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«MTud ooiko» Ubtmr
Minot Fund
Den hochwürdigsten
Herren Prälaten der Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs
ehrfurchtsvoll zugeeignet
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Vorwort.
Schon bei meinem Eintritte in das Augustiner-Chorherrenstift
Klosterneuburg hegte ich großes Interesse für die Schriftsteller des
Ordens der Augustiner-Chorherren und für ihre literarischen Leistun-
gen. Da mir durch die Liberalität des nunmehr leider zu früh ver-
storbenen hochwürdigen Herrn Bibliothekars Professors Ägyd Kopfiva
die reiche Bibliothek des Stiftes bereits in meinem Noviziat offen
stand, konnte ich bald darangehen, mein Interesse zu befriedigen.
Zu meinem höchsten Erstaunen fand ich aber, daß die literarischen
Arbeiten der Augustiner-Chorherren zum großen Teil Oberhaupt
unbekannt sind und daß so begreiflicherweise selbst bedeutende
Schriftsteller des Ordens in Werken, in denen ich sie zu finden
vermeinte, wie zum Beispiel in dem berühmten Kirchenlexikon von
Herder, kein Plätzchen erhalten haben.
Darum reifte in mir der Plan, eine Bibliographie meines Ordens
zu schreiben. Dieses Unternehmen erschien mir jedoch bald als —
wenigstens in absehbarer Zeit — undurchführbar, da ja auf diesem
Gebiete wenig vorgearbeitet wurde und von Tausenden Klöstern
der Augustiner-Chorherren gegenwärtig nur mehr wenige bestehen.
Es blieb mir nichts anderes übrig, als meiner geplanten Arbeit
engere Grenzen zu ziehen. Ich beschränkte mich vorläufig darauf,
die literarischen Leistungen der noch bestehenden Augustiner-Chor-
herrenstifte Österreichs, nämlich St. Florian, Reichersberg, Kloster-
neuburg, Herzogenburg, Neustift bei Brixen, Voran und Krakau,
und zwar vorderhand vom Jahre 1600 an bis auf den heutigen Tag
auf Grund der veriäßlichsten Quellen, der Archive und Bibliotheken
jener Stifte, zu verzeichnen und zu veröffentlichen. Kurze Bio-
graphien der Schriftsteller sollten deren Person und deren individuelle
Umstände dem Leser näherrücken und das Urleil über deren Arbeiten
klären.
Dieser mein Entschluß wurde in allen Augustiner-Chorherren-
stiften Österreichs freudig begrüßt Er fand daher auch dort tat-
kräftige Unterstützung. Der erste, der mein Unternehmen förderte,
war der greise und gelehrte Chorherr des Stiftes Neustift bei Brixen
VI
Dr. Johannes Chrysostomus Mitterrutzner, der nicht mehr unter
den Lebenden weilt Trotz seines hohen Alters — er stand damals
tief im 83. Lebensjahre — suchte und forschte er nach Neustifter
scriptores und sandte mir öfter eine Menge wertvoller Notizen
über sie, stets mit einem lieben Worte der Aufmunterung zu un-
verdrossener Weiterarbeit — Im Stifte Voran lieh mir der hoch-
würdige Herr Bibliothekar Theodorich Lampel seinen trefflichen
Beistand. Dort hatte schon der Chorherr und langjährige Biblio-
thekar Felix Martin Kramberger (geboren zu St Wolfgang bei
Wisch und Ternovetz am 27. Oktober 1813, ordiniert den 29. Juli 1838,
t am 7. Dezember 1891) vorgearbeitet Seine bibliographischen
Aufzeichnungen über literarische Arbeiten der Chorherren von
Voran taten für unser Werk gute Dienste. — Bei den regulierten
lateranensischen Chorherren zu Krakau hatte ich an dem Chorherm
und Prior, dem hochwürdigen Herrn Augustin Bfachut, einen
unermüdlichen Förderer meiner Arbeit Nicht die geringste Vorarbeit
stand ihm zur Verfügung, ja nicht einmal ein älterer Katalog der
Bibliothek des Stiftes, welche wiederholt geplündert wurde. — In
St Florian trug das auf die Schriftsteller dieses Stiftes bezügliche
gewaltige Material der hochwürdige Chorherr Gottfried Schneider-
grub er zusammen, angeleitet und unterstützt vom hochwürdigen
Herrn Bibliothekar und Archivar Professor Franz Asenstorfer.
Hier fanden sich mehr Vorarbeiten. Der am 17. Juli 1903 verstorbene
Chorherr und Universitätsprofessor Dr. Engelbert Mühlbacher
hatte 1874 eine bis Jodok Stülz (f 1872) reichende Monographie über
»Die literarischen Leistungen des Stiftes St Florian« als Manuskript
herausgegeben, die mit gütiger Erlaubnis des hochwürdigsten Herrn
Propstes von St Florian Josef Sailer auch von uns benutzt wurde.
Außerdem waren für uns die bibliographischen Notata des Chorherm
Joh. Bapt Wiesinger (f am 27. Mai 1894) und des Propstes
von St Florian Ferdinand Moser (f am 29. Oktober 1901) von
großem Nutzen. — Im Stifte Reichersberg leistete mir der Chorherr
Hoch würden Konrad Bangerl schätzenswerte Mitarbeit
Allen, die mir so freundlich, ohne Mühe und Arbeit zu scheuen,
Unterstützung gewährten, besonders auch dem hochwürdigen Herrn
Archivar des Stiftes Klosterneuburg Wilhelm Köhler und meiner
Schwester Olga, welche an dem Index mitarbeitete, sei hier der
gebührende Dank abgestattet Verbindlichsten Dank sage ich auch
Sr. Onaden dem Herrn Abt des Augustiner-Chorherrenstiftes Krakau
Stanislaus Stotwinski und Sr. Onaden dem Herrn Propst von
Klosterneuburg Bernhard PeitI für die materielle Förderung meiner
Schrift.
VII
Zur rechten Beurteilung des Bildes, das die vorliegende Arbeit
von der literarischen Tätigkeit in den Augustiner-Chorherrenstiften
Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag gibt, ist vor allem
die Kunde der Geschichte der einzelnen Häuser notwendig.
Die Geschichte der einzelnen Augustiner - Chorherrenstifte
Österreichs ist mit der Geschichte der österreichischen Kronländer,
in denen sie sich befinden, innig verknüpft. Sie haben in traurigen
Tagen mit diesen gelitten. Die verderblichen Wogen der Reformation
schlugen mehr oder weniger an sämtliche Augustiner-Chorherren-
stifte Österreichs, die wir behandeln, und schädigten in ihnen nicht
nur das geistliche, sondern auch das geistige und literarische Leben
empfindlich. Diese Wunden waren zu der Zeit, bei der unsere
Arbeit einsetzt, noch nicht völlig geheilt Ebenso blieben für das
geistige Leben in den genannten Augustiner-Chorherrenstiften auch
die anderen tristen Ereignisse in unserem Vaterlande, so der Dreißig-
jährige Krieg mit seinen Bauernaufständen (siehe die Geschichte von
St Florian und Reichersberg), der Einfall der Türken im Jahre 1683
(siehe die Geschichte von Klosterneuburg, Herzogenburg und Vorau)
und die Invasionen der Franzosen (siehe die Geschichte von Neu-
stift, Reichersberg, St Florian, Herzogenburg, Klosterneuburg und
Vorau) nicht ohne schädigenden Einfluß. Das Augustiner -Chor-
herrenstift in Krakau teilte stets die mannigfaltigen traurigen Ge-
schicke der Stadt Krakau und ihrer Vorstädte.
Da der Stand der Forschung über die Hausgeschichte der Stifte,
welche in dieser Arbeit berücksichtigt werden, seit Jahrzehnten leider
fast unverändert geblieben ist und ich mit Neuem nicht dienen könnte,
sehe ich von einer historischen Einleitung zu vorliegender Schrift,
die ich plante und die vielleicht auch vermißt wird, ab und verweise
bloß auf Sebastian Brunners »Chorherrenbuch« (Würzburg 1883,
Woerl), das die Geschichte sämtlicher noch bestehenden Augustiner-
Chorherrenstifte Österreichs in kurzer Zusammenfassung bietet,
femer auf Stülz' »Geschichte des regulirten Chorherren-Stiftes Sanct
Florian« (Linz 1835, Haslinger), auf Appels »Geschichte des regu-
lierten Chorherrenstiftes zu Reichersberg in Oberösterreich« (Linz 1857,
Feichtinger) und auf Fischers »Merkwürdigere Schicksale des Stiftes
und der Stadt Klostemeuburg« (Wien 1815).
Bei Würdigung des literarischen Schaffens der Chorherren in
den bezeichneten Stiften mögen aber auch noch folgende Umstände
Beachtung finden. Der Orden der Chorherren in Österreich ist schon
seit 1600 vorwiegend ein Seelsorgeorden, ganz besonders gegen-
wärtig. So hat zurzeit beispielsweise das Stift St. Florian 33, das Stift
Klostemeuburg 23 und das Stift Herzogenburg 16 Pfarren zu
VIII
pastorieren. Da der Mitgliederstand in den sieben Augustiner-Chor-
herrenstiften Österreichs nicht hoch ist (St Florian hatte Mitte 1904
in runder Zahl 90, Klosterneuburg 80, Neustift 60, Herzogenburg 40,
Reichersberg und Voran • je 30 und Krakau bloß 10 Mitglieder), so
wirkt der weitaus größere Teil der Chorherren in der Seelsorge.
Das wissenschaftliche und literarische Leben in einzelnen jener
Häuser wurde in neuerer Zeit durch die Lehranstalten, die von ihnen
erhalten werden, begünstigt. Im Stifte Klosterneuburg besteht seit 1801
eine vollständige theologische Lehranstalt, ebenso im Stifte Sankt
Florian seit dem Jahre 1846. Das Augustiner-Chorherrenstift Neustift
besorgt seit 1836 den Unterricht am k. k. Gymnasium zu Brixen.
Ich Obergebe nunmehr meine Arbeit der Öffentlichkeit mit
der Bitte, die Fehler und Mängel, die der Schrift anhaften, im Hin-
blick auf die Größe und die Art des Stoffes zu entschuldigen. An
diese Bitte schließe ich meine Wunsche:
Möge voriiegendes Buch eine Lücke in der so späriichen Litera-
tur über den Orden der Augustiner-Chorherren ausfüllen, möge es
Zeugnis ablegen von der Wissens- und Bildungsfreundlichkeit dieses
Ordens und mögen uns die Geistes werke unserer Vorfahren im Orden
anspornen, diesen in der wissenschaftlichen Arbeit nachzufolgen.
Em Chorherr, dem ich seinerzeit meinen Plan, eine Biblio-
graphie der Augustiner-Chorherren zu schreiben, mit der Bitte um
Beistand vorlegte, sagte mir freudigst seine Hilfe mit den Worten
zu: »Es ist ja ein gemeinsames Interesse, das uns zusammenführt
und hoffentlich einmal auch die Augustiner-Chorherrenstifte Öster-
reichs zusammenbringen wird zu einer Kongregation.« — Dieses
Werk, das Ergebnis gemeinsamer, mühevoller Arbeit mehrerer Mit
glieder der Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs, zeigt deutlich
wie gemeinsames Streben in gemeinsamen Interessen Früchte zu
zeitigen vermag, die dem einzelnen nicht beschieden sind. Möge
es daher auch erkennen lassen, wie vorteilhaft eine Vereinigung
der genannten Stifte wäre zu gemeinsamem Wirken in gemein-
samen Angelegenheiten.
In allem soll aber die Schrift, die jetzt in die Welt hinaus-
geht, zur größeren Ehre Gottes dienen, denn demütig müssen wir
mit dem heiligen Augustinus (Super Psalm. 70) gestehen:
»Haec tota scientia magna hominis, scire, quia ipse nihil est
per se, et quoniam, quidquid est, ex Deo est et propter Deum.<
Kritzendorf, den 24. November 1904, am Feste des heiligen
Prosper.
Berthold Otto Cernfk,
reff, lateran. Chorherr.
Inhaltsverzeichnis.
I. Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes St Florian
von 1600 bis auf den heutigen Tag.* 1—179.
Seite
Franz Klaudius Kroll (Predigt, Askese)**) 3
Johann Leopold Erb (Predigt) 4
Johann Ev. Pachl (Geschichte, Theologie) 4
Johann Jakob Olben (Mathematik) 6
Josef Philibert Gros v. Ehrenstein (Predigt) 6
Ignaz Josef Fux (Predigt) 7
Damian Franz Schuemann (Predigt) 8
Johann Georg Wiesmayr (Geschichte, Theologie) 8
Leopold Wolfgang Treberer (Predigt) 14
Konrad Mennersdorff (Predigt) 15
Ignaz Lintner (Predigt) 15
Josef Anton Pröller (Askese) 16
Josef Jakob Weiller (Askese) 16
Engelbert Hoff mann (Predigt, Askese, Geschichte) 17
Christoph Richard Zacher v. Sonnenstein (Predigt) 18
Johann Paul Pauer (Predigt) .... 19
Franz Ser. Aumann (Musik) 20
Johann Georg Pfisterer (Theologie) 22
Theophilus Hermanseder (Predigt) 23
Johann Michael Ziegler (Bibliographie) 24
Josef Reiter (Poesie, Theologie) 27
Franz J. Freindaller (Theologie) 32
Johann Ev. Kumpfhofer (Predigt, Geschichte) 38
Augustin Pscharr (Geschichte) 39
Franz Ser. Kurz (Geschichte) 40
Karl Eduard Klein (Bibliographie) 49
Josef Frenner (Poesie) 50
Michael Arneth (Theologie, Philosophie, Pädagogik) 52
•) Die Schriftsteller der einzelnen Augustiner-Chorherrenstifte sind nach
den Jahren ihres Eintrittes in das betreffende Stift chronologisch geordnet.
••) Innerhalb der Klammern sind die Gebiete bezeichnet, auf welchen
sich die angeführten Schriftsteller vornehmlich literarisch betätigten oder noch
betätigen.
Seite
Josef Schmidberger (Pomologie, Entomologie) 56
Franz Xav. Danzwohl (Pädagogik) 60
Josef Ougger (Poesie) öl
Franz Xav. Pritz (Geschichte, Theologie) 62
Franz Ser. Balthasar v. Schwinghaimb (Theologie). 65
Josef Oaisberger (Archäologie, oberösterr. Geschichte) 68
Josef Reindl (Diplomatik, Archäologie) 73
Josef Chmel (Geschichte) 74
Ferdinand Sterneder (Poesie) 100
Josef Stern (Bienenkunde, Askese) 100
Jodok Stülz (Geschichte) 102
Karl Ritter (Kirchengeschichte, Askese) 113
Dr. Josef Reiter (Theologie) 114
Georg Schafflinger (Literaturgeschichte) 117
Peter Riepl (Pädagogik) 117
Johann Georg Wintersteller (Theologie) 118
Ignaz Traumihler (Musik) 11^
Josef Putz (Predigt) . . . 121
Albin Czerny (Geschichte, Bibliographie) 122
Ernst Marinelli (Poesie, Reisebeschreibung, Rethorik) 127
Anton V. P. Ozlberger (Geschichte, Biographik) 134
Karl Reichhart (Soziologie) . 135
Karl V. Bergmann (Theologie) ... • 135
Michael Dörr (Sozialpolitik) 136
Johann B. Breselmayr (Rubrizistik, Liturgik) 137
Albert Pucher (Kirchenrecht, Kirchengeschichte) 139
Johann Nep. Faigl (Geschichte, Sozialpolitik) 141
Jakob Wayß (Geschichte) 144
Josef Sailer (Theologie) 144
Josef Huber (Geschichte) 146
Wilhelm Pailler (BelletrisHk, Biographik) 147
Josef Weiß (Theologie) 153
Matthias Rupertsbergcr (Entomologie) 157
Bernhard Deubler (Theologie, Musik) 159
Dr. Engelbert Mühlbacher (Geschichte) löO
Franz Althuber (Belletristik) 164
Dr. Michael Gitlbauer (Philologie) 164
Johann B. Langthaler (Volks- und Jugendliteratur) 168
Dr. Johann v. Kr. Ackerl (Theologie) 171
Josef Hofmaninger (Theologie) 173
Dr. Josef Moisl (Theologie) 174
Alois Pachinger (Theologie) 174
Leopold Vetter (Theologie) 175
Franz Xaver Prandl (Theologie) 175
Matthias Silber (Askese) 176
Matthias Lehner (Predigt) 177
Franz Xaver Ritz (Reisebeschreibung, Geschichte) 177
Franz Xaver Asenstorfer (Theologie) 178
Franz Xaver Müller (Musik) 179
XI
II. Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes Reichers-
berg von 1600 bis auf den heutigen Tag. 181—204.
Seite
Johann Chrysostomus Simon (Diplomatik) 183
Gabriel Adler (Biographik) 183
Gregor Schuemann (Hagiographie) 184
Quarin Föckler (Askese) 184
Sigismund Schupert (Biblische Exegese) 184
Augustin Lipowsky (Geschichte) .185
Raphael Buz (Geschichte) 186
Nikolaus Tolentinus Geisler (Biographik) 186
Leopold Reuß (Botanik) 187
Eduard Zöhrer (Poesie, Musik) • 187
Bernard Appel (Geschichte) 193
Gregor Doblhamer (Poesie, Sozialpolitik) 193
Floridus Harrer (Predigt) 198
Leander Schaffer (Askese) 199
Konrad Meindl (Geschichte, Biographik, Predigt) 199
Horidus Blümlinger (Belletristik) 202
Odulf Blümlinger (Publizistik) 204
Bertrand Zallinger (Kunstgeschichte, Belletristik) 204
IIL Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes Kloster-
neuburg von 1600 bis auf den heutigen Tag. 205—273.
Nebridius Müller von Mündelheim (Theologie, Philosophie) 207
Norbert Heermann (Geschichte) 208
Emest Sauer (Geschichte) 211
Adam Scharrer (Geschichte) 211
Augustin Weillender (Predigt) 212
Johannes Keß (Poesie, Geschichte) 213
Patritius Aichinger (Predigt) 213
Dr, Augustin RistI (Theologie, Geschichte) 213
Dr. Gregor Grueber (Predigt) 214
Alexander Stahel (Geschichte) 215
Dr. Ferdinand Karl RistI (Theologie). 215
Benedikt Prill (Archäologie, Kunstgeschichte) * . . . . 216
Wilibald Leyrer (Geschichte) 216
Florian Ulbrich (Mathematik) 223
Dr. Daniel Tobenz (Theologie) 225
Ambros Conrad (Numismatik) 227
Dr. Petrus Fourerius Ackermann (Biblische Archäologie, Exegese) .... 228
Jakob Ruttenstock (Kirchengeschichte) 234
Andreas Mock (Orientalische Sprachen) 237
Franz Xaver Schwoy (Theologie) 238
Maximilian Fischer (Geschichte, Bibliographie) 240
Wilhelm Sedlaczek (Predigt) 242
Alois Schützenberger (Geschichte) 243
Hieronymus Österreicher (Theologie) 244
Otto Wolf (Rom. Choral, Poesie) 245
XII
Seite
Friedrich Baumann (Askese) • 246
Dr. Vinzenz Seback (Theologie, Biographik) 246
Florian Thaller (Kunst- und Kirchengeschichte) 250
Dr. Hartmann Zeibig (Geschichte, Bibliographie) 251
Koloman Krieger (Kunstgeschichte, Predigt) 254
Ubald Kostersitz (Geschichte) 255
Adam Mally (Kirchengeschichte, Sozialpolitik) 256
Engelbert Fischer (Volks- und Jugendliteratur, Theologie) 257
Ivo Sebald (Kunstgeschichte, Geschichte) 262
Severin Wenzlowsky (Kirchengeschichte) 263
Berthold Egger (Publizistik, Hagiographie, Philosophie) 266
Rudolf Eichhorn (Soziologie) 267
Roman Himmelbauer (Publizistik) 268
Karl Drexler (Kunstgeschichte, Oeschichtc) 264
Ubald Felbinger (Geographie) 270
Friedrich PiffI (Publizistik, Sozialpolitik) 270
Dr. Wolf gang Pauker (Geschichte, Kunstgeschichte, Theologie) 270
Hermann Pfeiffer (Diplomatik) 271
Vinzenz Ludwig (Theologie, Soziologie) 272
Bcrthold Cernik (Ordensgeschichte, Hagiographie) 272
Andreas Weißenbäck (Musik) • 272
IV. Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes Herzogen-
burg von 1600 bis auf den heutigen Tag. 275—288.
Dr. Martin Müller (Hagiographie) 277
Oeorg Donberger (Musik) 278
Augustin Beyer (Geschichte) 279
Petrus Schreiber (Biblische Exegese) 280
Johann von Klöckern (Poesie) 280
Frigdian Mies (Geschichte, Katechetik) 280
Anton Fank (Predigt) 281
Dr. Florian Appel (Theologie) 281
Matthias Eigl (Pastoral theologie, Askese) 282
Alipius Szovik (Geschichte) 283
Wilhelm Bi^lsky (Geschichte) 283
Emmerich Wallner (Predigt) 285
Michael Faigl (Diplomatik) 286
Ferdinand Mann (Askese) 286
Frigdian Schmolk (Geschichte) , 286
Otto Schweizer (Geschichte) 287
Georg Baumgartner (Geschichte) 287
V. Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes Neustift
bei Brixen von 1600 bis auf den heutigen Tag. 289—314.
Adam Weber (Theologie, Philosophie) 291
Fortunat Troyer (Askese) 291
Kaspar Remich (Geschichte) 292
Seite
Dominikus Koler (Geschichte) 292
Philipp Neri Puell (Geschichte) 293
Possidius Fent (Theologie) 294
Franz Xaver Groß (Orientalische Philologie, Bibliographie) 294
Ambros Heysler (Klass. Philologie) 295
Benedikt Paldcle (Geschichte) 296
Gregor Bachlechner (Botanik) 298
Franz Sales Crazolara (Pädagogik) 298
Heinrich Mohr (Zoologie) 299
Theodor Mairhofer (Geschichte) 299
E>r. Johannes Chrys. Mitterrutzner (Theologie, Linguistik, Biographik) . . 300
Ludwig Tschurtschenthaler (Mineralogie, Geologie) 307
Peter Hofmann (Bibliographie) 307
Leo Unterbergcr (Klass. Philologie) 308
Ingenuin Moser (Klass. Philologie) 308
Aldobrand Weissteiner (Klass. Philologie) 309
Albert Unterweger (Philosophie) 309
Alois Glira (Klass. und indische Philologie) 310
Isidor Steurer (Geschichte) 310
Ambros Hämmerle (Literaturgeschichte) 311
Eduard Jochum (Klass. Philologie) 311
Harimann Ammann (Geschichte) 312
Theodor Wieser (Kulturgeschichte) 312
Firmin Prast (Belletristik) 313
Benno Rutz (Musik) 313
VI. Schriftsteller des Augustiner -Chorherrenstiftes Vorau
von 1600 bis auf den heutigen Tag. 315-333.
Dr. Euscbius Kendlmayer (Askese) 317
Ildephons Kobald (Musik) 317
Amandus Haring (Theologie) 318
Johann Zunggo (Ordensgeschichte) 318
Dr. Marcellin Simbinelli (Askese) 319
Dr. Julius Gußmann (Theologie, Philosophie, Bibliographie) 319
Anianus Stadler (?) , 320
Dr. Aquilin Caesar (Geschichte, Theologie) 320
Leopold Brigido (Askese) 322
Eduard Domainko (Askese) , . . . . 322
Theophüus Kerschbaumer (Geschichte) 323
Gottfried Schreitter (Entomologie) 324
Franz Sales Prugger (Pädagogik) 325
Ivo Eiselt (Musik) 327
Dr. Marcellin Schlager (Theologie) 328
Augustin Rathofer (Geschichte) 328
Norbert Lampel (Musik) 328
Ottokar Kernstock (Geschichte, Kunstgesch., Literaturgesch., Poesie). . . 329
Eberhard Höfler (Predigt, Homiletik) 332
Theodorich Lampel (Bibliographie) 333
XIV
VII. Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes Krakau
von 1600 bis auf den heutigen Tag. 335—361.
Seite
Christophor Loniewski (Hagiographie, Askese) 337
Dr. Paul PukaJa (Ordensgeschichte) 338
Johann Biesiekierski (Askese, Hagiographie) 338
Dr. Martin KJoczyilski (Kirchenrecht, Liturgik) 340
Dr. Hyazinth Liberius (Predigt) 342
Johann Kuklewicz (Rubrizistik) 346
Dr. Simon Augustin Zegarth (Dogmatik, Mathematik) 346
Dr. Ludwig Fa^ciszewski (Predigt) 346
Stephan Ranothowicz (Hagiographie, Geschichte) 347
Dr. Michael Rusiecki (Askese) 348
Dr. Aquih'n Michael Oorczyriski (Theologie) 348
Dr. Johann Herkulan Matuszewicz (Ordensgeschichte, Dogmatik) .... 352
Dr. Adalbert Bertrand Grabowski (Hagiographie) 353
Felix ^liwinski (Dogmatik) 355
Johann Kanty Chodani (Übersetzung, Theologie) .' . . 355
Peter Arbues Studentowicz (Ordensgeschichte) 357
Bertrand Jabloriski (Theologie) 357
Eduard Gajowy (Geschichte) 357
Stanislaus Slotwinski (Predigt) 357
Joannes Guarinus Babraj (Geschichte) 359
Augustin Blachut (Theologie, Geschichte) 360
Personenregister 363
Orts- und Sachregister 381
I.
Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes
St. Florian
von 1600 bis auf den heutigen Tag.
Cern{k, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte.
Franz Klaudius Kröll.
Kroll wurde am 16. April 1657 als Sohn vornehmer Eltern
zu Wolfsberg in Kärnten geboren. Er trat am 21. November 1675
in das Stift St. Florian ein und legte am 22. November 1676 die
Profeß ab. Seine philosophische und theologische Bildung genoß
er am Collegium Oermanicum in Rom, wo er auch seine Primiz
— den 15. August 1682 — feierte. Dort hatte er sich in jeder Be-
ziehung so hervorgetan, daß die Jesuiten am Ende seiner Lauf-
bahn im Kollegium an den damaligen Propst des Stiftes St. Florian
David schrieben: »Angelum nobis misisti; hunc et virum Infula
dignum remittimus.« Kroll war zunächst Pfarrverweser im Stifte,
dann in Hargelsberg (vom 6. Oktober 1686 bis Jänner 1687), seit
1. Jänner 1690 in Ebelsberg und vom Jahre 1695 an in Lasberg.
1697 wurde er zum Stiftsdechant und am 21. Oktober 1700 zum
Propst gewählt Als solcher erwarb er sich um das Stift große
Verdienste. Emsig wurde an dem von seinem Vorgänger Propst
Matthäus von Weißenberg begonnenen neuen Stiftsgebäude fort-
gearbeitet und die ganze Hauptseite (die westliche) mit dem Portal
und dem schönen Stiegenhause zu Ende gebracht An der Kirche
baute Propst Franz den Frauenturm. Maler, Bildhauer und andere
Junger des Kunsthandwerkes aus Deutschland und Italien fanden
sich in St Florian ein, um wetteifernd ihre Kunst zum Schmucke
der Kirche und des Klosters anzuwenden. Außerdem baute Propst
Franz noch das Schloß zu Marbach und den Pfarrhof zu Wind-
hag, nachdem er diesen Ort vom Verbände mit Orünbach getrennt
und zur Pfarre erhoben hatte.
In Anerkennung seiner großen Verdienste um das Vaterland
und das Kaiserhaus in den damaligen Wirren bot ihm Kaiser
Josef 1. in einem eigenhändigen Briefe ein Bistum an, was aber
Propst Franz bescheiden ablehnte. Er starb am 16. April 1716.
Von ihm stammt die Rede:
So! Benedictinus oder Hellglantzender Sonnen-Planet deß Bencdictinischcn
Hfmmds an dem Gärstnerischen Horizonte, das ist: Unvergleichliche Wunder-
und Tugend-Strahlen deß Heiligen Bertholdi, sonderbahren Schutz-Patron und
r
Ersten Abbtens deß Löbl. Stifft und Closters Carsten in Österreich ob der
Ennß. Den 27. July 1704 als an dessen Hochfeyerlichen Solennitet in seinem
Ehren-Tempel allda mit schuldigister Lob-Rede scheinbahr vorgestellt von Fran-
cisco Probsten der Regulierten Chor-Herren zu S. Florian. Gedruckt zu Lintz,
bey Johann Rädlmayr, 35 S. 4®, und
Statuta quaedam specialia Canoniae ad s. Florianum publice in capitulo
16. Dec. 1701. proposita a Francisco Praeposito. Mskr. XI, 181. A. 8 BI. 4^')
Johann Leopold Erb.
fohann Erb, geboren zu Ebelsberg (Oberösterreich) am
11. Oktober 1673, studierte die Philosophie in Linz, die Theologie in
Wien und trat am 2. Juni 16Q7 in das Stift St Florian ein. An dem-
selben Tage des Jahres 1698 legte er die Profeß ab, und am 2. Fe-
bruar 1702 las er seine erste heilige Messe. Er wurde zunächst im
Stift Pfarrvikar 1714 in Mauthausen, 1725 in Ebelsberg, 1729 in
Walding. 1730 kehrte er in das Stift zurück, wo er das Amt eines
Stiftshofmeisters übernahm und am 4. Mai 1736 das Zeitliche segnete.
Von ihm erschienen im Druck die Reden:
Dies solemnis, oder Herrlicher Feyrtag, das ist: Hochfeyerliches Danck-
und Freuden-Fest, über die Erhöhung Ihro Durchlauchtigsten Eminenz des alier-
vortrefflichsten Kirchen-Fürsten und Gepurpurten Vatters, des Hoch würdigsten
Herrn der H. Rom. Kirchen Cardinais und Ertz-Bischoffs zu Benevent Fr. Vin-
centij Mariae Ursini, nunmehr Benedict! des Dreyzehenden, aus dem Heil.
Prediger-Orden S. P. Dominici des Vierdten Römischen Papsts auf dem Päpst-
lichen Thron. Da in der Pfarr- und Prediger-Kirch des Marckts Myntzbach in
Ober-Österreich am Sechsten Sonntag nach Pfingsten, als den 16. Julij 1724. von
Jhro Hochwürden und Gnaden (Tit.) Herrn, Herrn Josepho, des Hochlöbl.
Collegiat-Stüffts der Regulierten Chor-Herren Congr. Lateran, zu Waldhaußen
Würdigsten Probsten das Ambrosianisch-Augustinianische Lob-Gesang ange-
stimmet, das hohe Ambt abgesungen, und Solemne Procession mit Hochwür-
digsten Altars-Sacrament gehalten worden, vor einen Völckreichen Auditorio
unter vilmahligen Trompeten- und Paucken-Schall, auch continuirliche Abfeurung
des Geschützes mit 12. Pöllern, mittels zierlicher Cantzel-Rede angestellet von
. . . Joanne Leopoldo Erb, . . . und aus Verordnung ... in öffentlichen Druck
heraußgegeben. Steyr, gedr. bey Joseph Grünen wald. 13 S. 2".
Trinum perfectum, das ist: Dreyfache Festivität an einem Tag, nemlich
den 24. April 1731. . . . Linz, gedr. bei Joh. Michael Feichtinger. 24 S. 4".
Johann Ev. Pachl.
Johann Pachl, geboren zu St Veit (Oberösterreich) am
4. August 1674, studierte die Humaniora und die Philosophie in Linz,
die Theologie in Wien und wurde am 28. Oktober 1699 im Stift
St. Florian eingekleidet. An demselben Tage des Jahres 1700 legte er
die Profeß ab und am 11. April 1706 feierte er seine Primiz. Schon
^) Die mit der Fachnummer XI und mit arabischen Zahlen signierten
Handschriften des Stiftes St. Florian befinden sich in der Bibliothek dieses Stiftes.
nach drei Jahren wurde er Novizenmeister und 1714 überdies Dechant,
am 27. Mai 1716 legte er aber beide Ämter nieder. Der Propst ernannte
ihn nun zunächst zum Verwalter der stiftlichen Weingärten in Wein-
zierl, am 14. November 1716 zum Pfarrverweser von Orünbach, am
17. Juli 1717 von St Marienkirchen. Doch schon am 1. Oktober 171Q
kehrte Pachl in das Stift zurück, wo er seit 1720 als Bibliothekar und
seit 1722 auch als Archivar fungierte. Von 1726 bis 1727 war er Ver-
walter des dem Stifte gehörigen Schlosses Marbach. Im Jahre 1728
in das Stift zurückberufen, übernahm er abermals die Verwaltung
der Bibliothek und des Archivs. Am 23. Jänner 1733 wurde er zum
zweitenmal zum Stiftsdechant gewählt, und ihm zugleich das Amt
eines Novizenmeisters und Examinators »pro cura animarum nost-
rorum religiosorum« übertragen. 1735 legte er das Dekanat freiwillig
nieder, wurde aber sogleich einstimmig zum drittenmal zum De-
chant gewählt und blieb es bis zum 20. Februar 1736, worauf er
abermals resignierte. Er bekleidete dann neuerdings das Amt eines
Novizenmeisters, dessen er aber schon am 11. November 1737 auf
seine Bitte hin enthoben wurde. Er starb am 14. Februar 1744.
Pachl war ein Mann von seltenen Kenntnissen. Ohne Zweifel
angeregt durch den großartigen Aufschwung der historischen
Wissenschaft in Österreich, welcher den Brüdern Pez^) aus Melk
zu verdanken war, vielleicht auch von ihnen, als sie sich in St Florian
aufhielten, um die Handschriften zu durchforschen, persönlich
bestimmt, ging er daran, eine urkundliche Grundlage zur Ge-
schichte seines Hauses zu legen. Er ordnete und registrierte zu-
nächst das Archiv; dann katalogisierte er auch die Handschriften
der Bibliothek.
Folgende Arbeiten verdanken ihm ihr Entstehen:
Diplomatarium Florianense seu Domus S. Floriani cum suis ecciesüs et
confoederatione cum Lateranensibus ex vetustis diplomatibus exhibita. 1724.
Mscr. CIL 4°. I und II, 154 S. (eigentlich 177), III, 182 S.«)
' Benefactores Canonlae ad Sanctum Florianum, quorum plurimi per aliquot
saecula erant incognitf, ex vetustis M. S. Domesticis velut e tenebris in lucem
notitiae educti, ordineque alphabetico primum descripti, nunc vero iussu Reve-
rendissimi, Perillustris, ac Amplissimi Domini, Domini. PraesuIisJoannisBaptistae
gloriosissime modo regentis ad perpetuam gratamque eoram memoriam typo
vulgati. Anno. M.DCC. XXIX. Lincii, Typis Joannis Caspari Leidenmayr, Statuum
Superioris Austriae Typographi. 11 S. 2°. (Anonym.)
Topographia Florianensis seu Structura Canoniae ad S. Florianum annexae.
1743. Mskr. LXXVIII.
*) Pachl stand mit ihnen in regem Briefwechsel und lieferte ihnen manchen
wichtigen diplomatischen Beitrag zu ihren historischen Sammlungen.
=*) Die mit römischen Zahlen bezeichneten Manuskripte von St. Florian
haben ihren Standort im Archive.
Scries Praelatorum.
Index Manuscriptorum Canoniae ad S. Florianum secundum classes et
secundum alphabetum. Mscr. XI. 679. 58 BI. 2". (Eine Abschrift dieses Kod. ist
das Mskr. XI, 680. 81 BI. 2^)
Manuductio ad Perfectionem Religiosam per vias rectas et planas ad
usum privatum Novitiorum concinnata et in duas partes distributa authore . . .
JVlscr. XI. 177. S. 1 - 174. 4°. (Eine Abschrift dieser Manuductio von der Hand
des Prälaten Johann OeorgWiesniayr[s.d.] enthält das Mskr. XI. 178.BI. Iabis46b.4^)
In dem Subsidium ad Religiosorum Catalogum des Propstes Johann Oeorg
lesen wir auf pag. 5 : Pacht mansuetioribus et severioribus disciplinis Theologiae
speculativae praeprimis inter coaevos princeps ; juvandae memoriae ergo tomum
in 4^" pro oppugnationibus philosophicis et theologicis propria manu conscrip-
sit cum nomenclatura exterius apposita: »Amicus in necessitate.« (Wahrschein-
lich eine Apologie der katholischen Religion; ist leider verloren gegangen.)
Johann Jakob Olben.
Olben, geboren zu Krainburg in Krain am 5. Juli 1643, ab-
solvierte in Wien die Theologie und wurde 1668 zum Priester
geweiht. Er war zunächst drei Jahre als Pfarrvikar in der Stadt
Laa tätig, fungierte dann dreizehn Jahre als Hofkaplan in Passau
und wurde schließlich Dechant von Freistadt und Pfarrer in
Traiskirchen. Um seine Tage ruhiger den Wissenschaften, be-
sonders der Mathematik, in der er bedeutende Kenntnisse besaß,
widmen zu können, resignierte er freiwillig und trat am 5. Mai 1702
in das Stift St Florian ein. Am 5. Mai des Jahres 1703 legte er
die Gelübde ab. Interessant ist, daß er völlig erblindete, gegen
alles Erwarten aber wieder das Gesicht erlangte und bis zu seinem
Tode am 10. Juni 1725 sehr gute, scharfe Augen besaß.
Von ihm haben wir folgende Schriften:
Novae Ephemerides Florianenses, quibus praeter aüa hie annexa, ignotum
hactenus illud, operationum tarnen humanarum acuto discretoque visui magno
pere necessarium, idoneum & accommodum diumae lucis momentum, restricta
Diluculi & Vesperi denominatione, ad inclytae Canoniae S. Floriani Meridianum
ßc Horizonten! praecise exhibetur, pro anno Domini 1704. concinnatae . . . Publi-
cata ex inventis, studio et opera Joannis Jacobi Olben, . . . Lincii, Typis Caspari
Josephi Freyschmid. Inclyt: Superior: Stat: Typogr. 1704. 14 S. 2*.
Mehrere mathematische Abhandlungen. Mskr. in der Stiftsbibliothek.
Josef Philibert Gros v. Ehrenstein.
Er wurde am 26. Jänner 1684 in Linz geboren, studierte daselbst
die Philosophie, amColIegium Oermanicum in Rom die Theologie und
trat am 1. November 1702 in das Stift St. Florian ein. Am 1. November
des folgenden Jahres legte er die Profeß ab und am 24. Jänner 1707
zelebrierte er in Rom seine erste heilige Messe. Er war vom 10. Sep-
tember 1712 bis 6. Oktober 1714 Stiftspfarrvikar, vom 27. Mai 1716 an
Stiftsdechant, von 1 723 bis 1 725 Pfarrvikar in Lasberg. Am 30. März 1 745
wurde er zum zweitenmal zum Stiftsdechant gewählt, als welcher
er am 19. Mai 1751 aus diesem Leben schied.
Von ihm stammen folgende Predigten:
Sepulchrum gloriosum oder Herrliches Orab, weilen in diesen durch die
Tugend, der Tod Anselmi begraben worden, das ist: Schuldigiste Leich- und
Ehren-Red: über das Tugendhaffte Leben und seelige Ableiben deß weyland
Hochwürdigen in Oott Wohl-Edigebohrn- und Hochgelehrten Herrn, Herrn
Anselmi würdigisten Abbten deß weitberühmbtesten Hoch-Löbl. Stüffts Garsten
. . . Bey solenner Seelen- und Ehren-Begängnuß, vor einen Hochwürdig-Hoch-
Adelich und volckreichen Auditorio in der Stüfft- und CIoster-Kirchen gehalten
den 14. Maij, Anno 1715 . . . Permissu Superiorum. Steyer, Gedr. bey Joseph
Grünenwald, im Jahr 1715. 19 S. 2^
Pastor bonus. Der gute Schääffler. Das ist: Schuldige Ehren-Predig in
der anderen Primitzen deß Hochwürdigen Herrn Francisci Schääfflers Can. Reg.
zu St. Florian Capitularis Senioris, und dermahligen Pfarr-Vicarii zu Ansfelden,
da jene den 6. Jenner 1724 in der Collegiat-Kirchen bemeldten Stüffts hoch-
feyrlich begangen worden, . . . Linz, gedr. bey Johann Caspar Leydenmayr,
... 16 S. 4".
Das mit dem Himmel frohlockende Florian. Oder schuldige Ehren-Predig
deß Hoch-Ehrwürdigen Herrn Laurentii Pitteroff, deren regulirten Chor-Herren
deß Löblichen Stüffts St. Florian Professi, da selbiger den 15. Augusti 1729. in
seiner Collegiat-Kirchen als ein 50.jähriger Jubel-Priester bey dem Altar deß
Herrn gestanden . . . Lintz, gedr. bey Johann Caspar Leidenmayr, ... 23 S. 4".
Ignaz Josef Fux.
Fux, geboren zu Nikolsburg in Mähren am 11. Februar 1697,
empfing am 4. Oktober 1713 in St. Florian das Ordenskleid, legte
am 14. Oktober 1714 die Profeß ab und feierte am 30. Juni 1720
seine Primiz. Er wurde noch im selben Jahre Kooperator in Vöckla-
bruck, 1722 Pfarrverweser im Stifte, 1726 in Kleinzell, 1734 in Ebels-
berg, 1736 in Ried, am 26. Juni 1741 Stiftsdechant, am 4. Februar 7431
außerdem Novizenmeister, 1745 Pfarrvikar in Vöcklabruck und starb
daselbst am 19. Juli 1759.
Er verfaßte:
Panegyricus Divo Joanni ante Portam Latinam, primo in terris Theologo,
Theologiae Conditori; quam olim in Coena didicit, sub Cruce docuit, in Oleo
propugnavit, dum in Principe Di vi Stephani Proto-Martyris Basilica inclyta
Facultas theologica ejusdem Sancti Tutelaris sui annua Solennia ad aras cele-
braret, coram antiquissimae, ac celeberrimae Universitatis Viennensis Senatu
Populoque Academico . . . dictus a . . . Anno MDCCXV. Die VI. Maij. Viennae
Austriae. Typis Ignatii Dominici Voigt, ... 14 S. 2°.
Cottcto Panegyrica de S. Ignatio Lojota dicta apud R. R. P. P. Soc. Jesu
in Traunkirchen Anno 1750. Mskr. XL 382. A. 23 BI. 4^ Handschr. des Verfassers.
8
Damian Franz Schuemann.
Er wurde am 16. September 1696 zu Wien geboren und genoß
seine theologische Bildung im Collegium Oermanicum zu Rom. Am
4. Oktober 1715 erhielt er im Stifte St Florian das Ordenskleid und
ein Jahr später legte er die Profeß ab. Seine Primiz feierte er in Rom
am 9. März 1721. Er war von 1722 bis 1728 Kooperator in Feld-
kirchen und starb zu Wien am 4. Juli 1729. »Vir magnae spei,
eruditus, praeprimis in poeticis«, schreibt Pscharr (s. d.) über ihn in
seinem Catalogus . . . Canonicorum Regularium . . . Ecclesiae colle-
giatae St. Floriani. (Mskr. XI, 537. A. in der Stiftsbibliothek St Florian.)
Von ihm erschien eine
Lobrede auf den h. Patriarchen und Pflegvater Christi, Joseph. Gesagt in
dem hochlöbl. Gotteshaus derer wohlehrw. P. P. Carmeliter-BarfüBern in Linz,
von Damiano Francisko Schuemann, reg. Chorherrn zu St. Florian. Wien, gedr.
in der kais. Reichs- und Hof-Buchdruckerey. 1722. 20 S. 4«.
Schuemann ist auch Schreiber der Codices XI, 213 (1719 und 1720) und
XI, 214 (1718 und 1719) der Stiftsbibliothek von St. Florian.
Johann Georg Wiesmayr.
Johann Oeorg Wiesmayr wurde am 4. April 1695 zu
St Florian geboren. Er trat am 29. Juni 1716 in das Stift ein, legte
ein Jahr später die Profeß ab und feierte bereits am 1. Oktober 1719
seine Primiz. Er wirkte vom Jahre 1722 bis 1730 gleichzeitig
mit Treberer (s. d.) als Kooperator an der Stiftspfarre, wurde dann
Pfarrvikar in Ebelsberg und am 19. Oktober 1732 wählten ihn die
Chorherren von St. Florian fast einstimmig zum Propst. Er starb
am 9. Juli 1755, kaum zurückgekehrt vom Bade Oastein, an dessen
Heilquelle er, vom Schlage gerührt und von der Wassersucht er-
griffen, Heilung gesucht hatte.
Johann Oeorg war einer der verdienstvollsten Vorsteher des
Stiftes Florian. Selbst ernst und mäßig bis zur Übertreibung, Feind
alles äußeren Oepränges, fromm und rein in Gesinnung und Wandel,
suchte er diesen Oeist auch seiner ganzen Umgebung, vorzüglich
seinen Kapitularen, einzupflanzen. Mit Ernst und Nachdruck, aber
auch mit Erfolg eiferte er für Zucht und Ordnung, für die treue
*) Vgl. Mühlbacher, Die literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian.
(Als Manuskript gedruckt.) S. 51—53, 58, 60-62, 65—90; Stülz, Oesch. d. reg.
Chorh.-Stiftes St. Florian, Linz 1835, S. 166-180; Pucher, Das Chorherrenstift
St. Florian in Oberösterr.; siehe Brunner »Ein Chorherrenbuch«, Würzburg 1883,
S. 38—40 ; Pscharr, Catalogus . . . Canonicorum Reg. . . . Eccles. colleg. St. Florian.
Mskr. in St. Florian, p. 153, 161.
und gewissenhafte Verwaltung der Seelsorge, für Würde und An-
stand bei der Verrichtung des Gottesdienstes. Der päpstliche
Nuntius am Wiener Hofe, der gelehrte Passionei, äußerte nach
einem Besuche des Stiftes im Jahre 1745: »Die Ordnung und
Zucht der Kanoniker hat mich in Erstaunen gesetzt . . .« Besondere
Sorgfalt widmete Johann Georg der Einführung der Novizen und
Kleriker in das geistliche Leben und in die Wissenschaft
Er ist nicht nur der Erbauer, sondern auch der eigent-
liche Gründer der Bibliothek. Im Haag, in Venedig, Lucca, Rom,
Salzburg, Regensburg, München, Wien hatte er Agenten zur An-
kaufung seltener und wichtiger Werke; von 1736 bis 1754 wurden
11.888 fl. 36 kr. dafür verwendet i) Ihm verdankt die Bibliothek
ihr wissenschaftliches Fundament Hatten die früheren Erwerbungen
größtenteils der Theologie gegolten, so fanden nun auch andere
Gebiete des Wissens, namentlich die Geschichte, besondere Be-
rücksichtigung ; die sogenannte Corpora und Thesauri, die Scriptores
und Opera, die Polyglottenbibeln und Maurinerausgaben der Kirchen-
väter wurden von ihm angeschafft Bei hervorragenden Gelehrten,
wie Euseb Amort, P. Odo Scharz, früher Professor und Rektor
der Universität in Salzburg, holte er sich Rat, andere, wie Abt
Bessel und P. Debiel (der erste Direktor der theologischen Fakultät
in Wien nach ihrer Reform und der erste Rektor des Theresianums),
sandten ihm als Beweise ihrer Achtung ihre Werke. Hanthaler und
P. Basil Hölzl, Servit in Wien, lieferten ihm weitläufige Abhand-
lungen Ober die Ordnung dep Bibliothek, welche auch 1745 von
Tim er 2), Hölzl und dem Linzer Buchhändler liger neu katalogisiert
wurde.
Besondere Aufmerksamkeit widmete Johann Georg dem Archiv.
Hier gingen ihm besonders Hanthaler und Hieronymus Pez an die
Hand. Er hatte auch einen seiner Geistlichen, Josef Pro 11 er (s. d.),
für diese Arbeiten in Aussicht genommen und sandte ihn darum
nach St Polten, damit er »in ordine ad instruendam Bibliothecam et
Archivum ain und andere Information die alten Codices zu lesen
von H. Duellio einholen khönte«.^) Timer wurde nach Wien ge-
schickt, um sich in der französischen, italienischen und hebräischen
^) Die Kammereirechnungen des 16. und 17. Jahrhunderts geben keine
Spezifikation der angekauften Bücher. Joh. Georgs Buchführung (Ms. XI, 684) ist
sehr genau und bietet nicht uninteressante Daten über die damaligen Preise der
Bücher. Ein Auszug bei Czerny, Die Bibliothek des Chorherrenstiftes St. Florian,
Linz 1874, S. 241 f.
-) Einem Chorherrn von St. Florian.
*) Johann Georg an den Prälaten des Chorherren-Stiftes St. Polten;
21. Sept. 1735 Konz.
Sprache sowie in der Bibliothekswissenschaft auszubilden; er be-
nützte diese Zeit auch, um sich numismatische Kenntnisse zu er-
werben.
Johann Oeorg erstand 1748 um den Preis von 20.000 fl. die
Münzsammlung des berühmten Venezianers Apostolo Zeno (10.766
Stücke, davon 433 von Oold), nachdem sie der gelehrte Professor
und Bibliothekar am Theresianum in Wien Erasmus Fröhlich »für
eine der vorzüglichsten, dergleichen man in Deutschland nach den
Münzsammlungen der höchsten Fürsten finden kann«, erklärt hatte.
Auch das Naturalienkabinett und die Kunstsammlung fanden in
ihm einen Oönner. Bedeutende Summen wurden für die Aus-
schmückung des eben vollendeten Hauses durch prachtvolle Ge-
mälde von Altomonte und anderen erübrigt.
Für die Stiftskirche ließ Propst Wiesmayr eine Kanzel von
schwarzem Marmor aus einem Bruche bei Lilienfeld von dem Bild-
hauer Josef ResI in Wien anfertigen und von dem Hofjuwelier
Johann Andre eine Monstranze von Oold, deren innerer Wert auf
9500 fl. geschätzt wurde, außerdem mehrere, darunter zwei sehr
wertvolle, Ornate.
Er mußte auch das Spital und das mit demselben verbundene
Bruderhaus, welche 1746 abgebrannt waren, wieder aufbauen.
Da sich bezüglich der mit dem Anschlüsse an die Lateranen-
sische Kongregation verbundenen Rechte und Privilegien Zweifel
erhoben, erwirkte Johann Oeorg eine Bestätigungsbulle des Papstes
Benedikt XIV. mit spezieller Aufzählung der Privilegien (15. No-
vember 1741).
Ein Freund des Friedens, bemühte er sich, schwankende oder
streitige Rechtsverhältnisse zwischen dem Stifte und dessen Nach-
barn gütlich zu ordnen, um allen Prozessen zuvorzukommen. Ein
derartiger Vergleich brachte auch das Patronat der von den Orafen
von Starhemberg errichteten und dotierten Pfarrkirche zu St Oott-
hard an das Stift St. Florian, wogegen letzteres das Patronat von
Outtau an den Orafen von Starhemberg, jenes von Heinrichsschlag
im Viertel ober dem Manhartsberg in Niederösterreich an das Kloster
Wilhering zur Entschädigung für mehrere Häuser abtrat, welche
der Pfarre Orammastetten entzogen und St. Ootthard einverieibt
wurden.
Unter seinem Vorgänger, dem gutmütigen Propst Johann
B. Födermayr, hatten sich in der Wirtschaft manche Mißbräuche ein-
geschlichen. Diesen trat Johann Oeorg mit unerbittlicher Strenge
entgegen und wachte mit großer Sorgfalt über Sparsamkeit und
Ordnung in der Haushaltung.
11
Als Vorstand St Florians nahm Johann Georg auch an den
Landesangetegenheiten tätigen Anteil, so 1748 als ständischer Ver-
treter an der Abschh'eßung des sogenannten Dezennalrezesses, an
der Zustandebringung der Steuerrektifikation, die infolge dieses
Rezesses vorgenommen wurde, und als eine Hofentschließung vom
1. September und 17. Dezember 1749 den Ständen die freie Mani-
pulation mit ihrer Kasse abnahm und eine Kasseadministration
unter dem Präsidium des Grafen Andlern anordnete, wurde auch
er zu einem der Beisitzer und Räte bei dieser Administration be-
stellt Obgleich er einer der jüngsten Prälaten war, wurde er
wiederholt zum Landtagskommissär ernannt und wohnte vielen
Prälatenwahlen als kaiserlicher Kommissär bei. Zum Zeichen ihrer
Gnade ließ ihm Maria Theresia bei ihrem Besuche des Stiftes am
26. Juni 1743 ein sehr schönes, mit Smaragden besetztes Kreuz
überreichen.
Die begeisterte Liebe zum Hause, welche diesen ausgezeichneten
Mann beseelte, lieh ihm aber nicht nur die Kraft, die äußeren und
inneren Verhältnisse des Stiftes mit der größten Sorgfalt bis ins
kleinste Detail zu ordnen, sondern wandte seine Mühe auch dem
wissenschaftlichen Gebiete zu. Mit klarem Blicke erkannte er, daß
wissenschaftliches Streben eines der uneriäßlichsten Fermente des
klösteriichen Lebens sei, daß diesem ohne jenes einseitige Verr
flachung drohe. Johann Georg war keiner jener großen Geister
welche durch ihre Arbeiten die Wissenschaft mächtig förderten ; aber
er hatte für sie ein inniges Interesse, ein tiefes Verständnis; er
besaß umfassende Kenntnisse, er entwickelte eine erstaunliche
Unermüdlichkeit Er selbst zählt 91 Folio- und 12 Quartbände, die
er entweder selbst schrieb oder durch andere schreiben ließ.')
Davon sind freilich die wenigsten unter die literarischen Leistungen
im eigentlichen Sinne zu rechnen und ebensowenig als solche
beabsichtigt; die meisten wurden nur durch praktische Zwecke
veranlaßt Für die Öffentlichkeit war nichts bestimmt Aber jene
Aufzeichnungen und Sammlungen gehören jetzt der Geschichte an
und sind zu vortrefflichen Quellen jener Zeit geworden.
Man kann mit Recht sagen : Für keine Zeit ist so umfassendes
Material zur Geschichte St Florians vorhanden als für die Re-
gierung Johann Georgs; durch ihn ist das Archiv des Stiftes zum
instruktivsten Privatarchiv für die Geschichte Oberösterreichs in
der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts geworden.
') Einige sind in duplo, ebenso sind einige Arbeiten Pachls (s. d.) ein-
gerechnet.
12
Unter anderem verfaßte Wiesmayr 1744 einen »CataJogus
Canonicorum Reg. Lat Colleg. Ecclesiae ad S. Florianum«, der mit
dem Jahre 1600 beginnt und später fortgesetzt wurde, und 1748
ein Verzeichnis der Seelsorger der einzelnen stiftHchen Pfarreien
seit dem Jahre 1600 unter dem Titel: »Rapulare seu Autographum
Catalogi Vicariorum et Cooperatorum in parochiis Collegio S. Floriani
incorporatis, recte ordine Succedentium.« (Mskr. XI, 532. A, 56 Bl.
in 20.)
Im »Subsidium ad Catalogum« brachte er reichlichere Daten
über die Mitlebenden.
Sein »Informatorium domesticum« (Mskr. XCVII, 3 Bde.) enthält
allerlei Fingerzeige für einen neugewählten Prälaten, Formulare, Röteln,
Aktenstücke etc.
Das von ihm zusammengestellte »Directorium Decanale tripar-
titum Menstruale, Rituale, Disciplinale« (Mskr. XI, 513. A., XXIV
und 530 S. 2^.) bietet Aufschluß über alle Angelegenheiten der
Disziplin, des Ritus im Stifte St Florian, über Gewohnheiten und
Gebräuche des Hauses.
Im »Cophinus Statutorum« sammelte er die Statuten der
Augustiner-Chorherrenstifte St Polten, Herzogenburg etc.
Er verfaßte auch Statuta domestica*) und das »Rituale seu
Caeremoniale pro Induitione, Professione et Primitiis pro Ecciesia
S. Floriani.«
Zu Nutz und Frommen der wissenschaftlichen Sammlungen
des Stiftes legte Propst Georg 1753 die »Collectanea pro adomando
Cimelio, Technophysiotameo, Bibliotheca et Archivo« (Mskr. XC)
an; für das Münzenkabinett ließ er die dreibändigen »Catalogi in rem
numariam« anfertigen und ein Buch Hölbling's über das päpst-
liche Münzenkabinett (»Notwendige Einleitung in das neuauf-
gerichtete päpstliche Münzkabinett«) kopieren.
Von großer Bedeutung sind Wiesmayrs umfangreiche historische
Sammlungen, die bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts reichen
und eine Fülle von kaiserlichen Patenten, Resolutionen auf die
Beschwerden der ober- und niederösterreichischen Stände, Gutachten
namentlich in puncto religionis, von Dokumenten zum Bauernkriege,
Schriften in betreff der Besteuerung der geistlichen Güter, ständischen
Schlüssen, Schriften über militärische Organisation, über die Leistungs-
fähigkeit des Landes ob der Enns, über und gegen die Säkularisation
*) Solche erließen in St. Florian auch die Pröpste: Leopold Veit (1600- 12),
Leopold I. (1612-46), Franz (1700-16), Matthäus IL (1766-77), Leopold IL
(1777-93) [Mskr. XI, 513. B., p. 1-10], Friedrich (1854-58). Die Statuten aus
dem Jahre 1855 sind gedruckt.
13
des Kirchengutes, von Verordnungen der preußischen Regierung etc.
enthalten.
Das größte dieser Sammelwerke ist das »Informatorium Pro-
vinciale,« das 14 Bände umfaßt und in drei Abteilungen — Sectio
oeconomica, politica, militaris — eine Unzahl von Aktenstücken,
Anschlägen, Verzeichnissen für die ständische Finanzgebarung, eine
Sessions- und Exekutionsordnung, Dokumente über den Einfall
der Bayern nach dem Tode Karls VI., Reglements über die Ver-
pflegung der Truppen, die Landmiliz, Nachweise über Kriegskosten
und Befestigungen etc. birgt
Wie eifrig und gewissenhaft Propst Wiesmayr die verschiedenen
öffentlichen Geschäfte, welche ihm anvertraut wurden, leitete, be-
zeugen die in seinem »Verordneter-Raths Protocholl« (Mskr. XLVII,
6 Bde.), welches alle ständischen Verordnungen von 1735 — 44
enthält in den »Praeparatoria ad decennalem Recessum« (Mskr.
XLIV, 2 Bde. 1752), im dreibändigen Manuskript XLV »Fasci-
culus Myrrhae oder bittere Samblung aller bey Ausarbeithung des
anbefolchenen Steur-Rectifications-Plan commissionaliter gepflogenen
Beratschlagungen, eingeholter in- und auswärtiger Bericht, Ouettachten
und Reflexionen« und im »Ordinari Ausschuss-Raths-Protocholl von
Anno 1745 bis 1750« (Mskr. LI) vorhandenen Aufzeichnungen samt
den als Beleg dienenden Aktenstücken, Outachten, Vorschlägen,
Entwürfen, Berichten etc.
Während die bisher angeführten Manuskripte Wiesmayrs viel
treffliches Material zur Geschichte, aber nicht Geschichte selbst,
enthalten, finden wir in den von ihm 1745 verfaßten »Flebile pro
Memoria id est Funesta Imago Austriae ex Invasione Galli ac
Bavari Depravatae oder Diarium, wass sich bey französisch- und
Chur-Bayrischen Einfahl, Innhabung und Abzug aus unserem lieben
Vaterland, sonderheitlich bey unseren lieben Stüfft St. Florian annis
1741 et 1742 zugetragen« (Mskr. LXXI, p. 143, 2«.), bereits eine Ver-
arbeitung des historischen Stoffes.
1752 ging er daran, zur Verteidigung gegen den Vorwurf, daß
die Klöster Oberösterreichs auf die Pfarreien nur unfähige Leute
schickten, und daß diese am Weitergreifen des Protestantismus
schuld trügen, eine weitläufige Schrift: »Vindiciae Regularium seu
Motiva contra Regularium Parochiarum Austriae superiores invasores
et aggressores« zu verfassen, die aber nur Entwurf blieb. (Mskr. LXXV
p. 163—217.)
Von Wiesmayrs theologischen Schriften seien die trefflichen
Festtagspredigten (Mskr. XI, 378, 402 S. in 4«.), seine »Manuductio ad
Perfectionem Religiosam in IV Partes et LV Paragraphos divisa pro
14
DirectioneNovitiorum Magistii ipso umque Novitiorum Canoniae San
Florianensis« (Mskr. XI, 174, XXXII und 687 S., 4\ dat. Ex Praelatura
nostra ll.Julii 1747) und sein »Tractatus canonico moralis de voto
religiosae paupertatis« erwähnt. Das »Manuale Singularis Pietatis
Exertia Continens Quotidiano Usui Dedicatum« (Mskr. XI, 184. A.,
100 Bl. in 8^) dürfte ebenfalls Wiesmayr zum Autor haben. Dessen
»Synopsis Theologiae moralis cum regulis conscientiae directivisc ist
nicht mehr vorhanden.
Leopold Wolfgang Treberer.
Treberer, geboren zu Haag in Niederösterreich am 9. Mai 1603,
studierte die Humaniora in Linz und trat am 1. November 1717 in
das Stift St. Florian ein. Nach Ablauf eines Jahres legte er die Profeß
ab. An der Universität in Oraz gebildet, promovierte er dort zum
Magister der freien Künste und der Philosophie und zum Bakkalau-
reus der Theologie. Am 18.0ktober 1722 las er seine erste heilige Messe.
Er wirkte nun elf Jahre an der Stiftspfarre, wurde 1733 zum Pfarr-
vikar in Hargelsberg ernannt und drei Jahre später, am 20. Februar 1736,
zum Stiftsdechant gewählt. 1741 wurde er Pfarrvikar in Ried, 1742
in Ansfelden, wo ihn am 22. September 1745 ein plötzlicher Tod
hinwegraffte.
Treberer war ein trefflicher Redner. Populär, durch und durch
originell in seinen Predigten, wirkte er ebensosehr auf den Verstand
als auf das Oemüt und den Willen seiner Zuhörer ein.
Treberer besaß eine außerordentliche Belesenheit, und zwar
nicht nur in der Hl. Schrift, sondern auch in den Kirchenvätern —
er zitiert Lactantius, Tatian, den heiligen Augustin, Ambrosius, Hierony-
mus, Basilius und andere — in den Scholastikern, Mystikern und
neueren Theologen. So beruft er sich auf Beda, Hrabanus Maurus,
Anselm, Bernard, Thomas v. Aquin, Thomas v. Kempen, Suarez usw.
Mit Vorliebe benützte er auch Stellen aus Klassikern, namentlich
Aristoteles, Seneka, Plinius, Plutarch ; doch auch Cicero, Vergil und
Ovid waren ihm geläufig.
Die wenigen lateinischen Reden Treberers zeigen gründliche
klassische Bildung und eine nicht gewöhnliche Eleganz.
Aus Treberers Feder stammen:
Der Frid unter denen Waffen. Das ist: Heiliger Antonius von Padua,
welcher in dem fridsamen Tugend-Lauff seines heiligen Lebens durch seine
Jugend wider sich selbst, durch sein übriges Alter wider die HöII, und ihren
*) Siehe Mühlbacher, Die literarischen Leistungen des Stiftes St Florian,
S. 41-51.
15
Anhang, und endlich durch seine ungemeine Wunder wider die gantze Natur
gesiget. An dem jährlichen hochen Fest-Tag dises Heiligen den 13. Junii 1730.
bey denen Wohl-Ehrwürdigen P. P. Minoriten zu Ennß vorgetragen von . . .
Lintz, gedr. bey Joh. Casp. Leidenmayr ... 19 S. 4°.
Ehren-Rede bei dem Jubel-Opffer, welches in der Löbl. Stüfft-Kirchen
deren Regulirten Chor-Herrn deß. Heil. Augustini zu S. Florian nach einem
50. Jährigen Priesterthum, an dem Fest-Tag des Heil. Bischoffs und Beichtigers
Martini, unter feyerlichen Gottes-Dienst 1736. vorgestellet hat der Hoch-Ehr-
würdige Herr Leonardus Fischer deß besagten Stüffts Capitular, Professus
jubilatus und Senior . . . Lintz, gedr. bey Johann Caspar Leidenmayr, ... 18 S. 4*^.
Sonntägliche, und auf ein recht christliches Leben abzihlendte Lehren.
Mskr. XI, 376. 267 Bl. 4°.
Festtagspredigten. Mskr. XI, 376. 362 BI. 4°.
Gelegenheitsreden (darunter acht lateinische). Mskr. XI. 377. 143 Bl. 4^
Alle Autographa. Entstehungszeit die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Konrad Mennerstorff.
Mennerstorff, geboren zu Zeillern (Niederösterreich) am
12. September 1699, wurde am 24. Juni 1723 in St. Florian ein-
gekleidet. Nach Ablauf des Probejahres legte er die Profeß ab,
und am 17. August 1727 feierte er seine Primiz. 1730 kam er als
Kooperator nach Waldkirchen, 1735 nach Vöcklabruck. Im Jahre 1738
kehrte er in das Stift zurück und starb daselbst in demselben Jahre
am 6. August Mennerstorff sprach ausgezeichnet französisch und
italienisch und war ein vorzüglicher Prediger.
Zwei gedruckte Predigten sind von ihm noch
vorhanden:
Das Evangelische Hundert-fältige, erfüllet in einen außbündigen Muster
Evangelischer Vollkommenheit. Das ist : Lob- und Ehren-Rede von dem Heiligen
Benedicto, Grossen Ordens- Stiffter. In dem Löblich- und uralten Stifft und
Kloster Mondsee in Österreich, Lands ob der Ennß, Ord. S. Benedict!, den
21. Monats-Tag Martii 1737 . . . Cum permissu superiorum. Saltzburg, Gedr. bey
Joh. Joseph Mayrs, seel. Erben, ... 17 S. 4^
Die Königliche Hochzeit. Das ist : Lob- und Ehren-Rede von dem König-
lichen Priesterthum, da der Wol-Ehrwürdige, und Wol-Edl-Gebohrne Herr
Carolus von König Gott dem Allmächtigen sein erstes Meß-Opfer in der Stadt-
und Pfarr-Kirchen zu Schwannenstatt abgestattet den 5. Monats-Tag May 1737.
Untz gedr. bey Johann Adam Autnger ... 19 S. 4°.
Igfiaz Lintner.
Ignaz Lintner, geboren zu Linz am 25. JuH 1707, trat am
31. Juh* 1725 in das Stift St. Florian, legte am 4. August 1726 die
Profeß ab und las, nachdem er in Wien die Theologie absolviert,
am 9. Dezember 1731 seine erste heilige Messe. Er wurde 1732
Kooperator in Wallern, 1734 in Niederwaldkirchen, 1738 in Vöckla-
16
brück, im Jahre 1739 Vikar der Stiftspfarre, 1742 Pfarrverweser in
Kleinzell, 1750 in Ebelsberg, 1754 in Lasberg, kehrte am 22. Mai 1755
in das Stift zurück und starb am 13. März 1756.
Von ihm erhielt sich eine
Laudatio in Divum Joannem Apostolum 8c Evangelistam, coram anti-
quissimae, ac celeberrimae Universitatis Viennensis Senatu, Populoque Aca-
demico, dum in Metropolitana divi Stephan! Ecciesia inclyta Facultas Theologica
ejusdem D. Tutelaris sui ante Portam Latinam passi annuam memoriam solenni
ritu obiret . . . Viennae Austriae, Typis Wolffgangi Seh wendi mann . . . 1728.
25 S. 2^
Josef Anton Pröller.
Pro Her, Magister der Philosophie, Lizentiat der Rechte und
Bakkalaureus der Theologie, erblickte am 2. September 1706 zu
Würting (Oberösterreich) das Licht der Welt, trat am 26. Dezember 1728
in das Stift St Florian ein, legte ein Jahr später die Profeß ab und
las am 1. Oktober 1730 seine erste heilige Messe. Er war seit 1736
Professor der Moraltheologie an der theologischen Hauslehranstalt,
seit 1737 zugleich Novizenmeister, seit 1741 Kooperator in Nieder-
waldkirchen, 1745 wurde er Kustos der Stiftskirche, noch in dem-
selben Jahre Pfarrvikar in Ebelsberg und 1750 in Ansfelden. Am
1. Mai 1770 kehrte er in das Stift zurück und starb daselbst am
8. Juni 1779 im Rufe der Heiligkeit
Seine Arbeiten sind:
Oratio de divo Joanne Evangelista habita in Archi-Episcopali D. Stephan!
Basilica coram Antiquissima, ac Celeberrima Universitate Viennen3i dum inclyta
Facultas Theologica D. Tutelaris sui memoriam, prid. Non. Maj, celebraret . . .
Viennae Austriae, Typis Mariae Theresiae Voigtin Viduae, . . . 1732. 19 S. T.
Recollectio spirituah's triduana, seu meditationum quarundam punda
principaliora cum adnotatione fructuum collectorum ab anima religiosa salutis
suae cupida. Mskr. XI, 177. S. 176 -95. 4°.
Triduanus animae religiosae secessus ante sacram Professtonem institutus
complectens Meditationes vitam religiosam, et exinde resultantem obligationem
tendendi ad perfectionem, necnon votorum religiosorum substantiam quoad
onus, et commodum concernentes. Mskr. XI, 177. S. 196—223. 4'.
Pröller schrieb auch unter Pachls (s. d.) Anleitung im Jahre 1736 das älteste
Kopialbuch aus dem 14. Jahrhundert — Codex Traditionum seu über Privi-
legiorum — ab.
Josef Jakob Weiller.
Weiller, geboren zu St. Florian am 20. Februar 1717, trat
am 28. Oktober 1737 in das Stift St. Florian ein und legte ein Jahr
später die Profeß ab. Am 1. November 1738 wurde er nach Wien
geschickt, um dort Theologie zu hören, und im September 1741
17
kehrte er als Magister der Philosophie und Bakkalaureus der Theo-
logie ins Stift zurück. Am 15. November 1741 feierte er seine
Primiz. Er wurde 1742 Hof- und Kellermeister, 1743 Professor der
Moraltheologie, 1745 zugleich Novizenmeister, 1754 Pfarrvikar in
Ebelsberg, wo er am 25. Mai 1759 als Opfer seines Berufes — er
hatte sich durch einen Krankenbesuch ein hitziges Fieber zuge-
zogen — starb.
Weiller schrieb:
Exercitia triduana pro via purgativa a Novitiis sub annum obeunda.
Item pro via illuminativa a Novitiis nostris ante Professionem peragenda. Demum
Instructio compendiosa fructuose meditandi. 1747. Mskr. XI, 179. 68 Bl. 4".
Nodus Gordicus seu Dubia contra morales responsiones Thanhauserianas
in materia privilegiorum mota eorumque solutio. (Im Diplomatarium Florianense.)
Engelbert Hoffmann*
Engelbert Hoffmann wurde geboren zu Seittendorf in
Schlesien am 16. Jänner 1708. Er studierte die Philosophie und
Rechtswissenschaft in Breslau, trat am 28. Oktober 1737 in das
Stift St. Florian ein, legte ein Jahr später die Profeß ab und brachte
am 27. März 1740 sein erstes heiliges Meßopfer dar. Vom Jahre 1741
an war er Vikar der Stiftspfarre, vom 20. November 1751 Stifts-
dechant, seit 1754 zugleich Novizenmeister und seit dem 3. Septem-
ber 1755 Propst Die ersten Jahre seiner Regierung wurden durch die
Drangsale des Siebenjährigen Krieges und die maßlosen Forderungen,
die der Staat an die Klöster stellte, sehr getrübt. Er kaufte die Herr-
schaften Tillysburg und Stein und errichtete im Stifte eine theologische
Lehranstalt für die Stiftskleriker, welche bisher mit großen Kosten
in Wien oder an anderen entfernten Anstalten ausgebildet werden
mußten. Propst Engelbert, ein Mann von großer Frömmigkeit und
wissenschaftlicher Bildung, starb am 11. Juli 1766.
Von ihm stammen folgende Schriften:
Das Frohlocken der Gerechten in dem Lob Gottes . . . vorgetragen bey
den wohlehrw. P. P. Capucinern im Weingarten zu Linz . . . Linz 1774. 26 S. 4".
Luna triformis oder Lob- und Ehren-Rede über das in seinem Wachs-
thum geseegnet - in seinem Abnehmen standhafft - und endlich in seiner VölJe
glorwürdig - uhr-alt - und berühmte Stifft und Closter Monndsee, des Ordens
des heiligen Patriarchen Benedicti, als selbiges sein grosses Saeculum oder
tausend-jährigen Zeitlauff in alldasiger Stift- und CIoster-Kirchen . . . den 29. Sep-
tember Anno 1748 hochfeyerlich celebriret. Verfasset und fürgetragen den 30. Sep-
tember ... Abgedruckt in der »Mantissa Chronici Lunae-Lacensis bip.« 1749.
P. 47-79. 4^
Die Glücklich ausgefallene, und Glorreich aufgenommene Wahl des
Seligen Priesters Josephi von Cupertino, des Mindern Conventual-Orden des
Ccrnfk, Schriftsteller der Aug:ustiner-Chorherrenstifte. 2
18
Heiligen seraphischen Vaters Francisci, als in dem Lobwfirdigen Gottes-Haus
deren Wohl-Ehrwürdigen PP. Conventual-Minoriten zu Lintz, dessen Selig-
sprechung den 16. 17. und 18. Septembr. Anno 1753. hochfeyerlich begangen
worden, in einer Lob- und Ehren-Rede verfasset, und zum Beschluß vorgetragen
. . . Cum licentia Superiorum. Linz, gedr. bey Johann Adam Auinger. 16 S. 2\
Ehr- und Sitten-Rede am hohen Fest der Heil. Jungfrau, und Martyrin
Catharinae : Als der Hoch- Wohl-Ehrwürdig- Wohl-Edl, auch Hochgelehrte Herr
Petrus de Alcantara Müllner, der Regulirt-Lateranensischen Chor-Herrn Ord.
S. Aug. zu St. Florian Professus, in aldasig-Löblicher Collegiat-Stifts- und Pfarr-
Kirchen Anno 1754. sein Erstes Heiliges Meß-Opfer abgeleget . . . Lintz, gedr.
bei Joh. Adam Auinger. 15 S. 2^
Ehren-Rede als an dem Hohen Fest der glorreichen Auffahrt Christi der
Hochwürdig- Wohl-Edl- und Hochgelehrte Herr Joseph Bernard Weidinger,
Regulirt-Lateranensischer Chor -Herr Ord. S. Augustini zu Sanct Florian, Jubi-
lirter Professus, Senior und Pfarrer zu Niderwaldkirchen, nach Hinterlegten
56. Jahren seines Geistlichen Stands, 49. seiner Seelsorg, und 50. seines Priester-
thums in allhiesig-Löbl. Stifts- und Collegiat-Kirchen den 8. May im Jahr 1755.
seine änderte Primiz abgelegt. . . . Mit Genehmhaltung der Obern. Linz, gedr.
bey Joh. Adam Auinger. 20 S. 2".
Lateinische Übersetzung des französischen asketischen Werkes : »Le Glaneur
asc^tique et moral ou un recueil des pensees vives et touchantes pour faire la
salut de son ame avec plus d'empressement tire des discours du R6v6rend Pere
Jean le Jeune de l'oratoire de Jesus et d^crit en latin par un Novice des Cha-
noines Reguliers du St. Augustin«. Mskr. XI, 177. 125 S. 4°. (Unvollendet.)
Vermischte Predigten. (In den Jahren 1740—49 in St. Florian und in be-
nachbarten Orten gehalten.) Mskr. XI, 379. 2 Bde. in 4^ zu 205 und 160 EI.
Florilegium Similitudinum et Sententiarum sacrarum et profanarum ex
variorum scriptorum hortis transumptum ad exornandas Panegyres cujuscunque
generis perquam commodum et horis subsecivis collectum . . . 1753. Mskr. XI,
380. 366 El. in 4^ (Mit Bl. 303. folgt ein alphabetisches Register.)
Historia domestica. Mskr. IC.
Protocollum eines löblichen O. Oe. Raith-Raths Collegii de 10. Decembris
anni 1762 über die 1761jährige sowohl Particular als Einnehmer- Ambts-Haupt-
rechnungen sub praesidio Illustrissimi D. D. Ernesti Comitis de et in Sprinzen-
stein, beschrieben und geführt von mir Engelbert II . . . als den hochselig. Herrn
Prälaten von Schlögel supplirenden Raith-Rath. 1762. Mskr. XI, 515. A. 120 S. 2 .
Specification der natural Kostquoad quantum, Sodenen Herrn Canonicis
ad St. Florianum abzuraichen. Mskr. XI, 513. D. 20 S. 2 .
Eng. Hoffmann setzte Joh. Georgs (s. d. S. 8 ff.) Aufzeichnungen über
die Stiftsgeschichte und die Landtagsverhandlungen (vgl. Hist. dom.), den Cata-
logus des Joh. Georg (s. S. 11) und sein Subsidium ad Catalog. fort (s. S. 12).
Christoph Richard Zacher v. Sonnenstein.
Zac h er V. Sonnenstein, geboren zu Wien am 7. Februar 1 724,
trat am 24. August 1742 in das Stift St. Florian ein, legte am
25. August 1743 die Profeß ab und las am 18. Juni 1747 seine erste
heilige Messe. Er wurde 1749 Aushilfspriester in Mauthausen,
1751 Kooperator und 1757 Pfarrvikar daselbst. 1766 wurde erzürn
19
Stiftsdechant erwählt, resignierte aber wieder, bevor er noch das
Dekanat angetreten hatte. 1774 kehrte er in das Stift zurück und
starb hier noch in diesem Jahre am 8. August Zacher war
Magister der freien Künste und der Philosophie sowie Bakkalaureus
der Theologie.
Er gab folgende Reden heraus:
Ehren-Rede der Ehrwürdigen in Qott Qeisth'chen Schwester Mariae Annae
Stögmayrin bey feyerlichen Einkleydung in dem Hochlöbh'chen Orden von der
Verkündigung Mariae deren Cölestinerinnen genannt in Steyr den 28. Augusti
Anno 1753 . . . Cum Facultate Superiorum. Steyr, gedr. bey Qregori Menhardt.
25 S. 4°.
Lob-Rede von dem Heiligen Joseph dem Nähr-Vatter Christi an dessen
feyerlichen Fest-Tag bey denen Wohl-Ehrwürdigen Closter-Frauen deren bar-
füssigen Carmeliterinen in Lintz 1754 . . . Cum Facultate Superiorum. Steyr,
gedr. bey Gregori Menhardt. 30 S. 4 .
Lob- und Trauer-Rede, über den schmerzlichen Todesfall des Hochwürdig-
in Gott Andächtigen, Hoch-Edel-Qebohrnen, Hochgelehrten Herrn Herrn Leopold!
des Löblich- und weitberühmten Stift und Closters Garsten Ordinis Sancti
Benedict! Weyland Ruhm würdigsten Abbtens . . ., da seine Leichbesingnuß in
besagter Hochlöblicher Stifts-Kirchen zu Garsten den fünften Julii 1757. feyerlich
gehalten und vorgetragen worden . . . Auch auf Verlangen in Druck gegeben.
Mit Genehmhaltung deren Obern. Steyr, gedr. bey Gregori Menhardt. 25 S. 2".
Ehren-Rede an dem Festtag des hei igen Bischofs Martini bey erster
f eyerlicher Primiz deren Hoch-Ehrwürdigen, in Gott Geistlich- auch Hochgelehrten
Herrn, Herrn P. Caroli Stögmayr, und P. Ambrosii Mödlhamer, beeder sacri,
& ab origine sua exempti Ord. Cisterciensium des Hochlöblichen, . . . Stifts
Willering Professen, in aldasigen prächtigem Tempel den obbemeldten 11. Monats-
tag Novembris 1760 . . . Cum Licentla Superiorum. Steyr, gedr. bey Gregori
Menhardt. 29 S. 2\
Johann Paul Pauer.
Pauer, geboren zu Passau am 20. Juni 1727, empfing das
Ordenskleid in St. Florian am 1. November 1743, legte am näm-
lichen Tage des folgenden Jahres die Profeß ab und feierte am
2Q. November 1749 seine Primiz. 1751 wurde er Kooperator in
Vöcklabruck, 1757 Vikar der Stiftspfarre, 1759 Pfarrvikar in Ebels-
berg, 1764 Stiftsdechant, 1766 abermals Vikar der Pfarre Ebelsberg.
Er starb dort am 25. November 1775.
Von ihm erschienen im Drucke:
Lob- und Ehren-Rede auf das Fest des Welt-kündig grossen Wunders-
Mann Heiligen Antonii von Padua als an eben diesem Tag im Jahr 1758. in
der Kayserl. Königl. Landsfürstl. Haupt-Stadt Linz in Oesterreich ob der Enns
der sonders prächtig in dem unlängst neu-erbaut Seraphischen Conventual-
Oottes-Haus der WW. EE. PP. Minoriten jüngstens erbaute, und deren Hochlöbl.
Oberösterreichis. Herren Herren Ständen gehorsamst dedicirte Hochaltar zum
2*
20
ersten mal eröffnet; . . . Mit Genehmhaltung der Obern. Linz, gedr. bey Job.
Mich. Pramsteidel. 33 S. 4°.
Alexander der Vollkommene. In einer Trauerrede bey der feyerlichen
Leichenbesingnuß Ihro Excellenz des Hochwürdig, Hochedelgebohrn, und Hoch-
gelehrten Herrn, Herrn Alexandri III. des Löblichen Stifts, und Closters Crems-
münster Preiswürdigsten Abbten, ... da selbe in seiner Stiftskirche den 12. Hor-
nung 1759. begangen wurde. . . . Mit Genehmhaltung der Obern. Steyr, gedr.
bey Oregori Menhardt. 29 S. 2°.
Die Macht der Priester an dem Hohen Namen Jesus-Fest, da der Wohl-
Ehrwürdig-Hochgelehrte Herr P. Alanus Kastenhofer, Profess. des weitberühmt-
und uralten Cisterzienser - Stifts Wilhering das erste Heilige Meß-Opfer in be-
meldter Stifts-Kirchen gehalten. . . . Zum Druck anverlanget, und beförderet von
dem Wohl-Edlen Herrn Joseph Kastenhofer. Mit Erlaubniß Geistlicher Obrigkeit.
Linz, gedr. bey Johann Adam Auinger, 1762. 16 S. 2".
Rotula auf Engelbert Hof mann, Propst zu St. Florian. 1766. 12 S. 2".
Franz Ser. Aumann.
Franz Aumann, geboren zu Traismauer in Niederösterreich
am 19. März 1728 ^), studierte in Wien Philosophie und wurde am
29. April 1753 im Augustiner-Chorherrenstift St. Florian eingekleidet
Nach Ablauf des Noviziates legte er die Profeß ab, und am
30. Jänner 1757 verrichtete er sein erstes heiliges Meßopfer. Am
1. Dezember 1755 war er bereits zum Regen schori ernannt worden.
Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Tode am 30. März 1797.
Schon Pscharr bezeichnet ihn in seinem Catalogus als »praeclarum
musicarum rerum compositorem«. Aber auch jetzt noch finden
seine Kompositionen die Achtung und Bewunderung der Kenner.
Aumann kom'ponierte unter anderem Folgendes:
Der am Rausche unschuldige Bachus. Ein Singspiel in einem Aufzug.
(2 Baß, 1 Tenor, 1 Alt, 2 Sopran, 2 Violinen mit Clavicembalo und Violone,
2 Corni und 2 Oboi.) Text von P. Maurus Lindemayr aus Lambach. Mskr. in
Lambach.
Bäurische Lieder von P. Maurus Lindemayr mit Melodien von Aumann Fr.
Eigenh. Mskr. in St. Florian XI, 577. A.
Cassatio ä 2 Violini, Viola oblig. e Basso. Mskr. im Stifte Lambach.
dto. in D ä 2 Violini, Flautello Conc*°, Alto, Viola e Violoncello. Ebd.
dto. in Q ä 2 Violini, Viola oblig. Violoncello Solo, Basso et Fagotto
obligato. Ebd.
Divertimento in G ä 2 Violini, 2 Corni, Viola oblig. Clarini 2 Basso. Ebd.
dto. in C ä 5 Instrument (2 Violini, 2 Violae di Prazzio con Violone). Ebd.
dto. in A. Ebd.
dto. in G, 2 Violini, 2 Violae e Basso. Ebd.
1 Vidi aquam (temp. pasch.) ä 4 voc. in Contrapuncto con Organo. Ebd.
1 Regina coeli (temp. pasch.) ä 2 Soprani Conc**, Alto, Tenore Basso,
ripieno; Violini 2, Clarini 2 con Organo. Ebd.
*) Nach Pscharr wurde er am 24. Februar 1729 geboren.
21
Hymnus de dedicatione ecclesiae, ä 4 voc. und kleines Orchester. Ebd.
2 Veni Sancte Spiritus. Ebd.
Psalmen: a) Beatus vir, in D; b) Confitebor, in Q; c) Confitebor (De
Angelis); d) Laudate pueri, in F; e) De profundis, in B; f) Memento Domine
David, in D ; g) Credidi, in B ; h) Domine probasti me, in Q-moIl ; i) Laetatus
sum, in A ; k) Nisi Dominus, in E ; I) Lauda Jerusalem ; m) Lauda Jerusalem,
in C; n) Beati omnes. Alle diese Psalmen ä4 voc. mit kleinem Orchester. Ebd.
Dixit Dominus et Magnificat, longius durant. ä 4 voc. 2 Violini, 2 Clarini,
Organo et Violone. Ebd.
Dixit Dominus et Magnificat, brevius durant. — dto. Ebd.
6 Magnificat ä 4 voc. con Organo et Violone. Ebd.
8 Magnificat. — dto. Ebd.
Vesperae solemnes et breves in pleno cum Clarinis. Ebd.
1 Requiem in C-moll k 4 voc. 2 Violini, Violone e Organo. Ebd.
1 Requiem in Es ä 4 voc. 2 Violini, Violone, 2 Corni e Organo. Mskr.
in St. Florian.
1 Missa in G ä 4 voc. Conc, 2 Violini, Violone e Organo. Ebd.
1 Missa in C — dto. — 2 Haubois e 2 Clarini. Ebd.
1 Missa in C — dto. — Tympani. Ebd.
1 Missa in F — dto. — Ebd.
1 Missa in C — dto. — 2 Clarini. Ebd.
1 Missa in C — dto. — 2 obligat. Tromboni, 2 obligat. Clarini, Tympani. Ebd.
1 Missa pastoralis in Q ä 4 voc. 2 Violini, 2 Clarini, Org. e Violone. Ebd.
1 Missa pastoralis in Q ä 4 voc. 2 Violini, 2 Clarini e Organo. Ebd.
1 Offertorium de temp. pasch. Ebd.
1 Offertorium B. M. V. Ebd.
Aria ä Due pro sepolchro Domini f. cant. und Baß-Soli, 2 Violini, Viola. Ebd.
Responsoria ad Matutinum in Festo Nativ. D. N. J. C. In St. Florian.
2 Responsoria für die Charwoche: a) Ecce quomodo moritur Justus;
b) Tenebrae factae sunt. Ebd.
Betrachtung über dem von dem Creuz abgenohmenen Leichnam des Erlösers
bey dessen allerheiligsten Qrab an dem H. Chor-Freytag in der Stüfft-Kirchen
deren Regulirt-Lateranensischen Chor-Herrn S. Augustini zu St. Florian. Gesungen
in dem Jahr 1759. In die Music gesezt von R. D. Francisco Aumon Professen, und
Chori Directore allda. Mskr. XI, 541. E. in St. Florian. Nur Textheft. 10 S. 2«.
Der für die Sünde der Welt gemarterte, und sterbende Jesus in einen
oratorio am Heil. Chor Freytag Bey dessen heil. Grab vorgetragen in die Music
gesezt von J. Francisco Aumonn des Löblichen Stiffts zu St. Florian capitular
und Chori Musici Directore. 1771. Mskr. XI, 541. E. in St. Florian. Nur Text-
heft. 8 S. 4^ (2 Exemplare.)
Außerdem sind von ihm noch mehrere andere handschriftliche Komposi-
tionen im Stifte St. Florian und einige Messen im Musikarchiv von Krems-
münster vorhanden.^)
*) Siehe Huemer, Pflege der Musik im Stifte Kremsmünster, Wels 1877,
J. Haas, S. 119. Von älteren Kompositeuren im Stifte St. Florian ist uns nur Johann
Merkl bekannt, geboren am 20. Mai 1676 zu Linz, eingekleidet am 28. Oktober
1698, professus seit 28. Oktober 1699, ordiniert den 8. Dezember 1704, f am
21. April 1713. Wie Propst Johann Georg Wiesmayr schreibt, war jener >Com-
positor Musicae, Organoedus, Fidicen, Rythmifex germanicus amoenissimus«.
22
Johann Georg Pfislerer.
Pfisterer wurde geboren zu Graz am 8. August 1735,
studierte daselbst die Humaniora und die Philosophie, in Wien die
Theologie und trat am 12. Mai 1754 in das Stift St Florian ein.
Am 12. Mai 1755 legte er die Profeß ab, und am 29. September 1758
feierte er sein erstes heiliges Meßopfer. 1760 wurde er Professor
der Theologie an der Hauslehranstalt, 1766 Kustos des Münz-
kabinetts und Stiftshofmeister, 1773 Professor der Hl. Schrift am
k. k. Lyzeum in Linz. Von 1774 bis 1800 war er Pfarrvikar in Maut-
hausen. Er starb zu Linz am 16. Juni 1801.
Pfisterer erwarb sich zu Graz die Würde eines Magisters der
Philosophie und in Wien das Bakkalaureat der Theologie.
Er verfaßte:
Zwo Predigten. Die erste von der Pflicht des Unterthans gegen seinen
Landesfürsten, auf den zwey und zwanzigsten Sonntag nach Pfingsten, an
welchem zugleich das Fest der heiligen Theresia feyerlich begangen wurde. Die
zwote von der Vorsehung Qottes, auf den Sonntag nach der Geburt Christi,
und das am letzten Tage im Jahre gewöhnliche Dankfest, seinen Pfarrkindern
vorgetragen von Joh. Q. Pf., . . . im Jahre 1780. Mit Erlaubniß der k. k. Bücher-
censur. Linz, gedr. mit Feichtingerischen Schriften und im Verlage der Fren-
nerischen Buchhandlung. 38 S. 4".
Reden, welche vier Schüler der Trivialschule zu Mauthausen bey der
daselbst am 29. September 1783 öffentlich gehaltenen Prüfung vorgetragen haben. 4®.
Johann Georg Pfisterer regulirten Chorherrns zu St. Florian und d. z.
Pfarrers zu Mauthausen bei Einführung des Armeninstituts an seine Pfarrkinder
gehaltene Reden im Jahre 1784. Mit Erlaubniß der k. k. Büchercensur. Linz,
gedr. mit Feichtingerischen Schriften. 48 S. 4".
Entwurf zur Errichtung ordentlicher Arbeitsschulen für arme, zu gleicher
Zeit die Lehrschule besuchende Mädchen. Linz 1785, 20 S. 4"., gedr. bei Joh.
Thomas Edlen von Trattnern.
Anleitung zur doppelten Spinnart. Linz 1786. 4°.
Die Gründe der Religion in fünf Tabellen vorgestellt. Linz. 1787. 4^
[L Tab. : Von der Nothwendigkeit einer Religion. IL Tab. : Von der Nothwendigkeit
einer geoffenbarten Religion. IlL Tab.: Von der Wirklichkeit einer geoffenbarten
Religion. Auf 2 Bl. IV. Tab.: Von der Wahrheit der christlichen Religion.
V. Tab.: Von der Wahrheit der kath. Religion. Auf 2 Bl.)
Lehrreiches Gebet eines frommen Kindes. Linz 1788. 12^
Predigt an dem ersten Sonntage in der Fasten, von den Wirkungen der
wahren Religion, und von den üblen Folgen der Irreligion. Auf die Empörungs-
geschichte Frankreichs vorgetragen in der Pfarrkirche zu Mauthausen in Öster-
reich ob der Enns. 1793. Wien, bey Joh. Georg Edlen v. Mößle. 32 S. 8^».
Rede an das kais. königl. Graf Rimptschische Grenadierbataillon, bey
Gelegenheit einer Fahnenweihe den 8. des Heumonaths 1793 vorgetragen von
. . . Wien 1793, bey Joh. Georg Edlen v. Mößle. 15 S. 8«.
Predigt auf den zweyten Sonntag nach Pfingsten, als den Tag eines um
glücklichen Fortgang der k. k. Waffen angeordneten Stunden-Gebeths. Vor-
getragen von ... im Jahre 1796. Linz, gedr. mit Feichtingerischen Schriften. 16 S. 8".
23_
Betrachtungen über einige aus der Heiligen Schrift gezogene, und während
der Zeit des im Jahre 1795 für die kais. kön. Erbstaaten verliehenen Jubiläums
in der Linzer Diöces, zur heilsamen Betrachtung aufgegebene Lehren, in seiner
Pfarrkirche vorgetragen, und auf Verlangen zur öfteren Erneuerung des Geistes,
und als eine Vorbereitung auf alle andere vorfallende Ablaßtage im Druck ge-
geben von . . . Wien und Linz 1796, bey Joh. Georg Edlen von Mößle. 152 S. 8^
Gesammelte Lehr- und Denksprüche zu hundert Vorschriften. Nebst einem
Anhange von den gewöhnlichsten Abbreviaturen. Wien 1798, bey Joh. Georg
Edlen v. Mößle. 44 S. S\
Das wichtigste Geschäft des Menschen : Die Vorbereitung zu einem seligen
Ende. Ende gut, alles gut. Linz 1800. S"",
Merkwürdigere Gemähide im regul. Chorherrnstift zu St. Florian. Mskr.
im Stiftsarchiv. 60 S. 4".
Theophüus Hermanseder.
Hermanseder, geboren zu Schwanenstadt (Oberösterreich)
am 19. September 1734, studierte die Humaniora und die Philosophie
in Linz, die Theologie in Wien und erhielt am 29. September 1755 im
Stifte St Florian das Ordenskleid. Am nämlichen Tage des folgenden
Jahres legte er die Profeß ab, und am 5. März 1758 brachte er sein
erstes heiliges Meßopfer dar. Bald nach der Primiz erhielt er die
Stellung eines Subbibliothekars, 1759 wurde er Kooperator in Feld-
kirchen, 1761 in Vöcklabruck. Seit 1765 war er Vikar der Stiftspfarre
und seit 1767 zugleich Archivar, 1774 war er Pfarrvikar in Hof-
kirchen, von 1775 an in Ebelsberg, von 1785 bis 1805 verwaltete
er die Pfarre Vöcklabruck. Er starb in Niederrana am 17. No-
vember 1805.
Von Hermanseder haben wir einige »Lobreden«,
die von entschiedenem Werte sind, so:
Lobrede auf den Heiligen Ignatius, Stifter der Gesellschaft Jesu, an dessen
Festtage, in der Collegiumskirche dieser Gesellschaft, zu Linz, im Jahre 1767. . .
Auf Befehle zum Drucke gegeben. Linz, gedr. bey Joh. Mich. Pramsteidel. 20 S. 2".
Lobrede auf den Heil. Joseph von Kupertin aus dem Orden der Konven-
tualen des H. Franciscus, da man dessen Heiligsprechung in der Kirche dieses
Ordens zu Linz im Herbstmonde des 1768 Jahres feyerlich begieng, . . . Linz,
gedr. bey Joh. Mich. Pramsteidel. 22 S. 2^
Lobrede auf den Heiligen Johannes von Nepomuk, da man desselben
Festtag in der kaiserlich-königlichen Stadt Stein mit größter Feyerlichkeit be-
gieng im Jahre 1769. Crems, gedr. bey Ignatz Anton Praxi, Wiennerischen
Universitätsbuchdruckem sei. hinterlaßenen Erben. Mit BeMrilligung geistlicher
Obrigkeit. 14 S. 2\
Lobrede auf den seligen Altmannus Bischofen von Passau und Stifter
von Göttweig, anno 1770 in diesem Stifte gehalten. Mskr. XI, 381. 14 Bl. in 4^
^) Auch Hörmanseder.
24
Johann Michael Ziegler. ')
Johann Michael Ziegler, geboren am 2Q. April 1743 zu
Linz, wo er auch die Humaniora und die Philosophie absolvierte,
empfing am 2Q. September 1761 im Stifte St Florian das Ordens-
kleid und legte am 2. Oktober 1762 die Profeß ab. Ein Jahr später
wurde er ins Collegium Oermanicum nach Rom geschickt Er weilte
dort vier Jahre, erlangte den Doktorgrad der Theologie und Philosophie
und feierte am 30. März 1766 sein erstes heiliges Meßopfer. Nach
seiner Rückkehr aus Rom hörte er noch an der Wiener Hochschule
Vorlesungen über Natur- und Zivilrecht und bildete sich in den
Bibliothekswissenschaften aus. Von 1773 bis 1782 dozierte er Theo-
logie an der Hauslehranstalt in St Florian; 1771 wurde er, nach-
dem er schon zwei Jahre die Stellung eines Subbibliothekars be-
kleidet hatte, zum wirklichen Bibliothekar, 1773 zum Novizenmeister,
1778 zum Gustos ecclesiae ernannt Diese drei Ämter — nur in
dem zweiten trat eine dreijährige Unterbrechung von 1775 bis 1778
ein — versah er, bis er am 11. September 1793 zum Propst ge-
wählt wurde. In den Jahren 1799 bis 1805 nahm er als ständischer
Deputierter an den Landesangelegenheiten tätigen Anteil. 1809 ver-
lieh ihm Kaiser Franz das Ritterkreuz des Leopoldordens, zwei
Jahre vorher hatte ihn der Kaiser mit dem Direktorat des Linzer
Gymnasiums betraut und ihm das durch den Tod des Bischofs
Anton Oall eriedigte Bistum Linz antragen lassen. 2) Um das Land
ob der Enns erwarb sich Ziegler noch vor seiner Erhebung zum
Prälaten dadurch ein großes Verdienst, daß er als Bevollmächtigter
des Stiftes in Verbindung mit den Prälaten des Landes die Errich-
tung einer theologischen Lehranstalt in Linz vorzüglich betrieb.
Das Anerbieten von jährlichen 1200 fl. von Seiten der einzelnen
Klöster Oberösterreichs ermöglichte die Errichtung der theologischen
Lehranstalt in Linz. Propst Michael I. starb — als Stiftssenior und
Jubelpriester — nach langwieriger Krankheit am 5. Mai 1823, 80 Jahre
alt ^) Selbst in den schweren und traurigen Zeiten, welche die fran-
zösische Revolution über Österreich heraufbeschworen hatte, war
seine Regierung für das Stift von größtem Segen gewesen.
Ziegler, »ein schöner, geist- und gemütreicher Mann, voll
römischer Gravität und attischen Salzes, ein Menschenkenner wie
wenige<s wie Hormayr ihn schildert^), besaß neben echter und
*) Nach Mühlbacher, Die literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian, S.QQff.
2) Vgl. Pucher, Das Chorherrenstift St. Florian in Oberösterreich in
Brunners > Chorherrenbuch <, S. 43.
^) Nekrolog in der »Linzer Ztg.^^ 1823, 16. Mai.
') Taschenbuch für 1845, S. 12.
25
tiefinniger Frömmigkeit eine seltene Bildung. Er schrieb nicht
nur ein treffliches Latein und handhabte die italienische und
französische Sprache mit vollendeter Meisterschaft, sondern er war
auch »Kenner der Literatur der gebildeten Nationen Europas, voll
Liebe für die Wissenschaft, voll Enthusiasmus für die bessere,
humane Aufklärung«. ') Wie in der Theologie und Philosophie so
besaß er auch in den anderen Zweigen des Wissens ungewöhnliche
Kenntnisse. Immer war er bemüht, sein Wissen zu vertiefen und
zu bereichern, an seine Ansichten auch den Maßstab fremder
Meinungen zu legen. Besondere Sorgfalt wandte er der Bibliothek
zu, die er mit seltenem Geschmacke und richtiger Einsicht auf einen
hohen Grad der Brauchbarkeit erhob; die deutsche Literatur und
die Klassiker, die Philosophie und auch die protestantische Theo-
logie fanden besondere Berücksichtigung. 2) Er selbst verfaßte
als Bibliothekar einen »Catalogus Codicum manu-
scriptorum saeculo XVL vetustiorum, qui in biblio-
thca St Floriani asservantur« (Mskr. XI, 676. 71 S. 2».)
und einen »Catalogus Incunabulorum Bibliothecae
s. Floriani« (Mskr. XI, 677. 122 Bl. 2»). Wie dieser viele wert-
volle literarhistorische Nachweise enthält, so ist auch jener mit be-
sonderer Genauigkeit und mit außerordentlichem Fleiße ausgearbeitet;
die beigefügten Notizen zeugen von der seltenen Gelehrsamkeit
des Verfassers. Leider verzeichnet der Handschriftenkatalog nur
297 Handschriften. 3)
Ziegler war es, der dem Stifte jenen strebsamen, wissenschaft-
lichen Geist einpflanzte, dessen Nachwirkungen auch heute noch
nicht erloschen sind. Darin liegt Zieglers Bedeutung. Wie kein
anderer verstand er es, die jungen Leute zu behandeln, sie für die
Wissenschaft zu begeistern, ihre Arbeitslust zu wecken und zu
fördern. Sein freundliches Benehmen, seine Güte, sein wahrhaft
väterlicher Ton erwarben ihm in seltenem Grade die Liebe und
Verehrung der ihm Anbefohlenen. Seinem Scharfblicke entging kein
Talent; jede Fähigkeit wurde ausgenützt, jedes Fach gepflegt, jeder
Mann an seinen Platz gestellt.
Schon Zieglers einflußreiches Amt eines Novizenmeisters bot
ihm treffliche Gelegenheit, der wissenschaftlichen Tätigkeit im Stifte
*) Stülz, Gesch. d. reg. Chorherrn-Stiftes St. Florian, S. 186.
^) Czemy, Die Bibliothek des Chorherrnstiftes St. Florian, S. 118.
^) Außer diesen Katalogen erhielten sich von ihm noch »Statuten für die
in Linz studierenden Kleriker des Stiftes St. Florian*. 1803. Mskr. XI, 542. A.
4 Bl. in kl.-2^ Diese Statuten sind auch von Propst Michael IL unterfertigt (1. De-
zember 1828), von dem die Schlußbemerkung stammt
26
einen festen Grund zu legen und sie zu heben. Propst Leopold,
dessen unbeschränktes Vertrauen Ziegler genoß, förderte in jeder
Weise diese Bestrebungen. Die Ziegler anvertrauten Jungherren
wurden wissenschaftlich beschäftigt, und die Zeit, welche sonst häufig
unbenutzt bleibt, mit regem Eifer für literarische Versuche verwertet
Ohne Zweifel entstanden auf Zieglers Anregung und unter seiner
Leitung mehrere Übersetzungen theologischer Werke aus dem Fran-
zösischen, von denen der Prälat zwei — »Neue Beobachtungen
über die verschiedenen Arten zu predigen« ') und »Theologische
Gedanken in Rücksicht auf die Irrtümer unserer Zeit« ^) — der
Öffentlichkeit übergab.
In um so größerem Maße konnte Ziegler seinen Plan, dem Stifte
St. Florian eine wissenschaftliche Bedeutung zu sichern, verwirklichen,
als das Vertrauen der Mitbrüder ihn an die Spitze des Hauses ge-
stellt hatte. Die fähigsten Köpfe wurden an die Universität nach Wien
geschickt. Mit väteriicher Sorgfalt kümmerte er sich um ihr körper-
liches Wohl, noch mehr um ihre sittliche Veredlung, ihre geistige Aus-
bildung. Stets war er bereit, alle literarischen Hilfsmittel beizustellen
und scheute dafür keine Kosten. Immer munterte er auf und eiferte
zu speziellen Fächern, Arbeiten und zu selbständigem Urteile an.
Selbst in den letzten Jahren seines Lebens pflegte Ziegler, der
noch immer seine Erholung und sein Vergnügen in der Lektüre der
vorzüglichsten Schriften alter und neuer Zeit suchte, sobald er etwas
Interessantes gefunden oder erworben hatte, die Kleriker zu sich
kommen zu lassen, zeigte es ihnen, fragte um ihr Urteil und be-
richtigte es, tat es not, in ebenso eingehender als liebevoller Weise.
Fast jeder von den Klerikern erhielt und fand eine wissenschaft-
liche Beschäftigung. Während der eine etwa die 1802 von einem
Herrn van der Null angekaufte prachtvolle Konchiliensammlung
studierte, ordnete ein anderer die Kupferstichsammlung; die einen
lasen unter Klein (s. d.) Klassiker, die anderen widmeten ihre
freie Zeit anderen Zweigen des Wissens.
^) Aus dem Französischen übersetzt von den Domicellam des Collegiat-
stifts der Reg. Chorherren zu St. Florian. Augsburg 1779, bey Matthäus Riegers
sei. Söhnen. Mit Erlaubniß der Obern. XXIV und 207 S. 8'%
''*) Aus dem Französischen übersetzt von Einigen der Jüngern Chorherren
des reg. lat. Kollegialstiftes zu St. Florian in Oberösterreich. Steyr 1782, mit
Wimmer'schen Schriften gedr. XXVI und 452 S. 8^ Mit Erlaubniß der k. k. Bücher-
revision des Landes ob der Enns. Zugleich mit den »Theologischen Gedanken«^
sind gedruckt: »Assertiones ex universa Theologia, quas sub auspiciis . . .
Leopoldi II. ... publicae disputationi exposuit Rev. ac Relig. D. Michael Scheer
dictae ecclesiae canon. praesidentibus Jacobo Pollack et Franc. Freindaller . . .
anno MDCCLXXXll mensc Nov. [22 S. 8". Styriae, typis Abrah. Wimmer.]
27
So wurde Propst Ziegler der eigentliche Begründer des
literarischen Rufes von St Florian. Männer wie Kurz, Chmel, Pritz,
Oaisberger, Stülz, deren Namen in der literarischen Welt unsterblich
sind, gingen aus der Schule Zieglers hervor und vererbten ihren
wissenschaftlichen Geist und ihre literarische Regsamkeit auch auf
den jüngeren Nachwuchs des Stiftes.
Heute noch zeitigt das edle Streben Zieglers manche schöne
Frucht.
Josef Reiten
Reiter wurde am 8. Jänner 1750 zu Weinberg (Oberöster-
reich) geboren und trat am 15. November 1767 in das reg. Chor-
herrenstift St. Florian ein. Nach Ablauf des Noviziats legte er die
Profeß ab. Am 18. April 1773 brachte er sein erstes heiliges Meß-
opfer dar. Im Jahre 1775 ernannte ihn der Obere zum Kustos des
Münzenkabinetts im Stifte, 1780 kam Reiter als Kooperator nach
St Marienkirchen, 1784 als Pfarrvikar nach Krenglbach und 1790
in gleicher Eigenschaft nach Kleinmünchen. 179Q kehrte Reiter
in das Stift zurück, wo er am 29. Mai 1809 starb.
Von Reiter erschienen im Drucke:
Rotula in obitum Matthaei IL, Praepositi ad S. Florianum. 1777. 15 S. 2^
Dissertatio numismatica de consensu veterum populorum circa quaedam,
quae ad religionem, ac morum virtutisque praecepta pertinent. Viennae anno 1778.
Typis Josephi Nobilis de Kurzböck. 29 S. 8 '.
Gedanken bey einem Spatziergange. Von J. R. K. zu S. FI. 13 S. 8°.
Andachtsübung am Gedächtnißtag der armen Seelen. Von einem Seel-
sorger für seine Pfarrkinder gemacht 1781. Linz, gedr. von Feichtinger. 23 S. 8°.
Katholische Lieder für gemeine Leute. Linz 1781, gedruckt bey Franz
Xav. Auinger. 35 S. 8".
Katholische Lieder für gemeine Leute. Linz 1782, gedr. mit Feichtingerischen
Schriften. 86 S. 8^
Empfindungen eines Patrioten im Lande ob der Enns, über den Sieg am
Rimnik, und die Eroberung Belgrad. Von Herrn Joseph Reuter, ... Im Jahr 1789.
Wels, gedr. bei Jakob Grassenmayr. 16 S. 8**.
An (Titi.) Herrn Anton Schoiber, Kapitularen des löbl. Kanonikatstiftes
zu St. Florian ; und der Zeit würdigsten Pfarrern zu St. Martin. Da Selber den
17. Oktober 1790 Sein fünfzigjähriges Priesterthum feyerlich begieng. Von einer
Ihm ganz ergebenen Familie. 4 S. 4".
Die Österreicher ob der Enns als die k. k. Majestäten Franz, und Theresia
die Zweyten von der Krönung in Frankfurt nach Linz zurückkamen, den 28. July 1792.
Linz, gedr. mit Feichtingerischen Schriften. 9 S. 4". (Dasselbe Gedicht erschien
als »Beylage zur Linzerzeitung N. 63. 1792«. 7 S. 8^)
*) Auch Reither, Reitter, Reuter genannt.
28
Warnung eines Patrioten im Lande ob der Enns, bey Gelegenheit der
Empörungsgeschichte Frankreichs. Im Jahre 1793. Von J**. R**. Wien 1793,
bey Joh. Georg Edlen von Mößle. 16 S. 8^
Ode eines Patrioten im Lande ob der Enns uiber die Empörungsgeschichte
Frankreichs. Linz 1793, gedr. mit Pramsteidelischen Schriften. 13 S. 8**. (Ein
zweitesmal, mit einer Einleitung und anderen Zusätzen versehen, veröffentlicht)
Rotula in obitum Leopold! IL, Praepositi ad S. Florianum. Lincii 1793.
Typis Feichtingerianis. 11 S. 2<*.
Versuch einer Übersetzung der in lateinischer Steinschrift abgefaßten Rolle
auf den Tod Leopolds, Probsts zu St. Florian, im Lande ob der Enns. Wien 1793,
bey Joh. Georg Ritter v. Mößle. 39 S. 4^ (Lat. Text S. 1—19, deutsche Über-
setzung S. 21-39.)
Glückwunsch an dem Einkleidungstage des jungen Herrn Jakob von Dom-
feld im Stifte S. Florian. Den theuren Altern, und ihrem Sohne. Verfaßt von
Joseph Reiter, . . . 1794. 6 S. 8".
Auf die Zurückreise Seiner Majestät des Kaisers von der Armee nach
Wien im Jahre 1794. 8^
Ode bey Erneuerung der Ordensgelübde des Hochwürdigen Herrn Franz
Xavier Huebmer, Dechant und Senior des regulirten Kollegiatstifts zu St. Florian.
Gesungen von Joseph Reither ... im Jahre 1796. Mit Feichtingerischen Schriften.
4 S. 4".
An die neuen österreichischen Krieger. Von Joseph Reither. (Im »Anhang
zur Linzer-Zeitung. N. 72. 1796. Montag den 5. Septemb.«.)
Österreichischer Volks-Gesang am Neuenjahrs-Feste. Von J. R. Linz 1796,
gedr. bei Franz Auinger. 4 S. 8".
Dankhymne wegen der näheren Friedensaussichten zwischen Österreich
und der Französischen Republik. Verfasset in der Osterzeit von Joseph Reither * . .
Wien 1797. Bey Franz Joseph Rötzel, Buchhändler in der Singerstr. 7 S. 8^
Gesundheiten und Tanzlieder in bäurischer Sprache, welche in Gegenwart
des Erzherzogs Karl königl. Hoheit in der Ziezlau abgesungen wurden. Von
Joseph Reither . . . Linz 1798, gedr. bei Joh. Thomas Edeln von Trattnern. 7 S. 8^
(Mskr. XI, 541. B. in St. Florian. 2 S. B\)
Der Sieg bey Chatillon. Besungen von Joseph Reiter, . . . Linz. Gedr. mit
Feichtingerischen Schriften. 13 S. 8 .
Mehrere Gedichte in der »Sammlung aller im Lande ob der Enns zur
Zeit der Anwesenheit Sr. kön. Hoheit, des Erzherzogs Karl, k. k. und Reichs-
marschalls, verfaßten und Höchstdemselben ehrfurchtsvoll überreichten Gedichte
und Denkschriften«. Linz, im Monath September 1798. 8".
Joseph Reither Seelsorger in Kleinmünchen widmet seiner lieben Pfarr-
gemeinde dieses Lied bey seinem Abschiede zum ewigen Andenken. I. J. u.
H. 1799. Wien, gedr. bey Mathias Andreas Schmidt. 7 S. 8".
Ode auf den Sieg Se. K. H. Prinz Karls, über die Jourdanische Armee.
Gesungen von Joseph Reither . . . den letzten März 1799. Wien, gedr. bey
Mathias Andreas Schmidt. 7 S. 8^
Auf den Todt Pius VI. von Joseph Reither . . . Wien 1799, gedr. mit
Hummelischen Schriften. 4 S. 8°.
Wunsch bey dem Anbruche des letzten Jahres in diesem Jahrhunderte.
V. J. R. 4 S. 8".
Volks-Lied auf die Melodie, der Heiland ist erstanden, verfaßt im Anfange
des Aprilmonates dieses lauffenden Jahres 1799 von einem Patrioten, bey Ge-
29
legenheit der so zahlreich herrlichen Siege über die Franzosen. Linz 1799,
gedr. bey Joh. Ignatz Ziemwald. 4 S. 8".
Zum Primitz-Feste des hochwürdigen Herrn Leopold Dierl, regulirten
Chorherrn zu St. Florian. Am 15. November 1804. 1 S. 2^
An die Verfasser der theologisch-praktischen Linzer-Monathschrift. J. R.
1805. 7 S. 8". (Auch abgedr. in »Erinnerung an Franz Josef Freindaller«^, von
Jos. Oaisberger. Siehe »Theol. - prakt. Quartalschr.« 1848, IL Heft, S. 11—12.)
Die Trösterinnen. Bey Gelegenheit des Friedensschlusses mit Frankreich
im Jahre 1805. Von Joseph Reither . . . Linz 1806, mit Feichtinger'schen
Schriften. 7 S. 4".
Lied auf die Heiligsprechung der H. Angela, Stifterin des Ordens der
Ursulinerlnnen (24. Mai 1807). Im Ton: Kommet, lobet ohne End etc. Linz, gedr.
bey Joh. Ignatz Ziernwald. 4 S. 8'*. (Ein Mskr.: »Volkslied am Festtage der
Heiligsprechung der H. Angela, Stifterin des Ordens der H. Ursula, gesungen
in der Kirche dieses Klosters in Linz.« 2 S. 2**. im Stiftsarchiv.)
Klagelied am Grabe Joseph Antons weiland zweyten Hochwürdigsten
Bischofs unseres Landes. Gesungen von einem seiner Diöcesanen Joseph Reither
. . . Linz 1807. Mit Feichtinger'schen Schriften. 7 S. 2\ (Mskr. mit einer Ein-
leitung im Stiftsarchiv. 10 S. 2^ Ein 2. Mskr. ebd. 7 S. 2«.)
Meßlied für Landgemeinden. Auf die Arie: Deinem Heiland, deinem
Lehrer etc. Steyr 1807, zu finden bey Martin Kaltenböck. Gedr. mit Greisischen
Schriften. 4 S. 8«.
Manes Majorum. Carmen authori fastorum Colleg. EccIesiae ad S. Floriani,
ibidemque Canonico Regulari, Francisco Kurz, dicatum ab ejusdem Collegii
Canonico Josepho Reither. Lincii 1808, Typis Feichtingerianis. 8 S. 4".
Lied beim Einmarsch des löblichen Klebekischen Linien-Infanterie-Regiments
aus dem für dasselbe so glorreichen Feldzug von 1809. Gewidmet dem löbl.
Regiment von dem Verfasser. Linz, mit Kastnerischen Schriften. 4 S. 8". (Zwar
gezeichnet v. Leopold Frh. v. Hahn, Linz am 9. Jänner 1810, aber unter den
Reiter'schen Gedichten in St. Florian, mag also immerhin aus seiner Feder sein.)
Auf Leopold Alexander, Erzherzog von Österreich, Bruder Kais. Franz IL,
Palatin von Ungarn. Gedruckt. Ohne jede Angabe. 1 S. 4". (Lateinisch : En
cineres Leopoldi . . . und deutsch: Siehe Leopolds Aschentopf . . .).
Avitae in Augustos pietatis haeredi genti Hungaricae ob liberalissuma
adversus Gallum comitiis nuper Posoniensibus divae Theresiae nepoti Francisco II.
optumo principi decreta militis annonae armentum subsidia Panegyricas Ger-
manus grates persolvit Josephus Reither Can. Reg. ad S. Flor. 1 S. 4".
Krieg und Friede. An meinen verehrten Freund Herrn Joseph Gugger,
regulirten Chorherrn zu St. Florian. Am 12. Junius 1812. 2 S. 4'*.
Gesicht. Von Joseph Reiter. Linz, gedr. v. Feichtinger. 10 S. 4**.
Der erfüllte Traum. 4 S. 4^
Soldatenlied. (>Muthig ihr Brüder ! . . .«) 4 S. 8*^. (Wahrscheinlich von Reiter.)
Im Manuskript besitzt das Stift St. Florian unter
anderen folgende unveröffentlichte Arbeiten Reiters:
Vita Josephi Pröller a Josepho Reither conscripta. Anno MDCCLXXIX.
Mskr. im Stiftsarchiv. 12 S. 4".
Gedanken am Muttergrabe. Von J. Reitter, Pfarrer in Kleinmünchen. 1796.
(Prosa.) Mskr. XI, 541. B. in der Stiftsbibliothek. 3 S. 2\
30
Des besten Landesvaters Franz des Zweiten, römisch-deutschen Kaisers
siegreichen Bruder und Heerführer der Deutschen Karl widmet auf diesem Blatte
die dankbahre Herzensstimmung der biedere Österreicher Joseph Reiter, Can.
Reg. des Stiftes St. Florian im Jahre des Herrn 1798. Mskr. XI, 541. B.
2 S. 8<*. (Vom Verfasser Sr. K. Hoheit auf der Ebelsbergerbrücke persönlich
überreicht am 4. Sept.)
Gedanken eines Priesters in seiner schweren Krankheit. V. J. R. Im
Jahre 1803. Mskr. XI, 541. B. 17 S. 4°.
Psalm bey Anfang des zweiten Französischen Krieges. Im Jahre 1805.
Mskr. XI, 541. B. 3 S. 2".
Elegie am OedächtniBfeste des Wahltages des Hochw. Herrn Propstes
Michael des Stiftes St. Florian. Im Jahre unseres Herrn 1806. Mskr. XI, 541. B.
3 S. 4".
Auf die Abreise unserer theologischen Schüler H. Joseph Oucker. H. Petrus
Haidinger. Von J. R. Reg. Can. des Stiftes St. Florian. 1806. Mskr. XI, 541. B.
11 S. 8-. Ein zweites Mskr. i. Stiftsarchiv. 13 S. 8*».
Dank-Hymne zu Gott, bey Gelegenheit eines von mir verfaßten Kirchen-
liedes am Festtage der Heiligsprechung der H. Angela. Mskr. XI, 541. B.
2 S. 4^
Epigramm auf den Todfall des H. v. Mohr. Mskr. XI, 541. B. 1 S. 8°.
Auf die Tiroler. Mskr. XI, 541. B. 2 S. 4^
Invaliden! Mskr. XI, 541. B. 2 S. 8**. (Gefunden unter den Gedichten von
Jos. Reiter, also wahrscheinlich von ihm.)
Eucharisticon Reverendissimo Michaeli Praeposito geminis cum Gallo
bellis fortissumo suorum consolatori. Jos. Reither. Can. Mskr. XI, 541. B.
5 S. 4^
Reverendissimo. Michaeli. Praeposito. Pio. Forti . . . Mskr. XI, 541. B.
1806. 4 S. 4\
In monedulas tyronum canonicorum. Mskr. XI, 541. B. 6 S. 4".
Reisewunsch an Karoline Pichler. Von J. R. Mskr. XI, 541. B. 2 S. 4^ Von
Karol. Pichler befindet sich in St. Florian das Mskr.: An den H. Canonicus
Reither in St. Florian. (Siehe Guppenberger, Bibliographie des Klerus der Diözese
Linz. Linz 1893. S. 172.)
An Karoline Pichler. V. J. R. Mskr. XI, 541. B. 1 S. 8".
Gedicht an Karoline Pichler. Mskr. XI, 541. B. 4 S. 8^
Epigramma. In Senatus - consultum Gallicum quo exuvias Pii VI. viva
calce conspergi decretum est. Mskr. XI, 541. B. 1 S. 4^
I. Auf den Frieden. II. An die Furie Kriegesgöttin und Consorten. IIL An
Se. königl. Hoheit, den deutschen Friedensfürsten Karl. Mskr. XI, 541. B. 2 S. 8^
Epitaph einer Gattin auf ihren Mann. Mskr. XI, 541. B. 2 S. 8^
Herr Reitter auf Kayser Franzen. Mskr. im Stiftsarchive. 2 S. 4^
Kriegs-Messe für das Landvolk. Auf die Weise : Kommet, lobet . . . Mskr.
in der Stiftsbibl. XI, 541. B. 8 S. 8«.
Sancti Patris Nostri Augustini XXII Librorum de Civitate Dei Epitome
Tabellis duabus exhibita a Josepho Reither . . . A. S. MDCCCVI. Mskr. im
Stiftsarchiv. 34 S. 2\ (Ein zweites Exemplar 18 S. 2".)
31
Carmen Panegyricum . . . Mskr. ebd. 13 S. 2**.
Annens Denkmahl. Von einem Ihrer Freunde. J. R. Mskr. ebd. 4S. 2^
Lied für die zur Landwehr sich übenden Schüler. Mskr. ebd. 1 S. 2".
Dank-Psalm für das verflossene Jahr 1807. V. J. R. Mskr. ebd. 14 S. 4«.
Passions-Lied. Mskr. ebd. 10 S. 4". (Ein zweites Exemplar, halbseitig
geschrieben, 6 S. 2°.)
Meditatio matutina. Mskr. ebd. 2 S. 2*^.
Lied der in Waffen geübten Landjugend für die Landwehre. Mskr. ebd.
2 S. 2®. (halbseitig geschrieben).
Verschiedene Epitaphien einer Witwe auf ihren Gatten. Mskr. ebd. 3 S. 2°.
Die Wege der Vorsicht. Mskr. ebd. 12 S. 2\
Auf die Landwehr. Mskr. ebd. 3 S. 2^ {Halbseitig geschrieben).
Der Nachtwächter. Mskr. ebd. 2 S. 2". (Halbseitig geschrieben).
Unterricht des H. Vater Basiiius Bischofes von Caesarea in Cappadocien
an die Jünglinge: Wie man die heidnischen Schriftsteller mit großem Nutzen
lesen könne. Mit Gutheissung des Hochw. Gnädigsten Herrn Propstes Michael.
Als Geschenk unserer kanonischen Jugend gewidmet von dem Obersetzer J. R.,
Kapitularen des Stiftes St. Florian. Im J. U. H. 1807. Mskr. i. Stiftsarchiv. 52 S. 2\
(Als Anhang: I. Sinngedicht des Ausonius auf die Bildsäule der Göttin Ge-
legenheit. II. Die schöne Stelle aus einem Gespräch des Socrates, bey Plato.)
Venerabili, ac Reverendissimo Hospiti Episcopo Cabillionensi pro gloria
Dei patria Exuli Carmen hoc Paramytheticon obtuHt Josephus Reither Can. Reg.
S. Floriani A^ S. MDCCCVIII«. Davon vier Mskr. i. Stiftsarch. 2 S. 2% 3 S. 2\
4 S. 4% 3 S. 2\ (Das Motto dazu 2 S. 2«.)
Über die Heiligsprechung folgender Personen : Franz Caracciolo, Benedict
v. St. Philadelphia, Angela v. Merici, Coleta Boilas, Hyacintha Mariscotti. Mskr.
ebd. 8 S. 2^
Ein Gedicht. (Zwei Strophen.) Mskr. ebd. 1 S. 4^
Ein Gedicht. Mskr. ebd. 8 S. 2". (Halbseitig geschrieben.)
Alle geoffenbahrte Geheimnüsse der christlichen Religion sind sowohl
Insgemein, als Insbesondere höchst nutzbahr, und Trostreich für die Menschheit.
In einem 215 Seiten umfassenden, im Stiftsarchiv aufbewahrten Foliobande. S. 1—10.
, Wichtige Fragen, und Antworten von Gott und seinen Vollkommen-
heiten. Ebd. S. 12-45.
Von den Kennzeichen das unsere christliche Religion göttlich seye. Ebd.
S. 46-47.
Von den Wundem oder Mirakeln. Ebd. S. 47—52.
Von der Offenbarung oder geoffenbahrten Religion. Ebd. S. 53-- 59.
Frome Gedanken am hochen Fronleichnamsfeste. 1801. Ebd. S. 62—75.
Heilsam, und christliche Erinnerungen an das Landvolk über die der-
mahligen Drangsalen. Ebd. S. 106—120.
Erinnerung am Feste aller Seelentag. Ebd. S. 122—125.
Das achtzehnte Jahrhundert oder die Hunde in einem Gukkasten. Eine
Legende für Jakobiner, und Illuminaten von J. R. 1797. Ebd. S. 138—142.
Warum bekehrten sich die Platoniker vor allen übrigen heidnischen Heiden
Secten, so gern zur Lehre des Evangeliums? Beantwortet in einem Gespräche
zwischen Philalethes und Philarethes. Von J. R. Ebd. S. 204—211.
32
Franz J. Freindallen
Freindaller, geboren zu Ybbs (Niederösterreich) am
2. Februar 1753, legte seine Gymnasial- und philosophischen Studien
in Krems und Linz zurück und wurde im Jahre 1770 in das Stift
St Florian aufgenommen. Propst Matthäus sandte den talentvollen
Jüngling nach Wien, damit er an der von Maria Theresia neu-
gestalteten Hochschule seine theologischen Studien vollende. Der
jüngere Gazzaniga, Bertieri, Martini und Würz waren seine Lehrer.
Er schloß sich namentlich an den ersteren an und teilte dessen
Ansichten; alle Leistungen Freindallers tragen unverkennbar das
Gepräge dieser Schule. Allmählich bildete sich zwischen dem Lehrer
und Schüler eine so innige Freundschaft, wie sie selten unter gleichen
Verhältnissen Wurzel zu fassen vermag.
Nach rühmlicher Ablegung der strengen Prüfungen kehrte
Freindaller 1777 in das Stift zurück und, zum Priester geweiht, erhielt
er seine Bestimmung als Kooperator in Feldkirchen, von wo er
nach kurzem Aufenthalte als Lehrer der geistlichen Beredsamkeit
an die theologische Hauslehranstalt zurückberufen wurde. Bedeutungs-
voll wurde diese Zeit für Freindaller dadurch, daß sie ihm reiche
Gelegenheit und Muße bot, an seiner wissenschaftlichen Durch-
bildung fortzuarbeiten. Er tat es mit rastlosem Fleiße. Eine aus-
erlesene Bibliothek stand ihm zu Gebote. Propst Ziegler förderte
sein Streben in jeder Beziehung. In dieser Zeit erwarb sich Freindaller
jenen seltenen Schatz von Kenntnissen, der ihn später befähigte,
an die Spitze einer Zeitschrift zu treten, welche sich in kurzem den
Ruhm erwarb, die gediegenste ihrer Art in Österreich zu sein.
Bei der Errichtung der Generalseminarien 1784 wurde auch
die theologische Lehranstalt des Stiftes aufgelöst. Freindaller fand
nun wieder Verwendung in der Seelsorge, der er sich mit ebenso
großem Eifer als Geschicke widmete. Die heiklen Verhältnisse seiner
Pfarre Regau, in der sich nach dem Toleranzedikt eine protestan-
tische Gemeinde gebildet hatte, boten ihm reichliche Gelegenheit,
^) Biographisches: Gaisberger, Erinnerung an Franz J. Freindaller.
*TheoI.-prakt. Quartalschr.« 1848, II, S. 3—32; III, S. 3—27. — Felder, Ge-
lehrten- und Schriftsteller-Lexikon der deutschen kath. Geistlichkeit, 1, S. 240—243.
— Österr. National-Enzyklopädie, II, S. 203—204. — Wurzbach, Biogr. Lexikon,
4, S. 349. — Linzer Musealbericht, 17, S. 187—190. — Necrolog im »Österr.
Bürgerblatt«, abgedr. in Stülz, Geschichte von Vöcklabruck. — Mühlbacher,
Die Lit. Leistungen des Stiftes St. Florian, S. 112 — 139. — Österr. Viertel jahrs-
schrift, 11, S. 411 bis 452 (acht Briefe d. Kard.-Erzbisch. Karl Kajetan Grafen v.
Gaisruck an Franz Freindaller). Wetzer und Weite, Kirchenlexikon, 4. Bd.,
1990—1991. Unsere Skizze ist nach Gaisberger und Mühlbacher gearbeitet.
33
seinen Takt zu bewähren. Die Erfahrungen, die er hier sammelte,
wirkten befruchtend auf seine schriftstellerische Tätigkeit; mit Vor-
liebe beschäftigte er sich fortan mit den Kontroverspunkten. Seine
materielle Stellung jedoch war eine geradezu dürftige. Er bat deshalb
schon am 18. November 1784 resignieren zu dürfen; Denunziationen
verleideten ihm noch mehr den Aufenthalt in Regau. Mit Freude
begrüßte er daher seine Versetzung nach St. Ootthard 1786, das er
fünf Jahre später mit St Martin vertauschte.
Während seiner seelsorglichen Wirksamkeit war Freindaller
den wissenschaftlichen Bestrebungen treu geblieben. Als daher nach
Aufhebung der Oeneralseminarien die Errichtung einer theologischen
Lehranstalt für Oberösterreich geplant wurde, wurde Freindaller
für die Lehrkanzel der Dogmatik sogleich in Aussicht genommen.
Freindaller rechtfertigte später als Theologieprofessor am k. k. Lyzeum
zu Linz dieses Vertrauen im vollsten Maße. »Was er an dieser
Stelle«, bemerkt sein Biograph ^), »Segensvolles gewirkt, wie er
seinen Unterricht durch die innigste Wärme der Überzeugung von
der Wahrheit des Vorgetragenen, durch den Edelmut seines
Charakters und durch die Reinheit seines Wandels bei seinen
Schülern erst wahrhaft wirksam und fruchtbringend machte, darüber
war von jeher nur eine ungeteilte Stimme.« Dieselbe Anerkennung
für seine Lehrtätigkeit sprach ihm der Bischof, der ihn zum
Konsistorialrat ernannte -), und der Kaiser aus, der ihm die goldene
Medaille der größeren Gattung samt Kette verlieh. 3)
Wegen seiner angegriffenen Gesundheit legte Freindaller, der
eine Berufung an die Wiener Universität abgelehnt hatte, 1803 seine
Professur nieder. Er wurde Pfarrverweser in Niederwaldkirchen und
drei Jahre später in Vöcklabruck. Der Wiener Friede (180Q) hatte
jenen Teil des Hausruckviertels, in dem Vöcklabruck liegt, bis zur
definitiven Regelung der Leitung einer Landeskommission in Ried
unterstellt. Als diese 1810 das Verbot erließ, von dem Konsistorium
in Linz Verordnungen und Befehle anzunehmen, erhob Freindaller
dagegen freimütige und unerschrockene Einsprache. Bald kam aber
jene Gegend an Bayern. Freindaller Jwurde von der provisorischen
Regierung aufgefordert, sich der Deputation anzuschließen, welche
die neue Provinz der Gnade des Königs empfehlen sollte, und fand
in München die schmeichelhafteste Aufnahme. Bald darauf wurde
er von der bayrischen Regierung »in Erwägung seiner bisher be-
*) Gaisberger, Erinnerung an Franz J. Freindaller, Separatabdr. S. 9, vgl.
Linzer Musealbericht 17, S. 188.
23. August 1803.
3) 6. Oktober 1803.
Cernfk, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 3
••*
34
wiesenen Einsichten, seines rühmlichen Fleißes und seiner Ver-
dienste um die öffentlichen Unterrichtsanstalten« definitiv als
Distriktsschulinspektor bestätigt; ein Jahr früher war er bereits zum
Dechant ernannt worden. Freindaller wurde auch mit der Belehrung
und Bekehrung der sogenannten Pöschlianer, einer schwärmerisch-
chiliastischen Sekte, die zu Beginn des Jahres 1814 um Vöcklabruck
auftauchte, betraut Sein rastloser Eifer, seine liebevolle Ausdauer
wurden — freilich erst nach geraumer Zeit — vom besten Erfolge
gekrönt, es gelang ihm vollständig, die ernüchterten Unglücklichen
von ihrer Verirrung zurückzuführen. Die letzten Jahre widmete er,
nachdem er 1818 das Dekanat niedergelegt und eine Berufung in
das Domkapitel von Salzburg abgelehnt hatte, der Weiterführung
seiner Arbeiten zur Verbesserung des Diözesanrituals, die noch
vom Konsistorium von Salzburg eingeleitet worden waren. Trotz
ihrer Gediegenheit ließ man sie unbenutzt.
Es war Freindaller nicht mehr gegönnt, seine nahe Sekundiz, auf
die er sich kindlich gefreut hatte, zu erleben. Er starb am 2Q. De-
zember 1825, verehrt und geliebt von allen, die ihn kannten. »Hätte
ich in meiner Diözese und vorzüglich unter meinen Dechanten«,
schrieb ihm einmal der neuernannte Bischof von Linz Hohenwart^),
»mehrere Freindaller, so möchte ich mich der Zukunft wegen noch
eher beruhigen; allein wo fände ich solche Männer?«
Freindaller verfaßte folgende Werke:
Trauerrede auf die Allerdurchlauchtigste, Großmächtigste, weiland Römische
Kaiserinn, Königinn, Maria Theresia, Königinn von Hungarn, Böheim, . . ., als
für Ihro Kaiserliche, Königl. Apostol. Majestät den 21. Christmonats 1780. in
der Kollegiatkirche der reg. Chorherren des heiligen Augustin zu St. Florian
in Oberösterreich das erste feyerliche Seelenamt gehalten wurde. Verfasset und
vorgetragen von . . . Wien, bey Joseph Edlen von Kurzbeck. 53 S. 2°.
Rede von der priesterlichen Sendung, als Herr Ignatz Mayr reg. Kanonikus
des heiligen Augustins im Kollegiatstifte zu St. Florian am I. Sonntage nach
Ostern im Jahre 1782. sein erstes heiliges Meßopfer dem Allerhöchsten ent-
richtete. Linz, mit Feichtingerischen Schriften. 38 S. 8°.
Kurze Predigten bei der nachmittägigen Andacht am Ostertage. Mit zwo
österlichen Kommunionreden an Kinder. Wien 1790, bey Jos. Edlen v. Kurz-
beck. IV und 52 S. 8^
Rede am priesterlichen Jubelfeste des hochw., wohlgebohrnen, hoch-
gelehrten Herrn Joseph Schiffermayr, im Kollegiatstifte der reg. Chorherren zu
St. Florian würdigsten Dechants. Gehalten den VI. Sonntag nach Christi Er-
scheinung 1791. Wien 1791, bei Jos. Edlen v. Kurzbeck. 45 S. 8^
Trauerrede auf weiland Ihre königliche Majestäten Ludwig XVI. König
in Frankreich, und Maria Antonia, Erzherzoginn von Österreich, Königinn von
») Dekret vom 11. Juni 1813, Nr. 12.907.
) Brief vom 1. März 1815.
35
Frankreich. Gehalten zu Valenciennes, als es kaiserHch war, am 21. Jänner 1794
von Herrn Abb6 Levis. Aus dem Französischen übersetzt. Linz, gedruckt mit
Feichtingerischen Schriften. 50 S. 8 .
Predigt von der Nachfolge Jesu. Gehalten am Feste des Heil. Stephanus
1796 bey einer häuslichen Feyerlichkeit der reg. Chorherren zu St. Florian von
einem derselben. Linz 1797, bey Feichtinger. 28 S. 8".
Kurze Reden bey dem akademischen Gottesdienste in Linz. Linz 1799,
zu finden bey Joseph Fink. Gedruckt mit Feichtinger'schen Schriften. XVI und
295 S. 8^
Akademische Rede über die Pflicht studierender Jünglinge, in der Reli-
gionswissenschaft ohne Unterlaß fortzuschreiten. Vorgelesen bey der feyerlichen
Wiedereröffnung der Schulen am k. k. Lycaeum zu Linz, den 20. Oktober 1800.
Oedr. mit Feichtinger'schen Schriften 24 S. 8".
Caji, Romani presbyteri, (uti videtur) fragmentum acephalum de canone
divinorum novi foederis librorum. Lincii 1803, typis Feichtingerianis. 50 S. 8^
Animadversiones in libellum, cui titulus: Recensio critica dissertationis
de Rosario a Linciensibus Theologis editae. Lincii 1806. 15 S. 8°. [Anonym.]^)
Versuch eines Leitfadens zu einem stufenweise fortschreitenden Unter-
richte der Kinder in der Religion, als Anhang zur theol.-prakt. Linzer-Monath-
schrift. Linz 1806, bey Joseph Fink. 151 S. 8".
Populäre Darstellung der Wahrheit: daß Christus in uns wohne. In einem
Schreiben an gewesene Religionsschwärmer [Pöschlianer].
Biographische Nachrichten von weiland dem Hochwürdigsten, am
18. Junius 1807 verstorbenen Bischof in Linz, Joseph Anton Gall. Linz 1808.
45 S. 8^ (Auch in der Neuen theol.-prakt. Monathschr. V, 2, S. 253—295.)
Skizze einer christkatholischen Dogmatik, oder christl. Glaubenslehren
nach dem echten kath. Lehrbegriffe. Linz 1810. XII und 90 S. 8". 2. Aufl. 1815.
Predigt über I. Petri : II, 13, 14. Am allerhöchsten Nahmensfeste Seiner
Majestät Maximilian Joseph Allerdurchlauchtigsten Königs von Bayern. Nach
erfolgter Besitznahme des abgetretenen Theils Oberösterreichs. Gehalten in der
Pfarrkirche zu Vöcklabruck. Salzburg 1810. Gedruckt in der Mayr'schen Buch-
druckerey. 16 S. 8**.
Über das Benehmen des Seelsorgers in Ertheilung des sechswöchentlichen,
in den österr. k. k. Staaten bey dem Übertritt zu einer tolerirten Confession
gesetzlich vorgeschriebenen Religionsunterrichts. Ein Nachtrag zum Gift-
schützischen Lehrbuch der Pastoraltheologie. Salzburg 1812. In Commission
der Mayr'schen Buchhandlung. Gedruckt in der Zaunrith'schen Buchdruckerey
zu Salzburg. 56 S. S\
Handbuch zur gleichförmigen Ertheilung des sechswöchentlichen, in den
kaiserlich-österreichischen Staaten beym Übertritt zu einer tolerirten Confession
gesetzlich vorgeschriebenen Religionsunterrichts.- Sammt einer nachträglichen
Anweisung, wie dasselbe bey anderen seelsorglichen Amtshandlungen zu ge-
brauchen ist. Verfaßt im Jahre 18089. Linz 1813, bey Cajetan Haslinger,
Buchhändler. XII und 356 S. 8^
*) Auch deutsch unter dem Titel: Etwas zur Beantwortung der Schrift:
Recensio critica a Linciensibus Theologis editae de Rosario dissertationis in
forma responsi ad amicum publici iuris facta. Posonii 1805. Neue theol.-prakt.
Monathschr. V. Jg. (1807), 1. Bd., S. 282—294.
Später in der Neuen theol.-prakt. Monathschr. V, 2, S. 323—339 ver-
öffentlicht. S. 334 wird auch ein früheres Schreiben erwähnt.
3*
36^_
Über das Bibellesen des gemeinen Mannes. Ein Gespräch. Salzburg 1815.
Gedruckt mit Zaunrith'schen Schriften. 48 S. 8^ •)
Ablaß - Predigt. Salzburg 1816. In Commission der Mayr'schen Buch-
handlung, und für die k. k. österr. Staaten in der Haslinger'schen zu Linz.
26 S. 8^ (Auch in der Quartalschr. IV. Jg., 2. Bd., S. 126-147.)
Ewigdenkwürdiges Mayenfest des Jahres 1816. Gefeyert in den zwey
Städten des vom Hause Österreich zurückgenommenen Hausruckviertels, Vöckla-
bruck und Schwannenstadt. Salzburg, gedr. mit Zaunrith'schen Schriften. 24 S. 8°.
Darin : Anrede, welche bey dem Dankfeste zu Vöcklabruck von Franz Frein-
daller, Stadtpfarrer und Dechant, gehalten wurde. S. 17-24. (Vielleicht das
ganze Büchlein von Freindaller verfaßt und herausgegeben.)
Vertraute Reden an junge Diener der Kirche in den Tagen ihrer jähr-
lichen Geistesversammlung. Salzburg 1817. In der Mayrischen Buchhandlung.
VIII und 160 S. 8.0
Denkschrift auf den seligen Herrn Georg Rechberger, der Rechte Doktor,
und Kanzler des bischöfl. Consistoriums in Linz. Linz 1809, bey Cajetan Haslinger,
46 S. 8^ (Auch in der Neuen theol.-prakt. Monathschr. VII. Jg., 1. Bd., S. 161 —203.)
Freindallers größtes literarisches Verdienst besteht in der Heraus-
gabe der »Theolog.-Prakt Monathschrift zunächst für Seelsorger«. 3)
Sie trat im Jahre 1802 ins Leben. Ihre Gediegenheit brach ihr bald
Bahn, und in kurzer Zeit fand sie weit über die Grenzen Österreichs
hinaus Verbreitung. Schon 1805 wurde eine zweite Auflage nötig.
Das Kriegsjahr 1805 aber brachte das Erscheinen der Zeitschrift ins
Stocken. Nach einjähriger Unterbrechung erschien sie 1807 wieder
als »Neue theolog.-prakt Monathschrift zunächst für Seelsorger«
(Linz, in Commiss. bey Cajetan Haslinger, mit Feichtinger'schen
Schriften), dazu kam in demselben Jahre ein literarischer Anzeiger.
1812 erschien der erste Band der »Quartalschrift für kath. Geistliche.
Als Fortsetzung der theolog.-prakt Linzermonathschrift« in Salzburg
(in Commiss. der Mayr'schen Buchhandlung und für die k. k. österr.
Staaten in der Haslinger'schen zu Linz, mit Zaunrith'schen Schriften).
1816 erhielt sie den Titel: »Neue Quartalschrift für kath. Geistliche.
Als Fortsetzung . . .«; daneben führte sie den Titel: »Neueste Theo-
logisch-praktische Monathschrift zunächst für Seelsorger.« 1819 legte
Freindaller die Redaktion nieder; einer seiner Freunde sollte das
Werk weiterführen. Doch es kam nicht zustande, obgleich sich
Freindaller erboten hatte, den Vorrat an Aufsätzen seinem Nachfolger
zu überlassen und selbst noch an der Zeitschrift mitzuarbeiten. So
entschloß sich Freindaller nach einjähriger Unterbrechung 1821 noch
einen letzten Jahrgang seiner Zeitschrift zu veröffentlichen. Das
^) Auch in der Quartalschr. IV. Jg., 1. Bd., S. 133—178.
2) Auch in der Quartalschr. III. Jg., 1. Bd., S. 89—112, 264-285; 2. Bd.,
S. 27—55, 296—321; IV. Jg., 1. Bd., S. 189-213; 2. Bd., S. 266-293.
^) Herausg. in Linz von einer Gesellsch. Mit Feichtinger'schen Schriften.
37
ganze Werk umfaßt 34 Bde. in 8^^) Freindallers eigene Arbeiten für
die Zeitschrift sind ebenso zahlreich als trefflich ; außer den bereits
erwähnten heben wir noch hervor:
Was ist christliches Dogma? Theol.-Prakt. Monathschr. I. Jg., 1. Bd., S. 1 —20.
Kurze Gesehichte des unter Kaiser Leopold I. von Spinola, Bischof zu
Neustadt gemachten Reunionsversuches der Protestanten. Ebd. I. Jg., 1. Bd.,
S. 67—85.
Ist eine erkennbare moralische Beziehung ein wesentliches Erforderniß
eines Dogmas? Gibt es Dogmen, die keine haben? Ebd. I. Jg., 1. Bd., S. 112—126.
Skizze der christlichen Glaubenslehren nach dem echten katholischen
Lehrbegriffe in ihrer Verbindung, und moralischen Beziehung. Ebd. I. Jg., 1. Bd.,
S. 237—348.
Beyträge zur Kenntniß und Berichtigung der vorzüglichsten religiösen
Volksirrtümer. Ebd. IL Jg., l.Bd., S. 37— 52 ; Dogmatische Volksirrtümer S. 89— 131 ;
Moralische . . . S. 197-22Q; Liturgische . . . S. 165-291.
Über den sechswöchentlichen Unterricht angehender Akatholiken. Ebd.
IL Jg., 1. Bd., S. 333—346; 2. Bd., S. 1-33, 89—101, 177—197, 257-274; 3. Bd.,
S. 33—42, 111—138.
Von der ursprünglichen Einführung des Christenthums in Oberösterreich,
und dessen baldigen Verbreitung. Ebd. IIL Jg., 1. Bd., S. 1—42.
Ober das praktische Moment des christlichen Hauptdogma von der Mensch-
werdung des Sohnes Gottes. Ebd. IV. Jg., 2. Bd., S. 3—39.
Kurze Darstellung des Zustandes der theologischen Wissenschaften im
katholischen Deutschlande seit ungefähr fünfzig Jahren, als Einleitung zum
litterarischen Anzeiger. Neue theol.-prakt. Monathschr. V. Jg., 2. Bd., S, 348—397.
Von dem Unterrichte, den der Seelsorger den Hebammen zu ertheilen
hat. Ebd. VII. Jg., 2. Bd., S. 165—182.
Über einige gewöhnliche Entschuldigungen der Nachlässigkeiten beym
Seelsorgeramte. Ebd. VIII. Jg., 1. Bd., S. 204—222.
Aus dem pfarrlichen Amtsleben. Quartalschrift. I. Jg., 2. Bd., S. 292—310;
IL Jg., 2. Bd., S. 253 -294; 111. Jg., 1. Bd., S. 113-136, 351 -377; 2. Bd., S. 108—131,
348—360; IV. Jg., 1. Bd., S. 38—65; 2. Bd., S. 102—125, 315—351; (Neue
Quartalschr.)* V. Jg., 1. Bd., S. 128-151, 331-350; 2. Bd., S. 135—171, 301—322;
VI. Jg., 1. Bd., S. 225-287; 2. Bd., S. 101—149, 323-355; VII. Jg., 1. Bd.,
S. 150—180, 257-296; 2. Bd., S. 138—160, 275—296, 346—372.
Antwort auf die Frage, ob es war sey, was der protestantische Gelehrte, Herr
ProL Eichhorn, in seiner Geschichte der Litteratur von ihrem Anfange bis auf die
neuesten Zeiten (zweyten Band, erste Hälfte, S. 671) schreibet: »daß selbst die
Theologen der kath. Kirche zuletzt dem Strome der Zeit hätten weichen müssen,
und ihre patristisch-scholastische Dogmatik als exoterische Lehre hätten stehen
lassen, zur esoterischen aber den philosophischen Deismus gemacht haben.« Quar-
talschr. IL Jg., 1. Bd., S. 134-152.
Unterredung eines Pfarrers mit Brautleuten über das Zechen und Tanzen
vor der Copulation. Ebd. IL Jg., 1. Bd., S. 282—295.
Anzeige eines sehr merkwürdigen Buches: Friedensworte an die kath.
und protesL Kirche für ihre Wiedervereinigung. Sulzbach ... 1810. Ebd. IIL Jg.,
2. Bd., S. 322-347.
') 1828 erschien ein aiphabet. Verzeichnis aller darin enthaltenen Aufsätze
und Abhandlungen.
38 _
Beylage zu dem Aufsatze: »Über Form und Reform der Klöster.« Neue
Quartalschr. V. Jg., 2. Bd., S. 45 — 55.
Über die Wiederbesetzung des erzbischöflichen Stuhles in Mailand. Ebd.
VI. Jg., 1. Bd., S. 177-192.
Recension des vierten Fragments vom sei. Domherrn Kramer: Fragmentum
historicum, nannte er es, ad praecedentia fragmenta de Neoterica Religionis et
Ecclesiae Catholicitate subsidiarium. Ebd. VI. Jg., 2. Bd., S. 273—289.
Denkschrift auf den seligen Herrn Aloys Sandbichler, Doktor und Pro-
fessor der Theologie am k. k. Lyceum in Salzburg. Ebd. VII. Jg., 1. Bd., S. 1—31.
(Auch in dem Büchlein : Dem Andenken Aloys Sandbichler's, Professor . . .
Biogr. Skizze von einigen Freunden des Seligen, welche ihn näher kannten,
entworfen. Besonders abgedr. aus der Neuen Quartalschrift für kath. Geistliche.
Salzburg 1820. In der Mayr'schen Buchhandlung. IV und 43 S. 8^
An Sandbichler's Grabe. Ode. Ebd. VII. Jg., 1. Bd., S. 41—43.
»Nacherinnerung« zu dem Aufsatze: »Gedanken zu Dr. Feßler's An-
sichten von Religion und Kirchenthum. Vom verewigten Herrn Dr. und Pro-
fessor Sandbichler, in Briefen an den Herausgeber.« Ebd. VII. Jg., 1. Bd., S. 118— 133.
Revision des Aufsatzes über das Ehe-Aufgeboth im I. Jahrg. der Linzer-
Monathschrift I. Bande S. 52. Nach beyden Auflagen. Ebd. VII. Jg., 1. Bd.,
S. 134-149.
Über das Geschichtliche der göttlichen Offenbarung. Mit Beantwortung
der von den Rationalisten aufgeworfenen Vorfrage: Ob es nicht besser gewesen
wäre, im Falle Gott eine Offenbarung den Menschen machen wollte, sie ohne
Geschichte in einem bündigen Systeme mitzutheilen. Ebd. VII. Jg., 1. Bd.,
S. 207-221; 2. Bd., S. 61-102, 193-225.
Revision des Aufsatzes von den geheimen Ehehindernissen im ersten
Jahrg. der Linzer-Monathschrift, zweyten Band, S. 170. Ebd. VII. Jg., 1. Bd.,
S. 222-256.
Über das so angerühmte Buch: Stunden der Andacht, besonders nach
der fünften Auflage. Ebd. VII. Jg., 1. Bd., S. 297-334.
Warum ist Jesus so frühe von dem Schauplatze dieser Erde abgetreten.
Ebd. VIl. Jg., 2. Bd., S. 51—60.
Johann Ev. Kumpfhofen
Johann Kumpfhofer wurde am 23. November 1768 zu
Linz geboren, studierte daselbst die Humaniora und die Philosophie
und trat am 5. September 17Q0 in das Stift St. Florian ein. Nach
dem Noviziat studierte er drei Jahre lang Theologie an der Wiener
Hochschule. Am 6. Oktober 1793 legte er die feierliche Profeß ab
und wurde noch in diesem Jahre (20. November) zum Priester ge-
weiht. Zu Beginn des nächsten Monats wurde er bereits Kooperator
in St Marienkirchen. Im Jahre 1802 erhieh er die Verwaltung der
Pfarre in St. Oswald, wo er bis 1814 verblieb. 1814 kam er als
Pfarrvikar nach Orünbach, 1823 nach Hofkirchen und 1826 nach
Ried. Er starb im Stifte am 6. August 1841. ^)
') Vgl. Felder, Gelehrten- und Schriftsteller-Lexikon 1, 424; Wurzbach,
Biographisches Lexikon 13, 374; Pillwein, Linz einst und jetzt 2, 39.
39
Kumpfhofer schrieb:
Geschichte der Franzosen in St. Marienkirchen. 1801. Mskr.
Gespräch zwischen einem Pfarrer, und einem Bauer über die Kuhpocken-
impfung. Neue theol.-prakt. Monathschr. V. Jg. (1807), 1. Bd., S. 127-142.
Predigt von der Pflicht der Eitern ihren Kindern die Kuhpocken ein-
impfen zu lassen. Linz 1808, C. Haslinger. 16 S. kI.-8'.
Rede über die noch immer herrschenden Vorurtheile wider die ebenso
bewährte, als wohlthätige Kuhpockeneinimpfung. Gehalten den sechsten Sonn-
tag nach Ostern 1812. Linz 1812, bey Cajetan Haslinger. 16 S. 8".
Rede über den Aufblick des Christen zur göttl. Vorsehung bei den gegen-
wärtigen Krieg. Gehalten am ersten Sonntag im Advent 1813. Linz 1814,
C. Haslinger. 16 S. kl.-8^
Rede über die Beleuchtung der herrschenden Religionsvorurtheile wider
die ebenso bewährte als wohlthätige Kuhpockenimpfung. Gehalten am fünften
Sonntage nach Ostern 1816. Linz 1816, C. Haslinger. 16. S. kl.-8'.
Noch ein Wort der Belehrung und Aufmunterung zur Ausrottung der so
gefährlichen, natürlichen Menschenblattern durch Einimpfung der Schutz- oder
Kuhpocken. Vorgetragen in der Rede am sechsten Sonntage nach Pfingsten.
Linz 1819, bey C. Haslinger. Gedr. bey Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. 15 S. kl.-8".
Predigten auf alle Sonn- und Festtage des Jahres. Wien 1822. 2 Bde.
268 und 366 S. S\
Versuch einer liturgischen Beucht und Communion für Kinder. Linz
1826. 34 S. \2\
Fastenpredigten über die Leidens- und Todesgeschichte Jesu auf alle
Sonntage in der Fasten nebst einer Predigt am Charfreytag. Vorgetragen im
Jahre 1829. Mit Linzer'scher Konsistorial-Bewilligung. Linz 1830. Im Verl. bey
C. Haslinger. Gedr. in Linz mit J. C. Quandt'schen Schriften. 86 S. 8".
Sechs Erntepredigten. Mit Linzer'scher Ordinariats-Bewilligung. Linz 1831.
Bei Joseph Fink und Sohn. Gedr. bei Jos. Feichtinger's sei. Witwe. 53 S. 8^
Predigten über die sonntäglichen Evangelien der Fasten, mit Bezug auf
die heilige Fastenzeit, nebst einer Predigt am Charfreytage. Vorgetragen im
Jahre 1832. Linz 1833. Im Verl. der k. k. priv. akad. Kunst-, Musik- und Buch-
handlung des Friedr. Eurich und Sohn. Aus d. Buchdruckerei des Friedr. Eurich.
Augustin Pscharn
P s c h a r r wurde am 28. August 1 772 zu Waizenkirchen in Ober-
österreich geboren. Er trat 17Q0 in das Stift St. Florian, kam im
Jahre 1795 als Kooperator nach Oberthalheim, 1798 in gleicher
Eigenschaft nach Niederwaldkirchen. Im nächsten Jahre übernahm
er die Leitung der Stiftspfarre St. Florian, von 1804 bis 1806 war
er Pfarrvikar in Oberthalheim, von 1806 bis zu seinem Tode am
12. November 1823 Pfarrvikar von Hargelsberg.
Das Stift St Florian verwahrt folgende hand-
schriftliche Arbeiten von Pscharr:
Über die Ereignisse zur Zeit des Krieges zwischen Österreich und Frank-
reich bloß allein den Pfarrbezirk Oberthalheim betreffend. 1805. Mskr. im Archiv
Catalogus omnium, quorum notitia ad nos pervenit, Canonicorum Re-
gularium Divi Augustini Ecclesiae Collegiatae s. Floriani inde a restitutione
40
per B. Altmannum Episc. Pat. anno 1071 ad novissima usque tempora collectus
et consignatus. 1814. (Fortges. bis 1847, mitBiographien). Ms kr. XI, 537 A. der
Stiftsbibliothek St. Horian. 258 S. 4^
Beschreibung der Pfarre Hargelsberg. 1817. Mskr. XI, 554 A. der Stifts-
bibliothek von St. Florian. 64 S. 4°.
Versuch einer Beschreibung der Pfarre Hargelsberg im Erzherzogthume
Österreich ob der Enns, im Traunkreis, Dekanat Enns. 1822. Mskr. XI, 537 B.
der Stiftsbibliothek St. Florian. 96 S. 4°. (Mit vielen losen Dokumenten aus
dem Jahre 1822.)
Franz Sen Kurz.^
Kurz wurde geboren zu Kefermarkt, unweit Freistadt, im unteren
Mühlviertel am 2. Juli 1771. Sein Vater war Schulmeister. Der Knabe
zeigte schon früh treffliche Anlagen. Der Vater war daher darauf
bedacht, ihn einer seinen Oeistesgaben entsprechenden Bestimmung
zuzuführen. Noch sehr jung kam Kurz an das damals von Mit-
gliedern des aufgehobenen Jesuitenordens geleitete Gymnasium in Linz.
Unter dessen Lehrern scheint besonders der bekannte F. Nißlmüller
auf den jungen Kurz vorteilhaft eingewirkt zu haben. Die vorzüg-
lichste Frucht seiner Oymnasialstudien war eine genaue Kenntnis
der lateinischen Sprache, die Kurz nicht nur mit Meisterschaft
schrieb, sondern auch sehr fertig sprach. Fortan blieben auch VIrgil,
Horaz, Ovid, Livius und Tacitus seine Lieblingslektüre. Nach Voll-
endung des philosophischen Kurses entschloß sich Kurz in das
Stift St Florian einzutreten. Der viel verheißende Jüngling wurde
mit Freude aufgenommen.
Der damaligen Einrichtung zufolge durften die Kandidaten des
Klosterstandes erst dann das Ordenskleid empfangen, wenn sie ihre
theologischen Studien in einem Oeneralseminar vollendet hatten. Kurz
wurde demnach im Schuljahre 178Q/90 in das Oeneralseminar nach
Wien gesendet, wo er den ersten theologischen Jahrgang absolvierte.
Am 5. September 17Q0 empfing Kurz das Ordenskleid und
begann das Noviziat. Hier war es namentlich der damalige Novizen-
meister und nachherige Propst Michael Ziegler, selbst ein gelehrter
Mann und wie wenige geeignet, junge Leute zu beurteilen und zu
^) Nach dem Nekrolog von Stülz in »Zeitschrift des Museums Francisco
Carolinum« 1843, Nr. 15, S. 57—60, und nach Mühlbacher, Die literarischen
Leistungen des Stiftes St. Florians S. 166-255. Weiteres Biographisches über
Kurz: »Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat« 1812, 42;
Felder, Gelehrten- und Schriftsteller-Lexikon 1, 425; Hormayrs Archiv 18. Bd.
1827. Nr. 137 und 138, S. 748 ff.; Wiener Jahrbücher der Literatur 1, 52; Wurz-
bach, Biographisches Lexikon 13, 421; Österreichische National - Enzyklopädie
3, 323; Oberösterreichische Jahrbücher 1844, S. 267; Allgemeine Deutsche Bio-
graphie XVIL, S. 419; .Allgemeine Zeitungen 1843, III., S. 1709.
41
behandeln, welcher die Fähigkeiten des jungen Klerikers zu würdigen
und zu entwickeln verstand. Er verwendete ihn zur Katalogisierung
der Inkunabeln und zur Beschreibung der Handschriften. So erwarb
sich der strebsame Novize Fertigkeit im Lesen der Handschriften und
in der Beurteilung des Alters derselben, welche ihm später sehr zu-
statten kam. Nach dem Noviziat ging Kurz wieder nach Wien, um an
der Universität seine theologischen Studien zu vollenden. Die Vor-
lesungen ließen ihn vielfach unbefriedigt, das Leben im erzbischöf-
lichen Konvikt behagte ihm nicht Erholung boten Musik und die
lieb gewordenen historischen Studien. Für diese ging ihm Denis
in der liebenswürdigsten Weise an die Hand. Fast jeder Brief von
Kurz enthält literarische und bibliographische Notizen, die von
regem Eifer und Wissensdrange zeugen. Auf Zieglers Verwendung
konnte er bei Albrechtsberger Unterricht in Generalbaß und
Kontrapunkt nehmen. So wurde er nicht nur ein trefflicher Organist,
sondern schrieb später auch Kompositionen, welche Anerkennung
fanden.
Im Herbste 17Q3 kam Kurz ins Stift zurück, bald darauf wurde
er zum Kustos des Münzkabinetts ernannt. Mit rastlosem Fleiße
machte er sich an die Ordnung und Beschreibung desselben. Neu-
mann, der selbst nach St Florian kam, revidierte diese Arbeiten
und spendete ihnen volles Lob. Vorzüglich auf dessen Anregung
wurde Kurz im März 17Q5 wieder nach Wien geschickt, um sich in
der Numismatik auszubilden. Mit gewohntem Eifer gab er sich
diesen Studien hin; fast den ganzen Tag war er bei Neumann,
der die Hoffnung aussprach, sein Schüler werde in zwei Monaten
ein guter Numismatiker sein. Daneben trieb er fleißig Italienisch.
Musik war auch jetzt wieder seine Erholung; Händeis Messias
begeisterte ihn. Schon im Mai kehrte Kurz wieder zurück. Am
30. Juni wurde ihm vom Kapitel einstimmig die Zulassung zur
feierlichen Profeß erteilt, welche er an seinem Geburtstage ablegte.
Am 26. Juli feierte er die Primiz. Schon am 1. Jänner 1796 wurde
er zum Kooperator an der Stiftspfarre ernannt, an der er später —
seit 1810 als Pfarrer — fast ein halbes Jahrhundert mit hingebender
Treue wirkte. Mit ausdauerndem Fleiße setzte er die Katalogisierung
des Münzkabinetts fort. Doch er beschränkte sich nicht darauf, er
gewann und bildete auch jüngere Kräfte wie Fr. D a n z w o h 1 und
L. Dierl. Aber bald häuften sich seine Obliegenheiten. 17Q7 wurde
er zum Leiter des Musikchors, 17QQ zum Archivar ernannt. Dies
entschied über seine künftige wissenschaftliche Laufbahn. Bewahrte
er der Numismatik und Altertumskunde auch fortan reges Interesse,
so galten doch jetzt seine Arbeiten ausschließlich der Geschichte.
42
Kurz hatte zunächst nur die Aufgabe, das Archiv übersichth'cher
zu ordnen, da gerade solcher Mangel an Leuten war, daß man kein
Stiftsmitglied für das Archiv allein verwenden konnte. Mit der Arbeit
wuchs die Liebe zum Gegenstände. Je mehr sich aber Kurz mit den
Quellen beschäftigte, um so mehr mußte sich ihm die Überzeugung
aufdrängen, daß auf dem Gebiete der vaterländischen Geschichte fast
noch alles zu tun sein, daß hier erst fester Grund und Boden ge-
wonnen werden müsse. Es ist eine bekannte nicht zu leugnende
Tatsache, daß die Geschichtswissenschaft im Beginne des IQ. Jahr-
hunderts in Österreich gänzlich daniederlag. »Die Geschichtsforschung
war allmählich zur Geschichtschreibung, die Geschichtschreibung
zur Geschichtsmache herabgesunken; die Geschichte, die historische
Wahrheit, war fast zur Mythe geworden. Und sie mußte es werden,
da man verlernt, aus dem reinen Born der Quellen zu schöpfen.
