Skip to main content

Full text of "Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustinerchorherrenstifte ..."

See other formats


Google 



This is a digital copy of a book that was prcscrvod for gcncrations on library shclvcs bcforc it was carcfully scannod by Google as pari of a projcct 

to make the world's books discoverablc online. 

It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject 

to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books 

are our gateways to the past, representing a wealth of history, cultuie and knowledge that's often difficult to discover. 

Marks, notations and other maiginalia present in the original volume will appear in this flle - a reminder of this book's long journcy from the 

publisher to a library and finally to you. 

Usage guidelines 

Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the 
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to 
prcvcnt abuse by commercial parties, including placing lechnical restrictions on automated querying. 
We also ask that you: 

+ Make non-commercial use ofthefiles We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for 
personal, non-commercial purposes. 

+ Refrain fivm automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machinc 
translation, optical character recognition or other areas where access to a laige amount of text is helpful, please contact us. We encouragc the 
use of public domain materials for these purposes and may be able to help. 

+ Maintain attributionTht GoogXt "watermark" you see on each flle is essential for informingpcoplcabout this projcct and hclping them lind 
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it. 

+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are lesponsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just 
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other 
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can'l offer guidance on whether any speciflc use of 
any speciflc book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search mcans it can bc used in any manner 
anywhere in the world. Copyright infringement liabili^ can be quite severe. 

Äbout Google Book Search 

Google's mission is to organizc the world's Information and to make it univcrsally accessible and uscful. Google Book Search hclps rcadcrs 
discover the world's books while hclping authors and publishers rcach ncw audicnccs. You can search through the füll icxi of ihis book on the web 

at |http: //books. google .com/l 



Google 



IJber dieses Buch 

Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Realen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im 
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfugbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde. 
Das Buch hat das Uiheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch, 
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann 
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles 
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist. 

Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin- 
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat. 

Nu tzungsrichtlinien 

Google ist stolz, mit Bibliotheken in Partnerschaft lieber Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse 
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nie htsdesto trotz ist diese 
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch 
kommerzielle Parteien zu veihindem. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen. 
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien: 

+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche Tür Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese 
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden. 

+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen 
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen 
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials fürdieseZwecke und können Ihnen 
unter Umständen helfen. 

+ Beibehaltung von Google-MarkenelementenDas "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über 
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht. 

+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, 
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA 
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist 
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig 
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der 
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben. 

Über Google Buchsuche 

Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google 
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser We lt zu entdecken, und unterstützt Au toren und Verleger dabei, neue Zielgruppcn zu erreichen. 
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter |http: //books . google .coiril durchsuchen. 



c_ A-\(o.a.^ 



«MTud ooiko» Ubtmr 

Minot Fund 



Den hochwürdigsten 

Herren Prälaten der Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs 

ehrfurchtsvoll zugeeignet 



\/ \ 



'\ 



Vorwort. 



Schon bei meinem Eintritte in das Augustiner-Chorherrenstift 
Klosterneuburg hegte ich großes Interesse für die Schriftsteller des 
Ordens der Augustiner-Chorherren und für ihre literarischen Leistun- 
gen. Da mir durch die Liberalität des nunmehr leider zu früh ver- 
storbenen hochwürdigen Herrn Bibliothekars Professors Ägyd Kopfiva 
die reiche Bibliothek des Stiftes bereits in meinem Noviziat offen 
stand, konnte ich bald darangehen, mein Interesse zu befriedigen. 
Zu meinem höchsten Erstaunen fand ich aber, daß die literarischen 
Arbeiten der Augustiner-Chorherren zum großen Teil Oberhaupt 
unbekannt sind und daß so begreiflicherweise selbst bedeutende 
Schriftsteller des Ordens in Werken, in denen ich sie zu finden 
vermeinte, wie zum Beispiel in dem berühmten Kirchenlexikon von 
Herder, kein Plätzchen erhalten haben. 

Darum reifte in mir der Plan, eine Bibliographie meines Ordens 
zu schreiben. Dieses Unternehmen erschien mir jedoch bald als — 
wenigstens in absehbarer Zeit — undurchführbar, da ja auf diesem 
Gebiete wenig vorgearbeitet wurde und von Tausenden Klöstern 
der Augustiner-Chorherren gegenwärtig nur mehr wenige bestehen. 
Es blieb mir nichts anderes übrig, als meiner geplanten Arbeit 
engere Grenzen zu ziehen. Ich beschränkte mich vorläufig darauf, 
die literarischen Leistungen der noch bestehenden Augustiner-Chor- 
herrenstifte Österreichs, nämlich St. Florian, Reichersberg, Kloster- 
neuburg, Herzogenburg, Neustift bei Brixen, Voran und Krakau, 
und zwar vorderhand vom Jahre 1600 an bis auf den heutigen Tag 
auf Grund der veriäßlichsten Quellen, der Archive und Bibliotheken 
jener Stifte, zu verzeichnen und zu veröffentlichen. Kurze Bio- 
graphien der Schriftsteller sollten deren Person und deren individuelle 
Umstände dem Leser näherrücken und das Urleil über deren Arbeiten 
klären. 

Dieser mein Entschluß wurde in allen Augustiner-Chorherren- 
stiften Österreichs freudig begrüßt Er fand daher auch dort tat- 
kräftige Unterstützung. Der erste, der mein Unternehmen förderte, 
war der greise und gelehrte Chorherr des Stiftes Neustift bei Brixen 



VI 

Dr. Johannes Chrysostomus Mitterrutzner, der nicht mehr unter 
den Lebenden weilt Trotz seines hohen Alters — er stand damals 
tief im 83. Lebensjahre — suchte und forschte er nach Neustifter 
scriptores und sandte mir öfter eine Menge wertvoller Notizen 
über sie, stets mit einem lieben Worte der Aufmunterung zu un- 
verdrossener Weiterarbeit — Im Stifte Voran lieh mir der hoch- 
würdige Herr Bibliothekar Theodorich Lampel seinen trefflichen 
Beistand. Dort hatte schon der Chorherr und langjährige Biblio- 
thekar Felix Martin Kramberger (geboren zu St Wolfgang bei 
Wisch und Ternovetz am 27. Oktober 1813, ordiniert den 29. Juli 1838, 
t am 7. Dezember 1891) vorgearbeitet Seine bibliographischen 
Aufzeichnungen über literarische Arbeiten der Chorherren von 
Voran taten für unser Werk gute Dienste. — Bei den regulierten 
lateranensischen Chorherren zu Krakau hatte ich an dem Chorherm 
und Prior, dem hochwürdigen Herrn Augustin Bfachut, einen 
unermüdlichen Förderer meiner Arbeit Nicht die geringste Vorarbeit 
stand ihm zur Verfügung, ja nicht einmal ein älterer Katalog der 
Bibliothek des Stiftes, welche wiederholt geplündert wurde. — In 
St Florian trug das auf die Schriftsteller dieses Stiftes bezügliche 
gewaltige Material der hochwürdige Chorherr Gottfried Schneider- 
grub er zusammen, angeleitet und unterstützt vom hochwürdigen 
Herrn Bibliothekar und Archivar Professor Franz Asenstorfer. 
Hier fanden sich mehr Vorarbeiten. Der am 17. Juli 1903 verstorbene 
Chorherr und Universitätsprofessor Dr. Engelbert Mühlbacher 
hatte 1874 eine bis Jodok Stülz (f 1872) reichende Monographie über 
»Die literarischen Leistungen des Stiftes St Florian« als Manuskript 
herausgegeben, die mit gütiger Erlaubnis des hochwürdigsten Herrn 
Propstes von St Florian Josef Sailer auch von uns benutzt wurde. 
Außerdem waren für uns die bibliographischen Notata des Chorherm 
Joh. Bapt Wiesinger (f am 27. Mai 1894) und des Propstes 
von St Florian Ferdinand Moser (f am 29. Oktober 1901) von 
großem Nutzen. — Im Stifte Reichersberg leistete mir der Chorherr 
Hoch würden Konrad Bangerl schätzenswerte Mitarbeit 

Allen, die mir so freundlich, ohne Mühe und Arbeit zu scheuen, 
Unterstützung gewährten, besonders auch dem hochwürdigen Herrn 
Archivar des Stiftes Klosterneuburg Wilhelm Köhler und meiner 
Schwester Olga, welche an dem Index mitarbeitete, sei hier der 
gebührende Dank abgestattet Verbindlichsten Dank sage ich auch 
Sr. Onaden dem Herrn Abt des Augustiner-Chorherrenstiftes Krakau 
Stanislaus Stotwinski und Sr. Onaden dem Herrn Propst von 
Klosterneuburg Bernhard PeitI für die materielle Förderung meiner 
Schrift. 



VII 

Zur rechten Beurteilung des Bildes, das die vorliegende Arbeit 
von der literarischen Tätigkeit in den Augustiner-Chorherrenstiften 
Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag gibt, ist vor allem 
die Kunde der Geschichte der einzelnen Häuser notwendig. 

Die Geschichte der einzelnen Augustiner - Chorherrenstifte 
Österreichs ist mit der Geschichte der österreichischen Kronländer, 
in denen sie sich befinden, innig verknüpft. Sie haben in traurigen 
Tagen mit diesen gelitten. Die verderblichen Wogen der Reformation 
schlugen mehr oder weniger an sämtliche Augustiner-Chorherren- 
stifte Österreichs, die wir behandeln, und schädigten in ihnen nicht 
nur das geistliche, sondern auch das geistige und literarische Leben 
empfindlich. Diese Wunden waren zu der Zeit, bei der unsere 
Arbeit einsetzt, noch nicht völlig geheilt Ebenso blieben für das 
geistige Leben in den genannten Augustiner-Chorherrenstiften auch 
die anderen tristen Ereignisse in unserem Vaterlande, so der Dreißig- 
jährige Krieg mit seinen Bauernaufständen (siehe die Geschichte von 
St Florian und Reichersberg), der Einfall der Türken im Jahre 1683 
(siehe die Geschichte von Klosterneuburg, Herzogenburg und Vorau) 
und die Invasionen der Franzosen (siehe die Geschichte von Neu- 
stift, Reichersberg, St Florian, Herzogenburg, Klosterneuburg und 
Vorau) nicht ohne schädigenden Einfluß. Das Augustiner -Chor- 
herrenstift in Krakau teilte stets die mannigfaltigen traurigen Ge- 
schicke der Stadt Krakau und ihrer Vorstädte. 

Da der Stand der Forschung über die Hausgeschichte der Stifte, 
welche in dieser Arbeit berücksichtigt werden, seit Jahrzehnten leider 
fast unverändert geblieben ist und ich mit Neuem nicht dienen könnte, 
sehe ich von einer historischen Einleitung zu vorliegender Schrift, 
die ich plante und die vielleicht auch vermißt wird, ab und verweise 
bloß auf Sebastian Brunners »Chorherrenbuch« (Würzburg 1883, 
Woerl), das die Geschichte sämtlicher noch bestehenden Augustiner- 
Chorherrenstifte Österreichs in kurzer Zusammenfassung bietet, 
femer auf Stülz' »Geschichte des regulirten Chorherren-Stiftes Sanct 
Florian« (Linz 1835, Haslinger), auf Appels »Geschichte des regu- 
lierten Chorherrenstiftes zu Reichersberg in Oberösterreich« (Linz 1857, 
Feichtinger) und auf Fischers »Merkwürdigere Schicksale des Stiftes 
und der Stadt Klostemeuburg« (Wien 1815). 

Bei Würdigung des literarischen Schaffens der Chorherren in 
den bezeichneten Stiften mögen aber auch noch folgende Umstände 
Beachtung finden. Der Orden der Chorherren in Österreich ist schon 
seit 1600 vorwiegend ein Seelsorgeorden, ganz besonders gegen- 
wärtig. So hat zurzeit beispielsweise das Stift St. Florian 33, das Stift 
Klostemeuburg 23 und das Stift Herzogenburg 16 Pfarren zu 



VIII 

pastorieren. Da der Mitgliederstand in den sieben Augustiner-Chor- 
herrenstiften Österreichs nicht hoch ist (St Florian hatte Mitte 1904 
in runder Zahl 90, Klosterneuburg 80, Neustift 60, Herzogenburg 40, 
Reichersberg und Voran • je 30 und Krakau bloß 10 Mitglieder), so 
wirkt der weitaus größere Teil der Chorherren in der Seelsorge. 

Das wissenschaftliche und literarische Leben in einzelnen jener 
Häuser wurde in neuerer Zeit durch die Lehranstalten, die von ihnen 
erhalten werden, begünstigt. Im Stifte Klosterneuburg besteht seit 1801 
eine vollständige theologische Lehranstalt, ebenso im Stifte Sankt 
Florian seit dem Jahre 1846. Das Augustiner-Chorherrenstift Neustift 
besorgt seit 1836 den Unterricht am k. k. Gymnasium zu Brixen. 

Ich Obergebe nunmehr meine Arbeit der Öffentlichkeit mit 
der Bitte, die Fehler und Mängel, die der Schrift anhaften, im Hin- 
blick auf die Größe und die Art des Stoffes zu entschuldigen. An 
diese Bitte schließe ich meine Wunsche: 

Möge voriiegendes Buch eine Lücke in der so späriichen Litera- 
tur über den Orden der Augustiner-Chorherren ausfüllen, möge es 
Zeugnis ablegen von der Wissens- und Bildungsfreundlichkeit dieses 
Ordens und mögen uns die Geistes werke unserer Vorfahren im Orden 
anspornen, diesen in der wissenschaftlichen Arbeit nachzufolgen. 

Em Chorherr, dem ich seinerzeit meinen Plan, eine Biblio- 
graphie der Augustiner-Chorherren zu schreiben, mit der Bitte um 
Beistand vorlegte, sagte mir freudigst seine Hilfe mit den Worten 
zu: »Es ist ja ein gemeinsames Interesse, das uns zusammenführt 
und hoffentlich einmal auch die Augustiner-Chorherrenstifte Öster- 
reichs zusammenbringen wird zu einer Kongregation.« — Dieses 
Werk, das Ergebnis gemeinsamer, mühevoller Arbeit mehrerer Mit 
glieder der Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs, zeigt deutlich 
wie gemeinsames Streben in gemeinsamen Interessen Früchte zu 
zeitigen vermag, die dem einzelnen nicht beschieden sind. Möge 
es daher auch erkennen lassen, wie vorteilhaft eine Vereinigung 
der genannten Stifte wäre zu gemeinsamem Wirken in gemein- 
samen Angelegenheiten. 

In allem soll aber die Schrift, die jetzt in die Welt hinaus- 
geht, zur größeren Ehre Gottes dienen, denn demütig müssen wir 
mit dem heiligen Augustinus (Super Psalm. 70) gestehen: 

»Haec tota scientia magna hominis, scire, quia ipse nihil est 
per se, et quoniam, quidquid est, ex Deo est et propter Deum.< 

Kritzendorf, den 24. November 1904, am Feste des heiligen 
Prosper. 

Berthold Otto Cernfk, 

reff, lateran. Chorherr. 



Inhaltsverzeichnis. 



I. Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes St Florian 
von 1600 bis auf den heutigen Tag.* 1—179. 

Seite 

Franz Klaudius Kroll (Predigt, Askese)**) 3 

Johann Leopold Erb (Predigt) 4 

Johann Ev. Pachl (Geschichte, Theologie) 4 

Johann Jakob Olben (Mathematik) 6 

Josef Philibert Gros v. Ehrenstein (Predigt) 6 

Ignaz Josef Fux (Predigt) 7 

Damian Franz Schuemann (Predigt) 8 

Johann Georg Wiesmayr (Geschichte, Theologie) 8 

Leopold Wolfgang Treberer (Predigt) 14 

Konrad Mennersdorff (Predigt) 15 

Ignaz Lintner (Predigt) 15 

Josef Anton Pröller (Askese) 16 

Josef Jakob Weiller (Askese) 16 

Engelbert Hoff mann (Predigt, Askese, Geschichte) 17 

Christoph Richard Zacher v. Sonnenstein (Predigt) 18 

Johann Paul Pauer (Predigt) .... 19 

Franz Ser. Aumann (Musik) 20 

Johann Georg Pfisterer (Theologie) 22 

Theophilus Hermanseder (Predigt) 23 

Johann Michael Ziegler (Bibliographie) 24 

Josef Reiter (Poesie, Theologie) 27 

Franz J. Freindaller (Theologie) 32 

Johann Ev. Kumpfhofer (Predigt, Geschichte) 38 

Augustin Pscharr (Geschichte) 39 

Franz Ser. Kurz (Geschichte) 40 

Karl Eduard Klein (Bibliographie) 49 

Josef Frenner (Poesie) 50 

Michael Arneth (Theologie, Philosophie, Pädagogik) 52 

•) Die Schriftsteller der einzelnen Augustiner-Chorherrenstifte sind nach 
den Jahren ihres Eintrittes in das betreffende Stift chronologisch geordnet. 

