtellt. Der Derfajjer hat die Dorgänge wie ein
Seher gejhaut. Die Schöpferin war jeine religiöje Kontemplation, die Dienerin
und Gehilfin feine Phantajie und jeine plajtijche Dentweije.
3. Der Todes:Bejchluß des Hohen Rates. Jeſu Tod das Leben
für die Gottes-Kinder 11, 45 — 54. Diele von den Juden, die zu Maria
gefommen waren und gejehen hatten, was er getan hatte, glaubten nun
an ihn. Einige von ihnen aber gingen zu den Pharijäern und erzählten
ihnen, was Jejus getan hatte. Da beriefen die Hohenpriejter und die
Pharijäer einen Hohen Rat und |prahen: Was tun wir dabei, daß diejer
Menſch (jo) viele Seihen tut? Wenn wir ihn jo gewähren lajjen, werden
noch alle an ihn glauben, — und die Römer werden fommen und uns
Ort und Dolf nehmen. Einer aber von ihnen, Kaiaphas, Hoherpriejter in
jenem Jahr, jagte zu ihnen: Ihr wißt doch gar nichts, und ihr überlegt
aud nicht, daß es für euch bejjer ijt, wenn ein Menſch für das Dolf
jtirbt, als wenn das ganze Dolf zugrunde geht. Das ſprach er aber nicht
von jich aus, jondern als Hoherpriejter in jenem Jahr verfündete er weis-
ſagend, daß Jejus für das Dolf jterben jollte, und nicht nur für das
Dolf, jondern aud, um die Kinder Gottes, die hin und her zerjtreut find,
zur Einheit zu jammeln. Seit jenem Tage jtand ihr Beſchluß feit, ihn zu
töten. — Infolgedejjen wanderte Jejus nicht mehr öffentlih unter den
Juden, jondern ging von da weg in die Landſchaft nahe der Wülte, in
eine Stadt mit Namen Ephraim, und verweilte dort mit den Jüngern.
Die Wirkung diejer großen Offenbarung des „Lebens“ ijt neben dem Glauben
„vieler“ (zu der jtereotnpen Bemerkung vgl. zu 2,25) der formelle Beſchluß der
oberjten jüdilchen Behörde, Jejus zu befeitigen. Man denunziert ihn bei den
Pharijäern. Dieje und die Hohenpriejter rufen den Hohen Rat zujammen. Die
Pharijäer erjcheinen wieder in der eigentümlich jchiefen Beleuchtung, die wir jchon
fennen: jie fonnten den Hohen Rat nicht zufammenrufen (j. zu 7,32). Aus diejer
Sigung des Hohen Rats berichtet nun unjer Evangelijt, abgejehen von dem Be—
ihluß, ein bejonders bedeutungsvolles Wort des Kaiaphas. Die Erwägungen der
Behörde waren nad diejer Darjtellung politiiher Natur. Ein Mann, der jolde
Wunder tun Tann, wird die Mafje gewinnen, meſſianiſche Bewegungen veranlajjen
und damit den verhaßten Römern Gelegenheit geben, Stadt und Dolf zu ver-
nihten — die Schon eingetretene Wirklichkeit jpricyt aus den Worten. Den Aus=
ihlag gibt Kaiaphas GJoſeph Kaiaphas, Schwiegerjohn des Hannas, Hoherpriejter
18-36 n. Chr.), „der Hohepriejter jenes Jahres“. Dieje Bemerkung, D.51 und
18, 13 mit wünjchenswerter Deutlichfeit wiederholt, jegt als Meinung des Evan:
gelijten voraus, daß der jüdiiche Hohepriejter jährlidy wechsle, wie etwa der Ober:
priejter der Provinz Ajien, und verrät, daß der Evangelijt Feine rechte Dorjtellung
vom hohenpriejterlihen Amte hatte. Das war ein Iebenslängliches, wenn aud)
die Römer ſich das Recht nahmen, unbequeme Träger des Amts abzujegen. Die
Meinung des Kaiaphas ift zunächſt nichts anderes als eine nüchterne, jtaatskluge
Erwägung: lieber einen Mann opfern, als das ganze Dolf ruinieren. Der Evan
gelift aber ſieht in feiner tiefjinnigen Weije in dieſem Wort eine bedeutjame
Weisjagung auf den Sühne-Tod Jeſu, und zwar als Mittel nicht nur der Er-
rettung jeines Dolfes, jondern auch der Sammlung der durch die Menjchheit ver-
jtreuten Gottes=-Kinder, aljo der Bildung der Kirche. Ohne es zu wijjen und zu
wollen, muß der Mann mit dem Grundjaß einer jfrupellojen Realpolitit als Wert:
zeug Öottes, als Prophet auf den Kern der chrijtlichen Predigt auftreten: ein reiz-
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Johannes 11,55 — 12,11: DieTodes-Weihe in Bethanien. Jejus als der Sterbende. 133
volles und eindrudsvolles Jeugnis für das Evangelium! Kaiaphas war zum Pro-
pheten fähig als „Hoherpriejter jenes Jahres“. Als Inhaber der höchſten priejter-
lihen Sunftion war er der gewiejene Träger der göttlichen Injpiration. Dieje
ſehr mechaniſche und äußerlihe Auffafjung der prophetiihen „Begeijterung“ dürfte
vielleicht weniger aus der Erinnerung an alttejtamentliche Dorjtellungen vom hohen-
prieſterlichen Amte (2. Moje 28, 30; 3. Moje 8, 8; 4. Moje 27, 21) als aus heidnijchen
Einflüffen zu erklären jein. — Die Abjicht, Jejus zu bejeitigen, bejtand nad dem
Bericht des Evangeliums ſchon lange (5,18; 7,1.19. 25.32.45; 8, 40.59; 10, 31):
jegt war es ein offizieller Bejhluß der Behörde.
Infolgedejjen zieht jich Jejus noch einmal von der Öffentlichkeit zurüd aufs
Land in der Nähe der judäiihen Wüjte. Das Städtchen Ephraim, auch Ephräa
genannt, ſucht man etwa 8 oder 20 römiſche Meilen (12 oder 30 km) nordöſtlich
von Jerujalem. Die ältere Überlieferung weiß nichts von dieſem Aufenthalt in
Ephraim, ebenjo wenig wie von dem in Bethanien jenjeits des Jordans (10, 40).
Immerhin ijt auch auf Grund des Marfus-Berihts zu vermuten, daß der Aufenthalt
Jeju in und um Jerujalem länger als 6 Tage währte, und die Möglichkeit
eines Derweilens in Ephraim wäre zuzugeben. Damit ijt freilicy nicht viel ge-
wonnen. — Auch darin weit unſer Bericht — bezeichnender Weije! — von dem
Innoptiihen ab, daß als Anlaß des endgültigen Mordbeihlujjes das außergewöhn-
lihe Wunder in Bethanien erjheint. Dagegen berührt er die jnnoptijche Linie
mit dem Suge, daß als Motiv für die Dernichtung die Furcht der leitenden Kreije
vor mejjianijcher, d.h. in den Augen der Römer: politijher Bewegung hingeitellt
wird. Wir werden hier das gejhichtlih Richtige vermuten müfjen. Dagegen
verrät das Wort des Kaiaphas, wenigjtens in jeiner Deutung als Weisjagung
auf die Wirkung des Todes Jeju, nur allzu deutlich die Herfunft aus der Werk:
itatt des Evangeliſten.
4. Stüd. Die letzten Ereignifje der öffentlichen Wirk:
jamfeit Jeju. Jejus als der fterbende und im Sterben
triumphierende Heiland der Welt 11,55- 12, 36.
Die öffentliche Wirkſamkeit Jeju nähert ſich dem Ende und mit ihr der erite
Teil unjerer Schrift, in dem Jeju Offenbarung vor der Welt dargejtellt wird.
Der Evangelift macht den Beſchluß mit einem wirfungsvollen Bilde, in dem er
einige ihm wichtig erſcheinende Dorfommnijje aus den legten Tagen Jeju jchildert
und dazu benußt, den tiefen Sinn des Lebenswerfes und bejonders des Todes
Jeſu den Lejern noch einmal anjhaulich darzuftellen. Das Werk Jeju in der Welt
führt zur ſchmachvollen Dernichtung durch die Welt — das ijt das jheinbare Ende;
dieje Dernichtung durch die Welt ijt in Wahrheit ein Triumph Jeju über die Welt
— das ijt der eigentlihe Sinn. Der Derfajjer benugt hier nod) einmal jein be-
liebtes Derfahren, 1) zwei Bilder zu zeichnen 11,55—12,19 und daran 2) den
Tert zu fnüpfen 12, 20-536. — Aud in diefem Stüd finden ſich deutliche Spuren
(3. B. 12,1. 16ff.) davon, daß es literarijch wohl nicht aus einem Guß ijt.
1. Swei Bilder 11,55 —12, 19.
a) Die Todesweihe in Bethanien. Jeſus als der Sterbende.
11,55— 12,11 vgl. ME. 14,3-9; Mtth. 26,6-13 (£E.7,36ff.). Das
Pascha der Juden jtand bevor, und Diele gingen vom Lande vor dem
Pascha nad) Jerujalem, um ſich zu weihen. Sie ſuchten nun Jejus und
jagten unter einander, während fie im Tempel ftanden: Was meint ihr?
Wird er nicht zum Seit fommen? Die Hohenpriefter und Pharijäer aber
hatten Befehl gegeben, es anzuzeigen, wenn Jemand jeinen Aufenthalt
wilje, um ihn feitzunehmen.
154 Johannes11,55— 12,11: Die Todes-Weihe in Bethanien. Jejus als der Sterbende.
Da fam Jejus 6 Tage vor dem Pascha nad) Bethanien, wo Lazarus 1
wohnte (den Jejus von den Toten erwedt hatte). Nun veranjtaltete man 2
dort ihm zu Ehren ein Gajtmahl; Martha bediente, Lazarus aber war
unter denen, die mit ihm zu Tijche lagen. Da nahm Maria ein Pfund 3
fojtbarer echter Nardenjalbe, jalbte Jejus die Füße und trodnete mit
ihren Haaren jeine Süße. Das Haus ward erfüllt vom Duft der Salbe.
Judas aber aus Kerioth, einer feiner Jünger (der, der ihn verraten follte), 4
jagte: Weshalb ijt dieſe Salbe nicht verfauft für 300 Denare und Armen 5
gegeben? Das jagte er aber nicht, weil ihm (wirklih) die Armen am 6
herzen lagen, jondern weil er ein Dieb war und als Kajjenführer die
Einlagen beijeite ſchaffte. Da ſagte Jejus: Laß fie gewähren, fie joll (es) 7
für den Tag meines Begräbnijjes bewahren. Arme habt ihr ja alle Seit 8
bei euch, mich aber habt ihr nicht alle Seit.
Da erfuhr die große Menge der Juden, daß er dort fei, und fie 9
famen, nit nur um Jeju willen, jondern um auch Lazarus zu jehn, den
er von den Toten erwedt hatte. Die Hohenpriejter aber beſchloſſen, auch 10
Lazarus zu töten, weil viele Juden um jeinetwillen hingingen und an 11
Jejus glaubten.
11,56 vgl. 7,11—13. — 12,6 vgl. Lk. 8,3.
Der Abſchnitt D.55—57 geht, wie 7,11 —13, als Stimmungsjdhilderung dem 55-57
ganzen Bilde vorauf. Mit feinem Bericht über die Spannung der erregten Sejt-
verjammlung einerjeits und über die Maßregeln der Behörde andererjeits joll er
die Erwartung des Lejers auf das Solgende weden. Die Anjammlung von Seit-
gäjten vor dem eigentlichen Sejt wird damit erklärt, daß mande ſich auf eine
würdige Seier erjt vorbereiten mußten. Handel und Wandel ſetzten den Juden nad
feiner Meinung der Gefahr der Derunreinigung und Befledung aus. Dor jeinem
Gott erjcheinen und ihm ein Set feiern fonnte er aber nur im Sujtande der Rein
heit (vgl. 2.Moje 19, 10f.; 4. Moſe 9, 10; 2. Chron. 30,17f.). So gingen Diele bei
Seiten nad) Jerujalem, um jid) dur die mannigfachen Seremonien wie Opfer,
Waſchungen ujw. zu „weihen“. — Der Beriht über die Salbung in Bethanien, 12, 1-8
ein ergreifender Erweis der überjchwenglichen, verjchwenderiihen Liebe und Der-
ehrung einer Srau für Jejus in den legten Lebenstagen, zeigt im Dergleidy mit
dem parallelen Bericht bei ME. 14, 3-9; Mitth. 26, 6-13 nicht wenige Abweichungen,
3.T. genauere Angaben. Leider jind es nicht Abweichungen, die auf treuerer Er-
innerung eines Augenzeugen beruhten. Sie erklären ſich 3.T. aus der Derquidung
mit der verwandten Erzählung £E.7,36ff. („große Sünderin“), 3.T. aus der An—
Ihauung und Abjicht unjeres Evangeliften (D.1.2.8). — „Sedhs Tage vor dem 12
Pascha“: aljo am 9. oder 10. Nijan, am Sabbat oder am Sonntag vor dem Todes-
Steitag, je nachdem man als 1. Sejttag den 14. Nijan rechnet, an dejjen Abend
nad; Sonnenuntergang das Pasha-Lamm gegejjen wurde, oder den 15. Mijan. Die
erjte Annahme wird Teineswegs durd den Hinweis auf das Sabbat-Gejeg unmög—
lid) gemadt, das größere Wanderungen am Sabbat verbiete. Wir jahen ſchon,
daß unjer Evangelijt mit einer gewijjen Geflifjentlichfeit jeinen Jejus das jüdiſche
Gejeß übertreten läßt (4,4.7.8; 5,9). Nad ME. 14,5 jpielte die Szene im
Haufe Simons des Ausjägigen, hier dagegen im Haufe der Geſchwiſter Martha,
Maria und Lazarus. Dort wird die Srau, die Jejus jalbt, nicht genannt, hier 3
joll es Maria gewejen jein (vgl. 11, 2). Dieje genaueren Angaben beruhen
auf dem Bejtreben, den Dorgang mit der in der evangeliſchen Überlieferung neuen
Erzählung von Lazarus’ Erwedung zu verfnüpfen. Su der Bezeichnung der Salbe
j. zu ME.14,3. Den Lejer verwundert die Salbung der Süße mit fo fojtbarer
Salbe. Der jefundäre Charakter des Berichts zeigt ſich hier deutlih. MI. 14,5
wird Jeju Haupt gejalbt, durchaus der Situation angemejjen. £E.7,58 werden
jeine Süße von der „großen Sünderin“ mit Tränen benegt, mit ihren Haaren ge=
trodnet und dann gejalbt — durchaus angemejjen, es ijt ein Seichen der demütigen
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Johannes 12, 12— 19: Dalmarum. Jeſus als der Triumphierende. 135
Erniedrigung der Sünderin. Aus der Erinnerung an dieje verwandte, aber nicht
identiſche Erzählung bei Lufas ijt diefer Sug in unjern Bericht gefommen, wo er
weniger gut paßt. — Bei Marfus wird ganz allgemein von „Einigen“ erzählt, die
über die Dergeudung ſchmälen: hier wird bejtimmt der Derräter bezeichnet. Die
Abjicht diefes Suges liegt auf der Hand; abgejehn davon, daß der Marfus-Bericht
unmittelbar nach der Salbung vom Derrat des Judas erzählt und dadurch unjerm
Derfajjer dieje Derfnüpfung nahelegte, macht der Evangelijt hier einen Derjud,
das pſychologiſche Rätjel des Derrats, der nad ME. 14,11 um Geld erfolgte, zu
erflären: Judas jei ein Geizhals und Dieb gewejen. Auf die jhmälende Bemerkung
des Judas folgt Jeju wundervolle Rechtfertigung verjchwenderijher Liebe. Das
Wort D.7 ijt freilicy nit ganz verſtändlich; der Derfajjer jcheint feine Dorlage,
das dunkle Wort ME.14,8, jelbjt nicht ganz verjtanden zu haben. Sicher ijt, daß
Jejus nad Abjicht des Evangelijten in diefen Worten deutlich auf den Tag jeines
Begräbnifjes hinweijen ſoll, wie er D.8 bejtimmt auf jeinen baldigen Tod hin-
1 deutet. — Die Neugierde zieht die Menge zu dem, der Tote auferweden Tann.
Die Mordabjicht der Gegner aber, der Pharijäer, erjtredt jich jetzt auch auf Lazarus,
den Seugen der Wundermadt des Derhaßten: eine echt johanneiſche Weisjagung
darauf, daß die Juden die von Jejus zu wahrem Leben Erwedten, jeine Gläubi-
gen, mit tödlihem Haß verfolgen werden.
Das Transparent ijt durchſichtig. Die Handlung der Maria und das Wort
D.7.8 zeigen Jejus als den Toögeweihten und zugleid) als den dem Tode mit
vollem Bewußtjein Entgegengehenden. Leiſe mijcht ſich aber auch jchon in diejes
dunfle Bild ein hellerer Sarbenton (D.3): das Haus war erfüllt von dem Duft
der Salbe; die Wirkung diejes Todes wird die ganze Welt erfüllen!
b) Palmarum. Jejus als der Triumphierende 12, 12— 19 vgl.
ME. 11,1-10; Mtth.21,1-11; £E.19,29—40. Tags darauf nahm
viel Dolfs, das zum Sejt gefommen war, auf die Kunde, Jejus fomme
nad Jerufalem, Dalmenzweige und 30g hinaus ihm entgegen und jchrie:
Hojianna! Gepriejen fei, der da fommt mit dem Namen des Herrn, der
König von Israel!
Jeſus hatte einen Ejel getroffen und fid) darauf gejegt, ganz wie
gejchrieben jteht: „Fürchte dic) nicht, Tochter Sion: Sieh, dein König kommt
reitend auf einem Ejelsfüllen“. Das verjtanden die Jünger zunächſt nicht,
jondern erjt als Jejus verherrliht war, da fiel ihnen ein, daß das mit
Bezug auf ihn geſchrieben jtand, und daß fie es ihm jo erwiejen hatten.
— Die Dolfsmenge, die bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe
tief und ihn von den Toten erwedte, legte Seugnis ab. Deswegen 309
ihm aud) die Menge entgegen, weil fie gehört hatten, er habe dies deichen
getan. Da ſprachen die Pharijäer zu einander: Da jeht ihr, daß ihr
nichts erreicht: fieh, die Welt iſt hinter ihm drein gezogen!
V.13 vgl. Ps.118,25.26. V.15 vgl. Sach.9,9; Jes. 44, 2.
Der Bericht über den mejjianijchen Einzug Jeju in Jerujalem ijt merkwürdig
ungejhidt und unanjhaulid. D.12.13 nehmen den Kern vorweg; D.14.15 tragen
nah, was jenen vorangehen müßte; und erjt dann berichten D.17.18, wie es
überhaupt zu dem ganzen Dorgang fommen fonnte — es ijt zweifellos im Dergleich
zu ME.11,1-10 ein fefundärer Bericht. Über den Dorgang jelbjt vgl. zu ME.
11,1-10. „Tags darauf” — die ältejte Überlieferung bringt Salbung und
Einzug in umgefehrter Reihenfolge, j.u. Wenn 12, 1ff. am Sabbat, jo jpielt unjer
Dorgang am erjten Wocentage, d.h. am Sonntage. Nady Markus bringen die
Jünger und die fommenden Sejtpilger dem einziehenden Herrn die Huldigung dar
— hier die Sejtmenge, die ihm aus der Stadt entgegenzieht. Dort nimmt man
grüne Büjchel, hier trägt die Menge „Palmen“, das herfömmliche Seichen des
Triumphzuges von Königen und Seldherren. In beiden Punkten zeigt ſich die
Spur der jteigernden Legende. „Der König von Israel” ijt eine verdeutlihende
156 Johannes 12,20 — 36a: Jeſus als der durch den Tod die Welt gewinnende Heiland.
Umjhreibung des Pjalm-Worts (vgl. £t.19,38). Nach D.14f. hatte Jeſus jein
Reittier nur zufällig getroffen, nicht vorher bejtellt; vielleicht eine gute Erinnerung.
Das Wort aus Sad. 9,9 ijt nicht genau wiedergegeben, jondern trägt Spuren der
Erinnerung an Jej. 44,2. D.16 bringt zu dem Schrift-Wort eine erläuternde Be-
merfung des Evangelijten, die eine richtige hijtorijche Notiz enthält und uns zugleich
einen Blick in die theologijche Arbeit des Urchrijtentums tun läßt. Die Erfenntnis,
daß diejes Schrift-Wort ſich auf Jejus beziehe, und das Derjtändnis für die eigent-
lihe Bedeutung des Dorgangs überhaupt jind den Jüngern erjt aufgegangen, als
Jejus zur Herrlichkeit eingegangen, d.h. als er auferjtanden war. Don diejer
Tatjahe aus fiel ein erflärendes und jo mandes aufklärendes Licht auf Jeju
Reden und Tun. Der Glaube an jeine Auferjtehung ijt in der Tat die Wurzel
für mande religiöje und theologiihe Anjhauung der alten Chrijtenheit geworden.
In diejem Glauben durchforſchte man die heilige Schrift und fand dort das Schrift-
Wort, das auf die impropijierte mejjianijche Huldigung zu pajjen ſchien. — D. 17.
18 bringen nachträglich die Erklärung dafür, wie es zu einer jolhen Huldigung
fommen fonnte. In unmutiger bitterer Übertreibung jtellen die Gegner feit, daß
jie ſelbſt mit all ihren Verſuchen nichts erreichen, während hinter Jejus die ganze
Welt herläuft. Die legten Worte jind vom Derfafjer jo formuliert, weil er froh-
lodend die Gegner eine ungewollte Weisjagung auf den tatjächlihen Erfolg Jeju
(und des Chrijtentums) ausjprehen laſſen will.
Das Wort: „jieh, die Welt ijt hinter ihm drein gezogen“ D.19 ijt die Unter-
ihrift des Bildes und gibt feinen Grundgedanken an. Heben das dunkle Bild der
Todes-Weihe des jterbenden Jejus D.1—11 tritt hier das jtrahlende Bild des
triumphierenden Chrijtus. So jieht ihn der Derfafjer in gläubiger Bewunderung,
als den Herzog, der ſiegreich durch die Welt zieht, die Menjchheit hinter ſich her-
zwingend, umjubelt von den Heilrufen der Gläubigen. — Die beiden Bilder aber
(D. 1- 11 und D. 12-19) veranjhaulichen die Erkenntnis: Jejus der jterbende und
der triumphierende, ja, als der jterbende der triumphierende, durchs Kreuz zur
Krone! Nun verjtehen wir, weshalb der Derfafjer die Salbung voraufgeitellt hat:
um des Gedanfens willen, den er ausdrüden will. Nun erfennen wir auch den
Sinn, weshalb die Todes-Weihe auf den Sabbat und der Einzug auf den erjten
Wochentag, d.h. den Sonntag, gelegt ijt: der „Herrentag“, der Tag der Auferjtehung,
ijt der Tag des triumphierenden Chrijtus, der Sabbat der des im Grabe ruhenden.
2. Der Tert zu den Bildern. Jejus als der durch den Tod die
Welt gewinnende Heiland 12, 20-36a. Yun waren einige Griechen
unter denen, die hinaufgingen, um am Sejt ihre Andacht zu verrichten.
Die machten ji) an Philippus aus Bethjaida in Galiläa und baten ihn:
Berr, wir mödten gern Jejus kennen lernen. Philippus fommt und jagt
es Andreas; Andreas und Philippus Tommen und jagen es Jejus. Jejus
antwortete ihnen und ſprach: Die Stunde ijt gefommen, daß des Menſchen
Sohn verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, id) jage euch: das Weizen:
forn muß in die Erde fallen und fterben, ſonſt bleibt es für jich allein;
wenn es aber jtirbt, trägt es viele Srudit.
Wer jein Leben liebt, verliert es;
Wer fein Leben haft in diejer Welt,
Wird es für das ewige Leben bewahren.
Will Jemand mir dienen, foll er mir folgen.
Und wo ich bin, wird audy mein Diener jein.
Will Jemand mir dienen, wird ihn mein Dater ehren.
Jetzt ift meine Seele erjhüttert, und was foll ich jagen? „Dater,
errette mic aus diefer Stunde”? Nein, dazu bin ich ja in dieje Stunde
gefommen: Dater, verherrlihe deinen Namen. Da erſcholl eine Stimme
vom Himmel: Ic) habe (ihn) verherrlicht und werde (ihn) weiter verherr-
lihen. Die Menge, die dabei jtand und es hörte, meinte, es habe ge-
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Johannes 12,20 36a: Jejus als der durch den Tod die Welt gewinnende Heiland. 137
30 donnert. Andere jagten: Ein Engel hat mit ihm geredet. Jeſus ant-
wortete und jprah: licht um meinetwillen ijt diefe Stimme erſchollen,
31 jondern um euretwillen. Jetzt ijt Gericht über dieſe Welt. Jebt wird der
32 Sürjt diejer Welt hinausgeworfen werden: id) aber werde, wenn id) von
33 der Erde erhöht bin, alle zu mir ziehen. (Das jagte er, um anzudeuten,
34 auf welche Art er den Tod erleiden follte.) Da erwiderte ihm die Menge:
Wir haben aus dem Gejet gehört, daß der Mejjias ewig bleibt — wie
nnit du nun behaupten, des Menjchen Sohn müſſe erhöht werden?
Was iſt das für ein Menſchenſohn?
35 Da jprady Jeſus zu ihnen: Mur noch furze Seit weilt das Licht
unter eu. Wandelt, dieweil ihr das Licht habt, damit nicht Sinjternis
euch überfalle; wer in der Sinjternis wandelt, weiß nicht, wo er hingeht.
36a Dieweil ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Kinder des
Lichtes werdet.
V.25.26 vgl. Mk. 8,35; Mtth. 10,39; Lk.17,33. V.31 vgl. 16, 11; Lk. 10, 18.
V.35 vol. 8,13; 9,5; 11.10:
20-22 Der vorige Abjchnitt ſchloß mit dem Wort: „Siehe, die Welt it hinter ihm
drein gezogen“. Wie eine triumphierende Bejtätigung erjheint, was nun berichtet
wird: die Griechenwelt drängt ji zu Jejus herzu. Denn dieje Griechen (Proje-
Inten), die Jejus „jehen“, d.h. fennen lernen wollen, verförpern die griechiſche,
d. h. heiönijche Welt, die heilsbegierig zu Jejus herbeifommt und „hinter ihm drein
ziehen“ will. Daß dieje Leute ſich gerade an Philippus wenden, daß der ſich noch
Andreas zu Hilfe holt, um den Wunſch an Jejus zu vermitteln — die Umjtändlichkeit
des ganzen Derfahrens erklärt jih nur aus der jonjtigen Bevorzugung diejer beiden
Männer in unjerer Schrift: jie galten den Lejern wohl bejonders als Dermittler
des Evangeliums an die Griechen, vgl. zu 6,5ff. (Bethjaida lag am Mordojt-Ende
des galiläijchen Sees, aber nicht in Galiläa, jondern in Gaulanitis, in der Nähe
der galiläiihen Grenze.) Der Wunjcd der Griechen gibt Jejus Deranlajjung zu
einer längeren Auslajjung (D.23—26; 27-34; 35. 36).
23 D.25—-26. „Die Stunde ijt gefommen“. Bisher hörten wir immer
wieder, daß die Stunde Jeju noch nicht gefommen ſei. Jetzt ijt fie da. Wir wijjen,
was damit im Evangelium gemeint ijt: die Stunde des Todes, der zugleich die
Derherrlihung Jeju beginnt und bedeutet. Es ijt ein ergreifender Moment. Und
es iſt ein padendes beziehungsreiches Bild, das der Evangelijt jeinen Lejern vor
Augen jtellt. Im Augenblid des grauenvollen Endes die erhabene heitere Ruhe
Jeju. Im Angejiht der Katajtrophe, die von den Gegnern des Chriltentums, vor
allem den Juden, hohnvoll als der. Beweis der Lächerlichkeit diejes Mejjias hinge-
itellt, aber audy von den Chrijten immer noch, troß allem, mit Schmerzen als ein
Rätjel empfunden wurde, erflärt Jejus, daß die Stunde — der Derherrlihung da
jei (zum Ausdrud vgl. 7, 39; 11,4; 12,16; 13,31). Nicht bloß wird mit der Todes-
Ankündigung glei die Weisjagung der Derherrlihung verbunden, wie in der
Innoptijchen Überlieferung; nein, der Tod ſelbſt ijt die „Derherrlichung“: eine Ab—
wehr aller Angriffe der Gegner, eine herzerhebende Glaubensjtärfung für die
Ehrijten. Das Werk Jeju erjcheint vernichtet — und die Griechen jtehen da als
24 Weisjagung auf die weltumjpannende Wirkung und Bedeutung diejes Todes! Das
wunderbare Rätjel diejes Sterbens wird in feierlicher Weije beleuchtet durch das
geheimnisvolle Gejeg alles Werdens und Lebens, das mit Tod und Dernichtung
aufs engjte verfnüpft ijt. Die Anwendung der durchſichtigen Bildrede auf Jejus
ergibt fi}, zumal auf dem Bintergrunde der Griechen-Frage, von jelbjt. Der Tod
Jeſu ijt nicht nur fein Hemmnis, jondern im Gegenteil eine notwendige Dorbedingung
25 26 für den Erfolg feines Werkes. Wie der Meijter, jo die Jünger. Aud für jie
führt der Weg zu dem erjehnten Siel des Lebens über das Kreuz. Der Verzicht
auf das, was man gemeinhin Leben nennt, ijt die unentbehrlihe Dorausjegung
für das wahre Leben. Sum Wejen des Ehrijten gehört dieje „Jenjeitigfeit“. Das
Wort Iehnt ſich nad) Sorm und Gedanken ganz an die Snnoptifer an; bejonders
138 Johannes12,20- 56a: Jejus als der durch den Tod die Welt gewinnende Heiland.
in D.25, während es in D.26 mehr johanneijche Sarbe zeigt (vgl. ME. 8,55). —
Der Gedankengang D.23—26 zeigt in überrajchender Weile, daß die auch ſonſt 23-26
beobadıtete Abhängigkeit unjeres Evangelijten von der nnoptijchen Überlieferung
bisweilen jtlavijch werden Tann. Das eigentliche Interejje diejer Rede gilt Jejus
und feinem Tode jowie der Bedeutung desjelben. D.25.24 gehen davon aus,
D.27 fehrt dahin zurüd. Der Blid auf die Jünger (D. 25.26) bedeutet eine Ab—
lenkung vom Hauptgedanken: fie erflärt jih nur daraus, daß der Evangelijt das
ſynoptiſche Stüd ME. 8, 31-35 (Parall.) vor Augen oder im Gedächtnis hat. Dort
folgt auf die Leidens- und Auferjtehungs-Anfündigung (ME. 8, 51 = Joh. 12, 23. 24)
das Wort über die Leidens-Nachfolge der Jünger und das Derlieren und Gewinnen
des Lebens (ME. 8, 34.35). Daher der gleiche Gang hier; daher aud die jnnopti-
Ihe Sorm von D. 25f.
Don den Seinen lenkt Jejus den Blid zu ſich zurüd. Die Stunde der Der- 27
herrlihung ijt da. Aber der Weg dahin führt durch das Dunfel des Todes. Das
it das Nächſte. Und diejes Nächſte erfüllt jegt feine Seele mit qualvoller Unruhe
und Derwirrung — unmwillfürlidy denfen wir bei den Worten an die Szene von
Gethjemane (ME. 14, 32ff.). Wohl fönnte es ihm nahe liegen, den Dater um Er-
rettung aus diejer Stunde zu bitten — dem Lejer fällt ein, daß Jejus dort Mk. 14, 36
den Dater darum anfleht. Aber es bedarf nur des flüchtigen Gedankens daran,
um die Unmöglichteit zu erfennen. Das ijt ja der Swed diejer Stunde. Mag 28
über ihn fommen, was fommen will: jeine Bitte fann nur lauten: „Dater, ver—
herrlie deinen Namen“, nämlid durch Hinausführen des angefangenen
Heilswerfes. Die Antwort des Daters erfolgt jofort. Sie zeigt die Einheit des
Daters und des Sohnes. Gott hat feinen Namen bisher herrlich gemaht — durch
die „Werke“, die Jejus getan hat (j. zu 5,36; 9,3; 11,4), und wird ihn weiter
verherrlihen — durch Tod und Auferjtehung Jeju und alles, was in wunderbarer
Solge ſich daran anſchließt. Das Geheimnisvoll-öttlihe diejes Erlebens Jeju und 29
der Offenbarung, die gerade in feinem Tode liegt, wird noch durd das gewöhn-
liche Mittel, das Nichtverjtehen der Menge, hervorgehoben. Wenn es nicht jhon 30
an ji Har wäre (vgl. 11,42), jo würde diefe Bemerkung Jeju es deutlich be-
weijen, daß in D.27 nur der äußeren Sorm nad ein Gebet, in Wirklichkeit eine
um der Hörer — und Lejer willen ausgejprohene Betradhtung vorliegt. Wie
fönnte der Sohn, eins mit dem Dater, den Dater bitten, gar um etwas bitten, was
dejjen Willen nicht entjpräche! — Und nun erreicht die Rede ihren Höhepunkt. In 51-35
Haren Worten faßt Jejus, d.h. der Evangelijt noch einmal furz die Bedeutung
diefer Stunde, dejjen, woran hier vor allem gedacht ijt: des Todes, zujammen.
„Jet“, d.h. in der Seit, in der das Unbegreifliche gejhieht und die jet be- 5la
ginnt, „it Gericht über dieſe Welt“. Das ijt die eigentliche Bedeutung des
Kreuzestodes. Jejus ijt zwar nicht gefommen, um Gericht zu halten (j. zu 3, 17),
aber fein Kommen ijt wegen der Art der Menſchen mit einem Gericht (und einer
Sonderung; auch hier jhillert der Ausdrud, ſ. 3. 3,17) verbunden. Es vollzieht
jih vor allem durch den Tod am Kreuz. Es äußert fi in zwei Wirkungen, in
der Dernichtung der Herrihaft des Teufels V. 3z1b und in der Gewinnung der
Gläubigen durch den Erhöhten D.32. Die Sorm des Gedanfens knüpft an vulgär- 51b
jüdijhe, mythologiihe Dorjtellungen an. Der Teufel ijt der Fürſt diefer Welt
(14, 30; 16,11) — dieje Auffafjung läßt die ganze pejjimijtiihe Weltbeurteilung
des fpäten Judentums und des jungen Chrijtentums erkennen. So jehr erjchienen
Welt und Menſchheit von Unheil, Übel, Sünde belajtet, daß man es ſich nur daraus
ertlären fonnte, daß fie unter dem Regiment der böſen Geijter und ihres Sürjten,
des Teufels, ftehen. Die Aufgabe des heigerwarteten Mejjias war die Befämpfung
und Befiegung des Teufels und feiner unholden Scharen. Das erjheint denn aud)
in der jnnoptiihen Überlieferung vielfah als das eigentlihe Wert Jeju (Mitth.
12, 25ff.; £f. 10,18; ſ. zu den Stellen). Der endgültige Sieg wird nad) einer merf-
würdigen Auffajjung der apoftolijchen Seit, auch des Paulus, durch den Kreuges-
tod erfochten (1.Kor.2,6ff.; Kol.2,15). Die gleiche Dorjtellung haben wir hier.
Der Sürjt diefer Welt wird gerade durch den Tod Jeju aus feinem Herrichafts-
Johannes 12,20— 36a: Jejus als der durch den Tod die Welt gewinnende Heiland. 139
gebiet „hinausgeworfen‘ (oder nach anderer Lesart: von feinem Thron „hinab“
geworfen). Die mythologijierende Sormulierung des Gedankens berührt uns in
32 diefem Evangelium fremdartig. Um jo anziehender ijt die echt johanneilche For—
mulierung der zweiten Wirkung des Todes Jeju. Gerade als der am Kreuz und
durdy das Kreuz „Erhöhte wird Jejus „alle“, d.h. alle, die es wollen, die ihm
von Gott gegeben jind (6, 37ff.), „zu jich ziehen‘, mit ſich vereinigen; vgl. das
33 34 Bild vom iterbenden Weizenforn D.24. — Su D.33 vgl. das über 3,14 Gejagte.
— Die Juden hören aus dem doppeljinnigen Ausdrud „erhöht werden" natür=
lid nur den einen Sinn, den der Erhöhung am Kreuz, heraus. Die aber ijt mit
ihrer meſſianiſchen Dogmatik unvereinbar. Aus der Schrift („Geſetz“ für Schrift wie
10, 34) wiſſen fie, daß der Mefjias ewig bleibt (aus dem A.T. kämen etwa in
Betracht Stellen wie Jeſ. 9, 6f.; Pj. 110,4). Und nun behauptet Jejus, und die
Ehrijten mit ihm, der Mejjias müfje „erhöht‘ werden! Su diefem Publifum hat
Jeſus das freilich nicht gejagt: es liegt wieder eine der ungenauen Rüdverweijungen
vor, die wir jhon fennen (j. 10,25) und die den literariihen Charakter des Ganzen
beweijen: der Schriftjteller ijt es, der den Lejer, nicht den Hörer Jeju, auf frühere
Äußerungen verweilt (3.B. 3,14). Die ganze „Torheit‘ diejer Dorjtellung, des
Todes des Mejjias, bringen die Juden trefflid zum Ausdrud durch die Neben-
einanderjtellung der beiden Begriffe „erhöht werden‘ und „Menſchenſohn“. Der
„Menſchenſohn“, von dem Daniel geredet hat, der vom Himmel fommt, bei Gott
ijt, der als folder der unvergänglicyen Welt Gottes angehört — der jollte jterben ?!
Das müßte ein jonderbarer Menſchenſohn fein!
35 36 Jejus antwortet auf diejfen Einwand überhaupt nicht mehr. Wozu aud!
Er jchließt dies Gejpräh und überhaupt fein öffentliches Reden mit einer letzten
eindringlihhen Mahnung und Warnung an die Juden ab. Wir fennen das Bild
vom „wandeln im Licht“ und feine eigentliche Bedeutung (vgl. 9,5; 11,9f.). Jejus
ijt das Licht, als Offenbarer Gottes. Nur noch furze Seit weilt das Licht, Jejus .
— und feine Gemeinde, bei den Juden. Dieje follen die Seit ausfaufen. Sie
jollen ihren Wandel von diejem Licht, das zu Gott führt, durchleuchten laſſen, jie
jollen glauben an das Licht!
20-56 Der Abſchnitt D.20-36a ijt ein bezeichnendes Beifpiel johanneijcher Er—
zählungsweije. Die Griehen tauchen auf und verjchwinden fofort wieder. Haben
fie eigentlicd mit Jejus gejprodhen oder niht? Wir hören es nicht. Es genügt,
daß jie als Weisjagung auf das heilsbegierige Herbeijtrömen der Heidenwelt auf-
treten und Jejus, d.h. dem Derfafjer, Gelegenheit zu jeiner Rede geben, in der
er über die Bedeutung feines Todes gerade für die Gewinnung der Welt und die
Ausbreitung des Evangeliums ſich ausjprehen fann. Wir fragen auh gar nicht
nad) der Gejcichtlichfeit diejes Berichts: deutlich genug hat der Derfajjer durch die
Art feiner Erzählung darauf hingewiejen, daß die Begegnung Jeſu mit den Griechen
als eine ideelle angejehen werden joll. Daß die Rede vom Evangelijten jtammt,
zeigte ſich auf Schritt und Tritt. Ihr Thema ijt ein Grundthema des ganzen
Budes: das Rätjel des Todes Jeju; ihre Abjicht: diefen Tod als notwendig und
als Beginn der Derherrlihung darzujtellen. Sie ijt eine Apologie gegenüber den
Juden, deren Höhnen wir aus D.34 hören: „was ijt das für ein Menſchenſohn!“
Ehe das Furchtbare gejhildert wird, muß es nod einmal in das rechte Licht ge-
rüdt werden. — Bejonders bezeichnend ijt der Abſchnitt D.27—-51. Wir wurden
unwillfürlid an die Gethjemane-Szene der jynoptiihen Erzählung erinnert. Nun
fehlt dieje Szene felbjt in unjerem Evangelium. Der Derfajjer fonnte ſie auch nicht
aufnehmen: fein Cogos-Chriftus Tann und darf nicht zittern und zagen. Dieje, für
uns jo unendlich wertvolle, Erzählung bot den Gegnern allzu große Angriffs
flähen. Bier D.27-31 haben wir einen |hwahen Nachklang und zugleich eine
Korreftur des Beridhts. Sugleic, ijt aber noch eine andere jnnoptilhe Szene ver-
arbeitet: ME.9,1ff. folgt auf die Leidens-Anfündigung (8, 31ff.) die „Derklärung“.
Aud fie wird in unferem Sujammenhang berüdjihtigt, vgl. die mehrfache abjicht-
liche Betonung des Begriffs „verherrlichen‘‘ (verflären), D. 23.28. — Über D. 23 — 26
ſ. S. 137. — So zeigt ſich das Ganze als eine funjtreihe und abjihtsvolle Kom-
140 Johannes 12, 36b-50: Rüdblid auf die öffentliche Wirkjamfeit Jeſu.
poſition, welche die Abhängigkeit des Evangeliſten vom Stoff der älteren Über-
lieferung und zugleich jeine jouveräne Sreiheit von ihm ſcharf beleuchtet.
Rüdblid auf die öffentlihe Wirktjamteit Jeju 12, 36b-50. So 36b
ſprach Jejus, ging fort und hielt ſich vor ihnen verborgen. Obwohl er 37
jo große Seihen vor ihnen getan hatte, glaubten fie nicht an ihn; das 38
Wort des Propheten Jejaja mußte erfüllt werden, das er ſprach: „Herr,
wer hat unjerer Kunde geglaubt, und der Arm des herrn, wem ijt er
geoffenbart?” Deswegen fonnten fie nicht glauben, weil Jejaja weiter 39
gejagt hat: „Ihre Augen hat er geblendet und ihr Herz verhärtet, damit 40
fie niht mit den Augen jehen und mit dem Herzen verjtehen und jich
befehren — und ich fie heilen könnte“. Das hat Jejaja gejagt; denn er 41
ſchaute feine Majeftät und ſprach von ihm. Dennody aber glaubten jelbjt 42
von den Oberen viele an ihn, aber um der Pharijäer willen gejtanden
fie es nicht ein, um nicht aus der Synagoge gejtoßen zu werden. Denn 43
lie Tiebten die Ehre bei den Menſchen viel mehr als die Ehre bei Gott.
Jejus rief laut und ſprach: Wer an mid) glaubt, glaubt nit an 44
mich, jondern an den, der mid) gejandt hat; und wer mid) fieht, fieht 45
den, der mic) gejandt hat. Ic bin als Licht in die Welt gefommen, da= 46
mit Jeder, der an mic) glaubt, der Sinjternis entrinne. Und wenn Jemand 47
meine Worte hört und nicht bewahrt, jo richte ich ihn nicht — denn ich
bin nicht gefommen, die Welt zu richten, jondern die Welt zu erretten —.
Wer mich mißadhtet und meine Worte nicht annimmt, hat feinen Richter: 48
das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn am jüngjten Tage richten.
Denn ich habe nicht von mir aus geredet, fondern der Dater, der mich 49
gejandt hat, er hat mir aufgetragen, was ich jagen und was id) reden
jollte. Und ich weiß, daß fein Gebot ewiges Leben if. Was id) aljo 50
rede, — wie es mir der Dater gejagt hat, jo rede id).
V.38 vgl. Jes.53,1; Röm. 10,16. V.39f. vgl. Jes.6,9.10; Mk.4,12; Mtth.
13, 14.15. 4 V. „42 vol. 8, 118.517, 4818, 19,22: V. 43 wel. 5,44:
Die öffentliche Wirkjamfeit ijt zu Ende. Mit dem Dolf hat Jejus jegt nichts 36b
mehr zu tun; er zieht ſich ganz von ihm zurüd. Der Evangelijt zieht nun die
Summe des erjten Teiles. Er beſchreibt a) das Ergebnis der Arbeit Jeju am Dolf
D.37—43 und gibt b) eine Sujammenfajjung der bisherigen Predigt D. 44-50.
— Aud) diejes Stüd dürfte kaum ohne literariihe Dorlage gearbeitet jein.
a) Das Ergebnis der jo glänzenden Offenbarung Jeju vor den Juden ijt 37
ein trauriges: jie glaubten nicht, — damals nicht, und fie glauben jegt nit. Die 38
folgenden Derje geben die Erklärung für dieje in der apoftolijchen Seit viel er-
örterte Tatſache; es ijt ſachlich diejelbe wie die in 6,37ff.: fie liegt im Willen
Gottes. Nur wird der Gedanke hier in die Form des Schrift-Beweijes gekleidet.
Der Unglaube der Juden ijt bereits durch den Propheten Jejaja geweisjagt (Jej.
55,1). Alſo ijt er der Wille Gottes. Und nicht nur das: er ijt auch durch Gott 39 40
gewirkt, der die Juden verjtodt hat (Jej. 6,9. 10). Es ijt die Derjtodungs-Theorie
des Paulus (Röm.9,1ff.) und des Markus-Evangeliums (MIE.4,12). Die Klage
des Propheten Jeſ. 53,1 über den Unglauben jeiner Seitgenofjen iſt mejjianijch
gedeutet und, nad der Art der willfürlihen jüdiihen und altchrijtlihen Schrift-
Auslegung, dem Mejjias als Klage über jeine Seit in den Mund gelegt. Auch
Jej. 6, 9.10 ijt als vom Mejjias geſprochen gedacht. Dabei ijt der Tert gewalt-
tätig behandelt. Was im Urtert Befehl Jahves an den Propheten ijt („Verjtode
das Herz des Dolfes und verhärte jeine Ohren ..."), erſcheint hier als von Gott
Ihon getan (er = Gott). D.41 gibt eine Erflärung dafür, wie Jejaja zu diejen 41
Weisjagungen gefommen ijt: er jah im Geijt Jeju Majejtät. So ijt in Wirklichkeit 42
der Unglaube der Juden fein Beweis gegen die chrijtlihe Predigt. Nachträglich
wird nun das zunächſt allgemein gehaltene Urteil „jie glaubten nicht“ (D. 57) etwas
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Johannes 12, 36b—50: Rüdblid auf die öffentlihe Wirkſamkeit Jeſu. 141
eingejhräntt. Die Gegner jollen nicht etwa zu viel aus jenem Eingejtändnis
folgern. Die Bemerkung „jelbjt von den Oberen“ fett als jelbjtverjtändlic
voraus, daß von der Majje des Dolfes Diele gläubig wurden, wie das ja aud
verjchiedentlicy angemerkt ijt (vgl. zu 2,23). Dem Derfajjer fommt es aber in
erjter Linie auf die oberen, führenden Kreije an (vgl. zu 3,1). Auch unter ihnen
gab und gibt es viele Derehrer Jeju, nur daß die Surht vor der Erfommunifation
aus der Snnagoge fie vom öffentlichen Befenntnis abhält. Ylifodemus (3, 1ff.;
7,50; 19, 39) und Jojeph von Arimathäa (19, 38) jind Tnpen folder Juden. Su
der jchweren Anklage D.43 vgl. 5, 44.
b) Dabei trifft Jejus fein Dorwurf. Er hat laut und vernehmlich genug
jein Evangelium verfündigt („er ſchrie“). Das verjichert noch einmal der Abjchnitt
D.44-50. Er enthält eine Rede Jeju, die feine Suhörer hat. Denn von den
Juden hat Jejus ſich ja zurüdgezogen (D. 36). Es ijt eben nichts als eine ge-
drängte Wiederholung der öffentlichen Predigt Jeſu (und der Chrijten), hierher
gejtellt als eine Art dauernder Mahnung und Warnung an Israel. Sie beginnt
mit dem Grundgedanken der johanneijchen Predigt, der jie 3. B. von den Snnop-
tifern und Paulus unterjcheidet: Chrijtus-Glaube ijt Gottes-Glaube, Glauben an
Jejus verlangen heißt nichts anderes als Glauben an Gott predigen. Der Ge—
danfe ergibt ji aus der Logos-Lehre (vgl. 1,18; 6,40; 7,16; 8, 19.42; 10, 30. 38).
— D.46 fennzeichnet dann mit einem furzen Wort die Aufgabe Jeſu: er iſt das
Licht, das aus der Sinjternis der Gottesferne und -Unfenntnis zu Gott führen joll.
Dgl. 1,4.5; 8,12; 9,5; 12, 35.36. — So mag man auf ihn und jeine Predigt
hören. An ihm entjcheidet fich Heil oder Derderben — eine ernite Warnung an
die Adrejje der Juden. Nicht als ob er verurteile! Es bleibt dabei, er fommt
nur, um jelig zu maden; diejer Lieblingsgedanfe des Evangelijten wird noch ein-
mal unterjtrihen. Aber fein Wort wird einjt zum Richter werden. Dal. 3, 17ff.;
5, 24.45; 8,15.50. — Diejer jtolze Anſpruch Jeju — und feiner Gemeinde — ijt
begründet in der immer wieder betonten Tatjache, daß er Gottes Wort redet.
Dal. 3,11; 5,30; 7,16.17; 8, 26.28.58; 10,18. Su den Perlen des Evangeliums
gehört das Wort: „Und ic) weiß, daß jein Gebot ewiges Leben iſt“.
IH. Jeſus Chriſtus offenbart feine göttliche Majejtät
vor den Seinen. ı13,1- 20,29.
Es beginnt der zweite Hauptteil des Evangeliums (vgl. Einleitung Mr. 10).
Mit der Welt hat Jejus abgeſchloſſen. Das Ergebnis jeiner Selbjtoffenbarung vor
ihr iſt der Todesbeihluß des Hohen Rates! Don jet an wendet er jich ganz
den Seinen zu. Im Rahmen der Evangelien-Erzählung ſchildert der zweite Teil
Kap. 15—20 die Ereignijje des legten Abends, die Paſſion und die Erjcheinungen
des Auferjtandenen. Diejen gejhichtlihen Rahmen gejtaltet der Evangelijt zu
einer Schilderung der Offenbarung Jeſu vor den Seinen. Und zwar jtellt er
hier das Ehrijtentum mehr nad) jeinen innerlihen Seiten, nad jeiner Entfaltung
im Leben der Gemeinde dar. Das Gedanken-Material ijt vielfach dasjelbe wie
im erjten Teil, aber während dort die apologetiihen und polemijhen Rüdjichten
vorherrihen, wendet ſich die Darjtellung hier mehr an die Gläubigen jelber, wird
intimer und herzlicyer und erhält damit ein anderes Gepräge, obwohl Derteidigung
und Angriff aud hier nicht völlig fehlen, zumal nicht in Kap. 18— 20.
Die im folgenden angegebenen lberjchriften der beiden Abſchnitte Kap.
13—17 und 18-20 beanjpruchen nicht, den ganzen Reichtum ihrer Gedanken zu—
jammenzufajjen, jondern wollen nur den Grundton angeben, der durch jie hindurch—
Hingt. Der Haud der Innigfeit, der trog manches harten Wortes über diejem
Teil, zumal über Kap. 15—17, liegt und den Lejer umfängt, entjtrömt vor allem
dieſem Grundgedanken: daß Liebe, Liebe der Gläubigen zu einander und zu Jejus
wie zu Gott, Jeju zu den Seinen und Gottes zu ihnen, die Grundlage und der
Charakter der chrijtlihen Gemeinde jei Kap. 15—17, und daß dieje Liebe dem
142 Johannes 15, 1-20: Die Sußwaldhung.
£iebesjtrome entjtamme, der jih in Jeju Leiden und Auferjtehen in die Menjcheit
ergojjen hat Kap. 18 —20.
In den letzten Kapiteln des erjten Teiles, bejonders Kap. 12, macht ſich
deutlih ein Erlahmen und Nachlaſſen der Kraft des Schriftjtellers bemerkbar. Die
Wiederholung von Gedanken häuft ſich, die Gejtaltungskraft wird geringer. In
diejem zweiten Teil jegt der Evangelijt, ergriffen von der Größe der Gedanken,
mit neuer Kraft und neuem Schwung ein, die trotz mancher Längen und Wieder-
holungen, die ſich aud hier finden (vgl. namentlid Kap. 17), bis zum Schluß
vorhalten. — Auf die Schwierigkeiten der literariſchen Kompojition fann nur
hier und da aufmerfjam gemacht werden.
A. Die dhriftliche Gemeinde als die Liebesgemeinjchaft der Gläubigen
unter einander und mit Jejus Chriftus und Gott. Kap. 15-17.
1. Abfchnitt. Das Dorjpiel. Das leßte gemeinjame Mahl 13, 1-30.
Den jog. „Abſchiedsreden“, die den Kern diejes erjten Teiles Kap. 15—17
bilden, jhidt der Derfajjer nad) feiner Art die Schilderung eines Dorgangs am
legten Abend vorauf. Als eine Art Randzeichnung wedt jie in dem Lejer in un-
übertrefflicher Weije die Stimmung, die der Evangelijt für das Solgende braudtt,
und veranſchaulicht in finnenfälliger Weije den Grundgedanken der nun fommen-
den Reden.
1. Die Sußwafhung 13, 1-20. Es war (am Tage) vor dem
Pascha-Feſte; Jejus wußte, daß feine Stunde gefommen fei, da er aus
diefer Welt zum Dater hinübergehen jollte: da erzeigte er jo, wie er die
Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte, ihnen jeine Liebe bis zur
Dollendung.
Es war bei einem Mahle. Schon hatte der Teufel dem Judas,
Simons Sohn aus Kerioth, ins Herz gegeben, ihn zu verraten — da, im
vollen Bewußtjein davon, daß ihm der Dater alles in die Hände gegeben
habe und daß er von Gott ausgegangen ſei und zu Gott hinweggehe,
da ſtand er auf vom Mahl, legte die Kleider ab, nahm ein Leinentud)
und umgürtete ſich damit: ſodann ſchüttete er Waſſer in das Wajchbeden
und fing an, den Jüngern die Süße zu walhen und fie mit dem Leinen-
tud, mit dem er umgürtet war, abzutrodnen. So fommt er zu Simon
Petrus. Der jagt zu ihm: Herr, du willjt mir die Süße wachen? Jejus
antwortete und ſprach zu ihm: Was id) tue, weißt du jetzt nicht, du
wirft es aber hernach veritehen. Petrus jagt ihm: Ganz gewiß jolljt
du mir nimmermehr die Füße waſchen! Jejus antwortete ihm: Wenn id)
did) nicht waſche, haft du feine Gemeinſchaft mit mir. Simon Petrus
jagt zu ihm: Herr, nit nur meine Süße, jondern aud) die Hände und
das Haupt! Jeſus ſpricht zu ihm: Wer ein Bad genommen hat, hat nicht
nötig ſich zu waſchen [außer an den Süßen], fondern ijt völlig rein. Und
ihr jeid rein — freilich nicht alle. — Denn er Tannte feinen Derräter:
deswegen ſagte er: Ihr jeid nicht alle rein. — Nachdem er ihnen nun die
Süße gewajhen und feine Kleider angelegt und ſich wieder zu Tijch gelegt
hatte, ſagte er zu ihnen: Derjteht ihr, was idy an euch getan habe?
Ihr nennt mich „Lehrer“ und „Herr“, und es ijt richtig, was ihr jagt:
ih bin es ja. Wenn aljo ih euch die Süße gewaſchen habe, id}, der
Herr und Lehrer, dann müßt auch ihr einander die Süße waſchen. Ein
Beifpiel nämlicy habe ich euch gegeben: wie ich an euch getan habe, jo
jollt aud) ihr tun. Wahrlich, wahrlich, ich jage euch:
Der Stlave ijt nicht größer als fein Herr,
Noch auch der Gejandte größer, als der ihn gejandt hat.
—
oa
a1
=]
17 18
Fohannes 13, 1-20: Die Fußwaſchung. 143
Wenn ihr das wißt, jelig feid ihr, wenn ihr danad tut. Nicht
von euch allen rede ic. Ih weiß wohl, welche ich erwählt habe —
indes die Schrift muß erfüllt werden: „Der mein Brot ißt, hat jeine
19 Serfe gegen mid) erhoben”. Schon jegt jage ichs eudy, ehe es gejchieht,
20 damit ihr, wenn es gejhieht, glaubt, daß „ichs bin“. Wahrlid, wahr:
25
li, id) jage euch:
Wer einen aufnimmt, den ich jende, nimmt mid auf;
Wer aber mid aufnimmt, nimmt den auf, der mich gejandt hat.
V.3 vgl. 3,35; 16,28; 17,2. V.11 vgl. 6,64.70.71. V.18 vgl. Ps. 41,10.
„(Am Tage) vor dem Pascha-Seſt“, aljo am 13. Hijan; das Pasha-Lamm
wurde am 14. Niſan nach Sonnen-Untergang gegejjen. Diel wichtiger aber als
diefe Seitangabe ijt für das richtige Derjtändnis des nun zu Berichtenden die
folgende Angabe: „Jejus wußte, daß jeine Stunde geflommen war..."
Diejes Wijjen Jeju um fein bevorjtehendes Ende ijt das Seichen, unter dem alles
jteht, was er nun noch tut und redet. Don ihm erhält alles jein rechtes Licht.
„Da er aus der Welt zum Dater hinübergehen follte“, nit: da er jterben jollte;
in diefe Umjchreibung wird der Hauptinhalt des Folgenden hineingepreft. — Die
Worte: „Da erzeigte er ihnen‘ find von eigenartiger, ergreifender Wirkung: Liebe
zu den Seinen war der Inhalt und Sinn feines Lebens bis dahin, Liebe erzeigte
er ihnen nun auch bis zum Ende und bis zur hödjten Dollendung (beides liegt
in dem griedijchen Worte). Der Sat ijt die Überjchrift, die Turze Summe des
Abjchnitts Kap. 15—17, ja auch von Kap. 18—20. Alles was Jejus hier tut und
redet, es fällt unter das Motto: Liebe bis zur Vollendung.
Die Gleihnishandlung der Sußwajhung D. 2-11. Die beiden
nädjten Derje zeichnen nun die Situation und malen die Stimmung für die jeßt
zu berihtende Handlung Jeju. „Es war bei einem Mahle“ — aus D.50 erjehen
wir, daß es eine Abendmahlßeit war. Jeſus nimmt jie, wie er das gewohnt war,
mit den Seinen, den „Jüngern", ein; dabei nur an die Swölf zu denken haben
wir nad diejer Darfjtellung gar fein Redt. Über die näheren Umjtände diejer
Mahlzeit jhweigt der Bericht; es ijt eben eine einfache Mahlzeit gewejen. Gerade
diejes Schweigen redete laut für den althriftlihen Lejer: es protejtierte |harf gegen
die ſynoptiſche Überlieferung, nad) der das letzte gemeinjame Mahl das fejtliche
Pasha-Mahl gewejen fein joll. Nein, fein Pasha-Mahl! Mit dem jüdiichen
Pascha hatte — und hat diejes folgenreihe Mahl gar nichts zu tun. — Als das
Mahl jtattfand, war das Surdtbare bereits gejhehen. Der Teufel (vgl. 6, 70)
hatte in Judas den Bejchluß des Derrats jhon zur Reife gebradt. — Aus den
beiden Seitbejtimmungen (Mahl— Bejhluß des Derrats) erwuchs dem urjprüng-
lihen Leſer unwillfürlidy die Stimmung, in der er das Solgende aufnehmen jollte.
Der Hinweis auf das „Mahl mit feiner offentundigen Beziehung auf die ſynop—
tiihe Erzählung ME. 14, 22ff. zauberte vor die Seele und ins Herz das Bild und
die Stimmung diejes bedeutjamen Mahles, bei dem Jejus den heiligjten gottes-
dienjtlihen Ritus der Gemeinde jtiftete, und zugleich die Erinnerung an die ge—
meinjamen Mahlzeiten, bei denen diejer Ritus vollzogen wurde und bei denen die
innigjte Derbrüderung der Gläubigen der tiefempfundene Grundton war. Obwohl
aljo der Stiftung des heiligen Abendmahles nidyt mit einem Wort ausdrüdlich ge—
dacht wird, ijt die jtändige Erinnerung daran die Grundfarbe, auf der das Ganze
wie das Einzelne der folgenden Erzählung ſich abhebt. Die jo erzeugte jtolze und
andadhıtsvolle Stimmung aber wird in ausdrudsvoller Weije getönt durch den Hin-
weis auf den ſchmachvollen Derrat des Judas — bei dem man wohl aud; der
treulojen verräterijhen Glieder der Gemeinde gedenten mochte. — So tritt der
£ejer an den Bericht heran. Aber noch ijt der Derfajjer mit feiner Seichnung
nicht fertig. Die eigenartige Handlung erhält ihr Licht von dem Inhalt des Be-
wußtjeins, das Jejus erfüllt. Es iſt das Bewußtjein — furz gejagt — um jeine
meſſianiſche Stellung, jo wie das Johannes-Evangelium jie verjteht, um jeine gött-
lihe Sendung und um feine alles entjheidende Bedeutung. In dieſem Bewußt-
144 Johannes 15, 1-20: Die Fußwaſchung.
jein liegen Wurzel und Sinn jeiner Handlung. Wenn der Evangelijt mit ſolcher
Sorgfalt die äußeren und inneren Begleitumjtände jchildert, wijjen wir bei jeiner
Art von vornherein, daß die Bedeutung dejjen, was er berichten wird, nicht in
dem äußerlicyen Dorgange aufgehen wird.
So (vgl.D.4) waren etwa Sflaven bei ihrer Arbeit gefleidet. Und Sklaven—
arbeit verrichtet Jejus. Der Übereifer des Petrus wird nicht ohne feine Ironie
geichildert. „Nachher — weilt zunädjt auf die gleid) folgende Erläuterung Jeſu
D.12ff. Hin. Aber das ift nur der äußerlihe Sinn. In Wirklichkeit bejagen die
Worte, daß die Bedeutung der Handlung dem Petrus und den Jüngern erjt „nad
dieſen“ Ereignijjen, aljo nad) Tod und Auferjtehung, aufgehen wird, wie an jo
manchen Punften (vgl. 12,16; 2,22). Die Bemerkung Jeſu (D.8) bejeitigt jeden
Sweifel daran, daß der eigentliche Sinn diejer Handlung ein tieferer jein muß.
Denn natürlich fann die Gemeinjhaft mit Jejus nicht von diefer äußeren Handlung
der Fußwaſchung abhängig jein. Ebenjo jtößt D.10 den Lejer auf einen tieferen
Sinn. Der Sat hat zunädjt jeine wörtliche Bedeutung. Hätte er aber nur dieje,
jo wäre er im Sujammenhang jinnlos: denn er macht genau genommen die Fuß—
wajchung der Jünger überflüjjig.. Das wird zur Gewißheit durch die Worte: „und
ihr jeid rein“. Sie fönnen nur in übertragenem Sinn verjtanden werden. Su
2.11 091..0.18.19.
4
6-11
10
11
Die Deutung der Gleihnishandlung D.12-19. Jeſus ſelbſt gibt 12-19
nun eine Erläuterung jeines ungewöhnlihen Tuns. Die Pflicht der Seinen zur
Nachfolge wird mit dem der fnnoptijchen Überlieferung entnommenen Gedanken
begründet, der urſprünglich freilicdy eine andere Spite hatte (vgl. zu Mith. 10, 24).
Sum zweiten Male (vgl. D.11) in diejer Geſchichte weilt dann der Derfafjer darauf
hin, daß Jejus feinen Derräter fannte — die zweite Hälfte des Bildes, D. 21-30,
wird auf dieje Weije fräftig vorbereitet. Aus diejer im Evangelium immer wieder-
tehrenden Bemerfung (vgl. 6, 64) erfennen wir deutlich, daß der Derrat durch den
eigenen Jünger zur Seit des Evangelijten als ein ſchwerer Anjtoß empfunden und
von den Gegnern der chrijtlihen Gemeinde ausgenußt wurde. Dagegen wendet
jih das Evangelium. Wenn Jejus den Judas, trogdem er ihn als Derräter
fannte, in feinen Jüngerfreis aufnahm, jo tat er es nur, um den Willen Öottes
zu erfüllen, der jhon in dem (jehr frei nad} der griechiſchen Überjegung des A. T's.
zitierten) Schriftwort Pf. 41, 10, einer Weisjagung, ausgeſprochen ijt. Damit ijt
das Anjtößige der Tatjache bejeitigt (vgl. zu 12, 38ff.). Das Unbegreiflihe und
Niedrige des Derrats fommt in der Wahl des Bildes im Schriftwort zu deutlichem
Ausdrud. Judas hat mit Jejus gegejjen und getrunfen: gemeinjames Ejjen und
Trinfen bedingt nad) alter Auffafjung enge, innige Gemeinſchaft: jie hat er frevent-
lic verlegt! Die apologetijche Abzwedung all diejer Hinweije auf Jeju vorherige
Kenntnis und Ankündigung des Derrats erfennen wir deutlid) aus D.19. Der
Anſchluß an die ſynoptiſche Überlieferung, den wir D.16 beobachten, zeigt ji in
der Derwertung eines zweiten Wortes aus derjelben großen Rede (Mtth. 10, 40),
das in diefem Sujammenhang nicht unmittelbar notwendig erjeint.
Der Sinn der padenden Handlung ijt Har und durchſichtig. Es ijt eine
Gleihhnishandlung. „Wer ijt größer: der zu Tijche liegt, oder der bedient? Dod
wohl der, der zu Tijche liegt: Ic aber bin unter euch wie der, der Dienjt tut“,
jagt Jejus £f. 22,27. „Des Menjhen Sohn ijt nicht gefommen, um jich dienen
zu lajjen, jondern um zu dienen und fein Leben als Löfegeld zu geben für Diele“
(ME. 10,45). Dieje Worte handelt hier Jejus. Der „Lehrer“ und „Herr ver-
richtet an feinen Jüngern den niedrigjten Sklavendienſt. Es ijt die Derjinnbild-
lihung des demütigen, ſich opfernden, ſich verleugnenden Dienens. Daß er die
Seinen bis zur Dollendung „liebte“ D.1, fonnte nicht padender dargejtellt werden.
Ein „Beijpiel” für die Jünger will Jeſus geben: d.h. er proflamiert als Grund-
gejeg für die hrijtliche Gemeinſchaft die demütige, dienende, jich jelbjt verleugnende
Liebe der Jünger unter einander. — Dieje allgemeine Einprägung des Grund-
gejeges chriſtlicher Gemeinjhaft erhielt nun aber für die urjprünglichen Lejer nod)
eine bejondere Beziehung. Sie feierten gemeinjame Mahle, bei denen der Ritus
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Johannes 13, 1-20: Die Sußwalhung. 145
des Abendmahles vorgenommen wurde, jog. Liebesmahle = „Agapen' (vgl. zu
1.Kor. 11,34) — vielleiht wählte der Derfafjer D.1 zugleich mit Rüdjiht auf
diejen Namen Liebesmahl — Agape das Wort „lieben = agapan. Ihnen wird
nun eindringlid) vorgehalten, daß dienende Liebe der tiefe Sinn insbejondere
dieſer Mahle ift.
Iſt die Darjtellung und Einprägung diejes Grundgejeges der Hauptgedanfe
der Öleihnishandlung: der einzige ijt ſie niht. Wir kennen jchon die Art des
Derfajjers, der es liebt, jeinen Bildern verjchiedene Lichter aufzujegen, durch die
Transparente mehrere Wahrheiten hindurchſcheinen zu Iajjen, vgl. die Ausführung
zu 2, 1-11. So ijt’s aud hier. Dor allem das Swiegejpräd Jeju mit
Petrus (D.6ff.) kam noch nit zur Geltung. Nach D.3 hat Jejus die Suß-
waſchung vorgenommen im vollen Bewußtjein um feine mejjianijhe Stellung und
Aufgabe. Die Fußwaſchung iſt aljo ein Ausflug und zugleih ein Bild jeines
mejjianijhen Handelns. Sinn und Inhalt jeines meſſianiſchen Wirfens ijt dienende,
jelbjtverleugnende Liebe, die ihren Höhepunkt im Selbjtopfer am Kreuz findet —
jhon war der Derrat beſchloſſen! D.2. — Nun verjtehen wir erjt ganz D.8.
Gemeinjhaft mit Jejus hat nur, wer an dem Segen diejes im Sühnetode gipfeln-
den mejjianijhen Heilswirfens teilnimmt. Da über dem ganzen Beridht die
Erinnerung an das heilige Mahl liegt (j. zu D. 2), in dem Fleiſch und Blut Chriſti
gegejjen werden (6, 51ff.), denkt der Lejer nun an diejes Mittel der innigjten Ge—
meinjchaft mit Jejus Chrijtus. Sugleidy aber richtet der gern mit den mannig-
fachſten Beziehungen jpielende Derfajjer die Gedanken der Lejer noch auf ein
anderes Mittel der Gemeinihaft mit Jejus. Die Handlung des Waſchens und
das Waſſer erinnerten unmittelbar an das für den antiken Srommen jo unge-
mein wichtige Gebiet der Reinigung. Die Chrijten haben ihr Reinigungsbad
in der Taufe. Darauf verweilt der Derfajjer. Der im Tod ſich opfernde Jejus
Ehrijtus ijt es, der fie reinigt von aller Sünde — in der Taufe. „Das Blut
jeines Sohnes Jejus macht uns rein von aller Sünde“ (1.50h.1,7). Je nadhdem
ob in D.10 die Worte „außer an den Süßen‘ gelejen oder gejtrichen werden
müfjen, verändert ſich die Weiterführung des Gedanfens in D. 9 und 10. In
jenem Sall wird gejagt, daß der Getaufte (der das „Bad' der Wiedergeburt ge-
nommen hat Tit.3,5) nur nod der Reinigung von den täglichen fleinen Be-
Ihmugungen, Sünden bedarf. Sehlen dagegen die Worte, und das ijt die wahr-
iheinlidy urjprüngliche Sorm des Tertes, jo zeigen D.9 und 10 eine gewijje Ab-
weihung von D.5—-7 und find auf Überarbeitung zurüdzuführen, wie wir ſie
wohl auch jonjt in diefem Abjchnitt anzunehmen haben (D.11, D.18-20). Es
wird dann ausgejprodhen, daß der Getaufte (Chrijt) völlig rein ijt und der
manderlei Waſchungen und „Taufen‘ nicht mehr bedarf, wie jie bei den Juden,
vielleicht bei den Johannes-Derehrern, üblich waren. Wir würden dann hier wieder
den Spuren der Polemik gegen die Juden (Johannes Jünger) begegnen. —
So ijt die „Fußwaſchung“ ein ungemein bedeutungsreiches und jinnvolles
Gemälde. In einem an ſich bedeutjamen Moment, vor jeinem Tode, belehrt Jejus
dur jie über das Grundgejeg der chrijtlihen Gemeinde, die Quelle desjelben,
jeine eigene dienende, im Tode ſich opfernde Liebe, und über die Hauptmittel der
Aneignung des Heilswerfes, die beiden Saframente, Abendmahl und Taufe.
Daß zum mindejten dieje reihe Ausgejtaltung des Sinnes der Handlung
auf Rehnung des Evangelijten gejegt werden muß, ijt Har. Dürfen wir wenigjtens
annehmen, daß dieje Handlung jelber überhaupt am legten Abend jtattgefunden
hat? Die ältere Überlieferung weiß nichts von ihr; in den Rahmen ihres Berichts
paßt der Dorgang auch nicht hinein. Sudem fönnte in dem oben bereits zitierten
Wort £f.22,27 der Anlaf zur Entjtehung einer derartigen Erzählung gelegen
haben. Das alles fann uns gegen die Gejchichtlichfeit bedenklich mahen. Eine
fihere Entjheidung läßt ji nicht gewinnen. Wir würden uns zwar nur ſchwer
von dem tiefergreifenden Bilde trennen. Aber wir dürfen nicht vergejjen, daß
wir es nicht verlieren würden: der Maler hätte mit prophetijhem Blid den Kern
des mejjianijhen Wirkens Jeju und die Grundlage der rijtlihen Gemeinde erfaßt.
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. BD. 10
146 Johannes 13, 21— 50: Die Anfündigung des Derräters.
2. Die Anfündigung des Derräters 13,21 — 30 vgl.Mf.14,18 — 21;
Mtith.26,21 — 25; LE. 22,21 — 23. Als Jejus das gejagt hatte, wurde er
innerlich erjchüttert und bezeugte und ſprach: Wahrlid, wahrlich, ich jage
euch: einer von euch wird mich verraten. Die Jünger ſahen einer auf
den andern, ratlos, von wem er rede. Nun lag einer von feinen Jüngern
an der Brujt Jeju, der, den Jejus liebte. Da winkte Simon Petrus
diefem zu und jagte zu ihm: Sag, wer es ijt, von dem er redet. Der
lehnte fich gleid an die Bruft Jeju zurüd und ſprach zu ihm: Herr, wer
iſt's? Da antwortete Jejus: Der ijt’s, dem ich den Bijjen eintauchen
und geben werde. Da taudte er den Bijjen ein, nahm ihn und gab ihn
dem Judas, Simons Sohn aus Kerioth. Und nad dem Bijjen, da fuhr
der Satan in ihn hinein. Da ſprach Jejus zu ihm: Was du tujt, tu bald.
Das aber verjtand Niemand von den Tijchgäjten, zu welchem Swed er es
ihm jagte. Einige nämlicy meinten, da Judas die Kajje führte, Jejus
jage ihm: Kaufe, was wir für das Sejt nötig haben, oder er jolle den
Armen etwas geben. Da ging jener, nachdem er den Bijjen genommen
hatte, jofort hinaus. Es war Nacht.
V.23\ vgl. 19,26; 20,2; 21, 7.20.
In diejer Zweiten Hälfte des Doppelbildes berührt ſich unjer Bericht vom
legten Mahl mit dem der Smnoptifer. Über den Dorgang jelbjt vgl. zu ME.
14,17—-25 und £f.22,14—23. Die Abweichungen unjerer Darjtellung verraten
feinerlei genauere Kenntnis. Bereits bei jeiner bedeutungsvollen Handlung ge=
denkt Jejus des jhier Unbegreiflichen (D.10.18); aber erjt jet gibt er dem Ge—
danken wirklich Raum, und nun wird er von ihm erjhüttert. Schon Zweimal hat
er auf den Derrat hingedeutet, aber erjt jegt jpriht er die Tatſache in ihrer ganzen
Nadtheit und Häßlichkeit aus. Die nun folgende intime Szene hat die antike Sitte
des zu Tijhliegens zur Dorausjegung. Man lag, meijt zu dritt, auf Poljtern,
die Süße nad) hinten gejtredt, den Kopf auf die linfe Hand gejtügt. So liegt der
Nächſte „am Buſen“ des hinter ihm liegenden. Will er mit diejem leiſe jprechen,
muß er jih an die Bruft desjelben zurüdlehnen. „Den Jejus liebte‘: hier
begegnet zum erjten Male dieje fajt jtehende Bezeichnung des namenlojen Jüngers
(j. 19,26; 20,2; 21,7. 20; j. Einleitung Mr. 11). Und hier beginnt deutlicher noch
als 1,40ff. (j. dort) das eigenartige Rivalitätsjpiel des Ungenannten und des
Petrus. Diejer Namenloje ijt der Dertraute Jeju, und nur durd ihn kann Petrus
etwas über die Sahe erfahren. Jejus benugt nun eine den Übrigen harmlos
erjcheinende Gejte des Hausherren, um jeinem Dertrauten die Perjönlichkeit zu be=
zeichnen. Eigenartig berührt die geflijjentliche Betonung, daß „nad; dem Biſſen“
„dann“ der Satan von Judas Bejig nahm: es ijt fajt, als ob Jejus durch dieje
Handlung den Anlaß und den Grund dazu gegeben hätte. Und auf derjelben Linie
liegt es, wenn nun Jejus ſelbſt Judas direkt auffordert, jein Dorhaben möglichjt
bald auszuführen! „Es war Nacht“: das Sägchen ijt in dem Sujammenhang von 5
geradezu erjchütternder Wirkung.
Der Beriht D.21-30 hat im Sufammenhang die Bedeutung des Gegen-
bildes zu dem Bild D.2-20. Je düjterer es ijt, um fo heller jtrahlt jenes. Die
tragijhe Größe der dienenden Liebe Jeju und feines meſſianiſchen Wirfens
würdigen wir erjt, wenn wir wijjen, daß er fie gezeigt und betätigt hat angejichts
und im vollen Wifjen des Derrats. Und die Herrlichkeit und Größe des Grund»
gejeges der chrijtlihen Gemeinjchaft (j. oben) leuchtet nur um jo jtrahlender auf
dem dunklen Hintergrunde treulojer Derräterei. Judas ijt zugleich eine Der-
förperung derer, die an dem Minjterium der chrijtlihen Gemeinde, an Agape und
Abendmahl, teilnehmen, und dann doc die Brüder verraten (vgl. zu 6, 64f.).
D.27 deutet gleichzeitig ihr grauenvolles Schidjal an. Nach 1.Kor. 11,29 verfällt
der, der das heilige Mahl „unwürdig“ genießt, dem Gericht: hier überliefert un-
würdiger Genuß dem Satan. So groß der Segen, jo abgrundtief ijt der Sluch. —
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Johannes 13, 31 —58: Trennung Jeju von den Seinen. 147
Auch apologetijche Swede verfolgt unjer Derfajjer mit diejer Darjtellung der An-
fündigung des Derräters. Der Derrat und der Derräter haben Jeſus nicht über-
wältigt, wie es jcheinen fönnte: Jejus jelbjt gebietet Judas zu tun, was er —
nach Gottes Willen (D.18) tun muß. Er jelbjt ijt der Handelnde auch in diejem
Gejhid: wie fönnte man aljo aus diejen Dingen einen Beweis gegen feine Gött-
lichkeit entnehmen wollen?
Wer ſich jonft überzeugt hat, daß unjer Evangelium nicht völlig einheitlic,
iſt, wird die vielfach vertretene Anſchauung, daß die Erzählung D.21—-30 ganz
oder teilweije eingearbeitet jei, nit ohne weiteres als unmöglich abweijen.
In ihrer Dereinigung erzeugen die beiden Bilder D.2—-20 und D.21-30
die Stimmung für die nun folgenden Reden, die Stimmung der Innigfeit und der
Wehmut. Die Reden zeigen die Sorm von Abjhieds- und Trojtreden. Obwohl
auch in ihnen des Dogmatijchen, Apologetijhen und Polemijhen mandes ijt, ijt
es dem Derfajjer im ganzen doch gelungen, jene intime Stimmung fejtzuhalten. —
Die Reden zerfallen in zwei einander parallele Gänge 13, 31 — 14,31; 15, 1-16, 33
(17). Über ihr Derhältnis |. nady 14, 31.
2. Abjchnitt. Der Abjchieds: und Troftreden erjter Gang 13,31 — 14,31.
1. Die Einführung. Die Derherrlihung Jeju trennt ihn von
31 den Seinen 13, 31 —38. Als er nun hinausgegangen war, ſprach Jefus:
Fett ijt verherrlicht des Mlenjchen Sohn,
Und Gott ijt verherrliht durch ihn.
32 Und Gott wird ihn verherrlichen durch ſich.
Ja, er wird ihn alsbald verherrlichen.
33 Kinder, nur noch Turze Seit bin ich bei euch: dann werdet ihr mid)
ſuchen. Und wie ich bereits zu den Juden gejagt habe: „wo ich hingehe,
34 da könnt ihr nicht hinfommen“, fo jage ichs jegt auch zu euch. Ein neues
Gebot gebe ih euch: ihr jollt einander lieben, wie ja ich eud) geliebt
35 habe, [damit auch ihr einander liebt]. Daran werden alle erkennen, daß
36 ihr meine Jünger feid: wenn ihr Liebe unter einander erweilt. Simon
Detrus ſagte zu ihm: Herr, wo gehjt du denn hin? Jeſus antwortete:
Wo id) hingehe, fannjt du mir jet nicht folgen, du wirft mir aber jpäter
37 folgen. Petrus jagte zu ihm: Herr, weshalb Tann id dir jegt nicht
38 folgen? Mein Leben will idy für did) dahingeben. Jeſus antwortete:
Dein Leben willit du für mid) dahingeben? Wahrlich, wahrlich, ich jage
dir: der Hahn wird nicht krähen, bis du mid) dreimal verleugnet haft.
V=81 vol. 12,257.17,1—-5. V.33 vol. 0, 331.; 8,21. V.34 vol. 15, 12.13.17;
1.Joh.2,3-11. V.36-38 vgl. Mk. 14, 29-31; Mtth. 26, 33-35; Lk. 22, 31 — 34.
V.36 vgl. 21, 18f.
31 Der Derräter ijt gegangen. Yun wird das Grauenvolle jid binnen furzem
vollziehen. Es ijt Naht, — und Jejus beginnt ein Triumphlied! So wenig ijt
der Tod für ihn etwas Surdtbares; für ihn iſt er der Sieg (12, 23.28). In
diejem verhängnisvollen Augenblide zieht Jejus die Summe des Bisherigen; was
dahinten liegt, ijt eine Derherrlihhung des Menjchenjohnes, durch jeine Werfe und
jeine Worte. Und durd; ihn ift Gott verherrliht: denn er hat geredet und ge=
handelt nur als Gottes Gejandter, in feinem Namen, in engjter Gemeinjhaft mit
32 ihm (5, 19ff.; 10,50). Dem entjpriht es nur, daß das nun Bevorjtehende zur
Derherrlihung des Menjchenjohnes dienen und führen wird. Gott wird ihn zu
jeiner Gemeinjchaft und damit zu göttlicher Majejtät erheben. Und zwar jofort.
Der Tod und alles, was ihm voraufgeht und folgt, ijt in Wirklichkeit eine Der-
herrlihung Jeju — fein Ärgernis. — Wir beadten, daß von Jejus in der dritten
Perjon gejprohen wird: der Derfafjer, der auf das Leben des Herrn zurüdblidt,
35 redet, nicht Jejus. — Aber freilich, diejes Eingehen Jeju zur Herrlichkeit bedeutet
für die Seinen Trennung von ihm. Und dem wenden ji nun die Gedanken zu.
Die Rede gewinnt einen fajt zärtlihhen Klang. Nach furzer Seit (wenn das Kreuz
10*
148 Johannes 14, 1-3: Jejus kommt wieder und zieht die Seinen nad) jid.
errichtet ijt) werden die Seinen in ſchmerzlichem Derlangen ihn ſuchen. Umſonſt.
Was er den Juden als eine Drohung zugejchleudert hat, muß er hier als traurige
Wahrheit fejtjtellen: jie fönnen nicht zu ihm gelangen, da er im Himmel beim
Dater ijt. Für dieje unvermeidliche Seit der Trennung gibt Jejus den Seinen das 34 35
Gejet, das ihre Gemeinjhaft beherrſchen und gejtalten ſoll: das Gejeg der Liebe,
das er eben erjt vor ihren Augen in ergreifender Weije verförpert hat (vgl. D.1
und 15.16). Das Gebot der Liebe ijt recht eigentlich das Gebot Jeſu Ehrijti. Es
it ein „neues Gebot“, wenn es jich auch wohl jchon in den heiligen Schriften
findet: jo wie Jejus es gibt und die Chrijten es erfüllen jollen, ijt es neu. Denn
erjt er hat mit feiner eigenen Liebe die Norm, die Quelle und die Kraft diejer
Liebe gebradht (j. zu 10, 11.12). Liebe unter einander: das ijt das einzige wirkliche
Kennzeichen der wahren Chrijtus-Jünger. Das Wort ijt eine jtrahlende Perle des
johanneijhen Evangeliums. — Leicht zufahrend, wie er nun einmal ijt, hört Petrus 36-38
aus dem Gejagten D.33 nur, daß der Herr weggeht. Er veranlaßt durch jeinen
Eifer die Dorherjagung feiner jhmählichen Derleugnung. Im ſachlichen Sufammen-
hang ijt diejer Bericht nicht unbedingt nötig: der Derfafjer bringt ihn hier gerade
jo, wie im £ufas-Evangelium dieje Dorherfagung auf die Ankündigung des Der-
rats folgt (£E.22,21-34). Über den Dorgang jelbjt vgl. zu ME. 14, 29ff. In
dem Wort: „Du wirjt mir aber jpäter folgen“ Tiegt zugleid) eine Weisjagung auf
das Martyrium des Petrus, j. 21, 19.
2. Der Troſt Jeju für die Seinen 14,1-31. a) Jejus fommt
wieder und zieht die Seinen zum Dater 14,1—-3. Euer Herz ı
erihrede niht! Glaubt an Gott und — glaubt an mid! Im Haufe 2
meines Daters find Heimjtätten in Fülle. Wäre es nicht jo, würde ih
dann gejagt haben: Ich gehe hin, um eud) eine Stätte zu bereiten? Und 3
wenn id) gegangen bin und eud, eine Stätte bereitet habe, fomme id)
wieder und will euch zu mir nehmen, damit aud) ihr jeid, wo id) bin.
13, 36-38 wird nur als Epijode behandelt. Über jie hinweg Tnüpft die
Rede an den Hauptgedankten D.33 an. Die Ankündigung des Weggangs erſchreckt
und erjchüttert die Jünger. Jejus ſucht fie zu beruhigen. Aber er begnügt jih 1
nicht mit der leidigen Mahnung, jidy nicht zu beunruhigen, jondern zeigt ihnen
zugleich das rechte Mittel: den Glauben und das Dertrauen auf Gott. Ungemein
ſchlicht und anjprudhslos, enthalten dieje beiden Sätzchen den Inbegriff aller praf-
tiihen Srömmigfeit. Sie löjen ſich ohne weiteres von ihrer bejonderen Bejtimmung
und haben allgemeine Bedeutung. Unruhe, Schreden, Entjegen ijt das Los der
Menſchen in der Welt oder vollendete Stumpfheit und Gleichgültigfeit. Nur eins
rettet vor diejer Szylla und Charybdis: der Glaube an Gott. Sür die Jünger
ijt der Glaube an Gott leicht: es gilt nur an Jejus zu glauben! Nur wo Chrijtus-
Glaube ijt, da ijt Gottes-Glaube (vgl. 8, 19; 10, 30.38; 12,44). Glauben jie an 2
Jeſus, braucht fie die Trennung von ihm nicht zu entjegen: er führt jie zum
Dater. „Im Haufe meines Daters find Heimjtätten in Fülle“: es ijt ein Wort von
ungewöhnlich; innigem, Todendem Klange. Heimjtätten in Fülle! Natürlich dürfen
wir den bildlihen Ausdrud nicht im einzelnen ausdeuten wollen. Bei Gott ijt
Raum für Diele. Dort winkt die Ruhe bleibender Wohnjtatt. — Die nun folgen-
den Säße jind nicht völlig verſtändlich. Es ſcheint faſt, als jei der Tert bearbeitet;
nur fönnen wir die Bearbeitung faum jicher ausjceiden. Nehmen wir den Tert
jo, wie er dajteht, jo dürfte das in der Überjegung angedeutete Derjtändnis das
wahrjcheinlichjte jein. Sreilih hat der Evangelijt bisher fein ſolches Wort direkt
berichtet. Aber wir fennen auch fonjt feine Weije, ungenau zu zitieren (10, 25;
11,40; 12,34). Inhaltlich ijt der Gedanfe 12, 26 angedeutet; darauf könnte Bezug
genommen jein. „Die Stätte bereiten“ ijt ein dem gewählten Bilde entjpredyender
Ausdrud für das Heilswerf. Jejus wird wiederfommen und fie heimholen, wie 3
man verlajjene Kinder heimholt; jie jollen fein, wo er ijt — beim Dater: eine
größere Seligfeit Tann es nicht geben (12,26; 17,24). Wiederfommen und heim-
holen: das ijt der erjte und wichtigjte Troft. Dabei achten wir bejonders auf das
Johannes 14, 4-6: Jejus der Weg zum Dater. 149
Wort: „ich fomme wieder“. Der Derfajjer rührt damit an eine Saite, die in der
altchriftlihen Gemeinde einen jtarfen Widerhall finden mußte. Der Herr wird
fommen: das war das A und ® der Hoffnung, der inbrünjtige Glaube der Chrijten
(Offb. Joh. 22, 20): „Es komme die Gnade und vergehe dieje Welt“! An diejen
Inbegriff alles Glaubens und Hoffens der Urdrijtenheit fnüpft der Evangelijt hier
an, wo er den fojtbaren Beſitz der Gläubigen in der Seit der Trennung von Jejus
Ihildern will, und maht doch etwas ganz anderes daraus, wie wir jehen
werden. Wir beobadıten ihn hier wieder bei der Arbeit der Derinnerlihung und
Derdiesjeitigung der Begriffe und Dorjtellungen der altchrijtlichen Anſchauung.
Wiederfommen und Heimholen ijt in gewijjem Sinne das Thema des Folgenden.
b) In Jejus haben die Seinen den Weg zum Dater 14,4-6.
45 Und wo ich hingehe — dahin wißt ihr ja den Weg. Thomas jagt zu
ihm: Herr, wir wiljen nieht, wohin du gehjt: wie follten wir den Weg
6 wiſſen? Jeſus jpricht zu ihm:
Ih bin der Weg, die Wahrheit und das Leben:
Niemand fommt zum Dater denn durch mid).
4 Sur Weiterführung des Gedankens nimmt der Verfaſſer nach ſeiner Art das
5 bisher Gejagte noch einmal auf. Die, eine völlige Derjtändnislofigfeit auch der
andern Jünger malende, Srage des Thomas — der jhwerfällige, grüblerijche
Melandpolifer eignete jich bejonders dafür — ijt nur das Sprungbrett zu der Höhe
6a des Gedankens, die D.6 erreiht wird. Überrajhend und wuchtig wirkt diefes
Wort nad; der jtumpfen, müden Srage des Thomas. In Sorm und Inhalt unüber-
trefflih ijt es die jchlichtejte und zugleich reichjte Sujammenfafjung dejjen, was
Jejus für die Gläubigen werden will. In dreifacher Steigerung wird feine Be-
deutung bejchrieben. „Ic bin der Weg“. Der Weg jhlehthin; nur um einen
fann es ſich ja handeln, wie es fih nur um ein 3iel handeln kann, den Weg zu
Gott, zum Dater, dem Siel aller Wanderer, die Heimweh haben und nach Hauje
möchten. Der Begriff ijt für uns etwas blaß (vgl. Apg.9,2; 19,9; 22,4; 24, 22),
nit jo für die erjten Lejer. In ihrer Umgebung war viel Redens von dem
„Wege“; ihn ſuchte man mit Begierde und meinte damit den Weg, den die Seele
nad dem Tode zurüdzulegen habe auf ihrer Wanderung zu Gott durd) die ver-
Ihiedenen Himmel, bedroht von allerlei Sährlichkeiten. Die Mitteilung diejes
„Weges“ war 3.T. der eigentliche Inhalt der vielberedeten „Gnoſis“. Hun jagt
Jejus: jucht ihr den „Weg“, — hier ijt er. Er zeigt nit nur den Weg, er iſt
es. In ihm hat man den Weg, einen zweifellos jicheren. Denn er ijt zugleich
auh — das Siel: „die Wahrheit“, die göttliche Wirklichkeit (j. zu 1,14). Su
Gott, zur Wahrheit joll der Weg führen: Jejus jelbjt ijt diefe Wahrheit (1,17).
Und dann erjteigt der Evangelift die höchſte Spige: er it „das Leben“, das
Stiel der Sehnjuht, wenn man den „Weg“ zur „Wahrheit“ wandert. (Dal. zu
6b 11,25; 1,4 und die Ausführung über „Leben“ vor 4,45—12,50.) So fann man
zum Dater nur fommen, wenn man den Weg über Jejus nimmt. Das Chrijtentum
it aljo die „abſolute“ Religion. — Jejus fommt wieder zu den Seinen und zieht
lie zum Dater, jo hörten wir D. 1-3; in ihm haben jie den jicheren und einzigen
Weg zu Gott, jo tröften D.4—-6; aber noch mehr:
c) In Jefus haben die Seinen Gott jelbjt gegenwärtig
7 14,7—14. Wenn ihr mid, erfannt habt, werdet ihr aud) meinen Dater
erfennen. Ja, von jest an fennt ihr ihn — und habt ihn ſchon gejehn.
8 Philippus jagte zu ihm: Herr, zeige uns den Dater, und wir haben Ge—
9 nüge. Jejus jprad) zu ihm: So lange Seit weile ich bei euch, und du
hajt mic; (noch) nicht erfannt, Philippus? Wer mid, gejehn hat, hat den
10 Dater gejehn. Wie kannſt du jagen: zeige uns den Dater?! Glaubjt du
denn nicht, daß ich im Dater und der Dater in mir iſt? Die Worte, die
ih zu euch rede, rede ich nicht von mir jelbjt. Der Dater, der jtändig
11 in mir ift, (redet und) tut feine Werke. Glaubt mir, daß ich im Dater
150 Johannes 14,7—14: In Jejus it Gott gegenwärtig.
und der Dater in mir ijt; wenn nicht, glaubt eben um der Werke willen.
Wahrlid, wahrlid, ich jage euh: wer an mid, glaubt, der wird die
Werke, die ich tue, auch tun, ja wird noch größere als fie tun. Denn
ih gehe zum Dater; und alles, was ihr in meinem Namen bitten werdet,
das wird er tun, damit der Dater im Sohn verherrliht wird. [Was ihr
aud) in meinem Namen bittet, werde ich tun.]
V.9 vgl. 12,45. V.10 vgl. 12,49. V.11 vgl. 14,20; 10, 25.38.
V.13 vgl. 15, 7.
D.7a faßt das Dorhergehende nod) einmal zujammen, ehe in D.7b die
völlig neue und überraſchende Behauptung folgt: „Don jegt an fennt ihr ihn und
habt ihn jchon gejehn“. Das ijt eine ganz unerhörte Behauptung: des Philippus
Bitte bringt das deutlihh zum Ausdrud. Sie hat im Sujammenhang zudem die
Aufgabe eine noch deutlichere Hervorhebung diejes eigenartigen Gedankens zu
ermöglichen. Des Philippus Wort beleuchtet für die Lejer, die mit des Evangelijten
Gedanken vertraut jind, die unglaubliche Schwerfälligfeit der Jünger. Davon ab-
gejehen ijt es von einer ergreifenden Schlichtheit und Wahrheit. „Seige uns den
Dater und — wir haben Genüge.“ Nur den Dater jehn, nur Gott jchauen, und
alles Sehnen ijt befriedigt. Mehr bedarf es ja nit. Das ijt das einfachſte und
höchſte Sehnen des Srommen. Wenn es das ijt, — in Jeſus findet es feine Be-
friedigung. In ihm haben die Jünger Gott gejehn und jehn fie ihn:
das ijt natürlich nicht ein Sehen mit förperlihem Auge (14,19; 12,45). Und jo
ijt es denn auch nicht auf die bejchränft, die den irdiſchen Jeſus gefannt haben.
Was die Myjten in dem flüchtigen Augenblid des Höhepunftes der Miyiterien-
Seier zu erleben meinen, die Gottes-Schau, das ijt den Gläubigen jtändig gewährt
in Jejus Chrijtus, wenn jie ihn gläubig anjchauen. Denn Gott ijt in Jejus.
Engjte Gemeinjhaft verbindet Beide. Diejer Grundgedanfe des johanneiſchen
Evangeliums wird nun in D.10—-14 nodh einmal, mehr in der apologetiſchen
Weije des 1. Teiles, kurz bewiejen. Die Predigt Jeju (und der Chrijten) ijt
Gottes Wort; die Werke find Gottes Werke. Wenigjtens dieje Werfe, mit
denen nicht bloß die Wunder, jondern alle Wirkungen Jeju und feiner Predigt
gemeint find, müßten zu der rehten Einjiht über Jeju Einheit mit Gott führen.
Su diefen Werken Jeju gehören auch die gleichen Werfe der Jünger. Denn die
an Jejus glauben, vermögen diejelben Werke wie er zu verrihten. Ja, nod
„größere als jeine eigenen Tann Jejus den Seinen in Ausſicht jtellen. So wenig
bedeutet die Trennung Jeju von den Seinen einen Derlujt, daß jie fajt als ein
Gewinn erjheint. „Größere: denn Jejus geht zum Dater, iſt nun bei ihm in
einer Majejtät und eng mit ihm vereinigt: und jegt wird der Dater alles tun,
was die Gläubigen „im Namen“ Jeſu erbitten. „Im Namen“ Jeſu: es wurde
jehr früh im Urdriftentum Braudh, den Namen Jeſu, den wertvolliten Namen,
den die Gläubigen Tannten, bei den verjchiedenjten Anläjjen in feierliher Form
3u gebrauchen, namentlich bei der Derrichtung von „Wundern“, bei gottesdienjt-
lihen Handlungen und im Gebet (vgl. I, zu Mk. 9, 38). Der Braudy ging in legter
Linie zurüd auf den uralten Menjchheits-Glauben an die Macht und Gewalt des
Namens (vgl. W. Heitmüller, „Im Namen Jeſu“). Die Anjhauungen, die ſich in
der Gemeinde mit dieſem Gebrauch des Jeſus-Namens verbanden, jhwanften in
den verſchiedenſten Schattierungen zwiſchen dem naiven Glauben an den Namen
als mädtiges Sauber- und Bejhwörungsmittel und der vergeijtigten Auffajjung
der Namen-Nennung als eines furzen Gebetsrufes zu Jejus oder einer Berufung
auf Jejus. An dieſen Braud und diefe Gedanken knüpft der Evangelijt hier an.
Iſt Jejus mit dem Dater erjt vereint, wird der Dater alle Bitten der wahren
Jünger Chrijti (bei Wundern ujw.), die in dieſer Weije mit dem Namen des
Sohnes verfnüpft find, eben deswegen erhören. D.14 gehört nicht in den Text.
d) Jeju Stelle wird vom Geijt eingenommen 14,15 —17.
Wenn ihr mich liebt, werdet ihr die Gebote halten, die ich gebe. Dann
will ich den Dater bitten, und er wird eud) einen andern Sürjprecher
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Johannes 14, 15— 20: An Jeſu Stelle tritt der Geijt. Im Geijt fommt Jeſus. 151
17 geben, daß er bei eud) bleibe für immer, — den Geijt der Wahrheit.
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Die Welt kann ihn nicht empfangen, weil fie ihn nicht jieht und ihn
nicht fennt: ihr fennt ihn, weil er bei euch bleibt und in eud) ift.
V.15 vgl. 15,102/2.J0h.5, 3. |V. 16 vgl..15, 26; 16,7.
In Jejus haben die Jünger Gott jelbjt gegenwärtig, D. 8-14. Höher
ſcheinen die Derheigungen nicht gehn zu fönnen. Und doc ijt noch nicht der Ton
voll erflungen, der zu Anfang leije anjhlug: „ich fomme wieder" D.5. — Troß
allen Trojtes, den Jejus jpendet, es bleibt doc dabei: Jejus trennt jich von den
Seinen. Und damit verlieren fie ihren Anwalt, ihren Schugpatron, Fürſprecher,
ihren „Parafleten“, der ihre Sache führte Gott und der Welt gegenüber. Aber
an jeine Stelle wird ein anderer Sahwalter (Luther: Tröjter) treten, der nicht
wieder von ihnen geht: der Geijt, den Gott auf Jeju Bitten ihnen geben wird,
der Geijt, die göttlihe Kraft, die jeder Chrijt als das ihn von allen andern
Menjhen Unterjheidende fannte und erlebte. Entjprehend dem, was unjer
Evangelijt für das Allerwichtigjte hält, wird er gleidy gefennzeichnet als der
„Geijt der Wahrheit“, der zur „Wahrheit“ gehört, der deshalb aud zu ihr, eben
der göttlichen Wirklichkeit und ihrer Erfenntnis, führt. Stol3 und dankbar ver-
weilt der Evangelijt auf dieſen Dorzug der Gläubigen vor der jonjtigen „Welt“.
Die Welt merkt und erkennt den Geijt nicht, für fie ijt er nicht vorhanden, weil
ihr der Sinn für ihn völlig fehlt; feine Wirkungen mag jie äußerlich beobadten,
aber ihre Bedeutung begreift jie nicht (vgl. 1.Kor. 14,23; Apg. 26,24). — Daß
der Evangelijt hier aus der Gegenwart redet, erkennen wir ganz deutlich aus der
Seitform: „bleibt“, „ijt“. Schon ijt Wirklichkeit, was der Herr hier verheißt. —
Abhängig ijt die Sendung des Geijtes nur von einem (D.15), von der Erfüllung
der Gebote Jeju: des Glaubens an ihn und der Liebe zu einander. Aber wie
jollten jie die nicht erfüllen wollen oder fönnen, wenn jie ihn lieben?
e) Im Geift fommt Jefus felbjt zu den Seinen 14, 18 — 20.
Ich will euch nicht verwaijt lafjen, id) fomme zu euch. Nur nod eine
furze Stift, da fieht mid) die Welt nicht mehr, ihr aber jeht mich: denn
ich lebe, und ihr werdet leben. An jenem Tage werdet ihr inne werden,
daß id) in meinem Dater bin, ihr in mir und id) in eud).
V. 19) vgl. 16, 16ff. V. 20 vgl. 17, 21- 23.
Und nun kommt überraſchend, auf den erſten Blick für uns nicht völlig
verſtändlich, der höhepunkt des Ganzen in Form des kurzen Satzes: „Ich werde
euch nicht verwaiſt laſſen, ich komme zu euch“. Die wenigen Worte haben einen
wundervoll warmen Ton. Iſts eine Sujammenfajjung des Dorhergehenden oder
eine Weiterführung? Beides, ganz nach der Art des Evangelijten. Sunädjt
bringt das Sätzchen etwas Neues. Einen Stellvertreter verheißt Jejus D. 15-17;
und nun will er jelbjt fommen! Er geht freilidy hinweg. Sür die Welt für immer.
Aber die Seinen jhauen ihn (beachte wieder das Präjens: es ijt etwas, was die
Leſer jegt erleben!): er ijt aljo zu ihnen gefommen. Sie jhauen ihn, jelbjtver-
jtändlid mit dem inneren Auge. Sie, nicht die Welt, können ihn ſchauen, weil jie
leben werden, wie er lebt, weil jie die gleiche Wejensbejtimmtheit haben wie er
— ein wundervoller Gedanke! Sie jind vom Tode zum Leben hinübergegangen
im Glauben (vgl. 5, 24); fie haben göttliches Leben wie er. Und deshalb jind jie
fähig ihn zu ſehn! Ganz ohne Sweifel will der Derfafjer mit dieſen Worten auf
die Ojter-Erlebnijje der Jünger hindeuten. Aber in wie eigenartiger Weije! Er
redet davon, als jei diejes Sehen etwas Dauerndes, Ständiges! Nach gewöhnlicher
Anjhauung waren das doc; vorübergehende Erlebnijje! Aber noch mehr. In
jener Periode (‚Tag‘) jollen ſie gewahr werden, daß Jejus „im Dater iſt“. Das
erfannten die Jünger in der Tat in den Ojter-Erlebnijjen: jie jahen den Herrn
in göttliher Glorie. Aber nun wird hinzugefügt: „ihr in mir und id in euch“.
Das erfuhren die Jünger doh nicht Oftern, nicht durch die Erſcheinungen des
Auferjtandenen: das konnten fie erjt merken, erleben — an Pfingiten, d.h. als
der Geijt in fie einzog. Aljo: Ojtern und Pfingjten gehören zujammen. Und
152 Johannes 14,21 —24: Im Geiſt fommt mit dem Sohn der Dater.
nun verjtehen wir den ganzen fühnen und tiefgründigen Gedanken; nun jehn wir,
daß D.18 auch das Dorhergehende (D.15—17) zufammenfaßt. Wenn der Geift,
der „Paraklet“, tommt, jehen jie Jejus; im Geijt kommt Jeſus jelbjt. Denn
— mir jehen hier die Spuren des großen Heiden-Apojftels 2.Kor. 3,17 — der
Geijt ijt ja im Grunde Jeſus Chrijtus jelbjt (j. zu 7,39). Das Kommen des
Geijtes ijt Oſtern und Pfingjten zugleich — und endlich auch das (Wieder-)Kommen
Jeju (die Parujie), das man als Abſchluß diejer Seit erwartet. Man redet vom
Kommen Chrijti auf den Wolfen des Himmels, man jehnt jid) nad ihm mit allen
Sajern des Herzens, man betet inbrünjtig darum: unjer Evangelijt verfündet: er
fommt, er ijt gefommen im Öeijt. Es ijt ein Gedanke von einer unerhörten
Kühnheit, die wir nur von fern ahnen fönnen, wenn wir bedenfen, daß das
Kommen Jeju am Ende der Tage (die Parujie) für die Urchrijtenheit das A und
O des Glaubens war. Dieje neue Anjhauung vom Kommen Jeju gehört natürlid)
aufs engjte mit des Evangelijten Gedanken über Gericht, Leben, Auferjtehung
zujammen (j. zu 3,18 und die Ausführung über „Leben“ vor 4,43—12,50). Die
ungemein folgenreihe und wertvolle Arbeit, die wir als ein bejonderes Kennzeichen
unjeres Evangeliums anjehn müjjen, die Dereinfahung und die Derdiesjeitigung,
bezw. Derinnerlichung der altchrijtlichen Dorjtellungswelt, zeigt jich hier in bejonders
glänzendem Lichte. Die Gewißheit der Auferjtehung Jeju, das Schauen des
lebendigen Chrijtus, die Erfahrung des Geijtes, das Kommen des Chrijtus — Er—
lebnijje und Hoffnungen, die das vulgäre Urchriſtentum trennte und veräußerlichte,
— jind als ein im Grunde einheitliches Erlebnis verftanden und in das Innere
des Glaubenden verlegt, als innigjte Dereinigung des Gläubigen mit Chrijtus. Das
religiöje Leben des Chrijten ijt Chriſtus-Myſtik (j. S. 20). — Der folgende Abſchnitt
bringt nun die Krönung des Gedankens.
f) Im Geift zieht mit dem Sohn der Dater jelbjt in den
Jüngern ein 14,21 -24. Wer meine Gebote hat und jie erfüllt, der
liebt mid); wer mid, liebt, wird von meinem Dater geliebt werden, und
ich werde ihn lieben und mid) ihm offenbaren. Judas — nicht der aus
Keriotd — ſagte zu ihm: Herr, woran liegt es, daß du dich uns offen-
baren willjt und nicht der Welt? Jeſus antwortete und ſprach zu ihm:
Wenn mid) Jemand liebt, wird er mein Wort bewahren, und mein Dater
wird ihn lieben, und wir werden zu ihm fommen und Wohnung bei ihm
machen. Wer mid) nicht liebt, bewahrt meine Worte nit. Und das
Wort, das ihr hört, gehört nicht mir, fondern dem Dater, der mid) ge-
jandt hat.
D.21 weijt noch einmal naddrüdlich hin auf die Dorausjegung der eben
bejprohenen religiöjen Erfahrungen, des Kommens des Geijtes und Jeju, nämlich
auf die Liebe zu Jejus, die ſich in der Erfüllung feiner Gebote äußert. Darin
liegt aud; die Widerlegung des Sweifel-Einwandes, den man damals und immer
wieder gegen die hrijtlihe Derfündigung von der Auferjtehung und der öjterlichen
Offenbarung Chrijti erhob und erhebt: warum haben den Auferjtandenen nur die
Jünger gejehen? Auferftehung und Offenbarung Chrijti find nicht „geſchichtliche
Tatſachen“, die jedem zugänglich find: fie find es nur für den, der Jejus liebt und
jein Wort hält. Mit der Bemerkung, daß wer den Sohn liebt audy vom Dater
geliebt werde D.21, ijt der Schritt zur letzten Höhe diejer Trojtrede vorbereitet.
Sie bejteht darin, daß dem wahren Jünger aud die Einwohnung des Daters
und des Sohnes verheißen wird: fie vollzieht jih im Kommen des
Geijtes. Nicht nur [haut der Gläubige in Jejus den Dater: er iſt mit ihm durch
den Geijt vereinigt: das ijt das höchſte, was Menſchen hoffen und erjtreben können.
Die Chrijtus-Mnjtit wird zur Gottes-Myſtik. Myſtik erjheint als die höhe
johanneiſch-chriſtlicher Religiojität, und doch, wie rational-nüchtern erſcheint
zugleich dieſe Myſtik! Sie iſt Liebe zu Chriſtus, die ſich im Halten ſeiner Gebote
befundet; und Chrijti Gebot ijt die Liebe zu den Brüdern (ſ. Einleitung Mr. 4).
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Johannes 14, 25— 51: Fortführung der Offenbarung durch den Geijt. Sriede. 153
g) Der Geijt erhält und führt die Offenbarung Jeſu
25 weiter 14,25.26. Das habe ich zu euch geredet, während ich bei eud)
26 weilte. Der Sürjprecher, — der heilige Geijt, den der Dater in meinem
Namen jenden wird, der wird euch alles lehren und eudy an alles er-
innern, was id) euch gejagt habe.
25 Das unmittelbare Reden Jeju zu den Seinen hat zwar aufgehört. Aber
26 die Offenbarung ijt deshalb nicht abgeſchloſſen. Die Gemeinde entbehrt der Offen-
barung nit. Der Geijt ijt ja der „Geiſt der Wahrheit‘ (j. zu 14,17). Er erhält
die Offenbarung, die Jeſus begonnen hat, und führt fie weiter (vgl. 16, 12ff.).
Auf alle Sragen gibt er Antwort. Eine ruhige jtolze Gewißheit des Derfajjers
und der Gemeinde der 2. oder 3. Generation jpriht aus diefen Worten. Die
Offenbarung ijt nicht abgeihnitten — ein Trojt für die nachgeborenen Geſchlechter,
aud für uns. — „In meinem Namen‘: bei Gebraud; meines Namens, — wenn
man Öott in diejer Weije (j. zu D.15) um den Geijt bittet.
h) So ijt Stiede das Erbe der Gläubigen 14,27 -31.
27 Stieden hinterlajje ich euh. Frieden, wie ic ihn habe, gebe ich eud).
richt, wie die Welt gibt, gebe ich eudh. Euer Herz erjchrede nicht und
28 zage nicht! Ihr habt gehört, da ich zu euch jagte: ich gehe hin und
fomme zu euch. Wenn ihr mid) liebtet, würdet ihr euch freuen, daß id)
29 zum Dater gehe; denn der Dater ijt größer als ih. Und jett fchon
habe ichs eud) gejagt, ehe es geſchieht, damit, wenn es eintritt, ihr beim
50 Glauben bleibt. Id) werde nicht mehr viel mit eud) reden. Denn der
31 Sürjt der Welt fommt. Mir fann er nichts anhaben, aber die Welt joll
erfennen, daß ich den Dater liebe und jo handle, wie er es mir aufge-
tragen hat. — Steht auf, wir wollen von hinnen gehen.
v2 vol. 13,19. 7238 vgl: 10718:
21 Iſt es jo, dann Tann Jejus mit der tröjtlichen Ermutigung abſchließen, über
die Trennung nicht zu erihreden. Er Tann mit dem Sriedensgruß von den Seinen
Abjchied nehmen. Sriede ijt das Erbe, das er ihnen Hinterläßt. Das innige,
herzandringende Wort Tnüpft an den urjprünglicy aus Israel jtammenden (3. B.
1.Sam. 1,17) Abſchiedsgruß an: „gehe hin in Frieden“ (ME. 5,34; £f.7,50; Apg.
16, 56) oder „Sriede jei mit dir“ (3.50.15). Der in der Grußformel abgenutzte
Begriff „Friede“ ijt hier vertieft: Ruhe, Sriede — volle innere Ruhe bei aller
äußeren Not und Drangjal, — Sriede, wie Jejus ihn hat und bewähren wird in
den nun über ihn hereinbrehenden Schrednijjen. Und er wünſcht ihnen diejen
Stieden nicht, wie ihn die Welt oberflählich und flüchtig beim Gruß wünſcht: er
28 gibt ihn. So dürfen jie nicht zagen. Gewiß, er geht von ihnen, aber jie hörten
es, er fommt zu ihnen. Und was die Trennung für furze Seit angeht, die jegt
eintritt: ſie ijt eigentlih nur ein Grund zur Freude. Denn für Jejus bedeutet
jie ja die Dereinigung in göttlicher Majejtät mit dem Dater, der größer ijt als
29 er; was fie eben deshalb für die Seinen an Gewinn bringt, ijt ausgeführt. In
ihrem Glauben an ihn darf jie der Weggang, d.h. jein Tod, nicht irre machen.
50 Deshalb hat er ihn im voraus angefündigt (vgl. 13,19). Der Teufel naht, im
Derräter. Über Jejus hat er feine Macht; noch einmal wird es in apologetijher
Abjiht verjichert. — Der Ausdrud in D.30b. c fnüpft an eine Doritellung der
jüdiihen und urcrijtlichen Eschatologie an: die Dorjtellung des mejjianijchen
Krieges. Su den Schlußakten des Dramas der legten Dinge gehört der Kampf des
Meſſias oder Gottes mit den Seinden Israels und Gottes und ihre Bejiegung.
Dieje Anjchauung benugt der Evangelijt und deutet fie um, wie er das auch jonjt
liebt: der mejjianijhe Kampf richtet ſich gegen den „Sürjten der Welt“, und er
vollzieht jich eigenartiger Weije im Tod und in der Auferjtehung Jeju (vgl. zu
31 12,31b). Jeju Tod ijt fein Unterliegen. Daß er den Tod auf jid) nimmt, iſt
vielmehr nur Erfüllung des Gebotes, das er vom Dater erhalten hat (10,18):
jein Leben zu opfern und — wieder zu nehmen.
154 Johannes 15, 1-11: Die Bildrede vom Weinjtod.
Man Tann 15, 31—14,31 in gewijjem Sinne das Herzjtüd des Evangeliums
nennen. Unter der Sorm einer Tröjtung der durch den bevorjtehenden Tod Jeju
erihredten Jünger wird das religiöje Erleben der Chrijten gejchildert, jo wie der
Evangelijt es jelber fennt. Der Gegenwarts-Charakter, den das Chrijtentum auf
der johanneijhen Entwidlungsjtufe erreiht hat, die Innigkeit und Myiſtik des
religiöjen Empfindens und zugleich die Nüchternheit und Einfachheit des johanneijchen
Ehrijtentums treten klar heraus. Innigjte Gemeinjhaft mit Gott und Chrijtus,
die im Geijt erlebt wird, auf der einen Seite; Erfüllung der Gebote Jeju, d. h.
vor allem die Liebe zu den Brüdern, auf der andern Seite: das ijt johanneijches
Ehrijtentum im Kern.
3. Abſchnitt. Der Abjchieds: und Troftreden zweiter Gang Kap.15. 16.
Jejus ſchloß 14,31 mit der Aufforderung: „Steht auf, wir wollen von
hinnen gehen“; wir erwarten nun, daß er den Ort verläßt, an dem er dieje
Abendmahlzeit (15,2) eingenommen hat. In 14,30 fündigt er das Kommen des
Derräters an, in dem er den Teufel verförpert jieht: wir erwarten, daß nun die
Gefangennehmung erfolgt. Wir erwarten beides um fo mehr, als das Wort
14, 31 fajt wörtlidy aus ME. 14,42 entlehnt ijt, wo es diejen Ereignijjen voran-
geht. Statt dejjen folgt ohne jede Erklärung in Kap. 15. 16 eine zweite lange
Rede und in Kap. 17 ein umfangreiches Abjchiedsgebet. In 14,30 erklärt Jeſus,
daß er nicht mehr viel mit den Seinen reden werde, und hier jcheint dejjen doch
nit wenig zu fein. Don einem Weggehen Jeju wird erjt 18,1 berichtet und
ebenjo erjt dort vom Kommen des Judas mit jeiner Rotte. Die Kapitel 15-17
unterbreden aljo, wie es jcheint, den engen Sujammenhang zwiſchen 14,31 und
18,1ff. Das Gebet Kap.17 Täßt fi wohl zwiſchen 14 und 18 ohne bejondere
Scmwierigteit denken, aber nicht Kap. 15. 16. — Dieje Schwierigkeit, die die
Kompojition bietet, wird nun noch dadurdy vermehrt, daß der Inhalt von
15,31 —14,31 zum Teil in Kap. 15.16 wiederfehrtt. 15,1-10 = 14, 10.11.20;
15, 10 = 14, 15.21; 15,712.17.= 13, 34f.; 16, 13 = 14, 16.17.26; 16,16 14.10:
16,55 = 14,27ff. ujw. In weiten Streden liejt ſich dieje zweite Rede wie eine
Dariation über dasjelbe Thema. In der Sorm zeigt ſich jehr beachtenswerter
Weije im Unterjchiede von der Gedankenfülle und Knappheit von Kap. 13, 31 —14, 31
eine nicht geringe Breite und Umjtändlichfeit. Man hat verjucht, die Schwierigteit
dadurd) zu bejeitigen, daß man Kap. 15.16 vor 13,31 jtellt. Aber das jchafft
jedenfalls nicht alle Anjtöße aus dem Wege. Die Kapitel 15. 16 werden den Der-
dacht, daß das Evangelium nicht einheitlic, jei, immer wach halten. Dem auf-
merfjamen Lejer fällt auf, daß jie bejonders viel Berührungen mit dem 1. Johannes-
Brief zeigen. Sum mindejten muß man annehmen, daß 13, 31-14, 31 und
15—16 (17) zwei zu verjchiedenen Seiten ausgearbeitete und dann neben einander
gejtellte Dariationen über dasjelbe Thema jind.
1. Die Liebesgemeinjhaft der Jünger mit Jejus und unter
einander 15, 1-17. a) Die Bildrede vom Weinftod. Wirklid-
feit und Notwendigkeit der engen Gemeinjhaft der Jünger
mit Jejus 15, 1-11. Ich bin der wirkliche Weinjtod, und mein Dater
ijt der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, er ent-
fernt jie; und jede, die da Frucht bringt, er reinigt fie, damit fie noch
mehr Srudt bringe. Ihr jeid bereits rein um des Wortes willen, das
id) zu euch geredet habe: bleibt in mir, jo ich in euch! Wie die Rebe
von jih aus Frucht nicht bringen Tann, es ſei denn, daß jie am Weinjtod
bleibt, jo aud ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der
Weinjtod, ihr jeid die Reben. Wer in mir bleibt — und ih in ihm —,
der nur bringt viel Frucht: denn ohne mid, könnt ihr gar nichts tun.
Wenn Jemand nicht in mir bleibt, wird er hinausgeworfen wie die Rebe
und verdorrtt — man jammelt fie und wirft fie ins Seuer, und fie ver-
brennen. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, jo
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dt
10a
10b
Johannes 15,1—11: Die Bildrede vom Weinjtod. 155
mögt ihr bitten, was ihr nur wollt, es wird eudy werden. Dadurd) ijt
mein Dater verherrliht, daß ihr viel Frucht bringt und meine Jünger
werdet. Wie mid) der Dater geliebt hat, jo habe ich euch geliebt: bleibt
in der Liebe, die ich zu euch habe. Wenn ihr meine Gebote erfüllen
werdet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, — gerade wie ich des Daters
Gebote erfüllt habe und in jeiner Liebe verbleibe. Das habe ich zu
euch geredet, damit die Freude, wie ich jie habe, in euch fomme und
eure Sreude vollfommen werde.
Der Abſchnitt bringt die zweite größere Bild- oder Rätjelrede (ſ. zu 10, 6)
des Evangeliums. Nur ijt die Bildrede als jolhe hier nicht wie dort rein durch—
geführt, jondern jofort mit der Deutung verbunden. Dadurd) befommt das im
ganzen anziehende Bild einen etwas unruhigen Charakter und verliert an Ein-
heitlichfeit. Die Oejchlojjenheit leidet auch dadurch, daß die Gedanken um zwei
Pole zu freien jcheinen: in D.1-3 (und 6) um die rechte Behandlung der Ranfen
durch den Gärtner, im übrigen — und darauf ruht der Nahdrud — um die Not-
wendigfeit des Bleibens der Ranfen am Stod. Dielleiht beruht dieje Unruhe in
der Ausführung auf literarijchen Eingriffen. Der „wirkliche“, „wahrhafte”, „echte“
Weinjtod: der allein diejen Namen verdient, im Unterjchied von den Weinjtöden
diejer jihtbaren Welt. Das Wort Jeju (D. 5) ijt eben „Geijt und Leben“ (vgl. zu
6,65) und Tann deshalb „reinigen“. D.7: eine gewaltige Derheifung. Wer in
Jejus bleibt, wird nur bitten, was mit dem Willen Jeju und damit Gottes über-
einjtimmt; vgl. 14,15. „Bleibt in meiner Liebe“, d.h. erhaltet euch meine Liebe
zu euch! Als letztes Siel erjheint hier die „Sreude”, und zwar die Sreude, wie
Jeſus jie hat: die jtille innere Sreudigfeit, Ruhe und Sriede, begründet in dem
Bewußtjein von Gottes Liebe; vgl. „Sriede“ 14,27. Es ijt zu beachten, daß die
„Freude“ gerade in den Kapiteln 15—17 als religiöjes Gut eine Rolle jpielt
(16, 20ff.; 17,13), ebenjo wie im 1. Johannes=Brief (1,4; 2.Joh.12), während jie
in den übrigen Teilen des Evangeliums nicht erjcheint.
Das Bild vom Weinjtod iſt — in feinen Hauptpartien, j. o. — im Grunde
eine nähere Ausführung des Gedanfens der innigen Dereinigung der Gläubigen
mit Jejus Chrijtus (14, 20; 6,56). Unwillfürlich denfen wir an Paulus Dorjtellung
von dem mpjtilhen Leibe Chrijti, an dem die Gläubigen die Glieder find: ohne
diejen paulinijhen Gedanken wäre unjer Dergleich nicht möglidy gewejen. Das
ungemein anjhaulihe und zutreffende Bild, in dem die Abhängigkeit der
Gläubigen von Jejus plaſtiſch hervortritt, hat nun die Aufgabe, die Notwendigkeit
des Bleibens in diejer engen mpjtiihen Derbindung mit Jejus zu beleuchten.
Kräftige Entfaltung des rijtlichen Lebens („Frucht“ D.8) und feine Dollendung
ind nur möglich, wenn die Gläubigen in Ehrijtus bleiben, aus dem jie, wie aus
dem Stod die Reben, für ihr Leben Saft und Kraft entnehmen. Dieje enge Ge—
meinjhaft ijt hergejtellt durch den Glauben und durch die Sakramente; ſie wird
aufreht erhalten durch das Bleiben in der „Liebe“ Jeju. Das aber wird erreicht
dur die „Erfüllung“ der Gebote Jeſu (j. zu 14,15). Sehr bemerkenswert ijt,
daß dieje Anſchauung auch auf Jejus und feine Beziehung zu Gott ausgedehnt
wird: auch er hat während feines Lebens ſich in der dauernden Liebesgemeinjhaft
jeines Daters erhalten fönnen nur durd feine vollendete Gehorjams-Hingabe an
ihn. — Myuſtiſche Innigfeit und praktiſch rationaliſtiſche Nüchternheit der Auffafjung
des Chrijtentums zeigen ſich hier aufs engjte beieinander. In Jejus, in feiner
Liebe bleiben: inniger, myjtijher fann das Verhältnis zu Jejus nicht bejchrieben
werden. Und doc äußert es ſich „nur“ in der Erfüllung der Gebote Jeju! Srei-
lid) ift nun zum völligen Derjtändnis wohl noch hinzuzunehmen, daß der Derfajjer
bei dem „Bleiben in Jejus“ zugleidy an das Derbleiben in der kirchlichen Gemein—
ihaft denkt: die Einzelausführung, namentlih in D.6, dürfte darauf hindeuten.
— Nur in diefem Derje wird das andere Thema der Bildrede noch einmal ange-
ihlagen, dem der Eingang D.1-3 gilt: die Pflege des echten Weinjtods mit
jeinen Reben, d.h. jhlieglich der Gemeinde der mit Jejus vereinigten Gläubigen,
156 Johannes 15, 12—17: Die Liebesgemeinjhaft der Jünger unter einander.
durch den Gärtner, Bott. Sie bejteht in der Förderung der lebensfähigen, in der
Ausihliegung der unbrauhbaren Gemeinde-Glieder. —
Das Bild vom Weinjtod war im A. T. geläufig (vgl. Jerem. 2, 21; Hei.
19, 10ff.; Pj. 80, 9ff.) und lag nicht fern. Seine Wahl in diefem Sujammenhange
dürfte indes vielleiht noch feinen bejonderen Grund haben. Die Rede fällt der
Sorm nad; auf den Abend des legten Mahles; wir jahen, daß troß des Schweigens
über die Stiftung des Abendmahles die jtändige Erinnerung an dasjelbe über dem
Ganzen liegt (j. zu 13,1-5). Es ijt wahrjcheinlih, daß der Gedanke an das
Mahl, bei dem das Blut Chrijti durch das Gewächs des Weinjtods verkörpert
wurde, die Wahl diejer Bildrede veranlaft hat: durch dies Mahl wird ja die
enge Gemeinjhaft der Gläubigen mit Chrijtus genährt. Dieje Dermutung ijt um
jo wahrjcheinlicher, als wir in den Abendmahls-Gebeten der jogen. „Lehre der
Apojtel“ (9,2) das Bild vom „heiligen Weinjtod Davids“ finden (vgl. Hennede
S. 191).
b) Die Liebesgemeinfhaft der Jünger unter einander
15, 12-17. Das ijt das Gebot, das ich gebe: daß ihr einander liebt,
wie ja id) eud) Liebe erwiejen habe. Größere Liebe hat Niemand als
die, daß er fein Leben für jeine Sreunde dahingibt. Ihr jeid meine
Sreunde, falls ihr tut, was id) euch auftrage. Ic) nenne euch nicht mehr
Stlaven; denn ein Sklave weiß nicht, was fein Herr tut: euch aber habe
ich Sreunde genannt, weil id) euch alles Zundgetan habe, was id von
meinem Dater gehört hatte. Sreilicy habt nicht ihr mid) erwählt, jondern
ic) habe euch erwählt und habe euch dazu bejtimmt, daß ihr Hingeht,
Frucht bringt und eure Frucht bleibt, — daß er eud) gewährt, was ihr
auch immer von meinem Dater in meinem Tamen erbittet. Das trage
ch euch auf, daß ihr einander liebt.
V.12 vgl. 1.Joh.3,11. V.13 vgl. 10,11; 1.Joh.3, 16.
Die unentbehrliche Kehrjeite der engen Gemeinjhaft der Jünger, d.h. der
Gläubigen überhaupt, mit Jejus ijt ihre Liebesgemeinihaft unter einander. Sie ijt
ihre Dorausjegung. Denn das Bleiben in Jeſu Liebe hängt (D.10) von der Er-
füllung feiner Gebote ab. Seine Gebote gipfeln in dem einen, ſich unter einander
zu lieben. Das ijt das Jeju eigentümlihhe Gebot (j. zu 13, 34). Jejus hat die
Bruderliebe überhaupt erjt ermöglicht durch feine Liebe zu ihnen. Seine Liebe ijt
zureichender Grund („demgemäß daß ich euch geliebt habe“) und Norm, Urbild
und Dorbild der chriſtlichen Bruderliebe. Die folgenden Derje zeigen, was jie
umfaßte und bedeutete. Die Dollendung der Liebe bejteht zweifellos in der Hin-
gabe des Lebens für die „Freunde“, — wie Jejus jie eben leijtet. „Sür die
Freunde“: in der Bejchränfung der Bedeutung des Liebesopfers Jeju auf die
„Freunde“ liegt ein warmer, intimer, lodender Klang. Die ehrende Bezeichnung
„Freunde“ für die Jünger, d. h. die Gläubigen überhaupt, ſetzt freilich die Der-
pflihtung voraus — und erinnert an fie —, die Gebote Jeſu zu erfüllen: davon
hängts ja ab (D.9.10), daß man in Jeſu Liebe, aljo jein Sreund, bleibt. Aber
vor allem ijt es doc ein Erweis der Liebe Jeſu, daß er ihnen dieje Dertrauens=-
itellung der „Sreunde“ einräumt. Dem Evangelijten kommt offenbar viel auf
diejen Titel der Jünger an. Die gängige Bezeihnung (vgl. bejonders die paulini-
ihen Briefe!) war „Sklaven“ Jeſu Chrifti — in unjerm Evangelium nur ganz
jelten 13,16; 15,20 —; das Gegenjtüd dazu war der Ehrentitel Jeju „der Herr”.
Dagegen wendet ſich unjer Evangelijt, und er ijt jic, jeiner Abweichung von der
herfömmlichen Meinung wie auch jonjt mit Stol3 bewußt. Der Name „Slave“
trifft die hohe Stellung der Chrijtus-Gläubigen nicht ganz, er bejagt zu wenig.
Jeſus hat die Seinen ja, was bei „Sklaven“ unmöglich wäre, in alles eingeweiht,
was er vom Dater gehört hat, d.h. er hat ihnen die vollfiommene Offenbarung
übermittelt — ein Grundgedante des Evangeliums. Und wie in diejen Kapiteln
bejonders ausgeführt wird, er jteht mit ihnen in innigjter Liebesgemeinjhaft: die
12
14
15
Ehrijtus-Mmjtit erträgt nit eigentlih den Namen „Stlaven“. Auf Jeſu Tun 16
25
Johannes 15, 18—16, 4a: Der Haß der Welt gegen die Jünger Jeſu. 157
geht dieje bevorzugte Stellung zurüd. Der 5wed und der Erfolg diejer „Aus-
wahl“ ijt ein doppelter, jie jollen durdy ihr Wirken Frucht für die Ewigkeit bringen
(im Sinn von 4,36); die Kehrjeite oder die Dorausjegung dafür iſt, daß der Dater
ihre Bitten erhört (ſ. zu 14,13). — So erwies ſich Jeju Liebe zu den Seinen, die
Dorbedingung und Antrieb für die Liebe der Chrijten unter einander ijt.
So eindringlich das Gebot der Liebe hier gepredigt wird und jo tief ihre
Auffafjung erjheint, wir erinnern uns daran, daß nur von der Liebe der Jünger
unter einander gejproden wird, der Jejus der älteren Überlieferung aber von
der Liebe zum Nächſten gepredigt hatte. Der Jünger ijt nicht über den Meifter.
2. Der Haß der Welt gegen die Jünger Jeju 15, 18— 16, 4a.
18 Wenn euc) die Welt haft, bedenkt, daß fie mich eher als eud) gehaßt hat.
19 Gehörtet ihr zur Welt, jo würde die Welt ihr Eigentum lieben; weil ihr
aber nicht zur Welt gehört, jondern ich eudy aus der Welt heraus er-
20 wählt habe, deswegen haft eud) die Welt. Denft an das Wort, das id)
zu euch gejagt habe: „ein Stlave ijt nicht größer als jein Herr“. Haben
fie mic) verfolgt, werden fie auch eud) verfolgen; haben jie mein Wort
21 gehalten, werden jie auch eures halten. Aber dies alles werden jie euch
antun um meines Namens willen, weil jie den nicht Tennen, der mid
22 gejandt hat. Wenn ich nicht gefommen wäre und zu ihnen gejprocdhen
hätte, hätten fie feine Sünde; jo aber haben fie feinen Dorwand in betreff
24 ihrer Sünde. Wer mich haft, haft auch meinen Dater. Hätte ich nicht
die Werke unter ihnen getan, die fein anderer geleijtet hat, fo hätten jie
feine Sünde; jo aber haben jie gejehn und doch gehaßt — mid) und meinen
25 Dater. Indes, es muß eben das Wort, das in ihrem Gejeg gejchrieben
iteht, erfüllt werden: „Sie haben mid) gehaßt ohne Grund“.
26 Wenn der Sürjpreher kommt, den ich eud) vom Dater her jenden
werde, der Geiſt der Wahrheit, der vom Dater ausgeht, der wird über
27 mid) Seugnis ablegen. Aber auch ihr legt Seugnis ab, weil ihr von
Anfang an bei mir jeid.
16,1 Ich habe euch dies gejagt, damit ihr nicht im Glauben irre werdet.
2 Sie werden euch aus der Synagoge ausihließen; ja es fommt die Stunde,
3 wo Jeder, der euch tötet, wähnt Gott einen Dienjt zu erweiſen. Und
zwar werden fie das tun, weil fie ebenjowenig meinen Dater erfannt
4 haben wie mid. Aber ich habe euch diefe Dinge gejagt, damit, wenn
ihre Seit nun kommt, ihr eud) daran erinnert, daß ichs euch gejagt habe.
V.18 vgl. 7,7; 1.Joh.3,13. V.19 vgl. 17,14; 1.Joh.4,5. V.20 vgl. 13, 16.
V.21 vgl. 16,3; Mtth.5, 11. V.23 vgl. 5,23; 1.Joh. 2, 23.
We25vel. Ps.35,19;'69,5. V.27. vgl. Apgı1,8;'5,32. 16,2 vgl. 9,22,
18 Heben dem lichten Bilde der Liebesgemeinihaft der Gläubigen mit Jejus
und unter einander jteht das trübe Bild des Derhaltens der Welt zu ihnen. Es
it Haß und blutige Derfolgung. In der Sorm einer Weisjagung Jeju an die
Jünger fchildert der Evangelijt jeine Gegenwart. Der Haß, den die Gläubigen
von der Welt, d. h., wie wir aus 16,2 entnehmen müjjen, vor allem von den
Juden, erfahren, ijt nicht verwunderli: er ijt nur eine Sortjegung des Hajjes
19 gegen Jejus. Ja, er ijt tröftlich: denn er ijt ein Beweis dafür, daß die chrijtliche
20 Gemeinde nicht diefer Welt angehört, und ehrenvoll: denn er jtellt die Gemeinde
21 in eine Linie mit Jejus. Schon wegen jeines Namens, d. h. wegen des Be-
fenntnijjes zu ihm, werden fie von ihren Gegnern verfolgt, nicht wegen irgend
welcher Dergehen. Der legte Grund ijt, daß die Gegner den nicht fennen, der
22—24 Jeſus (und jie) gejandt hat. Freilich iſt — und nun wird die Sprache drohend —
dieje Unkenntnis jchlechterdings feine Entihuldigung, jondern im Gegenteil eine
ſchwere Schuld. Denn die Predigt und die Werke Jeju 5, 36ff.; 14, 10f. (und der
Gemeinde) in ihrer Mitte nehmen ihnen jeglichen Entjchuldigungsgrund: die Gegner
158 Johannes 16, 46 - 15: Der Geijt und feine Aufgabe.
laden jchwere Sünde auf ſich. Schließlich liegt es doc daran, daß jie Jejus und
— Gott jelbjt, den Dater, hafjen, 5,42. Denn — jie maden es ſich nur nicht ar
— ihr Haß gegen die Jejus-Gläubigen ijt in Wahrheit Haß gegen Gott jelbjt, für
Juden ein unerhörter Dorwurf. Die legte Erklärung für diejes Rätjel liegt, wie
wir es früher jchon gehört haben (6, 37ff.; 8, 45ff.; 12, 38ff.), im Willen Gottes,
der ſchon in der Schrift ausgeſprochen ijt (Pj. 35,19). „Geſetz“ wie 10,54 Be-
zeichnung der ganzen heiligen Schrift des A. T.'s.
Die nun folgenden Derje 26. 27 mit ihrem Hinweis auf die Tätigkeit des
Parafleten gehören vielleicht nicht zum urfjprünglichen Tert, jie unterbredhen den
Sujammenhang von 15,25 und 16,1 und nehmen zudem Gedanken von 16, 4bff.
vorweg. Gehören jie von Haus aus in den Sujammenhang, jo müßten wir etwa
diejen Gedantengang annehmen: auch wenn id) nicht mehr auf Erden wanöle,
wird man für den Haß gegen mid) und euch feine Entjchuldigung haben; denn der
Geijt legt fernerhin Seugnis über mid ab, ebenjo wie ihr. In theologijher Hin-
jiht liegt eine fleine Abweichung von 14,16 vor: dort gibt der Dater den Geit,
hier jchidt ihn der Sohn, ebenjo wie 16,7. Doch ijt das wohl faum ein ernithafter
Unterjchied. Der Sohn und der Dater jind ja nad) des Sohnes Derherrlihung
vereinigt: und es heißt hier ausdrücklich: „den ih vom Dater her jchiden werde“.
Die Bemerkung, daß er vom Dater ausgeht, und die Bezeichnung „Geiſt der
Wahrheit“ (14,17) begründen den Anjprudy des Geijtes auf Autorität. Etwas
unvermittelt jteht daneben das Seugnis der Apojtel, deren Autorität, ähnlich wie
Apg.1,21f.; 13, 31, auf dem von Anfang an bejtehenden Derfehr mit Jejus beruht.
Bisher hat der Evangelift nur allgemein von Haß und Derfolgung ge=
ſprochen: zum Schluß ſpricht er bejtimmt vom Ausihluß aus der Synagoge, ja
vom Tod. Und wir erfennen hier, daß er bei dem Ausdrud „Welt“ vor allem
an die feindlichen Juden denkt (vgl. 9, 22.34). Die Derfolgung durch die Juden
hatte ſich aljo ſchon bis zum Außerjten gejteigert. Und die ganze Größe ihres
Sanatismus zeigt ſich in ihrem Glauben, daß dieje Derfolgung der Chrijten ein
Gottesdienft jei. — Dieje Tatjache der Derfolgung durdy die Juden war für die
Gläubigen naturgemäß eine ſchwere Anfehtung. Eben deshalb legt der Evangelijt
dem Herrn jelbjt die Weisjagung diejer Dinge in den Mund. Der apologetiidhe
Charakter zeigt ſich deutlich 16,1.4a (j. zu 6, 64.70; 13, 19).
Haß und Derfolgung von jeiten der Welt muß Jejus den Seinen voraus-
jagen. Aber er hat ihnen auch fraftvollen Trojt zu bieten. Unter diejer Sorm
folgt nun die Schilderung wichtiger Stüde des religiöfen Bejies der Chrijten-
gemeinde. Hier zeigt ſich bejonders jtark die Berührung des Gedanken-Materials
mit 13, 31-14, 31.
3. Der Trojt der Jünger 16, 4b - 33.
a) Das Kommen des Geijtes und jeine Aufgabe 16,4b- 15.
Ich habe euch das nicht gleich gejagt, weil ich ja bei eud; war. Jet
aber gehe ich weg zu dem, der mid) gejandt hat. Und Keiner von eud
fragt mid: Wo gehjt du Hin? Sondern weil ich euch das gejagt habe,
hat die Trauer euer Herz erfüllt. Aber ich jage euch die Wahrheit: es
it gut für euch, daß ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, wird
der Sürjpreher nicht zu euch fommen; wenn ich aber gegangen bin, werde
ih ihn zu euch jenden. Und wenn er gefommen ijt, wird er die Welt
zu bejchämender Erfenntnis zwingen über „Sünde“ und „Kecht“ und
„Gericht“. Über „Sünde“, — nämlidy daß fie nicht an mid) glauben;
über „Kecht“, — nämlich daß id) zum Dater weggehe, während ihr mid)
nit mehr jeht; über „Gericht“, — nämlid daß der Fürſt diefer Welt
gerichtet iſt.
Noch vieles hätte ich euch zu jagen, aber ihr vermögt es jett nicht
zu tragen; wenn er aber fommt, der Geijt der Wahrheit, wird er eud)
völlig in die Wahrheit hineinführen. Denn er wird nidht von ſich aus
25
26 27
16,1
14
15
4b -6
da
5b
10
11
12
Johannes 16, 4b—15: Der Geijt und feine Aufgabe. 159
reden, jondern was er hört, wird er reden, und was da fommt, wird er
euch verfünden. Er wird mich verflären; denn er wird aus meinem
Gut nehmen und euch verfünden. Alles, was der Dater hat, ijt mein. Des-
wegen jagte ich: aus meinem Gut nimmt er und wird er eud) verkünden.
V.5 vgl. 13,36; 14,5. V.7 vgl. 14,16.26.28. V.11 vgl. 12,31; 14, 30.
D.4b--6 leiten in etwas umjtändlicher Weije zu dem Kern des Gedanfens
D.7 über. Die Ankündigung des „Hingehens"” Jeſu hat naturgemäß die Gemüter
der Jünger jo mit Trauer erfüllt, daß jie darüber gar nicht an die Srage denken,
wohin er denn gehe. Dieje Srage und ihre Beantwortung würden ihnen über
ihre Trauer hinweggeholfen haben. Die Bemerkung D.5b jteht im Widerſpruch mit
13, 36; 14,5, wo die Srage: „wo gehjt du hin?“ in Wirklichfeit von den Jüngern
gejtellt it. Das ijt eine der Unjtimmigfeiten zwilhen Kap. 15. 16 (17) und 13, 31 —
14, 31; fie führt auf die Dermutung eines Einjhubes, wenn man nicht dem Derfajjer
jelbjt die Slüchtigfeit zutrauen will — was nad) feiner ganzen Art nicht unberedhtigt
wäre, zumal bei der oben S. 154 zu Kap. 15. 16 vorgetragenen Annahme über
das Derhältnis von 15.16 zu 13, 31—14,31. — Jeju Hingang ijt in Wahrheit nur
ein Gewinn für die Seinen. Denn ohne ihn kann der Geijt (der Paraflet) nicht
fommen (vgl. zu 7,39). Wieder wie 15,26 erjcheint Jejus als der, der den Geijt
jendet (j. zu 15, 26.27). Dejjen Kommen aber ijt unentbehrlid); denn nur der Tann
ihnen leijten, was geleijtet werden muß. D.8—-15 bejchreiben dieje Leijtung. Es
it eine zwiefache, gegenüber der Welt (D. 8-11) und in der Gemeinde jelbjt
(D.12-15); der kirchliche Sprachgebrauch redet von einem zwiefachen Amt, dem
Straf und Lehr-Amt des Geijtes. Die Aufgabe des Parafleten ijt zunädjt, die
„Welt“, d.h. die nit gläubige Menſchheit (vor allem die Juden) in bezug auf
drei Punkte, nämlich „Sünde“, „Recht“ und „Gericht“, zu bejchämender Erfenntnis
zu bringen. Der Sinn von D.9—11 Tann bei der Knappheit des Ausdruds leider
nur vermutet werden. Wir verjtehen die Sätze jedenfalls nur, wenn wir fejt im
Auge behalten, daß nicht Jejus, jondern durd feinen Mund der Evangelijt über
Dinge redet, die ihm und jeiner seit am Herzen liegen. Die drei Ausdrüde
iheinen auf einen Prozeß hinzumweijen. Diejer Prozeß wird, wie unjer ganzes
Evangelium zeigt, geführt zwijhen der chrijtlihen Gemeinde und der „Welt“,
d. h. vor allem dem ungläubigen Judentum. Er dreht ſich um Jeju Perjon und
Mejjianität, und zwar handelt es ji, wie wir auch unjerm Evangelium entnehmen,
dabei bejonders um die richtige Beurteilung des rätjelhaften Kreuzestodes. In
den Derhandlungen jpielten die Begriffe und Sragen „Sünde“, „Recht“ und „Gericht“
eine große Rolle. Den Juden war diejer Derbreher-Tod ein Beweis für die
„Sünde“ Jeſu und ein Beweis gegen das „Recht“, die Gerechtigkeit, d. h. hier die
Schuldloſigkeit Jeſu (und der Seinen). Sie jahen in Jeju Tod ein „Gericht“.
Darauf bezieht jih nun die Tätigkeit des Geiſtes als des Parafleten, des Sach—
walters, Sürjprechers der Gläubigen. Will man von „Sünde“ reden, jo wird er
nachweiſen, daß jie bejteht — in dem Unglauben der Juden. In der Srage „Recht“
wird er zeigen, daß Jeſu Weggehen, dejjen jhmerzliche Kehrjeite das Nicht-Schauen
der Jünger ijt, ein Hingehen zum Dater, aljo eine Dereinigung mit Gott, in gött-
liher Majejtät ij. Nach der urchrijtlihen Auffajjung, die wir auch Röm.1,4;
Apg. 2,36; 3,15; 5, 30f.; 1.Tim. 3, 16 erkennen, hatte die Auferjtehung Jeſu, 2. i.
eben der Hingang zum Dater, die Bedeutung, den Gefreuzigten zu rechtfertigen,
d.h. den Beweis für jeine Mejjianität, Gottesjohnjchaft zu erbringen. Redet man
aber jchlieglih vom „Gericht“, jo wird der Geijt den Nachweis führen, daß in
Wirklichkeit durd) Jeju Tod der Fürſt diefer Welt gerichtet ijt, j. zu 12,51; 14,30.
— Aufgabe und Leijtung der altchrijtlihen Polemik und Apologetif, an der jich
unjere Schrift jelbjt ja beteiligt, werden hier bejchrieben. Der Evangelijt bringt
das jtolze und jiegesjichere Bewußtjein zum Ausdrud, daß die Gemeinde jic bei
diejer Arbeit vom göttlichen Geijte geleitet weiß.
Aber niht nur das. Auch innerhalb der Gemeinde hat der „Sürjpreder“
eine unentbehrliche Aufgabe, nämlich die Weiterführung der Offenbarung. Jeſus
hat den Jüngern vieles noch nicht gejagt, was er ihnen hätte jagen fönnen: jie
160 Johannes 16, 16— 24: Das Kommen Jeju zu den Seinen.
waren nicht fähig, es aufzunehmen. Das Evangelium zeigt das ja auf Schritt und 13
Tritt in dem jtändigen Mißverjtehen auch der Jünger. Der „Geijt der Wahrheit“
wird an die Stelle treten, wird fie in der „Wahrheit“, der Gotteserfenntnis, bis
zur Dollendung führen; bejonders hervorgehoben wird die Weisjagung der Sufunft
(vgl. die Offenbarung des Johannes!). Es ijt feine andere Offenbarung. Diel- 14 15
mehr führt der Geijt nur Jeju Werk fort; fein Wirken dient nur dazu, Jeju gött-
liche Majejtät zu erweijen. Denn er entnimmt feine Belehrung aus dem Eigentum
Jeſu, das auch Gottes Eigentum ijt. — In D.12 ſcheint eine kleine Abweichung
von 15, 15 vorzuliegen, wo die Dolljtändigkeit der Offenbarung Jeju ausgejproden
wird. Doch dürfte es fo liegen, daß dort, 15,15, die Offenbarung Jeju und die
des Parafleten nicht unterjchieden werden, jondern einfach Jejus als Träger der
Gejamt-Offenbarung erjcheint, die vom Geijt ja nur fortgejegt wird. In 14,26
war derjelbe Gedanke ausgedrüdt in der Form: der Paraflet wird euch alles
lehren und an alles erinnern, was ich euch gejagt habe.
Ganz deutlic; prägt jid) hier das Bewußtjein aus, daß man in Anſchauung
und Erkenntnis über die erjte Seit, ja über das, was als Jeju Predigt
galt, hinausgefommen ijt (vgl. zu 15,15). Dielleicht denft der Derfajjer insbe-
jondere an jeine Anjhauung vom Ehrijtentum, für die er in diejer Schrift eintritt.
Er dedt fie hier mit der Autorität des Geijtes: jie jei eine echte Weiterführung
und Entwidlung dejjen, was Jejus gebracht hat. — Wir jind dem Derfajjer dankbar
für diefen Gedanken. Auch wir Tönnen ihn nicht entbehren. Kraftvolles religiöjes
£eben Tann ſich nur da entwideln, wo man ſich nicht allein auf die Offenbarung
Eottes in der Dergangenheit angewiejen jieht, jondern ihrer aud in der Gegen—
wart freudig gewiß ijt.
b) Das Kommen Jeſu zu den Seinen 16,16 —24. Eine Eleine 16
Weile noch, und ihr jeht mich nicht mehr; dann wieder eine fleine Weile,
und ihr werdet mich jehen. Da jagten Einige feiner Jünger unter ein= 17
ander: Was bedeutet das, was er zu uns jagt: „eine kleine Weile noch,
und ihr jeht mich nicht, dann wieder eine Eleine Weile, und ihr werdet
mid) jehen“ und: „idy gehe weg zum Dater"? Sie fagten aljo: Was 18
meint er mit dem „eine kleine Weile"? Wir wifjen nicht, was er redet.
Jeſus erfannte, daß jie ihn fragen wollten, und ſprach zu ihnen: Darüber 19
fragt ihr unter einander, daß ich jagte: „eine Leine Weile noch, und ihr
jeht mich nicht, dann wieder eine kleine Weile, und ihr werdet mid) ſehen“?
Wahrlid), wahrlid, ich jage euh: Ihr werdet weinen und trauern, die 20
Welt aber wird fid) freuen; ihr werdet traurig fein, aber eure Trauer
joll zu Sreude werden. Wenn die Srau gebären joll, ijt fie traurig, weil 21
ihre Stunde gefommen ift. Wenn fie aber das Kind geboren hat, denkt
fie nicht mehr an die Not — aus Sreude darüber, daß ein Mlenjc zur
Welt geboren ift. So feid auch ihr jet traurig: id) werde euch aber 22
wiederjehen, und dann wird euer Herz jich freuen, und Niemand wird
eure Sreude von euch nehmen. Und an jenem Tage werdet ihr mid) um 23
nichts fragen. Wahrlich, wahrlih, ich jage euch: wenn ihr den Dater
um etwas bitten werdet, wird er es euch in meinem Namen geben. Bis 24
jegt habt ihr ja um nichts in meinem Namen gebeten: bittet, und ihr
werdet es erhalten, damit eure Sreude völlig ift.
V.23 vgl. 14,13f. V.24 vgl. 15, 11.
richt nur der Paraflet fommt zu den Derlafjenen: auch Jejus jollen jie 16-19
wiederjehen — der Gedanten-Sortihritt ift der gleiche wie in 14,18ff. gegenüber
14,15ff. In der Sorm der Ausführung ijt bejonders deutlich auf die Auferjtehung,
die Oiter-Erjcheinungen, hingewiejen. Aber es unterliegt bei dem Sujammenhang
feinem Sweifel, daß aud hier wie 14,18ff. das Sehen Jeju fachlich mit dem
Kommen des Geijtes und legtlih mit dem Kommen d.h. der Parujie Jeju gleich—
gejegt werden ſoll: das alles erfolgt in und mit dem Empfang des Geijtes. In 20-22
Johannes 16, 25—28: Die Dollendung der Gottesgemeinjhaft. 161
20-22 D. 20ff. zittern Derzweiflung und Jubel der Urgemeinde am Charfreitag und Oitern
25
26
24
25
159]
1
nad. Die unjerm Evangelium eigentümliche Neigung, Dorjtellungen und Begriffe
der (jüdiſchen und) urchriftlihen Eschatologie wohl zu benugen, aber umzudeuten
und zu vergeijtigen, zeigt jich auch in diejen Derjen (D.20— 22). Nach der vulgären
Erwartung werden dem Kommen des Mejjias Seiten der Umkehrung aller Ord—
nung, der Bedrängnis und Hot, insbejondere der Srommen voraufgehen, die fog.
„Wehen“ des Meſſias (f. zu ME.13,8). Daran knüpft deutlich der Dergleih in
D.21 an. Die Nöte, wie jie die hrijtlichhe Gemeinde bedrängen, jind. die „Wehen“
des Mejjias, von denen man wohl redet. Don nun an ijt die Sreude (j. zu
15, 11) der jichere Bejig der Gemeinde. Und nicht nur ein jiherer. Die Sreude
joll eine vollendete fein. In zwei Punkten wird ſich das zeigen. Die Seinen
brauchen ihn dann um nichts mehr zu fragen wie jest. Durd den Geift, in dem
er jelbjt mit ihnen vereint ijt, werden alle Sragen und Probleme des religiöjen
und jittlihen Lebens für jie gelöjt. Und vor allem: jie haben dann die Mög—
lichkeit, zum Dater in feinem, Jeju, Namen zu beten. Sum Sinn von „im Namen“
vgl. 14,15. Jeju Namen beim Gebet nennen, im Sinn des betenden Anrufes oder
der Berufung auf ihn, fonnten fie bisher, d.h. vor feinem Heimgang zu Gott,
nit. Das hat erjt Sinn und Wert, wenn er in göttlicher Majejtät mit dem Dater
vereint ift. Dann nämlich Tann er für die Seinen eintreten (j. jedody zu 16, 26f.).
Dann muß und wird das Gebet, das „in feinem Namen“ erfolgt, eben deshalb
vom Dater erfüllt (vgl. 14, 13).
c) Die Dollendung der Gottesgemeinihaft durch das
Kommen des Öeijtes und Jeju 16,25—28. Ich habe das in Bildern
zu euch geredet. Die Stunde fommt, wo ich nicht mehr in Bildern zu
euch reden, jondern euch gerade heraus über den Dater Kunde geben
werde. An jenem Tage werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich jage
euch nicht, daß ich den Dater für eud) bitten werde: er ſelbſt nämlich, der
Dater, liebt euch, weil ihr mid) lieben und glauben gelernt habt, daß ich
vom Dater ausgegangen bin. Ich bin vom Dater ausgegangen und bin
in die Welt gefommen: wieder verlajje ich die Melt und gehe zum Dater.
Das Kommen des Geijtes und Jeju find ſchließlich doc nur die Dorjtufen
und die Mittel, die das höchſte ermöglihen, was des Srommen Derlangen aus-
madt: die vollendete Gemeinjhaft mit Gott jelbjt (vgl. den Gedanfengang von
14,15—24). Bis dahin, d.h. bis zu feinem Heimgang hat Jejus nur in Bildern,
Rätjeln zu den Jüngern gejprohen. „Das“ bezieht jid auf alles in diejem Teil
von 15,1 an Gejagte: in Wirklichteit auf die ganze Derfündigung Jeju. Alles
Reden über Gott (denn darum handelt es ſich ja ſchließlich) in menjclicher Sprache
it nur ein Stammeln, Taften, nur ein unvolltommenes Reden in Bildern und
Rätjeln. Des gejhichtlihen Jejus Reden und Handeln, das zur Offenbarung Gottes
dienen joll, war nad) der Darjtellung unjeres Evangeliften eine große Reihe von
Bildern und Rätjeln. Aber es fommt eine Seit, wo diejes Reden in Bildern auf-
hört, und Jejus ohne Rätjel und Bild über Gott reden fann. Es ijt die Seit,
wo das D.7ff. und 16ff. Derheißene eingetreten ijt, wo nad dem Hingang Jeju
zum Dater der Paraklet fommt und Jejus die Seinen wiederjieht, wo Jejus durch
den Geijt in ihnen Wohnung madht. Dann haben jie vermöge diejer Dereinigung
mit dem Geijt und Jejus Chriſtus eine unmittelbare Berührung auch mit Gott,
eine unmittelbare Anjhauung Gottes (vgl. 14,25). Dann aljo redet der dur
den Geiſt in ihnen wirkende Chriftus unmittelbar, gerade heraus, über den Dater.
Und der Gebetsverkehr ijt ein unmittelbarer. Die Gläubigen beten „im Namen
Jeſu“. Aber es bedarf dejjen nit, was das Beten „im Namen Jeju” und das
Erhören „im Namen Jeſu“ eigentlich vorausjegt, nämlich, daß Jejus erjt für ie
eintritt: Gott jelbjt fteht nunmehr in unmittelbarer Liebesgemeinſchaft mit ihnen,
auf Grund ihres Glaubens an Jeju göttliche Herkunft. Sum Ubſchluß wird nod
einmal der Inbegriff der johanneiſchen Chriftus-Lehre in einfachen Worten zu—
jammengefaßt.
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. Bd. ul
162 Johannes 16, 29-35: Abſchluß.
d) Der Abſchluß 16,29-33. Da jagen feine Jünger: Siehe, 29
jeßt redejt du gerade heraus und gebraudjt Teinerlei Bild. Jetzt wiljen
wir, daß du alles weißt und nicht nötig haft, daß dich Jemand fragt.
Deshalb glauben wir, daß du von Gott ausgegangen biſt. Jeſus ant-
wortete ihnen: Jet glaubt ihr? Sieh, es fommt die Stunde, und fie ijt
gefommen, wo ihr euch zerjtreut, ein Jeder in fein Eigentum, und mid
allein laßt. Und doch bin ich nicht allein: denn der Dater ijt bei mir.
Ic) habe euch das gejagt, damit ihr in mir Srieden habt. In der Welt
habt ihr Angſt: aber ſeid getroft, ich habe die Welt überwunden.
V.32 vgl. Sach. 13,7; Mk.14,27; Joh.8,29. V.33 vgl. 14,27; 1.Joh.5, 4.
Je herrlicher die Derheißungen des jcheidenden Jejus jind, um jo betrübender
wirft die Schwäche der Jünger, die ji ſchon immer in geringem Derjtändnis
gezeigt hat und hier nod; einmal beleuchtet wird. Freilich iſt über diejes Nicht-
verjtehen ein gewiljer liebenswürdiger Schein gebreitet. Die jheinbar einfachen
Worte D.28 verleiten die Jünger zu der Meinung, daß hier jchon das verheißene
„gerade-heraus-reden“ vorliege. Sie befennen ihre Überzeugung, daß ihr Meijter
alles wijje (nicht verjtändlic ijt die Wendung „daß dich Jemand fragt“, vgl.
D. 23a). Und darin meinen jie den Grund für ihren Glauben an jeinen göttlichen
Urjprung zu haben (zu der Bedeutung der Allwijjenheit vgl. 1,48.49; 4, 18f. 29).
Sie zeigen wenigjtens ihren guten Willen. Jeju Srage Elingt unendlih wehmütig.
Im nädjten Augenblid jhon wird jich zeigen, wie ſchwach und unerprobt ihr
Glauben it. Die Weisjagung ME. 14,27 Elingt hier nah. Sreilich nicht ohne
daß der Evangelijt in apologetijher Abjicht die Bemerkung hinzufügt, daß eine
Derlajjenheit Jeju darum doc nicht eingetreten jei (vgl. zu 8, 29). Aber
mag auch dieje Probe des Glaubens der Jünger zunächſt jämmerlich mißlingen:
das letzte Ergebnis ijt doch ein herrliches. Der Derfajjer gewinnt hier einen
wirfungsvollen Abſchluß des Ganzen. Alles was Jejus über fein Hinweggehen
und fein, Kommen gejagt hat, joll dazu dienen, daß die Gläubigen „in ihm“, in
der Gemeinſchaft mit ihm, „Srieden“ (j. zu 14,27) haben. In der Welt ijt freilich
ihr Gejhid „Drangjal“, oder wie Luther hier jo ſchön überjegt „Angjt“; Haß
und Derfolgung, Not und Tod find das Los der Gläubigen — der Evangelijt
redet aus Erfahrung. Aber „ungejchredet“ dringen fie vorwärts. Das alles Tann
ihren „Stieden“ nicht wirklih jtören. Im Tode am Kreuz hat Jejus die Welt
überwunden, j. zu 12, 31. „Ich habe die Welt überwunden“ (vgl. Offb. Joh.
3,21). Der erhöhte Chrijtus redet hier durch den Evangelijten. Mit ihm über-
winden die Seinen die Welt (1.J0h.5,4; Röm.8,37ff.), ob Leib und Seele in
tiefer Drangjal jind.
4. Abjchnitt: Das Abjchiedsgebet. Die Kirhe. Kap. 17.
Die Abjchiedsreden erreihen einen eindrudsvollen Abjhluß in einem Ab—
jhiedsgebet. Über die Stellung von Kap. 17 im Sujammenhang vgl. Einl. zu
Kap. 15. 16. Man hat dies Gebet gern das „hohepriejterliche“ Gebet genannt,
weil der Hohepriejter Jejus hier die Seinen fürbittend vor Gott vertrete, und
weil er es vor dem hohenpriejterlihen Opfer ſpreche. Bejjer jollte man es das
Kirdyengebet des TJohannes-Evangeliums nennen. Denn der Gedante der
Kirche fteht, ohne daß der ame fällt, im alles beherrjchenden Mittelpunfte.
Nachdem er jhon früher (10,16; 15,5ff.) kurz aufgeleuchtet ijt, tritt er hier voll-
jtändig in Erjheinung. Und tiefer Tann das Wejen der Kirdye wohl nicht erfaßt
werden, als es hier gejhieht. — Nach 11, Alff.; 12, 27ff. wird der Leſer ein
eigentliches Gebet nicht erwarten. Dielmehr haben wir hier Trojt, Ermunterung,
Derheißung für des Derfajjers Gegenwart in der Sorm eines Gebetes Jeju. Daß
auch hier der Evangelijt jeine Gedanken ausjpricht, hat er allzu deutlid) ver-
raten. D.3 läßt er Jejus von „Jejus Chriſtus“ reden; D.11 „ich bin nicht mehr
in der Welt“(!); D.12 „Solange ich bei ihnen war“ (!).
Die Gedanken jind uns im wejentlichen befannt. Es find wenige aber
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Tohannes 17, 1-5: Die Derherrliiung Jeju Ehrijti als Grundlage der Kirche. 165
große, in etwas ermüdenden Wiederholungen. Aber das Ganze entbehrt nicht
einer feierlichen, 3. T. ergreifenden Würde.
a) Die fein Werft frönende Derherrlihung Jeju Chrifti
als Grundlage der Kirhe 17,1-5. Das redete Jeſus, und jeine
Augen gen Himmel hebend jprah er: Dater, die Stunde ijt gefommen:
verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlihe, — wie du
ihm ja Macht über alles Fleiſch gegeben hajt, damit er allem, was du
ihm gegeben hajt, ewiges Leben gebe. Darin bejteht das ewige Leben,
daß jie dich erkennen, den alleinigen, wirklichen Gott, und deinen Gejandten
Jejus Chrijtus. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht, indem ich das
Werk zu Ende führte, das zu tun du mir aufgegeben haft. Und jet
verhetrlihe du mich, Dater, bei dir mit der Majejtät, die ich bei dir
hatte, ehe noch die Welt war.
V.1 vgl. 13,32; 12,28. V.2 vgl. 3,35; 13,3. .V.3 vgl. 1.Joh. 5,20;
Weish. Sal. 15, 3. V.4 vgl. 4, 34.
„Die Stunde ijt gefommen“. Nachdem jo viel von der „Stunde“ geredet
ijt, wirft das Wort jehr wudtig: die Stunde der Derherrlihung im Augenblid
der Gefangennahme! Jejus bittet um die Aufnahme in die göttliche Majejtät.
Aber nicht um jeinetwillen. Das Siel auch feiner „Verherrlichung“ ijt die Der-
herrlichung des Daters: „damit Gott jei alles in allem‘ (1.Kor. 15,28). Dieje
Derherrlihung des Daters bejteht in der Dollendung des Heilswerfes an den
Menjhen, in der Offenbarung jeines Wejens, in der Herzuführung der Gläubigen,
in der Mitteilung des ewigen Lebens. Dieje Derherrlihhung hat bereits begonnen
— im Lebenswert Jeju (17,4; 12,28; 13,31). Aber freilich, fie kann erjt zur
Dollendung geführt werden, wenn Jejus verherrlicht ijt, d.h. wenn er, befreit von
den Schranten der Sleilhwerdung, zur Rechten Gottes, vollfommen ungehindert in
der Menſchheit wirken Tann, — durch den Geijt, in dem er jelbjt zu den Seinen
fommt (14,16ff.; 16,16ff.). Dieje Aufnahme in die göttliche Majejtät entjpricht
ja nur der entjcheidenden Stellung, die Gott ihm in allen Dingen des Heils für
die Menſchenwelt („alles Fleiſch“) eingeräumt hat (3,35; 13,3). Und dieje aus-
ihlaggebende Stellung Jeju hat ihren Swed und Grund in feiner Aufgabe, das
„ewige Leben‘ zu vermitteln, — das höchſte, letzte Siel aller menſchlichen Sehn-
ſucht. In diefen Worten entöeden wir die legte Wurzel der hochgejpannten
Chrijtus-Lehre des Johannes-Evangeliums. Jejus zur Rehten Gottes erhöht, in
göttliher Majejtät — das ijt uns freilidy fremd, aber wir verjtehen es wenigitens,
wir erfennen das gewiſſe Recht diejer Dorjtellung, jobald wir etwas von der
bejeligenden Erfahrung der altchrijtlihen Gläubigen mitempfinden, die in Jejus
und durch ihn „ewiges Leben‘ gefunden haben. Die widtigjte Dorbedingung
und deshalb ein wichtiges Stüd des ewigen Lebens jelbjt (j. zu 4,43—12,50 die
Ausführung über „Leben“) ijt die Erfenntnis Gottes, des Urgrundes alles Lebens,
— Erkenntnis in dem johanneijchen Sinn der inneren Aneignung. Erfenntnis
Gottes, des einzigen, wahren (gegenüber den vielen faljhen Göttern der Heiden)
it aber nur möglich bei Erkenntnis jeines Gejandten Jejus Chrijtus (vgl. 12,45;
14,7.9; 8,19 u. ö.) — der Grundgedanke des johanneijchen Evangeliums. Seine
Aufgabe auf Erden, durch Erkenntnis Gottes ewiges Leben zu geben, hat Jejus
erfüllt: jo darf er um die Rüdfehr in feine himmlijche Glorie bitten, um dann
das Werk zu vollenden (D. 1).
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b) Die Erhaltung der Kirdhe in der rehten Gotteserfennt-
nis 17,6—19. Deinen Namen habe id) den Menſchen geoffenbart, die
du mir aus der Welt gegeben hajt. Dein Eigentum waren fie; mir hajt
du fie gegeben, und fie haben dein Wort behalten. Sie find jet zu der
Erkenntnis gefommen, daß alles, was du mir gegeben hajt, von dir jtammt.
Denn die Worte, die du mir gegeben hajt, habe ich ihnen gegeben, und
ie haben fie angenommen: jie haben in Wahrheit erkannt, daß ic von
km
164 Johannes 17, 6—19: Die rechte Gotteserfenntnis in der Kirche. s
dir ausgegangen bin, und haben glauben gelernt, daß du mic gejandt
haft. Id bitte für jie; nicht für die Welt bitte ich, jondern für die, die 9
du mir gegeben hajt: denn dir gehören fie — was mein it, ijt ja alles 10
dein, und was dein ijt, mein — und ich bin in ihnen verherrliht. Ich 11
bin ja nicht mehr in der Welt, fie aber find in der Welt, während ic
zu dir Tomme. Heiliger Dater, erhalte fie in deinem Namen [den du mir
gegeben hajt, damit jie eins find wie wir]. Solange ich noch bei ihnen 12
war, habe id) jie in deinem Namen, den du mir gegeben hajt, erhalten
und behütet, und Keiner von ihnen ijt verloren gegangen, mit Ausnahme
des Sohnes des Derderbens (hier mußte die Schrift erfüllt werden). Jeßt 13
aber fomme id) zu dir; und ich rede das in der Welt, damit fie die
Freude, wie ich fie habe, vollendet in ihrem Herzen haben. Ich habe 14
ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat fie (dafür) gehaft. Denn
fie find nicht von der Welt, wie ich nit von der Welt bin. Ich bitte 15
nit darum, daß du fie aus der Welt hinwegnimmit, jondern daß du ſie
vor dem Böjen behütejt. Sie find nicht von der Welt, wie id nidht von 16
der Welt bin: weihe fie durd) die Wahrheit — dein Wort ijt Wahrheit. 17
Gerade wie du mid) in die Welt gejandt haft, habe aud) idy fie in die 18
Welt gejandt. Und fie jind es, für die ich mid) ſelber weihe, damit aud) 19
fie wahrhaft geweiht ſind.
V.9'vol. 9.12 vel. Ps.41,10. 'V213 vell53:
V.15 vgl. 1. Joh. 5, 18.
Tod einmal wird als Grundlage für das Folgende betont, daß Jejus fein 6a
Wert (auf Erden) verrichtet hat. Dies Werk war die Offenbarung Gottes. Das
bedeutet die Wendung: „deinen Namen offenbaren‘. Sie erklärt ſich letztlich aus
dem uralten Glauben an die Bedeutung des „Namens“, von dem wir einen andern
Ausläufer 14,13 tennen gelernt haben. Sür die einfache Dolfs-Religion war es
das widtigjte Erfordernis, den Namen der Gottheit zu kennen. Ohne ihn fann
man fie nicht anrufen und verehren, ohne ihn fie nicht durch Gebet und Opfer
beeinflufjen. So muß die Gottheit vor allem ihren Namen fundtun. Mit dem
Namen verknüpfen ſich dann die Dorjtellungen von ihrem Wejen und ihrer Art.
Gottes Namen fundtun heißt dann ſchließlich: Bott offenbaren, die rechte Gottes—
Erkenntnis bringen. — Die Derje 6b— 10 fennzeichnen nun die Seinen, die Jejus6b—-10
durch fein Tun gewonnen hat, und für die er bitten will. Eine ſchlichte und zu—
gleich ungemein ergreifende Heilsgewißheit atmet aus den Worten. Ein wunder-
barer Kreislauf ijts, den die Seinen durchlaufen. Gottes Eigentum find jie. In
ihm wurzeln fie mit ihrem Sein, nad) ihm jehnen jie jih mit allen Sajern ihres
Wejens. Gott gibt fie nun dem Sohn. Und der Sohn führt jie wieder zum
Dater, zu feiner Erfenntnis. — Sie bewahren Gottes Wort. Das zeigt jich aber
wejentlidh in der Erkenntnis und dem Glauben, daß Jejus Gottes Bote und
von ihm ausgegangen ijt. Das ijt alles, — etwas ungemein Einfaches. Über
„erkennen“ und „glauben‘ j. Einleitung Nr. Aa und zu 4,45—12,50 die Aus=
führung über „das Licht“. Auf diefe Weije find fie Gottes und Jeju Eigentum,
eins um des anderen willen! Sie find Gottes Eigentum, und Jejus iſt durch 11-13
jie „verherrlicht‘, weil er jie zur Erkenntnis Gottes geführt hat. Worauf es
anfommt und worum Tejus nun den Dater bittet, ijt die Erhaltung in der
rechten Gottes-Erfenntnis, wie er jie von Gott hat und ihnen vermittelt hat, für
die Seit der Trennung von dem Meijter und Lehrer. Solange er bei ihnen war,
hat er jelbjt dieſe Aufgabe erfüllt, — in volllommener Weijfe. Denn daß „der
Sohn des Derderbens‘', d.h. der dem Derderben bejtimmte und anheimgefallene,
verloren ging, war in der Schrift geordnet (Pj. 41,10). Judas ijt natürlid gemeint,
— und alle, die ähnlih wie er die Sache Chrijti verraten und ſchänden (j. zu
13, 21ff.). Das braudyt nicht irre zu machen. Aber freilih, er geht jest von
ihnen; und jeßt gilt es Shuß vom Dater. Und was er jagt vor den Ohren
15
Johannes 17, 20-26: Die Einheit und die herrliche Dollendung der Kirche. 165
der Seinen — das iſt aljo der Swed diejes Gebetes! — dient aud nur dazu,
in ihnen die im Bewußtjein des göttlichen Schußes begründete Ruhe und Sreudig-
feit, wie er felbjt jie hat angejichts und troß aller Kot, die bevorjteht, in vollen-
14 detem Maße zu erweden. Notwendig ijt dieje Bitte um die Erhaltung in der
rechten Gottes-Erfenntnis. Denn gerade das Wort Gottes, das Jejus ihnen
gegeben, hat jie dem Haß der Welt ausgejett, der es zum Bewußtſein gefommen
16 ijt, daß die Chriften ebenjo wenig zu ihr gehören wie Jejus. Sreilich kann der
Sinn der Bitte nicht jein, daß die Chrijten aus der Welt, ihrer Not und Drangjal
entnommen werden — in der Welt haben jie ja ihre Aufgabe als „Licht der
Welt (9,4.5; 11,9) und als Sortjeger des Werkes Jeſu —, wohl aber, daß jie
vor dem „Böſen“, d.h. dem Teufel geihüßt jind. Das geſchieht dadurch, daß Gott
lie „durch die Wahrheit weiht“. „Durdh die Wahrheit‘: d. h. die rechte
Gottes-Erfenntnis, die im „Worte“ Gottes, der Predigt Jeju, gegeben iſt. „Weiht“,
d.h. von der Welt abjondert, aus ihrer unheiligen Gemeinjhaft und zugleich der
Herrihaft ihres Fürſten herausnimmt, und andererjeits zu ihrem Beruf ausrüjtet.
18 Denn ihre Aufgabe ijt die gleihe wie die Jefu: in der Welt zu wirfen. Sie
19 fönnen es. Denn für jie fondert ſich Jejus aus und bejtimmt ſich zum Opfer
(1,29), damit fie wahrhaftig geweiht, d.h. Gottes Eigentum und Gottes Diener
jind. „Wahrhaft“ — im Gegenja zu den alttejtamentlihen Opfern, die nur
Weisfagungen auf die Dollendung in Chrijtus waren.
20 c) Die Einheit der Kirhe 17,20—-23. Aber nicht bloß für
fie bitte ich, fondern auch für die, die durch ihr Wort an mid glauben:
21 alle jollen fie eins jein — gerade wie du, Dater, in mir bijt und ich in
dir, ſollen auch fie in uns fein, damit die Welt glauben lernt, daß du
22 mich gejandt haft. Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben
23 haft, ihnen gegeben, damit jie eins find, wie wir eins find; — id) in
ihnen und du in mir: fo jollen fie zu vollendeter Einheit fommen, damit
die Welt erfennt, dag du mich gejandt und fie geliebt haft, wie du mid
geliebt haft.
Noch ein Anderes liegt dem Derfajjer am Herzen: neben der Erhaltung in
20 der rechten Gottes-Erfenntnis die Einheit der Kirche. Sein Blid weitet ſich von
den unmittelbaren Jüngern Jeju auf alle die ungezählten Scharen, die durch die
21 Predigt zum Glauben fommen jollen. Sie alle jollen eins jein. Eins durch den
Glauben, durch den Geijt, der in ihnen allen wohnt, durd) die Dereinigung mit
demjelben Jejus Chrijtus, die durch den Glauben, durch die Saframente der Kirche,
vor allem das heilige Mahl und durch den Geijt zuftande fommt und jich erhält.
Und mit dem legten iſt jhon auf die höhere Stufe hingedeutet: die Einheit aller
Gläubigen in Gott und Jeſus; durdy die myſtiſche Dereinigung mit Chrijtus
(14, 23; 16, 25ff.) jind jie auch in Gott und Chrijtus, jo wie Gott in Chrijtus und
Chrijtus in Gott ift. Dieje wundervolle geheimnisvolle Einheit der Gläubigen,
Ehrijti und Gottes joll wieder der Mijjion in der Welt dienen: die Welt joll da-
22 durch zu der Anerkennung gebraht werden, daß Jejus Gottes Gejandter ijt. Die
Grundlage zu diefer Einheit hat Jejus gelegt, indem er die Majejtät, die er vom
Dater erhalten, den Gläubigen gab. Die höchſte Hoffnung der alten Chrijten ijt
die dereinjtige Derflärung, die Teilnahme an der doxa (j. zu 1,14). Jejus, dem
jie der Dater gegeben hat, gibt jie den Gläubigen, indem er ihnen das Leben, das
„ewige Leben“ vermittelt: ewiges Leben aber ijt in Wahrheit göttlidhes Leben
25 (j. zu 4,45—12,50 die Ausführung über „Leben“). Das verbindet jie alle zu
einer engen Gemeinſchaft. Und nun folgt noch einmal in überjhwenglichem Jubel
wie in D.21: damit ijt Jefus in ihnen; da aber der Dater in Jejus ijt, jo ijt in
dieje Gemeinjhaft auch der Dater einbeiclojjen. So ijt der Ring gejclojjen und
die Einheit eine vollendete. Und damit ijt klar, daß die Liebe, die der Dater für
den Sohn hat, aud, die Gläubigen umjpannt. Ein Kirchen- und Gemeindebegriff
von ergreifendem, überſchwenglichem Idealismus und ein jtolzer Glaube!
d) Die herrlihhe Dollendung der Kirche 17, 24—26. Dater,
166 Johannes 18, 1-11: Die Gefangennehmung Jeiu.
was du mir gegeben hajt — ich will, daß wo idy bin, aud) fie bei mir
find, damit fie meine Majeſtät jchauen, die du mir gegeben hajt, weil du
mid vor Grundlegung der Welt geliebt haft. Gerechter Dater, die Welt
hat dich nicht erfannt, ich dagegen habe dich erkannt, und dieje haben
erkannt, daß du mich gejandt haft: ich habe ihnen deinen Namen fund
getan und werde es tun, damit die Liebe, mit der du mid) geliebt halt,
in ihnen ſei und ich in ihnen.
Sum Schluß wendet ſich der Blid noch auf die herrliche Dollendung, die in
der völligen Dereinigung der Gläubigen mit Jeſus bejteht. Dieje Hoffnung wird
gejtüßt durch den Hinweis auf die Gerechtigkeit des Daters. Auf der einen Seite
iteht die Welt, die Gott nicht erfannt hat, auf der andern die Gläubigen, die —
echt johanneijh! — zwar Gott nicht unmittelbar (das gilt nur von dem Sohn),
wohl aber Jejus als Gottes Gejandten erfannt haben und damit zur Kenntnis
Gottes gefommen find. Und dieje Offenbarung wird Jejus fortjegen (ſ. o. V. 1.2),
damit die Liebe Gottes ſich in und an der Kirche erweijt und die Dereinigung mit
Jeſus jelbjt gewahrt bleibt.
B. „Jejus erzeigt den Seinen feine Liebe bis zur Dollendung“:
das Sundament der Gemeinde Kap. 18 — 20.
In diefem legten Stüd feiner Darjtellung iſt der Evangelijt viel mehr als
ſonſt durch den überlieferten Stoff gebunden. Wenigjtens die Hauptpunfte der
Leidens- und Auferjtehungs-Gejhichte waren in der Gemeinde-Überlieferung fejt-
gelegt. Deshalb fann er hier nicht wie in den bisherigen Abjchnitten feine Ideen
zugrunde legen und die Überlieferung nur zur Illuſtration benugen, fondern muß
umgefehrt verfahren. So fehlen bezeichnender Weije in diefem Stüd die langen
Reden, die das Evangelium im übrigen charafterijieren. Aber gerade hier tritt
Har zutage, wie wenig es ihm darauf anfommt, ein Bild der Dergangenheit zu
liefern. Wo es nur irgend angeht, bildet er auch hier feine Gedanken und Wahr:
heiten in die Überlieferung hinein und gejtaltet dieje dadurdy um. Es ijt durchaus
möglich, daß hier und da gute Erinnerungen in diejer Darjtellung verarbeitet
find. Aber unjere Aufgabe iſt auch hier nidht in erjter Linie zu fragen, was etwa
in dem gezeichneten Bilde gejchichtlich fei, jondern vor allem, was der Derfajjer
mit den einzelnen Sügen zum Ausdrud bringen will. — Ein bezeichnendes Beijpiel
jei herausgehoben. Es ijt jehr wahrjcheinlih, daß die Angabe unjeres Evan-
geliums, Jejus ſei am 14. Niſan gefreuzigt (nidt am 15. Niſan, wie die Syn
optifer es darftellen), die bejjere und geſchichtlich zuverläjjig ift. Unjerem Evan
gelijten liegt nun aber gar nichts daran, dieje chronologijhhe Angabe um ihrer
jelbjt willen zu bringen, jondern er legt allen Naddrud darauf, zu zeigen, daß
Jeſus, am 14. Niſan gejtorben, felber das wahre Pasha-Lamm fei (f. zu 19, 36).
Das ijt bezeichnend. — Su dem geſchichtlichen Derlauf der Paſſion vgl. die Er—
klärung der ſynoptiſchen Daritellung.
1. Abjchnitt: Siehe, das ift Gottes Lamm 18, 1-19, 42.
a) Die Gefangennehmung Jeſu 18, 1-11 vgl. ME. 14, 32.
43-52; Mtth. 26, 36. 47-56; £t. 22, 39.47 —53. Nachdem Jejus das
gejagt hatte, ging er mit feinen Jüngern hinweg, über den Bad) Kidron
hinüber an eine Stelle, wo ein Garten war: in den ging er mit feinen
Jüngern hinein. Auch Judas, der ihn verriet, fannte die Stelle; denn
Jeſus fam dort oft mit feinen Jüngern zujammen. Da fam Judas mit
der Kohorte und mit Dienern, die von den Hohenpriejtern und den
Dharijäern geitellt waren, dorthin mit Sadeln, Laternen und Waffen.
Jeſus nun, der alles wußte, was über ihn fommen follte, ging hinaus
und ſprach zu ihnen: Wen jucht ihr? Sie antworteten ihm: Jejus aus
Nazaret. Er ſagte zu ihnen: Ich bins. Audy Judas, der ihn verriet,
itand bei ihnen. Als er nun zu ihnen fagte: Ich bins, wichen jie zurüd
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Fohannes 18, 12— 27: Derhör Jeſu und Derleugnung des Petrus. 167
und fielen zu Boden. Da fragte er fie denn von neuem: Wen jucht ihr?
Sie aber jagten: Jejus aus Nazaret. Jeſus antwortete: Ich habe es euch
gejagt: ih bins. Sucht ihr aljo mich, jo laßt diefe hinweggehen. Es
mußte das Wort erfüllt werden, das er gejagt hatte: „Die du mir gegeben
haft, von denen habe ich feinen verloren gehen lajjen“. Da 30g Simon
Detrus ein Schwert, das er bei fich hatte, und jchlug nad) dem Knecht
des Hohenpriefters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Knecht hieß
Malchus. Da ſprach Jejus zu Petrus: Sted das Schwert in die Scheide.
Den Kelch, den mir der Dater gereicht hat, — follte ich den nicht trinken?
V.9 vgl. 17,12.
Erjt jet tut Jeſus wirflih, was er bereits 14,51 angekündigt hatte: er
verläßt mit den Seinen das Haus, in dem er das Mahl eingenommen hatte, und
geht zum Ölberg. Wie bei Lufas wird die Örtlichkeit (Gethjemane), an die er
ſich zurüdzieht, nicht mit Namen genannt. Daß die Kohorte römijcher Soldaten
(mit ihrem Hauptmann D.12) dabei gewejen jei, ijt eine Sondernahriht unjeres
Evangelijten, der man faum viel Sutrauen jchenfen Tann. Römijche Soldaten kamen
erjt in Betradhit, als Jeju Sache dem römiihen Profurator übergeben war. Der
ame des Simon Petrus wie der Name Malchus gehören der jpäteren Legende an,
die in folhen Dingen immer genauer Beiheid weiß als die ältere Überlieferung.
Im Mittelpunft des Berichts jteht die Perjon Jeju. Sug um Sug dient
dazu, Jeju entichlojjene, freiwillige Selbjthingabe und feine überwältigende Über-
legenheit in helles Licht zu rüden. Die Gebets-Szene in Gethjemane wird unter-
drüdt (j. zu 12, 27ff.). Jejus geht an den gewohnten Ort am Ölberg, obwohl
Judas den fennt: er denkt nicht daran, ſich zu verbergen, er ijt nicht geflohen
oder ausgewichen. Jejus jelbjt tritt offen der Rotte entgegen; er fragt nad} dem
Begehr, er befennt ſich frei als den Gejuchten, des Kufjes des Derräters bedarf
es nicht. Er drängt ſich durd) feine nochmalige Srage den häſchern geradezu auf.
Sein Anblid und fein ruhiges Wort treiben die Seinde zurück und jtreden jie zu
Boden. Er erweijt ſich troß und inmitten der Drangjal als der gute Hirte, der
für die Seinen ſorgt. Er hindert den Derjuc des Widerjtandes und betont jeine
Bereitwilligfeit, des Daters Willen auch im Leiden zu erfüllen. Nicht eine unter-
liegende, jondern eine triumphierende Erjcheinung!
b) Das Derhör vor dem Hohenpriejter und die Derleug-
nung des Petrus 18, 12— 27 vgl. Mi. 14,55 — 72; Mith. 26, 57 — 75;
2 8. 22,54—71. Die Kohorte mit dem Hauptmann und die Diener der
3 Juden nahmen Jeſus feit, banden ihn und führten ihn zunächſt zu Hannas.
Der war nämlich der Schwiegervater, des Haiaphas, des Hohenprieiters
jenes Jahres — Kaiaphas aber war der, der den Juden den Rat gegeben
hatte, es jei bejjer, daß ein Menſch für das Volk jterbe. — Es folgten
Jejus aber Simon Petrus und ein anderer Jünger. Diejer Jünger war
mit dem Hohenpriejter befannt, und jo ging er mit Jejus in den Hof des
Hohenpriejters; Petrus aber mußte draußen an der Tür ftehen. Da ging
der andere Jünger (der Bekannte des Hohenpriejters) hinaus, ſprach mit
der Türhüterin und führte Petrus herein. Da jagte die Magd, die Tür-
hüterin, zu Petrus: Du gehört doc) aud) zu den Jüngern des Menjchen
da? Er jagte: Nein. Die Stlaven und Diener jtanden da, hatten ſich
ein Kohlenfeuer gemadt, weil es falt war, und wärmten fi; aud) Petrus
itand bei ihnen und wärmte fid).
Da fragte denn der Hohepriejter Jejus nad) feinen Jüngern und
20 nad} feiner Lehre. Jeſus antwortete ihm: Ich habe öffentlich zu der Welt
geredet. Ic habe allezeit in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo
alle Juden zujammenfommen, und im Derborgenen habe ich nichts geredet.
Weshalb fragjt du mich? Srage doch, die es gehört haben, was ich zu
168 Johannes 18, 12— 27: Derhör Jeju und Derleugnung des Petrus.
ihnen geredet habe. Sieh, die wiſſen, was ich gejagt habe. Als er das
aber jagte, gab einer der Diener, der dabei jtand, Jejus einen Badenftreic,
und jagte: So magjt du dem Hohenpriejter antworten? Jeſus antwortete
ihm: Wenn id) ungehörig geredet habe, jo gib Auskunft, was ungehörig
daran war, wenn aber richtig, weshalb jchlägft du mid? Da jandte ihn
Hannas gefejjelt zu Kaiaphas, dem Hohenprieiter.
Simon Petrus aber ftand und wärmte ih. Da jagte man zu ihm:
Gehörjt du nicht aucd zu feinen Jüngern? Der leugnete und ſprach: Mein.
Einer von den Rnechten des Hohenpriejters, ein Derwandter defjen, dem
Petrus das Ohr abgehauen hatte, fagte: Habe id) dich nicht im Garten bei
ihm gejehen? Da leugnete Petrus wieder. Und alsbald Trähte ein Hahn. :
V.12 vel. 11, 49. 50. V. 22 vgl. Apg. 28, 2:
Der Abſchnitt gibt dem Textkritiker wie dem Erklärer kaum lösbare Rätjel
auf. Verwunderlich ijt die Serlegung der Erzählung über Petri Derleugnung durd)
das Derhör Jeju in zwei Teile, D.15—-18 und D.25—27. Serner fällt die
Stellung von D.24 auf: denn offenbar fpielen D. 25 ff. wieder im Hofe des Hannas.
Sudem erjheint die Hinführung zu Kaiaphas doch zwedlos: denn wir hören gar
nichts von der Derhandlung vor Kaiaphas. Und jchlieglich erhebt ſich die ge—
Ihichtlihe Srage, weshalb denn Jeſus zunächſt überhaupt zu Hannas geführt
wurde. Kurz, man hat durdaus den Eindrud, daß der Abjchnitt überarbeitet
jein dürfte: in welcher Weije, ijt freilich nicht zu erkennen. Etwas wird geholfen,
wenn man D.24 hinter D.15 ftellt: dann würden die folgenden Dorgänge, in
Übereinjtimmung mit den Synoptikern, im Haufe des Kaiaphas jpielen. — Eine
alte (jnrijche) Überjegung hat die Reihenfolge: D.12. 13. 24. 14. 15. 19— 23. 16 — 18.
25-31. Damit würden einige Anjtöße bejeitigt: aber dieje Ordnung jieht allzu
jehr nad) gewollter Korreitur aus. — Vermutlich Tiegt eine eingreifende Um—
arbeitung des urjprünglichen Berichts durch den Herausgeber vor.
Sehen wir von diejer Schwierigkeit ab, jo hat die Erzählung zwei Mittel-
punfte: die Derleugnung Detri D.15—18;25— 27 und das Derhör Jeju D. 19 — 23.
— Die Derleugnung, D.15-18; 25—27. Der „andere“ Jünger dürfte der
Jünger fein, den Jejus liebte. Die Stelle gehört zu denen, in denen die Rivalität
zwijchen den beiden Jüngern und die Überlegenheit des „andern“ Jüngers hervor-
gehoben werden (j. S.35). Nur durdy Dermittlung des Lieblings-Jüngers erlangt
Petrus überhaupt Sutritt zum Innern des hohenpriefterlihhen Haujes. Die Leer
mußten und jollten bei der Lektüre der ſchwächlichen Derleugnung des Petrus an
Ähnliches denten, was jie jelbjt erlebten. Oft genug mochten Juden ihre gläubigen
Doltsgenojjen zudringlic” nach ihrer Sugehörigkeit zu der Sekte der ÖGaliläer
fragen, und nicht jelten mochten Shwäce und Seigheit zur Ableugnung führen.
Als warnendes Erempel wird Petrus hingeftell. — Das Derhör, D.19—23.
Auf dem dunklen Hintergrunde der Schwäche des Petrus hebt jih nur um jo
leuchtender ab die jtolze Ruhe des Herrn. Seine Antwort ijt ganz johanneiſch 2
gejtaltet. Sie hebt einen Grundgedanten des Evangeliums hervor: Jeſus hat vor
„ver Welt” und „offen“ geredet. Seine Tätigkeit vollzog ſich in volliter Öffent-
lichteit (vgl. 7,1ff.). Der Dorwurf, daß Jejus ein Winfel-Prophet jei, wird aljo
zurüdgewiejen und damit zugleich die Anklage gegen die chrijtliche Gemeinde, daß
jie eine das Licht jcheuende Gejellihaft und ihre Predigt eine verjtedte Geheim—
Iehre jei. — Die Darftellung des Handels Jeju mit dem Hohen Rat ijt unendlich
dürftig. Markus und Matthäus berichten von einer Art regelrechter Prozeß:
Derhandlung, Lufas gibt wenigftens den vorgeblihen Grund an, auf den hin die
jüdifhe Behörde Jeſus bei der römijchen Derwaltung denunziert hat. Bei Johannes
nichts von alledem: erjt nachher hören wir im Dorbeigehen, was man Jejus zum
Dorwurf madt (19,7); hier bietet der Evangelijt nur eine furze Unterhaltung
Jeſu mit dem Hohenpriefter, die weſentlich johanneiihe Gedanken zum Ausdrud
bringt. Wir jehen, wie wenig das Interejje an der Geihichte oder aud nur die
Rüdjiht auf die Überlieferung den Derfafjer bejtimmt.
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Johannes 18, 28—19, 16a: Jejus vor Pilatus. 169
c) Jefus vor Pilatus. Der König der Wahrheit 18,28 —
19, 162 vgl. ME. 15, 1-19: 27, 1130; £1. 23,525:
28 1. Da bradten jie Jejus von Kaiaphas zum Prätorium. Es war
früh am Morgen. Sie jelbjt gingen nit in das Prätorium hinein, um
29 ſich nicht zu verunreinigen, fondern das Pascha ejjen zu fönnen. So fam
Dilatus zu ihnen heraus und jagte: Was für eine Anklage erhebt ihr
30 gegen diefen Menfhen? Sie erwiderten und jagten zu ihm: Wäre das
31 fein Übeltäter, jo würden wir ihn dir nicht ausgeliefert haben. Da jagte
Pilatus zu ihnen: Nehmt ihr ihn doch und richtet ihn nach eurem Geſetz!
Die Juden ſprachen zu ihm: Wir haben nicht das Recht, Jemand zu töten.
32 (Das Wort Jeſu mußte erfüllt werden, das er gejagt hatte, um anzu—
deuten, auf welche Weije er den Tod erleiden jollte.)
33 2. Da ging Pilatus wieder in das Prätorium hinein, rief Jejus
34 und jagte zu ihm: Du bijt der König der Juden? Jeſus antwortete:
Sagjt du das von dir felbjit oder haben es dir Andere von mir gejagt?
35 Pilatus antwortete: Bin id) etwa Jude? Dein eigenes Dolf und die
Bohenpriejter haben dich mir ausgeliefert. Was haft du verbroden?
36 Jejus antwortete: Das Königreich, das ich beherrſche, ijt nicht von diejer
Welt. Wäre mein Reid) von diejer Welt, jo würden meine Diener darum
fämpfen, daß id) den Juden nicht ausgeliefert würde. Yun aber ijt mein
37 Königreich riht von daher. Da jagte Pilatus zu ihm: Ein König bijt du
aljo doch? Jeſus antwortete: Ja, ein König bin id. Ich bin dazu ge-
boren und dazu in die Welt gefommen, um für die Wahrheit Seugnis
abzulegen. Jeder, der aus der Wahrheit ijt, hört auf meine Stimme.
38 Pilatus ſagte zu ihm: Das ift „Wahrheit“ ?
3. Und nad) diefen Worten ging er wieder zu den Juden hinaus
39 und fagte zu ihnen: Ic entdecke feinerlei Schuld an ihm. Ihr habt das
Gewohnheitsreht, daß ic} euh am Pascha einen freilaſſe. Wünſcht ihr
40 nun, daß ich euch den „König der Juden“ freilajje? Da ſchrieen jie
wieder: Den nicht, jondern Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber.
19,12 4. Darauf nahm Pilatus Jeſus und ließ ihn geißeln. Und die
Soldaten flohten einen Kranz aus Dornen, jegten ihm denjelben auf den
3 Kopf und warfen ihm einen Purpur-Mantel um. Dann traten fie zu ihm
und fprahen: Sei gegrüßt, König der Juden! und gaben ihm Baden-
4 ftreihe. Und von neuem ging Pilatus hinaus und ſprach zu ihnen: Sieh,
ih bringe ihn euch heraus, damit ihr einjeht, daß ich Teinerlei Schuld an
5 ihm entdede. So fam denn Jejus heraus mit dem Dornenfranz und dem
6 Purpur-Mantel. Und er jagte zu ihnen: Da ijt der Menjh! Als ihn
nun die Hohenpriejter und die Diener jahen, fährieen fie: Ans Kreuz, ans
Kreuz! Pilatus jagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn und Freuzigt ihn: ich
7 entdede ja feine Schuld an ihm. Die Juden antworteten ihm: Wir haben
ein Gejeg, und nach dem Geſetz muß er fterben: denn er hat ſich zum
Sohne Gottes gemadtt!
89. 5. Als Pilatus dies Wort hörte, erſchrak er noch mehr. Er ging
wieder in das Prätorium hinein und fagte zu Jejus: Woher fommit du?
10 Jeſus aber gab ihm feine Antwort. Da jagte Pilatus zu ihm: Mit mir
villft du nicht reden? Weißt du nicht, dag ic) Macht habe, dich frei zu
11 lajjen, und Macht habe, dich zu Zreuzigen? Jeſus antwortete ihm: Du
hätteft feinerlei Macht über mid, wenn ſie dir nicht von oben gegeben
worden wäre. Deswegen hat der, der mid) dir auslieferte, größere Schuld.
12 Infolge dejjen trachtete Pilatus ihn frei zu laſſen. Die Juden aber jchrieen:
170 Johannes 18, 28—19, 16a: Jejus vor Pilatus.
Wenn du den freiläfjejt, bijt du fein Freund des Kaijers: Jeder, der ſich
zum König madt, widerjtrebt dem Kaijer.
6. Als nun Pilatus dieje Worte hörte, führte er Jeſus hinaus und 13
beitieg den Richterjtuhl an einem Ort, genannt „Steinpflajter”, hebräiſch
Gabbatha. (Es war aber der Rüjttag zum Pascha, ungefähr die jechite 14
Stunde.) Und er fagte zu den Juden: Da habt ihr euren König. Da 15
ihrieen fie: Hinweg, hinweg, ans Kreuz mit ihm! Dilatus jagte zu ihnen:
Euren König joll ich freuzigen? Die Hohenpriejter antworteten: Wir
haben feinen König außer dem Kaijer. Daraufhin lieferte er ihn ihnen 16a
zur Kreuzigung aus.
Je dürftiger die Schilderung des Derfahrens der jüdiichen Behörde war,
deſto reicher die Erzählung des Derhörs vor Pilatus. Mit offenjichtlicher Liebe
hat der Derfafjer ein anjchauliches und bewegtes Bild gezeichnet. Die Szene ijt
geteilt. Auf der einen Seite jehen wir den Pla vor dem Prätorium mit den
„Juden“, d.h. nad 19,6 wejentlicdy den Hohenprieitern und ihren Dienern, auf
der anderen Seite das Innere des Prätoriums mit Jejus. Die Derbindung jtellt
der ab- und zugehende Pilatus her. Die Erzählung verläuft in jehs Gängen.
1. D.28-52. Es ijt aljo der 14. Niſan; das Pasha-Lamm iſt noch nicht 28
geſchlachtet und gegefjen. Der Eintritt in ein heidnijhes Haus würde eine Der-
unreinigung bedeuten und den „Juden“ die Schlahtung und den Genuß des
Pasha unmöglich machen. Das jüdijhe Synedrium hatte, jo jcheint es, unter 31 32
römischer Herrihaft wohl das Redht, zum Tode zu verurteilen, aber das Urteil
bedurfte der Bejtätigung des Profurators und mußte durdy ihn vollitredt werden.
Der römijche Strafvollzug war die Kreuzigung oder Pfählung: während die jüdiiche
Strafe die Steinigung gewejen wäre. So ging nad des Derfaljers Meinung das
Wort Jeju 12, 32.55 in Erfüllung.
2. D.35-38a. Während nah der älteren Überlieferung ME. 15,3 die 33
Anfläger bei dem Derhör zugegen find, verhandelt Pilatus hier, der einmal an=
genommenen Szene gemäß, mit Jejus allein. Daraus ergibt jih — wenn man
die Srage der Gejchichtlichfeit hier überhaupt ftellen will — ohne weiteres, daß
der Bericht über die Derhandlung eine Schöpfung des Evangelijten it. Wie
ſehr diejer, bei aller Sreiheit, von der älteren Überlieferung, bejonders der des
£ufas, abhängig ijt, verrät die Srage, die er den Pilatus an Jejus richten läßt.
Nach jeinem eigenen Bericht haben die „Juden“ ja noh gar nicht angegeben,
daß Jejus der „König der Juden“, d. h. der Mejjias, jein wolle und jomit in
den Augen der römijchen Obrigkeit ein Rebell jei. Der Evangelijt jet £f. 23, 2
voraus. Die Ausjage Jeju iſt charakterijiert durd) das unummwundene Sugejtänd- 56
nis, ein „König“ zu fein, und das Bejtreben, nachzuweiſen, daß dies Königtum
und das Königreich, von dem die Chrijten reden, keinerlei politijchen Charakter
trage, aljo dem römiſchen Reich nicht jhaden und von ihm nicht verfolgt werden
fönne. Die Antwort ijt eine wahrhaft föniglihe. Die Sorm des Gedankens ijt 37
völlig johanneifh und verrät jomit, daß das Wort johanneijcher Herkunft ift.
Das beeinträchtigt nicht feinen bleibenden Wert und jeine tiefe gejhichtliche Wahr-
heit. — „Wahrheit“ natürlich in dem objeltiven Sinne vgl. zu 1,14. Vgl. außer:
dem 8,47; 10,26f. Pilatus hat auf diejes königliche Wort nur die verjtändnis- 38a
loje jfeptijche Srage: „Was ift Wahrheit?“. Aber von der politijchen Ungefähr-
lichfeit diejes „Königs“ ijt er nun überzeugt.
3. D.38b-40. Über den Dorgang vgl. zu ME. 15,6—-14. — Auch hier
zeigt ji, daß der Evangelijt auf Grund der Snnoptifer erzählt. Die Forderung, 40
Barabbas loszugeben, jegt voraus, daß Pilatus den Juden Jeſus oder Barabbas
vorgeſchlagen hatte, was nicht hier, wohl aber Mk. 15, 6ff. erzählt ij. Unjer
Derfafjer folgt hier wieder dem Lufas (25, 18.19).
4. 19,1-7. Nach ME. 15,15 war die Geißelung (mit der ſich daran 1-3
Ihliegenden Derfpottung) jhon der Beginn der Erefution felbjt. Hier erjcheint jie
in Derbindung mit der Derjpottung als ein Mittel, das Mitleid der Juden zu
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Johannes 18, 28-19, 16a: Jejus vor Pilatus. 1771
erregen und vielleiht die Sreilafjung Jeju zu ermöglichen. Die ganze Szene ijt
eine Ausführung von £f.23,16: „Ih will ihn züchtigen und dann freilajjen”.
In D.5—-7, wo die beiden miteinander ringenden Gegner ſich gegenüber gejtellt
werden, erreicht die Schilderung ihren Höhepunkt. Hier hat der Evangelijt ein
Bild entworfen, das jich jedem Chriftenherzen unvergänglich eingräbt. Der König
der Wahrheit, in ſchmachvoll föniglihem Aufpuß, verjpottet von den rohen Sol-
daten, ironijiert von dem römiſchen Beamten, umgeifert von dem mordgierigen
Haß der Juden, jchuglos unterliegend, in Wahrheit triumphierend: wir fragen
nit nad der Gejchichtlichfeit des Bildes. Wir find dem Evangelijten dankbar
für dies Bild. Der es zeichnete, hat die jchneidende Tragif des Ausgangs Jeſu,
jeinen Buße predigenden Ernſt, die wahre fönigliche Größe Jeju empfunden und
„gejehen“, wie ein Augenzeuge jie nicht bejjer jehen fonnte. — Nachdem die Juden
bisher Jejus vor Pilatus als Übeltäter im römiihen Sinn bezeichnet und be-
handelt haben, fommt D.7 der eigentlihe Grund für ihren Haß zum Ausdrud.
Jeſus als Sohn Gottes: diejer Glaube der Chriſten ijt es. Der Begriff „Sohn
Gottes" ijt natürlid” nicht in feinem urſprünglichen Sinn, jondern wie jonjt im
TJohannes-Evangelium verjtanden: er bezeichnet die Wejensgleichheit mit Gott.
Mit diefem Anjpruch habe Jejus Gott geläjtert. Und darauf jteht die Todes-
itrafe (3.Mofe 24,16; vgl. 10, 33; 5, 18).
5. D.8-12. Die Bemerfung, daß Pilatus jidy nun noch mehr gefürchtet
habe, ijt nicht jicher erflärbar. Der nädjte Eindrud ijt, daß Pilatus nun von
einer abergläubilhen Surht vor Jejus als einem göttlichen Wejen gepadt wird.
Nur müfjen wir, nad jeiner endgültigen Entihliegung und ihrer Begründung
D.12f. (wie jie hier dargejtellt werden) zu urteilen, als Meinung des Evan-
gelijten annehmen, daß die Furt, die ihn jchlieglich bejtimmte, nur die eine war,
etwa eine Entiheidung zu treffen, die ihm irgendwie in Rom ſchaden Fönnte.
TFedenfalls joll gejagt werden, daß durch diejen unerhörten Anjpruch Jeju, der
Sohn Gottes zu fein, der Sall für Pilatus nur noch verwidelter und die Ent-
iheidung gefährlicher wurde. Die Stage: „woher fommjt du?" it edit
johanneiſch gejtellt. Im Sinn des Derfafjers joll der Lejer — nad der Leftüre
der Schrift — natürlich darunter verjtehen: Entſtammſt du dem Himmel, kommſt
du von Gott? — ein Derjtändnis, das der geſchichtliche Pilatus ja nicht mit einer
jolhen Stage verbinden fonnte. Daß Jejus auf die Srage nicht antwortet, nad)-
dem er durd Worte und Taten die Antwort längſt gegeben hat, verjteht der
£ejer ohne weiteres; er jieht darin einen Beweis der ruhigen, hoheitsvollen Über—
legenheit des Königs der Wahrheit. Dieje wahre Erhabenheit, aud; über die
äußere Gewalt des römiſchen Staates, wird in D.9 noch ausdrüdlich hervor-
gehoben. Die Gewalt, die Rom und feine Beamten über Jeſus — und die
Ehrijten — haben, ijt ihnen nur eingeräumt vom Dater; jonjt hätten jie jie eben
nit. Sie ijt Gottes Wille. So hat jie nichts Beunruhigendes und Erjchredendes.
Diel größere Schuld als die Römer haben die Juden, welche Jejus und die Seinen
ihnen ausliefern, denunzieren ujw. Der dur das Sugejtändnis D. 11b neu an-
gefahte Wunſch des Pilatus, Jejus frei zu geben, wird endgültig erjticdt durch
die Drohung mit der Denunziation beim Kaijer, und damit wird der Bericht im
wejentlihen das geihichtlic Richtige treffen. Die vermeintliche Staatstreue ver-
langt den Jujtizmord.
6. D.15-16. So ſchreitet denn Pilatus zur Sällung des von vornherein
fejtjtehenden Urteils in regelrehter Gerichtsjigung, die öffentlich jein mußte. Der
Name der Örtlichfeit wird auf guter Überlieferung beruhen. Noch einmal wird
der Tag des Martyriums als Tag vor dem 15.Nifan („Rüfttag auf das Pascha“)
bezeichnet. Die Stunde der Derurteilung wird als 12 Uhr mittags angegeben,
während nad dem älteren Bericht um 9 Uhr morgens jchon die Kreuzigung be—
gonnen haben joll. Die Widerwilligfeit, mit der Pilatus jih dem Sanatismus
der Juden fügt, findet ihren Ausdrud in dem verädtlihen Hohn, mit dem er nun
die religiöje Überzeugung des Judentums behandelt. Bei den Juden entfejjelt
das nur einen neuen Wutausbrud gegen Jejus. Der ganze wilde und blinde
172 Johannes 18, 28-19, 16a: Jejus vor Pilatus.
Haß des Judentums gegen Jejus und die Chrijten wird fein in dem Schlußwort
D.15 gezeichnet. Die Juden verleugnen Iieber ihre religiöjen Anjhauungen (die
mejjianijhe Hoffnung) und heudeln Tieber Treue zum verhaßten römijchen Staate,
als daß jie Jejus (und die Seinen) in Ruhe und Srieden lafjen. „Ihnen“: d.h. 16
„ven Juden“. Darin fommt nodh einmal zum Ausdrud, daß im Grunde die
jüdiihe Obrigfeit die Mörderin Jeſu ift, nicht Rom.
Der Evangelijt hat die Charalter-Seihnung der in dieſen dramatijchen
Szenen handelnden Perſonen, der Juden, des Pilatus und Jeſu, mit großem
Gejhid einheitlich durchgeführt. Wir verjtehen freilih das Ganze völlig nur
dann, wenn wir beachten, daß er auch mit diefer ergreifenden Schilderung eines
wichtigſten Dorgangs der Dergangenheit jeine Gegenwart belehren will und
deshalb dieje mitzeichnet. Er gibt zugleich ein Bild des Derhältnijjes der
drei Gruppen: Judentum, römiſcher Staat und Chrijtenheit jeiner Seit, mit apo—
logetijcher Abjiht. Mit bejonderer Sorgfalt — und mit bejonderem Ingrimm —
find die Juden gejcildert. Ihr blinder Haß gegen Jejus, d.h. die Gemeinde, 18,30
und ihre niedrige Kampfesweije werden jcharf gegeißelt. Ihre Gereiztheit und
ihre Hinterlijft gegenüber den Chrijtus-Gläubigen treten gleid) 18,30 hervor. Sie
hüten jidy wohl dem römijchen Beamten mit dem eigentlihen Grunde, dem Ver—
gehen Jeſu und der Chrijten gegen ihre Religion, zu fommen. Sie nennen
Jejus einen „Übeltäter“ im römijchen Sinn — vielleicht ein Seichen dafür, daß
der Verfaſſer in einer Seit jchreibt, wo die Organe des Staates ſich weigerten,
einfah auf den Chrijten-Namen Hin einzujchreiten. Daß die Juden allein die 31
Schuldigen bei den Derfolgungen find, zeigt dann die Antwort des Pilatus 18, 31:
die römijchen Beamten verſuchen dieje Dinge als innerjüdilche Angelegenheiten
abzulehnen; — zeigt ferner das Wort des Pilatus 18, 35: das jüdiſche Dolf trägt 55
die Schuld, den Römern liegt das Ganze ebenjo fern, wie die Idee abgejhmadt
wäre, daß fie „Juden“ feien (D.35). Die Niedrigfeit und Roheit des Chrijten- 19,5
Bajjes der Juden wird in der Szene des ecce homo 19,5ff. gegeißelt; die Art 12
ihres Kampfes 19,12: fie denunzieren die Chrijten als Staatsfeinde.
Die apologetijhe Abjicht des Derfafjers erfennt man deutlich in der Schilde-
rung des Pilatus. Die Tatjahe, die auch die ältejte Überlieferung erfennen
läßt, daß der römiſche Statthalter von der Ungefährlichleit Jeju überzeugt war,
wird hier in übertriebener Weije ausgemalt; ganz in der Richtung, die bereits
Lufas eingeſchlagen hatte. Suerjt verjucht er den Handel überhaupt von fich ab- 18,51
zufchieben (18, 51). Dann bezeugt er immer wieder Jeju Unjhuld (18, 38; 19, 4.6)58 19,4
und macht immer neue Derjuce, den Bejhuldigten zu retten (18,39; 19, 4ff.;
19,12). Das joll ein Spiegel für die römifhen Beamten und eine Derteidigung
der Ehrijten jein. Der Dertreter des römiſchen Staates hat einjt bei dem Stifter
die völlige Unſchuld erfannt und anerkannt: das ift eine Unjculdserflärung für
die Seinen und ein Dorbild für die Nachfolger des Pilatus.
Das Bild Jeju ijt mit einfachen, aber großen Strichen gezeichnet: das
Selbjtbewußtjein der Gemeinde, das darin atmet, zeigt zugleich Stol3 und ruhige,
jihere Suverfiht. Zwei Punkte treten heraus. Jeſu Reich ift nicht von diejer
Welt; es ijt das Reid) Gottes, der „Wahrheit“, ihrer Erkenntnis: die Chrijten
ind aljo politijd) völlig ungefährlid. Was aber die Macht des Staates über
Jejus und die Seinen anlangt: fie ftammt von Gott. Nicht im geringjten ijt
Jeſus der Macht des Pilatus gewichen: es war Gottes Wille. Und nidyt minder
gilt das von jeinen Anhängern in den Derfolgungen. Sind jie ſcheinbar wehrlos
dem Staate preisgegeben: es ijt des Daters Wollen und Tun: „Euer Herz erjchrede
nicht und zage nicht!“
d) Jeſus am Kreuz 19, 16b- 30 vgl. ME. 15, 20 — 37; Mtth. 27,
31-50; £f. 23, 26-46. Da übernahmen fie Jejus. Und fid) jelbjt das 16b 17
Kreuz tragend ging er zur jogenannten Schädel-Stätte hinaus, die auf
hebräiſch „Bolgotha“ heißt. Daſelbſt freuzigten fie ihn und mit ihm zwei 18
Andere, auf der einen und der anderen Seite, in der Mitte Jeſus. Aud) 19
Johannes 19, 16b— 30: Jeſus am Kreuz. 173
eine Inſchrift jhrieb Pilatus und befeitigte fie am Kreuz; auf der ftand:
20 Jejus aus Nazaret, der König der Juden. Diele Inſchrift Iajen nun Diele
von den Juden, weil die Stelle, wo Jejus gefreuzigt wurde, dicht bei der
21 Stadt war — die Sajjung war hebräiſch, lateiniſch, griehifh. Da jagten
die Hohenpriejter der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: „der König der
Juden“, jondern er habe behauptet: „Id bin der König der Juden“.
22 Pilatus antwortete: Was ich gejchrieben habe, habe ich gejchrieben.
23 Als nun die Soldaten Jejus ans Kreuz gejchlagen hatten, nahmen
jie feine Kleider, madıten vier Teile daraus, für jeden Soldaten ein Teil,
dazu das Untergewand. Das Untergewand war ungenäht, von oben ganz
24 durchgewebt. Da jagten fie untereinander: Wir wollen das nicht zerreißen,
jondern wollen darüber lojen, wem es gehören joll — die Schrift mußte
erfüllt werden: „Sie verteilten unter ji) meine Kleider, und über mein
Gewand warfen jie das Los". So verfuhren die Soldaten.
25 Beim Kreuze Jeju aber jtanden feine Mutter und die Schweiter
feiner Mutter, Maria, die (Srau) des Klopas, und Maria aus Magdala.
26 Als Jejus nun jeine Mutter erblidte und den Jünger, den er liebte, dabei
27 jtehen, jagte er zur Mutter: Srau, das ijt dein Sohn. Sodann jagte er
zu dem Jünger: Das ijt deine Mutter. Und von diejer Stunde an nahm
ie der Jünger zu jid.
28 Danach — da er wohl wußte, daß jchon alles vollbracht jei — jagte
29 Jeſus, damit die Schrift erfüllt werde: „Mich dürftet“. Es ftand da ein
Gefäß voll Eſſig. Da legten fie einen mit Ejjig getränktten Schwamm
30 auf ein Mſoprohr und bradten ihm denjelben zum Munde. Nachdem
Jejus den Ejjig genommen hatte, jprady er: Es ijt vollbracht —, neigte
fein Haupt und gab den Geijt auf.
V.24. vol. Ps.22,19., V.28 vel. Ps. 22, 16:
16b Wer in D.16b gemeint ijt, ijt nicht klar. Nach D.16 die Juden, nad) D. 23
aber die römijchen Soldaten. Simon von Kyrene als Kreuzträger jcheidet aus,
19 20 wir fehen nicht, weshalb. über die Injchrift vgl. zu ME.15,26. Die Abfafjung
in den drei Sprachen hat deutlich einen ſymboliſchen Sinn: Jejus der Heiland der
21 Welt. — Das Derhalten der Hohenpriejter D. 21 beleuchtet den gereizten Haß
des Judentums. Es ijt den Juden unerträglih, daß der Jejus der Chrijten als
Meſſias der Juden verfündigt wird und durch die Welt geht.
23 24 Das Derteilen und Lojen ijt aus dem äußerlichen Derjtändnis des Parallelis=
mus der zugrunde liegenden Pjalmjtelle Dj. 22,19 erwachſen; ein ähnliches äußer-
25b lihes Mißverjtändnis j. Mtth. 21,2ff. Das Unterfleid iſt „ungenäht“, aus einem
Stüd gewebt; der Hohepriejter joll eine jolche ungenähte Tunifa getragen haben.
Man hat die unmittelbare Empfindung, daß hier ein tieferer Sinn vorliegen joll.
Leider ijt eine jichere Deutung für uns nicht mehr möglich. Dielleiht hatten die
Kirhenväter redht, wenn fie glaubten, die Einheit der Kirche jei mit diejem
ungenähten Unterfleid gemeint. Diejer Gedanke wird auch durch das Folgende
immerhin nahe gelegt.
25—27 So merfwürdig es zunächſt erjcheint, durch den Sag 24b: „So verfuhren
die Soldaten“ wird das Solgende mit D. 23.24 in eine gewilje Derbindung gefett.
Auf den erjten Blid jcheint freilid) die hier berichtete intime Szene fajt nur in
26 jharfem Kontrajt zu dem gefühllojen Derhalten der Soldaten zu jtehen. Don
allen Jüngern iſt nur einer treu geblieben, der Lieblings- Jünger; er allein harrt
25 unter dem Kreuze aus. Und mit ihm einige Srauen. Der Tert läßt nicht jicher
erfennen, ob der Derfajjer an vier oder drei Srauen gedadt hat, — ob die
„Schweſter jeiner Mutter“ und die „Maria, die (Srau) des Klopas“, eine Perjon
jein jollen. Höchſt wahrjcheinlih dodh nicht. Im übrigen it es für das Der-
ſtändnis einerlei; auch ijt gleichgültig, wie die Schweiter der Mutter zu identi-
174 TFohannes 19, 16b- 30: Jeſus am Kreuz.
fizieren jei. Wichtig ijt vor allem, daß Jeju Mutter dabei gewejen jein joll.
Unter allen Umjtänden widerjprehen dieje Angaben volllommen der alten Über-
lieferung. Don feinem Jünger wird dort erzählt, daß er am Kreuz geblieben.
Und die Srauen ftanden nad ME.15,40 „von ferne” — ganz den Umjtänden
entiprehend. Die Mutter Jeſu aber war überhaupt nicht unter den Srauen.
Daß wir hier in allen Punften der jnnoptijchen Überlieferung den Dorzug geben
müfjen, it jiher. Wir können aljo in dem nun gejchilderten Dorgange nicht einen
wirklich geichichtlichen jehen. Das maht es — was bei der ganzen Art des Evan:
geliums ohnehin wahrſcheinlich ift — völlig jicher, dag wir ihn als die geſchicht—
lihe Einkleidung einer Idee verjtehen müjjen. Leider fönnen wir nur vermuten,
welche Idee es ijt. — Die beiden Menſchen, die ihm am nächſten jtehen, die auch
am Kreuz ausharren, den Lieblings-Fünger und die Mutter, weijt Jejus hier
an- und aufeinander als Sohn und Mutter. Ob diejer ungerannte Jünger eine
geſchichtliche Geſtalt oder eine Jdealfigur ift, Täßt ſich nicht ausmachen (ſ. Einleitung
Nr. 11). Sicher ijt aber, daß er, „der an des Herrn Brujt lag“, „den Jejus
liebte“ 13,23, nad Abjicht des Derfafjers die Derförperung des Chrijtentums fein
joll, das diejer für das wahre, ausgereifte, vollendete hält, das er jelbjt im Evans,
gelium darjtellt: es ijt das vom Judentum gelöjte, freie Logos- und Weltchrijten-
tum. Die Mutter begegnete uns bisher nur einmal, auf der Hochzeit zu Kana;
und zwar hier (j. zu 2,1-11) als Repräjentantin der alttejtamentlichen, jüdijchen
Theofratie, des alten Bundes, dem Jejus jelbjt entjtammt (daher das Bild:
Mutter). Wenn jie nun hier zu Süßen des Kreuzes erjheint, jo ijt es wohl nicht
zu fühn, zu vermuten, daß fie hier die Angehörigen des Bundesvolfes verkörpern
foll, die in dem Gefreuzigten ihren Mejjias anerfennen — aljo die Juden-
Ehrijten. Jejus weijt nun das Judendrijtentum und das Heiden-, das Welt:
hrijtentum zu einander, als Mutter und Sohn. Die Sujammengehörigfeit beider
-— die Einheit der Kirche (j. 10,16; 17,20ff.) — ericheint hier als mahnendes
Teitament des jterbenden Chrijtus. So würde ein ähnlicher Gedanke vorliegen
wie beim „ungenähten Rod“; D.23.24 und D.25—27 wären als Gegenbilder zu
betrachten. — Ob freilich 19, 25— 27 literariſch angejehen dem urſprünglichen Su=
jammenhang des Berichts angehört haben, muß immerhin gefragt werden.
Das Bild, das der jterbende Jeſus bietet, ijt, wie im Johannes-Evangelium
nicht anders zu erwarten, das der erhabenen Ruhe und Überlegenheit. Jede
Spur der Qual und des Leidens ijt getilgt. Jeju Gedanken erfüllt das Bewußt-
jein, daß nun alles vollbradjt ijt, was er zu vollbringen vom Dater gejandt war.
Wenn die fnnoptiihen Evangelien berichten, daß man ihm auf jeinen Schmerzens=-
ſchrei (ME. 15, 34ff.) zu trinken gab, jo war es nicht deshalb, weil er gelitten und
wirklich gedurftet hätte. Nur weil es in der Schrift geweisjagt jteht (Pi. 22,16):
„Mein Gaumen ijt ausgetrodnet gleidy einer Scherbe, meine Sunge angeflebt an
meinen Schlund“, jpricht er hier: „Mich dürjtet“. Nicht mit einem lauten Schrei
(ME. 15, 57; Mith. 27,50) iſt er verjcdieden, jondern mit dem ruhevollen, trium—
phierenden: „es ijt vollbracht“ — nämlid) alles, was ihm aufgetragen war. Als
ein Sieger ijt er dahingegangen. „Die Welt joll erfennen, daß id) den Dater liebe
und jo handle, wie es mir der Dater aufgetragen hat“ (14,31). Der mit Iautem
Schrei verjheidende Jejus mag der äußeren Wirklichkeit, dem äußeren Gejchehen
angehören: im Herzen der Glaubenden lebt als letztes Wort des Gefreuzigten das
johanneijche „es ijt vollbracht“ — und das trifft den Sinn der Geſchichte.
e) Gejtorben und begraben 19, 31 —42 vgl. ME. 15,42 —47;
Mtth. 27, 57-61; Lf.23,50-55. Da es Rüjttag war, wandten jid)
die Juden, damit die Leichname während des Sabbats nit am Kreuze
blieben — der Tag diejes Sabbats war ja bejonders feſtlich —, an
Dilatus mit der Bitte, es möchten ihnen die Schenfel zerſchlagen und fie
abgenommen werden. Da gingen die Soldaten hin und zerjchlugen dem
Eriten die Schenkel und dem Andern, der mit ihm gefreuzigt war. Als
lie aber zu Jejus famen und jahen, daß er fchon tot war, zerſchlugen jie
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Johannes 19, 31 —42: Geſtorben und begraben. 175
ihm die Schenkel nicht. Aber einer von den Soldaten jtieß ihm mit der
Lanze in die Seite, und alsbald floß Blut und Wafjer heraus. Und der
das gejehen hat, hat es bezeugt, fein Seugnis ijt wahrhaftig, und er weiß,
daß er jagt, was wahr ijt: damit auch ihr glauben lernt. Das gejchah
nämlich, damit ſich die Schrift erfülle: „Kein Knoden joll ihm zerbroden
werden“. Und weiter jagt eine andere Schrift(itelle): „Sie werden ſchauen
auf den, den fie durchbohrt haben“.
Danach erbat Jojeph aus Arimathäa, — ein Jünger Jeſu, aber
nur insgeheim, aus Furcht vor den Juden — von Pilatus (die Erlaubnis),
den Leichnam Jeju abnehmen zu dürfen. Und Pilatus gejtattete es. Da
ging er hin und nahm feinen Leichnam ab. Aucd, Tlifodemus, der zum
eriten Mal bei Nacht zu ihm gefommen war, fam und bradte eine Miſchung
von Miyrrhenharz und Aloe mit, an 100 Pfund. Da nahmen jie den
Leichnam Jeſu und banden ihn mitjamt den Gewürzen in Linnen, wie es
bei den Juden Braud ijt zu bejtatten. Es war aber an dem Ort, wo
er gefreuzigt war, ein Garten, und in dem Garten ein neues Grab, in
das noch Niemand gelegt war. Da hinein legten jie denn Jejus wegen
des jüdiſchen Rüjttags, weil das Grab in der Nähe war.
V.31 vgl. 5.Mose 21,23. V.36 vgl. 2.Mose 12, 46; 4.Mose 9, 12.
V.37 vgl. Sach. 12, 10.
Der bevorjtehende Sabbat war bejonders fejtlich (ein „großer“) deswegen,
weil er zugleich der erjte DPascha-Tag war. Nach dem moſaiſchen Gejete (5. Moje
21,23) jollten Gehenfte nicht über Nacht hängen bleiben, um das Land nicht zu
verunreinigen. Das kam natürlich bejonders bei einem jo hohen Sejttage in
Betradt. Die Serihlagung der Schenkel mit eijernen Keulen jollte gegebenen Salls
den Tod jchneller herbeiführen. Im jnnoptiihen Bericht fehlt diejer Sug ganz,
und hat er aud feinen Plag. Die furdtbare Prozedur ijt bei Jejus unnötig.
Der Lanzenjtich joll die Tatjächlichfeit des Todes fejtjtellen. Su dem Unterbleiben
des Schenkelbruches bei Jejus verweijt der Derfajjer auf ein Schriftwort, das damit
in Erfüllung gegangen ſei (2. oje 12,46; 4.Moje 9, 12); es ijt eine Bejtimmung
aus dem Pascha-Ritual, nad) der am Pascha-(amm fein Knochen zerbrocdhen werden
jol. Und damit ift ja der Sinn des ganzen Berichts Har: Jejus wird durd) diejen
Dorgang als das wahre Pashha-Lamm gefennzeichnet. Nun verjtehen wir, warum
der Evangelijt von vornherein (13,1.29; 18,28; 19,14) Gewicht darauf legte, zu
betonen, daß Jejus nicht am 15. Nijan gejtorben ſei. Der Gedanke: Jejus das
wahre Pasha-Lamm jteht leuchtend am Schluß der Pafjion. „Siehe, das ijt Gottes
Lamm“, jo begann die Darjtellung des Evangeliums 1,29; Jejus das Pasha-Lamm,
damit klingt fie in gewijjem Sinn aus.
Aber nicht nur auf dieſen Punkt legt der Evangelijt Gewicht: nod viel
mehr — wenigjtens wenn der Text, jo wie er vorliegt, uriprünglid) ijt, was
feineswegs fejtjteht — auf den anderen, daß aus der Seite Jeju Blut und Wajjer
geflojjen feien. Das ijt für ihn von jo ungewöhnlicher Wichtigkeit, daß er aus—
drüdlich die Tatjächlichkeit verjichert und jich dafür auf das Jeugnis eines Augen
zeugen beruft, dejjen Suverläjjigfeit feierlichjt verjichert wird — nad) dem Su-
jammenhang kann nur der Lieblings-Jünger gemeint fein, der am Kreuz zugegen
war (j. 3u 19,26. 27). Ja, das Glauben der Lejer wird mit dem Dorgang und
jeiner Bezeugung in Derbindung gebradt. Schon daraus ijt erjichtlih, daß der
Derfafjer (oder, wenn D.34.35.37 eingejhoben find, der Herausgeber) die Be-
gebenheit um ihres tieferen Sinnes willen berihtet. Das Herausfliegen von Blut
und Wajjer aus einem Leichnam ijt phnjiologijh unmöglih. Aber um derartiges
fümmert fi} der Derfafjer ja nicht. Es ijt eben ein Wunder, ein tiefbedeutjames
Wunder. Sum Derftändnis hilft uns 1.J0h.5,6ff. Blut ijt, wie ohne weiteres
verjtändlich, das Sinnbild des Abendmahles, Wafjer das der heiligen Taufe, des
Saframents der Meuzeugung. Die beiden grundlegenden Saframente der dhrijt-
176 Tohannes 20, 1-18: Oftermorgen — Himmelfahrt.
lihen Gemeinde jind hier verförpert. Und der tiefe Sinn des Dorgangs ijt die
Erkenntnis, daß gerade der am Kreuz „erhöhte“ Chrijtus die Ouelle diejer die
Kirche begründenden und erhaltenden Saframente ijt. Deswegen ijt das Ereignis
dem Derfafjer jo wichtig; deswegen verlohnt es jich, die Autorität des Seugen 37
aufzurufen und das Schriftwort zu zitieren, in dem der Lanzenftich vermeintlich
geweisjagt ijt (Sad). 12,10). Deutlicher Tonnte der Kreuzes-Tod Jeſu nicht ins
Licht gejtellt werden. Dann iſt ja in der Tat diejer Tod nur eine „Derherrlihung“,
wie unjere Schrift es darjtellt. [Es darf freilich nicht überjehen werden, daß
V. 34b. 35.57 ohne Schaden aus dem Sujammenhange gelöjt werden fönnen und
deshalb vielleicht dem Sufammenhang von Haus aus fremd jind.]
Das Begräbnis erjcheint als ein ungemein ehrenvolles. Es wird bejorgt 38-42
von zwei vornehmen Juden, heimlichen Anhängern Jeſu, j. zu 12,42. Im offen
baren Gegenja zu der älteren Überlieferung wird hervorgehoben, daß der Leichnam
einbaljfamiert worden jei. Die 100 Pfund D.39 heben die Reidylichfeit hervor,
mit der es dabei zuging. Das Grab war ein noch ungebraudtes. Wegen der
unmittelbaren Nähe des hereinbrechenden Sejtes mußte die Beijegung jchnell er-
folgen. Es ſcheint, als wolle D.42 andeuten, daß die Bejtattung nur eine vor—
läufige war und dies Grab nicht die legte Ruhejtätte jein jollte.
2. Abſchnitt: „Mein Herr und mein Gott“. Der wahre Glaube.
Oftern, Himmelfahrt, Pfingjten, Parufie 20, 1— 29.
1. Oſtermorgen — Himmelfahrt. 20, 1— 18 vgl. ME.16,1- 11;
Mtth. 28, 1-10; LE. 24, 1-12. Am erjten Wochentage fam Maria aus
Magdala früh morgens, als es noch dunfelte, zum Grabe und jah, daß
der Stein vom Grabe hinweggenommen war. Da lief jie und kam zu
Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jejus liebte, und jagte
zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grabe weggenommen, und wir
willen nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Da ging Petrus mit dem andern Jünger hinaus, und fie zogen 3
zum Grabe. Die beiden liefen aber miteinander. Und der andere Jünger 4
lief jchneller als Petrus, fam zuerjt zum Grabe, beugte ſich vor und jah 5
die Linnen daliegen, ging jedoch nicht hinein. Da fam denn aud) Simon 6
Detrus, jpäter als er, und ging in das Grab hinein und jah die Linnen
daliegen, das Schweißtuch aber, das auf feinem Kopfe gelegen hatte, nicht 7
bei den Linnen liegen, jondern für ſich aufgewidelt an einer bejondern
Stelle. Darauf ging nun aud) der andere Jünger — der zuerjt zum Grabe 8
gefommen war — hinein, jah es und glaubte. Denn nod) hatten jie die 9
Schrift nicht Tennen gelernt, wonad) er von den Toten auferjtehen jollte.
Da gingen die Jünger wieder nach hauſe. 10
Maria aber jtand weinend draußen am Grabe. Während fie nun 11
weinte, büdte fie fih zum Grabe und jah zwei Engel in weißen Gewändern 12
daligen, einen zu Häupten und einen zu Süßen, da wo der Leib Jeſu
gelegen hatte. Und die jagen zu ihr: Frau, weshalb weinjt du? Sie 13
jagt zu ihnen: Weil man meinen Herrn weggenommen und ich nicht weiß,
wohin man ihn gelegt hat. Mit den Worten kehrte fie fih um und jah 14
Jeſus daftehen, ohne zu wilfen, daß es Jeſus fei. Jeſus ſprach zu ihr: 15
Stau, weshalb weint du? wen ſuchſt du? In der Meinung, es jei der
Gartenhüter, fagte fie zu ihm: Herr, haft du ihn fortgetragen, jo jage
mir, wo du ihn hingelegt haft, dann werde ich ihn holen. Jejus jprad)
zu ihr: Maria! Die wandte fit) um und fagte auf hebräifch zu ihm:
Rabbuni (d.h. Meijter)! Jejus ſprach zu ihr: Rühre mid nicht an; denn
ich bin noch nicht zum Dater aufgefahren. Geh aber zu meinen Brüdern
und fage ihnen: Id) fahre auf zu meinem Dater und eurem Dater, zu
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D
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7.
Johannes 20, 1-18: Oftermorgen — Himmelfahrt. 177
meinem Gott und eurem Gott. Maria aus Magdala ging und verkündete
den Jüngern: Ich habe den Herrn gejehen, und er habe ihr dies gejagt.
V.eivel Ps.16,8-11.
Diefe beiden Erzählungen vom Oſtermorgen jind von einem bejonderen
Reiz und Sauber. Man fieht, daß der Evangelijt erzählen fann, wenn er mag.
Dabei ijt durchaus möglich, daß das Stüd nicht einheitlich ijt; der Bericht über
die beiden Jünger D.2(3)—10 fönnte in die Erzählung über Maria am Grabe
eingejprengt fein. Die Darjtellung weicht, abgejehen von der gleichen Tages-
angabe, von der älteren Überlieferung (ME. 16, 1ff.; Mith. 28, 15f.) jtarf ab. Dort
it die Sonne aufgegangen, hier ijts noch dunfel. Dort jinds mehrere Srauen,
hier nur die Magdalenerin; dort wollen die Srauen die Baljamierung vornehmen,
die Magdalenerin will offenbar nur am Grabe weinen. Die Wahrnehmung, daß
der Stein weggenommen ijt, läßt fie jchnell davon eilen und dem Petrus jowie
dem Lieblings-Jünger mitteilen, daß man den Leichnam entfernt habe. Und nun
beginnt wieder eins der Rivalitäts-Spiele zwijhen den beiden Jüngern. Daß wir
nicht an eine geihichtlihe Szene denken dürfen, ijt jiher, wenn wir uns an die
älteite Überlieferung halten, nach der Petrus das leere Grab nicht gejehen hat.
Der Namenloje jhlägt aud hier feinen Rivalen um etwas (j. Einleitung Mr. 11).
Er fommt eher zum Grabe, geht aber nicht hinein. Petrus ijt fühner und
tatfräftiger, er tut es ihm zuvor, indem er ins Grab hineingeht. Aber jhließ-
lich überholt ihn der Dertraute des Herrn doc, indem er glaubt (d. h. an die
Auferjtehung), ohne den Auferjtandenen gejehen zu haben. Und diejer
Glaube ijt um jo höher zu werten, als die Jünger damals noch nicht wußten, daß
die Schrift (etwa an der Stelle Pf. 16, 8ff., vgl. Apg. 2, 25ff.) die Auferjtehung des
Mejlias geweisjagt habe. Diejes Glauben des Lieblings-Jüngers ijt das wahre,
eigentlihe Glauben. Daß aud Petrus glaubt, wird nicht erzählt, joll aud wohl
nicht angenommen werden (vgl. D. 19ff.).
Maria bleibt von dem Glauben des Lieblings-Jüngers jedenfalls vorerjt
ganz unberührt. Sie jegt außen am Grabe ihre Totentlage fort. Die beiden
Engel find nur eine Erinnerung an die ſynoptiſche Überlieferung, ohne eigentliche
Bedeutung im Sujammenhange. Sür die Dorjtellung vom Auferjtandenen, die der
Derfafjer bei den Leſern erweden will, ijt zu beachten, daß Maria Jejus für den
„Gartenhüter“ halten fann: er muß aljo nit, wie nad) feiner Auffahrt zum
Dater (D.20ff.), jeine gewöhnliche Gejtalt gehabt haben. Maria erfennt ihn nicht
an jeiner äußeren Erjheinung, auch nit an feiner Stimme, jondern offenbar an
der Art, wie er den Namen Maria ausjpriht — mit all der Liebe und Güte, mit
der er ihn früher auszujprechen pflegte. Maria fommt aljo im Unterjhiede von
dem Lieblings-Jünger D.8 auf eine ſeltſam myjtiihe Art zur Erkenntnis und zum
Glauben an den Auferjtandenen; fie fommt zu diejer Erfenntnis auf Grund der
perjönlichen Beziehungen, die fie früher mit Jejus verknüpft haben. — Der Aus»
tauſch der beiden inhaltsihweren Anreden „Maria“ und „Meijter“ ijt ungemein
jtimmungsvoll. In ihrer Sreude will Maria auf ihn zuftürzen, vielleicht jeine
Süße ergreifen wie die Srauen Mtth. 28,9. Aber Jejus hindert fie. Sie joll ſich
nicht aufhalten, vielmehr zu den „Brüdern“ (j. u.) eilen und ihnen Botſchaft
bringen, und fie ſoll auch ihn nicht aufhalten; denn er iſt noch auf dem Wege zu
Gott, zum Pater. Das dürfte der zunädjtliegende Sinn von D.17 fein. Aber wir
haben ohne weiteres die Empfindung, daß damit die Bedeutung des geheimnisvollen
Wortes noch nicht erſchöpft iſt, daß ein tieferer Sinn darin liegen muß. Leider bleibt
er uns faft ganz verſchloſſen. Sicher ijt es Abjicht, wenn fajt ängſtlich der Ausdrud
„ic bin auferjtanden“ nermieden und dafür gejagt wird: „ic fahre auf“. Für den
Evangelijten mit feinem Lebensbegriff (ſ. die Ausführungen vor 4,45—12,50) it
nicht die jinnenfällige Auferjtehung bei Jejus wichtig, jondern die „Erhöhung“ zum
Dater, von der er auch jonft gefliffentlich redet, die Erhebung zu göttlicher Glorie. Das
wird für Jeden, der Iejen fann, hier nahdrüdlich hervorgehoben. Dieje Erhebung
zu göttliher Glorie vollzog ji an Oftern jelbjt. Swiſchen „Auferjtehung“ und
„Himmelfahrt“ darf alſo nicht jo gejchieden werden, wie es gemeinhin gejchieht
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. Bd. 12
178 Johannes 20, 19-29: Die Jünger und der Erhöhte.
(j. Apg.1,1ff.) — das will der Evangelijt jagen. — Aber weshalb darf Maria
Jeſus nicht anrühren? Weil die Erhöhung zum Vater noch nicht vollendet ijt.