Führte nun Amt oder Zufall einen jungen, kräftigen Geist zu den
ersten und unmittelbarsten Quellen zurück, da mußte sein Erstaunen
groß sein, wenn er bemerkte, wie sich die erzählte Geschichte zur
wahren, tatsächlichen verhalte.« Auch Kurz faßte den Entschluß,
seine Zeit der Auffindung und Bekanntmachung urkundlicher Quellen
und der kritischen Darstellung der vaterländischen Geschichte aus
denselben zu widmen. Zuerst wendete er sein Augenmerk auf die
Archive der Klöster, in welchen sich bis auf die neuesten Zeiten
herab viele ehrwürdige Reste des Altertums gerettet hatten. Er war
noch Augenzeuge der fanatischen Wut oder der unglaublichsten
Sorglosigkeit gewesen, mit welcher man derlei Schätze zerstörte oder
zugrunde gehen ließ. Darum schien es ihm dringende Pflicht zu
retten, was noch zu retten war. Überall fand er freundliches Ent-
gegenkommen, besonders erinnerte er sich stets mit rührender
Dankbarkeit der Unterstützung, welche ihm die Staatsverwaltung
namentlich durch die obersten Kanzler, die Grafen von Saurau und
Ugarte, angedeihen ließ. In rüstiger Eile durchforschte Kurz das
ständische Archiv, die Archive zu Baumgartenberg und Waldhausen, in
Garsten und Gleink, in Lamt ach und Wilhering, die Archive der Städte
Linz, Steyr, Wels, Freistadt, Enns — hier war er so glücklich, das be-
rühmte Stadtrecht von 1212 zu entdecken — der landesfürstlichen
Märkte Rohrbach, Haslach, Leonfelden, Perg und einer Reihe von
Schlössern. Die Ausbeute war eine sehr ergiebige; reiches Material
lieferte namentlich das Archiv von Riedeck. Die Abschriften Kurz'
zeichnen sich durch ihre Treue und Genauigkeit vorteilhaft aus.
Das Kriegsjahr 1809 unterbrach diese Arbeiten. Eine feindliche Ein-
quartierung folgte auf die andere. Bald wurde auch das Stift in ein
französisches Spital umgewandelt. Mit treuer Hingabe widmete sich
43
Kurz hier seinem seelsorglichen Berufe, seiner opferreichen Pflicht;
sie wurde unendlich erschwert durch die sittliche Verkommenheit
der Kranken. Er selbst erbte am Krankenbette den Typhus und
hatte sein Leben lang an dessen Folgen zu leiden. Am 11. Mai 1811
wurde Kurz »wegen Überkommung aller in das geheime Archiv
gehörigen Urkunden und Instrumente« von der Regierung auf-
gefordert, Aufschlüsse über den Archivbestand des Landes ob der
Enns zu geben; in einem Berichte vom 11. Juni ^) kam er diesem
Verlangen nach. Dieser sowie Abschriften für das geheime Archiv
lenkten die Aufmerksamkeit auf ihn. Der Kaiser trug daher mit
Handbillett vom 30. Dezember 1811 dem obersten Kanzler Graf
Ugarte auf, Kurz »ein eigenes Belobungsschreiben mit dem Bedeuten,
daß sich Allerhöchstdieselben bei der Fortdauer seiner rühmlichen
Bemühungen solche noch weiters zu belohnen vorbehalten, aus-
zufertigen und ihm das allerhöchste besondere Wohlgefallen zu er-
kennen zu geben«. Eine gleich schmeichelhafte Belobung erfloß
von Metternich, mit dessen Bewilligung Kurz in den Jahren 1810 bis
1812 viermal durch mehrere Monate im geheimen Archiv zu Wien
arbeitete. Er machte viele Auszüge, wichtigere Urkunden wurden
zu Hunderten abgeschrieben, doch beschränkte er sich seinem Plane
gemäß auf österreichische Urkunden, verfaßte aber zugleich ein voll-
ständiges chronologisches Verzeichnis derselben, das ihn auch später
in den Stand setzte um die Benützung bestimmter Urkunden ansuchen
zu können. Während aber das Wiener Archiv sich bald verschloß,
öffnete sich Kurz eine andere reiche Fundgrube. Fürst Josef
Schwarzenberg gestattete ihm die Benützung des damals noch
gänzlich ungeordneten Archivs der Rosenberger in Wittingau und
Krumau. Kurz durchforschte dasselbe 1813. Die Ausbeute war eine
größere, als er erwartete; besondere Freude gewährte ihm der Fund
des Originals des Friedensschlusses zwischen Ottokar und Bela
(3. April 1254). 1814 und 1816 kam Kurz nochmals nach Böhmen.
1816 wählte ihn die Mährisch-schlesische Gesellschaft des
Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde, 1821 die Historische Ge-
sellschaft in Frankfurt zum Mitgliede; 1824 sandte ihm das Vater-
ländische Museum in Prag das Ehrendiplom, 1827 erhielt er die
große goldene Verdienstmedaille mit der Kette und als Anhang die
Ernennung zum Konsistorialrate. 1831 wurde er Mitglied der Bayrischen
Akademie der Wissenschaften und erhielt von der Königlich böhmischen
Gesellschaft der Wissenschaften in Prag das Ehrendiplom; 1836
wurde er Mitglied des Historischen Vereines für Niedersachsen. Er
Konzept im Stiftsarchiv.
44
war auch Ausschuß der historischen Sektion des Museums Francisco-
Caroh'num in Linz.
Trotz seines kräftigen Körpers kränkelte Kurz durch 23 Jahre
fast ununterbrochen. Mehrere sehr schwere Krankheiten, wie der
Typhus und eine epidemische Ruhr, die er am Krankenbette ge-
erbt, dann die sitzende Lebensweise, welche seiner Konstitution
wenig zusagte, hatten seine Gesundheit zerstört Alljährlich wanderte
er in das »hochgelobte Wasser- und Luftbad des oberen Mühl-
viertels«. Hier wurde der Grundsatz, nichts zu lesen oder zu schreiben
sondern selbst bei argem Wetter fleißige Bewegung zu machen,
strenge eingehalten. War die Badekur in Möhllacken vollendet, dann
begann das Luftbad, Fußpartien im »goldenen Mühlviertel«. Diese
Kur wirkte immer ungemein wohltätig und erfrischend auf seinenGeist
und Körper. Eine zweite Fahrt galt jährlich dem Besuche seines
Vaters, der ihm bis ins hohe Alter erhalten blieb — er starb am
5. November 1821. Allein mit dem Jahre 1841 nahmen Kurz' Kräfte
sichtbar ab; die alten Krankheitsfälle wiederholten sich immer heftiger,
und er konnte das Lager kaum mehr verlassen. Sein Leiden trug
er mit seltener Geduld, gegen alle gleich freundlich und milde. Er
starb in den Armen seines Schülers Stülz am 12. April 1843.
Kurz ist vor allem Geschichtsforscher. Seine Darstellung ist
eine streng quellenmäßige. Aber er begnügt sich nicht mit dem
vorhandenen Material; mit rastlosem Fleiße ist er bemüht, neue
Quellen aufzudecken, die aufgedeckten der Wissenschaft zuzuführen.
Fast jede seiner Arbeiten stützt sich auf Material, das er zuerst
ans Licht gezogen, und macht dadurch ein neues Feld der Ge-
schichte urbar. Ebenso streng ist er im Sichten desselben. Un-
wesentliches wird unnachsichtlich ausgeschieden, überall sind es
die treuesten Zeugen der Vergangenheit, die Urkunden, auf welche
er vorzüglich seine Darstellung baut Damit geht vollkommene
Beherrschung des Stoffes Hand in Hand. Mit der Nüchternheit
des Urteils verbindet er die strengste Unparteilichkeit, die gewissen-
hafteste Wahrheitsliebe. Seine Darstellung ist durchaus nicht von
poetischem Hauche umflossen; sie ist schlicht und schmucklos
wie die Wahrheit selbst, manchmal trocken, doch auch gelegentlich
höheren Schwunges nicht bar, aber sie ist klar und durchsichtig,
es ist die Sprache des Forschers.
Außer durch die eigenen Arbeiten erwarb sich Kurz namentlich
dadurch Verdienste um die Wissenschaft, daß er bemüht war, der
Geschichtsforschung immer neue Jünger zuzuführen ^), diesen die-
^) So gewann er Millauer, Maximilian Fischer (s. d.), Muchar für die
Geschichte, ebenso angelegentlich nahm Mailath »in literarischen Nöten immer
45__
selbe Liebe und Treue für sie, welche ihn selbst beseelte, einzu-
flößen und zu erhalten. Jedes ernste Streben fand bei ihm die herz-
lichste Aufnahme, die kräftigste Förderung durch Rat und Tat;
aber er geizte auch nicht mit der Strenge des Urteils, wenn ein
Historiker auf Abwege zu kommen drohte. Nicht minder verstand
er es, anregend einzuwirken und den Arbeiten anderer feste Grenzen
zu setzen, ihrem Streben ein bestimmtes Ziel zu zeigen. Kurz*
größte Sorge aber war es, dem Stifte selbst einen literarisch
tätigen Nachwuchs zu erziehen. Seinen jüngeren Mitbrüdem,
welche gleiche Neigungen für die Geschichte mit ihm teilten, war
er ein väterlicher Ratgeber, er nahm den herzlichsten Anteil an
ihren Fortschritten. Von jenem grämlichen Neide, der in jedem
selbständigen Auftreten anderer eigene Verdunkelung fürchtet, war
keine Ader in Kurz. Sein Verdienst ist es, daß im Stifte das Geschichts-
studium eingebürgert wurde. An zweien seiner Zöglinge, Chmel
und S t ü 1 z, erlebte er noch die Freude, die Früchte seiner Schulung,
den wissenschaftlichen Ruf seines Hauses gesichert zu sehen. Mit
vielen der ausgezeichnetsten Gelehrten stand Kurz in freundschaftlicher
Verbindung, so mit Hormayr und Hammer-Purgstall, Mailath und
Primisser, der durch die Widmung seiner Ausgabe des Peter Suchen-
wirth seiner Hochachtung gegen Kurz ein öffentliches Denkmal setzte,
mit Dolliner und Ladislaus Pyrker. Mit ganzer Seele hing Kurz an
seinem Stifte, die Ehre und Wohlfahrt desselben ging ihm über alles.
Kurz' literarische Arbeiten:
Beiträge zur Geschichte des Landes Osterreich ob der Enns.
I. Band: Versuch einer Geschichte des Bauernkrieges in Oberösterreich
unter der Anführung von Stephan Fadinger und Achatz Willinger. Leipzig 1805,
F. J. Eurich, VIII und 607 S. 4". Mit 36 urkundlichen Beilagen.
II. Band : Zwey historische Abhandlungen nebst einem Anhange von Ur-
kunden. I. Geschichte des Aufruhrs im Hausruckviertel, welchen der König von
Schweden, Gustav Adolph begünstigte. Mit 20 urkundlichen Beilagen. IL Ge-
schichte der Unruhen, welche Martin Laimbaur im Jahre 1636 im Machland-
viertel erregt hat. III. Anhang. Sammlung der vorzüglicheren Urkunden der
Klöster Lambach und Garsten. Mit zwey Portraits. Linz 1808. Im Verlage der
akademischen Kunst-, Musik- und Buchhandlung. Mit Feichtinger'schen Schriften.
XX und 564 S. 4^
III. Band: Merkwürdigere Schicksale der Stadt Lorch, der Gränzfestung
Ennsburg und des alten Klosters St. Florian bis zum Ende des 11. Jahrhunderts.
Nebst einer Sammlung der vorzüglicheren Urkunden der Klöster Gleink und
Baumgartenberg. Linz 1808. Cajetan Haslinger. Mit Feichtinger'schen Schriften.
XXIV und 453 S. 8°.
seine Zuflucht zum Vater und Nestor der österreichischen Geschichte.« (Mailath
an Kurz, 24. März 1836.) Millauer ließ Kurz' Briefe heften, in dieser Gestalt
finden sie sich noch in Hohenfurth.
46
IV. Band: Geschichte des Kriegsvolkes, welches K. Rudolph IL im
Jahre 1610 zu Passau anwerben ließ. Nebst einer Sammlung der vorzüglicheren
Urkunden der Klöster Waldhausen und Wilhering. 1. Theil. *) Linz 1809, Cajetan
Haslinger. Gedruckt mit Feichtinger'schen Schriften. XVI und 548 S. 8'.
Geschichte der Landwehre in Österreich ob der Enns. Linz 1811, Cajetan
Haslinger. Gedr. mit Feichtinger'schen Schriften. 2 Bde. XII, 242 und V,
376 S. 8^
Österreich unter Kaiser Friedrich dem Vierten. Wien 1812, Anton Doli.
Gedr. bey den v. Ghelenschen Erben. 2 Bde. 292 und 310 S. 8'.
Österreich unter den Königen Ottokar und Albrecht I. Linz 1816, C. Has-
linger. Gedr. bey Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. 2 Bde. XIV, 327 und X, 275 S. 8°.
Österreich unter K. Friedrich dem Schönen. Linz 1818, Haslinger. Gedr.
bey Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. XIV und 51 1 S. 8^
Österreich unter Herzog Albrecht dem Lahmen. Linz 1819, Haslinger.
Gedr. bey Wenzel Schlesinger. 379 S. 8^
Österreich unter Herzog Rudolph dem Vierten. Linz 1821, Haslinger.
Gedr. bey Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. 413 S. 8^
Österreichs Handel in älteren Zeiten. Linz 1822, Haslinger. Gedr. bey
Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. XII und 487 S. 8^
Österreichs Militärverfassung in älteren Zeiten. Linz 1825, Haslinger.
Gedr. bey Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. VI und 457 S. 8°.
Österreich unter Herzog Albrecht dem Dritten. Linz 1827, Haslinger.
Gedr. bey Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. 2 Bde. 310 und 316 S. 8".
Österreich unter Herzog Albrecht IV. Nebst einer Übersicht des Zu-
standes Österreichs während des vierzehnten Jahrhunderts. Linz 1830, Jos. Fink.
Gedr. bey Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. 2 Bde. VIII, 394 und 487 S. 8«.
Schicksale des Passauischen Kriegsvolkes in Böhmen bis zur Auflösung
desselben im Jahre 1611. Aus den Abhandlungen der königl. böhm. Gesellschaft
der Wissenschaften. 2) Prag 1831. Gedr. bei G. Haase Söhne. 123 S. 8\
Österreich unter K. Albrecht dem Zweyten. Wien 1835. Verl. bei Kupffer
und Singer. Gedr. bey Leop. Grund. 2 Bde. VIII, 334 und 389 S. 8^
Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegs-
volkes in Oberösterreich und Böhmen (1610—11.) Von Franz Kurz, regul. Chor-
herrn von St. Florian. Aus dessen Nachlaß mitgetheilt und mit einer Einleitung
versehen von Albin Czerny. Linz 1897, Verlag des Vereines Museum Francisco-
Carolinum. Druck von J. Wimmer. 376 S. 8". (Das Werk erschien zuerst in den
Jahresberichten des Museums Francisco-Carolinum : 53. J.-B. 1895, 47. L.,
S. 1-117; 54. J.-B. 1896, 48. L., S. 1-119; 55. J.-B. 1897, S. 1-134.)
Außer diesen selbständigen Werken schrieb Kurz noch
folgende wertvolle Aufsätze:
Beyträge zur Geschichte der Reformation in Österreich. Aus dem einst
Oraf Jörgerischen, nun Weißenwolfischen Archiv in Steyereck. Archiv f. Oeogr.,
Hist., Staats- und Kriegskunst. Herausgegeben v. Hormayr. Wien, gedr. und
im VerL bey Anton Strauß. 4". Erster Jg. 1810, Nr. 110 und 111, S. 467-472.
^) Der zweite Teil erschien nicht mehr.
-) Neuer Folge dritter Band aus den Jahren 1831 und 1832, historischer
Teil. Prag 1833. In Kommission der Calve'schen Buchhandlung. Gedruckt bei
Gottlieb Haase Söhne. S'*.
_J7
Topographisch-historische Beschreibung aller Städte, Märkte, Schlösser,
Pfarren und anderer merkwürdigen örter des Landes Österreich ob der Enns.
Von Ignatz Oielge. Recension. Ebd. Siebent. Jg. 1816, Nr. 69 und 70, S. 281 -285.
Die Salinen in Österreich ob der Ens. Ebd. Siebent. Jg. 1816, Nr. 147
und 148, S. 619-623; Nr. 149 und 150, S. 630-633.
Glossarium zum Werke des heiligen Gregorius : Liber regulae pastoralis.
Jahrbücher der Literatur. Gedr. und verlegt bey Carl Gerold. 8«. 37. Bd. (Wien 1827),
Anzeige-Blatt f. Wissenschaft und Kunst. Nro. XXXVIl, S. 1 - 8. Auch Separatabdr.
Auszug aller fürstlichen Einkhumen unnd geistlichen Lehenschafften. 1438.
In ChmeFs ^^ Materialien zur öst. Geschichte.» 1. Bd. Wien 1837, S. 94-98. 4".
Auszüge zur Geschichte des 16. Jahrhunderts. Aus den Handschriften
des Starhembergischen Archives zu Riedeck. (Veröffentlicht von Stülz). In
ChraePs > Mittheilungen zur Geschichte und Topographie Österreichs Blätter f. Lit.
und Kunst, . . .« (Gedr. bei A Straußes sei. Witwe & Sommer. 4".) Viert Jg.
Wien 1847. Nr. 102, S. 407-408; Nr. 137, S. 543-544; Nr. 144, S. 572; Nr. 150,
S. 596; Nr. 162, S. 644; Nr. 168, S. 667-668; Nr. 174, S. 691-692; Nr. 179,
S. 711-712; Nr. 180, S. 714—716; Nr. 187, S. 742-744; Nr. 241, S. 958-960;
Nr. 242, S. 963—964.
Kurz war gegen andere mit seinen Mitteilungen überaus frei-
gebig. Dem geheimen Archiv in Wien machte er diplomatisch
genaue Abschriften der wichtigsten Urkunden St. Florians zum
Geschenke und veranstaltete für dasselbe eine Kopierung der be-
rühmten Pancharta Rudolfs 11. für Wels und der Privilegien von
Enns und Wels (vgl. Hormayr, Taschenbuch 1836, S. 478). Hormayr
stellte er den größten Teil des Materials für die historisch-geo-
graphischen Abhandlungen der Taschenbücher von 1812 und 1813
bei So fußen auf den von Kurz gelieferten Beiträgen die Ab-
handlungen: »Kaiser Wenzels Gefangenschaft in Österreich«
(Taschenbuch 1812, S.81 — 108), »Das Land an der Enns zwischen dem
8. und 12. Jahrhundert« (Taschenbuch 1813, S. 10— 1Q4) und andere.
Außerdem lieferte er Hormayr auch Mitteilungen über Tilly, über
die Entscheidungsschlacht zwischen Ottokar und Rudolf von
Habsburg, ein Verzeichnis der Urkunden Friedrichs des Streit-
baren und anderes; zu seiner Geschichte Wiens gab er ihm eine
nicht unbedeutende urkundliche Beisteuer. Am 14. Jänner 1830
ersuchte ihn Hormayr um einen Elenchus der Stiftsurkunden von
Kaisem, den bayrischen Herzögen und Bischöfen von Passau bis
zur Zeit Rudolf von Habsburg. Hormayr war und blieb überhaupt un-
erschöpflich Im Fragen, Kurz unermüdlich im Mitteilen. Regen Anteil
nahm Kurz auch an einem anderen Projekt Hormayrs, der Heraus-
gabe eines »Corpus diplomaticum Austriacum« oder der »Monu-
menta Austriaca«, die aber nicht zustande kam. Dem Erzherzog
Johann, der Kurz bei seinen Arbeiten durch Übersendung von Ur-
kundenabschriften gar oft aus der Veriegenheit half, lieferte er
wieder Urkundenabschriften für das Johanneum und unterstützte
48
ihn in der Konstatierung alter Inschriften, namentHch jener in
Klingenberg. Dem Salzoberamte Omunden teilte er Urkunden für
eine Geschichte der Salinen Oberösterreichs, deren Bearbeitung der
Bergmeister A. Dicklberger übernommen, mit, wofür ihm ein Dank-
schreiben (dat. 2Q. Juni 181Q) ausgefertigt wurde.
Als Darnaut die Herausgabe einer kirchlichen Topographie
plante, wandte er sich an Kurz um Rat und Beihilfe. Kurz ver-
sprach, die Revision der Pfarrberichte des ganzen Mühlviertels zu
übernehmen. Diese nahm er auch an den Dekanaten Peuerbach und
St. Johann, den Pfarren Vöcklabruck, Regau, Attnang und vielleicht
noch an anderen vor. Die Bearbeitung der Geschichte seines Stiftes,
welche er lange im Auge gehabt zu haben scheint, deren schwierigster
Teil übrigens bereits handschriftlich vollendet war, lehnte er schließ-
lich ab, und er lieferte für die kirchliche Topographie nur eine
Anzeige der Quellen, aus denen sie zusammengestellt werden müsse.
Später verstand er sich sogar dazu, für jene die Urgeschichte des
Bistumes Linz zu bearbeiten. Die Arbeit kam indes nicht zustande.
Lebhaftes Interesse nahm Kurz an den »Monumenta Boica« und
lieferte für dieselben topographische Noten.
Ein Wunsch, den Kurz lange gehegt, war die Veröffentlichung
»eines chronologischen Directoriums aller edirten Urkunden« —
also die Publikation von Regesten zur Geschichte Österreichs —
»und eines Diplomatoriums Austriae als unentbehrlicher Vorarbeit
zu einer vollkommenen österreichischen Geschichte«, bei der er gern
mithelfen wollte, doch er blieb unerfüllt
Handschrift blieben folgende Arbeiten vonKurz:
Catalogus Authorum quorum opera a divinae artis inventione ad annum 1500
typis impressa sunt. Excerptus ex Catalogo majori chronologico a Francisco
Kurz, juvene Canonico. Mskr. XI, 682 der Stiftsbibl. 36 BI. 2^
Catalogus Typographorum ex quorum officina incunabula nostra Typo-
graphica prodierunt. Ex Catalogo maiori nostro chronologico excerptus a juvene
Canonico Francisco Kurz. Mskr. XI, 683 der Stiftsbibl. 29 Bl. 2'^.
Geschichte der merkwürdigeren Schicksale des Stiftes St. Florian von
dem Jahre der Wiederherstellung desselben durch den Bischof Altmann bis zu
den Zeiten des Kaisers Maximilian des Ersten. Mit einer Sammlung der vor-
züglichsten Urkunden des Stiftes St. Florian. 1808. Mskr. XI, 539. A. der Stiftsbibl.
368 S. 4^ Das Werk ist unediert; die Urkunden sind in verschiedenen Werken
von Kurz und in der Geschichte St. Florians von Jod. Stülz abgedruckt. Von der
Hand des letzteren finden sich hie und da Randbemerkungen. Die Schrift ist
die des Verfassers.
Geschichte des Kriegsvolkes, welches Rudolf II. im Jahre 1610 zu Passau
anwerben ließ. Mskr. XI, 539. B. 275 S. 4*^. Ein zweites, bereits zensuriertes
Exemplar als Mskr. XI, 539. C. in der Stiftsbibl. 594 S. 4\
Notizen zur Geographie und Geschichte des Landes Osterreich auf der
Nordseite der Donau, vorzüglich des Mühlviertels von den ältesten Zeiten bis
49
1809. Mskr. XI, 537. F. der Stiftsbibl. 38 S. 4«. Ungedruckt. Eigene Handschrift
des Chorherrn Franz Kurz.
Österreichs kirchliche Angelegenheiten in älteren Zeiten. Mskr. XI, 538. A.
der Stiftsbibl. 266 und 38 S. Sollte bei Kajetan Haslinger (Linz, 1826) im Druck
erscheinen, was aber unterblieb. Dafür wurde ein großer Teil davon veröffentlicht
in dem Werke von Kurz: Österreich unter Herzog Albrecht IV. Linz 1830,
Haslinger; im II. Teile, S. 162 ff., 213 ff. Ein zweites Exemplar als Mskr. XI,
539 in der Stiftsbibl. 409 S. 4\
Darstellung des gesellschaftlichen Zustandes in Österreich während des
XIII. und XIV. Jahrhunderts. (Ursprünglich sollte nur dargestellt werden »Öster-
reichs innerer Zustand vom Regierungsantritt Friedrichs des Schönen bis zum
Tode Herzogs Rudolph des Vierten«.) Mskr. XI, 538 der Stiftsbibl. 178 S. 2\
Undatiert, zweifelsohne aber aus dem Jahre 1826. In dieser Form ist die Arbeit
ungedruckt, wurde aber vielfach vom Verfasser bei seinen historischen Publikationen
benutzt, besonders in: Österreich unter den Königen Ottokar und Albrecht I.
(2. Teü) und: Österreich unter Herzog Albrecht IV. (1. Teil S. 241—392;
2. Teil S. 5 ff.)
Bescheidbuch, Kirchen- und Schulsachen in Oberösterreich betreffend,
1578—1690. Mskr. XI, 594 der Stiftsbibl.
Außerdem verfaßte Kurz für die einzelnen Stiftspfarren Register der auf
sie bezüglichen Urkunden und Akten des Archivs, stellte die literarischen
Leistungen der Stiftsmitglieder zusammen und schrieb eine kurze Geschichte von
Vöcklabruck, deren Konzept sich im Stiftsarchiv befindet.
Karl Eduard Klein %
Klein, geboren zu Wien am 1. November 1773, empfing am
13. Oktober 1793 in St Florian das Ordenskleid, legte am L Jänner
1798 die feierliciien Gelübde ab und feierte am 21. Jänner 1798
seine Primiz. Er wurde noch in demselben Jahre Kooperator in
Ebelsberg, 1801 an der Stiftspfarre, 1808 Bibh'othekar und bekleidete
dieses Amt bis zu seinem Tode am 7. Mai 1837. Er war auch
Vizedirektor des k. k. Gymnasiums in Linz.
Klein, »einer der gelehrtesten Bibliographen« 2), dessen aus-
gebreitete Kenntnisse die Wertschätzung von geachteten Ge-
lehrten wie von Hormayr, Böhmer, Pertz und anderen fanden, besaß
eine unversiegbare Begeisterung für die Schönheiten der klassischen
Literatur. Er gehörte zu jenen Naturen, deren einziger Beruf es zu
sein scheint, zu lesen und Lesenswertes zu sammeln. Die sinnlich
blendendsten Seiten des Lebens scheinen ihnen nicht so reizend
wie die Seiten ihrer Bücher. Nicht nur seine Zeit, sondern auch
sein väterliches Vermögen — er stammte von wohlhabenden Eltern
— opferte er der Bücherliebhaberei. Er gehört zu den großen
Siehe Czemy, Die Bibliotliek des Stiftes St. Florian, S. 126-127;
Mühlbacher, Die literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian, S. 109-110.
') Primisser, Reisenachrichten 30.
Cernik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. ^
50
Donatoren der Bibliothek von St Florian. Die seltensten undniedlichsten
Drucke wie die größten und schönsten der Engländer Baskerville,
Foulis,Brindley, der Franzosen Barbou, Renouard, Didot, der Holländer
Wetstein, Janson, Elzevir, der Wiener Schrämbl und Degen, Bodonis
aus Parma und vieler anderer, mehrere hundert Bände an der Zahl,
wurden in tadellosen Einbänden in seiner Privatsammlung auf-
gestellt und erhalten ihn jetzt noch in der Stiftsbibliothek fortwäh-
rend in gefeiertem Andenken. Wie gut Klein die besten Ausgaben
der Produkte des menschlichen Geistes kannte, beweisen die von
ihm geschriebenen Kataloge:
Catalogus SS. Patrum, Historiae Literariae, Historiae naturis et Incunabu-
lorum in Bibliotheca San-Floriana asservatorum. In aiphabet. Ordnung mit
literarhist. Zusätzen. Mskr. XI, 673. 4 Bde. zu 70, 112, 31 und 103 81. in 2^
Memorandenbuch. Fuhrt meist seltene Bücher der Bibliothek des Stiftes
St. Florian in alphabet.Ordnungan und bringt wertvolle literarhist. Nachweise. Mskr.
XI, 674. 2^ Enthält neben den 110 numerierten ebensoviele eingeschaltete Blätter.
Catalog der modernen lateinischen schönen Literatur. Reich mit literarhist.
Notizen versehen. Mskr. XI, 675. 138 BI. 2". »Kleines Cataloge«, heißt es in
einer Biographie % »sind die Frucht einer erstaunenswerthen Belesenheit und
eines eisernen Fleißes, einzig in ihrer Art und ein wahrer Reichthum und Schatz
von Gelehrsamkeit.'
Der Klein anvertraute Schatz wurde mit Argusaugen bewacht,
aber nicht bloß bewacht, er wurde auch verwertet Bis an den Abend
seines Lebens las Klein mit den begabteren Klerikern ausgewähhe
lateinische und griechische Schriftsteller, suchte durch kleine Bücher-
spenden ihre Liebe zur Lektüre anzufeuern und ließ in ihnen eine
unvergängliche Erinnerung an seinen belehrenden, anregenden Um-
gang und an seinen edlen, liebenswürdigen Charakter zurück.
Josef Frener.
Josef Frener wurde zu Linz am 18. Februar 1775 geboren,
trat am 13. Oktober 17Q3 in das Stift St Florian ein, legte am
11. April 17QQ die feieriichen Gelübde ab und las am 16. Sep-
tember 17Q8 seine erste heilige Messe. Noch in demselben Jahre
wurde er Kooperator in Regau, 1800 in Vöcklabruck, 1805 Pfarr-
vikar in Regau. Er starb schon am 21. November 180Q.
Frener versuchte sich vorzugsweise auf dem Gebiete der Poesie.
Wir haben von ihm nebst der bibliographischen Arbeit:
Catalogus locorum, ex quorum officinis incunabula nostra typographica
prodierunt. Descriptus a juvene Canonico Josepho Frener. Anno primo ingressus
sui in Canoniam nostram. 1794. Mskr. XI, 681 der Stiftsbibliothek in St. Florian.
*) Österr. Nationalenzyklopädie, Suppl. 6, 513. Vgl. Wurzbach, 12, 59,
Nr. 11. Erwähnenswert ist auch Kleins »Blumenlese aus deutschen Dichternc.
Mskr. XI, 541. F. 87 Bl. 4^
51
40 Bl. 2^ und einer Anrede an die Landwehre bei dem Eidschwurc zur Fahne.
Gehalten den 19. März 1809 zu Regau. Mskr. im Stiftsarchiv. 4 S. 4^
folgende, größtenteils nichtveröff entlichte Dichtungen:
Lied um Gedeihen der Feldfrüchte. (Nach der Arie des Salzburger Meß-
gesanges: Hier liegt vor deiner Majestät und so fort.) 8 S. 8\
Danklied für die gesegnete Erndte. (Nach der Arie des Salzburger Meß-
gesanges: Nimm an, o Herr! die Gaben und so fort.) 7 S. 4** (auch 8**).
Gebet um den göttlichen Segen für die Feldfrüchte. (In der Linzer Diözese
im Gebrauche.) 2 S. 12'.
Versuche in dem Gebiethe der Dichtkunst. Mskr. im Archiv des Stiftes
St. Florian. 171 S. 8'.
Darin : Die edle That *) — Das Bewustseyn des Edlen — Lob der schwarzen
Farbe — Preis des Landlebens — Die Schutzpocken — Epitaphium uxoris in
virum suum — Der Galvanismus — Das Gewissen, ein Geschenk der Gottheit
— Gedanken auf einem hohen Berge — An den December — Grabschrift eines
Müssiggängers — Die beiden Arme des Staates — Das Daseyn Gottes — Nur
Zeit und Fleiß führen zu den Wissenschaften — Der Geitz — Auf einen Spieler
— De mortuis nil nisi bonum — Der Tag der Befreyung — Die Wohllust —
Die vier Jahreszeiten — An die Erde — Die Dichtkunst — Die Geisterstunde
— Die Versammlung auf dem Bloxberge — etc.
Gedichte von J. F. Mskr. im Stiftsarchiv. 4 Hefte zu 83, 20, 16 und 24 S. 4".'')
Darin: An einen Bach im Winter — Das junge Herrchen — An den
Winter — An die Sonne — Die Spinne — Ermunterung zur Freude — Die
Freundschaft — Die Nachtigall — Sinngedichte — Witziger Einfall — Pfründen-
Erwerb — Auf ein geistloses Sinngedicht — Varietas delectat — Erinnerung
an mein Knabenalter -— Zum neuen Jahr 1799 — Wunsch einer noch jung ver-
storbenen Gattin an ihren Gemahl — Der Einfall der Franken — Gute Aus-
rede — etc.
Versuche in religiösen Liedern. Mskr. im Stiftsarchiv. 27 S. 4\ (Kommu-
nionlied für katholische Kinder. Vor der Kommunion. Nach der Arie: Großer
Gott, wir loben dich etc. — Adventlied. I. Nach der Arie : Maria sey gegrüßet etc. ;
Adventlied. II. Nach der Arie: O Herr! ich bin nicht würdig etc. — Weihnachts-
lied. I. Nach der Arie: Dieß ist der Tag von Gott gemacht etc.; Weihnachts-
lied. II. Nach der Arie: Nimm an, o Herr! die Gaben etc. — Osterlied. Nach
der bekannten Arie an Festtagen der seligsten Jungfrau Maria: Wunderschön,
Prächtige etc. *) — Lied am neuen Jahres-Feste. Nach der Arie des Fronleichnams-
liedes: Deinen Heiland, deinen Lehrer etc.)
Lyrische Gedichte von J. F. Mskr. im Stiftsarchiv. 15 S. 4^ (Antwort der
Doris an Dämon — An die Liebe — An eine Geschminkte*) — Die offene
Schuld — Nos Troji fuimus — etc.)
Lied bei einer Seelenmesse. Mskr. XI, 541. B. 4 S. 4^ in der Stiftsbibliothek. *)
An das Nichts. Gedicht. Mskr. im Stiftsarchiv. 2 S. 4\
') Auch Mskr. XI, 541. B. der Stiftsbibl. 3 S. 4".
*) Enthalten auch einige der obengenannten Gedichte.
•) Ein zweites Osterlied, obigem fast gleich, nur etwas länger, ebd. 3 S. S'*.
Auch Mskr. XI, 541. B. 4 S. 8".
*) Nach Owen.
^) Dasselbe Mskr. XI, 541. B. enthält auch ein Gedicht über einen Dichter
V. Frener, 2 S. 8".
4*
52
Freund ! Gedicht. Mskr. im Stiftsarchiv. 4 S. 4".
Empfindungen und Wünsche des Dankbahren v. J. F. Gedicht Mskr. im
Stiftsarchiv. 2 S. 2".
Elegie auf den Tod meines Freundes Wanderer. Mskr. im Stiftsarchiv.
7 S. 4^
Werthester Herr Klein! Gedicht. Mskr. im Stiftsarchiv. Linz 1797. 2 S. 4^
Neun verschiedene, vierzeilige Inschriften auf Elterngräber. Mskr. im
Stiftsarchiv. 2 S. 4".
Michael Arneth.O
Michael Arneth wurde am Q. Jänner 1777 zu Leopold-
schlag (im Mühlviertel, Oberösterreich) schlichten, wahrhaft christ-
lichen Eltern geboren. Da er hervorragende Geistesgaben besaß,
faßten seine Eltern den Entschluß, ihn den Gymnasialstudien zu
weihen, die er teils zu Linz, teils (und zwar die Humaniora sowie
die Philosophie) zu Wien absolvierte. Er wollte sich anfangs dem
Weltpriesterstande widmen, trat aber schon nach Veriauf kaum
eines Jahres in das Stift St. Florian ein; am 2L September 1794
empfing er das Ordenskleid. Nachdem er das Noviziat beendet
und am 2L September 17Q5 die feieriiche Profeß abgelegt hatte,
trat er das Studium der Theologie an, das er drei Jahre hin-
durch an der k. k. Universität zu Wien betrieb und dann am
k. k. Lyzeum in Linz mit Auszeichnung beschloß. Früher schon
zeichnete er sich durch Klarheit seines Verstandes und durch
Schärfe seines Urteils aus, die mit eisernem Fleiße verbunden
waren. Der berühmte Theologieprofessor der Wiener Universität
Johann Jahn zählte ihn zu seinen talentvollsten und eifrigsten
Schülern. Ganz besonders fühlte sich Arneth zu dem Studium der
Hl. Schrift hingezogen ; er unterwarf sich daher im Auftrage seines
gelehrten Propstes Michael Ziegler den strengen Prüfungen aus
den Fächern des Bibelstudiums, die er mit Applaus bestand. Mit
großer Liebe gab er sich auch, den philosophischen Studien hin;
eifrig las er die Schriften Friedr. Heinr. Jakobis und des tiefsinnigen
»Magus des Nordens«, welche mit Franz Salignac de Fenelon bis
zu seinem Tode seine Lieblingsschriftsteller verblieben : er kannte
und verstand sie auch wie kein zweiter.
Am 10. September 1797 brachte Arneth das erste heilige
Meßopfer dar. Er war dann vom 25. April 17Q8 an Kooperator an
*) Vergl. Felder, Gelehrten-Lexikon I, 8; Österr. Nationalenzyklopädie I,
123; Nekrolog in der > Wiener Zeitung« 1854, Nr. 121 (von seinem Bruder
Josef Arneth), auch als Separatabzug erschienen (8 S.) ; Nekrolog in der »Linzer
Zeitung« 1854, Nr. 79 (von K. Ritter), als Separatabdruck 10 S.; Nekrolog in
dem V Österr. Bürgerblatt ^ 1854, Nr. 51.
53
der Stiftspfarre und wurde am 8. Dezember 1800 zunächst zum
provisorischen und am 2. Jänner 1801 zum öffenthchen und ordent*
h'chen Professor des Bibelstudiums des Alten und Neuen Testaments
für das k. k. Lyzeum in Linz ernannt. Dieses Amt bekleidete
Michael Ameth mit gewohnter Treue und Gewissenhaftigkeit.
Durch seine Vorträge, voll Gründlichkeit und Klarheit, sowie durch
seine freundliche und humane Behandlung erwarb er sich in
kürzester Zeit die Liebe und Verehrung seiner Schüler. Nicht minder
segensreich wirkte er während der Zeit seines Lehramtes durch
seine einfachen, aber ruhig und schön vorgetragenen Kanzelreden
auf die akademische Jugend ein. Schon im Jahre 1806 erhielt er
unter diesen Umständen den Ruf als Professor des Bibelstudiums V. F.
an die k. k. Universität nach Wien, der bescheidene Mann lehnte
jedoch diese Anerkennung seiner Tätigkeit ab. Als im Jahre 1808
das Bibelstudium auf höheren Befehl unter zwei Lehrer verteilt
wurde, entschied er sich für das Lehramt der Hl. Schrift des Neuen
Testaments, den Alten Bund übernahm der Chorherr von St. Florian
Franz X. D a n z w o h 1 (s. d.). Zu Ende des Schuljahres 1814 (1. Oktober)
kehrte Ameth in das Stift St. Florian zurück, woselbst ihm am
1. November Propst Ziegler das Amt eines Kanzleidirektors über-
trug, das er bis zum Juni 1823 versah. Kurz vor seinem Rücktritte
vom Lehramte war er wegen seiner Verdienste zum Konsistorial-
rat ernannt (14. September) und mit der großen goldenen Verdienst-
medaille samt Kette dekoriert worden (22. September). Das Jahr 1815
brachte Ameths Ernennung zum Direktor des k. k. Gymnasiums
in Linz; drei Jahre später wurde er einstimmig zum Stiftsdechant
erwählt und nach dem Tode des hochverdienten Propstes Michael l.
Ziegler (f 5. Mai 1823) erhoben ihn seine Mitbrüder auf den
Prälatenstuhl (10. September 1823). Im November (am 27.) des-
selben Jahres bestimmte Kaiser Franz L den würdigen Nachfolger
Zieglers zum Generaldirektor der oberösterreichischen Gymnasien,
welches mühevolle Amt Propst Michael IL bis zum Jahre 1848 be-
kleidete. Das hohe verordnete ständische Kollegium in Linz ehrte
seine Verdienste, indem es ihn im Jahre 1831 zum Ausschuß und
1834 zum Verordneten wählte. In dieser Stellung, in der er bis 1841
verblieb, leistete er durch seine tiefe Kenntnis der Verfassung und
der Verhältnisse Österreichs viel Ttreffliches.
Michael Arneth führte die Regierung des Stiftes durch volle
30 Jahre. St Florian darf ihn mit Recht seinen bedeutendsten Pröpsten
beizählen. Echt geistlichen Sinn und reges wissenschaftliches Streben
unter seinen Klerikern zu wecken und zu nähren, ihnen womöglich
Gelegenheit zu höherer Ausbildung darzubieten, war das unablässige
54
Streben des edlen Mannes. Die Stiftsbibliothek iiatte in ihm
einen ihrer größten Wohltäter und auch die übrigen Sammlungen
des Hauses, besonders die Münzensammlung, verdanken ihm un-
gemein viel. Lange lag ihm die Wiedererrichtungi der theologischen
Hauslehranstalt, die seit 1783 nicht mehr bestand, am Herzen, doch
erst im Jahre 1846 erfüllte sich dieser sein sehnlicher Wunsch. Die
Finanzen des Klosters wurden unter seiner Regierung geordnet und
gehoben, so daß es imstande war, 1836 die Herrschaft Pulgarn im
Mühlviertel durch Kauf zu erwerben. Propst Arneth bereicherte auch
die Kirche mit neuen Paramenten und restaurierte das Innere und
Äußere derselben sowie den ^größten Teil des Stiftsgebäudes in
den Jahren 1837, 1838 und 1843—50 auf das geschmackvollste.
Wie bei Kaiser Franz I. so fand auch bei Ferdinand I. das Wirken
des tatkräftigen Prälaten gerechte Würdigung. Kaiser Ferdinand
zierte ihn im Mai des Jahres 1843 mit dem Ritterkreuz des Leopold-
ordens. Die letzten Jahre seines Lebens verlebte der edle Greis
in stiller Zurückgezogenheit, doch nicht untätig. Er starb am
24. März 1854.
Arneths literarische Arbeiten:
Rede bei Gelegenheit der Betstunden wegen des glücklichen Fortganges
unserer Waffen. Gehalten am dritten Sonntage nach Pfingsten in der Stifts- und
Pfarrkirche zu St. Florian. Linz 1799, gedr. bei Jos. Feichtinger. 14 S. 8®.
Akademische Rede über die Verbindung der Philosophie mit der Theologie.
Zur Feyer der Wiedereröffnung der Studien am k. k. Lyceum zu Linz 1802.
Linz, gedr. mit Feichtinger'schen Schriften. 29 S. 8".^
Über die Bekanntschaft Marzions mit unserem Canon des neuen Bundes
und insbesondere über das Evangelium desselben. Linz 1809, Cajetan Haslinger.
44 S. 4**. (Das Mskr. mit Zusätzen und Bemerkungen in der Stiftsbibliothek XI,
543 A. 23 Bl. 4\)
Die Unterschiede zwischen der bloß rationellen und der katholischen
Schriftauslegung. In Briefen an einen älteren gelehrten Freund [näml. Frein-
daller, siehe S.32 ff.] auseinandergesetzt. Nebst zwey Zugaben verwandten Inhaltes.
Linz 1816, Haslinger. XVI und 182 S. kl.-8^ (Das Mskr. mit Zusätzen und Be-
merkungen in der Stiftsbibliothek XI, 543. B. 106 S. kl.-8-.)
Worte an den Herrn Johann und die Frau Magdalena Arneth zur Feyer
ihrer Jubelhochzeit am 6. Juny 1820 in ihrer Pfarrkirche zu Leopoldschlag ge-
sprochen von ihrem Sohne Mich Arneth, Canonicus regularis und Stiftsdechant
zu St. Florian. Linz 1820, gedr. bey J. C. Quandt, Kastner's seel. Eidam. 15 S. 8'.
Auszüge aus den Werken hervorragender Gelehrten. Mskr. 16 Bde. Stifts-
bibliothek zu St. Florian XI, 543. '*) Vielfach von Arneth eigenhändig geschrieben
und mit Noten von ihm versehen. So:
*) Diese Rede ist mit Zusätzen und Erläuterungen nochmals abgedruckt
in der unten an vierter Stelle angegebenen Schrift von S. 155—182.
*) Siehe Czerny, Die Handschriften der Stifts-Bibliothek St. Florian.
Linz 1871, pag. 184.
55^
Friedrich Heinrich Jakobi: Über das menschliche Begehrungs- und Er-
kenntnis-Vermögen. Nebst Vorwort über seine Philosophie, zugleich Religion.
1 B. 355 S. 8 .
F. H. Jakobi: Menschliche Erkenntnis und Sprache. 1 B. 339 S, 8°.
F. H. Jakobi: Über Religion. 3 Bde., 308, 183, 326 S. 8«.
F. H. Jakobi: Von dem Wahren und der Wahrheit, von Wissenschaft und
Meinung. 1 B. 359 S. 8<>.
F. H. Jakobi: Theoretische Philosophie. 1 B. 293 S. S\
Über Geistesbildung durch Classiker. (Dem Bibliothekar von St. Florian
Klein gewidmet.) 3 Bde. 284, 232 und 306 S. 8^
Soll man das Lesen der griechischen und lateinischen Classiker bloß um
ihrer Sprache und schönen Darstellung willen oder auch wegen ihres Inhaltes
an Schönem, Gutem und Wahrem mit der Jugend treiben ? Gymnasialstudien
Im Sinne des Erasmus oder der Jesuiten ? Zur Aufklärung und Unterstützung
eines neuen Gymnasiallehrplanes in Österreich. (Zwei Abteilungen, welche die
besonderen Titel führen: »Der Gymnasiallehrplan der Jesuiten will Griechisch
und Lateinisch bloß wegen der Sprache und schönen Darstellung als Zweck
an sich, nicht als Mittel für classische Studien und höhere Geistesbildung« und
Der Gymnasiallehrplan der Jesuiten ist mit Unrecht so beschränkt und mangel-
haft, wie er es wegen des Inhalts der Classiker ist«.) 1845, 1. B. XVIII und
423 S. 8°. Dazu fünf Bändchen Anhang:
Anhang I: Einseitig betrieben, auch übertrieben und mißbraucht wurde
das klassische Studium frühzeitig nach seinem Erwachen. 82 S.
Anhang II: Über den Einfluß der dassischen Studien auf die sittlich-
religiöse Gesinnung nebst einigen Bemerkungen über Vereinfachung des Gymnasial-
unterrichtes. Cassel 1843, Druck und Verlag von H. Hotop. 43 S.
Anhang III : Aus den Analekten des Grafen Vinzenz Piccolomini : Über
Erziehung und Unterricht im Pensionat der Jesuiten zu Freiburg in der Schweiz.
Einiges über Erziehung und Unterricht in den Schulen Englands. Noch etwas
aus Stolberg über Classiker und Christenthum. Aus Thiersch. Über gelehrte
Schulen. Über Schulunterricht und Schulerziehung zur Religion und über Schul-
zucht. 154 S.
Anhang IV: 1. Aus den Verhandlungen der 9. Versammlung deutscher
Philologen zu Jena 1846. Erschienen in Jena 1847. 2. Die Erziehung des Ge-
wissens. Aus »Der Katholik* 1846, Heft Nr. 149. 42 S.
Anhang V: Hirscher über lebendige und wirksame Pflege des positiven
Christentums. 80 S.
Zwei Abhandlungen: die eine über Gymnasialstudien in Österreich, die
andere über wahre menschliche Schriftauslegung. Als Beitrag zur Lösung der
Unterrichtsfrage. Herausgegeben von Jos. Calas. Arneth, dem Bruder Michael
Arneths. Linz 1849, Vinzenz Fink. 8^ — Vorerinnerung XI S. Erste Abhandlung:
Bemerkungen über die Mängel der österreichichen Gymnasialeinrichtung und
Vorschläge zur Besserung derselben. *) Mit einer Rechtfertigungsbeilage. IX und
147 S. Zweite Abhandlung: Die allgemeinen Grundsätze der wahren mensch-
lichen Auslegung. Kurz dargestellt und nur zum Behufe der Sachauslegung,
vorzüglich des Neuen Bundes, näher erörtert. Mit einem Anhange von Er-
läuterungen und Beispielen. XV und 234 S.
') Mskr. XI, 542 in der Stiftsbibliothek zu St. Florian. 1838. 36 S. in 4".
56
Zwei Abhandlungen usw. . . . zur Lösung der Unterrichtsfrage^ mit Rück-
sicht auf die Bedürfnisse der Zeit. Herausgegeben usw. . . . Zweite verbesserte
und vermehrte Auflage. ^) Linz 1853, gedr. bei Joh. Huemers Witwe. 8^ — Vor-
erinnerung XIV S. Erste Abhandlung: Bemerkungen usw. . . . Mit einer Recht-
fertigungsbeilage für das fortdauernde Studium der Klassiker als Hauptaufgabe
des Gymnasiums. IX und 216 S. Zweite Abhandlung : Die allgemeinen Grund-
sätze usw. . . . XV und 304 S.
Die allgemeinen Grundsätze der wahren menschlichen Auslegung. Zwei
Manuskripte in der Florianer Stiftsbibliothek, von denen das eine (XI, 82. A.
zur 2. Auflage 1853 mit zahlreichen Noten) 164 Seiten in 4^ zählt, das andere
(XI, 82. B. mit Beilagen, welche in die gedruckten Ausgaben vom Jahre 184Q
und 1853 nur zum kleinsten Teil übergegangen sind), 3 Bände in 4". zu 532,
372 und 290 Seiten umfaßt.
Eigenhändige Zusätze und Bemerkungen zu dem Werke des Erzbischofs
Clemens Aug. Freiherrn Droste zu Vischering von Cöln *Über den Frieden
unter der Kirche und den Staaten« (Münster 1843, Theissing). Mskr. in der
Stiftsbibliothek XI, 543. C. 153 Blätter in S\ wovon manche leer sind.
Schließlich sei noch erwähnt, daß Arneth Mitarbeiter an Freindallers
»Theolog.-prakt. Monatsschrift^ war.
Josef Schmidbergen^)
Schmidberger wurde in Urfahrbei Linz am 4. November 1773
geboren. Nachdem er die Gymnasial- und philosophischen Studien
zu Linz mit Auszeichnung vollendet hatte, ging er nach Wien, um
Medizin zu studieren. Hier wurde er durch die beiden Jacquin,
Vater und Sohn, in das Gebiet der Naturwissenschaften eingeführt,
denen er für immer treu Wieb. Ein Nervenfieber unterbrach seine
begonnene Laufbahn und führte ihn zu dem Entschlüsse, im Stifte
St. Florian Aufnahme zu suchen. Nach erfolgter Bewilligung wurde
Schmidberger am 18. September 1796 eingekleidet. Im Noviziat
trieb er fleißig Botanik. Dann studierte er in Linz Theologie unter
Freindaller und Geishüttner, deren er sich stets mit besonderer
Liebe erinnerte. Am IQ. Oktober 1798 legte er die feieriichen Ge-
lübde ab und las am 14. September 1800 seine erste heilige
Messe. Propst Michael Ziegler schickte ihn dann als Kooperator
nach Ansfeiden, wo er bis 1810 mit Lust und Eifer seinen seel-
sorglichen Pflichten oblag.
Während der drei feindlichen Einfälle von Seiten der Franzosen
in den Jahren 1800, 1805 und 1809 zeichnete sich Schmidberger
•) Mskr. XI, 543 D. in der Stiftsbibliothek St. Florian. In derselben Biblio-
thek (IV, 1232. A.) befindet sich ein Exemplar der zweiten Auflage »mit Nach-
besserungen letzter Hand*.
"") Siehe ^Nekrolog Sr. Hochwürden Herrn Joseph Schmidberger, reg.
Chorherrn zu St. Florian von J. Stülz in der Zeitschrift des Museums Francisco-
Carolinum in Linz Jahrg. 1844, Nr. 26, S. 103- 105.
57
durch Mut und Entschlossenheit aus; er rettete, was zu retten
war, und erwarb sich durch seine stets heitere Laune vielfältig
das Wohlwollen der feindlichen Oäste, die stets den großen
Pfarrhof füllten. Gegen das Ende des Jahres 1810 wurde Schmid-
berger in das Stift zurückberufen, um das Küchenmeisteramt zu
übernehmen. Schon in Ansfelden hatte sich der stets tätige
Priester in seinen Erholungsstunden im Garten des Pfarrhofes
mit Pflege der Obstbäume beschäftigt und dabei mancherlei Er-
fahrungen gesammelt Als dann (1817) seiner Obsorge die Gärten
des Stiftes anvertraut wurden, sah er sich um so mehr bestimmt,
das Studium der Pomologie, und zwar sowohl das theoretische als
auch das praktische, zu seiner Lebensaufgabe zu machen. Zwar
fand er schon eine Baumschule vor, allein es fehlte in derselben
wie an Ordnung so auch an der natur- und kunstgemäßen Er-
ziehung der Bäume. Schmidberger hob die Anstalt in kurzer Zeit
so sehr, daß sie sich fortan eines höchst ehrenvollen Rufes selbst
über Österreichs Grenzen hinaus erfreute. Viele tausend veredelte
Obstbäume wurden von dieser Zeit an aus der Baumschule zu
St Florian über Österreich-Ungarn und Deutschland verbreitet Un-
entgeltlich versandte er alljährlich viele tausend Pfropfreiser nach
allen Seiten hin. Er bemühte sich nicht bloß, die edelsten Obst-
arten öfters sogar mit bedeutenden Geldopfern in seine Baum-
schule zu überpflanzen, sondern er war auch bestrebt, neue Arten
zu erzielen. Manche ^ehr schmackhafte und edle neue Fruchtarten,
insbesondere Äpfel- und Pfirsichsorten, verdanken ihr Bestehen
Schmidbergers Bemühung.
Schmidberger beschränkte sich nicht bloß auf praktische
Pomologie, er studierte auch die Physiologie der Pflanzen, er war
zugleich ein unermüdlicher Beobachter und suchte die Natur seiner
Pfleglinge und die Gesetze ihres Wachstums und Gedeihens zu
erforschen, um nach ihnen seine Behandlung einzurichten.
Neben seinen pomologischen Studien und Versuchen befaßte
sich Schmidberger mit besonderer Yoriiebe mit der Entomologie:
er legte eine Insektensammlung an und beobachtete eifrig das
Leben und Treiben dieser Tierchen, besonders derjenigen unter
ihnen, welche er als gefährliche Feinde der Bäume erkannt hatte,
um dadurch in den Stand gesetzt zu werden, ihrem verderblichen
Einflüsse zu begegnen, was ihm auch vortrefflich gelang.
Als warmer Freund jedes wissenschaftlichen Strebens war er
dem Museum Frahcisco-Carolinum in Linz äußerst zugetan. Er
förderte das Gedeihen dieser Anstalt mit Wort und Tat Selten
unterließ er es, an den Ausschußsitzungen teilzunehmen, bei den
58
Generalversammlungen hielt er gewöhnlich Vorträge über irgend-
einen Gegenstand seines Faches; eifrigst war er bemüht, dem In-
stitut neue Mitglieder zuzuführen.
Der so rastlos tätige Chorherr fand während seines Lebens
vielfache Anerkennung seines eifrigen und erfolgreichen Strebens.
1821 wurde er korrespondierendes Mitglied der k. k. Landwirtschafts-
gesellschaft in Steiermark, 1822 der k. k. Mährisch-schlesischen Ge-
sellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landes-
kunde, 1824 wirkliches Mitglied der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft
in Wien, 1826 Ehrenmitglied des Vereines zur Beförderung des
Gartenbaues in den königlich preußischen Staaten, 1828 korre-
spondierendes Mitglied der k. k. und ständischen Ackerbaugesell-
schaft in Kärnten, 1830 Ehrenmitglied der Praktischen Gartenbau-
gesellschaft in Frauendorf und Mitglied der Societas Naturae Scruta-
torum Heivetorum, 1834 ordentliches Mitglied des Pomologischen
Vereines in Brunn und Ehrenmitglied der Altenburger pomologischen
Gesellschaft, 1835 korrespondierendes Mitglied der Schlesischen Ge-
sellschaft für vaterländische Kultur zu Breslau, 1836 Ehrenmitglied
des Vereines zur Beförderung des Obstbaues in der Oberlausitz,
1839 korrespondierendes Mitglied der k. k. Gartenbaugesellschaft in
Wien und 1840 der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft für Tirol und
Vorarlberg. Die Landwirtschaftsgesellschaft in Wien verlieh ihm
die Ehrenmedaille in Silber in Anerkennung »des ausgezeichneten
Verdienstes um die Obstkultur überhaupt und die hierauf zunächst
sich beziehende Entomologie«. In der Entomologie und Pomologie
wurde sein Name verewigt, indem Kollar eine Fliege, Siegel einen
Apfel nach ihm benannte.
Schmidberger starb am 10. August 1844 nach einem langen
Leiden, das er mit großer Gelassenheit ertragen hatte.
Er schrieb:
Schicksale des Pfarrhofs und der Pfarre Ansfelden bey dem Einfall der
Franzosen, und während ihres Aufenthalts in Österreich 1800. Einfall der
Franzosen im Jahre 1805. Einfall der Franzosen im Jahre 1809. Mskr. cum XI,
54L E. in der Stiftsbibl. 28 S. 4\
Kurzer praktischer Unterricht von der Erziehung der Obstbäume in
Gartentöpfen, oder der sogenannten Obstorangerie-Bäumchen. Linz 1820, bei
Cajetan Haslinger.. Gedr. bei Jos. Feichtinger's sei. Witwe. 78 S. S\ Neue, ganz
umgearbeitete Auflage 1828. 111 S. 8°.
Leichtfaßlicher Unterricht von der Erziehung der Zwergbäume. Mit einem
Anhange von der Naturgeschichte des Zweigabstechers, des grünen Spanners
und des Apfel-Rüsselkäfers. Für Gärtner und Gartenfreunde. Linz 1821, bei C.
Haslinger. Gedr. bei Jos, Feichtinger's, sei., Witwe. 196 S. 8".
Leichtfaßlicher Unterricht von der Erziehung der Obstbäume, gegeben,
in einer kritischen Darstellung des gegenwärttgen Zustandes der Obstbaum-
59
zucht in Österreich ob der Enns. Mit einem Anhange von der Naturgeschichte
einiger den Obstbäumen schädlichen Insekten. Linz 1824, bei C. Haslinger.
Gedr. bei Jos. Feichtingcr's sei. Witwe. 269 S. 8^
Beiträge zur Obstbaumzucht und zur Naturgeschichte der den Obstbäumen
schädlichen Insekten. Linz, bei C Haslinger. Oedr. bei Jos^ Feichtinger's, sei.,
Witwe. 1. Heft 1827, 195 S.; Z Heft 1830, 271 S.; 3. Heft 1833, 243 S.; 4. Heft
1836, 297 S. 8".
Leichtfaßlicher Unterricht über Erziehung und Pflege der Obstbäume.
Mit zwei Steintafeln. Herausgegeben vom k. k. Museumsvereine in Österreich
ob derJEnns und Salzburg. Linz 1837, im Verl. des Vereines. Gedr. bei Joh.
Huemer. 127 S. 8^
Naturgeschichte der schädlichen Insekten in Beziehung auf Landwirtschaft
und Forstkultur. Auf Veranlassung der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft von
mehreren ihrer Mitglieder bearbeitet, und herausgegeben von Vincenz Kollar.
Wien 1837. Auf Kosten der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft. Gedr. bey Ferdinand
Ullrich. VIII und 421 S. 8". Wurde auch ins Englische übersetzt. Darin von
Schmidberger: der Rebenstecher, S. 170—173; der Baumweißling, der Goldafter,
S. 192—207; der Großkopf, S. 209—211; die dunkelbraune Eule, der grüne
Spanner, der Bimspanner, der Lindenspanner, die Obstmotte, der Apfelwickler,
die röthliche Pflaumenraupe, die rothe Knospenraupe, der Pflaumenbohrer, der
purpurfarbige Rüsselkäfer, der Stängelbohrer, der Apfel-Rüsselkäfer, S. 217—257;
der Schmalbauch, der Rothfuß, der Garten-Laubkäfer, der Apfel-Borkenkäfer, der
rothaftrige Stutz-Borkenkäfer, S. 258—273; die Pflaumensägewespe, die Birn-
Blattwespe, die Pfirsich - Blattwespe, der Birnsauger, die Apfel - Afterblattlaus,
die Blattläuse, die kleine und große Bimmücke, die schwarze Gallmücke,
die paradoxe Birnwespe, S. 275—315 (meist Abdrücke aus den obigen Werken).
Ober den Nutzen mehrerer Insecten. Museal-Blatt 1839, Nr. 4, S. 19—20;
Nr. 5, S. 28-29; Nr. 6, S. 31-32 (4°).
Von den Ursachen des Fehlschlagens der Obsternte in den Jahren 1835
bis 1839, und einigen Mitteln dagegen. Ebd. 1840, Nr. 4, S. 14—16, Nr. 5, S. 20-21.
Über die Lebenskraft der Goldafter-Raupen. Ebd. 1840, Nr. 20, S. 96-97.
Von dem Instinkte der Insecten. 4. Bericht über das Mus. Franc-Gar. 1840,
1. Lief., S. 96-112.
Über die Obsternte 1840 in Österreich ob der Enns. Mus.-Bl. 1841, Nr. 7,
S. 26-28.
Über die Obsternte 1841 in Österreich ob der Enns. Ebd. 1841, Nr. 35,
S. 142-144.
Über den Werth des Studiums der Insecten. (Vortrag bei der 6. General-
Vers, d. Museum Franc-Gar. am 3. Aug. 1840. Ber. i. Mus.-Bl. 1840, Nr. 16, S. 73.)
5. Ber. über d. Mus. Franc-Carol. 1841, 2. L., S. 30—40.
Recension über: Systematische Anleitung zur Kenntnis der Pflaumen,
oder das Geschlecht der Pflaumen in seinen Arten und Abarten. Von G. Liegel.
Verl. von Friedr. Winkler in Passau. 2 Hefte, 1838 und 1841. Mus.-Bl. 1842,
Nr. 6, S. 24.
Über die Obsternte 1842 in Österreich ob der Enns. Mus.-Bl. 1842, Nr. 36,
S. 148—150.
') A Treatise on Insects injurious to Gardeners, Foresters, & Farmers.
By Vincent Kollar, . . . Translated ... by J. And M. London. London : William
Smith, 113, Fleet Street. MDCCCXL. XVI und 377 S. 8«.
60
Von der Fürsorge Gottes für die Erhaltung der Insecten, dass sie nicht
aussterben. (Vortrag b. d. 7. Oeneral-Vers. des Mus. Franc-Car. am 2. Aug. 1841.
Ber. i. Mus.-BI. 1841, Nr. 22, S. 87.) 6. Her. über d. Mus. Franc-Car. 1842, 3. L.,
S. 48—60.
Von den Gärten der Alten und der neueren Zeit. (Vortrag b. d. 8. allg.
Vers. d. Mus. Franc-Car. am 21. Nov. 1842. Ber. hierüber: Mus.-BI. 1842, Nr. 34,
S. 139.) 7. Ber. über d. Mus. Franc-Car. 1843, 4. L, S. 98—115.
Über die Obsternte Österreichs ob der Enns im Jahre 1843. Mus.-BI. 1844,
Nr. 3, S. 13—14.
Über die Blattläuse (Aphidinä). Ebd. 1844, Nr. 34, S. 136-138; Nr. 35,
S. 139—140. Aus seinem lit. Nachlasse.
Land- und Forstwirtschaft in Oberösterreich betreffend. Mskr. im Archiv
des Museums Franc-Car. 12, Fasz. 1.
Lied von den Geheimnissen der Erlösung. Zum Gebrauche bey Beth-
stunden und Processionen. Nach der bekannten Arie des Dreyfaltigkeit-Liedes.
Linz 1808, bey Cajetan Haslinger. S\ •)
Franz X. Danzwohl*^)
Franz Danzwohl wurde geboren zu St. Florian am 18. No-
vember 1778. Er studierte in Linz die Humaniora und die Philosophie
und wurde am 18. September 1706 im Stifte St. Florian eingeldeidet.
Nachdem er in Wien das Studium der Theologie vollendet hatte,
legte er am 6. Juni 1802 die feierliche Profeß ab, empfing am 12. die
Priesterweihe und las am 17. eine erste heilige Messe. Noch in dem-
selben Jahre wurde er Kooperator in Orünbach, 1804 im Stifte,
1808 ordentlicher öffentlicher Professor des Bibelstudiums des A. B.
am k. k. Lyzeum in Linz, 1817 Pfarrverweser in Wallern. 1818 er-
hielt er die große goldene Verdienstmedaille. Der Linzer Bischof
ernannte ihn in demselben Jahre zu seinem Konsistorialrate. 1823
wurde er Kanzleidirektor und Kustos der Stiftskirche, 1825 Pfarrvikar
in Kleinzell, 1831 in St. Peter (zugleich Ruraldechant), 1841 in
Niederwaldkirchen. 1852 feierte er seine Sekundiz, 1855 kehrte er
in das Stift zurück, wo er am 24. März 1857 starb.
Von ihm stammt folgende Rede:
Akademische Rede über die Zwecke des Studierens. Vorgelesen bey der
feyerlichen Wiedereröffnung der Schulen am Lyceum zu Linz den 3. Nov. 1810.
Gedruckt mit Feichtingerischen Schriften. 29 S. 8^
') Dieses Lied scheint nicht besonders gut ausgefallen zu sein; ein noch
vorhandenes Gedicht Schmidbergers : ^Auf das Trinkgeld, das mir der gnädige
Herr für das präsentirte Kirchenlied gab' (Mskr. XI, 541. B. der Stiftsbibl.
2 S. 4^) deutet darauf hin.
*) Vgl. Felders Gelehrten- und Schriftstellerlexikon 1, 151.
61
Josef Gugger.
JosefOugger') (oder Guger) wurde am 26. Oktober 1785 zu
Sieming In Oberösterreich geboren. Er studierte die Humaniora in
Kremsmünster, die Philosophie in Linz, trat am 20. Oktober 1805 in
das Stift St Florian ein, legte am 7. November 180Q die feierliche
Profeß ab und feierte am 10. Dezember desselben Jahres seine Primiz.
1810 wurde er Hilfspriester in Ansfelden, jedoch noch in demselben
Jahre Kooperator in Mauthausen, 1815 Präfekt der Cimeliensammlung
im Stifte, 1818 Hilfspriester in Wallern, 1823 in Wösendorf, 1824
in Obertalheim, 1825 Exkurrens nach Asten. Er starb daselbst am
22. Juli 1837.
Ougger verfaßte:
Am Grabe der Nina Kastner. Linz 180Q. 5 S. 8*».
Anrede an Ihre Kaiserl. Königl. Majestät Louise, Kaiserinn von« Frank-
reich, Königinn von Italien, Erzherzoginn von Österreich etc. gehalten von
Mädchen des Marktes Ebelsberg, als sie Höchstderselben bey der Durchreise
nachstehendes Gedicht allerunterthänigst zu überreichen die hohe Gnade ge-
nossen. Linz 1810, gedr. mit Feichtinger'schen Schriften, 6 S. 2^ (Mskr. im
Museum Francisco-Carolinum ?)
Gesinnungen der Bürger in Linz beim Einzug der k. k. österr. Truppen
am 6. Jänner 1810. Linz, mit Kastnerischen Schriften. 6 S. 8^
Bey Rückkehr der allgemeinen Impf-Zeit der Schutzpocken. Aufruf an
meine geistlichen Amtsbrüder. Freindaller's Quartalschrift, L Jg. 1812, 2. Bd.,
S. 165—169 (8**). Erschien auch als Separatabdruck unter dem Titel: Aufruf
an meine geistlichen Amtsbrüder zur Schutzpocken-Impfung. Linz 1812. Mit
Kastnerischen Schriften. 5 S. 4° (auch 8°).
Gedichte. Mskr. im Stiftsarchiv. 1322 S. in 4° und 65 S. in S\ (Aus den
Jahren 1812-1836.)
Oktober kränze. Linz, Bürgerblatt, IX. Jahrg. 1827, S. 81.
Ländliche Novemberkränze. Ebd. S. 90.
An den hochw. Franz X. Domböck, letzten von Gleink, Pfarrer in Losen-
stein. Ebd. XIV. Jahrg. 1832, S. 96.
Nachklänge zur Feier der Siegeshelden und des Weltfriedens im großen
Thatenjahre 1815. Gesungen von Österreichs Sohne, Florian Pichlem.') Mit
einem Anhange über Silbenmaße. Mskr. XI, 541. B. der Stiftsbibl. 98 S. 8^
Ein Cydus von Gedichten über den Ruhm und Glanz Österreichs nach
Beendigung der napoleon. Kriege» Mskr. XI, 541. B. der StiftsbibL 104 S. 8°.
Gebete und Litaneien. Mskr. im Stiftsarchiv. 43 S. 8**.
Gedicht auf (den Dichter) Collin.
An Karoline Pichler.») Mskr. XI, 541. B. der Stiftsbibliothek.
*) Er schrieb auch unter dem Namen »Theodor von Ipf«, »Schäfer« und
»Sänger a^m Ipfbache«.
') Pseudonym für. Jos. Gugger.
*) Briefe der Karoline Pichler an Gugger im Stiftsarchiv.
62
Franz X. Pritz/)
Pritz, der Sohn eines Kaufmannes, erblickte am 4. November
1791 zu Steyr in Oberösterreich das Licht der Welt. Er besuchte das
Gymnasium in Linz und wurde am 22. Oktober 1809 im Chorherren-
stifte St Florian eingekleidet Seine feierliche Profeß beging er am
24. Oktober 1813 und seine Primiz den 4. Juni 1815. Im Juli 1815
kam Pritz als Kooperator nach Mauthauseh; im November
des Jahres 1817 übernahm er das Lehramt des Bibelstudiums
V. F. und der orientalischen Sprachen am Lyzeum in Linz
welchem Institut er später auch als Rektor vorstand. 1855 kehrte
er, geschmückt mit dem Franz Josef-Orden, in das Stift zurück,
nachdem er schon früher mit der Würde eines Konsistorialrates
ausgezeichnet worden war. Seit Oktober 1856 wirkte er als Pfarr-
vikar in Wallern und seit September 1862 in Ansfelden. Pritz, der
wegen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit auf dem Gebiete der
vaterländischen Geschichte im Jahre 1851 zum korrespondierenden
Mitgliede der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften ernannt
wurde und Ehrenmitglied der Historischen Gesellschaft in Klagen-
furt sowie vieler anderer gelehrten Gesellschaften war, feierte am
4. Jänner 1865 seine Sekundiz und segnete am 22. März 1872 das
Zeitliche.
Wir haben von ihm folgende literarische Arbeiten:
I. Selbständige Werke.
Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyer und ihrer nächsten Um-
gebungen. Nebst mehreren Beilagen, betreffend die Geschichte der Eisengewerk-
schaft und der Klöster Garsten und Gleink. Mit einer Ansicht der Stadt Steyer.
Linz 1837, Quirin Haslinger. Gedr. bey Jos. Feichtinger's sei. Witwe. 464 S. 8".
Geschichte der ehemaligen Benediktiner-Klöster Garsten und Gleink, im
Lande ob der Enns, und der dazu gehörigen Pfarren. Linz 1841, Qu. Haslinger.
Gedr. bey Jos. Feichtinger's sei. Witwe. VIII und 219 S. 8". [Rezens. von Karl
Schmutz, MUS.-B1. 1841, Nr. 24, S. 95—96.)
Kurzgefaßte Lebensgeschichte des heiligen Berthold, ersten Abtes des
einstigen Benediktiner-Klosters Garsten, im Lande ob der Enns, sammt frommen
Betrachtungen, Gebeten und einer Litaney zur Jubelfeier am 27. Juli 1842.
Linz 1842. Bei Qu. Haslinger. Gedr. bei Jos. Feichtinger's sei. Witwe. 76 S. 12».
Erinnerung an das siebenhundertjährige Jubel-Fest des sei. Berthold,
ersten Abtes zu Garsten, im Jahre 1842. In einem Vorworte und acht Predigten
auf dasselbe Fest. Linz 1843. Bei Qu. Haslinger. Gedr. mit Feichtinger'schen
Schriften. 115 S. 8^
') Vergleiche »Allgemeine deutsche Biographie« 26. Bd., S. 611—612;
»Katholische Blättere Linz 1854, S.3; Wurzbach, Biogr. Lexikon XXIII, S. 313 ff.;
»Alpenbote< 1856, Nr. 45 und 46.
63
Geschichte des Landes ob der Enns von der ältesten bis zur neuesten
Zeit. Linz, Qu. Haslinger. Gedr. bei J. P. SoIIinger. L Bd. 1846. X und 432 S. 8^
IL Bd. 1847. IV und 743 S. 8».
Geschichte des Landes ob der Enns kurz bearbeitet für Schule und Haus.
Linz 1849, Qu. Haslinger. Druck von Jos. Wimmer in Linz. IV und 233 S. 8^
II. Arbeiten in den Publikationen des Museums Francisco-
Carolinum in Linz.
Über das Gebirgsland an der Enns und Steyer im Allgemeinen. Museal-Blatt
1840, Nr. 14, S. 63—66. Fortsetzung: Über einzelne, interessantere Gegenden
und Orte an der Enns und Steyer. 1. Ein Ausflug zur Burgruine Losenstein.
Mus.-BL 1840, Nr. 15, S. 70—72; Nr. 16, S. 75-77. 2. Ausflug nach den Ort-
schaften: Arzberg, Reich- und Groß-Raming, Gaflenz und Weyer. Mus.-Bl. 1841,
Nr. 19, S. 73-74, Nr. 20, S. 78-79. (4".>
Beiträge zur Geographie und Geschichte Österreichs im Mittelalter.
Zeitschr. d. Mus. Franc.-Car. 1842, Nr. 5, S. 17—18. (4°.)
Geschichtliche Nachrichten über die Stadt Linz von der ältesten Zeit bis
zum Tode K. Albrecht's I. im Jahre 1308. Zeitschr. d. Mus. Franc.-Car. 1843,
Nr. 5, S. 17—19; Nr. 6, S. 22—24; Nr. 7, S. 25—27; Nr. 8, S. 29—32; Nr. 9,
S. 35-36.
Über die größeren Grabmäler zu Garsten bei Steyer. Zeitschr. d. Mus.
Franc-Car. 1843, Nr. 12, S. 45-46; Nr. 13, S. 51—52; Nr. 14, S. 53—56;
Nr. 15, S. 60.
Geschichtliche Nachrichten über die Stadt Enns, von ihrem Ursprünge bis
zum Jahre 1278. Zeitschr. d. Mus. Franc.-Car. 1844, Nr. 7, S. 27—29; Nr. 8,
S. 31—34; Nr. 10, S. 39-42; Nr. 12, S. 47-48.
Älteste Geschichte des Landes ob der Enns bis zum Untergange der
keltischen Herrschaft durch die Römer südlich der Donau im Jahre 15 und
durch die Markomannen nördlich derselben im Jahre 8 v. Chr. Zeitschr. d.
Mus. Franc-Car. 1844, Nr. 17, S. 67-69; Nr. 18, S. 71-74; Nr. 19, S.75— 78;
Nr. 20, S. 79—80; Nr. 21, S. 83-85; Nr. 22, S. 88—90; Nr. 23, S. 91—93.
Abhandlung über die steyerischen Markgrafen Ottokar III. oder Ozy, und
Ottokar IV., vorzüglich als Stifter des Klosters Garsten. 4. Bericht über das
Mus. Franc-Car. 1840, 1. Lief, der >Beiträge zur Landeskunde f. Ost. ob d.
Enns und Salzburgs S. 42-62. (8'^).
Geschichte der steierischen Ottokare und ihrer Vorfahren, bis zum Aus-
sterben dieses Stammes im Jahre 1192. 5. selbständ. Lief, der »Beiträge . . .«
Linz 1846, Verl. v. Friedr. Eurich & Sohn, S. 121—365.
Überbleibsel aus dem hohen Alterthume im Leben und Glauben der Be-
wohner des Landes ob der Enns. 13. Bericht über d. Mus. Franc-Car. 1853,
8. L., 94 S. Druck von Jos. Wimmer. Auf Kosten des Mus. Franc-Car. 2. Aufl. 1854.
Jörg von Stein, der Herr und Regierer der Herrlichkeit Steier. Ein Bruch-
stück aus der Geschichte des Landes ob der Enns. 14. Bericht . . . 1854, 9. L.,
42 S. Druck von Jos. Wimmer. Auf Kosten des Mus. Franc-Car.
Beiträge zur Geschichte des aufgelassenen Chorherrenstiftes Suben.
16. Bericht . . . 1856, 11. L., 66 S. Druck v. Jos. Wimmer.
Über die Natur-Anschauung und Verehrung im Alterthume und einige
Überreste derselben in unserer Zeit. 23. Bericht . . . 1863, 18. L., S. 1—44.
64
Hl. Arbeiten in den Publikationen de rKaiserli eben Akademie der
Wissenschaften in Wien.
Die Gründung des Collegiatstiftes weltlicber Chorherren zu Matighofen.
Archiv für Kunde öst. Oeschichtsquellen. Wien. Aus d. k. k. Hof- und Staats-
druckerei. IL Bd. (1850), S. 639-659. Auch besond. abgedr. 21 S. 8".
Ein Beitrag zur Geschichte der Lamberge von Steier, besonders in jüngerer
Zeit. Ebd. VII. Bd. (1851), S. 187-203. Sep.-Abdr. 17 S. 8".
Geschichte des aufgelassenen Stiftes der regulirten Chorherren des
heil. Augustin zu Waldhausen im Lande ob der Enns. Ebd. IX. Bd. (1853),
S. 305—350. Auch besond. abgedr. 46 S. 8^
Geschichte des einstigen Collegiatstiftes weltlicher Chorherren zu Spital
am Pyrn im Lande ob der Enns. Ebd. X. Bd. (1853), S. 241—328. Sep.-Abdr.
88 S. 8^
Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im
Lande ob der Enns. Aus Urkunden und anderen Quellen. Ebd. XII. Bd. (1854),
S. 1—62. Sep.-Abdr. 1853. 62 S. 8°.
Beiträge zur Geschichte von Münzbach und Windhaag in Oberösterreich
im einstigen Machland viertel. Ebd. XV. Bd. (1856), S. 133-184. Sep.-Abdr. 1855.
52 S, 8^
Geschichte des aufgelassenen Stiftes der regulirten Chorherren des heiligen
Augustin zu Ranshofen in Oberösterreich. Ebd. XVII. Bd. (1857), S. 327—435.
Sep.-Abdr. 109 S. 8^ In Commission bei Karl Gerold's Sohn.
Matricula episcopalis Dioec. Passav. per Austriam superiorem etc.
MDCXXXIIl. Notizen-Blatt d. Kais. Akad. d. Wiss. in Wien. 1853, Nr. 23, S. 459
bis 472; Nr. 24, S. 484—496.
IV.Arbeiten in verschiedenen Zeitschriften und Sammelwerken.
Über das hohe Alter und die Glaubwürdigkeit der Genesis. »Neue theol.
Zeitschr.s herausg. v. Jos. Pletz, Wien, im Verl. bey Fr. Wimmer, 2. Jahrg.
(1829): LBd., S. 206-228; IL Bd., S. 71— 105, 218— 249; 3. Jahrg. (1830): L Bd.,
S. 129—152; IL Bd., S. 59-78, 279-290; 4. Jahrg. (1831): I. Bd., S. 258-275;
IL Bd., S. 211-243. (8«.)
Über den Monotheismus als Urreligion der Menschheit Ebd. 6. Jahrg.
(1833): I. Bd., S. 189-210, 305-329; IL Bd., S. 26-50.
Das göttliche Werk der Erlösung und Wiedergeburt der Menschheit,
betrachtet in seiner geschichtlichen Entwickelung und Vollendung. Ebd. 9. Jahrg.
(1836): IL Bd., S. 287-310; 10. Jahrg. (1837): L Bd., S. 55-72, 232-253;
IL Bd., S. 257—278; 11. Jahrg. (1838): I. Bd., S. 235—270, 401-422; 12. Jahrg.
(1839): L Bd., S. 127-140; 13. Jahrg. (1840): I. Bd., S. 158-190; IL Bd., S. 44-66.
Über den höchsten Zweck der Menschheit und ihrer Geschichte, und die
Vollführung desselben durch die Gottheit. «Theol.-prakt. Quartalschrift«, Linz
1849, S. 1-22, 161—199, 313—335, 453-478; 1850, S. 89-98, 495—505; 1851,
S. 359—394, 478-500, 551-558, 625-635, 660-698, 716—724; 1852, S. 8-19,
139—152.
Recension über: Lamprecht, Beschreibung der k. k. oberöst. Grenzstadt
Schärding am Inn und ihrer Umgebungen. Ebd. 1861, S. 217—221.
Über den Ursprung des einstigen Kapuziner-Klosters in Urfahr bei Linz.
Ebd. 1861, S. 509—512.
Kurze Geschichte des Ursprunges und der Ausbreitung des Christen-
thums im Lande ob der Enns. »KathoL Blätter«^, Linz 1853.
65
Sagen des Orients. Ebd. 1854, Nr. 2, 5, 12, 23.
Kurze Darstellung der Gründung aller Klöster und ähnlicher, geistlicher
Institute in Oberösterreich von der ältesten Zeit bis jetzt. Ebd. 1855, Nr. 41—50.
Handschriften in dem Archive der Stadt Steyer. »Notizenbl. für öst. Oe-
schichte« im »Öst. Geschichtsforscher« II. Bd., 3. Heft, S. 84—85.
Die alte Burg Leonstein. Album aus Österreich ob der Enns. Linz 1843,
V. Fink, S. 296-302. 8«.
Alte Dichtungen und Sagen über di^ Stiraburg und ihre ersten Bewohner.
»Der Oberösterreicher« Linz 1855, V. Fink, S. 129-132. 8^
Die Anschauung und Verehrung der Natur in der Vorzeit. »Linzer-
zeitung« 1858, Nr. 49, 51, 54, 57, 58, 59, 60.
V. Handschriftlicher Nachlaß.
Geschichte der Herren und Grafen von Schaunberg. Eigenhändiges Mskr.
in der Stiftsbibl. zu St. Florian XI. 541. C. 348 S. 4^
Geschichte der Pfarren Wallern und KrengIbach. Eigenhändiges Mskr.
in der Stiftsbibl. zu St. Florian. XI. 541. D. 312 S. 4^
Geschichte der Pfarre Ansfelden. Eigenhändiges Mskr. in der Stiftsbibl.
zu St. Florian, cum XI. 541. D. 186 S. 4".
Der Marien-Cultus in Oberösterreich. Ein umfangreiches, leider aber nicht
mehr druckfertig gewordenes Mskr., das den Mariencultus, seine Geschichte und
seine Denkmäler in Oberösterreich behandelt. Im Archiv des Stiftes St. Florian.
[P. Oeorg Kolb S. J. hat in seinem Werke »Marianisches Oberösterreich« unter
der Kürzung »Pritz, Man.« ausgedehnten Gebrauch davon gemacht.]
Franz Ser. Balthasar v. Schwinghaimb.')
Schwinghaimb, geboren zu Linz am 15. Oktober 1790,
trat 1811 in das Stift St Florian ein, studierte die Theologie in
Linz und wurde 1815 zum Priester geweiht. Er war 1816 Kooperator
in Niederrana und von 1817 an in Vöcklabruck. Im Jahre 1824
ernannten ihn seine Oberen zum Novizenmeister und Kustos der
Stiftskirche, 1825 erhielt er noch das Amt eines Rentmeisters dazu.
1831 wurde er Pfarrvikar in Windhag, 1843 kam er in gleicher
Eigenschaft nach Hofkirchen. Er starb im Stifte am 18. Februar 1850.
Schwinghaimb war ein tüchtig geschulter Theologe. Nament-
lich in der Dogmatik und Bibelkunde war sein Wissen sehr um-
fassend. Er bildete sich vorzüglich an Thomas von Aquin, Bellarmin,
Hosius; er war aber auch in der neueren theologischen Literatur
trefflich bewandert — mit Vorliebe beruft er sich auf Bossuet, Fene-
lon, Pascal, Sailer — wie nicht minder in der klassischen und in
der deutschen Literatur. Nach seinen Exzerpten zu schließen, waren
dort Plutarch und Seneca, hier Claudius, Jung-Stilling, Lavater
*) Vgl. Mühlbacher, Die lit. Leistungen des Stiftes St. Florian. S. 153—160;
Pillwein, Linz einst und jetzt. 2, 40.
Cernik, Schriftsteller der Autfustiner-Chorherrenstifte. 5
66
seine Lieblingsschriftsteller. Zugleich besaß er große Sprach-
kenntnisse und einen eisernen Fleiß. Früh schon versuchte er sich
in literarischen Arbeiten.
Er schrieb Folgendes:
Über das Wesen der Seele. 1814. Mskr.
Über das Wesen der Tugend. Scheint veröffentlicht worden zu sein.')
Über die Erbsünde. Oeschr. am 27. Juni 1815. Mskr. XI, 212, S. 11—12.
Über die Stelle aus dem zweyten Briefe des hl. Ap. Paulus an die
Korinther XII. Cap. 7. bis 9. Vers. Oeschr. am 1. Aug. 1815. Mskr. XI, 212, S. 5—10.
Schulunterricht für die zweite Klasse im Winterkurse 1819. Mskr. XI,
295. A. 16 S. 4 .
Religions-Unterricht für die zweyte Klasse im Schuljahre 1820. Mskr. XI
295. A. 8 S. 4 .
Dreyeinigkeit. Oeschr. am 29. und 30. Nov. und 1. Dec* 1820. (Mit Zu-
sätzen vom 25. Dec. 1822 und 29. April 1834.) Mskr. XI, 212, S. 12—15.
Katechetischer Unterricht für die 11. Klasse zu Vöcklabruck, bearbeitet
mit fortlaufender Vergleichung des alten Katechismus mit Sellners Lehrbuch,
dann mit Schrifttexten und bibl. Oeschichte fortwährend erläutert. 1820/21.
Mskr. XI, 295. A. 23 S. 4\
Über die in Dr. Jahn's Nachträgen zu seinen theologischen Werken
(Tübingen 1821) enthaltene Abhandlung: »Was that Jesus während der vierzig
Tage von seiner Auferstehung bis zu seiner glorreichen Auffahrt« Oeschr. vom
10. bis 15. Dec. 1821. (Mit einer Widmung an Freindaller.) Mskr. XI, 212.
S. 17-31. Auch Mskr. XI, 295. A. 36 S. 4\
Predigt am Neujahrstage 1822. Oeschr. am 31. Dec. 1821. Mskr. XI,
295. A. 12 S. 4 '.
Bemerkungen über die Ordensgelübde nach den drey gewöhnlichen
evangelischen Räthen, als Beförderungs-Mittel einer höheren Stufe der christ-
lichen Tugend. 1822—1824. Mskr. XI, 212, S. 35-82. Auch Mskr. XI, 295. A.
102 S. 4^
Predigt am 17. Sonntage nach Pfingsten gehalten bey dem ersten Meß-
opfer des H. Jakob Fleischanderl den 10. Sept. 1826. Oeschrieben den 8. Sept 1826.
Mskr. XI, 295. 23 S. 4 '.
Predigt am 11. Sonntag nach Pfingsten, offerente hac die primum Missae
Sacrificium D. Laurentio Hartmann, 23. Aug. 1829. Oeschr. d. 20. und 21. Aug. 1829.
Mskr. XI, 295. A. 16 S. 4 .
Recensio operis P. Antonii Viehboeck intitulati: Sacrae Litterae Novi
Foederis per integrum ad nostrum genium exhibitae. (Im Dec. 1833 von Bischof
Ziegler dazu aufgefordert.) Mskr. XI, 212, S. 167-184.
Über das Brevier mit Berücksichtigung der dagegen erhobenen Ein-
wendungen. Linz 1838, Druck und Verl. von Joh. Huemer. 156 S. 8 . (Mskr. XI,
212, S. 83-166.) Rec. Pletz, Neuetheol. Zeitschr., 12. Jg. (1839), I. Bd., S. 109-127.
^) Das eigenhändige Mskr. dieses Werkchens ist unter Schwinghaimbs
Papieren; dabei unter dem Titel: »Vom Verfasser der Schrift: Über das Wesen
der Tugend. St. Florian 1815 Febr.« eine Antikritik gegen vdie vor Kurzem in
Wien erschienene Recension dieses kleinen Versuches«^, zwar von anderer Hand
geschrieben, aber von Schwinghaimb korrigiert.
67
Über Kirchensprache und Landessprache in der Liturgie. Linz 1839, Druck
und Verl. von Joh. Huemer. 107 S. 8 '. (Mskr. XI, 212, S. 185-233.)
Recension der von Dr. C. H. Blumenbach zu Colin bey Bachern 1838
herausgegebenen Broschüre, betitelt: Beleuchtung der Schrift des Hochw.
Bischof es von Linz unter dem Titel: »Sechszehn Thesen, welche der Hoch-
würdigste Erzbischof von Colin Clemens August seinem Clerus zu unterzeichnen
vorgelegt hat mit den Einwendungen gegen dieselben und mit der Kath. Dogmatik
vergliechen.« Vollendet am 4. Juli 1839. Mskr. XI, 212, S. 236—270. Auch Mskr. XI,
212. A. 45 S. 4 . Abgedruckt in der »Athanasia« 1840, 1. Bd.
Predigt gehalten in der Stadtpfarrkirche zu Freystadt bey Gelegenheit
des von Sr. Heiligkeit Pabst Gregor XVI. aus Anlaß des dort neu erbauten
Kreuzweges verliehenen vollkommenen Ablasses. Gehalten am 3. July 1844 am
5. Tage der Feyerlichkeit. Mskr. XI, 295. A. 16 S. 4^
Über die Definition der Erbsünde in P. Weninger's, S. J. »Summa doctrinae
Christianae«. (Zwei Briefe an P. Weninger vom 15. Februar 1845 und 6. März 1846.)
Mskr. XI, 212, S. 233—236 und 273-280.
Predigt bey der 700 jährigen Jubelfeyer des Klosters Gleink, ebendort
gehalten am 4. August 1845. Mskr. XI, 295. A. 15 S. 4°.
Predigt am Feste des Heiligen Franz von Sales, Bischofes und Stifters
des Ordens von der Heimsuchung Maria. Vollendet am 22. Jänner 1846. Mskr. XI,
295. A. 13 S. 4^
Rezension des Werkes : Über die kirchlichen Psalmen. Von Pf. Englmann.
Hgg. durch Pf. Köppl in Pram 1846. Mskr. XI, 212. 6 S. 4^
Über das Hervorsegnen unverehelichter Wöchnerinnen. Geschr. im De-
cember 1846. Mskr. XI, 212, S. 281—293. Abgedr. in den »Kath. Blättern aus
Tirol«, 1847, Jännerheft, S. 25-40. (8'.)
Liebe Landsleute! (Ein Schreiben, handelt von der Glaubensfreiheit)
Mskr. XI, 212. 10 S. 8^
An meine lieben Landsleute! besonders die Hofkirchner! (Ein Schreiben,
handelt von der Preßfreiheit.) 29. März 1848. Mskr. XI, 212. 8 S. 8^
An die Redaction des mit der Linzerzeitung verbundenen Volksblattes!
(Ein Schreiben, handelt von der Preßfreiheit.) 10. April 1848. Mskr. XI, 212.
4 S. 8^
Rezension des Werkes : Die allgemeinen Grundsätze der wahren mensch-
lichen Auslegung dargestellt und vorzüglich zum Behufe der Sachauslegung
der Bücher des N. B. eriäutert von Mich. Ameth. Mskr. XI, 212. 12 S. 8«.
Natur und Gnade. 7. Heftchen. Mskr.
Ein Wort über Wunder in den gegenwärtigen Zeiten. Mskr. unvollendet.
Philosophische Vorbegriffe zur Moral nach Reinhard. Mskr.
Über den Cölibat Mskr. XI, 212. B. 17 S. 4^
Material für den katechetischen Unterricht. Mskr. XI, 295. A. 63 S. 4^
Im Auftrage des Bischofs Ziegler unternahm Schwinghaimb die Revi.
sion der Bibelübersetzung Alliolis, die ihn mehrere Jahre beschäftigte. Dafür
sowie für seine Schrift über das Brevier wurde er 1836 zum »wirklichen geist-
lichen Rathe« ernannt. Er beteiligte sich auch an den Arbeiten für das neue
Rituale der Diözese Linz.
5*
68
Josef Oaisberger.O
Josef Oaisberger erblickte am 6. Jänner 1792 zu Maria-
Brunnenthal in Oberösterreich das Licht der Welt. Die frühzeitig zu-
tage tretenden herriichen Geistesgaben des Knaben mochten wohl
die Eltern — schlichte Bauersleute — bestimmt haben, ihm ein
höheres Lebensziel vorzustecken und die Kosten nicht zu scheuen,
die mit der wissenschaftlichen Ausbildung eines Jünglings ver-
bunden sind. Dafür ging aber auch ihr Herzenswunsch in Erfüllung:
ihr Sohn weihte sich, nachdem er zu Linz die Gymnasialstudien
absolviert hatte, dem Priesterstande und suchte um Aufnahme in
das Stift der Augustiner-Chorherren zu St. Florian an. Seinem An-
suchen wurde Gehör geschenkt, und mit dem 2Q. September 1811
begann sein Noviziat Die Ungunst der Zeitverhältnisse, welche
einen französischen Bischof gezwungen hatte, innerhalb der stillen
Mauern von St. Florian ein gastliches Asyl zu suchen, war für den
lernbegierigen Novizen ein günstiger Umstand, der ihm Gelegenheit
bot, sich in der französischen Sprache auszubilden und an der
damals im Stifte nicht seltenen Konversation in französischer Sprache
zu beteiligen.
Den theologischen Studien oblag Gaisberger teils in Linz,
teils in Wien. Am 4. September 1816 legte er in die Hände des
damaligen Propstes Michael Ziegler die feierlichen Gelübde ab, und
am 22. September desselben Jahres feierte er sein erstes heiliges
Meßopfer. Im November kam er als Kooperator nach Windhag,
von wo er nach zwei Jahren abberufen wurde, um in gleicher
Stellung in der Pfarre Oberthalheim zu wirken. War es bisher seine
Freude gewesen, im Weinberge des Herrn für das Heil der Seelen
zu arbeiten, so wurde er dieser Berufssphäre alsbald entrückt,
da er noch im Jahre 1818 von seinem Oberen als Professor
an das Gymnasium zu Linz beordert wurde. Eine neue Bahn war
hiermit seiner Tätigkeit vorgezeichnet. Daß er sich auf dieser zurecht-
gefunden, das bezeugen die 37 Jahre lebensfrischer Wirksamkeit
und unermüdlicher Arbeitsliebe auf dem Gebiete der Wissenschaft
Als er durch zehnjährige Ausübung des Lehramtes in den vier
*) Siehe Wurzbach, Biographisches Lexikon V. S. 56 und Qitlbauer »Erinn-
erung an Josef Gaisberger« im 30. Bericht über das Museum Francisco-
Carolinum in Linz 1871, welche Arbeit unserer Skizze zugrunde liegt. Ober
seine Schriften siehe Arneths Bericht in den Sitzungsberichten der K. Akademie
der Wissenschaften in Wien IV, 1, S. 255—262 und S. 313-321, Almanach der
K. Akad. der Wissensch. IV, 292 ff. und Kenner »Archäologische Funde im
Lande ob der Ennsc in den »Mitteilungen der Zentralkommission für Kunst- und
historische Denkmale<^ 11. Jahrg. Juli- und Augustheft.
i
69
GrammatJkalkiassen seinen Ruf als tüchtiger Schulmann fest begrfindet
hatte, rückte er 1828 in die Humanitätsklassen (Poesie und Rhe-
torik) vor. Nach vierjähriger Tätigkeit in den oberen Oymnasial-
klassen trat er unter die Lehrer am Lyzeum als Professor der
Weltgeschichte und der lateinischen Philologie ein, und in
dieser Stellung arbeitete er vom Jahre 1832 bis zum Jahre 1849.
Von 1842 bis 1845 bekleidete er auch die Würde eines Rektors des
Lyzeums.
In der Mitte der Dreißiger-Jahre hatte sich in Linz eine wissen-
schaftliche Anstalt gebildet, die Oaisberger stets unter ihre Haupt-
begründer zählen wird, obwohl der bescheidene Mann von diesem
Umstände in seinen Schriften keine Silbe fallen läßt, eine Anstalt,
für die er leibte und lebte, der er seine ganze Arbeitskraft widmete
— nämlich das Museum Francisco-Carolinum. Oaisberger erscheint
schon in den Jahren 1835 bis 1838 im Verwaltungsrate des Museums,
dann als adjungierter Referent für die Bibliothek, bis er im Jahre 1843
in eigener Person die Geschäfte eines Bibliothekars der Anstalt
übernahm. Auf seine Anregung hin entstand das »Musealblatt«, dessen
Redaktion er mit aufopfernder Bemühung durch zweieinhalb Jahre
führte (siehe den 6. Bericht über das Museum Franc-CaroL). Hatte
Oaisberger auch inzwischen die Stelle eines Verwaltungsrates nieder«
gelegt, so konnte er doch der »angelegentlichsten Bitte des Aus-
schusses« nicht widerstehen und nahm wenn auch nicht als Mit-
glied, so doch als äußerst willkommener sachverständiger Ratgeber
an den Ausschußsitzungen des Museums teih Im Jahre 1852 er«
scheint er wieder neugewählt im Verwaltungsrate.
Seit der Neugestaltung des Oymnasialplans (1850) trug er
noch sechs Jahre lang unter Beibehaltung des Ranges und Oe-
haltes eines Lyzealprofessors am Obergymnasium Latein und Oe-
schichte vor. Auch der auszeichnende Titel eines k. k. Schulrates
wurde ihm zuteil. Nachdem ihm am Schlüsse des Schuljahres 1855
Se. k. k. Majestät in Würdigung seiner Verdienste während eines
37 jährigen Lehramtes das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens ver-
liehen hatte (laut Diploms vom IQ. Juli 1855, Wien), ging er im
darauffolgenden Jahre am Schlüsse des ersten Semesters wegen
schwankender Oesundheit und Schwäche der Augen in den Ruhe-
stand und kehrte am 10. Februar 1856 in das Stift zurück.
Aber merkwürdig! Weit entfernt, jetzt auf den Lorbeeren seiner
wissenschaftlichen Arbeit auszuruhen, trat er mit dieser nun erst noch
in ein neues Stadium. In einem Alter, in dem andere ihre Tätigkeit ein-
stellen, begann bei ihm eine neue Periode zum Teil veränderter, aber
an Frische nichts fehlen lassender Wirksamkeit. Am 1. März übertrug
70
ihm nämlich Propst Friedrich Mayer die Pflege des Münzkabinetts.
Obwohl mit der antiken Archäologie ungemein vertraut, hatte sich
Gaisberger doch der viel spezielleren Numismatik bisher nie ganz zu-
gewendet So machte er sich denn nun, ein zweiter Cato, in einem
Alter von mehr als 60 Jahren an das ABC dieser Wissenschaft
Binnen Jahresfrist hatte er es durch numismatischen Selbstunterricht
so weit gebracht, daß er daran gehen konnte, den bis zum 21. Tribunat
des Antoninus Plus reichenden Münzenkatalog fortzusetzen, ihn ihm
Jahre 1857 bis Diokletian und im folgenden Jahre bis zur Auflösung
des weströmischen Reiches fortzuführen. Im Jahre 1859 kam auch die
Katalogisierung der Münzen des oströmischen Kaisertums zustande.
Dann ging es an die Ordnung der mittelalterlichen und neueren
Münzen und Medaillen, die er, nachdem er sie geschaffen, alsbald
wieder abänderte, weil er es im Einverständnisse mit Fachmännern,
die er konsultiert hatte, für passender hielt, Medaillen und Münzen
nicht getrennt voneinander zu ordnen. Auf sein Betreiben wurde auch
die Verschönerung der Münzlädchen in Angriff genommen und im
Laufe einiger Jahre vollständig durchgeführt (1862). Im Jahre 1868
begann er Vorbereitungen zur Reinschrift des Katalogs der neueren
Münzen und Medaillen zu treffen, die schon im folgenden Jahre
fertig auflag. Als Archäologe schon längst gefeiert, hatte sich Gais-
berger in kurzer Zeit auf dem Felde der Numismatik einen solchen
Namen erworben, daß man auch hierin seine Autorität anerkannte
und ihm selbst vom Auslande Münzen zur Bestimmung vorlegte.
Es sei noch erwähnt, daß unter Gaisberger die Münzsammlung
des Stiftes um beinahe 500 Stücke bereichert wurde, und daß auf
seine Anregung hin für das numismatische Fach vorzügliche und
kostspielige Werke — wir nennen nur Mionett — angeschafft
wurden.
Nebenbei las Gaisberger mit den Novizen eifrig römische und
griechische Klassiker. Auf die drei Unterrichtsstunden, die er den
Novizen wöchentlich gab, bereitete er sich sorgfältig vor. Wie nicht
leicht jemand verstand er es, die klassische Lektüre durch aus-
gezeichnete Einleitungen und passend angebrachte historische und
archäologische Notizen zu einem kulturhistorischen Gemälde der
antiken Völker umzugestalten.
Gaisberger, der als Gelehrter die verkörperte Bescheidenheit
war und Auszeichnungen, weit entfernt, sie zu suchen, sogar
floh, schied trotzdem reich an solchen aus dem Leben. Er war
Ehrenmitglied des Historischen Vereines von Unterfranken und
Aschaffenburg (laut Diploms vom 2. Oktober 1841, Würzburg), Ehren-
mitglied des Hennebergschen altertumsforschenden Vereines (laut
71
Diploms vom 14. November 1841, Meiningen), ordentliches Mitglied
des Industrie- und Gewerbsvereines in Innerösterreich (laut Diploms
vom 13. Juli 1842, Grätz), korrespondierendes Mitglied des Histo-
rischen Vereines für Oberpfalz und Regensburg (laut Diploms vom
9. Juli 1844, Regensburg), Ehrenmitglied des Königlich schlesischen
Vereines zur Erforschung und Erhaltung vateriändischer Altertümer
(laut Diploms vom 2. August 1852, Dresden), korrespondierendes
Mitglied in der philosophisch-historischen Klasse der Kaiserlichen
Akademie der Wissenschaften (laut Diploms vom 31. Dezember 1852,
Wien), Mitglied des Altertumsvereines in Wien (laut Diploms vom
20. Mai 1854, Wien), geistlicher Rat, ernannt vom Bischof in Linz
am 3K Mai 1861, ordentliches Mitglied delF institute di corri-
spondenza archäologica (laut Diploms vom 21. April 1867, Roma,
Berlino & Parigi), ordentliches Mitglied der Numismatischen Gesell-
schaft in Wien (laut Diploms vom 20. Mai 1870).
Allein nicht bloß ein Gelehrter in des Wortes eminentester
Bedeutung war Gaisberger, sondern auch Priester und Ordensmann.
Tiefe Pietät gegen Wohltäter, liebevolle Freundlichkeit und fast
beschämende Zuvorkommenheit gegen alle, die in näherer Be-
ziehung zu ihm standen, innige Religiosität, wahre Frömmigkeit,
echt kirchlicher Geist mußten ihm die Achtung und Liebe der Welt,
ganz besonders aber seiner Mitbrüder, sichern. Er starb am 5. Sep-
tember 1871.
Seine literarischen Arbeiten:
L Selbständige Schriften.
Oratio de utilitate et necesssitate conjunctionis litterarum Graecarum cum
rellquis disciplinis. Inauguralrede 1831. Mskr. 12 S. 4'.
Worte an Josef und Maria Gaisberger zur Feier ihrer Jubelhochzeit am
23. Mai 1836 in ihrer Pfarrkirche zu Maria-Brunnenthal bei Scheerding, gesprochen
von ihrem Sohne Josef Gaisberger. Linz 1836, Druck von Joh. Huemer. 9 S. 8''.
Systematischer Katalog der Bücher des Francisco-Carolinum in Linz.
Linz 1845. 8^
Geschichte des Klosters der Elisabethinerinnen zu Linz. Aus Veranlassung
der Feier der einhundertjährigen Grundsteinlegung. Linz 1846, in Kommission
bei Haslinger. 96 S. 12^
Ferdinand Mayer, reg. Chorherr von St Florian, Pfarrer zu Feldkirchen.
Nekrolog, 1859.
Zur Geschichte des Münz-Kabinets. (Autobiographische Notizen, die sich in
Qaisbergers Nachlasse vorfanden und vom Jahre 1856 bis zu seinem Tode reichen.)
Materialien für Geschichte des Schulwesens, gesammelt von Prof. Gais-
berger. Mskr. im Stiftsarchiv. 98 S. in 4° und 8".
Für Friedrich Kenners Werk: »Die Münzsammlung des Stiftes St. Florian
in Oberösterreich. In einer Auswahl ihrer wichtigsten Stücke beschrieben und
erklart«, Wien 1871, Braumüller, XXXII u. 221 S. 4 ', schrieb Gaisberger »eine die
Geschichte der Sammlung betreffende Einleitung«, S. VII— XXVIII.
72
II. Arbeiten in den Publikationen des Museums Francisco-
CaroHnum in Linz.
Qaisberger redigierte in den Jahren 1839, 1840 und 1841 das »Museal-
blatt«. Im »Musealblatt« oder in der ^Zeitschrift des Museums
Francisco-Carolinum«, unter welchem Titel das »Musealblatt«
seit 1842 erschien, veröffentlichte Gaisberger folgende Artikel:
Vorwort der Redaction. Musealblatt 1839, Nr. 1, S. 1—2.
Unter der Rubrik zur Chronik des Francisco - Carolinum : Germanische
Alterthümer. (Keltische Bronzesichel.) Musealblatt 1840, Nr. 2, S. 5-7.
Großmuthige Sorgfalt der obder-ennsischen Landstände für die Zustande«
bringung eines Diplomatars. Ebd. Nr. 9, S. 41.
Medaille auf die Ankunft der Gemahlin Karls VI. zu Linz. 1713. Ebd.
Nr. 9, S. 41-42 und Nr. 10, S. 45-47.
Schönes Gebetbuch des Grafen Joachim von Windhaag. Ebd. Nr. 12, S. 57—58.
Besuch der Anstalt durch die kais. Prinzen Franz Josef Karl und Karl
Ludwig, Söhne des durchlauchtigsten Herrn Protektors. Ebd. Nr. 16, S. 73—74.
Medaille auf Gottfried Bessel. Ebd. Nr. 22, S. 105-107.
Karte des Bisthums Linz. Musealblatt 1841, Nr. 14, S. 55—56.
Ausgrabung römischer Alterthümer zu Linz. Ebd. Nr. 20, S. 77—78, und
Nr. 21, S. 85.
Besuch der Anstalt durch den durchlauchtigsten Herrn Protektor, S. k. Hoheit
den Erzherzog Franz Karl. Ebd. Nr. 21, S. 81.
Siebente allgemeine Versammlung. Ebd. Nr. 22, S. 87—88.
Der Krieg um die spanische Erbfolge, insoweit auch das Land ob der
Enns dessen Schauplatz war. »Zeitschrift des Museums Francisco-Carolinum«
1842, Nr. 1, S. 2-4 ; Nr. 2, S. 5-6; Nr. 3, S. 10-11 ; Nr. 7, S. 28; Nr. 8» S. 29—30;
Nr. 9. S. 35; Nr. 10, S. 37-39; Nr. 25, S. 103-104; Nr. 26, S. 109-110; Nr. 27,
S. 111-112; Nr. 28, S. 116-118.0
Römische Sepulchral-Monumente. Ebd. 1843, Nr. 1, S. 1—3; Nr. 2, S. 7—8;
Nr. 3, S. 9-11. Mit Abbildungen.
Der Aufstand des baierischen Landvolkes gegen die Kaiserlichen im
Jahre 1705, insoweit das Land ob der Enns dessen Schauplatz ward. Ebd. Nr. 32,
S. 125—128; Nr. 33, S. 131—132; Nr. 34, S. 133—136; Nr. 35, S. 141-143; Nr. 36,
S. 145-147. )
In den »Berichten über das Museum Francisco-Carolinum«
finden wir folgende Beiträge von Gaisberger:
Bericht über die Ausgrabung römischer Alterthümer zu Schlögen und die
Lage des alten Joviacum — vorgelesen in der 5. Generalversammlung der Mit-
glieder des Museum Francisco-Carolinum zu Linz. 4. Bericht, 1. Lieferung der
»Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg«. Linz 1840,
Eurich. S. 11—35. (Auch separat gedruckt. 25 Seiten mit 2 lithogr. Tafeln.)
Lauriacum und seine römischen Alterthümer. 5. (vom 9. Bericht über das
Museum Francisco-Carolinum getrennte) Lieferung der »Beiträge zur Landes«
künde für Österreich ob der Enns und Salzburg«. Linz 1846, Eurich. V u. 69 S. 8".
') Diese Beiträge erschienen auch als Sonderabdruck unter dem Titel:
Der Krieg um die spanische Erbfolge und der Aufstand des baierischen Land-
volkes gegen die Kaiserlichen im Jahre 1705, insoweit das Land ob der Enns
deren Schauplatz war. Linz 1844, Feichtinger. 86 S. 8".
73
Die Gräber bei Hallstatt im österreichischen Salzkammergute. 10. Bericht,
6. Lieferung der »Beiträge zur Landeskunde.« 1848, VI und 56 S.
Römische Inschriften im Lande ob der Enns. 13. Ben, 8. Lief, der »Bei-
träge etcs 1853. IV und 88 S.
Geschichte des k. k. akademischen Gymnasiums zu Linz. 15. Ben, 10. Lief,
der »Beitrage etc.«, 1855, IV und 124 S. Erschien auch selbständig.
Die römischen Gräber bei Wels im Lande ob der Enns, mit 2 lithogr.
Tafeln. 17. Ben, 12. Lief, der »Beiträge etc.«, 1857, S. 257—276.
Alterthümer aus dem Strombette der Donau. Mit 1 lithogr. Tafel. 18. Ben,
13. Lief, der »Beiträge etc.«, 1858, S. 155-171.
Zur Geschichte milder Stiftungen im Lande ob der Enns: a) Das Semi-
narium St. Ignatii zu Linz, b) Das Collegium Nordicum zu Linz. 19. Ben, 14. Lief,
der »Beiträge etc.«, 1859, S. 1—60.
Ehemalige Waisenanstalten in Linz. 20. Ben, 15. Lief, der »Beiträge etc.«,
1860, S. 1—71 : a) Das Linzer Bürgerspital und die damit vereinigten Stiftungen.
22. Ben, 17. Lief, den »Beiträge etc.«, 1862, S. 169—231.
Archaeologische Nachlese. 24. Ben, 19. Lief, der »Beiträge etc.«, 1864,
S. 1—76; 25. Ben, 20. Lief, der »Beiträge etc.«, 1865, S. 33-64; 28. Ben, 23. Lief,
der »Beiträge etc.«, 1869, S. 229—306.
III. Arbeiten in den Publi'kationen der Kaiserlichen Akademie
der Wissenschaften in Wien.
Ovilaba und die damit in nächster Verbindung stehenden römischen Alter-
thümer. In den Denkschriften der K. Akademie der Wissenschaften in Wien.
Philos.-histon Klasse. III. Band, 2. Abteilung, S. 1—20, 4^ Mit 3 lithogn und
lithochrom. Tafeln. Auch besonders abgedruckt 18 S.
Die Gräber bei Hallstatt im österreichischen Salzkammergute. Notizenblatt
der Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. VIII. Jahrg. Nn 17, S. 324—328;
Nn 19, S. 364-369.
Ferner verfaßte Gaisberger noch Artikel für das »Österreichische Bürger-
blatt«, seit 1839 »Die Warte an der Donau« genannt, für die »Linzer Zeitung«,
für die »Österreichische Revue« und für die Linzer »Theologisch - praktische
Quartalschrift«, in welcher unter anderem von ihm erschien:
Erinnerung an Franz Freindallen Jahrg. 1848, II, S. 3—32, und III, S. 3—27.
Davon erschien auch ein Separatabzug.
Schließlich sei von Gaisberger noch eine Arbeit in dem am Schlüsse des
Schuljahres 1834 herausgegebenen Jahresbericht (S. 3—14) des k. k. akademischen
Gymnasiums in Linz erwähnt:
Das k. k. akademische Gymnasium zu Linz in seinen sechs ersten Jahr-
zehnten.
Josef Reindl.
J. Reindl wurde am 25. Dezember 1793 zu Lorch In Ober-
österreich geboren. Er trat am 1. Oktober 1815 in das Augustiner-
Chorherrenstfft St. Florian, wo er am 2Q. Oktober 1818 seine Ordens-
profeß und am 27. August 1820 seine Primiz feierte. Der junge
Priester wurde alsbald in die Seelsorge außerhalb des Stiftes ge-
74
sandt, arbeitete als Kooperator in St Peter von 1820 bis 1823, in
Ried von 1823 bis 1829 und in Vöcklabruck von 1829 bis 1834
Im Jahre 1834 erhielt er als Vikar die Pfarre in Kattstorf, 1843 die
in Windhag, 1850 die in Hargelsberg und 1859 die in Feldkirchen.
Am 24. August 1870 beging er seine Sekundiz. Aus diesem Anlaß
erhielt er den Titel eines Konsistorialrates. Reindl starb am 5. Mai 1875.
Von ihm stammen folgende Manuskripte:
Urkundenabschriften und Auszüge aus dem Vöcklabrucker Archiv. 407 S. 2^
Mskr. im Stiftsarchiv. (Von anderen Urkundenabschriften sind nur S. 225—417
erhalten.)
Beschreibung der Leichensteine, Epitaphien, eisernen Kreuze und anderen
Inschriften in Schön dorf. 1831. Mskr. im Stiftsarchiv.
Josef Chmcl.O
Josef Chmel, geboren zu Olmütz am 18. März 1798, kam
schon in frühester Jugend (1803) nach Linz, wohin sein Vater ^),
ein Mathematiker von Ruf, als Lyzealprofessor übersiedelte. In Linz
besuchte Josef Chmel von 180Q bis 1811 das Gymnasium, die
übrigen Oymnasialklassen und die philosophischen Studien absol-
vierte er mit ausgezeichnetem Erfolge im Konvikt zu Kremsmünster.
Am 19. September 1816 wurde er in St. Florian eingekleidet Vier
Jahre später legte er die Gelübde ab und empfing 1821, nachdem
tr die theologischen Studien am Lyzeum in Linz vollendet hatte, die
Priesterweihe.^) Er fand zunächst in der Seelsorge Verwendung.
Nach einjährigem Dienste in Wallern wurde er 1822 Kooperator
in St Martin, 1824 in Ansfelden, im April 1826 an der Stiftspfarre
St Florian. 'Propst Arneth ernannte ihn zugleich zum Adjunkten
des alternden Bibliothekars Klein und entsprach so einem schon
^) Nach Mühlbacher, Literarische Leistungen d. Stiftes St. Florian, S. 255—365.
Biographisches über Chmel: Wurzbach, Biogr. Lexikon B. 2, S. 351 — 355, und
B. 11, S. 379; Österreichische National-Enzyklopädie B. 1, S. 531; Brockhaus'
Konversationslexikon, 10. Aufl., B. 4, S. 130; Meyers Konversationslexikon,
Suppl.-B. 2, S. 983; Allgem. Deutsche Biographie, B. 4, S. 130-132; Nekrolog
in der »Augsburger allgem. Zeitung« 1858, Nr. 338a. Beil.; Almanach der
Wiener Akademie der Wissenschaften 1859, S. 83-91; 21. Jahresbericht des
Historischen Vereines von Oberbayern ; Nekrolog in der »Linzer Zeitung« 1858,
Nr. 288, von Jos. Gaisberger. Verzeichnis der Arbeiten Chmels : Almanach der
Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien 1851, S. 149 - 168, und Sitzungs-
berichte der Kais. Akademie der Wissenschaften 1 b, S. 24—26.
Der Vater Chmels bekleidete von 1794 bis 1803 das Lehramt des Genie-
faches an der mähr.-ständ. Akademie in Olmütz.
^) Am 2. September 1821 feierte er seine Primiz.
75
lange gehegten Wunsche. Mit rastlosem Pfh'chteifer widmete sich
Chmel dem seelsorgh'chen Berufe. Besonders durch seine gehalt-
vollen Kanzelreden, von denen sich noch etwa 200 handschriftlich
erhielten, sicherte er sich ein treues Andenken bei den Gläubigen.
Seine Liebenswürdigkeit und Herzensgüte erwarben ihm die un-
geteilte Liebe der Gemeinden, in welchen er wirkte.
Seinen wissenschaftlichen Wünschen und Bestrebungen zurück-
gegeben, widmete er sich mit eisernem Fleiße den geschichtlichen
Studien, welche durch Kurz im Stifte St Florian heimisch geworden
waren. Dieser war es, der ihn in die Geschichte einführte, der ihm
anregend zu Seiten stand und ihm bei seinen ersten historischen
Arbeiten fördernd an die Hand ging. Chmel beschäftigte sich zu-
nächst mit den Handschriften der Bibliothek. 1829 übernahm er auf
Ersuchen des Grafen Heinrich von Starhemberg die Ordnung des
Archivs von Riedeck. Aber auch andere Archive, namentlich im
Lande unter der Enns, durchforschte Chmel. 1830 ging Chmel,
aufgemuntert von seinem »väterlichen Freunde« Kurz, zum Zwecke
historischer Studien nach Wien. Im Staatsarchiv fand er in den
Registraturbüchern eine überreiche Quelle für seine geschichtlichen
Arbeiten Von bedeutendem Nutzen für Chmel wurde seine Verbin-
dung mit Böhmer. Der überlegene Geist desselben, der ein
riesiges Material mit Meisterschaft beherrschte, suchte dem jungen
Forscher, den der Stoff immer zu überwältigen und den Nebensäch-
liches zu erdrücken drohte, feste Wege zu weisen. Im Jahre 1831
konnte Chmel nur eine kleine literarische Reise unternehmen. Er
durchforschte namentlich die Handschriften in Seitenstetten. Im
März 1832 traf er wieder in Wien ein. Er hatte sich diesmal einen
möglichst vollständigen Realkatalog der österreichischen Geschichts-
quellen und über alle Urkunden Regesten verfertigt, um geschwinder
und sicherer arbeiten zu können als das erstemal. Chmels Vorrat
stieg; schon 1832 hatte er über 50.000 Regestennummern gesammelt,
und diese Zahl hoffte er noch zu verdoppeln. Mitte Juni des
nächsten Jahres war er wieder in Wien.
Um diese Zeit erfüllte sich auch ein Wunsch, den Chmel lange
gehegt hatte. Lebhaft drängte sich ihm oft das Bedürfnis auf, mit
Männern von wissenschaftlicher Durchbildung wie Böhmer und
Pertz über seine Arbeiten sich zu besprechen. Etwa Ende
August 1833 kam Böhmer (mit Pertz) nach Wien und »schloß mit
Chmel Freundschaft, die fürs Leben dauerte«. Am 5. November
verließ Chmel Wien wieder; er mußte sich aushilfsweise in der
Seelsorge verwenden lassen. In Ried bei Mauthausen erhielt er
am 14. März 1834 die Nachricht, daß er zum zweiten Archivar des
76
k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Wien ernannt worden sei.
Sogleich eilte er seiner neuen Bestimmung entgegen. Am 27. März
war er bereits in Wien. Es war eine ungewöhnliche Arbeitskraft,
die er nun entwickelte, es war eine frohe, fast möchte man sagen,
eine endlich ganz befriedigte Arbeitslust, die ihn jetzt beseelte. Im
Herbste 1835 lernte er in Wien Kopp kennen und schloß mit ihm
innige Freundschaft 1840 wurde Chmel zum ersten Archivar und
k. k. wirklichen Regierungsrat ernannt; 1843 wurde ihm nach Baron
Reinharts Tode die provisorische Leitung des Archivs übertragen.
Das Direktorat fiel 1846 Baron Hügel zu, Chmel wurde Vizedirektor.
Eine besondere Auszeichnung und die beste Anerkennung seiner
wissenschaftlichen Tüchtigkeit war es, als die Germanisten-
versammlung von Frankfurt 1846 zur beschlossenen Herausgabe
der Reichstagsakten Chmel, Stalin und Stenzel »einmüthig
als die Tüchtigsten der Bundesversammlung empfahl«. Chmel
selbst war zwar nicht nach Frankfurt gekommen, obwohl er kurz
vorher in Berlin gewesen war. Doch der Plan der Herausgabe der
deutschen Reichstagsakten scheiterte infolge der Stürme der nächsten
Zeit Erst ein Jahrzehnt später wurde er mit glücklicherem Erfolge
wieder aufgenommen. Chmel nahm aber trotz einer freundlichen
Einladung Sybels an der Durchführung dieses Unternehmens
nicht mehr teil.
Mit der Gründung der Akademie der Wissenschaften in
Wien, zu deren ersten am 14. Mai 1847 ernannten wirklichen
Mitgliedern Chmel zählte, beginnt für sein literarisches Wirken eine
neue Epoche. Chmel entfaltet eine staunenswerte Tätigkeit Mit Recht
hat man ihn deshalb den fleißigsten Akademiker genannt Er ist einige
Jahre Berichterstatter der Historischen Kommission und redigiert
dann das »Notizenblatt«, für das er selbst die meisten und um-
fangreichsten Beiträge liefert Daneben führt er eine ausgebreitete
wissenschaftliche und geschäftliche Korrespondenz und unter-
nimmt mehrere literarische Reisen. In den ersten Jahren ist er
geradezu die Seele der historischen Bestrebungen der Akademie.
Die Akademie betraute ihn mit der Redaktion der »Monumenta Habs-
burgica«, deren Herausgabe von Chmel selbst am 20. Juni 1849 be-
antragt worden war. Zu dem Zwecke unternahm er 1850 eine vier-
monatliche literarische Reise, die zugleich für die Konzilsakten des
XV. Jahrhunderts, deren Kommission er beigetreten war, nicht un-
bedeutenden Stoff lieferte. Die größte Ausbeute bot München,
wo Schmeller und Deutinger ihm in der zuvorkommendsten
Weise an die Hand gingen; reiches Material lieferten auch Stutt-
gart und Basel. Am 3. November 1851 legte Chmel, »der sich bis
77
dahin überwiegend und mit wahrer Aufopferung den Geschäften
der Historischen Kommission unterzogen hatte«, seine Stelle als
Berichterstatter derselben nieder. Kurz vorher hatte Chmel wieder
eine literarische Reise unternommen. Er ging über Laibach und
Triest nach Venedig. Der Rückweg führte ihn über Klagenfurt,
von wo er mit Ankershofen einen Ausflug nach Maria-Saal machte.
Nach Italien kam er nur noch einmal im Jahre 1856. Das Ziel
dieser Reise war Mailand. Im Herbste 1857 und im Sommer 1858
war Chmel in Kärnten. Mitteilungen über den verwahrlosten
Zustand des Archivs führten ihn nach Millstatt Die Ausbeute war
jedoch geringer, als er gehofft hatte. Leidend kehrte er nach Wien
zurück. Das rastlose Arbeiten begann seine Kräfte aufzureiben
Chmel konnte auch nicht mehr an der konstituierenden Konferenz
der Historischen Kommission in München, zu der er eingeladen
worden war, teilnehmen. Er starb am 28. November 1858.
Chmel zählt zu den tätigsten und tüchtigsten Geschichts-
forschern Österreichs, er ist durch mehr als zwei Dezennien der
eigentliche Träger und Vertreter der Geschichtswissenschaft seines
Vaterlandes. Dies wurde auch im Auslande anerkannt Die hervor-
ragendsten gelehrten Gesellschaften (im ganzen 27) ehrten ihn
durch die Wahl zu ihrem Mitglieder Chmel war Mitglied der
Akademie der Wissenschaften zu München, Beriin, Pest, Prag, der
Sozietät zu Göttingen, der Gesellschaft für ^nordische Altertums-
kunde zu Kopenhagen und Ehrenmitglied einer ganzen Reihe
historischer Vereine Deutschlands, Österreichs und der Schweiz.
Von der Prager Universität erhielt er auch das Doktordiplom der
Philosophie. 1854 wurde er mit dem Franz Josef- Orden aus-
gezeichnet Was Chmel fehlte, war der kritische Blick für das
Wesentliche, die sichtende Beherrschung des massenhaften Stoffes
und die Gabe der Darstellung. Mit wahrer Begeisterung hing Chmel
an seiner Wissenschaft; dieser Begeisterung entsprang auch eine
Fülle von trefflichen Plänen und Anregungen, die Geschichtswissen-
schaft zu heben, ihr in Österreich ein frisches Gedeihen zu
sichern.
Chmel verfaßte oder edierte folgende Arbeiten:
I. Selbst und! gre Werke und Sammelwerke.
Regesta chronologico-diplomatica Ruperti;2regis Romanorum. Auszug aus
den im k. k. Archiv zu Wien sich befindenden Reichsregistraturbüchem vom
Jahre 1400 bis 1410. Mit Benützung der gedruckten Quellen. Frankfurt am Main 1834,
bei Franz Varrentrapp. VII 1 und 244 S. 4^
Materialien zur österreichischen Geschichte. Aus Archiven und Biblio-
theken. Wien, bei Peter Rohrmann. 1. Bd. 1837, 98 + IV + 380 S.; 2. Bd.
1838, 417 S. 4'. (Das 1. Heft des 1. Bandes führt den speziellen Titel: Beyträge
78
zur Geschichte K. Friedrich's des Vierten. Linz 1832, bey Joseph Fink und Sohn.
98 S. 4\)
Regesta chronologico-diplomatica Friderici IV. Romanorum Regis. (Im-
peratoris III.) Auszug aus den im k. k. geheimen Haus-, Hof- und Staatsarchiv
zu Wien sich befindenden Reichsregistraturbüchern vom Jahre 1440 bis 1493.
Nebst Auszügen aus Original-Urkunden, Manuscripten und Büchern. Erste Ab-
teilung. Vom Jahre 1440 bis März 1452. Wien 1838, bei Peter Rohrmann. Ge-
druckt bei J. P. Sollinger. VIII, 283 und CXX S. 4 . Zweite Abteilung. Vom
Jahre 1452 (März) bis 1493. Wien . . . 1840. S. 285—802 und CXXI-CLXXIX. 4«-
Geschichte Kaiser Friedrichs IV. und seines Sohnes Maximilian I. Erster
Band: Geschichte K. Friedrichs IV. vor seiner Königswahl. 1840. XII und 642 S.
Zweyter Band: Geschichte K. Friedrichs IV. als König (1440-1452). 1843.
812 S. 8^ Hamburg, bei Friedrich Perthes.
Urkunden, Briefe und Aktenstücke zur Geschichte Maximilians I. und
seiner Zeit. Stuttgart 1845, gedr. auf Kosten des lit. Vereins. VI und 579 S. 8^
(Kam nicht in den Buchhandel.)
Die Handschriften der k. k. Hofbibliothek in Wien, im Interesse der Ge-
schichte, besonders der österreichischen, verzeichnet und excerpirt Wien. Ge-
druckt und im Veriage bey Cari Gerold. Erster Band 1840. IV und 771 S.
Zweiter Band 1841. 697 S. 8". '
Habsburgisches Archiv. Wien 1846, in Kommission bei P. Rohrmann.
2 Hefte 8". I. Herbersteins Gesandtschaftsreise nach Spanien 1519. 65 S. II. Acten-
stücke zur Geschichte Kroatiens und Slavoniens in den Jahren 1526 und 1527.
V und 64 S.
Der österreichische Geschichtsforscher. I. Bd. (3 Hefte): Wien 1838.
F. Beck'sche Universitäts-Buchhdig. VIII und 604 S. 8^ II. Bd. (3 Hefte):
Wien 1841 bis 1842. Gedr. und im Verl. bei Carl Gerold. IV, 586 und CXXVII S. 8».
(Darin auch das ^ Notizenblatt für österr. Geschichte«.) Unter Mitwirkung der
Herren Freiherr G. M. v. Ankershofen, Bergmann, Birk, Böhm, Emmert, Feil,
V. Fräst, v. G^vay, v. Karajan, Keiblinger, Kopitar, Pritz, Rally, v. Sava, Stülz.
VonChmel sind folgende Artikel im>Geschichtsforscherc
I. Band, 1. Heft (ganz von ihm): Vorwort, S. III- VIII.
Beyträge zum österr. Codex diplomaticus : 1. Zum österr. Stadtewesen.
S. 1-27.
A. Waidhofen an der Ybbs. S. 2-11. B. Ybbs. S. 12-20. C. Nußdorf.
(Gerechtsame der Schiffer-Innung zu Nussdorf 1450.) S. 21-27.
Zur österr. Finanzgeschichte in der ersten Hälfte des vierzehnten Jahr-
hunderts (Rationarium der österr. Herzoge von den Jahren 1326 bis 1338).
S. 28—49.
Zur Geschichte der Wiener Universität im fünfzehnten Jahrhundert. S. 50—63.
a) Ein Edict des Rectors an die Studierenden, vom 20. Sept. 1450.
b) und c) Medizinische Vorlesungen und Vorlesebücher.
d) Publicandum der mediz. Fakultät gegen Kurpfuscherei etc. 1465.
Historia Friderici IV. et Maximiliani 1. ab Jos. Grünbeck. S. 64—97.
*) Vergl. Vier Instructionen des Erzherzogs Albrecht VI. an seine Münz-
meister. Aus Chmels Materialien zur österr. Geschichte. 40. Bericht über das Museum
Francisco - Carolinum. Nebst der 34. Lief, der Beiträge zur Landeskunde von
Österr. ob derEns. Anhang. S. 153—166. Linz 1882. Verl. des Museums Francisco-
Carolinum. Druck v. Jos. Wimmer. 8°.
I
79
Auszüge aus (5) interessanten Handschriften der Ic. k. Hofbibliotbek, zur
Geschichte des sechzehnten Jahrhunderts. S. 98—152.
Notizenblatt. S. 153—167.
a) Auszug aus dem Handschriftenverzeichnis der Bibliothek und des
Archivs zu Riedeck. S. 153—155.
b) Die Inhaltsangabe von zwei interessanten ausländischen Quellenwerken
(1. Qachard's Collection de Documens in^dits concernant Thistoire de la
Belgique III. Tomes. — 2. Histor. Zeitschr. für den Unter-Mainkreis in Bayern).
S. 156-163 und 163-165.
c) Varia (Notizen. Hist Arbeiten und Bestrebungen). S. 165—167.
2. Heft: Notizenblatt. S. 331—399. Literatur der österr. Geschichte seit
1829. Acht Jahrgänge der öst. hist. Zeitschr. (v. Mühlfeld-Hohler 2, Ridler 3
und Kaltenbäck 3). 1829 bis 1837. Hist. Arbeiten und Bestrebungen.
3. Heft: Diplomat. Anhang zu J. Frast's: »Das Nonnenkloster Imbach
(Minnbach).« XI V Urkunden von 1269 bis 1280mltgetheilt und erläutert. S. 547-565.
Notizenblatt. S. 586—604. Literatur der österr. Geschichte seit 1829. Acht
Jahrgänge der öst hist. Zeitschr. 1829 bis 1837. Bemerkungen über die Leistungen
und Ergebnisse dieser acht Jahrg. (der öst. hist. Zeitschr. von 1829 bis 1837).
II. Band, 1. Heft: Vorwort, S. III— IV.
Zur Geschichte der tirolischen Landesfürsten im ersten Drittel des vier-
zehnten Jahrhunderts. 1300 bis 1330. S. 133-187.
Amtsrechnungen über die fürstlichen Gefälle in der Grafschaft Tirol
von den Jahren 1303 bis 1305. S. 133—171.
Auszüge aus einem Diplomatarium des tirolischen Landesfürsten
K. Heinrichs von Böhmen, Herzogs von Kärnthen und Grafen von Görz und
Tirol. Von den Jahren 1326 bis 1330. Aus dem k. k. geheimen Hausarchiv.
S. 172-187.
Notizenblatt für österreichische Geschichte, Nr. 1, S. I -XXVII.
Litenrtiir. I. Österreich unter der Enns. — Wien. Bergmann, Medaillen
auf berühmte und ausgezeichnete Männer des Kaiserthums Österreich vom
15. bis zum 19. Jahrhundert; Schultheß-Rechberg, Thaler-Kabinett. II. Österreich
ob der Enns. Musealbl. 1839 bis 1840; Vierter Bericht über das Museum
Francisco-Carolinum. Nebst der 1. Lief, der Beiträge zur Landeskunde von Öster-
reich ob der Enns und Salzburg. III. Tirol und Vorarlberg. Neue Zeitschrift des
Ferdinandeums. 6 Bde.; Sopra qualche punto della Storia Trentina Discorsi.
Von Fr. Filos. Rovereto dall* I. R. Stamperia di L. Marchesani 1839; Della
Storia e della Condizione del Trentino sotto la dominazione Romana discorso
di Giuseppe Frapporti Trentino. Trento dair Imp. Regia. Stamperia Monauni, 1840 ;
Della Storia e della Condizione del Trentino sotto la dominazione de' Goti,
de' Franco-Baioarii, e de' Longobardi discorso di Giuseppe Frapporti Trentino.
Trento dair Imp. Reg. Stamperia Monauni MDCCCXL; IV. Siebenbürgen
Notitia Hist.-Diplomatica Archivi et Literalium Capituli Albensis Transsilvaniae
Auetore Kem^ny. 1836. 2 Tomi. — Kem^ny, Deutsche Fundgruben der Ge-
schichte Siebenbürgens, 2 Bde., 1839 bis 1840.
Über das Troppauer Museum und ein Ms. in demselben. Varia.
2. Heft : Zur österr. Finanzgeschichte in der ersten Hälfte des vierzehnten
Jahrhunderts. Aus einem Cod. mscr. des k. k. geh. Haus- Archivs : Rationarium der
öst. Herzoge von 1326 bis 1338. S. 203-259. (Fortsetz, der Arbeit im I. Bd.
1. H., S. 28-49.)
80
Zur Geschichte der tirolischen Landesfürsten im ersten Drittel des vier-
zehnten Jahrhunderts. 1300 bis 1330:
Urkunden von und an König Heinrich von Böhmen und Polen, Herzog:
von Kämthen und Grafen von Görz und Tirol. (3Q Stücke von 1311 bis 1332.)
Aus den im k. k. Haus-Archiv befindlichen Originalen mitgeteilt. S. 350 — 398.
{Fortsetz, der Arbeit im II. Bd., 1. Heft, S. 133—187.)
Notizenblatt für österr. Geschichte. Nr. 2. S. XXIX—LXXIV.
Handschriften in der Bibliothek des Klosters Göttweich.
Literatur des Auslandes. (1. Anzeiger für Kunde des deutschen
Mittelalters von Aufseß und Mone, acht Jahrgänge 1832— 183Q. 2. Taschenbuch
für Geschichte etc. von Dr. H.Schreiber, 3 Jahrgänge 1839, 1840, 1841. 3. Jahr-
bücher des Zittauischen Stadtschreibers Johannes v. Guben, von E. Fr. Haupt.
4. Le Glay, Correspondance de l'Empereur Maximilien I. et de Marguerite
d'Autriche, sa fille etc. 2 Tomes. 5. M^moires etc. de la Soci6t6 etc. du
Hainaut etc. etc. 1839.)
Varia. 1. Wapen am Herzoghof in Medling. 2. Preisaufgabe.
3. Heft : Zur österr. Finanzgeschichte in der ersten Hälfte des vierzehnten
Jahrhunderts. Aus einem Cod. mscr. des k. k. geh. Hausarchivs : Rationarium der
österr. Herzoge von 1326 bis 1338. S. 418-447. (Fortsetz, der Arbeit im 2. H.,
II. Bd., S. 203-259; im ganzen LXXVIII Urkunden.)
Zur Geschichte Herzog Sigmunds von Österreich. (1448 bis 1451.) Nach-
trag zu den Materialien zur österr. Geschichte I. Bd.; S. 448—474.
I. (20) Akten-Stücke zur Geschichte der Vermählung mit Eleonoren von
Schottland (1448).
II. Übereinkunft des H. Sigmund v. Österreich mit der Markgräfin Elisa-
beth V. Hochberg (1449).
III. Herzog Siegmund v. Österreich erläßt ein Münzpatent (1450).
IV. Bericht der Salz-Amtleute an den Herzog Sigmund von Österreich (1450).
V. Aufzeichnung einiger Geschäfte H. Sigmunds v. Österreich (1451).
Zur Geschichte des Grafen Heinrich (V.) von Görz (1444 bis 1451.
40 Urkunden.) Als Nachtrag zu den Materialien zur österr. Geschichte I. Bd. Mit-
getheilt aus den Griginal-Documenten und gleichzeitigen Abschriften im geheimen
Hausarchiv. S. 498-535.
Urkunden zur Geschichte des Nonnenklosters Imbach. 23 Stücke aus dem
13 Jahrh. Mitgeteilt aus den Originalurkunden des k. k. geh. Hausarchivs.
5. 559-575. (S. Geschichtsforscher 1. Bd., 3. H., S. 547—565. Im ganzen XXXVII Ur-
kunden.)
Notizenblatt für österr. Geschichte. Nr. 3. S. LXXV— CXXVII.
Inländische Literatur der Geschichte.
1. Österreich unter der Enns. Wien. v. G^vay: Urkunden und Akten-
stücke zur Geschichte der Verhältnisse zwischen Österreich, Ungarn und der
Pforte im XVI. und XVII. Jahrhunderte. Aus Archiven und Bibliotheken. 2 Bde.
Wien 1838-41, Schaumburg und Comp. S. LXXXV-XCIII. II. Österreich
ob der Enns. 1. V. Bericht über das Museum Francisco - Carolinum nebst der
2, Lief, der Beiträge zur Landeskunde von Österreich ob der Enns und Salz-
burg. 2. Monographien einzelner Städte, Klöster, Geschlechter usw. im Lande
ob der Enns (Steyr [Pritz], Stift St. Florian [Stülz], Kloster Wilhering [StülzJ).
S. XCIII-CXXIIL
Bestrebungen und Arbeiten a) in Wiener-Neustadt; b) in Yps; c) in den
Klöstern Unter-Österreichs). S. CXXllI-CXXVll.
81
Seit 1843 erschien das Notizenblatt selbständig unter dem Titel: Notizen-
blatt für österreichische Geschichte und Literatur. Wien, in Kommission in
Fr. Becks Universitätsbuchhandlung. Herausgeber: J. Chmel, k. k. Hof- und
Hausarchivar.
In der neuen Ausgabe des :» Notizenblatt« sind von Chmel nur einige
kleinere Beiträge.
II. Aufsätze, literarische Anzeigren, Besehreibungren Ton Handschriften und
urkundliche Mitteilungen in periodischen Schriften und Sammelwerken.
1. In den Jahrbüchern der Literatur. Wien. Gedruckt und verlegt
bey Carl Gerold. 8'^.
Probe des in der Stiftsbibliothek zu St. Florian aufbewahrten »Psalterium
trilinque« (lateinisch, deutsch und polnisch). 39. Bd. 1827, Anzeige - Blatt für
Wissenschaft und Kunst S. 38-41 (vgl. 40. Bd. 1827, Anz.-Bl. S. 35).
Das Chunigel. (Mittelhochdeutsches Gedicht.) Aus dem reichen Hand-
schriftenschatze der Kanonie St. Florian, abgeschr. vom . . . J. Chmel. Aus
einem Papierkodex aus den Tagen Kaiser Friedrichs IV., und zwar aus der
zweyten Hälfte seiner Regierung. 40. Bd. 1827, Anz.-Bl. S. 15—17.
Hymnus Pange linqua gloriosi. (Alte deutsche Übersetzung.) Aus dem-
selben Kodex. 40. Bd. 1827, Anz.-Bl. S. 17—18.
Ein Beytrag zur Botanik der Väter. Aus einer Handschrift des Macer de
virtutibus herbarum von Pergament aus dem |12. oder 13. Jahrh. 40. Bd. 1827,
Anz.-Bl. S. 18—19.
»Notiz« aus einer Handschrift (einem alten Evangelienbuch mit Kommentar)
der Stiftsbibliothek St. Florian als Berichtigung zu Kurz' »Friedrich dem Schönen«
(S. 207—209). 40. Bd. 1827, Anz.-Bl. S. 19.
Literarische Notizen aus der Bücher- und Manuskriptensammlung des
Stiftes St. Florian. 41. Bd. 1828, Anz.-Bl. S. 13-30.
I. Nachtrag und Berichtigung zu dem im Anzeige-Blatt der Wiener Jahr-
bücher (XXXVII. Bd.) abgedruckten Glossarium aus dem zehnten Jahrhunderte.
S. 13-16.
II. Auszug aus einem lat.-deutsch. Vocabular in einem Cod. mscr. des
XIV. Jahrh. in St. Florian. S. 16-26.
III. a) Aus einem Kod. aus dem 15. Jahrh. (XI, 102). Eine Flugschrift des
bekannten Johann von Gmunden, der das Gerücht von einem verkündeten con-
cursus planetarum widerlegt. S. 26—27.
b) Calendarium des Johann von Gmunden. Cod. mscr. XI, 569. (anno 1461).
S. 27-28.
c) Ein noch älterer Kalender des Johann von Gmunden (a. 1416). S. 28—29.
d) Kalender des Johannes Regiomontan. (Xylograph.) S. 30.
J. E. Schlager: Wiener Skizzen aus dem Mittelalter. Wien 1835 bis 1842.
4 Bde. in 8^ 101. Bd. 1843, S. 217—253.
Archiv für Schweiz. Geschichte, herausgeg. auf Veranstaltung der allg.
geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz. 1. Bd. Zürich 1843. 8^ 102. Bd.
1843, S. 182—214.
Michael Beheim's Buch von den Wienern 1462 bis 1465. . . . Herausgeg.
von Th. G. V. Karajan. Wien 1843. S\ 103. Bd. 1843, S. 222-244.
Beiträge zur Geschichte Basels, herausgeg. v. d. bist. Ges. zu Basel.
Basel 1839. 8". — Beiträge zur vaterländ. Geschichte, herausg. v. d. bist. Ges.
zu Basel. Basel 1843. 8°. 105. Bd. 1844, S. 250—270.
Cernik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 6
82
Regesten Kaiser Ludwigs des Baiern und seiner Zeit (1314 bis 1347). Von
J. Fr. Böhmer. Frankfurt am Main 1839. 4^ — Additamentum primum ad Re-
gesta Imperii inde ab anno 1314 usque ad annum 1347. Von J. Fr. Böhmer.
Frankfurt am Main 1841. 4^ — Fontes rerum Qermanicarum. Herausg. v.
J. Fr. Böhmer. 1. Bd. Stuttgart 1843. 8". 106. Bd. 1844, S. 225-260.
Geschichte des Hauses Habsburg. Von dem Fürsten E. M. Lichnowsky.
8 Bde. Wien 1836 bis 1844. 8°. 108. Bd. (1844), S. 147-187; 109. Bd. (1845),
S. 246-268.
Korrespondenz des Kaisers Carl V. . . . von Dr. Carl Lanz. Leipzig 1844,
1845. 2 Bde. in 8^ 110. Bd. 1845, S. 178-209; 111. Bd. (1845), S. 174-198;
112. Bd.
Messager des sciences historiques de Belgique. 6 Jahrgänge. 1839 bis 1844. 8^.
— Histoire des Beiges k la fin du dixhuiti^me si^cle, par Ad. Borgnet. 2 Tomes.
1844. 8^ 113. Bd. 1846, S. 118-148; 114. Bd. (1846), S. 178-218.
Beitrag zur Geschichte Wallensteins. Warhaffte Relation wie der endleibte
Hertzog von Friedtlandt und er dem praetext gesuechter Winterquartieren vor
die Kayserliche Soldatesca, sich des hohen Ertzstüfft Salczburg impatroniren
wollen, so Ihme aber durch sonderbahre schickhung Gottes mießlungen, und
dadurch seine vorgehabte grausambe Rebellion vornemblich an Tag komben,
deßwegen dan auch die gerechte Straff Gottes über Ihnen und seine vor-
nembste Redeisführer ergangen, so alles auf das kurtzest hierinen erzehlet und
mit vollen Kayserlichen, Chur-Bayrischen, Friedländischen, Gallaßischen, Aldrin-
gerischen, Piccolominischen und andern annoch vorhandenen Schrifften erweiset
und probirt wird. 118. Bd. 1847, Anz.-Bl. S. 54-73; 119. Bd. 1847, Anz.-Bl.
S. 1-18.
2. Im Österreichischen Archiv für Geschichte, Erdbeschreibung,
Staaten künde, Kunst und Literatur. Hauptred.: Jo h. Wilh. Ridl er.
Im Verl. der F. Beck'schen Uni v.-Buqhhdlg. Gedr. bey den Edlen
V. Ghelen'schen Erben. 4".
Ruedolff der Annder von Gottes genaden Erweiter Rom. Kaiser zu Allen
Zeiten Merer des Reichs etc. Ordnung und hofstat für Alle und Jede unser
Hohe und Nidere Ambtleit, Offizier und Diener An unserm Kayserlichen Hofe
auch was aines Jeden Ambt und Dienst sein und wie es mit der Besoldung
gehalten werden solle. Jetzt von Neuen genedigclich fürgenommen und ver-
ordnet Alls hernach volgt. (Aus einem Cod. ms. . . . Lincz. Im 1577 Jar. Im
Archive des Schlosses Riedegg.) Jahrg. I 1831, Urkundenblatt Nr. 1, 2, 3.
Briefe des Prinzen Eugen von Savoyen an den Grafen Guido von
Stahremberg. Aus dem Archiv zu Riedeck ...Jahrg. I 1831, Nr. 48, 49, 52,
53, 54, 157; Jahrg. 11 1832, Nr. 2, 5; Urkundenbl. Nr. 8-12; Jahrg. Hl 1833,
Urkundenbl. Nr. 11, 12, 13, 15.
Memorial des Evangelisch Exercitium im Landt Ob der EnnB betreffend^
Jahrg. II 1832, Urkundenbl. Nr. 1.
Urkunden des 13. Jahrhunderts, aus dem Archiv zu Riedeck. (13 Nummern.)
Jahrg. 11 1832, Urkundenbl. Nr. 1, 2, 3.
Beneücia curata ad praesentationem D. Ducis Austrie pertinentia. Secuntur
non curata beneficia ad praesentationem Ducis pertinentia. Aus einem Ms. auf
Perg in 12" (14 Bl,) mit der Aufschrift: Auszug aller fürstlichen einkomen und
geistlichen Lehenschaften 1438. urbar. Bl. 8 et 9. Jahrg. II 1832, Urkunden-
blatt Nr. 10.
83
Briefe Carls III., Königs von Spanien (Kaiser Carls VI.), an den Orafen
Ouido von Stahremberg, in den Jahren 1706, 1708 bis 1713. Aus dem Archiv
zu Riedegg gesammelt, und diplomatarisch copirt von . . . Jahrg. II 1832, Nr. 38,
39, 40, 43, 44, 45, 50, 64; Jahrg. III 1833, Nr. 142, 144, 145, 146, 148, 151, 153;
Urkundenbl. Nr. 15, 16, 17.
Nachtrag zur Anzeige des ersten Heftes der Materialien zur österr. Ge-
schichte, aus Archiven und Bibliotheken etc. in den Nummern 111 und 112 des
österr. Archivs vom 15. und 18. Sept. 1832. Jahrg. II 1832, Nr. 118, 119.
3. In den Österreichischen Blättern fürLiteratur und Kunst, Ge-
schichte, Geographie, Statistik und Naturkunde. Herausgegeben
und redigiert durch Dr. A. Adolf Schmidl. Wien. Gedruckt bei
Anton Strauß' sei. Witwe & Sommer. 4^
Ober die neueste Geschichtsliteratur Kärntens. 1. Reihe der Bischöfe von
Lavant. Von Karlmann Tangl. Klagenfurt 1841. 2. Handbuch der Geschichte des
Herzogtums Kärnten bis zur Vereinigung'Jmit den österr. Fürstenthümern. Von
Gottlieb Freiherrn v. Ankershof en. 2 Hefte. Klagenfurt 1842. 3. Handbuch der
Geschichte des Herzogthums Kärnten in Vereinigung mit den österr. Fürsten-
thümern. Von Heinrich Hermann. 1. Heft. Klagenfurt 1843. 4. Kärntens röm. Alter-
thümer in Abbildungen. Herausg. von M. F. v. Jabomigg- Altenfels und Grafen
Alfred Christalnigg. 1. Heft. Klagenfurt 1843. Erster Jahrg. (1844), Literatur-
blatt Nr. 2, S. 9-15; Nr. 3, S. 22-24; Nr. 4, S. 30-32; Nr. 14, S. 110-112;
Nr. 15, S. 119-120.
Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. 1. Bd., 1. Heft.
Hermannstadt 1843. Erster Jahrg. (1844), Literatur Nr. 32, S. 249-250.
Was thut der österreichischen Geschichte noth? Zweiter Jahrg. (1845),
Nr. 1, S. 1-6.
Magazin für Geschichte, Literatur und alle Denk- und Merkwürdigkeiten
Siebenbürgens . . . von Anton Kurz. 1. Bd., 1. Heft. Kronstadt 1844. Zweiter
Jahrg. (1845), Nr. 54, S. 419-421.
Mittheilungen zur Geschichte und Topographie. Zusammengestellt von
Josef Chmel. 165 S. 4°. Nr. I-IX. (1-26.) Vierter Jahrgang (1847), Nr. 27,
S. 105-108; Nr. 28, S. 109—112; Nr. 33, S. 129-132; Nr. 34, S. 133-136
Nr. 41, S. 161—164; Nr. 42, S. 165—168; Nr. 47, S. 185-188; Nr. 48, S. 189-192
Nr. 51, S. 201-204; Nr. 52, S. 205-208; Nr. 53, S. 209-212; Nr. 59, S. 233-236
Nr. 60, S. 237-240; Nr. 65, S. 257—260; Nr. 66, S. 261-264; Nr. 71, S. 281-284
Nr. 72, S. 285-288; Nr. 77, S. 305—308; Nr. 84, S. 333-336; Nr. 85, S. 337—340
Nr. 89, S. 353-356 ; Nr. 90, S. 357-360 ; Nr. 101, S. 401—404 ; Nr. 102, S. 405—408
Nr. 107, S. 425-428; Nr. 113, S. 449-452; Nr. 114, S. 453-456; Nr. 120^
S. 477—480; Nr. 124, S. 493-496; Nr. 125, S. 497-500; Nr. 133, S. 525-528
Nr. 137, S. 541-544; Nr. 144, S. 569—572; Nr. 150, S. 593-596; Nr. 162
S. 641—644; Nr. 168, S. 665-668; Nr. 174, S. 689-692; Nr. 179, S. 709-712
Nr. 180, S. 713—716; Nr. 187, S. 741—744. Auch besonders abgedruckt.
Darunter vom Zusammenstell er folgende Nummern:
I, 1: Zeitschrift für die Archive Deutschlands. Besorgt von Friedrich
Traugott Friedemann. Gotha 1846, Veri. v. Friedrich und Andreas Perthes.
1. Heft, VIII und 89 S. in S\ Nr. 27, S. 105-108; Nr. 28, S. 109-110.
I, 5: K. Rudolfs II. Liebe zur Kunst etc., beleuchtet durch Briefe usw.
Nr. 33, S. 131-132; Nr. 34, S. 134-136; Nr. 51, S. 202-204.
6*
84
II, 6: Beiträge zur Geschichte und Literatur vorzüglich aus den Archiven
und Bibliotheken des Kantons Aargau. Herausg. v. Dr. Heinr. Kurz und Pladdus
Weißenbach. 1. Heft. Aargau 1846. H. R. Sauerländers Verlagsbuch hdlg. VIII
und 136 S. in 8'. Nr. 41, S. 161- 164; Nr. 42, S. 165-168.
II, 7: Geschichte der rheinischen Pfalz nach ihren polit., kirchl. und lit.
Verhältnissen, von Dr. Ludwig Häußer. Heidelberg 1845, ak. Verlagshandlung
von J. C. B. Mohr. 2 Bde. 8". Nr. 47, S. 185-188; Nr. 48, S. 189 190.
IV, 11: Der Konstanzer Sturm im Jahre 1548 von Georg Vögeli, ...
Belle- Vue bei Constanz 1846. Verlagsbuchhandlung zu Belle-Vue. Mit dem
lithogr. Bildnisse des Ambrosius Blaurer. X und 183 S. 8. Nr. 52, S. 205-206.
IV, 12: Beiträge zur »Adelsgeschichte des Landes unter der Enns. 1. Die
Familie der Eyzinger von Eyzing. Nr. 53, S. 209-210; Nr. 59, S. 234-236;
Nr. 60, S. 238-240; Nr. 65, S. 258-260; Nr. 66, S. 261 -264; Nr. 71, S. 283 - 284.
VI, 16: Zur Geschichte der bischöflich Freisingischen Herrschaften in
Österreich, während der Zeit Bischofs Sixtus (1474 bis 1494). Nr. 77, S. 305-308;
Nr. 84, S. 334-336; Nr. 85, S. 338-340; Nr. 89, S. 354-356; Nr. 90, S. 358-360;
Nr. 101, S. 402-404; Nr. 102, S. 405-407.»)
VIII, 22: Zur Geschichte K. Maximilians 1. Nr. 107, S. 425-428; Nr. 113,
S. 450 452; Nr. 114, S. 454-456; Nr. 120, S. 478-480; Nr. 124, S. 494—496;
Nr. 125, S. 499-500.
VllI, 24: Zur Chronik österreichischer Städte und Märkte. 1. Markt Bert-
holdsdorf, gewöhnlich Petersdorf genannt. Nr. 125, S. 497-499; Nr. 133,
S. 525- 528; Nr. 137, S. 541-543; Nr. 144, S. 569—572; Nr. 150, S. 594-596;
Nr. 162, S. 641-643.
4. In der Österreichischen Zeitschrift für Geschieht s- und Staats-
kunde. Herausgegeben und red ig. v. J. P. Kaltenbäck. In Kom-
mission der F. Beck'schen Buchhandlung. Gedr. bei den Edlen
V. Ghelen'schen Erben. Wien. 4.
(Als Beilage: Blätter für Literatur, Kunst und Kritik.)
An die österreichischen Geschichtsforscher. Erster Jahrg. (1835), Nr. 11,
5. 41-44.
Der Würfel. Gedicht von Suchenwirt. Aus dem Papierkodex in 4^ Nr. 69
der Stiftsbibliothek zu Kremsmünster. Erster Jahrg. (1835), Blätter für Lit., Kunst
... Nr. 16, S. 61-63.
Reichard Strein's Guetbeduncken wegen des Paurn- Aufstand anno 1593.
Aus dem Archiv zu Riedegg. Erster Jahrg. (1835), Nr. 40, S. 159-160; Nr. 41,
S. 164; Nr. 42, S. 167-168; Nr. 43, S. 172; Nr. 44, S. 174-176.
Über die Behandlungsweise der Geschichte Österreichs im Mittelalter.
Eine unmaßgebliche Meinung. Zweiter Jahrg. (1836), Nr. 78, S. 309-310; Nr. 79,
S. 313-316.
Das vaterländische Museum zu Linz. Zweiter Jahrg. (1836), Nr. 84,
S. 335-336; Nr. 85, S. 337-339; Nr. 86, S. 343-344.
Bericht über eine im Jahre 1831 unternommene kleine Reise zum Behufe
der Österr. Geschichts- Quellen -Sammlung. Zweiter Jahrg. (1836), Nr. 93,
S. 369-371; Nr. 94, S. 376; Nr. 95, S. 379-380; Nr. 96, S. 383 - 384 ; Nr. 97,
S. 388; Nr. 98, S. 392; Nr. 99, S. 395 396; Nr. 101, S. 404; Nr. 102, S. 407-408.
^) In der Einleitung dazu schreibt Chmel das Verdienst dieser Arbeit
^ülz zu. Chmel hat sie eigentlich nur veröffentlicht.
85
Zwei Outachten von Reichard Strein. Aus dem Riedecker-Archiv. I. Ouet-
beduncken, Ob Ir Fürstliche Durchlaucht etc. sich zu Haltung des Reichstags
gebrauchen lassen soll. Anno 1597. II. Ouetbeduncken per Aufbott des zwain-
czigisten Manns 19. Nouembris Anno etc. 97. Dritter Jahrg. (1837), Nr. 3,
S. 11 - 12.
Ausstattung eines adelichen Fräuleins im ersten Viertel des 16. Jahr-
hunderts. (Aus dem Riedecker-Archiv.) Dritter Jahrg. (1837), Nr. 7, S. 28.
Beilagen zu dem Bericht über eine im Jahre 1831 unternommene kleine
Reise zum Behufe der Österr. Oeschichts-Quellen-Sammlung. Dritter Jahrg. (1837),
Nr. 32, S. 127-128; Nr. 33, S. 131-132; Nr. 35, S. 139—140; Nr. 38, S. 152;
Nr. 39, S. 156; Nr. 40, S. 159-160; Nr. 41, S. 164; Nr. 44, S. 176.
5. Im Neuen Archiv für Oeschichte, Staatenkunde, Literaturund
Kunst. Red.: OeorgMegerlev. Mühlfeld. — Em. Th. Hohler. Wien,
gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig. 4".
Literarische Notizen aus der Bücher- und Manuscripten-Sammlung des
Stiftes St. Florian. (S. Wiener Jahrbücher der Literatur Bd. 41. A. Bl. S. 13.)
IV. Pergamentkodex des XIV. Jahrb., 80 Bl. gr.-8'. 1. Metrische Bearbeitung
der fünf Bücher Decretalium. 2. Constitutiones Passavienses apud S. Hyppolitum
(a. 1284). 3. Brief des Bischofs Bernhard von Passau, dat. von Eferding, den
21. August 1286, an seine Diözesangeistlichkeit, in welchem er ein Einladungs-
schreiben des Erzbischofs Rudolf von Salzburg zu einer abzuhaltenden
Provinzial-Synode mitteilt. Zweyter Jahrg. (XXI. als Fortsetzung). 1830. Nr. 102
5. 712.
6. In der Zeitschrift für Oeschichtswissenschaft ... von Dr. W.
Adolf Schmidt. Berlin. Verlag von Veit und Comp. 8^
Rilatione di M. Vicenzo Quirini Oratore a Massimiliano Imperatore
Tanno 1506. Aus dem k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv. Zweiter Band (1844),
S. 272-288 und 334-356.
7. Im ArchivderOesellscha ft für ältere deutscheOeschichtskunde
zur Beförderung einer Oesamtausgabe der Quellenschriften
deutscher Oeschichten des Mittelalters, herausgegeben von
O. H. Pertz. Hannover, in der Hahnschen Hofbuchhandlung. 8<*
Petrus de Vinea. VII. Bd. (1839.) 1. Wilhering. mbr. sec. XIV. in 4to. in
Rothlederband, eine umfassende Sammlung päpstl. und kaiserl. Briefe, denen ein
Formular der Kanzleien vorhergeht. S. 892—912. 2. St. Florian, membr. in 4to.
sec. XV. 67 Bl. S. 948. 3. Kremsmünster. Nr. 183. 2. 32. chart. sec. XV. S. 971.
8. Im Österreichischen KalenderzurVerbreitunggemeinnütziger
Kenntnisse. Für das Schaltjahr 1844. Herausgegeben v.Dr. Moritz
V. Stubenrauch und Dr. Eduard v. Tomasche k.
Maria Theresia und der Oeist ihrer Regierung. S. 32—33.
9. In den Monumenta Oermaniae historica medii aevi.
»Abschriften und Kollationierungen päpstl. und kaiserl. Briefe aus ob-
derennsischen Klöstern.«
10. Beiträge für das »Urkundenbuch des Landes ob der Enns«.
12. In der Wiener Zeitung.
An die deutschen Katholiken. 1848 Juli 28, Nr. 207, Beilage.
^6
m. Aufsätze, Abhandlunir^n) AnzeifT^n, Berichte, Mitteilungren in den Piibli*
kationen der Kais. Akademie der Wissenseh. in Wien^ philos.-histor. Klasse.
1. In den Sitzungsberichten der Kaiserl. Akademie der Wissen-
schaften.^) Philosophisch-historische Klasse. Wien. Aus der
k.k. Hof- und Staatsdruckerei. In Kommission bei W.Braumüller. 8".
Erster Band. 1848.«)
Vortrag in der Sitzung der histor.-philolog. Klasse am 24. Nov. 1847 über
die Aufgaben der Akademie. 1. Heft, S. 59—64. [S. 3-8.]
Programm der Hist. Kommission. (Sitzung am 22. Dez. 1847.) 1. H., S. 72—77.
[S. 16-21.]
Vorträge: 1. Über die hist. Vereine und Provinzialmuseen und die
wünschenswerte Verbindung mit denselben. 2. Über Firnhaber's hist.. Aufsatz:
Vincenzo Guidoto's Gesandtschaft am Hofe König Ludwig's von Ungarn 1523
bis 1525 und Karajan's Leistungen. (Sitzung vom 5. Jänner 1848.) 1. H., S. 80—85.
[S. 24-29.)
Vorschlag zur ersten hist. Preisaufgabe. (Sitzung vom 12. Jänner 1848.)
1. H., S. 89-90. [S. 33-34.)
Vorschlag zu einem Cyclus von fünf consecutiv auszuschreibenden Preis-
Aufgaben. (Sitzung vom 28. Jänner 1848.) 1. Heft, S. 97 - 103. Vergl. 1. H., S. 43 - 47.
[S. 41-48.)
Vortrag über Dr. Rößler's Bearbeitung der »Notitia bonorum ecclesiae
Frisingensis« und über das erste Heft des > Archivs«. (Sitzung vom 16. Febr. 1848.)
2. Heft, S. 7-13. [S. 50-57.)
Über die Pflege der Geschichtswissenschaft in Österreich. (Sechs Vorträge.)
2. Heft, S. 16-36, 90-108; 3. H., S. 54-86; 5. H., S. 55-81; 4. Bd. 1850,
S. 29-49, 122-143. [S. 60-80, 131 149, 197-228, 345-372.) Auch besonders
abgedruckt. 39, 32, 27, 21, 21 S. 8^
Bericht über die Erfolge der durch die Hist. Kommission getroffenen
Einleitungen. (Sitzung vom 23. Febr. 1848). 2. Heft, S. 38-42, it. (Sitzung vom
22. März 1848.) S. 60-65. [S. 82-85, 103-108.)
Vorschlag zur Stiftung eines hist.-archäolog. Vereines in Wien. (Sitzung
vom 12. April 1848.) 2. Heft, S. 85-87; 3. H., S. 33-38. [S. 127-129, 177-18Z)
Literarische Berichte über historische Arbeiten auf dem Felde deutscher
Geschichte. 4. Heft, S. 19-43. (Sitzung vom 4. Okt. 1848). [S. 273-295.)
Auch besonders abgedruckt. 25 S. 8".
Bericht über eine Actensendung des hohen Ministeriums des Innern, rück-
sichtlich hist. Materialien für d. Hist. Comm. der Kais. Akad. d. Wissenschaften
in Wien. 5. H., S. 4-9. [S. 297-302.)
Kleinere historische Mitteilungen. (Sitzung vom 6. Dez. 1848.) 5. Heft,
S. 25-38; 2. Bd. 1849, S. 23-34, 46-102, 142-187, 207-211, 360 406, 427-491 ;
3. Bd. 1849, S. 12-48, 329 366. [S. 317—330.) Auch besonders abgedruckt
unter dem Titel : Hist. Mitteilungen.
-) Einige ganz kurze Berichte, Anträge etc. wurden übergangen.