••) Innerhalb der Klammern sind die Gebiete bezeichnet, auf welchen 
sich die angeführten Schriftsteller vornehmlich literarisch betätigten oder noch 
betätigen. 



Seite 

Josef Schmidberger (Pomologie, Entomologie) 56 

Franz Xav. Danzwohl (Pädagogik) 60 

Josef Ougger (Poesie) öl 

Franz Xav. Pritz (Geschichte, Theologie) 62 

Franz Ser. Balthasar v. Schwinghaimb (Theologie). 65 

Josef Oaisberger (Archäologie, oberösterr. Geschichte) 68 

Josef Reindl (Diplomatik, Archäologie) 73 

Josef Chmel (Geschichte) 74 

Ferdinand Sterneder (Poesie) 100 

Josef Stern (Bienenkunde, Askese) 100 

Jodok Stülz (Geschichte) 102 

Karl Ritter (Kirchengeschichte, Askese) 113 

Dr. Josef Reiter (Theologie) 114 

Georg Schafflinger (Literaturgeschichte) 117 

Peter Riepl (Pädagogik) 117 

Johann Georg Wintersteller (Theologie) 118 

Ignaz Traumihler (Musik) 11^ 

Josef Putz (Predigt) . . . 121 

Albin Czerny (Geschichte, Bibliographie) 122 

Ernst Marinelli (Poesie, Reisebeschreibung, Rethorik) 127 

Anton V. P. Ozlberger (Geschichte, Biographik) 134 

Karl Reichhart (Soziologie) . 135 

Karl V. Bergmann (Theologie) ... • 135 

Michael Dörr (Sozialpolitik) 136 

Johann B. Breselmayr (Rubrizistik, Liturgik) 137 

Albert Pucher (Kirchenrecht, Kirchengeschichte) 139 

Johann Nep. Faigl (Geschichte, Sozialpolitik) 141 

Jakob Wayß (Geschichte) 144 

Josef Sailer (Theologie) 144 

Josef Huber (Geschichte) 146 

Wilhelm Pailler (BelletrisHk, Biographik) 147 

Josef Weiß (Theologie) 153 

Matthias Rupertsbergcr (Entomologie) 157 

Bernhard Deubler (Theologie, Musik) 159 

Dr. Engelbert Mühlbacher (Geschichte) löO 

Franz Althuber (Belletristik) 164 

Dr. Michael Gitlbauer (Philologie) 164 

Johann B. Langthaler (Volks- und Jugendliteratur) 168 

Dr. Johann v. Kr. Ackerl (Theologie) 171 

Josef Hofmaninger (Theologie) 173 

Dr. Josef Moisl (Theologie) 174 

Alois Pachinger (Theologie) 174 

Leopold Vetter (Theologie) 175 

Franz Xaver Prandl (Theologie) 175 

Matthias Silber (Askese) 176 

Matthias Lehner (Predigt) 177 

Franz Xaver Ritz (Reisebeschreibung, Geschichte) 177 

Franz Xaver Asenstorfer (Theologie) 178 

Franz Xaver Müller (Musik) 179 



XI 

II. Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes Reichers- 
berg von 1600 bis auf den heutigen Tag. 181—204. 

Seite 

Johann Chrysostomus Simon (Diplomatik) 183 

Gabriel Adler (Biographik) 183 

Gregor Schuemann (Hagiographie) 184 

Quarin Föckler (Askese) 184 

Sigismund Schupert (Biblische Exegese) 184 

Augustin Lipowsky (Geschichte) .185 

Raphael Buz (Geschichte) 186 

Nikolaus Tolentinus Geisler (Biographik) 186 

Leopold Reuß (Botanik) 187 

Eduard Zöhrer (Poesie, Musik) • 187 

Bernard Appel (Geschichte) 193 

Gregor Doblhamer (Poesie, Sozialpolitik) 193 

Floridus Harrer (Predigt) 198 

Leander Schaffer (Askese) 199 

Konrad Meindl (Geschichte, Biographik, Predigt) 199 

Horidus Blümlinger (Belletristik) 202 

Odulf Blümlinger (Publizistik) 204 

Bertrand Zallinger (Kunstgeschichte, Belletristik) 204 



IIL Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes Kloster- 
neuburg von 1600 bis auf den heutigen Tag. 205—273. 

Nebridius Müller von Mündelheim (Theologie, Philosophie) 207 

Norbert Heermann (Geschichte) 208 

Emest Sauer (Geschichte) 211 

Adam Scharrer (Geschichte) 211 

Augustin Weillender (Predigt) 212 

Johannes Keß (Poesie, Geschichte) 213 

Patritius Aichinger (Predigt) 213 

Dr, Augustin RistI (Theologie, Geschichte) 213 

Dr. Gregor Grueber (Predigt) 214 

Alexander Stahel (Geschichte) 215 

Dr. Ferdinand Karl RistI (Theologie). 215 

Benedikt Prill (Archäologie, Kunstgeschichte) * . . . . 216 

Wilibald Leyrer (Geschichte) 216 

Florian Ulbrich (Mathematik) 223 

Dr. Daniel Tobenz (Theologie) 225 

Ambros Conrad (Numismatik) 227 

Dr. Petrus Fourerius Ackermann (Biblische Archäologie, Exegese) .... 228 

Jakob Ruttenstock (Kirchengeschichte) 234 

Andreas Mock (Orientalische Sprachen) 237 

Franz Xaver Schwoy (Theologie) 238 

Maximilian Fischer (Geschichte, Bibliographie) 240 

Wilhelm Sedlaczek (Predigt) 242 

Alois Schützenberger (Geschichte) 243 

Hieronymus Österreicher (Theologie) 244 

Otto Wolf (Rom. Choral, Poesie) 245 



XII 

Seite 

Friedrich Baumann (Askese) • 246 

Dr. Vinzenz Seback (Theologie, Biographik) 246 

Florian Thaller (Kunst- und Kirchengeschichte) 250 

Dr. Hartmann Zeibig (Geschichte, Bibliographie) 251 

Koloman Krieger (Kunstgeschichte, Predigt) 254 

Ubald Kostersitz (Geschichte) 255 

Adam Mally (Kirchengeschichte, Sozialpolitik) 256 

Engelbert Fischer (Volks- und Jugendliteratur, Theologie) 257 

Ivo Sebald (Kunstgeschichte, Geschichte) 262 

Severin Wenzlowsky (Kirchengeschichte) 263 

Berthold Egger (Publizistik, Hagiographie, Philosophie) 266 

Rudolf Eichhorn (Soziologie) 267 

Roman Himmelbauer (Publizistik) 268 

Karl Drexler (Kunstgeschichte, Oeschichtc) 264 

Ubald Felbinger (Geographie) 270 

Friedrich PiffI (Publizistik, Sozialpolitik) 270 

Dr. Wolf gang Pauker (Geschichte, Kunstgeschichte, Theologie) 270 

Hermann Pfeiffer (Diplomatik) 271 

Vinzenz Ludwig (Theologie, Soziologie) 272 

Bcrthold Cernik (Ordensgeschichte, Hagiographie) 272 

Andreas Weißenbäck (Musik) • 272 



IV. Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes Herzogen- 
burg von 1600 bis auf den heutigen Tag. 275—288. 

Dr. Martin Müller (Hagiographie) 277 

Oeorg Donberger (Musik) 278 

Augustin Beyer (Geschichte) 279 

Petrus Schreiber (Biblische Exegese) 280 

Johann von Klöckern (Poesie) 280 

Frigdian Mies (Geschichte, Katechetik) 280 

Anton Fank (Predigt) 281 

Dr. Florian Appel (Theologie) 281 

Matthias Eigl (Pastoral theologie, Askese) 282 

Alipius Szovik (Geschichte) 283 

Wilhelm Bi^lsky (Geschichte) 283 

Emmerich Wallner (Predigt) 285 

Michael Faigl (Diplomatik) 286 

Ferdinand Mann (Askese) 286 

Frigdian Schmolk (Geschichte) , 286 

Otto Schweizer (Geschichte) 287 

Georg Baumgartner (Geschichte) 287 



V. Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes Neustift 
bei Brixen von 1600 bis auf den heutigen Tag. 289—314. 

Adam Weber (Theologie, Philosophie) 291 

Fortunat Troyer (Askese) 291 

Kaspar Remich (Geschichte) 292 



Seite 

Dominikus Koler (Geschichte) 292 

Philipp Neri Puell (Geschichte) 293 

Possidius Fent (Theologie) 294 

Franz Xaver Groß (Orientalische Philologie, Bibliographie) 294 

Ambros Heysler (Klass. Philologie) 295 

Benedikt Paldcle (Geschichte) 296 

Gregor Bachlechner (Botanik) 298 

Franz Sales Crazolara (Pädagogik) 298 

Heinrich Mohr (Zoologie) 299 

Theodor Mairhofer (Geschichte) 299 

E>r. Johannes Chrys. Mitterrutzner (Theologie, Linguistik, Biographik) . . 300 

Ludwig Tschurtschenthaler (Mineralogie, Geologie) 307 

Peter Hofmann (Bibliographie) 307 

Leo Unterbergcr (Klass. Philologie) 308 

Ingenuin Moser (Klass. Philologie) 308 

Aldobrand Weissteiner (Klass. Philologie) 309 

Albert Unterweger (Philosophie) 309 

Alois Glira (Klass. und indische Philologie) 310 

Isidor Steurer (Geschichte) 310 

Ambros Hämmerle (Literaturgeschichte) 311 

Eduard Jochum (Klass. Philologie) 311 

Harimann Ammann (Geschichte) 312 

Theodor Wieser (Kulturgeschichte) 312 

Firmin Prast (Belletristik) 313 

Benno Rutz (Musik) 313 



VI. Schriftsteller des Augustiner -Chorherrenstiftes Vorau 
von 1600 bis auf den heutigen Tag. 315-333. 

Dr. Euscbius Kendlmayer (Askese) 317 

Ildephons Kobald (Musik) 317 

Amandus Haring (Theologie) 318 

Johann Zunggo (Ordensgeschichte) 318 

Dr. Marcellin Simbinelli (Askese) 319 

Dr. Julius Gußmann (Theologie, Philosophie, Bibliographie) 319 

Anianus Stadler (?) , 320 

Dr. Aquilin Caesar (Geschichte, Theologie) 320 

Leopold Brigido (Askese) 322 

Eduard Domainko (Askese) , . . . . 322 

Theophüus Kerschbaumer (Geschichte) 323 

Gottfried Schreitter (Entomologie) 324 

Franz Sales Prugger (Pädagogik) 325 

Ivo Eiselt (Musik) 327 

Dr. Marcellin Schlager (Theologie) 328 

Augustin Rathofer (Geschichte) 328 

Norbert Lampel (Musik) 328 

Ottokar Kernstock (Geschichte, Kunstgesch., Literaturgesch., Poesie). . . 329 

Eberhard Höfler (Predigt, Homiletik) 332 

Theodorich Lampel (Bibliographie) 333 



XIV 

VII. Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes Krakau 
von 1600 bis auf den heutigen Tag. 335—361. 

Seite 

Christophor Loniewski (Hagiographie, Askese) 337 

Dr. Paul PukaJa (Ordensgeschichte) 338 

Johann Biesiekierski (Askese, Hagiographie) 338 

Dr. Martin KJoczyilski (Kirchenrecht, Liturgik) 340 

Dr. Hyazinth Liberius (Predigt) 342 

Johann Kuklewicz (Rubrizistik) 346 

Dr. Simon Augustin Zegarth (Dogmatik, Mathematik) 346 

Dr. Ludwig Fa^ciszewski (Predigt) 346 

Stephan Ranothowicz (Hagiographie, Geschichte) 347 

Dr. Michael Rusiecki (Askese) 348 

Dr. Aquih'n Michael Oorczyriski (Theologie) 348 

Dr. Johann Herkulan Matuszewicz (Ordensgeschichte, Dogmatik) .... 352 

Dr. Adalbert Bertrand Grabowski (Hagiographie) 353 

Felix ^liwinski (Dogmatik) 355 

Johann Kanty Chodani (Übersetzung, Theologie) .' . . 355 

Peter Arbues Studentowicz (Ordensgeschichte) 357 

Bertrand Jabloriski (Theologie) 357 

Eduard Gajowy (Geschichte) 357 

Stanislaus Slotwinski (Predigt) 357 

Joannes Guarinus Babraj (Geschichte) 359 

Augustin Blachut (Theologie, Geschichte) 360 

Personenregister 363 

Orts- und Sachregister 381 



I. 



Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes 

St. Florian 



von 1600 bis auf den heutigen Tag. 



Cern{k, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 



Franz Klaudius Kröll. 

Kroll wurde am 16. April 1657 als Sohn vornehmer Eltern 
zu Wolfsberg in Kärnten geboren. Er trat am 21. November 1675 
in das Stift St. Florian ein und legte am 22. November 1676 die 
Profeß ab. Seine philosophische und theologische Bildung genoß 
er am Collegium Oermanicum in Rom, wo er auch seine Primiz 
— den 15. August 1682 — feierte. Dort hatte er sich in jeder Be- 
ziehung so hervorgetan, daß die Jesuiten am Ende seiner Lauf- 
bahn im Kollegium an den damaligen Propst des Stiftes St. Florian 
David schrieben: »Angelum nobis misisti; hunc et virum Infula 
dignum remittimus.« Kroll war zunächst Pfarrverweser im Stifte, 
dann in Hargelsberg (vom 6. Oktober 1686 bis Jänner 1687), seit 
1. Jänner 1690 in Ebelsberg und vom Jahre 1695 an in Lasberg. 
1697 wurde er zum Stiftsdechant und am 21. Oktober 1700 zum 
Propst gewählt Als solcher erwarb er sich um das Stift große 
Verdienste. Emsig wurde an dem von seinem Vorgänger Propst 
Matthäus von Weißenberg begonnenen neuen Stiftsgebäude fort- 
gearbeitet und die ganze Hauptseite (die westliche) mit dem Portal 
und dem schönen Stiegenhause zu Ende gebracht An der Kirche 
baute Propst Franz den Frauenturm. Maler, Bildhauer und andere 
Junger des Kunsthandwerkes aus Deutschland und Italien fanden 
sich in St Florian ein, um wetteifernd ihre Kunst zum Schmucke 
der Kirche und des Klosters anzuwenden. Außerdem baute Propst 
Franz noch das Schloß zu Marbach und den Pfarrhof zu Wind- 
hag, nachdem er diesen Ort vom Verbände mit Orünbach getrennt 
und zur Pfarre erhoben hatte. 

In Anerkennung seiner großen Verdienste um das Vaterland 
und das Kaiserhaus in den damaligen Wirren bot ihm Kaiser 
Josef 1. in einem eigenhändigen Briefe ein Bistum an, was aber 
Propst Franz bescheiden ablehnte. Er starb am 16. April 1716. 