Nachher, nachdem er zum Dater aufgejtiegen ijt, dürfen ihn die Jünger betajten
(0.20.27). Erjt mit dem Derherrlichten, noch nicht mit dem Auferjtandenen, fann
man in unmittelbare Berührung treten. Aber zum volljtändigen Derjtehen der
Stelle dringen wir troß allem nit vor. — „Su meinem Dater und eurem Dater,
zu meinem Gott und eurem Gott“: warum nicht einfah: „zu unjerem Dater ?“
Doch wohl deshalb, weil gerade hier zum Ausörud fommen muß, daß Jejus Chrijtus
in anderem Sinn „Sohn Gottes“ ijt als jeder Chrijt. — Auffallend ijt der Aus-
drud „meine Brüder“, der hier (im Unterſchied von 2,12; 7,5ff.) ohne Sweifel
nicht Jeju leibliche Brüder, jondern nad) dem urchriſtlichen Sprachgebrauch die
Mitglieder der chriſtlichen Gemeinde bezeichnet (wie 21, 25).
2. Die Jünger und der Erhöhte Pitern, Pfingiten,
Parujie 20, 19-29 vgl. Lk. 24, 36-49 (ME. 16, 14-18). Als es
nun Abend war an jenem Tage, dem erjten Wochentage, und die Türen,
wo die Jünger fi) aufhielten, verſchloſſen waren aus Furcht vor den
Juden, da fam Jeſus, trat in ihre Mitte und ſprach zu ihnen: Sriede
jei mit euh! Und bei diejen Worten zeigte er ihnen die Hände und
die Seite. Da freuten ſich die Jünger, den Herrn zu jehen. Dann jagte
er abermals zu ihnen: Friede jei mit euh! Wie mich der Dater gejandt
hat, jo jende auch id) euh. Und nad) diefen Worten blies er fie an und
ſprach zu ihnen: Empfangt den heiligen Geijt! Wem ihr die Sünden ver-
gebt, dem jind fie vergeben; wem ihr fie behaltet, dem jind fie behalten.
Thomas aber, einer von den Swölfen, genannt Swilling, war nicht
bei ihnen, als Jejus fam. Da erzählten ihm die andern Jünger: Wir
haben den Herrn gejehen. Er aber jagte zu ihnen: Wenn id) in feinen
Händen nicht das Nägelmal jehe und meinen Singer in das Nägelmal
legen und meine Hand in jeine Seite legen kann, werde ichs nicht glauben.
Und nad) aht Tagen waren feine Jünger wieder drinnen, und Thomas
war bei ihnen. Da fam Jejus bei verjchlojjenen Türen, trat in ihre
Mitte und ſprach: Sriede jei mit euh! Dann jagte er zu Thomas: Reich
deinen Singer her und jieh da meine Hände, reich deine Hand und Iege
jie in meine Seite, — und zeige dich nicht ungläubig, jondern gläubig!
Thomas antwortete und ſprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!
Jejus jpriht zu ihm: Weil du mid) gejehen hajt, bijt du gläubig ge—
worden. Selig find, die nicht jahen und doch glaubten!
V.21 vgl. 17,18. V.22 vgl. 1.Mose 2,7. V.23 vgl. Mtth. 16,19; 18,18.
Wie Cukas von einer Erjheinung des Auferjtandenen am Abend des Oſter—
tages in Jerujalem berichtet (24, 36-49), jo auch unjer Evangelijt, der die in
der Leidensgejhichte beobachtete Abhängigkeit vom dritten Evangelium aud) hier
deutlich erfennen läßt. Nur zerlegt er die einmalige Erjheinung in zwei an zwei
„Herrentagen“ D.19—23 und D.24—29 im Interejje einer Idee, die er ver—
förpern will.
Die Eigenart des „Leibes“ des Erhöhten wird durch zwei Umjtände be—
leuchtet: durch das Erjcheinen („fam“, ſ. zu D.24) bei verjchlojjenen Türen D.19
und durch den Nachweis des engen Sujammenhangs diejes Leibes mit dem ge-
freuzigten D.20. Die Abhängigkeit von Lufas zeigt ſich auf Schritt und Tritt.
Wie £f. 24,36 tritt Jejus hier „in die Mitte“ der Jünger. Dort jagt er 24,58:
weshalb jeid ihr entjegt?, hier begrüßt er jie: Sriede jei mit euch! Dort, 24,59,
zeigt er zur Überwindung des Sweifels der Jünger feine Hände und Süße, hier
verweilt er auf Hände und Seite; die durchbohrte Seite tritt hier an Stelle der
Süße — in richtiger Konjequenz des Dorgangs 19,34. Die Sreude der Jünger
dort D.41 — reflektiert ji hier D.20b. Wie £f.24,47f. folgt hier D.21 dann
der Ausjendungsaft, allerdings mit johanneijch gefärbten Worten, vgl. Joh. 17,18.
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Johannes 20, 30.31: Schluß des Evangeliums. 179
Und daran jchließt jih D.22 wie dort 24,49 ein Wort über die Babe des Geiſtes.
Die Mitteilung des Geijtes erfolgt durch das Mittel des Hauchens (vgl. 1.Moje 2,7).
Mit jeinem Beſitz ijt das Reht und die Dollmadıt der Dergebung und Behaltung
der Sünden verbunden. Die Sorm des Gedankens ijt durchaus von Mith. 16, 19;
18, 18 bejtimmt, wie er denn überhaupt im Rahmen unjeres Evangeliums jeltjam
berührt. Sum erjten Mal im Evangelium wird von „Dergebung der Sünden“
gejprohen. Diejes im Urdrijtentum jonjt jo jtarf betonte Gut hat in der eigen
tümlich johanneiihen Auffajjung des Chrijtentums faum eine rechte Stelle. Der
Evangelijt redet deutlic in Anbequemung an jeine Dorlagen oder an Gemeinde-
Dorjtellungen. — So jehr er, wie eben gezeigt wurde, in unjerm Abjchnitt vom
lukaniſchen Bericht abhängig ijt, jeine Eigenart bewahrt er jich auch hier. £f.24,49
wird der Geiſt erjt verheißen: hier wird er gleich am erjten Ojtertage mitgeteilt:
es ijt die folgerichtige Umjegung des Gedanktens 14, 15ff., wonad Oſtern und
Pfingjten zufammenfallen, in den Ablauf der Gejhichte. 16, 20.22.24; 17,13 it
geweisjagt, daß die Trauer der Jünger nad) der Trennung von Jejus ſich in Freude
verfehren wird, wenn fie ihn wiederjehen: in D.20 haben wir die Erfüllung, wie
in D. 19ff. überhaupt die Erfüllung der Derheißung 14, 18.
D.24-29. Thomas hatte an diejem Abend gefehlt. — Wir beadten im
Dorbeigehen, daß der Evangelilt D. 24 jagt: „als Jejus kam“: das ijt Abjicht.
Ebenjo D.19 und 26b. Das „Kommen“ des Chrijtus ijt mit den Ojter-Erlebnijjen
erfolgt (j. zu 14, 15ff.). — Schwerblütig und jehwerfällig, wie er ijt (11,16; 14, 5),
verlangt Thomas erjt einen jinnenfälligen Beweis für die wunderbare Mär. Auf
die Kunde allein will er nicht glauben. Sein Wunjd wird acht Tage jpäter in
bejhämender Weije erfüllt. Nun verzichtet er darauf, jich mit jeinen Händen von
der Tatjache zu überzeugen. Es gibt für ihn nur noch das demütige Bekenntnis:
„Mein Herr und mein Gott“. Durdy das Wort Jeju D.29 werden alle weiteren
Erſcheinungen des Herrn für überflüfjig erflärt. Das Wejen des wahren Glaubens
bejteht im Verzicht auf alle jinnenfälligen Nachweiſe.
Auswahl und Darjtellung diejer Oſtergeſchichten 20, 1-29 jind vor allem
von zwei Gejichtspunften bejtimmt. Sunädjt durch den Nachweis, daß Ojtern,
Himmelfahrt, Pfingjten, Parujie zujammenfallen. In Kap. 14 war ausgeführt —
und dieje Gedanken liegen dem Derfajjer bejonders am Herzen —, daß das Wieder:
jehen des gefreuzigten Herrn (Ojtern), das Kommen des Geijtes (Pfingjten), das
Kommen Jeju zu den Seinen (Parujie) im Grunde ein Erlebnis jet — das Erleben
aller Gläubigen. Diejer Gedanfe wird nad des Derfajjers Art in den Oſter—
gejhichten verkörpert. — Der andere bedankte, der beherrihend im Mittelpunfte
iteht, ijt ein nocdymaliger Unterricht über den wahren Glauben. Er faßt jich in den
beiden Sägen von D.28 und 29 zujammen, im Befenntnis des Thomas „mein Herr
und mein Gott“ und im Worte Jeju: „Selig find, die da nicht jahen und doch
glaubten“. Wahrer Glaube ijt — objeftiv — der Glaube an Jeju göttliche Art:
„Ich und der Dater find eins“; „wer mid; jieht, jieht den Dater“. „Im Anfang war
der Logos ... und Gott war der Logos”, jo begann der Evangelijt; er jchließt mit
demjelben Grundakford: „Mein Herr und mein Gott". Subjeftiv ijt der wahre
Glaube der Glaube, der finnenfälliger Beweije nicht bedarf, der Glaube auf die
Predigt hin (vgl. zu 4,50 und 11,26). Der Derherrlihung diejes Glaubens dienen
dieje Diter-Erzählungen. Am hödjiten jteht der Lieblings- Jünger, der ohne weiteres
glaubt, als er den Herrn nicht im Grabe findet. Ihm jteht am nädjten Maria,
deren Glaube aus ihrer innigen Beziehung zu Jejus erwädjt. Die Jünger müjjen
jehen. Am tiefiten jteht Thomas, der mit groben Händen tajten will.
Der Schluß des Evangeliums 20, 30. 31. Nocd viele andere
Seihen tat Jejus vor feinen Jüngern, die nicht in diefem Bude ver:
zeichnet find. Dieje find verzeichnet, damit ihr glauben Iernt, daß Jejus
der Chrijtus, der Sohn Gottes ift, und damit ihr durch den Glauben in
jeinem Namen das Leben habt.
Kurz und bündig fommt der Evangelijt zum Abſchluß. Wohl im Hinblid auf
den ganz andersartigen Inhalt der ſynoptiſchen Evangelien rechtfertigt er die von
12*
180 Johannes BITTE: Jeju Offenbarung am See Tiberias. NE
ihm getroffene Auswahl. Dieje ijt begründet in dem hohen Swed feiner Schrift,
die Lejer zum Glauben zu führen. Der Inhalt diejes Glaubens: Jejus der Sohn
Gottes (im johanneijchen Sinn); jein Siel: das Leben. „In feinem Namen“: durch
jeinen Namen, durch die Kraft diejes Namens. — Wirkungsvoll bringt der Evan-
geliit damit noch einmal den Hauptinhalt jeines Evangeliums auf zwei furze
Sormeln: Jejus der Sohn Gottes; das Heil: das Leben.
Ein Nachtrag Kap. 21.
In aller Sorm ijt mit 20, 30f. die Schrift abgeſchloſſen. Und nun folgt ohne
jede nähere Erklärung dody noch ein umfängliches Kapitel, das erzählt, als jtünden
wir mitten im Lauf der Berichterjtattung. Ein jpäter hinzugefügter Nachtrag ijts
zweifellos. Und höchſt wahricheinlich von fremder Hand. Hätte der Derfajjer jelbjt
diejen Bericht jpäter angejhoben, jo hätte er es doch wohl nit in jo völlig
mechanijcher Weije getan, jondern ihn vor 20,50 geitellt. Dazu fommen aber no
andere Beobahtungen. In D.2 werden „die Söhne des Sebedäus“ erwähnt: im
ganzen übrigen Evangelium treten weder die Perjonen noch dieje Bezeihnung auf.
Dagegen find die Sebedäus-Söhne eine markante Erjheinung der ſynoptiſchen Über-
lieferung. — Das Evangelium berichtet nur von jeruſalemiſchen Erjcheinungen:
die Jünger jind, entgegen der älteren Überlieferung, in Jerujalem verblieben; hier da-
gegen wird angenommen, ohne Begründung oder Erklärung, daß jie jid) in Galiläa
aufhielten. — Kap. 20, 29 ijt indirekt feierlich erklärt, daß das Schauen des Erhöhten
überflüjjig und nun abgeſchloſſen ift: dazu paßt 21, 1ff. jchlechterdings nicht. —
Die Dorausjegung der Erzählung Kap. 21 ift, daß die Jünger ihrem Beruf wieder
obliegen: das iſt unmöglich, nadydem fie den Auferjtandenen gejehen haben, ihr
Glaube neu erwadt iſt und jie von dem Herrn als Mijjionare ausgejhidt worden
find, wie 20, 21 ausdrüdlich hervorgehoben war. Der Derlauf der Erzählung macht
durchaus den Eindrud, als ob die Jünger Jeſus zum erjten Mal nad der Auf:
eritehung jähen (21,4. 12ff.). — Dor allem: D.24 wird der Lieblings- Jünger als
Derfajjer des Evangeliums bezeichnet, D.25 aber ijt fein Tod vorausgejegt. Der
Derfafjer kann nicht wohl jeinen eigenen Tod bejceinigt haben. Daß aber D. 24f.
vom Dorhergehenden als Sujag zu trennen jeien, ijt nicht wahrſcheinlich Zu madjen.
— Wir müſſen aljo im Kap. 21 einen Sujag von fremder Hand jehen (j. Ein-
leitung Mr. 10 und zu D. 24).
1. Jefu Offenbarung am See Tiberias 21,1-14 vgl. £f.
5,4-11. Danach offenbarte ſich Jejus jeinen Jüngern abermals, am ı
See Tiberias. Er offenbarte ſich aber in folgender Weije. Beijammen 2
waren Simon Petrus und Thomas, genannt Swilling, und Mathanael aus
Kana in Oaliläa und die Sebedäus-Söhne und zwei Andere von jeinen
Jüngern. Da jagt Simon Petrus zu ihnen: Ic) gehe zum Sifchen. Sie 5
lagen zu ihm: Dann fommen auch wir mit dir. Sie gingen hinaus und
beitiegen das Sahrzeug, fingen in jener Nacht aber nidts. Als der 4
Morgen ſchon graute, jtand Jeſus am Ufer; die Jünger wußten indes
nicht, daß es Jejus jei. Da jagt Jeſus zu ihnen: Kinder, ihr habt wohl 5
nichts zu ejjen? Sie antworteten ihm: Nein! Er aber jprad) zu ihnen: 6
Werft das Nleß doch auf der rechten Seite des Sahrzeuges aus, dann
werdet ihr finden. Das taten fie und fonnten es vor der Menge der
Fiſche nicht mehr ziehen. Da jagte jener Jünger, den Jejus liebte, zu 7
Detrus: Es ift der Herr. Als Simon Petrus nun hörte, es jei der Herr,
gürtete er fich das ©berfleid um — er war nämlich nadt — und warf
id) ins Meer. (Sie waren nämlich rnit weit vom Lande, jondern nur 8
etwa 200 Ellen.) Die anderen Jünger aber famen mit dem Sahrzeuge,
das Netz mit den Sifchen ziehend. Als fie nun ans Land gejtiegen waren, 9
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Johannes 21, 1-14: Jeju Offenbarung am See Tiberias. 181
jahen fie ein Kohlenfeuer am Boden und einen Fiſch darauf gelegt und
Brot. Jejus jprad) zu ihnen: Bringt von den Sifchen, die ihr jegt gefangen
habt. Da jtieg Simon Petrus hinauf und 30g das Neb ans Land, gefüllt
mit 153 großen Sifchen; — und obwohl es jo viele waren, riß das Netz
doch nicht. Jeſus ſprach zu ihnen: Kommt und eßt das Srühmahl! Keiner
aber von den Jüngern erfühnte ſich, ihn auszufragen: wer bijt du? Sie
wußten aber, es fei der Herr. Jejus fam, nahm das Brot und gab es
ihnen und den Siſch ebenfalls. Das war bereits das dritte Mal, daß
Jejus feinen Jüngern erjhien nad) feiner Auferjtehung von den Toten.
Der Bericht beginnt, als gingen 20, 30f. nicht vorher. Ob die Sieben-Sahl
der Jünger eine nmboliihe Bedeutung hat? Am meijten verwundert im Rahmen
des Johannes-Evangeliums das Auftreten der Sebedäus-Söhne. Aber in einem
Darallel-Bericht zu Lk. 5, 4ff., wie wir ihn hier haben, fonnten jie freilich nicht qut
fehlen. Natürlich ijt der reichgejegnete Siihzug als ein Wunder gedaht. An dem
Wunder erkennt der Lieblings- Jünger den Herrn. Mir find über das plötzliche Auf-
treten diejes Mannes hier erjtaunt. D.2 war er nicht mit aufgezählt. Für den Derfajjer
des Evangeliums (Kap. 1-20) hat diejer Mann jedenfalls eine ſolche Bedeutung,
daß der ihn zweifellos D.2 ausdrüdlich mit genannt hätte. Hier erjcheint er jo neben-
bei. Wer ihn unter den D.2 Genannten juchen will, muß ihn entweder unter den
„zwei andern Jüngern“ oder den „Sebedäus-Söhnen‘‘ juchen (j. Einleitung Mr. 11).
Im legten Sall würde — was äußerjt widtig und eigenartig zugleich wäre — der
Derfajjer von Kap. 21 andeuten wollen, daß der bisher nie mit Namen genannte
und auch jonjt nicht näher gefennzeichnete Lieblings- Jünger einer der Sebedäus-
Söhne und dann wohl Johannes ſei. Höchſt wahrjheinlid; war urſprünglich über-
haupt nicht von ihm die Rede (j. unten). Ganz wie er ijt, jchnell entſchloſſen,
eilfertig, begeijtert, janguinijc Tann Petrus es nicht abwarten, bis das Sahrzeug,
mit dem Siehen des Netzes belajtet und dadurdy in der Fahrt verlangjamt, zum
nahen Ufer (200 Ellen = 96/97 m) fommt. Er wirft das Notwendigjte über, um
angemejjen vor Jejus eriheinen zu können, und jtürzt ſich ins Meer, um jchneller
zum Berrn zu fommen. Er brennt vor Ungeduld, ſich zu überzeugen und den
Herrn zu begrüßen. Wir erwarten eine jtürmijche und eindrudsvolle Begrüßungs-
Szene — und find enttäufht. Nichts davon hören wir. Warum eigentlich diejes
ganze Dorgehen des Petrus, wenn es ohne weitere Konjequenzen bleibt? — Am
Ufer wartet der Jünger eine neue Überrajhung. Woher das Seuer, der FSiſch, das
Brot? Dorhin hat ja Jefus die Fiſchenden erjt um Nahrung angejprochen. Sweifellos
ſoll wie bei dem Siihzug an ein Wunder des Auferjtandenen gedacht werden. Es
it nit ganz zu erfennen, ob gemeint ijt, daß Petrus vom See ans Ufer hinauf-
iteigt (von feiner Anfunft am Ufer war bisher nichts erzählt), oder daß er auf das
Sahrzeug geht. Jedenfalls ijt auffallend, daß gerade Petrus das Nle ans Land
ziehen muß. Warum nicht die anderen Jünger, die mit dem Meß gekommen jind ?
Ganz zweifellos liegt in diefem Suge Abjicht: der Lejer joll beachten, daß Petrus
eigentlih der Fiſcher ijt. Die Sahl 153 ijt entweder der Beweis genauer Er—
innerung an ein wirkliches Ereignis, oder jie hat fumbolijche Bedeutung. Nur das
Leßtere dürfte in Betracht kommen. Leider haben wir nicht den Schlüjjel zum Sinn.
Der gelehrte Kirhenvater Hieronymus behauptet, die Sahl 153 jei die Sahl der von
‚den Soologen angenommenen Sijchgattungen. Vermutlich ijt wenigjtens in diejer
Linie das Richtige zu juchen. Der Sinn wäre, daß der Fiſchzug ein volljtändiger
war, daß alles, was zu fangen war, ſich in diejem Meß fing. Das Netz zerriß troß
alledem nicht: es war fräftig genug, jie alle zufammenzuhalten. Maßloje Über-
raſchung, Furcht, Rejpeft, freudiges Staunen, Sweifel — das alles hält die Jünger
vom Sragen zurüd. Im Stillen meinen jie doch zu wijjen, daß es der Kerr ift.
Ob D.12 jo ganz mit D.7 übereinjtimmt? D.13 zeigt Jejus als den Hausvater
in der den Jüngern jonjt vertrauten Weije. Brot und Sijcd erinnern dabei unwill-
kürlich an die Speijung der 5000 mit Brot und Fiſch. Audy erinnern wir uns
jofort, daß der Fiſch in der alten Chrijtenheit das Bild der Eudarijtie war.
182 Johannes 21, 15— 24: Petrus und der Lieblings Jünger.
Den £ejer verläßt bei diejer Erzählung D. 1-14 nit ein eigentümliches
Gefühl der Unbefriedigung. Der Geſchichte jheinen die Spigen zu fehlen. Bei D.7
wurde bereits darauf verwiejen; die Spige, auf die das Derhalten des Petrus hin-
drängt, fehlt. Bei D.13 empfinden wir das Gleiche: wir müßten etwa erwarten,
daß nun bei dem hausväterlihen Walten Jeju in den Jüngern freudiges und
jicheres Erkennen aufleuchtet: es wird nicht erzählt, — der erwartete Schluß fehlt.
Dazu fommen nun nody mandherlei Unjtimmigfeiten im Bericht jelbjt. Auf das
unvermutete Erjcheinen des Lieblings-Jüngers wurde ſchon verwiejen (D.7). Warum
der reiche Sijchzug, wenn Jejus jelbjt den Seinen das Mahl rüjtet? Warum nod
von den gefangenen Sijhen holen (D.10), wenn ſchon der gebratene Sich da ijt
und nachher doc nur von diefem Fiſch ausgeteilt wird? In D.7 iſt die Erfennt-
nis, daß es der Herr ijt, jchon vorhanden. D.12 ijt es nur ein Dermuten und
Ahnen. — Sehen wir uns nun darauf hin die Darjtellung nody einmal genauer an,
jo drängt ſich unwillfürlicy die Dermutung auf, daß in ihr zwei Erzählungen mit
urjprünglid) andersartigen Spigen verarbeitet jein dürften. Su der einen Erzählung
gehören wejentlih D.1-8: fie erzählte von einem Fiſchzuge der nach der Kata-
itrophe auf Golgatha zu ihrer Hantierung zurüdgefehrten Jünger, der durch den
Auferjtandenen zu einem wunderbar gejegneten wurde und zu einer jtürmijchen
Erfennungs-Szene zwilhen Petrus und dem Herrn führte. Ein verwandter Er—
zählungs-Typus liegt vermutlich £f.5,4ff. vor. — In D.9—13 dagegen finden ſich
die Reite eines anderen Berichts über eine Offenbarung des Auferjtandenen. Diejer
Beridht erzählte, daß die Jünger den Herrn bei einem von ihm gejpendeten Mahle
und zwar an der Art erfannten, wie er jeine hausväterlichen Funktionen verrichtete.
Die „Jünger von Emmaus“ (Ck. 24, 15ff.) oder aud) LE. 24,41.42 würden einen ver-
wandten Typus darjtellen. Swei Erzählungen diejer Art (ob jie vielleicht einjtmals.
am Schluß des Marfus-Evangeliums jtanden?) hat der Überarbeiter oder Heraus
geber unjeres Evangeliums unter Bejeitigung ihrer urjprünglichen Spigen, die er
nad Kap. 20 nit jo gebrauden fonnte, vereinigt. Der Schwerpunkt der neuen, jo
entjtandenen Erzählung liegt in dem durch den Auferjtandenen gejpendeten Segen
des Fiſchzuges und vor allem inD.11, der Ausführung des Fiſchzuges durch Petrus
(j. zu D.11). Der jnmboliihe Charakter des Ganzen liegt am Tage. Der Dorgang
it eine Weisjagung auf den reicdyen Erfolg der Mijjion, die die ganze Welt um—
ipannt (155, d.h. alle Sifhgattungen! vgl. Mtth. 13,47), und auf Petrus als den
eigentlihen Leiter und Sührer diejer Miſſion. Das unzerreißbare Netz,
das alles in ſich vereinigt, weijt auf die Einheit der Kirche. In die Erzählung
wurde dann mit Rüdjicht auf den johanneijchen Sujammenhang und das Solgende
noch die Sigur des Lieblings-Jüngers in D.7 eingefügt.
2. Detrus und der Lieblings- Jünger 21,15 —-24. Als fie
nun das Srühmahl beendet hatten, jagte Jejus zu Simon Petrus: Simon,
Johannis Sohn, Tiebjt du mid) mehr als diefe? Er jagte zu ihm: Ja, Herr,
du weißt, daß ich dich liebe. Er ſprach zu ihm: Weide meine Lämmer!
— Da jprady er zu ihm zum zweiten Mal: Simon, Johannis Sohn, liebſt
du mich? Er fagte zu ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich did) liebe. Er
ſprach zu ihm: Hüte meine Schäflein! — Da jprady er zu ihm zum dritten
Mal: Simon, Johannis Sohn, liebjt du mich? Petrus wurde traurig, daß
er ihm zum dritten Mal fagte: Liebjt du mid? — und jprad) zu ihm:
Herr, du weißt ja alles; du erfennjt doch, daß ich dich liebe. Jeſus ſprach
zu ihm: Weide meine Schäflein! Wahrlidy, wahrlih, ich jage dir: Solange
du jung warejt, gürteteft du dich ſelbſt und gingejt, wohin du wollteit.
Wenn du aber alt geworden bijt, wirft du deine Hände ausjtreden, ein
Anderer wird dich gürten und wird did) fchleppen, wohin du nicht willit.
Das jagte er, um anzudeuten, durch welche Todesart er Gott verherrlichen
werde. Und nad) diefen Worten ſprach er zu ihm: Solge mir! Sid) um—
wendend jah Petrus, wie der Jünger, den Jejus liebte, nachkam — er,
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Johannes 21,15 — 24: Petrus und der Lieblings- Jünger. 183
der bei dem Mahl an feiner Brujt gelegen und gejagt hatte: Herr, wer
ilts, der dich verraten will? — Als alſo Petrus den jah, jagte er zu Jejus:
Herr, was aber (joll) mit diefem (werden)? Jeſus ſprach zu ihm: Wenn
ih will, daß er (leben) bleibt, bis daß ich fomme — was fümmerts dich ?
Du folge mir nad}! Da verbreitete jid) unter den Brüdern dieje Rede:
Jener Jünger jtirbt nit! Aber Jejus hatte nicht zu ihm gejagt: Er jtirbt
nicht, jondern: Wenn id will, daß er (leben) bleibt, bis daß id) fomme,
was fümmerts di? — Das ijt der Jünger, der für dieſe Dinge Seugnis
ablegt und dies gejchrieben hat, und wir wiljen, daß fein Seugnis wahr ift.
V.19 vgl. 12,33; 18, 32; 13,36. V.20 vgl. 13,23. V.24 vgl. 19,35.
D.1-14 find nur der Unterbau, der in D.15—24 feine Krönung findet.
Bier erzählt der Derfajjer ohne Hemmung durch Dorlagen. Das Interejje des Ab—
ichnitts hat zwei Pole, den Petrus und den Lieblings- Jünger. D.15—19 erzählen
von der glänzenden Ehrenrettung des durd die Derleugnung arg fompromittierten
Petrus. Die Beziehung der dreimaligen Srage Jeſu auf die dreimalige Derleug-
nung des Apojtel-Sürjten iſt unverkennbar. Der jtrafende, mahnende Ernjt und
die aufrichtende Güte des Herrn, die tiefe Bejhämung, die neu gewonnene Be-
iheidenheit und Surüdhaltung, die entſchloſſene Willigfeit des Petrus find ohne
viel Worte vortrefflicdy gezeichnet. Die Bemerkung „mehr als dieſe“ enthält eine
deutlihe Rüge für die TÜiberhebung des Petrus, von der 13,37, noch mehr MI.
14,29 berichtet wird. Es ijt ein feiner Sug, daß der Gefragte nicht von jeiner
„größeren“ Liebe, jondern nur von feiner Liebe redet und jidy dabei nicht auf ſich
jelbjt, jondern auf das Wijjen des Herzensfündigers beruft: auf jich jelbjt jtellt er
ſich nicht mehr. Die dreimalige Antwort Jeju hat troß kleiner Derjchiedenheiten
im Wortlaut denjelben Sinn. Dem Petrus wird danady vom Herrn jelbjt die
Stellung des Hirten der chriſtlichen Gemeinde, des Sührers der Kirche, und zwar
vor allen anderen Apojteln, furz der „Primat“ geweisjagt und zugewiejen. Aber
mehr noch. Höher als der Primat jteht in den Augen des Derfafjers die Derheißung
der unmittelbaren Nachfolge Jeju im Martyrium. D.19 mit feiner deutlichen An-
jpielung auf 12,55; 18,52 bejagt, daß mit den zunädjt unverjtändlihen Worten
D.18 das Martyrium des Kreuzes, das Petrus erdulden mußte, geweisjagt jei. Die
Derurteilten mußten den auf den Kreuzespfahl zu legenden Querbalken jelbjt zur
Richtjtätte jchleppen; die Hände wurden dabei ausgejtredt an jeine Enden gefejjelt.
Darauf beziehen ſich die Worte D.18: „wirjt du deine Hände ausjtreden ....“
Die Aufforderung „folge mir“ D.19 hat in beliebter Weije einen Doppeljinn, den
wörtlihen (j.D.20) und den übertragenen, der Nachfolge im Martyrium (j. 15, 56).
D.20—24. Dem Petrus ijt das Hödjite verheißen: die Leitung der Kirche
und die unmittelbare Nachfolge Jeju im Kreuzestode. Und der Lieblings- Jünger,
der jonjt neben ihm, ja ihm jogar überlegen erjcheint (1, 35ff.; 13, 25ff.; 18, 15ff.;
19,26; 20,3ff.; j. Einleitungltr.11)? Ihm wurde eine eigenartige, hoch ehrende Der-
heißung: „Wenn ic will, daß er (leben) bleibt, bis ich fomme — was fümmerts
dich?“ Infolgedefjen hatte ſich — jo jtellt es unjer Kapitel dar — unter den Chrijten
(„Brüdern“) die Rede verbreitet, daß diejer Mann, den die Herausgeber für den
Lieblings- Jünger halten oder gehalten wijjen wollen, nicht jterben, jondern die
Wiederfunft Jeju erleben werde. Dieje Meinung wird nun als eine irrtümliche
Auffajjung jenes Herren-Wortes erklärt. Jejus habe das nur bedingt gejagt:
„Wenn id will... — Hieraus haben wir aljo zu entnehmen: der Herren= Jünger,
der als Jünger, „den Jejus liebte‘, angejehen werden joll, erreichte ein jo hohes
Alter, daß der Glaube und ein dem entjprechendes Herren-Wort entjtanden waren,
wonad) Jejus ihm Leben bis zum Ende der Dinge in Ausficht gejtellt habe. Nun
ijt diejer betagte Jünger offenbar doch gejtorben. Ein vermeintliches Wort Jeſu
war demnah Lügen geitraft. Das daraus etwa entjtehende Ärgernis wird
hier hinweggeräumt, indem die richtige Deutung des Wortes mitgeteilt wird.
Steilih eine ſchwächliche und wenig befriedigende Deutung! — Diejer hochbegna-
digte Jünger wird nun ausdrüdlich als Derfafjer diejes Evangeliums bezeichnet
184 Johannes 21,25: Ein zweiter Schluß.
(beachte die Verwandtſchaft der Form mit 19,55!), und die Wahrheit ſeines Be—
richtes in feierliher Sorm bezeugt. „Wir wiſſen“: es ijt aljo eine Mehrheit von
Männern (j. zu D.25), die Kap. 21 hinzufügt und damit der Schrift ein Geleit-
wort gibt.
3. Ein zweiter Schluß, 21,25. Es gibt aber noch vieles andere,
was Jejus getan hat. Würde das einzeln bejchrieben, jo würde, meine
ich, nicht einmal die Welt die Bücher fajjen, die da gejchrieben würden.
V. 25 iſt eine nicht gerade jehr gejhmadvolle Nahahmung und Übertreibung
des erſten Schlujjes 20, 30.351. In dem eingejchobenen „meine ich“ zeigt ji
vermutlih, daß im Auftrage der Mehrheit D.24 einer das Kapitel geſchrieben
und das Evangelium bearbeitet hat, j. Einleitung Ur. 11 S. 35ff.
Es kann feinem Sweifel unterliegen, daß der Hauptzwed unjeres Kapitels
in D.24 zu juchen ijt. Der große Ungenannte, der Lieblings- Jünger, der im Evan
gelium jelber nur als Gewährsmann und Seuge erſcheint (j. Einleitung Ar. 11),
joll hier zum Derfafjer gejtempelt und damit die Bedeutung des Evangeliums, als
unmittelbar apojtolijhen Urjprungs, nody erhöht werden. Wir wijjen nicht jicher,
wer die „wir“ D. 24 jind (j. Einleitung zu den Johannes-Schriften Tir. 3 und 5 und
zum Johannes-Evangelium Ur. 11 S. 35ff.). Sind dieje Männer, was immerhin
wahrjheinlich ijt, in Kleinajien, in Ephejus, zu juchen, jo würden jie höchſt wahr-
Iheinlid) den Ianglebigen, aber nunmehr gejtorbenen „Presbnteros'' Johannes als
Derfajjer ausgeben, — gleichviel ob das eigentliche Evangelium (Kap. 1— 20)
diejen Mann mit dem Lieblings-Jünger meinte oder an eine Jdealfigur dachte.
Ob die Herausgeber oder der in ihrem Namen jchreibende Derfajjer von Kap. 21
dabei gutgläubig handelten oder nicht, fönnen wir natürlicy nicht wijjen, ebenjo
wenig ob jie (oder er) den „Presbnteros‘ Johannes ſchon mit dem Sebedäus-Sohn,
dem Apojtel Johannes, verwecjjelten oder im Interejje der entitehenden Zleinajiati-
ihen Apojtel-Tohannes-Legende gleichjegen wollten (j. zu D.7).
Neben diefem Hauptzwed Tiegt die Tendenz unjeres Kapitels vor allem in
dem Dergleich des Petrus mit dem Lieblings-Jünger oder genauer — in der
rüdhaltlojen Anerfennung des Petrus. InD.15—-23, weniger deutlid, in
D.1-14 (j. D.7), wird das Rivalitätsjpiel zwijchen Petrus und dem NMamenlojen
fortgeführt, jcheinbar ganz in der Art des Evangeliums. Aber dod nur ſchein—
bar. Im Evangelium wird der Lieblings- Jünger im Grunde höher gejtellt als
Detrus; diejer zieht in der Konkurrenz mit jenem immer etwas den Kürzeren (j-
die Stellen). Hier, Kap. 21, wird zwar auch die hohe eigenartige Bedeutung des
Hamenlojen anerfannt. Aber Petrus erhält doch zweifellos das Übergewidht: als
unbejhräntt anerkannter Sührer der Kirhe und Nachfolger Jeju im Martyrium
des Kreuzes (D.15—19), als der eigentliche Menſchenfiſcher bei dem großen Sijch-
zug der Kirche (D.1—14). Damit Tann ſich der Lieblings- Jünger doc) nicht mejjen.
Wir erfennen hier aljo eine zwar etwas verdedte, aber zweifellofe Verſchiedenheit
der Anſchauung des 21. Kapitels von der im eigentlichen Evangelium. Dejjen
Charafterijtitum bejtand gerade darin, daß es jeine Darjtellung des Chrijtentums
mit der Autorität des Lieblings-Jüngers dedte, daß es die höhere Autorität diejes
Dertrauten Jeju gegen die gemein=chrijtlihe Autorität des Apojtelfürjten ausjpielte.
hier, Kap. 21, tritt der Namenloſe ſchließlich doch hinter der Dulgär-Autorität der
Kirhe zurüd. Und gerade hier, in diejer Derjchiebung des Bildes, dürfte neben
D.24 (j. oben) die eigentliche Tendenz des Kapitels liegen. Indem das allgemein
verehrte Haupt der Kirche, Petrus, offiziell anerfannt wurde, wurde das — ent—
weder noch nicht herausgegebene oder nur in kleineren Kreijen verbreitete —
Evangelium gleihjam „kirchenfähig“ gemaht und der Geſamtkirche empfohlen.
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Der erſte Johannes-Brief: Einleitung. 8
Die Johannes-Brigfe.
(Otto Baumgarten.)
Der erjte Brief des Johannes.
Einleitung. Die vorliegende Schrift ijt faum noch ein wirklicher Brief wie
die des Paulus; troß der wiederholten Anjpielungen auf die Briefform nähert jie
jih der Gejtalt einer gejhhriebenen Predigt oder eines paltoralen Rundjchreibens.
Und zwar fehlt fajt jede Spur eines genauer umgrenzten Lejerfreijes: die ange—
redeten „Ihr“, „Kinder“, „meine Kinder”, „Brüder, „Geliebte“ fallen 5, 11.15
jogar mit den „Wir zujammen, unterjheiden ji von diejen nur wie die von den
Apojteln gegründete Gemeinde von ihren Gründern, den Augenzeugen Jeju. Kon-
frete perjönliche Beziehungen fehlen völlig. Näher bejtimmt ift die hier angeredete
Ehriltenheit nur durch die ihr drohenden Gefahren: fie ijt umringt von Irrgeijtern,
wie jie um die Wende des erjten und zweiten Jahrhunderts nicht bloß in Klein-
alien hervortraten. Unjer Brief ijt aljo ein Rundjchreiben an einen uns unbe-
fannten Kreis chrijtliher Gemeinden, die mit einander in Austaujc, jtehen.
Der Swed unferes Briefes iſt weniger der pojitive der Erneuerung und
Wiederbelebung des drijtlihen Bewußtjeins angejihts der um jich greifenden
Sauheit und Stumpfheit, der jtetig abnehmenden Bejtimmtheit und Gewißheit des
Chrijtus-Olaubens und der Bruderliebe. Der Eifer des Derfajjers wird vielmehr
erregt durch die Bejorgnis, daß „die vielen Antichrijte”, die mit chrijtlicher Maske
auftreten, die Gemeinde verwirren möchten, obſchon jene von der Gemeinde jich
ausgejondert haben oder von ihr ausgejchlofjen find. Der negative Swed, vor
diejem Geijte der Derführung zu warnen (2, 26; 3, 7), in jeinem Gefolge der
politive, das Dertrauen zu dem kirchlichen Chriltentum zu ſtärken, beherrſcht jeden
Sat des Briefes. In diejen Irrgeijtern, die furz gejagt leugnen, daß das himm—
liſche, göttlihe Weſen Ehrijtus einen wirklichen, materiellen Leib gehabt habe,
oder daß der Menſch Jejus mit dem himmlifchen, göttlichen Wejen gleich jei, er—
fennen die Sorjcher immer übereinjtimmender die jog. „antinomiſtiſchen Gnojtifer”
d.h. die das Geſetz verachtenden vermeintlichen Bejiger einer vollfommenen Er-
fenntnis (Gnoſis) Gottes. In jener Seit gab es nämlih eine uns fremdartige
Denftweije, die es zwar für der Gottheit angemejjen hielt, auf Erden zu ericheinen,
nicht aber in einem materiellen Leibe, in dem man lediglich den Kerfer, nicht das
Organ der Seele erblidte. Dieje Gnojtifer prahlten (2,4), daß jie „ihn (nämlich
Gott) erfannt haben“, und fühlten ſich darum erhaben über die nicht wijjenden
Brüder, trugen eine ſolche Gleichgültigfeit gegen jie zur Schau, daß unjer Derfajjer
ihnen geradezu Haß gegen fie zujchreibt. Ihre Lieblojigfeit erjcheint ſomit als
Srucht ihrer verjtandesjtolzen Abjonderung. Es liegt nun feinerlei Grund vor
anzunehmen, daß die 2,4; 4,20; 1,8.10; 5, 10 befämpften Lügner und Irreführer
andere Leute gewejen jeien als die eben gejchilderten Gnojtifer. Sie haben für
ji, weil jie „geijtlich" waren, die Möglichkeit des Sündigens ausgeſchloſſen, ſich
jedes Sittengejeges unbedürftig, ja an fein Gebot gebunden erachtet. Somit fiel
für jie auch jedes Bedürfnis weg, dem Tode Chrijti eine jühnende Wirkung zuzu—
ihreiben. Umjo mehr, als für jie nicht der himmliſche Chrijtus, jondern der bloße
Menſch Jejus jtarb. Gegen dieje hochmütige Philojophie hat der Derfaljer, wenn
wir es in unjerer Sprache ausdrüden follen, die wahre Gnoſis der Kirche vertreten,
nämlich ein Doppeltes: die Erfenntnis Gottes als der Liebe, die uns in dem
Menjh gewordenen Oottesjohn Dergebung der Sünden, Derjöhnung und damit
186 Der erſte Johannes-Brief: Einleitung.
Gerechtigkeit, Heiligung, ewiges Leben darreicht, und die Erkenntnis Gottes als
des Lichtes, das uns die volle Scheidung von der Sinfternis der Sünde und die
Derwirflihung unjerer ÖGottesliebe in der Bruderliebe zur Pfliht macht.
Bezeichnend für unjeren Brief ijt, daß alle Bemühungen der Forſcher, einen
geordneten Gedankengang, ja nur eine Art Dispojition ausfindig zu maden, bis—
her gejcheitert jind. Es will uns jcheinen, daß eine jtreng logiihe und gar eine
künſtliche, rhythmiſch ji aufwärts bewegende Gedanfen-Entwidlung ganz und
gar nit in der Art des Derfajjers wäre. Wie bejonders der ihm fo wejens-
verwandte R. Rothe erfannt hat, ijt er feine dialeftijche, fondern eine kontempla—
tive Natur, erfüllt mehr von lebendigen Anſchauungen als von eigentlic ent-
widelten Gedanken. Alles geht bei ihm aus von einem tiefen Gefühl des über-
Ihwenglichen Wertes Chrijti und feines Heils, von einem Gefühl, das ihm zugleid
die lebhaftejte innere Anjhauung ij. Weil nun feine innige, unmittelbare Ge-
wißheit ſich niemals in jtreng verjtandesmäßiger Rede genügen Tann, jo hat er
auch nie das befriedigende Bewußtjein, feinen Sinn wahrhaft ausgejproden zu
haben und jomit von einem erledigten zu einem neuen Punkt übergehen zu
fönnen; es zieht ihn immer wieder zu dem großen Herzenspunfte zurüd. Daraus
ergibt jid) das für den Ausleger fo jhwierige Wiederholungsreiche, Einförmige,
nicht aus der Stelle Rüdende feines Stils. In ſeltſamem Schraubengang finden
die wenigen einfachen, aber von Inhalt jchwellenden Grundgedanten feine wirk—
liche Durhführung, nur immer weiteren Überfluß in andeutungsreihen Aphorismen.
Herder jprad mit Redt von „jtillen Wajjern, die tief gründen, die leichteften an
Worten mit dem umfajjendjten Sinn“. Bei diefer Kompofition von einzelnen un—
übertrefflihen Dariationen über ein im Grunde einheitliches Doppelthema, die nur
loje unter einander verjhhlungen jind, verzichtet man darum bejjer auf jeden
Verſuch einer logiſchen Dispojition.
Die Stage nad) dem Derfajjer des Briefes ift bei dem ganzen Charakter
desjelben, bei dem Sehlen jeder Selbjtbezeihnung, ebenjo jhwierig wie unerheblich
(vgl. Einleitung zu den Joh.-Schriften Nr. I u. 2). Nach uralter kirchlicher Über:
lieferung hat der Apojtel Johannes das Evangelium und den Brief verfaßt.
Offenbar will der Derfajjer ſich 1,1-5, ohne ſich den Apojtel-Titel beizulegen,
doch als mit apoſtoliſchem Anjehen bekleidet darjtellen: feine Ausjagen beanſpruchen
als die Kundgebungen eines Augen- und Ohrenzeugen des lebendigen Wortes, der
es jogar mit Händen betajtet hat, ein bejonderes Gewicht. Abgejehen von diejem
nahdrüdlichen Anſpruch verrät der Brief nirgends die Autorſchaft eines Apojtels;
im Gegenteil ijt das Sehlen aller fonfreten Erinnerungen an Worte oder Ge—
ihichten Jeſu für ihn bezeichnend.
Sür die Derfafjer-Srage jind die Einleitung zu den Joh.-Schriften und die
Ausführungen über den Derfajjer des Evangeliums (Einleitung zum Joh.-Ev.
Kr. 11) zu vergleichen. Nicht wenig fpricht für die Annahme, daß der Derfajjer
des Briefes mit dem des Evangeliums oder doch mit dem Herausgeber desjelben
identijch ift (j. Einleitung zum Joh.-Ev. Nr. 10); unter allen Umjtänden gehören
die Derfafjer der beiden Schriften demjelben Kreije an. Auch der Laie, der die
Derwandtihaft der ganzen Ausdrüde und Formeln, der Sagbildung mit wenigen
„denn“ und „nun“ und ewigen „und“, der feltenen Derwendung griechiſcher
Dartifeln nicht beobachten Tann, wird nicht umhin fönnen, die Ähnlichkeit der
itiliftijchen Manier wahrzunehmen: einen Sat in doppeltem, zuerjt pojitivem,
dann negativem Ausdrud zu geben, den Gedanten fortzuführen durch Wieder-
aufnahme eines vorangegangenen Begriffes oder durch Aufitellung des einfahen
Gegenjages; ferner die Übereinjtimmung der charalteriftiihen Schlagwörter, die
nur im Evangelium und Brief erjheinen: aus Gott fein, aus Gott geboren jein,
aus der Wahrheit fein, die Wahrheit tun, das Leben haben, in der Liebe bleiben,
in der Sinfternis wandeln, aus der Welt fein u. .f.; endlich die Übereinjtimmung
der entſcheidenden Grundvorftellungen, wie die vom Sohn Gottes im Sleiih, vom
Leben, das in ihm die Quelle hat, ja mit ihm völlig gleich ijt, von der Sendung
des Sohnes in die Welt, um die Welt zu retten, ihre Sünde wegzutragen, von
Der erſte Johannes-Brief: Einleitung. 187
der Überwindung der Welt durch die Seugung aus Gott, — Dorjtellungen, die
das Ganze durdyziehen. Bejonders wichtig it aber noch ein Doppeltes: einmal,
daß in beiden Schriften derjelbe notwendige Sujammenhang bejteht zwilchen der
in Chrifti Sendung erfahrenen Gottesliebe und der von uns zu übenden Bruder:
liebe, und dann, daß im Brief wie im Evangelium die ganze Weltanjihauung,
ohne alle Mittelfarben und Übergänge, in die abjoluten Gegenjäge: Leben und
Tod, Licht und Sinjternis, Lieben und Hafjen, Wahrheit und Lüge, Dater und
Welt, Gott und Teufel, Gotteskinder und Teufelsktinder gejpannt ijt.
Man fann ja auch auf gewijje Unterjchiede hinweijen, die ſich nicht bloß
auf Sprahgebraud und Sprahbehandlung, Wortvorrat und Phrajen, auch auf
ſtarke Nuancen der Begriffswelt erjtreden. Im Briefe fehlen nicht bloß der
„Paraklet“ als der heilige Geijt, der Sorn Gottes, während im Evangelium die
„Gemeinſchaft“, die faljhen Propheten und Antichrijte, die Wiederfunft, die Der-
jöhnung, die Salbung vermißt werden; es tritt im Briefe auch an Stelle des das
Evangelium eröffnenden hochphilojophiihen Begriffes vom „Wort“, durh das
alles geſchaffen ijt, der religiöjfe Begriff des „Wortes des Lebens", und an Stelle
des ganz zeitlojen, nun jchon vorhandenen ewigen Lebens der Ausblid auf die
baldige Wiederfunft Chrijti zum Gericht und Leben; endlidy an Stelle der das
ganze Evangelium durchziehenden Mittlerihaft des Sohnes, ohne den fein Der-
hältnis zum Dater gedaht werden Tann, durchweg ein unmittelbares Derhältnis
der Gläubigen zu Bott (oder zu dem neben Gott jtehenden Chrijtus). Aber dieje
Unterjchiede reihen niht aus, um den Eindrud der weitgehenden äußeren und
inneren Derwandtihaft zu überbieten, erflären ſich vielmehr leicht durch die ver-
ſchiedene Abzwedung und Abfajjungszeit beider Schriften. Der Derfajjer des
Evangeliums — angenommen, daß er aud unjeren Brief jchrieb — jah feine
Auffajjung vom Chrijtentum ernithaft bedroht durch jene Gnoftifer, die zum Teil
gerade jeine Sormeln mißbrauhten, um ſich den Unfundigen zu empfehlen. Mit
diejer dem Evangelium wohl nod fremden veränderten Front veränderten ſich
notwendig aud die Thejen, die er mit der ihm eigenen beharrlichen Einjeitigfeit
verfolgte, und die Ausdrudsmittel, die er 3. T. feinen Gegnern aus dem Munde
nahm. Im einzelnen aber werden wir wohl darauf zu verzihten haben, die
Nuancen und das, was demjelben Derfajjer von verjchiedenartiger Bild- und Aus-
drudsweije zur Derfügung jtand, genau zu bejtimmen. Da wir ja überhaupt
anzunehmen haben, daß all dieje religiöjen Ausdrüde und auch deren Nuancen
in weiteren chriſtlichen Kreiſen allgemeines Sprachgut waren, ijt es abzuweijen,
dieje bejonderen Ausdrüde auf religiöjen Erwerb des einzelnen Derfajjers zurüd-
zuführen.
Wie in der Einleitung zu den Joh.-Schriften Mr. 2 ausgeführt ijt, gehen
die erjten Spuren der Kenntnis des Briefes wie des Evangeliums bis in die erjte
Hälfte des 2. Jahrhunderts zurüd. So weijt denn auch die im Briefe voraus-
gejegte Herausgejtaltung einer mit großer Siegeszuverjiht auftretenden Keter-
Partei wie die eigene Hinneigung des Derfajjers zu jchroffem Dualismus zwiſchen
Gott und Welt, Gottestindern und Teufelsfindern, und wiederum zur Derwilhung
der Grenzlinien zwiſchen Dater und Sohn, endlich aber fein Drängen auf Sejt-
halten an der alter, anfänglichen, Jedermann zugänglichen Lehre und auf Der-
wirflihung derjelben im praktiſchen Chriftenleben (nad dem neuen Gejeß) den
Brief der Entwidlungsjtufe der Kirche zu, die zwiſchen 100 und 125 n. Chr. er:
reiht war.
5 Wenn wir nun zum Schluß nad dem Wert und der Bedeutung diejes
Briefes für die Chrijtenheit fragen, jo muß vorab gejagt werden, daß dafür
ebenjo die andeutungsreihe Dunkelheit und rätjelhafte Kürze, der Mangel an
jtrengerer Umgrenzung und unzweideutiger Derfnüpfung der Gedanken, an logiihen
Übergängen und Derbindungen in Betracht fommt wie die tiefe Innigfeit, wuchtige
Plaſtik und gedrängte Fülle der unmittelbar ans Herz dringenden Bilder und
Madhtworte. Es gibt wohl feine Schrift des N. T.’s, die dem Unterricht verhältnis-
mäßig jo viele Stern: und Kernjprüche hergegeben, der hrijtlihen Predigt jo viele,
188 h Der erite Johannes-Brief: Einleitung. N
bei jeder Behandlung neue Tiefblide eröffnende Terte geliefert hat. Dor allem
aber ijt der gewaltige Doppelgedanfe von der erfahrenen Gottesliebe und der zu
übenden Bruderliebe und von ihrer für alle wahre Gottesgemeinihaft und Heils-
gewißheit notwendigen Sujammengehörigteit von unjhägbarer Bedeutung für die
Erziehung der Chrijtenheit geworden. Die Kirche hat von diejen beiden Grund-
gedanten bald den einen, bald den anderen einjeitig bevorzugt und ijt durd) Der-
fennung ihrer innigen Derbindung bald jittlih, bald religiös verfümmert. Wo
man aber erfannte, daß alle Heilsgewißheit ihre untrüglichen Seichen ebenjo in
dem Erleben der Gottesliebe an Chrijtus als in dem Derwirklichen derjelben an
den Brüdern hat, wo man die einzige Einheit des Religiöjen und Sittlihen im
Chrijtentum begründet wußte in der gejchichtlihen Wirklichleit diejer doppelten
Liebe, die uns in Jejus entgegentritt, da fand man in unferm Briefe die jicherjte
und ftrömendjte Quelle ſolcher Erkenntnis. Impojanter tritt die tiefe Geſchloſſen—
heit der chriſtlichen Innenwelt und ihr einheitlicher, alles beherrjchender Charakter
und damit der Sieg des mit der Liebe einigen Glaubens über die Welt nirgends
hervor. Das Widtigjte und Wirkjamjte an unjerem Briefe dürfte aber fein Wert-
legen auf die religiöfen und jittlihen Realitäten jein: wie gleich eingangs Chrijtus
als die erfahrene Wirklichkeit des göttlichen Lebens und darum des weiteren die
reelle Einheit und Gemeinihaft Jeju mit dem Dater betont wird, jo wird die
jittlihe Derwirklidiung der an Chrijtus erfahrenen Öottesliebe und des von ihr
ausgehenden Gotteslebens in greifbaren, reellen Lebenszeugnijjen gefordert.
Gerade der Gegenjag zu einer Erfenntnis, die jih in Grübeleien erjchöpfte und
fo feinen Swang der erfahrenen Wirklichkeit zur jittlihen Verwirklichung erfuhr,
hat unferen Brief zu diejem großartigen chrijtlichen Realismus geführt.
Aber es darf doch über diejen großen Lichtjeiten des Schattens nicht ver-
gejjen werden, den der Brief über die Geſchichte des chriſtlichen Lebens gebradt
hat. Wenn man mit Redt gejagt hat, daß die Dergewijjerung des Heils durd)
Rückſchluß aus feinen nad) außen hervortretenden Merkmalen der Swed des
Briefes ijt, jo liegt eben darin das Bedenklihe, daß in dem hohen Gefühl der
Überlegenheit, womit das „wir wijjen‘, „wir erfennen‘ dem vermeintlihen Wahr:
heitsbejig der Gnojtifer entgegentritt, auch der Abjolutismus angebahnt jcheint,
der alle außerchriſtliche oder nicht bewußt chrijtliche Welt in der Sinjternis be-
fangen Sieht. Die abjoluten Gegenjäße, in welche die Chrijtenheit und die übrige
Welt auseinander treten, die exkluſiven Werturteile, die die chrijtlihe Bruderſchaft
von der verlorenen Teufelswelt ſcheiden, und vor allem die die Wirklichkeit über-
fliegende Charafterijtif der Chrijten als aus Gott geborener, die nidyt mehr jündigen
tönnen (3,9), boten immer wieder begehrte Terte für eine fich ausjondernde Ge—
meinjchafts- und Beiligungsbewegung, die weniger „heiliges Selbjtgefühl' als
geijtlihe Überhebung fördert. Die rüdhaltlojen Urteile über die Leugner der
Gottesjohnihaft Chrijti als Geijter, die nicht aus Gott find, abgelöjt von dem
Sujammenhang mit inneren, jittlihen Saitoren des Urteils, werden noch heute
verwendet im Dienjte des abjpredendjten Dogmatismus, dem auch die völlige
Gleichjtellung von Gott und Chrijtus Dorjchub Ieijtet. Und die Beſchränkung der
Nädhitenliebe der Bergpredigt auf die Bruderliebe, d. h. auf die Liebe zu dem
feinen Ausjchnitt der Welt, der ſich als Bruderfreis zuſammenſchloß und nur durd)
intenjive, erflujive Liebe behauptete, jo ſchön jie ſich im Sinne der Liebe, die im
eignen Haufe beginnt, verwerten läßt, hat jich auch als eine bedenklidye Begün-
tigung eines rijtlihen Partifularismus erwiejen. Aber gerade diejen bedent-
lihen Solgen der eigentümlichen Energie des rijtlichen Selbjtbewußtjeins unjeres
Derfajjers wird am beiten begegnet durch eine wahrhaft geſchichtliche Erklärung
jeiner gewaltigen, feurigen Gedantenjprade.
Für eingehendes Studium jeien genannt die Kommentare von B. Wei (Meyers Kommentar XIV),
bejonders H. 3. Holgmann-Bauer (Hand-Commtentar IV), ferner Windijch (Lietzmann's Handbuch zum
N.T. Bd. IV 2) und R. Rothe, der erjte Brief Johannis praftijch erklärt.
1. Johannes 1,1—4: Der Eingang des Briefes. 189
1 1. Der Eingang des Briefes 1,1-4. Was von Anfang war,
was wir gehört, was wir gejehen haben mit unferen Augen, was wir
gejhaut und unjere Hände betajtet haben, betreffs des Wortes des Lebens,
2 — das Leben ijt ja offenbar geworden, und jo haben wir gejehen und
bezeugen und verfündigen euch das Leben, das ewige, weldhes beim Dater
3 war und uns offenbar geworden ijt — was wir gejehen und gehört
haben, das verfündigen wir aud) euch, damit auch ihr Gemeinjhaft habt
mit uns. Und zwar iſt unſere Gemeinihaft mit dem Dater und mit
4 jeinem Sohn Jejus Chriftus. Und dies jchreiben wir euch, damit unfere
Freude erfüllt fei.
V»1.vels Joh. 1,1.14., V. 2, vol..Jdoh. 1,4. V.4 vel. Joh.15,1; 16,24.
Gleich dieſer erjte Sag läßt den ganzen Charakter des Briefes erkennen:
leine Fülle und Wucht ijt größer als jeine Klarheit und Bejtimmtheit. Indem
der Derfajjer feinen urjprünglihen Gedanfenzug: „was von Anfang war und
wir gejehen haben, das verfündigen wir euch“ zuerjt durch eine nochmalige kurze
Bezeichnung des wejentlichen Inhalts: „Betreffs u. ſ. f.“, dann aber durdy einen
längeren Swijhenjag D.2 unterbricht, welder nun nidt bloß die Ausjage von
D.3 vorwegnimmt, jondern auc eine dritte Inhaltsbeicreibung des Begenjtandes
der Derfündigung enthält, madt er den Satbau wie die logijche Folge der Be—
hauptungen undurdjichtig. Indem er aber gleich zuerjt das vorweltlihe Wejen
und die geihichtliche Erſcheinung des Wortes unmittelbar zujammenjtellt, in dem
Swilhenjag von der Erjcheinung zum ewigen Wejen und von diejem wieder zur
Eriheinung überjpringt, erreicht er zwar eine große Beunruhigung des verjtandes=
mäßigen Denkens, aber auch eine ungemeine Belebung der innerlihen Anjihauung.
Wo fommt uns in der ganzen Bibel, eingejchlofjen die Dorrede des Evangeliums,
jo unmittelbar die Doppelieitigfeit der Erſcheinung Ehrijti zum Bemwußtjein: jein
Wert als Transparent der ewigen, zeitlojen Gottheit und fein Wert als greifbare,
geihichtlihe Wirklichkeit göttlichen Lebens? — Man beachte nun aber audy, wie
der zunächſt jo abjtrafte Inhalt doch, in volles, warmes Gefühl getaucht, gemein-
faßliche Anjchaulichfeit gewinnt!
1 „Was von Anfang war“ — nicht „der von Anfang war“; das Meutrum
greift über die perſönliche Einzelerjheinung Jeju weit hinaus und läßt uns eine
alle Gejhichte überfliegende Größe ahnen —, den vollen Inhalt diejer wuchtigen
Worte möge der Lejer in der Erklärung zur Dorrede des Evangeliums ſich bieten
laſſen. Er wird dann aber aud) bemerken, daß der Briefichreiber feinen Lejern
das Eingehen in jeine philojophijche Weltanjhauung erjpart und daraus nur die
Ipringenden Punkte für das religiöje Bewußtjein hervorhebt. Dies große „Prin-
zipium“ aller Erſcheinungen iſt religiös gejprochen „Wort des Lebens“, des ewigen
Lebens, weldyes „war beim Dater“. Man glaubte betonen zu müjjen, daß hier
der „Logos‘' des Prologs zu einem unperjönlichen Prinzip verblaßt fei; aber das
it bloß im Eingang ein unerhebliher und unbeabjichtigter Sug. „Wort des
Lebens‘ bedeutet: Ausflug und Ausdrud göttlichen Wejens, dejjen ganzer Inhalt
„eben, „ewiges Leben‘, unveränderlic volles Leben, Leben jhlehthin ijt; es
bedeutet aber au, daß außer diefem „Wort es fein wahres Leben gibt, das
diejen Namen verdient. Man denke an den wunderbar tiefen Ausdrud Joh.
5,26: „Leben in jich jelbjt haben‘: nicht entlehnt, nicht mitgeteilt, Leben rein aus
eigenem Bejig, urjprüngli, jprudelnd. Solches „war beim Dater". Ja, tjt es
denn nicht mehr bei ihm? Hat er ſich diejes Lebens entäußert, wie ja mandıe
Gnoitifer meinten? Hein, der Ausdrud ijt zu verjtehen von der geihichtlichen
Eriheinung Jeju aus: dies Wort Gottes, das Jejus für uns daritellt, das war
einjt bei Gott; wahrjceinlid it aud) hier wie im Evangelium der vorweltliche
Ehriitus als zweite Perſon der Gottheit zur Seite gejtellt, jreilih nur um ihn
völlig in ihrem Schoß ruhen zu laffen. — Aber was helfen uns alle dieje doch
jo ichwebenden Bezeihnungen? Nun, fie follen unjerer Chrijtus-Predigt und
unferer ftillen Derienfung in Ehriftus den Weg weijen über die bloße Gejdicht-
190 1. Johannes 1,1—-4: Der Eingang des Briefes.
lichteit oder gar die kritiſch zu erwägende Seitgejhichtlichkeit zurüd in das innerjte
Wejen des Erlöjers: er ijt für Jeden, der von ihm religiös leben will, ein Symbol
oder ein durdjichtiges Kleid der ewigen Gottheit, eines zeitlojen, innerlichen
Lebens, das in Alle, die jich ihm öffnen, Ströme des Lebens ergießt.
So nahe jih aber dieje Betrahtung Chrijti mit einer pantheijtilchen zu
berühren jheint, die feine Geſchichte verflüchtigt in die ſymboliſche Einkleidung
einer Idee, jo jtarf tritt in der anderen Seite der Betrachtung das perjönliche,
bejtimmte Moment hervor. Möchten wir eingangs einjtimmen in das: „Namen
nennen dich nicht!" und in einer grundlojen Mnjtit allgemeinjter Empfindungen
überweltlicyen, verborgenen Lebens verjinten, jo ruft uns jchon der Ausödrud
„Wort“, rauher und fräftiger die Süße: „das wir gehört haben“ u.j.f. aus
myjtiihen Träumen in die gejhichtliche Wirklichkeit zurüd. Unſer Derfajjer ijt jo
wenig der Überzeugung, daß die gejhichtlihe Perjon Jeſu nur ein Stüd des
hriftlihen Glaubens ijt, daß er jie vielmehr als dejjen ein und alles betraditet,
in dem er und das göttliche Leben allein jeine Wirklichkeit hat; er ringt förmlich
nah Ausdrüden, die die ſinnliche Wirklichfeit des überjinnlichen Lebens möglichſt
ſtark bezeihnen: die Wahrnehmung durh Ohr und Auge genügt ihm nidt; er
fügt das „Beſchauen“ hinzu, das jorgfältig aufmerfende, abſichtliche, verweilende
Betrachten und — wohl im abſichtlichen Gegenjag zur dofetijhen (Chrijtus nur
„ſcheinbar“ Menſch werden lajjenden) Anjhauung — gar noh das „Betajten‘,
das gewiß an der unzweideutigen Körperlichfeit der Erjcheinung nicht den ge—
tingjten Sweifel übrig läßt. Man braudt bei Iegterem Ausdrud niht an die
Szene Joh. 20,27 zu denten, wo ja der Auferjtandene betajtet wird; aber ein
verwandtes Bedürfnis der Handgreiflichteit beherrſcht auch hier den geijtigjten
Seugen Ehrijti. Triumphierend wiederholt er: „Das Leben ijt ja erjhienen, und
jo haben wir gejehen das Leben, welches uns offenbar geworden". Offenbarung,
Licht, zweifelloje Wirklichkeit, nicht Geheimnis, Traum, Wunſch unjrer Seele vers
fündigen wir euch — unjere Derfündigung ijt darum auch ein Seugnis d. h. per—
jönlichite Erfahrung. — Welchen Wert hat wohl dieje jtarfe Betonung der Ge—
ihichtlichfeit unjrer Religion für uns Heutige? Iſt nicht gerade dieje Geſchicht—
lichfeit von der Kritik angetajtet und der Weg unjrer denfenden Seitgenojjen
darauf gerichtet, loszukommen von den „zufälligen und unſicheren Geſchichtswahr—
heiten und frei zu werden für die notwendigen Dernunft- oder bejjer inneren
Wahrheiten unjrer Gott und das Ewige fordernden Seele? Gewiß bleibt das
Einzelne der Gejhichte Jeju in der Kritif jhwanfend. Aber das Wejentliche
an ihr, Jeju Charakter, jeine Bedeutung als der, der Leben in jih hat
von urjprünglicher jtrömender Sülle, ijt über alle Sweifel gejichert. Und wir
werden nicht verfennen dürfen, daß das Evangelium eine Srohbotihaft von
Dingen ift, die nicht wir halten und hervorbringen aus unjerem dunfeln Drang,
jondern die uns halten und neujhaffen, uns überwältigend durd die Gegenwart
und Nähe des gnädigen, lebendigen Gottes. Ja, Chrijtus als die Wirklichkeit
Oottes, die uns erjt zu vollem Leben führt, das bleibt Kern und Stern evangeli=
ihen Lebens.
Aber wie? haben wir es nun doch mit einem Urapojtel zu tun, der jelbjt
betajtet hat den geſchichtlichen Erlöjer? Der Derfajjer jtellt die „wir“ jo ab-
jihtlih den „ihr gegenüber, die Augenzeugen den aufs Hörenjagen angewiejenen
Lejern, die das Leben nur aus zweiter Hand empfangen fönnen, aljo auf Autori-
täten angewiejen find. Man wird zugeben müſſen, daß hierin die Annahme
einer Abfafjung durch den greijen Apojtel Johannes eine jtarfe Stüße findet. Es
darf dem gegenüber darauf verwiejen werden, daß das Einzelgeſchichtliche hier be—
jonders hinter dem Gejamteindrud und Werturteil über das Ganze diejes Lebens
— „was’, nicht „welcher von Anfang war und uns offenbar wurde! — ver-
ihwindet, vor allem aber, daß das „Bejhauen und mit Händen Betajten‘' wie
auch bei Irenäus (V. 1,1; vgl. Tac. Agric. 45) lediglich auf Augen und Hände
der Gewährsmänner gehen fönnte. Das ijt jo recht die Sprache der Firhlichen
Behauptung, die auf greifbare Wirklichkeit des finnlich erſchienenen Chrijtus ſich
©
4a
4b
1. Johannes 1, 1-4: Der Eingang des Briefes. 191
gründet und an Stelle des „Ich“ des Seugen das „Wir' der älteren Generation
jegt im vollen Gegenjag zu den Phantajien der Gnoftiter. Und diejen Eindrud
uns zu vermitteln, dadurch uns in überjinnlichen Umgang, ja in Lebensverfehr
mit Chrijtus zu bringen, das ijt die Abjicht und der Seugenwert der johanneilchen
Schriften.
Die erklärte Abjicht unjeres Briefes ijt: er will „Gemeinſchaft“ jtiften „mit
dem Dater und mit feinem Sohne‘, d. h. doch wohl durch den Sohn mit dem
Dater. Keine bloße JIdeenbeziehung, eine wirkliche mpjtildyreligiöje Beziehung
von Perjon zu Perjon, die es erreiht, daß wir mit aufgededtem Angejiht das
Angejicht unferes himmlijhen Daters jchauen und uns jagen fönnen: wir leben
und weben in ihm und, wenn wir in Dunkel und Schwacdheit hingehen, jchauen
wir jein Antlig und genejen. Diejer Derfehr des Chrijten mit Gott, wie er für
den Derfaljer gebunden ijt an den lebendigen Derfehr mit dem Sohn, jo bleibt
er auch nicht individuell — als wenn die Chrijtenjeele nur Senjter nach oben
hätte —, er führt uns hinein in den Austaujch mit der Gemeinde. Das will hier
beachtet werden: eben weil es nach der Meinung des Derfajjers feine Gemeinſchaft
mit dem Dater im Dolljinn geben Tann ohne bleibende Gemeinjhaft mit dem
Sohne — diejer wahrlich mehr als eine Leiter zu Gott, die man danad) weg-
ziehen fönnte —, kein lebenwedendes Bild Gottes anders als gejhaut im Ange-
jiht des Sohnes, jo bildet der gejchichtliche, greifbare Sohn audh das Band mit
den Brüdern. Ideen von Gott, auch Gottes-Schauungen trennen; Wirklichkeiten
verbinden. Sür die jpäter Geborenen bedarf es aber zu ſolcher Gemeinſchaft mit
Gott und Chrijtus noch einer Brüde: die Chrijtenheit bleibt für ein Iebensvolles
Bild des Sohnes und jomit auch des Daters gebunden an das Seugnis der Apojftel.
Und jo gewinnen wir einen eigenartigen Begriff der Kirche: fie ijt eine durd die
Gemeinjhaft mit den Apojteln oder Lebenszeugen Jeju vermittelte Gemeinjhaft
mit dem in Chrijtus offenbarten, allein wahren Gott. Uns ijt die Bedeutung der
Apojtel, überhaupt der Überlieferung für die kirchliche Gemeinſchaft aus über-
triebenem Gegenjaß gegen die katholiſche Schäßung vielfach verhüllt; jollte in ihr
nicht jo viel Wahrheit jteden, wie diejer Tert jie wiedergibt?
Man hat vielfadh behauptet, die hier angekündigte Derfündigung Chrijti
folge nun im Briefe gar nicht, da der Inhalt desjelben nur zur Not dazu jtimme;
jo müſſe das „wir bezeugen und verfündigen‘ als aus dem Sinn des Evangelijten
heraus gejproden, als ein Rüdverweis auf das Evangelium beurteilt werden,
wofür aud das „aud euch, damit auch ihr“ jpreche: der jhon vom Evangelium
erreichte Kreis folle nun ergänzt und erweitert werden; auch hebe ſich das „und
dies jchreiben wir euch“ wie etwas Weiteres von dem „wir bezeugen und ver-
fündigen ab. Mir will jcheinen, daß der Kern des angekündigten Seugnijjes
gerade aud) im Solgenden begegnet, freilich nicht jo prinzipiell gewandt, aber als
Ergänzung und auf die Hauptpunfte zujammengedrängte Sujammenfajjung des
Evangeliums für weniger prinzipiell gerichtete Geijter. Es ijt aber zuzugeben,
daß bei dem eigenartigen Stil des Derfajjers eine Klarheit über diejen Punft
nicht zu erreichen ift.
Der Schlußton diejer ſtimmungs- und gedanfenreihen Einleitung ijt völlige
Steude. Ob dieje nun, wie wir mit den beiten Seugen lejen, „unjere‘‘ oder
„eure Freude“ ijt, verſchlägt wenig, da in der eigenen jicher aud) die der Anderen
eingejhlofjen it. Der Brief, das merkt jeder Leſer, ijt fein mühjames Produft
des ſchulmeiſternden Lehrgeijtes, jondern ein impulfiver Wurf begeijterter Sreude
an Chrijtus, .die anjtedend wirken will und muß, um durd das Bewußtjein der
Gemeinjhaft (ebenjo Joh. 3, 29; 15,11) gekrönt zu werden. Hinter diejem Wunſch
mag aud ein Seufzer liegen über die Mattheit, die Unluft und den Kaltjinn, die
mit infolge der Derbreitung der Irrlehren über die junge Chrijtenheit famen.
Aber davon abgejehen bleibt für alle Seiten Sreude, Begeijterung, die nie er-
mattet, Suverjicht, die nie erlahmt, wie des Evangeliums Erjtgeläute, jo des wirf-
lihen Chriſtenſtandes Probe und jteter Atemzug.
2. Die Unvereinbarfeit des Wandels in der Sinjternis mit der
192 1. Johannes 1,5— 2,6: Der Wandel im Licht.
Lichtnatur der chriftlichen Religion 1,5 —-2,6. Und dies ijt die Bot-
ihaft, die wir von ihm gehört haben und euch verfündigen: Gott it
Sicht und in ihm iſt gar feine Sinjternis. Wenn wir jagen: „Wir haben
Gemeinschaft mit ihm” und wandeln doch in der Sinjternis, jo lügen
wir und tun nidt die Wahrheit. Wenn wir aber im Licht wandeln,
wie er im Licht ift, jo haben wir Gemeinjhaft mit einander, und das
Blut Jeju, feines Sohnes, veinigt uns von aller Sünde. Wenn wir jagen:
„Wir haben feine Sünde“, jo betrügen wir uns felbjt, und die Wahr:
heit ijt nicht in uns. Wenn wir unjere Sünden befennen, jo ijt er treu
und geredt, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller
Ungerechtigkeit. Wenn wir jagen: „Wir haben nicht gefündigt”, jo machen
wir ihn zum Lügner und fein Wort iſt nicht in uns. Meine Kinder, ich
ihreibe euch dies, damit ihr nicht fündig. Und wenn Jemand jündigt,
jo haben wir einen Sürjprecher beim Dater, Jejus Chrijtus, den Gerechten.
Und Er ijt eine Derföhnung für unjere Sünden, nicht aber für unjere
allein, jondern für die der ganzen Welt. Und daran erfennen wir, daß
wir ihn erfannt haben, wenn wir feine Gebote halten. Wer jagt: „Ih
habe ihn erfannt“ und hält feine Gebote nicht, der iſt ein Lügner, und
In ihm ijt die Wahrheit nicht. Wer aber fein Wort hält, in dem it
wahrhaftig die Liebe Gottes vollendet. Daran erfennen wir, daß wir
in ihm find. Wer jagt, er „bleibe in ihm“, der hat die Pflicht, wie
jener wandelte, auch jelbjt zu wandeln.
V.5 vgl. Jak.1,17. V.6 vgl. Joh.3,21. V.7 vgl. Hebr. 9,14; Joh.13, 10.
V.8 vgl. Joh. 8,31—34. V.9 vgl. Spr.28,13. V.10 vgl. Spr. 20,9.
V.2,1 vgl. Joh. 14,16; Röm. 8,34; Hebr.7,25; 9,24. V.2,2 vgl. Joh.1,29;
11,51.52.. V.2,4 vol. Tit.1, V.2,5 ve]. Joh. —
V.2,6 vgl. Joh. 13, 15.
Daß der Inhalt der Botichaft, die der Brief weiterzugeben gedenkt, nun
auf einmal niht mehr als Leben, jondern als Licht in Gott bezeichnet wird,
hängt damit zufammen, daß der jittlihe Charakter der neuen Religion im folgenden
betont werden joll. Man muß aber hierbei wie bei der uns nicht mehr ein-
leuchtenden Wahl und Sujammenftellung der Ausdrüde ſich gegenwärtig halten,
daß der Derfajjer ununterbrodyen gegen eine von uns nur zu ahnende heimliche
Stont der Gnojftifer Tämpft; daher all die jcharfen Antithejen. Nirgends verjagt
das Klare Erfaffen der Sujammenhänge, wie wir es bei der Auslegung der pauli-
niihen Briefe gewöhnt find, mehr als gerade bei diejem Abjchnitt, in dem der
Derfajjer die großen Lapidarjäge feiner Theologie mehr nur aneinander reiht als
auseinander entwidelt. Su berüdjichtigen ift aber auch die Unbejtimmtheit und
Unbejtimmbarfeit der Begriffe, die wir lieber ehrlich anerkennen, als daß wir
durch Heranziehen ähnlich flingender Stellen aus anderem Sujammenhang eine
iheinbare Klarheit und Bejtimmtheit oder gar ein Syſtem hineinbringen. Der
Derfajfer, geiftvoll und finnig wie fein Anderer, liebt wie etwa „der Magus des
Nordens“, hamann, mehrdeutige Ausdrüde (j. Einleitung zum Joh.-Evangelium
Nr 6): jhlug er einen diefer großen Töne an, jo hörte er ihn fortklingen und
mit feinen O®bertönen ganz neue harmonien erzeugen. Wenn wir im folgenden
uns aljo mehr beicheiden, als es dem Lefer lieb jein mag, jo gejdieht das, um
die Eigentümlichkeit des Stils reht zur Empfindung zu bringen, aber aud die
Derfehrtheit einer dogmatijchen Derwertung diejer ichwebenden und jchwanfenden
Tonfolgen.
| Daß „Gott Licht ift und in ihm gar feine Sinfternis“, das wendet jich
zweifellos gegen die Gnoftifer. Swar ijt hier wohl faum betont, daß die Art der
göttlichen Offenbarung im Gegenjag zu anoftiihen Gedanken eine vollfommene,
feinen dunfeln Grund in Gott zurüdlafjende ijt; dieje Auffajjung würde deshalb
noch nicht falſch jein, weil fie feinen Haren Sinn gibt. Dagegen iſt neben diejem
Moment der völligen Offenbarung hier mehr das der jchlehthinigen, fonnigen
2
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7a
7b
1. Johannes 1,5—2,6: Der Wandel im Lidt. 193
Klarheit und Reinheit vorherrihend. Das Licht ijt überall als Prinzip und Sym-
bol des Guten aufgefaßt. Es klingt am meijten das ſchöne Wort Jaf.1,17 an,
natürlid) auch Joh. 1,4.5.8—- 10, worin der Logos allerdings an die Stelle Gottes
rüdt. Wer wie die Gnojtifer jich jtol3 der Gemeinſchaft mit diefem Gott rühmt,
der Licht ohne Sinjternis ift, der darf nicht jelbjt in der Sinjternis wandeln; tut
er es doc, jo bewegt er jidy in einem inneren Widerjprudh, den die Gemeinjhaft
mit diejem Haren, reinen Gotteslicht nicht duldet. Das wendet ſich nicht nur gegen
Mauldrijtentum, bei dem ein Riß durch Befenntnis und Leben geht; es geht be-
jonders gegen den gnojtiichen Intelleftualismus, der von der Höhe jeiner Spefula-
tionen aus Gejege und Gebote, aber aud, jittliche Selbjtzucht als „Elemente diejer
Welt“ verachtete. Eine ungemeine Energie des gejunden jittlihen Urteils drüdt
ji in dem derben Dorwurf der Lüge aus, während in dem tiefen Ausdrud: „tut
niht die Wahrheit“ (vgl. zu Joh. 3,21) die ganze Sittlichfeit des johanneijchen
Denfens liegt: für den Derfajjer wohnt der Wahrheit der Trieb und Drang zur
Durdjegung im wirflihen und wirkenden Leben inne; wer jie gefangen hält
in der bloßen Theorie, daß jie ihre das Leben umbildende Kraft nicht aus—
üben fann, der entleert jie und bringt einen unheilvollen Swiejpalt in jeinen
inneren Haushalt. „Wer die Wahrheit fennt und tut jie nicht, der ijt fürwahr
ein erbärmlicher Wicht“, würde der Derfafjer urteilen. Man kann und joll diejen
Wahrheitsbegriff aber audh als Maßjtab anlegen an alle Glaubenslehren: was
jih davon nicht in Tat und Leben umjegen läßt, ijt leerer Wahn.
Überrajhend ijt nun die Wendung, die der bisher verfolgte Gedanke in
D.7 nimmt. „Wenn wir im Lichte wandeln“, wenn unjere dauernde Lebens-
rihtung dem Lichte zugewandt ijt, „wie er (Gott) im Lichte iſt“ — man beadte:
nun ijt er nur im Licht, zuvor war er ſelbſt Licht! jo jpielt der Derfajjer den
Gedanken weiter! — „jo haben wir“: nun auf einmal nicht „Öemeinjhaft mit
ihm“, jondern „Gemeinjchaft unter einander“. Dahinter liegt wohl der tiefe Ge—
danke, daß der Name wirklicher chrijtlicher Gemeinſchaft überall da entweiht wird,
wo jie nicht auf einer Gemeinjhaft der Gejinnung, des Wandels im Licht, beruht.
In der Tat jollten wir mehr als auf dogmatijche oder gar liturgiſche Gleichförmig-
feit in der Kirche auf Öefinnungseinheit halten. Daß aber nur innerhalb diejer
Gemeinſchaft der Kinder des Lichtes Sündenreinigung zu finden ijt, darf nicht
daraus gejchlojjen werden, daß an den Sat von der Gemeinſchaft unter einander
ohne weiteres angejchoben wird: „und das Blut Jeſu reinigt uns von aller Sünde.
Dagegen beachte man den Sujammenhang diejes Satzes mit dem Dorderjag: es
handelt jich bei dem Reinigen durch das Blut Jeju offenbar nur um ſolche, die
bereits im Lichte wandeln, aljo um jenes fortgehende Befeitigen der Rüdjtände
und Rüdfälle der fündigen Natur, die nad) dem herrlichen Bilde von der Fuß—
wajhung (Joh. 13,10) auch dann immer wiederfehren, wenn man im übrigen
durch das Leben mit und in Ehrijtus im ganzen „rein“ ijt. Auch die Reben am
Weinſtock jind zwar rein um Jeſu Rede willen, werden aber immerfort gereinigt,
daß jie mehr Frucht bringen (Joh. 15,2). Das öiel ijt gewiß die Lichtreinheit
des Daters, wie fie Jejus jelbjt in ſich darjtellte.e Wenn nun gefragt wird, wiejo
das Blut des Sohnes uns aljo reinigen Tann, worin die Kraft des Blutes liegt,
jo gibt weder unſer Brief noch das Evangelium auf ſolche Srage eine klare und
beitimmte Antwort: im allgemeinen fann wohl gejagt werden, daß die johanneiſche
Derjöhnung ſich von der paulinijchen dadurch unterjcheidet, daß bei legterer ein
klares Drama zwiſchen Gottes Heiligkeit, Sorn und Liebe und zwijchen Sünde,
Gejeg und Willen zum Guten ſich abjpielt, während in den johanneiihen Schriften
ihon das verflagende Gejet völlig verblaßt, der Kampf zwiſchen Licht und Siniter-
nis im Örunde durch Gottes Dorherbejtimmung erledigt ijt und nur die weiteren
Sortjhritte der Sünden-Überwindung durd die Kraft der Einwohnung Chrijti in
uns, den „Kindern des Lichtes”, zu Ende zu führen jind. Wie nun aber das
Blut Jeſu d.h. jein blutiger Derjöhnungstod für diejen fortgehenden Reinigungs=
prozeß wirkſam gedadht ijt, das läßt ſich nicht jagen. Es tjt wahrjheinlih, daß
hinter diefem Ausdrud nicht bloß eine in der Gemeinde durch die Beziehung der
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl.. 4. Bd. 15
194 1. Johannes 1,5—2,6: Der Wandel im Licht.
Weisjagung vom leidenden Gottesknecht (Jej.55) auf Chrijti Kreuzestod und durch
die pauliniihe Predigt heimijd gewordene Bilderjprahe — wer verlangt von
unjeren an jolhen Bildern reichen Pajjionsliedern mehr als eine allgemeine An-
ihauung? —, fondern auch eine Anlehnung an die Sprache der gnojtihen
Miojiterien-Kulte liegt, deren ganzes Geheimnis die an Tultiihe Weihe gebundene
Säuterung der Perjönlichkeiten war. Wir heute werden freilih, wenn wir über
diejen Text predigen, die auf die Seele wirkende, demütigende und erhebende Kraft
des im Blute angejhauten Liebesopfers Jeju zur Erklärung heranziehen. Aber ob
wir damit den Sinn unjeres Textes treffen, der wahrſcheinlich jatramental-myjteriös
gedacht ilt?
D.8-10 wie 2,1b-2 jind Abjchweifungen vom eigentlichen Thema, aller-
dings nahe liegende, die aber durch die Klammer D.2, la damit zujammengehalten
jind. Indem der Derfajjer nämlich von der fortgehenden Reinigung von Sünden
ſprach, traten die widerwärtigen Gnoftifer vor fein Auge mit ihrer Rede: „wir
haben feine Sünde” als „Geijtliche, Wifjende“, wir brauchen darum feine Reini-
gung. Ihnen wirft er in verjtändlicher Erregung Selbjtbetrug, ja Trübung des
Wahrheitsjinnes vor. „Die Wahrheit ijt nit in uns“ — das ijt derjelbe tiefe
Woahrheitsbegriff, den Jejus in der Bergpredigt verkündet, wenn er den vielleicht
jubjeftiv wahrhaftigen Splitterrichtern Heuchelei vorwirft, weil ihnen die Wahr:
haftigfeit der Selbjtprüfung und Selbjterfenntnis, der unbeeinflußte Wirklichkeits-
jinn, der objeftive Maßjtab jich ſelbſt gegenüber fehlt. Solche glüdlihe Formu—
lierungen, wie fie unjer Brief vielfad, enthält, find von großem Segen. — Mit
der ungemeinen Beweglichkeit, die ihn auszeichnet und die auf der Seinheit jeiner
Sühlfäden beruht, wendet ji nun unfer Derfafjer tröjtend den durd den legten
Sat, wie er jpürt, in ihrer Derzagtheit bejtärkten Chrijten zu: „Wenn wir unjere
Sünden betennen, jo ijt er (Gott) treu und gerecht“. Die uns noch immer an-
haftenden einzelnen Sünden brauhen uns nicht zu betrüben, heben unjere Ge—
meinjhaft mit Gott nit auf, wenn wir fie nur im Unterſchied von den jtolzen
Geijtern befennen und — wohl nit notwendig: öffentlich — anerkennen. Die
beiden Eigenjhaften Gottes hat man finnvoll jo gedeutet, daß die Gerechtigkeit
Gottes (vgl. Röm. 3,26) auf die Sündenvergebung, die Treue aber auf die Reini-
gung von aller Ungerechtigkeit Bezug habe. Ob man dem Derfajjer damit nicht
mehr Schärfe der Begriffs-Unterjheidung zutraut, als ihm nad) feiner phantajie-
vollen, unmittelbaren Empfindungs- und Redeweije natürlich ijt? Wahrſcheinlich
bezieht ſich die Treue einfach gefühlsmäßig auf die Erfüllung der wiederholten
Sujagen; die Gerechtigkeit aber ijt, wie jehr oft im A.T., gleichbedeutend mit der
dem Elenden fein Kecht, Sreiheit und Heil jhaffenden Güte Gottes. Wichtiger als
jolche bei Johannes wenig angebrachte Genauigkeit in der Begriffsdeutung ijt die
Bemerkung, daß für den Derfajjer offenbar alle Sündenvergebung ihrer innerlid)
notwendigen Wirkung nad) zugleidy eine tatjählihe Reinigung von den auch den
Beſten anhaftenden Ungeredhtigkeiten iſt, und zwar eine der Abjiht nach voll-
jtändige Reinigung, wie denn auch — das trifft gewiß den tiefjten Kern jeiner
jittlihen Empfindungen — „die Gewißheit der Dergebung uns erjt wirklich ſcharf—
jinnig madt für unjere Sünden“ (Rothe). Wie unendlich hoch jteht doch dieje
jtete Sujammenjhau der Erlöjung von Sündenangjt und Erlöjung von Sünden-
gewalt über der kirchlichen Praxis der rajhen Abfolge von Schulöbefenntnis und
Gnadenzujage, die jo oft nur ſchwächlicher, unfreier Sittlichfeit, nicht aber einem
ſtolzen Ringen nad) jittliher Befriedigung genügt! — D.10 greift nocdmals auf
D.8 zurüd und überbietet den dort den „Dünfelgeijtern“ gemachten Dorwurf, wie
wenn er ſich gar nicht genug tun fönnte, mit der Bejchuldigung, daß jie jo aus
Gott einen Lügner mahen. Man hat dies eifernde Wort jo zu verjtehen geſucht,
daß die Leugnung der eigenen Sünde mit der ganzen bibliihen Offenbarung, mit
der gejamten Heilsordnung jtreite, die do nur dann einen Sinn habe, wenn Gott
es mit Sündern zu tun hat; eben diejes allgemeine „Wort Gottes“ oder aud
genauer die Gnadenzuſage Gottes an die Sünder fei nicht in jenen Leugnern, die
damit völlig aus der Gemeinjhaft mit Gott herausfallen. Mag fein, daß es jo
2,la
1b
2a
2b
1. Johannes 1,5—2,6: Der Wandel im Licht. 195
gedacht iſt. Empfunden ijt es ficher weniger fadengerad: in der Empfindung
herriht das Bedürfnis vor, denen, die im geheimen Rat Gottes gejejjen zu haben
wähnen, den ärgiten Dorwurf zu machen, daß jie ihn zum Lügner madyen, aljo
jiher nicht vom Wort der Wahrheit gezeugt, vielmehr von ihm verlajjen jind.
Wie dem auch jei, für uns bleibt es dabei, daß das Evangelium Sinn und Kraft
und Leben verliert für Jeden, der es nicht auf jeine Sünde und Schwachheit bezieht.
Schon aber wirft die Bejorgnis, daß die vorhergehende Behauptung der
allgemeinen Sündhaftigfeit gewijje Leute folgern Iajje: jo habe es mit dem Sün—
digen nicht jo viel auf jich, weil es unvermeidlich jei, den Derfajjer auf die andere
Seite; er muß die Abjicht diejes ganzen Abjchnittes 2,1 in Erinnerung bringen:
„daß ihr nicht fündigt“. Denn, wenn Sündlojigfeit auch nicht Dorausjegung, jo
ijt jie doch Siel alles Chrijtjeins und aller chrijtlichen Derfündigung; jie joll aus
der ſittlichen Sicherheit aufweden, nicht in fie einwiegen. Das bleibt auch für uns
die gejunde Triebfraft aller Predigt und Selbjterbauung: nicht Beſchwichtigung
der jittlihen Sorge, jondern Läuterung und Derwirklihung derjelben zu einem
bewußten Leben im Angefiht der ewigen Liebe. — Wenn der Derfajjer aber
alsbald wieder diejen jtrengen Gedanfen umbiegt in den milden der Gnaden—
verjiherung und im 3. Derje von diejer wieder auf die andere Seite hinüberjpringt,
jo entjpriht das dem jedem Seeljorger befannten Bedürfnis, das rechte Gleich—
gewicht herzujtellen zwijchen den beiden an ſich gleich unumftößlichen Sägen: „der
Ehrijt ijt unbedingt gejchieden von der Sünde“ und „der Chrijt ijt nie völlig frei
von der Sünde“ (Rothe).
Wer nun troß bejjeren Wijjens und Wollens, von einem Sehler übereilt,
jündigt, der findet einen Sürjprecher bei dem Dater, Jejus Chrijtus, den Ge—
rehten. Objihon nun D.2 ergänzend hinzufügt, daß Chrijtus der SHürjprecher
beim Dater ijt als der Derjöhner unferer Sünden, jo fann doc; nicht gejagt werden,
daß die Anjchauung des Derfajjers klar und durchſichtig ift. Man beadte, daß
hier im Unterjhied von Joh. 14,16 der Sürjprecher (Paraflet) nicht der Geiit,
jondern der verflärte Chrijtus jelber iſt (vgl. Röm. 8,34; Hebr.9,24) — daß
damit inhaltlich, religiös etwas geändert wäre, läßt jidy nicht behaupten; ferner,
daß hier die Fürſprache jich lediglich auf die Erlöjten und ihre Rüdfälle bezieht
und bedingt ilt durch die Gerechtigkeit des Fürſprechers; endlich, daß der mit dem
Sürjprecher wejensgleiche Derjöhner (die Handlung jteht nur für den Handelnden)
hier nicht lediglich durd) fein Blut, jondern offenbar durch fein ganzes Leben und
Wejen die Derjöhnung bewirkt. So wird das Lebensopfer des Sohnes nur als
Krönung jeines ganzen Lebens, jeines Charakters gewertet. Die Derjöhnung jcheint
nichts mehr mit Losfaufung der Schuld, auch nichts mehr mit dem zu bejchwichti-
genden Sorn oder mit der durch die Gejegesübertretung verwirkten Strafe zu tun
zu haben. Dielmehr möchte man hier die Keimzelle jener Derjöhnungs-Lehre
finden, die unter uns durch F. W. Robertjons Predigten Anklang gefunden hat:
Chrijtus ijt in feiner Gerechtigkeit d. h. in der Dollendung feines in jchweren
Kämpfen behaupteten Gehorjams gegen Gott der Dertreter und Bürge einer neuen
Menjcheit, durdy welchen die fünftige Aufhebung der Sünde in der von ihm er-
griffenen Menjchheit jicher verbürgt ijt; Gott kann und darf nun unbeſchadet feiner
Heiligfeit im Dertrauen auf die Sünden überwindende, Sünder in den jteten Kampf
mit der Sünde treibende Gewalt des gerechten Jejus über die Seinen mit den
Sündern Gemeinjhaft halten, ihre Sünden überjehend und immer neu vergebend.
An diejer, auch durch den hierin verwandten Hebräer-Brief (2,10; 5, 8; 9, 24)
angebahnten, rein ethijchen Derjöhnungs-Lehre ijt unferer heutigen religiöjen An-
Ihauung nur ein Doppeltes fremd: daß wir uns da doch immer gejtatten, über
das zu grübeln, was für Gott erlaubt und möglich, zur Ausgleichung feiner Heilig—
feit und Liebe erforderlich ijt, und daß wir, jtatt im Hinblid auf Jeju jchlichtes
Evangelium vom verlorenen Sohn Gott jelbjt als den uns gnädig ſuchenden Dater
und verjöhnten, weil unjere Schwachheit wie unjern Willen fennenden Sreund
unjerer Seelen anzujehen, ihn der Fürſprache des Sohnes bedürftig adıten.
Auf eine wirklihe Auslegung des Sujages: „jondern aud für die ganze
15*
196 1. Johannes 1,5— 2,6: Der Wandel im Licht.
Welt“ müjjen wir verzichten: es hat zwar der Gedanke für uns etwas jehr An-
ziehendes, daß feine parteiiihe Bevorzugung Einzelner, eben der „Kinder des
Lichts“, einen Schatten auf Gottes Heiligkeit werfen darf; wir empfinden es mit
Rothe jtart, daß auch in diejer innerjten Angelegenheit der Einzelne nicht in
egoijtijcher und jentimentaler Religiojität über dem „Hur jelig“, der Sorge um
jein eigen Heil, jih außerhalb des Sujammenhangs mit dem Ganzen jeines Ge—
ihlehts jtellen fol. Aber abgejehen von der Schwierigkeit, welche die Wirklichkeit
des Erfahrungslebens mit feiner Ausleje nur weniger das höhere Siel Suchender
und Sindender (vgl. auch Mtth. 7,14) diejem jchönen Gedanten bereitet, läßt es
ſich ſhwer mit den Grundanjhauungen der johanneijhen Schriften vereinigen: „die
ganze Welt“ ijt danady nicht bloß eine Sündenmafje, jondern aud der Sinjternis
gleich zu achten, die das Licht nicht aufnahm (Joh. 1,5). Wie jich mit diejer aus-
ihliegenden Gruppierung der Welt in Licht und Sinjternis, die jhon vor Chriſti
Geburt fejtjtand und jeinem Werben für das Licht Schranken jegte, die drei Aus-
jagen: Joh. 1,29 das Wegnehmen der Sünde der Welt, 3,16 „Aljo hat Gott die
Welt geliebt“ und die unjrige vereinen lafjen, ijt jhwer zu jagen. Der vorliegende
Stoff reicht zur Entjheidung diejer Srage nicht aus. Sollte hier eine infonjequente
Anlehnung an die pauliniihe Sühne-Theorie vorliegen? Bei einem jo eigentüm-
lich myſtiſch-ſpekulativen Denker ijt vielleiht auch noch eine andere Dermittlung
denkbar: in Jeſu Abſicht und Grundgefühl betraf in der Tat die Derjöhnung die
ganze jündige Welt; aber einen tatjählichen Derjöhner und gar einen Sürjprecher
haben an ihm nur die Seinigen gefunden, denen er Macht gab, Kinder des Lichtes
zu werden. Dielleiht aber fommt auch mehr der mijjionariihe Trieb der Kirche
darin zur Ausſprache, daß der Ausbreitung der Derjöhnung über die ganze Welt
feine Grenze gejeßt ijt im Gegenjag zu der gnojtilhen Beſchränkung derjelben auf
gewilje begabtere Individuen.
D.3—-6 tritt nun in einfach verjtändlichher Darlegung, nachdem das tatſäch—
lihe Dorfommen von Störungen und Schwankungen, aber aud die Möglichkeit
ihrer Bejeitigung erwiejen ijt, die rein ideale Betrachtung des Heilslebens in ihr
Recht: hriftliche Gotteserfenntnis wirkt notwendig jittlihe Gewiljenhaftigfeit. Man
jpürt gleich D.3 wieder die heimliche Srontjtellung gegen die Gnojtifer, die jich
rühmen, Gott erfannt zu haben, aber ohne die jittlichen Folgerungen für ſich an-
zuerfennen. Dem gegenüber wird betont, daß wahre Goiteserfenntnis lediglich
an der Gewiljenhaftigfeit in der Erfüllung göttlicher Gebote erfannt werden Tann,
weil nur, wer jeine Gebote als unbedingt verpflichtend anerfennt, ihn wirklich
fennt als Licht, als unbedingten Maßjtab unferes ſittlichen Derhaltens, als heiligen
Willen. Darum, wer jid anmaßt, Gnojftifer, Gottwijjer zu fein (Tit. 1,16), ohne
jittlihe Bewährung, der ijt ein ebenjo freher Lügner und von allem Wahrheits-
jinn verlafjen wie der Gnoftifer, der ſich jündlos zu fein anmaßt (1,8). Umgefehrt
wird das „in Gott fein“ erfannt an dem Halten feiner Gebote. Man beadıte
aber, wie hier „die Gebote“ zujammengefaßt werden zum „Worte“ Gottes, wie
denn auch jonjt bei Johannes durchweg die Ethik fonzentriert ijt auf das eine
Gebot der Liebe. Dieje aber erjheint hier wie Mitth. 22,59 als Ausfluß und
Probe der Liebe zu Gott, die als Glaube 3,25 auch Gebot genannt wird. Ähn-
lih wie 1,7 erjegt nämlidy der Derfajjer das im Sujammenhang erwartete: „in
diejem ijt wahrhaftig die Erkenntnis“ durch das weiterleitende: „in diejem ijt
wahrhaftig die Liebe Gottes“ d. h. die Liebe zu Gott, und zwar „vollendet“.
Letzteres jet freilich voraus, daß man wahrhaftig und dauernd jein Wort hält,
was auf Erden jtets Ideal bleibt. Jedenfalls aber ijt daran, an dem Maße des
Gehorjams gegen Gottes Gebot, der Grad unjeres Seins in ihm (Gott), unjerer
Gottesgemeinjhaft zu ertennen, welhe damit aufhört ein myſtiſch-ſchwärmeriſches
Gefühl zu jein, vielmehr ein jittlihes, im Leben zu erprobendes Erlebnis wird.
Aud in D.6 iſt, wie durchweg in diefem Abjchnitt, „in ihm“ — in Gott, während
„jener“ wie aud 3,5 entichieden auf Chrijtus geht. In der Tat gehört das
„Bleiben in Gott“ zu den Schlagworten der Gegner. Der Derfajjer bindet es an
den chrijtlichejittlichen Wandel. Während er aber D.3—-5 gezeigt hat, wie ohne
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1. Johannes 2, 7—17: Das neue Gebot der Liebe. 197
das Halten der Gebote Gottes Gemeinjhaft mit ihm eine pſychologiſche Unmög-
lichkeit ijt, betont er zum Schluß die jittliche Verpflichtung, die aus der jtolzen
Behauptung der bleibenden Gemeinihaft mit Gott folgt. Chriltus hat ja in
jeinem ganzen Wandel, in diejem jteten Liebesdienjt, das Bleiben in der Liebe
des Daters erwiejen (Joh. 15,10) und iſt dadurd für Alle, die feine Gottes—
gemeinjhaft teilen wollen, verpflichtendes Dorbild göttlichen Lebens geworden
(Joh. 13, 15).
3. Das neue Gebot der Liebe 2,7 —17. Geliebte, fein neues
Gebot jchreibe ich euch, jondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang
hattet; das alte Gebot ijt das Wort, das ihr gehört habt. Und doc
it es auch ein neues Gebot, das ich euch jchreibe: das ijt wahr in ihm
und in euch, weil die Sinjternis vergeht und das wahrhaftige Licht be=
reits jcheint. Wer jagt, er ſei im Lichte, und haft jeinen Bruder, iſt
noch bis jeßt in der Sinjternis. Wer jeinen Bruder liebt, bleibt im Licht,
und in ihm ijt fein Ärgernis. Wer aber jeinen Bruder haft, ift in der
Sinjternis und wandelt in der Sinjternis und weiß nicht, wohin er geht,
weil die Sinjternis jeine Augen geblendet hat. Ic, jchreibe euch, Kind-
lein, weil euch die Sünden vergeben jind um feines Namens willen. Id
ichreibe euch, Däter, weil ihr den erfannt habt, der von Anfang an it.
Ih jhreibe euch, Jünglinge, weil ihr den Böjen überwunden habt. Ich
habe euch gejchrieben, Kinder, weil ihr den Dater erfannt habt. Id
habe eud) gejchrieben, Däter, weil ihr den Dater erfannt habt, der von
Anfang iſt. Ic habe euch gejchrieben, Jünglinge, weil ihr ſtark jeid,
und das Wort Gottes in euch bleibt, und ihr den Böjen überwunden
habt. Habt nicht lieb die Welt noch, was in der Welt it. Wenn Jemand
die Welt lieb hat, jo ijt die Liebe des Daters nicht in ihm. Denn Alles,
was in der Welt ijt, die Lujt des Fleiſches und die Luft der Augen und
das Großtun mit Geld, ijt nicht vom Dater, jondern von der Welt. Und
die Welt vergeht und ihre Luft; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt
in Ewigtfeit.
V.7 vgl. Joh.13,34. V.8 vgl. Joh. 15,10.12. V.10f. vgl. Joh. 11, 9.10;
12,30. ‘V.13 vgl. 1,1. .V.15 vol. Jak.4,4., V.17 vel. Mtth. 7,21:
Es joll nicht behauptet werden, daß diejer Abjhluß des von 1,5 angehenden
ethilhen Teiles notwendig unter die obige Überjhrift zujammenzufajjen ijt, obſchon
durchweg das neue mit dem alten Gebot, eine neue mit der alten Sujchrift und
das Doppelgebot der Liebe, dort der Brüder, hier des Daters, als die Hauptjache
hrijtlihen Wejens erjcheint. Ob diejer Sujammenhang dem Schreiber bewußt
war, ijt nicht zu entſcheiden. Inhaltlich jind dieſe Derje nicht jchwierig; nur ihre
ſtiliſtiſche Form macht fie ſeltſam. Die Anrede „Geliebte“ bezeichnet wie „Kinder“
2,1 einen neuen Einjag. Die Herzlichkeit, faſt Särtlichfeit diejer Anreden entſpricht
der Intimität wie der bewußten Autoritäts-Stellung, die zwiſchen Schreiber und
Empfängern herrſchte. Der neue Einjaß aber bringt, nachdem bisher ganz all-
gemein von der Pflicht der Nachfolge im Licht geredet war, endlich die Bruder:
liebe als den konkreten Inhalt diejer Pflicht. Weshalb aber jo jtarf betont wird,
daß das fein neues, jondern ein altes, auf die erjten Anfänge ihres Chrijten-
Itandes zurüdgehendes Gebot ijt, fönnen wir nicht mehr erraten. JIrgend ein
Gegenjag gegen ihm gemachte Dorwürfe, betrafen jie nun die ewige Wiederholung
derjelben jhlihten Wahrheiten oder umgefehrt die Sremöheit diejer Sumutung,
liegt dahinter. In der Tat war dies Gebot für Lejer des Evangeliums nichts
Neues; gipfelt diejes doch geradezu in der Predigt der Liebe (13,34; 15,12);
aber aud davon abgejehen, war jenes Gebot der Mittelpuntt aller Derfündigung,
„das Wort‘ gewejen, das jie von Anfang ihres Chrijtenlebens jtets gehört hatten.
Es ijt nun überaus bezeichnend für Denkart und Stil des Derfajjers, daß er das—
jelbe Gebot, dejjen Alter er eben erjt betonte, nın wiederum, von einer anderen
198 1. Johannes 2, 7—17: Das neue Gebot der Liebe.
Seite her gejehen, ein neues nennt. Er muß darum dieje paradore Wendung
rechtfertigen: „was‘ — nämlich daß das Gebot neu ijt — „als wahr, als wirklich
zu erkennen ijt an ihm und an euch“. In der Tat können wir behaupten, daß
der Evangelijt Jejus mit Recht erklären läßt: „Ein neues Gebot gebe ich euch“;
denn, wenn er eine gegenjeitige Liebe fordert nady dem Dorbild feiner Liebe, deren
Größe und Einzigkeit in dem Einjaß feines Lebens für feine Sreunde gefunden
wird (J0h.15,13), jo fann man wohl jagen, daß die Welt dergleichen vorher
nicht gejehen hat. Aber daß aud an der Chrijtenheit der erjten Generation die
Welt jtaunend ein neues, inniges Lieben fennen lernte, ijt unbejtritten. Darin
findet der Derfajjer mit Recht ein jicheres Anzeichen dejjen, daß die Sinjternis, der
wider Gottes Lichtnatur jtreitende Suftand blinder Selbjtjucht, im Dergehen be—
griffen ift und das wahrhaftige, von Gott ausjtrahlende jittlihe Licht bereits
iheint. „Es gibt bereits einen erleuchteten Teil in der an ſich finjteren Welt, und
wie die Sinjternis im Abzug, jo ijt die Gemeinde der Kinder des Lichts im Wachſen
begriffen, jo daß jtets neue Bedürfnijje und neue Aufgaben der Liebe jid ein-
jtellen“ (Holgmann). Dürfen wir nicht aud, bei aller bejcheidenen Einihägung
unferes gemijchten chriſtlichen Weſens, diejer freudigen, aber maßvollen Suverjiht
Ausdrud geben?
Die jhöne Derherrlihung der Bruderliebe, die D.9—11 folgt, Teidet num
etwas unter der leidenſchaftlichen Wendung gegen die verhaßten Gnojtifer, denen
ihr verächtliches, wohl mehr gleihgültiges als feindjeliges Derhalten gegen die
bejhränften Kirhengläubigen als Haß ausgelegt wird. Sie jagen jtolz, jie jeien
im Licht, Geijtes- oder Lichtmenjhen, und dabei verfinjtert der Haß gegen die
Mitchrijten ihre Seele! Es ijt nicht zuzugeben, daß jeder Mangel an Liebe wirk—
licher Haß iſt — das meint wahrjheinlich auch der Derfajjer nicht im Ernjt; ihm
ihweben nur die großen Bilder von Licht und Sinjternis vor der Phantajie —;
und jene vermeintlid große Wahrheit, die einem Iebhaft anjhauenden Denten
entjpringt, für das es nur die großen, grellen Haupttöne und Gegenjäße, gar
feine Übergänge und Mittelfarben gibt, hat viel Schaden angeftiftet, wo jie in
Hlavijcher Tertgemäßheit auf die Gruppierungen des wirklichen Lebens übertragen
it. So bedenflid nun auch dieje Übertreibung ijt, jo wahr und leuchtend ijt der
folgende pojitive Sag. So lange man aus dem einheitlichen Motiv der Liebe
handelt, ijt es in der Seele liht; das Auge der Liebe macht empfänglid, für alle
lonjtige Erleuchtung, die dann nicht bloß vorübergehend in unjer Leben fommt,
jondern uns die bejtimmende, wegweijende Ridhtung gibt. „Es ijt in ihm fein
Ärgernis“ (fein Anlaß zum Straucheln), nämlid für ihn felbjt: mit dem Auge der
Einfalt findet die Liebe ſich durch die jchwierigjten Derwidlungen, Enttäujchungen,
Kollijionen hindurch, die jonjt das Sujammenleben mit den Menſchen zu einer
Quelle der Trübungen der Freude und inneren Klarheit madhen. Das Bild it
auch jo ſchön: in dem Lichte, das dieje Klare, reine Auffajjung auf alle eigenen
und fremden Wege fallen läßt, gibt es nichts, woran man anjtoßen, worüber man
ſtraucheln könnte. Nicht minder einleuchtend ijt das nochmals aufgenommene und
weitergeführte Bild von der Sinjternis, die der Haß über unjer Leben bringt: wer
jeinen Bruder haft, der iſt noch immer, ob er audy in Glaubens- und Erfenntnis-
fragen mächtig erleuchtet ijt, in volljter Sinfternis, und bei feinem Nachtwandeln
jtrauchelt er fiher, da er nicht weiß, wohin er geht, weil die Sinjternis jeine
Augen geblendet hat. Hier Elingt das Evangelium mit feinen jchönjten Stellen
(11,9.10; 12,35) deutlih nad).
Während nun D.12 „Ic jchreibe euch, Kindlein“ auf 2,1 zurüdzugreifen
iheint, jedenfalls aber der Saden ſtiliſtiſch völlig abgerijjen ijt — wie wir in
Briefen doc auch ruhig einen Abjag an den anderen reihen ohne einen Suſammen—
hang —, jheint in den Derjen 12-17 jelbjt ein gejchlojjener Sujammenhang vor—
zuliegen: von Anfang an jchwebt ihm der liturgiſche Schluß D.15ff. als das
Wichtigjte, das er zu jagen hat, vor; nur zur Dorbereitung darauf jegt er mit
feierliher Breite ein; die Dergangenheit gibt ihm die Bajis ab für die Sufunfts-
forderung. Seltfam berührt uns freilich das dreimalige: „Ich ſchreibe“, dem ein
1. Johannes 2, 7—17: Das neue Gebot der Liebe. 199
dreimaliges „Ich habe geſchrieben“ entjpricht, wobei aud) die Anreden, ja jogar
die Motive der verjchiedenen Sujhriften nahezu genau wiederfehren. Was will
der Schriftjteller mit dieſer offenbar beabjichtigten rhetoriihen Sorm erreichen?
Offenbar will er der Behauptung jo den genügenden Nachdruck verleihen gegen-
über dem drohenden Nachlaſſen. Wahrjeinlich will er aber aud die wejentliche
Übereinjtimmung feines jegigen Briefes und feines früheren Evangeliums fejtjtellen
dur den Hinweis auf die wejentlid) gleichen Dorausjegungen, die bei Beiden ge-
madht werden. Er dharafterijiert hierdurch jeinen Brief als das Gegenteil einer
mifjionierenden Werbeſchrift, da er ihn an die früheren Empfänger des Evangeliums
unter Dorausjegung der wejentlihen Grundlagen rijtlichen Glaubens und Lebens
15 14 gerichtet haben will. Und zwar gliedert er die Leſer, nahdem er fie zunädjt als
„Kinder zujammengefaßt hat, des weiteren in die zwei großen Altersflajjen
Däter und Jünglinge — wo bleiben die Srauen? —, denen er jeweilen diejenigen
Seiten der Heilserfahrung ins Bewußtjein zurüdruft, welche für jie gerade die
ſtärkſten Motive enthalten. Hierin liegt ungemein viel Seinheit des Urteils und
der Empfindung; jehr bereichert werden wir aber auch durch die Beahtung der
Nuancen, die wenigjtens zwijchen den Begründungen für die „Kinder und „die
Jünglinge” Tiegen. An die Gejamtheit feiner Lejer jchreibt aljo der väterliche,
apojtoliihe Seeljorger auf Grund dejjen, daß ihnen „die Sünden vergeben jind um
feines Namens willen‘, und ebenjo hat er ihnen geichrieben auf Grund dejjen, daß
jie den Dater erfannt haben. Es ijt gewiß nicht gejuht, wenn man zwijchen
beiden Sägen den innerjten Sufammenhang annimmt: die Gewißheit, daß uns um
des Sürjprehers und Derjöhners willen — wenn es erlaubt ijt, aus D.1 und 2
den „Namen“ Jeſu hier einzujchalten, der zu ſolcher Gewißheit berechtigt — die
Sünden vergeben, damit zugleich) im Prinzip „überwunden“ find; das ijt der
tiefite Inhalt der Erfenntnis Gottes als unfers Daters. Iſt das nicht wirklich das
ganze Evangelium in nuce? jtimmt es nicht, wenn wir abjehen von dem Mittler
der Derjöhnung, der dort nicht betont wird, mit Jeſu eigenjter Derfündigung,
zumal mit dem OGleichnis vom verlorenen Sohn überein? Daß dann den Dätern
bejonders in die Erinnerung gerufen wird ihre Erkenntnis dejjen, der von Anfang
war, eben jene wahre Gnofis, die den Eingang des Briefes bildet, ijt in der Tat
hödjt jinnvoll: die naturgemäß mehr nad) innen gefehrte fontemplative Richtung
des Alters, die der Ewigkeit bereits näher jteht, erfaßt am Evangelium bejonders
dejjen Ewigfeitsjinn, wie er nad vorn wie nach hinten den Ausblid weitet. Um—
gefehrt wird die naturgemäß überwiegend nad außen, auf Eroberung geridtete
tatenlujtige Jugend ebenfo jinnvoll an ihren erfolgreichen Kampf mit dem Böjen
erinnert. Indem er aber beim zweiten Mal diejfen Erfolg begründet fieht in ihrer
Stärfe, die wiederum ihre Quelle findet in dem zum vollen Eigentum gewordenen
Worte Gottes, läßt er uns erwarten, daß er durch diefe wie durd die anderen
Anerfennungen wertvolljiten Bejiges und Dermögens zugleich einen Anjporn geben
will zur Sejthaltung ſolcher Kräfte und Errungenjhaften. Wie jhön jchmiegt ſich
jo das Chrijtentum des Schreibers an die Entwidlungsjtufen des natürlichen
Menjchenlebens an. Sumal dieje Charakterijtif der Jugend, die dem Böjen trogt im
Einjat ihrer jtolzen und doch demütigen Kraft, in all den einzelnen Derfuchungen
und Widerjtänden des Sleilches und der Umwelt nur Anläufe des Böjewidts
achtend, ijt von feltener Srijhe und Kongenialität. Indem aber der ganze innere
Bejigjtand der Chrijten auf diefe wenigen, aber umfafjenden Einheiten zurüd-
geführt wird, lehrt uns unfer Brief die tiefe Wahrheit, daß am Ende das Chrijten-
tum eine einfache Sache ijt, und wer es fompliziert darjtellt, ihm mit der Einfalt
auch den Ernjt und die Reinheit feiner Triebfräfte raubt.
Dielleiht ijt der Gedanfen-Sujammenhang diejer legten Derje und der Derje
15-17 der: auf Grund der pädagogiiherweije vorausgejegten Kriftlihen Grund-
gejinnung fordert der Derfajjer nun aud, daß fie negativ, abwehrend gegenüber
der Welt die vollen Folgerungen ziehen. Jedenfalls bewegt ſich die Rede nun
15 16 im Gegenja der Liebe zum Dater und zur Welt. Aber was ijt „die Welt“?
Durch nichts hat unſer Brief der chrijtlichen Derfündigung zumal unferer Tage jo
200 1. Johannes 2, 13— 27: Warnung vor den Antichrijten.
gejhadet als durch diejen unendlich weitmaſchigen, unbejtimmten Begriff der Welt
und durd die naheliegende völlig pejjimijtiiche Deutung ihrer Kulturgüter. Wenn
die Welt jhlehthin jamt allem, was in der Welt ijt, unjerer Luft und Liebe ent-
zogen wird, jo jheint damit eine rein ablehnende Stellung zu Kultur und Runſt
mitgejegt. Es joll nun nicht geleugnet werden, daß dem Enthufjiasmus der alten
Chrijtenheit, bei der Derquidtheit aller damaligen Kultur und Kunjt mit dem
religiössjittlihen Derfall diejer Seit des Niedergangs, die rein negative Stellung
zu diejen Dingen nahe genug lag. Aber dod wird D.15.16 der ausſchließende
Gegenſatz der Liebe zur Welt und zum Dater in einer Weije begründet, die jene
Konjequenzen heilfam bejchränft. Die Welt, daran man fein Herz nicht hängen
joll, ijt weder die Welt als Kreatur Öottes, als Natur und Gegenſtand der Kultur,
noch die Welt, die Gott jelbjt und Jejus liebte, weil jie in ihr Keime des Lichtes
und Lebens verjtedt wußten; es ijt die niedrige, jinnliche, materielle Welt der
fichtigfeiten, auf die ein Plato nicht weniger wegwerfend blidte wie Johannes:
die Luft, die das Fleiſch, die niedrige, triebhafte Sinnlichkeit erregt und in Döllerei
und Unzucht befriedigt; die Luft, die die Augen erregen und befriedigen durch
Wohlgefallen an unfittlihen Schaujtellungen, an Lurus, am raffinierten Genuß der
entarteten Kaijerzeit — ob man jtreng geihihtli auch an das „äſthetiſche Luft-
gefühl“, an den Kultus des Schönen, der bei Dielen damals und heute jtatt der
Religion in die Lebensmitte getreten ijt, denken darf, bleibt fraglid — ; endlich
„das Großtun mit Geld“, die Proßerei der Parvenus, die lediglich von dem Glanze
leben, der von der Bewunderung ihres Lurus auf jie jelbjt zurüdfällt. Daß dieje
Art Weltkultur nicht vom Dater ijt, auch nicht mit feinem Willen und Wirken eng
zujammenhängt, jondern aus der gottlojen Welt, ja aus ihrem gottwidrigen
Lebensdrang jtammt, ijt gewiß ein gejundes religiöjes Urteil. Und da dieje Welt,
joweit jie feine Lichtfeime in ſich trägt, jondern nur Todeskeime und Scheinglanz,
vergeht und alle ihr zugewandte Lujt in ihren Selbjtauflöjungsprozeß hineinzieht,
wird jtets das hrijtliche Urteil bleiben. Aber ijt das „Alles, was in der Welt
it“? Sür unjeren Derfajjer fiel begreiflicherweije die defadente Kultur und Kunjt
zujanmen mit diejer vergänglichen Welt. Iſt es aber richtig, wenn unjere heutige
Predigt, um tertgemäß zu jein, dieje Gleichjegung kopiert? — Ein herrlicher, jieg-
reicher Schlußjaß, wie er in jeiner einfahen Wucht und in feinem Rhythmus
wenige jeinesgleichyen hat: mit der Welt fährt dahin, wer ihr den Willen tut; wer
aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit. So nimmt unjer Brief die alte
Rede von den „zwei Wegen“ der Menjchen, die der 1. Pfjalm jo grandios jchildert,
wieder auf und legt hinein die Worte des Meijters (NE. 3, 55; Mith. 7,21), die
über alle bloße Freude am Herrn, über alle religiöje Dirtuojität „das einzig
wahrhaft Gute in der Welt“, den guten Willen und jein durd die Beziehung auf
einen heiligen Willen gejichertes Tun jtellen. Daß aber die zuvor als in jo feſtem
Beilsbejig und Heiligungsfampf befindlich gejchilderten Lejer doch noch nötig haben,
zu ſolchem Losreißen ihres Willens von der Welt gemahnt zu werden, das mag
uns erinnern an die Notwendigkeit, das Einfachjte, Elementarjte, Müchternjte am
Chrijtentum am meijten zu treiben.
4. Warnung vor der Derführung der Antichrifte 2, 18 — 27.
Kinder, es ijt die legte Stunde, und wie ihr gehört habt, daß der Anti-
chriſt fommt, jo find gerade jeßt viele Antichrijte aufgetreten; woran wir
erkennen, daß es die Ießte Stunde ijt. Aus unjerer Mitte jind fie aus-
gegangen, aber jie gehören nicht zu uns; denn, wenn jie von uns wären,
jo wären fie bei uns geblieben; aber es jollte offenbar werden, daß nicht
alle von uns find. Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und
jeid alle wifjend. Ich habe euch nicht gefchrieben, weil ihr die Wahrheit
nicht wißt, jondern weil ihr fie wißt, und daß alle Lüge nicht aus der
Wahrheit ift. Wer ift der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, daß
Jeſus jei der Chriftus? Das iſt der Antichrijt, der den Dater und den
Sohn leugnet. Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Dater nidt;
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1. Johannes 2, 18— 27: Warnung vor den Anticdhrijten. 201
24 wer den Sohn befennt, hat auch den Dater. Ihr aber, was ihr von
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Anfang gehört habt, das bleibt in euh. Wenn es in eud) bleibt, was
ihr von Anfang gehört habt, jo werdet auch ihr im Sohn und im Dater
bleiben. Und das ijt die Derheißung, die er uns verheißen hat: das
ewige Leben. Diejes habe idy euch gejchrieben über die, die euch irre—
führen möchten. Und ihr — die Salbung, die ihr von ihm empfangen
habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, daß euch Jemand belehre;
jondern, wie jeine Salbung euch belehrt über alles und wahr ijt und
feine Lüge ijt, und wie fie euch belehrt hat, jo bleibt in ihm.
V.18 vgl. 2. Thess.2,3; Mtth.24,5. V.19 vgl. Apg. 20,30. V.20 vgl.
Apg.10,38. V.22 vgl. Joh.5,23. V.25 vgl. Joh.3,15.16. V.27 vgl.
Joh. 14,26; 16,13; Jer. 31, 34.
Dies Stüd Tiejt jih, als ob nun nad) langen Dorbereitungen und Erinne-
rungen der Derfajjer auf der Höhe jeiner Gedanken angelangt wäre. Die zeit-
genöjjiihe Wichtigkeit der Erörterung jchließt aber ihre begrenzte Bedeutung für
uns Heutige in jih. Es ijt ja gejhichtlich interejjant, daß die Apofalyptif des
Spätjudentums, wie jie in der kleinen Apokalypſe ME.13 (ſ. dort) und in der
großen Apofalypje des Johannes (j. die Einleitung dazu), aber auch bei Paulus
2.Chejj. 2,5.4 nachwirkt, troß der erlebten Nichterfüllung bei unſerem weit mehr
nad) innen, auf innere Beziehungen gerichteten Derfajjer wieder auftritt, nachdem
er im Evangelium jie völlig innerweltlihen Entwidelungen geopfert hatte (j. Ein-
leitung zum Joh.-Ev. ir. 4). Offenbar gehörte diejes Dorgefühl des nahen
Endes zum eijernen Bejtand der Gemeinde-Srömmigkeit. Man erirug die vielen
Enttäufjhungen und Bedrüdungen der Gegenwart allein unter der verfürzten
Peripeftive der Ießten Stunde. Hun gehörte aber zu den Dorzeichen der jpät-
jüdiſchen und früh-chriſtlichen Apokalypſen die Erjheinung von falihen Propheten;
das Wijjen darum fonnte allgemein vorausgejegt werden. So war für jeden Lejer
der Schluß vom Auftreten vieler Widerjaher auf das nahe Ende unvermeidlich.
Im Grunde aber war es die Erwartung des Endes, die immer wieder in Er—
Iheinungen der Gegenwart den Antihrijt ahnen ließ. Daß nun Johannes dieje
vielen nur als Dorläufer des erwarteten einen anjieht, kann aus unjerer Stelle
nicht jicher gejchlojjen werden; diejer Annahme widerjtreiten vielmehr die ver—
wandten Stellen 2,22; 4,5; 2.0.7, wo die Einzahl vielmehr auf einen Typus
oder eine Kolleftiv-Derjönlichkeit weilt. Das Ausbleiben jeden Erfolges für dieje
jo jihere Dorausjegung — „woran wir erfennen“! — hat nody nie verwandte
Öeijter abgehalten, ähnliche Charafterijierungen jolher das Ende anfündigenden
Irrlehren zu wiederholen. Wir vermögen an der ganzen Erwartung ein religiös
wertvolles oder jittlich unbedenfliches Moment nicht zu entdeden.
Eine eigentümliche Betradjtung enthält D. 19: jie ſoll die tragiſche Tatſache
erflären, wie dieje Antichrifte in die chrijtliche Gemeinde fommen fonnten. Ähn-
liche Schwierigkeiten empfand der Evangelijt bei dem Derrat des Judas, den er,
im Unterjhied von den drei ältern Evangelijten, als einen überhaupt nur äußer-
lich zur Jüngerjchaft gehörenden Sohn des Teufels harafterijiert. Die Kirche hat
jeweilen Abtrünnige oder aus der Gnade Gefallene als ſolche erklärt, die im
Grunde „nicht von uns waren“. Denn pinchologiich erjichien der Wiederabfall von
Chrijtus völlig unfaßlih. Diejer Gedantengang ijt nicht ohne Bedenten, zumal
er die Tatjache ehrlichen, der Erfahrung gehorchenden Sweifels an bisherigen
Heiligtümern nicht würdigt. So ſchmerzlich nun der Gemeinde folder Abfall jein
muß, jo fann ſie jih auf Grund jener Erwägung dejjen getröjten, daß reinliche
Scheidung nur zum Bejten des brüderlihen und wahrhaftigen Glaubenslebens
dienen kann. Immerhin jcheint der Derfajjer damit zu rechnen, daß die Lejer ſich
verlegt fühlen möchten durch dieje Belehrung über die Irrlehrer, als fönnten jie
ihren Glauben anfehten. So jpridt er ihnen unbegrenztes Dertrauen aus zu
ihrer Einjiht und Urteilsfähigfeit in Glaubensdingen. Er hätte gar nicht nötig
gehabt, jie zu beraten, da jie alle Wijjende jind; ja er hat ihnen nur deshalb
202 1. Johannes 2, 18— 27: Warnung vor den Antichrijten.
gejchrieben und jo andeutend geſchrieben, wie im vorigen gejchehen, weil er ihnen
das völlige Wiljen der Wahrheit und das Derjtändnis jeiner Behauptungen ohne
Beweis zutraut. Sie find gejichert gegen die Derführung der Irrgeijter, weil jie
nicht bloß die Wahrheit zuverläflig wiljen, jondern auch, „daß alle Lüge nicht aus
der Wahrheit ijt“, weil beides völlig getrennte Gebiete find, eines niemals aus
dem andern hervorgehen Tann.
Nun aber bereitet den Auslegern der furze Sag D.20 große Mühe: „Ihr
habt die Salbung von dem Heiligen und jeid alle wiſſend“. Man jpürt den
Worten jofort die heimliche Sront ab. Die Gnojtifer als die „Wiljenden“ und
„Geijtlihen“ haben fiher den jchlichten Gemeindegliedern den Geijtesbejig und die
höhere Erfenntnis abgejprochen, und fajt jiher haben jie dieje Abjonderung aud
äußerlich angedeutet durch eine tatjächliche Salbung, wodurch man zu den höheren
Orden geweiht wurde. Sollten nur die „Markoſier“, wie wir aus Jrenäus wiljen,
unter den Weihen auch eine magijh wirkende Salbung gehabt haben? Später
hat die Kirche im Gegenjaß zu diefer arijtofratijchen Geijtes-Weihe die Salbung
bei jeder Taufe vollzogen, jie aljo demofratijiert und ganz im Sinn der magiſchen
Miojiterien diefer Handlung die Bedeutung realer Geijtes-Mitteilung gegeben.
Wenn man nun aud) nicht gerade genötigt ijt anzunehmen, daß die Lejer unjeres
Textes bereits diejes Sakrament bei ihrer Taufe empfangen haben, jo ijt doch der
Ausdrud gegenfäglich zu der gnoftiihen Geijtes-Weihe gewählt. Wie Chrijtus
(gedadht it an die Taufe) gejalbt ijt mit heiligem Geijt, jo wird den Seinen der
Geijt als Salbung zu teil, und zwar von ihm, dem Gejalbten, dem Mejjias, dem
Beiligen, dem erhöhten Herrn der Gemeinde. Dadurch wird dann die Weisjagung
von er. 31, 34 erfüllt. Überhaupt aber jcheint hier und ebenjo D.27 alles, was
im Evangelium dem Geijte Chrijti zugejchrieben wird, der Salbung zugejchrieben
zu werden, jo daß jie als Wecdhjelbegriffe eriheinen, Salbung hier lediglich gewählt
mit Rüdiiht auf die gnoftifche Salbung. Davon abgejehen jprehen die beiden
Derje die Lehre vom allgemeinen Driejtertum der Gemeinde wie 1.Petr.2,9 aus,
das auch dort auf dem Bejig des Chrijtus=-Geijtes beruht. Ungemein wichtig ijt
diefes Werturteil über die jchlichte Gewißheit des Gemeindeglaubens, der nicht
nötig hat, jelbft über alles Wejentlihe von innen und oben her belehrt, maß-
gebende Belehrung von „Geijtesmenjhen“ anzunehmen. So lange dieje Berufung
auf das innere Seugnis des heiligen Geijtes, der nichts Anderes ijt als die Nach—
wirkung des Lebensgeijtes Chrijti — eine lebendige Erinnerung an alles, was er
gejagt hat (Joh. 14,26), und eine Weiterleitung feiner Anregungen in alle inneren
Beziehungen (Joh. 16,13) —, jo lange fie bejhränft bleibt auf Sragen der reli—
giöſen und ſittlichen Erfahrung, jo lange ijt fie eine Schußwehr gegen dogmatijche
Tyrannei ſich überhebender Geijter. Sobald jie aber auch auf theologiihe Fragen
ausgedehnt und das Redt jedes Laien, „Lehre zu urteilen“ und über Theologen
zu Gericht zu figen, darauf begründet wird, fängt eine Überhebung der Gemeinde-
oder Gemeinjdafts-Orthodorie an, die ſich mit gewiljem Reht auf unjern Brief
berufen Tann.
Denn dies Laienurteil wird nicht minder derb und apodiktiſch fein wie das
unferes Derfajjers über die Irrlehrer (vgl. unfere Einleitung). Ob er freilich den
Ausdrud „Lügner“ gebraucht, um auszudrüden, daß es ſich um feinen bloßen un-
bewußten Irrtum handelt? Weil ihm die Erkenntnis und das Derjtändnis Jeſu
als des Chrijtus jo über alles gewiß und fraglos ijt, kann er einfach nicht be—
greifen, wie Jemand, der einmal in der Gemeinde Chrijti mitgelebt hat, dieje
Wahrheit Ieugnen Tann, es ſei denn, daß er überhaupt mit der Wahrheit auf
gejpanntem Suße ftehe. Wie weit er damit im vorliegenden Salle recht hatte,
fönnen wir nicht entſcheiden. Es leuchtet allerdings ein, daß, wer in Jejus nicht
den Gejandten und die volle, wirklihe Offenbarung Gottes anerkennt, mit dem
Sohn auch den Dater leugnet, der ihn gejandt hat; denn „Bott war in Ehrijtus“
und, wer eine gejunde Empfänglichkeit für den einen hat, der hat jie normaler:
weije auch für den andern; wer in Chrijtus den Dater nicht fieht, hat überhaupt
fein Gefühl für ihn — jonjt müßte er ihn in Chrijtus wiedererfennen. Aber des=
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1. Johannes 2, 28 - 3, 24: Der Wandel in Bruderliebe. 205
halb braudt es nicht jhlehhthin „leeres Gerede zu fein, wenn man auf jeinen
Glauben an Gott und auf feine allgemeine Religiojität pocht, während man in
Ehrijtus den Sohn Gottes nicht anerfennen will“. Es fragt jih zum mindejten,
ob man in Chrijtus eine Fleiſchwerdung Gottes oder nur eine gotterfüllte menſch—
24 liche Perjönlichkeit jieht. — Wider die gnojtilchen Neuerer, die auf ihre eigenen
Sünde jtolz find, verweijt der Derfafjer feine Lejer auf die altüberlieferte, von
Anfang vernommene Lehre — ein Traditions-Prinzip, das nur zur Unterjtügung
des inneren Seugnijjes des heiligen Geijtes, der eigenen Salbung hier beigezogen
25 wird. Es ijt mehr nur das Bedürfnis eines vollen Ausklangs, was ihn von dem
Glaubensbejig auf die ihm gewordene Derheißung überjpringen läßt. Nichts Ge—
ringeres als das in allen heidnijchen Kulten und Miyjterien zugejagte, aber nicht
erreichte ewige Leben hat Jejus ſelbſt — vgl. bloß Joh.3, 15.16 — denen zugejagt,
die in ihm bleiben, während es denen, die es gepachtet zu haben wähnen, jicher
verloren geht, weil jie von ihm gewichen jind.
27. D.26 und 27 faſſen nochmals das in diefem Abjchnitt Gejagte zufammen:
er wollte die Derführer harafterijieren und ihnen gegenüber den Lejern die Suver-
jiht ausjpredhen, daß jie, unbeirrt durch die Derführung, fejt bleiben werden bei
der Wahrheit, die ihnen, Zar unterjchieden von dem Gebiet der Lüge und Un—
gewißheit, durch das innere Seugnis des Geijtes Gewißheit und Halt des Lebens
geworden ijt. Der Sat iſt D.27 unheilbar verunglüdt, weil zu viel in ihn
hineingefügt ijt, um alles Wejentliche auszudrüden.
5. Geredhter Wandel in Bruderliebe das Kennzeichen der Ge:
28 burt aus Gott 2,28 - 3, 24. Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit
wir, wenn er offenbar wird, Superjiht haben und nicht mit Beſchämung
29 vor ihm weichen müjjen bei feiner Anfunft. So ihr wißt, daß er gerecht
it, jo erkennt, daß auch Jeder, der die Gerechtigkeit tut, aus ihm geboren
3,1 it. Seht, welch eine Liebe der Dater uns bewiejen hat, daß wir Kinder
Gottes heißen ſollen —, und wir find es auch. Darum erfennt uns die
2 Welt nicht, weil fie ihn nicht erfannt hat. Geliebte, wir find nun Kinder
Öottes, und es iſt noch nicht erjchienen, was wir fein werden. Wir
willen, daß, wenn er erjcheint, wir ihm gleich fein werden, weil wir ihn
3 jehen werden, wie er iſt. Und Jeder, der diefe Hoffnung auf ihn hat,
4 reinigt ſich, gleichwie Jener rein ijt. Jeder, der die Sünde tut, tut aud)
5 die Ungejeglichkeit, und die Sünde ijt die Ungejeglichkeit. Und ihr wißt,
daß Jener erſchienen ijt, damit er die Sünden wegnehme, und Sünde tft
6 nicht in ihm. Jeder, der in ihm bleibt, jündigt nicht; Jeder, der jündigt,
7 hat ihn nicht gejehen nod) ihn erfannt. Kindlein, Niemand joll eud) irre-
führen. Wer die Gerechtigkeit tut, it gerecht, gleicywie Jener gerecht ift.
8 Wer die Sünde tut, ift vom Teufel; denn der Teufel fündigt von Anfang
an; dazu ijt der Sohn Gottes erjchienen, damit er die Werte des Teufels
9 zeritöre. Jeder, der aus Gott geboren ijt, tut nicht Sünde; denn fein
Same bleibt in ihm, und er fann nicht fündigen, weil er aus Gott ge=
10 boren ilt. Daran erfennt man die Kinder Gottes und die Kinder des
Teufels: Jeder, der nicht Gerechtigkeit übt, it nicht aus Gott, und wer
11 nicht feinen Bruder liebt. Denn das iſt die Botichaft, die ihr von An-
12 fang gehört habt, daß wir einander lieben follen; nicht, wie Kain von
dem Böjen war und erſchlug feinen Bruder; und warum erſchlug er ihn?
13 weil jeine Werfe böje waren, die des Bruders aber gereht. Wundert
14 euch nicht, Brüder, wenn euch die Welt haft. Wir wiljen, daß wir vom
Tode zum Leben hinübergejchritten find; denn wir lieben die Brüder.
15 Wer nicht liebt, bleibt im Tode. Jeder, der jeinen Bruder haft, ijt ein
Menſchenmörder, und ihr wißt, daß Fein Menjchenmörder ewiges Leben
16 bleibend in ji hat. Daran haben wir die Liebe erkannt, daß jener für
204 1. Johannes 2, 23— 3,24: Der Wandel in Bruderliebe.
uns jein Leben eingejegt hat; jo jind wir auch jchuldig, unjer Leben für
die Brüder einzujegen. Wer aber irgend die Güter der Welt hat und
jieht feinen Bruder darben und jchließt jein Herz vor ihm zu, wie joll
die Liebe Gottes in ihm bleiben? Kindlein, laßt uns nicht lieben mit
Reden nod) mit der Junge, jondern mit Tat und Wahrheit. Daran
werden wir erfennen, daß wir aus der Wahrheit find, und werden unjer
Herz vor ihm bejchwichtigen, daß, wenn uns unjer Herz verflagt, Gott
größer iſt als unſer Herz und alles weiß. Geliebte, wenn unjer Herz
uns nicht verklagt, jo haben wir Suverjicht zu Gott; und was wir irgend
bitten, erlangen wir von ihm, weil wir jeine Gebote halten und tun,
was vor ihm wohlgefällig iſt. Und das ijt jein Gebot, daß wir glauben
jollen an den Namen feines Sohnes Jeju Chrifti und einander lieben, wie
er uns ein Gebot gegeben hat. Und wer jeine Gebote hält, der bleibt
in ihm und er in ihm; und daran erfennen wir, daß er in uns bleibt,
an dem Geijt, den er uns gegeben hat.
Y.2,28 vel. 1.J0h.4,17.' V.3,;1 vgl. Joh. 1,12. 13; 16,3. ' V.3,2 vel Kol
3,4; 2.Kor. 3,18; Mtth. 5, 8; 1.Kor.'13,12; Joh. 17,24 V.3,5 vgl. Joh.1,29;
1.Petr.2,24. V.3,8 vgl. Joh. 8,44. V.3,9 vgl. Joh. 3, 3ff. V.3,10 vgl.
Mtth.7,16—20. V.3,14 vgl. Joh.5,24. V.3,15 vgl. Joh. 8, 44; Mtth.5, 21.22.
V.3,16 vgl. Joh.15,13. V.3,17 vgl. Jak.2,15.16. V.3,22 vgl. Mk. 11, 24.
V.3,23 vgl. Joh.15,17. V.3,24 vgl. Röm. 8, 9. 16.
Dur} das „Bleiben in ihm“ führt der Derfaljer die Gedanken der Lejer
unmerflidh von der chriſtologiſchen zur ethiſchen Betrachtung weiter, zugleih von
der Derjicherung zur Mahnung jchreitend. Serner verbindet die Erinnerung an
die Wiederfunft Chrijti zu Geriht und Dollendung unjern Ders mit D.18, wo
„die legte Stunde“ als Leitgedante auftrat. Sum Bleiben in Chrijtus und — als
Bedingung dafür — zum Halten feiner Gebote, obenan der Bruderliebe, findet er
eine wertvolle Triebfraft in dem Hinblid auf die Wiederfunft dejjen, der uns
rihten wird nad) dem Maße jeiner eigenen Geredytigkeit: „vor ihm jonjt nichts
gilt als jein eigen Bild". Diejer Gedanke wird Hier innerlicher, gemütvoller ge—
wandt, wenn erinnert wird an das innere Gericht der Bejhämung vor jeinem
Angejiht. Dieje jo einleuchtende Begründung wird nun aber gleid) noch anders
gewandt: die Chrilten wollen Kinder Gottes heißen und jein, und das ijt doch
dasjelbe — nah dem jtarfen Bildjinn des Derfafjers (j. zu Joh.1,13 und 5, 1ff.)
— als aus Gott geboren; diejer Geburt aus Gott aber fann man ji) nur getröjten,
wenn man auf die ſicheren Früchte derjelben hinweijen fann. Unjer Brief enthält
durchweg den eigentümlicdy reformierten jogen. „syllogismus practicus“: die
Dergemwijjerung des Heils aus dem Dorhandenjein der praftiihen Wirkungen des
Heils: „Jeder, der die Gerechtigkeit tut“, dejjen Erneuerung zu Öottes Bild jich
in der Tat des gemeinen Lebens erweijt, nur der Tann jid) jeiner Geburt aus
Öott, jeiner Gotteskindſchaft verjichert halten.
Weſentlich denjelben Gedanken führt dann 3,1I-5 aus: es wird da er- 3
innert an das „Adelsbewußtjein“ der Gottesfinder, wie es die Ausjicht auf die
ewige Dollendung in jich jchlieft, um die Forderung fortgehender und nur mit
völliger Reinheit befriedigter Reinigung zu begründen. In der unübertrefflic
ihönen, jo jchlicht und innig gejagten Bezeichnung der chrijtlihen Heilsgewißheit:
der Größe der väterlichen Liebe, die uns würdigt, Kinder Gottes Zu heißen und
damit zu jeiner Ähnlichfeit und ewigen Gemeinſchaft bejtimmt zu jein, liegt ohne
weiteres die ganze jittliche Triebfraft unjeres Glaubens beſchloſſen. Diejer ethiſche
Charakter ſpricht ſich auch in dem bedeutjamen Sujag aus: „heißen jollen, und
wir jind es auh“. Es ijt feine bloße Würde und Ehre; die bottestind-
haft ijt eine jittlihe Tatjahe. Und daran Fann- einen wirklichen Chrijten
die gewiß jchmerzlihe Erfahrung nicht irre machen, daß die Welt uns nicht er-
kennt d. h. als Gotteskinder, als ein adelig Geſchlecht anerkennt; im Gegenteil,
ihre Anerkennung müßte uns irre machen an der Tatſache unſerer Gottestindjchaft,
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28
©
1. Johannes 2, 28— 3,24: Der Wandel in Bruderliebe. 205
da die Welt das Wejen defjen nicht erfaſſen kann, nach dem wir uns nennen. So
wertvoll diejer Gedanke jein kann für ängjtliche, verjchüchterte Seelen, jo gefähr:
lih fann er freilich werden: wie leicht täujchen jich glaubensjtolze Seelen über die
Mißbilligung Anderer, aus denen jie „die Welt“ jprechen hören, auch wenn es nur
gejunder und gerader Sinn ilt, der jich an gejpreiztem, anmaßendem, engherzigem
Chrijtenwejen ärgert. Man beachte, wie bedenklich die verallgemeinernde Über-
tragung des johanneijhen Begriffes „Welt“ auf unjere Umgebung iſt! (j. Ein-
leitung.) — Aber die Gottes-Kindihaft umfaßt nod viel Höheres und der Welt
Sremderes, als was wir jegt jchon zu fein uns rühmen dürfen: die Erfüllung der
höchſten Sehnjucht, Gott zu jehen, wie er ijt, in der Dollendung der Seiten.
Unjer Wort zeichnet ſich ebenjo aus durch eine ungemeine Beſcheidung vorwigiger
Sragen — „es ijt noch nicht erjchienen“, darum jollen wir auch nicht daran herum:
raten, niht an dem Dorhang zupfen — wie durd; eine zZweifelloje Sicherheit über
das jittlih Enticheidende. „Wir wiſſen“ — nicht bloß durch die Sujage im Evan-
gelium, vielmehr durd die innere Gewißheit —, „daß, wenn er erjcheinen wird,
wir ihm gleich fein werden“. Man fann zweifeln, ob, wie im Nebenſatz, jo aud
im Hauptjag Chrijtus, oder ob im leßteren Gott gemeint ijt. Bei der völligen
Sujfammenjhau des Daters und des Sohnes bedeutet das auch wenig Unterjcied.
Aber wie Paulus 1.Kor. 13, 12, jo dürfte auch unjer Derfafjer das Schauen Gottes
als das hödjte Siel der Eindlichen Sehnjucht betrachten (ſ. zu Joh.1,14). Iſt
nicht aud uns dies Sehnen lebendig: ad) aus diejes Tales Gründen, wo wir Gott
nie voll verjtehen, oft nur jchweigend glauben fönnen, in das volle Liht vor
jeinem Angejicht, da wir erfahren, wie er es meint! Das hat uns Jejus als die
höchſte Seligfeit verheißen: „jie werden Gott jchauen“. So klärt ji am beiten
der Sujammenhang: „wir werden ihm gleid) jein; denn wir werden ihn jehen“.
Sollen wir, wie uns verheißen ijt, ihn dereinjt jehen, wie er iſt, jo jegt das
voraus, daß wir ihm gleich fein werden; fo hängt die Erfüllung der legten reli-
giöjen Sehnjucht an diejer jittlihen Bedingung: „Selig jind, die reines Herzens
jind; denn jie werden Gott ſchauen“; nur reine, gottgleiche Herzen haben Augen
für das reine Licht, das ausgeht von jeinem Angefiht; nur, wenn wir von ihm
als die Seinen erfannt find, läßt er ji von uns jchauen von Angejicht zu Ange-
jiht. — So wird aud die durchaus ſittliche Art der Chrijtenhoffnung offenbar:
„ein Jeder“ — darin liegt die innere Notwendigkeit —, „der dieje Hoffnung auf
ihn hat“, dieje auf die Gemeinihaft mit Chrijtus gegründete Hoffnung, „reinigt
jich” fortgehend, ewig mit ſich unzufrieden, empfindlidy gegen jeden Sleden an
jeinem Seelenfleid, und zwar weil er den höchſten Maßjtab ſtets zur Seite hat:
„gleichwie Jener“ — das ijt immer Chrijtus, mag audy im übrigen die Suweilung
des „er“ auf Gott oder Chrijtus felbjt im gleichen Sage wechſeln — „rein ijt“.
Es ijt hingewiejen worden auf den liturgiihen Klang des griechiihen Wortes für
„reinigen“: wie auf der Pilgerihaft nach Jerufalem (Joh. 11,55) die jich Gott
nahen wollenden Sejtbejucher, jo reinigen ſich die Pilger nah dem himmliſchen
Jerujalem. 1.Petr. 1,22 aber zeigt die ganze Sartheit und Keuſchheit der jittlichen
Empfindung, die ji) aus dem Hingenommenjein von dem jittlihen Bilde Jeju und
aus der Erwartung feiner Wiederfunft ergibt und am Ende in ungemijcter
Bruderliebe niederjhlägt. So ijt die Sufunftshoffnung, die ſich nur allzuleicht mit
jelbjtfüchtigen und jinnlicy gefärbten Regungen paart, geläutert zu einem durchaus
fittlihen Motiv eines unbegrenzten Reinigungs=Progejjes.
Im folgenden vertritt Johannes dies chriftliche Sittlichkeits- Ideal gegenüber
der heimlichen Sront der gnoftiihen Gegner. Es handelt ſich offenbar um die
antinomijtiihen Gnoftifer (j. Einleitung), die ji, „ausſchließlich dem eigenen Trieb
des in ihnen zum Bewußtjein erwachten Geijtes folgend, mit jeglichem Braud
und Berfommen zu brehen, fi über jede Schranke hinwegzufegen berechtigt“
(Holgmann) hielten. Dem gegenüber betont der Brief die völlige Gleichwertigfeit
der leichthin begangenen Sünde mit der Ungejeglichkeit, mit der theoretiihen und
praftijchen Derleugnung aller zwingenden Derpflihtung gegenüber dem heiligen
Ootteswillen. Die verglichenen Begriffe jind nur formell verjhieden, inhaltlich
206 1. Johannes 2, 28 - 35,24: Der Wandel in Bruderliebe.
gleih. Für uns liegt in dem wahrlidy nicht als Sternſpruch geeigneten jchwierigen
Wort der tiefe Sinn: das chrijtliche Sittengejeg ijt die mit unerbittlicher Strenge
ausnahmslos durchgeführte allgemein-menjhlihe Sittlichfeit. — Und diejer uner-
bittlihhe Ernjt, dem nur die völlige Reinheit genügt, entjpricht allein dem Be-
wußtjein der Erlöjten. Ganz wie Joh. 1,29 wird hier das Derjöhnungswerf
Chrijti wejentlih als die tatjächlihe Wegnahme, nicht bloß die Dergebung ein-
ſchließende Bededung der Sünden vor Gottes jtrafendem Angejicht verjtanden (vgl.
zu 1,9). Wie er jelbjt ein Sündlojer, Gerechter jchlehthin war, jo fonnte jein
Sünden-Aufjihnehmen nur die Abjiht haben, die Sünden tatjächlich wegzuſchaffen.
So liegt in jeinem verjöhnenden Tragen eine Derpflitung für Alle, die ſich jeiner
getröjten, ji) fortgehend zu jcheiden von der Sünde. Darum erjheint für den
Chrijten das Sündigen nur möglich bei völligem Herausfallen aus der Gemein-
Ihaft mit dem die Sünde tilgenden und bis auf den kleinſten Rejt befämpfenden
Ehrijtus; denn, wer ihn innerlich geſchaut und aufgefaßt, einen wirklichen Eindrud
von jeinem Wejen gewonnen hat, worauf doch alle jo zu nennende Gemeinjchaft
mit ihm beruht, der fann mit der Sünde nicht jpielen. Der unmittelbare Eindrud
der Perſon Jeſu und die tiefere Bejinnung darüber, nicht Lehren und Geſchichten
von ihm, jind für Johannes wie für uns Heutige das Entjcheidende am Evan-
gelium, das eine Kraft der Sünden-Überwindung jein joll. Die gefährliche Unbe—
dingtheit der behaupteten Scheidung von der Sünde forrigiert ji wie öfters durd)
die andere, nüchterne Gedankenreihe 1, 8ff.; 2,1.
Die folgenden Derje 7—10 verjtehen ſich ohne viele Erklärung. Der Der-
fajjer fürchtet offenbar doch die Derführung feiner Sorgentinder durch die Gno—
itifer, welche moralijche Larheit mit dem Chrijtentum zu verbinden vermodten.
Darum betont er nochmals, daß nur in das tägliche, tätige Leben übergeführte
Gerechtigkeit mit der Gemeinjhaft des Gerechten ſich verträgt. Er zeigt dafür
aber alsbald den metaphnjiichen Hintergrund. Es handelt jih für den Chrijten
wie für Chrijtus ja nie um vereinzelte Sünden; jie hängen alle innerlichſt zuſammen
als Werfe des Teufels, der von Anfang an (j. zu Joh. 8,44), aljo jchon beim
eriten Sündenfall das wirkliche Prinzipium des Abfalls von Gott war. Dieje
Teufels-Werfe und die Teufels-Herrihaft, die fie hervorruft, zu zerjtören, war der
Lebensberuf des Sohnes Gottes, wie Jejus ihn tatſächlich auch aufgefaßt hat
(Mith. 12,28). Mag uns Heutigen die Dorjtellung eines perjönlichen Hauptes
und eines Bott gegenüber jelbjtändigen Reiches des Böjen unvolßiehbar fein, jhon
mit Rüdjiht auf die Allmacht und Weisheit Gottes, jo jollten wir doch die unge-
heure Wucht nicht verfennen, die das Mitgefühl mit den Opfern diejes „Sürjten
diejer Welt“ und der Ingrimm gegen die Derpfujhung der guten Gottes-Schöpfung
dem Kampf gegen alles Böſe verliehen. — Ebenjo prinzipiellemetaphnjiih be—
gründet nun D.9 die innere Notwendigkeit der Scheidung der Gotteskinder von
der Sünde. Das „aus Gott geboren — oder genauer: gezeugt — werden“ wird
dabei ganz buchjtäblich genommen: der aus Gott Gezeugte hat von feinem Dater
tatjählidy einen Samen göttlichen Seins in fich, der nicht wieder aus feinem Wejen
zu entfernen ijt, jondern zur vollen Entwidelung der Gottes-Kindichaft treibt.
Der jhöpferijche Lebensteim iſt natürlicy der Geijt Gottes (vgl. zu Joh. 3, 3f.),
der den eigenen Geijt des Wiedergeborenen dauernd bejtimmt. Nun gehört es
zu der oft beobachteten Eigentümlichteit des Johannes, den erfahrungsmäßigen
Suftand der Chrijten mit der Miſchung von göttlichen und natürli menjhlichen
Motiven als prinzipwidrig, ja als eigentlich unmöglich darzuftellen: der Chrijt
„tann nicht fündigen“, nämlich als Chrijt, mit feinem eigentlichen Selbjt; tut er
es doch, jo kann es nur durch plößliches Überwältigtwerden feiner eigentlichen
Perjönlichkeit durd) die Macht des Böjen gejchehen. Dem vielfahen Mißbrauch
diejer jehr geijtigen Auffajjung zur Gleichgültigfeit gegen Schwachheits-Sünden
iteht aber die ganze unerbittliche Energie der jittlihen Selbjtbeurteilung gegen—
über, wie fie jofort in D. 10 wieder begegnet. Hier wird wie Mitth. 7, 16ff. gegen-
über jeder religiöjen, jhwärmenden Selbjtbejpiegelung die harte Wirklichleit der
littlihen Tat zum Maßjtab der Unterjheidung zwijchen Gottes- und Teufels-
II
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1. Johannes 2, 28— 3,24: Der Wandel in Bruderliebe. 207
Kindern erhoben und die Forderung der Gerechtigkeit alsbald, genau wie 2,9—11,
näher bejtimmt durch das Gebot der Bruderliebe. Die Begründung der Hervor—
hebung diejes Gebots in D. 11 (vgl. 2,7) Tann uns nicht hindern zu beanjtanden,
daß die fittlihe Gerechtigkeit jich völlig dede mit der Bruderliebe (Altruismus);
dieje bedarf unbedingt der Ergänzung durch die Pflichten der durchgebildeten
Selbjtahtung. Aber unſer Verfaſſer ijt nicht Snjtematifer und läßt ſich bejtimmen
durch die heimliche Sront der lieblojen Selbjtanbeter. D.12 überrajcht uns durch
die Anfügung des geraden Gegenjtüdes: Kain, das erjte reine Satans=Kind, joll
uns die innere Derwobenheit der Lieblojigfeit mit der Teufels-Geburt abſchreckend
vorhalten. Freilich ijt ein fo frafjes Beijpiel unmenjhlicher, naturwidriger Stei=
gerung wenig geeignet, auf Anfangs- und Mitteljtufen der Sünde als Spiegelbild
zu wirken; der Derfajjer denkt weſentlich an die im Wejen der beiden Brüder be-
gründete Gegenjäglichkeit ihrer ganzen Art. Und es jcheint, als ob Kain nur als
Typus der Welt gedadht wird, welche die Brüder haßt wegen ihrer geredten
Werke, während Abel der Typus der unter dem Haß der Welt Teidenden Gottes-
finder it. Offenbar tat die Erinnerung not: „wundert euch nicht”, da er jie aus
505.15, 18.19 wiederholt: jie jtanden in Gefahr, ſich dadurch irre maden zu
lajjien. Daß für uns heutige Chrijten die einfache Übertragung diejes Weltbegriffes
auf unfere Gegner nicht bloß gefährlich, vielmehr durch die veränderte Welt aus-
gejhlojjen ijt, dazu vgl. die Ausführung zu 2,15. 16.
Einer der wertvolliten Säge des ganzen Briefes: dem JIrrewerden dur
den Haß der Welt wird die Erinnerung an die Selbjtgewißheit derer entgegen
gejtellt, die jich ihrer Bruderliebe bewußt jind; würden jie ſich durch den Haß
zum Wiederhafjen oder nur zur Dämpfung ihrer Liebe verleiten Iajjen, jo würden
jie das zu büßen haben mit einem Derlujt an neuem, wahrem Leben. Unjere
Bruderliebe wird uns — ijt das nit Tatſache? — erfahrungsmäßig bewußt als
ein unendlich beglüdender Sujtand vollen Lebens, dem gegenüber die frühere Seit
der Lieblojigfeit oder Gleichgültigfeit gegen Andere als geijtiger Tod erjcheint.
Daß wir nicht etwa das ewige Leben erjt zu erhoffen haben, weil wir die Brüder
lieben (als Begründung der Hoffnung), jondern daß wir uns bewußt jein dürfen,
bereits den Übergang aus dem Tode ins Leben (Joh.5, 24) Hinter uns zu haben,
weil wir lieben, ijt das unendlich wertvolle Seugnis des Johannes, wenn aud
die Gefahr der Bewußtheit bei chrijtlichen Liebeswerfen und des Derjioßes gegen
Jeſu Wort Mtth.6,3 zu beachten bleibt. So wird die Bruderliebe zum jicheren
Lebenszeichen der neuen Geburt, dieje aber aller myſtiſch-religiöſen Selbjttäujhung
entzogen. Auch der Begriff des ewigen Lebens gewinnt hier jeine völlig inner-
liche und jittliche Art; er hat nichts mit einem zeitlichen Jenjeits zu tun. An
tiefen Beziehungen der Liebe bewährt ſich immer wieder dieje Behauptung: das
matt und jhläfrig hinjchleichende Leben derer, die nur für jid) jorgen und denen,
weicht dem Reichtum ftrömenden, überfließenden Lebens. „Nur im Heraustreten
des Individuums aus feinen engen Grenzen, in diejem fi an die anderen mit-
teilen und eben hierdurd wieder die andern in ſich aufnehmen und fein eigenes,
enges Sein bereihern und erweitern durd die ſich ihm mitteilende Sülle des
Seins der anderen — wird das menſchliche Einzelwejen ſich bewußt, daß es Iebe“
(Rothe). Und zugleih wird man ſich bewußt, daß man in feinem bisherigen
liebeleeren Leben wejentlich tot gewejen. „Bleibt im Tode“ vortrefflidh empfunden:
bleibt, wie einer Macht der Trägheit folgend, im Grabe des bloßen vegetierenden
Lebens (Holgmann). — Wieder folgt die Bejtätigung der Behauptung aus dem
Gegenteil, wobei dem jeinen Bruder nicht Liebenden einfach der ihn Hajjende
gleichgejtellt wird — wie ich meine, auch dann nicht mit Redht, wenn man den
„Bruder“ unterjtreiht: man fann ſich doch auch ihm gegenüber gleihgültig ver-
halten. Su der Behauptung, jeder Bruderhajjer jei ein Menjcenmörder, damit
aljo Kains-Same und Teufels-Kind (Joh. 8,44), kann man dagegen verweijen auf
die Bergpredigt (Mith.5, 21.22), wo auch im Haß diejelbe Gejinnung gefunden
wird, die bei einer gewiljen Steigerung zum Mord ausſchlägt; es handelt ji um
die Quelle der mörderiihen Tat. Daß ein Menjchenmörder wie Kain das ewige
208 1. Johannes 2, 28— 5, 24: Der Wandel in Bruderliebe.
Leben „nicht bei ihm bleibend“ d.h., wenn er als Chrijt feiner bereits teilhaftig
it, jeinen Derlujt zu gewärtigen hat, das „wijjen wir“, ebenjowohl aus unjerem
allgemein-menjhlihen jittlichen Urteil als aus der Strafe Kains (1.Moje 9,6). —
Wie von D.14 zu D.15 madıt der Derfajjer von D.15 zu D.16 den Gedanken—
fortihritt durdy den Übergang zum geraden Gegenteil: Wie Zuvor die letzte Kon—
jequenz des Bruderhafjes, jo wird nun die legte Konjequenz chrijtlicyer Bruder-
liebe gezeigt: das Einjegen, das Derlieren des eigenen Lebens für die Brüder.
Denn nur das genügt dem tiefjten Wejen der Bruderliebe, wie wir es nicht aus
uns jelbjt noch aus allgemeiner Menjhennatur, Iediglih aus jeiner Offenbarung
in der Wirklichkeit des einen aus Gott Geborenen erfennen, dejjen ganzes Leben,
nicht bloß Sterben, eine jtete Selbjtaufopferung für die Brüder war. So zeigt der
Derfafjer hier den tiefiten Sujammenhang zwiſchen dem chrütlichen Humanitäts-
Ideal und dem Glauben an die Gott-Menjchheit in Chrijtus: dieſer Glaube jchlieft
in ſich die Derpflicytung zur Derwirklihung des in Chrijtus angejchauten Jdeals.
Wenn der Derfajjer nun im folgenden von dem Opfereinſatz des ganzen Lebens
hinübergleitet zu den kleinen Opfern an Geld und Gut, jo mag ihn dabei der
jehr zutreffende Gedanke geleitet haben, daß wir nur jelten zu jo großen Opfern
Gelegenheit haben, unjere opferfreudige Gefinnung dagegen in Leinen Selbjtver-
leugnungen, die weniger Aufjehen machen und Anerkennung finden, jich zu erweijen
reichlich Gelegenheit hat. Er hat aber offenbar die Erfahrung gemadt, daß die
natürliche Selbjtjucht manchen jelbjtbewußten, hochgemuten Bruder davon abhielt.
Darum erinnert er durch den Ausdrud „Güter der Welt” an die Nichtigkeit des
Geldes für einen Chrijtenmenjhen, für den es nicht in Betraht fommen jollte
gegenüber dem Schmerz über die Not, die den Aufijhwung der Bruderjeele lähmt.
Jedes Wort ijt hier bedeutfam: wenn wir den Bruder darben „jehen“ — mit
voller Erfenntnis der Sachlage miterleben — und „ihließen unſer Herz“, das ji
naturgemäß im Mitgefühl für ihn öffnen follte, „vor ihm zu“ — nicht notwendig
abjichtlih, aber tatſächlich, aus Rüdjichten der Selbjtjucht und des Klebens am
Geld, wie wir erjt hinterher entdeden — „wie bleibt da die Liebe Gottes in uns?“,
die doch den Chriſten ausmacht, einerlei ob man fie als unjere Liebe zu Gott
auffaßt, die auch Mith. 5, 23 als leere, wertloje Einbildung erſcheint, wenn jie jich
nicht in Bruderliebe umjegt, oder als Gottes Liebe zu uns: Gott fann lieben und
beglüden nur den, der felber liebt. Derjelbe Grundgedanfe wie af. 2, 15. 16,
weiter ausgeführt im 4. Kapitel. — Die ganze Wahrhaftigkeit der Liebesgejinnung
Ipricht ſich ſchließlich — die Anrede deutet wie 2, 28 auf den praftijchen Sielpunft
— D.18 aus, wo offenbar in heimlicher Sront gegen jolche, die jich mit dem
Wortihwall allumfafjender Brüderlichfeit einer billigen Scheinliebe berühmen
(„Rede und Zunge“ ijt lediglich als Gegenjtüd zu „Tat und Wahrheit“ gewählt),
nur joldher Liebe Wahrheit, Wert und Wirklichkeit zugebilligt wird, die jich in
werftätige Opfer umjeßt.
Die Derje 19 und 20 jind mit dem Dorigen jehr loje verbunden durch den
gemeinjamen Gedanken von der Bedeutung der Bruderliebe für das Chrijtentum
und durch das Stichwort „Wahrheit“. Im übrigen jind jie in ihrem Sinn und
Sujammenhang jehr jhwierig; es jcheint fajt, daß der Sat verderbt ijt. Eine
Gruppe von Auslegern, zu denen bezeichnenderweije Calvin gehört, läßt Johannes
jagen: an der Bruderliebe haben wir den Maßjtab für die Wirklichkeit unjeres
Chriſtentums; und wenn unjer durch Irrtum getrübtes Gewiljen uns des Mangels
an echter Liebe anflagt, jo jollen wir überzeugt fein, daß uns 'von Gott eine nod)
viel jchwerere Derurteilung droht, weil er ja größer ijt als unjer Herz, heiliger
und jtrenger, ein nicht zu täujchender Richter, zumal er alles weiß, ihm fein lieb-
lojer Gedanfe unjeres Herzens verborgen bleibt. Darum fönnen wir Sreudigfeit
3u Bott nur haben, wenn unjer Herz (Gewijjen) uns nicht anflagt. Uns will doc
iheinen, als ob die jonnigere, evangelijchere Deutung Luthers dem Wortlaut wie
dem Geijt des Derfajjers mehr entjpricht: Gott ijt danach größer als unjer Herz,
weil er überreic) ijt an Erbarmen und alles weiß, wie Jejus Joh. 21,17; alles
veritehen heißt alles verzeihen. Während wir Menſchen uns halten an die zutage
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1. Johannes 2, 23— 3,24: Der Wandel in Bruderliebe. 209
liegenden Übertretungen des Liebesgebots, |haut Gott auf den Herzensgrund und
nimmt das durchgängige Wollen und Lieben für die mangelnde Einzelleijtung.
Don diejer Deutung von D.20b aus erklärt ji} der Sat jo: der Derfajjer will
jagen: An der Bruderliebe haben wir den Maßjtab für unjer Geborenjein aus
der Wahrheit (= aus dem wahrhaftigen Gott D.10); wenn unfer Herz und Ge—
wijjen uns nicht der Iieblojen Gejinnung verklagt, dann haben wir Sreudigkeit
vor Gott. Hun fällt aber jein Blid auf die erfahrungsmäßige Wirklichkeit, ganz
wie 2,1 die Jdeal-Betradhtung des jündlojen Suftandes durch die ehrliche Bejinnung
auf die jündige Wirklichteit geſtört wird. So muß er dann denen, die folche
Heilsgewißheit nicht haben, im Blid auf ihren Wandel in der Liebe verjichern,
daß jie doc auch die Sreudigkeit haben dürfen, wie Luther tieffühlend überjett:
wir fönnen vor ihm, wenn uns unjer Gewiſſen der vielfachen Lieblofigfeit bebend
anflagt, unjer Herz „jtillen“, bejänftigen, verjihern dejjen, daß Gott größer ijt
als unjer Herz, weil er uns durd und durch Tennt und weiß, daß wir ihn doch
im Grunde liebhaben. Diejer ſchöne Gedanfengang iſt auch darum jo wertvoll,
weil er uns entgegen einer erzwungenen Selbjterniedrigung gejtattet, uns demütig
eines gewijjen Wertes bewußt zu fein, nämlich bei aller Sehljamfeit dod aus
der Wahrheit zu jtammen, und unjere Derzagtheit an diejer Probe unjeres Cha-
rafters zu überwinden.
Und nun Tann fortgefahren werden D.21: „Geliebte“ — in der Anrede
liegt an diejer Stelle etwas wie ein jeliges Aufatmen —, „wenn uns unjer Herz
nicht verklagt, jo haben wir“ im Bemwußtjein unjerer Bruderliebe Sreudigfeit,
freudige „Suverjiht zu Gott“. Mach Überwindung der ſchwankenden, getrübten
Heilsgewißheit tritt nun im Gedanken an Gottes großes Herz die unbedingte Zu-
verjiht der Gotteskindſchaft, die die tiefjte Sreude bedeutet, hervor. Am un-
mittelbarjten erleben wir aber die Heilsgewißheit im Gebet, wo wir mit allen
unjern Anliegen freimütig und rüdhaltlos vor Gott hintreten und furchtlos
unjern Mund auftun dürfen, der Erhörung gewiß, „weil wir jeine Gebote halten
und tun, was vor ihm wohlgefällig ijt“. Dies Bewußtjein, in der Liebe der
Brüder ihm wejensverwandt zu jein, in der Sinnes- und Handlungsweije mit
Gott übereinzujtimmen, darum auch nur zu bitten, was er geben fann, und was
mit der Liebe zu den Brüdern vereinbar ijt, verleiht dem Gebetsleben die Un-
befangenheit und Sicherheit. So erweilt ji denn auch durch diejen Schluß, daß
unjere Deutung von D.19— 21 richtig ijt.
Sweifellos erreicht die ganze bisherige Erörterung ihren zujammenfajjenden
Schluß in D.23. Dorbereitet jind wir freili nur auf das Gebot der Bruder-
liebe; aber er fügt, nicht als ein weiteres Gebot, vielmehr als die Dorbedingung
zur Erfüllung des einen Gebots, den Glauben an den Kamen jeines Sohnes Jeju
Ehrijti hinzu d.h. den Glauben an feine in diejem Namen ausgedrüdte Sendung
dur den Dater. Wir haben D. i6 gehört, wie erjt durch ihn und durch die Art
jeiner Liebe uns das Wejen der Liebe offenbart worden ijt. Nur in gläubiger
Liebe zu ihm gewinnen wir die volle Bruderliebe, die fich jelbjt verliert im
Andern. So fann Glaube und Liebe zujammengefaßt werden als ein Gebot, weil
jener die Liebe unmittelbar einjhließt. Eine großartige, furze und volle Defini-
tion des Wejens des Chrijtentums, daran uns nicht jtören ſoll, daß das Chrijten-
tum doch als neues Gejeß erjheint: Gejeglichkeit ijt völlig überwunden durch den
Geijt Ehrijti, dem D.24 ſich plöglicy zuwendet, wohl um zum folgenden überzu-
leiten. Die gejunde praftiihe Srömmigfeit des Derfajjers bindet da die Innigkeit
des rijtlichen Wecjelverhältnijjes zu Gott — bleibende Gemeinjhaft Gottes mit
uns und von uns mit Gott ijt dasjelbe, was wir heute ftarfe Religiojität nennen
— an die nücterne Wirklichkeit des guten Willens. Die Mehrzahl „die Gebote“
Iheint mir dabei nicht auf das Doppelgebot der Liebe in D.23 zu gehen, jondern
wirklich die Entfaltung desjelben in der vieljeitigen chrijtlichen Sittenlehre zu be=
treffen. Überrajhend wirkt dann die Behauptung, daß wir für die Tatjächlichkeit
unjeres hrijtlihen Charakters die ſicherſte Bürgjhaft haben an dem Geijt, den
uns Gott gegeben hat. Iſt nicht gerade diejer Geijt die ungreifbarite Größe, ein
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. Bd. 14
210 1. Johannes 4, 1-6: Befenntnis zu Jejus dem Chrift.
Sluidum, darüber man am leichtejten jich phantajtiiche Einbildungen machen kann?
Iſt er nun gerade eine jichere, für uns deutlich fejtjtellbare Marke unjerer Ge-
meinjhaft mit Gott? Aber auch Paulus hat Röm.8,9.16 den bewußten Bejit
des neuen Geijtes aus Gott und Chrijtus das jicherjte Seugnis unjerer Gottes-
findjchaft genannt. So hat in der Tat der lebendige Chrijt an dem neuen religiös-
jittlichen Geijt oder Lebenstrieb die unmittelbare Gewißheit der wirklichen Ge-
meinſchaft mit dem, der ihn in ihm erwedt hat. Diejer Beweis ijt für die Sern-
jtehenden ein circulus vitiosus; für den aber, der in dem Kreiſe jteht, über
alle Sweifel erhaben.
6. Der Geijt aus Gott befennt fih zu Jejus als dem Ehrijt
4,1-6. Geliebte, glaubt nicht jedem Geijt, jondern prüft die Geijter,
ob jie aus Gott find; denn es jind viele faljhe Propheten ausgegangen
in die Welt. Daran erkennt den Geijt Gottes: jeder Geijt, der befennt
Jeſus Chrijtus im Fleiſch gefommen, ijt aus Gott; und jeder Geilt, der
Jeſus nicht befennt, ijt nicht aus Gott; und das ijt der Geiſt des Anti-
hrijts, wovon ihr gehört habt, daß er fommt, und bereits jeßt ijt er in
der Welt. Ihr jeid aus Gott, Kindlein, und habt fie überwunden; denn
größer ijt, der in euch iſt, denn der in der Welt it. Sie find aus der
Welt; darum reden fie aus der Welt heraus, und die Welt hört auf fie.
Wir find aus Gott; wer Gott fennt, hört auf uns; wer nicht aus Gott
ift, hört nit auf uns. Daran erfennen wir den Geijt der Wahrheit
und den ÖGeijt des Truges.
V.1 vgl. 2,18..19; Mtth.24,11.24. V.2 vgl. 1.Kor. 12,3. V.4'vegl. Joh.
16,33; 1.Joh.3,8. V.5 vgl. Joh.15,19. V.6 vgl. Joh. 8, 47.
Diefer Abſchnitt dürfte richtig als Epifode charakterijiert werden, wozu den
Derfajjer die Bejorgnis veranlafte, daß die Leſer, die er eben auf den Geijt als
untrüglihes Merkzeichen des Chrijtenitandes Hingewiejen, ſich irreleiten ließen
durch einen vermeintlich jtarfen, jelbjtbewußten Aftergeijt. Ähnlich fanden wir
ihon mande Abjchweifung begründet durch die in ihrer Mißverjtändlichkeit er-
Tannte Unbedingtheit dogmatijcher Behauptung. Die Warnung, nicht jedem Geijte
zu glauben, ijt offenbar veranlaßt durd) die Leichtgläubigfeit der einfachen Chrijten,
die in Jedem, der geijtvoll, begeijtert und begeijternd von neuen Offenbarungen
zu reden wußte, einen Propheten jahen. Die jubjeftiv-perjönlihe Sorm eines
Enthüllers von Geheimnijjen genügt nicht; zum Propheten gehört das Seugnis
von einem objektiven Erlebnis, darin Gott jich allgemein erfennbar offenbart hat.
Darum: „Prüft die Geijter, ob jie aus Gott ſind“; es gibt für ſolche Prüfung
bejtimmte objektive Maßjtäbe. Im übrigen vergleiche man betrefis der vielen
faljhen Propheten, die „ausgegangen find“ — aus der Gemeinde Chrijti, die jie
verlajjen haben — „in die Welt“ — die den geraden Gegenjaß zur Chrijtenheit
bildet —, was 3u 2, 18.19 gejagt ijt, aud) die Apojtel-Lehre 11f. Hennede S. 192f.
Der Maßjtab nun, der hier an die Hand gegeben wird, ijt ein jehr einfacher,
leicht anzuwendender: im Gegenjag zu den dofetijhen Gnojtitern (jiehe Einleitung)
wird das offene Bekenntnis zu dem Fleiſch gewordenen Gottesjohn als das Er-
fennungszeichen der aus Gott geborenen Gottestinder bezeichnet. ®b wir wohl
auch heute noc nad) diefem Maßjtab urteilen und Allen, die in der gejchichtlichen
Erjheinung Jeſu nit eine buchjtäbliche Menjchwerdung des ewigen Gottes er=
fennen, die Gemeinjchaft mit Gott und den Urjprung aus Gott bejtreiten dürfen?
Darunter müßten audy alle die fallen, welche den Geijt des Chrijtentums oder die
göttliche Bejtimmung des Menſchen und deren Herbeiführung durd) Gottes Gnade
bejahen, beides aber unabhängig von der gejhichtlichen Erjcheinung des erjten,
der die hrijtliche Religion erlebt hat, fejthalten zu fönnen glauben. Wenn nun 5
der Derfajjer alle diejenigen, die eine völlige Fleiſchwerdung des göttlichen Lebens
in Jejus leugnen, nicht bloß als nicht aus Gott jtammend und damit als Satans-
finder, jondern auch als Ausgeburten des Geijtes des Antichrijts bezeichnet, jo
überjchreitet er damit erheblich die Linie, die Paulus 1.Kor.12,3 einhält: gewiß
OD
4
5
6
o
1. Johannes 4, 1-6: Befenntnis zu Jejus dem Chrijt. 211
kann Miemand, der Geilt aus Gott, Gefühl für ſittlichen Adel und perjönliche
religiöje Kraft hat, jagen: verflucht jei Jejus, ebenjowenig wie ihn Jemand im
Dolljinn Herrn nennen, als jolden lieben und im Leben ehren Tann, dem es nicht
der Geijt aus Gott, die Empfänglichkeit für das Göttliche eingibt. Dagegen hat
der Kampf gegen die Gnojtifer, die den Geijt des Chrijtentums völlig ablöjten
von jeinem erjten Derfünder, die Apologeten nicht bloß dazu geführt, die Suge—
hörigfeit zum Chrijtentum abhängig zu erflären von der Anerkennung Jeſu als
des Herrn und Mittlers, jondern jene Gegner der Gleichjegung des Evangeliums
mit der Perjon Ehrijti geradezu zu Antichrijten zu jtempeln. — Das zahlreiche
Dorfommen ſolcher Antichrijte, in denen der einheitliche Geijt des Antichrijts (vgl.
zu 2,18ff.) jich verkörpert, beunruhigt Johannes aber nit, da er das Auf-
treten derjelben als Seihen des nahenden Endes begrüßt.
Die folgenden Derje 4-6 dienen wejentlich der Beruhigung der Gemeinde,
die offenbar durch das mächtige Auftreten der Gnoftiter erjhüttert war: indem
der Derfafjer jie verjichert, ihr Erfolg bei den Leuten beruhe durchaus nur auf
ihrer Sugehörigfeit zu der Welt, welche auf die Stimme der Gotteskinder nun
einmal nicht hören fann, verwandelt er die Anfehtung der Suverjiht in ihre
größte Sörderung. Man fann zweifeln, ob die Überwindung der Gegner, die
hier als einfache Folge der Geburt aus Gott erjcheint, ſich auf die tatjächliche
Ausiheidung der Gnoſtiker aus der Gemeinde nad) Iangen Kämpfen, oder ob jie
jih auf ihre grundfäßliche, immer noch fortichreitende, jicher zu erwartende Über-
windung bezieht. Letzteres ſcheint wuchtiger: Geliebte, feid getrojt, ihr ſeid ja
aus Gott, und darum habt ihr jene im Grunde bereits überwunden und ijt ihre
endgültige Überwindung nur eine Srage der Seit. Dieje Suverjiht hat aber
ihren jicheren Rüdhalt daran, daß jie ſich bewußt jind, daß Gott — oder hier
auch Ehrijtus (vgl. Joh. 16,35) —, aus dem fie geboren find, aud in ihnen it,
während in jenen, den Weltfindern, der Teufel ijt, den und dejjen Werk zu zer:
itören Jeſus ja nad) 5,8 gefommen ijt. So gefährlich dieſe Gleichungen (kirch—
lihe Chrijten = Öottesfinder — fiegesgewijje Weltüberwinder; Kirchenfeinde =
Teufelstinder = zum Untergang verurteilte Welt) find, jo bedeutjam ijt das
wuchtige, jiegesgewijje Wort in der Kirchengejchichte geworden für alle Flücht—
lings= und Pilger-Gemeinden. Und jofern man die eigene perjönliche Art in der
Dertretung des Evangeliums von der Sache des Evangeliums jelbjt unterjcheidet,
kann man gegenüber ihrem jcheinbaren Unterliegen in der Maſſe ſich getröjten:
die Sad)’ ijt dein, Herr Jeju Chriſt. Ebenjo ijt die einfache Derweilung der
Gegner der chriſtlichen Wahrheit in den Bereich des Widergöttlihen, in die Welt
ein noch heute wirfjamer Trojtgrund (vgl. auch Joh.15,19), der jih auf Jeju
Ausſpruch Mtth.7,13.14 berufen fann: man beruhigt ſich jo leicht über den An-
Hang der Gegner bei der Mafje, weil dieſe naturgemäß als „Welt“ ſich jelbjt
gern hört und hören will. Dieſer Trojt Tann aber aud) der Anlaß werden zu
den bedenklichiten Selbjttäufchungen der Kirchenleute: indem man die Keberei als
Derfäligung des Evangeliums durch den weltlichen Sinn und ihren Erfolg daraus
erklärt, daß die Welt nur eine ſolche Auffafjung des Evangeliums verjteht, bei
der es in ihren eigenen faljhen Geſichtskreis gezogen wird, Tann man jicy jeder
ruhigen ſachlichen Erörterung der Streitfragen entziehen, die ſich aus einer reli-
gionsgeſchichtlichen Betrachtung ergeben. Schließlich ijt auch die Gleichjtellung der
Derfündiger der kirchlichen Lehre — „wir“ ijt hier gewiß dem „ihr“ entgegen
gejtellt wie die Lehrer den Hörern — mit Gott jelbjt, von dejjen Wahrheit jie
zeugen, und ihre Erhebung zu Seihen, an denen jid) die Geijter jcheiden, ein
zweiſchneidiges Schwert geworden. Wir haben es hier jpürbar mit dem nahezu-
fertigen Begriff der katholiſchen Kirche zu tun, die ji) im ausſchließlichen Bejit
der Wahrheit weiß und abſchließt gegen alle übrige Welt, die jomit ins Leere,
in die Gottesfremde verwiejen wird. Die Suverjicht, jhlehthin in Gottes Namen
zu reden und Anjprud auf Sujtimmung zu haben jeitens Aller, die aus der
Wahrheit find, den Widerjpruh, den man findet, als gegen Gott erhoben be-
urteilen zu dürfen, ijt die Quelle aller geijtlihen, hierarhiichen Überhebung; auch
14*
212 1. Johannes 4, 7—5,4: Liebe und Glaube.
dann, wenn — was hier dod) gar nicht geſchieht — einſchränkend beigefügt wird,
nicht aller Widerjpruch der Welt beziehe ſich auf den Inhalt, mandyer nur auf die
Art und Form unjerer Derfündigung. Jene Überhebung findet jich bejonders oft
bei Laienpredigern und Gemeinihaftschrijten unter Berufung auf unjer Wort.
7. Der unlöslicye Sujammenhang zwiſchen Liebe zu den Brüdern
und Glaube an Gottes Liebe in Chriſtus 4,7 —5,4. Öeliebte, laßt
uns einander lieben; denn die Liebe iſt aus Gott, und Jeder, der liebt,
iſt aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht
erfannt; denn Gott ijt Liebe. Daran ijt die Liebe Gottes uns offenbar
geworden, daß Gott feinen Sohn, den einzigen, in die Welt gejandt hat,
damit wir durch ihn leben follen. Darauf jteht die Liebe, nicht dab wir
Gott geliebt haben, jondern daß er uns geliebt hat und jeinen Sohn
gejandt zur Sühne für unjere Sünden. Öeliebte, wenn uns Gott jo ges
liebt hat, jo find auch wir jhuldig einander zu lieben. Gott geſchaut
hat niemals Jemand; wenn wir einander lieben, jo bleibt Gott in uns,
und feine Liebe ijt vollendet in uns. Daran erfennen wir, daß wir in
ihm bleiben und er in uns, weil er uns von feinem Geijt gegeben hat.
Und wir, ja wir haben es gejhaut und bezeugen es, daß der Dater den
Sohn gejandt hat als Heiland der Welt. Wer nun befennt, daß Jeſus
der Sohn Gottes ijt, in dem bleibt Gott und er in Gott. Und wir
haben erfannt und geglaubt die Liebe, die Gott unter uns hat. Gott
ift Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott
bleibt in ihm. Darin ijt die Liebe unter uns vollendet, daß wir Super:
fiht haben für den Tag des Gerichts, weil, wie jener ijt, jo auch wir
find in diefer Welt. Furcht ift nit in der Liebe, jondern die voll:
fommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die Sucht hat es mit Strafe
zu tun; wer ficy fürchtet, iſt nicht vollendet in der Liebe. Wir dagegen
lieben, weil er uns zuerjt geliebt hat. Wenn Jemand jagt: „Ic Liebe
Gott“ und haft feinen Bruder, jo ijt er ein Lügner. Denn, wer jeinen
Bruder nicht liebt, den er gejehen hat, der Tann nicht Gott lieben, den
er nicht gejehen hat. Und dies Gebot haben wir von ihm, dab, wer
Gott liebt, aud) feinen Bruder liebe. Jeder, der glaubt, daß Jejus der
Chrijt ift, der ift aus Gott gezeugt, und Jeder, der feinen Erzeuger liebt,
liebt audy) den von ihm Erzeugten. Daran erfennen wir, daß wir die
Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und feine Gebote tun. Denn
das ijt die Liebe Gottes, dak wir feine Gebote halten. Und jeine Gebote
find nicht ſchwer; denn alles, was aus Gott geboren ijt, überwindet die
Welt, und das ijt der Sieg, der die Welt überwunden hat: unjer Glaube.
V.7 vgl. 2,29. V.8-vgl. 1.Kor.8,1-3. V.9 vgl. Joh.3,16. V.10 vgl. 2,2.
V.11'vel. Mtth. 18,33. ' V.12 vol: Joh.1,4181 77V. 14 wel. 1,3.. -V. 1 ygE
2,28. V.20 vgl. 2,4.9. V.21 vgl. Mtth.22,37-40. V.5,3 vgl. 2,5;
Mtth. 11,30. V.4 vgl. Joh. 16, 33.
Der ganze lange Abſchnitt hängt unlösbar, aber ebenjo wenig logiſch g—
ichlofjen zujammen: es ſoll ja gerade der innigjte Sujammenhang der beiden
HBauptpunfte des Chrijtentums, die bisher getrennt betrachtet jind, in gegenjeitiger
Durddringung aufgewiejen werden. Dabei begegnen uns wenig neue Momente;
faſt alles ijt Abwandlung von früher Gejagtem. Aber ‚wie immer bei unjerm
Derfajjer darf von einer reinen Wiederholung nicht geredet werden; es tritt viel-
mehr zu den bisherigen ein neuer Geſichtspunkt: die Bruderliebe wird neu
begründet aus dem Wejen Gottes als Liebe, als Selbjtmitteilung und
als Sichjelbjtfinden im Andern; darum ijt die Liebe das Kennzeichen aller Gottes—
finder, die fein Wejen als Samen mitbelommen haben. Dies jichere Kennzeichen
aller, die aus Gott geboren find, tritt alfjo zu dem D.6 gegebenen hinzu, vor:
=]
Ko)
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1. Johannes 4, 7—5, 4: Liebe und Glaube. 215
läufig ohne innere Derbindung. Man beachte wieder die eigentümliche Gleich—
jegung von Geburt aus Gott und Erkenntnis Gottes: die kirchliche Gnojis Tann
jih doch feinerlei Srömmigteit, feine Kräftigfeit des Gottesbewußtjeins vorjtellen
ohne flares, gegenjtändliches Dorjtellen und Erfennen Gottes. — Unjer Sag ijt
im Gegenjag zu den vorhergehenden, die das Kennzeichen wahren Glaubens be-
treffen, als befonders weitherzig, von religiöjem Abjolutismus frei, human ange—
jprohen worden; zweifellos ijt auch hier und im folgenden nicht der bejtimmte
Gegenstand der Liebe, jondern nur ihre allgemein menjchliche Art ins Auge ge-
faßt. Allein im Sinne des Derfajjers würde doch feine von der religiöjen Wurzel
abgelöjte, etwa auf unbewußtem Chrijtentum jelbjtlojer Geſinnung beruhende
Menjchenliebe der Gottestindihaft würdig befunden werden. — Sehr tief und
beglüdend ijt die mit Paulus 1.Kor. 8, 1-5 übereinjtimmende Kennzeichnung der
chriſtlichen Gottes-Erfenntnis als einer durchaus jittlich-praftijchen, die nur in der
Liebestat ihr Leben erweijt, während das rein denfende Aufjteigen zu einem legten
tragenden Grund und Siel alles Lebens, alles Gottjuchen der Weltanjchauung,
jofern es nicht die natürliche Lieblojigfeit überwindet, unfähig ijt, den Gott der
Liebe zu fajjen und zu verjtehen. Für die Gnoſtiker war Gott wejentlicd „Licht“
und „Geiſt“, aljo legtes Siel und innerjtes Wejen der Natur; für uns Chrijten
ijt er mehr als beides: „Liebe“ d.i. jittliche Kraft, Selbjthingabe an die Welt.
Darum kann fich unjere Gottes-Erfenntnis auch nur jtügen auf Erfahrungs-Tatſachen
des jittlihen Lebens. Und damit wird jie aus einem Vorrecht der jtarfen Geijter
zu einem Beſitz aller kindlich ſich hingebenden, jittlich fühlenden Gemüter. Sind
dieje nun empfänglic für die Offenbarungen göttlicher Liebe, jo bietet doch allein
die Tatjache der Sendung des eingeborenen Sohnes ihnen eine jolhe Offenbarung.
AU die andern Spuren göttliher Liebe im natürlihen und gejhichtlihen und
perjönlichen Lebensverlauf fommen gar nicht in Betraht gegenüber dem Tat=
beweis der jich jelbjt hingebenden Liebe in Chrijtus. Johannes betont, daß erjt
unter uns, in unjerem rijtlihen Kreije, Gott als Liebe erjchienen ijt; er würde
alle Offenbarungen in der vorcrijtlichen Welt bei der Energie jeiner jittlichen
Sorderung der Liebe als völliger Selbjtaufopferung faum als Morgenröte der
chriſtlichen Offenbarung haben gelten lajjen. Die völlige Liebe Gottes ijt vor
allem erjchienen in der Dahingabe des einzigen, „einzig geborenen“ Sohnes (vgl.
zu Joh. 3,16) an die im Sinjternis dahinjterbende Welt — „es ijt jo gut, wie
wenn Gott jich jelbjt der Welt geſchenkt“ (Rothe) — und jodann in der Offen—
barung feiner legten Siele: daß er uns, nicht die Welt, aber die aus der Welt
erwählten Chrijten, zum Leben — gemeint iſt nur das wahre, ewige Leben -
führen will. D.10 fügt nun der Charafterijtit diejer göttlichen Liebe noch der
wichtigen Sug hinzu, daß fie darin jteht, darin ihr Wejen hat, nit Antwort auf
unjere Liebe, nicht Gegenliebe, jondern ganz jpontane, volllommen freie Liebe zu
uns zu fein. Unbeholfen drüdt der Derfaljer diejen Gedanken aus; aber man fühlt
ihn deutlih heraus. Dieje zuvorfommende, nicht Würdigfeit und Neigung ab—
wartende Liebe wendet ſich einer gottentfremdeten Sünderwelt zu und betätigt ſich
in dem freiwilligen Liebesopfer Jeju als Sühne jtiftend für unjere Sünden. Über
Leßteres vgl. zu 2,2. Der Tod des Sohnes wird hier aber als ein Opfer des
Daters gewertet, das vorbildlich ijt für unfere Liebe, die in der Hingabe des
Liebjten erjt ihre Dollendung findet, und zwar in der Hingabe nicht an jolche, die
uns Liebe, Neigung, Derwandtichaft entgegenbringen, fondern an Seinde, innerlich
fremde, Teine Gegenfeitigfeit verjprechende Seelen. Daß hiermit die volle Höhe
des Khrijtlichen Ideals erreicht ift, wird Miemand bezweifeln. Man wird vielmehr
verjtehen, wie Nietzſche darin widernatürlihe Überjpannung entdeden wollte —
Der praftiihe Schluß aus dem Dorhergehenden wird D.11 wie meijt durd) die
Anrede angedeutet. Die Erfahrung einer jo großen, jelbjtlojen Liebe trägt in ſich
etwas ſittlich Derpflichtendes (vgl. Mtth. 18,33). Das ijt pſychologiſch richtig und
bedarf nicht des Hilfsgedanfens, daß die Dankbarkeit für die Größe der erfahrenen
12 Liebe das Bedürfnis erwede, ſich in Liebesopfern zu betätigen. — Der Sujammen-
hang von D.11 und 12 ijt nun logiſch wieder ungeihidt, aber tiefer innerer
214 1. Johannes 4,7—5,4: Liebe und Glaube.
Anjhauung beruhend (vgl. Rothe). In D. 11 erwarteten wir: „jo jind wir
ihuldig, Gott wiederzulieben“. Daß er nun für Gott „einander“ einjeßt, begrün-
det D.12. Wir fönnen Gott nur in den Brüdern lieben; denn ihn jelbit,
den unfichtbaren, fönnen wir nicht unmittelbar erreichen, ihm fönnen wir unjere
Gegenliebe nicht darbringen. Ein ungemein wertvoller Gedanke, der alles religiöje
Phrajentum, das ſich in myjtiihen Schwärmereien für Gott ergeht, als Selbjtbetrug
abtut und das Chrijtentum zu einer durchaus wahrhaftigen, tätigen, jittlichen
Religion macht. „Wenn wir Gott in unjerm Nächſten lieben, jo fommen wir auf
diefem Wege wirklih an ihn heran“ (Rothe). „Bott ijt jo wenig ein direktes
Objelt für das Tun wie für das Eriennen des Menſchen“ (Holgmann). So wird
das praftijchsjittlihe Leben das Gebiet, auf dem wir ihm begegnen. In der
gegenjeitigen Liebe bezeugt ſich uns Gott als bleibende Triebfraft unjeres Lebens
und vollendet jich erjt feine Liebe in uns. Man fann ftreiten, ob das Gottes
Liebe zu uns oder unjere Liebe zu Gott ijt. Letzteres entjpriht mehr dem zwiſchen
den Seilen jtehenden Gedankenzug. Dielleiht aber geht der Ausdrud zurüd auf
den Sat: „Gott ijt Liebe”; dies jein Wejen offenbart ſich vollendet erjt in unferer
Bruderliebe.
D.13 wiederholt die Ausjage von 3, 24 und führt damit zu einem neuen
chriſtologiſchen Stüd. In welchem Derhältnis dies Erfennungszeichen der bleiben-
den Gottesgemeinſchaft zu dem anderen, der Bruderliebe, jteht, hat ſich der Der:
fajjer gewiß jelbjt nicht gefragt; er denkt gar nie ſyſtematiſch, er fühlt jeden Ge—
danken ſtark, ja abjolut für fih. Wiejo wir uns des Geijtesbejiges bewußt jein
fönnen, und zwar als eines von unſerm eigenen Geijt unterjhiedenen Geijtes,
wie weit wir die übernatürlihen Wirkungen des göttlihen von den natürlichen
Wirkungen des eigenen Geijtes deutlich unterjcheiden können, und wiefern ſolche
bewußten Unterjcheidungen zur Heilsgemwißheit, zur Gewißheit, befehrt, wieder-
geboren zu jein, unbedingt gehören, das jind religions-piychologiihe Probleme
von tiefiter Bedeutung. Sollte nicht aber die ganze, von Pietijten und Sekten
und Gemeinjchaften bevorzugte Sragejtellung durch die vorhergehenden Gedanken
über den praftijchjittlihen Charakter des Chrijtentums bejeitigt jein? Wie dem
auch jei, feinesfalls darf man, wenigjtens nach dem Sinne des Derfajjers, das
„von feinem Geijt“ betonen: Joh. 3, 34 jagt zu deutlic, daß Gott feinen Geijt
entweder ganz oder gar nicht, nie aber jtüdweije gibt, nie bloß „einen Haud)
jeines Geijtes“ verjpüren läßt.
D. 14-16 wollen nun, joweit man zwijchen den Seilen einen gefühlsmäßigen
Sujammenhang leſen kann, unterjtreihen, daß die Liebe Gottes eine unbedingt
zuverläjlige Tatjache der Erfahrung ift. Dabei wird das „und wir, ja wir haben
es gejchaut und bezeugen es“ zu beachten jein: der Derfajjer legt wie 1,5 (j. zu
diejer Stelle) ein ungemeines Gewicht auf die apoftolijhe Überlieferung, wohl
wieder mit der heimlihen Sront gegen die felbjtherrlihen Denker, die natürlid)
ſolcher Augenzeugenjhaft entraten fönnen, weil jie die Öottes-Erfenntnis rein
denfend zu gewinnen wähnen. Sür unjern Derfajjer handelt es jid) dagegen
wejentli um erfahrbare, geſchichtliche Wirklichkeit; darum ift ihm das Seugnis
folder, die gejchaut haben, von grundlegender Bedeutung. In diefem Gedanken—
zujammenhang gibt D.15 einen Seitenhieb gegen die Leugner der Wejenseinheit
der hijtorijhen Perjon Jeju mit dem ewigen Gottesjohn, womit denn jener auch
aufhören würde, der Heiland der Welt zu fein. Alle bleibende Gottesgemeinjdaft
it, wie 4, 2 und öfter ſchon gejagt, gebunden an das Bekenntnis zu der Öottes-
johnihaft Jeju. Dies ift nun aber nur ein durch den heimlichen Gegenjag ver-
anlaßter Swijhenjag; D.16 Tehrt zurüd zum Hauptgedanfen: an der Sendung des
Sohnes haben wir erfannt und jind wir zum fejten, gewijjen Glauben gelangt —
„wir haben geglaubt“, das iſt abgejclojjener Alt — an die Liebe Gottes. Der
Ort diefer Liebe, der Kreis, in dem fie zu erfahren ift, das find wir Chrüten:
dies liegt in dem „unter uns“ ftatt „zu uns“. In der Anjchauung der Liebe
Chriſti wird die Liebe als das Wejen Gottes erfannt und bildet jofort das Prinzip
eines neuen Lebens, jett ſich um in ein Leben der Liebe.
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1. Johannes 4,7—5,4: Liebe und Glaube. 215
Nachdem diejer Leitjaß erreicht ift, wird er weitergeführt, um einen hellen
Bli€E in die Dollendung zu gewähren: wie 5, 21ff. Gebetsfreudigfeit und Sreu-
digkeit gegenüber dem Ießten Gericht als Solgen der Liebesgemeinihaft eriheinen,
jo wird hier die Dollendung der Liebe in der Sunerjicht gefunden, womit wir
dem Öerichtstage (dazu vgl. 2,28) entgegenjehen. Sie hat aber ihren fejten Halt
an unjerer inneren Ähnlichfeit mit dem zufünftigen Richter: jind wir jhon in
diejer Welt und Seit (duch den Geijt der Liebe) mit jenem (Ehriftus) wejens-
verwandt, jo brauchen wir feine Derurteilung nicht zu fürchten. Welche unge-
meine Sicherheit in der Selbjtbeurteilung der Chrijten und darum in der Liebes-
gejinnung jest das voraus! Im folgenden wird dann noch arundjäglic der
ausihliegende Gegenjag zwiſchen Liebe und Furcht betont, damit die Furcht vor
dem Gericht ausgeſchloſſen erſcheine. Es fehlt eigentlih die Begründung diejer
Behauptung, die doch keineswegs ohne weiteres fejtjteht. licht bloß Luther ſchließt
in der berühmten Erklärung des erjten Gebots Surht und Liebe zujammen; aud
in aller tiefen ehelichen Liebe bleibt ein Unterjtrom der Furcht, der Bangigfeit
um das Genügen für den andern Teil, der Achtung vor feinem Geheimnis, das
auch für den Gatten bleibt. Und dab die Liebe, weil fie ihrer Natur nad) ein
beglüdendes Gefühl ift, die Furcht austreibt, nicht neben fich duldet, kann auch
nicht allgemein behauptet werden: die tiefjte Liebe hat vielmehr jehr oft etwas
Schmerzvolles. Es ijt, als ob Johannes dieje Einwände berüdjichtige, wenn er
hinzufügt: „die volllommene Liebe“ und denen, die jich bei aller Liebe doch noch
zu fürchten bewußt jind, erklärt, jie mangelten noch der Dollendung in der Liebe.
Wir müffen, um die allgemeinen Behauptungen recht zu verjtehen, den Begrün-
dungsjaß betonen: „denn die Surht hat es mit Strafe zu tun“, ſie bezieht ſich
auf Strafe. Wer diejen Sag zugibt, der wird aud zugeben müjjen, daß die
Liebe Gottes, das völlige Dertrauen zu Gott und das Bewußtjein der Gejinnungs-
gemeinihaft mit ihm die Surht vor dem Gericht Gottes austreibt, wenigjtens,
vollendet gedaht, austreiben muß. Somit ijt der Begriff der Furcht hier immer
enger gefaßt, als wir zunäcjt denken. Da wir nun hier nie vollendet fein
werden, werden wir auch nie völlige Suverjicht haben dürfen gegenüber dem
Oericht der heiligen Liebe.
„Wir“, fährt D.19 betont fort, im Gegenjag zu denen, die fi fürdten,
„lieben“ — in den beiten Handjcriften fehlt: „Bott“; es ijt auch fo tiefer: wir
gehören zu den Geijtern, die lieben, Gott wie die Brüder —, und zwar weſentlich
in Öegenliebe zu der zuvorfommenden Liebe des Daters. Dieje Gegenliebe fann
aber, will im folgenden gezeigt werden, nur in der Bruderliebe ſich ausdrüden.
D.20 führt dann zunädjt die OGnoftifer redend ein, um ihrer lieblojen Liebe
Gottes den Dorwurf der Lüge zu machen. Betrefis der Berehtigung diejes
ihweren Dormwurfes vgl., was zu 2,4, betreffjs des zugetrauten Hajjes, was zu
2,9 erörtert ijt. Heu ijt erjt die folgende Begründung: wer das Leichtere nicht
fertig bringt, fann das Schwerere doc} nicht leiſten; wer feinen Bruder nicht liebt,
den er nicht unbemerft Iajjen fann, da ihn Gott ihm unter die Augen gerüdt hat
und jein unmittelbarer Eindrud ihn zum Handeln reizt, der kann Gott nicht lieben,
der ihm nie jinnlich begegnet, nie einen unmittelbaren Eindrud auf jein Gemüt
madht. Man kann nun dagegen jagen, einmal, daß nad) Johannes Gott uns ja
gerade durch Chriſtus in greifbare Nähe gerüdt ift, dann aber, daß es von jeher
allen Religiöjen leichter war, andähtig zu ſchwärmen für das ferne, hohe Geheim-
. nis, als gut zu handeln gegenüber der nahen, nüchternen Wirklichkeit, gegenüber
21
dem oft jo unliebenswürdigen Nahbarn. Aber dagegen würde der Derfajjer jagen,
daß Gott trotz Chriſtus uns jtets ferner bleibt als der Bruder; gerade er würde
jene untätige, bejhauliche Srömmigfeit nie Liebe Gottes nennen. — Su der Be-
gründung aus der Pſychologie fügt D.21 die aus dem ausdrüdlihen Gebot, das
wir von ihm d.t. hier Chriftus (wegen des folgenden „Gott“) haben: gemeint ift
offenbar das Doppelgebot der Liebe Mitth. 22,57 —40. Gottes- und Bruderliebe
fönnen nur begrifflid, nie praktiſch auseinandergehalten werden; ſonſt würden
wir die eigene Selbjtjuht in Gott übertragen, jtatt in ihm die Liebe zu jehen,
216 1. Johannes 4,7—5,4: Liebe und Glaube.
die nichts für jich haben will (Mith. 5,25). — 5,1 führt einen dritten Geſichts—
punft an, unter dem die Gottesliebe mit der Bruderliebe unlösbar verbunden
eriheint; das ijt die weſentliche Gleichartigfeit der Gegenjtände diejer Liebe.
Wer den Erzeuger liebt, liebt notwendig aud) den von ihm Erzeugten. Ob dabei
an die Erfahrungen im engjten Samilienfreis gedacht ijt, bleibt fraglih. Sicher
ijt aber, daß der Anfang des Derjes für die behauptete Gleichartigfeit, für dies
Derhältnis von Erzeuger und Erzeugten, die Unterlage beibringt: die Mitchrijten,
auf die ja allein die gebotene Liebe jich erjtredt, jind joldhe, die an Jeſus als
den Chriſt glauben; dieſer Glaube aber (vgl. übrigens 4,7, wo dasjelbe von der
Liebe gejagt ijt!) ift das Erfennungszeichen des Gezeugtjeins aus Gott. Denn für
Johannes ijt der Glaube nicht wie für Paulus die Dorbedingung der Gottes-
kindſchaft, ſondern deren Solge; er dentt eben an die Dorausbeitimmung und
Deranlagung zu Gottesfindern, an den „Samen“ (3,9), der nur ausreifen muß,
Paulus an die tatjächliche Verwirklichung der Gottestindihaft. Wir jollen in den
Brüdern, die denjelben Glauben mit uns teilen, feine gewöhnlichen Menſchen mit
mehr oder weniger jumpathijchen Naturen, jondern Gottesktinder im Dollfinn jehen
und lieben. Wenn nur diejer Glaube im tiefen Sinn unjeres Briefes bei allen
Befennern der Gottheit Chrijti vorausgejegt werden dürfte, wenn er wirklid ein
neues, gotterfülltes Leben vorausjegte und zur Auswirkung brächte! Die Gemein—
ichaftsleute, die dieſe durchaus eigentlich, nicht blaß-bildlich verjtandenen Dor-
jtellungen des Textes in unfere kirchliche Gegenwart überiragen, jtraudyeln über
die übergroße Jdealität derfelben, die alle direkte Anwendung auf Einzelne aus—
ſchließt.
Die geiſtreich ſpielende Manier des Verfaſſers, die uns ſehr oft in Ver—
legenheit gebracht hat, indem ſie das logiſche Verhältnis zweier Größen einfach
einmal umkehrte, erreiht D.2a ihren Gipfel: nun ſollen wir auf einmal an der
doch verborgenen, unfontrollierbaren Gottesliebe das Merkzeichen der ſonſt immer
wegen ihrer Erfahrbarfeit gepriejenen Bruderliebe haben! Sollte das nicht ein
unbeholfener, falſch gegriffener Ausdrud dafür fein, daß der wirklich dringende
Grund aller Liebe zu den Brüdern die Liebe zu dem Gott ilt, der fie wie uns zu
jeinen Kindern gemadht hat? Dann würde zu betonen jein „die Kinder Gottes“
und der wertvolle Gedanke herausfommen, daß erjt in der Bruderliebe, die den
Nächſten nicht als Menſchen, fondern als aus Gott gezeugt, als Gottes Kind, mit
ſich jelbjt im tiefjten ewigen Grunde verwandt anjieht, die Nächſtenliebe ihre volle,
tiefe Wahrheit findet. Der Gedanke bleibt wahr, auch wenn er die Gefahr der
Derengerung des Kreijes der Nächſtenliebe einſchließt: eine heilige, fromme Liebe
dringt auf den Ewigfeitsfern in dem geliebten Leben. — D.2b gibt dem Ge-
danfen wieder eine unerwartete Wendung: die Liebe Gottes muß ſich umjegen in
das Halten feiner Gebote — vergejjen ijt im Augenblid der Sujammenhang mit
der Bruderliebe; die heimliche Sront der Gnoltifer lenkt die Gedanken ab. Noch
einmal verwirft D.3 die Annahme, als ſei die Liebe zu Gott bloß Sache des
geniegenden Gefühls, betont den fittlihen Charakter ihrer die Gejinnung und den
Willen zu Gehorjam verpflichtenden Natur und beruhigt zugleich über die drüdende
Schwere diefer jittlihen Religion. Die Gebote find jhwer, drüdend nicht für die,
die jie allein angehen, für chriftliche Lejer, die D.4 aus Gott gezeugt, göttlichen
Lebens teilhaftig, mit ihm innerlichjt vertraut und verwandt jind: „nimm die
Gottheit auf in deinen Willen, und jie jteigt von ihrem Welitenthron!“ So hat
ihon Jejus Mtth. 11,30 in der Demut und Gelafjenheit zu Gott die Kraft ge-
wiejen, die aus den jchweriten leichte Lajten macht. Somit wird ein Chrijt als
jolher nie über die Laſten und Schwierigkeiten flagen, die Gott ihm zumutet, nur
über jeine noch mangelnde Tragkraft und — feine unvolllommene Glaubensfraft.
Denn der Glaube ijt die Siegeskraft, die im Prinzip die Welt, die feindjelige,
niederziehende, bereits überwunden hat und darum, obihon die Anfechtungen nie
ausjegen, immer neu überwindet. Das vermag der Glaube aber, weil er nur
Solge und Derwirklichung deſſen ijt, daß ein Menſch aus Gott gezeugt, von einem
höheren Lebensteint, einem einheitlihen Lebenstrieb und freudigen Lebensgehorjam
9,1
2a
4b
5
6
78
9
10
11
12
1. Johannes 5,5—12: Das Sdeugnis für Jejus Chrijtus. 217
erfüllt ift. Welc gewaltiger Siegesruf für das kleine Häuflein, das von einer
Welt bedrängt wird, nach boites Gebot einer Welt Troß bieten joll: wir über-
winden fort und fort, weil wir überwunden haben durd den Glauben an den,
der jelbjt überwunden hat: Joh. 16, 35.
8. Das 3eugnis für Jejus Chriftus 5,5—12. Wer iſt es, der
die Welt überwindet, wenn nicht der da glaubt, daß Jejus der Sohn
Öottes ijt? Diejer ijt es, der gekommen ijt mit Wafjer und Blut: Jeſus
Chrijtus; nicht mit dem Waſſer allein, jondern mit dem Waſſer und mit
dem Blut; und der Geiſt ijt es, der zeugt, weil der Geiſt die Wahrheit
it. So jind es drei, die da zeugen: der Geilt, das Wafjer und das
Blut, und die drei find einig. Wenn wir das deugnis der Menſchen an-
nehmen, jo iſt doch das Sdeugnis Gottes größer; denn dies ijt das Seug—
nis Gottes, daß er gezeugt hat über feinen Sohn. Wer an den Sohn
Gottes glaubt, hat das Seugnis durch ihn; wer Gott nidht glaubt, hat
ihn zum Lügner gemadt; denn er hat nicht geglaubt an das Seugnis,
das Gott gezeugt hat über feinen Sohn. Und das ijt das Seugnis: daß
ewiges Leben Gott uns gegeben hat, und diejes Leben ijt in jeinem
Sohne. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn nicht hat,
hat das Leben nicht.
V.6 vel. Joh. 1,31.33.34; 1,29; 19, 34; 3,3-5; 6, 51.53-58; 1.Joh.1,7;
doh. 15,26; 16;,13—15.-- V.7 vgl. Mtth. 18,16; '2.Kor. 13,1. .V.11. vgl. 1,2.3.
Sum Derjtändnis diejes ſchwierigen Abſchnittes bedarf es unbedingt der
Erinnerung an die religiöfen Suftände und Bedürfnije der Seitgenofjen, an die
unſer Brief ſich wendet. Der Schrei nach Leben, das über den Tod und die Der-
gänglichkeit erhaben ijt, und das raftlofe Suchen nad neuen Wegen, auf denen
dies Bedürfnis unbedingt fichere Befriedigung finden Fönnte, haben zu all den
Geheimlehren und Geheimfulten geführt, die in diejfer Seit der Religions
mengerei, der abjterbenden Doltsteligion und der ſich anbahnenden Weltreligion
wie nie zuvor und danach emporjhojjen. Die Geheimnijje einer verborgenen
Ewigfeitswelt hinter diejer abjterbenden Kulturwelt ſuchte man aber nicht etwa
denfend zu ergründen — man glaubte nit mehr an die Klarheit und Erfennt-
nisfraft der Dernunft — ; man wollte fie in der Phantafie erjhauen, im bebenden
Gemüt erleben; man wollte der „Geheimnijje* habhaft, handgreiflih, ſinnlich—
überjinnlid; gewiß werden. Das follten die „Myſterien“, die Saframente oder
Weihungen der juchenden Seele leijten. Und zwar jhlug in diejen kultiſchen
Handlungen die erhabenjte Geijtigfeit, für die das Sleiih nichts nüge galt, un—
mittelbar um in kraſſeſte Sinnlichleit: jene ſymboliſchen Handlungen jtellten nicht
etwa bloß dem anjhauenden Gemüt etwas dar, daran es ſich gläubig anflammern
jollte; jie teilten es faktiſch, äußerlich, jinnlidy mit, dieſe Kräfte eines die Welt
überwindenden ewigen Lebens. In diejen Anſchauungen wurzeln die Saframente
der katholiſchen Kirche; jie Ieben noch fort in unfern evangelijhen Gnadenmitteln,
jofern fie abgejehen von dem jubjeltiven Glauben und innerlihen Aufnehmen der
Tatjahen und Symbole durd) ſich jelbjt einen Menjhen aus dem Tode ins Leben
verjegen jollen.
Don dem Hintergrund diefer von Sehnſucht nach Gewißheit und Sicherheit
des ewigen Lebens getragenen religiöjen Gefühlswelt hebt ſich unjer Tert ab, teils
hellleuchtend in gefhichtliher Klarheit und perſönlich erfahrbarer Sittlicher Wirk—
lichkeit, teils aber aud) noch jhwebend im Helldunfel geijtig-finnliher Phantajien.
Er will einer erfenntnisjtolgen und doch im Grunde haltlojen Seit die ſicher be-
zeugte Wirklichkeit und Wirkungskraft weltüberwindender Srömmigfeit dartun:
alles fommt ihm an auf Gejdichte, Tatſache, Erlebnis, das jicher zeugt für die
Erfüllung der Sehnjudht nad Leben. Aber dieje Geſchichte wird alsbald im Geijt
der Seit zu „Symbolen“, die als ſolche wirkſam, unmittelbar Leben zeugend jein
jollen. Bei diejer Doppeljeitigfeit der Anjhauung müſſen wir darauf verzichten,
218 1. Johannes 5,5—12: Das Seugnis für Jejus Chrijtus.
jedes Wort in jeinem vollen d.h. doppelten oder dreifahen: geihichtlihen, ſym—
boliihen und jaframental-myjterienhaften Sinn zu erfajjen. Wir können nur
ahnen, was dahinter liegt (vgl. zum Solgenden die vorzügliche Abhandlung Holg-
manns a. a. O. 255f.). Man Ieje dazu, um in die ganze geijtige Atmojphäre
hineinzufommen, was zu Joh.5 und 6, wo die einzelnen Saframente in ähnlicher
Weije behandelt werden, erörtert ij. Wichtig ijt das Derjtändnis diejer Terte
aber, weil mit durch jie das heiöniihe Myſterienweſen in unjer jchlichtes Evan-
gelium eingedrungen und damit fo tief verjchmolzen ijt, daß aud die Reformation
die Herausläuterung der einfach ernjten Wahrheit nicht vollbringen fonnte. Das
bleibt die Aufgabe unferer Seit, die die Pflege des rein geijtigen, perjönlihen
Lebens und jeine Begründung in jich jelbjt bewußt und unbewußt erjtrebt.
Nachdem zuvor der Gedanle der Weltüberwindung durch die Seugung aus
Gott, durd die Wiedergeburt erreicht ijt, fühlt fih Johannes gedrungen, die Be—
dingung und Dorausjegung der Erreichung dieſes höchſten religiöjen Ideals feſt—
zujtellen — offenbar gegenüber den Gnojtifern, die dies Ideal erfliegen wollten
ohne Dermittlung durch die Wirklichkeit in Chrijtus. Der Derfajjfer begründet feine
gegenteilige Behauptung hter nicht, jondern wendet ſich fofort den Seugniſſen
dafür zu. Erſt D.11 bietet uns den Inhalt diefer Seugnifje: der Glaube, daß
Jeſus der Sohn Gottes ijt, ijt darum der Sieg über die Welt, weil er Glaube ijt
an das einzig wirkliche Leben, daraus auch uns erjt Leben zuflieft. — D.6 will
nun erflären, worauf diejer Glaube ruht, und zwar in fpürbarem Gegenjat gegen
die Irrlehrer, die die Sleishwerdung, vor allem aber das Leiden im Fleiſch als
unvereinbar mit dem geijtigen Wejen des „Logos“ ablehnten. Jejus, führt er
aus, iſt es, der tatjählich gefommen, erjchienen ijt und zwar als Chrijtus, als
Meſſias oder Gottesjohn erwiejen durch Waffer und Blut, beglaubigt durd) beides.
Man denft dabei naturgemäß zunädjt an die charafterijtiihen Anfangs: und End-
punkte des mejjianischen Lebens: an die Taufe Jeju, bei der das Evangelium
(1,31.35. 34) in betontejter Weije die Beglaubigung Jeju ausjpreden ließ, und
an den Kreuzestod, der Joh. 1,29 durchaus als Beurfundung feiner Bedeutung als
des erwarteten Mefjias gewertet wird. Und ſchon hierdurd tritt Johannes in
Gegenſatz zu den Gnoftifern, die wie Kerinth Chriitus zwar in der Taufe auf
Jeſus herabjteigen, ihn aber vor dem Leiden wieder verlajjen Tiefen, weil jie den
Gedanken eines leidenden Gottes für gottesläjterlich hielten, übrigens aber eines
Siühnetodes nicht zu bedürfen glaubten (j. Einleitung zu 1.Joh.). Johannes wertet
umgefehrt den Tod viel höher als die Taufe, weil er in Chriſtus den hat, der
die Sünde der Welt wegträgt. Allein jchon die nahe verwandte Stelle Joh. 19, 54
führt über die rein gefchichtliche Deutung hinaus: dort (vgl. zu der Stelle) wird
die wunderbare Mifchung von Wajjer und Blut, die aus der Seite des Gefreuzigten
fließt, zum Beweismittel erhoben für den Wert des Kreuzestodes Jeju als Er-
löjungs- und Sühne-Tod. Dahinter jtedt zweifellos eine Hindeutung auf die zwei
hriftlichen Myſterien: Taufe und Abendmahl, die die beiden großen gejhichtlichen
Alte des Erlöjerlebens, Mejjias-Weihe und Derjöhnungs-Tod, unter den Einge-
weihten jtets gegenwärtig und ähnlich weiterwirfend erhalten: die Taufe die wirk-
jame, grundlegende, abwajchende Einführung in das neue Leben (vgl. Joh.5, 5—5)
und das Abendmahl die fortgehende, die Wirkjamfeit der Taufe erſt vollendende,
reinigende und entjündigende Abwaſchung mit dem Opferblut (1,7 und bejonders
Joh. 6,51.55—58, auch 15,2.3). Die ganze Energie des ſittlichen Strebens, das
in Johannes lebt, ſpricht fih aus in der höheren Wertihägung der die jittliche
Dollfommenheit erjt verwirklichenden als der jie prinzipiell begründenden Handlung
(vgl. auch 2,2; 3,5; 4,10). In diefen beiden Handlungen jieht er nun das Wort
des Lebens immer wieder zu uns fommen, wahrjheinlid nicht ohne magiſche Er—
wartung greifbarer Wirkungen. Wafjer und Blut, die auch in anderen Religionen
eine gewaltige fühnende Rolle fpielen, jind die beiden Lebensborne der Gemeinde
und „weijen auf die beiden, die Gläubigen von der profanen Welt jheidenden
und heiligenden Miyfterien, durch welche der Anfangs- und der Endpunkt jener
vorbildlihen Lebenslinie zugleich als die beiden Pole, zwiſchen welden ſich der
178
1. Johannes5,5—12: Das Seugnis für Jejus Chrijtus. 219
innere Lebensgang der Gläubigen bewegt, immer aufs neue vergegenwärtigt
werden“ (Holgmann). — Eigentlihe Seugen jind jie nun aber doch nicht, ſondern
allein der Geijt, der in Ehrijtus war und fortdauernd von ihm ausgeht: „der
Öeijt ijt es, der zeugt“ nämlich für das weltüberwindende Leben aus Gott, das
in Jejus erſchien. Und er ijt der entſcheidende, vollgiltige Seuge, weil er eins ijt
mit der Wahrheit: wie das Evangelium 15,26; 16, 15—15 vorausgejagt, ijt fein
Seugnis ein fortgehendes und fortdauerndes, ewig gegenwärtiges; denn jeine Auf-
gabe ift: zu zeugen für den Sohn und die Gemeinde durch dieje Erinnerung an
die Seitmotive feines Lebens in alle Wahrheit zu führen. Wie Chrijtus Joh.14, 6,
jo ijt der von ihm ausgehende, in den gläubigen, mit Chrijtus in Lebensgemein-
Ihaft tretenden Seelen alles treibende Geijt die Wahrheit ſchlechthin d. h. die
Wirklichkeit ewigen Lebens in diejer vergänglichen Welt.
Daß nun aber (D.7.8) neben dem Geiſt als Seugen noch Wafjer und Blut
als weitere Seugen wirken, ijt mehr eine allegorijtiihe Spielerei, die dem Dergleid}
mit gerichtlichen Seugnis-Prozeſſen ihr Dafein verdankt. Der jüdilche Prozeß ver-
langte — vgl. Mith. 18, 16; 2.Kor.15,1 — mindeftens zwei, höchſtens drei Seugen
zur Sicherjtellung der Wahrheit. Darum betont Johannes: „jo find es drei, die
zeugen“ und damit die Wahrheit unbedingt ſicher jtellen. Eigentlich aber jind
Waſſer und Blut nur Mittel und Bürgihaften für das eine, entjcheidende Seugnis,
das des Geijtes, der jic jener bedient, jie aber auch erjt zu Gnadenmitteln mad.
Das iſt auch in der Doranitellung des Geijtes ausgedrüdt. Ähnlich jteht es ja
30h.3,5—-5, wo zunädjt das Taufwajjer neben dem Geijt als Gnadenmittel der
Wiedergeburt ericheint, dann aber völlig hinter dem Geijt als der allein wirkſamen
Kraft verjchwindet, und Joh. 6,55 und 65, wo zunädit das Ejjen des Sleiiches
und Trinfen des Blutes, aljo das Abendmahl, als unentbehrlich zum Leben be-
zeichnet wird, dann aber völlig hinter dem geijtigen Genuß des Wortes verjhwindet,
der ihm offenbar erjt Wert verleiht. Sind aljo bei Johannes beide Mnjterien
Seugnijje nur aus Kraft des Geijtes, des allein wirklichen Seugen, jo verliert ji)
der jaframental-magiihe Eindrud vollends durch das Wort: „und die drei jind
einig“ d.h. jie treffen in ihrer Wirkung, in ihrem Seugnis völlig zujammen. Der
Geijt beglaubigt eben erjt das Wajjer und Blut. Mit dem Geijt ijt natürlich das
unmittelbare Gefühl der Einwohnung Gottes in uns, des innigjten Derjtändnijjes
für feinen Willen, und der urjprüngliche, unrefleftierte Lebenstrieb aus der Ein-
heit mit Gottes Willen heraus gemeint. Somit fönnen Taufe und Abendmahl uns
nur dann des Lebens aus Gott verjichern, wenn jie uns den Geijt verkörpern, der
aus Gott und Chrijtus in uns übergegangen ijt. Diejem inneren Seugnis des
heiligen Geijtes dürfen wir trauen, weil es erfahrungsmäßige, unmittelbare, innere
Gewißheit bietet. Freilich fonnte eine jpätere, dem Geijte Chrijti und der inner-
Iihen Kraft weniger trauende Seit an unjer Wort eine Lehre anjchließen, die den
Saframenten eine jelbjtändige Bedeutung als Seugen, ja Urjahen des ewigen
Sebens zujprah und fie als magiih = medhanijd — mirafulös wirkende Kräfte,
auch abgejehen von Geijt und Glauben, verehrte. Damit ijt der Rüdfall ins
Heidentum gegeben.
Erwähnt muß werden, daß jeit dem 6. Jahrhundert in unfere Derje, zunädjt
in den lateinijchen Tert (die Dulgata) und von da im 14. Jahrhundert in den
griechiſchen Tert ein gejchmad- und geijtlojes Einjdiebjel eingejhmuggelt wurde,
das erjt nach Luthers Tode in einzelne Iutherijhe Bibeln eindrang, in der katho—
liſchen Kirche aber als authentiſcher Beweis für die Trinität geihägt wird: „im
9
Himmel der Dater, der Logos und der heilige Geijt; und dieje drei jind eins.
Und drei find, die da zeugen auf Erden“ (der Geijt u.j.f.). Aber wir haben es
hier im Sujammenhang Iediglicy mit dem Seugnis auf Erden zu tun; auch fehlt
jede Korrejpondenz zwiſchen den drei Gliedern beider Ketten. Der ganze Sujaß
verdankt jeine Entjtehung der allerdings ſchon bei Johannes begegnenden Sreude
an geijtreihelnden Allegorien und dem dogmatijchen Spieltrieb.
D.9 jchließt den D.7 begonnenen Beweis: wenn wir jhon das Jeugnis der
Menjhen annehmen, gelten lajjen, falls es auf zweier oder dreier deugen Mund
220 1. Johannes 5, 15-21: Abſchluß.
jteht, nun, dann ijt doch wahrlich dies dreifache Seugnis viel größer und beweis-
kräftiger. Denn um ein ſolches Seugnis Gottes über jeinen Sohn handelt es ſich.
Damit ift doch wohl faum an einzelne Worte gedacht wie Joh. 1,35, ebenjowenig
an die Bezeugung des Mejjias durd) die Wundertaten, die Gott ihm gelingen
ließ: Joh. 5, 32 ff. Es geht gewiß auf das innere Seugnis, das des heiligen Geijtes,
das der Sohn Gottes hervorruft bei Allen, die aus der Wahrheit oder aus Gott
geboren find. Wer auf dies Seugnis nicht hört, der hat es jelbjt zu verantworten;
denn es ijt mächtig und durajchlagend. V. 10 freilich verlangt es Glauben an
den Sohn, Empfänglichfeit für das in ihm ſich offenbarende Leben des Daters;
wer den Glauben an den Sohn aber hat, der findet auch das Jeugnis „durd)
ihn“, wahrjheinlicy durch Gott. Das „durch ihn“ ift und bleibt unklar, ijt aber
auch unerheblih. Es zeigt uns deutlich nur, daß die hrijtliche Gewißheit für die,
die außerhalb des ergriffenen Kreijes jtehen, ein circulus vitiosus it: der Glaube
ihafit erjt die Gewißheit der Offenbarung Gottes in Chrijius und doch beruft er
jih darauf. Aber anders ijt es nicht mit der chriftlichen Wahrheit: man erfährt
und erfaßt fie erjt, wenn man von ihrem lebendigen Mittelpunft, Chrijtus, un=
mittelbar ergriffen und in den Kreis jeiner Lebenszeugnifje hineingezogen iſt. So
trägt der Gläubige das Seugnis in ji) und iſt feiner Sache innerlid) gewiß, eine
Gewißheit, die er notwendig auf ihn (Gott) zurüdführt, da er jie jich nicht jelbjt
gegeben hat. Sür jeine Empfindung macht darum Jeder, der jich nicht von Chrijtus
überzeugen läßt (aljo Gott, der doch jo deutlich für jeinen Sohn Seugnis abgelegt
hat, nicht glaubt), Gott zum Lügner. Daß diejes auf übernatürliem, abjolutem
Offenbarungsbegriff beruhende Derdift über alle Nichtchriſten oder abtrünnigen
Ehrijten, das einer gerechten, gejchichtlihen und piychologijhen Würdigung des
Sweifels im Wege jteht, von uns Heutigen abgelehnt werden muß, jollte uns
nicht verftändnislos maden gegen die Wucht der religiöfen Gewißheit, die jich
darin ausipridt.
D. 11 gibt uns endlich, nachdem wir jo lange über die Begründung des
Seugnifjjes gehört haben, den Inhalt desjelben an: ewiges Leben (betont
vorangejtellt) hat Gott uns gegeben. Ja, hört es, das Gewaltige: ewiges Leben,
danach alle Sehnjucht der Dölfer fich jtredt, uns, den Chrijten hat er es fertig
gegeben, „und diejes Leben ijt in jeinem Sohne“. Darum ijt er der Sohn, weil er
allein dies Leben hat. Was darin alles liegt, und warum dies Leben im Dolljinn
nur bei ihm zu finden ijt, dafür vgl. 1,2.3. Indem Johannes nun austuft: „Wer
den Sohn hat, hat das Leben“, jpricht er feine jeligjte Erfahrung aus: was er
zuvor gelebt, ehe er Chrijtus gefannt und im Sohn das Leben des Daters ge=
funden, erjcheint ihm, verglichen mit dem Lebensjtrom, den der Sohn in jeinem
Innern entfejjelte, wie Tod (vgl. über „Leben“ vor Joh.4,43 und zu Joh.5, 24— 27).
Und jo urteilt er von dem Umſchwung aus, den er jelbjt erlebt hat, da er vom
Tod zum Leben hindurcgedrungen, auch aus der Gewißheit heraus, daß dies
Leben unvergleihli, von der Seit unabhängig jei, über die da draußen: „wer
den Sohn nicht hat, hat das Leben nicht“. Damit ift nun aber auch innerlich der
Abſchluß des Briefes erreicht: die Derjicherung des Lebens, das in Chrijtus er—
dienen ijt, wie im Eingang verſprochen.
9. Abſchluß 5, 15—21. Dies habe ich euch gejchrieben, damit
ihr wißt, daß ihr ewiges Leben habt, euch, die ihr glaubt an den Namen
des Sohnes Gottes. Lind dies ijt die Suverjicht, die wir zu ihm haben,
daß, wenn wir etwas bitten nad) feinem Willen, er uns hört. Und
wenn wir willen, daß er uns hört, was wir aud) bitten, jo wijjen wir,
daß wir die Bitten, die wir von ihm erbeten haben, erhört befommen.
Denn Jemand feinen Bruder fündigen fieht eine Sünde nicht zum Tode,
jo foll er bitten, und er wird ihm Leben geben, jolchen nämlich, die
nicht zum Tode jündigen. Es gibt eine Sünde zum Tode; nicht von jener
jage ich, daß man dafür bitten joll. Jede Ungerechtigkeit iſt Sünde, und
es gibt Sünde nicht zum Tode. Wir wilfen, daß Jeder, der aus Gott
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1. Johannes 5, 13— 21: Abichluß. 221
gezeugt ijt, nicht jündigt; jondern wer aus Gott gezeugt ijt, hält fejt an
ihm, und der Böje rührt ihn nicht an. Wir wiſſen, daß wir aus Gott
find und die ganze Welt im argen liegt. Wir wijjen aber, daß der
Sohn Gottes gefommen ijt und uns Einjicht verliehen hat, daß wir den
Wahrhaftigen erkennen; und wir find in dem Wahrhaftigen, in feinem
Sohne Jefus Chrijtus; das ijt der wahrhaftige Gott und ewiges Leben.
Kindlein, hütet euch vor den Abgöttern!
V.13 vgl. Joh.20,31. V.14.15 vgl. 3, 21.22; Joh.14,13; 16,23; 9,31.
V.16 vgl. Jak.5, 15. 16.19.20; Hebr. 10,26 -31; Joh. 17,9. V.18 vgl. 3, 91f.;
Joh. 14,30. V.19 vgl. 4,4.6. V.20 vgl. Joh.17,3; 1.Joh.1,1.2.
Daß wir hier mit dem Briefihluß zu tun haben, ergibt ſchon ein Dergleid
von D.13 und dem Schluß des Evangeliums 20,31. Man Tann zwar zweifeln, ob
„dies“ auf den ganzen Brief geht, da vom ewigen Leben genau genommen nur
D.11.12 die Rede ijt. Sicher ift, daß Anfang und Schluß diejes letzten Abjchnittes
D.13 und 20 den einen Hauptgedanfen voll ausläuten lajjen: das ewige Leben
der Chrijten Teil, aber unzertrennlich von dem Glauben an den Sohn Gottes. Im
übrigen fann man nicht reden von einer „feinjinnigen Refapitulation aller Haupt:
gedanten“, man müßte denn die Bruderliebe in D.16 genügend hervorgehoben
finden. Auch fehlt wie immer in unjerm Brief eine wirklich logijche Gedanfenfolge;
vielmehr läßt der Derfafjer jich 3zwanglos von einem zum andern Gedanken führen.
So nimmt er in den Schluß aud Gedanken auf, die bisher gar nicht geftreift jind,
wie den von den zweierlei Sünden. Man muß ji aljo begnügen, da, wo fie
wirklich find, Übergänge von einem zum andern feitzuftellen. Wichtiger als der
Togijche, auch gefühlte Sujammenhang ijt die felbjtändige Energie der einzelnen
Hauptgedanken, die ſich gerade zum Schluß zuſammendrängen. Durchgehend ijt
freilihh eins: die Betonung des Wijjens, der zuverjichtlichen Gewißheit, D.13. 14. 15,
bejonders das dreimalige „Wir wijjen“ D.18. 19.20. BHeilsgewißheit, vom Be—
wußtjein ihres Wertes durchdrungene, hochgemute Gnoſis iſt es in der Tat, worauf
dem Derfaffer alles anfommt. Das zeigt ſofort D. 15: ein klares Wijjen um den
Bejig des ewigen Lebens zu vermitteln, aber auch einzujchränfen auf den Kreis
der entichiedenen Ehrijten, die an den Namen des Sohnes Gottes, in dem ſich feine
wejentlihjte Sunftion ausdrüdt, eben an Jejus als den Chriſt (3, 25) glauben,
das erklärt er für den legten Swed jeines Schreibens.
D.14 und 15 iſt mit D.15 wohl durd; den mehr gefühlten als far gedachten
Sufammenhang verbunden, daß die Suverjicht des feiner Erhörung gewiſſen Ge—
bets der unmittelbarfte, beglüdendjte Ausfluß des jicher bejejjenen ewigen Lebens
it. Dieje Suverjiht haben wir „zu ihm“, zu Gott (nicht zu Chrijtus, der hier im
Briefe nie als Adrejje oder Mittler des Gebets begegnet), aber nur unter der
Bedingung, daß wir nad feinem (Gottes) Willen bitten, eine bedeutjame Ein-
ihränfung, die das unverjchämte, jelbjtjüchtige Geilen noch Harer ausjchließt als
die im Evangelium 14, 13; 16, 25 gewählte Bedingung: „in meinem (Jeju) Namen“.
Beide freilih machen das Aufgehen des Eigenwillens in Gottes Willen zur Doraus=
jegung der Erhörung. D.15 betont als Solge diejer Gewißheit der Erhörung
die jchon beim Bitten vorhandene Sicherheit, die Bitten d.h. die erbetenen Dinge
von ihm zu befommen. Wiefern mit dieſer Gebetsgewißheit der Einfluß unferes
Gebets auf die göttliche Dorjehung oder mehr nur ein Untergang unjeres in
Gottes Willen als Siel gejegt ijt, Täßt ſich nicht entjcheiden.