^) Der erste Band der Sitzungsberichte erschien in zweifacher Ausgabe ; bei
der reichhaltigeren Ausgabe sind die Hefte einzeln paginiert, die andere hat
eine durchgängige Paginierung, auf die wir bei den folgenden Beiträgen Chmels
innerhalb der eckigen Klammern Rücksicht nehmen.
87
Zweiter Band. 1849.
Bericht über ein bist Manuscript: Beiträge zur neueren Geschichte aus
unbenutzten Handschriften, gesammelt von Matthias Koch. (Sitzung vom
3. Jänner 1849.) S. 3-5.
Bericht und Antrag über Dr. Andreas v. Meiller's Werk: >Die öst. Landes-
fürsten aus dem Oeschlechte der Babenberger, nachgewiesen aus Urkunden und
Saalbüchern.t (Sitzung vom 10. Jänner 1849.) S. 11-23.
Bericht über zwei Manuscripte von Max. Fischer, Chorherrn von Kloster-
neuburg. (»Einstige Klöster und Ortschaften im Lande unter der Enns aus dem
Klosterneuburger Archiv nachgewiesen« und »Beiträge zu den lateinischen und
deutschen Glossarien des Mittelalters süddeutscher Zunge aus den Kloster-
neuburgschen Archivschriften«.) (Sitzung vom 7. März 1849.) S. 221 — 222.
Bericht über die Leistungen der Hist. Commission im ersten Jahre ihrer
Wirksamkeit (1848). (Sitzung vom 14. März 1849.) S. 244—247.
Bericht über die Einsendungen des Hist. Vereines für Kärnten. (Sitzung
vom 18. April 1849.) S. 357-360.
Dritter Band. 1849.
Bericht und Antrag über eine Abhandlung von Eh". Gustav Heider: »Über
Tiersymbolik und das Symbol des Löwen in der christl. Kunst« (Wien 1849^
und die zu unterstützende Arbeit über »Die romanische Kirche zu Schöngrabern
und ihre Sculpturwerke«. (Sitzung vom 13. Juni 1849.) S. 6—12.
Bericht über Geschichtsquellen für Tirol und Antrag auf Vermehrung der
der Hist. Commission bewilligten Bogenzahl ihrer jährlichen Publicationen
(150 statt 100). (Sitzung vom 3. Okt. 1849.) S. 115-129.
Bericht über die Leistungen des Hist. Vereines zu Bamberg, insbesondere
über die »Quellensammlung für fränkische Geschichte«, herausgegeben »von
dem Hist. Vereine zu Bamberg«. Baireuth, 1849. 2 Hefte. 8". (Sitzung vom
31. Okt. 1849.) S. 183—216. Auch besonders abgedruckt. 34 S. 8«.
Bericht über das Werk »Quellen und Forschungen zur vaterländischen
Geschichte, Literatur und Kunst«. (Sitzung vom 28. Nov. 1849.) S. 283—300.
Auch besonders abgedruckt. 18 S. 3^
Bericht über die Zeitschrift des Hist. Vereins für Innerösterreich, Heft 1,
und über das von Palacky herausgegebene »Archiv desky« (20 Hefte) und
Antrag auf Übersetzung einiger wichtigen Urkunden dieses »Archivs« und auf
die Verstärkung der Hist. Kommission durch Beitritt des Herrn Schafafik und
Palacky. (Sitzung vom 12. Dez. 1849.) S. 407—425.
Vierter Band. 1850.
Schreiben an Herrn Palacky in Angelegenheit der Hist. Kommission.
(Sitzung vom 16. Jänner 1850.) S. 55—64.
Fünfter Band. 1850.
Antrag der Hist. Kommission, einige ausländische hist. Vereine mit den
Schriften der Klasse zu betheilen. (Sitzung vom 9. Okt. 1850.) S. 209—212.
Bericht über Kink's Bearbeitung des Codex Wangianus. (Sitzung vom
9. Okt. 1850.) S. 356-360.
Bericht über die von ihm im Frühjahr und Sommer 1850 unternommene
literarische Reise. (Sitzung vom 9. Okt. 1850), S. 361—450; (Sitzung vom
13. Nov. 1850), S. 591-728; 6. Bd. (Sitzung vom 8. Jänner 1851), S. 44-100.
Auch besonders abgedruckt. 288 S. 8'.
88
»Eine Hypothese.« (Sitzung vom 4. Dez. 1850), S. 806—816. Auch be-
sonders abgedruckt. HS. 8^.
Vorwort zu Jäger's Aufsatz: Über die den Kardinal und Bischof von
Brixen, Nicolaus v. Cusa» betreffenden Geschichtsquellen in den Tiroler Archiven.
(Sitzung vom 11. Dez. 1850.) S. 868—869.
Sechster Band. 1861.
»Habsburgische Exkurse.« (Sitzung vom 12. März 1851) S. 240-277;
7. Bd. (1851), (Sitzung vom 25. Juni 1851), S. 94-134; 8. Bd. (1852), Sitzung
vom 4. Febr. 1852), S. 54-112; 9. Bd. (1853), (Sitzung vom 14. Juli 1852),
S. 254-305; 11. Bd. (1854), (Sitzung vom 6. Juli 1853), S. 183-241; 18. Bd.
(1856), (Sitzung vom 14. Nov. 1855) S. 63-114; 25. Bd. (1858), (Sitzung vom
4. und 11. Nov. 1857), S. 161-212; 28. Bd. (1858), (Sitzung vom 13. Okt 1858),
5. 473-536. Auch besonders abgedruckt. 39, 42, 60, 54, 61, 54 S. 8^
Siebenter Band. 1851.
Mittheilung eines Schreibens von Herrn Dudik aus Stockholm vom
24. Juni 1851. (Sitzung vom 16. Juli 1851.) S. 238-242.
Bericht über zwei lit. Reisen, eine kleine im Inlande, eine große im Aus-
lande. (Sitzung vom 29. Okt. 1851.) S. 656-682. Auch besonders abgedruckt
28 S. 8".
Achter Band. 1852.
Versuch einer Begründung meiner »Hypothese« über den Ursprung des
»Privilegium majus« von 1156. (Sitzung vom 12. Mai 1852.) S. 435—481. Auch
besonders abgedruckt. 48 S, 8^
Neunter Band. 1853.
Zur Streitfrage jüber den Ursprung des Fridericianum majus von 1156.
(Sitzung vom 10. Nov. 1852.) S. 616-642. Auch besonders abgedruckt. 29 S. 8^
Zehnter Band. 1853.
Beiträge zur Lösung akademischer Aufgaben. (Sitzung vom 23. Febr. 1853.)
S. 206-258; 11. Bd. (1854), (Sitzung vom 30. Nov. 1853), S. 871—953. Auch
besonders abgedruckt. 55, 85 S. 8".
Dreizehnter Band. 1854.
Die Pflege der Geschichte und Statistik in Österreich seit dem Jahre 1848.
(Im Auszuge.) (Sitzung vom 14. Juni 1854.) S. 4—7.
Neunzehnter Band. 1856.
Über den zweiten Bericht an S. E. den Herrn Minister des Innern über
die Literatur im österr. Kaiserstaate im Jahre 1854. (Sitzung vom 13. Febr. 1856.)
S. 163-165.
Zwanzigster Band. 1856.
Das Recht des Hauses Habsburg auf Kärnten. (Sitzung vom 26. März 1856.)
S. 169—184. Auch besonders abgedruckt. 18 S. 8'\
Zweiundzwanzigster Band. 1857.
Bericht über den Fortgang einiger akademischer Unternehmungen, nament-
lich der >Monumenta Habsburgica«. (Sitzung vom 12. Nov. 1856.) S. 29—90.
Auch besonders abgedruckt. 64 S. 8^
Dreiundzwanzigster Band. 1857.
Die österreichischen Freiheitsbriefe. (Sitzung vom 15. April 1857.)
S. 517-574, (Sitzung vom 23. Juni 1858), 28. Bd. (1858) S. 91—126. Auch be-
sonders abgedruckt. 60, 38 S. 8^
89
Sechsundzwanzigster Band. 1858.
Studien zur Geschichte des 13. Jahrhunderts. (Sitzung vom 10. März 1858.)
S. 3 56. Auch besonders abgedruckt. 56 S. 8^
2. In den »Fontes rerum Austriacarum«.
Österreichische Geschichtsquellen. Herausgegeben von der Hist. Kommission der
Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Wien. Aus der k. k. Hof- und
Staatsdruckerei. 8".
Urkunden zur Geschichte von Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain,
Görz, Triest, Istrien, Tirol. Aus den Jahren 1246 bis 1300. Aus den Originalen
des kais. kön. Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Zweite Abteilung. Diplomataria
et Acta. I. Bd. Diplomatarium miscellum seculi XIII. 1849. CIX und 320 S.
Urkunden, Briefe und Aktenstücke zur Geschichte der Habsburgischen
Fürsten K. Ladislaus Posth., Erzherzog Albrecht VI. und Herzog Siegmund
von Österreich. Aus den Jahren 1443—1473. Aus Originalen oder gleich-
zeitigen Abschriften. (Meist des k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchivs.) Zweite
Abtheilung. Diplomataria et Acta. II. Bd. Diplomatarium Habsburgense seculi XV.
1850. LXXV und 454 S.
3. Im »Notizenblatt«.
Beilage zum Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen. Heraus-
gegeben von der Historischen Kommission der Kais. Akademie der Wissen-
schaften in Wien. Wien. Aus der kais.-königl. Hof- und Staatsdruckerei. 8\
Erster Jahrgang. 1851.
Vorwort. Nr. 1, S. 1—2.
Eilfter Bericht des Museums Francisco-Carolinum in Linz. 1850. Nr. 1, S. 3—4.
Carlo Cerri: Straßen- und Postkarte von Italien. Wien 1850. Nr. 1, S. 4—5.
C. Halm (in München) : Zur Handschriftenkunde der Ciceronischen
Schriften. 1850. Nr. 1, S. 5.
Über die »österreichischen Geschichtsquellen«. Nr. 1, S. 6 - 7.
Über die »Monumenta Habsburgica«. Nr. 1, S. 7—8.
1307, 5. Februar. H. Friedrich. Nr. 1, S. 9.
1301, 28. Juni. H. Rudolf. Nr. 1, S. 9-10.
1303, 13. Dezember. HH. Rudolph, Friedrich, Leopold (Teck). Nr. 1, S. 10.
1307, 15. März. H. Friedrich (Voitsberg). Nr. 1, S. 11.
1307, 6. Mai. H. Friedrich (Meißau und Chyau). Nr. 1, S. 11 -12.
1314, 31. Mai. Türkheim im Elsaß (Herzoge von österr.). Nr. 1, S. 13—14.
Die schwäbische Familie der »Wallsee<. Anm. unter d. Striche, Nr. 1, S. 16.
Mittheilungen des Hist. Vereines für Steiermark. Gratz 1850. 1. Heft. Nr. 2,
S. 17-20.
Keiblinger: Geschichte von Melk etc. 1851. Nr. 2, S. 20-22.
M. Borgnet: Philippe II. et la Belgique. (1555 bis 1598.) 1851. Nr. 2,
S. 22—23.
Lepsius: Geschichte der Bischöfe des Hochstifts Naumburg vor der Re-
formation etc. 1. Theil. 1846. (Mit einer Urkunde des Bischofs Berthold II. für
die St. Peterskirche in Zeitz, vom Jahre 1196.) Nr. 2, S. 23-27.
1301, 20. Mai. Herzoge von Österreich (Pfirt). Nr. 2, S. 27—28.
1310, 26. April. H. Friedrich (Frauenkloster Tuln). Nr. 2, S. 28-29.
1316, 4. Dezember. Margarethe von Lanzberg (Amt Kiburg). Nr. 2, S. 29—30.
1322, 23. Mai. Die Brüder Schurberg für H. Otto. Nr. 2, S. 30-31.
90
Handschriften über das Basler Konzil in Ulm, Melk, München, Stuttgart,
Basel. Nr. 2, S. 32.
B. Dudik: Mährens Oeschichtsquellen. I. Bd. Cerroni's Handschriften-
sammlung. Brunn 1850. Nr. 3, S. 33-35.
J. C. Schuller: Das k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien, als
Quelle siebenbürg. Fürstengeschichte. Hermannstadt 1850. Nr. 3, S. 35—37.
Urbar der (ehemaligen) Staatsherrschaft Falkenstein (im Mühlkreise) vom
J. 1570. Nr. 3, S. 37-43; Nr. 4, S. 51—57; Nr. 5, S. 66—74.
1313, 29. September. Stadt Ulm (an Österreich). Nr. 3, S. 43—44.
1315, 26. März. Vermittlung zwischen K. Friedrich und einigen Anhängern
Ludwigs von Baiern. Nr. 3, S. 44 - 45.
1316, 13. August. Grafen von Wirtenberg mit K. Friedrich. Nr. 3, S. 45—46.
Nachträge zu Lichnowsky: Regesten der habsburgischen Fürsten. (Von
1361-1397) Nr. 3, S. 46-47; (von 1399-1422) Nr. 4, S. 60-61.
Nachträge zur Geschichte K. Friedrichs IV. etc. etc. Von Jos. Chmel.
2 Bde. (Hamburg 1840 bis 1843.) Nr. 3, S. 47-48.
Mittheilungen des Histor. Vereines für Krain. Jahrgang 1850. Nr. 4, S. 49—51.
Allgemeine Bemerkungen über einen Codex diplomaticus Austriae in-
ferioris. Nr. 4, S. 61—62.
Angabe einiger handschriftl. Sammlungen zur Geschichte von Seiten-
stetten. Nr. 4, S. 63.
Altenburg Kloster (150 Urk. kopiert.) Nr. 4, S. 63.
Handschriften in der Bibliothek des Stiftes Neukloster (Cisterzienser) in
Wiener-Neustadt. Nr. 4, S. 63-64.
Geschichte und Verhandlungen der Gesellschaft des böhm. Museums in
den Jahren 1846 bis 1850. Prag 1851. Nr. 5, S. 65- 66.
Einleitung zu W. Bißlsky's Arbeit: Nachträge (und Bemerkungen) zu
V. Meiller's Regesten. Nr. 5, S. 75.
Zur Geschichte des deutschen Kaiserreiches. Nr. 6, S. 85—86.
1308, 6. Dezember. H. Leopold (Teck). Nr. 6, S. 93—95.
1315, 20. Jänner. Erzbischof Peter von Mainz (K. Ludwig). Nr. 6, S. 95—96.
Verzeichniss von 283 Original-Urkunden im Franzens-Museum zu Brunn,
die sich auf > Österreich- (Erzherzogthum) beziehen. Nr. 7, S. 106—111; Nr. 8,
S. 119—123.
Volkslied über den Aufruhr der windischen Bauern in Kärnthen, Steier-
mark etc. 1516. Nr. 7, S. 111-112.
Maximilians I. Ansichten über Regentenweisheit. (Gedicht: »Gespräch der
Vögel.-) Nr. 10, S. 153-156.
Herzogenburger Constitutions-Urkunde von 1378. Mitgeteilt von Bielsky,
mit Bemerkungen von Chmel. Nr. 10, S. 158-160.
Pertz: Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde etc.
X. Bd., 4. Heft (Wattenbach: Reise nach Österreich in den Jahren 1847 bis 1849).
Hannover 1851. Nr. 14, S. 209—212.
Die Regiments-Räthe des Niederösterreichischen Regiments. Von 1529— 1657.
Die Cammer-Räthe der Niederösterreichischen Kammer. Von 1539—1606. Aus
dem Friedeshaimischen Wappen- und Regentenbuche in der Bibliothek des
Klosters Göttweig. (Nr. 629, 630 und 631, 3 Bde. in 4 .) Nr. 14, S. 212-224;
Nr. 15, S. 228- 240; Nr. 16, S. 241-251; Nr. 17, S. 263-268.
Allgemeine Bemerkungen über den >Hist. Atlas für Alt-Österreich«. Nr. 17,
S. 268-269.
91
Zur Geschichte der Stadt Friesach in Kärnthen. Nr. 18, S. 277—283; Nr. 19,
S. 294-298; Nr. 20, S. 310-314; Nr. 21, S. 325-328; Nr. 22, S. 337—341;
Nr. 23, S. 354-361.
Abhandlungen der K. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften. Fünfter
Folge sechster Band. 1848—1850. Prag 1851. Nr. 19, S. 289—294.
Histor. Verein in München : Oberbaierisches Archiv für vaterl. Geschichte.
XII. Bd., 1. Heft. München 1851. It. dreizehnter Jahresbericht des Hist. Vereines
(1850). Nr. 21, S. 321-325.
Dr. Fr. Wimmer: Vertraulicher Briefwechsel des Kard. Otto, Truchseß
von Waldburg, Bischofs von Augsburg, mit Herzog Albrecht von Baiem. 1851.
Nr. 23, S. 353-354.
Solothurn: Urkundio etc. 1. Bd., 1. Heft. 1851. Nr. 24, S. 369-371.
Zweiter Jahrgang. 1852.
J. Ed. Jörg: Deutschland in der Revolutionsperiode von 1522—1526 etc.
Freiburg im Breisgau 1851. 8". — Nachträge dazu aus dem Wiener Haus-, Hof-
und Staatsarchiv aus den Jahren 1522 bis 1524. Nr. 2, S. 17-25; Nr. 3, S. 36-43;
Nr. 4, S. 52—58; Nr. 6, S. 81-87; Nr. 7, S. 97-103; Nr. 8, S. 113-118; Nr. 16,
S. 241—254; Nr. 17, S. 257-262; Nr. 18, S. 273-279.
Auszüge aus einem Kanzleibuche (Konzeptensammlung) K. Friedrich's IV.
Vom Jahre 1478. Nr. 3, S. 43-48; Nr. 4, S. 58-64; Nr. 6, S. 93-96; Nr. 7,
S. 110-112; Nr. 8, S. 118—124; Nr. 9, S. 138-144; Nr. 10, S. 157-160; Nr. 11,
S. 172—176; Nr. 12, S. 183-189; Nr. 20, S. 317-320; Nr. 22, S. 340-350;
Nr. 23, S. 361—368; Nr. 24, S. 377-384.
Geschichte und ' Beschreibung der Prager Universitäts-Bibliothek. Von
J. A. Hanslik. Prag 1851, 8. Nr. 4, S. 49.
Schriften der historisch-statistischen Section der K. k. mährisch-schlesischen
Gesellschaft des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Brunn 1851, gr.-8^
1. Heft. Die Olmützer Chronik. (1619, 1620.) Nr. 4, S. 49-50.
Schreiben Herzog Albrechts V. (c. 1420?) an den Papst über Ablösung
von Zinsen. Nr. 12, S. 192.
Schreiben an König Maximilian (II.) von Primus Trüber und für ihn.
Nr. 13, S. 199—208; Nr. 14, S. 213-224.
Die Salzburger Diöcese im fünfzehnten Jahrhunderte. Nr. 17, S. 265—272;
Nr. 18, S. 279-288; Nr. 19, S. 289—291.
»Zur österr. Adelsgeschichte.« Urkunden zur Geschichte der Herren von
Wallsee. Nr. 20, S. 313—317; Nr. 21, S. 329-336; Nr. 24, S. 374-377; dritter
Jg. (1853): Nr. 1, S. 6-11.
Die Glockeninschrift von Feldbach in Steiermark. Schreiben des Frei-
herm von Hammer-Purgstall. Bemerkung der Redaction. Nr. 21, S. 321—323.
Dritter Jahrgang. 1853.
Register der Einkünfte des Bischofs von Passau von den Besitzungen in
Österreich, im ersten Viertel des vierzehnten Jahrhunderts. Nr. 1, S. 12—16;
Nr. 2, S. 27-32; Nr. 3, S. 40-45; Nr. 4, S. 57-64; Nr. 5, S. 75-88; Nr. 6,
S. 92—96; Nr. 7, S. 112-118; Nr. 8, S. 142-150; Nr. 9, S. 162—176; Nr. 10,
S. 193—200.
Forschungen in Schweden für mährische Geschichte. Im Auftrage des
hohen mährischen Landes- Ausschusses im Jahre 1851, unternommen und ver-
öffentlicht von Doctor Beda Dudik (Benediktiner von Raygern). Brunn 1852.
Druck von K. Winiker. Nr. 3, S. 33 40.
92
Urkundenbuch des Landes ob der Enns. Herausgegeben vom Verwaltungs-
Ausschusse des Museums Francisco-Carolinum zu Linz. I. Bd. Wien 185Z Aus
der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. Nr. 6, S. 89.
Urkundenbuch für die Oesciiichte des Benediktinerstiftes Kremsmünster,
seiner Pfarreien und Besitzungen vom Jahre 777—1400. Im Auftrage des
P. T. hochw. Herrn Abtes Thomas Mitterndorfer, bearbeitet von P. Theodorich
Hagn, Stiftsarchivar. Gedruckt in der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien, 1852.
Nr. 6, S. 89-92.
Meißau'sche Herrschaften und Erträgnisse im 14. Jahrhundert. Nr. 6,
S. 97-104; Nr. 7, S. 119-128; Nr. 8, S. 150-152.
Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Herausgegeben von dem
Landesarchiv zu Karlsruhe, durch den Direktor desselben F. J. Mone. L Bd. in
4 Heften. Karlsruhe 1850; IL Bd. 1851: IIL Bd. 1852; Nr. 7, S. 105-112; Nr. 8,
S. 129-137.
Noch einmal die Glocken-Inschrift in Feldbach. (Aus einem Schreiben des
Herrn Professors Hofmann in Gratz.) Bemerk der Red. Nr. 8, S. 137—142.
Briefe von Kepler. Nr. 9, S. 153—162.
Auszug aus den Handschriften-Verzeichnissen der Bibliotheken zu Stutt-
gart und Basel. Nr. 10, S. 186—192; Nr. 11, S. 201—212.
Salzburgische Urkunden und Urkunden-Auszüge von 1440 bis 1457 aus
dem k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv. Nr. 11, S. 212-219; Nr. 12, S. 225-228;
Nr. 13, S. 243-254; Nr. 14, S. 267-276; Nr. 15, S. 285-289; Nr. 16, S. 297—303;
Nr. 17, S. 321-329; Nr. 19, S. 361-368; Nr. 20, S. 385-393; Nr. 21, S. 409—416;
Nr. 22, S. 425-428; Nr. 24, S. 473-479. Vierter Jahrg. 1854; Nr. 1, S. 1-9;
Nr. 2, S. 25-37; Nr. 10, S. 230-232; Nr. 11, S. 251-256; Nr. 13, S. 289-294.
Zins- und Dienst-Buch der Grafschaft Litschau. Anno 1369. Nr. 13, S.
255-264.
Über Nationalgeschichte und den gegenwärtigen Stand ihrer Pflege in
Österreich. Von Jos. Alex. Helfert. Prag 1853. Nr. 15, S. 281 285.
Aus einem Rationarium und Diplomatarium der Grafen von Görz. Aus
den Jahren 1398 und 1402. Nr. 15, S. 290-296; Nr. 16, S. 311—320.
Urkunden und Briefe zur Geschichte Herzog Albrechts V. (als König
Albrechts IL). Von 1411—1437. Aus dem k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv.
Nr. 16, S. 303-311 ; Nr. 17, S. 329-336; Nr. 18, S. 352-360; Nr. 19, S. 378-384;
Nr. 20, S. 405-408.
Vierter Jahrgang. 1854.
Das Lehenbuch Königs Ladislaus Posth. für Österreich ob und unter der
Enns. (In alphabeL Ordnung.) Nr. 1, S. 15-24; Nr. 2, S. 41-48; Nr. 3, S. 65 72
Nr. 4, S. 89-96; Nr. 5, S. 113-120; Nr. 6, S. 137—144; Nr. 7, S. 161—168
Nr. 8, S. 185-192; Nr. 9, S. 209-216; Nr. 10, S. 233-240; Nr. 11, S. 257-264
Nr. 12, S. 281-288; Nr. 13, S. 305-312; Nr. 14, S. 329 - 336; Nr. 15, S. 353-360
Nr. 16, S. 377-384; Nr. 17, S. 401-408; Nr. 18, S. 425-432.
Einleitung zur Arbeit Valentinelü's : > Zur Geschichte der Patriarchen von
Aquileja.^ Nr. 3, S. 49- 50.
Urkundliche Beiträge zur Adelsgeschichte. 1. Die Herren von Wallsee
im 14. Jahrhunderte. Nr. 4, S. 79—88; Nr. 5, S. 100-108; Nr. 6, S. 125-132
Nr. 12, S. 278-280; Nr. 13, S. 294-296; Nr. 14, S. 316-321 ; Nr. 15, S. 337-345
Nr. 17, S. 385-390; Nr. 19, S. 433-437; Nr. 22, S. 531- 536; Nr. 23, S. 549-568
Nr. 24, S. 589-607.
93
Actenstücke zur Geschichte der Gesandtschaft, welche K. Maximilian II.
im Jahre 1567 an die Königin Elisabeth von England abgeschickt* hat. Nr. 7,
S. 145-160; Nr. 8, S. 169-184; Nr. 9, S. 200-208; Nr. 10, S. 217-219.
Vor Vernichtung Gerettetes. Nr. 10, S. 222-230; Nr. 16, S. 361-371.
Fürstenbriefe usw. aus dem 15. Jahrhunderte, unter der Regierung K.
Fricdrich's IV. (Im Germanischen Museum zu Nürnberg und im Archiv zu
München die Originale oder die Abschriften.) Nr. 18, S. 417—424; fünfter
Jg. 1855: Nr. 4, S. 83-88; Nr. 7, S. 158-160; Nr. 9, S. 202-208; Nr. 10,
S. 222-232; Nr. 11, S. 249-256; Nr. 12, S. 278-280.
Vorerinnerung zur > Literatur«. Nr. 20, S. 457—458.
Kriegerische Ereignisse im Herzogthume Salzburg in den Jahren 1800,
1805 und 1809. Bearbeitet von Anton Ritter v. Schallhammer, k. k. Hauptmann.
Mit drei Karten und zwei Stahlstichen. Salzburg 1854, in Commission der
Mayr'schen Buchhandlung. 8'. VI und 592 S. Nr. 20, S. 458-461.
Die Besitzungen des Benediktinerklosters Nieder-Altaich in der Passauer
Diözese. Nr. 20, S. 473-480; Nr. 21, S. 505-512; Nr. 22, S. 537-544; Nr. 23,
S. 569—576; fünfter Jg. 1855: Nr. 4, S. 89-96; Nr. 5, S. 113—120; Nr. 6,
S. 137-144; Nr. 7, S. 161-168; Nr. 8, S. 185-192; Nr. 9, S. 209-216; Nr. 10,
S. 233-240; Nr. 11, S. 257-264; Nr. 12, S. 281—288; Nr. 13, S. 309-312;
Nr. 14, S. 329-333; sechster Jg. 1856: Nr. 15, S. 353-360; Nr. 16, S. 377—384;
Nr. 17, S. 401—408; Nr. 18, S. 425-432; Nr. 19, S. 449-456; Nr. 20, S. 473-480;
Mr. 21, S. 505-512; Nr. 22, S. 537—544; Nr. 23, S. 569-576; Nr. 24, S. 603-608.
Die Stadtrechte von Brunn aus dem XIII. und XIV. Jahrhundert . . . von
Emil Franz Rößler i . . Mit fünf Steindrucktaf. (Vorstellungen aus den Rechts-
büchern). Prag 1852, J. O. Calve'sche Buchhandlung Friedr. Tempsky. 8^. XXIV,
CXXXI und 432 S., 1 Blatt Nachträge und Berichtigungen. Nr. 21, S. 481-48Z
Hofmarch- und Lanndtgerichts-Puechl der Herrschaft Wartenburg im
Lande ob der Enns. 1611. Nr. 21, S. 484-496.
Vollständige Topographie der Karlstädter Militär-Grenze in Kroatien, . . .
von Franz Julius Fräs ... 2. Aufl. Agram 1850. Gedr. und im Verl. bei Franz
Suppan. In Leipzig bei F. A. Herbig. In Wien bei F. Tendier und Comp.
XIX und 426 S. 8«, dann 11 Bl. Subskribenten Verzeichnis. (553.) Nr. 22,
S. 513-515.
(Zur Austria sacra.) Die Kirchen der Stadt Krakau. Eine Monographie
zur Geschichte und Kirchengeschichte des einstigen Königreichs Polen. Von
Dr. Konstantin Wurzbach . . . Wien 1853. Druck und Verl. der Mechitaristen-
Kongregations-Buchhandlung. In 8«. XIV und 402 S. (S. 380-402 Inhalt, das ist
Register.) Nr. 23, S. 545-549.
Lungau, historisch, ethnographisch, statistisch . . . von Ignaz v. Kürsinger,
. . . Inglorius, dum utilis. Mit artistischen Beigaben. Salzburg 1853. In Commission
der Oberer'schen Buchhandlung. 785 S. in 8'. Nr. 24, S. 577-589.
Fünfter Jahrgang. 1855.
Pflege der Geschichte und Statistik in Österreich seit 1848. Nr. 1, S. 1— 9;
Nr. 2, S. 25-36; Nr. 3, S. 49'-64; Nr. 4, S. 73-83.
Relazione dell' Ambasciata estraordinaria inviata nel 1763 dalla Republica
di Venezia in Inghilterra per lo avvenimento al trono del Re Giorgio III.
Venezia 1854 dalla tipogfafia di F. A. Perini. 43 pp. in 8^ Nr. 5, S. 97-98.
Der Landgraf Georg von Hessen-Darmstadt im Felde und am Hofe in
Spanien 1695 bis 1701. Nach den Urkunden dargestellt von Heinrich Künzel.
94
(Im 1. H. des 8. Bdes. des Archivs für hessische Geschichte und Alterthums-
künde. Artikel III. 1854. S. 65-200.) Nr. 5, S. 98-102.
Mittheilungen der Oeschichts- und Alterthumsforschenden Gesellschaft des
Osterlandes zu Altenburg. Von 1841—1848, 2 Bde. in 7 Heften. Nr. 6, S. 121-131.
Das Bischofs- und Dienstmannenrecht von Basel in deutscher Aufzeichnung
des XIH. Jahrh. Herausgegeben von W. Wackemagel. Basel 1852, in der Schweig-
hauser'schen Universitäts-Buchdruckerei. 43 Seiten 4\ Nr. 7, S. 145—146.
Beiträge zur vaterländ. Geschichte. Herausgegeben von der Hist. Gesell-
schaft zu Basel. 4. Bd. 1850. XI und 404 S. in S\ 5. Bd. 1854. X und 318 S. 8*».
Schweighauser'sche Verlagsbuchhandlung. Nr. 7, S. 146—154.
Basler Taschenbuch auf das Jahr 1853. Herausgegeben von Dr. Wilhelm
Theodor Streuber. 4. Jahrg. Basel 1853. Schweighauser'sche Verlagsbuchhandlung.
VIII und 207 S. in 12^ Nr. 7, S. 155-158.
Die Zeit Constantins des Großen. Von Jak. Burckhardt. Basel 1853. Druck
und Verl. der Schweighauser'schen Verlagsbuchhandlung. VII und 512 S. in 8^
Nr. 7, S. 158.
Zeitschrift des Vereins für thüringische Geschichte und Alterthumskunde.
1. Bd. in 4 Heften. Jena 1852 bis 1854. Friedr. Frommann. 450 S. in 8^ Mit
lithogr. Taf. Nr. 11, S. 241-247.
Zwei Programme als Einladungsschriften zu den General-Versammlungen
des Vereins für thüringische Geschichte und Alterthumskunde in den Jahren 1853
und 1854. Vom Justizrath und Professor Michelsen. 1. Der Mainzer Hof zu Erfurt
1853. 46 S. in 4°. Über die Ehrenstücke und den Rautenkranz als hist. Probleme
der Heraldik. 1854. 43 S. in A\ Nr. 11, S. 247-248.
Michelsen: Specimen Codicis diplomatici Jenensis. 1852. 16 S. in 4^ Nr. 11,
S. 248—249.
Rechtsdenkmale aus Thüringen. 1. Lief. Namens des Vereins für thüringische
Geschichte und Alterthumskunde, herausgegeben von A. L. J. Michelsen. Jena 1852.
Friedr. Frommann. 100 S. 8". Z Lief. Jena 1853. S. 101—198. 8«. Nr. 12,
S. 265-267.
Michelsen: Die Hausmarke. Eine germanistische Abhandlung. Mit drei
lithogr. Taf. Jena 1853. Fr. Frommann. 68 S. gr.-8^ Nr. 12, S. 267.
Codex Thuringiae diplomaticus. Sammlung ungedruckter Urkunden zur
Geschichte Thüringens. 1. Lief. . . . von A. L. F. Michelsen. Jena 1854. Fr. From-
mann. 96 S. in 4 . Nr. 12, S. 267—268.
Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae. Tom. V. VL (Chytil.) 1850,
1854. Nr. 13, S. 289-295.
Die Landtafel des Markgraf thums Mähren. 1. Lief. Bog. 1—24. Erstes Buch
der Olmützer Cuda. Brunn 1854. (R. v. Chlumecky.) Nr. 13, S. 295—297.
Bibliographisch-statistische Übersicht der Literatur des österr. Kaiser-
staates. Vom 1. Sept. 1852 bis letzten Dez. 1853. Erster Bericht, verfaßt ...
von ... Dr. C. v. Wurzbach. Wien 1854. Buchdruckerei der Edlen von Ghelen-
sehen Erben. VI und 111 (109) S. in 8^ Nr. 14, S. 313—316. (In der Note 1,
S. 314, über Wurzbachs Buch: Die Sprichwörter der Polen etc. etc.)
Zur Geschichte der Stadt Wien. (Wiener Stadtrechnungen usw. 1368
bis 1403.) Aus einem Original-Codex des 14. Jahrh. (Papierkodex in Fol.) und
aus einem Original-Heft des 15. Jahrhunderts. (13 Bl. Fol.) Im Besitze des Herrn
V. Feil. Nr. 14, S. 325—328; Nr. 15, S. 350—352; Nr. 16, S. 365-376; Nr. 17,
S. 391—400.
Rationarium Austriacum (c. 1275). Original, auf Pergament in 12», 31 Blatt in
95
Folio. Haus- und Staatsarchiv. Nr. 14, S. 333 336; Nr. 15, S. 353—360;
Nr. 16, S. 377-384; Nr. 17, S. 401 - 408; Nr. 18, S. 425-428.
Germanisches Museum zu Nürnberg. Erster Jahresbericht des Oerman.
Nationalmuseums zu Nürnberg vom Sept. 1853 bis Ende August 1854 mit
Rückblick auf das Jahr 1852, verfaßt von . . . Dr. W. Harleß. Nürnberg, in der
lit-artist. Anstalt des Oerman. Museums. Leipzig, bei Friedr. Fleischer 1854. 4^
18 S. Nr. 16, S. 361-364.
Oesammtverein der deutschen Oeschichts- und Alterthumsvereine. 1. Corre-
spondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthums-
vereine ... von Prof. Dr. M. L. Löwe. 1. Jg. 1853 (Nov. 1852 bis Sept. 1853).
13 Nummern. 112 S. in 4^ Dresden. In Commiss. der Arnoldischen Buchhandlung;
2. Jg. 1854 (Okt. 1853 bis Sept. 1854). 13 Nummern. 128 S. in 4'. 3. Jg. 1855
(Okt. 1854 bis Sept. 1855). Nr. 1-4 noch in Dresden unter Dr. Lowe's Redakt.
Von Nr. 5 angefangen in Hannover, in Commiss. der Hahnschen Hofhuchhandlung.
Redaction besorgt vom Archivsekretär Dr. C. L. Grotefend. (Nr. 5—8.) 2. Be-
schreibung der deutschen Gaue. Herausgegeben durch den Oesammtverein der
deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine. 1. Bd.: Beschreibung des Gaues
Wettereiba, von Dr. O. Landau. Mit einer Karte. Kassel 1855. Nr. 18, S. 40Q-412.
Zechend, Dienst- und Sammlungsregister der Pfarre Oallneukirchen
Anno 1682. Nr. 18, S. 428.
Zeugnisbrief des Äneas Sylvius (als Pfarrer zu Aspach) über eine ge-
stiftete Messe in der Schloß-Capelle zu Wildenau. Nr. 18, S. 428—430.
Urbarium. Pfarr Althamb oder Maurnperg betreffend. Nr. 18, S. 430—432 ;
Nr. 19, S. 455-456.
Denkschrift zur Feier ihres 50 jährigen Bestehens, herausgegeben von der
schlesischen Gesellschaft für vaterländ. Cultur. Breslau 1853. Verl. von Josef
Max et Comp. 282 S. 4«. Nr. 19, S. 433—442.
Die Landtafel des Markgrafthums Mähren. 2. und 3. Lief. Bog. 1—60. Das
!. bis VI. Buch der Brünner Cuda mit vier Beilagen. Nr. 20, S. 457—458.
Schriften ^r hist.-statist. Section der K. k. mähr.-schles. Ges. des Acker-
baues, der Natur- und Landeskunde. Heft II. Brunn 1852. 98 S., gr.-8\ Heft III,
148 S., gr.-8°. Heft IV, Brunn 1852, 200 S., gr.-8^ Heft V, Brunn 1853, 268 S.,
gr.-8^ Bd. VI, Brunn 1854, 340 S., gr..8°. Bd. VII, Brunn 1854, 109 und 312 S.,
gr.-S^ Nr. 20, S. 458-469; Nr. 21, S. 481—495.
Liber delegationum, seu traditionum rerum Salzburgensium canonicorum.
(Cod. Ms. Perg. in Fol. saec. XII et XIII im Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu
Wien.) Nr. 20, S. 472—480; Nr. 21, S. 506-512; Nr. 22, S. 523—544; Nr. 23,
S. 554-576; Nr. 24, S. 596-608.
Mittheilungen des Hist. Ver. für Steiermark. Z Heft. Mit 7 Steindruck-
beilagen. Graz 1851. In Commiss. bei Aug. Hesse. 8*. IV und 183 S. 3. H.
Mit 8 Steindruckbeil. Graz 1852. IV, 227 S. 8^ 4. H. Mit 2 Taf. Abbildungen.
Graz 1853. IV und 260 S. 8°. 5. H. Mit 2 Taf. Abb. Gratz 1854, IV 240 S. 8*.
— 2. Jahresbericht über den Zustand und das Wirken des Hist. Ver. für
Steiermark vom 1. Febr. 1854 bis 1. März 1855. Von Dr. Göth. Gratz 1855.
47 S. 8^ — 3. Bericht über die 5. allg. Vers, des Hist. Ver. f. Steiermark am
22. März 1855. Von Dr. Göth . . . Gratz. 6 S. 8^ — 4. Der angebliche Götter-
dualismus an den Votivsteinen zu Videm und Aquileja gegen den neuesten
Behauptungs-Versuch wiederholt in Abrede gestellt vom Pfarrer Richard Knabl
. . . Gratz 1855. In Commiss. bei Aug. Hesses Buchhandlung. 52 S. 8°. Nr. 22,
S. 513-520, Nr. 23, S. 545-554; Nr. 24, S. 577-590.
96
Sechster Jahrgang. 1856.
Neues Lausitz'sches Magazin. 32. Bd., 1., 2. und 3. (Doppelheft) Heft
Mit 9 Taf. Görlitz 1855. Herausgabe besorgt vom Sekretär der Ges., K. G. Th. Neu-
mann. 316 und 64 S. in 8". Nr. 1, S. 1-3.
Donaciones fundaciones et dotaciones ecciesie sancti petri Salczburge.
über primus anno 1004 editus. (Ad Cistam M. sub Nr. IX. E. Nr. 17. 236.
(Orig. zu St. Peter in Salzburg.) Nr. 1, S. 17-24; Nr. 2, S. 41-48; Nr. 3,
S. 65-72; Nr. 4, S. 89-96; Nr. 5, S. 113-120; Nr. 6, S. 137-144; Nr. 7,
S. 161—168; Nr. 8, S. 185-192; Nr. 9, S. 209—216; Nr. 10, S. 233-240; Nr. 11,
S. 257-264; Nr. 12, S. 281-288; Nr. 13, S. 305-312; Nr. 14, S. 331-336.
Briefe und Actenstücke zur Geschichte der Herzoge von Mailand von
1452 bis 1513. Nr. 2, S. 30—38; Nr. 3, S. 56-64; Nr. 4, S. 77-88; Nr. 5,
S. 109-112; Nr. 6, S. 129—136; Nr. 7, S. 156-160; Nr. 8, S. 176—184; Nr. 9
S. 193—201; Nr. 10, S. 217—227; Nr. 11, S. 245-256; Nr. 12, S. 271—280
Nr. 13, S. 298-302; Nr. 14, S. 325—330; Nr. 15, S. 346-352; Nr. 16, S. 370-376
Nr. 17, S. 395-400; Nr. 18, S. 420-424; Nr. 19, S. 443—448; Nr. 20, S. 466—472
Nr. 21, S. 484-494.
Hist. Verein zu Altenburg: > Mittheilungen der geschichts- und alterthums-
forschenden Ges. des Osterlandes zu Altenburg. ^ 3. Bd. und Heft 1 des 4. Bdes.
1850-1854. (Vgl. Notizenbl. 1855, Nr. 6.) 5 Hefte. Nr. 3, S. 49-55.
1. Zeitschrift für deutsche Mythologie und Sittenkunde. Herausgegeben
von J. W. Wolf. 1. Bd. Göttingen 1853. Verl. der Dietrichschen Buchhandlung.
VIII und 480 S. 8^ 2. Bd. 1855, 448 S. 8°. (8 Hefte.) 2. Beitrag zur deutschen
Mythologie von Friedr. Panzer. 1. Bd. Mit vier Kupfertafeln. München 1848.
Christian Kaiser. IV und 407 S. 8". 2. Bd. Mit vier Kupfertaf. 1855. XXIV und
592 S. Auch unter dem Titel : Baierische Sagen und Gebräuche. 3. ^Beitrag zur
deutschen Mythologie und Sittenkunde aus dem Volksleben der Deutschen in
Ungarn . . . Mitgetheilt durch K. J. Schröer. Preßburg 1855. Maschinendruck der
vormals Schmid'schen Buchdruckerei. In Commiss. bei K. F. Wigand. 40 S. in 4*.
Nr. 4, S, 73—77; Nr. 5, S. 97-99.
Vidimus der österreichischen Freiheitsbriefe, vom 11. Juli 1360. Nr. 5,
S. 99-109.
»Austria Sacra.« >Mähren.< 1. Kirchliche Topographie von Mähren, . . .
durch P. Gregor Wolny ... 1. Abtheil. Olmützer Erzdiözese. 1. Bd. Brunn 1855.
Selbstverlag des Verf. In Kommission der Nitsch* und Grosse'schen Buch-
handlung. Gedr. bei W. Burkart. XI und 454 S. 8*^. 2. Chronica domus Sarensis . . .
von Dr. Richard Roepell . . . 1854. 63 S. 8^ 3. Iter Romanum. Im Auftrage des
hohen mähr. Landesausschusses in den Jahren 1852 und 1853 unternommen und
veröffentlicht von Dr. Beda Dudik ... I. Theil. Hist. Forschungen. Wien 1855.
In Kommiss. bei F. Manz und Comp. XX und 366 S. in 8". II. Theil. Das päpst-
liche Regestenwessen. Wien 1855. X und 231 S. in 8^ Nr. 6, S. 121-129; Nr. 7,
S. 145-156; Nr. 8, S. 169-173.
Herzog Siegmund's Gesandtschaft nach Oberösterreich, nach dem Tode
Erzherzogs Albrecht, Dezember 1463 und Jänner 1464. Als Ergänzung zu dem
2. Bande der 2. Abth. der > Fontes rerum Austriacarum«. Nr. 9, S. 201—208;
Nr. 10, S. 229-232.
Zur Literatur der Geographie, Geschichte und Statistik Österreichs seit 1848.
Nr. 11, S. 241—245; Nr. 12, S. 265—266.
(Zur Germania sacra.) Thüringen. 1. Zeitschr. des Ver. für thüring. Ge-
schichte und Alterthumskunde. 2. Bandes 1. und 2. H. Jena 1855. Fr. Fromann.
97
156 S. 8\ 2. Thüring. Oeschichtsquellen. 2. Bd.: Chronicon Ecclesiasticum
Nicolai de Siegen O. S. B. . . . von Dr. Franz X. Wegele . . . Jena 1855.
Fr. Fromann. XVI und 510 S. in 8 '. 3. Die Rathsverfassung von Erfurt im Mittel-
alter. Eine urkundliche Mitteilung, als Programm zu der 3., am 30. Juli 1855
in Erfurt zu "haltenden Oeneralvers. des Ver. f. thüring. Gesch. und Alterthums-
künde . . . von A. L. J. Michelsen. Jena 1855. Fr. Fromann. 47 S. in 4^ Nr. 15,
S, 337—341; Nr. 16, S. 361-365; Nr. 17, S. 385-389.
Die Regesten der Archive im Markgrafthume Mähren und Anton Boczek's
Berichte über die Forschungen in diesem Lande. I. Bd. I. Abth. . . . von P. Ritter
V. Chlumecky. . . . Mit einem Schriftfacsimile. Brunn 1856. In Kommiss. bei
Nitsch und Grosse. XLl, 222 und 334 S. in 8*». — Druck von Franz Gastl in
Brunn. Nr. 18, S. 409—413; Nr. 19, S. 433—438; Nr. 20, S. 457—461; Nr. 21,
S. 481-484.
Archäologie, Kunstgeschichte, a) Leistunge nder K. k. Central-Commission
zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. (Mittheilungen. VIII Hefte
in 4^ 1856. Jahrbuch. I. Jahrg. in 4°.) Nr. 22, S. 513—523; Nr. 23, S. 548-553.
Nr. 24, S. 577-586.
Siebenter Jahrgang. 1857.
Jahresbericht des Vereines für siebenbürg. Landeskunde 1854—1856. Nr. 2
S. 17-18.
Teutsch, Programm des evang. Gymnasiums in Schäßburg. 1855-1856,
Nr. 2, S. 18-20.
Haltrich, Die Stifmüttcr etc. Nr. 2, S. 20—21.
Meißauisches Lchenbuch. Nr. 2, S. 28—32; Nr. 3, S. 44—48; Nr. 4,
S. 61-64; Nr. 6, S. 93-96; Nr. 7, S. 109—112; Nr. 8, S. 125-128; Nr. 9,
S. 141—144; Nr. 10, S. 157-160; Nr. 11, S. 173—176; Nr. 12, S. 188-192;
Nr. 13, S. 205—208; Nr. 14, S. 221-224; Nr. 15, S. 237—240; Nr. 16, S. 253-256 ;
Nr. 17, S. 269-272; Nr. 18, S. 285-288; Nr. 19, S. 301—304; Nr. 20, S. 317-320;
Nr. 21, S. 333-336; Nr. 22, S. 347—352.
Venedig. (Friaul, Dalmatien.) 1. Cicogna (a— f) usw. Nr. 3, S. 33—37;
Nr. 4, S. 49-51.^.2. Foucard. Zwei Publikationen. Nr. 4, S. 51-53. 3. Valentinelli,
Gliubich. (Dalmatien.) Nr. 7, S. 97-103; Nr. 9, S. 129-133. (Aquileja, Friaul.)
4. Tafel und Thomas (Venedig). Comet. Cantu. Nr. 10, S. 145—148.
Fraternitätsbuch des Chorherren stiftes Pölau in Steiermark. (Cod. Ms.
sec. XVI. in 4^ chartaceus, foliorum IZ) Nr. 16, S. 248-250; Nr. 17, S. 261-264.
Urkunden des XIII. Jahrhunderts zur Geschichte von Innerösterreich und
Tirol. (Aus den Originalen des k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchivs.) Nr. 17,
5. 264—266; Nr. 18, S. 277-282; Nr. 19, S. 297—300; Nr. 20, S. 313-316i;
Nr. 21, S. 328-331.
Bischöflich - Chiemsee'sches Urbar aus den Jahren 1486—1496. Papier-
Kodex des XV. Jahrhunderts in Quart. 102 Bl. Nr. 23, S. 364-368; Nr. 24,
S. 380-384. Achter Jahrg. 1858: Nr. 1, S. 12—16; Nr. 2, S. 33-40; Nr. 3,
S. 53-56; Nr. 4, S. 73-80; Nr. 5, S. 90—96; Nr. 6, S. 113-120; Nr. 7,
S. 132—136; Nr. 8, S. 153-160; Nr. 9, S. 173-176; Nr. 10, S. 193-200; Nr. 11,
S. 213-216; Nr. 12, S. 233-240.
Achter Jahrgang, 1858.
Mähren. Prachtausgabe der ältesten mähr. Landtafel. — Geschichte der
Landtafel der Markgrafschaft Mähren, von K. J. Demuth. — Kirchliche Topo-
graphie von Mähren, von Wolny. — Schriften der hist.-stat. Sektion der K. k.
Cernik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 7
98
mähr.-schles. Oes.» des Ackerbaues, der Natur- u. Landeskunde. Notizenblatt der
hist.-statist. Sektion der K. k. mähr.-schles. Ges. etc. Redig. von Christian d'Elvert
Nr. 15, S. 281-286; Nr. 16, S. 297- 302; Nr. 17, S. 321 -324; Nr. 18, S. 337- 341.
Zur Streitfrage über den Ursprung des Majus. Nr. 19, S. 361—364.
Das Lehenbuch Herzog Albrecht's V. von Österreich. Papier-Handschr. des
k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Fol. — Nr. 61. Österr. Mskr. Nr. 20,
S. 393-400; Nr. 21, S. 417-424; Nr. 22, S. 441-448; Nr. 23, S. 466-472;
Nr. 24, S. 490-496; neunter Jahrg. 1859: Nr. 1, S. 13—16; Nr. 2, S. 33—40;
Nr. 3, S. 53—56; Nr. 4, S. 73-80; Nr. 5, S. 93-96; Nr. 6, S. 107-112; Nr. 7,
S. 125-128; Nr. 8, S. 140-144; Nr. 9, S. 156-160; Nr. 10, S. 172-176; Nr. 11,
S. 187-192; Nr. 12, S. 204-208; Nr. 13, S. 219-224; Nr. 14, S. 235—2401
Nr. 15, S. 257—264; Nr. 16, S. 280-288.
Mähren. Bericht über das mähr. -stand. Landes- Archiv , dem hochlöbl.
mähr.-ständ. Landesausschusse erstattet von Peter Ritter v. Chlumecky und
Dr. J. Chytil. Für das Jahr 1857. Nr. 21, S. 401-402.
XIIL bis XVH. Bericht des Mus. Francisco-Carolinum in Linz 1853 bis 1857.
Nr. 22, S. 425 - 430.
Mittheilungen der K.k.Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung
der Baudenkmale. 1. und IL Bd., 1856 bis 1857. — Jahrbuch der K. k. Central-
Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. IL Bd. 1857.
Nr. 23, S. 449 456; Nr. 24, S. 473 - 484. Neunter Jahrgang 1859: Nr. 1, S. 1 - 7;
Nr. 2, S. 17-26; Nr. 3, S. 41-45; Nr. 4, S. 57-67.
Neunter Jahrgang. 1859.
Notizia della J. R. scuola di Paleografia in Venezia presso rarchivio
generale e degli studi paleografici e storici fatti degli allievi ed uditori dalF
Aprile 1855, all' Agosto 1858. Venezia 1858. 8^ Nr. 6, S. 97-102.
4. Im »Almanach der KaiserL Akademie der Wissenschaften«.
Wien. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. In Commiss. bei Karl Gerold's
Sohn. 8°.
Die Aufgabe einer Geschichte des österreichischen Kaiserstaates. Ein
Vortrag, gehalten in der feierlichen Sitzung der Kais. Akademie d. Wiss. am
30. Mai 1857. Achter Jahrg. 1858. S. 221—250.
5. In den »Denkschriften der Kais. Akademie der Wissen-
schaften«.
Philos.-hist. Klasse. Wien. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. 4**.
Zur Kritik der österreichischen Geschichte. Vorgetragen in der Sitzung
der philos.-hist. Klasse am 21. Juni 1848. I. Bd. 1850, 1. Abth., S. 219-272. Auch
besonders abgedruckt. Wien 1849. 54 S. 4^
Zur Kritik der österreichischen Geschichte. Beiträge zur Beleuchtung
der kirchlichen Zustände Österreichs im 15. Jahrhunderte. Vorgelesen in der
Sitzung der philosoph.-hist. Klasse am 14. Febr. 1849. II. Bd. 1851, 1. Abth.,
S. 315-408. Auch besonders abgedruckt. Wien 1851. 78 S. 4**.
6. Im »Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen«.
Herausgegeben von der zur Pflege vaterländischer Geschichte aufgestellten
Commission der Kais. Akademie der Wissenschaften. Wien. Aus der k. k. Hof-
und Staatsdruckerei. 8°.
»Hermannus Altahensis etc.« Urkunden- und Notizensammlung des Abtes
Hermann von Niederaltaich und mehrerer seiner Nachfolger. 1242 bis c 1300.
99
(Pergamenthandschrift im k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv in 4^ 247 Bl.)
Erster Jahrg. 1848. I. H. S. 1—72.
Zur Geschichte des Königs Matthias (Corvinus) von Ungarn. Eilf Docu-
mente, aus den Originalen des Mailänder- Archiv's. Erster Jahrg. 1848. I. H.
S. 73^100.
Zur Geschichte des österreichischen Freiherrengeschlechtes der Eizinger
von Eizing. Auszüge aus einem Diplomatarium dieses Geschlechtes, das in dem
Archiv der Herrschaft Aspern an der Zaya aufbewahrt wird. I. (Nr. 1—136. 1438
bis 1450.) (Als Fortsetzung der in den österr. Blättern für Literatur etc. Jahr-
gang 1847, Nr. 59, 60, 65, 66 und 71 mitgeteilten Auszüge aus den Jahren 1402
bis 1437.) Erster Jahrg. 1848. II. H. S. 1-69. II. (Nr. 136-271. Regesten und
16 Beilagen vollständig abgedruckt. Aus den Jahren 1438 bis 1561.) Erster Jahr-
gang 1848. V. H. S. 19-146.
Instruction Erzherzog Ferdinands von Österreich etc. etc. für Carl von
Burgund, Herrn zu Bredam, den er zu seinem Bruder Kaiser Karl (V.) ab-
gesendet hat. 1524 im Juni. Aus dem gegenwärtig im k. k. Haus- und Staats-
archiv aufbewahrten Original. Erster Jahrg. 1848. II. H. S. 83—149.
Ältestes Urbarium der Abtei Seitenstätten. Aus einer Pergamenthandschrift
des vierzehnten Jahrhunderts (aus der Zeit des Abtes Konrad IV., von 1290
bis 1308) in Quarto (34 Blätter), mit der Signatur: Lit. N. Sig. 1. Erster Jahr-
gang 1848. V. H. S. 3-18. Auch besonders abgedruckt. 16 S. 8^
Kaiser Ferdinand's I. Antwort auf einen Rathschlag, den ihm die ober-
österreichische Regierung zu Innsbruck vorgelegt hatte. 29. Jänner 1562. Ein
Beitrag zur Geschichte Kaiser Ferdinand's I. Zweiter Jahrg. 1849. 1. Bd. S. 137-172.
Auch besonders abgedruckt. 36 S. 8°.
Das Formelbuch K. Albreehts I. Aus der im k. k. geh. Haus-, Hof- und
Staatsarchiv aufbewahrten Handschrift. Zweiter Jahrg. 1849. I. Bd. S. 211—307.
Auch besonders abgedruckt. 97 S. S\
Zur Geschichte K. Friedrichs des Schönen. Zweiter Jahrg. 1849. I. Bd.
S. 511—557. Auch besonders abgedruckt. 47 S. S\
Urkundliches zur Geschichte K. Friedrichs IV. Zweiter Jahrg. 1849. II. Bd
S. 77—157. Auch besonders abgedruckt. 81 S. S\
Actenstücke zur Geschichte des österreichischen römisch-katholischen
Kirchenwesens unter K. Leopold II. (1790.) Dritter Jahrg. 1850. I. Bd. S. 1—156.
Auch besonders abgedruckt 156 S. 8".
7. In denMonumenta Habsburgica. Sammlung von Actenstücken
und Briefen zur Geschichte des Hauses Habsburg in dem Zeit-
räume von 1473 bis 1576. Herausgegeben von der Historischen
Kommission derkaiserl. Akademie der Wissenschaften zu Wien.
Wien. AusderKaiserlich königlich en Hof- undStaatsdruckerei. 8".
Actenstücke und Briefe zur Geschichte des Hauses Habsburg im Zeit-
alter Maximilians I. Aus Archiven und Bibliotheken. Erste Abtheilung: Das Zeit-
alter Maximilians I. Erster Band 1854. CXLIV und 545 S. Zweiter Band 1855.
LVI und 963 S. Dritter Band 1858. LH und 799 S.
lY« Handsehriftlieher Kachlass«
Predigten aus den Jahren 1824 bis 1831, gehalten zu Ansfelden und
St. Florian, einzelne an verschiedenen Orten. Mskr. XI, 358. A. der Stifts-
bibliothek. Teils 4°, teils 8».
7*
100
Skizze der Bibliothek St. Florian. Mskr. XI, 541. A. der Stiftsbibliothek.
1827. 12 Bl. 4<> und 4 Bl. 8«.
Amtliche Outachten, die kleine historische Abhandlungen bilden: Über
die im Hausarchiv noch befindlichen Adelssachen und das Recht zu adeln 1843,
über das angebliche Vorrecht der Grafen von Puchheim und der Bischöfe von
Laibach oder Scckau, den Adel verleihen zu können 1842, über das Eigentums-
recht der deutschen Reichskleinodien 1857, über Mutanellis Storia arcana ed
aneddotica d' Italia 1857. Im Staatsarchiv zu Wien.
Ferdinand Sterneder.
F. Sterneder, geboren am 4. Jänner 17Q7 zu Fürth in
Niederösterreich, im Stifte St. Florian am 2Q. Oktober 1818 ein-
gekleidet, legte am 29. Oktober 1818 die feierliche Profeß ab und
empfing im Jahre 1820 die heilige Priesterweihe. In demselben
Jahre kam er als Kooperator nach Mauthausen und 1825 in gleicher
Stellung nach Wallern. 1831 übernahm er das Amt eines Novizen-
meisters. Von 1837 bis 1848 war er Pfarrvikar in Attnang, von
1848 bis 1857 in Mauthausen. Oichtkrank kehrte er in das Stift
zurück, wo er — am ganzen Körper gelähmt — den Klerikern
Unterricht in der französischen und englischen Sprache erteilte
und sich mit Lektüre (Hebräisch, Griechisch, Lateinisch, Französisch
und Englisch) auf seinem Schmerzenslager tröstete. Der Tod erlöste
ihn am 26. Juli 1869 von seinen Leiden. Rudigier, der hochselige
Bischof von Linz, bezeugte wiederholt, daß Sterneder der beste
Katechet gewesen sei, den er je gehört. Sterneder übte sich auch
in der Dichtkunst. Die Stiftsbibliothek besitzt von ihm eine hand-
schriftliche Sammlung von Gedichten.
Auf Bitten seiner Freunde und Verehrer ver-
öffentlichte er im Druck:
Die heiligen Psalmen nach der Vulgata in metrischer Form mit er-
klärenden Anmerkungen für das Christenvolk. Linz 1859, Ebenhöch. XII und
552 S. 8".
Festgedicht zur Feier des 50 jährigen Priesterjubiläums des hochw. Herrn
Thomas Herz IZ Sept. 1858.
Josef Stern.
Der Chorherr des Stiftes St Florian J. Stern wurde im
Jahre 1707 zu Albemdorf in Niederösterreich geboren und 1823
zum Priester geweiht Er wirkte als Kooperator in Windhag (von 1823),
Regau (seit 1824), Vöcklabruck (seit 1826) und im Stifte St Florian
(seit 1827), wo er zugleich die Stellung eines Kustos des Münzen-
kabinetts innehatte. 1841 kam er als Pfarrvikar nach Weißen-
101
kirchen und beschloß hier am 11. Mai 1871 sein tätiges und ver-
dienstvolles Leben.
Stern, der vielen landwirtschaftlichen Vereinigungen als korre-
spondierendes, wirkliches oder Ehrenmitglied angehörte, war ein
äußerst fleißiger Schriftsteller, und zwar vornehmlich auf dem Ge-
biete der Landwirtschaft, speziell der Bienenzucht. Er lieferte viele
Aufsätze für das »Monatsblatt für die gesamte Bienenzucht« (heraus-
gegeben von Anton Vitzthum, Landshut, Palmsche Verlagshandlung),
für die »Bienenzeitung« von Dr. Karl Barth und Andreas Schmid
(Nördlingen, Becksche Buchhandlung), für die »Allgemeine land-
und forstwirtschaftliche Zeitung« (herausgegeben von der K. k. Land-
wirtschaftsgesellschaft in Wien) und die »Weinlaube« (Zeitschrift
für Weinbau und Kellerwirtschaft von A. W. Freiherrn von Babo
in Klostemeuburg). Im vierten Jahresbericht des Museum Francisco-
Carolinum in Linz (1840, 1. Lief. S. 113—156) veröffentlichte er
eine längere Studie »Über den Instinkt der Honigbienen«.
Selbständige Schriften haben wir von Josef Stern
folgende:
Anleitung zu einer naturgemäßen und nützlichen Pflege der Bienen. Mit
einer lithographierten Tafel. Linz 1840, Qu. Haslinger. XII und 238 S. 8». Re-
zensiert im Linzer Musealblatt 1840, Nr. 11, S. 49—51, von Anton Chr. Edl. von
Michelshausen. Ein Exemplar mit Noten vom Verfasser befindet sich in der
Stiftsbibliothek zu St. Florian (VI, 1209. A.).
Wie kann man Bienenzucht mit Nutzen betreiben? Wien 1854, Druck
V. C. Gerold und Sohn, 69 S. 12*. Abdruck aus der »Allgem. land- und forst-
wirtschaftlichen Zeitung« 1854, herausgegeben auf Kosten der V. Sektion (für
Bienenzucht) der K. k. Landwirtschaftsgesellschaft in Wien. 2. Aufl. Linz 1865,
Haslinger, 75 S. IT.
Jesus die ewige Wahrheit, der einzige Weg zum Himmel, das ewig
Leben. Vollständiges christkatholisches Gebetbuch. Linz 1835, Jos. Huemer.
248 S. 8° mit vier Stahlstichen.
Autobiographie. Mskr.
Matthias Rupertsberge r, Chorherr von St. Florian, schreibt
über Stern :^)
»Stern hat in literarischer Beziehung wohl nie Ausgezeichnetes
geUefert, doch sind seine Schriften immerhin verdienstlich, theils
weil sie anregend auf andere einwirkten (seine Zeitungsartikel),
theils weil sit, für gewöhnliche Bienenzüchter ganz gut brauchbar
waren und noch sind. Seine Schreibweise ist korrekt und gefällig
nur häufig gar zu weitläufig. Weit mehr hat Stern für Bienenzucht
und ganz besonders für Weinbau durch praktischen Unterricht und
") Siehe »Sterns Werke« von Matth. Rupertsberger. Mskr. in der Stifts-
bibliothek von St. Florian.
102
mündliche Belehrung gewirkt Was Stern that, das that er mit Liebe
und ausdauerndem Fleiße, und darum stand er in Theorie und Praxis
immer auf der Höhe seiner Zeii Groß ward sein Ansehen bei den
gleichzeitigen Imkern, besonders eng war er befreundet mit Re-
dakteur Schmid, mit Kleine und Dzierzon. Sein Ansehen
gründete sich nicht so sehr auf seine Schriften, als vielmehr auf sein
reiches Wissen. Wie hoch man seine Kenntnisse schätzte, geht unter
anderem daraus hervor, daß er wiederholt aufgefordert wurde, privatim
oder in der »Bienenzeitung« in streitigen Dingen sein Urteil abzugeben,
und daß er bei Versammlungen wiederholt zum Preisrichter und in
Kommissionen gewählt wurde. . . . Seine Vorträge in diesen Ver-
sammlungen erfreuten sich einer durchaus beifälligen Aufnahme.«
Jodok Stfilz.0
S t ü 1 z, geboren zu Bezau im Bregenzerwald am 23. Februar 1 799,
begann seine Oymnasialstudien in Kempten und setzte sie in Inns-
bruck und Salzburg fort Er oblag seinen Studien zur Freude seiner
Lehrer mit auszgezeichnetem Erfolge, in edlem Wetteifer mit
seinen Mitschülern. Zugleich lernte er Französisch. Nach Absol-
vierung des Gymnasiums dachte er daran, sich in München der
Philologie zu widmen, doch gab er diesen Plan auf, als er hörte,
daß Thiersch im nächsten Jahre durch eine Reise nach Ägypten
und nach Griechenland seiner Lehrtätigkeit entzogen sei, und be-
warb sich, angezogen durch Kurz' Ruf, dessen Werke er im
Hartmannschen Hause in Salzburg kennen gelernt hatte, um die
Aufnahme in St. Florian. Am 1. Oktober 1820 empfing er das
Ordenskleid. Bald knüpften sich engere Beziehungen zwischen dem
Altmeister Kurz und dem strebsamen Jungherrn. Propst Zieglers
scharfer Blick entdeckte bald dessen hervorragende Begabung;
gleich war ihm der »frische Jungherr« sympathisch geworden. Am
21. Mai 1823 legte Stülz die feieriiche Ordensprofeß ab, am 19. August
1824 wurde er zum Priester geweiht, und am 22. August feierte er sein
erstes heiliges Meßopfer. Der gütige und gelehrte Propst Arneth, der
1823 Ziegler in der Regierung gefolgt war, ernannte ihn zum Koope-
rator an der Stiftspfarre, eine Stellung, die ihm gestattete, unter
Kurz' Augen an den Schätzen der Bibliothek und des Archivs sich
wissenschaftlich auszubilden.
Gab sich der junge Seelsorger auch mit der vollsten Be-
geisterung seinem geistlichen Berufe hin, so ließ dies doch seine
') Vergl. W. Pailler, Jodok Stülz, Prälat von St. Florian. Ein Lebens-
bild.^' Linz 1876, Ebenhöchsche Buchhandlung.
103
Liebe, seinen Eifer für die Wissenschaft keineswegs erkalten.
Wenige Wochen nach seiner Anstellung als Kooperator erhielt er
die Schlüssel des Archivs mit dem Auftrage, dieses zu ordnen.
Wir kennen das Resultat dieses emsigen Grubenbaues: das reich-
haltige und wohlgeordnete Stiftsarchiv und die Foliobände des
trefflichen Registers dazu — die Frucht von fast zehnjähriger
Anstrengung. Dem Ordner selbst erwarb diese Mühe die nachher
oft bewunderte seltene Gewandtheit im Urkundenlesen, die Kenntnis
zahlloser historischer Details und erneuerte Anregung, jene
Kammerkleinode zu verwerten. Es war aber auch der Grund
gelegt zu jener lange dauernden Kränklichkeit, welche in dieser
Lebensperiode unserem Jodokus bald alle genußreiche Arbeit ver-
leidete, allen Frohsinn raubte. In seinem »Denkbuche« finden wir aus
dieser Zeit eine Menge längerer oder kürzerer Exzerpte aus seiner
Lektüre, besonders aus historischen und verwandten Werken, zum
Beispiel aus Raumers Hohenstaufen, Muchars Norikum, Rebmans
Zunftwesen usw. Die Herausgeber der »Kirchlichen Topographie
Österreichs« waren, wie es scheint, durch Kurz auf den jungen
Archivar aufmerksam geworden, und schon in den Jahren 1828 und
1829 wandte sich der Leiter jenes Unternehmens Domherr J.Ch.
Stelzhammer zu Wien an Stülz mit dem Ersuchen um dessen Mit-
arbeiterschaft. Dieser sagte bereitwillig zu, scheint aber durch mannig-
faltige andere Arbeit und durch Unpäßlichkeit lange Zeit an ausgiebiger
Mitwirkung gehindert worden zu sein. Propst Arneth sandte im
Sommer 1829 unseren Stülz für längere Zeit nach Wien, um dort
Notizen und Regesten für eine Geschichte Maximilians I. zu sammeln ;
allein Stülz mußte, da seine Kränklichkeit bedenklich zunahm, ohne
ein nennenswertes Resultat zurückkehren. Zu bewundern ist es nur,
daß der so vielfach durch Seelsorge, Katechese, durch den Frondienst
im Archiv und durch gelehrte Arbeit in Anspruch genommene und
überdies kränkelnde Jodokus noch Zeit und Kraft fand, anderweitige
ausgedehnte Lektüre zu betreiben. Die Klassiker von Hellas und
Rom wurden von ihm eifrig gelesen. Vorzugsweise aber waren die
»freien« Augenblicke den altdeutschen Literaturkleinoden gewidmet.
Auch Barlaam und Josaphat, Suchenwirt, Konrads von Würzburg
Partonopier, Sebastian Brants Werke, Gottfrieds von Straßburg
Marienlob, Freidank — und neben diesen Heinrich Suso, Thomas
von Kempen und andere Mystiker sind durch viele Exzerpte,
Stellen und Urteile in Jodoks »Denkbuche« vertreten. Da sich
das Leiden unseres Jodokus trotz aller Bemühungen der Doktoren
stets mehr geltend machte, wurde er 1832 nach Wildbad Gastein
gesandt Hier genas der Langgequälte vollständig.
104
Jodok Stulz gehörte zu den ersten Mi^Iiedem des »Vater-
ländischen Vereines zur Bildung eines Museums für das Erzherzog^tum
Österreich ob derEnns«, der sich am 14.JuH1834 konstituierte und
seit 1839 den Namen »Museum Francisco-Carohnum« führt 1835
wurde Stülz in den Verwaltungsausschuß des Museums gewählt Alle
Jahrgänge des »Musealblattes«, das von 1839 bis 1844 inklusive er-
schien, sowie die Jahresberichte der Anstalt sind ausgestattet mit
zahlreichen Aufsätzen und trefflichen Monographien aus seiner
Feder, mit quelltüchtigen »Beiträgen zur Landeskunde«. Als 1836
Propst Ameth das bisher von ihm versehene Referat für Geschichte
wegen Kränklichkeit niederlegte, wurde dasselbe am 27. Dezember 1836
Stülz übertragen.
Im Spätherbst 1837 zog Stülz nach Wilhering und begann
das sehr reichhaltige und für die Landesgeschichte kostbare Archiv
des Klosters Wilhering zu sichten und zu schlichten. »Ganz un-
ermüdbar« (,schreibt Kurz an Hormayr*), rettete der arbeitsfreudige
Archivarius, was zu retten war, und am 12. Mai 1838 konnte Kurz
jenes Archiv als »wohl und schön zu Ende geordnet« schildern.
Einige Monate später, im Oktober, traf Stülz, einer Einladung des
Propstes von Reichersberg folgend, im Stifte Reichersberg ein und
fand dort im Archiv »manche sehr schöne Sachen«. Noch erfreu-
licher war seine Ausbeute im Regierungsarchiv, in welcher er mit
Erlaubnis der Regierung vom 10. Februar 1844 Einsicht nehmen
durfte. Er entdeckte ein wahres diplomatarisches Kleinod, den ur-
alten Codex traditionum des Klosters Mondsee, dessen erste Auf-
zeichnungen der ersten Hälfte des X. Jahrhunderts angehören, also
somit überhaupt die älteste noch im Original vorhandene Ge-
schichtsquelle für Oberösterreich. Am 12. April 1843 war der Stifts-
pfarrer Kurz, der würdige Meister des würdigen Schülers, gestorben.
Noch in demselben Monat hatte Propst Arneth den Kaplan Stülz zum
»Hauspfarrer« ernannt, wodurch für diesen die Arbeit auf dem Ge-
biete der Seelsorge bedeutenden Zuwachs erhielt
Auf die Anregung des gelehrten Josef Ritters von Koch-
Sternfeld, mit dem Stülz seit April 1840 bis zum August 1863
einen regen Briefwechsel unterhielt, wurde Stülz am 25. August 1844
von der bayrischen Akademie der Wissenschaften zum korre-
spondierenden Mitglied ernannt Bereits unterm 2. Oktober 1841
hatte ihn der Historische Verein von Unterfranken und Aschaffen-
burg zu Würzburg zu seinem Ehrenmi^liede ernannt und am
9. Juli 1844 der Historische Verein für Oberpfalz und Regensbui^ ihn
als korrespondierendes Mitglied in seinen Kreis aufgenommen.
Am I.Jänner 1846 wurde Stülz zum »k. k. Reichshistoriographen«
105
ernannt Am 14. Mai 1847 bestätigte Kaiser Ferdinand das Statut
der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften und ernannte an
demselben Tage die ersten Mitglieder dieser Anstalt Unter ihnen
befand sich Jodok Stülz. Im Gründungsjahre der Akademie sandte
auch der Historische Verein für Kärnten zu Klagenfurt ein Ehren-
diplom an unseren Geschichtsforscher (1. Juli 1847). 1848 begab
sich Stülz als Abgeordneter nach Frankfurt a. M. zum deutschen
Reichstag.
1850 hielten die Katholikenvereine Deutschlands ihre General-
versammlung zu Linz (24. bis 27. September). Der amtliche Bericht
mit allen Reden und Debatten der einzelnen Sitzungen wurde von
Stülz eingeleitet und redigiert Am 8. April 1850 ernannte ihn Bischof
Ziegler zum Linzer Konsistorialrat; in demselben Jahre wurde er auch
Ritter des kaiserlich österreichischen Franz Josef-Ordens. Der Histo-
rische Verein für Steiermark ernannte Stülz am 21. April 1852 zum
Ehrenmitglied. Die K. k. Zentralkommission zur Erforschung und Er-
haltung der Kunst und historischen Denkmale schlug unseren Forscher
im November 1853 als »Konservator« für Oberösterreich vor. Stülz
lehnte jedoch diese Ehre ab. Von dem Germanischen Museum zu
Nürnberg wurde der Historiograph am 14. Februar 1854 in den »Ge-
lehrtenausschuß« dieses Institutes gewählt Eine Art von ehrendem Ver-
trauen lag wohl auch darin daß nach dem Tode des Ruraldechants
Vorbuchner (Pfarrers von Niederneukirchen bei St Florian) die Admini-
stration des Dekanats Enns und die Schulaufsicht am 19. Dezember 1853
Stülz übertragen wurde. Bis zum 1. Juli 1854 versah er dieses ehrende,
aber schreibereivolle und mitunter verdrießliche Amt Eine ihm 1851
angebotene Lehrkanzel der Geschichte an der Universität zu Pest
oder Innsbruck hatte Stülz dankend abgelehnt
Am 13. Oktober 1854 wurde Stülz vom Stiftskapitel einstimmig
zum Dechant gewählt Als solcher versah er nach wie vor die
Stiftspfarre. Nur das Archiv entließ er aus seiner unmittelbaren
Obhut Es wurde dem Stiftskapellan Ferdinand Moser anver-
traut Bischof Rudigier, den sich der Generalvisitator sämtlicher
geistlichen Orden und Ordenshäuser in Österreich Kardinal Friedrich
von Schwarzenberg zum Konvisitator der regulierten Chorherren er-
beten hatte lud Stülz, nachdem in St Florian die Visitation statt-
gefunden hatte, ein, mit ihm in die noch übrigen Chorherrenstifte
zur Visitation zu reisen. Stülz nahm die ehrende Einladung an.
Das Jahr 1856 brachte der Stadt Linz abermals eine General-
versammlung der katholischen Vereine Deutschlands (23. bis 26, Sep-
tember), an welcher Stülz als »Referent für äußere Verhältnisse«
Anteil nahm. Besonders ehrend darf uns wohl die Aufnahme Stülz'
106
in die Kopenhagener Altertumsgesellschaft (30. Jänner 1857) erscheinen.
Unterm 27. Februar 1859 lud der Propst des Stiftes Klostemeuburg
Adam Schreck die Prälaten und sonstigen Vorsteher des Chorherren-
ordens in Österreich zu einer Beratung bezüglich der Gründung
einer Chorherren-Kongregation nach Klostemeuburg ein. An den
Verhandlungen, die am 14. März begannen, nahm auch Stülz teil,
der damals (seit 4. Jänner 1859) Administrator des Stiftes war, da
Propst Friedrich Mayer, der seit 1854 dem Stifte verstand, am
29. Dezember 1858 in Rom gestorben war. Leider führten die Ver-
handlungen zu keinem Resultat.
Am 11. Mai 1859 wurde Stülz zum Prälaten des Stiftes
St Florian gewählt; er war der besten einer. An Anerkennungen
erntete Stülz während seiner Regierung unter anderem die einstimmige
Wahl zum Präsidenten der K. k. oberösterreichischen Landwirt-
schaftsgesellschaft zu Linz (25. Oktober 1859) und die Ernennung
zum korrespondierenden Mitgliede von Seiten der K. k. Landwirt-
schaftsgesellschaft zu Wien (18. Mai 1860), dann das Ehrenmitglieds-
diplom des Vereines für Geschichte und Altertumskunde West-
falens zu Münster und Paderborn (1. Juni 1861). Die Gesellschaft
für ältere deutsche Oeschichtskunde zu Frankfurt und Berlin er-
nannte den Prälaten am 22. September 1863 zum ordentlichen Mit-
gliede.
Wie bekannt und wohlklingend der Name Stülz in gelehrten
Kreisen war, ist daraus zu ersehen, daß das Komitee für ein Kepler-
denkmal zu Weil in Württemberg am 1. November 1864 auch ihn
zum Ehrenmitgliede erkor. Vom 3. August 1865 ist die aus-
zeichnendste Ehrung datiert, die unserem Jodok von einer gelehrten
Korporation zuteil wurde ; das Diplom der Würde eines Doktors der
Theologie von der Universität in Wien. Am 23. März 1861 wurde
Stülz von der Klasse des Großgrundbesitzes zum Landtagsabge-
ordneten gewählt (und blieb es bis 1867). Er starb in Gastein am
28. Juni 1872. Sein Leichnam wurde in der Chorherren - Gruft zu
St Florian beigesetzt
Stülz war Geschichtsforscher und Geschichtschreiber. Seine Dar-
stellung ist klar und durchsichtig, fest gefügt wie sein ganzes Wesen»
Er verstand es, den Stoff kritisch zu sichten und zu beherrschen.
Wie sein inneres Leben und sein äußeres Wirken, so trägt auch der
größere Teil seiner literarischen Arbeiten den Stempel der immer
gleichen Entschiedenheit seiner religiösen Überzeugung und seines
tiefinnerlichen Glaubens. Auch als Literat blieb Stülz stets seiner
Devise treu: »Entweder wie ich denke oder gar nicht« Wir ver-
danken seiner schriftstellerischen Tätigkeit reichliche Frucht:
107
I. Selbständige Werke.
Geschichte des regulierten Chorherren-Stiftes St. Florian. Ein Beitrag zur
Geschichte des Landes Österreich ob der Enns. Linz 1835, bei Cajetan Haslinger.
Gedruckt bei Jos. Feichtingers sei. Witwe. Vlll und 334 S. S\ (Mskr. XI, 541
4^ der Stiftsbibl. BI. 44 a bis 107 b).
Geschichte des Cistercienser-KIosters Wilhering. Ein Beitrag zur Landes-
und Kirchengeschichte Oberösterreichs. Linz 1840. Bei Quirin Haslinger. Ge-
druckt bei Jos. Feichtingers sei. Witwe. VIII und 616 S. 8«.
Als Anhang: Zur Genealogie des Geschlechtes der Herren von Wilhering
Wachsenberg und Griesbach (S. 375-387). Unruhige Bewegungen der Unter-
tanen im Garstentale (S. 388-432).*) Urkundenbuch (S. 433-616).
IL Arbeiten in den Publikationen der Kaiser L Akademie der
Wissenschaften in Wien, philo s. -bist. Klasse.
Historische Abhandlung. [Propst Gerhoch I. von Reichersberg. Verzeichnis
der Schriften Gerhoch's.] Vorgetragen in der Sitzung der philos.-hist. Klasse am
26. April 1848. Denkschriften der Kais. Ak. d. Wiss. Philos.-hist. Klasse. Wien.
Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. I. Bd. 1849, S. 113 166. 4^ (Siehe Sitzungs-
bericht d. Kais. Akad. d. Wissensch. 1. Bd. 1848, S. 131.) Auch Separatabdruck.
54 S. 4^
Das Leben des Bischofes Altmann von Passau. Ebd. IV, Bd. 1853, S. 219
—287. (S. Sitzungsber. d. Kais. Akad. d. Wiss. 8. Bd. 1852, S. 3.) Auch Separat-
abdruck. 71 S. 4'.
Zur Geschichte der Herren und Grafen von Schaunberg. Vorgelegt in
der Sitzung der philos.-hist. Klasse vom 6. Jänner 1862. Ebd. XII. d. 1862
S. 147-368. (S. Sitzungsberichte d. Kais. Akad. d. Wiss. 39. Bd. 1862, S. 18.) Auch
besonders abgedruckt. 224 S. 4». Mskr. XI, 515, Bl. 19—158 der Stiftsbibl. 2\
Die ältesten Urkunden des Klosters Gleink. Archiv für Kunde öster-
reichischer Geschichts-Quellen. Herausgegeben von der zur Pflege vaterländischer
Geschichte aufgestellten Kommission der Kais. A. d. W. Wien. Aus der k. k. Hof-
und Staatsdruckerei. II. Jahrg. 1849, 2. Bd., S. 267—280. 8*. Auch Separat,
abdruck. 14 S. 8^
Anmerkungen zu »Genealogische und topographische Forschungen über
die Stifter, die Stiftung und Ausstattung von Ebemdorf, Gurniz, Teinach und
St. Lorenz zu Burg Stein in Kärnten von Ritter von Koch-Sternfeld«. Ebd.
III. Jahrg. 1850, 1. Bd., S. 231-254.
EMe Jugend- und Wanderjahre des Grafen Franz Christoph von Kheven-
hiller nach seinen eigenen Aufzeichnungen. Ebd. III. Jahrg. 1850, 1. Bd.,
S. 331-395. (S. Sitzungsber. d. Kais. Akad. d. Wiss. 3. Bd. 1849, S. 162-163,
182-183.)
Einige Bemerkungen zu dem Aufsatze des Herrn Professors Tangl im
Archiv I. 137 und ff. Die Grafen, Markgrafen und Herzoge aus dem Hause
Eppenstein. Ebd. III. Jahrg. 1850, 1. Bd., S. 643-654.
Ausschußtag der fünf niederösterreichischen Lande in Wien 1556. Ebd.
8. Bd. 1852, S. 155-173. Auch Separatabdruck. 19 S. 8^
») Das Mskr. dieses Werkes in der Stiftsbibl. XI, 540. 277 S. 4^ enthält
vieles, was im gedruckten Werke fehlt.
«) Das Mskr. XI, 515, BLla bis 17b, T, in der Stiftsbibl. führt den Titel:
^Geschichte der Unruhen der Unterthanen des Stiftes Spital am Pirn.«
108
Über den Grafen Ulrich von Schaunberg, den angeblichen Erzieher des
Herzogs Rudolf IV. von Österreich. Ebd. 8. Bd. 1852, S. 323-331. (S. Sitzungs-
berichte d. Kais. Akad. d. Wiss. 9. Bd. 1853, S. 3.) Auch Separatabdruck. 9 S. 8^
Zur Charakteristik des Freiherrn Oeorg Erasmus von Tschemembl und
zur Geschichte Österreichs in den Jahren 1608—1610. Ebd. 9. Bd. 1853,
S. 169-226. (S. Sitzungsber. d. Kais. Akad. d. Wiss. 9. Bd. 1853, S. 3.) Auch Separat-
abdruck. 58 S. 8^
Bericht des Landeshauptmanns Siegmund v. Dietrichstein an den Erzherzog
Ferdinand über den Oberfall zu Schladming am 3. Juli 1525. Ebd. 17. Bd. 1857,
S. 131 - 148. Auch Separatabdruck. 18 S. 8".
Anmerkungen zur »Geschichte der Herrschaft Windeck und Schwertberg
im Lande ob der Enns«. Von Julius Stmadt. Ebd. 17. Bd. 1857, S. 205-207.
Des Propstes Gerhoh von Reichersberg Abhandlung: De investigatione
Antichristi. Codex mscr. im Stifte Reichersberg. Auszugsweise mitgeteilt von
J. St. Ebd. 20. Bd. 1859, S. 127-188. Auch Separatabdruck. 62 S. 8 '.
Zur Geschichte der Grafen von Schaunberg im Lande ob der Enns.
Notizenblatt. Beilage zum Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen. Heraus-
gegeben von der bist. Kommission der Kais. Akad. d. Wiss.^in Wien. Wien. Aus
der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. S\ Erster Jahrg. 1851, Nr. 20, S. 315 320;
Nr. 21, S. 329-336; Nr. 22, S. 341-347; Nr. 23, S. 361-368; Nr. 24,
S. 372-38Z Zweiter Jahrg. 1852, Nr. 1, S. 7-13.
Über den Ufgau. Ebd. Erster Jahrg. 1851, Nr. 22, S. 347—352. (S. Sitzungs-
berichte d. Kais. Akad. d. Wiss. 7. Bd. 1851, S. 641.)
Nekrolog. Vier Pergamentblätter aus dem 13. Jahrhunderte in St. Florian.
Ebd. Zweiter Jahrg. 1852, Nr. 19, S. 291-298. (S. Sitzungsber. der Kais. Akad. d.
Wiss. 7. Bd. 1851, S. 641.)
Regesten aus den Urkunden im Archiv zu Eferding. Ebd. Zweiter Jahr-
gang 1852, Nr. 20, S. 305-312; Nr. 21, S. 323-329; Nr. 22, S. 337-340. Re-
gesten aus dem fürstlichen Archive zu Eferding. (S. Notizenblatt 1852, S. 13.)
Ebd. Dritter Jahrg. 1853, Nr. 12, S. 236-240; Nr. 14, S. 276—280.
Notizen aus und über Ranshofen am Inn. Ebd. Vierter Jahrg. 1854, Nr. 18,
S. 409-416; Nr. 19, S. 445-448; Nr. 20, S. 465-472; Nr. 21, S. 496-504;
Nr. 22, S. 524—530.
Pfarrkirche Tauersheim. Ebd. Sechster Jahrg. 1856, Nr. 18, S. 413-416.
Nachträge zu dem Aufsatze »Über die Vögte von Perg« in Chmels
»Österreichischem Geschichtsforscher« II. S. 260 und ff. Ebd. Siebenter Jahr-
gang 1857, Nr. 13, S. 198—200; Nr. 14, S. 213-215.
L Bericht über den Aufruhr der Anhänger Wycliffs gegen K. Heinrich V.
von England. IL Über die Gewaltthätigkeiten, welche sich ein Herr von Sunberg
erlaubt hat (im 14. Jahrhunderi). Sitzungsberichte der Kais. Akad. d.Wiss. Philos.-
hist. Klasse. Wien. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. In Kommission bei
W. Braumüller. Fünfter Bd. 1850. 64-70 S. S\
III. Arbeiten in den Publikationen des Museums Francisco-
Carolinum in Linz.
Des Grafen Franz Christoph Khevenhiliers Brautwerbung. Musealblatt 1839.
Im VerL der Quirin Haslinger'schen Buchhandlung. Gedruckt bei Josef Feich-
tingers seL Witwe. 4^ Nr. 1, S. 2-5; Nr. 2, S. 9-11.
109
Der Minnesänger Dietmar von Aist, ein Oberösterreicher. ^) Musealblatt 1840,
Nr. 1, S. 1-3.
Eine Zugabe zum siebzehnten Bande der kirchlichen Topographie, welcher
die Beschreibung des Dekanats Peuerbach enthält. Musealblatt 1840, Nr. 17,
S. 79—81; Nr. 18, S. 86-88; Nr. 19, S. 91-92; Nr. 20, S. 95—96; Nr. 21,
S. 100—102. Mskr. (18 S. 8**) im Museum Francisco-Carolinum.
Nekrolog. Johann Christoph Stelzhammer, k. k. Rath, Doctor der Theo-
logie und Domherr zu St Stephan in Wien. Musealblatt 1840, Nr. 20, S. 93-95.
Des Grafen Franz Christoph Khevenhiller's zweite Vermählung. Museal-
blatt 1841, Nr. 13, S. 50-51; Nr. 15, S. 57-58.
Wie Graf Franz Christoph Khevenhiller den Orden des goldenen Vlieses
erhielt. Musealblatt 1841, Nr. 25, S. 90-100.
Die Schaunbergischen Grabmäler zu Wilhering. I. Die Schaunberge im
Lande Österreich ob der Enns. Musealblatt 1841, Nr. 32, S. 129-130; Nr. 33,
S. 134-136.
Die Stiftung der Pfarre Pergkirchen im Machlande. Zeitschrift des Mus.
Franc-Carol. auf das Jahr 1842, Nr. 4, S. 13—15.
Gutachten des Prof. Dr. Sandbichler aber die Inschrift auf dem Idol,
welches in der Götzengrotte zu Hellbrunn bei Salzburg entdeckt wurde. Zeit-
schrift des Mus. Franc-Carol. auf d. J. 1843, Nr. 6, S. 21—22.
Wie die Annalen des Grafen v. Khevenhiller entstanden. Zeitschrift des
Mus. Franc-Carol. auf d. J. 1843, Nr. 7, S. 27—28.
Eine Bemerkung zu dem Stiftbrief des Klosters Kremsmünster. Zeitschr.
d. Mus. Franc-Carol. auf d. J. 1843, Nr. 9, S. 33—35.
Franz Kurz. Zeitschr. d. Mus. Franc-Carol. auf d. J. 1843, Nr. 15, S. 57—60.
Wie kamen die Volkenstorfischen Güter in den Besitz der Grafen von
Tilly? Zeitschr. d. Mus. Franc-Carol. auf d. J. 1843, Nr. 23, S. 89-91; Nr. 24,
S. 95—96.
Die Sage über den Ursprung des Marktes Ried im Innviertel und dessen
Wappen. Zeitschr. d. Mus. Franc-Carol. auf d. J. 1844, Nr. 12, S. 48—50; Nr. 13,
S. 51-53.
Nekrolog Sr. Hoch würden Herrn Josef Schmidberger, reg. Chorherrn zu
St Florian. Zeitschr. d. Mus. Franc-Carol. auf d. J. 1844, Nr. 26, S. 103—105.
Kaiser Maximilians Hinscheiden in der Burg zu Wels. 3. Bericht über
die Leistungen des vaterl. Vereines zur Bildung eines Museums für das Erz-
herzogtum Österreich ob der Enns und das Herzogtum Salzburg. Linz 1839,
1. Anhang, S. 87—94. 4^ Aus der Buchdruckerey des Friedr. Eurich.
Vortrag, gehalten bei der Generalversammlung des Museumvereins für
Österreich ob der Enns und das Herzogtum Salzburg im Jahre 1839. (Ober die
Uistungen zur Sammlung eines Diplomatars für Österreich ob der Enns.)
4. Ber. über d. Mus. Franc-Car. 1840, 1. Lief, der »Beiträge zur Landeskunde
für Österreich ob der Enns und Salzburg«, S. 1—10. 8^ Aus der Buchdruckerei
des Friedr. Eurich. Mskr. XI, 499 (6 Bl. 2») der Stiftsbibliothek.
Geschichte des Klosters des heiligen Geist-Ordens zu Pulgam. 5. Ber. . . .
1841, 2. Lief , S. 60-110. Mskr. XI, 541, BL la bis 17b der Stiftsbibl. 4^
Zur Genealogie des Geschlechtes der Herren von Capellen. 6. Ber. . . . 1842,
3. Uef , S. 73—167. Mskr. XI, 541, Bl. 19 a bis 43 b d. Stiftsbibl. 4^
') Über Dietmar von Aist (Ast, Eist) siehe K. Goedeke, Deutsche Dichtung
im Mittelalter, Hannover 1854, S. 913,
110
Ein Fragment aus der Chronik des eiiemaligen Stiftes reg. Chorherren
zu Ranshofen am Inn. 13. Ber. . . . 1853, 8. 1 , 35 S. (Druck von Jos. Wiramer.)
Schicksale des Klosters und der Umgebung von Ranshofen im bayrischen
Erbfolgekriege 1504. 14. Ber. . . . 1854, 9. L. . . ., 32 S.
Zur Geschichte der Pfarre und der Stadt Vöcklabruck. 17. Ber. — 1857,
12. Lief. . . ., S. 1 —190. Auch besonders abgedruckt.
Über die Abstammung der Herren und Orafen von Schaunberg. Vor-
getragen bei der Generalversammlung des Mus. Franc-Car. am 12. Jänner 1860.
21. Ber. . . . 1861, 16. Lief. . . ., S. 1—13. (Anhang. Einige Ortsnamen nach der
gegenwärtigen Schreibung und nach der urkundlichen Schreibung. S. 13.)
Zur Geschichte des Grafen Ulrich von Schaunberg. Gelesen in der
Generalversammlung des Mus. Franc-Car. am 12. Jänner 1861. 21. Ber. . . . 1861,
16. Lief. . . ., S. 15—25.
Berthold Preuhaven, der berühmte Deutschordens-Comthur, ein Oberöster-
reicher aus Steyr. 25. Ber. . . . 1865, 20. Lief. . . ., S. 1—21. (Den Schluß der
Abhandlung bilden Stellen aus Jeroschins Reimchronik ') mit erläuternden An-
merkungen von Stülz.)
Urkundenbuch des Landes ob der Enns. Herausgegeben vom Verwaltungs-
ausschuß des Museum Francisco-Carolinum zu Linz. 1. bis 5. Bd. 1852 bis 1868.
Wien. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. 8'.
IV.Arbeiteninanderenperiodischen Schriften und Sammelwerken.
Ebelsbergoder Ebersberg? Siehe : Österr.Zeitschr. für Geschichts- und Staats-
kunde, Herausgeg. und redig. von J. P. Kaltenbaeck. Wien. In Kommission der
F. Beckschen Buchhandlung. Gedruckt bei den Edlen v. Ghelenschen Erben. A\
1. Jahrg. 1835, Nr. 87, S. 348.
Das Gut Eckendorf. Ebd. 3. Jahrg. 1837, Nr. 102, S. 408.
Die Resolution Kaiser Rudolph II. vom 6. May 1597 oder das sogenannte
Interimale. Ebd. 1. Jahrg. 1835, Nr. 19, S. 73—76; Nr. 20, S. 77—80; Nr. 21,
S. 81—83; Nr. 22, S. 85—88; Nr. 23, S. 89-92; Nr. 24, S. 94-96.
loh. Kepler's Leben und Wirken . . . von J. L. C. Freiherm v. Breit-
schwert. Stuttgart 1831, bei F. C. Löfl und Sohn. 8^ Ebd. Blätter für Literatur,
Kunst und Kritik. 1. Jahrg. 1835, Nr. 89, S. 353-354; Nr. 90, S. 359—360.
Ober-Pinzgau oder der Bezirk Mittersill. Eine geschichtl.-topograph., Statist,
und naturhist. Skizze, dargestellt von Ignaz v. Kürsinger. Salzburg 1841. Siehe:
Österr. Blätter für Literatur und Kunst, Geschichte, Geographie, Statistik und Natur-
kunde. Herausgeg. und red. von Dr. A. Adolf Schmidl. Wien. Gedruckt bei
Anton Strauß' sei. Witwe Öt Sommer. Erster Jahrg. 1844, II. Quartal, Literatur,
Nr. 21, S. 161-163. 4".
Historisch-kritische Bemerkungen (über eine Sage vom Rieder Wappen
und die Bestimmung der Ipfbäche). Ebd. dritter Jahrg. 1846, Nr. 27, S. 215—216.
Kritische Notizen (zu Pritz' und Lichnowsky's Werken). Unter Chmels
»Mitteilungen zur Geschichte und Topographie« I, 3. Ebd. Vierter Jahrg. 1847,
Nr. 28, S. 112.
Zur Geschichte der bischöflich Freisingischen Herrschaften in „Österreich
während der Zeit Bischofs Sixtus (1474 bis 1494). Unter Chmels »Mitteilungen . . .«
VI, 16. Ebd. Vierter Jahrg. 1847, Nr. 77, S. 305-308, Nr. 84, S. 334—336; Nr. 85,
*) Über Jeroschins Deutschordenschronik siehe K. Goedeke, Deutsche
Dichtung im Mittelalter, S. 865.
111
S. 338—340; Nr. 89, S. 354 356; Nr. 90, S. 358-360; Nr. 101, S. 402-404;
Nr. 102, S. 405-407.»)
Bemerkungen und Nachträge zu Keiblingers Notizen über die Vögte von
Pcrg. In Nr. 33 der Ost. Bl. Jahrg. 1847. Unter Chmels »Mitteilungen . . .«
IX, 26. Ebd. Vierter Jahrg. 1847, Nr. 187, S. 741—742.
Geschichte des salzburgischen Benedictiner-Stiftes Michaelbeuern , von
Michael Filz. Salzburg 1833. Duyie. Siehe: Jahrbücher der Literatur. Wien. Gedruckt
und verlegt bei Karl Gerold. 69. Bd. 1835, 8", S. 225-240.
Neuere Geschichte der Deutschen von der Reformation bis zur Bundes-
acte, von Karl Adolf Menzel. Breslau 1826-1837. 7 Bde. Ebd. 81. Bd. 1838,
S. 148 - 193.
Die Herren und Grafen von Schaunberg und ihre Gräber in der Stifts-
kirche von Wilhering. Siehe : Berichte und Mithteilungen des Alterthums- Vereines
zu Wien. Druck von A. Pichlers Witwe & Sohn. In Kommission def Buch-
handlung August Prandel. X. Bd. 1869, III. Heft, 4S S. 1-17.
Khlesls des Kardinals, Direktors des geheimen Kabinetts Kaisers Matthias,
Leben. Beschrieben von Hammer-Purgstall. Vier Bde. Wien 1847 bis 1851. Siehe:
Gelehrte Anzeigen. Herausgeg. von Mitgliedern der K. bayr. Akad. d. Wiss.
München, gedr. in der k. Central - Schulbuchdruckerey. Im Verl. der königl.
A. d. W., in Commission der Franz'schen Buchhandlg. 4'. 26. Bd. 1848, Nr. 122,
S. 977-982; Nr. 123, S. 985—990; Nr. 124, S. 993—998; Nr. 125, S. 1001-1008;
Nr. 126, S. 1009—1016; 29. Bd. 1849, Nr. 211, S. 649-656; Nr. 212, S. 657-664;
Nr. 213, S. 670-672; 31. Bd. 1850, Nr. 102, S. 817-819; Nr. 103, S. 825-832;
Nr. 104, S. 833-840; 34. Bd. 1852, Nr. 28, S. 225-226;. Nr. 29, S. 233—240;
Nr. 30, S. 241—248.
Kaiser Ferdinand II. im Kampfe gegen die protestantischen Stände Oberöster-
reichs. Hist.-pol. Siehe : Blätter für das kath. Deutschland, herausgeg. von G. Phillips
und G. Görres. München. In Kommission der lit.-artist. Anstalt 8^.111. Bd. 1839,
S. 673—684, 742—756; IV. Bd. 1839, S. 13—21, 168—178, 219-230, 593-604.
Charitas Pirkheimer, Abbtissin des St. Clara-Klosters und die Reformation
in Nürnberg. Ebd. XIII. Bd. 1844, S. 513-539.
Ober den Einfluß der Kirchentrennung auf die Literatur. Ebd. XIX. Bd.
1847, S. 25-51, 257-286, 385—407, 705-724.
Kirchliche Mittheilungen aus Oberösterreich. Siehe : Katholische Blätter aus
TiroL Red. von Bartholomä Kometer. Innsbruck. Verlag der Wagnerschen Buch-
handlung. VI. Jahrg. 1848, 8», Nrl 17, S. 417-422; Nr. 20, S. 517-519; Nr. 26,
S. 675-676; Nr. 42, S. 996-998.
Die Klagen der Augsburger allgemeinen Zeitung über tirolische Zu-
stände. Ebd. VII. Jahrg. 1849, Nr. 75, S. 1535-1542.
Kirchliche Mittheilungen aus Oberösterreich. (Über den Linzer Katholiken-
verein.) Ebd. VI IL Jahrg. 1850, Nr. 6, S. 113-115.
Ein Kuriosum. Ebd. IX. Jahrg. 1851, Nr. 97, S. 2517-2522.
Die Clausnerin Wilbirg in St. Florian. Siehe: Linzer »Theol.-prakt. Quartal-
schrift«. 1849, 8«, S. 70—114.
Charitas Pirkheimer, Abbtissin des St. Clara-Klosters und die Reformation
in Nürnberg. Ebd. 1855. S. 1-54, 193—259. (Auch Separatabdruck. Wels 1855.
Joh. Haas. 121 S. 8'.)
Über Jugendbündnisse. Ebd. 1862. S. 162-175.
*) Diese Arbeit hat Kurz begonnen.
in
Zur kirchlichen Eintheilung des Landes ob der Enns. Ebd. 1862. S. 223—227.
Notizen zur Pfarrgeschichte von Lasberg. Ebd. 1864. S. 137—170.
Pfarrgeschichte von St. Oswald. Pfarre Grunbach. Pfarre Windhag. Ebd.
1865. S. 338-358.
Einige Fragmente zur älteren Pfarrgeschichte von Gutau, St. Leonhart.
Ebd. 1868. S. 210-223.
Einige Fragmente zur älteren Pfarrgeschichte von Wartberg. Ebd. 1868.
S. 273-290.
Rede auf der zweiten Provincial- Versammlung der katholischen Vereine im
Bisthume Linz am 21. und 22. August 1850 zu Wels. Verhandlungen der zweiten
Provincial- Versammlung d. kath. Ver. im Bisthume Linz am 21. und 22. August 1850
zu Wels. Druck von Joh. Huemers Witwe. 8^ S. 15—17.
Rede auf der vierten Provincial- Versammlung d. kath. Vereine im Bisthume
Linz am 24. und 25. August 1852 zu Steyr. Verhandl. der vierten Provincial-
Versammlung. . . . Linz 1852. Druck von Joh. Huemers Witwe. 8^ S. 18—25.
Rede auf der fünften Provincial-Versammlung d. kath. Ver. im Bisthume
Linz, am 23. und 24. August 1853 zu Linz. Verhandlungen der fünften Provincial-
Versammlung. . . . Linz 1853. Druck von J. Huemers Witwe. 8®. S. 48—55.
Einleitung zu den »Verhandl. der vierten Generalversammlung des katho-
lischen Vereines Deutschlands am 24., 25., 26. und 27. September 1850 zu Linz.«
Amtlicher Bericht. Linz. Papier und Druck von Joh. Huemers Witwe. Verlag:
Linz bei Vinzenz Fink und Fr. Ignaz Ebenhöch, Regensburg bei Fr. Pustet, 1850.
S\ S. Ill-Vl.
Markgraf Konrad in den Urkunden des Stiftes Waldhausen und im Salbuche
zu Göttweig. Siehe : Der österr. Geschichtsforscher. Herausgeg. von Jos. Chmel.
Wien, F. Becksche Universitätsbuchhandlung. 8^ 1 Bd. 1838, II. Heft, S. 226—230
(Nr. IX).
Über die Vögte von Perg. Zusammenstellung der ihren Namen ent-
haltenden urkundl. Denkmähler. Ebd. IL Bd., Wien 1841 bis 1842. Gedruckt und
im Verlag bei Karl Gerold. 8 . 2. Heft, S. 260-273 (Nr. IX).
Beiträge zu einem Codex epistolaris aus Handschriften der k. k. Hof-
bibliothek. Von Thomas Dolliner. Mitgeteilt und erläutert vom Archivar Stülz
in St. Florian. Ebd. II. Bd., 8^ 3. Heft, S. 399-417 (Nr. XIII).
Geschichte des Klosters Wilhering. Siehe : Topographie des Erzherzogthums
Österreich. Das Dekanat St. Johann im Mühl-Kreise, sammt denStiften Wilhering
und Engelszeil in dem Decanate Peyerbach. Von Matthias Reisacher. Wien 1840.
In Kommission bei Franz Wimmer. Der 3. Abt. 5., des ganzen Werkes 18. Bd.
S. 1—128. 8". (Auch besonders abgedruckt.)
Pfarre Feldkirchen, Goldwörth, Walding, St. Gotthard; der Windberg,
Pfarre Waldkirchen, Nieder-Waldkirchen, St. Peter am Windberg, St. Marien,
St. Johann am Windberge, St. Veit ; Urkunden ; das Cistercienser-Stift Engelszell
(Vallis Angelorum). Ebd. S. 255-397.
III. Predigt vorgetragen in der Kirche zu Garsten am 26. Juli 1842. Siehe:
Erinnerung an das siebenhundertjährige Jubelfest des sei. Berthold, ersten Abtes
zu Garsten im Jahre 1842. (Von Fr. X. Pritz.) Linz 1843. Bei Quirin Haslinger.
Gedr. mit J. Feichtingerschen Schriften. S. 39-51. 8^
Die Gründung des Hospitals am Pyhm. Siehe: Album aus Österreich ob
der Enns. Linz 1843, Veriag von Vinzenz Fink. S. 31—40. 8^
St.FIorian. Siehe : Der Oberösterreicher, Geschäfts-, Haus- und Volkskalender
uf das gemeine Jahr 1859. 5. Jahrg. Linz, Verl. v. Vinzenz Fink. S. 23—51. 4".
113
Ruodlieb. (Fragmente eines lat. Gedichtes aus dem 11. Jahrh.) Entdeckt
von Stülz [1830], veröffentlicht von A. Schmeller in dem Werke: Lat. Gedichte
des X. und XI. Jahrhunderts. Herausgeg. von Jak. Grimm und Andr. Schmeller,
Göttingen 1838. Im Verl. der Dieterichschen Buchhandlung. 8 . S. 127 ff.
Heinrich v. Türlin.^) Diemers Beiträge zur altdeutschen Literatur. II.T., S. 50 ff.
Beiträge zu den »Mainzer Regesten« des Kornelius Will.
V. Handschriftlicher Nachlaß.
Denkbuch. Im Stiftsarchiv. 175 S. 4".
Materialien zur Geschichte des Klosters Wilhcring. (Enthalten manches,
was die im Druck erschienene Geschichte Wilherings von Stülz nicht bringt.)
Mskr. XI, 514 der Stiftsbibl. 157 Bl. 2\
Zur Geschichte des Stiftes Reichersberg. 1846. Mskr. XI, 539. D. der
Stiftsbibliothek. 152 S. 4^
Noten zu Strnadts »Peuerbach« (27. Bericht über das Museum Franc-
Carol. 1868, 22. Lief., S. 1-634); siehe Seite: 12, 21, 22, 23, 25, 30, 31, 35, 54,
58, 123, 142, 143, 158, 200, 201, 204, 207, 222, 241, 247, 294, 314, 315, 386, 445,
446, 447, 448, 463, 479, 481, 491, 495, 511, 514, 595, 596, 614.
Beiträge zur Geschichte der Herren und Grafen von Schaunberg. Ca. 1870.
Mskr. XI, 539. E. der Stiftsbibliothek. 11 Bl. 4".
Abhandlung von unser Herrenlichnamen. (Spurlos verschwunden.)
Karl Ritten
Ritter, geboren den 13. Oktober 1804 zu Hallstatt in Ober-
österreich als der Sohn eines Salinenbeamten, absolvierte das
Gymnasium in Kremsmünster und wurde am 13. November 1824
im Stifte Si Florian eingekleidet. Nachdem er am 22. November 1827
die feierliche Profeß abgelegt und 182Q die heilige Priesterweihe
empfangen, sandten ihn seine Oberen nach Wien an das k. k. höhere
geistliche Bildungsinstitut zu St. Augustin, wo er mehrere Rigorosa
machte. Im Jahre 1834 war Ritter Graf Weißenwolffscher Schloß-
kaplan zu Parz. 1835 erhielt er die Verwaltung der Stiftsbibliothek,
seit 1837 versah er zugleich das Amt eines Novizenmeisters und
das eines Kustos der Stiftskirche. 1846 übernahm er dazu noch das
Lehramt des Bibelstudiums des Alten Bundes und der orientalischen
Sprachen an der theologischen Hauslehranstalt Von 185Q an wirkte
Ritter in der Seelsorge, und zwar zuerst als Pfarrvikar in Maut-
hausen (bis 1862), dann in Wallern und seit 1870 in Vöcklabruck,
wo er am 12. Juli 1878 starb.
Nebst mehreren Aufsätzen in verschiedenen
Blättern haben wir von Ritter folgende wissenschaft-
liche Arbeiten:
Plan der Stadt Gmunden und der nächsten Umgfebung. Gezeichnet von
K. Ritter, lithogr. von A. Müller, gedruckt bei J. Hafner in Linz 1849. Schwarz-
druck mit Schraffen. 41X35 Zentimeter.
*) Über Heinrich von (dem) Türlin siehe Ooedeke, Deutsche Dichtung
im Mittelalter, S. 775.
Ccrnik, Schriftsteller der Augustiner-Chorhcrrenstifte. 8
114
Plan des Marktes Ischl. 41 X 35 Zentimeter.
Denkmäler von Gmunden und dessen nächster Umgebung. Sitzungs-
berichte der Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, XIII. B. S. 479-481.
Das Leben des heiligen Mönches und Apostels der Noriker Severin, be-
schrieben von seinem Schüler Eugippius. Aus dem Lateinischen übertragen mit
einer Einleitung und erläuternden Anmerkungen begleitet. Linz 1853, Fink. 1. Bd.
175 S. 8".
Arneth Michael. Nekrolog in der Linzer-Zeitung 1854, Nr. 79. Separat-
abdruck 10. S.
Der selige Petrus Fourier, ein regulierter Chorherr des heiligen Augustin,
dargestellt in seinem Leben und Wirken. Nebst einem Umrisse der Geschichte
der regulierten Chorherren des heiligen Augustin. Ein Beitrag zur Geschichte
des kirchlichen Lebens, besonders im Anfange des siebzehnten Jahrhunderts.
Mit Beilagen. Linz 1855, Ebenhöch. XII und 414 S. 8\
Kaiser Josef II. und seine kirchlichen Reformen. Mit einer Beigabe:
Pius' VI. Reise nach Wien, ihre Ursachen und Folgen. Aus dem Lateinischen
des J. C. Cordara d. G. J. Regensburg 1867, Manz. VIII und 418 S. 8^
Ritter nahm mit mehreren Mitbrüdern auch an der Übersetzung der
»Nachfolge des heiligen Herzens Jesu« von P. J. Arnold aus dem Lateinischen
teil. Diese Übersetzung erschien 1864 in Ingebohl im Verlage der Waisenanstalt
und umfaßt VI und 592 Seiten in 8".
Dn Josef Reiten
Reiter wurde am 8. Dezember 1805 in St. Florian geboren.
Das Kind dürftiger Eltern kam als Konventknabe zur Erziehung
und Dienstleistung in das Stift St. Florian und lenkte durch
seine überreiche Begabung die Aufmerksamkeit des damaligen Biblio-
thekars Eduard Klein auf sich, der es ihm ermöglichte, die Studien-
laufbahn zu betreten. Nach glänzend absolvierten Studien am Gym-
nasium und am Lyzeum in Linz trat Reiter den 1. Oktober 1826
in das Stift ein, legte am 15. April 1830 die feieriichen Gelübde
ab und wurde am 3. Juli 1831 zum Priester geweiht. Noch in
demselben Jahre wurde er an die höhere geistliche Bildungsanstalt
zu St Augustin in Wien geschickt und trat, nachdem er an der
Wiener Universität zum Doktor der Theologie promoviert worden war,
bereits 1834 das Lehramt an. Zuerst wirkte Reiter als Supplent an
den Humanitätsklassen des Gymnasiums in Linz, später wurde er
von Kaiser Franz zum Professor der Kirchengeschichte und des
Kirchenrechtes am k. k. Lyzeum in Linz ernannt An diesem und
später an der bischöflichen theologischen Diözesanlehranstalt lehrte
Reiter, der eine Berufung an die theologische Fakultät in Salzburg
und eine auf Dr. Feßlers Lehrkanzel in Wien abgelehnt hatte, durch
mehr als 40 Jahre ununterbrochen und unermüdlich. Sein hoher
*) Siehe den Nekrolog: »Prof. Dr. Josef Reiter« von Ozlberger im Linzer
Volksblatt 1876, Nr. 87.
11 5
Geist, sein reiches Wissen und seine Herzensgute verbanden ihm
seine Schüler dauernd.
In dieser Stellung brachen er und, durch unauflösliche Bande
der Freundschaft mit ihm verknüpft, Aug. Rechberge r, selbst
beide geweckt und erfüllt vom Geiste der PP. Weninger und
Stöger S. J., einer neuen, frischen, lebensprühenden kirchlichen
Richtung des oberösterreichischen Klerus mit stiller, gemessener,
nachhaltig wirkender Kraft die Bahn. Mit brennendem Eifer hat
Reiter die lang verschüttete Glut der Andacht, des Gebetes, des
sakramentalen Lebens im Volke wieder geschürt und angefacht In
der Geschichte des katholischen Vereinslebens nimmt Reiter einen
der hervorragendsten Plätze ein; gar manche Straße ist er in
den Jahren seiner besten Kraft gezogen, um in den General-
versammlungen der katholischen Vereine Österreichs und Deutsch-
lands seine Heimat zu vertreten, gar manches treffende Wort hat
der gedankenreiche, sprachgewandte Redner als Samenkorn in die
Furchen der Geister gelegt.
Reiter war bischöflicher Theolog bei der Wiener Provinzialsynode
im Jahre 1858 und nahm im Jahre 1862 als Ablegat an der Ver-
san^mlung der Bischöfe Deutschlands in Würzburg teil. Er gründete
dem Bonifaziusverein in Österreich ein warmes Heim und leitete
ihn als Präses. Die armen Missionen der katholischen Kirche an
den Gestaden der Ostsee, am Harz, an der Weser und Weichsel
kennen den Namen Reiter und segnen ihn. In sicherer und rascher
Auffassung, wie in gewandter Darstellung Meister, arbeitete er auch
mit der Feder für die Sache, welcher er sein Leben geweiht hatte. Als
scharfsinniger und durchgebildeter Kanonist war er in Wahrheit
Konsistorial- und Ehegerichtsrat, mit dem Vertrauen der Bischöfe,
denen er in unverbrüchlicher Treue ergeben war, in reichem Maße
belohnt. Mit Rechberger besorgte er die Herausgabe der theo,
sophischen Schriften des genialen Mediziners Mayrhofer. Es war
keine leichte Arbeit, wie aus folgender Mitteilung Reiters an seinen
Ordensbruder Mühlbacher hervorgeht: »Nur die Gedanken sind
von Mayrhofer, ... sie waren mühsam aus Briefen und abge-
brochenen Aufzeichnungen zusammenzustellen.« Einige Zeit redi-
gierte er die Linzer »Theologisch-praktische Quartalschrift« sowie
die »Katholischen Blätter« und übernahm noch in den letzten
Jahren die Würde und Bürde eines Obmannes des Katholischen
Preßvereines, an dessen Gründung er sich in hervorragender Weise
beteiligt hatte. Er war auch Prosynodalexaminator und Mitglied
vieler katholischer Vereine. Seinem Ordenshause und seinen Mit-
brüdem war er innig zugetan. Sein großes, edles, opferwilliges,
o
116
echtes Priesterherz schlug aber in Liebe für den Klerus der
ganzen Diözese; ihm diente Reiter demütig, freudig, mit Hingabe
seines ganzen Seins. Er starb am 12. April 1876.
Reiters literarische Arbeiten:
Ein Referat über Schwinghaimbs (s. d.) Werk: Über das Brevier mit Berück-
sichtigung der dagegen erhobenen Einwendungen. Linz 1838. Siehe Pletz*
»Neue theologische Zeitschrift* Xll. Jahrg. 1. B. Wien 1833, S. 109—127.
Predigt. Abgehalten am 13. Sept. 1846 bei der 700 jährigen Jubelfeier des
Stiftes Wilhering 1846. (Text: >Gott hat sein Volk heimgesucht.* Lukas 7, 16.)
In vErinnerung an die 700 jährige Jubelfeier des Zisterzienserstiftes Wilhering im
Jahre 1846* (vom 6. bis 13. Sept.). Linz 1847. Gedruckt bei Josef Feichtingers
sei. Witwe. S\ S. 131-150.
Längeres Referat über Theodorich Hagns : Das Wirken der Benediktiner-
abtei Kremsmünster für Wissenschaft, Kunst und Jugendbildung. Linz 1848.
In der »Theologisch-prakt. Quartalschrift« Jahrg. 1848, 111. Heft, Anhang S. 12 — 16.
Das Meditieren. Ein Mittel zur theolog.-wissenschaftlichen Bildung. Ebd.
1849, S. 63-69.
Rezension über das Werk: Kirche und Staat in Österreich vor, während
und nach der Revolution von 1848. München 1849. Ebd. 1849, Anhang S. 20-24.
Protestantische Zustände. Ebd. 1849, S. 115-123.
Reden auf der dritten Provinzialversammlung der katholischen Vereine
im Bisthume Linz am 20. und 21. August 1851 zu Ried. Siehe »Verhandlungen
der dritten Provinzialversammlung ... zu Ried . Linz 1851, in Kommission bei
Ignaz Ebenhöch. S. 20-27; S. 79-86.
Das dreieine Leben in Gott und jedem Geschöpfe, durch katholische
Speculation als Interpretation nachgewiesen. Von Dr. Karl Maria Mayrhofer.
Aus dessen wissenschaftlichem Nachlasse zusammengestellt von zwei Professoren
der Theologie in Österreich. Regensburg 1851, Manz. 1. Bd. XV und 309 S. 8^
bearbeitet von Rechberger ; 2. Bd. 354 S., bearbeitet von Dr. Josef Reiter. Referat
über dieses Werk in der Theologisch-prakt. Quartalschrift« 1852, S. 79 — 103
und S. 219-253.
Die unehrbare Schwägerschaft. In der »Theologisch-prakt. Quartalschrift-
Jahrg. 1852, S. 65-78.
Über den Ablaß. Ebd. 1852, S. 335-352.
Rede auf der fünften Provinzialversammlung der katholischen Vereine
im Bistum Linz, am 23. und 24. August 1853 zu Linz. Siehe Verhandlungen
der fünften Provinzialversammlung ... zu Linz. Linz 1853, Druck von J. Huemers
Witwe. S. 55-64. 8^
Pfarrkonkursfragen aus dem Kirchenrechte. Siehe xTheolog.-prakt. Quartal-
schrift Jg. 1854, S. 1-9, 651-658; Jg. 1855, S. 342-354; Jg. 1863, S. 382-384;
Jg. 1864, S. 180 ff., 450 ff.; Jg. 1866, S. 246-250 usw.
Zur Geschichte des Bisthums Linz. Ebd. 1861, S. 103-123, 195—206.
Über Namenverwirrung in unserer Zeit, namentlich in dem, was man
Forischritt und Rückschritt nennt, und einiges aus dem Gebiete des Bonifazius-
vereines. Vide "Verhandlungen der dreizehnten Generalversammlung der katho-
lischen Vereine im Bisthum Linz zu Freistadt am 20. und 21. August 1862«.
Linz 1862, Druck von Huemers Witwe. S. 7. 8**.
Über den innigen Anschluß aller großen Missionäre an Rom, wie
Rupertus . . . Bonifacius und über des letzteren Wirken und über den Bonifacius-
117
verein. Siehe »Verhandlungen der vierzehnten Generalversammlung der katho-
lischen Vereine im Bisthum Linz zu Braunau am 11. und 12. August 1863.«
Linz 1863, Verlag des Kath. Centralvereines. S. 11. 8\
Dr. Jakob Gasselsberger. Siehe »Theologisch - praktische Quartalschrift«
Jahrg. 1869, S. 417-439.
Das Beichtgeheimnis. Aus den hinterlassenen Schriften des seligen Pro-
fessors Dr. Josef Reiter. Ebd. 1878, S. 24-30, 217—226, 377-386, 553-563.
Außerdem erschienen von Reiter noch zahlreiche andere kleinere Beiträge
in der »Theolog.-prakt. Quartalschrift«, Aufsätze im »Religions- und Kirchen-
freund« 1839, 1840, im «Volksblatt für Religion und Gesetzs Linz 1848, und
viele Artikel (— mit J. R. gezeichnet — ) in den »Katholischen Blättern« 1849—1863.
Georg Schaffungen
Er erblickte am 5. April 1806 zu Hofgastein im Herzogtum
Salzburg das Licht der Welt und wurde am 5. Oktober 1828 in
St Florian eingekleidet Am 30. September 1831 legte er die feier-
liche Profeß ab und 1833 empfing er die Priesterweihe. Im Jahre 1834
war er Kooperator in St Peter am Windberg, 1835 Pfarrprovisor
in Waxenberg. 1836 kam er als Professor an das Gymnasium in
Linz. Ausgezeichnet mit dem Titel eines bischöflichen Rates und
mit dem goldenen Verdienstkreuz mit der Krone, schied er am
18. September 1867 in Teplitz aus diesem Leben.
Er verfaßte die Programmarbeit:
Blicke auf die Entwicklung der poetischen und historischen Literatur bei
den Hauptvölkem Mittel- und West-Europas. Jahresbericht des k. k. akademischen
Gymnasiums zu Linz am Schlüsse des Schuljahres 1855. Aus der Eurichschen
Buchdruckerei in Linz. S. 3-23. 4\
Peter Riepl.
P. Riepl, geboren zu Oberneukirchen in Oberösterreich am
28. Juni 1810, trat am 28. August 1830 in das Stift St. Florian ein,
legte am 21. September 1833 die feierliche Profeß ab und wurde
1835 zum Priester geweiht. Bald darauf wurde er Kooperator in
Regau, 1840 Supplent und bereits 1841 ordentlicher Professor am
k. k. Gymnasium in Linz, von 1854 an war er zugleich Hofmeister
des Stiftshauses in Linz. 1881 erhielt er das goldene Verdienstkreuz
mit der Krone, 1885 wurde er geistlicher Rat; in demselben Jahre feierte
er auch seine Sekundiz. Er starb am 28. Mai 1888 als Stiftssenior.
Seine literarischen Leistungen:
Deutsches Rituale. Zusammengestellt aus der Linzer theol.-prakt. Monat-
schrift und dem Rituale Passav. und anderen Quellen. 1836. Mskr. i. d. Stifts-
bibliothek. XI. 488. A. 158 S. 8^
Über Abfassung deutscher Lesebücher für österr. Gymnasien. Zeitschr.
f. d. österr. Oymn. Erster Jg. 1850. S. 401 -413. Wien. Druck und Verl. v. Kar
Gerold. 8".
ns
über die Vertheilung des deutschen Lehrstoffes auf Gymnasien. Jahres-
bericht d. k. k. Gymn. zu Linz am Schlüsse des Studienjahres 1851. Aus der
Buchdruckerei des Friedr. Eurich. S. 3-19. 4^
Unmaßgebliche Gedanken eines Schulmannes über unseren gegenwärtigen
Gymnasialunterricht. Zeitschr. f. d. österr. Gymn. Vierter Jg. 1853. S. 609 -626,
693-707.
Etwas über die gegenwärtige deutsche Orthographie. >Die deutsche
Volksschule. Monatsblatt für Schule und Haus.« Red.: Jos. Vogl. Verleger:
F. 8t A. Eurich. Druck v. Fr. Eurichs Witwe. 8^ Dritter Jahrg., Linz 1854; Nr. 3,
S. 55-59; Nr. 4, S. 76-80; Nr. 5, S. 103-106; Nr. 6, S. 130-134; Nr. 7,
S. 154-156; Nr. 8, S. 172-175; Nr. 9, S. 199-202; Nr. 10, S. 222-226; Nr. 11,
S. 248-252; Nr. 12, S. 272-277.
Etymologisches Mancherlei. Ebd. Vierter Jahrg., Linz 1855; Nr. 3, S. 55—58;
Nr. 4, S. 79-83; Nr. 5, S. 111-115.
Über die Namen der Jahreszeiten, Monate und Wochentage. >Der Ober-
österreicher.* Linz 1856. 8*». S. 25—30.
Zur Frage über Abänderungen im Gymnasialplane. Zeitschr. f. d. österr.
Gymn. Neunter Jg. 1858. S. 189—195.
Festrede bei der Schillerfeier [des Linzer Gymnasiums am 10. Nov. 1859).
Programm des k. k. Gymnasiums zu Linz für das Schuljahr 1859/1860. Linz 1860. 4^
Druck von Jos. Feichtingers sei. Erben. S. 23—30.
Zur Geschichte des Linzer Gymnasiums seit dem Jahre 1848. I. Verände-
rungen und Zustände unter dem Ministerium des Kultus und Unterrichts 1848
—1860. IL Die Gymnasialfrage vor der Presse, dem Reichsrate und dem Land-
tage. »Theol.-prakt. Quartalschr.« Linz 1864, S. 356—371, 465-488.
Johann Georg Winiersteller.
Wintersteller, geboren zu Elsbethen (Salzburg) am
25. Jänner 1809, wurde im Jahre 1830 im Stifte St Florian ein-
gekleidet und legte 1834 die feierliche Profeß ab. Noch in demselben
Jahre empfing er das heilige Sakrament der Priesterweihe und
wurde alsbald als Kooperator in Orünbach angestellt 183Q kam er
nach Niederwaldkirchen, 1842 nach St Oswald und 1843 nach
Vöcklabruck. 1845 wurde er Kooperator in St Peter. Daselbst blieb
er bis zum Jahre 1851, in welchem er als Pfarrer nach Krenglbach
versetzt wurde. Er starb im Stifte am 24. Februar 1853.
Wir haben von Wintersteller folgende literarische
Arbeiten:
Ein handschriftl. deutsches Rituale von 1834.
Ein längeres Referat über: »Katholischer Katechismus«, 2. verm. und
verb. Aufl., Regensburg 1848, Pustet. »Theol.-prakt. Quartalschrift.« Linz 1848,
HL Anhang S. 1—11.
Über die gemischten Ehen. Ebd. 1849. S. 401—435.
Christliche Erinnerung der armen Seelen im Fegfeuer. Von der Pflicht
und den Mitteln, den leidenden Seelen aller abgestorbenen Gläubigen zu helfen.
Wien 1850, Druck und Verlag von Karl Überreuter. 64 S. kl.-S^
119
*
Andacht zu Ehren des kostbarsten Blutes Jesu Christi. Linz 1852, Ignatz
Ebenhöch. Druck von J. Haag in Wels. Größere Ausgabe 112 S., kleinere 90 S.
(Rezensiert in der »Theol.-prakt. Quartalschrift« 1853, S. 183-184.)
Verpflichtungsgründe zum göttl. Offizium. »Theolog.- prakt. Quartal-
schrift« 1852; S. 469-494, 551-570, 629-644; 1853, S. 84-100, 274-308,
702-754; 1854, S. 218-278.
Wie kann der Empfang der ersten hl. Kommunion der Kinder recht
feierlich, erbauend und mit nachhaltigem Eindrucke veranstaltet werden? (Eine
Konferenzmittheilung.) Siehe »Die deutsche Volksschule. Monatsblatt für Schule
und Haus.« Red. und herausg. von Jos. Striegl. Erster Jahrg. Linz 1852. Buch-
druck V. Fr. Eurichs Witwe. S\ S. 20-23.
Ignaz Traumihler.O
Ignaz Traumihler wurde den 10. März 1815 zu Zwettl in
Niederösterreich geboren. Seine Eltern gehörten dem Kaufmanns-
stande an. Frühzeitig gewahrte man in dem heranwachsenden
Knaben große Anlagen zur Musik. In dem Zisterzienserstifte Zwettl
erhielt er von einem bejahrten praktischen Schulmann trefflichen
Unterricht in Oesang und Vioiinspiel und genoß zugleich als
Sängerknabe des Stiftes den Unterricht in den Lehrgegenständen des
Untergymnasiums. Von Zwettl kam er in das mit der Benediktiner-
abtei Molk verbundene Gymnasium, das siebente und achte Jahr
seiner Oymnasialstudien legte er in Kremsmünster zurück. Beide
Abteien standen, auch was Pflege der Musik betrifft, in aus-
gezeichnetem Rufe. Neben der Kirchenmusik, worin man freilich
dem Oeiste der damaligen Zeit huldigte, wurde viel klassische
Kammer- und Konzertmusik betrieben, was auf Traumihlers musika-
lische Ausbildung von großem Einflüsse war. Nach vollendeten
Oymnasialstudien bat Traumihler um Aufnahme in das Augustiner-
Chorherrenstift St Florian und wurde daselbst am 28. August 1835
eingekleidet. Die theologischen Studien absolvierte er an der theo-
logischen Diözesanlehranstalt in Linz, zugleich nahm Traumihler
in Linz Unterricht in Generalbaß und Harmonielehre beim dortigen
Domorganisten Jos. Schiedermaier, der zwar nicht als Kirchen-
komponist, wohl aber als gediegener und äußerst praktischer Lehrer
in genannten Fächern alle Anerkennung verdiente. Die feieriichen
Ordensgelübde legte Traumihler am 4. November 1838 ab, 1840
wurde er zum Priester geweiht und am Feste Maria Himmelfahrt
dieses Jahres feierte er sein erstes heiliges Meßopfer.
Schon im Oktober desselben Jahres kam er als Kooperator
nach Grünbach, allein nach zwei Jahren (September 1842) wurde er
*) Nach dem Nekrolog »Ignaz Traumihler« von Bernhard Deubler in
»Riegende Blätter für kath. Kirchenmusik«. 19. Jahrg. 1884, Nr. 11, S. 109-110.
120
•
in das Stift zuiückberufen, um die Leitung des Musikchors zu
übernehmen. Auch in St Florian hielt man viel auf die Pflege der
Musik, aber deren Leitung lag fast ausschließlich in den Händen
weltlicher Stiftsbeamten, die zähe am Althergebrachten festhielten
und sich von einem jungen, in ihren Augen noch unerfahrenen
Manne, der gründlich reformieren wollte, nicht willig kommandieren
ließen, sondern ihm die größten Schwierigkeiten entgegensetzten.
Dies hatte zur Folge, daß Traumihler nur ein Jahr lang (bis Sep-
tember 1843) den Dirigentenstab führen konnte und wieder in den
Dienst der Seelsorge zurückkehrte. Er wurde Kooperator in St. Martin
(September 1843), St. Peter (Februar 1846) und Ansfelden (März 1851).
Traumihlers Andenken ist überall, wo er wirkte, ein gesegnetes.
Groß war sein Seeleneifer, innig seine Frömmigkeit (bevor er
komponierte oder rezensierte, nahm er stets zum Gebete seine Zu-
flucht), kindlich sein Vertrauen zur heiligen Gottesmutter, werktätig
seine Nächstenliebe, makellos sein priesterlicher Wandel.
Es war im Mai 1852, als Propst Mich. Arneth, nachdem die
früher erwähnten Schwierigkeiten größtenteils beseitigt waren, Trau-
mihler in gerechter Würdigung seiner musikalischen Begabung
definitiv die Stelle eines Regenschori im Stifte übertrug, welche Trau-
mihler durch volle 32 Jahre bis zu seinem Lebensende (am 12. Ok-
tober 1884) bekleidete. Unter seiner ersprießlichen Tätigkeit schwanden
nach und nach die unkirchlichen Tonstücke vom kirchenmusikalischen
Repertoire. Er wählte die aufzuführenden Nummern stets mit Be-
rücksichtigung des besonderen Charakters und der eigentümlichen
Grundstimmung der verschiedenen Feste; strenge drang er darauf»
daß dieser Festcharakter auch bei dem prä- und postludierenden
Orgelspiel zur Geltung komme. Als Dirigent war Traumihler ein
gar gestrenger Herr, der jeden Fehler wenigstens durch Mienen-
spiel und Gebärden rügte und unnachsichtlich schöne Tonbildung,
deutliche Textaussprache und weihevollen Vortrag verlangte. Nament-
lich ließ er sich die Heranbildung und Schulung eines tüchtigen
Vokalchors sehr angelegen sein. Dies, um vieles andere nicht zu
erwähnen, waren die Mittel, mit welchen es Traumihler dahin-
brachte, daß der Musikchor von St. Florian sicfr bis heute in ganz
Oberösterreich eines trefflichen Rufes erfreut. Neue Anregung fand
Traumihlers kirchenmusikalisches Wirken, als Witts »Fliegende Blätter
für katholische Kirchenmusik« und die »Musica sacra« erschienen -— ,
welche Zeitschriften Traumihler eifrig las und in weiten Kreisen zu
verbreiten suchte, — ganz besonders aber durch die Gründung des
»Cäcilienvereines für alle Länder deutscher Zunge«, der Traumihler
später dadurch aufs ehrenvollste auszeichnete, daß er ihn in sein
Referentenkollegium aufnahm.
121
Traumihler komponierte vieles. Das Musikarchiv des Stiftes
St Florian besitzt von ihm zahlreiche Introitus, Oradualien, Offer-
torien, Festkantate zu den Namensfesten der Stiftsvorstände, eine
einfache, aber würdige Instrumentalmesse und andere Tondichtungen
im Manuskript. Seine Kompositionen besitzen im allgemeinen zwar
keinen besonderen Kunstwert, bringen aber den Text in ent-
sprechender Weise zum Ausdruck und sind durchweg würdig und
schwungvoll gehalten. Einige derselben verdienen das Epitheton
»wertvoll und gediegen«.
In Druck veröffentlichte Traumihler einen längeren Aufsatz
über Dr. Karl Severin Meisters »Das katholische deutsche Kirchen-
lied«, Freiburg 1862, Herder, (siehe »Theologisch-praktische Quartal-
schrift« 1863, S. 162—170), ein Tantum ergo in Witts >Musica
Sacra« (V. Jahrgang 1872, 12. Musikbeilage), mehrere Beiträge in
den Linzer »Christlichen Kunstblättern« und zahlreiche Rezensionen
in den »Vereinskatalogen« des Deutschen Cäcilienvereines.
Josef Putz-
J. Putz, geboren im Jahre 1811 zu Idria in Kärnten, fand 1837
im Stifte St Florian Aufnahme. Im Jahre 1837 legte er die Profeß ab.
Nach der Priesterweihe, die er in demselben Jahre empfing, wurde
er Kooperator in St Oswald. 1841 kam er als Kooperator an die
Stiftspfarre nach St Florian, 1846 als Pfarrvikar nach Asten und
1855 nach Niederrana, wo er am 19. Mai 1868 starb.
Er verfaßte:
Predigt, gehalten am dritten Sonntage nach Ostern 1855 in der Pfarr-
kirche zu Niederrana bei der Feier der unbefleckten Empfängnis der seligsten
Jungfrau Maria, wie sie in der Diözese St. Polten gehalten wurde. In »Feier
der dogmatischen Entscheidung usw. in der Diözese St. Polten«, St. Polten 1856,
Passy und Sydy. S. 166—169.
Aus dem Oedenkbuche der Pfarre Niederrana V. O. M. B. Zumeist nach
den Regesten von J. Stülz. In »Hippolytus«, Jahrg. 1863 (VI), Archiv für Diözesan-
geschichte, S. 25-45, und Jahrg. 1864 (VH), Archiv f. Diözesang. S. 133—152.
Vom heiligen Namen Jesu. Predigt auf das Namen Jesu-Fest. In Mehlers
5 Prediger und Katechet« 1865, S. 38 ff.
Über den hohen Wert des Fürbittgebetes. Ebd.
Die Rache ein dreifaches Unrecht. Ebd.
Über die Bedeutung des Namens Maria. Ebd.
Drei Grundbedingungen alles geistlichen Gedeihens. Ebd.
Maria eine liebreiche Freundin der Sünder. Ebd.
Tagebuch des reg. Chorherm Josef Putz, Papierhandschrift in der Stifts-
bibliothek zu St. Florian XI, 574. A. 77 Bl. 8^ Es beginnt mit dem 19. No-
vember 1835 und schließt mit dem 28. September 1841.
122
Albin Czerny.O
Albin Czerny wurde am 19. Februar 1821 in Wien geboren.
Nach Vollendung der Oymnasialstudien, denen er zuerst am
Schottengymnasium in Wien und später am Gymnasium in Krems-
münster (1840) oblag, hörte er ein Jahr lang an der Wiener Uni-
versität Vorlesungen über Naturrecht, Kriminalrecht und Statistik,
trat aber dann am 28. August 1841 in das Stift St Florian ein.
Der damalige Novizenmeister Karl Ritter, ein guter, edler Mann,
teilte ihm auf Spaziergängen in den ausgedehnten Gärten des
Stiftes und in der herrlichen Umgebung desselben mit Freude von
den reichen geistigen Schätzen, über die er selbst verfügte, mit
Im Stifte führte er ihn in die römischen und griechischen Klassiker
und in die hebräische Literatur ein. Das Werk, das Karl Ritter
begonnen, setzte Propst Michael Arneth, selbst ein gelehrter und
begeisterter Freund der Wissenschaften, fort, indem er dem eifrigen
Hörer der Theologie das Studium der modernen Sprachen, des
Italienischen, Englischen und Französischen, ermöglichte und ihn
auf die historisch-archäologischen Werke eines Winkelmann, Gott-
fried Müller, eines Kreuzer und Peer aufmerksam machte. Schon
damals fing Czerny an, sich Exzerpte aus wissenschaftlichen,
namentlich historischen Werken zu machen und zu späterer lite-
rarischer Verwendung zu sammeln. Der mühsame Weg eines Auto-
didakten, den er, um zu selbständiger Tätigkeit auf dem Gebiete der
Geschichte zu gelangen, bei dem Mangel eines pädagogisch ge-
bildeten Historikers im Stifte notwendig gehen mußte, wurde ihm
durch die reiche Stiftsbibliothek einigermaßen erleichtert.
Am 19. September 1844 legte Czerny die feierlichen Gelübde
ab, am 18. Juli 1846 wurde er zum Priester geweiht und bald darauf
ging er als Kooperator von St Oswald in die Seelsorge. Im
Jahre 1849 wurde er nach abgelegter Befähigungsprüfung mit dem
Lehramt des Bibelstudiums des Neuen Bundes und der Patrologie
betraut, welches er bis 1876 innehatte. Im Jahre 1859 übertrug
ihm der Prälat Jodok Stülz die Verwaltung der Stiftsibliothek. Die-
selbe zählte damals zirka 50.000 Bände, darunter viele Duplikate.
Sie war nicht geordnet Nach neunjähriger Tätigkeit — ohne ständige
Helfer — brachte Czerny Ordnung in die Bibliothek. Er legte den
alphabetischen Zettelkatalog an, schrieb 36 Fachkataloge, darunter
^) Siehe 59. Jahresbericht des Museums Francisco-Carolinum in Linz 1901,
S. 1—20: »Prof. Alb. Czerny« von Dr. Alex. Nicoladoni, Asenstorfers Nekrolog
in d. >Mittheilungen des österr. Vereines f. Bibliothekswesen«, Nr. 1, S. 48—49,
und die Linzer Tages-Post 1896, Nr. 164.
123
den Inkunabeln- und Handschriftenkatalog. Bis zu seinem Tode
am 7. Juli 1900 verwaltete er treu und sorgsam das Amt eines
Bibliothekars, nur unterstützt von den jeweiligen Novizen. Trotz
der geringen Dotation der Bibliothek gelang es ihm, den Bücher-
schatz um mehr als 30.000 Bände zu vergrößern.
Seine Vorliebe für die Geschichte zeigt sich ganz besonders
in seiner schriftstellerischen Tätigkeit Das ihm 1878 übertragene
Amt eines Kustos der Kunstsammlungen des Stiftes lenkte seine
Tätigkeit aber noch auf ein anderes Oebiet, das der Kunst Czerny
war auch hier literarisch tätig. Die Stellung eines Konservators
der K. k. Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der
Kunst- und historischen Baudenkmale, die er seit 1875 bekleidete,
beanspruchte gleichfalls vielfach seine literarische Tätigkeit Die
Zahl der literarischen Arbeiten Czernys, die in Druck erschienen, ist
ungemein groß. Sein handschriftlicher Nachlaß ist ebenfalls ein be-
deutender. Das Stift St Florian verwahrt von ihm nebst den hand-
schriftlichen Arbeiten Czernys, die wir unten anführen werden:
Material zu einer Geschichte des Weinbaues in Oberösterreich,
kritische Notizen über Strnadts Kampf gegen die Existenz des
heiligen Florian und des alten Klosters zum heiligen Florian, Notiz-
bücher wissenschaftlichen Inhaltes, Aufzeichnungen über verschiedene
Archive, eine Selbstbiographie usw.
Durch eisernen Fleiß gelang es Czerny, der Wissenschaft
Dienste zu erweisen, die seinen Namen auch in Zukunft ehren
werden. Sie fanden gerechte Anerkennung durch seine Ernennung
zum korrespondierenden Mitgliede des k. k. Archivrates (1896) und
zum wirklichen Mitglied der Kaiseriichen Akademie der Wissen-
schaften in Wien (1898). Durch seine Arbeiten in der Bibliothek
hat er sich seine Mitbrüder zu immerwährendem Danke verpflichtet
Geradezu unersetzlich war er dem Museum Francisco-Carolinum
als Prüfer und Begutachter der im Jahresberichte zu veröffent-
lichenden Gelehrtenarbeiten. Das Museum Francisco-Carolinum nahm
ihn dafür 1896 unter die Zahl seiner Ehrenmitglieder auf.
Als Geschichtschreiber behandelte Czerny das Land Ober-
österreich, und zwar zur Zeit der religiösen und sozialen Revo-
lution. »Czerny zählt zu den bedeutendsten Historikern des Landes.
Seine Vorzüge liegen allerdings nicht in jenen Eigenschaften,
welche andere moderne Geschichtschreiber, wie zum Beispiel
Jannsen oder Lamprecht, auszeichnen. Aber er hat als ein em-
siger und fleißiger Forscher, den ein richtiger Blick und gesunder
Sinn, das Fehlen jeder Voreingenommenheit, die Feindschaft gegen
jede gewaltsame Unterlegung und phantastische Verdrehung ge-
124
eignet machte, Wahres von Falschem mit Sicherheit zu unter-
scheiden, und der auch das Bestreben hatte, der Wahrheit unter
allen Umständen Zeugnis zu geben, ja der geradezu ein fanatischer
Verehrer der historischen Wahrheit war, eine ungeheure Fülle von
Tatsachen, von Ereignissen und Personen, welche in viele dunkle
Partien des Landes Licht zu werfen geeignet sind, ans Licht ge-
zogen und uns darüber in gefälliger Form und logisch gegliederter
Sprache berichtet. Czerny hat sich stets damit begnügt, die Tat-
sachen aufzudecken, sie nebeneinander zu stellen, sie nach allen
Seiten hin zu beleuchten, ihre Ursachen und Motive zu erforschen
und ihren nächsten Folgen nachzugehen. Er ist aber stets jener
Art von Oeschichtschreibung aus dem Wege gegangen, welche
Personen, Dinge und Ereignisse nur als Mörtel für den Prachtbau
eines philosophischen Oebäudes benützt, welche in Personen, Dingen
und Ereignissen nur die an den Fäden der Notwendigkeit gelenkten
Puppen eines von den Naturgesetzen geleiteten Welttheaters sieht
und welche insbesondere den Wert der Erforschung der Ver-
gangenheit nur darin erblickt, daß aus ihr Nutzanwendungen für
die Zukunft und Vergleiche mit derselben gezogen werden können.
Czerny gehört zu jener Schule der Historiker, der als ihr größter
Lehrer Johannes Ranke den Weg gewiesen hat.« (Nicoladoni.)
Albin Czernys literarische Arbeiten:
I. Selbständige Arbeiten.
Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Florian. Geordnet und be-
schrieben von A. C. Zur achthundertjährigen Gedächtnisfeier der Übergabe des
Klosters St. Florian an die regulierten Chorherren des hl. Augustin. Linz 1871,
Ebenhöch (M. Quirein). VIII und 334 S. 8".
Die Klosterschule von St. Florian. Entstehung, Verlauf, Ende. 1071 — 1783.
Linz 1873, Ebenhöch (H. Korb). VIII und 111 S. S\
Die Bibliothek des Chorhermstiftes St. Florian. Geschichte und Be-
schreibung. Ein Beitrag zur Culturgeschichte Österreichs. Linz 1874, Ebenhöch
(H. Korb).
Ein Tourist in Österreich während der Schwedenzeit. Aus den Papieren
des Pater Reginbald Möhner, Benedictiners von St. Ulrich in Augsburg. Linz 1874,
Ebenhöch. VI und 128 S. 8*^.
Bilder aus der Zeit der Bauemunruhen in Oberösterreich 1626, 1632, 1648.
Linz 1876, Ebenhöch. VI und 302 S. 8^
Der erste Bauernaufstand in Oberösterreich 1525. Linz 1882, Ebenhöch.
IV und 211 S. 8^
Kunst und Kunstgewerbe im Stifte St. Florian von den ältesten Zeiten
bis zur Gegenwart. Linz 1886. Ebenhöch. 317 S. 8'.
Der zweite Bauernaufstand in Oberösterreich 1595—1597. Linz 1890,
Ebenhöch. IV und 382 S. 8«.
Bau und Einrichtung der deutschen Burgen im Mittelalter. Von Joh. N. Cori.
2. Aufl. Auf Veranlassung des Verwaltungsrathes des Museum Francisco-Carolinum
125
in Linz durchgesehen und mit einem Anhange »Sechs Donauburgen und Schloss
Wildberg bei Linz« aus Coris Nachlass vermehrt von Albin Czerny. Mit 89 Ab-
bildungen. Linz a. d. Donau 1895, Städtebilderverlag (E. Mareis). VIII und 242 S. S\
Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegs-
volkes in Oberösterreich und Böhmen (1610-1611). Von Franz Kurz, regul.
Chorherm von St. Florian. Aus dessen Nachlaß mitgetheilt und mit einer Ein-
leitung versehen von Albin Czerny. Linz 1897. 376 S. 8^ (Erschien zuerst in
den Jahresberichten des Mus. Fr.-Car. in Linz, nämlich 1895, 53. J.-B., 47. L.,
S. 1—117; 1896, 54. J.-B., 48. L., S, 1-119; 1897, 55. J.-B., 49. L., S. 1—134.)
H. Arbeiten in periodischen Schriften, in Sammelwerken etc.
»Die Bibliothek.« In dem Artikel »Das Chorherrenstift St. Florian« in der
*Öst. Revue.« (8^) Wien 1867, 7. Heft (auch als Sonderabzug erschienen).
S. 37—43. Druck und Verlag von Karl Gerolds Sohn. (Dazu d. Mskr. XI,
537. O. in der Stiftsbibliothek.)
Ein Dokument für das Vorkommen der Einmauerung Lebendiger in Ober-
österreich. 31. Bericht über das Museum Franc.-Carol. 26. Lief. d. Beiträge zur
Landeskunde von Österreich ob der Enns. S. 41-50. Linz 1873, Verl. d. Mus.
Franc-Car. (8^)
Wundsegen von den drei Brüdern. Germania. Vierteljahrsschrift f. deutsche
Alterthumskunde. (Begründet von Fr. Pfeiffer. Herausgegeben v. Karl Bartsch,
Druck und Verlag von K. Gerolds Sohn, Wien. 8^) 18. Jahrg. Neuer Reihe
16. Jahrg. 1883, Z Heft, S. 234.
Chronik-Aufzeichnungen eines Oberösterreichers aus der Zeit Kaiser Max* I.
32. Ber. über das Mus. Fr.-Car. Linz 1874. 27. Lief. 16 S. Verl. d. Mus. Fr.-Car.
Das Calendarium necrologicum des Probstes Heinrich II. von St. Florian.
36. Bericht über das Museum Franc. Carolinum. 30 Lief. Linz 1878. 54 S. Verl.
d. Mus. Fr.-Car.
Das älteste Todtenbuch des Stiftes St. Florian. Archiv für österr. Gesch. 1878,
LVI. Bd., II. Hälfte, S. 257-367 (8«). Auch Wien 1878, in Kommiss. bei Karl
Gerolds Sohn. 111 S. 8\ Aus dem Archiv f. öst. Gesch. (LVI. Bd., II. Hälfte,
S. 257) besonders abgedruckt.(Vergl. Sitzungsber. d. Kais. Akad. d. Wissensch.
Phil.-hist. Klasse. Wien 1877, LXXXVI. Bd., S. 215.)
Längere gelehrte Rezension über den »Catalogus Codicum manuscriptorum
in Bibliotheca Monasterii Cremefanensis O. S. B. asservatorum« autore P. Hugone
Schmid. »Theolog.-praktische Quartalschrift«, Linz 1878, S. 677—681.
Aus dem geistlichen Geschäftsleben in Oberösterreich im 15. Jahrhundert.
Ebend. 1878, 1879, 1880. Auch Separatabdruck, Linz 1882, Ebenhöch. 97 S. 8'.
Über Archive in Ober-Österreich. Mittheilungen der k. k. Central-Commission
zur Erforschung und Erhaltung d. Kunst- und historischen Denkmale. Red. von
Dr. Karl Lind. Wien 1879. V. Jg. Neue Folge. S. CXIX-CXX. (Steyr, Gleink
und Garsten); ebd. VI. Jg. Neue Folge. 1880. S. LXII-LXV. (Starhembergsche:
Efferding, Hartheim und Haus; Weißen wolff sehe : Steyreck und Parz, Wilhering;
Auerspergsche : Wels, Gschwendt, Losensteinleiten ; Pfarrarchive : Linz und Enns <
Stadtarchive: Linz und Wels.)
Eine verschollene Bibliothek. Ȇber die stand. Bibliothek des Hieronymus
Megiser.« Mittheilungen d. Instituts f. öst. Geschichtsforschung. Red. von E. Mühl-
bacber. Innsbruck 1880, Verl. d. Wagnerschen Universitäts-Buchhandlung I. Bd.,
S. 306—308, (8°).
126
Ein archivalischer Ausflug nach Spital. Pyrhn. Mitth. der Central-Commiss.
z. Erf. und Erh. d. Kunst- und histor. Denkmale. VII. Jg. Neue Folge. 1881.
S. LXVIH— LXXI. r.
Zwei Aktenstücke zur Culturgeschichte Oberösterreichs im vierzehnten
Jahrhundert, [a) Das Oblaibuch von St. Florian ; b) Calendarium Alberti plebani
in Waldkirchen. Der handschr. Titel: Calendarium Alberti plebani in Wald-
kirchen speciales suos defunctos continens, dilectos, dilectiores, dominos, socios
et amicos.] 39. Ber. über d. Mus. Fr.-Car. Linz 1881. 33. Lief. S. 1 - 150.
Segnung des Johannisweins. Germania. Vierteljahresschrift f. deutsche
Alterthumskunde. 28. Jahrg. Neue Reihe. 16. Jahrg. 1883. 1. H., S. 120-121.
Gedicht aus dem XV. Jahrhundert. Ebd. 29. Jahrg. Neue Reihe 17. Jahrg.
1884. 4. H., S. 404-405.
Einige Blätter aus der Zeit der Gegenreformation in Oberösterreich.
Linz 1884. 42. Bericht über das Museum Franc.-Carol. 36. Lief. S. 1 — 196. (Auch
Separatabdruck.)
Steinmetz-Zeichen des Meisters Jörg, Maurers in St. Florian. Mittheilungen
der k. k. Central-Commission z. Erf. und Erh. d. Kunst- nnd histor. Denkmale.
X. Jg. Neue Folge. 1884. S. CCXIX-CCXX.
Culturhistorische Rückblicke auf die Geschichte von Steyr und Umgebung.
Steyrer- Ausstellungszeitung 1884, Nr. 24, S. 3; Nr. 28, S. 3; Nr. 30, S. 2;
Steyrer Zeitung 1884, Nr. 75 und 79. (Auch Separatabdruck.)
Die Gleink-Oarsten-Urkunden auf der kultur-historischen Ausstellung in
Steyr 1884.
Die Stiftskirche von Garsten in Oberösterreich. Mitth. d. Central-Commiss.
z. Erf. und Erh. d. Kunst- und histor. Denkmale. XI. Jg. Neue Folge. 1885.
S. 118-124. (Separatabdruck. Wien 1885, Kubasta.)
Restaurierung des Stadtthurmes in Enns. Mitth. d. Central-Commiss. z. Erf.
und Erh. d. Kunst- und histor. Denkmale. XI. Jahrg. Neue Folge 1885. S. LXXIX.
Die Stiftskirche von Garsten bei Steyr. Steyrer Zeitung 1886, Nr. 44, 45, 46.
Auch Separatabdruck. 8 S. 8".
Aus dem Briefwechsel des großen Astronomen Georg von Peuerbach.
Wien 1888, in Kommission bei F. Tempsky. 24 S. 8**. Aus d. Archiv für österr.
Geschichte (LXXII. Bd., I. Hälfte, S. 281 - 304) separat abgedruckt.
Der Humanist und Historiograph Kaiser Maximilians I. Joseph Grünpeck.
Wien 1888, in Kommission bei F. Tempsky. 50 S. 8\ Aus dem Archiv für
österr. Geschichte (LXXIIl. Bd., IL Hälfte, S. 315-364) separat abgedruckt.
Die Anfänge der Reformation in der Stadt Steyr 1520-1527. Linz 1894.
52. Bericht über das Museum Franc.-Carol., 46. Lief., S. 1-46. Auch Separat-
abdruck im Selbst Verlage.
Regulativ für die Bearbeitung von Manuscripten-Katalogen (zunächst
der österreichischen Stifter und geistlichen Korporationen) nach den Vor-
schlägen der hochw. Herren Bibliothekare Albin Czerny (Stift St. Florian),
Dr. P. Otto Grillnberger (Stift Wilhering) und Gottfried Vielhaber (Stift Schlägl);
entworfen von der historischen Sektion der Leo-Gesellschaft. Wien 1895, Verl.
d. Leo-Gesellschaft. 14 S. 8°.
Die Bischöfe von Passau. Separat-Abdruck aus dem Diözesanschematismus
pro 1896. 10 S. 8'. Akad. Preßvereinsdruckerei in Linz. Verleger: A. Czerny.
Das neue Landesarchiv in Linz und seine Ausgestaltung in der Zukunft
Mittheilungen der dritten (Archiv-) Sektion der k. k. Central-Commission zur Er-
127
Forschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale. IV. Bd. (Der
gemischten Aufsätze 2. Bd.), Wien 1899, Commiss.-Verl. von Wilh. Braumüller.
S. 60-114.
Das Stift St. Florian. Ein Beitrag zur Geschichte des Barockstiles in
Österreich. In »Kunst und Kunsthandwerk.« Monatsschrift des k. k. Österr. Museums
für Kunst und Industrie, herausgegeben und redigiert von A. v. Scala. Verlag
von Artaria und Co. in Wien II. Jahrg. 1899, Heft 2, S. 45-58; H. 3, S. 104-115;
H. 4, S. 148-156; H. 5, S. 181-192. T.
III. Handschriftliche Arbeiten.
Katalog der Gemäldesammlung des Stiftes St. Florian. Mskr. 31 Bl. 2^
Codex epistolaris collectus ab Aug. Auer can. reg. s. Floriani anno 1486.
Continet epistolas praepositorum, amicorum et aliorum sui temporis et prioris. 1868.
Mskr. XI, 498. A. in der Stiftsbibliothek. 21 Bl. 2\ Abschrift aus dem Codex XI,
350 der Bibliothek. Mit Noten versehen. *)
Codex epistolaris praepositorum s. Floriani Joannis Stieger et Caspan
Vorster nee non multorum aliorum antecedentis et subsequentis aevi (ab anno 1425
-1485). 1868. Mskr. XI, 547. A. in der Stiftsbibliothek. 332 Briefe auf einzelnen
Quartblättern. Geschrieben nach Codex 96 des Florianer Archivs. Die Briefe
sind in chronol. Ordnung gebracht, mit einer Einleitung, mit einem Register und
mit erklärenden Noten versehen.*)
Beide vorstehenden Manuskripte wurden von Albin Czerny verwertet in
dem Werke: »Die Klosterschule von St. Florian.«
Abschriften ausgewählter Aufzeichnungen eines Florianer Chorherm im
Cod. mscr. 1239 der herzogl. Bibl. in Wolfenbüttel, einst Eigenthum St. Florians.
Angefertigt im August 1897. Das Original gehört dem XV. Jahrhundert an.
Mskr. XI, 547. B. in der Stiftsbibl. A\ Mit Titelbl. 16 Bl. (S. 29-30 Czemys
Bemerkungen über die Zeit der verschiedenen Aufzeichnungen dieses Kodex.)
Ernst Marinelli.^)
Ernst Marinelli wurde am 21. August 1824 zu Innsbruck
geboren. Sein Vater war daselbst Kammeralrat und kam später, als
der Knabe kaum sieben Jahre alt war, als Chef der Landesfinanz-
verwaltung für Steiermark nach Oraz^), wo er 184Q auch starb. Die
*) ^) Zu Codex epist. collectus ab Aug. Auer und Codex epist. prae-
positorum vgl. Sitz.-Ber. d. Kais. Akad. d. Wissensch. Phil.-hist. Klasse. Wien 1871,
LXVI. Bd. S. 4.
^) Vgl. Ernst Marinelli als Jugendbildner und Dichter. Eine Lebensskizze
entworfen von . . . Franz Rieger. Wien 1888. 83 S. 8". — Ernst v. Marinelli f»
EinTotenbildchen. Von Wilh. Pailler. »Linzer Volksfreund« Nr. 125 vom 3. Juni 1887.
(Auch im »Linzer Volksblatt* Nr. 125 vom 3. Juni 1887.)
*) Nach der Qualifikationsliste Ernst Marinellis war der Vater Kammeral-
rat und Bezirksvorsteher der steirisch - illyrischen Kammeralgefällenverwaltung.
Die Familie gehörte dem alten Trientiner Stiftsadel an und stammtn aus der
Zeit, da die Trientiner Bischöfe noch vollgültige Reichsfürsten waren. Da
Fürstentum und Hochstift in Trient längst nicht mehr bestehen, bediente sich
Ernst Marinelli nur äußerst selten seines adligen Titels und Ranges.
128
Mutter war eine äußerst liebenswürdige, herzensgute und wahrhaft
christliche Frau. Ernst, der ältere von zwei Söhnen, studierte am
Gymnasium in Graz. Hier nahm der damalige Leiter der beiden
»Humanitätsklassen Poesie und Rhetorik«, Professor Edmund R i e d e r,
Benediktiner vom Stifte Admont, einen günstigen und entscheidenden
Einfluß auf den Bildungsgang des Jünglings. Rieder erkannte rasch
die seltene Begabung Marinellis, welcher bald zu den Lieblingen
des wahrhaft humanen Professors zählte und, von ihm ermuntert,
mit allem Fleiße nebst den obligaten Gegenständen deutsche Literatur
und italienische Sprache betrieb und so durch Umgang wie durch
Studium unter der Leitung eines gewiegten Meisters auf die Bahn
geführt wurde, die seinem Wesen voll entsprach.
Dann studierte Marinelli die beiden Jahrgänge Philosophie an
der Universität in Graz. Als »Philosoph« unterzog er sich der
Prüfung zur Erlangung der Lehrbefähigung für den Unterricht von
Gymnasialschülern. Er bestand dieselbe mit sehr gutem Erfolge
und erhielt die Lehrbefugnis für öffentliche und Privatstudierende
am 12. Dezember 1841, also im Alter von wenig über siebzehn
Jahren. Nach absolvierter Philosophie frequentierte er durch zwei Jahre,
1843 bis 1845, die juridische Fakultät in Graz. Seine Zeugnisse über
diese Studien weisen für alle Gegenstände — zwei ausgenommen —
»L Klasse mit Vorzug« aus.
In den Ferien des Jahres 1845 besuchte er seinen einzigen,
eineinhalb Jahre jüngeren Bruder Josef, welcher im Chorherrenstifte
St Florian als Novize weilte. Bei diesem Anlasse faßte Ernst den
Entschluß, ebenfalls in das Stift St. Florian einzutreten. Er wurde
auch, und zwar schon am 4. Oktober 1845, als Novize eingekleidet
Während sein Bruder wieder austrat, blieb Ernst in St Florian,
absolvierte die theologischen Studien zum Teil hier, zum Teil in
Linz, legte am 11. April 1849 die feierliche Profeß ab und empfing
am 21. Juli 1849 die Priesterweihe. Er fungierte hierauf zunächst
als Hilfspriester, dann als Kooperator an der Stiftspfarre von 1850
bis 1854. Im Monate März des Jahres 1853 hatte Josef Leonhard
Mayr, ein biederer Tiroler aus Lienz im Pustertale, ehedem Groß-
händler, zu jener Zeit Privatier in St Polten, in den Zeitungen an-
gekündigt, daß er entschlossen sei, eine Pilgerreise ins Heilige Land
anzutreten, um dort am Grabe des Eriösers für die glückliche
Rettung Sr. Majestät des Kaisers aus Meuchelmörders Hand^) zu
danken. Diese Ankündigung, der die Einladung zur Teilnahme an
der Pilgerfahrt angefügt war, weckte und reifte in dem jungen.
') Attentat Libeny vom 18. Februar 1853.
129
patriotisch fühlenden Priester den gleichen Entschluß, und er führte
ihn mit Begeisterung und Hingebung durch; ja er verweilte nach
der Heimreise seiner Gefährten noch vier Monate im heiligen Lande,
um ausgedehntere Studien über dasselbe zu machen. Anfang Septem! er
wurde er in Jerusalem Ritter vom Heiligen Grabe des Erlösers.^)
Bald danach aber befiel ihn ein Fieber, das ihn nach vergeblichem
Erwarten einer Besserung zuerst zu einer Luftveränderung, einer
Reise nach Afrika (Ägypten), schließlich zur Heimkehr zwang.
Kurze Zeit darauf, am IQ. Februar 1854, wurde er probeweise
zum geistlichen Professor ernannt und in das am 1. Mai 1854 er-
öffnete und provisorisch zu Straß in Steiermark untergebrachte
Kadetteninstitut als Lehrer der Religion, Poesie und deutschen Rede-
kunst berufen. Mit dem Lehramte versah er seit 1856 auch zugleich
die Seelsorge in dem Institut. Vom Eintritte in das Kadetteninstitut
zu Straß bis zu seinem Tode blieb Marinelli im Verbände derMilitär-
seelsorge. Am 1. November 1858 wurde Marinelli als geistlicher
Professor zweiter Klasse in die Oenieakademie zu Kloster Brück
bei Znaim a. d. Thaya übersetzt Den 1. Februar 1869 rückte er in
die Rangklasse der geistlichen Professoren erster Klasse vor. Ge-
legentlich der Vereinigung der Genie- und Artillerieakademie zur
»Technischen Militärakademie in Wien« wurde er nach Wien
(1. Oktober 1869) transferiert, wo er an der genannten Anstalt als
Professor der Rhetorik, Poetik, philosophischen Propädeutik und
der deutschen Literaturgeschichte wirkte und zugleich die Seel-
sorge versah (seit 1. März 1870 als Akademiepfarrer). Nach der
Änderung des Studienplanes an den Militärakademien und der
Rückverlegung des Unterrichtes der erwähnten Fächer in die
Militäroberrealschule wurde Marinelli mit 1. Oktober 1877 — in der
Stellung eines Akademieseelsorgers belassen — Lehrer der Religions-
wissenschaften und Spiritual am Offizierstöchtererziehungsinstitut
zu Hernais, welches Amt er aber wegen zu großer physischer An-
strengung, hervorgerufen durch die weite Entfernung beider Anstalten
voneinander, schon am 30. April 1878 zurücklegen mußte. Im Jahre
1879 wurde er mit der Abhaltung von Voriesungen über christliche
Pflichtenlehre und Ethik an der im Nachbargebäude der Technischen
Militärakademie befindlichen Wiener Infanteriekadettenschule betraut.