Von ihm stammt die Rede: 

So! Benedictinus oder Hellglantzender Sonnen-Planet deß Bencdictinischcn 
Hfmmds an dem Gärstnerischen Horizonte, das ist: Unvergleichliche Wunder- 
und Tugend-Strahlen deß Heiligen Bertholdi, sonderbahren Schutz-Patron und 

r 



Ersten Abbtens deß Löbl. Stifft und Closters Carsten in Österreich ob der 
Ennß. Den 27. July 1704 als an dessen Hochfeyerlichen Solennitet in seinem 
Ehren-Tempel allda mit schuldigister Lob-Rede scheinbahr vorgestellt von Fran- 
cisco Probsten der Regulierten Chor-Herren zu S. Florian. Gedruckt zu Lintz, 
bey Johann Rädlmayr, 35 S. 4®, und 

Statuta quaedam specialia Canoniae ad s. Florianum publice in capitulo 
16. Dec. 1701. proposita a Francisco Praeposito. Mskr. XI, 181. A. 8 BI. 4^') 

Johann Leopold Erb. 

fohann Erb, geboren zu Ebelsberg (Oberösterreich) am 
11. Oktober 1673, studierte die Philosophie in Linz, die Theologie in 
Wien und trat am 2. Juni 16Q7 in das Stift St Florian ein. An dem- 
selben Tage des Jahres 1698 legte er die Profeß ab, und am 2. Fe- 
bruar 1702 las er seine erste heilige Messe. Er wurde zunächst im 
Stift Pfarrvikar 1714 in Mauthausen, 1725 in Ebelsberg, 1729 in 
Walding. 1730 kehrte er in das Stift zurück, wo er das Amt eines 
Stiftshofmeisters übernahm und am 4. Mai 1736 das Zeitliche segnete. 

Von ihm erschienen im Druck die Reden: 

Dies solemnis, oder Herrlicher Feyrtag, das ist: Hochfeyerliches Danck- 
und Freuden-Fest, über die Erhöhung Ihro Durchlauchtigsten Eminenz des alier- 
vortrefflichsten Kirchen-Fürsten und Gepurpurten Vatters, des Hoch würdigsten 
Herrn der H. Rom. Kirchen Cardinais und Ertz-Bischoffs zu Benevent Fr. Vin- 
centij Mariae Ursini, nunmehr Benedict! des Dreyzehenden, aus dem Heil. 
Prediger-Orden S. P. Dominici des Vierdten Römischen Papsts auf dem Päpst- 
lichen Thron. Da in der Pfarr- und Prediger-Kirch des Marckts Myntzbach in 
Ober-Österreich am Sechsten Sonntag nach Pfingsten, als den 16. Julij 1724. von 
Jhro Hochwürden und Gnaden (Tit.) Herrn, Herrn Josepho, des Hochlöbl. 
Collegiat-Stüffts der Regulierten Chor-Herren Congr. Lateran, zu Waldhaußen 
Würdigsten Probsten das Ambrosianisch-Augustinianische Lob-Gesang ange- 
stimmet, das hohe Ambt abgesungen, und Solemne Procession mit Hochwür- 
digsten Altars-Sacrament gehalten worden, vor einen Völckreichen Auditorio 
unter vilmahligen Trompeten- und Paucken-Schall, auch continuirliche Abfeurung 
des Geschützes mit 12. Pöllern, mittels zierlicher Cantzel-Rede angestellet von 
. . . Joanne Leopoldo Erb, . . . und aus Verordnung ... in öffentlichen Druck 
heraußgegeben. Steyr, gedr. bey Joseph Grünen wald. 13 S. 2". 

Trinum perfectum, das ist: Dreyfache Festivität an einem Tag, nemlich 
den 24. April 1731. . . . Linz, gedr. bei Joh. Michael Feichtinger. 24 S. 4". 

Johann Ev. Pachl. 

Johann Pachl, geboren zu St Veit (Oberösterreich) am 
4. August 1674, studierte die Humaniora und die Philosophie in Linz, 
die Theologie in Wien und wurde am 28. Oktober 1699 im Stift 
St. Florian eingekleidet. An demselben Tage des Jahres 1700 legte er 
die Profeß ab und am 11. April 1706 feierte er seine Primiz. Schon 

^) Die mit der Fachnummer XI und mit arabischen Zahlen signierten 
Handschriften des Stiftes St. Florian befinden sich in der Bibliothek dieses Stiftes. 



nach drei Jahren wurde er Novizenmeister und 1714 überdies Dechant, 
am 27. Mai 1716 legte er aber beide Ämter nieder. Der Propst ernannte 
ihn nun zunächst zum Verwalter der stiftlichen Weingärten in Wein- 
zierl, am 14. November 1716 zum Pfarrverweser von Orünbach, am 
17. Juli 1717 von St Marienkirchen. Doch schon am 1. Oktober 171Q 
kehrte Pachl in das Stift zurück, wo er seit 1720 als Bibliothekar und 
seit 1722 auch als Archivar fungierte. Von 1726 bis 1727 war er Ver- 
walter des dem Stifte gehörigen Schlosses Marbach. Im Jahre 1728 
in das Stift zurückberufen, übernahm er abermals die Verwaltung 
der Bibliothek und des Archivs. Am 23. Jänner 1733 wurde er zum 
zweitenmal zum Stiftsdechant gewählt, und ihm zugleich das Amt 
eines Novizenmeisters und Examinators »pro cura animarum nost- 
rorum religiosorum« übertragen. 1735 legte er das Dekanat freiwillig 
nieder, wurde aber sogleich einstimmig zum drittenmal zum De- 
chant gewählt und blieb es bis zum 20. Februar 1736, worauf er 
abermals resignierte. Er bekleidete dann neuerdings das Amt eines 
Novizenmeisters, dessen er aber schon am 11. November 1737 auf 
seine Bitte hin enthoben wurde. Er starb am 14. Februar 1744. 

Pachl war ein Mann von seltenen Kenntnissen. Ohne Zweifel 
angeregt durch den großartigen Aufschwung der historischen 
Wissenschaft in Österreich, welcher den Brüdern Pez^) aus Melk 
zu verdanken war, vielleicht auch von ihnen, als sie sich in St Florian 
aufhielten, um die Handschriften zu durchforschen, persönlich 
bestimmt, ging er daran, eine urkundliche Grundlage zur Ge- 
schichte seines Hauses zu legen. Er ordnete und registrierte zu- 
nächst das Archiv; dann katalogisierte er auch die Handschriften 
der Bibliothek. 

Folgende Arbeiten verdanken ihm ihr Entstehen: 

Diplomatarium Florianense seu Domus S. Floriani cum suis ecciesüs et 
confoederatione cum Lateranensibus ex vetustis diplomatibus exhibita. 1724. 
Mscr. CIL 4°. I und II, 154 S. (eigentlich 177), III, 182 S.«) 

' Benefactores Canonlae ad Sanctum Florianum, quorum plurimi per aliquot 
saecula erant incognitf, ex vetustis M. S. Domesticis velut e tenebris in lucem 
notitiae educti, ordineque alphabetico primum descripti, nunc vero iussu Reve- 
rendissimi, Perillustris, ac Amplissimi Domini, Domini. PraesuIisJoannisBaptistae 
gloriosissime modo regentis ad perpetuam gratamque eoram memoriam typo 
vulgati. Anno. M.DCC. XXIX. Lincii, Typis Joannis Caspari Leidenmayr, Statuum 
Superioris Austriae Typographi. 11 S. 2°. (Anonym.) 

Topographia Florianensis seu Structura Canoniae ad S. Florianum annexae. 
1743. Mskr. LXXVIII. 

*) Pachl stand mit ihnen in regem Briefwechsel und lieferte ihnen manchen 
wichtigen diplomatischen Beitrag zu ihren historischen Sammlungen. 

=*) Die mit römischen Zahlen bezeichneten Manuskripte von St. Florian 
haben ihren Standort im Archive. 



Scries Praelatorum. 

Index Manuscriptorum Canoniae ad S. Florianum secundum classes et 
secundum alphabetum. Mscr. XI. 679. 58 BI. 2". (Eine Abschrift dieses Kod. ist 
das Mskr. XI, 680. 81 BI. 2^) 

Manuductio ad Perfectionem Religiosam per vias rectas et planas ad 
usum privatum Novitiorum concinnata et in duas partes distributa authore . . . 
JVlscr. XI. 177. S. 1 - 174. 4°. (Eine Abschrift dieser Manuductio von der Hand 
des Prälaten Johann OeorgWiesniayr[s.d.] enthält das Mskr. XI. 178.BI. Iabis46b.4^) 

In dem Subsidium ad Religiosorum Catalogum des Propstes Johann Oeorg 
lesen wir auf pag. 5 : Pacht mansuetioribus et severioribus disciplinis Theologiae 
speculativae praeprimis inter coaevos princeps ; juvandae memoriae ergo tomum 
in 4^" pro oppugnationibus philosophicis et theologicis propria manu conscrip- 
sit cum nomenclatura exterius apposita: »Amicus in necessitate.« (Wahrschein- 
lich eine Apologie der katholischen Religion; ist leider verloren gegangen.) 

Johann Jakob Olben. 

Olben, geboren zu Krainburg in Krain am 5. Juli 1643, ab- 
solvierte in Wien die Theologie und wurde 1668 zum Priester 
geweiht. Er war zunächst drei Jahre als Pfarrvikar in der Stadt 
Laa tätig, fungierte dann dreizehn Jahre als Hofkaplan in Passau 
und wurde schließlich Dechant von Freistadt und Pfarrer in 
Traiskirchen. Um seine Tage ruhiger den Wissenschaften, be- 
sonders der Mathematik, in der er bedeutende Kenntnisse besaß, 
widmen zu können, resignierte er freiwillig und trat am 5. Mai 1702 
in das Stift St Florian ein. Am 5. Mai des Jahres 1703 legte er 
die Gelübde ab. Interessant ist, daß er völlig erblindete, gegen 
alles Erwarten aber wieder das Gesicht erlangte und bis zu seinem 
Tode am 10. Juni 1725 sehr gute, scharfe Augen besaß. 

Von ihm haben wir folgende Schriften: 

Novae Ephemerides Florianenses, quibus praeter aüa hie annexa, ignotum 
hactenus illud, operationum tarnen humanarum acuto discretoque visui magno 
pere necessarium, idoneum & accommodum diumae lucis momentum, restricta 
Diluculi & Vesperi denominatione, ad inclytae Canoniae S. Floriani Meridianum 
ßc Horizonten! praecise exhibetur, pro anno Domini 1704. concinnatae . . . Publi- 
cata ex inventis, studio et opera Joannis Jacobi Olben, . . . Lincii, Typis Caspari 
Josephi Freyschmid. Inclyt: Superior: Stat: Typogr. 1704. 14 S. 2*. 

Mehrere mathematische Abhandlungen. Mskr. in der Stiftsbibliothek. 

Josef Philibert Gros v. Ehrenstein. 

Er wurde am 26. Jänner 1684 in Linz geboren, studierte daselbst 
die Philosophie, amColIegium Oermanicum in Rom die Theologie und 
trat am 1. November 1702 in das Stift St. Florian ein. Am 1. November 
des folgenden Jahres legte er die Profeß ab und am 24. Jänner 1707 
zelebrierte er in Rom seine erste heilige Messe. Er war vom 10. Sep- 
tember 1712 bis 6. Oktober 1714 Stiftspfarrvikar, vom 27. Mai 1716 an 



Stiftsdechant, von 1 723 bis 1 725 Pfarrvikar in Lasberg. Am 30. März 1 745 
wurde er zum zweitenmal zum Stiftsdechant gewählt, als welcher 
er am 19. Mai 1751 aus diesem Leben schied. 

Von ihm stammen folgende Predigten: 

Sepulchrum gloriosum oder Herrliches Orab, weilen in diesen durch die 
Tugend, der Tod Anselmi begraben worden, das ist: Schuldigiste Leich- und 
Ehren-Red: über das Tugendhaffte Leben und seelige Ableiben deß weyland 
Hochwürdigen in Oott Wohl-Edigebohrn- und Hochgelehrten Herrn, Herrn 
Anselmi würdigisten Abbten deß weitberühmbtesten Hoch-Löbl. Stüffts Garsten 
. . . Bey solenner Seelen- und Ehren-Begängnuß, vor einen Hochwürdig-Hoch- 
Adelich und volckreichen Auditorio in der Stüfft- und CIoster-Kirchen gehalten 
den 14. Maij, Anno 1715 . . . Permissu Superiorum. Steyer, Gedr. bey Joseph 
Grünenwald, im Jahr 1715. 19 S. 2^ 

Pastor bonus. Der gute Schääffler. Das ist: Schuldige Ehren-Predig in 
der anderen Primitzen deß Hochwürdigen Herrn Francisci Schääfflers Can. Reg. 
zu St. Florian Capitularis Senioris, und dermahligen Pfarr-Vicarii zu Ansfelden, 
da jene den 6. Jenner 1724 in der Collegiat-Kirchen bemeldten Stüffts hoch- 
feyrlich begangen worden, . . . Linz, gedr. bey Johann Caspar Leydenmayr, 
... 16 S. 4". 

Das mit dem Himmel frohlockende Florian. Oder schuldige Ehren-Predig 
deß Hoch-Ehrwürdigen Herrn Laurentii Pitteroff, deren regulirten Chor-Herren 
deß Löblichen Stüffts St. Florian Professi, da selbiger den 15. Augusti 1729. in 
seiner Collegiat-Kirchen als ein 50.jähriger Jubel-Priester bey dem Altar deß 
Herrn gestanden . . . Lintz, gedr. bey Johann Caspar Leidenmayr, ... 23 S. 4". 

Ignaz Josef Fux. 

Fux, geboren zu Nikolsburg in Mähren am 11. Februar 1697, 
empfing am 4. Oktober 1713 in St. Florian das Ordenskleid, legte 
am 14. Oktober 1714 die Profeß ab und feierte am 30. Juni 1720 
seine Primiz. Er wurde noch im selben Jahre Kooperator in Vöckla- 
bruck, 1722 Pfarrverweser im Stifte, 1726 in Kleinzell, 1734 in Ebels- 
berg, 1736 in Ried, am 26. Juni 1741 Stiftsdechant, am 4. Februar 7431 
außerdem Novizenmeister, 1745 Pfarrvikar in Vöcklabruck und starb 
daselbst am 19. Juli 1759. 

Er verfaßte: 

Panegyricus Divo Joanni ante Portam Latinam, primo in terris Theologo, 
Theologiae Conditori; quam olim in Coena didicit, sub Cruce docuit, in Oleo 
propugnavit, dum in Principe Di vi Stephani Proto-Martyris Basilica inclyta 
Facultas theologica ejusdem Sancti Tutelaris sui annua Solennia ad aras cele- 
braret, coram antiquissimae, ac celeberrimae Universitatis Viennensis Senatu 
Populoque Academico . . . dictus a . . . Anno MDCCXV. Die VI. Maij. Viennae 
Austriae. Typis Ignatii Dominici Voigt, ... 14 S. 2°. 

Cottcto Panegyrica de S. Ignatio Lojota dicta apud R. R. P. P. Soc. Jesu 
in Traunkirchen Anno 1750. Mskr. XL 382. A. 23 BI. 4^ Handschr. des Verfassers. 



8 

Damian Franz Schuemann. 

Er wurde am 16. September 1696 zu Wien geboren und genoß 
seine theologische Bildung im Collegium Oermanicum zu Rom. Am 
4. Oktober 1715 erhielt er im Stifte St Florian das Ordenskleid und 
ein Jahr später legte er die Profeß ab. Seine Primiz feierte er in Rom 
am 9. März 1721. Er war von 1722 bis 1728 Kooperator in Feld- 
kirchen und starb zu Wien am 4. Juli 1729. »Vir magnae spei, 
eruditus, praeprimis in poeticis«, schreibt Pscharr (s. d.) über ihn in 
seinem Catalogus . . . Canonicorum Regularium . . . Ecclesiae colle- 
giatae St. Floriani. (Mskr. XI, 537. A. in der Stiftsbibliothek St Florian.) 

Von ihm erschien eine 

Lobrede auf den h. Patriarchen und Pflegvater Christi, Joseph. Gesagt in 
dem hochlöbl. Gotteshaus derer wohlehrw. P. P. Carmeliter-BarfüBern in Linz, 
von Damiano Francisko Schuemann, reg. Chorherrn zu St. Florian. Wien, gedr. 
in der kais. Reichs- und Hof-Buchdruckerey. 1722. 20 S. 4«. 

Schuemann ist auch Schreiber der Codices XI, 213 (1719 und 1720) und 
XI, 214 (1718 und 1719) der Stiftsbibliothek von St. Florian. 