D.16 gibt nun die Anwendung diefer Grundjäge auf den (für die Erprobung
der Bruderliebe jo wichtigen) Fall, daß man Sürbitte einlegt für fehlende Ge—
meindeglieder. Für diejen bejondern Sall wird einerjeits die Suverjiht der Er:
hörung, andererjeits deren Einjhränfung: „nad jeinem Willen“ betont. „Er joll
bitten“ und dabei die gewaltige, in die Sürbitte treibende Gewißheit hegen: „er“
d. h. der Sürbittende „wird ihm Leben geben“. Diejelbe großartige Suverjicht
ſpricht Jak. 5, 15.16 aus: man hat es in der Hand, durch Einlegung feiner Sür-
bitte Sündenvergebung, Errettung vom Tod und damit Leben und Seligfeit dem
fehlenden Bruder zu erwirfen. Man wird in diejer Suverjicht, die nicht an pſycho—
222 1. Johannes 5, 15— 21: Abſchluß.
logiſche Dermittlung durch Einwirkung auf die Sünder gebunden ijt, einen unge
meinen Antrieb zur jeeljorgerlicen Sürbitte, aber auch eine für uns unvolßiehbare
Einmiſchung unjerer mangelhaften jittlichen Einjicht in die unjerer Nachhilfe unbe-
dürftige göttliche Seelenleitung, die nach den Mlotiven von Gerechtigkeit und Liebe
jiher handelt, finden müjjen. Ebenjo ijt der Ausihluß der „Sünde zum Tode”
von der SHürbitte (auf den er, wie der Sortgang zeigt, einen jo großen Nahdrud
legt) zwar einerjeits ein Seichen des gejunden Realismus des Derfajjers, der nur
um Erreichbares, innerlich Mögliches, nicht aber um Leben für etwas, das jicher
zum Tode bejtimmt ijt, bitten läßt, andererjeits aber der erjte jichere Schritt zu
der katholiſchen Beicht- und Abfolutions-Praris. Die Unterjheidung von läßlichen
und Todjünden jegt hier ein, zugleich die Deräußerlihung des Sündenbegriffs:
denn jtatt in der Gefinnung wird der Unterjchied im Gegenjtand der Sünde ge-
funden. Können wir denn gewijje Sünden fo jiher als Sünden zum Tod unter-
iheiden, daß wir jie, ohne uns lieblojer Dernadläjjigung jAuldig zu machen, von
unjerer Sürbitte ausſchließen dürfen? Der Derfajjer antwortet: „Es gibt eine
Sünde zum Tode“ und fährt D.17 fort: „es gibt aud) Sünde, die nicht zum Tode
ijt“, um nämlich, feitzujtellen, daß doc, für die Sürbitte der weitejte Spielraum
bleibt. Das begründet der Swilhenjaß: „Jede Ungerechtigkeit ijt Sünde“; der Be—
griff der Sünde reicht ja jehr weit, jo weit als der der Ungerechtigkeit, Sünde ijt
jede dem göttlihen Willen zuwiderlaufende Handlungsweije; jo ijt aud) der Um—
fang der mit der Hoffnung auf Erfolg einzulegenden Sürbitte um Dergebung und
Seben weit genug. Was aber die „Sünde zum Tode“ wirklich ijt, jagt der Der-
fajjer nicht; wir müfjen es erraten. Es ijt nicht ohne weiteres die MI. 3, 28ff.
begegnende „Sünde wider den heiligen Geiſt“, jiher nicht die hartnädig fejtge-
haltene Unbußfertigfeit, die doch äußerlich nicht jicher fejtzujtellen wäre; es liegt
aud nichts Geheimnisvolles darin, da der Derfajjer vorausjeßt, daß die Lejer ihn
ohne Nachfragen verjtehen. Es handelt ji} um den Abfall von Chrijtus, der ein
Rüdfall in die urſprüngliche Heillojigfeit und damit in das Gebiet des geijtigen
Todes ijt, der mit dem ewigen Tod endet. So haben wir die Auslegung unjeres
Textes zu juchen in Hebr. 10, 26-31: es gibt eine unwiderruflihe Sünde, für die
es feine Heilung, nur ewigen Sorn gibt, die Derleugnung Chrijti. Das paßt durd)-
aus zu den Grundgedanken unferes Briefes, dejjen ganze Abficht ijt, Zu warnen
vor dem Abfall in Widerchrijtentum, den er ſchon in der gnoftiihen Derleugnung
der Sleiihwerdung des Sohnes erkennen Iehrt. „Wo die Derbindung mit dem
Lebensborn 1,7; 5,6 abgejchnitten ijt, ijt der „Tod“ unvermeidlich und jeder Der-
ſuch unnüß, ja gefährlich, welcher etwa von gläubiger Seite gemacht werden wollte,
die Gemeinſchaft noch aufrecht zu erhalten” (Holgmann). So hat aud jhon Jejus
30h.17,9 abgelehnt, für die Welt zu bitten, die der Dater ihm einjt gegeben hat.
Wie ji} das mit Mtth.5,44; 13, 29.30; Ck. 23, 34f. verträgt, wo doch uneinge-
ichräntt für alle Feinde, für das Unfraut, ja für die, die den Sohn mit Süßen
getreten haben, gejorgt und gebetet wird, das bleibt unklar. Wir können in der
Aufrichtung diejer abjoluten Scheidewand nur eine Trübung des drijtlichen Be—
wußtjeins durch den erbitterten Kampf gegen die Feinde des Evangeliums, gegen
die zur Abjplitterung und zum Abfall verführende Gnojis erfennen.
Gegenüber diejer falſchen Gnojis richtet der Derfajjer zum Schluß noch fein
dreifaches: „wir wiſſen“, die Grundzüge der richtigen Gnoſis auf. Sunädjt wird
9.18 aus 3, 9ff. die Sujammengehörigkeit der Geburt aus Gott, aljo des Chrijten-
itandes mit dem Nichtjündigen wiederholt: der aus Gott Gezeugte „jündigt nicht“,
d. h. grundjäglih und von Schwachheitsſünden abgejehen hält er ſich fern vom
Sündendienjt; denn er „hält fejt an ihm“, an Gott, der ihn hält und bewahrt vor
der Befledung der Welt, weshalb der Böje (wie 2, 13) ihn jo wenig wie den Meijter
(Joh. 14, 30) anrühren, gejchweige zum Sall bringen kann. — Das zweite Merimal
der wahren Gnojis D.19 hängt mit diefem erjten innerlich zuſammen: wir wijjen,
daß zwijchen den Gottestindern und der argen, fündigen Welt eine Kluft liegt;
darum fühlen fid die Glieder der Gemeinde, die ſich als aus Gott geboren wiljen,
vor der Welt und dem Fürſten diefer Welt jo geborgen, daß er jie nit einmal
19a
19b
20a
20b
20e
21
1. Johannes 5, 13— 21: Abſchluß. 223
berühren fann. Das ijt nur Wiederholung aus 4,4 und 6, wo aud) diejer abjolute
Öegenjaß begegnet. „Die ganze Welt liegt im argen”, im Machtbereich des Böjen,
des Teufels, gehört ihm ganz und gar, während er die aus Gott Geborenen nicht
einmal anrühren fann. Es liegt auf der Hand, wie dies Wijjen einerjeits die be-
wußte Ausfonderung aus der nichtchrijtlichen Welt, andererjeits eine bedenkliche
überhebung (f. d. Einleitung) fördern mußte, davor uns Heutige allein jchon die
Tatſache bewahren Tann, daß das Chrijtentum als Sauerteig längjt die Welt durch—
jegt hat und aud im „unbewußten Chrijtentum“ jeinen jittlihen Charakter be—
hauptet. — D.20 nennt als drittes, entjheidendes (darum betont „aber”) Wijjen,
daß der Sohn Gottes gefommen und noch da ijt und uns Einjicht, volles Der-
jtändnis dafür verliehen hat, daß wir den Wahrhaftigen erfennen, aljo die wahre,
volle Gottes-Erfenntnis haben. (Beachte das dreimalige „wahrhaftig”!) Dahinter
liegt, daß man zu diejer Erfenninis nur durch den Sohn fommen Tann, dadurd,
daß er die Augen des Derjtändnifjes öffnet. „Der Wahrhaftige” heißt Gott aud
in der verwandten Stelle Joh. 17,3; gemeint iſt die unbejchränfte Wirklichkeit und
durchgreifende Wirkſamkeit dejjen, der jchlehthin Licht ijt, in dem fein dunkler
Grund bleibt, darein ſich ein unjittlicher, myſtiſcher Glaube verjenfen dürfte (vgl.
die Einleitung). Diejen Gott als den wahrhaftigen, wirflihen und wirfjamen
erfennen Tann aber nur, wer in dem Wahrhaftigen ijt, lebt und webt, — Religion
it nicht Denten, fondern Leben und Tun! (Joh.7,17) — und dies Sein in Gott
gewinnen wir nur dadurch, daß wir in feinem Sohne jind. Man fann freilich die
Derbindung „in dem Wahrhaftigen, in jeinem Sohn‘ auch jo deuten, daß der
Sohn jelbjt der Wahrhaftige genannt und auch des weiteren gemeint jei mit dem
Sag: „diejer ijt der wahrhaftige Gott, wofür man ji auf das Thomas-Belenntnis
50h. 20,28 beruft. Wir hätten dann die fpätere Chrijtus-Lehre des Athanajius
vor uns. So nahe es nun aud liegt, „diejer mit dem nächſtvorhergehenden
Hauptwort zu verbinden, jo entjpricht es doch dem Sprachgefühl unjeres Derfafjers
jehr wohl, es auf ein entfernteres Hauptwort zu beziehen, das als das wichtigjte
dem Derfajjer das im Geijte gegenmwärtigjte it. Wenn wir es aber auf Öott
deuten, in dejjen Lebensgemeinihaft wir durch den Sohn allein gezogen werden,
jo bleiben wir bei der ſonſtigen Chrijtus-Lehre des Johannes, der neben aller Be-
tonung des göttlichen Wejens des Sohnes (vgl. Joh. 1,1.18) doch die Unterordnung
des Sohnes unter den Dater immer fejthält. Alſo diejer durch den Sohn uns zu—
gänglich, erlebbar gemadte ijt der wahrhaftige Gott (vgl. Joh. 17,1f.); denn das
Tiefite, was er hat und wirkt, iſt „ewiges Leben‘, das er allen denen mitteilt, die
ihn erleben und erfennen (J0h.17,5). Damit haben wir wieder das Leitmotiv des
Eingangs „betreffs des Wortes des Lebens" erreicht, in dem wir (vgl. oben zu 5, 5ff.)
zugleid) die Erfüllung des tiefiten Sehnens der Seit erfannten, und damit den vollen
Abichluß des Briefes. Denn das ijt fein großer Inhalt: die chrijtliche Religion eine
Religion des Lebens in der die Dergänglichteit der Welt überbietenden Wirklich—
feit und Wirkſamkeit („wahrhaftig“), doch in ihrer Kraft abhängig von der Rein-
heit der Oottes-Erfenntnis, die der Sohn uns geoffenbart und vorgelebt hat.
Wie ſeltſam, aber aud wie durchſchlagend wirft nad) dieſem gewaltigen
Schluß die harte Mahnung D. 21: „Kindlein, hütet euch vor den Abgöttern!“
Aber fie entjpricht durchaus dem Wert, den der Derfafjer jhon 1,5 auf die Rein-
heit des Gottesbegriffs legt, und der tiefen Bejorgnis, die jeine Seele bewegt
wegen der Derführung der Gemeinde durch die vermeintliche Gnojis mit ihrer
Dermengung aller Religionen und Kulte. Ihre Phantafjiegebilde nennt er bitter
Abgötter. Dies letzte Wort zeigt deutlicy, daß der warnende Swed des Schreibens
dem Derfajjer am meijten anliegt (j. Einleitung). Und daß wir ihm die Rein-
erhaltung des Chrijtentums von der Einmijhung von Elementen der unterchrijt=
lichen, ſittlich gleihgültigen, dämmerhaften Myjterien-Religion verdanten, ſoll ihm
unvergejjen bleiben.
224 2. und 3. Johannes: Einleitung.
Der zweite und dritte Brief des Johannes.
Einleitung. Sie gehören, wie jchon der erjte Blid zeigt, aufs engjte zu—
jammen. Derjelbe „Presbyter“ (Ältejte) jchreibt jie an denjelben Kreis von Ge—
meinden, um unter Wiederholung längjtbefannter johanneijcher hauptgedanken
einzelne Wünjche betreffend das Gemeindeleben auszuſprechen. Beide untericheiden
jih auch vom erjten Brief durch einen durchgeführten Briefcharakter (Eingangs- und
Schlußgruß ujw.), freilich aud) durch die Abwejenheit aller tieferen Begründung
eigener Gedanken. Deshalb interejjieren jie mehr den Hijtorifer, der ihnen gewiſſe,
übrigens ſonſt auch aus der „Lehre der Apoſtel“ (Hennede S. 188ff.) befannte An-
gaben aus der Entwidlung=-Gejhichte des chrijtlihen Gemeindelebens entnimmt,
als den chrijtlichen Laien, der daraus kaum eine einzige glüdliche Wendung der
aus dem erjten Brief befannten Leitgedanfen gewinnt. Mit diefem älteren, ge=
wichtigeren Bruder jtimmen die Swillings-Briefe aud im Stil und Sprachſchatz:
fajt all die eigentümlichen Ausdrüde, Redewendungen, Gedanken-Derbindungen
find allen dreien gemeinjam. Sie haben auch durchaus das gleiche Schidjal gehabt:
ie haben beide getrennt vom erjten und jpäter als diefer den Weg in den aner-
fannten Gemeindejhag gefunden (vgl. die Einleitung zu den Johannes-Schriften
Kr. 2). Das erklärt ſich 3. B. durch die ſeltſame Angabe des Derfajjers: „der
Presbyter“ oder „der Alte”, den mit dem Apojtel gleichzujegen man ſich erjt im
4. Jahrhundert entſchloß, während man das Evangelium und den eriten Brief früh
dem Lieblings- Jünger zujchrieb. Die gewiß nicht lange nad) einander gejchriebenen
Briefe, die dasjelbe Briefihema befolgen, fönnen nur unter Benußgung des eriten
Briefes entjtanden fein. Der zweite ijt in feinem Mitteljtüf nur ein kurzer Aus-
zug des erjten, und der dritte nimmt D.9 wohl geradezu auf jenen Bezug. Die
Betonung des „Bleibens in der Lehre” gegenüber den verhaßten Sortjchrittsleuten
im zweiten (D.9) und die Abwehr des Diotrephes, der die monarchiſchen Herr-
ihaftsgelüjte in den Gemeinden und das bald die ganze Kirche beherrſchende Miß—
trauen gegen die Wanderlehrer verkörpert (3.J0h.9ff.), weijen die Briefe einer
vielleiht etwas jpäteren Stufe der Firdylich-orthodoren Entwidlung der Kirche zu
als den erjten Brief. Es hat manches für jich, jie vom Derfafjer des erjten Briefes
einige Jahre jpäter gejchrieben zu denken, um noch einige Nachträge zu machen
zweds genauerer Umjcreibung der Pflicht der Abjonderung von den Irrlehrern im
2., zweds fräftiger Empfehlung der vielfach ſchon grundjäglich ignorierten oder
gar bejtrittenen Pflicht der brüderlichen Gajtfreundjhaft im 3. Brief (Tülicher). —
Doch jpriht nicht weniges dafür, daß ein jehr viel dürftigeres Ingenium dieje
Briefe nach dem Mujter des erjten verfaßt hat. Es ift nämlich, abgejehen von
der bei dem Verfaſſer des erjten Briefes unbegreiflichen Dürftigfeit der Auffaſſung
und Abgegriffenheit der zitierten Begriffe, überrajchend, daß der Derfajjer aus der
im 1. Brief beobachteten Anonymität heraustritt und doch mit der bloßen An-
deutung „der Presbyter” ſich begnügt. Das mag lich erflären aus dem Bedürf-
nis, für den Gelegenheits-Brief einen Titel zu haben, und aus der Annahme, daß
„der Presbyter“ eine in jeiner Art einzig daftehende, leitende Autorität daritellte;
ihm jind die Briefe in den Mund gelegt, um für gewijje Disziplinar-Dorjcriften
das genügende Gewicht zu gewinnen. Wir erfahren ja, daß er ji über offene
Ablehnung jeines erjten Briefes zu bejchweren hat (3. Joh.9). Im übrigen lohnt
es nicht, in die Srage nad) dem Presbyter hier weiter einzugehen (vgl. dazu die
Einleitung zu den Johannes-Schriften Nr. 5c). Jedenfalls geht aus 3. Joh. 12
(vgl. Joh. 21,24) hervor, daß der Presbyter derjelbe Jünger fein will oder joll,
der im Evangelium als jicherjter Seuge Autorität beanjprudt.
Es bleibt uns nur noch weniges zu jagen über die Empfänger der Briefe.
Der 2. ijt gerichtet an eine „Auserwählte, Kyria, und ihre Kinder“, der 3. an
„Bajus, den Geliebten“. Unter der Kyria eine Einzelperjon zu verjtehen, ver-
bietet vieles: außer dem ganzen Inhalt des Eingangs, der die Angeredete geliebt
2. Johannes. 225
von Allen nennt, die die Wahrheit erfannt haben, die vielen (übrigens nad)
D.8.10 erwacjenen) „Kinder“ in D.4, der Wecjel von Einzahl und Mehrzahl
bei der Anrede in D.4.5 und 13 einerjeits, 6.8.10. 12 andererjeits, jhlieglich der
ganze nichts weniger als private Charakter des Briefes mit feiner im Brief der
ganzen Chrijtenheit geltenden Mahnung D.5: „daß wir einander lieben jollen“.
Kyria (Herrin), die weibliche Sorm von Kyrios (Herr), wird hier vielmehr die
Gemeinde genannt nad) ihrem Derhältnis zu dem ihr angetrauten Herrn (vgl.
Eph. 5,32, auch Joh. 3,29); Kinder jind die Gemeindeglieder, mit denen jie öfter
identiſch erſcheint. So allein erklärt ji der Schluß: da werden von den Kindern
d. h. Gliedern einer Schweiter-Gemeinde den Gliedern der angeredeten Grüße
übermittelt. Übrigens braudt feine bejtimmte Einzel-Gemeinde gemeint zu fein:
der Inhalt war für jede gültig, für die ganze Kirche, und der Derfajjer wünjcte
gewiß, da ſich jede vorhandene Gemeinde damit angeredet fühle. — Es liegt
nahe, auch die Adrejje des 5. Briefes als eine Siftion zu beurteilen, die „katho—
liche" Kundgebung nur zur Wahrung des Briefharafters an eine Einzelperjon
gerichtet jein zu lajjen. Es ift bei der Häufigkeit gerade diejes Namens fajt lächer—
lich, ihn mit dem 1.Kor. 1,14; Röm. 16, 25 erwähnten gleichzufegen; in einer Seit,
aus der wir eigentlic, nichts wijjen, können wir den Träger diejes jogar zu Schul-
beijpielen der Logit verwandten Namens noch weniger fejtjtellen als die Diotrephes
und Demetrius (der wäre dann wohl der Schmied aus Apg. 19, 24!). Jedenfalls
eignet jich gerade der Name Gajus jehr für einen ſolchen erdichteten Empfänger.
1 Der zweite Brief. Der Ältejte an die auserwählte Kyria (Herrin)
und ihre Kinder, die ih in Wahrheit liebe, und nicht allein ich, jondern
2 auch Alle, weldhe die Wahrheit erfannt haben, um der Wahrheit willen,
3 die in uns bleibt und bei uns fein wird in Ewigkeit. Es wird mit uns
jein Gnade, Erbarmen, Sriede von Gott dem Dater und von Jefus
Chrijtus, dem Sohn des Daters, in Wahrheit und Liebe.
4 Ih habe mich jehr gefreut, daß id) unter deinen Kindern jolde
gefunden habe, die in Wahrheit wandeln, wie wir Gebot empfangen
5 haben vom Dater. Und nun bitte ich dich, Kyria (Herrin), nicht als
ob ich dir ein neues Gebot fchriebe, jondern nur das, weldhes wir von
6 Anfang hatten: daß wir einander lieben jollen. Und das ijt die Liebe,
daß wir nad feinen Geboten wandeln; das iſt das Gebot, wie ihr es
7 von Anfang gehört habt, daß ihr darin wandeln ſollt. Denn viele Irr—
lehrer find ausgegangen in die Welt, die nicht befennen Jejus Chrijtus
als den im Fleiſch Kommenden; dies it der Irrlehrer und der Antichriſt.
s Seht euch vor, daß ihr nichts verliert, was wir erarbeitet haben, ſondern
9 vollen Lohn empfangt. Jeder, der darüber hinausgeht und nicht bleibt
in der Lehre des Chrijtus, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der
10 hat jowohl den Dater als den Sohn. Wenn Jemand zu euch Tommt
und dieje Lehre nicht bringt, jo nehmt ihn nicht ins Haus auf und bietet
11 ihm feinen Gruß; denn wer ihm den Gruß bietet, der macht ſich mit-
jhuldig an feinen böjen Werten.
12 Ih hätte euch) noch viel zu fchreiben, wollte es aber nicht mit
Papier und Tinte tun; jondern ich hoffe zu euch zu fommen und von
15 Mund zu Mund zu reden, damit unjere Sreude volllommen jei. Es
grüßen did) die Kinder deiner auserwählten Schweiter.
V.Evel. 1.J0h: 2,21.) V.2 vgl. 1.Joh. 24.24.) \V. 5 vgl 1.J0h. 2,7731:
V.6 vgl. 1.Joh. 2,24; 3,23. V.7 vgl. 1.Joh.2,18.19; 4,1-3; 2, 26.
V.8 vgl. 1.Kor.3,8.9.' V.9 vgl. 1.Joh.2,23. V.10 vgl. 1.Joh.5,16;
Tit. 3, LO VW 12 vel 1.Johr1 4.
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. Bd. 15
226 2. Johannes.
Der Briefeingang D.1—-3 gewinnt alles Licht aus der Annahme, daß Kyria 1 2
die Gemeinde bedeutet („Kirche ijt tatjächlich daraus entitanden). Sie heißt
„auserwählt", ohne daß mit dieſem fejtjtehenden Prädikat (vgl. 1. Petr. 5, 13)
etwas Bejonderes gemeint wäre. Im übrigen vgl. die Einleitung. Er und alle
Redtgläubigen befennen die Wahrheit, lieben die Gemeinde in Wahrheit, auf:
richtig, um der feitjtehenden Wahrheit willen. Das dreifahe „Wahrheit“ ijt ab-
jihtliy gebraudt, wirkt aber wenig überzeugend. Bejonders auch der aus zu- 5
jammengejhobenen paulinijchen Erinnerungen — Gnade und Erbarmen jind eine
häufung — aufgebaute Wunjhjag D.5 macht den Eindrud getrodneter Blumen
aus einem Herbarium. Sonjt wäre die Keraushebung von Wahrheit und Liebe
als Lebenselementen der Gemeinde, die dem paulinijd) gearteten Gruß den
johanneijhen Stempel aufdrüden, wohl zu beachten.
D.4-11 bilden den eigentlichen Brief, zerfallen aber deutlich in die Derje
4-6 und 7-11, von denen die erjteren den Eindrud machen, als fomme auf jie
dem Derfajjer weniger an; fie enthalten jchlechterdings feinen hervorjtechenden
Gedanken, lediglich, wie jhon Schleiermadher urteilte, „ein der logiſchen Sergliede-
rung unzugängliches Aggregat von Erinnerungen an 1.J0h.“ D.4 beginnt mit 4
einer anlodenden Anerfennung des erfreulihen Sujtandes der Gemeinde, die frei-
lich auf Einige „unter deinen Kindern“ bejchränft wird. Gerühmt wird im Unter-
jhied von 3. J0h.4 nicht der Wandel in der göttlichen Wahrheit, jondern die
Aufrichtigfeit des Wandels gemäß dem Gebot des Daters. Weldyes dies Gebot 5
jei, ergibt der nächſte Ders. Immerhin jcheint die Gemeinde, troß aller Der-
wahrung des Derfaffers, ihr ein neues, nicht von Anfang befanntes Gebot zu
ihreiben, es nötig zu haben, daß fie erinnert werde an das Gebot der Bruder:
liebe. Charafteriltijh ijt nun die ſchon im 1. Brief beobachtete Umkehrung der
einfachen logijhen Solge, man muß doch einfach jagen: der Sirkelihluß, wenn
D.6 fortgefahren wird mit der Erklärung der Liebe als Wandeln in Gottes Be= 6
boten; dazu werden dieje Gebote wieder als das Gebot bezeichnet, das fie von
Anfang gehört haben, aljo dod als das Liebesgebot: kurz gejagt, lohnt eine
weitere Erörterung diefer völlig abgeblaßten, unklaren Erinnerungen durchaus
nit. — Dagegen interejjiert uns mehr die verjchärfende Weiterbildung der
Stellung des erjten Briefes zu den Irrlehrern in D.7—-11. Darauf fommt es
dem Schreiber allein an. Das „denn“ in D.7 bleibt völlig unflar, wenn man 7
nicht unter „den Geboten“ in D.6 aud das Gebot des Glaubens an den Sohn
aus 1. Joh. 3, 23 mit verjtehen will. Im übrigen bedarf der Ders für den Kenner
des 1. Johannes-Briefs feiner weiteren Erläuterung, aud nicht die Sujammen-
fajjung der Irrlehrer unter den Sammelbegriff „Antichrijt“. D.8 mahnt die Ge= 8
meinde zur Dorjicht gegenüber den Irrlehrern, damit fie nichts von dem inneren
Gewinn verliert, den jie der Arbeit der Apojtel verdankt (das erinnert an
1.Kor. 3,8.9). Aber ftark kirchlich und Seichen einer weit entwidelteren Ortho-
dorie, als jie 1. Joh. aufweijt, ijt die Sujage eines vollen Lohnes und in D.9 des 9
Bejiges von Dater und Sohn an den, der „in der Lehre bleibt“. Die Tirchliche
Lehre ſchwebt da offenbar als ein Gebot vor, dejjen Einhaltung mit innerem und
äußerem Gewinn belohnt wird. Wenn aber gar allen denen, die wie die Gno—
jtifer über die apoftolijche Lehre von Chrijtus, fie für rüdjtändig haltend, hinaus—
gehen, nachgejagt wird: „jie haben Gott nicht“, jo verjtehen wir, daß in D.10
und 11 analog der „Apojtel-Lehre” (Hennede S.192f.) die Pflicht der Gajtfreund- 10
ihaft jolhen Irrlehrern gegenüber außer Kraft gejeßt, ja jogar jeder Willkomms—
und Abjdiedsgruß an fie verboten wird. Das geht zwar in der Richtung von
1. Joh. 5, 16, doch weit darüber hinaus, und läßt auch Tit. 3, 10 Hinter fi, wo
der Seftierer zwar gemieden werden joll, aber erjt nach zweimaliger Derwarnung.
Dieje Derweigerung jedes Liebeszeihens an die Irrlehrer wird D. 11 damit be- 11
gründet, daß man jonjt eine Mitjhuld an den böjen, die Gemeinde zerjtörenden
Werfen der Irrlehrer auf ſich lade, wohl weil man durch Freundlichkeit den Schein
der Billigung annehme. Sweifellos liegt eben in der Empfehlung diejes ganz
konkreten Grundjaßes betreffend Behandlung der Keter das Hauptanliegen des
12
13
D
14
15
3. Johannes. 227
Briefes, das wir uns aus dem völlig unheilbar gewordenen Kiß zwiſchen der
Kirhe und dem Gnoſtizismus zu erflären haben, den zu verewigen der Schreiber
für feine heiligjte Pfliht hält. Wenn in diejer zwar zeitgejhichtlidy begreiflichen,
aber doch wenig idealen Dorjhrift das einzige dem Briefe Eigentümlihe zu finden
iſt, jo ijt es fein Wunder, daß der Brief fajt nie und nirgends in der bemeinde
Derwendung findet.
Der Schluß D.12 und 15 bedarf feiner weiteren Erläuterung. „Auf daß
unjere (nicht eure) Sreude vollfommen werde” erklärt jich als Erinnerung aus
1.J0h.1,4. Su D.13 vgl. die Einleitung.
Der dritte Brief. Der Ältejte an Gajus, den geliebten, den id
liebe in Wahrheit. Geliebter, in allen Stüden wünſche id), daß es dir
wohl gehe und du gejund ſeiſt, jo wie es deiner Seele wohl geht. Denn
ic) habe mid) jehr gefreut, wenn Brüder famen und Seugnis gaben für
deine Wahrheit, wie du in der Wahrheit wandeljt. Eine größere Sreude
habe id) nicht als dieje, wenn ich höre, wie meine Kinder in der Wahr:
heit wandeln.
Öeliebter, treulih handeljt du in allem, was du den Brüdern,
zumal den fremden erweijeit, die deiner Liebe angejichts der Gemeinde
deugnis gegeben haben, und die du wohl tun wirjt Gottes würdig weiter
zu fördern. Denn um des Namens willen jind fie ausgegangen und
nehmen nichts an von den Heiden. Wir jind daher verpflichtet, uns
jolher anzunehmen, damit wir Mitarbeiter werden für die Wahrheit.
Ich habe der Gemeinde etwas gejchrieben; aber Diotrephes, der gern der
Erjte fein will, nimmt uns nidt an. Darum, wenn idy fomme, werde
ich ihm der Werke gedenfen, die er tut, indem er mit böjen Worten uns
verſchwätzt und, damit.nicht Zufrieden, die Brüder jelbjt nicht aufnimmt
und noch die verhindert, die es tun wollen, und aus der Gemeinde aus—
jtößt. Geliebter, ahme nicht das Böje nad), jondern das Gute. Wer
Gutes tut, ijt aus Öott; wer Böfes tut, hat Gott nicht gejehen. Dem
Demetrius wird ein gutes deugnis zuteil von Allen und von der Wahr:
heit jelbjt; und auch wir zeugen für ihn, und du weißt, daß unjer
Zeugnis wahr ilt.
Id) hätte dir vieles zu ſchreiben; aber ich mags nicht mit Tinte
und Kohrſtab tun. Ic hoffe dic) aber bald zu jehen; dann wollen wir
von Mund zu Mund reden. Friede dir! Es grüßen did die Sreunde;
grüße die Freunde namentlid).
VE vo132.Johul.. 3:v81.2. Joh. 4... V.7 vol. 1:Kor. 9,12....V.11 vel.
1.Joh. 3,6.10.. V.12 vgl. Joh. 19,35; 21,24. V.13 vgl. 2.Joh. 12.
Über die Adrejje vgl. die Einleitung. D.1 macht einen fabritmäßigen Ein-
drud, wie ausgejhrieben aus 2. Joh.; auch D.3. Der Derfafjer ſpricht die patri=
archaliſche Sprache des Begründers der Gemeinde wie 1.J0h.2,1. Der Sat D.4
. dürfte der verwertbarjte aus beiden Briefen jein, wennſchon er nicht originell noch
tief ijt; wir legen meijt in den Wandel in der Wahrheit, der lediglich die dem
rehten Glauben entjprechende Sittlichfeit betrifft, die ſubjektive Wahrhaftigteit
und den objektiven Wirklichkeitsjinn noch hinein.
Das Mitteljtüd des Briefes behandelt die für die altchrijtlichen Gemeinden
in der Derfolgung jo wichtige Srage der Aufnahme der reijenden Lehrer und
Brüder, und zwar D.5—8 zunädjt pojitiv ermunternd, dann D.9.10 negativ ab-
ichredend und wieder D.11.12, joweit man verjtehen fann, pojitiv vorbildlich.
Es handelt jidy dabei um Derhältnijje, die uns aus der „Lehre der Apojtel“
15*
228 3. Johannes.
Kap. 11 und 12 befannt jind: von einer Gemeinde zur andern famen Lehrer und
einzelne Brüder, teils aus Mijjionsdrang, teils aus bitterer Not und madten,
da jie an Heiden ſich zu wenden jelbjt dann verjchmähten, wenn jie durch Bluts-
bande mit ihnen verknüpft waren, weitgehenden Anjprud an die hrijtliche Wohl:
tätigfeit. So jind nah D.5 und 6 auch zum Derfafjer fremde Brüder gefommen,
die Ööffentli vor der Gemeinde das günjtigjte Seugnis ablegten für die in auf-
opfernder Gajtfreundjchaft bewährte Liebe der Gemeinde, an die der Brief ſich
wendet. Sreilich wird dies Lob nur vorausgejhidt, um ihr die weitere Förderung
der fremden Brüder ans Herz zu legen, und zwar deshalb, weil das „Gottes
würdig“ ijt, indem es jih D.7 um Evangelijten handelt, die ausgezogen find, um
für „den Namen“ — wohl Jeju Chrifti — zu wirken. Da fie nun zu jtolz find,
um von den heidniſchen etwas anzunehmen, wird es für die Pflicht der Gemeinde
erklärt, fie gajtlidy aufzunehmen, wodurch man jeinerfeits für die Ausbreitung der
Wahrheit (des Evangeliums) wirkſam wird. — D.9 und 10 jtellt dann das ab-
ſchreckende Beijpiel des Diotrephes vor Augen, der in feiner Herrichjucht weder den
früheren Brief (gemeint ijt wohl 1. Joh.; es fann aber auch 2. Joh. fein) des Der-
fafjers (der dadurch ſich perjönlich zurüdgewiejen erklärt: „nimmt uns nicht an“)
noch die reijenden Brüder aufnimmt, die er der Gemeinde zujendet. Er jagt ihm
dafür eine gehörige mündliche Surechtweiſung an. Der Diotrephes jcheint ein
bösartiger Hierard) gewejen zu jein, der den Grundjag: „Einer jei Herr” zur
Alleinherrichaft über Leben und Glauben der Gemeinde ausgebildet und die Ein-
wirfung des Derfafjers durch Briefe und durch Glaubensboten entichlojjen zurüd-
gewiejen hat. Worin das „vVerſchwätzen“ bejtand, läßt fich nit ahnen. Daß
aber ein Herrihaft oder aud nur Ordnung liebender Gemeindeleiter jich ſolche
fremden Einflüjje energiſch zu verbitten, ſolche Sendboten völlig fernzuhalten, die
jie beherbergenden Gemeindeglieder nötigenfalls aus der Gemeinde auszujchließen
Deranlajjung hatte, fönnen wir uns unſchwer vorjtellen. — Die jehr allgemeine
Begründung der Mahnung, das Gute nachzuahmen, mit abgeblaßten Erinnerungen
aus 1. Joh. 3, 6.10, wobei die Gleichjtellung von „aus Gott fein" und „Gott ge-
jehen haben‘ erfreut, führt D.11 von dem jchlechten zum guten Erempel hinüber.
Es liegt doch wohl am nädjjten, das glänzende Seugnis, das dem Demetrius D. 12
ausgejtellt wird, auf feine Dorbildlichfeit in bezug auf die Aufnahme der reijenden
Brüder zu beziehen. Warum dies aber nicht bloß mit der Behauptung: „von
der Wahrheit ſelbſt“ — aud wenn fie dazu aufgerufen würde, könnte jie ihm
fein bejjeres Seugnis geben —, jondern aud mit dem als bejonders gewidtig
bezeichneten Seugnis des Derfajjers unterjtügt werden muß, durchſchauen wir nicht
mehr. Man hat in diejer legten, jehr nachdrüdlichen Betonung des eigenen Seugen-
wertes, die an Joh. 21, 24, teilweije aud) 19, 35 wörtlich) erinnert, einen Selbit-
zweck vermutet.
Der Briefihluß, der wieder ganz nad) dem Schema des Schluſſes von 2. Joh.
gearbeitet ijt, gibt uns zu feinen Erklärungen Anlaß. Es ſei im Rüdblid auf
beide Briefe nur noch der Eindrud feitgejtellt, daß fie uns unglaublich wenig
Stoff für eine religiös oder jittlidy anregende Auslegung geboten haben und jicher
in unjern Leſern den Sweifel bejtärtt haben werden, ob wir es in den geit-
gejchichtlich nicht uninterefjanten, inhaltlich „ſtrohernen“ Epijteln mit einem Geiſtes—
produkt des geijtnollen Derfafjers des 1. Johannes-Briefes zu tun haben. So jind
dieje legten Briefe ein Beleg dafür, wie unter dem dedenden Schild eines um das
Evangelium hochverdienten Mannes auch ſolche Schriftjtüde in das N.T. gefommen
jind, die nichts nüße jind zur Lehre oder zur Sucht in der Gerechtigkeit.
56
9 10
12
Die Offenbarung des Johannes: Einleitung. 229
Die Offenbarung des Johannes.
(Johannes Weiß — Wilhelm Heitmüller.)
Einleitung.
1. Die literarifhe Eigenart des Buches. Nach ihrer eigenen Ausjage
(1,3; 22, 7.10.18) enthält die Schrift „Worte der Prophetie“, die zum Dorlejen
in der Gemeinde-Derfammlung bejtimmt find (1,5; 22,10.18). Wer Ohren hat
zu hören, der kann und joll aus ihnen hören, was der Geijt den Gemeinden jagt
(2, 7), nämlich der „Geijt der Prophetie“ (19,10). Durch dieje Ausdrüde wird das
Bud in eine Reihe geftellt mit den alten Büchern der Propheten, weldhe die chrijt-
lihe Gemeinde aus der jüdiihen Gemeinde herübergenommen hat und ji in
ihren gottesdienjtlichen Derfammlungen zur Erbauung und Belehrung vorlejen läßt.
Auch in jenen alten Propheten war „der Geijt Chrijti“ (1. Petr. 1,11), nämlich der
des präerijtenten, himmlijchen Chrijtus; unjer Buch enthält eine dem Johannes
mitgeteilte „Offenbarung“ des erhöhten Herrn, der zur Rechten Gottes thront.
Solhe Offenbarungen des Herrn waren dem Glauben des Urchrijtentums nichts
Seltenes; der Apojtel Paulus hat jeine wichtigjten Entſchlüſſe auf Grund von Er-
leuchtungen gefaßt, die er nur als direlte Befehle und Mitteilungen des Herrn
deuten konnte (Gal.2,2; Apg.16,6-10); auch jonjt fehlte es in den Gemeinden
niht an „Propheten“, die Offenbarungen empfingen und in der Gemeinde-
Derfammlung davon redeten (1.Kor. 14,26; Apg.13,1f.).. Das Bejondere und
Neue ijt nur, daß die dem Johannes zuteil gewordene Offenbarung hier nieder-
gejchrieben erſcheint. Das lebendige, perjönlihe Wort des Propheten ijt erjegt
durch ein Bud. Das hat einerjeits feinen Grund darin, daß die hier vorliegenden
„Offenbarungen“ zu umfajjend und verwidelt find, als daß jie bloß durch die
mündliche Rede mitgeteilt und aufgefaßt werden fönnten, andererjeits darin, daß
die einer früheren Seit angehörigen Erleuchtungen des Propheten aud für jpäter
aufbewahrt bleiben jollen. Dor allem aber: was Johannes zu jagen hat, das
gilt nit nur einer Gemeinde, jondern es foll einem größeren Kreije von Ge—
meinden durdy immer wiederholten Dortrag gegenwärtig erhalten bleiben, zunädjt
den fieben Gemeinden der Provinz Afia. Aber es ijt wohl faum zweifelhaft, daß
diefe nur als Dertreter eines noch weiteren Kreijes in Betraht fommen; was
ihnen gejagt wird, joll die ganze Kirche in Andaht und Ehrfurcht vernehmen und
jih zum Trojt und zur Mahnung gejagt fein laſſen. Wie man die Briefe des
Paulus an die Korinther, Galater ujw. in einer Sammlung zujammenfaßte, die
der Geſamtkirche dienen follte, jo ijt auch die Prophetie des Unechtes Jeju Chrijti,
Johannes, an die Gemeinden der Provinz Afia aufgezeichnet, damit jie überall in
der Kirche gelejen werden fönne.
Der Prophet als Sprecher Gottes ijt nit nur Sufunftsfündiger. Die alten
‚Propheten in ihrer perjönlichen Wirtjamteit, Johannes der Täufer, ja Jejus jelber
wollen hauptjählid) auf das gegenwärtige Leben des Dolfes einwirken, jie ver-
tündigen den Willen Gottes, predigen Buße, fordern die Abjtellung von Miß—
bräuden, warnen vor politijhen und jittlihen Irrgängen. Daneben freilid drohen
fie audy mit dem Gericht oder jtellen die Hilfe Gottes in nahe oder ferne Ausjidt.
Aber im ganzen machen wir uns ein faljhes Bild von Jejaja oder Amos, wenn
wir uns vorjtellen, jie hätten auf Jahrhunderte hinaus die Sufunft vorherjagen
wollen. Anders betradteten die jpäteren Juden und die Chrijten ihre Worte.
Als die Schriften der Propheten gejammelt wurden, faßte man jie bereits auf als
230 Die Offenbarung des Johannes: Einleitung.
Weisjagungen einer herrlichen Sufunft des Dolfes Israel und der ganzen Welt.
Und die abgejchlojjenen Propheten-Schriften wurden von der jüdijchen wie von der
urdrijtlichen Gemeinde gelejen als bisher unerfüllte Weisjagungen, die
für die Endzeit bejtimmt jind. Je ftärfer die Sehnjuht nad der jeligen Er-
füllungszeit war, mit um jo heißerem Bemühen forſchte man in ihnen, was jte
denn für die leßte Seit vorhergejagt haben, und wann wohl dieje Seit fommen
möge. Neben den im Kanon des A.T.'s jtehenden Propheten-Schriften gab es
noch eine Menge andrer, die nicht kanoniſch geworden jind, aber nicht minder hoch
verehrt und eifrig gelejen wurden, jene Weisjagungen des Henod, des Barud, des
Esra und anderer Männer der Dorzeit, die wir heute „Apofalypjen“ zu nennen
pflegen (vgl. den zweiten Band von Kautzſch, Apokryphen und Pjeudepigraphen).
Ihnen allen ijt gemeinjam, daß fie weisjagen, „was gejchehen muß“ am Ende der
Tage. Ebenjo enthält auch die Offenbarung des Johannes eine Mitteilung über
die Dinge, die dem legten Ende vorhergehen müjjen, und über das Ende jelbit,
über das Gericht und das Heil der Endzeit. Aber für die erjten Lejer unjeres
Bucdes bejtand ein Unterjchied. Jene Männer der alten und der uralten Dorzeit
haben auf eine ihnen noch fernliegende Sufunft geweisjagt (vgl. 1. Petr. 1, 11f.),
unjer Bud) will jagen, „was in Bälde gejhehen muß‘. Der Prophet, der hier
redet, lebt jelber in der jchidjalihwangeren Endzeit, und was er weisjagt, muß jich
alsbald vollziehen. Darum fommt es ihm nicht nur darauf an, das notwendig
Kommende anzujagen, jondern ein Hauptzwed feiner Schriftjtellerei ijt, die Gemüter
feiner Lejer auf das Kommende vorzubereiten, jie zur Treue und Tapferkeit zu
ermahnen und ihre Wachſamkeit rege zu halten. Ein Hauptmittel dazu ijt ihm
die Deutung der gegenwärtigen Zeichen der Seit. Nur dann verjteht man ihr
rihtig, wenn man darauf fieht, wie er feine Bilder und Seichen nicht bloß als
Weisjagungen hinjtellt, fondern wie er fie auf die Gegenwart deutet, in den Er-
iheinungen des Tages jie bereits erfüllt findet. Die eigentliche Schwierigkeit des
Buches für den heutigen Lejer bejteht darin, dies IJneinander von Gegen-
wart und Sufunft, von Ausdeutung des bereits Dorhandenen und
Weisjfagung des Kommenden zu erfennen und zu trennen. für den
damaligen Lejer bejtand dieje Schwierigkeit nicht; denn er fühlte unmittelbar die
Anjpielungen auf Gegenwärtiges heraus und war demnach im wefentlichen über
die Grenze, wo die eigentliche Weisjagung beginnt, im flaren.
2. Die Abfaffungszeit des Buches. Die Weisjagung des Buches geht aljo
auf die nächſte Seit. Damit jind alle die Auslegungen als faljch erwiejen, die
in der Offenbarung eine Schilderung aller zufünftigen Ereignijje jehen wollen
von der Seit des Johannes an nit nur bis auf unjre Tage, jondern bis
an das Ende der Welt. Alle jene ungeheuerlichen, willfürlichen Deutungen der
jogenannten „Eirhengejhichtlichen‘‘ Auslegung widerjprehen dem Geiſte des Buches.
Falſch jind aber audy all die rührenden Bemühungen einer immer wieder neu jidy
regenden Laiendeutung, welde die Suftände ihrer Gegenwart in der Apofalmpje
gejchildert jieht und hiernach den Seitpunft des Endes berechnet — eine Quelle
zahllojer Entdederfreuden und zahllofer Enttäuſchungen. Denn noch nie hat eine
derartige Auslegung ſich bewährt, und niemals wird jie jih bewähren. Immer
wieder wird der Gang der Gejchichte widerlegend über dieje Verſuche hinweg—
ichreiten. Das alles fommt daher, daß die Ausleger jih eine Tatſache verhüllt
haben, die gewiß nicht leicht zu ertragen ijt, aber nicht weggeleugnet werden ann:
der Derfajjer der Offenbarung jelber hat ji getäuſcht. Seine bejtimmte Er—
wartung, daß das Gericht und das Ende der Welt unmittelbar vor der Tür jtehe,
hat ſich nit erfüllt. So bitter dieje Erkenntnis dem frommen Bibellejer jein
muß, jie fann nicht bemäntelt werden. Und jie ijt heilfjam. Sie befreit uns von
den ziellojen und erfolglojen Bemühungen, unſre eigene und der Welt Sufunft
aus diejem Buche ablejen zu wollen, und jie verhilft uns erjt zu feinem rechten,
liebevollen Derjtändnis. Wenn wir es nunmehr lejen, nicht mit der Srage: Was
jagt es uns? fondern mit der anderen: Wie fam der Derfajjer dazu, jo zu empfinden,
zu denten und zu reden? — dann wird ſich uns ein eigenartiges, religiöjes Leben
Die Offenbarung des Johannes: Einleitung. 231
erihliegen, in dem eine großartige Tragif nicht fehlt, das aber in feiner Kühnheit
und Kraft, feiner Innigfeit und Begeijterung uns ergreifen und unjern Glauben
itärfen fann.
Der Derfajjer hat uns nicht im unflaren gelajjen, in welchem Seitpunft er
lebt, und für welde Seit er das Ende erwartet. Am Ende der Regierung des
Kaijers Domitian (81-96) ijt die Offenbarung herausgegeben worden. Das jagte
ihon die alte kirchliche Überlieferung (f. Einleitung zu den Johannes-Schriften Hr. 3),
und das jagt das Bud; jelbjt. Wer das Ganze überblidt, bejonders das 13. und
17. Kapitel, kann nicht zweifeln, daß der Derfajjer unter dem achten Kaijer (d. i.
Domitian) lebt und jchreibt, und daß er diejen für den aus dem Abgrund wieder:
getehrten Nero hält, eine Wiederholung des erjten großen Chrijtenfeindes auf dem
Katferthron. Wie Nero viele Chrijten gemordet hat, jo wird auch von Domitian
eine große Chrijtenverfolgung erwartet. Sie wird dadurch entitehen, daß auf die
Chrijten ein Swang ausgeübt werden wird, das Bild des Kaijers anzubeten und
durch Aufprägung feines Mamenszeichens jih als Anhänger der Kaijer-Religion zu
befennen. Wir werden fjpäter das Wejen des Kaifer-Kultes genauer zu betrachten
haben. Hier nur jo viel, daß diefe namentlich in Kleinafien gepflegte Form einer
neuen Staatsreligion bis auf Domitian die Chrijten nicht beläjtigt hat. Es iſt
etwas Neues und Unerhörtes, daß jett diejer Swang an fie herantritt. Das ijt
die Lage, in der das Bud, wie wir es heute lejen, entjtanden iſt. Dem Derfajjer
it fein Sweifel, wie er jih zu der am Horizont auftauchenden Gefahr zu jtellen
hat. Wer das Bild anbetet und fein Seichen annimmt, der hat damit jeinen
Glauben verleugnet und dem Herrn Chrijtus die Treue gebrohen. Aber ebenjo
jiher ijt, daß, wer die Treue hält, dem Tode verfällt. Dieje Gewißheit gibt dem
Derfafjer feine Stimmung und dem Buch feinen Charakter. Es iſt gejchrieben aus
der Überzeugung, daß die Mehrzahl der Chrilten dem Martyrium entgegen
gehe. Daran ijt nichts zu ändern: die Sahl derer, die getötet werden jollen, ijt
von Öott fejt bejtimmt (6, 11), ebenjo die kleine Sahl derer, die gerettet werden
jollen (7,5; 14,1ff.). Kein Menſch aber weiß, ob er zu diejen oder jenen gehören
wird. Nur das eine jteht fejt: jegt fommt es darauf an, die Geduld und die
Treue der Heiligen zu bewähren (15,10; 14,12): Sei getreu bis in den
Tod, jo willid dir den Kranz des Lebens geben — das ijt der Grundton
des ganzen Buches. Dem Märtyrertode aber ſchaut der Chrijt, der hier zu uns
redet, mit einer verzüdten Begeijterung entgegen:
Selig jind die Toten, die in dem Herrn jterben von nun an;
Ja, es jpricht der Geijt: Sie werden ausruhen von ihren Leiden,
Denn ihre Werfe folgen ihnen nad.
mit glänzenden Sarben malt er das Bild der verflärten Märtyrer, die aus
der großen Not fommend „überwunden“ haben. Mit weißen Gewändern
befleidet und Palmen in der Hand ftehen jie vor dem Angefichte Gottes und des
Sammes und dienen ihnen Tag und Nacht. Sie find die eigentlichen Erben des
himmliſchen Jerujalems, Säulen im Tempel Gottes, jie wandeln im Paradiefe, ejjen
vom Baume des Lebens und trinken vom Wajjer des Lebens. Mit jolchen Bildern
und Derheißungen lodt der Derfajjer zum tapferen Martyrium. Das ijt der eine
große Hauptgedante jeines Buches.
Der andere ijt nicht minder deutlich: die gegenwärtige oder unmittelbar
bevorjtehende Not — das ijt die legte „große Drangſal“, die von den Dropheten
geweisjagt ijt; der gegenwärtige Kaifer — das ift der Antichriit, die lette und
- höchjte Derförperung des Böfen und der Hottfeindihaft. Aber eben weil die höchſte
Steigerung der Sünde und der Tot vorhanden ijt, darum ijt auc die jichere
Hoffnung vorhanden, daß das Ende diejer Mächte gefommen ijt. Eine Überbietung
diefer Greuel ijt unmöglich; es ijt Alles eingetroffen, was die Propheten für die
legte Seit geweisjagt haben, und darum ijt jet nichts anderes mehr zu er—
warten als das Gericht über die Welt, die Wiederlunft des Herrn und die Er—
ſcheinung des himmliſchen Jerufalem. Die höchſte Not und die hödhjte Seligfeit
jtehen vor der Tür. Dieje Gewißheit der zwölften Stunde, „Adventitimmung” im
232 Die Offenbarung des Johannes: Einleitung.
alten urjprünglihen Sinn, drüdt dem Derfajjer die Feder in die Hand. Leidens-
bereitihaft, Todesentihlojjenheit, Sehnjuht und Hoffnung erfüllen jeine Seele.
„Siehe ich fomme bald, und mein Lohn mit mir‘, das ijt die Derfündigung des
Buches. Und der Derfafjer und feine Lejer geben die jehnjüchtige Antwort: „Ja,
fomm Herr Jeſus!“ In dem Lichte diejer Erwartungen will das ganze Bud) ge-
leſen fein. Wer fich von diejer Grundftimmung erjt hat erfajjen lajjen, der wird
imjtande jein, auch in der vielfach jo fremdartigen und verworrenen Bilderwelt,
die jih vor uns entrollt, den Ausdrud einer begeijterten und durch ihre Kraft
und Innigleit fortreigenden Srömmigfeit zu vernehmen.
3. Der Derfaffer. In der Überjhrift 1,1 wird das Budh auf einen
„ Johannes’ zurüdgeführt, in der brieflihen Sujchrift 1,4 redet ein „Johannes“
die Gemeinden Ajiens an, und in der Erzählung von feinen Dijionen, 3. B. 1,9;
22,8, tritt er mit feinem Ic hervor. In all diejen Sällen wird dem Namen fein
unterjcheidendes Beiwort hinzugefügt, durch das er etwa als einer der zwölf
Apojtel charakterijiert oder nach feiner Herkunft, etwa mit dem Namen feines
Daters, benannt würde. In den Kreijen, für die das Bud) und insbejondere die
jieben Briefe beftimmt find, muß der Name Johannes ihn ausreichend bezeichnet
haben; eine Yinterfcheidung war ebenjo wenig nötig wie eine Auszeichnung mit
ehrenden Beiworten; es verjtand ji von jelbjt, daß man auf fein Wort hören
würde. Es muß aljo hinter diefem Buche eine Perjönlichkeit ftehen, die in den
Gemeinden der Provinz Afia befannt war und eine gewijje Autorität bejejjen hat.
Welcher Johannes nun hiermit gemeint iſt, ob der Swölfapojtel, der Sohn des
Sebedäus (wie die Firchliche Überlieferung behauptet), oder ein anderer Johannes,
etwa der fogenannte „Alte (Presbnter), vielleiht gar Johannes Markus, der
Genoſſe des Daulus und Detter des Barnabas — das ijt eine lebhaft erörterte
Stage. Mit einiger Sicherheit Täßt ſich nur jagen, daß nicht der Apojtel und
Sebedäus-Sohn Johannes der Derfajjer des Buches jein fann. Im übrigen jind
über die Perjonenfrage die Einleitung zu den Johannes-Schriften und die Ein-
leitung zum Johannes-Evangelium Ur. 11 zu vergleichen.
Hier interejfiert im wejentlidyen nur die Srage, ob der Johannes, der 1,4
genannt wird, wirklich der Derfafjer des Buches ijt oder, ob es ihm nur beigelegt
wird. Haben wir es mit einer literarijchen Siktion zu tun oder mit einem wirf-
lichen Schreiben des Hleinajiatiihen Johannes an die fieben Gemeinden der Provinz
Alia? Auch in diefem Punkt gehen die Meinungen auseinander. Das ijt in der
Natur des Stoffes begründet. Wer den brieflihen Eingang (1,4-6), die Er-
zählung von der Patmos-Dijion (1,9—19) und die fieben Briefe (Kap. 2.5) lieft,
wird im allgemeinen den Eindrud gewinnen, daß hier wirflih ein Mann redet,
der den fingeredeten wohlbefannt und mit ihren Derhältnifjen vertraut ift. Diejer
perjönlihhe Charakter fehlt den folgenden Difionen jo gut wie völlig; jie könnten
gerade jo gut einem Manne aus grauejter Dergangenheit, dem Henod oder Elia,
in den Mund gelegt jein. Einem feineren Empfinden muß aud; auffallen, daß
neben jenen brieflihen Stüden, in denen ſich ein Ich unmittelbar an jeine Lejer
wendet, in der ruhigen Gewißheit, daß fein Wort eine gute Statt finden wird,
— daß neben ihnen andere ftehen, in denen dies „Bud) der Prophetie” einem
allgemeinen und unbejtimmten Lejerfreis empfohlen wird, mit einer Dringlichkeit,
die dem Derfajjer jelber kaum anjtehen würde (1,3; 22,18ff.). Selbjt in den
Schlüſſen der jieben Briefe wird mit einer Ehrfurdt von dem „Geiſte“ der Pro-
phetie gejprodyen (vgl. 2,7.11 ujw.; 14,13; 19,10), die wohl für einen Derehrer
des Propheten, aber nicht für den geijterfüllten Propheten jelber pajjend erſcheint.
Dazu gehört audy, daß die Bilderreden oder Dijions-Schilderungen des Apokalyp—
titers mit Deutungen diejer Bilder durchflochten find, die manchmal überflüjjig,
häufig offenbar falſch und widerjprudysvoll jind (vgl. 1,20; 4,5; 5,6.8 u. ö.),
fajt immer aber durd ihre Nüchternheit aus dem hohen Stil der prophetiiden
Rede herausfallen.
So fühlen wir nur in einzelnen Stüden den Schriftjteller unmittelbar zu
uns reden, während wir überwiegend die Empfindung haben, daß wir ihn durch
den Schleier einer Bearbeitung hindurd) jehen.
Die Offenbarung des Johannes: Einleitung. 233
4. Die Einheitlichleit des Buches. Auch in anderer Beziehung madıt das
Bud nicht den Eindrud, aus einem Guſſe zu jein, weder in der Gejamtanlage
noh im Sujammenhängen der Teile noch in der Einzeldarftellung.
Der Aufbau ijt im ganzen nicht undurchſichtig. Deutlicdy hebt ſich nad
der Einleitung (1,1-8) ein erjter Hauptteil ab: die Erjcheinung des Herrn auf
Patmos (1,9—-20) und die Briefe an die jieben Gemeinden Ajiens (Kap. 2. 3).
Es folgt dann in Kap. 4 die Dijion des himmlijchen Thronjaals, in Kap. 5 die
Eriheinung des Lammes und das Bud) mit den jieben Siegeln. Mit der Eröff-
nung der Siegel beginnt nun eine lange Dijionenreihe, in der die Ereignijje der
Endzeit gejchildert werden. Hier aber beginnt nun auch die Unüberjichtlichkeit
und Schwerfälligfeit der Darjtellung. Swar bejteht eine gewilje äußerliche Sym—
metrie, indem die Dijionen in dreimal jieben Gruppen, die fieben Siegel-Dijionen
(Kap. 6.7), die Dijion der fieben Pojaunen (Kap. 8-14) und die der jieben Sorn-
ihalen (Kap. 15. 16) gegliedert jind. Aber gerade diejer Parallelismus ijt ein
Mangel. Denn dieje Dijionenreihen enthalten nit nur eine Anzahl von Wieder-
holungen, ſondern jtatt zu jteigern, bringen jie mande Dinge in abgejhwächter
Sorm noch einmal, die wir jchon jtärfer und erjchütternder gelejen haben. Dor
allem geht über diejer Gleichförmigkeit für den Lejer das Gefühl des Sortichrittes
verloren; wir fommen nicht weiter, die Spannung erjtidt in der Sülle des Stoffs.
Erjt vom 17. Kapitel an beginnen die legten Ereignijje in ſachgemäßer Reihenfolge
abzurollen. Die Auslegung hat zwar allerlei künſtliche Verſuche gemadt, jene
Wiederholungen zu ertlären, aber jteht ihnen im ganzen doch ratlos gegenüber.
Bier hat erjt die Erkenntnis Luft gejhafft, daß in unjerem Buche verſchiedene Dar-
ftellungen der End-Ereignijje zujammengearbeitet jind. Bejonders greifbar, auch
dem Laien deutlich, ijt dies im 21. Kapitel, wo die Ericheinung des himmliſchen
Jerujalems zweimal nad) und neben einander und zwar in ſehr abweichender
Weije gejchildert wird (21,1-8; 21,9—22,5). Der Derfajjer hat hier zwei ver-
ihiedene Darjtellungen unverbunden und unverjhmoßen neben einander geitellt.
Die Reihe der fieben Pofaunen wird im 10. Kapitel unterbrodhen zwiihen der
jehiten und der jiebenten, zwiſchen dem zweiten und dritten Wehe, an dem
jpannendften Punkte; der Ruf 11,14 (das zweite Wehe ijt vorbei!), der unmittel-
bar auf 9,21 folgen follte, iſt von feiner natürlichen Stelle Iosgerijjen durd) den
dazwiſchen tretenden Einjchub 10, 1—11,13. Hier gejteht der Derfafjer jelber ein,
daß er eine ältere Darjtellung in jein Werf aufnimmt; das Bud, das ihm der
Engel zu verjäjlingen gibt (10,9) mit dem Befehl, wiederum daraus zu prophezeien
(10,11), bedeutet foviel, daß der Derfaljer eine ältere Prophetie neu herausgibt.
An diejer Stelle erfennen wir, daß er Kompilator ijt, Herausgeber älterer Schriften.
Auf Grund der Beobadıtungen, die wir joeben (unter Tir. 5) über den Derfajjer
gemacht haben, kommen wir zu folgendem Ergebnis. Das Werf ift uns überliefert
durch die Hand eines Redaktors oder Herausgebers (H), der eine Schrift des
Johannes (J) und eine anonyme apofalyptiihe Schrift (Q) zu einem Ganzen ver-
bunden hat. Seine Abſicht war hierbei nicht nur, dieje Schriften durch eine neue
Ausgabe vor dem Untergang zu retten, jondern er wollte jie für feine Jeit frucht—
bar machen. Es kam ihm darauf an, jene älteren Prophetien den Gemeinden
feiner Seit ans Herz zu legen, jie zu deuten, jie auf die unmittelbare Gegenwart
und nädjte Sukunft anzuwenden, ihre Erfüllung in gewijjen Seichen der Seit
naczuweijen und die Gemeinden für die noch nicht erfüllten Dinge in Bereitihaft
zu jegen. Mit der jehr verwidelten Begründung diejer Annahme glauben wir
unſere Lejer verjchonen zu dürfen (für ein eingehenderes Studium verweilen wir
auf J. Weiß, Die Offenbarung des Johannes, Göttingen 1904), nur auf ein
paar Punkte weijen wir hin, an denen ihre Notwendigkeit bejonders Kar it.
Die Königsrehnung des 17. Kap. (17, 10f.) ijt in jich widerjprudhsvoll:
einerjeits heißt es, der jechjte von den jieben Königen ſei gegenwärtig an der Re-
gierung, und „das Tier“, welhes der achte fein foll, jei nody nicht gefommen.
Andererjeits ijt aber über jeden Sweifel erhaben, daß der Derfajjer oder Heraus
geber eben unter dem achten Könige, unter der Schredensherrihaft „des Tieres“
lebt. Dies Nebeneinander von Anſchauungen und Seitlagen ijt nur jo verjtändlich,
254 Offenbarung des Johannes: 1,1-3: Die Überſchrift.
daß eine unter dem ſechſten Kaijer gejchriebene Weisfagung von dem unter dem
achten Kaijer (d.h. unter Domitian 81-96) Iebenden Schriftjteller neu heraus
gegeben und auf feine Seit angewandt iſt. Derjelbe Unterſchied der Seiten tritt
hervor, wenn wir beachten, daß in Kap. 11 der Bejtand und nahe Untergang des
jerujalemijchen Tempels vorausgejegt ijt; dies Stüd muß aljo jpätejtens im . 70
gejchrieben fein; es ijt aljo von dem im J. 95 jchreibenden Herausgeber nur an-
geeignet.
Weniger Har ijt die Abfafjungszeit der vom Herausgeber aufgenommenen
Schrift des Johannes, die den Kern feines Werkes bildet; man wird nur joviel
jagen dürfen, daß jie älter ijt als das uns heut vorliegende Gejamtwerk; es jteht
nichts im Wege anzunehmen, daß fie bereits vor 70 verfaßt ift.
5. Die Herkunft des Stoffes. Im 12.Kapitel wird gejagt, daß der Meſſias
von einem Himmelsweibe geboren werden und gleidy nad) jeiner Geburt, vom
Teufel verfolgt, in den Himmel entrüdt werden ſoll. Dieje Darjtellung kann nicht
aus dem Geijte eines chriftlichen Schriftjtellers jtammen, der doh an einen auf
Erden geborenen und als Mann am Kreuze gejtorbenen Meſſias glaubt. An diejem
Punkt hat man zuerjt erfannt, daß unjere „Offenbarung“ auch nichthrijtliche Be—
jtandteile enthält; dies Stüd muß aus einer jüdiihen Quelle jtammen. Aber aud
in den zweifellos chrijtlichen Partien des Werkes jind viele Dorjtellungen und Ge—
danten ficher nicht hriftlihen Urfprungs. Indem wir auf das zur Wiederkunfts-
rede Jeju Mk. 13 Bemerkte verweijen, erinnern wir nody einmal daran, daß die
Lehren und Bilder, in denen Seit und Dorgänge des Endes vergegenwärtigt werden,
nicht von den Chrijten neu gefchaffen, jondern meijt aus dem Judentum über-
nommen find; die unerfüllten Weisjfagungen der Propheten und Apofalmptifer
lieferten ihnen die Stoffe für ihre eignen Anihauungen vom Ende. Aber aud
diefe älteren Apokalyptiker haben nit all die Ideen erzeugt, die jie als jichere
und zuverläfjige Ertenntnijje behandeln. Sie fußen in vielen Stüden auf uraltem
Dolfsglauben, der wahriheinlicy überhaupt nicht in Israel entjtanden ijt, jondern
in anderen Dölfern, in erjter Linie in Babylonien. Ein durchgehender Gedante
diejer noch halb oder ganz mythologijhen Dorjtellungen Iautet, daß die großen
Ereignifje der Urzeit ji) in der Endzeit wiederholen werden. Wie damals aus
dem Chaos die Schöpfung entjtand in der Bezwingung der Götter der Unterwelt
durd; die Himmelsgötter, jo wird auch am Ende diejer Kampf und Sieg ſich wieder-
holen. Die Urwelt-Schlange wird von neuem ihr Haupt erheben und von dem
Gotte des Himmels befiegt und endgültig vernichtet werden, und dann wird es
eine neue Weltihöpfung geben, die ewig und ungzerjtörbar ijt (vgl. 2. Petr. 3).
In unjerer Offenbarung klingen diefe uralten Dorjtellungen nad), freilich in völlig
neuer Umdeutung. Die „alte Schlange” des Chaos ijt hier der Satan (Kap. 12),
daneben auch das römische Weltreich (Kap. 13); der Himmelsgott ijt Chrijtus (Kap.
12.19). Su der Stage nad) der Herkunft der apokalyptiſchen Ideen vgl. h. Gunkel,
Schöpfung und Chaos 1895, ferner H. Greßmann, Der Urjprung der israelitiſch—
jüdiihen Eschatologie 1905. Auf den Sufammenhang mander Dorjtellungen
unſers Buches mit der helleniftiihen Kosmologie und der helleniſtiſchen Weisjagungs-
Siteratur hat Sr. Boll aufmerkſam gemadt in dem Bud „Aus der Offenbarung
Johannis. Hellenijtiihe Studien zum Weltbild der Apokalypſe“ 1914.
Außer den genannten Werfen empfehlen wir für eingehendes Studium die
Erklärung von W. Bouffet in Meyers Kommentar, 6. Aufl. 1906.
Die Überjhrift 1,1-3. Offenbarung Jeſu Chriſti, die ihm Gott
gegeben hat, damit er feinen Knechten zeige, „was“ jetzt bald „geſchehen
muß”; das hat er fundgetan in Engels-Botichaft an feinen Knecht Johannes,
IH
und der hat Seugnis abgelegt von dem Worte Gottes und dem Seugnis 2
Jeſu Chrifti — wie er Alles gejhaut hat. Selig der Dorlejer und die 3
Hörer der prophetijchen Worte, jelig, die da halten, was in der Weisjagung
gejchrieben jteht! Denn die Seit ijt nahe!
oa
14
Offenbarung des Johannes 1,4—6: Der briefliche Eingang. 235
Wie die Propheten-Bücher des A. T.’s Überichriften und Inhaltsangaben von
der Hand ihrer Sammler und Herausgeber an der Spige tragen Geſ. 1,1; Jer.
1,1ff.), jo redet audy hier der Herausgeber der Johannes-Schrift zu den Lejern,
die er auf den wichtigen Inhalt des folgenden Werkes aufmerfjam madt. Er
nennt es ein Bud der Prophetie (22,7.10.18.19), das im Gottesdienjt den Ge—
meinden vorgelejen werden joll, nicht anders als die Propheten-Bücher des Alten
Bundes. Es iſt feine Geheimliteratur, über die man im Kämmerlein brüten joll
— jeine Worte ſollen nicht verjiegelt werden (22, 10), jondern alle Knechte Gottes
oder Ehrijti (2,20; 7,3 u.ö.), die Gemeinden, jollen hören (2,7), was der Geilt
der Prophetie (19, 10) in diejem Buche zu ihnen redet. Selig, wer gewürdigt it,
die heiligen Worte vorzulejen, jelig, wer jie hört und hält (22,7)! Sluch über
den, der etwas hinzufügt oder wegnimmt von ihnen (22, 18f.)! Der Inhalt des
Budes iſt das, „was alsbald gejchehen muß“; der Derf. fühlt ſich am Ende der
Seiten jtehend; daher iſt hier die apofalyptiiche Formel aus Dan. 2,28: „was in
den legten Tagen gejchehen joll" auf die nächſte Sufunft bezogen: „die Seit ijt
nahe“ (vgl. 22,10). Da aber auch Sorderungen in dem Buche enthalten jind, jo
fommt es nicht nur auf das „Hören“, jondern auch auf das „Halten“ an.
Die tiefe Ehrfurht und heilige Scheu vor der alten Weisjagung, die jih in
diefen Worten ausjpricht, ijt nur verjtändlich, wenn der Herausgeber wirklich über-
zeugt war, daß in diefer Schrift nicht bloß Menſchenwort enthalten ſei. Er drüdt
diefe Überzeugung in der Überjrift jtarf aus, indem er den Uriprung der Weis
jagung jo hoch hinauf verfolgt wie nur möglid. Was Johannes jagt, das ijt nicht
jeine perjönliche Meinung, jondern er legt damit nur Seugnis ab von einem „Wort
Gottes“, das ihm zuteil geworden it, und von einem „Seugnis Chrijti”, das er
vernommen hat. Und zwar jind ihm dieje Mitteilungen in der Sorm von Gejichten
zuteil geworden. Er gibt aljo nur wieder, was ihm gegeben ijt. — Wenn der
Derfajjer jagt, „durch eine Engels-Botihaft“ (22,16) jei dem Johannes dieje Kunde
vermittelt worden, jo paßt das nur auf die jpäteren Teile des Buches; in dem
erjten fommt fein Engel vor, fondern Chriſtus redet unmittelbar zu Johannes.
Aber die Sigur des „dolmetſchenden Engels“ ijt nun einmal ein jtehender Sug in
diejer ganzen apokalyptiſchen Literatur (3. B. Dan. 8, 16ff.; 9, 21; Ben. 18,14; 19,1
u. ö.; 4.Esrta4,1; 5, 20.31; 7,1).
Nachdem in der Üherjchrift der Herausgeber zum Leer geſprochen hat, fommt
nunmehr Johannes jelber zu Wort. Er hat jein Buch als einen Brief an die
Gemeinden der Provinz Alia (des weitlihen Teils von Klein-Ajien) gedadt. Daß
er gerade nur an dieje jieben jchreibt und 3. B. Kolojjä und Troas nicht mit be-
rüdjichtigt, wird in dem „Swang“ der im ganzen Buche herrihhenden Siebenzahl
begründet jein. Er beginnt fein Sendjchreiben genau wie Daulus mit einer Sus
Ihrift und einem Segenswunſch:
Der brieflihe Eingang 1, 4-6. Johannes an die fieben Ge:
meinden in Afia: Gnade und Srtiede ſei euch von dem «der da iſt und
der da war und der da fommt» und von den ſieben Geijtern vor feinem
Thron und von Jejus Chriftus, dem treuen Seugen, dem Erjtgeborenen
von den Toten und dem Fürſten über die Könige der Erde. Er, der uns
liebt und uns gereinigt hat von unſren Sünden durch fein Blut und hat
uns gemaht zur „Herrihaft", zu „Prieftern“ feines Gottes und Daters
— fein ijt die Herrlicykeit und die Kraft in Ewigkeit! Amen.
V.5 vgl. Ps.88, 38. 28.
Gnade und Friede — das ijt der üblihe Wunſch auch in den Briefen des
Daulus. Aber während Paulus Gnade und Sriede von Gott und Chrijtus
ableitet, nennt Johannes ſchon den dreiteiligen Gottes-Namen, wie er 2.Kor.
13,15 und Mtth. 28,19 (f. 3. d. St.) vorfommt, hier in der Reihenfolge, daß der
Geiſt oder die jieben Geiſter an zweiter Stelle jtehen. Aber aud) Gott den Dater
nennt der Prophet nicht mit dem einfachen Dater- oder Gottes-Mamen, jondern
er, der in den Geheimnijjen des Himmels zu Hauje ift, breitet hier vor uns den
236 Offenbarung des Johannes 1,4—6: Der brieflihe Eingang.
ganzen Reichtum jeiner Gottestunde aus. Der dreifahe Name Gottes ijt wohl
als eine Entfaltung des Gottes-Namens Jahre gedacht, der einjt dem Moje am
feurigen Buſch geofjenbart wurde: der Seiende, der Ewige (2.Moje 3, 14.15). Die
Worte müjjen den erjten Lejern um jo feierlicher, myſtiſcher, erregender geflungen
haben, als jie im Griehijhen eine ganz merkwürdig unbeholfene, ganz barbarijche
Sorm haben. Sie Elingen fajt wie eine Sauberformel. Dem Sorjher in uralter
Weisjagung, dem Seher der Sufunft, dem Verkünder von Geheimnijjen mochte
diejer dunkle und erhabene Name bejonders nahe liegen. Der Gott, der in der
großen Dergangenheit Beweije jeiner Macht und Weisheit gegeben hat, ijt der-
jelbe, der Gegenwart und Sufunft in feiner Hand hat. Wenn er den Sufünftigen
nennt „den der da Tommt“, jo drüdt er damit feine und aller Juden und Chrijten
Hoffnung aus, daß in der Endzeit Gott jelber ſich offenbaren, die tiefe Kluft
zwiſchen Himmel und Erde überbrüden und unter feinen Menjcentindern wohnen
werde, wie einjt im Paradiefe (21,35).
Dor Gottes Thron jtehen, das heißt: Gott dienen „die ſieben Geijter“,
die dem Seher bald als brennende Sadeln (4,5), bald in den jtrahlenden Augen
des Lammes (5,6), bald auch als bejondere Engel (8, 2) erſcheinen. Dem Derehrer
der Geijter- und Engelwelt find dieje jieben, Gott bejonders nahejtehenden Wejen
jehr wichtig. Sie haben für ihn offenbar diejelbe Bedeutung, wie für Paulus
„der heilige Geijt“ oder „der Geiſt Gottes“ (2.Kor. 13, 13; 1.Kor. 12,4—6). Aber
wie auch bei Daulus diejer eine Geijt gelegentlich in einzelnen „Geijtern“ verteilt
erjcheint (1.Kor. 14, 12.32), jo ſcheint unjer Drophet in diejen Geiltern die an-
ſchauliche Derförperung des „Geiſtes“ zu jehen, von dem er fonjt in der Einheit
zu reden pflegt, namentlic da, wo er von dem Propheten-Geijt redet. Dielleicht
folgt er hier einer rabbinifhen Lehre, die aus der Stelle Jef. 11,2 einen ſieben—
fahen und fiebengeteilten Geijt herauszuredinen juchte: den Geijt der Weisheit
und des Derjtandes, des Rats und der Stärke, der Srömmigfeit, der Furcht und
der Erkenntnis. Aber das ijt jedenfalls nur eine äußerliche Anlehnung. Uns
fefjelt bejonders die Tatjache, dat in Wahrheit hier eine uralte und weitverbreitete
religiöje Dorjtellung in chriſtlichem Gewande auftritt. Die bei vielen alten Dölfern
anerfannte Heiligfeit der Siebenzahl hat im legten Grunde ihre Wurzel in der
Derehrung von fieben göttlihen Weſen. Sie ijt für uns am deutlichſten in der
babylonijchen Religion, in der Sonne, Mond und fünf Planeten als die großen
Götter angebetet wurden, jie tritt in der perfilchen Religion auf in den Gejtalten
der jieben Amesha-Spentas und in den Erz-Engeln des Judentums, fie fpiegelt
ſich ſchließlich in allerlei myſtiſchen Spefulationen über die Siebenzahl bei Griechen
und Römern und wirft bis auf unjere Seit nad) in der jiebentägigen Woche, deren
Tage 3.T. alte Götternamen tragen. Natürlich ijt im Judentum und Chrijtentum
Tein Bewußtjein mehr davon vorhanden, daß hier eine Entlehnung aus älterer
Religion vorliegt. Die ſieben Geijter Gottes vor feinem Throne, die jieben Erz—
Engel vor feinem Angejicht find ein ficheres Bejigtum dieſer jüngiten Religion;
man hat vergejjen, daß es ſich hier um ein religiöjes Erbgut der Menjchheit
handelt. Wenn aber dieje ehemaligen Götter jet Diener Gottes geworden jind,
jo iſt das der konkrete Ausdrud für die religions-gejchichtlihe Tatjache, daß der
Eine, allmädtige Gott des A.T.’s über die früheren Dolfsgötter gejiegt und jie
ji unterworfen hat. Dem Apofalyptifer jind natürlid) dieje Sujammenhänge nicht
mehr deutlich; für ihn ijt der Glaube an die jieben Geijter vor dem Thron Gottes
ein Ausdrud des Bejtrebens, feinen Gott jo reich, mächtig, mitteilend und vieljeitig
zu denken, wie nur möglid).
Jeſus Chrijtus heißt der „treue Seuge”, wie jener Antipas (2, 15), der, weil
er jeinen Glauben nicht verleugnete, getötet wurde (der Ausdrud vielleicht aus
Dj. 88, 38). Er, dejjen Name lautet „treu und wahrhaftig“ (19, 11), war der erite
Märtyrer, das rechte Dorbild für die Chrijten, die jet dem Martyrium entgegen-
gehen. Und weil er „treu“ war bis in den Tod, jo hat er den Kranz des Lebens
(2, 10) empfangen — er ijt der „Erjtgeborene von den Toten“ (1.Kor. 15, 20; Kol.
1,18), der Erjte, den der Tod unter gewaltigen Geburtswehen (Apg. 2,24) auf
Offenbarung des Johannes 1,4—6: Der brieflihe Eingang. 237
Gottes Geheiß wieder herausgeben mußte. Jet trägt er den golönen Kranz
(14,14), das Seichen des Sieges, und viele Diademe (19,12). Als Gott ihn nad
jeiner tiefen Erniedrigung erhöhte (Phil. 2,9f.), hat er ihm den Namen gegeben,
der über alle Namen ijt, nämlich den Namen „Herr“, den ſonſt nur Gott jelber
trägt. Er ijt der Weltherricher, dem die Könige der Erde ihre Kronen zu Süßen
legen und die Geijter ſich beugen jollen (1.Kor. 15, 24ff.; Eph. 1, 20ff.; Pj. 88, 28:
„und ich will ihn zum Erjtgebornen machen, hoch über die Könige der Erde“).
Sein Märtyrertod ijt ein Beweis jeiner Liebe. Sür die Gemeinde hat er
jih geopfert. Und was ijt die Wirkung jeines Todes? Hier waltet nicht die
jurijtiiche Dorjtellung einer Stellvertretung oder Strafablöjung, jondern eine andere
vor, die dem Opfer-Ritual entlehnt iſt. Über die entjühnende und reinigende
Wirkung des Todes Jeju unter dem Bilde eines „Bades“ in jeinem Blute (7,14)
vgl. die Bemerkungen zu 1.Petr.1,2. Für uns jinnlidy unvorjtellbar, iſt diejer
Gedanke dem antiken Menſchen geläufig und unentbehrlih. Für jeine Empfindungs=
weije bringt die Sünde immer auch eine förperliche Beflefung mit ji, die von
der Nähe Gottes ausjhließt. Und wer wieder rein werden will, bedarf einer
fräftigen, ſinnlichen Berührung durd) das Heilige. Einen bejonders jtarfen Aus—
druck hat dieje religiöje Stimmung in den jogenannten Taurobolien der Mlithras-
Religion gefunden, bei denen der zu Entjühnende von dem Blute des getöteten
Stieres ganz überjtrömt wurde. In unferer und anderen neutejtamentlichen Stellen
(1. Petr. 1,2; Hebr.9, 14) tritt diefe Dorftellung nur noch in einer vergeijtigenden
Abihwädhung auf. Das Blut Ehrijti wird nicht wirklich an die Erlöjten gejprengt,
jondern fommt nur in einer nicht näher vorftellbaren Weije ihrer Reinigung zu
gute. In zwei Richtungen wird fid) die religiöje Praxis von Hier aus weiter
entwideln. Einerjeits wird man danad) verlangen, den Dorgang der Entjühnung
immer wieder jinnlic zu erleben — im Saframent des Abendmahls; andererjeits
wird die rein geiſtig-ſittliche Betrachtungsweiſe ſich verſtärken: es wird weniger das
dinglihe Opfer, das vergofjjene Blut, jondern immer jtärfer der darin ſich kund—
gebende gnädige Liebeswille Gottes betont werden, der feiner jinnlihen Safra-
mente bedarf, jondern Gnade und Derzeihung gegen Demut und Dertrauen bietet.
Mad anderer Lesart wird hervorgehoben, daß Jejus uns „aus unjern Sünden
erlöjt“ habe; ſchwerlich ijt dies das Urfjprüngliche; vgl. jedoch 5, 9; 1. Petr. 1, 18.
Mit einer ihm eigentümlichen Lieblingsidee ſchließt Johannes dieſen voll-
tönenden Preis Chrijti. „Er hat uns zur herrſchaft gemadt“, d.h. zur Herrſchaft
über die Welt erhoben. Das hohe Selbjtgefühl, dem Johannes hier für ji) und
die Chrijien überhaupt Ausdrud gibt, kann wohl, aber nur von ferne, an eine in
griechijchen Kreijen weitverbreitete philojophijchy-ethiihe Stimmung erinnern. Der
Weije, der durch Nachdenken über jich jelbjt zur Erkenntnis des Wertes der Dinge,
durch Selbjtbeherrihung zur Sreiheit gefommen ijt, fühlt ſich erhaben über die
Majje, ein Sreund der Götter, der wahre König, dem Alles zum Bejten dienen
muß. Dies Ideal des föniglihen Weijen erfüllte damals viele der edeljten Ge—
müter. Wo dieje Stimmung herrihte, da war in eigentümlicher Weije der Boden
bereitet für die Derfündigung von der neuen Basileia (Königsherrihaft), deren
Träger die Ehrijten jind. Wir lernen aus 1.Kor.4,8, daß dieje Botichaft die
Korinther wie ein Kauſch ergriffen hatte, jo daß Paulus mit ernjten Worten mahnen
muß, es ſei nod nicht jo weit. Aber dieje griechiſche Auffajjung der Basileia ijt
nur eine Parallele und nicht die Wurzel der chrijtlihen Idee. Dieje Tnüpft an
die alte Daniel-Weisjagung an, daß die „Heiligen des Höchſten“ die Weltherrihaft
.erben jollen, und an die Derfündigung Jeju, dak die Armen und Demütigen an
der Gottesherrichaft teilhaben jollen. Der Erfüllung diejer Derheißungen ijt man
in der Chrijtengemeinde fiher. Wer zu den Erwählten gehört, der darf jich unter
allem Drud und aller Derfolgung, in aller Kleinheit und Niedrigkeit der feſten
Suverjicht getröjten, daß er zur Teilnahme an der Königsherrichaft Gottes berufen
ift. Freilich die volie Verwirklichung jteht noch aus (5,10; 20,4), aber wie der
uchrijtlihe Glaube überhaupt eine fühne Dorwegnahme des Heils bedeutet, jo it
auch jhon das gegenwärtige Bewußtjein der Chrijten von dem Hochgefühl ihrer
238 Offenbarung des Johannes 1, 7— 20: Motto. — Die erjte Dijion.
glorreihen Sufunft erfüllt (vgl. zu Mtth. 4,7). Wie wenig dieje Stimmung mit
der rachſüchtigen und ehrgeizigen Hoffnung zu tun hat, die für das Judentum mit
dem Gedanken an die „Herrihaft“ verbunden war, ergibt jich aus der Sortjegung
unjeres Tertes: „er hat uns gemadt zu Priejtern für Gott und den Dater“. Das
aljo ijt Siel und Swed diejer großen Weltfatajtrophe, daß die Chrijten ungehindert
und frei ihrem Gott und König dienen, ihn anbeten und anjhauen dürfen, Jeder
ein Priejter und Diener jeines himmliſchen Daters (vgl. 2.Moje 19, 6: ein König-
reich von Priejtern; dieje Stelle ſcheint der Derf. ungejchidt nachgebildet zu haben;
vgl. auch 1.Detr. 2,5.9). Dazu will Chrijtus die Seinen führen, dazu wird er
fie führen. Denn fein ift die Fülle der göttlichen Majejtät und Herrlichkeit, fein
it die Kraft, die den Sieg unter allen Umjtänden erjtreiten muß.
So jteht hier am Anfange bereits die kühne und jichere Hoffnung auf den
endlihen Triumph der Sache Gottes, von der das ganze Bud Seugnis ablegt,
ganz bejonders aud) die folgende Ankündigung, die wie eine Sanjare das eigent-
Iihe Bud, einleitet:
Motto 1,7.8. Siehe er fommt auf den Wolken, und ſchauen wird
ihn jedes Auge — audy die ihn erjtohen haben —, und jammern werden
über ihn alle Gejhledhter der Erde. Ja, Amen.
Id) bin das A und O, ſpricht Gott der Herr, „der da ijt und der
da war und der da kommt“, der Allmächtige.
Es jind Propheten-Worte, eine bunte Sujammenjtellung aus Dan. 7,13 und
Sad. 12,10.14, die ihre Erfüllung notwendig finden müjjen, den Chrijten zu
jeliger Sreude, den Juden, die ihn „freventlicy durchſtochen“ (oh. 19, 37) haben,
und allen Geſchlechtern der Erde, die jich nicht befehren wollen, zum Geridt. „Ja,
wahrhaftig“, dieje Worte bleiben wahr. Denn es jind Worte Gottes, der das
legte Wort und den Sieg behalten muß; denn er ijt der Ewige und Allmächtige.
Daß Gott (nady 22,15 auch Chriſtus) das A und O ijt, d.h. der erjte und letzte
Budjtabe des griehijhen Alphabets, ijt ein Gedanke, der nur aus der hellenijtiichen
Myſtik verſtändlich gemacht werden fann. Die 24 Buchſtaben (Stoicheia) des Alpha-
bets werden hier in verjdiiedener Weije mit den 24 Stunden von Tag und Nacht,
dieje aber, über deren jede eine Gottheit herricht, wieder mit den einzelnen Teilen
des Kosmos gleichgejegt. So find die 24 Stoicheia der Inbegriff der Welt und aller
göttlihen Kräfte in ihr, und wenn Gott oder Chrijtus das „A und das O“
genannt werden, jo ijt das ein Ausdrud dafür, daß er der allmächtige, jhafjfende
und erhaltende Herr der Welt oder „der Aeonen“ ijt (vgl. Boll S. 267.).
Die erſte Difion 1,9-20. Ich, Johannes, euer Bruder und Ge—
nofje im Leid und in der Herrihaft und im geduldigen Ausharren in
der Gemeinſchaft mit Jeſus, ich war auf der Infel, die Patmos heißt, —
um des Wortes Gottes und des Seugnifjes Jeju willen. Da geriet id) in
Derzüdung am Tage des Herrn und hörte hinter mir eine laute Stimme
wie von einer Pojaune, die ſprach: Was du fiehjt, das jchreib in eine
Budrolle und jende fie an die fieben Gemeinden, nach Ephejus und nad)
Smyrna und nad) Pergamon und nad Thyatira und nad) Sardes und
nach Philadelphia und nad Laodizea.
Das „Ih“, mit dem der Derf. nun nahdrüdlic einjegt, gehört zum Stil
der Apofalyptit (Dan. 7,2 u.ö.; 4.Esr.3,1; Hen.12,3 u.ö.). Nicht den Apojtel-
Titel legt jid) Johannes bei; vielmehr nennt er ſich den „Bruder“ der angeredeten
Chrijten und betont jeine völlige Gleichheit mit ihnen. Wie er die große Drangjal
diejer letzten Seit (2, 9f.) mit der Gemeinde teilt, jo auch die Gewißheit, zur herr—
ihaft berufen zu fein; gerade in der Drangjal hält dieſe Überzeugung ihn auf-
recht und bei der Treue fejt. Das Ausharren, die „Geduld in Jejus“ (2, 2f. 19
u.ö.; 13,10; 14,12), das ijt das unerjhütterliche Treue-Derhältnis zu ihm. „Um
des Wortes Gottes und des Seugnijjes Jeju willen“ hält er ſich auf der kleinen
Injel vor der Hleinajiatiihen Küſte auf, vielleicht als Prediger oder Mijjionar,
7n?
9)
10
11
9
10
Offenbarung des Johannes 1,9—20: Die erjte Dijion. 239
wahrjceinlicher als Derbannter. Leider wiljjen wir über die Derbannung nichts
Genaueres. Die firchliche Überlieferung darüber ijt gejpalten. Falſch ijt jie darin,
daß fie jagt, Johannes ſei erjt nach dem Tode Domitians von Patmos zurüd-
gekehrt. Denn, wenn die Offenbarung noch unter Domitian erſchienen ijt, jo könnte
darin nicht von dem Patmos-Aufenthalt als von einem vergangenen die Rede jein.
Patmos liegt zwijhen Samos und Kos.
Die Seier des Herren-Tages (Kyriafe = Dominica), unjeres Sonntages, ijt
bereits in den Gemeinden Kleinafiens üblich (Apg. 20,7). Während die Gemeinde
verjammelt ijt, um das Herren-Mahl zu feiern und ihre Gebete zum Herrn empor:
zujenden, weilt Johannes in der öden Einſamkeit feiner Seljeninjel. Da gerät er
in Derzüdung oder, wie der Tert eigentlich lautet: „ich geriet in Geijt“.
Wir müſſen hier ein Wort über die Efjtafe jagen. Diejer Gegenjtand hat
ein doppeltes Interejje für die moderne Wijjenihaft. Die Piychologie, die Ethno-
graphie und die Medizin unterfuhen die hier vorliegenden pſychologiſchen Pro-
bleme, die Religionsgejhichte erörtert die mit der Eflitaje verbundenen Dorjtellungen
und Empfindungen. Aus der weitihichtigen Literatur vgl. etwa das zujammen-
fajjende Werk des Ethnologen Th. Achelis, Die Ekſtaſe 1902; die einjchlägigen
Partien in des Philologen €. Rohde Pine? 1905, ferner die Ausführungen der
Theologen ©. Höljcher, Die Dropheten 1914 und H. Weinel, Die Wirfungen des
Geijtes und der Geijter 1899. Für den Mediziner iſt die Ekſtaſe ein jchlechthin
franfhafter Sujtand. Wenn das Gehirn derartig überreizt ijt, daß der erregte
Sehnero Gejehenes, der Gehörnerv Gehörtes vortäujht, jo muß ja wohl Abnor-
mität vorliegen. Wenn man dem im allgemeinen aud nicht widerſprechen wird,
jo gilt es hier doch zu unterjcheiden. Goethe erzählt befanntlih: „Ic jah — nad)
dem Abjchied von Sriederife auf dem Heimritt — nicht mit den Augen des Leibes,
jondern des Geiſtes mich mir jelbft, denjelben Weg, zu Pferde wieder entgegen
fommen, und zwar in einem Kleide, wie ich es nie getragen: es war hechtgrau
mit etwas Gold". Daß diejer Dijion eine außerordentliche Erregung zugrunde
lag, wird Niemand bezweifeln. Wir überlafjen es dem Mediziner, daß er jie als
franfhaft beurteile. Aber wir werden in diefem abnormen Erlebnis einen Beweis
für die außerordentlihe Kraft und Plajtit der Phantafie Goethes erbliden und
werden die Erregungen, die jolche und ähnlihe Schauungen und Bilder in ihm
erzeugten, als Geburtswehen föjtlichjter Geiftesfrücte nicht beflagen oder verachten
wollen. Oder wenn Didens auf feinen nädtlihen Wanderungen durch die Straßen
Londons von feinen dichterifchen Geftalten in greifbarer Lebendigkeit begleitet
wurde, fo werden wir uns nicht über feine ungejunde Aufgeregtheit verwundern,
jondern dankbar fein, daß es Menjchen gibt, die foldyes erleben. Und nun wenden
wir uns zurüd ins Altertum, in den Orient, zu Menſchen, die durch eine ganz
unvergleichliche Unmittelbarfeit und Stärfe der religiöjen Empfindung, durd) eine
Naivität und lUinverbildetheit des Denkens und Empfindens von unjerer aufge-
Härten und abgedämpften Art auf taujend Meilen getrennt find — jollen wir uns
wundern oder die Achſeln zuden, wenn das, was ihr Herz bewegt und ihren Geijt
erfüllt, auch ihren Sinnen in greifbar deutliher Weije erjheint? Müfjen wir
nit urteilen, daß dieje Erlebnijje ein Seichen gejteigerten und darum bei aller
Abnormität oder Übernormität wertvollen Lebens find? Wenn dem Johannes
der Herr erſcheint, jo Tann ſich nur der gleichgiltige und kalte Beobadıter mit der
Konjtatierung eines Hirngejpinjtes begnügen; für uns gilt es, die Stimmung der
Liebe, Sehnjuht und Treue nachzuempfinden, aus der dieje Dijion entjtand, und
- wir werden uns freuen dürfen, daß dem Ringenden und Sragenden dur die
Eigenart feiner Natur eine Antwort zuteil ward, die ihn bejeligte, und mit der
er vielen jeiner Seitgenofjen eine Hilfe und ein Trojt werden Tonnte.
Sehr interejjant ijt es für uns, die Dorjtellungen und Erwägungen Zu ver-
folgen, mit denen die Alten ſich ſolche Erlebnijje zurechtlegten und zu erflären
ſuchten. Auch jie jind völlig überzeugt, daß es ſich um nicht normale Dinge handelt.
Der natürliche Menſch Tann mit feinen Augen und Ohren himmliſche Dinge nicht
wahrnehmen. Nach der hier vorliegenden Anjhauung wird Johannes zu diejen
240 Offenbarung des Johannes 1,9—20: Die erjte Dijion.
außerordentlihen Wahrnehmungen vielmehr dadurch befähigt, daß „der Geijt“
von ihm Bejit ergreift. Wie in dem Bejejjenen ein Dämon haujt, aus ihm redet
und handelt, jo erlebt Johannes eine Einwohnung des Propheten-Geijtes; wie der
Dämon dem Bejejjenen übermenjhliche Kräfte verleiht, jo Tann der Prophet nun
Dinge wahrnehmen, die ihm in alltäglicyem Sujtande verborgen bleiben; er jieht
und hört jegt wie ein himmlijches Geijtwejen. Während nun aber hier der erhöhte
Chrijtus zu ihm auf die Injel herabjteigt, um ſich ihm zu offenbaren, wird 4,1
und 2.Kor.12,1ff. der Dorgang jo gedacht, daß der Seher jelber, jei es in voller
Körperlichkeit, jei es nur mit der Seele, entrüdt und an den Ort der himmlischen
Geheimnijje verjegt wird. Die Naivität und Unmwifjenjchaftlichleit dieſer Dor-
jtellungen darf uns nicht veranlafjen, den Ernjt und die Wichtigkeit des Erlebnijjes
für dieje Männer jelber in Sweifel zu ziehen. Es waren große, bald jelige, bald
Ihredliche Erfahrungen, unter deren Wucht jie jich beugten und denen fie einen
außerordentlichen Einfluß auf ihr Leben gejtatteten.
Die eindringliche Gewalt, mit der die Erjheinung auf den Seher wirkt, zeigt
jih in den Worten: „eine laute Stimme wie von einer Poſaune“ dröhnt ihm ins
Ohr, Erjheinungen werden ihm angekündigt, und er empfängt den Impuls zum
Schreiben an die Gemeinden, die jetzt zuerjt aufgezählt werden. In eine Bud-
rolle joll er alles jchreiben, d. h. die 7 Briefe haben niemals eine Sonder-Eriftenz
gehabt. Die Rolle joll natürlid) von jeder Gemeinde gelejen werden.
Und id) wandte mich, um nad) der Stimme zu fehen, die mit mir redete.
Und da ich mid) umwanöte, jah id) ſieben goldne Leuchter,
Und inmitten der Leuchter jah ich Einen, „der jah aus wie ein Menſch“,
Angetan mit einem wallenden Mantel
Und um die Brujt gegürtet mit goldenem Gürtel.
Sein Haupt und Haare waren weiß wie fchneeweiße Wolle,
Seine Augen wie Seuerflamme,
Seine Süße wie im Ofen geglühtes Erz,
Und feine Stimme wie das Raufchen gewaltiger Waſſerſtröme.
In der Rechten hielt er fieben Sterne,
Aus feinem Munde ging ein ſpitzes zweijchneidiges Schwert hervor,
Und jein Antlig war, wie die Sonne jcheint in ihrer Kraft.
Und als ich ihn fah, fiel ic) zu feinen Süßen nieder wie tot; er aber
legte jeine Redte auf mid) und ſprach: „Sürchte dich nicht: ich bin der
Erite und der Letzte“ lund der Lebendige, und id) war tot, und ſiehe,
id) lebe in alle Ewigkeit und habe die Schlüffel des Todes und des Hades.
Schreib nun auf, was du fjahelt, ebenfo was da ijt wie „was hiernad
fiher erfolgen wird".
Das Geheimnis der jieben Sterne, die du in meiner Rechten ſahſt,
und die fieben goldenen Leuchter: die jieben Sterne find Engel der
lieben Gemeinden; und die fieben Leuchter jind die jieben Gemeinden.
Y.13 vel. Dan.7, 18; ,10, 32.6. . 'V.14/vel.'Dan.7,9;. 10,6. V.15:vgl.,Hes
1,24. V.17 vgl. Jes.44,6; 48,12, Y.19 vgl. Dan. 2, 29.
Sieben Leuchter (d.h. Lampenträger, Kandelaber, hohe Gejtelle, auf denen
die Kleinen Tonlampen jtanden) treten dem Seher zuerjt vor Augen und bilden den
Kern der Dijion. Nach der am Schlujje (D. 20) folgenden Deutung, die wir übrigens
ebenjo wenig brauden wie der Seher jelbjt, jind das die jieben Gemeinden.
Aber wie ijt das Bild gemeint? Liegt hier bloß ein Symbol vor, eine bildliche
Darjtellung der Gemeinden, die der Seher doc; im ganzen nicht neben einander
jehen fann? Gewiß, es wirft auf uns Moderne wie ein Symbol, und wir denken
an Phil. 2,15, wonach die Chrijten wie Sterne durch die Nacht leuchten jollen —
aber das ijt nicht der eigentliche Sinn. In einem der folgenden Briefe (2,5) leſen
wir die Drohung: „ic werde deinen Leuchter von jeinem Plat jtoßen, wenn du
12
20
14 15
Offenbarung des Johannes 1,9—20: Die erjte Dijion. 241
niht Buße tuſt“. Damit ijt gejagt, daß jede Gemeinde droben im Himmel durd
einen Leuchter vertreten wird, und inmitten diejer Leuchter, d. h. unter diejen
jeinen Gemeinden, wandelt der Herr (2,1). Das ijt eine wunderliche Dorjtellung,
aber fie hat ihre Parallelen. Nach jüdiſch-urchriſtlichem Glauben hat jeder Menſch
im Himmel als bejonderen Dertreter einen Engel, jo 3. B. die Kinder; ihre Engel
jtehen dem Angejichte Gottes ganz bejonders nahe (Mitth.18,10). Petrus hat
„jeinen Engel“ (Apg.12,10.15), der, wenn er auf Erden erjchiene, ihm wie ein
Doppelgänger ähnlich jehen würde. Die Engel aber werden vom Doltsglauben
irgendwie mit den Sternen gleichgejegt. So haben auch die Gemeinden ihre Engel
im Himmel, die jie vertreten und beſchützen (ſ. unten S. 243), d.h. aljo ihre Sterne
am Himmel. Was das gewöhnliche Auge nur als Sterne jchauen Tann, das zeigt
ji) hier dem Seher in anderer Gejtalt, als Leuchter. So lange jie an ihrem himm—
lichen Plage jtehen und leuchten, jo lange jteht es gut um die Gemeinden. Aber
wehe ihnen, wenn die Leuchter erlöihen und umgejtürzt werden müßten! In diejer
plajtiihen Dorjtellung drüdt jich eine jtarfe religiöje Empfindung aus. Der Herr,
der unter den Leuchtern wandelt, beherriht und behütet jie und bewahrt jie vor
dem Böfen. Ganz der gleiche Gedanke liegt demnad) im Grunde vor, wenn D. 16
von dem „Menjcen-ähnlihen” gejagt wird, daß er in jeiner Rechten 7 Sterne hielt.
Die Sterne und die Leuchter jtellen eine Dublette dar; auch die — wohl jpätere —
Deutung D.20 jet fie in enge Beziehung zu einander.
Die Schilderung jelbjt ijt ein Gedicht. Der Seher, der fein größtes Erlebnis
bejchreibt, geht unwillfürlich in gehobene rhythmiſche Sprache über. In der erjten
Strophe vermittelt er uns feinen erjten Gejamteindrud: die Gejtalt im wallenden
Mantel, hodhgegürtet mit golönem Gürtel. Warum dies priejterlihe Gewand?
Der Himmel erjcheint dem Seher auch jonjt als Tempel; und in ihm ijt Jejus der
Hohepriejter, wie er namentlih im Hebräerbrief jo gern gejchildert wird (3. B.
9,24f.). Übrigens ijt diefe Schilderung nicht original. Genau jo ijt das Ausjehen
der himmliſchen Erſcheinung, die dem Daniel zuteil wird (10,5). Johannes fennt
das Bud Daniel genau, er lebt und webt in jeinen Weisjagungen, und er deutet
jene Erjheinung als die Erjheinung des Mejjias. Und wenn ihm nun nad) langem
Barren und Sehnen auf jein inbrünjtiges Gebet eine Chrijtus-Erjheinung zuteil
wird, jo kann er den Chrijtus eben nicht anders jhauen, als er ihn von jeher ſich
vorgejtellt hat. Aus dem Bude Daniel (7,15) jtammt auch der Ausdrud: „er jah
aus wie ein Menſch“. Er findet jid) an der berühmten Stelle, wo nad) den jchred-
Iihen Tier-Gejichten der „Menſchenſohn“ auf den Wolfen erjcheint, — wie die
jpäteren Juden das Bild verjtanden: eine Darjtellung des Mejjias. Seit Daniel
iteht es fejt: wenn der Mefjias erſcheint, wird er in Geſtalt eines Menſchen zu
jehen fein. So jieht ihn auch Johannes. Aber wie merkwürdig der Ausdrud:
„er jah aus wie ein Menſch!“ Es iſt nicht Mißverftändnis, jondern wirklih der
richtige Sinn, wenn wir heraushören: er jah nur jo aus; in Wahrheit war er
anders. Der Prophet will jagen: die menjchliche Gejtalt ijt nur die Sorm, in der
er ji vor Menichen zeigt (vgl. zu Röm.1,3; Phil. 2,5ff.).
Der erhöhte Chriftus ijt ein göttliches Wejen, Gott gleid) an Macht und
Herrlichkeit (Phil. 2,6—-11) und nicht an die Grenzen menſchlicher Gejtalt und
menjdlichen Könnens gebunden. Das tritt in der zweiten Strophe jehr ſtark hervor.
Der Seher ſchildert Einzelheiten des Bildes, wie jie ſich ihm allmählich enthüllen.
Sunädjt das jchneeweiße Haupt (der Ausdrud ijt nicht ganz jharf). Diejer Sug
it auffallend — wir denken uns Jejus nicht als Greis, jondern als Mann -;
-hier hat er eine ganz bejtimmte Bedeutung. Er ijt nämlich audy aus Daniel (7, 9)
entlehnt, und dort tritt er auf bei dem „Alten der Tage”, d.h. bei Gott, der da-
durch als der Ewige gekennzeichnet wird. Die Übertragung diejes Bildzuges auf
Ehrijtus verrät, daß für Johannes Ehrijtus ewig ijt wie Gott. So dharalterijiert
et jich jpäter jelbjt (1,17f.); und jo glaubt es die alte Gemeinde jchon zur Seit
des Paulus (1.Kor. 8,6; Kol.1,15ff.). Er ijt der Erjte und der Lette, das erſte
Geſchöpf Gottes und jein Helfer bei der Schöpfung (Joh.1,1ff.). Er ijt aber aud
der Allwijjende. Seine Augen leuchten wie Seuerflamme, jie wandern über die
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. Bd. 16
242 Offenbarung des Johannes 1,9—20: Die erjte Dijion.
ganze Erde (5,6), ihr Blid dringt in das Innerjte der Herzen. Was im A.T.
von Gott gejagt wird (Jer. 11,20), daß er Herzen und Nieren erforjcht, das wird
hier von dem erhöhten Herrn der Gemeinde geglaubt (2, 23), vor dejjen Blid
alles Tun und Treiben, alle Gedanken und Wünjche offen daliegen. Wenn es
nun nod heißt, daß jeine Süße wie von glühendem Erz leuchten (Dan. 10,6) und
jeine Stimme dröhnt wie Wajjerwogen (Hej. 1,24), jo vollendet jich der Eindrud
nicht bloß des Ehrfurdhtgebietenden, jondern geradezu des Schredlichen.
Die dritte, etwas unſymmetriſche Strophe ijt anders geartet als die beiden
früheren. Während in jenen alle Einzelheiten wirklich jinnlidy vorgejtellt werden
fönnen, weil jie eben geſchaut find, wenn auch Glanz und Größe alles etwas un—
greifbar macht — jo jind die Bilder diejer Strophe nicht vorzujtellen: eine Not
für die Maler, eine Wonne für den Gedantenjucher, denn es jind allegoriiche
IJdeenbilder. Wie man ſich die jieben Sterne in der Rechten ſinnlich voritellen
joll — in derjelben Rechten, die Chrijtus dann dem Seher aufs Haupt legt D. 17
—, wie das zweijchneidige Schwert, das aus dem Munde hervorgeht, das hat nod)
Niemand jagen fönnen. Der Sinn diejer Süge ift Har: das Schwert bezeichnet
den jtrengen und unparteiijgen Richter. Es fommt nod; einmal (19,15.21) —
noch grotesier — in dem Bilde des vom Himmel herabjtürmenden Weltricters
vor und ijt ein Seichen, daß man beginnt, die jinnlichen Dorjtellungen der alten
Weisjagung ins Geijtig-Abjtrafte umzudeuten: anjtelle des perjönlichen Herren tritt
mehr und mehr die geijtige Macht des Wortes (19,15). Die jieben Sterne aber
in der Rechten des Chrijtus — am ehejten wäre es noch vorzuftellen, wenn man
nicht an jieben einzelne Sterne, ſondern an ein Sternbild von jieben Sternen zu
denfen hätte, wie in einem berühmten Sauberpapyrus, der jogenannten Mithras=
liturgie (Dieterih, Eine Mithrasliturgie? 1910), der große Gott erjcheint, in der
rechten Hand „eines Rindes goldene Schulter“, d. h. das Siebengejtirn des Eleinen
Bären. Man fönnte ſich etwa denken, daß dem Derfajjer bei dem Entwerfen
diefer Schilderung die bildliche Darjtellung einer derartigen Sterngottheit vorge=
ihwebt hätte. Dieje Möglichkeit it freilid) wenig wahrjcheinli, wenn D.16 von
demjelben Herausgeber jtammt, der auch die Deutung D.20 hinzufügte: dann
würde mit den fieben Sternen von vornherein auf die jieben Gemeinden hinge-
deutet fein, deren Herr der Chrijtus fei. Das wie die Sonne leuchtende Antlig
fügt zu dem früheren Bilde feinen bejonders anjhaulihen Sug hinzu; es wird
nur nod) einmal betont, daß wir es mit dem himmlijchen, verflärten Chrijtus zu
tun haben. So trägt dieje Ießte Strophe ftärfere Spuren der Reflerion an ſich als
die eriten; und man kann zweifeln, ob jie dem erjten Wurf der Darjtellung angehört.
Der Ehrijtus, wie er hier geichildert wird, iſt mit Schiller zu reden eine
„Suräterjheinung“. Und jo wird denn auch der Seher von Angjt überwältigt,
er fällt nieder wie tot. Es ijt wie bei den Gottes-Erjheinungen des Alten Bundes:
Schreden und Tod geht von ihnen aus. Wo bleibt da das herzliche, Tindliche Ver—
trauen, das für den Jünger Jeſu bezeichnend fein jollie; vor allem: wo jind die
lieben und vertrauten Süge eines Erinnerungs=Bildes an den Jeſus der Evangelien,
den dod) der Apoſtel Johannes nicht aus den Evangelien, jondern von Angejicht
zu Angejicht gefannt haben muß? Dieje Chrijtus-Dijion in ihrer erhabenen, un=
nahbaren Größe legt ein jtarfes Seugnis gegen die firchliche Überlieferung ab,
daß unfer Johannes mit dem täglicdyen Begleiter Jeſu, dem Sicher vom See
Gennejaret, eine Perjon fei. Diel befjer verjteht ſich dieje Schilderung aus der
Seder eines Mannes, der zwar auch Jeſus nod) gejehen haben mag, aber dod)
vor allem das Bild des Erhöhten im Herzen trug, wie er es jidy nady den Weis-
jagungen der Propheten, vor allem des Daniel, ausmalte.
Johannes ijt zufammengebrocden, wie einit Daniel von der Erſcheinung des
„Alten der Tage“ zu Boden geworfen wurde (Dan. 10, 8f.). Wie diefem (10, 10),
jo wird aud ihm eine körperlich fühlbare Beruhigung zuteil: von der Rechten
des Ewigen jtrömt nad) alter Dorftellung belebende Kraft auf den wie tot hin-
gefallenen Seher über. „Fürchte dich nicht“ jpricht die Furchtgeſtalt und enthüllt
ih als den die Seiten, Anfang und Ende, umjpannenden Ewigen, der den Gläu—
—
6
17
Offenbarung des Johannes Kap. 2.5: Die Briefe an die jieben Gemeinden. 245
bigen als der Gefreuzigte und Auferwedte vertraut ijt — als Trojt und Kraft
für alle die Seinen, die dem Martyrium, dem Tode entgegengehen. Denn als der
Auferjtandene, der den Tod bezwang, hat er nad einem alten mythologijhen
Bilde „die Schlüfjel des Todes und des Hades“, d.h. die unbedingte Macht über
diefe beiden unheimlichen, eng vereinten Bundesgenojjen (6,8; 20,15ff.). Noch
einmal ruft er dem Seher zu: Schreib auf, was du gejehen haft: was da ijt
(Kap. 2 und 35); was jicher gejhehen wird (Kap. 4-21).
D.20 fennzeichnet jic durch Form und Inhalt als jpäterer deutender Sujaß.
Die Briefe an die fieben Gemeinden (Kap. 2. 3).
Die Briefe geben ſich als Briefe des Herrn an die Gemeinden. Johannes
hat fie, auf feine Eingebung, nur niedergeichrieben. Pſychologiſch betrachtet läßt
diefe Form nur die Erklärung zu, daß in der Dijion der Antrieb zum Schreiben,
zugleih aber auch gewilje Grundgedanten oder Stichworte gegeben waren. Das
Übrige ift unvermeidliche „Stilijierung“ durch den Schriftjteller. Aber das Be-
wußtjein der Injpiration, des Getriebenwerdens drüdt ſich jür Jeden, der fühlen
fann, in der tiefen Ergriffenheit aus, die in diejen Briefen nachzittert. Der feier-
liche, geheimnisvolle Ton, wie er namentli in den gleichförmigen Anfängen
herrjcht, die Innigteit und Kraft, mit der hier Alles gejagt ijt, die zwingende, das
Gewijjen treffende Ausdrudsweije — Alles führt auf eine jtarfe und echte Bewe-
gung im Gemüte des Schriftjtellers. Und wenn man nun bedenft, wie genau hier
die Derhältnijje der Gemeinden gejildert werden, jo müſſen wir zurüdichliegen
auf einen Augenblid tiefer, erregter Sorge um Wohl und Wehe der anvertrauten
Schar. Alles, was Johannes für fie auf dem Herzen hatte, wird er in heißem
Gebetsringen vor feinem Herrn ausgejhüttet haben — die Dijion gibt ihm Ant»
wort, Löfung, Beruhigung; er weiß jegt für jede Gemeinde das rechte Wort.
Die Briefe find gerichtet, nicht eigentli an die Gemeinden, jondern jedesmal
an „den Engel der Gemeinde“. Wer damit gemeint ift, hat immer noch nicht
jicher fejtgejtellt werden fönnen. Man hat an wirkliche „Boten“ (= aggelos)
gedaht oder an den Dorjteher oder gar Biſchof der Gemeinden; doch jind dieje
Erklärungen wenig einleuchtend. Deutlich ijt, daß die Briefe ſich Iejen, als wären
jie tatfähhlidy an eine Mehrheit von Perjonen, aljo die Gemeinden gerichtet. So
bleibt immer noch am wahrjheinlichjten die ſchon jehr alte Deutung, daß wirklich
Engel gemeint jind, nämlich die Engel der Gemeinden, und daß diejelbe Anſchau—
ung vorliegt, von der der jpätere Sujat, der in 1,20 vorliegt, Gebrauch gemadt
hat (f. o. 3. der Stelle). Wie die Dölfer ihre Engel, etwa Schutzengel, haben (vgl.
5.Moje 32,8 im griech. Tert; Dan.10,13.20.21; Sirach 17,17; der Engel der
Juden 3. B. ijt Michael), jo auch die Gemeinden. Die Engel repräjentieren die
Gemeinden, vertreten, leiten fie, jind verantwortlich für ſie — wir könnten jie
etwa ihre „Genien“ nennen. Es bleibt ja auffallend, daß Chrijtus an dieje Engel
durch Dermittlung des Sehers jchreibt. Aber man darf das faum prefjen. Es iſt
einmal darin begründet, daß hier die irdiſchen Derhältnijje in den Himmel proji-
ziert werden, jodann in dem Swang, den die einmal gewählte literariſche Form
der Briefe ausübt.
Nod einen Bli& werfen wir auf die Briefihlüfje, die ebenfalls ganz gleich—
förmig gejtaltet find, aber durch gewilfe Merfmale jih von den Briefen jelber
abheben. Immer wieder Zehrt der Schluß: Wer ein Ohr hat, der höre, was
der Geijt den Gemeinden jagt! In dieſem Anruf, der bei der Dorlejung
des Buches ertönen foll, redet nidyt mehr Chrijtus jelber, jondern der Schriftiteller;
und zwar nicht mehr zu der einzelnen Gemeinde, jondern zu allen Chrijten; was
in dem Brief zu der einen Gemeinde gejagt ijt, wird hier allen Gemeiden ans
Herz gelegt. Die ganz perjönlihe, intime Rede Chrijti zu der einen Gemeinde
wird als eine Offenbarung an die ganze Kirche gedeutet. Damit ijt die urjprüng-
lihe Situation, der Standpunkt des Johannes verlajjen; hier redet der Heraus-
geber, der das Bud des Johannes einem weiteren Gemeindekreiſe vermittelt.
16%
244 Offenbarung des Johannes Kap. 2.5: Die Briefe an die jieben Gemeinden.
Aber dieſe Schlüfje haben noch mehr Eigentümliches. Sie enthalten eigenartige
Derheigungen an den „Sieger“: „wer überwindet“, dem will ich zu ejjen geben
vom Baume des Lebens im Paradieje Gottes, von dem verborgenen Manna; id
will ihm geben einen weißen Stein mit einem neuen geheimnisvollen Namen
darauf; ic will ihn machen zur Säule in meinem Tempel, befleiden mit weißen
Gewändern; er joll mit mir auf meinem Throne ſitzen; er joll den zweiten Tod
nicht erleiden ujw. Nur einen Teil diefer Derheigungen können wir aus der Vor—
jtellungswelt der Seit heraus erklären, manche diejer verlodenden Klänge bleiben
uns fremd; es ijt jehr wahrjcheinlid, daß jie 3. T. der Myſterien-Sprache ent-
nommen jind. Eben deshalb werden jie auf die erjten Lejer geheimnisvoll und
beraujchend zugleidy gewirkt haben. Es jind ganz befondere, unjagbare und une
bejchreiblihhe Wonnen, die hier „wie im Spiegel, im Rätjelwort“ gezeigt werden.
Und wem werden jie verheißen? Nicht ohne weiteres jedem Chrijten,
jondern „dem Sieger“. Wir wijjen, wer damit gemeint ijt: der Märtyrer, der
zwar ſcheinbar bejiegt ijt, indem er fein Leben lajjen muß, in Wahrheit aber „über-
wunden“ hat — „wie aud) ich überwunden habe“, jagt der Herr. Wie im Johannes
Evangelium (16, 33; vgl. 1. Joh.5, 4; auch Röm.8,37) Leiden und Tod Chrijti
als der große „Sieg“ des Herrn über Welt, Tod und Teufel gefeiert werden, jo
hier das Leiden der Märtyrer, die treu waren bis in den Tod.
So atmen dieje Briefſchlüſſe den begeijterten, heldenhaften Todesmut der
Märtyrerzeit, in der das ganze Werk erjchienen ijt. Sie tragen Geijt und Stempel
des Herausgebers, der eben für dieje letzte Endzeit jeine Gemeinden anfeuern will.
Er liejt aus den jieben Briefen des Johannes, die noch jo vieles andere enthalten,
vor allem die eine Mahnung zur Treue und Geduld und Bewährung heraus, und
darum läßt er jeden der Briefe in dieje begeijterten Derheißungen austlingen.
Dieje äußere Lage der Gemeinden, die in den Briefſchlüſſen hervortritt,
ijt in den eigentlichen Briefen jelber nicht jo zu fühlen. Swar ijt aud hier von
Derfolgungen und Leiden und vom Ausharren die Rede, aber erjtens ijt die Quelle
der Leiden eine andere als jonjt in der Apofalypje — vom Kaijer-Kult ijt Feine
Rede —, ferner wird fein allzujhlimmer Ausgang der Leiden erwartet; ja, vor
der großen Prüfung, die über den Erdfreis fommen wird, jollen die Gemeinden
bewahrt bleiben (3, 10); das eine Martyrium des Antipas von Pergamon, das
ſchon längere Seit zurüdzuliegen |heint, würde nicht genannt fein (2,15), wenn es
nicht eben etwas Bejonderes gewejen wäre. Immerhin aber fehlt es nidt an
äußerer Bedrängnis. Wie Johannes jelbjt (1,9), jo haben auch Ephejus, Smyrna,
Dergamon, Thnatira, Philadelphia Drangjal zu bejtehen, Geduld und Treue
zu beweijen gehabt. Pergamon und Philadelphia hatten Gelegenheit, den Glauben
3u verleugnen, aber jie haben fejtgehalten am Namen und Worte Chrijti
(3, 10).
Welcher Art waren die Derjuchungen, die an die Gemeinden herangetreten
ind? In Smyrna und Philadelphia gehen die Seindfeligkeiten von den Juden
aus. Wir werden uns den Gang der Dinge nach Dorfommnijjen in der Apojtel-
gejhichte (Kap. 14.17.18) jo zu denfen haben, daß die Juden die heidnilhe Be—
völferung gegen die Chriften aufhegten, jie wegen allerlei Dergehungen bei der
Obrigkeit verleumdeten und auf alle Weije den Haß und Argwohn gegen die neue
Sefte der „Gottloſen“ und „Menjchenfeinde”, wie er ſchon zur Seit des neroniſchen
Brandes von Rom bejtand, Tebendig zu erhalten juchten.
Wie gejpannt das Derhältnis zwiſchen Chrijten und Juden war, ergibt ji
daraus, daß Johannes jidy nicht jcheut, von feinen früheren Volks- und Glaubens—
genojjen zu jagen: fie nennen jid Juden, aber jind es nit, jondern
eine Gemeinde des Satans. Diejer harte Ausdrud ijt nur zu begreifen und
— wir dürfen wohl jagen: zu entihuldigen, wenn man bedenkt, wie die Juden
überall im Reiche die neue Mijjion, die fie als gefährliche Mebenbuhlerin ihrer
eigenen Propaganda erkannten, aufs leidenjhaftlichite befämpften; jie „hindern
uns zu reden, daß jie gerettet werden”, jagt Paulus 1. Chejj. 2,16. Die bitteren
Erfahrungen und ſchmerzlichen Enttäujhungen, die der große Apojtel mit feinen
Offenbarung des Johannes Kap. 2.3: Die Briefe an die jieben Gemeinden. 245
Doltsgenofjen durchzumachen hatte, haben ji bei ihm zu dem Urteil verdichtet,
daß über dem Dolfe ein furdtbares Derjtodungsgericht jchwebt; jie jind zur Strafe
ihrer Sünden von Gott jelbjt verblendet worden, daß jie der Wahrheit ins Gejicht
ichlagen und gegen ihr eignes und der Dölker Heil wüten müfjen (Röm. 11, 7 ff. 25ff.).
Nur jo fann Paulus ſich das Unbegreiflihe zuredhtlegen; aber ihm bleibt die
Hoffnung, daß doch ſchließlich noch eine Befehrung des Dolfes jtattfinden werde.
Ein Nachhall diefer Anjhauung, aber ein erheblich leidenjchaftlicherer, ijt das
Urteil unjeres Johannes über die Juden; jie find ganz und gar dem Teufel ver—
fallen, aus der Gemeinde Gottes ijt eine Satans-Kirdye geworden. Unwillkürlich
denken wir an das Johannes-Evangelium, das jedenfalls in den gleichen Gemeinde
freis hineingehört: da werden die Juden als Kinder des Teufels behandelt Joh.
8, 44ff., es ijt die Spur desjelben erbitterten Kampfes zwiſchen Chrijtentum und
Judentum.
Aber viel fann der Teufel nicht mehr ausrihten. In Smyrna wird er
einige Gemeindeglieder ins Gefängnis werfen, um fie auf die Probe
3u jtellen, aber diefe Drangjal wird nur eine furze Friſt — Zehn Tage —
dauern. Und in Philadelphia werden von den Juden felber jchlieglich Einige
fommen und der Gemeinde und ihrem Haupte huldigen, denn jie werden
erfennen, daß die Chrijten die Erwählten und Geliebten des Mejjias jind.
In Pergamon jheint die Derfolgung jeit den Tagen des Antipas vor—
über zu fein (2,15). Bier jcheint jie aud) einen anderen Urjprung gehabt zu
haben; denn der Thron des Satans, in dejjen Mähe die Chrijten wohnen, ijt
nicht die jüdiſche Gemeinde, auch nicht der Kaijer-Kultus, der in Ephejus und
Smyrna mindejtens ebenjo blühte, wie in Pergamon. Gemeint ijt entweder der
große Altar des Seus Soter, dejjen Rejte wir in den Berliner Sammlungen be=
wundern, oder das berühmte Astlepios-Heiligtum. Dies Heiligtum war ein Mittel-
punft heidniſcher Religion, ein antifes Lourdes. Don allen Teilen der Welt wall:
fahrteten die Kranken hierhin, majjenhafte Wunderfuren wurden verrichtet, der
Ruhm des „Heilandes“ Asflepios erfüllte die ganze Welt. Der kleinen Chrijten-
Gemeinde in Pergamon mußte dieje Hochburg des Heidentums wie ein grauen=
volles Serrbild ihres Glaubens erjcheinen. Es war, als ob der Satan hier jeinen
eigentlichen Herricherjig hätte, von dem aus er die Welt in feiner Gewalt und
Lüge gefangen hielt. Der Tod des Märtyrers Antipas muß irgendwie mit den
Beitrebungen diejes Asflepios-Dienjtes zufjammenhängen.
Die inneren Gefahren, von denen die Gemeinden bedroht jind, werden
am deutlichjten bei Pergamon und Thnatira gejchildert. In beiden Gemeinden
hat eine Richtung das Haupt erhoben, die der Derfajjer zwar mit ſymboliſchen
alttejtamentlichen Namen benennt, aber in ihren Bejtrebungen ganz unverhüllt
harafterijiert. In Pergamon gibt die Lehre Bileams (4. Moſe 31,16; 24, 1f.), der
die Kinder Israel zu Unzucht und Heidentum verführen wollte, in Thnatira die
Seindin des Elias, die gößendienerijhe Jejabel, das Dorbild. Die Sache, um die
es jich handelt, ijt folgende. Aus dem erjten Korinther-Brief (Kap. 6.8—10) lernen
wir, wie die jungen heidendrijtlichen Gemeinden, namentlich in den beiden hier
behandelten Punften: Unzuht und Efjen von Götzenopfer-Fleiſch, jhwer den Weg
zu einer neuen chrijtlichen Sitte und Sittlichkeit fanden. Bejonders gelang es ihnen
nicht, die freie Sicherheit des jittlihen Urteils zu finden, die im Einzelfall jich
ohne Schwierigkeit zu entſcheiden weiß. Swilchen übertriebener Ängjtlichfeit vor
Befledung durch Speijen und zwijchen Grundſatzloſigkeit |hwanfte man hin und her.
‚Man leje dort, wie die Gegenjäge waren, und wie fein und frei und ernjt das Urteil
des Paulus zwiſchen den Klippen hindurchſteuert. In den Gemeinden des Johannes
lag die Srage einfaher. Don Ängitlichkeit und übertriebener Scheu Iejen wir nichts.
Den jtrengen und ausjchließlichen Standpunft vertritt Johannes jelbjt. Daß er
die Unzucht jchlehthin verbietet, ijt jelbjtverjtändlih. Aber aud das Ejjen von
Götzenopfer-Fleiſch ijt ihm ein Greuel. In diejer Beziehung ijt er noch ganz Jude,
jedenfalls in höherem Grade als Paulus. Das Sleiſch, das man auf den Märkten
fauft, jtammt großenteils aus den Tempeln; für das jüdilche Empfinden war es
246 Offenbarung des Johannes Kap. 2.5: Die Briefe an die jieben Gemeinden.
dadurch unrein, „dämoniſch infiziert“ und bewirkte bei den Ejjenden eine befledende
Gemeinjhaft mit den heidniſchen Gögen-Dämonen. Johannes wird aber aud) noch
andere Gründe gehabt haben, auf eine ſtrenge Sernhaltung von heidnijcher Opfer-
jpeije zu dringen. Aus dem erjten Korinther-Brief Iernen wir, daß die Heiden-
&rijten, je aufgeflärter jie waren, die Unbefangenheit jo weit trieben, bei Samilien-
und Dereinsfejten nicht nur in heidniſchen Privathäufern, jondern jogar in Tempeln
an Opferſchmäuſen teilzunehmen. Dies ging ſchon dem Paulus zu weit; und wir
verjtehen, daß Johannes hier feine Sugejtändnijje machen Tonnte. Dazu fam nod
etwas anderes: Paulus war in dieſen Dingen ganz frei; eine gejegliche Regelung
erfannte er nicht an. Johannes aber fühlt ji) gebunden durch das in Jerujalem
beihlofjene und jeit dem Tode des Paulus auch in Kleinafien gültige Apojtel-
Defret, worin den Heidendrijten dieje Sreiheiten verboten waren (Apg. 15, 28f.).
Darauf bezieht fich vielleiht der Sag: Siehe, ich lege euch feine weitere
LSaft auf; aber — wasihr habt, daran haltet fejt, bis ich komme (2, 24f.).
Die entjchiedene Haltung des Johannes diejen „Sfandala" gegenüber werden
wir aber erjt ganz verjtehen, wenn wir jehen, wie die von ihm befämpfte Kichtung
dieje Dinge nicht nur leichtfertig behandelte, fondern eine grundjägliche Stellung
zu ihnen einnahm, die dem Geijt des Evangeliums jchlehthin widerjtreitet. Eine
eigene „Lehre“ haben jie jich zurechtgemacht, deren Stihwort Johannes uns mit-
teilt: „die Tiefen des Satans erfennen“, fo nennen fie, halb ironiidh, halb
ernjt das, was jie denfen und tun. Es ijt eine uns wohlbefannte Richtung, die
in fajt allen jpäteren Schriften des N.T.’s bekämpft wird. Anfnüpfend an die
„Sreiheit vom Geſetz“, wie Paulus jie verfündigt hat, erheben jie die „Bejeß-
loſigkeit“ zum Grundſatz, benugen die Sreiheit zum „Dedmantel der Bosheit“
(1.Petr. 2,16). Um diejen Leuten gerecht zu werden, darf man ji num freilid
nicht bloß über fie entrüften, fondern muß verjtehen, wie jie zu ihrer Anjhauung
tamen. Die gejeßesfreie Auffafjung des Paulus und die rein geijtige Gottes—
Lehre des Evangeliums Iöjten bei der hellenijtiihen Aufklärung Gedanfen und
Stimmungen aus, auf die die Apoftel jelbjt nicht gefaßt waren. Die Lehre von
dem einen, überweltlichen, geijtigen Gott bedeutete ja für den Griechen eine Be-
freiung von dem Aberglauben an Dämonen, der die Welt um ihn her erfüllte.
Dem Überjhwang der neuen „Gnoſis“ lag die Derjuhung nahe, auf den früheren
„dämonen-fürchtigen“ Standpunkt verächtlich herabzubliden, mit einer gewijjen
Bravour die in ihrer Nichtigkeit erfannten Spufwejen herauszufordern und die
eigene Sreiheit durch Kraftjtüde zu betätigen. Man ſuchte geradezu den Derfehr
mit den Heiden, man zeigte, daß man feine Befledung fürdte. Wer da „erkannt“
hat, daß der Geijt alles, das Sleijch nichts ijt, der kann gar nicht mehr befledt
werden. Alles, was am Leibe geſchieht, ijt gleihgültig und reiht nicht an die
Seele. Was das Gejeg als Unzucht verdammt, das ijt etwas rein Äußerliches,
Gleihgültiges, wie Ejjen und Trinken (vgl. 1.Kor.6,12ff.). Der wahrhaft Gejeges-
freie bleibt davon innerlid; unberührt. Ja, wer ein „Önojtifer“ im vollen Sinne
fein will, der muß geradezu die Gelegenheit juchen, er muß hinabtaudhen in „die
Tiefen des Satans“. Je tiefer er kommt, umjo mehr wird er den Satan jelber
erfennen, nämlich, daß er feine Macht hat und daß er den Geijtesmenjchen nichts
anhaben fann. Dies die Theorie. Wie weit die Praris gegangen ijt, wiljen wir
nicht, und es iſt nicht nötig, ſich hier allzu kraſſe Dinge vorzuftellen. Es mag
auch manches nicht unedle, verirrte und überreizte Gemüt durch ſolche Ideen ge—
fallen fein. Was an die Oberflähe fam, war unerfreulic genug. In Thyatira
jpielt eine Stau, die von dem Derfajjer mit dem Dednamen Jejabel bezeichnet
wird, die Hauptrolle. Sie nennt jid) eine „Prophetin“; aljo war bei ihr, wie jo
oft in der Gejchichte der Sekten, eine mit Sinnlichkeit vermijchte religiöſe Be-
geiterung im Spiel. Schon einmal ijt fie gewarnt worden, aber jie will nicht
Buße tun. Ein furchtbares Strafgeriht an ihr und ihren Kindern — jind das
ihre Schüler oder wirklich ihre Kinder? — jtellt der Prophet im Namen Ehrijti
ihr und ihren Buhlen in Ausfiht. Dem Rejt der Gemeinde jhärft er die Be-
jtimmungen des Apojftel-Defrets von neuem ein. Dieje Richtung ijt offenbar auch
H?
oc» ou
169)
©
Offenbarung des Johannes 2,1—-7: Ephejus. 247
in andern Gemeinden als in Pergamon und Thyatira verbreitet. Ob auch die
faljhen Apoſtel dazu gehören, die in Ephejus auf die Probe gejtellt und ab—
gelehnt find, wijjen wir nit. Aber in Sardes jind es nur Wenige, die ihre Ge—
wänder nicht befledt haben, und der Reit der Gemeinde hat die Buße dringend
nötig. Wir wijjen aud) nicht, wie ji die Nifolaiten in Ephejus und Dergamon
(2, 6.15) zu der gejchilderten Richtung verhalten. Jedenfalls werden jie davon
unterjhieden, und wahrſcheinlich jind die Stellen, in denen fie befämpft werden,
erſt von der fpäteren Hand eingejhoben. Auch jonjt iſt uns mande einzelne An—
jpielung dunfel. Aber nod der heutige Lejer wird immer wieder ergriffen werden
von dem Ernjt und der Innigfeit diefer herzandringenden Ermahnungen und
Trojt- und Lobiprücde, die jo perjönlich gefärbt find und damals zweifellos eine
tiefe Wirkung hervorriefen; denn die Lejer oder Hörer wußten ja nur zu genau,
was Johannes meinte.
So bleiben dieje Briefe für alle Seit ein klaſſiſches Denkmal einer tief-
empfundenen jeeljorgerlihhen Liebe und einer hohen jittliien Energie. Wer fo
ins Gewijjen reden fann und dabei fo zart und verjtändnisvoll bleibt, der hat ein
Redit dazu, jih als ein Sprecher Jeju einzuführen. Es gibt wenig prophetiſche
Schriftjtüde, die jo deutlich den Stempel tragen, aus einem gottgewirften Impulje
hervorgegangen zu fein.
Ephejus 2, 1-7. Dem Engel der Gemeinde in Ephefus jchreibe:
So ſpricht, der die jieben Sterne in feiner Rechten hält, der wandelt in-
mitten der jieben goldönen Leuchter: Ich weiß von deinem Tun und deiner
Mühjal und Geduld, und daß du die Böſen nicht ertragen kannſt, und
haft auf die Probe gejtellt, die ich jelbjt Apojtel nennen — und find es
nit, und hajt jie als Lügner erfunden. Und Geduld hajt du und haft
getragen um meines Namens willen und bijt nicht müde geworden. Aber
ich habe wider dich, daß du von der eriten Liebe gelajjen hajt. So ge=
denke daran, von welder Höhe du gefallen bijt, tue Buße und fang von
neuem an. Sonjt fomme ich über did) und werde deinen Leuchter von
jeiner Stelle jtoßen, wenn du nicht Buße tuft. Aber das haft du für
dich, daß du die Werke der Nikolaiten hafjeft, die aud ich haſſe.
Mer ein Ohr hat, der höre, was der Geilt den Gemeinden jagt:
Wer überwindet, dem will ich zu ejjen geben vom Baume des Lebens
im Daradieje Gottes!
Ephejus (ſ. zu Apg. 19,1), die bedeutendjte Stadt der Provinz und der
Mittelpunft des Heinajiatiihen Chrijtentums, jteht voran; in dieſer Gemeinde joll
nad altfirchlicher Überlieferung „Johannes“ bis an jein Ende gelebt haben
(vgl. Einleitung zu den Johannes-Schriften Ir. 5). Wie 1. Theſſ. 1,5 begegnet
hier die Dreiheit „Werke, Mühjal, Geduld". Wir wiljen nicht genauer, welche
Taten, welhe Mühen und welches geduldige Ausharren (1,9) an der Gemeinde
gelobt find. Jedenfalls wird ihre jtrenge Kirchenzucht gerühmt, die „Böfen“ hat
jie ausgejchieden und den Derführungen falſcher Apoſtel fiegreich widerjtanden.
Sie hat „die Geijter geprüft” (1.J0h.4,1), wie es in der „Lehre der Apojtel“
(Hennede, S. 192f.) vorgejchrieben ijt. Sie hat aber aud) Leiden ertragen „um
des Namens Chrijti” willen. Wo der Herr, den Seinen unmittelbar verſtändlich,
' nur leiſe andeutend redet, hätten wir gerne deutlihere Angaben. Worin bejteht
das Erlalten der „erjten Liebe"? Im Nadlafjen in der Bruderliebe, etwa in der
Armenpflege, oder im Ermatten der religiöfen Begeijterung? Einen „Sall" von
ragender Höhe hat die Gemeinde getan, und es fommt darauf an, die „erſten
Werfe“ noch einmal zu tun, mit der Buße, die am Anfang des Ehriltentums jteht
(Hebr. 6,15.), nody einmal zu beginnen. Sonjt kommt das Geridyt über jie, das
Geriht der Derjtogung und Dernidtung! Wie mögen dieſe furdtbar erniten
Worte auf die Gemeinde gewirkt haben; jeder Hörer wußte, was gemeint war,
und fühlte ji im Gewijjen getroffen.
248 Offenbarung des Johannes 2,8—17: Smyrna — Pergamon.
Etwas lahm mutet uns die Anerkennung an, die noch folgt. Wer jind die 6
Nifolaiten? Wie verhalten jie jich zu den Böjen (D.2), wie zu den Bileamiten
(D.14)? In D.15 werden jie von diejen unterjchieden. Nach fjpäterer Über—
lieferung waren jie eine libertinijtijche Sekte, die ihren Urjprung auf Nikolaus von
Antiochia, einen der Siebenmänner (Apg. 6,5), zurüdführte.
Daß „das Paradies” am Ende der Seiten wiedererjcheinen joll, ijt jüdijcher
Glaube; in ihm wird der „Baum des Lebens“ (22,2) jtehen; wer von feinen
Srücten genießt, kann nicht jterben.
Smyrna 2,8-11. Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna
ihreibe: So ſpricht „der Erſte und der Letzte“, der tot war und lebendig
geworden ilt: Ic) weiß von deiner Drangjal und deiner Armut, aber du
bijt reich; und von der Läfterung aus dem Munde derer, die fi) Juden
nennen und jind es nicht, jondern eine Gemeinde des Satans. Fürchte
dich nicht vor den Leiden, die dir bevorjtehen. Siehe, der Teufel wird
Einige von eud) ins Gefängnis werfen — denn ihr jollt auf die Probe
gejtellt werden —, und ihr werdet Drangjal leiden zehn Tage lang.
9
10
Sei getreu bis in den Tod, jo will ich dir den Kranz des Lebens geben. H
Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geilt den Gemeinden jagt:
Wer überwindet, der joll vom „zweiten Tode“ nichts leiden.
Die Gemeinde von Smyrna, in der Apojtelgejchichte nicht erwähnt, hat
im nachapoſtoliſchen Seitalter eine große Rolle gejpielt; berühmt iſt ihr Biſchof
Polykarp, der ein Schüler des Johannes gewejen fein joll (ein Brief von Polyfarp
und ein Brief des Ignatius an ihn bei Hennede, S.135ff.; 131ff.) und im J. 155
als Greis den Märtyrertod erlitten hat. Sur Seit der Deröffentlihung unjerer
Apofalypje kann er jchon an der Spige der Gemeinde gejtanden haben. Drangjal
und Armut jind die Merkmale der ſmyrnäiſchen Gemeinde; aber der Herr ruft ihr
zu, daß jie in Wahrheit (dur ihre Erwählung Jak. 2,5) doch reich ijt und die
von den Juden ausgehenden Läjterungen und Derfolgungen nit fürdten foll.
Denn die Derfolgung des Teufels (vgl. 1.Petr.5,8) wird nur furze Seit (Zehn
Tage als runde Sahl, vgl. Dan. 1,12.14) währen,. feinen jchlimmen Ausgang haben.
Um jo mehr befremdet uns die Ermahnung zur Treue bis in den Tod, und wir
vermuten jchon hier die Hand des Herausgebers, zu dejjen Seit die Chrijten wirk—
lid dem Märtyrertode ins Antlig jehen mußten. Den Getreuen wird der „Kranz
des Lebens“ verheißen. Hod) greift die Derheißung für den Eingeweihten. Strahlen
fränze trugen die Gottheiten des Lichts. Ihnen werden jie gleichgejtellt, die
iheinbar im Tode unterliegen. Der Kranz ijt das Leben, das ewige Leben. Der
jelbjt jtarb und wieder lebendig wurde (2,8), Tann ihn geben. Und hier Tann
dann „der zweite Tod“ nichts ausrichten. Das jheint ein fat technijcher apofalyp-
tijher Ausdrud gewejen zu jein 20,6.14; 21,8: es ijt der Tod, auf den feine
Auferjtehung mehr folgt.
DPergamon 2, 12— 17. Und dem Engel der Gemeinde in Dergamon
ihreibe: So fpricht, der das zweiſchneidige jpige Schwert hat: !Icd weiß,
wo du wohnjt: wo der Sit des Satans ift. Und du hältjt feit an meinem
Hamen und hajt mir Glauben und Treue nicht verleugnet in den Tagen
meines treuen deugen Antipas, der bei euch getötet ijt, wo der Satan
wohnt. Aber ich habe Einiges wider dich: du haft dort ſolche, die die
Lehre Bileams halten, der den Balaf lehrte, die Söhne Israels zu Hall zu
bringen, daß fie Götzenopfer äßen und Unzucht trieben. So haft du dort
auch jolche, weldye die Lehre der Nikolaiten halten gleicherweije. So tu
nun Buße; ſonſt fomme ich alsbald über dich und werde fie befämpfen
mit dem Schwerte meines Mundes.
Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geijt den Gemeinden jagt:
Wer überwindet, dem will id) von dem verborgenen Manna geben
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Offenbarung des Johannes 2, 12—29: Pergamon — Thnatira. 249
und will ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein einen
neuen Ylamen, den Niemand fennt, als wer ihn empfängt!
V.14 vgl. 4.Mose 25, 1f.; 31, 16.
Pergamon, die alte Königsjtadt, war zur Seit des Derfajjers Sig der
römiſchen Provinzial-Derwaltung. Die dortige Gemeinde erjcheint bejonders bedroht
durch die Nähe des Satans-Throns, den wir auf den Asklepios-Kultus beziehen (j. Einl.
3.Kap.2. 3: die äußere Lage d. Gem.). Nicht nur in den nun ſchon vergangenen Tagen
des Antipas, jondern immerwährend geht von dem glänzenden -Sammelpunft heid-
nijcher Srömmigfeit eine Derfuhung aus für die Chrijtengemeinde. Es mochte nicht
leicht jein, den raufchenden, üppigen Seiten, den weltberühmten Heilerfolgen des
Gottes gegenüber an der jchlichten Religion fejtzuhalten, die nicht mit jo imponie=
renden Tatſachen aufwarten fonnte wie jener Kultus, in dem das damalige Heidentum
ji aufs glänzendſte und bezauberndfte darjtellte. Darum befommt die jo gefährdete
Gemeinde ein bejonderes Lob, daß fie an dem Namen Chrijti fejtgehalten und ihm
„Glauben und Treue“ bewahrt hat. Mit diefem Doppelausdrud überjegen wir
das eine griehiihe Wort Piftis; denn es enthält beide Begriffe. Aber diejer
Gemeinde kann der Herr nicht nur mit Lohn und Lob gegenübertreten, er erjcheint
ihr auch als Richter mit dem zweijchneidigen Schwert. Denn in die Gemeinde hat
jih ein heidnifcher Greuel eingejhlichen, die „Lehre Bileams“. Wie Jud. 11 wird
hier auf die Erzählung 4. Moſe 25, 1f. angejpielt, wonadh die Israeliten in der
Wüſte jih von den Moabiterinnen zu Opfermahlzeiten und Unzucht verführen
liegen. Nach 4.Moje 51,16 gejchah dies auf den Rat des Jahve-Dropheten Bileam.
Inwieweit die pergamenijchen Libertiniften von Srauen beherriht und geleitet
wurden (vgl. Thnatira D. 20), ijt nicht zu erjehen, auch ijt nicht ganz far, ob
„die Nikolaiten“ nur ein anderer Name für diefe Gruppe ijt oder ob jie eine
andere, fpätere Sekte jind. Die Sclußverheißungen haben dies Mal einen be-
jonders dunklen, geheimnisvollen Klang; jie fnüpfen an alte, 3.T. ganz primitive
religiöfe oder gar Sauber-Dorjtellungen an. Die Erinnerung an die Wüſten—
Generation hatte dem Derfajjer vielleicht den Gedanken an das jett noch ver—
borgene Manna nahe gelegt. Die Juden erwarten nad; der Apof. des Barud
29,8 (Kautzſch II, S.423), daß in der Endzeit das himmliſche Manna die Nahrung
der Erwählten jein werde (vgl. audy Joh. 6, 49ff.). Rätjelhafter noch, aber um
jo wertvoller erjcheint die Derheißung des „weißen Steines“ mit dem „neuen
Damen“ darauf. Es ijt wohl unzweifelhaft, daß fie an den Glauben an Amulette
oder „Phylakterien“ anfnüpft. Der war damals weit verbreitet und jpielte eine
große Rolle, in grober und feinerer Form, im Sauber, in der Gnoſis und in den
Weihen. Und bei den Amuletten waren bejonders wichtig die heiligen geheimnis-
vollen, nur den Wiſſenden befannten Namen: fie zu kennen und jich zu erwerben
war 3. T. der Inbegriff der Gnojis. Solche Amulette verleihen ihren Bejigern
ungeahnte Macht, feien fie gegen alle Gefahren, gegen böſe Geijter, ermöglichen
den Seelen den Aufitieg durch die Himmel ufw. Den Getreuen will aljo der Herr
geben, was ſie durd alle Drangjale und Sährnifje hindurch ficher zum Heil führen
wird (vgl. Heitmüller, Im Namen Jeſu 1905). Ob bei dem „neuen Namen“ an
einen Bottes-ITamen oder den Jejus-Namen oder jonjt einen Namen gedaht werden
ſoll, it freilich) nicht zu erfennen. Dermutlicy joll der Lejer über dieje Einzel:
heiten gar nicht reflektieren.
Thnatira 2, 18-29. Und dem Engel der Gemeinde in Thyatira
ſchreibe: So jpricht der Sohn Gottes, deſſen Augen wie Seuerflamme jind
und deſſen Süße gleich geglühtem Erz. Ih weiß von deinem Tun und
deiner Liebe und Treue, deiner Hilfe und deiner Geduld, und wieviel reicher
dein Tun in letter Seit ift als am Anfang. Aber ich habe wider did,
daß du das Weib Tejabel gewähren läßt: fie gibt fi) als Prophetin aus
und lehrt und verführt meine Knedhte zur Unzudt und zum Ejjen von
Gößenopfer-Sleifh. Und ich habe ihr eine Srijt zur Buße gegeben, aber
fie will fih nicht von ihrer Unzucht befehren. Siehe, ich werfe jie aufs
250 Offenbarung des Johannes 2, 18—3,6: Thyatira — Sardes.
Siehbett und ihre Buhlen mit ihr in große Not, wenn fie fidy nicht von
ihrem Treiben abwenden; !und ihre Kinder laſſe ic; dahinjterben. Dann 23
jollen alle Gemeinden erkennen, daß ich der bin, der „Nieren und Herzen
erforſcht', und ich werde euch geben, „einem Jeglichen nad) feinem Tun“.
Euch Andern aber in Thyatira ſage id), die da nicht diefe Lehre haben, 24
die „die Tiefen des Satans nicht erkannt haben“, wie fie jagen: Ich Iege
euch feine andre Lajt auf; aber was ihr habt, daran haltet, bis id) fomme. 25
Und wer überwindet und meine Werke bis zum Ende hält, dem 26 H
will ich Macht geben „über die Heiden, und er joll fie mit ehernem 27
Stabe weiden, wie man Töpferware zertrümmert" — wie auch ich 28
ſolche Macht von meinem Dater empfangen habe; und ich will ihm
den Morgenjtern geben. Wer ein Ohr hat, der höre, was der 29
Geiſt den Gemeinden jagt!
V.28: vel. ‘Jer. 11, 20;:Ps.62,13.1V. 26ff. vol. 'Ps.2, 38
Dem lichticheuen Treiben der TJejabel und ihrer Anhänger (j. Einleitung 18
zu Kap. 2. 3: die inneren Gefahren) gegenüber erjheint der Herr hier als der
mit feinen Seueraugen alles Sehende und mit ehernem Tritte alle Sünde Nieder—
jtampfende. In diejer Gemeinde gibt es entjeglicdye Greuel zu rügen; darum wird 19
eine bejonders reihe und warme Anerkennung ihrer Tugenden und Leijtungen
vorangejchidt; anders als bei Ephejus wird hervorgehoben, daß jie in der Liebes-
tätigfeit vorangelfommen ijt. „Das Weib“ (die Leſung „dein Weib“ ijt troß guter 20-25
Bezeugung abzulehnen) — die erjten Lejer wußten, wer gemeint ilt, obwohl
„Jejabel“ nidyt der wirkliche, fondern nur ein ſymboliſcher Name ijt. Jejabel, der
Gögendienjt und Hurerei vorgeworfen werden (1.Kön. 16, 31; 2.Kön. 9, 22. 30),
ijt ihr aus der heiligen Geſchichte bekanntes und berüchtigtes Urbild. Im übrigen
vgl. zu 20-25 die Ausführung in der Einleitung zu Kap. 2. 3. — Die Schluß= 26 27
worte verheißen dem, der bis zum Ende „die Werfe Chrijti” hält, aljo
durdy alle Derjuhungen zu heidniihem Treiben hindurd) die Gebote des Herrn
erfüllt, die Teilnahme an der Herriaaft des erhöhten Herrn (Lf. 22,29), an der
Herrihaft über die Heiden; insbejondere wird mit den Worten des 2. Pjalms in
Ausſicht gejtellt, daß der bewährte Überwinder ſich an dem Straf» und Dernichtungs-
Gericht über die Heiden beteiligen ſoll, das der Meſſias dereinjt abhalten wird
(vgl. 12,5; 19,15). Die Ausdrüde jind jchwerlid) in ſklaviſchem Sinne wörtlich zu
nehmen. Aber freilich ijt die Hoffnung auf Rache nicht aus den Worten hinweg:
zudeuten; fie ijt begreiflih aus der Siedehige der Seindjeligfeit, wie jie mit der
Derfolgung zur Seit des Derfafjers unvermeidlich verbunden war. Was die Der- 28
leihung „des Morgenjterns‘ bedeutet, wijjen wir nicht. Jedenfalls kann die Stelle
22, 16, wo Chrijtus jelbjt der Morgenjtern genannt wird, nicht die Erklärung geben.
Dermutlicy liegt auch hier wie bei dem „weißen Stein‘ 2,17 eine Anfnüpfung
an den Kreis der Sauber-Dorftellungen vor. In der hellenijtiihen Welt ging der
Aberglaube, daß die Magier Sterne vom Himmel herabziehen oder zaubern und
jie, d.h. ihre Engel oder Geijter, in ihren Dienjt zwingen Tönnten. Der Morgen-
jtern (der Planet der Denus) galt neben Sonne und Mond als der größte Planet.
Der Sinn der Derheißung dürfte aljo der fein, daß Chrijtus dem Überwinder
größejte, unüberwindliche Kraft in Ausficht ftellt.
Sardes 3, 1-6. Und dem Engel der Gemeinde in Sardes fchreibe: 1 J
So ſpricht, der die fieben Geijter Gottes und die fieben Sterne hat: Ich
weiß von deinem Treiben; du haft den Namen, daß du lebſt, und bilt tot.
Wach auf und ftärke die übrigen (Glieder), die im Begriff find, zu fterben. 2
Denn id) habe dein Tun nicht als volllommen erfunden vor meinem Öott.
So bejinne did, wie du es empfangen und gehört haft, und balte es und 3
tue Buße. Willſt du aber nit aufwachen, jo werde ich fommen wie
ein Dieb, und du follft nicht willen, zu welcher Stunde ich über dich fommen
werde. Aber du haft etliche Namen in Sardes, die ihre Gewänder nicht 4
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Offenbarung des Johannes 5, 1-13: Sardes — Philadelphia. 251
befledt haben, die jollen mit mir in weißen Gewändern wandeln; denn
jie find es wert.
Wer überwindet, der foll jo mit weißen Gewändern angetan werden,
und ich will feinen Namen nit aus dem Buche des Lebens aus-
löfjhen und will feinen Namen befennen vor meinem Vater und
feinen Engeln. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geilt den
Gemeinden jagt!
Abweichend von den bisherigen Briefen beginnt diejer (wie der an Laodizea
3,15) jofort mit einem jcharfen Tadel der Gemeinde: es ilt nur Schein, daß jie
lebendig ift. Wie die Gemeinde zu Ephejus it jie von der anfänglichen Höhe
ihres Glaubens und Lebens herabgefallen und in Schlaf gejunfen; andere Glieder
jind gar im Begriff zu fterben. Darum gilt es aufzuwahen und aufzuweden,
umzufehren und einen neuen Anfang zu madyen. Sonjt wird der Kerr jo plötzlich
und unerwartet wie ein Dieb (Mith. 24,45; 1.Chejj.5, 2) über die Gemeinde
fommen und jie jchredlich erweden. Aber es joll niht ganz an Anerkennung fehlen
— in Wahrheit freilich ijt die Hervorhebung der „wenigen Namen“ (Perjonen),
die ſich nicht an dem ausjchweifenden Treiben der Libertiner beteiligt haben, ein
Iharfer Tadel gegen die Wachjamkeit der Gemeinde. Dem „befledten Gewand"
(Jud. 23) jteht das reine, weiße Gewand gegenüber: weiße, jtrahlende Kleider
jind das Kennzeichen der Überirdiihen, der Lichtgottheiten, der Engel (4, 4; ME,
9,3; 16,5 u.ö.); ihnen follen die Bewährten, die Überwinder gleichgejtellt werden
(vgl. 6,11; 7,9.13f.). Das „Bud des Lebens“ (20,12.15) ijt die himmlijche
Bürgerlijte, in der die Erwählten eingetragen jtehen. Wir hören hier, wie die
ungetreuen und gefallenen Gemeindeglieder Gefahr laufen, daß ihre Namen dort
gelöjcht werden, und verjtehen danach, was es heißt, „jeine Berufung und Er-
wählung fejt zu machen‘ (2.Petr.1,10). Nicht unwiderruflih ijt die Gnaden-
wahl, außer dem Buche des Lebens gibt es auch das Bud; der Werfe (vgl. 20, 12).
— Das Herren-Wort (Mith. 10, 52) vom „Bekennen“ zeigt, daß der Derfajjer des
Briefjhlufjes bei dem „Überwinden"“ vor allem an die perjönliche Treue gegen
den Herrn denkt; wer ſich in der Derfolgung und Todesgefahr zu ihm befennt,
den wird er befennen vor „jeinem Dater‘; in D.2 (D.12) heißt es „vor meinem
Gott“ (vgl. Joh. 20,17; 2.Kor. 1,3). Bier ift noch der urchrijtlihe Gedanke er-
halten, daß Jejus zu Gott als zu feinem Gott emporblidt.
Philadelphia 3, 7—13. Und dem Engel der Gemeinde in Phila-
delphia jchreibe: So jpricht der Heilige, der Wahrhaftige, der „den Schlüfjel
Davids hat, der da öffnet, und Niemand darf zuſchließen, und der zuſchließt,
und Niemand darf öffnen“. Ich weiß von deinem Tun: Siehe, ich habe
vor dir eine Tür geöffnet, die Niemand zufchliegen fann; denn du haft
zwar eine fleine Kraft, aber hajt mein Wort gehalten und meinen Namen
nicht verleugnet. Siehe, ich füge es: von der Gemeinde des Satans, die
ji) Juden nennen und find es nicht, jondern lügen — fiehe, ich werde es
fügen, daß jie „kommen und dir zu deinen Süßen huldigen“ und erkennen,
10 daß ich „dir meine Liebe gejchentt habe“. Weil du das Wort bewahrt
hajt und bijt mir treu geblieben, jo will auch ich did) bewahren vor der
Stunde der Prüfung, die über den ganzen Erdfreis fommen wird, um die
11 Bewohner der Erde auf die Probe zu ftellen. Ic komme bald, halte
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je
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feit, was du haft, daß dir Yliemand deinen Kranz nehme!
Wer überwindet, den will ic) zur Säule im Tempel meines Gottes
machen, und nimmermehr foll er ihn verlajjen, und ich will den
Namen meines Gottes auf ihn ſchreiben und den Namen der Stadt
meines Öottes, des neuen Jerujalems, das aus dem Himmel herab-
fommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen. Wer ein
Ohr hat, der höre, was der Geijt den Gemeinden jagt!
252 Offenbarung des Johannes 3, 14— 22: Laodizea.
V.7 vgl. Jes. 22,22. V.9 vgl. Jes. 45,14; 49,23; 60, 14.
Der erhöhte Herr wird hier mit den Prädifaten des Sclüfjelbewahrers
und BHausmeijters im Königshaufe, (Jej. 22, 22) als derjenige gekennzeichnet,
der die Entiheidung über den Eingang ins Reich Gottes hat (1, 18: über
Leben und Tod). Er allein fann der Gemeinde von Philadelphia die Tür zum
Heil öffnen, und Niemand joll fie ihr verjperren. Die Gemeinde hat in der Be-
drängung durch die Juden jtandgehalten, den Namen Chrijti nicht verleugnet, ob—
wohl jie (numerijch? geiftig?) nur eine geringe Kraft hat. Sum Lohn dafür follen
hier die Derheißungen des 2. Jejaja in Erfüllung gehen, die ſich dort zweifellos
auf die Unterwerfung der Heiden unter Israel beziehen; hier jind jie auf die Be-
tehrung der feindlichen Juden gedeutet: nicht ohne Leidenjhaftlichfeit erwartet der
Derfafjer, daß jie die Erwählung der Gemeinde anerkennen und ihr jchließlich fait
göttlihe Ehren zuerfennen werden. Sehr wichtig ijt die Derheigung, daß die
Gemeinde vor der über den Erdfreis fommenden Prüfung (gemeint jind die Plagen
der Endzeit und die „große Drangjal“, vgl. ME. 13,19) bewahrt bleiben joll.
Man jieht, daß der Derfafjer der Briefe jelber (Johannes) anders als der Keraus-
geber, der in den Schlüffen zu Worte fommt, für die Chrijten feine ſchweren Der-
folgungen oder gar Martyrien erwartet. Die Ermahnung des 11.D. dagegen
atmet jhon wieder mehr Martyriums-Stimmung und gehört vielleicht (wie 2, 10b)
ſchon dem Schlufje an. Die Derheigung, daß die Überwinder Tempeljäulen werden
follen, ijt bisher in ihrem Urjprung und ihrer Bedeutung nicht erklärt. Jedenfalls
enthält fie den religiöjen Trojt, daß die Märtyrer in nädjte Nähe, engjte Be-
ziehung und unaufhörliche Gemeinjhaft mit Gott treten jollen; die heiligen Iamen,
die fie tragen jollen, Tennzeichnen fie als Eigentum Gottes und Chrijti (der neue
Name vgl. 2,17; 19,12) und als Bürger des himmlijchen Jerufalems (21, 27).
Laodizen 3, 14— 22. Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea
ichreibe: So jpricht „Amen“, der treue und wahrhaftige Seuge, das erite
Geichöpf Gottes: Ich weiß von deinem Tun, daß du weder Talt noch heiß
bit. O daß du kalt oder heiß wäreft! !So aber, weil du lau bijt und
weder heiß noch kalt, jo werde ich dich ausjpeien aus meinem Munde.
Weil du fagjt: Ich bin reich und habe Überfluß und mir ijt nichts not,
und weißt nicht, daß du elend bijt und jammervoll und arm und blind
und bloß, lſo rate ich dir: Kauf dir von mir im Feuer geglühtes Gold,
daß du reich werdejt, und weiße Gewänder, dich zu befleiden, daß die
Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und ſalbe deine Augen mit
Augenfalbe, dag du jehen fönneft. „Alle, die ich liebe, die züchtige und
erziehe ih”. So fei nun eifrig und tu Buße! ISiehe, ic, jtehe vor der
Tür und Eopfe an; wenn Jemand meine Stimme hört und die Tür auftut,
zu dem werde id) eingehen und das Mahl mit ihm halten und er mit mir.
Wer überwindet, dem will id) verleihen, mit mir auf meinem Thron
zu figen, wie aud ich überwunden habe und mid mit meinem
Dater auf feinen Thron ſetzen durfte. Wer ein Ohr hat, der höre,
was der Geijt den Gemeinden jagt!
V,19 vgl. Spr. Sal. 3, 12.
Wenn Chrijtus hier „der Anfang der Schöpfung Gottes“, das erjte Gejchöpf
Gottes heißt, jo ijt dabei die pauliniihe Chrijtus-Lehre vorausgejegt (Kol. 1, 15).
Die „Lauheit“ der Laodizener ijt, wie jo oft, mit jattem hochmut verbunden.
Ebenjo wie kalt, heiß, lau, jind audy „arm, reich, blind, bloß“ bildlich zu ver-
itehen. Es handelt ſich um Sittlidh-religiöfe Mängel, wie bei Gold, Gewändern
und Augenjalbe um religiöfe Güter. Die Gemeinde bedarf einer gründlichen Be—
finnung, eines fih Aufraffens zu neuem Eifer, jie ſoll ji unter die Zucht und
die Züchtigung des Herrn begeben. Wunderbar eindringlich klingt der Ruf des
vor der Tür ftehenden Herrn an unfer Ohr; das ganze Urdrijtentum wartet auf
den Augenblid, da er antlopfen, eintreten und jidy mit der Gemeinde zum Mahle
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Offenbarung des Johannes 4,1—11: Die zweite Dijion. 255
niederlajjen wird. Schredlich, wenn Jemand in jtumpfer Gleichgültigfeit die Stimme
des Herrn überhört! — Sum Schluß noch einmal die Derheigung des Mitregierens
an die Märtyrer (vgl. Mtth. 19, 28; £f. 22,29). Ganz „johanneiſch“ ijt der Ge—
danke, daß Chrijtus in feinem Tode „überwunden“ hat (vgl. Joh. 16, 35).
Die zweite Dijion 4, 1-11. Hierauf hatte ich ein Gefiht und
fiehe, eine Tür war geöffnet im Himmel, und die erjte Stimme, die ich
wie eine Pojaune mit mir hatte reden hören, ſprach: Komm herauf, hier-
her, dann will icy dir zeigen, was hiernad) gejchehen muß! Sofort geriet
ih in Derzüdung, und fiehe, da jtand ein Thron im Himmel, und auf
dem Thron ſaß Einer, und der Thronende war anzujehen wie Jaspis
und Sardion. Und ein Regenbogen war rings um den Thron, der war
anzujehen wie ein Smaragd. Und rings um den Thron waren vierund-
zwanzig Throne, und auf den Thronen (jah ich) vierundzwangzig Alte fißen,
mit weißen Gewändern angetan, und auf ihren Häuptern goldöne Kränze.
Und aus dem Thron gehen Blite hervor und Stimmen und Donner; und
fieben Seuerfadeln brennen vor dem Thron (das find die fieben Geijter
Gottes). Und vor dem Thron war es wie ein gläjernes, kryſtallgleiches
Meer. Und in der Mitte beim Thron und rings um den Thron vier
„Weſen“, die find mit Augen bededt vorn und rüdwärts. Und das erjte
Wejen gleicht einem. Löwen, und das zweite Wejen gleicht einem Rinde,
und das dritte Wejen hat ein Antlig wie das eines Menſchen, und das
vierte Wejen gleicht einem fliegenden Adler. Und die vier Wejen haben
jedes jechs Slügel, rings im Kreije, und auf der Innenjeite find fie mit
Augen bededt. Und ohne Rajt bei Tag und Nacht ſprechen fie: „Heilig,
heilig, heilig ift der Herr Gott, der Allmächtige“, der da war und der da
iſt und der da fommt! Und wenn die Wejen Preis und Ehre und Danf
darbringen dem Thronenden, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigteit, !dann
fallen die vierundzwanzig Alten nieder vor dem Thronenden und beten
den an, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigfeit, und legen ihre Kränze
vor dem Thron nieder und ſprechen: Würdig bijt du, unjer Herr und
Gott, zu empfangen Preis und Ehre und Macht; denn du haft alle Dinge
geihaffen, und durdy deinen Willen waren fie und find gejchaffen.
vgl. Jes.6; Hes.1.
Es beginnt eine längere Dijionen-Reihe, die durch die Schauung des himm—
lijhen Thronjaals oder Tempels nur eingeleitet wird. Sunädjt jieht der
Seher von der Erde aus eine Tür im Himmel aufgetan und darf einen Blid
hinein tun. In der erjten Dijion fam Chrijtus zu ihm herab auf die Injel, hier
öffnet ji) der Himmel über ihm. Die Seiten, da Gott jelbjt auf Erden wandelte
und mit feinen Menjchentindern verkehrte, jind vorbei, und das zweite Paradies
iſt nod nicht gefommen. Für die Menſchen diejes Übergangs-Seitalters wohnt
Gott in dem unerreihbar hohen Himmel, in unberührter Erhabenheit von der
Welt gejchieden, „in einem Lichte, zu dem fein Sugang ijt“ (1.Tim. 6,16), für
- Menjchen unjihtbar. Je höher und reiner ihre Gedanken über Gottes Wejen
werden, um jo ferner rüdt er ihnen. Aber einzelnen Bevorzugten wird jhon in
der Gegenwart dies Glüd vergönnt, wenn auch nur in Augenbliden hödjter Be-
gnadigung. Am Jordan jieht Jejus den Himmel über jich offen, und der jterbende
Stephanus jhaut in feliger Derzüdung den Menjchenjohn zur Rechten Gottes jtehen.
So tut ſich auch unjerem Seher eine himmelspforte auf. Aber er joll nicht bloß
hineinjehen, er darf eintreten. Die Derzüdung wird zur Entrüdung. Der Prophet
erlebt hier (ebenjo 17,3; 21,10) etwas Ähnliches wie Paulus, da er jid in den
dritten Himmel entrafft fühlte, ins Paradies, und unausjpredliche Worte hörte
254 Offenbarung des Johannes 4, 1—11: Die zweite Dijion.
(2.Kor. 12, 2-4). Solche Entrüdungen jind eine bejondere, gejteigerte Form
efftatijher Dijionen. Sie jind häufig bezeugt und genau bejchrieben worden.
Was jieht nun der Prophet im Himmel? Sür unjere pſychologiſche Be—
trachtung ijt es jelbjtverjtändlich, daß auch die Ekſtaſe dem Dijionär nichts zeigen
fann, was nicht ſchon in irgend einer Sorm in feiner Seele gelebt hätte. Wie der
Dichter in feiner Phantajie niemals etwas ganz Neues jhafft, jondern immer nur
gegebene Dorjtellungen in neuer, individueller Weije verbindet, jo kann auch dieje
hödhjtgejteigerte religiöje Phantajie nur überlieferte Anſchauungen und Formen zu
einem neuen Bilde zujammenjhauen und gruppieren. Die nachträgliche jchrift-
jtellerifche Stilijierung tut dann das Ihrige, um die „zarten, Iuftartigen Linien
und Sarbentöne des traumartigen Bildes“ nach befannten und allgemeinverjtänd-
lichen Dorjtellungen zu modeln und zu verjtärfen. Wie es im Himmel ausjieht,
weiß der Prophet aus jeiner Bibel. So vor allem aus dem Propheten Jeſaja
in feiner Berufungs-Dijion (Jeſ. 6, 1ff.). Sie iſt das klaſſiſche Dorbild für dieje
und manche andere Schilderung der Gottheit und ihres Haufes. Jejaja freilich
hat jein Erlebnis im Tempel zu Jerufalem; hier wohnt für ihn Gott. Sür die
ipätere Anjchauung aber thront er im Himmel, und jo hat denn unjer Apofalmptifer
die „Halle“ bei Jejaja auf den himmlijchen Tempel bezogen. Ganz wie der alte
Prophet unterfängt auch diefer ſich nicht, die Erſcheinung Gottes ſchildern zu wollen.
Er jagt nicht einmal, dag er Bott gejehen hat; in jcheuer Ehrfurcht redet er nur
ganz unbejtimmt von dem „Thronenden". Nur das Eine betont er ſtark: die
Oejtalt jchimmert wie Edeljteine. Das Schönjte und Edeljte, was er jich denken
fann, zieht er zum Dergleich heran. Unter dem „Jaspis‘ iſt wohl der Opal ver-
ftanden, unter dem „Sardion‘ wohl der rote Karneol. Der Dergleihhungspunft ijt
das reiche und leuchtende Sarbenjpiel. Die Gottheit erjcheint als Licht, jtrahlend
und rein. In der großen Dijion Henocdhs heißt es: „Sein Gewand war glänzender
als die Sonne und weißer als lauter Schnee‘ (14, 20f.; Kautzſch II, S. 245). Überall,
wo Gott oder einer der himmlijcdyen Gottes-Söhne erjcheint, erjtrahlt diejer Glanz
des göttlihen Wejens, auf dem Wege nach Damasfus wie über den Hirten von
Bethlehem. Wir Heutigen find uns nur allzu klar darüber, wie unzureichend und
unmöglich jeder Verſuch ijt, Gott vorzujtellen oder darzuftellen. Auch unjer Pro=
phet hat die Stufe naiver Kindheit überjchritten, wo der Phantajie freier Spiel-
raum gelafjen wird, die geliebten und verehrten Gejtalten der Götter mit menjch-
licher oder übermenjclicher Schönheit zu jhmüden. Er ift jhon auf dem Wege
zur rein abjtraften Idee. Aber jeine Dorjtellung von dem alles überjtrahlenden,
farbigen und fledenlojen Lichtglanze der Gottheit ift doch um ein gut Teil bejeelter,
gefühlter, als die philojophijche Abjtraftion. Sie hat außerdem noch ein bejonderes
Dathos; denn fie jchließt einen jcharfen Gegenjaß ein. Licht und Sinfternis jind
für jene Seit fosmilche, metaphnjilche, jittliche, religiöje Gegenjäge. Wo das Licht
im vollen göttlichen Sinne herrſcht, da fehlt nicht nur das jchredende Dunkel der
Nacht, da Tann feine Befledung durdy Sünde jtattfinden, da weicht das Reid) des
Böjen zurüd. Licht ijt nad) der Dorjtellung der Seit eine höhere Art von Materie,
eigentlich das Gegenteil der Materie; wer in der Sinnenwelt lebt, bleibt dem
Licht fern, je mehr einer ſich von Gottesfräften durchdringen läßt, um jo mehr
wird er der göttlihen Licht-Natur verwandt werden. Wenn Gott „Geiſt“ ijt, jo
it Licht fein entjpredyendes Gewand. Das Alles wird mitgedacht und mitgefühlt,
wenn der Seher die Erjcheinung Gottes als einen jtrahlenden, farbenjhönen Licht-
glanz beſchreibt.
Sehr viel eingehender iſt die Beſchreibung der Umgebung Gottes. Sunädjt
der Thron, der wie Gott jelbjt ganz von Feuer und Licht umloht ift (D.5b-—6).
Ebenjo wie in der Dijion des Ezedhiel (1,28), die Rafael gemalt hat, Gott von
einem Lichtjchein umgeben ijt „gleich dem Ausjehen des Bogens, der in den Wolfen
erjcheint am Tage des Regens“, jo.wölbt ſich auch hier der jmaragdgrüne Regen= 5
bogen über dem Thron. Wie bei Daniel (7,9) der Thron Gottes „wie Seuer-
flammen“ erjcheint und „jeine Räder wie loderndes Feuer“, jo entjendet er hier
Blige und Donner. Die jieben Sadeln vor dem Throne werden von dem Heraus-
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Offenbarung des Johannes 4,1—11: Die zweite Dijion. 255
geber erläutert — es jind die jieben Geijter Gottes (1,4), die vor dem Throne
ſtehen als die unmittelbarjten Diener und Dertrauten des Herrn. Aber es ijt be—
merfenswert, daß jie nicht als Perjönlichkeiten gejchaut werden, jondern in einer
Geſtalt, die es verjtändlicher macht, daß Gott jie aud zu inneren, geijtigen
Wirkungen gebraudt. Es wird hier das Wort Pj. 104,4 eingewirft haben: „Der
jeine Engel maht zu Winden und feine Diener zu Seuerflammen‘ (Hebr. 1,7).
Wir denten hierbei auch an die Pfingft-Gejhichte, wo ſich der auf die Apoſtel
ausgegojjene Geijt in Slammen jichtbar zeigt. Dor dem Throne breitet jih ein
Etwas aus, wie ein Ernjtallgleiches gläjernes Meer (vgl. 15,2). Dieje jeltjame
Dorjtellung fußt auf dem naiven Weltbilde, das uns aus der Schöpfungs-Geſchichte
befannt ijt: Gott jchied die Waffer über und unter der Sefte — auch im Himmel
gibt es Wajjer, das beim Regen herabjtrömt. Alber dies ijt nur die Deranlajjung
zu dem Bilde unjeres Sehers. Er jieht nicht Waſſer, jondern eine klare, durch—
jihtige Slähe, die ihm wie ein Meer erſcheint. Auch diejer Sug dient ihm zur
Abrundung des leuchtenden, mit Glanz und Sarben gejättigten Bildes.
Der von wunderbarem Licht durchflutete Thronjaal erjcheint unjerm Seher
oder Dichter von einer Menge himmlijher Wejen erfüllt, die in immer weiteren
Kreijen den Thron umgeben. Wir betrakhten zunächſt die dem Throne am nächſten
jtehende Gruppe der vier „Lebeweſen“: dieje „lebendigen Weſen“, wie der Der-
fajjer ganz allgemein und unbejtimmt jagt, jind natürlich Engel; ihre eigentümliche
Geftalt kann man aber nur verjtehen, wenn man ihre Dorgejhichte fennt. Die
geflügelten Gejhöpfe, die im Tempel Gottes das „Dreimal Heilig" jprehen, fennt
unjer Derfajjer aus der Berufungs-Dijion des Propheten Jeſaja (Kap.6). Aber
mit diejer Erinnerung hat er in ſehr eigentümlicher Weije eine andere aus dem
Propheten Ezechiel verjhmolzen. Ihm fliegen die vier Wejen, die bei Ezedhiel
(1,5ff.) den göttlichen Thronwagen tragen, mit den Seraphim bei Jejaja, den
Wächtern des Heiligtums, zu einer Gruppe überirdijcher Wejen zujammen. Unjerm
Derfajjer it es nicht, wie uns Hijtorifern, darum zu tun, die verjchiedenen Propheten-
Schriften individuell zu verjtehen, jede in ihrer Art und nad ihren Entjtehungs-
gründen; jondern ihm jind ſämtliche Schriften der heiligen Sammlung eine in ji
zujammenhängende, einheitlihe Offenbarungs-Urfunde, in der die individuellen
Unterſchiede verjhwinden oder dod ganz zurüdtreten. Es verjteht jich für ihn,
wie für jeden naiven Bibellejer, ganz von felbjt, daß jie übereinjtimmen müjjen,
und daß jie, wenn aud) unter verjchiedenen Formen, dasjelbe ausjagen. Darum
empfindet er es nit als unorganiih, wenn er zwei Bilder ganz verjchiedenen
Urjprungs zu einer Einheit zujammenarbeitet. Die Seraphim, die dem Jejaja
eriheinen, jteher vor dem Throne Jahves in ehrfurdtsvoller Haltung. Sie ver-
hüllen ihr Gejicht mit zweien ihrer Slügel; denn auch der vertrautejte Diener darf
das Antlig des Unnahbaren nit jhauen. Mit einem anderen Slügelpaar bededen
fie ſchamhaft die Süße und den unteren Teil des Leibes. Das mittlere Slügelpaar
brauchen fie beim Sliegen, wenn jie einen göttlihen Auftrag auszuführen haben.
So haben die ſechs Slügel hier einen Sinn und Swed, während jie bei Johannes
zu einem althergebraditen Sug geworden find, den man nicht mehr in feiner Be-
deutung verjteht. Die Slügel, die unferer Dorftellung als ein notwendiges Attribut
der Engel überhaupt erjeinen, jind dies für die alte Religion durchaus nicht.
Gerade eben nur die Seraphim und Cherubim find geflügelt, und das hängt wahr»
iheinlih damit zujammen, daß fie urjprüngli, d. h. vor der Seit des Jejaja,
Tierwejen waren, vermutlich mit einem Schlangenleib, und erjt allmählid in
Menjhengejtalt vorgejtellt wurden. Don den Aufgaben, die fie bei Jejaja haben,
it bei Johannes nur die Lobpreijung des Herin beibehalten. Bei Jejaja muß
erſt ein Seraph die Lippen des Propheten entjühnen, ehe er ſich nahen darf —
man fieht noch deutlih, daß die Seraphe die heilige Schwelle vor dem Eintritt
Unbefugter zu bewachen haben. Dieje uralte Dorjtellung der Tempelwädhter Elingt
noch nad) in dem Namen der „Wächter“, die gewijje Engel in der jüdijchen Literatur
führen. Im Henoch-Buche heißt es (71,7): „und um das Haus herum jah id
Seraphim, Cherubim und Ophanim; das jind die, welche nicht jchlafen und den
256 Offenbarung des Johannes 4, 1-11: Die zweite Dijion.
Thron jeiner Herrlichkeit bewachen“ (Kautzſch II, S. 277). Audy-die vier „Wejen“
des Johannes haben feine Ruhe bei Tag und Nacht, aber nicht weil jie Thron-
hüter find, jondern weil jie bejtändig den Ruhm des Herrn verkünden müjjen.
Neben der Schilderung des Jeſaja hat nun noch ſtärker die Dijion des Ezedhiel
auf die Gejtaltung des Bildes eingewirft. Die Dierzahl der mit Augen überjäten
Cherubim, die den Thronwagen Gottes tragen, hat dem Johannes vorgeſchwebt
bei jeiner Schilderung der Thronumgebung. Aber während die Dier bei Ezecdhiel
je vier verjchieden gejtaltete Köpfe haben, treten bei Johannes die Wejen jelber
als vier Gejtalten auf: Löwe, Rind, Menſch und Adler. Was bedeutet dieje Ge—
italtung der Wejen? lan hat gejagt, fie follen die Dertreter der ganzen Schöpfung
fein; und in der Tat hat die jüdiiche Auslegung dies Mpjterium des göttlichen
Thronwagens jo gedeutet, daf jedes der Tiere als Haupt feines Reiches, der Menſch
als Haupt aller Kreaturen aufgefaßt wird. Aber es ijt fehr fraglich, ob unfer
Apofalmptifer ſich überhaupt die Srage vorgelegt hat, was dieje Eriheinungen
„bedeuten“ jollen. Wenigjtens hat weder Johannes noch der Herausgeber, der
doc} jonjt mit Deutungen jo leicht bei der Hand ilt, dem Leſer etwas Derartiges
zu verjtehen gegeben. Wir werden uns damit begnügen müfjjen, daß ihm die
Gejtalten jo überliefert waren und daß er fie jo jchildert, weil jie nun einmal jo
gejchildert zu werden pflegten. Wichtiger ijt für uns die Srage: woher jtammen
dieje Gejtalten, und was haben jie urjprünglich bedeutet? Wenn jie bei Ezechiel
den Thronwagen Gottes tragen und ihn überallhin bewegen, jo ijt das vielleicht
ein mpthologijcher Nachklang einer aſtronomiſchen Anjhauung. Nach Offb.7,1
hat die Erde vier Eden, auf ihnen ruht das Himmelsgewölbe; die vier Gejtalten
find urjprünglich Sterne, die den Himmel tragen und feine Drehung hervorrufen.
Natürlich ijt diefer Urfprung der Dorjtellung längjt vergefjen; für unjern Apoka—
Inptifer find es Engelwejen, deren Lebenszwed ji in dem Lobpreis Gottes er-
ſchöpft. — Das „Dreimal Heilig“ jtammt aljo aus Jejaja. Dort heißt es:
Beilig, heilig, heilig ijt Jahve Sebaoth, die ganze Erde erfüllt feine Herrlichkeit!
„Wie der neuteftamentliche Beter fein Gebet beginnt: Unjer Dater im Himmel,
wir wollen deinen Namen heiligen, jo beginnen die Sarafen mit dem Worte Heilig,
das fie dreimal ausrufen, als wäre es der Grundton ihres Denkens und ihrer
£obpreijungen; jie haben nur die auffordernde Form „geheiligt werde!" nicht nötig.
Aud die Bitte „dein Reich komme“ ijt für fie eine Ausjage: „jeine Herrlichkeit
füllt die Erde‘ (Duhm). Eine andere Sorm des Lobgejanges findet ſich noch bei
Henoch (39, 12): Heilig, heilig, heilig it der Herr der Geijter, er erfüllt die Erde
mit Geijtern! (Kautzſch II, S. 259). Es ijt jehr merkwürdig, daß der chriſtliche
Schriftjteller den alten Hymnus, wenn er ihn doch ſchon umformte, nicht durd
einige Töne bereichert hat, die den bejonderen Erfahrungen der chrijtlidhen Ge—
meinde entjprähen. Nur die Allmacht und die Ewigkeit wird ausgedrüdt. Man
erfennt daran, daß das ganze Himmelsbild und die hier waltende Stimmung im
wejentlicdyen nicht original, jondern aus jüdiſcher Religion übernommen ijt.
Wir haben nun nod eine andere Gruppe himmliſcher Wejen nicht beachtet,
die der Derfafjer jchon früher genannt hat, die aber offenbar einen weiteren Kreis
bilden als die vier Thronengel, die 24 „Alten“ oder „Ältejten‘. Die Ausleger
haben ohne viel Glüd die Bedeutung diejer Greije zu ermitteln gejudt. Klar ijt
nur, daß fie durch die goldenen Diademe als herrſcher bezeichnet find. Und wenn
jie hernach diejfe Kronen vor dem Throne niederlegen, jo bejagt das, daß jie ſich
dem höchſten Gott unterordnen und feine Herrihaft anerkennen. Wahrjcheinlich
jind auch dieje Wejen urjprünglid Sterne: „Die Babylonier teilen außer dem
Tierfreis noch vierundzwanzig Sterne ab, von denen die Hälfte am Nord-, die
Hälfte am Süödhimmel jtehen; von diejen rechnen fie die jichtbaren den Lebendigen,
die unfichtbaren den Gejtorbenen zu und nennen fie die Richter des Weltalls''.
So berichtet ein alter Schriftjteller. Natürlich ift diejer Urjprung der Sahl und
der Wejen unjerem Apofalmptifer nicht mehr bekannt. Sür ihn find es ſchlechthin
vierundzwanzig Engel. Sie jtellen die imA.T. erwähnte Ratsverjammlung Gottes
dar (1.Kön. 22, 19; Je). 24,23). Es jind aber Herrjcher, die ihn umgeben, offen-
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Offenbarung des Johannes 5, 1-5: Das Bud) mit den jieben Siegeln. 257
bar die „Fürſten“, denen nad jüdiſcher Anjhauung Lenkung und Dertretung der
Dölfer übertragen ijt. Sie alle gehören zum Gejinde des höchſten Gottes. Mit
den vier Wejen vereinigen fie jid) in der legten Szene des Kapitels V. 9ff. Unjere
Überjegung trifft vielleicht nicht ganz den Sinn des Derfafjers. Man kann ihn fo
verjtehen, als ob diejer liturgijche Alt jid) wiederhole, jedesmal wenn die „Weſen“
ihren Lobgejang anjtinmen. Aber es ijt nicht nur möglich, jondern vielleicht jogar
richtiger, die Huldigung der königlichen Greiſe als eine einmalige aufzufajjen.
Möglicherweije faßt der Apokalyptiker einen jpäteren Moment ins Auge, in welchem
diefe Unterwerfung der weltherrjchenden Engel ſich vollziehen und vollenden wird.
Wenn der große Augenblid gefommen jein wird, wie er 3. B. 11, 15ff. gejchildert
üt, da die „Weſen“ den Sieg Gottes feiern, die vollendete Königsherrſchaft des
Herren jubelnd begrüßen werden, dann werden auch die Dölfer-Engel nit nur
einjtimmen in diejen Jubel, jie werden durch ihre ausörudsvolle ſymboliſche Hand-
lung jelber bezeugen, daß die Herrihaft über die Welt nun Gottes ge—
worden ijt. Der hymnus enthält wiederum nichts im bejonderen Sinne Chrijt-
liches; er feiert den Schöpfer-bott, durch dejjen Willen alle Dinge entjtanden und
zum „Kosmos gejtaltet find. Wer jo Gewaltiges vermocht hat, der allein ijt
würdig, nicht nur Preis und Ehre, jondern auch alle Macht in feiner Hand zu
vereinigen, die etwa noch außer ihm bejteht.
Das Buch mit den fieben Siegeln 5, 1-5. Und ich ſah in der
Rechten des „Thronenden” eine Buchrolle, die war innen bejchrieben und
auf der Rüdjeite mit ſieben Siegeln verſchloſſen. Und ich jah einen ge—
waltigen Engel, der rief mit jtarfer Stimme aus: Wer ijt würdig das
Bud zu öffnen und feine Siegel zu löjen? Und Niemand im Himmel
nod) auf der Erde noch unter der Erde vermochte das Bud zu öffnen
und es 3u lejen. Und ich weinte laut, daß Niemand würdig erfunden
wurde, das Buch zu öffnen und zu Iefen. Und einer von den Alten
Iprad) zu mir: Weine nicht! Siehe es hat „überwunden” der Löwe aus
dem Stamme Juda, die Wurzel Davids; er wird das Bud) und feine
lieben Siegel öffnen.
Ein neuer bisher nicht erwähnter Sug tritt dem Seher vor die Augen: die
Rolle in der Hand des „Thronenden‘. Daß jie von innen bejchrieben ijt, kann
er natürlich nicht jehen; er will auh nur jagen, daß auf der ihm allein ficht-
baren Außenjeite der Papyrus-Rolle nichts zu leſen ijt, fondern nur die ſieben
Siegel zu jehen jind. Für das antike Latenverjtändnis iſt durch diefen Umstand
jofort das Wejen diejer Rolle gekennzeichnet. Die jieben Siegel jind das gejeglic
vorgejchriebene Merkmal eines noch nicht eröffneten Tejtaments. Wir brauden
uns bloß daran zu erinnern, welche Bedeutung für die Sprache und Dentweije
des Urchrijtentums das göttliche „Tejtament‘' hat, um die Bedeutung diejer Szene
für den altchriftlihen Lejer zu verftehen. Das Heil der mejlianiihen Zukunft wird
jehr häufig unter dem Bilde eines Erbes dargejtellt, das im Himmel aufbewahrt
iſt (3. B. 1.Detr. 1,4) und am Ende der Seiten den jehnjüchtig harrenden Gläu—
bigen ausgehändigt werden foll. Es ijt darum ein geradezu aufregender Augen=
blid, wenn jet in der Hand Gottes das Tejtament erjheint, in dem die herrliche
Derwirklihung aller Derheigungen gejchrieben jteht. Wenn die Rolle geöffnet jein
wird, dann wird nicht bloß befannt werden, was Gott bereitet hat denen, die ihn
lieben, dann wird der Wille Gottes volljtredt werden. Aber faum hat der
Seher die verhängnisvpolle Urkunde erblidt, jo bemächtigt ſich feiner eine nieder-
ſchlagende Erkenntnis: der Ruf des Engels führt ihm zum Bewußtjein, daß Niemand
im ganzen Bereidy der Schöpfung würdig und befugt ijt, das göttlihe Tejtament
zu vollziehen. So nahe vor dem siele herrlichiter Offenbarung jcheint der Seher
ſich bejcdyeiden zu müſſen; es jcheint, daß ihm das Hödjte und Lette vorbehalten
bleiben joll. Denn in dem bisher gejhilderten Himmelsbilde fehlt der, der allein
das große Werk vollbringen Tann. Jet wird uns noch einmal klar, daß wir
eigentlich bisher nur den Himmel des jüdijchen Glaubens gejhaut haben; es fehlt
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. Bd. 17
258 Offenbarung des Johannes 5, 6-10: Das Lamm.
der erhöhte Chrijtus. Aber auch dieje Iette Spannung wird gehoben durch das
trojtreiche, freudige Wort des Engels: wenn die ganze Welt ratlos ijt, wer den
gnädigen Heilswillen Gottes allen Hindernijjen und aller Gottfeindihaft zum Trotz
verwirflihen ſoll — Einer ijt da, der es Tann, weil er den großen Sieg über Tod
und Teufel errungen und mit feinen Taten der Herrihaft Gottes den Weg gebahnt
hat: es hat „überwunden“ der gewaltige „Löwe“ aus dem Stamme Juda (1.Moje
49,9f.), der längjt verheißene. „Sproß“ aus der jheinbar toten Wurzel Davids
(3ej. 11,1.10). Er hat „die Welt überwunden“ (Joh. 16, 35) und Tann fie nun—
mehr Gott zu Süßen legen; er kann und wird das Bud und feine Siegel öffnen.
Das Lamm 5, 6-10. Und id) jah zwilchen dem Throne und den
vier „Wejen“, mitten unter den Alten, ein Lamm jtehen, es jhien ge-
ſchlachtet, das hatte fieben Hörner und fieben Augen (das find die fieben
Geiiter Gottes, die über die ganze Erde gejandt werden). Und es trat
herzu und empfing aus der Rechten des „Thronenden“. Und als es die
Rolle nahm, da fielen die vier „Weſen“ und die vierundzwanzig Alten
vor dem Lamme nieder. Sie hielten Jeder eine Kithara und goldene
Schalen voll Räucherwerk (das find die Gebete der Heiligen) und „jangen
ein neues Lied“: Würdig bift du, zu empfangen das Bud und jeine Siegel
zu öffnen, denn du bijt geſchlachtet und haft durch dein Blut für Gott
erworben Menſchen jedes Stammes und jeder Sunge, jedes Doltes und
jeder Nation; und haft fie für unfern Gott zur „herrſchaft“ gemadt und
zu „Priejtern”: fie werden herrſchen über die Erde.
Nach diejer Ankündigung des „Siegers“ erwarten wir eine glänzende Ideal-
Gejtalt. Aber was jehen wir? Daß der „Löwe aus Juda“ in Gejtalt eines
Sammes mit der tödlichen Wunde erjcheint, iſt eine Paradorie, die recht aus der
Seele des Urcrijtentums empfunden ift und bejonders dem Apokalyptiker aus der
Seit der Chrijtenverfolgung gut zu Gejicht fteht. Wie nad dem Worte des Herrn
ck. 22,26 die wahre Größe im Dienen bejteht und der tiefiten Selbjterniedrigung
die glanzvollite Erhöhung verheißen ijt, jo führt aucd im Leben des Herrn der
Weg durd Kreuz zur Krone, durch die Selbjtopferung zur Herrihaft, durch Tod
zum „Siege“. Der „Überwinder“ trägt noch die Seichen des Leidens an jid. Anz
jtelle der glänzenden Gejtalt des Menjchenjohnes, der dem Johannes auf Patmos
erihien, ijt „das Lamm“ getreten. Denn die Derwirklihung des göttlichen Heils-
willens, den das Tejtament enthält, ijt ja vor allem durch den Opfertod Chrijti
möglich geworden. Auch jonjt wird der Tod Jeſu mit dem Pasha-Öpfer, Jejus
mit dem Pasha-Lamm verglihen (1.Kor.5,7; 1.Petr.1,19; Joh.1,29; 19, 56).
Diejer Vergleich war nahe gelegt durch die Ojterzeit, in der Jejus jtarb, er jchien
aber den im A. T. lebenden Chrijten auch bejonders pajjend, weil die neue Er:
löjung gern mit der Befreiung aus Ägnpten in Parallele gejtellt wurde: die Er-
eignijje der Hafjiihen Urzeit Israels wiederholen ſich in der Endzeit. Wenn die
Maler dem Lamme gern das Siegespanier geben, jo hat der Apokalyptiker durch
ein anderes Symbol ausgedrüdt, daß der Herr jetzt lebt und regiert. Das Lamm
hat jieben Hörner — das Seichen der Maht — und jieben Augen — das
Seihen der Allwijjenheit. (Wenig gejhidt ijt die eingefügte Deutung auf die
Geijter Gottes.) Dieje unmalerijhen Süge jind mehr gedacht als gejhaut. Schlecht
vorjtellbar und für einen griechiſchen Künftler ganz undarjtellbar ijt aud die
folgende Szene, wo das Lamm zum Throne hinzutritt und die Buchrolle in Empfang
nimmt. Man braudt nur die rührend treue Yachbildung der Szene in Dürers
„großer Apokalypſe“ zu betrachten, um die Unmöglichkeit des Bildes zu erkennen;
der theologijche Begriff des wahren Pasha-Lamms erdrüdt die anjhauliche Vor—
jtellung der Perjönlichleit Chriſti. Auch die Huldigung der „Weſen“ und der
„Alten“ it jinnlicy unvorjtellbar. Wie können fie zur Erde niederfallen und gleid}-
zeitig das Saiten-Inftrument und die Räucherſchalen in der Hand halten? Das
alles ijt faum von einem plaſtiſch vorjtellenden Künftler geſchrieben, wahrſcheinlich
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Offenbarung des Johannes 5, 11— 14: Der Lobgeſang der Engel und Kreaturen. 259
it ein einfacheres Bild, das feine eigentümlich hrijtlihen Süge trug, in D.6-8
übermalt worden. Auch in der etwas jchiefen Deutung des Räucherwerks erkennen
wir Überarbeitung. In diefem Sujammenhang, wo vom Gebet der Gemeinde gar
nicht die Rede ijt, mutet jie uns fremd an; hier ijt der aufjteigende Weihraud
nichts als eine liturgijche Begleitung zu dem Hymnus der Himmlijhen.
Klar und überzeugend kommt in diejem Lobgejang die Stimmung des
Johannes jelber zum Ausdrud; die Engel jagen aus, was er jeinem Herrn gegen=
über empfindet: Chrijtus allein ijt würdig, das große Werf zu Ende zu führen,
das er begonnen hat. Durch jeinen Opfertod hat er die Gemeinde aus allen
Völkern „erfauft“, und fein Blut ijt der Löfepreis. Sragt man, von wem denn
dieje Menge Iosgefauft ijt und inwiefern das Blut ein Löjegeld fein fonnte, jo
erhält man feine volle Antwort. Aber jie ijt zu ergänzen aus der Gejamtanihauung
des Urchrijtentums, und Luther hat gut erklärt, wenn er jagt: „erworben, gewonnen
von allen Sünden, vom Tode und von der Gewalt des Teufels. Denn das ijt
wirklidy der Sinn der „Erlöſung“ im alten Glauben der Gemeinde, daß eine Be-
freiung aus der Macht des Teufels jtattgefunden hat. Der Übergang von der
früheren Religion zum Chrijtentum bedeutet für dieje Menjchen mehr als einen
Wechjel der Meinungen und Gebräude. Man Ieje 1.Kor. 12,2 oder Gal.4,8, um
zu erkennen, wie ernjt es gemeint ijt, wenn von einer Erlöjung oder Befreiung
die Rede ijt. Die Heiden fühlten jich im Banne ihrer Götter oder, wie jie dann
Ipäter jagten, der Dämonen. Eine enge, fajt körperliche Gemeinſchaft, ein ſich
immer Derpflichtet-fühlen, eine bejtändige Angjt vor ihrer unberehenbaren Macht,
ein häufiges Ergriffenjein von ihrem Taumelgeijt — das war ihre Religion; und
aus diejer Knehtihaft fühlen jie jich befreit, indem jie aus der „Herrihaft der
Sinjternis" jich verjegt wijjen „in das Reid) des geliebten Sohnes Gottes“. Sie
atmen auf in diejer Sphäre des Lichts, jie fühlen ſich frei, fajjen ein ruhiges Der-
trauen und jchauen mit Hoffnung und Sehnjuct dem Tage entgegen, da der neue
Gott ihnen jein gnädiges Antlig voll enthüllen wird. Je beglüdender der Über:
gang in dieje Welt eines neuen Glaubens für jie war, um jo inniger werden jie
empfunden haben, was es heißt, wenn Paulus jagt: „Ihr jeid teuer erfauft“,
erfauft „für Gott“ zu feinem Eigentum. Mit der Losreigung von den dämonijchen
Mächten find jie nicht ins Bodenloje gefallen; einem neuen Herrn find fie zuge—
eignet, dem Mächtigeren, der dauernd den Sieg über alle Herrihaften und Ge-
walten behaupten wird, dem allein wahren Gott. Ihm hat Chrijtus dieje aus
allen Völkern gejammelte Menge zugeführt und hat jie zur „Herrihaft“ und zu
„Prieſtern“ gemadt, d. h. zu Königen und Prieſtern: es ijt derjelbe Gedante wie
1,6, j. dort. Im Grunde fommt darin nichts Anderes zum Ausdrud als die Üüber—
zeugung von dem endlichen vollfommenen Siege Gottes und der engen innigen
Gemeinjhaft der Gläubigen mit ihm.
Der Lobgejang der Engel und Kreaturen 5, 11-14. Und ich
jah ein Geficht und hörte: das klang wie die Stimme vieler Engel rings
um den Thron und die der „Weſen“ und der Alten, und ihre Sahl war
zehntaujend mal zehntaujend und taujend mal taufend; die fprachen mit
lauter Stimme: Würdig ift das geſchlachtete Lamm, zu empfangen Madıt
und Reichtum, "Weisheit und Kraft und Ehre, Ruhm und Preis. Und
alle Kreatur im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf
-dem Mleere und alle Wejen im Meere — die hörte id) jprehen: Dem
„Thronenden“ und dem Lamme fei Preis und Ehre und Ruhm und Madıt
von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und die vier „Weſen“ fprachen: Amen! und
die Alten fielen nieder und beteten an.
Wie groß und feierlich der Augenblid ijt, da das Lamm zur Öffnung der
Siegel jchreitet, wird nody einmal durch dieje Lobgejänge betont. Dom Thron
aus pflanzt ſich die fejtliche Erregung durch den ganzen Himmel fort. Alle die
Millionen von Engeln, die ihn nad; jüdiihem Glauben bevölfern, beugen jidy vor
—
260 Offenbarung des Johannes 5, 11—14: Der Lobgejang der Engel und Kreaturen.
dem Lamme, ja die gejamte Schöpfung — natürlicy nicht die Menjchen, die noch
zum großen Teil nicht auf diejen Ton gejtimmt jind, jondern die übrige Kreatur,
die nad; der Dolksanjhauung nicht unbejeelt, jondern von unzähligen Geijtern
belebt ijt — Alles jtimmt ein, wenn es gilt, den „Thronenden" und das Lamm
in diefem Augenblid der beginnenden Welt-Entiheidung zu feiern. Die Hymnen
jelber mahen auf uns feinen ganz einheitlihen Eindrud. Bald jieht es jo aus,
als ob die Lobpreijenden nur fagen wollen: dem Lamme gebührt alle Ehre, die
denkbar ijt, und als ob eben durch den gegenwärtigen Lobpreis ihm etwas davon
zuteil wird. Und dann werden doch auch wieder Dinge genannt, wie Weisheit,
Reihtum und Kraft, die ihm nicht bloß gebühren und von den Huldigenden ge-
ipendet werden fönnen, jondern die der erhöhte Herr ohne weiteres jhon bejißt.
So ſchwankt der Lobpreis zwiſchen der lauten Anerkennung dejjen, was ijt, und
einer Huldigung, die ihren Gegenjtand erjt mit Ehre und Ruhm überjhüttet. In
äjthetilher Beziehung fällt die Häufung der Worte auf, wobei wieder die Sieben-
und die Dierzahl bevorzugt ijt. Es ijt orientalifher Geſchmack, durd die Mafje
zu wirken. Dies ungeheure Konzert der lobjingenden Geſchöpfe ijt wieder nur im
Gedanken jhön und ſinnlich ganz unvorjtellbar. Wir werden dem Derfajjer nur
gerecht werden, wenn wir das für unjer Empfinden nicht äjthetijhe Ausdruds-
mittel feinem unentwidelten Schönheitsjinn zu gut halten und die zugrunde
liegende Abjiht und Empfindung betonen: er Tann ſich nicht genug tun, feinen
Herrn zu feiern und die Bedeutjamfeit des Augenblids hervorzuheben, da derjelbe
das göttliche Tejtament zu öffnen und feinen Inhalt zu vollziehen beginnt.
Die Siegel:Difionen (Kap. 6). Wenn das Lamm die Siegel des göttlichen
Tejtaments geöffnet haben wird, wird feine Dollziehung beginnen. Darum bringt
uns die Öffnung jedes einzelnen Siegels diefem wichtigen Seitpunft immer näher,
und dies allmähliche Heranrüden wird durch die Schritt für Schritt ſich vollziehende
feierliche Siegelöffnung dem Gefühl des Lejers jehr deutlich gemadt. Aber die
jehs Swilchenräume zwiſchen den einzelnen Siegeln find nicht leere Paufen, jon-
dern durch neue und bedeutfame Gejichte ausgefüllt. Während die beiden andern
Dijionen (der Menſchenſohn auf Patmos und der himmlijche Thronjaal) für den
Seher einen Blid in die himmliſche Welt, wie jie nad) feinem Glauben gegenwärtig
ijt, darjtellen, haben wir hier die erjte Reihe von Sufunfts-Dijionen; jie Iehren,
was fommen fol. Wir wiederholen dabei die Srage: wie fommt Johannes
dazu, über die Sufunft zu weisjagen? Aud) wenn man vijionäre Erleb-
nijje bei ihm annimmt, jo wären wir doc} jehnell mit ihm fertig, wenn es ji
hier um rein phantajtijchhe Gebilde feines Geijtes, um Erzeugnijje feiner Surdt
und Hoffnung handelte. Eine Teilnahme für fein inneres Leben werden wir erjt
gewinnen, wenn dies alles nicht willfürlihe Hirngejpinjte find, jondern wenn für
ihn eine religiöje Notwendigkeit vorlag, jo zu weisjagen, wie er tut. Aber jo ijt
es wirklih. Wie die Himmels-Dijion nicht eine reine Didytung ijt, jondern wie
hier in vijionärer Sorm Dorjtellungen und Gedanken auftreten, die dem Seher
durch die Überlieferung gegeben waren, jo ijt es auch mit den Sufunfts-Dijionen.
Er Tann nur weisjagen, weil durch viele prophetiiche Ausjagen, die für ihn unbe-
dingte Wahrheit find und ihre Erfüllung mit Sicherheit finden müfjen, der Gang
der le&ten Dinge fejt vorhergejagt und befannt iſt. Ganz bejonders ijt für ihn
maßgebend die Prophetie, die in der großen Wiederfunftsrede Jeju (MI. 15)
niedergelegt ijt. Auch fie enthält ja nur eine Sufammenfafjung alter prophetijcher
Weisjagungen; um jo mehr aber ijt fie ein Ausdrud deſſen, was in den altchriſt—
lihen Gemeinden über die Dorgänge beim Ende geglaubt wurde. Unjer Prophet
will und fann gar nichts Anderes und Neues hierüber weisjagen, er muß jid in
den Bahnen der älteren Anſchauung bewegen. Nun verfündigt die Rede Jeju als
erjten Aft des Dramas: Krieg, Erdbeben, Hungersnot, oder nad) £f.21,9. 11: Krieg,
Erdbeben, Hungersnot, Pejt, Schrednijje und Seichen am Himmel. Das ijt „der
Anfang der Wehen‘. Diejer Ausdrud ijt bezeichnend. Wenn die Juden von
„Beburtswehen des Mejjias“ reden, jo drüden jie mit diefem Bilde die Über:
‘ zeugung aus, daß dem Kommen des Heils furdtbare Erjhütterungen und Leiden
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Offenbarung des Johannes 6,1—8: Die vier Reiter. 261
vorhergehen müjjen. Diejer Glaube ijt in der Apofalyptit allgemein verbreitet.
Je entjegliher die Leiden der Welt, um jo näher die Erlöjung. Aus dem Ein-
treten diejer legten Steigerung des Unheils kann man aljo die Nähe des Heils
berechnen. Unjer Prophet weisjagt hier nichts Anderes als diefe „Wehen“, und
wenigjtens einige Dinge (Krieg, Hungersnot, Pejt und Erdbeben), die in der Rede
Jeju geweisjagt jind, fommen auch hier vor. Mit diefem jüdiichen und altchriſt—
lihen Erbe, das die Grundlage bildet, ſcheinen jih nun aber auch leije Ein—
wirfungen hellenijtijh-ajtrologijher Dorjtellungen verbunden zu haben. In der
hellenijtiihen Welt war weithin die Anjchauung der Swölfjahr-Snflen (Dode—
faeteriden) verbreitet. Danady werden die einzelnen Jahre nad) einander von
den 12 Tierfreiszeichen, d. h. von ihren Gottheiten, beherriht: Wetter, Kälte, Hige
und Regen, Ausfall der Ernte, Gejundheitsverhältnijje der Menſchen und Tiere,
ja Krieg und Srieden ujw. in den einzelnen Jahren werden von den betr. Tier=
freiszeichen, bezw. ihren Öejtirngottheiten, und den zu ihnen gehörenden Winden,
bejtimmt. Weiß man, von weldhem Sodion (Tierfreiszeichen) ein Jahr beherricht
wird, fo fann man im voraus fejtjtellen, wie das beir. Jahr bejcaffen jein und
was es bringen wird. Wir erfahren darüber aus helleniſtiſch-aſtrologiſchen
Schriften, die erjt neuerdings mehr beachtet worden jind (vgl. Boll, Aus der
Offenbarung Johannis 1914). An einzelnen Punften der folgenden Daritellung
ſcheint dieſer Dorjtellungsfreis eingewirft zu haben (vgl. unten). — So find die
hier vorgetragenen Weisjagungen dem Inhalt nah nicht original. Neu jcheint
nur die plajtiiche Darjtellung diejer das Gericht einleitenden Plagen zu fein. Aber
freilich auch nur bis zu einem gewijjen Grade. Sie fnüpft ebenfalls an Dorbilder
an; nur daß wir nicht mehr in der Lage jind, ihre Entſtehungs-Geſchichte nocdy genau
feitzujtellen. Es jcheint nicht nur, daß eine Dorlage überarbeitet worden ijt: die
Bilder der Dorlage jelbjt Iajjen die Nachwirkung verſchiedener Dorjtellungsfreije
erfennen.
Die vier Reiter 6,1-8. Und id) jah ein Geficht: als das Lamm
eins von den fieben Siegeln öffnete, da hörte ich eins von den vier Wejen
wie mit Donnerjtimme jagen: Komm! Und id) jchaute, und fiehe: ein
weißes Roß, und der darauf ſaß, hatte einen Bogen; und es wurde ihm
ein Kranz gegeben, und er 30g aus, fiegreic) und zum Siegen.
Und als es das zweite Siegel öffnete, da hörte ich das zweite Wejen
Jagen: Komm! Und es fam ein anderes, feuerrotes Roß hervor, und
dem, der darauf jaß, ward gegeben, den Srieden von der Erde zu nehmen,
und daß ſie einander meßelten, und es ward ihm ein großes Schwert
gegeben.
Und als es das dritte Siegel öffnete, da hörte ich das dritte Wejen
jagen: Komm! Und ic) jchaute, und fiehe: ein ſchwarzes Roß, und der
darauf ſaß, hatte in feiner Hand eine Wage; und id) hörte, es klang wie
eine Stimme mitten unter den vier Weſen, die ſprach: Das Maß Weizen
einen Denar und drei Maß Gerite einen Denar! Aber dem Öl und Wein
ſollſt du nichts tun!
Und als es das vierte Siegel öffnete, da hörte id) die Stimme des
vierten Wejens jagen: Komm! Und ich ſchaute, und fiehe: ein fahles
Roß, und der darauf ſaß, deſſen Name war Tod, und die Hölle folgte
ihm; und es ward ihnen Macht gegeben über ein Diertel der Erde, zu
töten mit Schwert und Hunger und Peſt und durch die Tiere der Erde.
Das Bild der Reiter, als Bild betradtet, hat in der Apokalypſe feine
Darallele; wir jehen Engel in allen Lagen und Tätigkeiten, fliegende Adler und
herabihwebende Weſen, aber dieje Reiter jind eine ganz vereinzelte Erjcheinung.
Hun gibt es ein alttejtamentliches Dorbild beim Propheten Sadjarja. Hier er-
iheinen vier Wagen (6, 1ff.), mit rotbraunen, jhwarzen, weißen und gejchedten(?)
Rojjen. Nach der Deutung des Propheten jelber jind das „die vier Winde des
262 Offenbarung des Johannes 6, 1-8: Die vier Reiter.
Himmels“, die im Auftrage Gottes die Erde durchſtreifen. Daß dieje Dorjtellung
auf unjern Apofalmptifer eingewirft hat, leidet feinen Sweifel. Auch aus 7,2
iheint jid) zu ergeben, daß der Apokalyptiker die vier Reiter auf die vier Winde
deutet, die auch jonjt als Plagenbringer angejehen werden (Henod 76; Kautzſch
II, S. 282). Die Dorjtellung von himmlijchen Streit- oder Kriegswagen (Pj. 68, 18)
ijt aud) jonjt im A.T. bezeugt: auf feurigem Wagen mit feurigen Rojjen fährt
Elia gen Himmel (2.Kön. 2,11), und Elija wird von einem Heere feuriger Streit-
wagen geſchützt (2.Kön.6,17). Aber in dem griechijchen 2. Makkabäer-Buch er-
ſcheinen jtatt jolher Wagen himmlijche Reiter: „Als nun die Schlacht heftig ent-
brannte, erjchienen den Seinden vom Himmel her auf goldgezäumten Rojfjen fünf
herrliche Männer“ (10,29; Kaugjc I, S. 107), und dem Tempeljchänder Heliodor
erjcheint „ein Pferd mit einem furchtbaren Reiter; das war mit präctigem Geſchirr
geihmüdt, und gewaltig heranjtürmend drang es mit den Dorderhufen auf Heliodor
ein. Der aber darauf jaß, zeigte ſich mit goldenem harniſch gerüjtet“ (3,25;
Kaugic I, S. 91). Wenn nun aud bei Johannes die himmlijchen Plagenbringer
als Reiter erjcheinen, fo zeigt jid) darin vielleicht der Einfluß griechijcher Dorjtellungs-
weije und vielleicht auch griechiſcher Kunſt. Eine gewiſſe fünjtlerijche Stilijierung
verrät ſich auch darin, daß dieje Reiter nicht bloß die Plagen bringen, jondern
fie auch in gewijjer Weije darjtellen; fie geben ſich als eine Art von Perjonifi-
fation der Plagen jelber. Bei der Einzel-Ausjtattung der Reiter darf man viel-
leiht den Einfluß der oben erwähnten ajtrologiihen Dorjtellungen vermuten;
vgl. die Wage in der Hand des dritten Reiters und das Sodion der Wage
(den Bogen des erjten und das Bild des Bogenjhügen?). Im Gegenjag zu den
meijt unvorjtellbaren und unplajtijhen Bildern der übrigen Apofalypje hat diejes
auf die Maler immer einen bejonderen Rei3 ausgeübt. Die beiden befanntejten
Darjtellungen von Dürer und Cornelius haben das gemeinjam, daß jie die vier
Reiter zujammen, als eine Gruppe, heranjtürmen lajjen. Das ijt eine im Wejen
der darjtellenden Kunjt begründete Fünjtlerifche Freiheit gegenüber unjerem Tert,
für den das Nacheinander gerade das wefentliche it. Der Maler gejtaltet
daraus ein Nebeneinander, wobei die Unterjchiede der Wejen noch lebendiger
hervortreten und eine einheitliche Gejamtwirfung, der Eindrud eines überwältigend
hereinbredhenden furdtbaren Unheils, verjtärft wird.
Die Einzeldeutung bietet dem Erflärer eigentümliche Schwierigkeiten. Wir
beginnen bei dem vierten Siegel. Wie foll man ſich das Derhältnis zwiſchen
Tod und Hades oder Hölle denken? Kein Sweifel, daß der Apokalyptiker hier
zwei Perjonen annimmt (vgl. 20, 13.14). Aber es bleibt unflar, wie er ſich das
„Solgen“ des Hades denkt: reitet der auf einem bejonderen Roß oder auf dem-
jelben wie der Tod, oder wie folgt er ihm? Bier jehen wir in eine Unflarheit
des Tertes hinein. Es läßt ſich nicht verhehlen, daß der Apofalyptifer, obwohl
er nur vier Reiter bringen will, in Wahrheit doc fünf Perjonen auftreten läßt.
Dazu fommt, daß in V. 8b „es ward ihnen Madıt gegeben über ein Diertel der
Erde, zu töten mit Schwert und Hunger und Pejt und durch die Tiere der Erde“
doch wohl eine zujammenfajjende Wiederholung der mit den vier Reitern über die
Erde fommenden Nöte gegeben wird, dieſe Sujammenfajjung aber dem jeigen
Tert D.1-8 nicht genau entjpriht. Das jind verräteriice Anzeichen davon, daß
die ganze Bildergruppe, wie jie uns vorliegt, ſchon eine Entwidlungs-Gejdichte
durchgemacht und fich dabei etwas verjhoben hat. Jeder Verſuch, Urjprüngliches
und Späteres zu jcheiden, Tann natürlich nur die Bedeutung einer Dermutung
haben. Dielleicht treffen wenigjtens die Hauptpunfte des im folgenden gemachten
Derjuhes das Richtige. Wir gehen aus von der Doppelerjcheinung Tod und
Hades. Was ſonſt wohl in rhetorijcher Parallele neben einander genannt wird
(Hoſ. 13, 14), tritt hier in zwei Derjonen auf. Es ijt nun aber längjt erkannt, daß
das Wort „Thanatos“ hier dicht daneben eine andere, engere Bedeutung hat: es
bezeichnet eine bejtimmte Todesart, nämlidy die Pejt, die D.8b neben Schwert
und Hunger als eine dritte Plage erſcheint. Damit ijt die Dermutung nahe gelegt,
daß urjprünglich irgendwo in der Dorlage eine Perjonififation der Pejt gejtanden
78
Offenbarung des Johannes 6,1—38: Die vier Reiter. 263
haben wird. Andererjeits ijt aber jehr wahrjheinlich, daß der Dertreter des Todes
auch vorfam und zwar mit der Benennung „Hades“. Der Hades war urjprünglic
wohl der vierte Reiter, dem die Opfer der drei erjten zufallen; er ijt das treibende
Element in der Schar diejer Plagegeilter. Wo aber jtand die Peſt urſprünglich?
Dielleiht ift ein Reit von ihr im Bogen des erjten Reiters übrig geblieben. Daß
die Peit durch die Pfeile des rächenden Apollo verbreitet wird, wijjen wir aus der
Ilias (I, 45-52; |. a. Lejjing, Caokoon XII). Aber natürlich ijt der erjte. Reiter,
wie er jetzt dajteht, nicht mehr eine Darjtellung der Pejt, jondern etwas ganz
Anderes. Was bedeutet er? Hier gehen die Meinungen der Erflärer weit aus—
einander. Wie Dürer den Bogenihügen auf den Türken, Cornelius auf ajiatiiche
Borden bezieht, jo haben viele Erflärer an die Türfen oder Hunnen der Kaijer-
zeit gedacht, die Parther. Unter den zahlreichen Schreden, vor denen die Dhantajie
der volfstümlichen Propheten zittert, jpielen dieje Erbfeinde des römijchen Reichs
eine hervorragende Rolle, und an ſich wäre dieſe Deutung wohl einleuchtend, be-
jonders auch wegen des Bogens, der für die Parther harakterijtijch it. Aber neben
den allgemeinen Perjonififationen Krieg, Hunger, (Pejt,) Tod würde dieje Hervor-
hebung eines einzelnen bejtimmten Dolfes auffallend wirken. Dasjelbe gilt von
der Deutung auf das Römerreich, zu der außerdem auch der Bogen ſchlecht paßt.
Dor allem aber: dieſe Gejtalt ijt doch überhaupt ganz anders gejhildert als die
anderen; es gehen von ihr gar feine verderblihen Wirkungen aus, fie erjcheint
nicht als Perjonififation einer Plage. Dagegen wird jehr ſtark hervorgehoben,
daß dem Reiter der Siegesfranz verliehen wird und dab er auszieht „ſiegreich und
zum Siegen". Man darf vielleicht nicht jagen, daß die Geitalt den Sieg verförpere;
jedenfalls aber ijt dem Schriftjteller der Siegescharafter der Ericheinung wichtiger
als das Unheil, das etwa von ihr ausgeht, von dem aber mit feinem Wort die
Rede ij. Kurz — ein glänzendes, freudiges Bild jteht vor uns, und die Blide
der Ausleger haben ſich immer wieder einer jpäteren Stelle (19, 11) zugewandt,
an der ebenfalls ein „weißes Roß“ aus dem Himmel herabgejprengt fommt und
auf ihm ein gefrönter Reiter, der Mejjias. In der Tat jcheint zwijchen beiden
Gejtalten eine Beziehung zu bejtehen. Sreilich fann hier 6, 2 unmöglich die Wieder-
funft Chrijti gejchildert fein. Damit würde ſich der Schriftiteller ja jein glänzendes
Schlußbild vorwegnehmen; auch Tann in diefer vom Lamm beherriäten Szene der
Mejjias wohl nicht noch einmal und in anderer Gejtalt auftreten. Dennod it an
diejer Anjhauung etwas Richtiges. Der verjtändnisvolle Lejer der Apokalypſe joll
hier vor allem dur das Wort „Sieg“ gefejjelt werden, und er wird nicht anders
fönnen, als es in dem immer wiederkehrenden Sinne von dem Triumph Chrijti
und jeiner Gläubigen troß aller Leiden und Derfolgungen zu verjtehen. Und damit
enthüllt ſich uns der Sinn diejer erjten Erſcheinung. Sür unjern Apokalyptiker
iſt bezeichnend, daß er durch das ganze Werk hindurd) vor der Schilderung der
legten Greuel und Leiden in fühn vorwegnehmender Weije die Überzeugung von
dem Triumph der Krijtlihen Sache ausjpriht (3. B. 11,15ff.).. Er will damit
jagen und will vor allem auch bei feinen Lejern die Stimmung erweden, daß, was
auch an Entjeglihem fommen mag, an dem Siege Chrijti fein Zweifel jein Tann.
Denn diejer iſt ſchon vorher fejtgeftellt. So auch hier. Noch ehe die eigentlichen
„Wehen“ beginnen, tritt die Gejtalt des „Siegers' auf, und damit iſt allem Sol-
genden die furchtbare Spige abgebrohen. Wie aber fommt der Apofalmptifer zu
diefer Anordnung? Die Löjung gibt vielleicht wieder ein Blid auf die Wiederkunfts-
rede der Evangelien. Hier heißt es mitten in der Schilderung der legten Schreden:
„Und zuerjt muß das Evangelium allen Dölfern verfündigt werden‘ (ME. 15, 10).
Das ijt jeit Paulus allgemeine Überzeugung der heidenapoftoliihen Kreije: das
Ende kann nicht kommen, ehe nicht die große Mijlionsaufgabe an der Welt gelöjt
it. Es ijt wenigjtens möglich, daß diefer Glaube hier in der Geftalt des eriten
Reiters einen plajtiihen Ausdrud gefunden hat: ehe die „Wehen‘ des Mejjias
beginnen, muß „der Sieg“ des Evangeliums über die Welt entſchieden fein. Dafür
dürfte noch der Umjtand ſprechen, daß der fiegende Richter im 19. Kapitel den
Namen führt „das Wort Gottes". In dieſem Sinne ijt es nun auch möglich, die
264 Offenbarung des Johannes 6,1—8: Die vier Reiter.
beiden Reiter gleichzuſetzen. Don der Wiederfunft des Herrn ijt hier noch nicht
die Rede, wohl aber von dem Siege des Evangeliums. Man könnte noch fragen,
ob der Bogen in der Hand des jiegenden Reiters auch eine ſymboliſche Bedeutung
in diejer Richtung habe, und man fönnte an die Schilderung des weltrichtenden
Gottes denten, von dem es in Pj.7,15 heißt: Wenn man jidy nicht befehrt, jo
... hat er feinen Bogen gejpannt ujw. — aber nötig ijt dieje Ausdeutung nicht
(vgl. auch Klagel. 2,4). Der Bogen, urjprüngli das Attribut der Pejt (Tettlich
ein Rejt des Tierfreiszeicyens des Schützen?), ijt in der neuen Bearbeitung des
Bildes dem erjten Reiter ohne bejondere Abjicht geblieben. Wir vermuten aljo
über die Entitehung des Bildes folgendes. In der Apofalypje des Johannes fand
der Herausgeber vier Reiter vor: Krieg, Hunger, Peſt, Hades. Er formte das
Bild in feinem Sinne um, indem er feinen erjten Reiter voranitellte und die
beiden legten zu einem Bilde verſchmolz, und er will damit feiner Überzeugung
Ausdrud geben, daß all dieje Dlagen an der Tatjache nichts ändern Tönnen, daß
der Sieg des Evangeliums in der Welt bereits fejtiteht.
oc zwei Einzelheiten: der Krieg wird als ein allgemeines Gemegel der
Menjhen unter einander gejhildert, aljo als Schilderung zu ME. 13,8: Dolf wird
jih gegen Dolf erheben, und Reid) gegen Reid. Die Hungersnot (der dritte
Reiter) wird veranjhaulicht durdy den hohen Preis des Weizens und der (gemei-
neren) Gerjte,; eine Tagesration Weizen für eine Perjon joll einen Denar (= 1
Stan) fojten, während in gewöhnlichen Seiten 12 Maß einen Denar fojten, und
12 Maß Gerjte einen halben Denar. Den rätjelhaften Anhang: „dem GI und
Wein jolljt du nichts tun‘, hat man neuerdings mit der Tatjache in Derbindung
bringen wollen, daß im Jahr 92 der Kaijer Domitian die Derfügung traf, in den
Provinzen die Hälfte aller Weinjtöde zu vernichten. Wegen diejer Derordnung
entjtanden in den Lleinafiatijchen Städten Unruhen, ein berühmter Redner wurde
nah Rom gejandt und erwirfte die Surüdnahme der Derfügung, ja fogar eine
Art Schuggebot für den Weinbau: mit den durch dieſe Ereignijje erwedten
Stimmungen hänge irgendwie der Befehl zufammen, Ol und Wein zu ſchonen, der
hier dem dritten Reiter zuteil wird. Als einen Gipfel des Unheils betrachte unjer
Apofalyptifer, daß, während die notwendigen Nahrungsmittel jo teuer find, GI
und Wein, aljo gewijjermaßen Lurusartifel, im Überfluß vorhanden find, ja jogar
dur die Macht des Staates geihügt werden; ihm erjcheine dieje Derorönung
Domitians als eine ganz verfehrte Betätigung der teufliihen Madt. So reizvoll
diefe Deutung an ji, aber aud) deswegen ijt, weil fie zugleich einen jichern Hin-
weis auf die Entjtehungszeit unjerer Apofalypje darbieten würde, jie ijt doch
wohl als unhaltbar abzulehnen. Dielmehr gewährt uns hier die helleniftijche
Aftrologie Aufſchluß. In der aftrologiihen Literatur, die ſich mit der Prognoje
der durch die Tierfreiszeihen (event. auch andere ajtronomijche Faktoren) be-
herrihten Jahr-Syflen oder Seiten befaßt (j. die Ausgabe der hellenijtiichen
ajtrologijhen Literatur im Catalogus codieum astrologorum graecorum),
werden auch die Ernte-Ausjichten beſprochen und zwar meijt in der Weije, daß
zwiſchen den trodenen und feuchten Srüchten, der „Frucht der Demeter“ und der
„des Dionyjos”, — zwiſchen Getreide und zwiſchen Wein (und Öl) unterjchieden
wird — gerade jo wie hier. Wenn das Eine reichlidy da ift, fehlt es am Andern —
wie hier. Nun ijt es ein eigenartiges (zufälliges?) Sujammentreffen, daß für die
Herrichaft der „Wage“ dasjelbe Derhältnis von Getreide (Gerite) einerjeits und Wein
bezw. Wein und Öl anderjeits charakteriſtiſch ijt, wie es hier für das Auftreten des
Reiters mit der „Wage“ geweisjagt wird (vgl. Catal. cod. astrol. graec. II
S.148,7; V1 S. 176, 21f.; III S. 31, 1f.; VIII 3 S.125, 12). Allerdings ijt das
Derhältnis gelegentlich auch einmal umgefehrt, vgl. VII S. 185, 22ff.; und aud
das iſt zu beachten, daß Mangel an Getreide und Überfluß an Wein audy von
anderen Tierfreiszeichen ausgejagt werden. Jedenfalls aber iſt an diejer Stelle
eine Einwirkung der helleniftiihen ajtrologijchen Weisjagungs- oder Kalender-
Anjhauung auf die jüdijchechrijtliche Dorjtellung von den „Wehen“ der Endzeit
erfennbar. An die Derfügung Domitians aus dem Jahr 92 haben wir aljo nicht
zu denen.
56
H 9
10
1
—
Offenbarung des Johannes 6,9—11: Das fünfte Siegel. 265
Das fünfte Siegel 6, 9-11. Und als es das fünfte Siegel öffnete,
da jah ih unter dem Altar die Seelen derer, die hingeſchlachtet waren
um des Wortes Gottes willen und des Seugnijjes, das fie abgelegt hatten.
Und fie fchrien mit lauter Stimme: Wie lange ſoll es währen, heiliger
und wahrhaftiger Herriher, bis du richtejt und rächeſt unjer Blut an den
Bewohnern der Erde? Und es wurde Jedem von ihnen ein weißes Ge—
wand verliehen und wurde ihnen gejagt, jie jollten noch eine kleine Seit
ruhen, bis auch ihre Mitknechte und Brüder volählig geworden jeien,
die getötet werden jollen wie jie.
Das ergreifende Bild, das ſich nach Öffnung des fünften Siegels dem Auge des
Sehers und des Lejers enthüllt, nimmt ſich eigenartig aus in der Reihe der Siegel-
bilder, ähnlich, aber noch in höherem Grade, wie der erjte Reiter. Das ijt un—
zweifelhaft, daß in den Siegeln die Nöte gejchildert werden jollen, die als „Wehen
des Mejlias“ der herrlichen Endzeit voraufgehen und jie, als joldhe, heraufführen.
Unjer Bild enthält aber nicht Schreden und Leid, jondern Trojt, Ermunterung, Der-
heißung. Es ijt klar, daß hier die Überarbeitung einer Dorlage jihtbar wird, die
von Haus aus an diejer Stelle, wie die übrigen Siegel, die Weisjagung von Uns
heil enthielt. Der Herausgeber folgt hier feiner jchon berührten (j. 3u 6,2) Neigung,
mitten in die Schilderung der Nöte und Drangjale, die über die Chrijten gefommen
jind oder noch fommen müjjen, zu ihrem Troft und zu ihrer Ermunterung Aus:
blide auf die herrliche Endzeit, auf den jichern Sieg, die Größe und Schönheit des
Endziels einzuftreuen. Die jeelforgerlihe Kunjt des Herausgebers und die letzte
Abjicht feines Buches treten dabei heraus. So auch hier. Er knüpft dabei freilich
an Überliefertes an. In der Wiederklunftsrede Jeju folgen auf die erjten „Wehen“
Fünger-Derfolgungen, Derhöre, Tötungen, allgemeines Gehaßtwerden; wer aber
ausharrt bis zum Ende, joll gerettet werden (ME. 15, 9-15). Solche Derfolgungen
würden wir nun aud) hier unter den Siegel-Dijionen erwarten, und in der Dor-
lage muß etwas Ähnliches gejtanden haben. Der Herausgeber madht daraus einen
Rüdblid auf jeyon erfolgte Chrijtenmorde und geitaltet ihn zu einem padenden und
tröjtenden Appell an die Treue und das Ausharren in bevorjtehender Tlot.
Der Seher jteht, nach der Entrüdung (4,2), nody immer im Himmel. Don
hier hat er gejehen, wie die Reiter zur Erde herabgeftürmt jind, hier jieht er auch
die Seelen der Märtyrer unter dem Altar. Daß im himmlichen Tempeliaal ein
Altar jteht, erfahren wir erjt jegt, es wird aber auch weiterhin (8, 1ff.) voraus
gejeßt. Wie erklärt ſich die ſeltſame Dorftellung von diejem Aufenthalt der Seelen
der Märtyrer? Über den Swilhenzuftand der Gejtorbenen vom Tode bis zum
mefjianijhen Gericht gibt es im Judentum und Urchriſtentum jehr verſchiedene An—
Ihauungen. Im allgemeinen aber überwiegen zwei: die ältere, wonach die Seelen
im trojtlojen Totenreih, in der Scheol, ein tägliches Schattendajein führen, und die
jpätere, wonach die Toten im Staube jchlafen, bis am Ende der Seiten wenigjtens
die Gerechten aus den Gräbern erwedt werden. Don einer eigentümlichen Sort-
bildung legt unjere Stelle Seugnis ab. Für die Seelen der Gerechten wird erhofft,
daß jie für die Swilhhenzeit unter den bejonderen Shug Gottes genommen werden,
jie werden „aufbewahrt“ für den Tag des Heils; nad) einer Anjhauung: in be—
jonderen Behältern in der Unterwelt, nad) unferer Stelle: im Himmel in der Nähe
Gottes. Das religiöje Interejje, das zu diejer Dorjtellung geführt hat, ijt die
Sehnjucht, daß die Gerechten nicht dem unterichiedslojen Schidjal der Hades-Schatten
überantwortet werden, jondern jhon in der großen Swilchen- und Wartezeit die
Sicherheit des fünftigen Heils bejigen und empfinden möchten. Was für die Ge—
rechten überhaupt erwartet wird, das fommt natürlidy in bejonderem Ilaße den
Märtyrern zu, die ja als die Blüte der Gemeinde einen bejonderen Anjprud auf
Gottes Gnade haben. Nach einer Talmud-Stelle werden die Gerechten unmittelbar
unter dem Thron der Herrlichfeit geborgen. Eine etwas andere Dorjtellung ijt
die unjeres Tertes, wonach jie unter dem himmlijhen Altar ruhen. Der Gedante
ijt derjelbe: jo nahe bei Gott wie möglihh! Denn noch ijt ihr Sujtand feine volle
266 Offenbarung des Johannes 6, 12-17: Das jechjte Siegel.
Seligfeit. Noch ijt die Stunde nicht gefommen, wo jie mit den vollendeten Ge—
rechten und allen Engeln vor dem Angejicht Gottes jtehen und ihm huldigen
dürfen. Mod jind jie in dem halbjhlähtigen Suftande Ieiblojer Seelen, ohne
die Kraft und Lebensfülle der Derflärten, noch find fie nicht, wie Paulus jagt,
mit der himmlijchen Herrlichfeit oder mit dem Himmelsleibe befleidet. Dor allem
aber: jelbjt in der Nähe Gottes verläßt fie nicht die bittere Empfindung, daß ihr
Blut nod nit gerichtet und gerädt ijt an den heidniichen Bewohnern der
Erde. Hier Elingt ein Ton jüdiſch-rachſüchtiger Denkweiſe nah. Nur müfjen wir
bedenten, daß in Wahrheit nicht die Ermordeten felbjt reden, jondern der Apo—
falmptifer im Namen der auf Erden lebenden Gemeinde. Sie ilt es, die den Mord
der Brüder nicht verwinden fann und nad dem göttlihen Strafgericht verlangt.
Und was uns zunädjt als Radjucht erjcheint, ijt doch aud) noch etwas Anderes.
Denn jolange Gott das Blut feiner Knete ungerädht läßt, triumphiert die heid-
niihe Weltmadt. Und die leidenſchaftlich ſehnſüchtige Stage der Märtyrerjeelen
ijt Ichlieglih nur die Srage nach dem Wann? des Weltgerichts überhaupt. Wann
wird Gott die gegenwärtige Herrihaft ſtürzen und fein Reich aufrichten? Die
Sragenden erhalten einen doppelten Beſcheid. Sunähft wird ihnen ein weißes
Gewand verliehen, wie es 5,5 dem „LÜberwinder‘ verheißen ift (ſ. dort), und wie
die vollendeten Märtyrer 7,9 es tragen. Alſo auch dieſe früheren Märtyrer, die
nicht in dem allerlegten Entiheidungsfampfe gefallen find, follen doch nicht des
herrlichen Lohnes verlujtig gehen, der den Märtyrern der Endzeit winkt. Aber aud
auf das Wann? wird geantwortet: fie follen nod eine furze Srijt in ihrem
dämmerigen Swilhenzuftand ruhen, bis die Sahl ihrer Mitfnehte und Brüder,
die zum Martyrium bejtimmt jind, voll geworden fein wird. Sür die Gejamt-
jtimmung unjeres Apofalptifers iſt dieje Stelle jehr Ichrreih. Alle Apofalyptif
ruht auf der fejten Überzeugung, daß der Gang der Dinge von Gott vorher be—
ſtimmt ift, in den großen Sügen, die durch die alte Weisfagung fejtgelegt jind,
und in den Einzelheiten: Jedem ijt jein Scidjal vorgezeichnet. Die Sahl der
Märtyrer jteht vorher fejt, und die Sahl muß voll werden. Man fann diejen
Glauben an die göttliche Dorherbejtimmung Satalismus nennen, und wir wollen
gegen das Wort nicht protejtieren. Aber die Stimmung, die aus diejer Über-
zeugung fließt, ijt alles andere als dumpfe Ergebung. Unjern Apotalyptifer be-
geijtert fie zu heroijcher Tapferkeit und feurigem Seugenmut. Wir werden Proben
genug davon kennen lernen. Hier dient diefer Glaube zur Dämpfung der Un:
geduld und zu kraftvoller Tröjtung. Der erjehnte Tag kann nicht Tommen, ehe
nit die von Gott gewollte Sahl der Opfer gefallen ift: dann aber wird er ficher
fommen; gerade daß der Opfer noch mehr werden, ijt eine Derheißung auf das
Hahen des Endes. Es ijt hier alſo diejelbe Lage wie in den Schlüjjen der ſieben
Briefe: eine große Thrijtenverfolgung jteht jicher bevor; fie jteht unmittelbar
bevor und wird in raſchen Schlägen ihr Ende erreichen; denn es foll überhaupt
nur nod eine furze Srijt dauern, bis das Gericht kommen wird.
Das ſechſte Siegel 6, 12-17. Und ich ſchaute: als es das ſechſte
Siegel öffnete, da kam ein gewaltiges Erdbeben; und die Sonne ward
ihwarz wie ein härenes Trauergewand, und der Mond ward ganz wie
Blut; und die Sterne des Himmels fielen zur Erde, wie ein Seigenbaum
jeine Früchte abwirft, wenn er vom Sturmwind gejhüttelt wird; und der
Himmel verging wie ein aufgerolltes Bud, und alle Berge und Injeln
wurden von ihrer Stätte gerüdt. Und die Könige der Erde und die
Magnaten und die Oberſten und die Reicyen und Gewaltigen, Sklaven und
Sreie insgejamt, verbargen ſich in die Höhlen und unter die Seljen der
Berge !und jagen zu den Bergen und Seljen: Sallt auf uns und dedt uns
vor dem Antlit des Thronenden (und dem Sorn des Lamms); denn der
große Tag jeines Sornes iſt gefommen, und wer Tann bejtehen?
Der Inhalt dieſer ſechſten Siegel-Dijion hat in der eschatologijhen Rede
Jeju an zwei Stellen eine Parallele. Es werden dort einzelne lofale Erdbeben
12)
16
So
14
12
15
17
A) 41
© 10
oO
Offenbarung des Johannes 7,1-8: Die Derjiegelung der 144000. 267
(ME.15,8) und — an fpäterer Stelle — Derfinjterung von Sonne und Mond,
jowie ein großer Sternfall (13, 24.) geweisjagt. Dieje beiden Momente jind hier
zujammengezogen und zur Schilderung einer gewaltigen, weltumfafjenden Kata-
jtrophe ausgejtaltet. Im einzelnen enthält die Daritellung faum einen eigenartigen
Sug, faſt für jedes Wort läßt ſich außer in der Rede Jeſu ein alttejtamentliches
Dorbild nachweiſen (vgl. Jeſ. 13,10; Hei. 32,7.8; Joel 3,3f.; Jej. 34,4; 2,10.
19.21; H0j.10,8; Joel2,11). Das ijt nicht als ein Dorwurf gegen den Derfajjer
gemeint: er fonnte gar nicht anders verfahren; denn er gibt ja nur alte Weis-
fagung wieder und ijt an ihren Wortlaut gebunden. Seine Leijtung bejteht in
der Sujammenfajjung der verjchiedenen überlieferten Süge zu einem Gejamtbilde,
und es läßt ſich nicht leugnen, daß er mit dem gegebenen Stoff eine jchöne und
padende Wirkung hervorgebradt hat. Seine eigene Erjhütterung veranſchaulicht
er durch die Angjt der Menjchen, die lieber von den herabjtürzenden Seljen er-
ihlagen werden wollen, als in die Hand des richtenden Gottes fallen. Im ein-
zelnen jei noch hingewiejen auf den jchönen Dergleic; mit dem Seigenbaum, der
im Sturm feine Früchte abwirft, und auf die nur aus dem antifen Weltbild ver-
jtändlihe Schilderung, daß die Sterne von dem Himmelsgewölbe herabfallen, und
diejes ſich aufrollt wie eine Buchrolle. Daß das Profil der Gebirge und die Lage
der Injeln jic) in einem großen Erdbeben verändert, ijt eine nicht jo übertriebene
Dorjtellung, wie man meinen fönnte. Gerade ein Bewohner der von Eröbeben
jo oft heimgejuchten Eleinafiatiihen Küfte mag Ähnliches erlebt oder gehört haben.
Derfinjterung von Sonne und Mond iſt auch jonjt bei großen Erdbeben bezeugt.
Bei der Aufzählung aller Kategorien der Menjchheit fällt die Siebenzahl der Worte
auf; das Wort, das wir mit „Magnaten” überjegen, ijt auch im Tert des Johannes
ein Lehnwort. Befremdend wirft die Erwähnung des Sornes des Lammes; es ijt
faum denfbar, daß ein Jünger Jeſu ſich den erhöhten Herrn, nod) dazu in der
Geſtalt des geopferten Lammes, als zürnenden Weltrichter vorgejtellt habe. Hier
haben wir offenbar einen Sujag von der jpäteren Hand; der Herausgeber der
Johannes-Apofalypje denkt ſich die unmittelbar bevorstehende Entiheidung als
einen perjönlichen Kampf des Cammes mit der teufliihen Weltmadt (17,14).