In dieser Stellung blieb er seit dem 27. Oktober 1881 im Range
eines Titularmilitär- und. Akademiepfarrers bis zu seinem Ableben
am 25. Mai 1887.
Dies der äußere Lebenslauf jenes Mannes, der als geborener
*) 1855 wurde er Ritter des kais. österr. Franz Josef-Ordens.
Cernfk, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrensti.'te.
130
Pädagog, als liebreicher, eifriger Seelsorger und geistvoller Kanzel-
redner einen um so größeren Einfluß auf seine Schüler ausübte,
da er als ein Mann von umfassender Bildung, seltener und viel-
seitiger Begabung, wahrster Gottesfurcht und Frömmigkeit, muster-
hafter Genauigkeit und Pflichttreue der Jugend als Leuchtstem
voranleuchtete und, einerseits selbst Dichter, anderseits ausgestattet
mit dem bestrickenden Vermögen eines gediegenen und form-
vollendeten Vortrages im Herzen seiner Zuhörer volle Begeisterung
für alles Edle und Schöne zu wecken verstand.
Marinellis literarische Arbeiten:
I. Selbst Sndigre Werke.
Cantate zur Namensfeier des Hocbwürdigsten Herrn Michael Ameth.
Hochachtungsvoll geweiht vom Chorherrn Marinelli und in Musik gesetzt von
A. Brückner, Organisten. St. Florian den 29. Sept. 1852. Linz 1852. Druck
v. Joh. Huemers Witwe. 4 S. 4".
Ein Christnachtstraum. Linz 1852. Im Verl. v. Qu. Haslinger. Oedr. bei
A. Pichlers Witwe und Sohn. XII und 183 S. S\ 2. Aufl. 1853. Rez. Wiener
Kirchenztg. 1852, Nr. 131.
Des Sängers Pilgerfahrt. Wien 1855. Druck und Verl. v. A. Pichlers Witwe
und Sohn. 304 S. 8".
Anrede bei Gelegenheit der Ausmusterung der Zöglinge des vierten
Jahrganges der k. k. Oenieakademie verfaßt und gesprochen von Professor
Marinelli am 14. Mai 1866. K. k. priv. Buchdruckerei von M. F. Lenk in Znaim.
3 S. 2\')
Saul, Trauerspiel in fünf Akten. Wien 186Q, Wallishaussersche Buch-
handlung (Josef Klemm), Druck v. A. Nawratil in Znaim. Den Bühnen gegen-
über Manuskript. 202 S. kl.-8". 2. Ausgabe 1870. 164 S. 8 . [Mskr. im Stifts-
archiv, 195 S. in 4«, ein 2. un vollst. 84 S. in 4".]
Glockentöne zur Feier des 800 jährigen Jubiläums des Collegiatstiftes der
reg. lat. Chorherren in St. Florian. Wien 1871. Verl. v. Mayer & Comp. Singerstr.
Erste Wiener Vereinsbuchdruckerei. 59 S. 8".
Gedenkblätter an die Feier des 800 jährigen Jubiläums des reg. Chorherren-
stiftes St. Florian. Wien 1872. Erste Wiener Vereinsbuchdruckerei. Im Selbst-
verlage des Stiftes. 93 S. 8\ Darin von ihm: I. Kanzel Vortrag : »Salus in
Christo!« S. 24—31.
') Solche Kanzelreden — wahre Meisterwerke — veranlaßten auch die
Einweihung einer Kapelle in Eisenstadt am 15. Aug. 1858, der Geburtstag Seiner
Majestät nach dem unglücklichen Kriege des Jahres 1859, die Eröffnung des
Schuljahres 1866 bis 1867 nach dem unglücklichen Kriege des ablaufenden
Jahres, die Eröffnung der Technischen Militärakademie im Jahre 1869, der Schul-
beginn nach dem Okkupationsfeldzuge von 1878, des erlauchten Kaiserpitres
silberne Hochzeit (24. April 1879), zugleich Ausmusterung der Zöglinge des
vierten Jahrganges der Technischen Militärakademie, der Stipendium verlosungstag
der Hermann Henselstiftung, Sr. Majestät Namensfest, das 25 jährige Regierungs-
jubiläum des Kaisers (1873), des Papstes Leo XIII. Regierungsantritt 1878,
des Feldbischofs Gruscha Hirtengruß an die k. k. Armee, die Beeidung usw.
131
Prolog zu der am 31. Jänner 1880 abgehaltenen musikalisch - deklama-
torischen Produktion der Zöglinge der k. k. technischen Militärakademie. Verf.
V. d. Akademiepfarrer Marinelli und vorgetragen von dem Zöglinge des III. Jahr-
ganges der Artillerie-Abtheilung Wilhelm Eichinger. Druck v. Adolf Holzhausen
in Wien. 5 S. 8 '.
II. Arbeiten in periodischen Bllittern.
Aus dem Orient Wiener Kirchenzeitung 1853, Nr. 71 und 76. Größten-
teils auch in »Des Sängers Pilgerfahrt« (siehe vorhergehende Seite), S. 195—227.
Cedem und Krüppelholz. Ebd. 1853, Nr. 89. In »Des Sängers Pilger-
fahrt*, S. 228-235.
Ölzweige. Ebd. 1853, Nr. 90. In *Des Sängers Pilgerfahrt«, S. 251-257.
Schlingkraut. Ebd. 1853, Nr. 91. Zum Teil in *Des Sängers Pilgerfahrt«,
S. 257^258.
Bilder aus Jerusalem mit und ohne Rahmen. Ebd. 1853, Nr. 103 ff. In
»Des Sangers Pilgerfahrt^ S. 259 ff.
Trinkspruch beim Diner beim österr. Generalkonsul Baron v. Gödl in
Beirut (1853). In Kerschbaumers »Pilgerbriefe«, die zuerst 1853 im »Österr.
Volksfreund« und 1863 als Sonderabdruck erschienen; darin S. 214. (Das Ge-
dichtlein ist ein Akrostichon).
Die Pilger ins Heilige Land. Wiener Kirchenzeitung 1855, Nr. 30.
»De gustibus.« Ebd. 1855, Nr. 94.
Seifenblasen. Im »Znaimer Botschafter« 1869. (Mskr., dat. 6. Dez. 1858,
im Stiftsarchiv.)
III. Marinellis handschriftlicher yaclilaB
ist bedeutend und wohlgeordnet und umfaßt:
A. Dichterische Erzeugnisse.
Eine Sammlung von Gedichten aus den Jahren 1840 bis 1850. 141 S. 8'. [An
die Muse 1846. — Der Atheist 1846. — Der arme Sänger 1845. — Ludwig XI.
und der Sterndeuter 1845. — Carl der Große 1840. — Arion 1840. -- Der Un-
getreue 1845. — Kaiser Maximilian 1. 1840. — Der Nymphenquell 1842. —
Adam und sein Schöpfer 1846. — Der Raubritter 1842. — Junker Thedel von
Wallmoden. (Ein wunderliches Heldengedicht in vier Gesängen.) 1846. — Der
Berggeist 1845. — Der Türkensturz 1845. — Samo's Tochter 1846. — An
Laura 1842. — In ihr Stammbuch 1843. — Das Röschen 1842. — Tambour-
Lied 1846. — Die Liebe 1842. - An die Sterne 1843. - An den Becher 1841. —
Die Vögel 1841. — Frühlingsabend 1840. - Nachruf an Fräulein E. H. 1842. —
An die Glocke 1840.**) — An den Becher 1841 (nicht dasselbe wie oben). —
Elegie an einen Friedhof 1840. — An die Deutschen 1841. — Abschied 1840. —
Bei der Ankunft Sr. Majestät des Kaisers am 18. August 1841. ~ Elegie auf
den Tod eines zu früh verblichenen Freundes 1840. — Lob des Weins 1841. —
Heimweh 10. Mai 1846. f«) — Am Grabe des Erlösers 16. Mai 1846. f - Der
blinde Greis 21. Aug. 1846. — An den Mond 22. Aug. 1846. — Glaube, Hoff-
^) Die mit einem * bezeichneten Gedichte sind in den Linzer »Kathol.
Blättern« erschienen.
*) Die mit einem f bezeichneten Gedichte sind in »Des Sängers Pilgerfahrt«
<siehe S. 130) abgedruckt.
9*
132
nung und Liebe 7. Sept. 1846/t - Gebet 25. Aug. 1846. - Schutzengel
2. Sept. 1846. - Maria») 11. Sept. 1846.t - Das Kreuz-) 18. Sept 1846.*tl
Dialog zwischen einem Juden und seinem Schuldner, einem Kavalier.
11. April 1843. 14 S. 8".
Veilchen, gepflückt im Garten des Christenthums. 49 S. 8°. [Einleitung
10. Nov. 1846. ~ Glaube, Hoffnung und Liebe 7. Aug. 1846.* f - (Auf dem
Friedhofe.) Am Qedächtnistage aller Seelen 19. Nov. 1847.' - Maria
11. Aug. 1846.t - Das Kreuz 18. Sept. 1846.t — Der blinde Greis 21. Aug. 1846.
— Am Grabe des Eriösers 16. Mai 1846. f - An die Glocke 1840.* - Adam
und sein Schöpfer 1846. — Der arme Sänger 1846. — Der Atheist 1846. -
Schutzengel 2. September 1846. — An den Mond. — Das Grab 14. Dez. 1847.'
— In's Gedenkbuch 25. August 1848.*t — Heimweh eines schuldlos Verbannten
10. Mai 1846. t — Vergänglichkeit des Lebens 23. Dez. 1848. f — Wanderrast
1. Mai 1850. — Das bethende Kind.' — Sternschnuppen 25. Febr. 1851. fj
Lieder der Erinnerung an Tirol. 14 S. 8 . [Der Landsmann 24. März 1847.
— Der Tiroler an seine Büchse (nach dem Befreiungskriege anno 1809)
23. März 1847. - Tirülers Freude 24. März 1847. - Die Schützen von Tirol
23. März 1847. - Der Scharfschütz 24. März 1847. — Der Adler von Tirol
24. März 1847.)
Denkblumen, gesammelt auf dem Grabe meines lieben Vaters. 4 S. 8',
[Vision 31. März 1850. - Auf seinen Grabstein 24. April 1850.)
Hermann der Cherusker. Schauspiel in vier Aufzügen. 1860. Davon
5 Mskr. zu 171, 190, 166, 201 und 202 S. in 4". Besprochen und auszugsweise
abgedruckt in »Ernst Marinelli als Jugendbildner und Dichter. Eine Lebens-
skizze entworfen von . . . Franz Rieg^r. . . . Wien 1888«, S. 65—83.
>Mein unvollendetes Epos (ursprünglich als »Florian* gedacht).« 7 Juli 1869
bis 3. Jänner 1885. 60 S. 8**. Besprochen und auszugsweise mitgetheilt ebd. S. 55-65,
Einzelne Gedichte : Devise ins Gebetbuch meiner Freundin Marie v. Am-
bach 15. Aug. 1849. - Katholikenverein 27. Sept. 1850. In d. Kath. Bl. 1850,
Nr. 78. — Das edle Herz 11. Mai 1851. — An Frau von Spaun, da sie mir
Grillparzers Gedicht auf den Tod ihres bei Novara den 23. März 1849 ge-
fallenen Sohnes Josef gesandt 8. Aug. 1852. — Zu des Herrn Prälaten Namens-
feier 21. Sept. 1852. - An ein teures Bild 24. Sept. 1852. — Teufeleien 1852
bis 1853. - Karmel Z Febr. 1854. 3) - Larissa 3. Febr. 1854.*) — Kadetten-
lied 17. August 1854. — Versuch eines unbedeutenden Feldzuges gegen Heines
Romanzero 22. Aug. 1854. — Zur Probe: Unromantische Poesie nach Roman-
zero. — Zur Namensfeier des Propstes Friedrich Mayer am 18. Juli 1855. —
Trinklied ... 9. Aug. 1855. — An Houschka, nach dem Tode seiner Frau
26. Okt. 1855. — Tugend 6. März 1856. — Aus meinem Briefe an J. L Mayer
2. April 1857. — Antwort auf das Gedicht »Das Gebet« von Baronesse von
Budberg 12. Mai 1857. — Mein Vateriand 15. Mai 1857. — Mit vierzig Jahren
19. Mai 1857. - Haspinger (13. August 1809) 21. Mai 1857. — Dem Genius
des Friedens 21. Mai 1857. - Andr. Hofer am 20. Febr. 1810. 21. Mai 1857. -
Der letzte Ritter 24. und 25. Juli 1857. — Zur Secundiz P. Cassian Zieglauers
V. Blumenthal 11. Okt. 1857. — Thränen auf des Herrn Prälaten von St Florian
*) In »Des Sängers Pilgerfahrt* unter dem Titel: »Maria Heimsuchung.«
*) In »Des Sängers Pilgerfahrt" unter dem Titel: »Vor dem Altar der
Kreuzigung.«
3) *) Abgedruckt in »Des Sängers Pilgerfahrt^ (siehe S. 130).
133
auf der Jagd durch Hofrat Kreil erschossenen Karo 15. Febr. 1858. — Pastrana
26. Mai 1858. — Zum 18. August. - Zwei Welten 29. Nov. 1858. - Am
Wasserfall 2. Dez. 1858. — Tod und Leben 8. Dez. 1858. — Im Frühling
8. Dez. 1858. — Der letzte Mensch 12. Dez. 1858. - Secunden 12. Dez. 1858. —
Augen 13. Dez. 1858. — Licht L 15. Dez. 1858; IL 16. Dez. 1858. — Gedanken
19. Dez. 1858. - Aus dem Leben 13. Jänner 1859. — Lied 19. Jänner 1859. —
Nachruf an den Hochwürdigsten Herrn Friedrich Theophil Mayer, Propst des
Collegiatstiftes der reg. Lat. Chorherren zu St. Florian etc. 16. Jänner 1859. —
An ein Kind 6. Febr. 1859. — Virtus Romana rediviva. Zur Säcularfeier und
Fahnenweihe des 50. Inft.-Rgmts. Ohzg. Fried. Wilh. v. Baden 29. Juli 1863. —
Skepsis 23. April 1871. - Unter den Wolken. Karlsbad 11. Aug. 1872. —
Physiognomisches 27. Jänner 1873. — Am 50. Geburtstage 21. Aug. 1873. —
Prolog. — An Arneths Grab. — Meteore. — Die Auserwählten. — Kein
Eremit! — Zum Namenstag des Herrn Kellermeisters. — An meine Mutter
(des Sohnes Rückkehr). — Das Feuer (Muster von Poesie). — Nullen.
(Einige Gedichte können wir, da ihnen Marinelli keinen Titel gegeben,
nicht anführen.)
B. Über seine Reise nach Jerusalem (1853) geben uns Aufschluß
Von Wien nach Jerusalem. 1854. 60 S. 4".
Ausflug durch Palästina und Ägypten. 1863. IV und 157 S. 4°.
Zwei Reisetagebücher. Das eine (112 S. in 8'») enthält ein Gedicht »Nach
Tische« dat. 4. Juli, das andere (259 S. in 8") birgt ebenfalls einige Gedichte '),
femer zahlreiche alphabetisch geordnete Notizen über das Heilige Land und
über Ägypten (59 S. in 8 » und 14 S. in 4*>) und einen Brief an den damaligen
Prälaten Michael Ameth (dat. Jerusalem d. 1. Sept. 1853, 24 S. in 2«).
C. In seine Lehrfächer schlagen folgende Arbeiten ein:
Orundzüge der deutschen Versbaulehre und ihrer vorzüglichsten Gattungen.
Für den Gebrauch der Zöglinge an den k. k. Kadetteninstituten kurz zusammen-
gestellt von E. M. 1855. 88 S. 4'. (Ein zweites Mskr. dieses Werkes zählt
in und 200, ein drittes V und 368 S. in 4".)
Anleitung zur deutschen Redekunst (Rhetorik) für den Gebrauch der
Zöglinge an den k. k. Kadetteninstituten zusammengestellt von E. M. 1856.
253 S. 4«. (Ein zweites Mskr. dieser Arbeit umfaßt 341 S. in 4°.)
Kurzer Leitfaden für das Studium der Geschichte der deutschen Literatur.
72 S. 4«. (Unvollendet.)
Zur Rhetorik und Poetik. 38 S. 8\
Noten zur deutschen Chrestomathie. HS. 4\
Exzerpte. 41 S. S" und 27 S. 4^
Tagebuch über die Vorträge aus der Rhetorik und Poetik. 1. Jahrg. der
Genie- und Artillerieabteilung der k. k. Technischen Militärakademie. IZ No-
vember 1870 bis 19. Juni 1872. 28 S. 4 . — Tagebuch über die Vorträge aus
der philos. Propädeutik. 2. Jahrg. der Genie- und Ariillerieabteilung der k. k.
Technischen Militärakademie. 11. Nov. 1870 bis 21. Juli 1874. 46 S. 4\
D. Seinem seelsorglichen Berufe verdanken ihr Entstehen:
Zahlreiche Predigten. (299 aus den Jahren 1851 bis 1887 sind noch vor-
handen).
Zur Erklärung der Parabel vom verlorenen Sohne. 1869 bis 1870. 84 S. 8 '.
') Zum Beispiel Sommernachtsfahrt auf dem Meere 30. Sept. und 1. Okt.
Gedruckt in »Des Sängers Pilgerfahrt«.
_134_
Anton V. P. Ozlberger.
Er wurde zu Orieskirchen in Oberösterreich am 5. Oktober 1828
geboren und trat am 28. August 1847 in das Stift St Florian
ein. Nachdem er am 23. September 1850 die feierliche Profeß ab-
gelegt und am 22. August 1852 die Priesterweihe empfangen hatte,
feierte er am 26. August 1852 seine Primiz. Er studierte hierauf an
der Universität in Wien Geographie und Geschichte. Schon im
Oktober 1854 wurde er Professor am k. k. Staatsgymnasium in
Linz und zugleich Hofmeister des Stiftshauses daselbst Am 27. Mai 1886
erhielt Ozlberger das goldene Verdienstkreuz mit der Krone, am
10, Mai 1889 ernannte ihn der Bischof von Linz zu seinem Konsistorial-
rat Als Ozlberger im Jahre 1893 nach nahezu vierzigjähriger Dienst-
zeit von seiner Lehrtätigkeit schied, ernannte ihn Seine Majestät
der Kaiser (am 2. August desselben Jahres) zum k. k. Schulrat
Auch seine ehemaligen Schüler wollten ihm noch einmal ihre
Huldigung darbringen; sie überreichten ihm am 18. Juli 1894 eine
Ehrenspende, bestehend in einer Spareinlage von 1700 fl. »zur
Unterstützung dürftiger Schüler des k. k. Staatsgymnasiums in
Linz nach dem freien Ermessen des Jubilars« und eine kunstvoll
gearbeitete Dankadresse mit 536 Unterschriften.') Ozlberger war
Mitglied des Museums Francisco-Carolinum in Linz und Ehren-
bürger von Regau. Er starb in Linz am 7. April 1901.
Mit ihm ging ein makelloser Priester, ein warmer Freund und
trefflicher Führer der studierenden Jugend und ein begeisterter Lehrer
der Wahrheit zur ewigen Ruhe.
Ozlberger verfaßte:
Hat Kaiser Friedrich I. vor der Schlacht bei Legnano dem Herzog Heinrich
dem Löwen sich zu Füßen geworien? Eine historisch-kritische Untersuchung.
Programm des k. k. Gymnasiums zu Linz für das Schuljahr 1859/1860.
Linz 1860. Druck von Jos. Feichtinger's sei. Erben. 4°. S. 3—22,
Professor Floridus Harrer. (Separatabdruck aus den »Katholischen Blättern«.)
Druck von Huemers Witwe & Danner in Linz. 1 S. 4°.
Zur Erinnerung an Professor Robert Riepl/ f *"* 8« November 1871.
(Separatabdruck aus dem »Linzer Volksblatt« und den »Kath. Blättern«.) Druck
von Huemers Witwe & Danner in Linz. Verleger: die Redaktion. 2 S. 4".
P. Robert RiepK Nekrolog im Programm des k. k. Oymn. in Linz 1872.
4^ S. 44 und 45.
Festrede am 2. Dezember 1873 als Gedenktag des Regierungsantrittes
Sr. Majestät, gesprochen im k. k. Staatsgymnasium in Linz. Linzer Zeitung.
(Separatabzug 8 S. 8".)
*) Vgl. »Zur Erinnerung an die Ehrung Sr. Hochw. des Herrn k. k. Schul-
rates d. R. Anton Ozlberger am 18. Juli 1894«, Linz 1894; »Ehrung des Herrn
Schulrates Anton Ozlberger in Linz am 18. Juli 1894«. Wien 1894.
135
Nekrolog: Prof. Dr. Josef Reiter. Linzer Volksblatt 1876, Nr. 87.
Rezensionen in der Linzer »Theol.-prakt. Quartalschrift«, die ihn schon 1861
unter ihren Mitarbeitern nennt: 1863, S. 117-126; 1876, S. 396—398; 1896,
S. 178-179.
Karl Reichhart.
KarlRe ichhart, geboren am 25. November 1827 zu Herzogen-
burg in Niederösterreich, wurde am 28. August 1847 im Augustiner-
Chorherrenstifte St Florian eingekleidet und beging hier am 23. Sep-
tember 1850 seine feierliche Profeß. Bald nach seiner Primiz (am
29. August 1852) kam er als Aushilfspriester nach Niederwaldkirchen,
wo er bis 1855 verblieb. Vom April dieses Jahres an war er Kooperator
in St Oswald, vom Mai 1858 in Niederwaldkirchen, seit April 1861
in Feldkirchen, im Juli 1861 übernahm er die Stellung eines Hilfs-
priesters in Ansfelden und im September 1861 kehrte er in das
Stift zurück. Im Jänner 1862 wurde er Kooperator in Ebelsberg,
im Februar 1867 Pfarrvikar in Krenglbach und im Jahre 1874 in
Orünbach, wo er am 26. Februar 1880 aus diesem Leben schied.
Die Linzer »Theologisch-praktische Quartalschrift« nennt
Reichhart bereits in den Jahren 1862 und 1863 unter ihren Mit-
arbertem. Mit Sicherheit können wir aber Reichhart erst als Ver-
fasser folgender späterer Beiträge in der »Theolog.-prakt Quartal-
schrift« bezeichnen:
Der Nothhelferbund in der Pfarre Kirchdorf am Inn im Königreiche Bayern.
Ein Versuch im kleinen zur Lösung der socialen Frage. »Theolog.-praktische
Quartalschr.« 1864, S. 304—314.
Zur Arbeiterfrage. Ebd. 1868. S. 318-356; 1869, S. 213-240, 281-319
und 349—381. (Diese Aufsatze erschienen separat unter dem Titel: »Zur Arbeiter-
frage, c Vier zeitgemäße Aufsätze, separat abgedruckt aus der Linzer »Theolog.-
prakt Quartalschrift«, Linz 1869, Th. Ewert. 140 S. 8^ Rezension darüber siehe
»Christlich-sociale Blättere. 1870, S. 76.)
Die Börse. Ein Beitrag zur socialen Frage. »Theolog.-prakt. Quartalschr.«
1870, S. 448-459.
Prinz Alois Liechtenstein und die sociale Frage. Ebd. 1875, S. 464—478.
Rezension über Dr. Cöl. Wolfsgrubers »Das Vaterunser«. Ebd. 1879,
S. 549-550.
Rezension Oberschülers »Gibt es ein ewiges Leben ?« Ebd. 1879, S. 835-837.
Für das »Linzer Volksblatt<c schrieb Reichhart, während Dörr (s. d.) die
Redaktion führte, die sozialpolitischen Artikel ausschließlich, die politischen
Leitartikel teilweise.
Karl von Bergmann.
Karl von Bergmann erblickte am 31. Jänner 1833 in Wien
das Licht der Welt Er empfing am 29. September 1850 zu St Florian
das Ordenskleid der Augustiner-Chorherren, unterzog sich am 30. De-
1
136
zember 1854 der feierlichen Profeß und feierte den 10. August 1856
seine Primiz. Vom November 1856 bis Juli 1857 supplierte er an
der theologischen Hauslehranstalt Katechetik, dann war er b^'s No-
vember 1863 Hilfspriester im Stifte, worauf er als Kooperator an
der Stiftspfarre angestellt wurde. Im Jahre 1871 übernahm er die
Provisur der Pfarre Ooldwörth. Hier wirkte er seit 1872 als Warr-
vikar. 1878 erhielt er die Leitung der Pfarre St Martin, die er 1883
verließ, um sich im Stifte von seiner Kränklichkeit zu erholen. Im
nächsten Jahre ging er zur Aushilfe auf die Pfarre Kleinzeil. 1890
zwang ihn neuerdings Krankheit, nach St. Florian zurückzukehren.
Noch in demselben Jahre am 25. April schloß er seine Augen auf
immer.
Karl V. Bergmann wird schon 1862 unter den Mitarbeitern der
Linzer »Theologisch-praktischen Quartalschrift« genannt. Außer vielen
längeren und kürzeren Rezensionen lassen sich mit Bestimmtheit
als Arbeiten Bergmanns anführen:
Die russische Kirche. »Theolog.-prakl. Quartalschr.« 1863, S. 341—362.
Polens Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft oder seine Größe und
sein Verfall, sein Untergang, seine Bedrängnis und seine letzte Hoffnung. (Eine
kurze geschichtliche Studie.) Ebd. 1869, S. 525-530; 1870, S. 80-Ql.
Rußland und Polen und deren Gegensatz ihrer kirchlichen Entwicklung.
(Eine zeitgemäße kirchengeschichtliche Studie.) Ebd. 1871, S. 212—221.
Bergmann nahm auch an der Übersetzung der > Nachfolge des heiligen
Herzens Jesu« (Ingebohl 186^) aus dem Lateinischen teil. (Siehe Josef Weiß.)
Michael Dörr.
Michael Dörr wurde geboren zu Windigsteig in Nieder-
österreich am 27. Juli 1831, trat am 16. November 1850 in das
regulierte Chorherrenstift St Florian ein, legte am 30. Dezember 1854
die feierlichen Gelübde ab und las am 5. August 1855 seine erste
heilige Messe. Er wirkte hierauf in folgenden Stellungen : als Hilfs-
priester in Wallern im Jahre 1855, als Kooperator in Windhag 1856,
in St Peter von 1857 bis 1859, in Ansfelden seit 1859, in Feld-
kirchen 1861 und in St Marienkirchen bei Eferding (a. d. Polsenz)
seit 1862. Vom 1. Jänner 1869 bis 4. Juli 1870 war er Redakteur
des »Linzer Volksblattes« und der »Katholischen Blätter«. 1871 wurde
er Pfarrer in Attnang, 1878 in Regau, 1882 in Niederwaldkirchen
und am 12. Jänner 1886 starb er. Dörr war Ehrenbürger von
St Marienkirchen, Katzenberg, Attnang, Niederwaldkirchen, St Ulrich
und Ehrenmitglied des Katholischen Kasinos in Omunden.
Von ihm stammen:
Katholisches Lesestäbchen. Mit Geschichten und Schilderungen aus allen
Zeiten und Zonen eingerichtet von einem katholischen Priester. Mit einem Stahl-
[37 _
stich. Linz 1865, Verlag von Fr. Winter. Druck von J. Feichtingers Erben. Erster
Jahrgang. Erstes Bändchen VIII und 160 S. Zweites Bändchen 158 S. 8^^.
(Darin von Dörr: Die Jesuiten. Z Bändchen, S. 19—45; Ein Blick ins
heidnische Altertum. [Nach »Stimmen aus Rom«,' Dupanloup »Nächstenliebe«
und anderen.] 2. Bändchen, S. 74—80; Oott sei Dank, unsere Schwestern sind
da! 2. Bändchen, S. 101—118; Nächstenliebe auf Bergeszinnen. 2. Bändchen,
S. 132-138.)
Von der Polsenz. I. Same und Frucht. Ein Mahnwort ans Christenvolk.
n. Reißt doch die Schule von der Kirche los! Linz 1868, Hermann Danners
Verlag. Druck von Huemers Witwe und Danner in Linz. 96 S. 8'.
Der Preßprozess des hochwurdigsten Herrn Bischofs von Linz vor dem
Schwurgerichte am IZJuli 1869. Stenogr. Bericht aus dem »Linzer Volksblatte«
nebst allen Aktenstücken. Mit einem Vorworte, Linz 1869. In Kommission bei
Hermann Danners Verlag. XVI und 118 S. 8°. Druck von Huemers Witwe & Danner.
Die k. k. Landwirihschaftsgesellschaft. 2. Aufl. 1869.
Linzer Volksblatt-Kalender für Stadt und Land auf das Jahr 1870. Heraus-
gegeben vom Redakteur des »Linzer Volksblattes <c. Erster Jahrg. Linz 1870. Franz
Ignaz Ebenhöchsche Buchhandlung (M. Quirein). Druck von Huemers Witwe
und Danner in Linz. 100 S. 8\
Aus der Gegenwart. 6. Qabe des Kath. Volksver. für Oberösterr. Linz 1872.
Druck von Huemers Witwe und Danner unter verantwortl. Leitung des Joh. Lech-
felhier. 28 S. 8'.
Eine Fahrt in den — April. 8. Qabe des Kath. Volksver. für Oberösterr.
Linz 1872. Verl. des Kath, Volksver. f. Oberösterr. Druck von Huemers Witwe
und Danner. 26 S. 8^
Der k. k. o. d. e. Landesschulrath und das »Linzer Volksblattc 9. Qabe
des Kath. Volksver. für Oberösterr. Linz 1872. Verl. des Kath. Volksver. f. Ober-
österreich. Druck von Huemers Witwe und Danner unter verantwortl. Leitung
des Joh. Lechfellner. 32 S. 8^
Eine Unzahl größerer und kleinerer Artikel im »Linzer Volksblatt für
Stadt und Land« unter der Chiffre md.
Sehr viele Artikel in den »Kathol. Blättern«, herausgegeben vom Kathol.
Zentralverein in Linz, Druck von Huemers Witwe und Danner, 4", unter der
Chiffre md.
Schon als Kooperator von St. Marienkirchen schrieb er viele Artikel
für die »Kath. Bl.« unter dem Titel: »Von der Polsenz.«
Johann B. Breselmayr.')
J o h. B. B r e s e 1 m ay r, geboren zu St. Florian am 18. April 1834,
absolvierte in Linz die Oymnasialstudien aufs glänzendste und
wurde am 29. September 1852 im Stifte St Florian eingekleidet.
Am 27. September 1856 legte er die feierliche Ordensprofeß ab,
und am 26. Juli 1857 wurde er zum Priester geweiht. Er bekleidete
sodann das Amt eines Abteisekretärs vom November 1857 bis
*) Siehe den Nekrolog »Johann B. Breselmayr« von Fr. Asenstorfer in
»Korrespondenz des Priester -Oebetsvereines Associatio Perseverantiae Sacer-
dotalis«, Wien 1902, S. 15-16.
138
Oktober 1870, in welcher Eigenschaft er im Jahre 1858 den Propst
von St. Florian Friedrich Mayer auf seiner Reise nach Rom be-
gleitete, wo letzterer starb. Von 1866 bis 1894 war er Novizenmeister
und Kustos der Stiftskirche, von 1867 an auch Verwalter des
Stiftsspitales, vom Mai bis Juli 1874 zugleich supplierender Pro-
fessor der Dogmatik und vom Oktober 1883 bis Februar 1884 supplie-
render Professor der Exegese an der theologischen Hauslehranstalt.
Im Jahre 1890 wurde er geistlicher Rat Das große Vertrauen, das
sämtliche Mitbrüder zu Breselmayr hatten, zeigte sich besonders
darin, daß sie ihn dreimal nacheinander einstimmig zum Stifts-
dechant erkoren. Das erstemal wurde er gewählt am 8. Jänner 1894,
das zweitemal 1897 und zum drittenmal im Jahre 1900. Von 1897
bis 1901 war er auch Rentmeister und von Oktober bis De-
zember 1901 Stiftsadministrator. Nachdem er seine Lebensaufgabe
auf das getreueste erfüllt hatte, gab er seine Seele am 2. Jänner 1902
dem Schöpfer zurück.
Breselmayr war ein frommer Priester und als solcher ein ge-
suchter Beichtvater, vielen ein trefflicher Ratgeber und Führer im
geistlichen Leben. Als Kirchenherr sorgte er mit allem Eifer für die
Schönheit und Reinlichkeit der Paramente und für die Sauberkeit
der Kirche. Sein langjähriges Wirken als Novizenmeister und
Klerikerdirektor war überaus segensvoll. In seiner Demut und
Bescheidenheit suchte er die ihm Anvertrauten mehr durch Milde
als durch Strenge zu leiten. Wie sehr er sich in dieser schweren
Stellung die allgemeine Hochachtung und Liebe erworben, das
zeigte sich so recht, als ihm im Jahre 1891 zu seinem 25jährigen
Novizenmeisterjubiläum seine ehemaligen Novizen in feieriicher
und herzlicher Weise gratulierten und als Zeichen ihrer Dank-
barkeit ein kostbares Brevier überreichten.^) Mit seinen hervor-
ragenden Oeistesgaben hatte er sich ein großes, vielseitiges Wissen
angeeignet. Ebenso sehr zeichnete er sich durch echten Kunstsinn
und tiefes Verständnis des Chorales aus. Besonders bewandert war
er in der Liturgie. Zeugnis von seinem großen Wissen, namentlich
auf dem Gebiete der Liturgie, geben das St, Florianer Direktorium,
das er zur größtmöglichen Vollkommenheit brachte, ferner folgende
Arbeiten :
Statuta a clericis commorantibus in instituto theolos^ico Canoniae ad
S. Florianum observanda» Linea 1878. Ex Typogr. Societatis. 8 S. 8".
') Siehe das von Oitibauer veriaßte Festgedicht: »joanni Baptistae Bresel-
mayr, Canonico R«gularl O. S. Augustini, ad St. Florian! Magistro perquam
dilecto quintum officii lustrum celebranti grati alumni. Ad St Floriani, a. d. VL
Id. April MDCCCXCI.
139
Horae diurnae officiorum a. S. Pio V. aliisque pontificibus pro canonic.
reg. s. Augustini Congreg, Ss. Salvatoris Lateranensibus nee non pro monia-
libus eiusdem ordinis specialiter approbatorutn. Ratisbonae 1879. Sumpt, Frid.
Pustet. IV und 60 S. 8°.
Rezension: Wolfsgruber, Joannis Qersen de imitatione Christi librl quattuor.
»TheoL-prakt. Quartalschr.« Linz 1879, S. 150-153. Auch Separatabdruck unter
dem Titel: Die neueste Ausgabe der Nachfolge Christi zur Orientierung über
den Stand der Frage: »Wer ist der wahre Verfasser derselben ?< Linz 1879,
Preßvereinsdruckerei, Selbstverlag. 4 S. 8*'.
Das Purifikatorium. Ebd. 1881. S. 25-34, 245-258.
Missae propriae Sanctorum a. s. Pio V. aliisque pontificibus pro can. reg.
s. Augustini Congregationis Ss. Salvatoris Lateranensibus specialiter approbatae.
Ratisbonae 1886. Sumpt. chartis et typis Frid. Pustet. 58 S. T.
Proprium Florianense continens officia canonicis regularibus lateranensi-
bus O. S. P. Aug. eccl. collegiatae ad S. Florianum a sacrorum rituum con-
gregatione concessa et nova in Breviarium Romanum et proprium Ordinis
nondum inserta. Sumptibus canoniae Florianensis. Campoduni 1886, ex typo-
graphia olim Ducali nunc Jos. Koeseliana. XXVI und 340 S. 8^
Hymnen und Cantica in lateinischer Sprache aus Florianer Handschriften
abgeschrieben v. Chorherrn J. B. Breselmayr 1880. Papierhandschr. in 4** und 8\
XI. 5426 (Stiftsbibl. St. Florian). .
Predigten in seinem handschriftl. Nachlaß.
Albert Pucher.
A. Pucher ist am 18. Jänner 1835 zu Linz geboren. Er trat
am 29. September 1852 in das Chorherren stift St Florian ein, legte
am 27. September 1856 die feieriichen Gelübde ab und empfing am
25. Juli 1858 die heilige Priesterweihe. Nach der Primiz war er
Hilfspriester im Stifte, seit 1859 Professor der Kirchengeschichte und
des Kirchenrechtes an der theologischen Hauslehranstalt, von 1868
bis 1874 Pfarrvikar in Herzogsdorf und von 1874 bis 1878 in
Krenglbach. 1878 übernahm er wieder das Lehramt der Kirchen-
geschichte und des Kirchenrechtes an der theologischen Haus-
lehranstalL In dieser Anstellung verblieb er bis 1889. Seither ver-
sieht er das Amt eines Messelesers im Mutterhause der »Armen
Schulschwestem« zu Vöcklabruck. Pucher ist Mitglied des Museums
»Francisco-Carolinum« in Linz und dekoriert mit der Ehrenmed^üe
für vierzigjährige treue Dienste.
Er verfaßte viele Artikel in der Linzer »Theo-
logisch-praktischen Quartalschrift«, und zwar u. a.:
Haben Äbte das Recht, Altäre zu konsekrieren ? 1864. S. 220—225.
Zur Erläuterung des § 32 der Anweisung für die geistlichen Gerichte
des Kaiserthums Österreich in Betreff der Ehesachen. 1865. S. 309-318.
Die geistliche Verwandtschaft als Ehehindernis. 1866. S. 269—288.
Rezension : Schneemann, Studien über die Honorius-Frage. 1866. S. 394—396.
140
Rezension über: Hagemann, Die römische Kirche und ihr Einfluß auf
Disciplin und Dogma in den ersten drei Jahrhunderten. 1866. S. 523—530.
Rezension : Dittrich, Dionysius der Oroße von Alexandrien. 1868. S. 72—75.
Zur Lehre von der Legitimation außerehelicher Kinder durch nach-
folgende Ehe der Eltern. 1868. S. 176-204.
Etwas aus der Geschichte des kirchlichen Strafrechtes. 1868. S. 305-318.
Die Armenpflege 1869. S. 104-112.
Wie war unser Heiland gekreuzigt? 1869. S. 248-261.
Zur Lehre vom Ehehindemisse der nachgebildeten Schwägerschaft. 1869.
S. 381-399.
Rezension über: »Die Kirche Christi und ihre Zeugen oder die Kirchen-
geschichte in Biographien «^ von Friedr. Böhringer. (I. Bd. 2. Abt. : Die griechischen
Väter des 3. und 4. Jahrhunderts. 1. Hälfte : Klemens und Origines. 2. Aufl.
Zürich 1869.) 1869. S. 465-472.
Hat Honorius ex cathedra etwas Häretisches als Glaubenssatz vorgetragen ?
1870. S. 343-366.
Von der Geschichte und vom Inhalte des Index. 1871. S. 265-297.
Gedanken über unsere Katechismen. 1872. S. 69—80.
Bemerkungen zu c. 3D. XV. 1872. S. 298-327.
Bemerkungen über unsere Perikopen. 1873. S. 202—220.
Von der Verehrung des heiligsten und unbefleckten Herzens Mariens. 1874.
S. 283-301.
Zum gegenwärtigen Jubiläum. 1879. S. 335—354,
Zur Geschichte der Andacht des kostbaren Blutes Christi. 1880. S. 81-89.
Zum fünf hundertjährigen Geburtsgedächtniß des Verfassers der »Nach-
folge Christi«. 1880. S. 263-288, 500-526, 712-724.
Ein zur vorstehenden Frage (»Entsteht aus der Nothcivilehe, welche in
Österreich unter Umständen von der bürgerlichen Gesetzgebung gestattet wird,
das kanonische Ehehindemiß der Forderung der öffentlichen Sittlichkeit, das ist
das Hindemiß der Justitia publicae honestatis? oder bringt diese Nothcivilehe
Sponsalien zu Stande?«) gehöriger Fall. 1880. S. 324-325.
Zwei eherechtliche Fragen über Gelübde. 1880. S. 766—772.
Heirath einer Schwiegermutter mit dem Schwiegersohne. 1881. S. 138—141.
Die »Angustia loci« als Ehedispensgrund. 1881. S. 306-310.
Kann ein Katholik mit einer Protestantin ein giltiges Eheverlöbnis
schließen? 1881. S. 568-571.
Über passive Assistenz. 1881. S. 771—778.
Stillschweigende Delegation zur Trauung. 1882. S. 117—121.
Rezension: Vascotti, Institutiones historiae ecclesiasticae , emendata et
^ucta a Dr. Hiptmair ed. 1882. S. 166—170.
Papst Pius VI. in Oberösterreich gerade vor 100 Jahren. 1882. S. 327-329.
David und Bethsabee — ein Eherechtsfall. 1882. S. 345—351.
Iirthum in der Person. 1885. S. 375—378.
Vorgehen beim Einschreiten um Dispens von Ehehindemissen und deren
Ausführung. 1885. S. 503-520, 766-782.
Ferner schrieb Pucher:
Einige Mitteilungen über Leben und Sterben zweier Augustiner-Chorherren
(Petrus Arbues und Joh. Osterwik), welche Pius IX. feierlich als heil. Märtyrer
erklärt hat am 29. Juni 1867. Mit Genehmigung des hochw. bisch. Ordinariates
141
Linz 1868. Druck v. Huemers Witwe und Danner. 23 S. 8^ Eigentum des Stiftes
St. Florian; (anonym).
Giovanni Qersen. In »Historisch-politische Blätter für das katholische
Deutschland« 85 B. München 1880. S. 980—992.
Andachtsübungen zur Verehrung des kostbaren Blutes Jesu Christi. Mit
einer Belehrung über die Erzbruderschaft vom kostbaren Blute Jesu Christi.
Linz 1881.
»Das Chorherrenstift St. Florian in Oberösterreich« und »Im letzten Jahr-
hundert aufgehobene Regularkanonieen nach der Regel des heil. Augustin«. In
»Ein Chorherrenbuch« von Seb. Brunner. Würzburg und Wien 1883. Woerl.
S. 23-90. Auch Separatabdruck 1882, 68 S. S\ (Mit einem Bilde des Stiftes.)
Die Installation der Regulär - Pfarrvicare durch den Dechanten in der
Diözese Linz. »Archiv für katholisches Kirchenrecht.« Herausgegeben von Doktor
Friedrich H. Vering. 52. Bd. (Der neuen Folge 46. Bd.) Mainz 1884, 6. Heft,
S. 459-463.
Der hl. Florian, Wetzer und Weites Kirchenlexikon, 2. Aufl. 4. Bd.,
Spalte 1576 und 1577. Freiburg i. B. 1886, Herder.
Sanct Florian, reg. Chorherrenstift in Oberösterreich. Ebd. Sp. 1577—1580.
Franz Ser. Freindaller, Ebd. Sp. 1990—1991.
Unterbrechung des Noviziates. Archiv für katholisches Kirchenrecht. 55. Bd.
(Neuer Folge 49. Bd.) 1886, 3. Heft, S. 443—446.
Außerdem viele Artikel im »Korrespondenz-Blatt für den katholischen
Klerus Österreichs« (Wien, Fromme) und im Beiblatt dieser Zeitschrift
»Augustinus«.
Johann Nep. Faigl.
Johann Faigl wurde am 17. April 1835 zu Langenlois in
Niederösterreich als der Sohn eines Weinhauers geboren. Er trat
am 28. August 1854 in das regulierte Chorherrenstift St. Florian
ein, legte am 1. November 1857 die feieriichen Gelübde ab und
empfing am 31. Juli 1859 die hl. Priesterweihe. Im September des-
selben Jahres wurde er Kooperator in Weißenkirchen. Gegen Ende
des Jahres 1864 mußte er krankheitshalber in das Stift zurückkehren,
um sich volle zwei Jahre die äußerste Schonung aufzueriegen. Im
Oktober 1866 wurde er zum Stiftsarchivar ernannt Am 5. Juli 1870
übernahm er die Redaktion des »Linzer Volksblatt« und der »Katho-
lischen Blätter« und führte sie bis April 1872. In diesem Jahre
wurde er Sekretär des Stiftspropstes, 1883 Patronatsverwalter, 1890
Sekretär und Ausschußmitglied des Katholischen Volksvereines sowie
bischöflicher geistlicher Rat. Als Sekretär des Katholischen Volks-
vereines beteiligte er sich an der Herausgabe des »Volksvereins-
kalenders« und des »Volksboten« (Druck von J. Stampfl & Cie.,
Braunau). Zugleich wirkte er als korrespondierendes Mitglied der
k. k. Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst-
und historischen Denkmale und als Verwaltungsrat des Museums
Francisco-Carolinum in Linz. Am 26. Jänner 1892 wurde Faigl von
142
den Landgemeinden des Bezirkes Linz zum Landtagsabgeordneten
gewählt, 1897 wurde er zum Landesausschuß ernannt Zweimal
reiste er nach Rom: im April 1878 und im Mai 1897 zur feierlichen
Kanonisation des seligen Petrus Fourier. Faigl starb im Stifte am
19. Jänner 1899.
Von Faigl erschien im Drucke:
Geschichte und Beschreibung des Stiftes St. Florian und der natur-
historischen Sammlungen desselben. In dem Aufsatze »Das Chorherrenstift
St. Florian«, Österr. Revue, 1867 7. Heft. (Auch separat gedruckt) Druck und
Verlag von Karl Gerolds Sohn, Wien. S\ S. 1-36, 54-55. (Mskr. XI, 537. G.
der Stiftsbibl.)
Beiträge zu den »Mainzer Regesten« (des Kornelius Will). 1868, 1869.
Im 1. Bde derselb. (Innsbruck 1877) wird Faigl unter den Mitarbeitern genannt,
welche Beiträge lieferten.
Die Franzosen an der Polsenz. Linzer Volksblatt-Kalender für Stadt und
Land auf das Jahr 1870. Herausgeg. v. Redakteur des »Linzer Volksbl.« (Dörr.)
Erster Jahrg., Linz 1870. Franz Ignaz Ebenhöchsche Buchhdlg. (M. Quirein.)
Druck von Huemers Witwe & Danner in Linz. 8". S. 29—55.
Urkundenbuch des Landes ob der Enns. Herausgegeben vom Verwaltungs
Ausschuss des Museums Francisco -Carolinum zu Linz. 6. bis 8. Bd. 1872
bis 1883. Wien. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. S\
Schwurgerichtsverhandlung, durchgeführt am 20. Februar 1872 bei dem
k. k. Landes- als Preßgerichte in Linz über die Klage des liberal -politischen
Vereines für Oberösterreich gegen Herrn J. Ncp. Faigl. Linz 1872, 27 S. 8^
Der oberösterr. Volkskredit. 1. Gabe des Kath. Volksver. für Oberösterr.
Linz 1873, Verl. d. Kath. Volksver. Buchdruckerei des kath. Preßvereines in
Linz. 36 S. 8 .
Die Vaterlandslosen. I. Abt. 3. Gabe II. Abt. 7. Gabe des kath. Volksver.
f. Oberösterr. Linz 1873, Verl. d. Kath. Volksver. Buchdr. des kath. Preßver. in
Linz. 36 und 24 S. 8\
Wie man heutzutage zu viel Geld kommt. I. Abt. 4., II. Abt. 5. Gabe des
Kath. Volksver. f. Oberöst. Linz 1873, Veri. d. Kath. Volksver. Buchdr. des kath.
Preßver. in Linz. 32 und 30 S. S\
Den Vogel erkennt man am Gesang. 1. Gabe des Kath. Volksver. f.
Oberöst. Linz 1874, Verl. d. Kath. Volksv. Buchdr. d. kath. Preßver. in Linz.
32 S. S\
Der Zweck heiligt die Mittel. Wem wird dieser Grundsatz nachgesagt?
und wer übt ihn? I. Abt. 5., II. Abt. 7. Gabe des Kath. Volksver. f. Oberöst.
Linz 1874. Veri. d. Kath. Volksv. Buchdr. d. kath. Preßv. in Linz. 32 und 32 S. 8«.
P.Johann Nep. Hinteröcker, Priester der Gesellschaft Jesu und apostolischer
Missionär in Australien. Ein Lebensbild, zusammengestellt hauptsächlich nach
dessen noch vorhandenen Briefen. Mit einem Titelbild. Linz 1875, Verl. der
F. J. Ebenhöch'schen Buchhandlung (Heinrich Korb). Buchdruckerei des kath.
Preßvereines in Linz. IV und 239 S. 8°.
Der deutsch-konservative Parteitag in Linz am 22. Nov. 1880. (Aus dem
stenographischen Protokoll.) Linz 1880. Verl.: Kath. Volksver. f. Oberöst Druck
des kath. Preßver. in Linz. 56 S. 8'.
143
Aus dem Jahre 1809. (Kriegerische Ereignisse um Mauthausen. Der kühne
Zug Menninger's nach Amstetten.) Volks vereins-Kalender 1880, S. 18—24.
Die Oberammergauer und ihr Passionsspiel. Illustr. kath. Volksvereins-
Kalender für das Jahr 1881. 8\ S. 29—45.
Ein Sieg des Rechtes und der Wahrheit. Schwurgerichtsverhandlung über
die Klage des neuliberalen Bauemvereines gegen das »Linzer Volksblatt« am
6. Dez. 1881. Mit einem kleinen Anhang. Redigiert von Isidor Bauemfreund.
Linz 1881. Verleger: Jos. Stampfl und Comp, in Braunau. Druck des kath. Preß-
vereins in Linz unter verantwortL Leitung des Joh. Lechfellner. 48 S. 8°.
Das Jubeljahr der Diözese Linz 1885. Kurze Geschichte der Diözese im
Volksvereins-Kalender 1885, S. 17—33.
Das Centenarium der französischen Revolution. Volksvereins-Kalender 1889,
S. 67-88.
Katholische Märtyrer aus der protestantischen Zeit. Volksvereins-
Kalender 1890, S. 67—83.
Msgr. Friedrich Scheibelberger. Volksvereins-Kalender 1891, S. 34 ff.
Das Museum Francisco-Carolinum in Linz. Prcßvereins-Kalender 1891,
S. 50—58.
Christoph Columbus und die Entdeckung von Amerika. Volksvereins-
Kalender 1892, 1893.
Referat über »Katholisch -politische Vereine« in der »Section für katho-
lisches Leben und Vereinsthätigkeit«. Bericht über den III. allg. öst. Katholiken-
tag in Linz vom 8. bis inkl. 11. Aug. 1892. Herausgeg. vom vorbereitenden
Comit6. Wels 1892, Preßvereinsbuchdruckerei. Im Sclbstverl. des Comit6's. 8".
S. 390-392 und 436-438.
Die Einnahme von Ofen im Mai 1849. Volksvereins-Kalender 1894, S. 29-46.
Der kath. Volksverein in seinen ersten 25 Jahren. Volksvereins-Kalender 1895,
S. 55-108.
Die Schlacht von Santa Lucia, 6. Mai 1848. Volksvereins-Kalender 1896,
S. 40—59.
Don Gabriel Garcia - Moreno, der Märtyrer der christlichen Staatsidee.
Volksvereins-Kalender 1897, S. 74—97.
Unseres Kaisers goldenes Regierungsjubiläum. Volksvereins-Kalender 1898,
S. 35-51.
Außerdem schrieb Faigl noch eine Menge größerer und kleinerer Artikel,
Mitteilungen etc. für das »Linzer Volksblatt^ und sehr viele Aufsätze in den
»KathoL Blättern«, herausgegeben vom Kath. Zentralverein in Linz, Druck von
Huemers Witwe & Danner, 4", unter der Chiffre — ai— .
Faigls handschriftlicher Nachlaß.
Der erste Christbaum. Schauspiel in drei Acten mit männl. und weibl.
Rollen. 32 Bl. 8'; Stiftsarchiv.
Die Schweden in Rudmans bei Zwettl oder Auf nach Patagonien ! Schau-
spiel in einem Akt mit nur männl. Rollen. 32 BI. 8*. Stiftsarchiv.
Zigeunerin und Bettelweib. Schauspiel in fünf Acten mit nur weibl.
Rollen. 63 Bl. 8^ Stiftsarchiv«
Zwei Sparkassebüchl. Schauspiel für Jungfrauen in drei Acten. 1867.
54 Bl. 8°. Stiftsarchiv.
Des Christen Rache. Schauspiel in drei Abth. mit nur männl. Rollen.
26 BL 8'. Stiftsarchiv.
144
Die hl. Walburga oder die Rose von Jericho. Schauspiel in fünf Aden
mit nur weibl. Rollen. Mit Liedern in Musik gesetzt von Jos. Seiberl, Stifts^-
Organisten, und einem ausführlichen Prolog. 64 Bl. 8**. Stiftsarchiv.
Die heilige Kunigunde. Schauspiel in fünf Aufzügen. Mit nur weibL
Rollen. Mit einem Prolog. (2 Exemplare.) 64 Bl. 8^ Stiftsarchiv.
S. Cäcilia. Schauspiel in fünf Acten mit Liedern in Musik gesetzt von
Peter Leberbauer, reg. Chorherrn v. St. Florian. Mit nur weibl. Rollen. 79 BL 8".
Stiftsarchiv. (Wurde bereits öfter aufgeführt.)
Jakob Wayß.
Jakob Wayß, geboren den 17. Juli 1828 zu Wien (Hernais),
in St. Florian eingekleidet am 2. Oktober 1854, legte am 1. No-
vember 1857 die feierliche Profeß ab und empfing am 31. Juli 1859
die heilige Priesterweihe. Bald darauf kam er als Kooperator nach
St Peter, wo er ein Jahr lang wirkte, im Jahre 1860 in gleicher
Stellung nach Wallern. Hier verblieb er bis zum Juli 1871. Von da
an bis zu seinem Tode am 19. Mai 1902 war er Pfarrvikar in
Oberthalheim.
Wayß veröffentlichte das Schriftchen:
Zur ersten Säcular-Feier der Pfarre Oberthalheim in Oberösterreich. 1884,
Verlag des Pfarramtes Oberthalheim. 30 S. 8'-.
Josef
S aller erblickte am 9. September 1839 zu Linz das Licht
der Welt. Er trat den 28. August 1856 in das Augustiner -Chor-
herrenstift St. Florian, legte am 27. Dezember 1860 die feierlichen
Gelübde ab und empfing am 23. März 1862 die heilige Priester
weihe. Hierauf weilte er als Lehramtskandidat an der Universität
in Wien, von wo er aber schon 1863 als Aushilfspriester nach Ans-
felden abberufen wurde. Im Oktober des Jahres 1865 wurde er zum
Professor der Moral theologie an der Hauslehranstalt des Stiftes
St Florian ernannt. Bis zum Jahre 1873 wirkte er im Lehrfache,
worauf er als Pfarrvikar nach St. Oswald ging. Hier verblieb Sailer
bis zum Jahre 1886. Vom November 1884 bis zum Jänner 1886
war er auch zugleich Administrator des Dekanats Freistadt Mit
dem Titel eines bischöflichen Rates ausgezeichnet, Obernahm er
sodann die Verwaltung der Pfarre Walding und 1891 die der
Parochie Ried bei Mauthausen. Von demselben Jahre an fungierte
er als Dekan des Dekanats Wartberg, als bischöflicher Schul-
distriktsaufseher dieses Dekanats und Vertreter der kathoKschen
Kirche im Bezirksschulrate Perg. Im Jahre 1893 erhielt Sailer die
Würde eines Konsistonalrates und 1898 die eines Ritters des Franz
145
Josef-Ordens. Am 18. Dezember 1001 wählten ihn die Chorherren
des Stiftes St Florian zu ihrem Propst
Sailer, der ein ausgezeichneter Professor und Seelsorger war,
verdient, zu den fleißigsten Mitarbeitern der Linzer »Theologisch-
praktischen Quartalschrift« gerechnet zu werden.
Unter anderen stammen folgende Beiträge in der
»Theolog.-prakt Quartalschrift« aus seiner Feder:
Duo casus confessionales de VI. praecepto 1876. S. Q5— 99.
Zwei Beichtfälle über Reservate. 1876. S. 231—234.
Ein Restitutionsfall wegen Ehebruches 1876. S. 372-377.
Restitution wegen einer ungerecht erworbenen Kindesali mentation 1876.
S. 522—530.
Ermächtigung zur Trauung 1877. S. 126—129.
Praktische Winke für die Leitung von Bruderschaften 1878. S. 439—444.
Das ewige Licht 1878. S. 637-640.
Gleichzeitige Anwendung der Materie und Form bei der Taufe 1879.
S. 119—123.
Erfordernisse zur Gewinnung von Ablässen nach den neuesten kirchlichen
Entscheidungen 1879. S. 138—146.
Ein am Sterbebette entdecktes Ehehindernis. 1879. S. 274—282.
Ein Verwahrer, der zugleich Gewalthaber ist. 1879. S. 508—513.
Ist das Anhören der Predigt an Sonn- und Feiertagen Pflicht? 1879.
S. 740-748.
Verbesserung der im Beichthören begangenen Fehler. 1880. S. 123—130.
Rezension: Berardi, De recidivis et occasionariis. 1880. S. 360—362.
Sind in der Beicht Anklagen über bloße Un Vollkommenheiten zulässig?
1880. S. 560—563.
Können früher giltig gebeichtete und nachgelassene Sünden wieder
Materie der sacramentalen Beicht und Absolution werden? 1880. S. 563—566.
In welchen Fällen hat der Beichtvater dringende Veranlassung, die An-
klage über eine schon früher nachgelassene Sünde von dem Pönitenten zu ver-
langen? 1881. S. 115-120.
In welcher Weise soll der Beichtvater den Pönitenten zum Einschließen
früher schon nachgelassener Sünden anleiten? 1881. S. 353—358.
Verwechslung der hl. Öle. 1881. S. 578—581.
Application der hl. Messe. 1881. S. 797—803.
Pastorales Vorgehen gegen schlechte Blätter in der Gemeinde. 1882.
Der Zufall trifft den Eigenthümer. 1882. S. 867—871.
Der Eigenthümer bekommt die ihm gestohlene Sache zweimal zurück. 1883.
S. 154-157.
>Das ist der Fluch der bösen Tat*. 1883. S. 345—350.
Ein zweimal verkauftes Grundstück. 1883. S. 866—872.
Ein unbeachteter Traum und seine traurige Verwirklichung. 1884. S. 87—90
Heiligung des Frohnleichnamstages. 1884. S. 392—394.
Ein Ehemann, der das Beispiel des Origines nachahmt. 1884» S. 628—631.
Der lebendige Rosenkranz. 1884. S. 836—845.
Anleitung der Kinder zur rechten Anhörung der hl. Messe. 1884. S. 863—864.
Cernfk, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 10
146
Über das Verhalten in Choierazeiten für Priester. 1884. S.. 962—963.
Zwei Oster-Communicanten. 1885. S. 105—107.
Die heiligen Bilder sollen zwar verehrt, aber nicht verzehrt werden. 1885.
Zur Katechese über die Wirkungen des hl. Bußsakramentes nach dem
Katechismus des sei. Petrus Canisius. 1885. S. 599—601.
Seelsorgliche Behandlung eines Musikers, der bei allen Freitanzen mit-
wirkt 1885. S. 826-830.
Gegenstand des Gelübdes. 1886. S. 110—114.
Restitutionspflicht ohne vorausgegangene Schuld im Gewissen? 1886.
S. 363-367.
Einführung und Förderung des dritten Ordens des hl. Franziskus in den
einzelnen Gemeinden. 1886. S. 628-631.
Wie kann dem traurigen Schicksale, welchem sehr häufig die Biblio-
theken der Geistlichen nach deren Tode anheimfallen, vorgebeugt werden? 1886.
S. 631-63Z
Ein unvollständiges Testament und seine Folgen. 1886. S. 865—869.
Geschäftliche Usancen und ihre Folgen. 1887. S. 113—116.
Freiheit in Ablegung der jähriichen Beichten. 1887. S. 119—121.
Sollen den zum hl. Opfer bestimmten Hostien bildliche Darstellungen
eingedrückt werden und welche? 1887. S. 395—396.
Ist es lauter »Sündenbrot, was mit Schnapsbrennen zusam mengebrennt
wird?« 1887. S. 622—624.
Pastorelles Vorgehen bei mangelhafter Sonntagsfeier. 1888. S. 358—362.
Des Schnelläufers »Laufbahn« vom Standpunkte der Moral. 1888. S. 61 1 —617.
Rezension: Oberer, Praktisches Handbüchlein für Katecheten. 18S8.
S. 660-662.
Rezension: Beringer, Maurel-Schneider, Die Ablässe, ihr Wesen und
Gebrauch. 9. Auflage. 1888. S. 938—939.
Der ernstliche Vorsatz im Bußsacramente. 1889. S. 869—873.
Occasio proxima — oder man kann überall brav bleiben, wenn man nur
will. 1890. S. 875-878.
Gewinnung der Ablässe für die Rosenkranzandacht im Oktober 1890. S. 629.
Im Jahre 1891 noch zehentpf lichtig. 1891. S. 636—639.
Rezension: Beringer, Die Ablässe, ihr Wesen und Gebrauch. 10. Aufl.
1894. S. 443-444.
Sailers Feder verdanken ihr Entstehen auch:
Der 12 Sternen-Rosenkranz zu Ehren der unbefleckt empfangenen Gottes-
mutter. Linz. Fliegendes Blatt. 3 S. 8^ Druck von Huemers Witwe und Danner.
Großmütiger Liebesakt für arme Seelen im Fegefeuer. Linz. Fliegendes
Blatt. 4 S.
Predigt, gehalten bei der Primiz des hochw. Herrn Joh. Ev. Piberhofer,
reg. Chorherrn von St. Florian in der Pfarrkirche St. Oswald bei Freistadt am
8. August 1893. Linz 1893. Druck vom Kath. Preßverein. 16 S. 8^
Josef Huber.
Josef Huber, geboren den 13. Mai 1841 zu Linz, erhielt
am 28. August 1858 zu St. Florian das Ordenskleid, legte am
29. August 1862 die feierlichen Gelübde ab und wurde am 22. No-
147
vember 1863 zum Priester geweiht Nachdem er mehrere Jahre als
Hilfspriester und Kooperator gewirkt hatte (1863 bis 1865 in Ebels-
berg, 1865 in Niederwaldkirchen, 1866 bis 1873 in Regau, 1873
bis 1878 in Ansfelden), übernahm er die Verwaltung der Pfarre
Hofkirchen und 1891 die der Pfarre Walding. Seit 18Q5 war er
Messeleser in Ulmerfeld (Diözese St. Polten). Er starb am
6. August 1901 im Stifte.
Von Huber haben wir folgende Schriften:
Anrede gelegentlich der Jubelhochzeit am 18. Mai 1875 in der Filialkirche
zu Perg. (Pfarre Ansfelden.) Linz 1875, Preßverein. 6 S. 8^
Trauungsrede, gehalten am 29. September 1878 in der St. Matthias-Pfarr-
kirche zu Linz. Linz 1878, Selbstverlag. 7 S. 8^
Geschichte von Ansfelden. Braunau 1883, Stampf und Comp. 50 S. 8\
Wilhelm Pailler.
Wilhelm Pailler wurde am 23. März 1838 zu Linz als der
Sohn eines Beamten geboren und studierte am Gymnasium in
Linz, Er trat am 28. August 1858 in das Stift St Florian ein, legte am
29. August 1862 die feierliche Profeß ab und empfing am 26. Juli 1863
die heilige Priesterweihe. Nach seiner Primiz fand er als Hilfs-
priester Verwendung im Stifte. Im Oktober 1867 wurde er studien-
halber an die Universität in Innsbruck geschickt 1868 übernahm
er das Lehramt des Kirchenrechtes und der Kirchengeschichte an
der theologischen Hauslehranstalt Neben dem Lehramt versah er
auch die Stelle eines Kustos der Kunstsammlungen des Stiftes. 1878
legte er freiwillig beide Ämter nieder und ging als Pfarrvikar nach
Goldwörth, im April 1886 nach St Peter am Windberg, wo er am
17. März 1895 starb.
Er war Konservator der k. k. Zentralkommission für Erforschung
und Erhaltung der Kunst- und historischen Baudenkmale in Ober-
österreich (für den Distrikt Rohrbach und Freistadt), Ausschuß des
Museums Francisco -Carolinum in Linz und Ehrenmitglied des
Linzer Diözesan-Kunstvereines.
Von Pailler besitzen wir folgende literarische
Arbeiten:
I. SelbstSCndigre Werke.
Florianibüchlein zum Gebrauche für Wallfahrer nach dem Kloster St Florian.
Mit Gebeten, Litanei, Liedern und anderen Andachtsübungen zu Ehren des
heiligen Blutzeugen, nebst einer kurzen Beschreibung und Geschichte des-
Wallfahrtsortes. Mit bischöfl. Linzer'scher Ordinariatsbewilligung. Linz 1862.
Druck von Huemers Witwe und Danner. 31 S. 8". (Mskr. im Stiftsarchiv. 18 S. 4".)
Das Passionsspiel zu Brixlegg 1868. Innsbruck 1868, Verlag der
Wagnerschen Universitätsbuchhandlung. Druck der Wagnerschen BuchdruckereL
111 S. kl.-8^ (Mskr. im Stiftsarchiv. 90 S. 2\)
10*
148
Schauspiele für Jungfrauen- Vereine und weibliche Bjldungsanstalteiu. Mit
Erlaubnis der Oberen. 3 Bde. Linz 1870. Ebenhöchsche Buchhandlung (M. Quirin).
ki.-8o. _ [I, Bd, Die hl. Helena. Nach Bethlehem! (Ein Weihnachtsspiel.) Die
Königin von Saba. 116 S. II. Bd. Die hl. Agnes. Wo sind die Hirten? (Weih-
nachtsspiel.) Zwei Mütter. (Mskr. im Stiftsarchiv. 30 S. 2\ Vollendet 31. März
1870). 133 S. Mit vier Musikbeilagen (7 S.), Leipzig. IIL Bd. Des Jainis
Töchterlein. (Mskr. im Stiftsarchiv. 40 S. 2".) Der Menschen Schuld und Qottes
Huld. (Weihnachtsspiel.) Jesus im Tempel. (Mskr. im Stiftsarchiv. 24 S. 2^)
137 S. Mit vier Musikbeilagen (5 S.).]
Heitere Dramen für kleine Damen. Lustspiele für die weibliche Jugend.
Linz 1872, M. Quirein. 148 S. kl.-8\ 2. Aufl. 1875. — [Oockelhaß und Reue.
(Mskr. im Stiftsarchiv. 28 S. 2^; begonnen und vollendet 17. März 1871.) Die
Verlegenheit. (Mskr. im Stiftsarchiv. 6 S. 2 '.) Am St. Nicolaus- Abend. Im Carne-
val. (Mskr. im Stiftsarchiv. 8 S. 2".) Die Prüfungsarbeiten. Die Besserung. (Mskr.
im Stjftsarchiv führt den Titel: »Das gebesserte Kind.« 4 S. 2\) Eine Tasse
Kaffee. (Mskr. im Stiftsarchiv. 20 S. 2\)\
Krippenspiele für Jugendvereine. 1874.
Salve Domina. Deutscher Dichtergruß an katholische Frauen und Jung-
frauen. Poetische Anthologie in neun Abtheilungen mit zehn Illustrationen.
Leipzig 1874. Arnoldsche Buchhandlung.
Weihnachts-Spiele für Mädchen. Mit Musik-Beilagen von Bernhard Dcubler.
Linz 1875. M. Quirein. Druck von Jos. Feichtingers Erben. V und 159 S. kl.-8«.
In acht Tagen vollendet. — [I. Arm Jesulein. Weihnachtspiel mit Liedern in
drei Akten. (Mskr. im Stiftsarchiv. 24 S. 2\) II. Wo Friede, da Gott. Weih-
nachtspiel mit Gesang in einem Akt. (Mskr. im Stiftsarchiv. 12 S. 2\) III. Der
Tannenzweig. Ein Christbaumspiel mit Gesang. (Mskr. im Stiftsarchiv. 8 S. 2®.)
IV. Der schönen Liebe Mutter. Weihnachtspiel mit Gesang in zwei Akten.
(Mskr. im Stiftsarchiv. 14 S. 2^) V. Der Altar des Himmels. (Ära coeli.) Weih-
nachtspiel mit Gesang in einem Akt. (Mskr. im Stiftsarchiv. 12 S. 2^)]
Volksthümliche Krippen-Spiele für Jugend-Vereine. Nebst römischen Weih-
nachtsliedern. Mit einer musikal. Beilage (15 S.) von Bernhard Deubler. Linz 1875,
Ebenhöchsche Buchh. (H. Korb). Preßvereinsbuchdruckerei Linz. 139 S. kl.-S«.
— [I. Großes Weihnacht- und Drei-König-Spiel mit Liedern in vier Abth. (Zum
Teil mundartlich. Mskr. im Stiftsarchiv. 142 S. 4 '.) II. Frohe Botschaft. Krippen-
Spiel mit Liedern in vier Abth. (Zum Theil mundartlich. Mskr. im Stiftsarchiv.
16 S. 2^) 111. Weihnachts-Lieder aus Rom. Dasselbe Werk. 2. vermehrte
Aufl. 1881. K. k. Hofbuchdruckerei v. Jos. Feichtingers Erben in Linz. 218 S.
kI.-8', Beil. 15 S.] — [Enthält außer den bei der ersten Auflage genannten
Spielen : IV. Die heilige Nacht. Krippen - Spiel mit Liedern in einem Aufzuge.
(Mskr. im Stiftsarchiv. 8 S. 2".) V. Hirten und Könige. Ein Dreikönigs - Spiel
in vier Aufzügen mit Gesang und Schlußbild. VI. S. Joseph in Bethlehem.
Weihnachtsspiel in drei Aufzügen. Männl. Rollen. (Mskr. im Stiftsarchiv.
24 S. 2^)1
Jodok Stülz, Prälat von St. Florian. Ein Lebensbild. Linz 1876. Verlag
der F. J. Ebenhöchschen Buchhandlung. (Heinrich Korb.) Druck von Ig. Feich-
tingers Erben. 344 S. 8".
Religiöse Schauspiele für Mädchen. Mit Musik-Beilage (27 S.) von Bern-
hard Deubler. Linz 1876, Ebenhöchsche Buchhandlung (H. Korb). 164 S. kl.-8«.
2. Aufl. 1879, 3. Aufl. 1890, 4. Aufl. 1899 (166 S., Beil. 27 S.). — [1. S. Julia.
Dramat. Legende in vier Aufzügen. (Mit Liedern. Mskr. im Stiftsarchiv. 30 S. 2".
149
In drei Tagen vollendet). 2. Von Gottes Gnaden. Schauspiel mit Liedern in drei
Akten. (Mskr. im Stiftsarchiv. 22 S. 2\ In vier Tagen vollendet). 3. S. Dorothea.
Legende in zwei Aufzügen. (Mskr. im Stiftsarchiy. 24 S. 2^ In vier Tagen
vollendet.)]
Ein kleiner Blumenstrauß zum 25 jährigen Bischofsjubiläum unseres hoch-
würdigsten und vielgeliebten Oberhirten Franz Joseph Rudigier. Erweiterter
Abdruck aus der Linzer theol.-prakt. Quartalschrift 1878, 2. Heft. In Commission
bei Quirin Haslinger in Linz. Buchdruckerei des kath. Preßvereins in Linz.
32 S. 8«. [Mit einem Bilde Rudigiers.j
Festgedicht zum fünfundzwanzigjährigen Bischofs-Jubiläum unseres hoch-
würdigsten Oberhirten. Verfaßt v. . . . für die Fest-Versammlung des kath.-patriot.
Casino für Linz und Umgebung. Am 3. Juni 1878. Vorgetragen von Rosa
Gruben Preßvereinsdruckerei in Linz. 2 S. 8°. [Zehn Strophen.]
Neue heit're Dramen für junge Herren und Damen. Sechs Lustspiele für
die Jugend. Mit Musik-Beilage (19 S.). Linz 1878, Ebenhöch (H.Korb). Kath. Preß-
vereinsdruckerei in Linz. 218 S. kl.-8^ — [1. Die Mördergrube. Schwank. (Ein
Akt, weibl. Rollen.) 2. Das Leberlein. Märchen. (Zwei Akte, männl. und weibl.
Rollen. Mskr. im Stiftsarchiv. 20 S. 2°; ein zweites Mskr,: Das Leberlein.
Märchen-Spiel in zwei Akten. Mundartlich. 24. bis 26. Febr. 1874. 40 S. 8<>.)
3. Das Zauberglöcklein. Märchen. (Drei Akte, männl. und weibl. Rollen. Mskr»
im Stiftsarchiv. 24 S. 2^ ; ein zweites Mskr. : Das Zauberglöcklein. Märchenspiel
in drei Akten. 20. bis 27. Febr. 1875. 57 S. 8°.) 4. Ein Blick in's Mutterherz. Cha-
rakterbild. (Ein Akt, männl. und weibL Rollen. Mskr. im Stiftsarchiv. 10 S. 2^)
5. 's Kranzel. Ländliche Szene in öst. Mundart. (Ein Akt, weibl. Rollen. Mskr.
im Stiftsarchiv. 4 S. 2 '.) 6. Der Torte Pilgerfahrt. Lustspiel. (Zwei Akte, weibl.
Rollen. Mskr. im Stiftsarchiv. 28 S. A\)\
Festspiel für Österreichs Jugend zur Feier der silbernen Hochzeit Ihrer
k. und k. Majestäten Franz Josef I. und Elisabeth am 24. April 1879. Linz 1879,
Ebenhöch (H. Korb). K. k. Hof-Buchdruckerei von Jos. Feichtingers Erben in
Linz. 15 S. kl.-8^ (Mskr. im Stiftsarchiv, d. dat. 24. April 1879).
Fromm und froh. Sechs Theater-Stücke mit männlichen Rollen. (I. Reli-
giöse Schauspiele. II. Lustspiele.) Linz 1881, Ebenhöch (H. Korb). 276 S. kl.-8^
— [L »Fromm«: 1. Die Sendung des hL Geistes. Bibl. Drama in zwei Ab-
teilungen. (Mskr. im Stiftsarchiv. 14 S. 2'.) Z Aug* um Auge oder Der Friedens-
Engel. Weihnachtsspiel mit Liedern in vier Aufzügen. (Mskr. im Stiftsarchiv.
20 S. 2\) 3. Der heilige Laurentius. Geistliches Schauspiel in drei Akten. (Zum
Teil nach dem Italienischen). II. »Froh«: 1. Rinaldo Rinaldini. Posse in drei
Aufzügen. 2. Ein einziger Rock. Posse in einem Aufzuge. 3. Kaiser Tiberius.
Burleske Komödie in vier Akten (mit Liedern).]
Weihnachtlieder und Krippenspiele aus Oberösterreich und Tirol. I. Bd. :
Weihnachtlieder aus Oberösterreich. Mit 38 Singweisen. Innsbruck 1881, Druck
und Verl. von Wagner. 424 S. 8^ II. Bd.: Krippenspiele aus Oberösterreich
und Tirol. Mit 31 Singweisen. Innsbruck 1883, Druck und Verl. v. Wagner.
485 S. %\
Franz Joseph Rudigier Bischof von Linz. Ein Bild seines großen Lebens
[von Wilhelm Pailler S. 3-39] und erbaulichen Sterbens [von Dr. Mathias
Hiptmair S. 40—56]. Ergänzungsheft zum Jahrgange 1885 der Linzer »Theolog.-
prakt Quartalschrift.« Herausgegeben von der Redaktion. Linz 1885. Im Verl.
der Red. der Quartalschrift. Akad. Buchdruckerei des kath. Preßvereins. 56 S. 8^
150
Der Kaiserbaum. Erzählung für das Volk. Kath. Volksbibliothek. Serie L
54. Bändchen. München [1891], Druck und Verl. von C. Aug. Seyfried & Comp.
64 S. kl..8'.
Dreimal Maiandacht. Ebd. Serie I. 77. Bändchen. [18Q3.] 64 S. kl.-S".
Mskr. vollendet am 3. April 1865, 154 S. 8°.
Neue religiöse Schauspiele für Mädchen. Mit Musik-Beilagen von Bern-
hard Deubler und Josef Gruber. Linz a. d. Donau 1896, Verl. d. F. J. Ebcn-
höchschen Buchhandlung (Heinr. Korb). V und 192 S. kl.-8^ (Herausgegeben
und mit einem Vorworte und einer kurzen Biographie Paillers versehen von
Joh. B. Breselmayr.) [1. St. Maria's letzter Tag. Dramat. Legende mit Liedern in
drei Aufzügen. (Mskr. im Stiftsarchiv. 43 Fol.) 2. Vpn S. Maria's Herzen. Relig.
Schauspiel mit Liedern in einem Vorspiel und fünf Aufzügen. (Mskr. im Stifts-
archiv. 59 Fol.) 3. Der armen Seelen Mutter. Relig. Schauspiel mit Liedern in
drei Aufzügen. (Mskr. im Stiftsarchiv. 63 Fol.)]
II. Arbeiten in Zeitschriften, Zeitungen etc.
A. In der Linzer »Theologisch-praktischen Quartalschrift«.
Umschau im Gebiete des auswärtigen kath. Missionswesens. 1865, S. 128 - 147,
485 500; 1866, S. 502—520.
Ober das Theater - Spielen der Jugendbündnisse, Gesellenvereine und
Kinder. 1865, S. 319-337.
Nachruf an Hochw. Herrn Anton Radner, reg. Chorherrn von St. Florian etc.
1866, S. 256—260. [Auch: Anton Radner. Ein Nachruf. Druck und Verl. von
J. Feichtingers Erben in Linz. 8 S. 8^ (Separatabdruck aus der Linzer theol.-
prakt. Quartalschrift.)]
Ein kleiner Blumenstrauß zum Jubel-Jahr unseres Hochwürdigsten Herrn
Bischofes Franz Joseph Rudigier. 1878, S. 178—205. [Mit Dr. Mathias Hiptmair.J
Viele Rezensionen.
B. Im »Linzer Volksblatt«.
Aus der guten alten Zeit. 1. Eine Hexengeschichte aus Ungarn. 1869,
Nr. 6; 2. Eine Hexengeschichte aus Oberösterreich. 1869, Nr. 25—31, 33.
Die Erstlinge. (Erinnerungen aus den Kindertagen.) 1869. L Die ersten
Todten. Nr. 60-63; IL Das erste Kunstwerk. Nr. 65; III. Das erste öffentliche
Auftreten. Nr. 68 und 69; IV. Der erste Feind. Nr. 144; V. Die erste Audienz
beim Kaiser. Nr. 146 und 147; VI. Das erste Herzeleid. Nr. 148 und 1491
VII. Der erste Freund. Nr. 225 und 226; VIII. Die erste Dichtung. Nr. 230;
IX. Der erste musik. Triumph. Nr. 232 und 233.
Ernst von Marinelli. Ein Todtenbildchen. 1887, Nr. 125, sowie andere Artikel
und Aufsätze.
C. In den »Christlichen Kunstblättern.« Linz. 4^
Über die heilige Kümmerniß. 1866, Nr. 10 und 11.
Über Verwendung von Heiligen-Porträts zu Altarbildern. 1866, Nr. 12.
Ein Wort für die Malerei. 1866, Nr. 12.
Das alte Tabernakel am Hochaltar der Florianer - Stiftskirche. Reliquien
daselbst. 1866, Nr. 12.
Der Altar in ambone. 1866, Nr. 12.
Zur Darstellung der Verkündigung Maria. 1867, Nr. 1.
Kind und Taube als Bild der menschlichen Seele. 1867, Nr. 7.
Die Schönheit der altdeutschen Bilder. 1868, Nr. 4—8.
Über die Vorzüge der Renaissance-Bilder. 1869, Nr. 5.
151
-7^
D. In der »Österr. Revue«. Wien. Druck und Verl. v. Karl
Gerolds Sohn. 8".
Die Kunstsammlungen. In der Arbeit »Das Chorherrenstift St. Florian«. 1867,
7. Heft, S. 47-54.
E. Inden9MittheilungenderCentral-CommissionfürKunst-und
historische Denkmale«.
Todtenschild der Anna Katharina Niedermayrin, geb. Rablin, vom Jahre 1717,
in St. Peter am Windberge. 16. Bd., Neue Folge, S. 106.
F. Im ^VorarIberger Volksblatt«.
Dr. Jodok Stülz, Probst und Abt des lateran. Chorherrenstiftes St Florian,
Reichshistoriograph etc. 1872. Nr. 87 und 88.
G. Im »Volksfreund«.
Die größte Orgel Österreichs. (Bericht über die große Orgel St. Florians
nach ihrem Umbau durch Math. Mauracher 18. Oktober 1875, Nr. 244 und 245.
Außerdem verfaßte Pailler viele Aufsätze für den »Linzer Volksblatt-
Kalender für Stadt und Land«, für den »Volksvereins-Kalender«, für den Linzei*
»Preßvereins-Kalender« etc.
III. Handschriftlicher Naehlass.
160 Predigten (teilweise nur skizziert) aus den Jahren 1862 bis 1888.
Mskr. XI, 375. A. in der Stiftsbibliothek.
Materialien zur Geschichte der Pfarren Goldwörth, Feldkirchen, Walding
und Oberwallsee. Gesammelt v. W. P. Mskr. im Stiftsarchiv.
Allerlei Sagen, Zaubersprüche, Arcana, abergläubische HeilmitteL Ge-
sammelt von W. P. Aus dem 17., 18. und 19. Jahrh. Mskr. XI, 631. A. in der
Stiftsbibl. 8», 4« und 2\
Geistliche und weltliche Lieder, gesammelt aus Österreich und TiroL
(Teilweise gedruckt.) Mskr. XI, 543. F. und G. in der Stiftsbibl.
Zwei geistliche Satyren auf Wallenstein. Aus einem Fund zu Lasberg bei
Freistadt, erläutert v. Wilhelm Pailler. Mskr. im Archiv des Mus. Francisco-
Carolinum. Bd. 7, Nr. 55.
Aus der Krim. Novellette. 1857. 29 S. 4\
Dir [= Ozlberger] von mir [= Pailler]. Zum Namenstag. 1858. Gedicht.
14 S. 8^
»Salz« oder »nicht Salz!« Novellette. Vollendet am 19. Juni 1858. 29 5. A\
Sanct Jodok. Bilder aus seinem Leben nach der Legende. Begonnen
Juli 1860, vollendet 3. Okt. 1860. Zwei Akte. Mskr. 45 S. 4«.
(Kaiser) Tiberius. Eine lustige Tragödie in vier Aufzügen mit Gesang.
Ursprunglich für die Kleriker verfaßt im Jan. 1860. Für die Feuerwehr um-
gearbeitet und mit Musik von Herrn Jos. Seiberl ausgestattet im April 1873.
39 S. 8".
Festspiel zum neuen Jahr 1864 für den Gesellenverein. 12 S. 4°.
Weihnachts - Spiel für Mädchen in zwei Abth. mit Gesang (zunächst für
die Kinderbewahranstalt der Kreuzschwestem in Linz). 1867. 32 S. 4**.
Weihnachts-Spiel (für Mädchen) in zwei Akten mit Lied. Allerheiligen 1868.
20 S. 4\
Sanct Nikolaus und die braven Kinder. Eine Szene zum Nikolaus-Abend
für Kleinkinderbewahr- Anstalten unter der Leitung von Ordensschwestern. 1869.
Mskr. 7 S. 4\
152
Der Triumph des heil. Kreuzes. Ein großes religiöses Schauspiel in zwei
Theilen mit lebenden Bildern aus dem alten Testament. Für BrixJegg. Vollendet
am 1. März 1871. Mskr. im Stiftsarchiv. 68 S. 2\
Stephan Fadinger, der Bauemhauptmann von 1626. Volksschauspiel (nach
dem gleichnamigen Stücke von Paul Weidmann [1781] bearbeitet) in drei Akten.
Geschrieben vom 4. bis 8. Mai 1871. 63 S. 4".
Correggio. Große romant. Oper in drei Akten. Vollendet am 2. August 1871.
Mskr. im Stiftsarchiv. 42 S. 2\
Eine Erscheinung beim Grab* der hl. Agnes. Zwei Scenen. 8. Jan. 1872.
12 S. 8\
Festspiel zur Vermählung des Kronprinzen Rudolf. 1881. Mskr. 10 S. 8*.
Vorstellung der Geburt Christi. (Ein Krippenspiel.) Mskr. im Stiftsarchiv.
52 S. 4".
Das Kreuz S. Mariens. Vorspiel in fünf Aufzügen. Mskr. im Stiftsarchiv.
38 S. 2^
Das große Versöhnungsopfer auf Golgatha oder die Lebens- und Todes-
geschichte Jesu nach den vier Evangelisten. Mit bildlich. Vorstellungen aus dem
Alten Bunde zur Betrachtung und Erbauung für Christen vorgestellt Mskr. im
Stiftsarchiv.
Aus der Krim. Lustspiel in einem Akt. 38 S. 4^
Übersetzung des lat. Jesuiten -Schuldramas Stephan Fadinger aus dem
ahre 1659. Mskr. im Stiftsarchiv. 28 S. A\
Theatral. Vorstellung der Geburt Jesu Christi. Vier Aufzüge. 40 S.
Mskr. im Stiftsarchiv.
Im Hirtenthal. Weihnachtsspiel mit Liedern in drei Aufzügen. 56 S. 4®.
Mskr. im Stiftsarchiv.
Kronprinz Rudolf. Festspiel. Mskr. im Stiftsarchiv. 6 S. 2^
Das Gespenst. Drei Akte. Mit männl. und weibl. Rollen. Mskr. im Stifts-
rchiv. 40 S. 2\
Nicht auslassen ! Liederposse in zwei Akten. Mskr. im Stiftsarchiv. 20 S. 2®.
Schatz und Schirm. Lustspiel in einem Akt. Mit männl. und weibL Rollen.
Mskr. im Stiftsarchiv. 10 S. 2\
Weigand von Theben oder Narrenweisheit. Volksschauspiel in drei Akten.
Mskr. im Stiftsarchiv. 22 S. 2 '.
Auf Regen folgt Sonnenschein. Mskr. im Stiftsarchiv. 14 S. 2^
Fräulein Hochmuth. Mskr. im Stiftsarchiv. 8 S. 2°.
Bin so überzeugt. Mskr. im Stiftsarchiv. 12 S. 2°.
S. Proclus. Entwurf. Mskr. im Stiftsarchiv.
Tiberius. Furchtbare Tragödie in zwei schauerlichen Akten zwar nicht
von Goethe, aber auch nicht von BacherL 31 S. 4^ (Das eigenhändige Mskr.
55 S. A\)
Die Apotheose des Gambrinus oder Allerneueste Bier- und Wein-Symbolik
oder Hopfen und Malz im Olymp oder Was ist besser ? Ein großes olympisches
Götterdämmerungsschauspiel in drei Akten vom Verfasser des Tiberius. 94 S. 4*.
Unser'm Lehrer! [Schafflinger.J Gedicht. l'.S. 8°.
Auf das Jesu-Kind in der Krippe. Gedicht. Zwei Strophen (zu je acht Zeilen).
Dem Jesu-Kind! Gedicht. Sieben Strophen.
An Maria Pailler. Gedicht. Vier Strophen.
Die Tauben von Dodonna. Gedicht zum 70. Geburtstag Gaisbcrger's. 3 S. T.
153
Josef Weiß.^)
Josef Weiß wurde zu Pfarrkirchen im Dekanat Sarleinsbach
(Oberösterr.) am 15. September 1840 geboren. Seine Eltern waren brave,
schlichte Bauersleute. Schon in der Volksschule zeigte sich der
kleine, blondhaarige Weiß als einen äußerst geweckten und talen-
tierten Knaben; darum war auch die Sorge und das Streben des
damaligen Pfarrers von Pfarrkirchen dahin gerichtet, ihn studieren
und zum Priesterstande heranbilden zu lassen.
Obwohl unserem Weiß, nachdem er im Jahre 1860 seine
Gymnasialstudien in Linz durch eine »mit Auszeichnung« bestandene
Reifeprüfung beendigt hatte, von mancherlei Seite ehrenvolle Stellungen
angeboten wurden, so blieb er doch unerschütterlich treu dem
Rufe Gottes, den er in seiner Seele deutlich vernahm, und der
ihn ins regulierte Chorherrenstift St Florian führte, wo er am
28. August 1860 eingekleidet wurde. Als Novize sowohl wie als
Kleriker zeichnete sich Weiß aus durch pünktlichen Gehorsam,
tiefreligiöse Gesinnung, Ehrfurcht gegen die Oberen, Liebe und
Verträglichkeit gegen seine Mitbrüder, durch Eifer im theologischen
Studium, große Genauigkeit und Ordnungssinn. Am 28. August 1864
legte er die feierliche Profeß in die Hände des damaligen Prälaten
Jodok Stülz ab, der gar viel auf unseren Weiß hielt, und am 30. Juli 1865
erhielt er vom hochseligen großen Bischof Franz Jos. Rudigier,
welcher in den folgenden Jahren Weiß so manchen Beweis
seines Wohlwollens gegeben, das heilige Sakrament der Priester-
weihe. Das erste heilige Meßopfer feierte er sodann am 8. August 1865
in der Pfarrkirche seines Heimatortes. Obwohl der Ordensobere
die Fähigkeit und Neigung des Neugeweihten zur Professur kannte
und schätzte, so wurde Weiß doch, da gerade kein Überfluß an
Seelsorgern war, schon im September 1865 als Kooperator nach
St Martin im Mühlviertel berufen, welchem Rufe er mit freudiger
Bereitwilligkeit folgte. Dort verblieb er — zeitweilig auch mit der
Pfarrprovisur betraut — bis September 1873. Hierauf wurde er von
dem nunmehr auch bereits verstorbenen Prälaten Ferdinand
Moser zur Übernahme der Lehrkanzel der Moraltheologie an der
Hauslehranstalt ins Stift zurückberufen. Neben dieser Professur er-
er auch die Obsorge über die reichhaltige Münzensammlung des
Stiftes und erwarb sich in der Folgezeit als tüchtiger Numismatiker
und Münzenbestimmer auch bei Fachmännern Anerkennung. Sein
ausgezeichnetes Gedächtnis, seine gediegene historische Bildung
leisteten ihm hierin die besten Dienste. Viele Jahre hindurch war
*) Biogr. Skizze nach der »Theolog.-prakt Quartalschrift« , 1900, S. 313—323.
154
Weiß auch in der St. Florian benachbarten Pfsfrröf St» Marien als
Aushilfspriester und Exkurrent an allen Sonn- und Festtagen des
Jahres tätig. Er starb am 16. März 18QQ., V , /
Weiß war ein überaus eifriger Seelsorger. Unermüdlich
waltete er im Beichtstuhle seines Amt^ß ; seiq , klarer Blick und sein
praktischer Sinn, seine gediegene Kenntnis der Moraltheologie,
seine Gewandtheit in Behandlung yon Oewissensfällen, seine mit
Klugheit gepaarte Milde machjten ihn zu einem beliebten Beicht-
vater. Auch das Predigtamt verwaltete Weiß mit Eifer und Geschick.
Viele seiner Predigten sind noch in stenographischer Aufzeichnung
vorhanden. Rühmliche Eigenschaften derselben sind: logische An-
ordnung des Stoffes, gute dogmatische Grundlage, populäre Dar-
stellung und praktische Nutzanwendung. Weiß war auch ein treff-
licher Katechet und ein großer Kinderfreund bis zu seinem Lebens-
ende. Aus Liebe zur Kirche und zu unserem heiligen Glauben trat
Weiß, wo er nur konnte, der schlechten Presse entgegen und ver-
breitete eifrig gute Blätter und Schriften, ohne Geldopfer zu scheuen
Dieselbe glühende Liebe zur Kirche bestimmte ihn auch, zugunsten
der guten Sache eine rege politische Tätigkeit gegen die neuliberalen
Bestrebungen zu entfalten.
Seine ausgezeichnete Begabung, sein logisch gebildeter Ver-
stand, seine schnelle Auffassungsgabe, sein eminent treues Ge-
dächtnis, verbunden mit großem Fleiße und gründlichem Studium
der moraltheologischen und gesamten einschlägigen Literatur, seine
gewissenhafte Vorbereitung auf die theologischen Vorlesungen,
seine klare Vortragsweise, sein praktischer Sinn, der bei treuem
Festhalten an den theoretischen Prinzipien stets vorwiegend be-
flissen war, die Grundsätze der christlichen Sittenlehre auf die
Selbstheiligung der künftigen Priester und auf eine gute Verwaltung
des Beichtvateramtes anzuwenden, sein gutes Geschick, den Lehr-
stoff durch Besprechung von wirklichen und erdachten Gewissens-
fällen besser einzuprägen, seine große Liebe zu den Schülern, mit
denen er auf das freundlichste verkehrte, alle diese Eigenschaften
machten Weiß zu einem ausgezeichneten, allgemein beliebten Pro-
fessor. Volle fünfundzwanzig Jahre und fast noch ein Semester
darüber verwaltete er mit unermüdlichem Eifer das ihm so lieb
gewordene Lehramt, bis der Todesengel sich anmeldete.
Was Weiß für die »Theologisch -praktische Quartalschrift«
teils durch selbstverfaßte Artikel und Kasus, noch mehr aber da-
durch, daß er fast seine ganze disponible Zeit bis zur späten
Abendstunde, ohne auf seine eigene Gesundheit zu achten, be-
sonders während einer langdauernden Erkrankung und Verbinde-
155
rung des damaligen Hauptredakteurs Jos. Schwarz als Krypto-Mit-
redakteur leistete, ist wohl über alles Lob erhaben. Wie viele, oft
beinahe unleserliche Manuskripte er durchgelesen, ausgesichtet
verbessert und druckfähig hergerichtet, wie viele Drucksorten, Zeit-
schriften, Pastoralblätter usw. er allwöchentlich durchgelesen und
für die Quartalschrift exzerpiert hat, läßt sich kaum beschreiben.
Weiß hat vieles beigetragen, die Quartalschrift zu heben und auch
auf der einmal erreichten Höhe bleibend zu erhalten.
Wir lassen nun ein chronologisches Verzeichnis jener Artikel
folgen, welche Weiß mit seinem vollen Namen unterzeichnete
sehen also von der großen Zahl seiner nur mit einem »W« unter-
zeichneten Aufsätze und Kasus ab.
Casus restitutionis. 1875. S. 343-340.
Quaestio de non permiscendis epulis in diebus jejunii. 1875. S. 488—491.
Casus moralis (de administrandis bonis conjugum). 1876. S. 91—95.
Casus restitutionis. 1876. S. 216—220.
Restitutionspflicht wegen Steuerdefraudation. 1876. S. 367—372.
Ein Casus über die Vollständigkeit der Beicht. 1876. S. 508—513.
Zwei Fälle über das »subiectum legis«. 1877. S. 115—120.
Über das Lesen verbotener Bücher. 1877. S. 486—493.
Casus über Hexerei. 1877. S. 624—266.
Ein Fall von der Wiederholung der Taufe. 1878. S. 109—115.
Was obliegt dem Finder einer verlornen Sache? 1879. S. 101—108.
Ein Fall über die geheime Schadloshaltung. 1879. S. 109—114.
Casus, betreffend die Schätzung eines Anwesens durch einen beeidigten
Schätzmann. 1879. S. 282—287.
Kompensation wegen Wildschaden und eine Restitution wegen Wild-
diebstahl. 1880. S. 326-330.
Verpflichtung des Beichtvaters zur Erteilung der Absolution. 1880. S. 543— 550
Ein aufgefundener Schatz. 1880. S. 772-779.
Ein formloses Vermächtnis (Legat). 1881. S. 120—125.
Fasten-Dispensen für die Zeit der Reise. 1881. S. 331-337.
Ein RestitutionsfaU. 1881. S. 571-576.
Legitimierung eines Kindes. 1881. S. 788—797.
Sind Sterbende zur Erweckung eines Aktes der vollkommenen Reue ver-
pflichtet? 1882. S. 112-117.
Ein glücklicher Gewinner in Verlegenheit. 1882. S. 342—345.
Gehorsam gegen den Beichtvater. 1883. S. 143 — 146.
Entscheidung betreffend die Assistenz eines Arztes beim Duell. 1885.
S. 364-365.
Wann ist die Allerheiligen-Litanei bei den Processionen an Bittagen zu
beten? 1885. S. 378.
Methodiusfeier in Velehrad. 1885. S. 450-452.
Drei Antworten der hl. Congregationen. 1885. S. 461.
Habitus clericalis in confessionali. 1885. S. 850—852.
In dubiisjibertas. 1886. S. 120.
Ein Fall, wo sich jemand das Stillschweigen zu einer unerlaubten Hand-
lung bezahlen läßt. 1886. S. 610-614.
156
Das Alter der Kinder für die erste hl. Beicht. 1886. S. 723—724.
Subdiakon und Breviergebet. 1886. S. 874—876.
Welche »Todtenscheine« sind vom Gemeinde vorstand zu vidieren?
1887. S. 233.
Neueste Entscheidung der Congregation des hl. Officiums über die
Absolution von päpst. Reservaten. 1887. S. 380-381.
Unterricht mit Gebet verbunden. 1887. S. 399-400.
Wie haben sich die Beichtväter auf Grund neuester Entscheidungen der
hl. Pönitentiarie gegen die Onanisten zu verhalten? 1887. S. 630—633.
Des Priesters Rosenkranz. 1887. S. 915-916.
Dispensation oder Kommutation eines reservierten Gelübdes, das bereits
dispensando commutiert wurde. 1888. S. 640—641.
Kann bei Sponsalien ein Reugeld bedungen werden. 1889. S. 107—112.
Die Andacht zum göttl. Herzen Jesu, ein treffliches Mittel, den öfteren
Empfang der Sacramente zu fördern. 1889. S. 483—484.
Sorge für Nachwuchs im Priesterstande. 1889. S. 727—728.
Gebete nach den Stillmessen am heil. Weihnachtsfeste. 1889. S. 970.
Welche Vorschriften hat ein Priester zu beobachten, der wegen Augen-
leidens das Indult erhielt, täglich die Missa votiva de Beata zu lesen? 1889. S. 978.
Sündigen Gastwirte schwer, wenn sie Gästen, die sich berauschen oder
gar schon berauscht sind, noch geistige Getränke verabreichen? 1890. S. 379— 384.
Interpretation einer Dispens. 1891. S. 386—387.
Ist ein Zuspruch im Beichtstuhle immer notwendig? 1892. S. 472-473.
P. Leonhard Lessius. 1892. S. 488.
Über clandestine Ehen. 1892. S. 652—653.
Priester-Krankenunterstützungs- Vereine für Österreich-Ungarn und Deutsch-
land. 1892. Sw 737—738.
Der Feuerbestattung ist die kirchliche Feier zu versagen. 1892. S. 738.
Ein Wörtlein im Canon der heiligen Messe, das man gar leicht über-
sehen könnte. 1892. S. 747.
Hat es vor der Sündflut geregnet? 1892. S. 750.
Katechismuspredigten. 1892. S. 977.
Zur Incensatio bei einem Hochamte ohne Assistenz bedarf es eines
päpstl. Indultes. 1892. S. 995.
Drei heilige Messen am Allerseelentage. 1892. S. 998—999.
Die Votivofficien für die freien Wochentage. 1892. S. 999.
Absolutio a censuris betreffend. 1893. S; 131—133.
Aspersio populi am Palmsonntage. 1893. S. 230.
Zur Giltigkeit der Meßopfermaterien. 1893. S. 405—406.
Die Gebete nach der Stillmesse. 1894. S. 234—235.
Die Ehecertificate ungarischer Staatsangehöriger betreffend. 1894. S. 235.
Legalisierung der für Deutschland bestimmten Civilstandsurkunden. 1804.
S« 235.
Gewinn im Spiele mit fremdem Geld und Restitutionspflicht. 1 894. S. 628-630.
Centenarium des Pierluigi da Palestrina. 1894. S. 756—757.
Das Jahr 1894 das Jubeljahr der kath. Journalistik. 1894. S. 766.
Sakramenten-Empfang der Tertiaren. 1894. S. 882—883.
Casus de promiscuitate carnis et piscium. 1894. S. 893— ß95.
Meß- und Opferwein. 1895. S. 140—141.
Absolutio in periculo mortis. 1895. S. 386—390.
157
Ein archäologischer Fund. 1895. S. 514 — 515.
Fest der wunderthätigen Medaille. 1895. S. 1014-1015.
Die Commemorationes in missis privatis tantum sind bei stillen Pfarr-
messen zu nehmen. 1896. S. 230.
Müssen nach einer nicht gesungenen Capitelmesse die von Leo XUI.^
angeordneten Gebete verrichtet werden? 1896. S. 509.
Das Radfahren der Frauen vom Standpunkte der Moral. 1897. S. 646—647.
Priester bilden! 1898. S. 244.
Ist das Fegefeuer ein wirkliches Feuer, so wie das der Hölle? 1898. S. 505.
Rezensionen. Ebd.
Weiß schrieb ferner den 9Bencht über das Onadenbild Unserer lieben
Frau von der immerwährenden Hilfe« in »Maria von der immerwährenden Hilfe,
bitt für uns!« Gebetbuch. Innsbruck 1883, Knitel. 3. Aufl. S. 4—56.
Im Verein mit anderen übersetzte Weiß aus dem Lateinischen »Die Nacb-
folge des heiligen Herzens Jesu«. Ingenbohl, 1864. (Weiß übersetzte das erste
der vier Bücher.)
Matthias Rupertsbergen
Matthias Rupertsberger ist am 2Q. März 1843 zu Peuer-
bach In Oberösterreich geboren. Nach Absolvierung des Gym-
nasiums trat er am 28. August 1862 in das Augustiner-Chorherren-
stift St Florian. Am 15. September 1866 legte er die feieriiche
Profcß ab, am 28. Juh* 1867 empfing er die Priesterweihe, und am
5. August 1867 feierte er seine Primiz. Er wirkte hierauf als
Kooperator in Windhag, vom Jahre 1871 an in Wallern, wo er
vom Oktober 1876 bis Mai 1877 auch Pfarrprovisor war. Im
Jahre 1882 wurde er zum Pfarrvikar in Niederrana (Niederöster-
reich) ernannt Seit Oktober 1897 versieht er die Seelsorge in der
Pfarre Ebelsberg.
Rupertsberger, ein tüchtiger Entomologe, ist korrespondierendes
Mitglied und Verwaltungsrat des Museums Francisco-Carolinum in
Linz, Mitglied der K. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in
Wien (seit 1862), der Meteorologischen Gesellschaft in Wien (seit
ihrer Gründung 1866) und korrespondierendes Mitglied der All-
gemeinen entomologischen Gesellschaft
Rupertsbergers literarische Arbeiten:
Über Insectenschaden. Verhandlungen der k. k. zoologisch - botanischen
Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1868, XVIII. Bd. Wien 1868, Sitzungsber. S. 25.
Jahrg. 1869, XIX. Bd. Wien 1869, Sitzungsber. S. 6.
Längeres Essai über: Der Vogel und sein Leben, geschildert v. Dr. Bemard
Altum. »Theolog.-praktische Quartalschrift« 1869, S. 185—194. (Anonym.)
Biologische Beobachtungen. Coleopteren. (Vorgelegt in der Sitzung vom
2. Nov. 1870.) Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in
Wien. Jahrg. 1870, XX. Bd. Abhandlungen S. 835—842. Auch besonders ab-
gedruckt. 8 S. 8«.
1 58
Beiträge zur Lebensgeschichte der Käfer. (Vorgelegt in der Sitzung vom
6. Dec. 1871.) Ebend. Jahrg. 1872, XXII. Bd. Abhandlungen S. 7-26. Auch be-
sonders abgedruckt. 20 S. 8^
Zwei neue Carabiden-Larven. (Vorgelegt in der Sitzung vom 2. Oct. 1872.)
Ebend. Jahrg. 1872. XXII. Bd. Abhandlungen S. 573—576. Auch besonders ab-
gedruckt. 4 S. 8".
Lebensverhältnisse der Elateriden. Corymbites tesselatus, holosericeus und
Elater sanquineus. Ebend. Jahrg. 1874, XXIV. Bd. Sitzungsberichte S. 5—6.
Übseretzt : Notes sur les moeurs de diff^rent Elat^rides. Traduit par M. Dubois.
Bull, de la soci6t6 Linn^enne du Nord de. la France. Amiens 187Q. T. IV. 8'.
S. 372—374.
Die Eier der Käfer. »Natur und Offenbarung.« Druck und Verl. der
Aschendorff sehen Buchhandlung. S\ Münster 1874. 20. Bd., S. 385—397, 433—442.
(Mit 6 Figuren.) Übersetzt: Les oeufs des Col^opteres. Traduit de Fallemand
par H. Oadeau de Kerville. Revue d'Entomologie. Caen 1882.8". T. 1. p. 154—161
und 169-17Q.
Die Larven der Käfer. »Natur und Offenbarung.* 1875, Bd. 21. S. 522-528,
569-578; 1878, Bd. 24, S. 9-14, 73—80. (Mit 25 Figuren.)
Die Schildkäfer. Ebend. 1876. Bd. 22. S. 129—137, 277-281, 374-380.
397—402. Mit 31 Figuren.
Schädliche Thiere. Ebend. 1876. Bd. 22. S. 686—699.
Bemerkungen über die Käfer-Fauna des Mühlviertels. 7. Jahres-Bericht
des Vereines für Naturkunde in Österreich ob der Enns. Linz 1876. 8^ S. 1—10.
(Auch separat.)
Unter Ameisen. 9. Jahres-Bericht des Vereins für Naturfreunde in Öster-
reich ob der Enns. Linz 1878. S. 1—11. (Auch separat.)
Katalog der bekannten europäischen Käfer-Larven. »Entom.olog. Zeitungs
herausgeg. v. dem entomologischen Vereine zu Stettin. Stettin 1879, 8**. Bd. 40.
S. 211-236.
Biologie der Käfer Europas. Eine Übersicht der biologischen Literatur
gegeben in einem alphabetischen Personen- und systematischen Sach-Register
nebst einem Larven-Cataloge. Linz 1880. Selbstverlag des Verfassers. XII und
295 S. 8^
Biologische Notizen. Wiener entomolog. Zeitung. Alfred Holder, Buch-
handlung. 1883, II. Jg. S. 62—63.
Predigt bei der Primiz-Feier des hochw. Herrn Mathias Silber, reg. Chor-
herm des Stiftes St. Florian, gehalten in der Pfarrkirche zu Wallern am
10. Aug. 1886. Unz 1886. Verleger: Math. Silber. 12 S. S\
Die biologische Literatur über die Käfer Europas von 1880 an. Mit Nach-
trägen aus früherer Zeit und einem Larven-Cataloge. Linz a. d. Donau und
Niederrana 1891. Selbstverlag. VIII und 300 S. 8^
Coleopterologische Kleinigkeiten aus meinem Tagebuche. Wiener ento-
molog. Zeitung. 1893, XI. Jg. S. 215—216, 247—249, 289-291.
Bilder aus der Seelsorge. »Theolog. - prakt. Quartalschrift.« Linz 1896.
S. 599—607.
Aus dem Leben des Dorcadion fulvum Scop. Illustrierte Wochenschrift
für Entomologie. Intemation. Organ für alle Interessen der Insektenfreunde.
Red. von Udo Lehmann. Neudamm 1897, Neumann. Bd. II. S. 87—88.
Ein verkannter Schädling. Authonomus cinctus. Redt. Ebd. 1897, Bd. II.
S. 406—407.
159
Eueren der Labidostomis humeralis Schneid. Illustrierte Zeitschrift für
Entomologie. Intemation. Organ für die Interessen der allgemeinen und an-
gewandten Entomologie wie der Insekten-Biologie. Red. von Chr. Schröder und
Udo Lehmann. (Fortsetzung der vorstehenden Zeitschrift.) 1 898. Bd. III. S. 305—306.
Eustrophus dermestoides F. Ebd. 1898. Bd. III. S. 358-359.
Adoxus obscurus L. Lebensweise. Ebd. 1899. Bd. IV. S. 181—182.
Die Larve von Lucanus cervus L., Osmoderma eremita Scop. und Cetonia
Eloricola H. Ebd. 1899. Bd. IV. S. 235.
Die Eier der Galerucella viburni Payk. Ebd. 1900. Bd. V. S. 240-242.
Sisyphus Schaffen L. Der Pillendreher. Ebd. 1901. Bd. VI. S. 69—70.
Sterns Werke. Mskr. in St. Florian. 4 S. 4^
Schmidberger und seine Werke. Mskr. in St. Florian. 6 S. 4".
Rupertsberger schrieb auch eine größere Anzahl Rezensionen für die
Linzer >Theologisch- praktische Quartalschrift«, für das »Korrespondenzblatt
für den katholischen Klerus Oesterreichs«, besonders von der Gründung dieser
Zeitschrift an bis in die Mitte der 90er Jahre (unter anderem rezensierte er für
das Korresp.-Blatt die ersten zehn Jahrgänge des »Jahrbuches der Naturwissen-
schaften«), und für das »Linzer Volksblatt« (in den ersten Jahrgangen).
Bernhard Deubler.
De übler ist geboren am 28. Jänner 1842 zu Hallstadt im
Salzkammergute. Er trat am 28. August 1862 in das Augustiner-
Chorherrenstift St. Florian, legte am 15. September 1866 die feier-
liche Profeß ab, empfing am 28. Juli 1867 die Priesterweihe und
brachte am 4. August 1867 Gott sein erstes heiliges Meßopfer dar.
Vom September des Jahres 1867 bis zum Februar 1873 versah er
den Dienst eines Aushilfspriesters in Ansfelden, im Februar 1873
kehrte er in das Stift zurück und wirkte dann kurze Zeit als
Kooperator an der Stiftspfarre. Im Oktober 1874 wurde er zum
Professor der Fundamentaltheologie und der Dogmatik an der theo-
logischen Lehranstalt des Stiftes ernannt 1884 übernahm er auch
das Amt eines Regenschori, im Oktober 18Q7 gab er jedoch das
Lehramt der Fundamentaltheologie an eine andere Lehrkraft ab
und behielt sich bloß die Dogmatik, welche er gegenwärtig noch
lehrt Professor Deubler ist ein tüchtiger Kanzelredner.
Aus seiner Feder stammen folgende Arbeiten:
Festpredigt bei der 1100jährigen Jubelfeier des Stiftes Kremsmünster. In:
»Die einhundert jährige Jubelfeier des Benedictiner-Stiftes Kremsmünster. 18., 19
und 20. August 1877. Eine Oedenkschrift, herausgeg. v. Stifte Kremsmünster.«
Linz 1878, S. 95-110.
Praelectionum ex Theologia fundamentali. Liber I. de religione generatim
eiusque praeambulis, quem in usum clericorum regularium in instituto theologico
canoniae ad St. Florianum scientiae sacrae incumbentium ex variis auctoribus
concinnavit Bemh. Deubler. . . . Liber manuscriptus. Styriae 1887, typis Societatis.
87 pag. 8^
160 _
Verzeichnis der kirchenmusikalischen Auffuhrungen im reg. Augustiner-
Chorherrenstifte St. Florian (seit Beginn dieses Jahres). Siehe »Christliche Kunst-
blätter« 1887, Nr. 2.
Die Instrumental -Messe von C. Qreith in Brixen. Siehe: »Christliche
Kunstblätter« 1890, Nr. 2.
Festrede bei Gelegenheit der 40 jährigen Jubelfeier des Militär- Veteranen-
vereines von Altmünster am 4. September 1898. Altmünster 1898. Druck von
Lyder in Gmunden. 8 S. 8".
Chorherr und Theologie - Professor Josef Weiß in St. Florian. Kurzes
Lebensbild. In der Linzer »Theol.-prakt. Quartalschrift« 1900, S. 313—323.
Ignaz Traumihler. (Nekrolog.) In »Fliegende Blätter für kath. Kirchen-
Musik.< 19. Jahrg. 1884. Nr. 11. S. 109-110.
Hymne an die Musik. In Musik gesetzt von J. Traumihler (s. d.). Mskr.
im Stiftsarchiv.
Mehrere musikalische Beilagen zu W. Paillers (s. d.) Theaterstücken.
Viele Rezensionen in der »Theolog.-prakt. Quartalschrift«, im »Augustinus«,
Beiblatt zum »Korrespondenzblatt für den kathol. Clerus Österreichs« und im
* Allgemeinen Literaturblatt«.
Dr. Engelbert Mühlbacher J)
Engelbert Mühlbacher, geboren am 4. Oktober 1843 zu
Oresten in Niederösterreich, trat den 14. September 1862 in das
reg. lat. Chorherrenstift St. Florian ein, legte am 15. September 1866
die feierlichen Gelübde ab und empfing am 28. Juli 1867 die
heilige Priesterweihe. Vom September 1867 bis zum September 1868
war er Kooperator in Weißenkirchen, hierauf wirkte er als Hilfs-
priester. Im Dezember 1872 begab er sich an die Universität in
Innsbruck, im Oktober 1874 an die in Wien, um sich in der Ge-
schichtswissenschaft auszubilden. An der Innsbrucker Universität
erwarb er sich das Doktorat der Philosophie. Im Mai 1878 wurde
er außerordentlicher Professor der Geschichte an der Universität in
Innsbruck, im April 1881 außerordentlicher und im September 1806
ordentlicher Professor für Geschichte des Mittelalters und für histo-
rische Hilfswissenschaften an der Universität in Wien. Im Mai 1891
nahm ihn die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien unter
ihre wirklichen Mitglieder auf, 1896 erfolgte seine Ernennung zum
korrespondierenden Mitglied der Königlich bayrischen Akademie der
Wissenschaften in München — deren wirkliches Mitglied er späterhin
wurde — und im November desselben Jahres seine Ernennung
zum Vorstand des Instituts für österreichische Geschichts-
') Über Mühlbacher siehe auch die Nekrologe in den .»Mittheilungen des
Instituts für österreichische Geschichtsforschung«, XXV. B.. 1. H., Innsbruck 1904,
S. 201 ff. und im »Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederöster-
reichs II. Jahrg. Nr. 18—20, Juni— August 1903, S. 231.
161
forschung, Mühlbacher, der auch Mitglied der Zentraldirektion der
»Monumenta Oermaniae« in Berlin, ordentliches Mitglied des k. k.
Archivrates in Wien und seit 1903 Ehrendoktor der Universität in
Bern war, starb am 17. Juli 1903. .
Er war einer der bedeutendsten Forscher und Arbeiter auf
dem Gebiete der historischen Wissenschaft Österreichs und Deutsch-
lands, voll reichen Wissens und scharfer Kritik. Die Wahrheit in
der Wissenschaft ging ihm über alles. Alle Aufgaben, die er sich
als Historiker setzte, suchte er mit bewundernswerter Gründlich-
keit zu Jösen. Sein eigentliches Arbeitsfeld war das Zeitalter der
Karolinger. Was er da schuf — die Regesten der Karolinger, die
Ausgabe der Karolingerurkundeh, die deutsche Geschichte unter
den Karolingern — das ist grundlegend und somit unentbehrlich
für die weitere Erforschung der Karolingischen Zeit
Seit 1879 war Mühlbacher Redakteur der »Mittheilungen des
Instituts für österreichische Geschichtsforschung«. Unter seiner
Leitung wurde diese Zeitschrift ein führendes Organ der histo-
rischen Hilfswissenschaften, der mittelalterlichen und österreichischen
Geschichte, ja es gelang seinem rastlosen Bemühen, sie auf die
breitere Basis einer allgemein historischen Zeitschrift zu stellen.
Das Institut für österreichische Geschichtsforschung wurde unter
ihm zum wahren Mittelpunkt österreichischer Geschichtsforschung.
Seine literarischen Arbeiten:
I. Selbständige Werke:
Die literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian. Linz 1874. 369 S. 8^
[Als Mskr. gedruckt. Unvollendet: reicht nur bis Stülz.]
Die streitige Papstwahl des Jahres 1130. Innsbruck 1876. Druck und Ver-
lag von Wagner. VII und 211 S. 8^
Die Regesten des Kaiserreiches unter den Karolingern. 751—918. Nach
Johann Friedrich Böhmer neu bearbeitet von E. M. Erster Band. Innsbruck 1880
bis 1889 Verl. d. Wagnerischen Universitäts-Buchhdlg. Druck der Wagnerischen
Univ.-Buchdruckerei. CXII und 788 S. 4«. 2. Aufh 1. Theil 1899, 2. Theil 1994.
Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Stuttgart 1896. Verl. d.
J. 0. Cotta'schen Buchhandlung Nachfolger. Druck der Union deutsche Verlags-
gesellschaft in Stuttgart. VI und 674 S. 8^
IL Arbeiten in den »Mittheilungen des Instituts für öster-
reichische Geschichtsforschung« (Verlag undDruck d. Wagner-
schen Universitäts-Buchhandlg. in Innsbruck. 8"), welche Engel-
bert Mühlbacher redigierte.
L Band 1880: Ein Buch aus der Bibliothek von Baluze. S. 129—130. —
Urkundenfund in Verona. S. 134. — Neue Arbeiten Joppis zur Geschichte
Friauls und Istriens. S. 147—153. — Kari Foltz f. S. 170-173. — Unedirte
Diplome aus Aquileja (799—1082). Mitgetheilt von V. Joppi und ergänzt aus
Ccrnik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 11
162
dem Apparat der Monumenta Oermaniae. Mit einer Einleitung von Muhlbacher.
S. 261—278. — Neue Facsimilesammlungen. S. 30Q— 310. — Ein angeblidies
Capitulare Karls des Grossen. S. 608-614. — Eine neue historische Zeitschrift
S. 621—623. — Inventaire des cartulaires conservds dans les biblioth^ques de
Paris et aux arch. nat. par M. Ul. Robert suivi d'une Bibliographie des cartu-
laires publids en France depuis 1840 (par M. L. Delisle). S. 640—644.
IL Band 1881: Die Constantinische Schenkung in der deutschen Reichs-
kanzlei. S. 115-116. — Zur Geschichte König Bernhards von Italien. S. 296—302.
— Notizen. S. 304-309. — O. Kämme!, Die Anfänge des deutschen Lebens in
Österreich bis zum Ausgange der Karolingerzeit S. 340-343. — Unedirte
Diplome. L Aus Arezzo und Novara. Von August v. Jaksch. Mit einer Ein-
leitung von Mühlbacher. S. 443—444. — O. Hamack, Das karoling. und byzantin.
Reich in ihren wechselseitigen polit Beziehungen. S. 642—643.
IIL Band 1882: Lorsch und Schröder, Urkunden zur Geschichte des
deutschen Rechtes 1. Bd. 2. Aufl. S. 306—310.
IV. Band 1883: Endrulat, Niederrheinische StädtesiegeL S. 155-159. -
Cesare Paoli, Programma di paleografia latina e diplomatica. S. 305—306. —
In Sachen der Besprechung des »Urkundenbuches des Herzogthums Steiermark«.
S. 333—336. — Unedirte Diplome IL Mit einem Excurs über die Urkunden
Ludwigs IL für Montamiata von A. Fanta. Mit einer Einleitung von Mühlbacher.
S. 378—380. — A. Rhomberg, Die Erhebung der Geschichte zum Range einer
Wissenschaft oder Die bist Gewißheit und ihre Gesetze. S. 473—475. — J. Dela-
ville le Roulx, Les archives, la bibliotheque et le tr^sor de FOrdre de Saint-
Jean de Jerusalem ä Malte. S. 633—634.
V. Band 1884: H. Prutz, Malteser Urkunden und Regesten zur Ge-
schichte der Tempelherren und der Johanniter. S. 490—497. — B. Simsen, Jahr-
bücher des fränk. Reiches unter Karl dem Großen. S. 650—655. — In Sachen
der Redaction und J. Ficker gegen G. Köhler. S. 349—352.
VI. Band 1885: Ein Brief Gerhochs von Reichersberg. S. 307—310. -
M. Thausing (Nekrolog). S. 198—202. — Erklärung der Redaction gegenüber
J. V. Pflugk-Harttung. S. 515-520.
VII. Band 1886: Nekrolog (auf Wilhelm Diekamp). S. 206-207. — Un-
edu-te Diplome IIL S. 436-460.
VIII. Band 1887: Ein Lied auf K. Odo von Westfrancien. S. 601-604.
IX. Band 1888: Zwei ungedruckte Karolinger Diplome. S. 128—134. —
Julius Wiesner, Die mikroskopische Untersuchung des Papiers mit besonderer
Berücksichtigung der ältesten orientalischen und europäischen Papiere. — Josef
Karabaöek, Das arabische Papier. — Jos. Karabaöek, Neue Quellen zur Papier-
geschichte. S. 477—485. — Julien Havet, Questions M^rovingiennes IV. Les
chartes de Saint- Calais. — L. Froger, Cartulaire de l'abbaye de Saint- Calais.
S. 485-489.
X. Band 1889: Codice necrologico-liturgico del monastera di S. Salvatore
e S. Giulia in Brescia trascritto ed illustrato da Andrea Valentini. S. 469 — 479.
XIV. Band 1893: Felix Stieve, Der oberösterr. Bauernaufstand des
Jahres 1626. S. 164-168.
XV. Band 1894: Diplomi imperial! e reali delle cancellarie d'Italia. Publi-
cati a facsimile della R. Societä Romana di Storia patria. 1. Lief. S. 131—133.
— Notizen. S. 167—168, ,174-175, 182-183, 188—189.
XVL Band 1895: Notizen. S. 176, 181.
XVIII. Band 1897: Notizen. S. 204—208.
163
XX. Band 1899: AYfons Hubsr (Nekrolog). S. 189-191.
XXI. Band 1900: Heinrich R. v. Zeissberg (Nekrolog). S. 206—208. —
Urkundenfälschang in Echternach. S. 350—354.
XXII. Band 1901: Nekrolog (anf Alexander Budinszky). S. 190—191.
XXIV. Band 1903: Nekrolog (auf Julius Ficker). S. 167-178. Zwei weitere
Passaaer Fälschungen. S. 424—432.
IV. Ergänzungsband: Kaiser -Urkunde und Papst - Urkunde. 1893.
S. 499-518.
VI. Ergänzungsband: Die Treupflicht in den Urkunden Karl des
OroÖcn. 1901. S. 871-883.
III. Arbeiten in anderen Zeitschriften und in Sammelwerken:
Zur ältesten Kirchengeschichte des Landes ob der Enns. I. Die Christiani-
sierung des Landes ob der Enns.') II. Zur Kritik der Legenden des heiligen
Florian. Theol.-prakt Quarialschrift. Linz 1868. In Kommission bei Qu. Haslinger.
Druck von J. Feichtingers Erben. 8\ S. 95—149, 433—454.
Oberösterreichische Dialektdichter. I. Anton Schoßer. Ebd. 1869. Nr. 33,
34, 36-40.
Die Belagerung von Linz im Jahre 1626. Ebd. 1870. Nr. 49—57, 59—65.
Oerhochi Reichersbergensis ad Cardinales de schismate Epistola. Wien 1871.
Aus dem Archiv f. österr. Geschichte (XLVII. Bd., II. Hälfte, S. 355) besonders
abgedruckt. In Commiss. bei Karl Gerolds Sohn. Druck von Adolf Holzhausen
in Wien. 28 S. 8^
Acht Briefe des Cardinal-Erzbischofes von Mailand Carl Cajetan Grafen
von Gaisruck an F. Freindaller. Ein Beitrag zur mailändischen Kirchengeschichte
in den Jahren 1818-1824. Aus dem Archive des Stiftes St. Florian mitgetheilt.
>Österr. Vierteljahresschr. f. kath. Theologie«. Eilfter Jahrg. 3. Heft. S. 411— 452.
Wien 1872. Wilhelm Braumüller. Druck v. Adolf Holzhausen in Wien. 8°. Auch
Separatabdr. 44 S. 8^
Die Datirung der Urkunden Lothar I. Wien 1877. In Commiss. bei Karl
Oerold's Sohn. Aus dem Märzhefte des Jahrg. 1877 der Sitzungsberichte der
phil.-hist. Classe d. kais. Akad. d. Wissensch. (LXXXV. Bd., S. 463) besonders
abgedruckt. Druck von Adolf Holzhausen in Wien. 84 S. 8".
Die Urkunden Karis III. Wien 1879. In Commiss. bei Kari Gerold's Sohn.
Aus dem Novemberhefte des Jahrg. 1878 der Sitzungsber. der phil.-hist Classe
d. kais. Akad. d. Wissensch. (XCII. Bd., S. 331) besonders abgedruckt. Druck
V. Adolf Holzhausen in Wien. 188 S. 8". [Rezensiert v. E. v. Ottenthai in den
»Mitth. d. Instituts f. öst. Geschichtsf.« I. Bd., S. 142-144.]
Kaiser Lothar I. Allg. deutsche Biographie. Leipzig, Verl. v. Duncker
& Humblot. Pierer'sche Hofbuchdruckerei. Stephan Geibel & Co. in Alten-
burg. 8". 19. Bd. 1884. S. 226-241.
König Lothar II. Ebd. S. 241-251.
Kaiser Ludwig II. Ebd. S. 406-417.
König Ludwig d. D. Ebd. S. 417—446.
König Ludwig III. Ebd. S. 446—451.
König Ludwig IV. (das Kind). Ebd. S. 451 -455.
*) Auch unter dem Titel: Beiträge zur ältesten Kirchengeschichte des
Landes ob der Ens. Separatabdruck aus der Linzer theol.-prakt. Quartalschrift.
Jahrg. 1868. Linz 1868. Druck von J. Feichtinger's Erben. Selbstverlag des Ver-
fassers. 55 S. 8**.
IV
164
Die Urkunde Ludwigs des Frommen für Halberstadt Neues Archiv der
Gesellschaft für ältere deutsche Oeschichtskunde. Hannover 1892. Hahn'sche
Buchhdig. Druck v. Friedr. Culemann. 8". 18. Bd. 1. H., S. 282—293.
Un Diplome Faux de Saint-Martin de Tours par M. Le Prof. E. Mühl-
bacher. Vide: Melanges Julien Havet. Recueil, de Travaux, D'Erudition dddics
a la Memoire de Julien Havet (1853—1893), Paris 1895, Emest Leroux. 8^
Pag. 131-148.
Eine Urkunde Karls von Burgund. Neues Archiv der Gesellschaft für
ältere deutsche Oeschichtskunde. 25 Bd. (1899), 2 H. S. 636—651.
Karolingerurkunden für die »Monumenta Germaniae«. Mühlbacher schloß
den 1. Bd. dieser Edition der Karolinger Urkunden kurz vor seinem Tode ab.
Franz Althuber.
Franz Althuber, geboren zu Lorch in Oberösterreich am
5. April 1846, trat am 28. August 1864 in das Stift St Florian,
legte vier Jahre später die Ordensprofeß ab und feierte, nachdem
er am 25. Juli 1869 die heilige Priesterweihe empfangen hatte, am
1. August desselben Jahres seine Primiz. Er wirkte von 1869 bis
1872 als Subsidiarius und Exkurrens in Kleinmünchen, von 1872
bis 1888 versah er die Stellung eines Kooperators an der Pfarre
St. Florian, von 1888 bis 1897 war er Vikar der Pfarre Hargelsberg
und in den Jahren 1897 bis 1902 in Wallern. Gegenwärtig ist er
Administrator des Stiftshauses in Linz.
Althuber gab heraus:
Kaiser -Anekdoten. Für Jugend und Volk. Linz-Urfahr 1902, Kath. Preß-
verein. 79 S. 8". Mit Titelbild.
Neue Kaiser - Anekdoten. Linz-Urfahr 1902, Kath. Preßverein. 79 S. 8^
Mit einem Jugendporträt Sr. Majestät des Kaisers.
Dr. Michael Gitlbauen
Michael Oitlbauer wurde am 3. September 1847 zu
Leonding bei Linz geboren. Er trat am 28. August 1865 im Stifte
St Florian ins Noviziat, legte am 28. August 1869 die feierliche
Profeß ab und empfing am 31. Juli 1870 die heilige Priesterweihe,
Am 7. August 1870 feierte er seine Primiz. Bald darauf ging er
als Hilfspriester nach Ried bei Mauthausen. Im Dezember 1872
kehrte er in das Stift zurück, wo er die Verwaltung des Münzen-
kabinetts übernahm und von Mai bis Juli 1873 an der theologischen
Hauslehranstalt Moraltheologie supplierte. Im Oktober 1873 kam
Oitlbauer zur philologischen Ausbildung an die Universität in Wien,
im Oktober 1876 an die in Berlin. In demselben Jahre promovierte
er zum Doktor der Philosophie, und im Oktober des nächsten
Jahres ließ er sich an der Universität in Wien als Privatdozent der
klassischen Philologie nieder. Seit Juli 1879 war er außerordentlicher
165
Professor der klassischen Philologie, und im September des
Jahres 1901 erhielt er Titel und Charakter eines ordentlichen
Professors, Wider Erwarten schnell raffte der Tod den ungemein
tätigen Gelehrten, der als Priester und Mann des Wissens in gleich
hohem Ansehen stand, am 31. Mai des Jahres 1903 dahin.
Ein Schüler des Verstorbenen schrieb über ihn in der »Neuen
Freien Presse« folgendermaßen: »Der immer angeregte und an-
regende geistliche Herr war den alten, ernsten, würdigen Herren
von der philologischen Zunft wahrscheinlich ebensolch ein Greuel
wie sie ihm. Gegen sein Wissen, seine umfassende Belesenheit
und seinen scharfen Geist ließ sich nichts einwenden ; wodurch er
sich's mit allen »Schulen« verdarb, das war seine Freude an geist-
reichen Spielereien, Behauptungen, Angriffen, die um so angenehmer
wirkten, je weniger man sie unsachlich nennen durfte. Er war ein
Polemiker ersten Ranges und sein Witz, sein Feuer, mit dem er
seine Ansichten verfocht, machten ihn seinen Hörern ebenso lieb
wie sein außerordentlicher Eifer als Lehrer.«
Viele und große Verdienste erwarb sich Gitlbauer auch um die
österreichische Leo -Gesellschaft, der er seit 1892 angehörte. Er
versah bei dieser das Amt eines Archivars und Historiographen
und hatte die Stellung eines Obmannes der Sektion für Literatur
und Kunst inne. Sehr verdient machte er sich um die Herausgabe
des literarisch-kritischen Organs der Leogesellschaft, des »Öster-
reichischen (jetzt ,Allgemeinen*) Literaturblattes«. Gitlbauer war
auch Leiter des philologischen Proseminars und korrespondierendes
Mitglied der numismatischen Gesellschaft in Wien.
Gitlbauer verfaßte nachstehende literarische
Arbeiten:
I. Arbeiten auf dem Gebiete der Philologie.
De Codice Liviano vetustissimo Vindobonensi. Vindobonae 1876.
Apud 3. Geroldum, filium, bibliopolam. IV und 133 S. 8\ (Rez. von Zingerle,
»Zeitschr. für die österreichischen Gymnasien.« 1875. VI. Heft. S. 435.)
Sophokleische Studien. (Separatabdr. aus der Zeitschr. f. d. österr. Gymn.
Jahrg. XXVIII, Heft V.) Wien 1877. Verl. des Verf. Buchdruckerei von Carl
Gerold's Sohn in Wien. 26 S. 8^
Transcription und orientierende Bemerkungen zu den zwei tachygraphischen
Tafeln XXVI und XXXI in »Schrifttafeln zur Geschichte der griechischen Schrift
und zum Studium der griechischen Paläographie«, herausgeg. von Wilh. Watten-
bach. (2. H. Berlin 1877.)
Ein Wort über Madvigs Emendationes Livianae. Sep.-Abdr. aus Heft V
der Zeitschr. f. d. österr. Gymn., Jahrg. 1878. Wien 1878, Druck und Verl. von
Carl Gerold's Sohn. 23 S. 8**.
Die Überreste griechischer Tachygraphie im Codex Vaticanus Graecus 1809.
Erster Fascikel. Mit 14 Tafeln. Vorgelegt in der Sitzung am 8. Mai 1878. Denk-
166
Schriften (kr kais. Akad. d. Wissensch. Pbilos.-hist Classc. XXVIII. Bd. Wien 1978.
In Commission bei Karl Gerold's Sohn. Druck von Adolf Holzhausen in Wien. 4' •
Zweite Abth., S. 1—110. Zweiter Fascikel. Mit 14 Tafeln. Vorgelegt in der
Sitzung am 5. Juli 1882. Ebd. XXXIV. Bd. Wien 1884. Zweite Abth., S. 1-48.
(Auch Separatabdr. 112 und 48 S. 4^ Rez.: Lit. Centralblatt f. Deutschi. 1879,
Nr. 16, Sp. 520—521.)
Paläographische Nachlese. Zeitschr. f. d. österr. Oymn. Wien. Druck und
Verl. V. Carl Oerold's Sohn. 8^ 1878. S. 813-817.
Rezensionen in der »Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien«, so:
Titi Livi ab urbe condita libri. Erklärt v. W. Weissenborn. 3. Bd. 2. H.:
Buch IX-X. 4. verb. Aufl. Beriin 1877. — 4. Bd. 1. H.: Buch XXI. 2. H.
Buch XXII-XXIII. 6. verb. Aufl. 1877. — 6. Bd. 1. H.: Buch XXVII— XXVIII.
2. H.: Buch XXIX-XXX. 3. verb. Aufl. 1878. Ebd. 1878. Ebd. 1878. S. 917-935.
Titi Livi ab urbe condita über XXI. Für den Schulgebrauch erklärt von
Pr. Carl Tücking. 2. verb. Aufl. Paderborn 1877 und Titi Livi ab urbe condita
liber XXIII. Für den Schulgebrauch erkläri v. Dr. Herm. Müller. Leipzig 1878.
Ebd. 1879. S. 28-31.
Kritische Beiträge zu Livius. Ebd. 1879. S. 103-105 und Titi Uvi ab
urbe condita libri. Erklärt v. W. Weissenborn. 9. Bd. 1. H. Buch XXXIX-XXXX
- 2. H. Buch XXXXI-XXXXII. 2. verb. Aufl. Beriin 1875 bis 1876. Ebd. 1879.
S. 742—748.
Verbesserungs- Vorschläge zu Cicero's Epp. ad familiäres lib. X. Wien 1879.
I. Sep.-Abdr. aus den »Wiener Studien« S. 75-97. 23 S. 8°. II. Sep.-Abdr. aus
den »Wiener Studien« S. 246—269. 24 S. 8*. Veri. des Verf. Druck von Cari
Oerold's Sohn.
Oardthausen und die griechische Tachygraphie. »Lit.-BIatt.« Beilage zum
»Correspondenzblatt des Königl. stenogr. Instituts zu Dresden.« Druck von
C. C. Meinhold und Söhne, Königl. Hofbuchdrucker ei, Dresden 1879. 4^ Nr. 5,
S. 18-20.
Lit. Miscellen. Zeitschr. f. d. österr. Oymn. 1880. S. 73—76.
Q. Horatii Flacci Carmina selecta. Post C. J. Orysarii curam denuo re-
censuit M. G. Vindobonae 1881. Sumptibus et typis Caroli Gerold flliL XXIII
und 179 S. 8^
Babrii Fabulae. Recensuit M. G. Vindobonae 1882. Sumpt. et typ. Caroli
Gerold flliL V und 160 S. 8°.
Griechische Paläographie von V. Gardthausen. Leipzig 1879. Göttinger
»Gelehrte Anzeigen«. 1882. S. 184-198.
Comelii Nepotis vitae. In usum scholarum recensuit et verborum indicem
addidit M. G. Friburgi Brisgoviae, Sumpt. Herder. Typis Herderianis Friburgi
Brisg. 1883. VIII und 189 S. 12^ Editio altera 1885. Editio terüa 1889. EdiUo
quarta denuo recognita 1893. X und 189 S. 12^ Hiervon erschien auch eine
Ausgabe »with a Vocabulary in English«. (Rez. »Philolog. Wochenschr.« 1883,
Nr. 37.)
C. Julii Caesaris commentarii de hello Gallico. In usum scholarum re-
censuit et verborum indicem tabulamque Galliae antiquae addidit Dr. M. O.
Pars prior (1-V). VII, 130 und CXIV S. 12^^1884. Pars altera (VI-VIIl). IV,
131-236 und CV S. 12 . 1885. Friburgi Brlsgoviae. Sumptibus Herder. Typis
Herderianis Friburgi Brisg.
Piatonis Laches. In usum scholarum recensuit et verborum indicem addidit
M. G. Friburgi Brisgoviae 1884. Sumpt. Herder. Typis Herder. Frib. Brisg. 49 S. IT.
167
Philologische Streifzüge. Mit einer Tafel in Lichtdruck. Freiburg L Br. 1886,
Herder'sche Verlagshandlung. Druck von Breitkopf 8c Härtel in Leipzig. XI
und 481 S. 8^
Cornelii Taciti ab excessu divi Augusti librL In usum scholarum recensuit
Dr. M. O. Pars prior (I— VI). Friburgi Brisgoviae 1887. Sumpt. Herder. Typis
Herder. Frib. Brisg. VIII und 253 S. 12^
Antigone von Sophokles. Nach eigener Sichtung des griech. Textes über-
setzt von . . . Mit Vertonung der Oesangstheile durch Richard Kralik. Ailg.
Bücherei 6. 32 S. 8^
Die Stenographie der Griechen und Römer. Separatabdr. aus d. »Vater-
lande. Wien 1894. Mit einer Beilage. Verlagsbuchhandlung »Austria«, Franz
Doli. Buchdruckerei »Austria«, Franz Doli, Wien. 15 S. 8^.
P. Terenti Adelphoe. Principia critica secutus ab usitatis diversa recensuit
M. G. Cum specimine editionis quadricoloris. Vindobonae 1896. Sumptibus et
typis »Austriae« (Francisci Doli.) XIV und 31 S. 8^
Die drei Systeme der griechischen Tachygraphie. Mit vier Tafeln. Vor-
gelegt in der Sitzung vom 10. Januar 1894. Denkschriften der kais. Akad. d.
Wissensch. Philos.-hist. Classe. XLIV. Bd. Wien 1896. In Commission bei Carl
Qerold's Sohn. Druck von Adolf Holzhausen. 50 S. 4^ (Separatabdr. Ausgegeben
am 4. Juli 1894. In Commission bei F. Tempsky.)
Zur ältesten Tachygraphie der Griechen. Eine Antwort auf Gomperz'
Kritik. 8^ S. 86—101. In »Festbuch zur hundertjährigen Jubelfeier der deutschen
Kurzschrift. Gewidmet dem Andenken ihrer Begründer Mosengeil und Horstig.
Zur Mosengeilfeier auf dem 4. Verbandstage für Vereinfachte deutsche Steno-
graphie (System Schrey) zu Bonn am 28. Juni 1896 herausgeg. von Dr. Chr.
Johnen.« Berlin 1896. Verl. v. Ferd. Schrey.
Studien zur altgriechischen Tachygraphie. I. Die tachygraphische Grab-
inschrift von Salona. »Archiv für Stenographie. Monatsblatt für die wissenschaftl.
Pflege der alten Tachygraphie und d. neuzeitl. Kurzschrift.« Herausgeg. v. Dr. Curt
Dewischeit. Druck und Verl. v. Thormann & Goetsch, Berlin SW. 48, Bessel-
str. 17. 8^ 53. Jg. Berlin 1901. Nr. 3, S. 49-64; Nr. 4, S. 73-80; Nr. 5,
S. 101—102. II. Tachygraphische Spuren im Papyrus der aristotelischen 'A^vaiwv
zQkima. Ebd. Nr. 7, S. 159-172. III. Tachygraphische Texte. Ebd. 54. Jg.
Berlin 1902. Nr. 7, S. 193-204; Nr. 8, S. 235-242. Mit 2 Tafeln.
IL Arbeiten auf anderen Gebieten:
Eine Geschichte aus dem Wanderleben. »Kath. Blätter.« Herausgeg. vom
kath. Central-Verein in Linz. Druck v. Huemer's Witwe und Danner. 4". 1869.
Nr. 3-7.
Erinnerung an Joseph Gaisberger. 30. Bericht über das Mus. Franc.-Carol.
Nebst der 25. Lief, der Beiträge zur Landeskunde von Österreich ob der Ens.
Verl. des Mus. Franc.-Carol. Druck von Jos. Wimmer. Linz 1871. 27 S. S''.
(Auch Sep.-Abdruck.)
Geschichte der Salzburger Bibliotheken v. Dr. Carl Foltz. Wien. Zeitschrift
für die österr. Gymnasien, 1879. S. 134-136.
Programmenschau. Ebd. 1879. S. 146-148, 471—475, 543—546.
Nekrolog. Josef Zechmeister. Ebd. 1880. S. 956—960.
Ansprache gehalten am Stiftungsfeste des kath. Studentenvereines der
Wiener Hochschulen »Austria«. Wien 1881. Druck und Verl. F. Eipeldauer
und Comp. 8 S. 8^
168
Maria, ein dreifaches Vorbild des Priesters. Primizpredigt, gehalten am
5. August 1883. Meinem lieben Freunde und Mitbruder Franz X. Prandl als
Erinnerung an seine erste heil. Messe. Freiburg i. Br. 1884, Hcrder'sche Ver-
lagshandlung. 32 S. 8°. Buchdruckerei der Herder'schen Verlagshandlung in
Freiburg.
Wildenbruch's verbotenes Drama »Der Oeneralfeldoberst«. Kritisch be-
leuchtet von Jakob von Burgholz. [Pseudonym.] Wien 1890. Verlag der Buch-
druckerei »Austria«, Drescher & Comp. Neubau, Schottenhof gasse 3. 168 S. 8^
Das Priesteramt ein Engelamt. Primizpredigt gehalten bei der feierlichen
ersten heiligen Messe des Hochw. Herrn Benedict Sobotka, reg. Chorherm des
Prämonstratenser-Stiftes, Schlägl am 2. August 1891 in der Stiftskirche. Linz 1891.
Akad. Preßvereins-Buchdruckerei. — Verleger: Benedict Sobotka. 16 S. 8^
Joanni Baptistae Breselmayr Canonico Regulari O. S. Augustini ad
St. Floriani magistro perquam dilecto quintum officii lustrum celebranti grati
alumni. Ad St. Floriani. a. d. VI. Id. April. MDCCCXCI.
Reisebilder aus Schwaben land und der Schweiz. Wien 1893. Verl. v.
Heinr. Kirsch, L, Singerstr. 7. Gesellschafts -Buchdruckerei Brüder Hollinek,
Wien, IIL, Erdbergstr. 3. VII und 114 S. 8«.
Der Sturm. Von William Shakespeare. Nach eigener Sichtung des eng-
lischen Textes übersetzt von . . . Allgemeine Bücherei 5. Herausgeg. v. d. österr.
Leo -Gesellschaft. Wien und Leipzig. Wilh. BraumüUer. Druck v. Jos. Roller
& Comp. Wien. 79 S. 8^
Faschingmontagspende. 1895. Gewidmet den Nassen. Als Mskr. gedruckt
20 S. 12^
Leoni XIII. Summo Pontifici episcopatus lustrum X. peragenti quod
bonum felix faustum fortunatumque sit precatur. Sodalitas Austriaca Leonina.
3 S. 2^ [Lat. Gedicht.]
Mehrere Novellen in den »Katholischen Blättern« und im »Linzer Volks-
blatt«, viele Artikel im Wiener > Vaterland < nebst anderen alle mit v;« unter-
zeichneten, zahlreiche Rezensionen im »Österreichischen (jetzt »Allgemeinen«)
Literaturblatt«.
Johann B. Langthaler.
Johann Langthaler, Hofmeister des Stiftes St Florian,
Kustos der stiftlichen Kunstsammlungen und Kulturrat von Ober-
österreich, ist am 22. Juni 1846 zu Waidersfelden in Oberösterreich
geboren. Er studierte am k. k. Staatsgymnasium in Linz, wurde am
28. August 1866 im Stifte St. Florian eingekleidet, legte vier Jahre
später die feierliche Profeß ab, empfing am 30. Juli 1871 die
Priesterweihe und brachte am 10. August 1871 sein erstes heiliges
Meßopfer dar. Hierauf war er in folgenden Stellungen tätig: Von
September 1871 bis April 1874 war er Hilfspriester im Stifte, von
April 1874 bis Dezember 1878 Kooperator in Grünbach, von De-
zember 1878 bis Juni 1880 abermals Hilfspriester in St. Florian,
von Juni 1880 bis Juni 1885 Kooperator und 1882 zugleich Pro-
visor in Niederwaldkirchen, von Juni 1885 bis April 1886 zum
drittenmal Hilfspriester im Stifte. Im April 1886 ernannten ihn seine
169
Oberen zum Pfarrvikar von Ooldwörth, wo er bis September 18Q1
wirkte. Seither ist er Stiftshofmeister und seit 1900 zugleich Kustos
der stifthchen Kunstsammlungen.
Langthalers literarische Tätigkeit ist ungemein rege. Besonders
auf dem Gebiete der Jugend- und Volksliteratur machte er sich
durch seine Arbeiten überaus verdient Wir müssen uns darauf
beschränken, bloß seine größeren Arbeiten zu erwähnen, und zwar:
I. Selbständige Arbeiten.
Eine Reise über Lourdes nach Spanien im Jahre 1878. Linz 1879. Preß-
vereinsbuchdruckerei. Selbstverlag. 199 S. 8^
Wegweiser bei Anlegung oder Ergänzung von Kinder-, Jugend- und
Volksbibliotheken. Erweit. Abdruck aus der Linzer »Theol.-prakt. Quartalschr.«^
L Bdchn. 1884. 84 S. S\ II. Bdchn. 1886, 95 S. III. Bdchn. 1887, 111 S. Linz,
Haslinger.
Wegweiser bei Einrichtung katholischer Pfarrbibliotheken und bei Aus-
wahl guter Bücher. Mit Approb. des hochw. Bischofs von Linz. Linz 1895. In
Commission bei Querin Haslinger. 164 S. 8°.
Waffen im Kampfe gegen den Socialismus. Ein unentbehrliches, neu-
bearbeitetes Handbüchlein für alle, die in der socialen Literatur Umschau halten
wollen. München und Wien 1896. Kath. Bücher- und Kunstverlag Carl Aug. Sey-
fried & Comp. 62 S. 8^
Nach Lourdes. Erzählung für das kath. Volk. ^Kath. Volksbibl.« Serie I.
106. Bändchen. München. Druck und Verl. v. Carl Aug. Seyfried & Comp.
64 S. kl.-8«.
Reisebilder aus dem heiligen Lande, aus Griechenland, Ägypten und der
Türkei. »Kath. Volksbibl.« Serie I. 113., 114. und 115. Bändchen. Druck und
Verl. von Carl Aug. Seyfried & Comp. München. 175 S. kl.-3*.
Nochmals in die weite Welt. Reiseerinnerungen aus dem Jahre 1869.
-Kath. Volksbibl.* Serie I. 147., 148., 149. Bändchen. Druck und Verl. v. Carl
Aug. Seyfried & Comp. München. 64, 63, 63 S. kl.-^
Reisebilder von der Adria, aus Herzegowina und Bosnien. Linz 1904,
Kath. Preßverein. 212 S. 8' mit vielen Illustrationen.
Das Chorherrenstift St. Florian. Ein kurzer Abriß seiner Geschichte. Seine
Sehenswürdigkeiten. Zusammengestellt und als Gabe zum sechzehnhundert-
jährigen Jubiläum des Heil. Florian dargereicht von J. L. Steyr 1904, Emil
Prietzel. 66 S. 8' mit zahlreichen Illustrationen.
n. Arbeiten in der »Theologisch-praktischen Quartalschrift^
Linz.
Der Seelsorger und die Verbreitung von Gebetbüchern. 1879, S. 439—451.
Des Seelsorgers Thätigkeit bei Verbreitung guter Bücher. 1879, S. 642— 665.
Zschokke's Stunden der Andacht geschildert von . . . 1882. S. 389—396.
Ein verläßlicher Wegweiser bei Anlegung oder Ergänzung von Kinder-,
Jugend- und Volksbibliotheken. 1883. S. 786-805; 1884. S. 34-52, 302-319,
577—592, 809-823.
Lehrmeister der Erziehung im Allgemeinen und der religiösen Ausbildung
insbesondere. 1885. S. 74-91.
Literatur für die schulpflichtige Jugend. 1885. S. 303 316.
170
Bücherwerk für Kinder des ersten Schuljahres. 1886. S. 62—79.
Biblische und einige andere religiöse Bilderwerke, 1886. 317—332.
Bücher für Schüler von acht bis zehn Jahren, besonders zur Anschaffung
für Schälerbibliotheken. 1886. S. 553-576.
Märchen- und Fabelbücher für Schüler von acht bis zehn Jahren. 1886.
S. 807—812.
Erbauliches, Belehrendes, Verschiedenes (Dichtungen und Ratseibücher)
für Schüler von acht bis zehn Jahren. 1886. S. 812—827.
Bücher für Schüler von zehn bis zwölf Jahren. 1887. S. 73-93. 337—353,
588-602, 839-862; 1888, S. 574-591.
Literatur für die erste hl. Beicht, erste hl. Communion und die hl. Firmung.
1888. S. 66-84.
Liturgische Werke zum Gebrauche für Katecheten und Schüler. 1888.
S. 314-327,
Bücher für Schüler von zwölf bis vierzehn Jahren. 1888. S. 832—853.
Erzählungen für die Jugend von zwölf bis vierzehn Jahren, zugleich
Materiale für Pfarrbibliotheken. 1889. S. 54-71.
Bücher für die Jugend von zwölf bis vierzehn Jahren. Auch Materiale für
Pfarrbibliotheken. 1889. S. 317-336.
Lebensbeschreibungen hervorragender Persönlichkeiten. Geschichtliche
Erzählungen. 1889. S. 551—565.
Bücher zur Vermehrung der Kenntnisse in der Geschichte, Länder- und
Völkerkunde für Schüler von zwölf bis vierzehn Jahren, auch Mat. f. PfarrbibI*
1889. S. 812—831.
Unterhaltendes, Gemeinnütziges, Belehrendes für Schüler von zwölf bis
vierzehn Jahren, besonders für Studierende. 1890. S. 77—91.
A. Einiges aus Naturgeschichte und Naturlehre. B. Nachträge zur Literatur
für Jugend unter vierzehn Jahren. 1890. S. 340—358.
Weihnachtsspiele und andere religiöse Schauspiele für Kinder-, Vereins-
und Familientheater. 1890. S. 832-845.
Etwas für die Dilettantenbühne (Materiale für Kinder-, Vereins- und
Familientheater). 1890. S. 597—607.
Dramatisches Materiale, entnommen dem Leben der Heiligen. 1891.
S. 69-81.
Historische Dramen. 1891. S. 341—349.
Verzeichnis der nothwendigsten und besten Bücher für Volksbibliotheken«
1891. S. 580-594, 836-846; 1892, S. 72-80.
Noch Mehreres aus der Erzählungs-Literatur für Studenten, reife Jugend
und Erwachsene, besonders in bürgerlichen und gebildeten Kreisen. 1892.
S. 577-585.
Vorbilder zu lehrreicher Beschauung für das christliche Volk. 1893.
S. 73—82.
Bilder zum Beschauen für das christliche Volk. 1893. S. 369—373, 616-628.
Eine Sammlung von Bildnissen hervorragender Persönlichkeiten aus ver-
schiedenen Zeiten und Ständen. (1. Aus fürstl. Geschlechte. 2. Hervorragende
Päpste und Kirchenfürsten.) 1893. S. 881—890.
Merkwürdige Persönlichkeiten aus dem Priester- und Laienstande. 1894.
S. 91—101, 865-872.
Kalender-Literatur. 1894. S. 354—367.
Erzählungen für bürgerliche und städtische Kreise. 1895. S. 92—99.
J
171
Schriften erzählenden Inhaltes für die gebildete Klasse und das gewöhn-
liche Volk. 1895. S. 351-361.
Gute Volksschriften. 1895. S. 879-889.
Waffen im Kampfe gegen den Socialismus. 1896. S. 93—103, 340—352,
610-618.
Nachträge. Bücher verschiedenen Inhaltes. 1896. S. 846—858.
Bücher erzählenden Inhaltes für verschiedene Stande. 1897. S. 93-102.
Ernstes und Heiteres für die Dilettantenbühne. 1897. S. 613—620, 851-856
1898. S. 82-89, 343-357, 610-617; 1899; S. 84—93, 328-337, 600-607.
Erzählungen. Materiale für Privat- und Volksbibliotheken. 1899. S. 848-854;
1900. S. 74-86, 585-592.
Jugendliteratur. 1901. S. 355—366.
Bücher für die Pfarr- und Privatbibliothek. 1902. S. 96-105.
Mehreres für den Büchertisch der katholischen Familie. 1902. S. 587—599,
828—840.
Materiale für den Bücheriisch der christlichen Familie mit besonderer
Rücksichtnahme auf die heranwachsende Tochter. 1903. S. 368—379.
Materiale für den Büchertisch der christlichen Familie mit besonderer
Rücksicht auf die jüngeren Glieder derselben. 1903. S. 590—609.
Weitere Gaben für den Büchertisch der christlichen Familie. 1903.
S. 865-875.
Erbauliches für den Büchertisch der christlichen Familie. 1904. S. 118
— 137, 343-357.
Erzählungen für Familie und Pfarrbibliothek. 1904. S. 586-600.
Dr. Johann v. Kr. Ackerl.
Johann Ackerl, Dr. der Theologie und Professor der
Pastoral und Katechetik an der theologischen Hauslehranstalt des
Stiftes St Florian, ist am 27. Oktober 1851 zu St. Florian geboren.
Er studierte am k. k. Staatsgymnasium in Linz und trat am
28. August 1870 in das Chorherrenstift St. Florian, wo er vier Jahre
später die feierliche Profeß ablegte. Nach der Priesterweihe
(25. Juli 1875) wurde er als Hilfspriester im Stifte verwendet (bis
Mai 1877). Dann war er vom Mai bis September 1877 Kooperator
in Windhag, von Oktober 1877 bis Juli 1878 weilte er studien-
halber an der Universität in Innsbruck und hierauf wieder im
Stift bis November 1880. Nachdem er eine kurze Zeit in Weißen-
kirchen Aushilfsdienste geleistet hatte, wurde er zum Kooperator
in Wallern ernannt (Juni 1882). Hier wirkte er bis August 1887.
Zu Anfang des Studienjahres 1887/1888 übernahm er auf Geheiß
seiner Oberen die Professur der Pastoral und Katechetik, welches
Lehramt er heute noch versieht. Der Chorherr Dr. Ackerl ist außer-
ordentlich eifrig literarisch tätig, und zwar besonders auf dem Ge-
biete der Apologetik und Pastoral.
172
Bisher verfaßte er:
I. Selbständige Schriften.
Die marianischen Tagzeiten : Das tägliche Gebet der Mitglieder des dritten
Ordens. Eine leichtfaßliche und Allen verständige Erklärung und Auslegung
des kleinen Officiums Unserer Lieben Frau. Mit Genehmigung des Oberhirten
und der Ordensoberen. Salzburg 1884, Mitter mül 1er. V und 218 S. 8**.
Unsere liebe Frau von Lourdes oder Wer hat Recht ? Eine Abwehr gegen
den Angriff eines evangelischen Superintendenten von C. v. W. In 35 Berichten
und 316 Capiteln nebst einem Anhang. Mit Approbation des bischöfl. Ordi-
nariates Linz. Erweiterter Abdruck aus den »Katholischen Blättern«. Linz 1886.
Druck und Verlag der akad. Preßvereinsdruckerei. 203 S. 8'. 11. Auflage 1893,
VIII und 208 S. »)
Fest-Predigt. Gehalten bei Gelegenheit der feierlichen Einweihung der
Lourdes-Statue zu Enns am 3. April 1888. Linz 1888. Druck d. akad. Preßverein.
15 S. 8". Verleger: Franciscaner-Convent in Enns.
Das größte Wunder der Weltgeschichte. Eine Abwehr gegen den An-
griff eines evangel.-Iuth. Pastors v. C. v. W. In 32 Berichten und 14 Capiteln
nebst einer Vorrede. Mit bischöflicher Genehmigung. Linz 1888. Preßvereins-
druckerei. 158 S. 8'.
Primiz-Predigt bei Gelegenheit der ersten Messe des hochw. Herrn Josef
Ackerl am 4. Aug. 1889 in der Stiftskirche zu St. Florian. Wels. Preßvereins-
buchdruckerei. 16 S. 9\ Verleger: Josef Ackerl.
Predigt zur Festfeier des heil. Leopold, Landespatrons von Österreich am
15. Nov. 1890 in der Collegiat- und Pfarrkirche der reg. lat. Chorherren des
heiligen Augustinus zu Klosterneuburg. Wien 1890. Druck von »St. Norbertus«,
Buch- und Kunstdruckerei. 16 S. 8\ Herausgegeben vom Stift Klosterneuburg.
Wer hat Euch gesandt? Offene Anfrage an den protestantischen »Bischof«
in Wallern und an seine Herren Collegen. Linz 1890. Preßvereinsdr. 32 S. 8^
Fehlgeschossen. Eine kurze Erwiderung auf die von den Herren Pastoren
Koch und Kotschy gelieferte Beantwortung der Frage: »Wer hat Euch ge-
sandt?« Linz 1890. Preßvereinsdr. 24 S. 8\
Der Amtmann von Rüdipum. Eine Episode aus dem Leben eines wasch-
echten Liberalen. Linz 1890. Preßvereinsdr. 92 S. 8^
Diese Schrift wurde von der Staatsanwaltschaft in Linz konfisziert, er-
schien aber wieder, und zwar unter dem Titel: Katholisch oder Liberal. Eine
Episode aus dem Leben eines liberalen Katholiken. 2. A. Linz 1891. Preßver-
einsdr. VIII und 96 S. 8\
Larifari. Eine Studie über den Vortrag des Herrn Oberst Bancalari (ge-
halten im Rath-Haussaale zu Linz, 7. Febr. 1892). Mit besonderer Berücksichti-
gung seines Angriffes auf die Erscheinungen in Lourdes. Steyr 1892. Preß-
vereinsdruckerei. 112 S. S\ (Verleger: Der Verfasser. Commissions- Verlag:
Vereinsdruckerei in Steyr.
Unter Engeln und Teufeln. Erlebnisse auf der Romreise im Herbste 1901.
Steyr 1902. Preßvereinsdruckerei. 276. S. 8». Selbstverlag.
Am Mutterherzen oder: Unsere liebe Frau von Lourdes und ihre Gegner.
Approbiert vom bischöfl. Ord. in Linz. Linz 1898. Preßvereinsdruckerei. 420 S. 8*.
Maria-Lourdes-Gebetbuch zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis, welche
*) »Unsere liebe Frau von Lourdes« wurde auch ins Böhmische, Un-
garische und Rumänische übersetzt.
173
in Lourdes erschienen ist. Enthaltend das Geschichtliche der Erscheinung und
Wunder von Lourdes — Novenen für geistliche und leibliche Anliegen — nebst
vielen in der katholischen Kirche gebräuchlichsten und jedem Christen nütz-
lichen Andachten und Gebeten. Mit Approb. des bisch. Ord. in Linz. Linz-
Urfahr 1898. Preßvereinsdruckerei. 436 S. kl.-8^
Die Wissenschaft und die Wunder von Lourdes oder kennt die Wissen-
schaft wirklich keine wunderbaren Heilungen? (Mit besonderer Beziehung auf
Vorgänge in Österreich.) Mit Gutheißung des f.-e. Ordinariates in Klagenfurt.
Klagenfurt 1904. St. Josefs- Verein. 232 S. 8^.
IL Arbeiten in periodischen Schriften.
Beiträge in der Linzer »Theologisch-praktischen Quartalschrift«, so u.a.:
Die Meßapplication für einen verstorbenen Häretiker. Jahrg. 1889, S. 620— 623.
Das Beichtsigill muß auch im Beichtstuhl bewahrt werden. 1890, S. 116—118.
Was bedeutet im Sinne der Poenitentiaria die den- Ehedispensen bei-
gefügte Clause!: »Cum gravi (etdiuturna) poenitentia salutari?« 1891, S. 396—397.
Verweigerung der Sakramente und des kirchlichen Begräbnisses? 1891,
S. 397-399.
»Nur frauengetauft.« 1891, S. 887—890.
Dreifache Pönitenz. 1893. S. 924—926.
Winke für Katecheten. 1894. S. 634-639.
Ungiltige Hebammentaufe. 1896. S. 645-647.
Kautschukgebiß und Communion. 1896. S. 869—870.
Wiederholung der letzten Ölung in derselben Todesgefahr. 1899. S. 863—865.
Verweigerte Benediction. 1900. S. 114-116.
Rede über den Wallfahrtsort Maria-Lourdes auf der Generalversammlung
des Kath. Volksvereines von Oberösterreich am 20. Okt. 1886. »Katholische
Blättere XXXVIII. Jg. 1886, Nr. 44 und 45.
Larifari IL — (Eine Reihe von Artikeln im »Linzer Volksblatt« als Er-
widerung auf die »Tagespost«, 1902.)
Josef Hofmaninger.
Hofmaninge r, geboren zu Oaspoltshofen in Oberöster-
reich am 7. September 1851, erhielt im Jahre 1872 am Feste des
heiligen Augustin in St Florian das Ordenskleid, beschwor vier
Jahre später die feierlichen Oelübde, empfing den 29. Juli 1877 die
heilige Priesterweihe und feierte am 8. August 1878 sein erstes
heiliges Meßopfer. Er wirkte auf folgenden Pfarren als Kooperator;
in Windhag (von September 1877 bis Dezember 1878), in Orün-
bach (bis Oktober 1881), in Regau (bis September 1884), in St Peter
(bis Juni 1886), im Stifte (bis Juli 1887), in Niederwaldkirchen (bis
Oktober 1887), in Regau (bis Februar 1891) und schließlich in Ans-
felden (bis Juli 1894). Im Juli 1894 wurde er Pfarrvikar in St Oott-
hard. Seit September 1901 versieht er dieselbe Stellung in Hof-
kirchen.
174
Hofmaningerverfaßte folgende literarische
Arbeiten:
Die ßesuchungen des Allerheiligsten von Seite der Schulkinder. Linzer
»Theolog.-prakt. Quartalschrift*, 1881. Seite 549-559.
Die Gebetbücher der Kinder. Ebend. 1885. S. 952—953.
ßesuchungen des allerheiligsten Sakramentes für jeden Tag der Woche,
nach dem hl. Alfons M. von Liguori für Schulkinder bearbeitet und für Er-
wachsene brauchbar. Mit Genehmigung des bischöfl. Ordinariates Linz, ünz
188Z Im eigenen Verlag. In Commiss. von Qu. Haslinger's Buchhandlung.
Das Kind vor dem Tabernakel. Gebete und Andachtsübungen. Linz 1886.
Mahnworte ans Kinderherz. Zum Gebrauche für Seelsorger, Eltern und
Erzieher. Mit Titelbild. Linz 1904, Preßverein. 147 S. 8^
Dn Josef MoisK
Moisl ist zu St Ulrich bei Steyr in Oberösterreich am
11. Dezember 1850 geboren. Er studierte am Gymnasium in Krems-
münster und trat den 30. November 1874 in das Stift St Florian. Am
30. November 1878 legte er die feieriiche Profeß ab, am 27. Juli 1879
wurde er zum Priester geweiht und am 3. August 187Q brachte
er sein erstes heiliges Meßopfer dar. Hierauf kam er als Kooperator
nach Oberthalhefm, wo er bis 1881 verblieb. Die folgenden zwd
Jahre oblag er theologischen Studien an der Universität in Inns-
bruck. 1883 übernahm er die Lehrkanzel des Bibelstudiums N. F.
an der theologischen Hauslehranstalt des Stiftes St Florian, und im
Jahre 1885 promovierte er zum Doktor der Theologie.