Johann Georg Wiesmayr. 

Johann Oeorg Wiesmayr wurde am 4. April 1695 zu 
St Florian geboren. Er trat am 29. Juni 1716 in das Stift ein, legte 
ein Jahr später die Profeß ab und feierte bereits am 1. Oktober 1719 
seine Primiz. Er wirkte vom Jahre 1722 bis 1730 gleichzeitig 
mit Treberer (s. d.) als Kooperator an der Stiftspfarre, wurde dann 
Pfarrvikar in Ebelsberg und am 19. Oktober 1732 wählten ihn die 
Chorherren von St. Florian fast einstimmig zum Propst. Er starb 
am 9. Juli 1755, kaum zurückgekehrt vom Bade Oastein, an dessen 
Heilquelle er, vom Schlage gerührt und von der Wassersucht er- 
griffen, Heilung gesucht hatte. 

Johann Oeorg war einer der verdienstvollsten Vorsteher des 
Stiftes Florian. Selbst ernst und mäßig bis zur Übertreibung, Feind 
alles äußeren Oepränges, fromm und rein in Gesinnung und Wandel, 
suchte er diesen Oeist auch seiner ganzen Umgebung, vorzüglich 
seinen Kapitularen, einzupflanzen. Mit Ernst und Nachdruck, aber 
auch mit Erfolg eiferte er für Zucht und Ordnung, für die treue 



*) Vgl. Mühlbacher, Die literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian. 
(Als Manuskript gedruckt.) S. 51—53, 58, 60-62, 65—90; Stülz, Oesch. d. reg. 
Chorh.-Stiftes St. Florian, Linz 1835, S. 166-180; Pucher, Das Chorherrenstift 
St. Florian in Oberösterr.; siehe Brunner »Ein Chorherrenbuch«, Würzburg 1883, 
S. 38—40 ; Pscharr, Catalogus . . . Canonicorum Reg. . . . Eccles. colleg. St. Florian. 
Mskr. in St. Florian, p. 153, 161. 



und gewissenhafte Verwaltung der Seelsorge, für Würde und An- 
stand bei der Verrichtung des Gottesdienstes. Der päpstliche 
Nuntius am Wiener Hofe, der gelehrte Passionei, äußerte nach 
einem Besuche des Stiftes im Jahre 1745: »Die Ordnung und 
Zucht der Kanoniker hat mich in Erstaunen gesetzt . . .« Besondere 
Sorgfalt widmete Johann Georg der Einführung der Novizen und 
Kleriker in das geistliche Leben und in die Wissenschaft 

Er ist nicht nur der Erbauer, sondern auch der eigent- 
liche Gründer der Bibliothek. Im Haag, in Venedig, Lucca, Rom, 
Salzburg, Regensburg, München, Wien hatte er Agenten zur An- 
kaufung seltener und wichtiger Werke; von 1736 bis 1754 wurden 
11.888 fl. 36 kr. dafür verwendet i) Ihm verdankt die Bibliothek 
ihr wissenschaftliches Fundament Hatten die früheren Erwerbungen 
größtenteils der Theologie gegolten, so fanden nun auch andere 
Gebiete des Wissens, namentlich die Geschichte, besondere Be- 
rücksichtigung ; die sogenannte Corpora und Thesauri, die Scriptores 
und Opera, die Polyglottenbibeln und Maurinerausgaben der Kirchen- 
väter wurden von ihm angeschafft Bei hervorragenden Gelehrten, 
wie Euseb Amort, P. Odo Scharz, früher Professor und Rektor 
der Universität in Salzburg, holte er sich Rat, andere, wie Abt 
Bessel und P. Debiel (der erste Direktor der theologischen Fakultät 
in Wien nach ihrer Reform und der erste Rektor des Theresianums), 
sandten ihm als Beweise ihrer Achtung ihre Werke. Hanthaler und 
P. Basil Hölzl, Servit in Wien, lieferten ihm weitläufige Abhand- 
lungen Ober die Ordnung dep Bibliothek, welche auch 1745 von 
Tim er 2), Hölzl und dem Linzer Buchhändler liger neu katalogisiert 
wurde. 

Besondere Aufmerksamkeit widmete Johann Georg dem Archiv. 
Hier gingen ihm besonders Hanthaler und Hieronymus Pez an die 
Hand. Er hatte auch einen seiner Geistlichen, Josef Pro 11 er (s. d.), 
für diese Arbeiten in Aussicht genommen und sandte ihn darum 
nach St Polten, damit er »in ordine ad instruendam Bibliothecam et 
Archivum ain und andere Information die alten Codices zu lesen 
von H. Duellio einholen khönte«.^) Timer wurde nach Wien ge- 
schickt, um sich in der französischen, italienischen und hebräischen 

^) Die Kammereirechnungen des 16. und 17. Jahrhunderts geben keine 
Spezifikation der angekauften Bücher. Joh. Georgs Buchführung (Ms. XI, 684) ist 
sehr genau und bietet nicht uninteressante Daten über die damaligen Preise der 
Bücher. Ein Auszug bei Czerny, Die Bibliothek des Chorherrenstiftes St. Florian, 
Linz 1874, S. 241 f. 

-) Einem Chorherrn von St. Florian. 

*) Johann Georg an den Prälaten des Chorherren-Stiftes St. Polten; 
21. Sept. 1735 Konz. 



Sprache sowie in der Bibliothekswissenschaft auszubilden; er be- 
nützte diese Zeit auch, um sich numismatische Kenntnisse zu er- 
werben. 

Johann Oeorg erstand 1748 um den Preis von 20.000 fl. die 
Münzsammlung des berühmten Venezianers Apostolo Zeno (10.766 
Stücke, davon 433 von Oold), nachdem sie der gelehrte Professor 
und Bibliothekar am Theresianum in Wien Erasmus Fröhlich »für 
eine der vorzüglichsten, dergleichen man in Deutschland nach den 
Münzsammlungen der höchsten Fürsten finden kann«, erklärt hatte. 
Auch das Naturalienkabinett und die Kunstsammlung fanden in 
ihm einen Oönner. Bedeutende Summen wurden für die Aus- 
schmückung des eben vollendeten Hauses durch prachtvolle Ge- 
mälde von Altomonte und anderen erübrigt. 

Für die Stiftskirche ließ Propst Wiesmayr eine Kanzel von 
schwarzem Marmor aus einem Bruche bei Lilienfeld von dem Bild- 
hauer Josef ResI in Wien anfertigen und von dem Hofjuwelier 
Johann Andre eine Monstranze von Oold, deren innerer Wert auf 
9500 fl. geschätzt wurde, außerdem mehrere, darunter zwei sehr 
wertvolle, Ornate. 

Er mußte auch das Spital und das mit demselben verbundene 
Bruderhaus, welche 1746 abgebrannt waren, wieder aufbauen. 

Da sich bezüglich der mit dem Anschlüsse an die Lateranen- 
sische Kongregation verbundenen Rechte und Privilegien Zweifel 
erhoben, erwirkte Johann Oeorg eine Bestätigungsbulle des Papstes 
Benedikt XIV. mit spezieller Aufzählung der Privilegien (15. No- 
vember 1741). 

Ein Freund des Friedens, bemühte er sich, schwankende oder 
streitige Rechtsverhältnisse zwischen dem Stifte und dessen Nach- 
barn gütlich zu ordnen, um allen Prozessen zuvorzukommen. Ein 
derartiger Vergleich brachte auch das Patronat der von den Orafen 
von Starhemberg errichteten und dotierten Pfarrkirche zu St Oott- 
hard an das Stift St. Florian, wogegen letzteres das Patronat von 
Outtau an den Orafen von Starhemberg, jenes von Heinrichsschlag 
im Viertel ober dem Manhartsberg in Niederösterreich an das Kloster 
Wilhering zur Entschädigung für mehrere Häuser abtrat, welche 
der Pfarre Orammastetten entzogen und St. Ootthard einverieibt 
wurden. 

Unter seinem Vorgänger, dem gutmütigen Propst Johann 
B. Födermayr, hatten sich in der Wirtschaft manche Mißbräuche ein- 
geschlichen. Diesen trat Johann Oeorg mit unerbittlicher Strenge 
entgegen und wachte mit großer Sorgfalt über Sparsamkeit und 
Ordnung in der Haushaltung. 



11 

Als Vorstand St Florians nahm Johann Georg auch an den 
Landesangetegenheiten tätigen Anteil, so 1748 als ständischer Ver- 
treter an der Abschh'eßung des sogenannten Dezennalrezesses, an 
der Zustandebringung der Steuerrektifikation, die infolge dieses 
Rezesses vorgenommen wurde, und als eine Hofentschließung vom 
1. September und 17. Dezember 1749 den Ständen die freie Mani- 
pulation mit ihrer Kasse abnahm und eine Kasseadministration 
unter dem Präsidium des Grafen Andlern anordnete, wurde auch 
er zu einem der Beisitzer und Räte bei dieser Administration be- 
stellt Obgleich er einer der jüngsten Prälaten war, wurde er 
wiederholt zum Landtagskommissär ernannt und wohnte vielen 
Prälatenwahlen als kaiserlicher Kommissär bei. Zum Zeichen ihrer 
Gnade ließ ihm Maria Theresia bei ihrem Besuche des Stiftes am 
26. Juni 1743 ein sehr schönes, mit Smaragden besetztes Kreuz 
überreichen. 

Die begeisterte Liebe zum Hause, welche diesen ausgezeichneten 
Mann beseelte, lieh ihm aber nicht nur die Kraft, die äußeren und 
inneren Verhältnisse des Stiftes mit der größten Sorgfalt bis ins 
kleinste Detail zu ordnen, sondern wandte seine Mühe auch dem 
wissenschaftlichen Gebiete zu. Mit klarem Blicke erkannte er, daß 
wissenschaftliches Streben eines der uneriäßlichsten Fermente des 
klösteriichen Lebens sei, daß diesem ohne jenes einseitige Verr 
flachung drohe. Johann Georg war keiner jener großen Geister 
welche durch ihre Arbeiten die Wissenschaft mächtig förderten ; aber 
er hatte für sie ein inniges Interesse, ein tiefes Verständnis; er 
besaß umfassende Kenntnisse, er entwickelte eine erstaunliche 
Unermüdlichkeit Er selbst zählt 91 Folio- und 12 Quartbände, die 
er entweder selbst schrieb oder durch andere schreiben ließ.') 
Davon sind freilich die wenigsten unter die literarischen Leistungen 
im eigentlichen Sinne zu rechnen und ebensowenig als solche 
beabsichtigt; die meisten wurden nur durch praktische Zwecke 
veranlaßt Für die Öffentlichkeit war nichts bestimmt Aber jene 
Aufzeichnungen und Sammlungen gehören jetzt der Geschichte an 
und sind zu vortrefflichen Quellen jener Zeit geworden. 

Man kann mit Recht sagen : Für keine Zeit ist so umfassendes 
Material zur Geschichte St Florians vorhanden als für die Re- 
gierung Johann Georgs; durch ihn ist das Archiv des Stiftes zum 
instruktivsten Privatarchiv für die Geschichte Oberösterreichs in 
der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts geworden. 



') Einige sind in duplo, ebenso sind einige Arbeiten Pachls (s. d.) ein- 
gerechnet. 



12 

Unter anderem verfaßte Wiesmayr 1744 einen »CataJogus 
Canonicorum Reg. Lat Colleg. Ecclesiae ad S. Florianum«, der mit 
dem Jahre 1600 beginnt und später fortgesetzt wurde, und 1748 
ein Verzeichnis der Seelsorger der einzelnen stiftHchen Pfarreien 
seit dem Jahre 1600 unter dem Titel: »Rapulare seu Autographum 
Catalogi Vicariorum et Cooperatorum in parochiis Collegio S. Floriani 
incorporatis, recte ordine Succedentium.« (Mskr. XI, 532. A, 56 Bl. 
in 20.) 

Im »Subsidium ad Catalogum« brachte er reichlichere Daten 
über die Mitlebenden. 

Sein »Informatorium domesticum« (Mskr. XCVII, 3 Bde.) enthält 
allerlei Fingerzeige für einen neugewählten Prälaten, Formulare, Röteln, 
Aktenstücke etc. 

Das von ihm zusammengestellte »Directorium Decanale tripar- 
titum Menstruale, Rituale, Disciplinale« (Mskr. XI, 513. A., XXIV 
und 530 S. 2^.) bietet Aufschluß über alle Angelegenheiten der 
Disziplin, des Ritus im Stifte St Florian, über Gewohnheiten und 
Gebräuche des Hauses. 

Im »Cophinus Statutorum« sammelte er die Statuten der 
Augustiner-Chorherrenstifte St Polten, Herzogenburg etc. 

Er verfaßte auch Statuta domestica*) und das »Rituale seu 
Caeremoniale pro Induitione, Professione et Primitiis pro Ecciesia 
S. Floriani.« 

Zu Nutz und Frommen der wissenschaftlichen Sammlungen 
des Stiftes legte Propst Georg 1753 die »Collectanea pro adomando 
Cimelio, Technophysiotameo, Bibliotheca et Archivo« (Mskr. XC) 
an; für das Münzenkabinett ließ er die dreibändigen »Catalogi in rem 
numariam« anfertigen und ein Buch Hölbling's über das päpst- 
liche Münzenkabinett (»Notwendige Einleitung in das neuauf- 
gerichtete päpstliche Münzkabinett«) kopieren. 

Von großer Bedeutung sind Wiesmayrs umfangreiche historische 
Sammlungen, die bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts reichen 
und eine Fülle von kaiserlichen Patenten, Resolutionen auf die 
Beschwerden der ober- und niederösterreichischen Stände, Gutachten 
namentlich in puncto religionis, von Dokumenten zum Bauernkriege, 
Schriften in betreff der Besteuerung der geistlichen Güter, ständischen 
Schlüssen, Schriften über militärische Organisation, über die Leistungs- 
fähigkeit des Landes ob der Enns, über und gegen die Säkularisation 

*) Solche erließen in St. Florian auch die Pröpste: Leopold Veit (1600- 12), 
Leopold I. (1612-46), Franz (1700-16), Matthäus IL (1766-77), Leopold IL 
(1777-93) [Mskr. XI, 513. B., p. 1-10], Friedrich (1854-58). Die Statuten aus 
dem Jahre 1855 sind gedruckt. 



13 

des Kirchengutes, von Verordnungen der preußischen Regierung etc. 
enthalten. 

Das größte dieser Sammelwerke ist das »Informatorium Pro- 
vinciale,« das 14 Bände umfaßt und in drei Abteilungen — Sectio 
oeconomica, politica, militaris — eine Unzahl von Aktenstücken, 
Anschlägen, Verzeichnissen für die ständische Finanzgebarung, eine 
Sessions- und Exekutionsordnung, Dokumente über den Einfall 
der Bayern nach dem Tode Karls VI., Reglements über die Ver- 
pflegung der Truppen, die Landmiliz, Nachweise über Kriegskosten 
und Befestigungen etc. birgt 

Wie eifrig und gewissenhaft Propst Wiesmayr die verschiedenen 
öffentlichen Geschäfte, welche ihm anvertraut wurden, leitete, be- 
zeugen die in seinem »Verordneter-Raths Protocholl« (Mskr. XLVII, 
6 Bde.), welches alle ständischen Verordnungen von 1735 — 44 
enthält in den »Praeparatoria ad decennalem Recessum« (Mskr. 
XLIV, 2 Bde. 1752), im dreibändigen Manuskript XLV »Fasci- 
culus Myrrhae oder bittere Samblung aller bey Ausarbeithung des 
anbefolchenen Steur-Rectifications-Plan commissionaliter gepflogenen 
Beratschlagungen, eingeholter in- und auswärtiger Bericht, Ouettachten 
und Reflexionen« und im »Ordinari Ausschuss-Raths-Protocholl von 
Anno 1745 bis 1750« (Mskr. LI) vorhandenen Aufzeichnungen samt 
den als Beleg dienenden Aktenstücken, Outachten, Vorschlägen, 
Entwürfen, Berichten etc. 