Die Derfiegelung der 144000 7,1-8. Darauf jah ich vier Engel,
die jtanden an den vier Eden der Erde und hielten die vier Winde der
Erde feſt, daß fein Wind wehe über Land und Meer und über alle
Bäume. Und ih jah einen andern Engel herauffommen von Sonnen
aufgang her mit dem Siegel des lebendigen Gottes; der rief mit lauter
Stimme die vier Engel an, denen es gegeben war, Unheil über Land
und Meer zu bringen: Ihr jollt dem Lande und dem Meere und den
Bäumen fein Leid antun, bis wir die Knechte unjres Gottes auf ihren
Stirnen verjiegelt haben! Und ich hörte die Sahl der Derfjiegelten, 144000
Derjiegelte aus allen Stämmen Israels: aus dem Stamm Juda 12000
Derfiegelte, aus dem Stamm Ruben 12000, aus dem Stamm Gad 12000)!
aus dem Stamm Ajer 12000, aus dem Stamm Naphthali 12000, aus
dem Stamm Manaſſe 12000, laus dem Stamm Simeon 12000, aus dem
Stamm Levi 12000, aus dem Stamm Iſſaſchar 12000, Taus dem Stamm
Sebulon 12000, aus dem Stamm Jojeph 12000, aus dem Stamm
Benjamin 12000 Derjiegelte.
Nach den angjtvollen Worten (6, 17) erwarten wir die Öffnung des jiebenten
Siegels und den Anbruch des „Tages des Sornes“. Statt dejjen folgt ein ruhiges
Swilchenbild. Der Gang der Ereignijje wird gehemmt, die vier Engel jollen die
verderbenbringenden Winde noch zurüdhalten; das ijt nur ein anderer Ausdrud
dafür, daß nad der Überzeugung des Derfajjers die ſoeben gejchilderten Plagen
erjt eintreten jollen, nachdem der geheimnisvolle Weiheakt vollzogen ijt.
Was bedeutet die Derjiegelung mit dem Siegel des lebendigen
Gottes? Keinem antifen Lejer iſt diefer Sug unverjtändlih. Das Siegel, das
268 Offenbarung des Johannes 7,1—-8: Die Derjiegelung der 144000.
den Namen Gottes oder einen Erſatz desjelben enthält, bezeichnet den, der es
trägt, als Eigentum Gottes. Damit iſt er ausgejondert aus der übrigen Maſſe.
Aber es dient nicht bloß zur Unterjheidung, jondern nad altem Dolfsglauben hat
jolhe Stempelung oder Derjiegelung eine geheimnisvolle Kraft. Der mit dem
göttlihen Namen Geweihte ijt mit ihm gefeit, gejhüßt gegen alle Seinde, gegen
Dämonen und Teufel; das Siegel wirft als Amulett (vgl. das zu 2,17 Gejagte;
Beitmüller, Im Namen Teju). Im Sujammenhange apofalmptijher Weisjagungen
bedeutet die Derjiegelung, daß dieje Menſchen vor den fommenden Leiden bewahrt
bleiben jollen (Heſ. 9, 4.6); ihnen kann die teufliiche Macht nichts anhaben. In
Weisjagungsform umgejeßt, lautet die Derfündigung des Sehers: eine Anzahl von
Menjchen werden aus dem fommenden Unheil gerettet werden; denn Gott nimmt
jie unter jeinen bejonderen Shug. Wer wird nun verjiegelt? Die Antwort jcheint
durdy den Tert Kar gegeben zu fein: jchon die Sahl 12>< 12000, bejonders aber
die namentlihe Aufzählung aller zwölf Stämme (es fehlt der Stamm Dan, aus
dem der Antichrijt hervorgehen joll, dafür fteht Manaſſe) läßt nicht den mindejten
Sweifel, daß geborene Juden gemeint find. Der Gedanke, der hier vorliegt, ijt
uns aus dem Römerbriefe befannt. Während Paulus im großen und ganzen das
Dolf Israel als verjtodt und wenigjtens einjtweilen vom Heil ausgeſchloſſen be—
tradhtet, redet er (Röm.11,5.7) von einer „Auswahl“, die durch Gottes Gnade das
Heil erlangt hat. Dasjelbe verfündigt hier Johannes in Weisjagungsform: im
allgemeinen gilt ihm ja, wie wir gejehen haben, das Judentum als eine Kirche
des Satans 2,9, es ijt verloren und verdammt. Aber eine fleine, von Gott feit
bejtimmte Sahl joll vor dem Derderben des Doltes bewahrt bleiben. Wer das
jein wird, das können Menjhen jet noch nicht wiſſen; es wird ſich beim Gericht
zeigen. Gott aber weiß es und hat fie durch fein Siegel gefeit, jodaß die Leiden
der le&ten deit an ihnen vorüber gehen werden, wie an der bemeinde der Chrijten,
die der Herr „vor der Stunde der Prüfung bewahren wird, die über die ganze
Welt fommen ſoll“ (3,10). Während aber die Chrijten einer bejonderen Der-
jiegelung nicht bedürfen, da jie ja feit der Taufe den Namen Chrijti tragen, jo
ijt bei den noch im Judentum Derharrenden dieje bejondere Kennzeichnung nötig,
um jie gegen die Gerichte der legten Seit (9,4) zu ſchützen. Diejer auserlejenen
Schar von den Juden trat in dem erjten Entwurf des Johannes (7,9ff.) „die
große Schar” gegenüber, „die Niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus
allen Stämmen, Dölfern und sungen, die fommen aus der großen Drangjal und
haben ihre Gewänder gewajhen und weiß gemadt in dem Blute des Lammes“.
Rad der urjprünglihen Anlage und Abjicht des Kapitels, die in den Umrifjen
noch erfennbar ijt, war hier die ungezählte Menge der Heidendrijten der leinen,
wohlabgezählten Schar der erwählten Juden an die Seite geitellt; ſie tragen in
den weißen Gewändern das Seichen der Sündenvergebung und Reditfertigung.
Wenn die über die ganze Welt zerjtreuten Chrijten hier zuhauf erſcheinen, jo joll
damit offenbar die Erfüllung des Wortes Jeſu veranjhaulicht werden: er wird
die Erwählten jammeln von den vier Winden der Erde (ME. 13,27). Aber diejer
urjprüngliche Sinn des Textes, den wir nur noch ahnen fönnen, ijt in feiner gegen-
wärtigen Gejtalt übermalt und umgebogen. Der Herausgeber hat die ihm vor:
liegende Schilderung des Johannes ganz neu gejtaltet und neu gedeutet.
Erjtens Tann kein Sweifel fein, daß der Herausgeber des ganzen Wertes
die 144000 nicht mehr als Juden verjtanden hat, jondern als Chrijten. Das ergibt
ji} aus Kap. 14,1-5. Hier erjcheinen fie wieder, auf dem Berge Zion und
unter Sührung des Lammes. Sie tragen nicht nur den Namen Gottes, jondern
aud den des Lammes auf ihren Stirnen, find aljo deutlich als Chrijten gefenn-
zeichnet. Serner heißen jie „die Erfauften von der Erde”, „die Eritlingsgarbe für
Gott und das Lamm“. In diefem Sujammenhange kann das nur heißen: ſie jind
eine Elite — nicht aus den Juden, fondern aus den Chrijten. Danady muß man
zurüdjchliegen auf unjer Kapitel. Sür den Herausgeber müjjen aud) diefe 144000
Ehrijten fein. Wenn fie nun aber als die Erwählten aus den zwölf Stämmen
Israels bezeichnet werden, jo ilt das eine Übertragung und Umdeutung, die wir
4-8
H() 9
16
17
Offenbarung des Johannes 7,9—17: Die verflärten Märtyrer. 269
auch jonjt finden. Wie Paulus gelegentlidy die chrijtliche Gemeinde als das „Israel
Gottes“ (Gal.6,16), das wahre geijtige Israel bezeichnet, dem er „das Israel
nach dem Sleiſch“ gegenüberjtellt (1.Kor. 10, 18), jo faßt aud) der Herausgeber die
Ehrijten als das ideale Swölfjtämme-Dolf auf und die 144000 als die Blüte diejes
neuen Dolfes Gottes. Ihre Derjiegelung bedeutet ihm natürlich dasjelbe wie dem
Johannes: jie jollen vor den Leiden der legten Seit, vor dem Martyrium bewahrt
bleiben. Während aber nad) Johannes die ganze Gemeinde und eine kleine Sahl
von Juden durd) die legte Drangjal hindurchgerettet werden foll, ijt der Heraus
geber der Überzeugung, daß nur ein kleiner Teil der Gemeinde, eben jene geweihten
144000 vom Martyrium verjchont bleiben jollen, daß aber die große Mehrzahl
der Chrijten dem Märtyrertod verfallen iſt. Dieje Auffafiung und Umdeutung des
alten Tertes durch den Herausgeber zeigt ji ganz ar in der zweiten Hälfte des
7.Kapitels: denn er hat die ungezählte Schar nicht mehr auf die erlöjten Heiden-
Krijten im Unterjchied von den 144000 Juden bezogen, jondern er jchildert jie als
Märtyrer. Seine Weisjagung aljo lautet: die „Wehen“ und die große Drangjal
itehen unmittelbar bevor. Eine ungezählte Menge der Chrijten, ja die große
Mehrzahl wird ihr zum Opfer fallen. Aber eine kleine Zahl joll durch alle dieje
Leiden hindurchgerettet werden und unter dem bejonderen Schuß des Lammes den
Greueln der legten Seit, vor allem dem Sturz der römijdyen Weltmadt zujehen.
Wer wird dazu gehören? Niemand kann das wijjen, Jeder mache ſich auf das
Martyrium gefaßt. Eine Andeutung aber gibt 14,4: „es find die, weldhe ſich mit
Weibern nicht befledt haben“. Die von Gott bejtimmte Elite wird fi durd) eine
bejondere Leijtung auszeichnen: es jind jungfräulie Asfeten, die in bejonderem
Sinne dem Dienjt des [ammes ſich ergeben haben. Dieje Stelle ijt religions-
gejchichtlich jo wichtig, weil hier ſchon die jpäter jo ſtark ausgebildete Unterjcheidung
und Hervorhebung eines Standes der vollfiommenen Chrijten auftaudt. Ihnen
wird der bejondere Lohn der Derihonung mit dem Martyrium in Ausjicht gejtellt.
Sür die Mafje der Chrijten bleibt es dabei: fie wird in den bevorjtehenden
Kämpfen fallen. Aber das ijt für den Derfajjer fein Grund zum Derzagen — im
Oegenteil. Den Märtyrern jteht ja eine unvergleichlich herrliche himmlijche Be—
lohnung und Krönung in Ausjiht. Und ehe er nun die legten Schreden jchildert,
Ihidt er in der zweiten Dijion des 7. Kapitels ein Bild der himmliſchen Herrlich
feit der Märtyrer voraus, dejjen Glanz alle folgenden Greuel überjtrahlt:
Die verflärten Märtyrer 7, 9— 17. Hierauf hatte ich ein Geſicht,
und fiehe: da war eine große Schar, die Niemand zählen fonnte, aus
jeder Nation und aus allen Stämmen, Dölfern und sungen; die jtanden
vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Gewändern und
Palmen in ihren Händen. Und fie riefen mit lauter Stimme: Heil unjerm
Gott, dem Thronenden, und dem Lamm! Und alle Engel jtanden rings
um den Thron und die Alten und die vier „Wejen“ und fielen vor dem
Thron auf ihr Angeſicht, beteten Gott an lund fprahen: Amen, Preis
und Ruhm und Weisheit und Danf und Ehre, Macht und Gewalt unjerm
Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Und es hob einer von den Alten
an und |prad) zu mir: Dieje, die da angetan find mit den weißen Ge—
wändern, wer find fie und woher fommen fie? Und ich ſprach zu ihm:
Mein Herr, du weißt es. Und er ſprach zu mir: Das find, die da fommen
aus „der großen Drangjal” und haben ihre Gewänder gewajchen und
weiß gemadht im Blute des Lammes. Deswegen find fie vor dem Throne
Gottes und dienen ihm Tag und Nadıt in feinem Tempel, und „der
Thronende“ wird über ihnen zelten. „Sie werden nicht mehr hungern
noch dürften, und nit wird fie befallen Sonnenhige noch ein Glutbrand‘.
Denn das Lamm mitten am Throne „wird fie weiden und wird fie zu
Woafjerquellen des Lebens führen‘, „und Gott wird abtrodnen alle Tränen
von ihren Augen“.
270 Offenbarung des Johannes 7,9—17: Die verklärten Märtyrer.
V.14 vgl. Dan. 12,1. V.16f. vgl. Jes.49,10; Ps.23,2; Jes. 25, 8.
Im himmliſchen Tempel (7,15) aljo jteht die unzählige Nlenge vor dem 15
Throne Gottes und des Lammes; mit der Schar der Engel vereinigen jie ſich im
Dienjt, d.h. im Kultus der Anbetung und Huldigung vor Gott und dem Lamme.
Die anbetende Schar ijt durch die Palmen als eine fejtliche Menge charalterijiert; 9
nad) der Erzählung vom Palmen-Einzug und nad) 2. Maff. 10,7 (Kaugjc I, S. 106)
follte man jie als eine feierliche Progzejjion verjtehen, und vielleiht war das der
Sinn des urjprünglihen Entwurfs: die Gemeinde der Heidendrijten auf Erden
zieht ihrem himmlijchen Könige entgegen. Im Sujammenhange und nad) der Deu-
tung des Herausgebers aber jind die Palmen vielmehr das Attribut der „Über-
winder" im himmel, die das Martyrium überwunden haben. Hätte er hier ganz
frei von ſich aus, ohne Dorlage, gejcrieben, jo würden wir eher Siegesfränze
(2,10) genannt finden als gerade Palmen. Daß jie „aus der großen Drangjal
kommen“ (D.14), hat bei ihm nicht den Sinn, daß jie durd; die Derfolgung un—
berührt hindurchgegangen jind (jo hatte es wohl Johannes gemeint 3, 10), jondern
daß ſie diefe an jich jelbjt erfahren haben: jie waren der eigentlihe Gegenjtand
der Bedrängung. Und jo find ihm auch die weißen Gewänder nicht (wie dem
Johannes 3,4) Bild der Unjchuld oder Sündenvergebung, jondern Seichen des
errungenen Sieges und himmlifcher Derflärung (3,5; 6,11). Kühn und gewaltjam, 14
mehr gedadht als gejhaut ijt das Bild, daß die Gewänder im Blute des LCammes
weiß geworden find. Aber jinnvoll ijt es eigentlit nur bei der Auffajjung
des Johannes, wonad das Blut des Lammes fie entjündigt hat (vgl. 1,5; 1.Petr.
1,2). Der Gedante des Herausgebers, daß das weiße Kleid der Lohn für das
Martyrium und Seichen des errungenen „Sieges” ijt, wäre bejjer wie 3,5; 6,11
durch das Bild der Bekleidung als das der Reinigung ausgedrüdt worden. So
zeigt jich hier überall, daß der Herausgeber einen älteren Tert umgeformt und
mit einem gewijjen Swange feiner Auffajjung angepaßt hat.
Aud in der Schilderung der Seligfeit (Ders 15—17), die ihnen zum Lohn 15-17
(deshalb!) für das Martyrium geworden, ift er nicht original. Sunädjt hat er
wieder eine Weisjagung des Jejaja verwandt (49,10); jie handelt eigentlid von
der Rüdführung der Derbannten, die auf ihrem Suge durd) die Wüfte nicht Hunger
und Durjt leiden jollen; Glutwind und Sonnenbrand fjoll jie nicht treffen, über
Woajjerquellen wird Gott jie führen. Unſer Derfafjer lieft das als Weisjagung auf
das Heil der Endzeit, das jih an den Märtyrern im Himmel verwirklicht. Auch
aus dem 23. Pjalm hat er eine Anjpielung entnommen; wenn es da heißt: „Der
Herr ijt mein Hirte, er weidet mid auf grüner Au und führet mid) zu friſchem
Waſſer“, jo lieft er auch dies, als ob es von dem Herrn Chrijtus gejagt jei, wie
noch heute viele Ehrijten dieſen Pfalm jo leſen. Daher das paradore Bild, daß
das Lamm jie weiden wird. Die Wajjerquellen des Jejaja-Tertes bejtimmt er —
im Stile des Johannes-Evangeliums (4, 10.155.) — als Quellen, die das Wajjer
des ewigen „Lebens“ jprudeln Iajjen. Wenn der Derfafjer aus den zahlreichen
alttejtamentlichen Bildern, mit denen er die Seligfeit hätte ſchildern fönnen, gerade
den Gegenjag der Wüjte mit den Qualen des Derihmadtens und des Sonnen:
brandes und der erquidlichen Oaſe auswählt, jo wirft hier das alte Bild von der
MWüjtenwanderung des Dolfes Israel ins gelobte Land nah, das ja ſpäter jo oft
in diejem Sujammenhang verwandt worden it. Wie mag es in der Derfolgungs=
zeit die alten Gemeinden, die dieſe biblijhen Bilder noch mit voller Friſche
empfanden, getröjtet haben!
Aber noch ein anderes Dorbild hatte unjer Schriftjteller bei dieſem Bilde
von der Seligfeit der Märtyrer, nämlich die Schilderung der Wonnen des himm-
tiihen Jerujalems am Schlujje der alten Johannes-Apokalypſe (21, 3f.; 22, 47.).
Wenn er von dort einige Süge, 3. B. das Stehen und Dienen vor dem Throne
Gottes verwendet, jo hat das im Sujammenhange des Ganzen einen eigentümlichen
Ton. Nämlich das, was die ganze bemeinde (mit Einjchluß der Auferftandenen,
21,5.4) erjt nad) dem Endgericdyt erleben wird, wenn das himmlijche Jerujalem
vom Himmel auf die Erde herabgelommen fein wird, das nehmen die
5-5
Offenbarung des Johannes 8, 1-6: Die jiebente Siegel-Dijion. 271
Märtyrer der legten Kämpfe vorweg, indem fie unmittelbar nach dem Tode in
den Himmel verjegt werden. Denn das iſt ja ihr bejonderer Dorzug, den der
Apofalyptifer in diejer Dijion als bereits verwirklicht haut, daß fie nicht erjt in
das Schattenreic, hinabzujteigen brauchen, jondern jofort in die himmliſche Herr-
lichkeit eingehen dürfen. Daß hier eine Übertragung oder Dorwegnahme vorliegt,
das lehrt unjer Tert in einem jehr merkwürdigen Punkt. Es heißt nämlich D. 15:
Deshalb jind jie vor dem Throne Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in feinem
Tempel, und der Thronende „wird über ihnen zelten“. Woher diejer jeltjame
Ausdrud? Wie fann von dem auf dem Throne Sigenden gejagt werden, daß er
über denen, die vor dem Throne ftehen, jein Selt aufichlagen werde? Dieje
Wendung iſt nur aus der Dorlage 21,5 zu verjtehen. Dort heißt es von dem
auf die Erde herabgelommenen himmliſchen Jerujalem: Siehe die Stätte Gottes
bei den Menſchen! Und er wird bei ihnen zelten, und jie werden fein Dolf fein,
und er, Gott, wird bei ihnen fein und wird abtrodnen alle Tränen von ihren
Augen (Tej.25, 8). Hier verjtehen wir den Ausdrud „zeiten“. Denn Gott hat ja
jeinen Himmel verlajjen, er hat ſich herabgelafjen, um hier auf Erden unter den
Menjhen fein Selt aufzuihlagen. Der Ausdrud, der an die Stiftshütte bei der
Wüftenwanderung erinnert, bringt die Empfindung zur Geltung, daß es eine be-
jondere Gnade Gottes ijt, wenn er auf Erden wohnen mag; jie ijt eigentlich fein
würdiger Aufenthalt für ihn, aber er verjhmäht es nicht, unter feinen Menjchen-
findern zu wohnen. Dieje Nebentöne fallen nun in unjerem Kapitel fort, wo
Gott im Himmel ift. Darum hat das Wort „zelten“ hier nur den ganz allge-
meinen und abgeblaßten Sinn, daß Gott bei und über den Märtyrerſcharen thront.
Wenn der Derfafjer aber durd) feine Dorwegnahme des Bildes diejen Zug feiner
urjprünglihen Bedeutung entfremdet hat, jo gewinnt der andere, daß Gott alle
Tränen jtillt, in dem neuen Sujammenhange an Kraft. Denn er verheißt der
Märtyrer-demeinde, die durch Angjt, Not und Qual Hindurh muß, die völlige
Befreiung von allem irdijchen Leid.
Die fiebente Siegel-Difion und die fieben Pofaunen 8,1-6.
Und als es das jiebente Siegel öffnete, trat ein Schweigen ein im Himmel,
etwa eine halbe Stunde lang. Und ich ſah die fieben Engel, die vor Gott
itehen, denen wurden jieben Pojaunen gegeben. Und ein anderer Engel
fam herzu und trat auf den Altar mit einer goldenen Räudherpfanne, und
viel Räucherwerf ward ihm gegeben, um es für die Gebete aller Heiligen
auf den golönen Altar zu tun, der vor dem Throne ftand. Und der
Raud) des Räucherwerfs jtieg auf für die Gebete der Heiligen aus der
Band des Engels vor dem Antlig Gottes. Und der Engel nahm die
Räucderpfanne und füllte fie mit dem Altarfeuer und warf es auf die
Erde. Da fam Donner und Getöſe, Blige und Erdbeben. lUnd die jieben
Engel mit den jieben Pojaunen machten ſich fertig zum Blafen.
Wenn das jiebente Siegel geöffnet jein wird, kann nichts Anderes erwartet
werden als die Tejtaments-Dolljtredung, d.h. der Tag des Sornes (6,17) über die
Welt und die Derwirklihung des Heils für die Gläubigen. Irrtümlich ijt die An-
nahme, es müſſe bei dem legten Siegel, wie bei den vorhergehenden, nod ein
ſchreckliches Vorzeichen des Endes erjheinen. Die „Wehen“ find zu Ende, es fommt
jegt die von Daniel und von Jejus geweisjagte „große Drangjal, wie nie eine
gewejen ijt jeit Shöpfung der Welt“ (Dan. 12,1; ME.13,19). Das zeigt auch unjer
Tert, in dem nad der völligen Öffnung des Tejtaments ein halbjtündiges
Schweigen im Himmel eintritt. Wer diejen Zug der Darjtellung wirklich nach—
empfindet — man denke ſich dieje atembeflemmende, andauernde, ſchier endloje
Stille —, der wird zugeben: ſtärker fann die furdtbare Spannung und Seierlid)-
feit dieſes Augenblids nicht betont werden. Wir erwarten jetzt das Äußerfte.
Die folgende Darjtellung des Sornes Gottes wird durch eine jtimmungsvolle
Inmbolijche Szene eingeleitet. Ein Engel tritt auf die Stufen des Altars und voll-
zieht eine ausdrudsvolle Doppelhandlung. Erjtens jtreut er reichlihes RKäucher—
272 Offenbarung des Johannes 8,7—12: Die vier erjten Pojaunen.
wert auf die glühenden Kohlen des Altars, daß der Raudy vor Gott aufiteigt „für
die Gebete aller Heiligen“. Der Gedante ijt klar: die Gemeinde der Heiligen auf
Erden jendet ihre Gebete um das Kommen des Reiches Gottes, um Bewahrung
vor der Prüfung und Errettung von dem Böjen zum Himmel empor; jegt mit
erhöhter Inbrunjt, da das Gericht über die Welt hereinbrechen wird. Ihnen jagt
der Seher mit diejem Bilde: Seid getrojt, eure Gebete verhallen nicht ungehört,
die Engel im Himmel nehmen jich eurer an und bringen fie vor Gottes Angejidht.
Aber derjelbe Engel nimmt nun auch glühende Kohlen von dem Altar und jchleudert
fie auf die Erde. Das ijt eine ſymboliſche Darjtellung des entjegligen Unheils,
das nun hereinbrechen wird und ſich in ſchreckhaften Himmels-Erſcheinungen, Donnern
und Bligen, Getöje und Erdbeben anfündigt. So werden in diejer Doppelhand-
lung wie in einer Ouvertüre die beiden großen Mlotive der folgenden Darjtellung
vorweg angegeben, zur Beruhigung für die Gemeinde, zum Schreden für die vom
Gericht Bedrohten,
Die Darjtellung des Sorngeridhts über die Welt ijt in den folgenden fieben 2 6
DPofaunen-Dijionen enthalten. Jede wird durch einen Trompetenjtoß eines
der jieben Engel, die vor „Gottes Angeſicht“ ftehen, eingeleitet. Dieje jieben Engel,
die als eine befannte Größe behandelt werden, find in der Thronjaal-Dijion nicht
erwähnt, es jei denn, daß jie mit den jieben Sadeln 4,5 irgendwie identiih wären.
Es jind jedenfalls gemeint die ſieben jogenannten Erzengel, die in der Apokalyptik
oft vorfommen. Nach Tob. 12,15 ijt ihre Aufgabe, „die Gebete der Heiligen vor
Gott zu bringen“ (Kautzſch I, S. 145); hier find jie die Derfünder des Berichtes.
Ihr Auftreten wirkt etwas unorganiſch, nicht nur weil es in Kap. 4 nicht vorbe=
reitet ijt, jondern auch weil es in die Räucherjzene nur jozujagen „eingeflochten“ ijt.
Die vier erjten Pofaunen 8, 7-12. Und der erite ftieß in die 7 H
Dojaune; da kam Hagel und Seuer mit Blut gemilht und fiel auf die
Erde, und der dritte Teil der Erde verbrannte, und ein Drittel der Bäume
verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte. Und der Zweite Engel 8
ftieg in die Dofaune; da fiel etwas wie ein großer feuriger Berg ins
Meer; und der dritte Teil des Meeres ward zu Blut, Iund ein Drittel der 9
lebenden Meeresgefchöpfe jtarb, und ein Drittel der Schiffe ging zu Grunde.
Und der dritte Engel jtieß in die Dofaune; da fiel ein großer Stern, 10
der wie eine Sadel brannte, vom Himmel herab und fiel auf den dritten
Teil der Slüffe und auf die Wafjerquellen. Und der Name des Sterns 11
heißt „Wermut“. Und ein Drittel des Wajjers ward zu Wermut, und
viele Menjhen ftarben von dem Wajjer, denn es war bitter geworden.
Und der vierte Engel ftieß in die Pojaune; und der dritte Teil der Sonne 12
ward getroffen und ein Drittel des Mondes und ein Drittel der Sterne,
jo daß fie zu einem Drittel verfinjtert wurden und der Tag zu einem
Drittel nicht mehr erhellt war und ebenjo die Nadıt.
Dieje vier Pofjaunen-Sanfaren leiten „Schrednifje und Seichen am Himmel“
(££.21,11) ein, die wir aber 3. T. ſchon viel jchredlicher in der ſechſten Siegel-
Dijion gelejen haben. Man hat den Eindrud, daß aud dies immer nod) Dor-
zeichen des Gerichts find, wo wir doch das Gericht felber erwarten. An diejer
Stelle vermijjen wir bejonders peinlidy einen entjcheidenden Sortichritt der Hand-
Iung; dagegen bringen die drei legten Pojaunen-Dijionen, die durch die Wehe-Rufe
des Adlers (8,13) als eine bejondere Gruppe abgetrennt find, diejen Sortjchritt
wirklih. Wir vermuten, daß erjt mit 8,15 die alte Johannes-Schrift ſich fortjegt,
während die vier erjten Pofjaunen, wie überhaupt das ganze Schema der jieben
Dofaunen, von dem Herausgeber hinzugefügt find, der eine Symmetrie mit den
Siegel-Dijionen herjtellen wollte.
Die erjte und zweite Adler:Difion oder die fünfte und ſechſte
Pofaune 8, 13-9, 21. Und ic, ſchaute und hörte einen Adler, der flog 15 J
Offenbarung des Johannes 8,15—9, 21: Die erjte und zweite Adler-Dijion. 273
über den Senit und rief mit gewaltiger Stimme: Wehe, Wehe, Wehe
über die Bewohner der Erde (vor den noch übrigen Sanfaren der drei
Engel, die in die Poſaune ftoßen jollen!
(H) 9, 1 Und der fünfte Engel ftieß in die Pofaune); und id) jah einen Stern
J vom Himmel auf die Erde fallen, dem ward der Schlüffel zum Schadht
2 der Unterwelt gegeben. !Uind er öffnete den Schacht zur Unterwelt. Da
jtieg aus dem Schacht Qualm auf wie Rauch eines gewaltigen Ofens,
und die Sonne und die Luft wurde verfinjtert von dem Qualm aus dem
3 Shadte.. Und aus dem Qualm famen heuſchrecken hervor auf die
Erde, denen wurde Macht gegeben, wie jie die Sforpionen der Erde haben.
4 Und es wurde ihnen gejagt, fie jollten dem Gras der Erde, allem Grünen
und allen Bäumen fein Leid antun, jondern nur den Menjchen, die das
5 Siegel Gottes nicht auf der Stirn haben. Und es wurde ihnen verliehen,
lie nicht zu töten, jondern jie jollten gepeinigt werden fünf Monate lang.
Und ihre Pein jollte fein wie die Qual des Storpions, wenn er einen
6 Menjchen verwundet. Und in jenen Tagen werden die Menjhen den
Tod fuchen, aber fie werden ihn nicht finden und werden ſich jehnen zu
7 jterben, aber der Tod flieht vor ihnen. Und die Heufchreden ſahen aus
wie friegsgerüjtete Rojje, und auf ihren Köpfen war es wie goldige
8 Kränze, und ihre Gejichter waren wie Menfchenantliß; und ſie hatten
9 Mähnen wie Weiberhaare, und ihr Gebiß war wie Löwenzähne; und
lie hatten Brujtförbe gleich eijernen Panzern, und das Raufcen ihrer
Slügel war wie das Getöje vieler Wagen und Rofje, die in die Schladht
10 rennen. Und Schwänze haben ſie wie die Sforpione und Stachel, und in
den Schwänzen ſitzt ihre Kraft, damit tun fie den Menſchen wehe fünf
11 Monate lang. Über fi haben fie als König den Engel des Abgrunds,
der heißt auf hebräiſch Abaddon, auf Griechiſch Apollyon, d. i. Derderber.!
12 Das erjte Wehe ijt vorüber! Siehe es fommen nody zwei Wehe!
(H) 13 Und der ſechſte Engel jtieß in die Pofaune: und ich hörte eine
Stimme von den vier Eden des goldenen Altars vor dem Angeficht Gottes,!
14 die ſprach zu dem fechjten Engel mit der Dofaune: Löſe die vier Engel,
J 15 die am großen Euphrat-Strom gebunden find. Und die vier Engel wurden
losgebunden, die da gerüjtet waren für Stunde und Tag und Monat und
16 Jahr, um ein Drittel der Menſchen zu töten. Und die Sahl der Reiter-
17 ſcharen war zweihundert Millionen — ich hörte ihre Sahl! Und folgender:
maßen jchaute ich im Gejicht die Rofje und die Reiter: fie hatten feuer-
tote, rauchblaue und jchwefelfarbige Panzer; und die Häupter der Rofje
waren wie Löwenföpfe; und aus ihren Mäulern ftürzt Seuer, Rau und
18 Schwefel hervor. Don diejen drei Plagen wurde ein Drittel der Menſchen
getötet: vom Feuer, vom Rauh und vom Schwefel, der aus ihren Mäulern
(H) 19 jtrömte. Denn die Kraft der Rofje ijt in ihrem Maul und in ihren
Schwänzen; denn ihre Schwänze find wie Schlangen mit Köpfen, und mit
J 20 ihnen jtiften fie Unheil. Und die übrigen Menjchen, die nicht durch diefe
Plagen getötet wurden und fich nicht befehrt haben von dem Tun ihrer
Hände, daß jie nicht mehr anbeten die Dämonen und die golönen, filbernen,
ehernen, jteinernen und hölzernen Gößen, die doc) weder jehen noch hören
21 noch gehen fönnen, lund die ſich nicht befehrt haben von ihrem Morden,
Saubern, Buhlen und Stehlen ...
Nach dem großen Sternfall der jechjten Siegel-Dijion (6, 13) ſchaut der Seher
1 jegt noch einen einzelnen Stern vom Himmel fallen (diefen Sug haben im heutigen
Tert die Pojaunen-Dijionen 8, 8.10 ſchon verbraudt), aber jowie er auf der Erde
Die Schriften des Neuen Tejtaments, 3. Aufl., 4. Bd. 18
274 Offenbarung des Johannes 8,15—9,21: Die erjte und zweite Adler-Dijion.
ijt, verwandelt er jich offenbar in einen Engel, der im folgenden handelnd auftritt.
Der Derfajjer jagt das nicht, weil es ihm bei der allgemein verbreiteten Gleich—
fegung von Sternen und Engeln jelbjtverjtändlich iſt (Hhenoch 86,1; 88,1; Kautzſch
II, S. 290; j. zu 1,20). Diejer Sternen-Engel jchließt den Schacht auf, der zur
Unterwelt hinabführt. Gemeint ijt nicht das Totenreich, jondern ein unterirdijcyer
Bereih, in dem nad) verbreiteter Dolfs-Dorjtellung allerlei Dämonen haujen;
3. B. jind die gefallenen Engel (nad dem henoch-Buch) hier eingeferfert. Die
Dämonen von Geraja fürdten, daß Jejus fie in die Unterwelt verbannen werde
(Ck. 8,51), und in der Apoialypje wird auch der Satan hier gefangen gejeßt
(20, 3). In diefe dunkle Welt führt ein Schacht oder Brunnen hinab — wie ja
das Dolt überall Eingänge zur Hölle, Höllentäler kennt —, aber diejer Schacht iſt
verſchloſſen, damit die böjen Geijter nicht heraus können. Jetzt wird er geöffnet, 2
und heraus fteigt eine Rauchwolke, aus der ſich ein Schwarm Heujhreden ent-
widelt. Heujchredenplagen, die bejtändige Angjt des Orients, gehören zu den 3
jtehenden Sügen der prophetiihen Weisjfagung: wir erinnern uns bejonders an
Joel; es ijt für den Lejer des A.T.’s fiher wie ein Dogma, daß fie am Ende der
Seiten fommen müjjen. An Joel 2 jchließt ji) Johannes auch im Wortlaut und
der Einzeljhilderung an: er will und fann ja gar nichts Anderes weisjagen als
jener. Nur darin geht er über das Dorbild hinaus, daß diefe Heujchreden der 4
Unterwelt ihre Serjtörungswut nicht gegen die Degetation der Erde richten (die
übrigens nad) der erjten Poſaune ſchon vernichtet fein müßte!), jondern gegen die
Menjhen und zwar gegen Alle, die nicht wie die 144000 Gottesknechte 7, 2ff.
durch das Siegel Gottes gegen das Strafgeriht geſchützt find. Sie ſollen die 5
Menſchen nicht töten, fondern jie peinigen mit einer Qual, die mit dem Stid des
Sforpions an Kraft und Schmerz verglichen wird. Wie entjeglich der Derfajjer
jich dieje Pein vorjtellt, ergibt ſich aus der mitten in die Schilderung eingejtreuten, 6
drohenden Dorherjage. Schon daran, daß die Plage jid gegen die Menſchen richtet,
jieht man, daß es feine gewöhnlichen Heujchreden fein können, die der Derfajjer
hier weisjagt. Es ijt vielmehr ein wildes Heer von Dämonen, die zwar in der
herfömmlichen Derfleidung als Heujhredenihwarm auftreten, aber nit nur durch
Sforpionjtahel, jondern dur ihre Wirkungen, durch ihre ganze Art und Er—
iheinung eine weit furdhtbarere Schar darjtellen. Der Derfajjer oder auch der 7-10
Derfajjer der Dorlage, die hier benugt worden ijt, fühlt jih zwar an den apoka—
Inptiihen Begriff „Heujhreden“ gebunden und fnüpft an die Joel-Prophetie als
die Grundjtelle an, geht aber bei der Schilderung diejer Heufchreden-Dämonen
weit über jie hinaus. Wir erfennen hier wie ſchon an anderen Stellen den Eins
fluß helleniftiiher aftronomijdyer Dorjtellungen. Das Bild, das er von diejen
„Heujchreden“ entwirft (Pferde mit Menjchentöpfen, Sforpionihwanz, Kronen auf
dem Kopf, lange Haare), erinnert notwendig an den Storpion-Kentauren, wie er
jih auf alten babyloniſchen Grenzjteinen und mit Deränderungen auf zeitgenöſſiſchen
ägnptiich-hellenijtiichen Himmelsbildern findet (vgl. Boll, Sphaera S. 188ff.; Boll,
Aus der Offenbarung Joh. S. 68ff.). Unzweifelhaft war die Phantajie des Der-
fafjers durch derartige bildliche Darjtellungen befruchtet. Don da aus findet dann 5
wohl aud die Angabe ihre Erklärung, daß dieje Heujchreden die Menſchen fünf
Monate lang quälen dürfen. Auffallend ijt fie deshalb, weil die Sahl fünf nicht
zu den geläufigen apofalmptiihen Sahlen gehört. Im Monat des Storpions be—
ginnt die Plage, von da bis zum Ende des Jahres find eben nody fünf Monate.
— Der dämonijhe Charakter diejfer Schar wird vollends deutlich durd ihren An= 11
führer: den Engel des Abgrunds, der den Namen „Derderber“ führt. Im A.T.
ijt dies Wort der Name für das Totenreich, die Unterwelt jelber; wir haben hier
eine Perjonififation, wie bei dem „Hades“ (6,8). Wenn der Derfajjer für feine
griechiſchen Lejer auch die Überjegung gibt, jo hat er damit vielleicht noch einen
Hebenzwed; „Apollyon“ erinnert an Apollon — aud) bei Griechen findet fich dieſe
Etymologie des Namens; in alten Sagen wird Apollon gelegentlich als eine Art
Würgegott aufgefaßt (vgl. zu 6,2). Es würde zu der allgemeinen und urdrijt-
lihen Auffafjung nicht ſchlecht pajjen, daß hier der Dämon diejer Plage mit einem
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Offenbarung des Johannes 8,15—9,21: Die erjte und zweite Adler-Difion. 275
griehijhen Gott gleichgejtellt wird, denn nach der Dorjtellung der Juden und
alten Ehrijten jind die Heidengötter nichts Anderes als verderbliche Dämonen.
Ähnlich wie die Heujhreden-Dijion an eine dauernde, immer neu wieder-
auflebende Angjtvorjtellung des Orients anknüpft, jo aud die folgende Dijion, die
von der Partherfurht der öjtlihen Länder des Reiches ausgeht. Wie jpätere
Jahrhunderte vor den Türken, jo zittert dieje Jeit vor den Reiterjharen des Ditens.
In der Apofalyptit hat dies Schrednis einen fejten Pla. Aber unjer Tert zeigt,
wie die Phantajie des Volkes weit über dieje politiic-Triegerijhen Erwartungen
hinausgeht. Es jind nicht mehr die Parther, deren Anjturm erwartet wird. Ge—
heimnisvolle, entjeglihe Sharen — jo ijt wohl zu leſen jtatt der hier ganz
rätjelhaften „Engel“ — dort hinten weit am großen Euphrat-Strom, einjt-
weilen noch gebunden — weil der von Gott genau bejtimmte Seitpuntt für ihr
Sosbreden noch nicht gefommen it. Wenn Tag und Stunde da find, werden fie
von überirdiiher Hand — unjer Tert nennt wenig überzeugend den Poſaunen—
Engel — gelöjt und auf die Menjchheit Iosgelajjen werden. Schon ihre unermeß-
lihe Sahl zeigt, daß es fein menjcliches Heer iſt; der dämoniſche Charakter diejer
Scharen wird aber vollends deutlich durch die Einzelihilderung: die ganze Gefahr
liegt nicht in den Menſchen — von den Reitern ijt überhaupt faum die Rede —
jondern in den wilden, hölliihen Rojjen. Sie jpeien Seuer, Rauch und Schwefel,
jind aljo irgendwie über- oder unterirdiicher Herkunft. Daß jie Löwenföpfe und
Schlangenihwänze haben, iſt vielleicht erit eine jpätere Ausihmüdung des Bildes;
denn daß jie mit den Schwänzen Unheil jtiften, jteht in einem gewijjen Wider-
ſpruch dazu, daß die Menſchen durdy den glühenden Hauch der Mäuler vernichtet
werden jollen. Es verjteht jich hiernach von jelbjt, da ebenjo wie die Heujchreden-
plage jo auch dieje nicht etwa Beihreibung irgend welcher zeitgejhichtlichen Er-
eignijje jind, jondern rein phantajtilche Sufunftsbilder. An ihnen wird reht deut-
lih, wie über alles natürlihe Maß hinaus die Sufunftserwartung des Johannes
geht. Es handelt jih für ihn eben nicht um eine organilche Weltentwidlung,
niht um ein Gericht, das die Menſchheit etwa im blutigen Ringen an ſich jelber
vollzieht, jondern um ein jchlehthin wunderbares Eingreifen der Macht, der nad
antifem Dolfsglauben unermeßlihe Scharen von Engeln und Dämonen zur Der-
fügung jtehen und der zur Ausübung des Gerichts feine Schreden und Greuel zu
gering jind. Ein Drittel aller Menjchen jo diefem Höllenheer zum Opfer fallen.
Wenn in der vorigen Dijion zweifelhaft jein Tonnte, ob die Plage ſich nicht haupt-
ſächlich gegen die nicht verjiegelten Juden richtet, jo ilt hier deutlich die Heiden-
welt als Objekt der Dernichtung gedadt. Das Treiben der Heiden wird hier ge=
ſchildert, wie jo oft in den Schriften des Judentums: die Torheit des Hößendienites
ſteht voran; unter den Laſtern jteht neben den Sünden gegen das fünfte, ſechſte
und jiebente Gebot die Sauberei (wohl nicht Giftmijcherei). Dagegen fehlt be-
merfenswerterweije die Sünde des Kaijer-Kultus. Sür den Herausgeber jteht fie
im Dordergrunde; Johannes hat auf jie noch nicht bejonders geadhtet. Aber noch
immer bleiben 3wei Drittel übrig. Was gejchieht mit diefen? Darauf wollte
wohl der legte Sat antworten, welcher beginnt: „Und die übrigen Menjchen,
welche nicht von diejen Plagen getötet wurden und jic nicht befehrt hatten” ..;
aber der Schluß des Saßes ijt verloren gegangen, und wir fönnen nur vermuten,
daß gejagt werden follte: fie werden aufgeipart werden für das legte „Wehe.
Diejer Derluft des Sagjchluffes weijt darauf hin, daß hier der Herausgeber unge
ihidt gewaltet hat. Das ijt aber auch an anderen Seichen zu erfennen.
Nämlih wir warten hier auch vergeblich auf einen ähnlichen rüdblidenden
und vorwärtsweijenden Ruf, wie er am Schluß der vorigen Dijion (9, 12) jteht.
Wir vermijjen auch die organiſche Sortjegung unjeres Textes, das dritte „Wehe“.
Statt dejjen ſchiebt ji in Kapitel 10 und 11 eine ganz neue Dijion ein, die mit
diejer Darjtellung des Berichtes nicht das Geringjte zu tun hat und den Gang der
Ereignijje in höchſt ftörender Weiſe aufhält. Es ijt ein ähnliches Intermezzo,
wie das des fiebenten Kapitels, nur viel unorganijcher und fremdartiger im Su—
jammenhang. Nach einer heute weitverbreiteten und unwiderleglihen Annahme
18*
276 Offenbarung des Johannes 10, 1-11: Die Mitteilung des Buches.
jind Kapitel 10 und 11,1-13 ein Einſchub von der Hand des Herausgebers. Wir
werden ihn uns genauer anzufehen haben. Dorerjt juhen wir aber nad) der
Sortjegung der Adler-Dijionen, welche die höchſte Steigerung „der großen Drang-
jal“, die Dollendung des Gerichts bringen muß. Wir finden, daß der Saden, der
eine Weile fallen gelajjen ijt, 11,14 wieder aufgenommen wird: „Das zweite
„Wehe“ ift vorüber! Siehe das dritte „Wehe“ fommt alsbald!" Wo aber haben
wir das dritte „Wehe“ zu ſuchen? Sweifellos im zwölften Kapitel, wo es D.12
heißt: Wehe der Erde und dem Meer! Dort ijt aljo die urjprüngliche Sortjegung
der alten Johannes-Schrift gegeben. Ehe wir ihr folgen, gehen wir über zu dem
Intermezzo:
Die Mitteilung des Buches 10, 1-11. Und ich jah einen andern
gewaltigen Engel vom Himmel herabjteigen, in eine Wolfe gehüllt und
den Regenbogen auf feinem Haupte; fein Antlitz war wie die Sonne und
feine Süße wie Seuerjäulen. Und in feiner Hand hatte er eine kleine
offene Buchrolle. Und er fette feinen rechten Fuß aufs Meer, den linfen
auf die Erde !und rief laut mit gewaltiger Stimme, wie ein Löwe brüllt.
Und auf feinen Ruf erhoben die fieben Donner ihre Stimmen. Und als
die fieben Donner geredet hatten, wollte ich ſchreiben. Da hörte id, eine
Stimme aus dem Himmel, die ſprach: Derfiegle, was die jieben Donner
geredet haben, und jchreib es nicht nieder. Und der Engel, den ich auf
Meer und Land ftehen ſah, „hob jeine rechte Hand gen Himmel Tund
ſchwur bei dem Ewiglebenden”, „der den Himmel gejhaffen hat und was
in ihm ift und die Erde und was auf ihr ift und das Meer und was in
ihm ift“: Die Seit it vorüber ! — in den Tagen des fiebenten Engels,
wenn er in die Pofaune ftoßen wird — und vollendet it das Geheimnis
Gottes, wie er es feinen Knedten, den Propheten verkündet hat! Und
die Stimme, die ich aus dem Himmel zum zweitenmal mit mir reden hörte
und fprehen: Geh, nimm das offene Bud, in der Hand des Engels, der
auf Meer und Land fteht. Und ich ging hin zu dem Engel und jagte
ihm, er möge mir das Büchlein geben. Und er ſprach zu mir: Nimm
und verjchlinge es, und es wird bitter fein in deinem Leibe, aber in deinem
Munde wird es fü fein wie Honig. — Und ich empfing das Büchlein
aus der Hand des Engels und ſchlang es hinunter, und es war in meinem
Munde wie füher Honig; und als id; es gegefjen hatte, ward es bitter
in meinem Leib. Da ſprach man zu mir: Sum zweitenmal ſollſt du weis-
fagen über Dölfer und Nationen und Zungen und viele Könige!
V.5 vgl. 5.Mose 32, 40; Dan. 12,7. V.6vgl.Neh.9,6. V.9f. vgl. Hes.3,1-3.
Die Annahme der Kritit, daß hier eine vom Herausgeber eingejhobene
Apofalmpfe einjege, rechtfertigt fich, abgejehen von der Unterbrechung des Sujammen-
hangs der drei „Wehe“, auch dadurd, daß der Seher nicht mehr wie bisher im
Himmel, jondern auf der Erde jteht. Don unten erblidt er die gewaltige Engel-
gejtalt, deren Haupt über die Wolken emporragt, und die wie ein gewaltiger Koloß
von Rhodus über der ganzen Welt jteht. Das Bild ijt unmaleriſch; es iſt aud
nicht geſchaut, jondern gedacht, wie denn überhaupt in dem ganzen Abjchnitt die
literarijche Arbeit deutlich it. Die für uns unvollziehbare Dorjtellung des Der-
ihlingens einer Buchrolle D.8-10 ift nicht original, jondern aus Hejefiel herüber-
genommen. Dort ift der Sug ein für diefen jchriftitellernden Propheten bezeich—
nendes Bild für die Offenbarungs-Mitteilung; hier bedeutet er foviel wie ein Ein-
gejtändnis, daß der Derfafjer oder Herausgeber ein fertiges Bud übernimmt. Das
wird vollends deutlich aus D.11: wenn er hier den Befehl erhält, daß er zum
zweitenmal prophezeien ſoll, jo heißt das, daß er eine ältere Prophetie durch eine
neue Ausgabe zur Geltung bringen fol. Damit hat der Herausgeber ſich jelbit
und feine literarijche Eigenart aufs ſchlagendſte charakterijiert; er will in der Tat
10
2
3
4
9
6
7H
8
10 H
8-10
5
(H)
4
Ko)
[u
[o))
=]
00
Ne)
10
1
—
1
DD
15
Offenbarung des Johannes 11,1-13: Das Gericht über Jerujalem. 277
nichts Anderes, als jeine Gemeinden auf bisher unerfüllte Weisjfagungen von neuem
aufmerfjam madyen. Daß er nicht die ganze ihm (und wohl auch Andern) befannte
Schrift (Q) unverfürzt herausgibt, deutet er jelber in V. 3f. an durch den Befehl,
„die Stimme der jieben Donner“ zu „verfjiegeln“ (d.h. geheim zu halten) und nicht
„aufzufchreiben“; er läßt hier einen Teil jener Offenbarung weg. Die „jieben
Donnerjtimmen“ werden in ihr etwa diejelbe Rolle gejpielt haben wie die jieben
Dofaunen in dem uns vorliegenden Werk des Herausgebers. — Die eigentliche
Aufgabe des Engels nun bejteht darin, in einem furdtbaren Schwur bei dem
Schöpfer aller Dinge (D.5f.) anzufündigen, „daß die Seit vorüber, und daß
vollendet ijt das Geheimnis Gottes“, „wie er es feinen Unechten, den Propheten,
verfündigt hat“. „Die Seit“, d. h. die bis zum Ende der gegenwärtigen Welt
gejegte Stift und „das Geheimnis Gottes", d.h. der große, bisher verborgene
Gerichts- und Heilsplan Gottes, der ſich am Ende der Seit in furhtbaren Taten
offenbaren wird. Jetzt ijt die Seit gekommen — unjer Herausgeber fügt ein: „in
den Tagen des fiebenten Engels". Wir werden jofort jehen, daß er wirklich in
diejen Tagen zu leben glaubt, während allerdings für den Derfafjer der von ihm
benugten Apofalypje (Q) dieje Seit noch zufünftig it. Daß die Budhrolle zuerjt
jüß und dann bitter jhmedt, bewährt jich gleich, denn dem jchredlichen Endereignis
geht voran ein freudiges Ereignis, die Geburt des Meſſias und jeine Dor-
zeichen, zunädjt:
Das Gericht über Jerufalem und die Dorläufer des Meſſias
11,1-13. Und ein Rohr wurde mir gegeben, eine Art Stab, mit fol-
genden Worten: Steh auf und miß den Tempel Gottes mit dem Altar
und die darin anbeten. Aber den Äußeren Dorhof des Tempels jcheide
aus und miß ihn nicht mit: denn er ift den Heiden preisgegeben; die
jollen die heilige Stadt 42 Monate lang zertreten.
Und meine zwei deugen, denen will ich geben, daß jie 1260 Tage
lang in Bußgewändern weisjagen. Dies find die „zwei Ölbäume“ und
die zwei „Leuchter, die vor dem Herrn der Erde ftehen”. Und wenn
ihnen Jemand Böſes tun will, jo geht Seuer aus ihrem Munde und ver-
zehrt ihre Seinde; und wenn ihnen Jemand Böjes tun wollte, muß er
auf jolche Art jterben. Dieje haben die Macht, den Himmel zu verſchließen,
daß er nicht Regen gebe in den Tagen ihrer Weisjagung; und jie haben
Macht über die Wafjer, fie in Blut zu verwandeln und die Erde zu
ihlagen mit jegliher Plage, jo oft fie wollen. Und wenn jie ihr Seug-
nis beendet haben, dann wird „das Tier aus dem Abgrund” mit ihnen
„kämpfen und fie bejiegen‘ und töten; und ihr Leichnam wird auf den
Straßen der großen Stadt liegen, die da geijtlih heißt „Sodom und
Ägypten” (wo auch ihr Herr gefreuzigt it). Und Leute aus allen Dölfern
und Stämmen, sungen und Nationen jehen ihren Leichnam dreieinhalb
Tage und dulden nicht, daß ihre Leihen ins Grab gelegt werden. Und
die Bewohner der Erde freuen ſich über fie, frohloden und jchiden. ein-
ander Gejchenfe; denn dieje zwei Propheten hatten die Eröbewohner ge—
peinigt. Aber nad) den dreieinhalb Tagen kam Lebensgeijt von Gott in
fie, und fie traten auf ihre Süße. Und große Surcht befiel, die ihnen
zufahen. Und fie hörten eine gewaltige Stimme aus dem Himmel, die
jprad zu ihnen: Sahrt auf, hierher! und fie fuhren auf zum Himmel in
einer Wolfe. Und ihre Seinde fahen ihnen zu.
Und in jener Stunde fam ein gewaltiges Erdbeben, und ein Sehntel
der Stadt ftürzte ein; da wurden im Erdbeben getötet 7000 Perjonen;
die Übrigen aber gerieten in Sucht und gaben dem Gott des Himmels
die Ehre.
V.4 vgl. Sach.4, 11-14. V.7 vgl. Dan.7, 21.
278 Offenbarung des Johannes 11,1—13: Das Gericht über Jerujalem.
Einer der rätjelhaftejten Abjchnitte unjeres Buches! Der jüdiſche Derfajjer
weisjagt über Jerujalem und verfündet eine Unglüdszeit für „die heilige Stadt“,
die doch auch wieder mit einem „geijtlichen“, d.h. prophetiichetheologiichen Namen
wie bei Jej.1,9f. „Sodom und Ägypten“ genannt wird. Der ungenannte Prophet
gehört aljo nicht zu jenen Juden, die alles gutheigen, was im Dolfe und in der
Hauptjtadt gejchieht; für ihn ift Jerufalem, durch die furchtbarſten Sünden befledt,
zum Gericht reif geworden. Es jteht dicht bevor, oder es hat vielleicht ſchon be-
gonnen; denn der Derfajjer jchildert die Lage jo, daß viele Heiden in der Stadt
jind; aus allen Döltern der Erde ftammen die Scharen, die ſich auf ihren Gafjen
tummeln. Jedenfalls hat er die Überzeugung, daß die Stadt, ja jogar der äußere
Dorhof des Tempels den Heiden preisgegeben ijt. Nur das Tempelgebäude
jelbjt und der innere Dorhof mit dem Brandopfer-Altar joll von der „Sertretung“
durch die Heiden ausgenommen fein. Das ijt der Sinn der erjten Weisjagung
diejes Kapitels. Die Symbolik des Ausmejjens iſt aus dem Gegenjaß unmittelbar
verjtändlic}. Der vorbehaltene heilige Bezirk ſoll durch den Meßſtab gegen den
preisgegebenen Teil abgegrenzt werden. — Aber nidyt nur der Dorhof joll ver-
ſchont bleiben, fondern auch „die, welche darin anbeten“. Wer find dieje? „Alle
Juden beten gelegentli im Tempel an; der Ausdrud ſoll aber jedenfalls nicht
jie alle umfafjen, fondern die ausheben, für die der Aufenthalt im Tempel ein
unterjcheidendes Merkmal ift. Das müfjen dann folche fein, die nicht nur ab und
an dorthin Tommen, jondern jich bejtändig dort befinden. Nun war der Tempel,
eine Seitlang insbejondere der innere Tempel (mit Ausjäluß des Dorhofs der
Heiden), während des römilhen Krieges das Hauptquartier der Seloten. Sie be-
nugten ihn zunächſt als Sejtung, aber wie ihre Dorgänger zur Seit Jeremias und
zur Seit des Soſius und Herodes klammerten fie ſich zugleid an die Heiligkeit des
Haujes Gottes und hielten ſich dort für gefeit“ (Wellhaufen). Diefen Glauben an
die Unverleglichfeit des Tempels und der dort geborgenen frommen Schar teilt
auch unjer Derfafjer, und damit ijt feine Seit bejtimmt. Er weiß, daß die übrige
Stadt verloren ijt, hofft aber, daß der Anjturm der Seinde am Bollwerk des Tem—
pels jich bredyen werde. Das heißt: er hat erlebt, daß die Römer jchon in die
Stadt eingedrungen ſind (jeit Mai des Jahres 70), aber er hat noch nicht erlebt,
daß jie den Tempel verbrannt haben (Augujt des Jahres 70), d.h. er hat ge-
ihrieben im Sommer 70 n. Chr. Wo er gejchrieben hat, wiſſen wir nit; daß er
jelber in der belagerten Stadt war, ijt doch recht unwahrjheinlih; er wird ihre
Sage aus einiger Entfernung mit Angjt und Sorge verfolgt haben. Mit jittlicher
Empörung hat er die entjeglichen Parteifämpfe und Schlächtereien der Jerujalemer
unter einander vernommen; die furdtbare Entjittlihung unter den Belagerten
preßt ihm das Urteil aus: Sodom und Ägnpten! Die Sünde und die Not haben
aljo ihren Höhepunft erreicht. Aber damit iſt auch der große Wendepunft nahe-
gerüdt, auf den alle Propheten hoffen. Denn wer in den.alten Schriften, bejonders
im Daniel gelejen hat, der weiß, daß diefe letzte Seit der jchweren Not ihre ganz
genau bejtimmten Grenzen hat: 1260 Tage, das jind 42 Monate oder 31/, Jahre,
joll nad} der alten Weisjagung (Dan. 7,25; 12,11) dieje Unheilszeit dauern, dann
fommt der glorreiche Sieg Gottes über alle feine Seinde. Unjer Prophet ijt aljo
überzeugt, am Anfange diejer Stift zu ftehen. Mit einer ganz eigenartig gejtei-
gerten Empfindung ijt er erfüllt: den höchſten Greueln jieht er enigegen, aber er
fürchtet fie nicht; denn er weiß, daß ihre Stunden gezählt jind. Wenn aljo nur
noch 3'/, Jahre zu erwarten jind, jo müjjen in diejen Seitraum auch noch alle die
Ereignijje fallen, die nad) alter Weisfagung der Ankunft des Mejjias vorhergehen
müjjen, nämlich: 1. Das Auftreten der Dorläufer des Mejjias (11,5—15). 2. Die
Derfolgung des Dolfes Gottes durdy den Teufel (12,1-6.15—-17). 3. Das Auf-
treten des Antichrijts (13). 4. Der Sturz der römiſchen Weltmadt (17.18.19).
Das erjte Stüd diejer Reihe Iejen wir noch in unjerem Tert. Das Bild, das
hier entworfen wird, trägt zweifellos Spuren der Übermalung, ohne daß es uns
gelänge fie ficher aufzuzeigen, und hat infolgedejjen mande uns unverjtändliche
Einzelzüge. Die Grundzüge dürften folgende fein. In der „großen Stadt“ werden
Offenbarung des Johannes 11, 14—19: Siegesjubel im Himmel. 279
„die beiden Seugen Gottes” auftreten, und zwar im härenen Gewande des Buf-
predigers. Wer die beiden Männer find, deutet der Derfajjer dem ſchriftkundigen
£ejer an, ohne es direkt zu jagen; er arbeitet überhaupt ſtark mit theologijchen
4 £injpielungen. Wenn es heißt: „Das jind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter,
die vor dem Herrn der Erde jtehen“, jo denkt der Eingeweihte an Sad. 4, 11f.,
wo dies Bild die Deutung empfängt: „es jind die zwei Gejalbten, die vor dem
Herrn der ganzen Erde jtehen“. Gejalbte Diener Gottes, Propheten find jie.
6 Noch genauer deutet D.6 an, wer gemeint ift: jie haben wie Elia die Macht,
den Himmel zu verihliegen und wie Moje das Wafjer in Blut zu verwandeln,
fie jind aljo Moje und Elia. Daß dieje beiden Männer Gottes als Dorläufer
des Mejjias ericheinen werden, ijt jüdiſcher Glaube. Aud in der Derflärungs-
Gejhichte der Evangelien treten jie neben dem Mejjias auf (ME.9). Es ijt nod
nicht aufgeklärt, woher dieje Idee der Dorläufer jtammt, insbejondere wiſſen wir
nicht, wie die Verdoppelung der Dorjtellung entjtanden ift. Bei Mal. 3 wird nur
von einem Boten geredet, der dem Kommen Öottes vorhergehen joll, und diejer
wird mit Elia gleichgefegt. Und in den Reden Jeju wird aud nur von Elia
geſprochen (Mith. 11,10. 14), der alles zurehtbringen ſoll (ME. 9, 11f.). Wenn jhon
Jeſus jelber und nad ihm die jüdiſche Gemeinde den Täufer mit Elia gleichgejegt
und das religiöjfe Urteil gefällt haben: Johannes ijt Elia, jo iſt jowohl die Der-
klärungs-Geſchichte als auch unjer Kapitel von diejer Dorjtellung unberührt. Denn
hier wird erjtens Elia nur neben Moje erwartet, und zweitens wird ihre Er-
ſcheinung nod als zukünftig betrachtet. Schließlich ijt das Bild der beiden Pro-
pheten hier über alles menſchlich-geſchichtliche Maß hinaus gejteigert. Mit ihrer
10 Bußpredigt treten fie in dem von Heiden erfüllten Jerujalem auf; in ihrem Worte
9 wohnt die Kraft, die Heiden zu peinigen und zur Derzweiflung zu bringen, jodaß
5 dieje aufatmen, als die beiden Seugen getötet find. Sie jind mit übernatürlihen
7 Waffen ausgerüjtet; Seuer aus ihrem Munde vernichtet alle Gegner. Und doch
müſſen fie der teufliihen Macht, dem „Tier aus dem Abgrund“ zum Opfer fallen.
Ganz überrajhend tritt das „Tier aus dem Abgrund“ hier auf, als wäre ſchon
davon die Rede gewejen, jedenfalls als wäre es eine ganz befannte Größe. Der
Derfajjer weiß eben genau, wer das it, und feine Leſer ebenfalls. Und wir
werden es noch erfahren. Einjtweilen möge es als eine myjtiihe Anjpielung un—
12 erklärt jtehen bleiben. Aber der Tod der beiden Seugen bedeutet feinen vollen
Sieg des „Tieres”; durd eine Himmelfahrt auf der Wolfe werden jie, die unbe
jtattet auf den Gaſſen Jerufalems lagen, entrüdt — ein Seichen, daß Gott ihre
15 Niederlage zugelafjen, aber doch das Regiment in der Hand behalten hat. Ein
furchtbares Erdbeben in Jerujalem fündigt den Ernjt der Lage noch deutlicher an;
es bringt zwar nicht das legte Gericht, aber doch eine entjeglihe Warnung. Sie
hat denn aud zur Solge, daß die Derjchonten jich befehren und dem „Gott des
Himmels die Ehre geben“. So ijt Jerujalem von den ärgjten Greueln gereinigt.
Jegt kann der Mefjias fommen.
J ıa Siegesjubel im Himmel 11,14—-19. Das zweite Wehe ijt
vorüber; jiehe, das dritte Wehe kommt alsbald!
H 15 Und der jiebente Engel jtieß in die Dojaune; da erhoben ſich Taute
Stimmen im Himmel, die riefen: Unfer Herr hat mit feinem Ge—
jalbten die Weltherrjhaft ergriffen, und er wird herrſchen
von Ewigkeit zu Ewigteit!
16 Und die vierundzwanzig „Alten“, die vor Gott auf ihren Thronen
17 jigen, fielen auf ihr Antliß, huldigten Gott lund ſprachen: Wir danken Dir,
herr, allmächtiger Bott, der da ijt und der da war, daß du deine gewal-
18 tige Macht zu Handen genommen und die Herrichaft ergriffen haft. Yun
zürnen die Heiden, aber gefommen iſt dein Sorn und die Seit, da die
Toten gerichtet werden jollen, und du den Lohn ſpendeſt deinen Knechten,
den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürdıten,
280 Offenbarung des Johannes Kap. 12: Der Sturz des Satans.
Kleinen wie Großen, und da du Derderben bringjt über die Derderber
der Erde.
Und der Tempel Gottes im Himmel tat ſich auf, und es erſchien die 19
Lade jeines Bundes in feinem Tempel, und es famen Blige und Stimmen
und Donner und Erdbeben und großer Hagel.
Ein längerer Abſchnitt (Kap. 12.15) wird durdy dies himmliſche Vorſpiel ein-
geleitet. Das „dritte Wehe“ wird erwartet, und es fommt auch (in dem Sturz des 14
Satans auf die Erde und in dem Auftreten der „Tiere“ Kap.12.13). Aber es ijt
höchſt bezeichnend für die Stimmung unſeres Herausgebers, daß er der Schilderung
diejes legten entjeglichen Unheils himmlijche Siegeshymnen vorangehen läßt (ſ. zu
6,9 und 6,2). Denn das ijt eben jeine Überzeugung: dies ſchlimmſte Wüten des
Satans auf Erden ijt nur ein Seihen davon, daß feine Seit abgelaufen und daß
der Sieg Gottes über ihn bereits erjtritten if. Wenn die Gemeinde auf Erden
vor Angjt bebt, jo joll jie wijjen: im Himmel feiert man bereits den Eintritt der
„Herrihaft Gottes“ über die Welt. Niemals jchien die Weltherrihaft Satans ge-
waltiger und bedrohlicher als in dem gegenwärtigen „Sürnen der Heiden“, aber 18
der Prophet weiß, daß jie brüdig it; an ihre Stelle tritt die „herrſchaft Gottes“. 19
Ein Signal hierfür ijt das Wiedererjheinen der jo lange verlorenen Bundeslade
im himmliſchen Tempel! Der tiefjte Grund aber der Siegesgewißheit des Apofa-
Inptiters ijt der Glaube, daß im Himmel bereits der vorhanden ijt, der „die
Heiden weiden wird mit ehernem Stabe“ und der Herrihaft des Teufels ein Ende
bereiten wird.
Die Geburt des Mejfias, der Sturz des Drachens, die Derfolgung
des Weibes Kap. 12. Und ein gewaltiges Seichen erjchien am Himmel: ı Q
ein Weib, befleidet mit der Sonne, und der Mond unter ihren Süßen,
und auf ihrem Haupte ein Kranz von zwölf Sternen; ſchwanger war fie 2
und jchrie in ihren Wehen und der Pein des Gebärens. Und ein anderes 3
Seichen erihien am Himmel: und fiehe, ein gewaltiger, feuerroter Drache
mit (jieben Häuptern und) zehn Hörnern (und auf feinen Häuptern fieben (H)
Diademe), der fegte mit feinem Schweif ein Drittel der Sterne vom Himmel 4
und warf jie auf die Erde. Und der Dradye jtand vor dem Weibe, das
gebären follte, um, wenn es geboren, ihr Kind zu verfhlingen. Und es 5
gebar einen Knaben, der joll „die Heiden weiden mit ehernem Stabe“;
und ihr Kind wurde entrüdt zu Gott und zu feinem Thron. Und das 6
Weib floh in die Wüſte, wo es eine von Gott bereitete Stätte hat; dort
wird man es am Leben erhalten 1260 Tage lang.
Und es erhob ſich ein Kampf im Himmel: Michael und feine Engel 7 J
fämpften mit dem Draden, und der Drache fämpfte und feine Engel.
Aber fie hielten nicht ftand und mußten weichen aus dem Himmel. Das9
ward gejtürzt der große Drache, die uralte Schlange, der da heißt „Teufel“
und „Satan, der den ganzen Erdfreis verführt; geftürzt ward er zur
Erde, und feine Engel wurden mit ihm gejtürzt. Und id) hörte einen 10
lauten Ruf im Himmel: Nun iſt das Heil und die Kraft und die herrſchaft
unjerm Gott zugefallen und die Gewalt jeinem Gejalbten; denn gejtürzt
ift der Anfläger unferer Brüder, der fie vor unferem Gott verflagte Tag
und Nacht! (Und fie haben ihn überwunden um des Blutes des Lammes 11 (H)
und um des Wortes ihres Seugnifjes willen und haben ihr Leben nicht ge-
liebt bis zum Tode.) Deshalb freut euch), ihr Himmel und die darin wohnen! 12 J
Wehe der Erde und dem Meer: denn der Teufel ift zu euch herabgeitiegen;
er tobt in gewaltigem Grimm, weil er weiß, wie furz feine Stift ijt!
Und als der Drache ſah, daß er zur Erde gejtürzt war, verfolgte 15 Q
er das Weib, das den Knaben geboren hatte. Und es wurden dem Weibe 14
Offenbarung des Johannes Kap. 12: Der Sturz des Satans. 281
die zwei Schwingen des großen Adlers gegeben, um in die Wüſte zu
fliehen an ihre Stätte, dort wird jie am Leben erhalten „eine Seit und
15 zwei Seiten und eine halbe Seit", fern vom Angefiht der Schlange. Und
die Schlange jchleuderte aus ihrem Maule Wafjer hinter dem Weibe her,
16 wie einen Strom, um es in dem Strom zu erjäufen. Aber die Erde fam
dem Weibe zu Hilfe, und die Erde öffnete ihren Mund und verjhlang
17 den Strom, den der Drade aus feinem Munde gejchleudert hatte. Da
entbrannte der Drade vor Wut gegen das Weib und ging hin, um zu
tämpfen gegen die Übrigen ihres Samens, die da Halten die Gebote
(H) Gottes (und das Seugnis Jeju haben).
Von vole Rs: 2,9, VW. 143vol: Dan: 7,28; 12,7.
1-12 D.7—-12. Der mittlere der drei Abjhnitte diejes Kapitels (D.7—12) bildet
nad unjerer Auffaſſung die Sortjegung der alten Johannes-Apofalmpje. - Der Pro-
phet Johannes erwartet als Höhepunft der „großen Drangjal“, daß der Satan vom
Himmel auf die Erde herabfommen und hier Unheil anjtiften werde. Dies it das
dritte „Wehe“.
9 Der „Teufel, Diabolos, Derleumder, Anfläger, wie er im Lobgejang der
Engel heißt, erjcheint hier in der Geftalt eines Drachens (f. unten zu 12, 3.4); er
erhält außerdem die nNamen „die uralte Schlange‘ (gemeint iſt die Daradiejes-
Schlange, aber im religionsgejhichtlichen Hintergrund liegt hier die Urwelt-Schlange,
die im altjemitiihen Schöpfungs-Mythus eine Rolle jpielt) und Satan (Seind,
Gegner). Über die Gejhichte diejer Gejtalt im jüdiſchen und altchriltlichen Glau—
ben hier nur das Eine: nach der Dorftellung, die wir aus dem Buche Hiob fennen,
ericheint der Satan unter den Söhnen Gottes vor Gott; er ijt aljo noch nicht, wie im
heutigen Dolfsglauben, in die Hölle verbannt, jondern hat Sutritt und jogar eine
Art Heimatsreht im lichten Himmel vor dem Antlig Gottes. Auch jeine Tätigkeit
ijt hier diejelbe wie im Buche Hiob. Wie er dort den Knecht Gottes Hiob zu
10 verdädhtigen und aus der Gnade Gottes zu verdrängen fucht, jo heißt er hier im
Munde der Engel geradezu „der Ankläger unjerer Brüder, der jie vor Gott ver—
fagte bei Tag und Naht“. Was im Buche Hiob mehr als gelegentliche, wenn
auch gern geübte Bosheit erjcheint, das ijt hier ſozuſagen Lebensinhalt des Teufels
geworden. Sein Dafein hat feinen weiteren Swed, als dem Liebeswerf Gottes auf
alle Weije entgegenzuarbeiten: er ijt der Wideriacher der „Heiligen‘‘, er will der
Gemeinde Gottes ihr Heil verderben, er möchte jie „ſcheiden von der Liebe Gottes“
(Röm. 8,35. 38f.). Aber damit ift feine Stellung und Bedeutung noch nicht erihöpft.
Wenn die Engel bei jeinem Sturze fingen, daß die Königsherrihaft jegt Gott zu—
gefallen fei, jo ijt die Dorausjegung dafür, daß bisher die Herrihaft Gottes über
die Welt nicht unbejtritten und volllommen war. Dieje uns fait läjterlid) dünfende
Anjhauung it in Wahrheit der dunkle Untergrund der ganzen urhrütlichen
Glaubenswelt. Wenn Jejus die nahe Derwirklihung der Gottesherrihaft ver-
fündet, wenn die alten Chrijten beten: „Dein Reid komme“, und wenn die ganze
rijtliche Hoffnung auf nichts Höheres abzielt als auf die Errichtung des Gottes
reichs, jo ijt dies alles nur unter der Dorausfegung zu verſtehen, daß gegenwärtig
Gott nicht oder nit in dem rechten Maße die Herrichaft über die Welt behauptet.
In der Tat ijt dies die tief pejlimijtiiche Stimmung einer einflußreihen Richtung
des Judentums. Der Derluft der politischen Selbjtändigfeit, die Weltherrichaft in
der Hand der Heiden, der ofjenbare Triumph der Sünde und des Unglaubens in
der Welt, die Unterdrüdung und Hemmung der wahren jhriftgemäßen Gerechtigkeit
und Srömmigfeit, die Unabänderlichkeit dieſes Suftandes wenigjtens für Menſchen—
kräfte — das alles hat jih im Spätjudentum zu dem furchtbaren Glauben ver-
dichtet, daß Gott nicht nur fein Dolf, jondern die ganze Welt preisgegeben hat an
den Teufel. Er hat ihm die Weltherrihaft überlajjen und läßt nun Sünde und
Elend auf diefer Welt walten, wie es dem „Fürſten“ (Joh.12,31; 14,50; 16, 11)
oder „Gott diefer Welt‘ (2.Kor. 4,4) gut ſcheint (vgl. zu Mtth. 4, 1-11).
In dieje religiöje Atmojphäre eines verzweifelten Pejjimismus trat die Der-
282 Offenbarung des Johannes Kap. 12: Die Geburt des Mejjias.
fündigung Jeju ein. Darin unterjcheidet fie fi von der Stimmung des Judentums,
daß nad) ihr das Reid) Gottes nicht in nebelhafter Serne erſcheint. Wo Andere die
Jahre und Jahrzehnte berechnen, die nod; verlaufen müfjen, bis die erjehnte Seit
fommt, da hört Jeſus ſchon das Rauſchen der Srühlingsjtürme in den Lüften.
Sein Ruf: „Das Reid; Gottes ijt nahe herbeigefommen!" drüdt die feljenfeite Ge-
wißheit aus, daß Gott eingreifen und den Sieg behalten muß (vgl. zu Mith. 4,17).
In einem merkwürdigen Wort ſpricht Jejus diejen feinen Glauben an den unaus—
bleiblihen Sieg der Herrihaft Gottes aus: „Ich jah den Satan vom Himmel fallen
wie einen Blitz“ (LT.10,18 vgl. dort). Das ijt die Kehrjeite dazu, daß er jonjt
jagt: die Herrichaft Gottes ijt herbeigefommen. Wenn die Macht des Satans ge-
broden ijt, jo ijt das Reid) Gottes da. Dies Wort Jeſu, das uns den ſonſt dunflen
Untergrund feines Denfens mit einem Schlage erhellt, zeigt uns, daß er wie feine
Seitgenofjen von der mejjianijchen Seit eben dies erwartet: den Sturz des Satans
aus dem Himmel. Wir fönnen uns daher nicht wundern, bei einem Jünger Jeſu
diejelbe Hoffnung zu finden, daß am Ende der Tage der große Seind, der am
Throne Gottes das Heil zu hemmen fucht, bejeitigt werden wird. Nur ift wieder
bemertenswert, daß Jejus das, was die Gemeinde als etwas noch Sufünftiges er-
wartet, als bereits gejhehen Ihaut. In ihm fiegt der kühne freudige Gottesglaube
über den Pejjimismus, der in der Gemeinde bis zu einem gewiſſen Grade nod
anhält. Sür fie bleibt es immer noch bei dem Gebet: Erlöje uns von dem Bölen!
Aber auch dem Johannes ift es fein Sweifel, daß es dahin fommen muß, und in
diejer Difion haut er, wie es fommen muß. Daß Michael, der vornehmjte der 7
Erzengel, der Schugpatron des Dolfes Israel, den Kampf führt, ift aus jüdiſcher
Anjchauung herübergenommen; daß der Prophet nicht Chrijtus felbjt in diejen
Sweilampf verwidelt, wird einem feineren religiöfen Empfinden nur ſympathiſch jein.
Aber was er hier fieht und jchildert, ijt ja nad allem, was vorherging,
feineswegs ein Bild des Triumphes; nach dem Aufriß feines Werfes haben wir
hier dod) das dritte „Wehe‘, den Höhepunft der „Drangſal“? Sweifellos, aber
das ijt ja gerade die feine, tiefempfundene Stimmung diefes Stüdes, daß der Satans-
Sturz von den Engeln einerjeits als Sieg Gottes jubelnd gepriejen, andererfeits als 10
entjegliches Unglüd für die Welt beflagt wird. Die ſüße Frucht hat eine bittere 12
Schale. Daß der Satan feine Madt verlor, daß fein Reid ein Ende hat, daran
it fein Sweifel; er jelber weiß, daß er nur eine furze Friſt hat. Aber
dieje Seit wird er benugen, er wird den Rejt feiner Kraft in unerhörtem Grimm
zujammenfafjen und fein Ärgjies tun an der verhaßten Welt, die nur allzubald
jeinem Einfluß entrüdt fein wird. Dies legte Stadium feiner Herrihaft wird für
die Welt das ſchlimmſte fein. Hier begegnet uns der allgemein apokalyptiſche
Glaube, daß unmittelbar vor der Wendung zum Heil die höchſte Steigerung des
Unheils eintreten werde, aber in einer eigentümlichen perfönlichen Belebung. Jene
Schreden rühren daher, daß der Satan feine legte und höchſte Wut austobt, ehe
die volle Vernichtung über ihn hereinbridt.
So entjeglidy aljo dieje Ankündigung ift, jo wird doch die Gemeinde aus ihr
feine Angjt und Derzweiflung jhöpfen. Denn aus dem Triumphgefang der Engel
hört jie heraus, daß dieje legte Not in Wahrheit nicht bedrohlich für fie iſt; fie
muß vorübergehen, denn der Teufel hat das Spiel verloren.
D.1-6; 15—17. Mit diefem Stüd aus der alten Tohannes-Apofalypje 1-6 13-17
hat nun der Herausgeber Weisjagungen jeiner jüdijchen Quelle (Q) verbunden.
Das erjte und le&te Drittel des 12. Kapitels fügt fih nad) Ausſcheidung des
Swilhenjtüds vom Drahen-Sturz zu einem einheitlichen Gejamtbilde zujammen:
Geburt des Mejjias und Derfolgung des Weibes durch den Drachen. Dies wunder—
bare Gebilde apokalyptiſcher Phantafie muß uns eine Weile bejchäftigen, denn hier
ballen ſich die Rätjel der Apokalyptik ganz bejonders dicht zufammen; hier aber
fönnen wir auch einen Iehrreichen Einblid tun in die Geſchichte diefer Form von
Religion.
Achten wir zunächſt auf die Gejtalt der Mejjias-Mutter. Die hritlihe 1 2
Auslegung hat das Bild natürlich auf die himmlische Maria bezogen; Dürer,
Offenbarung des Johannes Kap.12: Die Geburt des Mejjias. 285
Murillo u.a. haben die Himmelstönigin nad dieſem Bilde dargejtellt, wie jie auf
der Mondjichel jteht, vom Glanz der Sonne umjtrahlt ift und den Sternenfranz
auf ihrem Haupte trägt. Sicher ift aber, daß der dhriftliche Apofalyptifer mit
feinem Gedanken an Maria gedadht hat. Don einer himmlijchen Herkunft oder
einer Himmelfahrt der Mutter Jeſu weiß das alte Ehrijtentum nichts. Die Maria
der Evangelien ijt noch ganz menjdlich gezeichnet. Um jo lebhafter bedrängt uns
die Stage: Was fonnte nur der rijiliche Herausgeber der Offenbarung, was
fonnten feine Lejer jich unter diejer Gejtalt denfen? Um es hier gleich zu jagen:
gejhaffen ijt fie überhaupt nicht von chritlicher Phantafie; Tein Chrijt wäre
von ſich aus auf den Gedanken gefommen, die Mefjias-Mlutter jo ganz anders als in
den Evangelien darzuftellen. Das Bild war dem Derfajjer irgendwoher gegeben,
er hat es ſich angeeignet, aber doch jo, daß er es irgendwie hriftlichen Dorftellungen
angepaßt, es hrijtlicdy gedeutet hat. Einen Schlüſſel zum Derftändnis gibt D. 17.
Hier ilt noch von andern Kindern des Weibes die Rede, das jind die, welche die
Gebote Gottes und — wie der Krijtlicye Herausgeber hinzufügt — das Seugnis
Jeſu halten. Sie ijt aljo die Mutter auch der Chrijten. Das führt auf eine Dor-
jtellung, die in der religiöjen Sprache des A.T.’s und des Judentums weit ver-
breitet ift: wie die Jerujalemerinnen Töchter Sions heißen, wie die Propheten das
Volk Israel als ein Weib darjtellen, jo iſt auch für den chriſtlichen Apofalyptifer
dieje Gejtalt eine Perjonififation der Gemeinde. Aber er hat aud) diefe Deutung
ihon aus dem Judentum übernommen: der jüdijche Schriftjteller, der hier benugt
ijt, fah in dem Weibe das Dolf Israel; er deutete den Kranz von zwölf Sternen
auf die zwölf Stämme des auserwählten Dolfes. Aber es it doch zu wenig ge—
jagt, wenn wir das Bild bloß als eine Perjonififation auffajfen. Denn es ijt ja
eine den einzelnen Juden als Mutter gegenüberjtehende, himmliſche Perjönlichteit.
Darum pflegt man zu jagen: dem jüdiſchen Apofalmptifer bedeutete fie „das ideale
Israel“ oder audh „das himmliihe Jeruſalem“, das 21,2 wie eine gejchmüdte
Braut vom Himmel herabfommt und von dem Paulus jagt: jie ift unjere Mutter
(Gal. 4, 26). So erjheint auch dem Apofalmptifer Esra Kap. 9. (Kautzſch II,
S. 386ff.) ein Weib, das um ihren toten Sohn trauert, und plößlich verwandelt
es jih vor feinen Augen in eine herrliche Stadt. Das ijt das himmlijche Sion,
das um den Untergang des irdiſchen Jerufalems trauert. Wir find nody immer
nicht ganz aufgeflärt über die Entjtehung diejer merkwürdigen Dentweije, wonad
die Menſchen und die Dinge himmlijche Jdeal-Doppelgänger haben. Woher fie
aber auch jtammen mag, und was jie eigentlich bedeutet — jedenfalls ijt hier die
Dorjtellung von der idealen Gemeinde erjt an die gegebene Gejtalt des himmlijchen
Weibes herangebradit; jie ijt eine Deutung des überfommenen Bildes, das ur—
ſprünglich etwas ganz Anderes bedeutete. Denn wie fommt die ideale Gemeinde
oder das himmlifche Jerufalem dazu, „mit der Sonne bekleidet" zu fein und „auf
dem Monde zu thronen oder zu ſtehen“? Es fann fein Sweifel jein, daß hier —
in jüdiſch-chriſtlicher Umdeutung — die Geftalt einer göttlihen Himmels-
fönigin vorliegt. Daß aber eine derartige Gejtalt der Dorftellungswelt des
echten Judentums völlig fern liegt, braucht kaum gejagt zu werden: jie ijt eine
duch und durch mythologijche Erjcheinung. Und mehr und mehr jest ſich die
Erkenntnis durch, daß der Apokalyptiker hier einen urſprünglich im Heidentum
heimijhen Mythus verwendet, in dem dieje Göttermutter die eine Hauptperjon,
die Geburt eines himmlijchen, göttlihen Kindes das große Hauptereignis, die
Seindjhaft und Derfolgung des Drachens den dramatijhen Einjchlag bildete.
; Wie die Höttermutter zum himmlijchen Sion gejtempelt ift, jo ijt der junge
Gott zum Mejjias geworden; wir erkennen es deutlich an der mejjianijhen Djalm-
jtelle (2,9): Der foll die Heiden weiden mit ehernem Stabe. Der Apofalyptifer
gibt ſich gar nicht die Mühe, die Gejtalt weiter ins Jüdiſch-Meſſianiſche umzu—
formen, etwa ihn als den Sohn Davids oder als den Sohn Gottes oder als den
Menſchenſohn zu zeichnen — mit einer dem Wijjenden leicht verjtändlichen An-
jpielung jagt er nur: dies ijt nämlid) der Mejfias, der die Heiden vernichten wird.
Bier ijt bejonders deutlih, wie der Apofalmptifer das übernommene Bild für feine
284 Offenbarung des Johannes Kap. 12: Der Drade.
Swede verwendet und ausdeutet. Wie aber fam er dazu, in diefem Mythus von
der Geburt eines Gottes die Geburt des Mefjias dargejtellt zu finden? Das war
nur möglich, weil er nad) weit verbreiteter jüdijcher Dorjtellung den Meſſias als
ein göttlihes Wejen vom Himmel her erwartete. So hat man ja auch den
„Menſchenſohn“ bei Daniel als den vom Himmel Tommenden Mejjias gedeutet, jo
hat noch Paulus es ganz ſelbſtverſtändlich gefunden, daß Jejus vor jeiner Menſch—
werdung im Himmel war „in göttliher Gejtalt“; und in allen johanneijchen
Schriften ijt es herrſchende Grundüberzeugung, daß Jejus „vom Himmel" it.
Darum fonnte audy der hrijtliche Herausgeber der Apokalypſe dieje Darjtellung
der himmlijhen Mefjias-Geburt übernehmen, ohne daß er einen Widerjpruc mit
den in der Gemeinde verbreiteten Erzählungen von der Marien-beburt empfand.
Denn, in welcher Weije auch Jejus Menſch geworden fein mochte, das jtand der
Gemeinde damals längjt fejt, daß fein Urjprung höher hinauf reichte: er ijt troß-
dem ein Sohn des Himmels. Aber jehr merfwürdig und lehrreich ift, wie weder
unjer chriftliher Apofalyptifer noch fein jüdiſcher Dorgänger den Derjuh macht,
dieje Szene irgendwie in Einklang zu bringen mit dem Namen Jeju „Sohn
Gottes". Dazu empfanden Beide zu wenig griehijch und zu jehr jüdijch-mono-
theiltiih, als daß fie den Gedanken einer Erzeugung durd) Gott hier hätten ein-
fügen mögen. Den Öriehen war das eine geläufige Lieblingsvorjtellung, der Jude
empfindet das fajt als eine Läjterung. Darum wird jchon dem jüdiſchen Apofa-
Inptifer das Bild der himmliſchen Mefjias-Niutter jehr erwünſcht gewejen jein.
Daß der Apofalyptifer eine Dorlage benußt, die uriprünglidy ein Götter—
Mpthus voll ftark bewegten, dramatijchen Gehaltes war, das wird in diejem legten
Teil des Kapitels bejonders deutlih. Schon die Gejtalt des Drachens ijt ganz
mythologiſch gedaht. Nie wird man aus jüdiſch-chriſtlichen Dorjtellungen ableiten
fönnen, warum er gerade feuerrot ijt; in dem Mythus war er eben jo gejcildert.
Und wenn er einen jo gewaltigen Schweif hat, daß er damit ein Drittel der
Sterne, die am Himmelsgewölbe befejtigt jind, herabfegen Tann, jo ijt das echter
Miythenftil. Mit den religiöfen Ideen des Urchriſtentums hat das nichts zu tun.
Nur das werden die alten hrijtlihen Lejer jchaudernd heraus empfunden haben,
daß diejem entjeglihen Wejen ein tiefer Haß gegen das himmlijhe Lichtreih und
eine furchtbare Macht innewohnt. Und damit haben fie den urjprünglichen Sinn
und die Stimmung der poetiſchen Dorjtellung aud) ganz richtig verjtanden. Denn
hier ilt ja zweifellos ein göttliches Wejen in Schlangen: oder Drachengeſtalt ge=
Ichildert, das einen Kampf gegen den Himmel und feine Götter führt. In der
hier vorliegenden jüdifh=chrijtlihen Geftalt des alten Miythus hat der Drade
naturgemäß eine Umbildung erlebt: er ift mit dem Teufel oder Satan gleichgejet,
Gerade jo wie die jpätere jüdiihe Auslegung die Paradiejes-Sclange (1. Moſe 3),
die zunächſt nur ein Tier, höchjtens ein Dämon war, als Derfleidung des Satans
gedacht hat, fo foll der Lefer unter dem Draden den Seind Gottes, den Satan,
verjtehen. Aber nody weiter geht die Umdeutung. Schon im A.T. und im Juden-
tum wird jehr häufig die heidnijche Weltmacht mit den mythologijhen Namen und
Merkmalen der alten Schlange bezeichnet. Mean fieht in dem, was dem erwählten
Dolfe angetan wird, einen Srevel des uralten Gottesfeindes; die heidniſche Welt-
macht ijt nicht bloß Werkzeug, jondern geradezu Derkörperung diejer gottfeindlichen
Madt. Geradejo trägt der Dradye in unferem Kapitel auf jeinen jieben Häuptern
Diademe — er ijt nicht nur der Teufel, jondern der durch die Weltmacht wirkende
Öottesfeind.
Der eigentliche Inhalt der Difion iſt nun dieſer. Der Drade, zu dejjen
Weſen die Seindjchaft gegen den Himmelsgott gehört, hat in diejem Augenblid
einen bejonderen Anlaß zum Bajje. Denn es joll der geboren werden, der jich im
weiteren Derlaufe als fein Dernidyter erweifen wird. Darum lauert er ihm auf,
um ihn fogleich zu verjchlingen. Der Knabe wird geboren, aber jofort zu Gottes
Thron und damit aller Gefahr entrüdt. Dort im Himmel ijt er gejhüßt, dort
wird er bleiben, bis die Stunde feines Hervortretens geſchlagen hat. Im Sorn
darüber kehrt fi) der Drache gegen das Weib. Aber diejes wird auf den Flügeln
34
6 14
Offenbarung des Johannes Kap. 12: Die Derfolgung des Weibes. 285
„des großen Adlers“ in die Wüſte getragen und dort „an ihrem (von Gott ihr
zubereiteten) Ort ernährt, 31/, Seiten“ lang. Auch hier verrät ſich deutlich die
mythilhe Grundlage der Erzählung.
Wo ijt denn der Mythus, der in diefem grandiojen Bilde von der Be—
drohung des Sonnenweibes und ihres himmlijhen Kindes durch den Drachen-Teufel
eine Neubildung erfahren hat? Es ijt faum zweifelhaft: es ijt ein alter Natur—
mnthus, der Mythus, der von dem Kampf des Gottes der Sinjternis gegen den
jungen Gott der Sonne und des Lichtes und von dem Siege des Lichtgottes über
jenen handelte und der, in der heidniſchen Welt weitverbreitet, bei jehr ver-
wandten Grundzügen im einzelnen verjchiedenartige Sormen zeigte.
Man hat zunädjt an einen babyloniihen Mythus, den Tiamat-Marduf-
Mythus gedadt. In der Urzeit, ehe Himmel und Erde gejhaffen waren, herrichte
das Wajjer oder, mythologiſch ausgedrüdt, das Ungeheuer der Tiefe, eine Göttin
von furdtbarer Gewalt, genannt Tiamat, erfüllt mit Haß gegen die oberen Götter
des Lichts. Als jie in frevelhaftem Übermut gegen jie anjtürmen wollte, da hat
ein Lichtgott — in dem babyloniihen Mythus heißt er Marduf — fie bejiegt, hat
ihren Leichnam gejpalten, das feindlihe Wajjer zerteilt und ihm jeine Stelle an-
gewiejen über dem Himmelsgewölbe und unter der Erde. So ijt die Welt dur
die Überwindung des Wajjer-Chaos entjtanden. Dieje alte, einjt in lebhaft poeti-
jher, dramatijher Sorm erzählte Göttergejhichte ijt in Israel auf Jahve über-
tragen und hat in der Schöpfungsgeichichte J.Moſe 1 mit ihrer Scheidung der
Wajjer eine jozujagen dogmatiſche, von falt allen mythologiihen Sügen gereinigte
Sorm erhalten. Aber in der Dolfsvorjtellung blieb der alte Mythus lebendig, und
an vielen Stellen in der poetiſchen und prophetiſchen Literatur des A. T.'s fommt
er zutage. Es ijt die größte Tat Jahves, daß er in der Urzeit das Ungeheuer
der Tiefe, eben den Draden oder die Schlange, überwunden oder gebändigt hat.
Daneben freilich bejteht die Dorjtellung, daß es immer noch da ijt und als Erb:
feind Gottes noch einmal hervortreten wird. Bejonders für die Endzeit wird
das erwartet. Da wird das Chaos-Tier von neuem gegen Gott anjtürmen, aber
dann wird es vernichtet werden. Einen ſolchen Kampf des Ungeheuers gegen den
Himmel jchildert ja auch unjer Apokalyptiker. — Es leuchtet aber jofort ein, daß
diejer Mythus feinen deutlihen Nachhall nur in dem Mittelftüd unſers Kapitels
D.7-12 hat.
Dagegen hat D.1-6.15ff. eine viel deutlichere und nähere Parallele in
dem verwandten griehiihen und noch mehr in dem entjprechenden ägyptiſch—
hellenijtiigen Mythus. Der griehijche Mythus erzählt: die Mutter des Apollo,
Leto, war jhwanger von deus. Als jie gebären jollte, wurde fie von dem Drachen
Python verfolgt; denn ihm war geweisjagt, daß er durch den Sohn der Leto
iterben werde. Aber Seus ließ fie durch den Nordwind in den Schuß Pojeidons
bringen, der fie auf der Inſel Ortngia-Delos vor Python verbarg. Dier Tage
nad) jeiner Geburt tötete ihr Sohn Apollo den Drachen. Die Ähnlichkeit diejes
Mpthus mit unjerer Schilderung ijt jo jchlagend, daß an einen Sufall nicht ge-
daht werden fann; hier muß Derwandtihaft oder Entlehnung in irgend einer
Sorm vorliegen. Noch ähnlicher ijt die ägnptijche Sorm. Bier wird Hathor-Jiis,
die Göttermutter, die Mutter des Sonnengottes Horus, von Tnphon-Seth bedroht
und verfolgt. Sie entflieht auf einem Nahen von Papyrus auf die Injel Chemmis,
wo jie das Kind nährt. Hathor wird dargejtellt mit der Sonne auf dem Haupt,
jie erjheint gelegentlich auf der Mondjichel jtehend, fie ift mit Slügeln ausgejtattet;
Tnphon aber wird als Drache, Schlange oder Krofodil vorgejtellt, feine Waſſer—
natur ijt deutlich erfennbar, er hat rote Sarbe.
Aber noch etwas Anderes iſt wichtig: der deutliche ajtronomiihe Einſchlag
in dem Bilde D.1-4 (vgl. dazu Boll, Aus der Offenbarung Joh. S.98ff.). Das
Weib ijt „am Himmel” ſichtbar; aud der Drake eriheint „am Himmel“. Die 12
Sterne erinnern ohne weiteres an die 12 Tierfreiszeichen. Der antike Lejer mußte
unwillfürlih an die ihm geläufigen Darjtellungen des Himmels denken: da jteht
unter den Tierfreiszeihen ein Weib, die Jungfrau; Sonne und Mond laufen durch
286 Offenbarung des Johannes Kap. 12: Die Derfolgung des Weibes.
dies Seihen; zu den Süßen der Jungfrau aber jteht das große Sternbild der
Hydra, des Drahens. Nun wird die Jungfrau des Sternhimmels mehrfach mit
der Iſis gleichgejegt; ja Ijis, den Horus jtillend, erſcheint am helleniſch-ägyptiſchen
Sternhimmel.
Es dürfte unzweifelhaft fein, daß diejfer mit aftronomijhen Elementen
durchſetzte Sonnen-Mythus in feiner helleniſtiſch-ägyptiſchen Gejtalt das Urbild von
12, 1ff. ijt. Auf welchem Wege er zu dem jüdiſchen Derfafjer der in 12,1ff. ver-
arbeiteten Dorlage gefommen und was diejen veranlaßt haben mag, ihn herüber-
zunehmen, erfennen wir im einzelnen nicht. Die Tatjache jelbjt jteht fejt. Und
fie it in der Hauptſache daraus zu erklären, daß der Apofalmptifer in diejem
Mythus eine Weisjagung auf die Endzeit gejehen hat, die in feiner Gegen—
wart jich zu erfüllen begann. Daß die Einzelheiten nicht genau dem entjpraden,
was er jagen wollte, oder dem jüdilchen Bilde von dem Derlauf der Endzeit, war
fein Hindernis. Die Lejer verjtanden die Hauptjache: dejjen war er jiher. Und
das Dunfle, Geheimnisvolle, Rätjelhafte, Derhüllende gehörte zum apofalmptijchen
Stil und erhöhte gerade den Wert der — nicht geihaffenen, jondern übernommenen
und deshalb — alt erjcheinenden Weisjagung.
Was er mit diejer übernommenen und für feine Swede umgedeuteten
Weisjfagung jagen will, iſt ar. Er jchreibt zur Seit der höchſten Not, furz vor
dem Sall Jerujalems. So gewiß ihm dieſer Ausgang ijt, jo gewiß ijt ihm aud),
daß mit diejer höchſten Steigerung des Unheils die Stunde der glüdlichen Wendung
gefommen ij. Wenn der Seind jo nahe am Siel des Sieges ijt, dann ijt auch
ihon der Mefjias geboren. Swar Tann er nody nicht fofort erjcheinen, denn das
Unheil muß die befannte, fejtgejegte Stift dauern. Aber er ijt doch da, und wie
wütend der Seind tobte, an den Meſſias kann er nicht heran; der ijt im Himmel
gut geborgen. Dies fand der Prophet dargejtellt in dem Bilde, das er jeinen
Sejern jegt zum Trojt und Sporn in der legten Not vorhält. Damit ijt der Inhalt
der Weisjagung nicht erſchöpft. Denn der enttäujchte Dradhe verfolgt nun das
Weib. Aber aud jie wird durch den mächtigen Schuß Gottes in der Wüjte ge—
borgen und am Leben erhalten, während der Unglüdsfrijt der 5'/, „seiten“. So
bleibt dem Drachen nichts übrig, als feine ganze Wut gegen „die Übrigen von
ihrem Samen“, d.h. gegen Israel, zu fehren und fie zu befriegen. Das ijt der
Krieg, dem der jüdiihe Apofalmptifer mit Schmerzen, aber auch mit guter Sus
verjicht zujhaute. Es ijt wahr: der Krieg der Römer gegen Jerufalem ijt fein
gewöhnliches Unglüd; dahinter fteht der Teufel, der die Weltmacht gegen das
Dolf Gottes aufbietet — aber unjer Prophet weiß es bejjer als angjtvolle Ge—
müter: jchon ijt im Himmel der Üiberwinder des Drachens vorhanden! Darum
heißt es: hoffen und aushalten!
Und was damals, im Jahre 70, jo manches jüdiſche Herz getröftet haben
mag, das foll nun zur Seit Domitians im Jahre 95 noch einmal feine Kraft er-
proben. Denn wieder ijt es jo weit, daß der Teufel das Dolf Gottes, nämlich
die Chrijten, befriegt durch die römische Weltmadt. Es ijt aljo verjtändlidh, daß
der Herausgeber der Johannes-Apofalypje auf die ältere jüdiihe Weisjagung
aufmerfjam wurde, deren Schilderungen jo ganz auf feine Seit zu paſſen jchienen.
Bejonders darin hat die jüdische Apofalypje mit der des Johannes eine ühn—
lichkeit, daß in Beiden diefe Wut des Satans als eine im Grunde ohnmädtige
gejhhildert war. Was Johannes als Sufunft gejchaut hatte, daß der Satan, aus
dem Himmel gejtürzt, auf Erden feinen legten Grimm entfalten würde (D.7—12),
das ijt für den Herausgeber jegt Gegenwart geworden, jchredliche und doch nicht
allzu jchredlicye Gegenwart. Denn „der Sürft diefer Welt, wie jauer er fi) jtellt,
tut er uns doch nichts, das madıt, er ijt gericht!“ Und nun las er aud) in der
jüdijchen Apofalmpje die Weisjagung, daß der Satan am Ende der Seiten das Volk
Gottes verfolgen werde. Swar die Söhne des Weibes find nur wohl oder übel
jein Angriffspunft. Denn eigentlich verfolgt der Drache das himmlijche Jeruſalem
und in legter Linie den Mejjias jelber. Und fein Grimm gegen die Gemeinde auf
Erden erklärt jid) daraus, daß er gegen den Himmel nichts ausrichten Tann. Trefflich
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Q 18
13, 1
2
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Q
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Offenbarung des Johannes 12, 18-13, 10: Das erjte Tier. 287
pafte die jüdijche Prophetie mit der Johannes-Weisjagung vom Dradenjturz zu-
jammen; in jinnreicyer Weije fügt jie der Herausgeber ein, indem er das Bild
vom Drachenkampf mitten in die Darjtellung des jüdijchen Derfajjers Hineinpflangt.
So hat er jeinen Lejern in diejer Seit des legten Kampfes und Martyriums
einen doppelten Trojt zu bieten: der Satan hat jein Spiel verloren,
jeine Srijt wird bald abgelaufen jein, und: der, gegen den feine
Seindjhaft jid eigentlih richtet, ijt im Himmel wohlgeborgen.
Ganz begreifen wir aber jeine Kompojition nur, wenn wir verjuchen, eine
Antwort auf die Srage zu gewinnen: wie fonnte nur der hritliche Herausgeber
die jüdijche Weisjagung von der Geburt und Entrüdung des Mejjias jich aneignen?
In welchem Sinne hat er jie verjtanden und gedeutet?
Da ijt zunächſt zu jagen: was für den jüdiſchen Propheten Weisjagung,
fühne Dorwegnahme der Zukunft war, das ijt für ihn in feinem Sinne mehr
Sufunft, fondern Dergangenheit, die in die Gegenwart hineinragt. Sür ihn ift
der Mefjias längjt geboren. Wir lernen hier eine bejondere Art apofalyptiicher
Schriftjtellerei fennen. Nicht immer enthält fie Sufunftsbilder; gelegentlich gibt
auch der Apofalyptifer von höherer Warte aus einen Einblid in gegenwärtige
oder vergangene Ereignijje, die irgendwie zur Erklärung der Gegenwart dienen
fönnen. So fann fein Sweifel jein: der Schwerpunft liegt für den Herausgeber
nit auf der Geburt, fondern darauf, daß Chrijtus jegt im Himmel ift. Die
Einzelheiten jenes Bildes fonnte er ji) ja überhaupt nur zum Teil aneignen. Die
Entrüdung des Mejjias zu Gott fonnte er nur auf die Erhöhung und Himmel-
fahrt Chrifti beziehen. Dabei mußte unberüdjichtigt bleiben, daß ja in der Difion
von Entrüdung eines Knaben geredet wird. Um jo eher wird er den andern
Sug haben mitempfinden fönnen, daß das Meſſiaskind gleich nad} jeiner Geburt
teufliihen Derfolgungen ausgejegt war. Denn, als er jchrieb, war dod) gewiß
ihon die Erzählung des Matthäus-Evangeliums belannt von der Derfolgung des
Jejus-Kindes durch den grimmen Herodes. Ja — es kann wohl faum ein Zweifel
jein, daß dieſe Sage von der Sluht der Mejjtas-Mutter vor dem Tyrannen bei
Matthäus irgendwie eine Umformung und Chriftianijierung des alten Mythus ijt
(vgl. zu Mith.2, 15-15).
So ijt — troß mander Unjtimmigfeiten — das alte Bild in feiner Hand
und in der Derbindung mit der Weisfagung vom Dradenfturz ein fraftvolles
Mittel der Trojtverfündigung geworden: In allem Kampf der Gegenwart jeid
gewiß, daß der Chrijtus droben im Himmel ijt, von dannen er fommen wird, zu
vernichten den Teufel und jein Reich!
Sehr merkwürdig ijt der Einſchub des Herausgebers in D.11. Während
vorher die Bejiegung des Satans durdy die Engel gejchildert war, redet er von
einer (geijtigen) Überwindung des Satans durch die Märtyrer. Wir jehen hier,
wie die geijtige Umdeutung und Allegorijierung der apokalyptiſchen Bilder ſchon
in dem Buche jelber beginnt.
Des erjte Tier 12, 18-13, 10. Und ich ſtand am Strande des
Meeres: da jah ich aus dem Tileere ein Tier aufjteigen, das hatte zehn
Hörner und fieben Häupter, und auf feinen Hörnern zehn Diademe und
auf jeinen Häuptern Namen der Läjterung. Und das Tier, das id) jah,
war einem Panther ähnlih, und feine Süße waren wie die eines Bären
und jein Maul wie das Maul eines Löwen. Und der Drache gab ihm
jeine Macht und feinen Thron und große Gewalt. Und eins von jeinen
Häuptern (erfhien mir) wie zum Tode verwundet, aber feine Todeswunde
wurde geheilt, und die ganze Welt blidte ftaunend nad) dem Tier. Und
lie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Gewalt gegeben hatte,
und beteten das Tier an und ſprachen: Wer ijt dem Tier gleich, und wer
kann mit ihm fämpfen? Und es wurde ihm ein Maul gegeben, das
große Worte und Läjterungen redete, und es wurde ihm gegeben, feine
288 Offenbarung des Johannes 12,18—13,10: Das erjte Tier.
Maht auszuüben zweiundvierzig Monate lang; und es öffnete fein Maul 6
zu Läfterungen gegen Gott, zu läjtern feinen Namen und fein Selt (näm-
lih die im Himmel deltenden). Und es wurde ihm gegeben, zu fämpfen 7 (H)
mit den Heiligen und fie zu bejiegen, und Madt wurde ihm gegeben über
jeden Stamm und jedes Dolf, Junge und Nation. Und anbeten werden 8 H
es alle die Bewohner der Erde, deren Name nit im Lebensbude des
geichlachteten Lammes geſchrieben jteht jeit Grumdlegung der Welt. Wer
ein Ohr hat, der foll hören. „Wer zur Gefangenjhaft beitimmt iſt, geht
in Gefangenshaft". Wer mit dem Schwert tötet, muß durchs Schwert
umfommen. Hier gilt die Geduld und die Treue der Heiligen!
V.10 vgl. Jer.15,2; Mtth. 26, 52.
Der Leſer der Offenbarung, dem das Bud zur Seit Domitians in die Hand
fam, hatte jchon aus dem 12. Kapitel eine deutliche Weijung empfangen, was die
Seiden und Derfolgungen, unter denen die Gläubigen gegenwärtig feufzen, zu
bedeuten haben. In ihnen beweilt der alte böje Seind Gottes feine legte, ohn—
mächtige Wut. Wenn der Drade die fieben Diademe auf feinen Häuptern trägt,
jo ijt damit der innige Sujammenhang zwilhen der Weltmacht Roms und dem
Teufel angedeutet. Aber eben dies wird nun im 13. Kapitel noch energiſcher und
padender herausgearbeitet. Es tritt eine bejondere, furchtbare Gejtalt auf, mit
den Seichen des Kaiferreihs gejhmüdt, ein Tier, das feine Macht vom Dradyen,
d.h. vom Teufel, empfangen, die Welt ſich unterworfen hat und nun alle Bewohner
der Erde zur Anbetung zwingen will. Jetzt ſieht der chrijtliche Leſer völlig Klar:
das ijt das römijhe Kaijertum, von dem oder in dejjen Namen die Anbetung, der
Kaifer-Kultus, auch von den Chrijten verlangt wird. Das ijt in Kürze die Be-
deutung diejes Stüdes für den chrijtlihen Herausgeber und Lejer zur Seit Domitians.
Aber dies Kapitel und feine Bilder haben eine Dorgejhichte, die jich zum Teil
noch in unferm heutigen Terte ſpiegelt. Auch hier ijt eine jüdiſche Weisjagung
benugßt, deren Gejhichte wir uns in den Hauptzügen vergegenwärtigen.
Zunächſt dürfte wohl fiher fein, daß das Ungeheuer, das hier gejchildert
ift, urſprünglich nichts Anderes war als der Drade felber, das Chaos-Tier (|. oben
zu 12,6.14): es jteigt ja aus dem Meere auf. Wenn aljo im heutigen Eerte beide 4
Wejen nebeneinander ftehen, als Herr und Diener, jo ijt das ein Seichen litera-
riiher Sufammenarbeitung. Wenn beide Bilder verwendet werden follten, jo blieb
nidyts übrig, als das eine auf den Teufel, das andere aufs Weltreich zu deuten.
Dieje Weisjagung hat nun ſchon beim Propheten Daniel Kap. 7 eine, jagen wir,
gejhichtlicy-politiihe Umdeutung erfahren. Das Chaos-Tier jpaltet ſich hier in
vier jchredlihhe Ungeheuer, die aus dem Meere aufjteigen; es jind vier aufein-
ander folgende Weltreiche gemeint, die der herrſchaft des höchſten Gottes das Feld
jtreitig maden: ein Löwe mit Adlerflügeln (Babylon), ein Bär (Medien), ein
Nanther (Perjien) und ein viertes, von allen vorhergehenden verjchiedenes, fürchter—
liches Tier mit eifernen Sähnen, mit denen es alles zermalmte, und was übrig
blieb, zertrat es mit den Süßen. In dieſem letzten Tier jchildert Daniel das
griechiſch-yriſche Weltreich, dejjen Macht das Dolf Israel damals zu fpüren befam.
Dies Tier hat zehn Hörner; der Prophet jieht aber, „wie ein anderes Tleines Horn
zwiſchen ihnen aufjhoß, und drei von den erjten hörnern jeinetwegen ausgerijjen
wurden“. Nach der heute herrihenden Auslegung meint er damit den König
Antiohus Epiphanes; von ihm gilt injonderheit, daß „fein Mund hochfahrende
Dinge redete”. Der Derfajfer des Buches Daniel jhildert unter der Maske des
Propheten, in Sorm von Sufunfts-Weisjagungen, feine eigene Gegenwart. Als
etwa im Jahre 167 v. Chr. fein Bud) erjchien, waren dieje Weisjagungen hödjjt
aftuell; der alte Seher ſchien aufs genauefte die Einzelheiten der Antiochus-Seit
vorher geweisjagt zu haben. Indejjen feine Weisfagungen erfüllten ſich dennoch
nicht. Denn nad der Schilderung eben diejes jiebenten Kapitels jollte auf den
frehen König das Gericht und die Weltherrihaft des Volkes Israel folgen. Aber
dies alles blieb aus. Damit trat das Bud) diefes Propheten in die Reihe der
= 8
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2
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4b
5
Offenbarung des Johannes 12,18—-13,10: Das erite Tier. 239
Prophetien zurüd, die, aus dem Altertum überliefert, noh unerfüllte Weis-
jagungen in jid bergen. Es wurde ein heiliges Bud), das von den Frommen
mit heißem Bemühen jtudiert wurde und für alle Sufunfts-Weisjagungen in der
Folge maßgebend blieb.
Durdy das Bud; Daniel war es aljo zu einer fajt dogmatifchen Gewißheit
erhoben, daß am Ende der Seiten aus dem Weltreih ein unſäglich freher und
jündiger König hervorgehen werde, der den Srevel auf die Spige treiben, eben
dadurd aber dann auch das Ende bejchleunigen werde. „Der König wird nad
jeinem Belieben verfahren; er wird ſich überheben und groß tun wider jeden Gott
und wider den höchſten Gott unglaubliche Läjterungen reden“ (Dan. 11,36). Alle
dieje Weisjagungen ſchienen jich erfüllen zu follen, als im Jahre 40 n. Chr. der
Kaifer Kaligula den Befehl gab, feine Statue im Tempel von Jerujalem aufzu-
itellen, und von den Juden feine Anbetung als Gott forderte. Niemals war jeit
den Tagen des Antiohus etwas Ähnliches von ihnen verlangt worden, und jelbjt
Antiohus hatte doch nur einen Seus-Altar im Tempel errichtet. Eine furdtbare
Aufregung bemädtigte ji der Juden: aber die Gefahr ging für diesmal nod
gnädig vorüber. Kaligula jtarb im Januar 41, ohne fein Dorhaben durdygejegt
3u haben. Indejjen durch feinen Srevel waren die Blide aller Srommen wieder
auf jene Daniel-Weisfagungen gelenft worden. Darum ijt es verjtändlid, daß
viele apofalyptijche Entwürfe von dieſen Daniel-Weisfagungen ausgehen. An jie
Inüpft Paulus an, wenn er 2.Chejj. 2,4 den Antichriſten ſchildert. Derſelbe rätjel-
hafte, mnjtijche, auf etwas Entiegliches deutende Ausdrud kommt bekanntlich aud
in der Rede. Jeſu ME. 13,14 vor. Auch der Evangelift Markus fühlt ſich an die
Daniel=Weisjagung gebunden und erwartet für die legte Seit eine noch nit
näher zu bejtimmende Entweihung des Heiligtums (vgl. zu ME. 15, 14).
Ein bejonders deutliches Beijpiel diefer an Daniel angelehnten Weisjagung
it nun unjer Kapitel. Alle einzelnen Süge jind aus Daniel entnommen. Nur
itatt der vier Tiere (— vier Welireihe) erjcheint hier ein einziges, aber in ihm
jind alle Süge der Diere vereinigt: Löwe, Bär, Panther — von ihnen allen hat
dies Ungeheuer etwas. Denn das römijche Weltreich faßt die Eigenſchaften aller
vorhergehenden Reiche zufammen und überbietet jie. In der Schilderung ijt durch
das Eingreifen des Herausgebers wohl ein Sug weggefallen, den man verjchieden
ergänzen Tann; ob hier Slügel des Adlers oder Menjcdyenantlig oder eherne Sähne
oder jonjt irgend ein Merkmal des vierten danielijchen Reiches genannt war, wijjen
wir nit. Aber aud) die Zehn Hörner fehren wieder, und die jieben Häupter jind
durch Sujammenrehnung der Häupier der vier Tiere entjtanden: die drei eriten
haben je eins, das vierte vier Häupter. Der Mann, der dieje Weisjagung ſchrieb,
erneuerte alſo mit Bewußtjein und Abjicht dies danielijche Schredensbild vom
Weltreich der legten Tage. Insbejondere übernahm er den jtehenden Sug von
der Läjterung Gottes uud des Tempels. Bei Daniel war dies von dem einen
König gejagt, und nur auf eine Einzel-Perjönlichleit paßt es. Wenn nun der
Schriftjteller des 13. Kapitels von dem Tier mit jieben Häuptern und Löwenmäulern
jagt: Es wurde ihm ein Maul gegeben, das hohe Worte und Läjterungen redete
— jo jieht man, wie die Darjtellung zwilchen dem Kaijertum im allgemeinen und
einem einzelnen Kaijer jhwanft. Das iſt die Folge der Derfnüpfung verfchiedener
Einzelzüge der alten Weisjagung. Aber in der jüdijchen Apofalmpje, der der
Herausgeber diejes Stüd entnommen hat, war das alte Bild doch noch bejonders
zeitgemäß zugejtugt durdy folgende Züge. Daß auf den Häuptern des Untiers
„Namen der Läjterung“ ftehen, bezieht ji darauf, daß die römiſchen Kaijer den
Namen Augufius — Sebajtos führen, d.h. der Derehrungswürdige, Heilige. In
diefem Namen liegt der Anſpruch auf göttlicdye Derehrung; er enthält aljo für das
jüdifhe Gefühl eine Läjterung. Wenn die ganze Welt das Ungeheuer anjtaunt
und jagt: Wer fann mit ihm kämpfen? — jo jpridht ji darin die Furcht vor der
militäriihen Unüberwindlichfeit Roms aus, wie in der Betonung der Macht über
alle Stämme, Dölfer, Sungen und Nationen die Anerfennung jeiner Weltherrihaft.
Ganz aftuell aber jind die Sätze: „Es wurde ihm gegeben Krieg zu führen gegen
Die Schriften des Heuen Tejtaments IV, 3. Aufl. 19
290 Offenbarung des Johannes 12,18—13, 10: Das erjte Tier.
die Heiligen und jie zu bejiegen“ und: „Es wurde ihm gegeben jeine Macht aus—
zuüben 42 Monate lang.“ Das ijt gejchrieben aus den Erfahrungen des Jahres 70.
Wie der jüdiihe Apofalyptifer in Kapitel 11 jeine Überzeugung ausjpridt, daß
Jeruſalem den Römern preisgegeben ijt, jo muß er auch hier anerkennen, daß die
überwältigung Israels durdy die Römer unter göttlicher Sulafjung gejchieht. Aber
auch hier hält er jid daran, daß dem Ungeheuer eine Friſt gejegt ilt, die 42 Monate
Daniels. — Schließlich no ein jehr merfwürdiger dug: von den jieben Häuptern
ijt eins zum Tode verwundet, aber feine Todeswunde ijt geheilt. Was joll das
heißen? Man hat diejen Sug aus der Gejdichte Kaligulas erklärt, der bald nadı
jeinem Regierungsantritt in eine gefährliche Krankheit verfiel, deren Derlauf von
der ganzen Welt mit höchſter Spannung verfolgt wurde, von der er dann aber glücklich
genas. Es ijt möglidy, daß diefer Sug des Bildes aus jenem Anlaß entjtanden ift.
Aber im Jahre 70 lagen jene Dinge weit Zurüd, und eine andere Phantajie be-
ihäftigte die Gemüter. Wie wir bei der Erörterung des 17. Kapitels jehen werden,
war in der Bevölferung des Reiches der Glaube verbreitet, daß Nero nicht wirklich
geitorben jei, jondern in der Derborgenheit irgendwo nod lebe, um jchließlicd in
al jeiner Grauenhaftigfeit nody einmal hervorzutreten. Und erjt vor furzem —
im Jahre 68 — hatte das Auftreten eines Pſeudo-Nero diejer Dolfsphantajie neue
Nahrung gegeben. Der Schrijtiteller des Jahres 70 wird aljo haben jagen wollen:
Don den jieben Königen ijt einer nur jcheinbar tot; er lebt und wird wiederfommen.
Uns interejjiert nun vor allem, was der chrütliche Herausgeber aus der
Seit Domitians im Jahre 95 mit diejer Weisjagung gemacht hat, und was er feinen
£ejern damit jagen wollte. In feinen Sujägen Tonzentriert ji die Stimmung des
ganzen Wertes. Zunächſt ift es für ihn mehr als eine jchriftitelleriihe Klammer,
wenn er die Draden-Dijion und die Tier-Dijion durch den Gedanken verbindet, daß
der Dradhe dem Tier feine Kraft und feinen Thron und große Gewalt gegeben
habe. Das ilt eine Art Befenntnis; der drijtliche Apokalyptiker hält wirklich die
Madt Roms für jatanifd und den „Thron des Tieres“ (18, 10), d.h. die Stadt
Rom, für den Wohnji des Teufels. Wie weit liegt dieje Stimmung ab von der
ruhigen, neutralen Stellung Jeju zu den Herrihern diejer Welt und von der hohen
Würdigung, die der römijche Bürger Paulus dem Organismus der itaatlichen
Redytsordnung entgegenbringt! Es müljen jchlimme Dinge vom Kaijertum aus—
gegangen jein, um bei den Ehrijten Kleinajiens ſolchen Haß und foldhen Schauder
vor dem Kaijertum zu erzeugen. Deutlich genug jagt es der Apofalmptifer: Die
ganze Welt beugt jih — nicht mehr bloß vor den Waffen Roms, nein, fie betet
den Kaijer an, und das bedeutet ihm ſoviel als: fie Letet den Satan an. Aber
das war ja nichts Neues. Der Kaijer-Kult bejtand feit Auguftus; jeildem trugen
auch alle Kaiſer den läjterlihen Namen. Das Neue und Surdtbare ijt auch nicht
der Kampf des Tieres gegen die Heiligen, aljo eine Ehriftenverfolgung dur das
römijche Regiment, jondern daß dieje beiden Dinge im Suſammenhang mit einander
ftehen: um den Kaiferfult auch bei den Chriſten durdyzufegen, werden jie verfolgt.
Darin bejteht nun aud) die Läſterung Gottes und feines „Seltes“. Auf den Tempel
in Terujalem fann das der Herausgeber nicht mehr beziehen — der liegt jeit
25 Jahren in Trümmern —, er deutet es um auf den Himmel und auf die, die
im Himmel 3elten, Gott und Chrijtus. Sie werden geläjtert, indem von den
Ehrijten der Kaijerfult verlangt wird. Das wird ganz deutlich werden in der
zweiten Hälfte unjeres Kapitels. Aber aud hier jhon ijt die Meinung des Apo—
falnptifers herauszuhören. Es wird dahin fommen — jo beurteilt er die Sachlage —,
daß alle Erdbewohner das Tier anbeten; freilich macht er gleich einen ein-
ſchränkenden Sujag: nämlich die nicht im Buche des Lebens jtehen jeit Grundlegung
der Welt. Das ijt ein den Chrijten ohne weiteres verjtändlicher Wink (wer ein
Ohr hat, der joll hören!),,. Nur Nidyterwählte können jo tief jinten, daß fie den
Satansherrfjber anbeten. Wer aber, wie die Chriften alle, glaubt und hofft, im
Buche des Lebens zu ftehen, der wird ſich vor diefem fchlimmiten Hall bewahren.
Hier jieht man die jchüßende, aber auch die furdtbare Macht des Erwählungs»
Gedantens. Diele trägt er über die Stunde der Verſuchung hinüber: — wir jind
2b
6
Offenbarung des Johannes 13, 11—18: Das zweite Tier. 291
erwählt, wir dürfen und fönnen nicht fallen. Aber wer gefallen ijt, der wird
auch für immer preisgegeben: er wäre nicht gejtrauchelt, wenn er zu den Erwählten
gehörte; er hat nur fein unvermeidliches Geſchick erfüllt. In diejer andeutenden
Sorm gibt der Apofalyptifer dem verjtändnisvollen Lejer die Lojung für den legten
10 Kampf. Und nod; mehr jagt er ihm, mit Worten, die in ihrer myitijchen Kürze
auf erregte und hellhörige Lejer rechnen: Es ijt alles fejt vorherbejtimmt, ein
Entrinnen ijt unmöglich, die ernjte Stunde fommt, und Jeder hat auszuhalten, was
ihm verhängt ijt: „wer zur Gefangenſchaft bejtimmt ijt, der geht in Gefangenjhaft”,
daran ijt nichts zu ändern. Und glaube Niemand, daß er mit Gewalt die Gefahr
befämpfen fönne: „wer mit dem Schwert töten wird, muß durchs Schwert um—
fommen.“ Bier hilft nicht Flucht noch tapferes Dreinjchlagen — hier gilt allein
„die Geduld und die Treue der Heiligen“, die gehorfam und unbeugjam, ohne
Wanten und Weichen ihrem Herrn die Treue hält und um jeinetwillen leidet, was
gelitten werden muß!
Hier fühlen wir den Puls der großen Kampfeszeit, hier hören wir aus dem
Chaos von Tönen, die uns aus all diejen Dijionsmajjen entgegenraujchen, die jehr
perjönliche Melodie einer Seele, die zum Martyrium bereit ijt und Andere zur
Geduld und Treue anfeuert. Und was jogar wir noch empfinden Tönnen, wie
muß es auf die erjten Lejer gewirkt haben, die in der Stunde der Gefahr nad)
einem Wort des Trojtes und des Suſpruchs nur allaujehr verlangen mochten!
(J)H1 Das zweite Tier 13, 11-18. Und ic, jah ein anderes Tier vom
Lande aufjteigen, das hatte zwei Hörner wie ein Lamm und redete wie
12 ein Drade, und die Macht des erjten Tieres liegt ganz in feiner Hand.
Und es bringt die Erde und ihre Bewohner zur Anbetung des eriten
13 Tieres, deſſen Todeswunde geheilt ift; und es tut große Seichen, ja, Seuer
läßt es aus dem Himmel herabfommen auf die Erde vor den Menjchen.
14 Und es verführt die Bewohner der Erde durch die Seichen, die ihm zu
tun gegeben waren vor dem Tiere; und jagt zu den Bewohnern der Erde,
fie follten dem Tiere ein Bild madhen, das die Schwertwunde hatte und
15 wieder lebendig wurde. Und es ward ihm gegeben, das Bild des Tieres
zu bejeelen, daß das Bild des Tieres jogar jprechen fonnte. Und es wird
es dahin bringen, daß alle, die das Bild des Tieres nicht anbeten, getötet
16 werden. Und bringt fie alle dahin, die Kleinen und die Großen und die
Reihen und die Armen und die Sreien und die Sklaven, daß fie ſich ein
17 Malzeihen auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirn madyen, daß Niemand
faufen oder verlaufen fann, wer nicht das deichen hat, nämlidy den Namen
18 des Tieres oder die Sahl feines Namens. Hier gilt die Weisheit:
Wer Derjtand hat, rechne die Sahl des Tieres aus! Denn es tft
die Sahl eines Menjhen. Und feine Sahl ijt 666.
11 Das zweite Tier (durch feine Hörner dem „Lamme“ ähnlich, aljo ein Bild
des Antichrift) ijt, überlieferungsgejchichtlich angejehen, ebenjo ein Doppeljtüd zu
dem erjten, wie diefes zu dem Draden oder der Schlange. Wir jind unjerm
Herausgeber dankbar, daß er von dem reichen Schatze apokalyptiſcher Überlieferung,
‚der ihm zu Gebote jtand, nichts unverwertet lajjen wollte, jondern alle jene Bilder
im Dienjt der Gemeinde feiner Seit verwendet hat. Ein bejonders glüdlicher Um-
itand ijt, daß er fein Material nicht verjtändnislos durcheinander gemiſcht, jondern
daß er die für den Religionsforicher jo fojtbaren Sragmente nebeneinander in
fein Wert eingebaut hat. So jind wir heute noch imjtande, aus den beiden Ka—
piteln 12 und 13 vier Sormen der Doritellung vom Antidrijten wenig»
itens in den allgemeinen Umrijjen zu erfennen:
1. Im Bilde vom Dradyen-Sturz herrſcht die Dorjiellung, daß der Teufel
gegenwärtig noh im Himmel feine Macht zum Schaden des Dolfes Gottes übt.
19*
292 Offenbarung des Johannes 15, 11-18: Das zweite Tier.
Sür die Endzeit wird erwartet, daß er aus dem Himmel geftürzt, und daß jeine
Herrihaft dem Königtum Gottes weichen werde.
2. Im Bilde vom Draden und der Mejfias- Mutter jtellt jich der
mpythologijche Glaube dar, daß am Ende der Seiten die Macht der Siniternis gegen
den Gott des Himmels und feinen Gejalbten fümpfen werde.
3. Die Dijion des erjten Tieres zeigt uns eine neue Einfleidung eben
diefes Glaubens, aber mit der feit Daniel herfömmlichen politiihen Umformung,
daß zur Seit des Welt-Endes ein frevelhafter, Gott Täjternder König das Dolf
Gottes befämpfen werde.
4. Dazu fügt nun unfere Dijion des zweiten Tieres eine vierte Form,
nämlich den Antichrijt als Pfeudo-Propheten. So nämlich nennt der Apoka—
Inptifer jpäter mehrfach ausdrüdlicdy das zweite Tier (16,13; 19,20; 20,10). Und
aud die Schilderung im einzelnen läßt diefe Grundform noch deutlich erkennen,
obwohl der Herausgeber jie übermalt hat. Daß er die Bewohner der Erde ver-
führt und zwar jowohl durch feine vom Teufel ihm eingegebene Rede (er redete
wie ein Drache) als durch Seihen, die ihm zu tun gegeben find, — das ijt das
Wefentliche. Die deutlichſte Parallele dazu haben wir bei Paulus (2. Theſſ. 2). Der
„Menjc der Sünde“, der hier erwartet wird, der den großen „Abfall“ herbet-
führen fol, wird erjheinen in der Kraft des Satans und mit „allerlei Wundertat
und Seicdyen und Gaufeleien und mit jeder Art jündhafter Derführung“ die Menjchen
in die Irre führen. Und in der Rede Jeju (ME. 13,22) werden faljche Propheten
geweisjagt, „die Seihen und Wunder tun werden, um, wenn möglid, die Er-
wählten zu verführen“.
Dieje Geſtalt der Antihrijl-Erwartung iſt aus derjelben Wurzel entjprojfen
wie die vorige, politiiche Sorm. Aber Beide jind, unter dem Einfluß verfchiedener
Seitverhältnifje, verſchieden entwidelt. Jene, die politiſche Form, jtammt aus den
Seiten der Maffabäer-Kämpfe, da das Unheil von außen, vom Heidentum her au
das Dolf herantrat. Und immer wieder, wenn das Weltreich dem Volke Gottes
feindlicdy naht, wird dieje Antichrijt-Dorftellung auf dem Dlan erjdeinen. Da—
gegen das Schredensbild des faljchen Propheten ijt entjtanden aus der Erfahrung
der Srommen, die ihre Ideale durch den inneren Feind, durd die geijtigen Mächte
der faljhen Aufklärung und Kultur, durch Gejeglojigfeit und Untreue bedroht jahen.
Und es ift für das junge Chrijtentum charatterijtiich, daß es dieje Anſchauung be—
vorzugt hat. Jejus und Paulus fürchten das Weltreich niht. Don hier aus ijt
die höchite Steigerung des Unheils nicht zu erwarten. Wohl aber droht für die
legte Seit die Gefahr des jittlihen und religiöjfen Abfalls.
Unfer Herausgeber fand aljo beide Sormen vor, die politiſche und die reli-
giöjfe. Und zwar nehmen wir an, daß jene aus feiner jüdiſchen Quelle (wie Kap.
10. 11) jtammt, dieje in der Apofalypje des Johannes vorlag. Er hat in jeiner
End-Redafttion Beide nebeneinander gejtellt. Aber, wie er ſich im 12. Kapitel in
der Sulammenarbeitung der beiden Bilder vom Draden als ein Künjtler erwiejen
hat, jo hat er auch hier eine glänzende Kompojition gejchaffen, indem er die
beiden Tier-Dijionen zu einer wirklichen Einheit verband und fie durch eine
äußerjt lebhafte Nadyempfindung und Anwendung auf feine Seit zu neuem Leben
erwedte.
Betradten wir das Einzelne. Wenn das erſte Ungeheuer aus dem Meere,
das zweite vom Lande aufjteigt, jo hat der Derfafjer hier einen auch ſonſt vor- 11
fommenden Sug verwertet. In manden Bildern der Endzeit erjheint das Chaos-
Tier verdoppelt als Leviathan und Behemoth, jenes aus dem Wajjer, diejes vom
Sande fommend. Unjer Apofalyptifer fonnte nun durch dieje Einzelheit in jehr
wirfungsvoller Weije zu feinen Lejern ſprechen. Das erjte Ungeheuer, die römijche
Weltmadt, fommt wirflid) für die Bewohner der kleinaſiatiſchen Küfte „aus dem
Meere“, d.h. vom Weiten. Das zweite Tier, das vom Lande aufjteigt, muß eine
Größe jein, die den Bewohnern der Provinz Ajia dort im Lande gegenwärtig it.
So wird das Auge des Lejers auf feine unmittelbare Umgebung gelenft; dort be—
findet jid} das Ungeheuer. Wenn es dann weiter heißt: „es übt alle Macht des 12
—
13 ff.
Offenbarung des Johannes 15, 11—18: Das zweite Tier. 293
erjten Tieres vor ihm aus“ und „es tut Seihen vor dem Tiere”, jo führt
diejer Ausdrud auf den Inhaber und Dertreter der faijerlihen Madt in der
Provinz. Sehr interefjant ift hier zu beobadıten, wie der Apofalmptifer die
geijtige Macht des Pjeudo-Prophetentums nun doch wieder politiſch um»
deutet oder bejjer gejagt: wie er die Weisjagung vom Pjeudo-Prophetentum in
dem gegenwärtigen Provinzial-Statthaltertum erfüllt jieht. Wie kommt er dazu?
Unjer Tert gibt ausreichend IHare Antwort. Der gegenwärtige Statthalter hat
ji nicht durdy die gewöhnliche Bedrüdung und Ausjaugung verhaßt gemadtt,
jondern dadurdh, daß er mit ganz bejonderer Energie und außerordentlihen
Mitteln für den Kaifer:Kuitus Propaganda madıt, „er verführt die Bewohner
der Erde“.
Kleinalien war von jeher in diefer Beziehung die loyaljte Provinz des
Reichs; die Städte überboten ſich in der Errichtung von Kaijer-Tempeln und in
religiöjen Ehrungen der Kaijer, jo jehr, daß es einigen Kaijern jelbit zu viel wurde.
Es find Lleinajiatiihe Injchriften aus der Zeit des Auguftus erhalten (vgl. Wend-
land, Die helleniſtiſch-römiſche Kultur, 2. Aufl, 1912, S. 4095; Harnad, Chrijtl.
Welt, 1899, Nr. 51), in denen die überjhwenglihe Derehrung des Kaijers Aus-
drud findet, die am die religiöje Sprache des N. T.’s erinnern. Immer wieder muß
man betonen, daß dieje Bereitwilligfeit, den Kaifer als Gott zu verehren, nicht von
unjerm modernen Empfinden aus verjtanden und beurteilt werden fann. Es war
ein Erbjtüd des Hellenismus aus den orientalijhen Religionen, mit denen er in
Berührung fam. Seit der Seit des Augujtus war dieje Religionsform durhaus ver-
jtändlih. Denn das Kaifertum war damals wirklich der Sriede. Durch die fejte
Begründung der neuen Weltmonardyie war den Ländern des Mittelmeers ein uns
ihägbares Gut zuteil geworden; Handel und Wandel fonnten wieder aufblühen,
Ordnung und Gerechtigkeit fehrten zurüd. Wenn ſogar ein Mann wie Paulus die
ſtaatliche Organijation als den Hort des Guten in der Welt, als Dienerin Gottes
betrachtet (Röm. 13), um wieviel mehr mußten die heidnijchen Bewohner der Städte
von Danf und Verehrung für das Kaijertum erfüllt jein. Der jtärfjte Beweis für
die Nachhaltigkeit und Kraft diefer Stimmung liegt darin, daß jelbjt Perſönlichkeiten
wie Kaligula und Nero den Kaijer-Kult nicht ernftlid; gefährden fonnten. Man hat
den Namen Kaligulas auf den Inſchriften ausgefragt, aber umjo lebhafter verehrte
man die würdigeren Nachfolger des kindiſchen Narren. Der Kultus war Sache der
Städte und des Provinzial-Landtages, an deren Spige der Oberpriejter des Kaijer=
dienjtes jtand. In unjerem Kapitel jehen wir nun den römiſchen Statthalter für
die Beförderung diejes Kultus eintreten. Das iſt injofern nicht verwunderlid,, als
natürlich ein Beamter, der in der Provinz dieje Sorm des Patriotismus mächtig
zum Aufſchwung gebracht hatte, ji) eines guten Namens und guter Karriere ver-
jehen fonnte, bejonders unter dem gegenwärtigen Kaijer Domitian. Leider jind
wir über die inbetracht fommenden Perjönlichkeiten und Derordnungen nit ge—
nügend unterrichtet. Nur das wijjen wir, daß Domitian, im Unterjchied von einigen
jeiner Dorgänger, auf feine göttliche Derehrung Wert legte. Er ließ fi in den
Berichten jeiner Beamten „unjer Herr und Gott“ nennen. Serner wijjen wir, daß
am Ende der Regierungszeit Domitians eine Derfolgung über die drijtlidhe Ge⸗
meinde hereinbrach, die von den chriſtlichen Schriftſtellern als ein Gegenſtück zur
neroniſchen Chriſtenverfolgung angeſehen, daher Domitian als zweiter Nero be—
trachtet wurde. Aus unſerem Kapitel nun, als aus einer Geſchichtsquelle erſten
Kanges, lernen wir einiges Neue hinzu. Wir leſen, daß der kleinaſiatiſche Statt—
halter den Kaifer-Kultus zu fördern juchte mit Hilfe der gewöhnlichen Magie, durch
geihidte Benußgung der Dolisjtimmung und durd Gewalt.
Er tut große Seichen, natürlid nicht allerhöchſtſelbſt, ſondern durch die
Prieſter und Propheten des faijerlihen Kultus oder durch umherziehende Gaufler,
die ji in den Dienjt diejer neuejten Mode-Religion jtellen. Seuer läßt man vom
Himmel herabfallen wie einjt Elia, ein richtiger Magier muß jo etwas fönnen.
Ein bejonderes Kunftjtüd war, daß man die Kaijer-Bilder reden ließ; jei es durch
Baudredner-Künfte oder durch Derjonen, die in den hohlen Statuen verjtedt waren.
294 Offenbarung des Johannes 15, 11-18: Das zweite Tier.
Wenn es ferner heißt: „Er jagt zu den Bewohnern der Erde, jie jollen dem Tiere
ein Bild machen“ — fo ijt auch dieſer Jug verjtändlih. Mit ſanftem Drud, „unter
Benugung des behördlichen Apparates“, wird man den Städten, den Dereinen jo-
- wie reihen Privatleuten nahegelegt haben, zu Ehren der allerheiligjten Majejtät
des Kaijers Bildjäulen zu errichten. Noch heute erinnern uns die Rejte folder
Statuen, bejonders die Sodel mit ihren Injhriften daran, wie Eitelfeit und Stre-
berei in den Dienjt der kaiſerlich römijchen Staatsreligion gejtellt worden jind.
Ganz bejonders interejjiert uns, was am Schluß des Kapitels von dem
Namen des Tieres gejagt wird und von dem Malzeichen, das alle Welt jich auf
die rechte Hand oder die Stirn macht. Es handelt fid um religiöje „Stigmatija-
tion“ zu Ehren des Kaijer-Bottes. Diejer Sug ijt aus der antiken Religions-
Gejhichte unmittelbar verjtändlih. Wenn Paulus jagt: Id trage die Malzeihen
(Stigmata) Jeju an meinem Leibe (Gal. 6,17) — jo jpielt er damit auf den reli-
giöfen Braud an, daß der Derehrer eines Gottes ſich mit dem Namen feiner Gott—
heit tätowiert oder ihn ſich mit glühendem Eijen in die Haut einbrennen läßt.
Dadurch iſt er als Eigentum des Gottes bezeichnet; ihm gehört er mit Leib und
Leben, wie der Stlave feinem Herrn, dejjen Name ihm aud wohl häufig aufge-
brannt wurde. Dieje barbarijce Sitte, die in den unterjten Natur-Religionen
heimijch ijt, jcheint in der Kaiferzeit wieder Mode geworden zu fein, wie ja in
Seiten raffinierter Überfultur allerlei Unterirdijches und Überwundenes als bejon-
deres Reizmittel wieder zutage tritt. Unfer Derfajjer jhildert offenbar etwas jehr
Aktuelles, wenn er jagt, daß das zweite Tier, aljo der Dertreter und Beförderer
des Kaijer-Kultus, es dahin bringt, daß alle Welt, Klein und Groß, Reid; und
Arm, Sreie und Sklaven ſich mit dem Kaiſer-Namen jtigmatijieren und ſich jo aud
äußerlich zum Kultus der Majejtät befennen. An ſich braudte das den Apofalmptifer
nicht bejonders zu erregen; aber diejer Brauch hat eine bedrohliche Kehrfeite für
Alle, die diefe Mode nicht mitmahen. Wie bei andern Eonfejjionellen Gegenjägen
erwächſt aus dem Befennen auch hier der bürgerliche Bonfott für die Nichtbefenner.
„Wer nicht das Seihen hat, fann nicht mehr faufen und verfaufen.“ Wir lernen
hieraus, wie durd die Bemühungen des Statthalters und feiner Genojjen eine
fanatiſche Dolksjtimmung erzeugt ijt, durch welche alle Andersgläubigen gefährdet
werden. Und das ift das Neue an der gegenwärtigen Lage. Srüher waren Juden
und Chrijten vom Kaifer-Kultus ausgenommen. Die Juden hatten ihre kaiſerlichen
Religions-Privilegien, und auch den Chrijten dienten ſie einjtweilen als Schutzdach.
Paulus war, als er in Ephefus ſich aufhielt, mit den Ajiarchen, d.h. mit den maß-
gebenden Beamten der Kaijer-Religion befreundet (Apg. 19,31); es fann aljo da-
mals von diejer Seite noch fein Drud auf die Chrijten ausgeübt fein, und auch
der 1. Petrusbrief ſchärft den kleinaſiatiſchen Chrijten das Wort „Ehret den
Kaijer“ ganz unbefangen ein, ohne vom Kaijer-Kultus ein Wort zu jagen.
Jetzt aber ijt es in diefem Punkt anders geworden. Die patriotijch-religiöje
Erhigung der Gemüter iſt auf dem Siedepunkt angefommen; wer nicht mittut,
wird bonkottiert.
Ja — am Horizont erjcheint eine neue Gefahr, die zwar einjtweilen nod
zufünftig ijt, aber doch greifbar nahe: das zweite Tier „wird es dahin bringen,
daß Alle, die das Tier nicht anbeten, getötet werden“. Es droht eine blutige
Ehrijtenverfolgung größten Stils und ganz andern Charakters als die früheren.
Gewiß waren auch früher ſchon Chrijten getötet, jei es im Pöbeltumult, fei es auf
Grund von verleumderijchen Denunziationen im geordneten Gerichtsverfahren (3. B.
durch Juden; vgl. zu Kap. 2 u. 3, S. 244f.). Aber die Religion war hier immer
nur der unausgejprodhene Grund der Derfolgung. Jetzt droht eine eigentliche
Religions=Derfolgung derer, die ſich weigern, die Götter des Staates anzubeten,
Ob und inwieweit die Statthalter damals durd; Faiferliche Derordnungen zu joldyem
Dorgehen befugt waren, wijjen wir nicht. Vielleicht war die Gefahr in Wirklich—
feit nicht jo groß, wie der Derfajjer meint. Aber die Befürdtung ijt da; die Ge»
meinden Kleinajiens rüſten ji} zu einem allgemeinen Martyrium. Das ijt die ge:
ſchichtliche Lage, aus der unſer Kapitel entjtanden ift.
16 17
15b
18
Offenbarung des Johannes 13, 11-18: Die Sahl 666. 295
Was aber bedeutet die Sahl 666? Dieſe Worte umſchließen für den
antifen wie für den modernen £ejer das eigentliche „Geheimnis“ des Buches. Was
hat dies myſteriöſe Weſen für einen Grund oder 5wed? Unſere Apofalmpje ijt,
wie die meijten derartigen Schriften, Geheimliteratur, zwar nicht in dem Sinne,
daß fie nur im Kämmerlein gelejen werden joll — denn fie ijt ja für den Gottes»
dienjt-Dortrag bejtimmt —, wohl aber jo, daß jie von den Nicht-Chriſten nicht ver-
itanden werden darf. Das ijt begreiflicd; denn Stärferes fonnte wohl nicht gegen
den Kaijer gejagt werden, als in diefem Buche jtand. Und eine Schrift, die den
pajjiven Widerjtand gegen das Gebot des KaijersKultus predigt, mußte wohl vor
den Augen der Angeber und Behörden verborgen bleiben. So ijt denn die alt»
überfommene Bilder- und Seichenſprache ein Schuß gegen feindjelige Inquijition.
An den dhriftlichen Leſer aber jtellt jie bejondere Anforderungen. „Weisheit“ und
„Derjtand“ muß der haben, der fie ſoll leſen können. Nicht Deritand im gewöhn-
lihen Sinne, jondern jenes „Derjtändnis“, das die Bilder und Seichen aufzulöjen
vermag; nicht Weisheit im philojophijhen Sinne, jondern die Fähigkeit, in
„Myſterien“ einzudringen, wie fie nur der hat, der jelbjt etwas vom „Geiſte“ und
von „Offenbarung“ erlebt hat. Ein religiöjes Nadyempfinden und Miterleben jowie
ein bejliimmtes Wijjen werden verlangt.
Was nun die Technik der Sahlen-Mpjtif anlangt, jo ijt fie jeheinbar ſehr
einfah. Jeder Budjtabe des Alphabets hat einen Sahlenwert, a=1, b=2,
i= 10, k = 20 ujw. Jedes Wort, in feine Budjjtaben zerlegt, ftellt jich Zugleich
als eine Summe von Sahlen dar. Es ijt aljo jehr leicht, einen gegebenen Tamen
in die entjprechende Sahl umzufegen. Aber es ijt jehr jchwer, ja eigentlih un-
möglidh, aus einer Sahl den Namen herauszurechnen, den jie darjtellen fol. Denn
man ijt ja zunädjt ganz ratlos, in welche Teilzahlen man die Summe zerlegen
jol. Der Möglichkeiten jind unbegrenzt viele, und ein und diejelbe Teilzahl Tann
wieder jehr verjchiedene Buchſtabengruppen umjchliegen. Wenn aljo der moderne
Lejer vor die Aufgabe gejtellt wird, aus der Sahl 666 den entſprechenden Namen
zu berechnen, jo ijt er auf das Erperimentieren angemwiejen, und mit einiger Ge—
duld und Kunjt Iajjen ſich alle möglichen Deutungen finden. Die Geſchichte der
Auslegung unjeres Buches ijt des Seuge; in erregten Seiten der Kirchengejhichte
treten immer neue Löjungen auf. Wie viele jündhafte oder fegerijche oder ſonſt
ihredliche Erjcheinungen haben es ji jhon gefallen lajjen müjjen, auf dieje Weije
als der Antichrijt hingejtellt zu werden; eine ganze Lifte von römiſchen Kaijern,
von Ketern, von weltaufregenden Perjönlichfeiten, wie 3.B. Napoleon, könnten
hier genannt werden. Und es würde nicht wunderbar fein, wenn unjere Sahl
auch einmal auf die Sozialdemokratie oder auf Nietzſche oder auf die moderne
Theologie gedeutet würde. So führt fich diefe Deutungsmethode ſelbſt ad ab-
surdum. Die Sahl, wie die ganze Apofalmpje, ijt nicht darauf beredhnet, uns
Heutigen den Schlüfjel für unjere Seit zu geben. Sie ijt gejchrieben für die Ges
meinden zur Seit Domitians und will ihnen Trojt und Aufklärung über die Seit-
lage bringen.
Hun wäre aud für die damaligen Lejer die Aufgabe unlösbar gewejen,
wenn überhaupt eine Auswahl von Namen vorhanden gewejen wäre. Es war
aber bei der gegebenen Lage und bei den deutlichen Hinweijungen des vorher-
gehenden Tertes eigentlich gar fein Zweifel mehr möglid. In der Sahl muß
der Name des gegenwärtigen Kaifers jteden. Wenn es aljo richtig ijt, daß die
Offenbarung zur Seit Domitians erjchienen ijt (vgl. Kap. 17), jo müßte diejer Name
-die Löjung des Rätjels bieten. Aber bisher ijt es nicht gelungen, den Hamen
Domitians auf die Sahl umzurehnen. Und das hat feinen guten Grund. Denn
das wäre eine zu einfache Löſung. Damit, daß der Lefer erfannte, Domitian fei
„das Tier”, hätte er noch nicht viel Neues und Tiefes gewonnen;; denn wer
einigermaßen verjtändnisvoll das 13. Kapitel gelejen hat, weiß dies jchon vorher.
Es ijt noch ein bejonderes „Geheimnis“, das der Derfajjer dem Lejer in diefer
Sahl bietet. Don verjciedenen Sorjhern ijt übereinjtimmend eine Berehnung
gemadht worden, deren Ergebnis der Name Neron Kaisar ift. Und dies it
296 Off. Joh. 14,1-13: Die Nachfolger des Cammes. Ankündigung des Berichtes.
zweifellos die richtige Löjung. Das „Geheimnis“ bejteht nun aber darin, daß der
gegenwärtige Kaifer Domitian den Namen „Kaijer Hero” erhält. Gerade jo wie
Babylon für Rom gejegt wird, jo bedeutet dieje Hennung Domitians eine ver—
nichtende Charalterijtil. Domitian ijt der zweite Nero, ja noch mehr: er ijt der
aus dem Abgrund wiedergefehrte Nero, wie im 17. Kapitel noch deutlicher gejagt
werden wird. Nun verjtehen wir audy den bisher unerklärten Sug von dem zum
Tode verwundeten Haupte, das wieder geheilt ijt, von dem Tiere, das die Schladht-
wunde hat und wieder lebendig geworden ijt. Domitian ijt der aus der Unter-
welt wieder aufgejtiegene Nero. Jett wiſſen die Chrijten, weſſen jie ſich von ihm
zu verfehen haben: Nero ijt der Typus des Chrijtenmörders; was er den Ge—
meinden angetan hat, das wird fi unter Domitian wiederholen: Chrijtenmord
und Martyrium!
Aber für den Eingeweihten ftedt wohl noch ein anderes Geheimnis in der
Sahl. Es heißt: die Sahl eines Tieres ijt die Jahl eines Menjchen. Bier jcheint
die Sahl oder der Name des Tieres von dem Namen des Menjchen noch unter:
ſchieden zu werden. Und der Gedanke jcheint zu fein, daß beide Namen derjelben .
Sahl entjprehen. Welches ijt denn nun der Name des Tieres? Wir wiljen es
nicht, aber der Derfafjer und die Lefer werden den jchredlihen Namen gefannt
haben, und das Wunderbare war für fie, daß diefer Name und der Name Nero
gleichen Buchſtabenwert hatten.
Die Nachfolger des Cammes 14, 1-5. Und idy hatte ein Gelidht,
und fiche, das Lamm jtand auf dem Berge dion und mit ihm 144000,
die feinen Namen und den Namen jeines Daters auf ihren Stirnen ge-
ichrieben tragen. Und ich hörte einen Klang aus dem Himmel wie das
Raufhen vieler Wafjer und wie das Dröhnen gewaltigen Donners, und
der Klang, den ich hörte, war wie von Sängern, die zur Kithara fingen.
Und fie fangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier „Wejen“
und den „Alten“. Und Niemand Tonnte das Lied verjtehen außer den
144000, die von der Erde erfauft find. Dies find die, welche jid mit
Weibern nicht beflekt haben; fie find jungfräulih. Dies find die, welche
den Lamme nachfolgen, wohin es geht. Sie find erfauft, als eine Erjt-
lingsgabe aus der Menjchheit für Gott und das Lamm, und in ihrem
Munde ift feine Lüge gefunden worden — fie find untadelig.
Nachdem in Kap. 13 die bevorjtehenden Schreden der legten Seit, welche
die Leſer bereits verjpüren oder doch ahnen, geſchildert jind, bringt der Schriftiteller,
ehe er in der Aufrollung der zu erwartenden Dinge weitergeht, nad} jeiner Art
erſt wieder ein Interme330 (vgl. zu 6,2; 6,9—11; 11,14), das der Tröjtung und
Ermunterung dient: die Seligen und ÖGeretteten erjcheinen vor dem entzüdten
Blick der Lefer. Sur Erklärung diejes Stüdes vgl. zu 7,5ff. Im Sinne des
Tohannes find dies die verfiegelten Judenchriſten, die dem Lamme treu bleiben
auch in der Derfuchung durch den faljchen Propheten und daher auf dem Berge
3ion vor dem hereinbrehenden Unheil bewahrt bleiben jollen. Im Sinne des
Herausgebers jind dies die auserwählten Chrijten, die vor dem Martyrium be-
wahrt bleiben jollen, weil jie jungfräulich geblieben und untadelig find, die Elite
der Gemeinde, die ſchon hier rf Erden gewürdigt find, die himmlifchen Lobe
gejänge zu hören.
Die Ankündigung des Gerichts 14,6 -13. Und id jah einen
andern Engel über den Senit fliegen, der hatte eine ewige Botſchaft zu
verfündigen über die Bewohner der Erde und über jede Nation und jeden
Stamm und jede Zunge und jedes Dolf; er rief mit gewaltiger Stimme:
Sürchtet Gott und gebt ihm Ehre, denn die Stunde jeines Gerichts iſt ge-
tommen, und betet den an, der Himmel und Erde und Meer geſchaffen hat
und die Waljerquellen.
19m
4da5
Offenbarung des Johannes 14,6-15: Die Ankündigung des Gerichts. 297
H 8 Und ein andrer, zweiter Engel folgte und rief: „Gefallen, gefallen
it Babylon“, die große, die von „dem Wein” ihrer Leidenſchaft und Un-
zucht „allen Dölfern zu trinfen gegeben hat“.
9 Und ein andrer, dritter Engel folgte ihnen und rief mit gewaltiger
Stimme: Wer das Tier anbetet und ſein Bild und das Seichen auf ſeine
10 Stirn oder feine Hand annimmt, „der foll trinfen von dem Sorn-Wein
Gottes, den er ſtark gemiſcht hat im Becher jeines Sorns”, und foll ge=
peinigt werden in Seuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor
11 dem Lamm. Und der Raudy von ihrer Peinigung jteigt auf in alle Ewig-
feit, und fie haben feine Ruhe bei Tag und Naht — die Anbeter des Tiers
12 und feines Bildes und wer das Seichen jeines Namens annimmt. Hier
gilt die Geduld der Heiligen, die da halten an den Geboten
Gottes und der Treue Jeju!
13 Und ic hörte eine Stimme aus dem Himmel, die ſprach: Schreib:
Selig find die Toten, die indem bherrn jterbenvonnunan;
Ja, der Geift fpricht, fie jollen ruhen von ihrer Arbeit;
Denn ihre Werte folgen ihnen rad)!
Eine erihütternde und ftimmungsvolle Ouvertüre zu dem gewaltigen Drama,
das ſich bald vor uns abjpielen wird. Der erjte Engel (im erjten Entwurf war
es wohl ein Adler), der über den Senit fliegt, hat ein ewiges Evangelium.
Warum die Botſchaft eine ewige heißt, ijt nicht ganz klar; wir fühlen nur, daß
jie damit als eine unabänderliche, für alle Ewigkeit gültige bezeichnet werden joll.
Sie ijt alſo das Widtigjte, was es für die Menſchen auf der ganzen Welt geben
kann. Wenn nun dieje legte Bußpredigt vor dem Geriht ein Evangelium
genannt wird, jo erfennen wir, was aud) andere Stellen lehren, daß dies Wort
niht immer und nicht überall bloß eine frohe Botihaft bedeutet. Wie die
Dredigt Jefu nur zu einem Teil Derfündigung einer jeligen Sufunft, daneben aber
auch Bußforderung ijt, jo ift auch das apojtoliihe „Evangelium“ zugleich Gerichts—
7 drohung. Gewaltig ijt der Ruf „Sürdtet Gott und gebt ihm die Ehre”, „Betet
an“ den Schöpfer der Welt. Die einfachen religiöjfen Grundempfindungen jollen
gewedt werden. Wenn die Stunde des Gerichts naht, dann fommt auf die feineren
Spielarten der Srömmigfeit, geſchweige denn auf dogmatijhe Korrektheit nichts
mehr an, jondern allein auf die Beugung vor dem Herrn der Welt; das völlige
8 Abhängigfeitsgefühl ift dann allein das der Lage Angemefjjene. — Der zweite
Engel jtimmt mit Wiederholung alter Propheten-Worte Geſ. 21, 9) ein Eriumphlied
über den Sall Babel-Roms an. Noch iſt es ja nicht zerjtört, aber wie jo oft in
unjerm Bude wird die Sufunft jhon als Gegenwart betrachtet: Gefallen, ja ge—
fallen ijt die große Babel hier wie jo oft als Weib gedadt)! Ihre Schuld iſt,
daß jie alle Dölfer getränkt, beraufcht hat mit dem Becher ihrer Unzucht.
In dieſem Bilde aus Jer.51,7.8 kommt der ſittlich verderblihe Charakter der
10 Hauptitadt kräftig zur Anihauung. Das Bild vom Bedher begegnet uns aber gleid)
nod einmal in anderer Wendung, vom Bedher des Sornes Gottes, den die Der-
dammten bis auf die Hefen leeren müſſen (er. 25, 15ff.). Eine „jtarfe Miſchung“
it darin — jo überjegen wir das nicht ganz Elare Nebeneinander von „gemiſchtem
Ungemiſchtem“ im Grundtert. Die beiden Bilder vom Becher der Lujt und des
Sornes werden nun von dem Herausgeber hier und da vermengt, jo an unjerer
8 Stelle (D. 8). Aber wir nehmen uns das Recht, die urjprüngliche Jdee in der Über-
9 jegung herzuftellen. — Das Strafgericht richtet ſich in erjter Linie gegen die Tier-
11 Anbeter, und zwar iſt es mit den Sarben aus Kap. 20 geihildert, wo die Der-
dammten in den brennenden Schwefel-See geworfen werden, aber nicht zur Ders
nichtung, jondern zu ewiger, unjagbarer Qual. Wir wären dankbar, wenn die
alten Ehrijten dieje graufame Dorjtellung aus dem Judentum nicht übernommen
hätten. Sie ziert unfer Buch nicht und iſt Ieider nidyt das einzige Dentmal
fanatiihen Haſſes gegen Heiden und Keßer, das die Geſchichte des Ehrijtentums
[o 3)
298 Offenbarung des Johannes 14, 14— 20: Das Geridt.
fennt. Unſer heutiges religiöjes Empfinden hat diefe Dorftellungen abgejtoßen.
Wir ertragen jie nicht mehr. Der Gedante der Derdammnis ift uns nur nod
in der Sorm der völligen Dernidhtung faßbar. Das Geriht fann für unjere
Dorjtellung nur darin bejtehen, daß der dem höheren Leben innerlich Entfremdete
in Gottes Nähe nicht mehr leben fann. Sein Licht erliſcht in Himmelsluft.
Dem graujigen Bilde der Derdammnis jteht das jchönfte, zartejte Wort der
Apokalypſe gegenüber, das den Treuen und Beduldigen gilt, die ihrem Herrn aud
im legten Kampf die Treue halten. Es ijt eins jener wunderbaren Worte, die
den Männern des Urdrijtentums bisweilen wie durch eine Eingebung auf die
£ippen fommen, und von denen jie jelber urteilen, daß nicht fie jie erjonnen haben:
aus dem Himmel fommt die Stimme, „es ſpricht der Geiſt“. Selig nennt er die
Märtyrer, die von jet an in den Tod gehen, feſt und innig mit ihrem Herrn vers
bunden. Er preijt jie jelig, weil jie ruhen werden von ihrer „Arbeit“. So über
jegt Luther, und wir wagen nicht zu ändern. Aber gemeint jind die Mühjale,
Kämpfe und Leiden der legten jhweren Marterzeit. Ruhe, Erquidung, himmlijches
Labjal winkt ihnen; denn ihre Werke, ihre Treue und Liebe, werden wie ein
Trauergefolge, aber auch wie eine Schar von Seugen mit ihnen ziehen und ihnen
die Pforte des Paradiejes Öffnen.
Das Gericht 14, 14— 20. Und ich hatte ein Geſicht, und fiehe eine
weiße Wolfe, und auf der Wolfe jaß Einer, der jah aus „wie ein Menſch“,
auf jeinem Haupte ein goldöner Kranz und in feiner Hand eine fcharfe
Sihel.e. Und ein andrer Engel trat aus dem Tempel und rief mit lauter
Stimme zu dem, der auf der Wolfe ſaß: Leg deine Sichel an und beginn
die Ernte; denn die Stunde des Erntens ijt da, denn die Ernte der Erde
iſt ſchon dürre geworden. Da legte der auf der Wolfe Sitzende feine
Sichel auf der Erde an, und die Erde wurde abgeerntet.
Und ein andrer Engel trat aus dem Tempel im Himmel, der hatte
auch eine jcharfe Sichel. Und ein andrer Engel trat vom Altar hervor,
der hatte die Gewalt über das Feuer und rief mit lauter Stimme zu
dem, der die fcharfe Sichel hatte: Leg deine fharfe Sichel an und ernte
die Trauben von dem Weinftod der Erde, denn feine Beeren ſind reif ge-
worden. Da legte der Engel jeine Sichel an auf Erden und erntete
den Weinjto£ der Erde ab und warfs in die große Kelter des Sornes
Gottes. Und man trat die Helter draußen vor der Stadt, und es
fam Blut aus der Kelter bis zu den Sügeln der Rojje, jechzehnhundert
Stadien weit.
Dieje Schilderung des Gerichtes fällt durch eine -gewijje Mattheit der Sarben
auf; wie viel fräftiger ijt die fpätere 19, 11-21! Die frühere wird durch die
ipätere Parallele geradezu erdrüdt. Überhaupt aber ſchließen ſich beide Schilde-
tungen gegenjeitig aus. Das Gericht Tann dody nur einmal vorfommen. Hierauf
gründet ſich unſere Dermutung, daß wir in den beiden Darjtellungen zwei vers
ihiedene Quellen vor uns haben; das Stüd 19,11—21 leiten wir aus Q ab, die
vorliegende Schilderung aus der alten Johannes:Schrift. Und was uns zunädjt
als Mattheit und Niüchternheit erjchien, wird uns bei näherer Betraditung als
Surüdhaltung in Empfindung und Phantajie wohltuend berühren. Statt in blutigen
Bildern zu jchwelgen, jtellte Johannes das Gericht — mehr verhüllend als ver:
anjhaulihend — unter dem Bilde der Ernte dar. Die Knappheit des Saßes
„und die Erde ward abgeerntet“ kann nicht überboten werden. Sehr merkwürdig
tft nun die Derdopplung diejes bildlihen Suges: er jpaltet jich in Korn- und Wein-
ernte. Die äußere Deranlafjung dazu liegt in dem Worte des Propheten Joel 4,13:
„Legt die Sichel an, denn die Ernte iſt gereift; fommt und jtampft, denn die Kelter
it angefüllt, die Kufen ftrömen über, denn ihre Mijjetat ift groß!“ Was hier nur
poetijcher Parallelismus tft, wird von unjerm Apolalmptifer beim Wort genommen;
12 15
14 J
15
17
20
Offenbarung des Johannes Kap. 15. 16: Die Schalen-Difionen. 299
14—16 er verfündigt ein doppeltes Gericht, und zwar zunächſt das allgemeine Weltgeriht
17—19 „des Menjchenjohns“ (D.14—16), ſodann ein befonderes Gericht eines Engels —
über den „Weinjtod der Erde“ (D. 17ff.), das iſt nad; fonitigem apokalyptiſchen
20 Sprachgebrauch Israel; insbejondere wird es vollzogen an „der Stadt“ (d. i. Jeru=
jalem). Und Hier ift nun der Punkt, wo auch diejer jo zurüdhaltende Schriftjteller
in den Ton einer blutigen Gerichtsihilderung fällt — irgend eine ältere Schilderung
it dabei benugt. Wir erinnern uns, daß der Sorn des Johannes vor allem der
„Satans=-Snnagoge“ gilt (Kap. 2. 3)!
Dieje Schilderung hat nun in der Anorönung des Herausgebers einen ganz
untergeordneten Pla in dem Gejamtgefüge erhalten und verliert hier völlig
jeine Wirfung. Das Endgericht wird rn wieder nur zu einer lediglich vorbe-
reitenden Szene.
Hi Die Schalen:Difionen Kap. 15.16. Und ic) jah ein andres großes
und wunderbares Seichen im Himmel: fieben Engel mit den letzten
jieben Plagen, denn in ihnen vollendet ſich Gottes Sorn. Und id}
jah etwas wie ein gläjernes Meer, das mit Feuer vermiſcht war, und die
Überwinder des Tieres und feines Bildes und der Sahl jeines Namens
3 jtanden an dem gläjernen Meer, mit himmlijhen Kitharen. Und fie jangen
das Lied Mojes, des Hnechtes Gottes, und das Lied des Lammes: Groß
und wunderbar jind deine Werfe, Herr Gott, Allmädıtiger! Geredht und
wahrhaftig deine Wege, du König der Dölfer! Wer wollte ſich nicht
fürdten, 6 Herr, und deinen Tlamen verherrlihen? Denn du allein bijt
heilig, alle Dölfer werden fommen und vor dir anbeten, denn deine Ge-
richte find offenbar geworden.
05 Und hierauf hatte ich ein Geficht, und der Tempel (der Hütte des
(H) 6 deugniljes im Himmel) tat ſich auf, und es traten (die) fieben Engel aus
dem Tempel heraus, weldhe über die fieben Plagen verfügen, bekleidet
mit reiner, glänzender Leinwand und umgürtet um die Brujt mit golönen
H 7 Öürteln. Und eins von den vier „Weſen“ gab den fieben Engeln fieben
goldne Schalen, die waren voll von dem Sorne des von Ewigkeit zu
q 3 Ewigfeit lebenden Gottes. „Und der Tempel füllte ſich mit Raud) von
der Herrlichkeit Gottes” und von feiner Kraft, und Niemand fonnte in den
Tempel hineingehen, bis die jieben Plagen der jieben Engel beendet waren.
16,1 Und ich hörte eine gewaltige Stimme aus dem Tempel, die ſprach
zu den jieben Engeln: Sieht hin und gießt die jieben Schalen des Sornes
2 Gottes über die Erde aus! Und der erſte ging hin und goß feine Schale
aus über die Erde; da kam böfes und jchlimmes Geihwür über die
(H) Menjchen (die den Stempel des Tieres hatten und fein Bild anbeteten).
3 Und der zweite goß jeine Schale aus über das Meer; da wurde es Blut
wie von einem Toten; alle lebenden Wejen jtarben, die im Meere find.
4 Und der dritte goß feine Schale aus über die Ströme und Wajjerquellen;
5 da wurde es Blut. Und ich hörte den Engel der Gewäjjer jagen: Gerecht
bijt du, der da ijt und der da war, heilig, weil du dies Gericht vollzogen
(H) 6 hait; (denn fie haben Blut von Heiligen und Propheten vergofjen, und nun
7 hajt du ihnen Blut zu trinten gegeben; fie find es wert!) Und ich hörte
den Altar jagen: Ja, Herr Gott, Allmädtiger, wahrhaftig und geredht
8 jind deine Gerihte! Und der vierte goß feine Schale aus Aber, die
9 Sonne; da ward ihr gegeben, die Menfchen mit Seuer zu verjengen; ! und
die Menfchen wurden von gewaltiger Hige verjengt. Da läjterten jie den
Namen des Gottes, der die Macht über dieje Plagen hatte, aber taten
10 feine Buße, ihm die Ehre zu geben. Und der fünfte goß feine Schale
D
„>
300 Offenbarung des Johannes Kap. 15. 16: Die Schalen-Difionen.
aus auf den Thron des Tieres; da wurde jein Reid) verfintert. Und fie
biſſen ji vor Pein auf ihre dungen und läjterten den Gott des Himmels
wegen ihrer Leiden und ihrer Gejhwüre, aber Buße taten fie nicht von
ihren Werfen. Und der ſechſte goß jeine Schale aus über den großen
Euphrat-Strom; da trodnete jein Wafjer aus, um den Königen von Oſten
den Weg bereit zu machen. (Und ich jah aus dem Maule des Dradyen
und aus dem Maule des Tieres und aus dem Maule des faljhen Pro—
pheten drei unreine Geijter wie Fröſche; das find Dämonen-Geilter, welche
Seihen tun, die ziehen hin zu den Königen der ganzen Welt,) um fie zum
Kampfe zu verjammeln am großen Tage des allmädhtigen Gottes. (Siehe,
ich fomme wie ein Dieb; felig, wer da wacht und jeine Gewänder be-
wahrt, daß er nicht nadt wandle und man jeine Schande jehe!) Und
fie verfammeln fie an der Stätte, die hebräijch heißt „Harmagedon“. Und
der jiebente goß feine Schale aus in die Luft. Da drang eine laute
Stimme aus dem Tempel vom Throne hervor, die rief: Es iſt gejchehen!
Und es famen Blige und Stimmen und Donner, und es fam ein gewal:
tiges Erdbeben, wie noch feins gewejen, feitdem ein Menſch auf Erden war,
ſolch gewaltig großes Eröbeben! Und die große Stadt zerfiel in drei Teile,
und die Städte der Heiden janten dahin. Und es wurde der großen
Babylon gedacht vor Gott, ihr den Becher jeines Sorn-Weines zu geben.
Und alle Injeln vergingen, und Berge gab es niht mehr. Und gewal-
tiger Hagel, wie ein Talent ſchwer, fam vom Himmel herab auf die
Menihen; und die Menſchen läjterten Gott wegen der Plage des Hagels,
denn jeine Plage war jehr groß.
Die Shalen-Difionen bilden in der Gejamtanlage des Buches eine Parallele
zu den Siegel- und Pojaunen-Dijionen; aber obwohl fie in der Überjchrift 15,1 als
die legten Plagen bezeichnet werden, in denen ſich der dorn Gottes vollendet, jind jie
teineswegs die ſchlimmſten und find 3. T. jchon durch frühere überboten. Der Heraus-
geber hat hier ein Quellenjtüd (aus Q) eingelegt, das urjprünglid) nicht darauf berechnet
war, an diejer Stelle zu jtehen. — Die der Leſer dieje legten Plagen anjehen joll,
darüber belehrt ihn die himmlische Szene 15, 2—4, in der wie 11, 15ff. jene Schrednijje
von den Märtnrern, die „überwunden“ haben, als Berichte Gottes gepriejen werden.
Ihr Lied, das ganz aus alttejtamentlihen Anflängen bejteht, wird als Lied Mojes
(und des Lammes) bezeicynet (vgl. 2. Moſe 15); wie dies am roten Meere gejungen
wurde, jo jtehen auch die Märtyrer an dem gläfernen Meer (4,6) im Himmel.
Nach diejer Einleitung treten die fieben Plagen-Engel aus dem himmlijchen
Tempel hervor und werden für ihre Aufgabe ausgerüjtet. In der vom heraus—
geber benüßten Apokalypſe tamen jie aber aus dem irdiſchen jerujalemijchen Tempel,
der ja auch 11,1f. von dem Derfafjer gejchaut wird. Dies it noch in D. 8 zu
erfennen, denn hier ijt deutlich gejagt, daß während der Plagen „die Herrlichkeit
Gottes" (wie 2.Moje 40, 34; 1.Kön. 8, 10; Hej. 44,4) jidy in dem Tempel aufhält;
dies aber fann von dem himmliſchen Tempel nicht gejagt werden, in dem jid) Gott
immer befindet. Die „herrlichkeit“ ift wie im A. T. eine Seuererjheinung, die bei
Tage am Rauch kenntlich ift.
Die jieben Plagen jind teilweije den ägyptiſchen Plagen nadgebildet; zur
eriten vgl. 2. Moſe 9, 9. 10, zur zweiten vgl. 2. Moje 7, 17— 21, zur dritten vgl. 2. Moje
7,19— 24; zur fünften vgl. 2. Mofe 10, 21, zur jechiten vgl. 2. Moje 8, 5, zur legten
val. 2.Moje 9,25. Aber im einzelnen find die Schilderungen dann doch frei aus-
geführt; bejonders interejjant die fehlte. Der Euphrat wird ausgetrodnet und
damit den Königen des Oſtens der Weg gebahnt. Das ijt dasjelbe Unheil, das in
der Johannes-Apofalypje in anderer Sorm 9, 14ff. geweisjagt war und 17, 16fj.
noch einmal erwähnt wird., Auch die ägyptiſche Froſch-Plage ſoll in gejteigerter
Sorm wiederfehren; aber die Fröſche werden Dämonen fein, weldye die Könige der
15 (H)
16 Q
19
20 21
254
10 15 21
12
Offenbarung des Johannes 17,1-18: Das Weib. Das Tier. 3501
13 Welt zum legten Entjcheidungsfampfe (vgl. 19,19) neriammeln werden. Nach der
Auffafjung des Herausgebers find diefe Dämonen Organe jener dreifahen ſataniſchen
16 Macht, die im legten Kampfe auftreten wird. Der Name „Harmagedon" wird als
eine Anjpielung auf Megiddo (2.Kön. 23,29) erklärt; vielleicht liegt aber irgend
15 eine andre myjtijch-apofalmptiiche Idee zu Grunde. In D.15 redet ganz unvermittelt
der Herr (22, 7.12.20), die Darjtellung D. 14.16 unterbredend. Der legte Kampf
19 fteht nahe bevor, die Gemeinden mögen wachſam fein! Durch das Erdbeben der
legten Plage wird zunächſt (wie 11,13) Jerufalem, jodann die Städte der Heiden
betroffen. Das Geriht über Babylon tritt noch nicht in Kraft, aber im Himmel
gedentt man bereits daran — ein vorläufiger Hinweis auf Kap. 17. — Alle dieje
Plagen haben injofern feinen Erfolg, als die Heiden feine Buße tun, jondern jich
erjt recht in Lälterungen ergehen, D. 9.11.21. So bedarf es noch weiterer Gerichte.
Das Gericht über Babylon 17,1-19, 10.
O1 Das Weib 17,1-6. Und einer von den jieben Engeln mit den
(#)
Q
jieben Schalen fam und redete mit mir folgendermaßen: Komm her, id
will dir das Gericht über die große Dirne zeigen, die auf den großen Wajjern
2 thront, | mit der die Könige der Erde gebuhlt haben und an deren Unzuchts-
3 Wein die Erdbewohner ſich berauſcht haben. Und er entrüdte mid) im
Geijt in die Wüſte. Da jah ich ein Weib, das ſaß auf einem ſcharlachroten
Tier, das war bededt mit läjterlichen Namen und hatte ſieben Häupter und
4 zehn Hörner. Und das Weib war bekleidet mit Purpur und Scharlady und
über und über mit Gold bededt und Edelgeitein und Perlen, und einen
golönen Becher hatte es in jeiner Hand, voll von Greueln und Unreinigfeiten
5 ihrer Unzucht, und auf feiner Stirne jtand ein Name gejhrieben: „Myjterium:
Babylon die große, die Mutter der Buhler und aller Greuel der Welt“.
6 (Und ic) jah das Weib trunfen von dem Blut der Heiligen und von dem
Blut der Seugen Jefu.) Und da id) fie jah, geriet id) in Staunen über
Staunen.
i In der jüdijchen Apokalypſe Q bildete dieje Dijion die Sortjegung der Schalen
Dijionen; denn einer der Schalen=-Engel ift hier Ausleger der Dijion (D. 1.5). Der
3 Seher hat feinen Standort wie 10, 1ff. auf der Erde. Damit iſt nicht ausgejchlofjen,
daß das Bild jelber, die Dirne Babylon, ichon vor Abfaſſung der Quelle Q literarijch
vorhanden war. Was hier vor uns erſcheint, war jicher urſprünglich ein Götterbild;
Götter und Göttinnen, auf Tieren jtehend oder reitend, find in Abbildungen und
auf Münzen mannigfad) bezeugt. Der Dichter aber, dem wir das Bild verdanten,
wollte wohl eine Bachantin zeichnen, die auf dem Panther oder jonft einem wilden
5 Tiere reitet. In diejem Bilde jtellt er, wie die Injchrift jagt, „Babnlon‘ dar, und
diejer alttejtamentliche Typus dient ihm als myſteriöſer Name für „Rom“. Der
jüdijche Derfafjer wollte vor allem den Reichtum, die Üppigfeit und Derbuhltheit
2 der Hauptjtadt betonen; als Derderberin der Dölfer und Buhlerin der Könige
6 verabſcheut er jie. Erjt der chriitliche Herausgeber erweitert ihre Schuld durch die
Ehriiten-Morde, die (unter Hero) in Rom geſchehen jind (vgl. 18,20. 24).
7 Das Tier 17,7—18. Und der Engel ſprach zu mir: Warum bijt
du in Staunen geraten? Id will dir das Geheimnis des Weibes und des
Tieres jagen, das ſie trägt, mit den fieben Häuptern und den zehn Hörnern.
8 Das Tier, das du ſahſt, war und ift niht und wird aufjteigen aus
dem Abgrund und ins Derderben gehen. Und jtaunen werden die
Bewohner der Erde, deren Namen nicht im Lebensbuche geichrieben jtehen
jeit Gründung der Welt, wenn jie das Tier jehen: es war und iſt nicht
und wird erjheinen!
49 Bier gilt der Derjtand, der Weisheit hat!
302 Offenbarung des Johannes 17,7—18: Das Tier.
Die fieben Häupter find fieben Berge, auf denen das Weib thront.
Und es find fieben Könige: die fünf find gefallen, der eine ijt vorhanden,
der andre ift noch nicht gefommen, und wenn er gefommen ijt, jo ſoll er
nur kurz bleiben. Und das Tier, welhes war und nicht iſt, ift aud)
wieder das achte und gehört doch zu den fieben und geht ins Derderben.
Und die zehn Hörner, die du gejehen haft, find zehn Könige, welche
die Herrihaft noch nicht angetreten haben, jondern jie erhalten ihre
fönigliche Gewalt zur felben Stunde wie das Tier. Sie find einmütig
und übertragen ihre Macht und Gewalt auf das Tier.
Diefe werden mit dem Lamme fämpfen, aber das Lamm wird fie
bejiegen (denn es iſt der Herr der Herren und der König der Könige) und
die Berufenen und Erwählten und Gläubigen, die ihm folgen!
Und er fprady zu mir: Die Waſſer, die du gejehn haft, auf denen
das Weib thront, find Dölferfcharen, Nationen und sungen.
Und die zehn Hörner, die du gejehn haft, und das Tier, die werden
die Dirne hafjen und werden fie verwüjten und plündern und ihr Sleiſch
verzehren und werden jie mit Seuer verbrennen. Denn Gott hat ihnen
ins herz gegeben, feinen Rat auszuführen und einmütig zu handeln und
ihre herrſchaft dem Tiere zu übergeben, bis die Worte Gottes vollendet
fein werden. Und das Weib, das du gejehen halt, ijt die große Stadt,
weldhe herrſcht über die Könige der Erde.
Das Tier, in dem urjprünglichen Entwurf des Bildes nur eine Nebenfigur,
wird in der Hand des oder der apofalyptijchen Schriftjteller mehr und mehr die
Bauptiahe. Schon daß es ſieben Häupter und zehn Hörner hat, wie der Drache
und das erite Tier (12,3; 15, 1), beweiſt, daß es irgendwie mit der römiſchen Staats-
macht gleichgejegt werden fol. Es liegt nun eine doppelte Deutung vor; eritens
werden die jieben Häupter jowohl auf die jieben Hügel Roms als auf jieben Könige
gedeutet. Serner: in D. 10 ijt das Tier als Repräjentant des römijchen Kaifertums
gedacht, an dem die jieben Kaijer gezählt werden. D. 10 ijt jicher gejchrieben unter
dem 6. Kaijer d. h. (wenn man mit Auguftus zu zählen beginnt) unter Galba
(68/69).
Wichtiger ift nun aber die zweite Ausdeutung, die daran angeſchloſſen it
(0.8 und 11). Daß hier ein jpäterer Bearbeiter oder Ausleger tätig gewejen ilt,
verrät ſich jchon daran, daß das Tier mit den Kaijerhäuptern auf einen
Kaijer gedeutet wird. Wie fommt der Derfajjer von D 11 zu diejer Umdeutung?
Offenbar hat er die Tier-Dijion aus Kap. 13, die auf einen Kaifer geht, mit diejer
Babnlon-Dijion zu verbinden verjucht. Wer it nun diejer Derfafjer von D. 8 und 11,
wann hat er gejchrieben? Das ergibt jich aus feiner Anjchauung, wonach das Tier,
aljo der Antichrift, der frevelhafte Kaifer der Endzeit, |hon einmal da war,
augenblidlih nit vorhanden ijt, aber aus dem Abgrund wiederfehren
wird, und daß er einer von den ſieben ift, aber zugleihhderadte. Er
hat aljo die Überzeugung: mehr als fieben Kaijer kann es nicht geben; nad
dem jiebenten fommt einer von den jieben zum zweiten Male. Dies fann nur ges
ihrieben fein unter dem jiebenten Kaifer, d. h. unter Despajian (69-71). Nach
ihm kann nur noch einer von den früheren wiederfehren. Auf dieje jeltjame Dor-
jtellung würde der Apofalmptifer nun wohl nicht verfallen fein, wenn jie ihm nicht
durch eine in den Jahren 68-70 verbreitete Dolfsvorjtellung entgegengetragen
wäre. Nach dem Tode Neros (9. Juni 68) nämlidy glaubte man, er jei gar nicht
wirklich gejtorben, ſondern fei zu den Parthern geflohen und werde von dort
wiederfehren. Dieje Phantajie erhielt dadurdy Nahrung, daß unter Galba ein
faliher Nero in Kleinajien und Griechenland auftrat. Sreilich jcheiterte jein Unter-
nehmen kläglich Aber es blieb doch die fire Idee lebendig, daß man eine Wiederkehr
des Wüterichs fürchten müſſe. Sie erjcheint nun hier in wunderhafter, apokalyptiſch
q
10
11
18
8 11
12
13 16 17
11
8b
14 15
Offenbarung des Johannes 18,1—-8: Die Anfündigung des Gerichts. 303
zugejpißter Gejtalt. Der grauenhafte Hero wird ausdem Abgrund wieder-
tehren. Dieje Dorjtellung war uns ſchon in anderer Sorm 13,3 begegnet, wonad) eins
der Häupter des Tieres zum Tode verwundet, aber wieder lebendig werden jollte. Hier
ijt es nun das Tier jelber, das aus dem Abgrund auftaudhen wird. Es muß aufs
jtärfjle betont werden, daß für den Apofalmptiter des Jahres 70 dies eine Sufunfts=
erwartung ijt. Mod ift das Tier niht vorhanden. häöchſt eigentümlich
it nun, wie dieſer Schriftjteller feine Dorjtellung vom Antichrijt in Derbindung
jegt einerjeits mit der Dorjtellung, daß mit der Wiederfunft Heros ein Einfall der
Parther ins römijche Reich zu erwarten fei, andererfeits mit der Grundidee des
ihm vorliegenden Gedichtes, daß über die Hauptjtadt ein furdhtbares Gericht her-
einbrechen werde. Er verwendet hierzu einen aus Daniel übernommenen und aud
Kap. 13 jhon verwendeten Sug.
Die zehn Könige jind ebenfalls Erjcheinungen der Sufunft; erjt wenn das
Tier auftaudht, werden jie zur Herrihaft fommen. Es jind feine römijchen Kaifer
und aud) nicht aufeinanderfolgende Herricher, jondern gleichzeitig regierende Dajallen-
fönige, die ji dem wiederkehrenden Nero zur Derfügung jtellen und gegen Rom
ziehen werden. In diejer Sorm ftellt jich dem jüdiichen Apokalyptiker der Parther-
Schreden feiner Seit dar. Mit einer Schar von mächtigen Sürjten verbündet (vgl.
16, 12) wird Nero heranziehen, um — Gottes Rat auszuführen und das Gericht
an der Dirne Babylon zu volljitreden. Was wir hier leſen, gibt uns einen Einblid
in die Seele des Mannes, der dem Untergang Jerujalems mit Schmerzen entgegen=
jehen muß (Kap. 11) und knirſchend miterlebt, wie die römijche Weltmadt das Dolf
der Heiligen niederwirft (13,4.7). Aber er tröjtet ji und die Seinen mit einem
höchſt eigentümlichen Hoffnungsbild. Wenn die Seit gefommen fein wird, da die
Worte Gottes erfüllt werden follen, dann wird das Weltreid und die Hauptitadt
durch einen Akt der Selbjtvernichtung fallen. Das größte Scheujal, das Rom hervor
gebradtt hat, wird mit Hilfe der Sremden das Gericht an ihm vollitreden. Der
fühne Gedanke, daß das Tier des Abgrunds den Rat Gottes ausführen joll, wird
dann freilich dahin ergänzt, das jhließlih auch das Tier ins Derderben geht,
und Kap. 19, 11— 21 wird das in padender Sorm gejcildert.
Dieje Weisjagung nun hat der hrijtliche Apofalmptifer vom Jahre 95 n. Chr.
aufgenommen und hat ihr durch eine weitere Umdeutung padende Kraft für die
Gemeinde jeiner Seit gegeben. Wenn der jüdilhe Prophet jagt: „und jtaunen
werden die Bewohner der Erde, wenn jie das Tier jehen: es war und ijt nit
und wird erjcheinen”, und wenn er hierbei dasjelbe Wort braudt, das jonft
für die „Ankunft“ (Parujie) des Herrn gebraudt wird — jo fügt der chrütliche
Ausleger D. 9 hinzu: Hier gilt der Derjtand, der Weisheit hat! Was joll
diefe Bemerfung? Nach andern ähnlichen Stellen (13. 9. 10. 18) zu urteilen ſoll diejer
Wint an den „veritändnispollen” Lejer ihn aufmerfjam machen, daß dieje Weis—
jagung in der Gegenwart jich erfüllt hat oder zu erfüllen beginnt. Der Herausgeber
will aljo jeinen vom Kaijer-Kult bedrängten Gemeinden jagen: Das Tier, dejjen
„Ankunft“ hier geweisjagt wird, ijt jegt da! Der gegenwärtige Kaijer, Domitian,
das ijt der zweite Nero. — Dies ijt derjelbe Gedanke, wie wir ihn 13,18 ge—
funden haben.
Aber um dies noch deutlicher zu mahen, muß der legte Herausgeber die
Weisjfagung noch etwas mehr auf die Lage feiner Gegenwart zujchneiden, und
darum ergänzt er — ſehr gewaltfam — das Bild vor dem A ıftreten der Zehn Könige
und des Tieres gegen Rom durch die Derje 14.15. Hier hat das Unternehmen
der Derbündeten eine ganz andere Sront als vorher; jie fämpfen gegen Chrijtus
und die Seinen und dann erjt gegen Rom. Damit drüdt der Derfaljer das Gefühl
aus, daß niht nur der Kaijer, jondern das ganze Weltreich, alle Dajallen und
herrſcher mit ihm, ſich gegen die Chrijten verihwören. Aber dann freilich, jo hofft
aud) er, werden jie jich gegen die hauptſtadt wenden.
Die Ankündigung des Gerichts 18,1 - 8. Danad) jah id) einen
andern Engel vom Himmel herabjteigen, der hatte gewaltige Macht, und
304 Offb. Joh. 18,1—20: Die Anfündigung des Gerihts. Die Klage.
die Erde ward hell von jeinem Glanz. Und er rief mit jtarfer Stimme 2
laut aus: „Gefallen, gefallen ilt Babylon”, die große, und ijt „eine Wohn-
jtätte von Dämonen“ und ein Gefängnis für alle böjen Geijter und ein
Gefängnis für alle unreinen und verhaßten Dögel geworden; denn von 3
„dem Wein“ ihrer Leidenihaft und Unzucht „haben alle Dölfer getrunfen,
und die Könige der Erde haben mit ihr gebuhlt”, und die Kaufleute der
Erde ſind von ihrer mädhtigen Üppigfeit reich geworden.
Und id) hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die ſprach: A
„Mein Dolf, zieht hinaus aus ihr”, damit ihr nicht teilhabt an ihren
Sünden und von ihren Plagen nichts abbefommt; denn „ihre Sünden reichen 5
bis zum Himmel”, und Gott hat ihrer Srevel gedacht.
„Dergeltet ihr, wie fie vergolten hat”, und gebt ihr doppelt nad)
ihrem Tun! In dem Kelche, den fie gemijcht hat, reicht ihr doppelt. | So
viel fie geprunft hat und gejchwelgt, jo viel gebt ihr an Peinigung und
Jammer. „Spricht fie doc in ihrem Herzen: Ich throne hier als Königin,
und Witwe bin idy nicht, und Jammer werd ich nimmer ſehen“ — deshalb
jollen an einem Tage ihre Plagen fommen, Pejt und Jammer und Hungersnot,
und mit Seuer foll fie verbrannt werden, — denn ſtark ijt Gott der Herr,
der fie gerichtet hat.
Dies Kapitel ift jo rei an alttejtamentlichen Anflängen, daß wir jie nicht
einzeln aufzählen fönnen. Der Sall Babels ijt eben ein häufiges Thema der alt-
tejtamentlihen Didytung, und unfer Nachdichter bewegt ſich hier ganz in herge:
bradten Sormen, jo in D. 2: das Haufen von Dämonen und unreinen Dögeln an
der Trümmerjtätte, der Hochmut der Königin (ef. 47,7f.). Auf die Gegenwart
berechnet ijt die Aufforderung an das Dolf Gottes, die dem Derderben geweihte
Sündenjtadt zu verlaffen, um ſich nicht der Schuld und der Strafe teilhaft zu maden.
Sowohl der jüdijche Derfafjer wie der hrijtliche Herausgeber hatten zu diejer Auf-
forderung Deranlafjung, denn die Sahl der Juden in Rom um das Jahr 70 war
groß, und die der Chrijten im Jahre 95 gewiß nicht gering. Die Aufforderungen
zur Dergeltung find wohl nidht an die Juden oder Chrijten, fondern an ein un—
bejtimmtes Subjeft (Straf-Engel?) gerichtet; es iſt wohl nur eine rednerijche Form,
in der die Wucht des Dergeltungsgerichts fräftig ausgedrüdt werden fol. Wegen
ihrer unermeßlidyen Schuld wird der Stadt ein furchtbares Gericht geweisjagt. Der
Derfajjer ſelber ift tief ergriffen, wenn er jich ihr jehredliches Ende vergegenwärtigt.
Seine Empfindungen läßt er durch den Mund derer ausjpredhen, die vom Salle
Roms am jdwerjten betroffen jein werden. Hierbei aber tritt zutage, wie er jelber
von einer tiefen Bewunderung für die ftolze und reiche Stadt erfüllt ift:
Die Klage 18, 9— 20. Und weinen und wehflagen werden über
fie die Könige der Erde, die mit ihr gebuhlt und gejchwelgt haben, wenn
fie den Raudy von ihrem Brande fehen |! und von ferne ftehen aus Furcht
vor ihrer Peinigung: Wehe, wehe, die große Stadt! Babylon, die ge—
waltige Stadt! In einer Stunde ijt dein Gericht gefommen!
Und die Kaufleute der Erde weinen und Tagen über fie; denn Niemand
fauft jeßt mehr ihre Ware,
Ware von Gold und Silber und Edelgejtein und Perlen
und Leinwand und Purpur und Seide und Scharlad)
und allerlei Thuja-Hölzer und allerlei Elfenbein-Gerät
und allerlei Gerät aus fojtbarem Holz und Erz und Eifen und Marmor;
ferner Simmet und Amom:Salbe
und Räucdyerwerf und Myrrhen und Weihraud
und Mein und Öl und Seinmehl und Weizen
6
7
00
DZ 2 5)
67
14
15
16
17
18
19
H 20
11 ff.
20
q2ı
22
25
HM 24
Offenbarung des Johannes 18, 9— 24: Die Klage. Der Dollzug des Geridts. 305
und Rinder und Schafe
und Pferde und Wagen
und Sklaven und Menjcenjeelen;
und die Früchte, nad) denen dein Herz begehrt, find dir geſchwunden,
und aller Glanz und Slitter find dir verloren,
und nimmermehr wird man fie finden.
Die mit all dem gehandelt haben, die reicy geworden jind von ihr,
werden nun von ferne jtehen aus Furcht vor ihrer Peinigung, weinend
und klagend: | Wehe, wehe die große Stadt! Mit Leinwand und Purpur
und Scharlady war fie gejhmüdt und über und über mit Gold bededt
und Edelgejtein und Perlen. In einer Stunde ijt all dieſer Reichtum zerjtört.
Und alle Steuerleute, Küjtenfahrer, Scdiffer und alles, was
zur See fährt, fie ftehen von ferne und rufen, da fie den Raud) ihres
Brandes jehen: Wer gleicht der großen Stadt? Und jie werfen Staub
auf ihre Häupter und rufen weinend und Elagend: Wehe, wehe die große
Stadt! Durd fie find reich geworden Alle, die da Schiffe auf dem Meere
haben, von ihrem Reichtum. In einer Stunde ijt fie verödet.
Freue dich über fie, Himmel, und ihr Heiligen und Apoitel und
Propheten, denn Gott hat euh an ihr gerädt!
Dieje große Klage bejteht jozujagen aus drei Strophen; zuerjt reden die
Könige D. 9f., dann die Kaufleute D. 11-17, ſchließlich die Seefahrer aller Art
D.18f. Dieje Strophen laufen jedesmal in ein furzes Klagelied aus. Einiger—
maßen fnmmetrijch find nur die erjte und dritte. Das große Mitteljtüd, die Klage
der Kaufleute, mutet fajt wie eine Einlage an; jedenfalls müjjen wir den Waren
Katalog eine „Einlage“ nennen; nicht als ob er gerade von zweiter Hand ein-
gejhoben fein müßte, jondern weil hier die poetiſche Sorm eines Klugeliedes durd
eine unpoetijhe, wenn aud mit einer gewijjen Begeijterung angefertigte Auf»
zählung unterbroden wird. Aber gerade diejer Waren-Katalog ijt jehr interejjant.
Nicht nur, weil jid in ihm ein Gemüt jpiegelt, dem all dieje jchönen Dinge, obwohl es
jie veradhtet, doch jehr imponieren; jondern vor allem, weil wir hier ein fleines
tulturgefhichtlihes Bild haben: was verjhlingt die Hauptjtadt alles! Über diejen
Import-Katalog hätte Diktor Hehn, der Derfajjer der „Kulturpflanzen und Haustiere”,
einen Kommentar jchreiben jollen. Am Schluß fommt wieder der chrijtliche Herausgeber
zu Wort: der lette Ton ijt dody Sreude, daß das Blut der Märtyrer an Babylon
gerät werden joll.
Der Dollzug des Gerichts 18, 21-24. Und ein gewaltiger Engel
hob einen Stein wie einen großen Mühlftein und warf ihn ins Meer und
ſprach: Mit ſolchem Schwunge wird Babylon, die große Stadt, geworfen
werden, und nimmermehr wird man fie finden. Und fein Ton von Sither:
jängern und Mufitern, Slötenjpielern und Pojaunenbläjern joll mehr in
dir gehört werden; und fein Künftler irgend welcher Kunjt joll mehr in
dir gefunden werden; und das Geräufc des Mühljteins foll nicht mehr in
dir gehört werden; und der Schein des Lichtes ſoll nicht mehr in dir er—
iheinen; und die Stimme von Bräutigam und Braut foll nicht mehr in
dir gehört werden. Denn deine Kaufleute waren die Magnaten der Erde,
durch deine Zauberei find alle Dölfer verführt. Und in ihr findet man
das Blut von Propheten und Heiligen und Aller, die hingemegelt jind
auf Erden.
Auf welhe Weije die Dernihtung Roms vollzogen werden joll, ijt ſchon
D.8 gejagt; das Seuer jpielt dabei die Hauptrolle (vgl. 17,16). Aber im allge-
meinen enthält ſich der Dichter einer ausführlichen Schilderung des Serjtörungs-
Dorgangs — nur die Plöglichkeit wird immer wieder hervorgehoben (D.8.10.17.19. 21).
Die Schriften des Neuen Tejtaments IV, 3. Aufl. 20
306 Offb. Joh. 19, 1-21: Der Jubel im Himmel. Die Mejjias-Schladt.
Dagegen wird höchſt wirkungsvoll mit befannten altteftamentlichen Sarben die un: 22 23
heimliche Stille der verödeten Stadt bejchrieben. Sum Schluß wird nod einmal
gejagt, was Rom für die Welt bedeutet hat (die Dirne erjcheint hier aud als
Sauberin), und der chrijtliche Herausgeber erhebt noch einmal Klage über das von 24
Rom vergojjene Märtnrerblut; nicht nur in der Stadt jelber jind Heilige und Apojtel
und Propheten (D. 20, gedadht iſt bejonders an Petrus und Paulus) gemordet,
Rom ijt auch jhuldig an dem Blut aller Gemegelten auf der ganzen Erde. — Wie
in diefem ganzen Gedicht die Serjtörung der Stadt als jhon gegenwärtig dargejtellt
wird, jo wird dies Ereignis auch als ein bereits vollzaogenes im Himmel gefeiert
(vgl. 11, 15ff.):
Der Jubel im Himmel 19, 1-10. Danach hörte ih, das lang ı H
wie von einer großen Menge im Himmel: Balleluja! Beil und Herrlichkeit
und Macht ift unfres Gottes; denn wahrhaftig und geredt jind feine 2
Gerichte. Gerichtet hat er die große Dirne, welche die Welt verderbt hat
mit ihrer Unzudt, und gerät hat er das Blut feiner Knete an ihrer
Band. | Und wiederum ſprachen fie: Halleluja! Und ihr Raud) fteigt auf 3
in alle Ewigkeit! Da fielen die vierundzwanzig „Alten‘ und die vier 4
„Wejen‘' nieder und beteten Gott auf dem Thron an und ſprachen: Amen,
Balleluja! Und eine Stimme ging vom Thron aus: Lobt Gott, alle feine 5
Rnechte, (und) die ihn fürchten, Kleine und Große.
Und ich hörte, das klang wie von einer großen Menge und wie 6
von Wafjerwogen und von gewaltigen Donnern: Balleluja! Der Herr
unfer Gott, der Allmädtige, hat die Königsherrichaft gewonnen. Laßt 7
uns freuen und frohloden und ihm die Ehre geben: denn die Hochzeit des
Sammes ijt gefommen, und fein Weib hat fich bereit gemadıt, | und fie 8
durfte ſich Eleiden in glänzende, reine Linnen (die Leinwand nämlich, das
find die gerechten Werke der Heiligen).
Und er jprady zu mir: Schreib: Selig find, die zum Hochzeitsmahl 9
des Lammes geladen find. Und er |prady zu mir: Dies find die wahr:
haftigen Worte Gottes. Da fiel ich zu feinen Süßen nieder, ihn anzubeten.
Er aber jprady zu mir: Laß das, ich bin dein Mitknecht und deiner Brüder,
die das Zeugnis Jeſu haben: bete Gott an! (Das Seugnis Jeſu nämlid),
das ijt der Geijt der Prophetie.)
Diejer Abſchnitt hat jeine jegige Gejtalt fiher von der Hand des Herausgebers
empfangen. In D.5 ſchimmert noch die jüdijche Unterjcheidung von Juden und 5
Projelyten durch. Bemerfenswert ijt der bedanke, daß der Sturz Roms die Dor- 6
bedingung für die Errichtung der Königsherrihaft Gottes ift (vgl. 11,15ff.). Der 7 8
Untergang der Dirne Babylon bildet den Hintergrund für das Erjcheinen der Braut
oder des Weibes des Lammes, des himmlijchen Jerujalems (Kap. 21). Das Reid
Gottes wird ja auch ſonſt oft als Hochzeit des Meſſias dargeftellt (vgl. Mtth. 22,1ff.). 9
Wer redet zu dem Seher? Offenbar ein Engel, der ſich als Mitfnecht des Propheten 10
und feiner Brüder bezeichnet; nady der hinzugefügten Deutung find das die, welche
„den Geijt" (2,7) der Prophetie haben. Entbehrlicher und ganz willkürlich allego- 8
rijierend ijt die Deutung des Hochzeitsgewandes der Braut auf die Werte der Gläubigen
(das jind „die Heiligen“).
Die Meffias:Schlaht 19, 11 —21. Und ich ſah den Himmel offen, 11 Q
und fiehe ein weißes Roß, und der darauf faß, (heißt „treu und wahr- (H)
haftig“ und) richtet und ftreitet mit Gerechtigkeit. Seine Augen find Seuer- 12
flamme und auf feinem Haupte viele Diademe, und einen Namen trägt er,
deſſen Schrift verfteht Niemand als er felbjt. (Und bekleidet ijt er mit blut- 13(H).
bejprengtem Gewande und fein Name heißt: das Wort Gottes.) Und die 14
Himmelsheere folgten ihm auf weißen Rofjen, angetan mit weißem, reinem
—
0
Offenbarung des Johannes 19, 11-21: Die Mefjias-Shlat. 307
(H)15 Zinnen. (Und aus jeinem Munde geht ein fcharfes Schwert hervor, mit
dem er „die Heiden fchlagen foll”.) Und er wird fie „weiden mit ehernem
Stabe”, und er wird die Wein-Kelter treten des grimmen dornes des all-
16 mächtigen Gottes. Und auf dem Gewand und jeinem Schenkel hat er den
Namen gejchrieben: König der Könige und Herr der Herren.
17 Und id) jah einen Engel, der jtand in der Sonne und rief mit gewaltiger
Stimme allen Dögeln, die über den Zenit fliegen: Hierher, jammelt eud
18 zu dem großen Gottesmahle, da jollt ihr das Fleiſch der Könige freſſen
und das Sleiſch der Feldherrn und das Fleiſch der Starken und das Sleiſch
der Rofje und ihrer Reiter und das Sleijh aller Sreien und Sklaven und
Kleinen und Großen!
19 Und ich jah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere
verjammelt, um zu fämpfen mit dem, der auf dem Roſſe jaß, und mit
(H)20 feinem Heere. Und das Tier ward überwältigt (und mit ihm der falſche
Prophet, der vor ihm die Zeichen getan hatte, mit denen er verführt hatte
die, welhe das Malzeichen des Tieres angenommen hatten und jein Bild
anbeteten. Lebendig wurden fie beide in den See geworfen, der mit
Q.(H) 21 Schwefel brennt). Und die Übrigen wurden getötet mit dem Schwerte,
(das aus dem Munde des auf dem Rofje Sigenden hervorgeht,) und alle
Dögel erjättigten ſich an ihrem Fleiſch.
Daß dieſe Phantajie jüdiſchen Urjprungs ijt, läßt ſich ebenjowenig leugnen
wie die Tatjahe, daß der Khrijtliche Apofalmptifer ſich nicht gejcheut hat, jie zu
übernehmen und danad) jeine Darjtellung des Gerichts zu entwerfen. Aber freilid,,
er hat durd) allerlei Einjhübe das allzu Graufige und Sanatijche des Bildes ge=
mildert. Wir fafjen zunächſt die jüdijche Darjtellung ins Auge. Sie gehört dem
Schriftjteller an, der die Dijion von der Entrüdung des Mejjias (Kap. 12) und vom
erjten Tier (Kap. 13) zujammengeftellt und in Kap. 17 das Tier und die verbündeten
Könige jo ſtark in den Dordergrund gerüdt hatte, dem Apofalytifer aus dem
Jahre 70. Nachdem er die Dernichtung Roms durdy den wiederfehrenden Nero
11 geweisjagt hat, kündigt er jegt „dem Tiere" das Derderben an. Der Mejjias jelber
wird vom Himmel herabfommen und das Gericht an ihm vollziehen und jo endlich
die oft (3. B. 12,5) verfündete, aber zum Schmerze der Juden immer noch nidt
15 erfüllte Weisjagung Pj. 2,9 wahr maden: „er wird die Heiden weiden mit ehernem
Stabe.' Die Derwirklihung diejes alten Mejjias-Wortes denkt ji der Seher jehr
realiftijh. Er ijt nicht in der Stimmung, fie zu vergeiftigen und umzudeuten. Denn,
als er jchrieb, triumphierte der Römer über Israel und entweihte mit jeinen
Legionen die heilige Stadt. Sein Herz jchrie nad) Kache, nach blutiger Dernichtung
der Heiden. Aber nur allzu gewiß ijt, daß ſie auf natürlich-gefhichtlichem Wege,
durch politiſche Umwälzungen, nicht erhofft werden fann. Israel liegt politiſch für
immer am Boden, und die Macht der Heiden iſt unbezwinglid. Da muß der
Himniel mit einem unerhörten Wunder eingreifen. Das ilt ja überhaupt das
Charakteriſtiſche dieſer mejjianijchen Hoffnung, daß fie nicht glüdliche irdiihe Ent-
widlungen, jondern überirdijche Weltfataftrophen erhofft; der Traum, daß die
Dynaftie Davids erjtehen und das Reid wieder erobern werde, ijt dahin; dieje
Seit wartet auf einen himmlijhen Mejjias. Aber, wie wir bei Kap. 12 gejehen
haben, diejer Helfer in der Not ijt ja ſchon vorhanden; er ijt bei Gott und wartet
nur darauf, jeinem Dolfe Reht und jeinem Gott das Reich zu jhaffen. Ein eben
geborener Knabe war er, da wir zulegt von ihm hörten; als ftarfer Kriegsheld
wird er zum Gericht erjcheinen. Freilich — nur 3%/s Jahre werden bis dahin ver-
flojjen jein. Wie es möglich ijt, daß dieje Srift genügt, um „das Mannesalter
Ehrijti“ (Eph. 4, 13) hervorzubringen, das können wir einjtweilen aus unjerer bis—
herigen Kenntnis der apofalmptijhen Anfhauungen nicht begründen. Dem Mejjias
werden in unjerer Schilderung mehrere Namen beigelegt; aber daneben heißt es:
20*
508 Offenbarung des Johannes 20, 11-21: Das taujendjährige Reid.
er hat einen Namen, den Niemand fennt als er jelbjt. Und das ijt die urjprüng- 12
lihe Anjhauung. Denn daß der Mejjias fommen wird, ijt zwar gewiß, aber wie
er heißen wird und — da der Name das Wejen bezeichnet — wie er beſchaffen fein
wird, das weiß Niemand vorher. Das ijt die Anſchauung, die dem jüdijchen
Propheten allein angemejjen ijt.
Nun aber find die Namen von hrijtliher Hand hinzugefügt. Und das
ijt wieder ganz in der Natur der Sache begründet. Denn die Chrijten haben den
Mejjias ja fennen gelernt; ihnen hat er fein Wejen und feinen Namen offenbart;
fie jind aljo in der Lage, dieſe geheimnisvollen Benennungen auszujpreden. Am
ehejten noch fönnte der Ießte Name „König der Könige und Herr der Herren‘
ſchon der jüdiſchen Weisjagung angehören, denn den Weltherrjcher erwartet jie ja.
Aber natürlich paßt er aud) gut in den Mund des dhrijtlichen Apofalmptifers, der
ihn ja ſchon 1,5 genannt hat. Dollends in riftlihe Weltanjhauung führt uns
der erjte: „treu und wahrhaftig‘ heißt Chrijtus auch 3,14, und zwar doc nicht 11
bloß, weil er „richtet und ftreitet mit Gerechtigfeit‘‘, fondern weil in feiner Perjon
die Erfüllung der Derheißung, die Treue und Wahrhaftigfeit Gottes erjchienen ift.
Es erinnert diejer Name einigermaßen an die Stelle im Prolog des johanneijchen
Evangeliums 1,14: wir fahen feine Herrlichkeit, voll von Gnade und Wahrheit.
An diejen Prolog werden wir aber noch jtärfer erinnert, wenn wir den mittleren
Namen leſen: das Wort Gottes. Der Schriftiteller, der dies als den eigentlihen 13
Geheimnamen Chrijti anjah, der nur den Chrijten offenbart ijt, bewegt ſich in den
Anjchauungen des Johannes-Evangeliums — und dies ijt immer wieder ein jtarfer
Beweis dafür, daß die Endbearbeitung der Apofalypje aus dem johanneijchen
Kreife in Ephefus jtammt. Aber daß diejer Name genannt wird, hat für die Geſamt—
anjhauung des rijtlichen Apofalyptifers noch eine weitere Bedeutung. Er hängt
mit einer großartigen Umdeutung des ganzen Bildes von der Mejjias-Schladht
zujammen.
So gewiß der erjte Entwurf des Bildes einen himmliſchen Kriegshelden
nennt, der mit feinem himmliſchen Heer die Heiden in blutiger Schlaht hinmegelt,
jo daß die Dögel des Himmels zum grauenhaften Leichenmahl, dem „Mahl Gottes", 17 18
wie es fürchterlicher Weije heißt, eingeladen werden, jo klar ijt doc, daß der
Herausgeber letzter Hand dies Greuelbild zu mildern ji} bemüht. Statt des wirt-
lihen Schwertes, mit dem die Heiden gemordet werden, jagt er, wie 1,16, daß das
Schwert „aus feinem Munde kommt“. Das ijt dann aber fein wirkliches Schwert 15
mehr, jondern es ijt das vernichtende Gerihtswort, womit er die Heiden jchlägt.
Und wenn diejer Held „das Wort Gottes’ heißt, jo ijt damit das Kriegerijch-
Gewaltfame zurüdgedrängt. Wir finden hier diejelbe Umdeutung der jüdiſch-ur—
chriſtlichen Gerichtsidee wie im Johannes:Evangelium (3,18. 19): „Wer an ihn
glaubt, der wird nicht gerichtet. Wer nidyt glaubt, der ijt damit bereits ge—
richtet; denn er hat nicht geglaubt an den Namen des einen Sohnes Gottes.
Darin aber bejteht das Gericht, daß das Licht in die Welt gefommen, und die
Menſchen die Sinjternis mehr liebten als das Licht.“ In diefer hochbedeutjamen
Ausführung wird das Geriht aus der Zukunft in die Gegenwart verlegt. Wer
nicht glaubt, wer das Licht nicht liebt, jondern in der Sinjternis bleibt, der vollzieht
damit an ſich jelbjt das Gericht. Denn er jchließt jich jelber von der Gemeinſchaft
Ehrijti aus. Wo dieje Auffafjung zur Herrihaft fommt, da ijt die ganze Dor-
ſtellung des zufünftigen Weltgerichts, wie fie das Urchriſtentum aus dem Judentum
übernommen hat, zur Unwirkjamfeit verurteilt und wejenlos geworden. Was im
Fohannes-Evangelium gerade herausgejagt wird, das ijt hier wie ein feines Net
über die jehr realiftijchen Gerichtsbilder ausgebreitet — ein leifer Anfang jener
allegorijierenden Umdeutung, in der die jpätere chrijtliche Auslegung dann ſoviel
weitergegangen ijt.
Das taujendjährige Reich 20, 1-10. Und ich fah einen Engel ı I
vom Himmel herabjteigen, der hatte den Schlüffel zur Unterwelt und eine
gewaltige Kette in feiner Hand. Und er padte den Draden, die alte 2
un
6
Offenbarung des Johannes 20, 1-10: Das taujendjährige Reid). 309
Schlange (d. i. der Teufel und Satan), und band ihn auf taufend Jahre |
3 und jtieß ihn in die Unterwelt und ſchloß zu und legte ein Siegel darauf,
damit er nicht mehr die Heiden verführe — bis die taufend Jahre zu Ende
find. Danach muß er nod) für eine kleine Seit losgemaht werden.
4 Und „ic jah Thronfefjel”, auf die „liegen fie fid) nieder”, und „das
Gericht wurde ihnen übergeben“, und (id) jah) die Seelen derer, die dem
H Beile verfallen waren um des Seugnijjes Jeju und des Wortes Gottes
willen und die nicht das Tier und fein Bild angebetet und nicht das Mal-
zeihen auf ihre Stirn und Hand genommen hatten; die wurden wieder
5 lebendig und herrihten mit dem Meflias taujend Jahre. Die übrigen
Toten wurden nicht wieder lebendig vor dem Ende der taujend Jahre.
Dies ijt die erjte Auferftehung.
J6 Selig und heilig, wer teilhat an der erjten Auferjtehung! Über
die hat der zweite Tod eine Gewalt, jondern fie werden Priejter Gottes
und des Meſſias fein und werden mit ihm herrichen die taufend Jahre.
97 Und wenn die taufend Jahre zu Ende find, wird der Satan los»
8 gelajjen werden aus feinem Gefängnis | und wird herausfommen, um die
„Heiden an den vier Eden der Erde“ zu verführen, „den Gog und
Magog”, um fie zum Kriege zu ſammeln — deren 3ahl ijt wie der Sand
9 des Meeres. Und fie jteigen hinauf auf „die Ebene des Landes” und
umfreijen das Lager der Heiligen und die geliebte Stadt. Da fiel Feuer
10 vom Himmel und verzehrte fie. Und der Teufel, der fie verführte, wurde
(H) in den See voll Seuer und Schwefel geworfen (wie das Tier und der
faljhe Prophet), und dort werden fie gepeinigt werden Tag und Nacht von
Ewigkeit zu Ewigfeit.
V.4 vgl. Dan. 7,9.22.27. V.8 vgl. Hes. 38. 39.
Im Rahmen des ganzen Werkes bedeutet es eine Steigerung, daß erjt „das
Tier“ oder die beiden Tiere, die Werkzeuge des Satans, und jchließlich diejer jelbit
vernichtet wird. Es ijt aber auffallend, daß die Bejiegung des Tieres dem Mejjias,
die Sejjelung und Vernichtung des Satans einem Engel zufällt, während der
Meſſias dabei nicht in Tätigkeit tritt. Bei einer einheitlihen Anlage jollte man
erwarten, daß zur Bejiegung des alt böſen Seindes, des legten Widerſachers Gottes,
aud der Mejjias ſelber aufgeboten würde. Auch daß bei der Mefjias-Schlaht der
Satan gar nicht beteiligt ift und daß überhaupt das Gericht über die gottfeindliden
Mächte in zwei jo ganz gejonderte Bilder zerfällt — das Alles lehrt uns, daß
hier zwei Stüde verjchiedener Herkunft aufeinander folgen. Wenn die Mejjias=
Schlaht und Dernichtung des Tieres ein Teil der jüdiſchen Apofalypje vom Jahre 70
ift, jo ijt hier die Sortjegung desjenigen Teiles von Kap. 12, der den Sturz Satans
vom Himmel und fein Wüten auf der Erde jhilderte. In diefem grimmen Treiben
wird ihm durd die Sefjelung Halt geboten. Da wir nun jenen Abſchnitt der alten
Johannes-Apotalnpje zugewiejen haben, jo müjjen wir das auch hier tun. Was
wir mit äußerer Kritit gewonnen haben, bejtätigt ſich durch eine Beobachtung
mehr ınnerliher Art. Es ijt bezeichnend, daß der jüdiihe Apofalmptifer ji nicht
iheut, feinen Mejjias in das blutige Schlahtgetümmel felbfttätig hineinzuziehen.
Aber ebenjo ift es für den Chrijten bezeichnend, daß er feinen Chrijtus nicht
perjönlich handgemein werden läßt mit dem Satan. Er überträgt die Ausführung
des Gerichts einem Engel.
Aber die Sejjelung und dann die völlige Dernichtung des Satans ijt nur der
Rahmen für die Hauptidee diejes Abfchnittes: die Dijion vom taufendjährigen
4 5 Reid), D.4f. Dies Bild ift vielleicht das für die folgende Kirhengeihichte einfluß-
reichjte des ganzen Buches gewejen. Hierauf gründen jich alle jogenannten „chili—
aſtiſchen“ Ideen und Bejtrebungen, durch die jemals die Kirche beunruhigt worden
it, 3. B. das taufendjährige Reich der Wiedertäufer in Münfter. Der „Chiliasmus“
310 Offenbarung des Johannes 20, 1-10: Das taufendjährige Reid.
als theologijche Weltanihauung oder als jektiererijhes Programm erwartet auf
Grund diejer Weisjagung ein irdifhes Mejjiasreih von begrenzter Dauer, an
dejjen Ende dann die himmlijche Dollendung fteht. So lange der Glaube an die
Infpiration der Bibel zu Kecht befteht, hat auch dieje Mleinung ihr theoretijches
Recht, und es ijt eine großartige, aber gejunde Infonjequenz der Kirche gewejen,
daß fie den Chiliasmus einfach abgelehnt hat, obwohl er ſoviel Schriftgrund hat
wie nur irgend eine Kirchenlehre. Denn wenn aud) die taufend Jahre nur hier
vorfommen, fo Tann doch nicht geleugnet werden, da die eigentliche Hauptjade,
der Gedanke des vom Himmel auf die Erde herabfommenden Meſſias- oder Gottes-
Reiches, auch jchon in der Predigt Jeju im Mittelpunft fteht. Auffallend ijt nur
die hier vorliegende Derdoppelung des Heils der Endzeit: taufendjähriges Reich
und dann himmlijches Jerujalem, erfte und zweite Auferjtehung. Wir müfjen
fragen: wie ift diefe Derdoppelung gejhichtlich zu beurteilen, wie iſt jie entjtanden?
Bier wird uns nod einmal der epigonenhafte Charakter diejer Apokalyptik
deutlich. Sie ſchafft nichts Neues mehr, jondern arbeitet mit alten Ideen, und zwar
jo, daß jie die verjchiedenen, einander ausſchließenden Ausprägungen einer Idee,
jtatt fie kritiſch zu vergleichen oder unter ihnen zu wählen, nebeneinander jtellt.
Beide Anjhauungen haben Redt, ja fie haben eine zwingende dogmatijche Gültigkeit;
und es fommt darauf an, fie zu einem möglichjt widerſpruchsloſen Gejamtbilde zu
vereinigen. Das geſchieht hier, indem die eine fozufagen als eine Art Dorjpiel der
zweiten behandelt wird; zuerjt eine Seligfeit eriter Ordnung für einen fleinen
Kreis und für furze Zeit, und dann die allgemeine, endgültige Seligfeit im himm-
lichen Jerufalem.
Die Darftellung des taujendjährigen Reiches Iehnt jih an die danielijche
Idee an, daß die „Heiligen, d. i. die Juden, die Weltherrichaft empfangen jollen.
Dieje Herrjhaft mit „dem Geſalbten“ Gottes wird hier finnlich dargejtellt, indem
„Thronfefjel“ ericheinen und den darauf Thronenden „das Gericht gegeben‘ wird.
Das jind wieder Daniel-Worte aus der Schilderung des Weltgerichts (7, 9f. 22. 27).
Das herrſchen über die Welt beiteht eben in der hauptſache im Richten. Daß die
„Heiligen die Welt richten‘ werden, ijt aud die Überzeugung des Paulus (1.Kor,
6,2f.), daß die Jünger Jeju „in feinem Reiche" auf „Thronen jigend die zwölf
Stämme Israels richten werden“, bejagt ein altes Herren-Wort (Luf. 22, 29f.).
Wir fönnen uns aljo nicht wundern, diejer Anjhauung aud bei dem chrijtlihen
Propheten Johannes zu begegnen (vgl. 1, 9).
Dieje Darjtellung, wie jie dem Herausgeber in der alten Johannes-Schrift
vorlag, ift nun von ihm in D.4.5 jtarf erweitert worden. Daß bejonders die ge—
fallenen Märtyrer an der taufendjährigen Herrihaft des Mefjias Anteil haben
jollen, das ijt eine Erwartung, die in der erregten domitianijhen Seit verjtändlich
ift. Aber in dem eriten Entwurf war hiervon noch nicht die Rede. Dielmehr war
das gerade die Eigentümlichfeit diejer Schilderung, daß ebenjo wie bei Daniel das
Subjeft zu dem „ſie ließen jich nieder" und „das Gericht wurde ihnen gegeben“
ganz unbejtimmt gelajjen ijt. Der Seher erwartet natürlich, daß er uud die Seinen
die Errihtung des Mejjias-Reiches erleben werden; aber er ijt zu zurüdhaltend,
um das offen zu jagen; er deutet das Bild nur in unbejtimmten Umrifien an, um
daran den jehnjüchtigen Wunſch "anzufnüpfen: „Selig und heilig, wer daran teil»
hat!“ Wer doch dabei jein fönnte! Das ijt eine fromme und demütige Haltung,
die uns für mande fremdartige Stimmung in dem Buche entihädigt. Su ſtark ijt
den alten Ehrijten das „Diele find berufen, aber Wenige find auserwählt‘ ein»
geprägt gewejen, als daß jie mit Sicherheit alle jene überjhwenglichen Ver—
heißungen auf ſich zu beziehen gewagt hätten. Dazu fommt noch etwas andres:
der Johannes, dem wir die alte Apofalypje verdanken, hat das Ende nicht jo un—
mittelbar nahe erwartet wie der Herausgeber vom Jahre 95. Sür ihn war der
Gedanke jehr naheliegend, daß er und die Mehrzahl feiner Genojjen noch vor der
Wiederfunft des Herrn weggerafft werden fönnten, und er muß fi, ganz wie
Paulus, darauf einrichten, daß er erſt durch den Tod hindurch gehen müfje, ehe er das
volle Heil erben könne. Und nun fommt es eben darauf an, wer der hohen Gnade
vi
8
9
15
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H 15
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Offenbarung des Johannes 20, 11-15: Auferjtehung und Geridt. 311
gewürdigt werden wird, jhon an der erſten Auferjtehung teilzunehmen und an
dem glorreicyen Mejjias-Reih, und wer mit den Ungezählten im Grabe warten
muß auf die Zweite allgemeine Auferjtehung. In diejer Srage aber fann er nur
demütig und fromm eine zarte Hoffnung ausſprechen.
Am Ende der taujend Jahre folgi dann die völlige Vernichtung des Satans.
Wieder ijt es ein altprophetiiher Sug, daß er nad) feiner Loslajjung aus dem
Gefängnis nod einmal die fernjten und abenteuerlichſten Dölfer vor den Toren
Jerujalems zum legten Anjturm jammeln wird, unter ihnen die aus Hei. 38. 39
befannten Schreden dog und Magog. Wenn es heißt, daß jie auf die Ebene des
gelobten Landes hinaufziehen, jo liegt die Dorjtellung zu Grunde, daß Jerujalem
und jeine Umgebung als der Mittelpunft oder Nabel der Erde höher liegt als die
ganze übrige Erde. In diejer allerlegten Gottesihladt, die ja — literarfritiich be—
trachtet — eine Dublette zu 19, 11—21 ijt, wird die Dernidhtung nicht, wie in der
jüdiſchen Apokalypſe, durch das Schwert des Mejjias, auch nicht durch einen Engel,
jondern durch Seuer vom Himmel herbeigeführt. Dann folgt aud für den Satan
der Sturz in den Seuer- und Schwefeljee und die ewige Peinigung. Daß dieje
Schilderung vor dem Jahre 70 geſchrieben ift, leidet feinen Sweifel; daß aud für
den chriſtlichen Propheten die Entjheidung vor den Toren Jerujalems fallen muß
ift nicht merkwürdig. Die alten Chriften haben, wie auch 2.Chejj. 2 zeigt, ihre
Augen unverwandt dorthin gerichtet. Hat doch ſchon Jejus prophezeit, daß der
Untergang Jerujalems das Signal für das Ende jein werde (MI, 13).
Auferjtehung und Geriht 20, 11-15. Und ich jah einen großen
weißen Thron und den, der auf ihm thronte; vor deſſen Antlit entwichen
Erde und Himmel und fanden feine Stätte mehr. Und ich ſah die Toten,
die Großen und die Kleinen, die jtanden vor dem Thron, und Bücher
wurden entrollt (und ein anderes Bud ward entrollt, nämlich das des
Lebens); und gerichtet wurden die Toten aus der Schrift der Bücher nad)
ihren Werfen. Und das Meer gab die Toten, die es barg, und der Tod
und der Hades gaben ihre Toten heraus, und fie wurden gerichtet, ein
Jeder nad jeinen Werfen. Und der Tod und der Hades wurden in den
Seuer-See geworfen. Das ilt der zweite Tod — der Seuer-See. | (Und wer
ſich nit in dem Buche des Lebens aufgezeichnet fand, wurde in den Seuer-
See geworfen.)
Die Schilderung ijt dur ihre Kürze und NMüchternheit bemerfenswert. Es
tt nit die Art unferes Johannes, in ausgeführten Schilderungen und üppiger
Sarbengebung ſich hervorzutun. Gerade wie er das erjte Gericht des Menjchenjohns
über die Dölfer 14, 14—20, wie er das taujendjährige Reid; nur mit wenigen
Sederjtrihen jdildert, jo ift auch dies Bild nur in zarten und faum greifbaren
Umrifjen angedeutet. Wir können nicht einmal jagen, wo der „große weiße
Thron“ erjcheint. Der himmlijche Thronjaal des 4. Kapitels jteht hier nit vor
uns; man kann auch nicht jagen, daß die Szene auf der Erde jpielt. Denn Himmel
und Erde jind vor dem Antlig des „Thronenden“ gejhwunden. In dieſer nur
andeutenden Sorm wird der Untergang der alten Welt bejchrieben, der andern
Apotalmptitern ein Gegenſtand breitejter und farbigjter Schilderung iſt (vgl. ME.13,24ff.
2.Petr. 3,10). Wir empfinden, daß vor der Erjcheinung des, Weltrichters, dejjen
Name nicht genannt wird, die ganze Welt vergehen muß. Er allein bleibt jihtbar,
auf dem leuchtenden Thron, und vor ihm jtehen die Toten. Dies das eigentliche
Dijionsbild; die Auferjtehung der Toten aus dem Meer und aus; der Unterwelt
wird dann erjt nachträglich berichtet.
Die Jdee eines Endgerihtes über die Toten ijt befanntlicy nicht von
Anfang an bei den Juden lebendig gewejen. Für den Glauben des alten Israel
ift das Volk in feiner Gejamtheit Subjekt und Objekt in der Religion. Wenn
der Blid der Propheten für die Sufunft eine glüdjelige Wendung dur Gottes
Sügung erwartet, jo ijt immer die dann gerade lebende Generation, das Dolf der
312 Offenbarung des Johannes 20, 11—15: Auferjtehung und Gericht.
Sufunft, als Empfänger und Träger des Heils gedaht. Daß die früheren Geſchlechter
dahinfterben und feinen Teil daran haben, erſcheint dem antifen Gefühl nicht
befremdlich. Hier ift die Gemeinſchaft alles, der Einzelne bedeutet nidts. Wenn
nur der Stamm oder das Dolf zu Ehren fommt, jo mögen ungezählte Taujende
darüber geopfert werden, die das gelobte Land nur von ferne jehen. Das jpätere
Judentum hat Sittlichfeit und Religion individueller verjtehen gelernt. Der Einzelne
fühlt ſich verantwortlidy und fehnt ji nach Gott; das Siel der Weltgeſchichte ijt
nicht mehr bloß, daß Israel den Dölfern gegenüber Recht befommt, jondern daß
dem einzelnen Srommen der Lohn für feine Treue wird. In diefem Sujammen-
hang will es verjtanden jein, wenn im Buche Daniel die mejjianijche Hoffnung mit
der Auferjtehungs=-Hoffnung in Derbindung tritt (12,2). Die Derheißung des Heils
gilt doch allen Israeliten. Was aber wird aus denen, die vorzeitig jterben? Sie
müjfen, um ihren Lohn zu empfangen, wieder ins Leben zurüdfehren. Sunädjt
folgt daraus freilih nur die Auferjtehung der Gerechten, an ihr hängt das
eigentlich religiöje Interejje. Aber es liegt in der Natur der Sadıe, daß der
Gedanke dann erweitert wird zu dem einer allgemeinen Auferjtehung. Denn wenn
es auch fein eigentlich religiöjfes Bedürfnis ilt, jo ijt es doch jozujagen eine theologijche
Sorderung, daß auch die Sünder, die vor dem Gericht gejtorben jind, ſchließlich
noch ihr Gericht empfangen. Die dhrijtlihe Derfündigung hat den Gedanken der
allgemeinen Auferjtehung und des allgemeinen Gerichts aus dem Judentum über-
nommen. Aber jchön ijt es, wie unjer Apofalmptifer hier zurüdhaltend verfährt.
Er hat feine Sreude daran, das Gericht über die Sünder auszumalen. Er begnügt
fi) mit dem furzen Sag: jie werden geridhtet nad ihren Werfen. Überall
im N.G., ſowohl in der Predigt Jeju als auch bei dem Befämpfer der Werk—
Gerechtigkeit, Paulus, bricht troß aller Gnaden-Lehre und Miyitif der elementare
Gedanke der ethiſchen Religion hervor, daß es im Gericht darauf anfommt, was
die Menjhen getan haben — ein deutlicher uud nicht genug zu beacdhtender
Hinweis auf den tiefen ſittlichen Ernft diefer Religion.
Was die Menſchen getan haben, das fteht gejchrieben in den himmliſchen
Bücdern. Das ijt eine häufig vorfommende, aber mannigfaltig abgewandelte
jüdiſche Doritellung. Daß im Himmel Buch geführt wird über das Tun der Menjchen ,
diefer Gedanke liegt 3. B. der ganzen Rechtfertigungs=Lehre der Juden zugrunde ;
nichts, was der Menſch tut, bleibt Gott verborgen, nichts bleibt unbeurteilt und
ohne Solgen, jede Tat fällt in die große Wagjchale, die dereinjt über das End-
ſchickſal enticheidet. Der Ehrijt, der auf Gottes Barmherzigfeit vertraut, mag auf
dieje jüdiiche Doritellung herabjehen; er joll aber nicht verfennen, wie bitterlich
ernjt die Menjchen, die dies glaubten, das Leben und die Religion genommen
haben. Und wenn wir aud) das Bild einer peinlidy) genauen Buchung und Rechnung
als leinlicy und Gottes unwürdig anzujehen geneigt find — der Gedanke, daß jede
unfrer Taten in irgend einer Weije uns zum Gerichte wird, wird hoffentlich jedem
ernjten Chrijten unentbehrlid) jein.
Aber das Bild der himmliſchen Bücher tritt audy noch in andern Formen
auf; neben den Gerichts-Büchern erjheint noch ein andres Bud, das Bud, des
Lebens (vgl. 13,8; 17,8; £f. 10,20; Dan. 12,1), und nur, wer in ihm aufgezeichnet
iteht, wird an der Herrlidykeit des himmlifchen Jerujalems und am „ewigen Leben“
teilhaben. Das} Bild iſt etwa dem einer Bürgerlijte oder Stammrolle entlehnt.
So wie es hier verwendet ijt, drüdt es die Überzeugung aus, daß ein Teil der
Menihen zum „Leben“, zum Heil von vornherein bejtimmt ijt. Es ijt der Er:
wählungs-Gedante in finnlidyefigürlicher Darjtellung. Hier bemerken wir mit Staunen,
wie die beiden einander ausſchließenden Gedanken: Gericht nach den Werfen und
freie Gnadenwahl, neben einander gejtellt jind, offenbar ohne daß ein Widerjprud)
zwijchen ihnen empfunden worden wäre.
Aber der Apofalyptifer des Jahres 95, der mit feinen Gemeinden dem
legten Kampf und dem Tod ins Auge ſchaut, hat ein jehr lebhaftes Gefühl davon,
wie wenig in diejer legten Endfataltrophe das Wollen und Tun des Einzelnen
bedeutet. Ob er den Mut und die Kraft haben wird, in der Marter die
12b
12 15
Offenbarung des Johannes 21, 1—22,5: Das neue Jerufalem. 313
Treue zu halten — wer weiß es? Wie Mander mag jchließlich noch fallen, der
fejt zu ſtehen jcheint! Wer einer jo dunklen, von Überrajchungen und Enttäujchungen
jhwangeren Sufunft entgegenihaut, dem wird die determinijtijche oder fatalijtijche
Stimmung näher liegen: jchließlich kommt es doch darauf an, ob Gott uns überhaupt
haben will,
14 „Als Tegter Seind wird der Tod vernichtet“ (1.Kor. 15, 26). Damit ſchließt
au diefe Schilderung. Tod und Hades, dieje beiden aus 6,8 uns befannten
grauenhaften Gejtalten, verjhwinden in demjelben SeuersSee, der das Tier und
den Satan verjchlungen hat. Jetzt erjt kann es heißen: Tod, wo ijt dein Stachel?
Hölle, wo ijt dein Sieg? Jetzt Tann die ewige Seligfeit erjcheinen.
31 Das neue Jerufalem 21, 1— 22,5. Und id jah „einen neuen
Himmel und eine neue Erde"; denn der erjte Himmel und die erſte Erde
2 waren vergangen, und das Meer war nicht mehr. Und die heilige Stadt
Jerufalem jah id) in neuer Gejtalt aus dem Himmel von Gott herabjteigen,
3 bereitet wie eine Braut, die fi) ihrem Manne gejhmüdt hat. Und id
hörte eine laute Stimme vom Throne her, die ſprach: Siehe, die Wohnitatt
Gottes bei den Menjchen, und er wird bei ihnen wohnen, und fie werden
4 fein Dolf fein, und Gott felbjt wird bei ihnen fein, | und er wird abwijchen
„alle Tränen von ihren Augen“, und der Tod wird nicht mehr fein, nod)
Trauer noch Geſchrei noch Mühjal wird mehr fein.
H 5 Denn die erjte Welt ijt vorüber. | Und es ſprach der Thronende:
Siehe, ich made alles neu! | Und er ſprach zu mir: Schreib, denn dieje
6 Worte find zuverläjlig und wahrhaftig, Und er ſprach zu mir: Es ijt
gejhehen! Ich bin das A und das OÖ, der Anfang und das Ende. Id
will dem Dürjtenden aus der Waljerquelle des Lebens zu trinten geben
7 — umjonjt. Wer überwindet, joll dies erben, und ich will jein Gott, und
8 er foll mein Sohn fein. Den Seigen aber und denen, die vom Glauben
abfallen, und den mit Greuel Befledten und den Mördern und Buhlern
und Sauberern und Gößendienern und allen Lügnern — denen ijt ihr Teil
bereitet in dem See, der in Seuer und Schwefel brennt — das ijt der
zweite Tod.
Q9 Und einer von den jieben Engeln mit den fieben Schalen, voll von
den le&ten jieben Plagen, fam und ſprach mit mir: Komm her, ich will
(H)10 dir „die Braut“ zeigen (das Weib des Lammes). Und er entrüdte mid) im
Geijt auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt
11 Jerufalem, wie fie aus dem Himmel von Gott herabfam, | im Glanze der
Herrlichkeit Gottes. Ihr Schimmer war wie der koſtbarſte Edeljtein, wie
12 Jaspis-Krijtall. Eine gewaltige und hohe Mauer hatte fie, mit zwölf
Toren, und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geihrieben —
13 nämlich die der zwölf Stämme der Söhne Israels: vom Oſten drei Tore
und vom Norden drei Tore und vom Süden drei Tore und vom Weſten drei
H 14 Tore. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Sundamentiteine, auf denen
Q 15 waren die zwölf Namen der zwölf Apojtel des Lammes. Und der mit mir redete,
hatte als Meßſtab ein golönes Rohr, um die Stadt und ihre Tore und
16 ihre Mauer zu mejjen. Und die Lage der Stadt war vieredig, und ihre
Länge war wie die Breite; und er maß die Stadt mit dem Rohre:
17 12000 Stadien. Ihre Länge und Breite und Höhe waren gleidy. | Und
er maß ihre Mauer: 144 Ellen nad; Menjchenmaß (d. h. wie ein Engel
18 mißt). Und das Bauwerk ihrer Mauer war Jaspis, und die Stadt war
19 reines Gold wie reines Glas. Die Sundamente der Stadtmauer waren
mit allerlei Edeljteinen geſchmückt, das erjte Fundament Jaspis, das zweite
914 Offenbarung des Johannes 21, 1—22, 5 : Das neue Jerujalem.
Sapphir, das dritte Chalzedon, das vierte Smaragd, | das fünfte Sardonyr, 20
das ſechſte Sarder, das ſiebente Chrnjolith, das achte Beryll, das neunte
Topas, das zehnte Chryjopras, das elfte hyazinth, das zwölfte Amethnit.
Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen; jedes einzelne Tor bejtand aus 21
einer Perle. Und man ging in der Stadt wie auf reinem Gold, wie
durdhlichtiges Glas.
Und einen Tempel jah id} nicht in ihr; denn der Herr, der allmädıtige 22
Gott ijt ihr Tempel (und das Lamm). Und die Stadt bedarf nicht des 23 (H)
Scheines von Sonne und Mond; denn der Glanz Gottes jpendet ihr Licht
(und ihre Leuchte ift das Lamm). Und die Dölfer werden wandeln in 24 (H)
ihrem Glanz, und die Könige der Erde tragen ihre Pradt hinein. Und 25
ihre Tore werden nicht gejchlojfen werden [Tags über], denn Nadıt wird
dort nicht fein; und Pracht und Ehre der Dölfer trägt man hinein. Aber 26 27
nit joll hineinfommen alles Gemeine und wer ÖGreuel und Lüge übt,
jondern nur die, welche im Lebensbuche (des Lammes) geſchrieben jtehen.