Moisl ist Mitarbeiter der Linzer »Theologisch -praktischen
Quartalschrift«. Neben vielen Artikeln und Rezensionen in dieser
Zeltschrift und im »Allgemeinen Literaturblatt« veröffentlichte er eine:
Festpredigt, gehalten anläßlich der Primiz-Feier des hochwärdigen Heim
P. Wilibald Pfaffeneder, Benedictiners von Kremsmünster in der Pfarrkirche zu
St. Peter in der Au am 6. August 1889. Verleger: Jos. Orain in St. Peter in
der Au. Druck von der Vereinsdruckerei in Steyr. 24 S. 8".
Alois Pachingen
Alois Pachinger wurde am 11. Oktober 1857 zu Lim
geboren und trat am 28. August 1876 in das Chorherrenstift St Florian
ein. Am 28. August 1880 legte er die feierlichen Oelübde ab, am
31. Juli 1881 wurde er zum Priester geweiht und am 14. August 1881
las er seme erste heiHge Messe. Vom Oktober 1881 bis Oktober 1886
war er Aushilfspriester In Ried und vom Oktober 1886 bis zum
September 1889 Kooperator In St Oswald. Seit Oktober 1889 ist
er Plrofessor der Kirchengeschichte und des Kirchenrechtes an der
theologischen Hauslehranstalt des Stiftes St Florian.
175
Er verfaßte viele Beiträge für die Linzer »Theologisch-praktische
Quartalschrift« und das »Allgemeine (früher »österreichische«)
Literaturblatt« sowie zahlreiche Leitartikel für das »Linzer Volks
blatt« und die »Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung«.
Von seinen Arbeiten für die Linzer Quartalschrift
nennen wir folgende:
Die öftere Männercommuiiion. 1899, S. 630—632.
Eiiie Wegtaufung in Cisleithanien. 1900, S. 377—379.
Legitimität des Kindes. 1900, S. 844-846.
Die Landflucht und der Seelsorger. 1901, S. 840-843.
Ist der Outtempletorden verboten? 1902, S. 116-119.
Dispensvollzug. 1902, S. 346—349.
Kirchliches Begräbnis. 1903, S. 118-121.
Ehelich-unehelich. 1903, S. 387-389.
Eie Juden-Christenehe. 1904, S. 141—144.
Eine verwickelte Ehegeschichte. 1904, S. 627-^629.
Leopold Vetten
Vetter wurde am 1. November 1857 zu St Florian geboren
und trat am 28. August 1876 in das Chorherrenstift St Florian. Am
28. August 1880 legte er die feierlichen Gelübde ab und am
31. Juli 1881 wurde er zum Priester geweiht Seine Primiz feierte
er am 15. August 1881. Von Oktober 1881 bis zum November 1885
war er Kooperator in Niederrana (Niederösterreich), sodann fast
volle zehn Jahre in der Pfarre Lasberg, vom September 1895 bis
Oktober 18Q7 in Ansfefden. Seit Oktober 1897 wirkt er als Pfarr-
vikar in Niederrana.
Leopold Vetter ist Mitarbeiter an der Linzer »Theologisch-
praktischen Quartalschrift«, der er unter anderen viele den Religions-
unterricht an Volksschulen betreffende Beiträge lieferte.
Franz Xaver Prandl.
F. X. Prandl ist am 24. Dezember 1859 zu Kattsdorf in
Oberösterreich geboren. Er empfing am 28. August 1878 im Stifte
St Florian das Ordenskleid, legte am 28. August 1882 die feier-
iche Profeß ab, wurde den 29. Juli 1883 ordiniert und feierte am
5. August desselben Jahres seine Primiz. Vom August bis zum
September 1886 war er Hilf spriester im Stifte und hierauf bis Juni 1889
in Ansfelden. Seither weilt er als Valetudinarius im Stifte.
Von seinen vielen Beiträgen für die Linzer »Theologisch-
praktische Quartalschrift« seien bloß folgende umfangreicheren
erwähnt :
176
Verhalten der Seelsorger gegenüber den Veteranen und ähnlichen Vereinen.
»Theologisch-praktische Quartalschrift« 1886, S. 880—882.
Votum non nubendi. Ebd. 1887, S. 147— 14Q.
Eingabe der Bischöfe Cisleithaniens um Sanierung aller seit dem Con-
cordate ungiltig eingegangener Ehen. Ebd. 1887, S. 651—653.
Erläuterung der neuen Evidenz- Vorschrift über die pfarrliche Amtsführung
bezüglich der Militärpersonen. Ebd. 1887, S. 697—700.
Sammlung von Briefmarken für Missionszwecke. Ebd. 1887, S. 923—925.
Ist die Primizbraut vom Standpunkte der Liturgie zulässig. Ebd. 1888,
S. 129-134.
Die Onadennovene zu Ehren des hig. Franz Xaver. Ebd. 1888, S. 141—143.
Vorschriften über die Heiraten im k. k. Heere vom 16. Juli 1887 und die
Dienstvorschrift für die Militärgeistlichkeit vom 20. Juni 1887. Ebd. 1888,
S. 192-197.
Ein unterschobenes Kind und daraus sich ergebende Restitutionspflicht.
Ebd. 1888, S. 902-906.
Ignorantia affectata bei Lesung von verbotenen Büchern. Ebd. 1888,
S. 906—909.
Trauung auf dem Todbette mit Dispens von allen drei Aufgeboten.
Ebd. 1889, S. 123-125.
Dispensation von Ehehindernissen bei Abschließung einer Ehe auf dem
Todbette. Ebd. 1889, S. 125-127.
Simonie oder nicht? Ebd. 1889, S. 392-398.
Liturgische Bestimmungen über die Kreuzpartikel. Ebd. 1889, S. 472—474.
Welcher Behörde steht die Genehmigung einer Abänderung oder eines
Zusatzes in einer pfarrlichen Matrik zu? Ebd. 1889, S. 638—640.
Bestimmungen des neuen Wehrgesetzes über die Wehrpflicht des geist-
lichen und Lehrerstandes. Ebd. 1889, S. 809—812.
Die Thür-, Thurm- und Friedhofsteher. Ebd. 1889, S. 894—898.
Wirkungen der Säkularisierung der Ordenspersonen. Ebd. 1889, S. 898—900.
Ein zweifellos unehelich erzeugtes Kind gesetzlich als ehelich. Ebd. 1890,
S. 398—401.
Entschuldigungsgründe für Abweichungen von liturgischen Bestimmungen.
Ebd. 1890, S. 910—912.
Eheschließung der Ausländer in Oesterreich. Ebd. 1892, S. 523 -530 und
S. 809-816.
Eheabschließung ohne vorausgehende Beicht. Ebd. 1893, S. 912-916.
Matthias Silber.
Silber, geboren am 15. Dezember 1859 zu Wallern in Ober-
österreich, fand am 28. August des Jahres 1881 in St Florian Auf-
nahme. Seine feierliche Profeß legte er vier Jahre später ab, die
heilige Priesterweihe empfing er den 18. Juli 1886 und am 10. August
desselben Jahres verrichtete er sein erstes heiliges Meßopfer. Im
Oktober 1886 kam er als Kooperator nach Weißenkirchen, wo er
bis September 1892 blieb. Hierauf wurde er Aushilfspriester im
Stifte und Präfekt des Sängerknaben Instituts. Im Juli 1894 erhielt
177
er das Amt eines Novizenmeisters und das eines Custos Ecciesiae,
welche beide Stellungen er heute noch versieht.
Silber veröffentlichte:
Florianiböchlein für Wallfahrer nach dem Kloster St. Florian, neu heraus-
gegeben zum sechzehnhundertjährigen Florianijubiläum. Linz 1904, Verlag des
Stiftes. 41 S. 8 .
Matthias Lehner.
Lehn er wurde am 25. Juli 1862 zu Linz geboren. Er trat
am 28. August 1881 in das Augustiner-Chorherrenstift St Florian,
unterzog sich vier Jahre später der feierlichen Profeß, erhielt den
18. Juli 1886 die heilige Priesterweihe und brachte am 25. Juli 1886
sein erstes heiliges Meßopfer dar. Vom September dieses Jahres
bis zum Februar 1890 war er Kooperator in St. Peter, hierauf bis
September 1901 in Vöcklabruck. Gegenwärtig steht er als Vikar
der Pfarre Regau vor.
Lehner ist Mitarbeiter an den bei Kirsch in Wien erscheinenden
»Blättern für Kanzelberedsamkeit«. Er verfaßte für diese folgende
Predigten :
Auf das Fest Christi Himmelfahrt. XI. B. 1891.
Auf den 13. Sonntag nach Pfingsten. Ebd.
Auf den 9. Sonntag nach Pfingsten. XII. Bd. 1892.
Auf den 22. Sonntag nach Pfingsten. Ebd.
Auf Allerseelen. XIII. Bd. 1893.
Auf den 25. Sonntag nach Pfingsten. Ebd.
Auf den Sonntag Septuagesima. XIV. Bd. 1894.
Auf den Z Sonntag in der Fasten. Ebd.
Auf das Fest der unbefleckten Empfängnis. Ebd.
Auf das hohe Weihnachtsfest. Ebd.
Auf Neujahr. Ebd.
Franz Xaver Ritz.
Ritz ist geboren zu Niederthalheim in Oberösterreich am
8. Oktober 1865. Er erhielt am 28. August 1886 in St. Florian das
Ordenskleid, beging am 28. August 1890 seine Ordensprofeß und
feierte am 29. Juli 1891 seine Piimiz. Er wirkte zwei Jahre lang
als Kooperator in St Oswald, von September 1893 bis Sep-
tember 1896 als Cooperator subsidiarius in St. Maria (Dek. Ens)
und von da an bis zum Juli 1900 bei St Martin in Klostemeuburg.
Nachdem er dann ein Jahr hindurch die Stelle eines Kooperators
an der Stiftspfarre in St Florian versehen hatte, ernannte ihn der
Propst von St Florian zum Spitals Verwalter und Kellermeister. Seit
Jänner 1902 ist Ritz auch Sekretär des Stiftspropstes.
Cernfk, Schriftsteller der Auj^istiner-Chorherrenstifte. 12
178
Ritz verfaßte:
Von Drontheim zum Nordkap. Linzer Volksblatt. 1897. Nr. 67, 68, 69, 71,
73, 74, 75, 76.
Kurze Geschichte des Stiftsspitals zu St. Florian. Herausgegeben zur
1600 jährigen Feier des Martyrertodes des heiligen Florian. St Florian 1904,
Selbstverlag. 24 S. 8^
Franz Xaver Asenstorfen
Franz Asenstorfer, am JO. September 1870 zu Oberthal-
heim in Oberösterreich geboren, trat am 28. August 1889 in das
Stift St Florian ein und legte am 28. August 1893 die feierlichen
Ordensgelübde ab. Nachdem er am 29. Juh* 1894 die Priesterweihe
empfangen hatte, las er am 12. August 1894 seine erste heilige Messe.
Schon im September desselben Jahres kam er als Aushilfspriester
nach Ried bei Mauthausen und wirkte daselbst bis zum No-
vember 1897. Vom November 1897 bis April 1899 war er Stifts-
kooperator und zugleich Präses des katholischen Oesellanvereines.
Im März 1899 wurde er Professor der Moraltheologie an der theo-
logischen Hauslehranstalt Seit Juli 1900 ist er zugleich Bibliothekar
und seit Jänner 1902 auch Archivar. Obwohl Asenstorfer durch
sein Lehramt und seine seelsorgliche Tätigkeit sehr in Anspruch
genommen ist, so hat er bei seinem eisernen Fleiße dennoch
auch in der Bibliothek bereits Bedeutendes geleistet Wir heben
nur das eine hervor, daß er die Bibliothek um ein Zimmer ver-
größert und damit einem äußerst dringenden Bedurfnisse Rechnung
getragen hat Wie viel Arbeit und welch peinliche Sorgfalt und
Genauigkeit eine derartige Umstellung erfordert, vermag nur ein
Fachmann zu sagen. Gegenwärtig werden unter Asenstorfers Leitung
die Fachkataloge neu geschrieben.
Asenstorfer ist ein eifriger Mitarbeiter der Linzer »Theologisch-
praktischen Quartalschrift«. Von seinen in dieser und in anderen
Zeitschriften veröffentlichten Arbeiten seien folgende erwähnt:
Anfang und Ende einer Verpflichtung. Linzer »Theolog.-prakt. Qnartal-
Schrift« 1901, S. 354-456.
Stiftsbibliothekar Albin Czerny f. Mittheilungen des österr. Vereines für
Bibliothekswesen. V. Jahrg. 1901 Nr. 1, S. 48-49.
Der hlg. Florian und seine Kritiker. Linzer Volksblatt 1901. Nr. 120, 121,
122, 123, 124.
Das alte Kloster St. Florian und seine Kritiker. Ebd. Nr. 136, 137.
Johann B. Breselmayr. Correspondenz des Priester-Oebetsvereines >Asso-
ciatio Perseverantiae Sacerdotalis«. XXlIl. Jg. Wien 1902. Nr. 1, S. 15—16.
Segen mit dem Ciborium nach der Communionaustheilung. »Theolog.-
prakt. Quartalschrift.« 1902, S. 366—368.
Kirchenzucht mit Hilfe des bürgerlichen Straftgesetzes. Ebd. 1902,
S. 445-447.
179
Alkoholfreier Wein - materia valida. Ebd. 1902, S, 624-628.
Geschichtliches über die Taufpaten. Ebd. 1903, S. 215-217.
Verunglückte Restitution. Ebd. 1904, S. 618—627.
Zur Geschichte des hl. Florian. Linzer Volksblatt 1904. Nr. 89, 90, 91,
92, 93, 94.
Franz Xaver Müllen
Der Chorherr des Stiftes St Florian Franz Müller ist am
Mai 1870 zu Dimbach in Oberösterreich geboren. Er erhielt im
Jahre 1890 am Feste des heiligen Augustinus das Ordenskleid, be-
ging vier Jahre nachher seine feierliche Profeß und wurde den
28. Juh' 1895 zum Priester geweiht. Am 1. August 1895 brachte er
sein erstes heiliges Meßopfer dar. Vom November des Jahres 1895
bis zum Mai 1896 betrieb er musikalische Studien in Omunden,
im September 1896 fand er als Kooperator Anstellung an der Stifts-
pfarre St Florian, von November 1898 bis zum März 1899 weilte
er in Wien, um sich in der Musik weiter auszubilden. Seither ist
er wieder Kooperator in St Florian und zugleich Präses des katho-
lischen Oesellenvereines. Im Jahre 1904 wurde er Stiftsorganist
Von Müller stammen eine Menge kleinerer Kompositionen
er dichtete und komponierte viele Lieder. Nebst vielen Artikeln und
Rezensionen, welche namentlich das Gebiet der Musik berühren
in periodischen Blättern verfaßte er:
Odysseus. Singspiel in vier Akten. Linz 1894, im Verlag des Akad. Uni-
versitäts-Zweigvereins St. Florian. 18 S. 8".
Meister Frindt. Volksstück in vier Aufzügen mit Oesang. Mskr« 1903.
60 S. 4\
Ein Krippenspiel. Mskr. 1903. 22 S. 8^ (Alle drei Stücke wurden bereits
aufgefülirt.)
12*
IL
Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes
Reichersberg
von 1600 bis auf den heutigen Tag.
Joh. Chrysostomus Simon.
In Garsten bei Steyr in Oberösterreich als Sohn des Hof-
richters im dortigen Stifte im Jahre 1606 geboren, trat er 1624 in
das Stift Reichersberg und legte 1625 die Gelübde ab. Er studierte
in Konvikte bei Sankt Peter in Salzburg von 1629 bis 1631 und
errang sich an der Universität in Salzburg das Magisterium der
Philosophie. 1631 wurde er Priester. Von 1634 bis 1737 war er
Kellermeister, von 1637 bis 1642 wirkte er als Pfarrvikar in Puten
(Pitten, Niederösterreich), von 1642 bis 1644 war er wieder Keller-
meister, von 1644 bis 1647 Kastner und von 1648 bis 1649 Pfarr-
verweser in Münsteuer. Im Jahre 1649 erhielt er die Stelle des
Stiftsdechants. Am 31. August 1682 resignierte er auf dieses Amt,
und am 20. Februar 1683, während des Aveläutens, entschlummerte
er — ein glühender Verehrer der seligsten Jungfrau — im Alter
von 77 Jahren.
Wir verdanken Simon das Nekrologium von
Reichersberg, welches mit den ersten Dezennien des
17. Jahrhunderts beginnt, und ein Verzeichnis der Ur-
kunden des Archivs.
Gabriel Adler.
Gabriel Adler wurde am 12. August 1663 zu Neuburg an
der Donau in Bayern von vornehmen Eltern geboren.
Er legte am 16. November 1681 im Stifte Reichersberg die
Profeß ab, studierte die Philosophie und Kasus in Dillingen,
scholastische Philosophie zu Ingolstadt und empfing am 20. Sep-
tember 1687 die Priesterweihe. Nachdem er längere Zeit hindurch
als Hausprofessor der Philosophie und Theologie, als Subdechant
und Chorregent gewirkt hatte, kam er 1698 auf die Kooperatur in
Bromberg, wo er bis 1705 verblieb. Von 1705 bis 1709 war er
184
Pfarrvikar in Ountramsdorf, von 1709 bis 1712 in Puten, schließlich
versah er im Stifte die Stellung eines Hauspirituals.
Gabriel Adler, der am 25. Mai 1744 an Altersschwäche starb,
verfaßte die Totenbriefe von 72 verstorbenen Mit-
brüdern.
Gregor Schuemann.
Gregor Schuemann, geboren zu Passau am 8. April 1670
als Sohn des Goldschmiedes Tobias Schuemann, Profeß des
Stiftes Reichersberg seit 1688, Priester seit 16. Juni 1696, Pfarrer
in Reichersberg von 1704 bis 1708, Kooperator in Edlitz von 1708
bis 1712 und Pfarrvikar zu Puten von 1712 bis 1713, trat 1718 in
das Stift Ranshofen über und beschloß dort am 31. Dezember 1736
sein Leben, »vir a candore animi erga confratres, a pietate in
superos, a linguarum et litterarum peritia venerabilis.«
Von ihm erschienen 1722 bei Höller in Passau:
Irrländischer Moyses das ist Tugend- und Wunderleben des heilig-
glorreichen Patritii. Anfangs in Welischer Sprach beschriben von Jacob
Certani, nunmehro in die hochteutsche Sprach treulich übersetzet
und 1735 bei Lutzenberger in Burghausen:
Wunderthätige Heih'gkeit, das ist Leben der Irrländischen Heiligen Brigidae.
In wälscher Sprach beschriben von Jacob Certani, nunmehro in die reiniste
hochteutsche Sprach getreulich übersetzt.
Quarin Föckler.
Fö ekler, ein Sohn des lateinischen Schulmeisters und Chor-
regenten Johann Chrysostomus Föckler, wurde am 2. Juli 1672 zu
Ried in Oberösterreich geboren. Er studierte die Humaniora und
die Philosophie im Seminar der Jesuiten zu Linz. Im Jahre 1695
legte er im Stift Reichersberg die Profeß ab, am 19. September 1699
empfing er die Priesterweihe, und am 11. Oktober dieses Jahres
brachte er sein erstes heiliges Meßopfer dar. Um das Jahr 1707
war er Provisor in Merschwang, von 1707 bis 1711 Pfarrer in
Münsteuer, vom 11. Juni 1711 bis 1713 Dechant und Novizen-
meister, endlich Pfarrvikar in Ort, wo er, reich an Verdiensten, am
22. Februar 1729 das Zeitliche segnete. Föckler, ein vorzügliche
Sänger und Orgelspieler, verfaßte aszetische Schriften, die
leider verloren gegangen sind. In Ort errichtete er das dritte Pfarrbuch.
Sigistnund Schupert.
Sigismund Schupert, geboren zu Obemberg am Inn in Ober-
Österreich den 13. Juni 1683, studierte in Passau die Humaniora und
die Philosophie. Am 28. August 1705 legte er zu Reichersberg die
185
ewigen OelObde ab, worauf er sich in Salzbui^ dem Studium der
Theologie und beider Rechte hingab. Im Jahre 1708 empfing er in
Salzburg die Priesterweihe. Dann wirkte er in folgenden Stellungen :
Von 1708 bis 1710 war er Kooperator in Ort, von 1711 bis 1713 Pfarr-
vikar in Reichersberg, von 1713 bis 1720 Subdechant und Pfarrvikar
in Münsteuer, von Juni 1720 bis 1723 Stiftsdechant, Novizenmeister
und Hausspiritual, von 1737 bis 1744 abermals Pfarrverweser in
Münsteuer. Schupert war ein strenger Asket — er schlief nur
auf bloßem Stroh — und inniger Verehrer der seligsten Jungfrau.
Er starb nach langjährigen Abtötungen ganz entkräftet am
10. Mai 1746 und hinteriieß dem Stifte einen von ihm ver-
faßten Kommentar zu Cornelius a Lapide und zu der
Psalmenerklärung von le Blanc.
Augustin Lipowsky.
A. Lipowsky, geboren am 2. Juni 1715 zu Eberschwangin
Oberösterreich, studierte die Humaniora zu Königgrätz, die Philosophie
als Musiklehrer im Stifte Niederaltach, die Theologie und Canones
in Dillingen. Er legte am 29. September 1735 im Stifte Reichersberg
die Profeß ab, wurde am 3. Januar 1740 zum Priester geweiht und
war von 1742 bis 1745 Kooperator in Puten, von 1745 bis 1753
Administrator zu Ountramsdorf und von 1753 bis 1754 Pfarrvikar in
Puten. Dann versah er mehrere Jahre hindurch die Stelle eines
Hauskaplans beim Grafen Tattenbach in St Martin. Von 1764 bis
1773 war er abermals Pfarrer in Puten. In späteren Jahren
pflegte er im Stifte mit großem Eifer das Studium der Geschichte.
Er löste die von der kurfürstlichen Akademie der Wissenschaften
in München gestellte Preisfrage: »Was hatten die Pfalzgrafen von
Scheyern und Wittetebach für ein Geschlechtswappen? Warum
haben die Herzoge die Wecken und Löwen wechselweise, die
Herzoge von Niederbayern aber zu diesen noch ein Pantherthier
angenommen?« mit glücWichem Erfolge, erwarb den ausgesetzten
Preis und wurde zum Mitgh'ed jener Akademie ernannt
Von seinen weiteren literarischen Arbeiten liegen
noch vor:
Historisch -heraldische Abhandlung von dem Ursprünge der Klöster-
wtppen und ob sich aus denselben ein untrüglicher Schluß auf das Geschlechts^
zeichen ihrer Stifter machen läßt. »Abhandlungen der kurfürstlichen Akademie
der Wissenschaften in München.« 1776. X, S. 265 ff.
Historisch - heraldische Abfertigung der wider die Abhandlung von dem
Wappen der Pfalzgrafen von Witteisbach, nachmaliger Herzoge in Baiern,
gemachten Einwendungen eines Ungenannten. »Neue historische Abhandlungen
der bairischen Akademie der Wissenschaften.« 1779. I, S. 425 ff.
186
Oerechtsamkeiten des Grundherrn im Erzherzogthum Österreich unter
der Enns aus dem Traktakt de juribus incorporalibus lit. IV von der Qnmd*
Obrigkeit, dann verschiedenen Büchern der bewährtesten Rechtsgelehrten mi
Beifügung vieler k. k. Hofresolutionen zusammengetragen anno 1760, gewidmet
dem Probste Severinus von St. Nicola. Mskr.
Mehrere Predigten. Mskr.
In Baaders Oelehrtenlexikon werden noch andere Schriften
Lipowsky zugeschrieben. Diese stammen aber von seinem Bruder
Anton Lipowsky, Mitgh'ed der bairischen Akademie und kurfürst-
lich geisth'chem Ratssekretär. Augustin Lipowsky starb den
16. Jänner 1791.
Raphael Buz.
Buz erblickte am 13. Dezember 1715 zu Ried in Oberösterreich
das Licht der Weh. Sein Vater war Wagner. Frühzeitig kam Buz
als Chorknabe in das Stift Reichersberg, wo er neben Gesang auch
die Rudimenta erlernte. Die Humaniora studierte er in Passau,
die Philosophie zu Salzburg, die Theologie zu Dillingen, die Kasus
und Kanones zu Passau. Am 29. September 1740 legte er im
Stifte Reichersberg die Profeß ab, am 8. Juni 1743 empfing er
die Priesterweihe, und am 28. Juli 1743 begieng er seine Primiz.
Im Jahre 1744 wurde er Kooperator in Bromberg, von 1751 bis
1752 war er Kooperator in Puten und Edlitz und von 1752 bis
1768 Pfarrvikar in Edlitz. Dort legte er neue Inventare und Zehent-
bücher an und erbaute auf dem Friedhofe eine schöne Kapelle mit
kunstreichem Altar. 1768 kehrte Buz in das Stift zurück und
übernahm das Amt eines Kastners, das er bis 1773 versah. Von
1783 bis 1786 war er Bibliothekar und von 1791 bis 1793 Stifts-
dechant. Vom Alter gebrochen entschlief er am 21. Februar 1800.
Als Bibliothekar verfaßte Buz mit großem Fleiße,
aber ohne Kritik und mit offenbaren Fiktionen meist
auf Orund von Kopialbüchern eine Stiftschronik:
Ciironicon monasterii Reicherspergensis canonicorum regularium Latera-
nensium divi Augustini ad S. Michalem archangelum. 1783 bis 1786. 4 tom 2^.
Mskr. im Arciiiv des Stiftes Reichersberg.
Nikolaus Tolentinus
Oeisler wurde am 19. April 1739 zu Salzburg geboren,
wo seine Eltern das Steinmetzgewerbe betrieben. Er studierte an
der Universität in Salzburg Philosophie und Theologie, legte am
11. September 1764 im Stifte Reichersberg die Profeß ab, empfing
am 24. September 1768 die heilige Priesterweihe und feierte am
29. September 1768 sein erstes heiliges Meßopfer. Von 1771 bis
1773 war er Kooperator in Reichersberg, von 1773 bis 1774 in
187
Münsteuer und von 1774 bis 1778 in Bromberg. Hierauf kam er
als Lehrer der Philosophie und der Theologie ins Stift zurück, wo er
am 22. Februar 1783, von Schlaganfällen heimgesucht, atrs dem
Leben schied. . " ^ '
Oeisler war mit den herrlichsten Oeistesgaben ausg^est^et
Schon als Student löste er einmal mit glücklichem Erfolge in la-
teinischen Versen die Probleme, welche die Universität Salzburg,
wie alljährlich, während der Frohnleichnamsoktav an tdas Triumph-
tor angeheftet hatte und gewann so den ausgesetzteh Preis. Lange
Zeit hindurch verfaßte er die Rotelbriefe für verstorbene
Mitbrüder.
Leopold Reuß.
Leopold Reuß wurde in der fürstlich Fuldaschen Stadt
Hammelburg am 27. August 1775 als Sohn des Bürgers Johann
Georg Reuß geboren. Im September 1795 erhielt er im Stifte
Reichersberg das Ordenskleid, nachdem er schon einige Zeit als
Stiftskandidat in Linz Theologie gehört hatte. Am 31. August 1797
legte er die Profeß ab, am 6. September desselben Jahres wurde
er zum Priester geweiht, und am 1. Oktober darauf feierte er sein
erstes Meßopfer. Zum Kooperator ernannt, kam er noch im Jahre 1797
nach Edlitz in Niederösterreich und 1800 nach Bromberg. Im
Jahre 1801 weilte er an der Universität in Jena und von 1802 bis
1810 im Stifte. Das Jahr 1810 brachte die Aufhebung des Stiftes
Reichersberg durch die französische Regierung. Reuß war hierauf
einige Zeit Provisor in Engelzeil und widmete sich später dem
Studium der Naturwissenschaften an der Universität Landshut. Die
bayrische Regierung, an welche die Franzosen im September 1810
das Inn- und Hausruckviertel abtraten, bestimmte ihn 1 813 zum
provisorischen Pfarrer von Ort, wo er bis zur Wiedererrichtung
des Stiftes verblieb. Nach der Wiederherstellung des Stiftes wurde
er Pfarrvikar in Reichersberg, 1821 schied er jedoch aus dem Ordens-
verbande. Er lebte dann als Chorvikar an der Domkirche zu
Passau und starb am 30. Juli 1850.
Reuß verfaßte die naturhistorischen Arbeiten:
Die Flora von Reichersberg. Passau 1819, Arabrosi.
Die Fauna und Flora des Unterdonaukreises.« Passau 1831 bis 1832, Pustet,
Eduard Zöhrer.')
Eduard Zöhrer wurde am 7. April 1810 zu Sarleinsbach
im Mühlkreise in Oberösterreich geboren, wo sein Vater als Schul-
') Die biogrraphische Skizze ist nach einem Lebensbild Zöhrers von P. Sigis-
mund Fellöcker verfaßt. (S. »Krippigsangl und Kripplspiel* VlI. B. Linz 1886.)
188
lehrer wirkte. Von diesem, der nicht bloß ein braver Lehrer, sondern
auch ein tüchtiger Musiker war, erhielt der Knabe frühzeitig Unter-
richt in der Musik, namentlich im Orgelspid. Die Mutter, selbst
eine vortreffliche Sängerin, hatte gleichfalls einen nicht zu unter-
schätzenden Einfluß auf die musikalische Bildung des Knaben,
besonders im Gesänge.
Seinen Oymnasialstudien oblag Zöhrer in Linz. Am 13. Sep-
tember 1829 trat er im Chorherrenstifte Reichersberg ins Noviziat
Nach Abiauf des Probejahres hörte er die Theologie zu Linz, Den
29. September 1832 legte er die feierlichen Gelübde ab, und am
28. August 1834 zelebrierte er sein erstes heiliges Meßopfer.
Zöhrers ganze Tätigkeit war von nun an der Seelsorge, der
Musik und der Dichtkunst geweiht. Nachdem er von 1834 bis 1841
die Stelle eines Kooperators und eines Regenschori an der Stifts-
kirche zu Reichersberg versehen hatte, wurde er zuerst auf die
dem Stifte Reichersberg inkorporierte Pfarre Edlitz und später auf
die stiftliche Pfarre Themberg in der Erzdiözese Wien gesandt
Auf ersterer wirkte er als Kooperator von 1841 bis 1847, auf letzterer
als Pfarrvikar von 1847 bis 1856. Nach Oberösterreich zurück-
berufen, pastorierte er die Pfarre St Lambrechten im Innkreise von
1856 bis 1885, also durch volle 29 Jahre.
Als eifriger Seelsorger von gewinnender Liebenswürdigkeit
begnügte er sich nicht mit der Erfüllung der gewöhnlichen Pflichten.
Mit Sorgfah war er auf den Schmuck und die Zierde seiner Pfarr-
kirche und des dazugehörigen Friedhofes bedacht Mit Liebe förderte
er die heiligen Missionen und die Jugendbündnisse.
Hatte er schon in den ersten Jahren seines Priestertums
mehrere Hymnen komponiert und die vorzüglichsten Lieder des
gefeierten oberösterreichischen Dialektdichters Franz Stelzhammer
in Musik gesetzt, so dichtete und komponierte er in St Lam-
brechten vorzüglich für die erwähnten Bündnisse die schönsten
Lieder und Spiele in Volksmundart. Sein fast ganz aus Holz er-
bauter Pfarrhof, jedoch ein Muster der Ordnung und eine Stätte
des Friedens, war zugleich eine Oesangschule, wo er auch ein-
zelnen fähigen Jünglingen und Jungfrauen Unterricht im Orgelspiel
erteilte. Eine wahrhaft rührende Verehrung zu Maria und dem Jesu-
kinde bewog ihn immer und immer wieder, ihr zu Ehren die zartesten
Lieder und Spiele zu dichten und in Musik zu setzen. So wurde
er auch die Seele des oberösterreichischen »Sternsingerbundes«,
ja er nannte sich selbst mit Voriiebe den »Sternsingä-Veitl«. Aber
nicht bloß für das »Christkind« und seine heilige Mutter glühte das
Herz des frommen Sängers, sondern für jede christliche Wahrheit und
189
Tugend begeisterte er sich. Man Icann sagen: sdne Dichtungen
umfassen das christliche Leben in allen seinen Beziehungen nach
Zeit und Ewigkeit.
Über die vollendete Form von Zöhrers Dichtungen hat die
Kritik die günstigsten Urteile abgegeben. Im wesentlichen besagen
diese folgendes:
»Eduard Zöhrer ist in Wahrheit ein Voljcsdichter, er denkt
und fühlt mit dem Volke, kennt genau die Sitten und Gebräuche,
die guten und schlimmen Manieren desselben und hat dessen
Sprache vollkommen in seiner Gewalt Zöhrer ist ein echter, gott-
begnadeter Dichter, wie er nur geboren wird. Das Feuer ver-
zehrender Leidenschaft kennt er nicht; übermütige Lustigkeit ist
ihm ebenso fremd als schwarzer Trübsinn. Ein echt christlicher
Humor, der dem Ernst des Lebens nicht abhold ist, kennzeichnet
seine Gedichte. Zöhrer darf sich ohne Bedenken neben jeden
unserer beliebtesten Volksdichter stellen. Auch in den schwierigsten
Versmaßen, die er mit Vorliebe und Leichtigkeit handhabt, über-
rascht uns eine Reinheit und Vollendung, die bisher an keinem
obderennsischen Dichter wahrgenommen wurde: er übertrifft darin
auch Meister Stelzhammer. Noch in einem Punkte übertrifft er
alle: Zöhrer ist auch Sänger, seine musikalische Begabung ist
kaum minder groß als seine poetische, darum diese Formvollen-
dung, dieser rhythmische Schwung, diese Sanglichkeit jedes seiner
Gedichte.«
Zöhrer schrieb, wie Fellöcker mit Recht hervorhebt, seine
Gedichte nicht zur Belustigung »höherer Gesellschaftskreise«,
sondern er schrieb für das Volk aus Liebe zu diesem und zu
seiner Sprache. Er schilderte nicht die rauhen, groben Seiten
des Volkes, um dieselben lächerlich zu machen; er suchte vor-
züglich die guten Sitten, die edlen Seiten des Volkes, insbesondere
seine Religiosität hervorzuheben und gebrauchte dessen Fehler und
Unarten nur als Schlagschatten, damit das Licht seiner Tugenden
desto heller leuchte und desto tieferen Eindruck auf seinen Sinn
und Willen mache. Er suchte durch seine Dichtungen den Charakter
und die Sitten des Volkes zu verbessern und zu veredeln. Des
großen Verdienstes, das sich Zöhrer hierdurch um sein Volk er-
warb, geschieht auch ausdrücklich Erwähnung in dem Erlasse, in
welchem der hochselige Bischof Franz Josef Rudigier denselben zum
»geistlichen Rate« ernannte.
Besonders fruchtbar für die Dichtkunst gestalteten sich Zöhrers
letzten Lebensjahre, obgleich er schon immer kränkelte. Auf sein
herannahendes Abscheiden war er häufig bedacht und sah dem-
190
selben voll Zuversicht entgegen. In einem seiner letzten Gedichte
sang er noch:
I. As kann da sän Labn nix lustigäs gäbn,
Was^) Singer zun Zideri 'n Christkinderl z' Ehm.
Drum moecht i so gern höh äf übä d' Stern
Und obmät in Himmel ä Sternsingä wem.
II. Drobn wur i not faul, i sung alliweil;
Kain Seiden^) västimmät so, eija bolei.
Und Liedl fangneu dö beutiät i frei
Von Pfaidörmel au - ä und d' Weisen ') mit z' gleih.
V. Äs is mä not bang, äs dauert not lang,
Da sätz i mann Kopf drdf, as feihlt ma not weit;
Bai kimmt gnu dö Zeit, daß obmät wer schreit:
Äf d' Weihnachten brauch' ma di : grecht *) di Veit !
Am 15. Mai des Jahres 1885 wurde Eduard Zöhrer von dieser
Erde abberufen. Für sein Totenbildchen hat er folgenden Abschieds-
gruß verfaßt:
»Mueß gen fürt af d' Rais,
Meinz ös, as is kain Gspais.
Nan, in Gottsnam!
Mir kemman wieder zam,
Gelts, und bleibn bonand!
Sagts ja draf, göbts ma d' Hand.<
Unter den nachgelassenen Schriften Eduard Zöhrers, die im
Archiv des Stiftes Reichersberg aufbewahrt werden, fanden wir 1Q85
von ihm verfaßte Gedichte und weit über 100 Kompositionen von
ihm. Voraussichtlich werden später noch manche im Archiv ruhende
»O'schichfn und O'sangrn« Eduard Zöhrers und seines Mitbruders
Floridus Blümlinger (s. d.) im Druck erscheinen.
Bisher wurden von Zöhrers Schriften folgende
veröffentlicht:
Allälai christligö Gsänger und Gspiel in der oberösterreichischen Volks-
raundart. Vom Chorherrn Pfarrvikar Eduard Zöhrer, herausgegeben von P. Sigm.
Fellöcker. 1. Bd. Linz 1882, Haslinger. XV und 256 S. 8°. 2. Bd. XXXI und
240 S. ebend. 1886. 3. Bd. VIII und 264 S. ebend. 1888.
Gedichte: In Fellöckers »Kripplgsängl und Krippispiel in der ober-
österreichischen Volksmundart^, Linz, Haslinger. 1. Bdchn. (1880), S. 40-117;
ILBdchn. (1881). S. 45-120; 111. Bdchn. (1881), S. 59—124; IV. Bdchn. (1883),
S. 31-128; V. Bdchn. (1884), S. 20-128; VI. Bdchn. (1885), S. 15-128;
VII. Bdchn. (1886), S. 22-96; VIII. Bdchn. (1887), S. 33—128.
Zahlreiche Gedichte und Kompositionen Zöhrers fanden Auf-
nahme in der Volksausgabe oberösterreichischer mundartlicher
») Als. «) Keine Seite. ») Die Melodien. *) Richte dich, halte dich bereit!
191 ""
Dichtungen, betitelt »Aus da Hoamä;.«, welche der rührige Stelz-
hammer-Bund herausgegeben hat
Das Archiv des Stiftes Reichersberg verwahrt von Zöhrer
folgende Kompositionen:
Requiem für Sopran, Alt und Baß.
Orablied für 4 Singstimmen, 2 Clarinette, 2 Hörner und Posaune.
Libera für 3 Singstimmen.
50 Harmonisierte Choral-Offertorien.
5 PflanzI von Franzi.
Der trauri und da lustie Dauber v. Franz Stelzhammer für 1 Tenorstimme
mit Begleitung.
Da Gimpel (Stelzhammer).
Von Hausen.
Grüß Gott liebe Leut.
D Augnsprach Gsangl (Stelzhammer).
s' Heumahda Gsang für Tenor, Bariton und Baß mit Quitarbegleitung
(Stelzhammer).
s' Gsangl von Dengeln für 4 Männerstimmen und Chor mit obligater
Begleitung der Dengeböße. (Stelzhammer.)
Olls in Ehm. Für 4 Männerstimmen. (Stelzhammer.)
Kain Tag ani Sunn. (Stelzhammer.)
D* Stern für eine Tenorstimme mit Begleitung. (Stelzhammcr.)
Da Prohlhans für Bariton.
Wann i lang nimma bi.
D' Aubröd.
D' Monsuchtö.
Wie's geht.
s* Lümperl.
Da kemfrischi Bue.
Mein Müederl.
Guada Rath für eine Sopranstimme. (Stelzhammer.)
Goethe's Schweizerlied.
Dös anbrennt Rosel.
Ans Inviertler-Volk.
Der Ungsöngtö. Für eine tiefe Baßstimme (Stelzhammer.)
I. Kaisagsang.
IL Kaiser-Gsang.
Dahi. Für eine Singstimme und Pfte. (Stelzhammer.)
Freud und Laid. (Stelzhammer.)
Gsangl von Duizat. (Stelzh.)
D* Irrwurzen. (Stelzh.)
In medio salus. (Stelzh.)
s' Lockgsangl. (Stelzh.)
Amuxlgsang.
I kann singa kann krähn.
Haidja. (Stelzh.)
Resolut für 3 Männerstimmen. (Stelzh.)
Da vehextö Jager.
Da Kreuzkopf.
< 192
Da frischö Bue und dös h^^'zi Reserl.
Fensta-Gsangl. (Stelzh.)
Natürligö Freyheit. (Stelzh.)
Memorabile.
s* Vögerl.
Auweh. (Stelzh.) <
Dö zwai Voschandelten. (Stelzh.)
Da Mai. (Stelzh.)
s' Element.
Frühlingsgsangl.
s' Haimathgsang. (Stelzh.)
s' Vögerl und der Mensch.
Frühlings Botschaft (Stelzh.)
In Hörist wanns Nebeln treibt (Stelzh.)
I. Wödagsangl. (Stelzh.)
IL Wödagsangl. (Stelzh.)
Da gwunganö Handel. (Stelzh.)
Comparativ.
Frisch. (Stelzh.)
Da und dort
Praevenienz.
Ehstandsliedel (daß das waißt). (Stelzh.)
Ehstandsliedel (und extera not). (Stelzh.)
Dö Blüeml. (Stelzh.)
Da gehät Schuestä.
Schweizerlied. (Stelzh.)
Da Voglspm. (Stelzh.)
Vogel Gsang. (Stelzh.)
A Grätälänt
Oelegenheits-Cantate für 3 Männerstimmen.
Hall und Wiederhall.
Dd Haimädingä«
Beim Scheiden.
Der Zufriedene.
Der Hochgelobte.
Der Gesang.
Toaste für 4 Männerstimmen.
Verkündung.
Hochzeitslied für Tenor und Baß.
Toast.
Thaler und Kreuz.
Taodumef.
Gesang am Sarge eines Jünglings.
Weihnachtslied.
20 lateinische Gesänge ohne Begleitung.
Herr was ich bin ist dein Geschenk.
An den Jüngling.
Gott mein Gott wie sollt' ich Dein vergessen.
Diesen Tag gab uns der Herr.
Bußgesang.
193
O schwere Zeit der Not.
Schlummerlied.
In ein Stammbuch.
Ach die Heimat muß ich meiden.
Unsere Quelle kommt im Schatten.
Der Schiffer.
Sternlein in der Höhe.
Ich kann wol manchmal singen.
Rausche mächtig goldne Feier.
Im wunderschönen Monat Mai.
Der getäuschte Verräther.
Corona spinea.
Licht von Himmel.
Gute Nacht.
Hirten wachet auf.
Adventlied.
Oberösterreichisches Ki ippellied.
Bernard Appel.
BernardAppel, der 66. Propst des Stiftes Reichersberg, wurde
am 27. September 1815 zu Sichelsdorf in der Diözese Königgrätz
(Böhmen) geboren. Er trat am 4. September 1836 in das Stift
Reichersberg, legte am IQ. April 1840 die Profeß ab und wurde
am 24. Juli 1841 zum Priester geweiht. Appel bekleidete jahrelang
das Amt eines Bibliothekars und Novizenmeisters, war von 1844
bis 1854 auch Stiftsdechant und kam 1861 als Pfarrverweser nach
Scheiblingkirchen (in Niederösterreich), wo er bis 1876 wirkte.
Am 30. Mai 1876 wählte ihn das Kapitel einstimmig zum
Propst. In dieser Stellung machte er sich durch praktische Bauten
und Reparaturen im Stifte und auf den Pfarreien, noch mehr aber
durch seinen in Wahrheit heiligmäßigen Wandel sehr verdient. Propst
Bemard starb im Alter von 84 Jahren als Jubelpriester, Ritter des
Leopold-Ordens, Konsistorialrat und Ehrenbürger von Reichersberg
am 7. September 18QQ.an Herzlähmung.
Als Bibliothekar verfaßte er die »Geschichte des regul. lat.
Chorherrenstiftes des heiligen Augustin zuReichers-
berg in Oberösterreich.« Linz 1857, Feichtinger. VI und
320 S. 80.
Gregor Doblhamer.^)
Gregor Doblhamer erblickte am 26. April 1823 zu Neun-
dling (auch Neuling) bei St. Lambrechten in Oberösterreich das
') Vergl. Konrad Meindl, Gregor Doblhamer. Ein kleines Lebensbild. Sepa-
ratabdr. aus dem >Linzer Volksblatt« Nr. 34 bis 42 mit Ergänzungen und 11 Ab-
bildung. München 1899, Druck v. d. Nation. Verlagsanstalt. Selbstverlag des Stiftes.
Ccrnik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 13
194
Licht der Welt und wurde auf den Namen Johann Nepomuk ge-
tauft. Der junge Doblhamer, welcher die Halbtagsschule in Sankt
Lambrechten besuchte, zeigte große Aufgewecktheit und besonderen
Lerneifer. Durch die Unterstützung seines Onkels, des hoch-
würdigen Herrn Johann Bauer — Dechants, Konsistorialrats und
Stadtpfarrers in Freistadt, f 1854 — wurde ihm das Studium er-
möglicht. Sämtliche sechs Klassen des Gymnasiums nebst den
zwei philosophischen Jahrgängen vollendete er mit sehr gutem Erfolge
zu Linz. Im Sommer 1843 meldete sich Johann Nep. Doblhamer,
zu jener Zeit ein schlanker, hochgewachsener Jüngling von 20 Jahren
mit vielen geistigen Anlagen, zur Aufnahme in das Stift Reichers-
berg. Am 23. August 1843 fand seine feierliche Einkleidung statt,
wobei ihm der Ordensname Gregor (der Große) gegeben wurde.
Es ist noch ein Gedicht in oberösterreichischer Mundart von ihm
vorhanden mit der Überschrift: »Dö drei Tag, ehd's mi einklaidt
haben. A traurigö Geschieht.«
Das Gedicht beginnt:
»Allai sitz i dada,
Alls rueli und stad,
Qrad wie wann a Gstoröms
In an Haus drina lad.«
Mit der 37. Strophe schließt es:
»Und es wird sie not fahl'n
Und es geht ma scho z'samm,
Und i höb's hold, wie oU's an,
Mit'n lieb'n Ootfsnam.«
Im Noviziat verwendete Gregor die freien Stunden mit Vorliebe
für Arbeiten in der Bibliothek. Ein großer Teil des alten Katalogs
ist von seiner Hand geschrieben. Von 1844 bis 1848 oblag er den
theologischen Studien in Linz. Während dieser Zeit besuchte er
häufig und mit großem Interesse das Landesmuseum Francisco-
Carolinum. Nachdem er am 28. August 1846 die feierlichen Ordens-
gelübde abgelegt hatte, empfing er am 25. Juli 1847 in Linz die
Priesterweihe. Am 8. November des sturmbewegten Jahres 1848
wurde Gregor Doblhamer beim bischöflichen Ordinariat in Linz
als Kooperator der Stiftspfarre Reichersberg präsentiert
Mit großem Eifer erfaßte der junge Stiftspriester den Beruf
eines Seelsorgers. Besonders lag ihm der christliche Unterricht am
Herzen. Er benützte jeden Anlaß, den Kindern Freude zu bereiten. So
wurde zu jener Zeit zu Reichersberg die Feier der Erstkommunion am
weißen Sonntag eingeführt Große Verdienste erwarb sich der junge
Kooperator als Tröster am Krankenbette, insbesondere im Jahre 1855,
wo er fünf Cholerakranken die heiligen Sterbesakramente reichte.
195
Mit großem Fleiße schrieb er seine noch voriiegenden Predigten.
1851 wurden durch ihn in Reichersberg die h'ebhchen Maiandachten
eingeführt In demselben Jahre errichtete er dort den Vinzentiusverein.
In den Mußestunden beschäftigte sich Doblhamer zeitlebens
gern mit der Malerei. Seiner Kunstfertigkeit entstammen mehrere
wohlgetroffene Porträts von Mitbrüdern sowie einige Landschafts-
bilder. Zahlreich sind die religiösen Darstellungen, vor allem die
Muttergottesbilder, die der Verstorbene für das Stift oder für die Feld-
kapellen in der Umgebung gemalt hat Neben der Malerei ver-
suchte sich Doblhamer mit Geschick auch in der Dichtkunst
Schon als Student der zweiten Humanitätsklasse »Poesie« machte
er die ersten Gedichte in den verschiedensten Versmaßen. Das
erste Bändchen: »Jugend-Phantasie. Metrische Aufsätze
von Johann Nep. Doblhamer, Hörer der Logik zu Linz»
16. Oktober 1841« enthält 60 Gedichte, welche vom 23. Juli 1840
an bis zum 22. Dezember 1842 ein verschiedenes Datum tragen. Zu
jener Zeit bildete sich unter den Hörern der Philosophie zu Linz
ein Verein »Concordia«. Außer Pflege der Geselligkeit hatte der-
selbe literarisches Streben zu seiner Aufgabe. Er gab eine Zeitschrift
im Manuskript heraus: »Concordia. Akademisches Blatt
Sammlung poetischer und prosaischer Aufsätze. Re-
digiert von Johann Nep. Doblhamer 1843«. Der Band von
313 Seiten enthält 28 Gedichte und Aufsätze aus der Feder Dobl-
hamers. Mehrere Gedichte aus dieser Sammlung wurden in der
»Warte an der Donau« abgedruckt. Doblhamer nahm den Dichter-
namen »Donnartello« an. Er schrieb noch ein zweites Bändchen
Gedichte von 1 7Q Seiten mit dem Titel : »Poetische Versuche.«
Der englische Staatsmann Gladstone hat zum Andenken an
seinen Besuch im Stifte Reichersberg am 13. September 1886 ein
von ihm verfaßtes lateinisches Gedicht dem Stifte Reichersberg ver-
ehrt: »Jesu pro me perforatus« («Jesus für mich herzdurchstoßen«),
welches im »Linzer Volksblatt« in Nr. 122 vom 2Q. Mai 18Q8 in
deutscher Übersetzung veröffentlicht wurde. Das Gedicht erweckte
allgemeines Interesse; katholische und protestantische Zeitungen
nahmen es in ihre Spalten auf. Die vortreffliche Übersetzung stammt
aus der Feder unseres Gregors. Bei den verschiedensten Anlässen
verfaßte er sinnige Gelegenheitsgedichte. Die dichterische Ader floß
in seinem reichen Geiste fort bis in seine letzten Lebensjahre.
Aber auch das öffentliche, das politische Leben sollte die große
Arbeitskraft und die trefflichen Geistesanlagen Doblhamers in An-
spruch nehmen. Am 1. Juli 1857 wurde ihm das Stiftsrentamt mit
der Patronatsverwaltung übertragen. Diese Stellung mit den mannig-
13'
196
fachen Berechnungen und Rekursen in Reh'gions- und Studienfonds-,
Oebührenäquivalent-, Grund-, Erwerb-, Verzehrungs-, Einkommen-
und anderen Steuersachen war für den Verstorbenen eine zwar
mühevolle, aber ungemein bildende Vorschule zu seinem späteren
Wirken als Landtags- und Reichsratsabgeordneter. Wiederholt stand
er als Rentmeister den umliegenden Gemeinden in schwierigen
Fragen, besonders in Geld- und Steuersachen, mit Rat und Tat
hilfreich bei. Um solcher Verdienste willen wurde er bereits damals
von den Gemeinden St. Georgen bei Obernberg und Reichers-
berg zum Ehrenbürger ernannt. Immer größer wurde seine Anteil-
nahme am öffentlichen Leben. Um diese Zeit sandte er manche
Artikel über bedeutsame Ereignisse und Tagesfragen an die »Wiener
Kirchenzeitung«. Der Gründungstag des »Katholischen Volksvereines
für Oberösterreich« war der eigentliche Geburtstag des Politikers
Doblhamer. In der ersten Versammlung dieses Vereines, am IQ. April
1870 in Obernberg, trat er zum erstenmal öffentlich als politischer
Redner auf. Zugleich mit dem Volksvereine trat auch der »Katho-
lische Preßverein« ins Leben. Von der Gründung des Preßvereines
an war Gregor Doblhamer stets ein sehr tätiges Komiteemitglied
desselben. Von nun an stellte er seine Feder unermüdlich in den
Dienst der katholische Presse. Seine zahlreichen Artikel im
»Linzer Volksblatt« tragen meist die Chiffre gd. Inter-
essant und lehrreich waren seine schöngeschriebenen
»Wiener Briefe« 1. über die Zustände im Reichsrathe
(1879 bis 1880), 2. über den Petroleumzoll (1883), 3. über
die Schulbesuchserleichterungen (1883, 1884), 4. über
das Landsturmgesetz. Im »Einsiedler-Kalender» von
1887 veröffentlichte er gleichfalls einen inhaltsvollen
Wiener Brief: »Aus dem österreichischen Reichsrathe.«^
Viel Arbeit, aber auch großen Undank und zahlreiche
Schmähungen brachte Doblhamer die Regulierung der Grundsteuer,
an der er als Obmann des Komitees zur Aufstellung eines Klassifi-
kationstarifs mitarbeitete. Unter unbeschreiblicher Mühe arbeitete
er jahrelang für die Herabsetzung der Tarifsätze zugunsten Ober-
österreichs, erreichte aber von der widerstrebenden Regierung nur
eine teilweise Erfüllung seiner Wünsche und Forderungen. Sämt-
liche Artikel des >Linzer Volksblatt« über die Durch-
führung der Grundsteuerregulierung auf Grund des
Gesetzes vom 24. Mai 186Q sind von Doblhamer ge-
schrieben, ebenso die Broschüre »Zur Regulierung der
Grundsteuer. Reflexionen anläßlich der am 30. Märzd.J.
(das ist 1878) beim hohen Reichsrathe als Regierungs-
197
Vorlage eingebrachten Oesetzesnovelle«. Früher
schon verfaßte er die im Druck vorliegende »Relation
an die hohe k. k. oberösterreichische Orundsteuer-
reguIierungs-Landeskommission in Linz über die im
Jahre 1876 vorgenommene gemeinschaftliche Be-
reisung der Landesgrenzen Oberösterreichs und Salz-
burg s, Oberösterreich sund Steiermarks und Böhmens
und das Verhältnis dieser Länder gegeneinander in
Sachen der Grundeinschätzung«. Für diese schwierigen
und oft auch odiosen Arbeiten wurde Doblhamer reichlich ent-
lohnt sowohl durch die Huld des Monarchen, der ihm mit aller-
höchster Entschließung vom IQ. Dezember 1882 das Ritterkreuz
des Franz Josef-Ordens verlieh, als auch durch das Vertrauen des
christlichen Volkes, das ihn am 7. September 1878 in den Landtag
und am 24. Juni 187Q in den Reichsrat entsandte. 21 Jahre lang
war Doblhamer Landtags- und 20 Jahre lang Reichsratsabgeordneter,
1887 und 1890 auch Mitglied der Delegation zu Budapest.
Was Doblhamer im Landtag und Reichsrat sonst noch ge-
arbeitet hat, ist aus P. Lambert Ouppenbergers »Bibliographie
des Klerus der Diözese Linz von deren Gründung bis zur Gegen-
wart 1785—1893«, Linz 1893, Preßverein, S. 32 ff., zu ersehen.
Seine Verdienste fanden auch seitens der kirchlichen Obrig-
keit die gebührende Anerkennung. Am 10. Mai 1889 ernannte ihn
Bischof Franz Maria Doppelbauer von Linz zum geistlichen Rate
und am 8. Dezember 1894 zum Konsistorialrate. Am 25. Juli 1897
feierte Doblhamer in aller Stille am Gnadenaltar zu Mariazeil sein
fünfzigjähriges Priesterjubiläum. Ungefähr anderthalb Jahre nach
diesem Freudenfest verließ er den irdischen Kampfplatz, um, wie
wir hoffen, teilzunehmen an dem ewigen Freudenfest im Himmel.
Ein schweres Magenleiden mit einer großen Lebergeschwulst
machte am Morgen des 9. Februar 1899 seinem Leben ein Ende.
Über die öffentliche Tätigkeit des Verstorbenen schrieb das
Organ des Landeskulturrates, dessen Mitglied Doblhamer gewesen,
am 15. Februar 1899: »Sowohl im Landtage als auch im Reichs-
rate war Gregor Doblhamer eines der begabtesten, einflußreichsten
und hervorragendsten Mitglieder der konservativen Partei, deren
Grundsätze er mit Entschiedenheit und Geschick vertrat. Er besaß
ein gründliches Wissen und große Kenntnisse auf den verschie-
densten Gebieten. Zumal in wirtschaftlichen Fragen bekundete er
einen klaren, weiten Blick. Die konservative Partei verliert in Gregor
Doblhamer ein erfahrenes, opferfreudiges Mitglied, dessen Ersatz
nicht leicht sein wird. . . . Rentmeister Gregor Doblhamer war ein
198
echter Sohn des Innviertels, schlagfertig in der Rede, voll Humor,
seinen Freunden und Mitbrüdern ein zuverlässiger Freund. Er hatte
ein warmes Herz für das Volk, dessen Leiden und Bedürfnisse er
wohl kannte, und war stets bemüht, seinem Heimatlande zu nützen.
Ob seiner edlen Charaktereigenschaften war Gregor Doblhamer
von jedermann geschätzt. Seine hohe Begabung und seine viel-
seitigen Fähigkeiten fanden auch bei seinen politischen Gegnern
stets Anerkennung.«
Floridus Harrer.
Floridus H a rr e r, geboren am 1. Dezember 1823 zu Schußstadt in
der Pfarre Lambach (Oberösterreich), wo sein Vater das Zimmerhand-
werk trieb, absolvierte das Gymnasium in Salzburg und die sogenannte
Philosophie in Kremsmünster. Er wurde am 16. August 1845 im
Chorherrenstifte Reichersberg eingekleidet und hörte nach Verlauf
des Noviziats die Theologie am Lyzeum zu Linz. Die Profeß
feierte er den 24. April 1848, und am 23. Juli 184Q empfing er
die heilige Priesterweihe. Mit großem Eifer wirkte er dann von 1850
bis 1854 in Hollenthon als Kooperator. Ober Antrag des damaligen
Direktors des Gymnasiums in Linz, des regulierten Chorherrn von
St Florian Straßer, erfolgte jedoch 1854 seine Berufung an das
Gymnasium in Linz. Harrer erhielt die Religionslehrerstelle. Daneben
übernahm er in den ersten Jahren auch den deutschen Sprach-
unterricht in der einen oder anderen Klasse. Harrer zeichnete sich
in seiner neuen Stellung durch große Pflichttreue und Gewissen-
haftigkeit aus.
Ein Priester, wie Ozlberger in den »Katholischen Blättern«
(Jahrgang 1868, Nr. 50) schreibt, von der Größe seines Berufes
bis ins Mark durchdrungen, voll Frömmigkeit, von makellosem
Wandel, unermüdlichem Eifer, lehrte Harrer durch Wort und Beispiel.
Sorgfältig bereitete er sich immer vor, besonders auch auf die
Exhorten : nicht nur der Inhalt sollte gediegen sein, auch die Form
sollte Würde und Geschmack offenbaren. Er legte schon seine
Exhorten für den Druck zurecht, da raffte ihn der Typhus am
IQ. April 1868 im besten Mannesalter dahin. In der Priestergruft
zu Linz fand er seine letzte Ruhestätte.
Der Chorherr und gegenwärtige Propst des Stiftes Reichers-
berg Konrad Meindl gab 1873 Harrers Predigten unter dem Titel
heraus :
Christkatholische Erbauungsreden für studierende jungh'nge. Regens-
burg, Manz. 8". 1. Bd. VIH und 404 S.; 2. Bd. IV und 379 S.
199
Leander Schaffer.
Schaff er ist am 1. Dezember 1831 zu Wien geboren. Er
erhielt am 28. Dezember 1853 im Stifte Reichersberg das Ordens-
kleid, legte am 10. Juli 1856 die Profeß ab und wurde den 27. Juli
desselben Jahres zum Priester geweiht Nach seiner Primiz, die er
am 3. August feierte, fand er als Hilfspriester im Hause Verwendung.
Im nächsten Jahre war er Kooperator in Ort a. d. Antiesen, von
1858 bis 1863 in St Lambrechten, hierauf bis 1865 wieder in Ort.
1866 ging er als Missionär nach Brooklyn in Nordamerika, wo
er bis 187Q wirkte. Krank kehrte er in das Stift zurück.
Schaffer verfaßte ein:
Kurzes Gebetbuch für katholische Christen. Mit Qenehmigung des hochw.
bischöflichen Ordinariates Linz. Linz 1861, Ebenhöch. 144 S. 8'.
Konrad Meindl.
Konrad Meindl ist zu Raab (Rab) in Oberösterreich am 15. Sep-
tember 1844 geboren. Er trat am 28. August 1863 in das Stift
Reichersberg, legte den 28. August 1867 die Profeß ab und empfieng
am 26. Juli 1868 die heilige Priesterweihe. Am 4. August 1868
feierte er seine Primiz. Zuerst wirkte Meindl als Katechet an der
Stiftspfarrschule, daneben verwaltete er wie noch gegenwärtig die
Bibliothek und das Archiv. Vom 2. Jänner 1873 bis 1000 war er
Stiftsdechant In der Zwischenzeit fungierte er zweimal als Stifts-
administrator (1875 und 18QQ) und seit 1878 versah er auch das
Amt eines Novizenmeisters. Am 2Q. Mai 1900 wählten ihn seine
Mitbrüder wegen seiner hervorragenden Gelehrsamkeit und Frömmig-
keit zum Stiftspropst
Propst Meindl, der geistlicher Rat, Konsistorialrat, Ritter des
Franz Josef-Ordens und Konservator der Zentralkommission für
Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale
in Oberösterreich ist, beschäftigt sich viel mit historischen Studien.
Seiner literarischen Tätigkeit sind folgende Arbeiten, respektive
Veröffentlichungen zu verdanken:
I. Selbständige Schriften:
Zur Erinnerung an die Weihe der sechs neuen Glocken für die Stifts-
kirche der regulierten Chorherren zu Reichersberg am 24. September 1871.
Passau 1872, Bucher. 24 S. gr.-8°.
Ort an der Antiesen. Eine historisch-topographische Skizze. Passau 1872.
Bucher, 291 S. 8^.
Die Schicksale des Stiftes Reichersberg vom Antritte der Regierung des
Propstes Ambros Kreuzmayr bis zum Tode des Propstes Petrus Schmid 1770 —
1882. Eine Festgabe zu Priester-Jubelfeier des Propstes Bartholomaeus Pflanzl
Passau 1873, Buchersche Buchdruckerei. 296 S. 8".
^0
Floridus Harrers, »Christkatholische Erbauungsreden für studierende
Jünglinge«. 2 Bde. Regensburg 1873, Manz. 1. Bd. VIII und 404 S., 2. Bd.
VII und 379 S. 8^
Geschichte der ehemals hochfürstlich-passauischen freien Reichsherr-
schaft, des Marktes und der Pfarre Obernberg am Inn. 1. Bd. Linz, kathoL
Preßverein. 236 S. 8^ 2. Bd. Regensburg 1875, Manz. 257 S. 8^
Geschichte der Stadt Wels. 2 Tle. Wels 1878, J. Haas. 1. Theil 164 S.,
2. Theil 178 S. 8^
Die Vereinigung des Innviertels mit Österreich infolge des Friedens-
schlusses zu Teschen am 13. Mai 1779. Eine geschichtliche Reminiscenz zur
hundertjährigen Jubelfeier, seinen Landsleuten gewidmet. Linz 1879, Ebenhöch
(Heinr. Korb). 44 S. 8».
Geschichte der Stadt Braunau am Inn. 2 Tle. Braunau 1882, Josef
Stampfl ßt Comp. 243 u. 177 S. 8^
Catalogus OO. Canonicorum regularium Reichersberg., a prima fundatione
usque ad annum jubilaei 1884 e documentis fide dignis conscriptus. (Cum
effig. praelatorum.) Lincii 1884, sumt. can. Reichersberg, typ. haered. J. Feichtinger.
260 S. 8'maj.
Jubiläumsbüchlein zur Feier des 800jährigen Bestandes des regulierten
Chorherrnstiftes Reichersberg. 28. September bis 6. Oktober 1884. Linz 1884,
Feichtinger. kl.-8''.
Gedenkblätter über die hundertjährige Jubiläums-Feier des Bisthums Linz
vom 26. September bis 4. Oktober 1885. Linz 1886, Preßverein. 218 S. kl.-S".
Leben und Wirken des Bischofes Franz Joseph Rudigier von Linz.
I. Bd., enthaltend das Leben und Wirken in der vorbischöflichen und bischöf-
lichen Zeit bis 1869. Linz 1891, Priesterseminar, Druck des Preßvereins Wels.
847 S. gr.-8^ II. Bd., enthaltend das Leben und Wirken in der bischöflichen
Zeit von 1869 bis zum Tode nebst Charakterschilderung. Ebendaselbst 1892.
936 S. (Mit Abbildungen und Faksimile der Handschrift.)
Waizenkirchen. Oedenkblätter zur 300 jährigen Feier zur Erhebung zum
Markte, 11. Mai 1593. Wels 1893, Preßverein. 90 S. (Ein Bild.) gr.-8«.
Kurze Fastenpredigten über die Leidenswerkzeuge des Herrn. Regens-
burg 1896, Nationale Verlagsanstalt (früher Q. J. Manz). 95 S. 8».
Kurze Fastenpredigten über das heilige Sakrament der Busse in Ver-
bindung mit der Betrachtung von Leidenswerkzeugen des Herrn. Ebend. 1897.
93 S. 8".
Erinncrungsblatt an die Heiligsprechungsfeier des Priesters Petrus Fourier
aus dem Orden der regulierten Chorherrn des heiligen Augustin in der Stifts-
kirche zu Reichersberg am 27., 28. und 29. September 1897. Passau 1897,
Passavia. 15 S. gr.-S'*.
Kurze Fastenpredigten über das heiligste Sakrament des Altars in Ver-
bindung mit der Betrachtung von Leidenswerkzeugen des Herrn. Regensburg 1899.
Nationale Verlagsanstalt (früher G. J. Manz). 113 S. 8".
Gregor Doblhamer. Ein kleines Lebensbild. Separatabdruck aus dem
^Linzer Volksblatt* Nr. 34 bis 42 mit Ergänzungen und 11 Abbildungen.
München 1899, Druck von der Nationalen Verlagsanstalt, Selbstverlag des Stiftes.
Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. I. Brf. mit 19 Abbildungen.
München 1899, Druck der Nationalen Verlagsanstalt, Selbstverlag des Verfassers.
X u. 880 S. gr.-8''.
201
Kurze Fastenpredigten über die Andachten des katholischen Christen in
der heiligen Fastenzeit. Regensburg 1901, Nationale Verlagsanstalt (früher
G. J. Manz). 1 1 1 S. 8«.
Necrologium Collegii Reichersbergensis Canonicorum Regularium S.
Augustini. Ratisbonae 1902, typis Friderici Pustet, S. Sedis Apost. Typogr.
Kurze Geschichte des Regulierten Chorherren-Stiftes Reichersberg am
Inn. München 1902, Druck der Nationalen Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz,
Selbstverlag des Stiftes.
II. Arbeiten in Zeitschriften, Sammelwerken etc.
Bartholomaei Hoyer, dicti Schirmer, cellerarii 1462 — 1469 registrum
procurationis rei domesticae pro familia Reichersperg. Archiv für Kunde
österreichischer Geschichte. Bd. LXI, Wien 1880, Gerolds Sohn. S. 33-88.
Oeneologische Abhandlung über das altbairische Adelsgeschlecht der
Ritter, Freiherren und Grafen von Aham auf Hagenau, Wildenau und Neuhaus.
Verhandlungen des historischen Vereines von und für Niederbayern. XX. Bd.
Landshut 1881, Jos. Thomann. 136 S. 8".
Reguliertes Augustiner-Chorherrnstift Reichersberg am Inn. In Sebastian
Brunners Chorherrnbuch. S. 448-495. Würzburg 1883, Wöri.
Die Grabmonumente des Chorherrnstiftes Reichersberg am Inn. Mit
13 Illustrationen. Berichte des Alterthums- Vereines in Wien. XXI. Bd. 1883.
4«. S. 28-51.
Zum hundertjährigen Jubiläum des Bisthums Linz. (Separatabdruck aus
dem »Linzer- VoIksblatt<.) Linz, Preßvereinsdruckerei 1885. 72 S. kl.-8*.
Schützenobrist Johann Georg Meindl, der Student aus Altheim und der
bairische Bauernaufstand im Rentamte Burghausen 1705/06. In den Verhand-
lungen des historischen Vereines für Niederbayern Bd. XXIV. Separatabzug.
Landshut 1887, Thomann. 94 S. gr.-8^
Schützenobrist Johann Georg Meindl, der Student aus Altheim und der
bairische Bauernaufstand im Rentamte Burghausen 1705/06. Nachtrag. Eben-
daselbst 1888. Separatabzug. 6 S. gr.-8°.
Einige Grabdenkmäler des ehemaligen Chorhermstiftes Suben am Inn.
Mittheilungen der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung
der Kunst- und historischen Denkmale. Neuer Folge XV. Bd. Wien 1889,
Kubasta und Voigt. S. 78-82.
Die Sammelmarke von Ried. Mittheilungen der k. k. Central-Commission
zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historrischen Denkmale. Neuer
Folge XVII. Bd. Wien 1891, Kubasta und Voigt. 4«. S. 112-113.
Das Wasserthor zu Braunau am Inn. Ebend. XVlIl. Bd. 1892. S. 126—127.
Über den Aufenthalt des heiligen Wolfgang im heutigen Oberösterreich.
Geschichte und Legende. Ein kurzer Commentar zur Festschrift: Der heilige
Wolfgang, Bischof von Regensburg. Herausgegeben von Johann Bapt. Mehler.
Regensburg 1894, Pustet. Linzer Volksblatt, Jhrg. 1894, Nr. 293, 294, 295, 296.
Erinnerungen an fjohann Ev. Lamprecht, Benefiziaten zu Maria-Brünnl
bei Rab. Oberösterr. Preßvereinskalender, 15. Jhrg. Linz 1896. 4°. S. 70-75.
(2 Bilder.)
Reichersberg. Wetzer und Weites Kirchenlexikon, X. Bd. Freiburg im
Br. 1897, Herder. gr.-8«. S. 957-960.
III. Handschriftliche Arbeiten:
Hausstatuten für das Stift der regulierten Chorherrn zu Reichersberg,
1873. 73 S. Fol.
202
Documenta authentica sacrarum fundationum ecciesiae collegiatae Can.
Reg. Lateran, ordinis s. Augustini ad s. Michaelem Archangel um in Reichers-
berg conscripta 1876. 201 S. Fol.
Senes anniversarionim et OO. Sacrorum totius anni peragendorum in
ecciesia coliegiata . . . Reichersberg conscripta 1878. 86 S. 4®.
Relation über die von den Gotteshäusern des Innviertels seit dem
Friedensschlüsse von Teschen 13. Mai 1779 in Baiern aushaftenden Capitallen.
1880. Fol. (Orig. beim bischöflichen Ordinariat Linz.)
Chronicon collegii Canoniconim reg. Lateran, ordinis s. P. Augnstini
ad s. Michaelem Archangelum in Reichersberg ab electione RR. DD. Ambrosii
Kreuzmayr usque ad obitum RR. DD. Bartholomaei IL Pflanzl 1770—1875,
continuatum usque ad annum jubil. 1884. 884 S. Fol. mit gedrucktem Anhang
(Chron. Raph. Buz. tom V.).
Chronicon collegii Canonicorum reg. Lateran, ordinis s. P. Augustini . . .
in Reichersberg. Incipit 1884. (Chron. Raph. Buz, v. h., tom. VL)
Series fundationum sacrarum praeprimis anniversariorum in ecciesia ....
Reichersberg concinnata 1884. 20 S. 4^
Liber rotularis collegii Can. reg. s. Augustini Reichersberg compositus
1884. Fol.
Chronik der Stiftspfarre Reichersberg 1886.
Chronik der Pfarre Ort a. d. Antiesen. 1890.
Floridus Blümlinger.
Floridus B 1 ü m 1 i n g e r erblickte am 1. November 1862 im Dorfe
Wilhelming in Oberösterreich das Licht der Welt und wurde in der
Pfarrkirche zu Utzenaich auf den Namen Matthias getauft In der
Volksschule zu St. Lambrechten lenkte der geweckte Knabe durch
seine vortrefflichen Anlagen bald die besondere Aufmerksamkeit
der Lehrer auf sich. Nach Überwindung zahlreicher Schwierigkeiten
ging Blümlingers Herzenswunsch, studieren zu können, in Erfüllung.
Er besuchte das k. k. Staatsgymnasium in Linz, das er mit sehr
gutem Erfolg absolvierte. Am 28. August 1883 erhielt er in der Stifts-
kirche zu Reichersberg das Ordenskleid der Chorherren des heiligen
Augustin und den Ordensnamen Floridus. Von 1884 bis 1888 oblag
er an der theologischen Hauslehranstalt im Stifte St. Florian den theo-
logischen Studien. Während dieser Zeit offenbarte sich bereits Floridus'
literarische Begabung. In zahlreichen Gelegenheitsgedichten und
in der Klerikatszeitung, deren Orürder und Schriftleiter Floridus
war, besang und verewigte er in origineller und packender
Weise die lustigen Vorkommnisse in dem Bruderkreise und die
kleinen Schwächen der Brüder. Leider begann Floridus schon damals
zu kränkeln. Einige Monate nach seiner Priesterweihe (1888) wurde
er zum Kooperator von St Lambrechten bestimmt Vom August
des Jahres 18Q0 bis zu seinem Tode weilte Floridus im Stifte.
Hier bekleidete er anfangs die Vertrauensstelle eines Novizen-
203
meisters. Nach Gregor Doblhamers TcwJe wurde er zum Rent- und
Kellermeister ernannt. Am m 27. August 1000 wählten ihn seine
MitbrOdem zum Stiftsdechant. Überdies fungierte er in höchst
u fHeig e i m Otziger Weise jahrelang als Buch- und Kassenführer
der Raiffeisenkasse und als Bücherwart des Katholischen Lese-
vereines in Reichersberg. In den letzten Jahren hätte sich BJfim-
lingers Gesundheitszustand immer mehr verschlimmert und
ihm viele bittere Stunden bereitet Am Feste des heiligen Erz-
martyrers Stephanus 1901, beschloß Floridus BlOmlinger sein Leben,
reich an Arbeit und Leiden. Der Verstorbene erfreute sich wegen
seiner hohen geistigen Gaben, noch mehr aber ob seines edlen
Charakters bei allen, die ihn kannten, eines großen Ansehens
und großer Beliebtheit Er war ein Freund des Volkes, besonders
der Armen und der Studenten, ein treuer Freund seiner Mitbrüder
und ein vertrauter Freund Gottes, weil ein seeleneifriger Priester.
In der literarischen Welt hat sich Floridus Blümlinger als Volks-
schriftsteller einen Namen erworben. Innig vertraut mit den Werken
der schönen Literatur und Kunst, liebte es unser Floridus, mit
einfachen, schlichten Leuten aus dem Volke zu verkehren. Mit
der ihm eigenen, scharfen Beobachtungsgabe belauschte er bei
solchen Gelegenheiten das Sinnen und Weben der Volksseele.
Wie von selbst entflossen die empfangenen Eindrücke seiner Feder
und gestalteten sich zu spannenden Erzählungen oder köstlichen
Schilderungen, voll Natürlichkeit und Humor, von denen er die
meisten im »Linzer Volksblatt«, in der »Innviertler Zeitung« und
in verschiedenen Kalendern veröffentlichte.
18Q7 erschien im Verlage des Katholischen Preß-
vereines in Linz eine Sammlung derartiger Er-
zählungen und Schilderungen unter demTitel »Guck-
kastenbilder« (8", 244 S., gegenwärtig in 2. Aufl.),
wefche allenthalben eine sehr freundliche Aufnahme fand.
Professor Wichner stellte dem Verfasser im Vorworte folgendes
ehrenvolle Zeugnis aus: »Aus all den Geschichtlein spricht ein
warmfühlendes Priesterherz, aus allen ein Menschenkenner, aber
auch ein Menschenfreund, der, selber ein Kind des Volkes, mit
dem Volke Leid und Freud theilt und es mit milder Hand zu den
christlichen Idealen emporleitet, nicht im aufdringlichen Lehrtone,
sondern als gemüthlicher Erzähler und packender Schilderer, wie
man's gerne hören und lesen mag.« Das »Literaturblatt« der Leo-
Gesellschaft nennt Blümlinger den Defregger unter den Malern
und seine Schriften Meisterwerke. Ebenso spendeten, abgeschert
von den vielen schmeichelhaften Urteilen in der Presse, der be-
204
rühmte Volksschriftsteller Heinrich Hansjakob in Freiburg und der
geistreiche Volksdichter Norbert Hanrieder in Putzleinsdorf den
»Ouckkastenbildern« volles Lob. Nach dem allgemeinen Urteil ist
das Buch ausgezeichnet durch einen gediegenen, lebenswahren In-
halt, durch eine ungesuchte Sprache und durch eine reichliche Fülle
kerngesunden Humors. Sicherlich würde Blümlinger, der auch ein
tüchtiger und fleißiger Mitarbeiter an Brousils »Volksbibliothekar.
Organ für katholische Lese- und Büchervereine« war, den Bücher-
tisch noch mit mancher kostbaren Gabe bereichert haben, hätte
nicht der unerbittliche Tod so früh die Feder seiner Hand entrissen.
Odulf Blümlinger.
Odulf Blümlinger, geboren zu Utzenaich im Dekanat Ried
in Oberösterreich am 12. Jänner 1864, trat im Jahre 1885 in das
Stift Reichersberg ein, machte 1889 seine feierliche Profeß und
wurde 18Q0 zum Priester geweiht Von 18Q0 bis 189Q wirkte er als
Kooperator an der Stadtpfarre in Ried im Innkreis, seither als
Kooperator und Novizenmeister im Stifte. Als Kooperator in Ried
war Blümlinger durch sieben Jahre (1800 bis 18Q7) Redakteur der
vom dortigen kotholischen Preßvereine herausgegebenen »Innviertler
Volkszeitung« (jetzt »Oberösterreichische Volkszeitung«).
Bertrand Zallinger.
Bertrand Zallinger, geboren am 26. Februar 1871 zu Sankt
Martin (Innkreis, Oberösterreich), trat im Jahre 188Q im regulierten
Chorherrenstifte Reichersberg ins Noviziat, legte 18Q4 die feierlichen
Gelübde ab und wurde 18Q5 zum Priester geweiht Hierauf wirkte er
als Kooperator in Puten (Pitten in Niederösterreich), St Lambrechten
und seit 1901 als solcher in Bromberg (Niederösterreich). Dabei war
er stets auch mit Pinsel und Feder tätig. In verschiedenen Zeitungen
(»Reichspost«, »Oberösterreichische Volkszeitung« etc.) und Zeit-
schriften veröffentlichte er kunsthistorische Abhandlungen, kunst-
kritische Referate, kleine Erzählungen und Schilderungen sowie
politische Artikel. Im oberösterreichischen Preßvereinskalender 1903
(S. 114— 119) erschien von ihm ein Lebensbild des fStiftsdechants
Floridus Blümlinger. Sein Pinsel schuf zur Heiligsprechungsfeier
des seligen Petrus Fourier ein Bild desHeiligen, die Illustrationen
zu Blümlingers »Ouckkastenbildem«, ein Bild der heiligen Familie
in der Pfarrkirche zu St Lambrechten, ein Altarbild in der Kapuziner-
kirche zu Wr.-Neustadt und Bilder in den Kirchen der dem Stifte
Reichersberg inkorporierten Pfarreien in Niederösterreich.
III.
Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes
Klosterneuburg
von 1600 bis auf den heutigen Tag.
Nebridius Mfiller von Mfindelheim.
• Der bayrische Augustinerchorherr Nebridius Müller, 1 594
geboren zu Mündelheim in Schwaben, fand nach wechselvollem Oe-
schick am 28. September 1638 im Stifte Klostemeuburg eine dauernde
Wohnstätte. Er war als absolvierter »Poet« im Jahre 1612 in das
Chorherrenstift Dießen am Ammersee in Oberbayem eingetreten.
Doch bald nach der Priesterweihe wurde er in die Kanonie Oars
versetzt, wo er von 1621 bis zum Jahre 1623 Stiftsdechant und
Ökonom zugleich war. Da ihn die kurfürstlich bayrischen Kommissäre
in diesem Jahre mit Gewalt zum Propst des Stiftes St Zeno in
Reichenhall machen wollten, entzog er sich der Würde durch
Flucht, er kehrte in das Stift Dießen zurück und hielt hier den
Klerikern Vorlesungen aus der Moraltheologie. Zur Pestzeit (1629)
wirkte er mit bewundernswertem Eifer in der Seelsorge zu Schon-
dorf und Dießen. Im Jahre 1632 übernahm er das Lehramt der
Dogmatik, welches er jedoch nicht lange ausüben sollte. Am Tage
Christi Himmelfahrt 1632 überfielen die Schweden das Kloster
Dießen. Nebridius flüchtete sich nach der Eroberung Dießens in
das Stift Au (am 20. November 1632), dem er bis August 1636
als Prediger und Lehrer der Theologie und Philosophie treffliche
Dienste leistete. Die folgenden zwei Jahre war er in dem Augustiner-
Chorherrenstifte Ranshofen im Innviertel mit Seelsorgegeschäften
und mit dem Lehramte der Logik betraut Von Ranshofen kam
Nebridius Müller in das Stift Klosterneuburg, er legte daselbst 1640
das Votum stabilitatis ab und wurde von Propst Bernhard I. Waiz
zum Theologieprofessor und Novizenmeister ernannt. 1643 erhielt
er die Leitung der Stiftspfarre ^), und im Jahre 1649 (den 27. März)
wurde er Administrator des Gotteshauses zu Hietzing, dem damals
*) Unter »Stiftspfarre« ist hier und im Folgenden die vom Stifte aus
verwaltete Pfarre der oberen Stadt in Klostemeuburg zu verstehen.
208
sechs bis sieben Stiftspriester zugeteilt waren. ') Allein schon nach
fünf Jahren (am 20. September 1654) endete sein rastlos tätiges Leben,
das seit seinem Aufenthalte zu Klosterneuburg wie der Seelsorge
so insbesondere der literarischen Arbeit geweiht war.
Er verfaßte:
Doctrina moralis seu Ethica. 1640. Kod. manuscr. 951 in 4 ' in der Stifts-
bibliothek Klosterneuburg.
Psalterium constans centum quinquaginta actibus tamquam brevissimis
psalmis. Quorum primus quinquagenarius est animae poenitentis, alter se humi-
liantis, tertius salubriter contristantis, in quibus consistit compendiosa via in-
cipientium, quam aperuit Nebridius a Mündelheim, Can. Reg. S. Aug. Claustro-
neoburgi in Austria. MDCXLII. Manuskript in der Stiftsbibliothek. 7 Bogen 4".
Fasciculus myrrhae, i. e. gladius Simeonis, qui pertransivit animam Ai\ariae
Virginis. Lucernae 1648, 16^
De vita S. Augustini libri duo. Viennae 1648. 16^ Die 2. Auflage dieses
Werkes gab der Chorherr von Klosterneuburg Dr. Augustin RistI (s. d.) im
Jahre 1728, typ. W. Schwendtmann, heraus, die 3. Auflage erschien in 1770 in
Passau, typ. Fr. Oabr. Mangold, und schließlich veröffentlichte der Klosterneu-
burger Chorherr Berthold A. Egger (s. d.) die Schrift neuerdings im Jahre 1888.
Antiquarium Monasticum, in quo ex Sanctis Patrum Conciliis et pro-
batissimis scriptoribus traduntur enucleate pleraque ad initium, progressum et
observationes Status religiosi pertinentia cum Indice locupletissimo, ex quo etiam
Concionatores facile cujusvis generis Materiam et Exempla haurire possunt
Studio et labore R. D. Nebridio a Mündelheim C. R. S. A. Cl. N. apud S. Mariam
Leopoldinam in Austria. Viennae in officina Matth. Cosmerovii 1650. Fol.
Philosophia magni Doctoris Ecclesiae et Episcopi S. Augustini fidei
mysteriis per omnia consentiens, ac proinde christiana. Ex ejusdem s. Patris
genuinis operibus. Viennae 1654, 4°, gewidmet dem Propst von Klostemeuburg
Bemard II. Schmeding.
Norbert Heermann.^)
Heermann wurde am 27. November 1629 zu Magdeburg
in Sachsen geboren und erhielt bei der Taufe den Namen Enoch.
Im schönsten Jünglingsalter trat er, durch die Neigung zum Ordens-
stande und durch den Ruf des Stiftes Klosterneuburg bewogen, in
die Lieblingsstiftung des heiligen Leopold ein (7. Mai 1649) und
empfing dort am 24. Mai 1649 mit dem Klosternamen Norbert das
Ordenskleid der Augustiner-Chorherren. Propst Bernhard IL Schme-
ding sandte den überaus begabten Kleriker, der am 12. Juni 1650 die
*) Näheres über die interessante Geschichte der Wallfahrtskirche Maria-
Hietzing, die am 4. Juni 1786 zur selbständigen Pfarrkirche erhoben wurde, ist
zu finden in Dr. Wolfgang Paukers Arbeit: Die Pfarrkirche von Hietzing.
Wien 1899, Jos. Bayer. (Separat- Abdruck aus der Zeitschrift Alt -Wien).
-) Cf. Norbert Heermanns Rosenbergsche Chronik. Ed. Dr. Matthäus
Klimesch. Prag 1897, König!, böhm. Gesellschaft der Wissenschaften.
209
Ordensgelübde abgelegt hatte, im Jahre 1651 (26. November) zum
Studium der Theologie und Philosophie an die Universität in Wien.
Dieser erlangte am 7. Mai 1653 den Orad eines Bakkalaureus der Philo-
sophie und feierte am 6. April 1654 seine Primiz. Nachdem er die
philosophischen Studien beendet hatte und öffentlich zum Magister
(Doktor) der Philosophie promoviert worden war (3. September 1654),
genoß er noch bis 1658 an der Wiener Hochschule eine sorgfältige
theologische Ausbildung, worauf er in das Stift zurückkehrte (Sep-
tember 1658). Allein nur wenige Tage mehr verbrachte er in seinem
Mutterhause, denn schon im Oktober dieses Jahres übersiedelte er
auf den Wunsch des Propstes Bernhard IL mit sechs Mitbrüdern
in das böhmische Augustiner-Chorherrenstift Forbes (Borovany),
welches seit seiner Neuerrichtung durch den Klosterneuburger
Propst Bernhard I. Waiz im Jahre 1631 noch immer nicht die Selbst-
sändigkeit erlangt hatte und von dem jeweiligen Vorsteher des
Stiftes Klostemeuburg geleitet wurde, während die Hausgeschäfte
ein von diesem bestimmter Administrator führte. Norbert Heermann
bekleidete das Amt eines Administrators zu Forbes bis zum
15. Juli 1660; es wurde ihm nun die gleichfalls unter Bernhards II.
Leitung stehende und mit Klosterneuburger Chorherren besetzte
Kanonie Wittingau anvertraut. Dort harrte seiner viel Mühe und
wohl auch Verdruß.
Um die große Abhängigkeit des Klosters, die Heermann in seiner
rastlosen Tätigkeit um das Wohl des Hauses sehr behinderte, zu be^
heben, entließ Propst Bernhard IL seine in Wittingau befindlichen
Chorherren aus dem Klosterneuburger Konventsverbande. So war
endlich das erreicht, was bereits Propst Bernhard L Waiz angestrebt,
aber nicht erlebt hatte: die Selbständigkeit des Klosters Wittingau.
— • Zu gleicher Zeit wurde auch das Chorherrenstift Forbes unter
dem Mitgliede des Stiftes Klostemeuburg Oeorg J au d selbständig. —
Kaiser Leopold I. ernannte den Administrator Norbert zum Propst
von Wittingau, und am Sonntage Judika, 11. März 1663, wurde dieser
feierlich installiert. Jetzt konnte Heermann um so eifriger und
energischer arbeiten, um seinem Kloster die früheren Rechte und
Einnahmequellen wiederzugewinnen und das Haus zum alten An-
sehen und Wohlstand emporzuschwingen. Aber gerade dieser Eifer
verursachte dem tüchtigen Vorsteher ungemein viel Verdrießlichkeiten.
Die Wittingauer Herrschaft machte ihm die Rechte und Einnahme-
quellen streitig; es entstand zwischen ihm und der Herrschaft eine
Feindschaft, die sich derart steigerte, daß ein Bediensteter der
Wittingauer Herren es sogar einmal versuchte, Heermann bei seinem
Spaziergange zu erschießen. Schließlich war Norberts Streben doch mit
Cernik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 14
210
Erfolg gekrönt. Er besserte die finanziellen Verhältnisse des Hauses
und verhalf ihm zu einigem Wohlstand. Aber auch das geistliche
und wissenschaftliche Leben trieb im Kloster Wittingau unter Heer-
manns Regierung schöne Blüten. So konnte er am Ende seiner
irdischen Pilgerschaft (26. Mai 169Q) wie der getreue Knecht im
Evangelium sprechen: »Domine quinque talenta tradidisti mihi, ecce
alia quinque superlucratus sum.« Die Uneigen nützigkeit, mit der
er für sein Stift gewirkt hatte, zeigte sich nach seinem Tode im
schönsten Lichte: man fand im Nachlasse Heermanns nicht das
geringste Vermögen. — Ohne allen Prunk wurde er vor dem Hoch-
altar der Wittingauer Stiftskirche beigesetzt, in welcher die Chor-
herren seit 1714 alljährlich am Vortage des Festes St Norberti ein
Seelenamt für ihn abhielten.
Dr. Matthäus Klimesch bezeichnet auf Grund
eingehender Untersuchungen^) Propst Norbert als
den Verfasser der »Rosenbergschen Cronica«, einer
bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts reichenden Geschichte jenes
Hauses, dem das Kloster Wittingau seine Entstehung verdankt*)
Allerdings ist nach Dr. Klimesch diese Chronik nicht eine Original-
arbeit Heermanns, sondern sie entstand aus zwei tschechisch ge-
schriebenen Vorlagen, die er ins Deutsche übersetzte, nur ganz
unbedeutend erweiterte und vereinigte. Die Hauptvorlage war das
vom letzten Archivar des Hauses Rosenberg Wenzel Bfezan ver-
faßte Werk: »Rosenbersk^ kroniky krätky a summovy vytach.«
Gegen die Autorschaft Heermanns ist Mafes aufgetreten im
»Cesky Casopfs Historicky« V, 123, und dessen Meinung schließt
sich Dvofak an in »Mittheilungen des Instituts für österreichische
Geschichtsforschung« XXI. B. 1000, pag. 382.
Der vollständige Titel der Heermann zugeschriebenen Rosen-
bergschen Hausgeschichte lautet:
»Roßenbergische Cronika, in welcher beschrieben wirdt, was
die Herrn von Roßenberg vnd wohero si vndt von wannen sie in
dießes Böhmerlandt vndt wie gleich in dieße Gegendt kommen
seindt, was ihr erster Zustandt, ihres Auffnehmbens sowohl an
Güttern, Land vndt Leuthen, Herrschaften, als auch Landtsdigni-
täten vndt Vornehmligkeit, wie von heroischen vndt politischen, ja
auch vornehmbist militärischen Thatten geweßen, vndt wie die auch
zu Erhaltung ihres so hochansehentlichen fürstlichen Haußes vndt
Potentet untter einander ein ordentliches Regiment vndt Artickls-
*) A. a. O. Einleitung.
*) Das Augustiner- Chorherrenstift Wittingau wurde im Jahre 1367 von
den Brüdern Peter, Jodok, Ulrich und Johann von Rosenberg gegründet.
211
brief zu der Succession nothwendig vndt wohl recht gestlefft, dem-
selben nachgelebt vndt gleich einer Richtschnur nach sich gehalten
vndt also in alle Weege vor allen andern des Königreiches vor-
nehmbsten Magnaten vndt Herren des Landes sie, die von Roßen-
berg das wohlmeritirte Prae vndt Vorzug, das ist die forderiste
Stelle nach denen Königen neben andern großen königlichen Onaden
erworben, genossen vndt bies zum Ende erhalten, mit einem un-
sterblichen Lob vndt Ruhm, massen dan ein güttiger Leßer aus
dießer kurtzen und einfältiger jedoch wahrhaffter, aus dessen ge-
treuen hinterlaßenen Memorien allein umb der Einfältigen willen
gezognen Verfaßung ableßendt wird ferner mögen vernehmben
vndt dießer Simplicität oder Einfalt günstlichen verzeihen.«
Ernest Sauer.
S a u e r, ein geborener Wiener (natus 1631), wurde im Jahre 1649
zu Klosterneuburg in den Orden der Augustiner-Chorherren aufge-
nommen. Das Jahr darauf, im Alter von 19 Jahren, legte er die
feierlichen Oelübde ab, und 1655 empfing er die Priesterweihe.
Seit 1658 versah er die Seelsorge in der Stiftspfarre Kierling. Als
ihn bald darauf Propst Bernhard II. in eines der von ihm geleiteten
böhmischen Chorherrenstifte Wittingau und Forbes schicken wollte,
weigerte er sich nach Böhmen zu gehen. Er begab sich vielmehr
als Pönitentiar an die Wallfahrtskirche Maria -Hietzing (1660).
Später suchte er die Bewilligung zum Austritte aus dem Stifte
Klostemeuburg zu erlangen, dieser wurde ihm jedoch nicht ge-
stattet Das ist wohl der Orund, weshalb er im Jahre 1663 gänz-
lich verscholl.
Ernest Sauer hatte in Hietzing ein Werkchen
verfaßt, das manche interessante Daten zu der ältesten
Geschichte dieses Ortes enthält, nämlich:
Maria Hiezingensis, seu miraculorum multitudo famosissimae imaginis
Hiezingensis beatae et gloriosae Virginis Mariae. Viennae. 1662. 216 pag., 12^
Im Jahre 1717 wurde das Schriftchen ins Deutsche übersetzt und neuerdings
aufgelegt.
Adam Scharrer.
Adam Scharrer, geboren 1631 zu Krems in Niederöster-
reich, trat im Jahre 164Q in das Stift Klostemeuburg ein, verpflichtete
sich im nächsten Jahre durch die Profeß auf immer zu den Ordens-
gelubden und wurde 1655 zum Priester geweiht Fünf Jahre später
übernahm er die Verwaltung der Stiftspfarre, 1667 wählten ihn die
Chorherren von Klosterneuburg zum Dechant und nach dem Tode
14*
212
des Propstes Bernhard II. zu ihrem Vorsteher (1675). Während Adams
Regierung brach in Klosterneuburg die Pest aus (1679), welche
viele Opfer forderte. Er flüchtete vor ihr mit den Stiftsklerikem
und einem Teil der Kapitularen nach Hagenbrunn. Nichtsdesto-
weniger scheint er aber doch am 13. Februar 1681 an der Pest
gestorben zu sein.
Als Dechant hatte Scharrer ein historisches Werk verfaßt und
bei dieser Gelegenheit den Wert der Archivalien kennen gelernt
Er ließ daher, nachdem er zum Propst gewählt worden war, alle
vorhandenen Urkunden" und Protokolle durch den Magister
Christian von Regensburg abschreiben, um im Falle des
Verlustes der Originale in den getreuen Abschriften wenigstens
einigen Ersatz zu haben. Auch die Kunst fand durch Propst Adam
Förderung. Er schmückte die gegenwärtig nicht mehr bestehende
Leopoldskapelle im alten Rapitelhause mit Gemälden aus und errichtete
in ihr einen neuen Altar. Später brachte er in dieser Kapelle zehn
prächtige Nußbaumkasten zur Aufnahme der Schätze des Stiftes an,
wie des Erzherzogshutes, der silbernen Büste des heiligen Leopold
und anderer Cimelien. So wurde er der Begründer der Schatzkammer
des Chorherrenstiftes Klosterneuburg.
Das bereits erwähnte Werk Adam Scharrers ist Kaiser Leopold
gewidmet und führt den Titel:
Osterreichische Marg-Oraffen Von Leopold dem Durchleuchtigen und
Ersten, bis auf Heinrich, letzten Marggraffen und I. Hertzogen zu Österreich.
Gedruckt zu Wienn in Österreich, 1670. Mit Kupferstichen geziert. XXVI und
298 S. 8".
Augustin Weillender.
A. Weillender, im Jahre 1662 zu Nußdorf geboren, empfing
schon im Alter von 16 Jahren in Klosterneuburg das Ordenskleid
der Augustiner- Chorherren (1678). Er legte im Jahre 1679 die
Profeß ab und wurde erst 1686 zum Priester geweiht. Von 1687
an war er Novizenmeister, vom Jahre 1691 zugleich Pfarrverweser
in Kierling, 1693 erhielt er die Pfarre im Stifte, und seit 1699
wirkte er als Pfarrverweser in Heiligenstadt. Nach vierjähriger
Tätigkeit ging er von hier auf die Stelle eines Beichtvaters nach
Hietzing, wo er 1705 starb.
Weillender schrieb die Predigtwerke:
Erwünschte reiche Erndte des evangelischen Ackers, welche aus so vielen
Garben als sittlichen Lehrstücken durch den ausgeworffenen Samen des Wort
Gottes gesamblet. Sonntagspredigten. München 1699. 4**.
Übergebliebene Eher des evangelischen Ackers. Feyertagspred igten.
München 1701. 4^
213
Johannes Keß.
J. Keß aus Münnerstadt in Unterfranken (geboren 1660)
wurde im Jahre 1681 Novize des Stiftes Klosterneuburg. Er feierte 1682
die Profeß und 1686 seine heilige Priesterweihe. 1688 erhielt er das
wichtige und einflußreiche Amt eines Cellarius supremus (Ober-
kellerer, heute Kanzleidirektor), im Jahre 1697 wurde er Pfarr-
verweser in Korneuburg, ein Jahr nachher ging er als Administrator
auf die Stiftsguter in Atzenbrugg, von 1698 bis 1715 weilte er
neuerdings im Stifte als Cellarius, und von 1715 bis zu seinem
Tode im Jahre 1733 leitete er wieder die Pfarre in Korneuburg-
Sein Grab befindet sich in der Korneuburger Kirche. — Zur Feier
des VI. Säkulums seit der Gründung der größeren Stiftskirche (1114)
verfaßte Johannes Keß 1714 ein »Encomium Canoniae« unter
dem Titel:
»Trifaria domus Austriacae gloria Marchionum, Ducum ac Imperatorum
Archiducum ordinatissima successionis series emblematicis in basilica picturis
nee non Historico morali ac symbolico Poemate Honoribus divi Leopoldi in
jubilaeatn festivitatem digesta ac illastrata.« Viennae Austr. Fol.
Außerdem hinterließ uns Keß in dem Manuskript »Saeculare
nostrum«, das im Stiftsarchiv aufbewahrt wird, vorzügliche histo-
rische Aufzeichnungen.
Patritius Aichinger.
P. Aichinger, 1662 zu Raab (Györ) in Ungarn geboren und
1687 im Stifte Klostemeuburg eingekleidet, legte im Jahre 1688 die
Profeß ab und empfing 1690 die heilige Priesterweihe. In dem-
selben Jahre kam er als Pönitentiarius nach Hietzing, von wo er
16Q3 in das Stift zurückkehrte, um das Offizium eines Novizen-
meisters zu übernehmen. Nach Verlauf eines Jahres wurde er
zum Bibliothekar ernannt, 16Q9 ging er wieder als Beichtvater nach
Hietzing und wirkte dort mit einer kurzen Unterbrechung im
Jahre 1706 — in diesem Jahre war P. Aichinger Pfarrverweser in
Korneuburg — bis zu seinem Tode 1713.
Von Aichinger stammt das Predigtwerk:
Geistliches Ehrenfest, d. i. Lob- und Ehren-Predigten, in verschiedenen
Orten gehalten. Wien 1711, 4'.
Dn Augustin Ristl.
A. Ristl wurde am 22. Oktober 1685 zu Korneuburg in
Niederösterreich geboren. Er trat den 4. Oktober 1706 in das
Augustiner- Chorherrenstift Klosterneuburg, legte hier am 11. Ok-
214
tober 1707 die feierliche Profeß ab und verrichtete am 5. Ok-
tober 1710 sein erstes heiliges Meßopfer. Ristl wurde hierauf zum
Präfekt der in Wien studierenden Chorherren des Stiftes, die im
Stiftshofe zu Wien wohnten, ernannt Als Stiftshofmeister bereitete
er sich zum Doktorat der Theologie vor, das er im Jahre 1717 an
der Wiener Universität erlangte. An dieser fungierte er im Jahre 1727
als Dekan der theologischen Fakultät Seit 1730 wirkte er als Admini-
strator in Maria-Hietzing, von 1741 bis 1742 war er Stiftsbibliothekar,
hierauf wieder Administrator in Hietzing und von 1751 bis zu
seinem Tode am 5. November 1 752 abermals Präfekt der in Wien
studierenden Angehörigen des Stiftes Klostemeuburg.
Ristls Schriften:
Maria voll der Gnaden oder Wunder und Andacht vor und zu dem
marianischen Qnadenbild zu Hietzing in Wien in Unter-Österreich. Wien 1717,
typ. Simon Schmidt. 12». 2. Aufl. Rotz typ. Ch. J. Hueth.
Heldenmüthiges Schweigen eines heiligen Joannis von Nepomuk. (Eine
Predigt.) Wien 1725. Joh. Kümer. 4^
Zwei Seraphinen, die zwey Heilige Aloysius Oonzaga und Stanislaus
Kostka. (Predigt.) Wien 1727. Fr. Chr. Wilhelm. 4<».
Heilige Hofhaltung Leopoldi weiland Marggrafens in Österreich mit dem
Zu-nam des Frommen. Wien 1736. Typ. Oregori Kurtzböck. 8".
Ausführlicher Bericht von dem uralten Gotteshaus der Regul. Chorherren
des hlg. Augustin zu Hiezing ohnweit Wien in Österreich und daselbst sonderbar
verehrten Gnadenbildnus Maria. Wien 1738. 8^ 2. Aufl. 1759.
Commentarius in regulam divi Aurelii Augustini Episcopi Hipponensls
et ecclesiae Doctoris, ad usum Canonicorum aliorumque Religiosonim. Wien,
typ. Oregori Kurtzböck. Fol.
Dr. Gregor Grueber.
O. Grueber, geboren am 15. Oictober 1702 zu Hom in
Niederösterreich, empfing am 30. Oictober 1718 in der Stiftskirche
zu Klosterneuburg aus der Hand des Propstes Dr. Ernest Perger
das Ordensideid, verpflichtete sich am 6. Jänner 1720 zur Beob-
achtung der ewigen Oelübde und wurde im Dezember 1726
zum Priester geweiht. Im Jahre 1732 erwarb er sich auf der Uni-
versität in Wien den Doktorgrad der Theologie. Er starb am
14. März 1760 als Administrator der stiftlichen Oüter in Stoizen-
dorf (Niederösterreich) und fand in der Kirche dieses Dörfchens
seine letzte Ruhestätte.
Orueber verfaßte die Schriften:
Lob- und Ehrenrede des Priesterthums und eines jubilierten 50 jährigen
Priesters Robertus Wollfahrt von Melk. Rotz 1750, typ. Chr. Jos. Hueth. 2\
Ehren- und Trauerrede dem . . . Herrn Placido des Stiftes und Klosters
Altenburg Abten und Prälaten. 13. Sept. 1756. Rotz 1756, typ. Hueth. 2\
215
Ehr- und Lob-Red deren frommen Schulen, da von denen wohlehrwürdigen
Ordens-Männern Clericor. Regul. Matris Del Scholarum Piarum ... in der Stadt
Hom das erste Jahrhundert ihres Curtianischen Collegii feycrlich begangen
worden. 8. May 1757. Rotz 1757, typ. Hueth. 2^
Alexander Stahel.
A. S t a h e I, geboren zu Nußdorf (Wien) am 29. November 1710,
wurde den 8. September 172Q in das Stift Klostemeuburg aufge-
nommen. Seine Profeß fand am 10. September 1730 und seine
Primiz am 8. April 1736 statt. Im Jahre 1745 war Stahel Pönitentiar
in Hietzing. Er starb 1758 im Stifte. Ein Stein mit der Inschrift:
A. S.
v^. i\* v^* H*
1758.
bezeichnet im Kreuzgang die Stelle seines Grabes. Stahel wurde
aus einem uns nicht näher bekannten Grunde zweimal zu längerem
Aufenthalte in das Augustiner-Chorherrenstlft Karlshof (Prag) ge-
sandt Dort verfaßte er ein historisches Werk und widmete es aus
Dankbarkeit dem Propst von Karlshof. Diese Schrift ist betitelt:
Kron-Saeculum des Königreichs Böhmen oder Kurtze Lebens-Abfassung
Caroli IV., weyland römischen Kaysers und eilften Königs in Böhmen, Stifters
des kayserlich - königlichen Stiftes Carls -Hof, Regulirter Chor -Herren des
St, Augustin Congr. Later. in der Neustadt Prag. In dem vierten Jahrhundert
der böhmischen Krönung Caroli IV. Wien 1747, Franz Andr. Kirchberger. 8 .
Dr. Ferdinand Karl Ristl.
F. K. R i s 1 1, ein geborener Klosterneuburger (geboren den 1 8. De-
zember 1716), trat am 8. September 1735 in das Augustiner-Chor-
herrenstift Klosterneuburg, legte ein Jahr später die Ordensgelübde
ab und feierte am 1. April 1742 sein erstes heiliges Meßopfer. Dann
setzte er mit außerordentlichem Eifer die theologischen und philo-
sophischen Studien fort und erlangte an der Hochschule in Wien
neben dem Doktorat der Philosophie auch das der Theologie (1743).
In der Zeit von 1743 bis 1750 war der Chorherr Ristl Pönitentiar
in Hietzing, von 1750 bis 1752 Pfarrverweser in Kahlenbergerdorf
und Höflein. Im Jahre 1752 wurde er Studienpräfekt im Stiftshofe
zu Wien und sechs Jahre später traf ihn die ehrenvolle Wahl zum
Dekan der theologischen Fakultät an der Wiener Universität. Die
letzten Lebensjahre verbrachte Ristl auf den stiftlichen Gütern in
Reinprechtspölla. Der Tod überraschte ihn am 21. Dezember 1771
bei den Piaristen in Hörn, bei denen er auch beerdigt wurde.
216
Wir haben von RistI folgende zweibändige Druck-
schrift:
Assertiones Theologicae de virtutibus theologicis cum excerptis ex tractatu
de fide, spe et charitate, quas in Universitate Viennensi pro prima Laurea con-
sequenda anno salutis MDCCXL mense Julio die I. publice propugnavit Ferd.
Carolus RistI, A. L. et Phil. Mag., Ss. Theologiae Baccalaureus in 3tium annum
Auditor et pro prima ejusdem laurea candidatus e Caes. et Academ. S. J.
St. Ignatii Pancratii Seminario, Praeside Ludovico Debiel S. J. Ss. Theol. Doct.
Decano Spectabili. Wien 1740, typ. Leop. Kaliwoda, 2 tom. in 8°. [Tom. 1, 158 pag.,
tom. 2, 178 pag.]
Benedikt PHIL
B. Prill, geboren zu Wien am 21. März 1721, trat den 11. Sep-
tember 1742 in das Stift Klosterneuburg, beschwor am 15. September
1743 die ewigen Gelübde und feierte am 2. Oktober 1746 seine Primiz
Hierauf wurde er als Katechet an der Stiftskirche angestellt Sein
glühender Berufseifer erwarb ihm die Achtung und Liebe aller. Er
starb auch als Opfer seines Berufes am 9. Mai 1759. Beim Kranken-
bette hatte er sich den Todeskeim geholt. — In den Mußestunden
pflegte Benedikt Prill mit großem Fleiße die Altertumskunde und
Stiftsgeschichte. Ohne Zweifel hegte er den Plan, eine Stifts-
geschichte herauszugeben, worauf sein handschriftlicher Nachlaß,
der gegenwärtig im Archiv des Stiftes verwahrt wird, schließen
läßt. Die von Prill über Altertümer und Kunstschätze Klostemeu-
burgs gesammelten Daten und die von ihm angefertigten Zeich-
nungen haben bisher schon manche guten Dienste geleistet Mit
aufrichtigem Bedauern schrieb der Archivar des Stiftes Klosterneu-
burg Wilibald Leyrer auf dem ersten Blatte der Aufzeichnungen Prills:
»Was hätte Benedikt nicht alles leisten können, wenn ihm
seine seelsorglichen Geschäfte mehr Zeit gelassen, wenn er infolge-
dessen hätte umsichtiger zu Werke gehen, wenn er das Archiv mit
seinen reichen Quellen hätte benützen können.«
Wilibald Leyrer.
Wilibald Ignaz Leyrer, Bakkalaureus der Theologie,
wurde am 6. Juli 1737 zu Eggenburg in Niederösterreich geboren.
Nachdem er an der Universität in Wien die philosophischen Studien
beendet hatte, trat er in das Stift Klosterneuburg. Am 26. Sep-
') Siehe Hartmann Zeibig, Zur Erinnerung an den vaterländischen Ge-
schichtsforscher Wilibald Leyrer. In den Sitzungsberichten der phil.-historischcn
Klasse der K. Akademie der Wissenschaften. Aprilheft des Jahrg. 1853. X. B.
S. 464 ff.
217
tember 1756 legte Propst Dr. Bertold Staudinger dem neun-
zehnjährigen Jüngh'ng das Ordenskleid an. Es folgte nun das Probe-
jahr, in welchem sich Wih'bald so musterhaft aufführte, daß er am
29. September 1757 zur feieriichen Profeß zugelassen wurde. Er
empfing am 16. April 1758 die niederen Weihen, am 21. September
desselben Jahres das Subdiakonat und wurde am 22. September 1759
zum Diakon geweiht. Jetzt sandte ihn Propst Bertold zur weiteren
theologischen Ausbildung auf die Hochschule nach Wien. Hier
empfing er am 19. Dezember 1761 die Priesterweihe, worauf er in
das Stift zurückkehrte, um am 3. Jänner 1762 sein erstes heiliges
Meßopfer darzubringen.
In den folgenden acht Jahren versah Leyrer mit großem Eifer den
Dienst eines Aushilfspriesters in der Seelsorge. Die freien Stunden ver-
wendete er zum fleißigen Studium der Kirchenväter und der kirchlichen
Schriftsteller sowie zur Lektüre der alten Klassiker und erwarb sich
so eine staunenswerte Belesenheit. Daneben pflegte er aber auch
fleißig die vateriändische Geschichte, für die er schon als Student
eine besondere Vorliebe gezeigt hatte. Mit noch größerem Eifer
verlegte er sich auf das Studium und die Pflege der österreichischen
Geschichte, als ihn Propst Dr. Gottfried von Rollemann 1770 zum
Subbibliothekar ernannte. ')Wilibald Leyrer durchsah die Handschriften
der Bibliothek und exzerpierte alles, was die Geschichte Öster-
reichs betraf. Mitten in dieser Tätigkeit erfolgte seine Ernennung
zum Archivar, den 19. Juni 1772, und das war für ihn der Ansporn,
seine ganzen Fähigkeiten der Geschichte des Vaterlandes zu weihen :
es standen ihm ja nunmehr überaus ergiebige Quellen der öster-
reichischen Geschichte zu Gebote.
Zuerst hieß es aber im Archiv Ordnung machen. Das »Re-
pertorium vetus« (»altes Rapulare«), jenes Verzeichnis der Urkunden,
das Propst Bernhard I. Waiz (1630—1643) in Regestenform mit
einem vorzüglichen Index hatte anfertigen lassen, genügte längst
nicht mehr. Leyrer verfaßte daher, nachdem er die bereits registrierten
Urkunden durchgesehen hatte, über den Zuwachs ein ähnliches
Repertorium, das »Repertorium novum« (»die neue Rapulatur«), Zu
gleicher Zeit sammelte er aus den Urkunden sehr viel Material
für eine urkundliche Geschichte des Stiftes, seiner Pfarreien, Be-
sitzungen und machte auch für die weitere Vaterlandsgeschichte
wichtige Aufzeichnungen. Im Jahre 1777 erhielt das Archiv
einen neuen großen Zuwachs. Aus der sogenannten »oberen
Kammerc wurde nämlich eine Unzahl von wertvollen Urkunden,
*) Vom 24. November 1770 an war Leyrer auch pistrinae praefectus.
1787 wurde die Mühle aufgelassen.
218
die dort im Laufe von 150 Jahren aufgespeichert worden waren
und teilweise ihre Rechtswirksamkeit verloren hatten, in das Archiv
übertragen. Leyrer ordnete sie und verfaßte über sie ein genaues
Repertorium. Diesen sogenannten »Kammerbriefen« setzte er ein
Bildnis der Mutter Oottes vor mit der frommen Bitte:
Hujus tu curae fueras commissa Neuburga
Per fundatorem ; sie habet ille preces :
Protegat ac foveat te semper tanta Patrona,
Illius ut tu sis tuta patrocinio.
Id mea vota petunt, pariter rogo poplite flexo :
Auxiliatrieem porrige Virgo manum.
Cum minime credis, ut aves, densissimus hostis
Advolat, et praedatn vix bene visus agit.
Marchio, quod dederat, totum pia Virgo tuere,
Et fac accepto munere posse frui.
Daran fügt er das Motto:
Nil, nisi prisca peto, et veteri mens vivere more,
Qui nova vult, habeat; nil nisi prisca peto.
Dies heißet auf gut deutsch : Ich schätz' die alten Sachen.
Warum? — Weil sie sehr oft uns aufgeklärter machen.
Wenige Jahre später wurde das Archiv des Stiftes Kloster-
neuburg neuerdings bereichert, und zwar durch das Archiv des
1782 aufgehobenen Augustiner -Chorherrenstiftes St. Dorothea in
Wien. Die Urkunden dieses Stiftes, welche bereits geordnet und in
ein Verzeichnis eingetragen waren, wurden 1786 nach Klostemeu-
bürg geschafft. Leyrer reihte sie in das Stiftsarchiv ein und unter-
nahm eine genaue Revision derselben. Auf diese Weise erweiterte
er auch seine Kenntnisse der Geschichte und Topographie Wiens.
Trotz aller dieser mühevollen Arbeiten verfaßte Wilibald Leyrer
noch manche gediegene historische Abhandlung und unterhielt
einen lebhaften geistigen Verkehr mit hervorragenden Persönlich-
keiten, mit denen er, sei es nun durch sein Amt, sei es durch
seine Gelehrtheit oder durch seine Tätigkeit auf dem historischen
Gebiete, bekannt und befreundet wurde. So stand er im Briefwechsel
mit P. Mauriz Ribbele, Archivar und späterem Fürstabt von St Blasien,
mit dem Piaristen Adrian Rauch, mit Leopold Gruber, dem Verfasser
des »Calendarium historicum Pilgram«, mit Konstantin Freiherm von
Münch-Bellinghausen, mit dem Regierungsrat und Archivar Spieß,
mit dem Burgfarrer Langenau, dem Münzforscher Josef Appel, mit
dem Dichter Retzer und der Dichterin Gabriele von Baumberg. Be-
sonders freundschaftlich verkehrte er mit dem Maltheser und
Domherrn Smitmer, mit dem ständischen Sekretär Bergenstamm
und dem kaiserlichen Hofarchivar Ferdinand von Freiesleben. —
Freiesleben fühlte sich durch die Freundschaft mit Wilibald sogar
219
bewogen, seine ungemein reichen diplomatischen Sammlungen
dem Stifte Klosterneuburg zu vermachen. Nach seinem Tode über-
gab auch Freieslebens Oattin dem Willen des Verstorbenen gemäß
den reichen literarischen Nachlaß desselben (17Q1), wofür vom
jeweiligen Propst alljährlich zwölf heilige Messen zum Seelenheile
des Toten gelesen wurden und noch gelesen werden.
Alsbald begann W. Leyrer die Aufzeichnungen von Freies-
leben zu ordnen und zu registrieren. Dies war jedoch eine un-
säglich mühevolle Arbeit, denn einzelne Notizen befanden sich bloß
auf losen Zetteln. Allein auch diese Arbeit bewältigte er in verhältnis-
mäßig kurzer Zeit. Erieichtert atmete Leyrer nach Beendigung der-
selben auf:
^Nunc opus exactum, fessae date serta carinae,
Contigeram portum, quo mihi cursus erat.
Oedipus abscedat, fulgescunt lumina clara,
Non timeo strictas in mea serta manus.«
Den Plan, eine vollständige Sammlung des Materials zur
Stiftsgeschichte anzulegen und dann diese auszuarbeiten, hatte
Wilibald Leyrer immer noch in Augen. Krank und müde brach er
aber die »Monumenta Claustroneoburgensia«, wie er diese Materialien-
sammlung betitelte, mit dem dritten Foliobande, welcher sich auf
das dritte Jahrhundert der Stiftung bezieht, ab. Nichtsdestoweniger
entwarf er in seinen letzten, durch körperliche Leiden so getrübten
Lebensjahren doch eine Hausgeschichte in drei Quartbänden, die
bis zum Jahre 1706 reicht und die Grundlage der vom Chorherren
Maximilian Fischer (s. d.) im Jahre 1815 veröffentlichten Geschichte
Klosterneuburgs bildet.
Leyrer dachte wohl selbst nicht, die Veröffentlichung seiner
mühevollen Arbeit zu erieben. Am Schlüsse einer mit zitternder
Hand geschriebenen Verbesserung des Manuskripts sagt er:
Jam sat labori datum est. Si requies aeterna
A numine concessa est: — salva sunt sempiterna.
Quem Archivi labor nutrit,
Post me scribat, quodsi cupit.
Seine Todesahnung erfülhe sich am 15. Jänner 1814. Versehen
mit den heiligen Sterbesakramenten, gefaßt und gottergeben ging
er an diesem Tage um elf Uhr nachts in die ewige Ruhe ein. In
ihm verlor das Stift Klosterneuburg nicht nur einen hervorragenden
Oeistesmann, sondern auch einen musterhaften Ordensmann, geziert
mit kindlich frommem Gemüt und mit größter Bescheidenheit.
Zeugen seiner tiefen Religiosität sind sein von ihm selbst ge-
schriebenes und verfaßtes Gebetbuch, das Hymnen für alle Feste des
Kirchenjahres und für die einzelnen Stunden des Tages enthält.
2^
sowie die von ihm angelegte Sammlung von Aussprüchen der
Kirchenväter und der besten katholischen Asketen. Dieses Manuskript
bringt am Ende unter der Aufschrift >Recordare Willebalde« eine Auf-
zählung aller Tage, an welchen Oott dem frommen Priester seine be-
sondere Onade erwiesen hatte, und ein Dankgebet zum Allerhöchsten,
Wir schließen unsere biographische Skizze über Wilibald
Leyrer mit der Anführung seiner hinteriassenen Schriften:
Miscellaneorum Liber 1. 1753-1755. [Mit Auszügen aus einer rhetorischen
Anleitung (Motto : Eja laboremus, ut nos vixisse testemus) , aus Klassikern und
aus der Heiligen Schrift.]
Miscellaneorum Liber II. 1756. [Enthält 162 Auszüge aus den Kirchen-
vätern und aus kirchlichen Schriftstellern mit dem Motto:
Cave curiosa legere
Quae possunt mentem distrahere,
Stude vitia tua cognoscere
Et viriliter eis resistere.
Ambula cum simplicibus,
Adhaere innocentibus,
Benefac tibi contrario.
Supplica adversario.
Et eris charus Dei filio
Ac dignus sanctorum consortio.
Thomas Kemp. Opusc. XI, cap. 7.)
Miscellaneorum Liber III. 1761. [207 Auszüge aus Kommentaren der Hl. Schrift
und aus Schriftstellern über Kirchen- und österreichische Geschichte mit dem Motto:
Omnibus semper placuisse, res est
plena fortunae: placuisse paucis
plena virtutis: placuisse nulli
plena doloris. Jak. Bälde. S.J.]
Miscellaneorum Liber IV. 1768. [151 Exzerpte aus geschichtlichen Manu-
skripten der Stiftsbibliothek und Untersuchungen über Orte, die in Stiftsur-
kunden vorkommen. Motto:
Hierin findt man tausend Sachen.
Einst vielleicht? - sie Nutzen machen.
Wo nicht, war es gut gemeint.
O, man bleibe doch mein Freund.]
Miscellaneorum Liber V. 1769. [309 Auszüge aus Urkunden des Stifts-
archivs mit einem chronologischen Index und dem Motto: »Reliquias, veterumque
vides monumenta virorum.« Aeneid. L. VII.]
Miscellaneorum Liber VI. 1784. [297 Auszüge aus den stiftlichen Urbarien,
Gewähr- und Satzbüchern, Berg-, Fisch- und Pantaidungen sowie Rechnungs-
büchern mit dem Motto:
Hinc procul ornatus cultores este moderni.
Scis aliud, quod te laeserit, esse magis?]
Miscellaneorum Liber VII. 1789. [147 Auszüge aus den Schriften des
kaiserlichen Hofarchivars Ferdinand von Freiesleben und Mitteilungen des Dom-
herrn Smitmer mit dem Motto:
Quid potius faciam? Non sum, qui segnia ducam
Otia : mors nobis tempus habebit iners. Ovid ex Ponto L. I, Eleg. VI.
221
Leyrer endete den siebenten Band der Miscellanea und zugleich das
ganze Werlc am 14. Juni 1801 mit den Worten :
Nunc opus exactum, seplemque voIumina scripta
His de miscellis, jam cupio requiem.]
Ferner stammen von ihm:
Res notatu digniores ex diversis M. S. ordine chronologico collectae. 1767.
[Eine aus den stiftlichen Urkunden zusammengestellte Chronilc des Stiftes mit
dem Motto:
Solus et artifices qui facit, usus erit.]
Res memorabiles e tribus archivi nostri protocollis extractae ac in com-
pendium redadae servato chronologiae ordine. 1767. [Regesten zur Stiftsgeschichte
nach den Jahrhunderten der Stiftung. Motto:
Ut archivi verus tyro haec conscripsi, loquor — viro! Si tu dicis:
aberrasti, hoc, hinc inde, demonstrasti ; fateor: Dixisti verum. Non mirare! in
tot rerum perversa abundantia, ubi mentis praesentia vix potest semper adesse,
nt discemat verum »Esse«. Tamen diligens Notare assolet bona praestare.
Errando discimus: hoc cuncti noscimus.]
Notata Archivi nostri miscellanea, adjecto in fine indice chronologico. 1768.
(Motto: »Est is labor — labor tyronis.«)
Excerpta ex pervetustis non minus quam recentioribus nostris Necro-
logiis. 1768.
Excerpta e Codice membranaceo saeculi XIV., cui afforis itulis: Latei-
nisch Qrundtbuch vnterhalb Khalenperg, de anno 1355.
Excerpta e Codice membranaceo folii grandioris saeculi XV. (Aus dem
von Propst Oeorg 1436 erneuerten stiftl. Zehentregister.)
Wer war Euphemia, genannt Regis filia? [In dieser Schrift weist Leyrer
historisch nach, daß die im Totenbuch des TuIIner Frauenlclosters erwähnte
Euphemia eine natüriiche Tochter Friedrichs des Schönen gewesen ist. Motto :
Weis ein Verfasser nicht
Im Buch sein Herz zu zeigen
Scheint mir war seine Pflicht:
Er möchte lieber schweigen.]
Sphragistische Beiträge zur Geschichte des österr. erzherzoglichen
Wappenschildes und Helmes.
Ein Pendant zu meinem Vorspruch : der heutige Aufklärungsthron pflegt
Alles umzukehren. Den kosmopolitischen Bürgern oder Weltilluminirern zur
Beherzigung. (Ein gegen die Illuminaten gerichtetes Schriftchen.)
Paralipomena e codice diplomatico Bernardi Pez.
Excerpta ex Necrologiis Sanhyppolitano et Runensi.
Canonici ecciesiae collegiatae nostrae magis celebres. (Von der Gründung
des Stiftes bis 1678.)
Notata de monialibus ad s. Magdalenam penes Canoniam nostram. (Eine
Materialiensammlung zur Geschichte dieses Frauenklosters, die Leyrer ausarbeitete
unter dem Titel:)
De monialibus nostris penes Canoniam ad s. Magdalenam.
Notata de monialibus ad s. Jacobum. (Eine Stoffsammlung zur Geschichte
des früheren Augustiner-Chorfrauenstiftes bei St. Martin in Klostemeuburg.)
De monialibus ad s. Jacobum hie Claustroneoburgi. (Eine Monographie
über das ebenerwähnte Kloster.)
De Hadmaro Praeposito.
222
De clvitatc Claustroneoburgensi. (Eine kurze Übersicht über Stadt-
geschichte.)
Series RR. DD. Praepositorum hujus ecciesiae collegiatae.
Series P. R. D. Decanorum hujus ecciesiae coüegiatae.
Canonici Claustroneoburgensis Ecciesiae vetustiores, quotquot reperiri in
documentis potuerunt.
Nota de sepulturae locis, in quibus tarn praepositi nostri, quam familiae
magis celebres in Neuburgensi collegiata hac nostra ecciesia in Domino requies-
cunt. Quantum ex antiquis documentis erui.
Sepulturae Austriae Principum in nostra collegiata ecciesia, quantum ex
vetustis erui poterat documentis.
Nobiles Claustroneoburgi sepulti.
De Canoniae aedificiis.
Res Claustroneoburgenses diversis ex monumentis collectae ac con-
scriptae. 1775.
Monumenta Claustroneoburgensia. Tomus I in Fol. 1777. [Motto: »Nihil
earum rerum scire, quae anteaqam nascereris factae sunt, hoc est, semper esse
puerum: cognoscere vero res gestas, memoriae veteris ordinem teuere, anti-
quitatum exemplorumque habere notitiam, decorum, laudabile ac pene divinum
est.' (Cicero de Orat. L. IL) Tom. II. in Fol. 1778. Tom. III. in Fol. ohne Be-
zeichnung des Jahres. Diese bereits erwähnte Materialiensammlung zur Stifts-
schichte ist in ihrer Anlage großartig. Auf jedes Jahrhundert seit der Gründung
des Stiftes sollte ein Folioband entfallen. Leider konnte unser Wiiibald nur die
ersten drei Bände vollenden und den vierten entwerfen. Wo er die »Monumenta
abschließt«, gibt er selbst den Qrund davon an:
Hie ego cessavi. — causam, si noscere cupis.
Est haec — non fuerat florida flora mihi
Feci, quantum potui.
Et coactus tacuL
Illustrat tamen secula
Obscura mea facula.
Jam prosequantur reliqua!]
Supplementum Rerum memorabilium e tribus Archivi nostri protocollis
extractum, ordine chronologico in compendium redactum. 1779. Eine Ergänzung
des oben genannten Werkes: Res memorabiles e tribus archivi nostri proto-
collis extractae . . .
Anhang zur oberflächlichen Stiftsgeschichte. 1805. (Beiträge zur Geschichte
der stiftlichen Pfarren und Besitzungen.)
Spazierfahrten eines wirklichen Alterthumsliebhabers durch das uralte
Unterösterreich. 1805.
Chronologia diplomatica Monumentorum Claustroneoburgensium. Fol.
(Behandelt bloß das erste Jahrhundert der Stiftung.)
Vade mecum oder Unterhaltungsstunden des Archivars W . . . L . . . zn
K . . . in Erzählung von Sitten, Gewohnheiten und anderen Sachen aus den
Vorzeiten, vermehrt von A. v. B. ')
Lyra Lyrani per cursum anni. (Eine Sammlung von Hymnen, welche
Leyrer für die einzelnen Tageszeiten und für die Feste des Jahres verfaßte.)
') Diese Schrift fand sich in A. v. Bergenstamms handschriftlichem
Nachlaß vor. Siehe Wurzbach, Biogr. Lexikon B. 1, S. 300.
223
Principia relig^iosa e sacra scriptura diversisque St. Patrum operibus,
alüsque probatis autoribus colleda, suaque orbi sensa detecta. 1762— 179Z
(Motto: »Quaecumque scripta sunt, ad nostram doctrinam scripta sunt.»
Römerbr. 15, 4.)
Florian Ulbrich.O
F. Ulbrich, Bakkalaureus der Theologie, geboren am 14. Ok-
tober 1738 zu Wien, empfing am 24. September 1758 im Stifte
Klosterneuburg das Ordenskleid. Er legte am 4. November 175Q
die feierliche Ordensprofeß ab und brachte am 4. April 1763 sein
erstes heiliges Meßopfer dar. Nach der Primiz ernannten ihn seine
Oberen zum Oastmeister und Frühprediger. Vom Jahre 1773 bis 17Q1
wirkte Florian als Pfarrverweser in Hof lein, bis 1781 auch in der
Pfarre Kahlenbergerdorf, die bis zu diesem Jahre mit der Pfarre
Höflein vereinigt war. Im Jahre 17Q1 kam Ulbrich auf die Pfarre
St Martin in Klosterneuburg, und 17Q3 übernahm er die Pfarre
Korneuburg, wo er am 21. April 1800 sein verdienstvolles Leben
beschloß.
Florian Ulbrich war ein tüchtiger Theologe 2), ein außer-
ordentlich eifriger und beliebter Seelsorger, ein Vater der Armen
und Kranken. Nichtsdestoweniger pflegte er in den Mußestunden
auch mit staunenswertem Fleiße die mathematischen Wissen-
schaften, in denen er sich schon auf dem Gymnasium aus-
gezeichnet hatte. Bei seinen großen mathematischen Kennt-
nissen und seinem seltenen Fleiße entdeckte er, daß alle
von den hervorragendsten Akademien und den besten Mathematikern
bisher gearbeiteten Faktorentafeln ungenau und unverläßlich seien.
Selbst in den aufsehenerregenden, von Anton Felkel 1776 bei
Oräffer in Wien herausgegebenen »Tafeln der Factoren von 1 bis
10 Millionen, fertig bis 5 Millionen« (in Fol.) und »Tafeln aller
einfachen Factoren der durch 2, 3, 5 nicht theilbaren Zahlen von
2 bis 10,000.000« (1. Theil, Oräffer, Wien, Groß- Folio) fand er
viele Fehler. Noch dazu waren die Arbeiten Felkels das Beste, das
je auf diesem Gebiete geleistet wurde.
Ulbrich faßte daher den Entschluß, selbst die Faktoren aller
durch 2, 3 und 5 nicht teilbaren Zahlen von 1 bis auf eine Million
ganz neu aufs genaueste zu berechnen und begann im Jahre 17Q1
') Literatur über Flor. Ulbrich: »österreichische Nationalenzyklopädie^^
von Oräffer und Czilcann, Wien 1837, Bd. V, Seite 464, und Wurzbach, »Bio-
graphisches Lexikon des Kaiserthums Österreich« 49. Teil, Wien 1884, Seite 15 ff.
*) Eine »Lobrede auf das Oedächtniß der heiligen Jungfrau und Blut-
zeugin Cecilia« (Wien 1772, i. 4°) gibt Zeugnis davon.
_224_
als Pfarrverweser in Höflein an der Donau mit dieser Arbeit, welche
die Akademien trotz aller langjährigen Bemühungen nicht zuwege
gebracht hatten. Woran Johann Heinrich Lambert (f 25. Sep-
tember 1777), einer der berühmtesten Mathematiker der Berliner
Akademie, der Begründer der Photometrie und Entdecker der Theo-
rie des Sprachrohres, nach vergeblichen Versuchen zweifelte, näm-
lich, »dass die Factorentafeln je so weit würden ausgearbeitet
werden«, das gelang dem Klosterneuburger Chorherm Florian
Ulbrich in verhältnismäßig kurzer Zeit Bis zum Jahre 17Q3 hatte er
mit Hilfe eigener, noch unbekannter mathematischer Kunstgriffe
bereits die Faktoren bis zur Zahl 753.031 auf das genaueste be-
rechnet. Diese Kunstgriffe, welche es ihm ermöglichten, die Faktoren
ohne lange Rechnung sofort hinzuschreiben, und zwar so zuverlässig,
daß sich etwaige Fehler gleich verraten mußten, hielt er anfangs
geheim, teilte sie aber später dem Augustinermönch David Rutsch-
mann, der sich als Mechaniker einen großen Ruf erwarb, und dem
Professor der praktischen Mathematik an der Hochschule in Wien
Wilhelm Bauer mit.
Auf der Pfarre in Korneuburg (seit 17Q3) arbeitete Ulbrich in
seinen freien Stunden unermüdlich an seinem verdienstvollen
Werk, und so konnte er im September des Jahres 17QQ seine bis
auf 1 Million 5 Hunderttausend genau ausgearbeiteten und zur
Benützung sehr bequem eingerichteten Faktorentafeln samt Hilfs-
tabellen bis auf 20 Millionen vollenden. Die in der Zwischenzeit
neuerschienenen Faktorentafeln erkannte Florian nach sorgfältiger
Untersuchung als eine Abschrift der Felkelschen Tafeln samt ihren
Fehlern. Um so mehr ist es daher zu bedauern, daß Ulbrichs Arbeit
nicht veröffentlicht wurde, sondern als Manuskript in die Stifts-
bibliothek wanderte. ') Florian Ulbrich schloß wenige Monate nach
Beendigung seines Werkes seine müden Augen auf immer. Dies
sowie die mißliche finanzielle Lage, in welche das Stift Klostemeuburg
damals infolge der französischen Invasion kam, sind ohne Zweifel
die Ursachen, weshalb jenes Werk der wissenschaftlichen Welt vor-
enthalten blieb, das — wie ein Biograph Florian Ulbrichs be-
geistert schreibt — um so schätzbarer ist, als es den evidenten
Beweis in sich enthält, daß ein einziger Mann in Öster-
reich nebst allen seinen geistlichen Verrichtungen
*) Trotz eifrigen Forschens gelang es uns bisher nicht, die Arbeit Ulbrichs,
die im Jahre 1819, wie der Chorherr von Klosterneuburg, Alois Schützenbcrger
(s. d.), in der »KirchHchen Topographie von Österreich«, Wien 1819, Strauß
1. Bd., 1. Hälfte, S. 105, angibt, noch in der Stiftsbibhothek aufbewahrt wurde,
ausfindig zu machen.
225
während der neun letzten Jahre seines verdienst-
vollen Lebens in diesem Fache mehr geleistetals alle
auswärtigen Akademien zusammengenommen ein
ganzes Jahrhundert hindurch.
Dr. Daniel Tobenz.
Tobenz, ein Wiener (geboren am IQ. Dezember 1743), absol-
vierte zu Wien die humanistischen und die philosophischen Studien
und trat, nachdem er über die Philosophie eine öffentliche Dis-
putation gehalten hatte, am IQ. September 1762 in das Stift Kloster-
neuburg ein. Nach Ablauf des Probejahres legte er die feierlichen
Oelübde ab (am 21. September 1763) und begab sich auf Oeheiß
des Propstes Dr. Berthold Staudinger zur theologischen Ausbildung
auf die Hochschule nach Wien. Kurz vor Absolvierung seiner theo-
logischen Studien empfing er die heilige Priesterweihe, worauf er
seine erste heilige Messe las (4. April 1768). Gegen Ende des
Jahres 1768 bestand er eine öffentliche Disputation aus der gesamten
Theologie und verließ die Universität, um teils zu Hause, teils zu
Maria-Hietzing in der Seelsorge auszuhelfen. In den Jahren 1770
und 1771 unterzog er sich den Prüfungen für das theologische
Doktorat, das ihm im Jahre 1772 verliehen wurde. Vom nächsten
Jahr an lehrte er im Stifte an der von Propst Dr. Gottfried von Rolle-
mann 1768 gegründeten theologischen Hauslehranstalt spekulative
Theologie, und im Jahre 1775 erfolgte seine Berufung auf die Lehr-
kanzel der Patrologie, der theologischen Literaturgeschichte und der
Polemik an der Wiener Hochschule. Daniel Tobenz hatte diese
Lehrkanzel zehn Jahre hindurch inne. Während dieser Zeit schrieb er
neben anderen theologischen Werken auch eine zweibändige Patro-
logie. Als aber durch den neuen Studienplan vom 16. Juni 1785 die
vonTobenzgelehrten Fächer anderen Lehrkanzeln zugewiesen wurden,
so die Patrologie und die theologische Polemik dem Professor der
Dogmatik und die theologische Literärgeschichte dem Professor
des neutestamentlichen Bibelstudiums, war Tobenz vom Lehramte
enthoben. Er wurde jedoch im nächsten Jahre zum Dekan der
theologischen Fakultät erwählt und supplierte vom Februar an bis
zum Ende des Studienjahres die Kanzel der Hermeneutik, des Bibel-
studiums N. T. und der griechischen Sprache. 1787 war er Notar der
theologischen Fakultät, und als in demselben Jahre der Abt des
Klosters Heiligenkreuz starb, ernannte ihn der Erzbischof von Wien
zum Kommendatarabt dieses Klosters. Allein Tobenz konnte das
Amt gar nicht antreten, da die Zisterzienser von Heiligenkreuz
Cernfk, Schriftsteller der Autn^stiner-Chorherrcnstifte. 15
226
mittlerweile die Erlaubnis erhalten hatten, einen Abt aus ihrer Mitte
zu wählen. Der damalige Propst des Stiftes Klosterneuburg Dr. Flo-
ridus Leeb übertrug nun Tobenz die Stelle eines Präfekten des
Stiftshofes in Wien.
Schon nach drei Jahren wurde aber Tobenz, der sich während
seines Aufenthaltes im Stiftshofe ganz theologischen Arbeiten ge-
widmet hatte, neuerdings auf die Hochschule berufen, und zwar
als öffentlicher Professor der Dogmatik. Professor Dr. Jahn, der
nach Bertieris Scheiden die Dogmatik übernommen hatte, erhielt
nämlich 17Q0 die wiedererrichtete Kanzel des alttestamentlichen
Bibelstudiums, die seit 1788 aufgelassen war. Dr. Daniel Tobenz
blieb öffentlicher Professor der Dogmatik bis zum Jahre 1803, in dem
er altershalber vom Lehramte zurücktrat, keineswegs aber, um der
wohlverdienten Ruhe zu genießen. Er gab vielmehr in der folgenden
Zeit viele Privatvorlesungen aus der Theologie, unter anderen dem
Fürsten Ernest von Schwarzenberg, späterem Bischof von Raab,
dem Grafen Ferdinand von Chotek, späterem Erzbischof von Olmütz,
dem Grafen Andreas von Ankwicz Skarbek, dem nachmaligen Erz-
bischof von Lemberg. Zugleich beschäftigte sich Tobenz viel mit
literarischen Arbeiten. So gab er 1804 den ersten und 1806 den
zweiten Teil seines »Commentarius in Sacram Scripturam N. T
animorum curatoribus elucubratus« heraus. 1806 ernannte ihn Kaiser
Franz I. zum geistlichen Rat und Theologielehrer des Erzherzogs
Rudolf, der damals Koadjutor des Erzbistums Olmütz war. Nach
Beendigung der Studien des Erzherzogs, im Jahre 1811, wurde
Tobenz mit vollem Gehalt pensioniert und zum Titularpropst des
aufgehobenen Stiftes von Adony in Ungarn erhoben. Er kehrte
nun in den Klosterneuburger Stiftshof nach Wien zurück und
arbeitete hier unermüdlich bis zu seinem Lebensende (am 20. Au-
gust 181Q) an der Verbesserung und Gesamtausgabe seiner Schriften,
die aber erst ein Jahr nach seinem Tode vollständig erschienen sind.
Auf Daniel Tobenz kann das Augustiner-Chorherrenstift Kloster-
neuburg mit gerechtem Stolz zurückblicken. »Trotz der josephinischen
Reformation und der traurigen Einwirkung des Protestantismus
sowie der französischen Revolution blieb er als ein wahrhaft muster-
hafter katholischer Priester im Drange und in den Wogen der Zeit
unerschütterlich stehen. Sein Fleiß war beispiellos, seine theologische
Gelehrsamkeit tief begründet, sein Leben und Tod auf erbaulich.«
Tobenz gab folgende Schriften heraus:
Institutiones dodrinae Patrum. Pars theoretica. Viennae 1777. 267. S. S\
(Maria Theresia gewidmet.)
Institutiones, usus et doctrinac Patrum. Viennae 1779. S\
227
Examen tractatus Joannis Barbeyracii de doctrina morali Patrum Ecclesiae.
Dissert. prima. Viennae 1785, typ. Hoerling. VIII und 798 S. 8'.^
Commentarius m Sacram Scripturam N. T. animorum curatoribus elu-
cubratus. Viennae 1804—1806. 4\
Paraphrasis Psaimorum ex Hebraico adomata cum notis, Clericorum
usui adornata. Vindob. 1804, Degen. 4". (Dieses Werk ist dem Erzherzog Rudolf
gewidmet.)
Opera omnia. Vindob. apud Degen, postea apud Binz. 1814—1820,
15 tomi in 8 :
Tomus I. et II. Institutiones S. Scripturae. 1814. 8". (1. B. XIV u. 558 S.,
Z B. X u. 654 S.)
Tom. III. Paraphrasis Psaimorum ex hebraico adornata, notis et summariis
instructa. Editio 2-da. 1814. XIV u. 412 S. 8 .
Tom. IV. V. VI. Institutiones theologiae moralis, usui w-xaminandorum
pro cura animarum lucubratae. 1817. 8^ (1. T. 279 S., 2. T. 197 S., 3. T. 208 S.)
Tom. VII. VIII. Commentarii in S. Scripturam N. T. 2-da Editio muitum
adaacta. Vindob. 1818-1819, Binz. 8". (1. T. IV u. 444 S., 2. T. 322 S.)
Tom. IX. Institutiones Patrologiae. Part III. ; de II. et III. 2-da, de I. tertia
Editio auctior. 398 S. 8«.
Tom. X. Institutiones theologiae Dogmaticae. II u. 237 S. 8**.
Tom. XI. De Deo uno et trino. II u. 119 S. 8 .
Tom. XII. De Deo Creatore. 64 S. 8°.
Tom. XIII. De Deo redemptore. 308 S. 8^
Tom. XIV. De Deo sanctificatore. 250 S. S\
Tom. XV. De Deo retributore. I u. 54 S. 8\
Ambros Conrad.
Ambros Conrad, geboren am 30. April 1775 zu Wien,
trat am 6. Oktober 1773 in das Stift Klostemeuburg, feierte am
31. Jänner 177Q seine Ordensprofeß und am 13. Mai 177Q sein
erstes heiliges Meßopfer.
Wegen seiner hervorragenden Oeistesgaben sandte ihn Propst
Ambros Lorenz auf einige Zeit zum Studium der Numismatik und
der Naturgeschichte an die Universität in Wien.
Als Propst Ambros die stiftlichen Kunst- und Münzensamm-
lungen begründete, hatte Conrad beim Aufstellen und Ordnen dieser
Sammlungen Gelegenheit, seine reichen archäologischen und kunst-
historischen Kenntnisse zu verwerten. In ihm hatten die neuen
Sammlungen seit 1783 einen tüchtigen Kustos.
Das Stift verdankt Ambros eine wohlgeordnete Sammlung
von Gemälden der altdeutschen Schule und einen kritischen
Katalog in drei Foliobänden über die stiftliche
*) Dieser Dissertation gegen die Schrift des Calvinisten Barbeyrak:
»Trait^ de la morale des P^res« (1728) sollten noch zwei andere Dissertationen
folgen, sie blieben aber ungedruckt.
15*
228
Münzensammlung, die Propst Ambros durch Ankauf der
Münzensammlung des kaiserlichen Hofarchivars Ferdinand von
Freiesleben geschaffen hatte.
Im Jahre 1788 kam Conrad als Kooperator nach St Martin
in Klostemeuburg; 17Q0 wurde er Verweser der stiftlichen Pfarre
Stoizendorf, von 17Q4 bis 17Q5 verwaltete er die Pfarre Kahlen-
bergerdorf, dann die Pfarre Meidling und 1799 die Pfarre Höflein
a. d. Donau. Von dort berief ihn Propst Oaudenz Dunkler auf den
Posten eines Kämmerers ins Haus zurück. 1824 resignierte er auf
dieses Amt, um, wie in seiner Rotel steht, »Deo sibique vivere«.
Am 12. November 1826 schied er aus diesem Leben.
Dr. Petrus Fourerius Ackermann. >)
Ackermann stammte aus einer dem Mittelstande angehörigen
vermögenden Wiener Familie. Er erblickte am 17. November 1771
das Licht der Welt. Seine Eltern gaben ihm aus Verehrung zum
Landespatron Österreichs in der Taufe den Namen Leopold und
ließen ihm eine vortreffliche Erziehung angedeihen. Bescheidenheit
und Frömmigkeit zierten ihn schon in den ersten Knaben jähren ;
sie blieben aber auch sein schönster Schmuck, als ihn die Eltern
wegen seiner geistigen Fähigkeiten an das Gymnasium sandten
Hier zeichnete er sich bald vor den meisten seiner Mitschüler
nicht bloß durch sein Wissen, sondern auch durch sein sittliches
Verhalten aus. Dazu mag sein Verkehr mit dem frommen
Augustiner-Chorherrn von St. Dorothea Engelbert von Augusti viel
beigetragen haben, der damals Sonntagsprediger an der Stiftskirche
war und sich ängstlich bemühte, den jungen Studenten rein und
unverdorben zu erhalten. Bei Engelbert von Augusti hatte Acker-
mann den Orden der Augustiner-Chorherren hochachten und lieben
gelernt, und daher war es nach Beendigung der philosophischen
Studien sein innigster Wunsch, in diesen Orden aufgenommen zu
werden. Am 10. Oktober 1790 erfüllte sich sein Verlangen, er
empfing an diesem Tage in der Stiftskirche der Chorherren von
Klosterneuburg mit heiliger Freude das Ordenskleid. Nach dem
Probejahre wurde er von seinen Obern zur theologischen Aus-
bildung auf die Hochschule nach Wien gesandt (24. Oktober 17Q1),
die er am 27. August 17Q5 mit den glänzendsten Erfolgen verließ.
*) Literatur: Vinzenz Seback: Petrus Fourerius Ackermann. Eine bio-
graphische Skizze. Wien 1832, Wimmer. Dr. Anton Wappler: Geschichte der theo-
logischen Facultät der k.k. Universität zu Wien. Wien 1884, Braumüiler. pag.253ff.
Dr. Josef KreschniCka: Petrus Fourerius Ackermann. Zur Erinnerung an einen
österreichischen Bibelexegeten. Siehe die Linzer »Theologisch-praktische Quartal-
schrift^ Jahrg. 1903, pag. 532 ff.
229
Drei Tage später erhielt er die Priesterweihe, und zwar auf den
Tischtitel des Stiftes hin, da er seines Alters wegen die Profeß
noch nicht abgelegt hatte. Im nächsten Monat, am 27. September,
brachte Ackermann mit tiefer Andacht und Rührung Gott dem
Vater sein erstes heiliges Meßopfer dar, und unmittelbar nach der
Primiz legte er die Ordensgelübde ab, da inzwischen vom Kaiser
die Altersdispens eingelangt war. Er wurde nun für die Seelsorge
sowohl in der Erzdiözese Wien als auch in der Diözese St Polten
approbiert. Allein Propst Dr. Floridus Leeb bestimmte ihn für das
Lehramt der Theologie, er ernannte ihn zum Professor der orienta-
lischen Sprachen, der Archäologie und der Einleitung in die Bücher
des Alten Bundes an der theologischen Lehranstalt des Stiftes. Ein Re-
gierungsdekret vom 31. Dezember 1796 bestätigte ihn als Professor.
Im folgenden Jahre übernahm Ackermann auch den Neuen Bund
und die Hermeneutik, wozu er am 12. August 1797 von der
Regierung die Approbation empfing.
Ackermann befaßte sich aber nicht ausschließlich mit den
biblischen Fächern, für die er wohl die größte Vorliebe hegte,
er interessierte sich für die gesamte theologische und profane
Literatur und erwarb sich so eine ungemein reiche Literaturkenntnis.
Mit Rücksicht darauf übertrug ihm Propst Dr. Oaudenz Dunkler
im Jahre 1800 die Leitung der Stiftsbibliothek, was für diese von
größtem Segen war. Wie viele kostbare Schriften verdankt ihm nur
die Stiftsbibliothek! Der eifrige Bibliothekar forschte selbst im Aus-
lande, in England, Frankreich, Holland, Italien nach seltenen und wert-
vollen Erzeugnissen der Presse, um mit ihnen die Stiftsbibliothek aus-
zustatten. Ihrer gedachte er aber auch, da er nicht mehr innerhalb
Klosterneuburgs Mauern wirkte. Die Werke der beiden Champollion,
eines Ugolino, Inghirami, Nibby, Oori, Zoega, Ferrari, Angelo Mai
(Geschenke Ackermanns) geben heute noch in der Bibliothek des
Stiftes Klosterneuburg Zeugnis von seiner Liebe zur Bibliothek.
Im Juli 1802 unterzog sich Ackermann den strengen Prüfungen
zum Doktorat der Theologie, und am 20. August wurde ihm dieses
verliehen. In demselben Jahre fungierte er an der Wiener Universität
als Prokurator der österreichischen Nation und das Jahr darauf
als Examinator des Bibelstudiums V. F. Als 1806 durch die Re-
gierung an der stiftlichen theologischen Lehranstalt die Lehrkanzel
des Neuen Bundes von der des Alten Bundes getrennt wurde, behielt
er sich diese, während die andere der Chorherr Andreas Mock über-
nahm. Bald nachher (23. Oktober 1806) gab Ackermann das Lehramt
im Stift ganz auf und folgte mit Eriaubnis des Propstes dem Rufe
auf die Wiener Hochschule, um hier die erledigte Kanzel des Alten
230
Bundes zu supplieren. Der April 1807 brachte seine Ernennung
zum wirklichen Professor des Studiums des Alten Testaments.
Der Vorgänger Ackermanns auf der Lehrkanzel des Alten
Bundes, der Prämonstratenser Professor Dr. Johann Jahn, gehörte
zu jenen katholischen Gelehrten, die von der Strömung des Ratio-
nalismus, der sich seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts das
Gebiet der biblischen Wissenschaften zum Hauptummelplatze ge-
macht hatte, erfaßt worden waren. Dies offenbarte sich nicht nur
in seinen Vorträgen, sondern auch in seinen Schriften. Man suchte
daher Jahn von seinem Lehrstuhl zu entfernen und ernannte ihn
wegen seiner unstreitig großen Verdienste um die Wissenschaft
im Jahre 1805 zum Domherrn von St. Stephan.') Jahn starb am
16. August 1816. Sechs Jahre nach seinem Tode wurden vier
seiner bedeutendsten Werke auf den Index gesetzt, nämlich : Enchi-
ridion hermeneuticae generalis tabularum V. et N. Foederis, Appendix
hermeneutica, seu exercitationes exegeticae, Introductio in libros sacros
V. F. und Archaelogia biblica. Da die beiden letztgenannten Werke,
abgesehen von den beanständeten Stellen, recht brauchbar waren,
entschied man in Rom namentlich auf Betreiben des Kardinals
Castiglioni, des nachmaligen Papstes Pius VIII., diese zwei
Schriften nach Beseitigung der anstoßerregenden Partien unter dem
Namen eines anderen Autors neuerdings erscheinen zu lassen.
Mit der Neuherausgabe und Verbesserung wurde der Chorherr
Ackermann betraut, der dazu alle Eignung besaß : Wissen und kirch-
liche Gesinnung in hohem Maße. Wie sein Ordensbruder Doktor
Vinzenz Seback schreibt, liebte er ja ganz besonders jene Werke
der von ihm gelehrten und hauptsächlich gepflegten Wissen-
schaft, welche »in rebus fidei et morum secundum eum sensum,
quem tenuit et tenet sancta mater Ecclesia«, deren treuer Sohn er
stets gewesen, »et secundum unanimem consensum sanctorum Patrum«
die Heilige Schrift erklärten, und war oft innigst betrübt, wenn er
in gewissen Schriften der neuen Zeit fand, daß so mancher, wohl
sonst gelehrte Mann, das Heilige, besonders im Fache der Exegese,
mit unheiligen Händen betastete und die eigenen Verirrungen zum
Nachteile der Kirche zu verbreiten strebte.
*) Es wird hier interessieren, daß Dr. Johann Jahn auf Antrieb des Propstes
von Klosterneuburg Dr. Qaudenz Dunkler eine schöne Ausgabe vom hebräischen
Text des Alten Testaments mit einer neuen Kapiteleinteiiung und mit einer
Sammlung verschiedener Lesearten unter dem Titel »Biblia hebraica. Digessit
etgraviores lectionum varietates adjecit Joannes Jahn. Viennae 1806« veranstaltete.
Propst Qaudenz Heß diese vierbändige Bibelausgabe im Jahre 1806 auf Kosten
des Stiftes drucken. Jahn widmete sie ihm mit den Worten: »Tu enim eras
unicus huius operis fautor. Te monente susceptum et Te adiuvante perfectum est.«
231
Noch ein Zeugnis von Ackermanns kirchlicher Gesinnung!
Am Schlüsse eines Verzeichnisses von Lieferungswerken, welche
Ackermann in seiner Bibliothek hatte und von denen er wünschte,
daß sie vom Stifte weiterbezogen würden, »nicht weil sie er-
baulich, sondern weil sie zur Vollständigkeit des Faches, welches
sie behandeln, unentbehrlich sind«, schreibt er selbst folgende
Worte: Ȇbrigens habe ich von meiner Bibliothek nur das noch an-
zumerken, daß ich bei Anschaffung der Bücher immer nur auf das
sah, was die Stiftsbibliothek nicht hatte, und aus diesem Gesichts-
punkte bitte ich selbe zu beurteilen, um mich nicht für einen de
Propaganda — zu halten, denn Gott ist mein Zeuge, daß
ich die ganze Welt in Vereinigung mit dem heiligen
römischen apostolischen Stuhle zu sehen wünschte.»
Die neuen Ausgaben der Introductio in libros V. F. und der
Archaeologia biblica erschienen 1825 und 1826. Die Korrekturbogen
hatte Kardinal Castiglioni in Rom genau durchgesehen.
Beide Werke wurden von der Studienhofkommission in den
Jahren 1825 und 1826 provisorisch als Lehrbücher vorgeschrieben.
Der Herausgeber erhielt für seine Mühe eine Belohnung von je
200 Gulden Konv.-M. Der schönste Dank war für Ackermann
folgendes Schreiben Leos XII:
Dilecto filio Petro Fourer. Ackermann, Can. Reg. Claustron.
Leo PP. Xll.
Dilecte Fili salutem et Apostolicam Benedictionem. Quo sis
animo in personam humilitatis nostrae, quantoque studio incendaris
ad juventutem sacris addictam disciplinis verbi Domini, quo illae
innituntur, cognitione rectaque intelligentia imbuendam, declarant
iterum litterae ad Nos tuae datae die 8. Maji proximi, una cum altero
munere nuper editi a Te operis, cui titulus »Archaeologia biblica
breviter exposita«. Optamus, si quem alium ex iis, qui non raro a
scriptoribus de Ecclesia benemeritis ad Nos mittuntur, librum hunc
opera tua adomatum, per tot tantasque quibus distinemur occupa-
tiones perlegere Nobis liceat, utque liceat efficere argumenti gravi-
tate ac pulcritudine permoti conabimur, minime dubitantes, quin
non modo nihil in eo reprehendendum simus animadversuri, sed in-
genium eruditionemque tuam, et inhaerentem interpreti eloquiorum
Dei Ecciestiacae traditioni fidem simus in omnibus maximopere
probaturi. Interim Tibi gratias agimus Teque etiam atque etiam
hortamur, ut pergas in Ecclesiae catholicae bonum toto animo in-
cumbere: Deum autem orantes ut adsit Tibi propitius gratia sua,
utque omnes quicumque in tuam se tradiderint disciplinam, exemplo
232
tuo in sincera erga Petri Cathedram pietate ac devotione confir-
mentur, Tibi, Dilecte Pili, patemae caritatis nostrae gratique animi
testimonium Apostolicam Benedictionem impertimur.
Datum Romae apud s. Petrum die 21. Junii An. 1826. Pont
Nostri An. III.
Durch seine wissenschaftliche Tätigkeit und durch die Wahr-
heitsliebe und Ehrlichkeit, mit denen er jener oblag, erwarb sich
Ackermann in der Oelehrtenwelt viele Freunde. Besonders die Theo-
logen Roms schätzten ihn hoch und unterhielten mit ihm einen
regen brieflichen Verkehr '), unter anderen der nachmalige Kardinal
Dr. Nikolaus Wiseman, der damals Professor der orientalischen
Sprachen an der Universität, dem Archigymnasium, in Rom und
Prorektor des Collegium Anglorum war. In Wien gehörten zu
seinen besten Freunden die Universitätsprofessoren Roman Sebastian
Zängerle, seit 1824 Fürstbischof von Seckau, Gregor Thomas
Ziegler, seit 1827 Bischof von Linz, und Dr. Josef PI etz, der Heraus-
geber der »Neuen theologischen Zeitschrift«, seit 1836 k. k. Hof-
und Burgpfarrer. Die. Universität Ungarns übersandte Ackermann das
Diplom der Doktorswürde und ernannte ihn zu ihrem Mitgliede.
Was Ackermann seinen Schülern war, das schildert der Chor-
herr Dr. Vinzenz Seback, der ihn selbst zum Lehrer gehabt hatte, mit
den Worten : »Er war ihnen Lehrer nicht bloß im theologischen Wissen,
sondern er suchte auch ihren Geist für alles Wahre und Oute
immer empfänglicher zu machen und jene Weisheit des Lebens,
welche den Blick zum Himmel richtet, heilsam und segensreich, so-
viel er nur konnte, ihnen einzuflößen. Daher war auch das Band
mit ihnen nach geendigtem Schuljahre keineswegs gelöst, sondern
er blieb ihnen Lehrer und Freund, ja das Band knüpfte sich nach
vollendetem Schuljahre nur noch fester.«
Wir wollen nun einen kurzen Blick auf Ackermanns priester-
liches Leben werfen. Petrus Fourerius Ackermann war ein echter
Ordensmann, der mit glühender Liebe an seinem Orden und seinem
Ordenshause hing. Getreu beobachtete er die Ordensregel, welche
im Vorwort die ernste und schöne Mahnung enthält: »Ante omnia,
fratres charissimi, diligatur Deus, deinde proximus, quia ista prae-
cepta sunt principaliter nobis data.« Sein Christus ging ihm über
alles, wie Seback schreibt Mit heiligem Eifer und mit unerschütter-
licher Beharrlichkeit suchte sich Ackermann gemäß den Worten
*) Die Biblioteca Nazionale verwahrt Briefe von Ackermann. Viele Briefe
an Ackermann und Briefe von ihm an verschiedene Gelehrten sind auch in der
Klosterneuburger Stiftsbibliothek vorhanden. Sie wurden zu unserer Arbeit
vielfach verwendet.
233
des Herrn: »Estote vos perfecti, sicut et pater vester coelestis
perfectus est« (Matth. 5, 48) zu vervollkommnen und so nament-
lich seine Reizbarkeit zu bemeistern. Wenn ihm etwas Unan-
genehmes oder eine Kränkung widerfuhr, so strich er sich mit
den Worten »Nu bene« über sein Antlitz, und aller Groll und
Ärger war verflogen. Täglich wohnte er entweder in der Franzis-
kanerkirche oder in der Kirche der Klosterfrauen bei St. Elisabeth
auf der Landstraße mit zerknirschtem Herzen und mit kindlicher
Frömmigkeit einer heiligen Messe bei, worauf er dann selbst zur
Erbauung aller Anwesenden das hochheilige Opfer darbrachte. Mit
den Chorherren von Klosterneuburg verband ihn die innigste
Bruderliebe. Auch die jüngeren Mitbrüder hatte er in sein Herz
eingeschlossen, er betete für sie, er regte sie zu wissenschaftlicher
und literarischer Arbeit an, er gab ihnen Trost und Aufmunterung.
Den Armen war er ein Vater, dies bezeugten ihre bitteren Klagen
an seinem Sarge.
Wie sein Leben, so war auch sein Tod erbaulich. In der
Nacht vom 3. auf den 4. September des Jahres 1831 befielen ihn
plötzlich heftige Schmerzen, so daß er den Arzt zu sich rufen mußte.
Dieser linderte bald die Schmerzen, so daß Ackermann bereits am
Feste Maria Geburt an einem altare portatile in seinem Zimmer im
Klostemeuburger Stiftshofe zu Wien das heilige Meßopfer zelebrieren
konnte, allerdings mit Anspannung aller seiner Geistes- und Körper-
kräfte. Ganz ermattet legte er sich zu Bette, wo er sich nach kurzer
Zeit erholte. Nachmittags betete er mit seinem Mitbruder Doktor
Seback abwechselnd die Vesper und das Kompletorium sowie
abends das Matutinum. Bei dem Schlußgebete Sacrosanctae et in-
dividuae Trinatiti wurde er aber mit einemmal so schwach, daß
er bat, Seback möge es ihm mit lauter Stimme vorbeten. Heiter
und froh darüber, daß er sein Breviergebet bereits persolviert
habe, schlief er um 10 Uhr abends ruhig ein, um in diesem Leben
nicht mehr zu erwachen. Ein Nervenschlag raffte ihn in der Nacht
vom 8. auf den 9. September 1831 dahin. Sein Leichnam wurde
nach Klosterneuburg überführt.
Als die traurige Kunde von Ackermanns Tode und Leichen-
begängnis nach Linz gedrungen war, schrieb der Bischof von Linz
Gregor Thomas Ziegler unter anderem folgende rührende Worte
an den Mitbruder des Verstorbenen, den Chorherrn und Hofkaplan
Franz Xaver Schwoy:
»Peter Ackermann war mein innigster Freund, seine und meine
Seele kannten und belehrten einander ganz. O Lieber Xaver, wie
werden sich meine Thränen trocknen ! Ich gönne ihm den Himmel,
234
nur kann ich mich des Wunsches nicht entschlagen, auch ohne
ihn auf dieser Erde wandelnd, seiner allzeit würdig zu sein 1 Quae
mortales, utut religiosi, humana fragilitate committunt, haec ut miser-
cors Deus condonet, precibus et sacrificiis obtinere adlaborabo
diligenter. Das Wiener diarium war meine erste Nachricht Wie
vom höchsten Erstaunen betroffen, eilte ich plötzlich an meinen
Bethschemel, das subvenite zu beten. Daß seine Leiche alle Liebe
von Hohen und Niederen begleitet habe, das habe ich mir vor-
gestellt. Die Wiener Hochschule hatte (an ihm) eine Perle, die sich
nach Oben zog, die viele Schüler dahingeleitet hat und in frommem
Andenken noch lange, lange wirken wird. Die Wiener Erzdiöcese
wird die Zierde, die Kraft und die Bescheidenheit des Seligen in
seinen guten Früchten nach vielen Jahren dankbar bewundem.« *)
Ackermanns literarische Arbeiten:
Introductio in libros sacros V. F. usibus academicis accomodaüu
Viennae 1825, apud Beck. 8".
Archaeologia biblica, breviter exposita. Viennae 1826, apud Volke. 8^
Prophetae minores perpetua annoiatione illustrati. Viennae 1830, apud
Voilce. 8**. jDieses Werk wurde bei seinem Erscheinen als ein »für den Schul-
gebrauch ganz vorzuglich angemessenes Buch« anerkannt. Rezension siehe in
Pletz' »Neuer theologischen Zeitschrifts 2. Jahrg., S. 309 ff.J
Außerdem war Ackermann Mitarbeiter an der von Dr. Pietz begründeten
»Neuen theologischen Zeitschrift«. Für diese verfaßte er unter anderem die
Biographie: Nikolaus Kopemik. 3. Jahrg., 2. Bd., S. 202—218.