Während die bisher angeführten Manuskripte Wiesmayrs viel 
treffliches Material zur Geschichte, aber nicht Geschichte selbst, 
enthalten, finden wir in den von ihm 1745 verfaßten »Flebile pro 
Memoria id est Funesta Imago Austriae ex Invasione Galli ac 
Bavari Depravatae oder Diarium, wass sich bey französisch- und 
Chur-Bayrischen Einfahl, Innhabung und Abzug aus unserem lieben 
Vaterland, sonderheitlich bey unseren lieben Stüfft St. Florian annis 
1741 et 1742 zugetragen« (Mskr. LXXI, p. 143, 2«.), bereits eine Ver- 
arbeitung des historischen Stoffes. 

1752 ging er daran, zur Verteidigung gegen den Vorwurf, daß 
die Klöster Oberösterreichs auf die Pfarreien nur unfähige Leute 
schickten, und daß diese am Weitergreifen des Protestantismus 
schuld trügen, eine weitläufige Schrift: »Vindiciae Regularium seu 
Motiva contra Regularium Parochiarum Austriae superiores invasores 
et aggressores« zu verfassen, die aber nur Entwurf blieb. (Mskr. LXXV 
p. 163—217.) 

Von Wiesmayrs theologischen Schriften seien die trefflichen 
Festtagspredigten (Mskr. XI, 378, 402 S. in 4«.), seine »Manuductio ad 
Perfectionem Religiosam in IV Partes et LV Paragraphos divisa pro 



14 

DirectioneNovitiorum Magistii ipso umque Novitiorum Canoniae San 
Florianensis« (Mskr. XI, 174, XXXII und 687 S., 4\ dat. Ex Praelatura 
nostra ll.Julii 1747) und sein »Tractatus canonico moralis de voto 
religiosae paupertatis« erwähnt. Das »Manuale Singularis Pietatis 
Exertia Continens Quotidiano Usui Dedicatum« (Mskr. XI, 184. A., 
100 Bl. in 8^) dürfte ebenfalls Wiesmayr zum Autor haben. Dessen 
»Synopsis Theologiae moralis cum regulis conscientiae directivisc ist 
nicht mehr vorhanden. 

Leopold Wolfgang Treberer. 

Treberer, geboren zu Haag in Niederösterreich am 9. Mai 1603, 
studierte die Humaniora in Linz und trat am 1. November 1717 in 
das Stift St. Florian ein. Nach Ablauf eines Jahres legte er die Profeß 
ab. An der Universität in Oraz gebildet, promovierte er dort zum 
Magister der freien Künste und der Philosophie und zum Bakkalau- 
reus der Theologie. Am 18.0ktober 1722 las er seine erste heilige Messe. 
Er wirkte nun elf Jahre an der Stiftspfarre, wurde 1733 zum Pfarr- 
vikar in Hargelsberg ernannt und drei Jahre später, am 20. Februar 1736, 
zum Stiftsdechant gewählt. 1741 wurde er Pfarrvikar in Ried, 1742 
in Ansfelden, wo ihn am 22. September 1745 ein plötzlicher Tod 
hinwegraffte. 

Treberer war ein trefflicher Redner. Populär, durch und durch 
originell in seinen Predigten, wirkte er ebensosehr auf den Verstand 
als auf das Oemüt und den Willen seiner Zuhörer ein. 

Treberer besaß eine außerordentliche Belesenheit, und zwar 
nicht nur in der Hl. Schrift, sondern auch in den Kirchenvätern — 
er zitiert Lactantius, Tatian, den heiligen Augustin, Ambrosius, Hierony- 
mus, Basilius und andere — in den Scholastikern, Mystikern und 
neueren Theologen. So beruft er sich auf Beda, Hrabanus Maurus, 
Anselm, Bernard, Thomas v. Aquin, Thomas v. Kempen, Suarez usw. 
Mit Vorliebe benützte er auch Stellen aus Klassikern, namentlich 
Aristoteles, Seneka, Plinius, Plutarch ; doch auch Cicero, Vergil und 
Ovid waren ihm geläufig. 

Die wenigen lateinischen Reden Treberers zeigen gründliche 
klassische Bildung und eine nicht gewöhnliche Eleganz. 

Aus Treberers Feder stammen: 

Der Frid unter denen Waffen. Das ist: Heiliger Antonius von Padua, 
welcher in dem fridsamen Tugend-Lauff seines heiligen Lebens durch seine 
Jugend wider sich selbst, durch sein übriges Alter wider die HöII, und ihren 



*) Siehe Mühlbacher, Die literarischen Leistungen des Stiftes St Florian, 
S. 41-51. 



15 

Anhang, und endlich durch seine ungemeine Wunder wider die gantze Natur 
gesiget. An dem jährlichen hochen Fest-Tag dises Heiligen den 13. Junii 1730. 
bey denen Wohl-Ehrwürdigen P. P. Minoriten zu Ennß vorgetragen von . . . 
Lintz, gedr. bey Joh. Casp. Leidenmayr ... 19 S. 4°. 

Ehren-Rede bei dem Jubel-Opffer, welches in der Löbl. Stüfft-Kirchen 
deren Regulirten Chor-Herrn deß. Heil. Augustini zu S. Florian nach einem 
50. Jährigen Priesterthum, an dem Fest-Tag des Heil. Bischoffs und Beichtigers 
Martini, unter feyerlichen Gottes-Dienst 1736. vorgestellet hat der Hoch-Ehr- 
würdige Herr Leonardus Fischer deß besagten Stüffts Capitular, Professus 
jubilatus und Senior . . . Lintz, gedr. bey Johann Caspar Leidenmayr, ... 18 S. 4*^. 

Sonntägliche, und auf ein recht christliches Leben abzihlendte Lehren. 
Mskr. XI, 376. 267 Bl. 4°. 

Festtagspredigten. Mskr. XI, 376. 362 BI. 4°. 

Gelegenheitsreden (darunter acht lateinische). Mskr. XI. 377. 143 Bl. 4^ 
Alle Autographa. Entstehungszeit die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts. 

Konrad Mennerstorff. 

Mennerstorff, geboren zu Zeillern (Niederösterreich) am 
12. September 1699, wurde am 24. Juni 1723 in St. Florian ein- 
gekleidet. Nach Ablauf des Probejahres legte er die Profeß ab, 
und am 17. August 1727 feierte er seine Primiz. 1730 kam er als 
Kooperator nach Waldkirchen, 1735 nach Vöcklabruck. Im Jahre 1738 
kehrte er in das Stift zurück und starb daselbst in demselben Jahre 
am 6. August Mennerstorff sprach ausgezeichnet französisch und 
italienisch und war ein vorzüglicher Prediger. 

Zwei gedruckte Predigten sind von ihm noch 
vorhanden: 

Das Evangelische Hundert-fältige, erfüllet in einen außbündigen Muster 
Evangelischer Vollkommenheit. Das ist : Lob- und Ehren-Rede von dem Heiligen 
Benedicto, Grossen Ordens- Stiffter. In dem Löblich- und uralten Stifft und 
Kloster Mondsee in Österreich, Lands ob der Ennß, Ord. S. Benedict!, den 
21. Monats-Tag Martii 1737 . . . Cum permissu superiorum. Saltzburg, Gedr. bey 
Joh. Joseph Mayrs, seel. Erben, ... 17 S. 4^ 

Die Königliche Hochzeit. Das ist : Lob- und Ehren-Rede von dem König- 
lichen Priesterthum, da der Wol-Ehrwürdige, und Wol-Edl-Gebohrne Herr 
Carolus von König Gott dem Allmächtigen sein erstes Meß-Opfer in der Stadt- 
und Pfarr-Kirchen zu Schwannenstatt abgestattet den 5. Monats-Tag May 1737. 
Untz gedr. bey Johann Adam Autnger ... 19 S. 4°. 

Igfiaz Lintner. 

Ignaz Lintner, geboren zu Linz am 25. JuH 1707, trat am 
31. Juh* 1725 in das Stift St. Florian, legte am 4. August 1726 die 
Profeß ab und las, nachdem er in Wien die Theologie absolviert, 
am 9. Dezember 1731 seine erste heilige Messe. Er wurde 1732 
Kooperator in Wallern, 1734 in Niederwaldkirchen, 1738 in Vöckla- 



16 

brück, im Jahre 1739 Vikar der Stiftspfarre, 1742 Pfarrverweser in 
Kleinzell, 1750 in Ebelsberg, 1754 in Lasberg, kehrte am 22. Mai 1755 
in das Stift zurück und starb am 13. März 1756. 

Von ihm erhielt sich eine 

Laudatio in Divum Joannem Apostolum 8c Evangelistam, coram anti- 
quissimae, ac celeberrimae Universitatis Viennensis Senatu, Populoque Aca- 
demico, dum in Metropolitana divi Stephan! Ecciesia inclyta Facultas Theologica 
ejusdem D. Tutelaris sui ante Portam Latinam passi annuam memoriam solenni 
ritu obiret . . . Viennae Austriae, Typis Wolffgangi Seh wendi mann . . . 1728. 
25 S. 2^ 

Josef Anton Pröller. 

Pro Her, Magister der Philosophie, Lizentiat der Rechte und 
Bakkalaureus der Theologie, erblickte am 2. September 1706 zu 
Würting (Oberösterreich) das Licht der Welt, trat am 26. Dezember 1728 
in das Stift St Florian ein, legte ein Jahr später die Profeß ab und 
las am 1. Oktober 1730 seine erste heilige Messe. Er war seit 1736 
Professor der Moraltheologie an der theologischen Hauslehranstalt, 
seit 1737 zugleich Novizenmeister, seit 1741 Kooperator in Nieder- 
waldkirchen, 1745 wurde er Kustos der Stiftskirche, noch in dem- 
selben Jahre Pfarrvikar in Ebelsberg und 1750 in Ansfelden. Am 
1. Mai 1770 kehrte er in das Stift zurück und starb daselbst am 
8. Juni 1779 im Rufe der Heiligkeit 

Seine Arbeiten sind: 

Oratio de divo Joanne Evangelista habita in Archi-Episcopali D. Stephan! 
Basilica coram Antiquissima, ac Celeberrima Universitate Viennen3i dum inclyta 
Facultas Theologica D. Tutelaris sui memoriam, prid. Non. Maj, celebraret . . . 
Viennae Austriae, Typis Mariae Theresiae Voigtin Viduae, . . . 1732. 19 S. T. 

Recollectio spirituah's triduana, seu meditationum quarundam punda 
principaliora cum adnotatione fructuum collectorum ab anima religiosa salutis 
suae cupida. Mskr. XI, 177. S. 176 -95. 4°. 

Triduanus animae religiosae secessus ante sacram Professtonem institutus 
complectens Meditationes vitam religiosam, et exinde resultantem obligationem 
tendendi ad perfectionem, necnon votorum religiosorum substantiam quoad 
onus, et commodum concernentes. Mskr. XI, 177. S. 196—223. 4'. 

Pröller schrieb auch unter Pachls (s. d.) Anleitung im Jahre 1736 das älteste 
Kopialbuch aus dem 14. Jahrhundert — Codex Traditionum seu über Privi- 
legiorum — ab. 

Josef Jakob Weiller. 

Weiller, geboren zu St. Florian am 20. Februar 1717, trat 
am 28. Oktober 1737 in das Stift St. Florian ein und legte ein Jahr 
später die Profeß ab. Am 1. November 1738 wurde er nach Wien 
geschickt, um dort Theologie zu hören, und im September 1741 



17 

kehrte er als Magister der Philosophie und Bakkalaureus der Theo- 
logie ins Stift zurück. Am 15. November 1741 feierte er seine 
Primiz. Er wurde 1742 Hof- und Kellermeister, 1743 Professor der 
Moraltheologie, 1745 zugleich Novizenmeister, 1754 Pfarrvikar in 
Ebelsberg, wo er am 25. Mai 1759 als Opfer seines Berufes — er 
hatte sich durch einen Krankenbesuch ein hitziges Fieber zuge- 
zogen — starb. 

Weiller schrieb: 

Exercitia triduana pro via purgativa a Novitiis sub annum obeunda. 
Item pro via illuminativa a Novitiis nostris ante Professionem peragenda. Demum 
Instructio compendiosa fructuose meditandi. 1747. Mskr. XI, 179. 68 Bl. 4". 

Nodus Gordicus seu Dubia contra morales responsiones Thanhauserianas 
in materia privilegiorum mota eorumque solutio. (Im Diplomatarium Florianense.) 

Engelbert Hoffmann* 

Engelbert Hoffmann wurde geboren zu Seittendorf in 
Schlesien am 16. Jänner 1708. Er studierte die Philosophie und 
Rechtswissenschaft in Breslau, trat am 28. Oktober 1737 in das 
Stift St. Florian ein, legte ein Jahr später die Profeß ab und brachte 
am 27. März 1740 sein erstes heiliges Meßopfer dar. Vom Jahre 1741 
an war er Vikar der Stiftspfarre, vom 20. November 1751 Stifts- 
dechant, seit 1754 zugleich Novizenmeister und seit dem 3. Septem- 
ber 1755 Propst Die ersten Jahre seiner Regierung wurden durch die 
Drangsale des Siebenjährigen Krieges und die maßlosen Forderungen, 
die der Staat an die Klöster stellte, sehr getrübt. Er kaufte die Herr- 
schaften Tillysburg und Stein und errichtete im Stifte eine theologische 
Lehranstalt für die Stiftskleriker, welche bisher mit großen Kosten 
in Wien oder an anderen entfernten Anstalten ausgebildet werden 
mußten. Propst Engelbert, ein Mann von großer Frömmigkeit und 
wissenschaftlicher Bildung, starb am 11. Juli 1766. 

Von ihm stammen folgende Schriften: 

Das Frohlocken der Gerechten in dem Lob Gottes . . . vorgetragen bey 
den wohlehrw. P. P. Capucinern im Weingarten zu Linz . . . Linz 1774. 26 S. 4". 

Luna triformis oder Lob- und Ehren-Rede über das in seinem Wachs- 
thum geseegnet - in seinem Abnehmen standhafft - und endlich in seiner VölJe 
glorwürdig - uhr-alt - und berühmte Stifft und Closter Monndsee, des Ordens 
des heiligen Patriarchen Benedicti, als selbiges sein grosses Saeculum oder 
tausend-jährigen Zeitlauff in alldasiger Stift- und CIoster-Kirchen . . . den 29. Sep- 
tember Anno 1748 hochfeyerlich celebriret. Verfasset und fürgetragen den 30. Sep- 
tember ... Abgedruckt in der »Mantissa Chronici Lunae-Lacensis bip.« 1749. 
P. 47-79. 4^ 

Die Glücklich ausgefallene, und Glorreich aufgenommene Wahl des 
Seligen Priesters Josephi von Cupertino, des Mindern Conventual-Orden des 

Ccrnfk, Schriftsteller der Aug:ustiner-Chorherrenstifte. 2 



18 

Heiligen seraphischen Vaters Francisci, als in dem Lobwfirdigen Gottes-Haus 
deren Wohl-Ehrwürdigen PP. Conventual-Minoriten zu Lintz, dessen Selig- 
sprechung den 16. 17. und 18. Septembr. Anno 1753. hochfeyerlich begangen 
worden, in einer Lob- und Ehren-Rede verfasset, und zum Beschluß vorgetragen 
. . . Cum licentia Superiorum. Linz, gedr. bey Johann Adam Auinger. 16 S. 2\ 

Ehr- und Sitten-Rede am hohen Fest der Heil. Jungfrau, und Martyrin 
Catharinae : Als der Hoch- Wohl-Ehrwürdig- Wohl-Edl, auch Hochgelehrte Herr 
Petrus de Alcantara Müllner, der Regulirt-Lateranensischen Chor-Herrn Ord. 
S. Aug. zu St. Florian Professus, in aldasig-Löblicher Collegiat-Stifts- und Pfarr- 
Kirchen Anno 1754. sein Erstes Heiliges Meß-Opfer abgeleget . . . Lintz, gedr. 
bei Joh. Adam Auinger. 15 S. 2^ 

Ehren-Rede als an dem Hohen Fest der glorreichen Auffahrt Christi der 
Hochwürdig- Wohl-Edl- und Hochgelehrte Herr Joseph Bernard Weidinger, 
Regulirt-Lateranensischer Chor -Herr Ord. S. Augustini zu Sanct Florian, Jubi- 
lirter Professus, Senior und Pfarrer zu Niderwaldkirchen, nach Hinterlegten 
56. Jahren seines Geistlichen Stands, 49. seiner Seelsorg, und 50. seines Priester- 
thums in allhiesig-Löbl. Stifts- und Collegiat-Kirchen den 8. May im Jahr 1755. 
seine änderte Primiz abgelegt. . . . Mit Genehmhaltung der Obern. Linz, gedr. 
bey Joh. Adam Auinger. 20 S. 2". 