Und er zeigte mir einen Strom von Lebenswajfjer, glänzend wie 22,1
Kriftall, der fam von dem Throne Gottes (und des Lammes), | mitten in 2 (H)
ihrer Gaſſe. Und über dem Strom auf beiden Seiten der Baum des
Lebens, der zwölf Früchte trug; jeden Monat gibt er feine Frucht, und
die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Dölfer.
... Und nichts Derfluchtes wird mehr fein. Und der Thron Gottes 3 J (H)
(und des Cammes) wird in ihr jein, und feine Knedhte werden ihm dienen |
und fein Antliß hauen, und fein Name wird auf ihren Stirnen fein. Und 4 5
Naht wird nicht mehr fein, und fie bedürfen nicht des Lichtes einer Leuchte
und des Sonnenlichtes, denn Gott der Herr wird ihnen fein Licht jpenden,
und fie werden herrihen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
V. 1 vgl. Jes. 65, 17; 66, 22; 2.Petr. 3,13. — V.3 vgl. Hes. 37, 27; 48,35. — V.4
vgl. Jes. 25, 8; 35, 10; 43, 19. — V. 7 vgl. Ps. 89, 27. — V. 12f. vgl. Hes. 48, 31—35.
— V.24f. vgl. Jes. 60, 3.5. 11. — V. 27 vgl. Jes. 52, 1. — V.22,1f. vgl. Hes. 47,1.
7.12. — V.5 vgl. Jes. 60, 19.
Wenn !in einer dhrijtlichen Schrift die Dollendung des Heils in dem Bilde
des neuen, vom Himmel herabfommenden Jerujalems geichildert wird, jo ift ſchon
dieje Tatjache ein ftarfer Beweis, wie völlig abhängig die althrijtlihe Sufunfts-
Erwartung in ihren Ideen und Bildern von der jüdijchen Apokalyptik gewejen ift.
Bier zeigt ji, daß die neue Religion nad einer Seite hin ſich nur als Doll-
itrederin der alten Weisjagung, als Dollenderin der alten auf die meſſianiſche
Sufunft gerichteten National-Religion der Juden gefühlt hat. Jene Abhängigfeit
ift in erjter Linie eine fachliche; die Ideen werden übernommen. Sie ijt aber auch
eine literarijhe. In unjerm Salle fann aud der Laie es mit Händen greifen,
wie zwei Dijions-Darjtellungen ganz verjchiedener Art einfach neben einander
gejtellt find. Man jehe, wie hier das Herabfommen des neuen Jerufalems
zweimal gejdhildert wird (21,2 und 21,10). Der Herausgeber des Ganzen hat
zwei verjchiedene jchriftliche Darjtellungen unverjchmolzen aneinander gereiht. Wir
ind ihm dankbar, daß er nicht den Verſuch gemadht hat, fie ineinander zu arbeiten;
denn er hat uns jeßt den Dergleid; ermöglicht zwijchen einer rein jüdijchen Dar-
ftellung und einer, die deutlich zeigt, wie eine feinere und geifligere religiöfe
Empfindungsweife ſich der jüdiihen Ideen-Grundlage bemächtigt hat.
Wir gehen aus von der zweiten Schilderung 21,9—27. Als ein Be»
itandteil der jüdiihen Apofalypje vom Jahre 70 verrät fie fidy ſchon daourch, daß 9
einer der jieben SchalensEngel als Dermittler der Dijion auftritt. Wie er den Seher
17,3 in die Wüſte entrüdt hat, um ihm die Dirne Babylon zu zeigen, jo „entrüdt
er ihn“ hier „im Geijte auf einen großen und hohen Berg”, um ihm „die Braut“ 10
zu zeigen, „das Weib des Lammes“, wie der Herausgeber hrijtlicdh deutet. Man
11
Offenbarung des Johannes 21,1— 22,5: Das neue Jerujalem. 315
bemerfe den fünjtleriihen Kontraft: auf das Bild der verbuhlten Dirne folgt die
Erjheinung der reinen himmelsbraut. Freilich ijt der Schriftfteller nun nicht Poet
genug, um dies Gegenbild entjprehend auszuführen; unter der Hand ſchiebt ſich
dem Bilde die Sache vor: jtatt des Himmelsweibes jehen wir die Stadt (vgl.
4. Esra 10,25ff., Kautjch II, S. 388). Und wie wird fie uns aefhildert! Nur in
ein paar Worten erklingt etwas wie ein religiöjer Ton: die aus dem Himmel Kom-
mende hat „die Herrlichkeit Gottes“ an ſich, d.h. jenen überirdijchen „Glanz“, der
3.B. die Hirten von Bethlehem oder den Paulus vor Damaskus umleuchtete und
den der Derfafjer nicht anders zu jhildern weiß, als durch den Vergleich mit einem
12-17 „wie Krijtall durdjichtigen Jaspis“ (vgl. 4,3). Dann aber folgt eine Beſchrei—
19 20
21
22
25
bung, an der man Poejie und religiöje Empfindung gleich ſchmerzlich vermißt: eine
große und hohe Mauer, mit zwölf Portalen, je drei nad) jeder Himmelsridhtung,
und auf den Portalen zwölf Engel und die Namen der zwölf Stämme Israels.
Die Stadt ift quadratijh und ſogar — kubiſch, d.h. jie jtellt einen regelrechten
Würfel dar, defjen Seitenlängen je 12000 Stadien betragen. Dies ganz unvor-
jtellbare Bild ijt einer nüchternen Phantafie entquollen, die höchſte Schönheit nur
durch mathematiſche Dollfommenheit zu veranjhaulihen weiß. Die große Rolle,
die hier der Swölfzahl zugewiejen ijt, zeigt den für das Swölfitämme-Dolt begei-
fterten Juden. Orientalijhe Phantajie zeigt ſich auch in der weiteren Schilderung
V. 18 -21. Die Aufzählung der zwölf Edelfteine ſtammt vielleicht erjt von dem
Krijtlihen Herausgeber, der feiner jüdifchen Dorlage an Begeijterung für dieje
jinnlihe Pradt nichts nachgibt, obwohl er dann doch aud wieder „ipiritualijiert“
Sehr jhön ift, wie unjer deutſcher Dichter von all diefem blendenden Prunf nichts
weiter benußt hat als den einen Sug: „Don zwölf Perlen find die Tore“, die
Perle ijt für unjer Empfinden das poetijchejte Juwel. Religionsgejhichtlid, interej-
janter und auch religiöjer empfunden ijt die Sortjegung D. 22— 27. Daß ein Tempel
im himmlifchen Jerujalem fehlt, darf man nicht für einen zweifellos hrijtlichen Sug
halten. Er ijt auch in jüdiicher Religion wohl verjtändlih. Durch das Spätjudens
tum geht eine tiefe Empfindung für die Minderwertigfeit und Entweihung des
jerufalemijhen Tempels. Er entſpricht ſchon längjt nicht mehr dem Ideale der
mojaijchen Stiftshütte, und ob Gott wirklich darin wohnt, das ijt den Juden Tängit
zweifelhaft geworden. Aber wenn er auch 3u Seiten ſich in ihn hinabläßt (vgl.
15, 8), es bleibt dies doc immer ein fümmerliher Erjag für den erjehnten Zu—
itand, da Gott dauernd inmitten feines Dolfes wohnen jol. Tempeljchranten jind
ja ohnehin nur ein höchſt irdifcher Motbehelf. Im himmlifchen Jerufalem wird
Gott jelbjt das fein, was im irdifchen Jerujalem der Tempel war: nicht bloß
Symbol der göttlihen Gegenwart, nein unmittelbarer Gegenjtand der Anbetung.
Sonne und Mond hören auf zu jcheinen; denn Gottes „Herrlichkeit“, die heller
2426 leuchtet als die Gejtirne, erfüllt die goldene Stadt. Und durd ihr flutendes Licht
—
wallen die Scharen der Völker, wallen die Könige, gefolgt von Karawanen, die
allen Glanz und alle Ehre, d.h. Reichtum und Kunjt der Heiden, der Stadt und
ihrem Gott weihen. Hier redet noch einmal der JIsraelit, der auf die Unterwer—
fung der Heiden hofft. Aber dieje nunmehr befehrten und Gott unterworfenen
Dölfer jind feine „Heiden“ mehr; fonjt fönnten jie nicht in die „heilige* Stadt
hinein, aus der alles „Gemeine“ verbannt ijt, d.h. alles heidniſch Unreine, Jeder,
der „Öreuel", d.h. Gößendienjt, und „Lüge“, d.h. faljche Religion, übt. Mit diefem
echt jüdiihen Ton ſchließt die Schilderung.
Ihr jtellen wir nun die des Johannes gegenüber, die wir aus den Derjen
21,1-4; 22,5—5 zu refonitruieren verjuhen. Eine neue Welt erjcheint vor dem
Seher, wie jie im Buche Jejaja geweisjagt ijt (65, 17; 66, 22, vgl. 2. Petr. 3, 13).
Die alte, auf der jeit dem Salle Adams der Fluch Gottes ruht, iſt verſchwunden.
Aud hier iſt die Surüdhaltung des Schriftitellers bemerkenswert, der auf jeden
Derjuh der Schilderung verzichtet. Es ijt das ein Seihen der Wahrhaftigfeit
jeiner Empfindung. Er geht nicht über die Grundlinien der überlieferten Weis»
jagung hinaus. So audy bei der Erjcheinung des himmlijchen Jerufalems. Eine
2 bombajtijhe Schilderung liegt ihm fern; wie er ſich die ewige Stadt denkt, das
316 Offenbarung des Johannes 21,1—22,5: Das neue Jerujalem.
faßt er in einem furzen Vergleich zuſammen. Das Lieblidjte, was ſich vorjtellen
läßt, eine zur Hochzeit gejchmüdte Braut — das iſt ihm Bild und Ausdrud für
die Schönheit der Himmelsjtadt. In feiner Surüdhaltung vermeidet diejer echt
empfindende Dichter die Klippe, an der jein Genoſſe gejcheitert it, den unorgas
nijchen Übergang vom Bilde der Jungfrau in das der Stadt. Er verzichtet auf
eine weitere Schilderung und verfündigt in anderer Sorm, was das himmlijche
Jerujalem den harrenden Seelen der Gläubigen bedeutet (D. 3. 4 und 22,5—5).
Dieje Säge bilden zujammen vier Strophen, deren gejchlojjenen Bau die
ungefüge Bearbeitung nit völlig hat zerjtören fönnen; ein Kleines Meijterwerf
harmonijcher Stimmung und einfältig=flajjiihen Ausdruds. Wie fönnte man wohl
die Himmelsjehnjuht eines frommen Herzens jchöner und reiner ausjprechen ?
Doran jteht der Gedanke, daß Gott unter jeinen Menjchenfindern wohnen werde.
Wenn das neue Jerujalem die „Hütte“ oder das „Selt“ Gottes bei den Menjchen
heißt, jo klingt in diefem Ausdrud für jüdiſch-urchriſtliches Empfinden der Ton
vor, daß Gott ji} zu den Menſchen „herabgelajjen“ habe; eigentlich widerjpricht
es dem Wejen des himmliſchen, erhabenen Gottes, auf der Erde unter den Menſchen
jeine Wohnftatt zu haben. In feiner unbegreiflichen Gnade will er die alte Weis—
jagung (Hei. 37, 27) wahr maden und unter den Menjchen wie unter jeinem Dolfe
wohnen. Indem die Urgemeinde dieje Hoffnung mit freudiger Suverjicht ergreift,
hat fie das Gefühl der Gottesferne überwunden, das auf dem Spätjudentum lajtet.
Über die Spanne, die fie nody von ihrem Gott trennt, blidt jie getrojt hinüber:
es fommt die Seit, da jie wie im Paradiefe — die Endzeit bringt alle Dinge der
Urzeit wieder — in Gottes Nähe weilen darf. Dor feinem Thron werden die
Knedıte Gottes jtehen, fein „Antlig jchauen“, wie es in der Seligpreijung Mith. 5, 8
den Herzensreinen verheißen ijt; fein Name wird auf ihren Stirnen ſtehen, ein un—
vertilgbares Seihen, daß fie Gottes Eigentum find für Seit und Ewigfeit. „Sie
werden herrjchen von Ewigfeit zu Ewigfeit“, d.h. fie werden an feiner Herrjchaft
über die Welt Anteil haben. Alles wird zu ihren Süßen liegen, alles Leid der
Erde wird getilgt, jeder Sludy aufgehoben, jede Träne getrodnet und jelbjt der Tod
für immer vernichtet fein.
In diejem Bilde der ewigen Seligfeit fehlt ein Sug, der uns notwendig er—
ſcheint: von Ehrijtus ijt feine Rede. Denn wenn der Herausgeber bei dem Throne
Gottes die Worte „und des Lammes“ hinzugefügt hat, jo ijt das eine feiner ganz
unorganiſchen Einjhaltungen, die aud hier mit dem übrigen Tert unausgeglichen
bleibt; denn im weiteren ijt immer nur von Gott allein die Rede. Aber wir
wundern uns nicht, daß bei dem Apokalyptiker Johannes die Perjon Ehrijti jchließ-
lid} ganz verjhwindet. Er folgt hierin, wie in fo vielem, der Anjchauung des
Paulus 1. Kor. 15, 25— 28, wonach Ehrijti herrſchaft nur jo lange dauert, bis er
fein Wert getan und alle Seinde Gottes vernichtet hat. Dann wird er Zurüdtreten,
die herrſchaft Gott dem Dater übergeben, damit „Gott Alles in Allem“ ſei. So
ungewohnt uns dieſe Anſchauung ift, fie ijt im Grunde doch die Solge eines wirk—
lihen Monotheismus. Und vielen modernen Lejern wird dieje Auffajjung über-
z3eugender jein als die des Herausgebers, wonach Chrijtus neben Gott in alle
Ewigkeit thronen wird (vgl. 3, 21).
Diefe beiden Schilderungen des neuen Jerufalems hat der Herausgeber
aus der Seit Domitians zu einer freilich; nicht jehr organifchen Einheit verbunden.
Daß er hier eine ältere Darjtellung benußt, verrät er jelber in höchſt naiver Weife.
21,5 und 22,6 lejen wir zweimal aus göttlihem Munde die Derjicherung, daß
„dieje Worte zuverläfjig und wahrhaftig ſind“, darum foll der Seher fie aufjchreiben.
Weldhe Worte? Nun, eben die Schilderungen des himmlijchen Jeruſalems. Im
Munde Gottes ijt dieſe Beteuerung höchſt auffallend. Für den Literarfritifer liegt
hier das Gejtändnis des Bearbeiters vor, er habe dieſe Worte deshalb aufgezeichnet,
weil fie ihm zuverläjjig und wahrhaftig erjcheinen.
Wie hat er nun feine Dorlage bearbeitet? Mehrere Male hat er hödjt
medanijc „das Lamm“ eingefügt, 3. B. da, wo es heißt, Gott jelbjt fei der Tempel,
22,5. 4
21,4
22,3. 4
22,3
21,22
hängt er die Worte „und das Lamm“ an. Neben den Namen der zwölf Stämme 21,14
Offenbarung des Johannes 22, 6-21: Schluß. 317
Israels läßt er die der „zwölf Apoſtel des Lammes“ auf den Fundamenten der
21,27 Mauer angebradt fein. Und auf die Srage: wer fommt denn hinein in die Stadt?
antwortet er nad) jeiner Anjhauung von der Erwählung (20,15): „Nur die im
Lebensbuche des Lammes gejchrieben jtehen“. Das jind die „Sieger”. Diejer Aus-
21,7 drud aus den Kehrverjen der jieben Briefe (Kap. 2.3) fehrt hier wieder: „Wer
überwindet, der joll dies erben, und ich will ihm Gott und er joll mir Sohn jein“.
Man beadıte, wie hier die oben erörterte Dorjtellung: Gott unter feinem Volke —
individualiliert it: jeder Einzelne wird zu einem Sohne Gottes erhoben, wie es
in der Seligpreijung Mitth. 5,9 den Sriedebringern verheißen ijt. Und wer ijt
21,8 ausgejclojjen? Bier nennt der Prophet der Derfolgungszeit jehr bezeichnender
Weije an erjter Stelle „die Seigen und die Ungläubigen (oder Untreuen)”, jodann
„die ſich mit Greueln befledt haben“, nämlidy durdy Hingabe an das Heidentum,
dann „Mörder, Hurer, Sauberer und Götzendiener und alle Lügner” — „ihr
Teil ijt in dem See, der in Seuer und Schwefel brennt — das ijt der zweite Tod“
(vgl. 20, 15).
Im übrigen hat er nocd einige Derheißungen hinzugetan, lodende und
erquidliche Bilder, wie er jie auch jchon bei der Schilderung der Märtyrer 7, 16f.
21,6 verwandt hat: „Dem Dürjtenden will id) aus der Woafjerquelle des Lebens zu
22,1.2 trinfen geben — umjonft!“ Dieje Paradiejes-Bilder haben „johanneijche” Särbung;
das Wajjer und der Baum des „Lebens“ jind nicht bloß die Erhalter des unzer—
ſtörbaren phnjiichen „ewigen Lebens”, jondern die Nahrungsquellen für jenes höhere
„Leben“ jeliger Gottesgemeinjhaft, das der vierte Evangelijt und Derfajjer der
Fohannes-Briefe als das Enöziel und Ergebnis des Glaubens predigt. Wir jehen
hier wieder, wie der Herausgeber die jinnlichen Bilder feiner Dorlage ins Geiltige,
Religiöje umdeutet.
H 6 Schluß 22,6—-21. Und er ſprach zu mir: Dieje Worte find zuver:
läjlig und wahrhaftig, und Gott, der Herr der Propheten-Geilter, hat
jeinen Engel gejandt, um feinen Knedhten zu zeigen, „was in Bälde ge-
7 jhehen muß”. | Und fiehe, id) fomme bald! Selig, wer die Worte der
Prophetie diejes Buches hält!
(9) 8 Und ich Johannes bin es, der dies hörte und jah. Und als ich
vernommen und geihaut hatte, fiel ich nieder, um zu den Süßen des
9 Engels, der mir dies zeigte, anzubeten. Und er jprad) zu mir: Laß das;
ih bin dein Mitknecht und deiner Brüder, der Propheten, und derer,
welche die Worte diejes Buches halten; bete Gott an!
(H) 10 Und er jprah zu mir: Derjiegle die Worte der Prophetie diejes
11 Buches nit. Denn der Zeitpunkt ift nahe! | Wer frevelt, der frevle nur
12 weiter, und der Befledte beflede jicy weiter! Siehe, ich komme bald und
13 mein Lohn mit mir, zu vergelten‘ einem Jeden, wie jein Tun it. I
bin das A und das O, der Erite und der Letzte, der Anfang und das
14 Ende. Selig, die ihre Gewänder wachen, damit fie über den Baum des
15 Lebens verfügen und durch die Tore in die Stadt eingehen können! hinaus
mit den Hunden und den Sauberern und den Buhlern und den Mördern
und den Gößendienern und Jedem, der Lüge liebt und übt.
16 IH, Jejus, habe meinen Engel gejandt, um euch dies zu bezeugen
für die Gemeinden. Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der helle
Morgenitern.
17 Und der Geijt und die Braut fprehen: fomm! Und wer es hört,
der |prehe: fomm! Und wer dürjtet, der fomme; wer Derlangen hat,
der empfange Wajjer des Lebens umjonjt!
18 Ih bezeuge Jedem, der die Worte der Prophetie diefes Buches hört:
Wenn Einer hinzutut zu ihnen, jo wird Gott auf ihn die Plagen bringen,
318 y Offenbarung des Johannes 22,6—21: Schluß.
die in diefem Buche gejchrieben ftehen. Und wenn Einer wegnimmt von
den Worten des Buches diefer Prophetie, jo wird Gott jeinen Anteil von
dem Baume des Lebens und der heiligen Stadt wegnehmen, die in diefem
Buche gejchrieben jind.
Es fpricht der, der dies bezeugt: Ja, ich fomme bald! Amen,
fomm herr Jejus! Die Gnade des Herrn Jejus ſei mit den Heiligen!
Der Schluß des Offenbarungs-Buches bietet dem Ausleger infofern noch ein-
mal eine bejondere Schwierigkeit, als die Gedankenfolge nichts weniger als klar ift.
Bier erneuert ſich zum legten Mal der Eindrud, daß ein nicht ganz glüdlicdhes Be—
arbeitungs-Derfahren einen älteren Tert bis zur Unfenntlichfeit entjtellt hat: wir
verzichten darauf, unſre Dermutungen über Rejte der alten Johannes-Apofalnpje,
die unzweifelhaft vorhanden find, mitzuteilen. Es liegt in der Natur der Sadıe,
daß hier am Schluß der Herausgeber jtart zu Worte fommt. Und zwar redet er
in der Hauptjadhe von feinem Buche; hier im Nadwort fteht das, was wir ins
Dorwort jegen würden. Er beteuert noch einmal die unbedingte Glaubwürdigkeit
des Inhalts und feine Wichtigkeit für die Gemeinden. Wie der Anfang des Buches
(1,1), jo ihärft auch diefer Schluß noch einmal ein, daß all die geweisjagten Dinge
„in Bälde“ gejchehen „müffen“. Unabwendbar, fejtbejtimmt ijt alles. Denn es
fommt vom Herrn, der in den Geijtern der hier gejammelten Prophetien redet.
Aus der Nähe des Endes erklärt ſich auch die Weifung: „Derjiegle nicht die Worte
der Prophetie diejes Buches! Denn die Seit ijt nahe”. In diejen Worten befennt
der Derfafjer den Grundunterjchied feiner Weisſagung von der der älteren Pro-
pheten und Apokalyptiker. Sie pflegen bei ihrer Schriftjtellerei eine wunderlidhe
Sittion durchzuführen. Sie jchreiben unter dem Namen eines Mannes des grauen
Altertums, heiße er nun henoch oder Moje oder auch Esra oder Daniel. Wie
aber follen jie rechtfertigen, daß ihr Bud; erjt jegt erjcheint, daß es Jahrhunderte
lang verborgen war? Sie unterftellen, daß der Seher den Befehl erhalten habe,
das Buch zu „verjiegeln“, d.h. zu verbergen und nicht in die Öffentlichkeit heraus=
zugeben. Erſt in der Endzeit, d.h. in der Seit, da fie felber leben, foll es befannt
werden. Dieje Fiktion übt unſer Herausgeber nicht, denn er jchreibt im Namen
eines Modernen, jüngjt Gejtorbenen oder gar nod} Lebenden. Sein Bud; joll nit
„verjiegelt“ werden, es foll jofort feine höchſt aktuelle Wirkung tun. Es ijt ja nur
noch furze Seit bis zum Ende. — Der Herausgeber, der die Weisjagungen des
Johannes und des jüdijchen Sehers vom Jahre 70 verband und feinen Gemeinden
ans Herz legte, zeigt ein hohes Bewußtjein von der Bedeutjamfeit diejer feiner
Deröffentlihung; er ift ganz durchdrungen davon, daß, was in diefem Budhe ſteht,
das leßte, endgültige Wort der Prophetie an die Menjchheit if. Nad ihm Tann
nichts mehr fommen, ſoll nichts mehr fommen. So verbietet er weitere Umarbei-
tungen, Sujäge, Deutungen und Anpafjungen des Buches an eine etwaige andere
Weltlage. Denn eine ſolche ift unter feinen Umjtänden zu erwarten.
Außer diejen redaktionellen Bemerkungen leſen wir in diefem Kapitel ver-
itreute Worte, die nicht nur den erſten Lejern durchs Herz gegangen fein werden,
Wächterrufe, daß die Nacht bald hin it, Lodrufe aus der himmliihen Welt und
jehnjüchtige Antworten der harrenden Gemeinde:
„Die Seit ijt nahe. Sahrt nur fort in eurem Treiben, ihr Sünder; und
haltet aus, ihr Treuen! Es währt nicht mehr lang“. Dieje Worte jollen laut in
der Gemeinde-Verſammlung vorgelefen werden. Und wer es hört, der jage: Komm!
Mit einem Swiegejprädh jchließt endlich das Kapitel. Dieſe legten Worte, ein
Seitenjtüd zur Reidhs-Bitte des Daterunfers, finden fich aud) fonft im I. T. Sie
entſprechen wohl dem geheimnisvollen Maranatha, das Paulus 1. Kor. 16, 22 aus—
ruft, obwohl dies auch „der Herr ijt nahe“ bedeuten Tann, wie es in der Epiltel
des 4. Advents erklingt (Phil. 4,5). Der Sehnjudtsruf, der hier laut wird, ijt der
ſchönſte und ftimmungsvollite Schluß des N. T.’s, der fich denken läßt. Denn dieje
Sehnjuht nad dem Herrn, dies Derlangen nad; feiner „Offenbarung” ijt ja ein
Grundton neutejtamentlicher Srömmigfeit. Die Mehrzahl der alten Chrilten war
21
7
6
10
18 1%
11
12
17
20:
Offenbarung des Johannes 22, 6-—21: Schluß. 319
in der Lage, die der 1. Petrusbrief beichreibt: jie lieben den Herrn, obwohl jie ihn
nicht gejehen haben, jie glauben an ihn, ob jie ihn jchon nicht fennen. Aber dies
Glauben möchte ſchauen, Hoffnung will erfüllt werden. Als unfer Bud erjchien,
glaubte man die Erfüllung unmittelbar bevorjtehend. Dieje Suverjiht iſt ent-
täufht worden, und immer wieder, wenn fromme Chrijten das Bud) der Offen-
barung laſen und nad) den Seichen ihrer Seit deuteten, find jie enttäujcht worden,
Nod immer jteht die Erfüllung aus, und wir haben gelernt, auf die Hoffnung in
diejer Form überhaupt zu verzichten. Wir wijjen, daß wir vor dem Ende der
Welt aus ihr ausjcheiden werden, wir erwarten nicht mehr, daß der Himmel auf
die Erde herabfommen werde. Darum fönnen wir dieje wunderbaren Worte nicht
mehr in ihrem urjprünglichen Sinne mitempfinden, jondern nur noch aus der Seele
des Derfajjers heraus nachempfinden. Oder wir müſſen jie umdeuten. Als einen
Ausdrud der Sehnjuht nad einer befjeren Welt fönnen wir jie uns aneignen.
In diefem Sinne hat jie der Mann nacdherlebt, der wie fein Anderer für die Stim-
mungen der Offenbarung einen fünjtlerijchen Ausdrud gefunden hat, J. S. Bad).
Wie er unvergleichlihe Töne geihaffen hat für die Himmelsjehnjuht: „Ad, wer
doc jchon im Himmel wär”, fo hat er auch das „Ja, fomm Herr Jeju" jo nach—
gejungen, daß es ungezählten Seelen durd ihn lebendig geworden und geblieben
it. Aber freilid, er hat auch zu den Worten eine neue Stimmung gefunden.
Wer die füße, felige Weihnadtsjehnjuht in diefen Worten der Kantate „Gottes
Seit ijt die allerbejte Seit“ in fich erlebt, der ijt weltenfern von der heißen Glut,
die in dem Offenbarungs-Bude lodert. Aus Angjt und Not, aus Todesbereitihaft
ringt jich hier der Seufzer empor zu dem Retter und Richter. Die Gemeinde, die
jo jpricht, jteht im Begriff, für ihren unſichtbaren Himmelstönig, an den fie wider
alle Dernunft und allen Augenjhein glaubt, ihr Blut zu vergießen. Schwül und
beflemmend ijt die Seit, aber jtärfer ijt ihr Glaube und ihre Hoffnung. So ijt dies
Wort der Sehnjucht die befte Sujammenfafjung der Stimmung des ganzen Buches.
u en a a N A
BER —
Regifter.
Das Regijter bezieht ſich auf alle vier Bände der „Schriften des I.T.“; nicht
die Seitenzahlen der einzelnen Bände, ſondern die Bibeljtellen, in denen, bezw. bei
deren Erklärung das betreffende Stichwort ſich findet oder behandelt wird, gibt es an.
Es ijt nun für alle Auflagen verwendbar. Diejelbe Art des Sitierens ijt ſchon in dem
Werk jelbji angewandt. Dabei mußte im Regijter unterfhieden werden zwiſchen den—
jenigen Stellen, die im Tert des I. T., und denen, die in der Erflärung vorkommen.
Die jih auf die Erklärung beziehenden Stellen jind in runde Klammern gejeßt,
3. B. bei dem erjten Stihwort: Offb. (1,8). — Beziehen jid) Stihworte auf die Ein-
leitungen 3u den neutejtamentlichen Schriften, fo ijt das befonders angegeben, 3. B.
Einl. Joh. Ev. ir. 2 (nit zu verwecjeln mit: Einl. Joh. Schr. Hr. 2, im Anfange
des vierten Bandes). Derjäiedentlich werden einzelne Derje an mehreren Stellen er=
Härt, dieſelbe Derszahl Tehrt infolgedefjen in einem Abſchnitt zwei: oder dreimal am
Rande wieder. In ſolchen Sällen iſt außer Kapitel und Ders noch die Stelle angegeben;
3. B. „Abfall vom Glauben‘ Offb. (13,11) 1. St. — Um bei längeren Ausführungen
unter einem Derje das Auffinden eines Stihwortes zu erleichtern, find, joweit es möglid}
war, furze nähere Angaben gemadjt. 5.B. Stichwort „Aaron, Prieftertum“ Hebr. (10,18)
1. Erf. „Hoheprieftertum“. Das Stichwort findet jich aljo in dem angegebenen Erfurs
unter dem 18. Derje des 10. Kapitels. Sur Unterjheidung von den gleich folgenden
Ausführungen über Opfer mußte hier 1. Erfurs gejagt werden. Durdy Settörud in
der Erklärung ijt der Anfang eines jolhen Erfurjes gefennzeichnet. — Umfafjende
Stihworte wie Chrijtus, Gott, Jefus u.a. find, wie bei den früheren Auflagen, in
Unterabteilungen mit bejonderen Ueberjähriften geordnet. In diejen Unterabteilungen
ijt entweder nad) ſachlichen Gejichtspunften oder in alphabetiiher Reihenfolge zitiert.
A und ©, Gott Offb. (1,8); 21,6; 22,13 1.Joh. (5,6); Offb. (1,5). — — Iſraels
Aaron ME. (9,15); 1. Kor. (10,10); Apg.
7,30; Hebr. 5,4; Jud. (11). — Stab
Hebr. 94. — Hadfommen Lk. 1,5;
Hebr. (7,5); (10,22); 1.Petr. (2,5). —
Preejtertum Hebr.(7,11); (10,18) 1.Exf.
„Hohepriejtertum“
Aas und Adler Mitth. 24,28
Abaddon, Engel d. Abgrunds Offb. 9,11
Abba, Anrede im Gebet Gal. 4,6; 1.
Kor. (12,11) Ex. „Sungenteden“; Röm.
8,15; 1. Petr. (1,1
Abed- -Nego, im feurigen Ofen hebr. (11,34)
Abel, das Biut des gerechten Mith. 23,35;
ek. 11,51. — Typus des Gottesfindes
Hebr. 11,4; 12,24; 1. Joh. (3,13)
Abendmahl ME. (14,22); Mith. (26,25);
£ufas (22,7-23); 1.Kor. (10,15. 16); (10,
22) Erf. „Abendmahl“; (11,34); ; Bebr.
(6,2); (9, 16. 17); (10,28.29); Einleitung
Johannes Ev. Nr. 24 Johannes (2,1-11)
Erf. „Beihen”; (6,11, 26,59); —
(15, 106); (19,35); 1. Joh. {93
Einfegung ME. (6,41); Mit. (26, 25);
1. Kor. (11,24f); Joh. (6, 6356-71); (6,1-
71. — als Saframent 1.Kor. (10,3.4,22);
(11,26); Joh. (6,630); (17,21); (19,35);
Die Schriften des Neuen Tejtaments, Regijter.
in d. Wülte Einl. 1. Kor. 10,1-22; (10,
3.4). — a. liturgiſche Seier, Eucarijtie
Einl. 3 Evg. Ir. 18; 1. Kor. (11,34).
— Bedeutung bei Paulus 1. Kor. (10
15.16); (10,22) Erf. „Abendmahl”;
11,25-26). — — für unjre deit 1. Kor.
10,22) Erf. „Abendmahl“. — unwür—
diger Genuß 1.Kor. (11,27); Joh. (13,
30
)
Abendmahls-bebete in d. „Apojtel-Tehre”
ME.(14,22ff); LE.(22, 190); Ang. (2,46);
Joh. (15,106)
Abendmahls-Worte: Einl. 3 Ev. Mr. 18;
mE. 14,22ff; Mith. 26,26ff; LE. (22, 1:
35); 22,15ff; 1.Kor. 11,25ff
Abfall vom Glauben Mith. (24,10); 2.
Thejj. 2,3; Gal. 1,6; 1. Tim. (4,1); 2.
Tim. (1, 186); Hebr. Gl); ir Top.
(2,19); Offb. (13,11):
Abgötter 1. _Joh. 5,21
Abgrund, perjonifiziert Offb. 9,11; 11,7
Abia, Name Mith. 1,7. — Prieſterklaſſe
£t. 1,5
Abilene, Landjhaft am Libanon Lk. 3,1
Abiud, Name Mith. 1,15
Abjathar, Hoherpriejter ME. 2,26
1
Abraham Mtth. 1,1f; 8,11; Lt. 1,55,75;
3,34; Einl. Gal. Nr. 2; Gal. 3,6ff; Eph.
2,12); Apg. 3,25; Hebr. (1,2); 11,7ff;
at. 2,21ff; (2,26); 1.Petr. 3,6; Joh.
8,33,3755,52f,56ff. — und Meldijedet
Bebr.7,1ff. — u. Sarah £F.(1,7,18); 1.
Petr.3,6. — 2Söhne Gal.4,22. — Grab
in Sihem Apg.7,16. — Stammovater,
Ahnherr Ifraels: Einl. Gal.Nr.2; Gal.
(3,29); Röm. 4,1; Hebr. 7,4; Joh. 8,53.
— unjer aller Dater £f. 3,8; Röm. (4,
17); Apg. 7,2. — Dater der Gläubi-
gen Mith. 3,9; Gal. 3,7; Röm. 4,11;
(8,38.39) Exk. „Gotteskindſchaft“. —
Same Abrahams Gal. 3,16,29; Röm.
(1,76) Erf. „Sohn Gottes“; (4,15);
9,7$f; 11,1; Hebr. 2,16; Joh. 8,53,37.
— Sohn Abr. LE. 19,9. — Kinder Abra-
hams, Chrijten Gal. 3,7; Röm. 9,7;
Eph. (2,19); Hebr. (6,17); 1. Petr.
3,5.6). — — aus den Steinen Mtth.
3,9; LE. 3,8. — Derheißungen an Gal.
3,14,16ff; 4,22; Röm. A,13ff; (5,2);
9,8ff; Apg. 3,25; 7,2,17; Hebr. 6,15. —
Sreund Gottes Jak. 2,238. — Anfang ei:
ner Neujhöpfung Röm.(1,32) Erf. „Hei-
dentum”. — im Paradieje Hebr. (6,15).
— im Himmel: Einl. 3 Ev. Fir. 11;
ct. 16,22ff; (23,43). — im Reiche Got«
tes Mtth. 8,11; CE. 13,28. — Glaube
Gal. 3,6ff; Röm. 4,3,12; (4,17); (11,
16); Jaf. 2,21ff. — blaubensgerechtig-
keit Gal. (3,29) Erf. „Geſetz“; Röm. 4,
ff; Jak. 2,25. — Werke Jakobus 2,
2lff; Joh. 8,59. — Gerechtigkeit
aus Werfen Jak. 2,21ff. — der Gott
Abr. ME. 12,26; Mtth. 22,32; Lt. 20,
37; Apg. 3,13; 7,352
Abjchied Jeſu LE. (24,48); 24,50f; Apa.
(1,3,9)
Abjchieds-Reden Joh. 13,31ff; Kap. 15.
16. 17. — =Worte ME. (14,25); LE. 22,
2Aff; (24,42.43)
Abjchrift derPaulusbriefe Geſch. N. T. Ur.2
Abwaſchung, rituelle ME. (7,5f)
Achaikus, Chriſt in Korinth: Einl. 1. Kor.;
1. Kor. 16,17.
Akhaja, röm. Provinz 1. Theſſ. 1,75; Einl.
BaL.lc. 1% Einl. 1.Kor.: 1.Kor. (1,2)3
2. Kor. 1,1; Röm. 15,26; Apg. (13,1-3);
(18,1,12)
Acheldamach, Blutader Apg. (1,18.19)
Achelis, Th., „die Ekſtaſe“ Offb. (1,10)
Erf. „Ekſtaſe“
Acer, Rabbi 2. Kor. (12,4) Erf. „Dor-
ſtellungen“
Adifar-Legende 2. Petr. (2,22)
Achim, Name Mith. 1,14
Achtzehn-Bitten- Gebet, Synagogen-Gebet
Mith. (6,7,10a); 2. Kor. (1,96)
Ader des Töpfers Mith. 27,7
Acta Pauli et Theclae 2. Tim. (2,18)
Adam LE. 3,38; 1. Kor. (11,7.8); Röm.
(1,32) Erf. „Heidentum“; (7,13c) Erf.
„Geſetz“; (7,14-24); Apg. (17,26); Jud.
14. — £egende von Adams Leben 2.
2
‚ Agnpter Apg. 7,22ff.
—
Kor. (11,14); 2.Petr. (3,7). — So
Gottes £f. 3,38. ie; Bin Bike 1% de
(11,7.8); Phil. Ei 2. St. — Sünden
fall 1. Kor. (15,21); Röm. (1,52) Erf.
„Heidentum“; (5,21) Erf. „die beiden
Adam“; (7,8a); (8,29.30); Erf. „Prä-
dejtination“; (12,2(; Phil. (2,6) 2.St. —
u. Eva Röm.(7,13b); 1.Tim. 2,15f. —
vom Teufel zum Tode gebraht Mith..
(4,1-11) Erf. „Teufel“. — = der alte
Menjc Kol. (3,96). — der 1. u. der 2.
Adam: Einl. paul. Br.; 1. Kor. (15,21,
45); Röm. 5,14; (5,12-21); (5,21) Erf.
„die beiden Adam“; (8,29.30) Erf. „Prä=
dejtination“; Phil. (2,6) 2. St. — der
2. Adam, Chriſtus LE. (3,58); Röm.
(8,29.30) Erf. „Prädejtination” ; (16,25.
26); Eph. (1,22.23); Phil. (2,6) 2. St.
1. Tim. (2,5)
Adams-bebot neben dem Moſe—-Geſetz
Röm. (7,76); (7,13c) Erf. „Geſetz“
Adana, Stadt bei Tarjus Apg. (9,17)
Addi, Name Lk. 3,28
Adler u. Leichnam Mith. 24,28; LE. 17,37.
— Slügel des großen A. Offb. (12,6.14)..
— vor Gottes Thron Offb. 4,7. — beim
Weltgericht Offb. 8,15
Admin, Mame LE. 3,35
Adonis, oriental. Gott Einl. 3 Ev. Fr. 7
Adoption Ijraels Röm. 9,4; (11,29)
Adrampttium, Hafenjtadt in Myſien Anpg..
(27,2)
Adria, Meer Apg. 27,27
Agabus, Prophet Apg. 11,28; 21,10
Agape, Liebesmahl 1. Kor. (11,354); Jud.
(12); Joh. (13,20,30)
Agrapha, Herrenworte Geſch. N. T. Nr. 5;
Apg. (20,35)
Agrippa II., Herodes, König ME. (15,17);
Apg. 25,13
ägnpten Mtth. 2,13; Apg. 2,10; (2,116);
6,1-7); 7,9$5,17$f; (8,27); Einl. Hebr.;
ebr. 3,16; 8,9; Jud. 5. — Aufenthalt
Iſraels in: Gal. (3,17). — Befreiung
aus: Offb. 5,6. — Kornfammer Roms
Apg. (27,6), — Schätze Hebr. 11,26>
— Sodom u. Äg., geijtl. Offb. 11,8
— „der“, Auf-
ſtand Apg. (21,38)
Ägypter-Evangelium Gejh. NM. T. Nr. 4
Ahas, Name Mith. 1,9
Ahasja, König Mitth. (1,17)
Ahimeleh, Hoherpriejter ME. (2,25.26)
Ahnenfult ME. (12,19)
Ahnen-Reihen, gnoſtiſche 1. Tim. 1,4
Ähren ausraufen am Sabbat ME. 2,23;
Muth. 12,1 ET 0,1
Ahriman, perjiiche Gottheit Mith. (4,1-11)
Ahuramazda, perſiſche Gottheit Mtth.
(4,1-11) Erf. „Teufel“
Akademiker, in Athen Apg. (17,16ff,31)
Akazienholz, Stiftshütte Hebr. (9,2)
Akiba, Rabbi 2.Kor. (12,4) Exf. „Doritel-
lungen”
Alerander, Sohn des Simon von Kyrene
me. 15,21. —, Glied der hohenpr. Fa—
milie Apg. 4,6. — führer der Juden-
gemeinde in Ephejus Apg. 19,33f. —
der Schmied, Irrlehrer 1. Tim. 1,20;
2. Tim. 4,14. —, der Große Kol.
(1,16); Einl. Hebr.
Alerandria, Stadt Apg. (6,9); (9,17); (11,
20) Erk.; Einl. Joh. Schr. Hr. 2. —
Siß des jüdiihen Hellenismus Apg. (18,
24); Einl. Hebr. — -Troas Apg. (16,8)
Alerandriner Apg. (6,9); Einl. Hebr. —,
angebliher Brief des Paulus an die:
Geih. I. T. Ur. 3
Alius Arijtides, Redner Apg. (18,1)
AI, das Hebr. 1,2f; 3,4
Allegorie, in d. Schriftauslegung ME. (4,12)
Exk.; Mith. (13,366-43); Einl. Hebr.;
Hebr. (2,6.7); (9,8). — u. Öleichnis,
Unterjhied ME. (12,8); 1. Petr. (3,19.
20); Einl. Joh. Ev. Nr. 2; Joh. (10,19-
21). — bei Paulus Gal. (4,21 ff); 1.
Kor. (9,10)
Allerheiligjtes, in der Stiftshütte Hebr.
9,3. —, im Tempel Hebr. (4,14). —,
im Himmel Hebr. (4,14); (6,19)
Allmadıt |. Gott, Jeſus
Allmachts-Wort Gottes 2.Petr. (3,5.6f). —
Wunder TJeju ME. (1,42); Joh. (6,19)
Allwijjenheit j. Bott, Jejus
Almojen ME. (10,25); Mith. 6,2f; LE,
11,41; 12,33; (16,9); Eph. (4,28); Apg.
3,2ff; (5,5-.10) Exf.; 9,36; 10,2,31. —
im Öegenjaß zur Liebe 1.Kor. (13,3)
Aloe, zum Einbaljamieren Joh. 19,39
Aloger, Gegner d. Montanismus: Einl.
Joh. Schr. Ar. 2
Alphäus, Dater des Jakobus ME. 3,18;
Mitth. 10,3; LE. 6,15; Apg. 1,15. —,
Dater des Levi ME. 2,14; 1. Kor. (15,5)
Altar, im Tempel Hebr. 7,13. —, im Him=
mel 2.Kor. (5,10) Erk.; (12,4) Erf.;
Hebr. 13,10; Offb. 6,9; 8,3; 11,1; 16,
7. — des unbefannten Gottes Apg. 17,
23. — Gang zum: Einl. 3 Ev. Ur. 16;
en 5,25f. — Genoſſe des 1.Kor. (10,
Alte, der, ſ. a. der Ältejte Einl. 2. u. 3.
30h. —, der Tage, Gott Offb. (1,14.15)
Alten, die, des Irenäus Einl. Joh. Schr.
Kr. 3. — die 24 im Himmel Offb. 4,4;
5,5ff,11; 7,11,13; 11,16; 14,3; 19,4
äAltejte, der, j. a. der Alte Einl. Joh. Schr.
212.2, Emil: 22 UNdr3.2306.5.2.J0h.
1; 3. Joh. 1
Altejten, die, in Jerujalem ME. 8,31; 14,
. 43,55; 15,1; Mith. 26,47,57; 27,1,41;
28,12; £f. 7,3; 22,52; Apg. 4,5,8,25;
6,12; 23,14
ältejten, die, in den Chrijtengemeinden,
Presbyter 1.Tim. (3,2); 4,14; 5,17ff;
Cit.. 1,566; Ang. 11,305. 14,233.15,4;
20,17ff; 21,18; Jaf. 5,14; Einleitung
1. Detr. Ur. 2; 1. Petr. 5,1. —, von
Ephejus Apg. 20,17. —, die 24 im Him=
mel, f. a. die Alten Offb. (4,4)
Altes Tejtament, als heilige Schrift Geſch.
N. T. Ir. 1; Einl. 2. Theſſ.; Einl. Hebr.;
5
Einl. 1. Petr. Nr. 2; 1. Petr. (1,10.11).
—, als Wille Gottes ME. (12,31); Röm.
(3,2); Einl. Hebr. — als Zeugnis für
Jeſus Joh. (5,31-47). — u.Paulus Gal.
(3,6); (3,29) Erf. „Geſetz“; 1.Kor.(14,
22); Eph. (4,8); Tit. (1,11)
Altruismus, Bruderliebe 1. Joh. (3,11)
Amazia, König Mtth. (1,17)
Ambrofius, Bijhof v. Mailand Geſch. N.
T. Ur. 4
Amen 6al.6,18;Röm.1,25;15,33 ;16,24,27;
Phil. 4,20; 1. Tim. 1,17; 6,16; 2. Tim.
4,18; Offb.5,14;7,12;19,4,22,20. —als
Beteuerungsformel ME. (3,28.29); Offb.
7,12. —, liturgijh 1. Kor. (14,16); 2.
Kor. (1,2056). —, als Name Offb. 3,14.
Amenophis IV., ägnptijcher König Mith.
(11,25.26)
AmeshasSpentas, Geijter der perjiichen
Religion Offb. (1,4)
Amethyit, im himml, Jerujalem Offb.
Aminadab, Name Mith. 1,4; LE. 3,33
Amom=Salbe Offb. 18,13
Amos, Amon Mtth. 1,10; LE. 3,25. —,
Prophet Lf. (3,12-14); Apg. (7,45);
Einl. Offb. Hr. 1
Amphipolis, Stadt in Mazedonien Apg.
(16,12); 17,1
Ampliatus, Chrijt in Rom Röm. 16,8
Amsdorf, Hifolaus von Phil. (3,7.8)
Amt, apojtoliihes 2. Kor. 3,1ff; (5,20);
Kol. {1,15 1,25; (3,16), 4,17; "al;
Eph.; Eph. 3,8; Einl. Pajt. Hr. 4. —
der Leitung 1.Kor.(14,27.28). — des
Dienjtes an den Tijchen Apg. 6,5. —
des Biſchofs 1. Tim. 3,1ff. — der Dias
fonen 1. Tim. 3,8ff. —, der Witwen
1. Tim. (5,9,11)
Ämter, Derjchiedenheit Eph. (4,11); Phil.
1,1
1)
Amts=-Begriff, katholiſcher Kol. (4,17). —
Charakter, ſakramentaler Einl. Pait.
Ir. 4. — -Gnade 2. Tim. (1,6); Apg.
(8,25)
Amulette, Phylakterien Offb. (2,17); (7,5)
Ampntas, König der Galater Einl. Gal.
Nr.
Ananias, u. Sapphira 1. Kor. (5,4); (14,
39.40); 1. Tim. (1,20); Apg. 5,1ff; G,
40). —, Hoherpriejter Apg. 25,2; 24,1.
—, Jünger in Damasfus Apg. 9,10ff;
(9,21,26); 22,12; (26,17.18)
Ananos, Hannas LE. (3,1)
Ananus, Hoherpriejter Apg. (5,40)
Anatole, Bezeihnung d. Mejjias LE. (1,78)
Anbetung Gottes im Geijt 1. Tim. 5,5;
Joh. 4,25. — der Dämonen Offb. 9,20.
— des Draden Offb. 15,4. — des
Tieres Offb. (13,26); 14,9; 20,4. —
des Kaijerbildes Einl. Offb. Nr, 2;
Offb. (13,26,4); 20,4
Ancyra, Stadt in Galatien Einl. Gal.
Ir. 1; Apg. (16,6)
Andreas, Jünger, Bruder des Petrus ME.
1,16,29;, 3,18; 13,3; Mtth. 4,18; 10,2;
—
£f. 6,14; 1. Kor. (15,5); Apg. 1,15;
6,5) 1.St.; Einl. IR Schr. Nr. 5a; Einl.
oh. Ev. Nr. 11; Joh. 1,40,44; 6,8;
12,22
Andronikus, Chrijt in Rom Röm. 16,7
Andros, Injel Joh. (3,1-11) Erf. „Sei«
en“
äneas, in Cnydda Apg. 9,35 ff
äAneas:Sage Mith. (2,9)
Anfangsgründe der Gottesworte Hebr.
5,12; 6,1
Angejicht des Herrn 2. Theſſ. 1,9; Apg. 2,
28; Hebr. 9,24.
Anhänger Jeju, weiterer Jüngerfreis
ME. (3,14f) 2. Erf.; (9,14); (15,45)
Animismus Mith. (12,43)
Enter der Seele, Hoffnung Hebr. 6,19
Ankläger, Teufel Offb. 12,10
Ankunft des Herrn Mt. (13,4); Mith.
24,39; 1. Thefj. 3,13; 4,15; 5,23; Jat.
5,7f; 2. Petr. 1,16
änon, Ort am Jordan Einl. Joh. Ev. Ir.
6b; Joh. 3,23
Anjehen der Perjon, gilt nicht Gal. 2,6;
Röm. 2,10; Kol. 3,25; Eph. 6,951
Detr. 1,17
Antichrijt 2. Theſſ. (2,9.10); 1. Tim. (4,1);
300: (05,45): .1-J0h: 2,185 2..30h.. 7;
Offb. (13,4,18); (17,8.11). — verſchie—
dene Dorjtellungen Offb. (13,11) 1. St.
— Belitar 2.Kor. (6,15). — Kaijer Einl.
Offb. Ar. 2; Offb. (13,18); (17,8.11).
— Geiſt des 1. Joh. 4,3. — aus dem
Stamme Dan Offb. (7,4-8)
Antichrijte, viele Einl. 1. Joh.; 1. Joh.
2,18; (4,35); 2. Joh. 7
Antigonos von Socho, Rabbi Lf. (17,10)
Antigonus, Herrjher Apg. (16,8)
Antilegomena bei Origenes Geſch. N. T.
Ir. 4
Antilibanon Apg. (9,1-19a)
Antiochia, Stadt in Syrien Einl. Ck.; Einl.
Gal. Kr. 1; Gal. (1,21); N 2,11%
Apg. 6,5; (81a); (9,30); 11,19ff;
(11,20); 14,26; 15,23; 18,22. —,
Gründung der Gemeinde Apg. (11,20).
—, Siß der erjten Heidenchrijten-Ge-
meinde: Einl.Apg.!r.4. — Aufenthalt
des Paulus Apg. 13,1. —, Entjtehungs-
ort der Apojtelgejhichte Einl. Apg.
Nr. 3
Antiochia, Stadt in Pijidien Einl. Gal.
Ir. 1; 2. Tim. 3,11; Apg. 13,14; 14,21
Antiohus IV. Epiphanes ME. (13,14); 2.
Thejj. (2,3); 1. Tim. (6,14); Hebr. (11,
35); Offb. — — Entweihung des
Tempels ME. (13,14); Joh. (10,22.23).
— Tod Apg. (12,25)
Antipas von Pergamon, Märtyrer Offb.
(1,5); Einl. Offb. Kap. 2,3; Offb. 2,13
Antipatris, Grenzjtadt von Judäa Apg.
25,51
Antonia, Burg am Tempelplaß Apojtelg.
12,9): — — Keſidenz des Pi—
atus Mi. (15,8,16)
Anziehen, Chrijtus Gal. 3,27; Röm. 13,14.
=
—, den neuen Menjchen Kol. 3,10; Eph.
4,24. —, die Unjterblichteit 2. Kor.
(5,2)
Aonen, Weltalter Gal. (1,4); Jud. (22.23);
2. Petr. (1,16)
Aonen=Reihen, gnojtijche 1. Tim. (1,4,17);
2,5
Apamea, Stadt in Syrien Apg. (11,20). —,
Stadt in Provinz Aſia Kol. (2,21.23);
Apg. (19,1)
Apelles, Chrijt in Rom Röm. 16,10
Aphrodite, Heiligtum in Paphos Apg.
(13,6). —, Kult in Korinth Apg. (18,1)
Apofalnpje, die „Heine“ ME. (13,1.2). —,
des Johannes, j. a. Offenbarung Einl.
Joh. Schr. Mr. 1. —, jüd. u. chriſt—
liche 1.Chejj. (4,17) 1.St.; 2.Cheji.(2,3);
hebr. (9,4); Jud. (4,6); 2. Petr. (2,11);
Einl. Offb. Ar. 1
Apofalmptit des Spätjudentums 1. Kor.
(3,15); 1. Dete. (1,17)5. (9,6-10, u
Detr. (2,4); (3,7); 1.Joh. (2,18-27)
Dan die Hebr. (1,2); 1. Petr.
1,12)
Apofalmptijches bei Paulus 1. Kor. (15,24)
Apofatajtajis, Wiederherjtellung aller
Dinge ME. (9,12a); Röm. (11,36); Apg.
(3,21); 1. Petr. (3,19.20)
Apofryphen, alttejtamentl.: Geſch. N. T.
Nr. 4; Einl. Hebr.; Einl. Jud. u. 2.
Petr. —, neutejtamentl.: Geſch. N. T.
Nr. 3, Anm.; Ur. 9; Jaf. (2,5)
Apollon, griechiſcher Gott Offb. (6,2) ;(9,
11); (12,6.14)
Apollonia, Stadt in Mazedonien Apg.
(8,40); 17,1
Apollonius von Tyana, Wundertäter
Einl. 3 Ev. Nr. 15; ME. (5,45); Apg.
(9,43). — „Leben des Ap.“ von Philo-
jtratus LE. (7,15)
Apollos, alerandrinijcher Chrijt Geſch. K.
T. Ne. 2; Einl. 1. Kor; 1. Kor. 1,12%
3,4ff,22; 4,6; 16,12; Cit. 3,13; Einl.
äipg. Nr. 1; Apg. 18,245 19,2 —
Derf. des Hebräerbriefs [?] Einl. Hebr.
— Partei in Korinth 1. Kor. (1,12);
3,4
— Engel des Abgrunds Offb.9,11
Apologeten des 2. Jahrhunderts Apg.
(11,26); (Rai); 1. Petr. (4,16)
Apologetit im N. T. Einl. Mitth.; Mtth.
(1,25) 1. St.; Apg. (5,36.37)
Apologie des Chrijtentums Apg. (3,24)
Apojtel, in der Gemeinde 1. Thejj. 2,7;
Gal. 1,17; 1.Korinther 9,5; (12,28);
Eph. 2,20; 4,11; Einl. Pajt. Hr. 1.4;
1. Tim. (3,2); Apoſtelgeſch. 2,37; (5,12);
ae: (6,1.2); 1. Petr. (4,10.11);
Judas 17; 2. Petr. 3,2. — Die
Swölf ME. 6,50; Mith. (10,2); Lulas
6,13; 17,5; 22,14; 24,10; Apg.1,2; 4,35;
5,18; 815,14; 11,1; 15,2,4. —, „die
Säulen“ Mtth. (16,18); Einl. Gal. Mr.
2; 6al.2,9; Apg.(3,1-11); (15,35) 1.
Erf. „Apojtelfonzil“. — als Fundament
d. Kirche Eph. (3,5) 2.St. — als Hirten
nu
e
d. Herde 1.Petr.(5,2). — „heilige“ Eph.
3,5. — die zwölf des Lammes Offb.
21,14. —, Aufgabe 2. Kor. (12,12);
Apg. (1,21.22). —, Seugen der Aufer:
jtehung Apg. (2,52). —, Diener des
neuen Bundes 2. Kor. 3,6. — Diener
Ehrifti 1. Kor. 4,1. —, Träger des
Geiſtes Apg. (5,3.9). — Gehilfen der
Freude 2. Kor. 1,24. —, Beiltätigfeit
Apg. (5,12-16). —, Lehre Apg. 2,427.
—, Tod der Apojtel in Rom Offb. (18,
24). — Jejus als Hebr. (3,1). — und
Propheten 1. Kor. 12,28; Eph. 2,20;
2. Petr. 3,2. — falſche Einl. 2. Kor.
Nr. II; Einl. Offb. Kap. 2. 3; Offb. 2,
2. — Lügen-Apojtel 2.Kor. (11,5,13);
12,11
Apojtelamt 1. Kor. 12,28; 2. Kor. 3,1ff;
Röm. 1,5; Einl. Eph.; Apg. (1,21.22)
Apojteldefret Gal. (2,6,10,21); Einl. Apg.
Ir. 2; Apg. (15,33) 2. Erf. „Apojtel-
defret“; (16,4); (21,25); Einl. Offb.
Kap. 2.3
Apoſtelgeſchichte Geih. N. T. Nr. 1.3;
Einleitung 1. Theſſ.; Einl. Apg. —
theol. und rel. Charakter Einl. Apg.
fr. 5. — Entjtehungszeit Einl. Apg.
Nr. 3. —, Derfajjer Einl. Apg. Nr. 3
— 3weck Einl. Apg. Nr.4. —, abgebro-
chenes Ende Apg. (28,30.31). —, Be:
deutung für die Kirche Einl. Apg. Ir.
6. — u. Paulusbriefe Gal. (2,1ff,6);
Apg. (9,30); (10,28); (14,26); (15,33)
1. u. 2. Erf.; (20,4). —, „Wir“=Bericht
Einl. Ck.; Einl. 1. Theſſ.; Einl. Apg.
Nr.2.3; Apg. (11,28) 2.St.; (13,14); (16,
8); 16,10ff; 20,5ff; .21,1ff; (26,13.32);
Einl. Apg. 27,1-28,31; Apg. (27,2)
Apojtelgejhichten, apokryphe Geſch. N. T.
— 5; Einl. 3 Ev. Ur. 9; Einl. Apg.
Kit r
Apojteltonzil in Jerujalem Mith. (28,19) |
1. Exk. „Miſſionsbefehl“; Gal. (2,2,12);
Einl. Apg. Er. 1; Apg. (10,48); (15,33)
1. Erf. „Apojtelfonzil“; (21,19); Einl.
Joh. Schr. Mr. 4
Apojtelfreis Apg. (5,40). —, weiterer 1.
Kor. (15,7)
„Apoitellehre”“ Geſch. N. T. Nr. 3. 4; ME.
(12,14); Mitt. (6,8,10a) ;(7,13.14); (10,9. |
10); (10,41.42); (28,19) 2. Ex. „Lauf:
befehl”; Ck. (22,17.18); Apg. (2,46);
Jaf. (3,1); 1.Petr. (1,1); (4,10.11); Joh.
(15,106); 1. Joh. (4,1); 2. Joh. (10);
3. Joh. (4)
Apotheoje, Bottwerdung 1. Petr. (1,21)
Appellation des Paulus an den Kaijer Apg.
(25,11,21); 26,32
Apphia, Chrijtin in Kolojjä Philem. 2
Appiſche Straße Apg. (28,14)
Appius, Cenſor Apg. (28,14) y
Apulejus, „Metamorphojen“ Gal. (3,27);
2. Kor. (4,6); Jaf. (1,12,18)
Aguila, Afylas, u. Priscilla Einl. 1.Kor.;
1. Kor. 16,19; Röm. 16,3; (16,27); Kol.
—
(4,15); 2. Tim. 4,19; Einl. Apg. Ir,
1; Apg. 18,2,18,26; (19,5.6)
Araber Mitth. (2,1) 1. St.; Apg. 2,11
a — 1,17; 4,25; Apg. (9,30);
’
Aram, Name Mith. 1,3
Aramäiſch, Sprache Apg. (2,116); (6,1-7}
Ararat, Berg Kol. (2,21.23)
Aratus, Didyter Apg. (17,28)
Arbeit, als jittliche Pflicht 2. Theſſ. 3,10;
1. Kor. (3,8); Eph. (4,28)
Arbeiter, jeines Lohnes wert Mitth. 10,10;
£f. 10,7; 1. Tim. 5,18. — jchlimme,
Judaijten Phil. 3,2
Arche Noahs Kol. (2,21.23); Hebr. 11,7;
1. Petr. 3,20
Archelaus, Dierfürjt Einl. 3 Ev. Nr. 14;
Me. (12,14); Mith. 2,22; CE. (2,3); (19,
12); Apg. (10,1)
Archippus, Chrijt in Kolojjä Einl. Philem.,
Kol., Eph.; Philem. 2; Kol. 4,17
Areopag in Athen Eph. (2,12); Apg.17,19
Aretas IV., Araberfürjt 2. Kor. 11,32
Ärgernis ME. (9,42,43-48); Mith. (11,6);
(18,7); ££.17,1f; 1.Kor.(8,9.10); 1.Joh.
(2,10). —, das Kreuz Gal. 5,11; 1
Kor. 1,23
Arianijche Streitigkeiten Einl. Hebr.
Arimathäa, Stadt ME. (15,45); Mtth. 27,
57; £f. 23,51
Ariſtarch, Genoſſe des Paulus Einl. Phi-
lem., Kol., Eph.; Philem. 24; Kol.4,10;
a (2,20.21); Apg. 19,29; 20,4; (24,
23); 27,
Arijtides, Apologet Gal. (4,3)
Arijtion, „Herrenjchüler” Einl. Joh. Schr.
Ur. 5a
Arijtobul, Chrijt in Rom Röm. 16,10. —,
Schriftjteller des Hellenismus Einl.Hebr.
Arijtobulos, Dater d. Herodes Agrippa I.
Apg. (12,1)
Arijton, Arijtion, Presbyter ME. (16,20)
Arijtophanes, Dichter Apg. (17,16)
Arijtoteles Tit. (1,12); Jak. (3,3.4)
Arm des herrn Joh. 12,38
Armen, die ME. 10,21; 14,5; Mtth. (5,5);
(9,12,36); 11,5; (11,25.26); 26,9; Einl.
E28 (2,28); RN (4,18); (6,20-
26); (14,11f); (15,3-6); (16,9,25f); 1.
Kor. (11,21); Jaf. (1,8f); 2,2,5; 1. Petr.
(2,13-17). —, in der jerufal. Gemein-
de Gal. 2,10; Röm. (15,26). —, — die
Gerechten Jaf. (5,7),
Armenpflege, in der 1. Gemeinde 1. Kor.
(12,28); Apg. (6,1.2); 1.Petr. (4,10.11).
— heutige 1.Tim. (5,16)
Arni, Name LE. 3,33
Arpharad, Name LE. 3,36
Artemas, Genojje des Paulus Tit. 5,12
Artemis Apg. (19,1); 19,27f,34f. — file
berne Tempel Apg. 19,24
Artemifium, Heiligtum in Ephejus Apg.
19,1
ER a für die Kranken Mk. 2,17; be!
9,12; £E. 5,31. —, hilf dir jelber Lk.
4,23
Arzte, jüd. ME. (5,25.26); LE. 8,45
Aſa, König Mtth. (1,16)
Ajai, Ben, Rabbi 2. Kor. (12,4) Erf,
„Dorjtellungen“
Ajaph, Name Mith. 1,7
Ajajel, Haupt der gefallenen Engel Jud.
6
Ajche der Kuh Hebr. 9,15
Asdod, Philijterjtadt Apg. (8,40)
Aſia, römijche Provinz Einl. Gal. Ar. 1;
1. Kor. 16,19; 2. Tim. 1,15; Apg. 2,9;
Petr. 1,1; Einl. Offb. Hr. 1.5 —, die
7 Gemeinden in: Einl. Offb. Ur. 3;
Offb. 1,4
Altarchen, Dorjteher des Städte-Landtages
Apg. 19,31; Offb. (13,16.17)
Aliaten Apg. 6,9
Asteje Kol. (2,15,21.23f); (3,15.16); Einl.
Pajt. Nr. 3; 1.Tim. (5,25)
Asketen, jungfräulihe 1.Tim. 4,5; Offb.
(7,4-8)
Asklepiades, Arzt ME. (5,45)
Asklepios Einl. 3 Ev. Mr. 13; 1. Tim.
(1,1); Einl. Offb. Kap. 2,3. — =Kult
in Pergamon Einl. 3 Ev. Nr. 15; Einl.
Offb. Kap. 2. 3; Offb. (2,12)
Ajor, Name Mtth. 1,13
Aljer, Stamm Lf. 2,36; Offb. 7,6
Ajjos, Hafen von Troas Apg. 20,157.
Ajtarte-Kult Apg. (18,1)
Ajtrologie, babylonijhe Mtth. (2,2); Gal.
(4,3); Kol. (2,8). —, hellenijhe Einl.
Offb. Kap. 6; Offb. (6,1-8); (6,5.6)
Ajtronomijches im N. T. Röm. (8,38.39);
Kol. (2,8); Jaf. (1,17); Offb. (4,7.8);
(9,7-10); (12,6.14)
Afynkritus, Ehrijt in Rom Röm. 16,14
Athanafius Gejh. N. T. Nr. 4; 1. Joh. |
(5,20c)
Athen, Stadt Einl. 1. Theſſ.; 1. Theſſ. 3,
t;. 2,Cheff. (3,15); 1.Kor. (2,1); 2.
Kor. (1,2), Apg. (9,17); 17,16
Athenagoras, hrijtliher Apologet 1. Tim.
22) 41. Petr. (1,12)
Athene Promachos Apg. (17,16). — Pos
lias Apg. (17,16)
Athenodor, Stoifer aus Tarjus Apg.
(9,17)
Athiope Apg. 8,27
äthiopien Einl. Apg. Nr. 4; Apg. (8,27) |
Atomos aus Cypern, Magier Apg. (13,8);
(24,24)
Attalia, Hafen von Pamphnlien Apg. (13,
13); 14,25
Attaliden von Pergamon Apg. (19,1)
Attis, orientalijch-hellenijtijcher Gott Einl.
3 Ev. Nr. 7; Joh. (3,15) Erf. „Seugung
von oben her“
Auferjtandene, der, volle Körperlichkeit
Mtth. 28,9; £E. 24,36ff; Apg. 10,41.
— Abjciedsworte ME. 16,15ff; Mith.
28,18ff; Ok. 24,44ff; Apg. 1,Aff. —,
Erjcheinungen Einleitung 3 Ev. Tir. 11;
Markus (8,31) 1. St., 1. Erf.; (14,28);
(16,4) Erk.; 16,9,12,14; Mtth. 28,9,17;
6
£ufas 24,13ff; (24,26); 24,34,36; Gal.
(1,19); 1. Korinther 15,5ff; Apojtelge-
ſchihte 2,352; 3,15; 5,32; 9,3ff;
10,405; 13,31; 22,6ff; 26,13ff; Joh.
(14,195); 20,14ff,19,26; 21,1f
Auferjtehung LE.(16,23); 1.Chejj. 4,13ff;
Einl. 1.Kor.; 1.Kor. Kap. 15; Röm. (1,
4); Phil.3,11; 2.Tim.2,18; Apg.(4,2f);
17,52; 24,21; Hebr. 11,55; Joh. (11,26.
26); (20,17). — leibliche, des Sleijhes
Mmith. 27,52; 1. Kor. (15,12,50); Röm.
(8,11); Hebr. (6,2); (12,24); Einl. Joh.
4,43-12,50 „das Leben“. — witd nicht
gefreit ME. 12,25; Mtth. 22,30; LE.20,35;
1. Kor. (15,57.58) Erf. — des Lebens
u. des Gerichts J0oh.5,29. —, Leugnung
durch die Sadduzäer ME. (12,18); Mith.
22,23; ££.20,27; Apg.4,1f; (5,40); 23,8.
—, Spott der Griechen Apg. (17,32).
—, Irrlehre: die Auf. ſei bereits gejche-
hen 2. Tim. 2,18; Tit. (1,2). —, die
erjte Mith. (27,52.55); Offenbarung 20,
5. — allgemeine, am jüngjten Tage 1.
Kor. Kap. 15; Eph. (1,20); Apojtelge»
ſchichte 17,32; Joh. 11,24; (11,25.26);
Offb. (20,13). — der Gerechten, Gläu—
bigen Mtth. (27,52.53); ck. (14,12-14);
1. Kor. (15,25); Offb. (20,15). — der
Gerehten u. Ungerehten Apg. 24,15
— Jeju Einl. 3 Ev.; ME. 9,9; (12,
10.11); (16,1-8); Mith. (12,38.59);
£f. (16,50.31); (23,45); 1. Thejj. 4,14;
1. Kor. 15,4,12,20; 2. Kor. 5,15; Röm.
1,4; (3,266) 2. Erf. „Heilswirkung“;
6,4$,9; 14,9; Kol. (1,18,22); Phil. 3,10;
Apg. 2,31f; 4,33; 10,41; 13,30f,37;
17,31; 1. Petr. 1,5; 3,21; Joh. 2,22,
(12,16); (16,16-19). — — unmittelbar
nad; dem Tode £f. (23,45); Joh. (13,
32). am 3. Tage ME. 8,31;
9,31; 10,34; Mtth. 12,40; 16,21; 17,
23; 20,19; £E.9,22; 18,35; 24,46; 1.
Kor15,4. — — v. Jefus vorher ver-
fündigt ME. 8,31; 9,31; 10,52ff; 14,
28; Mtth, (12,38.39); 16,21; 17,9,28;
20,19: 26.52 151, 9,22.,:18,95.° un
Schriftbeweis ME. (12,26.27); Apg. 2,
31ff; 4,105. — — Sohn Gottes gewor—
den dur: ME. (1,10) Erf. „Sohn Got:
tes“; Röm. 1,4; Apg. (13,55). — im
jittlichen Sinn Röm. (6,4)
Auferjtehungs-Berichte Einl. 3. Ev. Nr.
3.11; ME.16,1ff; Mtth.(27,52.53) ;28,1ff;
ct. 24,1ff; (24,26); Joh. 20,1ff. —
-Glaube, urchrijtlicher ME. (8,35); Apg.
(5,40). — — Jeſu ME. 12,26f ; Mith.
22,31$; £E.20,37f. — -»Hofmmung jübd.
1. Kor. (15,50). — -Cehre, jüdijche ME.
(12,20-23); 1. Kor. (15,57.58) Erxf.;
2.Kor. (5,10) Erf.; Einl. Joh. 4,43-12,56
„das Leben“. — — hellenijche 1. Kor.
(15,57.58) Exk.; Einl. Joh. 4,45-12,50
„das Leben“. — — paulinijche 1. Kor.
6,13f); Kap. 15; 2. Kor. (5,1); Röm.
5,21) Erf. „Die beiden Adam“
Auferwedung Jeju, als Beweis jeiner Meſ—
ee
ſianität Mtth. (12,38.39); 1. Thejj. 1,
307 @olı 1,1: 1. Kor. 6,145 18,12,20;
2. Kor. 4,14; 5,15; Röm. 6,4,9; 8,11;
10,9; Eph. (1,20); Apg. (2,115,24f); 3,
15; 2,107; (5,30-32); 13,33ff; 1.Detr.
(, 21). der Toten 1.Kor. 15,52;
Joh. (5, 28. 29); 6,39,54
Aufgang aus der Höhe, Bezeichnung des
Meſſias LE. (1,78)
Aufheben der Hände beim Gebet 1. Tim.
2,8
Aufruhr, vorm Ende Lk. 21,9. — in Jerus
falem Apg. 21,27
Aufjeher Gal. 4,2. — — Biſchöfe Phil.
(1,1); Apg. 20, 28
Aufitand, der große jüdijche, i. J. 66-75
Me. (12,15); LE. (21,23); Apg. (11,20)
Erf.; (25,23). —_ der Silberarbeiter in
Ephejus Ang. 19,25ff
Auge Gottes Röm. 14,22. —, Licht des
Leibes, Gleihnis Mtth. (6,22); LE
(11,34.35). — um Auge Einl. 3 Ev. Ir.
19; Mitth. (5,17); 5,38. —, das zu Fall
bringt ME. 9,47; Mith. 5,29; 18,9
Augendienerei Kol. 3,22; Eph. 6,6
Augenlujt 1. Joh. 2,16
Augenjalbe, bildl. Offb. 3,18
Augenübel des Paulus Gal. (4,15)
Augenzeugen Jeju Geſch. N. T. Ir. 2.5;
£f. 1,2; 2. Petr. (1,16). — im Johan—
nes-Evangelium Joh. (19,35)
Auguftin, Kicchenvater Geih. N. T. Kr.
4.6; Mith. (4,17); a (9,30); Einl.
Bebr.; Hebr. ( (7,9.10); 2 . Detr. (3,9
Auguftus, Kaijer £f. 2,1; Einl. Röm.;
Röm. (13,7) Erf.; Ang. (10,1); (16,8,
12). —, Kaiferfult Offb. (13,2b,12). —
:Sebajtos, als Name Offb. (13,1) 3. St.
Ausdauer in Glaube und Hoffnung MI.
13,13; Htth. 135 CE. 21,19;
T. Theil. 1,5, Roll,
Ausermwählte Gottes Mith. (22,14);
2512,72. ‚Tim. 2,107 its 150: 223250.
1.13
Auserwählung, Aft im Heilsproze Röm.
(8,29.30)
Ausgieung des Geijtes Apg. (1
(3,33); (5,40)
Ausgleich im Jenjeits £f. (16,25)
Auslegung d. Schrift Geſch. N. T. Nr. 6.9.
— allegoriijhe ME. (4,12) Erf.; Mith.
(13,365-43); Gal. 4,21 ff; Einl. W Kor.;
1. Kor. (9,10); Hebr. (4,13); Offb.
(19,8). — echt rabbiniihe ME. (1,22);
(2,25.26); (4,12) Erf.; 1.Kor. (14,22);
. Röm. (4,4ff,11)
Auslojen, im Altertum Apg. (1,24-26)
au des Tempels, bildl.: Offb.
111.2
Ausfaß, „Geißel Gottes“ ME. (1,42);
Hebr. (9,19.20)
Ausfäßige LE. 4,27. Heilung eines
ME.1,40ff; Mith.8,2ff; LE.5,12ff.
Kol.
al
Heilung der zehn Einl. 3 Ev. Nr. 5, et.
17,12
Ausihliegung aus der Gemeinjchaft Jeſu |
Röm. 9,5 — aus der bemeinde Mtth.
(18,17.18); 2. Thejj. (3,14); 1. Kor.
5,2,13; 3. Joh. 10. — aus d. Synagoge
Einl. Joh. Ev. Nr. 3; Joh. 9,22,347;
12,42; 16,2
Ausjendung der Zwölf ME. 6,7; (16,15);
Mtth. 10, 1ff; LE. 9,1ff; Joh. (20,21).
— der Sweiundjiebzig LE. 10,1ff
Ausjendungs-Rede Einl.3 Ev.Nr.4; Mith.
10,15; LE. 10,1ff
Ausjöhnung mit Gott 2.Kor. 5,18ff; Kol.
1,22; Eph. (2,16)
Ausfpeien vor einem Kranfen Gal.(4,14)
Auswahl, zum Heil Mitth. 22,14; Röm.
(9,11); ©ffb. (7,4-8)
Auszug aus Ägypten Hebr. 11,22; Jud.
5
(
Autorität, apojtolijche 2. Petr. (3,16) Erf.
Autojuggejtion, j. a.heilung ME. (5,27-29)
Ave Maria Lk. (1,28)
Art, an der Wurzel Mtth. (3,10); LE. 3,9
| Aziz, König von Emeja Apg. (24,24)
Baal-Salija, Ort ME. (6,42.43.44)
Babylon, Stätte des Sternenfultus Gal.
(4,3); Offb. (4,4). — = Rom Phil. (3,
21) 1.St., Einl. 1.Peir. Ur. 3; Pete
(2,13-17); 5,13; Offb. (13,4); 14,8; 16
19; 18,2,10,21. —, Derbannung der
Juden nad: Mith. 1,11; Apg. 7,43
Babnlonifches 217,2. Petr. (3, 18);
(5,6-11); Einl. Offb. Kr. 5; Offb. (1,4)
Bad, 3. S., Kompojitionen aus der Offen-
barung Offb. (22,20)
Bachmann, Ph., Kommentar Einl. 1. Kor.
Bade Einl. 3 Ev. Nr. 16; Mith. 5,39;
£E. 6,29: Joh. 18,22; 19,3
Bad, vor der Mahlgeit cf. 11,38;_Joh.
13,10. — der Wiedergeburt Tit. 3,5;
Joh. (13,9. 2 — in Jeju Blut 1.Petr.
1,2; Offb. (1,5); (7,14)
Balat, Schüler Bileams 2. Detr. (2,16);
öffb. 2,14
Balken, im eigenen Auge Einl. 3 Ev. Nr.
16 Mith. 7,35; IE. 6,217
Balmer, „die Romfahrt d. Ap. Paulus“
Einl. Apg. 27,1-28,31
Bär, bei Daniel — Medien Offb. (13,4)
Barabbas, der Mörder ME. 15,7; Mtth.
27,16; ct. 23,18; Joh. 18,20
Barajtha Schabb., Dölfertafel Apg. (2,
8-11
Baraf, Richter i in Iſrael Hebr. 11,52
Barbaren, die nicht Griechiſch Redenden
Röm. (1,15); Kol. 3,11; Apg. (28,2)
Barischäus, Dater d. Sadharja Mtth.
(23,33 b)
Barjejus, Hetoimos, jüd. Sauberer Apg.
13,8
se sn, Aufitand Einl. Joh. Ev. Mr.
11; Joh. (5,43)
Barmherzigkeit Gottes bezw. Ehrijti
Mith. (5,7); Lufas 6,36; Gal. 6,16;
Röm. 15,95. 1. Tim.) 1.23 20m 12,
16,18; hebr. 4,16; Jafobus (5,11); 1
Detr. 1,5; Jud. 21. — der Menſchen
1
«, N ee
Einl.3 Ev. Nr.19; Mith. (5,7); (12,7);
Ct. 6,36ff; 10,25ff; Röm. 12,8; Kol.
812); Jatk. 2,13; 3,17
Barnabas, Jofeph, aus Salamis Einl. Gal.
Nr. 1; Gal (1,16,21); 2,1,9,13; 1. Kor.
9,6; (14, 39. a Erf.: Kol. 4, 10; Ein»
feitung Apojte gejchichte Nr. 1. 4; Ang.
4,36; (5,5.10) Erk.; (8,10); 9,27; (10,
48); 13 ‚o). — m Antiochia Apg.
; (12, 25); 13,1. — in Jerujalem
Apg. 9,27; 11,50. — auf d. Apojtel:
Konzil Gal. a,1ff; Apg. 15,2ff; Einl.
Joh. Schr. Nr. 4. — mit Paulus auf der
Reije 1. Kor. (9,6); Apojtelgejch. 11,25;
12,25; 14,12,20b; 15,36ff. — in £njtra
für Seus gehalten Apg. 14,12. — ‚einer
der bedeutendjten Männer des Urchr.
Apg. (15,358f). —, le des He=
bräerbr. [?] Geſch. I. T. Hr. 3; Einl.
hebr.
Barnabasbrief Geſch. N. T. Ur. 3; Röm.
(7,13c) Erf. „Geſetz“ Apg. (2,20.21);
(7,17-43); Einl. Jaf.; Jaf. (1,25); 2.
Detr. (2,2
Barjabbas, Jojeph Jujtus Mk. (16,20)
unedter Schluß A; Apg. 1,23
Bartholomäus, Jünger Mk. 3,18; Mith.
10,3; £#. 6,14; Apg. 1,13; Joh. (1,40)
Bartimäus, Blinder Mk. 10,46; Mith.
(20,29-34)
Barudh, Himmelfahrt 2.Kor. (12,4) Erf. —
Apofalypfe 2. Theſſ. (1,7.8); 1. Kor.
(15,44b-49); Hebr. (9,4); Jaf. (1,2);
Einl. Offb. Tier. 1; Offb. (2,17)
„Bafileia“, Königsherrichaft der Chrijten
Offb. (1,6)
Bajtarde Hebr. 12,8
Batanäa, Landſchaft LE. (3,1)
Bau Öottes, bilöl. 1. Kor. 3,9; Eph. 2
20ff; (2,11-22); 1. Petr. 2,5
Baud, zum Gott machen Röm. (16,17.18);
(13, 10
Phil. (3,19)
Baudhrede Apg. (16,16); Offb.
Bauer, W., Kommentar Einl. Joh.
fr.’11, Anm.
Baum umd Früchte Mith. 3,10; 7,17ff;
12,33; LE. 3,9; 6,45f. — des Lebens
Einl. offb. Nr. 2; Einl. Offb. Kap. 2.3;
Offb. 2,7; 22,2, 14, 19. — der Unfteib:
lichkeit 1. Det. (1,4)
Bäume, fruchtlofe, Irrlehrer Jud, 12. —,-
Menſchen wie ME. 8,24
Baumeijter, Gott Hebr. 3,4. —, Paulus Beredhia, Dater d Sadıaria Mith. 23,36
1. Kor. 3,10
Fr . Ehr. Geſch. N. T. Nr. 9; Philem.
1-25
Becher des Sornes Gottes Offb. (14,10);
16,19. — der Unzucht Offb. (14,8)
Beelzebub, Herr der Sliegen ME, (3,22)
Beelzebul, Herr der Wohnung ME. (3,22);
Mitth. 10,25; 12,24ff; CE. 11,15; 1.
Kor. (12,1); Apg. (4,7)
ans durch die Gößen, Apoitel-De-
tet Apg. 15,20
Begeijterung, (1,4);
prophetijche Hebr.
AAN (11,51.52). — urchriſtliche 1. Thejj-
Bar, krankhafte Theſſ. 4,5; Röm.
7,8; Jaf. 1,14f; (4,1); 1. Petr. A, 14.15)
Begleiter Jeſu, ſ. a. Jünger Apg. 4,13
Begleiterinnen Jeju ME. (3,14.15) 2. Erf.
„Jüngerfreis“; 15,40f; LE. 8,25; 23,49;
Apg. (1,13. 14)
Begtabenfein mit Jejus Röm. 6,4
Begräbnis Jeju ME, 14,8; (15,25); 15,
a2ff; Mtth. 26,12; 27 57; ck. 23 ‚50ff:
Goh. 12,7; 19,38ff
Behaufung Gottes, bildl. Eph. 2,22; 1.
Tim. (3,15)
Behemoth, Chaos-Tier Offb. (13,11) 2. St.
A Anfänge der fath. Praris 1. Joh.
5,16
Beiſaſſen u. Sremdlinge a 2,19; hebr.
11,13; 1. ‚Pete, (1,1):
Beifpiel Jefu, h a. Dorbild oh. (13,20)
Mr Erzählungen Ck. 10,25ff; (10,29);
(12,15) 2. St.; (18,10-13)
Befehrung 1. The)i. (1,9$); Apg. 3,19,26.
— Jiraels Römer
Paulus Gal.(1,15f);
2.Kor.(4,6); Phil.(3,7.8); 1.Tim.(1,15);
Apg. 9,1ff; (9,30); 22 ‚Sff; 26,12ff. —
—, der India in Philippi Apg. (16,15).
—, des Kerfermeijters Apg. (16,3153
Befehrungs=$ormel 2. Petr. (2,20)
Befennen Einl. 3 Ev. Ur. 16; Mith. 10,32;
£f. 12,8; Offb. (3,5)
Befenntnis Chrijti vor Pilatus ME. 15,2;
Mtth. 27,11; CE. 23,3; 1. Tim. 6,13.
— des Petrus Einl. 3 Ev. Ar. 8; ME.
8,27ff; Mith. 16,135f; LE. 9,18ff; Joh.
‚66. — des Mundes Mtth. 1,214
ct. 6,46; Röm. 10,10. — der Tat nich.
‚18. 14). — d. Sünden Taf. (5,16). —
(11,15,24). — des
1.Kor.(9,1); 15,8;
ichliches 1 un Ei 15); (3,16) ; 6,12; 2.
Tim. (11a); Hebr. a (4,14);
(10,23); (13,15. EN Be 0); (22.23);
Einl, Joh... Ev. Ir. 4a. — der Ar ffnung
hebt. 10,33. —, =Sormel 2. Tim.(2,8)
Beliar, Belial, Teufel 2. Theſſ. (2,3); 2.
Kor, (6,15)
Bellamy Apg. (5,5.10) Erf. „Gütergemeins
a —9
Benediktus, Lobgeſang d. Sacharias Lk.
(1,80) 1. St.
Bengel, 7. A.: Geſch. I. T. Nr. 9
Benjamin, Stamm Röm. 11,1; Phil. 3,5;
Offb. 7,8
Beredſamkeit, chrijtl, Tugend 2. Kor. 8,7
‚ Berenife, Scwejter d. Herodes Agr. Apg.
(2,2); 25,13
Berg, „der“ ME, (9,35); Mith. (6,1.2);
28,16; Offb. 8,8. — der Derflärung
mt, 9,2, Mtth. 17,1;:£7.. 9,28; 20Dere:
1,18. — Sion Hebr. 12,22
Bergh, van den, van Enfinga, , „Indiſche
Einflüſſe“ ME. (12,44); Mtth. (4,11)
Bergpredigt Einl. 3 Ev, Nr. 1.4.16.17;
Mith. Kap. 5-7; Lk. 6,20ff; (16,24)
1.Petrus (4,14). —, Thema Matthäus
8
2
(5,20). —, Antlänge bei Paulus 1.
Theſſ. (2,12); Gal. (6,2); 1. Kor. (6,7);
Röm. (12,14); Eph. (5,1). — — bei
‘ Johannes 1. Joh. (1,8); (3,15). — —
bei Jafobus Jaf. (1,11,22); (5,19.20)
Erf. —, Bedeutung für die Gegenwart
Nitth. (5,20,31.32); (7,26.27
Beröa, Stadt in Mazedonien Einl, 1.
Theſſ.; 1. Theſſ. (3,1); Einl. Gal. Mr.
1; Philem. (15.16); Apg. 17,10
Beruf, irdifcher 1. Theſſ. (4,11.12); Kol.
(3,23); 1. Petr. (4,10.11)
Berufen ME. (2,176); Mtth.9,13; 22,14; 2.
Theſſ. 2,14; Gal. 1,6; 1. Kor. 1,24;
Röm. (1,1); (8,29.30)
Berufung des Abraham Hebr. 11,7. —
der erjten Jünger ME. 1,16ff; Mith.
4,18ff; Joh. (1,48-51). — des Paulus
auf den Kaifer Apg. 25,11. —, Heils>
ordnung 1. Thejj. 2,12; 4,7; 5,24;
2. Thefj. (1,11); 1. Kor. 1,26; Röm.
1,1,6; (8,29.30); 9,12,24; (11,29); Eph.
4,1,4; (4,17); 2. Tim. 1,9; Bebr. 3,1;
1..PDelr. (1,14.15);7 8,9); (8,10); 2.
Detr. 1,10
Beryll, Edeljtein Offb. 21,20
Bejdmeidung LE. 1,59; 2,21; Einl. Gal.
Ur. 2; Gal. 2,3; (3,3); (5,2f); 6,12f; 1.
Kor.7,18f; Kol.2,11; (2,16); Tit.(1,11);
Apg. 15,5. — am Sabbat Joh. 7,22.
— von Moſe gegeben Joh. 7,22. — bei
den Samaritanerın Apg. (8,40). —,
Bund der Apg. 7,8. — die Gläubi-
gen aus der Apg, 11,2. — des Abraham
Röm. 4,9ff. — des Timotheus al.
(2,3); (5,11); Apg. (16,3). — der hei⸗
denchrilten Gal. (2,27); Apg. (15,5). —
Nußgen Röm. 3,1. — gilt nicht mehr
Gal. 5,6; (5,11); 6,15; Röm. 2,25/f.
— äußere u. des herzens Röm. 2,25ff;
Kol.2,11; Eph.2,11; Phil.3,3; (3,2-11)
Bejchneidungs=-Tag, der 8. Tag LE. (1,59).
— :deihen Röm. 4,11
Beihwörungs-Sormeln des Altertums ME.
(1,26); (9,38); Mtth. (7,22); 1. Tim.
5,21; (6,13); 2. Tim. 2,14; 4,1; Apa.
(19,13)
Befejjene, die Matthäus (4,24); Apojitel-
geſchichte 10,38. — in Gadara, Geraja
ME. 5,1ff; Mtth. 8,28ff. — in Kaper-
naum ME. 1,23 ff; LE. 4,33 ff. —, ſtumm
Mith. 9,52 —, jtumm u. blind Mith.
12,22
Bejejjenheit ME, (1,25); 9,17; 1. Kor. (14,
39.40) Exk.; Apg. (19,13ff)
Befonnenheit, griechiſche Kardinaltugend
Röm. (12,3)
Befprengung der Herzen Hebr. 10,22. —
mit Blut Hebr. (10,22); 11,28; 12,24;
1. Petr. (1,2)
Beten Einl. 3 Ev. Wr. 16; ME. 11,24f;
14,38; Mith. 6,5f,7ff; (6,25-34); £t.
22,40; al. (4,6); 1. Kor. (14,2); Apg.
14,23. — anhaltendes Lf, 11,5ff; 18,
1ff; 1. Thejj, (5,16ff). —, für die Der-
folger Mith. (5,44); LE. 6,28
Bethabara, Bethanien Einl. Joh. Ev. Ne.
6b; oh. (1,24-28)
Bethanien, am Ölberg ME. (11,1); 11,11;.
(11,19); 14,3; Mith. 21,17; 26,6; £f.
19,29; 24,50; Einl. Joh. Ev. Ir. 66;
Joh. 11,1,18; 12,1. — jenjeits des Jor⸗
dan Joh. 1,28; (10,40.41)
Bethaus, Tempel ME. 11,17; Mith. 21,13;
REEL II ARN TRMER.
Bethesda, Teich in Jerufalem Einl. Joh.
Ev. ir. 7; Joh. 5,2
Bethlehem, Geburtsort des Mejjias Einl..
3 Ev. Nr. 14; Joh. 7,42. — — Jefu
Mtth. A1ff; (2,23) ı u. 2. St; CR
2,1
Bethphage am Ölberg ME. (11,1); Mith..
21,1,.21..219,29
Bethjaida am See Gennejaret ME. (6,45);
8,22; Mith. (11,21a); LE. 9,10; 10,13;.
Joh. 1,44; (6,17; 12,20-22)
Bethzatha, Bethesda?, Teich in Jeruſa—
lem Joh. 5,2
Beyſchlag, W., Kommentar Einl. Jaf.
Anm
Bibel-Gejellihaften Geſch. N. T. Nr. 9. —
Handſchriften Geſch. N. T. Kr. 7; Einl.
Apg. Nr. 7. — -Überjegungen Gejd.
11: T. Ur. 7; Einl. Apg. Ur.7
Bilderdienſt der Juden Apoſtelg. (7,42)
Bileam Mith. (2,9); Jud. 11; (16); 2.
Petr. 2,15. — „Lehre” Einl. Offb.
Kap. 2.3; Offb. 2,14
Binden, Schlüffel zum Mtth. (16,19; 18,18)
Bijchöfe, Gemeindebeamte Phil. 1,2; (4,3);
Einl. Paſt. Ar. 1.4; 1. Tim. 3,2ff; Tit.
(1,5); 1,7; Apg. (20,28); Einl. Offb.
Kap. 2.3. —, Nachfolger der Apojtel,
fath. Auffaffung Mith. (18,18); Kol.
(1,1); 2. Petr. (3,16) Erf.
Bithynia-Pontus, Provinz
(18,2; 19,25); 1. Petr. 1,1
Bitten Mitth. 7,7ff; £E. 11,9ff. — = de
bet, jüdiſches 18 B.: Mith. (4,17; 6,7,9);
Gal. (1,1)
Bitterfeits-Galle Apg. 8,23
Apg. 16,7;
Bittgebet 1. Tim. (2,1); Jaf. (5,13)
Blaß, Prof. d. Philologie Einl. Apg.Nx.7
Blajtus, Kammerherr des Herodes Apg.
12,20
Bleef, Kommentar Einl. Hebr.
Bleiben in Gott 1. Joh. 4,16. — in Chris»
itus Joh. 15,4ff; 1. Joh. 2,28. — in
der Lehre Einl. 2. u. 3. Joh.; 2. Joh.
9, — in der Liebe Joh. 15,9; 1. Joh.
4,16
Blind, Saulus Apg. 9,8; 22,11
Blindenführer Mtth. 15,14; 23,16,24; £#.
6,39. — »Heilungen Einl. 3 Ev. Hr. 15
Blinder einer 0d. zwei Einleitung 3 Ev.
Ur. 10; Mtth. 9,27 ff; 20,30ff. — vor
Jeriho ME. 10,46ff; Mtth. 20,30ff;
> £f. 18,35. — in Bethjaida ME, 8,22.
— u. Stummer Mith. 12,22
Blindgeborener Einl. 3 Ev. Ir. 7.13; NH.
(7,33; 8,26); Joh. 9,1ff
Blitz Offb. 4,5; 11,19; 16,18. —, Tag
d. Menjchenjohnes LE. 17,24
Block zur Solterung Apg. (16,24; 22,25)
‚Blut, Sig des Lebens, der Seele 1. Kor.
(10,22) Erf. „Abendmahl“; Apojtelge-
Ihichte (20,26); Hebr. (2,14; 9,25). —
Zeichen des Weltgerichtes LE. (21,11);
Apg. 2,19; Offb. 8,7. —, Enthaltung
von, Apojtel-Defret Apg. 15,20,29; 21,
25. —, auf Erden vergojjen Mtth.
23,30,35; Ck. 11,50; Offb. 16,6; 18,24.
— aus Jeju Seite Joh. (19,34). —
neben Geijt u. Wajjer, 3 Seugen 1.
Joh. 5,7f. — Abels Mith. 23,55; CE.
11,51; Bebr. (11,5.6); 12,24. —, Bedeu=
tung in der Religion Hebr. (9,18 ff; 10,
18) Erf. „Opfer“; (13,25) Erf. — der
Tiere Hebr. 9,15,18 ff; 10,4; 13,11. —
Jeju Chriſti Röm. (3,266) 2. Erf.
„Beilswirfung“; Kol. 1,20; Eph. 1,7;
2,13; Apg. (5,28); Hebr. 9,14; (10,18);
Erf. „Opfer"; 10,19;. (10,28.29); 1.
Petr. 1,2,19; Joh. (2,1-11) Erk.; 6,
53115.413,8) 12. ST.3:T. J081.1,755.9;
Offb. (1,5); 5,9; 7,14; 12,11. — der
Bejprengung, Jejus Hebr. 12,24.
des Bundes ME. (14,23f); Mitth. 26,
28; 1.Kor. 11,25; Hebr. 9,20; 10,29
Blutader Mtth. 27,8; Apg. (1,18.19)
Blutbad der Galiläer durch Pilatus LE, 13,1
Blutbann, potestas gladi Apg. (8,la;
12,1)
Blutbejprengung Hebr. (10,22); 11,28;
12,23: 71. Debr.. (1,2)
Blutflüjjiges Weib ME. 5,25ff;
9,20ff; LE. 8,43ff
Blutgeld, 30 Silberlinge Mtth. 27,6
Blutjhande Einl. 1. Kor.; 1. Kor. 5,1ff;
2.Kor. (2,5); Apg. (5,5.10)
Mtth.
Blutstropfen in Gethjemane £f. (22,43.44) |
Bluttaufe Jaf. (1,18)
Blutzeremonien 1. Petr. (1,2)
Boanerges, „Donnerjöhne”, Jakobus und
Johannes ME. 3,17; Einl. Joh. Schr.
Nr. 4
Boas, Name Mtth. 1,5; Lk. 3,32
Böde, — die Böſen Mtth. 25,33
en) des apofalmptijchen Reiters Offb.
(6,2
Böflen, „Derwandtjhaft der... Eschatolo=
Bier: Einl. 3. En." Tr. 13, Anma2:
Kor. (2,15)
Boll, „Aus der Offenbarung“ Einl. Offb. |
Nr. 5; Offb. (9,7-10; 12,6.14). —
„Sphaera“ Offb. (9,7-10)
Bonhöffer, A., „Epiktet und das N. T.“
Jaf. (3,1)
Bonwetſch 2.Kor. (5,10) Exk.; (12,4) Erf. |
Böje, der, — Teufel Mtth. (5,37; 6,15);
Eph.6,16; 1.3J0h.2,13f; 5,18. —, das,
und Gott Jak. (1,13). —, durch Gutes
überwinden Röm. 12,21; 1. Petr. 3,9
Bosheit, aus dem Herzen ME. 7,22; 1.
Kor, 14,20
Bojor, Dater Bileams 2. Petr. 2,15
Bote des Mejjias Mtth. (11,10)
10
Botjchaft, frohe Eph. 1,13; 1. Petr. 1,25
Boufjet, W., „Religion d. Judentums“ Ck.
(10,1-16); 2.Chejj. (1,7.8); Gal. (1,4)
Erk.; (3,19; 4,3,26); 1.Kor. (2,11; 3,13;
6,3; 8,5f; 11,10,32; 15,24,45; 15,57.58)
Ert.; 2. Kor. (6,15); Jat. (1,27); 2.
Petr. (3,7). „Hauptprobleme der
Gnojis” 1. Kor. (15,45); Jud. (13). —
„Jüdiſch-chriſtl.Schulbetrieb“ Einl. Hebr.
— „Kyrios Chriſtos“ 1.Kor. (2,6); Jaf.
(1,17). „Offenbarung des Joh.“
Einl. Offb. Ur. 5
Brand Roms Apg. (24,5f); Einl. Offb.
Kap. 2.3; „äußere Lage“; Offb. 18,9
Brandt, W., „Die jüdiſchen Baptismen“
me. (7,2)
Braut, — die Gemeinde 2.Korinther (11,
2); Joh. (3,29); Offb. 21,9; 22,17
Bräutigam, Chrijtus ME. 2,19; Mitth.
9,155 25,1ff, Lt. 5,34; 2. Kor. (12
Joh. (3,29) S
Bretjchneider, Bejtreiter der Echtheit d.
Joh.: Einl. Joh. Ev. Ir. ]
Brief, an die Gemeinde in Laodizea Kol. 4,
16
Briefe, als Kundgebungen des Geijtes
Geih. N. T. ir. 2. —, kanoniſche Geſch.
N. T. Ir. 4. — kath.: Geſch. I. T. Nr.
5; Einl. Fath. Br. — des Paulus Einl.
3 Ev. Mr. 16; Einl. paul. Br.; 1. Thejj.
(5,23.24,27); 2. Thejj. (2,2); Kol. (4,16).
— des Johannes Einl. 3 Ev. Ur. 1;
Einl. Joh. Schr. Ir. 2; Einl. 1. Joh.;
Einl. 2. u. 3... Joh.
Briefjitte des Altertums 1. Thejj. (1,1);
2.Chejj. (1,3-12); Röm. (1,1-7)
Briefitil des Paulus Einl. paul. Br.
Broden, bei der Speifung ME. 6,43; 8,8;
Mtth. 14,20; 15,37; LE. 9,17
Brot, das tägliche Mtth. 6,11; LE. 11,3.
—, beim Abendmahl ME. 14,22; Mtth.
26,26; £f. (22,19a); 1. Kor. (10,15f).
Himmels: Manna 1. Kor. (10,3);
Joh. 6,31ff,49},58. — geijtig Einl. Joh.
Ev. Nr. 4a; Einl. Joh. 4,45-12,50;
Joh. 6,35,48,50f; (21,12.13). — Sejt
der ungejäuerten ME. 14,1,12; LE. 22,
1; Apg. 20,6
Brot-Bitte Mith. (6,11)
Brotbredhen, jüd. Sitte Apg. (27,35). —
bei Jejus ME. (6,41; 8,1-9); Lufas
(22,19a); 24,50. —, in der Gemeinde
1. Kor. (10,17; 11,26); Apg. (2,42,46;
20,7)
Bruder, der ungenannte, von Paulus nad
Korinth gejandt 2. Kor. (8,17.18,22);
12,18. —, der irrende Mtth. (18,15-
17); CE. 17,3f; Jat. 5,19f
Brüder, Jeju, leiblihe ME. 3,31; 6,3;
Mith. 12,46; LE. 8,19; 1. Kor. (9,5);
Apg. 1,14; Joh. 2,12; 7,3. — — wah:
ve Mt. 3,34; Mtth. 12,49f; (25,41);
£f. 8,21. —, = Chrijten 1. Thejj. 4,1,6,
10; 5,4,12,14,25; 2. Theſſ. 2,1,13,15;
3,1,6,13; 6al. 1,2; 3,15; 4,12; 5,11,13;
6,1,;:1. Tim. (5,1), Apgatza7), 112,
—
Bo (2,117); 3,1; Jaf. (5,7); 1. Petr.
(1,23) u.6. —, falihe Gal. 2,4; 2.
Kor. (11,25); Röm. (16,27)
Bruderhaß 1. Joh. 2,11; 3,15
Bruderfuß 1. Thejj. 5,26; 1. Kor. (16,
19); ie Kor. 13,12; Röm. 16,16; 1.Petr.
(5,14
Bruderliebe ME. 12,31; Mith. 22,39; LE.
10,27ff; 1.Chejj. 4,9; 1.Korinther 15,
iff; Röm. 12,10; Bebr. 178,1; 1.Detr.
1,22; (4,7- un 2. — Eint. Joh.
Ev. Nr. Aa. 9; Einl. Joh. 4,43-12,50
„Das a "on, (15,12); Einl. I
Joh.; 1. Joh. (3,7; 3,11); 4,75; 2
Joh.
ER HN chriſtliche 1. Petr. 2,17; 5,9
Brunnenlied, jüdijches 1. Kor. (10, zff)
Buch des Lebens phil. 4,3; Offb. 3,5;
13,8; 17,8; 20,12; 21,27. — der Werfe
Offb. (3,5);
geln Offb. 5,1ff,6ff
Bücher des Paulus in Troas 2. Tim. 4,13.
—, die himmlijchen LT. (10,20); Hebr.
(12,22) ;Jud. (4); Offb. 0, 12a) 2. St.
Büchlein, das verjhlungen wird Einl.
Offb. Nr. 4; Offb. 10,9
Bucdhrolle, himmlijhe Hebr. 10,7; Offb.
1411:29.14 510,2
Budjtabe, — Geſetz Röm. 2,27,29; 7,6; (7,
15c) Erf. „Geſetz“. — und Geiſt 2. Kor.
(3,6); Röm. 7,6
Buddha ME. (1,10.11); Mith. (4,11); Apg.
(9,30)
Buddhiſtiſche Parallelen ME. (12,44)
Bund Geſch. N. T. Nr. 1; ME. (14,23.24);
Gal. 4,24; Röm. 1 27; hebr. (1,1;
10,1); 2. Petr. 2, 1). — der alte
Einl. 2. Kor. Nr. III; Röm. 9,4; Apg.
3,25; 7,8; Hebr. (11,2); Joh. pn 11);
u Joh. 4,45-12,50. —, der neue
Geih. I. T. Ur. 'mt. (14,23.24); 1
Kor. 11,25; Einl. 2.Kor. Nr. IIT2,
Kor, (3,6); Hebr. (7,20-22; 8,6; 10,28.
29; 11,89.40). — Öottes Eph. 2,12;
Hebr. 10,16
Bundesblut 1. Kor. (10,22) Erf. „Abends
mahl”; (11,24.25); Hebr. 10,29
Bundeslade Offb. 1 19
Bundesopfer 1. Kor. (10,22) Erf. „Abend:
mahl“
Bundesjchliegung mit Moſe 1. Petr. (1,2)
Bürgerpflichten der Chrijten Röm. 13,1 ff
Bürgerredt Iſraels Eph. 2,12. —,
mijches Apg. (16,37); 22,28
Buße ME. 1,4,15; Mtth. 3,2; (3,8); 4,17;
— 3,9,85:: 10, 13;
15,7,10; Apg. (2,38) ; 3,19; 5,31; 8,22;
(17,30): Jak. (4,9); Offb. 2,5; 16,9, 11.
— die zweite 1. Kor. (5, 5b); Eint.
Kebr.; Hebr. (6,4-6; 10,26; 12,17); 2.
Detr. "a: 9, 2,20f)
Bußpredigt des Johannes Einl.
<t. 3,3,7ff. — Jeju ME. 1,15; Mtth.
(4,17); 11,20ff; 12,39 ff. — der Jünger |
ME. 6,12; £#. 24,47; Apg. 2,38; (3,12ff)
20,12. — mit den 7 Sie= |
(12,58.59); 13,1 f: |
| Chrijten, Name Apg.
3 En.
Ir. 9; ME. (1,2.3); Mtth. (8,2); 3,7 ff; ||
11
rö⸗ |
Er
‚Thaldäer,
—— Apg. (9,8.9)
Byſſus, ägyptiſche Baumwolle Ck. (16,19)
2. Theſſ. (2,3); Apg.
ee Offb. (13,4,12)
Calvin Geſch. N. T. Hr. 5.6; Phil. (2,15);
2. Petr. (3,9); 1. Joh. (3,19. 20)
Cambridge, als Aufbewahrungsort des
— Geſch. N. T. Ur. 7; Einl. Apg.
Er
Captatio benevolentiae, in der Rede Apg.
(24,3,10; 26,2)
Capua apg. (28,14)
Carthago 1. Tim. (2,2)
Cäjar, Julius Apg. (16,8; 18,1)
CTäjarea, römiſche Hauptjtadt Paläjtinas
ME, (15,15) 1. St.; Einl. Philem., Kol.,
Eph.; Einl. Phil. Nr. 1; Ein!. Apg. Wr.
2; Apg. (8,40) ; 9,30 ; (9,43; 10,1); 10,24;
14,45° 02,4); 12,19; 18,227.21,845;
23,23,53; 25,1 ff
Cäjarea Philippi Einl. 3 Ev. Hr. 9; ME.
8,27; Mtth. (11,12.13); 16,13; ££. (3,1);
oh. (1,48-51; 6,65b-71)
Caligula, Kaijer
(11,28); Einl.
| CTäjaren-Dergötterung, ſ. a. Kaijerfult 1.
Tim. (6,15)
Catalogus codicum astrologorum graecö-
rum Offb. (6,5.6)
Ceolfried, Abt Geſch. N. T. Kr. 7
Chagiga, Talmud-Traftat 2. Kor. (12,4)
Erf.
das Land der: —
Ajtronomen Kol. (2,8)
Chalzedon, Edeljtein Offb. 21,19
Chalzedonenje, Konzil Geſch. n. T. Ur.4
Chaos-Tier Offb.(12,6.14; 13,1f,11) 2.St.
Charisma, j.a. Gnadengabe 1. Tim. (4,14)
Chelbo, Rabbi Kol. (2,21.23)
Chemmis, Injel Offb. (12,6.14)
Cherubim Hebr. 9,5; Offb. (4,7.8)
Chiliasmus, Lehre vom taujendjährigen
Reid} 1. Kor. (15,24); ®ffb. (20,4.5)
Chiliajten: Gejh. N. T. Mr. 4
Chios, Injel Apg. 20,15
Chlamns, Soldatenmantel Mith.
Apg. 7,4.
(27,28.
Chlor, Chriſtin in Korinth Einl. 1. Kor.;
Bora
Chorazin, Stadt mtth.(11,2l1a); LE.10,15
Chrejtus Chriſtus äpg. (18, nr
Chrijt und die Welt 1. Kor. 3,215; 7,20ff.
— und das Gejeß Röm. (12, 2). — und
die Kulturgüter 1. Joh. (2,15.16).
und der Staat Röm. (15,1ff); 1. Detr.
2,13 ff. — und die jozialen Kämpfe £f.
(12, 13.14)
(11,26); Detr.
(4,16). — das wahre Iirael —* @ 20);
Phil. (3,3); Einl. 1. Petr. Ir.
Knechte Gottes Apg. (4,29). — geliebte
Kinder Gottes Eph. 3,12; 5,1. — Tem:
‘nel Gottes Eph. (3, 19). — Hausgenoj-
jen Gottes Eph. 2,19. — lebendige Stei-
ne Eph. 2,20ff; 1: Detr. 2,5; Jud.(20).
— die Heiligen 1.Kor. 1,2; 6 ‚17; 14,35;
16 119-528 Rorsalhl)- 8,4: 9,112: 13,12:
Röm. 1,7; 8,27; 12,15; 15,25,31; 16,2,
15; Philem. 8,7; Kol. 1,2,4,12,26; 3,
12; Eph. 1,1,15,18; * 3,8,18; 5,3:
6,18; Phil. 1,1; yaf; 1 Tim. 5,10:
Tıit. 2,3; Apg. 9, 13,32,41; 26, 10; Hebr.
6,10; 13,24; ud. 3: Offb. 5,8; 8,5f;
11,18; 13,7,10; 14,12; 16,6; 17,6; 18,
20,24; 19,8; 20,9. — Söhne d. Lichtes
1. Thefj. 5,5. — Himmelsbürger Phil.
(3,20) 2. St. — Jenfeitsmenjhen 1.
Thejj. (5,4ff). — Geiſtesmenſchen Röm.
8,5. — Weltrihter 1. Kor. 6,2. —
Richter der Engel 1. Kor. 6,3; Kol. |
(1,20)... — Glieder des Ceibes Jeſu
al (4,14); 1.Kor. (6,15; 12,12f);
12,2 — mit Chrijtus gejtorben,
Taufe Röm. 6,4; Kol. 2,12,20; 3,3;
Tim. (2,116.120). — mit Chrijtus auf-
|
|
I
|
|
|
!
erwedt Kol. 2,12; 3,1. — Genoſſen |
Ehrijti Hebräer 3,14. — verbunden mit
Ehrijtus Römer (14,7.8); Hebräer (12,
3); Erf. „Glaube“. — nehmen teil an
der Herrijhaft Chrifti 2. Tim. (2,116.
12a). — haben teil an der göttlichen |
Ratur 2. Petri (1,4), — ein Baus |
Chrifti Hebräer 3,6. — mit dem
Sinn Jeju 1. Kor. (2,16); Phil. 2,5ff.
— Erben Gottes Gal. Röm. 8,17.
— Erben d. ewigen Cebens Tit. 3,7. —
Abrahams Kinder Gal.3,7; Eph. (2,19).
— Mitbürgerd. Heiligen Eph.(2,19).—
Sremdlinge Phil. (3,20) 2. St. — frei
vom Teufel Kol. (1,13); 2,20. — leben
im Ölauben, niht im Schauen Kol. (3,
3). — mie Sterne im Weltall Phil.
2,15. — untereinander Glieder Röm. |
12,5; Eph. 4,25. — Derhältnis zu den
Ungläubigen 1. Thejj. 4,12; Röm. 12,
14ff; Kol. 4,5; 1. Tim. 3,7. — gehaßt
„wegen ihrer Derbrechen“ Apg. 24,55; |
Joh. (19,12) 2. St.
Thrijtenheit, als Volk Gottes Hebr. (4,9);
1.Petr.. 2,9
Ehrijtenhoffnung 1. Theſſ. A,13ff; 1
Ehrijtenprozejje 1. Petr. (2,15)
Chrijtentum, Wejen ME. (3,35; 7,15; 12,
Zr) th... ,205.18,20):0 1. Korsz
24); Kol. (1,4; 3,18.24); 2. Tim. (1,7);
Tit. (2,12a); 1. Petr. (4,15); Einl.
Joh. 4,45-12,50; Joh. (13,20); 1. Joh.
(5,23; 4,12). — d. Paulus u. der Apg.:
Einl. Apg. Mir. 5; Röm. (8,38.39) Erf.
„Gottestindicaft”; Phil. (1,24). — des
Johannes Einl. Joh. Ev. Ir. 4a; Joh.
(14,31). — der alt-fath. Kirche Einl.
Apg. Ir. 5. — der Armen u. Frauen
Jaf. (2,5); 1. Petr. (2,15-17). — abjo=
lute Religion 1. Theſſ. (3,3.4); Joh.
(2,1-11; 4,4-42; 14,66). — weltum:
faffend ME. (4,31 Röm. (3,305;
7,13c); Erf. „OGejeß“; Petr. (4,6);
Ein, oh. Ev. Kir. 9; Son (1, 10.11:
4,39-422). — Religion der Erlöfung
mt. a) 2.St. — Religion d. Leidens
2. Tim. (1,8). — als neues Gejet Einl.
|
A a N a at a a rn
ö —————
— —
Jaf.; ak. 1,25; 2,12; (4,11.12);
Be (3,2); 1. Jon. (3,25). — im 6.
ei ja zum Judentum Röm. (3,266);
7,156) Erf. „Geſetz“; Phil. (3,3). —
a Srauenfrage 1, "Kor tinther NT: 24);
Petrus (2,15-17). — und Sfla-
Benfage 1, Kor. (7,24); Philem. (22);
Petr. (2,13-17). — und Staat .
Kor (6,1); Röm. 13,1ff; 1. Tim. (2,2).
— und hellenijtiihe Weltkultur im
Kampf Jud. (22.23)
| Chriftenverfolgung ME. (8, 35; 10,50; 15,
9; 14,55.56 5 15,14); Mith. 61:29); 10,
23; £t. (21, naff); 2. Theſſ. (1,9); Bat.
(6,12); Röm. (13,7) Erf. ; Apg. (4,23- -31);
8,1bff; (12,5); Ein. Hebr., hebr. (10,
32), Einl. 1. Petr. Tr. 3; Joh: 1025
Einl. Offb. Nr.2; Einl. Offb. Kap. 2.3;
„äußere Lage”; Offb. (6,10f; a1
17,6
| Chriftianer — Jejusanhänger Apg. (11
2
| Ehrijtologie Einl. 3. Ev. Mr. 7; 2. Petr.
Ehrijtus. “
1. Die Perfon Ehrifti.
Ehrijtus Einl. Kol.; Hebr. (1,1-4). — ewi⸗
ge Erwählung 1: Detr. (1,20). — vors
weltlihes Sein, Präerijteng 1. Kor.
(8,6, 10,5.4); 2. Kor. (3,17); Röm,
(1,7b) Ef. ‚Sohn Gottes“; (8,38.39)
Ert. „Gotteskindfchaft”; Hebr. (1,3;
2,12; :7,15.16.17; 10,7; :11,26);21. Dee:
(1,20); Einl. Joh. Ev. Nr. Aa; Jon.
1,30; 6,62; 8,58; 17,5,24; Einl.Offb. Mr.
1; Offb. (12,5) 1.5t. — jtammt v. Hims
mel 1. Kor. 15,47; 2. Kor. (8,9); Röm.
10,6; Kol. (3,15); Apg. 3,20; Joh.
3,13,31; (5,37); 6,33,41f,; 7,29; 8,22. —
eins mit Gott Joh. (5, 19. 20: 8, 15.16,
27-29; 10,14.15); 10,30; (12,28); 14,
105. — Gott gleich phil. 2,6; Bebr.
(1,8); 2. Petr. (1,1,5); Einl. Joh. Ev.
Nr. 3; Joh. 5,18; (19,7); Offb. (1,14.
15). — in göttlicher Gejtalt Phil. 2,6.
— die Fülle der Gottheit in ihm Kol.
1,19; 2,9. — das Bild Gottes 2. Kor,
4,4; Kol. 1,15. — Abglanz der göttl,
Herrlichkeit Hebr. (1,35). — Abdrud des
göttlihen Wejens Hebräer (1,5), —
Eigentum Gottes 1, Kor. 3,25. — Ders
hältnis zum Dater Hebr. (1,35). — Gott
untergeordnet 1. Kor. 11,5; 15,28; 2.
Kor. (1,5); Röm. (1,76); € £: „Sohn
Gottes"; (1, 8); Phil. (2,10. N). — eis
haben über Mofe hebr. (3,4.5). — er⸗
haben über die Engel Kol. (1,127; 2,10
Einl. Eph.; Eph. 1,21; hebt. ) 9
— unwandelbar Hebräer (1,9). —
gejtern u. heute u. in Ewigkeit Hebr,
135,8. — heilig Hebr. (7,26). — hat
Herrlichkeit 2. Theſſ. 2,8,14; Phil. 3,21;
1.Tim. (3,16); 1.Petr. 4,15; Johannes
t1ae) —Lichtleib 1.Kor.(10,15.16) Erf;
(15,47); 2.Kor. (4,6); Phil. 3,21. —
jündlos 2. Kor. 5,21;
Röm. (3,266);
2. Erf. „Heilswirkung“; 8,3.4); hebr.
(7,26); 1. Petr. (1,18.19); 2,22f. —
ohne Trug u. ohne Saljd 1 . Petr. (2,2).
— unbefledt Hebr. (7,26). — unſchul⸗
dig 1. Petr. (2,21); 3,18. — gedulz
dig 1. Tim. 1,16; 1. Petr (2,21). —
milde 2. Kor. (10,1); 1 Petr. (2,3).
— Liebe 2.Kor. (5,140); Röm. 8,37;
Eph. 5,2,25. — treu 2. Tim. (2,126.
3% Offb, (19,11) 2.St. — gehor). Phil.
— demütig Phil. (2,5-11). — Öot-
tes Kraft und Weisheit 1. Kor. 1,24;
Phil. 3,21.
Weisheit verborgen Kol. 2,5. —, auf
die Erde herniedergefommen Eph. (4,
10). — vom Weibe geboren Gal. 4,4.
— Same Abrahams Gal. 3,16; Röm.
(1,76) Erf. „Sohm Gottes“. — Nach—
tomme Davıds Einleitung 3 Ev. Ur. 7;
Röm.1,3; (1, 16) Exk.; 2.Tim. 2,8; Offb.
22,16. hat einen irdiichen Leib
angenommen Petr. (2,24.25).
einen Fleiſchesleib Kol. 1,22. — im
Sündenfleiijh Röm. (1,75) Erf. „Sohn
Gottes"; (5,21) Erf. „die beiden
Adam“; 8,3. — der Menſch "Jejus Chri⸗
ſtus J. Tim. 2,5; Hebr. (10,18) 1. Exk.
„Bohepriejtertum“. — ijt arm gewor—
den auf Erden Gal.3,13; 2. Kor. 5,21;
8,9; Phil. (2,10.11). — hat nit 5!
zu ‚Gefallen gelebt Röm. 15,3. — hat
in der Welt Glauben gefunden 1. Tim.
(3,16). — herrliches Befenntnis vor Pi-
latus 1. Tim. 6,13. — um Oſtern ge-
ftorben 1. Petr. (1,18.19). — getötet
dem Leibe nah 1. Detr. 3,18.
Schmach Chrijti Hebr. 11,26; 13,13. —
von den Toten durch Gott erwedt Kol,
2,12; Eph.71,20; 2.°Tim. 2,851. Detr.
(1,21); 3,18. — auferjtanden Kol.
(1,18,22); Phil. 3,10; Bebr. (7,15.16.
17); 1. Petr. 3,21. — zum Himmel auf:
gefahren Eph. (4,10); 1. Peir. 3,22. —
jetzt im Himmel Offb. (12,17). — von
Gott erhöht Phil. 2,9; 1. Tim. (5,16);
Hebr. (2,6.7); 1. Petr. (1,21). — ver:
Härt 1. Petr. (1,21). — Herrlichkeits-
leib Phil. 3,21. — dur die Himmel
gegangen Hebr. (9,11); 9,24. — vor
dem Angejicht Gottes Hebr. 9,24.
jigend zur Rechten Gottes Kol. 3,1;
Eph. 1,20; Hebr. 10,12; 1. Petr. 3,22.
— ans der Engelmädte
hebt. 30,35); 1. Petr 11,20) 23,22.
— Derhältnis zur Engelwelt Einl. Eph.
— Derhältnis zur Shöpfungswelt Kol,
(1,15-17). — Wiederfunft Eph. (2,7);
»hil.(1,6,10;..3,11);. 1: Tim 4,3);
6,14; 2. Tim. 1,10; Hebr. (1,6; 2,5; 9,
27.28; 10,25). — Wiederfunft nahe be»
vorftehend Phil. (4,5); 2. Tim. (3,1;
4,1). — Erjcheinung, Epiphanie Kol.
3,4; 1. Tim. (1,1); Tit. (2,15). — un:
fer Dorbild Röm. (15,3,7); Eph. (5,2);
Phil. 2,5ff; 1. Tim. (6,2); Einl. 1.
— in ihm die Schäße der
nn — — — — —
— — — —— ———— ET EEE
Petr. Ir. 2; 1. Petr. 2,21; Ch int,
t
Sn Selbjtbezeichmung Jeſu
23,10). — als Name ME. (1,1).
durch die Erhöhung zum Chr. gemor-
den Apg. (2,56). — der Mejjias, Ge»
jalbte ME. (1,1); Mtth. 1,16; LE. (22,
70); Apg. 5,42; Joh. (1 12.13).
göttliches Geiſtweſen phil. (2,6); hebr.
(10,18) 1. Erf. „Boheprieftertum“; ;
(11,26); 71. * Detr. (1,10.11; 2,24.25;
3,18). — Geijt 2. Kor. (3,17); Eph.
(4,10); 1. Tim. (3,16). — der Erhöhte
Eph. 4,10); Phil. (2,10.11);
hebr. (7,15.16.17). — der Sohn Gottes
ME. (1,10) Erf. „Sohn Gottes“; Röm.
1,4; (8,38.39) Erf. „Gottestindichaft“:
ie 1,16); Hebr. 1,2; 3,6; (7,28); Joh.
(8,27-29). — der Beilige Gottes Joh.
6, 69. das Geheimnis Gottes Kol.
2,2. — ohne Dater u. Mutter Hebr.
(7,15.16.17). — ohne Anfang u. Ende
— ‚15.16. a unjer großer
Gott Tit. (2,13). — der Herr Röm.
14,9; Eph. Dhil. 2,11; Bebr.
7, 15.16.17). der Herrjcher Phil.
2.10.11); 2 (1, 1 L. Deir. 13,225:
ud. N 2. Detr. (2 1). — herr der
Zerrlichkeit 1. Kor. 2,8). — der Kö—
nig Dhil. (3,20) 2. St., hebr. (1,1-4);
1.Detr. (3,22). — König der Gerechtig-
feit Hebr. (7,15.16.17). — König des
Stiedens Hebr. (7,15.16.17). — der ge—
rechte Richter 2.Tim.4,8; 1.Petr.(1,6.7).
— der Anfang der Schöpfung Röm.
8,29; Kol. 1,15,18; Hebr. 1,6; Offb.
(3,14). — der Mittler der Schöpfung
Einl. 3 Ev. ir. 7; 1. Kor. 8,6; Einl.
Kol.; Kol. 1,16; Hebr. (1,3); Offb. (1,
14.15). — der Weltichöpfer Kol. (1,16).
— Mlitregent der Welt 1.Chejj. (3,12);
Römer (1,7b) Erf. „Sohn Öottes”; Pit,
2,9. — an des Alls Hebr. (1,3).
Weltjeele Kol. (1,16). — das Endziel
der Geſchichte Einleitung Kol.; Eph. (1,
22.23). — Mittler einer neuen Ord-
nung Gal. 1,195; 1. Tim. 2,5; Hebräer
(8,6); 9,15. — Anfänger einer neuen
Menjchheit 1.Korinther (15,45); 2.Kor.
(5,146,17); Röm. (5,12-21); 1. Joh.
(2,20). — der 2. Moje Apg. (3,22; 7,
17-43). — der 2. Adam Röm.(5,12-21;
5,21) Erf. „die beiden Adam“; Eph.
(1,22.23); phil. (2,6) 2. — 1.Tim. (2,5).
— der neue Menſch Eph (2,15). — der
Editein, Grundjtein ME.12,10; Mttd.21,
42; LE. 1.Kor. 3,11: Eph. 2:20:
Apg. 4,11; Petr. (2,4-8). — das
Haupt Kol. dis. 2,10,19; Eph. (1,10);
4,15. — der neue Gejehgeber 2. Petr.
2,21). — der Prophet Apg. (3,22);
ebr. (1,14). der Erbauer des
Haujes Gottes Hebr. (3,4.5). — der
Heiland 1. ey 1,10); 2. Tim. 1,10;
Tit. (2,13); 3 oh. 4,42; (19,19. 20):
1. Johannes 4, In. — der Hirt u. Hüter
der Seelen 1. Petr. 2,25; (5,2). — der
—
MB);
Erzhirte 1. Petr. (2,24.25); 5,4. — das
Lamm Gottes Hebr. (9,27.28); 1. Petr. 1,
19; (2,21). — der große Priefter Hebr.
(1,1-4); 10,21. — der Hohepriejter
Einl. Hebr.; Hebr. 6,20; (7,15.16.17,
26ff ;9,24; 10,18) 1. Erf. „Hohepriejter-
tum“; 1.Petr. (2,5; 3,18). — d. Stein d.
Anjtoßes Röm. (9,33). — der nadjfol= |
gende Fels 1. Kor. (10,3f). — der Er—
füller d. Derheigungen 2.Kor. (1,20au.
b). — d. Erjtgeborene der Toten 1.Kor.
15,20; Röm.8,29; Kol.1,18; Eph. (1,20);
Offb.1,5. — d. Erbe von allem Hebr.],
2; (2,8). — unf. Hoffnung 1.Tim. 1,1.
— unjer. Friede Eph. 2,14f. — unjer
Leben Kol. 3,4. — unjere Weisheit 1.
Kor. (1,30). — unjere Geredhtigfeit 1. |
Kor. (1,50). — unjere Erlöjung 1.
Kor. (1,50). — unjere Beiligung 1.
Kor. (1,30).
2. Das Werf Chrifti.
Chrijtus, auf die Erde herniedergefommen
Eph. (4,10). — ‚im Sleiſch erjchienen als
Menjd 1. Tim. 3,16. —, Knechtsge—
jtalt angenommen Kol. 1,22; Phil. 2,7;
1. Petr. (2,24.25). — den Menſchen
gleich geworden Röm. (1,75) Erf. „Sohn
Gottes“; (5,21) Erf. „die beiden Adam“;
8,3; Phil. 2,7. — erniedrigte ſich jelbjt
Phil. 2,8. — um unjeretwillen arm ge—
worden Gal. 3,15; 2. Kor. 5,21; 8,9;
Phil. (2,10.11). — ward gehorjam bis
zum Tode Phil. 2,8. — ein Diener der
Beſchnittenen Röm. 15,8. — erniedrigt
unter die Engel Hebr. (2,6.7). — dem
Gejeg unterworfen Gal. 4,4; (4,5). —
Mittler einer neuen Ordnung Gal. 3,
197, 1.Tim. 2,5;: Hebr. (8,6); 9,15.
— in die Welt gefommen, um Sünder
zu tetten 1. Tim. 1,15. — hat uns die
heilsbotjchaft verfündigt Eph. 2,17. —
für uns gejtorben Gal. (1,5); 1,4;
B197),,,.2,2152. 713 Kor. 2 (1,22);71,23:
(5,76; 6,20; 11,26; -15,5f); 2: Kor.
(5,15,21); Röm. 3,25; (3,266) 2. Erf.
„Heilswirfung“; 4,25; 5,6,8; (8,32);
Apg. (2,23,47). — hat jeinen Leib dar:
gebracht Eph. 5,2,25; Tit. 2,14; Hebr.
10,10. — dem Leibe nad} gelitten u.
getötet 1. Petr. (3,175); 3,18; 4,1,15;
5,1. — Opfer Eph. 5,2; Hebr. (7,27);
9,14,26; (10,11; 10,18) 2. Erf. „Opfer“.
— das Pasha-tamm 1. Kor. 5,7;
hebr. (9,27.28); 1. Petr. 1,19; (2,21);
Joh. (1,29); 1,86; (6,1-71); Einl.
Joh. Kap. 18-20; Joh. (19,36); Offb.
(5,6). — das Blut Chrijti Kol. 1,20;
Eph. 2,13; Hebr. 9,12,14; (10,18) 1.
Erf. „Hohepriejtertum”; 2. Erf. „Op
fer“; 10,19; (10,28.29); 1. Petr. 1,19.
— d. Tod Ehrijti 2.Kor. (13,4); Kol.1,22;
Phil. 2,8; Apg.(2,23); Hebr.(7,18.19);
9,1557; (10,18) 1. Exk. „Hohepriejter-
tum”; 2. Erf. „Opfer“. — d. Kreuz Chri-
fti Gal. (2,21); 6,12,14; 1.Kor. 1,17;
14
Phil.3,18; Apg.2,23,36; (3,17); Einl.
1.Petr. ir. 2; Joh. (1,29.30; 2,3-5;
3,14; 12,25.26; 19,57). — von den Ens
gelmächten ans Kreuz gebradjt 1. Kor.
(2,6) 3.St. — Opfertod Eph. (5,2); Hebr.
(9,15); 1. Petr. (3,18). — was an den
Leiden Chrijti noch fehlt Kol. 1,24. —
leidet in j. Gläubigen 2.Kor.1,5; 1.Petr.
(1,10.11); 4,13. — Hotwendigfeit des
Todes Römer (3,266) 2. Erf. „Heils-
wirkung“; Hebräer (9,16.17),. — für
uns gelitten Einleitung 1.Petri Mr. 2;
1.Petri 2,21; 3,18. — hat unjere Sün=
den ans Kreuz getragen Römer 8,3f;
Einleitung 1. Petri Ir. 2; 1. Petri
2,24. — Siündenvergebung durch
jeinen Tod Hebräer (7,18. 192. —
reinigt von toten Werfen Hebr. 9,14.
— hat den Tod jeiner Macht beraubt
1. Kor. 15,55ff; Röm. (8,2); 2. Tim.
1,10. — hat £eben u. unvergängl. We—
jen ans Licht gebraht 2.Tim. 1,1,10.
— hat Erlöjung bewirkt Kol. 1,14;
Eph. 5,23; 1. Tim. 2,6; Til. 27:
Hebr. 9,12; (10,18) 1. Erf. „Hoheprie-
jtertum“. — hat uns mit Gott ausges
jöhnt Kol. 1,20,22; Eph. 2,16; Hebr.
(10,18) 2. Erf. „Opfer“. — Mittler
zwijchen Gott und Menjchen Gal.3,19f;
1.Tim. 2,5. — Gottes Gnade gejchentt
in Chrijtus 2.Tim. 1,9. — durch ihn
Zugang zu Gott Eph. 2,18. — hat uns
von dem Gejeß befreit al. 2,21; 3,13;
(3,19,24); 4,45; 5,1; Röm. 10,4; Eph.
2,14. — hat die trennende Scheide-
wand hinweggeräumt Eph. 2,145. —
iſt unjer Friede Kol. 1,20; Eph. 2,145;
(2,17). — hat uns geliebt 2. Korinther
(5,14a); Römer (8,37); Eph. 5,2. —
liebt die Kirche Eph. 5,25. — Höllen-
fahrt Eph. (4,10); 1.Petr. 3,19; (5,
19.20). — hat den Geijtern im Ge—
fängnis gepredigt Einl. 1.Petr. Ir. 2;
1. Detri 3,19; (4,6). — auferwedt
u. erhöht 1. Theſſ. (3,12); 1. Kor. 15,
20; '(15,57.58) Erf.,; 2. Kor. (13,4);
Röm. 4,25; 8,34; Kol. (1,18,22); 2,12;
Eph. 1,20; (4,10); Phil. 2,9; 3,10; 1.
Tim. (3,16); 2. Tim. 2,8; Apg. (2,11b,
35; 8,350; 9,3); Hebr. (2,6.7; 7,15.16.
17); 1. Petr. (1,21); 3,18,21f; Joh.3,147
6,62; 8,28; 12,32; 20,17; Offb. (1,14.15;
12,17). — zur Redten Gottes ME.
16,19; Mtth. (28,18); Röm. (1,7b) Erf.
„sohn Gottes“; (3,265) 2. Erf. „Heils=
wirkung”; 8,34; Kol. 3,1; Eph. 1,20;
fipg. .2,33;. 5,51; 7,56; Hebr. ION
1. Detr. 3,22; Joh: (17,2). — geredt=
fertigt als Heiland 1. Tim. 3,16. —
nad) der Auferjtehung den Engeln er=
Ike 1. Tim. (3,16). —, Derjöhner
er Engelwelt Einl. Kol. — durd) die
Himmel gegangen Eph. (4,10); Hebr.
(9,11); 9,24. — geht voran an den göttl.
Thron Hebr. 6,20; 1. Petr. (3,18). —
geht m. f. Blut ins heiligſte hebr. 9,12,
5 fürbittendes Eintreten Röm. 8,54; .
hebr. (7,25-25; 10,18) 2. Erf. „Ofer“; 1.
Joh. 2,1. — Hohepriejtertum Einl.
hebr.; Hebr. (7,23-25; 8,2); 9,11; (9,
24; 10,1-18; 10,18) 1. Erf. „Hohes
Petr
4; Eph. (3,7);
5); 1.Tim. (1,1); 6,14; 2.Tim. 1,10;
mu 21,07 2,16,
(8,56); Offb.1,10. — wird Lebendige u.
Tote richten ME, (8,38) ; Mtth.16,27;(25,
31-46); 1. Kor. 4,4; 5,5; 2. Kor. 5,10;
Röm. (1,7b) Erf. „Sohn Gottes“; (2,
16); 2. Tim. 4,1; Apg. 10,42; Joh.
5,22,27,30; Offb. (6,17). — wird unfern
Leib verwandeln Phil. 3,21. — alles
iſt durch ihn u. auf ihn hin geſchaffen
Kol. 1,16. — auch die Engel durd ihn
gejchaffen Kol. (1,16). — alles zuſam—
menfajjen in Chrijtus Eph. 1,10. —
Anfangswort von Chrijtus Hebr. 6,1.
3. Chrijtus und die Gläubigen.
Ehrijtus, der Herr der Chrijten 1. Kor.
3,25; Apg.2,47. — d. Haupt d. Gemein-
de Kol. 2,19; Eph. (1,10); 4,15; 5,25.
— der Mann, Herr, der Gemeinde 2.
Kor. (11,2). — das Haupt der Kirche
Kol. 1,18; Eph. 1,22f; 5,235. — liebt
die Kirche Eph. 5,25. — das Haupt des
Mannes 1. Kor. 11,35. — die Nahrung
der Gläubigen 1. Petr. (2,2). — im
Abendmahl gegenwärtig 1. Kor. (10,15.
16) Erf. „Abendmahl“. — Derbindung
mit den Chrijten Hebr. (12,3) Erf.
„Glaube“. — von den Gläubigen ange-
zogen wie ein Gewand Gal. 3,27; Röm.
(13,14); Kol. (5,10). — wohnt durch
den Glauben in den Herzen 2. Kor. 13,
3,5; Röm. 8,10; Eph. 3,17. — leidet
in den Gläubigen 2.Kor. 1,5; 1.Petr.
(1,10.11); 4,135. — was an den Lei-
den Chrijti noch fehlt Kol. 1,24. —
foll verherrlicht werden an dem Leibe
des P.: Phil. 1,20. — joll Gejtalt ge-
winnen in d. Gläub.: Gal. 4,19. — alle
Unterjhiede aufgehoben in: Gal. 3,28;
Kol. 3,11; (3,18.24); 1. Petr. (2,13-
17). — Alle Einer in Chriſtus Gal. 3,
28; 1.Petr.(2,13-17). — Leib Chrifti—
Gemeinde 1. Kor. 12,12ff; Röm. 12,4;
Kol. (1,18); 1,24; 2,17,19; Einl. Eph.;
Eph. (2,15); 4,12,15f; (4,17); 5,30; 2.
Tim. (2,9). — jein in CEhrijtus Kol.
(1,4; 3,3); ph. (4,22); Phil. (3,9);
Einl. Paſt. r.1; 1.Tim. (4,8). — les
15
ben mit Chrijtus Gal. 3,29; (5,24); 2.
Tim. (2,116.12a). — jterben mit Chris
jtus Gal. (5,24); Röm. 6,3ff; Kol. 2,
20; 2.Tim. (2,116.12a). — begraben
fein mit ihm Röm. 6,4; Kol. 2,12. —
auferwedt jein mit ihm Röm. 6,5,8;
Kol. 2,12; 3,1; Eph. 2,5f. — ergrif:
jein von Phil. (3,12). — jein bei
Chrijtus Phil.(1,21); 1,23. — leiden für:-
Phil. 1,29. — eins werden mit: Eph.
2,15. — leben heißt: Chrijtus Phil.
1,21: Chriſtum verfündigen aus
Heid Phil. 1,15ff. — — aus lauterer
Gejinnung Phil. 1,15ff. — Chrijtum
gelernt haben Eph. 4,20. — Soldat.
Chriſti 2. Tim. (2,5). — unjer Dorbild
Röm. (15,3,7); Eph. (5,2); Phil. 2,5ff;
1. @un (0,2), Einl. 1: Pete, ltr. 2,0"
Petr. 2,21; (3,17f); 4,1,13; 5,1. — une
jere Weisheit, Gerechtigkeit ujw. 1. Kor.
1,30
Ehrijtus-Erjcheinung, Dijion Offb. (1,13).
— vor Damasfus Apg. 9,3ff; (22,6-
11); 26,13 ff
Chrijtus-Ölaube Einl. 3 Ev. Ur. 7; Kol..
2,5; Phil. 3,9
Ehrijtus-Hymnus 1. Tim. (3,16)
Chrijtus-Cehre Mith. (11,195; 12,21; 16,
17-19); 1. Kor. (8,6; 15,28,45); Röm.
(1,76) Erf. „Sohn Gottes“; Einl. Kol.;
Ein!. Joh. Ev. Ir. 1. — des Paulus
und Johannes ME. (1,10) Erf. „Sohn
Gottes“ Ar. 3; 1. Kor. (15,45); Röm.
(5,21) Erf. „die beiden Adam“; (8,3.
4; 9,56); 1. Joh. (5,20c); ®ffb.(8,14)-
Chrijtus-Leiden Kol. (1,25)
Chriſtus-Myſtik 1.Kor. (6,15; 11,266; 12,
12); 2. Kor. (1,5a; 4,10a; 5,14b); Röm.
(3,266) 3. Erf. „Gnade u. Glaube”;
(8,38.39) Erf. „Gotteskindſchaft“; Kol.
(1,25; 3,10); Joh. (6,35; 14,23)
Chrijtus-Partei in Korinth Einl. 1. Kor.;
1. Kor. (1,12; 3,4)
Ehrijtus-Shau im Gottesdienjt 2. Kor.
Chryſolith, Edeljtein Offb. 21,20
Ehryfopras, Edeljtein Offb. 21,20
Chryſoſtomus, Bijchof v. Konjtant.: Geſch.
N. T. Nie. 6; 1. Theſſ. (5,16ff), Apg:
(11,20) Erf.
Chuja, Derwalter des Herodes If. 8,3
Cicero Apg. (19,32); Jaf. (1,25)
Cilicien, röm. Provinz Einl. Gal. Hr. 1;
Gal. 1,21; Apg. (6,9; 9,17); 15,23; (15,
41; 16,1; 18,3); 21,39; ‚22,5; 25,94;
27,5
Eilicier Apg. 6,9
Claudius, Kaijer Einl. 1.Kor.; Röm. (16,
3-5); Apg. (8,9); 11,28; 18,2; (18,17)
Claudius Cyſias, Tribun in Jeruſalem
Apg. (21,31); 23,26
Elemen, €., Kommentar Einl. Apg. Ir.
7, Anm. — „Paulus“ Einl. Apg. Rt. 7,
Anm.
Elemens von Alerandrien Geih. N. T.
ir. 3; 1.Kot, (2,6) 17313 (12,11) Erik
—
—
Zungenreden“; Tit. (1,12); Jud. (9);
Einl. Joh. Schr. Nr. 2; Einl. Joh. Ev.
Nr. 1. — in den pfeudo-clementinijchen
Schriften Gal. (4,3); Apg. (5,34)
Clemens VIII, Papjt Gejh. N. T. Ir. 7
Clemens⸗Briefe Geſch. N. T. Ur. 3; 1.Tim.
2 Einl. Hebr.; Hebr. (11,39.40) ;
inl. Jat.; 2.Detr. (3,14.15)
Codex, j. a. handſchriften Geſch. N. T.
Hr. 7; Einl. Apg. Ir. 7
Cohn, £., „Die Werfe Philos” Einl. Hebt.
Consilia evangelica, in der kath. Kirche
Mmtth. (19,21)
— apoſtoliſche 1. Tim. (2,1-
UND
Cornelius, Maler Offb. (6,1-8, 2)
CTorreggio, Maler Einl. Joh. Ev. Nr. 1
Corſſen, „Monarchianijhe Prologe“ Einl,
Joh. Schr. Hr. 3
Cumont, „Ninjterien der Mithra“ Gal.
(3,27)
Custodia militaris des Paulus in Jeru—
jalem Apg. (23,16)
Cydnus, Sluß Apg. (9,17)
Cypern, Injel Apg. (6,1-7; 8,la; 9,26);
11,191; 13,4;.(15,381); 21,3. 27,4
CEnprier Apg. 4,36; (8,5)
Cyrene, Stadt in Hordafrifa Apg. 11,20
Cyrus, König LE. (2,6.7)
Dalmanutha, Städtchen ME. 8,10
Dalmatien, Landſchaft 2. Tim. 4,10
Damaris, Chrijtin in Athen Apg. 17,34
Damasfus, Stadt Apg. (7,43). — Erleb-
nis d. Paulus in D. Gal. (1,11.12); 1.
Kor. (9,1; 15,8); 2. Kor. (4,6); Röm.
Aufenthalt d. Paulus in D. Gal. 1,17;
Apg. 9,196,22. — Slucht d. Paulus
aus D. 2.Kor. (11,32.33); Apg. 9,25
Damajus, Papjt Gejh. N. €. Ur. 4.7
Dämon, Name „Legion“ ME. (5,9; 9,22a).
— jptadlojer ME. 9,17. — unteiner
Me. 1,23; 3,11; 5,2; Mith. 12,45; CE.
4,33
Dämonen Eph. (2,1.2); 1. Tim. (4,1);
Apg. 16,16; Offb. 16,14. — Heeres-
macht unter d. Teufel ME. (1,23); Kol.
(1,12); 2.Tim. (1,9); Offb. (9,6). —
Reid} der D. ME. (3,24; 9,19; 10,45);
Offb. 18,2. — Urheber der Krankheiten
Markus (9,175); Gal. (4,14); Apojtelge=
ſchichte (19,13); Joh.(9,6.7); Offb. (5,9).
— die 7 Dämonen in Maria Magd. Lk.
8,2. — in den Gejtirnen verkörpert Kol.
1,12). — fennen Jejum ME. (1,10)
xk. „Sohn Gottes“ Tir. 2; 1,34; 3,11;
(5,7); £f. 4,34,41. — glauben aud) Jat.
2,19. — Jeſus hat einen D. ME. 3,30;
Joh. 7,20; 8,48,52; 10,20. — treibt
D. aus durch Beelzeb. ME. 3,22; Mith.
9,34; 12,24; CE. 11,15. — reale Ge⸗
meinjchaft mit den D. 1. Kor. (10,20)
“ Dämonen=Austreibungen, Anweijung ME,
(9,28.29). — dur Jejus ME. 1,25;
5,8,12f; 7,29; (8,11); 9,25; Mith. 4,24;
16
8,16,52; (11,21a); 12,28; 15,28; 17,18;
Lulas 4,35; (8,2); 8,29,32; 9,425; 11,
14; 13,32; Johannes (9,6.7). — durch
die Jünger Markus 6,7,13; 9,18; 16,
17; Matthäus 10,1; 17,16; Lufas 9,
1,40; 10,17; Apojtelg. 5,16. — durdy
Pharijäer u. Schriftgelehrte ME. (1,26);
Mith. 12,27; LE. 11,19. — durch einen
Sremden ME. 9,358; LE. 9,49. — durch
Philippus Apg. 8,7. — durch Paulus
Apg. 16,18; 19,12. duch Kalle
Propheten Mtth. 7,22. — durd den
Juden Eleafar Apg. (19,13)
Dämonen-Ölaube der Heiden Röm. (1,32)
Erf. „Heidentum”; Kol. (2,18.23); Eph.
(6,12). — des Paulus Einl. paul. Br.;
1.Chefl. (2,18); Gal.(48); Eph. (MT;
Dämonijche Einl. 3 Ev. Mr. 15; ME. (1,
23,24)
Dampf, als Zeihen u. Wunder Apg. 2,19
Dan, Stamm Offb. (7,4-8)
Daniel, der Prophet Mtth. 24,15; Einl.
Röm. 14,1-15,13; Offb. (4,5; 22,10).
—, das Bud 2. Thejj. (2,3, 11.12);
Offb. (1,13; 13,4). —, Weisjagung des
Menfcenjohnes Mk. (2,11; 8,29,31) 2.
St., 2. Exf.; (13,24.25); Iittth. (8,20;
26,64); LE. (22,69); 1.Chejj. (5,1.2);
5,04.(5,26.27;12,33.34) ; Ojfb. (1,13). —
‚Weisjagung des Endes ME. (10,37; 13,
14); Mith. 24,15; 2.Chejj. (2,5); Offb.
(1,6,13; 11,1.2; 13,4; 20,4.5)
Dankbarkeit £f. (17,11-19); Thejj.
(5,16ff); 1. Petr. (1,18.19)
Danfgebet, allgemein. 1. Thejj. 5,18; 2.
Kor. 9,11f; Kol. 3,17; 4,2; Eph. 5,4;
(5,17); Phil. 4,6; 1. Tim. 2,1. — bei
der Mahßeit 1. Kor. (10,30); Röm. 14,
6; 1. Tim. (4,4); Joh. 6,11,23
David ME. (1,10); 2,255; Mtth. 12,55;
£f. 1,27,32; (2,6.7); 6,5f; Röm. 4,6;
Eph. (2,12); Apg. 2,29,34; 7,45; (8,2;
10,38); 13,22,36; Hebr. (1,2); 4,7; 11,
32. — Stammvater Jeju Einl. 3 Ev.
Nr. 14; ME. 10,47f; 12,35ff; Mith.
1,6; 9,27; 20,305; 22,A1ff; LE. 3,51;
18,38f; 20,41ff; 2. Tim. 2,8; Apg. 13,
22f; Joh. 7,42; Offb. 5,5. — Prophet
Apg. (1,16); 2,25,29,34. Knedt
Gottes £f. 1,69; Apg. 4,25. — Schlüfjel
Offb. 3,7
Davidreich Apg. (1,6)
Deinokrates, Baumeiſter Apg. (19,1)
Deißmann, „Licht vom Oſten“ 1. Thejj.
(4,13); 1. Tim. (1,9); 2. Tim. (1,10;
4,8); 1. Petr. (1,18.19)
Dejotarus, Galater-König Ein!. Gal. Nr. }
Defapolis, Sehn-Städte-Bund ME. (5,20;
7,31); Mtth. (4,24); £t. (3,1)
Delphi, Stadt Einl. 1. Kor.; 1. Kor. (7,22);
Apg. (18,17)
Demas, Genojje des Paulus Einl. Philem.,
- Kol., Eph.; Philem. 24; Kol. 4,14; Phil.
(2,20.21); 2. Tim. 4,10
It
—
es) Göttin des Getreides Offb,
‚>.
Demetrius, Silberjchmied in Ephejus Apg.
19,24,38. — im Johannesbrief Einl. 2.
u. 3. Joh.; 3. Joh. 12
Demut, rijtl. Tugend ME. (10,14); Mitth.
(5,5; 18,4; 20,25); £f. (14,7-10); Kol.
2,18,23; (3,12); Eph. 4,2; Phil. 2,5;
Jat.4,6; 1.Petr. (3,8); 5,5; (5,6-11). —
Jeju Dorbild Mith. (11,30); Joh. (13,
20); 1. Joh. (5,35.4a)
Demütigung Jaf. (1,11)
Demutsparole Mt. (9,55; 10,40); Mith.
20,25; (23,11f); £f. (22,26)
Denar, = 80 Pfennig ME. (12,15); 14,5;
Mith. (18,30; 20,14.15; 26,15); ££. 20,
24; Joh. 6,7; ®ffb. (6,5.6)
„Dentwürdigfeiten der Apojtel” bei Jujtin
Einl. Joh. Schr. Wr. 2
Derbe, Stadt Einl. Gal. Hr. 1; Apg. 14,
6,206; 16,1
Determinismus, j. a. Erwählung Phil.
(2,13); Einl. Joh. Ev. Mr. 4a
Deutung der Sungentede 1. Kor. (2,15);
12,10; 14,5,13,26f; (14,39.40) Erf.
„Geiſt“
Diabolos, griech.,, ſ. a. Teufel 1. Tim.
(3,6); 1. Petr. (5,6-11)
Diadochenzeit Apg. (11,20) Erf. „Antio»
dia”; (19,1)
Diafonen, in der chrijtl. Gemeinde Phil.
1,2; Einl. Pajt. Air. 4; 1.Tim. 3,857;
‚Apg. (6,3) _ — —
Diakoniſſe, die älteſte Röm. (16,2)
Diajpora der Juden Einl. 3 Ev. Ne. 6;
Apg. (2,39; 6,1-7; 6,9; 9,2); 1.Petr.
(1,1); Joh. 7,35
Diatejjaron, Evangelien-Harmonie d. Ta-
titan: Geſch. N. T. Ur. 5
Diatride, jüdijch=hellenijtiiher Traftat
Jaf. (5,1)
Dibelius, M., Kommentar Lufas (23,8.
10); Einleitung Philem. Anm.; Einlei-
{ung Kol. Anm.; Einleitung Eph. Anm.;
Einleitung Phil. Ir. 3 Anm.; Einl.
Pajt. Ur. 5; 2. Tim. (1,10); Einl. hebr.
Didens, Dichter, u. die Ekſtaſe Offb.(1,10)
Diöymus, Kirchenvater Jud. (9)
Dieb Mtth. 6,195; LE. 12,35; Eph. 4,28.
— in der Nacht Mith. 24,43; LE. 12,39;
2. Petr. (3,10)
Diebjtahl im Sündenfataleg Mk. 7,21;
Mtth. 15,19. — des Leihnams Jeju
Mith. (27,62)
Dienen, im Sinne Jeju ME. (10,455);
mith. 23,11; 25,35; Lt. 22,26f; Gal.
5,13; Röm. 12,11; Joh. 12,26; (13,20);
Offb. (5,6)
Diener des Wortes LE. 1,2; 2.Kor. (11,
15) } 1.Tim. 4,6. — = Diafonen Phil.
(1,1
Dienit des alten u. des neuen Bundes 2. |
Kor. 3,7ff; Röm. 7,6. — am Evanges
lium Röm. 15,16; Phil. 2,22. — an
der Gemeinde 1.Kor. 16,15; Röm. (16,
2); 1.Petr. (4,10.11)
Die Schriften des Neuen Tejtam'nts, Regifter.
17
Dienitleijtung 1. Kor. (14,39.40) Erf,
„Geiſt“; Röm. (12,7a); 15,31
Dieterih, A., „Eine Mithrasliturgie“
Jaf. (1,18); 1. Petr. (1,5; 2,2; 3,18);
Offb. (1,16)
Dill, verzehnten Mtth. 235,23
Lehre 1.Korinther (3,13); 2.Kor. (5,
10) Erf. — jüdijche und ——
Lehre Gal. (4,26); 2.Kor. (5,10) Erf.
Dionyjius, Biſchof v. Alerandrien Geſch.
N. T. Nr. 4; Einl. Joh. Schr. Nr. 2,
—, der Areopagite Apg. 17,34
Dionyjos, griech. Gott Joh. (2,1-11) Exk.;
Offb. (6,5.6)
Diosfuren, Schiffsname Apg. 28,11
Diotrephes Einl. 2. u. 3. Joh.; 3. Joh. 9
Dot, glimmender Mith. 12,20
Dodefaeteriden, Swölfjahr-Syflen Einl.
Offb. Kap. 6
' Dogmatif, als hrijtl. Lehre Eph. (3,16.17)
Dölger, „Ichthys“ Gal. (3,27)
Dominica, Sonntag Offb. (1,10)
Domitian, Kaijer Einl. Apg. Hr. 3; Ein.
Joh. Schr. Ur. 2; Einl. Offb. Mir. 2. 4;
, Offb. (1,9; 6,5.6). — Chrijtenverfol
gungen Einl. Hebr.; Einl. 1. Petr. Hr.
3; Offb. (12,17; 13,1,3,12). — der 2.
Nero Offb. (13,12,18; 17,9) 2. St.
Donner, beim Ende Offb. 4,5; 11,19; 16,
18. — die 7 Donner Offb. 10,37
Donnerjöhne, Johannes u. Jatobus ME.
3,17; (9,38); £E. (9,54) 1. $t.
Doppelgebot der Liebe Einl. 3. Ev. Ur.
19; ME. (12,31); Mtth. 22,375; £E.
10,27; Röm. (7,130) Erf. „Oejeß”;
Einl. 1. Joh.; 1. Joh. (2,7-17); 4,21
Doppelnamen Mith. (1,1); Apg. (1,23;
15,13)
Doppelvijion Apg. (9,10; 10,30)
Doppelzüngigfeit Jaf. (3,8)
Dorkas, Tabitha, Name Apg. (9,56.38)
Dornbuſch, der brennende ME. 12,26, Ef.
20,37; Apg. 7,30,35; Hebr. (11,27)
Dornenfrone ME. 15,17; Mith. 27,29;
Joh. 19,2
Dora, griedh., Herrlichkeit Joh. (1,14c;
14,22
Dorologie, j. a. Lobpreis Mtth. (6,8) Exf.
„Berrengebet”; Röm. (16,27); 2.Petr.
(3,16)
Drade, ſ. a. Teufel Offb. (12,3.4); 12,
3ff; (13,11) 1. St.; 16,13; 20,2
Drachme, — 80 Pfennig Mitth. 17,24; (26,
15); Apg. 19,19
Drangjal, beim Weltende ME. (13,14) 1.
St.; 13,19,24; Mtth. 24,21; 1.Kor. (7,
26); Einl. Offb. Nr. 2; Offb. (3,10; 7,
4-8); 7,14; (8,1-6; 9,20.21; 12,7)
Draußenjtehenden, die, Heiden 1.Chejj. 4,
12; Kol. 4,5; Eph. (5,15.16); 1. Tim.
(3,6)
| Dreieinigfeit Mtth. (28,19) 3. Erf. „Dreis
2
itsformeln“; 2.Kor. (3,17) Erk.; 1.
Petr. (1,2)
Deefeitsfoineln Mith. (16,28; 28,19) 3.
Erf. „Dreiheitsformeln“; LE. 9,26; 1.
Korinther ren 2. Korinther 13,
13..3..Cim. (5,21); 1. Detri: (1,2)3
Jud. (22.23); 1. Joh. 5,7; ®ffb. (1,4)
Dreimal Heilig, das: Offb. (4,7.8)
Drews, A., „Die Chrijtus-Ninthe“
3 Ev. Nr. 7
Drufilla, Stau des Felix Apg. (13,8; 24,
24); 2. Tim. (3,7)
Dualismus bei Paulus Gal. (5,18); 1.
Kor. (2,14; 3,3); 2. Kor. (4,4); Röm.
(5,21) Erf. „Die beiden Adam”; (8,5).
— bei Johannes Einl. Joh. Ev. ir. 4a
und b; Einl. 1. Joh.
Duell, der Chriſt und das D. Mith.
5,41
Din heit 2. Kor. (2,14f)
Dummtopf, Scheltwort Mith. 5,22
Dürer, Albreht 2. Kor. (4,16); Offb.
(5,7; 6,1-8; 6,2; 12,1.2)
Einl.
Ebenbild Gottes, Ehrijtus 2. Kor. (4,4);
Kol. (3,11); Hebr. (1,3). — der Menſch
Jak. 3,9
Eber, Name Lf. 3,35
Ebioniten, judenchrijtl. Sekte ME. (14,12- |
16
Ecce homo Einl. Joh. Ev. Nr. 1; Joh.
19
Eden, die 4 der Erde Offb. (4,7.8); 7,1;
20,8
Ekitein, Jejus ME. 12,10; Mtth. 21,42;
27..20.17:. Enh. 72,20: Apg: 4,11; 1.
Detr. (2,4-8); 2,4f
Edejja, Stadt Geſch. N. T. Ur. 4
Egnatia, via, Heerjtraße in Mazedonien
Einl. 1. Thejj.; Apg. (17,1)
Ehe 1.Chejj. (4,3.4); 1. Kor. (6,17,20);
7, uff; (739.40) Exk.; Kol. 3,19);
hebräer 13,4. — Stellung Jeju Markus
(10,65); Matthäus (5,28). — Unlös:
barkeit Einl. 3. Ev. Nr. 18; ME. (10,
2ff); Mith. (5,31.32; 19,4-6). — ein
Hindernis für d. Reich Gottes Ck. (14,
26) 2.St.; 1.Kor. 7,26,34. — Derbot
der zweiten 1.Tim. (3,2). — gemifchte
1.Kor. 7,12ff; 1.Petr. (3,1.2). — als
Saframent Eph. (5,32). — „geijtliche‘
1.Kor. (7,37). — Bild des Derhältnijjes
zur Gottheit 2. Kor. (11,2); Eph. (5,31);
Jaf. (4,4); Joh. (4,4-42)
Ehebrecher LE. 18,11; 1. Kor. 6,9; hebr.
13,4; Jaf. 4,4
Ehebrecherin Gejh. TI. T. Nr. 8; Röm.
7,3;.2. Petr. 2,14; Joh. 7,53ff
Enebruh ME. 7,22; (10,10ff); Mtth.
(1,19; 5,17); 5,27ff; 15,20; £#. 16,18;
1. Thefj. (4,6); Röm, 2,22; (7,3); Hebr.
(13,4-6); Joh. 8,3
Ehefrage bei Paulus 1.Kor. (7,39.40) Erk.
„Ehefrage“
Eheleute, Haustafel Kol. 3,18ff; Eph.
5,225; Tit. 2,2ff; 1. Petr. 3,1ff
18
I
Ehelojigfeit, als Ideal ME. (10,1); Mtth.
(19,10ff); 1.Kor. (7,7); 7,32; (7,39.40)
Erf. „Ehefrage”; 1. Tim. (2,15; 5,12)
Ehereht ME.(10,12); Mith. (4,31.32); 1.
Kor. (7,10.11); Röm. (7,2)
Ehejcheidung Einl. 3 Ev. Nr. 18; Mt.
10,1ff; Mith. 5,275f; 19,1ff; CE. 16,
18: 1. Kor. (7,10f
Eheverbot der Irrlehrer 1. Tim. (4,3)
Ehrbarfeit 1. Tim. 2,2; 3,4
Ehre, Gottes Röm. 15,7,9; 16,27; Eph.
3,21; Phil. (1,11); 2,11; 1.Cim. 1,17;
2. Tim. 4,18; 1. Petr. (4,10.11); 4,16;
2. Petr. 1,17. — „inder Höhe" LE. 2,14;
19,58; 1. Petr. (4,14). — Chrijti 2.
Detr.1,17; 3,18. — im Gericht 1.Petr.
(2,7). — von Menſchen Phil. 3,19; Joh.
5,41,44. — dem König 1. Petr. 2,17.
— die der Frau gebührt 1.Chejj. 4,4;
1.Detr. (3,7)
Ehrengabe — Gehalt 1.Tim. 5,17
Ehrenfranz 2. Tim. 4,8; 1. Petr. 5,4
Ehrerbietung, in der Gemeinde Röm. 12,
19, 193,7,.1. Deir.2(2.14,17)
Ei bitten u. Skorpion geben £f. 11,12
Eid Einl. 3 Ev. Nr. 17, Mith. (5,36);
Hebr. 6,16; Jaf. 5,12
Eidesformeln, jüdiſche Mtth. (5,34.35f)
Eidestreue Mtth. (5,34)
Eidſchwur Gottes Apg. 2,30; Hebr. (3,11);
4,3; 6,13ff; 7,20aff,28
EN faljcher, für Gott
öm. 10,2
Eiferjucht Chriſti 1. Kor. 10,22. — der
Juden auf die Heiden Röm. 11,14. —
als Sleijcheswerf Gal. 5,20; Jaf. (3,17;
4,2
—— Gottes, — die Chriſten Eph. 1,
14; Tit.2,14; 1.Petr.2,9. — der Chriſt
u. das Eig. Mith. (5,41)
Einbaljamierung Jeju vorm Sterben ME.
(14,86); Mith. 26,12
„Eingeweihte‘, Myjten 1.Kor. (2,6) 1. St.
Einheit der Chrijten in Chrijtus Gal. 3,
28; Eph. 4,3,13; Joh. 17,21. — der
Kirche Joh. 10,16; (19,235,26.27; 21,
12
Einiateit 1. Kor. (1,10); Röm. 15,5; Eph.
(6,23.24); Phil. 2,1ff; (4,2)
Eintraht, Ermahnung Eph. 4,1ff; 1.
Petr. (3,8-12)
Einzug Jeju in Jerufalem ME. 11,157;
Mtth. 21,1f5; CE. 19,28ff; Einl. Joh.
En. Ur 2a; Joh. 12,107
Eitelfeit, Warnung Gal. (5,26)
Efitaje LE. (10,20); 2. Thejj. (2,2); 1.
Kor. (12,11) Erf. „Sungenteden“; Hat
39.40) Erf. „Geijt”; 2. Korinther (12,
4) Erf. „Dorjtellungen“ ; Kol. (2,18.25) ;
Apojtelgejh. (9,10,30; 10,10; 22,21);
Einl. Joh. 4,43-12,50; Offb. (1,10)
Erf. „Ekſtaſe“; (4,1). — bei Jejus ME.
(3,21). — bei Stephanus Apg. (7,55)
Elamiter, Volksſtamm Apg. (2,8-11); 2,9
Eleajar, Stammbaum Jeju Mith. 1,15. —
Rabbi Mith. (7,26.27), — Märtyrer
Gal. (1,14);
aus d. Maffabäerzeit Hebr. (11,35). —
Magier Apg. (19,13).
Elementar-Geijter Gal. (4,3); 4,9; Kol.
. 2,8,20; 2. Petr. (3,10)
Elf, die, Jünger Lf. 24,33; Apg. (1,13.14)
Elfenbein-Gerät Offb. 18,12
Eli, Name Lk. 3,23
Eli Eli lama sabachthani (15,34);
Mitth. 27,46
Elia, Prophet Einl. 3 Ev. Ur. 13; ME. (6,
17-29; 16,19) 2.St.; Mtth.16,14; £E.1,
17; 4,25; (7,16); 9,8,19,54; 1.Kor. (2
9); Röm. 11,2; Hebr. (11,54f,37.38);
Jaf. 5,17f; Einl. Offb. Nr. 3; Offb.
(6,1-8; 13,13ff). — Eifer-Geijt Lufas
(9,54). — auf dem Berge der Derflä-
rung ME. 9,4; Mith. 17,3; LE. 9,50. —
beim Tode Jeju ME. (15,55f); Mtth. 27,
46ff. — Himmelfahrt des Elia ME. (16,
19) 1.St. — Dorläufer d. Meſſias ME.I,
115f; Mith. (11,12.13); 17,10f; Offb.
1,6). — = Johannes d. Täufer ME.
6,17-29; 8,29)
11,14; 17,10ff; £E. 1,17; Joh. 1,21,25.
ME.
— — Jejus ME. 8,28; Mith. 16,14; |
ck. 9,8
Eliafim, Name Mith. 1,13; LE. 3,30
Eliejer, Name Li. 3,29
€Elis, Ort mit e. Dionyjos-Tempel Joh.
(2,1-11) Erf.
Elija Prophet Einl. 3 Ev. Fir. 12. 13;
ME. (1,42; (1,17; 4,16);
: ); DHebr.. (11,54f,37.38);
Offb. (6,1-8)
7)
Elijabet, Frau d. Aaron LE. (1,5). —,
Mutter d. Täufers LE. 1,5,36,40f
Eliud, Name Mith. 1,14
Elmadam, Name LE. 3,28
Elogium, Gerichtsprotofoll Apg. (25,26 f)
Eltern Jeju LE. (2,46.47)
Elymas, Hetoimos, Magier Apg. (13,8)
Emanzipation Kol. (3,18.24
Emmaus, Dorf b. Jerujalem Lk. (24,13)
2.St
Emmaus- Jünger Einl. £f.; £f. (22,190);
24,13ff; Joh. (21,12)
Emmor, die Söhne des: Apg. 7,16
Empedofles, Wundertäter d. röm. geit
Einl. 3 Ev. Ur. 13
Empfängnis der Maria LE. (1,34f)
Ende der Welt ME. 13,1ff; Mith. 24,1 ff;
28,20; CE. 21,5ff; 1. Theji. 4,15ff; Einl.
2. Thejj.; 2. Theij. (2,2); 1. Kor. 10,11;
Römer (9,23); Apojtelgejhichte 1,8;
Hebr. (1,2); 9,26; (11,39.40); 1.Petr.
(1520),7 4,05: 2: Detes 3,3.
— Erwartung in nädjter Nähe Mith.
(5,41); ££. (12,35-59); 1. The. (4,11.
12); Bebr. (1,25 2,5; 6,2,11); Einl.-Jud.
u. 2. Petr. ; 2. Petr. (8,16) ErE.;1.Joh.
(2,18). — vorzeichen ME. 13,35; Mith.
24,511; Ck. 21,757; Apg. (8,40; 11,28).
— Weisjagung Apg. (2,16)
Endgericht, j. a. Weltgericht Röm. 2,5ff;
(11,36); 14,10; Jaf. (3,1); 1.Petr. (4,
18); Jud. (21); 2.Petr. (2,4)
Exk.; 9,13; Mith.(3,4); |
19
Endzeit Mith.(8,11.12); LE. (17,1-4); 1.
Theif. (2,16); 2. Theſſ. (2,15); Apg.
2,16; 3,19ff); Jaf. (5,3); 1. Petr.
1,3-12; 1,5,20; 2,4-8). — u. Urzeit 1.
Petr. (1,20)
Engel, j. a. Schußengel, Erzengel Röm.
8,38; Hebr. 2,5ff,16; 12,22; 13,2; 1.
Peir. (1,5); 1,12;..2. Pete, 2,117 80n
12,29
1. Ausjehen. ;
Engel in weißleuchtendem Gewand ME.
16,5; Mtth. 28,2f; £f. 24,4; Apg. 1,10;
12,7; Joh. 20,12; Offb. 15,6.
wie ein Bli Mith. 28,3 .— mit hellem
Lichtglanz Apg. 12,7; Offb. 18,1. —
haben Herrlichkeit £f. 9,26; Offb. 18,1.
die auserwählten 1. Tim. 5,21. — mit
goldenem Gürtel Offb. 15,6. — ur—
fprünglich ohne Slügel £f.(1,39); Offb.
(14,7.8). — mit Slügeln Offb. (14,7.8).
— als Jünglinge ME. 16,5. — als
Männer £f. 24,4; Apg. 1,10
2. Wohnſitz.
Engel im Himmel ME. 12,25; Mith. (6,
106); 22,30; Gal. (1,8); 1. Tim. (3,16);
Offb. (5,11). am Thron Gottes
Mith. (5,9); 1. Korinther (2,9); Offb.
(4,7.8); 8,2. — in der Sonne Offb.
19,17
3. Bejchaffenheit.
Engel, freien nicht ME. (1,10) Erf. „Sohn
Gottes“; (12,24.25); Mtth. 22,50; LE.
20,355. — nit allwijjiend ME. (13,
30) 2. St.; 13,32; Mith. 24,36; 1. Petr.
1,12. — nit fündlos 1. Kor. 6,3; 11,
10; Kol. (1,20). — heilig ME. 8,38; £E.
9,26. — jhwören bei Gott Offb. 10,5f.
— Söhne Gottes ME. (1,10) Erf. „Sohn
Gottes“; Mtth. (4,1-11); 1. Kor. (10,
22) Erf. „Abendmahl“; Kol. (1,16);
Eph. (3,15). — übermenjchliche mächtige
Geijter Kol. (1,20). weniger als
Chrijtus Röm. (1,76) Erf. „Sohn Got—
tes“; Einl. Eph.; Hebr. 1,4,5ff; 1. Petr.
3,22. — beten Ehrijtus an Hebr. (1,6).
— und der Logos Einl. Hebr. — von
den Frommen gerichtet 1. Kor. 6,3;
Kol. (1,20). — in einen Seljen verwan-
delt 1. Kor. (10,3.4). — Gejtirne Kol,
(2,8). — niedere dämoniſche Mächte 1.
Kor. (15,24); Röm. (8,38.39)
4. Tätigkeit.
Engel, als Wächter des Himmels Jud. (6).
— als Boten Gottes zu den Menſchen
geſchickt Mtth. 1,20; 2,13,19; ck. 1,11,
26; &ipg.: 7,35,38;. 8,26; 10,3,7; 127.
— v. Himmel herabjteigend Mith. 28,2;
Gal.1,8; Joh.5,4; ©ffb.18,1. — dienjts
bare Geijter Hebr. 1,14. — dolmetjchen»
der Offb. (1,2). — erjcheinen im Traum
Mith. 1,20; 2,13,19; Apg. 27,23. —
befreien aus Gefangenſchaft Apg. 5,19;
12,7ff. — tragen die Seelen in Abra=
hams Schoß LE. 16,22. — freuen ji)
über bußfertige Sünder LE. 15,10. —
2*+
—
IE ER ER HE AR
—
ſind beim Gottesdienſt zugegen 1. Kor.
(11,10). — vermitteln zwijchen Gott u.
den Menjchen 1. Kor. (11,10); Apg. (1,
11); Einl. Joh. 1,1-18. — im Dornbuſch
auf dem Sinai Apg. 7,30,355. — Der:
mittler d. Geſetzes Gal.3,19; Apg. (7,30.
36.38); 7,35,38,53; hebt. (2,2). — Der-
mittlerer der Gebete 1. Kor. (11,10);
Offb. 8,3; (8,2.6). — regieren die ge—
genwärtige Welt Gal. (4,3); 1. Kor.
(4,6) 3. St.; hebr. (2,5). — jind über
die einzelnen Weltjtoffe gejeßt 2. Petr.
(3,10). — fündigen das Gericht an
Dffb. 14,60ff; 18,1ff. — beim Welt-
ende Mith. 13,39,49; 24,31. — tätig
beim Gericht £f. (12,8); Offb. 14,19;
(20,1-10)
5. im Leben Jeju.
Engel bei der Geburt des Täufers LE. 1,11.
— bei der Geburt Jeju Mitth. 1,20; 2,
13,19; LE. 1,26; 2,9ff. — dienen Jejus
ME. 1,13; Mith. 4,11. — in Gethje-
mane LCk. 22,45. — haben Jejus ans
Kreuz gebracht 1.Kor. (2,6) 3.St. — im
Grabe Jeju Einl. 3 Ev. Tr. 10. 11;
ME. 16,5; Mith. 28,2; CE. 24,4,23; Joh.
20,12. — bei der Himmelfahrt Apg.
(1,10). — bei der Wiederfunft ME. 8,
38; Mith. 16,27; LE. 9,26; 1. Thejj.
3,135; 4,16; 2. Thejj. 1,7. — durd
Ehrijtus erlöjt Kol. (1,20); Hebr. (2,16).
6. Einzelheiten.
Engel der Menjchen, Schußgengel Mith.
(18,10); Apg. (12,15); Offb. (1,20);
Einl._ Offb. Kap. 2.3. — der Kleinen
Mtth. 18,10. — des Petrus Mith.
(18,10); Apg.(12,10)2.St.; 12,15; Offb.
(1,20). — des Angejichtes, 4 oder 7
Ck. (1,19). — des Lichtes 2. Kor. 11,14.
— Öottes, des herrn Einl. 3 Ev. Nr.
11; ME. (8,58); Mith. 1,20; 22,30;
28,27. £2.,2,97 1259;.45,10550al. 4,125
1. Kor. (10,3.4); Apojtelgejhichte 5,19;
8,26; 10,3,7,22; 11,13; 12,7ff,23; Joh.
1,51; 5,4. — Gottes — Gott jelbjt £f.
12,9; 15,10. — des Nenjchenjohnes ME.
13,27, Nitth, 713,415: 16,27:2 2451;
25,31. — des Michael u. des Draden
Offb. 12,7. — gefallene Mtth. (25,41);
1.Kor. (4,9; 10,20; 10,22) Erf. „Abend
mahl“; (11,10); Kol. (1,20); 1. Petr.
(1,12; 3,19.20); Jud. 6; 2. Petr. 2,4;
Offb. (9,1). — des Teufels Mith. 25,41;
Offb. 12,9. — des Abgrunds Offb. 9,11
7. in der Offenbarung.
Engel, die 4 an den Eden der Erde Offb.
7,1. — die 4 am Euphrat gebundenen
Offb. 9,14. — auf Meer u. Land jte-
hend Offb. 10,1. — die 7 vor Gott
Offb. 8,2. — — mit den 7 Pojaunen
Offb. 8,7f,10,12; 9,1,13; 11,15. — —
mit den 7 Sornesjhalen Offb. 15,1,6;
16,1,35,8,10,12,17; 17,1; 21,9. — mit
dem Schlüfjel zur Unterwelt Offb.20,1.
— ein gewaltiger ®ffb. 5,2; 10,1;
20
18,21. — der 7 Gemeinden KI.-Ajiens
Offb. 2,1,8,12,18; 3,1,7,14
Engeldienjt Kol. (1,16); 2,18
Engelglaube Einl. paul. Br.; Kol. (2,18.
23); Jud. (8); Offb. (1,4)
Engelheer Mitth. 26,53; Jak. (5,4); Offb.
9,11
Enasttläfien 1. Kor. (12,11) Erf. „Hungen
reden“ Ir. 2
Engelläjterung Jud. (8)
Engellehre Röm. (1,76) Erf. „Sohn Got-
tes”; Kol. (1,19); Apg. (23,8); Ein.
Joh. 1,1-18; Joh. (1,5). — von den
Sadduzäern geleugnet Apg. 23,8
Engelmädte 1. Kor. (15,24); Kol. (1,12,
19,27); Eph. (1,21; 4,10)
Engeljpefulationen Einl. Pajt. Nr. 3; 1.
Tim. (3,5); Tit. (1,11)
Engeljpradje 1. Kor. (12,11) Erf. „Sun:
genreden“ Ir. 2; (13,1)
Enoch, Name LE. 3,57
Enos, Name Lk. 3,38
Enthaltjamfeit Gal. 5,23; 1. Kor. (7,1);
9,25; Einl. Röm. 14,1-15,13; Apg. (28,
129); 2. Pelt.1;6
Enthujiasmus, urchriſtlicher Einl. Pait.
Ir. 1; 1. Petr. (1,3-12)
Entrüdung, in den Himmel 2. Kor. 12,2,4;
Apg. (1,9); Hebr. 11,5; Joh. (3,15);
Offb. (4,1; 12,17). — durch den Geijt
Apg. (8,39); Offb. 17,35. — zauber-
hafte Mtth. (4,1,5,8); £f. 4,5; Apg.
(8,39)
Entjagung, Lohn ME. 10,28ff; Mtth. 19,
27ff; LE. 18,28 ff
Entſchlafene 1. Theſſ. 4,13ff; 1. Kor.
15,1 ff
Entjühnung, in den Minjterien Jaf. (1,21)
Epänetus, Erjtling in Ajien Röm. 16,5;
(16,27)
Epaphras, Genojje desPaulus Röm. (1,1);
Einl. Philem., Kol., Eph.; Philem. 23;
Einl. Kol.; Kol. 1,7; 4,12
Epaphroditus, Mitarbeiter des Paulus
Einl. Phil. Kr. 1; Phil. 2,25; 4,18
Ephejerbrief Einl. paul. Br.; Kol. (4,16);
Einl. Eph. — Leſer, Heidenchriſten
Einl.Eph.; Eph.(2,11-22);3,1. — nicht
nach Ephejus geſchrieben Einl. Eph.;
Eph. (1,1.2; 1,15.16; 3,2). — mehr Pre⸗
digt als Brief Einl. Eph.; Eph. (1,1.2;
3,20.21). — eine Art Taufrede Einl.
Eph.; Eph. (4,5,14; 5,14,25). — Ders
bältnis zum Kolojjerbrief Kol. (4,18);
Einl. Eph.; Eph. (3,2ff; 4,2,16; 4,25-
5,20; 5,21 ff; 6,21 ff). — Derkälints zum
1. Petrusbrief Einl. Eph.; Einl. 1. Petr.
Rt. 3; 1. Petr. (1,35-12). — und Römer:
brief, Kap. 16: Röm. (16,27)
Ephejus, Stadt in Kl.-Ajien Einl. 3 Ev.
Nr. 17; Mtth. (2,2); Einl. Gal. Nr,
1; Einl. 1. Kor.; Einl. Röm.; Röm.
(16,35; 16,27) ; Philem.(15.16); Kol.(4,
11); Einl. Eph.; Einl. Phil. ir. 1; Einl.
Pajt.r.1.5; 1.Tim.1,3; 2.Tim.1,18;4
12; Apg. (11,20) Erf.; (16,6); 18,19;
(19,1);_19,267f; 20,165; (27,2); Offb.
1,11; Einl. Offb. Kap. 2. 3; Offb. 2,1.
Paulus in: 1.Kor. 15,32; Einl. 2.
Kor. Nr. I.II, 1,6; Einl. Philem., Kol.,
Eph.; Apg. (19,1). — Apollos in: Apg.
18,24. — Sit des Johannes Einl. Joh.
Schr. Ne. 3.4; Einl. Joh. Ev. Ur. 11.
— Wohnort der Presbnteroi Einl. Joh.
Ev. Nr. 11. — zwei Johannes- Gräber
Einl. Joh. Schr. Nr. 2. — Grabjtätte
einer Tochter des Evangelijten Philippus
Apg. (21,9). — „Tempelhüterin der Ar:
temis“ Apg. (19,36)
Ephräa — Ephraim Joh. (11,54)
Ephraim, Sohn Jojephs Hebr. (11,21). —,
Stadt nahe d. Wüſte Joh. 11,54
Epidauros, Heiljtätte Einl. 5 Ev. Nr. 15
Epiktet, Philojoph Apg. (17,31); Jaf.
1,25
'
Epifuräer Apg. (17,16ff); 2. Petr. (2,15)
Epilepjie ME. (9,17.18); LE. 9,38ff; Gal.
(4,14); 2.Kor. (12,8)
Epimenides, Schriftiteller Tit. (1,12)
Epiphanie, Offenbarung 1. Tim. (6,14);
2. Tim. (1,10; 4,8); Joh. (2,1-11)
Epiphanienfejt, 6. Januar ME, (1,10) Exf.
„sohn Gottes“ Mr. 2; Joh. (2,1-11)
Epiphanius, Schriftjteller ME. (14,12-16);
Einl. Joh. Schr. Mr. 2
Episfopat Phil. (1,1)
Epijtel, im Unterjchied v. Brief Geſch. N.
Tr:
Epoptie, Schau Gottes 2. Kor. (5,18); 2.
Petr. (1,16)
Er, Name LE. 3,28
Erasmus, Kirhenvater Geſch. N. T. Ur. 5
Erajtus, Gehilfe des Paulus Röm. (16,25);
2. Cim. 4,20; Apg. 19,22. —, Stadtfäms
merer von Korinth Röm. 16,23
Erbarmen der Menjchen Mtth. (23,23a). |
— Gottes Geih. N. T. Tr. 1; Phil.
(2,27); 1. Tim. 1,13,16,; Tit. 5,5; 1.
Petr. 2,10
Erbauung der Gemeinde 1.Chejf. 5,11;
1. Korinther 14,26; 2. Korinther 12,19;
Röm. 14,19; 15,2; Eph. 4,29; 1. Tim,
(1,4); 1. Petr. (2,4-8; 4,10.11)
Erbe, das, der Ehrijten Kol. 3,24; Eph,
1,11,14; hebr. (9,15); Einl. 1. Petr.
Ne. 2; 1.Petr. 1,4; Offb. (5,1)
Erben, die, Gottes Gal. 4,1,7; Röm. 8,17;
Tit. 3,7, Hebr. 6,17; Jaf. 23,5; Einl. |
1.Petr. Ir. 2
„Erbitterung“ Hebr. 3,8,15
Erbjünde, Lehre von der: Mtth. (5,8; 7,11;
12,35); Röm. (5,12)
Erdbeben, im Gefängnis zu Philippi Apg.
16,26. — bei Jeju Tode Mitth. (27,51).
— bei Jeju Auferjtehung Einl. 3 Ev.
Nr. 11; Mith. 28,2. — bei der Wie: .
derfunft Ehrijti ME. 13,8; Mith. 24,7;
TE. 21,11
Erde Hebr. 1,10; Jak. 5,12; 2. Petr. 3,5, |
— als Sußjchemel Gottes Einl. 3 Ev.
Ne. 17; Mith. 5,35; Apg. 7,49. — die
vier Eden ME. (13,27); Offb.(4,7.8); 7,1; |
21
20,8. — = Menjchheit Mtth.(5,13.14);
Apg, 2,19. — eine neue ME. daası!
hebr. (1,2); 2. Petr. 3,13; Offb. 21,1
Erechtheion, Tempel in Athen Apg. (17,16)
Erfüllen, als Jeju Aufgabe Mith. (5,17)
Erfüllung der Zeit ME. 1,15; Mith. (5,
1.2); Gal. 4,4; 1. Tim. (2,6); Hebr.
(10,37.38)
Erhöhung Jeſu Einl. 3 Ev.; Ar. 11; ME.
16,19; Matthäus (28,206); 1. Tim. (3,
16); Apojtelgejchichte (2,116,33,36; 5,
30-32; 9,35); Hebr. (1,5f,5a; 2,6.7ff;
5,9; 13,20); 1. Petr. (1,21); Joh. (3,13,
14; 6,61.62; 8,27-29); 12,32; (12,33.
34; 20,17). von Menſchen ME.
(10,38.39); Mtth. 23,12; £F. 14,11; 18,
14. — der Schlange Joh. 3,14
Erhörung des Gebets, j. a. d.: Jak. (5,15)
„Erinnerungen“ der Apojtel 1. Tim. (4,13)
Erkennen, das Gute Joh. (3,20.21); Einl.
Joh. 4,43-12,50; 1.Joh. (1,6). —, Gott
Matthäus (11,25.26); Gal. 4,9; Rö—
mer 1,21; Johannes (3,20.21).
die Tiefen des Satans Einl. Offb,
Kap. 2. 3; Offb. 2,24. — — von Bott
ergriffen werden Einl. Joh. Ev. Nr. 4a
Erfenntnis £f.(1,77); 1.Kor.1,4; 13,2,8F;
2.Kor. (8,7); Einl.Eph.; Eph.(1,8.9,17;
3,18); 3,19;4,13,18; Phil.1,9; 1. Tim.
(4,4); Joh. (1,14). der Sünde
durchs Geſetz Röm. 3,20. — der Wahr:
heit 1. Tim. 2,4; 2. Tim. 2,26; Tit. 1,1.
— Gottes Mtth. (11,25.26); Kol. 1,95;
2. -Detr.: (1,25); + $oB-.. (1,18) 5: Eink
Joh. 4,43-12,50; Joh. 14,7; (17,3). —
Jeju Eph.4,13; Phil. 3,7; 2. Petr. 2,20;
3,18; Joh. 14,7; 17,3. — im Gegenjaß
zur Liebe 1. Kor. (8,1); 8,7,10; 13,2;
Eph. (3,16.17). — als Geijteswirfung
1. Kor. 1,4; 13,2,8;. (14,395). — in
Ehrijtus alle Erf. Kol. 2,5. — die
wahre Kol. 3,10; 1. Tim. (1,9; 3,15). —
die falſche Ein. Pajt. Hr. 1.3; 1. Tim.
(3,15); 6,20. — = Önojis Eph. (1,8.9);
Einl. Jud. u. 2. Petr.; 2. Petr. (1,5
11); Einl. Joh. Ev. Hr. 4b; Joh. (1,46)
Erleuchtung, in der Heilsorönung Bebr,
(6,4-6); 10,32
—
Erlöſer, Moje als: Apg. 7,35
Erlöjung ME. (10,45); LE. (1,68); OGal
(4,4); 1. Kor. (1,50; 7,39.40) Erf.
„Ehefrage”; Röm. (3,24; 3,266) 2. Exk.
„Beilswirfung“; (13,14); Kol. 1,14;
Eph. 1,14; 4,50; Tit. 2,14; Hebr. (2,14;
62° 719,78):2 1.2 Dete,t (1.18.19, WE
Joh. (1,9); Offb. (5,9). — durch das
Kreuz Gal. (1,4); Einl. 1. Kor.; Eph.
1,7. — Jeju Aufgabe in der Welt 1.
Tim. 2,6
Erlöjungs-Lehre des Paulus Röm. (3,266)
2. Erf. „Heilswirfung“; 1. Petr. (1,
18.19) ;
Erneuerung Tit. (2,14); 3,5; Hebr. (6,
4-6
Erniedrigung Jeju Röm. (8,3.4); Phil. 2,
öff; Hebr. (1,4; 2,6.7); Joh. (8,14).
ee
— und Erhöhung Mith. 33,12; Lk. 14,
11; 18,14
Ernte, u. wenig Arbeiter Einl. 3 Ev. Ir.
19; Mtth.9,37f; Ck. 10,2. — im menſch⸗
lihen Leben Gal. (6,7). — = Gericht
Offb. (14,16)
Erntefejt Apg. (2,1)
Erquidung, in der Endzeit Apg. 3,20
Errettung, — Heil Röm. (5,1); Hebr. (7,
23-25)
Erjcheinung Gottes in Chrijtus 1. Tim.
(1,1); 6,14; 2. Tim. 1,10; 4,8; Tit.
2,15; Hebr. 12,18,21
Erjcheinungen Jeju, j. a. Dijionen Einl.
seen. Ic. u—
Jak.
Erſte u. Letzte ME. 9,35; 10,31; Mitth.
19,30; 20,16; (20,1-16); £f. 13,30
Erjtgeborener Röm. 8,29; Kol. 1,15,18;
Hebr. (1,6); 12,22; Offb. 1,5
Erjtgeburt, gottgeweiht Lf. (2,226.25);
hebr. 11,28; 12,16
Erſticktes, Enthaltung von: Apg. 15,20,29;
21,25
Erjtling, Chrijtus 1. Kor. (15,20). — in
der Chrijtenheit 2. Theſſ. (2,13); Röm.
16,5; Jaf. 1,18
Eritlingsfejt Apg. (2,1)
Erwählte ME. (13,20,23,27); Mtth. (22,
14; 25,34); CE. (10,20; 11,5-8); 18,7;
Röm. (9,25); 11,7; Tit. (1,1); Apg.
(2,47); Offb. (7,4-8)
Erwählung des Dolfes Ijrael Eph. (1,5).
— der Jünger ME. (3,13); Mitth. 10,
1ff; Ck. 6,13; Joh. 6,70; 13,18; 15,16.
— der Chrijten Mitth. (11,25.26); Einl.
SE: 1. Theil. 1,4; 2. Thell. 2,13; 2.
Kor. (2,16a); Röm. (6,23; 8,29.30; |
8,38.39) Erf. „Gottestindjhaft“; (9,11,
22); 11,2; (11,29); Eph. (1,4f); 1. Detr.
(1:31,20);22. Dete.»1,1076;9); ob. |
(6,37); Offb. (21,27) |
Erwählungs-Tehre Röm. (6,25; 8,29.30; |
8,38.39) Erf. Gotteskindſchaft“; (9,115);
9,14ff; Offb. (13,9; 20,12.15) |
Erzengel £E. (1,19); 1. Theſſ. 4,16; 1.
Petr. (3,19.20); Joh. (1,35); Offb. (1,
4; 8,2.6)
Erzhirte Einl. 1. Petr. Wr. 2; 1. Petr. 5,4
Erziehung Eph. (6,4); 2. Tim. 3,16; Hebr.
(12,9
Erzväter Mtth. (8,11.12); LE. (13,29);
Ang: 2,29. 7,855. (7,1-16); " "Hebt.
(11,12); 1. Petr. (1,1)
Ejau Röm. 9,13; (9,21$; 11,36); Hebr.
11,20; 12,16
Eschatologie, j. a. Dinge, die leßten, grie= |
chiſche 1.Kor. (15,57.58) Exk.; 2.Petr.
(2,4). — perfiihe 1. Korinther (3,13); |
2.Korinther (5,10) Erf. — jüdiſche
u. urchriſtliche Gal. (4,26); 1. Kor. (11,
265; 15,57.58) Erf.; 2. Kor. (4,18);
2. Tim..(8,1): 1. Dete (1,17,2,5 4,17),
2. Petr. (3,3.4); Joh. (14,30)
Ejel, Jeju Reittier Mtth. 21,5; Joh. 12,14.
—, Wort vom Ochjen und €. LE. 13,15
=. u. Füllen, bei Jeju Einzug Mtth.
'
Esli, Name Lf. 3,25
— Eee SIEn FILE: V17;
2.Chejj. (1,9); 2.Kor. (5,10) Erf.; Joh.
(1,14); Einl. Offb. un oe
1.2; 22,10)
Esrom, Name Lk. 3,33
Ejjen, Dorjchriften Röm. (14,2.3); Kol,
2,16. — u. Trinken, Ausdrud der Ges
meinſchaft 1. Kor. (10,22) Erf. „Abend-
mahl”; Joh. (6,56; 13,18.19). — Got⸗
tes im Mipjterium 1. Kor. (10,22) Erf.
„Abendmahl“; 1. Petr. (2,3). — Chrijti
Joh. 6,48 ff
Ejjener, Sekte ME. (1,34); Mtth. (5,37);
1. Kor. (10,22) Erf. „Abendmahl”; Einl.
Röm. Kap. 14f; Kol. (2,21.23); Apg.
no Erf. „Gütergemeinjchaft"; Jak.
5,12
Ejjig, Jeju Getränk Einl. 3 Ev. Ur. 12;
ME. (15,36) 2. St.; Mith. 27,48; LE.
23,36; Joh. 19,29f
Ethif, j. a. Sittenlehre, religionsloje Mtth.
(5,22a); Jaf. (4,17). — Jeju 1. Kor.
(7,39.40) Erf. „Ehefrage“
Ethnarch von Damaskus 2. Kor. (11,52#
Eubulus, Chrijt in Rom 2. Tim. 4,21
Euchariſtie, j.a. Abendmahl 1.Kor. (11,54);
1.Tim. (3,2,8-13); Apg. (2,47); Hebr.
13,10); Einl. Joh. Ev. Nr. 4a; Joh.
(60 ah 26 50,8, 21,12.13)
Euergetes, Beiname hell. Sürjten ME.
(10,42)
Eunife, Mutter des Timotheus 2. Tim.
1,5; (3,14); Apg. (16,1)
Eunuch, äthiopijher Apg. 8,27ff
Euodia, Chrijtin in Philippi Phil. 4,2
| Euphrat-Strom Offb. 9,14; 16,12
Eurafylon, Sturmwind Apg. 27,14
Eufebius, Bijhof v. Täjarea, Gejhichts-
jchreiber: Geſch. N. T. Hr. 4; ME.(16,
20); Einl. Mtth.; CF. (21,25); Einl.
Pat. Nr. 2. 3; 2. Tim. (4,17); Eiml.
Apg. Nr. 3; Apg. (8,5; 9,43; 21,9; °
Einl. Kath. Br.; Einl. Jaf.; Elnl. 1.
Petr. Nr. 3 u. ö.
Eutydhus, in Troas Apg. 20,95f
Eva, von der Schlange verführt Einl. 2.
Kor. Nr. II: 2. Kor- 11,85 AER
. Röm. (5,12); 1. Tim. 2,13f
Evangelien, die: Einl. Apg. Mr.6; Apg.
(2,20.21). — Entjtehung Geſch. N. T.
Nr. 3; 1. Petr. (1,8.9). — Entwidlung
Einl. 3 Ev. Nr. 11; Apg. (1,13.14). —
als Schriften Gejh. N. T. Nr. 3; ME,
(1,1). — als Gejcichtsquellen Einl. 3
Ev.; Ar. 15; Eiml. Joh. Ev. Hr. 2b.
— nicht zujammenhängende Gejcichts-
darjtellung Einl. 3 Ev. Nr. 8. — als
Zeugniſſe des Glaubens Einl. 3 En».
Nr. 15. — als kirchliches Gemeingut
Einl. 3 Ev. Nr.3. — Swed Einl. 3 Ev.
Nr.8. — Reihenfolge der 4: Einl.3 Ev.
. — die 3 älteren, jynoptijchen Einl. 3
Ev. Nr. 1. 2a,b,c. 8. — — und Je
*
hannes: Einl. 3 Ev. Nr. 2a,b. 7; Einl.
Tohannes Ev. Hr. 2. 6. 7. — ältere,
Dorlagen Einl. 3 Ev. Ir. 6. — Wieder:
ſprüche Einl. 3 Ev. Nr. 7. — unmög-
lich Erzeugnis freier Dichtung Einl. 5
Ev. Nr. 20. — Kindheitsgejhichten:
Einl. 3 Ev. Nr. 7; Lk. (2,40-52). —
apofrnphe Einl. 3 Ev. Ur. 9. 11
Evangelienbücher Geſch. N. T. Nr. 2
Evangelijten Eph. 4,11; Einl. Pajt. Hr.
ı Samilienleben Kol. (3,19); Tit. (2,3ff)
Evangelium, Heilsbotijhaft ME.(1,1,14); |
Unechter ME.-Schluß B; Mitth. 24,14;
Einl. paul. Br.; Einl. 1. Kor.; 1. Kor. |
4; 2. Tim. 4,5
15,1; 2.Kor. (2,14); Röm. 1,16; (5,1;
6,17; 10,6-8; 16,25.26); Philem. 13; |
Kol. (4,3.4); 1. Tim. 1,11; 2. Tim. 1, |
8,10; 1. Petr. (1,25ff). —, Gerichtsan-
drohung Offb. (14,6). — Gottes Röm.
1,1; 15,16; 1. Petr. 4,17. — Chrijti
Gal. 1,7; 2. Kor. 9,13; 10,14; Röm.
1,3,9; Eph. (5,20)... — des.
— „mein“ Ev. Röm. 16,25. — bei Je-
jus u. Paulus als Problem 2. Kor. (5,
16). — des Kreuzes Einl. 1. Kor. —
gejeßesfreies Apg. (10,48). — als neues
Geſetz Jaf. (1,25; 2,10.11). — ein an
deres Einl. Gal. Ur. 2; Gal. 1,6,8f;
Rönmt.(16,17.18). — als Wort der Wahr:
heit 1. Tim. (3,15); Jaf. (1,18). —
in nuce £f. (15,32); 1. Joh. (2,13.14).
— muß zu allen Dölfern fommen ME.
13,10; (13,13); Mtth. (24,14). — d.To:
ten verfündigt 1.Petr.4,6. — Sieg d.
Ev. Offb. (6,2). — als Bezeichnung d. 4
Bücder des I. T.: Gejh. N. TE. Ur. 5;
Paulus
Einl. paul. Br.; Gal. 1,11; Röm. (2,16).
23
Einl. 3 Ev.; ME. (1,1); Einl. Palt. ı
Nr... 5.
— falſches, judaijtiiches Einl. |
Gal. Nr. 2; Gal. 1,6,8f; Röm. (16,17.
18). — der Betrennten, in Syrien Bei.
N. T. Ir. 4.7
Everling, „Paul. Angelologie u. Dämono—
logie“ 1. Kor. (15,39)
Ewald, Kommentar Einl. Philem. Anm.;
Einl. Kol. Anm.; Einl. Eph. Anm.;
Einl. Phil. Ir. 3 Anm.
50. — der Höllenjtrafen ME. (9,44.46);
Mith. 25,41,46
Erfommunifation aus der Synagoge, |].
a. Ausjchließung 1. Kor. (5,5); 1. Tim.
(1,20); Einl. Joh. Ev. Nr. 3; Joh.
9,22; (12,42); 16,2
Eyorzismus, |. a. Dämonen- Austreibuns
. gen Einl. 3 Ev. Mir. 13
Erorzijten ME. (9,58); Mith. (7,15-23)
Ezechiel Offb. (4,3,7.8)
Gabeln, jüdiſche Einl. Pajt. Ur. 5; 1.
Tim. 1,4; 4,7; 2. Tim. 4,4; Tit. 1,14;
2. Petr. 1,16
- $Sallen, und jtehen im Glauben 1.Kor. 10,
12; Röm. (14,4)
Sallitrit des Derleumders 1. Tim. 3,7
Salljuht, Epilepjie MEf. (9,17.18); LE. 9,
89; al. (4,14)
Samilie, Bild für d. Derhältnis zwiſchen
Gott u. d. Menſchen Eph. (3,15). —
Jeju Apg. (1,13.14). — Jeju wahre $.
me. (3,55); Mtth. 12,50, LE. 8,21. —
die himmlijche, Bott, Beijt, Jejus Mtth.
(28,19) 3. Erf. „Dreiheitsformeln"
Samilienangehörige Jeju ME.3,31ff; 6,3;
Mith. 12,46ff; 13,55; LE. 8,19ff
Samilienzwietraht ME. 13,12; Mtth. 10,
21,2€0128,51115,21,16
Sajten Mith. 6,16ff; Einl. Röm. 14,1-
15,13; Apg. 14,25. — Jeju in der Wüjte
Mith. 4,2; CE. 4,2. — am Derjöhnungss
tage Apg. 27,9. — als Mittel d. Dä-
monen=Austreibung ME. (9,28f)
a Me. 2,18ff; Mith. 9,14ff; LE.
5,33
Satalismus Gal. (4,3); Eph. (6,12); Offb.
(6,11; 20,12.15)
Seigel, K., „Einfluß d. Weisjagungsbe-
weijes" Einl. 3 Ev. Nr. 12
Seigenbaum, u. Früchte Jaf. (3,12). —
Derfluhung ME. 11,12; Mith. 21,18f.
— im Sturm Offb. (6,15). — Nathas
nael unter d. F.: Joh. 1,48,50.
Gleichnis vom unfruchtbaren LE. 13,6ff.
— Ö6leihnis für d. Mähe d. Mejjias
Mt. 13,28f; Mtth. 24,32f; CE. 21,20f
Seind, der Teufel Mith. (4,1-11); 13,39.
— des Kreuzes Chrijti Phil. 3,18
Seindeshaß, bei den Juden Mith. (5,43)
Seindesliebe Einl..3 Ev. Mr. 16.17; Mith.
5,43ff; CE. 6,27; Röm. 12,14ff
Seindjchaft, gegen Gott Röm. 8,7; Kol,
(1,21); Hebr. (10,27); Jaf. 4,4. — als
Sleijcheswerf Gal. 5,20
Seine, P., Kommentar Einl. Jaf.
Selir, Antonius, Profurator v. Judäa 2.
Tim. (38,7); Apg. (8,1a; 13,8; 21,38;
23,12.13,24); 24,24 f-
Sels, über den man jtraudhelt 1. Petr. 2,8.
—, nahfolgender 1. Kor. (10,3f)
Serne, die in der Apg. 2,39
—
Sernwirkung, wunderbare Mk. (15,38);
Ewigkeit Hebr. (1,9); Einl. Joh. 4,45-12, |
Mmtth. (8,13); 1. Kor. (5,4)
Seſt der Juden Joh. (5,1). — der unges
jäuerten Brote Apg. (20,6). — Laub:
hüttenfejt Joh. 7,2. — Vorſchriften Kol.
2,16
Sejtus, Porcius, Statthalter Einl. Apg.
Nr. 4; Apg. (8,la); 24,27
Sejtverfammlung, — himml. Bürgerjhaft
Hebr. 12,22
Sejtzeiten, jüdiiche Ein!. Gal. Nr. 2; Gal.
‚10
Seuer, vom Himmel als Plage Lf. 9,54;
17,29; Offenbarung 13,13; 20,9.
beim Weltgeriht 1. Kor. 3,13; Hebr.
10,27; Jak. (5,3); 2. Petrus 3,7; Offen«
barung 8,7; 18,8. — ewiges Markus
9,48; Matthäus (3,12) 2. St.; 18,8;
25,41; Lußas 3,175, Judas 7; 2. Narr
ob
—
trus (2,4). — verzehrendes,
EUER Ur N ED ur *
hebr. 12,29. — geſalzen mit 5. ME.
9,49. — Jeſu Aufgabe ME. (8,51) 1.
Ert.; £t. 12,49. — bei Wundern Apg.
2,19. — als Diener Gottes Hebr. (1,
7). — der Geijt als $. 2. Tim. (1,6);
Apg. (2,13). — die Zunge als $. Jak.
3,5. — = Inlehre ud. (22.23)
Seuer-Sadeln, vor dem Thron Offb. 4,5.
— :S$lammen 2. Thejj. 1,8. — Hölle
Martus (9,48); Matthäus 5,22; 18,9;
(24,50); £f. (16,23); 2. Petr. (3,7). —
Ofen, Gehenna Mith. (13,41.43); 13,
50; Jud. (7). — =See Jud. (6); 2. Petr.
(3,7); Offb. 20,10,14; 21,8. — =Taufe
Mtth. 3,11; £k. 3,16; Apg. (10,47). — | |
' Sliegen, wunderbares Mith. (4,6)
‚ Slötenjpieler, bei d. Totenklage Mtth. (9,
dungen Apg. 2,3
Seuersbrunft, löſchen Hebr. (11,34)
Seuersglut, Prüfungen 1. Petr. (4,12)
Seurig, im Geijt Röm. 12,11
Sieber Einl. 3 Ev. Nr. 13; ME. 1,50f; |
(9,22a); Mtth. 8,14f; LE. 4,585; Apg.
28,8; Joh. 4,52
Siebig, D., „Sprüce der Väter“ Einl. 3 |
Ev. Nr. 17. — „Jüd. Wundergeihih- |
ten“ Einl. 3 Ev. Nr. 13 Anm.; Joh.
Wunderge-
ſchichten“ Einl. 3 Ev. Hr. 135 Anm. —
FSormel, Titurgijche, im Gottesdienjt 2.
(4,54). — „Rabbinijche
„Sein Blut“ 1. Petr. (1,2)
Singer Gottes ME. (1,26); LE. 11,20
Sinjternis, u. Licht Mith. 10,27; CE. 1,79; |
12,3; Kol: 1,12f; Eph.. 5,8; Joh. 1,5; |
121305. 71,9; 2,811. |
Stanz v. Afjifi Apg. (9,30)
1. Theſſ. 5,4; Apg.2,20.— = Öottes- |
ferne Mitth.. (6,25); Röm. 1,21; Eph.
6,12: ,1.. Petr: 2,9%. 2J0h.:.3,195:42,357. 1]
(3,19); 12,35,46;
— im Gegenjaß zum Tage Mith. 22,15;
Offb. (4,3). — beim Tode Jeju ME.
(15,33); Mith. 27,45; £f. 23,44. —
Macht der S. Lk. 22,55; Kol. 1,13;
Offb. (5,9). — Werte der 5. Röm.
13,12; Eph. 5,11. — Stätte der Der
dammnis Mtth. (8,11.12); 22,13; 25,30
Sifh ME. 6,38,41,45; 8,7; Mtth. 7,10;
14,17,19; 15,34,36; £#. 9,13,16; 11,11; |
(24,42.43). — Bild des Abendmahles |
Joh. (21,12.13)
Fiſchnetz, Gleihnis Mith. 13,47 7f
Fiſchzug, wunderbarer Einl. 3 Ev. Mr. 9; |
£t. 5,1ff; Joh. (21,6,7a)
Fleiſch ME. (14,38); Mtth. 26,41; 1. Kor.
(5,5); 2. Kor. (4,11); 10,2f; Röm. (5,21) |
Erf. „die beiden Adam“; Hebr. (2,14);
1.Petr. (4,1ff). — nicht eſſen Röm. 14,
21. — Subjtanz der irdiihen Leiber
(15,39); Röm. (7, |
14b); Kol. (2,10); Joh. (1,14a). — |
leben im Fl. Gal. 2,20; Röm. (5,21)
Gal. (6,8); 1. Kor.
Erf. „Die beiden Adam“; 7,5; (8,5); 8,
8f. — die niedere, ſündige Wejenheit
Gal. 5,16f; 1.Kor. (5,5; 15,50); 2. Kor.
10,2f; Römer (7,146); 83ff; 1.
Petr. (2,11); Joh. (3,6.7; 6,650). —
und Geijt, Gegenſatz ME. (14,38); Gal.
9,3; 5,16f,24f; 6,8; 2. Kor. (3,17; 7, |
}); Römer (5,21) Erf.
„pie beiden
Adam“; (7,13c)
Erf. „Geſetz“; 8,45,
— —
12ff; 1. Tim. (3,16); 1. Petr. (3,18);
Joh. 3,6; (4,23); 6,630. — jäen auf
das Sl. Gal. 6,8. — Werte des SI.
Gal. 5,19ff. — „ein“ Fleiſch, Mann und
Weib ME. (10,7.8); 1.Kor. 6,16; Eph.
(5,28.29). — = Gebein Apojtelgeihichte
2,26. — — Menjchen Apojtelgeich. 2,
17; 1. Detr. 1,24; Joh. 17,2. — —= Welt
Röm. (3,20a). — Chrijti Röm. (8,3f);
Eph. 2,14; Hebräer 10,20; Johannes
6,51 ff
Sleijcheslujt 1. Joh. 2,16
Sleijhesmenjchen Röm. 8,5
Sleifhwerdung Chrijti Hebr. (2,14); Joh.
1,14
23)
' Stud} Gal. 1,8; 3,10,13; 2. Petr. 2,14
Sluhen Mtth. (5,44); 1. Petrus (2,23)
Flucht der heil. Familie Mith. (2,6);
Offb. (12,17). — der Jünger bei Jeju
Gefangennahme ME. 14,50; Mtth. 26,
56. — ins Gebirge beim Weltende ME.
13,14; Mtth. 24,16; £f. 21,21
Sluchtafeln, antife 1. Tim. (1,20)
Solterung Apg. (22,24)
Kor. (1,3)
Sortunatus, Chriſt in Korinth Einl. 1.
Kor.; 1. Kor. 16,17
Forum Appiü Apg. 28,15
Srau, in der Schöpfungsgeſchichte 1. Kor.
(11,7.8ff). — hat die Sünde in die Welt
gebracht 1. Tim. (2,15). — eheliche Ge—
meinſchaft mit d. Mann 1.Chejj. 4,4;
1.Petr. 3,7. — Gleichberehtigung mit
d. Mann 1.Kor. (11,11); 1.Petr. (3,7).
— dem Mann untergeordnet 1.Kor. 11,
3; Röm. 7,2; Kol. 3,18; Eph. 5,22,24,
33; 1. Tim. (2,13); Tit. 2,5; 1.Petr.
3, uff. — Abglanz des Mannes }.Kor.
11,7
Staunen, in der Stammtafel Jeju Nlith.
(1,16). — Begleiterinnen Jeju ME. (3,
14.15) 2. Erf.; (15,40.41); LE. 8,177;
Apojitelg. (1,13.14),. — weinen über
Jejus Lk. 23,27. — beim Tode Jeju
Mt. 15,40f; Mtth. 27,55f; Ct. 23,49;
Joh. 19,25ff. — beim Begräbnis TE,
23,55. — am leeren Grabe ME. 16,
uff; Mtth. 28,155; CE. 24,1ff; 1. Kor.
(15,8); Joh. 20,1ff. — in Jerujalem
nad} d. Himmelfahrt Apg. 1,14. — im
£f.-Ev. hervortretend LE. 1,58; (1,59-
56; 2,19); 2,35,48,51; 7,12; (7,38); 8,
2f; 10,38$f; 11,27; 15,8; 18,1ff; 21,
uff; 23,27ff. — in der Gemeinde 1.
Tim. 3,11. — im 6ottesdienjt Einl.
I. Kor.; 1. Kor. 11,5,13; 14,34f; Kol,
(120); 1. Tim. 2,95f. — Ermalmungen
an alte u. junge 1. Tim. 5,2; Tit. 2,5;
1. Petr. (2,13-17). — in der Mifjions«
Gejchichte Kol. (4,15). — die heiligen
1. Petr. 3,5. — heidnijche, als Gönne—
—— des Judentums Apg. (13,50; 17,
— —, als bönnerinnen des Ehri-
— Apg. (8,40); 17,12
Srauenfrage 1. Kor. (7, 24) Erf. „Stla=
venfrage“; (7,39.40) Erf. „Ehefrage“;
(11,4.5f)
Srauenideal 1. Petr. (3,4
)
sin ae golden bough“ Joh. (3,13)
Freier, fein Knecht, fein Sr. Gal. 3,28;
Kol. 3,11; 1. Petr. (2,15-17)
Sreigelaffene, libertini Apg. (6,9). — des
Herrn 1. Kor. 7,22; 1. Petr. (1,18.19)
Sreiheit 1.Kor. (9,19); 2.Kor. 3,17; 1
Petr. 2,16. — des Willens bei Adam
Röm. (5,21) Erf. „Die beiden Adam“.
— vom Geſetz
23); Röm. (7,4); Joh. (5,17.18); Einl.
Offb. Kap. 2.3. — des Chrijtenmenjhen |
dal. 18,27)..85,1,13, ;1.. Kor... 19,19),
Röm. (6,1-14); 8,21; 1. Tim. (4,4);
Einl. 1. Petr. Nr. 2.3; Jud. (4); Joh.
8,62ff. — und Geilt 2. Kor. (3,17).
— und Unterordnung 1. Petr. (3,1.2).
— zum Guten Röm. 7,14ff.
Rüdjicht auf den Nächſten 1. Kor. (8,1);
8,9; 9,19 ff; (10,25 ff). — fönigliche Jaf.
(2,8). — faljche Gal. (5,135); 1. Kor.
16,12); 1. Detr., 2,16; 2. Detr: (2,18.
19); Einl. Offb. Kap. 2.5. — u. Gleich—
heit 1. Petr. (2,13- Hin. — Geſetz der
Sr. 1. Tim. (1,9); Einl. Jaf.; Jak. 1,25;
212,1 Detr. (2,16) >
Steiheitslehre 2. Petr. (3,16)
Sremdlinge, die Chrüten Eph. 2,19; Phil.
(3,20) 2... St.,.Hebr..11,13;
Petr. (1,1); 2,11
Sreude 1. Theji. 2,19; (5,16.17.18); Röm.
15,13; Phil. 2,178; (3,1); 4,4,105- Jaf. |
pn u ' Srühregen Jaf. 5,7
(1,2); 1. Petr. 1,8; (4,13); 1. Joh. 1,4.
— Frucht des Geijtes Gal. 5,22; 1. |
Kor. (14,39.40) Erf. „Geiſt“. —, ve
ligiöfes Gut Röm. 14,17; Phil. (4,21);
30h.(15,11); 16,20,22,24; 17,13; 1.Joh.
(1,46). — im Himmel Mtith. (25,21.23);
£f. 15,7,10; (18,140)
Sreudenöl Hebr. 1,9
Freund, Gottes, Abraham Jaf. 2,23. —
Gleichnis vom zudringl. Sr. Einl. 3 Ev.
Nr. 19; £f. 11,5ff; (16,8)
Freunde Jeſu mt. @.12.19).2. Erf. ; Li.
12,4; Joh. 15,14
Stevel-Schlinge Apg. 8,25
Frevler 2. Theſſ. 2,8
8 Gal. 2,4; 5,1,13; (5,22. |
25
(13,14); 1. |
— mit |
Sülle,
Sriede 1. Theſſ. 5,3; Gal. 6,16; Röm.
A291); ———
Petr. 3,15. — als Wunſch ME. 5,34;
(10,12.13); CE. (2,14); 7,50; 10,
(24,36) 2. St.; Apg. 16, 36; oh.
iu 2) 20,19,21, 6. — im Brief 1.
heff. 1,1; Gal. 1,3; 1.Korinther 1,3;
Rdn! 17; 15,13; Philem. 3; Kol. 12:
Eph. 1,2; 6,23; phil. 1,2; 1. Tim. 12%
2.Tim. 1,2; Tit. 1,4; 2.Petr. 1,1; 3.
Joh. 15; öffb. 1,4. — Stucht des Geiz
ſtes ‚Sal. 5,22; 1.Kor. (14,39.40) Erf.
„Geiſt“. — religiöjes Gut 1.Korinther
7,15; Röm, (1,7b); 5,1; 14,17,19; Kol.
1,20: 3,15; hebr. 13,20; Joh. (14,27;
16 33); 20,19, 21,26. — "Chriftus unjer
St. Kol. 3,15; Eph. 2,14ff. — Öottes,
höher als Dernunft Phil. 4,7. — mit.
Menſchen ME. 9,50; Mtth. 6, 9); Röm.
12,18; Eph. 4,3; Hebr. 12,14; Jat. 3,
18; 4,11f; 1.Petr. (3,8,10-12). — im
Himmel tt. 19,38. —, Sohn des Sr. Ck.
10,6. —, Herr des Se 2. Theſſ. 3,16
Stiedebringer Mith. 5,9
a die, des alten Bundes hebt,
1172
Srömmigfeit, wahre u. faljche ME. (7,6.7);
10,14); Mtth. (6,1); Eph. 4,24; Einl.
Hart: Mes.1 51. Tim. 2,2; (3,16): 4,7$;
5,4; 6,3811; 2. Eim. 3,5; 'CH.0151%
Jaf. (1,265); Einl. Jud. und 2.Petr.;
22 Der +53), 1,6;70,9; 5.11.10);
hellenijtijche 1.Kor. (10,22) Erf. „Abend«
mahl“; Jaf. (1,18)
Fröſche, als Plage Offb. (16,12)
Srudt, der Erde Jak. 5,7. — der Lende,
Mejlias Apg. 2,350. — der £ippen
hebr. (13,15.16). — des Sleijches Röm.
7,4f. — des Geijtes al. 5,22f; 1. Kor.
(14,39.40) Erf. „Geiſt“. — der Gerech—
tigfeit 2. Korinther 9,10; Römer 6,20ff;-
Phil. 1,11; Hebräer 12,11; Jatobus 3,
18; 2 Detr. (3,14.15). — des lau:
bens 2.Petr. (1,5-11). — des Lid
tes Eph. 5,9. — der Buße Matthäus
3,857; LE.(3,12-14). —, als Bezeichnung
der Liebesgabe Röm. 15,28; Phil. 4,17
Frucht bringen ME. 4,8,20; Mith. (3,8);
7,1611;.12,335..13,8,23; °C 3,9: 6,435;
8,8,15; Röm. 7,4f; Kol. 1,6,10; Joh.
15,2,5,16
Fuchs, hat Gruben Mith. 8,20; LE. 9,58.
— — herodes Lk. 13,32
Führer, von Juda Mith. (2,6). — des
Dolfes Apg. 3,17. — der Gemeinde
hebr. 13,7,17ff,24
Pleroma Kol. 1,19; 2,95; Einl.
Eph.; Eph. (1,22.23; 3,19); Joh. (1,10.
17
Süllen der Ejelin ME. (11,4.5); Ck. 19,30
Sürbitte 1. Thejj. (1,2); 5,25; 2. Thejj.
(3,1-16); 2.Kor. 1,11; Röm.10,13;15,30;.
Kol. (4,3.4,18); Eph. (6,18); Phil. (1,
919);T. Eim. 2,1; 2; — (4,16); hebr.
(13,18f); Joh. 17,988; 1 Joh. 5,16f.
— für Detitorbene 2: Tim. (1,185). —
des Erhöhten Hebr. 7,25; (10,18) 2.
Erf. „Opfer“
' Sucht des Kern Mtth. (10,28); CE. (1,
50); Kol. 3,22; Eph. 5,21; (6,5); Apg.
9,31; 1.Petr.(2,17);2,18. — vor böfen
Geijtern Eph. (6,110-20). — und Liebe
Mtth. (10,28); Röm. (3,266) 3. Erf.
„Gnade und Glaube“; P.Petr. (1,17);
r- Joh. (4,18)
a Jeſus KRöm. 8,34; 1. Joh. 2,
— der andere Röm. 8, 26; Joh. 14,
—
16,26; 15,26; 16,7; (16,12); 1. Joh. (2,
2a
sie diejer Welt j. a. Teufel Mith. (4,9);
Kol. (1,13); Joh. 12,31; 14,30; 16,11;
1. Joh. (3,8)
Fuß, bringt zu Fall Mk. 9,45; Mith. 18,8
Sußjtapfen Chrijti 1.Petr. 2,21
Fußwaſchung £f. (12,37; 22,27); 1. Tim.
(5,10); Joh. 13,1ff; 1.Joh. (1,76)
Gabbatha, Steinpflajter im Prätorium des
Pilatus Joh. 19,15
Gabriel, Erzengel £f. 1,19,26; Kol. (1,20)
Gad, Stamm Offb. 7,5
Gadara, Ort ME. (5,1) 2. St.; Mith.
8,28 ff
Gajus, Mazedonier, Gehilfe des Paulus
Apg. 19,29. —, aus Derbe, Begleiter
des Paulus Apg. 20,4. —, in Korinth)
von Paulus getauft 1. Kor. 1,14; Röm.
16,23. —, Presbnter der römijchen Ge—
meinde Gejh. N. T. Nr. 3. —, Empfän-
ger des 3. Johannesbriefes Einl. 2. u.
3. Joh.; 3. Joh. 1. —, Ehrijt des 2.
Jahrh. Einl. Joh. Schr. Hr. 2
Balater Gal. 3,1; Apg. (14,26)
Galaterbrief Geſch. N. T. Nr. 3; Einl.
paul. Br.; Einl. Gal.; Einl. Jak.
Galatien, Landſchaft oder röm. Provinz
Einl. Gal. Nr. 1; Gal. 1,2; Einl. 1.
Kor.; 2. Tim. 4,10; Apg. (14,26; 16,6); |
1823,12 Detesil,1
Galba, Kaiſer Offb. (17,10)
Galiläa, |. a. Jejus ME. 1,14f,39; 3,7;
Mtth. A,12ff; LE. a,14ff; Apg. (1,13.
14); 10,37; Einl. Joh. Ev. Nr. 2; Joh.
1,43; 2,1,11; 4,3. — Erjcheinung des
Auferjtandenen in: Mf. 14,28; (16,4);
Mtth. 26,32; 28,16; 1. Kor. (15,4);
Toh.21,1ff. — der Heiden Mtth. (4,15).
— Gemeinde in: Apg. 9,351
Galiläer, durch Pilatus getötet LE. 15,1.
—, Jeju Jünger Ang. 2,7
alle, als Trank Jeſu Einl. 3 Ev. Mr. 12;
Nitth. 27,34
Gallio, Lucius Junius, Profonjul in Acha—
ja Einl. 1. Kor.; Einl. Apg. Mr. 4; Apg.
18,12
Gamaliel, Rabbi, Lehrer des Paulus 1.
Kor. (7,39.40) Erf. „Ehefrage"; 2.
Kor.(12,4) Erf.; Apg. 5,54; 22,5. —
II., Rabban ME. (4,41)
Gangas, Nebenfluß des Steymon Apg.
(16,15)
Garizim, heil. Berg der Samaritaner Apg.
(8,40); Joh. (4,5.6,19.20)
Gartenhüter, bei der Auferjtehung Jeju
Joh. 20,15
Gajtfreund Jeju in Jerujalem ME. (14,
12-16); Mith. (26,18); CE. 22,11f
Gajtfreundihaft in den Chrijtengemeinden
Röm. (12,13; 15,24; 16,2); 1. Tim.
(3,2); 5,10; Tit, (1,9); Hebr. 13,2; 1.
Petr. (4,9); Einl. 2. u. 3. Joh. —, ges
gen Irrlehrer verboten 2. Joh. 10
Gajtmahl, als Bild des Reiches Gottes
26
me. 14,25; Mith. 8,11; 22,1ff; 26,29;
£f. 135,29; 14,16ff; Joh. (2,1-11) Erf.
„Seichen“. —, des Söllners ME. 2,15;
Mith. 9,10; LE. 5,29. — des Pharijäers
2111,37; 14,1
Gaulanitis, Landſchaft LE. (3,1); Joh.
(12.20.25) chaf G,i); Joh
Gaza, Stadt Apg. 8,26
Gazelle, Tabitha, Name Apg. 9,36,39
Geben, jeliger als nehmen Apg. 20,35
Geber, ein fröhlicher 2. Kor. 9,7
Gebet Mith. 6,5ff; CR. 11,1ff; 18,1ff;
1.CThejj. 1,2; Röm. 12,12; Kol. 4,2;
Eph. 6,18; Phil. 4,6; 1.Tim. 2,1; (2,
2); 2,3f; 4,5; 2.Tim. 1,3; Apg. 6,4,
6; Hebr. 8,3; Jaf. (1,5;14,5f); 1.Petr.
(3,7); 4,7; 1. Joh. (3,22). — verjcie=
dene Sormen 1.Kor. 14,15; Kol. 3,16;
1.Tim. 2,1; Jaf. (5,15). — tägliches,
der JIjraeliten, 18 Bitten-Gebet Mith.
(4,17; 6,7,9); Gal. (1,1). — der Syna=
goge Matthäus (4,17; 6,7,10a). — der
Scriftgelehrten Marfus (12,40); Lufas
5,35; 20,47. der Johannes- Jünz
ger LE. 5,35. —, altes, der Gemeinde
Apg. (4,25-31). —, ungejtümes, anhal=
tendes Mith. 7,7; LE. 11,5ff; 18,1ff;
1. Chejj. 5,17; Röm. 12,12; Ep.
(6,18); Phil. (1,4). —, gemeinjames
Mtth. 18,19; 1. Theſſ. (1,2); 1. Tim.
2,85; Apg. 2,42. —, öffentliches 1. Kor.
11,4f. —, fürbittendes 1. Tim. (2,2);
Jud. (22.23). —, gläubiges Jak. 5,15.
—, efjtatijches Gal. (4,6); 1. Kor. (14,
1f); 14,14ff. — Jeju ME. 6,46; 8,6;
14,23,35ff; Matthäus (6,7); 14,23; 26,
27,39; Lufas 6,12; 9,18,28f; 22,17,
19a,32,41ff; Einleitung Johannes Ev.
Kr. 7; Johannes 11,41f; (12,30); Einl.
Joh. Kap. 17; (17,11-15). — — hohe⸗
priejterlihes Einl. Joh. Ev. Nr. Aa;
Joh. 17,1ff. bei Heilungen Apg.
(28,8); Jaf. (5,14); Joh. (4,54). — bei
Dämonen-Austreibungen ME. (9,289).
— vermittelt Sündenvergebung Jaf. (5,
15). im Geijte 1. Petr. (1,3-12);
FJud. 20. — im Hamen Jeju Nltth. (18,
20); Kol. (3,17); Joh. 14,155; 15,16;
16,24; (16,26.27); 1. Joh. (5,14).
zu Jejus 1. Thejj. (3,11f); 1. Kor. 1,2;
2. Kor. 12,8; Apg. 7,59. — für Petrus
£f. 22,32; Apg. 12,5. — des Geredten
Jaf. 5,16. — um ein gutes Gewiſſen
1. Petr. 3,21
Gebete der Heiligen LE. (1,10); Offb. 5,8;
8,5f
Gebeiserhörung Einl. 3 Ev. Nr. 13; ME.
(11,23), Mith.. 7,78; 18,195 21,285
Joh. 14,13f; 15,16; 16,23f; 1. Jo.
3,22; (5,14) |
Gebetsheilung Apg. (28,8); Jaf. (5,14,
17.18); Joh. (4,54)
Gebetsliturgie, jüdijhe 2. Kor. (1,96). —
bei Paulus 2. Kor. (1,206)
Gebetstiemen der Juden Mith. 23,5
—
—
27
Gebetsjtätte, außerhalb des Stadttores | Gehenna, Hölle ME. (9,45); Mtth. (13,41.
pg. 16,13 43
Gebetsjtunden Mtth. (6,5) 2. St.; Apg. | Gehorjam Chrijti Röm.5,19; Phil.(2,6) 2.
8,1; 10,3)
Gebirge Judäas ME. 13,14; Mith. 24,16;
£f. (1,65)
Ge bne Hinnom, berücdhtigtes Tal bei Je—
rujalem ME. (9,45)
Gebote, die 10: ME. 10,19; Matthäus
(5,21,27); 15,3$;. 19,17ff; Ct. 18,20;
Röm. (7,13c) Erf. „Geſetz“; 15,9; Eph.
6,2; 1. Tim. (1,9). —, die Noachiſchen
Apg. (15,35) 2. Erf. „Apojtel-Defret“.
— — 6ejegRöm.7,12. — Öottes 1. Kor.
7,1922 Dett. 2,21; Joh.12,50; 1. oh.
3,22f; (8,26); 5,3; 2. Joh. Af; Offb.
14,12. — Jeju 1. Thejj. (5,15); Röm.
(13,10); 2. Petr. 3,2; Joh. 13,34; 14,15,
21; (15,106); 15,12; 1. Joh. 2,35,7f;
3,24; 2. Joh. 5. — das alte, u. die neue
Gerechtigkeit Mtth.(5,20) Erf. „Das alte
Gebot“. —, das höchſte ME. 12,28 ff;
Mtth. 22,37; LT. (10,25-28); 1. Petr.
(1,22). — das königliche Taf. 2,8.
— halten 1. Kor. 7,19; 1. Tim. (6,14);
1. Joh. 2,3; 3,22; 5,3
Geburt Jeju, jungfräuliche ME. (1,1; 1,10)
Ext. „Sohn Gottes“ Nr. 4; Mith. (1,25) |
Erf. „Geburt“; Gal. (4,4); Jud. (1);
Joh. (6,42.43; 7,40-43) ; Offb. (12,5) 1. |
St. — desMejjias Offb.12,1ff. —aus
Gott Tit. (3,5.6); 1. Petr. (1,5); Joh. |
(3,4; 3,135) 1. Erf. „Seugung von oben
her) 1. Joh: (2,29; 3,95 44,7; 5,18). |
beburtsgejhichten Jeju Mtth.
1,185; |
(3,17); CE. 1,26ff; 2,1ff; Hebr. (1,14); |
Joh. (7,40-43)
Geburtswehen, beim Weltende ME. (15,
8b); Mith. 24,8; Einl. Offb. Kap. 6
Gedankenlejen, als Geijteswirfung 1. Kor.
(14,39.40) Erf. „Geiſt“
Geduld Gottes ME. (12,2-5); LE. 13,6ff;
Röm. (3,26a). — Chriſti 2. Theji. 3,5. |
— als Frucht des Geijtes 1. Kor. (14,
39.40) Erf. „Geiſt“; Röm. 5,55; 12,12;
Kol. (3,12); Eph. 4,2; 1. Tim. 6,11; 2.
Tim. 3,10; Tit. 2,2; Jak. 1,55 (8,7);
1. Detr. (2,19.20); Offb. 14,12
Gefangene, Fürſorge
Gefäß, Ausdrud für Weib 1. Thejj. (4,
3.4
3.
Geffcken, J. „Kynifa und Derwandtes“
Jaf. (3,1)
Öegenwärtiges, und Yufünftiges
8,38
Geheimfulte, Mpjterien 1. Thejj. (4,13);
-1. Joh. (5,5-12)
Seheimnis der Apofalmptifer 1.Petr. (1,12).
— Öottes 1. Kor. (4,1); Kol. 1,26f;
2,2; Einl. Eph.; Eph. (1,8.9); 3,9; (3,18).
für Hebr. (13,13)
Röm, |
— der Derjon Chrijti Mith. (11,25.26);
£?. 10,22; Kol. 4,3; .Eph. 3,3f; 5,32; |
6,19; 1. Tim. 3,16. — des Reiches Got= |
tes ME. (3,13); 4,11; Mtth. 13,11; £E. |
8,10. — des Glaubens 1, Tim. 3,9. —,
der Srömmigfeit 1. Tim. (3,16)
St.; Hebr.(5,8); Joh.(15,10b). — des
Glaubens Röm. — 6,16ff); 16,26.
— gegen Gott Phil. 2,12ff; Einl. 1.
Dett. Hr. 2; 1. Pete. (12.213217):
— gegen die Wahrheit 1. Petr. 1,22.
— gegen die Obrigkeit Röm. 13,1ff;
Tit. 3,1; 1. Petr. (2,14). — Kinder des
1. Petr. 1,14
Geißelung ME. (15,15) 2. St.; Mtth. 27,
26; 2.Kor. (11,24); Apg. 5,40; 22,24fr
Geijt 1.Chejj.5,19; 2. Theſſ. 2,13; Gal.
5,5; 1.Detr. (1,2,12); Joh. (4,23).
—haud, Wind Apg.(2,13); Joh.(3,8).
— des Menjhen LE. 1,47; 1. Theil.
5,23; 1. Kor. (5,56); Röm. (8,16); Apg.
7,59. — = Öejinnung, Wille ME.(14,38).
— — inneres perjönl. Leben Mitth. (5,
3); 1. Kor. (5,556); Röm. (8,16). —, das
höhere Dajein Gal. (6,8); Phil. (4,21).
—, unterjchieden vom Derjtand 1. Kor.
14,14. — und Seele Ck. (1,46.47); Jaf.
(3,15); Jud. (19). — und Sleijch ME.
14,38; Mtth. 26,41; Gal. 3,3; 5,17,24f;
6,8; 2..Kor. (3,17; 7,1); Röm. (5,21)
Erf. „Die beiden Adam“; 7,14ff; 8,1ff,
1257; 1.. Eim: (38,10) Ja: 220 ER
Detr. (3,18); Joh. (3,6.7; 4,23; 6,630).
— und Budjtabe 2. Kor. (3,6); Röm.
(7,6; 7,130) Erf. „Bejeg“. — und Frei—
heit 2. Kor. (3,17). — der Knechtſchaft
2. Kor. (11,4); Röm. 8,15. —, von
Stlaven u. Söhnen Röm. 8,15. — und
Leber Joh. 6,655; (15,3). — und Feuer
Mith. 3,11; LE. 3,16; Apg. (2,13). —
und Wajjer Joh. 3,5. — und Wajjer u.
Blut, 3 Seugen 1. Joh. 5,7f. — und
die Braut Offb. 22,17. — von oben
Röm. (8,16). — „ein“ Eph. 4,4. —,
Gejeß des ©. Röm. (8,2); 1. Tim. (1,9).
—, Schwert des: Eph.6,17. —, Frucht
des: Gal.5,22f; 1.Kor.(14,39.40) Erf.
„Geiſt“; Röm. 7,4
Geijt Gottes Mtth. (1,25) Erf. „Geburt“;
1. Kor. 3,16; Röm. (7,15c) Erf. „Bes
je“; (8,16); Kol. (1,16); 2. Tim. 5,16;
1.Petr. 4,14; Joh. (3,346.35); 1. Job.
4,2; (4,15); ©ffb. (1,4). —, als wun=
derbare Kraft Mtth. (1,25) Erf. „Ge—
burt“; Gal. (3,2; 5,16,18); 1. Kor.
(2,4); 12,4; (14,39.40) Erf. „Geijt”;
(15,44a); 2. Kor. (3,3); 3,6; (3,18);
Röm. (7,130) Erf. „Geſetz“; 2. Tin.
(1,7); -Joh. (3,6.7; 6,630); 1. JoB.
3,9). — Wirkungen 1. Thejj. (5,19);
Gal. (3,2); 1.Kor. (12,1f); 12,8ff; (14,
39.40) Erf. „Geijt“; 2.Kor. (13,12.15);
Röm. 8,6; Hebr. (2,4). — als Unter:
pfand der Gotteskindſchaft 2.Kor. 1,22;
(5,5); Röm. (5,5); 8,16; Eph. 1,15f;
4,30; Apg. 9,31,; 1.Joh. (2,21) 2. St.;
(3,24). — als deuge Hebr. 10,15; 1.
Petr. (4,14); 1.70h.5,6ff. — als Spies
gel Jak. (1,25). — jhreit Abba Gal.
Kr zu
- 4,6; Phil. (1,19). —, teitt für die Chris
iten ein ME. (15,11); Mtth.10,19f; LE.
12,12; (21,14.15); Am. (8,268); Pat
(1, 19); Apg. (4, 8); 1.Petr. (4,14). —
lehrt die Chrijten CE. 12,12; 1.Kor. (2,
10); Apg. (15, ea Einl. "oh. Ev.
Nr. 4 4a; Joh. 14,26. — ſpricht Einl.
3 Ev. Ar. 7: 1. Tim. 4,1; Apg. 8,29;
10,19: 115125 19,2; 21,11, 28,25; Hebr.
3,7; 10,15; Einl. Offb. Kap. 2,3; Offb.
2,711, 17,29; 3,6,13,22; (14,12.13). —
befiehit äpg. 11, 12; 19,21; (20,22; 21,
18.14). — der Prophetie 2. Theſſ. 2,2;
1.Tim. (4,1); Apg. (21,9); 2.Petr. (1,
20.21); Einl. Offb. Nr. 1.5; Offb. (1,5);
19,10. — erforſcht die Tiefen der Gott⸗
heit 1. Kor. 2,10. — bei der Efjtaje
— 11,28; Gffb. (1,10) Erf. m
‚€ Kor. (6,11; 12,13). — in der dur |
mitgeteilt 2. Kor. (1,22; 4,13); Apg.
6 38); Joh. (1,24-28); 1. Joh. (2,20) 2.
St. — dur Salbung mitgeteilt 1. Joh.
(2,20) 2.St. —, als Befiß der Chrijten 1.
Thejj. 4,8; Gal. 3,246; (3,14; 4,6); 1.
Kor. 2,12; 3,16; 6,19; Röm. 5,5; 8,
9,1371,23;: :(18,15)52. IEnh. 9,1852.
Tim. 1,14; Apg. (8,14); Jaf. (4,5);
1. Petr. (4,10.11); Joh. (8,13) Ekxf.
„Seugung von oben her“; 7,37ff. —
verjiegelt fein mit: Eph.1,15f; 4,58. —
wandeln im: Gal. 5,16; Röm. 8,4. —
dienen im: Röm. 12,11; (14,18). — jäen
auf, u. ernten vom: Gal. 6,8. — anbe= |
ten im: 1. Petr. (1,5-12); Jud. (20);
Joh. 4,25f. — Jejus im 6. Einl. 5 Ev.
2 7; ME. (1,10,12.13,26); Mtth. (3,
17); (4,1); ££. 4,1,14; (4,18); Apg. 10,
38. — Chrifti Gal. 4,6; Röm. 8,9; Phil.
1,195 Ang. 16,7; 1. Petr. —1,11. ee
Jejus Chrijtus 2.Kor. (3,17); Ein. Joh.
Ev. Nr. 4a; Joh. (6,63a; 7,38.39; 14
20,23). — = Öbott Joh. 4,24; 1.Joh.
(4,8). — in Johannes dem Täufer LE.
1,17. — in Paulus Röm. 9,1. — in Das |
vid ME. 12,36; Mith. 22,45; Apg. 4,
25. — d. Jüng. Jeſu IF. (9, 55). — hei
liger Mith. 1,18; Ih 25) MEIST RT
15); 1. Theſſ. 4,8; 1. Kor. 6 an 1,8;
5,5; 9,1; (14,17f); Eph. (4,18); Tit.
3,5; Apg. 1,2,5,8; 2,33 ‚38; 4,8,25,31;
5,32; 16,6; (18,25); 192,6; 20,23, 28;
21,11, Hebr. 2
}: Petr. 1,2; ©
Apg.( (1,48); 2,188, 17%
10,44; 11,15; Joh. 20, 22. —, vom him—
‚4;
fb. ). — Aus giegung
) |
3,7; 6,4; 9,8; 10.15:
(1,4
(2,20.21,33; 5,40);
mel gefandt 1.Petr. 1,12. —, auch über
die Heiden ausgegoffen Apg. 10,45. —,
Bitte um: ££. 11,13; (11,1-13). — auf
Snmeon Lf. 2,25. — auf Maria Lk. 1,
35. — Elijabet voll des Lk. 1,41.