Nebst anderen handschriftlichen Aufzeichnungen hinterließ Ackermann
auch eine Auslegung des ganzen Alten Bundes.
Jakob Ruttenstock.
Jakob Ruttenstock wurde am 10. Februar 1776 zu Wien
geboren und erhielt seine Gymnasial- und philosophische Bildung
im Kollegium St. Anna und an der Hochschule in Wien. Am
6. Oktober 1795 trat er im Augustiner- Chorherrenstifte Kloster-
neuburg das Noviziat an. Nach Ablauf des Probejahres begann er
an der stiftlichen Hauslehranstalt die theologischen Studien. Er
beendete sie auf der Hochschule in Wien, da die Hauslehranstalt
*) Der Originalbrief ist in der Bibliothek des Stiftes Klostemeuburg. Der
Fürstbischof von Seckau Zängerle, der einst als Hochschulprofessor in Wien
Kollege Ackermanns gewesen und mit diesem sehr befreundet war, schrieb an
Bischof Ziegler bei der Nachricht vom Ableben seines Freundes unter anderem :
»Die Nachricht vom Tode des Professor Ackermann, die ich zuerst von Klinkow-
ström erhielt, greift mich sehr an, weil sie mir unerwartet kam und ich ihn
lieb hatte; indessen wer für uns gut ist oder das Beste müssen wir für Oott
am liebsten hergeben, weil schon Abel uns als Beispiel voranging.« J. Sentzer:
Roman Sebastian Zängerle, Fürstbischof von Seckau. Oraz 1901, Styria. S. 55.
235
des Stiftes damals nur die zwei ersten Jahrgänge der Theologie
hatte. Ende März des Jahres 1800 verband sich Ruttenstock durch
die feierlichen Gelübde auf ewig mit seinem Ordenshause, und
am 8. September desselben Jahres feierte er die Primiz. Er kam im
Jahre 1802 als Pötiitentiar nach Hietzingund von hier als Kooperator
und Katechet an die Stiftspfarre Klosterneuburg, wo er von No-
vember 1802 bis Oktober 1804 wirkte. Propst Dr. Oaudenz Dunkler
ernannte ihn im Oktober des Jahres 1804 zum Professor der Kirchen-
geschichte und des kanonischen Rechtes an der theologischen
Lehranstalt des Stiftes, zwei Jahre später (1. Oktober 1806) auch
zum Magister novitiorum.
Als im Jahre 180Q der Kirchengeschichtsprofessor der theo-
logischen Fakultät in Wien, der k. k. Hofkaplan Vinzenz Darnau t ^),
wegen Kränklichkeit seine Lehrtätigkeit unterbrach, wurde Rutten-
stock als Supplent der Kirchengeschichte auf die Hochschule be-
rufen. Nach einiger Zeit konnte er wieder in das Stift zurück-
kehren. Am 1. November 1811 übernahm er das Amt eines Stifts-
pfarrers und Direktors der stiftlichen Schulen; allein schon 23 Tage
später mußte er sich neuerdings an die theologische Fakultät in
Wien begeben, um die Kirchengeschichte zu supplieren. Im Sep-
tember 1813 wurde er wirklicher Professor der Kirchengeschichte
an der Wiener Universität und 1817 k. k. Bücherzensor. Ruttenstock
versah dieses Lehramt auf das ausgezeichnetste bis zum Jahre 1830,
in welchem ihn seine Mitbrüder zum Vorsteher des Stiftes er-
wählten. Die Wahl Ruttenstocks zum Propst des Stiftes Kloster-
neuburg fand am 8. Juni 1830 statt, er setzte aber seine Vor-
lesungen bis zu Ende des Studienjahres 1830 fort und hielt noch
die Schlußprüfungen mit seinen Hörern.
Im nächsten Jahre erschien der erste Band seiner »Institutiones
historiae ecclesiasticae«, an denen er lange Zeit hindurch gearbeitet
hatte. Bis 1834 folgten noch zwei Bände; der vierte blieb leider
ungedruckt In dem Manuskript dieses Bandes ist das Reformations-
zeitalter vollständig behandelt.
Ruttenstocks Kirchengeschichte wurde von der Kritik sehr
günstig beurteilt Das Werk zeigte ihn als Meister in seinem Fache,
der in der ältesten und neuesten Literatur wohlbewandert war.
Unter anderem wurde seiner Schrift ein ordentlicher, keineswegs
ins Kleinliche gehender Pragmatismus, ein getreues Festhalten der
Grundlagen der katholischen Religion, ein genaues Begründen des
') Die Bibliothek des Stiftes Klosterneuburg verwahrt von Darnaut mehrere
kirchengeschichtliche Arbeiten im Manuskript,
236
Gesagten, ein reiner Stil und eine schön fließende, klassisch
lateinische Diidion nachgerühmt
Kaiser Franz I. ernannte Propst Ruttenstock wegen seiner
Verdienste um die Wissenschaft im Jahre 1832 (am 6. August) zum
Referenten der k. k. Studienhofkommission über die Oymnasial-
studien in Niederösterreich und zum Beisitzer der k. k. Studienhof-
kommission ; er verlieh ihm auch den Titel eines k. k. Regierungs-
rates. Die österreichischen Stände wählten ihn zu ihrem Verordneten,
Die Universität von Wien, die ihn — wie die von Pest — unter
die Zahl ihrer Theologiedoktoren aufgenommen hatte, zeichnete ihn
im Jahre 1839 mit der Würde eines Rektor Magnifikus aus. ^)
Trotz des so mühevollen und beschwerlichen Amtes eines
Oymnasialreferenten, das Propst Jakob durch zehn Jahre bekleidete,
vernachlässigte er keineswegs das seiner Leitung anvertraute Haus.
Ruttenstock machte sich vielmehr durch mehrere bedeutende Unter-
nehmungen um das Stift verdient Er ließ die Stiftskirche
renovieren, er führte den von Propst Dr. Ernest Perger begonnenen
Neubau des Stiftes weiter, so daß wenigstens ein Viertel des pro
ektierten Prachtgebäudes vollendet wurde, er verlegte die Biblio-
thek in das neue Oebäude und wies in diesem einem Teil der
Chorherren Wohnungen an. Auch der großen Ziergarten beim Stifte,
die Kirche und die Schule in Floridsdorf und die Schule in Oaudenz-
dorf waren dem eifrigen Vorsteher zu verdanken, welcher im Jahre 1842
für sein segensreiches Wirken mit dem Ritterkreuz des Leopolds-
ordens geziert wurde. Schon damals, als Kaiser Ferdinand I. dem
Propst auf diese Weise seine Anerkennung ausdrückte, zehrte an
ihm eine Krankheit, von der er sich nicht mehr erholte. Am
22. Juni 1844 hauchte er unter den Tränen seiner Mitbrüder seine
Seele aus.
Propst Jakob Ruttenstock war ein Mann von ungewöhnlicher
Herzensgüte und Liebenswürdigkeit im Verkehr. Für ihn gab es keinen
Unterschied zwischen hoch und nieder, gegen alle bewies er gleiche
Freundlichkeit und Leutseligkeit Bei seiner vielseitigen Bildung be-
herrschte er die englische, französische und italienische Sprache
wie die deutsche und lateinische. Er zeichnete sich auch durch große
Beredsamkeit aus. Der Totenbrief schreibt über Ruttenstock:
»Externo autem Canoniae statui consulens nunquam omisit intemae
ejus vitae moralique totius corporis perfectioni sedulam impendere
curam, quum cordi fuerit Jacobo optimo Praesuli, ut vitae regularis
Spiritus in omnibus atque singulis continuo foveretur, ut studia
*) Über die damit verbundene Festlichkeit siehe »Taschenbuch der Wiener
Universität für das Jahr 1839s S. 246 ff.
237
Sacra colerentur et laete eff lorescerent , ut cum cordis pietate
literarum quoque amorem conjungerent, et quidquid bonum,
quidquid honestutn atque decorutn in vita omnes sentirent, omnibus
se ipsum praebens bonorum operum exemplum in verbo, in con-
versatione, in charitate, in fide, in castitate. Ita, quemadmodum
probe et juste vixerat etiam vitae curriculum confecit, vir literarum
amans omni eruditionis genere clarus, dignitate conspicuus, urbanus
atque affabilis, ab omni fastu et arrogantia alienissimus, et quamvis
hilaris inter hilares, amicus tarnen vere religionis et sibi relictus ad
seria proclivior, fratribus sincerus frater, amicis fidelissimus amicus,
suorum benevolus et sapiens frater.«
Außer den
Institutiones historiae ecciesiasticae. Wien 1831—1834, Wallishauser.
3 tom. 8\ Tom. I. XIV und 558 S., tom. II. X und 654 S., tom. III. VI und 414 S.
(Rezension siehe Pletz' »Neue theolog. Zeitschrift«, 6. Jg., 2. B., S. 71 ff.)
und verschiedenen Manusicripten sind von Ruttenstock mehrere
gedruckte Predigten, respektive Reden verfaßt.
Predigt an dem Festtage der heiligen Elisabeth. (Bei den ehrwürdigen
Elisabethinerinnen auf der Landstraße.) Wien 181Q, Jos. Tendier. 8".
Predigt am heiligen Ostersonntage. (In der k. k. Hofpfarre bey St. Michael
gelegentlich der Jubelfeier des P. Don Constantin Sommer.) Wien 181Q,
Rehm'sche Buchh. B\
Predigt am Feste der Himmelfahrt Christi. (Vorgetragen in der Kirche
der wohlehrw. P. Franziskaner in Wien, bey Gelegenheit der priesterl. Jubel-
feyer der Hochw. H. P. Victor Bischoff, Quardian des Conventes.) Wien 181Q, 8\
Predigt über die Wahrheit: Unser ganzes Leben sey ein beständiger
Gottesdienst. (Gehalten am 21. November 1824 in der Pfarrkirche zum heiligen
Leopold in der Leopoldstadt in Wien.) Vide: »Predigten abgehalten in der
Hauptpfarrkirche zu St. Leopold in der Leopoldstadt während der Säcularfeyer
der Kirchweihe am 14., 15. und 21. November 1824.« Wien 1825, typ. Ludwig
Mausberger.
Rede gehalten im Consistorialsaale der k. k. Universität in Wien am
1. Oktober 1839 bei der feierlichen Aufstellung des Bildes seiner Excellenz des
Herrn Grafen Anton Friedrich Mittrovsky von Mittrowitz und Nemischl. Wien
typ. J. B. Sollinger. 2\
Von der innigen Verbindung des Christen mit seinem göttlichen Heilande.
Vide Engelbert Fischer: »Ausgewählte Gelegenheits- und Fasten predigten.«
Freiburg i. B. 1883, Herder, pag. 240 ff.
Andreas Mock.
Andreas Mock, geboren am 21. Juli 1779 zu Wien, erhielt
am 10. Oktober 179Q in der Stiftskirche von Klosterneuburg das
Kleid der Augustiner-Chorherren, legte am 10. Oktober 1802 die
ewigen Gelübde ab und feierte am 30. September 1804 seine Primiz.
Im Jahre 1806 wurde er zum Professor des Alten Bundes und der
238
orientalischen Sprachen an der theologischen Lehranstalt des Stiftes
ernannt, 1810 übernahm er dazu noch das Amt eines Novizen-
meisters. Als der Professor der semitischen Dialekte an der Wiener
Hochschule, der Maronite und Erzpriester von Tripolis Anton
Aryda, unter dessen Leitung sich Andreas Mock längere Zeit in
der arabischen, syrischen und chaldäischen Sprache vollkommener aus-
gebildet hatte, in den Ruhestand getreten war (1816), supplierte Mock
mehrere Monate lang an der Universität die Lehrkanzel der orien-
talischen Sprachen und der höheren Exegese des Alten Testaments.
Er bewarb sich auch um diese und unterzog sich zugleich mit
dem Benediktinerpriester von den Schotten in Wien Andreas O b e r-
1 e i t n e r den Konkursprüfungen für die erledigte Kanzel, es wurde
ihm aber Oberleitner vorgezogen.
Vom Jahre 1819 an versah Andreas Mock die Stelle eines Känzlei-
direktors im Stifte und von 1832 bis 1848 war er Verwalter der
stiftlichen Güter in Prinzendorf. Er starb als Stiftshofmeister in
Wien am 8. Mai 1855 und wurde den 10. Mai in der Stiftsgruft zu
Klosterneuburg beigesetzt
Mock zeichnete sich durch gründliche Kenntnis der orien-
talischen Sprachen aus. Für die von Hammer-Purgstall
herausgegebenen »Fundgruben des Orients« (Wien 1810
bis 1819, in Fol.) lieferte er eigene Übersetzungen aus
dem Arabischen. Er besorgte auch dieKorrektur dieses
berühmten Werkes.
Franz Xaver Schwoy.^
Franz Xaver Seh woy wurde am 7. Februar 1783 als Sohn
des verdienstvollen Topographen von Mähren Franz Josef Seh woy
zu Nikolsburg in Mähren geboren. Er studierte am Gymnasium bei
den dortigen Piaristen und hörte die Philosophie an der Universität
in Olmütz. Am 10. Oktober 1799 trat er im Stifte Klosterneuburg
dem Orden der Augustiner-Chorherren bei, und am 7. Februar 1804
beging er das Fest seiner heiligen Profeß. Zum Priester geweiht,
brachte er am 6. April 1806 Gott sein erstes heiliges Meßopfer
dar. Seit 1. Oktober 1806 lehrte er an der theologischen Hauslehr-
anstalt des Stiftes Dogmatik, bis er im Jahre 1812 Pfarrverweser
in Weidling wurde. Dort erging an ihn der Ruf, die kaiserliche
Prinzessin Maria Klementine, Gemahlin des königlichen Prinzen
*) Schwoys Briefe an seinen Ordensbruder Vinzenz Seback aus den
Jahren 1831 und 1832 befinden sich, von letzterem in einem Bandchen ge-
sammelt, in der Stiftsbibliothek von Klosterneuburg.
239
Leopold von Salerno, als Beichtvater sowie Erzieher und Lehrer
ihrer Tochter nach Neapel zu begleiten. Schwoy reiste am
I.Juni 1824 nach Italien ab und verblieb in jener ehrenden Stellung
bis zu seinem Tode, der ihn, als er sich mit dem Hofe von
Salerao, welcher sich seit 1830 in Wien aufhielt, in Baden befand,
in der Nacht des 30. August 1832 ereilte. Da er der Cholera zum
Opfer gefallen war, wurde er nicht nach Klosterneuburg überführt,
sondern in Baden mit großer Feierlichkeit bestattet Der trauernde
Prinz von Salerno und seine tiefbetrübten Angehörigen verewigten
Schwoys Namen auf dessen Grabmal mit folgenden Worten:
Expectat.
Hie. Vocem. Tubae.
Franciscus Xav. Schwoy.
Moravus Nicolsburgens.
Canonicus Reg. Lateranens.
Claustro-Neoburgi.
Sereniss. Archiduci. M. Clementinae
A. Confess.
Ejusque Sereniss. Filiae
Magister et Dux.
Qu!
Quae. A. Pueris Divinitus
Didicerat
Fecit. Docuit.
Christi. Ecclesiae. Et Fratrum
Amator.
Doctus Et Infans
Fatente Vel Ipsa Neapoli
Orans Ut Vixerat.
Decubuit. Expiravit.
Universa Aula
Tanti Viri lacturam
Deplorante.
Lenta Charitatis Potius
Quam
Subita Morbi Vi
Consumtus.
In Baden Tertio Cal. Sept.
A. MDCCCXXXIl
Natus
An. XLVnil. Men. VI. Dies XXIV.
Discipula Magistro Lapidem.
Frater Fratri Testimonium.
Dominus Servo Coronam.
R. I. P.
240
Der Chorherr Franz Schwoy veröffentlichte außer
verschiedenen Beiträgen in den ersten Jahrgängen
der »Wiener Jahrbücher der Literatur« Folgendes:
Rede am Feste des heiligen Märtyrers Wenzel, dem Titularfeste zu Nikols-
burg. Wien 1822.
Das katholische Glaubensprinzip, aus der Geschichte der christlichen
Offenbarung nachgewiesen. Wien 1823, Anton Schmiedt. S\ (Ein Auszug aus
Dr. Gregors Thomas Zieglers »Institutiones seu Prolegomena Theologiae
catholicae«, welchen Schwoy im Vereine mit seinem Mitbruder Hieronymus
Österreicher verfaßte.)
Gli exercizi spirituali. Discorso del Canonico D. Francesco Saverio
Schwoy. Napoli 1829, dalla stamp. Francese. 8 '. Dieses Werkchen erschien in
deutscher Sprache unter dem Titel: Soldatenpredigt, vorgetragen am Schlüsse
der geistlichen Übungen vor dem ersten Regiment der königl. Neapolitanischen
Schweizergarde am Palmsonntag 1829. Wien 1832, Franz Wimmer. (Separat-
abzug aus der =» Neuen theologischen Zeitschrift«. 5. Jahrg., 1. Bd., S. 257— 277.)
Unterweisungen zur Beruhigung ängstlicher Seelen in ihren Zweifeln;
und: Geistlicher Wegweiser für fromme Seelen. Wien 1832, bei den Mechi-
taristen. 2 tomi in 16*^. (Aus dem Italienischen des Barbaro Quadrupani übersetzt.)
Eine Übersetzung der »Acta Martyrum« von Ruinari unter dem Titel:
Echte und ausgewählte Acten der ersten Mariyrer nach den ältesten Hand-
schriften gesammelt und kritisch beleuchtet von Theodorich Ruinart. Wien 1831,
1. Band. (Die vier weiteren Bände dieser Übersetzung der berühmten »Acta
Martyrum« von Ruinart gab der Chorherr Vinzenz Seback (s. d.) heraus).
Maximilian Fischer.
Fischer stammte aus der Familie eines bürgeriichen Nadler-
meisters in Wien. Er w^urde am 10. August 1782 geboren und
erhielt in der Taufe den Namen Lorenz Maximilian. Nach Absol-
vierung der vorgeschriebenen Studien fand er im Chorherrenstifte
Klosterneuburg Aufnahme. Bei der Einkleidung am 8. Oktober 1801
verblieb Ihm der Name Maximilian als Klosternamen. Am 11. Ok-
tober 1804 legte Fischer die vota solemniaab, und im Jahre 1806, den
21. September, brachte er auf dem Altar sein erstes heiliges Meßopfer
dar. Kurze Zeit darauf erhielt er den Posten eines Vizebibliothekars.
Seit 1809 verwaltete er provisorisch mehrere Pfarren des Stiftes,
bis er am 12. Februar 1812 zum ersten Bibliothekar ernannt wurde.
Nach dem Tode des Archivars Wilibald Leyrer (am 14. Jänner 1814)
fiel ihm auch die Leitung des Archivs zu. Schon im nächsten Jahre
überreichte er Propst Dr. Oaudenz Dunkler die »Erstlinge seiner
Verwendung« -- eine zweibändige Geschichte des Stiftes und der
Stadt Klosterneuburg, welche er auf Orund der Vorarbeiten Leyrers
verfaßt hatte. Während der Zeit, in welcher er der Bibliothek vor-
stand, schrieb er ein szientifisch-systematisches Verzeichnis aller
Werke (zirka 30.000 Bände) der stiftlichen Büchersammlung in 11 Folio-
241
bänden. Besonders sorgfältig und kritisch arbeitete er in zwei
Bänden die Kataloge der Manuskripte und der Inkunabeln.
Im Jahre 1822 legte Maximilian Fischer seine beiden Ämter
im Stifte nieder und übernahm die Pfarre Höflein an der Donau
<am 1. Dezember). Von hier kam er am 30. Oktober 1828 als Ver-
weser der Stiftspfarre und Direktor der stiftlichen Hauptschule wieder
nach Klostemeuburg. Sieben Jahre später wurde er Schatzmeister
und 1837 neuerdings Stiftsarchivar. Von jetzt an war Fischer un-
ablässig auf dem Gebiete der Geschichtsforschung tätig. Dafür
zeichnete ihn der Kaiser 1846 mit der mittleren goldenen Zivil-
verdienstmedaille aus, und die Kaiseriiche Akademie der Wissen-
schaften ernannte ihn im Jahre 1851 zum korrespondierenden
Mitgliede. Allein bereits am 26. Dezember desselben Jahres segnete
Maximilian Fischer das Zeitliche.
Er veröffentlichte:
Merkwürdigere Schicksale des Stiftes und der Stadt Klosterneuburg, aus
Urkunden gezogen. Wien 1815, typ. Leopold Orund. 2 tom. 8". 1. Bd. XVI und
402 S. II Tab., 2. Bd., 528 S. (Der zweite Band enthält teilweise den »Codex
traditionum« des Stiftes).
Kloster - Neuburg. (Eine historische Skizze in Jaecks »Oallerie der vor-
zuglichsten Klöster Deutschlands, historisch, statistisch und topographisch von
Vielen beschrieben^. 1. Bd., 1. Abt. Nürnberg 1831, Ebner. S. 114—156.)
Darstellung von Wiener -Neustadt und ihren Umgebungen oder das
Decanat Wiener-Neustadt. (12. Band der von Dr. Vincenz Damaut, Alois von
Bergenstamm und Alois Schützen berger (s. d.) 181Q begründeten »Kirchlichen
Topographie von Österreich t, der ersten Abteilung dieser Topographie 8, Band.)
Wien 1832. 296 S. 8".
Historische Darstellung des Stiftes der regulierten lat. Chorherren von
St. Dorothea zu Wien bis dessen Vereinigung mit dem Stifte Klostemeuburg.
(Im 15. Band der >» Kirchlichen Topographie«, dem 10. Band der ersten Abteilung.)
1836. 240 S. S\
Das Stift Klosterneuburg, erbaut auf den Ruinen des römischen Muni-
cipium Cetium. (Im 86. Band [183Q] der Wiener »Jahrbücher der Literatur» S. 56—72.)
Meidling's Geschichte und Topographie. Wien 1845, gedr. bei Carl
Ueberreiter.
Einstige Klöster und Ortschaften im Lande unter der Enns. (Im 1. Jahr-
gang 184Q, 1. Heft, des von der Kais. Akademie derWissenschaften herausgegebenen
»Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen«.)
Beitrage zu den lateinischen und deutschen Glossarien des Mittelalters
süddeutscher Zunge aus den Klosterneuburger Handschriften. (Im II. Band
pag. 221 ff. der »Sitzungsberichte der K. Akademie der Wissenschaften phil.-
histor. Klasse«.)
Bemerkungen über den Wert des Geldes, der Häuser, der Weingärten,
des Weins und der Feldfrüchte, über Besoldung, Lohn und Satzungen in den
letzten Jahrhunderten des Mittelalters aus Klosterneuburgs Archivschriften. (Im
»Notizblatt« der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Jahrg. 1851.)
Cernik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 16
242
Codex traditionum ecclesiae collegfiatae Claustroneoburgensis adjectis
annotationibus et indice. (In den >Fontes Rerum Austriacanim« der Kais. Aka-
demie der Wissenschaften II. Abt. B. IV. Wien 1851.)
Für die »Kirchliche Topographie« lieferte Maximilian Fischer nebst den
obenangeführten zwei größeren Arbeiten viele andere Beiträge. Zu Hallers und
Festorazzos kunsthistorischen Abbildungen »Das Stift Klosterneuburg (in
31 Blättern)« , Fol., verfaßte er den Text. Er stellte auch das »Proprium Claustro-
neoburgense« (Viennae 1847. 8°) für das Brevier und das »Proprium Claustro-
neoburgense Missarum« (1848 Fol.) zusammen. 341 S. 8".
Wilhelm Sedlaczek.
Wilhelm Sedlaczek aus Seelowitz In Mähren, geboren am
6. JuU 17Q3 als Sohn eines Outsverwalters des Fürsten von Dietrich-
stein, studierte am Gymnasium in Nikolsburg und wurde am 1. No-
vember 1810 Novize des Stiftes Klostemeuburg. Am 10. Juli 1814
beging er die feierliche Profeß, am 1. September 1816 empfing
er die Priesterweihe, und den 8. September 1816 feierte er seine Primiz.
Ertrug vom Jahre 1817 bis 1832 an der theologischen Lehranstalt
des Stiftes Moraltheologie vor, 1818 supplierte er auch das Lehr-
fach des Neuen Bundes. Von Oktober 1819 bis Oktober 1822 war
er zugleich Novizenmeister und seit 24. August 1820 k. k. Hof-
prediger. Da er später auch die Stellung eines Religionslehrers der
Kinder seiner Hoheit des Erzherzogs Karl und die eines Beichtvaters
in der erzherzoglichen Familie erhielt, gab er sein Lehramt im Stifte
auf (IQ, November 1832). Als Hofprediger erfreute sich Sedlaczek,
der mit großen geistigen und körperlichen Vorzügen ausgezeichnet
war, beim Hofe und beim Volke der größten Beliebtheit Deshalb
nahmen beide die Nachricht von der Wahl des gefeierten Kanzel-
redners zum Propst des Stiftes Klosterneuburg (am 16. Oktober 1844)
mit aufrichtigem Schmerz entgegen. Sonntag nach dem Kirchweih-
feste des Jahres 1844 hielt er in der mit Zuhörern dichtgefüllten
Burgkapelle seine letzte Predigt Kaiser Ferdinand I. lohnte ihm
die Dienste, die er dem Hofe geleistet hatte, am 17. Februar 1845
durch Verleihung des Ritterkreuzes des Leopoldordens.
Propst Wilhelm leitete das ihm anvertraute Haus äußerst
s^ensvoll. Er gewann sich die Liebe aller seiner Mitbrüder, und
im Vereine mit ihnen schuf er so manches große Werk. Auf dem
Friedhof der oberen Stadt Klosterneuburg ließ er eine Kapelle mit
einer Oruft für die verstorbenen Mitglieder des Stiftes errichten;
er stellte die abgebrannten Türme der Kirchen von Höflein, Sankt
Martin in Klosterneuburg und Korneuburg wieder her; zum Nutzen
des Stiftes kaufte er den Formbacher Stiftshof samt Weingärten
und Wiesen in Kahlenbergerdorf (Wien XIX, Bez.) und das ehe-
243
malige Zisterzienser-Frauenkloster St Bernhard im Viertel ober dem
Manhartsberge. Unter seiner Regierung wurde täglicfi eine große
Anzahl von Armen im Stifte gespeist, und zur Weihnachtszeit er-
freute er diese unter Christbäumen mit reichlicher Bescherung.
Das Sturm jähr 1848 brachte ihm viel KU"imer und Kränkung.
Durch die beinahe maßlosen Oeldopfer, welche jene traurigen Tage
von dem Stifte forderten, und durch den Vandalismus der auf-
gehetzten unzufriedenen Menge, welche die Stiftswaldungen ver-
wüstete, wurde die finanzielle Lage des Stiftes so erschüttert, daß
es gezwungen war, Schulden zu kontrahieren. Nicht genug daran!
Zwei >aufgeklärte« Bürger von Klostemeuburg machten noch dazu
namentlich in der »Constitution« gegen den guten Propst Wilhelm
und seine Mitbrüder auf die häßlichste Weise Stimmung. Freilich
rechtfertigte er sich und sein Haus gegen die unbegründeten An^
griffe glänzend, aber die Bosheit und der Haß ließen die Wahrheit
nicht aufkommen. Die betrübenden Ereignisse der Jahre 1848 und
1849 kürzten ohne Zweifel Propst Wilhelms Lebenszeit ab; er
starb bereits am 30. Juni 1853.
Sedlaczek hinterließ viele Predigten im Manuskript,
unter anderen sämtliche von ihm gehaltenen »Hof-
predigten« in 24 Quartbänden. Die Veröffentlichung dieser
Predigten, die in der Bibliothek des Stiftes Klosterneuburg aufbe-
wahrt sind, hatte er bei Lebzeiten verboten.
Im Druck erschienen von ihm nur:
Predigt, vorgetragen am Pfingstmontage den 23. Mai 1831 bei Gelegenheit
jdes jährlichen Dankfestes in dem Handlungs-Kranken-Institute. Wien 1831. 8^
Christliche Würdigung des Lebens und des Todes. Predigt bei Gelegen-
heit der drohenden Cholera, gehalten am 14. August 1831 in der Hof- und
Burgpfarrldrche. Wien 1832, Wimmer. 8\
Rede bei der feierlichen Einweihung der Garnisons-Kapelle in der neu
erbauten Pionnier-Kaserne zu Klosterneuburg, am 12. Mai 1850. Wien 1850,
typ. A. Pichlers Witwe. 8^
Alois Schützenbergen
Er wurde am 4. April 1792 zu Oberösterreicfi in der Stadt
Steyr geboren und trat am 1. November 1810 in das Stift Kloster-
neuburg ein. Drei Jahre später legte er die feierlichen Gelübde
ab, und am 21. Mai 1815 zelebrierte er sein erstes heiliges Meß-
opfer. Schützenberger blieb nun zwei Jahre lang Chorpriester im
Stifte. Im Mai 1817 kam er als Kooperator nach Hietzing, am
1. Dezember 1818 als Kooperator und Katechet nach Komeuburg
und von da in gleicher Eigenschaft an die Pfarre im Stifte Kloster-
16*
244
neuburg. Am 27. August 1827 ernannte ihn sein Oberer zum
Spiritual der Kleriker des Stiftes, am 10. Februar 1829 zum Pfarr-
verweser in Oötzendorf und den 10. November 1831 zum Pfarr-
vikar in Kritzendorf. Vom 20. August 1835 bis zu seinem Tode
am 7. April 1840 versah Schützenberger das Pfarramt im Stifte
und daneben das Amt eines Direktors der stiftlichen Normalschule.
Sein früher Tod bedeutete für die Geschichte und Topo-
graphie Österreichs einen schweren Verlust Alois Schützenberger,
der im Vereine mit Dr. Vinzenz Darnaut und Alois von Bergen-
stamm die »kirchliche Topographie von Österreich« (Wien, 1819 ff.
Strauß, 18 Bände) begründete und redigierte, war einer der eifrigsten
Mitarbeiter derselben, er blieb es auch, als nach Darnauts und
Bergenstamms Tode der Kanonikus Franz Stelzhammer die Heraus-
gabe der »Kirchlichen Topographie« besorgte.
Mit Darnaut und Bergenstamm gemeinsam
arbeitete Schützenberger für die »Kirchliche Topo-
graphie« die historisch-topographische Darstellung
der Dekanate Klosterneuburg und Laa (1819 bis 1824,
Wien, bei Anton Strauß. 3 Bände, 8%
Selbst verfaßte er:
Darstellung von Korneuburg und Stockerau und ihren Umgebungen oder
das Decanatam Michaelsberg. Des ganzen Werkes 8. Band, der 2. Abt. 1. Band. 1829.
Das Decanat von Pillichsdorf . Des ganzenWerkesl 1 . Bd, der 2. Abt 2. Bd.l831.
Historische und topographische Darstellung der Stadt Salzburg. Der
3. Abt., 1. Bd., des ganzen Werkes 9. Band, S. 356-448.
Überdies stammen von Schützenberger viele größere und
kleinere Beiträge in den übrigen Bänden der »Kirchlichen Topo-
graphie« sowie handschriftliche Bemerkungen und Notizen zu
diesem Werke und zu Schweickhardts »Darstellung des Erzherzog-
thums Österreich..
Hieronymus Österreicher.
H. Österreicher, geboren am 6. März 1790 zu Zlabings
in Mähren, wurde am 10. Oktober 1811 im Stifte Klosterneuburg
eingekleidet, legte den 10. April 1814 die feierliche Profeß ab und
verrichtete am 8. September 1816 sein erstes heiliges Meßopfer
In demselben Jahre übernahm er auf Oeheiß seiner Oberen das
Lehramt der Dogmatik an der theologischen Hauslehranstalt im
Stifte, im Oktober 1822 erhielt er dazu das Amt eines Novizen-
meisters. Beide Stellungen bekleidete er bis zum Jahre 1829. In
diesem Jahre kam er als Pfarrverweser nach St. Martin in Kloster-
neuburg. 1834 wurde er zum Landdechant ernannt und am S.Juli 1850
zum Oemeindeausschuß der Stadt Klosterneuburg gewählt. Öster-
245
reicher, der Ritter des Franz Josefordens, f. e. Konsistorialrat von
Wien, Dechant und Schuldistriktsaufseher war, starb am 23. Fe-
bruar 1854.
Österreicher arbeitete mit dem Chorherrn
Franz X. Schwoy (s. d.) an dem Auszug aus derZiegler-
schen Dogmati k, welcher unter dem Titel: »Daskatho-
lischeOlaubensprincipausderOeschichte derchr ist-
lichen Offenbarung nachgewiesen« (Wien 1823, bei
Anton Schmiedt) erschien.
Ferner veröffentlichte er:
Die Eucharistie, das Einige, unblutige und wahre Opfer des neuen Bundes.
(In Pletz' »Neuer theologischen Zeitschrift*, IV. Jahrgang, 2. Band, Wien 1831,
pag. 2—45.)
Predigt gehalten am 10. Sonntag nach Pfingsten 1831, an welchen das
Fest des hig. Jakobus des Aelteren in der neu erbauten Kirche der Mechitharisten-
Congregation zu Klosterneuburg zum erstenmal gefeiert wurde. Wien 1831,
Mechithar.-Congregation. 8\
Die Dreifaltigkeitssäule auf dem unteren Stadtplatz zu Klostemeuburg.
Wien 1835, bei den Mechitharisten. S\
Zweite Predigt bei der sechsten Säkularfeier der Übersiedlung der reg.
Chorherren des heiligen Augustin von St. Oeorg zur Collegiatkirche von
Herzogenburg. (Siehe »Drei Predigten bei der sechsten Säkularfeier« der Über-
siedlung der reg. Chorherren . . . von St. Georg zur Collegiatkirche von Herzogen-
burg. Wien 1844, bei den Mechithar.)
Kurze Darstellung des wesentlichen Organismus der katholischen Kirche
Wien 1848, Überreiter. S\
Otto Wolf.
Otto Wolf erblickte am 19. März 1797 zu Nikolsburg in
Mähren das Licht der Welt. Er erhielt den 23. Oktober 1813 in
der Stiftskirche zu Klosterneuburg das Ordenskleid, legte am
29. März 1818 die feierlichen Gelübde ab und feierte am 3. April 1820
seine Primiz. Im Jahre 1821 wurde er als Kooperator in Heiligen-
stadt angestellt und am 8. November 1824 in Korneuburg. Vom
Jahre 1831 an war er Pfarrverweser in Oötzendorf. Fünf Jahre
später kehrte er in das Stift zurück. Hier war er zuerst Oast-
meister, seit 1837 Novizenmeister und seit 1842 zugleich Professor
der Pastoral, Katechetik und höheren Pädagogik. Nach dem Tode
des Stiftsdechants Friedrich Baumann 1860 wurde er vom Kapitel
zum zweiten Vorsteher des Hauses gewählt (24. September). Sein
Todestag ist der 4. September des Jahres 1874.
Otto Wolf gab heraus:
Antiphonarium Romanum ... ad usum Canonicorum Regularium Colle-
giatae Ecclesiae Claustroneoburgi. Corneoburgi 1868, typis F. Kühkopf; sumptibus
coenobii Claustroneoburgensis.
246
Versicationes gratulatoriae rythmicae similesque litterae chronographicae
... confratribus dicatae. Corneoburgi 1870, 40 pag. 4".
Versus latini, hexametri, pentametri, disticha etc. Corneoburgi 1874.
92 pag. 4°.
Versicationes gratulatoriae rythmicae similesque litterae chronographicae.
Corneoburgi 1874. 59 pag. 4**.
Friedrich Bau mann.
Friedrich Baumann, geboren am 19. April 1807 zu Wien,
fand am 23. Oktober 1825 im Stift Klosterneuburg als Novize
Aufnahme, legte am 30. Oktober 1828 die feierliche Prof eß ab und
brachte am 18. April 1830 beim Altar sein erstes heiliges Opfer dar.
Danach bekleidete er das Amt eines Oastmeisters. Im Jahre 1832
wurde er Moralprofessor an der theologischen Lehranstalt des
Stiftes, 1840 Pfarrverweser in Weidling, 1846 Pfarrverweser im
Stifte, und im Jahre 1853 (am 22. November) wählten ihn seine
Mitbrüder zum Stiftsdechant. Neben diesem Amte versah er auch
das eines Bibliothekars. Baumann starb im Alter von 54 Jahren zu
Baden bei Wien am 3. September 1860 und wurde am 8. September
in Klosterneuburg bestattet.
Er schrieb:
Andachtsbüchlein für die frommen Waller nach Maria Hiezing. Wien 1840.
Pictatis exercitia cultui divino, B. Mariae Virginis, S. Leopoldi sando-
rumque patronorum honori data. Viennae 1846, Congr. Mechit.
D. P. Aurelii Augustini regula ad mentem priorum auctorum exposita.
Viennae 1846, Congreg. Mechit.
Dr. Vinzenz Seback.
Seback wurde am 28. Dezember 1805 zu Brunn in Mähren
geboren und erhielt bei der heihgen Taufe den Namen Alois. Da
seine Eltern später nach Wien übersiedelten, besuchte er hier das
Akademische Gymnasium und die philosophische Fakultät der Uni-
versität Nachdem er diese Studien erfolgreich absolviert hatte,
widmete er sich dem Weltpriesterstande. Allein schon nach zwei
Jahren entsagte er diesem, weil ihm, wie er schreibt,^) das nicht
ganz von der Welt geschiedene Leben eitel schien, und verließ die
glänzende Laufbahn, die er in jenem Stande betreten hatte, und
die ihm seine Freunde schon vorgezeichnet hatten. Er nahm im
Augustiner-Chorherrenstifte Klosterneuburg am 23. Oktober 1827
das Ordenskleid und empfing den Ordensnamen Vinzenz von PauL
Am 20. Jänner 1832 legte Vinzenz Seback die feierliche Profeß
ab, und am 20. Juli 1830 wurde er zum Priester geweiht Der
*) In einem Briefe, den er am 25. Jänner 1831 an seinen Ordensbruder Franz
X. Schwoy (s. d.) sandte.
247
Priesterweihe folgte am 1. August 1830 die Primiz. Propst Jakob
Ruttenstock bestimmte den jungen Priester für das theologische
Lehramt Dieser bereitete sich darauf mit großem Eifer vor. Vom
September 1832 bis 1834 supplierte er bereits an der Universität
in Wien die Lehrkanzel der Dogmatik, welche der zum Referenten
der Studienhofkommission ernannte Professor Dr. Josef Pletz inne-
gehabt hatte, und von 1834 bis 1836 die infolge der Ernennung
des Professors Dr. Anton Klein zum Domherrn von St. Stephan
verwaiste Kanzel der Kirchengeschichte. Im Jahre 1836 kehrte
Vinzenz Seback in sein Stift zurück und übernahm das Amt eines
Novizenmeisters sowie den Lehrstuhl des Bibelstudiums N. F. an
der theologischen Hauslehranstalt Zwei Jahre später wurde er auf
der Wiener Universität zum Doktor der Theologie promoviert 1842
supplierte er an dieser abermals Dogmatik. Als durch Allerhöchste
Entschließung vom 20. Dezember 1850 für die Studierenden der
Theologie eine eigene Lehrkanzel für kanonisches Recht errichtet
worden war, wurde Dr. Seback zum Dozenten des Kirchenrechtes
an der theologischen Fakultät in Wien ernannt, das er seit 1853
als außerordentlicher und seit 1859 als ordentlicher Professor vortrug.
In den Jahren 1844, 1860 und 1868 bekleidete er die Würde
des Dekans der theologischen Fakultät, 1870 bis 1871 die des
Rektors der Wiener Universität Der Bischof von Brunn zeichnete
ihn 1852 mit dem Titel eines Konsistorialrates aus. Im Jahre 1853
wurde Seback Prosynodalexaminator für die Kuratbenefizien der
Wiener Erzdiözese, 1854 Prüfungskommissär bei den rechts-
historischen Prüfungen, 1855 Rat des fürsterzbischöf liehen Ehe-
gerichtes und f. e. geistlicher Rat, 1871 k. k. Regierungsrat Im
Alter von 70 Jahren trat er in den Ruhestand, und am 13. Jänner 18Q0
schied er im Klostemeuburger Stiftshofe zu Wien aus diesem Leben.
Er hinterließ dem Stifte eine mehr als 10.000 Bände zählende wert-
volle Bibliothek und eine Sammlung von 13.000 Porträten historischer
Personen.
Sebacks literarische Tätigkeit begann frühe. Schon als Novize
schrieb er, von seinem väterlichen Freund, dem Chorherrn Doktor
Petrus Fourerius Ackermann, aufgefordert, für Pletz' »Neue theo-
logische Zeitschrift« (1. Jahrgang, Band 2, pag. 283 bis 303) eine
20 Seiten lange Besprechung des von Professor Nikolaus Wise-
man in Rom verfaßten Werkes »Horae Syriacae« (Romae 1828, typ.
Franc, ßouriife). Der Erfolg des »ersten literarischen Versuches«
Sebacks bewog Ackermann, ihm die Ausarbeitung der »Biographien
katholischer Gelehrten« zu übertragen, für die er selbst bereits
mehrere Jahre lang fleißig Material gesammelt hatte. Seback löste
248
die Aufgabe in vortrefflicher Weise, er schuf in den »Biographien
kathoh'scher Gelehrten«, welche in der »Neuen theologischen Zeit-
schrift« erschienen, wahre Perlen der theologischen Biographik.
Diese umfangreichen, auf eingehendem Quellenstudium be-
ruhenden Lebensgeschichten behandeln:
Cardinal Ximenes. Siehe Pletz' »Neue theologische Zeitschrift«, I. Jahrg.
2. B. pag. 18-61 u. pag. 174— 18Q.
Ignaz von Rossi. Ebd. pag. 18Q— 20Q.
Oeorgius Michael Amira. Ebd. II. J. 1. B. pag. 20—26.
Stephan Borgia. Ebd. H. J. 1. B. pag. 17Q-206 u. 2. B. pag. 38-55.
Johann Albert von Widmanstadt. Ebd. II. J. 2. B. p. 184—217.
Erasmus Fröhlich. Ebd. III. J. 1. B. p. 26-65.
Eduard Corsini. Ebd. III. J. 1. B. p. 198-221 u. 2. B. p. 11-37.
Nikolaus Claudius Fabri, Herr von Peiresk, Senator von Aix. Ebd. IV. J,
l. B. p. 24—68 u. p. 213-218.
Alexius Sym. Mazocchi, Canonikus von Neapel. Ebd. IV. J. 2. B. p. 46-82.
Johann Mabillon aus dem Orden des heiligen Benedict. Ebd. IV. J. Z B.
p. 190-211, V. J. 1. B. p. 24-53, p. 145-176 u. p. 278-300.
Petrus Fourerius Ackermann, eine biographische Skizze. Ebd. IV. J. 2. B.
p. 329-373.
Mathias Casimir Sarbiewsky aus der Gesellschaft Jesu. Ebd. V. J. 2. B.
p. 165—200.
Dr. Josef Pletz, eine biographische Skizze. Ebd. XIII. J. 2. B. p. 257—294.
Die Biographien Ackermanns und Pletz' erschienen auch
selbständig bei Franz Wimmer in Wien, und zwar die erstere im
Jahre 1832, die letztere im Jahre 1841.
Als Dr. Josef Pletz am 30. Mai 1840 unerwartet schnell vom
Tode dahingerafft wurde, noch ehe der erste Band des Jahr-
ganges 1840 der von ihm gegründeten »Neuen theologischen Zeit-
schrift« vollendet war, übernahm Seback die Redaktion derselben
und brachte den Jahrgang zum Abschluß.
Außer den bereits angeführten literarischen Arbeiten veröffent-
lichte Seback noch folgende:
Rezension über Karl Eggers »Predigten bey verschiedenen Veranlassungen,
meistens dogmatischen Inhalts, nach den Bedürfnissen der Zeit«. Augsburg 1829.
Siehe >Neue theologische Zeitschrift«, IH. Jahrg. 2. Band. S. 85—89.
Einiges über das Collegium der Chinesen zu Neapel. Ebend. IV. J. 1. B.
S. 366-379.
Rezension über Dr. Vitus Anton Winters »Katholisches Ritual, herausgegeben
von Jacob Brand, Bischof zu Limburg.^ Frankfurt a. M. 1830. Ebend. IV. J. 2. B.
S. 123-129.
Rezension über »Zwölf Homilien von dem ehrwürdigen Cardinal Bellarmin.
Aus dem Lateinischen frey übersetzt und für unsere Zeit bearbeitet vori Wilhelm
Frank.« Frankfurt a. M. 1830. Ebend. IV. J. 2. B. S. 146-147.
Rezension über »Religions-Geschichte für Volksschulen und ihre Lehren,
auch als Lesebuch für den gebildeten Bürger und Landsmann zu gebrauchen.<
Landshut 1830, Thoman. Ebend. IV. J. 2. B. S. 310—317.
249
Rezension aber Alois Adalbert Waibels »Dog^atik der Religion Jesu
Christic., Augsburg 1831, Kollmann. Ebend. V. J. 2* B., S. 60-62.
Rezension über Dr. j. N. Müllers »Handbuch bey seelsorglichen Functionen.c
Ebend. S. 62-66.
Rezension über »Herrn von Boulognes, weiland Bischofs von Troyes, er-
nannten Erzbischofs von Vienne, sämmtliche Predigten. Aus dem Französischen
übersetzt von Dr. Räß und Dr. Weis.« Frankfurt a. M. 1830. Ebend. S. 66— 7U
Rezension über »Franz Josef Mosers weiland) Dompredigers und Professors
zu Straßburg, gesammelte Kanzelreden.« Herausgegeben von Dr. Räß und
Dr. Weis. Frankfurt a. M. 1831. Ebend. S. 72—74 und IX. Jahrg. 1. B. S. 280-282.
Rezension der Grazer »Bibliothek katholischer Kanzelberedsamkeit aus dem
achtzehnten Jahrhunderte«. Oraz 1832. Ebend. V. J., S. 74—82.
Rezension über Dr. J. C. Sattlers »Monita ad Parochos aliosque Sacerdotes
animorum curam habentes«, herausgegeben von Dr. Joannes Jacobus Blattau.
Trier 1831. Ebend. VI. J. 1. B. S. 212-218.
Rezension von Ruttenstocks »Institutiones Historiae Ecclesiasticae«.
Viennae 1832, Wallishausser. Ebend. VI. J. 2. B. S. 71-87.
Rezension von J. Alois Haßls »Allerheilsamstes Hausbuch für alle christ-
lichen Familien« (Ellwangen 1827, Schönbrod.) und Haßls Jugendschriften.
Ebend. S. 317-319.
Rezension von Josef Ambros Stapf s »Erziehungslehre im Geiste der katho-
lischen Kirche«. Innsbruck 1832, Wagner. Ebend. VII. J. 2. B. S. 225-233.
Rezension über Dr. Ignaz Wildners »Über die moralische Erziehung der
höheren Stände«. Wien 1834, Mechitharistencongrg. Ebend. S. 233-237.
Rezension über Kardinal Sforza Pallavicinos »Geschichte des Triden-
tinischen Conciliums«, aus dem Italienischen übersetzt von Theodor Friedr.
Klitsche. Augsburg 1835, Kollmann. Ebend. IX. J. 1. B. S. 275-280 u. X. J.
1. B. S. 91-92.
Rezension über »Doctoris Petri Canisii Soc. Jesu Theologi Summa Doctrinae
Christianae.« Ebd. X. J. 1. B. S. 92-93.
Rezension von Dr. Ignaz Schumanns von Mannsegg »Geschichte des Lebens
weiland des Hochwürdigsten und Hochgeborenen Herrn H. Augustin Gruber,
Erzbischofs von Salzburg.* Salzburg 1836, Mayr. Ebend. S. 409—412.
Die feyerliche Übertragung der Gebeine des hlg. Markgrafen Leopold
im Stifte Klosterneuburg. Ebend. X. J. 2. B. S. 286—295.
Rezension von Dr. Gratz' vEuchologium graeco-latinum, complectens pias
preces, meditationes hymnosque sacros'. Campoduni 1837, Koesel. Ebend. 2. B.
S. 390—392.
Erinnerungen an das alte Nordafrika und seine Kirche. Ebend. XII. J.
2. B. S. 37—64 u. XIII. J. 1. B. S. 137—158.
Klosterneuburgs Belagerung im Jahre 1683. Siehe Ridlers lösten*. Archiv
für Geschichte«, Jahrg. 1831. N. 21, 22 u. 23.
Echte und ausgewählte Acten der ersten Märtyrer nach den ältesten
Handschriften gesammelt und kritisch beleuchtet von Theodorich Ruinart.
B. 2, 3, 4 und 5. Wien 1831 — 1834, Mechith. Den ersten Band dieser Übersetzung
der »Acta Martyrum Ruinarti« gab der Mitbruder Sebacks Franz Xaver Schwoy
(s. d.) heraus.
Predigt gehalten von der Terasse zu Nussdorf, als die Arbeiter der löb-
lichen k. k. Wasserbau-Direction das hohe Geburtsfest Sr. Majestät des Kaisers
Franz I. feyerten, am 11. Februar 1832. Wien 1832, typ. A. Sfrauß' Witwe.
250
Ist die Theologie eine Wissenschaft. Siehe »Reden gehalten bei der feier-
lichen Inauguration des Rectors der k. k. Universität E>r. Vincenz Seback am
1. October 1870«. Wien 1871, Carl Fromme.
Für das »Kirchenlexikon« von Wetzer und Weite (Freiburg
i. B. 1847—1856, Herder) schrieb Seback unter anderen die Artikel :
Canisius; Carpzov; Chrodegang; D'Achery; Damasus I und 11; Du
Gange ; Erasmus von Rotterdam ; Eusebius von Vercelli ; Evagrius, Scholasticus ;
Jahn; Le Long; Martine.
Überdies verwahrt die Stiftsbibliothek mehrere von Seback
verfaßte Kollegienhefte.
Florian Thalien
Florian Thaller, geboren am 3. August 1810 in Wien,
wurde den 28. September 1829 im Chorherrenstifte Klosterneuburg
eingekleidet und legte am 1. November 1832 die feierlichen Ge-
lübde in die Hände des Propstes Jakob Ruttenstock ab. Die Primiz
beging er am 3. August 1834. Er verblieb nun im Stifte, wo er
in der Seelsorge aushalf und sich fleißig mit theologischen Studien
beschäftigte. Im Jahre 1837 ernannte ihn sein Oberer zum Professor
der Kirchengeschichte und des kanonischen Rechtes an der theo-
logischen Hauslehranstalt, an welcher er bis 1849 nach eigenen
Heften vortrug. Am 1. Jänner 1849 ging er als Pfarrverweser nach
Kritzendorf. Von hier wurde er jedoch schon am 1. April durch
den FOrsterzbischof Milde an das f. e. Alumnat nach Wien berufen,
um den Theologen Kirchenrecht vorzutragen, das sie bisher auf
der juridischen Fakultät gehört hatten. Da im Jahre 1850 an der
theologischen Fakultät eine Lehrkanzel für kanonisches Recht er-
richtet wurde, konnte Florian am 15. August dieses Jahres nach
Kritzendorf zurückkehren. Seit dem 28. Oktober 1852 wirkte er
wieder als Professor an der theologischen Lehranstalt im Stifte;
später war er mit den Ämtern eines Kanzleidirektors und Archivars
betraut. Er starb am 30. Dezember 1863 im 54. Lebensjahre.
Florian Thaller war nicht nur ein tüchtiger Kirchenhistoriker,
sondern auch ein hervorragender Kunsthistoriker. So stellte er im
Jahre 1835 eine Gemäldesammlung nach den Regeln der Wissen-
schaft auf, und ein Jahr später begann er mit dem kaiserlichen
Rat und Konservator Camesina die Kunstschätze des Stiftes zu
ordnen. Unter seiner Aufsicht und Leitung wurde auch der Stamm-
baum der Babenberger restauriert. Die Verdienste Thallers um die
Kunstsammlungen des Stiftes pries der Chorherr Otto Wolf (s. d.)
durch folgendes Chronogramm:
251
CoLLeCtIs In Canonla rebVs rarlorlbVs CVstos praefeCtVs FLorlanVs
ThaLLer VenVsto hasCe CoLLoCaVIt orDIne: rarlora sVb pso sVnt aVCta
IpsIqVe aVgebatVr faVor. (1837.)
Literarisch tätig war Florian Thaller — soweit wir es zu er-
fahren vermochten — als Korrespondent der k. k. Zentralkommission
für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denk-
male sowie als Mitarbeiter an Wetzers und Weites »Kirchenlexikon«*
Unter anderen schrieb er die Beiträge:
Canon; Constans I. u. IL; Constantia; Constantin, Papst; Constantin IL
IV., V., VI.; Constantius L u. IL; Constantius, Mitregent des Honorius; Cornelius
Papst; Dositheus, Theosoph.
Dr. Hartmann Zeibig.
Hart mann Zeibig, der Sohn eines Rechnungsbeamten des
Fürsterzbischofs von OlmOtz, wurde am 8. April 1817 zu Krasna in
Mähren geboren. Er trat den 29. September 1835 in das Stift
Klosterneuburg ein, beschwor am 30. September 1836 die ewigen
Gelübde und brachte am 26. Juli 1840 sein erstes heiliges Meß-
opfer dar. Im Jahre 1844 war er Gastmeister im Stifte; im folgenden
berief ihn der damalige Fürsterzbischof von Olmütz, Kardinal
Sommerau-Beckh, als Professor der Religionslehre und der höheren
Pädagogik an die Universität in Olmütz. Die Ereignisse des
Jahres 1848 führten den sehr begabten, gelehrten und eifrigen
Chorherrn, der sich 1847 den philosophischen Doktorgrad er-
worben hatte, wenn auch nicht in kirchlich-religiöser, so doch in
politisch-nationaler Hinsicht auf Abwege.^) Zeibig veröffentlichte
ein Plakat, worin er die von den Slawen angestrebte staatsrechtliche
Einigung Böhmens und Mährens in der heftigsten Weise angriff.
Diese seine deutsche Gesinnungstüchtigkeit brachte er auch auf
verschiedene andere Art zum Ausdruck. Mag er nun die Studenten-
schaft für seine Ideen selbst in den Predigten zu begeistern ge-
sucht haben, wie ihm vorgeworfen wurde, oder nicht: sein Vor-
gehen vertrug sich entschieden nicht mit der pädagogisch-religiösen
Wirksamkeit vom Katheder und von der Kanzel. Als er nun eines
Tages im Professorenkollegium erschien, rief ihm der etwas zu
jähe und derbe Professor des Kirchenrechtes Dr. Theodor Pach-
mann die Worte zu: »Sie sind ein schlechter Priester; hinaus mit
ihm, wir leiden ihn nicht unter uns.« Hartmann Zeibig verwahrte
sich in der Schrift: »Aus dem Leben eines österreichischen Pro-
fessors«, von der jedoch nur der erste Teil erschien, gegen die
*) Siehe Helfert, Die confessionelle Frage in Österreich 1848, in »öster-
reichisches Jahrbuch«, Bd. 8, S. 166 ff.
2 52
ihm im Professorenkollegium zuteil gewordene Behandlung und
gegen die teilweise auch unbegründeten oder übertriebenen Vorwürfe.
Propst Wilhelm Sedlaczek sah sich natürlich genötigt, Zeibig nach
Klosterneuburg zurückzunehmen. Er übertrug ihm hier das Amt eines
Schatzmeisters, später ernannte er ihn zum Kooperator in Nußdorf.
Von da versetzte er ihn nach kurzer Zeit in gleicher Stellung an
die Stiftspfarre in Klosterneuburg, und im Jahre 1855 sandte er
ihn als Pfarrverweser nach Haselbach, wo aber Zeibig schon am
3. Dezember des nächsten Jahres starb.
Seit seiner Rückkehr von Olmütz widmete sich Dr. Zeibig
neben den Amtspflichten ganz und gar der Geschichtsforschung
und wurde so ein würdiger Nachfolger eines Wilibald Leyrer,
eines Alois Schützenberger und Maximilian Fischer. Von der neu-
gegründeten Akademie der Wissenschaften in Wien tatkräftigst
unterstützt, leistete er in den wenigen Jahren bis zu seinem Tode
auf dem Gebiete der Geschichtsforschung erstaunlich viel. Da ihm
Fähigkeit und Gelegenheit gegeben waren, suchte er auch jener
billigen Forderung gerecht zu werden, die er in der Vorrede eines
seiner Werke selbst aussprach: »Unser theures Vaterland hat ein
gegründetes Recht, von seinen geistlichen Körperschaften ganz vor-
züglich die Förderung seiner Geschichte zu erwarten.« Besonders
anregend wirkte auf Zeibig ein der Verkehr mit den begeistertsten
Geschichtsforschern seiner Zeit, wie Pfeiffer, Camesina, Helfert,
Karajan, Keiblinger usw. Verschiedene wissenschaftliche Vereini-
gungen des In- und Auslandes ernannten ihn zu ihrem Mitgliede.
Der Kaiser lohnte ihm seine Verdienste durch die Verleihung der
goldenen MedaHle für Kunst und Wissenschaft. Die Kaiserliche
Akademie der Wissenschaften empfand seinen frühen Tod schwer.
Mit Bedauern schrieb die Redaktion der »Fontes Rerum Austria-
carum«: »Viel zu früh rief ihn der Herr vom Schauplatze seiner
Tätigkeit.«
Zeibig veröffentlichte:
Priester und Volk. (Eine Primizpredigt.) Wien 1843, Carl Ueberreiter, 8*.
St. Benedict. (Predig^. Vorgetragen in der Stiftskirche zu den Schotten
in Wien am 21. April 1844). Olmütz 1845, Alois Skarnitzl.
Vita Beati Hartmanni primi Praepositi Claustroneoburgensis, postea
Episcopi Brixinensis, autore Anonymo Claustroneoburgensi. ^ Saec. XII. Ad
fidem codicum Claustroneoburgensium ed. Hartm. Zeibig. Olomucii 1846.
Ed. Hölzel.
^) Cf. H. R. V. Zeißberg, Zur Kritik der Vita B. Hartmanni Episcopi
Bixinensis. Im = Archiv für österr. Geschichte« der K.Akademie der Wissenschaften.
56 B. Wien 1878, Gerold. S. 449 ff.
253 _
Was ist nun unsere Pflicht ? (Predigt beim äkad. Gottesdienste der Hoch-
schule Olmütz am 19. März 1848.) Olmütz 1848, Hölzel, 8^
Eine deutsche Sage. (In Gedichtform.) Wien 1848, Braumüller.
Aus dem Leben eines österreichischen Professors. I. Olmütz 1848, Skar-
nitzL (Die Fortsetzung unterblieb.)
Des Meissauers Schuld und Strafe. Sylvesterspende ^) 1852.
Mittheilungen aus dem Klostemeuburger Archive. Sylvesterspende 1853.
Vita beati Hartmanni ad fidem codicis Roschmannii. Viennae 1855, typ.
L. C. Zamarski.
In Dr. Robert Naumanns »Serapeum. Zeitschrift
für Bibliothekswissenschaft, Handschriftenkunde
und ältere Literatur«, Leipzig 1840 ff., T. O. Weigel, er-
schien von Zeibig:
Aehrenlese merkwürdiger Inscripte aus den Handschriften der Stifts-
bibliothek zu Klostemeuburg. B. X (1849), S. 266 ff. und B. XI, S. 121 ff.
Die deutschen Handschriften der Stiftsbibliothek zu Klosterneuburg.
B. XI, S. 101 ff. und S. 123 ff.
Lobgedichte auf die heilige Jungfrau. B. XI, S. 189 ff.
Melanchthon's Autograph der: »Loci Communes.<^ B. XI, 190 f.*)
In den Publikationen der Kaiserlichen Akademie
der Wissenschaften gab Zeibig heraus, und zwar:
a) Im »Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen«
Die Bibliothek des Stiftes Klosterneuburg. Ein Beitrag zur österreichischen
Literaturgeschichte. III. Jahrg. (1850), 2. Heft.
Die kleine KlostemeuburgenChronik (1322-1428). IV. Jahrgang. (1851),
3. Heft.
Das Klostemeuburger Todtenbuch. IV. Jahrg. 4. Heft.
Urkundenbuch der Stadt Klostemeuburg (1298— 1565). IV. Jahrg., 4. Heft.
(Diese Arbeit und die zwei vorhergehenden erschienen auch selbständig unter
dem Titel »Monumenta Claustroneoburgensia«.)
Die Familienchronik der Beck von Leopoldsdorf. Vlll. Band, 2. Hälfte
(Seit 1851 wurde das »Archiv f, K. ö. O.« in Bänden herausgegeben.)
Beiträge zur österreichischen Geschichte aus dem Klostemeuburger
Archive. IX. B., 2. Hälfte. (Sie enthalten : Die Babenberger Chronik von Öster-
reich 1386—1458; Ordnung der deutschen Landsknechte in Spanien 1552; Ver-
haltnisse Ungarns zu Ferdinands I. Zeit.)
Der Ausschuß-Landtag der gesammten österreichischen Erblande zu Inns-
bruck 1518, nebst Urkunden zur Geschichte österreichischer Landtage aus den
Jahren 1509—1540. XIII B., 2. Hälfte.
*) Durch die sogenannten Sylvesterspenden beabsichtigte eine Vereinigung
begeisterter Geschichtsforscher in Wien, von denen Keiblinger, Camesina»
Pfeiffer, Karajan und Helfert genannt seien, die Pflege der Geschichtsforschung
zu fördern.
*) Handschrift in der Universitätsbibliothek Olmütz. In der Stiftsbiblothek
zu Klosterneuburg befindet sich ein Brief Melanchthons an Brentius.
254
b) In den »Sitzungsberichten der K. Akademie der Wissen-
schaften, phil.-histor. Klasse«:
Acten das Costnitzer und Baseler Concil betreffend. VI. Band.
Beiträge zur Geschichte der Wirksamkeit des Baseler Concils in Öster-
reich. VIII. B.
Zur Erinnerung an den vaterländischen Geschichtsforscher Willibald
Leyrer, Archivar des Chorherrenstiftes Klosterneuburg. X. B.
c) Im »Notizblatt der Kais. Akademie der Wissenschaften«:
Zur österreichischen Literaturgeschichte Unter der Enns. S. Band II, 185Z
Die Quellen zur Geschichte der großen Kirchenversammlungen des
15. Jahrhunderts in den Handschriften der Klostemeuburger Bibliothek. Bd. IL
Die Handschriften der ClasSiker in der Stiftsbibliothek zu Klosterneu-
burg. Bd. II.
Die historischen Handschriften derselben Sammlung. Bd. III, 1853.
Zur Geschichte der Gesandtschaft des Königs Ladislaus Posthumus nach
Rom im Jahre 1453. Bd. III.
Aufzeichnungen der Klostemeuburger Stiftsdechante in der ersten Hälfte
des 16. Jahrhunderts. Bd. IV, 1854.
Beiträge zur Geschichte der ständischen Verhältnisse in Österreich Unter
der Enns 1510-1540. Bd. V, 1855.
Zur Geschichte der landesfurstlichen Stadt Eggenburg. V.-0.-M.-B.
Bd. V, 1855.
Briefe aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert. VI. und VII. Bd. 1856—1857.
d) In den »Fontes rerum Austriacarum« 2. Abt.:
Das Stiftungsbuch des Klosters St. Bernhard. Mit 2 lith. Beilagen. VI. Bd.
Copeybuch der gemainen Stadt Wien 1454—1464. VII. Bd.
Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zu Ende des 14. Jahr-
hunderts. (Mit der Einleitung: »Das Stift Klosterneuburg in seinem innem und
äußern Leben bis zum Ende des 14. Jahrhunderts.«) X (1857) u. XXVIII. Bd. (1868).
Koloman Krieger.
Koloman Krieger wurde am 8. April 1819 zu Wittingau in
Böhmen geboren, fand den 30. September 1838 Aufnahme in das
Noviziat des Stiftes Klostemeuburg, legte am 3. Oktober 1841 die
feierliche Profeß ab und empfing im Juli 1843 die heilige Priester-
weihe. Im Jahre 1844 kam er als akademischer Prediger nach Wien,
von 1846 bis 1849 war er Aushilfspriester in Tattendorf, seit
1849 Gastmeister im Stifte und von 1852 bis 1859 Kooperator in
Hietzing. Hierauf übernahm er die Leitung der Pfarre Neustift am
Walde (Wien XIX. Bezirk), die er 1864 veriieß, um im Stifte Kloster-
neuburg das Amt eines Kämmerers anzutreten. Krieger starb am 24. Fe-
bruar 1888.
Er zeichnete sich durch hervorragende Kunstkenntnisse aus.
Unter Propst Adam Schreck (1853 bis 1871) erwarb er sich
große Verdienste um die Aufstellung des berühmten Verduner
Altars. Außerdem leitete er die von diesem Propst unternommenen
255
und von dessen kunstsinnigem Nachfolger Berthold Fröschel fort^
gesetzten Restaurierungsarbeiten am herrh'chsten Baudenkmale des
Stiftes, am Kreuzgange. Mit unermüdlichem Fleiße arbeitete er auch
an der von Propst Berthold begonnenen und von Ubald Kostersitz
(seit 1881) zu Ende geführten gänzlichen Erneuerung des Innern
und Äußern der Stiftskirche mit. Er entwarf unter anderem die
Pläne zum Ausbau der früher unvollendeten Türme und zur Reno-
vation der Außenseite des Kirchenschiffes. Diese Pläne sind in der
Stiftsbibliothek zu sehen. Koloman Krieger, der sich auch mit
Malerei befaßte, war korrespondierendes Mitglied der k. k, Zentral-
kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst' und histo-
rischen Denkmale und veröffentlichte nebst akademischen Predigten :
Die Wahrheit und Wohlthätigkeit des christ-katholischen Glaubens. (Einen
.Fastenpredigtenzyklus.) Wien 1849, Braumüiler. 127 S. S\
Reise eines Kunstfreundes durch Italien. Leipzig 1876, A. E. 283 S. 8^
Seemann.
Er beabsichtigte auch eine kunsthistorische Monographie Ober
da Sstift Klostemeuburg mit vielen Abbildungen herauszugeben.
Ihr Erscheinen wurde schon im Jahre 1882 durch das »Korre-
spondenzblatt für den katholischen Klerus« angekündigt. Leider
unterblieb ihr Druck.
Ubald Kostersitz.
U. Kostersitz wurde am 12. Dezember 1828 als Sohn des
k. k. Orundbuchverwalters Josef Kostersitz zu Littau in Mähren
geboren. Er oblag den Gymnasial- und philosophischen Studien
mit ausgezeichnetem Erfolge in Olmütz, wo er zugleich wegen
seiner musikalischen Begabung seine Stimme in den Dienst der
f. e. Metropolitankirche stellte. Am 26. September 1847 empfing
er in der Stiftskirche der Augustiner-Chorherren von Klosterneuburg
das Ordenskleid, den 29. September 1850 beging er seine feieriiche
Profeß und am 25. Juli 1852 die Primiz. In den ersten Jahren
seiner priesterlichen Wirksamkeit war er Lehrer an der damaligen
stiftlichen Realschule, Präfekt der Sängerknaben des Stiftes und
Regenschori. 1855 kam er als Kooperator nach Nußdorf. Von 1861
bis 1864 versah er die Stellungen eines Novizenmeisters und
Pastoralprofessors an der theologischen Hauslehranstalt, von 1864
bis 1882 fungierte er als Kanzleidirektor, Archivar und Haushistorio-
graph. Im Jahre 1882, am 22. November, wählten ihn seine Mit-
brüder zum Propst des Stiftes, und am darauffolgenden Tage wurde
er vom Kardinal Dr. Oanglbauer benediziert.
256
Propst Ubald Kostersitz erwies sich während seiner Regierung
als großer Förderer von Kunst und Wissenschaft Viele Kirchen
geben von seinem mit religiösem Eifer gepaarten Kunstsinn Zeugnis,
vor allem die herrliche Stiftskirche selbst Unter ihm wurden die
Kunstsammlungen des Stiftes neu aufgestellt und katalogisiert*)
An diesen Arbeiten waren neben kunstverständigen Chorherren (so
Ivo Sebald [s, d.J) angesehene Fachmänner beteiligt wie Dr. Albert Ilg,
Direktor der kunsthistorischen Sammlungen des kaiserlichen Hauses,
Wendelin Boeheim, Kustos der k. k. Hofwaffensammlung, Moritz
Maria Weitenhiller, Vorstandsmitglied der k. k. Heraldischen Ge-
sellschaft »Adler«, Eduard Ritschel, akademischer Maler, der Kunst-
historiker Dr. Robert Stiasny und andere. Die Stiftsbibliothek ver-
größerte Propst Ubald um sieben Räumlichkeiten. Er scheute auch
keine materiellen Opfer, um die Bibliothek auf der Höhe der Zeit
zu erhalten.
Ausgezeichnet mit den Titeln eines kaiseriichen und fursterz-
bischöflichen Rates, mit dem goldenen Verdienstkreuze mit der
Krone, dem Komturkreuze des Franz Josef -Ordens und dem
Stern zum Komturkreuze, schied er am 3. Oktober 1902 nach
langem Leiden dahin. Kurze Zeit vorher hatte er sein goldenes
Priesterjubiläum gefeiert.
Vor seiner Wahl zum Propst arbeitete Ubald Kostersitz auch
auf literarischem Gebiete. Er war korrespondierendes Mitglied der
k. k. Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst-
und historischen Denkmale und verfaßte die Schriften:
Die Hundskehle in Klosterneuburg von ihrem Ursprung bis auf den
heutigen Tag. Wien 1868, Selbstverlag. S\
Das ehemalige Cistercienser-Frauenkloster zu St. Bernhard V.-0.-M.-B.
Wien 1868, Selbstverlag. 8^
Monumenta sepulchralia eorumque epitaphia in collegiata ecclesia B. M.
Virginis Claustroneoburgi. Viennae 1881, ex typogr. C. R. Aul. et Imp. 4^
Das Chorherrenstift Klosterneuburg. (In Sebastian Brunners >Ein Chor-
herrenbuch*. Würzburg 1883, Leo Woerl; pag. 271—365. Erschien auch separat)
Adam Mally.
Adam Mally wurde zu Wien am 3. Februar 1833 armen,
aber gottesfürchtigen Eltern geboren. Er absolvierte bei den Schotten
zu Wien mit dem besten Erfolge das Gymnasium, obwohl er sich
das zum Lebensunterhalt Notwendige durch Lektionen verdienen
mußte. Am 24. September 1854 trat er in das Augustiner -Chor-
') Siehe : Die Schatzkammer und die Kunstsammlung im Lateranensischen
Augustiner-Chorherrenstifte Klosterneuburg. Wien 1889, Verlag des Chor-
herrenstiftes.
257
herrenstift Klosterneuburg, wo er am 25. März 1857 die feierliche
Profeß ablegte und am 1. August 1858 sein erstes heiliges Meß-
opfer darbrachte. Nach Vollendung der theologischen Studien kam
er als Kooperator nach Hietzing. 1869 wurde er Pfarrverweser
von Floridsdorf. Als solcher nahm er unter dem Präsidenten Harrant
mehrere Jahre hindurch regen Anteil an der Leitung des katholisch-
politischen Vereines von Niederösterreich und schrieb so manche
Artikel in das katholische »Volksblatt für Stadt und Land«. Mutvoll
und unerschrocken trat er für unsere heilige Kirche ein und geißelte
die gegen sie gerichteten Bestrebungen. In den letzten Lebensjahren
verwaltete er die Pfarre Tattendorf bei Baden (seit 1880). Hier starb er
am 2. September 1886, nachdem er kurz vorher in seiner Pf arrgemeinde
die Herz-Jesu-Andacht eingeführt hatte. Mally war ein musterhafter
Ordensmann und Priester, ein Mann der Arbeit und des Gebetes.
Mit Voriiebe las er, der auch Mitglied des Dritten Ordens des
heiligen Franziskus war, die Schriften des seligen Thomas von
Kempis, des heiligen Franz von Sales und des heiligen Alphonsus.
Adam Mally gehörte zu den Mitarbeitern der Linzer »Theo-
logisch-praktischen Quartalschrift«, des »Korrespondenzblatt für den
katholischen Klerus Österreichs«, des Literaturblattes zu dieser
Zeitschrift, des »Augustinus«, und veröffentlichte folgende zwei
Schriften :
Des Bischofs Victor von Vita : Wtrfolgung der afrikanischen Kirche durch
die Vandalen. Eine Quellenschrift aus dem 5. Jahrhundert. Wien 1883, Mayer
und C. 8'.
Das Leben des heiligen Fulgentius, Bischofs von Ruspe, von seinem
Schüler, und der fortgesetzte Culturkampf der Vandalen bis zu ihrem Unter-
gang. Aus dem Lateinischen der Bollandisten mit Vorrede, Einleitung, Er-
klärung und Anhang und Verzeichnis seiner Schriften. Wien 1885, Mayer und C. 8°.
Bei der vierten Säkularfeier der Heiligsprechung des Landes-
patrons St Leopold hielt Adam Mally die Schlußpredigt Sie er-
schien im Drucke in der Schrift:
Die vierhundertjährige Gedenkfeier der Heiligsprechung des frommen
Markgrafen Leopold IV., Gründers des Stiftes Klosterneuburg und Landespatrones
von Oesterreich, am 15., 16. und 17. November 1885 zu Klosterneuburg. 1886,
vom Stifte Klosterneuburg herausgegeben. Pag. 106—116.
Engelbert Fischer.')
Engelbert Fischer wurde am 7. März 1833 zu Neukirchen
in Oberösterreich geboren. Seine Eltern waren ziemlich wohlhabende
Fischerleute. nach Absolvierung des Gymnasiums begann er Juris-
') Vergl. »Gallerie katholischer Erzähler. 2. Engelbert Fischer« in Brousils
»Der Volksbibliothekar«, 1. Jahrg. N. 7 und 8.
Cernik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 17
258
prudenz zu studieren. Allein schon nach einem Jahre gab er dieses
Studium auf, da er in sich den Beruf zum Ordensstande fühlte
und bat im Augustiner-Chorherrenstifte Klostemeuburg um Auf-
nahme. Wie freudig hier die Chorherren den strebsamen Jungling
aufnahmen, so ungern entließ ihn Bischof Rudigier aus seinem
Diözesanverbande. Beim Abschied sprach er zu ihm: >Es wäre
auch in meiner Diözese für Sie ein geeigneter Platz zu finden
gewesen.«
Am 24. September 1854 erhielt Engelbert Fischer mit noch
sechs anderen Kandidaten das Ordenskleid. Die Profeß legte er
den 25. März 1857 ab. Nachdem er an der Hauslehranstalt des Stifes
Klosterneuburg den dritten Jahrgang der Theologie zurückgelegt
hatte, wurde er zum Priester geweiht und brachte am 1. August 1858
sein erstes heiliges Meßopfer dar. Er beendete nun seine theo-
logischen Studien und fand zunächst im Kloster als Regenschori
Anstellung, später als Gastmeister. Ende August 1861 kam er als
Kooperator in die Seelsorge nach Korneuburg, womit sein sehn-
lichster Wunsch in Erfüllung ging. Freilich blieben dem braven
und eifrigen jungen Seelsorger, der den Erwachsenen als Ratgeber
liebevoll zur Seite stand und den Kindern ein gewissenhafter Lehrer
und ein väterlicher Freund war, viel Schmerz und Sorge nicht erspart
Mit eigenen Augen sah er, wie der Liberalismus, der sich damals
im besten Gedeihen befand, mit seinen Ideen nicht nur die Seelen
der Erwachsenen, sondern auch die zarten Kinderseelen auf die
verschiedenste Art den höchsten Gütern zu entfremden suchte. Fischer
kannte aber keine Menschenfurcht, unerschrocken trat er gegen die
Bestrebungen des Liberalismus auf. Zugleich reifte damals in
ihm der Plan, die Jugend- und Volksliteratur, durch welche man
am meisten und weitest Glaubens- und Sittenlosigkeit verbreitete,
einer genauen Durchsicht und Kritik zu unterziehen und die Re-
sultate derselben in einem großen Werke zu veröffentlichen.
Trauernden Herzens sahen die gutgesinnten Einwohner Kor-
neuburgs am 10. Oktober 1870 Fischer als Pfarrverweser nach
Haselbach scheiden. In dem abgeschiedenen und entlegenen Dörfchen
konnte seine Arbeit nicht große Fortschritte machen. Um so eifriger
arbeitete er, als er auf die Stelle eines Pfarrverwesers nach Neustift am
Walde (jetzt Wien, XVIII. Bezirk) versetzt wurde (1871). Hier erschienen
bereits im Jahre 1877 die vier ersten Bände seines Werkes, das
den Titel: »Die Großmacht der Jugend- und VolksHteratur« erhielt
Im Jahre 1886 schloß Fischer mit dem 11. und 12. Bande diese Arbeit
ab. Mehr denn 10.000 Werke verschiedener Sprachen hatte er nach
patriotischen, religiösen und pädagogisch -didaktischen Prinzipien
259
rezensiert Kein Geldopfer, keine Mühe, keine Arbeit in den freien
Tagesstunden hatte er, wie er in der Vorrede schrieb^ gescheut,
auch zahlreiche Nachtstunden noch dazu verwendet, um die Werke
der Volks- und Jugendliteratur aus allen Gauen des In- und Aus-
landes, ja selbst vom fernen Amerika sich zu verschaffen und
(manche zwei- bis dreimal) durchzuprüfen.
Fischers »Großmacht der Jugend- und Volksliteratur« wurde
für Österreich bahnbrechend. Man lenkte das Augenmerk auf die
Jugend- und Volksbibliotheken und sah mit Entsetzen die durch
Sorglosigkeit und Nachlässigkeit verschuldeten Fehler in der Wahl
der Bibliotheksbücher und ihre Folgen. Nach Fischers Anleitung
wurden nun bestehende Volks- und Jugendibliotheken revidiert und
danach auch neue Bibliotheken für Volk und Jugend angelegt Die
k. k. Oberstaatsanwaltschaft schaffte eine Anzahl Exemplare des ihr
vom k.k. Justizministerium »zur Berücksichtigung gegebenen Werkes«
von Fischer an, »um den Direktionen der österreichischen Männer-
strafanstalten ein Hilfsmittel bei der Auswahl der Sträflingslektüre
rücksichtlich der zur Neuanschaffung vorzuschlagenden Bücher an
die Hand zu geben«. Auch der Unterrichtsminister fühlte sich be-
wogen, eine allgemeine Revision der Schülerbibliotheken vornehmen
zu lassen. Zwei Urteile mögen noch die Bedeutung der »Großmacht
der Jugend- und Volksliteratur« dartun. Der k. k. Landesschul-
inspektor Prausek sandte an den Verfasser folgendes Schreiben:
»Ihr Werk: »Großmacht der Jugend- und Volksliteratur* er-
füllte mich wegen des dazu verwendeten riesigen Fleißes und wegen
des darin dargelegten Taktes mit Bewunderung; es ist eine wahre,
ja notwendige Fundgrube der Jugendliteratur und wird gewiß viel
Segen bringen. Ich habe dasselbe bereits mehrfach empfohlen und
werde darin nicht ermüden. Es tut meinem Herzen wohl, hiermit
Gelegenheit zu finden. Euer Wohlgeboren bestens dafür zu danken,
daß Sie sich durch Ihr Werk zum Schutzengel der lieben Jugend
gemacht haben.«
Und der gefeierte Jugendschriftsteller Dr. IsidorProschko schrieb
in einer Rezension über die »Großmacht der Jugend- und Volks-
literatur«: »Ist die Belesenheit des hochachtbaren Verfassers be-
wunderungswürdig, so ist es noch mehr die Gewissenhaftigkeit,
Sachkenntnis und der edle Patriotismus, welchen er in einzelnen
Beurteilungen bekundet Dieses Werk ist ein wahres Meisterwerk,
welches unserer heimischen Literatur zur hohen Ehre gereicht«
Kaiser Franz Josef I. veriieh dem Chorherrn Engelbert Fischer,
welcher nicht nur als Kritiker, sondern auch selbst als Jugend- und
Volksschriftsteller rastlos tätig war, 1878 das goldene Verdienstkreuz
260
mit der Krone, und der Fürsterzbischof von Wien ernannte ihn im
Jahre 1884 zum fursterzbischöfh'chen Rat
In diesem Jahre übernahm Fischer die stiftliche Pfarre Stoizen-
dorf bei Eggenburg. Zwei Jahre später wurde er zum Landdechant
des Sitzendorfer Dekanats bestimmt. Er instalh'erte aber als Dechant
nur einen Pfarrer, nämlich den bekannten, sehr verdienten Ab-
geordneten Dechant Kühschelm. Schon am 20. August 1887 re-
signierte er wegen Kränklichkeit auf dieses Amt Am. 12. Juli 1889
machte der Tod seinem gesegneten Wirken ein Ende. Das Jahr
zuvor hatte Engelbert Fischer noch die Jugendschrift »Das gute
Kind, christliche Weisheit in Beispielen der alten und neuen Zeit
für die Jugend«, Stoizendorf 1888, Selbstveriag, zwei Bände, ver-
öffentlicht In seinem edlen Eifer für Glauben und christliche Sitte
hatte sich Fischer ohne Zweifel überarbeitet Langsameres und
mäßigeres Arbeiten wäre auch für manche seiner Schriften vorteil-
hafter gewesen.
Wie uneigennützig und selbstlos Engelbert Fischer war, er-
hellt daraus, daß er bei seinem Streben für tadellose und veredelnde
Jugend- und Volkslektüre neben aller Mühe und Anstrengung kein
Oeldopfer scheute. Bei den damaligen mißlichen Veriagsverhältnissen
in Österreich mußte er viele seiner Schriften zuerst auf eigene Kosten
erscheinen lassen. Für sein Werk »Die Großmacht der Jugend- und
Volksliteratur« gab er, die Druckkosten nicht gerechnet, mehr als
2000 Gulden aus, »um«, wie er selbst schreibt, »gegenüber aller
Apathie oder Indolenz oder der Zumutung mancher Firmen, alle
zugesendeten Bücher empfehlen zu sollen, die Fahne der Unab-
hängigkeit und der guten Sache hoch zu halten und die vorent-
haltenen Werke sich doch zu verschaffen«. So opferte er, der ein
großer Musikfreund war, einmal auch sein eigenes Klavier, um
eine Buchdruckerrechnung zu begleichen. Eigennutz bringt wahrlich
keine solchen Opfer! Mit Recht wird Engelbert Fischer von Doktor
Scheicher in die Reihe unserer großen Männer wie Veith, Brunner,
Stolz gestellt, die vom lieben Gott viel, von den Menschen aber
nichts oder nur wenig empfangen haben und doch einen ungemein
großen Einfluß und eine hohe Wertschätzung hatten und bis jetzt
noch haben.
Fischer veröffentlichte außer den beiden ge-
nannten Werken die Jugend- und Volksschriften:
Schule, Haus und Kirche. Wien 1873, Mayer und C. Mehrere Auflagen.
Drei Bausteine für den Kirchenbau in Viechtenstein. Neustift am Walde 1879,
Selbstverlag.
261
Sonntags Daheim. Erzählungen für die erwachsene Jugend und das Volk.
17 Bände. Neustift am Walde 1880 ff., Selbstverlag.
Beispiele aus dem Leben frommer Meßdiener. Neüstift am Walde, Selbst-
verlag. 2. und folgende Auflagen. Freib. i. B. .1881, Herder.
Christlicher Bücherschatz. Neustift am Walde 1881, Selbstverlag.
Freundliche Stimmen an Kinderherzen. Neustift am Walde 1882 ff.,
Selbstverlag. 12 Bde.
Lehrreiche Vorbilder, Geschichten und Gedichte für Erstcommunicanten.
Auch anderen Communicanten segensvoll. Neustift am Walde 1883 ff. Selbst-
verlag. 7 Bände.
Kalender für Meßdiener. Salzburg 1883 ff., Mittermüller.
Gut Freund! Lehrreiche Erzählungen zur bildenden Erholung nach ge-
thaner Arbeit für dienende und arbeitende Classen. Stoizendorf 1884 ff., Selbst-
verlag. 6 Bdchen.
Verwaist, aber nicht von Gott verlassen.' Lehrreiche Geschichten für
Waisenkinder und alle, welche die Waisen lieb haben. Stoizendorf 1885 ff.,
Selbstverlag. 41 Bdchen.
Gott lenkt! Jugendschriften. Neustift am Walde, Selbstverlag. 2. Aufl.
Salzburg 1886, Mittermüller. 20 Bdchen.
Die Schwere Noth mit den Ministranten. Ein Beitrag zur Jugendseelsorge
überhaupt und zur Ministrantenseelsorge insbesondere. Stoizendorf 1886, Selbst-
verlag.
Ehre sei Gott in der Höhe. Lehrreiche Weihnachtserzählungen für Jung
und Alt, die eines guten Willens sind. Stoizendorf 1887, Selbstverlag. 3 Bände.
Himmelan! Lehrreiche Erzählungen, Vorbilder, Parabeln, Mahnungen,
Oedichte für Firmlinge und Gefirmte. Stoizendorf 1888, Selbstverlag. 2 Bände 8^
Grüß Gott! Lehrreiche Erzählungen für die erwachsene Jugend und das
Volk. Stoizendorf 1888, Selbstverlag.
Beichtandacht und Beichtspiegel für Kinder. Im Selbstverlag. Gegen
200 Auflagen.
Stoßgebete in Prosa und Reim. Im Selbstverlag. 29 Auflagen.
Katholische Hausordnung für den Empfang der heiligen Sterbesakramente.
Stoizendorf. Mehrere Auflagen.
Die heilige Firmung. Ein Unterrichtsbüchlein für Schule und Haus. Neu-
stift am Walde und Stoizendorf, Selbstverlag. Ungefähr 30 Auflagen.
Die Feier des Frohnleichnamsfestes in Hochamt und Procession. Neustift
am Walde und Stoizendorf, Selbstverlag. Mehrere Auflagen.,
Ferner gab Engelbert Fischer folgende Zeit-
schriften und Predigtsammlungen heraus:
Die Großmacht der Jugend- und Volksliteratur. Periodische literarisch-
patriotische Monatsschrift für das große und vielsprachige Oesammt-Ö sterreich.
Für Aug' und Herz. Eine Familienzeitschrift mit der Beilage:
Zu Jesu Füßen. Lehr- und Trostblätter für Kranke, Leidende» Betrübte
und Kreuzträger aller Art.
Predigten am Feste des heiligen Leopold, Markgrafen und Landespatrones
von Österreich. Wien 1879.
Türkenpredigten aus dem Jahre 1683. Neustift am Walde 1883, Selbstverlag.
Ausgewählte Qelegenheits- und Fastenpredigten berühmter öaterr^chischer
Kanzelredner. Freiburg im B. 1883, Herder.
262
.■ '0
Ivo Sebald.
.! Ir /
Ivo Sebald wurde den 2. Juli 1838 zu Wien geboren. Er
trat am 5. Oktober 1857 in das Stift Klosterneuburg, legte am
17. November 1861 die feierlichen Gelübde ab und brachte den
3. August 1862 sein erstes heiliges Meßopfer dar. Hierauf wirkte
er mehrere Jahre lang als Kooperator in Nußdorf und in Heiligen-
stadt. Eine schwere Krankheit zwang ihn, in das Stift zurückzukehren,
wo er nach seiner Genesung das Amt eines Schatzmeisters über-
nahm. Seit 1889 bis zu seinem Tode am 20. September 1904 war
er Pfarrverweser in Leopoldau.
Als Schatzmeister gab Ivo Sebald den Anstoß zu einer neuen,
den Anforderungen der Wissenschaft entsprechenden Aufstellung
der stiftlichen Kunstsammlungen. Der damalige Propst des Stiftes
Klosterneuburg Ubald Kostersitz kam der Bitte Sebalds, eine
Neuaufstellung des Museums zu gestatten, in der bereitwilligsten
Weise entgegen. Ivo Sebald ging gleich an das mühsame, aber
dankenswerte Werk. Unterstützt von seinem Freunde Dr. Albert
Ilg, dem Direktor der kunsthistorischen Sammlungen des kaiser-
lichen Hauses, von dem Kustos der k. k. Hofwaffensammlung
Wendelin Boeheim und von dem Heraldiker Moriz Maria von
Weitenhiller führte er in den Jahren 1883 bis 1887 das ge-
waltige Unternehmen durch, das von ihm und seinen Mitarbeitern
Mühe, Geduld und Ausdauer in großem Maße forderte. Seither
besitzt das Stift Klosterneuburg erst eine geordnete Kunstsammlung,
die ihm zur Ehre und zur Zierde gereicht.
Im Jahre 1889 erschien über die Schatzkammer und das Museum
des Stiftes KloStemeuburg ein Werk, das Chorherr Ivo Sebald zum
großen Teil selbst verfaßt und korrigiert hatte, wenn er auch in
seiner Bescheidenheit seinen Namen verschwieg:
»Die Schatzkammer und die Kunstsammlung im
lateranensi sehen Augustiner- Chorherrenstifte
Klosterneuburg« (Wien, Verlag des Klosterneuburger Chor-
herrenstiftes; 244 S. 8^), ein wissenschaftlicher Katalog der Schatz-
kammer und der Kunstsammlung des Stiftes Klosterneuburg, ein
trefflicher Führer durch diese interessanten AufbeWahrungsstätten
fast zahlloser Erzeugnisse alter und neuer Kunst im -Stifte Kloster-
neuburg. — Ivo Sebald hatte auch an dem von Dr. Albert Ilg in
den »Berichten und Mittheilungen des Alterthums- Vereines zu Wien«
(1890, Bd. XXVI, S. 104 ff.) veröffentlichten Artikel: »Urkund-
liches zur Kunstgeschichte des Stiftes Klosterneu-
burg unter Propst Andreas Mosmüller 1616—1629«, her-
• I
263
vorragenden Anteil. Er war auch als korrespondierendes Mitglied
der k. k. Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der
Kunst- und historischen Denkmale literarisch tätig. Für die vom
Verein für Landeskunde von Niederösterreich herausgegebene
»Topographie von Niederösterreich« lieferte er eine fleißig ge-
arbeitete historische Skizze über den Ort Leopoldau, die
auch als Separatabzug erschien.
Zu erwähnen ist noch, daß sich Ivo Sebald gemeinsam mit
seinem Freunde J. M. Wagner (f 1879), der als Sprachforscher und
Germanist einen großen Ruf hatte, viel mit Sprachstudien befaßte,
namentlich mit dem Studium der Zigeunersprache und mit dem der
Gaunersprache, mit dem sogenannten Rotwälsch, welches sie schon
miteinander auf dem Gymnasium als harmlose Spielerei betrieben
hatten. Beide lenkten ihr Interesse aber auch auf die Literatur des
15. und 16. Jahrhunderts. Die Bibliothek des Stiftes Klostemeuburg
mit seinem reichen, leider noch vielfach nicht gehobenen Hand-
schriftenschatz bot ihnen in dieser Beziehung viel Beachtenswertes.
Den gemeinschaftlichen Arbeiten J. M. Wagners und Ivo Sebalds
sind eine Reihe von Veröffentlichungen aus Handschriften des Stiftes
Klosterneuburg zu verdanken in Pfeiffers »Germania. Viertelsjahr-
schrift für deutsche Alterthumskunde«, in Naumanns »Serapeum.
Zeitschrift für Bibliothekswissenschaft, Handschriftenkunde und ältere
Literatur«, im »Anzeiger für die Kunde der deutschen Vorzeit Organ
des germanischen Museums Leipzig« und in J. M. Wagners »Archiv
für die Geschichte deutscher Sprache und Dichtung.«
Severin Wenzlowsky.
S. Wenzlowsky, geboren am 2. November 1841 zu Olmütz
in Mähren, empfing am 8. September 1859 im Augustiner - Chor-
herrenstifte Klosterneuburg das Ordenskleid, legte am 13. Sep-
tember 1863 die feierliche Profeß ab und brachte am 12. No-
vember 1864 sein erstes heiliges Meßopfer dar. Er besuchte nach
der Primiz eine Zeitlang theologische Vorlesungen auf der k. k.
Universität in Wien und wurde dann an Stelle des auf die Pfarre
Höflein gesandten Chorherrn und Professors Heinrich Bender
von Säbelkampf zum Professor der Kirchengeschichte und des
Kirchenrechtes an der theologischen Lehranstalt des Stiftes ernannt.
Diese Ämter versah er zugleich mit der Stellung eines Bibliothekars
bis zum Jahre 1886. Hierauf war er Pfarrverweser in Tattendorf,
in Meidling, in Stoizendorf, im Stifte und von 1898 bis 1904 in
Hietzing (Wien, XIIL Bezirk). Gegenwärtig ist er Verwalter der stif-
tlichen Güter in Prinzendorf.
264
Severin Wenzlowsky war Mitarbeiter an dem von Dr. Franz
X. Reithmayr und nach dessen Tode von Dr. Valentin Thal-
hof er redigierten und von Josef Kösel in Kempten heraus-
gegebenen trefflichen Sammelwerke »Bibliothek der Kirchenväter.
Auswahl der vorzüglichsten patristischen Werke in deutscher Über-
setzung mit Biographien, Einleitungen, Anmerkungen und Er-
läuterungen.«
Für dieses Werk übersetzte und bearbeitete Wenzlowsky die:
Briefe der Päpste und die an sie gerichteten Schreiben von Linus bis
Anastasius H. (vom Jahre 67 bis 498), und zwar:
Band 1 (1875) : Die Briefe von Linus bis Eusebius (vom Jahre 67 bis 309).
B. 2 (1876): Die Briefe von Melchiades bis Anastasius I. (vom Jahre 310
bis 401).
B. 3 (1877) : Die Briefe von Innocentius I. bis Sixtus HI. (vom Jahre 402
bis 440).
B. 4 (1878): Der hl. Leo L Erste Abtheilung: die (echten) Briefe vom
Jahre 440 bis 450.
B. 5 (1878): Der hL Leo L Zweite Abtheilung: die (echten) Briefe vom
Jahre 451 bis 461.
B. 6 (1879): Die Briefe von Hilarius bis Felix H. (vom Jahre 461 bis 492).
B. 7 (1880): Die Briefe von Gelasius und Anastasius H. (vom Jahre 492
bis 498).
Berthold Egger.
B. Egger erblickte am 15. November 1852 zu Frankenburg
in Oberösterreich das Licht der Welt. Sein Vater war Tischler-
meister. Die Mutter lernte er nicht mehr kennen, sie starb früh-
zeitig. Dafür gab der Herr dem jungen Kinde eine Stiefmutter, die
es wie ihr eigenes liebte und hegte. Als Egger das entsprechende
Alter erreicht hatte, sandten ihn seine Eltern an das Gymnasium
zu Salzburg. Die Gymnasialstudien beendete er zu Melk. Hierauf
studierte er zwei Jahre lang Theologie in Linz. In ehrenvoller
Weise trat er dann aus dem Alumnat aus, um sich dem jttridischen
Studium zuzuwenden. Allein dieses befriedigte ihn nicht besonders.
Er suchte daher um Aufnahme in das Augustiner-Chorherrenstift
Klöstern euburg an, die ihm auch gewährt wurde. Am 13. Sep-
tember 1874 empfing er in der Stiftskirche von Klostemeuburg das
Ordenskleid, und am 4. November 1877 brachte er in ihr sein erstes
heiliges Meßopfer dar. Die feierliche Profeß legte er am 22. Sep-
*) Dieser Band wurde teilweise von Dr. Valentin Thalhofer und Dr. M.
Lefflad gearbeitet.
265
tember 1878 ab. In diesem Jahre kam er als Kooperator auf die
stiftUche Pfarre Floridsdorf. Im nächsten Jahre gab er zum
erstenmal den »Kalender für den katholischen Klerus
Österreich-Ungarns« (Wien 1879, C. Fromme) heraus,
der sich unter dem katholischen Klerus Österreichs bald einbürgerte,
um so mehr, als er neben einer gutgearbeiteten »Statistik der ge-
samten katholischen Kirche« gediegene, für den Priester höchst
wichtige und interessante Aufsätze brachte. 1882 gründete Egger
das »Korrespondenz- Blatt für den katholischen Klerus
Österreichs«. Es war dies kein leichtes Unternehmen. Wieviel
Mühe kostete es Egger, wieviel vergebliche Gänge mußte er
machen, um für sein Blatt, das in der Folgezeit eines der größten
und angesehensten Standesorgane wurde, einen Verleger zu
finden. Schließlich übernahm die k. und k. Hofbuchdruckerei
Fromme in Wien den Verlag. Nach dem Erscheinen der ersten
Nummer des Korrespondenzblattes wurde Egger durch eine
schwere Krankheit aufs Lager geworfen. Sein Mitbruder, der
Chorherr des Stiftes Klosterneuburg Rudolf Eichhorn, trat für
ihn sofort in die Redaktion ein, so daß die junge Zeitschrift er-
halten blieb. Berthold Egger genas wieder und wurde dann als
Kooperator nach Hietzing versetzt (1883). In dieser Stellung führte
er mehr denn sieben Jahre lang die Redaktion des »Korrespondenz-
blattes für den katholischen Klerus Österreichs«, das er 1884 durch
das Literaturblatt »Augustinus« und 1888 durch das von Professor
Edmund Langer in Tetschen redigierte Pastoralblatt »Hirten-
tasche« erweiterte. Egger arbeitete aber noch mehr: Er rief in
Hietzing einen katholisch -politischen Verein ins Leben und leitete
ihn als Obmann, er bekleidete die Stelle eines Direktionsrates des
Versicherungs Vereines »Unio catholica«, er war tätiges Mitglied des
Priesterkrankenvereines und anderer Vereinigungen. Ihm war auch
das Erscheinen der christlichen sozialpolitischen Zeitschrift »Arbeiter«
in den Jahren 1886 bis 1887 zu verdanken. Für den »Österreichischen
Reichsboten« brachte er ungemein schwere Opfer. Und doch erntete
Egger für all sein edles Streben und Mühen neben viel Freude
auch recht viel Undank. Freilich eiferte er nie um Menschenlob und
MenschengunsL Der schönste Lohn wurde ihm, wie er selbst
schrieb, zuteil, als der heilige Vater ihm und für sein Werk, das
»Korrespondenzblatt«, den apostolischen Segen spendete.
Mitten in der fruchtbarsten und unermüdlichsten Tätigkeit für
Oottes Ehre und das Wohl des christlichen Volkes wurde Egger
am 13. Juli 1891 von dem Leiden dahingerafft, das bereits 1882
zum Ausbruch gekommen war.
_ 266
Tieferschüttert durch den so frühen Verlust seines Freundes
und Mitbruders schrieb der gefeierte Oeistesmann und Sozial-
politiker Dr. Seh eich er, der mit Egger zusammen für das »große,
schöne Priesterideal und Priesterziel« gearbeitet hatte, am 25. Juli 1891
im »Korrespondenzblatt für den katholischen Klerus Österreichs«
(Jahrg. X, Nr. 14) unter anderem:
»Auch die Laienwelt weiß, daß unsere Kirche, der Klerus,
das christliche Volk viel, sehr viel verloren. Egger war nur Kooperator.
Auf der untersten Stufe der priesterlichen Stellung war er stehen-
geblieben. Und doch hat er viel gewirkt. Nach Jahren noch wird
immer neu die Saat reifen, zu der er den Samen ausgestreut Egger
war es, der den größten Teil des österreichischen Klerus einigte
zum gemeinsamen Besten. Uneingeweihte mögen meinen, daß er
zunächst die Standesinteressen im Auge gehabt habe, daß er den
Brüdern Berater habe sein wollen, das ihnen Gebührende trotz der
Zeiten Ungunst sich zu erwerben. Doch wir, die mit ihm zusammen-
wirkten, wissen es besser: Diese große Seele wollte in echt priester-
licher Weise zuerst den geistigen Teil besorgen, die Brüder be-
geistern, erheben, ermuntern zum Kampfe für die Freiheit der
Kirche, für die Erlösung des Volkes aus den Banden des Materia-
lismus der Gesinnung, der Knechtschaft unter den heutigen Herren
und Besitzern aller Werte.
Nur ein Kooperator! Es wird immer ein Ruhmesdenkmal für
den Stand sein, daß ein Kooperator so Großes zu schaffen wußte,
wie es Egger getan. Nicht Überhebung, sondern Wahrheit ist es, daß
kaum ein Stand oder vielleicht kein Stand ein Standesorgan hat
wie der Klerus in Eggers »Korrespondenzblatt«. Jedenfalls kann
sich mit der Wirksamkeit desselben keines messen. Egger faßte
den ganzen österreichischen Klerus zusammen. Böhmen, Italiener,
Polen, Südslawen und auch Ungarn, sie alle standen zur gemein-
samen Priesterfahne. Es war ihm Ernst mit seinem Streben und
Wollen.«
Egger veröffentlichte in der von ihm geleiteten
^Zeitschrift verschiedene Artikel und Rezensionen
und gab folgende selbständige Schriften heraus:
Priester und Volk. Primizpredigt bei der Primiz des reg. later. Chorherrt
von Herzogenburg Theobald Feiiz in der Pfarrkirche zu Messern, Decanat Honr.
Wien 1878, C. Fromme. 8". ; .
Die angeborenen körperlichen und psychischen Eigenthümlichkeiten als
Schranken für die erziehende Wirkung. Ein Versuch nach .Schleiermacher. Wien,
C. Fromme.
Eigenthümlichkeit und Erziehung. Eine Studie. Wien 1879, C. Fromme
267
St Leopold, ein Lebensbild und Andachtsbuch.*) tö85, im Verlag des
Stiftes Klosterneuburg. Die folgenden drei Auflagen erschienen im Verlag der
>St. Norbertus« -Druckerei.
Libri duo de vita et virtutibus S. Augustini per Nebridium a Mündelheim
Can. Reg. S. Aug. Claustron.*) e sancti huius Praesulis genuinis operibus collecti,
nunc in memoriam millies et quingenties reversi anniversarii conversionis
S. Augustini recens oblati, emendati et amplificati appendice : Alimenta pietatis
Augfustinianae. ^) Graeciis 1888, sumpt. »Styriae«.
Wegweiser in der katholischen Literatur, kirchlichen Kunst und Industrie.
Von B. A. Egger und Dr. Vincenz Luksch. Wien 1888, C. Fromme. 4^*)
Rudolf Eichhorn.
R. Eichhorn, geboren am 29. November 1853 zu Kleln-
Poppen in Niederösterreich, wurde am 14. September 1873 im
Stifte Klosterneuburg eingekleidet, legte am 23. März 1879 die
feierh'che Profeß ab und empfing in demselben Jahre am 4. Mai
die heilige Priesterweihe. Er war Kooperator und später Pfarr-
Verweser in Floridsdorf, von wo er nach Höflein kam. Seit August 1895
ist er Pfarrverweser in Nußdorf (Wien, XIX. Bezirk).
Eichhorn redigierte während der Erkrankung des Begründers und
Redakteurs das »Korrespondenz -Blatt für den katholischen Klerus
Österreichs« den ersten Jahrgang dieser Zeitschrift und später
') Dieses Werk wurde auch ins Französische übertragen und unter dem
Titel: »Vie de saint Leopold« (Reims-Dubois-Poplimont 1891) herausgegeben.
») Siehe pag. 207 f..
') Die »Alimenta pietatis Augustinianae« verfaßte der als Gelehrter und
Asket bekannte Chorherr des Stiftes Klosterneuburg Ferdinand S c h ö 1 z i g, welcher
auch manches für das »Korrespondenz-Blatt f. d. kath. Klerus Österr.« arbeitete.
Er wurde am 3. Mai 1836 zu Jauernig in Österr .-Schlesien geboren, trat am
26. September 1858 in das Stift Klosterneuburg, unterzog sich am 16. Juni 1861
der feierlichen Profeß und feierte am 26. Juli 1863 seine Primiz. Wegen seiner
vorzüglichen Geistesfähigkeiten bestimmte ihn sein Oberer für das theologische
Lehramt. Jahrelang wirkte nun Schölzig als Professor des Neuen Bundes und
der orientalischen Sprachen an der theologischen Lehranstalt des Stiftes Kloster-
neuburg. Die von Schölzig verfaßten trefflichen Kollegien hefte stehen heute
noch teilweise in Verwendung. 15 Jahre hindurch bekleidete er zugleich das
Amt eines Novizenmeisters. Als Beichtvater und Oewissensrat war er eine ge-
suchte Persönlichkeit. Am 20. Oktober 1888 trat Ferdinand Schölzig, einem
höheren Rufe folgend, in das Trappistenkloster Mariannhill in Südafrika, wo
er am 31. März 1889 den Ordenshabit empfing. Am 25. April 1894 wurde er
vom Bischof von Maritzburg Dr. Jolivet als Abt dieses Klosters benediziert,
nachdem er vom Generalabt der Reformierten Zisterzienser U. L. Fr. von La
Trappe auf Grund geheimer Stimmenabgabe des Klosterkapitels mit Dekret vom
9. Oktober 1893 zum Abt von Mariannhill ernannt worden war. Er starb am
28. Jänner 1900 nach äußerst segensvoller Regierung, tief betrauert von seinen
geistlichen Brüdern und Schwestern.
*) Berthöld Egger beabsichtigte auch eine kurze Darstellung der Philo-
sophie des hL Augustinus herauszugeben. Es blieb jedoch bei den Vorarbeiten.
268
nach dem Tode Eggers von Juli bis Oktober 1891 den zehnten
Jahrgang. Von ihm stammen sehr viele Rezensionen und sozio-
logische Studien im Korrespondenzblatt Wir verweisen namentlich
auf seine unter der Rubrik »Der Clerus und die sociale Frage«
erschienenen Artikel. Außerdem schrieb Eichhorn viele Arbeiten
für die von dem bekannten Soziologen Freiherrn Karl von Vogel-
sang ins Leben gerufene »Monatsschrift für christliche Social-Reform«
und für die vom Benediktinerstifte Raigem in Mähren b^^ündete
sozialpolitische Zeitschrift »Arbeiter«, welche seit 1887 als Beiblatt
des »Österreichischen Reichsboten« herausgegeben wurde. Verdient
um die christliche Sozialreform machte sich Eichhorn auch durch
die beiden sozialstatistischen Werkchen :
Floridsdorf und Umgebung. Ein sociales Bild. 1885, Selbstverlag.
Die weißen Sklaven der Wiener Tramway-Gesellschaft. 1. u. Z Auflage
1885, Selbstverlag.
Roman Himmelbauer.
R. Himmelbauer, geboren am 16. März 1858 zu Wien,
trat am 5. Oktober 1879 in das Stift Klostemeuburg, legte am
21. Oktober 1883 die feierlichen Ordensgelübde ab und brachte
am 5. August 1883 sein erstes heiliges Meßopfer dar. Er wirkte
als Kooperator in Korneuburg, Meidling, Hietzing und wurde 1896
Pfarrverweser in Kierling, wo er gegenwärtig noch tätig ist
Seit dem Jahre 1891 redigiert R. Himmelbauer das
»Korrespondenz-Blatt für den katholischen Klerus
Österreichs« (bei C. Fromme) und dessen Literaturblatt
»Augustinus« sowie den »Kalender für den katho-
lischen Klerus Österreich-Ungarns«.^)
Karl Drexlen
Karl Drexler, geboren am 27. Juni 1861 zu Wien, empfing
am 5. Oktober 1879 in der Stiftskirche zu Klosterneubuig das
Ordenskleid, feierte den 21. Oktober 1883 die Ordensprofeß und
am 24. Juli 1884 seine Primiz. Nach der Primiz wurde er Kooperator
an der Stiftspfarre in Klostemeuburg. Von 1886 bis 1892 wirkte
er als Professor der Pastoral und Katechetik an der theologischen
^) Die kirchliche Statistik für das »Korrespondenzblatt« und für den
»Kleruskalender« liefert mit Aufwand vieler Mühe und Geduld seit Jahren der
Chorherr des Stiftes Klosterneuburg Alois Patzak (geboren am 22. Sep-
tember 1859 zu Altrognitz in Böhmen, im Stifte Kloaterneuburg eingekleide:
am 8. September 1878, Profeß seit 10. Dezember 1882, Priester seit 1883, gegen-
wärtig Pfarrverweser von Floridadorf).
269
Lehranstalt des Stiftes Klosterneuburg. Von 1892 bis 1904 trug er
an der Hauslehranstalt christliche Philosophie vor. Er bekleidete seit
1892 auch die Ämter eines Schatzmeisters und Kirchendirektors.
Gegenwärtig ist er Pfarrverweser in Leopoldau.
Der k. k. Minister für Kultus und Unterricht ernannte ihn im
März 1897 zum Konservator der Zentralkommission für Erforschung
und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale. Drexler ist
auch lateranensischer Ehrenabt und römischer Ehrendoktor der
Philosophie.
Drexler veröffentlichte neben verschiedenen anderen kleineren
Arbeiten in Fachzeitschriften (»Mitteilungen der k. k. Zentral-
kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und histo-
rischen Denkmale«, »Monatsblatt des Altertumsvereines» etc.)
Folgendes :
Ein Rundgang durch das alte Wien zur Zeit des Steinhausenschen Stadt-
planes. Berichte und Mitteilungen des Altertumsvereines in Wien. 25. B. Jahrg. 1899
S. 32-68.
Das Stift Klosterneuburg. Eine kunsthistorische Skizze. Wien 1894. »Sankt
Norbertus«-VerlagshandIung. VI u. 276 S. 8".
Grabsteine aus der St. Dorotheerkirche in Wien. Mit 3 Tafeln. Berichte
und Mitteilungen des Altertums Vereines in Wien. 3Z B. j. 1898. S. 1—35.
Den 74 Quartseiten umfassenden Artikel:
»Klostemeuburg« im V. Band (1898) der vom Verein für Landeskunde
von Niederösterreich herausgegebenen »Topographie von Niederösterreich«.
(Diese Abhandlung arbeitete Drexler im Vereine mit dem Chorherrn des
Stiftes Klostemeuburg Dr. Wolfgang Pauker.)
Die Öfen und Kamine im Stifte Klosterneuburg. Siehe »Kunst und Kanst-
handwerk«. Monatsschrift des k. k. Osten*. Museums für Kunst und Industrie>
herausgegeben und redigiert von A. von Scala. Jahrgang 1899.
Kunst und Kunstgewerbe im Stifte Klostemeuburg. Ebenda Jahrgang 1900,
Heft 5.
Ferner gab Drexler die Prachtwerke heraus:
Stuccodecorationen im Chorherrenstift Klostemeuburg. Wien 1896, A.
SchroH u. Comp. 34 Lichtdrucktafeln u. 7 Seiten Text. Fol. (Text von Dr. Albert
Hg. Lichtdrucktafeln nach photogr. Aufnahmen von K. Drexler.)
Ooldschmiedearbeiten im Stifte Klosterneuburg. Ebenda 1897. 37 Ltcht-
drucktafeln u. 15 Seiten Text Fol. (Text von Dr. Kamillo List. Lichtdrucktafeln
nach photogr. Aufnahmen von K. Drexler.)
Tafelbilder in der Kunstsammlung des Stiftes Klostemeuburg. Wien 1900,
Gerlach und Schenk. {Text von Dr. K. List Lichtdruckbilder nach photogr.
Aufnahmen von K. Drexler.)
Der Verduner Altar. Ein Emailwerk des XII. Jahrhunderts im Stifte
Klostemeuburg bei Wien. Wien 1903, Martin Oerlach u. Co. 19 S. u. 52 Tafeln
in Lichtdmck. Groß-4®. (Text von K. Drexler. Lichtdrucktafeln nach photogr.
Aufnahmen des Klerikers im Stifte Klosterneuburg Thomas Strommer.)
270
Ubald Felbingen
F e l b i n g e r ist am 24. Juli 1862 zu Wien geboren. Er erhielt am
7. Oktober 1883 im Stifte Klosterneuburg das Ordenskleid, legte am
9. Oktober 1887 die Profeß ab und feierte am 22. Jänner 1888
seine Primiz. Gegenwärtig bekleidet er die Stellungen eines Kooperators
an der Stiftspfarre und eines stiftlichen Oastmeisters. Chorhen*
Felbinger arbeitet auf geographischem Gebiete. Er veröffentlichte
nebst mehreren geographischen Artikeln im »Österreichischen
Reichsboten« und in anderen Zeitschriften folgende Arbeiten:
Leichenbretter. Ein Stück deutscher Kulturgeschichte. Im Jahrbuch der
geographischen Gesellschaft zu Bern (Schweiz) 1887, S. 33 f.
Die Lomnitzer Spitze (2634 m). Im XV. Jahrbuch des Ung. Karpathen-
vereines. Erschien auch als Separatabdruck in deutscher und in ungarischer
Sprache 1888 zu Igl6.
Die Eisthalerspitze (2629 m) in der Hohen Tatra, in den Mittheilungen
des Deutschen und österreichischen Alpenvereines. Jahrg. 1889, Nr. 22. Auch
im Separatabzug.
Vunetare und Negoi. Jahrbuch des Siebenbürgischen Karpathen-Vercins.
XL Jahrg. 1891, Hermannstadt. 8 . S. 1—18.
Die deutschen Bergnamen in den Ostalpen. Im Bericht über das
XVil. Vereinsjahr . . . erstattet vom Vereine der Geographen an der Universität
Wien. Wien 1892. S. 30 ff.
Friedrich Piffl.
F. Piffl, geboren zu Landskron in Böhmen am 15. Olc-
tober 1864, trat am 7. Oktober 1883 in das Stift Klosterneuburg,
legte hier den 9. Oktober 1887 die feierliche Profeß ab und be-
ging am 15. Jänner 1888 die Feier seiner Primiz. Nachdem er
einige Zeit in der Seelsorge gewirkt hatte, wurde er 18Q2 zum
Professor der Moral an der theologischen Lehranstalt des Stiftes
Klosterneuburg ernannt, an welcher er bis IQOl dozierte. In diesem
Jahre kam er als Verwalter der stiftlichen Güter in Ungarn nach
Süür im Veszprimer Komitat.
F. Piffl war Mitarbeiter der »Augsburger Postzeitung«, redi-
gierte von 1895 bis 1901 die in Klosterneuburg erscheinende
>Zeitung für Stadt und Land«, arbeitete an dem von Dr. Franz
Schnürer redigierten »Allgemeinen Literaturblatt« der Leogesellschafl
mit und verfaßte die:
Predigt am Feste des heil. Leopold, Landespatrones von Österreich, am
15. November 1903 in der Stiftskirche der reg. lat. Chorherren zu Klostemcu-
burg. Wien 1903, Verlag des Stiftes Kl oster neuburg. 8*.
Dr. Wolfgang Pauken
W. Pauker, geboren zu Tracht in Mähren am 14. Dezem-
ber 1867, wrurde den IQ. September 1886 Novize des Stiftes Kloster-
neuburg, legte am 5. Oktober 1890 die feierlichen Oelübde ab und
271
zelebrierte am 30. Juli 1891 sein erstes heiliges Meßopfer. Er
wirkte hierauf als Kooperator in Heiligenstadt, dann in Floridsdorf
und seit 1897 in Hietzing, wo er zugleich am k. k. Staatsgymnasium
die Religionslehrerstelle bekleidete. Am 19. März 1896 promovierte
er an der k. k. Universität in Wien zum Doktor der Philosophie.
1902 kehrte er in das Stift Klosterneuburg zurück. Gegenwärtig
ist er Religionsprofessor am Landesrealgymnasium und an der
k. k. höheren Lehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg.
Dr. Wolfgang Pauker, korrespondierendes Mitglied der k. k.
Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und
historischen Denkmale, schrieb neben Beiträgen in den > Blättern
für Kanzelberedsamkeit« (Wien, Kirsch) die Abhandlung:
»Klosterneuburg« im V. Band (1898) der vom Verein für Landeskunde
herausgegebenen »Topographie von Niederösterreich <^. (Diese Abhandlung ver-
faßte Pauker im Vereine mit dem Chorherrn Karl Drexler [s. d.j.)
Ferner verfaßte er:
Regesten zur Geschichte von Hietzing. Wien 1898, »Austria«: Franz Doli.
83 S. 8". Separatabdruck aus dem »Vaterland.
Die Pfarrkirche von Hietzing. Wien 1899, Jos. Bayer u. Comp. 38 S. 8^
Separatabdruck aus der Zeitschrift »Alt -Wien«.
Der marianische Bildercyklus des Stiftes Klosterneuburg. Eine ikono-
graphische Studie. Siehe »Berichte und Mitteilungen des Altertum sverein es in
Wien*. Band XXXV. Wien 1900. S. 1-32. 2 Lichtdrucktafeln.
Gesangbuch zum Gebrauche beim kathol. Gottesdienste an Mittelschulen.
Wien 1902, H. Kirsch. 92 S. 12".
Lehrbuch der katholischen Liturgik für österreichische Mittelschulen.
Wien 1905, k. k. Schulbücherverlag. IV u. 130 S. S\ (Mit Illustrationen.)
Lehrbuch der Offenbarungsgeschichte des Alten Bundes für österreichische
Mittelschulen. Wien 1905, k. k. Schulbücherverlag. S\ (Mit Illustrationen.)
Beiträge zur Orts- und Pfarrgeschichte Hietzings. Mskr. im Druck.
Hermann Pfeiffer.
H. Pfeiffer, geboren am 15. April 1868 in Wien, im Stifte
klostemeuburg am 23. September 1888 eingekleidet, legte am
2. Oktober 1892 die feierliche Profeß ab und verrichtete am
30. Juli 1893 sein erstes heiliges Meßopfer. Er war von 1896 bis
Ende 1900 Kooperator in Korneuburg und Religionslehrer am
dortigen Gymnasium, worauf er als Kooperator nach Hietzing (Wien,
Xm. Bezirk) versetzt wurde. Seit 1904 ist er Stiftsbibliothekar und
Professor der Pastoral an der theologischen Hauslehranstalt des
Stiftes Klosterneuburg.
Chorherr Pfeiffer lieferte für die »Quellen zur Geschichte der
Stadt Wien«, herausgegeben vom Altertumsverein zu Wien (1895
bis 1900, in Kommission bei Carl Konegen, in 4^) die
272
Regesten aus dem Archive des (1786) aufgehobenen Chorherrenstiftet
St. Dorothea in Wien. Vide op. cit. 1. Abteilung, Band III (1897), pag. 1-88.
Er verfaßte auch den Beitrag: Anschaffung von kirchlichen Objecten der
Kleinkunst im Stifte St. Dorothea vom Jahre 1592—1620. In den »Berichten und
Mittheilungen des Alterthums -Vereines zu Wien«. In Kommission der Buch-
handlung Cari Oerold und Sohn. 4". Band XXXI, S. 51—58.
Vinzenz Ludwig.
Vinzenz Ludwig ist am 18. Juli 1875 zu Nieder-Hillers-
dorf in Schlesieng eboren. Er trat am 28. August 1894 in das Stift
Klosterneuburg, legte am 2. Oktober 1898 die feierliche Profeß ab
und brachte den 26. Juli 1899 sein erstes heiliges Meßopfer dar.
Nachdem er zwei Jahre lang als Kooperator in Meidling (Wien,
Xll. Bezirk) gewirkt hatte, kam er 1901 als Professor der Moraltheo-
logie an die theologische Hauslehranstalt des Stiftes Klosterneuburg.
Chorherr Ludwig ist Mitarbeiter des »Korrespondenz-Blattes
für den katholischen Klerus Österreichs« sowie anderer Zeitschriften
und verfaßte als Direktor des Apostolats der christlichen Tochter
in Klosterneuburg das
Statutenbüchlein des Vereines: »Apostolat der christlichen Tochter« in
Klosterneuburg. Klosterneuburg 1903, im Verlage des »Apostolats«. Femer
schrieb er:
St. Vincenz von Paul und die heiligste Eucharistie. Wien 1905, Kirsch.
Berthold Cernfk.
Berthold Cernfk, geboren am 16. Oktober 1879 zu Kloster-
neuburg, empfing am 28. August 1898 in der Stiftskirche zu Kloster-
neuburg das Ordenskleid der Augustiner-Chorherren, legte am
15. März 1903 seine Profeß ab und brachte am 26. Juli 1903 sein
erstes heiliges Meßopfer dar. Seit August 1904 ist er Personal-
kooperator in Kritzendorf.
Er veröffentlichte:
Die Wissenschaft und das Augustiner -Chorherrenstift Klostemeuburg.
Ein Beitrag zur österr. Literaturgeschichte. Wien 1900, Mayer & Comp. 68 S. 8*.
St. Leopold, Österreichs Fürsprecher im Himmel. Ein Bild von dem
frommen Wandel Leopolds III., Markgrafen und Landespatrones von Österreich
(Nieder- und Ober-Österreich) als Vorbild für unser eigenes Leben. Wien 1901,
Verlagshandlung >St. Norbertusc. Kleines Taschenformat, 104 Seiten mit 3 Illu-
strationen und Titelbild in Farbendruck.
Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Öster-
reichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905, Heinrich Kirsch. 8".
Andreas Weißenbäck.
Er ist den 26. November 1880 zu St Laurenzen am Wechsel
in Steiermark geboren und trat am 28. August 1899 in das Stift
Klosterneuburg. Am 20. September des Jahres 1903 legte er die
i
_ 273_
feierliche Profeß ab, und am 24. Juli 1904 empfing er die heilige
Priesterweihe. Chorherr Weißenbäck arbeitet auf musikalischem
Gebiete. Er ist Mitarbeiter des »Korrespondenz-Blattes
für den katholischen Klerus Österreichs«. In der Beilage
zu Frommes Kalender für den katholischen Klerus Österreich-Un-
garns 1905 erschien von ihm ein größerer Artikel »Zur Reform
der Kirchenmusik«. Von seinen größeren Kompositionen seien die
Messe in F und die in D für größeres Orchester erwähnt.
Ccrnfk, Schriftsteller der Augustiner-Chorhcrrenslifte. 18
IV.
Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes
Herzogenburg
von 1600 bis auf den heutigen Tag.
18"
Dn Martin Müller.
Martin Müller (oder Molitor), geboren im Jahre 1586,
weihte sich 1608 bei den Regularkanonikern des Domstiftes zu
Seckau dem Ordensstande. Sechs Jahre lang betrieb Müller am
Collegium Oermanicum zu Rom höhere theologische Studien,
worauf er den Doktoi]grad der Theologie erlangte. 1617 wurde er
Dechant des Kathedralstiftes Seckau. Nachdem er dieses Amt vier
Jahre hindurch auf das rühmlichste verwaltet hatte, berief in Kaiser
Ferdinand II. an die Stelle des 1621 vom Kapitel einstimmig er-
wählten Propstes Nikolaus II. Hay in das Augustiner-Chorherrenstift
Herzogenburg. Der Fürstbischof von Passau, Erzherzog Leopold,
reichte zwar gegen diese Berufung zugunsten des von ihm be-
stätigten Propstes Nikolaus eine Beschwerdeschrift nach Wien ein,
allein ohne Erfolg. Am 28. Juli 1621 kam die Antwort, der Kaiser
habe dem Seckauer Dechant nur darum diesmal den Vorzug ge-
geben, weil die katholische Religion, die in der Gegend von
Herzogenburg von protestantischen Herrschaftsbesitzern besonders
bedroht sei, nur von einem »solchen subjectum so in Doctrina,
Exemplarischen Leben und wandel, auch wirtschafft Sachen Ex-
cellirt«, gehörig geschützt werden könne; und somit habe es bei
der kaiserlichen Ernennung vom 27. Mai 1621 sein Verbleiben.
Kaiserliche Kommissäre bewogen nun Propst Nikolaus II. zur Ab-
dankung und sicherten ihm den lebenslänglichen Oenuß der Pfarre
Haizendorf zu. Von hier postulierten ihn die Chorherren zu Tim-
stein (Dümstein) 1628 als Propst.
Der Kaiser hatte sich in Martin Müller nicht getäuscht. Seine
Berufung war für Herzogenburg von größtem Segen. Mit Recht
rühmt ihn eine handschriftliche Chronik als den zweiten Gründer
des Stiftes Herzogenburg. »Pater pauperum etiam ecclesiam, capi-
tulum et Canoniam suam per rebellos rusticos devastatam ac spoli-
atam ex integro restauravit, ita ut quasi secundus fundator me-
2 78
reretur dici.« Er schützte dem Hause bestrittene Rechte und gewann
ihm auch neue. Die mißliche Vermögenslage besserte er so, daß
der Fortbestand des Stiftes gesichert war.
Die Kirche ließ er gründlich restaurieren und mit neuen
Altären ausstatten. Ohne Zweifel führte er auch eine geistliche
Reform seines Hauses durch.
Eines seiner größten Verdienste war die Förderung der Oegen-
reform. Es gelang ihm als Reformationskommissär, die Pfarre Hain,
wo ein protestantischer Prediger angestellt war, dem Stifte zu ge-
winnen. In der Schloßkirche von Walpersdorf und in der Pfan-
kirche von Inzersdorf führte er den katholischen Gottesdienst
wieder ein.
Propst Müller starb nach 18 jähriger Regierung am 4. Jänner 1640
zwischen 11 und 12 Uhr mittags. Sechs Jahre hindurch war er
auch Deputierter der niederösterreichischen Landesstände und zehn
Jahre lang kaiserlicher Rat gewesen, als welcher er von den Kaisem
oft mit wichtigen Geschäften betraut wurde.
Er verfaßte die Schrift:
Elogia et icones sanctonim ex ordine canonicorum regularium. Viennae 1636.
Sie ist dem Fürstbischof von Passau, Erzherzog Leopold
Wilhelm, gewidmet und wird in der erwähnten, im Stifte Herzogen-
burg aufbewahrten handschriftiichen Chronik als >llber quidem
mole parvus sed pietate ac eruditione plenus« bezeichnet
Georg Donbergen
G.Donberger wurde am 1 1 . Februar 1 709 zu Brück an der Leitha
in Niederösterreich geboren. Seine Eltern lebten In ärmlichen Ver-
hältnissen. Schon früh zeigte er viel Talent zur Musik. Der Schulmeister
von Brück nahm sich seiner an und erteilte ihn mit großem Erfolg
Unterricht im Gesang und Violinspiel. Auf die Verwendung des
PfarrgeisHichen, eines regulierten Chorherm von St Polten, erhielt
Donberger später einen Platz im Seminar der Jesuiten zu Wien,
wo er sich mit hervorragendem Fleiße dem Studium hingab und
daneben besonders eifrig die Musik pflegte, besonders das Oigel-
spiel. Unter der Anleitung Caldaras versuchte er sich in kleineren
Sätzen, die alle für ziemlich gelungen galten. Nachdem er die
philosophischen Studien beendet hatte, trat er In das Augustiner-
Chorherrenstift Herzogenburg (1728). In den ersten Jahren seines
Priestertums war er Regenschori an der Sti'ftskirche, von 1748 bis
1758 Beneficarius Simplex in Ponsee, hierauf wieder Regenschori
im Stifte.
279_
Donberger komponierte unermüdlich, und zwar weihte er seine
musikah'schen Fähigkeiten fast ganz der streng kirchh'chen Musik.
Die weltliche Musik bereicherte er nur durch einige Lieder und
Chöre. Sein bedeutendstes Werk sind die »Responsoria ad fer. IV.,
V., VI. Hebd. majoris«. Einen Tag nach der ersten Aufführung
dieser Komposition schied er aus dem Leben (am 2. April 1768).
Besonders erwähnt zu werden verdienen noch folgende Tondich-
tungen von ihm: seine »Missa, Dominus fortitudo mea« (C-min),
ein Requiem, ein »Oratorium ad sepulchrum domini« mit deutschem
Text, zwei »Te Deum«, ein »Stabat mater« und ein »Libera«. Außer-
dem stammen von ihm mehrere Vespern, viele Psalmen, Hymnen
und Antiphonen. Seine Werke sind in den Musikarchiven vieler
österreichischer Stifte zerstreut zu finden, da er zumeist auf Be-
stellung für diese komponierte.
Augustin Beyer.
Augustin Beyer erblickte am 9. Mai 1718 zu Wien das
Licht der Welt. Nachdem er die philosophischen Studien an der
Wiener Universität absolviert hatte, trat er im Stifte Herzogenburg
ein. Am 29. September 1741 legte er die feieriichen Gelübde ab
und am 29. September 1743 feierte er seine Primiz. Beyer wirkte
hierauf zuerst als Kurat an der Stiftskirche in Herzogenburg. Sein
Seeleneifer war überaus groß, besonders durch seine Predigten
stiftete er viel Segen. Im Jahre 1748 (den 16. Mai) wurde er Kustos
der Stiftskirche, Bibliothekar und Novizenmeister. Als Dechant
Ouarinus HolP) 1758 sein Amt niederlegte, kam Beyer an die Stelle
des Stiftsdechants. Mehr denn 20 Jahre hindurch verwaltete er
dieses Amt auf das trefflichste. Er war tüchtig, streng und sparsam.
Unterstützt von dem Chorherrn Frigdian Mies (s. d.) ordnete er das
Stiftsarchiv. Am 19. April 1779 wählten ihn seine Mitbrüder zum
Vorsteher des Stiftes, doch war ihm nur eine kurze Regierung
beschieden. Propst Beyer starb schon am 29. September 1780 in
Wien. Seine Ruhestätte befindet sich im Presbyterium der Herzogen-
burger Stiftskirche, deren innere würdige Ausstattung er sich bei
seinen Lebzeiten sehr angelegen sein ließ.
Wir verdanken Beyer die:
Monumenta Ducumburgensia, eine auf Orig;inaIquellen beruhende,
in lateinischer Sprache verfaßte Geschichte Herzogenburgs, und ein Oedenkbuch,
Liber memorialis.
') Guarin Holl ist der Begründer dss ansehnlichen Miinzkabinetts im
Stifte Herzogenburg.
280
Petrus Schreiber.
P. Schreiber, geboren im Jahre 1731 zu Wien, von 177Q
bis 1781 Pfarrverweser in Reidling, von 1781 bis 1788 Dechant des
Stiftes Herzogenburg, hierauf Bibh'othekar, starb am 25. März 1815
im Alter von 84 Jahren. Er verfaßte das Manuskript:
Additiones ad Gulielmi Estii ^) Commentarium in totam s. Scripturam
singulari studio et opera congestae ex SS. Patrum aliorumque Doctonim SS.
Bibliorum Interpretum scriptis per R. D. Petrum Schreiber C. R. D. 1800.
11 tomi in folio.
Johann von Klöckern.
J. von Klöckern wurde 1742 zu Essek in Slawonien ge-
boren. Nachdem er im Augustiner-Chorherrenstifte Herzogenburg
die Profeß abgelegt und 1766 die Priesterweihe empfangen hatte,
war er als Kooperator auf den Stiftspfarren Reidling, Ponsee und
Haizendorf tätig. Im Jahre 1781 kam er als Pfarrverweser nach
Stcllhofen, wo er am 21. Mai 1801 das Zeitliche segnete.
Er verfaßte:
»
Moralische und zugleich unterhaltende Lieder. Krems 1792, Richter.
Geistliche Lieder zum Behufe des erhabenen Schwunges der Rede zu
Gott und der Tugend. Krems 1794, Richter.
Communionlied für Kinder. St. Polten 1799, Lorenz.
Prosaische und poetische Entwürfe über verschiedene Gegenstände —
oder — Mit Scherz und Ernst vermischte Einfälle. (Mskr.)
Frigdian Mies.
Der Chorherr des Stiftes Herzogenburg Frigdian Mies,
geboren 1759 in Wien, von 1800 bis 1801 Pfarrverweser in Brunn,
von 1801 bis 1806 in Hain, von 1806 bis 1811 in Engabrunn,
zuletzt in Stollhof en, f am 6. Juli 1833 im Alter von 74 Jahren,
verfaßte auf Orund der Dokumente des Archivs im Stifte Herzogen-
burg eine:
Historia Canoniae Ducumburgensis in Austria inferiori ejusdemque
Parochiarium. Viennae 1828—1832. Einige Fascikel.
Dieses Werk blieb leider unvollendet Die Bibliothek des
Stiftes Herzogenburg verwahrt von Mies außerdem noch folgendes
Manuskript in 8^:
Sokratischer Religionsunterricht für Kinder in Schule und Kirche.
') Über Wilhelm Estius (Willem Hesseis van Est) siehe Herders Kirchen-
lexikon. 2. Aufl. B. 4, Sp. 930 ff.
281
Anton Fank.
Anton Fank wurde im Jahre 1776 zu Jedlersdorf in Nieder-
österreich geboren. Er trat 17Q5 in das Chorherrenstift Herzogen-
burg und empfing 1800 die Priesterweihe. Hierauf fand er bis 1802
als Regenschori im Stifte Verwendung. 1803 ernannte ihn der Propst
von Herzogenburg zum Kooperator von Nußdorf. Im nächsten Jahre
sandte er ihn in gleicher Eigenschaft nach Reidh'ng. Vom Jahre 1811
an war Fank Pfarrverweser in Brunn im Felde, von 1812 bis 1817 in
Hain und von 1817 bis 1822 in Ponsee. Im Jahre 1822 übernahm er
die Leitung der Pfarre St Andrä an der Traisen, wo er von 1828
bis 1830 zugleich in dem dortigen Versorgungshause, das in dem
1783 aufgehobenen Augustiner-Chorherrenstifte eingerichtet worden
war, den Seelsorgedienst versah. 1844 kehrte er in das Stift zurück
und schloß hier am 28. Oktober desselben Jahres seine müden
Augen auf immer.
Von Fank erschien im Druck:
Brauchbare Gedanken für ledige Landleute. St. Polten 1819.
Predigt für das Fest Maria Schnee zu Outenbrunn V. O. W. W. am
5. August 1821. Wien 1821, Bauer.
Predigt bei einer goldenen Hochzeit. Wien 1825.
Predigt bei der feierlichen Eröffnung des Versorgungshauses zu St. Andrä
a. d. Traisen am 6. Juli 1828. Wien 1828, Ludwig.
Predigt auf das Fest des heil. Ulrich zu Haitzendorf am 5. Juli 1829.
Wien 1829, Ludwig.
Predigt auf das Fest des sei. Altmann zu Göttweig am 8. August 1830.
Wien 1830, Ludwig.
Predigt auf das Fest des heil. Leopold zuTraismauer am 15. November 1830.
Wien 1830, Ludwig.
Predigt zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät Kaiser
Franz L Wien 1834, Ludwig.
Freudiger Schluß der siebenhundertjährigen Jubelfeier im Stifte Zwettl.
Predigt daselbst am 2. September 1838. Wien 1838, Ludwig.
Predigt auf das Fest Portiuncula zu St. Polten am 2. August 1839.
Predigt auf das Fest des heil. Märtyrers Florian zu Wösendorf am
7. Mai 1843. Wien 1843, Mayer.
Dr. Florian Appel.
FI. Appel, 1783 zu Lukau in Böhmen geboren, empfing
1800 im Stifte Herzogenburg das Ordenskleid. Im Jahre 1806 erhielt
er die Priesterweihe. Noch . in demselben Jahre wurde er auf die
Lehrkanzel der Dogmatik an der Universität in Olmütz berufen.
1811 erwarb er sich den theologischen Doktorsgrad. Zwei Jahre
später kam er als Dogmatikprofessor an die Universität in Graz,
an der er zugleich Erziehungskunde lehrte. Er bekleidete an dieser
282 _
Universität auch die Stellen eines Rektors und eines Dekans der
theologischen Fakultät. Im Jahre 1829 war er Generaldirektor der
Gymnasien in der Steiermark. Von 1830 bis zu seinem Tode am
9. September 1846 versah er das Amt eines Stiftsdechants in
Herzogenburg, als welcher er im Jahre 1843 mit der großen
goldenen Zivilehrenmedaille ausgezeichnet wurde.
Appel veröffentlichte Folgendes:
Das Loos der Kaiserin Carolina Augusta. Weihgedicht am Tage des
Einzuges Allefhöchstderselben in Wien.
Antönungen bei der am 19. April 1827 erfolgten Restauration der Uni-
versität in Orätz.
Predigt bei Gelegenheit der 7. Säcularfeier des Stiftes Rain. Gehalten in
der dortigen Stiftskirche am 26. April 1829. Grätz, gedruckt mit Kienreichschen
Schriften.
Predigt am 20. Sonntage nach Pfingsten in der Pfarrkirche zu Pettau,
als der Neomyst Daniel Wasser sein erstes heiliges Meßopfer feierte. Orätz,
gedruckt mit Leykamschen Schriften.
Predigt zur Gedächtnisfeier des am 11. Oktober 1834 verewigten Dr. Jakob
Frint, Bischofs zu St. Polten. Wien 1834, Gerold.
Dr. Jakob Frint, Bischof zu St. Polten. Nekrolog in Pletz* »Neuer theo-
logischen Zeitschrift«, IX. Jg. 2. Bd. 1836, S. 210—247, für die Appel auch Re-
zensionen lieferte.
Predigt bei der Heiligsprechungsfeier der Heiligen Johann Joseph vom
Kreuze und Pacificus von St. Severin am 2. Sonntage nach Ostern in der
Franciscanerkirche zu St. Polten, 1840. Siehe »Heiligsprechungsfeier usw.«
St. Polten 1840, Lorenz. Seite 159 ff.
Predigt bei der Jubelfeier des hochw. Herrn Georg Stöhr, Stadtpfarrers
in Krems, am 3. Sonntage nach Ostern 1843. Krems, Bauer.
Predigt bei der sechsten Säkularfeier der Übertragung der reg. Chor-
herren des hlg. Augustin von St. Georgen zur Collegiatkirche von Herzogen-
burg. Siehe »Drei Predigten bei der sechsten Säkularfeier etc.« Wien 1844,
P. P. Mechitaristen.
Matthias EigL
M. Ei gl, geboren 1789 zu Oroß-Meseritsch in Mähren, trat
im Jahre 1812 in das Stift Herzogenburg und wurde 1816 ordiniert
Er wirkte zuerst als Kurat an der Stiftspfarre in Herzogenburg,
181Q kam er als Professor der Pastoral nach Klagenfurt Von 182Q
bis 1834 war er Verweser der dem Stifte Herzogenburg inkor-
porierten Pfarre Brunn im Felde, von 1834 bis 183Q leitete er die
Pfarre Tirnstein (Dürnstein) an der Donau. Am 1. April 1858
schied er im Spital der Barmherzigen Brüder zu Preßburg aus
dem Leben.
Eigl verfaßte:
Federproben aus der Pastoraltheologie. Klagenfurt 1824—1825. 12 Liefe-
rungen.
283
Timotheus, der im Oeiste Jesu Christi seines Lehrers betende Christ.
Eine erbauende Belehrungsschrift, allen Guten und Frommen der Stadt Klagen-
furt für die heilige Fastenzeit gewidmet. Klagenfurt 1824, Leons Erben.
Predigt am Verkündigungsfeste Mariens, 1830 in der Cistercitenkirche
zu Stuhlweißenburg gehalten. Stuhlweißenburg, Sammer.
Notizen über Tirnstein. Schweickhardt, »Darstellung des Erzherzogthums
Österreich«. V. O. M. B., 2 B., S. 129 ff.
Alipius Szovik.
A. Szovik aus Unyin im Neutraer Komitat in Ungarn, ge-
boren am 15. Dezember 1790, wurde am 28. Oktober 1814 im
Augustiner-Chorherrenstifte Herzogenburg eingekleidet Er legte am
28. Oktober 1815 die feieriiche Profeß ab, empfing den 26. Mai 1816
die heih'ge Priesterweihe und wirkte hierauf in folgenden Stellungen.
Zuerst war er Kooperator an der Pfarre Herzogenburg, 1820 Subsidiär
in Pottenbrunn, 1821 wurde er Kooperator in Reidling, 1824 kam
er als Kooperator nach Grafen wörth. 1829 kehrte er in das Stift
zurück. Im Jahre 1832 ernannte ihn sein Propst zum Pfarrverweser
von Statzendorf. 1838 übernahm Szovik die Verwaltung der Pfarre
Sallapulka. Von 1845 bis zu seinem Tode am 7. März 1860 stand er
der Pfarre Orafenwörth vor.
Er lieferte für Schweickhardts »Darstellung des Erzherzogthums
Österreich« :
Notizen zu Statzendorf. V. O. W. W. 4. Bd. S. 174 ff.
Notizen zu Sallapulka. V. O. M. B. 5. Bd. S. 97 ff.
Wilhelm Bi61sky.
W. Bi61sky erblickte am 2. Februar 17Q8 zu St. Lambrecht
in Steiermark das Licht der Welt. Er erhielt am IQ. Oktober 1817
im Stifte Herzogenburg das Ordenskleid, legte den 22. Oktober 1820
die feierliche Profeß ab und wurde am 28. August 1822 zum Priester
geweiht Von 1823 an war er Kooperator in Haizendorf, welche
Pfarre er 182Q als Provisor verwaltete, 1830 kam er in das Stift
zurück. Im nächsten Jahre wurde er zum Provisor der Pfarre Hain
bestimmt, von wo er aber noch in demselben Jahre nach Herzogen-
burg zurückkehrte. Sein Oberer übertrug ihm nun das Amt eines
Bibliothekars, das er seit 1832 zugleich mit dem eines Novizen-
meisters versah. Im Jahre 1834 wurde Bi61sky Pfarrverweser in
Hain, von 1841 bis 1850 leitete er die Pfarre Reidling, und von
1851 bis zu seinem Tode am 22. Dezember 1866 war er Pfarr-
verweser in der altertümlichen Stadt Dümstein an der Donau.
Das Stift Herzogenburg muß ihn zu den besten seiner Mit-
glieder zählen, die vaterländische Geschichte zu den tüchtigsten.
284 _
fleißigsten und gewissenhaftesten ihrer Bearbeiter. Was Jodok Stülz
für das Stift St. Florian war, Ignaz Keiblinger für Melk, Maximilian
Fischer für Klosterneuburg, Johann von Fräst für Zwettl, Friedrich
Blumberger für Oöttweig waren, das war Bi61sky für das Stift
Herzogenburg, und mit Recht verdient er im Kreise jener hervor-
ragenden Forscher unserer vaterländischen Geschichte genannt zu
werden. Seine Arbeiten zeichnen sich durch nachahmenswerte
Gründlichkeit aus.
Im Drucke erschien von Bi61sky Folgendes:
Geschichtliche Notizen über die Stiftskirche in Herzogenburg. In Schweick-
hardts »Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Enns« V. O.W.
W. 4. Bd. H. 15.
Nachträge und Bemerkungen zu Meillers Regesten. »Notizblatt« der kaiserl.
Akademie der Wissenschaften, phil. histor. Classe. 1851,. S. 75.
Herzogenburger Constitutions-Urkunde vom Jahre 1378. Ebend. S. 159.
Notizen zur Geschichte von Herzogenburg. Ebend. S. 204.
Die verschollenen Dörfer Martinsbrunn und Krottendorf. »Notizblattc 1853,
Seite 45.
Der Stiftungsbrief der Canonie Herzogenburg. »Archiv für Kunde österr.
Geschichtsquellen« VI. Jahrg. S. 296—298.
Die älteren Urkunden der Canonie St.. Georgen yom Jahre 1112—1244.
Ebend. IX. Bd. S. 234-304.
Catalogus Canonicorum Regularium Lateranensium S. Augustini in ec-
clesia collegiata ad S. Georgium Hegemonopoli (sive Herzogenburg) in Austria
Inferiori. Viennae 1858, typis M. Auer. 83 pag. S'*. Diese mit großem Fleiße aus-
gearbeitete Schrift enthält nebst den »Epochae Canonico-Hegemonopolitanae«
und dem Verzeichnis der 1858 lebenden Mitglieder des Stiftes Herzogenburg
eine genaue synchronistische Übersicht über die Pröpste von Herzogenburg,
von St. Andrä, von Tirnstein und über die Äbtissinnen von St. Clara zu Timstein
(S. 38 ff.), ein Nekrologium des Stiftes Herzogenburg vom Jahre 1658—1858,
(S. 53 ff.) »Epochae Canoniarum Andreanae et Tirnsteinensis« (S. 63 ff.), ein
Nekrologium der Chorherren von St. Andrä vom Jahre 1616—1815 (S. 75 ff.)
und ein Nekrologium der Canonie Tirnstein vom Jahre 1600—1822 (S. 79 ff.).
Eine merkwürdige Priesterbruderschaft. In »Hippolytus« Jg. 1859, Diöcesan-
chronik S. 383 ff. und Jg. 1860 S. 52 ff.
Ruinen der Nonnen-Klosterkirche zu Tirnstein und Grabstein Stephans
von Haslach, Stifters der dortigen Canonie. Wien 1860, Pichler. 4\
Verzeichnis der in der Diöcese St. Polten 1784 erloschenen Bruderschaften.
»Hippolytus« 1863, Archiv für Diöcesangeschichte, S. 56 ff.
Benedict Welzer, regulierter Domherr von Gurk und nachheriger Propst
zu St. Andrä an der Traisen. »Oesterreichische Vierteljahrschrift für katholische
Theologie« V. Jg. S. 441—454.
Johann Bonaventura Han, Propst zu St. Andrä an der Traisen, kein
Bisthums-Candidat für Breslau. Ebend. VI. S. 93— 101.
Johann Zeller, Stiftsdecan von St. Andrä an der Traisen. Ebend. Vlll.
S. 213-228.
Ein Kloster-Anniversarium. »Chilianeum.« Würzburg, VI. Bd. Si 119 ff.
285
Bi6Isky verfaßte viele Jahre hindurch das »DirectöHum officii
divini in ecclesia collegiata ad s. Oeorgium Hegemonopoli«, dem
er stets wertvolle historische Notizen als Anhang beifügte.
Emmerich Wallner.
Wal In er, geboren am 8. September 1815 zu Oyör-Szigeth
in Ungarn, trat am 16. August 1835 in das Stift Herzogenburg. Er
legte am 6. August 1839 die Profeß ab und empfing den 25. Juli 1840
die heilige Priesterweihe. Nachdem er zwei Jahre lang als Kurat
an der Stiftspfarre zu Herzogenburg gewirkt hatte, wurde er
Kooperator in Reidling. Im Jahre 1846 kam er als Pfarrverweser
nach Theiß, von hier 1853 in gleicher Eigenschaft nach Inzersdorf
ob der Traisen. 1870 übernahm er die Verwaltung der Pfarre
Orafenwörth, von wo er 1885 in das Stift zurückkehrte, um am
7. Oktober desselben Jahres das Amt eines Stiftsdechants anzutreten,
das in Herzogenburg mit dem Pfarramte verbunden ist. Mit der
Würde eines Konsistorialrates, mit dem goldenen Verdienstkreuz
und mit der goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft aus-
gezeichnet, starb Emmerich Wallner im Jahre 1896 am 1. Mai.
Er veröffentlichte:
Predigt am Feste des heiligen Leopold, gehalten 1871 in der Stiftskirche
zu Klostemeuburg. Krems 1872, Kinzl.
Predigt gelegentlich des Kirchweih- und Restaurationsfestes in der Pfarr-
kirche zu Orafenwörth am 19. October 1873. Krems 1873, Kinzl.
Das Vergängliche und seine Erinnerungen. Betrachtung am Sylvester-
abende 1874. Krems 1875, Kinzl.
Das Ewige und seine Mahnungen. Betrachtung am Sylvesterabende 1875.
(Als Anhang:) Anmerkungen über die christliche Thätigkeit und Fröhlichkeit.
Krems 1875, Kinzl.
Die irdische Glückseligkeit der frommgläubigen Christen. Betrachtung
am Sylvesterabende 1876. Krems 1877, Kinzl.
Wie wir nach dem Beispiele des Zachäus das Heil erwerben können
und sollen. Rede am Restaurationsfeste der Schloßkapelle zu Walpersdorf am
25. November 1877. Krems 1877, Kinzl.
Beleuchtung eines Haupthindernisses der christlichen Vollkommenheit.
Rede am Sylvesterabende 1878. Krems 1879, Kinzl.
Über die göttliche Vorsehung. Sylvesterpredigt 1879. Krems 1880, Kinzl.
Ansprache nach der Einsegnung der neuen Schule in Seebam am 9. Oc-
tober 1881. Krems 1881, Kinzl.
Über den Einfluß der göttlichen Vorsehung auf den Menschen. Sylvester-
predigt 1880. Krems 1881, Kinzl.
Rfede bei der feierlichen Einführung der Töchter des göttlichen Heilandes
in das Filial-Institut zu Walpersdorf am 22. Juni 1884. Krems 1884, Faber.*)
*) Die Angaben über die Arbeiten Wallners sind wie jene über die
Schriften Fanks (S. 281), Appels (S. 282), Eigis (S. 282 f.) und Szoviks (S. 283)
der verdienstlichen »Bibliographie des Clerus der Diöcese St. Polten«, (2. Aufl.,
St. Polten 1889) von Erdinger entnommen.
286
Michael Faigl.
M. Faigl wurde am 24. Februar 1825 zu Stratzdorf in Nieder-
österreich geboren. Er erhielt den 8. September 1845 zu Herzogen-
burg das Ordenskleid, verband sich am 25. Dezember 1848 diesem
Stifte auf immer durch die feieriichen Gelübde und unterzog sich
am 23. Juh' 1850 der heih'gen Priesterweihe. Hierauf kam er als
Kooperator nach Sallapulka. Von 1854 bis 185Q war er Kurat an
der Stiftspfarre in Herzogenburg, 1859 ernannte ihn sein Propst zum
Novizenmeister, und im Jahre 1868 übertrug ihm dieser die Ver-
waltung der Bibliothek und des Archivs. Im Jahre 1871 ging Faigl
als Pfarrverweser nach Sallapulka, 1880 übernahm er die Pfarre
Reidling, welche er 1885 mit der von Grafen wörth vertauschte. Am
22. April 18Q3 segnete er hier das Zeitliche.
Faigl veröffentlichte ein Urkundenbuch seines
Stiftes:
Die Urkunden des regulierten Chorherrenstiftes Herzogenburg vom Jahre
seiner Übertragung von St. Georgen 1244 — 1450. Wien 1886, Mayer. 8**.
Ferdinand Mann.
F. Mann, geboren am 30. März 1834 zu Oroßsiegharts in
Niederösterreich, wurde am 8. September 1854 im Stifte Herzogen-
burg eingekleidet. Er beging am 26. Dezember 1857 die Feier seiner
Profeß, und am 31. Juh' 1859 brachte er sein erstes heih'ges Meß-
opfer dar. Von 1859 bis 1871 wirkte er als Kurat und Katechet in
Herzogenburg, von 1862 bis 1871 stand er zugleich dem stiftlichen
Sängerknabenkonvikt, von 1862 bis 1870 dem von ihm gegründeten
katholischen Oesellenvereine vor. In der Zeit von 1871 bis 1872
versah er die Stellen eines Novizenmeisters, Bibliothekars und Archi-
vars. Im Jahre 1872 kam er als Pfarrverweser nach Ponsee, 1887
nach Engabrunn und 1888 nach St Andrä a. d. Traisen. Seit 2. Juli
1896 ist er Stiftsdechant und Verweser der Pfarre Herzogenburg.
Von Mann erschienen folgende Schriften:
Der kirchliche Schulgottesdienst. Wien 1863, Mayer.
Gebet- und Gesangbuch für die katholische Jugend. St. Polten 1870, Sommer.
Predigt am Feste des hlg. Leopold in der Stiftskirche zu Klostemeuburg.
Wien 1889, Stift Klosterneuburg.
Frigdian Schmolk.
F. Schmolk, geboren am 18. April 1842 zu Proßnitz in
Mähren, empfing am 31. August 1862 im Augustiner- Chorherren-
stifte Herzogenburg das Ordenskleid und verband sich am 30. Sep-
tember 1866 diesem Hause auf immer durch die feierlichen Oe-
28 7
lübde. Nachdem er im Stifte Klosterneuburg die theologischen
Studien absolviert hatte, wurde er zum Priester geweiht (den
28. Juli 1867). Am 4. August 1867 zelebrierte er sein erstes heiliges
Meßopfer. Die folgenden zehn Jahre hindurch war er als Kurat und
Katechet in der Stiftspfarre zu Herzogenburg tätig, 1875 erhielt er die
Ämter eines Archivars und Bibliothekars, welche er zugleich mit
den Stellungen eines Gast- und Küchenmeisters (seit 1877) sowie
eines Novizenmeisters (seit 1880) bis zu seiner Wahl zum Propst
des Stiftes Herzogenburg (am 2Q. August 1888) bekleidete. Propst
Frigdian Schmolk, der im Jahre 1902 als Mitglied des nieder-
österreichischen Landtages zum Landmarschall von Niederöster-
reich ernannt wurde, verfaßte für Sebastian Brunners »Chorherren-
buch« die treffliche Arbeit:
Stift der regulirten lateranensischen Chorherren zu Herzogenburg in
Nieder-Ocsterreich. (Brunner, »Ein Chorherrenbuch«, Würzburg 1883, Woerl.
S. 200-263.)
Diese Arbeit erschien vor der Veröffentlichung von Brunners
Chorherrenbuch 1882 separat unter dem Titel:
Kurze Geschichte des Augustiner-Chorherrenstiftes zum heiligen Georg
in Herzogenburg. (Würzburg, Woerl. 8^)
Otto Schweizer.
O. Schweizer aus Zissersdorf in Niederösterreich, geboren
am 15. Jänner 1846, fand am 28. August 1866 im Chorherrenstifte
Herzogenburg Aufnahme. Er legte hier am 2. Oktober 1870 seine
Ordensprofeß ab und feierte am 6. August 1871 seine Primiz. Nach-
dem er ein Jahr lang an der Stiftspfarre den Dienst eines Kuraten
und Katecheten versehen hatte, wurde er als Kooperator nach Salla-
pulka gesandt (1872), wo er bis 1887 verblieb. In diesem Jahre
übernahm er die Pfarre Theiß, welche aber schon am 15. Fe-
bruar 18Q2 seinen zu frühen Tod betrauerte.
Schweizer schrieb:
Beiträge zur Geschichte der Pfarre Sallapulka. St. Polten 1884, Sommer. 8«.
Georg Baumgartnen
Georg Baumgartner ist am 8. Juni 1861 zu Meiningen
in Vorarlberg geboren. Er trat am 7. Oktober 1883 in das Stift
Herzogenburg, beschwor am Q. Oktober 1887 die feierlichen Ordens-
gelübde, empfing am 15. Jänner 1888 die heilige Priesterweihe
und feierte den 2. Februar 1888 seine Primiz. Nachdem er kurze
Zeit hindurch die Stellung eines Hauskuraten und Katecheten im
288
Stifte bekleidet hatte, wurde ihm die Leitung der Bibliothek und
des Archivs anvertraut. Später übernahm er dazu das Amt eines
stiftlichen Kämmerers. Gegenwärtig wirkt er als Pfarrverweser zu
Brunn im Felde.
Baumgartner lieferte für die vom Vereine für Landeskunde
von Niederösterreich herausgegebene »Topographie von Nieder-
österreich« nebst verschiedenen Mitteilungen aus dem Archiv des
Stiftes Herzogenburg die größeren Artikel:
Grafenwörth (Grafenwert). Siehe »Topographie v. N.-Ö.«. Wien 1893.
Verlag des Vereines für Landeskunde von N.-Ö* 4". 111. Band S. 641—651.
Herzogenburg. Ebend. IV. B. S. 209—238.
-^ä^ÜOÜ^nL^
V.
Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes
Neustift bei Brixen
von 1600 bis auf den heutigen Tag.
Cernfk, Schriftsteller der Angnstiner-Chorlierrenstifte. 19
Adam Weber.
Adam Johannes Weber war früher Jesuit in Würzburg
und wurde von dem eifrigen Propst Markus Hauser (1621 bis
1665), der ganz besonders darauf bedacht war, seinen Klerikern
eine gediegene wissenschafth'che Bildung zu geben, als Lehrer der
Theologie nach Neustift berufen. Neustift stand damals in hoher
geistiger und geistlicher Blüte. Das war ohne Zweifel der Orund,
weshalb er bald unter die trefflichen Chorherren des Stiftes auf-
genommen zu werden verlangte. Weber wurde eines der würdigsten
Mitglieder des Klosters. Noch bei Lebzeiten des Propstes Markus
postulierten ihn die Augustiner- Chorherren des Stiftes Högelwerd
(Hegel werth) zu ihrem Vorsteher. Er starb 1686 im Alter von
76 Jahren. Ein Denkmal seiner Gelehrtheit sind die von ihm ver-
faßten Werke:
Iter coelcste sive excursio animae devotae ad Deum. Aug. Vindelicorum 1667.
Adamas Austriacus sive 12 dissertationes de indole heroica vel virtutibus
domus Austriacae in adamante gemmarum principe adumbrata. Francofurti 1668, 8^
• Annulus memoriae. Salisburgi 1679, 4".
Ars regia sive ars regendi se et alios; ex regulis arclionticis, hoc est ex
selectis et illustribus sapientiae regnatricis dictaminibus tum ethicis tum politicis
ad usum regentium, ad usum subditorum, ad incrementum boni pubüci et
privati concinnata. Salisburgi 1686, J. B. Mayer, 8^
Discursus curiosi et fructuosi ad praecipuas ütteraturae scientias illu-
strandas. Editio secunda, Salisburgi 1690.
Fortunat Troyer.
Fortunat von Troyer, aus einem alten Adelsgeschlechte, ge-
boren auf dem Schlosse Rodeneck in Tirol am 16. Juli 1612, stand von
1652 an dreizehn Jahre hindurch als Dechant dem Chorherren stifte
Neustift vor. Im Jahre 1656 wurde er auf den Prälatenstuhl nach Ories
und später auf den von Wälsch-Michel postuliert, doch beidesmal
schlug er die ihm angebotene Würde aus. Er entging aber der
Prälatenwürde nicht. Am 3. März 1678 wählten ihn, der damals
Pfarrvikar in Pfalzen war, seine Mitbrüder zum Propst von Neustift.
19*
292
Er war ein Ordensmann von strenger Askese und glühender Liebe
zur Wissenschaft, darum widmete er seine freie Zeit ganz dem
Studium und der Askese. Der »Catalogus Canoniconmi S. Augustini
Reg. Lateran Neocellae«, Brixen 1878, schreibt über ihn (pag. 32):
»Praesul vigilantissimus inter frequentissimas oeconomiae ac provi-
dentiae paternae curas reliquum temporis spatium hterarum studio
et inprimis sacrae ascesi impendit Haud pauca, eaque non exigui
valoris, ipse opuscula prelo subiecit Bibhothecam ceu praecipium
Collegii thesaurum selectis aeque ac pretiosis ditavit libris. Non
minus cultui, decori et ornatui Ecclesiae äugmentum et splendorem
satagebat.« — Fortunatus Troyer, der am 25. August 1707 starb,
schrieb folgende asketische Werke:
Quadraginta discursus de venerabili Sacramento Eucharistiae. Brixinae 1677.
40 Discursus oder Sinnreden vom hlgst. Altarssakrament. München 1681
Tractatus über das Miserere. München 1686.
Kurze Redeverfassungen auf alle Sonntage. Salzburg 1690.
Fasciculus duodecim millium sententiarum. Oeniponte 1690. (Eine Samm-
lung von 2000 Sittensprüchen aus Werken der berühmtesten Schriftsteller.)
Kurze Redeverfassungen auf alle Feyrtage. Würzburg 1691.
Kaspar Remich.
Ober diesen verdienstvollen Chorherrn von Neustift, der am
2. November 1642 zu Mühlbach in Tirol geboren wurde, sind nur die
Aufzeichnungen vorhanden: Plures ecciesias parochiales, quibus
praeerat, miro ingenio restauravit. In Collegio assiduus fuit Archivi
perscrutator et qua Secretarius Capituli scripsit >Annales Nova-
cellenses«. Vir de nostro Collegio optime meritus obiit in Domino
23. Martii 1721. — Die Frucht seiner geschichtlichen Arbeiten sind
die in einem kolossalen Bande enthaltenen
Annales Neocellenses. (Dieses in den Jahren 1672 bis 1675 verfaßte Manu-
skript ist im Archiv des Klosters Neustift aufbewahrt.)
Dominikus Koler.
Auch über diesen Chorherrn ist nur wenig aufgezeichnet Er
wurde geboren zu Bulsan in Tirol 1651 und trat 1670 in das Kloster
Neustift. In den letzten Jahren seines Lebens war er Ökonom oder
Verwalter der stiftlichen Güter zu Mariaheim bei Ories, wo er
auch starb und begraben wurde. Das Stiftsarchiv verwahrt von
Dominikus Koler folgende Manuskripte aus der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts:
De ortu et origine Collegii.
De gestis Praelatorum.
Auch Kohler.
293
Philipp Neri PuelL
P u e 1 1, ein Bozener (geboren 25. Mai 1 728), trat im Alter von
IQ Jahren 1747 in Neustift ein, wo er 1750 die feierlichen Gelübde
ablegte. Nach der Primiz (24. Oktober 1751) verblieb er bis 1753
im Kloster. Dann wirkte er als Kooperator in Pfalzen und seit 1755
in Kiens. Hierauf weilte Puell drei Jahre (1758 bis 1761) als Biblio-
thekar, Novizenmeister und Kapitelsekretär in Neustift, von 1761
bis 1772 als Kurat in Welschnoven (Diözese Trient) und von 1773
bis 1779 als Pfarrverweser in Kiens. Nun kehrte er wieder in sein
Ordenshaus zurück, wo er vier Jahre Vizedekan war. Dann über-
nahm er die Leitung der Pfarre Aßling, der er bis 1792 vorstand,
worauf er sich auf die Pfarre Natz begab. Nach einiger Zeit kam
er endgültig in das Stift zurück und versah bis zu seinem Tode
am 27. Jänner 1801 das Amt eines Vizedekans.
Der Chorherr Philipp Puell war ein überaus eifriger Geschichts-
forscher. Der Geschichte seines Vaterlandes widmete er alle seine
freien Stunden. Eifrig durchforschte er das Archiv seines Stiftes und
andere Archive des Landes. Er stand mit bedeutenden Historikern
in wissenschaftlichem Verkehr, so mit Anton Roschmann und
mit Josef Resch, Kanonikus von Innichen. Durch ersteren wurde
Puell in einen wissenschaftlichen Streit mit dem Geschichtsforscher
von Roveredo Oirolamo Tartarotti, dem Verfasser des Werkes:
»De arte critica« und der »Geschichte über den Ursprung der
Trientiner Kirche« verwickelt.')
Die historische Tätigkeit Puells fand Anerkennung durch seine
Ernennung zum außerordentlichen Mitglied der Kurbayrischen
Akademie der Wissenschaften.
Wir haben von Puell folgende Arbeiten:
Heiligmäßiger Lebenswandel des seligen Hartmanni, Bischofen von Brixen.
Brixen 1768, Cass. Krapf. (Eine größere, sehr umfangreiche Arbeit Puells über
Hartmann, die schon 1765 vollendet war, erschien nicht, wie es beabsichtigt war,
in Druck.)
Vier Foliobände Quellen- und Urkundenmaterial zu einer Geschichte
Tirols (bis zu Ende des 15. Jahrhunderts) in Handschrift und lateinischer Sprache.
(Im Archiv des Klosters Neustift.)
Ein vollendetes Tirolisches Diplomatarium. — Eine Sammlung alter
Tirolischer und auf Tirol bezughabender Urkunden aus verschiedenen Archiven.
Examen genealogiae Comitum de Andechs et Tyroli. (Diese Abhandlung
sandte Puell an die Kurbayrische Akademie der Wissenschaften, die ihm
daraufhin das Diplom eines außerordentlichen Mitgliedes verlieh.)
Beweise^ aus ächten Urkunden, daß die Grafen von Andechs niemals
Grafen von Tyrol gewesen sind, auch nicht sein konnten, noch minder Herzoge
vom heutigen Meran in der Grafschaft Tyrol gewesen sind.