Lateinische Übersetzung des französischen asketischen Werkes : »Le Glaneur 
asc^tique et moral ou un recueil des pensees vives et touchantes pour faire la 
salut de son ame avec plus d'empressement tire des discours du R6v6rend Pere 
Jean le Jeune de l'oratoire de Jesus et d^crit en latin par un Novice des Cha- 
noines Reguliers du St. Augustin«. Mskr. XI, 177. 125 S. 4°. (Unvollendet.) 

Vermischte Predigten. (In den Jahren 1740—49 in St. Florian und in be- 
nachbarten Orten gehalten.) Mskr. XI, 379. 2 Bde. in 4^ zu 205 und 160 EI. 

Florilegium Similitudinum et Sententiarum sacrarum et profanarum ex 
variorum scriptorum hortis transumptum ad exornandas Panegyres cujuscunque 
generis perquam commodum et horis subsecivis collectum . . . 1753. Mskr. XI, 
380. 366 El. in 4^ (Mit Bl. 303. folgt ein alphabetisches Register.) 

Historia domestica. Mskr. IC. 

Protocollum eines löblichen O. Oe. Raith-Raths Collegii de 10. Decembris 
anni 1762 über die 1761jährige sowohl Particular als Einnehmer- Ambts-Haupt- 
rechnungen sub praesidio Illustrissimi D. D. Ernesti Comitis de et in Sprinzen- 
stein, beschrieben und geführt von mir Engelbert II . . . als den hochselig. Herrn 
Prälaten von Schlögel supplirenden Raith-Rath. 1762. Mskr. XI, 515. A. 120 S. 2 . 

Specification der natural Kostquoad quantum, Sodenen Herrn Canonicis 
ad St. Florianum abzuraichen. Mskr. XI, 513. D. 20 S. 2 . 

Eng. Hoffmann setzte Joh. Georgs (s. d. S. 8 ff.) Aufzeichnungen über 
die Stiftsgeschichte und die Landtagsverhandlungen (vgl. Hist. dom.), den Cata- 
logus des Joh. Georg (s. S. 11) und sein Subsidium ad Catalog. fort (s. S. 12). 

Christoph Richard Zacher v. Sonnenstein. 

Zac h er V. Sonnenstein, geboren zu Wien am 7. Februar 1 724, 
trat am 24. August 1742 in das Stift St. Florian ein, legte am 
25. August 1743 die Profeß ab und las am 18. Juni 1747 seine erste 
heilige Messe. Er wurde 1749 Aushilfspriester in Mauthausen, 
1751 Kooperator und 1757 Pfarrvikar daselbst. 1766 wurde erzürn 



19 

Stiftsdechant erwählt, resignierte aber wieder, bevor er noch das 
Dekanat angetreten hatte. 1774 kehrte er in das Stift zurück und 
starb hier noch in diesem Jahre am 8. August Zacher war 
Magister der freien Künste und der Philosophie sowie Bakkalaureus 
der Theologie. 

Er gab folgende Reden heraus: 

Ehren-Rede der Ehrwürdigen in Qott Qeisth'chen Schwester Mariae Annae 
Stögmayrin bey feyerlichen Einkleydung in dem Hochlöbh'chen Orden von der 
Verkündigung Mariae deren Cölestinerinnen genannt in Steyr den 28. Augusti 
Anno 1753 . . . Cum Facultate Superiorum. Steyr, gedr. bey Qregori Menhardt. 
25 S. 4°. 

Lob-Rede von dem Heiligen Joseph dem Nähr-Vatter Christi an dessen 
feyerlichen Fest-Tag bey denen Wohl-Ehrwürdigen Closter-Frauen deren bar- 
füssigen Carmeliterinen in Lintz 1754 . . . Cum Facultate Superiorum. Steyr, 
gedr. bey Gregori Menhardt. 30 S. 4 . 

Lob- und Trauer-Rede, über den schmerzlichen Todesfall des Hochwürdig- 
in Gott Andächtigen, Hoch-Edel-Qebohrnen, Hochgelehrten Herrn Herrn Leopold! 
des Löblich- und weitberühmten Stift und Closters Garsten Ordinis Sancti 
Benedict! Weyland Ruhm würdigsten Abbtens . . ., da seine Leichbesingnuß in 
besagter Hochlöblicher Stifts-Kirchen zu Garsten den fünften Julii 1757. feyerlich 
gehalten und vorgetragen worden . . . Auch auf Verlangen in Druck gegeben. 
Mit Genehmhaltung deren Obern. Steyr, gedr. bey Gregori Menhardt. 25 S. 2". 

Ehren-Rede an dem Festtag des hei igen Bischofs Martini bey erster 
f eyerlicher Primiz deren Hoch-Ehrwürdigen, in Gott Geistlich- auch Hochgelehrten 
Herrn, Herrn P. Caroli Stögmayr, und P. Ambrosii Mödlhamer, beeder sacri, 
& ab origine sua exempti Ord. Cisterciensium des Hochlöblichen, . . . Stifts 
Willering Professen, in aldasigen prächtigem Tempel den obbemeldten 11. Monats- 
tag Novembris 1760 . . . Cum Licentla Superiorum. Steyr, gedr. bey Gregori 
Menhardt. 29 S. 2\ 

Johann Paul Pauer. 

Pauer, geboren zu Passau am 20. Juni 1727, empfing das 
Ordenskleid in St. Florian am 1. November 1743, legte am näm- 
lichen Tage des folgenden Jahres die Profeß ab und feierte am 
2Q. November 1749 seine Primiz. 1751 wurde er Kooperator in 
Vöcklabruck, 1757 Vikar der Stiftspfarre, 1759 Pfarrvikar in Ebels- 
berg, 1764 Stiftsdechant, 1766 abermals Vikar der Pfarre Ebelsberg. 
Er starb dort am 25. November 1775. 

Von ihm erschienen im Drucke: 

Lob- und Ehren-Rede auf das Fest des Welt-kündig grossen Wunders- 
Mann Heiligen Antonii von Padua als an eben diesem Tag im Jahr 1758. in 
der Kayserl. Königl. Landsfürstl. Haupt-Stadt Linz in Oesterreich ob der Enns 
der sonders prächtig in dem unlängst neu-erbaut Seraphischen Conventual- 
Oottes-Haus der WW. EE. PP. Minoriten jüngstens erbaute, und deren Hochlöbl. 
Oberösterreichis. Herren Herren Ständen gehorsamst dedicirte Hochaltar zum 

2* 



20 

ersten mal eröffnet; . . . Mit Genehmhaltung der Obern. Linz, gedr. bey Job. 
Mich. Pramsteidel. 33 S. 4°. 

Alexander der Vollkommene. In einer Trauerrede bey der feyerlichen 
Leichenbesingnuß Ihro Excellenz des Hochwürdig, Hochedelgebohrn, und Hoch- 
gelehrten Herrn, Herrn Alexandri III. des Löblichen Stifts, und Closters Crems- 
münster Preiswürdigsten Abbten, ... da selbe in seiner Stiftskirche den 12. Hor- 
nung 1759. begangen wurde. . . . Mit Genehmhaltung der Obern. Steyr, gedr. 
bey Oregori Menhardt. 29 S. 2°. 

Die Macht der Priester an dem Hohen Namen Jesus-Fest, da der Wohl- 
Ehrwürdig-Hochgelehrte Herr P. Alanus Kastenhofer, Profess. des weitberühmt- 
und uralten Cisterzienser - Stifts Wilhering das erste Heilige Meß-Opfer in be- 
meldter Stifts-Kirchen gehalten. . . . Zum Druck anverlanget, und beförderet von 
dem Wohl-Edlen Herrn Joseph Kastenhofer. Mit Erlaubniß Geistlicher Obrigkeit. 
Linz, gedr. bey Johann Adam Auinger, 1762. 16 S. 2". 

Rotula auf Engelbert Hof mann, Propst zu St. Florian. 1766. 12 S. 2". 

Franz Ser. Aumann. 

Franz Aumann, geboren zu Traismauer in Niederösterreich 
am 19. März 1728 ^), studierte in Wien Philosophie und wurde am 

29. April 1753 im Augustiner-Chorherrenstift St. Florian eingekleidet 
Nach Ablauf des Noviziates legte er die Profeß ab, und am 

30. Jänner 1757 verrichtete er sein erstes heiliges Meßopfer. Am 
1. Dezember 1755 war er bereits zum Regen schori ernannt worden. 
Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Tode am 30. März 1797. 
Schon Pscharr bezeichnet ihn in seinem Catalogus als »praeclarum 
musicarum rerum compositorem«. Aber auch jetzt noch finden 
seine Kompositionen die Achtung und Bewunderung der Kenner. 

Aumann kom'ponierte unter anderem Folgendes: 

Der am Rausche unschuldige Bachus. Ein Singspiel in einem Aufzug. 
(2 Baß, 1 Tenor, 1 Alt, 2 Sopran, 2 Violinen mit Clavicembalo und Violone, 
2 Corni und 2 Oboi.) Text von P. Maurus Lindemayr aus Lambach. Mskr. in 
Lambach. 

Bäurische Lieder von P. Maurus Lindemayr mit Melodien von Aumann Fr. 
Eigenh. Mskr. in St. Florian XI, 577. A. 

Cassatio ä 2 Violini, Viola oblig. e Basso. Mskr. im Stifte Lambach. 

dto. in D ä 2 Violini, Flautello Conc*°, Alto, Viola e Violoncello. Ebd. 

dto. in Q ä 2 Violini, Viola oblig. Violoncello Solo, Basso et Fagotto 
obligato. Ebd. 

Divertimento in G ä 2 Violini, 2 Corni, Viola oblig. Clarini 2 Basso. Ebd. 

dto. in C ä 5 Instrument (2 Violini, 2 Violae di Prazzio con Violone). Ebd. 

dto. in A. Ebd. 

dto. in G, 2 Violini, 2 Violae e Basso. Ebd. 

1 Vidi aquam (temp. pasch.) ä 4 voc. in Contrapuncto con Organo. Ebd. 

1 Regina coeli (temp. pasch.) ä 2 Soprani Conc**, Alto, Tenore Basso, 
ripieno; Violini 2, Clarini 2 con Organo. Ebd. 



*) Nach Pscharr wurde er am 24. Februar 1729 geboren. 



21 

Hymnus de dedicatione ecclesiae, ä 4 voc. und kleines Orchester. Ebd. 

2 Veni Sancte Spiritus. Ebd. 

Psalmen: a) Beatus vir, in D; b) Confitebor, in Q; c) Confitebor (De 
Angelis); d) Laudate pueri, in F; e) De profundis, in B; f) Memento Domine 
David, in D ; g) Credidi, in B ; h) Domine probasti me, in Q-moIl ; i) Laetatus 
sum, in A ; k) Nisi Dominus, in E ; I) Lauda Jerusalem ; m) Lauda Jerusalem, 
in C; n) Beati omnes. Alle diese Psalmen ä4 voc. mit kleinem Orchester. Ebd. 

Dixit Dominus et Magnificat, longius durant. ä 4 voc. 2 Violini, 2 Clarini, 
Organo et Violone. Ebd. 

Dixit Dominus et Magnificat, brevius durant. — dto. Ebd. 

6 Magnificat ä 4 voc. con Organo et Violone. Ebd. 

8 Magnificat. — dto. Ebd. 

Vesperae solemnes et breves in pleno cum Clarinis. Ebd. 

1 Requiem in C-moll k 4 voc. 2 Violini, Violone e Organo. Ebd. 

1 Requiem in Es ä 4 voc. 2 Violini, Violone, 2 Corni e Organo. Mskr. 
in St. Florian. 

1 Missa in G ä 4 voc. Conc, 2 Violini, Violone e Organo. Ebd. 

1 Missa in C — dto. — 2 Haubois e 2 Clarini. Ebd. 

1 Missa in C — dto. — Tympani. Ebd. 

1 Missa in F — dto. — Ebd. 

1 Missa in C — dto. — 2 Clarini. Ebd. 

1 Missa in C — dto. — 2 obligat. Tromboni, 2 obligat. Clarini, Tympani. Ebd. 

1 Missa pastoralis in Q ä 4 voc. 2 Violini, 2 Clarini, Org. e Violone. Ebd. 

1 Missa pastoralis in Q ä 4 voc. 2 Violini, 2 Clarini e Organo. Ebd. 

1 Offertorium de temp. pasch. Ebd. 

1 Offertorium B. M. V. Ebd. 

Aria ä Due pro sepolchro Domini f. cant. und Baß-Soli, 2 Violini, Viola. Ebd. 
Responsoria ad Matutinum in Festo Nativ. D. N. J. C. In St. Florian. 

2 Responsoria für die Charwoche: a) Ecce quomodo moritur Justus; 
b) Tenebrae factae sunt. Ebd. 

Betrachtung über dem von dem Creuz abgenohmenen Leichnam des Erlösers 
bey dessen allerheiligsten Qrab an dem H. Chor-Freytag in der Stüfft-Kirchen 
deren Regulirt-Lateranensischen Chor-Herrn S. Augustini zu St. Florian. Gesungen 
in dem Jahr 1759. In die Music gesezt von R. D. Francisco Aumon Professen, und 
Chori Directore allda. Mskr. XI, 541. E. in St. Florian. Nur Textheft. 10 S. 2«. 

Der für die Sünde der Welt gemarterte, und sterbende Jesus in einen 
oratorio am Heil. Chor Freytag Bey dessen heil. Grab vorgetragen in die Music 
gesezt von J. Francisco Aumonn des Löblichen Stiffts zu St. Florian capitular 
und Chori Musici Directore. 1771. Mskr. XI, 541. E. in St. Florian. Nur Text- 
heft. 8 S. 4^ (2 Exemplare.) 

Außerdem sind von ihm noch mehrere andere handschriftliche Komposi- 
tionen im Stifte St. Florian und einige Messen im Musikarchiv von Krems- 
münster vorhanden.^) 



*) Siehe Huemer, Pflege der Musik im Stifte Kremsmünster, Wels 1877, 
J. Haas, S. 119. Von älteren Kompositeuren im Stifte St. Florian ist uns nur Johann 
Merkl bekannt, geboren am 20. Mai 1676 zu Linz, eingekleidet am 28. Oktober 
1698, professus seit 28. Oktober 1699, ordiniert den 8. Dezember 1704, f am 
21. April 1713. Wie Propst Johann Georg Wiesmayr schreibt, war jener >Com- 
positor Musicae, Organoedus, Fidicen, Rythmifex germanicus amoenissimus«. 



22 

Johann Georg Pfislerer. 

Pfisterer wurde geboren zu Graz am 8. August 1735, 
studierte daselbst die Humaniora und die Philosophie, in Wien die 
Theologie und trat am 12. Mai 1754 in das Stift St Florian ein. 
Am 12. Mai 1755 legte er die Profeß ab, und am 29. September 1758 
feierte er sein erstes heiliges Meßopfer. 1760 wurde er Professor 
der Theologie an der Hauslehranstalt, 1766 Kustos des Münz- 
kabinetts und Stiftshofmeister, 1773 Professor der Hl. Schrift am 
k. k. Lyzeum in Linz. Von 1774 bis 1800 war er Pfarrvikar in Maut- 
hausen. Er starb zu Linz am 16. Juni 1801. 

Pfisterer erwarb sich zu Graz die Würde eines Magisters der 
Philosophie und in Wien das Bakkalaureat der Theologie. 