— Barnabas voll Apg. 11,24. —
Stephanus voll Apg. 7,55. — Pe
trus voll Apg.4,8. —, die Sieben-Män- |
ner voll Apg. 6,3. — in der Kraft des:
Röm. 15,13,19. —, durch Handaufles
gung mitgeteilt 1. "Tim. (4,14); Apg,
(8,14); 8,15ff; 9,17; (13,3); 19,6; Hebr.
6,2). — nur in reinem Kerzen Apg.
8,20-23). — in Gejtalt der Taube ar
(1,10); Mith. 3,16; CE. 3,22; Joh.
32. — als Slamme ME. (1,10); Er
2,55; (2,13). — der Paraflet, Für—
ipreher Einl. Joh. Ev. Nr. 4a; Joh.
14,15ff; 16,7ff; 1. Joh. (2,20). —
der Wahrheit Joh. 14,17; (14,26);
15,26; 16,13; 1. Joh. 4,6; 5,6. — des:
Glaubens 2. Kor. (4,15). —, der Gnade
Hebr. 10,29. —, der Weisheit Kol,
(1,19); Eph. 1,17. — des Rates Kol.
(1,19). — der Kraft Kol. (1,19); 2
Tim. 1,7. — der dudyt 2. Tim. 1,7. —
der Liebe 2. Tim. 1,7. — der Sucht
des Herrn Kol, (1,19). — der Derflä-
vung 1. Detr. 4,14. — als Mutter Jeju
Mith. (5,17; 28,19) 3. Erf. — neben
Gott und Jejus Mitth. (28,19) 3. Ex.
„Dreiheitsformeln“; 1.Kor. (2,11); 12,
4ff; 2.Kor. (3,17); 13,13. — betrüben
1. Theſſ. (4,8); Eph. 4,50. — Sünde
wider: ME. (3,50) Erf. „Sünde“, Mith.
12,317; .£T. 12,105; Apg. 5,39; (5,5.10)
Erf.; (7,51) ; Bebr. (6,4-6). — Straf u.
Lehramt ot 16,8). — Auffajjung bei
Daulus 1. BER (14,59.40) Erf. „Geiſt“
— des Antichrijtes 1. Joh. 4,5. — der
Lüge und des Truges 1.Kor. (12,1);
l. Joh. 4,6. — der Krankheit LE. 13,11.
— unreiner ME, 1,23; 9,25; Mtth.
12,25; .£R. 11,235;
jprachlojer u. blöder ME. 9,17,25
Öeijter, Dater der, — Gott Hebr. 12,9. —
der Gerechten Hebr. 12,25. — der Pros
pheten 1. Kor. 14,32. — 7 vor Gottes
Thron Offb. 1,4; 3,1; 4,5; 5,6. — gute
und böje 1. Kor. (8,5). — unreine Apg.
5,16; 8,7; Offb. 16,15. — die 7 uns
reinen Mtth. 12,45; LE. 11,26. — böje,
dämoniſche Gal. (4,3); 1.Kor. (6,20);
1.Kor. (14,39. 20) Erf. „Geiſt“; Eph. 6,
12; Apg. 19,12; Offb. 18,2. — im Be:
fängnis Einl. 1. Petr. Nr. 2, Doc
3,19. — — Geſtirne Jak. (1,17). —
prüfen die 1.Kor. 12,10; 1.Joh. 4,1
Geijterbanner, fremder Mk. (9,38); LE,
9,495; Apg. 19,15ff
Geijterbannung ME. (1,26; 3,22; 4,39;
9,28); Apg. (19,15)
Geijterglaube ME. (9,58); 1. Kor. (10,22)
Erf. „Abendmahl”; Apg. (25,8)
Geilterwelt Kol. (1,20)
Geijtesarmut Mith. (5,5); 1. Kor. (1,25):
Geijtesbegabung 1. Kor. 12,1; Apa. (2,4,
13,16,39); 10,44; 19,6
Geiles: Cheiftus der Gnojtifer Geſch. N.
„lik:
—— Gnadengaben Einl. 1. Kor.
l. Kor. 1,7; Kap. 12-14; (14,26); Röm.
1,115 11,29; res Einl. Pajt. Ylr. 4;
1. Tim. (4,14). Derjchiedenheit 1.
Ay 58
Kor. (12,4-7); 12,85f,28ff;
Eph.(4,7f,1 2 — Barmherzigfeit Röm.
12,8. — ämonen-Austreibung Gal.
(5,16); 1.Kor. (14,39.40) Erf. „Geijt“.
— Ehelofigfeit 1.Kor. (7,7). — Er
fenntnis 1.Kor. (13,2; 14,39.40) Erf.
„Geijt“. — Ertenntnis-Rede 1.Kor. 12,
3ff. — Ermahnung Röm. 12,8. — Ge: |
dankenlejen 1.Kor. (14,24.25,39.40) Erf. |
„eilt“. — wunderwirfender Glaube 1. |
Kor. 12,8. Heilung Gal. (5,16);
1. Kor. 12,9,28; (14,39.40) Ekf.
Geiſt“; Jaf. (5,17.18). — BHilfeleijtung
1. Kor. 12,28; (14,39.40) Erf. „Geijt”;
Röm. 12,7. — hymnendichtung 1. Kor.
(14,26). Leitung, Dermwaltung 1.
Kor. 12,28; (14,39.40) Erf. „Geijt“. —
Lehre 1.Kor. 12.28; 14,26 ; (14,39.40) Erf.
„eilt“. — Liebe Mitth. (5,44); 1. Kor.
{14,39.40) Erf. „Geiſt“ — Martyrium |
1. Kor. (13,5). — Prophetie 1. Theſſ.
(5,20); Gal. (5,16); 1.Kor. 13,2; 14,1, |
26,39; Röm. 12,6; Apa. (2,16; 8,17.160.
15; 19,5.6) ; 21,9. — Prüfung d. Geijter
1. Kor. 12,10. — Dijionen 1. Thejj.
(5,19). — Weisheitsrede 1. Kor. 12,8.
— MWohltätigfeit Röm. 12,8. — Sun—
. genrede ME. 16,17; 1. Thejj- (5,19);
Gal. (5,16); 1. Kor. (2,15); 12,10,28,30 ;
); 14,1ff,26,39; (14,39.40) Erf.
; Apg. (2,116,13; 8,17.16.15;
19,5.6). — Deutung der Zungenrede 1.
Kor. 12,10,30; 14,5,13,26f; (14,39.40)
Erf. „Geiſt“
Geijtesmenjhen Gal. 6,1; 1. Kor. 2,15;
3,1; Röm. 8,5; Tit. (2,11); Einl. Jud. u.
2. Detr.; Jud. (19); -1. Joh. (2,21)
Geijtestaufe ME. 1,8; Mith. 3,11; LE.
3,16; 1.Kor. (6,11) Exf.; 2.Kor. (1,21); |
Apg. 1,5; (2,13); 8,16f; 11,16
Geijtesträger Gejh. N. T. Ur. 2; 1. Petr. |
(5,2)
Geijteszungen Apg. (2,3f)
Geiz Einl. Dajt. Ur. 4; 1.
6,10; Hebr. 13,5
Gelähmter ME. 2,3ff; (3,22); Mith.
(4,24); 8,6; 9,256; LE. 5,18ff; Apg.
(8,6.7); 9,33
Gelajius, Papſt Geſch. N. T. Ur. 4
Geld, großtun mit 1 .Joh. (2,15.16; 3,17)
Geldleute Jak. 4,15ff
— bildl. = Innerſtes d. Seele Hebr.
4,12
Gemein — unrein ME. (7,3f)
Gemeinde Mith. (16,18); 18,17; 1. Theſſ.
1,1; al. (4,26f); Phil. (1,5); 1. Tim.
3,15. — .die ältejte Chrijtengemeinde
Apg. (1,24-26); 2,42ff; 4,32ff. — der
Leib Ehrijti 1.Kor. (12,27); Kol. (1,25);
2. Tim. (2,9). Eigentum Chri=
jti 1. Kor. (3,21-23). —, Braut Ehrijti
2. Kor. (11,2); Joh. 3,29. —, Tempel
Gottes 1. Kor. (3,16); 2. %08.26,10;
1. Tim. 3,15; Tit. (1,7a). — „ein“
Leib Röm. (12,4.5). —, Mutter der
Chrijten Offb. (12,1.2). — „der Beili-
Tim. (3,85); -
29
(14,26); |
gen“ 1. Kor. 14,335. — die 7 in Klein»
alien Einl. Offb. Kr. 1.3; Offb. (1,2);
1,4,11; Einl. Offb. Kap. 2.3. —, juden«
hrijtlihe LE. (1,32.33). — des Satans
Einl. Offb. Kap. 2. 3, „äußere Lage“;
Offb. 3,9
Gemeinde-bebet 2.Kor. (1,206); 1.Tim.
(2,1-7).,. — =6ottesdienjt Gal. (4,
21); 1. Kor. (14,16); 14,26ff; (14,
39.40) Erf. „Geil“. — =Kajie 1.
Petr. (4,10.11). — Leben ME.
(9,38); 1. Thejj. 5,12ff; Kol. (3,15.16f);
Apg. 2,42ff; 4,32ff. — Leiter Ck. (12,
47.48); 1. Theſſ. (5,12$); Ein. Pajt.
Rr. 1; 1. Tim. (3,1; 4,13); Tit. (1,70);
Apg. (28,21); hebr. (13,17 ff). — =£ir
turgie Gal. (1,1); 1. Kor. (14,16); 2.
Kor. (11,31); 1. Tim. (6,15). — -Ord⸗
nung 1.Tim. (2,1-7; 3,1). — -Organi⸗
jation, 3. 5. des Paulus noch ganz loje
1.Kor. (16,16). — =Predigt ME. (14,
21). — =Regijter 1.Tim. 5,9. — -Spras
he ME. (9,41; 14,9); Mith. (12,31.32);
ck. (8,11.12). — Theologie ME. (8,
38; 9,28.29,41; 10,18; 12,95,36; 13,30)
2. St.; Mith. (5,19; 11,18.19a; 25.26;
13,566-43); 1.Kor. (15,3). — -Überlie-
ferung Mith. (5,46.47); LE. (11,1-13).
— :Derjammlung 1. Kor. 5,4; 1. Tim.
(2,1-7); Ang. 7,38; hebr. (10,25); Jaf.
2,2. — Worte Mith. (7,6; 18,20)
Gemeinjchaft, mit Gott ME. (12,31); Nith.
(5,220); Einl. Joh. Ev. Mr. 9; Joh.
(1,16); Einl. Joh. 4,43-12,50, „Leben“ ;
(Joh. (14,9; 16,25-28); 1. Joh. 1,3; (1,
70,9; 2,5; 3,24; 5,20c). — m. Chrijtus
1.Chejj. (3,8) 2. St.; Gal. 3,14; 1. Kor.
1,2,4,30; (2,16; 6,15; 10,15; 10,22) Ex.
„Abendmahl“; 2.Kor. (1,21); 5,17; 12,
2; Röm.8,1ff; Einl. Joy. Ev. Nr.)
Joh .(13,8)>2: „SE; A220: >72. 8:
Joh. 1,3; (3,35). — — jeiner Leiden 1.
Thejj. (3,8); Phil. 3,10. — der Chrijten
Mmt.(12,31); 1. Kor. 10,175 099:2,42;
(2,47); 4,32; 1. Joh. 1,7. — bei Tijch
ME. (14,18.19). — mit Dämonen 1.
Kor. 10,20
Genealogien der Irrlehrer Einl. Pajt. Ur.
3; 1.CTim. (1,4); 2.CTim. (2,23); Tit.
3,9
Generation, die nicht vergeht ME. 13,30;
Mtth. 24,35; £t. 21,32
Gennejaret, See ME. (4,35-41); LE. 5,1ff;
Joh. (1,48-51). Landjhaft ME.
(6,45); 6.55; Mith. 14,34
Genügjamteit 1. Tim. 6,6
Genugtuung, jtellvertretende Röm. (3,266)
2. Erf. „Heilswirfung”; Hebr. (10,18)
2. Erf. „Opfer“
Geraja, Ort ME. (5,1) 2.St.; (9,17.18);
Offb. (9,1)
Gerajener, Land der: ME. 5,1; LE. 8,26
Gerechten, die Mtth. (10,41.42); 13,43,
49; (19,21); ££. 15,7; (15,32); 1. Tim.
(1,9); Hebr. (10,37.38); 11,4; 12,23;
(12,24); Jaf. (5,4,6); 3,7 f
—
Gerechtigkeit Eph. 4,24; 2.Tim. 3,16;
Tit. (2,126); 3,5; 2. Petr. 3,135. —,
als griech. Göttin, Dike Apg. (28,4.5.6).
— der Pharijäer MI. (2,176; A0,15a);
Mith. (5,3); 5,20. neue, des
Reiches Gottes Einl. 3 Ev. Nr. 16.
19; Mtth. (5,1.2); 5,17ff; Einl. Mtth.
5,21-48 „Gebotu. Gerechtigkeit”; Mtth.
6,35; (22,11-13; 28,20a); Röm. 14,17.
— zwei Stufen der: Mith. (19,21). —
als Eigenjchaft Gottes, j. a. Bott Röm.
3,5; (3,256; 3,265) 3. Erf. Gnade u.
Glaube”; (8,38.39) Exk. „Gotteskind—
10,3; Hebr2[0,105210,18) 2.
m mer? z22ete1,1; 1.2 IoB-
). — Chriſti 2. Petr. 1,1. —, Je:
fus will fie erfüllen Mltth. 3,15. — vor
Gott Mith. (5,6); 6,33; LE. (1,6,75; 18,
14af); 2. Kor. (5,21); Jat. (1,20; 3,18).
—, zugerechnete Gal. 3,6; Röm. 4,3,6,
9,22. —, von Gott gewirft — Recht—
beichaffenheit Röm. (1,17; 3,265; 5,19;
6,16; 8,3f); Hebr. (12,11). —, als Tat
der Menjchen Mtth. 5,10; (20,14.15);
£f. (15,7.10); Röm. 10,5; 1.Tim. 6,11;
2. Tim. 2,22; Hebr. 1,9; 1. Petr. 2,24;
3,14; 1. Joh. 2,29; 3,7. —, als Aft
des Heilsprozejjes Gal. (2,16); 2. Kor.
5,21.% Rom.” (1,19)5. 0,21, °.118,206)
I. Erf. „Redtfertigung”; 4,5ff,22;
(8,29.30); Phil. 3,9; 1. Tim. (6,11).
—, auf Grund des Glaubens Gal. 2,16;
3,11; 5,5; Röm. (1,16f); 3,21ff; (3,22;
3,266) 1. Erf. „Rechtfertigung“; 3,27ff;
(7,136) . Erf. „Gejeß”; 9,350; 10,4ff;
Phil. 3,9; Hebr. 11,7. — ohne Der=
dienjt Röm. 3,24. —, unabhängig vom
Geſetz Gal. 2,21; 3,11,21. — aus Wer-
ten Gejh. N. T. ir. 1; Gal. 2,16;
Röm. (3,265) 1. Erf. „Rechtfertigung“;
(7,13c) Erf. Geſetz 9,31f; 10,5;
Phil. 53,9; Offb. (20,126). — bei Pau:
lus Gal. (2,16; 5,5); 1. Tim. (6,11). —,
Sohn der: 1. Petr. (1,14.15). — Diener
der: 2. Kor. (11,15); Röm. 6,18ff; 2.
Detr. 2,5. — Gejeß der: Röm.9,31. —
Weg der: 2. Detr. 2,21. — Panzer der:
Eph. 6,14. — Ehrenkranz der: 2. Tim.
4,8. — Früchte der: 2. Kor. 9,10; Phil.
a.11,0hebr:- 12,115 Jal-.3,185 2. Deik
(3,14.15). — von Ehrijtus überjtrömend
1.Kor. so
Gerechtigkeits-Predigt, Jejus u. Paulus
Mith. (5,16; 7,26.27)
Gerehtmahung, als dauernde Derwand- |
lung Röm. (3,265) 1. Erf. „Kechtferti—
gung”
Gerechtſprechung Gal. (2,16); 2. Kor. (5,
9); Röm. (3,266) 1. Exk.; 5,16; (5,18);
Eph. (5,26
Gergejener, Gebiet der ME. (5,1) 2. St.
Gericht ME. (8,56); Mith.(5,18,20; 6,33) ;
7,2; (13,360-43,47-50; 22,14); £f. 10,
14; 1. Kor. (6,9a); Apg. (2,40); 17,31;
hebr. 9,27; Joh. (3,17ff); 3,19; Einl.
Joh. 4,45-12,50, „Leben“; Joh. 5,22,
Korn
50
24,27,29f; 16,8,11. — Lofalgericht des
hohen Rates Mith. (5,22bc). — über
Iſrael ME. (11,12f; 12,1-12; 13,21);
Mith. (3,9,12) 1. und 2. St.; (23,375).
menjclices 1. Tim. 5,24; Jaf.
2,6; 1. Petr. (2,14). Endgericht
Mitth. (5,20); 1. Thejj. (1,95); Gal.
(2,16); 6,7; 2. Kor. (5,1,10); Phil. (1,
25.26); 1. Petr. (1,17); Jud.:6. —,
ewiges Hebr. 6,2. —, Gottes Mith.
(13,39; 22,11-13f); Gal. (2,16); 1. Kor.
4,4; Röm. 2,2ff; Kol. (3,25); Hebr. 10,
27; (11,7; 12,25; 13,4-6); Jaf. (1,3,23.
24); 2,13;. (2,26;..3,1), 5,12; Einle
Detr. Nr: 3; 1. Deir. (1,17); 2.177722
Detr. 2,3f; Joh. 8,495. — Gottes dur
Jeſus Röm. (2,16); Apg. 10,42; (17,
31); Joh. 5,22. — Ehrijti 1 Kor. 4,4;
5,5; 2. Kor. 5,10; Röm. (1,756) Erf.
„John Gottes’; 2. Tim. (4,1); Jaf.
(5,7); Einl. Jud. u. 2. Petr.; Joh. 5,
22ff; Offb. (6,17). — des Menſchen—
johnes ME. (8,38); Mith. (5,22be);
16,27; 25,31ff; Apg. 10,42; Offb. (14,
14-16; 19,11). — jtehtnahe bevor Mith.
(3,10); 1. Theff. (1,99); Jat. (5,1ff);
1. Petr. (3,19.20).. — bricht plößlich
herein Mith. (24,37). — des Derleum>
ders 1. Tim. 3,6. — unter dem Bilde
der Ernte Offb. (14,16). — nad) den
Taten 2.Kor. 5,10; Röm. 2,26; 1.Petr.
(1,17); Offb. 20,12. — wegen jedes
unnüßen Wortes Mith. 12,56. — über
die Böjen 1. Petr. (4,5). — über die
Welt Joh. 12,51. — über die Leben-
digen u. Toten Apg. 10,42; 1. Petr. 4,5.
— über die Toten 1. Petr. (4,6); Offb.
11,18; 20,12. —, die Jünger als Richter
Mith. 19,28; CE. 22,30; 1. Kor. (3,21-
23); 6,2; Offb. 20,4. —, das Wort als
Richter Joh. 12,48. — Derinnerlihung
bei Johannes Einl. Joh. Ev. Nr. 4a;
Joh. (3,18); Offb. (19,15) 2. St.
Gerichtstag, menjhliher 1. Kor. 4,5. —
Öottes 1. Thejj. (3,12); 1. Kor. 3,13;
Apg. (2,20.21); Hebr. (10,25; 13,17);
Jaf. (5,5); Jud. 6; 2. Petr. 2,9. —
Ehrijti 1. Kor. 5,5; Phil. (2,17.18)
Öerichtsvorjtellung, jüdiſche 2. Kor. (5,10)
Geruch zum Leben, zum Tode 2. Kor. 2,15
Gejalbter, des herrn LE. 2,11,26; (9,20);
Apg. 4,26; Offb. 11,15; 12,10
Gejchäftsleute, Mahnung an: 1. Thejj. 4,
11; Jat. 4.1347
Geſchichtlichkeit Jeſu Einl. 3 Ev. Ne. 7.
— der Religion 1. Joh. (1,2)
Geſchichtsbeweis Hebr. (5,6)
Gejchlecht, auserwähltes 1. Petr. 2,9. —,
verfehrtes Apg. 2,40
Geſchlechtsloſe Mith. 19,12.
Gejchledytsregijter, im A. T. Mith. In
17). — Jeju Mtth. 1,156; LE. 3,25ff.
—, gnojtijche Einl. Pajt. Hr. 3; 1. Tim.
(1,4); 2. Tim. (2,23); Tit. 3,9
Gejchorene, die, — Sittenloje 1. Kor. (11,
6)
Geſchwiſter Jeju ME. (6,3); Mtth. 13,557
Gejhwür, als Strafe Offb. 16,2
Geſetz Einl. Gal. Kr. 2; Gal. 2,15f; 6,13;
Einl. Pajt. Nr. 3; Apg. 6,13; Hebr. 10,
16; Joh. 1,17; 8,5. — des Moje ME.
(7,15); Mitth. (5,21); £f. 24,44; Gal.
(3,19); Apg. 7,37ff; Einl. Hebr,; Hebr.
2,2); 7,115; (7,18.19); 9,19; '10,1,8;
(10,18) 2. Erf. „Opfer“; 10,28; Einl.
Jak.; Jaf. (1,25); Joh. 1,45; (2,1-11)
Erf.; 19,23:2 8,5:.:(8,17.18), ;
als Rechtsordnung Röm. 3,27; 7,1f; (7,
130) Erf. „Geſetz“; 7,21ff. — als bür—
gerlihes Gejegbuh Mtth. (5,22a). —
— heilige Schrift des A.T. Röm. (5,31);
Joh. (10,34-36; 12,33.34; 15,25). —
nicht alle Teile gleich wichtig ME. (12,
30f. jüdiſches Zeremonialgeſetz
Gal. (2,21; 3,29) Exk.; Hebr. 10,8; Joh.
(2,6-8;2,1-11) Erf. — durch Engel gege-
ben Gal. 3,19; Apg. (7,30.36.38); 7,55;
hebr. (2,2). —, Deröffentlihung Hebr.
(9,19.20). —, die unter dem 6. Gal.
4,5,21. —, Jeſus unter das 6. getan
6al.4,4. —, Bedeutung bei den Juden
Mith. (5,22a); Gal. (2,19; 3,19). —,
ein Schatten der zukünftigen Güter
Hebr. 10,1. —, Bedeutung bei Jeſus
Einl. 5 Ev. Nr. 19; ME. (2,27); Mith.
6,17,22a); Röm. (7,130) Erf. „Ge—
feß“. —, das neue ME. (12,34) 1. St.;
Mtth.(5,1.2); 5,17ff5 23,25; Einl. Taf.;
Jaf. (2,10.11; 4,11.12). — d. Summe
Mtth. (5,1.2); 7,12; 22,40; 23,23; ct.
(6,350.31); Gal. 5,14; Röm. (13,10). —
imvergänglih Mith.(5,1.2); 5,18; £f.
16,17; ———— — Gottes, im Ge—
genſatz zu Moſe 1.Kor.(9,21); Röm. (I,
32) Exk.; Jaf.(4,11.12). — Chriſti Gal.
6,2; 1.Kor.9,21; Röm.(7,13c) Erf. „Ge⸗
ſetz“ Jak.(1,25). — Bedeutungb. Johan
nes Einl. Joh. Ev. Nr.4a. — Bedeutung
bei Paulus Gal. (2,19,21); 3,105f,23f;
(3,29) Erf. „Oejeg u. A.T.”; Röm. (7,
150) Erf. „Geſetz“; Hebr. (10,18) 2.
Erf. „Opfer“. —, an ſich heilig Röm.
7,12,14; 1. Tim. 1,8. — der Übertre-
tungen wegen Gal. 3,19; 1. Kor. 15,
56; Röm. 3,20; 5,20; 7,7. kann
nicht Leben ſchaffen Gal. (3,21f; 5,
18); Röm. 2,125f; 7,14ff; (8,3.4);
hebr. (7,18.19); 10,1. — führt zur Der-
urteilung Gal. (3,13); 2. Kor. (3,6,9);
Röm. (A,15a; 7,130) Erf. „Geſetz“;
‚hebt. (10,28.29). — tötet 2.Kor. (3,6);
Röm. 7,95. — als böſe, feindlihe Madıt
Gal. (1,4) Erk.; 1. Kor. (6,20). — —
neben Gott Gal. (3,17,19). als
en Fluch Gal. 3,10ff. nicht
ewig Mith. (5,18); Gal. (1,4; 3,19);
Röm. (7,1-6; 10,4); Apg. (8,la). —
nicht gegen die Derheißung Gal.
3,15ff,21. —, 450 Jahre nad} der Der-
heißung Gal. 3,17. —, Sudytmeijter auf
Ehrijtus Gal. (3,25); 3,24; Röm. (7,13)
Erf. „Gejeg”; Einl. Pajt. Tr. 1; 1.
31
Tim. (1,8). — bringt Erkenntnis der
Sünden Röm. (1,32) Erf. „Heidentum”;
3,20; 7,7ff. — für die Chrijten ohne
Bedeutung Gal. (2,18; 3,29) Exk. „Ge:
eg u. A.E.”; A217; Rom.022)51.
Tim. 1,9; Apg. (23,1); Einl. Joh. Ev.
Nr. 4a. —, Ende durch Chrijtus Gal.
(3,19); 3,25ff; Röm. 7,1ff; (7,130) Erf.
„Gejeg“; 10,4; Kol. (2,13.14f); Eph.
2,15; 1. Petr. (2,15-17). —, Täter des
Röm. (2,13); Jaf. 4,11. —, Richter des.
Jaf. 4,11
Gejeß des Glaubens Röm. 3,27; Jak. (1,
25). — der Gerechtigkeit Röm. 9,31.
— des Geiſtes Röm. (8,2); 1. Tim. (1,
9); Jaf. (1,25). — der Freiheit 1. Tim,
(MILE. Sat; Ja: 1,255. 2,128
Petr. (2,16). — d. Werke Röm.3,27; (7,
13c) Erf. „Geſetz“. — der Sünde u.
des Todes Röm. 7,25; 8,2. — und
Sünde Gal. 3,19f; 1. Kor. 15,56; Röm.
(1,32) Erf. „Heidentum“; 3,20; 5,137,
20; 6,14; 7,75f,25; 8,2. und Be-
ſchneidung Gal. (2,21) Exk. — u. Evans
gelium Röm. (7,13c) Erf. „Geſetz“. —
und Gerechtigkeit Gal. (3,10ff); Röm.
(7,13€) Erf. „Geſetz“; (10,4); Phil. 3,9.
— und Gnade Gal. (5,4); Röm.(3,26b)
3. Erf. „Onade u. Glaube”; 6,14. —
und Glaube Gal. 3,15ff. — und Jefus
Gal. 5,1ff; Röm. (7,4; 7,13c) Erf.
„Geſetz“. — und Propheten Gejd. IT..
€. ir. 157 EB: (9,1:235: 3,17507,125
22,40; £f. 16,16. — und Propheten und
Pſalmen LE. 24,44. — und Derheigung
Gal. 3,15ff
Gejegesdienjt Ijraels Gal. (4,96); Röm.
9,31; (10,4)
Gejeßesfreiheit- Gal. 2,4; (2,18; 3,29)
ErE: „Gejeb u. 4.215755;
(5,22.23); Röm. (7,4; 12,2); 1. Tim,
1,9; Apg. (15,2); Einl. Joh. Ev. Mr.
4a; Joh. (5,17.18); Einl. Offb. Kap.
2. 3, „innere Gefahren“
Öejeßeslehrer LE. 11,45; Einl. Gal. Ne. 2;
1. Tim. 1,7; Apg. 5,34
Geſetzesreligion Einl. Apg. Ir. 5
Gejegestollen LE. (4,15); 2. Kor. (3,14)
Gejegesjtreitigfeiten Tit. 3,9
Gejegeswerfe Gal. 2,16; 3,2,5,10; Röm.
5,20,28; (7,130) Erf. „Gejeg“; (13,9)
Gejetgeber, es ijt „ein“ G. Gott Jat.
4,12
Gejeggebung Gal. (3,19f); Röm. (9,4.
5a); Apg. (7,30.36.38); Hebr. (12,18.
19). — rabbiniſche Erzählungen Apg.
(2,13; 7,17-43); 7,53
Gejeglojigfeit Einl. Mtth.; Mith. (5,1.2;
7,6,15-25); 7,23; 13,41; (22,11-13;25,
28; 24,12; 25,11-12); Einl. Offb. Kap.
2. 3, „innere Gefahren“
Gejichte, j. a. Dijion Apg. (2,16); 2,17;
(9,10); 10,5,955,17; 11,5; Offb. (1,2)
Oejinnung, Betonung bei Jejus Mitth. (5,
22af). — irdiſche 1. Kor. 3,3. —, neue:
Röm. 12,2
Geſpenſt £t. 24,37; 1. Kor. (10,22) Erf.
„Abendmahl" ö
Gejtirne Gal. (4,3,10); 1. Kor. (15,24,39);
Kol. (1,12; 2,8,18.23); Eph. (2,1.2);
Jaf. 1,17; 2. Petr. (3,10)
Gethjemane, Ölfelter N 5 Ev. Kir. 7.
10; ME. (8,31) 2. St., 1. Erf.; 14,32;
mit. 26,36; £f. (22, hg): Hebr. (5, 7):
Einl. oh. Ev. Nr. er "Joh. (12,27;
12,20-36a; 18,1)
Sewalten, — = Engelmächte 1.Kor. (15,24);
Röm. 8,38; Kol. (1,16); 2,10,15; N
1,21%; 3,10; 6,12, A: Petr. (1, 21); 3,22
Gewand, reines, der Märtyrer Einl.
Offb. Nr. 2; Offb. (3,4); 3,18; 4,4; (6,
11); 7,9. — befledtes Offb. (3,4). —,
mottenfräßig Jaf. 5,2. — der Gottheit
Oal. (3,27). — zerreißen bei Gottes—
läjterung ME. 14,63f; Mith. 26,65
-Gewänder Jeju Einl. 3 Ev. ir. 12; ME.
15,24; Mith: 27,35; LE. 23,34; Joh.
19,25f. — der Engel ME. 16,5; Mtth
28,25; CE. 24,4; Apg. 1,10; Toh. 20,
12; Einl. Offb. Ur. 2; Offb. 3,5; 6,11;
2,95:139,0::19,14 r
Gewandzipfel Jeju, als Heilmittel, j. a
Quajte Einl. 3 Ev. Nr. 13; Mi. 5,275;
6,56; Mtth. 9,20; 14,36; Ck. 8,44; Apg.
(5,12-16)
Geweihte, — Chrijten 1. Kor. 1,2
Gewijjen 1. Kor. 8,7ff; 10,25ff; 2. Kor.
1,12, 4.25 5,115: R0m: 9,15); 9,15.112;
2); 13,5; (14,15); 1. Tim. 1,5,19; 3,9;
2: Tim. ı ‚3; (2, 15) ; Tit. 1,15; Hebr.
9,10,14; 10,22; 13,18; 1. Petr. (3,16);
3,21
Gibjon, Entdederin des jinaitijch-eureto-
nianiſchen Ev.=Tertes: Geih.N.T.Nr.7
Gihtbrüdiger, j. a. Gelähmter ME. (2,3);
Joh. (5,5-8,16-18)
Gideon Hebr. 11,32
Gift, todbringendes Jaf. 3,8. — trinten
ohme Schaden ME. (16,18)
Giftmijcherei, Fleiſcheswerk Gal. 5,20
Glaube Röm. (1,17); 15,13; Kol. (2,7);
Eph 1,10: 2:15; DU: 3,95 1:..Cim.
1,19; (4,4); 2. Tim. 1,13; Tit. 1,4,13;
2,2; 3,14; Apg. 3,16; hebr. (10,37.58);
11,1ff; Jakobus 1,3; 1. Detr. (1,5,
5,9). — ſetzt Hören voraus Röm. 10,14.
— — Sürwahrhalten Röm. (3,265) Erf.
„Gnade u. Glaube“; Jat. (2,19); Einl.
oh. Ev. Tr. 4a. — = Wunderglaube
Me. (8,12); Mith. (4,5f); Apg. (3,4-8);
Joh. (4,39-42; 4,45,54). — = herz⸗
liches Befenntnis zu Jeſus Gal. (2,
21); Röm. 10,85; Einl. Joh. Ev.
Ir. 4a. — = Erfahrungsglaube
Röm. (3,266) 3. Ext. „Gnade und
Glaube“; Kol. (1,22); Einl. Joh. Ev.
Nr. 4a; Joh. (339.42) — ohne zu
jehen Joh. (4,54; 20,8); 20,29. —
ein Gnadengejchenf Gottes Kol. 2,12;
Eoh. (1,5f; 2,85); Joh. (6,44). — des
Herzens Röm. 10,10; Jaf. (2,26). —
wahrer Joh. (20,28. 29). —, ungeheu«
helter 1. Tim. 1,5. — unverfälichter 2.
Tim.1,5. — lebendiger Jaf. 2,26; 1.
Petr. (1, 3). — allerheiligjter Jud. 0. —
d. Jejus erwartet ME. (8,12). — Der»
trauen auf Gott Mitth. (8,10; 15,21);
1.Kor. (12,9); 13,13; Röm. (3, 266) 3.
Erf. „Gnade u. Glaube“; Joh. (4,54).
— Sehnjucht nah Gl. ME. (9,24). — 108
Macht des Gl. ME. (5,34; 9,25); 11,
22f; Mtth. (5,44); 17,20; 21,21: CE.
17,6; 1. Kor. 12,9; 13,2; Röm. (3,266)
3. et. „Gnade und Glaube“; 1. Tim.
3,13; 1. Joh. 5,4. — wie ein Senf-
forn ein. 3 Ev. Nr. 135; Mitth. 17,20;
£f. 17,6. — „hat did; gerettet” ME.
5,54; 10,52; Mith. 9,22; LE. 7,50; 8,
48; 17,19; 18,42; Apg. 3,16; 14,9;
16,51. —, was nicht aus Öl., ijt Sünde
Rön. 14, 23. —, in der Liebe wirkjam
Oal. 5,6. — — Kirhenglaube Eph. (4,
13); Jaf. (2,26); Einl Jud. u. 2. Petr;
2. Petr. (1,1,5-11)
Glaube Abrahams Röm. 4,5ff; Jak. (2,20.
21). — d. Juden Joh. (2,25). — der
Heiden Mith. (8,10); Röm. (9,31); 11,
20. —, der Jünger Joh. (2,11). —
des Hauptmanns Mith. 8,5ff; LE.
7,1ff. — der Heidin ME. 7 ‚2aff; Mith.
15, 23. — Jeſu ME. (5,34); Mith.
(4,17); hebt. (12,2). — des Paulus 2,
Tim. 3,10. —, der Auserwählten Tit.
1,1. — des Ehrijten Röm. (4,25). —,
nicht Jedermanns Ding 2. Thejj. 3,2.
— an dott ME. (11,22; 12,50); 1.
Thejj. 1,8; Röm. (3,2656) 3. Erf. „Gnade
u. Glaube“; Tit. 3,8; hebr. 6,1; Joh.
5,24; 12,44; 14:1; E Joh. 5,10. —
au Jejus Gal. 2,16,20; 3,225 Röm. 3,
21ff; G,20b) 3. Erf. „Gnade u. Glau—
be“; (7,150) Erf. „Geſetz“; Eph. 3,12;
Phil. 723°%2, Tim. 3,15; Hebr. (135,7.
8); Tat. 2,1; Einl. Joh. Ev. Nr. Aa;
Joh. 2,11; 3,16,18,36; 4,39; (4,55;
5,24-27; 6,29); 6,35; 7,31,38f, 48; 11
25f,45; 12,42,44ff; 14,1,12; 16,27; 20,
30f; 1. Joh. 3,25; 5,5,10,15. — at
den Namen Jeju Joh. 1,12; 2,25; I.
Joh. 3,23; 5,13. — an die Auferjte-
hung Jeju 1.Kor. (15,19); Joh. (20,8).
— an die Heilsbotihaft Phil. 1,
27. — an Dämonen Kol. (1,12)
Glaube b. Paulus Röm. (1,17); (3,266) 3.
Erf. „Onade u. lauber: (a, 25; 8,29.30)
Ei. RER Einl. Pat. Nr.
1.Tim. (4,8); Hebr.(12,5) Erf. „Olau-
Pe —, bei — Einl. Joh. Ev.
Ir. 4a; Joh. (4,54). — bei Johannes
u. Paulus, Unterjchied 1. Joh. (5,1).
— im Hebräerbrief hebr. 012, 3) Erf.
„Glaube“
Glaube, macht gereht Röm. (8, 26b) 3
Exk. „Gnade und Glaube”. — wirft
die ewige Errettung Röm. (3,22;
10,9); Eph. (2,7f); Apg. (15.10.11).
— allein aus Gl., sola fide Gal.
3,11,24; Röm. (1,16; 3,266) 3. Erf.
„Gnade u. Glaube“. — „ein“ Gl.: Eph.
4,5. — Geijt des: 2.Kor. (4,15). — Ge:
heimnis des: 1.Tim. 3,9. — Kampf des:
1.Cim. 6,12. — Schild des: Eph. 6,16.
und Erkenntnis Eph. (3,16.17);
Einl. Joh. Ev. Hr. 4a; Einl. Joh. 4,
43-12,50 „das Licht”; Joh. (17,6b-10).
— und Wahrheit 1. Tim. 2,7. — und
Geſetz Gal. (2,16); 3,1ff; Röm. 3,51;
Jaf. (2,26). und Handeln Joh.
(3,20.21). und Sittlichfeit Gal.
(5,16); Röm. (3,265) 3. Erf. „Gnade
u. Glaube“; Joh. (7,16.17); 1. Joh.
(2,3). — und Werte Gejh. N. T. Ur.
1; ME. (4,18); Gal. 2,15f; Röm. (3,
26b) 3. Erf. „Gnade u. Glaube“; 4,1ff;
(4,13; 7,150) Erf. „Geſetz“; Einl. Jaf.;
Jak. 2,14ff; (2,14-26). — und Gnade
Röm. (3,265) 3. Erf. „Gnade u. Glau—
be"; 4,45. — und Liebe 1. Theſſ. 1,5;
Gal. 5,6; 1. Kor. 13,2,13; Röm. (3,265)
3. Erf. „Gnade und Glaube”; Kol.
EA SEpB: 8,1617); 1. Tim. 1,14;
245.212 6.1127. Eim.- 2,225 :IJat,
(2,26); Eiml. Joh. Hr. 9; Joh. (14,
16); 1. Joh. (3,23); A,7ff;
Hoffnung 1. Kor. 13,15; Kol. 1,4f,23;
Hebr. 6,11; 1. Detr. 1,21. — Liebe,
Hoffnung 1. Thejj. 1,3; 5,8; 1. Kor.
13,15; Kol. 1,45. — und Treue Dhil.
(35,9), — und Taufe ME. 16,16. —,
Abfall vom Gl.: 2.Chefj. 2,3; Gal. 1,
651. Cim-5,85 6;10,21
Ölaubensbegriff, urchrütlicher u. katholi—
iher 1. Tim. (1,10)
Blaubensbefenntnis, jüdijches, |. a. Sch'ma
ME. (12,29). —, apojtoliihes Erh. (6,
23.24); 1. Tim. (3,16; 6,13); 2. Tim.
(1,9); Jud. (20)
Glaubensgehorjam Röin. 1,5; 16,26
Ölaubensgenojjen Gal. 6,10
SGlaubensgerechtigkeit Gal. 3,11,24; 5,5;
Röm. 1,165; 3,22; 4,11,13; (7,150) Erf.
„Gejeß"; 9,350; 10,455; hebr. (11,7)
Ölaubensgejeg Jud. (22.23) "
Ölaubensiehre Einl. Pajt. Hr. 1; Jud.
(3); 2. Petr. (1,1)
Glaubensihwahe 1. Kor. 8,1ff;
Röm. Kap. 14f
Glaubenstreue 1. Thejj. 3,7
Ölaubenswerf 1.Chejj. 1,5; 2.Chejj. 1,11
Gleichheit und Sreiheit 1. Pete. (2,13-17)
Gleichnis Einl.3 Ev. Kr. 16.17.19; ME.
4,1ff,10ff; (7,17); Mitth. 13,157; CE 8,
4ff; Einl. Joh. Ev. Ur.2; Joh.(10,1-6).
— Jeſu, Wejen u. öwed MI. (4,12;
8,17; 12,8); Mith. 13,10ff; (13,1-25);
rt. 8,95; (10,29; 16,8). — — außers
halb der Evangelien 1. Thejj. (5,21).
— des Rabbi Eleajar Mith. (7,26.27).
—, Taimud-Gleihnts Mtth. (22,11-13).
— und Allegorie ME. (12,8); Einl. Joh.
Ev. Nr. 2; Joh. (10,1-6; 19-21). —
und Beijpielerzählung LE. (10,29; 16,8).
—, Deutung ME. (4,10); 4,14 ff; Mith.
Die Schriften des Neuen Tejtaments, Regijter.
—
—
Einl.
33
|
13,18 136bff; (13,366-45); ct. (16,1-
Gleichnijfe, Dergleihung. —, Aas und
Adler Mith. 24,28; CE. 17,37. —, Arzt
und die Starten ME. 2,17; (4,12) Erf.;
Mith. 9,12; CE. 5,51. — Arzt, Hilf dire
jelber Ck. 4,25. —, Auge u. Licht Mtth.
6,225. —, Art beim Baumfällen Mitth.
3,10; LE. 3,9. — Baum und feine Frucht
Mith. 7,16ff; 12,335; LE. 3,9; 6,435. —
blinde Blindenführer Mtth. 15,14; 23,
16,24; £f. 6,39. —, Dieb Mtth. 24,
45f; LE. 12,395. —, Docht, glimmender,
u. Rohr Mith. (12,20). —, Ernte u.
d. wenig. Arbeiter Mith. (9,57); CE. 10,
2. — Grojchen, verlorener, Drachme Lk.
15,8ff. — Feigenbaum, in Frühling MTE,
15,28f; Mith. 24,32f; LE. 21,29ff. —
—, unfruhtbarer ME. (11,12.13); £E.
13,6ff. — Siſchnetz Mith. 13,47ff; (13,
52; 22,11-15; 28,19) 1. Erf. „Mijjionss
befehl“. —, Sreund, bittender Einl. 3
Ev. Kr. 19; LE.11,5ff; (16,8). — Gäjte,
d. zu ſpät fommen Mitth.25,11f; LE.13,
25ff. — Hausbau auf Fels oder Sand
Mith.7,2457; LE.6,47ff. — Haushalter,
treuer LE.12,41ff. — — ungeredt. Einl.
3 Ev. Tr. 5.19; Mith. (10,16; 13,44;
25,26); Einl. LE.; LE. 16,1 ff. —, Haus»
herr, der aus feinem Sat Altes u.
Neues holt Mith. 13,52. — — und
Dieb Mtth. 24,43, CE.12,39f. — Herr,
der über Land reift ME. 13,34ff; LE.
12,37 ff; 19,12ff. — hochzeitsgäſte u.
Bräutigam ME. 2,195; Mith. 9,15; ££.
5,345. —, Hodyjeitsmahl, Fönigliches
Einl. 3 Ev. Nr. 19; Mith. (8,11.12);
22,1ff. — Hunde u. das Heilige Mit.
7,6. —, Jünger und fein Meijter IMtth.
10,245; CE. 6,40. —, Jungfrauen, die
zehn Mith. 25,1ff; LE. (12,35-59; 13,
25). —, Kamel u. Nadelöhr ME. 10,25;
Mith. 19,24; LE. 18,25. —, Kinder,
jpielende Mtth. 11,16f; LE. 7,31f. —
— und Hündlein ME. 7,275; Mith. 15,
26f. —, Knecht, treuer u. kluger Mtth.
24,45ff; CE. 12,42ff. — — der bei
Tiſch dienende LE. 17,7ff. — — der
Schalfsfneht Mith. (5,7); 18,257; £E.
(17,10). — — die wachjamen Mk. 15,
34ff; LE. 12,35ff. —, König, der in
den Krieg zieht LE. 14,31f. — Lappen,
ungewalfter Einl. 3 Ev. Nr. 16. 18. 19;
ME.2,21; (4,12) Erf.; Mtth. 9,16; £f.
5,36. — Lit d. Welt Mith. 5,14. —
—, auf dem Leuchter ME. 4,21; Mith.
5,15; £E. 8,16; 11,355. —, Mahl, Fönigs
liches, Abendmahl Mith. 22,157; LE. 14,
16ff. Mann, reicher, und La=
zarus: Einl. 3 Ev. Nr. 5; Einl. LE;
k. 16,19ff; Joh. (11,1-44).
Perle, Eöjtlihe Einl. 3 Ev. Kir. 16;
Mtth.13,45f; (18,12.15); TE. (10,29). —
—, vor die Säue Mith. 7,6. —, Pharis
fäer und Zöllner Einl. 3 Ev. Ur. 19;
Einl. £f.; LE. (10,56; 16,15); 18,9ff.
m
{2}
—
—, Pfunde, anvertraute Mith. 25,14 ff;
ct. 19,11 ff. — Plaß, leter, beim Gaſt.
mahl ct. 14 ‚Tff. — Reditsjtreit Mith.
5,25f; £f. 12,58. —, Richter u. Witwe
Einl. 3 Ev. Nr. 19; Mmit (13,44); Ck.
(16,8); 18,2ff. —, Rohr, zerſtoßenes,
u. Dodt Mitth. (12,20). —, Rüdfall,
unreiner Geijt Mtth. 12,43ff; £E. 11,
24ff. —, Saat, jelbjtwadjende ME. 4,
26ff; Mtth. (13,30); £E. (10,29). —,
Siemann Einl. 3 Ev. Nr. 16; ME. 4,
11a ff; Mein. 15,1 ,18FF; £t. 8,2ff,
11ff; (10,29). —, Salz ME. 9,49f;
Mtth. 5,13; ct. 14,34. —, Samariter,
barmherziger Mtth. (5,7; 25,41); Einl.
tk; Ck. 10,25ff; (18,10-13,14b). —
Sauerteig Einl. 3 Ev. Hr. 16 .19; ME.
(4,295); Mtth. 13,33; LE. (10,29); 13,
20f; Gal. 5,9; 1. Kor. (5,6). —, Schaf,
verlorenes Mith. 18,125; LE. (10,29);
15,1ff. — — das in den Brunnen ges
fallen ijt Mtth. 12,115; LE. 14,5. —,
Scalfsfneht Mith. (5,7); 18,25ff; £f.
(17,10). —, Schaß im Ader Einl, 3 Ev.
fir. 16; Mtth.13,44; (18,12.15); CE. (10,
29). —, Schuldner, die zwei Lk. 7,40ff.
—, Senfforn Einl. 3 Ev. Nr. 16.19; MI.
4,5077; Mith. 15,318; £E. 13,185; (17,
21). —, Sohn, verlorener Einl. 3 Ev.
Rr. 5.16.19; ME. (3,30) Erf. „Sünde”;
Mtth. (20,14.15); Einl. ££.; £k. 15,11ff;
l. Joh. (2,2a, 13.14). — — die zwei
ungleihen Mtth. 21,28ff. —, Splitter
u. Balken Mith. 7,35; Ck. 6,41}. —
Staats- und Hauswejen, in ſich uneins
ME. 3,23ff; (4,12) Erf. „Parabein“;
Mtth. 12,25f; CE. 11,175. —, Stadt auf
dem Berge Mtth. 5, 14. —, Starter, ges
fejjelter ME. 3,27; (4,12) Ert. „pParas
bein“; Mith. 12, 29; ck. 11,21f. —,
Sterne im dunteln Weltall, die Ehrijten
Phil. (2,15) 2. St. —, Talente, anver«
traute Mtth. 25,14 ff; IE. (12,47.48; 16,
10); 19,11ff. —, Tor, reicher, Korita
bauer £f. 12,16ff. —, Turmbau CE.
14,28 ff. —, Unkraut ME. (4,135); Mith.
15,24ff,56bff; (22,11-15). —, Dater u.
bittender Sohn Mtth.7,9f; LE 11,11f.
—, Dogelmutter u. ihre Jungen Mith.
25,97; £E.13,34. —, Wein u. Schläuche
Einl. 3 Ev. Mr. 16.19; ME. 2,22; 6.,
12) Erf. „Parabeln“; mith. 917; St,
5,97f; Joh. (2,1-11) Ert. „Seichen“. —
—, junger und alter Lt. 5,59. —,
Weinberg ME. 12,1ff; Mtth. 21,338f;
ct. 20,95. — — unfruchtbarer, bei
Jejaja ME. (12,1-12). —, Weinbergs»
Arbeiter Mtth. 20,1 ff; LE. (17,10). —
Wölfe in Schafskleidern Mitth. 7,15. —.,
MWorfichaufel Mith. 3,12; LE. 3,17. —
Sweicherren=Dienjt Mmith. (6,24); ct
16,15
Gleichniſſe bei Paulus. —, Ölbaum,
wilder u. edler Röm. 11 ,17ff. —, Sa⸗
menkorn, Auferftehung 1. Kor. (15,37.
38). —, Sauerteig Gal. 5,9; 1.Kor.(5,
34
ı
6). — Teig und Erjtlingsbrot Röm. 11,
16. —, Ton und Töpfer Röm. (9,20).
—, Wurzel und Sweige Röm. 11,16
Glieder, im Dienjt der Sünde 1. Kor. (7,
39.40) Erf. „Ehefrage”; Röm. 6,13,
19; Kol. (3,5-9a). —, im Dienjt Gottes
Röm. (6,16,19b). —, bildl., die Chriſten
Eph. 4,25; 5,30
Gloria in excelsis deo, Lobgejang d. Engel
£f. (2,14)
ers — dungentede, j.a.d. 1. Kor. (12,
11) Exk. „Sungenreden“
Glutwind Taf. (1,11)
Gnade 1.Chejj. 1,1; 5,28; 2.Chejj. 1,2;
3,18; Gal. 1,3; 6,18; 1. Kor. 1,3; 16,
23; 2. Kor. 1,2: 13,13; Röm. 1,7; (3,8:
3,266) Er; ‚Gnade u. Glaube“; (6,1,
15); 16,20; Dhilem. 3.25; Kol. 12; 4,
18; Eph. 1,2; 4,7; 6,24; Phil. 12; 4,
23; —1. Tim. 1,2: (2,5); 621 2 Tim.
1,2; 2,1; 4,21; Tit. 1,4; (2,120); 3,14;
hebr. 13,9; 1. Detr. (1,10.11); 1,15; 2,
197; 5,5; 2. Petr. 1,2; Joh. (, 120);
1,14,16; 'offb. 1,4. — als religiöjes
Gut Röm. 1,5; 15,15; Hebr. 4,16; 13,
25. —, bei Gott ££. 1,30; Ava. 7,46.
—, 6ottes 2. Theſſ. 1,2; al. 1,5; 2,21;
1.Kor« 1,3; (15,10) 3 2.Kor, 1,2250;
9,8; 12,9; Röm. 1,7; (3,265) Erf. „Gna—
de u. Glaube“; (6,14b); 15,15; Philem.
3; Kol. 1,6; En: 12,68; 2,7; Dhil.
1,2,29; (4,15); Tim. 1,2; 2. Tim.
1,25.C18.-1,45 2, (2,12a); 3,7; Hebr.
12.15; Tat. 46: 18 "Petr. 5,12; Jud. (4).
— Jeſu Chriſti 1. Thejj. 5,28; 2. Thejj.
1,2; 3,18; :6al. 1,3; 6,18; 1.Kor 13;
16,23,°2. „Kor. .1,2,,19,15; Bas 1%
16,20,24; Philem. 3,25; Eph. 1,2; phil.
1,2; 4,23; 1. Tim. 1,2,14; 2. Tim. 1,2;
Tit. 1,4; Apg. 15,11. — als Mittel
der Rettung Röm. (8,29.30) Erf. „Prä«=
dejtination“; Eph. 2,5,8; Apg. 15,11.
— wirft alles 1. Kor. (15,10); Eph.
(2,10). — allein aus: iR (3,
265) 3. Erk.; (9,12,29); Eph. 2,5;
8. — ein Mann voll: Apg. &
8. —, Genoſſen der: Pal (1,7.8).
und Sriede 1. Theil. 1,1; 2. Chef. 112;
Gal. 1,3; 1..Kor. 1,5; 2. Kor. 1,2; Röm.
147; Dhilem. 3; Ki 1,2; Eph. 1,25;
PhU.21,2; 1. Tim. 12. En
Tit. 1,4; Offb. 1,4. — und Barmher—
zigfeit 1. Tim, 1,2; 2. Tim. 1,2. — und
Wahrheit Joh. 1,14,17. — und Glaube
1. Kor. (6,9a); Röm. (3,2656) 3. Erf.
„Gnade u. Glaube”. — und Geredhtig«
Teit Röm. 5,21; 1. Joh. (2,2a). —
und Geſetz Gal. (5,5); Röm. 0,14. —
und Werke Röm. (7,13c) Erf. „Gejeß”.
— und Lohn 1. Kor. (3,8). — und
Geriht 1. Kor. (6,8f); Offb. (20,126).
— und Freude Phil. (4,21), — =
Kollette für die Armen in Jerujalem 2.
Kor. 8,6
Gnadenamt Eph. 3,2,8
Önadengaben, j. a. Geijtesgaben 1. Kor.
12,1 51,855,28ff; Röm. 12,6ff; Eph. 3,
7; (4,7); Einl. Pajt. Ar. 4; 1. Tim. 4,
12572. Cim. 1,65. IaE (512.19); 1.
Petr. 4,10
Önadenheimjuchung k. (19,41-44)
Önadenlehre des Paulus Röm. (5,8; 3,
265) Erf. „Gnade und Glaube“; (6,1,
15, 23). — des Evangeliums u. des
Paulus Mith. (5,16; 7,26.27; 22,14)
Gnadenwahl, j. a. Ermwählung, Gottes
Mtth. (22,14); Röm. (9,22; 11,5); Kol.
(1,22); Jat. 1,18
Önojis 1. Kor. (2,6); Kol. (1,12; 2,3; 3,
10); Eph. (1,8.9,17; 3,19); Einl. Joh.
4,45-12,50; Joh. (14,60); Offb. (2,17).
— Streben der Griechen Joh. (1,46).
— im Judentum Gal. (4,5); Einl. Joh.
Ey. Mir. 4b. —, die wahre 2. Kor. (10,
5); Einl. Joh. 4,45-12,50; Joh. (14,
6a); Einl. 1. Joh.; 1. Joh. (2,13.14);
(4,7); (5,13,18$) ; Einl. Offb. Kap. 2. 5.
—, Irrlehre 1. Kor. (15,34a); Einl.
Pajt. Kir. 3; 1. Tim. (2,4; 3,2; 6,20);
Tit. (1,11); Apg. (20,29); Einl. Jud.
u. 2. Petr.; 2. Petr. (3,3.4); Einl. Joh.
Schr. Ur. 5d; Einl. Joh. Ev. Ur. 7
Gnojtifer, „die Geijtlihen“ 1. Tim. (2,4);
1. Joh. (1,8; 2,3,9,20) 2. St.; (2,21). —
Irrlehrer Geih. N. T. Ur. 3; Röm. (7,
18); Kol. (1,195-2,8,18.25); 1. Tim.
(1,3ff,17); (6,20); Cit.(1,2); Jak. (5,
17); Einl. Jud. u. 2. Petr., Jud. (11.
16.207) 22.25)7. 2. Detr. (1,2, 3,9,16);
1. Joh. (1,5; 4,20). — antinomijtijche
Gal. (3,29) Erf. „A. T.“; Röm. (7,7a;
7,13) Erf. „Geſetz“; Einl. 1. Joh.; 1.
Joh. (1,5; 23,4; 3,4). —, Lehre Gal.
(4,5); 2. Petr. (1,16); Joh. (1,140);
Einl. 1. Joh.; 1. Joh. (1,1,5,8; 2,4, 4,
2,8; 5,6)
Gnojtizismus Gejh. N. T. Nr. 3; Gal. (3,
29); Jaf. (3,1,17); Einl. Joh. Ev. Nr. 3
Goeten, Wanderprediger Kol. (2,4-8)
Gog und Magog Offb. 20,8
Gold, Geſchenk der Magier Mtth. (2,11).
— im Seuer geglüht Offb. 3,18. —,
vom Rojt zerfrejjen Jaf. 5,3
Golgatha, Bolgotha, Schädeljtätte ME.(14,
35.36); 15,22; (15,26) ; Mtth. 27,33; £.
(23,33.34); Joh. 19,17
Gomorrha ME, (15,19); Mith.10,15; Hebr.
(6,7.8); Jud. 7; 2. Petr. 2,6
Gott.
1. Namen Gottes.
Gott, Name ME.(12,29); Ck. 1,49; 1.Chejj.
(1,1). — — für Gott jelbjt ME. (1,10);
Mith. (6,9); 1. Tim. (6,1) — Scheu
d. Juden vor: ME. (14,61b); Mith. (5,
34.35). —, Umjchreibung ME.11,31; 14,
61f; Mith.(4,17) Erf. „Reid; Gottes” ; (5,
34.35); 21,25f; (23,16.18) ; 26,64; £T. (6,
34.35); 8,28; 15,18,21; 20,4f; Hebr. (8,
1); Jaf.(5,12). — Öreiteiliger Name
Mith. 28,19; (28,19) 5. Erf. „Dreiheits-
formeln“; 2. Thejj. 2, 13f; 1. Korinther
⸗
35
12,4ff; 2. Korinther (3,17); 13,13;
Eph. 4,4ff; 1.Petr. 1,2; Offenbarung
(1,4), — fLäjterung des: Oifb. 15,
5f. —, der unbefannte Gott Apg. (17,
22f). — unjerer Däter Apg. 3,13; 5,
30; 7,32. — Abrahams, Iſaaks u. Jas
fobs Mk. 12,26; Mith. 22,32; Lt. 20,
37; Apg. 3,13; 7,32; Hebr. (11,16). —
Jakobs Apg. 7,46. — Iſraels Mith.
15,51; Ck. 1,68. — der Juden u. der
Heiden Röm. (1,32) Erf. „Heidentum”;
3,29. mein: Johannes 20,17;
Offb. 3,2,12. —, euer Joh. 20,17. —,
unjer 2. Thejj. 1,12; 1. Kor. 6,11. —
Dater, als Anrede ME. 14,36; Mtth.6,9;
11,25,:120,39,42: £T.. 10,21; 11,222
42; 23,54,46; Joh. 11,41; 12,27 17,15f.
—, der Dater ME. 13,32; Mith. (6,12);
24,36; 1. Thejj. 1,1; Gal. 1,1; 1. Kor.
8,6; Röm. (8,38.39) Erf. „Gotteskind—
ſchaft“; Kol. 3,17; Eph. 5,20; 6,23; 1.
Tim. 1,2, 2, Tim: 1,2; CE 11,2: 8a8:
(1,27; 3,9.10); 1. Petr. 1,2; (1,17), Jud.
1; Joh. 3,35; 4,21; 5,19ff; 6,37,44ff;
8,275,58; 10,15,17f; 14,6ff,24,26,28,31;
15,975 20,21; 1: 306: 3,215: 2,22112 =
— im Himmel Mitth. 5,16; (6,9); 6,26,
32; 7,11; 12,50; 18,10,14,35; 23 9. —
— aus dem Himmel LE. 11,15. — und
Dater Jeju Chrijti 2. Kor. 1,3; 11,31;
Röm. 15,6; Kol. 1,5; Eph. 1,5; Apg.
2,33; 1. Petr. 1,3; Joh. 5,17f. —, euer
Dater ME. 11,25; Mith. 5,16,45,48; 6,
14; 7,11; 10,29; 18,14; 23,9; £f. 6,36;
11,13; Joh. 20,17. — — unjer Mith.
6,924: Chell:-1, 1772,10; 1: Kor 2173,
2. Kor. 1,2; Röm. 1,7; Philem. 3; Kol.
1,2; Eph. 1,2; Phil. 1,2. — unjer Gott
und Dater 1. Cheſſ. 1,3; 3,11,15; Gal.
1,4. — unjer aller Dater Röm. 4,16.
—, mein Dater Mith. 10,32f; 12,50;
18,10,19,35; LE. 2,49; Joh. 5,17,45; 6,
32,40; 8,19; 14,20f,23; 15,1,8,25f; 16,
3; 20,17; Offb. 2,28; 3,5,21. —, „ein“
Gott und Dater Aller Eph. 3,14f; 4,6.
—, Dater, heiliger Joh. 17,11. —, Das
ter der Barmherzigkeit 2. Kor. 1,3. —
— alles Trojtes 2. Kor. 1,5. — —
der Herrlichkeit Eph. 1,17. — — der
Geijter Hebr. 12,9. — — der Gejtirne
Jak. 1,17. — — des Logos Einl.hebr.;
hebr. (10,18) 1. Erf. „hoheprieſtertum“.
— der hochgelobte ME. 14,61; 2. Kor.
11,31. — der Heiland Lf. 1,47; 1.Tim.
1712.23: . 2,10, 03,2
Fud. 245. — der Herr Jaf. (1,7,12). —
der Herr debaoth Jak. (5,4). — der
Berr aller Dinge 1. Kor. (3,21-25). —
— der Herren 1. Tim. 6,15.'— — des
Himmels Offb. 11,15. — — Himmels
u. der Erde LE. 10,21. — — der Welt
Röm. (8,38.39) Erf. „Gotteskindſchaft“;
Offb.(4,9.10f;12,10) 1.St. — — d. Pros
phetengeijter Ojfb.22,6. —, die heilige
Majejtät Hebr. 1,35; 8,1. —, Antlig
Gottes Apg. 2,28; Hebr. 9,24. —, Auge
3*+
Röm. 14,22.
cf. 11,20. —, Hand, gewaltige 1. Petr.
5,6. — — rechte ME. 12,36; 14,62;
16,19; Mith. 22,44; 26,64; (28,18); et.
20,42; 22,69; Röm. 8,34; Kol. 3,1;
Eph. 1,20; Apg. 2,33f; 5,31; 7,56:
Hebr. (1,3); 8.15%10/12;.34 Petr. 3,22
2. Eigenjhaften Gottes.
Gott, Eigenſchaften 1.Kor. (8,6); 1. Tim.
(2,7); Einl. Hebr. — alles in allem
1. Kor. 15,28; Röm. (1,7b) Erf. „Sohn
Gottes“; (11,36); Eph. 4,6; Apg. 17,
275; Einl. Hebr.; Hebr. (2,10); Joh.
(17,1); Offb. (22,3) 2.St. —, der an
nige ME, 12,52; 1. Thejj. (1,9.10); 1
Kor. 8,6; 12,6; Röm. 3,50; 1. Tim.
1,17; 2,5; 6,15; Jud. 2a; Fon. 5,44;
173 — der allein wirkende ME. (a,
28); 1. Kor. (3,7; 15,57.38); Eph. (6,
23.24); Phil. 2,13. —, der ohme Unter:
brehung wirkende Joh. 5,17. —, all-
gegenwärtig Eph. (4,6). —, allmächtig
£f.(1,37); 3,8; 1.Kor. (15,340,37.38);
20T (1; 9b); Be: Röm. 1,20; (5,
26b) 3. Erf. „Gnade und Glaube”; (4,
21; 8,38.39) Erf. „Gotteskindſchaft“;
(11,25; 16,25.26); Eph. (4,6); hebr.
(11,19); Offb. 1,8; 4,8; 11,17; 15,3;
16,7,14; 19,15; 21,22. —, allwifiend
ME. 13,32; Mith. 6,4,6,8,18; 24,56;
22.132,30, 1. 305..3,207:J0776.> (1,12:
15). —, A und O Offb. (1,8); 21,6; 22,
13.. —, barmherzig Mtth. (5,48); LE.
1,78; 6,56; 2. Kor. 1,5; Röm. (8,38.
39) Erf. „Gotteskindſchaft“; 9,1557; (9,
29); 11,50; 12,1; 15,9; Eph. 2,4; at.
Bl, I: Petr. (1,17). —, Baumeijter
Hebr. 11,10. —, ewig Röm. 16,
26; hebt. as 9); Offb. 1,6; 4,9f; 10,6;
iD, 1 —, der da it u. der da war Offb.
1 ‚48; 11,17; 16,5. —, ein Seuer Hebr.
12,29; 2. Petr. (3,7). — des Stiedens 1.
Theil. 5,23; 2. Thejj. (3,15); 1. Kor.
14,35; 2. Kor. 13,11; Röm. 15,35; 16,
20; Phil. 4,9; Hebr. 15,20; Jaf. (1,7).
— gibt gern ME. 11,24; Mith. (5,48);
7,7,11; ££. (17,10); Jaf. 1,5; (1,8). —
geduldig, j. a. langmütig ME. (12,2-5);
£f. (13,6-9); Röm. 3,26. —, gegenwär-
tig im Allerheiligjten Hebr. (9,5). —
— in Jejus Apg. (7,17-43); Joh. (1,
14d); 14,85f. — Geijt Röm. (5,21)
Erf. „Die beiden Adam“; Joh. 4,24;
Offb. (a, 3). —, gerecht min. (20,14.
15); Röm. 3,5,21,25; (3,265) 3. Erf.
„Gnade und Glaube”; (8,38.39) Erf.
" Gottesfindihaft“; hebr. 6,10; (10,18)
2. Erf. „Opfer“; 1. Joh. 1,9; on. 15,
3; 16,5; 19,2. —, Gejehgeber Jaf. 4, 12:
— gnädig mt. (12,6); Mith. (6,12);
I ck. (4,15; 15,32); Gal.
3,16); Röm. (3,265) 3. Erf. „Gnade
und Glaube“; Apg. 17,30; 1. Petr, (1,
17); 5,10. —, der große Tit. 2,13. —
größer als unſer herz 1. Joh. (3,19.20).
30.
—, Singer ME. (1,26); |
— gut, allein Einl. 3 Ev. Nr. 18; ME,
10,18; Mith. (7,11); 19,17; £E. 18,19;
Joh. (5,21-25). — gütig INeh: (5,
45f; 20,14.15); LE. 6,35; Kom. 2 2,4; 11,
22; (12, 11.:2)501, Tim. (1,1); Tit, 3,4.
— heilig mith. (6,9) ; LE. (i ‚49); Gebr.
12,10; 1. Petr. (1,14.15), Einl.
1,1-18; Joh. 17,11; Offb. 15,4: T63.
—, Herrlichkeit ME. (8,38; 13, 24. 25);
£t. (2,9); Röm. 1,23; 2,7ff; 3,25; (5,
2): 9,4,23; Kol. 1,11; Eph. 1,17; 1.
Tim. 1,11; Apg. (6,15): 1,2; Fat. (2,1);
Jud. 2a; Einl. Joh. Ev. Nr. 4a; Joh.
11,4; Offb. 15,8; 21,11. —, Herzens-
fündiger 1: Theil. 2,4; Röm. 8,27. —,
‘der Hödjte LE. 1,32,35; 6,35; 8,28;
Apg. 7,48. — der Hoffnung Röm. 15,
13. —, Klarheit Röm. 11,33. —, König
der Könige 1. Tim. 6,15. — — ber
Dölfer 1. Tim. 1,17; Offb. 15,3. — die
Kraft ME. 14,62; Mith. 26,64; £f. 22,
69; 1. Kor. (1,18). —, langmütig LE.
18,7; Röm. 2,4; 9,22; (10, 21); 1. Dein:
3,20. —, der lebendige 1. Thejj. 1,9; 2.
Kor. 3,5; 1. Tim. 3,15; 4,10; Bebr.
3,12,.9,145 10,315. 12,221: 7Deteszte,
18. 19); 'oOffb. 10,5. — der Lebendigen,
nicht der Toten mt, 12,27, Mith. 22,32;
ck. 20,58. —, Cebensipender Eph. 2,5;
1. Tim. 6,13; Joh. (5,21-23). — Lit
Einl. 1. Joh.; 1. Joh. 1,5; Offb. (4,5).
—, Liebe ME. (9,44.46); “*
(18,14); CE. (15,32); ' 2. Ehejl:
16;.:3,57:2. Nor... 1a, 11; Röm. (5, a;
5,8; (8,38.39) Erk. „Sottestinäfcheft;
Joh. 3,105.17,26;. Einl: Jo—
Joh. (3, 1): 3,17; 4,78. —, Majejtät
Röm. 1,20; Tat. (54); Joh. 17,5. —
Menjhenfif cher 2. Tim. (2, 26). —,
Menſchenfreundlichkeit 1. Tim. (1, 1);
Tit. 3,4. —, Neid Jaf. (4,5). — der
Ordnung 1. Kor. 14,33; (14,39. 40) Erf.
Geijt“. —, Reichtum Röm. 11,55; 1.
Tim. (6, 6f). —, Reue, bei Gott ausge»
jchlojjen Hebr. (7, 20-22). —, Riditer,
ſ. a. Gericht Röm. (14,107); Bebr. (6,
10; 9,27.28); 10,30; 12,23; 13,4; Jat.
4,12: (5,4); 1. Petr. (1,17; 2,23); 2
Detr. (3,7). — der Ruhe Jak. (1,7).
—, Schöpfer 1. Kor. 8,6; Röm. (3,29);
4,17; (8,38.39) Erf. „Gotteskindſchaft“;
(9,56); Eph. 3,9; 1. Tim. (4,4); Apg.
4,24; 17,24; Bebr. (3,2); 1.Petr. 4,19;
Einl. Joh. 1,1-18; öffb. 4,11; 10,6;
14,7. — jelbjtgenügjam Apg. — 31).
—, der jelige 1. Tim. 1,11; 6,15. —
der Standhaftigkeit Röm. 15,5. —
ſtreng Röm. 11,22. — der Thronende
Offb. 4,3,9; 5,1,7,13; 7,10,15. —, To⸗
tenerweder Gal. 11; 2. Kor. 1,9% Röm.
4,17,24; Kol. 2,12; Eph. 1,20; Apg.
2,24, 82;:3,10,26}.26,8751, Petr. Del
Joh. 5,21. —, treu 1. Thejj. 5,24;
Kor. 10, 15; Rom. 3,3; hebt. —
1. Petr. (5,10); 1 ; Joh. 1,9. — des
Uecites 2. Kor. 1,3; Röm. (8,58.39)
1
Erf. „Gotteskindſchaft“; 15,5. —, Uns
begreifli Röm. 11,35ff. —, unpar—
teiiſch Gal. 2,6; Röm. 2,11; Kol. (3,
25); Einl. Eph.; Eph. 6,9; Apg. 10,
34; 1. Petr. (1,17); 1. Joh. (2,26). —,
unjihtbar Röm.1,20;Kol.1,15; 1.Tim.
1,17; 6,16; Hebr. 11,27; (12,20.21);
Joh. 1,18; 3,13; 5,37; 6,46. — wird
fihtbar 1. Kor. (10,22) Erf. „Abends
mahl“; Röm. 1,19f. — unveränderlidh
Fat, 1,17. — unvergänglid Röm. 1,
23; 1. Tim. 1,17; 6,16. — der wahre
1. Theſſ. 1,9; Röm. (1,25); Tit. 1,2; 1.
Petr.(1,18.19); J0h.17,35. — wahrhaf:
tig Röm. 3,4; (3,266) Erf. „Gnade und
Glaube“; 15,8; Joh. (3,33.34a); 1.
Joh. (5,20af); Offenbarung 15,3; 16,
137392, Weisheit 1. Kor. 1,
21; Röm. (8,38.39) Ext. „Gottestinds
ſchaft“; 11,33; 16,27. — Willkür Mith.
(20,14.15); Röm. (9,11f); 9,21ff. —,
das Siel von allem 1. Kor. 8,6; Röm.
11,36; Hebr. (2,10). — Horn Gal. (3,
13); Röm. 1,18; (1,24); 2,5ff; (2,24);
3,5; (3,21,26a; 3,265) 2. Erf. „Heils-
wirkung“; 4,15; (11,21); 12,19; Kol.
3,6; Joh. 3,36; Einl. Joh. 4,43-12,50;
Einl. 1. Joh.; Offb. 6,16f; (8,5-5);
11,18 :
3. Wirfen Gottes.
Gott, als Vorbild Eph. 5,1. — läßt feine
Sonne jcheinen Mtth. 5,45; Jaf. (1,5).
— jpendet Regen Mith. 5,45; Jaf. (1,
* — arbeitet weiter Hebr. (4,4.5);
oh. 5,17. — ruht am 7. Tage Hebr.
4,4. — ſchwört Lf. 1,73; Apg. 2,350;
hebt: 3,1115. 2,55°:6,18:: 7,21.
wohnt in der Stiftshütte Röm. (9,4.5a).
— im Tempel Röm. (9,4.5a); Offb.
(4,2). — nicht in einem Haus mit hän—
den gemaht ME. (13,1.2); Apg. 7,48;
17,24; Offb. 21,3; (21,22) 1.St. — im
himmlifchen Liht ME.(1,10); 1.Tim. 6,
16. — bejtimmt alles Röm. (9,20ff). —
gab Abraham Derheigungen Hebr. 6,
13. — will, daß Allen geholfen werde
1. Tim. 2,4. — hat die Armen erwählt
Jaf. (2,5). — hat duch Chrijtus be-
rufen 2. Tim. 1,9; 1. Petr. (5,10). —
ift ausgejöhnt durch Chrijtus Kol. 2,
13ff; Eph. 2,16; 4,32. — wird die
Erjheinung Chrijti herbeiführen 1.
Tim. 6,15. — das Haupt Chriſti 1.
Kor. 11,3 .— hat Chrijtus zum Meijjias
gejandt Apg. 2,36; 3,26. — hat Chri=
tus auferwedt Gal. 1,1; Röm. (4,24);
Kol. 2,125 >€ph. 5,205, pa. 2,52;
3,15,26; 1. Petr. 1,21. — hat geredet
in den Propheten Hebr. 1,1; (4,6.7).
— hat Moje gejandt zum Herricher
Apg. 7,35. — hat mit den Dätern einen
Bund gemadht Apg. 3,25. — redet im
alten und neuen Bund Hebr. (1,1). —
redet in Chrijtus Hebr. 1,2; (12,25).
— gibt jeinen Geijt 1. Thejj. 4,8; Gal.
37
4,6; Apg. 2,17; 5,32; Joh. (3,34b.35);
14,16. — wirft den Glauben Kol. 2,12.
— wirft das Wollen und Dollbringer
Phil. 2,13. — läßt das Böje zu Röm.
(1,24). — jhidt den Antichrijt 2. Theſſ.
— — verſtockt die Menſchen Mk.
3,5; 4,12); 2. Theſſ. 2,11f; 2. Kor,
3,14; Röm. (1,32) Erf. „Heidentum“;
9,18; 11,7ff; Joh. (8,47); 12,39ff. —
haft einen Teil der Menjchheit Röm.
(8,38.39) Erf, „Gotteskindſchaft“; 9,13;
11,28. — wirft in die Hölle £f. 12,9.
— mit, für uns Röm. 8,31.
Gott und Jejus, Gleichheit im Wejen
hebr. (1,8). — und Welt Kol. (2,18.23);
Einl. hebr.; Hebr. (1,2); Jat. (4,4; 5,
12); Einl. Joh. 1,1-18. — und das
Böje Jaf. (1,15). — und der Mammon
Mith. 6,24; LE. 16,13. — und die Der
juhung Mtth. (6,13); Jaf. 1,13. —,
der Gott diefer Welt Mith. (4,1-11); 2.
Kor. 4,4. — der Bauch ihr Gott Röm.
(16,17.18); Phil. 3,19. — Seinde Got»
tes Kol. (1,21); Jaf. 4,4
Gott jhauen, j. a. Schauen Mtth. 5,8; 1.
Kor. (13,12); 2. Kor. (3,18; 12,4) Erf.
„zeitg. Dorjtellungen“; Tit. (2,15); Apg.
1,55; Einl. Joh. Ev. Nr. 4a; Joh. (1,
14c); Einl. Joh. 4,43-12,50; Joh. 14,
9: 3::I08. 525,3..30h. (11): Ofb.
22,4. — erkennen Eph. 1,17. — ejjen
1. Kor. (10,22) Erf. „Abendmahl“; 1.
Detr. (2,3). — preijen Röm. (9,55; 11,
33ff); Apg. 2,47. — die Ehre geben
tt. 2,14; Röm. 15,7,9; 16,27; Phil.
1,115. 2,11..% 8m 1,175.2 Cm)
18; 1. Detr. (4,10.11); 4,16. — geben,
was Öottes ijt ME. 12,17; Mitth. 22,
21;£8.20,25.—dieStrafe anheimjtellen
Jud. (9). — belügen Apg. 5,4. — zum
Lügner mahen 1.J0h.(1,10); 5,10. —
läßt jich nicht jpotten Gal. 6,7
Götter, jogenannte Gal. 4,8; 1. Kor. (8,
45); Joh. 10,347
Götter-Mythus, alter Einl. Offb. Ar. 5;
Offb. (12,1.2)
Öottesbegriff bei Philo Einl. Hebr.; Einl.
Joh. Ev. Mr. 4b; Einl. Joh. 1,1-18
Gottesdienjt, im Tempel Einl. 3 Ev. ir.
17. — der Chrijten Gal. (4,21); 1. Kor.
(14,16); 2. Kor. (3,18); Kol. (3,16; 4,
16), Phil. (2,10.11);.1. Tim: 2,8ff; G,
2; 4,13; 5,4); Apg. (13,2). —, vernünfs
tiger Röm. 12,1; 1. Tim. (5,4). —, Ge—
ihichte des: Apg. (2,47). —, Ordnung
1. Kor. 14,26ff; (14,39.40) Erf. „Geiſt“
Gotteserfenntnis, natürlihe Röm. 1,19ff;
(1,32) Erf. „Heidentum“; Eph. (2,12);
Apg. 14,17; (17,27). —, für den Mens
ſchen unmöglich Gal. (4,9a). —, wahre
Tit. (1,16); Hebr. (8,11.12.15); Joh. (1,
148,18; 16,15); 17,3,6ff; 1. Joh. (5,
20a
Gotteserjcheinungen, des alten Bundes
Offb. (1,17
Öottesfülle Eph. 3,19
Gottesfürdtige, Projelgten Apg. (13,14)
Gottesgemeinjchaft Hebr. (8,11. 12. 13; 9,9,
12); Einl. Joh. 4,45-12,50
Gottesglaube Kol. (2,18.25); Hebr. (1,2)
Gottesherrjchaft, Theofratie ME. (13,1.2);
Mtth. (4,17) Erf. „Gottesreich“; (5,5;
11,12.13); 1. Kor. 15,24; Offb. (11,14);
11,17; 12,10; 19,6
Gottesfajten, im Tempel Mith. 27,6
Gottestindjhaft 1. Joh. (3,1f). — Bei
Paulus Röm. (8,38.39) Erf. „Oottes=
kindſchaft“. — bei Johannes ME. (10,
15a
Gottesfneht bei Jejaja Joh. (1,29.30);
1. Joh. (1,76)
Gottesläjterung ME. 3,30; (14,63.64)
Mith. 26,65; Apg. 6,11; (12,20-25);
05.5 (5,17.18; 8,59); 10,535, (19,7);
Offb. 13,1ff; 16,9,11,21
Öotteslehre Einl. Hebr.; Jud. (22.25)
Gottesliebe, und Bruderliebe, j. a. Liebe
Me. (12,30) 1..St.; 2. Petr. 1,6.7); 1.
Joh. 4,7ff
+
7
'
Gottesmahl, der Dögel im Himmel Offb. |
19,17
Gottesmann, Timotheus 1. Tim. 6,11
Gottesmenſch 2. Tim. 3,17
Gottesmyſtik Joh. (14,23)
Gottesreich, j. a. Reich ME. (4,29a),; Mith.
(4,17) Erf. „Gottesreich“; (5,5); LE. (17,
21); Hebr. (12,28)
Öottesihlaht, die allerlegte Offb. 19,
i1ff; (20,9)
Öottesjohn, j. a. Sohn Apg. (8,32.35);
Einl. Hebr.; Hebr. (2,14)
Gottesjöhne, und Menjchentöchter 1. Kor.
(10,20; 10,22) Erf. „Abendmahl“; (11,
10); Kol. (1,20); 1. Petr. (3,19.20);
Jud. (6)
Gottesſohnſchaft Jeju, j. a. Sohn ME. (9, |
7); Röm. (8,38.39) Erf. „Gotteskind—
haft“
Gottestag — Gerichtstag 2. Petr. (5,11.
12)
Öottesurteil, durchs Los Apg. (1,24-26) |
Öottesverehrung, wahre 1. Tim. 2,10;
Joh. 4,21,23
— d. Apokalyptikers Offb.
4,3
Gottesweihe Jaf. (1,21)
Gotteszeichen, am Körper Gal. (6,17)
Gotteszwang, durd; Eid oder Gebet Mitth.
(5,36; 6,7f)
Gottgeweihter, Nafiräer LE. (1,15; 2,22b.
23); Apg. (21,23.24)
Gottgleichheit der Menjchen Mtth. (5,48); |
Eph. 5,1. — Jeju Hebr. (1,8)
Gottheit, Jeju Einl. 3 Ev. Kr. 15; 1. Kor. |
(8,6); Apg. (10,38); Einl. Joh. Ev. Ir.
7; Joh. (20,28.29); 1. Joh. (5,1,205
u. c). — — bei Paulus nod nicht 1.
Kor. (8,6; 15,28); Röm. (1,75) Erf.
„John Gottes”; (9,56). — muß Ge—
italt gewinnen in uns Gal. (4,19). —,
Tiefen der: 1. Kor. 2,10; Eph. (3,18)
58
Gottlojigkeit, der Heiden Röm. (1,18);
Eph. (2,12); 2. Tim. 2,16; Hebr. 1,9
Gößen 1. Kor. 8,4; (10,19); Offb. 9,20
Gößenbild, das goldene Kalb Apg. 7,41
Gößendienjt, der Heiden 1.Kor. (10,7);
Röm. (1,22.23,25); Kol. 3,5; Eph. (2,
12; 5,5); 1.Petr. 4,3; Offb. (9,20.21;
21,8). —, in der Gemeinde Gal. 4,8;
(4,9b); 5,20; 1. Kor. (6,9bf); 10,14ff;
Röm. (1,32) Erf. „Heidentum“
Götzenopfer Einl. 1. Kor.; Apg. 15,20,29;
21,25
Gößenopferfleijch 1. Kor. (8,1); 8,10; Einl.
1. Kor. 10,1-22; 1. Kor. 10,23 ff; Einl.
Offb. Kap. 2. 3; Offb. 2,14,20
Grab Jeſu, das leere Einl. 3 Ev. Nr. 10.
11; ME. (8,31) 2.St.; 16,1ff; MER:
28,157; CE. 24,1ff; 1.Kor. (15,4); Joh.
20,1ff. — —, verjiegelt Mith. 27,66.
— des Lazarus Joh. 11,38. — des
Zeus auf Kreta Tit. (1,12)
Gräber, in Geraja ME. 5,1f; Mith. 8,28;
cf. 8,27. —, übertündyte, bildl. Mitth.
23,27. —, unjichtbare, bildl. £f. 11,44.
—, öffnen jich bei Jeju Tode Einl. 3
Ev. Nr. 5; Mtth. (27,52.53)
Grabeswahe Mtth. 27,62ff
Grablegung Jeju ME. 15,42ff; Mtth. 27,
57ff; LE. 23,50ff; Apg. (2,26)
Grabmal Davids Apg. 2,29
Grabmäler, der Propheten bauen Lf.
11,47
Gregor von Nyſſa LE. (11,1-13)
Greßmann, Hugo Jaf. (1,12). —, „Das
Weihnadhts-Evangelium“; LE. (2,15.16).
—, „Der Urjprung der ijraelitijch-jüd.
Eschatologie”; Einl. Offb. Ur. 5. —,
„Altorientaliiche Terte und Bilder“; 1.
Petr. (3,18)
Greuel, der Derwüjtung ME. (13,14);
Mtth. 24,15; £f. (21,7)
Grieche und Jude, ohne Unterfchied Gal.
3,28; Röm. 10,12; Kol. 3,11
Griechen, beim Seit, Projelgten Einl. Joh.
Ev. ir. 2b; Joh. (12,20-22). —, ſuchen
Weisheit 1. Kor. 1,22
Griehentum Einl. Hebr.
Griehijch, als Weltſprache Einl. Röm.;
Apg. (2,116; 6,1-7)
Griehijches, im Chrijtentum Mk. (12,35);
Apg. (17,315); Offb. (6,1-8)
| Groſchen, verlorener, Gleichnis LE. 15,8
Größte, der, unter den Jüngern ME. 9,
34; (10,43.44); Mitth. 18,1ff; 20,26f;
23,11; CE. 9,46; 22,24ff
Großvater Jeju Mtth. (1,16)
Grotius, Hugo, Gelehrter Gejh. N. T.
Kr. 9; Einl. 2. Theſſ.
Grundlegung der Welt Eph. 1,4; Hebr. 4,
3; 9,26; 1.PDetr. (1,20)
Gruß, der englijche, Ave Maria £f. (1,28).
—, bei den Griehen und Juden 1.
Thejj. (1,1); Röm. (1,7b). —, bei den
Chrijten Mtth. (10,12.15); LE. (10,4);
Röm. (1,76). — den Irrlehrern ver—
#
weigert 2. Joh. 10f. — apojtolijcher 1.
Thejj. 1,1; 5,26; 2. Thejj. 1,2; 3,17;
Bal:*1,5; 6,18;. 1..K0r. 1,353 10.1917;
2. K#0L. 1,2;'13,121, Roge),.05 10,31,
20,24; Philem. 3.25; Kol. 1,2; 4,18;
Eph.. 1,2;.6,255, PRIRSL 254 21772 1.
Tim. 1,2; 6,21; 2. Tim. 1,2; 4,19ff; Tit.
1,4; 3,14; Hebr. 13,24f; Jak. 1,1; 1.
Petr: 12554137: 3822 72: Detr. 1,1;
2. 306:28.198,.92.100# 2:19: Off. '1,4
Gunfel, Hermann, „Die Wirfungen des
heil. Geijtes“; 1. Kor. (14,39.40) Erf.
„Geijt“. —, „Schöpfung und Chaos“;
Einl. Offb. Ur. 5
Gut, irdiſches und himmliſches hebr. (10, |
34). — ungeredhtes LE. 16,11
Güte, Gottes, j. a. Gott Mith. (5,46.47);
ER 0: Eph. 2,7521: Timz 1,1);
Tit. 3,4. — als Frucht des Geijtes Gal.
5,22; 1. Kor. (14,39.40) Erf. „Geijt“;
Kol. (3,12)
Gütergemeinjhaft ME. (10,30); Apg. (2,
44.45); 4,32ff; (5,5.10) Erf. „Güterge:
meinjchaft“; (6,7)
Gutes, als Überwinder des Böjen Röm. |
12,21. — tun 1. Thejj. 5,15; Röm. 12,
17:3. Joh. 11
Baar, langes, bei den Srauen 1.Kor. (11,
6). feins joll verloren gehen LE.
21,18; Apg. 27,34. — ijt gezählt Mith.
10,50; £E. 12,7. —, Heiligfeit, bei alten
Dölfern Apg. (18,18)
Habafuf, Prophet Röm. (1,17)
Haben, „wer da hat“ Einl. 3 Ev. Nr. 16;
N. 4,25; Mith. 13,12; 25,29; LE. 8,
18; 19,26. — als hätten wir nidt 1.
Kor. 7,29ff; 2. Kor. 6,10
Habgier ULE, 7,22; CE 12,15, 1..Chejl.
(4,6); Eph. 5,35. Jud. (11); 2. Detr.
Hader, Fleiſcheswerk Gal. 5,20
Hades, |. a. Hölle ME. (9,45); Mltth. (16,
18); LE. (16,23; 23,45); 2.Kor. (5,10)
Erf.; Apg. (2,26.27); Jud. (6); Dffb.
20,15. — und Tod Offb. (6,7.8). —
und Pejt, als 4. Reiter Offb. (6,2)
Hagar, Weib des Abraham Gal. 4,24;
Röm. (9,76)
Hagel, beim Weltgericht Offb. 8,7; 11,19;
16,21
Hagiographen, Ketubim LE. (24,44)
Hahnenjcrei, bei der Derleugnung ME.
14,30,68,72; Mtth. 26,34,74; LE. 22,34,
60; Joh. 13,38; 18,27
häkchen, vom Gejeg Mith. (5,18); £E.
16,17
Haladhot, Bejtimmungen in d. rabb. Theo:
logie 1. Kor. (4,17)
Halbgötter 1. Kor. (8,5)
halle Salomos, im Tempel Apg. (3,11);
5,12; Joh. 10,23
Hallel, Lobgejang nad) der Pascha-Mlahl-
zeit MIE. (14,26)
Halleluja, im Himmel Offb. 19,1
Hand Gottes, rechte ME. 12,36; 14,62;
59
16,19; Mith. 22,44; 26,64; (28,18); £?.
20,42; 22,69; Röm. 8,34; Kol.3,1; Eph.
1,20; Apg.72,337; 531; 7,56; bebr.
(1,3);.8,15,10,127 Te. Detr., 3,22. —,
die zu Fall bringt ME. 9,43; Mith. 5,
30; 18,8. —, an den Pflug legen Lk.
9,62. —, verdorrte ME. 3,1; Mith. 12,
10; £f. 6,6 ’
Handarbeit des Paulus 1. Theil. 2,9; Einl.
1. Kor. 9,1-27
Handauflegung 1. Tim. 5,22; Apg. 6,6;
Hebr. 6,2. — als Mittel der Heilung
ME. (5,23,30.31; 7,33); 8,23; 16,18; LT.
(4,40); 13,15; Apg. (5,12-16; 28,8);
hebr. (6,2). — zur Öeijtesmitteilung
Einl. Pajt. Ir. 4; 1. Tim. 4,14; 2. Tim.
1,6; Apg. (8,14); 8,18ff; (8,25); 9,17;
(13,35; 19,5f); Hebr. (6,2)
Hände, aufheben zum Beten 1. Tim. (2,8).
—, aufheben zum Segen Mk. 10,16;
Mitth. 19,13,15; Ck. 24,50. —, waſchen
mt. 7,2ff; Mith. 15,2ff; £t. (11,38).
— waſchen bei Pilatus Mith. 27,24.
— ſchlaffe, bildl. Hebr. (12,12.13)
handſchriften des N. T.: Geſch. N. T. Mr.
7; Einl. Apg. Nr. 7. — armeniſche
ME. (16,20). — alte griehiihe Einl.
Apg. Ir. 7
Handwinfen, bei Reden Apg. (21,40)
Hanina ben Doja, Rabbi Joh. (4,54)
Hanna, Mutter Samuels LE. (1,46,69). —,
Tochter Phanuels, Prophetin Einl. LE.
Kap. 1.27 TE. 2,36
Bannas, Ananos, Hohepriejter LE. (3,1);
3,2; Apg. (4,6); Einl. Joh. Ev. Hr. 11;
Joh. (11,49); 18,15
Haran, Land Apg. 7,2,4
Häretifer, Keßer Tit. (3,10)
Harmagedon, Name für Megiddo Offb.
16,16
Harnad, Adolf Einl. LE.; Gal. (2,1); 1.
Tim. (6,20); Einl. Apg. Nr. 3; Jaf.
(2,2.3); Offb. (13,12). —, „Das Pro»
blem des 2. Thejj.“; 1. Thejj. (5,27);
Einl. 2. Thejj. —, „Sprüche und Reden
Jeju" Einl. 3 Ev. Ur. 4, Anm. —,
„Beiträge zur Einleitung in d. N. T.“
Einl. Apg. Ur. 7, Anm. —, „Chrono-
logie” Einl. Jaf. —, „Militia Christi“
2. Tim. (2,5)
Haß, gegen Jejus Joh. (15,18; 17,14).
— gegen die Jünger ME. (13,15);
Mtth. 10,22; 24,9; LE. 21,17; Einl.
Apg. Nr. 4; Apg. (5,40); Joh. (15,
18; 17,14); 1. Joh. (8,15). — gegen
die Brüder Mitth. 24,10; LE. 14,26; 1.
Joh. 2,11; 3,15. — gegen die Ketzer
Offb. (14,11)
Bajjen, Dater und Mutter Einl. 5 Ev. Nr.
19; Mtth. (10,37); LT. 14,26
Hathor-Iſis, Göttermutter Offb. (12,6.14)
Hauch, aus Jeju Munde 2. Thejj. 2,8
Haupt, bildl. = Chrijtus Kol. 1,18; Eph.
1,22; 4,15
Haupt, E., Kommentar Einl. Philem.,
Anm.; Einl. Kol, Anm.; Einl. Eph.,
Anm.; Eph. (2,18), Anm.; Einl. Phil.
x, 3, Anm.
Hauptleute, Tempel-Offiziere £f. (22,4);
22,52; Apg. 4,1; 5,24,26; (22,25)
Hauptmann von Kapernaum Ein. 3 Ev.
Nr. 4. 13; Mt. (3,14.15, 16-19; 7,30);
Mmith. 8,öff; (15,28), et. 7,18; Joh.
(4,46). — unter dem Kreuz Einl. ME.;
ME. (1,1; 15,26); 15,39,44f; Mith. 27,
54; £f. 23, 47. — Kornelius in CTäjärea
Mith. (8,5); £f. (7,4.5); Einl. Apg. Tr.
2; Apg. 10,1ff. — Julius auf der Rom:
teife Apg. 27,1
Haus, Einrichtung eines galiläijchen ME.
& 4); Mith. (5,15). —, „das“ ME. (9,
33). — Öottes £f. 2,49; Apg. 7,47ff;
Joh. 14,2. — — — himmlijches heilig⸗
tum Bebr. 10,21. — — bildl. = Chris
ten 1. Tim. 3,15; Tit (1,7a); hebr—
— Detr. Iran. Petr. 4,17
Hausbau, Gleichnis vom Mith. TA;
£f. 6,47 ff
Hausgemeinde Röm. (16,5); Philem. 2;
Kol. 4,15; 'Apg. (10,7; 12,125.16,157
20,21); Hebr. (10,25)
Hausgenoffen Gottes Eph. 2,19
Haushalter, j. a. Gleichniſſe Einl. 5 Ev.
Rır. 5. 19; Mith. (10,16; 13,44; 25,26);
Einl. £E.; ££. 12,41ff; 16,18f5 1. Kor.
4,1f; cit 1,7; 1. Petr. 4,10
Hausherr, j. a. Öleichnijje Mith. 13,52
24,45; CE. 12,39
Haustafel, chrijtlihe Kol. 3,18ff; Einl.
Eph.; Eph. 5,21ff. 1. Tim. (6,2); Tit.
(2,9); 1. Detr. (2,13-17
Hauswejen, das in ſich uneins ijt ME. 3,25
Hebräer, unter den Chrijten Apg. 6,1;
(6,1-7; 6,9; 8,1a)
—— Geſch. N. T. Nr. 13 ME. (15,
38); Apg. (2,20.21; 8,1a); Einl. Hebr.;
hebr. 2,1,5; 10,18) 2. Erf. „Opfer“;
(13,25) Ert.:
eine Homilie Einl. Hebr hebr.
.. (11,39.40; 13,22). —, eine gelehrte
Abhandlung Geſch. N. T. ir. 1. 8;
Einleitung Hebräer —, allegorijche
Methode Einl. Hebr. —, der Derfajjer
hebt. €1,2; = 6,4-6; 9,4; 12,5) Erf.
„Glaube“. „Paulus als Derfajjer
2 . 4; Einl. paul. Br.;
Einl. Hebr.; hebt vo, —, tejer Einl.
hebr.; hebr. (3,12; 6,11). — und die
3 Evangelien hebr. (13, 25) Ein — und
Dali Einl. Hebr.; Hebr. (1,4; 10,18)
2. Erf. „Opfer”; (10, 37.38; N ‚T; 12,25
12,3) Erf. „Glaube“. — und Johannes
Hebr. (1,2). — und 1.Petrusbr.: Einl.
1. Petr. Nr. 3; 1. Petr. (3,18)
Hebräer-Evangelium Gejh. N. T. Tr. 4;
ME. (3,3; 10,276); Einl. Mith.; min
3,15,17,;.6,135.19,215 27,815 28 ‚19) 3
tk. GE OU £t. (6, 1); Gal.
1,19); 1. Kor. (15,7)
De väifch, te Sprache Apg. (6,1-7)
hebron, Grab Jakobs bei: Apg. (7,1-16)
Hegejipp, Schriftjteller Einl. Fat.
1. Johannes EG ‚20). —, |
40
—
hehn, D., „Kulturpflanzen und Haustiere”
Offb. (18,11 —
Heiden 1. Theſſ. 4,5; 1. Kor. (7,12.1
Röm. 1,18ff; (1 ‚32) Erf. "Beidentum‘:
2,14f; (7,1424); 15 ‚St.1627; Eph. 3,
1; 4,17; 2.Cim. 4,17; Apg. (2,39); (15,
16- 18); "Ein. Bebr.; 1; Petr. (2,13- a
die Draufenjtehienden 1. Theſſ. (
1112); 1 Kor. 5,12f; Kol. 4,5. —,
Unbe chnitte ne Eph. 2,11. — Öottloje
2. The. (1,8); 1. Kor. 6,1; "Röm. (1,
18). —, Sögendienit Röm. (1,22.23);
Offb. (9,20.21). — im Banne der Däs
monen Offb. 6, 9), —, Trachten der:
Mith. 6,32; LE. 12,350. —, Beten der:
Mith. (6,7). —, Zürnen der: Offb. (11,
18). —, werden geweidet mit eher-
nem Stabe Offb. 19,15. —, Herrichaft
über: Offb. (2,26. 27). —, Endgeridht
Mith. (25,32); Offb. (9,17.19). — im
Dorhof des empels Offb. (11,1.2). —
Stijten der Ck. (21,20.24) —, Miterben
der Derheifung Eph. 3,6,8. —, das
heil zu den: LE. (2,31; 4,15,25-27);
Röm. (1,32) Erf. „Heidentum”; 3,30;
11,11,25ff; 15,16. —, von Gott ges
veht gemacht Röm. 3,30; 9,30. —,
Sülle der: Röm. (11,25). —, Gewinnung
der: ME. (7,35; 15,39); Mtth. (8,11.
12). — fennen Gott Röm. 1,19ff. —,
nicht unrein ME. (7,24); Apg. 10,95f,
28. — tun ohne Gejeg das Gute Röm.
(1,32) Erf. „Heidentum”; (2,13)
Heidendrijten Gal. (2,10); Offb. (7,4-8)
Heidenchrijtentum Geſch. NM. T. Nr. 2;
Einl. Apg. Ur. 5
Heidenmijjion Einl. ME. 6,14-8,26; Einl.
Mtth.; Mtth. (10,23; 22,9.10; 28,19) 1.
Erf. „Mijjionsbefehl”; Einl. Ck.; Gal.
(1,16); 2,7; (2,95,12; 3,29) Ext. „Oes
ſetz“ Apg. (3,20); 8,18fF; (10,48) ; 15,
35ff; Joh. 10,16; (10,19-21; 21,12).
—, Derbot an die Jünger nitth (10
5.6)
Hheidenpredigt Apg. (15,7-9)
heidentum Röm. (1,32) Erf. „Heidentum“;
Eph. (2,12; 6,9); 1. Petr. (M 14.15)
Heidin, das fananäijche Weib ME. 7 akt:
Mtth. 15,21 ff
heil, das 2. Theſſ. 2,13; 2. Kor. 6,2; Röm.
11,11%Eph, 1,13; DH. 3,1928, 215
1..Chm. (1,1); 2.,,Eim. 2,10, 8,155
Tit. 2,11; (2,12a); Einl. Ang. 2.5;
hebr. (1,14; 2,1, 3); 5,9; 6,9; (9,27.285
11,1,13,39. * 2, ) Erf. „6 aube":
(12,18-29); Jat. (1,21); 1. Petr. 1,5,9;
Jud. 3; Joh. 4,22. —, völlig gegenwär=
tig Eph. an —, Univerjalismus 1;
Tim. R 6; 4,1 —, helm des: Eph.
6,17. —, des: hebr.
Heiland, Jefus: £ufas 2,11; Tim.
1,10; Tit. 2,13. 3,6;-Apg. 5,31; "2
2 Petr. 11,11; 2,20; 3,2,18; oh. 4,
— 4,14. —, Gott CE. 1,47; 1.
Tim. 1,1; 2,38; 4,10; Tit. 1,5; 2,10:
3,4; Jud. 25
- Heiligen,
Heilandstuf Mith. 11,28ff; Kol. (3,13)
heilig Röm. (1,7a; 11,16); Apg. 6,13;
7,33. —, dreimal Heilig Mith. (6,9);
Offb. (4,7.8)
Heilige, der, Gottes ME. 1,24; LE. 4,34;
Apg. 2,27; Joh. 6,69. —, das, im Tem-
pel hebr. 9,2
die Juden Mith. 27,52;
Offb. (20,4.5). —, = Apojtel und Pro:
pheten Eph. (3,5) 2. St. —, = Chri⸗
ten Mtth. (27,52.53); 1. Theſſ. 3,13;
(4,8); 1. Kor. 1,2; (5,7a); 6,1; 7,14;
14,99: 170210° 2. Kor. 1,1;:9,175'13,;12;
Röm. (1,7a); 12,13; 15,25,31; 16,2,15;
Philem. 5.7; Kol. (1,2); 1,4,26; 3,12;
Eph. 1,1,15,18; 2,19; 3,8,18; 5,3; 6,
18; Phil. 1,2; 4,21f; 1. Tim. 5,10; Tit.
2,3; Apg. 9,13,32,41; 26,10; Hebr. 6,
10; 13,24; Offb. 5,8; 8,5f; 11,18; 14,
12; 18,20; 19,8. —, = Märtyrer Offb.
13,7; 17,6; 18,24. —, = Engel 1.
Thejj. 3,13; Kol. 1,12
Heiligen, durch den Geijt 2. Thejj. 2,13
Heiligen-Glaube im Katholizismus Kol.
(2,18.23)
Beilighaltung bejtimmter Tage Röm. 14,
5; Kol. (2,18.23)
heiligfeit Gottes und Chrijti Mitth. (6,9);
£f. (1,49); Bebr. (7,26); 12,10; 1. Petr.
(1,14.15); Einl. Joh. 1,1-18; Joh. 17,
11; Offb. 15,4; 16,5. — der Chriſten
— öugehörigfeit zu Gott Röm. (1,7a).
— als Siel des Ehrijtenwandels 2. Kor.
1,12; Röm. (6,1956); 1. Petr. (1,14.15)
Heiligtum 2. Theſſ. 2,4; Eph. (2,14); Apg.
22,17; Hebr. (6,19); 8,2,5; 9,1; 10,19;
13,11
Heiligung 1. Thejj. 4,3,7; 1. Kor. (1,30);
2=X0r: 1,1%. Roms (3,265): 1: Erf.
„Kechtfertigung“; Eph. (5,25); 1. Tim.
2,15; hebr. 12,14; 1. Petr. (1,2)
Heilfunde, babylonijche ME. (9,22«)
heilsbotjchaft 1. Thejj. 1,5; (1,8); 2,2,4,
8; 3,2; 2. Thejj. 2,14; Kol. 1,5,23; Eph.
8; 3,2. 2. Thejj. 2,14; Kol. 1,5,23; Eph.
2,17; 3,6,8; 6,15,19; Phil. 1,5,7,12,16,
27; 2,22; 4,3; 2.Tim. 4,17; Apg. 8,
35; 10,36; 11,20; Hebr. 4,2
Heilserziehung Gottes im Glauben 1.Tim,
’
heilsgedanfen Gottes 1. Theſſ. (3,8);
Röm. (8,285); Tit. (1,1)
heilsgewißheit Röm. (8,286); Kol. (1,23)
heilsprozeß, in mehreren Stufen Röm. (8,
29.30; 8,38.59) Erf. „Gotteskindſchaft“;
-(11,30.31)
heilstod Chrijti, j. a. Chrijtus Geſch. It.
E..0e 17:1 Deir: 19,17)
Heilungen, prinzipielle Stellung Apg.(9,
43). — und Erorzismus Einl. 3 Ev.
Re. 13. — und Suggejtion Einl. 3 Ev.
Nr. 13; ME, (1,31,34; 3,3; 5,30.31). —
des Mefjias nad} den Weisjagungen
Einl. 3 Ev. Mr. 13. —, Dorboten der
Gottesoffenbarung Mtth. (10,8a). —
durch Gebet Einl. 3 Ev. Nr. 13; Jak.
4
|
|
(5,17.18); Joh. (4,54). — dur Fern
wirkung Mith. 8,13; £f. 7,6ft; Joh.
4,49f. — durd; Berühren des Gewan—
des Einl. 3 Ev. Nr. 13; ME. 5,27ff; 6,
56; Mith. (8,15); 9,20ff; 14,36; £E.
8,44 ff; Apg. (5,12-16). — durch Hands
auflegung ME. (5,23; 7,33; 8,23); 16,
18; LE. (4,40); 13,13; Apg. (3,7; 28,8);
hebr. (6,2). — durch Speichel Einl. 3
Ev. Nr. 135; Mt. 7,33; (8,25); JoB.
9,6. — am Sabbat ME. 1,21bff; 3,1ff;
Mtth. 12,9ff; Ck. 4,31 ff; 6,6ff; 13,10ff;
14,1ff; Joh. 9,14. —, Maſſenheilungen
Einl. 3 Ev. Nr. 13; ME. (1,32; 3,7-12);
6,555; Mith.4,25f; 8,165; 9,35; 12, 15f;
14,14,36; 15,30; 19,2; 21,14; £f. 4,
A0F; 6,17ff; 7,21
Heilungen Jeſu
—, Öott tut jie durch Jejus ME. (5,18.
19); Mitth. (11,21a); LE. 8,39; Apg. 2,
22. — Ausjäßiger Einl. 3 Ev. Nr. 13;
me. 1,40ff; Mith. 8,2ff; Lt. 5,12ff;
— zehn Ausfäßige LE. 17,11ff. —,
Bejefjene, |. a. Dämonen-Austreibungen
Einl. 3 Ev. Ir. 8; Mt. 1,23ff; 5,1ff;
9,14ff; Mith. 4,24; 8,16,28ff; 12,22;
17,14ff; £E. 4,33ff; 8,2; 8,27ff; 11,14.
—, zwei Blinde Einl. 3 Ev. Kr. 13;
Mtth. 9,27ff; 20,29ff. —, Blinder im
Jeriho Einl. 3 Ev. Ur. 13; ME. 10,
A6ff; Mith. 20,29ff; LE. 18,35ff. —,
Blinder in Bethjaida ME. (7,35); 8,22ff.
—, Blinder und Stummer Mtth. 12,22.
—, Blindgeborener Einl. 3 Ev. Ir. 13;
ME. (7,33; 8,26); Joh. 9,1 ff. —, blut=
flüfjiges Weib Einl. 3 Ev. Ur. 13; ME.
5,2557; Mtth. 9,20ff; LE. 8,45ff. —..
Gelähmter in Kapernaum Einl. 3 Ev.
r.8.13; ME.2,3ff; (3,22); Mith. 4,
24; 9,2ff; £E.5,18ff. — Gelähmter am
Teich Bethesda Joh.5,1ff; (5,16-18; 7,
19-24). —, gelähmte Srau LE. 13,11ff.
—, hand, verdorrte ME.3,1ff; Mith. 12,
9ff; LE. 6,6ff. —, Knabe, fallfühtiger
ME. 9,145; Mtth. 17,14ff; £E. 9,37 ff.
— —, mondfüchtiger Mith. 4,24; 17,
14ff. —, Knabe des Hauptmanns Einl.
3: €9.- It. 13; Muth: 8,0ff; ER Z,Hf,
Joh. 4,46ff. —, Ohr des Knechtes ME.
(14,47); £f. 22,51. —, Schwiegermutter
des Petrus Einl. 3 Ev. 13; ME. 1,30f;
Mith. 8,14f; LER. 4,385. —, Stummer
Mith. 9,327; 12,225; LE. 11,14. —,
Taubjtummer Einl. 3 Ev. Tr. 13; ME.
7,32ff. —, Tochter der Heidin, kananäi—
ihes Weib Einl. 3 Ev. Nr. 13; ME.
7,2445; Mtth. 15,21ff. —, Waſſerſüch—
tiger Ck. 14,2ff
Heilungen der Jünger ME. 6,7,12f; Mith.
10,1; £f. 9,1; 10,9; Apg. 4,30; 5,12ff.
— des Apoftels Petrus Apg. 3,1ff; 4,
22; 5,15f. — des Apojtels Paulus Apg.
14,8ff; 19,11f; 28,85. — des Sieben
mannes Philippus Apg. 8,6f. — des
Sauberers Simon Apg. (8,9). — im:
Ucdrijtentum 1. Kor. (14,39.40) Erf.
„Geiſt“; Apg. (5,40). — im A.T.: Einl.
3 Ev. Nr. 13; ME. (1,42). — in der
Antike Einl. 3 Ev. Ur. 15
Heilungsgejchichten als Sagen ME. (1,42)
Heimat, der Chrijten im Himmel Phil. 3,
20; Hebr. 11,14f; 1. Petr. (1,1)
Heimjtätten, im Haufe des Daters Joh.
14,2
heimſuchung, Tag der: 1.Petr. 2,12
Heinrici, Georg, Kommentar Einl. 1. Kor.
heitmüller, Wilhelm, „Sur Johannes-Tras
dition“ Einl. Joh. Ev. Nr. 11. —,
„Taufe und Abendmahl im Urchrijten:
tum“ 1.Kor. (10,22) Erf. „Abendmahl“;
Joh. (6,63a). —, „Im Namen Jeſu“
Röm. (6,5); Joh. (14,12.13); ®ffb. (2,
17: 7,3
Helena, Genojjin des Magiers Simon Apg.
8,9
'
Heliand Mk. (14,27)
Heliodor, Tempeljhänder Offb. (6,1-8)
Hellenismus, jüdiſcher Einl. Hebr.; Einl.
1. Petr. Nr. 3; 1. Petr. (2,5,9.10); Einl.
Joh. Ev. Nr. Ab; Einl. Joh. 1,1-18
Bellenijten, hell. Slüchtlinge Einl. Apg.
Nr. 4. 5; Apg. 6,1; (6,1-7; 8,10,3); 9,
29; (11,19)
Helm der Hoffnung 1. Theſſ. 5,8. — des
Heils Eph. 6,17
Hennede, Edgar, „Neutejtamentliche Apo—
kryphen. .“ Geſch. N. T. Ur.3, Anm.;
J —
(6,4;15,39; 16,15) 1.St.; Mith.(10,41.42;
28,200); Ck. (2,6.7; 2,40-52; 22,17.18);
1. Theil (5,21); - Gal. (1,19), 117. Kor:
(11,29; 15,32a) ; 2.Kor. (5,10) Erf. ; Einl.
Apg. Kr. 1; Aipg. (1,18.19; 2,46, 7,17-
45); Einl. Hebr.; Einl. Jak.; Jaf. (1,
25); 1. Joh. (4,1); Einl. 2. und 3. Joh.
u. ö.
Henod Hebr. 11,5; 1. Petr. (3,19.20);
Jud. 14; Einl. Offb. Nr. 3; Offb. (22,
10). —, Dijion Offb. (4,3). —, Auffahrt
2.Kor. (12,4) Erf.; Hebr. 11,5
Henohbudh Einl. 3 Ev. Mr. 17; ME. (9,
43); 1.Kor. (10,20); 2.Kor. (5,10) Erf.;
Kol. (1,20; 2,8); Phil. (2,6); Apg. (1.
42
9: 2,13: 8,39); Jat. (1,11; 5,6,7); Einl. |
Jud. und 2. Petr.; 2. Petr. (2,4); Einl.
Offb. Nr. 1; Offb. (4,7.8). —, äthiopis
ſches 1. Kor. (6,5); Einl. 1. Petr. Ir. 2;
1. Petr. (1,12; 2,4-8; 3,19.20); Jud.
(6). — jlavijhes 2.Kor. (12,4) Erk.;
1. Petr. (1,4)
henochſage Kol. (2,21.23)
Hephata Einl. 3 Ev. Nr. 13; ME. (5,38.
40); 7,34; (15,36)
Heraflios, Kynifer ME. (6,52)
heraklit, der Dunfele v. Ephejus Einl. Joh.
1,1-18; Joh. (1,la)
Herde Gottes Mtth. 26,31; LE. (10,20);
12,32; Apg. 20,28; 1. Petr. 5,2; Joh.
10,16
Herder Einl. Joh. Ev. Hr. 1;
Joh.
Hhermas, Hirt des: Gejh. N. T. Nr. 3.4;
Einl. 1.
|
|
Eph. (5,32); hebr. (6,1); Einl. Jak.;
Jaf. (1,8,27; 2,26; 4,8). — Chrijt in
Rom: Röm. 16,14
Hermes, Götterbote Apg. 14,12; Jaf. (1,
14); Einl. Joh. 1,1-18. —, Ehrijt in
Rom: Röm. 16,14
Hermetijche Kreije Joh. (3,15) Erf. —
Schriften 1.Kor. (2,6) 1. St.; (15,57.58)
Erk.; Jaf. (1,18); Einl. Joh. Ev. U.
4b; Einl. Joh. 1,1-18; Einl. Joh. 4,
43—-12,50 „Licht“
Hermogenes, Ehrijt in Ajien 2. Tim. 1,15
Herodes, der Große, König ME. (6,14);
Mitth. 2,175 LE 1,55 2,3, ee
Theij. (2,3); Apg. (10,1); Joh. (2,20);
Offb. (12,17). Antipas, Dierfücjt
Einl. 3 Ev. Mr. 11; ME. (6,14); 6,17$f;
(12,15); Mttth. (2,1) 2.'St.; (8,5); 1%
17:08. 2,5); 3,1195 9,75 03
und 2. St.,; 28,741; Apg.. 4,277 19:
Joh. (4,46). — Agrippa I. ME. (10,38.
39); Apg. (12,1); 12,20ff; (21,23.234;
24,24). — Agrippa II. Apg. (24,24);
25,13ff; 26,1ff. — von Chalkis, 1. Gatte
der Berenife Apg. (25,13). — Boöthos,
1. Gatte der Herodias ME. (6,1729)
Herodianer ME. (3,6); Mitth. 22,16; LE.
(19,12; 20,20)
Herodias, Srau d. herodes Antipas ME.
6,17; Mitth. 14,3; £E. 3,19. —, die
Tochter der H. ME. 6,22; Mith. 14,6
Herodion, Ehrijt in Rom: Röm. 16,11
Herold, Paulus als 1. Tim. 2,7
Herojtratos Apg. (19,1)
herr, Gott ME.-(1,2.3;: 12,29); 12,367
Mtth. 5,33; 22,43f; CE. 19,38; 20,42f;
1. Theil. (1,1); 1. Kor. 11,31, 2107
20; 10,9,26; 14,21; 2. Tim. (1,180);
Apg. 2,20,34f,59; 5,19; 7,31ff; Jak.
1,7; (1,12; 3,9.10; 5,8); _Offb.- 11,15;
18,8; 21,22; 22,5. — Sebaoth at.
(5,4). — der Herren 1. Tim. 6,15. —
der Allmädhtige 2. Kor. (6,18); Ofib.
21,22. — im Himmel Kol. 3,22; 4,1;
Eph. 6,9. — der Räder 1. Thejj. 4,6.
—, Jejus, als Anrede Mith.7,21;8,2,6;
(8,8); £E.5,8; 6,46; 10,40; 11,2; Apg.
7,59; 9,5ff; Joh: 20,28. — Jejus ME.
(1,2.3); 11,3; 12,36; (16,19$); Mtth.
21,3;722,43f;; CE. (7,13); 7,19210,39
11,39; 12,42; 19,31; 20,42f; 1. Thefi.
(5,1.2); Apg. .1,21; 2,25,347; 4,55; 9,
5ff;.u. ö.; Joh. 4,1706,23% 21,7,1255
Jejus Chrijtus 1. Thejj. 1,1,3,6,8; 2,
15,19; 3,11 ff; 4,1f,157f, 8,9,23,277; 2
Theij. 1,15,7$,12; 2,1,8,13$,16; 3,1,5ff,
6,12,16,18; Gal. 1,5; 6,14,18; 1. Kor.
1,25,7ff,10; (1,31; 2,16); 6,11,14,17;, 7,
32,34; 8,6; 9,2,14; 10,21$; 11,23ff,27;
12,35; 15,57; 16,7,10,22f; 2. Kor,
2f; 3,16ff; 8,5; 11,31; 12,1,8; 13,13;
Röm. 1,4; (1,76) Erf. „Sohn Öottes“;
4.24: '5,1,11,21; "6,25, 7,207.8,999 10,
9ff; 12,11; 2.Tim. (1,18a); Jaf. (5,8);
Offb. (1,5). — dur die Auferjtehung
zum Heren geworden ME. (1,10) Erf.
—
„sohn Gottes”; Röm. (1,75) Erf. „Sohn
Gottes“; Phil. (2,10.11); Apg. (2,56);
Offb. (1,5). —, „ein“ Eph. 4,5. — der
Herrlichkeit 1. Kor. 2,8; Jaf. 2,1.
Herr jagen ME. (3,35); Mith. 7,21; LE.
6,46
—
Herren — göttlihe Wejen 1. Kor. (8,5);
Kol. (1,20)
Herrendienjt, Swei- Mitth. 6,24; LE. 16,13
Herrengebet Einl. 3 Ev. Nr. 18.19; Mith.
(6,8) Erf. „Herrengebet“; LE. 11,2ff;
Jaf. (1,13)
Herrenhuter Tit. (2,5)
Herrenmahl, j. a. Abendmahl, Eudyarijtie
me. 14,22ff; Mtth. 26,26ff; CE. 22,
15ff; (22,19a); Einl. 1. Kor.; 1. Kor.
(11,20,34); Joh. (6,1-71)
Herrenmoral und Sflavenmoral Röm. (12,
21); Kol. 4,1; Eph. 6,9
Hervenjchüler, bei Papias Einl. Joh. Schr.
fr. 5a
Herrentag, j. a. Tag, Sonntag Joh. (2,
1.2; 12,1-19; 20,19-29)
Herrenworte Einl. 3 Ev. Nr. 16; Einl.
ME.; Gal. (2,9); Apg. (8,la; 11,10);
Einl. 1. Petr. Ir. 3. — bei Paulus 1.
Theſſ. 4,15; (4,17; 5,1.2); al. (2,9);
1. Kor. 7,10; 9,14; (13,3); Kol. (3,
); 2. Tim. (2,126.15; 4,15); Apg.
20,55. außerbiblijche,
Geih. N. E. Nr. 3; 1. Thejj. (5,21). —,
in der Gemeinde entjtandene Einl. 3 Ev.
fr. 17
Herrlichkeit, Dora 2.Kor. 3,9; Kol. (1, |
16); 1,27; 3,4; Eph. 3,13; Phil. (3,21)
2. St.; 4,19; 1. Tim. (3,16); 2. Tim. 2,
10,;chehr, 2,1,10573,9:.1.<Detr. (1,21);
2,7; 2. Petr. (1,3); Joh. (1,14c); 7,39;
17,22. — Öottes ME. (1,10; 8,38; 15,
24.25); Mttih. 16,27; £t. (2,9);.9,26 ;.2.
Kor. 4,6; Rom..1,235. 2,71;.(3,23;. 5;
2); 9,4,23; Kol. 1,11; Eph. 1,12,14,17;
3,16; 1. Tim. 1,11; Tit. 2,15; Apg. (1,
10; 6,15); 7,2,55; (9,35); Bebr.. (1,3; 9,
Sell. Detr: ‚5,10; 15P7,-Etul.
Joh. Ev. Hr. 4a; Joh. (1,14c); 11,4;
Offb. 15,8; 21,11. — Jeju ME. 10,37;
Mith. (25,31); LE. 9,26; 2. Thejj. 2,14;
Gal. (1,16); 1. Kor. 2,8; 2. Kor. 3,18;
(4,4); Röm. 8,17; Tit. 2,13; Apg. (9,
ale Beier, 1a; Joh. (1,
140); 17,22; Offb. 1,6; (19,11) 2. St.
— des Menjchenjohnes ME.13,26; Mith. |
19.2853 24,30% 25,31 22%, 9.26, 21,27.
— der Engel £f. 9,26; Joh. (1,14c). —
der Chrijten, zufünftige 1. Kor. 2,7;
2. Kor. (3,18); Röm. 2,7ff; (8,18,29.39;
8,38.39) Erf. „Gotteskindſchaft“; 9,23;
Kol. (1,25); Eph. 1,18; 1. Tim. (3,16);
1.Detr. 1,24; (2,9.10; 5,6-11); Joh.(1,
14c). — desSalomo Mith. (6,28.29);£E. |
12,27. — Dater, Herr der h.; 1.Kor.
2,8; Eph. 1,17; Jaf. 2,1. —, Cherubim
der: Hebr. 9,5
Herrlichfeiten, Engelmädhte
Petr. (2,10)
ud. BEr2.
Agrapha
45
herrihaft Gottes, Theofratie ME. (15,1.
2); Mith. (4,17) Erf. „Gottesreich“; (5,
5; 11,12.13) 1. Kor. 15,24; Offb. (11,
14); 11,17; 12,10; 19,6. — Chrijti, des
Menjchenjohnes Mtth. (19,27.28); 1.
Kor. (15,24); Offb. 20,6. — der From—
men ME. (10,43.44); Mtth. (5,5; 19,27.
28); 1. Kor. (15,24); Offb. (5,10); 20,6.
— des Satans Mith. (4,1-11; 4,17)
Erf. „Gottesreich“; Offb. (13,11) 1. St.
Herrſchaften, Engelmächte 1. Kor. (15,24);
Röm. (8,38.39); Kol. (1,16); 1. Petr. (1,
21): 30. (8)2.Detr. 2,10
herrſcher, Chrijtus Jud. 4; 2. Petr. (2,1).
—, diejer Welt, Engelwejen 1. Kor. (2,
8f); Eph. 2,2
erz ME. 7,19,21; (9,45-48); 12,30;
Mith. 6,21; (6,23); 15,18; 22,37; £?.
10,27; Röm.2,15; (7,18a); 10,6ff; Ang.
2,26; . Jaf. (5,5)
Herzensbejchneidung Eph. (2,11)
Herzenshärtigfeit, =Erjtorbenheit MI.
3,5; (10,5); 16,14; Mitth. 19,8; Apg.
(7,17-43)
Herzensreinheit Einl.3 Ev. Nr. 19; Mtth.
(5,8,28; 25,41); 1.Tim. 1,5; 2.Tim. 2,22
Heizog des Heils, Chrijtus Hebr. 2,10
Hejetiel, Prophet Offb. (10,8-10)
Hetoimos, Barjejus, jüd. sauberer Apg.
13,8
Heuchelei £f. 12,1; 1. Petr. (1,22). —
des Petrus in Antiochia Gal. (2,12)
Beudler, Pharifäer und Schriftgelehrte
Einl. 3 Ev. Mir. 19; Mith. (6,16); 25,
13ff; (24,50)
Heulen, und Ssähnefnirichen Mith. 8,12;
13,42,50; 22,13; 24,51
heuſchrecken, beim Weltgericht Offb. 9,3
„Heute“ Hebr. 3,7,15,15; 4,7
Hezron, Name Mith. 1,5
hierapolis, Stadt Einl. Philem., Kol.,
Eph.; Kol. 4,13; Apg. (19,10; 21,9).
—, als Bijofsjig des Papias Einl.
Joh. Schr. Nr. 3
ierarchie Phil. (1,1
— —— Geſch. N. T.
v2 2.07; Ana.
Sr... Ir: 2: oh. 01,11)
Hillel, Rabbi Mith. (7,12; 19,5); 1. Kor.
(7,39.40) Exk. „Ehefrage"
Hilty, „Glück“ Jak. (1,25)
Himmel Mitth. 3,16; 11,25; LE. (16,25);
Apg. 1,10; 2,19; 7,55; 10,11; Joh. 1,
51; 3,13. —, Name für Gott ME. (11,
30); Mtth. (4,17) Erf. „Gottesreich“;
5,34; 21,25; £t. (15,18.21); 20,4. —
ſchon in der Urzeit 2. Petr. 3,5. — als
Thron Gottes Einl. 3 Ev. Nr. 17; Mtth.
(5,34f); 23,22; Apg. 7,49; Offb. (4,1).
—, Wohnſitz Chrijti Joh. 3,13,31f. —
Aufenthaltsort der Engel Mi. 12,25;
13,32; Mith. 22,30; 24,36; Offb. (5,11).
—, Wohnort des Satans Offb. (12,9).
— als Tempel Offb. (1,15). —, meh«
vere über einander 1. Kor. (2,9); 2.
Kor. (12,4); Hebr. (4,14); 2. Petr. (5,
or d —
10); Joh. (14,6a). —, der dritte 2.
Kor. 12,2; —638 Offb. (4,1). — der
fiebente 2.Kor. (12,4) Erf. — d. oberſte
Apg. (7,55f). — öffnet fih ME. (1,10);
Mtth. 3,16; Ck. 3,21; Apg. 7,55f; Joh.
1,51; Offb. 4,1. —, vergeht ME. 15,
31; Mith. 5,18; 24,36; £f. 16,17; 21,
33; Hebr. 1,10ff; Offb. 6,14. — ein
neuer ME. (14,25); Hebr. (1,2) 2. Petr.
3,13; Offb. 21,1. —, Wächter des, —
Engel Jud. (6). —, Heer des, — Ge—
ftirne Apg. 7,42. —, Gabe des: Hebr.
6,4. —, Shwur beim: Mitth. 5,34; Jak.
5,12
Bimmelfahrt Jeju ME.(9,2a) 1.St.; 16,19;
££.(9,51 ; 23,45 ; 24,4,48) ; 24,50ff; Apa.
12,95; (1,2ff,15); Joh. (20,17,29);
Offb. (12,17). — — dem Paulus un
befannt 1.Kor. (15,8). —, der Dorläu-
fer des Meſſias Offb. (11,12). — des
Fejaja Einl. 3 Ev. Kir. 7; 2. Kor. (5,
10; 12,4) Erf. „Seitgenöjjijche Dor-
itellungen“ ; Hebr.(11,37.38). — des Elia
ME. (16,19) 2. St.; Offb. (6,1-8). — des
Moje ME. (16,19) 2.St.; Einl. Jud. und
2. Petr.; Jud. (9); 2. Petr. (2,11). —
des Baruch 2. Kor. (12,4) Erf. „Seitge-
nöſſiſche Dorjtellungen“. — des Henoch
2. Kor. (12,4) Exk. „Seitgenöjjijche Dors
ftellungen“. — des Levi 2. Kor. (12,4)
Erf. „Seitgenöfjiiche Dorjtellungen”
Bimmelreih Mtth. 5,3,10,195; (10,8a;
13,13.14,45.46); 18,3; Einleitung Joh.
Ev. Nr. 9; Johannes (3,14-21). —
Name und Begriff Mith. (4,17) Erf.
„Gottesreich“. —, der Größte im: ME.
9,33; Mtih. 5,19; 18,1f; LE. 9,46 ff.
—, die Stürmer Mtth. 11,12. — die
Schlüſſel Mtth. (16,19; 23,13)
Hhimmelreichs-Gleichniſſe Mtth. 13,1fj; 18,
23; 20,157; 25,1 ff
Bimmelsbürger, die Chrijten Phil. (3,20)
ES.
Bimmelserjcheinungen bei der Wiederkunft
Chrijti ME. 13,245; Mith. 24,29; LE.
21,11,257;: Offb. 11,19
Bimmelsheer, Gejtirne Apg. 7,42
Himmelsherr, Name eines Heidengottes
ME. (13,14)
Himmelsfönigin Offb. (12,1.2)
Bimmelsleiter des Jatob Joh. (1,48-51)
Himmelsmenſch, Chrijtus 1. Kor. (15,45);
Röm. (5,21) Erf. „Die beiden Adam“
Bimmelsjpradje, Sungentede 1. Kor. (12,
11) Erf. „Sungentede“
Aimmelsitimme bei der Taufe ME. (1,10.
11f); Mtth. 3,17; ct. 3,22. — bei der
Derklärung ME. 9,7; Mith. 17,5; LE.
9,35. — bei der Befehrung d. Paulus
Apg. 9,4; 22,7; 26,14
Aimmelswelt Eph. 2,6; Jaf. (1,17)
Himmelswejen Phil. (3,21) 2. St.
Hinnom, Tal MI. (9,43)
Hiob, Geduld des: Taf. 5,11. —, Bud}
14
Mtth. (4,1-11); 1. Kor. (5,5); Röm.
(1,2); Joh. (9,2); Offb. (12,97)
Hippolyt, Bijhof v. Rom Geſch. N. T.
* 2. Theſſ. (2,2); Einl. Joh. Schr.
R:
Hirt, bildl.: Einl. Paft. Ari; —
—, Moſe hebr. (13,20). —, Jeſus ME.
14,27; Mith. 26,31; hebr. 13,20; Joh.
10,1ff. — des Hermas Geih. U. T.
Ir. 3. 4; Eph. (5,352); Hebr. (6,1); Einl.
Jaf.; Jaf. (1,8,27; 2,26; 4,8)
Hirten in Bethlehem ME. (1,10); LE. 2,
8ff; Offb. (4,5). — bildl., in der Ge—
meinde Eph. 4,11; Einl. Pajt. Ir. 4;
Einl. 1. Petr. Ar. 2; 1. Petr. (5,2)
Hirtentreue Hebr. (13,20)
Hisfia, Name Mith. 1,9
Hochgelobte, der, — Gott MI. (14,616); Be:
2. HOL2 31 Wo; { ;
Hochmut 1.Kor. A,8ff; Röm. (11,21) Bi
Hodyzeit, zu Kana Einl. Joh. Ev. Tir. 66; “
Joh. 2,1ff; (7,3.4). — Gleihnis vom E
hodygeitsmahl Mith. 22,2ff. — des q
Sammes Mith. (22,2); Offb. 19,7. —, 2
Bild des Reidyes Gottes Mith. (22,2;
25,6); Joh. (2,1-11) Exf.; Offb. (19,7.8) “
PP
Hodyzeitsgäjte ME. 2,19f; Mith. 9,15; LE.
5,54
ML
u
Hochzeitslied, Pjalm 45: Hebr. (1,8)
Hoffnung, jüdiſche 2.Petr. (3,15). — der
Ehrijten 1. Theif. 1,3; 2. Thejj. 2,165 _
l. Kor. 13,13; 2. Kor. (4,14); Röm. 5,
2ff; (8,24); 15,4,13; Eph. (1,11); 1,
18; Phil. 2,19; Tit. 1,2; 2,13; 3,7; Apg.
(28,22); Hebr. 3,6; 10,25; (12,5) Erf.
5 ; 1. Deir. 1,13. — auf Gott
1. Tim. 4,10; 5,5; 6,17; 1. Petr. (3,5.
6). — auf das Unjichtbare Röm. 8,24.
— auf Herrlichkeit Kol. 1,27. — der
Auferjtehung 1. Theſſ. 4,13ff; 1. Kor.
15,1ff; 2. Kor. (4,13ff); Einl. Joh. 4,
43-12,50 „Leben“; Offb. (20,6).
liegt im Himmel bereit Kol. 1,5. —,
Jejus Chrijtus unjere 5.: 1. Tim. 1,1.
—, das Widtigjte im Urcrijtentum
Eph. 4,4; 1. Petr. (3,14.15). —, „eine”
Eph. 4,4. — lebendige 1. Petr. 1,3.
—, jelige 1. Tim. (1,1). —, als Anker
der Seele Hebr. 6,18f. — des Paulus —
ſind die Chriſten 1. Theſſ. 2,19. — die —
feine h. haben 1. Theſſ. 4,13; Eph. 2, ar
12. — und Glaube Kol. 1,4f,25; Hebr. —
6,11; 1. Petr. 1,21. — und Glaube u.
Liebe 1. Thefj. 1,3; 5,8; 1. Kor. 15,
135; Kol. 1,4f
{
* ats — N
*
Ww.
—
— a en A Bde in
Boffnungslojigfeit des Heidentums 1. ;
Theſſ. (4,13) x
Hoheiten, — Engel Eph. 1,21 Ei.
Hhohepriefter, j. a. Jejus: Gegner ME. (8,
31)2.St.;10,33; 11,18; 14,1,45,47,5311;
15,1,31; Mtth.2,4;16,21;20,18; 26,3,47,
51, 57ff; 27,1,41; £?. 9,22; 19,47; 22,
2,50,54,66; Apg. 4,6,23; 5,17ff; 7,1; 9, Sr Zu
1,14; 22,5,30; Hebr.(4,14); 5,1jf; 8,3;
9,7; (10,18) Erf. obere: 13,
11; Joh. 7,32,45; 18,3,10,15ff; 19,18,
21. —, verkehrte Auffajjung bei Johan-
nes Einl. Joh. Ev. Ur. 11; Joh. (11,
49); 18,15. — und Jejus, Dergleidy
hebr. (5,3). —, Jejus als: Hebr. 2,17;
3,1; ur 8,1; 1. Petr. (2,5). —,
auf ewig hebr. 6,20. —, nad} der Ord—⸗
nung Meldijedefs Hebr. 6,20. —, der
Logos als: Einl, Hebr.
Hohepriejtertum, irdiſches Einl. BHebr.;
Hebr. (10,18) Erf. „Hohepriejtertum“.,
— Chriſti Einl. Hebr.; Hebr. (5,9); 7,
uff; (8,45 10,18) Erf. „Hohepriejter:
tum“; Offb. (1,15)
Hoher Rat ME. (8,51) 2.St.; (11,18,27;
114,43); 14,55; Mtth. 5,22; 26,59; Ang.
4,16f; 5,17ff; 6,12; (8,1a; 9,2); 22,50;
23,15; Joh. (1,19; 2,18-22); 3,1; 11,47
Höhlen der Unterwelt 2. Petr. (2,4)
Holl, „Enthujiasmus u. Bußgewalt“ Gal.
4,
Hölle, j. a. Hades ME. (9,43,48); Mith.
6,22; 10,28; 11,23; (13,41.45); 18,85;
£?.10,15; 12,5; (16,235); Jaf.5,5; ®ffb.
(6,7.8; 9,1). —, perjonifiziert Offb. (6,
7.8). —, Söhne der Mitth. (23,15). —,
Pforten der Mith. (16,18)
Höllenfahrt Chrijti CE. (23,43); 1. Kor.
(2,6) 3.St.; Röm. 10,7; Eph. (4,10);
1.Detr. (3,17,19.20). — der Jitar i.
Detr. (3,19.20)
Höllenqualen, ewige Mk. (9,44.46); Mtth.
(8,11.12); 13,42,50; 24,51; LE. (16,23);
Hebr. (10,27). bei Paulus nicht
ewig Röm. (2,11; 8,29.30) Erf. „Prä-
dejtination”
Höljcger, ©., „Die Propheten” Offb. (1,10)
Holiten, Kommentar Einl. Phil. Ir. 3
Holgmann, h. J., Kommentar Geidh. N.
T. Ir. 9; Einl. 3 ;Ev., Anm.; Einl. 1.
Thejj., Anm.; 1. Theſſ. (5,19); Einl.
Paſt. Nr. 5; Einl. Apg., Anm.; Einl.
Joh. Ev. Ir. 11; Einl. 1. Joh., Anm.;
1. Joh. (5,5-12)
Holz, das grüne und dürre LE. 23,31.
— = Kreuz Gal. 3,13; Apg. 5,50; 10,
39; 1. Detr. 2,24
Hoiner Apg.. (1,24-26; 4,30; 8,2; 18,18);
Einl. Hebr.; Offb. (6,2)
Homer-Altegorien Einl. Hebr.
Homilie, althrijtliche Hebr. (11,39.40; 13,
22
Einl.
Hoennide, ©., Kommentar Apg.,
Anm.
Horaz Apg. (17,16; 18,1; 27,10; 28,15)
Hören, und Tun des Wortes Mith. 7,
— LE. 6,47ff, 8,21; Röm. 2,13; Jaf.
1,22f,25. —, gläubiges Gal. 3,2,5
Hormisdas, Dapjt Geſch. N. T. Ur. 4
Horn des Heils Lf. 1,69
Hörjaal in Ephejus Apg. 19,9
Hort und Wejtcott Geſch. N. T. Ur. 9
Horus, ägyptiſcher Sonnengott Offb. (12,
6.14)
Hojea, Prophet ME. (8,31) 2. St. |
Hojianna Mi. 11,9f; Mith. 21,9,15; Joh.
12,13
45
Hud, „Synopje” Einl. 3 Ev, Mr. 2c, Anm.
Hülle, auf Mojes Angejiht 2. Kor. 3,12ff
Humanität Mitth. (25,41)
Hund, der jeinem Auswurf ſich zuwendet
2. Petr. 2,22. —, unreines Tier ME.
(7,27); £E. (16,20.21). — als Schimpfa
name Phil. 3,2; Offb. 22,15
Hündlein ME. 7,275; Mith. 15,26f
Hunger, als apofalyptijcher Reiter Offb.
6,2. — nad Geredtigfeit Mtth. 5,6;
1. Kor. (10,22) Erf. „Abendmahl“
Hungersnot in Ägypten Apg. 7,11. —
zur Seit des Elia LE. (4,25). — unter
Claudius Apg. 11,28; (12,1). — über
Babylon Offb. 18,8. — beim Welt-
ende ME. 13,8; Mith. 24,7; LE. 21,11;
Apg. (11,28); Einl. Offb. Kap. 6 „Sie=
gel-Dijionen“; Offb. (6,5.6)
Hütte Gottes bei d. Menjchen Offb. (21,
3). — bildl., — Leib 2. Petr. 1,13f
Hütten, die ewigen Ck. (16,9). — bauen
mt. 9,5; Mtth. 17,4; Lt. 9,35
Hyazinth, Edeljtein Offb. 21,20
Aymenäus, Irrlehrer 1. Tim.
Tim. 2,17
hymnen im R. T.: 1. Kor. (14,26); Kol.
(3,16); Eph. (5,14); 1. Tim. (3,16); 2.
Tim. (2,125.15)
Hypnotismus ME. (5,30.31)
Hyvojtajen bei Philo Kol. (1,16); Einl.
Joh. 1,1-18
Hnpojtajen-Zehre Kol. (1,19)
Idealismus, chriſtlicher Kol. (3,1.
Idealmenſch, Chrijtus Phil. (2,6)
Ideen bei Dlaton Kol. (2,17); Einl. Hebr.;
Einl. Jod. Ev. Hr. Ab
Idumäa, Landſchaft ME. 3,8
Ignatius, Bijhof v. Antiohia Apg. (11,
20; 16,8; 17,1); Einl. Joh. Schr. Hr.
4. —, Briefe 1. Kor. (2,9); ug
26; 20,29); Jaf. (2,26); Offb. (2,
Ikonium, Stadt Einl. Gal. Ur. 1; 2. Tim.
3,11; Apg. 13,51; 14,21; 16,2
Illyrien, Landſchaft Röm. 15,19; 2. Tim.
0 4
1.20: 92%
Immanuel, „mit uns iſt Gott” Mith. 1,25
Individualismus in der Religion Offb.
(20,13)
Intarnation der Gottheit Joh. (1,14a)
Inſchrift über dem Kreuz ME. 15,26;
Mith. 27,37; Ck. 23,38; Joh. 19,195
Injpiration Geſch. I. T. Ir. 3. 6; Mith.
(6,8) Erf. „Herrengebet“; Gal. (3,29)
Erf. „Gejeg"; Röm. (4,25); 2. Tim. (5,
16f); Hebr. (1,1); 2. Petr. (1,20.21);
Joh. (5,39); Offb. (20,4.5)
Irdiſch gejinnt fein 1. Kor. (3,5)
Irenäus, Bijhof von Lyon Geſch. I.
T. Ir. 3; Einl. 3 €v.; Einl. Mtth.; CE.
(3,23); 2. Kor. (12,4); Einl. Pajt. Ir.
3; Apg. (8,9; 9,45); Einl. Joh. Schr.
Nr. 2. 3. 4; Einl, Joh. Ev. Ir. 11; 1.
30h..(1,27220, 2.25
Irene, griech, Sriede Mtth. (5,9)
Srrlehre, j. a. Gnojis Mtth. (24,11) ſ.
Drudfehler-Derz3. B. II.; Einl. Kol.;
Tim. 1,3; 4,157; 6,20ff; Apg. (20, do):
Einl. tath. Br.; u0w 14352. @Deit..2,1
Irrlehrer, ſ. a. Gnoftiter Röm. (16,17.18);
Kol. (1,19); 2,41f; (2,18.23; Dr 4,1);
Eph. (4,14); Einl. Palit. Nu. 1. PR
Tim. (1,5ff; 3,15; 4,1; 6,20); 2. Tim.
2,14}; (4,5); Tit. 1,1057; 3,955; Apy.
(20,29); Einl. Jud. und 2. Detr.; 2.
Petr. , 6000 Eint.
1. Joh.; 1. Joh. (2,20ff); 2. Joh. 7
ee Bezeihnung der Irrlehrer Jud.
let in der heil. Schrift Mith. (15,
35); Hebr. (7,27; 9,4, 12,20.21)
Iſaak, Erzvater Mtth. 1,2; Einl. Li. Kap.
1. 2; „Die Dorgejhichte”; LE. 3,34;
Gal. 4,28; Röm. 9,7,10; Epn. Ba);
Apg. 7,8; hebr. 11,9,174f; Jat.2,21.
— im Reiche Gottes Mith. 8,11; LE
13,28. —, Gott Iſaaks ME. 12, 26;
Mtth. 22,32; LE. 20,57; Apg. 3,13; 7,
32
Ijabel, Königin Mk. (6,17-29)
Ijai, Name Mtth. 1,5; Röm. 15,12
Ijis:Kult Apg. (18,1); Jaf. (1,12,18);
Joh. (3,13)
Istarioth, Name Mi. (3,16-19); 14,10;
Mith. 10,4; 26,14; LE. 6,16; 22,3; Joh.
0,21:212,2:113,2,26
Islam Geſch. N. T. Ur. 1;
Ismael, Sohn des Abraham u. d. Hagar
Gal. (4,22); Röm. (9,10)
Ijrael, Dolf Mitth. 19,28; Li. 22,30; 24,
21; Apg. 1,6; 9,15; Offb. 21,12. —
das ganze Haus Apg. 2,56. — in Agyp-
ten Gal. (3,17). — in der Wüſte 1.
Kor. (10,1}). — das erwählie Dolk
Öottes Mith. (19,27.28); Einl. LE. Kap.
1. 2; „Die Dorgejchicdhte”; LE. 1,68; 1.
Thejj. (1,4); Eph.(2,12); 1. Petr. (1,1).
—, Knecht Gottes LE. 1,54. —, Sohn
. Gottes Mith. (2,15); Röm. (8,38.39)
Erf. „Gotteskindſchaft“. — bevorzugt
vor den Dölfern Röm. (3,2; 9,4.5a; 11,
28); Joh. (4,22). — der Weinjtod der
Erde Offb. (14,17-19). — die Braut
des Mejjias Joh. (3,29). — das Weib
Jahves Jak. (4,4). — von Gott ver—
worfen ME. (3,15; 4,12); Einl. Mitth.;
Mith. 8,12; 13,13; £E£. (4,25-27); Röm.
9,30ff; 11,115; Apg. 28,25ff. — ver-
harrt im Unglauben Röm. (9,2.5). —-
gelangt als Ganzes zur Derjöhnung
Röm. (8,38.39) Exk. „Gotteskindſchaft“;
11,255; (11,260). ein „Reit”,
„Same“ Röm. (9,25-29). —, Gottes,
— das wahre Judentum Gal. 6,16;
Röm. (9,6). — das wahre, — —
Einl. 3 Ev. Nr. 16; Röm. 9,65; Eph.
(2,11-22; 2,20; 5,26); Phil. 53); Behr.
(2,16); Difb. (7,4-8). Hoffnung
Iſraels Apg. 28,20. —, Gott Iſraels
Mith. 51,31; LE. 1,68. —, die ee
Schriften ‚Iiraels Geſch. n. T. Ir.
Iſſaſchar, Stamm Offb. 7,7
46
1. Petr. (1,17) |
Jafobäijche Klaujel, „jo der Herr will” Jak.
en, Gottheit 1. Petr. (3,
Sithmülce Spiele in Korinth 1. Kor. (9,
Stala, Altteinige Überjegung der Schrift
Geſch. N LIeoT.
Italien Ang. 34, 1,6
Ituräa, Candicaft 13,1
Ja, das Ja ein Ja Mith. (5,37); Jak.
5,12
Jahr des Heils LE. (4,19). —, 1000 wie
ein Tag 2.Petr. 3,8
Jahve Geſch. I. T. Nr. 1; 1. Theff. (1,05
Jaf. (4,4; 5,4); Einl. Joh. 1,1-18;
Joh. (1,14c); Einl. Joh. 4,45- 12,50:
Joh. (10,11)
Jairus, Töchterlein des: Einl. 3 Ev. Ur.
1 ME. 5,225; LE. 8,A1ff; Apg. (9,
43); Joh. (11,1-44)
Jatob mith. 8,11; CE. 1,35; Röm. 9,13;
Eph. (2,12); Apg. 7,8ff; Hebr. 11,9,
:20ff; Joh. 4,5,12. — im Stammbaum
Jeju Mith. 1,2; LE. 3,34. — Himmelss
leiter Joh. (1,48-51),. — "im Reide
Gottes Mtth. 8,11; CE. 13,28. —, der
Gott Jafobs ME. 12,26; Mith. 22,32;
£1..,20737; 4190. 9,19,211,92
Jafob, Großvater Jeju Mith. 1,15. —,
Wundertäter der jpäteren jüd. Übers
lieferung ME. (9,38)
(4,15)
| Jatobiten Gejh. N. T. Tr. 4
Jafobsbrunnen Einl. Joh. Ev. ir. 1. 6b;
Joh. (4,5.6)
Jafobus, Sohn des Sebedäus, Jünger
Ein 3ER. It. 9. 10-7H7TEr1719 293)
17; 5,37; (9,1); 925 10,552, 792
14,35; Mith 4,21; 10,2; 17,13 20,20%
26,57; £f. 5,10; 6,14; 8,51; 9,28,54;
Einl. Apg. Tr. 4; Apg. 1,13; 12,2; 2.
Detr. (1,17.18); Einl. Joh. Schr. Hr.
4. 5a. — Ehrgeiz ME. 10,35ff; Mith.
20,20 ff. — gehört zu den Dertrauten
Jeſu Einleitung 3 Ev. Ur.9; ME. 1,29;
5,37; 92 13,13; 14,33; Mtth. 17,1;
26,87; LE. 8,51; 9,28. —, Tod durd
Herodes Agrippa ME. (9,1; 10,38);
Einl. Apg. Ur. 4; Apg. 12,1ff; (12,25);
Einl. Joh. Schr. Ur. 4
Jakobus, d. Gerechte, Bruder Jeju Geid.
N. TC. Ile. 6; Mi. 6,3; Mith. 13,55;
Gal. 1,19; '2,9,125:1.. Kor \(9,5), ld,
Einl. Apg. Nr. 1. 4; Apg. Be 9,30);
12,17; 15,13ff; (15,33) 1. Ext. „Apojtel-
fonzil"; 21,18; Einl. Jat.; jet 1.35
(1,25; 2,26); Einl. Jud. u. 2.-Petr.;
Jud. 1; Einl. Joh. Schr. Kr. 5
als Hauptd. Urgemeindei. Jeruſalem ME.
(6,35) 2. St.; Gal. (1,19); 2,9; 1.Kor. (9,
5; 15,8); Einl. Apg. dr. 4; Ang. 2,17;
15,35) 1. Erk. „‚Apojtelfonzil“; Einl.
Jat.; Einl. Joh. Schr. Nr. 3. 4. —
ſcharfer Gegner der heidenmiſſion Gal.
(2,12). —, Anwalt der Heidenmiſſion
—
Apg. (15,35) 1. Exk. „Apoſtelkonzil“
— und Paulus Jak. S 26). — Tod
Geſch. N. T. Nr. 6; Apg. (5,40); Einl.
Jak. —, Sohn des Alphäus, Jünger
me. 3,18; Mtth. 10,3; LE. 6,15; Apg.
1,13. —, Dater des Judas ct. 6,16;
Apg. 1,13
Jafobusbrief Geh. N.T.Nır.1; Mitth.
(12,37); Einl. Tath. Br. —, Charatte-
rijtit Einl. Jak.; Jak. (5,19.20) Erf.
—, Derfajjer Eint. Jak.; Jaf. (2,26).
—, Abfajjungszeit Einl. Tat. —, nahe
Berührung mit Jeju Predigt Einl. Jak.;
Jak. (5,19.20) Erf. —, Berührung mit
jüd. Literatur Einl. Jat. —, Derhältnis
3u Paulus Einl. Jaf.; Jaf. (1,3,9,13,18,
20,25; 2,14-26; 2,26; 3,15; 4,11.12; 5,
19.20) Erf. —, Derhältnis zu 1.Petr.:
Jaf. (1,3,21)
Jambres, gegen Moſe 2. Tim. 3,8
Jammer, als Plage über Babnlon Offb.
18,8
Jannai Name Lk. 3,24
Jannes, gegen Moje 2. Tim. 3,8
Jaret, Name £f. 3,37
Jaſon, Ehrijt in Thejjalonich Köm.
21; Apg.
Jafpis, Edelftein Offb. 4,3; 21,11,18f
Jehonja, Jojakim?, Name mith 1,11
Jenjeitigfeit, im Wejen des Chriſten oh.
(12,25.26)
Jenfeits, Dorjtellungen LE. (16,25 ff)
Jephtha, Richter Hebr. 11,32
16,
Jeremia, A Geſch €. -Lr. 15
Mith. 16,14; 1. Theſſ. (5,1.2); 1. Kor.
(1,31); Hebr. est. 10,15); Jaf. (5,
10); Joh. (8,25.26)
Jericho, Stadt ME. -10,46; Mitth. 20,29;
£T. 10,30;718,35; 19,1; Hebt. 11,30;
Jak. (2,25)
Jerujalem, Stadt ME. 3,8; Mtth. 4,25; |
£t. 2,25,41ff; 6,17; 10,30; 24,13,33,
47,52; Röm. 15,19; Einl. Apg. Nr. 5; |
Apg. 1,4; (1,7.8);
6,16; 5,16,28;
2,13,21,26,28;
1,8,12,19; 2,5,14; 4,
(6,1-7); 8,14,25,26; 9,
11,2; (11,20) Erf. „Ans
Hochia“; 11 27; 25,1ff; 26,4; Eini.
Hebr.; Joh. 1,19; 11,18,55. von
Pompejus erobert, 63 v. Chr. Apg. (6,
9). — die heilige Stadt Gottes Mith.
(4,1-11; 5,34.35);; Apg. (2,5); Offb.(11,
2). — der Ort der Anbetung Joh. 4,20.
— Tempel ME. 11,11; 13,1; Mith.
24,1; £8. 2,46; 21,5; Apg. (7,48-50);
22,17; Joh. 2,14; 10,22. — Synagogen
Apg. (6,9). — Straße nach Jericho LE.
(10,56). Strafe nad Gaza Apg.
8,26f. Mörderin der Propheten
Mtth. 23,37; CE. 13,34. — Töchter Lt.
23,28. — Jejus reijt nah: ME. 10,32f;
Mmtitn. 20,17f; CE. 9,51; 13,22; 17,11;
18,31; 19,28; Joh. 2,13,23. —, Jejus
zieht ein in: ME.11,1,11; Mtth.21,1,10;
£7...19,28; FoH12,12; Jeſus in
me. 11,15f; Mith. 21,15, LE. 2,22,41 ff;
—
19,28 ————
47
Jefabel, Prophetin Einl.
—
Jeſus im Tempel ME. 11,11,15,27;
Mith. 21,12,23; IE. 2,22,46; 19,45; 20,
1 ale Schauplaß der Wirkjamteit
Jeju Einl. Joh. Ev. Hr. 2. — Weiss
jagung Mitth. 23,37 ff; Lt. 13,34 ff. (19,
41-44); 21,20,24; (21,20-24); Offb.
11,2; (17,13.16.17). —, serjtörung im
Jahre 70 n. Ehr.: Einl. 3 Ev. Ir. 17;
Einl. ME.; 1. Theſſ. (2,16) — Paulus
zieht nad: Gal. 1,17f; 2,1; (2,1,11);
Röm. 15,25; Apg. 9,26; (9,30); 12,25;
20,16,22:321, 1157,15; .23,11. Ge⸗
meinde in: Geſch. N. T. Ur. 2; Eink
Apg. Ur. 4; Apg. 2,42ff; (5,5.10) Erf.
„Gütergemeinjchaft“; (5,40); 6,7; 8,15;
(8:25); 11,22: das obere, himm—
liſche Gal. (4,25ff); Hebr. (11,10) 2.
Ste, 11,16; 12,5) Erf. „Glaube”; 12,
22; (13,14); Offb. (3,12: 7,1617; 12,
1.2); 19,7.8); 21,25 121,5); 21 ‚10ff
[01778 . Kap.
Sy
Le
3; Offb. 2,2
\ Jefaja, Drorket Geh. N. T. Ur. 2; Einl.
3 Ev. Nr. 15; 2. Chejj. (1,7.8); Röm.
15,12: Apg. (7,48- 50); 8,28ff; 28,25;
Hebr. (11,57.38); Joh. 1,23; (1,29); 12,
38; Einl. Offb. Hr. 1; Offb. (4,2,7.8;
7,15-17). — Himmelfahrt Eini. 3 Ev.
Mr. 7; 2. Kor. .(5,107712,2); hebr.:(11,
37.38)
Jeſſai, Name LE. 3,32
Jefus, Mith. 1,16; (5,220; 7,15);
f
Apg.
A. Außeres Leben.
1. Allgemeines.
Jeſus, Sprahe Einl. 3 Ev. Ur. 17; Mi.
(3,16-19). — Name ME.(1,1); Mith.i,
21; £E.1,31; Jak. (2,7). — echt menjchlis
ces Leben Einl. 3 Ev. Hr. 7. 20; MIE.
(9,26,42; 10,18); Röm. (1,7b); Erf.
„sohn Gottes“; (5,21) Erf. „Die beiden
Adam"; (8,3.4); Apg. (2,36); Einl.
hebr.; Hebr. (2,14; 13,25); Erf. —
nicht Scheinleih Hebr. (2,14). — vont
Weibe geboren Einl. 3 Ev. Nr. 7. —
den Eltern untertan LE. 2,51. — ſchläft
Me. 4,38; Mith. 8,24; LE. 8,23.
hat gefajtet Mtth. (4,2); TE. 4,2.
hat Hunger ME. 11,12; Mith. 21,18.
— hat Glauben Einl. 3 Ev. Hr. 15;
ME. (11,12.13,23); Hebr. (12,2).
betet ME. 6,46; Mith. (6,8); LE. 5,16;
6,12; 9,18; 11,1. — ſeufzt Markus
7,34; (8,12). in Todesangjt LE.
22,44; Hebr. (5,7). frohlodt
£ufas 10,21. — hat Mitleid ME.
1,41; (6,34); 8,2; Mith. 9,36; 14,
1415,32; 20,345 £8. 7,13; Hebeu
15). — teilt die Anſchauungen feiner
Seit Einl. 3 Ev. Ir. 17; ME. (1,25; 9,
43; 14,25); Mith. (4,17); 12,275; (12,
45— 45a). _ ein Dolksmann Einl. 3
Ev. Nr. 16. — hat Grenzen in feinem
Können Einl. 3 Ev. Tr. 9; ME. (4,
29a; 6,3) 1. St.;6,5; Mtth. 15, ‚58. — hat
—
FR
——
keine beſondere Wunderkraft ME. (9,
23). — weiß nichts von dem Tag u. der
Stunde ME. 13,32; Mith. 24,36. — nur
Gott allein ijt gut Einl. 3 Ev. Nr. 7;
ME. 10,17; Mtth. 19,165; LE. 18,18f.
— heimatlos Einl. 3 Ev. Nr. 19; Mtt%
(8,19); £?. 9,58. — einſam ME. (1,35;
3,20-35; 6,6); 6,46; (14,37); Mith. (12,
19); £. 5,16; 6,12; 9,18; 11,1. — als
Optimijt Einl. 3 Ev. Nr. 19; ME. (5,
23); Mith. (5,8; 6,28.29; 7,8ff; 12,
20,35); 13,43; CE. (17,10); ©ffb. (12,
10). — mit pejjimijtijchen Stimmungen
Einl. 3 Ev. Nr. 19; Mi. (4,8; 8,29)
Erf. ,Meſſianiſche Frage“; (8,31) 2.St.;
Mitth. (4,17) Erf. „Gottesreich“; (8,20;
11,18.19a; 12,30,45b). — ijt betrübt
ME. 3,5; 14,34; Mith. 26,38; IE. 22,44.
— weint CR. 19,41. — iſt zornig ME.
(1,41); 3,5; Mtth. (5,22a). — üt erregt
Einl. 3 Ev. Kr. 8; ME. 1,25,45; (5,21;
14,33); £f. 4,35. — liebt die Einjam-
teit ME. (1,12.13); 1,35,45; 3,7; 4,36;
6,31,45f; 7,24; Mith. 14,22f; Ct. 4,1; |
516: ,0,12, 91871, 1
2. bis zum öffentlihen Auftreten.
Jefus, Same Abrahams Röm. (1,76) Erk.
Sohn Gottes“. — Geburt unter hero—
des d. Gr.: Mtth. (2,1) 2. St. — Ge-
burt in Bethlehem Einl. 3 Ev. Ur. 14;
Mtth. 1,18ff; 2,1. CR. 2,1ff. — der
irdiſche Jejus Kol. (3,14). — Sohn des
Simmermannes Jojeph Einl. 3 Ev. Hr.
7. 14; ME. (6,5); Mith. (1,16,18); 15,
55; LE. (2,4.5); 4,22. — Sohn der
Maria Einl, 3 Ev. Ur. 14; Mi. 3,318;
6,5; Mtth. 12,46; 18,55; LE. (2,6.7);
8,19f; Apg. 1,14; Jud. (1). — vater:
loje Geburt nicht befannt bei Paulus
Gal. (4,4). — Eltern LE. 2,27,55, 41,
43,48. — Brüder u. Schwejtern ME.
3,31f; (6,3); Mith. 12,46f; 13,55; LE.
8,19f; Apg. 1,14. — Namengebung und
Beſchneidung LE. 2,21. — Darjtellung
im Tempel Et (2,225.25). — in Aaypien
Mith. (2,13). —, Heimat Nazaret Einl.
3 Ev. Nr. 14; ME. 1,9,24; 6,1; 10,47;
16,6; Mith. 2,23; (4,13); 13,54; 21,
11; ££. 2,51; 4,16,34; 18,37; 24,19;
Apg.2,22; (8,336) ; 10,58. — der Naza=
räer ME. (6,1); Mith. 2,23; Apg. 3,6;
4,10; 6,14; 22,8; 26,9. — der Naza=
rener ME. 14,67; Mith. 26,71. — der
Galiläer Mith. 26,69; LE. 23,6. —
Hebräer Apg. (6,1-7). — Untertan des
herodes Agrippa LE. 23,6ff. — der
zwölfjährige LE. 2,40ff. — den Eltern
untertan LE. 2,51. — die Entwidlung
des Kindes LE.(2,40.52). — die Taufe
Einl. 3 Ev. Re. 7, ME. 1,9; Mithk
3,13; IE. 3,21, 2..Kor, (1,21), 2. Detr,
(1,17.18); Offb. a). — die Derjud«
ung ME. 1,12f; Mith. 4,1ff; LE. 4,2ff;
(22,28); Hebr, (2,17.18; 4,15; 13,25);
Erf. — verjucht, doch ohne Sünde Hebr.
|
—
(2,17.18; 4,15; 13,25) Erf. — unter
den Tieren ME. (1,12.15). — von den
Engeln bedient ME. (1,12.15); Mith.
4,11
3. die öffentlihe Wirkſamkeit.
Iefus tritt in Galiläa auf ME. 1,14f;
Mith. 4,12ff; LE. 4,145. — fordert
Sinnesänderung Hebr. (6,1). — etwa
30 Jahre alt beim Auftreten LE. 3,23.
— beruft die Jünger ME. 1,16ff; 2,
13f; 3,15ff; Mith. A,18ff; 9,9; 10,2ff;
ck. 5,155,275; 6,12ff. — und feine 5
Dertrauten ME. 5,37; 9,2; 13,5; (14,
28); Mitth. 17,1; 26,37; LE. 8,51; 9,28.
— in Nazaret ME. 6,1ff; Mith. 13,
53ff; LE. 4,16ff. — in Kapernaum ME.
1,21 ff; 2,15, 9,35; Mith. 4,15; 8,557;
Flucht aus Kap.: ME. (1,35). — in Hain
Ck. 7,11ff. — am See Gennejaret ME.
1,16; 7,51; Mith. 4,18; 15,29; LE. 5,1.
— auf dem See 6. ME. 4,55ff; 6,32,
47ff; Mith.8,23ff; 14,13, 24ff; CE. 5,5ff;
8,22ff. — im Gebiet von Genneſaret
Me. 6,53ff; Mtth. 14,34ff. — im Ge—
biet von Gadara, Geraja ME. 5,1ff;
Mtth. 8,28ff; LE. 8,26ff. — im Ge-
biet von Magadan Mith. 15,39. —
im Gebiet von Dalmanutha ME. 8,10.
— in Gebiet der Zehn-Städte MI. 5,
20; 7,3155. — im Gebiet von Cäſarea
Philippi ME. 8,27; Mtth. 16,13. —
auf heidnijchem Gebiet MI. (5,1; 7,24);
Mith. 15,21. — in Bethjaida ME. 6,45;
8,22; CE. 9,10. — in Jeriho MU.
10,46; Mtth. 20,29; Li. 18,35; 19,1 ff.
— int Bethphage ME. 11,1; Mith. 21,1;
Ck. 19,29. — in Bethanien ME. 11,1;
14,377; Mith 26,6ff; LT. 19,29. — in
Jerujalem ME. 11,155; Mtth. 21,1ff;
ck. 2,22,41ff; 19,28ff. — zieht in ganz
Galiläa umher ME. 1,359; Mith. 4,25.
— in Judäa Markus 10,1ff; Mtth.
19, uff; LE. 4,44. — in Peräa ME.
10,1; Mtth. 19,1. — in Samaria LE.
9,515f; 17,11. — Predigt Jeju Hebr.
2,3. — Bergpredigt Mith. 5,1ff; LE.
6,20ff. — Seepredigt LE. 5,1ff. —
Ausjendung der Jünger Markus 6,
7ff; Mith. 9,3685; LE 9,1. — —
der 72: LE. 10,1ff. — Rückkehr der
TFünger ME. 6,30ff; IE. 9,10; 10,17. —
und Johannes d. €. ME. (8,29); Mith.
11,2ff; £E 7,185f. — im Haufe des
Söllners Levi ME. 2,15ff; Mith. 9, 10ff;
£t. 5,29ff. — im Hauje des Pharijäers
Simon £f. 7,36ff. — im Haufe des aus»
jägigen Simon ME. 14,3ff; Mtth. 26,
6ff. — im Haufe eines Pharijäers IF.
11,37; 14,1 — im Bauje der Maria u.
Martha LE. 10,38ff. — die wahren
_Derwandten ME. (3,33,35); Mtth. 12,
46ff; Lt. 8,21. — tut Wunder Einl. 3
Ev. Ir. 13; ME. (4,39; 5,43; 8,12; 9,
22b); Mitth. (4,3); Apg. 2,22. — im
Seejturm Einl. 3 Ev. Mr. 8. 12.13; ME.
4,35ff; Mith. 8,25; LE. 8,22. —
Speijung der 5000 ME. 6,34ff; Mtth.
14,137; £E. 9,12ff. — — der 4000
Mt. 8,1ff; Mtth. 15,32ff. — wandelt
auf dem See ME. 6,48; Mith. 14,25.
— heilt Kranfe, ſ. a. Heilungen Einl.
3 Ev. Tir..9. 15; ME. 1,34; (1,44); 3,
10; (5,34); Mith. 4,24; 9,35; 15,29ff;
Apojtelgejhichte 10,58. — Beilungen
dur Gebet Jaf. (5,17.18). — treibt
Dämonen aus, |. a. Dämonen-Austrei-
bungen Einl. 3 Ev. Ir. 13; ME. (1,26);
3,22ff; (9,38); Mith. (4,23); 9,34; 12,
24ff; CE. 11,15. — wird von den Dä—
monijchen als Sohn Gottes begrüßt ME.
(1,24); 1,34; 3,11; 5,7; 9,20. — ver:
fehrt mit Sündern Einl. 3 Ev. Hr. 9;
Me. 2,15; Mith. 9,10; (12,20); Einl.
£f.; £E. 5,29; 15,1; 19,1ff. — jammelt
die Derlorenen Einl. 3 Ev. Nr. 19; ME.
2,17; Mith. 9,13; (9,36; 15,24; 23,15);
tf. 5,32; (7,410), 9,55; (15,85f); 19,
19. — vergibt die Sünden ME. (2,5);
Mith. 9,2; LT. 5,20; 7,48. — ruft die
Mühjeligen zu ſich Mith. 11,285. —
ruft die Unmündigen zu jih Mtth. 11,
25f; CE. 10,21. — liebt die Kinder Einl.
3 Ev. Nr. 8; Mi. 9,36; 10,15ff; (14,4.
5); Mith. 18,2; 19,13ff; LE. 9,47; 18,
15ff. — wandelt wie ein griediicher
Dhilojoph HE. (11,27). — lehrt Einl.
SIEB 8.28 ;FUTE 1, 217;39;: (2,2)5,6,6:
Mith. 4,23; 5,2; 7,29; 9,35; LE. 4,31,
44. — lehrt in der Synagoge ME. 1,
215,39; 6,2; Mith. 493; 9,35; 13,54;
ze. 4,15f,31,44. — — in Tempel ME.
11,15,17,; 12,35; 14,49; Mith. 21,125;
25,55; £E. 19,455,47; 21,37; 22,55;
Apg. (3,11). — — im Steien ME. 4,1; |
Atttn.-5,17,.33, 17, Erb, 1 ff, 6,2088; |
— bringt die Heilsbotihaft Apg. (10,
36). — redet in Gleichniſſen ME.A,10fF;
(8,17); Mtth. 13,10ff,34; LE 8,95. —
belehrt jeine Jünger ME. 9,51. — der |
Diener jeiner Jünger Mf. (10,45);
Mtth. 20,28; LE. 22,27. — Tämpft mit
dem Satan um die Seelen jeiner Jünger
ti. (22,31.32). — findet Unglauben dei
- feinen Jüngern ME. (9,19); Mith. 17,
17F7; LE. 9,41. — Derjtändnislojigfeit
der Seinen ME.3,21. — und die Heidin
ME. 7,24ff; Mith. 15,21ff. — Leidens-
verfündigung ME. (2,20); 8,31 ff; 9,31f;
10,32ff; Mith. 106,21ff; 17,225; 20,
176; £r. 9,21f,44f; 18,31ff. — Ders
flärung ME. 9,2ff; Mtth. 17,156; Ck.
- 9,28ff; 2. Petr. (1,17.18). — auf dem
Wege nad Jerujalem HE. (10,32); LE.
9,51; 13,22; 17,11; 19,28. — Abjdied
von Galiläa LE. 13,31ff. — und die
Sebedäus-Söhne ME. 10,55 ff; Mith. 20,
20ff. — Einzug in Jerujalem ME. 11,
15, Mith. 21,157, LE. 19,28. —
weint über Jerujalem LE. 19,41. —
weisjagt die Serjtörung Jerujalems
Die Schriften des Neuen Tejtaments, Regifter.
"6,2;
. Mtth. 23,37ff; CE. 13,34; 19,41 ff. —
verfluht den Seigenbaum ME. 11,12ff;
Mith. 21,185. — Tempelreinigung ME,
11,15ff; Mith. 21,12; ct. 19,45. —
Wiederfunfts-Rede ME. 13,1ff; Mtth.
24,155; Ck. 17,20ff; 21,5ff. — Eindrud
auf die Menjchen Einl, 3 Ev. Nr. 9;
Me. 1,27; (3,7-12); 3,20; 4,41; 5,31;
(6,14); 8,27ff; (11,15; 15,39);
Mith. 7,28f; 8,1,27,34; 9,8; (11,12.13);
13,54; 16, 13ff; £E. 4,56; 8,25; 9,18 ff.
4. Die Leidensgejhichte Hebr. (2,
17.18); 1.Petr. (2,23)
Jejus a. Ölberg ME. 13,3; 14,26; Mith.24,
3; 26,30; £f.21,37;22,39. — Salbung
in Bethanien ME. 14,3ff; Mith. 26,6ff.
— Derrat des Judas ME. 14,10f; (14,
18); Mith. 26,14 ff,21 ff; LE. 22,5 ff,21 ff.
— Einjegung des Abendmahles ME.
14,1255,22ff; Mith. 26,17ff,26ff;
ck. 22,755,15ff; 1. Kor. 11,3. — in
Gethjemane ME. 14,32ff; Mitth. 26,
S6ff; LE. 22,395; hebr. (5,7). — in
Todesangjt mit Gejchrei und Tränen
hebt. (5,7). — Gefangennahme ME.
14,43ff; Mtth. 26,A7ff; CE. 22,7 ff. —
gibt ſich freiwillig in die Hände jeiner
Seinde ME. (14,48f). — wird verjpottet
ME. 14,65; 15, 10ff; Mith. 26,67f; 27,
27ff; LE. 22,65ff; 23,56. — vor dent
Hohen Rat ME. (8,51) 2. St.; 14,53ff;
Mtth. 26,57 ff; LE. 22,66ff. — antwors
tet auf die Beſchwörung d. Hoheprie-
iters Mtth. 26,655. — Derleugnung
des Petrus ME, 14,26ff,66ff; Mtth.
26,30f5,695f; LE. 22,31ff,55ff. — vor
Dilatus ME. 15,155, Mtth. 2715,11 55;
Lulas 23,1ff; 1. Tim. 6,13; Apojitel-
gejhihte 3,15. — Ende des Ju—
das Mtth. 27,557, Apg. 1,18. — vor
Herodes Ck. 23,6ff. — Derurteilung
ME. 165,6ff; Mith. 27, 15ff; LE. 25,185;
Apg. (8,la). — unjchuldig verurteilt
ME. (14,55.56); Ck. 23,14f; Apg. (6,
11). — hat gelitten außerhalb des To—
ves Hebr. 13,12. —, Simon von Knrene
ie. 15,21; Mith. 27,32; LE. 23,26. —
die weinenden Töchter Jerujalems LE.
23,27ff. — Kreuzigung ME. 15,22ff;
Mith. 27,335; £E. 23,33; Apg. 2,
23,36; 5,50; 10,39. — getötet von den
Juden 1. Theſſ. 2,15; Apg. 10,39. —
die Schmach Jeju Hebr. 15,15. — eis
niedrigt Hebr. (1,4); 2,9. — das Tos
desleiden Hebr. 2,9. — ruft am Kreuz
Mt. 15,34,37; Mith. 27,46,50; £E. 23,
34,43,46. — gejtorben Einl. 3 Ev. Hr.
7; ME. 15,35ff; Mith. 27,45ff; CE. 23,
44ff; 1. Thefj. 2,15; 4,14; 1. Kor. 15,
3f; Apg. 10,39. — Tag des Todes,
14. oder 15. Nijan ME. (14,2). —
Befenntnis des Schächers LE. 23,41. —
Befenntnis des Hauptmannes TE. (23,
47). — kommt im Tode glei in den
Himmel Ck. (23,43; 24,26). — Begräb«
4
nis Mt. 15,42ff; Mtth. 27,57ff; Ck.
23,50ff; 1. Kor. 15,3f. — Jojeph von
Arimathäa ME. 15,43; Mith. 27,57; £t.
23,50f. die Örabeswäcter mtth.
27,62
Mmtth. 28,15f; LE. 24,1ff.
5. Die Auferjtehung und die Er—
ſcheinungen.
Jeſus, Weisſagung der Auferjtehung MI.
8,31; 9,31; 10,34; 14,28; 16,7; Mtth.
16,21: 17,23520,19:: 26.32;,28,7° €.
9,22; 18,33; 24,7. — Weisjagung des
Tages ME. (8,51) 2. St. — auferwedt
1. Thefj. 1,10; 2. Kor. (4,14); Apg. 2,
24,32; 3,15; 4,10; 5,30; 10,40; Hebr.
13,20. — wahrhaftig auferjtanden LE.
24,34; 1. Theſſ. 4,14; 1. Kor. 15,3;
Apg. (2,32). — in voller Körperlich-
feit LE. (24,56); 1. Kor. (15,8). — er»
fchienen zuerjt der Maria Magdalena
—
Mt. 16,9; Mtth. 28,95. — — Maria
Magd. und ter andern Maria Mith.
28,9f. — — Sweien auf d. Wande- |
rung, Emmaus-Jünger ME. 16,12; Lk.
24,15ff. — — den Elfen bei Tiic ‚mt.
16,14 55; LE. 24,365. — — den Elfen
auf dem Berge in Galiläa Mith. 28,
16ff. — — den Swölfen 1. Kor. 15,
5f. — — allen Apojteln 1. Kor. 15,7f.
— — 500 Brüdern 1. Kor. 15,5f. —
Kor. 15,5f. dem Jakobus 1.
Kor. 15,7f. — — dem Paulus 1. Kor.
15,8; Apg. 93ff; 22,6ff; 26,15ff. —
it mit den Jüngern 1. Kor. (15,8);
Apg. 10,41. — le&te Erjcheinung Apg.
‚4). — Himmelfahrt ME. 16,19; LE.
1 51; Apg. 1,9ff. — von Gott erhöht
Apg. (3,13); 5,307; Hebr. (1,4); 2,9;
(5,9; 13,20).
hebr. 1,5; (8,1); 12,2. — kommt wieder
1. Theil. (3,12); 2 (8,l1a); Hebr.
(13,7.8); Jak. (5, 7); 1 . Detr. 1,7; Einl.
Jud. und 2. Petr.; 2. Detr. (3,3.4). —
bringt das Gericht 25. Cheiis (1,7); N:
Hor:fl,2); 660— Erg. 10;
42; Jak. (5,7); Einl. Jud. und 2. Petr.;
2. Petr. (5,3.4)
Jejus Chriſtus gejtern und heute Hebr.
13,8
'
nern Einl. 3 Ev. Kr. 9
Jens, Mordverjuch der Hazaretaner LE.
(4,28). — Herodes Antipas ME. 8,15; |
£T. 15,31 f; Apg. 4,27. — die Herodia-
ner ME. (3,6); 12, 13; Mith. 22,16. —,
Hoher Rat ME. @, 22: TEA) ‚3ı) —
(1118 —— 12,13); 14,1,45,53; 15,
15. ti: 26,3,959, ZEN BOHREN,
47; 20,19; 22,66. — hoheprieiter ME.
8,31; 10,33f; 11,18; 14,1,53,55; 15,1;
Mith. 16,21; 20,188; 21 ‚5; 26,3f,57,
59; 27,1; et. 9,22; 19,478; 20,19; 22,
2,54,66; 23,4. — Pharifäer mt. 2,16,
23ff; 3,6; 7,16; 8,11,15; 10,2;
f. — das leere Grab ME. 16,1 ff;
dem Simon Petrus LE. 24,34; 1. |
— zur Redten Gottes
50
6. Im Kampfe mit feinen Öeg- |
12,13; |
Nith. (5,7a); 9,11; 12,15f,14,24,38; 15,
1ff: 16,1,6; 19,3; 22,15, 34,41; 23.1ff;
£f. 5,17,21,30; 6,1ff; 11,39; 12,1. —
Sadduzäer ME. 12,18; Mtth. (3,70);
10,15+22,23; € 20,27. — Schriftge-
lehrte mt. 2,6,16; 3,22; 71228,
38ff; Mtth. 9,3; 12,38; 15,1$f; 23,11f:
£t. 5,21,30; 6,7; (10,29); 19,47; 20,1,
19 ‚a6 f; 22, 66; 23,10. — Jerufalem als
Si der Seindichaft ME. (3,2270
Jeſus, Anflagen und Derleumdungen der
Seinde. —, er hat Beelzebub ME. (3,
22). — treibt mit Beelzebub aus ME,
3,22; Mtth. 9,54; 12,24; If. 11,15. —
Strejjer und Weinjäufer Mtth. 11,19;
ck. 7,34. — Aufrührer ME. (15,2);
Ck. 23,2. — Tempelzerjtörer ME. 14,
57f;. 15,29; Mttth. ‘26,61; 27,40.
Öottesläjterer ME. 2,6f; 14,655; Mith.
I3:7820709- FEB Zauberer
Mith. (2,13). — ißt mit Sündern Einl,
3. Ev. Tr. 7. 9; ME. 2,15ff; Mtth.
9,1055; 11,19; /£E..5,29755,7,54213
— Jeſus aus Neid überliefert ME. 15,
10; Mith. 27,18. — Abjicht der Seinde,
ihn zu töten ME. 3,6; 11,18; 12,12;
14,1f,10f; 15,1; Mtth. 12,14; 21,45f;
22,15... 26,31,141;.27,1, SRG
477; 20,195; 22,2ff.
B. Inneres Leben.
1. Derhältnis 3u Gott. |
Jejus, jteht über Abraham Hebr. (7,2).
— erhabener als die Engel Hebr. 1,4.
— teligiöje Begeijterung ME. (1,12.13;
22,205 .2,116° 3,997°9,30.,08,29) er
„Meſſias-Frage“; (11, 15); mt th. (6,24
11,4.5,21 a). undogmatijche Art
Muth. (12,35). — innige Srömmigfeit
Einl. 3 Ev. Ur. 19; ME. (9,42); Mith.
(6,25ff; 11,12.13); LE. (2,40-52).
Gottvertrauen, Glaube Einl. 3 Ep. Hr.
13. 19; ME. (2,11; 4,8,31.32a,38,41; 5
34; 7,28; 11,12.13,23; 14 23); Mith.
(4,4; 4,17) Erf. „Gottes reich”; (6,85,
13,28.29); 26,53; "Er. (10,18; 17,21): N
hebr. (12,2). — feine Furcht vor Dä—
monen LE. (10,18). Gemeinschaft
mit Gott ME. (10,40); Mtth. (4,4,7; 6,
13; 11,25.26); £f. (2,226.23,40-52);
Apg. 10,38. — geijterfüllt ME. (1,10)
Erf. „Sohn Gottes“; (1,25; 3,50); Mtth.
12,28; £f. 4,1; (4,14); Apg. 2,35; 4,27;
10,58; 2. Petr. (1,5). — von Gott ver«
lajjen ME. 15,54; Mith. 27,46. — de-
mütig vor Gott Einl. 3 Ev. Ir. 9; ME.
14,56; Mith. 26,39; LE. 22,42. — betet
ME. 6,41,46; 8,65; 14,22f,52ff, Mltth.
(6,8); 14,19; 15,56; 26,265,56ff; Ck. 5
16; 6,12; 9,16,18; 11,1; 22,19,41ff. —
Herr über den Satan ME. (3, 27); ck. 10,
18. hat Macht über die unreinen-
Geijter ME. (1,26); Mith. (8,9); LE. 4,
36. — allwifjend Mt. (8,31 2. St.; a,
4.5; 14,28). — nicht volle Allwijjenheit
Einl. 3 Ev. Nr. 17; Mt. (5,32; 10,40);
—
13,32; (14,29); Mith. 24,36; Apg. 1,6f.
— allmädtig Einl. 3 Ev. Nr. 13; ME.
6,23,38.39; 6,42.43.44; 7,34; 8,34);
Mtth. (8,9; 10,8a). — nicht allmächtig
Einl. 3 Ev. Nr. 13; ME. (1,31); 6,5
2. Sittlichfeit.
Jeſus als Dorbild 2. Thejj. (3,5); Apg.
2,42); Hebr. (13,25) Exk.; Einl. 1.
Petr. Ir. 3; 1. Petr. (3,9). — Jündlos
Mtth. (1,25) Erf. „Daterloje Geburt“;
(3,14); 2. Kor. 5,21; Röm. (3,265) 2.
Erf. „Heilswirfung“; (8,3.4); Hebr. (2,
RAS: A185 13,25) Erik; 1., Detr. 2,
22, — lehnt die Bezeichnung „gut“ ab
Einl. 3 Ev. Ile. 7; ME. 10,17F; Mith.
19,16f; LE. 18,18. — Grundzug feines
Wejens: Wahrhaftigkeit Einl.3 Ev. Mr.
19; ME. (3,5); Mith. (23,39). — liebt
Gerechtigkeit Hebr. (1,9). — haßt Gott-
lojigfeit Hebr. (1,9). — treu Hebr. (2,
17.18); 3,2. — fein Mann der Halbhei-
ten Einl. 3 Ev. Ur. 9. — fanftmütig u.
demütig Einleitung 3 Ev. Tr. 9;
Mith. 11,29; (23,4). — Diener jeiner
Jünger ME. (10,45); Mith. 20,28; LE.
22,27. — voll Erbarmen ME. (1,34);
1,41; (6,34); 8,2; Mith. 9,36; 14,14;
15,52; 20,34; £f. 7,13; 10,25ff; Hebr.
(2,17.18). —, Gewiljensernjt Einl. 3
Ev. Nr. 19; ME. (7,13; 9,45-48);
Mtth. (5,41; 6,24). — duldet jchwei-
gend ME. 14,61; 15,4f; Mltth. 26,63;
27,12ff; ££. 23,9; 1. Detr. 2,25. — hat
Gehorjam gelernt Phil. 2,8; Hebr. (5,
8; 13,25) Exk. — ſchaut dem Tode ruhig
entgegen Einl. 3 Ev. Nr. 19; ME. (14,
25,28); £f. (12,49.50; 14,27); :22,37;
(22,69). — fein Revolutionär ME. (8,
29; 12,15; 15,15) 1.St.; Mitth.(4,9). —
Stellung zum A. T. Gal. (3,29). — —
zur Ehe ME. 10,1f; Mith. (5,28); 5,
Ss1f; 19,35f; LE. 16,18; 1. Kor. (7,39.
40) Erf. „Ehefrage‘. zum Eid
Mith. (5,56; 26,64); Tafobus (5,12).
— — zum 4. Öebot ME. (7,10ff). —
— zum 5. Gebot Mlith. 5,21 ff. — —
zum 6. Gebot Mith. 5,27ff. — — zum
Gejeß Einl. 3 Ev. Hr. 9. 17. 18; ME,
(1,22; 2,27$; 7,5,15; 10,15f; 12,34) 1.
St.; Mith. (8,15; 5,17,22a ;8,1-4; 12,8);
Gal. (3,29) Exk. „Geſetz“; Röm. (7,4;
7,15€) Erf. „Gejeg*. — — zum Sab-
bat ME. 2,25ff; (2,28); 3,17f; Mtth.
12,1 55,95, SE 6,1ffff. — — zu
r
Obrigkeit ME. (12,15); Mith. 22, 18ff;
E20 221, 1. Aa |
zum jüd. Dergeltungsgedanien Mitth.
,7,41; 6,4.6.18,19,20; 20,1-16; 25,
29); £f. (14,12-14; 16,15; 17,10). —
— zu Johannes d. T. Einl. 3 Ev. Nr.
19; ME. (8,29) Erf. „Meſſias-Frage“;
Ntth.(3,12)2251.,7 10,277: 7, 187756,
16. — — zur Mejjias-Srage ME. (8,
11; 8,29) Erf. „Mejjias-Srage”; LE.
(22,67). — als Perjönlichkeit Einl. 3
51
Ev. Nr. 9. 20; ME. (11,15), Hebr. (13,
25) Erf. — und der alttejtamentl.
Hohepriejter Hebr. (5,3)
C. Bezeichnungen.
Jejus, der 2. Adam Lf. (3,31); 1. Kor.
(15,21,45); Röm. (5,21) Erf. „Die beis
den Adam“. Anführer und Doll-
ender des Glaubens Hebr. 12,2; (13,25)
Erf. — Apojtel Gottes Hebr. (3,1). —
der Arzt Einl. 3 Ev. Nr. 13; ME. (1,
34). — der Bevollmäctigte Gottes ME.
1,22; Mith. 7,29. — der Bräutigam
mt. 2,19f; Mtth. 9,15; £t. 5,34f. —
der Chrijtus ME. 14,61; Mith. 1,16;
26,65$; LE. (2,11); 22,66ff; Apg. (2,
36); 5,42. — der Davidsjohn ME. 10,
47f; (11,9.10),; 12,35ff; Mith. 1,1; 9,
21, 312,23,,20,3055.21,95322, 41 51; /£E
(2,1; 3,31); 18,38; 20,41ff; Röm. 1,
3; (5,21) Erf. „Die beiden Adam“;
Apg. 13,22f. — der Editein ME. 12,
10f; Mith. 21,42; LE. 20,17; Ang. 4,
11. — Elia ME. 6,15; 8,28; Mith. 16,
14; €. 9,8,19. der Erjtgeborene
Einl. 3 Ev. Ir. 7; 1. Kor. 15,20; Röm.
8,29; Apg. (2,24). — der Sriedebringer
Mith. (5,9). — der Stejjer u. Wein
fäufer Mith. 11,19; LE. 7,34. — der
Steund der Söllner u. Sünder Einl.
3 Ev. Tr. 7. 9; Mith. 11,19; Li. 7,34.
— der Gefieuzigte Gal. 3,1; Apg. (2,
36). — der Gerechte Apg. 3,14; (7,52).
— der Gejalbte des Herrn LE. 2,11,26;
9,20;.23,35; Apg. (4,26). — der neue
Gejeggeber Jak. (1,25). — der Öottes-
bote Hebr. 3,1. — der Heiland, Retter
Apg. (5,30-32); 13,23; hebt. (5,9); 2.
Deir. 1,1,11; 2,20; 3,18. — der Heilige
Gottes ME. 1,24; LE. 4,34; Apg.2,27;3,
14. — d. Herr ME. (16,19) 2.St.; £E.(7,
13); 2. Thejj. 2,8; Apg. (2,56); 7,59;
10,365. 11,205. Hebr.. 7,145 713,205 af,
2,1. — der herrſcher der Thrijten Jud.
(4). — der Herzog des Heils Hebr.
2,10. — der Hirt der Schafe Hebr. 15,
20. — der Hohepriejter (2,17.18); 3,
1; 4,14; (5,6); 6,20; (13,7.8; 13,25)
Erf. — Jeremia Mitth. 16,14. —, Jo=
hannes d. T. Mi. 6,14ff; 8,28; Mith.
14,1f; 16,14; LE. 9,7ff,19. — Knecht
Gottes Mtth. (12,21); Apg. 3,13; (4,
26); 4,27,30. — König der Juden ME.
(15,9); 15,12,26,32; Mitt. 21,5; 27,11,
37,42; £i. 23,3,38; Apg. (4,26). —
König und Priefter Hebr. (7,1), —
Lamm Öoties Hebr. (9,27.28). — mehr
als Salomo u. Jona Mith. 12,415; LE.
11,31f. — mehr als der Tempel Mith.
12,6. — d. Meijter ME£.10,17; Mith.19,
16; (23,8.9) ; LE. 18,18. — d. Menſchen⸗
john Mi. 2,10; (2,11); 2,28; (8,29)
Erf. „Meſſias-Frage“; 8,31; (8,31) 1.
u. 2. Erf. „Leidensverfündigung” u.
„Menſchenſohn“; 8,38; 9,9,12,31; 10,
33; 13,26; 14,21,62;. Mtth. (5,11); 8,
4*
20; 9,6; 11,19; 12,8,32; 13,37,41; 16,
13,27; 17,9,12,22; 19,28; 20,18; 24,27,
30,37,39,44; 25,31; 26,24,64; (28,18);
£t. 5,24; 6,5,22; 7,34; 9,22,26,45,58;
12,10,40; 17,22,24,26; 18,8,51; 21,27;
22,22,69; Apg. 7,56. — der Mejjias
Einl. 3 Ev. Nr. 9; ME. (1,10) Erf.
„Sohn Gottes“; (2,11; 6,14; 8,28f); 8,
29; (9,4; 14,62); 15,32; Mitth. 1,18;
(2,23) 1.St.; 16,16 ; 26,65 ; 27,17,22; LE.
22,67; 23,39; Apg. (2,20.21); 2,36; (3,
12-26; 8,3535) ; 9,22. — d. Mittler einer
neuen Ordnung Hebr. 7,22; 12,24. —
der 2. Moje Mtth. (5,1.2,17). — der
Hazaräer ME. (6,1); Mith. 2,23; Apg.
3,6; 4,10; 6,14; 22,8; 26,9. — der
Hazarener Mf. (6,1); 14,67; Mith.
26,71. Prieſter Hebr. (7,1).
Prophet ME. (1,10) Erf. „Sohn Got-
tes’; Ne: 15 (1,22,26)36,4,155248,11);
8,28; (14,65); Mith. (5,17; 6,24; 11,
25-27); 13,57; 16,14; 21,11,46; LE. 7,
16,39; 9,8,19; (13,34; 17,21); 24,19;
Apg. (2,36). — Sohn Gottes Einl. 3
Ev. Nr. 7; ME. 1,1; (1,10) Erf. „Som
Gottes“; 1,11; 3,11; 5,7; 9,7; 14,615;
(14,62); 15,39; Mith. 3,17; 4,5; 8,29;
14,33; 16,16; 17,5; 26,63f; 27,45,54;
SE. 1,39; 19,.228.,2.9578.28,..9 99; 22;
66ff; Röm. 1,4; (8,38.39) Exk. „Gottes=
kindſchaft“, Apg. 9,20; 13,35; Einl.
Hebr.; Hebr. 4,14; 5,5; 2. Petr. 1,17;
Offb. (12,5). der uranfängliche
Sohn Hebr. (12,2). — Sproß aus Juda
hebr. 7,14. — der lebendige Weg Hebr.
10,20. — Weltrichter ME. (8,58); 1.
Kor.
Aufitehen LE. 2,34
— —
Jeſus, Selbſtbezeichnungen.
der Chriſtus ME. (9,41).
Menjchenjohn, j. oben. — Meſſias ME.
(14,62; 15,5). — Prophet LE. (13,34).
— der Sohn, j. a. o. ME. (13,32)
D. Das Wert Jefu (j. a. Chrijtus).
Jeſus, nur für Ifrael da ME. 7,248;
Mtth. 10,5f; 15,21ff. — nur für die
verlorenen Schafe aus dem Hauje Iſra—
el Mith. 15,24. — bringt Reinigung
von den Sünden Hebr. 1,3; (2,11); 15,
12. — erlöjt von Sünde, Tod u. Teus
fel Hebr. (2,9; 13,7.8). — wendet dem
Dolfe den Rüden MI. (8,15). — ijt ges
fommen, die Sünder zur Buße zu zufen
Me. 2,17; Mtth. 9,13; £t. 5,32. — —
die Werke des Teufels zu zerjtören
Mith. (4,1-11). — — ein Feuer auf
die Erde zu werfen LE. 12,49. — —
das Schwert zu bringen Mith. 10,34.
— — 53wietracht zu bringen Mith. 10,
34ff; Ck. 12,51. — — das Gejeß zu
erfüllen Gejh. I. T. Nr. 2; Mith. 5,
17. — — zu dienen Mk. 10,45; Mith.
20,28; £E. 22,27. — trug das Kreuz
hebr. 12,2. — das Blut Hebr. 12,24;
13,12,20. — O©pfertod Hebr. (1,5); 2,
(1,7). — Seichen zum Fallen u. |
92
9; (2,11; 12,24). — iſt in das Allerhei-
ligjte uns vorausgegangen Hebr. (4,14;
6,20). — tritt fürbittend vor Gott ein
hebt. (13,7.8). — im Namen Jeſu, ſ.
— 1.Kor. 1,2; Apg. 2,38; 5,40;
219;
E. In den johanneijchen Schriften.
1. Das äußere Leben.
Jejus, ein Menſch Einl. Joh. Ev. Nr. 7.
— der Sohn Jojephs Joh. 1,45; 6,42.
— die Mutter Joh. 2,1,12; 19,257f.
— die Eltern Joh. 6,42. — die Brii-
der Joh. 2,12; 7,3. — aus Nazaret
Joh. 1,45; 18,5,7. — jungfräul. Ge—
burt bei Johannes nicht Joh. (6,42.43).
— von Johannes getauft Joh. (1,52-
34); 1. Joh. (5,6). — tritt ee vor
der Gefangennahme des Johannes d.
T.: J0h.3,24. — nod nicht 50 Jahre alt
Joh. 8,57. und Johannes d. T.
Jon. 1,1955,29ff,35f ; (3,22-26).. —
tauft jelbjt Joh.3,22. — tauft m. d. heil.
Geilt Joh. 1,33. — tauft nicht Joh.
4,2. — in Oaliläa Einl. Joh. Ev. Nr.
2; Joh. A,1ff; (4,43.44); 7,1. — am
Ufer des galiläijchen Sees Joh. 6,1 ff.
— in Kapernaum Joh. 2,12; 6,16f,
59. — in Kana Joh. 2,1; 4,46. — in
Samatia Joh. 4,4ff. — in Sychar Joh.
4,5. — am Jafobsbrunnen Joh. 4,6.
— in Judäa Einleitung Johannes Ev.
Ar. 2. — am Jordan Johannes 1,28,
35; 3,22; 10,40. — in Terujalem Einl,
Joh. Ev. Nr. 2; Joh. 2,23; 5,1ff; 7,
10; 12,12ff. — in Jerujalem zum Sejt
der Juden Joh. 5,1. — — zum Pascha—
fejt Joh. 2,13; 12,12; 13,1. — — zum
Tempelweihfejt Joh. 10,22. — — zum
Laubhüttenfejt Joh. 7,2,10. — — in
der Halle Salomos Jon. 10,25. — —
am Teig Beihzatha, Bethesda Jon. 5,
2. — in Bethanien Joh. (10,40.41);
11,1,17ff; 12,1. — in Ephraim, Stadt
Joh. 11,54. — auf dem Ölberge Joh.
8,1; (18,1). — in Gethjemane Einl.
Joh. Ev. Hr. 7; Joh. (12,27; 18,1).
— Reije nah Oaliläa Joh. 1,45; 4,5,
43. — Reije nad} Jerujalem Joh. (2,
13; 5,1); 12,1. — und die erjten YJün«
gez Joh. 1,37,41,43; (1,35-42; 3,1). —
Nathanael Joh. 1,45ff. — und Niko—
demus Joh. 3,1ff. — und die jamas
titanijche Frau Joh. 4,4ff. — und Jo—
jeph von Arimathäa Joh. a: —
reinigt den Tempel Joh. 2,14ff. —
lehrt im Tempel Joh. 7,14,28; 8,2,20;
10,22f; 18,20. — lehrt in d. Synagoge
Joh. 6,59; 18,20. — redet offen die
Wahrheit Joh. 8,45f; (18,20). — tut
Seihen Einl, Joh. Ev. Mr. 2; Joh. 2,
11,23; 4,54; 6,14. — verwandelt Waj»
jer in Wein Joh. 2,1ff. — jpeijt 5000
oh. 6,5ff. — wandelt auf dem Meere
Joh. 6,16ff. — heilt den Sohn des
Königlichen Joh. 4,46ff. — heilt den
— — —
Blindgeborenen Joh. 9,1ff. — erwedt
den Lazarus Joh. 11,1ff. — die Menge
will ihn zum König machen Joh. 6,15.
— entweicht der Menge Joh. 5,13; 6,
15; 8,59; 11,54. — weint Joh. 11,35.
— ergrimmt Einl. Joh. Ev. tr. 3; Joh.
11,34. — iſt erjchüttert Joh. 12,27;
13,21. — ijt müde Joh. 4,6. — hat
Durſt Joh. 4,7. — Salbung in Betha=
nien Joh. 11,2; 12,1. — Einzug in
Jerujalem Joh. 12,12f. —, Mordpläne
gegen ihn Joh. 5,18; 7,1,19,25,30,32,
44f; 8,20,37,40,59; 10,31; 11,46ff,53.
— Steinigungsverjuh Joh. 8,59; 10,
31ff. — entweicht feinen Feinden Joh.
10,39; 12,366. — Sußwajhung Joh.
13,1ff. — von Judas verraten Joh. |
6,71; 15,21ff; 18,25. — von Petrus
verleugnet Joh. 13,38; 18,15ff. —
wird gefangen genommen Joh. 18,1 ff.
— vor Hannas Joh. 18,12ff. — vor
Kajaphas Joh. 18,24. — vor Pilatus
Einl. Joh. Ev. Fir. 1; Joh. 18,28 ff. |
— Pilatus findet feine Schuld Joh. 18,
38; 19,6. — oder Barabbas Joh. 18,
ea — verjpottet Joh. (19,1-5). —
mißhandelt Joh. 18,22; 19,1ff. — am
Kreuz Joh. 19,16bff. — Kreuzes-
Worte Joh. 19,27,28,30. — Tod Joh.
19,350. — Tag des Todes Tohannes
(6,1-71); Einl. Joh. Kap. 18-20; Joh.
(19,14). — Begräbnis Joh. (12,7.8);
19,38 ff. — das leere Grab Joh. 20,1f. |
— erjheint der Maria aus Magdala |
Joh. 20,11ff. — erjcheint den Elfen
Joh. 20,19 $f,26 ff. — erjcheint den Jün—
gern am See Tiberias Joh. 21,1ff. —
der wunderbare Fiſchzug Joh. 21,4ff
— Himmelfahrt Joh. 20,17. — ernies
drigt und erhöht Joh. (3,14). — der
kerbende und triumphierende Joh. (12,
1-19). — der gejchichtliche und erhöhte
Einl. Joh. Ev. Ur. 9. — zur Rechten
Gottes erhöht Joh. (3,14; 6,61.62; 17,
2). — gibt den heil. Geijt Joh. 7,39;
(15,26.27); 20,22. — wird wiederfom-
men Joh. 14,3
2. Das innere Leben.
Sr die Derjönlichkeit Einl. Joh. Ev. |
t. 7. — kaum noch Jude Einl. Joh.
Ev. Tr. 3. 4. 7. — nidt von diejer
Welt Joh. 8,23. — der fleijchgewordene
Logos Einl. Joh. Ev. Ir. 3. Aa. 8;
Einl. Joh. 1,1-18; Joh. (1,18). — vor
- aller Welt beim Dater Einl. Joh. Ev. |
Rr. 4a; Joh. 17,5. — eher als Jo: |
hannes der T. Joh. 1,50. — eher als
Abraham Joh. 8,58. — der ewige Joh.
(8,58). — von Gott ausgegangen Joh.
6,33ff,38,41,48ff; 7,29; (8,15.16) ; 8,23,
42; 9,33; 13,3; 16,28. — kehrt zurück
zum Dater Joh. (8,15.16); 13,3; 16,28,
— eins mit dem Dater Einl. Joh. Ev.
Nr. 4a; Joh. (1,18); Einl. Joh. 4,
43-12,50; „Licht“;
f I
.
oh. (5,19.20; 8,
53
27-29; 10,27-29); 10,30,58; (12,28);
14,9f; (14,20); 17,21. —, 6ott in Jefus
gegenwärtig Einl. Joh. Ev. Mr. 4a;
Joh. (1,148); 14,9. — Gemeinjhaft mit
Got: Einl. Joh. 4,43-12,50; Joh. (13,
31; 14,9). — nicht allein: der Dater
bei ihm Joh. 16,52. — erfüllt den
Willen Gottes Joh. 5,30; 6,358; 15,10.
—, mejjianijches Selbjtbewußtjein Joh.
(2,14-16f; 13,2.3,3). — allwijjend Einl.
Joh. Ev. Ir. 4a. 7; Joh. (1,42; 1,48ff;
2,25; 4,16,29.30,39-42; 5,5-8; 6,63 b-
65; 11,11-16; 16,29.30); Offb. 1,14f.
— weiß von Anfang an jeinen Tod Einl.
Joh. Ev. Wır.3; Joh. (2,25; 6,65b-65);
12,325; (13,1); 13,185,21; (13,30; 14,
20); 18,4. — wählt freiwillig den Tod
Einl. Joh. Ev. Wr. 7; Joh. 10,15,17f;
14,356; 18,4ff; (18,10). — allmächtig
Einl. Joh. Ev. Nr.4a; Joh. (2,11; 5,21-
23; 6,3). — Herr über die Natur Einl.
Joh. Ev. Nr. 7. — fündlos Joh. (8,
46); 1. Joh. (3,5). — gerecht 1. Joh.
2,1; (2,1b,2a; 3,5). — göttlihe Ma-
jejtät Joh. (6,3); Offb. (12,5) 1. St. —
gottgleiche Derehrung Joh. (5,21-23,
30). — Gottheit Einl. Joh. Ev. Mr. 7;
Foh.(20,28.29); Einl. 1.Joh.; 1.Joh.
(5,1,206 u. ec). — übermenjhlihe Art
Einl. Joh. Ev. Nr.4a.7; Joh. (4,16ff;
6,1-71). — betet zum Shaufjtüd Einl.
Joh. Ev. Nr. 7; Joh. 11,41f; 11,41.42;
12,50; 17,11-15). — fragt zum Schein
Joh.. 6,6. — der Dater größer als Je:
jus Joh. 14,28. — fann von ſich aus
nichts tun Joh. 5,19
3. Bezeihnungen.
Jeſus, der Anfang der Schöpfung Offb.
(3,14). — die Auferjtehung u. das Te=
ben Joh. 11,25. — Bote Gottes Joh.
(8,25.26). — das Brot des Lebens Einl.
Joh. Ev. Ir. 2b. Aa; Einl. Joh. 4,43-
12,50; „Leben“; Joh. 6,1f,55,41,48;
(11,25.26). — Chrijtus Joh.1,17;4,25;
20,31; 1. Joh. 2,1. — der Erhöhte
Offb. (1,145). — der Erjtgeborene der
Toten Offb. 1,5. — Sürfprecher beim
Dater Joh. (16,23.24); 1. Joh. (2,16,
2a). — Fürſt über die Könige der Erde
Offb. 1,5. — der Geijt Joh. (6,63a; 14,
20). — Gott Joh. 20,28. — der Haus»
meijter Offb. (3,7). — Heiland Einl.
Joh. Ev. Nr. 7; Johannes (4,39-42).
— Herr Joh. 13,13f; 20,28. — Bitt
Joh. 10,7,115,14. — Hohepriejter Einl.
Joh. Kap. 17; Offb. (1,13). — König
von Ifrael Joh. 1,49; 12,15; 19,191.
— König der Wahrheit Joh. 18,37.
— Lamm Gottes Joh. 1,29,36. — das
Leben Einl. Joh. Ev. Nr. 2. 8; Einl.
Joh. 4,43-12,50; Joh. 11,25; 14,65 1.
Joh. 5,11. — Lebensjpender Einl. Joh.
Ev. Kir. 2; Joh. (4,54; 5,16-18,21-23).
— Lehrer Joh. 3,2; (11,41.42); 13,13f.
— das Licht der Welt Joh. 3,19f;
Einl. Joh. 4,43-12,50; Joh. 8,12; 9,5;
11,25.26); 12,35,46. — Logos Einl.
oh. Ev. Nr. 3. 4a. 8; Einl. Joh. 1,
1-18; Joh. (1,18). — Meijter Joh.
8,4; 11,28; 20,16. — Menjchenjohn
Joh. 1,51; 3,13,14; 5,27; 6,27,62, 8,
28; 9,35; 12,23,54; 13,51. — Mejjias
Einl. Joh. Ev. Nr. 3. 8; Joh. (1,29);
4,25f; 7,26f,41; 10,24; 11,27. —
Morgenjtern Offb. 22,16. — Offenba—
ver Gottes Einl. Joh. Ev. Tr. 8; Joh.
(1,14 8,18; 17,60). Paschalamm
Joh. (1,29; 6,1-71; 19,36); Offb. (5,
6). —, Prophet Joh. (1,18); 4,19; 6,
14; 7,40; 9,17. — Rabbi J0h.1,49; 4,31.
— Retter aus Not u. Tod Joh. (3,17;
4,54). Richter Joh. (5,21-23);
Offb.1,14f. — Schlüjjelbewahrer Offb.
(3,7). — Sohn Gottes Einl. Joh. Ev.
Mr. 3. 4a. 7; Joh. (1,14c); 1,54,49; 5,
16: 10,36 ::11,27:1(19,7: 2047): 20,57;
Einl. 1. $oh.; 1. Joh. 8,8,23; 4,147;
5,20. — Spender des Lebensbrotes Jon.
(6,26,1-71). — die Tür Joh. 10,7,9.
— die Wahrheit Einl. Joh. Ev. Nr. 8;
Einl. Joh. 4,43-12,50; Joh. (11,25.26); |
14,6. — der Weg, die Wahrheit u. das
Leben Einl. Joh. Ev. Nr. 8; Joh. (11,
25.26); 14,6. — der Weinjtod Joh.
15,1,5. — Weltüberwinder Joh. 16,35.
Wurzel u. Stamm Davids Offb.
22,16. — der treue Zeuge Offb. 1,5
4. Seinde und Anjchuldigungen.
ZJejus, die Juden als Feinde Einl. Joh.
Evi 2,.3..42.602.7-.211, oh. (11$;
2,18-22; 2,23); Einl. Joh. 4,45-12,50;
Joh. (5,16; 5,41-44; 6,36); Einl. Joh.
3210,21; 7.1,11.15.19;
54
8,12-59; (9,
13-23); 10,39; (18,28-19,16a; 19,14f).
— die Pharijäer: Johannes 4,1; 7,32; |
8,13; 11,46$; 18,3. — xbie
priejter Joh. 7,32; 11,47; 18,3; 19,21.
— hat einen Dämon Joh. 7,20; 8,48;
10,20. — übertritt das Geſetz Joh. (12,
Hohe= |
1.2). — bricht den Sabbat Joh. 5,551;
9,13ff. — läjtert Gott Joh. 5,18; (8, |
59); 10,33; 19,7. — ijt ein Samariter
Joh. (7,20; 8,30); 8,48. — ein Üübel- |
täter Joh. 9,24; 18,30. — ein Wins |
felprophet Joh. (7,4.5). — verführt das |
Dolf Joh. 7,12; 11,49
5. Das Werft, ſ. a. Bezeihnungen.
Jeſus vermittelt zwijchen Gott und Welt
Einl. Joh. Ev. Hr. 4a. — bringt die
höchſte Offenbarung Einl. Joh. Ev. Hr.
4a; Joh. (17,60); 1. Joh. (1,1).
hat den Dater verherrlicht Einl. Joh.
Ev. Nr. Aa; Joh. 17,4. — Ertrettung
und Bejeligung der Menjchen Einl. Joh.
Ev. Mr. 4a; Joh. (12,46). — bringt
das Leben Einl. Joh. 4,45-12,50; Joh.
5,21; (17,2). — befämpft den Teufel
Joh. (12,516). — überwindet die Welt
Johannes 16,335. — befreit vom Ge:
jeg Johannes (2,21.22; 5,6f). — bittet
für die Seinen Joh. (16,23.24); 17,9;
1. Joh. 2,1. — zum Gericht in die Welt
gefommen Joh. 5,27; 9,39; Offb. 1,
14f. — will nicht richten, jondern retten
Joh. (3,17); 12,47. — gibt ein neues
Gebot Joh. 13,34; 1. Joh. 2,7ff; 3,
23; 4,21; 2. Joh. 5f. — jhidt den
Geijt Einl. Joh. Ev. Hr. 4a; Joh. (15,
26.27); 16,7. — fommt im Geijt zu
den Gläubigen Joh. (16,25). — das
Derjöhnungswerf 1. Joh. (3,5). — Bes
deutung des Todes Einl. Joh. Ev. Nr.
4a; Joh. (12,31a,20-36a; 16,11); 1.
Joh. 1,7; (1,76); 5,6; Offb. (1,5; 5,9)
Jejus im Joh.-Ev. u. bei den Synopti—
fern Einl. 3 Ev. Nr. 1; Ein!. Joh. Ev.
tr. 2,.6b5.,7; Dyohannesil3,]).
und Paulus Mith. (7,26.27); Gal. (5,
16,19 ff). — Kult 1. Thejj. (3,12). —
Religion 1. Thejj. (3,12). — Worte
Röm. (14,14; 16,19); Jaf.(1,4,22; 3,1)
Jejus, Sohn des Eliejer LE. 3,29.
Freund des Daulus Philem. 23. — Ba-
tabbas, der Mörder ME. (15,11). —
Jujtus Einl. Philem., Kol., Eph.; Kol.
4,11; Phil. (2,20.21). — Sirach Mtth.
(5,37; 11,29); Kol. (1,16); Jaf. (1,5).
Ihering, von, Jurijt Mith. (5,41)
Joanan, Name Lk. 3,27
Joas, König Mitth. (1,17)
Jobed, Name Mith. 1,5; LE. 3,32
——— ben Zakkai, Rabbi 2.Kor. (12,4)
Erf.
Joda, Name LE. 3,26
Joel, Prophet Apg. 2,16; Offb. (9,5)
Johanna, Weib des Chuſa, Jüngerin LE.
8,3; 24,10
Johanneiſche Frage Einl. Joh. Ev. Nr. i
Johanneijfches bei Markus ME. (9,506;
11,1; 15,42,44; 16,20) 2. St. — bei
Matthäus Mith. (5,17; 11,25.26). —
im Ephejerbrief Einl. Eph.
FohannesderTäufer Einl.3 Ev. Nr.4;
Me. 1,255; 6,1756; Mtth. 3ff; 11,207;
14,3ff; 21,32; £E. 1,555,57 575 3,1657,
18 ff; Einl. 1. Kor.; Apg. 1,22; 10,37;
13,245; Joh. 1,6ff,19ff; 3,23ff; 5,33,
56. Derfündigung Lufas 1,5ff.
— Geburt u. Bejchneidung Einl. 3 Ev.
Nr. 14; Einl. Lk. Kap. 1. 2; „Die Dor-
gejchichte”; Ok. 1,57ff. — nicht in Je—
rujalem geboren LE. (1,25). — Eltern
£E. 1,15. — Name £f. (1,15). — Cha
rafterijtif Einl. 3 Ev. Nr. 9; ME. (1,6);
Mtth. (11,7.8,18.19a); £F. (1,15); Apg.
(18,25). — — Asfet ME. (1,25); Mith.
11,18; £E. 7,35. — — Naſiräer LE.
(1,15; 2,226.23); 7,33; Einl. Röm. 14,
1-15,13. — — in der Einjamteit LE.
1,80. — tritt am Jordan auf ME. 1,
2ff; Mith. 3,156; LE 3,2ff. — tauft
ME. 1,45,8,9; 11,30; Mtth. 3,6,11,13ff;
21,25; £E. 3,3,16,21; 7,29; 20,4; Apg.
1,5; 11,16; 13,24; 18,25; 19,3f; Joh.
(1,24-28); 1,31,33; (3,13) 2. Erf. „Tau»
fe“; (3,1-21); 3,235. — tauft in Betha=
nien jenfeits des Jordan Joh. 1,28.
— Bußprediger Einl. 3 Ev. Nr. 4; LE.
(1,77); 3,7{f; Joh. (1,52-34). — Stan:
despredigt £t. (3,10. 11). — hat feine
Wunder getan Mith. (11,4.5); Joh.
10,41. — für den Mejjias ge:
halten Mtth. (11,9); CE. 5,15; Joh. (1,
6-8); 1,25. — ijt nit der Mejjias
Mith. 11, 9); £ufas (3,15);
hannes 1,20; 3,28. — a 2. Elia (6,
17-29; 8,29) Erf.
13, Mtth. (3,4); 11,14; 17,12; £E. 1,17;
— — —
— |
„Meſſias-Frage“; 9, |
Johannes 1,21; Offb. (11,6). — Herold
nr WEST NH. 3,95 28. (1,17,
; 3,455; Einl. Joh. 1,1951; Joh.
(3,28). — Drophet ME. 1152,
Mtth. (3,12); 14,5; 21,26; £E. (1,76; |
2108: 20,6: Johannes 1265
(1,52-34); Einl. Offb. Kir. 1. — der
Größte der vom Weibe Geborenen Einl.
3 Ev. Nie. 19; ME. (8,29) Erf. „Mejlias= |
Stage“; Mith. (3,12); 11,11; CE. 7,28;
Einl. Joh. 1,19-51. — gehört noch zum
alten Bunde Einl. 3 Ev. Mr. 19; Mith.
11,15; £E. (3,12-14) ; 16,16. — Dorläu-
fer Jeju ME. (8,29) Erf. „Meſſias-Fra-
ger 1,70; (8,187); Ang. 19,24:
Joh. (1,29.30,31,32-34); 3,28; ‚(5,33-
35); Offb. (11,6). — und Jejus Mitth,.
(11,13.19a); Joh. (1,24-28 ; 5,22-26 ; 5,
33-35). — lehrt feine Jünger beten
mith. (6,7-15); ££. 11,1. — gilt für
bejefjen Mtth. 11,18; LE. 7,35. — im
Gefängnis ME.6,17, Mith. 11,2; 14,3;
£f. 3,20; (7,18.19); Joh. (1,32-34). —
Gejandtihaft an Jejus Mith. 11,2ff;
ck. 7,1855. — Tod ME. 1,14; 6,17ff;
mMith. (4,12); 14,35; CE. (3,19.20; 9,
7-17); 9,9. begraben ME. 6,29;
Mtth. 14,12. — gilt als auferjtanden
ME. 6,14; Mith. 14,15; LE. 9,7. — das
Joh.-Ev. gegen eine Überihägung des
Täujers Einlr Joh. Ev. Kr. 3; Joh. 1,
19ff; (1,48-51; 2,21.22; 3,13) 2. Erf.
Taufe“; 5,36
Johannes- Jünger ME. 2,18; 6,29; Mitth.
9,14; 11,2; 14,12; £f. 5,33; 7,18; 11,2;
Emo kor.;: fing. (18,25); 19,17;
Einl. Joh. Ev. Kr. 3; Joh. (1,6-8);
1,35; 3,25; (3,36; 13,9.10)
Johannes, debedäusjohn, Jüng. Jeju
Einl. 3 Ep. Ur. 9.10; ME. -1,19,295 3,
17; 5,37; (9,1,38); 10,35; 13,3; 14,33;
Mith. 4,21; 10,2; 17,1; 20,20; 26,37;
cf. 5,10; 6,14; 8,51; 9,28,49,54; 22,8;
. Gal. 2,9; Eint. Ang. a1; ; äpa. EN
S,1ff; 113,19; 8,14; 12,2: (15,33) 1
Erf. „Anoftelfonzil“ ; (21, 18); 2... Deir.
(1,17.18); Einl. Joh. Schr. Nr. 1. 4.
5a; Einl. en E93. "I 78T, Ein.
offb. Nr. 3. — einer der 3Verirauten
Einl. 3 a Ar. 9; Marfus 1,29; 5,37;
9,2; 13,5; 14,33; Mit. 171; 26,57;
tt. 8,51; 9,28. — eine der „Säulen“ i
Jerufalem Avg. (5,1); Einl. Joh. Schr.
Ar. 4. — nad) altficcht. Überlieferung
lange Jahre in Ephejus ME. (10,38.39
Einl. Joh. Schr. Mr. 3; Offb. —
— hat nicht in Epheſus gelebt Einl.
Joh: Schr. Ur. 3. 5d. — Tod ME. (10,
38.39); Einl. Joh. Schr. Nr. 3. 4
Johannes, der Alte, Presbyteros Einl.
3 Ev. Air. 6; ME. (16, 20) 2. St.; Einl.
Johannes Schr. Nr. 2. 5a,c,d; “Einlei-
tung Johannes Ev. Ur. 11; Johannes
(21,24) hinter 21,25; Einl. 2.0.3. Joh.
— der Apofalnpfe Einl. Joh. Schr. Nr.
2. 5b; Einl. Offb. Ir. 3; Offb. Ne
Einl. Offb. Kap. 2.3; Offb. (2,1)42
8: — Marfus Einl. Mt.; ME. (14, 2
16,51.52); Einl. Philem., Kol., Eph.;
Dhilem. 24; Kol. 4,10; Tim. 4,11;
Apg. 12,12,25; (13,4.5); a 15,37;
(16,1); Einl. 1.Petr. Ur. 1; 1.Petr.5,13
Ein!. Joh. Schr. Nr. 4d; Einl. Offb,
JAes na). ‚ Jonathas?, Hohepriejter
Apg. 4,6. — Dater des Simon Petrus
305.1,42. — hyrkan, 128 v. Ehr.: ae
(4,5.6). — Chryſoſtomus, Bijchof 1
Theſſ. (5,16.17.18); Apg. (11,20).
Johannes=Briefe Einleitung fath. Br.;
Einleitung Johannes Schr. Nr. 2. Sc.
— der erjte: Derfajjer Einleitung Jos
hannes Schr. Er. 3; Einl. Joh. Ev.
Mr..10, 11: Emil Sch — — Ab»
fajjungszeit Einl. 1. Jo gegen
“ Gnojti.er Joh. (10,9); Cinl. I. Joh.;
Joh. (1,2; 1,5-2,6; 1,5,8;°2,4,8; 2,
202. St.; (2,24; 3,4; 4,2,3,14; 5,2b,5).
— — Berührung mit dem Evangelium
Einl. Joh. Kap. 15.16; Einl. 1. Joh.;
1. Joh. (2,11). — — Anflänge an den
hebräerbrief 1. Joh. (2,2a). — — Uns
terjchied vom paul. Glaubensbegriff 1.
Joh. (5,1). — zweiter u. dritter: Ver—
fajjer Einl. Joh. Schr. Nr. 2. 5c; Einl.
2X U. 3.308:
EEE ORLSRIHL Geſch. NT Ne
—
— das „geiſtige“ Evangelium
Ein! Joh. Ev. Nr. 1. — Dergeijtigung
althrijtlicher Begriffe Joh. (11,25.26;
14,20; 16,20-22). — Sonderjtüde Einl.
Joh. Ev. Hr. 6b. — jpradjliche Eigen-
art Geih. U. T. Nr. 1; Einl. Joh.
Ev. Nr. 1.5. — Weltanfhauung Einl.
Joh. Ev. Nr. 4. — — helleniſtiſcher
Einfluß Hebr. (1,2); Einl. Joh. Ev.
Ir. 4b; Einl. Joh. 4,45-12,50. — —
orientaliiher Einfluß Einl. Joh. Ev.
Ir. 45. — — Dualismus Einl. Joh.
Ev. Tier. 4a. — — tragijcher Grundton
Einl. Joh. Ev. Nr. Aa; Joh. (1,55 5,
31.32; 6,36). — — peifimijtiich Joh.
(12,316). — — determinijtilche Ge—
danken Einl. Joh. Ev. Ir. 4a. — —
univerjalijtiiy Einl. Joh. Ev. Ur. Aa;
Joh. (1,4b). — Derfajjer Einl. Joh.
Sche 2..3;. Eiml.; Joh. Euer
4b. 11; Joh. (21,24) 2. St. — — My»
itifer Einl. Joh. Ev. Nr. 1. 4a. — —
feurige, leidenjchaftl. Natur Einl. Job.
Ev. Mr. 1.46. — — Kirchenmann Einl.
Joh. Ev. Nr. 4a. — — nicht der Zebe—
däusjohn Einl. Joh. Schr. Nr. 3. 4;
Ein. Joh. Ev. Ir. 11. — Herausgeber
Einl. Joh. Ev. Nr. 11; Joh. (6,1-71;
7,38.39; 19,35; 21 2; — Abfaffungs-
3eit Einl. Joh. Ev. Nr. 11. — Heimat
Einl. Joh. Ev. Nr. 11. — Derjcdieden-
heit von den 3 älteren Ev.: Einl. 3
Ev. Nr. 1; Einl. Joh. Ev. Nr. 2 .2a. 6a.
7; Joh. (7,40-43; 13,2.3; 20,1).
— von den 3 Ev.:
N. T. Ir. 3; Einl. Joh. Ev. Nr. 6b;
Joh. (6,63b- 7; 12,23-26,20-360 ; 13,
20,21-30). — Berührungen mit Mars
tus ME. (8,15,17; 9,506; 15,44); Joh.
(6,1; 15,20; 16,31.32). — Berührungen
mit £ufas £f. (9,9.10); Joh. (13,20,
36-38; 18,33; 20,20,25). — Derhält-
nis zu "Paulus Einl. Joh. Ev. Nr. Aa,b.
9: Joh: (3,1-21; 5,6,17.18) 2. St.; (6,
29; 7,19-24 ; 14,20; 15,11). — Abhän-
gigfeit von Philo Hebr. (1,2); Einl. Joh.
Ev. Nr. 4b; Einl. Joh. 1,1-18; Joh.
(6,35). — gleihgülfig gegen das Ge-
ihichtliche Einl. Joh. Ev. Hr. 2. 8;
Joh. (1,48-51; 2,1.2; 3,36 ;6,59,63b-
713,4,15. 10,250; 11,39; 18,33). — alles
Geihichtlihe nur ein Gleihnis Einl.Toh.
Ev. Nr. 2b. — troßdem genaue Heitz
angaben ME. (14,12-16); Joh. 4,6,55;
5,5; 19,14. — genaue Ortsangaben
Jon. 1,28; 3,23; 4,5f. — höhere Ge»
Schichtlichkeit Einl. Jon. Ev. Ur. 46.8;
Joh. (2,1-11) Erf. „Seien“; (4, 12
a 5,301; 7,8.10; 18,37; 19 80). —
Dorliebe für Mehrdeutigfeiten Ennl.
Joh. Ev. Nr. 6a; Joh .(2,19; 3,14,
16f; 4,10,51-84; 6,27; 1a. 10; 11,3.4;
20,17; 21.18.19);
als Glaubenszeugnis Einl. Joh. Ev
Nr. 9. — als Lehrjchrift Einl. Joh. Ev.
Nr. 2. 3. 11. — Trugjchrift gegen die
Juden Einl. Joh. Ev. Tr. 3. — Werbe:
Kari für die Heiden Einl. Joh. Ev. Mr.
— Polemif u. Apologetif Einl. Joh.
&. Tır. 7; Joh." (5,51-47; 10,17.18;
13,9.10,18.19,27; 14,30; 16,2,11,31.32:
19 16). — Myſtik Einl. Joh. Ev. Mr.
4a; Joh. (3,15) Erf. „Seugung von
— her“; (3,18; 14,23,31; 15,106). —
Rationalismus Einl. Joh. En. Ur:
4a; Joh. (3,18; 14,23,31; 15,105). —
veligiöjer u. theolog. Gehalt Ein. Joh.
Ev. Nr. 4a. — Bedeutung für die Kir-
he Einl. Joh. Ev. Nr. 1. 9. — Reden
Jeſu find Reden des Evangelijten Einl.
Joh. Ev.Nr.2b; 0h.(3,13,14-21 355,19,
1-21,31.32; ERW 5,30,31-47:
6,29,59; 8,47; 11,54; 12,20-36a; 13
32; 14,17); Einl. Joh. Kap. 17; Joh.
(18,33). — Wunder Jeju als Seichen
einer tieferen Wahrheit Einl. Joh. Ev.
Nr. 2b; Joh. (2,1-11) Erf. „Seichen“ ;
(4,54; 5,16-18; 6,3,19; 9,5; 11,25.26;
11,1-44). — Unflarheiten, Mangel an
Einheit Einl. Joh. Ev. Nr. 2b. 10. 11;
Bei). ;
are
>
—
Joh. (1,18,39; — 3,81.32; 7,32); '
Einl. Joh. Kap. 15. 16. — Kapitel 21
als unechter — ME. (16,4) Erf.;
Einl. Joh. Ev. Mr. 10. 11; Joh. Kap.
21. — :Taten Einl. Apg. Nr
N Geburtstag des Täufers LE.
1,56
— Dater des Sacharja Mtth. (23,
33
Jojafim?, Jechonja, Name Mith. 1,11
Jona, das Seichen des Propheten Mtth.
12,39ff;- 16,4; LE. 11,29ff
Jonam, Name Lk. 3,30
Jonathan, Freund Davids Apg. S 2)
Jonathas, Hohepriejter Apg. (4,6)
Jong, de, „das antike Myjterien-Wejen”
1. Kor. (15, ‚29); Jaf..(1,12)
Jonier, Do Esitamm Apg. (19,1)
Joppe, Stadt in d. Küſtenebene Apg. (8,
40); 9,36,38,42f; 10,5,8,236,32; 11,5,
13 i
Joranı, ame Atth. 1,8
Jordan, Fluß ME.1,5 2): &
3,5f,13; 4,15,25; Be ct. 33: 41;
30h. 1,28; 3,26;
Jorim, Name LE. 3, NE
Jojanhat, Name Mmith. 1,8
Joſech, Name Lf. 3,26
Jojeph, Erzvater in Ägypten Apg. 7,9,
15f,18; Hebr. 11,21f; Joh. 4,5. —
Stamm Röm. (11,1); Offb. 7,8. —
Sohn des Jonam Lk. 3,50. — Sohn des
Mattathias LE. 3,24. — Dater Jeſu
Mith. 1,16; LE. 3,25. — Derlobter,
Mann Yet Maria Einl. 3 Ev. Nr. 14;
Mitth. 1,16,18ff,24; 2,13,20; 8. 1,27;
2,4f,16; 3,23; 4,22; Joh. 1,45; 6,22. —
aus dem Haufe Davids £t. (1,27; ER
4.5). — Sluhtn. Ägypten Mtth. 2,13fF.
— Heimat Mitth. (2,23) 1.St.; CE. (2,1).
— Bruder Jeju Mith. 13,55. — von
Arimathäa Mit. 15,43,45; Mith. 27,57,
59; LE. 23,50; Joh. (12,22); 19,38. —
genannt Barnabas, 1.20.05 Paulusge⸗
noſſe Apg.4,36;(5,5.10). — gen. Bar—
jabbas, Jujtus ME. (16,20) 2. St.; Apg.
1,23. — genannt Kajaphas, ſ. a. d. LE,
(3,1
—— Geſchichtsſchreiber Einl. 3 Ev.
It. 19," *(1,26; iz -29); Mitt.
2,51,.82.°03,1); Thefl. (a, 5); 2%
Tim. (3,17; 4,17); Ei: (7,30.36.38) ;
bebr. (7,2,27); Sat. (1,12), 2 DER
(2,4). — „Jüdifcher Krieg“ Apg. (3,
2; 5,5.10; 10,1511,20; 13,50, 18,187 49,
1; 21,31,38 ; 23,12f,24 ; 24,27; 25,2f; 28,
2); Hebr. (9,4); Joh. (2,1.2). — „Als
tertümer” Einl. 3 Ev. Ir. 13; Mith.
La Einl. Apg. N. 3; Apg. (5,
„11; 4,6; 5,40; 12,3,25; 13,8,21; 18,26;
1008, 21 ‚238,29,38; 23 ‚24% —
25 2); Hebr. (9, 21); Einl. Jat.;
Petr. (3,7); Joh. 2,12, 20). — —
er £f. (2,3,46.47); Apg. (27
; Joh. (2,1.2)
ae Bruder Jeju ME. 6,5
%
Y
#
*
4
Je
*
u
ee
Wr Fa
— —
Joſia, Name Mith. 1,10
ua, in der Wüſte I. Kor. (10,5); Apg.
7,45; Hebr. (3,15-19); 4,8
Jota, vom Gejeg Mitth. (5,18)
Jotham, Name Mitth. 1,9
Jubel im Himmel Offb. 11,145; 19,1 ff
Jubelruf Jeju Mitth. 11 25ff ct. 10 2ıt;
Joh. (9,39-41). — beim Einzuge Jeſu
ME. 11,95; Mtth. 21,8f,15f; LE 19,
37
Zubiläen, Bud} der: Mtth. (4,1-
(2,19); 1.. Petr. (2,4-8; 3,19. 20)
Juda, Sohn des Jakob Mith. n
33. — Sohn des Jojeph ck.
Stamm Röm. (11,1); Hebr. in
Hase
Judäa, f. a. Jejus ME. 3,7; (10,1; 12,14);
£t. 3,1; 1. Thejj. 2,14; Oal. 1,22; (2,2);
Röm. 15,31; Einl. Apg. Rı.4; Apg. 1,
8; 2,9; 8,15; (8,40); 9,31; 10,37; 11,1,
29; Einl. Joh. Ev. Mir. 2; Joh. (1,46);
4,3. — Ehrijtengemeinden in 1. Theil.
2,14; Gal. 1,22; (2,2); Apg. 9,31
Judaijten, Gegner des
Nr. 2; Gal. (2,10; 2,17; 4,96; 6,12); 1.
Hox. (1712);-Einl." 2. Kor, Nr. II; 2.
Kor. (3,1; 10,7; 11,3,4,12,15,20); Einl.
Röm.; Eph. (2,19); Phil. 3,.2ff; Tit.
1, 11). — "Satansdiener 2. Kor. (2,13;
11,13)
Judas, Bruder Jeju ME. 6,3; mtth. 13,
55; Einl. Jud. u. 2. Petr.; Juͤd 1.
A poftel ME. (5,14.15) Ext. ‚Jünger:
treis"; £T.-6,16;-Apg. 1,18; Ton. 14,
22. — in Damaskus, Wirt des Paulus
Apg. 9,11. — genannt Barjabbas, Ge—
“om.
noſſe d. Paulus Apg. 15,22,27. — der |
Isfariote Einl.3Ev.Mr.10.11; ME. 3,
19; (3,16-19); 14,10; (14,17); 14,43;
Mith. 10,4; 26,14 ff,25,47; £f. 6,16; 22
3,47; 1. Tim. (1,15); Apg. 1,16ff; (1,
18.19); Joh. 6,71; 12,4; 13,2,26,29; 18,
2ff. — Kuß ME. 14,45; Mtth. 26,49; |
Cck. 22,47f. — ob beim legten Mlahle
zugegen? ME. (3,16-19; 14,17). —
führt die Kaſſe Joh. 12,6;
ein Dieb Joh. 12,6. — ein Teufel Joh.
6,70; 13,27; (14,30); 1. Joh. 2,19. —
Som des Derderbens Joh. 17,12. —
Ende Einl. 3 Ev. ir. 11; ME. (14, Zu):
Nttth. 27,37; Apg. 1,16ff. — der Ga-
liläer Einl. Apg. Ur. 3; ar 5,37.
Judasbrief Geſch. N. T. tr. 1.3; Einl.
fath. Br.; Einl. Jud. u. 2. "ehe —
Verfaſſer Einl. Jud. u. 2. Petr. —
Leſer Einl. Jud. u. 2. Petr. —
fafjungszeit Einl. Jud. u. 2. Petr.; Jud.
(17). — Hwed Einl. ud. u. 2. Petr.
— Derwandtihaft mit 2. Petrusbrief
Einl. Jud. u. 2. Petr.; Jud. (22.23);
2. Petr. (2,1-13a). — Verwandtigaft
mit Pajtoralbriefen Einl. Jud. u. 2.
Petr.; Jud. (22.23)
Juden, f. a. Ijrael, unter dem Gejeß
Gal. 4,5,21. — mwunderjühtig ME. 8,
11f; Mtth. (4,6);
aulus Einl. Gal. |
13,29. —
Ab-
57
12,381; 16,1,4; CE |
en 11,16,29; 1. ,Kor. ‘1,22; JoB.
2,23); 4,48. —, hodmütig Röm. (2,
la; 11,21). — werk-ſtolz Röm. (3,265)
3. Ert. „Gnade“; 3,27; (9,12). — uns:
gläubig Mtth. (8,11. 12); £?. 9,41; 10,
15ff; (21,23); Röm. (9,2.3; 10,1); "4,
20; Einl. Joh. Ev. Nr. 2.3. 48; Joh.
(2,23; 3,1-21) ; 5,37 ff; (6,36,45). — uns
gehorjam gegen Gott Röm. (1,32) Erf.
„Heidentum“; (11,1). — unter dem:
Sorne Gottes Röm. (11,21). — verblen-
det Einl. ME.; ME: (1,27; 3,5); nn Io
— verjtändnislos Einl. oh. €
6;/ Joh. (2,19): 7..St23/ (6,41; 7,28. 29,
35.36). — verſtockt Einl. Mt.; mt. (1,
44; 3,5; 4,12; 8,17), Mith. (12,41.42);
£f. (11,34.35); Röm. Kap. 9-11; Apg..
(8,1a); 28,26f; Joh. (2,21.22; 3,1-21;
8,25.26; 9,24-38; 10,24-31; 11,44);
Einl. Offb. Kap. 2. 3 „äußere Lage“.
— niht das wahre Gottesvolf Einl.
1. Petr. Nr. 3. — Satansgemeinde
Einl. Offb. Kap. 2. 3 „äußere Lage” ;:
Offb. 2,9; 3,9; (7,4-8). — Kinder des-
Teufels Einl. Joh. Ev. Ir. 2. 11; Joh.
(1,47); 8,44. — Seinde Jeju Apg.
(13,14); Einl. Joh. 4,43-12,50; Joh.
(5,16f); 7,1; (19,10.11,16). — Seinde
der Chrijten Einl. Mith.; Mith. (5,44);
Einl. Apg. Nr. 4; Apg. (5,40; 13,14;
14,22); Joh. (15,18); a (19,10.11);
Einl. Offb. Kap. 2. 3, „äußere Lage” ;
Offd. (3,8). — Feinde des Paulus, ſ.
Paulus. — Derwerfung NE. (3,15; 4,
10,12); Einl. Mtth.; Mtth. (8,11.12);
81252. 13,19ff4° ER (4,2527: 1329);;
Röm. 9,1ff. — zum Heil berufen Rönı.
Röm. 1,16. — Geräte des Erbarmens
Röm. (15,8.9a). — von ihnen fommt
das Heil Joh. 4,22. — fennen Gottes
Willen 1. Petr. (1,14.15). — viele
glauben an Jejus Joh. 2,25; 7,31; 8,
30; 12,42. — und Judengenojjen, Pro:
jelgten Apg. 2,11. — und Griechen
Röm. 1,16; 3,9. — hellenijtijche Jaf.
(1,25). — in Agnpten Einl. Hebr. —
nit mehr Jude noch Grieche Gal. 5,
28; Röm. 10,12; 1. Petr. (2,15-17). —
und Heiden Gal. (2,15). — Dorzug
vor den Heiden Röm. (1,16; 2,17ff);
3,1; 9,15f; (9,76); Joh. (8,57-40);
Offb. (7,4-8). — Beide gereht vor
Gott Röm. 3,27ff. — und Samariter
Joh. A,4ff. —, Stellung zur Obrigfeit
Röm. (13,7) Eıt. , „Staat“. — politijche
Hoffnungen ME. (10, 43.44). — im Jo—
hannes-Evangelium Ein!. Joh. Ev. Fr..
2729. 3:.\20. 604.7. 112500. 1.1922
13; (2,21.22,23); Einl. Joh. 4,45-12,
50; Joh. (5,13); 5,31ff; (5,41-44); 6,
36ff; Einl. Joh. 7,1-10,21; Joh. 7,1;
(7,4.5) 2.St.; (7,15; 8,12ff); 8,37-40);
9,18; 10,24; 18,31, ‚36, ‚38; 19 ‚1,12,14
Judenchriſten Einl. "Pat. Nr. 3; Apg.-
(15,1.5); 21,20f; (21,26,29)
Judenmifjion Mk. (6,10f); Mtth. (10,6..