*) Siehe C. v. Wurzbach, Biograph. Lexikon unter Puell.
294
Possidius Fent.
Possidius Fent aus Bozen (geboren am 28. Jänner 1742)
trat unter Propst Antonius Steigenberger (1737 bis 1767) in das
Chorherrenstift Neustift ein (1761). Er legte 1765 die Profeß ab
und wurde 1767 zum Priester geweiht. Noch in diesem Jahre wurde
er von Steigen bergers gelehrtem Nachfolger Propst Leopold 1.
Zanna von Königstein (1767 bis 1787), der selbst vor seiner
Wahl zum Vorsteher längere Zeit als Professor der Theologie und
Philosophie die Stiftskleriker für ihren priesterlichen Beruf vor-
bereitet hatte, zugleich mit seinem Mitbruder Chrysostomus
Pertinger zur weiteren Ausbildung seiner hervorragenden Oeistes-
gaben in das berühmte Chorherrenstift Pollingen an der Amper in
Oberbayern gesandt — Pollingen, dessen Ruhm, trotzdem es schon
nahezu hundert Jahre lang als Chorherrenstift nicht mehr besteht,
wegen der vielen Gelehrten, die aus seinen Chorherren hervor-
gingen, noch immer währt, besaß damals in dem Propst Franz
ToepsP) einen seiner größten Gelehrten. — Im Jahre 1770 wurde
Fent in seinem Ordenshause repetitor philosophiae und ein Jahr
darauf Professor der Theologie (Kirchengeschichte). Nach fünfzehn-
jähriger Lehrtätigkeit wurde er zum Vikarius in Natz und 1 787 zum
Pfarrvikar in Pfalzen ernannt Dann war er im Jahre 17Q1 Pfarrverweser
in Natz 2) und Professor der Theologie im Stifte, seit 1792 Pfarr-
verweser in Aßling, seit 17Q7 Stiftsdekan und von 1800 an versah
er die Seelsorge in der Pfarre Olang. 1807 kehrte er ins Stift zu-
rück, wo ihm aber nicht ruhige Tage beschieden waren, denn in
demselben Jahre fand die Aufhebung des Klosters Neustift durch
die bayrische Regierung statt (17. September) 3). Possidius Fent er-
lebte aber auch noch die Restaurierung von Neustift (1816) und schied
gottergeben am 11. Dezember 1826 aus dem Leben.
Fent verfaßte:
Dissertatio de Theologia ejusque recto usu. Brixinae 1777.
Conspectus historiae ecclesiasticae. Oeniponte 1782. 1 tom.
Franz Xaver Graß.
Unter den bedeutendsten Gelehrten der Kanonie Neustift und
überhaupt unter den hervorragendsten Gelehrten der Zeit, in welcher
er lebte, verdient Franz Graß unstreitig einen Ehrenplatz. — Oraß
*) Über Toepsl siehe Brunner, »Ein Chorlierrenbuch«. Würzburg 1883,
L. Woerl. S. 77 f.
2) Natz wurde vom Stifte aus pastoriert.
') Siehe Brunners »Chorherrenbuch«, S. 439 ff.
295
geboren zu Hall in Tirol am 14. Juni 1758, empfing am 9. Mai 1776
in der Stiftung des seligen Bischofs Hartmann das Ordenskleid
Nach seiner Profeß (1782) und Priesterweihe (1782) war er in
Olang Kooperator (1783). Im Jahre 1786 wurde er Bibliothekar und
Professor der semitischen Sprachen im Stifte. Seit 1790 wirkte er als
Kurat in Oberwielenbach und von 1800 an als Pfarrverweser in Natz
und Professor der Moraltheologie im Stifte. (Bis 1807 | versahen
nämlich die Pfarrvikare von Natz ihren Pfarrsprengel excurrendo vom
Kloster aus. Oraß und seine Nachfolger nahmen dann ihre Residenz
in Natz.) In den Jahren 1816 bis 1821 stand Oraß dem Stifte als
Dekan vor und von 1821 bis 1828 wieder der Pfarre Natz. Die
letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in der Stellung eines
Bibliothekars und Archivars zu Hause. Er starb am 23. Dezember 1833.
— Der Chorherr Franz Oraß war ein tüchtiger Orientalist Davon
zeugen die von ihm hinterlassenen wertvollen orientalischen
Manuskripte, welche leider unediert blieben und in
der Stiftsbibliothek von Neustift aufbewahrt sind. Es sind folgende:
Analogia linguarum orientalium 32 tabulis exhiblta.
Vocabularium Aethiopicum.
Lexicon Arabicum. (4 tom. in Fol.)
Ein Zeugnis von der eifrigen Tätigkeit des Chorherrn Oraß
in der Bibliothek geben die von ihm verfaßten Druckschriften:
Verzeichniß typographischer Denkmäler aus dem 15. Jahrhundert, welche
sich in der Bibliothek der regulierten Chorherren zu Neustift befinden, mit
sechs Tabellen der interessierenden Schriftarten, welche der Herr Verfasser
selbst gestochen hat. Brixen 1789, bey Thomas Weger.
Verzeichniß einiger Büchermerkwfirdigkeiten aus dem 16. und 17. Jahr-
hundert, welche sich in der Bibliothek der regulierten Chorherren in Neustift
befinden. Mit sechs vom Herrn Verfasser selbst gestochenen Tabellen. Brixen
1790, ebend. 4°.
Nachtrag zu den typographischen Denkmälern aus dem 15. Jahrhunder
und Büchermerkwürdigkeiten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Brixen, ebend. 1791.
Ambros Heysler.
Im Jahre 1807 wurde das Augustiner-Chorherrenstift Neu-
stift von der bayrischen Regierung aufgehoben. »Canonicos dis-
persit, thesauros Ecciesiae abstulit, Bibliothecam modo vere bar-
barico dissipavit, bona collegii dilapidavit«, so schildert Mitter-
rutzner^) das betrübende Vorgehen der damaligen Regie-
rung von Tirol. AHein 1816 stellte Kaiser Franz I. die von den
Bayern aufgehobenen Klöster Tirols, das auf dem Kongreß zu
') »Catalogus Canonicorum S. Augustini Reg. Lateran . . . Neocellae prope
Brixinam in Tiroli-^ 1878, Brixinae, typ. Weger, pag. 36.
296
Wien (1815) Österreich zurückgegeben wurde, wieder her. Nach
dem kaiserlichen Handschreiben aus Mailand vom 12. Jänner 1816
war jedoch an die Wiederherstellung der Klöster die Bedingung
geknüpft, die Gymnasial- und philosophischen Lehranstalten des
Landes nach und nach mit Lehrern aus der Mitte der Klöster zu
besetzen. Der Kaiser verlangte allerdings nicht, daß die Ordens-
priester an diesen Lehranstalten ohne Entlohnung dienen müßten,
wohl aber forderte es das Oubernium zu Innsbruck. — Dem Kloster
Neustift wurde mit dem Gubernialerlaß vom 18. April 1816 das
Gymnasium in Brixen zugewiesen, i) Da das Stift natürlich vorder-
hand keine geeigneten Lehrkräfte stellen konnte, wurde es ver-
halten, jähriich gegen 5000 Gulden zu zahlen, womit die einst-
weilen als Professoren angestellten Weltpriester besoldet wurden.
Erst vom Jahre 1836 an konnte Neustift das Gymnasium von
Brixen größtenteils mit eigenen Professoren besetzen.
Einer der ersten Professoren am Brixener k. k. Gymnasium aus
dem Stifte Neustift war der Chorherr Ambros H e y s 1 er, geboren zu
Brixl egg am 21. November 1801. Er trat im Jahre 1824 in Neustift
ein, legte am 4. Dezember 1825 die Profeß ab und wurde am
4. August 1828 zum Priester geweiht. Zwei Jahre nach seiner Priester-
weihe wurde er Kooperator in Natz. Vom Jahre 1832 bis 1835 war er
Supplent der klassischen Philologie an der Universität in Innsbruck,
worauf er wieder als Kooperator nach Natz zurückkehrte. Aber schon im
Jahre 1836 wurde Heysler zum Professor am Gymnasium in Brixen
ernannt, an welchem er bis 1853 lehrte. Die folgenden drei Jahre war
er Expositus in Schabs, dann weilte er wieder zwei Jahre als Pro-
fessor in Brixen, das er krank verließ, um sich in das Stift zu be-
geben. Bald darauf machte der Tod dem verdienstvollen Leben
dieses arbeitsamen Ordensmannes ein Ende (2Q. August 1859).
Ambros Heysler verfaßte die Schrift:
De vita et placitis Marc! Aurelii Anton. Imperatoris philosophiae stoicae
sectatoris. (VIII. Programm des k. k. Oymn. in Brixen.) Oeniponti 1858. Typ.
Wagnerianis. 43 pag.
Benedikt Paldele.')
B. Paldele wurde am 17. Februar 1807 zu Sillian im Pustertale
in Tirol geboren. Seine Oymnasialstudien machte er in Brixen, die
^) Näheres über die Übernahme des Gymnasiums in Brixen enthält die
treffliche »Geschichte des Gymnasiums zu Brixen« von Hartmann Ammann im
LI., LH., und LIIL . Programm des k. k. Gymnasiums in Brixen. Brixen 1901,
1902 und 1903. Weger.
^) Nekrolog auf Paldele von Hartmann Amman siehe LL Programm des
k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1901, Weger. S. 43 ff.
297
philosophischen in Klagenfui% die theologischen wieder in Brixen.
Am 4. November 1826 trat er in das Augustiner-Chorherrenstift
Neustift ein, drei Jahre später legte er die feierliche Ordensprofeß
ab und am 28. Februar 1830 empfing er die heilige Priesterweihe
Ein Jahr lang wirkte er hierauf als Kooperator in Welschnoven, dann
war er Stiftskooperator und später Pfarrverweser im Stifte. Als das Stift
daranging, das Gymnasium in Brixen mit Lehrkräften aus der Zahl
seiner Chorherren zu besetzen, ^) bestimmte ihn Propst Ludwig Mayr
wegen seiner tiefen religiösen Bildung und seiner großen theo-
logischen Kenntnisse zum Religionslehrer am k. k. Gymnasium in
Brixen (1836). Bis 1842 versah Paldele dieses Amt zur größten
Zufriedenheit aller; da wurde er von seinen Mitbrüdern auf den
Posten eines Stiftsdekans berufen. Doch er konnte auf dieser Stelle
das fibliche Triennium nicht vollenden. Im Jahre 1844 ließ sich
der Präfekt des Gymnasiums in Brixen Valentin Forer pensionieren,
und der Propst von Neustift kannte keinen würdigeren Nachfolger
als Benedikt Paldele. Im »Sturmjahre« 1848 stellte Paldele als Präfekt
des Gymnasiums in Brixen seinen ganzen Mann. Leider zwang
ihn körperiiche Schwäche, im Jahre 1856 der Lehrtätigkeit für immer
zu entsagen. Nachdem er sich vom Bluthusten, von dem er befallen
worden war, erholt hatte, ging er wieder in die Seelsorge. Zwei
Jahre lang war er Seelsorger in der kleinen Gemeinde Montal im
Dekanat Bruneck, dann übernahm er die Verwaltung der Pfarre
Natz, der er volle zweiundzwanzig Jahre vorstand. Vom Jahre 1880
bis 1893 bekleidete er abermals das Amt eines Stiftsdekan. Im Alter
von 86 Jahren trat er in den Ruhestand. Ruhe war aber dem greisen
Ordensmanne etwas Unbekanntes. Von jeher war Paldele ein Mann
des Gebetes und der Arbeit Weil er nunmehr die offiziellen Arbeiten
eines Amtes nicht mehr hatte, konnte er jetzt um so mehr beten.
Aber er arbeitete auch, und zwar an einer Baugeschichte des
Stiftes. Paldele benützte dazu nicht die Urkunden des Stiftsarchivs
und andere schriftliche Quellen, und so hat sich erkläriicherweise
mancher Irrtum in seine Arbeit eingeschlichen, immerhin gibt das
300 Quartseiten umfassende Manuskript Zeugnis von der großen
geistigen Frische des mehr denn 90 Jahre alten Greises. Den letzten,
sechs Quartseiten umfassenden Faszikel seiner Arbeit übergab er
seinem Mitbruder Hartmann A m m a n n Ende November 1900 mit den
Worten: »Es wird wohl das Letzte sein, ich merk' es, es geht zu
Ende.« Am 20. Dezember 1900 fand man Paldele tot in seiner
') Näheres darüber siehe Hartmann Ammann, Geschichte des Gymnasiums
zu Bnxen. LH. Programm des k. k. Gymn. zu Brixen. Brixen 1902, Weger.
S. 27 ff.
298
Zelle. Nichts verriet einen harten Todeskampf, ohne Zweifel war
er sanft diesem Leben entschlummert.
Das erste Programm des k. k. Gymnasiums in
Brixen (Innsbruck 1851, Witting, gr. S«) enthält von
Paldele als Einleitung eine kurzgefaßte Geschichte
des Gymnasiums.
Gregor Bachlechner.
Einen tüchtigen Naturhistoriker besaß das Stift Neustift in dem
Chorherrn Gregor Bachlechner aus Bruneck in Tirol (geboren
am 3. Februar 1808). Dieser wurde am 30. November 1830 in Neu-
stift eingekleidet und feierte am 7. Februar 1832 seine Ordensprofeß.
Nach seiner Priesterweihe (1834) wurde er vom PropstLudwig Il.Mayr
(1832 bis 1851), von dem »Zweiten Gründer des Stiftes Neustift«,
zum Lehrer der Singknaben bestimmt 1838 wirkte er als Kooperator
inVöls und von 183Q bis 184Q als Gymnasialprofessor in Brixen.
Kränkelnd kehrte er in sein Ordenshaus zurück und diente hier
als Chordirektor und Novizenmeister. Im Jahre 1851 ging Gregor
Bachlechner als Kooperator in die Seelsorge nach Aßling, von 1853
bis 1854 war er Kaplan in Sankt Sigmund und die nächsten zwei
Jahre Pfarrverweser in Olang.
Im Jahre 1856 übernahm er die Direktion des k. k. Gym-
nasiums in Brixen, die er bis 1873 ununterbrochen führte. Er starb
in Brixen am 27. Juli 1873.
Bachlechner ist Autor folgender Programmarbeiten:
Verzeichnis der phanerogamen Pflanzen, welche in der Gegend von Brixen
wild wachsen, mit Angabe einiger Fundorte und der Blüthezeit, um den
Studierenden das Auffinden derselben zu erleichtern. Nach Koch's Synopsis der
deutschen Flora geordnet. IX. Programm des k. k. Gymnasiums zu Brixen.
Brixen 1859, Weger, 93 S.
Beiträge zur Flora von Brixen. XV. Programm des k. k. Gymnasiums zu
Brixen. Brixen 1865, Weger, 30 S.
Gartenflora von Brixen, oder Verzeichnis der in den Gärten von Brixen
cultivierten Pflanzen. XXHI. Programm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen
1873, Weger, 49 S.
Franz Sales Crazolara.
Überaus segensreich wirkte am Gymnasium zu Brixen der Chor-
herr von Neustift Franz Sa 1. Crazolara, geboren zu St Cassian
in Tirol am Q. November 180Q. Er begann am 2Q. September 1831
zu Neustift das Noviziat und legte am 31. März 1834 die Profeß
ab. Nach der Priesterweihe (21. Juni 1835) wurde er Kooperator
in Aßling (1836). In der Folgezeit war er magister novitiorum
299
(1837 bis 1839), Kooperator in Völs (1839 bis 1847), Religions-
professor am k. k. Gymnasium in Brixen (1847 bis 1863), dann
Expositus in Percha (1864 bis 1870) und endlich Pfarrvikar in Völs
(seit 1870). Eine Krankheit nötigte ihn 1879, sich in das Kloster zurück-
zuziehen, aus dem ihn der Herr am 28. August 1885 zu sich berief.
Von ihm stammt im X. Programm des k. k. Gymna-
siums in Brixen:
Einige Worte über und für Hausleiirer oder Instructoren. Brixen 1860,
Weger, 18 S.
Heinrich Mohr.
Heinrich'Mohr, geboren zu Bulsan in Tirol am 25. Ok-
tober 1815, fand am 17. September 1836 im Kloster Neustift Aufnahme,
legte am 22. September 1839 die Ordensgelübde ab und empfing
am 2. August 1840 die Priesterweihe. Nun leitete er kurze Zeit
als Präfekt die Singknaben des Stiftes, wurde aber schon 1843
zum Professor des k. k. Gymnasiums in Brixen ernannt, an dem
er ohne Unterbrechung bis 1885 lehrte. Nach zweiundvierzigjähriger
äußerst ersprießlicher und musterhaft pflichttreuer Lehrtätigkeit
schied er, ausgezeichnet durch ein ehrendes Dankschreiben des
Landesschulrates , vom Lehramte, um in seinem Kloster nach
vielen Jahren voll Arbeit und Mühe die wohlverdiente Ruhe zu
genießen. Er starb am 6. November 1891. Mohr war ein tüchtiger
Naturhistoriker, besonders auf dem Gebiete der Zoologie.
Wir haben von Mohr folgende literarische Ar-
beiten:
Die Singvögel der Umgebung von Brixen. Eine ornithologische Skizze.
V. Programm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1855, Weger, SS. II u. 35.
Die Augen der Thiere. XVI. Progr. des k. k. Gymnas. zu Brixen. Brixen
1866, Weger, 31 S.
Das Kleid der Vögel. XXX. Progr. des k. k. Gymnas. in Brixen. Brixen
1880, Wegei, 23 S.
Theodor Mairhofer.
Mairhofer, geboren zu Imst in Tirol am T.April 1814, trat,
nachdem er bereits die vier theologischen Kurse in saeculo vollendet
hatte, am 21. Juli 1838 in das Augustiner-Chorherrenstift Neustift
ein, legte hier am 21. Juli 183Q die Profeß ab und empfing am
28. Juli desselben Jahres die heilige Priesterweihe. Im Jahre 1840
wurde er von seinen Oberen als Professor an das k. k. Gymnasium
in Brixen gesandt, an welchem er bis zu seinem Tode (30. Mai 1879)
das Lehramt versah.
300
Er veröffentlichte:
Tirols Antheil am Venedigischen Krieg zur Zeit Kaiser Maximilians I.
vom Jahre 1507—1516. Urkundlich dargestellt II. Programm des k. k. Oymnas.
In Brixen. Brixen 1852, Weger. IV. u. 43 S. 8*».
Die Voitsberger, das älteste Adelsgeschlecht in Brixen. Ein Beitrag zur
vaterländischen Geschichte. VII. Programm des k. k. Oymnas. in Brixen. Brixen
1857, Weger. 28 S.
Brixen und seine Umgebung in der Reformations-Periode 1520—1525,
nach dem ungedruckten Bericht des Augenzeugen Angerer von Angersburg,
der Rechte Doctor in Brixen. XII. Progr. des k. k. Oymnas. in Brixen. Brixen
1862, Weger. 24 S.
Zu Dio Cassius Coccejanus über die Unterjochung Rhätiens durch die
Römer, — eine Abhandlung. XX. Progr. des k. k. Oymnas. in Brixen. Brixen
1870, Weger. 64 S.
Urkundenbuch des Augustiner-Chorherrenstiftes Neustift in Tirol. Fontes
rerum Austriacarum. 2. Abth. B. 34. K. Akademie der Wissenschaften in Wien.
1873. IV. u. 745 S.
Dn Johannes Chrysostomus Mitterrutzner.O
Eine gewaltige Apologie gegen den Vorwurf der Nutzlosigkeit
und Untätigkeit, den man mit Vorliebe gegen die Klöster zu er-
heben pflegt, ist das Leben des Neustifter Chorherrn Johannes
Chrysostomus Mitterrutzner, ein Leben, wie es vornehmlich
im Ordensstande gedeiht, in welchem der Religiöse durch Wort
und Beispiel beständig an die Wahrheiten gemahnt wird:
>Ein Leben ohne Arbeit gilt
Nur was ein Rahmen ohne Bild« und
»Arbelt, die nicht anderen frommet.
Das ist Arbeit ohne Segen. <
Friedr. WiUi. Weber.
Johannes Chrysostomus Mitterrutzner, der Sohn eines
Wirtschaftsbesitzers, wurde am 30. Mai 1818 zu Tils bei Brixen in
Tirol geboren. Seine Mutter war eine Schwester des ausgezeichneten
Pädagogen und Oymnasialpräfekten zu Brixen Valentin Forer. Unter
dessen Aufsicht wurde er später herangezogen, als er in Brixen
das Gymnasium besuchte. Im Jahre 1837 verließ er mit Auszeich-
nung das Gymnasium, um in Innsbruck den philosophischen Studien
zu obliegen (1837 bis 183Q). Dann begab er sich wieder nach Brixen,
wo er drei Jahre Theologie studierte, und im Jahre 1842 (7. Sepiember)
trat er in das Augustiner-Chorherrenstlft Neustift Nach der Profcß
') Diese Skizze ist nach persönlichen Mitteilungen Mitterrutzners gearbeitet
Siehe über Mitterrutzner auch den Artikel: »Eine Zierde des Ordens der
Augustiner-Chorherren in Österreich«, vom Verfasser dieser Schrift in der
^Reichspost<. Wien, VIII. Jahrg. 1901, Nr. 22.
301
und der Priesterweihe (8. und 24. September 1843) mußte Mitter-
rutzner noch den IV. Jahrgang des theologischen Kursus beenden.
Im Februar 1846 sandte der hochsinnige Propst von Neustift Ludwig
Mayr den jungen Priester wegen seiner hervorragenden Geistes-
anlagen und seiner ungewöhnlichen Sprachengabe zur weiteren Aus-
bildung nach Rom. Hier betrieb Mitterrutzner fast anderthalb Jahre
lang theologische und linguistische Studien, und zwar pflegte er jetzt
vorzugsweise das Studium der neueren Sprachen ; die Kenntnis der
orientalischen Sprachen, wie Hebräisch, Arabisch, Chaldäisch und
Syrisch, hatte er sich, unterstützt von seinem Sprachentalent, bereits
als Theologe in Brixen angeeignet Kardinal Mezzofanti, der größte
Polyglott aller Zeiten^ dessen Verkehr Sich Mitterrutzner erfreute, war
das Vorbild, dem er nacheiferte. Am 16. Juni 1846 wurde Mitter-
rutzner an der Sapienza zum Doktor der Theologie promoviert Im Juni
1847 kehrte er in sein Kloster zurück, wurde jedoch schon im Oktober
desselben Jahres dem Gymnasium in Brixen als Professor der klas-
sischen Philologie und der Geschichte zugeteilt Zwanzig Jahre
hindurch lehrte er in der Folgezeit Latein in der siebenten und
achten Klasse, Griechisch einigemal in der dritten und vierten,
Geschichte durch 24 Jahre am Obergymnasium. Aber auch in Frei-
fächern unterwies er die studierende Jugend mit Eifer, wie in Italie-
nisch, Französisch, Englisch, Spanisch, ja selbst in Stenographie
in den Jahren 1855 und 1856. So wirkte er durch 26 Jahre auf das
segensreichste als Professor und setzte dann als Direktor und Rektor
des Chorherrenkollegiums in Brixen (seit 1873) sein erfolgreiches
Wirken fort, dabei auf den verschiedensten Gebieten mit der Feder
rastlos tätig, bis ihn eine schwere Krankheit zum Rücktritte vom Lehr-
amte nötigte (18Q1). Zwei Jahre verblieb Dr. Mitterrutzner noch Rektor
des Kollegiums in Brixen, worauf er (den 21. Juli 18Q3), mit dem Titel
eines Schulrates ausgezeichnet, in das Kloster Neustift zurückkehrte.
An die hervorragenden Verdienste Mitterrutzners um die
Jugendbildung und die Wissenschaft reihen sich seine eben-
bürtigen Verdienste um die Mission in Zentralafrika und um
die Arbeiten des vatikanischen Konzils. Mitterrutzner hatte während
seiner Studien in Rom den späteren apostolischen Provikar der
katholischen Mission in Zentralafrika, den »Apostel Innerafrikas«,
Dr. Ignaz Knoblecher^), kennen gelernt, der ihn für diese Mission
so begeisterte, daß er einer ihrer eifrigsten und werktätigsten
Freunde wurde. Seine Liebe zu dieser Mission und sein Eifer,
mit dem er für sie arbeitete, war so groß, daß er im Jahre 1856,
*) Siehe Mitterrutzner, Dr. Ignaz Knoblecher, apostolischer Provicar der
katholischen Mission in Central-Afrika. Eine Lebensskizze. Brixen 1869, Weger.
302
als der Oeneralvikar der katholischen .Mission Innerafrikas Josef
Oostner ihm aus Chartum schrieb, Dr. Knoblecher habe beschlossen,
acht der tüchtigsten Neger der Missionsschule zur weiteren Aus-
bildung nach Europa zu schicken, Mitterrutzner möge daher einen
verläßlichen Mann nach Ägypten senden, der die Schwarzen von
Alexandria nach Europa fähren solle, selbst Ende August nach
Alexandria reiste und die schwarzen Studenten nach Europa brachte.
Er wies ihnen auch, wie Oostner wünschte, Obdach und Unterhalt
an, und zwar zweien in der Propaganda, zweien bei dem Redakteur
der Zgodnija Danica (Morgenstern) in Laibach Lukas Jeran und
schließlich den übrigen vier bei Don Nik. Mazza in Verona, einem
Don Bosco im Kleinen. Als am 13. April 1858 der Provikar Dr. Knob-
lecher und drei Tage später darauf der Oeneralvikar der katholischen '
Mission Innerafrikas Josef Oostner unvermutet vom Tode dahin-
gerafft wurden, verhinderte es Mitterrutzner nur durch seine Energie,
daß die Mission in Zentralafrika aufgehoben wurde, i) Wie sehr
ihm diese Mission am Herzen lag, ersehen wir auch daraus, daß
er es unternahm, die Sprachen der Bari-Neger und des Stammes
der Dinka-Neger in Zentralafrika zu ergrunden und zum Nutzen
der künftigen Olaubensboten Innerafrikas in Orammatiken zu
hinteriegen. Durch die äußerst rege Korrespondenz mit den meisten
Missionären Innerafrikas, durch die Benützung ihrer Manuskripte
und endlich durch den Verkehr mit dem talentvollen Missions-
schüler und Bari-Neger Franz X. Logwit-lo-Ladü, der 1863 vom
Missionär Franz Morlang nach Brixen gebracht worden war und
dort schon nach drei Jahren starb, ist es ihm auch in trefflicher
Weise gelungen (1866, 1867). 1866 erschien von ihm die Orammatik
der Dinkasprache und 1867 die der Barisprache.
Wegen dieser seiner hervorragenden Leistungen auf dem Oe-
biete der afrikanischen Sprachenkunde wurde Mitterrutzner bald da- *
rauf zum President d'Honneur des » Institut d'Afrique« in Paris ernannt
Im Jahre 1852 hatte der geistvolle Chorherr von Neustift, der
damals schon Mitglied der »Academia di religione cattolica« (Aka-
demie der katholischen Religion) in Rom war, in den »Annali delle
scienze religiöse« über die berühmte Patrologie des damaligen
Theologieprofessors in Brixen und späteren Bischofs von Sankt
Polten F e ß 1 e r, welcher später als Bischof Generalsekretär beim vati-
kanischen Konzil war (1870), eine bogenlange Rezension veröffentlicht
Diese Rezension machte einerseits den Professor Feßler in Rom
vorteilhaft bekannt und trug anderseits dem Chorherrn Dr. Mitter-
I. c. S. 40.
303
rutzner eine intime Freundschaft mit ihm ein. Dieser Freundschaft
und selbstverständlich auch seiner Gelehrtheit sowie seinen großen
Sprachkenntnissen — er beherrschte mehr oder weniger gegen acht-
zehn Sprachen in Wort und Schrift — hatte es Mitterrutzner zu ver-
danken, daß er mit Erlaubnis des Papstes beim vatikanischen Konzil
(1870) als »Oeheimschreiber« des Generalsekretärs Mons. Bischof
Feßler arbeiten durfte. Mitterrutzner hatte vor allem den Hauptinhalt
aller französischer, spanischer und englischer Einlaufe lateinisch
in Regestenform abzufassen. Dann ernannte ihn Mons. Feßler zum
epistolographus ad Episcopos. Die Briefe, respektive Antworten^
deren Inhalt Feßler selbst oder, wenn notwendig, der Papst be-
stimmte, wurden, nachdem sie Mitterrutzner konzipiert und Feßler
unterschrieben hatte, von zwei berittenen Dragonern in die Wohnungen
der Konzilsväter gebracht. Außerdem fertigte Mitterrutzner auf
speziellen Wunsch des Heiligen Vaters ein Verzeichnis derjenigen
Bischöfe an, welche beim Konzil nicht erschienen waren; ferner
schrieb er für das päpstliche Archiv die »Summa rerum gestarum
in Congr^ationibus generalibus« auf Zeichenpapier, und endlich
wurde er öfters von Bischof Feßler zu einzelnen Vätern mit wichtigen
geheimen Depeschen oder auch als mündlicher Internuntius gesandt.
Jene Auszeichnung brachte also Mitterrutzner, wie wir ersehen,
viel Anstrengung und Mühe; nichtsdestoweniger war sie für ihn^.
wie er selbst versichert, ein beneidenswertes Glück. Besonders
beglückte ihn das »Secretum Pontificium«, welches ihm der Papst
erteilte, nämlich das Recht mit den Vätern des Konzils und ihren
Theologen über Konzilssachen vertraulich zu sprechen. Ende Juni
erkrankte Dr. Mitterrutzner infolge der großen Anstrengung und
Hitze, so daß er genötigt war, in seine Heimat zurückzukehren.
Bevor er abreiste, erhielt er noch Audienz beim Papst Pius IX., der
ihm für seine Arbeiten auf dem Konzil herzlichen Dank abstattete und
eine schöne silberne Konzilsmedaille mit den Worten überreichte:
>Ecco un piccolo ricordo della mia riconoscenza, Iddio vi benedica.«
Der Ruf Mitterrutzners drang auch zu Papst Leo XIII. Der
apostolische Vikar der zentralafrikanischen Mission Bischof Daniel
Comboni, der Mitterrutzner schon während des vatikanischen Konzils
zu Rom fast täglich besucht hatte, rühmte ihn nämlich im Jahre 1880
vor dem Papst als den größten Förderer seiner Mission und be-
richtete auch von seinen Arbeiten auf dem vatikanischen KonziL
Leo XIII. trug daher Verfangen ihn kennen zu lernen und ließ ihm
diesen seinen Wunsch durch seinen Geheimkämmerer Baron Schön-
berg bekanntgeben. Ende Juli 1880 reiste nun Mitterrutzner nach
Rom, wo er am ^Q. dieses Monates vom Papst im Vatikan aufs
304
freundlichste empfangen wurde. Der Papst sprach mit ihm über
die zentralafrikanische Mission, über das vatikanische Konzil, Ober
Fürstbischof Oasser, »quel modello dei Vescovi», wie er ihn nannte,
und über anderes mehr. Zum Schlüsse erklärte Leo XIIL: »Da Sie
beim Konzil so tätig waren, gebe ich Ihnen das prachtvolle Werk von
C e c c o n i : La storia del Concilio Vaticano« (vier starke Bände). Daran
knüpfte er die Bemerkung: »Dieses Werk ist nicht käuflich,
sondern nur als Andenken für die Konzilsväter bestimmt Jedoch
ist es billig, daß auch Sie ein Exemplar erhalten.« — Dieses Werk
bildet jetzt eine Zierde der Neustifter Stiftsbibliothek.
Seitl8Q3, nach Jahren voll unermüdlicher Tätigkeit, verbrachte der
große Gelehrte von Neustift, der vom Kaiser mit dem Ritterkreuz
des Franz Josef-Ordens und mit der goldenen Medaille für Wissen-
schaft und Kunst ausgezeichnet wurde, den Abend seines Lebens
im Kloster. Der Lebensabend des greisen Oeistesmannes war aber
nicht ungetrübt Nur zu sehr mußte er an sich selbst die Wahrheit der
Worte erfahren: »Multa senem circumveniunt incommoda« (Horatius
ad Pis. 16Q). Nichtsdestoweniger ertrug er gottergeben und heiteren
Sinnes alle Mühseligkeit des Alters, gestärkt von dem Bewußtsein,
die ernste Mahnung: »War dir Kraft, von allen Kräften hast du
Rechenschaft zu geben« (Weber, Dreizehnlinden) stets beherzigt
zu haben. Am 15. April 1903 um 10 Uhr vormittags schloß er
seine müden Augen zur ewigen Ruhe, beweint von seinen Mit-
brüdern und allen, die das Glück hatten, sein goldenes Herz kennen
zu lernen und an ihm sich zu erwärmen.
Was die Wissenschaft MItterrutzner, der wegen seiner großen
Sprachkenntnisse der »Mezzofanti Tirols« genannt wurde, verdankt,
ist aus dem Verzeichnisse seiner literarischen Arbeiten zu ersehen
das wir im Folgenden geben:
I. Theologisches.
Die Wunder und Weissagungen unserer heiligen Religion und der ani-
malische Magnetismus. In den »Katholischen Blättern aus Tirol«. Herausgegeben
von Ingenuin Weber, Innsbruck, Wagner. Jahrg. 1844. S. 213—221 u. S. 245-255.
Immerwährender katholischer Hauskalender für katholische Familien.
Innsbruck 1848, Wagner. 2 tom. 4**. (Von Mitterrutzer ist das Kirchengeschicht-
liche, die Legende, Erklärung der Zeremonien und die Beschreibung Roms;
das übrige verfaßte Professor Rothmiller.)
Annalist delF opera: Institutiones Patrologiae del Dottor O. Feßler. In
»Annali delle scienze religiöse«, Rom 1852.
Introductio in libros N. F. Aus dem Nachlasse Meßmers.*) Innsbruck 1858.
Wagner. VIII. und 148 S. 8^
') Ober Meßmer siehe Herders > Kirchenlexikon «, 2. Aufl. B. 8. Sp. 1422.
305
Erklärung des Johannes-Evangeliums. Aus dem Nachlasse Mefimers.
Innsbruck 1860, Wagner. XII u. 446 S. 8^
Erklärung des ersten Korinther - Brief es. Aus dem Nachlasse Meßmers.
Innsbruck 1862, F. Rauch. VI u. 312 S. 8^
Erklärung des Briefes an die Oalater. Aus dem Nachlasse Mefimers.
Brixen 1862, Weger. IV u. 192 S.
Erklärung des Colosser- und Jakobus-Briefes. Aus dem Nachlasse Meßmers.
Brixen 1869, Weger, V u. 107 S. 8*^.
Conspectus Hierarchiae Catholicae tempore Concilli Vaticani. XXI. Pro«
gramm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1871, Weger. Pag. 64, 8^
2. Biographisches.
Erinnerung an Cardinal Mezzofanti. In »Phönix'^, Zeitschrift für Literatur,
Kunst, Geschichte, Vaterlandskunde, Wissenschaft, Theater. Redig. von Zingerle.
Innsbruck 1850.
Leben des ehrwürdigen Dieners Gottes Vincenz M. Strambi, Bischofs von
Macerata und Tolentino. Nach den Akten des Seligsprechungsprocesses be<
arbeitet. Schaffhausen 1854, Hurter. XVI und 336 S. S\
Gregor XVI. Eine Lebensskizze. Im »Neuen Sion«, Zeitschrift für katho«
lisches Leben und Wissen. Augsburg 1854.
Kurze Lebensbeschreibung des Alois Haller, apostolischen Missionärs zu
Chartum in Centralafrika. Innsbruck 1855, Wagner. VII und 72 S. S\
Leben des seligen (heil.) Paul vom Kreuze, Stifters der Passionisten,
Innsbruck 1859, F. Rauch.
Aloys Meßmer, Professor der Theologie zu Brixen. Ein Lebensbild, ge-
zeichnet nach dessen Tagebuch, Briefen etc. von J. G. Vonbank, herausgegeben
von J. C. Mitterrutzner. Brixen 1860-1862, Weger. 2 Bö. S\
Dr. Ignaz Knoblecher, apostolischer Provicar der katholischen Mission
in Centralafrika. Eine Lebensskizze. Brixen 1869, Weger. 43 S. B\
Fragmentum poeticum Valentini Forer autobiographicum. Im XXVII. Pro-
gramm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1877, Weger. Pag. 16, 8^
Ein Blatt der Erinnerung an Dr. Joseph Resch. Im XXXll. Progr. des
k. k. Gymn. in Brixen. Brixen 1882, Weger. 9 S. 8^
Joseph Cardinal Mezzofanti, der große Polyglott. Eine Lebensskizze mit
Porträt. XXXV. Progr. des k. k. Gymn. in Brixen. Brixen 1885, Weger. 46 S. 8^
Fragmente aus dem Leben des Fragmentisten (Philipp Jakob Fallmerayer).
Im XXXVII. Progr. des k. k. Gymn. zu Brixen. Brixen 1887, Weger. 42 S. 8^
Ein Blatt der Erinnerung an Monsignor Jos. Grasser, weiland Bischof von
Verona, vom Jahre 1807—1810 Professor und Rector unseres Gymnasiums in
Brixen. Im XXXVIII. Progr. d. k. k. Gymn. zu Brixen. Brixen 1888, Weger.
Ein Blatt der Erinnerung an die Missionäre aus Tirol in Central - Afrika
. . ., ein Beitrag zur Chronik unseres Gymnasiums. Im XL. Progr. d. k. k. Gymn,
zu Brixen. Brixen 1890, Weger.
Aus dem Schatze der Erinnerungen eines glücklichen Menschen. Eine
Autobiographie des Seniors der Chorherren von Neustift Dr. Johannes Chrys,
Mitterrutzner. Manuskr. Veröffentlicht und ergänzt von Eduard Jochum, Chor-
herm und Gymnasialprofessor zu Brixen (s. d.) Brixen 1903, Weger.
3. Linguistisches.
Leichte Methode für Lateiner, Italienisch zu lernen, oder die Abstammung
und Verwandtschaft der italienischen Sprachen. Mit vorausgehenden Bemer«
Cernik, Schriftsteller der Au^ustiner-Chorherrenstifte. 20
306
kungen über den Indogermanischen Sprachstamm. I. Programm des k. k. Gym-
nasiums zu Brixen. Innsbruck 1851, Witting. 21 S. 8'.
Die rätholadinischen Dialecte in Tirol und ihre Lautbezeichnung. VI. Progr.
d. k. k. Gymn. in Brixen. Brixen 1856, Weger. 30 S. 8".
Die Dinka-Sprache in Central-Afrika. Grammatik, Text und dinkaiscli-
deutsch-italienisches Wörterbuch. Brixen 1866, Weger. XV und 308 S. 8°.
Die Sprache der Bari in Central-Afrika. Grammatik, Text und Wörter-
buch. Brixen 1867, Weger. XXV und 262 S. 8".
Slavisches aus dem östlichen Pusterthal. XXIX. Progr. d. k. k. Gymna-
siums in Brixen. Brixen 1879, Weger. 30 S. 8".
4. Geographisches.
Reiseblätter. Aus dem Nachlasse Meßmer's. Innsbruck 1858, Wagner.
3 Bdchen. \2\ 1. B. XII und 372 S., 2. B. 3 BI. und 304 S., 3. B. VII und 275 S.
Geographische Notizen aus dem Apostolischen Vicariate in Central-Ah'ika.
Mit einer Karte des Gebietes am Bahr-el-Abiäd. XI. Progr. d. k. k. Gymn. in
Brixen 1861. Weger. 18 S.
m
5. Übersetzungen.
Hirtenbrief des Bischofs von Rio-Janeiro, Grafen Iraja. Aus dem Portu-
giesischen. Im »Neuen Sion« Jahrg. 1847.
Das Glück der Völker, ein Ausfluß des Evangeliums. 12 Reden von
Tavazzi aus dem Italienischen übersetzt. Ebend. 1854.
Meditationes ad usum Cleri. Aus dem Italienischen des Scotti. Inns-
bruck 1854 und 1856, Wagner. 4 tom.
Leben und Verehrung der hlg. Agnes. Aus dem Italienischen. Inns-
bruck 1859, F. Rauch.
Betrachtungen für Priester oder der Priester geheiligt durch die Übung
des Gebetes von P. Chaignon S. J. Mit Autorisation des Verfassers aus dem
Französischen nach der 9. Aufl. Brixen 1891, Weger, 5 tom. 4. Aufl.
Chrysostomus', Erzbischofs von Korinth, ausgewählte Schriften. (Siehe
Bibliothek der Kirchenväter. Kempten, Kösel.) 1. Band. (Leben des hlg. Chry-
sostomus. Sechs Bücher vom Priesterihume. Von dem jungfräulichen Stande.
Neun Homilien über die Buße.) 2. Band. (Einundzwanzig Homilien über die
Bildsäulen), 3. Band im Verein mit Matth. Schmitz übersetzt. (Ausgewählte Reden,
Briefe an Papst Innocentius und an Olympias). 5. Band. (Homilien über die
Briefe des hl. Apostels Paulus, Bd. II) und 10. Band. (Homilien über die Briefe
des hl. Apostels Paulus, Bd. VII).
Außerdem verfaßte Mitterrutzner zum goldenen Priesterjubiläum
des Propstes Dominikus Irschara den Catalogus Canonicorum
S. Augustini Reg. Lateran, in colleg. ecclesia ad B. V. Mariae Ad
Oratias Neocellae prope Brixinam in Tiroli. MDCCCLXXVIII.
Brixinae. Typ. Wegerianis. 46 pag., und folgende Artikel der
zweiten Auflage des Herderschen Kirchenlexikons:
Brixen. — Feßler Joseph. — Galura. — Oasser. — Manharier. — Meßmcr.
— Mezzofanti. — Mission (A. 2.) — Nas. — Rautenstrauch, Franz Stephan. —
Rautenstrauch, Johann.
307
Ludwig Tschurtschenthalen
Tschurtschenthaler, geboren zu Sexten in Tirol am
25. August 1822, trat nach Absolvierung des ersten theologischen
Jahrganges im Chorherrenstifte Neustift ein (7. September 1843). Er
legte im Jahre 1846 an seinem Geburtstage die Profeß ab und em-
pfing am 13. September 1846 die Priesterweihe. Im Jahre 1848 sandte
ihn sein Oberer als Kooperator nach Olang, von wo er ihn aber
schon im nächsten Jahre als Lehrer an das Brixener k. k. Gymnasium
berief. Hier lehrte er bis 1856. Dann war er bis 1861 Kooperator
in Aßling, von 1861 bis 1870 Kooperator in Völs, von 1870 bis
1879 Kurat in Oberwielenbach und schließlich Lokalkaplan in Montal
von 1879 bis 1886. Immerfort kränkelnd kehrte er ins Stift zurück
und übernahm die Stelle eines Archivars.
Wegen eines Rückenmarksleidens mußte er die letzten vier-
einhalb Jahre seines Lebens im Bette zubringen. Am 22. April 1895
erlöste ihn der Tod. — Der Chorherr Tschurtschenthaler war ein
tüchtiger Mineraloge und Geologe. Er sammelte mit großem Eifer
Versteinerungen, welche eine Erdlawine auf der Bergwiese Stores
losgelöst hatte und die in der Gegend von St Cassian gefunden
wurden. Solche Versteinerungen tauschte er gegen Mineralien und
Petrefakten anderer Fundorte ein und konnte sich so eine wertvolle
Mineraliensammlung anlegen.
Ein Zeugnis seiner gediegenen Fachkenntnisse
ist die Schrift:
Geognostische Notizen über St. Cassian und die südtirolische Trias-
formation. HI. Programm des k. k. Gymnasiums in Brixen aus dem Jahre 1853.
Brixen 1853. Weger, 30 S. S\
Peter Hof mann.
PeterHofmann erblickte zu Obergsies in Tirol am 18. Jänner
1826 das Licht der Welt und fand am 12. September 1846 bei den
Augustiner-Chorherren von Neustift Aufnahme. Er legte drei Jahre
später die Ordensgelübde ab und wurde am 28. Juli 1850 ordiniert.
Kurze Zeit nach der Priesterweihe wurde er Kooperator in Olang (bis
1857), im Jahre 1858 war er Präfekt der Singknaben im Stifte, 1859
Kooperator in Völs und von 1860 bis 1871 Professor am k. k. Gym-
nasium in Brixen. Nun ging er wieder in die Seelsorge und wirkte von
1871 bis 1878 als Lokalkaplan in Geißelsberg. Dann war er ein Jahr
lang Ökonom im Stifte, von 187Q bis 1883 Pfarrverweser in Welsch-
20*
308_
noven und zuletzt Pfarrverweser in Völs bis zu seinem Tode am
22. Jänner 1892.
Hofmann schrieb im XIV. Programm des k. k. Gym-
nasiums in Brixen (1864):
Bemerkungen über das alte Missale von Völs. Brixen 1864, Weger. 20 S. 8"
Leo Unterbergen
Leo Unterberger wurde am 4. April 1830 zu Kosten in der
Pfarre Aßling in Tirol geboren. Er studierte am Gymnasium in Brixen
und legte am 2. Oktober 1851 in Neustift das Ordenskleid der
Augustiner-Chorherren an. Nachdem ersieh durch die feierliche Profeß
(16. April 1854) dem Dienste des Klosters geweiht hatte und in
demselben Jahre ordiniert worden war (16. Juli), wirkte er einige
Zeit in der Seelsorge. Im Jahre 185Q kam er als Supplent an das
k. k. Gymnasium in Brixen. Von 1860 bis 1862 war er Lehramts-
kandidat in Innsbruck. Nach Ablegung der Prüfungen (1867) erfolgte
seine Ernennung zum Professor der klassischen Sprachen am k. k.
Gymnasium in Brixen. An diesem wirkte er zum Segen der studie-
renden Jugend schon seit 1862 ununterbrochen bis zum Jahre 1900,
und zwar von 18Q1 an zugleich als Direktor, hoch geachtet und
geliebt von allen, die ihn kannten. Eine Krankheit zwang den Mann
unermüdlicher Arbeit und musterhaftester Pflichterfüllung, welcher in
der Studentenwelt der »gute« Leo hieß, im Juli 1900 seine Tätig-
keit aufzugeben und in das Kloster Neustift zurückzukehren, von
wo ihn der Herr am 2. April 1901 zu sich berief.
Unterberger verfaßte folgende Program in-
arbeiten:
Virgils Oeorgica. Ein literaturgeschichtlicher Versuch. XIII. Progr. d. k, k.
Gymn. in Brixen. Brixen 1863. Weger. 32 S. 8°.
Die syntaktischen Oräcismen bei Horaz. XXVII. Progr. d. k. k. Oymn. in
Brixen. Brixen 1877. Weger. 24 S. 8'.
Ingenuin Moser.
Moser, geboren in Kappl in Tirol den 29. Dezember 1829,
trat am 11. September 1852 in Neustift ein. Er legte am 11. Sep-
tember 1853 die ewigen Gelübde in die Hände des guten Stifts-
propstes Dominikus Irschara ab, dem seine Mitbrüder im Jahre 1880
trauernden Herzens auf das Grabmal schrieben: >Excelluit caritate
serviente.« Im Jahre 1855 (am 25. Juli) wurde Moser zum Priester
geweiht. Nach drei Jahren bezog er als Supplent das Gymna-
*) Nekrolog auf Unterberger von Harimann Amman siehe im LI. Pro-
gramm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1901. S. 47 ff.
309
sium in Brixen, an dem er bis 1860 supplierte. Dann ging er an
die Universität in Innsbruck, wo er zwei Jahre lang klassische
Philologie studierte. 1862 trat er neuerdings in den Lehrk6rper des
k. k. Gymnasiums in Brixen ein und arbeitete an diesem mit einigen
kurzen Unterbrechungen zum Wohle der studierenden Jugend bis
zu seinem Tode am 27. November 18Q6.
Moser schrieb:
De Ario pago brevem dissertattunculam scripsit J. M. XVII. Progr. des
k. k. Oymn. in Brixen. Brixen 1867. Weger, 16 pag. 8\
Aldobrand Weissteinen
Aldobrand Weissteiner aus Pfunders in Tirol (geboren
am 17. Juli 1831) begann amjia. September 1855 im Augustiner-
Chorherrenstifte Neustift das Noviziat und legte nach Ablauf des-
selben die feierliche Profeß ab (21. September 1856). Im Jahre 1859
brachte er sein erstes heiliges Meßopfer dar. Von 1862 bis 1866
bildete er sich an der Universität in Innsbruck zum Oymnasial-
professor aus und wirkte dann als solcher von 1867 bis 1897
am k. k. Gymnasium in Brixen, an dem er bereits in den Schul-
jahren 1861/62 und 1864/65 suppliert hatte. Da er nun infolge von
Krankheit seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte, kehrte er nach
Neustift zurück. Er starb am 6. Februar 1900.
Weissteiners literarische Arbeiten:
Vergleichende Erklärung der griechischen Casus-Endungen — eine Ab-
handlung. XIX. Progr. des Oymn. in Brixen. Brixen 1869, Weger, 36 S. S\
Vergleichende Erklärung der Personal-Endungen und Modi im Lateinischen
und Griechischen. XXIV. Progr. Brixen 1874, Weger, 21 S. 8«.
De nonnullis stili C. Taciti proprietatibus ex collatione L. I. ab excessn
divi Augusti et L I. Historiarum maxime desumptis. XXXVIII. Progr. Brixen 1888,
Weger.
Albert Unterweger.
Unter weg er ist zu Bruneck in Tirol am 17. Mai 183Q ge-
boren. Er trat am 27. August 1858 in das Augustiner-Chorherren-
stift Neustift, legte am 8. September 1862 die feierlichen Ordens-
gelübde ab und empfing am 12. Oktober desselben Jahres die
Priesterweihe. 1864 wurde er Religionsprofessor des k. k. Gymna-
siums zu Brixen In dieser Stellung wirkte Unterweger bis IQOO, wo
.er schwer erkrankte. Gegenwärtig lebt er als Defizient im Stifte.
Albert Unterweger veröffentlichte:
Über die Unsterblichkeit der Seele — eine Abhandlung. XVIII. Programm
des k. k. Gymnasiums in Brixen. Brixen 1868, Weger. 28 S. S\
Die philosophische Propädeutik in der Hand des Religionslehrers. Eine
Reflexion pro domo. XXXI. Programm des k. k. Oymn. in Brixen. Brixen 1881,
Weger. 32 S. S\
310
Alois Glira.
Der talentvolle Chorherr Alois 1 i r a, geboreu zu St Cassian
in Tirol am 4. Februar 1840, in Neustift eingekleidet am 12. Sep-
tember 1860, legte am 18. September 1864 die ewigen Gelübde ab
und empfing elf Tage darauf die Priesterweihe. Im folgenden Jahre
war er Präfekt der Singknaben im Stifte, im Jahre 1866 Supplent am
k. k. Gymnasium zu Brixen und von 1867 bis 186Q bereitete er sich
an der Universität in Innsbruck auf das Lehramt der klassischen
Philologie vor. Er lehrte dann als Professor von 1870 bis 1889 am
Brixener k. k. Gymnasium, das am 27. September 188Q seinen allzu-
frühen Tod betrauerte.
Glira verdanken wir die Programmarbeiten:
Wesen und Bedeutung des Hermes bei den Griechen. XXII. Programm
de» k. k. Gymn. zu Brixen. Brixen 1872, Weger. 47 S. S\
Übersetzung und Analyse des ersten und zweiten Abschnittes der »Nalas-
Episode« aus dem Mahä-Bhärata. XXV. Progr. des k. k. Gymn. zu Brixen.
Innsbruck 1875, Wagner. 48 S. 8^
Isidor Steuren
IsidorSteurer, geboren zu Mitterolang in Tirol am 3. April
1847, trat im Jahre 1865 am Festtage des Ordensvaters St Augustin in
das Chorherrenstift Neustift ein, legte am 30. August 1869 die
ewigen Gelübde ab und empfing im nächsten Monat (21. September)
desselben Jahres die heilige Priesterweihe. Im folgenden Jahre war
er Kooperator in Welschnoven. Allein schon 1871 begann er sich
auf Oeheiß seiner Oberen an der Universität in Innsbruck für das
Lehramt vorzubereiten. Nach einer Unterbrechung seiner Studien in
den Jahren 1872 bis 1874 — er mußte nämlich am k. k. Gymnasium
in Brixen supplieren — ging er wieder nach Innsbruck. 1875 wurde
Steurer zum Professor des k. k. Gymnasiums in Brixen ernannt,
dem er seit 1000 als Direktor vorsteht.
Er verfaßte:
Das Conciliabulum von Brixen und dessen unmittelbare Vorgänge 1080.
XXVIII. Progr. des k. k. Gymn. in Brixen. — Brixen 1879, Weger. 29 S. 8«.
Entstehung und Ausbildung des Fürstenthumes Brixen. Von der Mitte des
9. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts unter Bischof Egno von Eppan 1240—1250.
XXXIII. Progr. des k. k. Oymn. in Brixen. Brixen 1883, Weger. 45 S. 8°.
Das Chorherrenstift Neustift O. S. A. In Sebast. Brunners »Ein Chor-
herrenbuch«. Würzburg 1883, Wörle. S. 412—447.
Die Ruperiusfrage. XLV. Progr. des k. k. Gymn. zu Brixen, — Brixen
1895, Weger. 8o.
311
Ambros Hämmerte.
Hämmerle, ein gebomer Bregenzer (nat. 21. Juli 1847), wurde
zu Neustift am 16. September 1868 eingekleidet Seine Ordensprofeß
fand den 16. September 1872 statt und seine Priesterweihe am
6. Oktober desselben Jahres. 1874 finden wir ihn als Supplenten am
k. k. Gymnasium in Brixen, von 1875 bis 1879 studiorum causa an der
Innsbrucker Universität und dann als Gymnasialprofessor in Brixen.
Wegen Kränklichkeit mußte er zeitweilig die Lehrtätigkeit unter-
brechen und 1900 das Lehramt für immer aufgeben. Im September
1900 wurde er Expositus in Schabs, wo er mit allem Eifer bis
wenige Wochen vor seinem Tode wirkte, der ihn am 16. Fe-
bruar 1904 in seiner Heimat hin wegraffte.
Hämmerle schrieb:
Einige Worte über hebräische Poesie. XXXII. Progr. des k. k. Oymn. in
Brixen. Brixen 1882, Weger. 23 S. 8°.
Der Vorarlberger Dichter Dr. Caspar Hagen. Eine literaturhistorische
Studie. XLIV. Progr. des Oymn. in Brixen. Brixen 1894, Weger.
Eduard Jochum.
Eduardjochum, geboren zu Aschau im Lechtale in Tirol am
8. Dezember 1852, wurde am 8. September 1872 in das Augustiner-
Chorherrenstift Neustift aufgenommen. Er feierte am 1. Oktober 1876
seine Ordensprofeß und empfing am 5. November desselben Jahres
die heilige Priesterweihe. 1877 war er Kooperator in Aßling, 1878
Supplent am k. k. Gymnasium in Brixen und von 1879—1882 be-
suchte er die Universität in Innsbruck. Seit 1883 ist Jochum
Professor der klassischen Sprachen am k. k. Gymnasium in Brixen.
Von ihm stammen die literarischen Arbeiten:
Die von Aristoteles in der Poetik für die Tragödie aufgestellten Normen,
angewendet auf die Antigone des Sophokles. XXXIV. Progr. des k. k. Oymn.
in Brixen. Brixen 1884, Weger. 28 S. 8^
Charakteristik der Athener zur Zeit des Demosthenes, nach dessen Reden
dargestellt XXXVII. Programm des k. k. Oymn. in Brixen. Brixen 1887, Weger. 8^
Außerdem ergänzte und veröffentlichte er die Autobiographie
des Neustifter Chorherm Mitterrutzner (s. d.):
Aus dem Schatze der Erinnerungen eines glücklichen Menschen. Eine
Autobiographie des hochwürdigeh Herrn Dr. Johannes Chrysostomus Mitter-
rutzner. Veröffentlicht und ergänzt von Eduard Jochum, Chorherm von Neustift
und Oymnasialprofessor in Brixen. Brixen 1903, Weger. 92 S. 8^
*) Nekrolog auf Hämmerle von Albert Unterweger im LIV. Programm
^ k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1904. S. 95 f.
312
Hartmann Ammann.
Hartmann Ammann aus Aschau in Tirol (geboren am 21. Jänner
1856) trat am 14. August 1875 in das Kloster Neustift, legte 1879 die
Ordensgelübde ab und wurde bald darauf zum Priester geweiht 1880
war er Präfeict der Singknaben des Stiftes. Dann studierte er an der
Universität in Innsbruck Geschichte und Geographie (1881—1883)
und kam nach der Lehramtsprüfung. 1885 als Professor an das k. k.
Gymnasium in Brixen, an dem er gegenwärtig noch unterrichtet
In den Jahren 1889/90 weilte er als Stipendiat der Görresgesell-
schaft zum Zwecke historischer Studien in Rom.
Der regen historischen Tätigkeit Ammanns sind
folgende treffliche Arbeiten zu verdanken:
Die Erwerbung der Pfarre Aßling im Pusterthal durch das regulierte
Augustiner-Chorherrenstift Neustift mit den unmittelbar vorausgehenden Streitig-
keiten 1261-1264, 1391-1399. Mit Urkunden. XXXVl. Programm des k. k. Qyran.
in Brixen. Brixen 1886, Weger. 50 S. 8*».
Herzog Leopold III. von Oesterreich und Papst Gregor XI. im Jahre 1372.
In den >MittheiIungen des Instituts für österr. Geschichtsforschung« IX. B.
Innsbruck 1888. S. 667—669.
Ein Mordversuch durch Zauberei im Jahre 1371. Ebend. X. B. 1889.
S. 135-138.
Der Innsbrucker Hexenprocess von 1485. In der »Zeitschrift des
Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg.« 3. Folge 34. H. Innsbruck 1890.
S. 1-87.
Die Pest des Jahres 1636 in Neustift bei Brixen. XLI. Progr. des k. k.
Gymn. in Brixen. Brixen 1891, Weger. 36 S. S\
Versuch einer Charakteristik Kaiser Maximilians I., seiner Regierungsthätig-
keit und äußeren Politik. XLII. Progr. des k. k. Gymn. in Brixen. Brixen 1892,
Weger.
Die Wiedertäufer in Michelsburg im Pusterihal und deren Urgichten.
XLV. u. XLVI. Progr. des k. k. Gymn. in Brixen. Brixen 1896 u. 1897, Weger.
Geschichte des Gymnasiums zu Brixen. LI, LH u. LIII Progr. des k. k.
Gymn. in Brixen. Brixen 1901, 1902 u. 1903, Weger. 42, 62 und 62 S. 8^
Theodor Wieser.
Der Chorherr Th eodorWieser, geboren zu Kastelrut in Tirol
am 31. August 1854, wurde am 15. Olctober 1880 in Neustift einge-
kleidet, legte am 15. Oktober 1881 die vota simplicia ab und empfing
am 23. Juli 1882 die Priesterweihe. Nach kurzer Wirksamkeit als
Kooperator in Völs (1883) kam er an die Universität Innsbruck
(1884), um sich zum Gymnasialprofessor auszubilden. Seit 1887 ist
er Professor des k. k. Gymnasiums in Brixen.
Wieser veröffentlichte:
Bruder Berthold von Regensburg. Ein Culturbild aus der Zeit des Inter-
regnums. XXXIX. Programm des k. k. Oymn. in Brixen. Brixen 1889, Weger.
313
Firmin Prast.
F. Prast, Sprosse eines alten, mächtigen Rittnergeschlechtes *)
und Verwandter des Tiroler Freiheitshelden Peter Mayr, Wirts an
der Mahr, ist zu Innsbruck am 13. Februar 1882 geboren. Er trat
seine Studienbahn am k. k. Staatsgymnasium zu Innsbruck an und
vollendete die Oymnasialstudien am Gymnasium der Augustiner-
Chorherren zu Brixen. 1900 wurde er im Augustiner -Chorherren-
stift Neustift eingekleidet. Nach Ablauf des Probejahres oblag er
den theologischen Studien an der Diözesanlehranstalt in Brixen»
wo er am 14. August 1904 zum Priester geweiht wurde. Kurz
zuvor hatte er die feierlichen Ordensgelübde abgelegt.
Prast veröffentlichte bisher mehrere Essays, Er-
zählungen und Gedichte in verschiedenen Tiroler
Zeitungen, unter anderen:
Egbertls Christbaum. In der Beilage zum »Tiroler Volksblatt*, 1900.
Des Kindes geistige Nahrung. Ebd. 1900.
Der Kronplatz im Pustertal. Eine orographische Schilderung im »Deutschen
Hausschatz«, Jahrg. 1901/1902.
Tiroler Oeist und Dialekt in der Literatur. Im »Burggraf 1er*, 1902.
Eine merkwürdige Sagenkonkordanz. In der Beilage zu den ^ Neuen
Tiroler Stimmen«, 1903.
Ein modemer Seelsorgerroman. Ebd. 1903.
Von alten Zeiten. Ebd. 1904.
Ist unser heimischer Dialekt vogelfrei? Ebd. 1904.
Ferner verfaßte Prast den Text zu dem Singspiel »Die Perle
Österreichs«, das sein Mitbruder Benno Rutz (s. d.) in Musik setzte.
Dieses Singspiel (im Umfang von 60 Seiten Folio), das Tirols
Frömmigkeit, Treue, Reichtum und Schönheit besingt, wurde bereits
mehrmals vor kunstverständigem Publikum von den Chorknaben
des Klosters Neustift aufgeführt und fand ungeteiltes Lob sowohl
in bezug auf den Text als auch in bezug auf die Komposition.
Es wird demnächst im Druck erscheinen, was mit Freuden zu
begrüßen ist, da es so recht geeignet ist, unsere Jugend für Gott,
Kaiser und Vaterland zu begeistern, entsprechend dem Motto:
Flieht aus den Bergen Lieb' und Treu',
Was tut's? — Wir pflanzen sie aufs neu'
In unsrer Kinder Herzen ein,
Die lieben noch, was gut und rein!
(Paula Gräfin Coudenhove.)
Benno Rutz.
Rutz erblickte am 14. April 1870 zu Wildhaus im Kanton
St Gallen m der Schweiz das Licht der Welt, absolvierte seine
') Der Ritten ist ein ausgedehnter Höhenzug zwischen Waidbruck und
Bozen.
314
Gymnasialstudien im Kollegium Maria-Hilf zu Schwyz und trat 1889
ins bischöfliche Seminar St. Lucius in Chur ein. Neben dem theo-
logischen Studium pflegte er mit Eifer das Studium der Kirchen-
musik. In seine theologischen Lehrjahre fällt auch eiii mehrmonat-
licher Aufenthalt in Regensburg zum Zwecke seiner Ausbildung in
der Kirchenmusik. 1893 wurde Rutz zum Priester geweiht, worauf
er den Posten eines Kaplans und Musikdirektors in Henau erhielt.
Im Jahre IQOl fand Rutz im Augustiner -Chorherrenstifte Neustift
Aufnahme. Noch in demselben Jahre übertrug ihm der Propst des
Stiftes das Amt eines Singknabenpräfekten. Seit 1902 ist Benno
Rutz zugleich Chordirektor.
Rutz ist ein anerkannt tüchtiger Musiker. Seine Freundschaft
mit dem berühmten Musikdirektor J. A. Stehle in St. Oallen be-
günstigte in hohem Orade Rutz' Ausbildung in der Orgeltechnik
sowie die Entwicklung seines Kompositionstalents, das er bereits
als Theologe in Chur betätigt hatte. Von seinen zahlreichen
Schöpfungen — er komponierte unter anderem vier Messen, eine
fünfstimmige in honorem St Bennonis, zwei vierstimmige in honorem
St. Spiritus und St. Caeciliae für gemischten Chor sowie eine vier-
stimmige Männerchormesse in honorem St Thomae a Villanova,
ferner ungefähr hundert Offertorien, viele Gradualien, ein acht-
stimmiges Tu es Petrus sowie viele Gelegenheitsgesänge und
Lieder — ist leider nur weniges dem Drucke übergeben worden,
nämlich einige Offertorien, mehrere Marienlieder und zwei Vespern
(bei Zollikofer in St Oallen und im Selbstveriag). Ein Marienlied von
Rutz findet sich in der Jubiläumsgabe der Tiroler Komponisten
»Ein Edelweiß der Makellosen«. Die neueste und größte Komposi-
tion von ihm ist das Singspiel »Die Perle Österreichs«, geschrieben
für die Jugend, zwei- bis vierstimmig, mit Klavier- und Harmonium-
begleitung, welches, wie wir oben bei Prast erwähnten, demnächst
durch den Druck weiteren Kreisen dargeboten werden wird.
Bemerkenswert ist von Rutz noch, daß er durch ein Jahr
Redakteur des »Wyler Anzeiger« (des katholisch-konservativen Partei-
organs in Wyl) und zugleich Referent mehrerer Schweizer Zeitungen
für kirchenmusikalische Aufführungen war. Seiner literarischen
Tätigkeit ist auch ein trefflicher Beitrag zur Diözesangesangsbuch-
frage für Brixen, an welcher Rutz hervorragenden Anteil nahm, zu
verdanken, nämlich die unter dem Pseudonym Ernst von Wilden-
burg veröffentlichte Broschüre:
Über die Geschichte und Pflege des katholischen deutschen Kirchen-
liedes. Bregenz 1902, J, N. Teutsch. 41 S. 8^
VI.
Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes
Vorau
von 1600 bis auf den heutigen Tag.
Dr. Eusebius Kendlmayer.
Eusebiusjohann Kendlmayer, geboren zu Graz, Doktor
der Philosophie, versah von 1675 bis 1685 das Amt eines Novizen-
tneisters und eines Kustos im Stifte Voran. Auf Bitten seines leibh'chen
Bruders, welcher Propst von Rottenmann in Obersteier war, be-
kleidete er auch in diesem Chorherrenstifte durch ein Jahr das Amt
eines Novizenmeisters. Hierauf wirkte er durch acht Jahre als Beicht-
vaterin dem neugegründeten Kanonissenstift zu Kis-Märton in Ungarn,
wohin er auf Andrängen des Kardinals Leopold von Kollonitsch
gesandt wurde. Den Rest seines Lebens verbrachte er in seinem
heimatlichen Stifte, wo er das Amt eines Novizenmeisters und seit
1700 die Würde eines Stiftsdechants innehatte. Er starb als Jubel-
profeß am 23. Juni 1716. Trotz seiner vielseitigen Tätigkeit fand er
noch Zeit, asketische Schriften zu verfassen, welche auch im
Drucke erschienen; es sind folgende:
Canonica reformatio hominis veteris per 10 dies ex operibus S. Augustini.
Devotio in honorem passionis et mortis Jesu Christi. Viennae 1707, Kürner.
Epitome viri ecclesiastici, quid ei cavendum et agendum. Viennae, Kümer,
s. a. n.
Ildephons Kobald.
Ildephons Jakob Kobald, geboren zu Wiener-Neustadt
im Jahre 1678, trat im Jahre 1696 in das Stift Voran ein und wurde
im Jahre 1704 ordiniert Er wirkte als Seelsorger in Rottenmann,
Friedberg, Wenigzeil und St Jakob im Walde, wo er als Pfarrvikar
am 21. April 1735 starb. Kobald war ein tüchtiger Organist und
versuchte sich in mehreren Kompositionen, welche
wohl alle nur Manuskript blieben und in der damaligen
Zeit sehr geschätzt waren. Im Stifte Voran ist von diesen Komposi-
tionen keine mehr erhalten. Vielleicht bewahrt das Musikarchiv der
Domkirche zu Oraz einige von ihnen. Denn nach den Aufzeich-
nungen des Musikarchivs der damaligen Jesuitenkirche, der jetzigen
Domkirche, wirkte Kobald auf dem Chore derselben.
318
Amandus Haring.
Amandus Karl Haring, geboren zu Graz 1686, legte im
Jahre 1710 in Voran die feierliche Profeß ab und feierte am 3. Mai
dieses Jahres seine Primiz. Da um diese Zeit das Stift Vorau mit
der Administration des Chorherrenstifts Rottenmann betraut war,
so mußte Amand Haring von 1710 bis 1718 auf der diesem Stift in-
korporierten Pfarre Irdning die Kaplanstelle versehen, ja er war sogar
zum Administrator dieses Stifts ausersehen. Auf seine Bitten wurde
aber dieses ihm zugedachte Amt einem anderen Chorherm ver-
liehen. Von 1718 an versah Haring die Stelle eines Präfekten im
Vorauerhofe zu Graz, bis er im Jahre 1724 auf den Posten eines
Stiftsdechants berufen wurde, welche Würde er bis zu seinem Tode im
Jahre 1739 bekleidete. Von seinen literarischen Arbeiten
ist nur eine im Drucke erschienen, nämlich:
Sacer Pamassus, in quo a novem Musis todidem heroes apostolid decan-
tantur. Oraecii 1718.
Die übrigen Werke sind nur im Manuskript,
nämlich:
Sacra Metamorphosis sive Transfigurationum Ovidianarum reductio ad
sacram veritatem. 1738, II tomi.
Saeculum scripturistico — chronog^aphicum ab anno 1715 usque ad-
annum 1815.
Textus scripturistico Chronographie! extracti ex universa sacra scriptum
ab anno 1712 usque ad annum 1800.
Johann Zunggo.
Johannes Antonius Zunggo, geboren zu Warasdin in
Kroatien am 11. November 1686, feierte seine Primiz am 4. Ok-
tober 1711. Hierauf war er in der Seelsorge tätig zu Wenigzeil,
ferner auf einer Pfarre in Ungarn, in Irdning und Dechantskirchen,
von wo er im Jahre 1733 als Bibliothekar ins Stift zurückkehrte. Als
solcher entwarf er für die Stiftsbibliothek einen neuen Aufstellungs-
plan und ließ Stempel anfertigen, mit welchen er die Ordnungs-
nummern in Oold und Silber dem Rücken der Bücher aufdruckte.
Dementsprechend legte er die Bandkataloge für die Bibliothek an
und schuf zwei Verzeichnisse mit den Titelkopien der Handschriften
und Wiegendrucke. Seiner ununterbrochenen literarischen Tätigkeit
verdanken wir folgende im Drucke erschienene Werke:
Historiae generalis et specialis de ordine canonicorum regularium S.
Augustini prodomus. Ratisbonnae 1742-45, Lang. II tom. Fol. 1. B. 466 S. mit
einer von Zunggo entworfenen Karte, 2. B. 844 S.
Apocrisis seu responsio ad apologiam, quoae asseritur clare perhiberi, quod
iura fundationis Collegii PöIIensis c. r. L. B. de Neuberg solum radicaliter ...
deferenda sint. Oraecii 1750, Widmanstetten.
319
Apocrisis seu responsio ad apologiam, quae asseritur clare perhiberi, quod
iura fundationis Collegü Poellensis c. r. in Styria . . . principaliter Friderico IV.
et Maximiliano I. deferenda sint. Oraecii 1750, Widmanstetten.
Vita venerabilis servi Dei Thomae a Kempis. Venetiis 1762, Occhi.
Außerdem besitzt die Bibliothek des Stiftes Vorau ein drei-
bändiges Antiphonar in Imp. Folio, welches Zunggo in dem Zeit-
räume von zwölf Jahren mit kunstfertiger Hand geschrieben und mit
Initialen versehen hat Wie er selbst in sechs Oedenkversen am
Ende des Inhaltsverzeichnisses des I. Bandes bemerkt, hat er das
Antiphonar in seinem achtzigsten Lebensjahre vollendet. Für seine
zahlreichen Verdienste wurde der Chorherr Zunggo mit der Würde
eines Notarius publicus juratus und eines Poenitentiarius apo-
stolicus ausgezeichnet Er starb als Jubelprofeß und Jubelpriester am
11. Juli 1771.
Dn Marcelin Simbinelli.
MarcelUn Anton Simbinelli Edler von Battistoni,
Doktor der Theologie, geboren in Graz am IQ. August 16Q7, wurde
im Jahre 1720 ordiniert. Der Propst von Vorau Franz Sebastian
von Webersberg übertrug ihm im Jahre 1724 die Verwaltung der
Stadtpfarre Rottenmann. Als nun im Jahre 1736 das Chorherrenstift
Rottenmann wieder selbständig eingerichtet und mit Chorherren von
Vorau besetzt wurde, ^) trat Simbinelli in jenes Kloster über, wo er
1774 starb. Er schrieb das Erbauungsbuch:
Der bedrängte und sterbende Christ.
Dr. Julius Gußmann.
Julius Franz Oußmann, Doktor der Philosophie und
Bakkalaureus der Theologie, pro suprema eiusdem laurea candidatus
und fürstbischöflich geistlicher Rat von Seckau, geboren zu Wien
am 4. Oktober 1702, legte in Vorau am 8. September 1721 die
feierliche Profeß ab und feierte seine Primiz am 4. Oktober 1725
zu St Stephan in Wien. Nachdem er vier Jahre als Kaplan in
Wenigzeil gewirkt hatte, übernahm er die Stelle eines Bibliothekars
im Stifte. Als solcher machte er sich namentlich um die wert-
volle Sammlung von Handschriften sehr verdient. Heute noch
wird im Stifte Vorau sein Handschriftenkatalog, an dem er sechs
Jahre lang arbeitete, zur Grundlage für alle Arbeiten in diesem
Fache genommen. In den Jahren 1739—1742 und von 1752 bis zu
seinem Tode bekleidete er die Würde eines Stiftsdechants. Während
') S. Seb. Brunner, lEin Chorherrenbuch«. Würzburg 1883, L. Woerl. S. 666.
320
der Jahre 1742—1752 war er Stiftshofmeister und Präfekt der
studierenden Kleriker des Stiftes in Graz. Am 8. September 1771
feierte er seine Jubelprofeß und am 4. Oktober 1775 zu St. Stephan
in Wien seine Jubelmesse. Er starb am 11. Dezember 1776.
ImDrucksindvon ihm folgen de Werke erschienen:
Dissertationes philosophicae, V tomuli. Oraecii 1756— 1761 , Widmanstetten.
Tractatus theologicus. Neostadii 1760, 2 tom 8^
S. Augustini de diversis naturae humanae statibus atque divinae gratlae,
quae in eis correspondent, donis doctrina. Oraecii 1768, Lechner.
S. Augustini de divina gratia, praedestinatione ac reprobatione systema.
Oraecii 1768, Lechner. 2 tom 8°.
Disiertatio canonica historico-critica de clericali instituto, atque respectiva
capacitate ad beneficia ecciesiastica canonicorum regularium S. Aug. Oraedi
1770, Lechner.
Im Manuskript sind von ihm erhalten:
Catalogus systematicus manuscriptorum codicum bibliothecae Vora-
viensis. 1733.
Vitae et scripta Canonicorum regularium, quorum effigies bibliotheca
Voraviensis exhibet. 1734.
Critica super catalogum Dietrici. 1735.
Critica de dedicatione ecclesiae ad S. Thomam in collegio et in oppido
Voraviensi ad S. Egidium. 1736.
Anianus Stadler.
Stadler, Bakkalaureus der Theologie, trat im Jahre 1736
aus dem Stifte Voran in das Chorherrenstift Rottenmann über.
Er versah dann die Seelsorge in der Pfarre Pols und bekleidete als
Pfarrvikar von Pols die Würde eines Archidiakons. Im Jahre 1746
resignierte er auf diese Pfarre.
Franz ToepsP), Propst zu Pollingen, führt ihn in seinem
>EIenchus onomasticus scriptorum S. et Ap. ordinis Canonicorum
Reg. S. Aug.« 2) als Schriftsteller an. Bisher ist es aber nicht möglich
gewesen, die Werke namhaft zu machen, welche ihn zum Verfasser
haben.
Dr. Aquilin Caesar.
Caesar, geboren zu Oraz am 2. November 1 720, erhielt am
28. August 1737 im Chorherrenstifte Voran das Ordenskleid und
brachte sein erstes Meßopfer am 28. August 1743 dar. Er erwarb
Über Toepsl siehe Brunner, »Ein Chorherrenbuch'. Würzburg 1883,
Woerl. S. 77 f.
*) Das von Toepsl verfaßte Werk »Scriptores ordinis Canonicornm Reg-
S. Augustini ordine alphabetico« befindet sich in der Münchner Staatsbibliotfaek
>(Codq. lat. 26400—26428 Fol.)
321
sich das Doktorat der Philosophie und das Lizentiat der Theologie.
Nachdem er bis zum Jahre 1761 als Lehrer am stiftlichen Privat-
gymnasium und als Stiftsbibliothekar gewirkt hatte, wurde er Pfarr-
vikar in Dechantskirchen und im Jahre 1765 in Friedberg. Auf diese
Pfarre resignierte er freiwillig und zog sich wegen seiner Kränk-
lichkeit nach Weiz zu seinem Freunde Josef Peinthor, welcher
dort Dechant und Pfarrer war, zurück. Schon in Friedberg, noch
mehr aber in Weiz, entfaltete er eine rege literarische Tätigkeit, der
wir nachstehende Werke verdanken :
Annales ducatus Styriae. III tomi. Oraecii 1768—1777, Widmanstelten. Der
IV. Band ging leider als Manuskript verloren.
Beschreibung des Herzogthums Steyermark. 2 Theile. Orätz 1773, Lechner
und Orätz 1802, Tusch.
Beschreibung der k. k. Hauptstadt Grätz. 3 Theile. Salzburg 1781, Mayr.
Staat- und Kirchengeschichte des Herzogthum Steyermarks. 7 Bände.
Graz 1786—1788, Weingand, Ferstl.
Abhandlung von der Verbindichkeit zu fasten, und vom Brevier. Graz, 1787.
Die Klerisey hat vermöge ihrer Einsetzung das Recht Gesetze zu geben.
Wien 1787, Kurzbeck.
Gedanken von den Rechten und Freyheiten der k. k. österr. Kirche. 1787.
Meine Gedanken von der Unzertrennlichkeit des katholischen Ehebandes.
Wien 1787, Kurzbeck.
Skizze der Aufklärung. Frankfurt und Leipzig 1788.
Untersuchungen der Schrift des Fr. Neupauer: Über die Nichtigkeit der
sogenannten feyerlichen Klostergelübde. Wien 1788, Kurzbeck.
Nationalkirchenrecht Österreichs. 6 Bände. Graz 1788-1791, Weingand,
Ferstl.
Geschichte der Nuntiaturen Deutschlands. (Leipzig?), 1790.
Wunderwerke der christlichen Kirche in den erste dreyhundert Jahren. Wien.
Während vorstehende Werice im Drucke er-
schienen, blieben folgende Werke Caesars Manu-
skript:
Kritische Abhandlung vom Ursprünge des Stiftes Pol lau. 1770. Mskr. im
Stifte Voran.
Geistreiche Betrachtungen auf ein ganzes Jahr aus den 4 Büchern Thomae
a Kempis. 1775. Mskr. im Stifte Voran.
Patrologia sacra. III tomi 1776. Mskr. im Stifte Voran.
Jus in et circa sacra. Die Primatial und Mayestäts Rechte in zweenen
Theilen. 1781. Mskr. in der Hofbibliothek zu München unter Cgm. 1380.
Unvollendet blieben die Arbeiten:
Geschichte der Gelehrten Innerösterreichs (1. Theil) und Die Kirche von
Utrecht. Mskre. im Stifte Voran.
Der so verdienstvolle und arbeitsfreudige Chorherr A q u i 1 i n
Caesar starb zu Weiz am 2. Juni 17Q2, wo ihm durch den Propst
des Stiftes Voran Theophilus Kerschbaumer im Jahre 1845 ein
Öernik, Schriftsteller der Augfustiner-Chorherrenstifte. 21
.
322
Orabdenkmal gesetzt wurde mit der Aufschrift: »Historiae patriae
patri Aquilino Julio Caesar, Canonico Reg. Lat ordinis S. Augustini
in ecclesiae coUegiata ad D. Thomam Voravii, quondam Vicario in
Friedberg, nato Oraecii die II Nov. MDCCXX, denato hie in Weiz
berg die 11. Junii MDCCLXXXXH lapidem hunc testem venerationis
suae ponendum curavit Th. P. K. P. V. Anno MDCCCXLV. Decem
passibus recto progrediens tumulum offendes.«
Leopold Brigido.
Leopold Michael Brigido, Freiherr von Bresowitz
undMarienfels, geboren am 9. Februar 1 742, Prof eß des Stiftes
Vorau seit 8. September 1762, feierte sein erstes heiliges Meßopfer
am 20. Jänner 1765. Er war Bakkalaureus der heiligen Theologie und
wirkte mit großem Seeleneifer sowohl im Stifte als auch in der dem
Stifte inkorporierten Pfarre Wenigzeil, wo er vom Jahre 1768 bis 1770
den Kaplanposten innehatte, und zeichnete sich durch große geist-
liche Beredsamkeit aus. Da seine Gesundheit sehr schwach war, so
erwirkte er sich vom Apostolischen Stuhle die Erlaubnis, sich säku-
larisieren zu lassen. Am 27. März 1772 verließ er das Stift Vorau
und trat in den Weltpriesterstand über. Seine außerordentlichen
Geistesgaben und seine vortrefflichen Tugendwerke empfahlen ihn
zum Erzbischof von Laibach (7. April 1788). Den erzbischöflichen
Stuhl von Laibach vertauschte Brigido im Jahre 1807 mit dem bischöf-
lichen Stuhl zu Zips in Oberungam, wo er auch am 23. Juli 1816 starb.
Von ihm erschien im Drucke:
Pasioralis epistola. Labaci 1804, Hetzer.
Eduard Domainko.
Eduard Johann Domainko, geboren zu Radkersburg am
22. Dezember 1784, trat, nachdem er Gymnasialstudien und die zwei
Jahrgänge der Philosophie absolviert hatte, zunächst in das Priester-
seminar zu Graz ein und wurde als Alumnus desselben am 21. Sep-
tember 1815 zum Priester geweiht. Aber schon am 21. November
desselben Jahres ließ er sich in das Stift Vorau aufnehmen.
Nach Vollendung der theologischen Studien war er an mehreren
dem Stifte Vorau inkorporierten Pfarren Kaplan, bis er im Jahre 1830
die Lokalkuratie Festenburg erhielt, welche er nach fünfeinhalb
Jahren veriieß, um die Missarstelle im Markte Vorau zu übernehmen.
Als solcher machte er eine Pilgerreise nach Rom. Im Jahre 1838
übernahm er auf Ersuchen des Fürstbischofs von Seckau Roman
Sebastian Zängerle das Amt eines Beichtvaters bei den Karmeliterinnen
323
in Oraz. Von dort im Jahre 1842 zurückberufen, pastorierte er die
Pfarre Wenigzeil bis zum Jahre 1847, worauf er sich wegen seiner
Kränklichkeit auf die in der Pfarre Voran gelegene Filiale Rainberg
zurückzog. Kurz vor seinem Tode, am 10. Oktober 1850, über-
siedelte er in das Stift Er war besonders als asketischer Schrift-
steller tätig. Die von ihm verfaßten Erbauungsbücher erfreuen sich
noch jetzt einer großen Beliebtheit beim Volke.
Im Drucke erschien von ihm:
Erklärung der fünf Stücke zur Beicht Oraz 1823.
Die ganze christkatholische Lehre in Beispielen. Graz 1826. 6. Aufl. Wien
1865, Mechitaristenbuchdruckerei.
Anrede an eine Schaar Wallfahrer zu Maria Zell. Orätz 1836, Kienreich
Andacht zu den 5 Heiligen: Alphons Maria von Liguori, Franz von
Hieronymo, Johann Josef vom heil. Kreuze, Pacificus von St. Severin und
Jungfrau Veronika Giuliani. Orätz 1839, Kienreich.
Erklärung der heil. Sacramente der Buße und des Altars. 3. Aufl. Wien
1840, Mayer u. Comp.
Andacht für das hohe Frohnleichnahmsfest und für die ganze Octave.
4. Aufl. Oraz, Wien 1856, Wendelin.
Häusliche Andacht für christliche Familien. 6. Aufl. Oraz 1865.
Andacht zur schmerzhaften Mutter Gottes. 6. Aufl. Oraz 1868.
Theophilus Kerschbaumer.
Er wurde zu Voran am 4. Jänner 1801 geboren und empfing
am 28. November 1824 im Stifte Voran das Ordenskleid. Im Jahre
1826 war er als Provisor auf der Pfarre Schäfern tätig und im
folgenden Jahre als Kaplan und Novizenmeister im Stifte. Bald
darauf wurde er zum Stiftshofmeister und Präfekt der studierenden
Kleriker des Stiftes in Oraz ernannt Während der fünf Jahre, die
er in diesen Stellungen zu Oraz verbrachte, war er auch akademischer
Prediger für die Hörer der Rechte an der Universität Seit 1833
weilte Kerschbaumer wieder in Voran, und zwar als Vikar der Stifts-
pfarre und Stiftsdechant Da er ein Ordensmann von besonderer
Musterhaftigkeit und Oelehrtheit war, wählten ihn seine Mitbrüder
am 20. Mai 1838 zum Stiftspropst Seine Verdienste in der Folgezeit um
die Ordensdisziplin, um den Wohlstand des Hauses, um Kunst und
Wissenschaft sind nicht gering. Das von seinem Vorgänger Propst
Franz Sales II. Knauer errichtete Hausgymnasium, bestehend aus den
vier unteren Klassen, unterhielt er trotz großer Opfer noch durch die
fünf ersten Jahre seiner Regierung. Den beiden Chorherren des Stiftes,
Eusebius Rößl und Märcellin Schlager, gewährte er Oelegenheit, sich
den Doktorgrad der Theologie zu erwerben. Er ließ alte wertvolle
Gemälde renovieren und legte eine Münzensammlung an, zu der er
2V
324
eigenhändig den Katalog schrieb. Die Bibliothek bereicherte er mit
wertvollen Büchern. Ihm ist vor allem auch die Veröffentlichung des
kostbaren Kodex 276 (alt 11)^) der Handschriftensammlung, welcher
die Kaiserchronik nebst altdeutschen Gedichten enthält, durch den
Sprachforscher und Universitätsbibliothekar in Wien Josef Diemer
(t 1869) zu verdanken. Dieser Kodex, das älteste literarische Denkmal
im Stifte Voran, wurde auf Befehl des zweiten Propstes namens
Bernhard, von einem gewissen Wolfgang in staunenswert zierlicher
Handschrift geschrieben. — Propst Kerschbaumer selbst
sammelte viel Material zu einer Geschichte des
Stiftes, welche anläßlich der Säkularfeier desselben
hätte erscheinen sollen (1863). Der Tod vereitelte jedoch
dieses so rühmliche Unternehmen, er raffte den eifrigen Vorsteher
am 1. Jänner 1862 aus der Mitte seiner Brüder. Seine Vorarbeiten
zur Hausgeschichte sind im Stifte Voran noch aufbewahrt
Gottfried Schreitten
Gottfried Schreitter, geboren am 2. November 1811 zu
Graz, trat nach Vollendung der Gymnasial- und Philosophiestudien
zu Graz am 20. September 182Q in das Stift Voran ein, wo er am
17. April 1833 die feieriichen Gelübde ablegte. Am 7. Dezember 1834
erhielt er die heilige Priesterweihe und am 14. Dezember 1834
feierte er seine Primiz. Nachdem er als Hilfspriester in der Seel-
sorge auf verschiedenen dem Stifte inkorporierten Pfarren Ver-
wendung gefunden hatte, bekleidete er von 1847 bis 1851 die Stelle
eines Bibliothekars im Stifte. Von 1851 bis 1856 war er Pfarr-
verweser in St Lorenzen am Wechsel. Kränklichkeit zwang ihn,
auf seine Pfarre zu verzichten und er zog sich auf die Missarstelle
in Pinggau, einer Filiale von Friedberg, zurück, von wo er im
Jahre 1863 in das Stift zurückkehrte. Schreitter, der ein guter Redner
und feinfühliger Musikkenner war, beschäftigte sich von nun an
viel mit Naturwissenschaften. Er war ein ausgezeichneter Botaniker
und ein vorzüglicher Entomolog. Ihm gelang es, eine neue Spezies
eines Käfers zu entdecken, die nun seinen Namen führt — Er
wurde daher nach seiner Rückkehr in das Stift zum Kustos des
Naturalien- und Münzenkabinetts ernannt, das er durch seine kost-
bare Käfersammlung bereicherte. Diese Sammlung besitzt viele
Duplikate, ja Triplikate.
Als Mitglied des Zoologisch-botanischen Vereines in Wien
*) Über diesen Kodex siehe Nagl und Zeidler, Deutsch-Österreichische
Literaturgeschichte. Wien 1899, Fromme; pag. 150 ff.
325
und der entomologischen Vereine in Stettin und Berlin lieferte er
manche Beiträge für die Publikationen dieser Vereine. Höchst
interessant und wertvoll sind Schreitters Aufzeichnungen und die
Korrespondenzen, welche er mit verschiedenen naturhistorischen
Vereinen, deren Mitglied er war; und mit hervorragenden Gelehrten
führte. Sie blieben leider nur Manuskript und harren im Stiftsarchiv
ihrer Sichtung.
Gottfried Schreitter starb am 3. April 1872.
Franz Sales Prugger.
Prugger, der Sohn eines Salzburger Postmeisters, wurde
am 7. August 1814 in Graz geboren. Er legte dort auch mit gutem
Erfolge seine Gymnasialstudien ab. Da er den priesterlichen Beruf
in sich fühlte und dazu ein besonderer Verehrer des heiligen
Augustinus war, trat er in das Augustiner -Chorherrenstift Voran
ein. Von dieser Zeit an nannte er sich Prugger, während ihm
eigentlich der Name von Pruggern zukam. Am 14. August 1833
legte Prugger die einfachen Ordensgelübde ab und erhielt den
Stiftsnamen Franz Sales. Die feierlichen Gelübde beschwor er am
15. August 1836, und am 28. August 1837 brachte er in der Stifts-
kirche zu Voran sein erstes heiliges Meßopfer dar. Nach Vollendung
seiner theologischen Studien an der Universität in Graz blieb er
einige Zeit im Stifte. Vom Jänner 183Q bis November 1842 war er
Kaplan in Dechantskirchen, wo er sich allgemeiner Beliebtheit er-
freute. Die Leute verehrten in ihm den tüchtigen Katecheten und
Prediger, den edlen Menschenfreund und Förderer alles Guten.
Dabei war es sein eifrigstes Streben, sich immer mehr auszubilden,
und zwar nicht nur in der Theologie, sondern auch in anderen
Wissenschaften. Hauptsächlich pflegte er die Naturwissenschaften und
das Studium der Geschichte. Pruggers Verdienste um die Natur-
wissenschaften wurden im Jahre 1853 durch seine Ernennung zum
Ehrenmitgliede der Zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien aus-
gezeichnet Die Mineraliensammlung im Stifte Voran verdankt ihm
ihre Ordnung, er stand mit den Botanikern im Stifte Admont in
regem Tauschverkehr und erwarb so seinem Ordenshause die Flora
Admontensis; auch die Katalogisierung des reichen Herbariums im
Stifte Voran ist sein Werk. — Im November 1842 wurde er Kaplan
und Katechet im Stifte, dann war er von 1843 bis Oktober 1847
wieder Kaplan in Dechantskirchen und von da an bis zum
2Z Jänner 1849 Kaplan in Wenigzeil.
Vergl. Dr. Johann Weiß, Taubstummen-Director Franz Sales Prugger.
Ein Lebensbild aus Steiermark. Graz 1887, »Styria«.
326
Als im Jahre 1848 die Stelle eines Direktors an dem Taub-
stummeninstitut in Oraz ausgeschrieben wurde, bewog ihn sein
glühendes Verlangen, gerade der leidenden Menschheit zu nützen
und zu helfen, sich um diesen beschwerlichen Posten zu bewerben.
Er erhielt ihn auch im Jahre 1849 definitiv. Mit Hilfe der beiden
einander schroff entgegenstehenden Unterrichtssysteme für Taub-
stumme von Abb6 de PEp6es und Heinike, aus welchen beiden
Methoden er das auswählte, was ihm am zweckmäßigsten erschien,
und mit der Gebärdensprache erzielte Prugger in kürzester Zeit
aufsehenerregende Erfolge. Alle, welche das Institut besuchten,
waren voll des Lobes wie über die Anstalt selbst so über den
Leiter derselben. Der bekannte Direktor des Prager Taubstummen-
instituts und Schriftsteller Wenzel Frost, der die Schüler der Orazer
Taubstummenanstalt zwei Tage lang prüfte, erklärte schließlich:
»die Anstalt steht ganz vorzüglich da; man versteht hier Cretins
zur Erkenntniß Oottes und ihrer selbst zu bringen und sie zugleich
für das praktische Leben zu bilden und gewissenhaft zu machen,
während in anderen Anstalten die Zeit des Unterrichts mit gram-
matischen Formeln ausgefüllt und vergeudet wird, das Herz hin-
gegen leer ausgeht.«
So wirkte Prugger 26 Jahre lang zum Heile jener unglück-
lichen Menschenkinder. Alle seine schönen Lebensjahre, alle seine
reichen Geisteskräfte, alle Liebe und Sorgfalt seines edlen Herzens
-— wie Fürstbischof Zwerger im Jahre 1881 gelegentlich einer
Festfeier in der Taubstummenlehranstalt erklärte — widmete
er den Kindern des Instituts, um sie aus unglücklichen Ge-
schöpfen, soweit es möglich ist, für Zeit und Ewigkeit zu glück-
lichen zu machen, und das nicht bloß in der Vergangenheit, sondern
auch in der Zukunft, da er seine Sparpfennige nicht sparte,
sondern sie zu Stiftungsplätzen verwendete, seinen wahren Namen
aber unter einem angenommenen verbarg. Diese segensreiche
Tätigkeit fand verdienten Lohn. Der Kaiser verlieh dem Chorherm
Prugger im Jahre 1868 das Ritterkreuz des Franz Josef -Ordens
und 1874 den Titel eines kaiserlichen Rates. Fürstbischof Doktor
Ottokar Maria ernannte ihn 1860 zum fürstbischöflichen geistlichen
Rat und Fürstbischof Dr. Zwerger im Jahre 1874 zum Konsi-
storialrat.
Im nächsten Jahre zog sich Prugger, durch den anstrengenden
Dienst aufgerieben, in eine Oartenwohnung an der Wiener Linie
in Oraz zurück, um seine Gesundheit wiederzuerlangen. Hier be-
schäftigte er sich bis zu seinem Lebensende viel mit seinen Lieb-
lingswissenschaften und vergaß dabei nie der Bibliothek seines
327
Stiftes, der er manches kostbare Werk, das er durchstudiert hatte,
zum Geschenke machte.
Am 20. Jänner 1887 wurde der edle Mann begraben, dessen
Leidenschaft es war, »stets an seiner eigenen Bildung zu arbeiten,
um anderen dadurch nützh'ch zu werden, nie dessen zu gedenken,
was er leistete.« — Der gefeierte Historiker Dr. Johann Weiß setzte
dem Verstorbenen in dem Schriftchen »Taubstummen-Director Franz
Sales Prugger. Ein Lebensbild aus Steiermark« (Graz 1887) das
herrlichste Denkmal.
Prugger verfaßte mehrere Berichte über das
Grazer Taubstummeninstitut, so:
Das landschaftliche Taubstummen-Institut in Graz, seine Gründung und
Erweiterung. Graz 1862.
Das landschaftliche Taubstummen-Institut in Graz. 1873.
Ivo
Ivo Franz Eiselt, geboren zu Vorau in Steiermark am
13. November 1821, wurde am 1. September 1842 in dem Chor-
herrenstifte Vorau als Novize eingekleidet und am 26. Juli 1846 in
Graz zum Priester geweiht Er hatte bis 1865 an der Stiftspfarre
die Kaplanstelle inne und versah daneben das Amt eines Direktors
und Katecheten an der stiftlichen Hauptschule, bis sie in die staat-
liche Verwaltung überging. Er wurde dann von seinen Oberen mit
den Oeschäftein eines Keller- und Küchenmeisters betraut. Besonders
verdienstvoll wirkte er aber später als Regenschori, indem er eine
größere Anzahl von kirchlichen Kompositionen zutage förderte,
welche sich, wenngleic h sie die einfachen Verhältnisse eines Land-
chors berücksichtigen, doch durch melodiösen Schwung bei kirch-
lichem Ernste auszeichnen. Dieselben sind niemals im Druck er-
schienen, sie sind nur Manuskript geblieben. Die Bibliothek be-
wahrt von Eiselt zwölf Messen mit zwölf Offertorien und sechs
Requiems für Sopran, Alt, Baß und Orgel, von der Hand des
Komponisten selbst geschrieben. Außerdem befinden sich im Musik-
archiv des Stiftschors zu Vorau mehrere »Tantum ergo« und einige
andere Kompositionen für verschiedene kirchliche Anlässe, welche
Tonstücke auch vom Chorherrn Eiselt komponiert sein dürften, da sie
von seiner Hand ohne Angabe des Namens des Komponisten ge-
schrieben sind. Endlich ist von ihm noch eine Reihe von Messen,,
welche er einzelnen Musikkennern widmete, über einen großen
Teil Steiermarks zerstreut. Die Anzahl dieser Messen beläuft sich
gleichfalls auf zwölf. — Der so überaus eifrige Regenschori zog
sich im Jahre 1874 auf die dem Stifte inkorporierte Lokalkuratie
Festenburg zurück, wo er am 20. Jänner 1889 zur ewigen Ruhe ging.
328
Dn Marcellin Schlagen
Schlager, Doktor der Theologie, geboren zu Pöllau in Steier-
mark am 18. März 1829, ordiniert am 14. Oktober 1851, begann
seine priesterliche Wirksamkeit als Seelsorger in Dechantskirchen
und an der Stiftspfarre. Schon in den ersten Jahren seines Priester-
tums wurde er Professor der Moraltheologie an der k. k. Universität
zu Oraz, an welcher er mehreremal die Würde eines Rektor Magni-
fikus und eines Dekans der theologischen Fakultät bekleidete und
bis 1900 wirkte. Schlager war ein fleißiger Mitarbeiter an der
Linzer »Theologisch-praktischen Quartalschrift«, be-
sonders an der Rubrik »Pastoralfragen und Pastoralfälle«.
Augustin Rathofer.
Rathof er, geboren zu St. Jakob im Walde am 24. Mai 1832,
ordiniert am 29. Juli 1855, wirkte in der Seelsorge als Kaplan zu
St Jakob im Walde, Dechantskirchen und wieder zu St Jakob
im Walde. Seit 1879 versieht er die Seelsorge in der Pfarre Wenig-
zell. Im Drucke erschien von ihm in Seb. Brunners »Ein Chor-
herrenbuch« (Würzburg 1883, L Woerl, S. 638 bis 680) eine kurze
Geschichte des Stiftes Vorau unter dem Titel: »Das
Chorherrenstift Vorau in Steiermark.« Auch Separat-
abdruck. Würzburg und Wien 1882, Leo Woerl.
Im Manuskript sind von Rathofer nachstehende
Oeschichtswerke vorhanden:
Gedenkbuch der Pfarre WenigzeU. Geschr. 1881.
Geschichte des Chorherrenstiftes Vorau und dessen geistlichen Sprengeis.
Geschr. 1884.
Catalogus Reverendissimorum Dominorum CoIIegii Voraviensis Praeposi-
torum et Canonicorum Regularium Defunctorum. 1888.
Gedenkbuch der Pfarre St. Jakob im Walde. Geschr. 1889.
Gedenkbuch der Dekanatspfarre Vorau. Geschr. 1892, verm. 1898.
Mit diesen historischen Arbeiten hat sich der Verfasser ein
Denkmal seines Bienenfleißes aere perennius gesetzt
Norbert Lampel.
Lampel, geboren zu Graz am 5. März 1845, ordiniert am
15. Dezember 1867, wirkte als Seelsorger an der Stiftskirche in
Vorau, in Waldbach und neuerdings im Stifte, wo er im Jahre
1874 auch die Stelle eines Regenschori übernahm und die vom
deutschen österreichischen Cäcilienverein angebahnten Reformen
der Kirchenmusik unter großen Mühen und mit bewundernswertem
329
Fleiße durchführte. Das Musikarchiv des Stiftschors von Vorau
bewahrt viele Arrangements und auch einige Kompositionen
Lampeis, durch welche er die liturgische Musik den dortigen Ver-
hältnissen angepaßt hatte. Im Drucke erschien von ihm ,rDie
neue Orgel im Chorherrenstifte Vorau«, ein Separat-
abzug aus dem »Orazer Volksblatt«. Graz 1890, Styria.
— Norbert Lampel starb am 12. April 1900.
Ottokar Kernstock.
Ottokar Otto Kernstock ist am 25. Juli 1848 zu Mar-
burg an der Drau geboren. Er wandte sich nach seinen 1866 zu
Oraz absolvierten Oymnasialstudien dem juridischen Fache zu, trat
aber bereits im Herbst des Jahres 1867 in das Chorherrenstift
Vorau ein. Während seiner theologischen Lehrjahre zu Oraz genoß
er dort auch am steiermärkischen Landesarchiv durch dessen Direktor
Josef von Zahn einen gründlichen Unterricht in der Urkundenlehre
und Paläographie. Am 28. September 1871 wurde Kernstock ordi-
niert Ein Jahr später erhielt er die Stelle eines Archivars im Stifte,
als welcher er eine wertvolle Pergamentrolle entdeckte, nämlich
den Heiratsbrief des Astronomen Joh. Kepler. Diese Urkunde diente
als Bucheinband. Im Jahre 1873 ging Ottokar Kernstock als Kaplan
auf die Pfarre Waldbach, von wo er jedoch schon nach kurzer Zeit
krank ins Stift zurückkehrte. Drei Jahre lang weilte er nun im Stifte
und beschäftigte sich viel mit wissenschaftlichen Arbeiten und
Forschungen. Vom Olücke begünstigt, machte er im Stifte neuer-
dings mehrere wertvolle literarische Funde. So fand er ein Bruch-
stück eines lateinischen Mysterienspieles aus dem 12. Jahrhundert
»Ordo de Isaak et Rebecca et filiis eorum«, femer entdeckte er
ziemlich umfangreiche, zu Vorsteckblättern und zu Falzen verwendete
Bruchstücke des »Wigalois« Wirnt von Oravenberg aus dem
13. Jahrhundert sowie Kompositionen deutscher Minnelieder
(Heinrichs Frauenlob, Bartels Regenbogen und anderer) aus dem
14. Jahrhundert mit neumatischen Notenzeichen.
Im Oktober 1877 begab sich Kernstock wieder als Kaplan
in die Seelsorge, und zwar nach St Lorenzen. Dort war er bis
zum Jahre 1883, in welchem er nach Dechantskirchen versetzt wurde.
Seit 1887 versah er die Missarstelle zu Reinberg. 1889 übernahm
er die in tiefer Waldeinsamkeit gelegene Pfarre Festenburg, wo
*) Siehe auch Allram und Rebay, Ottokar Ketnstock, der Sänger im Talar.
Ein Lebensbild aus der deutschen Literatur. In »Deutsche Kunst- und Musik-
Zeitung«. Wien 1902. XXIX. Jahrg. § 34 ff.
330
er gegenwärtig noch wirkt und in seinen freien Stunden eine viel-
seitige literarische Tätigkeit entfaltet
Die Bedeutung des Schriftstellers Kernstock liegt ganz be-
sonders in seinen poetischen Erzeugnissen. Die ersten Anregungen
zum dichterischen Schaffen empfing er wohl von seinem Vater,
einem k. k. Beamten, den seine vorzügliche Erzählungsgabe in gleicher
Weise auszeichnete wie seine Liebe zur Natur und zur schönen
Literatur. Großen Einfluß auf die Oeistesfähigkeiten und auf die
dichterische Anlage Kernstocks hatten auch mehrere Professoren
des Orazer Gymnasiums, das er besuchte, vor allem unter den
Benediktinern aus Admont, welche an jenem unterrichteten, der
Philologe Dr. Bußwald, in dem, wie Kernstock schreibt, ein Huma-
nist der Renaissance wiedererstanden zu sein schien, der hoch-
begabte Odendichter Edmund Rieder, welcher seine Schüler für das
Studium der mittelhochdeutschen Sprache und Literatur begeisterte
und andere. Aber auch seinen weltlichen Oymnasialprofessoren
verdankt Kemstock manche Anregung, zum Beispiel dem Mathe-
matiker Krischek, der seine Schuler zu streng logischem Denken
anleitete, und dem gefeierten Historiker und Universitätsprofessor
Dr. Krones (f), welcher es wie kein zweiter verstand, seine Schüler
für das Oeschichtstudium zu erwärmen.
Als Kaplan in St. Lorenzen am Wechsel trat Ottokar Kem-
stock im Jahre 1878 mit den Münchener »Fliegenden Blättern« in
Verbindung und seither ist er ein geschätzter Mitarbeiter derselben.
In den »Fliegenden Blättern« veröffentlichte er damals sein erstes
mittelhochdeutsches Gedicht: »Wie ez deme gesellen des liutpfaffen
ze sant Gilgen ergie, dö er zer alme wolte varen«, dem viele
andere Gedichte, ohne Zweifel »wahre Perlen deutscher Lyrik«,
folgten. Die meisten seiner Gedichte erschienen in den »Fliegenden
Blättern«. Manche seiner Dichtungen, in denen wir oft die alten
trauten Weisen der Minnesänger vernehmen, wurden auch vertont,
so von C. Hirsch seine Landsknechtlieder, herausgegeben unter dem
Titel »Die wehrhafte Nachtigall«, von Ernst Höller das Weihnachts-
drama »Verloren und wiedergefunden« und andere mehr. Eine
Sammlung seiner schönsten Gedichte, zu einem gar lieblich duftenden
Blumenstrauß »Aus dem Zwingergärtlein»« vereint, bot uns Ottokar
Kernstock im Jahre 1901.
Der bekannte Literaturkennerund Literaturforscher P. Dr. Anselm
Salzer von Seitenstetten bezeichnete ihn als einen Dichter von
Gottes Gnaden und schrieb über seine Gedichte »Aus dem Zwinger-
gärtlein«: »Vom Herzen wünsche ich, daß die Weisen, die Kem-
stock gesungen, allerorts erklingen, wo man Sinn und Gefühl für
331
wahre Poesie im Getriebe des Aütagsleben noch nicht verloren
hat ... Es sind durchwegs wirkungsvolle Töne, die der Sänger
hier seiner Harfe entlockt, und sie gehören zu den schönsten und
zartesten der neueren Lyrik.« ^) — Im folgenden sei eine Übersicht
über Kemstocks zahlreiche literarische Arbeiten gegeben:
I. Kunsthistorisches.
Beitrag zur Geschichte der hlg. Gräber. »Kirchenschmuclc«, 1874.
Eine Frohnleichnamsprocession im 14. Jahrhundert. Ebend., 1875.
Die älteren Chorbücher des Stiftes Voran. Ebend., 1876.
Kunst und Künstler in Oststeiermark. »Oststeirische Zeitung«, 1884.
J. C. Hackhofers Festenburger Gemälde. Separatabdruck aus dem »Kirchen-
schmuck« mit einem Titelbild und 5 Tafeln. Graz 1903, Styria. 25 S. 8".
II. Homiletisches.
Drei Trauungsreden: 1872, 1873, 1888.
III. Geschichtliches.
Zur Vervollständigung der Lavanter Bischofsreihe. »Beiträge zur Kunde
steiermärkischer Geschichtsquellen«, 1876.
Aus den Erlebnissen eines deutschen Arztes. »Anzeiger für Kunde der
deutschen Vorzeit. Organ des German. Museums in Nürnberg«, 1876.
Chronikalisches aus dem Stifte Voran. »Beiträge zur Kunde Steiermark.
Gescbichtsquellen«, 1877.
Beiträge zur Geschichte der östl. Steiermark. »Mitteilungen des histo-
rischen Vereines für Steiermark«, 1877.
Das Protocollum Voraviense antiquissimum. »Beiträge zur Kunde Steier-
mark. Geschichtsquellen«, 1887.
Burg Thalberg. »Mittheilungen des bist. Vereines für Steierm.«, 1887,
Thalberger Reminiscenzen. Ebend., 1887.
Oebwin, Propst zu Vorau. »Vereinsgabe des kath. Preßvereines der Diö-
cese Seckau«, 1892.
Conrad IL, Propst von Vorau. »Vereinsgabe des k. Preßv. d. D. Seckau«, 1893.
Gottfried, Prior in Linz. »Vereinsgabe usw.«, 1892.
Artikel »Vorau« in dem von der Leogesellschaft herausgegebenen Werke:
Das sociale Wirken der katholischen Kirche in Österreich. Diöcese Seckau. (Von
Alois Stradner.) Wien 1897, Mayer und C.
Ein Capitel aus der österreichischen Kirchengeschichte. »Correspondenz-
blatt f. d. kath. Clerus Österreichs«, 1897.
Vor 300 Jahren. Ebend. 1898.
IV. Soziales.
Ein echter Patriot muß wohl manchmal ungeduldig werden. »Corre-
spondenzblatt f. d. k. Clerus österr.«, 1898.
Volksbibliotheken und Lesehallen. Ebenda., 1899.
Der bildungsfeindliche Clerus. Ebenda,^ 1900.
Wie man in der Marine über Religion und Sittlichkeit denkt. Ebenda, 1901,
Sp. 276—278.
Hochnothpeinliches. Ebenda, 1901, Sp. 729—730.
Was liest der deutsche Arbeiter? Ebenda, 1902, Sp. 517-521.
') Siehe »Augustinus, Literaturblatt zum Correspondenz- Blatt für den katho-
lischen Clerus Oesterreichs«. XX. Jg. Wien 1901, Nr. 14, Sp. 89.
332
V. Literaturgeschichtliche Abhandlungen.
Mittelalterliche Liedercompositionen. »Anzeiger für Kunde der deutschen
Vorzeit. Organ des Germ. Museums in Nürnberg«, 1877.
Dramatische Reliquien. Ebenda, 1877.
Der kath. Clerus und die Literatur. »Correspondenzbl. f. d. kath. Clerus
Österreichs«, 1897.
Gute Belletristik. Ebenda, 1898.
Dramatische Juden. Ebenda, 1898.
Das Theater am Ganges. Ebenda, 1898.
Paris. Ebenda, 1898.
Freidenkergedanken. Ebenda, 1898.
Der Priester auf der Bühne. Ebenda, 1898.
Steht die kathol. Belletristik auf der Höhe der Zeit? Ebenda, 1899.
Tausend Jahre. Ebenda, 1899.
Veremundus vindex. Ebenda, 1900.
Ein verbotenes Stück. Ebenda, 1900.
Ein antiker Feuilletonist. Ebenda, 1900.
Ein geistlicher Sänger Altösterreichs (Michael Denis). Ebenda, 1902,
Sp. 376-379.
Neulateiner. Ebenda, 1902.
Ein >Los von Rom < -Roman. Ebenda, 1903.
Der Nationaldichter der »Hienzen^. S. »Grazer Volksblatt« 36. J., 1903,
Nr. 105 und 106.
Geschichten zum »Giften«. ^»Correspondenzbl. f. d. kath. Clerus.* 1903.
VL Belletristisches.
Des dreißigjährigen Krieges Friedensfeier. »Deutscher Hausschatz«, 1876.
Die Memoiren eines Folianten. Ebenda, 1878.
Ein Weihnachtsmärchen. Dramatisches Gedicht. Graz 1894, Wagner.
Die Wahrheit wird euch frei machen. »Arbeiterkalender«, 1898.
Im > Einsiedlerkalender« Gedichte zu Bildern von Qehrts, 1900.
Aus dem Zwingergärtlein. Gesammelte Gedichte. München 1901, Braun
und Schneider. 181 S. S\ 2. Aufl. 1904.
Viele Gedichte und Lieder in den Münchener »Fliegenden Blättern« und
in anderen Zeitschriften.
Außerdem viele Rezensionen, besonders im »Augustinus«,
Literaturblatt zum »Korrespondenz-Blatt für den kath. Klerus Öster-
reichs« und in dem von Dr. Fr. Schnürer redigierten »Allgemeinen
Literaturblatt«.
Eberhard Höfler.
Hof 1er, geboren zu Wenigzeil in Steiermark am 9. März 1846
und ordiniert am 21. Juli 1872, arbeitete von 1873 bis 1883 als
Kaplan in der Seelsorge zu Wenigzeil. In den Jahren 1883 bis
1890 war er im Stifte Voran mit dem Oastmeisteramte betraut,
worauf er bis 1900 wieder in Wenigzeil wirkte. In diesem Jahre wurde
er auf die Stelle eines Stiftshofmeisters und Präfekten der Kleriker
333
in Graz befördert Seine reichen Erfahrungen, welche er sich in
seinem seelsorglichen Leben und auf einer Pilgerreise nach Lourdes
im Jahre 1886 gesammelt hatte, verwertete er zu gemutvollen Bei-
trägen in dem »Sonntagsboten«, Beilage zum »Orazer Volksblatt«
(I. »Erinnerungen an Lourdes«, 11. >Von Lourdes nach Paray-Ie-
Monial«, IIL »Nachklänge über Paray-Ie-Monial«; »Ein Tag in
Lyon«; »Ein Spaziergang in und um Oenf«), in dem »Katholischen
Wahrheitsfreund«, Graz, Jahrgang 1897 (»Aus dem Tagebuche eines
alten Landkaplans«), und in verschiedenen Jahrgängen der »Blätter für
Kanzelberedsamkeit« (Wien, Kirsch). In diesen erschienen von Höfler
viele Predigten, Oelegenheitsreden und andere homi-
letische Aufsätze.
Theodorich Lampel.
Theodorich Stan. Lampel, geboren zu Graz am 20. Fe-
bruar 1858, ordiniert am 18. Juli 1880, wirkte als Kaplan und Katechet
zu Voran, Wenigzeil und hierauf wieder im Stifte. Im Jahre 1894
wurde ihm die Stelle eines Bibliothekars und im Jahre 1897 dazu
noch die Stelle eines Regenschori übertragen unter gleichzeitiger
Enthebung vom Seelsorgeposten. Seit 1904 ist er Stiftsdechant
Der eifrige frühere Bibliothekar des Stiftes Voran lieferte B e i-
träge zu Hartwigs »Centralblatt für das Bibliotheks-
wesen«, XIV, 141 (Bücheranzeige Sensenschmieds) und
zu den »Mitteilungen des österreichischen Vereines
für Bibliothekswesen« V, 44 (Exlibriszeichen Georg
Tanstetters).
Ferner erschien von ihm die ungemein fleißige Arbeit »Ein
Antiphonar aus dem Chorherrenstifte Voran«. i)
Separatabdruck aus dem »Orazer Kirchenschmuck«.
Voran 1901, Selbstverlag, 58 S. gr.-8<> mit 5 Tafeln.
Schließlich veröffentlichte Lampel im Verlag der Leogesell-
schaft zu Wien 1901 das bibliographische Werk »Die Incu-
nabeln und Frühdrucke der Bibliothek des Chor-
herrenstiftes Voran«. Vll u. 294 S. 8^.2)
*) Rezensiert von Dr. Anselm Salzer O. S. B. (Seitenstetten) im »Allge-
meinen Literaturblatt«, X. Jahrg. Sp. 590.
*) Siehe die Rezensionen darüber von Gabriel Meier O. S. B. (Einsiedeln)
in »Literarische Rundschau für das katholische Deutschland«, Jahrg. 1902, Sp. 315»
und von Dr. Anselm Salzer im »Allgemeinen Literaturblatt«, XI. Jahrg., Sp. 17.
-m=m
VII.
Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes
Krakau
von 1600 bis auf den heutigen Tag.
Christophor lloniewski.
Christophorus toniewski, artium et philosophiae
Baccalaureus, adeliger Herkunft'), im Jahre 1576 zu Krosno in
Polen geboren, gestorben am 24. Februar 1656, war der erste, der
die Lebensgeschichte des seHgen Stanislaus Kazimierczyk, Chor-
herrn von Kasimir (jetzt Krakau), in polnischer Sprache herausgab.
Dieses Werk erschien im Drucke unter dem Titel:
iywot, Sprawy i cudowne Boskie wstawienie poboinego kapfana Bt.
Stanislawa Kazimierczyka przy Krakowie na Kaimierzu u Boitgo Cia}a Con-
gregacyey Zbawicielowey, Kanoniköw z Lateranu wedlug reguly Sw, Augustyna
Kanonika y Podprzeorzego. »Deus in Sancto via Tua, quis Dens magnus, sicut
Deus noster. Tu es Deus, qui facis mirabilia.« Ps. 76. Ku chwale Bozej y czci
Swi^tych jego wybranych z tym pobofnym y Blogostawionym, dopiero teraz
Polskim j^zykiem napisany dostateczniej y wla^niej, niieli byt przedtem po
Lacinie wydany w roku 1609. przez Ks. Krzysztofa Loniewskiego tegoi Con-
ventu Kanonika z dozwoleniem Starszych w Krakowie w drukarniey Lazarzowey
Maciej J^drzeiowczyk drukowat roku. P. 1617.*)
Am Ende dieser Arbeit befindet sich eine Darstellung des
Lebens des seligen Meinhard, Augustiner-Chorherrn aus dem
Kloster Siegeberg (Zegebert) im Holsteinischen, Bischofs von Kirch-
holm und Apostels der Liven (1186), sowie eine Lebensgeschichte
*) Wie aus Kaspar Niesieckis »Wappensammlung« erhellt, führte Lo-
niewski den Titel »von Nal^cz«.
*) ^Leben, Taten und wunderbare Fürbitte des gottseligen Priesters Stanis-
laus Kazimierczyk, Chorherrn und Vizepriors in Kasimir bei Krakau an der
Corpus-Christi-Kirche der regulierten Chorherren von der Kongregation des
Allerheiligsten Erlösers unter der Regel des hl. Augustin. »Deus in Sancto via
Tua, quis Deus magnus, sicut Deus noster. Tu es Deus, qui facis mirabilia.«
Ps. 76. Zur Ehre Gottes und seiner auserkorenen Heiligen mit diesem Frommen
und Seligen, erst jetzt in polnischer Sprache verfaßt, vervollständigt und be-
richtigt, während es früher nur in lateinischer Sprache herausgegeben wurde
im Jahre 1609, durch Ks. Christophor Loniewski, Chorherrn aus derselben Kon-
gregation, mit Erlaubnis der Oberen.« Krakau. Lazarus-Buchdruckerei. 1617.
Cernik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 22
338
der seligen Jutha, Äbtissin der regulierten Chorherren zu Chetm
(Cholm), die am 5. Mai 1260 im Alter von 40 Jahren starb.
Außerdem veröffentlichte toniewski:
»Regula Beatissimi Patris Aurelii Augustini Hipponensis Epfscopi: De
communi vita Clericorum. Huic adjecta collectio Petri Claretae, Canonici regu-
laris de domo Rudnicensi super statuta Canonicorum Regularium ac modus in-
vestiendi atque profitendi in eodem Ordine canonico cum explanatione ex
Capitulis Statutorum, adjuncta in fine collectione confraternitatum cum canonicis
Tremesnensibus, Czerwenen. Mstovien. Calissien. Klodavien. Prägen. Vratislav.
Viennen. Rudnicen. Sternbergen. Fulnecen. Prostaven. Olomucen. Trebonen,
etc. reimpressa. In usum Canonicorum Regularium Crac. Conventus Eccl. SSmu
Corporis Christi in Casimiria. Cracov. in typographia Matth. Andreov, 1618.
(154 pag.)
Dr. Paul Pukata.
Paul PukaJa, Doktor der Theologie, stammte aus Kazi-
mierz (Kasimir), war Prior in Bychöw und >praedicator Ordi-
narius« an der Fronleichnamskirche in Krakau und starb am
13. Jänner 1631. Er veröffentlichte das Werk:
Genealogia Sacri et Apostolici Ordinis Canonicorum Regularium S.
Augustini Lateranensium S. Salvatoris contexta olim a Joanne de Nigra
Valle Ordinis Praemonstratensium. Nunc vero in lucem edita studio P. Pukalii
(Puka)a), Can. Reg. in Aede SS. Corporis Christi Casimiriae ad Cracoviara
Praedicatoris Ordinarii. Cracoviae, Typ, Matth. Andreov MDCXIX.
Gewidmet ist das Werk Nikolaus Wolski, dem Burgvogte
(Castellaneus) von Witebsk und Gründer des Klosters der Augustiner-
Chorherren zu Krzemienica in Lithauen. ^)
Johann Biesiekerski.
Biesiekierski, welcher vor seinem Eintritt in den Orden
der Augustiner-Chorherren Jesuite gewesen war, im Jahre 1635
zu Kra^nik aus diesem Leben schied und dort auch begraben wurde,
ist der Verfasser der trefflichen Schrift:
Krötka nauka o czci i poszanowaniu obrazöw ^wi^tych, przydane opisanie
obrazu Naj^w. Maryi Panny w kaplicy ko^ciota Boiego Ciata Wielebnych
Ojcöw Kanonikow Later. Sw. Augustyna na Kazimierzu przy Krakowie. >Deus
creavit de terra hominem et secundum imaginem suam fecit illum.c Eccles. 17. v. 1.
(Gedruckt mit Genehmigung der Superioren in Krakau bei Matthias Andrzejow-
czyk. A. D. 1624. 26 Bl., got. Druck, mit einer Titelschrift in Holzschnitt ver-
sehen.) ')
') Vide Jocher, Polnische Bibliographie: Kirchengeschichte No. 9202.
*) »Kurze Belehrung über die Verehrung der Heiligenbilder. Im Anhang
Beschreibung des Bildes der Allerheiligsten Jungfrau Maria in der Kapelle
der Corpus-Christikirche der hochw. lateran. Augustiner-Chorherren in Kasimir
bei Krakau. >Deus creavit de terra hominem et secundum imaginem suam fedt
illum.« Eccl. 17. v. 1.
339
Am Schlüsse des Schriftchens, das eine Belehrung über die ehr-
furchtsvolle Behandlung der Heiligenbilder nebst einer Beschreibung
des Bildes der heiligen Jungfrau Maria in der Kapelle der Corpus-
Christikirche in Kazimierz bei Krakau enthält, sind einige Worte
über die lateranensischen Augustiner-Chorherren beigefügt.
Anmutig ist in dieser Arbeit die Schilderung des Oottesmutter-
bildes, das Biesiekierski folgendermaßen beschreibt: »Das länglich
ovale Antlitz der Mutter Gottes, ein wenig nach rechts hingeneigt,
ist unaussprechlich schön und heiter. Je länger man dasselbe be-
trachtet, desto schöner, heiterer und wunderbarer erscheint es und
man meint, es wolle sprechen. Durch seine Schönheit und Fröhlich-
keit erweckt es im Herzen des Schauenden fromme Stimmungen
und zwingt ihn zur Andacht Wer sich darein vertieft, muß gestehen,
daß Gott diesem Bilde einen besonderen Reiz veriiehen hat, der
es vor anderen Bildern auszeichnet. Mit der rechten Hand zeigt
die makellose Jungfrau ihrem Söhnlein den Apfel, das Symbol der
Sünde der ersten Eltern, mit der linken hält sie das auf ihrem
Schöße stehende Kindlein um die Hüftchen geschlungen und drückt
es sanft an sich. Das Kindlein selbst hält im linken Händchen
eine belaubte Weintraube, wahrscheinlich zur Erinnerung, daß es,
um uns zu erlösen, in der Kelter seiner Leiden am Kreuze den
Weintrauben gleich gepreßt wurde und unserer Erlösung wegen
sein so teures Blut reichlich vergossen hat. Das rechte Händchen
hebt es zum Antlitz seiner liebsten Mutter empor. Welch schätz-
bare und unzertrennliche Kleinodien! Durch göttliche Fügung
konnte der Sohn nicht Mensch werden ohne solche Mutter, es
konnte die Jungfrau nicht Mutter werden ohne solchen Sohn.«
Ferner erschien von Biesiekierski die Schrift:
Szlachcic polski staroiytny, na pogrzebie stawnej pami^ci IMci Pana
Wojciecha Wybranowskiego z Wybranowa kleynotu Poray wystawiony w
ko^ciele Kra^nickim farnym od Ks. Jana Augustyna Biesiekierskiego, Kanonika
Zakonu ^w. Augustyna Congregationis Lateranensis. Cum licentia Superiorum.
(Lublin bei Paul Konrad A. D. 1632. 40 S. in 4^ got. Druck.)»)
Als Manuskript hinterließ er:
Das Leben des seligen Stanislaus Kazimierczyk. 1633. (Diese Hand-
schrift erhielt später der Chorherr desselben Klosters Hyacinth Liberius von
den Jesuiten bei St. Peter in Krakau. Ihr entnahm auch Stephan Ranothowicz
die Beschreibung von 12 Wundertaten des seligen Stanislaus.)
') »Ein altehrwurdiger polnischer Edelmann. Grabrede am Sarge des Hoch-
wohlgebomen Herrn Adalbert Wybranowski von Wybranowo, Ritters von Poraj.
Gehalten in der Kra^niker Pfarrkirche von Ks. Joannes Augustin Biesiekierski,
Regul. Augustiner-Chorherrn Congregationis Lateranensis '(. Mit Erlaubnis der
Ordensoberen.
22*
340
Dn Martin Ktoczyi^ski.
Martin von KJoczynski, Doctor jur. can. et civ., XL Prae-
latus Generalis der lateranensischen Chorherren in Polen und
Lithauen, wurde im Jahre 1562 geboren. Er stammte aus einer
adeligen Familie, welche das Prädikat »Jastrz^biec« führte. Sein
Wappen besteht aus einem mit einem Pfeile durchbohrten Habichts-
flügel. Bevor KJoczyriski lateranensischer Chorherr wurde, war er
Pfarrer in Biecz und Czchöw, dann Domherr in Skalbmierz und
schließlich Aktuarius der Krakauer Bischöfe Georg RadziwiH und
Bernard Maciejowski sowie Auditor der römischen Kurie und des
päpstlichen Ablegaten Franz Simonetti.
Als nach dem Tode des Vorstehers der Krakauer Chorherren
Maniecki (1611) — des X. Generalvorstehers — keiner von den
Kanonikern das erledigte verantwortungsvolle Amt zu übernehmen
wagte, riet Bischof Tylicki, den frommen Priester KJoczyriski dazu
zu berufen, der damals eben nach Rom reisen wollte, um sich
dort in ein Karmeliterkloster zurückzuziehen. KJoczynski weigerte
sich, dem Rufe zu folgen, indem er unter Tränen auf seine Un-
würdigkeit hinwies. Endlich siegte der Gehorsam gegen den
Bischof über seine Demut und am Samstag vor dem Sonntag
Quinquagesimä 1612 trat er in das Kloster der regulierten
Chorherren zu Krakau ein. Obwohl er sogleich zum Prälatus
Generalis erhoben wurde, legte er erst sechs Jahre nach seinem
Eintritte die Ordensgelübde ab. Im Kloster zeichnete er sich
durch viele Tugenden aus, und zwar besonders durch eine
staunenswerte Enthaltsamkeit — er nahm nur dreimal in der
Woche Speisen zu sich. Und wie die Tugenden in ihm im
höchsten Maße vereinigt waren, so war ihm auch keine Wissen-
schaft fremd. Der würdige Vorsteher wurde daher vom Bischöfe
wiederholt mit der Führung wichtiger Geschäfte betraut. Er wurde
zum Synodalrichter, zum Visitator verschiedener Frauenklöster
ernannt und, als es sich um die Beatifikation des Vinzenz
KadJubek und des Johann Kanty handelte, als Kommissär nach
Rom gesandt. Bischof Peter G^bicki ließ von ihm sogar die
Diözesanstatuten ausarbeiten. Die Ordensdisziplin und den Ordens-
geist zu heben, war KJoczyriski Hauptbestreben während der
33 Jahre seiner Regierung. Unter ihm entstanden in Polen die
regulierten Chorherrenstifte Kra^nik, Wolbrom und Sucha, in
Lithauen die zu Krzemienica, Bychöw und Wilna. Alle diese Kanonien
waren wie in geistiger so auch in materieller Hinsicht von dem
Chorherrenstifte Krakau abhängig.
341
Im Jahre 1613 bekam Ktoczyriski von Rom die Erlaubnis, die
Bruderschaft »Quinque vulnerum Christi« an der Corpus-Christi-
Kirche einzuführen. In gleicher Weise rief er die bereits im
Jahre 1347 (15. April), also zur Zeit der Erbauung der Corpus-
Christi-Kirche, vom Papst Klemens V. bestätigte Bruderschaft »SS.
Corporis Christi«, welche mit der Zeit ganz vernachlässigt wurde,
wieder ins Leben. ^) Die Spuren seiner Tätigkeit und seines Eifers
sind heute noch an der Fronleichnamskirche zu sehen: der kühn
gegen den Himmel aufsteigende Turm, zahlreiche Altäre und das
prächtige Grabmal des seligen Stanislaus Kazimierczyk zeugen,
wie sehr er »dilexit decorem domus Dei«. Martin Kloczyriski starb
am 8. Februar des Jahres 1644 und wurde in der Corpus-Christi-
Kirche in einer eigens für ihn erbauten Gruft feierlichst bestattet
Auf der Generalversammlung der regulierten lateranensischen Chör-
herren Polens im Jahre 1647 beschloß der dankbare Orden, sein
Bild mit der Inschrift »Plus quam fundator iste« in der Kirche
aufzuhängen, in welcher er begraben ist.
KJoczynski arbeitete an den:
Constitutiones Synodorum Metropolitanae Ecclesiae Gnesnensis Pro-
vincialium Authoritate Synodi Provincialis Q^bicianae per Deputatos recog-
nitae iussu vero et opera Illmi et Rmi D. D. Joannis W^zyk Dei et A. S. G.
Archiespisc. Gnesn. etc. editae. Cracoviae in Offic. Andreae Petricovii S. R. M.
Typographi A. D. 1630. (4°, 417 S.) — einer Sammlung der ältesten und der
späteren Verordnungen bis zum Jahre 1630.
Das Werk beginnt mit dem Pastoralbriefe des Erzbischofs
Johann W?iyk und mit der Verordnung der Synode zu Piotrköw
vom Jahre 1621, kraft deren die Kodifikation der Synodalkonstitu-
tionen der Onesner Provinz dem Krakauer Archidiakon Johann
Fox (Foxius), dem Pfarrer der Kathedralkirche zu -Luck Franz
Zajerski, dem Archidiakon von Sandomierz Martin KJoczyriski und
dem Domherrn von -Lowicz Nikolaus Skierniewski anvertraut wurde. ^}
Jocher erwähnt, daß der Archidiakon von Krakau Johann Foxius
ferner Martin KJoczyriski und Sebastian Nuceryn, Prediger an der
Krakauer Kathedralkirche, auf Geheiß des Erzbischofs von Onesen
Johannn W?iyk das;
Rituale Sacramentorum ac aliarum ecclesiae caeremoniarum ex decreto
Synodi Provincialis Petricovicensis ad uniformem Ecclesiarum Regni Poloniae
usum recens editum. Cracoviae in Officina Andreae Petricovii 1631. (4', vier
Blätter Einleitung und 151 Seiten.)
zusammengestellt haben.
') Siehe Manuskript Nr. 5357 der Jagelionischen Bibliothek in Krakau
unter »Krakau«, »Lateran. Chorherren .
*) Siehe Jocher, Polnische Bibliographie : Kirchenrecht, No. 7503.
342
Die Einleitung des Rituals enthält einen Hirtenbrief des Erz-
bischofs W^iyk, durch welchen die polnische Geistlichkeit auf-
gefordert wird, sich dieses Rituals, das nach dem Rituale Romanum
redigiert wurde, zu bedienen.^)
Dr. Hyazinth Liberius.
Ein hervorragender Prediger in der Zeit der Könige Johann
Kasimir und Michael Korybut, also in einer Epoche, wo die kirch-
liche Redekunst fast ganz daniederlag, war der regulierte Chor-
herr Hyazinth Liberius. Liberius, der Sohn eines Stadtrates,
wurde im Jahre 1599 in der früher von Krakau abgesonderten
Stadt Kazimierz (Kasimir) geboren. Nachdem er im Eltemhause
einen sorgfältigen Unterricht genossen hatte, bezog er die Jagel-
lonische Universität Um das Jahr 1617 ließ er sich bei den re-
gulierten lateranensischen Chorherren seiner Vaterstadt einkleiden.
Bald nach der Profeß erwarb sich Liberius den Rang eines
Magisters und trug auf der Jagellonischen Universität Philosophie
vor. Später wurde er theologischer Studien wegen nach Rom ge-
sandt. Hier oblag er drei Jahre den Studien, worauf er zum Doktor
der Theologie promoviert wurde. Er begab sich nun nach Mailand,
wo er drei Jahre lang im Kloster der lateranensischen Chorherren
Philosophie lehrte.
Als er wieder zu seinen MitbrOdern nach Krakau zurückgekehrt
war, wurde er wirklicher Prediger (»Ordinarius praedicator«) der
Corpus-Christi-Kirche, Lektor der Philosophie und Magister der
Novizen. — Im Jahre 1640 bestimmte ihn Prälat Ktoczynski mit
Genehmigung des Oeneralkapitels und Bestätigung des Aposto-
lischen Stuhles zu seinem Koadjutor cum jure successionis.
Was Hyazinth Liberius die schwere Bürde des Vorsteheramtes,
das er 1644 übernahm, angenehm machte, war die Liebe seiner
Ordensbrüder und die Hochachtung, die ihm von den Bischöfen
entgegengebracht wurde. Die Bischöfe O^bicki und Trzebicki
schätzten ihn so sehr, daß sie ihn bei allen wichtigen Angelegen-
heiten zu Rate zogen und ihn auch zum Censor aller Bücher re-
ligiösen Inhaltes und zum Visitator der Frauenklöster ernannten.
Zur Zeit der schwedischen Invasion, von der auch Krakau und
Kazimierz heimgesucht wurden, brachte Liberius alle kirchlichen
Kleinode seines Ordenshauses, die Privilegien des Klosters und
den Klosterschatz im Kloster der regulierten Chorherren zu Fulnek
(Mähren) in Sicherheit. Nur zweitausend polnische Gulden ließ er
Jocher, Polnische Bibliographie Bd. III., Rituah'a No. 6.372.
343
den zehn Patres zurück, die freiwillig im Kloster zu Corpus Christi
blieben. Die übrigen Chorherren hatten sich in den Konvent der
later. Chorherren zu Sucha in Oalizien geflüchtet
Hyazinth war bei all seiner Gelehrtheit ein Mann von der
größten Frömmigkeit Besonders verehrte er die seligste Jungfrau
Maria. Ihr zum Preise ließ er im Jahre 1662 eine Kapelle erbauen,
die auf der Außenseite mit der bezeichnenden Inschrift »indignus
sacellanus et servus« versehen ist Ein überaus sanftes Oemüt zierte
den frommen Marien Verehrer, der am 23. Oktober 1673 sein segens-
reiches Leben beschloß. Er hatte 39 Jahre die Würde eines wirk-
lichen Predigers an der Fronleichnamskirche bekleidet und 29 Jahre
die eines Praepositus generalis, beide in der rühmlichsten Weise.
Als Oeneralvorsteher stellte er in manchen Klöstern seines
Ordens die gelockerte Ordenszucht wieder her und vermehrte die
Einkünfte der sehr armen later. Chorherren Polens und Lithauens.
Als Prediger fand Hyazinth Liberius ungemein viele Zuhörer und
großen Beifall. Seine im Drucke erschienenen Predigten wurden
der Geistlichkeit von den Bischöfen sehr empfohlen, sie wurden
weit verbreitet und gern gelesen.
Die von Liberius hinterlassenen Schriften um-
fassen drei Bände in 4^, in gotischem Druck. Die ein-
zelnen Schriften mögen im Folgenden angeführt sein:
1. Gospodarz nieba i ziemi Jezus Chrystus Syn Bo2y wcielony w przednie
uroczysto^ci tajemnic i dziet swoich poboinemu auditorowi na Kazaniach
wystawiony. Druk Baicera ^tnieszkowica w Krakowie. 1657—1669; str. 719.*)
Dieses Werk wird eingeleitet mit einer Widmung an den
Bischof von Krakau, Andreas Trzebicki, und mit dem Dankschreiben
dieses Bischofs an den Verfasser. In dem Schreiben sind die Worte
zu lesen: »Ihr habt durch diese Arbeit Euch und dem Orden einen
überaus großen Verdienst im Himmel erworben, für die Stadt
Krakau und die ganze Diözese einen herrlichen Schmuck geschaffen,
den Predigern endlich ein nachahmungswürdiges Subsidium ge-
geben.« — Der Inhalt des Werkes besteht aus 39 Predigten (je drei
für verschiedene Feste des Herrn) fast durchweg dogmatischen
oder moralischen Charakters. Es sind größtenteils ausgezeichnete
Reden, die noch heute jedem Prediger von Nutzen sein können.
Diesen Predigten sind beigefügt: Weihnachtslieder verschiedener
Stände zum Neujahre und zum Festtage der heiligen drei Könige;
a) eine Predigt auf den heiligen Ignatius, den Stifter der Gesellschaft
*) »Der Herr des Himmels und der Erde Jesus Christus, der menschgewordene
Gottessohn, an den Hauptfesten des Herrn dem frommen Zuhörer in Predigten
dargestellt.« Druckerei Balthasar Smieszkowic. Krakau 1657—1669. 719 S.
^
344
Jesu, und b) eine auf den seligen Johann Kanty (Johannes Canfa'us),
den Theologen und Professor der Krakauer Universität.
a) Przylbica iohiierska z bogatym pszczot rojem w oktaw^ wielld^^o
Patryarchy i fundatora Societatis Jezu ^w. Ignacego przy konklu^yi naboieiistwa
i dzi^kowania Panu Bogu za szc^^liwie przeiyty wiek abo sto lat Soc Jezu r.
1640 dnia 5 sierpnia w Ko^ciele sw. Barbary OO. Jezuitöw zalecona. W
Krakowie, w dnikarni Balcera ^mieszkowica. ^)
Der Autor zählt in dieser Schrift nach dem Breviarium die
religiösen Arbeiten der Jesuiten auf: die Meditationen, Katechisationen,
Missionsreisen und Disputationen mit den Häretikern, er zeigt, wie
die Jesuiten in den Schulen gelehrt haben, wie sie Werke verfaßt
haben und den Nächsten immer mit ihrer Hilfe beigestanden sind.
Oeizig waren sie gegen sich, freigebig und opferwillig, wo es sich
um Oottessachen handelte. Dann erklärt Liberius, wie sich die Mit-
glieder der Soc. Jesu den Titel »Patres /.olz s^oy/iv« erworben haben,
der anderen Orden nicht verliehen wurde, und schließt schön und
erhaben: »Da die Jesuiten sich den Namen vom Heiland genommen
haben, prophezeit ihnen der Verfasser eine schöne Zukunft und
wünscht ihnen, daß sie zum Met der Wissenschaft und Gott-
seligkeit werden«. Zuletzt stehen die Worte aus Ovidii Tristium I.:
»Quo pede cepisti sie bene semper eas. Sicut dies mventutis tuae
ita et senectus tua.« Amen.
b) Lapis angularis, katnieii w^gielny, abo k^tny na poparcie ostabiatego
Krölestwa w ^wi^tobliwym m^zu i sludze boiym Janie Kanty m teologii pro-
fesorze Akademii Krakowskiej upatrzony, a przy zacz^ciu komisyi od ^w. Apost
Stolicy na dalsz4 o ^wi^tobliwego cudach i czci jego w wiernych informacy^
naznaczonej w kazaniu r. 1667 marca 9. w ko^ciele ^w. Anny poboinemu audi-
torowi pokazany.')
Eine vortreffliche Rede, voll Glauben und Begeisterung, aus-
gezeichnet durch reine, schöne, inhaltsvolle und makarismenfreie
Diktion ! Der Prediger weist auf die vielen Wohltaten hin, die von
Johann Kanty für die Jagellonische Universität erfleht wurden, er
preist die Alma Mater, ruft zur Buße und schließt mit einem Ge-
bete zu Johann Kanty.
*) »Der Soldaten-Helm mit reichem Bienenschwarm. Predigt in der Oktav
des großen Patriarchen Ignatius, Gründers Soc. Jesu, beim Schlüsse der Dank-
sagungsandacht für ein glücklich beendigtes Jahrhundert Soc. Jesu, im Jahre 1640
am 5. August in der Jesuitenkirche zur hl. Barbara gehalten.« Krakau, Druckerei
Balthasar Smieszkowic.
*) »Lapis angularis oder ein Eckstein, dem geschwächten Königreiche zur
Stütze gegeben in dem heiligmäßigen Manne und Diener Gottes Johannes
Kanty, Professor an der Krakauer Akademie. Eine Predigt, gehalten vor einem
gläubigen Auditorium in der Kirche zur hl. Anna den 9. März 1667 bei der
Inauguration der vom heil. Stuhl berufenen Komission zum Zwecke weiterer Infor-
mation in betreff der Wunder und der Verehrung des genannten Dieners Gottes.«
345
2. Oospodyni nieba i zietni Najsw. Marya Panna, dwudziest^ kazan na hytnn
ko^cielny >0 g!oriosa Domina c po roinych w Krakowie ko^ciotach wstawiona.
W drukarni wdowy Luk. Kupisz. 1657. 378 Seiten.*)
Dieser Sammlung von Marienpredigten sind drei Predigten auf
den Schutzheiligen Polens, auf den heiligen Hyazinth, und eine auf den
heiligen Augustin beigegeben, die Liberius während einer Visitation
der dem Krakauer Konvent unterstehenden Klöster in der Kirche
zu Bychöw (in Weißrußland) hielt.
Die Marienpredigten, gewidmet dem Bischof Peter O^bicki und
approbiert vom Rektor der Krakauer Universität Stanislaus Roiycki,
wurden in folgenden Kirchen Krakaus vorgetragen: in der Corpus-
Christikirche, in der Pfarrkirche zur heiligen Jungfrau, in der Kirche
der heiligen Katharina, in der Dominikaner- und in der Bernardiner-
kirche, gewiß der glänzendste Beweis, daß Hyazinth Liberius als
besonderer Marien Verehrer allgemein bekannt war. Übrigens zeugen
die Predigten selbst nicht bloß von trefflicher theologischen Bildung,
sondern auch von seiner glühenden Liebe zu Maria.
3. Qwiazda morska Naj^w. Marya Panna trzydziest^ kazaii na hymn »Ave
maris Stella« po röinych w Krakowie ko^cio^ach poboinemu audytprowi zale-
cana od ... Krakow 1670, druk Stanislawa Piotrowczyka. 688 Seiten.^)
Gewidmet ist dieses Werk dem König Michael Korybut ßei-
gedruckt ist der polnische und der lateinische Text des Hymnus.
> Meeresstern« ist das letzte Predigtwerk, das Liberius verfaßte.
Es übertrifft an Trefflichkeit seine erste Sammlung von Marien-
predigten bedeutend. Aus der letzten Arbeit des eifrigen Chorherm
ersehen wir, daß er ein gründlicher Kenner jener Kirchenväter war,
die über die seligste Jungfrau geschrieben haben.
Zur Zeit unheilvoller Kriege, innerer Zwiespalte und der schreck-
lichen Pest fordert er zur Besserung der Sitten und zur Buße auf,
da nur auf diese Weise Oott wieder versöhnt werden könne. —
Wenn Liberius auch S kargas strenge oder Birkowskis nieder-
schmetternde Art des Predigens nicht eigen ist, so weckt und verbreitet
er doch mit seiner sanften, aber schwungvollen Rede in unver-
) »Die Herrin des Himmels und der Erde, die allerseligste Jung^frau
Maria, in zwanzig Predigten, aufgebaut auf dem Hymnus »O gloriosa Domina«,
in verschiedenen Kirchen Krakaus gepriesen.« Druckerei Lukas Kupisz. 1657.
378 Seiten.
*) »Der Meeresstern, die allerseligste Jungfrau Maria. Dreißig Predigten^
aufgebaut auf dem Hymnus »Ave maris Stella«, in verschiedenen Kirchen Krakaus
vor einem gläubigen Auditorium gehalten.« Krakau 1670. Druckerei Stanislaus
Piotrowczyk. 688 Seiten.
Liberius weist in seinen Predigten öfter darauf hin, daß Maria ohne Erb-
sünde empfangen worden, auch ein Beweis, daß schon damals der Glaube an
dieses »singulare Privilegium« Mariens in den Priestern und im Volke Polens lebte
346
gleichlicher Weise den Kult der Schutzheiligen und der heiligen
Jungfrau Maria, welchen er als eines der vorzüglichsten Mittel zur
Abwendung der Strafgerichte Gottes von Polen erachtet ^)
Johann Kuklewicz.
Der lateranensische Chorherr Johannes Kuklewicz, geboren
zu Kazimierz, war als hervorragender Kenner der Rubriken durch
zehn Jahre Verfasser des »Calendarium divini officii«
der KrakauerDiözese. Er starb im Jahre 1652 in Krzemieniec
Dr. Simon Augustin Zegarth.
Zegarth, Doktor der Theologie, im Jahre 1614 geboren,
wurde im Jahre 1631 am Festtage des heiligen Augustinus zu
Kazimierz in den Orden der regulierten Chorherren aufgenommen.
Sein Leben und Wirken gereichte dem Orden zu großer Ehre.
Johannes de Nigra Valle berichtet von Zegarth, daß er »vir excellen-
tissimus in theologicis et mathematicis nee non in aliis scientiis«
war. Nebst mathematischen Werken, die uns leider nicht näher be-
kannt sind, verfaßte er folgende Schriften, die unge-
druckt blieben:
Tractatus sie dictus Trinitarius, seu de Scta. Trinitate.
Tractatus theologici de fine hominis et Incamatione Verbi.
Supplementum ad fasciculum variarium orationum ex diversis auctoribus
in propHum usum collectum per me Simonetn Augustinutn Zegarth, C. R. L
ad aedes SS, Corporis Christi Cracoviae in Casimiria. A. D. 1634 die 6. Aprilis.
Tempore sacro quadragesimali infra Dominicam »Judica« seu Passionis. »Sitnomen
Domini benedictum in saecula.«
Simon Zegarth starb am 14. Februar des Jahres 1656 in dem
Städtchen Stara Wiei (Ollfawa), wo er vor den Schweden Zuflucht
genommen hatte, und wurde im PiaristenkoUegium zu Podoliniec in
der Zips begraben.
Dn Ludwig FaSciszewski.
Einer der berühmtesten Prediger an der Corpus-Christikirche
war der reg. later. Chorherr Ludovikus Fa^ciszewski, Doktor der
Theologie. Dieser wurde später Prior des Konvents der Augustiner-
chorherren zu Kra^nik in Polen, wo er am 26. Mai 1667 aus dem
Leben abberufen wurde. Fa^ciszewski verfaßte einen großen Band
Predigten.
') Cf. Dr. Josef Krukowski : Rozbiör krytyczny kazaii Ks. Jacka Liberiuszt
D. S. T. Proboszczöa ko^cioJa Boiego Ciala Kanoniköw Regulamych na Kazi-
mierzu przy Krakowie. Odbitka z Homiletyki. Naktadem Autora. 1898.
347
Stephan Ranothowicz.
Ranothowicz wurde in Kasimierz geboren und trat Im
Jahre 1637 in das Chorherrenstift Krakau ein. Er war nach seiner
Priesterweihe Rat des Oeneralprälaten der polnischen Augustiner-
Chorherren Wereszczyriski und wurde später mit der Würde eines
Präpositus der Chorherrenklöster Sucha und Kurozw^ki ausgezeichnet
Er starb im jähre 1694. Ranothowicz pflegte mit Eifer historische
Studien. Im Jahre 1660 gab er die Lebensgeschichte des
seligen Stanislaus Kazimierczyk, welche von -Loniewski
(s. d.) stammt, neu bearbeitet wieder heraus:
Jasna Pohodnia iycia Apostolskiego 2ywot Swi^tobliwy bh Stanislawa
Kazimierczyka, najprzöd w Slawney Akademiey Krakowskiey Professora y Ö. Teol.
Bakalarza, potym Canonicorum Regularium S. Augustini u Boiego Ciala na
Kazimierzu przy Krakowie Zakonnika. Wprzod przez Ks. Krzystofa Loniewskiego
Art. et Phil. Bacc. Can. Reg. w. Roku P. 1617. Teraz powtöre przez Ks. Stefana
Ranothowicza, Tegöi Konwentu 2^konnego Kanonika Roku Parisk. 1660. Wysta-
wiona Eccl. SSmi Corporis Christi Casimiriae ad Cracoviam. W Krakowie. W
Drukamiey Dziedzicöw Stanistawa Leilczowskiego Bertut. Roku Pailskiego 1660. ^)
Ein rühmliches Zeugnisvon Ran oihowicz'Arbeit s-
freude sind ferner dessen hinterlassene Manuskripte:
Casimiriae civitatis, Urbi Cracoviensi conformatae, Origo in eaque eccie-
siarium erectiones et religiosorum fundationes nee non series, vitae, res gestae
praepositorum conventus Canonicorum regularium lateranensium s. Augustini
ad ecclesiam ss. Corporis-Christi, descriptae (ad an. 1693) a Stephano Ranotho-
wicz, eiusdem Conventus et ecciesiae canonico regulari. professo.
Das Leben des seligen Stanislaus Kazimierczyk von Christophorus Lo-
niewski . . . neuerdings von P. Stephan Ranothowicz im Jahre 1680 bearbeitet.
(81 BL)
Vita, gesta et miracula B. Stanislai Polonii, Casimiriae ad Cracoviam
oriundi Canonicorum Regularium Lateranensium ss. Salvatoris s. Augustini
Viceprioris . . . autore Martino Baronio Jaroslaviense a. 1609. (92 Bl.)
Cathalogus virorum Illustrium et eruditorum in congregatione nostra
Cracoviensi. (95 Bl.)
Tabula reliquiarum basilicae ss. Corporis Christi Canonicorum regularium
Lateranensium, coordinata mense Martio a. 1701 alia adscripta manu. (97 Bl.)
Urbis Cracoviae descriptio et res gestae in ea ex Joanne Herbuto, regni
Poloniae senatore et historico deprompta. (111 Bl.)
De episcopis Cracoviensibus. (136 Bl.)
') »Eine Leuchte apostolischen Lebens. Heiliges Leben des seligen Stanis-
laus Kazimierczyk, zuerst an der berühmten Krakauer Akademie der Theologie
Bakkalaureus und Professors, dann Canonicorum Regularium S. Augustini an
der Kirche Corporis Christi in Kasimierz bei Krakau Religiösen. Das erstemal
durch Ks. Christoph Loniewski, Art. et Phil. Bacc, Can. Reg., im Jahre d. H. 1617,
jetzt wiederum von Ks. Stephan Ranothowicz, Mitglied desselben Konvents, im
Jahre d. H. 1660 publiziert.« Eccl. SSmi. Corporis Christi Casimiriae ad Craco-
viam. Druckerei Stanislaus Lenczowskis Nachfolger. Bertut. A. D. 1660.
348
Die Beschreibung mancher Angelegenheiten, die in Krakau und Polen
vorgekommen sind. (140 Bl.)
Die Geschichte des schwedischen Überfalls Polens und der Stadt Krakau.
(140 Bl.)
Eine kurze Bemerkung über die Entstehung der Corpus - Christikirche
in Kazimierz bei Krakau und des bei derselben befindlichen Conventes Canoni-
corum regulär. S. Augustini. (143 Bl.)
Die Beschreibung des Klosters der Corpus-Christikirche. (146 Bl.)
Die Beschreibung früherer Ordensregeln. (147 Bl.)
Beschreibung mancher zufälliger Angelegenheiten. (149 Bl.)
Ex Chronica Pauli Piasecii, episc. Premisliensis a. d. 1587 . . . (128 BL)
Dr. Michael Rusiecki.
Nach dem Berichte des Joannes de Nigra Valle studierte
Rusiecki in Olmütz Theologie, erlangte in Krakau den Doktor-
titel, wo er auch in den Orden der regulierten Chorherren trat
Hier erweckte er als »Magister Professorum« die Bruderschaften
»SS. Corporis Christi«, »Quinque Virinerum« und »Annuntiatae
Virginis Litteratorum« zu neuem Leben und gab für sie das Buch
heraus :
Tres Fontes. Notabiliter auctum affectuosissimis preculis.
Wegen seiner hervorragenden Eigenschaften wurde Rusiecki
zum Visitator Commissarius für die Lithauischen Kanonien ernannt
Er leitete ferner mehrere Jahre lang als Prior aufs verdienstvollste
die Kollegien der Augustiner- Chorherren zu Stonim und Wilna
und wurde endlich zum Praelatus generalis der regulierten lateranen-
sischen Chorherren in Krakau erwählt. Michael Rusiecki, der vier-
zehnte in der Reihe der Generalvorsteher, starb am 7. Oktober 1706
im 72. Lebensjahre.
Erwähnenswert ist, daß ihm der Subdiakon der lateranensischen
Chorherren zu Krakau Paulus Fryzneker die Lobrede widmete:
»Insigne solidi honoris Sacra doctoratus theologiae laurea in illustri
et admodum Reverendo Domino D. Michaele Rusiecki celebratum.«
(Cracoviae, typ. Universitatis 1689, Fol.) Fryzneker, ein Sohn des
Konsuls von Krakau, war, nachdem er im Alter von 25 Jahren der
militärischen Laufbahn entsagt hatte, in den Orden der Augustiner-
Chorherren eingetreten, dem er aber schon am 13. April 1690
durch den Tod entrissen wurde.
Dn Aquilin Michael Gorczyi^ski.
In A q u i 1 i n M. G o r c z y ri s k i, Doktor der Theologie und Juris
Can., lernen wir einen ganz besonderen Verehrer des seligen Stanis-
laus Kazimierczyk kennen. Oorczyriski, geboren im Jahre 1656, fand
349
1675 zu Kasimir in den Orden der Augustiner-Chorherren Auf-
nahme, wo er bald das Muster eines Ordensmannes wurde.
Durch Frömmigiceit und Gelehrtheit in hohem Grade ausge-
zeichnet, genoß er das größte Ansehen. Darum wurden ihm, der
im Kloster der Chorherren zu Krakau Magister der Novizen und
Professor der Theologie war, die Ämter eines Generalkommissärs
und Visitators sämtlicher Klöster in Lithauen anvertraut. Zweimal
in seinem Leben unternahm er die Reise nach Rom. Das einemal
erwarb er sich dort bei den Jesuiten das Doktorat. Gorczyiiski,
der auch ein vorzüglicher Redner war, arbeitete unermüdlich als
Gelehrter und Schriftsteller. Seine literarischen Arbeiten weihte er
teilweise dem seligen Stanislaus, dessen Kanonisation er sogar
einzuleiten versuchte, was ihm jedoch nicht gelang. Gott rief ihn
am 16. Februar des Jahres 1713 zu sich.
Gorczynskis Werke:
1. Via Coelestis Philosophi B. Stanislai Casitniritani, Canonici regularis
Congregationis S. Salvatoris Lateranensis, Canonici Cracoviensis professi, per
Propos itiones aeternae veritatis et Sententiam inoffenso pede in vitae cursu
consumata; nee non sub feiicissimis auspiciis et patrocinio Magnifici ac gene-
rös! Domini D. Stanislai de Zdanöw Zdanowski, Burgrabii ac Notarii Castrensis
Cracovien.: Circa festivam sui Patroni translationem votivae devinctionis ergo
luci publicae demonstrata ab A. R. D. Aquilino Michaele Gorczyiiski, Canonico
regnlari Lateranense,S.TheologiaeDoctore et Professore, defendente R. D. Andrea
Beysz, eiusdem Congregat. Canonico reg. Later. S. Theolog. Auditore AA. LL
Philosophiae Baccalaureo. In Canonia SSmi Corporis Christi Anno Viatoris
Del 1693 die 8. Octobris. Cracoviae, typ. Univers. (4 Bogen in Fol.)
Auf der Ruckseite des Titelblattes vorstehender Schrift ist oben
der selige Stanislaus abgebildet, wie er auf den Wolken kniet, in
der Mitte ist ein Wappen, unten eine Abbildung der Fronleichnams-
kirche. (Das Ganze ist gestochen von Joannes Cehoviz.) Der Inhalt des
Schriftchens, das dem Stanislaus Zdanowski gewidmet, ist: »Propo-
sitiones allegoricae: Ex logica (I— XII), ex phisica (XIII— XXVI),
deortu et interitu (XXVI— XXXII), de elementis (XXXIII -XXXIV), ex
animastica (XXXV-XLIII), ex metaphisica (XLIV-LI).«
2. 2y wy wzor Apostolskiey doskonalo^ci, B. Stanislaw Kazimierczyk stawney
Akademiey Krakowskiey Profesor y Sw. Teologii Bakalarz, Zakonu Kanoniköw
Reg. S. Salvatoris Lateran. Theolog y Przeor, pod cieniem Krzyza Öwi^tego,
albo codziennej w iyciu mortyfikacyey, przez Ks. Aquilina Michala Gorczyiiskiego
Prawa Duchownego y Pisma S. Doktora y Profesora S. Stolice Apostolskiey
Pisarza tegoz Zakonu u Boiego Ciala na Kazimierzu Kanonika swiatu wy-
stawiony Roku 1702 w Krakowie w drukarni*Akademickiey. [V Blätter + 164 Seiten
in 4®, gewidmet der Frau des Burgvogtes von Radom Hedwig von Czekarzowice
Lanckorotiska.]')
') »Ein lebendiges Vorbild apostolischer Vollkommenheit, der selige Stanis-
laus Kazimierczyk, Professor und S. Theologiae Baccalaureus an der berühmten
350
In der Einleitung erwähnt der Autor, daß dasselbe Thema bereits
von J. Augustin Biesiekierski (s. d.) im Jahre 1636 bearbeitet wurde,
dieser aber durch vorzeitigen Tod an der Herausgabe seines Werkes
gehindert wurde. Auf Seite 47—102 sind nach der Arbeit des to-
niewski (s. d.) Wunder des Seligen aus den Jahren 1660 bis 1697
angegeben, daran schließt sich von Seite 102—144 die Aufzählung 108
neu wahrgenommener Wunder. Die Seiten 158—168 umfassen zwei
Hymnen auf den seligen Stanislaus. Die ganze Bearbeitung unter-
scheidet sich wesentlich von der des Christophorus -Loniewski.
3. Segregatus a peccatoribus B. Stanislaus Casimiritanus, ut melius propo^
sitorum veritas illucescat, per opposita suam innocentiatn propugnat Praeside
Aquilino Michaela Gorczyiiski . . . Conclusiones. Cracoviae. Typ. Nicolai
Alexandri Schedel 1703. (3 Bogen in Fol.)
4. Inhumati verbi allegoriae, theoriae. (In Fol.)
5. 2r6d}o Troiste Naboieristwa ztrojakiego Bractwa literackiego Naj^wi^t-
szego Sakramentu, Pi^cu ran Chrystusa Pana, Zwiastowania Naj^w. Maryi P. na
Kazimierzu przy Krakowie w ko^ciele parafialnym Boiego Ciala Ks. Ks. Kano-
niköw Reg. Lat. Congregationis SSmi Salvatoris Lateranensis przez Ks. Aquilina
Michala Oorczyriskiego Prawa kanonicznego i Pisma Öw. Doktora i Professora R.
P. 1703, wyd^ne w Krakowie. Wydanie nowe w roku 1862 i 1870.»)
Dieses Werkchen, das 1862 und 1870 in neuer Ausgabe er-
schien, ist der Fürstin zu Klewaii Helene Konstantin Myszkowska,
Kastellanin von Sandomierz und Starostin von Lanckorona, gewidmet.
6. Respirium Viatorum in Solitudine Spirituali. Ubi per devia mundi
aberrantes, fatigati, Sacris Aspirationibus restaurantur. Opera A. R. D. Aquilini
Michaelis Oorczyriski J. U. et Sacr. Tii. Doct. et Profess. Canonici regularis
SS. Congregationis Salvatoris Lateranensis Cracoviae. Typis Alexandri Nicolai
Schedel S. R. M. Ordinarii Typographi A. D. 1704. (VII Blätter -f 608 Seiten
4- IV BI. in 8».)
Dieses Werk ist gewidmet: »Illustriss. et Magnifico D. D.
Stephano de Rychty in Sokolec Kumiecki dapifero Regni, tribuno
artiler. polonae gubernat. Rzeczyczensi . . . Protectori et Maecenati
Amplissimo.« Der Verfasser erklärt sich über den Zweck seiner
Krakauer Akademie, Theologus und Prior im Orden der regulierten Chorherren
S. Salvatoris Lateranensium, im Schatten des heiligen Kreuzes oder der täg-
lichen Abtötung, von Ks. Aquilinus Michael Gorczynski, Juris Canonici et
S. Scripturae Professor und Doktor, Sedis Apostolicae Referendarius, demselben
Orden bei Corpus Christi in Kasimir angehörig. Herausgegeben im Jahre 1702
zu Krakau in der akademischen Druckerei.
') Drei Quellen der Andacht aus den drei literarischen Bruderschaften,
nämlich: des Allerheil. Sakramentes, der fünf Wunden Christi, der Verkündi-
gung der allerseligsten Jungfrau Maria, zu Kasimir bei Krakau in der Pfarr-
kirche der Can. Reg. Lat. Congr. S. Salv. Lateran, bei Corpus Christi. Heraus-
gegeben von Ks. A. M. Oorczyiiski, Juris Canonici et S. Scripturae Doktor und
Professor, A. D. 1703 in Krakau. Neue Auflage A. D. 1862 und 1870.
351
Arbeit, die auf den Lehren der Kirchenväter aufgebaut ist, im Vor-
worte folgendermaßen: »Non est hie animus ex coenobiorum In-
colis silvicolas formare et mundum legitimis spoh'atum decoribus
in nativam vocare ruditatem, sed potius coeno depurare et terrae
habitatores coelo similes reddere unicum erit studium.c i)
7. Joannis de Nigra Valle, Ord. Pracmonstratensis S. R. E. BIbliothecarii
Sacri et Apostolici Ordinis Canonicorum Regularium S. Augustini, Congrega-
tionis SStni Salvatoris Lateranensis Oeneologia quam plurimis, iisque gravissi-
mis et quidem externorum auctoritatibus dilucidata. Et per Canonicos Congre-
gationis Cracoviensis eiusdem Institut!, vitae sanctitate, Status eminentia et doctri-
nae solidltate insignes ampliata. Tum etiam accommodatissimis suo assumptu
et intentioni SchematIbus exornata nee non labore et studio Michaelis Gor-
czynski, J. C. et S. Th. D'" Canonici Regularis Lateranensis, Luci publicae re-
ostensa. Anno Domini 1707. (Sine loc. typ. annot., pag. 122 in Fol.)
Auf dem Titelblatte, das in Stahl gestochen wurde, wird Johann
de Nigra Valle mit einem Buche in der Hand dargestellt Unten
befindet sich die Bemerkung: »Sculpsit Vilnae.« — Das Werk zer-
fällt in zwei Theile. Im ersten Theile befinden sich auf abgesonderten,
unnumerierten Karten die mit den laufenden Nummern 1 bis XII
bezeichneten Schemata, ein jedes juxta praecitatum Joannem
de Nigra Valle pag. 75 ff. Das »Schema de Canonicis Regularibus
Lateranensibus congregationis Cracoviensis, qui nos cum fama
sanctitatis praecesserunt et dormiunt in somno pacis« bringt unter
anderem Notizen über die Krakauer regulierten Chorherren: Jaco-
bus Vadovius, Joann. Nuczkonius, Stanislaus Niedziela, Stan. Mani-
ecki, Martin KJoczyriski, Hyacinthus Liberius, Victor Wereszczyriski,
Michael Rusiecki, Adam Siborius, Valentin Kuczborski, Nicolaus
de Radomsko, Albert Sowiriski, Innocentius Johann Siekierski, Jo-
hann Bapt. Malonowski, Martin Leonowicz, Christophorus -Loniewski
und Simon Augustin Zegarth.^)
8. Congregacya albo Bractwo pod tytulem Pokoju y Protekcyey S. Mariae
de Oratiis to jest Naj^wi^tszey Maryey Laskawey od Powietrza Otodu y Woyny.