Er verfaßte: 

Zwo Predigten. Die erste von der Pflicht des Unterthans gegen seinen 
Landesfürsten, auf den zwey und zwanzigsten Sonntag nach Pfingsten, an 
welchem zugleich das Fest der heiligen Theresia feyerlich begangen wurde. Die 
zwote von der Vorsehung Qottes, auf den Sonntag nach der Geburt Christi, 
und das am letzten Tage im Jahre gewöhnliche Dankfest, seinen Pfarrkindern 
vorgetragen von Joh. Q. Pf., . . . im Jahre 1780. Mit Erlaubniß der k. k. Bücher- 
censur. Linz, gedr. mit Feichtingerischen Schriften und im Verlage der Fren- 
nerischen Buchhandlung. 38 S. 4". 

Reden, welche vier Schüler der Trivialschule zu Mauthausen bey der 
daselbst am 29. September 1783 öffentlich gehaltenen Prüfung vorgetragen haben. 4®. 

Johann Georg Pfisterer regulirten Chorherrns zu St. Florian und d. z. 
Pfarrers zu Mauthausen bei Einführung des Armeninstituts an seine Pfarrkinder 
gehaltene Reden im Jahre 1784. Mit Erlaubniß der k. k. Büchercensur. Linz, 
gedr. mit Feichtingerischen Schriften. 48 S. 4". 

Entwurf zur Errichtung ordentlicher Arbeitsschulen für arme, zu gleicher 
Zeit die Lehrschule besuchende Mädchen. Linz 1785, 20 S. 4"., gedr. bei Joh. 
Thomas Edlen von Trattnern. 

Anleitung zur doppelten Spinnart. Linz 1786. 4°. 

Die Gründe der Religion in fünf Tabellen vorgestellt. Linz. 1787. 4^ 
[L Tab. : Von der Nothwendigkeit einer Religion. IL Tab. : Von der Nothwendigkeit 
einer geoffenbarten Religion. IlL Tab.: Von der Wirklichkeit einer geoffenbarten 
Religion. Auf 2 Bl. IV. Tab.: Von der Wahrheit der christlichen Religion. 
V. Tab.: Von der Wahrheit der kath. Religion. Auf 2 Bl.) 

Lehrreiches Gebet eines frommen Kindes. Linz 1788. 12^ 

Predigt an dem ersten Sonntage in der Fasten, von den Wirkungen der 
wahren Religion, und von den üblen Folgen der Irreligion. Auf die Empörungs- 
geschichte Frankreichs vorgetragen in der Pfarrkirche zu Mauthausen in Öster- 
reich ob der Enns. 1793. Wien, bey Joh. Georg Edlen v. Mößle. 32 S. 8^». 

Rede an das kais. königl. Graf Rimptschische Grenadierbataillon, bey 
Gelegenheit einer Fahnenweihe den 8. des Heumonaths 1793 vorgetragen von 
. . . Wien 1793, bey Joh. Georg Edlen v. Mößle. 15 S. 8«. 

Predigt auf den zweyten Sonntag nach Pfingsten, als den Tag eines um 
glücklichen Fortgang der k. k. Waffen angeordneten Stunden-Gebeths. Vor- 
getragen von ... im Jahre 1796. Linz, gedr. mit Feichtingerischen Schriften. 16 S. 8". 



23_ 

Betrachtungen über einige aus der Heiligen Schrift gezogene, und während 
der Zeit des im Jahre 1795 für die kais. kön. Erbstaaten verliehenen Jubiläums 
in der Linzer Diöces, zur heilsamen Betrachtung aufgegebene Lehren, in seiner 
Pfarrkirche vorgetragen, und auf Verlangen zur öfteren Erneuerung des Geistes, 
und als eine Vorbereitung auf alle andere vorfallende Ablaßtage im Druck ge- 
geben von . . . Wien und Linz 1796, bey Joh. Georg Edlen von Mößle. 152 S. 8^ 

Gesammelte Lehr- und Denksprüche zu hundert Vorschriften. Nebst einem 
Anhange von den gewöhnlichsten Abbreviaturen. Wien 1798, bey Joh. Georg 
Edlen v. Mößle. 44 S. S\ 

Das wichtigste Geschäft des Menschen : Die Vorbereitung zu einem seligen 
Ende. Ende gut, alles gut. Linz 1800. S"", 

Merkwürdigere Gemähide im regul. Chorherrnstift zu St. Florian. Mskr. 
im Stiftsarchiv. 60 S. 4". 

Theophüus Hermanseder. 

Hermanseder, geboren zu Schwanenstadt (Oberösterreich) 
am 19. September 1734, studierte die Humaniora und die Philosophie 
in Linz, die Theologie in Wien und erhielt am 29. September 1755 im 
Stifte St Florian das Ordenskleid. Am nämlichen Tage des folgenden 
Jahres legte er die Profeß ab, und am 5. März 1758 brachte er sein 
erstes heiliges Meßopfer dar. Bald nach der Primiz erhielt er die 
Stellung eines Subbibliothekars, 1759 wurde er Kooperator in Feld- 
kirchen, 1761 in Vöcklabruck. Seit 1765 war er Vikar der Stiftspfarre 
und seit 1767 zugleich Archivar, 1774 war er Pfarrvikar in Hof- 
kirchen, von 1775 an in Ebelsberg, von 1785 bis 1805 verwaltete 
er die Pfarre Vöcklabruck. Er starb in Niederrana am 17. No- 
vember 1805. 

Von Hermanseder haben wir einige »Lobreden«, 
die von entschiedenem Werte sind, so: 

Lobrede auf den Heiligen Ignatius, Stifter der Gesellschaft Jesu, an dessen 
Festtage, in der Collegiumskirche dieser Gesellschaft, zu Linz, im Jahre 1767. . . 
Auf Befehle zum Drucke gegeben. Linz, gedr. bey Joh. Mich. Pramsteidel. 20 S. 2". 

Lobrede auf den Heil. Joseph von Kupertin aus dem Orden der Konven- 
tualen des H. Franciscus, da man dessen Heiligsprechung in der Kirche dieses 
Ordens zu Linz im Herbstmonde des 1768 Jahres feyerlich begieng, . . . Linz, 
gedr. bey Joh. Mich. Pramsteidel. 22 S. 2^ 

Lobrede auf den Heiligen Johannes von Nepomuk, da man desselben 
Festtag in der kaiserlich-königlichen Stadt Stein mit größter Feyerlichkeit be- 
gieng im Jahre 1769. Crems, gedr. bey Ignatz Anton Praxi, Wiennerischen 
Universitätsbuchdruckem sei. hinterlaßenen Erben. Mit BeMrilligung geistlicher 
Obrigkeit. 14 S. 2\ 

Lobrede auf den seligen Altmannus Bischofen von Passau und Stifter 
von Göttweig, anno 1770 in diesem Stifte gehalten. Mskr. XI, 381. 14 Bl. in 4^ 



^) Auch Hörmanseder. 



24 

Johann Michael Ziegler. ') 

Johann Michael Ziegler, geboren am 2Q. April 1743 zu 
Linz, wo er auch die Humaniora und die Philosophie absolvierte, 
empfing am 2Q. September 1761 im Stifte St Florian das Ordens- 
kleid und legte am 2. Oktober 1762 die Profeß ab. Ein Jahr später 
wurde er ins Collegium Oermanicum nach Rom geschickt Er weilte 
dort vier Jahre, erlangte den Doktorgrad der Theologie und Philosophie 
und feierte am 30. März 1766 sein erstes heiliges Meßopfer. Nach 
seiner Rückkehr aus Rom hörte er noch an der Wiener Hochschule 
Vorlesungen über Natur- und Zivilrecht und bildete sich in den 
Bibliothekswissenschaften aus. Von 1773 bis 1782 dozierte er Theo- 
logie an der Hauslehranstalt in St Florian; 1771 wurde er, nach- 
dem er schon zwei Jahre die Stellung eines Subbibliothekars be- 
kleidet hatte, zum wirklichen Bibliothekar, 1773 zum Novizenmeister, 
1778 zum Gustos ecclesiae ernannt Diese drei Ämter — nur in 
dem zweiten trat eine dreijährige Unterbrechung von 1775 bis 1778 
ein — versah er, bis er am 11. September 1793 zum Propst ge- 
wählt wurde. In den Jahren 1799 bis 1805 nahm er als ständischer 
Deputierter an den Landesangelegenheiten tätigen Anteil. 1809 ver- 
lieh ihm Kaiser Franz das Ritterkreuz des Leopoldordens, zwei 
Jahre vorher hatte ihn der Kaiser mit dem Direktorat des Linzer 
Gymnasiums betraut und ihm das durch den Tod des Bischofs 
Anton Oall eriedigte Bistum Linz antragen lassen. 2) Um das Land 
ob der Enns erwarb sich Ziegler noch vor seiner Erhebung zum 
Prälaten dadurch ein großes Verdienst, daß er als Bevollmächtigter 
des Stiftes in Verbindung mit den Prälaten des Landes die Errich- 
tung einer theologischen Lehranstalt in Linz vorzüglich betrieb. 
Das Anerbieten von jährlichen 1200 fl. von Seiten der einzelnen 
Klöster Oberösterreichs ermöglichte die Errichtung der theologischen 
Lehranstalt in Linz. Propst Michael I. starb — als Stiftssenior und 
Jubelpriester — nach langwieriger Krankheit am 5. Mai 1823, 80 Jahre 
alt ^) Selbst in den schweren und traurigen Zeiten, welche die fran- 
zösische Revolution über Österreich heraufbeschworen hatte, war 
seine Regierung für das Stift von größtem Segen gewesen. 

Ziegler, »ein schöner, geist- und gemütreicher Mann, voll 
römischer Gravität und attischen Salzes, ein Menschenkenner wie 
wenige<s wie Hormayr ihn schildert^), besaß neben echter und 

*) Nach Mühlbacher, Die literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian, S.QQff. 
2) Vgl. Pucher, Das Chorherrenstift St. Florian in Oberösterreich in 
Brunners > Chorherrenbuch <, S. 43. 

^) Nekrolog in der »Linzer Ztg.^^ 1823, 16. Mai. 
') Taschenbuch für 1845, S. 12. 



25 

tiefinniger Frömmigkeit eine seltene Bildung. Er schrieb nicht 
nur ein treffliches Latein und handhabte die italienische und 
französische Sprache mit vollendeter Meisterschaft, sondern er war 
auch »Kenner der Literatur der gebildeten Nationen Europas, voll 
Liebe für die Wissenschaft, voll Enthusiasmus für die bessere, 
humane Aufklärung«. ') Wie in der Theologie und Philosophie so 
besaß er auch in den anderen Zweigen des Wissens ungewöhnliche 
Kenntnisse. Immer war er bemüht, sein Wissen zu vertiefen und 
zu bereichern, an seine Ansichten auch den Maßstab fremder 
Meinungen zu legen. Besondere Sorgfalt wandte er der Bibliothek 
zu, die er mit seltenem Geschmacke und richtiger Einsicht auf einen 
hohen Grad der Brauchbarkeit erhob; die deutsche Literatur und 
die Klassiker, die Philosophie und auch die protestantische Theo- 
logie fanden besondere Berücksichtigung. 2) Er selbst verfaßte 
als Bibliothekar einen »Catalogus Codicum manu- 
scriptorum saeculo XVL vetustiorum, qui in biblio- 
thca St Floriani asservantur« (Mskr. XI, 676. 71 S. 2».) 
und einen »Catalogus Incunabulorum Bibliothecae 
s. Floriani« (Mskr. XI, 677. 122 Bl. 2»). Wie dieser viele wert- 
volle literarhistorische Nachweise enthält, so ist auch jener mit be- 
sonderer Genauigkeit und mit außerordentlichem Fleiße ausgearbeitet; 
die beigefügten Notizen zeugen von der seltenen Gelehrsamkeit 
des Verfassers. Leider verzeichnet der Handschriftenkatalog nur 
297 Handschriften. 3) 

Ziegler war es, der dem Stifte jenen strebsamen, wissenschaft- 
lichen Geist einpflanzte, dessen Nachwirkungen auch heute noch 
nicht erloschen sind. Darin liegt Zieglers Bedeutung. Wie kein 
anderer verstand er es, die jungen Leute zu behandeln, sie für die 
Wissenschaft zu begeistern, ihre Arbeitslust zu wecken und zu 
fördern. Sein freundliches Benehmen, seine Güte, sein wahrhaft 
väterlicher Ton erwarben ihm in seltenem Grade die Liebe und 
Verehrung der ihm Anbefohlenen. Seinem Scharfblicke entging kein 
Talent; jede Fähigkeit wurde ausgenützt, jedes Fach gepflegt, jeder 
Mann an seinen Platz gestellt. 

Schon Zieglers einflußreiches Amt eines Novizenmeisters bot 
ihm treffliche Gelegenheit, der wissenschaftlichen Tätigkeit im Stifte 



*) Stülz, Gesch. d. reg. Chorherrn-Stiftes St. Florian, S. 186. 

^) Czemy, Die Bibliothek des Chorherrnstiftes St. Florian, S. 118. 

^) Außer diesen Katalogen erhielten sich von ihm noch »Statuten für die 
in Linz studierenden Kleriker des Stiftes St. Florian*. 1803. Mskr. XI, 542. A. 
4 Bl. in kl.-2^ Diese Statuten sind auch von Propst Michael IL unterfertigt (1. De- 
zember 1828), von dem die Schlußbemerkung stammt 



26 

einen festen Grund zu legen und sie zu heben. Propst Leopold, 
dessen unbeschränktes Vertrauen Ziegler genoß, förderte in jeder 
Weise diese Bestrebungen. Die Ziegler anvertrauten Jungherren 
wurden wissenschaftlich beschäftigt, und die Zeit, welche sonst häufig 
unbenutzt bleibt, mit regem Eifer für literarische Versuche verwertet 
Ohne Zweifel entstanden auf Zieglers Anregung und unter seiner 
Leitung mehrere Übersetzungen theologischer Werke aus dem Fran- 
zösischen, von denen der Prälat zwei — »Neue Beobachtungen 
über die verschiedenen Arten zu predigen« ') und »Theologische 
Gedanken in Rücksicht auf die Irrtümer unserer Zeit« ^) — der 
Öffentlichkeit übergab. 

In um so größerem Maße konnte Ziegler seinen Plan, dem Stifte 
St. Florian eine wissenschaftliche Bedeutung zu sichern, verwirklichen, 
als das Vertrauen der Mitbrüder ihn an die Spitze des Hauses ge- 
stellt hatte. Die fähigsten Köpfe wurden an die Universität nach Wien 
geschickt. Mit väteriicher Sorgfalt kümmerte er sich um ihr körper- 
liches Wohl, noch mehr um ihre sittliche Veredlung, ihre geistige Aus- 
bildung. Stets war er bereit, alle literarischen Hilfsmittel beizustellen 
und scheute dafür keine Kosten. Immer munterte er auf und eiferte 
zu speziellen Fächern, Arbeiten und zu selbständigem Urteile an. 

Selbst in den letzten Jahren seines Lebens pflegte Ziegler, der 
noch immer seine Erholung und sein Vergnügen in der Lektüre der 
vorzüglichsten Schriften alter und neuer Zeit suchte, sobald er etwas 
Interessantes gefunden oder erworben hatte, die Kleriker zu sich 
kommen zu lassen, zeigte es ihnen, fragte um ihr Urteil und be- 
richtigte es, tat es not, in ebenso eingehender als liebevoller Weise. 
Fast jeder von den Klerikern erhielt und fand eine wissenschaft- 
liche Beschäftigung. Während der eine etwa die 1802 von einem 
Herrn van der Null angekaufte prachtvolle Konchiliensammlung 
studierte, ordnete ein anderer die Kupferstichsammlung; die einen 
lasen unter Klein (s. d.) Klassiker, die anderen widmeten ihre 
freie Zeit anderen Zweigen des Wissens. 