6,23; 28,19) 1. Ext. „Mifjionsbefehl”; |
Einl. Joh. Ev. Mr. 11; Einl. Offb. Kap.
2. 3, „äußere Lage”
Judentum Gal. (3,28); Einl. Hebr.; Einl.
Joh. Ev. Nr. 4b. —, jnnkretijtijches
Kol. (2,21.23). —, ejjenijches Einl.Pajt.
Ir. 3. — und Chrijtentum, Unterjchied
Röm. (7,150) Erf. „Gejeg"; Phil. (3,
3); Einl. Joh. Ev. Te. 11
Julia, Ehrijtin in Rom: Röm. 16,15. —
Kaijerin ME. (6,45)
Julian, Kaijer ME. (6,52)
Julias, Stadt, Betyjaida ME. (6,45)
Jülicher, A. „Erklärung der Gleichnijje” ;
Einl. 3 Ev. Mir. 20, Anm.
Julius Caejar Apg. (18,1). — Centurio, |
Romreije Apg. 27,1
Jünger Jeju, die zwölf ME. 3,14ff; 6,
77; Mmith. .10,1ff; 12,29; LE. 6,1388;
9,1ff; 1. Kor. (15,8); Apg. 1,13; Joh.
(1,35-42). — von Jeſus Apojtel’ ge-
nannt LE. 6,15. — die 3 Dertrauten |
Einleitung 3 Ev. Ir. 9; ME. 1,29; 5,37;
9,2;.13,3; 14,33; Mith.. 17,1; 26,37; |
tt. 8,51; 9,28. — die Siebenzig LE.
(10,1-16). — die Sweiundjiebenzig LE.
10,1ff. — engerer und weiterer Kreis
ME.2,18;(3,14.15) 2. Erf. „Jüngerfveis“ ;
(3,34; 4,10); Mtth.9,14; £E.5,33; (10,
1-16; 19,37); 24,13$f; 1. Kor. (15,8);
Einl. Joh. Ev. Fir. 11. — Berufung der
eriten ME. 1,16ff; Mtth. 4,18ff; LE.
(5,1-11); Joh. 1,5555. — Bedingungen |
der Jüngerſchaft ME. (3,14.15) 2. Erf.
„Jüngerfreis“; Mith. 10,37f; (28,19)
2. Erf. „Taufbefehl”; LE. 14,257f. —
Aufgabe: Derfündigung ME. (3,15); 3,
14; 6,12; £f. 9,6; Apg. 1,8. — —
58
Austreibung d. Dämonen ME. (3,15); |
3,15;.0,2; 9:27710,17-
— Ausjendung ME. 6,7ff; Mith. 10,
ff; CE 9,1ff5 10,1ffE Joh. (20,20).
— Ausjendung
der Elf in alle Welt |
ME. (16,15) 1.St.; Mtth.28,19f. — bes
jondere Belehrung ME. 4,105,34; 9,31;
Mtth. (10,27); 13,10f; ££. 8,9f; 9,43;
10,105. — in d. Mefjias- Geheimnis ein-
geweiht ME.(4,11) 2.St.; (4,41; 6,52);
Mtth.13,11,51; £E.8,10. — d. wahren
Propheten Mith.(5,12; 7,15); 10,41. —
Rangitreit ME. 9,33 ff; Mith. 18,15;
Ck. 9,46ff; 22,245f. — Warnungen u.
17,16; Ck. 9,40. — werden verfolgt
werden ME. (13,9); Mtth. 5,11f; (6,
13); 24,5ff; CE. (21,12). — fliehen bei
der Gefangennahme Jeju ME. 14,50;
Mith. 26,56. — nad} der Auferjtehung
in Jerujalem Apg. 1,12. — — in Öali«
läa Mtth. 28,10,16; Apg. (1,13.14). —
von Emmaus Einl. Ck.; LE: (22,19);
24,13ff. —, „den Jejus liebte" Einl.
Joh. Schr. Hr. 5d; Einl. Joh. Ev. He.
11; Joh. 13,23; (18,15,16) ; 19,2605720;
2ff; 21,7,20; (21,235). —, „der unge-
nannte" Einl. Joh. Ev. Tr. 11; Joh.
(1,40). — des Johannes d. T. ME. 2,
18; 6,29; Mith. 9,14; 11,2; 14,12; LE.
6/33; 7,18; 11,2; Einl. 1..Hor. ap
(18,25); 19,158; Joh. (1,6-8); 1,35; 3,
25; (3,36; 13,9.10). — der Pharijäer
ME. .2,18; Mith. 22,155; £E. 5,35
Jüngerinnen Jeju ME. (3,14.15) 2. Erf.
„Jüngerfreis“; 15,40f; Mtth. 27,55f;
tt. 8,25; 23,49; Apg. (1,13.14)
Jungfrau, Geburt von der: Mith. (1,23f);
£f. (2,4.5); Gal. (4,4) ; Joh. (8,42.45). —
Jejaja-ditat Mith. (1,23); LE. (1,30).
—, bildl. = Gemeinde 2.Kor. 11,2
Jungfrauen u. Ehe 1. Kor. 7,25ff,36ff
Jungfräulichfeit als bejonderer Grad d.
Dollfontmenheit Offb. (7,4-8)
Jüngling zu Hain Einl. 3 Ev. Kr. 15; £f.
7,11ff; Röm. (6,106); Joh. (11,1-44).
— d. reihe ME. (3,14.15) 2. Erf. „Jün⸗
gerfreis”; Mith. (5,48); 19,16ff. —
der fliehende ME. 14,51f
Jünglinge Ijraels Apg. 2,17. — u. Däter,
Ermahnungen 1. Joh. (2,13.14)
Junias, Genojje des Paulus Röm. 16,7
Zupiter, Tempel in Cyjtra Apg. (14,5.6)
— Tempel in Rom Mtth. (17,24)
Jujtin der Märtyrer 1. Kor. (1,18-25);
Apg. (8,9); Jak. (1,27). — „Dialog
mit Tryphon“ Apg. (2,20.21); Einl.
oh. Sam... Ir: 42% „Apologien“
Geld. N. E..Nie. 3; Apg. (2,20.21); 1.
Petr. (4,16)
—
Juſtinian, Kaiſer Apg. (17,34)
Mahnungen ME. 8,15; Mith. 10,26ff;
LE. 12,1ff. — verjtändnislos ME. 7,
175; (8,15,32; 9,10); 9,32; (10,26,32;
14,357); Mtth. 15,15f; 16,5ff,9; £. 9,
45; Joh. (4,51-34; 14,5; 16,29.30). — |
Kaijer Phil. (4,21); 1. Tim. 2,2; 1. Petr.
Eleingläubig Mith. 6,50; 8,26; 14,51;
16,8; ££. 12,28. — Unglaube Mt. (9,
19); 16,14; Mitth. 17,20. — engherzig
ME. 9,585; LE. 9,495. — verjtodt ME.
6,52; 8,17;
jeg ME. 7,155; Mith. 15,1ff. — auf
12 Thronen als Richter Mith. 19,28;
te. 22,295. — heilen Krante ME. 6,15.
— fönnen nicht heilen ME. 9,18; Mitth.
(8,26). — frei vom Ge= |
Juſtus, genannt Barjabbas ME. (16,20) 2.
St.; Apg. 1,3. — Jejus Einl. Phi
lem., Kol., Eph.; Philem. 24; Kol. 4,11;
phil. (2,20.21)
Ba...
Kabod, hebr. — Herrlichkeit Joh. (1,i4e)
Kain, Mörder Hebr. 11,4; Jud. 11; Joh.
(8,45-47); 1. Joh. 3,12
Kainam, Name LE. 3,30f
Kainiten, Sekte Jud. (11)
2,13. — Stellung Jeſu ME. (12,15);
Mtth.22,21; ££.20,25; Röm.(13,7) Erf.
„Staat“. —, Paulus appelliert Einl.
Apg. Nr. 4; Apg. 25,1ff,21; 26,52
Kaiferfult 1. Tim. (1,1; 6,15); 1. Petr.
(2,17); Einl. Offb. Nr. 2; Offb. (15,1)
1. St.; (13,25b,12)
Kaiferreich, röm. — das Tier Offb. (17,75)
—
Kajaphas, Jojeph, Hohepriejter Mitth. 26,
; Apg. 4,6; Joh. 11,49;
EEE — Zoheprieſter für ein
Jahr Joh. 11,49; 18,13
Kalb, das goldene 1. Kor. (10,7); Apg.
7,41
Kaleb in der Wüſte 1. Kor. (10,5); Hebr.
(3,15-19)
Kalender, hrüjtlicher LE. (1,56)
Kaligula, Kaijer 2. Thejj. (2,3); Ang.
(11,28); Offb. (13,4,12)
Kaloi Limenes, „Schönhafen“, Ort auf |
Kreta Apg. 27,8; (27,15)
la hellenijches Tugendideal LE.
(8,13.1
Kalthoff Ent. 3 Ev. Nr.-7
Kamel u. Nadelöhr ME. (10,25); Mtth.
19,24; (23,24); CE. 18,25. — u. Müde
Mer =(L0.25);: Mtth. 23,24
Kämmerer, äthiopijcher Apg. (8,25)
Kampf des Chrijten für den Glauben Phil.
(1,27); 4,3; 1.Tim. 1,18; 6,12; 2.Tim.
(1,3; 2,3); 4,7; Jud. (3). — im Innern |
des Menjchen 1. Petr. (2,11). — bis
aufs Blut Hebr. (12,4). — ums Redt
u. der Chriſt Mith. (5,41)
Kämpfe in der Gemeinde Jaf. (3,14; 4,1)
Kampfpreis der Chrijten Phil. 3,14
Kampfipiele in Cäjarea Apg. (12,25)
Kana, Stadt in Galiläa Joh. (1,40); 2,1
11; 4,46; (6,5; 11,1-44). — Heimat
des Nathanael Joh. (1,40); 22
Kanaan Gal. (3,17); Apg. 7,11; Hebr.
(3,11; 9,15)
Kananäerin, die: Einl. ME.; Mith. 15,217f
Kandake, Königin in Äthiopien Apg. 8,27
Kanon, neutejtamentliher Geſch. U. T.
fr. 1; LE (24,44); Einl. Pajt. Nr. 1.
5; Einl. Apg. Nr. 6; 2. Petr. (3,2,16).
— Muratori Gejh. I. E. Ur. 3
Kanonifierung der bibl. Bücher Geſch. IM.
Ei Nie. 2
Kant, Immanuel Mith. (5,28)
59
Katharjis, — ahnung in d. ins
jterien Jaf. (1,2
Katholizismus, —— ſ. a. Kirche
Mtth. (4,17; 16,18; 18,18; 19,21); Gal.
(3,29) Erf. „Geſetz“; Einl. Palit. Nr. 5;
1. Tim. (3,13; 6,19); Einl. Apg. Nr. 5;
Ang. (20,36-38)
Kaufleute der Erde Offb. 18,11 ff
Kautzſch, „Apokryphen und Pfeudepigras
phen” Einl. 3 Ev. Wr. 17, ME. (1,10);
Et. (12,20; 20,38); 2. Theil. (1,7.8); 1
Kor. (11,10); 2. Kor. (5,10; 6,15); Röm.
(8,38.39) Erf. „Gotteskindſchaft“; Phil.
(2,098 2,1584. 308. 11,2,20):) 12 Detr
(3,19.20); Einl. Offb. Hr. 1; Offb. (6,
1-8; 21.10)
Kayjtrus, Fluß Apg. (19,1)
Kelch, j. a. Becher, beim Abendmahl ME.
14,23; Matthäus 26,27; ££. 22,17; 1.
Kor. (10,15.16); 10,16,21; 11,25ff. —
bildl., das Leiden Jeju ME. 10,385; 14,
36; MttH.20,225; 26,39; LE.22,42; Einl.
Joh. Schr. Nr. 4; Joh. 18,11. — bilöl.,
des göttlichen Zorns Offb. 14,10; 16,
19; 18,6. — des Segens 1. Kor. 10,16
Kelter des Sornes Gottes Offb. 14,19;
19,15
Kendreä, Hafen von Korinth 2. Kor. (1,2);
Röm. 16,1; Apg. (18,18)
Kennen — aneignen Joh. (10,14.15)
Kenoma, grieh., — die untere Welt Kol.
(1,19)
| Kephar Sehanja, Wohnort d. Wundertä-
ters Jakob ME. (9,38)
Kephas, j. a. Petrus, Fels Mith. (16,18);
Gal.: 7,187: 2,9,115,345 1% Kor E25
3,22; 9,5; (9,12); Joh. 1,42
Kephas-Partei in Korinth 1. Kor.
(3,4); 3,22
1n2,:
| Kerameitos, Markt in Athen Apg. (17,17)
Kapernaum, Stadt Einl. 3 Ev. Ir. 8. 9; |
ME. (1,2la); 9,35; Mith. (4,13); 8,5;
9125),755.:4,31; 7,1; 10,15, 30h.-{1,
48-51); 2,12; 4,46; 6,17,24,59.
Stadt des Petrus Einl. 3 Ev. Ir. 9. —
Jeju Lieblingsjtadt Mtth. (4,13).
Wehe über Mith. (11,23); CE. 10,15
Kap Leftum, Wejtfüjte Kl.-Ajiens Apg.
(20,13)
— Apg. 2,9; (2,8-11); 1. Petr.
158
Kapporeth, Sühndedel Hebr. (9,5)
Kardinaliugenden der Griechen Röm. (12,3)
Karien, Landſchaft Apg. (19,1)
Karpus, Sreund des Paulus 2. Tim. 4,15
Kajerne in Jerujalem Apg. (21,34); 22,24;
23,32. — in Rom Apg. (28,16)
Kajtor u. Pollux Apg. (28,11)
Kataefomben als Derjammlungsort 1.
Tim. (2,8)
Katehismus, altchrijtlicher ME. (12,31)
Katechumenen-Unterricht 1. Tim. (4,13)
Kerinth, Gnoftifer Seit I Gr Ute 33
Einl. Joh. Schr. Mr. 2; Joh. (5,6)
Kerioth, Heimat des Judas on 12,4; 13,
2,26
Kerfermeiiter in Philippi Apg. 16,27ff
Ketubim, Hagiographen £f. (24,44)
Ketura, Weib des Abraham Röm. (9,75)
Keger, Häretifer Einl. 3 Ev.; Tit. (3,10)
Keßer-Bejtreitungen 1. Tim. (1,10); Jud.
(5-11)
Keßerei Geſch. I. T. Ur. 3
Keßer-Schriften Einl. Tath. Br.
‚ Kidron, Bad) Joh. 18,1
Kind, Dorbild in der Demut ME. 9,56f;
(10,14); 10,15; Mtth. 18,25; CE. 9,47;
18,17. — ihnen gehört das himmeireich
mt. 10,14; Mith. 19,14; LE. 18,16. —
Segnung Mt. 10,13ff; mith. 1915ff;
cf. 18,15ff. — aufnehmen in Jeſu Na—
men ME. 9,37; Matthäus 18,5; Lufas
9,48. — 3u Fall bringen mt. (9,42);
Mith. 18,6. bildöl. — Schüler 1.
Tim: (1,1); 1,18; 2. Tim. 1,272700
1,4
Kinder, Pflichten gegen die Eltern Kol.
3,20; Eph. 6,1. — aus Mijchehen 1.
FIIRN
Kor. 7,14. — Jubel im Tempel Mitth.
9,15; £t. (19,39.40). — die |pielens
den, Gleichnis Einl. 3 Ev. Nr. 16; Mith,
11,16; £E. 7,315. — Bildl., — Anfän-
ger im Chrijtenglauben 1. Kor. : 3,1f,.13,
.11; 14,20; Eph. 4,14; 1. Petr. (2,2).
— Gottes — Chriſten Me. (10,15a);
ct. (16,8); Röm. 8,16,21; Eph. 5,1;
Phil.2,15; Joh.(1,12.13; 3,13) Erk.; 1.
Joh. (3,1); 3,10; (4,4); 5,2. — Abra= .
hams — Chrijten Eph. (2,19). — der
Sara, die gläubigen Frauen 1. Petr. (3,
5.6). — des Lichtes LE. 16,8; Eph. 5,
8; Joh. 12,36a; 1. Joh. (1,76; 2,2b).
— des Reiches LE. (16,8). — der Weiss
heit Mtth. (11,196); LE. 7,35; (16,8).
— der Derheißung Gal. 4,28; Röm. 9,8.
— des Sleijhes Röm. 9,8. — der Welt
£E. 16,8; Eph. 2,2. — des Ungehorjams
Eph. 2,2. — des Sorngerichtes Eph.
2,35; 2. Petr. 2,14. — des Teufels Einl.
Joh. Ev. Tr. 2. 11; Joh. (1,47); 8,44;
l. Joh. 3,10
Kindergebären verjchafft die Seligkeit 1.
Tim. 2,15
Kinderlojigfeit als Schmach Einl. Lt. Kap. |
1. 2 „Die Dorgejchichte" ; LE. 1,1355; |
(1,48) 1. St.
Kindermord Mith. (2,13.16); le (12,17)
Kindertaufe, nicht vorhanden 1. Kor. (7,
14)
Kindheitsgejhihten Einl. 3 Ev. Nr. :
5. Einl. Mtth.; Mith, Kap. 1. 2;
Ei. £t. Kap. 1.2 „Die Vorgeſchichte“;
£f. Kap. 1.2
Kirche, = Gemeinde Mith.(16,18); 18,17;
Eph. 1,22; 3,10,21; 1. Detr. (2,9.10);
Einl. Joh. Ev. Hr. Aa; Einl. Joh. Kap.
17; Joh. (17,20). — auf Petrus aufge-
baut Mith. (16,185). — Begriff Eph.
(1,10; v3,04,20.21374,70),.1; 30h: 1,
Bo Beruf £f. (12,13.14); Einl.
Pait. rt; Tim. (3,15). — die
chriſtl. Kirchen Kor. (7,24) Erf. „Sila=
venfrage“. — griechiſche u. abendländ. |
Einl. fath. Br. — ſyriſche Einl. Joh.
Schr. Nr. 2. — alerandrinijche Einl.
hebr. — werdende katholiſche Mith.
(4,17) Erf. „Gottesreich“; (16,18; 18,
18; 19,21); Gal. (3,29) Erf. „Gejeß";
1. Tim. (3,15); Joh. (5,30); 1. Joh.
(4,6); Einl. 2. u. 3. Joh. — Tatholijche
u. protejtantijhe Mtth. (18,18); Eph.
(6,23.24); Tit. (3,10); Jaf. (5,17.18); |
l. Joh. (5,5-12). — der Reformation
Einl. Joh. Ev. Mr.1. — im Joh.-Evan-
gelium Einl. Joh. Ev. Nr. 4a; Joh.
(15,106); Einl. Joh. Kap. 17; Joh. (17,
20; 19,235,26.27; 21,12); 1. Joh. (1,3;
4,6). — Einheit Einl. Eph.; Eph. (4,5);
J. Tim. (3,15); Joh. (10,16; 17,20; 19,
23 b,26.27; 21,12). — und Chriftus Eph.
6,23,25,27,29,52. — der Leib Chrijti
Kol. 1 ‚18, 24; Eph. (4,17). — Braut,
Eheweib Chrijti Eph. (5,32). — als
Pleroma, Hülle, Chrijti Eph. (1,22.23). |
|
|
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|
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|
|
Kleanthes, Dichter Apg.
| Kleinglaube Mtth. 6,30; 8,26;
— ein ———— ganzer Mann
Eph. (4,13). — und Staat Röm. (13,7)
Ext. „Staat“; 1. Petr. (2,13-17)
Eee Einl. Joh. Ev. Nr. 4a; Joh.
17,1
Kirhengut 1. Tim. (3,2,8-13)
Kirchenlehre Tit. (1,10)
— £f. (2,36.37); 1. Tim. (2,
1-7
Kirhenreht Geſch. N. T. Ur. 5
Kirchenregiment in den 1. bemeinden 1.
Kor. (12,28)
Kirchenväter des 2. Jahrh. Mith. (18,3);
Einl. Pajt. Mr. 3
Kirchenzucht Mith. (7,6); 2. Theſſ (3, ID
2. Kor. 2,6; Einl. Palt. Nr. 4; Jud. (22
25); Offb. (2,2)
Kirchlichfeit, wi ud. (22:25),
Petr. (3,16) €
Kithara Offb. 5,8; Sr 2; 15,2
Kittel, Rudolf, Zeſus u. die Rabbinen"
mt. (9,50 a)
Klauda, Injel Apg. 27,16
Klaudie, Ehrijtin in Rom. 2. Tim. 4,2]
(17,28)
Kleider ausbreiten zur Huldigung ME. (11,
7f); Mtth. 21,8; £T. 19,36. oe
Zeichen des Abicheus Apg. (18,6).
Jeju, verlojen ME. (15,24); Mit. 27,
35; LE. 23,54; Joh. 19,23f
Kleidung u. Nahrung 1. Tim. (6,8)
Klein-Afien, j. a. Alien Gejh. N. T. Hr.
3; Einl. Gal. Ur. 1; Apg. (6,1-7); Einl.
Joh. Schr. Mr. 5b,c; Einl. Joh. Ev. U.
11; Offb. (13,12)
Kleinen, die — Kinder Mith. (18,5.6);
18,10. —, = einfache Gläubige ME. (9,
42); Mtth. (18,5,6); CE. 17,2
12,28
Kleinod, das Heilsgut 2. Tim. (1,14)
Kleinjte im Himmelreih Mith. 11,11; LE,
7,28; 9,48
Klemens, Mitarbeiter des Paulus Phil. °
4,3
Kleopas,
24,18
Kleopatra, Königin von Ägypten Apg. (24,
24
Klippen, Bezeichnung für JIrrlehrer Jud.
12
einer der Emmaus- Jünger CE,
Klopas, die Frau des HI. unter Jeju Kreuz
Joh. (19,25)
Klöpper, Kommentar Einl. Kol, Anm.;
Einl. Eph., Anm.
Klopjtod, „Mejjias" Einl. 5 Ev. Mr. 11
' Klug, wie die Schlangen Einl. 3 Ev. ir.
16. 19; Mtth. 10,16; LE. (16,8). —
der fluge u. der törichte Mann, Gleichn.
Einl. 3 Ev. Nr. 16; Mith. 7,24ff. —
die Kugen diejer Welt Mith. 11,25; CH.
10,21
Knabe, falljüchtiger me. 9,14ff; Mtth.
17,14ff; £E. 9,375. — mondjüctiger
Matthäus 17,14ff. — des Haupts
manns von Kap.: Mith. 8,5ff
—
16,8; Ck.
Knabenjhänder 1.Tim. 1,10 3
Knedt, nit mehr Knedt Gal. 3,28; 1.
Detr. ah — Jeſu Chrifti Kol.
4,12; Phil. 2. Tim. 2,24; Jud.
(1); 2 Dein. “ — Gottes Röm. 6,
22;. Til. 1, 21T: Deirz:2,16;
(4,10.11); offb. 1er — Gottes, 144000
Offb. 75ff — der Gerechtigkeit Röm.
6,18. — der Sünde Röm. 6,17,20; oh.
8,34. — mit dem abgeichlagenen Ohr
Einl. 3 Ev. Ar. 10; ME. (14,47); Mith.
26,51; £f. 22,50; Joh. 18,10
Knidos, Injel Apg. 27,7
Knie, wantende, bildl. Hebr. (12,12.13)
Knopf, Gelehrter 1. Petr. (1,3
Kohlen, glühende aufs Haupt Röm. 12,20
Kohorte, römijche in Jerujalem ME. (15,
16); Apg. (21,31). — augujtäijche Apg.
(27,1). — italiijhe in Cäjarea Apg.
10,1
Kollefte für die Armen in Jerujalem Einl.
paul. Br.; Gal. (2,1); 2,10; 1. Kor.
16.1, Ein 22 Kor. lit» 1..1,6.°V 5 2.
Kor.8,1ff; (12,16ff); Einl. Röm.; Röm.
15,26; Kol. (4,10); Apg. (8,25; 11,29;
15,33) 1. Erf. „Apoftelfonzil“: (20,4;
21,19; 24,17). — an jedem Sonntag
gejammelt 1. Kor. 16,2
Kollijion der Pflichten Mith. (5,41)
Koloß von Rhodus Offb. (10,1).
Kolojjä, Ort Einl. Dhilem., Kol., Eph.;
Kol. 1,2; (2,18.23; 4,11); Apg. (19,10)
1.Kor. (2,
Koloj fjerbrief Einl. paul. Br.;
9 —, Abtei] ungszeit Eint. Dhilem.,
ol., Eph.; Kol. (4,9). — Abfafjungs-
ort Kol. (4, 1, 12.135). — gejhrieben aus
der Gefangenihaft Einl. Philem., Kol,
Eph. — Echtheit? Einl. Kol. — Der: |
hältnis zum Ephejecbiief Kol. (4,18);
Einl. Eph.; Eph. (3,2ff; 4,2,16; 4,25- |
5,20; 5,21ff; 6,21ff).
Komma, das johanneijhe: Geſch. N. T.
28; 1.:%0h..(9,7:8)
Kommende, der, — Mejjias ME. (11,95);
hebt. (10,37.38)
König, irdijcher Joh. 4,46. — der in
den Krieg zieht, Gleichnis LE. 14,31$.
— der Welten 1. Tim. 1,17. — der
Könige 1. Tim. 6,15. — der Juden,
Jejus ME. 15,2; (15,9,17); Mith. 27,
11; Lufas 23,3; "Johannes 1,49; 12 ‚13;
19, 19FF. — — als Injhrift am Kreuz
me. 19,26: HEIB--27,30 5.28. 23,38;
Joh. 19, ‚20. — des Oottesteidhes Mt.
x. (9,34; 11,6); Hebr. (1,1-4). der
Wahrheit Joh. 18,37. — des Stiedens
Hebr. 7,2. — von Salem Hebr. (5,6);
7,15. — der Geredtigfeit hebr. 7,2
Könige der Erde Offb. 18,3,9. — in Ijrael
Apg. 7,44ff; Hebr. (1, 1); 1. Detr. (5,
2). — die heiligen drei Mtth. (2,1).
— die Chrijten durd das Lamm Offb.
(5,10)
Königin des Südens Mith. 12,42; LE, 11,
31. — von Saba Mith. (12,41.42)
Königlicher, in Kapernaum Joh. (4,46)
61
—
Königreich Jeſu, nicht von dieſer Welt
Joh. 18,36
KönigssBerehnung in der Offenbarung
Einl. Offb. Hr. 4; Offb. 17,10ff
Königsherrjhaft Gottes ME. (1311. 2);
Mith. (4,17) Erf. „Gottesreich“; (5,5;
11,12.15);. 1... Kot.‘ 15,24; Heber 5;8;
Offb. (11,14); 11,17; 12,10; 19,6
Königs=Dergötterung 1. Petr. (2,17)
Konjtantinopel Gejh. N. T. Ir. 4
Konjtitutionen, apojtoliihe 1. Tim. (2,1-
25,107
Konzil von Chalzedon Geſch. N. T. Hr. 4,
— von Trient Geſch. N. T. Ir. 5
Kopernifus, Weltbild 1. Thejj. (4,17)
Kopf ſcheren, Gelübde Apg. (18,18); 21,
24
Kopfkiſſen im Schiff ME. (4,58)
Kopfiteuer, von jedem Juden zu zahlen
Mtth. (17,24)
Koppelmann, „deutſche Synopje" Einl.
3 Ev. Nr. 2c, Anm.
Korah, Rotte 1. Kor. (10,10); Jud. 11;
16
— griech. — Opfer ME. 7,11; Mith.
(15,4-6)
Korinth, Colonia Julia Corinthus, ſ.
Daulus Gejh. I. T. Mr. 2; Einl. 1
Thejj.; 1. Theij. (2,5f,15; 3,1); 2. Theſſ.
(3,1-16); Einl. Gal. Ur. 1; Einl. 1.Kor.;
1.hor: 1,2511,265 8,8; g24- -27); Röm.
(16,8-5); 2. Cim. 4,20; Ang. (8,25;.11,
29; 18,1); Einl. Tat.
ne Einl, paul. Br.; 1.Kor.
(7,1); Einl. Ja. — der erite: Einl,
paul. Br.; Einl. 1. Kor. — — Anlaß,
Parteiungen Einl. 1. Kor. — — aus
Ephejus gejchrieben Einl. 1. Kor. —,
der zweite: Einl. paul. Br.; Einl. 2.
Kor. — — Echtheit Einl. 2. Kor. Hr.
IV. — — das allerperjönlichjte Schrei-
ben 5. P.: Einl. 2.Kor. Hr. V.
in Mazedonien, auf der Reife gejchrie-
ben Einl. 2.Kor. Ir. I. I,6. — — Ab»
faſſungszeit Einl. 2. Kor. Hr. J. — —
durch Titus überbradt 2. Kor. (8,6). —
verloren gegangener 1.Kor. (5,9); Einl.
— Re.11,3,.6. ——
öff
— leben, Sprichwort Apg. (18,1)
Kornelius, Hauptmann Mith. (8,5); LF.
(7,4.5); Gal. (2,12,21); Einl. Apg. Ir.
2. 5; Apg. (8,25; 9,45); 10,1ff
Kos, Injel Apg. 21,1
Kojam, Name If. 3,28
Kosmos Einl. 3 Ev. Ar. 7; Mtth. (5,155
Kraft Gottes oder Chrijti ME. (5,305);
££. 1,35; 24,49; 1. Kor. (1,18; 2,4; 4,
19f); 2. Kor. (12,9); Röm. 15,13);
Eph. 1,19; 3,7,20; De Phil. 3,10,21;
a,
2. Tim. 1,8; 3,12 Petr. 4,6; Zur
Detr. (1,3); 1, 16. — — göttl. Geijtes
2. Tim. (4, 17). — des Glaubens 1.
Tim. 3,15. — der Srömmigfeit 2. Tim.
3,5. —, ein Mann voll K., Stephanus
Apg. 6,8. — als Seichen eihten Chri-
itentums 2. Tim. (1,7). —, „die große
H. Gottes“, Sauberer Simon Apg. 8,10.
— des Satans 1. Tim. (4,1)
Krafttaten, f. a. Wundertaten 1.
(14,39.40) Erf. „Geijt”; Apg. 2,22
Kranfenheilungen, ſ. a. Heilungen 1. Kor.
(14,39.40) Exk. „Geiſt“
Kranfenpflege !. Petr. (4,10.11)
Kranfheit als Strafe Gottes ME. (2,5);
Einl. 2. Kor. Nr. II; Joh. 9,2. — ı
von Dämonen, Satan, gewirkt ME. (1,
2327:9.17:18), 2... 2Kor
(10,38), — als Folge unwürdigen
Abendmahlsgenufjes 1. Kor. 11,27ff.
—, „heilige, Salljuht ME. (9,17.18)
Kranz Joh. (1,14c); Offb. (2,10); 3,11;
4,4; 6,2. — des Lebens Jaf. 1,12;
Offb. 2,10. — der Ehre 1.Petr. (5,4)
Kreatur, bejeelt Offb. (5,13), — Die
feufzende Einl. paul. Br.; Röm. (8,19).
— die neue Einl. Joh. 4,435-12,50
Krenides, Name für Philippi Apg. (16,12),
Kreszens, Genofje des Paulus 2. Tim.
4,10
Kreta, Injel Einl. Pajt. tr. 1.
1,5-2(1,12)4, Ding. 27,7
Kreter Tit. (1,12); Apg. 2,11
Kreuz Jeju Gal. (2,21); 6,12,14; 1.Kor.
Haste
1,17; Kol. 1,20; 2,14; Eph. 2,16; Phil. ı
2,8; 3,18; Apg. 2,23,36; (3,17); Hebr.
7,27)5..12,2:71.9.Deten, (2,24.25)% Soh.
(1,29.30; 2,3-5; 3,14; 12,25.26; 19,37).
—, das Wort vom Mi. (8,52); 1. Kor.
1,18; Röm. (3,265) 2. Erf. „Heilswir-
fung“; (10,6-8). —, Ärgernis ME. (8,
32); Gal. 5,11; 1. Kor. 1,18ff. —,
Ruhmestitel der chriſtl. Religton Joh.
(19,17.18). — der Jünger ME. 8,34;
Mith. 10,38; 16,24; LE. 9,25; 14,27;
1. Detr. (2,21); Joh. (12,25.26)
Kreuzesinjchrift ME.15,26,; Mith. (27,37);
tt. 23,38; Joh. 19,19
Kreuzestod, als StHavenjtrafe Einleit, 1.
Detr. fir. 2. — Bedeutung 1. Kor.
(5,75; 6,20; 15,3); Röm. (3,266) 2.
Erf. „Heilswirfung”
Kreuzesworte Jeſu ME. 15,54; Mith.
27,46; £f. 25,54,43,46; Joh. (8,27-29) ;
19,25 f,28,30
Kreuzigung Jeju ME. 15,20bff; Mith.
27,31 ff; £E. 23,20ff; Joh. 19,16ff. —
am 1. Sejtiage WE. (14,2,12-16). —
vor dem Pascha ME. (14,12-16). —
Datum unbekannt LE. (5,1). — des alten
Menſchen Gal. 5,24
Krieg, jüdijcher Lt. (21,23); Joh. (7,33. |
54); Offb. (12,17). — beim Weltende
ME. 13,7, Mith. 24,6; LE. 21,9; Apg. |
(11,28); Offb. (6,2,4)
Krippe bei d. Geburt Jeju LE. (2,6.7);
2,7,16
Krispus, Synagogen=Dorjteher in Korinth
Einl. 1. Kor.; 1. Kor. 1,14; Apg. 18,8
Kritik, biblijche Einl, 3 Ev. Nr. 7; Einl.
paul. Br.
Krönung mit dem Kranze Jaf. (1,12)
62
Kor. |
(12,8); Apg.
Krug mit Manna Hebr. 9,4
Krüger, ©., „Das Dogma von d. Dreiei-
nigfeit“ Mith. (28,19) 3. Erf. „Drei
heitspormeln“
Kühl, Kommentar Einl. Jud. u. 2. Petr.,
Anm.
Kultur, griechiſche Einl. Hebr.
Kulturgejchichtlihes im N. T.: Einl. Apg.
27,1-28,31
Kulturgüter, Stellung des Chrijten 1.
Joh. (2,15.16)
Kultus, alttejtamentlicher Hebr. (10,18) 2.
Erf. „Opfer“. — = Öottesdienjt 1.
Kor. (1,2)
Kümmel verzehnten Mith. 23,23; Zf.
11,42
Kundſchafter Hebr. 11,31; Jaf. 2,25
Kuß des Judas ME. 14,45; Mith. (26,50) ;
cf. 22,475; Joh. (18,5). —, Bruderfuß
1. Theli.. 2,26; 1..Kor. 16,202. Kor
15,12; Röm. 16,16; 1. Petr. (1,22; 5,14)
Knbele-Heiligtum in Ephejus Apg. (19,1)
Kynifer Apg. (17,16f)
Kyrenäer Apg. 6,9; (8,3)
Kyrene Apg. 2,10; (2,lla; 6,9; 8,la);
11,20; 13,1. —, Simon von MU. 15,21;
(15,26,43); Mith. 27,32; £f. 23,26
Kyria, — Gemeinde, Empfängerin d. 2,
Joh.-Briefes: Einl. 2. und 3. Joh.; 2.
Joh. 1.5
Kyriake — Sonntag Offb. (1,10)
Kyrios — Herr Ehrijtus 1. Kor. (1,2)
Lachmann, Tertkritifer Geſch. N. T. Nr. 9
Lade des Bundes Offb. 11,19
Lager, außerhalb des: Hebr. 13,11
Lahmer, j. a. Heilungen Apg. 3,2
Laie, im Öottesdienjt 1. Kor.
14,23; Kol. (3,16)
Lambert, „Die Wunder bei den röm. hiſto—
rifern" Einl. 3 Ev. Air. 13, Anm.
Tamed, Name LE. 3,56
Lamm Öottes Hebr. (9,27.28); 1. Petr.
(1,18.19); Johannes 1,29,36. — in der
Offenbarung Einl. Offb. Mr. 2; Offb. 5,
6,13; 0,1:71,10527,20;- 12,11; 14 19
15,3; 17,14; 19,7; 21,9,14,22f. — mit
der tödlichen Wunde Offb. 5,6. — das
Blut Offb. 12,11. —, Kampf mit: Offb.
17,14. — Hochzeit Offb. 19,7
Lampen, brennende LE. 12,35
Land, wunderbares im Himmel 1. Petr.
(1,4)
Langmut Gottes Röm. (9,25); 1. Petr. 3,
20; 2.Detr. 3,9,15. — Chrijti 1. Tim.
1,16. — dyrijtlihe Tugend Gal. 5,22;
l. Kor. (14,39.40) Erf. „Geiſt“; Kol.
1,11; 2. Tim. 3,10; 4,2
Joh.
Canzenſtich Mtth. (27,39.43.46);
19,34ff
Laodizea, Stadt in Kl.-Aſien Einl. Philem.,
Kol., Eph.; Kol. 2,1; 4,13,15f; Apg-
(19,1,10); Offb. 1,11; 3,14 |
Laodizener, Brief des Paulus an: Geſch—
N. T. Ir. 3. 5; Einl. Eph.; Eph. (1,1.2)
Lappen, ungewaltter, Gleichnis Einl. 5
(14,16);
Ev.Nr.16.18.19; ;(4,12) Erk.;
Mitn. 9,16; Ck. 5
Lajaia, Ort auf — Apg. 27,8; (27,13)
un ſchwere, auflegen Mith. 23,4; cf.
11,46
Lajter in den Gemeinden 1. Theſſ. (4,3.4)
Lajter-Katalog bei Jeſus Markus 7,20ff;
Mith. 15,185. — bei Paulus Gal. (5,
.19-21); 1. Kor. (6,9bf); 2. Kor. 12,20;
Röm. (1,29-31; 7,5); Kol. 3,5,8; Eph.
4,25ff; 1. Tim. (1,9); 2. Tim. (3, 2)
Läjterung ME. 3,28; 7,22; Mith. 12,31;
15,20; Offb. 13,1ff; 16,9,11,21. — i
Munde Jeju ME. 2,7; 14,64; Mith.
9,3; 26,65; £T. 5,21; "Joh..5,18; (8,59);
10,33; 19,7. — im Munde des Stepha-
nus Apojtelgefchichte 6,11,15. — der
Juden Apojtelgejchichte 13,45. — der
Schriftgelehrten ME. 3,20ff; Mith. 12,
22ff; LE. 11,14ff. — des Herodes Apg.
(12,25). — der Heiden Röm. (14,16);
1. Petr. (4,4). — wider Gott 2. Cheſſ.
(2,3). — wider Jejus Mith. 12,32; LE.
(12,10); Apg. (26,9-11). — wider den
Geift ME. 3,29; Mtth. 12,31f. — der
Engel, der „Herrlichkeiten“ Jud. (8); 2.
Detr. 2,10
Lajttragen, Einer für den Andern Gal.
Cateinifh, als Sprache Einl. Rön.;
(2,116)
Taubhüttenfeit Joh. (7,2)
Lauheit, fittlich- berigiöte, Offb. 3,15f
Launen der Kinder Einl. 3 Ev. Ur. 16;
Mith. 11,16f; CE. 7,31f
Apg.
Lauterfeit, chrijtl. Tugend 1. Kor. 5,8;
22. Kor. 1,12
Lazarus, „Gotthilf“, Bruder der Marta u.
Martha Einl. 3 Ev. Ur. 7. 15; ME.
(14,3); £8. (16,30.31): Joh. 11,1; 12,
15,9. — Gleichnis v
Ev. Kir. 5. 11; Me. (0,33); £t. 16,198f;
Jon. (11,1-44)
Lebbäus, Jünger ME. (3,14); Mith. 10,3;
Apg. (1, Si. ®
Leben, das irdiſche ME.3,3565; Mith.6,25;
ck 12,228; Ang. 2,27. — — vergäng:
ic, ein Rauch Jaf. 4,14. — — das
größte Wunder ME. (8,37); Mith. (6,
25). — — unvergleidliher Wert ME.
(8,37). — geijtiges Mtth. (8,22); LE.
(15,24.32); Einleitung Joh. 4,45-12,
50; Einl. 1. Joh. —, neues Mith. (7,
21); LE. (10,20); 2.Korinther (5,17);
Röm. 6,4; (6,11); Kol. (1,22); Jaf. (1,
18), 3: Deit: 155); 2:Detr.stt, 3); Einl.
Joh. 4,43-12,50, Leben“. —, ewiges
me. 9,43ff; 10,17,30; (12,28-34);
Mith. 18,8; 19,16f,29; 25,46; TE. 10,
25; 18,18,50; ©al. 6,8; Röm. (5,1,18;
6,9,23;. 11,15) 1-.Eim: 1,165:6,12195
Tit. 1,2; 3,7; Apg. 2,28; 15,46; Hebr.
(10,37.38); 1. Petr. (3,10-12); Jud. 21;
2. Petr. (1,5); Einl. oh. 4,43-12,50;
Joh. 12,50; 1. Joh. 2,25; Offb. (7,15-
7 20.12.155 221.2). Justice
. armen L.: Einl. 3
65
| Lebensideal, griechijches Tit.
u. griechifche Auffafjung 1. Kor. (15,-
57.58) Exk.; Einl. Joh. 4,45-12,50,
„Leben“. — —, ewiges u. irdijches ‚Me
Begenjat ME. (8,55); Mith. 10,59;
Tim. 4,8; Joh. 12,25. — — mit Chr
tus erjchienen 2. Tim. 1,1. — — als
Gejchent Chrijti Röm. (1,17); 6,25. —
— als Srudt Gal. 6,8; Röm. 6,3. —
— als Lohn Röm. (2,7.8); Hebr. (10
37.38); Joh. 4,36. — — \hon hier auf
Erden Einl. Joh. 4,45-12,50; Joh. (5,
17.18) 2.St.; 5,24; 6,47,54; 1.Joh. (3,
14); 5,11f. — Gottes Eph.4,18. — bei
Joh.: Einleit. Joh. Ev. Nr. 4a. 9; Joh.
(1,4a,14d; 3,13); 3,15f,36; 4,14,36;:
Einl. Joh. 4,45-12,50; Joh. 5,24,26,
39; 6,27,33,40,47,51,54,57; (6,63a); 10,
28; 12,25,50; (14,19); 17,2f; (17,22);
20,31;.1. Joh. (1,1); 2,255(3,14); 5,11,
13. — bei Paulus 1. Kor. 15,22; (15,
57.58) Erf.; Röm. (5,1; 8,10f); Einl.
Joh. 4,45-12,50. — bei Philo Einl.
Joh. 4,45-12,50. — erhalten u. ver-
lieren Einl. 3 Ev. Nr. 16. 19; ME. 8,
357; Miith. 10,39516,2575 )£8..9,247;
17,33; (21,19); Hebr. (10,39); Joh. 12,
25. — verlieren für die Brüder 1. Joh.
(3,16). — und Licht Einl. Joh. Ev. Tr.
4; Joh. 1,4; (1,14d; 3,15) 1. Erf.
„Heugung von oben her“; (3,19); Einl.
Joh. 4,45-12,50. — und unvergäng-
liches Weien 2. Tim. (1,10). — u. ſter—
ben dem herrn Röm. 6,10; 14,8.
Jejus „das Leben“ Joh. 11,25; (14,
6aj. — heißt: Chrijtus Phil. +1,21. —
Baum des: Offenbarung 22,2,14,19. —,
Bud} des: Phil. 4,3; Offb. 3,5; 20,12;
21,27. —, Kranz des: Jak. 1,12; Offb.
(2,10). —, Waſſer des: Joh. (4,10);
Offb. 21,6; 22,1,17. — in den ältejten
Gemeinden Ang. 2,42ff; 4,32ff; (5,40)
Lebensbotihaft, das Evangelium Apg.
5,20
(2,125)
Lebensunterhalt der Mifjionare Mitth.(10,
9.10); Gal. 6,6; 1. Kor. 9,4ff,11ff
Lebenswandel ſ. Wandel
Legendarijches im N. T. Einl. 3 Ev. Ir.
11; ME. (114125); Mith. (4,11; 17,27;
28,1-15); Einl. LE. Kap. 1. 2, „Dor=
geichichte” ; 2.Kor. (11,14); Einl. Röm.;
Einl. Joh. Schr. Nr. 3
Legende, heilige 2. Tim. 8);
7); Einl. 1. Petr. Hr.
Legion, in Jerujalen LE. ei 24). —, Nas
me des Dämons Mi. 5,9,15; LE. 8,50
Lehramt m den Gemeinden Einl. Dajt. Nr.
1.451. Eim. 8,25, 3,1), Cie
— des "Geijtes Joh. (16,7)
Lehre Eph.4,14; 2.Tim.3,16. — Teju im
Marfus-Evangelium Einl. Mk.; ME.(1,
15). — Thrijti Joh. 7,16; 2. Joh. 9.
— Öottes Tit. 3,10. — „der 12 Apo-
ſtel“ Gejh. N. T. Te. 3: Mtth. (6,8,
10a; 7,155; 10,9.10,41.42; 28,19) 2.
Erf. „Taufbefehl";- (28,20a); LE. (22,
Her. (5,
er EL, AU
T
24:18), 1 se (2,1-7); Apg. (2,46);
Jak. (3, 1); 1 . Petr. (4,9ff); 2. Petr.
(3,16) Erf.; Joh. (15,106); 1. Joh. (4,
1); Einl. 2. u. 3. Joh.; 2. Joh. (10); 3.
Joh. (4); Offb. (2,2). — in der Ger
meinde Mith. (28,20a); 1. Kor. (14,6;
14,39.40) Erf. „Geijt“; Röm. (12,6b.
7); 1. Tim. (4,13); Apg. 2,42. — des
Paulus 2. Tim. 3,10. — der Kirche
Einl.: ud: u. ;2. Petr.; ud. (20); 3.
Joh. (4,6). — Bilcams Jud. (11). —,
„die“ Lehre 1. Tim. 4,16; 6,1. —, die
der Srömmigfeit entjpricht 1. Tim. 6,3.
—, wahre u. faljche 1. Tim. (3,15).
gute 1.Tim. 4,6. —, gejunde Einl. Dait.
Nr. 1. 4; 1. Tim. 1,10;
(1,13); 43; Tit. 1,9; or —, bleiben
in der £.: 2. Joh.9. — von den lebten
Dingen, ſ. a. Escyatologie Joh. (3,18).
— — Chrijtentum Mith. (28,200); 2
ejj. 2,15; Röm. 6,17; Apg. 2,42; 9,
2; (24,22); hebr. (6). —, Sortpflan-
zung der: 2.Tim. (2.2)
‚Sehrer der Heiden, Daulus 1. Tim. 2,7.
— in den Gemeinden Geih. N. T. Ir.
2; Gai. 6,6; 1. Kor. (Y2,28); Röm. 12,6;
Eph. 4,11; Einl. Pajt. Nr. 4; 1. Tim.
(3,2; 5,3); Apg. (13,15 20,17); Taf. 3,
1f; 1. Petr. (4,10.11). — faljche 2
Tim. 4,5; 2. .Detr. 21
Lehrvortraa im Bottesdienft I Kor. 14,26
Leib, allg. Anjhauung bei Paulus Einl.
paul. Br. — u. Seele Röm. (5.21) Erf.
„Die beiden Adam”. — ohne Geiſt tot
Jal. 2,26. — mit den Begierden Röm.
(6,6,155. —, irdiiher, pſychiſcher 1. Kor.
15,40; (15,44) ; 2. Kor. (5,1). —, Miß-
handlung Kol. 2,23. —, Wiederbele=
bung 1. Kor. (15,12); Hebr. (12,24).
—, neuer, pneumalijcer 1. Kor. (7,39.
40) Erf. „Ehefrage“; (15,35ff); 15,40,
44a; (15,42f,57.58), Er, Kor. (5,
HT — ſchon jeßt im Himmel vorhanden
„Kor. (15,57.98), Erk.; 2: Kor. (5,1).
— Jeſu 1. Petr. (2, 24. 25); 4,1. —, ver=
Härter Mi. (9,2a; 16,12) 2. St.; Mtth.
17,2; £E. 9,29, — des Erhöhten Einl,
3 Ev. Mir. 11. —, „mein Leib”, Abend=
mahl ME. 14,22; Mlith. 26,26; LE. (22
19a); 1.Kor. 11,24. — der Chriſten,
etwas Heiliges 1. Kor. (6,18 ff). — ge—
hört dem herrn 1. Kor. (6,15); Röm.
(12,1). — das vollkommene Opfer Hebr.
(10,5.6). ein Tempel des Geijtes
1. Kor. 6,19. — und Glieder, bildl.,
— Chrijtus u. die Gläubigen 1. Kor. 12
14ff; Röm. 12,4. — Chrijti = Ge—
meinde, Kirche Ko", Ir 24; 28,
15; Einl. Eph.; Eph. 2, 15); A,
12: (4,17); 2. Tim. 29). —, „ein“
Leib — die Chriſten Eph. 4,4,16. —
der Gejtirne 1.Kor. (15,39)
Leiblojigfeit im Swijcenzujtand 2, Kor,
5,4; 5,6ff
— Verunreinigung durch: Joh. (19,
(6,3); 2. Tim,
a der Dögel im Himmel Offb.
Leichenverbrennung in Iſrael ME. (9,43)
Leichnam des Moje 2. Petr. (2,11).
u. Adler, Gleichnis Mtth. 24,28; LE.
17,817
Leiden, als Problem £f. (13,4); 1. Thejj.
03: 4). — nad jüdijcher Auffaffung —
heſſ. (3,3.4). — als Erziehungsſtrafe
Gottes 1. Kor. (11,32); Röm. (8,358.39)
Erf. „Gotteskindſchaft“; Hebr. ass
1. Petr. (4,15). Chrijti Kol. 1,24;
Phil. 3,10; 2. Tim. (2,9); Apg. 1,5; 1.
Detr. 1,11; (3,17); 4,13: 5,1. — des
Paulus 2. Tim. 3,11; — 9,16.
—*
Gerechtigkeit aan Mtth. 5,10ff; LE.
6,22f; 1. Petr. (2,19.20); 3,14. — fürs
Evangelium 2. Tim. (1,3); 1,8.
für Chrijtus Phil. 1,29. — jchnell vor—
übergehend 2. Kor. (4,18). — der Seit
und zukünftige Herrlichkeit Röm. 8,18;
Kol. (1,25)
Leidensgejhichte Eint. 3 Ev. Hr. 8; ME.
Kap. 14. 15; Mith. Kap. 26. 27; £f.
Kap. 22. 23; Joh. Kap. 18. 19; 1.
Detr. (2,23)
Leidenstämpfe der Chrijten Hedr. 10,34
Leidensnadhfolge ME. 8,34 ff; Mith. 10,
38$; 16,2Aff; 20,2548; Ct. 9,23 ff; 14,27
Ceidenstaufe ME. 10 ‚388; £t.:12,50
Leidensverfündigung MI. (8, 31)2.$t. ;(14,
41); £ufas (12,49.50; 13,34); 24,7. —
d. erjte Marius 8,31ff; (9,2a); Matthäs
us 16,21ff; Lufas 9,22. —, die zweite
Marius 9,30ff; Maithäus 17,227; LE,
9,445. —, die dritte ME. 10,32ff; Mai-
thäus 20,175; LE. 18,31ff
Leidenswoche ME. (11,19)
Leidtragende Mtth. 5,4
Leijtung u. Lohn ME. 10,28ff; Mith. (5,
7); 19,276; (25,29); Lutas 18,2855;
22,23ff; Röm. (7,150) Erf. „Gejeß*
Leiter der Gemeinden, Dorjteher Röm. (12,
8b); hebr. (13,177f
Lektum, Kap Apg. (20,13)
Lenden gürien LE. 12,35; 1.Petr. 1,13;
Lepta, Geldſtück, nit ganz 1 Pfg. ME.
(12,42)
Lesbos, Injel Apg. (20,14)
Lejjing, „Laofoon“ Offb. (6,2)
Leto, Mutter des Apoll Offb. (12,6.14)
Ledte, der, im Himmelreich Mk. (9,35). —
und Erjte ME. 10,51; Mith. 19,50;
20,16; (20,1-16); et. 13, 30
Leuchter der Stiftshütte Hebr. 9,2. —,
7 — — 7 Gemeinden Offb. 1,1
20; 2,1. —, 2 vor dem herrn offb.
u a
Levi, Stammvater Hebr. 7,5; (7,9.10). —,
Himmelfahrt 2. Kor. (12, 4). —, Stamm
Offenbarung 7,7. —, im Stammbaunt
Jeju £k. 3,24, 29. — Sohn des Alpljäus,
Jünger mt 2,14; (3,14.15) 2. Erf.
„Jüngerfreis“; Mith. (5,5); £#. 5,27;
1. Kor. (15,5)
Leviathan, Meerungeheuer Offb. (13,11)
2 St:
Sevit £f. 10,32; Apg. (4,1); 4,36; Joh. |
1,19
£er Porcia Apg. (16,37)
Libertiner Apg. 6,9; Offb. (3,4)
Libertinismus Einl. Pajt. Mr. 3
Libya Cyrenaica Apg. (2,11)
Libyen Apg. 2,10
Licht diejer Welt, Sonne Joh. 11,9f. —
auf dem Leuchter Mith. 5,15; LE. 8,
16;.11,335. — unter dem Scheffel ME.
A,21; Mtth. 5,15; LE. 11,35. — unter
dem Bett ME. 4,21. — leuchten lajjen
Mtth. 5,16. — des Leibes: Auge Mith.
6,225; £E. 11,345. — der Heiden: Iſrael
Mtth. (5,15.14). — der Welt: Fejus
Mtth. (5,13.14); Joh. 8,12; 9,5; (11,
8-10); 12,35,46. — —: die Jünger
Mtth. 5,14ff; (13,33); Eph. 5,8. —,
das Gewand Gottes Dffb. (4,5). —,
das Element Gottes 1. Tim. 6,16; i.
Detr. (2,9.10). —, Öott ift £. 1. Joh.
1,5. — und Leben Einl, Joh. Ev. Hr.
4b; Joh. 1,4; (1,46,14d; 3,15) Erf.
„Seugung von oben her“; (3,19); Einl.
Joh. 4,45-12,50. — und Materie Offb.
(4,3). — und Sinjternis 2. Kor. 6,14;
Ro:21;,12- Bud. 5, Dei 2;
9; Einl. Joh. Ev. Ur. Ab; Joh. 1,45;
3,19; 12,35f,46; Einl. 1. Joh.; 1. Joh.
1,5; 2,8ff; Offb.(4,3;19,15) 2.St.— =
Erienntnis Mith. (6,23). — = das meſ—
ſianiſche Heil LE. (1,78). — vom Engel
Gottes Apg. 12,7. — von Himmel, Be-
Tehrung d. Daulus Apg. 9,5; 22,6; 26,
15. — Kinder des: £T. 16,8; Eph. 5,8;
Joh. 12,36a; 1. oh. (1,7b; 2,2b)
Lihtglanz, himmliſcher Mtth. (23,2); LT.
(2,9); Apg. (1,10; 9,3); Joh. (i,14e);
Offb. (4,3). — Jeſu 2. Petr. (1,17.18).
— bei der Wiederfunft des Herrn 2.
Theil. 2,8
Lichileib des erhöhten Chriltus 1. Kor.
(10,155; 15,48.49). — der verflärtent
Ehrijten 1.Kor. (10,15.16) Erf. „Abend⸗
mahl“; (15,48.49); 2.Kor. (5,1,10)
Lichtreligionen 1. Deir. (2,9.10)
Lichtwolfe, Erjheinung Jahves Joh. (1,
14c)
Liebe Eph. 1,15; 4,155; 6,88; 2. Tim.
(1,7); Cit. 2,2; 2. Detr. 1,7. — Öottes
Marfus (9,44.46); Matthäus (18,14);
£ufas (15,32); 2. Thejj. 2,16; 3,5; 2.
Hor. 15,11; Röm. (5,0); 5,8; (8,38.39)
Erf. „Gotteskindſchaft“; Jud. 21; Joh.
3,16; 17,268; Eml. 1.*Joh::. 1. oh.
(3,1); 3,17; 4,755. — Jeju Ehrijti Einl.
3 €v.; 2.Kor. (5,14a,15); Röm. 8,35,
37; Eph. 3,19; (5,2); Joh. (13,1). —
des Geijtes Röm. 15,50. —, Lobpreis
Einl. paul. Br.; 1. Kor. 13,1ff.r —,
höchſte Geijtesgabe 1. Kor. 13,1ff; (14,
39.40) Ext. „Geijt“. — als Band ber
Die Schriften des Neuen Tejtaments, Regijter.
65
|
EEE —— — — —— —— ———— —— ———— —— — — —— — — — —
Vollkommenheit Kol. 3,14. — und Erz
fenntnis 1. Kor. (8,1); 13,2; Eph. (3,
16.17). — und Glaube Kol. 1,4; Eph.
(3,16.17); 1. Tim. 1,14; 2,15; 4,12;
6,11; 2. Tim. 2,22. — und Glaube u.
Hoffnung 1. Thejj. 1,3; 5,8; 1. Kor.
15,15; Kol. 1,4f. — und Furcht 1. Petr.
(1,17); 1. Joh. (4,18). — im Gegenjaß
zur Selbjtjucht Gal. (5,15). — Erfüllung
des Gejeges Röm. (13,10). — wandeln
in der: Röm. 14,15; 1. Joh. 2,28ff. —
Frucht des Geijtes Gal. 5,22; 1. Kor
(14,39.40) Erf. „Geijt”. — fommt von
Gott 2. Kor. (13,13). — Gott ijt £. 1.
Joh. 4,8. — in Ehrijtus gemwurzelt 2.
Tim. 1,15. — dedt der Sünden Mengı
1. Detr. 4,8. — erbaut 1. Kor. 8,1. —
heilige 1. Betr. (1,22). — wahre 2,
Thejj. 2,10. — aus reinem Heizen 1.
Tim. 1,5. — vergebende Eph. (4,31.
32). — dienende, demütige Gal. 5,13;
Job. (135,20). — Kennzeichen der Gots
teslinder Joh. 13,35; 1. Joh. (4,7). —
des Paulus als Dorbild 2. Tim. 3,10.
— Doppelgebot Einl. 3 Ev. Hr. 19; ME,
12,297; Mith.22,37ff;£8.10,27; Röm.
(7,150) Erf. „Gejeg"; (13,10); Einl. 1.
Joh.: 1. Joh. (2,7-17); 4,21. — neues
Gebot oh. 13,34. — zu Gott ME. (12,
80); Matthäus 22,37; Lufas 10,27;
hebr. (6,10); 1. Joh. (2,5). — 3u Chris
ftus Joh. 14,21. — 3u den Brüdern,
Nächſten ME. 12,31; Mith. 22,39; LE.
10,275; 1. Thejj. 4,9; 1. Korinther
13,1 ff; Röm. 12,10; 13,8; (14,15); Eph.
4,2; Gb); Phil. 1,9; 2,2; Hebr. (13,1-
3); Eini. Joh. Ev. ir. 4a. 9; Einl. Joh.
4,43-12,50, „Licht“; Joh. (13,20; 15,
12); Einl. 1. Joh.; 1. Joh. (2,7; 3,11);
4,75. — zu den Feinden Mith. 5,45ff;
. £E. 6,27ff; Röm. 12,14ff. — zur Welt
Jak. 4,4; 1. Joh. 2,15ff. — lesbiſche
oder ſapphiſche Röm. (1,27)
Liebedienerei Jak. 2,1,9
Liebesarbeit 1. Theſſ. 1,3
Liebesgabe der Philipper an Paulus Einl.
1. Thejj.; 2. Kor. (11,9); Phil. 4,16;
(4,10-20)
Liebesmahl, Agape 1. Kor. (11,34); 1.
Tim. (3,8); Apg. 2,42,46; Jud. 12; 2.
Detr. (2,15); Joh. (13,20)
Liebestätigfeit in der Gemeinde 1. Tim.
(3,8-15)
Lieblingsjünger Jeſu Einl. Joh. Ev. Hr.
1.38%: 30% 19,25;:(18,15)5 19,26,.11%
26.27,35); 20,2; (20,28.29); Einl. Job.
Kap. 21; Joh. 21,7,20; (21,15,25; 21,
24), hinter 21,25. — und Paulus im
Wetteifer Einl. Joh. Ev. Nr. 11; Joh.
(13,22-26; 18,15); (20,3ff); 21,7; (21,
18.19)
Lied des Moje Offb. 15,5. — des Lammes
Offb. 15,35. — ein neues Offb. 5,9
Lieder der Ehrijten Kol. 3,16; Eph. 5,19;
2. Tim. (2,1la)
Liegen, zu Tiſche Joh. (13,22-26)
3
000
Liegmann, H.: Einl. Gal. Nr. 2, Anm.;
Einl. 1. Kor.; Einl. Röm., Anm.; 1.
Tim. (1,9). — „die 3 ältejten Martnro-
logien“ Einl. Joh. Schr. Ur. 4
Lightfoot, J. B.: Einl. Kol. Anm.
Liktoren, Gerichtsdiener 2. Kor. (11,25);
Apg. (16,22f; 18,16)
Lilie des Seldes Mtth. (6,285); LE. 12,27
Lindigkeit Phil. 4,5
Linfe, die nicht weiß, was die Redite tut
Einl. 3 Ev. Mr. 16; Mitth. 6,5. —, das
Sigen zur Rechten u. £. Jeju ME. 10,
37,40; Mitth. 20,21,23. — der Schächer
zur £.: Ci. 23,33
Linus, Chrijt in Rom 2. Tim. 4,21
Tippendienjt ME. 7,6f; Mith. 15,8; Joh.
(5,41-44)
Lipfius, Kommentar Einl. Gal. Hr. 2,
Anm.; Einl. Röm., Anm.
Literae dimissoriae, Geridhts-Protofoll
Apg. (25,26.27)
Literatur, jüdiſche Hebr. (4,12)
Liturgie, urchriſtliche 1. Tim. (3,16; 6,15);
2. Tim. (2,1la); 1. Petr. (3,21)
Livius, röm. Schriftiteller Apg. (16,37)
LSobgeiang der Maria LE. 1,46ff. — des
Zacharias, Benedietus Ck. (1,80) 1. St.
— des Symeon, Nune dimittis LE. (2,
28). — der Engel £f. (2,135); Offb.
5,11ff; 19,1. — nad) dem Paschamahl,
jog. Hallel ME. (14,26); Mith. 26,30
Lobgejänge der Chrijten 1.Kor. (14,26);
Kol. 3,16; Eph. 5,19
Lobopfer der Chrijten Hebr. (13,15.16)
Lobpreis Gottes Mtth. (6,8) Erf. „Herren
Gebet“; Gal. (1,5); Röm. 9,5; 11,33ff;
16,2555; Eph. 1,5jf; (8,20.21); Phil.
4,20; 1. Tim. (1,17); 6,16; 2. Tim.
4,185 Hebr. (13,21). Ja: 18,12); 4.
Detr. (4,10.11; 5,11); Jud. (22.23);
Offb. 1,6; 7,12. — der Liebe Einl.
paul. Br.; 1. Kor. 13,1ff
Logia, Herren-Sprüche Einl. Joh. Schr.
Ur. 5a
Logos Einl. Joh. Ev. Nr. 1; Joh. 1,1ff,
14; Einl. Joh. 4,43-12,50. — Organ
der Weltihöpfung Einl. 3 Ev. Ur. 7;
Einl. Hebr.; Hebr. (1,10); Einl. Joh.
Ev. Ir. 4a. — Steuermann des Alls
hebr. (1,5). — Aufgabe: Erfenntnis zu
vermitteln Einl. Joh. Ev. Ile. 4a. —
Jeſus der fleijchgewordene Logos Hebr.
(7,5); Einl. Joh. Ev. Nr. Aa. 8; Joh.
1,14; (1,18) ; Einl. Joh. 4,43-12,20, „Les
ben“; (5,30). — bei Philo u. der Stoa
Kol. (1,16); Einl. Hebr.; Hebr. (1,2;
4,12; 7,25-25; 10,18) Erf. „Hoheprie-
jtertum“ ; Einl. Joh. Ev. Mr. 4b; Einl.
30h. 1,1-18. — Cehre Einl. Hebr.;
hebr. (13,25) Erf.; Joh. (12,45). —
Logos teleios, hermetije Schrift 1. Kor.
(2,6)
Lohn £f. (7,48); 1. Kor. 3,8,14; Hebr.
10,55; Jaf. (1,23.24); Offb. 11,18; 22,
12. — ver Schnitter Jaf. (5,4). — für
Arbeit Mtth. 10,10; LE. 10,7. — für
Leitungen Mith. (5,46f; 10,41.42) ;
Offb. (20,13). — für Gehorjam Phil.
2,12ff. — für Geredtjein Mith. 5,10;
tk. (16,15). — für Barmherzigkeit
Mith. (5,7); 2. Kor. (9,6). — für Bes
fehrung eines Irrenden Jaf. (5,19.20).
— für Entjagung ME. 10,28ff; Mith.
(19,2930; 20,1-16); £f. 18,28ff; 22,
28f. — für Martyrium Mith. at
1. Petr. (1,6.7). — der KRechtgläubigkeit
2. Joh. 8. — der Ungereditigfeit 2.
Petr. (2,13a,15). — fein Anjprud auf
Mith. (20,14.15); CE. (17,95); 1. Kor.
(3,8); Röm. (4,6-8). — wird verjcherzt
Mith. 5,46; 6,2,5,16; LE. 6,32ff; (14,
12-14). — im Himmel Mtth. 5,12; 0,1;
(6,19.20); 25,46; £f. 6,23,35; (6,38);
18,30; Eph. (6,8); Jaf. (1,12). — eines
Gerechten Mtth. 10,41. — eines Pros
pheten Mith. 10,41
LSohnentziehung Jaf. (5,4)
Lohnſucht Kol. (3,15.16)
LSohnvorjteliung, jüdijche Mith. (5,7); (6,
19f; 20,1-16; 25,29); £f. (16,15; 17,
10); 1. Tim. (6,19). — vergeijtigt Tat.
(5,19.20). — bei Jejus Mith. (5,7; 6,
4.6.18; 20,1-16),. — bei Paulus 1.
Kor. (3,8,12,14; 9,17); Röm. (2,11; 6
23
ea Großmutter des Timotheus 2. Tim.
1,5; (3,14); Apg. (16,1)
Soldy unter dem Weizen Mitth. (13,25)
London, Stätte alter Handjchriften Einl.
Apg. Nr. 7
£os, das, als Gottesurteil Apg. (1,24—
26)
Löfegeld, Wort vom ME. (10,45; 14,23.
24); £f. (18,34); Joh. (13,20). — bei
Paulus Gal. (3,15); 1. Kor. (6,20);
Röm. (3,266) Erf. „Heilswirfung“
Löjen — Sünde vergeben Mith. (18,18).
— Sclüfjel zum: Mith. (16,19)
Lojen, um Jeju Kleider Einl. 3 Ev. Nr.
12;, MI. 15,24 5, Miiih 27,99; SL. 23,
34; Joh. (19,23.24)
Löjeopfer bei Gelübden Apg. 21,24,26
Sosfaufung, Erlöjung al. 3,15; 4,41; 1.
Kor. 7,25; Röm. (3,24); 1. Detr. (1,18.
19); Ofib. (5,9)
Lot, der gerechte 2. Petr. 2,7. — die
Tage £f. 17,28. — das Weib Lf. 17,52
Lourdes, Heilungswunder Einl. 3 Ev. Ur.
13. —, antifes — Pergamon Einl.
Offb. Kap. 2. 3, „äußere Lage
Löwe aus dem Stamm Juda Offb. 5,5.
— eins der 4 Wejen vor dem Thron
Offb. 4,7. — mit Adlerflügeln, Baby-
Ion Offb. (13,4) — = Teufel 1. Petr. 5,8
Cöwenrachen 2. Tim. 4,17; Hebr. (11,35)
Lucian, Märtyrer in Antiohia Geſch. N.
T. Nr. 4. — hell. Schriftjteller Einl,
3 Ev. Nr. 13; ME. (2,11; 6,52); Apg.
(14,13; 17,10,16; 27,6)
Lucius, Genojje des Paulus Röm. 16,21.
— von Khrene, Lehrer in Antiochie
Apg. (11,20); 13,1
Lüge 2. Thejj. 2,11; Eph. 4,25; Joh.
(1,47); 1. Joh. 2,4; (2,21) 1. St. —
Teufel als Dater der £. Joh. (1,47)
Lügenapoſtel 2. Kor. 11,13
Lügenprophet 1. Kor. (12,1,10; 14,29)
Lügner 1. Tim. (1,10); 4,2
£ufas, Gefährte des Paulus Einl.3 Ev.;
Einl. Ck.; Einl. 1. Theſſ.; Einl. Philem.,
Kol., Eph.; Philem. 24; Phil. (2,20.21);
2. Tim. 4,11; Apg. (16,8; 20,5; 24,
235); Einl.Apg.27,1-28,31; Apg.(27,2).
—, Arzt Einl. Ck.; Kol. 4,14; Einl.
Apg. Nr. 3. —, Derf. des 3. Evangeli-
ums Einl. £f£. — — der Apojitelges
fchichte Einl. Apg. Nr. 3; Apg. (1,1). —
— der „Wir“ -Quelle Einl. 1. Theſſ.;
Einl. Apg. Nr. 2; Apg. (16,8). — Apo=
keljchüler Geih. I. T. Ir. 3. — Pau:
lus-Schüler Einl. Ck.; Einl. Apg. Kr. 3.
— Heidendrijt Einl. Apg. Ir. 3. —
gebildeter Grieche Einl. LE.; LE. (12,11).
— Mitfühlen mit weiblihem Empfin-
dungsleben LE. 1,38; (1,39-56); 2,19,
35,48,51; 7,12,38; 8,2f; 10,38ff; 11,
27; 15,8ff; 23,27ff. — foziales Denken
60 16,15
Lukas-Evangelium Einleitung 3 Ev.;
Einleitung Apoſtelgeſchichte Nr. 1. 3.
7. — Verfaſſer Einlei:ung Lufas; Einl.
Apg. Ur. 35. — Abfafjungszeit Einl.
EL: ER 21,70); Eins ing. Uris,3,
— Quellen Einl. 3 Ev. Nr. 3. 4. 5;
Einl. LE. — unabhängig von Matthäus
Einl. 3 Ev. Nr. 4.14; Einl. £E. — Der
hältnis zu Daulus Einl. Ck.; Einl. Apg.
Nr. 3. — Anflänge an Johannes LE.
(9,9.10; 22,52.53; 24,12,34,39).
hebraijierende Stüde Einl. Ck.; Einl.
tk. Kap. 2. 3, „Dorgejchichte"; LE. (8,
40-42; 9,55; 20,10-12,35). — Sonder:
überlieferung Einl. 3 Ev. Ir. 5; ME.
(9,215f); CE. (1,39-56; 3,7-20; 7,11-
17,36-50; 8,1-3; 9,51; 10,36); 10,
38ff; (11,27f; 12,13.14,15ff; 15,8.9);
16,19 ff; 17,11 5f. — Überſetzungs-Fehler
Einl. LE. Kap. 2. 3, „Dorgejdichte”;
—— 02,11)
Lumpenpapier Geſch. I. T. Ir. 7
Lujt der Augen 1. Joh. (2,15.16).. — des
Sleijhes 1. Petr. (2,11); 1. Joh. (2,
15.16)
Luther, Martin Mith.(5,19,41); 1.Kor.
3,21-23; 7,50.31); 2. Kor. (8,9); Kol.
2,15); Phil. (3,14); Hebr. (2,3; 6,4-6);
Jaf. (2,26); 1. Petr. (1,17); Einl. ud.
"u.2r Detr.; Einl, Joh. Ev. Re. 151.
Joh. (4,18); Offb. (5,9; 12,17). — als
Kritifer Geſch. I. T. Ir. 5. — als
Schrifterflärer Geih. N. T. Ir. 6; Gal.
(4,21-30). — Bibelüberjegung Gejd.
N. T. Ir 8; ME. (2,3); Mith. (5,3,11;
6,19.20,34; 7,11); CE. (1,63; 2,4.5,10;
16,19); 12, Ehefl. 0,22), Kor. (ER,
24.25; 15,54.55); Röm. (12,11c); Einl.
Eph.; Eph.
16); Einl. Joh. 1,1-18; Joh. (1,12.13,
67
(3,155. 4,17), 1. Cim. (3,
18; 14,16); 1. Joh. (3,19.20); Offb.
(14,12.15). — Parallele zu Paulus 2.
Kor. (11,15); Apg. (9,30). — „Steiheit
‘ eines Chrijtenmenjchen“ 1. Petr. (2,13-
17). — Dorrede zum Römerbrief 1.
Theſſ. (1,3). — Auslegung des Johans
nes-Briefes 1. Joh. — — Urteil
über den Hebräerbrief Einl. Hebr. —
— Jafobusbrief Einl. Jaf.; Jak. (5,
19.20) Erf. — Lehre vom Beruf Kol.
(3,23). — Auffajiung vom Saframent
Kol. (2,12). — „sola fide“ Röm. (1,16)
Luzifer, Movgenjtern Phil. (2,6) 2. St,
Encien, Landſchaft Apg. 27,5
£ndda, Stadt Apg. (8,40); 9,32,35,38
India, Purpurhändlerin in Philippi Kol.
(4,15); Einl. Phil. Re. 2; Phil. (4,2);
Apg. 16,14
Endien, Landſchaft Apg. (19,1)
Indier, Dolfsitamm Apg. (19,1)
Cykaonien, Landjhaft Einl. Gal. Nr. 1;
Apg. (14,5.6)
Cykus, Fluß Einl. Philem., Kol., Eph.;
Kol. (2,18.23; 4,11)
Innh=Jujtiz, Stephanus Apg. (7,57.58)
£njanias, Dierfürjt von Abilene LE. (3,1)
£njias, Claudius, Tribun Apg. (21,31);
23,26; 24,22
£njimahus Apg. (16,8)
Cyſtra, Stadt Einl. 1. Thejj.; Einl. Gal.
Nr. 1; 2. Tim. 3,11; Apg. 14,6,21; 16,1
Mäander, Fluß Einl. Philem., Kol., Eph.
Maath, Name LE. 3,26
Machärus, Bergfejte ME. (6,17-29)
Macht Öottes, ſ. a. Gott 1. Petr. (1,5)
Mächte am Himmel, Geſtirne Mk. (13,
2Af); Mith. 24,29; LE. 21,26.
Engel 1. Kor. (15,24); Röm. (8,38.39) ;
Kol. (1,16); 2,10,15; Eph. 1,21; 3,10;
6,12; Hebr. (10,13); 1. Petr. 3,22
Machttaten des Paulus 2. Kor. 12,2. —
des „Frevlers“ 2. Theſſ. 2,9
Magadan, Ort ME. (8,10); Mtth. (15,
39)
Magdala, Maria von: ME. 15,40,47; 16,
1,9; Mitth. 27,56,61; 28,1; £E.8,2; 24,
10; Joh. 19,25; 20,1,18
Mägde Gottes Apg. 2,13
Magie Mith. (16,19);
Offb. (13,12)
Magier, berufsmäßige Apg. (19,13); Offb.
(13,13 ff). — aus dem Morgenlande
Mtth. 2,1ff. — Barjejus Apg. (13,8).
— Simon Apg. (8,9ff)
Magiſche Dorjtellungen Hebr. (6,2)
Magnificat, Lobgejang d. Maria LE. (1,
46
Apg. (19,1,15);
Magog u. Gog Offb. 20,8
Mahl Gottes, Leichenmahl Offb. (19,17.
18). — im Reiche Gottes ME. (14,25);
Mith. 8,11; 26,29; TE. (12,37; 13,29;
16,22); 22,18,30; Offb. 3,20. — das
legte M. Jeju, f. a. Abendmahl Einl. 3
5*
bl A a a al en
Ev. Nr. 10; ME. (14,12-16); 14,22ff;
Mith. 26,26 ff; CE. 22,15ff; 1. Kor. 11,
23ff; (11,34); Joh.(6,59,654,70.7155513,
2.3). — heiliges, j. a. Euchariſtie Joh.
(6,26,63a,1-71)
Mahlzeiten, gemeinjchaftliche, Bedeutung
1. Kor. (10,22) Erf. „Abendmahl“
Majejtät Gottes Jak. (5,4); Joh.(11,1-44).
— Name für Gott Hebr. (1,3); 8,1. —
Jeſu 2. Thejj. 1,9; 2. Detr. 1,16; Joh.
(1,146); 2,11; (6,39.40; 11,1-44); 12,
41; (17,1); 17,5,24. — des römischen
Dolfes Apg. (22,25,50)
Naffabäer Gejh. N. T. Ir. 2; ME. (13,
14); hebr. (11,34ff)
Maffabäer-Büher ME. (10,45); LE. (20,
38); 1. Kor. (15,57.58) Erf.; Einl.
hebr.; Taf. (1,2,25).. — Kämpfe
Offb. (13,11) 1. St.
Malchus, Knedt des Hohenpriejters Einl.
3 Ev. Mir. 10; Joh. 18,10
Maleadji, Prophet £f. (1,17); Röm. (9,11)
Malta, Injel Apg. (27,27,39); 28,1
Malzeichen auf dem Leibe 2.Kor. (1,22); |
Offb. (13,16.17). — Jeju Gal. 6,17;
2. Kor. (1,22); Offb. (13,16.17). — des
Tieres Offb. 13,16; 14,11; 16,2; 19,20;
20,4
Mammon ME. (4,19); Mith. (6,24); LE.
16,9,13. — ungerechter £f. 16,9
Mammons-Dienjt Mith. 6,24; LE. 16,13
Manaen, Lehrer in Antiochia Apg. 13,1
Manafje, Name Mtth. 1,10; Hebr. (11,
37.38). — Sohn Jojephs Hebr. (11,
21). — Stamm Offb. 7,6
Mandäer, gnojtijhe Sekte Jaf. (1,12)
Manihäismus Geſch. N. E. Ar. 1
Mann, als Bild Gottes 1. Kor. 11,7. —
und Weib, nit mehr Gal. 3,28; 1.
Detr. (2,15-17). — — Stellung zu ein-
ander 1. Kor. 11,3; Kol. 3,19; Eph. 5,
23,25,33; 1. Detr. (3,7)
Manna, Himmelsbrot 1. Kor. (10,3f); 2.
Kor. (8,15); Hebr. 9,4; Joh. 6,31; (6,
32,55); 6,49; Offb. 2,17
Männer, als bejondere Gruppe in der Ge—
meinde 1. Tim. 2,8; 5,1; Tit. 2,2,6ff; 1.
Detr. (3,5.6)
Mantel, u. Rof preisgeben Einl, 3 Ev.
fr. 16; Mith. 5,40; £f. 6,29. — des
Johannes d. T. ME. (1,6); Mith. 3,4.
— des Paulus in Troas 2. Tim. 4,13.
— der Soldaten, Chlamys Mith. (27,
28.31)
Maranatha, aramäijch: der Herr kommt
1. Kor. (16,22); Offb. (22,20)
Marcion, Keger Gejh. N. T. Ur. 3. 8;
cf. (16,16.17.18); Röm. (16,27); Einl.
Eph.; Eph. (1,1.2); Einl. Pajt. Fr. 1.3.
— Evangelium des M.: Geih.N.T.Kr.
3. 8; Mith. (6,8) Erf. „Herrengebet“;
(6,11); Einl. £fi.; £f. (16,16.17.18);
Röm. (11,18)
Marduf, Lichtgott Offb. (12,6.14)
Maria Mutter Jeju Markus 6,3; Mat-
thäus (1,6); 1,16,18,20; 2,11; 13,55;
68
|
£ufas 1,27,30ff; 2,5,16,19; 1. Tim. (2,
11); Apojtelgejchichte 1,14; Johannes
19,25. jtammt aus dem Hauje
Aaron, Stamm Levi LE. (1,27). — und
Elijabeth LE. 1,59ff. — und Joſeph
Einl. 3 Ev. Nr. 14. — Weib des
jeph Mith. 1,16. — verlobt mit Jo—
jeph Mtth. 1,1855; CE. 1,27. — hat
mehrere Kinder Mtth. (1,25). — ver»
jtändnislos gegenüber Jeſus ME. 3,21,
31; Mith. 12,46; LE. (2,18f); 8,19. —
unter dem Kreuze Joh. 19,25. — nicht
bei der Kreuzigung Mk. (15,40.41)
Maria, die himmliſche Offb. (12,1.2)
Maria aus Magdala ME. 15,40,47; 16,1,
9, Mith. 27,56,61; 28,1;,£E. 8,2; 24,
107.1. Kor. (15,8) ;- 30h. -19,25; 20,7,
11,16,18
Maria, Schweiter der Mutter Jeju, des
Jakobus u, Jojes Mutter Mk. 15,40,47;
16,1; Mith. 27,56,61; 28,1; LE. 24,10;
Joh. 19,25
Maria, Schweiter des Lazarus und d.
Martha Einl. 3 Ev. Nr. 5; Einl. £t.;
££. 10,39,42; 1. Tim. (2,11); Joh. 11,
1115.13,85
Maria, Mutter des Johannes Markus
Apg. 12,12
Maria, Chrijtin in Rom Röm. 16,6
Marf, das, bildl., = Imnerites der Seele
hebt. (4,12)
Marf Anton, Triumvir Apg. (24,24)
Marf Aurel, Kaijer Mith. (5,46.47); 1.
Kor. (8,6)
Markoſier, Sefte 1. Joh. (2,20) 2. St.
Markus, Schüler des Petrus Einl. 3 Ev.;
Tr. 6. 9; Einl. Mi.; ME. (3,16-19):
— Paulus-Schüler Einl. ME.; MI. (4,
12). — identijch mit Johannes Mar—
kus? Einl. ME.
Markus, Johannes, Detter d. Barnabas
Einl. ME.; ME. (14,12-16,51.52); Einl.
Dhilem., Kol., Eph.; Philem. 24; Kol,
4,10; 2. Tim. 4,11; Apg. 12,12,25; (13,
4.5); 13,135: 15,375 .16,1);5, Ein. 1
Detr. Tr. 1; 1. Petr. 5,13; Einl. Joh.
Schr. Ir. 48; Einl. Offb. Nr. 3
Marfus-Evangelium das ältejte Eng.
Einl. 3 Ev. Nr. 3. — Quelle für Mat:
thäus u. Lukas Einl. 3 Ev. Nr. 3; Einl.
Mtth. — jegt eine Sammlung von Herz
renworten voraus Einl. 5 Ev. N. 7;
Einl. Mk. — geht auf Berichte des Pes
trus zurüd Einl. 3 Ev. Tr. 9; Einl;
ME; ME. (1,16-2la). — fußt auf ſpät—
jüdischen Weisjagungen ME. (13,1.2).
— Örundton: hebräiſch-aramäiſch Einl.
ME. — Dorliebe für aramäiſche Worte
mt. (15,34); Mith. (15,4-6).
Screibweije Einl. Mk.; ME. (4,58; 5,
38.39; 9,19; 14,4.5); Mtth. (12,1-14;
18,2.3). — Derfajjer Einl. Mk.; ME.
(14,12-16,51.52). — £ejer Einl. ME.;
Markus (1,16). — Entjtehungszeit Ein—
leitung 3 Ev. Nr. 7; Einl. ME.; ME.
(8,35; 9,1). — Abfajjungsort Einl. ME.
—
— fennt wahrjcheinlicdh den Römerbrief
me. (4,12). ohne geographijche
” Kenntnis Paläjtinas ME. (5,1) 2. St.;
(6,33; 7,31; 8,22). — ohne Kenntnis
der polit. Derhältnijje Paläjt. ME. (6,
14). — Unterjchied zu Matthäus und
Lufas ME. (1,10.11). — hat feine Kind»
heitsgejhichten Einl. 3 Ev. Nr. 14; ME.
(1,1). — Interejje für Heidenmijjion
Einl. ME. — johanneijche Anklänge ME.
(8,17; 9,50b; 15,44).
69
unedhter |
Schluß A u. B ME. 16,9ff; (16,20) Exk.;
1. Kor. (15,8)
Marfus-Anpotheje Einl. 3 Ev. Nr. 3
Martha, Schweiter des Lazarus u. der |
Maria Einl. 3 Ev. Nr. 5; Einl. CE;
£f. 10,38,40f; Joh. 11,1ff; 12,2
Märtyrer LE. (20,38); 2. Kor. (5,10) Erf.
„Smwilchen-Sujtand“; Röm. (5,8); Apg.
(7,55); 1. Petr. (4,14); Eini. Offb. Kir.
2; Einl. Offb. Kap. 2. 3; Offb. (6,9; 7,
4-8); 7,9ff; (7,15-17; 20,4.5)
Märtyrer-Kirche ME. (8,35)
Märtyrertod der Hebedäus-Söhne
(10,38.39)
me |
Martrium ME. (13,13); Mtth. (5,12);
TH: Er (21,155 1:
Kor. (13,3); |
phil. (1,21); 1. Tim. (6,13); 2. Cm,
2,115.12a); Einl. Apg. Ur. 4; Hebr.
11,35; 12,4; 13,7.8); Jat. (1,2); Einl.
Offb. Mr. 2; Offb. (12,17)
Martyrologium, ſyriſches Einl, Joh. Schr.
Nr. 4 s
Maß — 38 Liter Joh. (2,6-8). — gerüts
teltes, überfließendes Ck. 6,58
Majje, die, des Derderbens Röm. (8,29.
30; 8,38.39) Erf. „Gotteskindſchaft“; 1.
Joh. (2,26)
Majjen-Heilungen Einl. 3 Ev. Tir. 13;
ME. (1,32; 3,7-12); 6,55; Mitth. 4,23;
8,16f; 9,35; 12,15; 14,14,36; 15,30;
19,2; 21,14: CE. 4,40f56. 17187 7,21
Maßgebenden, die, unter den Apojteln,
„Jäulen“ Gal. 2,2,6
Matala, Kap auf Kreta Apg. (27,8,15)
Matapan, Kap Apg. (27,7)
Mater dolorosa £f. (2,54) 2. St.
Materie, Stoff d. irdijchen Welt Einl.
Hebr.
Maththat, Name Lk. 3,29
Mathujala, Name £f. 3,37
Matronen in der Gemeinde Tit. (2,3)
Mattana, Ort auf dem Wüftenzuge 1.
Kor. (10,3.4)
Mattatha, Name LE. 3,31
Mattathias = Matthäus Mt. (3,16-19).
— im Stammbaum Jeju Lk. 3,25
Matthan, Name Mitth. 1,15
Matthat, Name Lk. 3,24
Matthäus, Jünger Geſch. N. T. Nr. 3;
Einl, 3 Ev.; ME. (2,14); 3,18; Mitth«
9,9; 10,3; £}. 6,15; Apg. 1,13; Einl.
Joh. Schr. Nr. 5a. — Evangelijt Einl.
3 Ev. Nr. 6; Einl. Mtth.; Mith. (28,19)
1. Erf. „Mijjionsbefehl“. — Judendrijt
Matthäus (21,45; 28,19) 1. Erf. „Mij-
— — — — — — — — — — — —
ſionsbefehl“. — hängt mit ganzer Seelg
am Gejeg Einleitung Mtth.; Mith. (5,
1.2; 5,17-20; 23,235 ; 24,20); Apg. (23,
1). — Apojtel der Hebräer Einl. 3 Ev.
— herrenſchüler Einl. Joh. Schr. Mr.
5a. — Gegenjaß gegen Paulus Mtth.
(16,18)
Matthäus-Evangelium, Quellen Einl.
3 Ev.Nr.4; Einl.Mtth.; Mith.(5,1.2;
12,38-42). — abhängig v. Markus Einl.
3 Ev. ir. 3. 6; ME. (14,23.24); Einl.
Mith.; Mith. (4,18-22; 13,30; 14,5;
15,14; 16,16). — Art der Bearbeitung
der Dorlage Mith. (4,18-22). — Sons
dereigentum Einl. 3 Ev. Ir. 5; Mith,
(14,28-31; 16,17-19); 17,24ff; (18,10);
18,23ff; (19,10ff); 21,287; 23,16ff; 26,
52ff; 27,3ff,19,247,62ff. Doppel-
jtüde Mith. (12,38-42). — von Lufas
anabhängig Einl. 3 Ev. Nr. 4. 14. —
Derfajjer Einl. 3 Ev. Nr.6; Einl. Mith.
— Entjtehungszeit Einl. 3 Ev. Ir. 6;
Einl. Mtth. — Lejer Einl. 3 Ev. Ur. 6;
Einl. Mtth.; Mtth. (15,1,21; 28,19) 1.
Erf. „Mifjionsbefehl“. — bietet An-
fnüpfung für den werdenden Katholizis-
mus Mitth. (18,18; 19,21). — Anfänge
der Kirchenzucht Mith. (7,6). — Pos
lemik gegen Paulus ? Mith. (5,19). —
Gedächtnisfehler beim Zitieren Mith.
(27,9.10)
Matthias, Erjaß- Jünger Apg. 1,23ff
Maulbeerbaum £f. 17,6; 19,4
Mayer, 5. H.: Einl. Pajt. Ur. 5
Mayor, J.: Einl. Jat. j
Mazedonien, röm. Provinz 1. Thejj. 1,7;
4,10; Einl. Gal. Nr. 1; Einl. 1. Kor.;
Einl. 2. Kor. Wr. I. II,6; 2. Kor. 8,1;
11,9; Röm. 15,26; Phil. 4,15; 1. Tim.
1,3; Apg. 16,9
Meder, in Jerujalem Apg. 2,9; (2,8-11)
Medien, der Bär Offb. (13,4
Meer, totes Mtth. (3,4); Jud. (7). —
rotes 1. Kor. (10,1.2);. Apg. 7,36; Hebr.
11,29; Jud. (5). gläjernes im
Bimmel Offb. 4,6; 15,2. — verwandelt
jih in Blut Offb. 8,8; 16,5
Meereswogen, wilde, Bezeihnung der Irr—⸗
lehrer Jud. 13
Meerwandeln Jeſu Einl. 3 Ev. Mr. 9;
mt. 6,45ff; Mtth. 14,22ff; Einl. Joh.
Ev. Nr. 2a. 6b; Joh. 6, 16ff; (6,1-71).
— des Petrus Einl. 3 Ev. Hr. 5. 9;
Mtth. 14,28 ff
Megiddo Offb. (16,16)
Megilla, jüd. Dölfertafel Apg. (2,8-11)
Meile, vömifche — 1000 Schritt Mith. (5,
41). — zwei jtatt einer mitgehen Einl.
3 Ev. Nr. 16; Mith. 5,41
Meineid Mtth. 5,33; 1. Tim. (1,10)
Meijter, als Titel Jeſu ME. 10,17; Mtik.
19,16; 233,8; £?. 18,18; Joh. 8,4; 11,
28; 20,16. — als Titel der Pharifäer
Mith. (23,8.9)
Meldi, Name If, 3,24,28
—
Melchiſedek Hebr. 5,6,10; 6,20; 7,1751,
15,17; (10,18) Erf. „Hohepriejtertum
Melea, Name LE. 3,51
Meleda, dalmatiniihe Injel Apg. (28,1)
Meleleel, Name Lk. 3,57
Melite, Injel Apg. (28,1)
Meltarth-Kult in Korinth Apg. (18,1)
Membranen, Blätter zu Briefen 2. Tim.
4,13
— Romödiendichter 1. Kor. (15,
33)
Menna, Name Lk. 3,31
Menſch, Ebenbild Gottes Röm. (1,22.23;
1,32) Erf. „Heidentum“; (5,21) Erf.
„Die beiden Adam“; Hebr. (2,11); Jaf.
3,9. — mehr als die Dögel Mitth. 6,26;
ck. 12,24. — mehr als die Sperlinge
Mith. 10,31, SE. 12,7. — mehr als
ein Shaf Mtth. 12,12. — Herr über
den Sabbat ME. (2,28). — Leib und
Seele Röm. (5,21) Erf. „Die beiden
Adam“. — Geijt, Seele, Leib, dreiteilig
1. Thejj. 5,23. — der vordrijtliche Röm.
(7,14-24). — der alte Röm. 6,6; Kol.
3,97; Eph. 4,22. — der neue Röm.
6,1ff,1öff; Hol. 3,95; Eph. 2,15; (2,
11-22); 4,24. — — = Chrijtus Eph.
(2,15). — äußerer u. innerer 1. Kor.
(2,14$; 3,1); 2. Kor. (4,16); 7,1; Röm.
(7,18a). — der inwendige Eph. 3,16.
— „im Derborgenen“ Röm. 2,29; (7,
14-24); 1.Petr. (3,4). — Sleijches- und
Geiſtesmenſch Röm. 8,5. — Gottes 2.
Tim. (3,17). — des Srevels 2. Theil.
2,3; 2. Kor. (6,15). — der Sünde —
Antichrijt Offb. (13,11) 1. St. — der
ausjah wie ein M. Offb. 1,13; 4,7; 14,
14. — „der Menjh“ — Meſſias ME.
(13,24.25). — bei Paulus Röm. (5,21)
Erf. „Die beiden Adam“; (7,13c) Erf.
„Geſetz“; (7,14-24); Jaf. (3,15)
Menjhenfiiher Einl.3Ev.Nr.9; ME. 1,17;
Mtth. 4,19; LE. 5,10. — Gott als 2.
Tim. (2,26
) ) |
Menjchenfreundlichkeit Gottes 1. Tim. (I,
1); Tit. 3,4
Menjchengebote Kol. 2,22
Menjchenfneht 1. Kor. 7,23
Menjchenopfer Lf. (2,226.23); 1. Kor. (4,
13)
Menjhenjohn Einl. 3 Ev. Nr. 16; ME.
2,10; (2,11); 2,28; (8,29) Erf. „Mejjias-
Stage“; (8,31) Erf. „Leidensverfündis |
gung” u. „Menſchenſohn“; 8,31,38; 9, |
9,31; 10,33,45; 13,26; 14,21,41,62;
Mith. 8,20; 9,6; 10,23; 11,19; 12,8,32;
(12,31.32); 12,40; 13,37,41; 16,13,27;
17,9,12,22; 19,28; 20,19,28; 24,27,
30,37,39,44; 25,31; 26,2,24,45,64; £E.
5,24; 6,5,22; 7,34; 9,22,26,45,58; 11,
30; 12,10,40; 17,22,24,26,30; 18,8,31;
19,10; 21,27,36; 22,22,48,69; 24,7;
Röm. (8,38.39) Erf. „Gottestindfhaft“;
Phil.(2,6) 2.St.; Apg.7,56 ; Hebr.(2,6.7);
Joh. 1,51; 3,13,14; 5,27; 6,27,53,62;
8,28; 9,55; 12,25,54; Offb. 1,13; 4,7;
(12,5); 14,14
Menjhentöchter 1. Kor. (10,20; 10,22)
Erf. „Abendmahl“; Kol. (1,20); 1. Petr.
(3,19.20); Jud. (6)
Menjhheit, vor u. nach Moje Röm, (5,
13ff). — vor u. nah Chriſtus Röm.
(3,2656) 3. Erf. „Gnade u. Glaube”;
(7,14-24). — die neue Gal. (6,15f);
Röm. (3,266) 3. Erf. „Gnade und
Glaube“; 5,12ff; 6,1 ff. — Sweiteilung:
Juden und Dölfer Röm. (1,5). — —
Bejchmittene und Unbejchnittene Röm.
1,5). — — Kirche u. Welt Einl. Joß.
v. Ir. 4a. — dreiteilig: Juden, Hei«
den, Brüder 1. Kor. (10,32)
Menjhwerdung des Logos Hebr. (2,14,
17.18); Joh. 1,6ff. — Lehre bei Paus
lus Einl. 3 Ev. Wr. 7
Merjina, Stadt Apg. (9,17)
Meſach im feurigen Dfen Hebr. (11,34)
Mejopotamien Apg. 2,9; (2,116); 7,2
Mejjara-Bai auf Kreta Apg. (27,13)
Meſſianiſche Deutung einer Schriftjtelle 1.
Kor.(15,27); Eph.1,22; Hebr.(2,6.7,13)
Mejfianijche Jeit Einl. 3 Ev. Nr. 13; ME.
(2,20)
as Mith. (3,17); Apg. (2,14-36);
3,12 f
Meſſias ME.(8,29) Erf. „Meſſias-Frage“;
tt. (22,67); Joh. 1,41. — von Mlofe
geweisjagt Apg. (7,17-45). — in der
ſpätjüdiſchen Theologie Röm. (4,13);
Joh. 7,26f. — aus Bethlehem Mtth.
2,aff; LE. (2,3); Joh. 7,42. — aus
Davids Stamm Einl. 5 Ev. Ir. 14; ME.
10,47f; 12,35ff; (12,35); Mtth. 20,30f;
22,41 ff; CE. 18,38f; 20,41 ff; Röm. (1,
7b) Erf. „Sohm Gottes“; 9,5; Apg. (13,
23); Joh. 7,42. — Stammmutter: Ra»
hab Hebr. (11,31). — Gottes Sohn ME.
14,61; (15,39); Mith. 26,63; LE. (22,
70); Röm. (1,75) Erf. „Sohn Gottes“;
Johannes (7,27). — Unecht Gottes
Matthäus (12,21). — Tröjter LE. 2,25.
— Licht der Heiden LE. 2,32. — Erlöjen
£f. (2,226.23); 24,21. — Herr ME. 12,
35ff; Mtth. 22,41 ff; CE. 20,41 ff; Apg.
2,34. — der Gerechte Apg. 7,52. —
der Kommende Hebr. (10,37.38). —
die Werfe des M.: Mith. 11,2. — die
Tage des Hebr. (1,2). — muß Gericht
halten Joh. (3,17). — muß Seichen u.
Wunder tun Einl. 3 Ev. ir. 13; Mith.
11,47; LT. (4,18)5 7,2252 206.738
— muß leiden Einl. 3 Ev. Ir. 12; ME.
(8,54-9,1); £ufas 24,26,46; Apg. 3,18;
26,225. — Herrjhaft im Swijchenreich
1. Kor. (15,24); Offb. 20,4. — Welt»
herrihaft Röm. (4,15). — das neue
Reid} Apg. (8,1a). — Geburt vom Him-
melsweibe Einl. Offb. Ar. 5; Offb. 12,
5. — nad; jeiner Geburt entrüdt in den
Bimmel Offb. (12,5) 2. St. — himmli»
ſcher Offb. (19,15). — Erhabenheit
Bebr. (1,4; 2,6.7). — auf weißem Rof
vom ‚Himmel herabjprengend Offb. (6,
2: — Ankunft auf d. Erde ME. (13,4);
ffb. 6ff). — iſt Chriſtus 1. Theſſ.
(1,1); Einl. 1. Kor.; Röm. (3,265) Erf.
„Beilswirfung“; Apg. 8,335); einl.
oh. Ev. Nr. 3; Joh. (1,29); 4,25f;
7,27$f,20ff; (8,47);
1 .
Meſſiasanſpruch Jeju ME. 14,62; (15,25);
Mith. 26,64; £f. 22,67 ff
Mefjiasbefenntnis des Petrus ME. 8,27ff;
(9,2a) 1. St.; Mtth. (11,12.13); 16,15ff;
te. 9,18ff. — aller Tünger Mith. 14,
33; (16,16). — der Martha in Beiha-
nien Joh. 11,27
Mefjiasbeweis Apg. (2,20.21; 3,12-26; 4
9-12; 8,33b); 9,22; (13,26.27); 17,3;
18,28
Mefjiasbewußtjein Jeju Einl. 3 Ev. Ir.
19; ME. (8,29); Einl. Joh. Ev. Mr. 8;
Joh. (1,48-51)
Meffiaserfenntnis der Bejejjenen ME. 1,
24: (1,34); 3,11; (5,7); Mith. 8,29; £t.
4,33f; 8,28
Meffiaserwartungen Einl. 3 Ev. Ri. 13;
ME. (13,24.25); Mtth. (2,2; 3,12; 31
11; 4,9; 4,17) Ext. „Gottesreich“; (5,5
Einl. ct. Kap. 1. 2 Vorgeſchichle
Earl; 2,25; 19,11:9122,
67); Röm. (4,13); Phil. (2, 6)2. St.; ; Apg.
1,105; 26,6f; Joh. an (7,27); 7,42;
12,34; Offb. (19,15) 1 . St. — der Sa-
mariter Joh. (4,25)
Mejjiasfrage ME. (1,24; 8,29) Erf. „Mej-
fias-Frage“; (14, 616); Mith. (11,4.
5); £E. (22,67ff); Joh. 1,201; (1,48-
51; 8,47). — an Jeſus gerichtet ME.
14,61; Mtth. 26,63; LE. 22,66; Joh.
10,24
Mejjtasgeheimnis ME. (5,43; 6,52; 8,30;
9,13; 14,62); Mith. (3,17)
Mefjiasglaube der erjten Jünger Einl. 3
. Ev. ir. 7. 14
Mejjiasgläubige Apg. (8,14)
Meſſiaskind Offb. 12,45,15
Mefjiasmutter Einl. Offb. Nr. 5; Offb.
(12,1.2)
Meſſiasreich ME. (10,37; 11,6ff)
Meſſiasſchlacht Offb. 19,11 ff
Meſſiaſſe, falihe ME. 13,6,22; Mtth. (4,
1-11; 11,12.13); 24,5,24; £t. 1728);
21,8; (22,70); Joh. (5,43)
Meifiastheologie Einl. 3 Ev. Nr. 14; ME.
(12,35); Mtth. 2,45; SE. (2,2)
Mejjiasverfolgung Mtth. 2,16ff; Ein. CE.
- Kap. 1. 2, „Vorgeſchichte“; Offb. 12,4f
Meßitab, beim himml.
21,15
mida, Prophet £f. (3,12-14)
Michael, Erzengel Lk. (1,19; 10,18); 2.
** 12, 4) Erf. „zeitgenöjl. Doritellun=
; Kol. (2,18.23); Jud. 9; 2. Petr.
can Einl. Offb. Kap. 2: 3; Offb.
12:7
michaelis, Johann David Geſch. N. T. Ir.
Jerufalem Offb.
10,248; 11,27; (16
71
Midian, Land Apg. 7
Midraſch, jüdiſche —— 2. Tim. (3,8)
Mietling bei der Herde Joh. 10,12f
mild, bildl. 1. Kor. 3,2; Hebr. 5,13;
Petr. 2,2
Milde Chrifti 1. Tim. 63): — chriſtliche
Tugend Mtth. (7,2); Gal. 5,22; 1.
Petr. (3,8-12)
Mildtätigfeit 1. Thejj. (4,9)
Milet, Stadt 2. Tim. 4,20; Apg. (19,1);
20,15,17
Militia Christi 2. Tim. (2,5)
Minze verzehnten Mtth. 23,23; CE. 11,42
Mirafelglaube Apg. (3,4-8)
Mirjam, Maria, Schweiter d. Aaron Ck.
1,5
miſchehe 1. Kor. 7,12ff
Miſchna Apg. (5, 34)
nn neuägnptijhe Einl. Joh. (1,
mißtanstun Jeju ME. 14,65; Mtth. (26,
67); £E. 22,64
miſſion mich (10,5.6; 28,19) 1. Exk.
„Miſſionsbefehl“; 1. Kor. (1 3: Apg.
(1, 7.8); Joh. (4,35-38)
mMiffionare Me.
4,296,32b; 6,8ff); Mith.
(10,9.10); 1. Petr. 4,9
Mijjionsaufgabe der Jünger Mitth. (5,13.
4,16
Miffionsbefehl des Auferjtandenen ME.
16,15f; Einl. Mtth.; Mtth. (10,5.6; 28,
II)1.: ER. „Miflionsbefehl“; Apg. (10,
42
Mijjtonsbejtrebungen der Juden Mith.
ea) Röm. (2,19); Einl. Joh. Ev.
Ur.
Miſ ſol pfucht ck. (9,57-62)
Miſſionspredigt die. (6, 7-13);
5); Apg. (2,36)
Mijjionsreijen des Paulus Einl. Apg. Nr.
4. — die erjte Apg. 13,1-14,28.
die zweite Apg. 15,35-18,22. — die
dritte Apg. 18,25-21,14
„Miterwählte", die 1. Petr. (5,13)
Mithras, Gott Mith. (2,11); LE. (2,6.7)
Mithrasliturgie 1. Kor. (15,57.58) Erf.;
1.Kor. (2,
Offb. (1,16)
Mithrasreligion ul: (16,19); al. (4,3);
Jaf. (1,12); 1. Petr. (3,18); Joh. @&,
13) ) Eı.; orte. (1,5
Mithridates Apg. (17, 16)
Mittelmwejen, göttliche 1. Kor. (8,5); Kol.
(1,16); Hebr. (1,2); Einl. Joh. (1,1-18)
Mittler, Moje al. 3,195. — Chrijtus 1.
Tim. 2,5; Hebr. 9,15; 12,24
Mitylene, Stadt Apg. 20,14
Mnaſon, Chrijt aus Cypern Apg. 21,16
Moab, die Töchter Mloabs 1. Kor. (10,8)
Moloch, jemitijcher Sonnengott ME, (9,43);
Apg. 7,45
Mommjen, Theodor Philem. (22)
Monarchie als Staatsverfajjung 1. Petr.
(2,14)
Mönhtum Mith. (19,21)
Mond, Derfinjterung beim Ende ME. 15,
24; Mtth. 24,29; Offb. 8,12. — Seichen
— —
am £f. 21,25. — wie Blut Apg. 2,20;
Offb. 6,12
Mondfucht mt. (9,22); Mtth. (4,24; 17,
Monopknfiten Geih. N. T. ir. 4
Monotheismus ME. (12,29); Mtth. (22,
25); 1.Chefj. (1,9.10); 1. or. 8,5; (15,
28); Röm. (3,30a) ; Phil. (2,10.11); 1:
Tim. (2,5); Apg. (17,31); Offb. (22
3) 2.
—— Geſch. N. T. Nr. 3; Einl.
Joh. Schr. Mr. 2
Moral, religionsloje ME. (12,31)
Moralgefeh, j. a. Gejeg Gal. (3,29) Erf.
„Gejeß“
Moralphilofophie,
Röm. (12,21
Mord Tat. (4,2; 5,4). — teligiöfer und |
politiiher Apg. (21,38; 23,12.13). — |
im Sündenkatalog ME. 7,21; Mith. 15,
19; Gal. 5,21; Röm. 1,29. — bei den
Alten u. bei Jejus Mtth. (5,17); 5,21 |
Mordanjdlag auf Jejus ME. (3,6); 11,18;
12,12,15; 14,1f,10f; 15,1; Mith. 12
14; 21,45f; 22,15; 26,3f,14f; 27,1; CE.
6,11;
Lazarus Joh. 12,10. — auf Petrus
Apg. 12,4,11. — auf Paulus Apg. 9,
23; 23,12ff
Morgen, was m. fein wird Jaf. (4,13)
Morgenland Mith. 2,1
Morgenjtern Phil. (2,6) 2. St.; 2. Petr.
1,19; Offb. 2,28; 22,16
Mormon, Stifter der Sekte Geih. N. T.
Tr. 5
Moje Geh. N. T. Hr. 2; Einl. 3 Ev. Nr.
14; ME.(1,42;9,2a)1.St.;9,4,5;10,4; (16,
19) 2.St.; Mith.(2,13.16; 2,20; 5,1.2,
17)5-17,3; 19,7; LE. 2,22; 9,30; (16,29);
20,28; 24,27,44; Gal. (3,19); 2. Kor.
8,7); 3,13,15; Röm. (1,2; 1,32) Erf.
„Heidentum“; (7,130) Erf. „Geſetz“; (9,
4.54,15); 10,5,19; Eph. (2,12); 2. Tim.
3,8; Apg. 3,22; 6,11,14; 7,20ff,35; (7,
17-43); 7,44;
11); 3,2ff,16; 7,14; 8,5; 9,195 (9,19.
20); 10,28; 11,23ff; 12,21; (13,20); 1.
Petr. (1,2); Jud. (11); Einl. Joh.
Nr. Aa; Joh. 1,17,45; 3,14; 5,45f; 6
32; 719,22; 8,5; 9,288; öffb. (1,4; —
6); 15 3; (22, 10). — Kindheit Ein«
leitung 5 En Hr.1a, iſraelitiſcher
Kindermord Matthäus (2,13. 16). —
am feurigen Buſch Mk. 12,26; LE. 20,
37; Offb. (1,4). — Gejeggebung ME,
(10,5); £f. 2,22; Gal. (3,19); Röm. (9,
4.5a). — Abjtieg vom Berge Sinai ME.
(9;2a) 1. St. — Leichnam Jud.9; 2.Petr.
Bin. — Himmelfahrt ME.(16,19)2.St.
— d. Knecht Gottes Dffb. 15,3. — der
große Freund Gottes Röm. (9,15). —
als Erlöjer von Gott gejandt Apg. 7
35. — der erjte Prophet Mith. (5,1 2);
Röm. (1,2); Apg. 3,21f; (7,17-43
jene einer Neuſchöp fung Röm. (1,52) ‚92)
x
„Heidentum“, — mit göttlicher
Anflänge bei Paulus |
19,47$; 20,19,20; 22,255. — auf |
72
(8,40); 28,235; Hebr. (1,
Herrlichkeit Mt. (9,15); 2. Kor. (3,7).
— und die Propheten ct. 16,29; 24,
27,44; Apg. 26,22; Joh. (11, a, —
und Tefus Geh. Mt. Ur. 2; Mitth.
(5,1.2,17); Apg. (7,17-43); Hebr. (5,
4. en Dr. (11,6). — — auf dem Berge
— 9,4; Mtth. 73;.
50, — als Wunderarzt bei Ausjat
ME. (1,42). — Ankläger der Juden Joh,
5,45f. — Lehrjtuhl Mtth. 23,2
Mofiman, „das Sungenreden“ 1. Kor. (12,
11) Erf. „Sungenteden“; Apg. (2,1 bj
Moite u. Dieb Mtth. 6,19; ct. 12,33
Mücke jeihen ME. (10,25); Mith. (23,24)
Muhammed ME, (1,10.11); 1. Petr. (1,
14,15)
Mühlftein am Hals ME. 9,42, Mtth. 18,
9, 22.17,2
Mühſelige u. Beladene Mith. 11,28
Mummius, Serjtörer — Ans. (18,15
Muratori, Kanon a Nr. 3;
Einl. Ang. Ir:
Hr
Murillo, Maler Offb. (12,1.2)
Müßiggang 1. Thejj. (4,11.12); 2. Theſſ.
3,5)
)
Mutter Jeju, j. a. Maria ME. 3,31; Mith.
12,46f; £t. 8,19; Joh. 2,1,12; 6,42;
(19,26.27). — bildl. ME. 3,545; Mith.
12,49; LE. 8,21. — der Sebedaiden
Einl. 3 Ev. Hr. 10; ME. (15,40.41);
Mith. 20,20; 27,56. — des Rufus Röm.
16,13. — 5 Ehrentitel in d. Gemeinde
1. Tim. (5,2
Miopr(ch)a, Stadt in Incien Apg. (21,1);
27,5
19,39
Morrhenharz Mtth. (2,11); Joh.
Mpjien, Landſchaft Apg. 16,7; (19,1)
Mpyjitagoge 1. Kor. (1,15); Joh. a '18)
Myſte, der 1.Kor. (1,15; 2,6) Ja,
(1,12,18); Joh. (3,13) en Zeugung
von oben her“
else Mahle 1.Petr. (2,3). — »Re=
ligionen Einleitung 3 Ev. Nr. 7;1.
Theji. (a ‚13); 1.Kor. (1,15,18-25; 2,
6) 1.5t.; (10,22) Exf., ‚Abendmahl‘ ; a,
26;11:5; 23); Kol.(2, 13; 3,10); Eph. (1,8.
9; 6,11); 1. Tim. (6,11); 2. Tim. (1,10;
3,17); Tit. 35.6): Tat. (1,18); Einl.
1. Petr. Ur, Petr 23); 2.
Petr. (1,16); —— (1,18; 26) Ext.
„Zeugung von oben her“; 1.20
7b; 5,5-12); Offb. (13, a Te
Tat. (3,6); Einl. Offb. K . 3. —
»Dereine 1. Kl ‚15). oh he Eph.
(1,13.14). eisheit Kol. (2,2). —
„Wefen Iron (2,18. se Jat. G 21)
Mopjterium: Babylon Offb. 17,5. — das
rijtlihe Kol, 1,26; 2,2; (2,18.25);
hebr. (5,11)
Myſtik, ſ. a. Chriftus-, Gottes: Mpjtik 1.
Kor (6,15; 10,15.16; 11,266; 12,12); 2.
Kor. (1, 5a; 3,18; 4,6,8.9,10a; 5,14b;
13,4); Röm. (3, 26 b) ‘3. Ert. „Önade u.
Glaube“; (6,5; 8,38.39) Erf. „Gottes=
findichaft“; Eph. (3,18) ; Phil.” (3,10) ;
ei. — Sat. 5
a
get. (1,25); 1. Petr. (3,21); Einl. Joh.
Ev. Nr. 4a; Einl. Joh. (49-12, an
oh. (6,35; 14,23; 15,106); 1. Joh.
0,1); Offb. (1,8)
es £t. (17,21); Kol. (3,3); Eph.
(3,18
Mythologie Mith. (16,19); 1.Kor. (2,6) 2.
St.; Römer (5,21) Exk. „Die beiden
Adam“; (8,37); Phil. a FAN ER
Tim. 0, 4; 15; Eier.) 1 Detr;
(3,19.20 2); ud. (15); 2.Detr. (2,4);
Offb. (12,1.2,3.4,6.14)
Kaajjon, Name £f. 3,52
Kabel d. Erde ME. (13, 27
Nahbild u. Urbild Eph. (3,15)
Nachfolge Jeſu ME. (1,18); 2,14; (10,21);
10,28; Mith. 4,19f; 8,19ff; 9, 9; 19,21,
27: ££. 5,11,27$; 9,57ff; 18,22,28; Joh.
1,44. — — mit dem Kreuz MI. 8,34;
Mith. 10,38; 16,24; £f. 9,23; 14,27;
1.Petr. (2,21); Johannes (12,25.26). —
der Apojtel 1. Theſſ. 1,6
Nachfolger der
Thejj. 2,14
Nachor, Name £f. 3,34
Räcdhitenliebe, j. a. Liebe zu d. Brüdern
Einl. 3 Ev. Ur. 19; ME. (12,31); Mith.
5,43: 19,19: 22,39; £t. 10,27; Gal. 5
14; Röm. (12,160); 13,9
Rädjter Mith. (5,45); LE. 10,29
NRacht im Gegenſatz zum Tage 1. Theſſ.
5,5; Röm. 13, 2 — da Niemand wit«
ten Tann Joh. 9
Nachtwachen, zur ——— d. Nacht ME.
(13,35)
Hadtheit, Zuſtand ohne Körperlichkeit 2.
Kor. (5,3,6f}
Nadelöhr u. Kamel ME. (10,25);
19,24; CE. 18,25
Naëman, Syrer £f. 4,27
Haggai, Name £f. 3,25
Mtth.
Rahaliel, Ort auf d. Wüjtenzuge 1. Kor.
(10,35)
Kahefjon, Name Mith. 1,4
Rahrung u. Kleidung 1. Tim. (6,8). —
bildlich Hebr. 5,13f
Rain, Stadt £f. (7,11). — Jüngling zu
Einl. 3 Ev. Nr. 13; LE. 7,1157; Röm.
(6,106); Joh. (11,1-44)
Name hat Bedeutung Römer (6,3); Ja=
fobus (5, I Einleitung Johannes Ev.
Ur. 6b; Tohannes (17,60); Offenba-
rung (2,17). — auf den Leib gebrannt
2. Kor. (1,22); Offb. (13,16.17); 22,4.
— im Himmel angejcrieben LE. 10,20.
— Öottes Mt. 11,9; (12,29); Mith. 21,
9; £f. (1,49); 19,38; Ver (1,27); Joh.
(17,60); 17,26; öffb. 22,4. — — für
Gott ſelbſt mt. (1,10); Mitth. (6,9);
1. Tim, 6,1. — — Scheu der Juden vor
Me. (14,616); Mith. (5,36); Phil. (2,
10.11); Jat. (5,12). Umſchrei⸗
bung ME, 11,30f; 14,61; Mtth. (4,17)
Erf. „Gottesteih"; (5, 34. 35); 21,25f;
75
Chriftengemeinden 12°
(23,16.18); 26,64; £f. 6,35; 8,28; 15,.
18,21; 20,4
Name Jeſu ME. (9,38); Mtth.(28,19) A.
Exk. „Taufen“; 2. nel), es 1. Kor.
(6,11); Röm. (1,5); (2,10.11);
Apoitelg. 227: — 4,10,12,
17f,30; 9,27f; 10,43; 19,13,17; 22 16
Hebr. 1,4; Joh. 3,18; 20,31; 1.: Joh.
3,25. — anrufen 1. "Kor. 1 2; (5,4) ;
Apg. 2,21; 9,14ff. — der über euch ges
nannt wird Fat. 2,7. — glauben an:
Eipg. 3,16:5.Joh: 1,1251. Joh.. 5443,
— bitten im: Joh. (14,12.13); 15,16; 16,
237,26). — wirfen für: 3. Joh. (7). —
taufen auf: Mith. (28,19) 3. Exk. „Drei=
heitsformel” u. 4. Erf. „Taufen“; 1.
Kor. (6,11); 2.Kor. (1,22); Apg. 2,383
8,16; 10,48; 19,5; Jak. (2,7); 1.Detr.
(1,3). — eine Madt über die Dämo-
nen ME. 9,38; Mith. 7,22; LE. 9,49;
10,17; 1. Kor. (6,11). — wirft Wunder
Mith. 7,22; Apa. 3,6,16. — als Mittel
der Erneuerung 1. Kor. (6,11). — als
Bejhwörungsformel ME. (9,38); Mtth.
72) 10,17:5-1.: Kor.. (6,11); 499:
3,6,16; 4,10; 19,13. — handelnim: ME.
13,6; Mith. 7,22; 24,5; £R. 21,8; 24,
47; 2.Chejj. 3,6; 1.Kor. (1,10); Kol.
3,17; Apg. 4,17; 5,28,40f; 16,18; Joh.
14,26. — reden im: Eph. 5,20; Jak.
5,10. — jalben im: Jaf. 5,14. — um
des Namens willen, wegen: ME. 9,37,
41; Mith. 18,5; £R. 9,48; 1. Detr. 4,
14; 1. Joh. 2,12; Offb. (2,5). — ver:
folgt werden um willen: ME. 13,13;
Mmith. 10,22; 24,9; CE. 21,12,17; Apg.
‚407; Johannes (15,21). — alles vers
lajjen um willen: Matthäus 19,29. —
verjammelt fein auf: Mith. (18,20)
Name, der neue Offb. (2,17); 3,12. —
des Tammes Offb. 14,1. — des Meifias
Offb. (19,13,16). der dreifaltige
Mtth. (28,19) 3. Erf. ee
Offb. u ‚4). — „Prophet“ Mith.
41. Gerechter“ Mith. 10,41.
„ Jünger‘ Mtth. 10,42. — der Dämonen
ME. (5,9); IE. 8,30. — des Tieres
Offb. (13.16.17). der Läjterung
Offb. (13,1) 3. St.
Namengebung als Sitte £f. (1,59), —
Telu. 28 1:31572521
rn Stamm Mith. (4,15); Offb.
7,6
Napoleon I. als Antichrift Offb. (13,18)
Narciſſus, Chrijt in Rom: Röm. 16,11
Warde, Salbe ME. 14,3; Joh. 12,3
Narr als Scheltwort Mith. 5,22. — vor
Gott £f. 12,20
Hajiräat Apg. (18, 18; 21,23.24)
Naſiräer, Gottgeweihter £t. (1,15; 2,226.
23); Kol. (2,16)
Natham, Name Lk. 3,31
Nathaneel Einl, Joh. Ev. Nr. 7; Joh.
1,45ff; 21,2
Natternbrut, Scheltwort Mith. 3,7; 12,
34; 23,33; £t. 3,7
Natur als — Gottes Röm. (1,
20; 1,32) Erf. „Heidentum”
Naturgejeg ME. en Röm. (2,15)
Naturmythus Offb. (12,6.14)
Naum, Name £f. 3,25
Nazara Nazaret ME. (6,1); Mitth.
(4,15)
Nazaräer, Nazarener, Nazaretaner, Jejus
Einl. 3 Ev. Nr. 14; ME. (6,1); 14,67;
Mtth. (2,23) 1. u. 2. St.; 26,71; Apg.
8,6; 4,10; 6,14; 22,8; (24,5.6); 26,9.
— GChrijten Apg. (2,20.21; 24,5.6)
Nazaräer:, Nazarener:Sefte Apg. (21,
20; 22,22); 24,5; 28,22
Nazaret, Hazara, Stadt Gejh. N.T. Ur.
2; Einl. 3 En..Ilr. 15; LE. 1,26. —
Heimat der Eltern Jeju Einl. 3 Ev. Nr.
14; £f. (2,1); 2,4,59. — Überjiedlung
d. Eltern Jeſu nach: Einl. 3 Ev. Nr .14;
Mtth. 2,23. — Heimat Jeju ME. (1,9;
6,1); Mtth. 21,11; £f. 2,51; 4,16; Apg.
10,38; Joh. 1,45f; (4,43.44). — Jejus
in: ME.6,1; Mtth.13,54; ck. 4,16. —
nichts Gutes aus Joh. 1,46 °
Neapel, Golf Apg. (28,13)
Neapolis, Hafen von Philippi Apg.16,11;
20,6
Nebelwolten, Bezeihnung d. Irrlehrer 2.
Petr. 2,17
Nebufadnezar Mtth. (11,23)
Neid, bei Gott Jaf. (4,5). — Werk des
Sleijhes ME. 7,22; Gal. 5,21; 2.Kor.
12,20; Röm. 1,29; 1. Tim. 6,4; Tat.
(4,2; 5,9)
Mein, das Nein ein Nein Mtth. (5,37);
Taf. 5,12
Neophyten
(2,2)
Nereus, Chrijt in Rom: Röm. 16,15
Neri, Name Lf. 3,27
Nero, Kaijer Einl. 3 Ev. Nr. 11; Mith,
(2,11); Apg. (24,5.6; 25,13); Offb.
(13,12; 17,8.11). — Chrijtenverfolgung
Einleitung 1.Petr. Hr. 3; Offb. (17,6).
— Wiederkehr Einl. Offb. Ur. 2; Offb.
(13,3; 17,8.11; 19,11-21). — Geheim—
zahl, 666: Offb. (13,18)
Nejtorianer Geſch. N. T. Ir. 4
Neues Tejtament, Entjtehung Gejh. I.
T. A. — Derderbnis des Tertes Geſch.
N. T. Ur. 8. — Ders- und Kapitel-Ein-
teilung Geſch. N. T. Nr. 6. — in der
erjten Chrijtenheit 1. Tim. (5,18). —
und A. T., Gleichjegung 1. Petr. (1,
10.11)
Heugewonnene
1. Detr.
Neugeburt, j. a. Wiedergeburt Jak. (1, |
18); 1. Petr. (1,23); Joh. 3,3,7 |
Neumondfejt, jüdiſches Gal. (4,10); Kol. |
2,16 |
Neuplatonifer, Philojophen Apg. (17,54)
Nezer, Sproß, Bezeihnung d. Mejjias |
Mith. (2,25) 2. St. |
Nichtigkeit des menjchl. Lebens Jaf. (4,14)
Nietzſche 1. Joh. (4,10); Offb. (13,18)
Nifanor, Siebenmann Apg. 6,5
74
Nifodemus Einl. Joh. Ev. Mr. 1. 2b. 6a. |
7; Joh. 3,1ff; (3,1-21; 4,4-42; 5,16-
18); 7,50; (12,42); 19,39
Nifolaiten Einl. Offb. Kap. 2. 3; Offb.
Nifolaus von Antiohia, Siebenmann Apg.
6,5; (11,20) Exk.; Offb. (2,6)
Rifopolis, Stadt Tit. 3,12
Ninive, die Leute von: Mtth. 12,41; Lk.
11,30,32
Nijan, jüd. Monat ME. (14,1; 15,21);
Joh. (12,1.2; 13,1); Einl. Joh. Kap.
18-20; Joh. (18,28; 19,14,36)
Noadijhe Gebote Apg. (15,35) 2. Erf.
„Apojtel-Defret"
Noah Mith. 24,375; LE. 3,36; 17,26f;
Bebr. 11,7; 1. Petr. 3,20; 2. Petr. 2,5
Noah-Sage Kol. (2,21.23)
Norden, €. „Agnojtos Theos“ Gal. (4,
9a); 1. Kor. (8,6); 1. Tim. (3,16); 1.
Petr. (1,13)
Müchternheit 1. Thejj. 5,6,8; Einl. 1.
Petr. Ir. 2; 1.Petr. (1,13; 4,7-11); 5,8
Nune dimittis, Cobgeſang d. Symeon LE.
(2,28)
Nus, gried. — Sinn 1. Kor. (2,16)
Nutzen der Srömmigfeit 1. Tim. (4,8)
Nymphas, Chrijt in Laodizea Kol. 4,15
©, A und ©, Gott Offb. (1,8); 21,6; 22,15
Obergemach Apg. 1,13; 9,57
Obergewand, Himation ME. (14,51.52);
cf. (16,19)
Oberjt, Tribun, in Jerufalem Apg.(21,51);
21,33,37; 22,24,26f; 23,10
Oberjten, Oberen, die, des Dolfes LE. 23,
13,35; 24,20; Apg. 4,5,8; Joh. 7,26,
48; 12,42
Obrigkeit, jüdijhe Joh. (1,19; 2,18-22;
3,1). — heidniſche 2. Theſſ. (2,11.12);
Röm. (1,32) Erf. „Heidentum”; (13,1—-
5). — Öottes Dienerin Röm. 15,4; 1.
Petz. (2,13-17). — Stellung Jeju u.
des Paulus Mk. (12,15). — Stellung
des Chrijten Röm. (13,1-5); 1. Tint.
2,2: Tit: 3,15, Ein 1. Deie 13
Ochſe oder Ejel, Wort vom: £f.15,15. —
der drejchende 1.Kor. 9,9; 1.Tim. 5,
18
Oden Salomos 2. Kor. (10,5); 2. Tim.
(2,19); Jaf. (1,12); 1. Petr. (3,19.20;
5,4
Offenbarung, alttejtamentl.: Hebr. (1,1;
1,1-4). — in der vorcrijtlichen Seit
Joh. (1,46); 1. Joh. (4,9). — Einheit
der: 1.Petr. (1,10.11). — Geijt der:
Eph. 1,17. — des Geheimmijjes Röm.
16,25. — eines Gottes auf Erden 1.
Tim. (6,14). — Gottes Geſch. N. T.
Nr. 1. 2. — — in der Natur Römer
(1,20; 1,32) Erf. „heidentum“.
— im A. und I. T. Römer 3,2. — —
in Jeſus Einleitung Joh. Ev. Nr. 3.
4a. 8; 1. Joh. (4,9). — Jeju Joh. (1,
4b; 3,36). — Chrijti am Ende d. Seiten
1.Petr. (1,20). — an Paulus 1.Chejj.
(4,17); Gal. 1,16; 2,2; 2.Kor. (12,1).
— an Petrus Mtth.(16,17-19). — im
Gottesdienjt 1.Kor. 14,26,30
. Offenbarung d. Johannes Geſch. N.
€. Nr. 1. 2; 1.Chefj. (4,17) 1. Sta
Apojtelgejhichte (17,32); Einleitung Jo⸗
hannes Schr. Nr. 22 — Entitehung
Einl. Joh. Schr. Mr. 5; Einl. Offb,
Ne. 5. — Derfajjer Einl. Joh. Schr.
Nr. 2. 3. 5b; Einl. Offb. Ur. 3. —
Herausgeber Einl. Offb. Ir. 4; Offb.
(9,20.21). — Abfajjungszeit Einl. Offb.
75
Ur. 2. — — 3. T. im Jahre 68/69 Einl. |
Offb. Nr. 4; Offb. (17,10; 20,9). —
— 3. T. im Jahre 70 Offb. (13,3,5)
2. St.; (17,8,11; 19,11-21; 20,1-10).
— — herausgegeben im Jahre 95 Einl.
Offb. Ir. 4; Offb. (13,3,18; 17,11; 20,
6). — Abfajjungsort Offb. (19,13). —
Beitreitung der Echtheit Einl. Joh. Schr.
Nr. 2, — Geheimliteratur Offenbarung
(13,18). — Herkunft des Stoffes Ein-
leitung Offenb. Ir. 5. — — Anleh—
nung an Daniel Offb. (1,13; 11,1.2; 13,
4; 20,4.5). — — Anlehnung an heſe—
fiel Offb. (10,8-10).. — Aufbau des
Buches Einl. Offb. Nr. 4. — Bedeutung
für unfere Seit Offb. (22,20). — des
Baruch Jaf. (1,2). — des Petrus Geſch.
N. T. Ir. 3; Einl. Jud. u. 2. Petr.
Offenbarungs-Bücher,
(9,13)
Offenbarungs-Stufen Hebr. (1,1)
Offenbarungs-Worte Gottes Röm. 3,2
Ohr des Knedhtes Einl. 3 Ev. Nr. 10; ME.
14,47; Mith. 26,51; £f. 22,50; Joh.
18,10
Oikumene, grieh. — Welt Mith. (24,14);
ck. (4,5)
Ölbaum, wilder — Heiden Röm. 11,175f
Ölbäume, die zwei Offb. 11,4
Ölberg ME. 11,1; 13,3; 14,26; Mitth. 21,
1; 24,3; 26,30; CE. 19,29; 21,37; 22,39;
Apg. (1,7.8); 1,12; Joh. 8,1; (18,1)
Ölfalbung bei Krankheit ME. (6,7); 2.Kor.
(1,21); Zaf. 5,14; (5,17.18)
Ölung, legte, Saframent Jak. (5,17.18)
Olymp, sittern des: Apg. (4,30)
Oinmpas, Chrijt in Rom: Röm. 16,15
Onejimus Geh. N. T. Nr. 1, Einl.
Dhilem., Kol., Eph.; Einl. Philem.:
Philem. 10; Einl. Kol.; Kol. (3,25); 4,9
Oneliphorus, Haus des: 2.Tim. (1,16); 4,19
Opfer ME. (9,43-48; 9,49); Mith. 12,7;
Apg. (21,23.24); Hebr. 10,26; 1.Petr.
(1,18.19). — istaelitifche 1.Kor. (10,18);
hebr. 8,3; 10,5ff,11. — vor dem golde=
nen Kalb Apg. 7,41. — Unwichtigfeit
der: ME. (12,33); Mith. 12,7; Hebr.
(10,8-10). — Gott wohlgefällige Röm,
(12,1); Phil. 4,18; Hebr. 15,16. — an
Geld 1. Joh. (3,165). — des Lebens 1. |
Joh. (3,16f). — geijtlihe Einl. 1.Detr. |
Rr.2.3; 1.Petr.2,5. — Chrijti 1.Kor.
(11,24.25); 2.Kor. (5,21); Hebr. 9,14;
(10,11); 10,12; (10,18) 2. Erf. „Opfer”.
— Paulus ein Opfer 2.Tim. 4,6
Apokalypſen ME. |
Ojter-Amnejtie M
Opferaltar 1.Kor. 10,18; Hebr. (13,10)
Opferbegriff Hebr. (8,5)
Opferblut Hebr. (9,7); 1.Petr. (2,24.25)
Opferdienjt, mojaijher Hebr.! (10,11). —
des Glaubens Phil. 2,17
Opferfleiſch 1.Kor. (10,25); Apg.(15,19.20)
Opfergabe, die Heiden als: Röm. 15,16
Opfergerud, lieblicher Eph. 5,2
Opferlamm 1.Petr. (1,18.19)
Opfermahlzeiten 1.Kor. 8,1ff; 10,1ff;
hebr. (13,10)
Opfertod Jeju, j. a. Jejus, Chriſtus Einl.
3 Ev.; Röm. (3,265) 2. Erf. „Heilswirs
fung“; Eph. (5,2); Hebr. (1,3; 9,15; 12,
24); 1.Petr. (2,24.25); Offb. (15)
Orafelgeijt CE. 2,255; Apg. 16,1
Orafeljprühe der Pythia 1.Kor. (12,11)
Erf. „Sungenreden Ir. 2“
Ordination Einl. Pajt. Nr. 4; 1.Tim. (6,
12); 2.Tim. (2,2); Apg. (8,25)
Ordnung, menjchlihe 1.Petr. (2,14). —
— Bund hebr. 8,8ff; 12,24; (13,20). —
im Öottesdienjt 1.Kor. 14,26ff
Orient Einl. hebr.
Orientaliihes Mtth. (5,31.32); Röm. (5,
21) Erf. „Die beiden Adam“
Origenes, Meijter der alerandr. Schule
Geſch. NM. T. Ir. 4. 6; ME. (9,45-48 ;
15,26); Mitth. (19,12); 1.XKor.. (2,9);
Einl. kath. Br.; Einl. Jud. u. 2.Petr.;
Jud. (9); Einl. Joh. Schr. Hr. 2; Einl.
Joh. Ev. Mir. 1; Joh. (1,24-28)
Orofius, Paulus, „Kirchengeſchichte“ Einl.
1.Kor.; Apg. (18,2)
Orthodorie Geſch. I. T. Ir. 6; Kol. (1,
22):71.300. (2,23)
Ortngia-Delos, Injel Offb. (12,6.14)
Ojiris, orientalijchhellenijtiiher Gott Einl.
5 Ev. tr. 7
Ofjiris-Kult Apg. vn
. (15,6); Mtth. 27,15;
tt. (23,17); Joh. 18,59
' Ojter-Erlebnijje der Jünger Joh. (3,14;
14,19f; 16,16-19)
Ojterfejt Apg. 12,3; Joh. (20,29)
Ojtern, mit Himmelfahrt u. Pfingjten zu—
jammenfallend Joh. (14,20; 20,25,29)
Oſter-Tatſachen 1.Kor. (15,47,8)
Ovid, Metamorphojen Apg. (14,11)
Pädagoge, das Gejeß Gal. 3,247; 1.Kor.
(4,14)
Päderajtie Röm. (1,27)
Paläjtina Einl. 3 Ev. Nr. 16; LE. (5,1);
1.Chejj. (2,14); Apg. (1,1-14)
Palimpjejt, zweimal beſchriebenes Perga—
ment Gejh. N. T. Ir. 7
Pallas, Bruder d. Statthalters Selir Apg.
(23,24)
Palmen beim Einzuge Jeju Joh. (12,12.
13); Offb. (7,9). — in den Händen der
Märtyrer Einl. Offb. Nr. 2; Offb. 7,9
Pamphplien, Landſchaft Apg. 2,10; (2,3-
11); 13,15; 14,24; 27,5
Paneas, Täjarea Philippi ME. (8,27); LE.
)
!
Dangäon, Gebirge Apg. (16, ‚12)
Panther, — Perjien Offb. (13,4)
Panzer, bildl., des Glaubens u. d. Liebe
A“ ale 5,8. — der Geredtigkeit Eph.
6,1
Be Lerifon Tit. (1,12)
Paphos, Stadt auf Chpern Apg. (13,6)
—— Biſchof v. hierapolis Einl. 3 eo.
. 9. 11; ME. (1,16-2la; 10,38.39; 16,
20) 2.51. Einl. Mith.; mith. (27,5); Apg.
(1, 18.19); Einl. 1. Petr. kr 3; Einl.
Joh. scht. fir. 2. 3. 4. 5a; Ein. Joh.
Ev. Mr. 11
Papyrus als Schreibmaterial Geſch. N. T.
Ve. 7, 2.Tim. (4,15)
Papnrus- Handjcriften Geſch. N. T. Nr. 3
Parabel, ſ. a. Gleichnis ME. (4,10; 4,12}
Exk. „Darabeln“
Paradies,daserjteOffb.(1,4); Einl.Offb.
Kap. 2. 3; Offb. 2,7; (21,3). — Der-
treibung Röm. 6, 21) Er. „Die beiden
Adam“. — Schlange Einl. 2.Kor. Hr.
III; 2.Kor. 11,3; Röm. (7,8a);
Joh. (8,45— 47); ffb. (12,9). — das
——— Einl. 3 Ev. Yu J —
23); 23,43; 1.Kor. (2,9); 2.Kor. 12,4;
1.Detr. (1, A); Joh. (8, 56); Offb. (4,1).
— das zweite Offb. (4,1). — Paulus
entrüdt ins: 1. Kor. (14,39.40) Erf.
„Geijt“; 2.Kor. (12,4)
aradiejes-Orönung ME. (10,6)
as im It. T. Mith. (5,3-12);
Kor, (4,12); Joh. (1,14a,24-28; 2,19;
3,14; 627); Offb. (7,15-17)
Paraflet, Geijt Einl. Joh. Ev. Tir. 4a;
Joh. (7,38.39; 14,16; 16,7); 1.Joh.
(2,20)
Parallelismus der Dersglieder Einl. 3 Ev.
Nr. 2a. 16; Mith. (5,3-12); 2.Chejj.
(1,7.8); 1.Tim. (3,16); Einl. Joh. Ev.
Kr. 5; Joh. (19,23.24); Offb. (14,16)
Paris, Sfätte alter Handicriften Einl.
Apg. Nr. 7
Parmenas, Siebenmann Apg. 6,5
Parteijtreitigkeiten in Korinth Einl. 1.
Kor.; 1.Kor. 1,10ff; 11,17ff. — in Rom
Röm. 14,1ff
Parteiungen, Werk des Sleiſches al. 5,
20; Jak. (3,14,17)
Parthenon in Athen Apg. (17,16)
Parther Mith. (2,11); Apg. ne (2,8-11); .
Offb. (6,2; 9,13; 17,8.11
Parujie, ſ. a. Wiederkunft me. (13,4);
mith. (24,3; 24,27); £t. 21,25fr; Röm.
13,12); 2.Tim. (4,8); Apg. (2,20.21);
inl. Joh. Ev. Ur. 11; Joh. (14,20;
16,16-19; 20,29)
Pascha, Sejt der ungejäuerten Brote ME.
(14,1), Mith. 26,2; LE. 22,1; 1.Kor.
(5,76); Apg. (2,1); 12,4; Hebr. 11,28;
Joh. 2,13,23; 6,1); 6,4: 11,55; 13,1;
18,28,39; (19,31)
Paschalamm tt, 22,7; 1.Korinther (5,
10); 1.Petr. (1,18.19); Joh. (1,29; 6,
1-71; 18,28; 19,36); Offb. (5,6f)
2. |
' Paulus,
Pashamahl ME. 14, AT; Mith. 26,17ff;
£t. 22,7ff; Joh. (6,1-71)
Pascharitus 1.Kor. 1b 15f)
Paschazeit 1.Kor. (5, 76)
Paſſionsgeſchichte Einl. 3 Ev. Nr. 12
Pajjionszeit als Sajtenzeit Einl. Röm. 14,
1-15,13 „Swiejpalt“
Pajtoralbriefe Jud. (3); 2. — 3 >:
— Derfajjer Einl. Pajt. Ur. 2 5.6;
Tim. (1,10). — Unterjchied zu den *
Ius-Briefen Einl. Pajt. Ir. 1. — 6laus
be Anerkennung der Kirchenlehre
Jaf. (2,26), — Abfajjungszeit Einl,
Pajt. Ur.5; 2.Tim. (4,17). — Entites
hungsort Einl. Paſt. Nr.s. — Derhältnis
zum Judas= u. 2. Petrusbriefe Einl.
Jud. u. 2. Petr.; Jud. (22.23)
Patara, Bafenitadt Apg. 21,1; (27,5)
— Inſel Einl. Joh. Schr. Ur. 35
Patılarkıen, Erzväter Mtth. (8,11.12); Ef.
(13,29); Apojtelg. 2,29; 7,1ff; hebr.
(1,3711,12)5.3.Dete 1173)
Patriardinnen 1.Petr. (3,5.6)
a Silarier Apg. (21,38; 25,
12.13
Patrobas, Chrijt in Rom: Röm. 16,14
er St. Pauls-Bucht auf Malta Apg.
27,39
)
Paulinismus Mith. (5,19)
Paulus.
Paulus, Apojtel Geſch. N. T. Mr. 2; 1.
Thejj. 1,1; 2.Chejj. 1,1; Kol. 1,1; Einl.
Apg. Ur.4; Apg. (1,7.8; 5,5.10; 8,1a);
Einl. Jud. u. 2.Petr.; Iud. 0b 5); Joh.
(1,40; "3,3; 6,29; 8,7)
A. als Menjd.
1. Das äußere Leben,
in Tarjus geboren Apg. 9,11;
(9,17); 9,30; 21,39; 22,3. — Bürger der
Stadt Tarfus Röm. (13, 7). — im Bejik
des römijchen Bürgerrechtes 2. Tim. (4,
17); Apojtelgejchichte (16,37,39); 22,
25ff; 23,27; (25,4.5,10); 1. Petr. (2,13-
17). — (hät die röm. Reichsverwal⸗
tung hoch ME. (10,42; 12,15); Röm.
13,1ff. — ſpricht hebräiſch Apg. 21,40.
— verjteht fein Lateinijch Apg. (22,25).
— äußere Gejtalt 2.Kor. (4,7; 10,3,
10); Apg. (14,11). — förperlih ſchwach
Einl. 2.Kor. Nr. V; 2.Kor. (4,7,16;
10,3,10). — Erkrankung bei den Gala—
tern Gal. Nr. 1; Gal. 4,15. — — an
einem Augenübel al. (4,15).
an Epilepjie Gal. (4,14f); 2.Kor. (4,7);
I ‚ff; (12,8). — Dorm im Sleiih 2,
Kor. 12,7. — zäher Körper Apg. (14,
W — unverheiratet Mtth. (19,10);
or, 7,7; (7,52-34,39.40) Erf. „Ehes
frage”. — "Grund feiner Ehelojtgkeit 1:
Kor. (7,32-34; 7,39.40) Ext. „Ehe-
frage”. — hat eine Schweiter Apg. (23,
16). — hat einen Heffen in Jerujalem
Apg. 23,16. — betreibt ein Handwerk
J
1.Chejj. 2,9; (4,11.12); 2.Chejj. 3,6ff;
- Einl. 1.Kor. (9,1-27); Phil. (4,10-20);
Apg. 18,3; 20,34. — öeltmader 1.
Theil. (2,9); 1.Tim. (5,18); Apg. 18,3.
— geborener Redner Einl. paul. Br.
— nicht Meijter der Rede 1.Kor. 2,1;
2.Kor. (10,10) 11,6. — ein alter Mann
Philem. 9. — Ende Apg. (28,25.26.27,
30.31); Offb. (18,24)
2. Das innere Leben.
Paulus, Perjönlichkeit Einl. paul. Br.;
Gal. (2,10); Einleitung 1.Korinther;
1.Korinther (1,25; 2,4; 14,19); Einlei=
tung 2. Korinther Ur. V; 2.Kor. (4,
7;10,10); Röm. (6,23) ; Philem. (1-25);
Apg. (26,31.32); 1.Petr. (3,8-12). —
Ausnahme=Mlenjh 1.Kor. (7,32-34; 7,
39.40) Erf. „Ehefrage“. — Mann voll
Seuer 1.Kor. (7,32-34; 15,19); Einl.
2.Kor. Nr. V. — jdarfer Derjtand
Apg. (26,24). — mit der Sprache eines
Propheten 1.Kor. (1,25). — Diäter 1.
Kor. 12,31ff; Röm. (8,29.30) Erf. —
vieljeitig Einl.paul.Br. — Feſtigkeit d.
Charalters Gal. (2,13). — jelbjtbewußt
1.Chejj. (2,2f,19); ©al. (1,10); 1.Kor.
(4,55); 7,25; (15,9); 2.Kor. 11,21 bff.
— frei und fromm Gal. (4,12); 1.Kor.
9,1,19; (10,30). — Mann des Willens
Einl. paul. Br.; 1.Kor. (5,1); 2.Kor.
(4,7); Apg. (28,35). — zielbewußt 1.
Kor. (9,27); Einl. 2.Kor. Nr. V. —
Leidensmut Einl. paul. Br. — Herr=
ſchaft über den franfen Leib 2.Kor. (4,
7,16); 10,3; (12,10). — Mann des Ent-
weder-Oder Gal. (2,18; 5,2f); 1.Kor.
(7,32-34) ;2.Kor.(11,4). — ſchroff Gal.
(4,95); 1.Kor. (7,52-34). — einjeitig
1.Kor. (7,32-34). leidenſchaftlich
Geſch T. Hr. 2; Einl. paul. Br.;
Gal. 1,85; 1.Kor. (7,32-34); 16,22;
ein. >2.Kor.: Ir. 'V;22,K02.: (11,15);
Röm. (9,1). — Liebe Einl. paul. Br.;
Einl.2.Kor. Nr. V. — Horn Einl. paul.
Br.; Gal.(1,6-10); Einl. 2.Kor. Nr.V;
2.Kor. (11,15). — als Kämpfer Einl.
paul. Br.; 1.Cheij. (2,15); Gal. (1,8;
6,15); Einl. 2.Kor. Hr. V. — als Weit-
fämpfer 1.Kor. 9,24ff; Phil. (3,13); 2.
Tim. (4,7). — ungereht im Kampfe
al. (6,15). — leicht erregbar Einl.
Z.t0%,, Ic, V,2.hkor. (9510; :10,10;
11,29). — nicht fanatiijh Röm. (7,13c)
„Erf. „Geſetz“. — Miſchung von Phan-
tajie u. Gemüt Röm. (8,29.30) Erf. —
zarte Empfindung Einl. 2.Kor. Ir. V.
— glühende Begeijterung Einl. paul.
Br.; 1.Chejj. (4,11.12); 1.Kor. (14,19);
Einl. Pajt. Ar. 1. — frei von Schwär—
merei 1.Chejj. (4,11.12). — Selbſtzucht
1.Kor. (14,19). — wechſelnde Stim-
mung Einl. 2.Kor. Hr. V. — Öptimis-
mus 1.Kor. (5,7a); Röm. (12,21). —
Glüdsempfindung Einl. paul. Br.; 2,
Kor. 7,4. — hoffnungsfroh Gal. (4,
at
|
|
27); Einl. 2.Kor. Hr. V. — Trojt in
Trübjal 2.Kor. 7,4. — anpajjungsfähig
Gal. (4,12); 1.Kor. 9,20ff. — nicht ge=
fallfühtig Gal. 1,10. — Menjchentens
ner 1.Chejj. (2,14). — Mann der Ord-
nung 1.Kor. (14,39.40) Ext. „Geijt“.
— umeigennüßig 2.Kor. (2,17).
asfetijche Neigung 1.Kor. (6,19; 7,29-
31). — Eein Beiliger Einl. 2.Kor. Ir.
V; 2.Kor. (11,15)
B. als Jude.
Paulus, von Geburt hellenijtiiher Jude
Gal. 2,15; (3,21); 2.Kor. 11,22; Röm,
(7,130) Erf. „Geſetz“; 9,5; (11,1); Phil.
3,0, .Apg.. 21,39; 22,3; (23,4.5). —
helleniit Apg. (6,1-7; 8,1a; 9,29). —
hat als Jude die Heiden gehaft Gal.
(3,28). — Stammbaum Röm. Da .—
aus dem Stamme Benjamin LE. 6a
Röm. 11,1; Phil.3,5. — aus Abrahams
Samen 2.Kor. 11,22; Röm. (11,1). —
cm 8. Tage bejchnitten Phil. 3,5. —
jtol3 auf jeine jüdiihe Abjtammung
Röm. (11,1). — erzogen in Jeruſalem
Apg.22,3. — Schüler des Rabbi Gama=
liel 1.Kor. (7,39.40) Exk. „Ehefrage”;
2.hor. (12,4) Erf. „zeitgenöſſ. Dorijtels
lungen”; Röm. (9,16); Apg. (5,34); 22,
3. ebräer Dhil. 3,5. — jtrenger
Dharijäer Gal. (1,13,15); Röm. (7,14-
24); Dhil. 3,5; Apg. 23,6; 26,5. —
dient Gott von feinen Dorfahren mit
reinem Gewiſſen 2.Tim. 1,5. — jüdis
iher Kechtslehrer Gal. (4,7). — Mits
glied der Synagoge der Cilicier ? Apg.
(6,9). — fein Ejjener 1.Kor. (10,22)
Erf. „Abendmahl“. — Geleßes-Eiferer
Öal. 1,14; 2.Kor. (5,18); Phil. 3,6;
Apg. (9,50); 22,3. — Chrijtenverfolger
Öal. 1,15; 1.Kor. 15,9; 2.Kor. (5,18);
Phil. 3,6; 1.Tim. 1,13; Apg. 8,3; 9,
1; (930); 22,4,19; 26,95. — bei der
Steinigung des Stephanus Gal. (1,23);
Apg. 7,58; 8,1a; 22,20. — hat jein jüd.
Empfinden nie ganz überwunden Gal.
(3;21);>1.Kor.. (3,85 7,12.13)7.2.Kor.
rk Röm. (8,38.39) Erf. „Oottes=
indſchaft“; (11,1); Einl. Joh. Ev. Hr.
4b. — blieb jüdijcher Patriot Röm. (3,
3); 9,2; 10,1; (11,1-10)
C. als Chriſt.
Paulus, Befehrung Phil. (3,7.8); 1.Tim.
(1,15); Jaf. (2,26). — Ehriltusvijion
bei Damaskus Mk. (1,10); Mith. (28,
18); Gal. 1,12,15f; 1.Kor. (9,1); 15,8;
2.Kor. (4,6; 5,16); Apg. 9,1ff; (9,30);
22,5ff; 25,12ff. — in Damasfus getauft
und unterwiejen Apg. (8,25); 9,18. —
hat den Glauben an Jeſus angenommen
Öal. 2,16. — hat Dijionen ME. (1,10.
11); Gal. 2,2; 1.Kor. (2,11; 14,59.40) .
Erf. „Geiſt“; (15,8); 2.Kor. (5,15; 10,
10; 12,4) Erf. „zeitgenöjj. Dorjtellun-
gen“; (12,10); Apg. (16,6; 22,21). —
entrüdt in den 3. Himmel, Paradies 1.
Kor. (2,11; 14,39.40) Ext. „Geijt“; 2.
Kor. 12,2,4; Apg. (8,39); 22,17; Offb.
(4,1). — hat Traumgejichte Apg. (16,
6); 16,9; 18,9; 19,21; 23,11; 27,23f. —
hat Offenbarungen des Geijtes Gal. 2,
2; Apg. 19,21; (20,5); 20,225; (21,13.
14). — hat Sufunftsahnungen Apg. 20,
25; 21,13; (27,22.25). — bricht mit
dem Gejeg Gal. 2,19ff. — ein ganz
neuer Menſch geworden Gal. (1,15; 2,
20); 2.Kor. (5,17). — in der Kraft
Ehrijti Kol. 1,29. — im Bejitz des Gei—
ites 1.Kor. 2,12. — im Beji von Ge—
heimnijfen 1.Kor. 15,51; Röm. 11,25.
— im Beſitz höherer Weisheit 1.Kor. 2,
6ff; 2.Kor. (12,4) Erf. „zeitgenöjj. Vor—
itellungen“ ; 2.Petr. 3,15. — redet in
himmlijcher Sprache 1.Kor. 2,15. —
redet in Jungen 1.Kor. (2,15); 14,14f,
18f; (14,39.40) Erf. „Geiſt“; 2.Kor. (5,
13). — empfindet jatramental 1.Kor.
(11,27). — nennt jih Sehlgeburt 1.Kor.
15,8. — der Erjte unter den Sündern
1.Tim. 1,15. — der Geringjte unter
allen Heiligen 1.Kor. 15,9; Eph. 3,8.
— ruft Gott zum Seugen an 1.Cheſſ.
2,5; 2.Kor. 1,18; 11,51; Röm. 1,9. —
fhwört 2.Kor. (1,18); 11,10. — betet,
Bitte, Fürbitte, Dank 1. Theſſ. 1,2f; 2,
39549,91: 2 Cheil A ,3,015..1,. Kor. 1,4;
ZH DL. 1,854 12,55, Rom. 1,811; 10,1:
— glaubt in der Endzeit zu leben 1.
Theſſ. 2,16; 1.Kor. 10,11; 15,51; Röm.
(14,9). — hat Sehnjucht nad} dem Tode
1. Theſſ. (4,15); 2.Kor. 5,1ff; Phil. 1,
21ff. — wünjcht fih den Märtyrertod
Dhil. (1,23; 2,17). — tief ſittlicher Cha-
rakter 1.Kor. (14,19; 14,39.40) Erf.
„Geiſt“; Röm. (6,23). — freier Herr
aller Dinge 1.Kor.9,19. — Knecht Aller
1.Kor. 9,19. — Strömmigfeit 1.Kor.
(3,7); 2.Kor. (13,4); Röm. (3,265) 3.
Erf. „Onade und Glaube“; (10,2). —
reiner Monotheijt 1. Theſſ. (1,9.10); 1.
Kor. 12,6; (15,28); Röm. 3,30; Offb.
(22,3). — hat Beziehung zu Jejus 1.
Kor. 11,23. — lehnt die Autorität des
irdischen Jejus ab 2.Kor. (5,16); Kol.
(3,15). — hat den gejhhichtlichen Jejus
gefannt? 2.Kor.5,16; Phil. (2,6) 2.St.—
fennt nur den erhöhten Herrn 2.Kor.
(5,16); Einl. Joh. Ev. Hr. 9. — hat
ein deutlihhes Bild von dem irdilchen
Jejus 1.Kor. (11,1). — kennt Jejus-
Worte 1.Chefj. (2,12); Gal. (5,16,19ff;
6,2); 1.Kor. (5,6; 6,7; 9,14; 13,2). —
und Jejus, hijtorijches Problem 2.Kor.
(5,16). — und Jeſus, innerlich ver-
wandt 2.Kor. (5,16); Röm. (6,25). —
und Jeſus, religiöjer Unterſchied Mtth.
(7,26.27); Röm. (8,38.39) Erf. „Gottes⸗
kindſchaft“. — Chriſtus-Myſtik Gal. (2,
19; 5,24); 1.Kor. (6,15; 10,3.4,15.16,
17; 10,22) Erf. „Abendmahl“; (15,19);
2.Kor. (1,5a; 4,8.9,10a); 5,14,17; (13,
4); Röm. (3,265) 3. Erf. „Gnade und
78
Glaube“; 6,3ff; (8,38.39) Erf. „Gottess
kindſchaft“; Kol. (1,25; 3,10); Phil. (3,
10); 3,12; Joh. (6,55). — — mit Chris
itus ein Leib 1.Kor. 6,15; 2.Kor. (4,
10a). — — trägt d. Malzeichen Chrijti
an jeinem Leibe Gal. 6,17; Offb. (13,
16.17). — — nimmt teil an der Gejtalt
des Todes Chrijti Phil. 3,10. — —
mit Chrijtus gefreuzigt Gal. 2,19; 6,14.
— — mit Chrijtus_gejtorben und bes
graben 2.Kor. 5,14f; Röm. 6,3ff. —
— leidet für Chrütus Phil. 1,29. —
— trägt ab, was an den Leiden Chrijti
noch fehlt Kol. 1,24. — — CEhrijtus
lebt in ihm Gal. 2,20; Röm. 6,5,8
D. als Apoitel.
Paulus ijt Mijjionar Einl. paul. Br.;
Einl. 1. Theſſ.; 1. Theſſ. (1,55); Gal. (1,
16). — zum Predigen berufen Mitth.
(10,40); 1.Kor. 1,17; 9,16; 1.Tim. (1,
12.15). — berufener Apojtel Jeju Chris
jti Gal. 1,1; 1.Kor. 1,1; 3,5,9; 2.Kor.
1,1; Röm. 1,1;.1:CTim. 1,13/2,7; 2 Cu
1,1,11; Tit. 1,1. — Diener Öottes 1.
Kor. 3,95 2.Kor. 0,43-Kol.7 125 Ei
1,1. — Knedt Chrijti Gal. 1,10; 1:Kor.
4,1; 2.Kor. 11,23; Röm. 1,1; Phil. 1,
1; Apg. (20,19). — Herold Chrijti 1.
Thejj. (2,19); 1.Tim. 2,7; 2.Tim. 1,
11. — Diener der Gereciigfeit 2.Kor.
(11,15). — Diener des neuen Bundes
2.Kor. 3,6. — Diener der heilsbotſchaft
Kol. 1,23; Eph. 3,7. — Diener der
Kirche Kol. 1,25. — Senöbote des Meß
lias 1.Chejj. 2,7. — Derwalter der Ges
heimnijie Gottes 1.Kor.4,1 .— Apojtel-
amt Gal. (1,1); 1.Kor. 9,2; 2.Kor. 3,
1fF; Eph. (3,1). — der geringjte Anpojtel
1.Kor. 15,9; Eph. 3,8. — nicht vergeb-
lid) gearbeitet Phil. 2,16. — mehr ge=
arbeitet als alle Apojtel 1.Kor. 15,10.
— Baumeijter 1.Kor. 3,10. — apojto=
liiches Berufsbewußtjein 1. Theſſ. (2,2);
Gal. 1,11ff; 1.Kor. (3,6; 4,15; 9,1ff);
2.Kor. 3,1ff; (5,16); 5,20. — die erjten
17 Jahre nad} feiner Befehrung Gal.
1,18; 2,1; Einl. Apg.lr.1. — 7 Jahre
als Apojtel umhergezogen Apg. (15,1-
3; 21,20). — drei Mijjionsreijen Einl.
paul. Br.; Einl. Gal. Ir. 1; Einl. 1.
Kor.; Apg. 13,1ff; (13,1-3; 14,26); 15,
35ff; 18,23ff. — teilt von Anfiochia aus
Apg. (11,29). — fnüpft zuerjt bei den
Juden an Einl. 1. Theſſ.; Gal. (1,17);
Einleitung 1.Kor.; Apg. 9,285; 15,5,
14,46; 14,1; 16, 13f; 17,1ff; 18,4$; 19,
8; 28,17. — madt den Juden Huges
ſtändniſſe Apg. 16,3; (18,18; 21,26;
23,3f); 24,18; 26,22. — bejchneidet
den Timotheus Apg. 16,1ff. — faſtet
Apg. 14,235. — läßt fich den Kopf ſche—
ten Apg. (18,18); 21,24,26; 24,18. —
tut Gelübde Apg. (18,18); 21,26; 24,18.
— heidenapojtel Mith. (28,19) 1. Erf.
„Mijjionsbefehl”; Gal. 1,16; 2,2,7ff; (2,
10); Einl. 1.Kor.; 2.Kor. (5,16); Röm.l,
5,13; (1,3 n) Eh „Keidentum?; 11,13;
415,1 öf); 15,16; Einl. Eph.; Eph. (3,
1); 1. Tim. 2,7; Apg. 9,15; (10,48);
13,46; Einl. 1. Petr. Ir. 3. — Priejter
Ehrifti an den Heiden Röm. 15,16. —
tämpft für freie Heidenmijjion Gal. (2,
3); Einl. 2.Kor. Ir. III; Apg. (10,48).
— verkündet fein gejehesfreies Evange-
lium ME. (2,28); 1. Theſſ. (1,9.10); Gal.
5.115225; Einleitung 1.Kor.; Einlei-
tung 2.Kor. Ir. II; Einleitung Röm.;
Röm. 1,1,9ff,16; (6,17); Apoſtelge—
ſchichte (15,2; 21,21). — verfündet das
Evangelium Ehrijti Gal. 1,7. — fein
ganzer Stol3 xuht auf Ehrijtus
Röm. (15,17), — bezwedt Erbauung
der Gemeinde 2.Kor. 12,19; 13,10.
— Reden Apg. (7,1-53; 20,17,36-38;
21,40-22,21). — redet in gemietetem
Hörjaal Apag. (17,17); 19,9. — im Pa=
lajt zu Cäſarea Apg. (25,23). — auf
dem Areopag Eph. (2,12); Apg. 17,22.
— in Athen Apg. 17,22ff. — in Milet,
an die Ältejten von Ephejus Apg. 20,
18ff. — in Jerufalem, ans Volk Apg.
21,40ff. — in Jerujalem, vor d. Hohen
Rat Apg. 23,1ff. — in Cäjarea, vor
Selir Apg. 24,10ff. — in Täjarea, vor
Felix und Drujilla Apg. 24,24ff. — in
CTäjarea, vor Agrippa und Berenice
Apg. 26,175
Paulus, feine Mitarbeiter. — Attjtard)
Einleitung Philem., Kol., Eph.; Phi-
lem. 24; Kol. 4,10; Phil. (2,20.21);
Apg. 19,29; 20,4; (24,23); Be
Barnabas, ſ. a. d.: Einl. Gal. Tr. 1;
1.Kor. (9,6); Apg. 4,36; 11,23ff; 12,
25; 15,59. — Demas Einl. Philem,,
Kol., Eph.; Philem. 24; Kol. 4,14;
Phil. (2,20.21); 2.Tim. 4,10. — Epa-
phras Röm. (1,1); Einl. Philem., Kol.,
Eph.; Dhilem. 23; Einl. Kol.; Kol. 1,
7; 4,12. — Erajtus Röm. (16,25); 2.
Tim. 4,20; Apg. 19,22. — Gajus, Ma—
zedonier Apg. 19,29. — Gajus in Ko-
rinth 1.Kor. 1,14; Röm. 16,25. — Ga—
jus aus Derbe Apa. 20,4. — Jajon
Röm. 16,21; Apg. 17,5. — Jejus Ju—
ftus Einl. Phifem., Kol. ‚ Eph.; Philem.
23; Kol. 4,11; Phil. (2,20.21). — Jo-
hannes Markus j. a. d. Einl. Philent.,
Kol., Eph.; Philem. 21; Apg. 12,12,25;
(13,4. 5); 13, 13;.15,37; (16, 1). — Kress
zens 2.Cim. 4, 10. — Lucius Röm. 16,
"21. — Lufas, \. a. d.: Einl. 3 Ev.; Einl.
£ufas; Einleitung 1.Chejj.; Einleitung
Philem., Kol., Eph.; Dhilem. 24; Kol,
4,14; Apoitelgejchichte (16,8; 20,5; 24,
23); Einleizung Apg. (27,1-28,31); Apg.
(27,2). — Prisfa und Aquila Einl. 1.
Kor.; 1.Kor. 16,19; Röm. 16,3; (16,
27); Kol. (4,15); 2.Tim. 4,19; Einl.
Apg. Wir. 1; Apg. 18,2,18,26; (19,5.6).
— Quartus Röm. 16,25. — Sefundus
Apg. 20,4. — Silas, Silvanus Einl. }.
79
Theif.; 1. Theſſ. (1,1; 3,1; 4,17); Einl..
2.Chejj.; 2.Chejj. 1,1; (2,3); 2.Kor.
1,19; Apg. 15,22,27,40; 16,19ff; 17,
4,10; 18,53 Einl. 1.Petr. 22123; x
Petr. 5,12. Sopatros Apg. 20,4.
— Sojipatrus Röm. rs, 2l. — Sojthe-
nes Einl. 1.Kor.; 1. Kor. 1,1. — Syn
zygus Phil. 3, — Tertius Röm. 16,
22. — Timotheus Einleitung 1.Chejj.;
1. Theſſ. 1,1; 3,2,6; Einleitung 2.Chejj.;
2.Chejj. 1,1; (1,9); Öalater (2,3; 5,11);
Einleitung 1.Kor.; 1.Kor. 4,17; 16,
10; 2.Kor. 1,1,19; Röm. 16,21; Einl.
Deu Kol., Eph.; Philem. 1; Kol.
; (4,9); Phil. 1,1; 2,19; Einl. Pat.
it. = 4; 1.Tim. 1,2,18; 6,20; 2.Tim.
112; äpg. (16,1); 17,14; 18,5; 19,22;
; (24,25); Einl, hebr.; Hebr. 13,
— Titus Geſch. LE 1: 25760
2,1; (2,3); Einl. 2.Kor. Ir. I. II,4, 6;
2.or. 2,13,227,6,135,3,0,16; 1238;
Einl. Pajt. Kr. 4; 2.Tim. 4,10; Tit. 1,
4; Apg. (15,33) Erf. „Apojtel-Sujam-
menfunft“; (16,5). — Trophimus 2.
Tim. 4,20; Apg. 20,4; 21,29. — Tychi⸗
tus Einl. Philem.; Einl. Kol.; Kol. 4,
7, Einl. Eph.; Eph. 6,21; 2.Tim. 4,12;
Tit. 3,12; Apg. 20,4
Paulus, Haupterfolg beim niedern Dolfe
1. Theſſ. (2,9); 4,11; Einleitung 1.Kor.;
1. Korinther 1,26ff. Mijjions-
Grundjag: nicht in fremdes Arbeits-
gebiet 2.Kor. 10,15; Röm. (15,20). —
tauft wenig 1.Kor. 1,14ff; Apg. (8,
25). — hat den Gajus, Krispus, Ste=
phanas getauft Einl. 1.Kor.; 1.Kor. 1,
14f. — hat Taten getan Rön. (15,18.
19). — Sufünftiges vorausgejagt Röm.
(15,18.19). — heilt Kranfe Röm. (15,
18.19); Apa. 14,8ff; 16,16ff; 19,11ff;
20,10ff; 28,85. — ſchlägt den Barjejus
mit Blindheit Apg. 13,11. — nimmt
Rüdjiht auf Alle 1.Kor. 9,1957; 10,
33. — guter Organijator Einl. paul.
Br. ; Kbor (2,15-17). — weijer Er—
zieher 1.Chejj. (3,12). — veriteht jatt
zu jein und zu hungern Phil. A,11ff.
— jtellt ſich jelbjt zum Dorbild 1. Theſſ.
1,5ff; 2. Theſſ. (3,8); Gal. 4,12; 1. Kor.
—— 7,15 Jaff (9,25; 10,33); Eik-
Phil. 3,17; 2.Tim. (3,10). — hat Chri-
jtus zum Dorbildö 1.Kor. 11,1.
rühmt feinen Wandel 2.Kor. 1,12. —
rühmt feine Stärke 2. Kor. 11,21 bir. —
rühmt ſich ſeiner Zeiftungen 1.Chejj.
(2,19); 1.Kor. 15,10. — rühmt ſich
feiner Leiden 2. Kor. 11,30ff; 13,9;
Röm. 5,5. — unermüdlicher Seeljorger
2.Kor. a1, 28). — inniges Dein
zu feinen Gemeinden Phil. (4,15).
redet als „Dater“ und „Mutter“ zu
feinen „Kindern“ Einl. paul. BES
Theſſ. 2,7,11; Gal. 4,19; 1.Kor. 4,14f;
2.Kor. 6,13; (12,15). — hat Sehnjudt
nad; den Gemeinden 1.Chejj. 2,17; 5,
10; Röm. 1,11. — derwürfnis mit der
RR DE a BEE DEN BEE Sc
—
Zorinth. Gemeinde Einl. 2.Kor. Ur.
U. II. — verloren gegangener Zwi—
ichenbrief nad; Korinth Einl. 2.Kor. Hr.
I. IV; 2.Kor. (2,5f). — Brief an die
Gemeinde von Laodizea Kol. (4,16);
Einl. Eph. — empfängt Gaben aus
Mazedonien, Philippi Einl. 1.Chejj.; 2.
Kor. 11,9; Phil. (4,15). — verzichtet
auf das Recht freien Unterhaltes 1.
Theſſ. 2,9; 1.Kor. 9,11f,15ff; Einl. 2.
Kor... Kir. III: 2,Kor. 11,77%. 1271875
Phil. (4,10-20),. — lebt von jeiner
Hände Arbeit Phil. (4,10-20). — läßt
Kollefte jammeln für Jerujalem Einl.
paul. Br.; Gal. 2,10; 1.Korinther 16,
1; Einl. 2.Kor. Nr. I. IL V.; 2.Kor.
Kap. 8. 9; Apg. (8,25). — bringt die
Kollefte nah Jerujalem Gal. (2,1); 1.
Kor. 16,5f; Röm. 15,25; Apg. (8,25);
11,30; 24,17. — appelliert an den Kais
jer Apg. 25,11f,21; 26,32. — Steilajs
fung und 2. Gefangenjchaft Phil. (1,
25.26). — Ende Phil. (2,17); Apg. (28,
30,31)
E. Aufenthaltsorte.
Paulus in Adhaja Einl. Gal. Ur. 1; Apg.
(13,1-3; 18,1). — in Amphipolis Apg.
17,1. — in äntiodia, Syrien Einl. Gal.
Ne. 12a. 411,20) 2,1075 ing: '11,
25f; (12,25); 13,1; 14,26; 15,35; 18,
22. — in äAntiodjia, Pijidien Einl. Gal.
Kr. 1; 2.Tim. 3,11; Apg. 13,14; 14,21;
16,4f; 20,17). — in Antipatvis Apg.
—— 23,31. — in Apollonia Apg.
(17,1). — auf der Appiſchen Straße,
via Appia Apg. (28,14). — in Arabien
Gal. 1,17; 2.Kor. (11,32.35); Apg. (9,
30; 22,21). — in Alien, römijhe Pros
vinz Einl. 1.Chejj.; Einf. Gal. Mr. 1;
Apg. (13,1-3),. — in Aſſos Apg.
20,135. — in Athen Einl. 1.Chejj.; 1.
Theſſ. 3,1; 2.Chejj. (3,1-16); 1.Kor.
(2,3); Apg. 17,16ff; (20,17). — in
Attalia Apg. 14,25. — in Beröa Einl.
1. Theſſ.; Apa. 17,10,15. — in Cäjarea
Apojtelgejhichte 9,50; 18,22; 21,8; 25,
25. — in Cilicien Einl. Gal. Ur. 1;
Gal. 1,21; Apg. (9,50; 11,25; 14,26);
15,41; (22,21). — in Enpern Apg. 13,4.
— in Damaskus Gal. 1,17; 2.Kor. 11,
32; Apg. 9,5ff,19bff;_ (9,50; 14,26);
22,6ff; 26,12ff. — in Derbe Einl. Gal.
Nr.1; Apg.14,6,206 ; 16,1. — in Ephe-
jus Einl. Gal. Mr.1; Einl. 1.Kor.; 1.
Kor. 15,32; 16,8f; Einleitung 2.Kor.
Nr. I. II; Röm. (16,5-5); Apg. 18,1%;
19,1ff; (20,18). — Forum Appii Apg.
28,15. — in Galatien Einl. Gal. Mr.];
Apg. (13,1-3); 16,6. — in Gricchen-
fand Einl. Gal. Nr. 1; Apg. (13,1-5;
18,1); 20,2. — in Ikonium Einl. al.
Re. 1; 2.Tm. 3,115 (09. N5,D157712,
1ff,21. — in Illyrien Röm. 15,19. —
in Jerujalem Gal. 1,18; 2,1; Apg. 9,
26; (9,50; 11,29); 15,1ff; (20,16); 21,
80
nung
15ff; 22,17; 26,20; Jak. (2,26); Ein.
oh. Schr. Mr. 4. — nad) der Bekeh—
rung nicht jogleich in Jeruj. Gal. 1,17.
— in Judäa Apg. (26,20). — den Ges
meinden in Judäa noch unbekannt Gal.
1,22. — in Kendreä Apg. (18,18). —
— in Knidos Apg. 27,7. — in Korinth
Einl. 1.Chejj.; 1Theſſ. (2,5.6; 3,1,6) ; 2.
Thejj. (3,1-16); Einl. Gal. Nr.1; Einl.
1.Kor.; 1.Kor. (2,1); Einl. 2.Kor. Ar.
II; 2.Kor. (13,1); Röm. (16,5-5); Apg.
18,1ff; (18,17; 19,21; 20,3). — — ſog.
Zwijchenreije Einl. 2.Kor. Nr. II. II;
2.Kor. (2,5; 12,14). — in Kos, Injel
Apg. 21,1. — in Kreta Tit. (1,5); Apg.
27,7ff,15. — in [nfaonien Einl. Oal.
Ar. 1. — in Luyſtra Einl. Gal. Ir. 1;
2.Tim. 3,11; Apg. 14,6ff; 16,1. — auf
Malta Apg. 28,1ff. — in Mazedonien
Einl. 1.Chejj.; Einl. Gal. Ar. 1; Einl.
1:.Kor.; Eiml. 2.Kor. Re. I. 152.808
2,13; 7,5; Phil. 4,15; 1.Tim. 1,3; Apg.
(13,1-3); 20,3. — in Milet Apg. 20,
15,17ff. — in Mitylene Apg. 20,14.
— in Myrrha Apg. 27,5. — in Myſien
Apg. 16,7. — in Heapolis, Hafen von
Philippi Apg.16,11. — in Pamphylien
Apg. 14,24. — in DPaphos, auf Cypern
Apg. 13,655,13. — in Patara Apg. 21,
1. — inPerge Apg. 13,13. — in Phi-
fippi Einl. 1.Chejj.; 1. Theſſ. 2,2; Einl.
Phil. Ur 2; Apg. 16,125 (20,1).
in Phönizien Apg. 15,5. — in Phrygien
Ein!. Gal. Ar. 1; Apg: 16,6. — in
Dijidien Einl. al. Nr. 1; Apg. 14,24.
— in Ptolomais Apg. 21,7. — in Pu—
teoli Ang. 28,13. — in Rhegium Apg.
28,13. — auf Rhodus Apg. 21,1. —
in Rom Einl. 3 Ev.; Ein!. Mtth.; Apg.
28,14,165f. — in Salamts, auf Cypern
Apg. 13,5ff. — in Samarien Apg. 15,5.
— in Samothrafe Apg. 16,11. — in
Seleucia Apg. 13,4. — in Sidon Apg.
27,3. — in Spanien 2.Tim. (4,17). —
in Syrafus Apg. 28,12. — in Syrien
j. a. Antiohia Einl. Gal. Ar. 1; Gal.
1,21; Apg. (9,50; 11,25; 14,26); 15,
41; 18,18; (22,21). — in Tarjus Gal.
(1,21); Apg. 9,30; (11,25). — in Chej-
jalonih Einl. 1.Chejj.; Einl. Phil. Ne.
2; Phil. 4,16; Apg. 17,1ff; (20,1). —
in Tres Tavernä Apg. 28,15. — in
Troas Einl. 2.Kor. Kr. I; 2.Kor. 2,12;
Ang. 16,8; 20,6ff. — in Tyrus Apg.
21,3
F. Reijepläne.
Paulus, Reijepläne Einl. Philem., Kol,
Eph. — nad Judäa 2.Kor. 1,17. —
nad} Kolojjä Philem. 22. — nad) Ko-
rinth 1.Kor. 4,19; 16,5ff; Einl. 2.
Kor. Wr. II; 2.Kor. 1,15; 12,14; 135,1.
— nah Mazedonien 2.Kor. 1,17; 1.
Tim. 1,5. — nad) Philippi Phil. 1,26;
2,24. — nad} Rom Röm. 1,105; 15,
24,28. — nad) Spanien 2.Kor. (10,16);
Einl, Röm.; Röm. 15,24,28; Apg. (19,
21). — nah Thejfalonih 1.Chejj. 2,
177; 3,10f
G. Gegner des Apojitels.
Paulus fämpft gegen zwei Sronten Einl.
Juden 1.Chejj. |
2.Kor. Nr. V. — die
2,14ff; 2.Chejj.(3,1-1€); Gal. (1,19; 4,
295); Einl. 1.Kor.; Röm. (3,7; 15,50.
31); Apg. (8&,1a); 9,255; 13,45; 14,2,
195 17511,13;.:18,5,12520,3,19; (21,
11); 21,27ff; 22,225; 23,11ff; 24,157;
25,7; 28,185. — die Urgemeinde in Je—
rujalem Gal. (5,10). — die Judaijten
Einl. Gal. Mir. 2; Gal. (1,4) Erf.
„Weltalter”; 2,4; (2,2,4.5; 3,6-9; 3,7ff,
19); 4,17; (6,12); Einl. 2.Kor. Mr. II;
2.Kor. 10,1ff; (10,55,7; 11,4,12); 11,
13; Einl. Röm.; Röm. (15,30.31); Tit.
(,11); Apg. (21,21). — Die Pneu
matiker 1.Petr. (4,10.11)
Paulus, Dorwürfe der Gegner. — er ken—
ne Jejus nicht 2.Korinther (5,16; 11,
4). — er fei fein Apojtel Einleitung
Gal. Nr. 2; Gal. (1,1,16). — verachte
die Gnade Gottes, das Geſetz Gal. (2,
2:); Römer (3,31); Apojtelgejh. (21,
21). — vertrete die Beichneidung Einl.
Gal. Air. 2; Gal. (5,11). — fäljche
das Wort Gottes, A. T.: Einl. 2.Kor.
Ite. II; 2.Kor. 2,17; 4,2. — verfünde
falihes Evangelium, eigne Phantajie
Einl. Gal. Ic. 2; Gal. 1,11; Einl. 2.
Kor. Ir. II; 2.Kor. (4,3,5; 5,16). —
lehre züzgelloje Sreiheit Gal. (5,13);
Einl. 2.Kor. Nr. III. — zerjtöre die,
Gemeinde Gal. (6,12); Ein!. 2.Kor. Ir.
II; 2.Kor. 7,2; (10,8; 13,10). — ver⸗
Tinde geiegwidrije Gottesverehrung
Apg. 18,13. — bringe Si:tencerderbung
Ang. 16,21. — verurjahe Geſetzesſtrei—
tereien Ang. 18,15; 23,29; 25,75. —
jei po i iſcher Aufrührer Tit. (2,9); Ang.
16,19ff; 17,6f; 24,5; 25,75. — habe den
Tempel entweiht Apg. 24,6; 25,75. —
jei Dorjteher der Hazaräer-Sefte Apg.
24,5. — fei krank und Fraftlos 1. Theſſ.
21) 25%, Einl. 2.kor. Kr. IL —
jein Leiden eine Strafe Gottes Einl. 2.
Kor. Hr. III. — ſei von Sinnen 1.Kor.
(14,39.40) Erf. „Oeijt”; Einl. 2.Kor.
Ur. III; 2.Kor. (5,13; 12,1). — habe
‚unlauiere Beweggründe 1.Chejj. (2,1ff).
— rühme jih maßlos Einl. 2.Kor. Ur.
21; 2.Kor. (1,12), 51319,12510,2; 11,
1). — ſei wanfelmütig Einl. Gal. Ir.
2reinl- 2.Kor Ur>H29% 2Ker, 1,
15ff; (10,15). — verhülle das Evangelis
um 2.Kor. 4,5. — ſei zweideutig 2.
Kor. (1,13; 5,11). — ſchmeichle 1. Theſſ.
2,45; Einl. Gal. Ir. 2; Gal. 1,10. —
überrede dur} Disputierfunjt Einl.
Gal. Hr. 2; Gal. 1,10; Einl. 2.Kor.
Ir. III; 2.Kor. 5,11. — habe Mangel
an Beredjamkeit Einl. 2.Kor. Wr. III;
2.Kor. 10,10. — tyrannijiere Einl. 2.
Kor. Kr. III; 2.Kor. 1,24; (6,12; 10,2).
Die Schriften des Heuen Tejtaments, Regijter.
81
— ſei feige 1.Kor. (4,18-21); Einl. 2.
Kor. Itr. III; 2.Kor. 4,1; (10,1; 11,3%
35). — jei habjühtig 1.Chejj. 2,3,5;
2.Kor. (7,2; 10,2); 12,17. — habe die
Kollefte für fi benutzt Einl, 2.Kor.
Ur. III. IV; 2.Kor. 12,16
H. Leiden des Apojitels.
Paulus, Aufzählung feiner Leiden 1.Kor.
4,95; 2.Kor. 1,56; 4,851; 6,4ff; 11,
2356; 2.Tim. 3,11; Apg. (9,16). —
Dorn im Sleiſch 2.Kor. 12,7. — Leiden
des Körpers Einl. Gal. Nr. 1; Gal.
(4,13,14f); Einl. 2.Kor. Kr. V; 2.Kor.
,,16; 10,3,10); 12,5ff; (12,8). —
eidet Geburtsſchmerzen um die Galas
ter Gal. 4,19. — in Bedrängnis 1.
Theſſ. 3,4; 2.Kor. 4,8; 11,25; Eph.
3,13; Apg. 20,19. — Schiffbruch 2.Kor.
11,25; Apg. 27,27ff. — in jtändiger
Lebensgefahr 1.Kor. 15,50; 2.Kor. 1,
8ff; 4,105; 11,23; Apg. 9,23. — ein
Opfer, dem Tode geweiht 2.Tim. 4,
6. — vielgehaßt Apg. (8,la); 9,25f;
13,45; 14,2,19; 17,5ff,15; 18,5,12; 20,
3,19; (21,11); 21,27ff ; 22,227; 23,11ff;
24,1ff; 25,7; 28,18f. — vor Gericht ge—
3ogen 2.Kor. (11,24); Einl. Phil. Mr.
1; Apg. 16,19; 18,12. — Prozeß Einl.
Phil. Ir. 1; Phil. (1,19); 2.Tim. (4,
16). — vor den Hohen Rat gejtellt
Apg. 22,30ff. — vor Agrippa Apg. 25,
23ff. — vor Selir Apg. 24,1ff,24ff. —
vor Sejtus Apg. 25,6ff. — in Gefan—
genjhaft Einl. paul. Br.; 2.Kor. 11,
23; Einl. Philem., Kol., Eph.; Dhilem.
1,9; Kol. (1,24); 4,35; (4,10); Einl.
Eph.; Eph. 3,1; 4,15 6,20; Einl. Phil.
Rt. 1; Phil. 1,7,15f; (1,25.26; 4,4,18);
Apoſtelgeſchichte 16,255; 21,277; 2%,
35ff. — zwei.e römische Gefangenſchaft
Phil. (1,25.25); Einleitung Paſt. Hr.
2; 2.Cim. (4,17). — gejteinigt 2,
Kor. 11,25; Apg. 14,5,19. — ausgee
peitjcht ME. (13,9); 1.Kor. 4,11; 2.Kor.
11,23ff; Apg. 16,23; (16,37). — bei»
nahe erſchlagen Apg. 21,31. — veriries
ben Gal. (6,12); Apg. 13,50; 14,6. —
in den Blod gejpannt Apg. 16,24. —
gefejjelt Tit. (2,9); Apg. 21,35. — in
Ephejus Kampf mit den wilden Tieren
1.Kor. 15,32; 2.Kor. 1,8ff. — aus dem
Rachen des Löwen errettet 2. Tim. 4,17.
— Mißhandlung in Philippi 1.Thejj.
22. — trägt die Malzeihen Jeju
Gal. 6,17; Offb. (13,16.17). — gleicht
dem Siimdenbod 1.Kor. 4,13. — leidet
mit Steuden 2.Kor. 4,8ff; Phil. 1,30.
— hat einen guten Kampf gefämpft 2.
Tim. 4,7
J. als Briefjhreiber.
Paulus, Mujter der Briefjtellerei Einl,
paul. Br. — jriftjtelleriihe Friſche
Einl. paul. Br. — Phantajie uno Ges
müt Röm.(8,29.30) Erf. — Sülled. Auss
‚druds Einl. paul. Br. — Dichter 1.Kor.
6
13,1ff; 2.Kor. 6,5ff; 11,21bff; Röm.
(8,29.30). — Herzlichkeit und Wärme
im Ton Einl. paul. Br.; 1.Chejj. (4,
1; 5,25-28). — diltierte feine Briefe
Einl. paul. Br.; 1.Chejj. (5,23.24);
Einl. 1.Kor.; 1.Kor. 16,21; 2.Kor. (10,
1); Kol. (4,18). — gibt eigenhändigen
Gruß 1.Chejj. (5,23.24); Gal. 6,11ff;
1.Kor. 16,21. — benußt Kettenjchluß
Gal. (3,10); Röm. (10,14.15). — folgt
eigenen Denfgejegen Einl. paul. Br.;
Röm. (11,16). — denkt nicht individuell,
ondern majjiv Röm. (8,3.4; 11,36). —
liegt vom Einzelnen aufs Ganze Rös
mer (8,3.4). — jchließt vom Geringe-
ren aufs Größere 2.Kor. 3,7ff. —
ſchließt v. Größeren aufs Geringere Einl.
paul.Br. — denkt in begenjäßen, Anti-
thejen Röm. (4,6-8; 4,25). — Wo:tjpieie
Röm. (14,13); Phil. (3,3). — ungejchidt
in der Anwendung von Dergleidyen
Röm. (7,4). — Pejjimijt und Optimijt
nebeneinander Röm. (11,36). — ©pti=
‚mismus 1.Kor. (5,7a); Röm. (12,21).
— humor Gal. (3,1); 2.Kor. (13,1). —
Paradorie Gal. (4,95; 6,2); 1.Kor. (1,
176,25,27.28; 12,31-13,13): 2.Kor. (4,
12; 5,2,21; 10,1); Röm. (12,10). —
Ironie Gal. (3,35; 4,21); 1.Kor. (4,8;
8,9.10; 11,19; 14,16); 2.Kor.(1,13,17a;
3,2; 4,13: 10,2,'11,4.19; 12,13, 13,3).
— liebt Bilder aus dem Solöatenleben
Kol. (2,5); 2.Tim. (2,3ff). — Bild des
Wettläufers 1.Kor. 9,247; Phil. (3,15);
2.Tim. (4,8)
K. als Theologe.
PDaulus, der Theologe Einl. paul. Br. —
nicht Verfaſſer des Hebräerbriefes Hebr.
(2,5). — tjt infpirationsgläubig Gal.
(3,29) Erf. „Gejeg”; Röm. (9,16). —
Stellung zum A. C. Gal. (3,29) Erf.
„Geſetz“; Röm. (1,2). — Teint die Apo=
kryphen Kol. (1,16). — zitiert ungenau
Gal. 5,10f; (3,13); 1.Kor. (3,20; 14,
22); 2.Kor. (9,7). — deutet Sitate um
Einl. paul. Br.; Gal. (2,16; 5,29) Erf.
„Befeß"; 1.Kor. .(1,31;.14,222 15,49);
Röm. (9,25-29; 10,11; 11,5). — zitiert
jogar mit entgegengejegtem Sinn 1.Kor.
(15,54.55). zitiert das A. T. als
Evangelium Röm. (10,6-8,14.15); 10,
165. — nimmt „Kerr“ im A. T. für
Chrijtus 1.Korinther (1,51; 2,16; 10,
3.4); 2.Korinther (3,16,18). be-
nutzt rabbinijche Theologie und Beweis=
führung Einl. paul. Br.; Gal. (1,4) Exk.
„Weltalter”; (3,6); 1.Kor. (7,59.40)
Erf. „Ehefrage“; (15,21); Röm. (4,4,
11; 6,25). — allegorijhe Behandlung
der Schrift Gal. (3,16; 3,29) Erf. „Bes
ſetz“ (4,21-30). — tieferer Scyriftjinn
1.Kor. (9,8). — Schriftbeweis des P.
heute wertlos Einl. paul. Br.; 1.Kor.
(9,10); Röm. (4,25)
82
Paulus, theologijche Begriffe, jiche aud |
die einzelnen Stihworte: Einleitung
paul. Br. — aus dem Judentum über—
nommen Römer (8,38.39) Erf. „Got=
testindjchaft“. — beeinflußt ducch grie=
chiſchen Geijt 1.Kor. (7,39.40) Erf.
„Ehefrage“; 2.Kor. (4,18). — Abend-
mahls-£ehre 1.Kor. (10,15.16; 10,22)
Erf. „Abendmahl“; (11,24.25,34). —
Auferjtehungs=Lehre 1.Kor. (6,13); 15,
1ff; (15,37.38,50; 15,57.58) Exk.; 2.
Kor. (4,17f; 5,1ff,6ff) ; Phil.(1,25.26). —
Ehrijtus- Glaube Dhil. (2,5-11).
Chrijtus-Lehre Einl. 3 Ev. Nr. 7; 1.
Kor. (8,6; 15,45); Röm. (1,76) Exk.
„John Gottes“; Apg. 9,20; Hebr. (10,
18) 2. Erf. „Opfer“. — Chriſtus-My—
ſtik Gal. (2,19; 5,24); 1.Kor. (6,15;
10,3.4,15.16f; 10,22) Erf. „Abend-
mahl”; (15,19); 2.Kor. (1,5a; 4,8.9f;
5,14b; 13,4); Röm. (3,266) 3. Ex.
„Gnade und Glaube“; 6,3ff; (8,38.39)
Erf. „Gotteskindſchaft“; Joh. (6,35). —
vaterloje Geburt Jeſu al. (4,4); Röm.
(1,76) Erf. „Sohn Gottes“, — Gottheit
Ehrijti 1.Kor. (8,6; 15,28). — Dämo-
nen-Glaube Einl. paul. Br.; 1. Theſſ.
(2,18); Gal. (4,8). — Dualismus Gal.
(5,18); 1.Kor. (2,14; 3,5); 2.Kor. (4,
4); Römer (5,21) Erf. „Die beiden
Adam“; (8,5). — Emanzipation, Stels
lung zur Kol. (3,18.24). Engel=
Lehre Einl. paul. Br.; Röm. (1,76) Erf.
„sohn Gottes“; Kol. (1,20). — Erlös
jungs=Zehre 1.Kor. (7,59.40) Erf. „Ehe=
frage”; Röm. (3,266) 2. Erf. „Heils-
wirkung“; 1.Petr. (1,18.19). Er⸗
wählungs-Fehre Röm. (6,25; 8,29.30;
8,58.39) Erf. „Gotteskindſchaft“; (9,
117); 9,14ff. — Sleifh, Lehre vom
Einl. paul. Br.; Röm. (5,21) Erf. „Die
beiden Adam“. — Frauenfrage 1.Kor.
(7,39.40) Erf, „Ehefrage”; (11,5ff);
Kol. (3,19). — Sreiheits-Tehre Gal.
(3,27; 3,29) Erf. „Geſetz“; 4,31ff; 5,
13ff; (9,22.25);: Einl. 2. Kor. "Re IE
2.Kor. (4,3); Röm. 6, Ioff; Einl. 1.Petr.
Ir, ‚3; 1.Dett. (2,15-17); 2. Deir. 22,
16); Joh. (8,31.32); Eini. Offb. Kap.
2. 3, „innere Gejahren“. Geiſt,
Lehre vom Gal. (3,2,14); 1.Kor. (14,
39.40) Erf. „Geiſt“; Röm. (5,21) Erf.
„Die beiden Adam“; (7,13c) Erf. „Ge⸗—
jeg“. — Genugtuung HBebr. (10,18) 2.
Exk. „Opfer“. — Gerechtigkeit Gal. (2,
16; 5,5); Röm. (5,19; 7,13c; 8,38.39)
Exk. „Gottestindjchaft"; Hebr. (10,18)
2. Erf. „Opfer“; (11,7). — Gejhichts=
Auffajjung 1.Chejj. (2,16); 1.Kor. (15,
205); Röm. (3,26a; 7,13c) Erf. „Ges
jeg“; (11,15). — Geſetz Gal. (1,4) Ex.
„Weltalter“; 2,155,195f; (2,21) Exk.
„Beleg“; 5,1075, 155,195; (3,215,257) ; 3,
25ff; (3,29) Exk. „Geſetz“; 5,55; RÖ
7,15,778; (7,136) Erf. „Gejeg";
10,18); 2. Ext. „Opfer“. — Glaube
al. 3,12,15ff; Röm. (1,12); .1,16f; (3,
an 3. Exk. „Gnade u. Glaube“; 3,27ff,
S1ff; (4,17,25; 8,29.30) Erk.; Phil. (1,
25.26; 2,5-11); Einl. Pajt. Nr. 1; Hebr.
12,3) Erf. „Glaube“; Jak. (2,26). —
naden-Lehre Gal. (4,9a); 1.Kor. (8,
3); Einl. 2.Kor. Ir. III; 2.Kor. (4,3);
Röm. (3,8; 3,266) 3. Erf. „Gnade und
Glaube“; (6,1,15f; 11,22,50.31f) ; Offb.
(20,126). — Gottestindjchaft Röm. (8,
38.39) Erf. „Gotteskindſchaft“. — Hei-
dentum Röm. (1,32) Erf. „Heidentum“.
— Leib und Seele Einl. paul. Br.;
Röm. (5,21) Erf. „Die beiden Adam“.
— Menjhheit Röm. (1,32) Erf. „Hei—
dentum“; (7,150) Erf. „Geſetz“; (7,14-
24); Jaf. (3,15). — Menjchheit, die
neue Gal. (6,155); Röm. (3,2656) 3.
Erf. „Gnade und Glaube“; 5,12ff; 6,
1ff. — Mittelwejen Kol. (1,16). —
Monotheismus 1.Chejj. (1,9.10); 1.
Kor.8,5f; (15,28); Röm.3,30; Offb. (22,
3) 2.St. — Obrigkeit Mk. (12,15); 2.
Theſſ. (2,11.12); Röm. (1,32) Ext. „Hei:
dentum“; (13,1-5; 13,7) Erf. „Staat“;
1.Petr. (2,13-17); Offb. (13,2b,16.17).
— Redifertigungs-Lehre Einl. paul.
Br.; Gal. 2,15f; (2,21) Erf. „Oejeß” ;
(3,6); Röm. (5 bin) 1. Erf. „Rechtferti-
gung“; (6,23). — Religion und Sitt-
lichkeit, mit einander verbunden Röm.
14,230). — Saframents-Lehre Gal,
3,27); 1.Kor. (10,3.4,15.16; 10,22)
Ext. „Abendmahl”; (15,29); Kol. (2,
15}). — Scriftbeweis Einl. paul. Br.;
1.Kor. (9,10); Röm. (4,25). — Sitten=
lehre, Ethik 1.Kor. (7,39.40) Erf. „Ehe-
frage”; Röm. (7,13c) Erf. „Geſetz“; (12,
11c; 14,256). — Sflavenfrage 1.Kor(7,
24) Erf. „Stlavenfrage”; Philem.(20);
Kol.(4,1). — Stelivertretung Hebr. (10,
18) 2. Erf. „Opfer“. — Sünden-Lehre
1.Kor. (15,45); Röm. (6,1-14); 7,1ff,
7ff. — Taufe Gal. (3,27); Röm. (6,1-
14). — Theodizee Röm. 9,1ff. — Tod
Chriſti Gal. (2,21); 3,13; (5,11); 1.Kor.
(718). 2,2; (6,20; 15,3); Kol..(2,15);
Apg. 13,28f; Hebr. (10,18) 2. Erf. „Op=
fer”; Joh. (3,14). — Vergeltungs-Lehre
2.Cheji. 1,8; 2.Kor. 5,10. — Derjöh-
nungs=Tehre 1.Chejj. (5,9.10); 2.Kor.
(5,118ff); Röm. (3,266) 2. Erf. „Heils-
wirkung“. — Derjtodungs-Lehre Röm.
Kap. 9-11; Offb. (74-8). — Welt:
alier, zwei Gal. (1,4) Erf. „Weltalter“;
Röm. (5,21) Erf. „Die beiden Adam“.
— Weltanſchauung Röm. (8,29.30; 11,
36). — Weltbild Einl. paul. Br. —
Welteiemente Gal. (4,5); 4,9. — Welt-
ende Einl. paul. Br.; 1. Theſſ. 4,13ff;
2. Eheil-» (2,11.32);5 1. Kor. 7 (15,2577,
5lff); Röm. (13,14). — Werte Röm.
(9,12); Jaf. (2,26); Offb. (20,126). —
Wiederkunft Ehrijti 1.Chejj. 1,10; 4,
16; (5,1.2); 2.Chejj. 1,75; 2,1ff; 1.Kor.
4,5; 15,25ff; Röm. (1,76) Erf. „Sohm
Gottes“; (8,11; 11,266.27,36; 13,12,
14). — 5wiſchenreich 1.Kor. (15,24); 2.
Korinther (5,10); Phil. N —
und Jeſus Matthäus (7,26.27); 1.Chejj.
2,12); Gal. (5,16,19ff); 1.Korinther
4,12; 5,6; 6,7); 9,145: (11,1), 11,23;
13,5); 2.Kor. 5,16; Röm. (6,23; 8,38.
39) Ext. „Gottestindjhaft”; (12,14);
Einl. Joh. Ev. Nr. 9. — und Petrus
Gal. 2,11ff; 2.Petr. (3,14.15). — und
Johannes Einl. Joh. Ev .Ur. 9; 1.Joh.
(5,1); 2. Joh. (3). — und die Urapojtel
Einl. Apg. Nr. 5. 6. — und Hebräer-
brief Einl. Hebr.; Hebr. (1,4; 2,3; 10,
18), 2. Erf. „Opfer“; (10,37.38; 11,7;
12,2; 12,5) Erf. „Glaube“. — und Jas
tobusbrief Jak. (1,3; 2,26). — und 1.
Petrusbrief Einl. 1.Petr. Nr. 3
L. Paulus-Derehrung.
Paulus gilt in Lyſtra für Hermes Apg.
14,11ff. — gilt auf Malta für einen
Gott Apg. 28,6. — gilt als Simon der
Sauberer Apg. (8,25). — bei den Ga-
latern wie ein Engel aufgenommen Gal,
4,14
Paulus-Briefe Einl.paul.Br.; Einl. Apg.
Nr. 6; Einl. kath. Br. — unedte Einl,
paul. Br. — Gelegenheitsjchriften Einl.
paul. Br. — zum Dorlejen in der Ge—
meinde bejtimmt Einleitung paul. Br.;
1.Chejj. (3,27). — bereits abgejhloj»
fene Sammlung Einleitung Pajt. Ur. 5;
Einleitung Judas und 2. Petr.; 2. Petr.
(3,16). — ſchwer verjtändlich 2.Petr.
(3,16). — verloren gegangener Brief
nah Korinth Einleitung 2.Kor. Ir. II.
IV; 2.Kor. (2,35f). — Brief an die
Gemeinde in Laodizea Kol. (4,16); Einl.
Eph. — Stagment eines Ephejerbriefes
Röm. (16,27); Einl. Eph.
Paulus-Partei in Korinth 1.Kor. 1,12;
(3,4) |
„paulus-Taten“ 1.Kor. (15,32a); Einl.
Apg. Kr. 1
Paujanias, griech. Schriftjteller Apg. (17,
22}); Joh. (2,1-11)
Pedanius Sefundus, röm. Stadtpräfekt
Philen. (22)
Pella, Stadt LE. (21,23)
Dentateucd als heil. Schrift Apg. (8,40)
Deräa, Landſchaft ME. (10,1); Mith. (A,
15); IE. (3,1; 21,23); Joh. (1,24-28;
4,4
Derdehnit Einl. Hebr.; Einl. 1.Petr. Kir.
2; 1.Detr. (4,12-19)
Perez, Hame Mith. 1,3
Dergament als Schreibmaterial Geſch. N.
E.1tei7,
Pergamente des Paulus in Troas 2.Tim.
4,13
Pergamon, Stadt Apg. (16,6; 19,1); Offb.
1,11; Einl. Offb. Kap. 2. 3; Offb. 2,
12. — als BHeiljtätte Einl.3 Ev. Hr. 15
Derge, Stadt Apg. (13,15); 14,25 _
Perle, föjtliche, Gleichnis Einl. 3 Ev. Nr.
16; Mith. 13,45; (18,12.15); £f. (10,
6*
29). — gnojtiiches Gedicht in den Tho-
mas»Aften 2.Kor. (5,10) Erf.
Perlen vor die Säue Einl. 3 Ev. Ir. 16;
Mith. 7,6
Derjien, als Panther Offb. (13,4)
Perjis, Chrijtin in Rom Röm. 16,12
Derjiiche Religion, Einfluß auf das Chris
ſten um Mtth.(1,1-11); 1.Petr.(5,6-11);
2.Detr. (3,7); Offb. (1,4)
ejah — Pascha ME. N
Pejchittha, ſyriſche Bibelüberjegung Geſch.
HE Art 407
Pejjimismus des Spätjudentums Mitth.
(4,9); Röm. (11 36); Kol. (1,12f); Eph.
- 42,1.2); Joh. (12,316); ©ffb. (12,10)
1. St. — Johannes d. Täufers Mith.
a. — Jeſu Einl. 3 Ev. Ir. 19; ME,
4,8); Mith. (4,17) Erf. „Gottesreich“ ;
(8,20; 12,456). — des Paulus Röm.
(11,36). — des Chrijtentums Eph. (6,
12); Sat. (3,15)5>7305:, (12,315)
ee Stadt Einl. Gal. Mir. 1; Apg.
16,6
Peit als Plage Offb. (6,7.8f); 18,8
Petersburg, Stätte alter Handjchriften
Geſch. N. T. Ir. 7; Einl. Apg. Ir. 7
Petronius, Hauptmann unter d. Kreuz
Einl. 3 Ev. Tr. 10; ME. (15,59,
Petrus.
e A. der Jünger.
Petrus, Charakterijtit ME. (14,29). —
Simon, der Sicher Geih. N. T. Ur. 2;
Me. 3,16; (9,1); CE. 12,41; 18,28; Apg.
1,13; Joh. 1,40ff; 6,8; (21,11). — Be-
rufung Einl. 3 Ev. Nr. 9; ME. 1,16ff;
Mtth. 4,18ff; CE. 5,1ff. — wunderbarer
Sijäzug Lk. 5,1ff; Joh. 21,1ff.
Name, Kephas, Detrus, Seljenmann
Einl. 3 Ev. Nr. 5; ME. (3,16-19);
Mtth. (16,18); Joh. 1,42. — Galiläer
Ck. 22,59. — Haus in Kapernaum ME.
(1,21); 1,295f; Matthäus 8,14.
Befenntnis zu Jejus Einl. 3 Ev. Mir. 8.
9; ME. 8,29; Mith. (11,12.15); 16,16;
£t. 9,20; Joh. 6,68. — einer der drei
Dertrauten Jeju ME. 1,29; 5,37; 9,2;
13:35, 14,335, HUHN EN DRS TE
8,51; 9,28. — bei der Derflärung ME.
9,2; Mtth. 17,1; LE. 9,28. — Beteues
rungen Einl. 3 Ev. Tr. 9; ME. 14,297;
(14,70); Mtth. (5,37); 26,33ff,705f; £t.
22,33,57ff; Joh. 13,57. — jhwört ME.
14,71; Mith. 26,72,74. — verjuht Je-
jum vom. Leidenswege zurüdzuhalten
Marfus 8,32; Matthäus 16,22. — Der
leugnung Einl. 3 Ev. Nr. 9; ME. 14,
30,54ff; Mith. 26,34,69ff; LE. 22,54,
51f); Johannes (13,36-33); 18,15ff.
— Reue Markus 14,72; Ma.thäus (14,
28-31); 26,75; Lufas 5,8; 22,61f. —
Übereifer bei der Fußwaſchung Johan
nes 18,2ff; (13,6-11). — zieht das
Schwert Marfus (14,47); Johannes
18,10. — wandelt auf dem See Einl.
3 Ev. Ar, 5; Mtth. (14,28ff). — wirft
84
ia ins Meer Joh. 21,7. — fragt nad
er Sündenvergebung Mtth. 18,21f. —
Wettlauf zum Grabe Einl, 3 Ev. Nr.
11; Joh. 20,2ff. — Wetteifer mit dem
Lieblingsjünger Einl, Joh. Ev. Nr. 11;
Joh. (1,40; 13,22-26); 18,15f; 20,2ff;
21,7,20ff. — nicht am Grabe Jeju ME.
16,7. — Sanguinifer ME. (14,29; 14,
71); Joh. (21,76.8). — Hauptperjo:
im Jüngerfreis Mtth. (14,28-31); cr.
22,8; Einl. Apg. Nr. 4. — Spreder
der andern Jünger ME. (8,29); 8,32;
Mith. 15,15; 16,16,22; £f. 8,45; 9,20;
12,41; Apg. (1,15); Joh. 13,24.
Seljenmann Einl. 3 Ev. Ir. 5. 9; Mit.
(16,18); Einl. 1.Detr. Nr. 3; 1.Petr.
1,1); 2.Detr. (1,1). — Apojtelfürft
inl,3 Ev. Nr. 9; Mtth. (14,28-31).
— Sührer der Urgemeinde ME. (5,
16-19). — Grundſtein der Kirche Geſch.
N. T. Nr. 6; Einleitung 3 Ev. Nr. 9;
Mtth. 16,18; Johannes (21,16.17). —
Pförtner des Himmelreiches Einl. 3 Ev.
Ur. 9; Mith. 16,19. — Menſchenfiſcher
Einl. 3 Ev. Nr. 9; LE. 5,10. — hirt
der Lämmer Jo). 21,15ff. — von Je us
jelig gepriejen Einl. 3 Ev. ir. 5. 9;
Mith. 16,175. — Satan gejhholten Eint.
3 Ev. Nr. 9; Mi. 8,33; Mtth. 16,23.
— hat Erjcheinungen des Auferjtande-
nen Ck. 24,54; 1.Kor. 15,5. — Weiss
fagung jeines Todes Joh. (13,36-38);
21,185. — Tod Einl. ME.; 1.Detr, (5,15)
B. der Apoftel.
Petrus, Apojtel Ein!. Jud. und 2.Detr.;
2.Detr. 1,1. — Apojtel der Hoffnung
1.Petr. (3,14.15). — „heiliger“ Apo=
jtel Einl. 3 Ev. Tr. 9. — der Mitältejte
1.Petr. (5,1). — Seuge der Leiden
Chriſti 1.Petr. (5,1). — herrenſchüler
Einl. Joh. Schr. Ur. ba. — in der äipo=
ſtelgeſchichte Mtth. (14,28-31); Einl.
Apg. Ilr.:1.'2,4;-Apg. (1,78); 1,155
2,57; 3,1ff,12; A,1ff; 5,3ff,15,29; 8,14;
(9,30); 10,5. — verheiralet 1.Kor. 9,
5. — Ürapojtel in Jeruſalem Gal. 1,
18; (2,12); 1.Kor. (9,12; 15,8); Apg.
(21,18); Joh. (21,16.17). — Haupt der
Urapojtel Gal. (2,12); 1.Kor. (15,8);
Apg. 1,15ff; 2,1457; 3,1255; 10,257;
(10,48); 15,7ff; Einl. Joh. Schr. Hr.
3. — Säulenapojtel Gal. 2,9; Einl. 1.
Detr.Yr.3; 1.Petr. (1,1); Einl. Joh,
Schr. Nr. 4. — der Selsapojtel 1.Petr.
(1,1); 2.Petr. (1,1), — Apojtelfürft
Einleitung 3 Ev. Ir. 9; Matthäus (14,
28-31); Johannes (21,15-24). — Leis
ter der Kirche Markus (3,16-19); Gal.
(23,12); Apg. (1,15); Johannes (21,16.
17; 21,24) Hinter 21,25. — Juden
Apojtel Gal. 2 7; Röm. (1,5). — Reden
Apg. 2,14f; (2,16,14-36; 7,1-53). —
in An'iohta ME. (14,29); Gal. 2,11ff,
14; Röm. (7,130) Ext. „Gejeß“.
Bejihligungsreije nad) Indda Apg. 9,
_—
. 32ff. — in Samarien Apg. 8,14ff. —
‚in Joppe Apg. 9,36ff. — Heiden-Apo-
ſtel Gal. (2,21) Exk. „Geſetz“; Einl.
Apg. Ur. 5; Apg. (9,30); 10,25ff; (10,
. 48); 15,7ff; (15,335) Ext. „ApojteleKon=
il“, — ißt mit Heiden Gal. 2,12;
Apg. (10,23); 10,28. — Anwalt der
Gejeßesfreiheit Apg. (10,48); 15,7ff. —
und Paulus nebeneinander 2.Petr. (3,
14.15). — in Cäjarea Apg. 10,1ff. —
in Korinth Einl. 1.Kor.; 1.Kor. (1,12).
— in Rom Einl. 3 Ev.; Einl. Mith.;
Einl. Röm. — Difionen ME. (1,10.11;
9,45); Mtth.28,18; Gal. (2,12); 1.Kor.
15,5; Apg. (9,10); 10,10ff. — tut
Wunder. Apg. 9,31ff. — heilt einen
Sahmen Apg. 3,1ff; 9,355. — erwedt
die Tabitha Apg. 9,405. — fein Schat-
ten heilt ME. (5,30.31); Apg. 5,15; (19,
11f). — Engel des D. Apg. 12,15. —
Märtyrer-Apoſtel LE. (21,12f). — vor
dem Hohen Rat Apg. A,lff. — Ges
fangennahme Apg. 12,5ff. — in Rom
ermordet 1.Petr. (5,15); Offb. (18,24).
— nicht Derfafjer des 1. Petrusbriefes
Einl. 1.Petr. Nr. 3
etrus=Briefe Einl.tath.Br. — erſter
1. Theſſ. (4,3.4); Jak. (1,1); 2.Detr. (5,
1). — — eine Abhandlung Einl. 1.
Petr. Hr. 1. — — Derfajfer Einl. 1.
Ur. 2. 3; 1.Detr. (5,12). — — Leſer,
Heidendrijten der 2. Generation Einl.
. 1, Petr. Ir. 1. 3; 1.Petr. (1,8.9,14.15,
18.19,21; 3,5.6; 4,3). — — Belannts
Ihaft mit dem A. T. Einl. 1.Detr. Kir.
2. — — Abfafjungszeit Einl. 1.Petr.
Re 3. — — Derhältnis zu Paulus
Einl. 1. Petr. Nr. 3. — — Derhälts
nis 3u Jakobus Jaf. (1,5). — — Ders
. wandtjchaft mit dem Ephejerbrief Einl.
Eph.; Einl. 1.Petr. Tr. 3; 1.Detr. (1,
8-12). — — Verwandtſchaft mit dem
Hebräerbrief Einl. 1.Petr. Ir. 3; 1.
Petr. (3,18). — zweiter Einl. Tat. —
— Derfajjer Einl. Jud. und 2.PDetr.;
2.Detr. (1,17.18). — — £ejer, Heiden-
hrijten der fpäteren Zeit Einl. Jud. u.
2.Detr.; 2.Petr. (1,35; 3,16). — —
Abfafjungszeit Einl. Jud. und 2.Petr,
— — Derwandtihaft mit den Pajtoral-
briefen Einl. Jud. und 2.Detr. — —
Abhängigkeit vom Judasbrief Einl.
Jud. und 2.Petr.; Jud. (22.23)
Petrus-Erzählungen bei Markus Einl. 3
Ev. Kr. 6. 9; ME. (1,16-21a,36). —
bei Matthäus Einl. 3 Ev. Nr. 9; Mtth.
14,28-31); 16,17ff; 17,24ff; 18,21ff;
18,1-35; 19,21); £%. (5,10). — bei
tufas LE. (5,1-11)
Petrus-Evangelium, apokryph Einl. 3 Ev.
Vır. 7. 9. 10. 11; Markus (15,39; 16,
15) 1. St.; (16,20) 2. St.; Mitth. (28,2);
1.Kor. (15,5)
Petrus-Offenbarung, apokryph Geſch. I.
T. Nr. 3; 2.Kor. (2,15); Einl. Jud.
und 2.Detr.
p
85
—— in Korinth 1.Kor. (1,12;
„Petrus-Taten” Einl. Apg. Nr. ı
Petrus-Derehrung im Urchriſtentum Mtth.
(14,28-31; 16,18; 19,21) *
Pfeile des Apollo, die Pejt Offb. (6,2)
Pfingitfeft 1.Kor. (15,6,8); Einl. Apg. Kr.
4, Apg.(1,15); 2,15 (2,116; 3,12-26;
20,16; 21,15); Joh. (14,20; 20,29)
Pfingſtgeſchichte 1.Kor. (14,39.40) Exk.
„Geiſt“; Einl. Apg. Nr. 2; Ang. 2,173
Öffb. (4,6)
Pfingjtrede des Petrus Apg. 2,14ff
Pilug, bildl., Handanlegen Lt. 9,62
Pforte, enge u. breite ME. (10,27); Mtth.
7,15f; £E. 13,24
Pforten der Hölle Mtth. 16,18
Pfund, anvertrautes, Gleichnis Mtth. 25,
14ff; SE. 19,11ff
Phalef. Name LE. 3,35
Phantajia — Gepränge Apg. (25,23)
Phanuel, Dater der Hanna im Tempel
£f. 2,36
Pharao Röm. 9,17; (11,36); Apg. 7,10ff;
hebr. nz): — Tochter des Apg. 7,
21; Hebr. 11,24. — Knabenmord Mlth.
(2,13.16) F
Dhares, Name Lk. 3,33
Pharijäer ME. (2,15; 8,11); Mtth. G,
Ta; 5,20); Phil. 3,5; Apg. 23,6; Joh.
Mar, 3,13. (4,1)5° 9.13. Weſen
Mtth. (5,20). — ſtrengſte Sekte der
Juden ME. 2,18; Mith. 9,14; LE. 5,
33; Apg. 26,5. — die Mujterfrommen
Me. (2,15,18; 10,14); Mtth. (5,3,20;
6,2). — die Stillen und Gejeßeseiftis-
gen Apojtelgejhichte (5,40). — glaus
ben an die Auferjtehung Apg. 23,8.
— ÖGajtfreunde Jeju ME. (3,14.15) 2,
Exk. „Jüngerfreis”; CE. 7,36ff; 11,37;
14,1. — Öeldgier Mith. (5,5; 23,25);
Ck. (6,23.26); 16,14. — Herzenserjtors
benheit ME. 3,5; Ck. 7,30. — Heuchelet
Mitth. (6,16); 23,13ff; CE.12,1. — Saus
erteig der Ph. ME. 8,15; Mith. 16,6;
ck. 12,1. — Prahlerei Mtth. (6,2); £E.
ae — Diebe und Räuber Mtth.
23,25); &E. 11,39% 1oh.:10,7.8)
blinde Blindenführer Mtth. 15,14. —
faljhe Gerechtigkeit Einl. 3 Ev. Nr.
16; Mith. 5,20; 15,5ff. — Seichenfor=
derung ME. 8,11; Mith. 12,38; 16,1.
— Gegner Jeju ME. 2,16,25ff; 3,6; 7,
16 8,11,155.10,2% 12,15; Utkth, .(&
Ta); 9,11; 12,1ff,14,24,38; 15,1ff; 16,
1,6; 19,3; 22,15,34,41; 23,1ff; £2. 5,
17,21,30; 6,1ff; 11,39ff; 12,1; Joh. 4,
1; 7,32,45,47f; 8,3,13; 11,46f; 18,3.
— Strafrede Jeju ME. 7,1ff; 12,38ff;
Matthäus 15,1ff; 23,1ff; LE. 11,37ff.
— bei Johannes am Jordan Mtth. 5,
7ff. — Weherufe Mith. 23,13ff; LE.
11,42ff. — Schüler der Ph. Jak. (5,17.
18). — und Söllner, ÖGleichnis Einl.
3 Ev. Ur 19; Einl. ER; CE. (10,36;
16,15); 18,10ff
—
Pharijäer-Sekte ME. (2,15); Apg. 26,5;
Jaf. (5,17.18); Joh. (7,32)
Philadelphia, Stadt Offb. 1,11; Einl.
Offb. Kap. 2. 3; Offb. 3,7
Philemon, Sreund des Paulus Geſch. I.
T. Nr. 1; Einl. Philem., Kol., Eph.;
Philem. 1; Kol. 9 — — und Baucis,
Sage Apg. (14,11
Br.; Einl.
Philemonbrief Einl. paul.
Philem. Kol. Eph.; Kol. (4,9); Einl.
Eph.
Philetus, Irrlehrer 2.Tim. 2,17
Philipp, König von Mazedonien Apg. (16,
12
Philtpperbrief Einl. 1. Theſſ.; Einl. Phi—
lem., Kol., Eph.; Einl. Phil.
Khilippi, Stadt in Mazedonien Einl. 1.
Thejj.; 1. Theſſ. 2,2; 2. Theſſ. (2,13);
Einl. Gal. Ur. 1; Einl. Phil. Ne. 1.
2; Phil. 1,2; (4,21); Apg. 16,11ff; 20,
6. — römijche Kolonie Apg. (16,12).
— Gemeinde in Apg. 16,11ff. — Lieb-
lingsgemeinde des Paulus Einl. 1.
Thejj.; 2.Kor. (11,9); Apg. (16,15). —
Schlacht bei Apg. (16,12
Philippus, Jünger ME.3,18; Mtth.10,3;
tt. 6,14; Apg. 1,13; (6,5); Einl. Joh.
Schr. Nr. 5a und d; Einl. Joh. Ev. Ir.
11; 30h. (1,40); 1,85ff36,5,7;' 12,21;
14,8. — Siebenmann Einl. Apg. Ne.
1; Apg. 6,5; (8,3); 8,5ff,26ff; (10,48);
21,8; Einl. Joh. Schr. Ur. 58. — die
4 prophetijchen Töchter Apg. 21,9; Einl,
Joh. Schr. Mr. 55. — Dierfürft ME,
6,17; (6,45; 8,22,27); Mith. 14,3; £?.
3,1. — von Side, 5. Jahrh. Einl. Joh.
Schr. Nr. 4
Philo von Alerandrien, Philojoph des
Hellenismus Kol, (1,16); 2.Tim. (3,17);
Apg. (7,22; 18,24); Einl. hebr.; Hebr.
(1,2ff; 2,10; 3,2:5; 5,1226,15; 72,27;
8,2; 11,7; 12,5.6; 13,4-6); Jaf. (1,4,
‚11,25; 3,5; 5,12); Jud. (11); Einl.
oh. Ev. Ur. 4b; Einl. Joh. (4,43-12,
50). — Injpirations-Lehre Hebr. (1,1).
— Logos=Lehre Einl. Hebr.; Hebr. (1,
2ff; 4,12; 7,23-25; 10,18) 1. Erf.
„Hoheprieſtertum“; Einl. Joh. (1,1-18).
— Auferjtehungs-Lehre 1.Kor. (15,57.
58) Erf. — Mythologiſches 1.Kor. (15,
45). Allegorifer Gal. (4,25). —
Zahlenmyſtik Joh. (1,35.43). — Hin:
melsmanna Joh. (6,35). Begriff
„Leben“ Einl. Joh. (4,45-12,50). —
Gott ſchauen Joh. (1,146). — Sitten-
Iehre ME. (10,19) 2. St.; 1.Chejj. (4,
5). — Scrift-Sitate hebr. (2,6.7)
Philo, Schriften. — Alleg. Kommentar
1.Kor. — — — über die Cheru—
bim Gal. (4,9a). — De decalogo Mtth.
(5,37); Apg. (2,15); Einl. Hebr. —
Gegen Slaccus ME. (15,17). — Ges
ſandtſchaft an Cajus Apg. (18,1). —
Leben des Moje Mtth. (5,18)
Philologus, Ehrijt in Rom Röm. 16,15
Philojophenjhulen in Athen Apg. (17,16)
86
Phönir, Hafen von Kreta Apg. 27,12
Phönizien, Landjhaft ME. (7,26); Apg.
11,197°21,2
Phrngien, Landjhaft Einl. Gal. Nr. 1;
Einl. Philem., Kol. Eph.; Kol. (2,21.
23); Apg. 16,6; 18,23; (19,1). — Siß
des Montanismus Einl. Joh. Schr. Nr. 2
Phygelus, Menjc in Ajien 2.Tim. 1,15
Phnlafterien, Amulette Offb. (2,17)
Pietismus, Schriftauslegung Geſch. N. T.
Ir. 6
B
Pilatus, Pontius, Statthalter von Judäa
mt. (3,16-19); 15,1ff; (15,44); Mtth.
21,2,58,; £ufas ‘3,1; 13,15.25,117.0,52:
Apg. 3,13; (8,1a); 13,28; Joh. 18,
29ff; 19,31,38f. — hat das Blut der
Galiläer vergofjen £f. 13,1. — verhört
Jejum ME. 15,2ff; Mtth. 27,11ff; LE.
23,2ff; Einl. Joh. Ev. Nr. 1; Joh.
18,28ff. — von Jeju Unſchuld über-
zeugt ME. (15,14). — gibt Jeju Leich-
nam dem Jojeph ME. 15,44f; Mitth.
27,58; LE. 23,52; Joh. 19,38f.
„was ijt Wahrheit“ Joh. 18,58. —
„was ich gejhhrieben habe,...“ Joh.
19,22. — Traum der Gattin Einl. 3 Ev.
Nr. 11; Mitth. 27,19
Pilatus-Aften Mtth. (27,19)
—
Dilatus-Legende, apokryph Einl. 3 Ev.
Ar. 13
Pilgrime, die Chrijten Hebr. (13,14)
Pion-Hügel in Ephejus Apg. (19,29)
Piräus Apg. (17,16
Pijidien, Landjhaft Einl. Gal. Ar. 1;
A 14,24
Piftis, grieh., Glaube und Treue Offb.
2,13
Plagen, die ägyptiihen Offb. (16,2.3.4).
— ver Endzeit Einl. Offb. Kap. 6;
Offb. Kap. 15. 16
Planeten, Empörung gegen Gott Jud. (15)
Dlappern beim Beten Mith. (6,7)
Platon 2.Tim. (3,17); Einl. Hebr.
Dreiteilung des Menjchen 1. Theſſ. (5,
23.24). — Stellung zur materiellen
Welt 1.Joh. (2,15.16). — Sittenlehre
1.Kor. (6,7). — „Jdeen“ Kol. (2,17);
Einl. Hebr.; Einl. Joh. Ev. Mir. Ab;
Einl. Joh. (1,1-18). — verwarf den
Götterglauben 1.Kor. (8,5). — Philo-
jophie 1.Chejj. (4,15). — „Apologie“
Apg. (17,18,31). — „Über den Staat“
1.Kor. (15,29)
Pleroma, göttlihe Fülle Kol. (1,19; 2,
95); Einl. Eph.; Eph. (1,22.25; 3,19);
„Joh. (1,16.17)
Plinius der Jüngere Einl. 3 Ev. Nr. 7;
1.Tim. (3,16); Apg. (11,26; 19,25f);
Einl. 1.Petr. Ir. 3; Joh. (2,1-11)
Plotin, Neuplatonifer Jud. (8)
Plutarch, Schriftfteller Einl. 3 Ev. Hr. 135,
Anm.; ME. (5,34); Apg. (17,31)
Pneuma, gried., das höhere Innenleben
1.Kor. (2,16; 15,44a)
Pneumatifer, j. a. Beijtesbegabung 1.Kor.
(3,35); Röm. (12,6a); 1.Tim. (2,1-7; 3,
21, €12.202,11); po. (15,1); 1.Detr,
(4,10.11)
Pneumatiſche Erjcheinungen im Jünger:
Treije CE. (10,17)
Poefie, hebräijche 2. Theſſ. (1,7.8)
Poimandres Einl. Joh. (4,45-12,50)
Polemik Jaf. (1,20; 2,26); Einl. Jud.
und 2.Petr.
Polemon von Eilicien, Gatte der Berenife
Apg. (25,13)
Politarhen, Stadthäupter Apg. (17,6)
Polyfarp v. Smyrna Einl. Joh. Schr. Ir.
3. 4; Offb. (2,8). — Brief an die Phis
lipper Apg. (20,35); 1.Petr. (5,2);
Einl. Joh. Schr. Nr. 4
Polykrates, Bijhof von Ephejus Apg. (8,
6; 21,9); Einl, Joh. Schr. Ir. 58
Pompejus, Eroberer Jerujalems Apg. (6,9)
87
Pontius Pilatus, beide Namen £f. 3,1; |
1.Tim. 6,13; Apg. 4,27
Pontus, Landjhaft Apg. 2,9; (2,8-11; 18, |
2); 1.Detr. 1,1. — Biſchof und Asfet
in P. 2.Chejj. (2,2)
Poppäa Sabina, Srau des Hero, Gönnerin
des Judentums Apg. (13,50)
Popular-Philojophie Röm. (2,15); Apg.
(14,15-17); Jat. (1,25)
Doreius Sejtus, Statthalter Einl. Apg.
Nr. 4; Apg. (8,la); 24,27
Porphyrius, Chrijtenbefämpfer Mith. (11,
25.26); 1.Kor. (10,20)
Pofaunen, die jieben Offb. 8,2,7ff; 9,1,
13, 19:7: 14,15
Pojaunenjchall beim Weltende Mith. 24,
81; 1. Theſſ. 4,16; 1.Kor. 15,52
Pojaunen-Dijionen Offb. m
Pojeidon, griechiſcher Gott Offb. (12,6.14)
Prädejtination, |. a. Erwählung, Gna—
den(aus)wahl, 1.Chejj. (1,4); 2. Theſſ.
(3,1-16); 2.Kor. (2,160); Röm. (8,29.
30) Erf. „Prädeftination”; (9,12); Eph.
5}
(1,5)
Präerijtenz Chrifti, j. a. Chrijtus Phil.(2,6)
1251.53 hebr.(1,85 2,125 7,15.16.17: 10,7;
10,18) 1. Erf. „Hohepriejtertum”; (11,
26); 1.Petr. (1,10.11,20; 2,24.25; 3,18)
Praefectus praetori, General der Garde
Apg. (28,16)
Prätoren, duumviri Apg. (16,20); 16,20, |
- 35f
Prätorium, Palajt d. Profurators Mt.
15,16; Mith. 27,27; Apg. 23,35; Joh.
18,28,33; 19,9. — Kajerne Einl. Phil.
Ir. 1
Prediger in der Wüjte ME. 1,3f; Mitth. 3,
3;c8 3,4
Prediger, chrijtliher Hebr. (13,7.8)
Predigt Jeju, ſ. a. Jejus ME. 1,14f,39;
4,1; (4,10,10-13; 6,7-13); Mtth. 4,17;
(4,17) Erf. „Gottesreich“; 4,23; 7,28;
9,35; 11,1; (12,38.39); 13,3; £t. A,15,
44; 5,3; 8,4; (15,32). — — in der
Unterwelt 1.Petr. (3,19.20; 4,6). —
Johannes des Täufers ME. 1,4; Mtth.
3,7ff; CE. 3,7ff. — der Jünger ME. 6,
12; Mtth. 10,7; 28,19f; £E. 9,2,6; 10,
9; 24,47. — des Petrus Gejh. N. T.
Tr. 4; Apg. 2,14ff; 3,12ff; Einl. Apg.
(7,1-53). — urdrijtlihe Röm. 16,25;
1.Petr. (1,3-12,8.9,13-21; 2,13-17,24.
25; 3,5.6,8-12,18; 5,10). — als Geis
jteswirfung 1.Kor. (14,39.40) Erf.
„Geijt“
Preis, erfauft um 1.Kor. 6,20; 7,23
Presbpter, j. a. Ältejte Einl. Paſt. Nr.
4; 1.Tim. (3,6; 5,17ff) ; Tit. (1,5); Apg.
(20,17,28); Einl. 1.Detr. Nr. 2; Einl.
Joh. Schr. Ir. 5c; Einl. 2. und 3. Joh.
Presbyterium Einl. Pajt. Nr. 4; 1.Tim.
(4,14; 5,20); Tit. (1,5); Apg. 22,5
Presbnteroi, die, des Irenäus Einl. Joh.
Schr. Ile. 3. 4; Einl. Joh. Ev. Nr. 11
Preujhen, €. Einl. Apg. Nr. 7, Anm.
Priejter, jüdifhe ME. 1,44; 2,26; Mtth.
4:12,45 ER 1,5:75,.1456,4: 10H
(10,18); Apg. 4,1; 6,7; Hebr. (8,4);
9,6; 10,11. — und Lepviten Joh. 1,19.
— des deus Apg. 14,13. —, Jejus
hebr. (1,1-4); 5,6,10; 7,1,3,11,21; 10,
21. —, die Chrijten Röm. 15,16; Offb.
1,6; 5,10; 20,6
Priejtertum, levitiſches Hebr. 7,5,11; (7,
11-28); 1.Petr. (2,5). — der Gemeinde
1.Detr. 2,5,9; 1.J0h. (2,20) 2. St. —
ewiges Hebr. 7,24
Drimat des Petrus Joh. (21,18.19)
Priscillianus, Spanier Geſch. N. T. Nr.4
Priszilla, Prista, Frau d. Aquila Einl.
1.Kor.; 1.Kor. 16,19; Röm. 16,3; (16,
27); Kol. (4,15); 2.Tim. 4,19; Einl.
- Apg. Nr. 1; Apg. 18,2,18,26; (19,5.6)
Probabilismus in d. fath. Kirche Röm.
(14,12)
Prohorus, Siebenmann Apg. 6,5
Drofuratoren, Derwalter, in Judäa Apg.
10,1
ee bes Johannes-Evangeliums Einl.
3 En, Nr.-1; Ein. JohEn, Ur:
Einl. Joh. (1,1-18)
Prophet, veradjtet in jeiner Heimat ME.
6,4: Ntith. 13,575) £R. 4,255: Nohe
344. — muß in Jerujalem jterben LE.
13,33. — fommt nicht aus Galiläa Joh.
7,52. — Johannes der Täufer ME. 11,
32; Mtth. (3,12); 14,5; 21,26; £R 1,
76; (3,2); 7,28; 20,6; (24,19) 2.St.; Joh.
1,21,25; (1,32-34); Einl. Offb. Me. 1.
*
re RE
— Jeſus Chrijtus ME. (1,10) Erf.
„Sohn Gottes“; (1,22,26); 6,4,15; (8,
11); 8,28; (14,65); Mtth. (5,17; 6,24,
11,25-27); 13,57; 16,14; 21,11,46; £f.
7,16,39; 9,8,19; (13,34; 17,21); 24,19;
Apg. (2,36); Hebr. (1,1-4); Joh. (1,
18); 4,19; 6,14; 7,40; 9,17
Propheten, die alten Einl. 3 Ev. Nr. 12,
17; £E. 1,70; 9,8,19; Bebr. 1,1; (1,2);
11,32; Jat. (5,10); Einl. 1.Petr. Ir.
2; 1.Petr. 1,10; (1,12; 5,2); 2.Petr.
3,2; Einl. Offb. Nr. 1. — Mojes und
<E.(16,29); 24,25ff,44; Apg. 28,23 ; Joh.
1,45. — Seſetz und Geſch. N. T. Ur. 1;
Mtth.(5,1.2); 5,17; 22,40; ct. 16,16. —
als Diener Gottes Hebr. (1,1); 2.Detr.
- (1,20.21); ©ffb. (11,4); 11,18. — Seu⸗
gen für Jejus Apg. 3,18,21ff; 10,43.
vom Geijt ergriffen 1.Korinther
(12,1); 1.Petr. 1,10. — verfolgt und
getötet Matthäus 5,12; 23,295; CE
6,23; 1. Theil. 2,15. Beijpiel im
Leiden und in der Geduld Jaf. 5,10,
— alle Scriftjteller des A.T. Röm. (1,
2); Offb. (47.8). — Söhne der Pr.,
die Juden Apg. 3,25. hrijtliche
Geſch. N. T. Ur. 2; Mith. (10,41.42);
1.Chejj. (4,17); 2.Cheif. (2,5); 1.Kor.
(12,28); 14,29; Eph. 2,20; 3,5; 4,11;
Einl. Pajt. Ar. 1; 1.Tim. (3,2); Ang.
(2,13); 11,27; (3); 15,32; (20,17);
1.Petr. (4,10.11); Einl. Offb. Ir. 1;
Offb. 18,20. — im Reiche Gottes LE.
13,28. — und Sungenredner, im Ge—
genſatz 1.Kor. 14,1ff. — falſche ME.
13,22; Mtth. (5.1.2); 7,154f; 24,11,24;
£f. 6,26; 1.Kor. (14,29); Jaf. (5,10);
Jud. (8); 2.Petr. 2,1; Joh. (5,45); 1.
Joh. (2,18); 4,1; Offb. 19,20; 20,10.
— £Ligenpropheten 1.Tim. (1,18)
Propheten-Bücher Offenbarung (1,5). —
«babe 1.Chejj. (5,20); Gal. (5,16); 1.
Korinther (13,2); 14,1,26,39; (14,39.
40) Erf. „Geijt“; Römer (12,6af); Apo=
itelgejhihte (2,16; 8,17.16.15; 19,5.
6); 21,9. — =Geijter 2. Thejj. 2,2; 1.
Kor. 14,32; (14,39.40) Erf. „Oeijt";
13,34; Ang. 7,52. — «Rede 1.Chejj.
5,20. — »Stimmen in der Gemeinde 1.
Tim. (1,18; 4,14)
Prophetie, Buch der Einl. Offb. Mr. 1;
Offb. (.,5). — Geijt der Offb. 19,10
Prophetin, Icna £E.2,36. — JIejabel in
Thyatira Einl. Offb. Kap. 2.3, „innere
Gefahren“; Offb. 2,20
Prophetinnen, die 4 in Cäſarea Apg. 21,
8
Projelyten Mtth. (23,15); Phil. (3,2-11);
Apg. 2,11; 6,5; 8,26f; (10,2; 11,20; 15,
14); 1.Petr. (2,4) 2. St.
Drojtitution 1.Kor. (6,20)
een Mtth. — 18,18,19)
totevangelium des Jakobus, apofr
£R. (2,6.7) = BR
— — ** “re *
Prozeß bei den Juden Mith. 18,16; 2.
Kor. 13,1; 1. Joh. (5,7.8). — Jeju Apg.
(4,5; 6,11); Joh. (2,21.22).. — BE
Stephanus Apg. 6,8ff. — des Paulus
Ar Phil. Nr. 1; Phil. (1,19); 2. Tim.
4,16
— der Chriſten Einl. 3 Ev. Ur.
16; Mtth. (5,25.26,40); £E. 12,58; Einl.
1.Kor.; 1.Kor. (5,12); 6,1ff
Prüfen der Geijter 1. Joh. 4,1; Offb. (2,
2). — des Herzens und der Hieren
Offb. 2,23 *
Prüfung, göttliche Jak. (1,2); 1. Petr. G
12). — der Bijchöfe und Diakonen 1.
Tim. (3,10)
Prügeljtrafe bei den Juden 2.Kor. (11,
24
Pjalm der Maria, Magnificat LE. 1,46ff-
— des Symeon, Nune dimittis LE. 2,
28ff. — des Zacharias, Benedictus LE.
167ff
Pſalmen, Buch der Lk. 24,44; Apg. 1,20.
—, mejjianijh gedeutet Einl. 3 Ev.
Kr. 12; Mi. (12,36.37; 15,37); 1.Kor.
(15,27); Apg. (2,25ff). — Krijtliche 1.
Kor. 14,15,26; Kol. 3,16; Eph. 5,19. —
Salomos Geſch. N. T. Ir. 2
Djalmieren, „in dungen“ 1.Kor. (14,15,
26); Jaf. (5,15)
Dieudo=ciementinijche Homilien Gal. (4,
3); 1.Kor. (10,20); Apg. (8,9); Einl.
Joh. (4,43-12,50 |
RieueorBropde: Antichriſt Offb. (15,113
12"St,
Pſyche, grieh., Seelenleben 1.Kor. (15,
a
Pſychiker Einl. Jud. und 2,Detr.; Jud.
19
Dtolemäer, Sürjtengejhleht Einl. Hebr.
Dtolemais, Hafenjtadt Apg. 21,7
Dublius, vornehmer Mann auf Malta
Apg. 28,7
Pudens, Ehrijt 2.Tim. 4,21
Purpurmantel Jeju ME. 15,17; Joh. 19,2
Duteoli, Hafenjtadt Apg. (27,6); 28,13
Pyerhus, Dater des Sopatros Apg. 20,4
| t s dertä inl. 3 Ev.
Offb. (1,10) Ert, „Eiftafet; 22,6. — Pythagoras, als Wundertäter Einl. 5 Ev
Mörder Mith. 23,295f,37,; LE. 11,47; |
Re. 15
Pythia, Orakelſprüche 1.Kor. (12,11) Erf.