W Ko^ciele Kanoniköw Zakonnych na Antokolu przy Wilnie Zgromadzone.
Wtym za^ roku 1710 drukiem ^wiatu obwieszczone przez pewnego Zakonnika
Congregationis S. Salvatoris Lateranensis. W Krakowie. W Drukami Akademickiej.
Pag. 100 in 8°. »)
') Vide Jocher a. a. O. 564. 3.
'') Vide Estreicher: Polnische Bibliographie, Band XVII, lit. g, pag. 243. 6.
■) Die Kongregation oder Bruderschaft unter dem Titel : Frieden und Protek-
tion S. Mariae de Qratiis, d. i. der seligsten Jungfrau Maria, der gnädigen Behüterin
vor Pest, Hunger und Krieg. Gegründet in der Kirche der Regulierten Chor-
herren in Antokol bei Wilna. In diesem Jahre 1710 neu herausgegeben durch
ein Mitglied der Kongregation S. Salvatoris Lateranensis. Krakau. Druckerei der
Krakauer Akademie. Pag. 100 in 8^
352
Diese Schrift enthält die Aufzeichnung verschiedener Ver-
pflichtungen, Privilegien und Gebete der Bruderschaft »S. Mariae
de Gratiis«, welche in der Kirche der lateranensischen Chorherren
in Antokol, einer Vorstadt von Wilna in Lithauen, eingeführt war. *)
Dn Johann Herkulan Matuszewicz.
Johann Matuszewicz, Doktor der Theologie, aus einer
adeligen Familie mit dem Prädikat »tab^df« (Schwan), war der
XVI. Generalprälat der regulierten lateranensischen Chorherren in
Polen und Lithauen. Er muß ein sehr verdienter und gelehrter Mann
gewesen sein, da ihm so viele Lobredner erstanden, unter anderen
in Franziskus Barariski^), Can. Reg. Lat S. Theolog. Auditoie,
welcher die Schrift verfaßte: »Corona virtutis et eruditionis, theo-
logica laurea eruditio capiti D. Joannis Herculani Matuszewicz
imposita« (Cracov. typ. Franc. Cezary 1711, 8 pag. in Fol.), in dem
lateranensischen Chorherrn und Hörer der Theologie Simon Ja ro-
szewicz^), der Matuszewicz in dem Schriftchen pries: »Echo ultra
sacrum Augustini locum, vocis exprimentis virtutes, sapientiam et
meritorum iustam mercedem D. Joannis Herculani Matuszewicz
resonans« (Cracov. typ. Fr. Cezary, 1711; 12 pag. in Fol.), und in
Franziskus Hieronymus Pluciriski, Phil. Dr. in Collegio Nowod-
worsciani von dem die Lobrede stammt: >Honor theologicus
^) Von einem Anonymus, der zur Zeit Oorczyiiskis Chorherr von Krakau
war, erschien die Schrift: Rozmowa katolika z Dyssydentem przez Kanonika
zakonnego Lateraneiiskiego Professa Krakowskiego spisana y do druku podana
Roku Paiiskiego 1725. W Krakowie w Drukami Wdowy y Dziedzicöw Fran-
ciszka Cezarcgo J. K. M. y J. O. X. Biskupa Krakowkiego Xsi^z^cia Siewier-
skiego Typografa. 16". 99 S. Verdeutscht: Zwiegespräch zwischen einem Katho-
liken und Dissidenten. Von einem regulierten lateranen. Chorherrn, Profeßen
in Krakau, verfaßt und publiziert 1725. Krakau. Druckerei der Witwe und Erben
Franciscus Cezary. Typograph Seiner Kon. Majestät und des Hochwürdigsten
Bischofs von Krakau, zugleich Fürsten von Severien.
In der Approbation dieser Schrift wird dem Autor das Lob gespendet,
daß er ein wissenschaftliches Werk würdig fortsetzte. In der Tat verfaßte der
Autor, wie aus der Vorrede erhellt, bereits einen ähnlichen Dialog über die
hl. Eucharistie.
^) Baraiiski war später Prior in Wolbrom und hierauf Prediger an der
Corpus-Christikirche in Krakau. Er starb am 25. September 1726.
=*) In dem Manuskript »Memoriale Fratrum et Benefactorum defunctorum
Congregationis Canonicorum Regularium Lateranensium«, das in der Bibliothek
der regulierten Chorherren zu Krakau aufbewahrt ist, ist auf pag. 39 über
Jaroszewicz folgendes zu lesen: »Obiit R. R. D. Simon Jaros ze wie z, S. Th.
Dr. laborum ac meritorum plenus . . . uti basis et columna Congregationis existens
ad varias Praeposituras evectus, ultimo in Praeposituram Crcmeneccnsem,A. D. 1748
die 4. Januarii.« Er war auch Professor der Philosophie und Theologie.
353
omnium maximus virtuti et sapientiae perillustris D. Joanni Hercu-
lano Matuszewic oblatus« (Cracoviae typ. Fr. Cezary. 1711 ; 14 pag.
in Fol.).
Matuszewicz selbst (f am 10. Februar 1737) schrieb
das Werk:
Canonlcus reg^laris Lateranensis in Polonia et in M. D. Lithuaniae
explicatus. (Zu Krakau gedruckt 1720 und 1726, in 4°.)
Seiner Fürsorge und Arbeit verdanken wir auch die Zusammen-
fassung und Herausgabe der D i s z i p 1 i n a r s t at u t e n f ür die latera-
nensischen Chorherren des Klosters zu Corpus Christi in Krakau und
der diesem Kloster untergeordneten Konvente in Polen und Lithauen
unter dem Titel:
Constitutiones Canonicorum Regularium Lateranensium in Conventu
Generali Sacratissimi Corporis Christi Casitniriae ad Cracoviam conscriptae. Ab
Excellentissimo , Illustrissimo ac Reverendissimo Domino Camillo Paulutio,
Sacrosanctae Lateranensis Ecclesiae Canonico, Utriusque Signaturae Referen-
dario, Dei et Apostolicae Sedis Qratia Archiepiscopi Iconien. . . . Sanctae Sedis
Apostolicae in Regno Poloniae et Magno Ducatu Lithuaniae cum facultatibus
Legati de latere Nuncio, Approbatae et Ad Observandum Propositae Anno Do-
mini MDCCXXXII.
Dieses Werk zählt zwanzig Blätter (40 Seiten). Es enthält außer-
dem fünf nichtpaginierte Blätter. Auf dem dritten derselben be-
findet sich ein dem Lobe des Mutterklosters zu Corpus Christi und
dem Lobe des Oeneralprälaten Herkulanus Matuszewicz geweihter
Hexameter, auf dem letzten nichtbezeichneten Blatte ist die Appro-
bation vom päpstlichen Nuntius Kamillus Paulutius.
Matuszewicz hinterließ auch ein Manuskript:
Tractatus de Augustissimo Divinae Incarnationis Mysterio. Cod. pap.
saec. XVIIL in 4to, pag. 158 und 252.
Dr. Adalbert Bertrand Grabowski.
Der lateranensische Chorherr Adalbert Grabowski, Pro-
fessor und Doktor der Theologie, Prediger im Krakauer Konvent
der regulierten Chorherren, ein eifriger Förderer der hier bestehen-
den Bruderschaften, gestorben am 15. April 1770, gab heraus:
1. 2ywot Bh Stanistawa Kazimierczyka Kan. Reg. Lat. w Konwencie Boiego
Ciala na Kazimierzu przy Krakowie w iyciu i po ^mierci cudami s^awnego w
Roku 1 609* przez Marcina Baroniusza w j^zyku kciiiskim napisany, w roku 1617
przez Ks. Krzysztofa Loniewskiego Kan. Reg. Lat. na j^zyk polski przeloiony, w
roku zai 1763 staraniem Ks. Wojciecha Orabowskiego Kan. Reg. Lat. z przydaniem
cudow 4*y raz przedrukowany w Krakowie, w drukami Akademickiey. [VI
+ 136 Seiten in 4^ gewidmet dem XVIIL Oeneralprälaten der Cliorherren in
Polen und Lithauen Lorenz Floridus Chmielecki.] ^)
*) »Leben des seligen Stanislaus Kazimierczyk, Can. Reg. Lat. in dem
Konvent Corporis Cliristi in Kasimierz bei Krakau; im Leben und nach dem
Cernfk, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 23
35 4
Der polnische Schriftsteller ChJ^dowskl ist der Meinung^
diese Ausgabe der Lebensgeschichte des seh'gen Stanislaus sei die
fünfte Auflage eines und desselben Werkes. Wie er zu dieser
Meinung kommt, ist schwer zu erklären, da ja doch Baronius und
toniewski das Leben des heiligmäßigen Chorherrn in ganz anderer
Weise bearbeiteten, so daß ihre Werke als frühere Auflagen nicht
gelten können J)
2. Cnotliwy y Cudowny ^ywot Wielkiego Shigi Boiego B. Stanislawa
Kazimierczyka, nayprzöd w przeslawney Akademiey Krakowskiej Swi^tej Teo-
logii Baka}arza, potym w Konwencie Boiego CiaJa na Kazimierzu przy Krakowie
Kanoniköw Zakonnych Lateranenskich Swi^tego Augustyna Professora y Przeora,
w iyciu i po ^mierci cudami slawnego. Nayprzöd od Marcina Baroniusza
Kleryka Jarosfawskiego w roku 1609 stylem tacinskim wypisany, Potym przez
Ks. Krzysztofa Loniewskiego tegoz Konwentu Kanonika w Roku 1617 ku czci y
chwale Boiey po polsku wydany. Za czasetn iasnq pochodni^ zycia Apostolskiego
przez Ks. Stefana Ranothowicza tegoi Zakonu w roku 1660 o^wiecony. Znowu w
Roku 1702 od Ks. MichaJa Aquilina Gorczyiiskiego , Prawa Duchownego y
Pisma Swi^tego Doktora y Professora ä. Stolice Apostolskiey Pisarza tegoz
Zakonu Kanonika, stylem y Konceptami z przydaniem cudöw przyozdobiony.
Na ostatek przez Ks. Wojciecha Bertranda Grabowskiego, Doktora Sw. Teologii
y Kaznodziei^ ordynaryusza w tymze Konwencie, z dozwoleniem Starszych
polskiemu ^wiatu roku 1763 przetozony. IV Blätter -h 126 Seiten.*)
Es ist ein Abdruck des Werkes von A. M. Oorczynski, das
von der 56 Seiten starken Broschüre des Baronius ganz und gar
verschieden ist Auf der Rückseite des Titelblattes ist unter dem
Wappen des Boricza Chmielecki, dem das Werk gewidmet ist, die
Tode durch Wunder verherrlicht. Im Jahre 1609 durch Martin Baronius in la-
teinischer Sprache verfaßt, im Jahre 1617 durch Ks. Christoph Loniewski Can.
Reg. Lat. ins Polnische übertragen, im Jahre 1763 von Ks. Adalbertus Ora-
bowski Can. Reg. Lat. durch Hinzufügung der Wunder vermehrt und das vierte-
mal herausgegeben.« Druckerei der Krakauer Akademie.
*) Vide Estreicher, »Polnische Bibliographie s Band XVII, lit. g.
*) »Das tugend volle und wunderbare Leben des großen Dieners Gottes
Stanislaus Kazimierczyk, zuerst an der berühmten Krakauer Akademie Sacrae
Theologiae Baccal., dann im Konvent der Regulierten Chorherren vom heiligen
Augustin bei Corpus Christi in Kazimierz bei Krakau Professors und Priors;
im Leben und nach dem Tode durch Wunder berühmt. Das erstemal von
Martin Baronius, Clerico Jaroslaviensi, im Jahre 1609 lateinisch geschrieben.
Hierauf von Ks. Christoph Loniewski, Religiösen desselben Konvents, 1617 zur
Ehre und zum Ruhme Gottes ins Polnische übersetzt. Im Laufe der Zeit durch
das Werk »Eine Leuchte apostolischen Lebens« von Ks. Stephan Ranothowicz,
Mitglied desselben Konvents, im Jahre 1660 verherrlicht. Wiederum im Jahre
1702 von Ks. M. A. Gorczyiiski, Juris canonici et S. Scripturae Doctor et Professor,
des Apostolischen Stuhles Referendarius, Mitglied desselben Konvents, verbessert
bezüglich des Stils und der Ausdrucksweise und vermehrt durch Erzählung der
Wunder ; endlich von Ks. Adalbert B. Grabowski, S. Th. Doktor und ständigem
Prediger desselben Konvents, mit Erlaubnis der Ordensoberen dem polnischen
Volke im Jahre 1763 übersetzt.«
355
in vier Zeilen enthaltene poetische Widmung zu lesen. Auf Seite 34—41
sind verschiedene Autoren zitiert, welche die Heiligkeit des seligen
Stanislaus Kazimierczyk bezeugen, so Ubiszewski, Ranothowicz,
Bzowius, Nakielski, Opatovius, Skrobiszewski,W. Morawski, F. Dryacki,
Jan z Trzciany, And. Oranowski, St Bystrzycki, Johann Cynerski,
And. Cellarius, Gabriel Pennotus, C du Molinet, Sam. Brzozewski,
M. Baronius, H. Pruszcz. Im zweiten Teile von Seite 41—86 sind
197 Wunder angeführt, von denen man schon vor dem Jahre 1660
Kenntnis hatte, meistens wunderbare Heilungen von Geschwüren
und Fiebererkrankungen. Unter anderen wurde auch der berühmte
Musiker von Krakau Jakob Niederiand wunderbar geheilt. Der dritte
Teil des Buches endlich führt uns 108 nach dem Jahre 1660 neu
geschehene und wahrgenommene Wunder vor Augen (Seite 87
bis 121.) Diese Genesungen betreffen hauptsächlich Angehörige
des Ordens der Augustiner-Chorherren und Bürger der Stadt Krakau.
Den Schluß des Werkes bilden Hymnen und Gebete sowie ein
Geständnis des Fähnrichs Johann K. Oraczewski, der hiermit seine
wunderbare Genesung bezeugt. Das »Reimprimatur« ist unterzeichnet
von Kasimir St^plowski im Jahre 1763. ^)
Felix Sliwinski.
Felix Teotonius Sliwinski, C. R. L von Krakau, ge-
storben in Kra^nik am 20. Dezember 1795, hinteriieß als Manuskript:
Theologiae Dogmatico-Scholasticae ad mentem Romano-catholicae Eccle-
siae et Sanctorum Patrum Junioribus Canonicis Regularibus Lateranensibus
Congregationis Cracoviensis sub regimine Reverendissimi Sebastian! Guiraudi
KwiatkowskI, Generalis Praepositi Patris Munificentissimi, per . . . ejusdem Con-
gregationis Canonicum et in Theologia Professoren! in Conventu Generali
Sacratissimi Corporis Xti Casimiriae ad Cracoviam traditae et Anno Salutis 1785
Die 16. mensis Novembris inchoatae. Tractatus Prolegumenus. In quo non solum
continentur ea, quae ad ipsius scientiae Theologicae notitiam pertinere videntur,
verum etiam de principiis seu locis theologicis exactius explicata doctrina re-
periuntur. — Cod. pap. in 4to., 528 pag.
Johann Kanty ChodanL^)
Der regulierte lateranensische Chorherr Johann Chodani,
das Kind einer armen italienischen Familie, wurde am 16. Ok-
tober 1769 zu Krakau geboren. Er studierte an der Krakauer Aka-
demie und erlangte wegen seiner Beredsamkeit bald als Prediger
der Krakauer Kathedralkirche Berühmtheit. Aber auch als Professor
der Dogmatik und der Hl. Schrift an der Jagellonischen Universität
') Estreicher a. a. O.
') Cf. Nowodworski, »Kirchliche Enzyklopädie«, B. III, »Chodani^.
23*
356
hatte er einen bedeutenden Ruf. Im Jahre 1804 erhielt er die Er-
laubnis, aus dem Orden der Augustiner-Chorherren in den Welt-
priesterstand zu treten (>obtinuit saecularisationem«). Schon im
folgenden Jahre verlieh ihm die Akademie zu Wilna das Amt eines
Predigers an der Kirche des heiligen Johann und im Jahre 1808
wurde er zum außerordentlichen Professor der Moral- und Pastoral-
theologie an dem berühmten Seminarium in Wilna ernannt Seit dem
Jahre 1809 besaß er ein Kanonikat an der Kathedralkirche in Wilna.
Chodani starb in dieser Stadt am 31. Juli 1831. Seine reiche Biblio-
thek ging in den Besitz der Wilnaer Universität über.
Von den liberalen Ideen seiner Zeit durchdrungen, übersetzte
Johann Chodani, als er noch in Krakau weilte, Voltaires Werke »Dis-
cours sur rhomme« und die >Henriade« ins Polnische (*Wiersz o
cztowieku. Krakow 1800.« — Henriada. Krakow 1803. In
Krakau erschien von ihm 1800 auch eine Übersetzung von Oeßners
»Idyllen« (Sielanki. Krakow 1800). Seinepolnischen Über-
setzungen von Lessings »Nathan der Weise« undvon
Wielands »Oberon« und »Musarion« blieben Manu-
skripte.
Chodanis spätere Arbeiten:
Etyka chrze^cijanska, czyli teologia moralna do uiycia szkolnego zasto-
sowana przez A. K. Reybergera, przeWad z Jaciriskiego. Wilno 1821 — 1822,
3 tomy. ')
Nauka chrze^cijaiiskiej katolickiej religii w trzech cz^^ciach ulozona.
Wilno 1823.')
Teologia pasterska podlug Giftschütza. Wilno 1824.*)
Kazania Ks. Jana Chodaniego z pozostalych po ämierci r^kopismöw.
Wydanie drugie 1832, 2 tomy.*)
Rzut oka na celniejsze zasady nauki obyczajowej, przeklad z Gawre. (Mskr.)^)
O w>niowie Kaznodziejskiey, tlömaczenie ks. Maury. (Mskr.)**)
Historya blblijna dia mlodzierzy przeklad z ks. Schmida. (Mskr.)')
*) Christliche Ethik oder Moraltheologie für den Schulgebrauch lateinisch
bearbeitet von A. K. Reyberger. Aus dem Lateinischen übersetzt von Chodani.
Wilna 1821-1822. 3 Bände.
*) Lehrbuch der katholischen Religion in drei Teilen. Wilna 1823.
') Pastoral theologie im Sinne Giftschütz'. Wilna 1824.
*) Predigten des Joannes Chodani aus hinterlassenen Manuskripten
nach seinem Tode herausgegeben. Zweite Auflage 1832. 2 Bände.
■*) Ein Blick auf die wichtigeren Prinzipien der Moraltheologie von Gavrc,
übersetzt von Chodani.
^) Kanzelberedsamkeit von Maury, übersetzt von Chodani.
') Handbuch der biblischen Geschichte für die Jugend von Schmid, über-
setzt von Chodani.
357
Peter Arbues Studentowicz.
Das Mitglied des Krakauer Stiftes der regulierten Chorherren
Peter Studentowicz, geboren am 1. März 1798 in Bral^ka,
gestorben den 29. April des Jahres 1870, verfaßte wohl in der Zeit
von 1860 bis 1870:
Historya Ks. Ks. Kanoniköw Regularaych Lateraneiiskich w Polsce od
roku 1750—1860 przez Ks. Piotra Studentowicza, czlonka Zgromadzenia Krakow-
skiego. (Mskr.) *)
Diese Chronik, welche ungedruckt blieb, enthält interessante
Details über die früher von Krakau abgesonderte, reiche und sehr
entwickelte Stadt Kazimierz.
Bertrand Jabtofiski.
Bertrand Jabtoriski legte im Jahre 1842 bei den regu-
lierten Chorherren zu Krakau die Ordensgelübde ab. Er starb in
Kra^nik, wo er Magister der Novizen war. Seine Mitbrüder be-
weinten bitter seinen Tod. Sie verloren in ihm einen Priester, der
anderen als Vorbild diente.
Von Jabtoriski ist folgendes Manuskript vor-
handen:
Teologia Duchowna, trzema doskonato^ci drogami do Boga prowadz^ca,
na trzy cz^^ci podYug rözno^ci drög, to jest oczyszczajqcej, o^wiecaj^cej i
vednocz^cej podzielona. ^)
Eduard Gajowy.
Der lateranensische Chorherr von Krakau Eduardus Petrus
Oajowy, geboren 1851, zum Priester geweiht 1875, Prior des
Konvents von 1893 bis 1896, gestorben den 9. März 1904, ver-
öffentlichte eine
Kurze Geschichte und Beschreibung des Chorherrenstifts (reg. Kanoniker)
zu Kasimir bei Krakau. (Siehe Brunner »Ein Chorherrenbuch«, Würzburg 1883
Seite 264 ff.)
Stanislaus Stotwiriski.
Stanislaus Stotwiriski wurde im Jahre 1828 zu Betiyce
im Königreich Polen geboren. Den ersten Unterricht erhielt er in
seinem Geburtsorte; später besuchte er das Gymnasium in Lublin.
Dem Rufe Gottes folgend trat er im Jahre 1846 zu Kra^nik in den
Orden der lateranensischen Chorherren. Damals bereitete sich
^) Geschichte der Regulierten Lateranensischen Chorherren in Polen vom
Jahre 1750—1860 von Kanonikus Peter Studentowicz, Mitglied des Krakauer
Konvents.
*) Die Theologie, die auf drei Wegen der Vollkommenheit zu Oott führt ;
in drei Teilen nach Art der Wege, des purgativen, illuminativen und unitiven,
dargestellt.
358
neuerdings ein Aufstand der unter dem Joche der russischen Herr-
schaft schmachtenden Polen vor, denen die russische Regierung
mit dem icathoHschen Glauben zugleich die sicherste Grundlage
der Nationalität zu entreißen suchte. Die polnische Jugend wollte
den Kampf für die Freiheit entscheiden. Das ganze alte Polen sollte
in seiner vollen nationalen Unabhängigkeit wiederhergestellt werden.
Auch Stotwinski stellte sich mit anderen Klerikern in den
Dienst seiner Nation. In der Stadt und in den herumliegenden
Dörfern klärte er mit ihnen die Jugend auf und erweckte ihren
patriotischen Sinn. Diese Arbeit, die im geheimen geschah, wurde
aber bald von der russischen Regierung entdeckt. Die Kleriker
wurden teils nach Sibirien gesandt, teils in den Kerker geworfen.
Frühzeitig gewarnt, floh Stotwinski nach Krakau, wo er im Kloster
der regulierten Chorherren zu Corpus Christi seine Studien fort-
setzte. Im Jahre 1849 wurde er jedoch von der österreichischen
Regierung aus der Stadt Krakau verwiesen. Die Regierung ver-
ordnete nämlich, daß alle Emigranten, die sich ohne Reiselegitima-
tionen in Krakau aufhielten, die Stadt verfassen müßten. Stotwiriski
begab sich nach Paris und später zu den lateranensischen Chor-
herren nach Rom. Dort empfing er im Jahre 1851 die heilige
Priesterweihe und wurde zum Magister Novitiorum ernannt. 1857
kehrte er nach Krakau zurück. Der Erzbischof von Prag Kardinal
Schwarzenberg erhob ihn zum Prior des Klosters zu Corpus Christi.
1861 erhielt er vom Ordensgeneral Joannes Strozzi die Würde
eines lateranensischen Abts. Papst Pius IX. gab ihm in einem Breve
vom 20. September 1861 die Bestätigung. Der polnische Klerus sandte
Abt Stotwiriski im Jahre 1863 in einer wichtigen Angelegenheit zum
Heiligen Vater Pius IX. Im Jahre 1874 wurde Stotwinski zum Pro-
synodalexaminator ernannt, 1875 zum Commissarius Episcopalis für
Volkserziehungsanstalten und im Jahre 1876 wurde er mit dem Titel
eines Consiliarius Consistorialis ad hon. ausgezeichnet
Bis zum Jahre 1893 versah er auch das Amt eines Priors, das
er nun in jüngere Hände gab. 1901 beging er in festlicher Weise
sein goldenes Priesterjubiläum. Am Tage des Jubiläums feierte Pater
Klemens Baudiss S. J. in der Corpus-Christikirche zu Krakau in
einer glänzenden Predigt^) die Verdienste des Jubilars um die
Kirche, sein Kloster und das Volk.
^) »Kazanie z powodu 50. letniego Jubileuszu Kaplaiiskiego Ks. Stanislawa
Slotwiriskiego, Opata Ks. Ks. Kanoniköw Regularnych Lateraneiiskich przy
ko^ciele Bozego Ciala w Krakowie, wypowiedziane przez P. Klemensa
Baudissa S. J. dnia 29 go wrzesnia 1901 roku.« Za Pozwoleniem Przetoionych,
Krakow (Druk. W. L. Anczyca i Spölki).
359
Von Abt Stotwiriski erschien im Drucke:
Kazanie na Uroczysto^d Narodzenia Naj^w. Panny Maryi wygJoszone
8. wrze^nia 1901 r. w koäciele Boiego Ciafa w Krakowie przez Ks. Stanisfawa
S^otwiiiskiego Opata Infulata Ks. Ks. Kanoniköw Reg. Later. W Krakowie,
Czcionkami Drukarni »Czasu« 1901.')
Mowa przy Grobie nad zwtokami ^p. P. Klemensa Baudissa z Towa-
rzystwa Jezusowego powiedziana przez X. Stanislawa S^otwiiiskiego Opata . . .
Staraniem i NakJadem wiernych ^p. O. Klemensa przyjaciöl drukowana. Na
PamUtk^ Poboinej Pami^ci. Krakow, Czcionkami Drukarni >Czasu<. R. 1902.*)
Krötka Przemowa z okazyi pogrzebu 5. p. Andrzeja Knycza wypowiedziana
w klasztorze Siöstr Serafitek przez X. Stanistawa Stotwiiiskiego . . . W Krakowie.
Czcionkami Drukarni »Czasu* 1902. 4°.^)
Przemöwienie X. Opata Stanisfawa Sfotwiiiskiego podczas zakoiiczenia
roku szkolnego w szkole miejskiej na Podgörzu, dnia 25. czerwca 1902. W
Krakowie Czcionkami Drukarni »Czasu« 1902.^)
Krötka Przemowa przy zakoiiczeniu roku szkolnego w szkole wydzialowej
ieiiskiej w Podgörzu w. r. 1902. Krakow 1902. Czcionkami. »Czasu«.*)
Kazanie wypowiedziane podczas uroczystosci. Najswietszej Rodziny oraz
iyciorys sw. Agnieszki, umilowanej Cörki swi^tej Rodziny. W Krakowie w
Drukarni >Czasu« 1903. 16^«)
Przed Beatyfikacy^ Stanisfawa Kazimierczyka. Wiersz Stanislawa Wienia-
wy z Cz^stochowy z dodatkiem krötkiego zyciorysu Slugi Boiego oraz litanii
i hymnow ku Jego czci. Krakow 1904, Czionkami »Czasu«.')
Joannes Guarinus Babraj.
Joh. Guarinus Babraj, geboren im Jahre 1862 in Krölöwka
und 1890 zum Priester geweiht, schrieb:
Ko^ciöl Boiego Ciak w Krakowie i jego swi^te zabytki. Bytom. Qörny
SzUsk 1900. Naklad. Zgromadzenia Ks. Ks. Kanoniköw Regulamych Latera-
lienskich na Kazimierzu w Krakowie.^)
*) Predigt auf das Fest der Geburt der allerti. Jungfrau Maria.
*) Eine Trauerrede bei dem Begräbnisse des gottseligen Pater Klemens
Baudiss S. J.
^) Eine Trauerrede gelegentlich des Begräbnisses des selig verstorbenen
Pfarrers Andreas Knycz, der in O^wiecim ein Kloster für Schwestern des heiligen
Franz Seraphikus gründete.
*) Eine Rede, gehalten bei Abschluß des Schuljahres in der Bürgerschule
zu Podgörze den 25. Juli 1902. Der Verfasser begründet in dieser Rede, daß
der Glaube die notwendige Grundlage der Kindererziehung wie zu Hause so
auch in der Schule sein müsse.
*) Eine Kurze Ansprache am Schlüsse des Schuljahres in der Töchter-
Bürgerschule in Podgörze.
•') Eine Predigt am Feste der heiligsten Familie mit dem Anhange: Das
Leben der heiligen Agnes, der geliebten Tochter der heiligen Familie.
^) Am Vortage der Beatifikation des Stanislaus de Casimiria. Dichtvers des
Stanislaus Wieniawa aus Czenstochau, mit Beigabe einer kurzen Lebensbeschrei-
bung des heiligen Dieners Gottes, der Litanei und der Hymnen zu seiner Ehre.
**) Die Corpus-Christikirche und ihre heiligen Andenken. Bytom in Ober-
schlesien 1900. Verlag der Can. Reg. Lateran, zu Kazimierz bei Krakau.
360
Augustin Btachui
AugustinBtachutistln Zakrzöwek bei Krakau im Jahre 1867
geboren. Er trat im Jahre 1889 in das Kloster der lateranensischen
Chorherren in Krakau ein und empfing im Jahre 1894 die Priester-
weihe. 1896 wurde er Magister der Novizen. Von 1899 bis 1902 war
er Prior des Klosters. Gegenwärtig ist er Verweser der zur Corpus-
Christikirche gehörigen Pfarre.
Btachuts literarische Arbeiten:
Vita Stanislai Casimiritani, Canonici Regularis Lateranensis, beati nuncupati
ex antiquis auctoribus et manuscriptis excerpta. (Sumpt. Can. reg. lat ad ecclcs.
SS. Corporis Christi. E typographia »Czas«, excudebat Josephus Lakocinski,
Cracoviae 1900.)
Vita Stanislai Casimiritani in Compendio variarum devotionum in canonia
Cracoviensi Can. Reg. Lat. ad ecclesiam SS. Corporis Christi absolvi solitarum.
(Cracoviae 1900, e typ. »Czas«, excud. J. Lakociiiski 1900).
Regulamin Profesoryum oraz Regula sw. Augustyna, Biskupa Hipporiskiego
i Doktora Ko^ciola, dia uzytku Kanoniköw Regulär. Later. w Polsce. Z wloskiego
polski j^zyk przetlömaczono i przerobiono za pozwoleniem Przeloionych. W
Krakowie. Nakladem Ks. Ks. Kanoniköw Reg. Later. przy ko^ciele Boiego Ciala.
W drukarni *Czasu« 1900.')
Litaniae, hymni, orationes, antiphonae de Beato Stanislao Casimiritano,
Canonico Regulari Lateranensi, cum licentia Superiorum variis temporibus
promulgatae. (Ex antiquis auctoribus collegit P. Augustinus Blachut C. R. L
ad ecclesiam SS. Corporis Christi Cracoviae anno 1901. Manuskript in Fol.)
Catalogus auctorum, qui de beato Stanislao Casimiritano ordinis Canoni-
corum Regularium Lateranensium, Confessore, Regni Poloniae Patrono, scripse-
runt. Collegit et chronologica serie disposuit, quibusdam adjectis documentis,
Augustinus Blachut Can. Reg. Lat. ad Ecclesiam SS. Corporis Christi Cracoviae.
MS., 1902, 668 pag.
Das vorstehende Werk hat vier Teile, und zwar: Pars 1. Docu-
menta, quae ad cultum B. Stanislai spectant Pars II. Biographi,
attestationes scriptorum et historicorum. Pars III. Panegyrici. Pars
IV. Imagines et tabellae votivae. Alle Dokumente und Exzerpte
sind mit dem Siegel der Jagellonischen Bibliothek und mit der
Unterschrift des Direktors dieser Bibliothek Dr. Estreicher versehen,
denn das Werk soll als Beweis des »cultus immemorabilis Beati
Stanislai Casimiritani ad postulandam ejus beatificationem« dienen.
Ferner verfaßte Btachut:
*) Das Reglement des Professoriums und die Regel des hlg. Augustin,
Bischofs von Hippo und Kirchenlehrers, zum Gebrauche der Reg. Lateran.
Chorherren in Polen. Aus dem Italienischen ins Polnische übersetzt und um-
gearbeitet. Mit Genehmigung der Vorgesetzten. Krakau 1900, gedruckt in der
Druckerei »Czas«, im Verlag der Reg. Later. Chorherren an der Corpus-
Christikirche.
361
Un serviteur inconnu de Marie en Pologne au XV« si^cle (Stanislas le
CasimiHen) par Dom Augustin B^achut, chanoine regulier de Latran k Cracovie.
Blois 1902, Migault 8®. (öffentlich vorgelesen auf dem Marianischen Kongreß
zu Freiburg i. S. den 21. August 1902.)
äwiety Tomasz z Akwinu Piewca Naj^w. Eucharystyi. Rzecz drulcowana
w PrzegUdzie katolickim w Warzawie 1903.*)-
Procesye teoforyczne w Lurd. In »Maria-vita«, Kielce 1904, pag. 18 ff.*)
Ein wenig gekanntes Privileg Pius des IX. für Polen. Im Qedenkbuch
des marianischen Kongresses zu Lemberg 1904.
Die regulierten Chorherren in Polen in ihrer Verehrung der Gottes-
mutter. Ebend.
^) »Der heilige Thomas von Aquin als Sanger der allerhelligsten Eucha-
ristie.c Gedruckt im »Przegl^d katolicki«, Warschau 1903.
*) »Die theophorischen Prozessionen in Lourd es.« Gedruckt in »Maria-vita«,
Kielce 1904.
Personenregister.
Erklärung einiger Abkürzungen: B. = Bischof; Ch. = Chorherr; Pr. =' Propst ;
Hist. = Historiker ; St FI. = St. Florian ; Rbg. = Reichersberg ; Klg. = Kloster-
neuburg; Hbg. = Herzogenburg; Nst. = Neustift; Vor. = Voran; Kr. = Krakau.
Ackerl, Dr. Johann, Ch. v. St. Fl. 171 ff.
Ackerl Josef, Ch. v. St. Fl. 172
Ackermann, Dr. Petrus Four., Ch. v.
Klg. 228 ff., 247, 248
Adler Gabriel, Ch. v. Rbg. 183
Agnes, hlg. 306, 359
Aichinger Patrit., Ch. v. Klg. 213
Albrecht I., deutsch. Kais. 46, 49, 99
Albrecht II. (A. V. v. Östr.), deutsch.
König 46, 91, 92, 98
Albrecht (II.) d. Lahme, Herz. v. Östr. 46
Albrecht III., Herz. v. Östr. 46
Albrecht IV., Herz. v. Östr. 46, 49
Albrecht VI., Erzherz. v. Östr. 78, 89, 96
Albrecht V., Herz. v. Bayern 91
Albrechtsberger Joh. Georg, Musik-
theoretiker und Komponist 41
Alexander III., Abt v. Kremsmünster 20
Allioli, Dr. Jos. Franz, Bibelübers. 67
Allram 329
Aloysius V. Gonzaga, hlg. 214
Alphons Mar. v. Liguori, hlg. 323
Althuber Franz, Ch. v. St. Fl. 164
Altmann, hlg., B. v. Passau 23, 48, 107
AI tum, Dr. Beruh., Zoologe 157
Amira Georg Mich., Patriarch v. Syrien
248
Ammann Hartmann, Ch. v. Nst. 296,
297, 308, 312
Amort Euseb., Ch. v. Pollingen 9
Anastasius I., Papst 264
Anastasius IL, Papst 264
Andechs und Tirol, Grafen v. 293
Andlern, Graf 11
Äneas Sylvius s. Sylvius
Angela Merici, hlg. 29, 31
Angerer v. Angersburg, Dr. 300
Ankershofen Gottlieb, Frh. v., Hist 77,
78, 83
Ankwicz-Skarbek, Graf Andr., Erzb. v.
Lemberg 226
Ansei m, O. S. B., Abt v. Garsten 7
Antigone 311
Anton V. Padua, hlg. 14, 19
Appel Bernard, Pr. v. Rbg. 193
Appel, Dr. Florian, Ch. v. Hbg. 281
Appel Josef, Numismatiker 218 f.
Arbues, Petrus v. s. Petrus
Aristoteles 311
Arneth Jos. Cal. 52, 55
Arneth Michael, Pr. v. St. Fl. 52 ff.,
67, 68, 74, 102, 103, 104, 114, 120,
122, 130, 133
Arnold, P. J. 114
Aryda Ant., Orientalist 238
Asenstorfer Fr. Xav. 122, 137, 178 L
Aufseß Hans, Frh. v., Hist. 80
Augusti Engelbert v., Ch. v. St. Doro-
thea 228
Augustinus, hlg. 30, 208, 214, 267, 320,
338, 345, 360
Aumann Fr. Ser., Ch. v. St Fl. 20 L
B
Baader Klemens, Schriftst 186
Babenberger 87, 253
Babo Aug. Wilh., Frh. v., Önolog 101
364
Babraj Joann. Ouarin., Ch. v. Kr. 359
Babrius, griech. Fabeldichter 166
Bachlechner Greg., Ch. v. Nst. 2Q8
Bälde Jak., S. J., Dichter 220
Bancalari, Oberst 172
Baranski Franz, Ch. v. Kr. 352
Barbou, franz. Buchdrucker 50
Barlaam 103
Baronius Martin, Clericus Jaroslav. 347,
353, 354, 355
Barth Dr. Karf 101
Bartsch Karl, German. u. Romanist 125
Basilius, hig., B. v. Caesarea in Cappad.
31.
Baskerville John, engl. Buchdrucker 50
Baudiß Klemens, S.J. 358, 359
Bauer Joh., Dechant v. Freistadt 194
Bauernfreund Isidor, Pseudon. d. Ch.
Joh. N. Faigl 143
Baumann Friedr., Ch. v. Klg. 245, 246
Baumgartner Georg, Ch. v. Hbg. 287 f.
Beck V. Leopoldsdorf 253
Beheim (Behaim) Mich., Meistersinger
81
Bela IV., König v. Ungarn 43
Bellarmin Rob. Franz Romul., S.J.,
Kardinal 248
Bender v. Säbelkampf Heinr., Ch. v.
Klg. 263
Benedikt, hlg. 15, 252
Benedikt XIII., Papst 4
Benedikt XIV., Papst 10
Benedikt v. St. Philadelphia, hlg. 31
Berardi, Theologe 145
Bergenstamm Alois v., österr. Hist.
218, 222, 241, 244
Bergmann Jos., Hist. 78, 79
Bergmann Karl v., Ch. v. St. Fl. 135 f.
Beringer Franz, S. J., asket. Schriftst. 146
Bern(h)ard, B. v. Passau 85
Bern(h)ard, König v. Italien 162
Bern(h)ard I. (Waiz), Pr. v. Klg. 207, 209
Bern(h)ard II. (Schmeding), Pr. v. Klg.
208, 209
Bern(h)ard, Pr. v. Vor. 324
Berthold, sei., O. S. B., Abt v. Garsten
3 f., 62, 112
Berthold II., B. des Hochstiftes Naum-
burg 89
Berthold v. Regensburg, O. F. Min. 312
I
Bertieri Jos., O. F. Min., Dogmatiker
32, 226.
Bessel Gottfried, O. S. B., Abt v. Gött-
weig, Hist. 9, 72
Beyer August., Pr. v. Hbg. 279
Beysz Andreas, Ch. v. Kr. 349
Bielsky Wilh., Ch. v. Hbg. 90, 283
Biesiekierski Joh. Aug., Ch. v. Kr. 338 f.
Birk, österr. Geschichtsforscher 78
Birkowski Fabian, O. Praed., ber. Kanzel-
redner 345
Bischoff, P. Viktor, O. S. Fr. 237
Btachut Augustin, Ch. v. Kr. 360, 361
Blattau, Dr. Joh. Jak. 249
Blaurer (Blarer) Ambr., Schwab. Re-
formator 84
Blumberger Friedr., O. S. B. v. Gött-
weig, Histor. 284.
Blumenbach, Dr. C. H. 67
Blümlinger Floridus, Ch. v. Rbg. 190,
202 ff.
Blümlinger Odulf, Ch. v. Rbg. 204
Boczek Ant. 97
Bodoni Giamb., ital. Buchdrucker 50
Boeheim Wendelin, Kustos 256, 262
Böhm, österr. Geschichtsforscher 78
Böhmer Joh. Friedr., Histor. 49, 75, 82,
161
Böhringer Friedr., ref. Theologe 140
Borgia Stephan, Kardinal 248
Borgnet Ad. 82
Borgnet M. 89
Boulognes Etienne Ant., B. v. Troyes
249
Brant Sebastian, Dichter 103
Breitschwert J. L. C, Frh. v. 110
Brentius (Brenz Joh.), Schwab. Re-
formator 253
Breselmayr Joh. B., Ch. v. St. FI. 137 ff.,
150, 168, 178
Bfezan Wenzel, Archivar 210
Brigido Leop., Frh. v. Bresowitz, Ch.
V. Vor. 322
Brindley, engl. Buchdrucker 50.
Brousil Ant. 204, 257
Brückner Ant., Komponist 130
Brunner Sebastian, kath. Theologe 8,
141, 201, 256, 260, 287, 294, 310, 319,
320, 328, 357
Brzozewski Sam., Autor 355
365
Budberg, Baronesse v. 132
Budinszky Alexand., Hist., 163
Burckhardt Jak., Schweiz. Kultur- und
Kunsthist. 94
Burgholz Jakob v., Pseudonym Oitl-
bauers 168
Bußwald, Dr., O. S. B. v. Admont,
Philologe 330
Buz Raphael, Ch. v. Rbg. 186
Bystrzycki St, Autor 355
Bzowius, Autor 355
Cäcilia, hlg. 223
Caesar, Dr. Aquilin 320 ff.
Cajus, röm. Presbyter 35
Caldara Ant., ital. Komponist 278
Camesina Albert, Kunsthist. 250, 253
Canisius Heinr., Kanonist 250
Canisius Petrus, S. J., sei. 249
Cantius (Kanty) siehe bei Johannes K.
Capellen, Herren von 109
Carl, Carolina etc. siehe bei K
Carpzov, berühmte sächs. Familie 250
Cäsar Gaius Jul. 166
Cassius, Dio Coccejanus 300
Castiglioni Fr. Xav., Kardinal, später
P. Pius Vlll. 230, 231
Catharina, hlg., Märtyr., siehe bei K
Cccconi Eug., Erzb.v. Florenz, Kirchen-
hist. 304
Ceboviz Joannes 349
Cellarius Andr., Autor 355
Cernfk Berth., Ch. v. Klg. 272, 300
Cerri Carlo 89
Certani Jakob, Hagiograph 184
Chaignon Pierre, S. J. 306
Champollion Jean Fran?., Ägyptiolog
229
Champollion - Figeac Jacques Jos., Ar-
chäolog 229
Chledowski, poln. Schriftst. 354
Chlumecky Peter, R, v., Diplomatiker
94, 97, 98
Chmel Jos., Ch. v. St. Fl. 27, 45, 47,
74 ff., 108, 110, 111, 112
Chmielecki Lorenz Florid., Oeneral-
prälat der lat. Ch. Polens 353, 354
Chodani Job. Kanty, Ch. v. Kr. 355 ff.
Chotek, Graf Fd. v., Erzb. v. Olmütz 226
Christalnigg Alfred, Oraf 83
Christian v. Regensburg, Magister 212
Chrodegang, hlg., B. v. Metz 250
Chrysostomus, hlg., s. bei Johannes
Chytil, Dr. Jos. 94, 98
Cicero M. TuII. 166
Clareta Petrus, Can. reg. Rudnic. 338
Clemens Aug., Erzb. v. Köln, siehe
Droste-Vischering
Coleta (Colleta) Boilas, hlg. Klarissin 31
Collin, Dichter 61
Columbus Christoph 143
Comboni Dan., ap. Provikar 303
Conon, Papst 251
Conrad Ambros, Ch. v. Klg. 227 f.
Conrad IL, Pr. v. Vor. 331
Constans 1. 251
Constans IL 251
Constantia, Gemahlin d. Licinius 251
Constantin, Papst 251
Constantin I. d. Gr. 94, 162
Constantin IL 251
Constantin IV. Pogonatus 251
Constantin V. Copronymus 251
Constantin VI. Porphyrogenitus 251
Constantius 1. Chlorus 251
Constantius IL Flavius Jul. 251
Constantius, Mitregent d. Honorius 251
Cordara J. C, S. J. 114
Cori Joh. Nep., KuIturhisL 124
Cornelius, Papst 251, 252
Cornelius a Lapide, Exeget 185
Cornelius Nepos 166
Corsini Ed., Piarist, ital. Gelehrter 248
Coudenhove Paula, Gräfin, Dichterin
313
Crazolara Franz S., Ch. v. Nst. 298 f.
Cynerski Joh., Autor 355
Czerny Alb., Ch. v. St. FI. 9, 25, 46,
49, 54, 122 ff., 178
Czikann 223
D
D'Achery Jean Luc, Mauriner 250
Damasus L, Papst 250
Damasus IL, Papst 250
Danzwohl Fr. Xav., Ch. v. SL Fl. 41,
53, 60
Damaut Vinz., k. k. Hofkapl., Kirchen-
hist. 48, 235, 241, 244
n
366
David (Fuhrmann), Pr. v. St. FI. 3
Debiel Ludw., S. J., Theologieprof. 9,
216
Degen, Wiener Buchdrucker 50
Delaville J. le Roulx 162
Demosthenes 311
Dcmuth K. J. 97
Denis Mich., S.J., Bibliograph 41, 332
Deubler Bernhard, Ch. v. St. FI. 119,
148, 150, 159 f.
Deutinger Martin v., Hist. 76
Dewischeit, Dr. Kurt v., Stenograph 167
Dicklberger A., Bergmeister 48
Didot, ber. Pariser Buchdruckerfamilie
50
Diekamp Wilh., Hist. 162
Diemer Jos., Sprachforscher 113, 324
Dierl Leop., Ch. v. St. Fl. 29, 41
Dietmar v. Aist, Minnesänger 109
Dietrichstein, Fürst v. 242
Dietrichstein Siegmund v., Landes-
hauptmann 108
Dietricus, Pr. v. Vor. 320
Dio Cassius Coccejanus s. Cassius
Dionysius d. Or. v. Alex, 140
Dittrich Franz, Kirchenhist. u. Kanonist
140
Doblhammer Gregor, Ch. v. Rbg. 193 ff.,
200, 203
DoIIiner Thomas, Hist. 45, 112
Domainko Eduard, Ch. v. Vor. 322 f.
Dom bock Fr. Xav. v., Pfarrer 61
Donberger Georg, Ch. v. Hbg. 278, 279
Doppelbauer Fr. S. Maria, B. v. Linz
197
Dornfeld Jak. v., Novize v. St. Fl. 28
Dörr Mich., Ch. v. St. Fl. 135, 136 f.,
142
Dositheus, jüd. Theosoph 251
Drexler Karl, Ch. v. Klg. 268 f., 271
Droste-Vischering Klemens Aug., Erzb.
V. Köln 56, 67
Dryacki F., Autor 355
Dubois M. 158
Du Cange Charles Dufresne, Sieur,
franz. Hist. und Philolog 250
Dudik, Dr. Beda, O. S. B. v. Raigem,
mähr. Hist. 88, 90, 91, 96
Duellius Raymund, Ch. v. St. Polten,
Hist., Diplomatiker 9
Dunkler, Dr. Gaudenz, Pr. v. Klg. 228,
229, 230, 235, 240
Dvofak 210
Dzierzon Joan., Bienenzüchter 102
Egger Berthold, Ch. v. Klg. 208, 264 ff.,
268
Egger Karl 248
Eichhorn Joh.Gottfr., prot. Theologe 37
Eichhorn Rudolf, Ch. v. Klg. 265, 267 f.
Eigl Matthias, Ch. v. Hbg. 282
Eiselt Ivo, Ch. v. Vor. 327
Eizinger v. Eizing s. Eyzinger v. Eyzing
Eleonore von Schottland 80
Elisabeth, Kaiserin v. österr. 149
Elisabeth, Königin v. England 93
Elzevir, holländ. Buchdruckerfamilie 50
Emmert, Hist. 78
Endrulat, Hist. 162
Englmann 67
Ep^e, Abb^ de 1', Charl. Mich., Be-
gründer d. Taubstummenunterr. in
Frankreich 326
Epp(en)stein, Markgrafen 107
Erasmus v. Rotterdam, Humanist 250
Erb Joh. Leop,, Ch. v. St. Fl. 4
Erdinger Ant., kath. Theologe 285
Estius (van Est) Wilh., kath. Dogma-
tiker und Exeget 280
Estreicher-Rozbierski, Dr. Karl v., poln.
Literarhist. 351, 354, 355, 360
Eugen, Prinz v. Savoyen 82
Euphemia, natürl. Tochter Friedr. d.
Schönen 221
Eusebius, Papst 264
Eusebius v. Vercelli, hlg. 250
Evagrius, Scholasticus und griech.
Kirchenhist. 250
Eyzinger v. Eyzing, Adelsgeschl. 84, 99
Fabri Nikol. Klaudius, Senator v. Aix
248
Fadinger Stephan, BauernhauptmaHO
45, 152
Faigl Joh. Nep., Ch. v. St. FI. 141 ff.
Faigl Mich., Ch. v. Hbg. 286
Fallmerayer Jak. Phil., »Fragmentist«
305
367
Fank Ant^, Ch. v. Hbg. 281
Fania Adolf, Hist. 162
Fa^ciszewski, Dr. Ludw., Ch. v. Kr. 346
Feil von, Hist. 78, 94
Felbinger Ubald, Ch. v. Klg. 270
Felder, Herausg. d. Oelehrtenlexikon
32, 38, 40, 52, 60
Felix IL, Papst 264
Felkel Anton, Mathematiker 223, 224
Fellöcker Sigismund, O. S. B. v. Krems-
münster 187, 189, 190
Fent Possidius, Ch. v. Nst. 294
Fenz Theobald, Ch. v. Hbg. 266
Ferdinand 1., deutscher Kaiser 99
Ferdinand IL, deutscher Kaiser 111, 277
Ferdinand 1., österr. Kaiser 54, 105,
236, 242
Ferdinand, Erzherz. v. Österr. 99, 108
Ferrari, Hist. 229
Feßler, Dr. Jos., Kirchenhist., B. v.
St. Polten 38, 114, 302, 303, 304, 306
Festorazzo 242
Ficker Jul., Hist. 162, 163
Files Fr. 79
Filz Michael 111
Firnhaber 86
Fischer Engelbert, Ch. v. Klg. 237, 257 ff
Fischer Leonhard, Ch. v. St. Fl. 15
Fischer Maximil., Ch. v. Klg. 44, 87,
219, 240 ff., 241, 252, 284
Fleischanderl Jak., Ch. v. St. Fl. 66
Florian, hlg. 141, 163, 177, 178
Föckler Quarin, Ch. v. Rbg. 184
Födermayr Joh. Bapt., Pr. v. St. Fl. 10
Folz, Dr. Karl, Hist. 161, 167
Forer Valentin, Qymn.-Präfekt 297, 300,
305
Foucard 97
Foulis, engl. Buchdrucker 50
Fourier Petr,, hlg., Aug.-Ch. 114, 200
Fox (Foxius) Joh,, Krak. Archidiakon
341
Frank Wilh. 248
Franz Caracciolo, hlg. 31
Franz v. Hieronymo, hlg. 323
Franz L, Kaiser v. Österr. 24, 27, 29,
30, 53, 54, 226, 236, 249, 295
Franz Josef L, Kaiser 149, 259
Franz Jos. Karl, kais. Prinz 72.
Franz Karl, Erzherzog 72
Franz Sales, hlg. 67
Franz Xaver, hlg. 176
Frapporti Giuseppe 79
Fräs Franz Jul. 93
Fräst Joh. v., O.-Zist. v. Zwettl, Hist.
78, 79, 284
Freidank, Dichter der »Bescheidenheit«
103
Freiesleben Ferd. v., kais. Hofarchivar
218, 228
Freindaller Franz Jos., Ch. v. St. Fl.
26, 29, 32 ff., 54, 56, 73, 141, 163
Frener Jos., Ch. v. St. Fl. 50 ff.
Friedemann Friedr. Traug. 83
Friedrich L, Kaiser 134
Friedrich d. Schöne (IIL), Kaiser 46,
81, 89, 90, 99
Friedrich IV., Kaiser 46, 78, 90, 91, 93,
99, 319
Friedrich IL, der Streitbare 47
Friedrich, Pr. v. St. Fl. siehe Mayer
Frint, Dr. Jakob, B. v. St. Polten 282
Fröhlich Erasmus, S. J., Numismatiker
10, 248
Fröschl Berth., Pr. v. Klg. 255
Frost Wenzel, Schriftst. 326
Fryzneker Paul, Ch. v. Kr. 348
Fulgentius, hlg., B. 257
Fux Ignaz Jos., Ch. v. St. Fl. 7
Oachard Louis Prosper, belg. Hist. 79
Qadeau, H. de Kerville 158
Oaisberger Jos., Ch. v. St. Fl. 27, 32,
33, 68 ff., 74, 152, 167
Oaisberger Josef und Maria 71
Gaisruck Karl Kaj. v., Kard.-Erzb. v.
Mailand 163
Qajowy Eduard Petr., Ch. v. Kr. 357
Call, Dr. Ant., B. v. Linz 24, 29, 35
Qalura Beruh., Fürstb. v. Brixen 306
Ganglbauer Cölest., Kardinal 255
Oarcia Moreno Gabriel, Reformator von
Ecuador 143
Gardthausen Viktor, Philolog 166
Gasselsberger, Dr. Jakob, Theologie-
professor 117
Gasser Vinz. Ferr., Fürstb. v. Brixen
304, 306
Gavre 356
368
Oazzaniga Petr. Maria, O. Praed^ Dog-
matiker 32
O^bicki Peter, B. v. Kr. 340, 342, 345
Oebwin, Pr. v. Vor. 331
Oeishüttner, Dr. Jos., Thcologieprof. 56
Oeisler Nikol. Tolent., Ch. v. Rbg. 186 f.
Oelasius, Papst 264
Oeorg von Hessen - Darmstadt, Land-
graf 93
Oeorg IIL, König von England 93
Oerho(c)h, Pr. v. Rbg., Theologe 107,
108, 162, 163
Gersen Giovanni, angebl. Verf. d.
»Imitat. Christi« 139, 141
Qeßner Sah, Dichter 356
G^vay von, Hist. 78
Gielge Ign., Topograph 47
Oiftschütz Franz, Theologieprof. 35, 356
Oitibauer, Dr. Mich., Ch. v. St. FI. 68,
138, 164 ff.
Gladstone William Ewart, engl. Staats-
mann 195
Olira Alois, Ch. v. Nst. 310
Goedeke Karl, Literarhist. 109, 110, 113
Qomperz Theodor, Philolog 167
Oorczyriski, Dr. Mich. Aquilin, Ch. v.
Kr. 348 ff., 352, 354
Oori, Archäolog 229
Görres Guido, Schriftst. 111
Görz, Grafen von 92
Qostner Josef, Missiongeneralvikar 302
Göth, Dr. 95
Gottfried, Prior in Linz 331
Gottfried v. Straßburg, höf. Dichter 103
Grabowski, Dr. Adalbert Bertrand, Ch.
V. Kr. 353 ff.
Gräffer 223
Granowski And., Autor 355
Graß Fr. Xav., Ch. v. Nst. 294 f.
Grasser Jos., B. v. Verona 305
Gratz, Dr. Lorenz Klem. v., kath. Theo-
loge 249
Gregor, hig., Papst 47
Gregor XI., Papst 312
Gregor XVI., Papst 305
Greith C, Komponist 160
Grillnberger, Dr. Otto, O.-Zist. v. Wil-
hering 126
Grillparzer Franz 132
Orimm Jakob, Forscher der deutschen
Sprache 113
Gros V. Ehrenstein Jos. Philib., Ch. v.
St. FI. 6 f.
Grotefend, Dr. C. L., Archivsekretar 95
Gruber Josef, Musiker 150
Gruber Leopold, Hist. 218
Grueber, Dr. Gregor, Ch. v. Klg. 214 f.
Gränpeck (Grünbeck) Jos., Humanist
und Historiogr. Maximil. L 78, 126
Guben Johannes v., Stadtschreiber 80
Gugger Jos., Ch. v. St. Fl. 29, 30, 61
Guidoto Vincenzo 86
Guppenberger Lambert, O. S. B. v.
Kremsmünster 30, 197
Gußmann, Dr. Jul., Ch. v. Vor. 319 f.
Gustav Adolf, Schwedenkönig 45
H
Hackhofer J. C, Maler 331
Hadmar, Pr. v. Klg. 221
Hagemann 140
Hagen, Dr. Kaspar, Dichter 311
Hagn Theodorich, O. S. B., Bibliothekar
V. Kremsmünster 92, 116
Haidinger Petr., Kleriker v. St. H. 30
Haller 242
Haller Alois, Missionär 305
Halm Karl v., Philolog 89
Haltrich 97
Hämmerie Ambr., Ch. v, Nst. 311
Hammer-Purgstall Jos., Frh. v., Orien-
talist 45, 91, 111, 238
Han Joh. Bonavent., Pr. v. St. Andrä
a. d. Traisen 284
Hanrieder Norb., Volksschriftst. 204
Hansjakob Heinr., Schriftst. 204
Hanslik J. A. 91
Hanthaler Chrysost, O.-Zist. v. Lilien-
feld, Hist. 9
Haring Amandus, Ch. v. Vor. 318
Harieß Dr. W. 95
Harnack Otto, Hist. 162
Harrant 257
Harrer Floridus, Ch. v. Rbg. 134, 198, 200
Harimann Laurenz, Ch. v. St. FI. 66
Hartmannus, selig., B. v, Brixen 252,
253, 293, 295
Hartwig Otto Peter Konr., Hist und
Bibliograph 333
369
Haslach Stephan v. 284
Haspinger Joachim, iirol. Patriot 132
Haßl J. Alois 249
Haupt E. Fr. 80
Hauser Markus, Pr. v. Nst. 291
Häußer, Dr. Ludwig 84
Havet Julien, Hist. 162, 164
Hay Nikolaus II., Pr. v. Hbg. 277
Heermann Norbert, Ch. v. Klg., spät.
Pr. V. Wittingau 208 ff.
Heider, Dr. Gustav, Kunstschriftst. 87
Heine Heinr. 132
Heinicke Sam., Taubstummenlehrer 326
Heinrich 11., Pr. v. St. Fl. 125
Heinrich der Löwe, Herzog v. Bayern
134
Heinrich V., König v. Engl., 108
Heinrich, König v. Böhmen, Herz. v.
Kärnten 79, 80
Heinrich (V.) v. Qörz, Graf 80
Heinrich v. dem Türiin, adel. Epiker
113
Helfert Jos. Alex., Frh. v., österr. Hist.
92, 251, 252, 253
Herberstein Sigismund, Frh. v., Diplo-
mat 78
Herbutus Joannes 347
Hermann, O. S. B., Abt v. Niederalteich,
Chronist 98
Hermann Heinr. 83
Hermanseder Theophil, Ch. v. St. Fl. 23
Hermes 310
Herz Thomas, Ch. v. St. Fl. 100
Hesseis van Est Willem 380
Heysier Ambros, Ch. v. Nst. 295 f.
Hilarius, Papst 264
Himmelbauer Roman, Ch. v. Klg. 268
Hinteröcker Joh. Nep., S. J., Missionär
142
Hiptmaier, Dr. Matth., Theologe 149
Hirsch C, Komponist 330
Hirscher Joh. Bapt., Theologe 55
Hochberg Elisabeth v., Markgräfin 80
Hofer Andreas 132
Hoffmann Engelb., Pr. v. St. Fl. 17 f., 20
Höfler Eberhard, Ch. v. Vor. 332 f.
Hofmaninger Jos., Ch. v. St. Fl. 173 f.
Hof mann, Professor 92
Hofmann Peter, Ch. v. Nst. 307 f.
Hohen wart, B. v. Linz 34
Hohler Em. Th. 85
Hölbling 12
Holl Guarinus, Ch. v. Hbg. 279
Höller Ernst, Komponist 330
Hölzl, P. Basil., Servite 9
Honorius I., Papst 139, 140
Horatius Flaccus 166, 304, 308
Hormayr Jos., Frh. v., Hist. 24, 40, 45,
46, 47, 49, 104
Horstig, Mitbegründ. d. deutsch. Steno-
graphie 167
Hoyer Bartholom. (gen. Schirmer), Ch.
V. Rbg. 201
Huber Alfons, Hist. 163
Huber Jos., Ch. v. St. Fl. 146 f.
Huebmer Fr. Xav., Dechant v. St. Fl. 28
Huemer Georg, O. S. B. v. Krems-
münster, Musiker 21
Hyazinth, hig. 345
Hyazintha Mariscotti, hIg. 31
1
Ignatius, hlg., Ordensstifter, S. J. 7, 23,
Ilg, Dr. Albert, Kunsthist. 262, 269
liger, Linzer Buchhändler 9
Inghirami Francesco, Malteser, Archäo-
log 229
Innocentius I., Papst 264, 306
Iraja, Graf, B. v. Rio-Janeiro 306
Irschara Dominik., Pr. v. Nst. 306, 308
J
Jabloriski Bertrand, Ch. v. Kr. 357
Jabornigg-Altenfels M., Frh. v. 83
Jacquin sen. und jun., Naturhist. 56
Jaeck Heinr. Joach., Bibliothekar 241
Jäger Albert, österr. Hist. 88
Jahn, Dr. Joh., O.-Praem., Bibelkritiker
und Orientalist 52, 66, 226, 230, 250
Jakobi Friedr. Heinr., Philos. 52, 55
Jaksch Aug. v., Hist. 162
Jannsen Jobannes, Hist. 123
Jaroszewicz, Dr. Simon, Ch. v. Kr. 352
Jaud Georg, Ch. v. Klg., spät. Pr. v.
Forbes 209
Jeran Lukas, Redakteur 302
Jeroschin Nik. v., Verf. d. Deutsch-
ordenschronik 110
Jeune Jeane le, Asketiker 18
Ccrnfk, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte.
24
370
Joannes de Nigra Valle, O.-Praem. 338,
346, 348, 351
Jocher Adam Bened., poln. Bibliograph
338, 341, 342, 351
Jochum Eduard, Ch. v. Nst. 305, 311
Johann, Erzherzog 47
Johann Chrysostom., hlg. 306
Johann Georg, Pr. v. St Fl., s. Wiesmayr
Johann v. Omunden, Astronom 81
Johann Josef v. Kreuze, hlg. 282, 323
Johannes Evangel., hlg. 7, 16
Johannes Kanty (Cantius), hlg. 340, 344
Johannes v. Nepomuk, hlg. 23, 214
Jolivet Dr., B. v. Maritzburg 267
Joppi Vinz., Hist. 161
Jörg, Maurer in St. Fl. 126
Jörg V. Stein, Herr v. Steyer 63
Josaphat, ind. Prinz in »Barlaam und
Josaph.« 103
Josef, hlg., Nährvater Christi 8, 19
Josef, Pr. V. Waldhausen 4
Josef I., Kaiser 3
Josef II., Kaiser 114
Josef V. Cupertino, hlg., O. S. Fr. 17, 23
Jutha, sei., Äbtissin 338
K
Kadlubek Vinz., sei. 340
Kaltenbäck J. P., Hist. 79, 84, 110
Kämmel O. 162
Kanty s. Johannes K.
Karabadek, Dr. Jos., Archäolog 162
Karajan Theodor O. v., Hist. 78, 81,
86, 252, 253
Kari der Große 162, 163
Kari 111. 163
Kari IV., Kaiser 215
Karl V., Kaiser 82, 99
Karl VI., Kaiser 13, 72, 83
Karl V. Burgund 164
Karl, Erzherzog v. Österr. 28
Karl Ludwig, österr. Prinz 72
Karolina Auguste, Kaiserin 282
Kasimir Johann, Polenkönig 342
Kastenhofer Alanus, O.-Zist. v. Wil-
hering 20
Katharina, hlg., Märtyr. 18
Kazimierczyk, sei., siehe Stanislaus
Keiblinger Ignaz, O. S. B. v. Melk, Hist.
78, 89, 111, 252, 253, 284
Kem6ny, ung. Hist 79
Kendlmayer, Dr. Eusebius, Ch. v.
Vor. 317
Kenner Friedr., Numismat 71
Kepler Johann, Astronom 92, 110, 329
Kernstock Ottokar, Ch. v. Vor. 329 ff.
Kerschbaumer Theophil, Pr. v. Vor.
321, 323 f.
Keß Johannes, Ch. v. Klg. 213
Khevenhiller, Graf Fr. Christ., Staats-
mann, Hist 107, 108, 109
Khlesl siehe KlesI
Kink 87
Klein, Dr. Anton, Professor 247
Klein Karl Ed., Ch. v. St. Fl. 26, 49 f.,
52, 55, 74, 114
Kleine 102
Klemens V., Papst 341
Klesl Melchior, Kardinal 111
Klimesch, Dr. Matth. 208, 210
Klitsche Theodor Friedr. 249
Klöckern, Joh. v., Ch. v. Hbg. 280
Kloczyiiski, Dr. Martin, Prälat general.
V. Kr. 340 ff., 351
Knabl Richard, Pfarrer 95
Knauer Franz Sal. II., Pr. v. Vor. 323
Knoblecher, Dr. Ignaz, Mission.-Pro-
vikar 301, 302, 305
Knycz Andr., Pfarrer 359
Kobald Ildephons, Ch. v. Vor. 317
Koch, Pastor 172
Koch Matth., Hist. 87
Koch Wilhelm Dan. Jos., Botaniker
298
Koch-Sternfeld, Ritt Jos. v., Hist. 104,
107
Köhler G., Hist 162
Kolb Georg, S. J. 65
Koler Dominik, Ch. v. Nst 292
KoIIar Vinz., Entomolog 58
Kollonitsch, Leop. v., Kardinal 317.
Kometer Bartholomä 111
Konrad, Markgraf 112
Konrad IV., O. S. B., Abt v. Seiten-
stetten 99
Konrad v. Würzburg, Minnesanger 103
Kopernik Nikolaus, Astronom 234
Kopitar Bariholom., Slawist 78
Kopp Ulr. Friedr., Diplomatiker 76
Köppl, Pfarrer 67
371
Korybut Michael, König v. Polen 342,
345
Kostersitz Ubald, Pr. v, Klg. 255 f.,
262
Kotschy, Pastor 172
Kralik, Dr. Richard v., Literat 167
Krämer, Domherr, Theologe 38
KreschniCka, Dr. Jos., Religionsprof. 228
Kreuzer, Archäolog 122
Kreuzmayr Ambros, Pr. v. Rbg. 199,
202
Krieger Koloman, Ch. v. Klg. 254 f.
Krischek, Mathematiker 330
Kroll Franz Klaud., Pr. v. St. Fl. 3 f.,
12
Krones, Dr. Franz, R. v. Marchland,
Hist. 330
Krukowski, Dr. Josef 346
Kuczborski Valentin, Ch. v. Kr. 351
Kühschelm Josef, Dechant 260
Kuklewicz Joh, Ch. v. Kr. 346
Kumiecki Stephan de Rychty 350
Kumpfhofer Joh. Ev., Ch. v. St. FI.
38 f.
Künzel Heinr., Hist. 93
Ktirsinger, Ign. v. 93, 110
Kurz Anton 83
Kurz Fr. Ser., Ch. v. St. FI. 27, 29,
40 ff., 75, 81, 102, 104, 109, 111, 125
Kwiatkowski Sebast. Ouiraud., Prälat
gen. V. Kr. 355
Udislaus Posth., König 89, 92, 254
Laimbauer Mart., oberösterr. Aufrührer
45
Lambert Joh. Heinr., Mathematiker 224
Lampel Norbert., Ch. v. Vor. 328 f.
Lampel Theodorich, Ch. v. Vor. 333
Lamprecht Joh. Ev., Benefiziat 201
Lamprecht K., Hist. 64, 123
Lanckorönska Hedwig v. Czekarzo-
wice 349
Landau, Dr. G. 95
Langenau, Burgpfarrer 218
Langer Edmund, Prof. 265
Langthaler Joh. B., Ch. v. St. FI. 168 ff.
Lanz, Dr. Karl 82
Lapide Cornelius a, Exeget 185
Leberbauer Peter, Ch. v. St. FI. 144.
Le Blanc Thom., S. J., Theologe 185
Leeb, Dr. Floridus, Pr. Klg. 226, 229
Lefflad, Dr. M. 264
Le Olay 80
Lehmann Udo 158, 159
Lehner Matth., Ch. v. St. Fl. 177
Le Long Jacq., Oratorianer 250
Leo L, Papst 264
Leo XII., Papst 231
Leo XIII., Papst 168, 303, 304
Leonowicz Martin, Ch. v. Kr. 351
Leopold der Heilige, Markgr. 172, 213,
214, 246, 249, 257, 261, 267, 270, 272,
281, 285, 286
Leopold III., Herzog v. Österr. 312
Leopold I., Kaiser 37, 209, 212
Leopold II., Kaiser 99
Leopold (Teck), Herzog 90
Leopold, Erzherzog, Fürstb. v. Passau
277, 278
Leopold Alexander, Erzherz. v. Österr.
29
Leopold V. Salerno, Prinz 239
Leopold, O. S. B., Abt v. Garsten 19
Leopold I., Pr. v. St. FI. 12
Leopold IL, Pr. v. St. Fl. 21, 26, 28
Lepsius Karl Peter, Hist. 89
Lessing Gotthold Ephr., Dichter 356
Lessius Leonhard, S. J., Theologe 156
Levis, Abb6 35
Leyrer Wilibald Ign., Ch. v. Klg. 216 ff.,
240, 252, 254
Liberius, Dr. Hyacinth, Ch. v. Kr. 339,
342 ff., 351
Lichnowsky, Fürst Ed. Mar., Hist. 82,
90, 110
Liechtenstein, Prinz Alois, Sozialpolitik.
135
Liegel G., Pomolog 59
Lind, Dr. Karl, Hist. 125
Lindemayr, P. Maurus, O. S. B. v. Lam-
bach, Dichter 20
Lintner Ign., Ch. v. St. FL 15 f.
Linus, Papst 264
Lipowsky Anton, Hist. 186
Lipowsky Augustin, Ch. v. Rbg. 185 f.
List, Dr. Kamillo, Kunsthist. 269
Livius Titus 165, 166
Logwit-Io-Ladü, Fr. Xav., Barineger 302
24*
372
Loniewski Christophor, Ch. v. Kr. 337 f.,
347, 350, 351, 353, 354
Lorenz Ambros, Pr. v. Klg. 227
Lorsch, Diplomatiker, 162
Lothar L, Kaiser 163
Lothar IL, König 163
Louise, Kaiserin v. Frankreich, Erz-
herzog. V. Österr. 61
Löwe, Dr. M. L., Prof. 95
Ludwig I., der Fromme, Kaiser 164
Ludwig IL, Kaiser 162, 163
Ludwig IV., der Bayer, Kaiser 82
Ludwig d. D., König 163
Ludwig IIL, König 163
Ludwig das Kind 163
Ludwig XVI., König v. Frankreich 34
Ludwig IL, König v. Ungarn 86
Ludwig Vinzenz, Ch. v. KJg. 272
Luksch, Dr. Vinzenz, Theologieprof. 267
M
MabilJon Joh., O. S. B., Mauriner 248
Macer Aemil, röm. Dichter 81
Maciejowski Bernhard, B. v. Kr. 340
Mai Angelo, ital. Philolog. u. Archäolog
229
Mailath Jos., Graf, Hist. 44, 45
Mairhofer Theodor, Ch. v Nst. 299 f.
MaJJy Adam, Ch. v. Klg. 256 f.
Malonowski Joh. B., Ch. v. Kr. 351
Maniecki Stan., PräJ. v. Kr. 340, 351
Mann Ferdin., Ch. v. Hbg. 286
Marcion, Gnostiker 54
Marcus Aureh'us Ant., Kaiser 296
Mare§ Franz, Archivar 210
Margarethe v. Lanzberg 89
Margarethe v. Österr. 80
Maria Antonia, Erzherzogin v. Österr.
34
Maria Clementine, Erzherzogin 238,
239
Maria Theresia, Kaiserin 34, 85
Marinelli Ernst, Ch. v. St. FI. 127 ff.,
150
Marinelli Josef 128
Mariscotti siehe Hyacintha
Martine Edmund, O. S. B., gelehrt
Mauriner 250
Martin, hl., B. v. Tours 164
Martini v., Rechtslehrer 32
Matthäus IL (OogI), Pr. v. St. F\. 12,
27, 32
Matthias (Corvinus), König v. Ungarn
99
Matuszewicz, Dr. Joh. HerkuL, General-
prälat V. Kr. 352 f.
Mauracher Matth., Orgelbauer 151
Maurel Antonin, S. J., Theologe 146
Maury Jean-Sifrein, ber. Kanzelredner
356
Maximilian L, Kaiser 78, 80, 84, 85,
90, 99, 103, 109, 131, 300, 312, 319
Maximilian II., Kaiser 91
Maximilian Josef, König v. Bayern 35
Mayer Ferdin., Ch. v. St. Fl. 71
Mayer Friedr. Theophil, Pr. v. St. Fl.
12, 70, 106, 132, 133, 138, 282
Mayr Ignaz, Ch. v. St. Fl. 34
Mayr Jos. Leonhard 128
Mayr Ludwig IL, Pr. v. Nst. 297, 298,
301
Mayr Peter, Tiroler Patriot 313
Mayrhofer, Dr. Karl Maria, Theosoph
115, 116
Mazocchi Alex. Sym., Kardinal 248
Mazza Don. Nikol. 302
Megerle v. Mühlfeld Georg, Literat 79,
85
Megiser Hieronymus 125
Mehler Joh. Bapt. 201
Meier Gabriel, O. S. B. v. Einsiedeln,
Bibliograph 333
Meiller, Dr. Andr. v., Hist. 87, 90, 284
Meindl Georg, Schützenobrist 201
Meindl Konrad, Pr. v. Rbg. 193, 198,
199 ff.
Meinhard, sei. B., Apostel d. Livländer
337
Meissauer 253
Meister, Dr. Karl Severin 121
Melanchthon Philipp, Reformator 253
Melchiades, Papst 264
Mennerstorff Konr., Ch. v. St Fl. 15
Menninger, österr. Held 143
Menzel Karl Ad., Hist. 111
Meßmer Alois, Theologieprof. 304,
305, 306
Metternich, Fürst, Kanzler 43
Mezzofanti, Kardinal, Polyglott 301,305,
306
373
Mezzofanti Tirols siehe Mitterrutzner
Michael I. (Ziegler), Pr. v. St. FI. s.
Ziegier M.
Michael II. (Arneth), Pr. v. St. FI. s.
Arneth M.
Michelsen Andr. Ludwig Jak., Forsch.
d. deutsch. Oesch. 94, 97
Michelshausen Ant Ch. Edl. v. 101
Mies Frigdian, Ch. v. Hbg. 279, 280
Milde Vinzenz, Fürsterzb. v. Wien 250
Millauer, Hist. 44, 45
Mionnet Theodore, Numismat. 70
Mitterndorfer Thom., O. S. B., Abt v.
Kremsmünster 92
Mitterrutzner, Dr. Joh. Chrysost., Ch.
V. Nst. 295, 300 ff., 311
Mittrovsky v. Mittrowitz, Graf Anton 237
Mock Andreas, Ch. v. Klg. 229, 237 f.
Mödlhammer Ambros, O.-Zist. v.
Wilh*ering 19
Möhner Reginbald, O. S. B. v. Augs-
burg 124
Mohr Heinrich, Ch. v. Nst. 299
Molsi, Dr. Jos., Ch. v. St. FI. 174
Molinet, C. du, Autor 355
Mone Franz Jos., Hist. 80, 92
Morawski W., Autor, 355
Morlang Franz, Missionär 302
Mosengeil Friedr., Begründ. d. deutsch.
Stenographie 167
Moser Ferdin., Pr. v. St. Fl. 105, 153
Moser Franz Jos., Prof., 249
Moser Ingenuin, Ch. v. Nst. 308 f.
Mosmüller Andr., Pr. v. Klg. 262
Muchar Albert v., O. S. B. v. Admont,
Hist. 44, 103
Mühlbacher, Dr. Engelbert, Ch. v. St.
Fl. 8, 24, 32, 40, 49, 65, 74, 115,
160 ff.
Müller Franz Xav., Ch. v. St., FI. 179
Müller, Dr. Hermann, Philolog 166
Müller, Dr. J. N. 249
Müller Karl Ottfried, Archäolog 122
Müller, Dr. Martin, Pr. v. Hbg. 277 f.
Müller Petrus d. Ale, Ch. v. St. FI. 18
Müller V. Mündelheim Nebridius, Ch.
V. Klg. 207 f.
Münch-Bellinghausen Konstant, Frh. v.
218
Myszkowska Helene Konst., Fürstin 350
N
Nagl Joh. Wilib., Germanist 324
Nakielski, poln. Schriftst. 355
Nas Joh., O. S. Fr., Polemiker 306
Naumann, Dr. Robert, Bibliograph 253,
263
Neumann, Numismatiker 41
Neupauer Fr. 321
Nibby Antonio, ital. Archäologe 229
Nicoladoni, Dr. Alex., 122, 124
Nicolaus V. Cusa, Kardin., B. v. Brixen
88 ,
Niederland Jakob, Musiker 355
Niedziela StanisL, Ch. v. Kr. 351
Niesiecki Kaspar, Heraldiker 337
Nigra Valle, Joannes de, Ordin. Praem.
338, 346, 348, 351
NißlmüIIer F., S. J. 40
Nowodworski, poln. Schriftst. 355
Nuceryn Sebastian, Prediger in Kr. 341
Nuckonius Joann., Ch. v. Kr. 351
Null, Herr van der 26
Oberer, Dr. Franz, Theologe 146
Oberleitner, Dr. Andreas, O. S. B. v.
d. Schotten in Wien, Orientalist 238
Odo, König v. Westfrancien 162
Olben Joh. Jak., Ch. v. St. Fl. 6
Olympias 306
Opatovius, Autor 355
Oraczewski Johann K., Fähnrich 355
Österreicher Hieronymus, Ch. v. Klg.
240, 244 f.
Osterwikjoh., hl., Aug.-Ch.,Märtyrer 140
Ottenthai, Emil v., Hist. 163
Otto, Herzog 89
Otto, Truchseß v. Waidburg, siehe
Truchseß
Ottokar II., König v. Böhmen 43, 46,
47, 49
Ottokar III. (Ozy), Markgr. v. Steier-
mark 63
Ottokar IV., Markgr. v. Steiermark 63
Ottokar Maria, Graf v. Attems, Fürstb.
V. Seckau 326
Ottokare, steir. Markgr. 63
Owen (Oben), Dichter 51
Ozlberger Anton, Ch. v. St. Fl. 114,
134 f., 151, 198
374
Pachinger Alois, Ch. v. St. FI. 174 f.
Pachl Joh. Ev., Ch. v. St. FI. 4 ff., 11,
16
Fachmann, Dr. Theod., Theologieprof.
251
Pacificus v. St. Severin, hl. 282, 323
Pailler Maria 152
Pailler Wilhelm, Ch. v. St. Fl. 102, 127,
147 ff.
Palacky Franz, böhm. Hist. 87
Paldele Bened., Ch. v. Nst. 296 ff.
Palestrina Giovanni Pierluigi da,
Kirchenmusiker 156
Pallavicino Sforza, Kardinal 249
Panzer Friedr. 96
Paoli Cäsare, ital. Hist. 162
Passionei Domenico, Nuntius, Kardin. 9
Patzak Alois, Ch. v. Klg. 268
Pauer Joh. Paul, Ch. v. St. Fl. 19 f.
Pauker, Dr. Wolfgang, Ch. v. Klg.
208, 269, 270 f.
Paul vom Kreuze, hl. 305
Paulutius Camillus, Nuntius 353
Peer, Archäolog 122
Peinthor Josef, Dechant 321
Pennotus Gabriel, Autor 355
Perger, Dr. Ernest, Pr. v. Klg. 214, 236
Pertinger Chrysostomus, Ch. v. Nst.
294
Pertz (Perz) Georg Heinr., Hist. 49,
75, 85, 90
Peter, Erzb. v. Mainz 90
Petrus Fourier, hl., August.-Ch. 114,
142, 200, 204
Petrus de Vinea, Kanzler K. Friedr. II.
85
Peuerbach, Georg v., Astronom 126
Pez Bernh., O. S. B. v. Melk, Hist. 5,
221
Pez Hieronymus, O. S. B. v. Melk,
Hist. 5, 9
Pfaffeneder Wilib., O. S B. v. Krems-
münster 174
Pfeiffer Franz, Germanist 125, 252,
253, 263
Pfeiffer Hermann, Ch. v. Klg. 271 f.
Pfisterer Joh. Georg, Ch. v. St. Fl. 22 f.
Pflanzl Bartholom. II., Pr. v. Rbg. 199,
202
Pf lugk-Harttung, Julius v., Diplomatikcr
162
Philipp II., König v« Spanien 89
Philipps George, Rechtslehrer und
Publizist 111
Piasecius Paul, B. v. PrzemysI, Chronist
348
Piberhofer Joh. Ev., Ch. v. St Fl. 146
Piccolomini, Graf Vinzenz 55
Pichler Karoline, Dichterin 30, 61
Pichlern Florian, Pseudonym v. Gugger
s. d.
Piffl Friedr., Ch. v. Klg. 270
Pillwein, Hist. 38
Pirkheimer Charitas, Äbtissin 111
Pitteroff Laurenz, Ch. v. St. Fl. 7
Pius VI., Papst 28, 140
Pius IX., Papst 303, 358
Placidus, O. S. B., Abt v. Altenburg
214
Piaton 166
Pletz, Dr. Jos., Theologe 116,232,234,
247, 248, 282
Plucidski, Dr. Franz Hieron. 352
Pollack Jakob, Ch. v. St. Fl. 26
Prandl Fr. Xav., Ch. v. St. Fl. 168, 175 f.
Prast Firmin. Ch. v. Nst 313, 314
Prausek Vinz., Land.-Schulinsp. 259
Preuhaven Bertold, Malteser, Deutsch-
ordens-Komtur. 110
Prill Benedikt, Ch. v. Klg. 216
Primisser Alois, österr. Hist 45, 49
Pritz Fr. Xav., Ch. v. St. FI. 27, 62 ff.,
78, 80, 110, 112
Pröller Ant Jos., Ch. v. St Fl. 9, 16,
29
Proschko, Dr. Isidor, Schriftstell. 259
Prugger (v. Pruggern) Fr. Sal., Ch. v.
Vor. 325 ff.
Pruszcz H., Schriftst. 355
Prutz H., Hist 162
Pscharr Augustin, Ch. v. St Fl. 8, 20,
39 f.
Pucher Albert Ch. v. St Fl. 8, 24,
139 ff.
Puell Philipp Ner., Ch. v. Nst 293
Pukala, Dr. Paul, Ch. v. Kr. 338
Putz Jos., Ch. V. St FL 121
Pyrker Joh. Ladisl. v. Felsö-Eör, O.
Zist. V. Lilienfeld, Erzb. v. Erlau 45
375
Quadrupani Barbaro, Verf , asket. Schrift
240
Quirini M. Vincenzo 85
R
Radner Ant., Ch. v. St. Fl. 150
Radomsko Nikolaus de, Ch. v. Kr. 351
Radziwin Georg, B. v. Kr. 340
Rally 78
Ranke Leopold, Hist. 124
Ranothowicz Stephan, Ch. v. Kr. 339,
347 f.; 354, 355
Räß, Dr. Andr., B. v. Straßburg, Theo-
loge 249
Rathofer Augustin, Ch. v. Vor. 328
Rauch Adrian, Piarist 218
Räumer Friedr. Georg Ludwig, Hist.
103
Rautenstrauch Franz Stephan, O. S. B.,
Abt V. Braunau, josef. Theologe 306
Rautenstrauch Johann, antikirchl. Pam-
phletist 306
Rebay 329
Rebmann 103
Rechberger Augustin, Theologe 115, 116
Rechberger, Dr. Georg, bischöflicher
Kanzler 36
Regiomontanus Johann (Joh. Müller),
Mathem., Astronom 81
Reichhart Karl, Ch. v. St. Fl. 135
Reindl Jos., Ch. v. St. Fl. 73 f.
Reinhard Franz Volkmar, prot. Theo-
loge 67
Reinhart, Baron, Dir. d. k. k. Haus-,
Hof- und Staatsarchivs 76
Reisacher Matth., Topograph 112
Reiter Jos., Ch. v. St. Fl. 27 ff.
Reiter, Dr. Jos., Ch. v. St. Fl. 114 ff.,
135
Reithmayr, Dr. Franz Xav., Exeget 264
Remich Kaspar, Ch. v. Nst. 292
Resch, Dr. Jos., Hist. 293, 305
Reuß Leopold, Ch. v. Rbg. 187
Reyberger A. K., Moral theologe 356
Ribbele Mauriz., O. S. B., Fürstabt v.
St. Blasien 218
Ridler Joh. Wilhelm 79, 82, 249
Rieder Edm., O. S. B. v. Admont,
Oymn.-Prof., Odendichter 128, 330
Rieger Franz 127, 132
Riepl Peter, Ch. v. St. Fl. 117 f.
Riepl Rob., O.-Zist. v. Wilhering,
Oymn.-Prof. 134
RistI, Dr. Aug., Ch. v. Klg. 208, 213 f.
Ristl, Dr. Ferdin. Karl, Ch. v. Klg. 215 f.
Ritschi Eduard, akad. Maler 256
Ritter Karl, Ch. v. St. Fl., 52, 113 f., 122
Ritz Fr. Xav., Ch. v. St. Fl. 177 f.
Robert M. Ul., Hist. 162
Roepell, Dr. Richard 96
Rohmberg A. 162
Rollemann, Dr. Gottfr. v., Pr. v. Klg.
217, 225
Roschmann Anton, Hist. 293
Rosenberg Peter, Jodok, Ulr. u. Joh.
von 210
Rossi Ignaz v., S. J. 248
Rößl, Dr. Euseb., Ch. v. Vor. 323
Rößler, Dr. 86
Rößler Emil Franz 93
Roiycki Stanisl., Rektor 345
Rudigier Franz Jos., B. v. Linz 100,
105, 149, 150, 153, 200, 258
Rudolf 1. V. Habsburg, Kaiser 47
Rudolf 11., Kaiser 46, 47, 48, 82, 83,
110, 125
Rudolf (IlL), Herzog v. Österr. 89
Rudolf (IV.), Herzog v. Österr. 46, 108
Rudolf, Erzb. v. Salzburg 85
Ruinart Theodorich, O. S. B., Mauriner,
Hagiograph 240, 249
Rupert, hl., B. v. Salzburg 310
Rupert (Ruprecht), Oegenkaiser Wen-
zels 77
Rupertsberger Matth., Ch. v. St. Fl.
101, 157 ff.
Rusiecki, Dr. Mich., Prael. general. v.
Kr. 348, 351
Rutschmann David, O. S. Aug.,
Mechaniker 224
Rwttenstock Jakob, Pr. v. Klg. 234 ff.,
247, 249, 250
Rutz Benno, Ch. v. Nst. 313 f.
Salzer, Dr. Anselm, O. S. B. v. Seiten-
stetten, Literarhist. 330, 333
Sandbichler Alois, Theologieprof. 38,
109
376
Sarbiewsky Matth. Kasimir, S. J., poin.
Dichter 248
Sattler, Dr. J. C. 249
Sauer Emest, Ch. v. Klg. 211
Saurau Or. Franz v., Staatsmann 42
Sava von, Hist. 78
Scala, A. v., Kunsthist. 127, 269
Schafafik PauJ Jos., Slawist 87
Schaffer Leander, Ch v. Rbg. 199
Schäffler Franz, Ch. v. St. FJ. 7
Schafflinger Georg, Ch. v. St. FI. 117,
152
Schallhammer Anton, R. v., k. k. Haupt-
mann 93
Scharrer Adam, Pr. v. Klg. 211 f.
Scharz Odo, O. S. B. 9
Schaunberg, Graf Ulr. v. 108
Schaunberg, Grafen v. 65, 107, 108,
110, 111, 113
Scheer Michael, Ch. v. St. FI. 26
Scheibelberger Friedr., Msgr., Publizist
143
Scheicher, Dr. Josef, Theologe und
Soziologe 260, 266
Schiedermaier Jos., Domorganist 119
Schiffermayr Jos., Ch. v. St. Fl. 34
Schlager J. E. 81
Schlager, Dr. Marcellin, Ch. v. Vor.
323, 328
Schleiermacher Friedr. Emest Dan.,
Protest. Theologe 266
Schmeding Bernh., Pr. v. Klg. 208, 209
Schmeller Joh. Andr., Sprachforscher
76, 113
Schmid Andreas 101, 102
Schmid Christoph v., Jugendschriftst.
356
Schmid Hugo, O. S. B. v. Krems-
münster, Bibliograph 125
Schmid Petrus, Pr. v. Rbg. 199
Schmidberger Jos., Ch. v. St. FI. 56 ff.,
109, 159
Schmidl, Dr. A. Adolf 83, 110
Schmidt, Dr. W. Adolf 85
Schmitz Matth., Theologe 306
Schmolk Frigdian, Pr. v. Hbg. 286 f.
Schneemann Gerhard, S. J., Theologe
139
Schneider Jos., S. J., Theologe 146
Schnürer, Dr. Franz, Literat 270, 332
Schoiber Anton, Ch. v. St. Fl. 27
Scholasticus, Beiname des Evagrius, s. d.
Schölzig Ferdinand, Ch. v. Klg., später
Trappistenabt in Mariannhill 267
Schönberg, Baron, päpstl. Kämmerer
303
Schoßer Ant., oberösterr. Dialektdichter
163
Schrämbl, Wiener Buchdrucker 50
Schreck, Dr. Adam, Pr. v. Klg. 106, 254
Schreiber, Dr. Heinr., Hist. u. Moral-
philosoph 80
Schreiber Petrus, Ch. v. Hbg. 280
Schreitter Gottfr., Ch. v. Vor. 324 f.
Schrey Ferd., Begründer eines Steno-
graphiesystems 167
Schröder, Hist. 162
Schröder Chr., Naturhist. 159
Schröer K. J. 96
Schuemann Damian Franz, Ch. v. St. Fl. 8
Schuemann Gregor, Ch. v. Rbg. 184
Schuler 135
Schuller J. C, Hist. 90
Schulteß-Rechberg 79
Schumann v. Mansegg, Dr. Ign. 249
Schupert Sigismund, Ch. v. Rbg. 184 f.
Schurberg, Brüder 89
Schützen berger Alois, Ch. v. Klg. 224,
241, 243 f., 252
Schwarz Jos., Theologe 155
Schwarzenberg, Fürst Ernest v., B. v.
Raab 226
Schwarzenberg, Fürst Friedrich Jos.,
Kardinal 105, 358
Schwarzenberg, Fürst Josef 43
Schweickhardt Franz, R. v., Hist. 244,
283
Schweizer Otto, Ch. v. Hbg. 287
Schwinghaimb, Fr. Ser. Balthas., Ch.
V. St. Fl. 65 ff., 116
Schwoy Franz Jos., mähr. Topograph
238
Schwoy Franz Xav., Ch. v. Klg. 233,
238 ff., 245, 246, 249
Scotti, ital. Asketiker 306
Seback, Dr. Vinz., Ch. v. Klg. 228, 230,
232, 238, 240, 246 ff.
Sebald Ivo, Ch. v. Klg. 256, 262 f.
Sedlaczek Wilh., Pr. v. Klg. 242 f., 252
Seiberl Jos., Organist in St. Fl. 144, 151
377
Scverin, hlg^ Apostel der Noriker 114
Severin, Pr. v. St. Nikola 186
Shakespeare William, Dichter 168
Siborius Adam, Ch. v. Kr. 351
Siegel, Pomolog 58
Si(e)gmund v. Österreich, Herzog 80,
89, 96
Siekierski Innoc Joh., Ch. v. Kr. 351
Silber Matth., Ch. v. St. FI. 158, 176 f.
Simbinelli, Dr. Marcellin, Ch. v. Vor.
319
Simon Joh. Chrys., Ch. v. Rbg. 183
Simonetti Franz, päpstl. Ablegat 340
Simson B., Hist. 162
Sixtus, B. V. Freisingen 84
Sixtus III., Papst 264
Skarga Peter, S. J., ber. poln. Prediger
345
Skierniewski NikoL, Domherr 341
Skrobiszewski, Autor 355
^liwinski Felix, Ch. v. Kr. 355
Slotwiriski Stanisl., Abt d. Ch. v. Kr.
357 ff.
Smitmer, Malteser und Domherr 218
Sobotka Bened., O.-Praem. v. Schlag!
168
Sommer, Don Konstantin 237
Sommerau-Beckh, Kardinal 251
Sophokles 167, 311
Sowiriski Albert, Ch. v. Kr. 351
Spieß, Regierungsrat und Archivar 218
Spinola Christoph Royas v., O. S. Fr.,
Bischof zu Wiener-Neustadt 37
Sprinzenstein, Graf Ernst 18
.Stadler Anianus, Ch. v. Vor. 320
Stahel Alexander, Ch. v. Klg. 215
Stalin Christoph Friedr. v., Forscher
der deutschen Geschichte 76
Stanislaus Kazimlerczyk, sei., Ch. v. Kr.
337, 339, 341, 347, 348, 349 f., 353 ff.,
359, 360
Stanislaus Kostka, hlg. 214
Stapf Jos. Ambros, Moraltheologe 249
Starhemberg, Graf Heinrich v. 75
Starhemberg, Graf Guido v. 82, 83
Staudinger Berthold, Pr. v. Klg. 217, 225
Stehle J. A., Musikdirektor 314
Steigenberger Antonius, Pr. v. Nst.
294
Steinhausen 269
Stelzhammer Fr., Dialektdichter 188,
189, 191, 192
Stelzhammer Jos. Christ. 103, 109, 244
Stenzel Gust. Ad. Harald, Hist. 76
St^plowski Kasimir 355
Stern Jos., Ch. v. St. Fl. 100 f., 159
Stemeder Ferd., Ch. v. St. Fl. 100
Steurer Isidor, Ch. v. Nst. 310
Stiasny, Dr. Rob., Kunsthist. 256
Stieger Joh., Pr. v. St. Fl. 127
Stieve Felix, Hist. 162
Stöger, S.J. 115
Stögmayr Karl, O.-Zist. v. Wilhering 19
Stöhr Georg, Pfarrer 282
Stolberg Friedrich Leopold, Graf zu.
Dichter 55
Stolz Alban, Volksschriftst. 260
Strambi Vinzenz M., sei., B. 305
Straßer Fr. Ser., Ch. v. St. Fl. 198
Strein Richard 84, 85
Streuber, Dr. Wilh. Theodor 94
Striegl Jos. 119
Stmadt Jul., Hist. 108, 113, 123
Strommer Thomas, Kleriker des Stiftes
Klg. 269
Strozzi Joannes, Can. Reg.. Lateran.,
Ordensgeneral 358
Stubenrauch, Dr. Moritz 85
Studentowicz Pet. Arbues, Ch. v. Kr. 357
Stülz Jodok, Pr. v. St. Fl. 25, 27, 32,
40, 44, 45, 47, 48, 56, 78, 80, 84,
102 ff., 112, 113, 121, 122, 148, 151,
153, 161, 284
Suchenwirt, Peter der, Dichter 84, 103
Sunberg, Herr v. 108
Suso (Seuse) Heinr., Mystiker 103
Sybel Heinr. v., Hist. 76
Sylvius Äneas (Papst Pius II.) 95
Szovik Alipius, Ch. v. Hbg. 283
Tacitus Corn. 167, 309
Tafel 97
Tangl, Prof. Karimann, Hist. 83, 107
Tanstetter Georg, Humanist 333
Tartarotti Girolamo, Hist. 293
Tavazzi 306
Teck, Herzog Leopold 89, 90
Terentius Publ. Afer, röm. Lustspiel-
dichter 167
378
Teutsch Oeorg Daniel, evang. B. der
Siebenbürg. Sachsen 97
Thalhofer, Dr. Valentin, Theologe 264
Thaller Florian, Ch. v. Klg. 250 f.
Thanhauser 17
Thausing Moritz, Univ.-Prof. 162
Theresia, Gemahlin K. Franz II. 27
Thiersch Friedr. Wilh., Philolog 55, 102
Thomas 97
Thomas v. Aquin, hlg. 361
Thomas v. Kempen, sei. 103, 140, 319
Tilly, Grafen von 109
Tilly Joh. Tzerklas, Graf v., Feldherr 47
Timer, Ch. v. St. Fl. 9
Tobenz, Dr. Daniel, Ch. v. Klg. 225 ff.
Toepsl Franz, Pr. v. Pollingen 294, 320
Tomaschek, Dr. Eduard v. 85
Traumihler Ign., Ch. v. St. Fl. 119 ff., ;
160 1
Treberer Leopold Woifg., Ch. v. St. Fl.
8, 14 f.
Troyer Fortunat v., Pr. v. Nst. 291 f.
Trüber Primus 91
Truchseß v. Waldburg Otto, B. v.
Augsburg 91
Trzciany, Jan z, poln. Schriftst. 355
Trzebicki Andreas, B. v. Kr. 342, 343
Tschernembl Crasmus Georg, Freih. v.
108
Tschurtschenthaler Ludw., Ch. v. Nst.
307
Tücking, Prof. Karl, Philolog 166
Tylicki, B. v. Kr. 340
u
Ubiszewski, poln. Schriftsteller 355
Ugarte, Graf, Kanzler 42, 43
Ugolino, ital. Archäolog 229
Ulbrich Florian, Ch. v. Klg. 223 ff.
Unterberger Leo, Ch. v. Nst. 308
Unterweger Albert, Ch. v. Nst. 309, 311
Ursini (Orsini) Fr. Vinz., Erzb. v. Be-
nevent, spät. Papst Benedikt XIII. 4
Vadovius Jakobus, Ch. v. Kr. 351
Valentinelli, Hist. 92, 97
Valentini Andreas 162
Vascotti Clarus, O. Fr. Min. 140
Veit (Leop.), Pr. v. St. Fl. 12
Veith Emanuel, ber. Kirchenredner 260
Vering, Dr. Friedr., Kanonist 141
Veronika Giuliani, hlg. 323
Vetter Leopold, Ch. v. St Fl. 175
Victor V. Vita, B. 257
Viehboeck Anton, O. S. B. v. Krems-
münster 66
Vielhaber Gottfr., O.-Praem. v. Schlägl
126
Vinzenz Kadtubek, sei., O.-Zist., B. v.
Kr. 340
Virgil Maro Publ. 308
Vitzthum Anton 101
Vögeli Georg 84
Vogelsang Karl, Freih. v., Soziolog 268
Voitsberger, die 300
Voltaire Fran^. Mar. Arouet de 356
Vonbank J. G. 305
Vorbu ebner, Pfarrer 105
Vorster Kaspar, Pr. v. St. Fl. 127
w
Wackernagel Wilhelm, Forscher der
deutschen Literatur 94
Wagner J. Mar., Germanist 263
Waibel Alois Adalb., Dogmatiker 249
Waiß Jakob, Ch. v. St. Fl. 144
Waiz Bernhard, Pr. v. Klg. 207, 209,
217
Wallenstein Albr. W. E. 82, 151
Wallner Emmerich, Ch. v. Hbg. 285
Wallsee, Herren von 89, 91, 92
Wappler, Dr. Anton, Theologieprof. 228
Wasser Daniel, Neomyst 282
Wattenbach W., Hist. 90
Weber Adam, Ch. v. Nst. 291
Weber Friedr. W., Dichter 300, 304
Webersberg Franz Seb. v., Pr. v. Vor.
319
Wegele, Dr. Fr. Xav. 97
Weidinger Jos. Bernh., Ch. v. St. F\, 18
Weidmann Paul 152
Weinender Augustin, Ch. v. Kl. 212
Weiller Jos. Jak., Ch. v. St. Fl. 16 f.
Weis Dr. Nikol. v., B. v. Speier, Theo-
loge 249
Weiß, Dr. Johann, Hist. 325, 327
Weiß Jos., Ch. v. St. FI. 136, 153 ff., 160
Weißenbach Placidus 84
Weißenbäck Andr., Ch. v. Klg. 272 f.
379
Weißenberg Matth. v., Pr. v. St. FI. 3
Weißenborn W., Philolog 166
Weißenwolff, Oral 113
Weissteiner Aldobrand, Ch. v. Nst. 309
Weitenhiller Moritz Maria, Sphragistiker
256, 262
Weite Bened., Theologe 32, 141, 201,
250, 251
Welzer Benedikt, Pr. v. St. Andrä 284
Weninger Fr. Xav., S. J. 67, 115
Wenzel, hig. 240
Wenzel, Kaiser 47
Wenzlowsky Severin, Ch. v. Klg. 263 f.
Wereszczyriski Viktor, Oeneralpräl. d.
poln. Ch. 347, 351
Wetstein Joh. Heinr., Buchdrucker zu
Amsterdam 50
Wetzer Heinr. Joh., Orientalist 32, 141,
201, 250, 251
W^zyk Joh., Erzb. v. Gnesen 341, 342
Wichner Jos., Prof., Volksschriftst. 203
Wiclif (Wycliff) John, engl. Reform.,
108
Widnranstadtjos. Alb. v., Orientalist 248
Wieland Chr. Mart., Dichter 356
Wieniawa Stanislaus v. Czenstochau
359
Wieser Theodor, Ch. v. Nst. 312
Wiesmayr Joh. Oeorg, Pr. v. St. Fl. 6,
8 ff., 18
Wiesner Julius 162
Wilbirg, ehrw., Inklusa zu St. Fl. 111
Wildenbruch Ernst v., Dichter 168
Wildenburg Ernst v., Pseudon. v. Rutz
(s. d.)
Wildner, Dr. Ignaz 249
Wilhering, Herren v. 107
Wfll Komelius 113, 142
Willinger Achatz, Bauemanführer 45
Wimmer, Dr. Fr. 91
Winckelmann Joh. Joach., Archäolog
122
Windhag Joach., Graf v. 72
Winter, Dr. Vitus Anton 248
Wintersteller Joh. Georg, Ch. v. St. Fl.
118 f.,
Wirtenberg, Grafen v. 90
Wiseman, Dr. Nikol., Theologieprof.,
spät. Erzb. v. Westminster und Kar-
dinal 232, 247
Witt Fr. Xav., Musiker 120, 121
Witteisbach und Scheyern, Pfalzgrafen
V. 185
Wolf, Dr. Joh. Wilh., Germanist 96
Wolf Otto, Ch. V. Klg. 245, 250
Wolfgang, hlg., B. v. Regensburg 201
Wolf gang, Schreiber in Vor, 324
Wolfsgruber, Dr. Cölestin, O. S. B. v
d. Schotten in Wien, Kirchenhist. 135
139
Wollfahrt Robert, O. S. B. v. Melk 214
Wolny Gregor, O. S. B. v. Raigern, Mist»
96, 97
Wolski Nikolaus 338
Würz Ign., S. J , Prof. der Rhetorik 32
Wurzbach, Dr. Konstantin, Schriftst.
32, 38, 40, 50, 62, 68, 74, 93, 94, 222,
223, 293
Wycliff siehe Wiclif John
X
Ximenes Franz, O. S. Fr., Kardin., Erb.
V. Toledo, Staatsmann 248
Zacher v. Sonnenstein Christoph Rieh.,
Ch. V. St. Fl. 18 f.
Zahn Josef v., Archivdirektor, Hist.
329
Zajerski Franz 341
Zallinger Bertrand, Ch. v. Rbg. 204
Zangerle Roman Sebast., Fürstb. v.
Seckau 234, 322
Zanna v. Königstein Leopold (I.), Pr.
V. Nst. 294
Zdanowski de Zdanöw Stanisl., Burg-
graf 349
Zechmeister Jos. 167
Zegarth, Dr. Simon August., Ch. v.
Kr. 346, 351
Zeibig, Dr. Hartmann, Ch. v. Klg. 216,
251 ff.
Zeidler, Dr. Jak., Prof., Literarhist. 324
Zeißberg Heinr., R. v., Hist. 163, 252
Zeller Johann, Stiftsdekan v. St. Andrä
a. d. Tr. 284
Zeno Apostolo, Gelehrter und Dichter
10
380
Zieglauer, P. Cassian v. Blumenthal 132
Ziegler Gregor Thom., B. v. Linz 66,
67, 105, 232, 233, 240, 245
Ziegler Joh. Mich., Pr. v. St. Fl. 24 ff.,
40, 52, 53, 56, 68, 102
Zoega Georg, Archäolog 229
Zöhrer Eduard, Ch. v. Rbg. 187 ff.
Zschokke Joh. Heinr., prot. Schrift-
steller 169
Zunggo Joh., Ch. v. Vor. 318 f.
Zwerger, Dr. Joh. Bapt., Fürstb. v.
Seckau 326
Orts- und Sachregisten
Ablaß, Über den 116
Adelsgeschichte in Niederösterreich,
Beitrag zur 84
Adoxus obscurus L., Lebensweise des
159
Akademie der Wissenschaften in Wien
76, 105, 241, 252
Akatholiken, Sechswöchentlicher
Unterricht angehender 35, 37
Altarsakrament, Heiligstes, Besuch von
Seiten der Schulkinder 174
— Erklärung desselben 323
— Wesen desselben 245, 292
Altdeutsche Gedichte 324
Altenburg, Kloster O. S. B., Kopien von
Urkunden aus 90
Altertum, Überbleibsel desselben im
Leben und Glauben der Bewohner
von Oberösterreich 63
Altertümer aus dem Strombett der
Donau 73
— Germanische 72
— Römische 72 f., 241
Ameisen 158
Amerika, Die Entdeckung von 143
Analogie der orientaL Sprachen 295
Ansfelden, Geschichte von 147
— Pfarrgeschichte 58, 65
Anthologie aus deutschen Dichtern 50
Antichristi, De investigatione, von
Gerhoh 108
Antiphonarium Romanum für die Chor-
herren von Klosterneuburg 245
Antokol, Vorstadt Wilnas, Bruderschaft
in 351 f.
Apfel-Afterblattlaus 59
Apfel-Borkenkäfer 59
Apfel-Rüsselkäfer, Naturgesch. dess. 58
Apfelwickler 59
Apolegtische Arbeiten 172 f.
Apostelbriefe 305
Aquileja, Uned. Diplome aus 161 f.
Arabisches Lexikon 295
Arbeitsschulen für arme Mädchen 22
Arcana, Sammlung von 151
Archäologie, Biblische 230 ff., 234
Archäologisches aus Oberösterr. 72 f,
— aus Niederösterreich 222, 241
Archive in Oberösterreich 42, 43, 125
Areopag 309
Arezzo, Uned. Diplome aus 162
Ars regia sive ars regendi se et alios 291
Asketische Arbeiten 13 f., 16, 17, 18,
23, 61, 101, 114, 118, 136, 146, 157,
174, 184, 199, 208, 222, 223, 240, 246,
291, 292, 306, 317, 323, 346, 348, 350,
360
Aßling, Pfarrgeschichte 312
Athener, Charakteristik der 311
Äthiopisches Vokabularium 295
Augustiner-Chorfrauen, Horae diumae
für 139
Augustiner - Chorherren, Aufgehobene
Kanonien der 141
— Elogia et icones sanctorum ex ordine
Canonicorum 278
— Geschichte derselben 114, 318, 320,
338, 351
382
^
Augustiner-Chorherren, Horae diumae
für dieselben 139
— Kongregation derselben in Öster-
reich, Geplante 106
— Polens und Lithauens 338, 340, 353,
357
— Polens und ihre Verehrung der
Gottesmutter 361
— Schriftsteller derselben 3 ff., 320
— Statuten derselben 12, 338, 353
— Visitation derselben in Österreich 105
»Augustinus«, Literaturblatt des > Korre-
spondenzblattes für den katholischen
Klerus Österreichs« 265, 268
Authonomus cinctus 158
B
Babenberger Chronik 253
Babenberger Stammbaum 250
Barisprache 302, 306
Basel, Handschriften in Bibliotheken
von 92
Basler Konzil, Handschriften über das 90
— Wirksamkeit desselben in Öster-
reich 254
Bauernaufstand in 3ayem 201
Bauernaufstände in Oberösterreich 45,
84, 124
Baumgartenberg (Ob.-Österr.), aufgeh.
Kloster O.-Zist., Geschichte 64
— Urkunden 45
Baumweißling 59
Bayern, Einfall derselben in Österr. 13
Beichte 323
Beichtgeheimnis 117
Belletristisches 148 ff., 164, 168, 169 ff.,
331 f.
Bergnamen, Deutsche, in den Ostalpen
270
Bertholdsdorf (Petersdorf), Geschichte
84
Bibel, Hebräische 230
BibeHesen, Über das 36
Bibliothek der Kirchenväter 264
Bibliothek, Ständische, des Hieron,
Megiser 125
Biblische Geschichte für die Jugend
von Schmid in poln. Übers. 356
Biblische Wissenschaften und der
Rationalismus 230 f.
Bienen, Instinkt 101
— Pflege, Naturgemäße 101
Biographien kathol. Gelehrten 247 f.
Bimblattwespe 59
Birnmücke, Die kleine und die große 5Q
Bimsauger 59
Birnspanner 59
Bimwespe, Die paradoxe 59
Blattläuse (Aphidinä) 59, 60
Blut, Kostbares, Jesu Christi, Verehrung
119, 140, 141
Böhmen, Einfall des Kriegsvolkes
Rudolfs II. in 125
Braunau am Inn, Stadt, Geschichte 200
— Wassertor 202
Brevier 66, 321.
Brixen, Bistum 306
— Conciliabulum 310
— Flora 298
— Fürstentum 310
— Gartenflora 298
— K. k. Gymnasium, Geschichte 296,
298, 312
— Phanerogamen in der Gegend von
298
— zur Reformationszeit 300
— Singvögel der Umgebung 299
— Stadt 306
Brixlegg, Passionsspiel 147
Brück, Kloster, Genieakademie 129
Bruderschaften in Antokol (Wilna)351 f.
— in St. Kasimir (Krakau) 341, 348, 350
— in der St. Pöltner Diözese 284
Brunn, Franzens-Museum, Urkunden 90
Bücheranzeige Sensenschmieds 333
Burgen, Deutsche, im Mittelalter 124 f.
Bußsakrament, Hlg., Erklärung 323
Bychöw, aufgeh. Aug.-Chorherrcnstift
in Lithauen 340, 345
Cäcilienverein zur Hebung der Kirchen-
musik 120, 328 f.
Cantica aus den Handschriften des
Stiftes St. Florian 139
Capellen, Herren v., Genealogie 109
Carabidenlarven 158
Casus 145 f., 155 ff., 175, 176
Cetium, röm. Munizipium 241
Cetonia Eloricola H., Larve 159
383
Chelm (Cholm), aufgehob. Augustiner-
Chorherrenstift 338
Chiemsee, bischöfl. Urbar 97
Chinesen, Kollegium der Chinesen in
Neapel 248
Chorherren, Regul., siehe Augustiner-
Chorherren
Chunigel, mittelhochdeutsches Gedicht
in Handschr. des Stiites St. Florian 81
Codex Wangianus 87
Coleopteren 59, 157 ff.
Cölibat 67
Constantinische Schenkung in der
deutschen Reichskanzlei 162
Corpus diplomaticum Austriacum 47
Corymbites holosericus 158
— tesselatus 158
D
Deismus, Philosophischer 37
Dekretaliensammlung, Metrische Be-
arbeitung in St. Florian 85
Deutsche Geschichte unter den Karo-
lingern 161
Dezennalrezeß in Oberösterreich 11
Dialekt, Tiroler 313
Dialekte, Rhätoladinische, in Tirol 306
Dichtungen 51 f., 61, 100, 130 ff., 179,
195 f., 246, 280
— im Dialekt 188 ff., 194 f.
Dießen, ehem. Aug.-Chorherrenstift 207
Dinkasprache, Grammatik 302, 306
Diplome, Unedierte, aus Aquileja 161
— aus Arezzo 162
— aus Novara 162
»Discours sur Thomme*, poln. Über-
setzung 356
Dogma, Christliches 37
Dogmatik, Lehrbücher und Traktate 35,
227, 240, 245
— Patristisch-scholastische 37
Donauburgen, Sechs 125
Dorcadion fulvum Scop., Aus dem
Leben des 158
Dramatische Reliquien 332
Dürnsteln siehe Tirnstein
Eckendorf, Gut 110
Edlitz, Pfarrinventare u. Zehentregister
186
Efferding, Regesten aus dem Archiv 108
Eggenburg, Stadtgeschichte 254
Eheaufgebot 38
Eheband, Unzertrennlichkeit 321
Ehehindemisse 38
Ehen, Gemischte 118
Eigentümlichkeit und Erziehung 266
Eigentümlichkeiten,Angeborene körper-
liche und psychische 266
Einmauerung Lebendiger in Ober-
österreich 125
Eistalerspitze (Tatra) 270
Eizinger v. Eizing siehe Eyzinger v.
V. Eyzing
Elater sanguineus 158
Elateriden, Lebensverhältnisse 158
Empfängnis, Unbefleckte, Mariens 345
Engelszell (Vallis Angelorum), ehem.
Zisterzienserstift, Geschichte 112
Enns, Stadt, Geschichte 63
— Privilegien 47
— Stadtturm 126
Ennsburg, Grenzfestung, Geschichte 45
Entomologische Arbeiten 58 ff., 157 ff.,
324 f.
Erbsünde 66, 67
Ethik 208
Eucharistie, Allerh. 174, 245, 292, 323
— und St. Thomas v. Aquin 361
— und St. Vinzenz v. Paul 272
Eule, Die dunkelbraune 59
Eustrophus dermestoides 159
Evangelium des hlg. Johannes, Erklä-
rung 305
Exegese, Biblische 185, 226, 227,
230 f., 234, 280, 305
Exlibriszeichen Georg Tanstetters 333
Eyzinger v. Eyzing, österr. Adels-
geschlecht, Geschichte 84, 99
Ebelsberg (Ebersberg) 110
Echtemach, Urkundenfälschung in 163
Faktorentafeln 223 ff.
Falkenstein in Oberösterr., ehem. Staats-
herrschaft, Urbar 90
Fasten 321
Fauna des Unterdonaukreises 187
384
Feldbach in Steiermark, Olockenin-
schrift 91, 92
Feldkirchen in Oberösterreich, Pfarr-
geschichte 112, 151
Festenburg in Steiermark, Gemälde 331
Finis hominis 346
Firmung, Heilige 261
»Fliegende Blätter«, Münchener 320,
321
Flora Admontensis 325
— von Brixen 298
— von Reichersberg 187
— des Unterdonaukreises 187
Floridsdorf und Umgebung, soziales
Bild 268
Forbes (Borovany) in Böhmen, ehem.
Augustiner-Chorherrenstift 209
Formelbuch K. Albrechts I. 99
Freiheitsbriefe, Österreichische SS
— Vidimus derselben 96
Freisingen, bischöfliche Herrschaft in
Österreich 84, 110 f.
Fridericianum majus 88, 98
Friedensschluß zwischen Ottokar und
Bela 43
Friesach, Geschichte 91
Fronleichnamsfest 261
Fronleichnamsprozession im 14. Jahr-
hundert 331
Fundamentaltheologie,Praelectionesl59
»Fundgruben des Orients« 238
Fürstenbriefe aus dem 15. Jahrh. 93
Galerucella viburni Payk, Eier der 159
Gallmücke, Die schwarze 59
Gallneukirchen, Pfarre, Zehen t-. Dienst-
und Sammlungsregister 95
Gars, ehem. Augustiner -Chorherren-
stift 207
Garsten, aufgehobenes Kloster O. S. B.,
Geschichte 62
— Grabdenkmäler 63
— Stiftskirche 126
— Urkunden 45
Garstental, Unruhen im 107
Gärten der alten und neueren Zeit 60
Gartenlaubkäfer 59
GeIehrte,Katholische, Biographien 247 f.
Gelübde, Feierliche 321
Genesis, Alter und Glaubwürdigkeit 64
Geognostlsches aus St. Cassian In
Tirol 307
Georgica Virgils 308
Germanische Altertümer 72
Geschäftsleben, Geistliches, in Ober-
österreich im 15. Jahrhundert 125
Geschichte, Deutsche, unter den Karo-
lingern 161
~ Österr., Beiträge aus dem Stifts-
archiv Klosterneuburgs 253
— Materialien zur österreichischen 77 f.
Geschichtsforschung, Institut für öster-
reichische 160 f.
— »Mitteilungen des Instituts für öster-
reichische G.« 161 ff.
— Pflege derselben in Österreich 42,
83, 84, 86, 88, 93, 160 f., 252, 253
Gesetzgebung des Klerus 321
Glaubensprinzip, Das kathol. 240, 245
Gleink, ehem. Kloster O. S. B., Ge-
schichte 62
— Urkunden 45, 107
Glossarien, Beiträge zu den lateinischen
und deutschen des Mittelalters aus
Klosterneuburger Handschriften 87,
241
Glück der Völker 306
Gmunden, Denkmäler 114
— Stadtplan 113
Gnesen, Erzbistum, Synodalkonstitu-
tionen 341
Goldafter 59
— Raupen, Lebenskraft derselben 59
Goldwörth, Pfarre, Geschichte 112, 151
Gotteshäuser des Innviertels, aus-
haftende Kapitalien derselben 202
Gottesmutter, Verehrung derselben und
die regulierten Chorherren Polens 361
Göttweig, Kloster O. S. B., Bibliotheks-
handschriften 80
Gräber, Heilige, Geschichte 331
Gräcismen, syntaktische, bei Horaz 308
Grafenwörth, Topographie 288
Gram mäste tten, Pfarre 11
Gratia, De divina 320
Graz, Stadt, Beschreibung 321
— Taubstummenanstalt 326 f.
Gries, Ehem. Augustiner-Chorherren-
stift 291
385
Großkopf, Der 59
»Großmacht der Jugend- und Volks-
literaturc 258 f., 261
OrOnbach, Pfarre 3
Guttau, Pfarre, Geschichte 112
— Patronat 10
Guttemplerorden 175
Gymnasialstudien in Österreich 55 f.,
117 f.
H
Habsburg, Geschichte des Hauses 88,
89, 90, 99
«Habsburgisches Archiv« 78
Hagenau, Herren auf, Genealogie 201
Hallstatt, Die Gräber bei 73
Hargelsberg, Pfarre, Beschreibung 40
Hauslehrer, Worte über 299
Hausruckviertel, Unruhen, von Gustav
Adolf gefördert 45
Hebräische Poesie 311
Heiligenbilder, Verehrung der 338 f.
Heiligenkreuz, Kloster O.-Zist. 225 f.
Heiliges Land, Reisebilder 131, 133
Heilmittel, Abergläubische 151
Heinrichsschlag V. O. M. B., Pfarre,
Patronat 10
Helm, Österreichischer erzherzogl. 221
Henriade von Voltaire, poln. Über-
setzung 356
Heraldische Untersuchungen 185, 221
Herzogenburg, Markt, Geschichte 288
Herzogenburg, Stift, Archiv 279
— Directorium officii divini 285
— Epochen der Geschichte 284
— Gedenkbuch 279
— Gegenreformation 277 f.
— Geschichte 280, 284, 287, 288
— Katalog der Chorherren 284
— Kirche, geschichtliche Notizen 284
— Kirchenrestaurierung 277 f.
— .Münzenkabinett 279
— Nekrologium 284
— Pröpste 284
— Schriftsteller 275 ff.
— Stiftungsurkunde 90, 284
— Urkundenbuch 286
Hexenprozeß, Innsbrucker 312
Hienzen, Volksstamm 332
I
Hierarchie, Katholische 305
Hietzing (Wien XIII.), Geschichte 211,
271
— Marianisches Gnadenbild 211, 214
— Pfarrkirche 214, 271
— Regesten zur Geschichte 271
Hofpredigten 243
Högelwerd(Hegelwerth), aufgehobenes
Augustiner-Chorherrenstift 291
Hymnen aus Handschriften des Stiftes
St. Florian 139
1
Idyllen von Geßner, polnische Über-
setzung 356
Inskripte, merkwürdige, in den Hand-
schriften des Stiftes Klostemeuburg
253
Uluminaten, Sekte der 221
Imbach (Minnbach), Nonnenkloster, Ur-
kunden 79, 80
Inkarnation, Mysterium der göttlichen
346, 353
Innerösterreich, Urkunden zur Ge-
schichte im XIII. Jahrhundert 97
Innsbruck, Ausschußlandtag der öster-
reichischen Erblande 253
— Hexenprozeß 312
Innviertel, Gotteshäuser, aushaftende
Kapitalien derselben 202
— Vereinigung mit Österreich 200
»Innviertler Volkszeitung« 204
Insekten, Fürsorge Gottes für die Er-
haltung der 60
— Instinkt 59
— Nutzen 59
— Schädliche, für die Obstbäume, für
die Landwirtschaft und Forstkultur
58 ff.
— Schaden 157
— Wert des Studiums der 59
Interimale K. Rudolfs II. 110
Introductio in N. T. 226, 227, 304
— in V. T. 227, 230 f., 234
Inzersdorf ob der Traisen, Pfarrkirche
278
Ischl, Markt, Plan 114
Italien, Kunsthistorische Reise durch 255
Italienische Sprache, Grammatik 305
Cernfk, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrcnstifte.
25
386
J
Jerusalem, Reisebilder 131
Jesuiten, Orden 344
Johanniswein, Segnung 126
Joviacum, Die alte Lage von 72
Jugendbändnisse 111
»Jugend- und Volksliteratur, Oroßmacht
der« 258 ff., 261
Jugend- und Volksliteratur, Revision
258 ff.
- Wegweiser in der 169 ff., 258 f., 261
Jugend- und Volksschriften 148 ff., 203,
260 f.
Jus in et circa sacra 321
Käfer (Coleopteren), Biologische
Literatur über die 158
— Eier 158
— Larven 158
— Larvenkatalog 158
— Lebensgeschichte 157 ff.
Käferfauna des Mühl vierteis 158
Kaiserchronik im Stifte Voran 324
Kaiserreich unter den Karolingern,
Regesten 161
Kaiserurkunde 163
Kalendarium, Alberti plebani 126
— Johanns v. Omunden 81
— des Johannes Regiomontan 81
Kalender f. d. kath. Klerus Österreichs
265, 268
Kanon der Bücher des N. T. 35
— des N. T.. und Marcion 54
»Kanzelberedsamkeit« v. Maury, poln.
Übersetzung 356
Kanzleibuch Friedrichs IV., Auszüge 91
Kapitulare, Angebl., Karls d. Or. 162
Karlshof(Prag),ehem. Augustiner-Chor-
herrenstift 215
Kärnten, Recht des Hauses Habsburg
auf 88
Karolinger, Geschichte 161, 162, 164
Karolingerurkunden 164
Kasimir (Kazimierz), Vorstadt Krakaus,
Entstehung und Geschichte 347, 357
Katechetische Arbeiten 35, 37, 66, 67,280
»Katholische Blätter«, Linz 136, 141
Kazimierz siehe Kasimir
Kirche in Nordafrika 249, 257
— in Österreich, Rechte und Freiheiten
321
— in Polen 136
— in Rußland 136
— Kath., Organismus der 245
Kirchengeschichte, Lehrbücher 235 f.,
237» 294
— Mailands 163
— Oberösterreichs, Zur ältesten 163
Kirchenlied, Kathol. deutsches 121, 314
Kirchenmusik, Reform 273
Kirchenrechtliche Arbeiten 139 f., 175,
176, 321, 341
Kirchensprache und Landessprache in
der Liturgie 67
Kirchentrennung und die Literatur 111
»Kirchenväter, Bibliothek der« 264, 306
Kirchenzucht und bürgerliches Straf-
gesetz 178
»Kirchliche Topographie von Öster-
reich« 48, 103, 112, 241, 242, 244
Kis-Märion, ehem. Kanonissenstift 317
Klassiker, Griechische und lateinische,
Ausgaben 166 f.
— Geistesbildung durch sie und ihr
Einfluß auf die sittlich-religiöse Er-
ziehung 55 f.
— Handschriften in der Stiftsbibliothek
Klosterneuburg 254
— Nutzen und Notwendigkeit des Stu-
diums derselben 31, 71
Klerikalstand 320
Klöster, Einstige, inNiederösterreich 241
Klösterwappen, Ursprung 185
Klosterneuburg, Dekanat, Topographie
244
Klosterneuburg, Stadt, Chronik, kleine
253
— Dreifaltigkeitssäule 245
— Friedhofskapelle 242
— Geschichte 222, 241, 269, 271
— Hundskehle (Straße) 256
— Mechitaristenkloster , ehem. 245
— St. Jakob, ehem. Augustiner - Chor-
frauenstift, Geschichte 221
— St. Magdalena, ehem. Augustiner-
Chorfrauenstift, Geschichte 221
»Sturmjahrt 1848 243
— Türkenbelagerung 249
387
Klosterneubnrgy Stadt, Urkundenbuch
253
Klosteraeubarg, Stift, Abbildungen,
kunsthist. 242
— Antiphonarium 245
— Archiv 212, 217 ff.
— Aufzeichnungen der Dechante 254
— Bibliothek 217, 229, 240 f^ 253, 256
— Chorherren 221, 222
— Chronik 221
— Codex traditionum 241, 242
— Dechante 222
— Encomium Canoniae 213
— Gebäude 222, 236
— Gedenkfeier der Heiligsprechung
St. Leopolds 257
— Gemäldesammlung 250, 269
— Geschichte 216, 219, 221, 222, 241,
256, 269, 271
— Goldschmiedearbeiten 269
— Gräber der Pröpste, österreichischer
Ffirsten etc. 222, 256
— Grundbücher, Auszüge 220, 221
— Handschriften 220, 241, 253, 254, 263
— Kirche 212, 255, 256
— Kreuzgang 255
— Kunst und Kunstgewerbe 269
— Kunstgeschichte, Urkunden zur 262
— Kunstgeschichtl. Monographie 269
— Kunstsammlung 227, 250, 256, 262,
269
— Leben des Stiftes, inneres u. äußeres,
bis zum 14. Jahrhundert 254
— Lehranstalt, theologische 225, 229
— Marianischer Bilderzyklus 271
— Mitteilungen aus dem Archiv 253
— Monumenta sepulchralia 256
— Mühle 217
— Münzensammlung 227 f.
— Nekrologien 221, 253
— Öfen und Kamine 269
— Proprium Officii et Missarum 242
— Pröpste 222
— Ruinen des Municipiums Cetium 241
— Saalbuch siehe Codex traditionum
— Schatzkammer 212, 256, 262
— Schriftsteller 205 ff., 272
— Stammbaum der Babenberger 250
— Stuccodekorationen 269
— »Sturm jähr« 1848 243
Klostemeubtirg, Tafelbilder der Kunst-
sammlung 269
— Türkenbelagerung 249
— Übertragung der Gebeine St Leo-
polds 249
— Urkunden 220, 222
— Urkundenbuch 254
— Verduner Altar 254 f., 269
— Wissenschaftliche Bestrebungen 272
— Zehentregister 221
— Ziergarten 236
Knospenraupe, Die rote 59
Konzil, Baseler, Akten und Wirksam-
keit 90, 254
— Konstanzer, Akten 254
— Vatikanisches, Arbeiten 303, 304
Konzilien, Quellen zur Geschichte der-
selben im 15. Jahrhundert 254
Konzilsakten des 15. Jahrhunderts 76
Kompositionen siehe Musik
Konstanz, Konzil 254
Korneuburg, Stadt, Geschichte 244
»Korrespondenzblatt für den katho-
lischen Klerus Österreichs« 265 f.,
267, 268
Krakau, Fürstbistum, Bischöfe 347
— Diözesankalender 346
Krakau, Stadt, Emigranten 358
— Geschichte 347
— Kasimir (Kazimierz), Vorstadt, Ent-
stehung 347
— Schwedische Invasion 342 f., 348
Krakau, Stift d. Augustiner-Chorherren,
Bruderschaften 341, 348, 350
— Chorherren, berühmte 347
— Corpus Christikirche 338 f., 341, 347,
348, 359
— Geschichte 348, 357
— Konföderationen 338
— Memoriale Fratrum et Benefactorum
352
— Prälaten 347
— Schriftsteller 335 ff.
Kräsnik, polnisches Augustiner -Chor-
herrenkloster 340, 346
Kremsmünster, Kloster O. S. B., Kaiser-
liche und päpstliche Briefe 85
— Stiftsbrief 109
Krippenspiele, Volkstumliche 148, 149
Kronplatz im Pustertal 313
25*
388
Krortendorf, verschollenes Dorf in
Niederösterreich 284
Krumau in Böhmen, Archiv 43
Krzemienica, aufgeh. Augustiner-Chor-
herrenkloster in Lithauen 338, 340
Kulturkampf der Vandalen 257
Kurozw^ki, aufgeh. Augustiner - Chor-
herrenkloster 347
Laa, Dekanat, Topographie und Oe
schichte 244
Labidostomis humeralis Schneid Ei.
legen der 159
Laibach, Erzbistum 322
Lambach, Kloster O. S. B., Urkunden 45
Lamberge, Zur Geschichte der, in
Steyr 64
Landsknechte, Deutsche, in Spanien 253
Landsknechtlieder 330
Landtage, Zur Geschichte der österr. 253
Landwirtschaftliches 57 ff., 101 f.
Lasberg, Pfarrgeschichte 112
Lauriacum (Lorch), röm. Altertümer 72
Lavant, Bischofsreihe 331
Legnano, Schlacht bei 134
Lehenbuch Herzogs Albrechts V. in
Österreich 98
— K. Ladislaus Posth. in Österr. 92
Lehre, Christkath., in Beispielen 323
Leichenbretter 270
Leonstein, Burg in Oberösterreich 65
Leopoldau, Orts- u. Pfarrgeschichte 26
Leopoldsdorf, Familienchronik der
Beck V. 253
Lesebücher, Deutsche, für Gymnasien,
Abfassung 117
Lexicon Arabicum 295
Liber regulae pastoralis, Glossarium 47
Lieder, Geistliche und weltliche 27 ff.,
51, 130 ff., 151, 188 ff., 194 f., 280,
330, 332
Liederkompositionen , Mittelalterliche
329, 332
Lindenspanner, Der 59
Linz, Altertümer, römische 72
— Belagerung im Jahre 1626 163
- Bistum, Geschichte 116, 143
: Jubiläumsfeier 200, 201
- Karte 72
Linz, Bis um, Rituale 34
— Bürgerspital 73
— Collegium Nordicum 73
— Elisabethinerinnenkloster,Geschichte
71
— Geschichte 63
— Gymnasium, 24, 73, 118, 134
— »Katholische Blätter« 136, 141
— Landesarchiv 126
— »Linzer Volksblatt« 136, 141
— Medaille auf die Ankunft der Ge-
mahlin Karls VL zu 72
— »Musealblatt« 69
— Museum Francisco - Carolinum 69,
71, 72, 84, 104, 123, 143
— Seminarium St. Ignatii 73
— Theologische Lehranstalt 24
— Waisenanstalten, Ehemalige 73
— Zeitschrift des Museums Francisco-
Carolinum 72
Literatur, Entwicklung der poetischen
und historischen, bei den Völkern
Europas 117
— und die Kirchentrennung 111
Literaturgeschichte, Zur österr. 254
Litschau, Zins- und Dienstbuch der
Grafschaft 92
Liturgik, Lehrbuch 271
Liturgische Arbeiten 138 f., 145 f., 155 ff.
»Loci Communes«, Autograph Melanch-
thons in Olmütz 253
Lomnitzer Spitze 270
Lorch, römische Altertümer 72
— Stadtgeschichte 45
Lourdes, Reisebilder u. Erinnerungen
169, 333
— Theophorische Prozessionen
— und seine Wunder 172, 173
Lourdesgebetbuch 172
Lucanus cervus L., Die Larve von 159
Lyrik, Neuere 330 f., 331
M
Machlandviertel, O.-Österr., Unruhen 45
Magnetismus, Animalischer, und die
Wunder 304
Mahä-Bhärata, Nalas-Episode 310
Mailand, Zur Geschichte der Herzoge 96
- Zur Kirchengeschichte 163
Mainzer Regesten 113, 142
389
Majestätsrechte 321
Majus, Privilegium 88, 98
Malerei, Bestrebungfen auf dem Gebiete
195, 205, 255
Manharter, schism. Sekte in Tirol 306
Manuskriptenkataloge, Regulativ zur
Bearbeitung 126
Marbach, Schloß 3
Maria, Seligste Jungfrau, Bild in der
Fronleichnamskirche zu Krakau 345
— Bilderzyklus im Stifte Klosterneu-
burg 271
— Onadenbild in Hietzing (Wien,
Xlll. Bez.) 211, 214
— Lobgedichte auf, in Klostemeuburger
Handschriften 253
— Predigten auf 345
— Unbefleckte Empfängnis 345
— Verehrung derselben und die re-
gulierten Chorherren in Polen 361
Mariannhill, Trappistenkloster in Süd-
afrika 267
Marienkult in Oberösterreich 65
Martinsbrunn, verschollenes Dori in
Niederösterreich 284
Märtyrerakten 240, 249
Mathematik, Arbeiten auf dem Gebiete
der 6, 223 ff., 346
Mattighofen, Kollegiatstift, Gründung 64
Mauthausen, Kriegerische Ereignisse
1809 143
Meldung (Wien, XII. Bez.), Geschichte
und Topographie 241
Meißau, Herrschaften und Erträgnisse
im 14. Jahrhundert 92, 253
Menschheit, Zweck der, Erlösung und
Wiedergeburt 64
Metamorphosis sacra 318
Michaelsberg, Dekanat am, Topogra-
phie und Geschichte 244
Michelsburg im Pustertal, Wieder-
täuferin 312
Ministrantenseelsorge 261
Minnbach (Imbach), Nonnenkloster,
Urkunden 79, 80
Minnelieder, Kompositionen in den
Handschriften des Stiftes Vorau 329
Missale, Altes, in Völs 308
Mission, Zentralafrikanische 301 ff., 306
Mittersill, Bezirk, Topographie 110
Mödling, Herzoghof 80
Monatsschrift, Theologisch-praktische,
zunächst für Seelsorger 36
— Neue theologisch-praktische 36
— Neueste theologisch-praktische 36
Mondsee, aufgeh. Kloster O. S. B., Co-
dex Traditionum 104
Monotheismus, Urreligion derMenschen
64
Monumenta Austriaca 47
— Boica 48
— Germaniae 161
— Habsburgica 76, 88
Moraltheologie, Casus 145 f., 155 ff.,
175, 176
— der Kirchenväter 227
— Lehrbücher 208, 227, 356
Mühl viertel, Oberösterr., Käferiauna 158
— Topographie 48 f.
Münzbach, Oberösterr., Geschichte 64
»Musarion« von Wieland, poln. Über-
setzung 356
»Musealblatt« des Francisco-Carolinum
in Linz 69
Musik, Kirchliche 119 ff., 279, 328 f.
— Kompositionen 20 f., 121, 160, 191 ff.,
273, 279, 314, 317, 327, 329.
Mysterienspiel, Lat., des 12. Jahrh. im
Stifte Vorau 329
N
Nalas-Episode aus dem Mahä-Bhärata
310
»Nathan der Weise«, poln. Übersetzung
356
Nationalkirchenrecht Österreichs 321
Natur und Gnade 67, 320
Naturanschauung und -Verehrung im
Altertum 63, 65
Neapel, Kollegium, der Chinesen 248
Negoi 270
»Neue Quartalschrift für kath. Geist-
liche» 36
»Neue theologisch -praktische Monat-
schrift zunächst für Seelsorger« 36
»Neue theologische Zeitschrift« 248
»Neueste theologisch-praktische Monat-
schrift zunächst für Seelsorger« 36
Neuhaus, Herren auf 201
Neustift bei Brixen, Ort, Pest in 312
3Q0
Neustift bei Brixen, Stift d. Aug^siinerw
Chorherren, Annalen 292
— Aufhebung 294, 295
— Baugeschichte 297
— Bibliothek 292, 295
— Catalogus Canonicorum 306
— Geschichte 292, 310
— Neuerrichtung 294, 296
— Prälaten 292
— Schriftsteller 289 ff.
— Typographische Denkmäler in der
Bibliothek 295
— Übernahme des k. k. Gymnasiums
in Brixen 296
— Urkundenbuch 300
Niederalteich, aufgeh. Kloster O. S. B.,
Besitzungen 93
Urkunden- und Notizensammlung
des Abtes Hermann 98
Niederösterreich, Archäologisches 222,
241
— Ausschußtag in Wien (1556) 107
— Gerechtsam keiten der Grundherren
186
— Klöster, Einstige 87, 241
— Ortschaften, Einstige 87, 241, 284
— Regimentsräte 90
— Ständische Verhältnisse 254
Niederrana V. O. M. B., Geschichte 121
Nieder- Waldkirchen, Pfarrgeschichte
112
Nordafrika, Das alte, und seine Kirche
249
»Notizenblatt« der K. Akademie der
Wissenschaften in Wien 76
»Notizenblatt für österreichische Ge-
schichte* 78, 81
Novara, Unedierte Diplome aus 162
Noviziat, Unterbrechung des 141
Nuntiaturen Deutschlands, Geschichte
der 321
Nürnberg, Reformation 111
Nußdorf, Schifferinnung 78
Oberammergau, Passionsspiel 143
Obernberg am Inn, Markt, Geschichte
200
>Oberon« v. Wieland, polnische Über-
setzung 356
Oberösterreich, Archäologisches 72 f.
— Archive 42 f., 125
— Aufstand des bayrischen Landvolkes
(1705) 72
— Banemkrieg und Bauernaufstände
45, 124
— Bescheidbuch, Kirchen und Schnl-
Sachen betreffend 49
— Briefe, Päpstliche und kaiserliche
in den Klöstern 85
— Christentum, Einführung und Aus-
breitung 37, 64
^ Dezennalrezeß 11
— Diplomatar 72, 109
— Einfall der Bayern 13
— Einfall der Franzosen 13
— Einfall des von Rudolf II. ange-
worbenen Kriegs Volkes 125
— Gegenreformation 111, 126
— Geistliches Geschäftsleben im fünf-
zehnten Jahrhundert 125
— Geschichte 45 f., 63
— Grundsteuerregulierung 197 f.
— Kirchengeschichte, Zur ältesten 163
— Kirchliche Einteilung 112
— Klöster und klösterliche Anstalten 65
— Klösterverieidigungsschrift 13
— Landwehr, Geschichte der 46
— Marienkult 65
— Milde Stiftungen, Geschichte 73
— Obstbaumzucht 59
— Preßverein, Kath. 196
— Reformation 111
— Römische Inschriften 73
— Salinen 47, 48
— Spanischer Erbfolgekrieg 72
— Topographie 4V, 48 f., 63
— Urkundenbuch 110, 142
— Vereinsleben, Kath. 115, 196
— Volksverein, Kath. 196
— Weinbaugeschichte 123
— Wiener Friede, Folgen für 33
Ober-Pinzgau, Topographie 110
Oberthalheim, Säkularfeier d. Pfarre 144
— Ereignisse während der französischen
Invasionen 39
Oberwallsee, Pfarrgeschichte 151
Obstbäume, Erziehung der 58 f.
— Schädliche Insekten der 59 f.
Obstmotte 59
391
Obstorangeriebäumchen 58
Ofen, Einnahme Im Mai 1849 143
Offenbarung, Qeschichtliches der gött-
lichen 38
— Lehrbuch der Geschichte der gött-
lichen, im Alten Bunde 271
Offizium, Verpflichtung zum göttl. 1 19
Olmütz, »Sturmjahr« 1848 251 f.
Ordensgebräuche, Alte 208
Ordensgelübde 66, 321
Orient, »Fundgruben des O.« 238
— Reisebilder 131
Orientalische Sprachen, Analogie 295
— Literatur, Veröffentl. aus der 238
Ort a. d. Antiesen, Geschichte 199
— Pfarrchronik 202
Ortschaften, Einstige, in Niederöster-
reich 241, 284
Osmoderma eremita Scop., Larve 159
Österreich, »Darstellung des Erzherzog-
tums« 244
— Finanzgeschichte im 14. Jahrhundert
78, 79, 80
— Geschichte 46, 75, 77 f.^ 84 f., 89,
90, 253
~ Geschichtsforschung 5, 83, 84, 93,
98, 161, 252, 283 f.
— Gesellschaftliche Verhältnisse 49
— Gymnasialstudien 55 f., 117 f.
— Handel in älteren Zeiten 46
— Kirchen Wesen, Röm.-kath. 99
— »Kirchliche Topographie« 48, 103,
241, 244
~ Kirchliche Verhältnisse 49
— Lehenbücher H. Albr. V. und K.
Ladislaus Posth. 92, 98
— Markgrafen 212
— Militärverfassung in alten Zeiten 46
— Nationalkirchenrecht 321
— Rationarium 9 t f.
— Reformation 46
— Städtewesen 78
»Österreichischer Geschichtsforscher«
78
Ovilaba, römische Altertümer 73
Paläographische Arbeiten 165 ff.
Papstbriefe 264
Papsturkunde 163
Papatwahl, Die strittige, des J. 1130 161
Paray-le-Monial, Erinnerungen 333
Passau, Bischöfe 126
— Bistum, Einkünfte 91
— Diözese, Matricula episcopalis 64
Passauer Kriegsvolk Rudolfs IL, Ge-
schichte 46, 48
Pastoraltheplogie , Arbeiten auf dem
Gebiete der 35 ff., 145 f., 155 ff., 173,
175, 176, 282
" Lehrbuch Giftschütz', polnisch über-
setzt 356
Patrologie, Lehrbücher 225, 226, 227, 321
Perg, Vögte von 108, 111, 112
Pergkirchen, Stiftung der Pfarre 109
Pcuerbach (Oberösterr.), Geschichte 113
— Topographie des Dekanats 109
Pfirsichblattwespe 59
Pflanzen, De virtutibus herbarum 81
Pflaumenbohrer, der 59
Pflaumenraupe, Die rötliche 59
Pflaumen^ägewespe 59
Phanerogamen in der Gegend von
Brixen 298
Philologische Arbeiten 165 ff., 305 f.,
309, 310
Philosophie des hlg. Augustin 208, 267
Philosophische Abhandlungen 266, 320
— Propädeutik in der Hand des Reli-
gionslehrers 309
Pillendreher, Der (Sisyphus Schäfferi)
159
Pillichsdorf, Dekanat, Topographie und
Geschichte 244
Poesie siehe Dichtungen
Poetik 133
Polen, Aufstand 358
— Augustiner -Chorherren 338, 353,
357, 361
— Geschichte 136
— Kirche in 136
— Privileg Pius' IX. für 361
— Schwedische Invasion 348
Pöllau, aufgeh. Augustiner-Chorherren-
stift, Fratemitätsbuch 97
— jura fnndationis 318, 319
— Ursprung 321
Pollingen, aufgeh. Aug.-Chorherrenstift
294, 320
Polsenz, Franzosen an der 142
392
Pomologie, Arbeiten auf dem Gebiete
der 57 ff.
Pöschlianer, chiliast. Sekte in Ober-
österreich 34, 35
Predigten 13, 14 f., 17 f., 19 f., 22, 23,
34 f., 36, 39, 66, 67, 99, 112, 116, 121,
130, 133, 139, 151, 159, 168, 172, 177,
^2\?, 213, 214 f., 237, 240, 352, 257,
265, 270, 271, 281, 282, 283, 285, 286,
2^?, 323, 331, 333, 339, 343 ff., 356,
— Exhortationen für Studierende 36,
198, 200
— Fastenpredigten 39, 200, 201, 255,
261
— Hofpredigten 243
— Leopoldspredigten 261
— Türkenpred'gten 261
Primitialrechte 321
Privilegium majus 88, 98
— Plus' IX. für Polen 361
Propädeutik, Philosophische, in der
Hand des Religionslehrers 309
Propheten, Die kleinen, Kommentar 234
Prozessionen,Theophorische,inLourdes
361
Psalmen, Erklärung 185, 227
— Übersetzung, Metrische 100
Psalterium trilingue in der Stiftsbiblio-
thek St. Florian 81
Pulgarn, Kloster des hlg. Oeistordens
109 >'
^Quarlalschrift für kath. Geistliche« 3.'
— »Neue Q. f. kath. Geistliche« 36
— »Theologisch-prakt. Quartalschrift«
(Linz) 115, 155 f.
Ranshofen, aufgeh. Augustiner-Chor-
herrenstift, Chronik 110
- Geschichte 64, 108
— Schicksale im bayrischen Erbfolge-
kriege 110
Rationalismus u. die biblischen Wissen-
schaften 230
Rationarium Austriacum 94 f.
Rebenstecher, Der 59
Reformation in Österreich 46
Regau, Pfarre 32
Regel des hlg. Augustin, Ausgaben und
Kommentare 214, 246, 338, 360
Reguläre Pfarrvikare, Installation 141
Reichersberg, Ort, die Flora 187
Reichersberg, Stift, Archiv 104, 183
— Aufhebung durch die französische
Regierung 187
— Bibliothek 194
— Catalogus omnium Canonicorum 20O
— Chroniken 186, 202
— Geschichte 113, 193, 199, 201
— Olockenweihe 199
— Qrabmonumente 201
— Heiligsprechungsfeier des hlg. Petrus
Fourier 200
~ Jubiläumsbüchlein 200
— Nekrologien 183, 201
— Pfarre, Chronik 202
— Rotelbriefe 184, 187, 202
— Statuten 201
— Stiftungen, Dokumente 202
— Wiedererrichtung 187
Reichstagsakten, Deutsche 76
Rein, Kloster O. Zist., Nekrolog 221
Reisebeschreibungen 130, 131, 133, 168,
169, 172, 178, 255, 333
Religion, Geheimnisse 31
— Gründe 22
Religionslehrer und die philosophische
Propädeutik 309
Religionsunterricht, Leitfaden fürKinder
35
— Sechswöchentlicher, in Österreich,
bei Übertritt zu einer tolerierten
Konfession 35, 37
Kevolution, Französische 143
Rhätien, Unterjochung durch die Römer
300
• »
Rhätt idinische Dialekte in Tirol 306
Rhetorik 133
Ried, StdQt in Oberösterr.,Geschichte200
— Samraelmarke 201
— Ursprung 109
— Wappen und Sage 109, 110
Riedeck, aus dem Starhembergschen
Archiv 47, 75, 79, 82
Rituale, Deutsches 117, 118
— Polens 341
393
Römische Altertumer in Österreich 721,
241
— Sepulchralmonnmente 72
Rosenbersfer Archiv in Wittingau und
Knimau 43
— Chronilc 210
Rosenkranz 35
Rothfuß, Der 59
Rottenmann, aufgehobenes Augustiner-
Chorherrenstift 317, 318, 319
Rotwälsch (Gaunersprache) 263
»Ruodlieb«, lateinisches Gedicht des
11. Jahrhunderts in der Stiftsbiblio-
thelc St. Florian 113
Rupertusfrage 310
Rüsselkäfer, Der purpurfarbige 59
Rußland, Kirche in 136
Sagen, Sammlung 151
Salinen in Oberösterreich, Geschichte
der 47, 48
Sallapulka, Orts- und Pfarrgeschichte
283, 287
SaIona,TachygraphischeGrabinschriften
167
Salzburg, Diözese im 15. Jahrhundert 91
— Domstift, Regul., Liber delegationum
seu traditionnm 95
— St. Peter, Kloster O. S. B., Dona-
tiones, fundationes et dotationes 96 |
— Stadt, Topographie u. Geschichte 244
— Urkunden u. Urkundenauszüge aus
92
St Andrä a. d. Traisen, aufgehobenes
Augustiner-Chorherrenstift, Epochen
281, 284
— Nekrolog 284
— Pröpste 284
St. Bernhard, aufgehobenes Frauen-
kloster O. Zist., Geschichte 2ft3, 256
— Stiftungsbuch 254
St. Cassian, Geognostisches )07
St.Dorothea, aufgehobenes Ar^gustiner-
Chorherrenstift in Wien, Archiv 218,
272
— Geschichte 241
— Grabsteine 269
- Kunstbestrebungen 272
— Regesten 272
St. Florian, Stift, Altes Kloster, Ge-
schichte 54, 123, 178
— Archiv 9, 11, 12, 42, 47, 103
— Astronomische Beobachtungen 6
— Baumschule 57
— Bibliothek 9, 12, 25, 50, 100, lÄ f.,
124, 125, 178
-— Briefe, Kaiserliche und päpstliche 85
— Bücherrechnungen 9 ^
— Caeremoniale und Rituale 12 ^
— Calendarium necrologicum^ des
Propstes Heinrich II. 125
— Catalogus Canonicorum 12, 18, 39 f.,
— Codex Traditionum 16
— Codices epistolares 127
— Direktorium 138
— Exerzitien für die Novizen 13 f., 17
— Franzosen im Stifte 68
— »Führer« durch das Stift 169
— Gebäude 3, 5
— Gemäldesammlung 23, 127
— Geschichte 5, 18, 48, 107, 112, 141,
142
— Handschriften 5, 6, 25, 81, 85, 113,
139
— Inkunabeln 25, 48, 50
— Jubiläum, 800jähriges 130
— Kirche 54, 150, 151
— Kirchenmusikalische Aufführungen
160
— Kirchenmusikreform 119 f.
— üosterschule 124
— Konchiliensammlung 26
— Kunst und Kunstgewerbe 124
— Kunstgeschichtliches aus 127
— Kunstsammlungen 10, 151
— Kupferstichsammlung 26
— Lehranstalt, Theologische 17, 32, 54
— Literarische Leistungen 3 ff., 161
— Münzenkabinett 10, 12, 41, 70, 71,
153
— Naturalienkabinett 10, 26, 142
— Nekrologien 108, 125
— Obleybuch 126
— Orgel 151
— Physikalische Sammlung 12
— Prälaten 6
— Privilegien 10
— Proprium Missarum et Proprium
Officii 139
394
St. Florian, Rituale u. Caeretnoniale 12
— Saalbuch siehe Codex traditionum
— Schatzkammer 12
— Schriftsteller 3 ff., 161
— Spital 10, 178
— Statuten 4, 12, 25, 138
— Wallfahrtsbüchlein 147, 177
— Wissenschaftliche Bestrebungen 25 ff.
St. Georgen (später Herzogenburg),
Augustiner-Chorherrenstift,Urknnden
284
St. Ootthard, Pfarre 10, 112
St. Jakob, Pfarrgedenkbuch 328
St. Johann am Windberg, Orts- und
Pfarrgeschichte 112
St. Leonhard, Orts- u. Pfarrgeschichte
112
St. Marien, Orts- und Pfarrgeschichte
112
St. Marienkirchen, Geschichte der
Franzosen in 39
St. Oswald, Pfarrgeschichte 112
St. Peter, Kloster O. S. B. siehe Salz-
burg
St. Peter am Windberg, Pfarrgeschichte
112
— Totenschild der A. Kath. Nieder-
mayrin 151
St. Polten, aufgehobenes Augustiner-
Chorherrenstift, Nekrolog 221
— Constitutiones Passavienses 85
St. Veit, Pfarrgeschichte 112
St. Zeno in Reichenhall, aufgehobenes
Augustiner-Chorherrenstift 207
Santa Lucia, Schlacht von 143
Schaunberg, Herrschaft, Geschichte 65,
107, 110
Schauspiele für Jugend und Volk 143 f.,
148 ff., 151 f.
Schildkäfer 158
Schladming, Überfall zu (1525) 108
Schlögen, Römische Altertümer 72
Schmalbauch, Der 59
Schöndorf, Epigraphisches 74
Schöngrabern, Romanische Kirche 87
Schrift, Hlg., Auslegung, Unterschied
zwischen der bloß rationellen und
katholischen 54
Wahre menschliche Auslegung
und deren Grundsätze 55, 56
Schrift, Hlg., Introductio in V. T. 227,
230 f., 234
in N. T. 226, 227, 304
-- Kommentare 185, 227, 280, 305
— Revision der Übersetzung v. Allioli 67
Schule, Haus und Kirche 260
Schulwesen, Zur Geschichte 73
Schwägerschaft, Die unehrbare 116
Seckau, Kathedralstift 277
Secretum Pontificium 303
Seele, Unsterblichkeit 309
— Wesen 66
Seitenstetten, Kloster O. S. B., Hand-
schriften, Historische 90
— Urbarium, Ältestes 99
Siegeberg (Zegebert), aufgeh. Kloster
der Augustiner-Chorherren 337
Singvögel der Umgebung Brlxens 299
Sisyphus Schaffen L., Der Pillendreher
159
Slawisches aus dem Pustertale 306
Soziale Frage 135
Soziologische Arbeiten 136 f., 142 f.,
268
Spanner, Grüner 58, 59
Spinnart, Anleitung zur doppelten 22
Spital am Pyhrn, Archivalischer Aus-
flug 126
— Hospital, Gründung 112
— Kollegiatstift, Geschichte 64
— Unruhen der Untertanen des Stiftes
107
Sprache, Äthiopische, Vokabular 295
— Arabische, Lexikon 295
~ Barisprache, Grammatik 302, 306
— Dinkasprache, Grammatik 302, 306
— Italienische, Leichte Methode zur
Erlernung für Lateiner 305 f.
Sprachen, Analogie der orientalischen
295
Städtewesen, Österreichisches 78
Stängelbohrer, Der 59
Statistik, Kirchliche 268
Statzendorf, Geschichte 283
Steiermark, Geschichte 63, 321, 331
— Kunst und Künstler in 331
Stein, Herrschaft 17
Stenographie der Griechen und Römer
165 ff.
»Stemsingerbund« in Oberösterr. 188
395
Steyr, Archiv, Handschriften 65
— Herrschaft 63
— Lamberge, Geschichte 64
— Reformation 126
— Stadtgeschichte 62, 126
Stil, Eigentümlichkeiten desselben bei
Tacitiis 309
Stiraburg in Oberösterreich, Sagen über
die Burg und ihre Bewohner 65
StockeraUy Topographie u. Geschichte
244
Strafgesetz und Kirchenzucht 178
Straß, Provisorische Kadettenschule 129
Studium, Zweck 60
>Sturmjahr« 1848 243, 251 f.
Stuttgart,Bibl]otheken, Handschriften 92
Stütz-Borkenkäfer, Der rotaftrige 59
Suben, aufgehobenes Augustiner-Chor-
herrenstift, Geschichte 63
— Grabdenkmäler 201
Sucha, ehemal. Augustiner-Chorherren-
kloster 340, 347
Sylvesterspenden 253
Synodalkonstitutionen des Erzbistums
Gnesen 341
Tachygraphie, Griechische u. römische
165 f., 167
»Taschenbuch, Historisches«, v. Hor-
mayr 47
Taubstummenunterricht 326
Tauersheim, Pfarrkirche 108
Thalberg, Burg 331
Theologie, Dogmatisch-scholast. 355
— Führerin zu Gott 357
-- Wissenschaft 250
»Theologisch-praktische Monathschrift
zunächst für Seelsorger« 36
»Theologisch-praktische Quartalschriftc
(Linz) 115, 154 f.
Theosophische Werke 115, 116
Tiere, Augen der 299
Tiersymbolik 87
Tillysburg, Herrschaft 17
Tirnstein (Dürnstein), ehem.Augustiner-
Chorfrauenstift, Äbtissinnen 284
— Nonnenklosterkirche 284
Timstein, ehemal. Augustiner-Chor-
herrenstift, Epochen 284
Tirnstein, Stift, Geschichte 271, 283
— Nekrolog 284
— Pröpste 284
Tirol, Diplomatarium 293
— Geschichte der Landesfürsten im
14. Jahrhundert 79, 80
— Rhätoladinische Dialekte 306
— Triasformation im südlichen 307
— Urkunden des 13. Jahrhunderts zur
Geschichte 97
— Venedigische Krieg, Anteil 300
Tiroler Dialekt in der Literatur 313
Topographie , Kirchliche, Österreichs
48, 103, 112, 241, 242, 244
Totenschild der A. Kath. Niedermayrin
in St. Peter am Windberg 151
Tragödie, Normen nach Aristoteles 31 1
Treupflicht in den Urkunden Karls des
Großen 163
Triasformation, Südtirolische 307
Trinitas, Sancta 346 "
Troppau, Museum 79
Tugend, Wesen 66
Tugenden, Theologische 216
Tulln, Aufgeh. Frauenkloster 89, 221
u
Ufgau 108
Ungarn, Verhältnisse zu Ferdinands 1.
Zeit 253
Unterdonaukreis, Fauna und Flora 187
Urfahr bei Linz, Kapuzinerkloster, Ge-
schichte 64
Urkunde, Kaiser- 163
— Karls V. Burgund 164
— Ludwigs des Frommen 164
— St. Martins v. Tours, Gefälschte 164
— Papst- 163
Urkunden Friedrichs des Streitbaren 47
— Karls 111. 163
— Karolinger- 164
— Lothars I., Datierung 163
Vatikanisches Konzil, Arbeiten bei
demselben 303 f.
— Geschichte 304
Verduner Altar in der Stiftskirche zu
Klosterneuburg 254 f., 269
396
Verona, Urkundenfunde 161
Virtutes theologicae 216
Vöcklabruck, Stadt, Bayrische Herr-
schaft 33
— Geschichte 110
— Urkunden aus dem Archiv 74
Vögel, Kleid der 299
— Leben der 157
Voitsberger, Brixener Adelsgeschlecht
300
Vokabular, Arabisches 295
— Äthiopisches 295
— Lateinisch-deutsches, unter denHand-
schriften des Stiftes St. Florian 81
Volksdichtung 188 ff.
Volksirrtümer, Religiöse 37
Volksliteratur, Wegweiser 169 ff., 258 f.,
261
Volksschriften 136 f., 142 ff., 147 ff.,
169, 203, 260 f.
Völs, Altes Missale 308
Voran, Stift, Antiphonarien 319, 333
— Archiv 329
— Bibliothek 319, 324, 326 f., 333
— Bücherkatalog des Propstes Dietrich
(t 1305) 320
— Chorherrenbilder in der Bibliothek
320
— Chronikalisches 331
— Geistlicher Sprengel, Geschichte
328
— Geschichte 324
— Handschriftenkatalog 320
— Hausgymnasium 323
— Herbarium 325
— Inkunabelkatalog 333
— Käfersammlung 324
— Kirche zum hlg. Thomas 320
— Mineraliensammlung 325
— Münzensammlung 323
— Musikarchiv 327
— Naturalienkabinett 324, 325
— Orgel 329
— Pfarrgedenkbuch 328
— Prälaten 328
— Protocollum antiquissimum 331
— Schriftsteller 315 ff.
— Wirksamkeit 331
Vunetare 270
w
Waidhofen a. d. Vbbs 78
Waizenkirchen, Markt, Geschichte 200
Waldhausen, aufgeh. Augustiner-Chor-
herrenstift, Geschichte 64
— Urkunden 46
Walding, Pfarrgeschichte 112, 151
Waldkirchen, Calendarium Alberti ple-
bani 126
— Pfarrgeschichte 112
Wallern, Pfarrgeschichte 65
Wallsee, Herren von, Geschichte 89, 92
Walpersdorf, Schloßkirche 278
Wälsch - Michel, Aufgeh. Augustiner-
Chorherrenstift 291
Wappen der Klöster, Ursprung 185
— der Pfalzgrafen v. Witteisbach und
Scheyern 185
Wappenschild , Österreichischer erz-
herzoglicher 221
Wartberg, Pfarrgeschichte 112
Wartenburg, Herrschaft 93
Weihnachtslieder aus Oberösterreich
und Tirol 149
Weihnachtsspiele 148, 149, 151, 152
Wein, Alkoholfreier, materia valida 179
Weissagungen und der animalische
Magnetismus 304
Wels, Stadt, Geschichte 200
— Pancharta Rudolfs IL 47
— Privilegien 47
— Römische Gräber bei 73
Wenigzeil, Pfarrgedenkbuch 328
Wert des Geldes, der Häuser etc. im
Mittelalter 241
Wiedertäufer, Sekte in Michelsburg im
Pustertale 312
Wien, Akademie der Wissenschaften
76, 105, 160, 241, 252
— »Copeybuch« der Stadt 254
— Geschichte, Zur 94
— Hietzing, XIII. Bez., siehe Hietzing
— Hofbibliothek, Handschriften 78, 79
— Infanteriekadettenschule 129
— Mcidling, XIL Bez., siehe bei Meid-
ling
— Offizierstöchterinstitut 129
— Quellen zur Geschichte 271 f.
— Rundgang durch das alte 269
397
Wien, St. Dorothea, auf geh. Augustiner-
Chorherrenstift siehe bei St. Dorothea
Staatsarchiv 43, 75 f.
~ Theologische Fakultät, Kirchen-
rechtskanzel 247, 250
— Universität, Zur Geschichte, im
15. Jahrhundert 78
Wiener Friede 33
Wiener - Neustadt, Dekanat, Topogra-
phie und Geschichte 241
»Wigalois« Wirnts v. Gravenberg in
den Handschriften des Stiftes Voran
329
Wildberg, Schloß 125
Wildenau, Herren auf 201
— Schloßkapelle 95
Wilhering, Herren v. Wachsenberg,
Griesbach und, Genealogie 107
Wilhering, Kloster O. Zist., Archiv 104
— Briefe, Päpstliche u. kaiserliche 85
— Geschichte 107, 112, 113
-- Gräber der Schaunberge 109, 111
-— Urkunden 46
Wilna, Aug.-Chorherrenkloster 340
-- Universität 356
Windberg, Der, in Oberösterreich 112
Windhag, Pfarrgeschichte 3, 64
Wittingau, Archiv der Rosenberger 43
7- ehem. Aug.-Chorherrenstift 209 f.
Wolbrom, aufgehobenes Augustiner-
Chorherrenstift in Polen 340
Wunder in dengegenwäriigen Zeiten 67
— u. der animalische Magnetismus 304
Wundsegen von den drei Brüdern 125
»Würfel, Der«, Gedicht v. Suchenwiri
in den Handschriften des Klosters
Kremsmünster 84
Zauberei, Mordversuch durch 1371 312
Zaubersprüche, Sammlung 151
Zeitschrift des Museums Francisco-
Carolinum in Linz 72
»Zeitschrift, Neue theologische« 248
»Zeitung für Stadt und Land« 270
Zentralafrika, Mission 301 ff., 306
— Missionäre 301 f., 305
Zigeunersprache 263
Zips, Bistum 322
Zweigabstecher, Naturgeschichte des-
selben 58
Zwergbäume, Erziehung 58
Richtigstellungen.
elte 14, i
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Historiae naturalis statt bist, naturis.
1771 statt 1777.
4. Juni statt 4. Jänner.
Winckelmann statt Winkelmann.
K. Ottfried Müller statt Gottfried Müller.
Leopold Ranke statt Jobannes Ranke.
erhielt statt er-.
»Linzer Volksblatt«^ statt Ebd.
unter den Schriftstellern statt unter d. Malern.
Jos. Christ. Stelzhammer statt Franz Stelzh.
Conon statt Canon.
Oesellschafts-Buchdruckerei Brüder Hollinek, Wien, III, Erdber^traße 3.