„Hungenreden“
Python, Drade, grieh. Miythus Offb.
(12,6.14)
Quadrans, Münze, nit ganz 2 Pfg. NE.
12,42
Quartus, Mitarbeiter des Paulus Röm.
Quaite, an Jeju Gewand MI. 6,56, Mith.
9,20; 14,356. — am Gewand der Phari⸗
jäer Mith. (23,5)
' Quelle, bildl., ſüße und bittere Jaf. (3,11)
Quellen, wajjerloje, JIrrlehrer 2.Detr.
2,17. — -Glaube der Semiten Joh. Dr
3.4). — »Knpotheje der 3 älteren Ev.
Einl. 3 Ev. Ur. 2a; Mtth. (5,1.2);_LE.
N
——
7, = ee.
u a 3
— ——
DT
1, Kr,
———
#
*
et
re) 1
— — san.
Sl = 4%
—
—
BER.
.
r3?T.
— >
Ben: 17,21). — =Wert der I. T.«
lichen Geſchichten Einl. 3 Ev. Mr. 9
Ouirinius, Statthalter v. Syrien If. 2,2.
—, Schäßung des ME. (12,14); LE. (2,
ff); Apg. (6,36.37)
Rabbi, Lehrer Mtth. (23,8.9); Joh. 1,38,
49; 3,2,26; 4,31; 6,25; 11,8.
Rabbinentum Einl. 3 Ev. Ur. 16. 17; ME,
2,25-28); Einl. Mtth.(5,21-48) ; Mith.
ea; 13,52); Hebr. (11,16)
Rabbula, Biſchof v. Edejja Geih. N. T.
Rır. 4
Rabbuni, Meijter Joh. 20,16
Raben, die nicht ſaͤen Mith. (6,26); Lk.
12,24
Rade Mith. (5,38); Röm. 12,19. — Got—
tes Röm. 12,19; Hebr. 10,30; (11,5.6);
Offb. 6,10
Rachen des Löwen 2.Tim. 4,17
Rad des Werdens Jak. 3,5
Radikalismus Einl. 3 Ev. Ur .7
Raffael, Maler ME. (9,2a) 1. St.; Offb.
4,5
— Name £?. 3,35
Rahab Mltth. 1,5; Hebr. 11,31; Jak. 2,
25; (2,26)
Rahel Mtth. 2,18; £E. (1,24.25)
Raiphen, Rompha, Götze Apg. (7,45)
Rama, Ort Mith. 2,18
Ramjay, Gelehrter Gal. (2,1)
Rand des Tempels Mith. (4,1-11)
Rangjtreit der Jünger ME. 9,35ff; Mith.
18,1ff; LE. 9,46ff; (22,24.25)
Raphael, Erzengel LE. (1,19)
Rat, hoher ME.(8,31)2.St.;(11,18,27);14,
43,55; Mith. 5,22; Apa. 4,15f; 5,17ff;
6,12; (8,la; 9,2); 22,30; 23,15; Joh.
(1,19; 2,18-22); 3,1; 11,47. — ber
Altejten LE. 22,66
Ratſchläge, „evangelijche“, Consilia evan-
gelica Mith. (19,21)
Ratſchluß Gottes, j. a. Dorherbejtimmung
. Röm. 9,29; Apg. 2,23; Hebr. 6,17; 1.
Detr. 1,2; (4,17)
Rätjelwort, j. a. Darabel, Gleichnis ME.
(7,17
Raisveriammlung Apg, 5,21
Räuber, mitgefreuzigte ME. 15,27 32;
Mith. 27,38,44; LE. 23,32,39ff; Joh.
19,18
Räuberhöhle, der Tempel ME. 11,17;
Mtth. 21,13; LE. 19,46
Raud, Begleiterjheinung der Wunder
Apg. 2,19. — Bild des menſchl. Le-
bens Jaf. 4,14
Räucheraltar LE. 1,11; Hebr. 94. —
opfer LE. (1,10). — =pfanne in der
Hand des Engels Offb. 8,5ff. — -werk,
die Gebete der Heiligen Offb. 5,8; 8,3
Raute verzehnten LE. 11,42
RS, ägyptiſcher Lichtgott Einl. Joh. (1,
1-18
Rebe, — Jünger oh. 15,2,5
Rebef:a Rön. 9,10
Redabiter Kol, (2,16)
89
— — — See EEE
Se vor Gott Röm. 14,12; Hebr..
4,15
Redt “Joh. 16,8,10. — das Widtigjte
im Geſetz Mtth. (23,23a). — römijches-
Gal. (4,2)
Rechte Gottes ME. 12,36; 14,62; 16,19;
Mith. 22,44; 26,64; (28,18); £?. 20,
42; 22,69; Röm. 8,34; Kol. 3,1; Eph.
1,20; Apg. 2,33,35; 5,31; 7,55f; Hebr.
8,1; 10,12; 1.Detr. 3,22. — der Mas.
jejtät Hebr. 1,5. — des Thrones Hebr.
12,2. — Jeju Mt. 10,37,40; Mtth. 20,
21,25
Reditfertigen gereht jprechen LE. (18,
14a); Röm. (3,266) 1. Erk. „Kechtfer—
tigung“. gereht machen Röm.
(3,266) 1. Erf. „Reditfertigung“
Redtfertigung, im Geſetz Gal. 5,4; Jaf.
(2,26). — nad} den Worten Mith. 12,
37. — aus dem Glauben Einl. paul.
Br.; Gal. (2,16); 2,17; (3,24); 1.Kor.
(4,4; 6,11); Röm. (3,266) 1. Erf.
„Kechtfertigung“; Eph. (5,26); Apg. 15,
39; Jaf. (2,14ff,26). — und Taufe Tit.
3,7
(5,
Reditfertigungs-Lehre der Juden Offb.
(20,12a) 2.St. — bei Paulus Einl. paul.
Br.; Gal. 2,155; (2,21) Erf. „Gejeß“;
(3,6); 1.Kor. (6,11); Röm. (3,266) 1.
Exk. „Reditfertigung“ ; (6,23); Jat. (2,
26). — bei Jakobus Jak. (2,26)
Rectshändel, Progejje, der Chrijten
Einl. 3 Ev. Mir. 16; Mitth. (5,25.26,40);
£t. 12,58; Einl. 1.Kor.; 1.Kor. 5,12;
(6,7)
Rede, prophetijche 1. Theſſ. (5,20); Gal.
(5,16); 1.Kot. 13,2; 14,1,26,39; Röm.
12,6; Apg. (2,16; 8,17.16.15; 19,6);
21,9
Redegabe 1.Kor. 1,4
Reden Jeju, ſ. a. Jejus Einl. 3 Ev. Nr.
16. — — bei den 3 älseren Evangelien
Einl. Joh. Ev. Hr. 2. 6a. — — Bei.
Markus Einl. ME. — — bei Matthäus
und Lufas Einl. 3 Ev. Nr. 2a. 4; Einl.
Mtth.; Einl,. Ek. — — bei Johannes
Einl. 3 Ev. Nr. 1; Einl. Joh. Ev.
Nr. 2. 60; Joh. (3,13,14-21,19; 3,1-
21,31.32; 4,36-38,59-42; 5,351-47; 6,
29,59; 8,47; 11,54; 12,20-360,44; 13,
32; 14,17); Einl. Joh. Kap. 17; Joh.
u — in der Apojtelgeihichte Apg.
2,14-36; 5,28; 8,la; 14,26; 17,315.
20,17; 21,40-22,21; 24,1; 28,17). —
Quelle, ®.: Einl. 3 Ev. tr. 4. 7. 17;
Einl. Mith.; Einl. LE.
Reformation, Bedeutung 1.Joh. (5,5-12)
Regel, die „goldene“ Mith. (7,12)
Regeln, fittlihe Röm. 12,9ff
| Regenbogen um Gottes Thron Offb. 4,
3; 10,1
Rehabeam, Name Mith. 1,7
Keich Gottes, Himmelceih Einl.3 Ev. Ar..
16; ME.(1,15;4,11) 2.St.; (4,29); 9,47;
12,34; Mith. (6,100; 19,27.28); £?. 9,
2,11,27,60,62; 10,9,11; ©al. 5,21; EpB.
90
‘5,5; 2.Tim. 4,18; Apg. 1,3; (14,22);
28,23; Joh. 3,5; (3,14-21); Einl. Joh.
4,43-12,50); Joh. (18,38.19,4); Offb.
(5,9). jeltener Ausdrud bei Mat—
thäus Mitth. (21,316,43). — ganz jelten
bei Johannes Einl. Joh. Ev. ir. Aa.
— jüdijchenationale Dorftellung vom R.
6. mE. (11,9.10); Mtth. (19,27.28). —
Ausdrud für das höchſte Heil ME. (10,
156); Mtth. (4,17) Erf. „Gottesteich”.
— — emwiges Leben ME. (9,43-48);
1.Kor. (15,50). — nit in Worten,
jondern in Kraft 1.Kor. (4,19). —
nicht in Ejjen und Trinken, jondern in
Gerechtigkeit Röm. 14,17. — als etwas
Gegenwärtiges Mtth. (4,17) Erf. „Got—
tesreich“; (12,28; 21,45); LE. 17,21. —
mitten unter uns £f. (17,21). — wingzis
ger Anfang, überrajchender Ausgang
Me. (4,51f); Mtth. 13,31f; ££. 13,19.
— als etwas Sufünftiges ME. (9,34;
10,30; 12,20-23); 14,25; Mtth. (4,17);
Erf. „Gottesreich“; (12,28; 19,27.28);
£f. 9,27; (22,29; 23,42); Hebr. (12,28).
— das Kommen des Reiches ME. (2,19);
9,1; (12,34); Mtth. (6,10a); Einl. £E.;
£#. 11,2; 17,20f; 19,11; Offb. (20,4.
5). — wird gegeben Lf. 6,20; 12,52.
— wird in nächſter Nähe erwartet Einl.
3.E9,.Ne. 195 ME. 710542199715 15,
43); Matthäus 3,2; 4,17; (6,10a); Lu⸗
2as/10,9,11; (19,11); 21,315 23,51. — |
kommt noch zu Lebzeiten diejer Genera= |
tion Markus 9,1; ££. 9,27; (21,32). —
tommt in Kraft Markus (9,1). — fommt
nicht ſichtbar Lufas 17,20. Be= |
dingungen für den Eintritt ME. (10, |
17); Joh. 3,5. — fein Unzüchtiger hat |
Anteil Eph. 5,5. — traten nach dem |
R. Mith. (6,35); LE. 12,51. — warten |
auf ME. (15,43); LE. 23,51. — jtürmen |
Mith. 11,12; LE. 16,16. — ererben Gal.
5,21; 1.Kor. (6,8); 6,10; 15,50. — ans |
nehmen wie ein Kind ME. 10,15; £f. |
18,17. — nicht fern fein von ME. 12, |
34. — als fejtlidyes Mahl Nltth. (8,11. |
-12; 22,2); £?. 13,28f; 14,15ff; 22,298; |
2.Kor. (4,18); Joh. (2,1-11); Offb. (19, |
9). — alle Dölfer werden darin gejam=
melt ME. (4,326). — die Geheimniffe |
des ME.(3,13); 4,11; Mtth.13,11; LE.
8,10. — d. Seichen des LF. (17,%0a). —
u. die Kinder ME. 10,14; Mith. 19,14;
£f. 18,16. — und Reichtum ME. 10,
23ff; £E. 18,245. — Wort vom Mtth.
13,19; 24,14; £f. 4,43; Apg. 8,12. —
Dredigt Jeju vom ME. (1,15; 10,17);
Mith. (4,17) Exk. „Bottesreich”; LE. 4,
43; 16,16. — Predigt der Jünger vom |
£f. 9,2,600. — des Menſchenſohnes
Mtth. (13,41.43;'16,28); LE. 22,30; |
Joh. 18,36. — Jeſu Ehrijti Kol. 1,13; |
Eph. 5,5; 2.Tim. 41; 2.Detr. (1,11).
— nicht von diejer Welt Joh. 18,56. —
von Ewigkeit her bei Gott im Himmel 2.
Petr. (1,11). — meſſianiſches Joh. (2,
1-11). — der Himmel Mith.
„Gottesreich“. — des Daters Mith. (13,
Si — das taujendjährige Offb.
20,1ff. — der Luft Eph. 2,2. — des
Satans, der Dämonen ME. (1,23) Erf.
„Bejejjenheit"; (1,24; 3,24f5 10,45);
Mith. (4,17) Erf. „Gottesreich“; 12,26;
Apg. 26,18
Reichen, die Einl. Ck.; CE. (3,10.11); 6,24;
(16,9); Jat. (1,8); 1,105; 2,2,6; 5,1ff
Reicher Jüngling Einl. 3 Ev. ir. 18; ME
(3,14.15) 2. Erf. „Jüngerfreis”; (10,
17); Mith. (5,48); 19, 10ff; CE. 18,18ff.
— Mann und Lazarus, Sleichnis Einl.
3 Ev. Üır. 5;:£8. 16,197
Reichs⸗Gleichniſſe ME. 4,26; (4,31.32a) ;
Mith. 13,24,31,33,44f,47; 18,23; 20,1;
22,2;.29,15.28 19,18,2D6; 39,17
Reichtum Gottes oder Chrijti Eph. 3,8;
Phil. 4,19. — irdifher, Gefahr ME.
(4,19; 10,22,25); Mitth. (6,24); 19,23;
tt. (16,9); 18,24; 1.Tim. 6,95,17. —
—, Betrug ME. 4,19; Jaf. 5,2. — —
ijt ungereht LE. (16,9). — — und
Reich Gottes Lf. 18,24
Reichwerden bei Gott Lf. 12,21
Reifen, die, in der Minjterien-Sprace
Hebr. (5,11)
Reinheit im levitijhen Sinn Markus (7,
2); Mtth. 23,25; LE. 11,39; Apg. (10,
28); 11,9; hebr. 9,13; 1.Petr. (1,16).
—, die wahre Einl. 3 Ev. Mr. 19; ME.
(7,14); Mith. (5,8; 25,41); Cufas 11,
41; 1.Tim. 4,12; Tit., (1,11,15); Jak.
(3,17)
Reinigung, äußere ME. (7,2); Mith. (23,
25); Apg. (15,7-9); 1. Petr. 3,21; Job.
(2,6-8; 13,8) 2.5t. — Tage der LE.2,22.
— innere, von den Sünden Ang. (15,7-
09); Hebr. 1,3; (10,18) 2. Erf. „Opfer;
1. 30h. (1,76,8). — durch die Taufe
Eph. (5,25); 2.PDetr. (1,9)
Reinigungs-Frage ME. 7,1ff; Mith. 15,
1ff; Apg. 10,14ff; (10,28); Joh. 3,25;
(13,8) 2. St. — Opfer ME. 1,44; Nltth.
8,4; LE. (2,22); 5,14. — »Sitte der Ju—
den Joh. 2,6
Reijen des Paulus Einl. paul. Br.; Einl.
Gal. Ar. 1; Einl. 1.Kor.; Apg. (13,1-
3; 14,26); 15,35ff; (18,11)
Reiter, die 4 apofalyptijchen Offb. 6, Iff.
— die hölliihen Offb. 9,17
Reißgenjtein, R. „Hellenijtiihe Wunderer-
zählungen“ Einleitung 3 Ev. Mr. 15,
Anm. — „Hellenijtifche Mpjterienreligi-
onen“ Gal. (3,27); 1.Korinther (2,6)
1. St.; (15,57.58) Erk.; 2.Korinther
(12,5); 2.Tim. (2,3). — „Hijtoria Mo—
nachorum“ Jaf. (1,25). — „Poimans
dres“ 1.Kor. (15,45); Eph. (3,18);
(1,18); Einl. Joh. Ev. Ur. 4b. Pr
ſchrift für N. T.liche Wiſſenſchaft XII.“
1.Kor. (3,8)
(17) Erf.
Refognitionen des Clemens Apg. (5,34
Religion, Wejen Kol. (2,12); 1.Tim.(
16); hebr. (7,18.19) ; Jat. (5,19.20) Erf
— der Innerlichkeit und des Gewiſſens
ME. (7,15). — des Leidens 2.Tim.(1,8).
— Abhängigkeit von Gott Mith. (6,
25); Offb. (14,7). — Geben und Emp-
fangen Joh. (6,27). — nicht Denten,
fondern Tun und Leben Joh. (7,16.17);
1.Joh. (5,206). — und Sittlichkeit
Matthäus (5,16); Gal. (5,16); Röm. (6,
23; 12,2; 14,25b); Eph. (3,16.17); Einl.
18,24); 1.Petr. (1,18.19);
Einl. Joh.eEv. ir. 4b; Einl. Joh. (1,
1-18); Joh. Hager 1.Jo0h. (5,5-12).
— =Philojophie, jüd.-alerandrinijche, ſ.
a. Philo Einl. Joh. (4,45-12,50)
Rempham, Rompha, Göße Apg. (7,43)
Rennbahn, bilöl. 1.Kor. 9,24
Rephan, Rompha, Götze Apg. (7,45)
Republif als Staatsverfafjung 1. Petr. (2,
14
Rela, Hame £f. 3,27
Rejervatio mentalis, in der Fath. Kirche
Joh. (7,8.10)
Reit, heiliger Röm. 9,27; 11,4
Retten das Leben Einl. 3 Ev. Tr. 16. 19;
Me. (8,55); Mith. 10,39; 16,255; LE.
9,24f; 17,33; (21,19); Joh. 12,25
Rettung Mitth. (6,15); Apg. (2,40); Jaf.
(1,21). — Aller, Apofatajtajis Röm.
(11,36)
Reue, |. a. Buße £f. (15,32); 2.Tim. 2,25,
— Öottes Hebr. (7,20-22)
Rhegium, Stadt Apg. 28,13
Rhetorif in der Rede Jeju Einl. 5 Ev. |
Ir. 16
91
!
t
|
I
|
I
|
|
Rhode, Magd in Jerujalem Mtth. (18, |
10); Apg. 12,13
Rhodos, Injel Apg. 21,1; (27,7). — Ko-
log von Offb. (10,1)
Rhythmus in der Rede Jeſu Einl. 3 Ev. |
Kr. 16
Richten verdammen Mith. 7, Iff; LE.
6,375f; 1.Kor. 4,5; Röm. (2,la); 14,
35,15. — = herrfhen Mith. (19,27.
28); CE. 22,50
Richter, in Iſrael, die Apg.7,44ff; 1.Detr. |
(5,2); Joh. (10,34-36). — des Gejeßes |
Jak. 4,11. — jüdijcher,
Gang zum |
Einl. 3- En. Mr. 16; Nitth. 5,25; LE. |
12,58. — ÖGleichnis vom ungeredten R. |
Ck. 18,1. — = Jejus ME. (3,38); Mith.
(25,51-46); 1.Kor. 4,4; 5,5; 2.Kor. 5,
10; Röm. (1,7b) Erf. „Sohn Gottes“;
(2,16); Eph. (6,9); 2.Tim. 4,8; Apg.
10,42; Jaf. (5,8); 1.Petr. (4,5); Joh.
5,22,27,30; Offb. (6,17). — Jeſus wird
|
|
angerufen als R. Lk. 12, 15f. — — bott
Mith. (13,39; 22,11-15); Gal. (6,7);
1.Kor. (4,4f); Röm. (14,10); hebr. 12,
23; Jaf. 4,12; (5,8); 1.Petr. (2,25; 4,
a Joh. 8,50; 12,48
Ridhterjtuhl Chrifti 2.Kor. 5,10; Röm.
(14,12); 1.Petr. (1,6.7). Gottes
Röm. 14,10
Rigorismus des Hebräerbriefes Hebr. (10,
26
Rind, Wort vom Schaf oder R. LE. 14,5.
— eins der 4 Wejen vor dem Thron
Offb. 4,7
Ritihl, A. Mtth. (11,30)
a F. W. „Predigten“ 1.Joh.
2,2a)
Rod, Wort vom Mantel und R. Einl. 3
Ev. ir. 16; Mith. 5,40; LE. 6,29. —
Chrijti, ungenähter Joh. 19,23
Rohde, €. „Pſyche“ 1.CThejj. (4,15); 1.
Kor. (15,29); Offb. (1,10)
Rohr, vom Winde gerüttelt Einl. 3 Ev.
Tr. 16; Mitth. 11,7; CE. 7,24. — 3ete
itoßenes Mith. (12,20). in der
Hand des Judenkönigs Mitth. (27,29)
Rolle von Papnrus, bei der Schriftver-
lefung Ck. (4,15)
Rom, Stätte alter Handjchriften Geſch. I.
T. Nr. 7; Einl. Apg. Kr. 7. — Welt»
hauptjtadt Einl. 3 Ev. Tr. 17; 2.Kor.
(10,16); Röm. 15,28; .2,Tim. 1,17;
Einl. Apg. Ur. 4; Apg. (8,9; 11,20;
19,21; 23,11; 28,16). — Juden in
Offb. (18,4). — Austreibung der Ju—
den aus Einl. 1.Kor.; Apg. (18,2). —
Brand Apg. (24,5.6); Einl. Offb. Kap.
2. 3, „äußere Lage“. — Chrijtenge-
meinde vor Paulus Geſch. N. T. Hr. 1;
Einl. Röm.; Apg. (28,15). — Reijeplan
des Daulus Röm. 1,105. — als Stüß-
punft für die Arbeit des Paulus im
Weiten Einl. Röm. — Ankunft des
Paulus in Apg. 28,14. — Paulus in
Einl. 3 Ev.; Einl. Mtth.; Einl. Philem.,
Kol., Eph.; Apg. 28,16ff. — als gott-
feindlihe Macht, Thron des Tieres 2.
Thejj. (2,6.7); 1.Petr. (4,15); Offb. (15,
2b); 16,10. Babel Phil. (3,21)
1.St.; Einl. 1.Detr. Ir. 3; 1.Detr. (5,13);
Offb. (14,8) 1.St.; (17,5). — Dernid
tung Offb. (18,6.7,21-24). — Dorherr-
ihaft Roms in der Kirhe Röm. (1,8)
Römer Einl. Apg. Ur. 4; Apg. 2,10
Römerbrief Geſch. N. T. Hr. 1. — Ab:
fajjungszeit Einl. Röm.; Röm. (15,26).
— Abfajfungsort Röm. (16,25). — Le=
jer, ehemalige Heiden Einl. Röm.; Röm.
(1,12; 6,195; 11,1); 11,13; (11,25). —
Anlaß Einl. Röm. — überbradht durch
Phöbe Röm. (16,1). Dispojition
Einl. Röm. — Werbejcrift Einl. Röm.
grundſätzliche Auseinanderjegung
mit dem Judentum Einl. paul. Br. —
ruhige Erörterung Einl. al. Fr. 2.
— verſchiedene Briefihlüjje Röm. (16,
27). — Kap. 16 nicht nach Rom ges
—
—
ſchrieben Einl. Köm. — Kap. 16 nach
Ephejus gerichtet Einl. Röm.; Apg. (28,
15). — und Jafobusbrief, Derhältnis
Einl. Tat. Bedeutung in der Ges
Ihichte Einl. Röm. — Haupturfunde
der paul. Religion Einl. Röm.
Rompha(n), Göße Apg. 7,43
Romreiſe des Paulus Apg. 27, Iff
Romulus, unter Hirten aufgewachſen LE.
(2,6.7).
Roß, weißes, des Mejjias Offb. (6,2);
19,1
Rofje, die vier Offb. 6,2ff. — hölliſche
© 9,17 ”
Rojt Mtth. (6,19.20); Jak. 5,3
Rothe, R. Einl. 1. Joh.
Rotte Korah 1. Kor. (10,10); Jud. (11,16)
Ruben, Stamm Offb. 7,5
rm Gleichnis vom Mith. 12,45ff; LE.
11,24
Aalen der Jünger zu Jejus ME. 6,50;
£?. 9,10; 10,175f
Rüdjichtnahme auf einander 1.Kor. 8,8ff;
10,28,32f; Röm. 14,19ff
Ruf Gottes Phil. 3,14
Rufus, Sohn des Simon von Kyrene HE.
15,21. — Chrijt in Rom Röm. 16,15
Ruhe Gottes Hebr. 3,11,18; A,1ff; (4,4.
5; 9,15; 10,24,34; 12,5) Erf. „Ölaube".
— vor der Sünde 1.PDetr. 4,1
Ruhegejeß, jüdijches Apg. (1,12)
Rühmen des Paulus al. 6,14; 1.Kor. 1,
31; 2.Kor. 11,21bff. — falſches Gal. (6,
. 35,13); 2.Kor. 10,15ff; Jak. 4,16
Ruhmestranz des Paulus 1.Chefj. 2,19
Ruhmestitel der Juden Röm. 2,17ff; 9,
3ff; (9,9); Phil: (3,3)
Rüjttag Mt. 15,42; Mith. 27,62; Joh.
19,31
Ruth, Weib des Boas Geſch. N. T. Ur. 2;
Mith. 1,5
Saat und Ernte im menſchlichen Leben
Gal. (6,7). — ſelbſtwachſende, Gleich—
nis ME. 4, 20ff; Mtth. (13,30); LE. (10,
29)
Saba, Königin von Mith. (2,1; 12,41.42)
Sabbas, Dater des Jojeph Jujtus Apg.
(1,25)
Sabbat £f. 23,54; Joh. 5,9; 7,22; 9,14, |
16. — um des Menjchen willen Einl.
3 HERLAlLE. AT; DIE, 2,275 MER T2,
1-14). — Ährentupfen am Sabbat ME,
2,23; Mith. 12,1; £E. 6,1. — Sludt
am Mitth. 24,20. «Gebote ME.
(2,25-28; 10,1); Mith. 12,1ff; Kol. 2,
16; Joh. (5,16; 7,19-24). Ruhe
me. (2,23-28); Hebr. 4,9; (4,15). —
Weg Apg. 1,12. = Jahr Gal. (4,
10). — sheilungen Jeju ME. 1,216ff;
3,157; Mith. 12,95; CE. 4,517; 6,617;
13,10ff; 14,1ff; Joh. 9,14. — »Streis
tigkeiten ME. 2,25ff; 3,1ff; Mith. 12,
175,917; £t. 6,157,0fF; Joh. (5,6). —
eGejchichte der Handjchrift D aus dem
Hebräer-Evangelium LE. (6,1)
92
—
Sacharjo, Prophet Einl. 3 Ev. Nr. 12;
2.Chejj. (1,7.8); Hebr. (11,37.38);
Offb. (6,1-8). — Sohn des Beredhja
Mith. 25,355. — Sohn des Barishäus
Mtth. (23,336)
Sadduzäer ME. (12,18); Mith. (3,7a);
Apg. 4,1; 5,17; (5,40); 23,6. — leug«
nen die Auferjtehung ME. 12,18; Mith.
22,23; £ufas 20,27; Apg. (4,1ff; 5,40);
23,8. — leugnen Engel und Geijter
Apg. 23,8. — als Feinde Jeſu ME. 12,
18; Mith. (3,70); 16,1;22,23; LE. 20,
27. Stage ME. 12,18ff; Mith.
22,235; £E. 20,27. — »Partei Apg.
(4,1); 5,17; (5,40)
Sadrach im feurigen Ofen Hebr. (11,34)
Säemann, Gleihnis Einl. 3 Ev. Ur. 16;
me. a,1ff,145f; Mtth. 13,uff, 18ff; LI.
8,4ff,11fj; (10,29); Joh. 4,56
Säen auf den Geijt und auf das Sleijch
Gal. 6,7
Sagen im I. T.: ME. (6,42ff); Mith. (2,
11,13.16)
Saframent Einl. 1.Kor.(!0,1-22); 1.Kor.
(10,22) Erf. „Abendmahl“; (11,27);
Kol. (2,12); 1.Detr. (3,21); Jud. (4);
Joh. (17,21); 1.Joh. (5,5-12; 5,7.8).
— orientalijche Einflüjie Ein. Joh. Ev.
Ir. Ab. Gefahren jaframentaler
Auffafjung für d. Chrijtentum 1.Kor.
(15,22) Erf. „Abendmahl“. — Israels
in der Wüſte 1.Kor. 10,1ff. — der
Taufe 1.Kor. (15,29); Röm. (6,5); Tit.
(3,5.6). — des heiligen Mahles 1.Kor.
(10,15.16; 10,22) Erf. „Abendmahl";
Einl. Joh. Ev. Hr. 4a; Offb. (1,5)
Saframentslehre, katholiſche, Anfänge
Apg. (8,25); 1. Joh. (5,5-12)
Sala, Name LE. 3,32,35
Salamis, Ort auf Cypern Apg. 15,5. —
Schlacht bei S. Apg. (13,4.5)
Salathiel, Name LE. 3,27
Salbung zum König ME. (1,10). — Jeju
bei der Taufe £f. (4,18); 2.Kor. (1,21);
Apg. (4,26); 4,27; 10,58. — — mit
dem Sreudenöl Hebr. (1,9), — — im
Bethanien ME. (14,5); Mith. (26,12);
Einl. Joh. Ev. Nr. 2a; Joh. 12,1ff. —
— im Haufe des Pharijäers Simon ME.
(14,3); Ck. 7,36. — — nad dem
Tode ME. (16,1). — der Ehrijten mit
dem Geijt 2.Kor. (1,21); 1. Joh. (2,
= 2. St. — mit Öl als Heilmittel Jaf.
5,14)
Salem, König von Hebr. (5,6); 7,1
Salim, Ort Joh. 3,23
Salma, Name Mith. 1,4
Salmone, Kap auf Kreta Apg. (27,7)
Salome, Mutter der HebedäussSöhne ME.
15,40; 16,1; Mtth. (20,20; 27,56). —
Tochter der Herodias ME. (6,17-29)
Salomo, König Mith. 1,6. —, Pradt
Mith. 6,29; LE. 12,27.
Mtth. 12,42; Ck. 11,31. — Tempelbau
Apg. 7,47. — Halle Apg. 3,11; Joh.
10,23. — der Mame als Bejhwörungs»
— Weisheit
93
- formel Apg. (19,13). — als Schriftitels
ler im A.T. Röm. (1,2); Kol. (1,16);
Eph. (4,30); Einl. Hebr.; Hebr. (1,2;
4,12); Jaf. (1,5,27; 2,4; 4,14; 5,12).
— Oden Salomos 2.Kor. (10,5); 2.
Tim. (2,19); Jat. (1,12); 1.Petr. (3,
19.20; 5,4
Salz, jalzlojes ME. 9,50; Mtth. 5,13; £E.
14,54. — der Erde, die Jünger ME.
(9,50a); Mith. (5,13.14; 13,33).
als Snmbol des Friedens ME. (9,505).
— Rede gewürzt mit Kol. 4,6
Salzquelle, Bild von Jaf. (3,12)
Samarien Einl. Apg. Hr. 4; Apg. 1,8;
8,1b,5ff; Joh.4,4; (4,4-42). — Mijjion
in Apg. 8,4ff; (8,40). — Chriſtenge—
meinden in Apg. 9,31
Samariter, Samaritaner Apg. 8,4f; (8,
9,25,40); Joh.4,39. — u. Juden Joh.
(2,19.20; 4,4-42). — Seindjeligfeit ges
gen Jejus £f. (9,55). — der barmher—
zige, Gleichnis Einl. 3 Ev. Kr. 5; Hlith.
(5.7; 25,41); Eial. LE; SE. 10,25ff;
(18,10-13; 18,14b). — der ausjägige,
dankbare Lk. 17,16. — als Scheltwort
Joh. (7,20; 8,30); 8,48
Samariterin am Jafobsbrunnen Einl.
Joh. Ev. Hr. 1. 2b. 6. 7; Joh. 4,A1f;
(5,16-18)
Same Adrahams Gal. 3,16,19,29; Röm.
(1,75) Erf. „Sohn Gottes”; (4,13); 9,
7ff; 11,1; Hebr. 2,16; Joh. 8,33,37
Sammeln, wer nicht mit mir |. Mith. 12,
30; £8..11,23
Sammlung des Daulus für TJerujalen
Einl. paul. Br.; Gal. (2,1); 2,10; 1.
Kor. 16,1f; Einl. 2.Kor. Ur. 1. II, 6;V;
2.Kor. 8,1ff; (12,16ff); Ein. Röm.;
Röm. 15,26; Phil. (4,10); Apg. (8,25;
11,29; 15,33) 1. Erf. „Apojtelfonzil“ ;
(20,4; 21,19; 24,17). — der Erwählten
beim Weltende ME. 13,27; Mith. 24,51
—
(4,21); Röm. 4,19; 9,9; hebr. 11,11;
1.Detr. 3,6
Sarder, Edeljtein Offb. 21,20
Sardes, Stadt Apg. (19,1); Offb. 1,11;
3,1,4
Sardion, Edeljtein Offb. 4,3
Sardonyx, Edeljtein Offb. 21,20
Sarepta, Stadt LP. 4,26
Saron, Küjtengebiet von Judäa Apg. 9,
35
Sarr, gried., Fleiſch 1.Kor. (15,44a)
Satan, j. a. Teufel Einl. 3 Ev. Ir. 10;
ME. (1,12.13); 4,15; Mith. .(4,1-11);
1.Chejj. 2,18; 2.Korinther 2,11; 11,14;
Römer 16 20; 1.Petr. (5,6-11); Johan«
nes 13,27; Offenbarung 12,9; 20,2,
— ein hoher Engel Phil. (2,6) 2. St.
— verjuht Jejum Markus 1,135; Mat
thäus (4,1-11). — Jejus fämpft mit
£t. (22,31.32). — hindert die Predigt
des Evg. ME. (4,15); 1. Theſſ. (2,18).
— hat jeinen Pla im Himmel LE. (10,
18); 2.Kor. (11,14); Offb. (12,9). —
Thron des Einl. Offb. Kap. 2. 5,
„außere Lage“; Offb. (2,12). — him⸗
melsjturz Mtth. (6,106); LE. (10,18);
Phil. (2,6) 2. St.; Johannes (12,316);
Offb. (11,14); 12,9; (12,10,17).
Sturz in den Seuer- und Schwefeljee
Offb.(20,14). — Drache Offb.12,9; 20,
2. — die alte Schlange Einl. Offb. Hr.
5:77 Wiibr-12.93 7202: Engel
des Todes 1.Kor. (5,5). — Feind
Gottes Mttth. (41-11); Offb. (12,
3.4). — der Gott diejer Welt Mith.
(4,1-11); 2.Kor. 4,4. — Reid} des MI.
1,23) Ext. „Befefjenheit”; (1,24; 3,247;
0,45); Mith. (4,17) Erf. „Gottesreich“;
2,256; Ang. 26,18. — Heer des LE.
10,19. — Gemeinde des Einl. Offb.
Kap. 2. 3, „äußere Lage"; Offb. 2,9;
3,9; (7,4-8; 14,20). — verblendet die
{
10,
12;
die
Menſchen 2.Kor. (4,4). — verjudt
Menihen 1.Kor. 7,5; Jaf. (1,15f).
verführt die Eva 2.Kor. (11,14). —
Samos, Inſel Apg. 20,15
Samoihrafe Apg. 16,11
Samuel, Prophet Einl. Ck. Kap. 1.2, „Dors
. Sanftmütig u. von Herzen demütig Mith.
gejhichte"; LE. (2,226.23); Apg. 5,24;
(10,38); 13,20; Hebr. 11,52
Sandalen Mith. 3,11; Apg. 7,33. — löjen
ME. 1,7; £f. 3,16. —
nachtragen Mtth. 3,11. — »Riemen ME,
Mt £E: 3,10.
Sanday and Headlam, Kommentar Einl.
Röm., Anm.
Sanftmut, Frucht des Geijtes Gal. 5,23;
- Kol. (3,12); Eph. 4,2; 1.Tim. 6,11;
2.Tim. 2,25; Jaf. (1,21); 1.Detr. (3,
8-12; 3,9); 3,16
11,29
Sanftmütigen, Seligpreijung Mtth. (5,5)
Sanherib, aſſyriſcher König Apg. (9,17)
Sapphir, Edeljtein Offb. 21,19
Sapphira 1.Kor. (5,4); 1.Tim. (1,20);
Apg. 5,1ff; (3,40)
Sara, Weib des Abraham Lk. (1,7); Gal.
— — — ———— — — —— — — — ——— — — —
fährt in den Judas Ck. 22,5; Joh. 15,
27. — und Biob Offb. (12,95). — Ur⸗
heber alles Leides Lufas (13,16); 1.
Korinther (5,5); 2.Kor. 12,7; (12,8).
— Urheber des Todes 1.Kor. (5,5).
— verlangt die Seelen heraus LE. (22,
31.32). — mit ſich ſelbſt uneins ME.
3,26; Mith. 12,26; £f. 11,18. — Tann
Satan nicht austreiben ME. 3,2355; Mitth.
12,26; £f. 11,18. — Derwandlung in
einen Lihtengel Einl. 2.Kor. Hr.Il; 2,
Kor.11,14. — ind.Kraftd.2.Chejj.2,9;
1.Tim. (4,1). — ausliefern an den 1.
Kor. 5,5; 2.Kor. (2,5); Einl. Pajt. Hr,
4; 1.Tim. 1,20. — folgen dem 1.Tim. -
5,15. — in taufendjähriger Gefangen
ihaft Offb. (9,1); 20,2. — losgelajjen
aus der Gefangenjhaft Offb. 20,7. —
Dernichtung Offb. (12,10,17); 20,10. —
Bezeihnung für Petrus Einl. 3 Ev. Ur.
9, mE. 8,33; Mtth. 16,25
RE
Satansdiener, Judaijten Einleitung 2.Kor. |
Kr. IT; 2. Korinther (2,11; 11,14). —
engel, bei der Krankheit des Paulus
2.Kor. 12,7. — -kinder Einl. Joh. Ev.
Tr. 2. 11; Joh. (1,47); 8,44. — =tiefen
erkennen Einl. Offb. Kap. 2. 3, „innere
Gefahren“; Offb. 2,24
Saturn, Gejtirngott, Romphan Apg. (7,45)
Saßgungen der Menjchen, Pharijäer ME.
7,87; Matthäus (5,20; 11,28; 15,5); 23,
4; (23,23b); Tit. 1,14
Säue, Derlen vor die Einl. 3 Ev. Nr. 16;
Mitth. 7,6
Sauerteig, Gleichnis Einl. 3 Ev. Kr. 16.
19; ME. (4,296); Mtth. 13,33; LE. (10,
29); 13,20f; Gal. 5,9; 1.Kor. (5,6).
— den alten ausfegen 1.Kor. 5,7. —
des Herodes ME. 8,15. — der Pharijäer
ME. 8,15; Mtth. 16,6,11$; ££. 12,1. —
der Welt, die Jünger Mith. (13,35)
Saul, König ME. (1,10; 1,23) Erf. „Be-
jejjenheit”; Apg. (8,2); 13,21
Säulenapojtel, Petrus, Jakobus, Johans
nes Mith. (16,18); Einl. Gal. Ur. 2;
Gal. 2,9; Röm. (15,30.31); Apg. (3,
1; 15,35) Erf. „Apojtel-Konzil“
Saulus, j. a. Paulus Einl. Apg. Ur. 4;
Apg. (1,23; 5,40; 6,9); 7,58; 8,1a,3;
9,1ff,19bff; 12,25; 13,1; 22,7; 26,14. —
von nun an Daulus genannt Apg. (13,9)
Schabbath, rabbiniſche Literatur Jaf. (2,
10.11)
Shäger, der reumütige am Kreuz Einl.
5 Ev. Ur. 11; LE. 23,405. — Paulus
als armer Sch. 1.Kor. (4,9)
Scädel-Stätte, Golgatha Mi. 15,22;
Mith. 27,53; £R. 23,33; Joh. 19,17
Schaf, verlorenes, Gleichnis Mtth. 18,12f;
Ck. (10,29); 15,1ff. — in den Brunnen
gefallen Mith. 12,115; LE. 14,5
Schafe ohne Hirten ME. 6,34; 14,27;
Mith. 9,36; 26,31; 1.Detr. (2,24.25).
— und Hirt, Bildrede Joh. 10,1ff. —
die verlorenen aus dem Hauje Iſrael
Mith. (5,3; 10,5.6); 15,24. — andere
— die Heiden Joh. 10,16. — und Böde
Mtth. (25,35). — = Jünger Mith.
10,16; £f. 10,3; Joh. 10,26
Schaftor in Jerujalem Joh. 5,2
Schalen, die goldenen der 24 Alten Offb.
5,8. — des Sornes Gottes Offb. 15,7.
— =Dijionen, Offb. Kap. 15.16; 21,9
Schalfsfneht, Gleichnis Mith. (5,7); 18,
23ff; LE. (17,10)
Schalöm, hebr. — Glüd £f. (2,14)
Schämen, ji, des Herrn ME. (8,38); LE.
9,26
Scharen am Euphrat Offb. (9,14.15)
Schatten, wundertätiger, des Petrus MI.
(5,50.31); Apg. 5,15. — der zufünftigen
Güter Kol. (2,17); hebr. (10,1)
Schattendajein im Hades Offb. (6,9)
Schaf im Ader, Gleichnis Einl. 3 Ev. Nr.
16; Mtth. 13,44; (18,12.13); ££. (10,
29). — im himmel ME. 10,21; Mith.
6,20; 19,21; ££. (10,41.42); 12,33; (16,
11.12); 18,22; 1.Tim.%6,19); Jat. (5,
3). — wo der Sc., da das Herz Mith.
6,21; LE. 12,34. — in tönernen Gefäßen
Einl. 2.Kor. Mr. III; 2.Kor. 4,7, — guter
und böfer, des Menſchen Mith. 12,35;
Ck. 6,45. — des Hausherren, Neues und
Altes Mtth. 13,52
Schätze jammeln, Wort vom Mltth. 6,19ff;
£e. 1233f; Jaf. (5,5)
Schaßhaus im Tempel Joh. 8,20
Schaßfajten im Dorhof des Tempels ME,
(12,41); £E. 21,1
Schaßung des Quirinius Einl. 3 Ev. N.
14; ME. (12,14); LE. (2,1); Apg. (5,
36.37)
Schaubrote MI. 2,26; Mith. 12,4; Ck. 6,
4; hebr. 9,2
Schauen — Ölauben Joh. (6,39.40). —
Gottes Mitth. (5,8); 1.Kor. (13,12); 2.
Kor. (12,4) Erf. „zeitgen. Dorjtelluns
gen“; Röm. (8,38.39) Erf. „Gotteskind—
Ihaft"; Eph. (3,18); Tit. (2,13); 2.
Detr. (1,16); Einl. Joh. Ev. Vr. 4a;
Joh. (1,14c; 6,39.40; 14,9); 1. Joh. (3,
2); 3. Joh. (11); Offb. 22,3f
Scaujpiel, die Ebrijten als Hebr. 10,33
Schedhina, die Stiftshütte Röm. (9,4.5a);
oh. (1,145)
Scheftelwiß, „das Schlingen- u. Netzmotiv
im Leben der Dölfer“ 2.Tim. (2,26)
Sceidebrief ME. 10,4; Mith. 5,31; 19,7.
— :wand des Gejetes Eph. 2,14
Scheinleib Jeſu, gnoſtiſch Hebr. (2,14);
Joh. (1,14a). — =tote, Erwedungen
Apg. (9,45)
Schemel für die Süße ME. 12,36; Mitth.
5,35; 22,44; LE. 20,43; Ang. 2,35;
Hebr. 10,13
Schentel zerbrechen nady d. Kreuzigung,
Joh. 19,31ff
Scheol, hebr., j. a. Hades, Totenreich LE.
(16,25); Offb. (6,9)
Scherflein der Witwe ME. 12,41ff; Mith.
(23,39); LE. 21,1ff
Scheujal, beim Propheten Daniel 2. Theſſ.
2,3
Sieht im Altertum Einl. Apg. (27,
1-28,31). — =brud; des Paulus 2.Kor.
(11,25); Apg. 27,27ff ’
Schild des Glaubens Eph. 6,16
Schiller, Friedrich von ME. (8,35)
Schimpfworte, jüdiſche Mtth. (5,22be)
Schladttag, Gerichtstag Jak. (5,5)
Scylag auf die Bade Mith. 5,59; LE. 6,29
Schlange, die uralte Einl. Offb. Ar. 5;
Offb. 12,9; 20,2. — im Paradies Einl.
2.Kor. Ir. III; 2.Kor. 11,3; Röm. (7,
8a); 1.Tim. (2,14); Joh. (8,45-47);
Offenbarung (12,3.4,9). — in der Wüjte
Joh. 3,14. — in der Hand des Paulus
Br 28,5ff. — bildl. für Sunge Jaf.
Schlangen geben jtatt Fiſch CE. 11,11. —
lug wie die Einl. 3 Ev. Nr. 16; Mith.
10,16. — treten auf £f. 10,19. — Bans=
nung der Schl. ohme Schaden ME. (16,
BERGE
18); £f. (10,19). — als Scheltwort für
die Pharijäer Mith. (3,76); 23,35
Schläuhe und neuer Wein Mt. 2,22;
Mtth. 9,17; £E 5,37
Schleier der Frau 1.Kor. (11,10)
Schleiermacher, Friedrich Geſch. N. T. Ir.
9; Einl. Pajt. Nr. 1. 2; Einl. Joh. Ev.
Nr. 1; 2. Joh. (3)
Schlinge des Teufels 2.Tim. 2,26
Schluß-Dorologie im Daterunfer Mith. (6,
8; Erf. „Herren=Gebet“
Schlüffel Davids Offb.3,7. — den Himmel
zu verſchließen Offb. 11,6. — des To—
des und des Hades Offb. 1,18. — zur
Unterwelt Offb. 9,1; 20,1. — des Hims
melreichs, zum Binden und Löſen Mtth.
16,19. — der Erfenntnis Mtth. 23,13;
ck. 11,52. — =gewalt Mith. (16,19; 18,
18); Joh. (20,25)
Sch’ma, jüd. Glaubensbefenntnis ME. (12,
29); Mith. (23,5)
Schmach Chriſti Hebr. 11,26; 13,13
Scymiedel, P. W., Kommentar Einl. 1.
Kor.
Schmuck, äußerer und innerer 1.Petr. 3,3f
Scmitter, im geijtigen Sinne Joh. 4,36
Schonung der Schwachen 1.Kor. 8,8ff; 10,
28,325; Röm. 14,19ff
Schöpfer, der getreue, Gott 1.Detr. 4,19
Schöpfung der Welt 1.Kor. 11,9; Röm.
(8,29.30) Exk.; Hebr.(11,35). — aus dem
Chaos Einl. Offb. Ar. 5. — war gut
Röm. (5,13; 8,29.30) Erf. — Werfe der
Hebr. (4,5). — Geheimlehre der Rab-
binen 2.Kor. (12,4) Erf. „zeitgen. Dor-
ftellungen“. — die neue in Chrijtus
Gal. 6,15; 2.Kor. (5,17). — = alles
Gejchaffene Kol. 1,15,23; 1.Tim. (4,4)
Schöpfungsgeſchichten 1.Kor. (6,16; il,
12); Röm. (5,21) Erf. „Die beiden
Adam“; Jak. (3,7,9.10), — mittler,
gnoſtiſch Joh. (1,5). — =wort Hebr.
1,3
Schoß Abrahams Einl. 3 Ev. Nr. 11; Lk.
(16,22; 23,43)
Schrei Jeju beim Tode ME. (15,25); 15,
37; Mith. 27,50; CE. 23,46
Schrift, heilige Gal.3,22; 1.Kor. (15,3);
Röm. 15,35,9,21; 1.Tim. 5,18; Jaf: 4,
5; Joh. (6,45); 7,38,42; (8,47; 12,33.
34). — das göttliche Orakelbuch Einl.
Hebr. Entjtehung Kol. (4,16).
— von Gottes Geijt eingegeben 2.Tim.
3,16; 2.Detr. (1,20.21). — Erfüllung
- Jat. 2,23. — förderlih zur Lehre 2.
Tim. 3,16. — -auslegung, jüdiſche und
altchriltlihe 1.Petr. (1,24.25; 2,6; 3,
14.15); Joh. (12,39.40). — allegorijche
Einl. 1.Kor.; Hebr. (13,25) Erf.
tabbinijche bei Paulus Röm. (9,8). —
=benugung ME. (12,36.37). — =beweis,
meſſianiſcher Apg. (2,25,34; 3,12-26;
4,9-12; 13,37; 15,13ffJ; 17,2f; 18,28;
28,23; Hebr. (5,6); 1.Petr. (2,24.25);
Joh. (5,5147; 8,47; 12,16,38). — im
Munde Jeju ME. (12,26.27). — bei
—
Paulus Einl. paul. Br.; 1.Kor. (9,9..
10); Röm. 3,31ff; (4,25; 9,10f,16; 10,
zu 11,2ff,26f; (11,34.35); Apg. (28,
Schriften, heilige, Israels Geſch. N. T. Kr.
1; Mt. (14,48.49); Röm. 1,2; (3,21);
16,26; 2.Tim. 3,15; 2.Detr. ——
Einl. Joh. Ev. Hr. 4b; Joh. 5,39,47. —
des N. T.: Gejh. N. T. Ne. 1; 1.Tim..
(5,18); 2.Tim. (3,15); Jud. (22.23). —
apofalyptijche 1.Petr. (1,20). — der
apojtolijchen Däter Einl. Hebr.
Schriftgelehrte Markus (1,22,34; 2,155
3,22; 8,31) 2. St.; 12,38ff; Matthäus
(5,20,48); 23,1ff; Lufas 20,46f; 1.Ko=
tinther 1,20; Apojtelgejh. 4,5; 6,12;
Joh. 8,3. — als Geaner Jeju ME. 2,
6,16; 3,22; 7,1ff; 12,28,38ff; Mtth. 9,
3712,38; 15,1ff; 23,1ff; ET. 5,21,30; 6,
7; (10,29); 19,47; 20,1,19,46f; 22,66;
25,10. — Geredhtigfeit der Pharijäer
u. Schr. Einl. 3Ev.Nr.16; Mith. 5,20-
Scriftgelehrter, nicht fern vom Himmel:
reih ME. 12,54. — für das Himmel-
reich gelehrt Mtth. (13,52)
Schriftjinn, doppelter Geſch. N. T. Hr.
6; Einleitung Johannes Ev. Ir. 4b. —
sjtellerei unter fremdem Kamen 2.Chejf.
(3,17); Offenbarung (22,10). — apofa=
Inptijche: Offenbarung (12,17). — =vers
leſung im Gottesdienjt Geih. N. T. Ir.
2.3; Einl. Mith.; CE. (4,15); Apg. 13,
15; 15,21. — =verjtändnis, antikes Gal.
(4,21-30); Hebr. (10,7). — hiſtoriſches
jeit Luther Gal. (4,21-30). — =weis-
jagung 2.Detr. 1,20f
Schuhriemen löjen Joh. 1,27
Schuld und Strafe bei den Juden Mith.
(5,22be). — Dergebung Mtth. (6,12);
te. 11,4. — ewige Mi. (3,50); Mith.
12,32; CE. 12,10. — ⸗ſchrift, das Ge=
ſetz Kol. 2,14
Schürer, Emil „Geſchichte des jüd. Vol—
fes“ Mtth. (6,7); 1.Kor. (4,17; 14,16);
2.Kor.(1,9b1; 2 Tim.(5 8); Apg. (8,40)
Schürze der Demut 1.Petr. (5,4)
Schutzengel des jüd. Dolfes: Michael Jud.
(9); ©ffb. (12,7). — des Menſchen Kol.
(1,20); Apg. (12,15); Hebr. (1,14);
Offb. (1,20)
Schwache im Glauben 1.Kor. 8,9ff; Röm.
14,1ff,13ff; 15,1; Bebr. (10,24)
Shwadheitsjünden Hebr. (10,18) 2. Erf.
„Opfer“
Schwager-Ehe ME. (12,19); Mith. 22,24;
xt. 20,28
Schwarg, €. Gal. (2,1). — „Oſterbetrach—
(
tungen” 1.Kor. 15,8). — „Über den
Tod der Söhne Hebedäi“ Einl. Joh.
Schr. N. 2
Schwefel vom Himmel £f. 17,29. — =jee
Offb. (14,11); 19,20; (20,9) ; 20,10; 21,8
Schweigegebot ME. (1,44) 1. u. 2. St.; (5,
18.19); 5,43; 7,24,36; (8,26); 8,30; 9,.
9,350; Mith. 8,4; 16,20; 17,9; LE. 5,
14; 8,56; 9,21
zu
Schweigen Jeju ME. 14,61; Mith. 26,63.
— der Gegner Jeſu ME. 3,4; LE. 14,4.
— des Chrijten Mith. (5,41). — im
Himmel, halbjtündiges Offb. 8,1.
Schwein, das jih im Kot wälzt 2.Petr.
2,22
Scweineherde am See ME. 5,11ff; Mtth.
8,30ff; CE. 8,32f
Schweiß Jeju, blutiger LE. (22,43.44)
Schweißtücer in Jeju Grab Joh. 20,7. —
des Paulus als Heilmittel ME. (5,50.
31); Apg. (5,12-16); 19,11
Schweißer, A. „Geſchichte der Leben-Je—
ſu-Forſchung“ Einl. 3 Ev. Nr. 7, Anm.
Scywelgerei, Werk des Sleijhes Gal. 5,
21; Jak. (5,4)
Schwert faufen LE. (22,35.36). — bei Jeſu
OGefangennahme ME. 14,47; Mith. 26,
51ff; LE. 22, 49ff. — aus dem Munde
des Mejfias Offb. 1,16; 19,15,21. —
wer tötet mit dem Sch., fommt um durch
das Sch. Mith. 26,52; Offb. 13,10. —
der Obrigkeit Röm. 13,4. — des Wor—
tes Hebr. 4,12; Offb. (19,15) 2. St. —
des Geijtes Eph. 6,17. — durdy die
Seele der Maria LE. 2,35
Scweiter des Hereus in Rom Röm. 16,15
Schweitern Jeſu, leiblihe ME.6,3; Mith.
13,56. — bildl. = Mitchrijtin Mk. 10,
30; 1.Kor. 7,15; 9,5; 1.Cim. (5,2)
Schwejterjohn des Daulus Apg. 23,16
Schwiegermutter des Petrus ME. 1,30f;
Mith. 8,14f; LE. 4,385
Shwören Mith. 5,33ff; 33,16; Jaf. (5,
12). — bei Gott und Chrijtus Offb.
10,5. — mit der rechten Hand Offb.
10,5
Schwur des Paulus 2.Kor. (1,175; 11,31};
Röm. (9,1)
Scipio Africanus als Triumphator 2.
Kor. (2,14)
Sealthiel, Name Mith. 1,12
Sebajte, Hauptjtadt Samariens Apg. (8,5)
Sebulon, Stamm Offb.7,8. — Land Mtth.
4,15
Sehstagewer? Hebr. (11,3)
See Gennejaret ME. 1,16; (1,35-41); £f.
5,1ff; Joh. (1,48-51); 6,1. voll
Heuer und Schwefel Offb. (14,11); 19,
20; 20,10; 21,8
Seeberg, A. „Neutejtamentlide Studien“
£t. (11,1-13) i
Seefahrer, Klage über Rom Offb. 18,17
Seefahrt, antife Einl. Apg. (27,1-28,31)
Seegejhichten ME. 4,35ff; 6,45ff; Mtth.
8,25ff; 14,22ff; CE. 8,22ff. — im Tal»
mud ME. (4,41)
Seele, das Ih LE. (12,19); 1.Kor. 15,45.
— — 6eijt LE. (1,46.47). — und Geijt
Jak. (3,15). — das Ewige im Menjchen
Mitth. (20,28); £?. (21,19); 1.Kor. (15,
57.58) Erf. — Gottes Hebr. (10,37.38).
— Anjchauung bei Paulus Einl. paul.
Br.; 1.Kor. (2,14; 15,57.58) Erf. —
nit ohne Leib, jüdiſch 1.Kor. (15,8).
— Mann mit 2 Seelen Jak. 1,8. — ums
96
ihwebt den Leichnam noch 5 Tage Joh.
(11,1-44). — wandert durd die vers
ihiedenen Himmel Joh. (14,60).
Seelen der Märtyrer im Himmel Offb. 6,9
Seelenverfäufer 1.Tim. (1,10)
Seeljorge, urchrijtliche 1. Theſſ. (5,11,13);
Tit. (2,1ff) Br
Seeljorger in der Gemeinde 1. Theſſ. 5,12,
Seereije des Paulus nah Rom Einl. Apg.
Ir. 4; Apg. 27,1ff
Seewandeln Jeju Einl. 3 Ev. Ar. 13; ME,
6,48; Mith. 14,25. — des Petrus Einl,
3 Ev. Mr. 5. 13; Mith. 14,23ff
Segan, Tempelhauptmann Apg. (4,1)
Segen Gottes 1.Detr. 3,9. — Chriſti Röm.
15,29. — geijtliher Eph. (1,5); 4,29
Segnen Hebr. (7,6f); 1.Petr. 3,9. — jtatt
fluhen Einl. 3 Ev. Ir. 16; Mith. (5,
44); £E. 6,28; 1.Petr. (2,25)
Segnung der Kinder ME. 10,135; Mitt.
19,155; LE. 18,15ff. — = Sammlung
für die Armen 2.Kor. (9,5)
Sehnſucht, religiöje ME. (9,24); Mith. (5,
6,8); Gal. (1,4); 2.Kor. (5,2); Röm.
8,19; Joh. (14,8; 17,2); 1.Job. (8,2;
5,5-12); Offb. (21,2; 22,20)
Sefel, Silbergeld Einl. 3 Ev.
Mith. (26,15)
Sekte der Kainiten Jud.(11). — der Sad—
öuzäer Apg. (4,1); 5,17; (5,40). — =
Ehriitentum Gejh. N. T. Hr. 1; Apg.
28,22
Sekten, gnoſtiſche 1. Kor. (15,57.58) Exk.;
Kol. (2,21.23); Apg. (2,15). — moder⸗
ne J. Joh. (},6,15)
Seflierer Jud. 19; 2.Petr. (2,13)
Sefundus, Begleiter des Paulus Apg.20,4
Selbjtbeherrjhung Mtth. (5,220)
Selbjtverleugnung ME. 8.34f; (9,43-48);
Mtth. 16,24; LE. 9,256; (14,26); 1.
Joh. (3,17)
Selbjtverjtümmelung ME. (9,45-48);
Mith. 5,29; (19,12); Gal. 5,12
Seldjtzucht Tit. 2,4,6; (2,125
Seleucia, Hafen in Syrien Apg. (11,20;
13,4.5)
Seleuciden Apg. (11,20)
Seleufus I., Nita.or Apg. (11,20; 13,14)
Selig = wohl dem Mith. (5,3-12)
Seligfeit, ewige, als Ziel 1.Chejj. 5,9;
Röm. (8,5); Tit. (2,15). — erwerben
durch Kindergebären 1.Tim. 2,15. —
Aller Apokataſtaſis ME. (9,12a); Röm.
(11,36); Apg. (3,21). — erjter und
zweiter Ordnung Offb. (20,4.5). — als
Lohn des Martyriums Jaf. (1,23.24);
Offb. (7,15-17)
Seligpreijungen Einleitung 3 Ev. Hr,
16; Matthäus 5,3ff; Lufas 6,20ff; 1.
Dr... 12%
Petr. (3,14.15). — der Armen Einleis g
tung 3 Ev. Nr. 18; Matthäus (5,3);
Lufas 6,20. — der Armen im Geijte
Mtth. 5,3. — der Barmherzigen Mith.
5,7. — der Demütigen Mith. 5,5. —
der Sriedebringer Mtth. 5,9. — der
Galater Gal. (4,15). — des Gajtgebers
te. 14,13f. — der Geladenen zur Hoch—⸗
zeit des Lammes Offb. 19,9. — der
verfolgten Gerehten Mtth. 5,10; LE.
6,22. — der Herzensreinen Mith. 5,8.
— der Hungernden Mith. (5,6); LE. 6,
21. — der Hungernden nad Geredhtig«
keit Mtth. 5,6. — der Jünger Mith. 5,
11f; 13,16; £. 10,255. — des wadjas
men Knechtes Mith.24,46; LE. 12,37,43.
— der Leidtragenden Mith. 5,4. —
der Maria, Mutter Jeſu LE. 11,27. —
der Märtyrer Offb. (.4,12.15). — des
Petrus Einl. 3 Ev. Nr. 5. 9; Mtth.
16,17. — der begnadigten Sünder Röm.
4,7ff. — der Teilhaber an der „erjten“
‚Auferjtehung Offb. 29,6. — der Toten,
die im Herrn jterben Einl. Offb. Tr. 2;
Offb. 14,15. — der Derfolgten Mltth.
5,10; 1.Detr. (4,14). — der Derlorenen
Mitth. (,5). — der Dorlejer und Hörer
der Worie Offb. 1,35. — der Wachſamen
Offb. 16,15. — der Weinenden LE. 6,
21. — „der an mir feinen Anjtoß nimmt“
Mith. 11,6; LE. 7,235. — „der das Brot
im Reiche Go.tes ißt“ LE. 14,15. — „die
nicht ſehen und doch glauben“ Joh. 20,
29. — „die Gottes Wort hören und
bewahren“ LE. 11,28. — „die halten,
was in der Offenbarung ſteht“ Offb.
19.2277,
Sem, Hame £f. 3,36
Semein, Name Lk. 3,26
Semler, Joh. Sa’omo Geſch. U. T. Ir. 9
Sendſchreiben, die jieben, in der Offenba=
rung Einl. Joh. Schr. Hr. 5b; Offb.
Kap. 2.3
Sendung der 2 Jünger nad) Bethphage
me. 11,1ff; Mith. 21,1ff; CE. 19,29ff.
— — zur Mahlbereitung ME. (14,12-
16). — der Philipper an Paulus Phil.
4,18
Senefa, Philojoph Mith. (5,46.47); Phi⸗
lem. (22); Apg. (17,31; 18,12; 27,6;
28,15); Jaf. (3,2). — Markus Annäus,
Rhetor, Dater des Philojophen Apg.
(18,12)
Senfforn, Gleichnis Einl. 3 Ev. Nr. 16.
19 MEI SOT: Mit. 13,3174 £EE 13,
18f; (17,21). — Glaube wie ein S.
Einl. 5 E». Nr. 13; Mith. 17,20; LE.
17,6
‚Septuaginta, grieh. Überjegung des A.T.
Geſch. N. T. Ur. 2; Apg. (6,9; 7,30.36.
38,4; 8,2.); E:nl. Hebr.
Serah, Name Mith. 1,3
Seraphim Offb. (1,7.8)
Sergius Paulus, Statthalter von Cypern
Apg. ( 3,7)
Serudabel, Name Mith. 1,12
Seruf, Name LE. 3,35
Seth, Name LE. 3,38
Seuhen beim Ende £f. 21,11; Apg. (11,
28)
Seufzen der Kreatur Mith. (6,28.29);
Einl. paul. Br.; Röm. 8,22. — worts
lojes beim Beien Röm. 8,26
Die Schrifien des Tleuen Tektaments, Regiiter.
97
Sibylle, zweite 1.Kor. (3,13)
Sichel in der Hand des Menſchenſohnes
Offb. 14,14ff
Sihem, Grab Abrahams Apg. 7,16. —
in Samarien Joh. (3,22.23)
Sihtung beim Gericht Mith. (3,12) 2. St.;
ct. 3,17f
Sidon, Stadt in Phönizien ME. 3,8; (7,
31); Mtth. 11,21f; 15,21f; LE. 6,17;
10,137; Apg. (11,20; 12,20); 27,3
Sieben, die „böjen“ Mtth. (12,450)
Siebenmänner in Jerujalem Einl. Apg.
Nr. 2; Apg. 6,1ff
Siebenzahl Mtth. (5,5; 6,8) Erf. „Herren-
Gebet”; Hebr. 4,4; (11,30); Einl. Tath.
Br.; Jud. (14.15); 2.Petr. 2,5; Joh.
(21,1.2); Offb. (1,2; 5,12.13b; 6,15). —
heiigfeit Ju). (14.15); Offb. (1,4)
Sieffert, Kommentar Einl. Gal.Nı.2, Anm.
Sieg — Triumph Chrijti Offb. (6,2). —
der Glaube als S. 1.Joh. 5,4; (5,5)
Siegel des lebendigen Gottes Offb. 7,2;
(7,5). — der heil. Geijt als S. Eph,
4,50. — auf der Stirn der Menſchen
Offb. 9,4. — Bud mit jieben S. Offb,
5,1. — Öffnung der jieben S. Offb.
6,1,3,5,7,9; 8,1
Siegel-Dijionen Offb. 5,1ff; Einl. Offb.
Kap. 6; Offb. 8,1ff
Sieger, Überwinder, Märtyrer Einl. Offb.
Kap. 2. 3; Offb. 2,7,11,17,20; 3,5,12,
21; (5,2)
Siegespreis des Chrijten Kol. 2,18; 3,15;
1.Tim. (5,12); 2.Cim. 2,5
Sifarier, römerfeindl. Patrioten in Jeru—
jalem Apg. (21,38; 23,12.13)
Sifios, Tempelabgabe — 4 Sr. ME.(11,15)
Silas, Silvanus, Begleiter des Paulus
Einl. 1.Chejj.; 1.Chejj- (1,1; 3,15 4,
17); Einl. 2.Chefj.; 2.Chejj. 1,1; (2,3);
2.Kor. 1,19; Apg. 15,22,27,40; 16, 19ff;
17,4,10; 18,5; Einl. 1.Peir. Ir: 1.3;
1.Detr. 5,12
Silber und Gold Jak. 5,3
Silber-Sefel, Silberlinge Einl. 3 Ev. Mr.
12; Mtth. (26,15)
Siloah, Turm zu LE. 13,4. — Teich Einl.
50h. Ev. Tr. 66; Joh. 9,7,11
Simeon, Name LE. 3,50. — Stamm Offb.
7,7. — mit dem Beinamen Niger Apg.
(1,23); 13,1
Simon, Bruder Jeju ME. 6,3; Mith. 15,
55. — als Bijhof von Jerujalem ME,
(6,3) 2.St. — Petrus, j.a.d. ME.1,16,29%
3,16; 14,37; Mtth. 4,18; 10,2; 16,17;
£t. 4,38; 5,3; 6,14; 22,31; 24,34; 1.
Kor. (15,5); Apg. 10,5,32; 11,13; 2.
Petr. (1,1); Joh. 13,6ff,24; 18,10,15,
25; 20,2ff; 21,2,15. — HKananäus, Jüns
ger ME. 3,18; Mtth. 10,4. — der Selot,
Jünger £E. 6,15; Apg. 1,13. — der
Ausjägige in Bethanien _ME. (14,3);
Mith. 26,6;. Joh. (12,1.2). — der Ger«
ber in Joppe Apg. 9,45; 10,6,17,32
— aus Kerioth, Dater des Judas Joh.
6,71; 13,2,26 — von Hyrene ME. (15,
2£
—
21,43); mith. 27,32; £t. 23,26; Joh.
j (19,166). — der Pharifäer 'mt. (14,
3); ££. 7,40. — der Sauberer Mitth. (4,
6); Apg. 8,9ff. en ER: Drie-
itermönd; Geih. N. T
Simonianer, Samaritaner hr (8,25)
Simonie, Derfauf geijtlicher Stellen Apg.
(8,20-23)
Simjon Einl. £f. Kap. 1. 2, „Dorgejchid;-
te”; £f. (1,15); Hebr. 11,32
Sinai, Berg Apg. 7,30ff; Hebr. (9,19.20;
12,18.19). — Bund vom Gal. 4,24;
Hebr. (8,6f; 9,1)
Sinaigejeg ME. (10,6); Apg. (2,15)
Sinaiticus, Handjcrift Eph. (1,1.2)
Sinn, griech. Hus 1.Kor. (2,16)
Sinnesänderung hebr. 6,1,6; (6, 4-6); 2.
Petr. 3,9. — eine zweite S, unmöglich
hebr. (10,26); 12,17
Sintflut Mtth. (24,37); £. (17,26.27); 2.
Petr. (2,4; 3,5.6). — und Taufe 1.
Detr. (3,19.20). — eine zweite bei der
Wiedertunft ME. (13,19); £f. (21,25 — 27)
Sirach, Jejus Mitth. (5,37; 11,29,30); Kol.
(1,16); Jat. (1,5,13,19; 2,15.16; 5,12)
Sittenlehre des Paulus Röm. (7,13c) Erf.
„Bejeß“; (12,11c)
Sittlidyfeit Röm. 12,1.2. — höhere und
niedere Mtth. (19,21). — römiſch-katho—
liſche Röm. (14,12). — als Prüfitein
echter Religiofität 1.Kor. (14,39.40)
Exk. „Geijt“. — und Glaube Röm. (3,
266) 3. Erf. „Gnade und Glaube“.
und Religion Mith. (5,16,20,28); Gal.
(5,16); Röm. (6,23; 12,2; 14,253b); Eph.
(3,16.17); Einl. Joh. Ev, Nr. 9; Jon.
(6,27). — religionsloje Mith. ‚© 16 ‚22a)
Sirtus V., Papjt Geſch. I. T.
Sizi.ien Apg. 23,15
Standala, Ärgernifie, Derführer Mtth. (7,
6; 13,41; 18,7); Einl. Offb. Kap. 2. 5
Steuas, Hoherpriejter Apg. 19,14
Stiaven LE. (17,7.8); Gal. 4,1; 1.Kor.
(7,21); Röm. (16,16); 1.Petr. (2,13-
17); 2,18ff; Joh. 15,15. — gehoijam
ihren Herren Kol. 3,22; Eph. 6,5; 1
Tim. 6,1; Tit. 2,9f. — der Sünde oh.
8,34. Chrijti Eph. 6,6. — nicht
mehr Kol. 3,11
Sflavenfrage 1.Kor. (7,24) Erf. „Stlavens
frage”; (11,6); Philem. (22)
Sflavenmoral Röm. (12,21)
Sflaverei Kol. (},1
Sfopzen, Sekte in Rußland Geſch. TI. T,
Nr. 5
Skorpion, und Schlange LE. 10,19. — oder
Ei £f. 11,12
Sforpione Offb. 9,10
Sfythen, nicht mehr Kol. 3,11
Smaragd, Edeljtein Offb. 4,3;21,19
Smith, B. W. „der vorcrijtlihe Jeſus“
Einl. 3 Ev. Re. 7. — Frau Lewis, Ent-
dederin des jinailijdyscuretonianifchen
Evangelien-Tertes Geſch. N. T. Ir. 7.
— :Stübe, „die Religion der Semiten“
Joh. (5,3.4)
98
N Stadt Geh. N. T. Nr. 3; Apg.
16,6; 19,15 .27,2)3 DD. 1,11; Einl.
ffb. Kap. 2. 3; Oifb. 2,
Soden, von, Kommentar “int, Philem.
Anm.; Einl. Kol, Anm.; Kol. (4,6);
Einl. "Eph,; Einl. phil. Nr. 3, Anm.;
Einl. Hebr.; Einl. Jaf.; Einl. "ud. u.
2. Petr., Anm.
Sodom, Stätte der Sünde ME. (13,19);
Mith. 10,15; 11,235; (24,37); LE. 10,
12; 17,29; Röm. 9,29; Hebr. (6,7.8);
Jud. 1; 2. Petr. 2,0. — und Ägnptem
Offb. ii, 8
Sohn und Dater Hebr. (1,3; 12,7)
Sohn, der verlorene, Gleichnis Einl. 3 Ev.
Kr. 5. 16. 19; ME. (3,30) Erf. „Sünde*;
Mith. (20,14.15); Einl. £E.; LE. 15,
11ff; 1. Joh. (2,2a,13.14). — Davids
in jeiner Herrlichkeit ck. (1,32.33). —
Wort Jeju vom ME. 12,35ff; Mtth.
22,41f7; LE. 20,41ff. — „der“ = Je—
jus ME. 13,32; Mith. 24,36; Oal. (4,
4); 1.Kor. 15,28; Hebr. (1,2); Joh.
3,355; Einl. Joh. (4,43-12, 50); Joh.
5,19ff; 8,36; 1.Joh. 1,3; 2,22.
eingeborener, einziger Einl. Joh. Ev.
Nr. 4a; Joh. (1,146); 1,18; 3,16. —
erjtgeborener Mtth. (3,17); Einl. Hebr.
— auserwählter £E.9,35. — der liebite
ME. :1,11;:9,7;- Mith.3,17 5, At are
3,22; 2.Peir. 1,17.
Gleichnis ME. (12,6)
Sohn Gottes Geſch. N. T. Ur.2; Einl. 3
Ev. Hr. 14; ME. (1,10) Ext. „Sohn
Gottes“; 15,39; Mtth. (1,25) er Ge⸗
burt“; 27,54; Röm. (1, 76) Erf. „Sohn
60 tes“ 6, 3,2!) Erf. „Die beiven Adam“;
(8,38.39) Ent. ) bolkesfinagene: Hebr. .
1,27; 6,6; 10,29. — bei den Israeliten
me (1,10) Et. „som Eo.tes“; Nitih.
(1,25); £E. (1,52,35b). — bei den Grie=
chen Mk. (1, Erf. „Sohn Gottes“;
ct. (1,356). — — Jejus Chriſtus Eint.
ED. TEL, zZ, me 1511,10): ER
„„ohn Goltes“: 1,21% 3,11; DT; 9,7;
14,61f; (14,62); 15,39; Mtth. 3,17; 4,35
8,29; 14,33; 16,16; 17,5; 26,63f; 27,
43,545 £1. 1,35; 3,22; 4,3; 8,28; 9,35;
22:10; @uL.. 1,101; 4,452. Kor
Röm. 1,4: (1,76) Erf. „Sohn Gottes“;
(5,21, Erf. „Die beiden Adam“; 8,5;
(8,17, 8, nr 39) Erf. „Gotteskindſchaft“
Kol. (1,16); Eph. 4,13; Apg. 9,20; 15,
33; hebr. 1,2f; 4,14; 5,5; 35 Einl. Joh,
Ev. Nr. Aa. T5 Ion. 1,34, 49; 10,56 ;
21.1915 (20,17); 20,31; Eint. ——
1.30h. 3,8; 4,15; 5,20; Offb. 2,18;
(12,5) 1.St. — _— Adam £1.3,58. — —
das Volk Israel ME. (1,10) Ert. „John
Gottes”; Röm. (8,38.39) Erf. Gottes⸗
tindſchaft⸗ (9,4.5a); 9,26. der
König Israels ME. (1, 10) Erf. „Sohn
Gottes”; Joh. (}, 32-34).
Teufel öffb (12,9)
Sohn des höchſten LE.
— des Hocdıgelobten
1,352; 6,55.
ME.
— im Weinberg=
14,61..
Be era: x
a ER ir aa un £
— Abrahams £f. 19,9. — des
Menſchen Hebr. 2,6. der Hölle
Mith. 23,15. — des Derderbens 2.
Thejl. 2,35; 2.Kor. (6,15); Joh. 17,12.
— des dorns 1.Petr. (1,14.15). — des
Stiedens Ck. 10,6. —, der Derheigung
1. Petr. (1,14.15)
Söhne Abrahams Mitth.3,9; Ck. 3,8; Gal.
3,7; 1.Petr. (3,5.6). — des Bundes
mit Abraham Apg. 3,25. — Aarons
Hebr. (10,22). — Israels Apg. 2,17;
7,23. — Levis Hebr. 7,5. — der Pro:
heten Apg. 3,25. — Gottes, Chrijten
Arten, 5,9,45; £f. 6,35; 20,36; Gal.
3,26; 4,6f; 2.Kor. 6,18; Röm. 8,14,
- 19; Eph. 1,5; hebr. 12,5ff; Offb. (21,
7). — —, Stiedebringer Mith. 5,9;
Röm. (8,38.39) Erf. „Gotteskindſchaft“.
— —, Überwinder, Märtyrer Offb. 21,
7. — —, Engel Mtth. (41-11); £k.
(10,18); 1.Kor. (10,22) Ext. „Abend-
mahl“; (11,10); Kol. (1,16); Eph. (3,
15); Offb. (12,9). — — und Menjcen-
töchter ME. (1,10) Erf. „Sohn Gottes“;
1.Kor. (109,20; 10,22) Erf. „Abend:
mahl“; ok Kol. (1,20); 1.Pettr.
(3,19.20); Jud. (6). — des Friedens
Mtth. (5,9; 22,14; 25,34); ct. 10,6. —
des Heils Ck. (16,8). — des Lichtes
£f. (16,8); 1.Chejj. 5,5. — der Aufer-
itehung Lk. 20,36. — des Donners, Jo—
hannes und Jakobus ME. 3,17; LE. (9,
54). des himmlischen Jerujalem
Gal. (4,26). — der Könige, jteuerfrei
Mith. 17,256. — des Reiches Einl.
Mtth.; Mith. (8,11.12); 13,38; (23,15;
25,34). — des Tages 1.Chejj. 5,5. —
des Ungehorjams Kol. 3,6; Eph. 5,6.
— diejer Welt If. (16,8); 20,54. —
des Böjen Mith. 13,38
Sohnesrechte, Sohnjchaft Gal. (4,5);-Röm.
(8,38.39) Erf. „Gotteskindſchaft“
Sokrates 1.Kor. (8,5); Apg. (17,18)
Sola fide, allein aus Glauben Einl. Röm.;
Röm. (1,16; 3,265) 1. Erf. „Reditferti=
gung“; 3. Erf. „Önade und Glaube”;
(12,66.7)
Soldat Chrijti 2.Tim. (2,5)
Soldaten, römijche, in Jerujalem ME, (15,
16); Mith. 27,275f; Apg. 21,32; 23,25;
Joh. 19,25fr
Soldatenleben, Bilder
2.Tim. (2,3ff)
Soma, Ben, Rabbi 2.Kor. (12,4) Erf.
Sonne geht auf über Gute und Böje Mith.
- 5,45
Sonnenfinjternis beim Tode Cäjars ME.
(15,35). — beim Tode Jeju ME. 15,
33; Muth. 27,45; LE. 23,44. — beim
Weltende Markus 15,24; Mith. 24,29;
Apojtelgejchichte 2.20; Offb. 6,12; 8,12
Sonntag in der chrijtl. Gemeinde Geſch.
N. T. Nr. 3; 1.Kor. (16,2); Röm. (16,
5); Joh. (12,12 13;12,1- 19), Offb.(1,10)
. Sopatros, Begleiter des Paulus Apg.
20,4 n,
aus dem: Kol. (2,5);
99
Sorgen, Sprühe Jeju vom Einl. 3 Ev.
Hr. 19; Mtth. (6,11); 6,25ff; 10,19;
£?. 12,11,22ff; Phil. 4,6; 1.Petr. 5,7.
— die S. der Welt ME. 4,19; Mith. 13,
22:5, 20. 8,14:
Sofipatrus Genoſſe des Paulus Röm.
16,21
Sojthenes, Sreund des Paulus Einl. 1.
Kor.; 1.Kor. 1,1. — Spnagogen-Dors
iteher in Korinth Apg. 18,17
Soter, griech, Heiland 1.Tim. (1,1); 2:
Tim. (1,10
Soziale Stage 1.Kor. (7,24) Erf. „Sklas
venfrage“; Jak. (4,1)
Spaltungen, als Werk des Fleiſches Gal.
5,20. — in Korinth Einl. 1.Kor.; 1.
Kor. 1,10; 1,10-4,21; (11,18). — in
Rom Röm. 14,1ff
Spanien 2.Kor. (10,16); Einl. Röm.; Röm.
15,24,28; 2.CTim. (4,17); Apg. (19,21)
Spätjudentum, Einfluß auf Paulus Röm.
(5,21) Erf. „Die beiden Adam“
Spätregen Jaf. 5,7
Speichel als Heilmittel Einl. 3 Ev. Nr. 13;
ME. (7,33); 8,23; Joh. (9,6.7)
Speije, reine u. unteine ME. 7,18f; Mith.
15,17; 1.Tim. (4,4); Apg. 10,115; (10,
238); Hebr. (13,9-16). — himmlijche in
der Wüjte 1.Kor. (10,3f). — ewige,
unvergängliche Joh. 6,27; (6,32); 6,55;
(6,65a). — heilige, beim Abendmahl
1.Kor. (11,275f). — geijtig 1.Tim. 4,
6; Joh. 4,32ff
Speije-Derbote ME. (7,14); 1.Kor. 8,8ff;
Kol. (2,16,17); 1.Tim. (4,3ff); Hebr.
(13,9)
Speijung der 4000 ME. 8,1ff; Mith. 15,
32ff. — der 5000 Einl. 3 Ev. Nr. 12.
13; ME. 6,55ff; Mith. 14,15ff; LE. 9,
10ff; Einl. Joh. Ev. Nr. 2. 6b; Joh.
(2,1-11) Erf.; 6,1ff; (6,1-71)
Spefulationen 1.Tim. (1,4; 2,5); Hebr.
1,2); Einleitung 1.Petr. Ir. 5; 1.Detr.
1,10.11,18.19; 3,18)
Sperling, fällt nicht auf die Erde ohne Gott
Mtth. 10,295; CE. 12,6f
Spezereien ME. (16,1); LE. 23,56; 24,1
Spiegel, hineinjhauen 1.Kor. (13,12);
at. 1523
Spiele, ijthmijche 1.Kor. (9,24-27)
Spitta, Sr. Einl. 2.Chejj.; Einl. Jak.;
Jak. (1,1); 1.Detr. (3,19.20); Einl.
Jud. und 2.Detr.
Splitter im Auge des Bruders Einl. 3 Ev.
Ar. 16; Mith. 7,35 .£8. 6,41;. 1.108
1,8
— der Juden, Zend, Aramäiſch uſw.
Apg. (2,115). — „fremde“ Sprachen
Apg. (2,16). — der Engel 1.Kor. 2,13;
(12,11) Erf. „Sungenreden“; 13,1. —
der Evangelien Einl. 3 Ev. Kir. 2a
Sprahenwunder zu Pfingjten Apg. (2,6,
13
Sprichwörter im I. T. ME. (2,17a); Mith.
(12,33). 2.Chejj. (3,10); Ja:oöus (3,12);
2.Detr. 2,22
7*
Sproß, Bezeihnung des Mejjias Röm. 15,
12; Hebr. 7,14; (7,13.14)
Sprüche, „der Däter“ LE. (17,10). — Gots
tes 1.Petr. (4,10.11)
Sprudhgruppen in den Evangelien Einl.
3 Ev. Nr. 16
Spruchweisheit, jüdijche Einl. Jak.
Staat, Dienerin Gottes 2.Chejj. (2,6.7);
Röm. (13,7) Ert. „Staat“; Offb. (15,
12). — Stellung des Chrijten zum:
Römer (13,7) Erf.; 1. Tim. (2,2); 1.
Petr. 2,13ff; Offenbarung (13,2b). —
und Kirche Röm. (13,7) Erf. „Staat;
1.Petr. (2,13-17). — römiſcher, unter
dem Bilde des Tieres Offb. 17,7ff
Stab Jakobs Hebr. 11,21. — Aarons
Hebr. 9,4. — des Propheten als Heil-
mittel Apg. (5,12-16)
Stachel, ausjclagen wider Apg. 26,14
Stahys, Sreund des Paulus Röm. 16,9
Stadion, Maß Joh. (6,19; 11,18.19)
Stadt, die himmliſche Hebr. (10,34); 11,
10,16; 12,22; 13,14; 1.Petr. (2,4-8)
Städte, „Sehn“ ME. (5,20; 7,31); Mith.
(4,24); £E. (3,1)
Städtebund, in Ajien Apg. (19,1)
Stadtjchreiber in Ephejus Apg. 19,357
Stamm, heiliger 1.Detr. 2,9
Stammbaum Jeju Einl. 3 Ev. Ur. 14;
Mtth. 1,155; LE. 3,2577
‚Stämme, die 12, Israels Jaf. 1,1; Offb.
mar: 21,12
Standhaftigfeit 2. Theſſ. 2,15; Röm. 15,
4f; Hebr. (10,36; 12,1); Jaf. (1,5); 2.
Detr. 1,6
Starke im Glauben Einl. Röm. Kap. 14f;
Röm. (14,2.3,13ff)
Starker, bedarf des Arztes nicht ME. 2,
17; (4,12); Mtth. 9,12; ct. 5,31. —
gefejjelter ME. 3,27; (4,12) Erf. „Da=
tabeln”; Mith. 12,29; LE. 11,21
Stärkere, der, im Munde des Johannes
ME. 1,7; Mith.. (3,11); £E. 3,16
Stater — 4 Dradymen Mtth. (17,27)
Statius, römijcher Dieter Apg. (18,12)
Statthalter, Jojeph über Ägypten Apg.
7,10. — der römische ME. (15,15) 1.St.;
2r. (3,1);20,20;: Ang. (8,10; 21,34);
1.Petr. 2,14
Staub von den Süßen jchütteln ME. (6,10.
11); Mtth.10,14; £E.9,5; 10,11; Apg.
(13,51; 18,6). — in die £uft werfen
vor Wut Apg. 22,25. — aufs Haupt
werfen vor Trauer Offb. 18,19
Stehen u. fallen im Glauben Röm. (14,4)
Stehlen Eph. 4,28
Stein von den Bauleuten verworfen MIE.
(8,31) 2.St.; 12,10f; Mtth.21,42; ££.20,
17; Apg. 4,11 ; 1.Petr. 2,7f. — vor
Jeju Grabe Einl. 3 Ev. Nr. 11; ME. 15,
46; 16,3f; Mith. 27,60; 28,2; LE. 24,
2; Joh. 20,1. — des Anjtoßes, Jejus
Röm. (9,33); 1.Petr. 2,8. — der weiße
mit d. neuen Namen Einl. Offb. Kap.
2. 3; Offb. (2,17)
Steine werden jchreien LE. 19,40. —
N RLOU —
werden 3u Kindern Abrahams Mlth. 3,
9; LE. 3,8 — lebendige 1.Petr. 2,4f
Steinigung, alte Form der Hinrichtung
Apg. (8,1a). — als Strafe für Ehebruch
Joh. (8,3-5). — als Strafe für Gots
tesläjterung Joh. (10,51). — des Sas
charja Hebr. (11,37.38). — des Stephas
nus Gal. (1,23); Apg. 7,59ff. — des
as 2.Kor. 11,25; Apg. 14,5; (14,
1
Steinigungsverfuh an Jejus Joh. 8,59;
10,31
Steinmener, „Homiletif“ 2.Tim. (4,3)
„Steinpflajter“, Gabbatha Joh. 19,13
Stellvertretung Chrijti Hebr. (10,18) 2.
Erf. „Opfer“
Stephanas, in der korinth. Gemeinde Einl.
1.Kor.; 1.Kor. 16,15,17; Apg. (17,34).
— von Paulus getauft 1.Kor. 1,16
Stephanus, Märtyrer Einl. Apg. Rı.1.
4; Apg. (5,40); 6,1ff,8ff; (7,48-50; 8,
la); 8,2; 11,19; 22,20. — Prozeß des
ME. (14,58); Gal. (1,38); Einl. Apg.
Wr. 2; Apg. 6,13}. — Rede des Einl!
Apg. Tr. 2; Apg. 7,1ff; (8,la). —
ein Mann voll heiligen Geijtes ME,
(13,11); Apg.(5,3fj) 2.St. ;7,55. — jhaut
Gott ME. (1,10); Apg. 7,55; 1.Detr.
(4,14); Offb. (4,1). — Sürbitte 2,
Tim. (4,16). — Tod Gal. (1,23); Apg.
7,54ff. — Robertus, Derseinteilung
Geſch. N. T. Ur. 6
Sterben als Strafe Röm. (8,3.4). — mit
Ehrijtus Gal. (5,24); 2.Kor. 5,14; Röm.
6,3ff; (7,4). — ein Gewinn Phil. 1,21
Stern bei der Geburt Jeju Einl. 3 Ev.
Ne. 14528. (15,33); Mith. 2,200
aus der Höhe LE. (1,78). — aus Jakob,
der Mejjias Mtth. (2,9). — des Got—
tes Rompha Apg. 7,43. — mit dem
Schlüfjel zur Unterwelt Offb. 9,1
Sterne, die vom Himmel fallen beim Ende
ME. (13,245); Mtth. 24,29; ££. (21,11);
Offb. 6,13; 8,10. — die 7 in der Handı
Chrijti Offb. 1,16,20; 2,1; 5,1. — =
Engel Offb. (9,1)
Sternendienjt der Juden Apg. (7,42f)
Sternenglaube Mtth. (2,2); Gal. (4,5)
Erf. „Weltelemente”
Steuer, römijche ME. 12,14; Mltth. 22,17;
£t. 20,22; Röm. (13,6), — für den
Tempel Mith. 17,24ff
Steuereinihäßung, erjte in Judäa LE. (2,2)
Steuererklärungen bei den Juden LE. (2,5)
Steuermünge, Stater, im Maul des Fiſches
Einl. 3 Ev. Ne. 5. 9; Mith. 17,27
Steuerruder, Bild vom Jaf. (5,3.4)
Stiefgejchwijter Jeju, nad Fath. Ausles
gung ME. (6,3) 2. St.
Stiftshütte 2.Kor. (3,7); Röm. a
Apg. 7,44; (8,la); Hebr. (6,19; 8,2);
9,21; Joh. (1,146); Offb. (7,15-17; 21,
22
Stiftslade im Allerheiligjten Hebr. 9,4
Stiftung, die neue, j. a. Bund hebr. 9,
15ff; (10,18) 2. Erf. „Opfer“; 10,29
Be aiafelt im Allerheiligjten Hebr.
—
101
Stigmatiſation, religiöſe Gal. (6,17);Offb.
(13,16.17)
Stillen, die = Pharifäer Apg. (5,40)
Stillung des Sturmes Einl. 3 Ev. Ir. 8.
12. 13; ME. 4,35ff; Mtth. 8,25ff; LE.
8,22ff
Stimme am Berge Sinai Hebr. (12,18.19).
— in der Wüjte, Johannes d. T. ME.
1,3; Mtth. 3,3; £R. 3,4; Joh. 1,23. —
vom Himmel ME. (1,10); Mith. 3,17;
[Er 3,225 fing. 9,42.22,7; :26,145= 2,
Detr. 1,18; Joh. 12,28. — aus der
Wolfe MI. 9,7; Mith. 17,5; £E. 9,35;
2.Petr. 1,18. — aus dem Thron Gottes
Offb. 4,5; 19,5; 21,5. — des Erzengels
1.Chejj. 4,16
Stimmen beim Ende Offb. 11,19; 16,18
Stoa, Lehre Einl. Hebr.; Jak. (1,25; 2,10.
11); 1.Detr. (2,16); Einl. Joh. (1,1-18)
Stoicheion, griech, Bucdjtabe Gal. (4,5);
Offb. (1,8)
Stoifer ME. (10,9); 1.Kor. (6,7); Röm.
(1,32) Erf. „Heidentum“; Apg. (17,16ff,
31); Einl. Hebr.
Stolz, natürlich menſchlicher 1.Kor. (1,29).
— ſittlicher Gal. (6,4)
Strabo, „Geographie“ Apg. (9,17)
Strad, H. „Jejus, die Häretifer und dia
Ehrijten“ ME. (9,38)
Strafamt des Geijtes Joh. (16,7)
Strafe 2.Tim. 3,16. — ewige Mitth. (25,
41); LE. (16,24); 1.Kor. (3,15ff); Hebr.
(10,30.31); Jud. (9)
Strafengel, jüdijche Hebr. (1,14)
Strafgericht 1.Kor. (14,21); Röm. (7,13) ;
Eph. (2,5); Jud. 7. — wegen unwürdi-
gen Genujjes d. heil. Abendmahls 1.
Kor. 11,29ff
Strafurteil Gottes ud. (4)
Strafwunder, Ananias und Sapphira
. Apg. 5,1ff; (5,40)
a Ausdrud für menjcl. Seele Hebr.
1,3
ae die „gerade“ in Damasfus Apg.
11
Straton, König, Gründer von Cäjarea
Apg. (10,1)
Strauß, D. Fr. „Leben Jeſu“ Einl. 3 Ev.
Rt. 7. 13; ME. (1,42)
Streit, Stellung des Chrijten zum Mith,
5
Streit und Neid 1.Tim. 6,4
Streitgejprähe Jeju ME. 2,23ff; 3,1ff;
7,1ff; 12,13ff,387f ; Mith. 12,1ff,9ff; 15,
Uff; 2,1577; 23,1ff; LE. 6, iff, off; 11,
37ff; 20,20ff Asff
Streitigkeiten in der Gemeinde Jak. (4,1)
Strymon Sluß Apg. (16,13)
Stückwerk, unſer Erkennen und Weisſagen
1.Kor. 13,8f
Stummer, Heilung Mith. 9,32f; 12,22f;
£?. 11,14
Stunde des Endes ME. 13,32; Mtth. 24,
36; 1.Chejj. 5,1. — die legte 1. Joh.
2,18. — „eure“ = die Naht Lf. (22,
52.53). — Jefu, Tod Joh. (2,5-5; 2,
1-11) Er. „Seichen“; 7,6,30; 8,20; (12,
23); 13,1; 16,25,32; 17,1
Stundenzählung Mi. (15,25); Apg. 2,15;
3,1; (10,5); 10,9
Sturmbejhwörung Einl. 3 Ev. Ur. 8. 12,
13; ME. 4,35ff; Mith. 8,255f; LE. 8,
22
su des Reiches Gottes Mtth. (11,12.
13); £?. 16,16
Suchen und finden, Wort vom Mith. 7,
Wi Er 11,
Sueton, Geſchichtsſchreiber Einl. 3 Ev. Mr.
7; mt. (8,25); Apg. (11,26,28; 16,8;
18,2; 24,5f,24)
Suggejtion als Mittel der Heilung Einl.
3 Ev. Ir. 13; ME. (1,31,54; 2,11; 3,3)
Sühnededel im Allerheiligjten Hebr. 9,5
Sühnelehre Eph. (5,2)
Sühneleiden Chrijti 1.Petr. (3,18)
Sühneleijtung Chrijti Hebr. (7,25-25)
Sühnetod Chrijti 1.Petr. (3,18)
Sühnopfer 1.Kor. (4,13); Röm. (3,25af}; 3,
26b) 2. Erf. „Heilswirfung“
Sühntag, der große Hebr. (13,11)
Sühnung durch Opfer ME. (3,50)
„Sünde“; 1.Petr. (2,24.25; 3,18)
Sulla ME. (5,34); Apg. (17,16)
Sünde, Allgemeinheit 6al.3,22; Röm. 3,
9; (5,12;°6,1-14,14b); Jaf. 1,15; (3,2);
4,17. — eine Sejjel Hebr. (12,1). —
verjchiedene Arten ME. (3,50) Erf.
„Sünde“; 1. Joh. 5,16. — abſichtliche
ME. (3,30) Erf. „Sünde“; Hebr. (6,4-6;
10,26). — „mit erhobener Hand“ ME.
(3,350) Exk. „Sünde“. — unwijjentliche
Me. (3,50) Erf. „Sünde“; Hebr. (5,2);
9,7. — aus Shwadheit Hebr. (10,18)
2. Exk. „Opfer“. — ewige ME. 3,29.
— bis zum Himmel reichende Offb. 18,
5. — zum Tode 1.Joh. 5,16. — jühns
bare ME. (3,50) Erf. „Sünde“; 1. Joh.
5,16f. — unjühnbare Hebr. (6,4-6; 10,
18) 2. Exk. „Opfer“; (10,26); 1.Joh.
5,16f. — wider den heiligen Geijt ME.
3,29; (3,30) Ert. „Sünde“; Mith. 12,
32; £?. 12,10; Apg. 5,3,9; (5,5.10);
7,51; hebr. (6,4-6). — = alles, was
nit aus Glauben fommt Röm. 14,25.
— — Jrrtum, Mangel an Kenntnis Einl.
Joh. Ev. Nr. 4b. — = Ungejeglichkeit
1. Joh. 5,17. — Entjtehung 1.Kor. (15,
45). — ſchon vor dem Geje da Röm. 5,
13. — aus dem menjhl. Herzen Jaf.
1) — durh Eva in die Welt ges
ommen 1.Tim. (2,15). — als Schlange
1.Tim. (6,11). — von Gott in ihrem
Rechte anerfannt Röm. (7,150) Erf.
„Geſetz“. — als Strafe Röm. (1,24). —
Strafgeriht über die S. Röm. (7,15c);
83. — duch Chriftus überwunden
Röm. (8,5,13); 1.J0h. 3,5. — der
. Welt Joh. 1,29. — und Sleijh Gal.
' 5,16f; 1.Kor. (5,5; 15,50); 2.Kor. 10,
2f; Römer (7,146); 8,3ff; 1.Petr.
Erf.
*
I ee Ar
—— *
EDEN
2,11); Joh. (3,6.7; 6,635a),,. — und
je 1.Kor. 15,56; Röm. 7,7ff; (7,
15c); Erf. „Bejeg". — und Gnade Röm.
6,14. — und Leiden Lf. (13,4); Joh.
9,2. — und Tod 1.Kor. 15,56; Röm.
(2,12); 5,12; (5,21) Erf. „Die beiden
Adam“; 8,2. — Sklave der Röm. 6,17;
Joh. 8,34f. — Menjc der Offb. (13,
11) 1. St. — Trug der Hebr. 3,13. —
perjonifiziert Röm. (5,21) Erf. „Die bei:
den Adam“; (7,86,17)
Sündenbefreiung Röm. 6,18; Hebr. (1,3)
Sündenbefenntnis Jaf. (5,16); 1. Joh. 1,9.
— bei der Johannes-Taufe Mk. 1,5;
Mtth. 3,6
Sündenböde 1.Kor. (4,13)
Sündenerfenntnis Röm. 7,7; Hebr. 10,2
Sündenfall Adams 1.Kor. (15,45); Röm.
(7,7c,8a); 1.Tim. 2,14
Sündenfleiſch Röm. (5,21) Erf. „Die bei-
den Adam“. — Jeju Röm. (8,3f)
Sündentatalog ME. (7,20); Mith. (15,19);
Öal. (5,19-21); 1.Kor. (6,9bf); 2.Kor.
12,20; Röm. (1,29-31; 7,5)
Sündenfnehtihaft Röm. (6,17); Joh. 8,
54
Siündentilgung, fortwährend nötig 1. Joh.
1,7b
Sündenträger, die Jünger Mtth. (23,35)
Sündenvergebung durd; Gott ME. (2,
5); 2,7; 3,28; Matthäus (6,12); 12,
31; £8.1,77; (4,15); 5,21; 7,47; (15,32);
Apg. 2,38; 3,19; 5,31; hebr. (8,11.12.
13; 10,1); 1.Joh. 1,9; 2,12; (3,5). —
zugejagt durch Jejus ME. 3,5; Mith.
9,2; LE. 5,20; 7,48. — durch die Jüns
ger Mtth. (16,19); Joh. 20,25. — durd
Buße u. Gebet Apg.(8,20-23); Jak. (5,
15). — dur den Glauben an Jejus
Apg. 10,43; 13,38. — und Taufe Apg.
2,38; (22,16)
Sünder, und Höllner ME. 2,15f; Mith.
(5,5); 9,105; (11,25.26); Lufas 5,50;
15,1f; (15,52). — bußfertiger, Freu—
de über Ck. 15,7,10; (18,14a). — irrene |
der Jak. 5,19f
Sünderin, die große Einl. 3 Ev. Ur. 5;
ME. (3,14.15) 2 Erf. „Jüngerfreis”;
(14,5); Mith. (11,195); Einl. LE; LE.
7,36ff; Joh. (12,1-8)
Sündlojigkeit Jeju Mtth. (1,25) Exk. „Öe-
burt“; (3,14); 2.Kor. 5,21; Röm. (3,
266) 2. Erf. „Heilswirfung”; —
Hebr. (7,26); 1.Petr. (1,14.15,18.19);
Joh. (8,46); 1.Joh. 3,5. — als Siel
der Chrijten Röm. (6,20-22); Einl. 1.
Joh.; 1.J0h. (&,la); 3,6,9; 5,18
Sündopfer BHebr. 5,3; (10,18) 2. Erf.
„Opfer“; 13,11
Sujanna, Jüngerin Lk. 8,3
Sndhar, Stadt in Samarien Joh. 4,5
Snene, Stadt Apg. (8,27)
Syllogismus practicus, in d. reform. Kir—
‚ he 1.Joh. (2,29)
Symbole, Satramente 1. Joh. (5,5-12)
Snmbolum 1.Tim. (1,15)
|
Symeon im Tempel Einl. Ck. Kap. 1. 2,
„Vorgeſchichte“; Lf. 2,25. —, Simon,
Petrus Apg. (1,23); 15,14; 2.Petr. 1,1.
a Me mit d. —— Niger
pg. (1,23); 135,1. — chriſtlicher Mus
itifer Gal. (4,19) J
Synagoge Ck. (22,66); Apg. 9,2; (13,15.
..16); hebr. (10,25; 13,9-16); Joh. 9,
22. — Ausſchluß aus Einl. Joh. Ev.
Nr. 3; Joh. 9,22; 12,42; (16,2). —
— drijtlihe Derfammlung Jaf. (2,2.3)
Synagogen, verjhiedene in Jerujalem
Apg. 6,9; 24,12
Spnagogengebet, jüd. Mtth. (6,10a). —
gemeinde Apg. (5,40). — =predigt Jeju
£f. (4,15). — »verbände Apg. (6,9).
— :verjammlung Apg. (2,47). — vor⸗
iteher ME. 5,22,35ff; Mith. 9,18; £f.
8,41,49; 13,14; Apg. 13,15; 18,8
Snnedrium, Hoher Rat ME. (8,31) 2. St.;
(11,18,27); 14,43,55; Mith. 5,22; £f.
(22,66); Apg. A,1ff; 5,17f7; 6,12; (8,
la; 9,2); 22,30; 23,15; Joh. (1,19; 2,
18-22); 3,1; 11,47
Snnfretismus, Religionsmijhung Apg.
(18,24); 1.Petr. (3,19.20); Einl. Job.
Ev. * 4b; Joh. (4,4-42); 1. Joh. (5,
5-12
Snnode von Nicäa Jud. (9). — von Tri-
ent Gejh.N.T. Nr. 5. — Gejamtjyn-
oden Geſch. N. T. Nr. 3
Synopjis, tabellarijche Form der 3 erjten
Evangelien Einl. 3 Ev. Nr. 2c.
Synoptijche Frage Einl. 3 Ev. Nr. 2c
Syntyche, Chrijtin in Philippi Phil. 4,2
Synzygus, Genoſſe des Paulus in Philippi
il. 4,
Syrafus, Stadt Apg. 28,12
Sprer, der „jinaitijche”, Handſchrift Geſch.
A. CHE. 7
Sprien, römijche Provinz Einl. Gal. Ar.
1; Gal. 1,21; Apg. (9,30; 11,25; 14,
26); 15,23,41; 18,18; 21,3; (22,21)
Spro-Phönizierin, das kananäiſche Weib
Einl. 3 Ev. Nr. 13; ME. (3,16-19); 7,
26; Mtth. 15,22
Syrte, die große Apg. (2,1l1a); 27,17
Tabitha, Gazelle 1. Tim. (5,10); Apg. 9,
36,40; (9,45)
Tacitus, Gejhichtsjchreiber Einl. 3 Ev.
Nr. 7. 13; ME. (7,34; 8,25); Apg. (11,
26,28; 18,14f; 23,24; 24,5f,24)
Tafelmeijter Joh. 2,8
Tafeln, jteinerne und fleijcherne 2.Kor.-
(3,5) 1. St. — himmlijhe Jaf. (2,19)
Tag, Einteilung Mith. (20,14.15). — ein
Tag = 1000 Jahre 2.Petr. 3,8
Tag Chriſti, Wiederfunft LE. 17,22,24,26,
30;.1.Cheif.. 5,2; (8.1.2); 2.Chei 2
1f; (3,11.12);.1.Hor. (1,7); 2.Kor
14; Röm. (13,12); Phil. 1,6,10; 2,16;
Apg. 2,20; Joh. (8,56); Offb. 1,10. —
d. große, des allmächtigen Gottes hebr.
4,7ff; Offb. 16,14. — der böje Eph.
6,13. jüngjter, des Geridhtes 1.
Theſſ. (5,1,2); 1.Kor. 3,13; 5,5; Röm.
2,5,16; 1.Tim. (5,24); Ang. (2, 20. 21);
- 1. Petr. (1,6.7); Jud. 6; 2.Petr. 3,7;
Joh. (3,18); 6,39f,44,54; 11,24; 12 48;
1.Joh. 4,17. — wie ein Dieb 1. Tell.
5,2; 2.Petr. 3,10; Offb. 16,14f. — wie
ein Salljtrid Lk. 21,54. — wie ein Bliß
tt. 17,22,24,26,30. — des Derderbens:
2.Petr. 3,7. — des Sorns Röm. 2,5;
(12,19); 1.Petr. (3,21); Offb. 6,17;
(81 1-6). — der Dergeltung und Ra
£t. 21,22. — der Heimfuchung 1.Petr.
2,12. — der Erlöjung Röm. 8,23; Eph.
4,50. — besheils 2.Kor.6,2. — „jener”
et. 21,34; 2.Chefj. 1,10; 2. Tim. 1,12,
18; 4,8; Hebr. 10, 25; 2.Petr. 1, 19:
Joh. 14,20. — der „dritte“ als Aufer-
ftehungstag ME. (8, 31) 2..St: Htih.
16,21; 17,23; 20,19; £f. 9,22; 18,33;
1.Kor. 15,4; Apg. (2,32); 10,40.
des Herrn — Sonntag Offb. 1,10
Tage Noahs Mith. 24,37; Lk. 17,26. —
Lots Ck. 17,8. — des Meifias Hebr.
(1,2). — des Menjchenjohnes LE. 17,
22,26. — die legten 2. Tim. 3,1; 2. Petr.
3,4. — in 3 Tagen den Tempel aufs
richten ME. 14,58; Mith. 26,61; Joh.
2,19. — heilige, der Galater Gal. 4,10
Tagewähler Einl.Röm. Kap. 14f; Röm. 14,5
Talar der Schriftgelehrten LE. 20,46
Talent = 4125 Mark Mith. 18,24,25,15ff.
geijtige Begabung mtth. (25, 19)
Talitha fumi Einl. 3 Ev. Ur. 15; ME. 5,
41; Apg. ve 43)
Talmud Ein Ev. Kr. 16. 17; mtth.
(5,17,37; 7,12; 22,11-13; 27 51); Kol.
(1,20; 2,21 2); 2.Petr. (3,8): Joh. (4,
54); Offb. 6,9). — ‚Traftat Chagiga
2.Kor, (12,4 Ent.
Tante Jeju, unterm Kreuz Joh. 19,25
Targum, Bibelerflärung d. Synagoge 2.
Tim. (3,8); 1.Petr. (1,24.25)
Tarjus, Stadt in Cilicien Einl. Gal. Tr.
1; Gal. (1,21); Apg. (8,1a); 9,11; (9,
17); 9,30; 11,25; 21,39; 22,5
Tartarus 2. Petr. 2,4
Täter des Gejeges Röm. 2,13; Tat. 1
225,25; 4,11
Tatian, Diateffaron Geih. N. T. Ur. 3.4
Taube, Sinnbild des Geijtes ME. (1,10);
Mith. 3,16; LE. 3,22; Joh. 1,32.
Vorbild der Lauterkeit Einl. 3 Ev. Nr.
16; Mith. 10,16
Taubjtummer, Heilung Einl. 3 Ev. Ur.
13; ME. 7,317f
en Mith. (28,19) 2. Erf. „Taufbe-
e [7
Taufe Jeſu durd Johannes Einl, 3 Ev.
Te 75 ME 1,959, 901,25)
Erf. „Geburt“; 3,13; (4,3); LE. 3,21;
2.Kor. (1,21); Röm. (1,76) Erf. „Sohn
Gottes“; Apg. (4,26); Hebr. (1,5a); 2.
Petr. (1 ‚17.18); Joh. (1,52-34); 1. Joh.
45,6); Offb. (4,1). — mit der Jejus
getauft werden muß ME. (8,31) 2. St.,
1. Erf. „Leidensverfündigung“; 10,388;
—
103
|
GET ££.12,50; Einleitung Johannes
hr. Ar. 4. — die Jejus vollzog Jo—
hannes 3,22. — die Paulus vollzog
1.Korinther 1,14ff; Apg. (8,25).
des Johannes d. T. ME. 1,2ff; 11,50;
Mith. 3,1ff; 21,25; LE. 3,1ff,16; 7,29;
20,4; Apg. 1,5,22; 10,37; 11,16; 15,
24; (18, 25); 19 ‚31; Joh. (1, 24-28); 1
31 33; (3, 13) 2 Eıt., Tauf ie" +; 1-21);
3, 23. — des Kämmerers Apg. (8,
E 8,26ff. — des Kornelius Apg. 10,
47f. — des Kerfermeijters in Philippi
Apg. 16,35. — der India in Philippt
Apg. 16,15. — der Samariter Apg.
8,12. — äriftliche Mith. (28, 19 2. Erf.
„Taufbefehl"; Gal. — ———
13; 5,7a; 6,11; 12,13); use (1,21);
Röm. 6, ff; Kol. 2,12: (3,3,95); Eph.
(1,3,13-14); 4,5: (5,25); 2.Cim. (2,2):
Tit. (3,5.6); Apg. 2,38; 8,16; 10,47f;
hebr. 6,2; (10,22,32); Jaf. (2,7; 4,5);
1.Detr. 3,21; Joh. (1,24-28; —
19,35); * Joh. (5,6) ; Offb. (7,48).
Tag der Taufe Eph. (4,50). — berufen
duch 1.Tim. (6,12). — der Kinder,
nicht üblich im apojtol. Seitalter 1.Kor.
(7,14). — mit Wajjer ME. 1,8; Mith.
3,11; £2. 3,16; 1.Kor. (12,13); Apg.
1,5; 10,47; 1, 16; Joh. 12631; 6,
13) 1. und 2. Erk.; 1. Joh. '(5,7.8). —
mit Geiſt ME. 1,8; Mtth. 3,11; £f.
3,16; 1.Kor. (6,11); 2.Kor. (1,21f; 4,
13); Apg. 1,5; 11,16; Joh. (1,24-28;
3,13) 2. Erf. „Taufe“; 1. Joh. (2,20)
2 St.; (5,7.8). — mit Geijt und Feuer
mt. (1,8); Mtth. 3,11; CE. 3,16; Apg.
(2,15). — in den Johannes»Scriften
Einl. Joh. Ev. Ur. Aa; Joh. (3,15) 2.
Erf. „Taufe”;(15,8ff) 2.St.; (19,35); 1.
Joh.(2,20) 2.5t. — u. Sintflut 1.Detr.
te — und Geijtesbejig 1.Kor.
6,11) Erf. „Taufe”; 2.Kor. (1,22; 4,
13); Apa, 2,38; (6,14); Joh. (1,2428);
1. Joh. (2,20) 2. St. — und Reditferti-
gung Tit. an. — auf den Tod Chrijti
Gal. (5,24); Röm. 6,5ff. — für Tote
1.Kor. 15,29. — als Reinigungsbad
1.Kor.(6,11); 2.Petr.(1,9); Joh.(13,8Ff)
2.St. — zur Dergebung der Sünden Eini,
3 Ev. ir. 7; Apg. 2,38; 22,16. — rettet
1.Petr. 3,21; Jud. (5). — auf den
Namen Jeju Chrijti Mitth. (28,19) 4
Erf. „Taufen auf den Namen“; Gal.
3,27; 1.Kor. (1,13; 6,11) Erl. „Taufe“;
(10,1.2); Röm. (6, 3); 'Apa. (2,38) ; 8,16;
10,475; 19,5; 1. Petr. (1,35). — auf den
Namen des Paulus 1.Kor. 1,13,15. —
auf den Namen des Moje 1. Kor. (10,
1.2). — als Sakrament ME. (10,537; 16,
16); Gal. (3,27); 1.Kor. (6,11); Eint.
1.Kor. (10,1 22); 1.Kor. (10,22) Erf.
ne (12,13; 15,29); Röm. (6,
3); Kol. (2,13) ; Joh. (3, 13) 2. Exk.
Taufformel Mith. (28,19) 2. Erf. „Tauf-
befehl“. — :lied Eph. (2,7). — rede,
urchriſtliche Einl. Eph.
—
a DA
Taurobolien, in der Mithras-Religion
Jaf. (1,18); Offb. (1,5)
— Gebirge in Cilicien Apg. (9,17;
13,13
—— Reich 1.Kor. (15,24);
Offb. 20,1ff
Tavium, Stadt in Galatien Apg. (16,6)
Teich Bethzatha, Bethesda Einl. Joh. Ev.
11x. 7:2Y00. 5,2
Teleios, griech. — vollfommen, im My
jterienfult 1.Kor. (2,6)
Tempel zu Jerujalem Einl.3 Ev. Nr. 17;
Mith. 4,5; LE. 4,9; 2. Theſſ. (2,3); Röm.
- (9,4.5a); Eph. (2,11-22; 2,14); Apg.
2,46; 3,1,8; 5,20f,42; (7,47; 8,27);
Einl. Hebr.; Hebr. (9,2); Joh. (2,20);
5,14; 7,14,28; 8,20. — Gottes Mtth.
26,61; 2.Chejj. (2,3f); 1.Kor. 3,16; 2.
Kor. (5,15f); Offb. 11,1,19. — „heilige
Stä.te“ Mith. (24,15). — in 46 Jahren
gebaut oh. 2,20. — Wort Jeju vom
ARE, 14,58; 15,29; Mitth. 29,61; 27,
40; Joh. 2,19ff. — „meines Daters
Haus” £E.2,49; Joh.2,16. — den hei—
den verbo:en Apg. (21,29). — Pradit
Mt. (13,1.2); Mitth. 24,1; £8. 21,5. —
Ort der Herrlichkeit und Gegenwart
Gottes Röm. (9,4.5a). — Minderwer-
tigkeit Offb. (21,22). — der himmlijche
hebr. (10,18) 1. Erf. „Hohepriejter-
tum“; 1.Petr. (2,4-8); Einl. Offb. Mr.
2; Offb. (4,1; 7,15); 11,1,19; 14,15;
15,5. — — fehlt im himmlijchen Jeru—
ſalem Offb. 21,22. — bildl. = Gemein
de Mf. (14,58); 1.Kor. 3,16; 2.Kor.
(6,155); Eph. (2,11-22); 2,21; (3,19);
1.Detr.(1,2). — — des Geijtes = Leib
er (6,19). — des Jupiter Apg. (14,
Id.
Tempelabgaben Mith. (3,15); 17,24ff.
— :bau Salomos Apg. 7,47. — sdienjt
Einl. 3 Ev. Ur. 7; LE. (1,8); Apg. (6,
9). — =entweihung ME. (11,17; 13,1.2,
14); Mith. 24,15; Apg. (24,17); Offb.
11,2. — »halle'Apg. (2,2; 3,11); 5,12;
Joh. 10,23. — ehaupileute £?. (22,4);
22,52; Apojtelgejhichie 4,1; 5,24,26. —
haus £?. 11,51. — fultus Apg. (2,47;
8,1a). — =polizei Apg. (4,1); Joh. (2,
18-22). — =reinigung Einl. 3 Ev. Nr.
8. 9; ME. 11,15ff; Mith. (5,22a); 21,
12f; £E. 19,45; Einl. Joh. Ev. Nr. 2a;
‚Joh. 2,14ff. — =jäulen = Überwinder
Offb. (3,12). — »untergang Einl. ME.;
ME. (13,1.2,14; 14,58); Mith. 24,1f;
£?. 21,6. — »vorhang ME. 15,38; Mitth.
27,51; £f. 23,45; Hebr. (10,20. —
:porhof Apg. (2,46). — =weihfejt Joh.
10,22
Terentianus Maurus, lat. Dichter Einl.
Joh. Ev. tr. 1
Pr Schreiber des Paulus Röm, 16,
Tertullian Geſch. N. T. Nr. 3; Ct. (11,1-
13); 2.Kor. (12,4) Exk.; Eph. (1,1.2); 1.
Tim. (2,2); Einl. Apg. Nr, 6; Einl.
hebr.; Hebr. (6,4-6) ; Jaf. (1,18); Ein,
oh. Schr. fir. 2
Tertullus, Anwalt der Juden vor Selig
pg. 24,1
Tejtament bei den Juden Offb. (5,1). —
gö.t.ihes Hebr. (9,16.17); Offb. (5,1);
Einl. Dffb. Kap. 6, „Siegel=Dijionen”;
Offb. (8,1). — Altes, ſ. a. d. Gejd).
U. T. Ne: 15 ME, (12,31), Cole
Theſſ.; Gal. (3,6,29); 1.Kor. (14,22);
Röm. (3,2); Einl. Hebr.; Joh. (5,31-
47). — der 12 Patriarchen 2.Kor. (12,
4) Erk.; Jak. (1,14; 4,8). — des Hiob
1.Kor. (12,11) Erf. „Sungenreden“
Teufel, j.a. Satan ME. (3,22); Mith. (4,
1-11) Erf. „Teufel“; (25.41); Eph. 4,
27; Ang. 5,3; 10,38; Jat. 4,7; Jud.
9; Joh. (6,70.71; 12,316); 13,2; Offb.
(12,9); 20,2. — verjuht Jejum ME.
1,125; Mtth. 4,1ff; CE. A,1ff. — vers
führt den Judas Joh. 13,2. — wohnt
in der Unterwelt Mith. (16,18). —
wohnt im Himmel Offb. (129; 13,11)
1. St. — Wohnjit in Rom Offb. (13,
2b). — aud ein Gejhöpf Gottes Jud.
9). — Bejiegung Mith. (12,28); LE.
10,18; 17,21); 2.Kor. (4,4); Joh. (12,
sla und b); 1. Joh. 3,8; Offb. (12,10,
17). — Himmelsjturz£f. 10,18; Joh. (12,
315); Offb.(12,95513,11) 1.St.— Sturz in
den Schwefelſee Dffb. 12,10. — Dater der
Lüge Mttb.(5,37); Joh.(1,47);8,44. — Da=
ter der Juden Joh. 8,44. — Anfläger
Mtth. (4,1-11); Offb. 12,10. — Ans
itifter der Chrijtenverfolgungen Offb.
(11,1.2). — Antichrijt 2.Kor. (6,15). —
„der Böſe“ Matthäus (5,57); Johannes
17,15.16). — der große Drache Offens
arung 12,9; 20,2. — die uralte Schlans
ge Offenbarung 12,9; 20,2. — wie ein
brüllender Löwe Eph. (4,27); Einleit.
1.Petr. Nr. 3; 1.Petr. 5,8. — Mörder.
von Anfang Joh. 8,44. — Sünder von
Anfang 1. Joh. 3,8. — Urheber der
Leiden Markus (1,23); Offenbarung 2,
10. — Derleumder Offenbarung (12,95).
— Widerjacher 2.Chejj. 2,4; 1.Petr. 5,
8; Offenbarung (12,95). — Haupt der
Dämonen ME. (1,25). — Herr über den
Tod Hebr. 2,14. — Sürjt diefer Welt
Mith. (4,1-11; 6,106); 2.Kor. (4,4);
Kol. (1,13); Joh. 12,31; 1.Joh. (8,8);
Offb. (12,10). — Herriher im Reiche
der Luft EL. (2,1.2). — Allmadt LE.
aa; 2.Tim. (1,9). — Schlinge des
eufels 2.Tim. 2,26. — Scliche des
Eph. 6,11. — bei Hiob Offb. (12,9)
Teufel-Austreibungen, ſ. a. Dämon
Austr. Mith. (12,27)
Teufelglaube zur Seit Jeſu LE. (10,18)
Tertkritit Geſch. N. T. Ir. 9. — »überlie—
ferung Einl. Apg. Nr. 7; Hebräer (1,8)
Thabor, Berg Mtth. (3,17)
Thaddäus, Jünger ME. (3,14.15) 2. Eck.
„Jüngerfreis“; 3,18; Apg. a
Thamar, Weib des Juda Mtth. 1,3
LOST
Thanatos, griech. — Tod, Peit Offb.
6,7.8
Thara, Name £f. 3,34
Thargelienfejt in Athen 1.Kor. (4,13)
Tharjis, Könige von Mith. (2,1)
Theater in Ephejus Apg. (19,29)
Thefla-Aften, in der ſyriſchen Bibel Geſch.
rn. T. Nr. 4
Theodizee, Rechtfertigung Gottes
9,9
‚ff
era von Mopjueitia Gejh.N.T.Nr.4
Theokratie ME. (13,1.2); -Mith. (4,17)
Ext. „Gottesreich“; (5,5; 11,12.15); 1.
Kor. 15,24; Hebr. (1,1); Offb. (11,14);
11,17; 12,10; 19,6
Theologie, jpätjüdijche Gal.(1,4) Erk.;Hebr,
(2,5); 2.Petr. (3,5.6). — alerandriniiche
hebr. (7,1-10); 2.Petr. (1,4). — pythas
goreijch-orphijche 1.Petr. (1,17). — der
Urgemeinde Mtth. (11,10). — tabbis
nijche bei Paulus 1.Kor. (15,21); Jat.
(3,15). — moderne, fritiihe Einl. 3
Ev.; Ojfb. (13,18)
Theophanie, Oottesihau ME. (9,5); Joh.
(2,1-11) Erf.
Theophilus, Sreund des Lufas Einl. Ck.;
Ck. 1,3; Einl. Apg. Nr. 1 und 3; Apg,
1,1
Theophilus „An Autolycus” Einl. Joh.
Schr. Ir. 2
Thejjalonich Einl. 1. Theſſ.; Einl. 2.Cheij.;
Röm.
Einl. Gal. Hr. 1; Phil. 4,16; 2.Tim. |
4,10; Apg. (11,20; 17,1)
Thejjalonidyerbriefe, erjter, ältejteSch.
des I. T. Einl. 1. Theſſ. — — in Kos
rinth etwa im Jahre 50 gejchrieben
Einl. 1.Chejj. — zweiter, nicht von
Paulus Einl. paul. Br. — — abhängig
vom erjten Einl. 2. Theſſ. — — ob von
Timotheus verfaßt? Einl. 2.Theſſ.; 2.
Theſſ. (1,9)
Theudas, Aufitand Einl. Apg. Wr. 3; Apg.
5,36
Thomas gen. 5willing, Jünger ME. 3,
18; Mtth. 10,3; (28,17); £E. (2,40-52);
6,15; Apg. 1,13; Einl. Joh. Schr. Hr.
5a; Joh. 11,16; 14,5; 20,24ff; 21,2
Thomas Morus Apg. (5,5.10)
Thomas-Aften 1.Kor. (11,29);
(5,10) Exk.; Einl. Apg. Nr. 1
Thot, ägnpt. Gott = Hermes Einl. Joh.
2.Kor.
Thron Gottes Mith. (5,9); 5,34; Phil.
(2,6) 2.St.;Hebr.1,8;12,2;Offb.1,4;3,21;
4,2; 7,9,11,15,17; 22,1. — der himmlis
ſchen Majejtät Hebr. 8,1. — des Mens
ſchenſohnes Mith. 19,28. — der Gnade
hebr. 4,16; (10,22). — der große, des
Weltgerihts Offb.20,11. — desSatans
Einl. Offb. Kap. 2. 3, „äußere Lage”;
Offb. (2,12) 1. St. — des Tieres Offb.
16,10
Throne — Engel Kol. (1,16). — die 12
für die Jünger Mith. 19,8; LE. 22,
30. — die 24 im Himmel Offb. 4,4
—
Thronende, der — Gott Offb. 5,1,7,15;
6,16; 7,10,15; (7,15-17); 20,11; 21,5.
Thronfaal, himmli cher Offb. (4,1)
Thronjefjel beim Weltgericht Offb. 20,4
Thronwagen Gottes 2.Kor. (12,4) Erf.;
Offb. (4,7.8)
Thuja-Hölzer Offb. 18,12
——— griech. Schriftſteller Apg. (2,
14-36
Thnatira, Stadt in Lydien Apg. 16,14;
Offb. 1,11; Einl. Offb. Kap. 2.3; Offb.
2,18
Tiamat, Ungeheuer der Tiefe Offb. (12,
6.14
Tiamat-Mardut-Mythus Offb. (12,6.14)
Tiberias, Rejidenz des Herodes ME. (6,
17-29; 15,40.41); Joh. 6,23. —, See
308: 6,15 21,1
Tiberius, Kaijer LE. 3,1; 2.Tim. (4,17),
— Alerander, Statthalter Apg. (11,28)
Tiefen des Satans Einl. Offb. Kap. 2. 3,
„innere Gefahren“; Offb. 2,24. — der
Gottheit Röm. 11,33; Eph. (3,18)
Tier, aus dem Abgrund Einl. Offb. Mr.
4; Offb. 11,7; 13,1; (13,4); 13,11. —
mit der Todeswunde Offb. 13,12,14,
— mit dem Weibe Offb. 17,35. —
Kampf mit dem Mejjias Offb. 19,19ff;
20,10
Tiere, reine u. unreine Apg. 10,12; 11,6
Tierfreiszeichen, die 12 Einl. Offb. Kap.
6, „Siegel-Dijionen“; Offb. (12,6.14)
Timäus, Dater des blinden Bartimäus
ME. 10,46
Timon, Siebenmann Apg. 6,5
Timotheus, Freund des Paulus Einlet
tung 1. Thejj.; 1. Thejj. 1,1; 3,2,65
Einleitung 2.Chejj.; 2.Chejj. 1,1; (1,
9); Gal. (2,3; 5,11); Einleit. 1.Kor.;
1. Kor: ’4,1.75.4.16.105 1.2.1408 71529°
Röm. 16,21; Einl. Philem., Kol., Eph.;
Philem. 1; Kol. 1,1; (4,9); Phil. 1,1;
2.19; Einl. Daft. Nie. DIA: Eine,
2,18; 6,20; 2.Tim. 1,2; Apg. (16,1);
17,14; 18,5; 19,22; 20,4; (24,23); Einl.
Hebr.; Hebr. 13,23. — Abjtammung
Einl. 1. Theſſ.; Apg. (16,1, — Be
jdmeidung Gal. (2,3; 5,11). — Derfaß
jer des 2. Thejjalonicherbriefes? Einl.
2.Chejj.; 2. Theſſ. (1,9)
Timotheusbriefe, nicht v. Paulus Einl.
paul. Br. — eriter, Abfajjungszeit Einl.
Daft. Nr. 5; 1.Tim. (2,2). — — Ort
Einl. Pajt. Ile. 5. — — Derfajjer 1.
Tim. (1,5,10,15; 2,7; 3,7; 4,8). —
zweiter, Abfajjungszeit Einl. Pajt. Mr.
5; 2.CTim. (2,18)
Tiridates, Parther-König Mtth. (2,11)
Tijch, Sitte des zu Tiſch Liegens Joh. (13,
22-26). — der Stiftshütte Hebr. 9,2.
— des Herrn 1.Kor. 10,21. — der Däs-
monen 1.Kor. 10,21
Tiſchendorf, Gelehrter Geſch. N. T. Nr. 9
Tiſchgemeinſchaft 1.Kor. (5,11). — zwi
ihen Juden und Heiden Gal. (2,12)
RT
Tiſchreden Jeſu Ct. 14,1ff
Titius Juſtus, Gaſtfreund des Paulus
Einl. 1.Kor.; Apg. 18,7
Titus, Freund des Paulus Geſch. N. T.
Nr. 2; Gal. 2,1; (2,3); Einl. 2.Kor.
Nr. I. II, 4, 6; 2.Kor. 2,13; 7,6,13; 8,
6,16; 12,18; Einl. Pajt. Tlr. 4; 2, Tim.
4,10; Tit. 1,4; Apg. (15,35) Erf. „Apo-
ſtelSuſammenkunft“; (16,35). — Kron=
prinz3 Apg. (25,13)
Titusbrief, nicht von Paulus Einl. paul.
Br.; Tit. (1,3; 2,14; 3,5). — Abfafs
fungszeit Einl. Pajt. Wr. 5
Tobit, Bud} 1. Theſſ. (4,5
Tobjüchtiger in Geraja ME. (5,4f)
Tochter Pharaos Apg. 7,21. — einer
Stimme, Eho Mt. (1,10). — dions,
Jerujalem Mith. 21,5; Joh. 12,15
Töchter Sions £f. 23,28; Offb. (12,1.2).
— Jjraels Apg.2,17. — der Menſchen,
und die Engel ME. (1,10) Erf. „Sohn
Gottes“; 1.Kor. (10,20; 10,22) Erf.
„Abendmahl“; (11,10); Kol. (1,20); 1.
De (3,19.20); Jud. (6). — die 4,
des Philippus Apg. 21,9
Tod Römer (14,9); 2.Tim. (4,6); Hebr.
2,14; Jat. 1,15. — jüdiſche Auffajjung
1.Kor. (15,57.58) Erf. — griechiſche
Auffajjung 1.Kor. (15,57.58) Exk.; 2.
Kor. (5,10) Erf. „Swijchenzujtand“. —
Allgemeinheit Röm. 5,12. — als König
der Schreden 1.Kor. (15,26); Röm. (5,
12). — als Strafe der Sünde Röm. (2,
1: 5,12,14; (5,21) Erf. „Die beiden
Adam“; 6,16; 7,9ff; (8,3.4); 1.Petr. (4,
6). — Sold der Sünde Röm. 6,23. —
Solge der Sünde Adams 1.Kor. (15,
21); Röm. 5,12; (8,11). — Strafe für
anmwürdigen Abendmahlsgenuß 1.Kor.
11,295. — erlöjt von allem Übel 2.Kor.
4(5,6ff); 2.Tim. (4,18). — 3erreißt Leib
und Seele Röm. (5,21) Erf. „Die beiden
Adam“. — hebt alle Verpflichtungen
auf Röm. (6,7). — der ewige Röm. (5,
21) Erf. „Die beiden Adam“. — der
geijtige Mith. 8,22; Eph. (1,21; 2,1.2);
Einl. Joh. (4,45-12,50); Joh. (5,24-
27,36); 1.Joh. (3,14); Offb. (3,15). —
der jittliche Lf. (15,24.32). — der Zweite
Offb. (2,11); 20,6,14; 21,8. — und Le= |
ben Röm. 8,38; Einl. Joh. (4,43-12,
50; 5,24-27); 1.Joh. 3,14. — u. Teufel
1.Kor.(5,5; 15,26). — und Hölle Offb.
(6,7.8). — und Pejt Offb. 6,8; (6,7.8).
— perjonifiziert 1.Kor. (15,20); 15,547;
Hebr. (2,14); Offb. 6,8; 20,136. — |
wird vernichtet 1.Kor. (15,21); 15,26,
5aff; Röm. (8,5,13); 2.Tim. (1,10);
Offb. 20,14; 21,4
Tod Chrijti ME. (3,6; 8,31) Erf. „Lei:
densverfündigung“; 15,35ff; Mith. 27,
a5ff; LE. (22,3); 23,44ff; Kol. 1,22;
Eph. (5,25); Phil. 2,8; Apg.2,24 ; Hebr.
9,15ff; 1.Petr. (1,18.19); Joh. (19,12);
19,17f. — Heilswert Gal. 2,21; Röm.
(3,266) 2. Erf. „Heilswirfung”; 6,8ff;
|
1.Joh. (1,76). — im A. T. geweisjagt
1.Kor. (15,3). — als Rätfel 1.Kor. (15,
3); Joh. (12,20-360; 16,8). — Ärger:
nis für die Juden 1.Kor. 1,23; Einl.
zum Joh. Ev. Ur.3; Joh. Ev. (1,29.30;
5,51-47; 12,20-36a). — Torheit, |. a.
Kreuz Joh. (12,33.34). — Anjtoß für
die Gnojtifer 1. Joh. (5,6). — als Er»
höhung Joh. (3,14; 8,27-29; 10,16);
12,32f; (19,35). — Beweis feiner Liebe
1. Theſſ. (5,9.10); Offb. (1,5). — Be-
weis feines Gehorſams Röm. 5,'9; Pht'.
2,8; Joh. (15,106). — Beweis jeiner
Menjchheit Röm. (1,76)
Gottes“. — Opfertod 1.Kor. (5,75);
2.Kor. (5,15); Offb. (5,9). — Bundes»
opfer 1.Kor. (11,24.25). — Pascha-Op⸗
fer 1.Kor. 5,7; 1.Petr. 1,19; Joh. 1,
29; (19,36); Offb.(5,6). — Sühnopfer
2.Kor. (5,21); Röm. 3,25; (3,266) 2.
Erf. „Heilswirfung“; Hebr. (2,17.18);
Einl. Joh. Ev. Nr. 4a; Joh. (11,51.
52); 1. Joh. (4,10). — als Löjegeld ME.
(10,45; 14,23.24); CE. (18,34); Gal. (3
13); 1.Kor. (6,20); Römerbr. (3,266
2. Erf. „Heilswirfung“; Joh. (13,20).
— zur Befreiung von dem böjen Welt:
alter Gal. (1,4). — Märtyrertod Offb.
1,5). — als Gericht über die Welt Joh.
12,3la). — als Sieg über die Welt
inl. Offb. Kap. 2. 3. — als Sieg über
Tod u. Teufel 1.Kor. (2,6) 2. St.; 2.Tim.
HP Joh. (12,316). — dient zur Dere
errlihung Jeju Joh. (10,17.18; 12,
23; 13,31). — Losfaufung vom Ges
jeß Gal. 3,15. — Gott hat das Löjegeld
gezahlt 1.Kor. (6,20). — zur Reinis
gung von Sünden 1.Kor. 15,35; Offb.
(1,5). — um die Herrihaft des Ge—
jeges abzulöjen Gal. (2,21). — erlöft
vom Sorn Gottes 1.Kor. (5,75); Hebr.
(2,9ff). — zur Errettung der Chrijten
Röm. (1,76) Erf. „Sohm Gottes”. —
madt die Bahn zur Gnade frei Röm. (8,
38.39) Exk. „Gotteskindſchaft“. — für
Alle 2.Kor. 5,14; Röm. (8,52). — für
uns 1.Chejj. (5,9.10); Gal. 1,4; 1.Kor.
8,11; 15,3; Röm. 4,25. — jtellvertre-
tendes Strafleiden Gal. 3,15; 1.Kor.
(15,3); 2.Kor.5,21. Offb. (1,5). — durch
böje Geijter verurjaht 1.Kor. (2,6) 2.
St. — der legte Sweck jeiner Sendung
Röm. (8,3.4; 10,6-8)
Todesfurcht, Befreiung durch Jejus Hebr.
(2,15). — leiden Jeju Hebr. (2,11). —
sitrafe Hebr. (10,28.29); Joh. (5,17.18;
18,31.32; 19,7). — :jtunde Jeju ME.
(15,25). — tag Jeju ME. (14,2; 15,
21); £?. (3,1); Joh. (6,1-71; 19,14). —:
surteil ME. (14,63.64); Apg. —
Joh. (11,55). — ⸗-weihe ME. 14,3ff;
Mtth. 26,6ff; Einl. Joh. Ev. Hr. 2a;
Joh. 12,1ff
Todjünden 1.Joh. 5,16f
Toljtoi, Leo Mith. (22)
Topas, Edeljtein Offb. 21,20
Erf. „Sohn
ee REEL —
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Töpfer und Ton, Gleihnis Röm. 9,21. —
:Ader Mtth. 27,7
Tor, der reiche, Gleichnis Lk. 12,16ff. —
das „ſchöne“, im Tempel Apg. (3,2);
33210
Tore, die ciliciſchen Apg. (16,1). — die
12, im himml. Jerujalem Offb. 21,127
Torheit Gottes 1.Kor. (1,19). der
Kreuzespredigt 1.Kor. 1,21,23
Tote, Sujtand und Scidjal 1. Theſſ. 4,
13ff; 2.Kor. (5,10) Erf. „Swijchenzus
ftand“; Röm. (11,36). —, Derfündi-
gung des Evangeliums an 1.Petr. 4,6.
— die in dem Herrn jterben Einl. Offb.
Nr. 2; Offb. 14,135. — bildlid; Röm,
11,15; 1.Tim. (5,6); Joh. (5,24-27; 5,
36); Offb..3,1. — die ihre Toten be=
graben Einl. 3 Ev. Nr. 16. 19; Mit.
(8,22); £?. 9,60
Totenader Apg. (1,18.19). saufet=
itehung, ſ. a. Auferftehung Eph. (1,
20); Phil. (1,25.26); Apg. 23,6; 24,
15,21; Hebr. 6,2. — :bejhwörung 1.
Kor. (10,22) Erf. „Abendmahl“
Totenerwedungen dur Elia, Elija LE.
(7,16). — durch Gott Hebr. 11,19. —
. duch Jejus Einl. 3 Ev. Hr. 15. — das
Mägdlein Einl. 3 Ev. Ur. 135; ME. 5,
21ff; Mith. 9,18ff; LE. 8,40ff. — der
Jüngling zu Nain Einl. 3 Ev. Nr. 13;
£k. 7,11ff; Römer (6,106). — Laza—
rus Einl. 3 Ev. Nr. 13; Einl. Joh. Ev.
Nr. 2. 6b; Joh. 11,1ff; (11,1-44); 12,
1,17. — durch die Jünger Mith. 10,8.
— durd Petrus: Tabitha Apg. 9,36ff.
— durh Paulus Apg. (9,45); 20,97f.
— prinzipiell Apg. (9,45). — ſchon
jetzt Joh. (5,24-27)
Totengeijter, Dämonen ME. (5,45). —
gericht 1.Petr. (1,17; 3,18). — -klage
Mt. 5,38; Apg. 8,2. — ⸗-orte 2.Kor.
—
(5,10) Erf. — =teich, j.a. Hades, Scheol
Mitth. (16,18); LE. (16,23); 2.Kor. (5,
10) Erf.; Apg. 2,27,31; Offb. (6,9)
Trachonitis, Landjchaft LE. 3,1
Tradition, apojtoliiche 2.Tim. (2,2)
Trojan, Kaijer
Einl. 1.Petr. Ir. 3; Einl. Joh. Schr.
Ur. 3
Traftat, hermetijcher Jak. (1,18)
Tranf, himmliſcher 1.Kor. (10,3.4)”
Tranfopfer, das Leben als 2.Tim. (4,6)
Trauer und Sreude Joh. 16,20ff
Traum, Träume Mith. (1,20); 2,12f,19,
. 22; 2.Chejj. (2,2); Apg. (2,16); 2,17;
16,9; (18,9.10; 23,11
Traurigkeit der Welt 2.Kor. 7,10; Joh
16,20ff
Tres Tavernae Apg. 28,15
Treue, als Tugend Einl. 3 Ev. Kir. 19;
Mtth. (23,23a); 24,45ff; 25,21,23; £f.
12,42ff; 16,10; Gal. 5,22; 1.Kor. (4,
2); 2.Tim. (1,14); 4,7; Tit. 2,10; Offb.
13,10; (14,12.15). — und Glaube Phil.
(3,9). — bis in den Tod Einl. Offb.
Apg. (17,1; 19,25.26);
107
Nr. 2; Einl. Offb. Kap. 2. 3; Offb. 2,
10. — brechen 1.Tim. 5,12. — Öottes
1. Theſſ. 5,24; 1.Kor. 10,13; Röm. 3,3;
Hebr. (10,24; 11,11); 1.J0h. (1,9). —
Jeju Hebr. (3,2)
Tribun, Oberjt Apg. 21,31,33,37; 22,24,
26ff; 23,10
Trient, Synode Geſch. N. T. Mr. 5
Trinitariihe Formel Mtth. (28,19) 3. Er.
„Dreiheitsformel“; 1.Kor. (12,4-7); 2.
Kor. (13,12.13); 1.Tim. (5,21); Einl.
eis: Nr. 2; 1.Joh. (5,7.8); Offb.
1,4
Trinken und ejjen, Dorjchriften Kol, 2,16
Triumphator, bildl., Bott 2.Kor. (2,14)
Troas, Stadt 2.Kor. 2,12; 2.Tim. 4,13;
Apg. 16,8; (19,1); 20,5f; Offb. (1,2)
Trogylion, Dorgebirge Apg. (20,16)
Trophimus, Genojje des Paulus 2. Tim.
4,20; Apg. 20,4; 21,29
Troͤſt Ifraels £f. 2,25; (6,23.26). — ewi«
ger 2.Chejj. 2,16; 2.Kor. 1,5ff; Röm.
15,5. — Sohn des Trojtes: Barnabas
Apg. 4,36
Truntenheit Gal. 5,21
Tryphäna, Chrijtin Röm. 16,12
Tryphon, Gegner des Jujtin Geſch. M.
T. Nr. 3
Tryphoja, Chriftin Röm. 16,12
Tichinili-Kiost, Muſeum in Konjtantinopel
Apg. (21,29)
Tübinger Schule Gejh. N. T. Ir. 9
Tugend Phil. GB); 2.Detr. 1,5
Tugenden des Biſchofs 1.Tim. 3,2ff; Tit,
(1,76.8). — der Diafonen 1.Tim. 3,
8ff. — -Katalog Gal. (5,22.23); Kol.
(3,12); 2.Petr. (1,6.7)
Tun des Gejeßes Gal. 3,12. — der Ge—
techtigfeit Mith. (22,14); 1. Joh. 2,29;
3,7,10. — der Gejeglojigfeit Mith. 7,
23; 13,41; (22,11-13; 24,12). — des
Guten Mitth. (5,44); 1.Petr. (3,15);
Joh. 5,29. — der Wahrheit Joh. 5,
21; Einl. Joh. (4,45-12,50) „das
Licht“; 1. Joh. 1,6. — des Wortes Bots
tes Jak. 1,10ff. — des Willens Got»
tes Einl. 3 Ev. Nr. 19; ME. 3,35; Mtih.
(5,1.2; 7,21); 7,24ff; (12,35); 12,50;
(25.41); £E. 6,46ff; (11,27.28); Eph.
6,6; Hebr. 10,7,9,56; 13,21; Joh. 4,
34; 7,17; 1.Joh. (2,176). — maßge=
bend im Gericht 2.Kor. 5,10; 11,15;
Röm. 2,2; 1.Petr. ns Offb. 20,15.
— und glauben Joh. (3,20.21). — und
wollen Röm. 7,15ff
Tür, die enge Lk. 15,24. — zum Es
jtall Joh. 10,1ff. — im Himmel Offb.
4,1
Turm ni Siloah £f. 13,4. — bauen Lk.
14,28ff g
Tychikus, Genofje des Paulus Einl. Phi-
lem.; Einl. Kol.; Kol. 4,7; Einl. Eph.;
Eph. 6,21; 2.Tim. 4,12; Tit. 3,12;
Apg. 20,4
Tnphon»Seth, Drache Offb. (12,6.14)
Torannus, Hörjaal in Ephejus Apg. 19,
9; (20,20)
Tnrus, Stadt in Phönizien ME. 3,8; (7,24,
31); Mtth. 11,21f; 15,21; £. 6,17; 10,
137; Apg. (12,20); 21,3
Überfahrt, nächtliche Mk. 6,45ff; Mith.
14,22ff
übergriffe beim Gejhäft 1.Chejj. 4,6 -
Mberlieferung der Alten ME. (7,2,5); 7,5;
Mith. 5,21,27,33,38,43; 15,2. — der
Rabbinen Einl. 3 Ev. Nr. 16. —
menjchliche Kol. 2,8. — mündliche über
Jejus Einl. 3 Ev. Ir. 7. 8. 16. — Ent—
ſtehung Einl. 3 Ev. Nr. 8. — geſchicht—
liher Wert Einl. 3 Ev. Nr. 9
Übermut ME. 7,22
Mberjegungen d. Bibel: Dulgata Geſch.
N.T. Nr. 7; £f. (6,34.35); Öal. (4,25);
1.Joh. (5,7.8). — des A. T.: Septua-
ginta al. (3,17); Apg. (2,16). — des
TR. T., altlateiniijhe: Itala Geſch. N.
C. Ur. 7; Mith.(5,46.47); £E.(2,4.5,14;
22,7-23; 23,2,48). — — altſyriſche
vom Sinai Geſch. N. T. Ur. 7; Mtth.
(1,16); £E£. (2,15.16). — — ſuriſche:
Peſchittha Geſch. N. T. Ir. 4. 7; Mith.
(5,46.47); £f. (17,10; 18,11.12; 23,48).
— — ägnptiiche Geih. H. T. Nr. 7. —
ve gotijche des Ulfilas Geſch. N. T.
vet
Überjegungsfehler LE. (11,41)
Übertretung aus Shwadheit Hebr. (2,2).
— „mit erhobener Hand“ Hebr. (2,2).
— das Gejeß gegeben wegen Gal. 3,19
Übervorteilung beim Geſchäft 1.Chejj. 4,6
Überwinder, Märtyrer Einl. Offb. Kap.
2. 3; Offb. 2,7,11,17,26; 3,5,12,21; 5,5
Überwindung der Welt Röm. (12,2); Joh.
16,33; 1. Joh. 5,4
Ulftlas, gotijche Bibelüberjekung Geſch.
IL. 7. Nr. 7
Ultra-Paulinismus Mith. (5,19)
Umhang des Paulus Apg. (19,11.12)
Umfehr Mith. (18,3)
Umjinnung Joh. (3,15) 2. Erf. „Taufe”
Umwertung aller Werte durch das Chris
itentum 1.Petr. (4,13)
Unbefledtheit Chrijti Hebr. 7,26
Unbejchnittenheit gilt nichts Gal. 5,6; 6,
15; 1.Kor. 7,19; Röm. (2,26). — bilds
ih Kol. 2,13; Apg. 7,51; 11,3
„Wneingeweihte“ in der Religion 1.Kor.
2,0) 1281.
Ungeheuer der Tiefe Offb. (12,6.14)
Ungehorjam, Söhne des Eph. 2,2; 5,65
1. Petr. (1,14.15)
Ungeredtigfeit Tit. 2,14; Jak. 3,5
u im N. T. Mith. (2,11,13.
16
Unglaube Mf.(6,5b); Mith.(8,11.12);£f.
9,41; 10,15ff; (21,25); Röm. (9,2.5; 10,
1)5: 11,205 -.HedE. 3,19; 12,57 SER
Glaube“; Einl. Joh. Ev. Ir. 2. 3. 4a;
oh. (2,23; 3,121); 5,37ff; (6,36,45:
12,58). — der Jünger ME. (9,19); 16,
14; Mith. 17,20; £t. 9,405. — der Na⸗
108
zaretaner Mk. 6,5; Mith. 13,58. —
Hindernis für Jeju Wunder ME. 6,5;
Mith. 13,58. — = Geridht Joh. 3,18f
Ungläubige 1.Kor. 14,23; Röm. (11,36);
1.Petr. (2,7)
Unglüd jpätjüdijche Dorjtellung LE.13,1ff
Unheilsengel Offb. 7,1ff
Univerjalismus des Chrijtentums Gal. (3,
27); Röm. (3,506; 7,156) Erf. „Ge—⸗
leg“; (8,38.39) Erf. „Gotteskindſchaft“;
1.Tim. (2,55); Joh. (1,4b)
Unkraut unterm Weizen, ÖGleichnis ME.
(4,13); Mtth. 13,24ff; (22,11-13)
Unmündige, Seligpreijung Mith. 11,25;
(21,16);.28..10,21
Unredt leiden Mtth. 5,38ff; 1.Kor. 6,7
Unreinheit, Zultijhe Mtth,, (5,5); Einl.
Röm. Kap. 14. 15; Röm. 14,14; Tit.
(1,11,15); Apg. 10,14; (10,28); 11,8.
— jittliche 1. Theſſ. 4,7; Gal. 5,19
Unſchuld, paradiejijhe Röm. (7,7c; 8,21)
Unjittlichkeit, j. a. Unzudt, der Heiden
1.Thejj. (4,5)
Unjterblichfeit 1.Chejj. (4,13); 1.Tim. 6,
16; 1.Petr. (1,5); Einl. Joh. (4,43-12,
50
Untergang der Welt, j. a. Weltende Offb.
(20,11)
Untergewand, Ehiton ME. (14,51.52); LE.
(16,19). — Jeju, wird verlojt Joh. 19,
23
——— des Predigers Gal. 6,6; 1.Kor. _
9,4; (9,11)
Unterlajjungsjünden ME. (3,4); Mith. 25,
42f; Jaf. 4,17
Unterordnung und Steiheit 1.Petr. (5,1.2)
Unterjtügßung des Paulus aus Philippi
Einl. 1.Chejj.; 2.Kor. 11,9; Phil. (4,
10-20
Untertan fein, Jeju Chrijto 1.Petr. 1,2
Unterwelt, j. a. Hades, Hölle, Sceol
Röm. 10,7; 2.Petr. 2,4. — perjonifis
ziert Offb. (9,11). — Wohnung der
Dämonen £f. (8,31); Offb. (9,1,11). —
Wohnung des Teufels Mith. (16,18);
Offb. (9,1). — Wohnung der Toten,
nicht der Seelen Röm. (5,21) Erf. „Die
beiden Adam“. — Schlüſſel zur Offb.
20,1. — Ehrijtus in der Röm. 10,7
Untugenden, chrijtliche Phil. (2,2)
Unvergänglichfeit 2.Tim. (1,10);
Joh. (4,45-12,50)
Unverheiratete, Katſchläge des Paulus 1.
Kor. (7,10.11)
Unverjtand ME. 7,22
Unmwijjenheit der Juden und Heiden Eph.
4,18; Apg. 3,17; 1.Petr. (1,14.15); 2,
15
Einl,
Unwijjenheitsfünden
Hebr. (5,2); 9,7
Unziale, Kunſtſchrift Geſch. N. T. Hr. 7
Unzucht Kol.3,5; Eph. 5,3; Phil. (3,21)
1. St.; Einl. Pajt. Ar. 4; 1.Tim. (5,
15); Hebr. (13,4-6); Einl. Jud. und
2.Petr.; Jud. (6); 7. — im Apojtel-Des
1.Tim. (1,12.13);
a a LO An
Tret Apg. 15,20,29; 21,25. — Grund
der Eheiheidung Mtth. (5,31.32). —
„heilige“ Apg.(15,19.20; 19,1). — nad}
hellenijcher Anſchauung 1.Kor. (6,12f).
— der Heiden Röm. 1,24,26f. — der
Chrijten ME. 7,21; Mith. 15,19; 1.
Thejj. 4,3; Gal. 5,19; 1.Kor. 5,1; (6,
IHF); 6,12ff; (10,8); Einl. 2.Kor. Ur.
II, 2; 2.Kor. (12,21); Einl. Offb. Kap.
2. 3; Offb. 2,20
Unzud sbeher Offb. (14,8). — «wein Offb.
17,2; 18,3
Uppigkeit ME. 7,22; OGal. 5,19
Urapojtel in Jerujalem Gejh. N. T. Nr.
2; Mith. (16,18); al. 2,2,6,9; Apg.'
(15,35) Ext. „Apoijtel=Konzil".. —
Derhältnis zu Paulus Einl. Apg. Rt.
5. 6; Apg. (21,17)
Urbanus, Ehrijt in Rom Röm. 16,9
Urbild und Nadhbild Eph. (3,15)
Urbilder, himmliſche Einl. Hebr.; Hebr.
(12,5) Exk. „Glaube“; Einl. Joh. (1,
1-18)
Urchriſtentum Einl. 3 Ev. Nr. 7; ME. (5,
25.26); 1.Kor. (15,29); Eph. (5,19);
Apojtelgejhih:e (5,40; 8,ta); Hebräer
(256,1); Einl. 1. Petr. Ur. 2; 1.Deir.
(2,13-17; 3,14.15); Einl. Joh. Ev. Hr.
da
Urgemeinde Einl. 3 Ev. Nr. 7; ME. (8,
31) 2. St., 1. Erf.; 1.Chejj. (2,15); Gal.
(5,10); Einl. Apg. Nr. 2; Apg. 2,42ff;
4,32[; (21,20)
Uria, das Weib des Mith. 1,6
Uriel, Erzengel LE. (1,19)
Urmenjh, Mythus 1.Kor. (15,45)
Urwelt-Schlange Einl. Offb. Hr. 5; Offb.
(.2,6.14)
Urzeit und Endzeit Mith. (24,37); 1.Detr.
(1,20); 2.Petr. 2,5; 3,5; Einl. Offb.
Ur 5; Offb. (5,6; 12,6.14; 13,11; 21,5)
Ulia, Name Mith. 1,8
Utjhimura, Japaner „Wie ich ein Chrijt
wurde“ 1.Chejj. (1,9.10)
Dalen!inianer, gnojtiiheSefte 2.Kor. (12,4)
Darianien des neutejt. Textes Gejh. N.
T. Nr. 8; Gal. (2,4.5)
Darus; Statthalter von Syrien LE. (2,2)
Dater, Gott, j. a. d. ME. (11,25); Mit.
(5,46f; 6,9); ££. 10,22; Kol. 1,12; Eph.
2,18; 3,14f; 4,6; Apg. 2,33; Hebr. (1,
3); Jaf. (1,27; 3,9.10); Joh. 1,14,18;
17,11,25. — der Herrlichkeit Eph. 1,
17. — der Geijter Hebr. 12,9. — der
Geitirne Jak. 1,17. — der Juden, der
Teuje! Joh. 8,44
Däter des alten Bundes Hebr. (6,12). —,
Ermahnungen an-Kol. 3,21; Eph. 6,4;
1. Joh. (2,13.14)
Vater and, himmliſches 1.Petr. (1,1)
Vaterunſer Einl. 3 Ev. Nr. 18. 19; Mtith.
6,755; £E. 11,2ff; 1.Petr. (1,17)
Vaticanus, Handihrift Eph. (1,1.2)
Dege.ius, „Epitome reı militaris“
(27,10)
Apg.
Derbannung, babylonijche Hebr. (1,2)
Derblendung durd; den Satan 2.Kor. 4,4
Derborgenes joll offenbar werden ME. 4,
22; Mith. 10,20; £8..8,172 12,2
Derdächtigungen d. Chrijten Einl. 1.Petr,
It. 3; 1.Detr. (2,15); 3,16; 4,4
Derdammnis Offb. (14,11)
Derderben, ewiges Phil. 1,28; 3,19
ee „der“ 1.Kor. (10,10); Offb.
(9,11
Derdienjt vor Gott ME. (10,14); Röm.
(3,24; 11,6,22); 1.Petr. (1,3)
Derfluh'e im Weltgeriht Mith. 25,41
Derfolgungen der Jünger ME. (13,9);
mith. 5,11f; (6,13); 10,26ff; (24,5ff);
£f. (12,1-12; 21,12); 2.Tim. 3,11. —
der Chrijten ME. (8,35; 10,30); 13,951;
(14,55.56; 15,14); Mith. (5,1.2,44); 10,
23;528, 21,126; 2Chell. N); Gal.
(6,12); Röm.(13,7) Exk.; Einl. Pajt. Hr.
2; 2.Cim. 3,12; Apg. (1,25-31) ; 8,1bff;
(12,3); Einl. Hebr.; hebt. (10,32; 12,4;
13,1-3; 13,15); Einl.tath.Br.; Einl. 1.
Detr.Nr. 2.3; 1.Petr.(1,554,4,12-19; 5,
6-11; 5,9); Joh.16,2; Einl.Offb.Nr.2;
Einl. Offb. Kap. 2. 3, „äußere Lage”;
Offb. (6,105; 13,12; 17,6)
Derfolgungszeit ME. (9,50a); Mith. (5,
1.2,10,15f,44); Apg. (12,12)
Derfüzung, leg willige Gal. 3,15
Derführer, „Skandala“ Mith. 13,41; 18,
St 17T
Derführung ME. (13,5); Ck. 17,1; 2. Theſſ.
2,10
Dergänglichkeit des menſchl. Lebens Mk.
(3,35)
Dergeben, menjhliches ME. 11,25; Mith.
6,14; 18,21ff; CE. 11,4; 17,4; 2.Kor,
2,10; Joh. 20,23
Dergebung d. Sünden durch Gott ME.
(2,5); 2,7; 3,28; Mtth. (6,12); 12,31;
£t. 1,77; (4,15); 5,21; 7,47; (15,32);
2.Korinther (5,19,21); Kol. 1,14; Eph.
1,7; äpg. 2,38; 3,19; 5,31; 1.Detr.
(3,21); :1.3oh. 1,9; 2,12, (Ba)
duch Jejus ME. 2,5; Mith. 9,2; st.
5,20; 7,48; 2.Kor. (5,19,21). — durdj
Dollmagt der Jünger Mtth. (16,19);
Tohannes 20,253. — duch Buße und
Gebet Apojtelg. (8,20-23). — nicht
ohne Blutvergiegen Hebr. 9,22. —
durch den Glauben an Jejus Apg. 10,
43; 13,38. — und Taufe Apg. 2,98;
(22,16). — nur einmal im Johanness
Ev. erwähnt Joh. (20,25)
Dergeltung, göttlihe Mtth. 6,1ff; LE. 14,
14; (16,25); 2.Chejj. 1,8; Offb. 22,
12. — nad; Werfen Mith. 16,27; 2,
Kor.5,10; 11,15; Röm.2,2,6; ®ifb.20,
12f. — menſchliche Mtth. (5,38); LR.
14,12ff; Röm. 12,17 ;
Dergeltungslehre, jüdijche ME. (9,44.46;
10,14); Mtth. (5,3,7); 5,38ff; (6,4.6.
18; 20,1-16); £f. (16,15); 2.Chejj. (1,
9); Röm. (2,11); Apg. (12,25)
Dergottung 2.Kor. (3,18); Kol. (2,10); 2.
Petr. (1,4)
Derhärtung der Menſchen Röm. (9,18)
Derheißung an Abraham Gal. 3,14,16ff;
4,22; Röm. 4,13ff; (5,2); 9,88; Apg.
3,2; 7,2,17; hebr. 6 ‚\3ff. — an Jjrael
Röm. 9,4; 15,8; Eph. 2,12. — an die
Gläubigen, die Thrijten £t. 241,49; Gal.
3,22,29; 4,28; Apg. 1,4; 2,39; Hebr.
10,56; 2.Petr. (1,4). — des Lebens 2.
Tim. 1,1. — Sohn der Derh. 1.Petr.
(1,14.15). — Land der Hebr. 11,9fj
Derherrlihung Jeju 1.Petr. 1,11; Joh.
(12,23; 13,31,352; 17,1; 19,37)
Derhöhnung Tehu mt. 14, 65; Mith. 26,
675; LE. 22,65ff
Derhör Jeju vor d. Hohen Rat Mi. 14,
55ff; Mith. 26,59ff; LE. 22,66ff; Joh.
18,12ff. — vor Pilatus Einl. 3 Ev. Ir.
317.008. 1 5,1175 tt 727 155 2.23,
1ff; Joh. 18,28ff
Derfauf, alle Habe ME. 10,21; Mith. 19
21; £f. 12,33; 18,22; Apg. 245; 4,34
Derklärung Jeju Einl. 3 Ev. Ir. 9; ME.
9,2ff; Mith. 17,2ff; CE. 9,29ff; 1.Petr.
(1,21); 2.Detr. (1,15ff); Joh. (12,20-
36a); Offb. (11,6). — der Chriſten
Röm. (8,29.50); 1.Petr. (4,14). — der
Geijt der Derflärung 1.Petr. 4,14
Derleugnung Jeju durch Petrus Einl. 3
Ev. Nr: 9; ME. 14,26ff,54ff; ai
26,30f5,695f; £f. 22,31ff,55ff; Joh. (
36-38). — Öoites dur die a
Einl. 3 Ev. Ne. 16; Mith. 10,35; IE,
12,9; Einl. Jud. und 2.Deir.
Derleumder, menjchliher 1.Tim. 3,6. —,
der Teujel 1.Petr. (5,8)
Derleumdungen des Chrijtentums Nitith.
5,11
Dekeren und retten, das Leben Mk. 8,35;
Mtth. 10,39; 16,25; £f. 9,24; 17,33
Derlöbnis, geijtlihes 1.Kor. (7,57)
Derlojung der Kleider Jeju Einl. 3 Ev.
Ir.’ 12; ME. 15,24; Mith. 27,355 £r.
23,54; Joh. (19,23.24)
Dernunft im Menjchen ME. (12,30) 2. St.;
Röm. (7,18a)
Derrat Jeju durch Judas Einl. 3 Ev. Nr.
10; ME. 14,1855,4375;_ Mith. 26,21ff,
2 Ck. 22,21ff,47ff; Joh. 15,217; 18,
1
Derjammlungen der Chrijten Röm. (16,5,
25); 1.Tim. 2,85f; Hebr. 10,25; Jat.
Derjchleierung der Frau im Gottesdienjt
Einl. 1.Kor.; 1.Kor. 11,5f; (14,34.35)
Verſchlingen des Buches Offb. 10,9f
Derjchneidung jtatt Beſchneidung Einl.
Gal. Ir. 2; Gal. 5,12
Derihwörung gegen Paulus in Jerujalem
Apg. 23,12ff
Derfiegelte, die 144000 Offb. 7,1ff; (9,
4); 14,3
Derjiegelung des Grabes Jeju Mith. 27,
66. — der Offenbarungsbücer Offb.
— *
" Eph. (1,13-14
Derjöhn ichfeit inl. 3 Ev. Ir. 16; mtth
5,38ff; Ek. 6,295
Derjöhnung bei Paulus 1. Theſſ. 69. 10);
2.Kor. (5,18); Röm. (3,260) 2. €
„Heilswirktung“; (5,10); Kol. (1, 19, 2);
Eph. (2,13,16). — bei Johannes be;
(2 4 — in der Taufe 2.Kor. (1,22); -
Joh. (2,2a; 3,5). — bei Paulus und '
Johannes im Unterjchied 1. Joh. (1,76).
— im hebräerbrief hebr. (10,18) 2
Erf. „Opfer“.
— im 1.Peteusbrief 1.
Petr. (1,18.19; 2,24.25). — der Wet
2.Kor. 5,19; Röm. 11,15; Kol. (1,195
Derjöhnungsfeit hebr. (7, 27; 9,4,7). —
.opfer Hebr. (10,1;
„Opfer“
27,2755,39f; CE. 23,35ff
Derjtand und Gewijjen Tit. 1,15
Derjtodung Eph. 4,18; Hebr. (3,15).
durch Gott ME. (3,5; 4,12); 2. Cheſſ.
2,11ff; 2.Kor. 3,14; Röm. (1,52) Erf.
„Heidentum“; 9,18; 11,7ff; (11,36);
Hebr. (6,4-6); Joh. (8,47); 12,39ff. —
allgemein Röm. (11,56). — Iſraels 2.
Kor. 3,14; Röm. (1,32) Erf. „Heidens
tum“; 11,7ff,25; Joh. (8,47); 12,39ff
Derjtofungsgedanfe bei Markus MI. (5,
30; 4,12); Mtth.(13,1-23). — b. Paus
lus Mt. (a, 12). — bei Marfus, Daus
lus und Johannes Joh. (12,39. 40)
Derjtordene, Schickſal 1. Theſſ. 4,1557 2.
Kor. (5,10) Erf. „Zwiſchenzuſtand“;
Röm. (11,36)
Derjucher, ſ. a. Teufel, Satan 1. Toefi. 3,8
Verſuchung Jeju Einl. 3 Ev. Hr. 14; me.
1,12f; (8,11,33); Mtth. A,1ff; (11,12,
135); £8: 4,177; (22,28)
Derfuchungsgejehichien Einl. 53 Ev. Ar. 4.
2. 14; ME. (3,27); Mith. Su =;
en bei Johannes Einl. Joh.
— des Paulus, erſte 2.Tim. 4,
16
Dertrauen auf Gott, j. a. Glaube ME,
(4,41; 12,30); mitn. (6,85,13,25ff; 10,
285); LE. (15,32); Hebräer (13, 4-6):
1.Detr. (1,5
Dertraute Jeſu, die 3: Petrus, Johannes,
Jakobus Einleitung 3 Ev. Ur. 9; ME.
1,29; (3,14.15) 2. Erf. „Jüngertreis" ;
5,37; 9,2; 13,5; 14,335; Matthäus 17,1;
26,37; £E. 8,51; 9,28
Derunreinigung, durch Speijen ME. Gi 4 —
Vervollkommnung der Chriſten Kol. (1,9
Derwalter Gal. 4,2; 1.Kor. (4,2). — uns
treuer, ©: eichnis ct. 16 ‚ıff
Derwaltung als Geilteswirfung 1.Kor.
(14,39.40) Erf. „Geiſt“
Derwandlung Jeju bei der Derflärung,
ME. 9,2; Mtth. 17,2; £f. 9,29. — —
bei der Auferjtchung mt. (9, 2b). — der
CEhrijten 1.Kor. 15,52; 2.Kor.
5,4); Phil. 3,21. — des Teufels Nith..
(4,5); 2.Kor. 11,14
10,18) 2. El
Derjpottung Jeju ME. 15,16ff,295f; Mith.
ft
318;
Derwandte Jeſu, wahre MI. N ne
3ıff,; Mtth. 12,465f; CR. 8,197f
Derwerfung Jeju in Nazaret ME. 6,1ff;
Mtth. 13,53ff; Lk. 4,28ff. — Iſraels
Röm. 9,1ff; 11,1ff; Apg. (13,40.41)
Derwejung Apg. 2,27,31
Derzehnten Mtth. 23,23; LE. 11,42
Derzeichnis der Apojtel ME. 3,16ff; Mith.
10,27; £f. 6,15ff; Apg. (1,13.14)
Verzicht auf Güter ME. 10,21; Mith. 19,
. 21; CE 12,33; 18,22; Apg. 2,45; 4,34;
(5,5.10) Erf. „Gütergemeinjhaft“
Derzüfung, |. a. Dijion 1.Kor. (12,1ff;
12,11) Erf. „Sungenteden“. — des De-
trus Apg. 10,10ff; 11,5. — des Paulus
2.Kor. 12,1ff; Apg. 22,17. — des J0s
hannes Offb. 1,10; 4,2
Derzweiflungsruf Jeju am Kreuz Einl. 3
En. Ir. 12; Mi. 15,34; Mith. 27,46;
cf. (23,46)
Despajian, Kaijer Apg. (19,13); Offb. (17,
8.11). — als Wundertäter Einl. 3 En.
Ar. 13; Mi. (7,34; 8,25); Joh. (9,6.7)
Via Appia Apg. (28,14)
Via Egnatia, in Mazedonien Einleit. 1.
Cneli.; Apg. (171)
Dictor, Bijhof von Rom Einl, Joh. Schr.
Tr. 58
Dier-Evangelium des Tatian, Diateffaron
Geih. N. T. Nr. 3.4.7
Dierfücjt, Titel = Tetrarch LE. 3,1
Vierzahl Geſch. N. E. Ur. 3; Offb. 65,
12.155)
Dirgil, römijcher Dichter ME. (15,35)
Dijionen ME.(1,10.11); £E.(10,18); Kol.
2,18; Jud. (8); Offb. 1,956; 4,1ff; Einl.
Offb. Kap. 6; Offb. 8,1ff,15fj; 15,151;
19,1jf. — vorbereitet durch Gebet und
Sajten Apg. (10,10; 13,2). — als Gei-
ſteswirkung 1.Chejj. (5,19); 1.Kor.(14,
39.40) Erf. „Geijt“; (15,8); Offb. (1,2).
— Majjenvijionen 1.Kor. (15,6). —
des Amos ME. (1,10.11). — des Ana—
nias Apg. (9,10). — des Daniel Offb.
(1,13). — des Ezedhiel Offb. (4,5ff,7.8).
— des Jeremia ME. (1,10.11). — des
Tejaja ME. (1,10.11); Offb. (4,2). —
— Zeſu ME. (1,10.11); LE. (10,18);
Offb. (4,1). — des Johannes ME. (1,
10.11); Offb. (1,2); 1,975; A,1ff; Einl.
Offb. Kap. 6; Offb. 8,1ff,13[7; 15,1ff;
16,1ff. — der Jünger ME. (1,10.11);
1.Kor. 15,3ff. — des Hornelius Apg.
10,5ff. — des Paulus ME. (1,10.11);
Gal. 2,2; 1.Kor. (2,11; 14,39.40) Erf.
„Geilt“; (15,8); 2.Kor. (5,15; 10,10;
12,4) Exf. „zeitgenöjj. Dorjtellungen“ ;
(12,10); Apg. (9,50; 16,6); 22,17; (22,
21); Offb. (4,1). — des Detrus Einl.
3 Ev. Ku. 9; ME. (1,10.11; 9,4ff);
Mith. (28,18); Gal. (2,12); 1.Kor. (15,
5); Apg. 10,10ff; 11,5. — des Stepha=
nus litarfus (1,10); Apg. 7,54ff. — =
die Erjcheinungen des Auferjtandenen
Einl. 3 Eo. Mr. 11; 1.Kor. (15,8)
Dögel des Himmels Mith. (6,26); Apg.
10,12; 11,6. — haben Nejter Mtth. 8,
20; £?. 9,58. — die Menſchen mehr als.
Mith. 6,26. — reine und unreine Apg.
10,12; 11,6. — unteine und verhaßte
nl — beim Gottesmahl Offb.
‚ur
Dolf Gottes Eph. (2,12); Hebr. 4,9; 1.
Petr. (2,9.10). — zum Eigentum Tit..
2,14; 1.Detr. 2,9
le Heiden Röm. (1,5); 1.Tim.
3,16
Dölfertafel Apg. (2,8-11)
N Apg. 4,5. — =poefie Ck.
6.7)
Dollendung Hebr. (12,3) Exk. „Glaube“;
2.Petr. (3,13)
Dollfommene Mith. (19,21; 25,29); 1.
or. (2,6) 1: St.;hebr. (5,11); u
(1,8 3,2); Offb. —
Vollkommenheit, chriſtliche Einl. 3 Ev. Nr.
7, Mith. (5,48; 19,21); Röm. (12,2);
Kol. 3,14; Phil. (8,15); Jat.21,25 1
Petr. (1,14.15)
Vollmachtsfrage an Jejus ME. 11,27ff;
Mith. (21,25); LE. 20,2ff
Dorbild Go.tes Mith. 5,48; £f. 6,36; Eph.
5,1. — Je u Kön. (15,3,7); Kol. (3,15);
Eph. (5,2); Phil. 2,5ff; 1.Tim. (6,2);
1.Petr. 2,21; (3,9,17f; 4,1); Joh. 13,
15. — des Paulus Phil. 3,17; 2. Tim.
(2,9; 3,10). — des Timotheus 1.Tim.
4,12. — des Titus Tit. 2,7. — der Ge-
meinde 1.Chejj. 1,7
Dochang zum Heiligtum Hebr. (6,19); 9,
3; 10,20. — im Tempel zerreißt ME,
15,38; Mith. 27,51; LE. 23,45; Hebr.
(10,20)
Dorhei(soraus)dejtimmung, göltihe 2.
Kor. (2,160); Röm. (8,29.350); 9,11;
Eph. (1,5); Apg. 2,25; 1.Petr. (1,20;
2,8); Offb. (5,11)
Dorhererfennen Goites — erwählen Röm.
8,295: (11,2)5. 1. Deir. (1,2)
Dorherwijjen Gottes Apg. (
Peir. (1,2)
Dorhof der Weiber Apg. (3,2). — der
heiden Eph. (2,14); Offb. (11,1.2)
Dorhöfe des Tempels Hebr. (4,14)
Dorlejung im Gottesdienjt Geſch. I. T.
Kr. 2. 5; Einl. Mith.; LE. (4,15); Gal.
(4,21); 2.Kor. 3,14; 1.Tim. (4,13);
Aipg. 13,15; 15,215, .1.Detr. . (1,24.25) 8
Offb. 1,5; Einl. Offb. Kap. 2. 3; Offb.
(22,12)
Dormund und Mündel Gal. 4,2
Dorjag Gottes, ewiger Eph. 1,11; 3,11; 2.
Tim. 1,9
Dorjehung Gottes Mtth. (10,29); Hebr..
(11,39.40)
Dorjteher der Synagoge ME. 5,22,35ff;
Mith. 9,185; CE. 8,41,49; 15,14; Apg.
13,15; 18,8. — in den drijtl. Gemein
den 1.Chejj. 5,12; Röm. (12,86); 1.
Tim. 5,17; Apg. (14,23; 20,17)
3,12-26); 1.
Vorzeichen der Wiederfunft ME. 13,5ff;.
Mittg. 24,46; CR. (21,8ff); Jud. (18).
——
Vulgärkatholizismus Apg. (2,36)
Dulga'a, lateiniſche Bidel Geſch. N. T. Ur.
7; £t. (6,34.35); Gal. (4,25); 1.Joh.
(5,7.8)
Wache am Kreuz Jeſu Mith. 27,36; (27,
54). — am Grabe Jeju Mith. (27,56);
27,62ff; 28,4
Wachſamkeit, Ermahnung ME. 13,33; 14,
38; Mtth. (6,13); 24,42; 25,13; 26,41;
1.Chejj. 5,6; 1.Kor. 16,13; Kol. 4,2;
Einl. 1.Petr. Nr. 2; 1.Petr. (5,6-11)
Wächter — Engel Jud. (6); Offb. (4,7.8)
Waffenrüjtung des Chrijten 1.Chejj. 5,
8ff; 2.Kor. 10,4ff; Röm. 13,12; Eph.
6,10ff
Wage in der Hand des Reiters Offb. 6,5-
Wagen, himmlilcher Offb. (6,1-8)
Wahl durch das Los Apg. 1,26
Wahrheit 2.Chejj.2,12f; 1.Kor.5,8; (13,
4-7); Eph. 4,15,21; 6,14; 2.Tim. 3,
11; 4,43 Til: 1,143: Jat. 3,14, 1: Dete.
1,22; 2.Petr. 1,12. — ſich abfehren von
2.CTim. 4,4; Tit. 1,14; Jaf. 5,19. — bes
tennen Eph. 4,25; 2. Joh. 1f. — tun
Ioh. 3,21; Einl. Joh. (4,43-12,50)
„das Licht”; 1. Joh. 1,6. — nichts ver»
mögen wider 2.Kor. 13,8. — und Glau—
be 1.Tim. 2,7. — und Lüge 2.CThejj.
2,12; 1.3J0h.(2,21)1.St. — anbeten in
der Joh. 4,25f. — Jeſus ijt die W.
Joh. (14,60). — der Geijt it Joh. 14,
17; 1.Joh. 5,6. — Chrijti 2.Kor. 11,
10; ‚Joh. 18,37. — Öottes Röm. 15,8.
— „mas iſt W. ?" oh. 18,38. — Er:
tenntnis der 1.Tim. 2,4; 2.Tim. 2,25;
Tit. 1,1. — Bejiß der 1.Tim. 6,5. —
Wort der Eph. 1,15; 2.Tim. 2,15; Jaf.
1,18. — Weg der 2.Petr. 2,2. — in den
Johannes-Schrifien = Wirklichkeit
Einl. Jon. Ev. Ir. Aa; Joh. 1,14,17;
3,21; Einl. Johannes 4,45-12,50 „das
Sicht”; 8,31f,45; 17,17; 1.J0h. 1,6ff;
(3,19.20); 2.J0h. (1.2); 3.Joh. 1ff
Wahrjagerin in Philippi Apg. 16,16ff
Waijen und Witwen Jaf. (1,27)
Walfer MI. (9,5)
Wallfahrtsorte im Altertum Einl. Offb.
Kap. 2. 3, „äußere Lage”
Wand, getündte, Scheitwort Apg. (23,3)
Wandel der Heiden Eph. (4,18); 1.Petr.
(1,18.19). — der Chrijten Köm. 14,
19; Kol. (1,9); Phil. 3,17ff; 1.Petr.
3,16. — neuer Mith. (3,8); LE. (1,6);
Röm. (6,23). — guter 1.Chejj. 4,1; 2.
Theſſ. 3,13; Jaf. (3,13). — heiliger 2.
Petr. (3,11.12). — in Bruderliebe 1.
Joh. 2,28ff. — im Geijt Gal. 5,16,25.
— im Licht Röm. 13,11ff; Joh. 12,35f;
1. Joh. 1,5ff. — in der Wahrheit 2.
Joh. (4); 3.Joh. 4. — und Wort 1.
Tim. 4,12
Wanderleben der hrijtl. Lehrer Jak. (3,1).
— Legende ME. (4,41; 5,11-13)
Wange, die rechte Einl. 3 Ev. Nr. 16;
Mtth. 5,39
— Roms Offb. (18,11ff)
Warned, 5. „Die Lebensfräfte des Evans
geliums“ Kol. (1,13)
Waſchungen, religiöje ME. (7,2); LE. (11,
38); 1.Kor. (10,22) Erf. „Abendmahl“;
AR (6,2); 9,10; Joh. (2,6-8; 13,8ff)
Wajjer als Grundjtoff der Schöpfung 2,
Petr. (3,5.6). — zur Reinigung Joh.
(13,8)2.St. — heiltraft Joh.(9,6.7). —
der Taufe 1.Kor. (10,1.2; 12,13). —
des Lebens Joh. (4,13.14); Einl. Offb.
Ur 2; Offb. (7,15-17); 21,6; 22,1,17.
— lebendiges Joh. 4,10f; (5,3.4) ; 7,38.
— und Blut 1.Joh. 5,6. — und Blut
aus Jeju Seite Joh. 19,34f; 1.Joh.
(5,6). — und Geijt und Blut 1.Joh. 5,
7f. — und Geiſt Joh. 3,5. — in Blut
verwandelt Offb. 16,4. — in Wein ver-
wandelt Joh. 2,1ff. — aus dem Seljen
1.Kor. (10,3.4)
Wajjerbad Eph. 5,26; Hebr. (10,22). —
flut 2.Petr. 3,6. — -gebräuce, kul—
tijhe Hebr. (6,2). — =früge Joh. 2,6.
— männer Einl. Röm. Kap. 14.15.
— :taufe ME. 1,8; Mith. 3,11; LE. 3,
16; 1.Kor. (12,13); Apg. 1,5; 10,47;
11,16; Joh. 1,26,31; (3,13); 1.Joh. (5,
7.8
3) „der“ — Lehre, Chrijtentum Mitth.
(21,52); Apg. (9,2); 18,25f; (24,22);
Joh. (14,6a). — der gerade 2.Petr.
2,14. — der Gerechtigkeit Mith. 21,52;
ck. (1,16); 2.Detr. 2,21. — der Wahrs
heit 2. Petr. 2,2. — Gottes ME. (12,14);
Mith. 22,16; LE. 20,21. — des Herrn
Apg. 18,25f. — Jejus ijt der W. Hebr.
10,20; Einl. Joh. Ev. Kr. 8; Joh. (11,
25.26); 14,6. — Kains Jud. 11. .—
Bileams 2.Petr. 2,15
Wege, „die“ — Grundſätze 1.Kor. (4,17).
— die beiden Mtth. 7,137; 1.Joh. (2,
17b
were des Mejlias Ko!. (1,24f); Joh. (16,
20-22); Einl. Offb. Kap. 6; Offb. (6,2).
— des Todes Apg. 2,24. — der Endzeit
me. (13,86); Mith. 24,8; 1.Chejj. 5,3
Weherufe Einl. 3 Ev. Kr. 18; Mitth.
23,13ff; Lufas 6,24ff. — die drei
d. Adlers Offb. 8,13; (9,20.21); 11,14.
— über den Derräter ME. (14,21);
Mith. 26,24; LE. 22,22. — über die
Städte Mtth. 11,20ff; CE. 10,15ff. —
über Rom ®ffb. 18,16. — über die
Schriftgelehrten u. Pharijäer Mtth. 233,
13ff; CE 11,42ff. — Über die Reichen
Lulas 6,24; (16,9). — über die Satten
££. 6,25. — über die Lachenden LT. 6,
25. — über die Derführer Mith. 18,
7; ££. 17,1. — über die Erde und das
Meer Offb. 12,12
Weib, bluiflüjjiges Einl. 3 Ev. Nr. 15;
me. 5,21ff; Mith. 9,18ff; LE. 8,45ff.
— fananäijhes Einl. 3 Ev. Hr. 15;
mt. 7,2455; Mit. 15,21ff. — Mutter
des Mejjias Offb. 12,1. — = Babylon
Offb. 17,1. — Derhältnis zum Manne
Mith. (5,31.32); 1.Chefj. 4,4; 1.Kor.
(11,9). — nit Mann, nicht Weib mehr
Gal. 3,23; 1.Petr. (2,13-17)
Weihe des Geijtes 1.Petr. 1,2 — religi=
öje 1.Kor. (10,22) Erf. „Abendmahl”;
Kol. (2,13); Joh. (17,15.16) -
Weiheformein, kul iſche Jak. (1,18). —
fprüche 2.Tim. (2,19)
Weihnagtsepijtel Tit. (2,11; 3,1-8). —
fejt ME. (1,10) Erf. „Sohn Gottes“
Nr. 2; £E. (1,56). — -geſchichte Einl. 3
Ev. Nr. 14; Mith. 1,1857; LE. 2,1ff
Weihrauch Mith. (2,11); LE. (1,10); Hebr.
(9,2); Offb. (5,8)
Wein und Schläuche, Gleichnis Einl. 3
Ev. Nr. 16. 19; ME. 2,22; (4,12) Erf.
„Parabeln“; Mtth. 9,17; LE. 5,3711;
Joh. (2,1-11) E_?. „Zeichen“. — juiger
und alter If. 5,39. — gewürzter, bei
der Kreuzigung Einl. 3 Ev. Ur. 12;
Me. 15,235; Mith. (27,34). — der Leis
denihaft und Unzucht Offb. 18,5. —
des Hornes Offb. 14,10; 16,19. — Ent
haltung vom W. Einl. Röm. Kap. 14.
15; Röm. 14,21. — trinken als Beil-
mittel 1.Tim. (5,23). — — unmäßig
Eph. 5,18; 1.Tim. (3,8). — — Derbot
bei den Juden Kol. (2,16). — — im
Reiche Gottes ME. 14,25; Mitth. 26,29
Weinberg, Gleihnis ME. 12,1ff; Mtth.
21,33ff; LE. 20,9ff. — unfrudtbarer,
bei Jejaja Mf. (12,1-12)
Weinel, 5. „Bibliihe Theologie des N.
T.“ 1.Tim. (2,11). — „Jejus im 19.
Jahrhundert“ Ein!. 3 Ev. Hr. 7 Anm.
— „die Wirkungen des Geijtss“ 1.Kor.
(14,39.40) Erf. „Geijt"; 1. Petr. (4,10.
11); Offb. (1,10). — „Paulus als Or:
ganijator” 1.Kor. (14,39.40) Erf.
„Geiſt“
Weinreich, ©. „Antike heilungswunder“
Einl. 3 Ev. Nr. 13, Anm.; Mi. (5,45)
Weinſtock im Parabdieje ME. (14,25). — |.
ter heitize--Dasids Joh. (15,105). —
Bildrede vom Jaf. (3,12); Joh. 15,151;
1. Joh. (1,76)
Weiſe aus dem Morgenlande Mtith. 2,17f-
— diejer Welt Mith. 11,25; LE. 10,21;
1.Kor. 1,20
Weisheit Gottes 1.Kor. 1,21; Röm. (16,
27); Eph. 3,10. — himmüjche Kol. 1,9;
Eph. 1,8,17; Ja. 3,15ff. — janftmü-
tige Jaf. 3,15. — des Paulus 1.Kor.
42,9); 2.Detr. (3,14.15). — der Men⸗
- chen 1.Kor. 1,195f; (1,21); 3,19; 2.
Kor. 1,12; Röm. 16,19; Kol. 1,28; 5,
16; Apg. 6,3; Jaf. 1,5; 3,15ff. — ges
heime aftronomi,che Kol. (2,8). — perjo-
nijiziert Mith. (11,195; 23,34-36,39);
. £E. 7,35; 11,49; 1.Kor. (10,3.4); Kol.
(1,16); Einl. Hebr.; Hebr. (1,2f; 4,12;
10,18) 1. Ext. Hoheptieſtertum“; Einl.
Joh. (1,1-18). — Muiter des Logos
Einl. Hebr.; Hebr. (10,18) 1. Erf.
„„Hohepriejtertum“. — = höhere mpjtie
Die Schriften des Neuen Tejtaments, Regijter.
Re - 13 —
ihe Erkenntnis 1.Kor. (12,8). — Kits
der der W. LE. (7,35). — Jejus unjere
W. 1.Kor. (1,30); Kol. 2,3. — Salomos
mit. (4,1-11) Erk.; 1.Chejj.(1,9.10); 1.
Kor. (6,2; 15,57.58) Erf.; Röm. (1,32)
Erf. „Heidentum“; Kol. (1,16); Eph.
(4,30); Einl. Hebr.; Hebr. (1,25; 4,12);
Jaf. (1,5,27; 2,4; 4,14)
Weisheitsapojtel, Irrlehrer Röm. (16,19).
— -dünkel der Heiden Röm. (1,32) Erf.
ee — slehrer, jüdijhe Jaf.
5,6)
Weiß, Bernhard, Kommentare Einl. 3 Ev.
Rr. 4, Anm.; 20, Anm.; Einl. Röm.,
Anm.; Einl. Apg., Anm.; Einl. Joh.
Ev. Ir. 11; Einl. 1.J0h., Anm.
Weiß, Johannes, Kommen!are Einl. ME.;
Einl. 1.Kor.; 1.Kor. (2,6) 1. St.; (8,6);
Einl. Offb. Ar. 4. — „Abjicht der Apo—
ſtelgeſchichte“ Einl. Apg., Anm. — „Ur—
chriſtentum“ Einl.3Ev.Ir.7, Anm.; Einl.
paul. Br.; Einl. 2.Chejj.; 2.Chejj. (2,
11.12); Einl. Apg., Anm.; Apg. (1,24-
26; 6,1.2). — „Jelus von Nazareth”
Einl. 3 Ev. Nr. 7, Anm. — „Problem
der Ex’jtehung des Chrijtentums“ Einl.
3 €5. Re. 7, Anm.
Weisjagen Apg. (2,16); 2,17. — ijt Stüd-
werf 1.Kor. 13,9
Weisjagung, jüdijche Mtth. (4,17), —
mejjianiijhe ME. (1,10) Erf.; Gal. (3,
16); 1.Kor. (15,3); Apg. 3,18; (8,336);
1. Petr. (1,10.11; 2,4-8) ; 2. Petr. (1,19).
— vom Weltende 2.Chejj. (2,5). —
bei der Erwählung des Timotheus 1.
Tim. 1,18
MWeisjagungen Jefu Einl.3 Ev. Kr. 17.
— von feinem Leiden ME, 8,31ff; (9,
2a).St.;9,30ff;10, 2ff;14,41; M.th.16,
2iff; 17,22f; 20,1755; CE. 9,22,44f; (12,
49.50; 13,34); 18,31ff; 24,7. — der,
Derleugnung ME. 14,30; Mith. 26,345
£?. 22,54. — des Derrats Einl. 5 Ev.
-Nr. 10; mE. 14,18ff; Mtth. 26,21f;
ct. 22,21ff. — über Jerujalem Mith.
23,37$f; Ct. 13,345; 19,41ff. — über
den Tempel ME. 13,1ff; Mith. 24,1ff;
ck. 21,5ff. — von feiner Wiederfunft
me. 13,15; Mith. 241,1ff; LE. 17,207;
21,5
— ſ. a. Schriftbeweis
ME. (1,2.3); Mith. (2,15; 4,13); 1.Kor,
(15,3); Apg. (2,36; 3,24); 13,27
Weizentorn, Dergleih 1.Kor. 15,36f. —
— Jejus Joh. 12,24
Weizjäter, Carl Geſch. N. T. Nr. 9; Einl.
3 €». Nr. 20, Anm.; ME. (7,22); Gal,
Ei Einl. Eph.; Einl. Apg., Anm.;
Einl. Jat.
Wellhaujen ‚Julius Einl. 3 Ev. Mr. 20,
Anm.; Mtth. (6,34); LE. (12,29) 1. St.;
Gal. (2,:)
Welt, Entjtehung 1.Tim.(1,4); Kebr.1,2;
4,3; 9,26; 11,35. — Ende hebt. (2,5).
— Gewand des Logos Hebr. (1,11.12).
— Begriff bei Johannes Joh. (3,17);
8
er Aal
1. Joh. '(2,26,15.16; 3,1), — — bei
Philo Einl. Joh. (1,1-18). — vergäng-
li 1.Kor. 7,31; Röm. 8,20; 1. Joh.
2,17. — als Ausdrud des Gottfeind»
lihen Gal. 6,14; Tit. (2,126); Hebr.
(13,14); Joh. 7,Aff; 14,17; 15,18f; (16,
2,8); 1.Joh. (2,15.16; 4,4; 5,4b). —
die gegenwärtige böje ME. (4,19); al.
1,4; 2.Kor. (4,18); Hebr. (2,5); Jat.
(4,4). — dem Teufel verfallen Eph.
(2,12); Jat. (1,27). — „dieje" und
„jene“ LE. (20,35); 1.Kor. (7,29); Röm.
12,2); Eph. 1,21; Einl. Hebr.; Hebr.
(83); (12,27); J0h.8,23. — die erjte
Offb. 21,4. — die zukünftige 2.Kor.
(4,18); Hebr. 2,5; 6,5; (9,11; 11,1).
— die neue 2.Kor. (5,17). — = alle
Menſchen Mitt. 13,38; Joh. 3,16ff. —
— außerdrijtlihe Menſchheit Joh. (14,
17); 14,19,22; 16,8ff; 17,9ff,25. — =
£ujt des Sleijches, der Augen 1.Joh.
2,16. — vergeht mit ihrer Luft 1. Joh.
2,17. — gefreuzigt mit Chrijtus Gal.
6,14. — gewinnen MI. 8,36, Mtth. 16,
26; £E. 9,25. — Liebe zur Jaf. 4,45 1.
oh. 2,15ff. — Güter der 1. Joh. (3,
17). — Kinder der LE. 16,3; Jaf. 4,4.
— Fürſt der Mith. (4,9); Joh. 12,31;
14,50; 16,11; 1. Joh. (3,8)
Weltalter, Aon £f. (20,35); Gal. (1,4); 1.
Kor. (2,6ff) 2. St.; Römer (5,19; 5,21)
Erf. „Die beiden Adam". — „dies
jes“ ME. (10,30); Mith. (5,18); LE. 18,
30; 20,34. — „jenes“ ME. (10,30); LE.
18,30; 20,55. — zufünftiges Mtith.
(19,27.28); LE. 18,30
Weltanjdyauung der Juden u. Griechen
Gal. (1,4) Erf. „Weltalter”; 1.Kor. (15,
57.58) Erf. — philoniſche Einl. Hebr.
— dualijtiihe Gal. (5,18); 1.Kor. (2,
14; 3,3); 2.Kor. (4,4); Röm. (5,21) Erk.
„Die beiden Adam“; (8,5); Einl. Pait.
Nr. 3; Einl. Joh. Ev. Ir. 44,b; Einl.
1.304. — des Paulus, unausgeglichen
Röm. (11,36). — des Hebräerbriefes
Hebr. (12,3) Erf. „Glaube“
Weltbild, antifes ME. (13,24.25); LE. (16,
23; 17,24); 2.Kor. (12,4) Erf. „zeits
genöjj. Dorjtellungen”; Offb. (4,6; 6,
13). — «elemente Gal. (4,5); 4,9; Kol.
(1,20); 1.Joh. (1,5)
Weltenbrand 2.Petr. (3,7)
Weltende ME. 13,5ff; Mith. (5,5); 13,39,
49; 24,3,44f; Lt. (17,206); 21,8ff; 1.
(24,37); 25,31ff; £. 10,14; Gal. (2,
16); 6,7ff; 2.Kor. (5,10); Röm. 2,5ff;
(2,11; 9,24; 11,36); 14,10; (14,12);
Apg. (2,40); 17,31; Jud. (6; 14.15);
Einl. Joh. Ev. Tr. 4a; Joh. (5,17);
12,31; 16,8,11; 1.Joh. (4,17f); Einl.
Offb. Ir. 2; Offb. (6,10); 14,6ff,14ff;
18,1ff,21ff; (19,11; 20,4.5). — Derins
nerlihung bei Paulus und Tohannes
2.Kor. (5,1); Joh. (3,17); Offb. (19,
15) 2.St. — nach jüdijcher u. hrijtlicher
Auffajjung Offb.(19,15)2.St. — über d.
Heiden Offb.(19,11)1.St. — über Iſrael
Offb. (14,17-19). — über Lebendige
und Tote Apg. 10,42; Offb. 11,18; 20,
12f. — über Rom Offb. 18,1ff,21ff-
— 6ott als Kichter Mitth. (13,39; 22,
11-13); Gal. (2,16); 1.Kor. 4,4; Röm.
2,2$f; Jat. (5,4); Jud. (6); Joh. 8,497;
12,47ff. — d. Meſſias Offb. (19,11) 1.St.
— der Menſchenſohn ME. (8,38); Mtth.
(5,226c); 16,27; 25,31ff; Joh. (5,24- °
27); Offenb. (14,14-16; 19,11), —
Ehrijtus als Richter ME. (8,38); Mith.
25,31ff; 1.Kor. 4,4; 5,5; 2.Kor. 5,10;
Röm. (1,75) Erf. „Sohm Gottes”; (2,
16); Apg. 10,42; Joh. 5,22ff; Offb. (
17). — EThrijtus als deuge ME. (8,38);
Mith. 10,32; (25,31-46) ; LE. 12,85. —
Engel als Richter Mitth.13,49f; LE.12,
8. — d. Srommen als Richter Mith.19,
28; £8. 22,30; 1.Kor. (8,21-23)5.0,25
Offb. 20,4. — nad) den Taten 2.Kor.
5,10; 11,15; Rom. 2,25 Offb. 2092
Weltherrjchaft, Sehnjuht der Juden ME.
(10,43.44); Mith. (4,17) Erf. „Gottes⸗
reich”; (5,5). — zufünftige, der Chrijten
mt. (10,43.44); Mtth. (5,5; 19,27.28);
1.Kor. (15,24); Offb. (5,10); 20,6
Weltherrjcher, die Engel Kol. (1,20). —
der Sinjternis Eph. 6,12
Weltfatajtrophe Mtth. (4,17) Erf. „Bots
tesreih”; Hebr. (1,2). — =Elugheit Ck.
16,8. — sfultur und Chrijtentum,
Kampf Jud. (22.23). —.eliebe Taf, 4
4); 1.Joh. 2,15ff. — macht, römijce,
Sturz: Offenb. (11,1.2; 12,17); 17,1ff.
— emijjion Mtth. (28,19) 1. Exk. „Mijs
jionsbefehl*; Apg. (2,15). — »müdigfeit
der Antife Joh. (3,15) Erf. „Seugung
von oben her“. — ereich, römijches, die
alte Schlange Einl. Offb. Nr. 5; Offb,
(12,17; 13,4). — steiche des Daniel,
die 4: Offb. (13,2)
Thejj. 4,16ff; 1.Kor. (15,255); Einl. | Weltjhöpfung, die neue Mith. (4,17) Erf.
Offb. Kap. 6; Offb. (6,11; 12,12). —
nahe Mith. (5,41); 1.Kor. (7,26; 7,39.
40) Erf. „Ehefrage”; (15,51-53); Röm.
(135,14); 1.Petr. (3,14.15); Einl. Jud.
und 2.Petr.; Offb. (1,5)
Welterneuerung bei Jeju Wiederkehr 2.
Petr. (3,11.12). — »fludht 1.Kor. (7,29).
— sfreudigfeit der Chrijten Mith. (5,
n . — efriede, eine Utopie Röm. (12,
Weltgeriht Mith.(3,9f; 5,18,20); 11,22;
„Öottesreih”; 2.Petr. (3,15); Einl.
Offb. Ir. 5. — durd; den Sohn Hebr.
(1,2)
Weltüberlegenheit des Chrijtentums 1.
Thejj. (3,3.4). — -überwindung Röm.
(12,2,21); Joh. 16,33; 1.Joh. 5,4. —
untergang Mith. (4,17) Erf. „Gottess
reih“; Apg. (2,16); Hebr. (12,27); 2.
Petr. (2,4; 3,7). — »weisheit der Gries
chen 1.Kor. 1,22.
Weltzeit, gegenwärtige 2.Tim. (3,1);
Jud. (18). ee hebr. (1,11.12;
6,4-6); Jud. (18)
Weltzeiten, Insehätebene Eph. 3,5; Hebr.
(1,2). — »zerjtörung bei Jeju Wieder-
tehr 2.Petr. (3,11.12)
Wendland, P., Jud. (22. 25). — „die ve
niftifchrömifche * Kol. (2,8); 2.
Tim. (1,10); Einl. 1.Petr. Nr. 2; Offb.
(13,12). — „Urchriſtl. Citeraturformen“
im, (2, 2): Einl. Jak.; Jat. (3,1)
Wendt, 5. 5. Einl. Apg., Anm,
Wert Gottes Röm. (14,20). — Chrijti
Phil. 2,30. — eines Evangelijten 2.
Tim. 4,5. — ein gutes Kol. 1,10; Phil.
1,6; 2.Cim. 2,21; 3,17; Tit. 1,16; -3,1
Werte Abrahams J0h.8,39. — Jeju Joh.
5,36; 7,3; 10,25,32,38; (11,1-44; 12,
28); 14,11f; 15,24; Offb. 2,26. — des
Mefjias Mith. 11,2; (11,196); Joh. (7,
6) 2. St. — Gottes, die Natur Röm.
1,20; Hebr. (4,3); 4,4,10. — —
werfe Joh. 4,34; (6,28.29); 9,35; 14,
10. — der Menſchen 2.Tim. 1,9; Tit.
3,5; Hebr. 4,10. — der Weisheit Mith.
11,19. — des Gejeßes, wertlos vor
Gott 1. Theſſ. (2,19); Röm. (4,6-8; 9,
12,32); Phil. (3,2 eremonis
alwerfe al. (2,21) Erf. „Geſetz“; 3,5,
10. — des Leibes Röm. (8,13). — des
Sleijhes und Geijtes Gal. 5,19ff. —
der Sinjternis Röm. (13,12). — des
Teufels, durch Chrijtus zerjtört Eph. (6,
12); 1. Joh. 3,8; (4,4). — böje Röm,
(13,12); Kol. 1,21; Joh. 3,19ff; 2.Joh.
11. — tote Hebr. 6,1; 9,14. — unfrucht—⸗
bare, der Sinfternis Eph. 5,11. — ge—
rechte, der Heiligen Offb. 19,8. — die
den Chrijten folgen Offb. (14,12.13).
„geiftlihe“ 1.Petr. (4,10.11);
gute Mtth. (5,16; 6,1); Kr. 18,11.12);
2.Kor. 9,8; Eph. 2,10; 1.Tim. 2,10;
5,10,25; 6,18; Tit. 2,7,14; 3,8,14; Apg
9,36; 26,20; Hebr. 10,24; Jaf. (3,16f);
— —
1.Detr. 2,12; 2.Petr. 1,10, — — ent,
fcheiden im Gericht 2.Kor. 5,10; 11,15;
Röm. 2,6ff; Offb. 20,15. — — jhädlid)
für die Seligfeit Phil. (3,7.8).
Glaube Gejh. N. T. Nr. 1; ME. (4,18);
Gal. 2,155; Röm. (3,266) 3. Erf. „Ona«
de und Glaube“; A,ıff; (4,15; 7,13e)
Erf. „Geſetz“; Einl. Tat.; Jaf, 2,14ff;
(2,14-26). — und Gnade Röm. (3,266)
3. Erf. „Gnade und Glaube”; Offb. (20,
12b). — und Lohn Mitth. (6, 19. 20), Cr.
- (17,10); Röm. (7,13c) Exk. „Geſetz“. —
„ tehre des Paulus 1, Chejj. 2 19); Gal.
* (2,21) Erf. „Gejeß“
Werfgeredhtigfeit ib N.T.Nr.1; 6al2,
16; Röm. (3,266) 1. Erf. „Reditferti-
gung“; (7,15c) Erf. , Gelege! 9,31f; 10,
5; Eph..2,9; 1. Tim. (6, 19); Tat. 2
24, Offb. (20,126)
Wermut, Name eines Sternes Offb. 8,11
Wernle, P. „die ſynoptiſche Frage“ Eint..
3 Ev. Tr. 3, Anm. — „Anfänge“ Tit.
Heils⸗
115
(1,11). — „die Quellen des Lebens Jes
ſu“ Einl. 3 Ev. Nr. 3, Anm.
Das sv Einzelnen in Gottes Augen £f.
15
toefen, unvergängliches Eph. (6,23.24); 2
m. (1,10). — die 4, vor Gottes Thron
arfı. 46,5 5,6,11; 6,1,3,5ff; 7,11; 14,
Weiteott und. ort, Gelehrte Geſch. N.
rt. 9
Wettkampf, bildlih 1.Kor. 9,24ff
Wettlauf zum Grabe Jeſu Einl. 3 Ev. It.
11; Einl. Joh. Ev. Nr. 11; Joh. 20,2ff.
—, an Phil. (3,13); 5. Tim. (4,8) ;
Bebr. 12,1
Wider] ſacher 2.Chejj. 2,4; Phil. 1,28;
Tim. 5,14; 1.Petr. 5,8; Offb. BE
Widerjprüche in den Evangelien Geſ
T. Nr. 3
Wiedergeburt — „zukünftige Welt“ Mtith.
(19,27.28). — durch Gottes Geiſt Au,
18,5); Röm. (7,15c) Erf. „Geſetz“;
im. (3,17); Tit. 3,5; Hebr. —
Jak. ‚18); Einl. 1: Petr. UN2AE
Petr. ee 2,2); Joh. (3413):
1. Joh. (4 4;
— ee Aller,
Apofatajtajis ME. (9,12a); Röm. (11,
56); Apg. (3,21); 1.Petr. (3,19.
Wiederfunft des Elia ME.6,15; (6,17-
29); 8,28; (8,29) Exf.; 9,13; Mit. (3,4);
11,14; 16,14: 17,100; ct. 1172 9,8,19;
Joh. 12, 25. es eremia Mith.
16,14. — des Johannes d. T. ME. 6,
1488; 8,28; Mith. 14,2; 16,14; LE. 9,7,
19. — des Nero Einl. Offb. Tr. 2;
Offb. (13,5; 17,8.11; 19,11-21).
Jeſu Ehrifti, Parujie Einl. 3 Ev. Mr.
16; ME. (13,4); 13,24ff; Mith. (24,3); 24,
27,29ff; (25, 6); cr. 21 ‚2a; 1.Chefl
(1,3; 4,11); Eint. 2.Chejj.; 2.Chejj. 1
1, _1.Kor...(1,7); 10,23; Bon (1,76)
Erf, „Sohn Gottes“; (8,11; 11,205.27,
36; 13, 12); Eph. 6 2); phil, (1, 6,10;
3,11); 1. Tim. (4,1
1); 4,1; Apg. (1,11;
— 2 2 66 9,27.28;
12,3) Erf. „Ölaube“; Einl. ud. und
2.Detr.; 2.Petr. (1, 15; 3,8,10); Joh.
14,3; (14,20); 14,28; 16,16ff; (20,29);
21.22; Einl. 1.30h.; 1.Joh. (2, 28);
Einl. off Kap. 6; öffb. (6,9-11). —
plötzlich 2.Petr. (3, 10). — nahe bevor:
ſtehend 1. Theſſ. (2,19); A4,13ff; Einl. 2.
Thejj.; 1.Korinther (11,266); 2.Kor.
5,4); Römer 13,11f; 2. Tim. (3, zei
ebr. (10,25); 1. Joh. (2,18-27; 3,2f);
Offb. (20,4.5); 22,7,17,20. — Dorzei-
chen ME. 13, ff; mit. 24,4ff; LE. 21,
8ff; 2.Chejj. 2,1ff. — Ausbleiben Bebr.
(6,11); Einl. Jud. und 2.Petr.; 2.Petr.
(3,8). — Leugnung 2.Petr. (3,3.4)
Wiederfunftserwartung Jeju ME. 9,1;
(13,1.2); nn, 16,28; £f. 9,27.
rede Jeſu Einl. 3 Ev. Ar. 16; "ME. 15,
1ff; Mtth. 24,156; CR. 17,20ff; 21,5ff;
8*
‚14); 2. Tim. 3,
6 13); hebr. (1,
10,25:711,10;
1107
Einl. Offb. Kap. 6; Offb. (6,2,9-11,
12-17
Ben nad; dem Tode 1.Chefj. (4,
17) 2. St. — »täufer Apg. (5,5.10);
Offb. "(20,4.5); — vergeltung, Wort
von Mith. 5 ‚38ff; £t. 6,27. — =verheis
ratung 1.Kor. 7,8f,11 ‚39
Wille Gottes, maßgebend Gal. (1,4) Erf.
„Weltalter”; Röm. 9,14ff; (9,18 29);
12,2; 15,32: Kol. 1,1,19; 4,12; Eph. 1
ib 5.17; 2.Tim. 1,1; 2,26; Tat. (1,18;
4,15); 1.Petr.(2,8)2.St.; 2,15: 619 A,
19; (5,6-11). — gnädig, € ph.1,5 .— un—⸗
erforjchlich Röm.11,35ff. — tun Einl.
3 Ev. Nr. 19; ME. 3,35; Mith. (5,1.2;
7,21); 7,24ff: (12,35); 12,50; (25,41);
£f. 6,46ff; (11, 27.28); Eph. 6,6; Behr
10,7,9,36; 19215 Joh. 4,34; 717;
Joh. (2,176)
Willensfreiheit bei Adam Röm. (5,21) Ex.
„Die beiden Adam“. — der Menſchen
Röm. (9,12,19; 11 N); Phil. (2,15)
Wind als Bote Gottes hebr. (1,7).
weht, wo er will Joh. (3,8). — der
Lehre Eph. 4,14
Winde von den Enden der Erde, die A
Me. (13,27); — 24,31; offb (6,
1-8); 7,1
Windild, Kommentare Einl. Hebr.; Einl.
Jak.; Jaf. (1,4,12,27); Einl. Jud. und
3.Petr., Anm.; 2. Petr. (1,4); Einl. 1.
h.
Winter Joh. 10, 22
Wir-Beriht in der Apoitelgejhichte
Einl. Ck.; Einl. 1.Chejj.; Einl. Apg.
111:%2.'3;3 Eng. (11,295213,145216,8);
16,10ff; 20,5ff; 21,1ff; (26,13.32); Einl.
Apg. 27,1-28,31; Apg. (27,2)
Wijjen und tun Joh. 13,17
Witwe, Hanna im Tempel Lk. (2,36.37).
— in Hain £f. 7,12. — in Sarepta
Lt. 4,26. — Scerflein MEf. 12,41; LE.
21,1ff. — und der Richter, Gleichnis
Einl. 3 Ev. Nr. 19; Mith. (13,44); LE.
(16,8); 18,2ff
Witwen in der Urgemeinde Apg. 6,1;
39ff. — Ratſchläge des Paulus 1. oe
(7.10.11). —
Tim. 5,5ff,11ff. — der Witwen Häujer
frejfen ME. 12,40; LE. 20,47. — und
Waiſen bejuchen Jaf. (1,27)
Wohlgefallen Gottes £f. (2,14); Kol. 1,
10; Hebr. (11,10) 1. St.; (13,15.16)
Wohlgeruch des Evangeliums 2.Kor. (2,
166). — des Himmels 2.Kor. (2,165)
Wohltaten Gottes an Iſrael Apg. 7,1ff.
— -täter, Euergetes, Beiname d. Fürs
ften MI. (10, 42); Lt. 22,25
Wohltätigfeit, |. a. Almofen Mtth. (5,
42; 6,5); £E. (6,34.35,38); 1.Tim. (6,
19). — beredynende LE. (16,9). — fal«
ſche Mith. (6,2)
— ſtatt haſſen Einl. 3 Ev. Ur. 16;
6,27
wölfe, Bildl. ‚inSchafsfleidern Mith. 7,15.
— in die herde Apg. 20,29
jüngere und ältere 1.
Wolke auf dem Berge der Verklärung me.
9,7; Mith. 17,5; LE. 9,54. — bei der
Himmelfahrt Jeſu Apg. 1,9. — auf der
Jeſus wiederfommt ME. 13,26; Mtth.
24,50; ££. 21,27. — beim Wüftenzuge
1.Kor. (10,1 2): — Mittel der ne
rüdung 1.Chejj. 4,17
Wolfen, als Wagen der Gottheit {
(1,9). — waſſerloſe, bilöl.,
Fud. 12
Wolle, rote Hebr. 9,19
Wollen und tun Röm. 7,15ff. — und lau
fen des Menſchen Röm. (9,16; 9,31
Bareane des Mejjias Mith. 3,12; LE.
3,1
wert das, perfonifiziert ME. (1,10),
3,2; Kol. (1,16); Einl. Hebr.; Eint. Joh.
(1, 1 -18); öffb! 19, 13. —, das = Evans
gelium ME. (4, 14); 2. Theil. 3,15.40%
1,5; Phil. (1,14); 2.Tim. 4,2; Til. 19
1.Detr. 2,8; 3,1. — das eingepflanzte
Jak. 1,21. — das prophetijche 2. Petr.
1,19; (3, 2). — und Wandel 1.Tim. 4,
a jedes nichtsnutzige Mith.12, 36.
— Öottes Mith. (4,4); 1. Theſſ. (2, 13);
2.Kor. 4,2; Röm. 9,6; (9,28); Kol. 1,
25; 4,3; Eph. (5,25); 6,17; 2.Cim. 2,9;
Tit. 1,3; 2,5; Apg. 4,31; 6,2,7; 8,14,
25; 12,24; 13, 46 ‚asf,; 15, 35; 19,20:
Einl. Bebr.; Hebr. 4,12f; 6,5; 11,3:
13,7; 1.Detr. 1,23ff; 2.Pelr. 3,5; Einl.
Joh. (1,1-18); Joh. 3,34; 5,38; (17,6b-
10,15.16); 1. Joh. (3,5); 2,14; Offb. u
2); 19, — Anfangsgründe Hebr. 5,
12. — dur Engel verfündigt Hebr.
2,2. — das edle Hebr. 6,5 .— lebendig
und ewig 1.Petr. 1,25. — ſchärfer als
ein Schwert Hebr. 4,12f. — = Name
des Mejlias Offb. (6 ‚2); 19,13. — =
Predigt Jeju LE. 5, r 8,21; 11, 28; Joh.
14,10. — = Gebote 1. Joh. (2,5). —
kommt über Johannes d. T. LE. 3,2. —
hören und tun LE. 8,21; Taf. 1,198f,
225,25. — Jeju, das mädıtige Hebr.
1,5. — vom Glauben Röm. 10,8. —
vom Kreuz ME. (8,32); 1.Kor. 1,18.
— vom Löjegeld Mk. 10,45; Matth.
20,28. — der Wahrheit Eph. 1,1942:
Tim. 2,15; Jaf. 1,18. — des Lebens
Phil. 2,15; Apg. 7,38; 1. Joh. 1,1
Worte, geflügelte 2.Tim. (3,15). — des
Glaubens 1.Tim. 4,6
Worte Jeſu Einl. 3 Ev. Hr. 8.16.17;
Kol. 3,16; Joh. 8,31,37,45,51; 12,48;
14,10. — Parallelen im Judentum Einl.
3 Ev. Nr. 17. — die gejunden 1.Tim.
6,5. — vergehen niht ME. (13,31);
Mtth. 24,36; £f. 21,33; 1.Petr. 1,24f.
— find Geilt und Leben Joh. 6,63.
— als Mittel der Heilung oh. a3) ‚54).
— hören und tun Mitth. 7,245
6,47ff. — Jeju am Kreuz Einl. A
fr. 12. — „das ijt dein Sohn“ 4
19,26f. — „mein Gott, mein Gott“
Einl. 3 Ev. Ir. 12:. 178; 15,34; Mith.
27,46; £f. (23,46); "Eint, Joh. Ev. Mr.
——
6b. 7; Joh. rede — „Dater, ver«
gib ihnen“ Lk. 23,34. — „heute im Pa=
radies“ LE. 23,45. — „mich dürjtet“
Joh. 19,28. — „Dater, in deine Hän-
de" Einl. 3 Ev. Ur. 12; Ct. 2346 1,
Petr. (4,19). — „es iſt vollbracht“ Einl.
3 Ev. Ur. 12; Joh. 19,30
Wortjinn, doppelter und dreifacher Joh.
(2,19; 3,4,8,14,17; 4,10; 6,27,51b; 7,
6) 2. St.; (11,3.4,11-16,23; 12,33.34 ;
21,18.19)
Wrede, William, Einl. Hebr. — „das lite—
rar. Rätjel des Hebräerbriefes" Einl.
Hebr.
Wunder und Seichen ME. 13,22; Mit.
24,24; 2.Chejj. 2,9; 2.Kor. 12,12;
Röm. 15,19; Apg. (5,40); Hebr. 2,4;
‚Joh. 4,48. als Beweis der Mes
jianität Einl.3 Ev.; Ang. (2,22; 3,12-
26). — Öottes Apg. 2,19; hebr. (3,10);
Jak. (1,6). — — zu Pfingjten Apg.(2,
t1b). — — Befreiung des Petrus Apg.
12,6ff. — — Befreiung des Paulus
Apg. 16,25ff
Wunder Jeju Einl.3 Ev. Ur. 13; ME. (1,
10; 8,11); Apg. 2,22; Einl. Joh. Ev.
Tr. 2b; Joh. (2,11) Erf. „Seichen“;
- (5,31-47). — j. a. Heilungen, Toten-
erwedungen. — Hochzeit zu Kana Einl.
3 Ev. Kir. 13; Joh. 2,1ff. — Meerwans
deln Einl. 3 Ev. Kr. 13; ME. 6,45ff;
Mith. 14,22ff. — Speijung der 4000
Einl. 3 Ev. Ur. 13; ME. 8,1ff; Mtth.
15,32ff. — Speijung der 5000 Einl. 3
Ev. Kr. 12; ME. 6,31ff; Mith. 14,13ff;
ck. 9,11ff. Stater im Maul des
Sijhes Mtth. 17,27. — Stillung des
Sturmes ME. 4,35ff; Mtth. 8,25ff; LE.
8,22ff. — in der 1. Chrijtenheit 1.Kor.
12,28; 14,39.40) Erf. „Geijt“; Apg.
2,115); 2,19,43; (12,4); 16,25ff. — der
Jünger ME. 16,17f. — der Apoitel 2.
Kor. 12,12; Apg. (4,30; 5,12-16; 14,3;
15,12). — des Paulus 2.Kor. 12,12;
Apojtelgejhichte 13,10f; 19,11. — des
Detrus Mith. 14,29; Apg. 9,31ff. —
des Stephanus Apg. 6,8. — des Sies
benmannes Philippus Apg. 8,13. —
des Moje Apg. 7,36. — des Zauberers
Simon Apg. (8,9). — des „Frevlers“
2.Chejj. 2,9. — der falfchen Propheten
Me. 13,22; Mith. 24,24
Wundergaben, |. a. Geijtesgaben Hebr. (2,
4). — :gejhichten Einl. 3 Ev. Ir. 13.
- — »glaube Einl. 3 Ev. Ur. 13; ME. (1,
42; 7,34); Apg. (4,30); Joh. (4,39-42)
Wunderfraft 2.Petr. (1,3) Gottes
Jaf. (1,6)
Wunderjucht der Juden 1.Kor. 1,22; Joh.
4,48. — =täter, fremder ME. (9,38);
Mith. (7,15-23); LE. 9,49. — xwirkun⸗
gen des Geijtes 1.Kor. (12,1; 14,39.40)
Exk. „Geiſt“
er „Antite Sluchtafeln“ 1.Tim. (1,
20
—
3 EHLE
—
Würger, Name eines Engels Hebr. 11,
28
Wurm in der Hölle ME. 9,48
Wurmfraß Apg. 12,25
Wurzel Davids Offb. 5,5. — giftige Hebr.
ver — und Sweige, Gleichnis Röm,
11,1
Wüſte in Judäa M'th. (3,4); ck. 3,2; Joh.
1,23. — Aufenthaltsort der Dämonen
Mtth. (12,45). — — der Mejjiafje
Mith. (24,26). — Moje in der W. Apg.
— hebr. 3,8,17; Jud. (5); Joh.
‚14
Wüjtengeneration Hebr. (3,8.9ff; 12,25).
— swanderung 1.Kor. (10,1-4); en
Apg. (1,4); ebr. (3,8.9ff; 13,11);
Joh. (5,16-18); Offb. (7,15-17)
Nop Hebr. 9,19. — zrohr, bei der Kreis
zigung Joh. 19,29. — ⸗ſtengel des H0s
henpriejters Hebr. (9,15.14)
Zacharias, Prophet, Mith. (23,335); LE.
11,51. — Dater des Täufers LE. 1,5,
40,67, (1,80):-1.. SE 3,2
Zadok, Name Mith. 1,14
Sahl: „3“ Hebr. (11,23). — „3t/s" Uns
glüdszahl ME. (13,20); Lk. 4,25; Jaf.
5,17; Offb. 11,2f,9; 12,14; (19,15). —
—Geſch EC. Hei 3 EI)
Offb. (5,12.136). — „7" Geſch. I. T.
Kr. 3; Mith. (6,8) Exk. „Herrengebet” z
(12,45); LE. (1,19); 11,26; Apg. 6,3;
13,19; (19,1); Hebr. 4,4; 11,30; Einl.
fath. Br.; Jud. (14.15); 2.Petr. 2,5;
‚Joh. (21,1.2); ®ffb. (1,25 5,12.13b; 6,
15). — „8" 1.Petr. 3,20. — „10“ Joh.
(1,35.43). 12” ME GlEIyR
Exk. „die 5wölf“; Apg. (19,7); Offb.
(21,12-17). — „38“ $6h. (5,16-18). —
„40" ME. 1,13; Mith. (4,2); LE. 4,2;
Apg. (1,4); 7,23,30,36; 13,18,21; Hebr.
3,10,17. — „70“ £t. (10,1-16); Apg.
(2,15). — „72* ER. (10,1-16)..— „153°
Johannes (21,11,12). — „450° Apg.
13,20. — „666“ Offb. 13,18; 15,2. —
„144.000“ offb. 14,1,3
Sahlenmyitit Einl. Joh. Ev. Ur. 6; Joh.
(1,35,45); Offb. (13,18). «piel
Mitth. (1,17)
Sählung, babyloniſch-jüdiſche Joh. (1,39)
Sahn, Theodor, Kommentare Einl. 5 Ev.
Ir, 20, Anm.; Einl. Mith.; Einl. Gal.
Nr. 2, Anm.; Einl. Röm., Anm.; Einl,
Joh. Ev. Nr. 11. — „Sklaverei und
Ehrijtentum” Einl. Philem., Anm.
Zahn um Jahn Einl. 3 Ev. Nr. 19; Mith,
(5,17); 5,38
Zähneknirſchen bei Epilepjie ME. (9,17.
18). — in der Hölle Mtth. 8,12; 13,42,
50; 22,13; 24,51; 25,30; £t. 13,28
Zakchäus Einl. 3 Ev. Tr. 5; LE. 19,1f
Hank, Wert des Fleiſches Gal. 5,20; 1.
Tim. 2,8
Sarathujtra ME. (1,10.11); Mith. (4,11)
a Ah
Sauberbücer, verbrannt in Ephejus Apg.
19,19
Ser im Altertum ME. (1,26; 9,38);
1.Kor. (10,22) Er. „Abendmahl“; Apg.
8,11; (19,1) ;Jud. (6); Offb. (9,20.21;
13, 12); 18,23
Zauberer, Beſchwörer Mtth. (4,6); Apg.
8,975; Offb. (13,155f)
Zauberformeln Apg. (19,19); Jak. (5,14)
Sauber-Papyri ME. (1,26; 9,38); Mtth.
6,7); Eph. (3,18); Apg. (19, 19); Offb.
1,16). — sjitte bei Paulus Gal. (6,17).
— :jpiegel Jak. (1,25). — »vorjtelluns
gen, voltstümliche mt. (9,38); Offb. (2,
17,28)
öebaoth, Herr, als Name Jaf. (5,4)
Zebedäus⸗Söhne Einl. 3 Ev. Tr. 9; ME.
(1,19.20); 3,17; 10,35ff; Mtth. 4,21;
10,2; 20 ‚20ff; 26, 37; 27,56; {t. 5,10:
(9, 54); Einl. Joh. Schr. Nr. 4; Joh.
(1,39); Einl. Joh. Kap. 21; Joh. 21,2:
— hochmut Einl. 3 Ev. Nr. 9; ME. 10,
35ff; Mith. 20,20ff; LP. (18, 34)
Sehn-Städte, Defapolis ME. (5,20; 7,31);
Mtth. (4,24); £f. (3,1)
Sehntpflicht bei den Juden Mtth. (23,23a);
hebr. 7,5
Seien des Jona Mith. 12,39ff; 16,4;
ck. 11,29ff. — des Menjchenjohnes
Muth. 24,3,30; Ck. 11,30. — des „Steps
lers” 2. Thefi. 2,9. — des Tieres Offb.
13,13; 14,9. — der Seit ME. (13,28.
29); Mtth. 16,3; £f.(12,54-56; 17,206).
— bei der Geburt Jeſu Lk. 2, 15.16).
— bei der Wiederfunft Jeju 2.Petr. (3,
10). — beim Weltende am Himmel ME.
13,4; Mith. 24,3; CE. 21,7,11,25; Offb.
(8, 712); 12,1 = — im "Himmel Offb.
15,1. — und Wunder ME. 13,22; Mith.
24.24; 2. Chef 2,9; 2.Kor. 12,12; Röm.
15,19; Apg. 2,19; (5,40); Hebr. 24;
Joh. 4,48. — johanneijchen Sinne
Einl. Joh. Ev. Nr. 2; Joh. 2,11; (2,1-
11); 2,18,23; 3,2; 4,54; 6,2,14,26,30;
12,57. — dur Moje Apg. 7,56. —
Jeſu Apg. 2,22. — durch die Apojtel
Apg. 4,30; 5,12; 14,3; 15,12. — der
Gläubigen ME, (16,17). — in der erjten
Chrijtenheit Apg. 2,43. — durch Philip-
pus, Siebenmann Apg. 8,6,13. — dur
Stephanus Apg. 6,8. — durch Sauberer
Simon Apg. (8,9). — dem widerjprodhen
wird LE. 2,55. — Jeju am Leibe des
Paulus Gal. 6,17
Be eng von Jejus ME. (8, Di)
Mitth. (4,6); 12,38; 16,1; LE. (4,23
11,29; Einl. Joh. Ev. Hr. 6b; Joh. 4
48; 6,26
Seit d. Erfüllung Gal.4,4; 1.Tim. (2,6).
— Stunde Jeju Joh. 7,6, 8. — — Stift
bis zum Ende 1.Chejj. 5,1; 1.Tim. (4,
1); Hebr. (10,37.38); öffb. (10,5-7).
— ausfaufen Kol. (4,5); Eph. 5,16
Seitalter, das irdijche Kol. 69 Eph. 2,2.
— das zufünftige Kol. (3,4); Eph. 2,7
— der Jünger LE, 6,15; Apg.
Zeloten Mt. (3,16-19); no (11,12.13);
Apg. (21,58), Offb. (11
delt — Stiftshütte Hebr. 8, FR 92. — —
Allerheiligjtes Hebr. 9,3,7. — Diener
des Z., die Juden Hebr. 13,10. — Got«
ea hebr. 8,2; Offb. 15,
‚ (21,
öelte, wohnen in Hebr. 11,9
Zeltmacherei 1. Theſſ. (2, 9); — Al 3)
Zemach — Sproß Davids Lt. (1,78)
Zenas, Geſetzeskenner Tit. 3,15
send, Sprade Apg. (2,116)
öeno, Philojoph Apg. (17, 31)
Zepter der Geradheit Hebr. (1,8)
Zeremonialgeſetz Gal. (3,29) Erf. „Ges
jeg*; Röm. (7,130) Erf. „Geſetz“
Zerreißen des Gewandes Mt. 14 ‚63;
Mith. 26,65; Apg. 14,14; 22,23. —
des Dorhangs im Tempel ME. 15,38;
Mith. 27,51; £R. 23,45
Serjägung des Jejaja hebr. (11,37.38)
BL au jtatt Bejchneidung Phil. 3,2
Serjtörung Jerujalems Einl. 3 Ev. Nr.
17; ME. (13,1.2)5 MittB: (24,15); £t.
19,43f; 21,20ff
So oder jammeln Mith. (12,50);
1,23
ck.
— Diaſpora Jak. 1,1; 1.Petr.
Zeuge, der treue — Jeſus Offb. 1,5
Zeugen, zwei oder drei Mtth. 18,16; 1.
Tim. 5,19; Hebr. 10,28. — die drei:
Geijt, Wajfer, Blut 1.Joh. 5,76. —
eine Wolfe von 5. hebr. 12,1. — Gots
tes, die beiden Offb. (11,3). — die
Apojtel Apg. (1,4); 1,8; 2,32; 3,15; 5,
32; 10,39,41. — der heilige Geijt Apg.
5,32. — faljche, gegen Jejus ME. 14,
56ff; Mtth. 26,595; Apg. (6,11; 8,1a).
— — gegen Stephanus Apojtelg. (6,
11,13); 7,58; (8,1a)
deugnis für Jejus 2.Tim. 1,8; Apg.
32; 3,12-26); 4,33; Joh.1 ‚26,297 if; 5
31ff; 8,14,185 10,25; 15,26; 1.Joh. 5
9. — des Täufers über ſich ſelbſt St
1,19. — „Jeju" 1.Tim. 2,6; Joh. 5,
325; Bffb. 1,2; 19,10. — der Jünger
im Leiden ME. (13, 9). — prophetijches
1.Tim. 4,14. — faljhes, im Sünden«
Katalog Mtth. 15,19. — Hütte des 3.
im Himmel Offb. 15,5
Seugung von oben her Joh. 3,1ff
Seus Apg. (4,30; 17,28). — = Barnabas
Apg. 14,12. — Grab auf Kreta Ct.
12
Ze Altar im Tempel zu gerufuleen
ME. (13,14); 2.Cheff. 65) line x
4). — in Pergamon Einl. Off
2.3
Siel der Chrijten Phil. 3,12
Simmet, Reichtum Roms offb. 18,13
Sinſen, Derbot LE. (6,34. A
Sinsgrojchen ME. 12,13ff tth. 22,15ff;
cf. 20,20ff
er 8
Zion — Jerufalem Röm. 9,33; 11,26; 1.
En 2,6; Joh. (4,21). — die Tochter
tions Mith. 21,5; Joh. 12,15. — das
himmlijche Hebr. 12,22; Offb. (7,4-8);
14,1
Zitate, im A. ET. nicht nachweisbar Mtth.
(12,57); Eph. (5,14); 1.Tim. (4,95);
Jaf. (4,5). — der Däter Geſch. N. T.
Ur.7
Sodion, Tierkreiszeichen Einl. Offb. Kap.
6
Söllner ME. (2,15); £f. (3,12-14); 7,29;
7,35; 15,32). — bei Johannes d. T.
k. 3,125. — Oberſter der 5. LE. 19,2.
— und Pharijäer, Gleichnis LE. 18,10ff.
— und Sünder ME. 2,155; Mitth. (5,3);
9,105; (11,25.26); Lufas 5,30; 15,1f;
(15,52
Söllner-Gajtmahl ME. 2,13ff; Mith. 9,9ff;
£t. 5,27f; (5,33)
Born Gottes Mith. (3,9; 22,7); 1. Theſſ.
5,9; Gal. (3,13); Röm. 1,18; (1,24; 2,
1a); 2,5; (2,24; 3,21,26a; 3,266) 2.
Erf. „Heilswirfung“; 4,15; 12,19a);
Kol. (1,21); Eph. (2,3); Hebräer 3,
105; 4,3; Joh. 3,36; Einl. Joh. 4,
45-12,50; Einl. 1.J0h.; Offb. 6,17;
(8,3-5); 11,18; 15,1; 19,15. — des
Lammes Offb. 6,16. — der Mlenjchen,
berechtigter Mtth. (5,22a); Eph. (4,26).
— — verwerfliher Einl. 3 Ev. Ur.
18; Mith. (5,22a); al. 5,20; Eph. 4,
265; 1.Tim. 2,8; Jak. 1,19f. — Tag des
ö. Röm. (2,5; 12,19a); 1.Petr. (3,21);
Offb. 6,17; (8,1-6). — Sohn des 8. 1.
Petr. (1,14.15)
Sornbeher Offb. 14,10; 16,19. — »ge=
richt LE. (21,23); 1.Chefj. 1,10; 2,16;
Böm. 2,155; 3,555,9; 12,19; Kol. 3,6;
Eph. 2,3; 5,6; Offb. (8,2.6). — -kelter
Offb. 14,19; 19,15. — ⸗ſchalen Offb.
15,7. — wein Offb. 14,10; 16,19
Sorobabel, Name Lt. 3,27
Solimus, alchymiſtiſches Werk Taf. (1,25)
Sucht 1. Theſſ. 4,4; 2.Tim. (1,7); Tit. 2,12
Züchtigung Hebr. 12,5ff
Zug des Daters zum Sohne Joh. 6,44
Zügel bei Pferden Jaf. (3,3.4)
Sufunftshoffnung, jüdiſche 1.Kor. (15,57.
58) Exk.; 2.Kor. (4,18). — urdrijtliche
1. Theſſ. (1,9.10); Einl. Joh. Ev. Nr.
4a
- Sufunftspijionen Einl. Offd, Kap, 6. —
ung 1.Kor. (14,39.40) Erf,
5 i “4
Sn Apg. 2,26; Jaf. (1,26; 3,2); 3,
dungen, wie von Feuer Apg. 2,3
Sungengebet 1.Kor. (14,14)
Sungentede ME. 16,17; 1.Cheif. (5,19);
1.Kor. (2,13); 12,1ff; (12,11) rk.
„Sungenteden“; (13,1); 14,1ff,26f,39;
(14,39.40) Erf. „Geijt”; Apg. 2,4; (2,
11bf,16; 8,17.16.15); 10,46; 19,6. —
Auslegung 1.Kor. 12,10; 14,5,13,26f;
(14,39.40) Ext. „Geijt“
Zungenredner Geſch. I. T. Nr. 2; 1.Petr.
(4,10.11). — »Jünden Mtth. (12,36)
Zurechtweiſung 2.Tim. 3,16
Sujammenkfünfte der Chrijten, ſ. a. Ver—
jammlungen 1.Kor. (11,17); 14,26
Zweifler Jaf. 1,6
Sweisherren-Dienjt ME. (7,8); Mith. 6,
24; LE. 16,13
Swei oder drei, verjammelt in Jeju Na—
men Mith. 18,20
Swei-AuellensHnpotheje Einl. 3 Ev. Nr.
2a, Mitth.(5,1.2); LE. (10,1-16; 17,21)
Smeiundjiebzig, Jünger LE. 10,1ff,17ff
Swiejpalt des Herzens Jak. (1,8). — der
Pflichten Mith. (5,41)
Swietraht um Jeju willen ME. 13,12f;
Mtith. 10,21,34ff; 24,10; £E. 12,51ff;
21,16
Zwiſchenbrief des Paulus an die Korinther
Einl. 2.Kor. Ir. II,3, 6. IV; 2.Kor.
(2,5); 7,8ff. — =teid} 1.Kor. (15,24).
— creiſe d. Paulus nad Korinth Einl.
2K0r: Ir, ID, 1,-2.Kor, (2,5x 172414):
— »zujtand LE. (16,25); 2. Theſſ. (1,9);
1.Kor. (15,51; 15,57.58) Exrf.; 2:Kor,
5,6ff; (5,10) Exk. „Smwijchenzujtand” ;
Phil. (1,25.26); Offb. (6,9)
Swölf, die, Jünger ME. (3,14.15) Erf. „die
Swölf“; 3,16; 4,10; 6,7ff; 9,35; 10,
32; 14,17,20,43; (16,14); Mtth. (5,19);
10,1,5; (12,50; 19,27.28); 26,47; (28,
19) 1. Erf. „Mijjionsbefehl"; LE. 6,13;
9,1; 48,31; 22,47; 1.Kor. (15,5,8); Einl.
Apg. Er. 5; Apg. (1,7.8,16); 6,2; Einl.
Joh. Ev. Ur. 11; Joh. (1,40); 6,607;
(13,2.3)
Swölfjahr-Snklus Einl. Offb. Kap. 6
Swölfitämme-Dolf, das Mith. (1,2); 19,
28;- £E.:22,30: Ang. 26,7; ob. 31,5
Offb. (7,4-8; 12,1.2).
Sachregiſter zum ganzen Werke (Karl Renner) . RK: Ba hr
* DR *
ee Re *
er alt vierten |
Br Johannes-Schriften — BE AT ER
Einleitung (Wilhelm Geitmüller) — ER
Das Johannes-Evangelium (Wilhelm Heitmüller) — 3
Die Johannes-Briefe (Otto Baumgarten) . . „2 2.2.
Der erite Brief des Johannes. . . Sir,
Der zweite und dritte Brief des Johannes 5
Die Offenbarung des Johannes Rune eb — - Wittelm
Heitmüller)
Inhalt der übrigen —
1. Band: Die drei älteren Evangelien,
2. Band: Die paulinijhen Briefe und die Paftoralbriefe.
3. Band: Die Apojtelgejchichte, der Hebräerbrief und die katholiſchen Bo
Drudfehler-Berihtigungen.
1. Band.
Seite 19 Zeile 11 v.o.: beftätigt (jtatt | S. 366 5. 26 v. u. fit zu erjegen dur
. betätigt). \ führung geht nit auf völli
S. 240 3.6 v. u.: des Israeliten (ft. Abfall vom Glauben, jond
des eigentl. Israeliten). auf Irrlehre, die
S.261 5.24.v.u.:Rabbinen(ft.Rabbiner). | S.3685.1v.u.: unbußfertig(ft.buhferti
S.269 3.25 v.0.: Jhering (ft. Jehring). | S. 489 5.22 v.u.: find fie (It. jind die
S, 358 3. 25 v. o.: zu fein, der den | S. 491 3. 12 v. u. iſt zu ftreihen.
jhönen Parallelismus, ER
2. Band. 5
Seite 23 Seile 5 v. u.: das erite (ftatt | S. 235 3.10 v. o.: „gottlofe" (it. „gott
das zweite). loſe“ fei). :
5.111919.13.0.'0. vorweltlihes (ft. | S. 400 3. 1 v. o. ift zu erjegen di
verweltliches). Menjhen, auf Alle, auf Ste
5315258..31.90:0,:.1. 1.) AH) U: und Seind. Wie ein leijer Jub«
S..2093.2 w.' u: bt (it. Obwoh!). ruf drängt ſich er.
S.223 5.120.0.: Bruderfuß (ft. Bruder»
hab).
— 3 Band. *
Seite 20 Seile 27 v. o.: Chriſtentum vielem Salleinfonderheitdon®
ſtatt Judentum). Dajein einer
S. 78 3. 6 0. 0.: von Unzudt und dem | S. 237 8. 28 v. u: deren (ft. reden). fr
Genuß. S. 282 3. 18 v. u. iſt zu erjegen dur
die Stelle alle Duntelheit; da
S.145 3. 8 v. o.: Salmone (ft. Salome).
S. 158 5. 17 ». u.: Heidendrijten
(zweimal) (ft. heidenſchriften). S.313 3.7 u. 8 v.o. find in umgekehrte
S. 202 5. 15 v. u. iſt zu erjegen durch: Reihenfolge zu lejen.
Dingen, die man nidt jieht, in | S.316 5 16 v.u.: die fie für (ff. —
4. Band.
Seite 131 3. 21 v. o. iſt die Klammer | S.303 3. 9 v. u.: von dem Auftreten R
hinter denten zu ſtreichen. (jtatt vor dem A.). —
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BIBLE. N.T. German. 1917
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