^) Aus dem Französischen übersetzt von den Domicellam des Collegiat- 
stifts der Reg. Chorherren zu St. Florian. Augsburg 1779, bey Matthäus Riegers 
sei. Söhnen. Mit Erlaubniß der Obern. XXIV und 207 S. 8'% 

''*) Aus dem Französischen übersetzt von Einigen der Jüngern Chorherren 
des reg. lat. Kollegialstiftes zu St. Florian in Oberösterreich. Steyr 1782, mit 
Wimmer'schen Schriften gedr. XXVI und 452 S. 8^ Mit Erlaubniß der k. k. Bücher- 
revision des Landes ob der Enns. Zugleich mit den »Theologischen Gedanken«^ 
sind gedruckt: »Assertiones ex universa Theologia, quas sub auspiciis . . . 
Leopoldi II. ... publicae disputationi exposuit Rev. ac Relig. D. Michael Scheer 
dictae ecclesiae canon. praesidentibus Jacobo Pollack et Franc. Freindaller . . . 
anno MDCCLXXXll mensc Nov. [22 S. 8". Styriae, typis Abrah. Wimmer.] 



27 

So wurde Propst Ziegler der eigentliche Begründer des 
literarischen Rufes von St Florian. Männer wie Kurz, Chmel, Pritz, 
Oaisberger, Stülz, deren Namen in der literarischen Welt unsterblich 
sind, gingen aus der Schule Zieglers hervor und vererbten ihren 
wissenschaftlichen Geist und ihre literarische Regsamkeit auch auf 
den jüngeren Nachwuchs des Stiftes. 

Heute noch zeitigt das edle Streben Zieglers manche schöne 
Frucht. 

Josef Reiten 

Reiter wurde am 8. Jänner 1750 zu Weinberg (Oberöster- 
reich) geboren und trat am 15. November 1767 in das reg. Chor- 
herrenstift St. Florian ein. Nach Ablauf des Noviziats legte er die 
Profeß ab. Am 18. April 1773 brachte er sein erstes heiliges Meß- 
opfer dar. Im Jahre 1775 ernannte ihn der Obere zum Kustos des 
Münzenkabinetts im Stifte, 1780 kam Reiter als Kooperator nach 
St Marienkirchen, 1784 als Pfarrvikar nach Krenglbach und 1790 
in gleicher Eigenschaft nach Kleinmünchen. 179Q kehrte Reiter 
in das Stift zurück, wo er am 29. Mai 1809 starb. 

Von Reiter erschienen im Drucke: 

Rotula in obitum Matthaei IL, Praepositi ad S. Florianum. 1777. 15 S. 2^ 

Dissertatio numismatica de consensu veterum populorum circa quaedam, 
quae ad religionem, ac morum virtutisque praecepta pertinent. Viennae anno 1778. 
Typis Josephi Nobilis de Kurzböck. 29 S. 8 '. 

Gedanken bey einem Spatziergange. Von J. R. K. zu S. FI. 13 S. 8°. 

Andachtsübung am Gedächtnißtag der armen Seelen. Von einem Seel- 
sorger für seine Pfarrkinder gemacht 1781. Linz, gedr. von Feichtinger. 23 S. 8°. 

Katholische Lieder für gemeine Leute. Linz 1781, gedruckt bey Franz 
Xav. Auinger. 35 S. 8". 

Katholische Lieder für gemeine Leute. Linz 1782, gedr. mit Feichtingerischen 
Schriften. 86 S. 8^ 

Empfindungen eines Patrioten im Lande ob der Enns, über den Sieg am 
Rimnik, und die Eroberung Belgrad. Von Herrn Joseph Reuter, ... Im Jahr 1789. 
Wels, gedr. bei Jakob Grassenmayr. 16 S. 8**. 

An (Titi.) Herrn Anton Schoiber, Kapitularen des löbl. Kanonikatstiftes 
zu St. Florian ; und der Zeit würdigsten Pfarrern zu St. Martin. Da Selber den 
17. Oktober 1790 Sein fünfzigjähriges Priesterthum feyerlich begieng. Von einer 
Ihm ganz ergebenen Familie. 4 S. 4". 

Die Österreicher ob der Enns als die k. k. Majestäten Franz, und Theresia 
die Zweyten von der Krönung in Frankfurt nach Linz zurückkamen, den 28. July 1792. 
Linz, gedr. mit Feichtingerischen Schriften. 9 S. 4". (Dasselbe Gedicht erschien 
als »Beylage zur Linzerzeitung N. 63. 1792«. 7 S. 8^) 



*) Auch Reither, Reitter, Reuter genannt. 



28 

Warnung eines Patrioten im Lande ob der Enns, bey Gelegenheit der 
Empörungsgeschichte Frankreichs. Im Jahre 1793. Von J**. R**. Wien 1793, 
bey Joh. Georg Edlen von Mößle. 16 S. 8^ 

Ode eines Patrioten im Lande ob der Enns uiber die Empörungsgeschichte 
Frankreichs. Linz 1793, gedr. mit Pramsteidelischen Schriften. 13 S. 8**. (Ein 
zweitesmal, mit einer Einleitung und anderen Zusätzen versehen, veröffentlicht) 

Rotula in obitum Leopold! IL, Praepositi ad S. Florianum. Lincii 1793. 
Typis Feichtingerianis. 11 S. 2<*. 

Versuch einer Übersetzung der in lateinischer Steinschrift abgefaßten Rolle 
auf den Tod Leopolds, Probsts zu St. Florian, im Lande ob der Enns. Wien 1793, 
bey Joh. Georg Ritter v. Mößle. 39 S. 4^ (Lat. Text S. 1—19, deutsche Über- 
setzung S. 21-39.) 

Glückwunsch an dem Einkleidungstage des jungen Herrn Jakob von Dom- 
feld im Stifte S. Florian. Den theuren Altern, und ihrem Sohne. Verfaßt von 
Joseph Reiter, . . . 1794. 6 S. 8". 

Auf die Zurückreise Seiner Majestät des Kaisers von der Armee nach 
Wien im Jahre 1794. 8^ 

Ode bey Erneuerung der Ordensgelübde des Hochwürdigen Herrn Franz 
Xavier Huebmer, Dechant und Senior des regulirten Kollegiatstifts zu St. Florian. 
Gesungen von Joseph Reither ... im Jahre 1796. Mit Feichtingerischen Schriften. 
4 S. 4". 

An die neuen österreichischen Krieger. Von Joseph Reither. (Im »Anhang 
zur Linzer-Zeitung. N. 72. 1796. Montag den 5. Septemb.«.) 

Österreichischer Volks-Gesang am Neuenjahrs-Feste. Von J. R. Linz 1796, 
gedr. bei Franz Auinger. 4 S. 8". 

Dankhymne wegen der näheren Friedensaussichten zwischen Österreich 
und der Französischen Republik. Verfasset in der Osterzeit von Joseph Reither * . . 
Wien 1797. Bey Franz Joseph Rötzel, Buchhändler in der Singerstr. 7 S. 8^ 

Gesundheiten und Tanzlieder in bäurischer Sprache, welche in Gegenwart 
des Erzherzogs Karl königl. Hoheit in der Ziezlau abgesungen wurden. Von 
Joseph Reither . . . Linz 1798, gedr. bei Joh. Thomas Edeln von Trattnern. 7 S. 8^ 
(Mskr. XI, 541. B. in St. Florian. 2 S. B\) 

Der Sieg bey Chatillon. Besungen von Joseph Reiter, . . . Linz. Gedr. mit 
Feichtingerischen Schriften. 13 S. 8 . 

Mehrere Gedichte in der »Sammlung aller im Lande ob der Enns zur 
Zeit der Anwesenheit Sr. kön. Hoheit, des Erzherzogs Karl, k. k. und Reichs- 
marschalls, verfaßten und Höchstdemselben ehrfurchtsvoll überreichten Gedichte 
und Denkschriften«. Linz, im Monath September 1798. 8". 

Joseph Reither Seelsorger in Kleinmünchen widmet seiner lieben Pfarr- 
gemeinde dieses Lied bey seinem Abschiede zum ewigen Andenken. I. J. u. 
H. 1799. Wien, gedr. bey Mathias Andreas Schmidt. 7 S. 8". 

Ode auf den Sieg Se. K. H. Prinz Karls, über die Jourdanische Armee. 
Gesungen von Joseph Reither . . . den letzten März 1799. Wien, gedr. bey 
Mathias Andreas Schmidt. 7 S. 8^ 

Auf den Todt Pius VI. von Joseph Reither . . . Wien 1799, gedr. mit 
Hummelischen Schriften. 4 S. 8°. 

Wunsch bey dem Anbruche des letzten Jahres in diesem Jahrhunderte. 
V. J. R. 4 S. 8". 

Volks-Lied auf die Melodie, der Heiland ist erstanden, verfaßt im Anfange 
des Aprilmonates dieses lauffenden Jahres 1799 von einem Patrioten, bey Ge- 



29 

legenheit der so zahlreich herrlichen Siege über die Franzosen. Linz 1799, 
gedr. bey Joh. Ignatz Ziemwald. 4 S. 8". 

Zum Primitz-Feste des hochwürdigen Herrn Leopold Dierl, regulirten 
Chorherrn zu St. Florian. Am 15. November 1804. 1 S. 2^ 

An die Verfasser der theologisch-praktischen Linzer-Monathschrift. J. R. 
1805. 7 S. 8". (Auch abgedr. in »Erinnerung an Franz Josef Freindaller«^, von 
Jos. Oaisberger. Siehe »Theol. - prakt. Quartalschr.« 1848, IL Heft, S. 11—12.) 

Die Trösterinnen. Bey Gelegenheit des Friedensschlusses mit Frankreich 
im Jahre 1805. Von Joseph Reither . . . Linz 1806, mit Feichtinger'schen 
Schriften. 7 S. 4". 

Lied auf die Heiligsprechung der H. Angela, Stifterin des Ordens der 
Ursulinerlnnen (24. Mai 1807). Im Ton: Kommet, lobet ohne End etc. Linz, gedr. 
bey Joh. Ignatz Ziernwald. 4 S. 8'*. (Ein Mskr.: »Volkslied am Festtage der 
Heiligsprechung der H. Angela, Stifterin des Ordens der H. Ursula, gesungen 
in der Kirche dieses Klosters in Linz.« 2 S. 2**. im Stiftsarchiv.) 

Klagelied am Grabe Joseph Antons weiland zweyten Hochwürdigsten 
Bischofs unseres Landes. Gesungen von einem seiner Diöcesanen Joseph Reither 
. . . Linz 1807. Mit Feichtinger'schen Schriften. 7 S. 2\ (Mskr. mit einer Ein- 
leitung im Stiftsarchiv. 10 S. 2^ Ein 2. Mskr. ebd. 7 S. 2«.) 

Meßlied für Landgemeinden. Auf die Arie: Deinem Heiland, deinem 
Lehrer etc. Steyr 1807, zu finden bey Martin Kaltenböck. Gedr. mit Greisischen 
Schriften. 4 S. 8«. 

Manes Majorum. Carmen authori fastorum Colleg. EccIesiae ad S. Floriani, 
ibidemque Canonico Regulari, Francisco Kurz, dicatum ab ejusdem Collegii 
Canonico Josepho Reither. Lincii 1808, Typis Feichtingerianis. 8 S. 4". 

Lied beim Einmarsch des löblichen Klebekischen Linien-Infanterie-Regiments 
aus dem für dasselbe so glorreichen Feldzug von 1809. Gewidmet dem löbl. 
Regiment von dem Verfasser. Linz, mit Kastnerischen Schriften. 4 S. 8". (Zwar 
gezeichnet v. Leopold Frh. v. Hahn, Linz am 9. Jänner 1810, aber unter den 
Reiter'schen Gedichten in St. Florian, mag also immerhin aus seiner Feder sein.) 

Auf Leopold Alexander, Erzherzog von Österreich, Bruder Kais. Franz IL, 
Palatin von Ungarn. Gedruckt. Ohne jede Angabe. 1 S. 4". (Lateinisch : En 
cineres Leopoldi . . . und deutsch: Siehe Leopolds Aschentopf . . .). 

Avitae in Augustos pietatis haeredi genti Hungaricae ob liberalissuma 
adversus Gallum comitiis nuper Posoniensibus divae Theresiae nepoti Francisco II. 
optumo principi decreta militis annonae armentum subsidia Panegyricas Ger- 
manus grates persolvit Josephus Reither Can. Reg. ad S. Flor. 1 S. 4". 

Krieg und Friede. An meinen verehrten Freund Herrn Joseph Gugger, 
regulirten Chorherrn zu St. Florian. Am 12. Junius 1812. 2 S. 4'*. 

Gesicht. Von Joseph Reiter. Linz, gedr. v. Feichtinger. 10 S. 4**. 

Der erfüllte Traum. 4 S. 4^ 

Soldatenlied. (>Muthig ihr Brüder ! . . .«) 4 S. 8*^. (Wahrscheinlich von Reiter.) 

Im Manuskript besitzt das Stift St. Florian unter 
anderen folgende unveröffentlichte Arbeiten Reiters: 

Vita Josephi Pröller a Josepho Reither conscripta. Anno MDCCLXXIX. 
Mskr. im Stiftsarchiv. 12 S. 4". 

Gedanken am Muttergrabe. Von J. Reitter, Pfarrer in Kleinmünchen. 1796. 
(Prosa.) Mskr. XI, 541. B. in der Stiftsbibliothek. 3 S. 2\ 



30 

Des besten Landesvaters Franz des Zweiten, römisch-deutschen Kaisers 
siegreichen Bruder und Heerführer der Deutschen Karl widmet auf diesem Blatte 
die dankbahre Herzensstimmung der biedere Österreicher Joseph Reiter, Can. 
Reg. des Stiftes St. Florian im Jahre des Herrn 1798. Mskr. XI, 541. B. 

2 S. 8<*. (Vom Verfasser Sr. K. Hoheit auf der Ebelsbergerbrücke persönlich 
überreicht am 4. Sept.) 

Gedanken eines Priesters in seiner schweren Krankheit. V. J. R. Im 
Jahre 1803. Mskr. XI, 541. B. 17 S. 4°. 

Psalm bey Anfang des zweiten Französischen Krieges. Im Jahre 1805. 
Mskr. XI, 541. B. 3 S. 2". 

Elegie am OedächtniBfeste des Wahltages des Hochw. Herrn Propstes 
Michael des Stiftes St. Florian. Im Jahre unseres Herrn 1806. Mskr. XI, 541. B. 

3 S. 4". 

Auf die Abreise unserer theologischen Schüler H. Joseph Oucker. H. Petrus 
Haidinger. Von J. R. Reg. Can. des Stiftes St. Florian. 1806. Mskr. XI, 541. B. 
11 S. 8-. Ein zweites Mskr. i. Stiftsarchiv. 13 S. 8*». 

Dank-Hymne zu Gott, bey Gelegenheit eines von mir verfaßten Kirchen- 
liedes am Festtage der Heiligsprechung der H. Angela. Mskr. XI, 541. B. 
2 S. 4^ 

Epigramm auf den Todfall des H. v. Mohr. Mskr. XI, 541. B. 1 S. 8°. 

Auf die Tiroler. Mskr. XI, 541. B. 2 S. 4^ 

Invaliden! Mskr. XI, 541. B. 2 S. 8**. (Gefunden unter den Gedichten von 
Jos. Reiter, also wahrscheinlich von ihm.) 

Eucharisticon Reverendissimo Michaeli Praeposito geminis cum Gallo 
bellis fortissumo suorum consolatori. Jos. Reither. Can. Mskr. XI, 541. B. 
5 S. 4^ 

Reverendissimo. Michaeli. Praeposito. Pio. Forti . . . Mskr. XI, 541. B. 
1806. 4 S. 4\ 

In monedulas tyronum canonicorum. Mskr. XI, 541. B. 6 S. 4". 

Reisewunsch an Karoline Pichler. Von J. R. Mskr. XI, 541. B. 2 S. 4^ Von 
Karol. Pichler befindet sich in St. Florian das Mskr.: An den H. Canonicus 
Reither in St. Florian. (Siehe Guppenberger, Bibliographie des Klerus der Diözese 
Linz. Linz 1893. S. 172.) 

An Karoline Pichler. V. J. R. Mskr. XI, 541. B. 1 S. 8". 

Gedicht an Karoline Pichler. Mskr. XI, 541. B. 4 S. 8^ 

Epigramma. In Senatus - consultum Gallicum quo exuvias Pii VI. viva 
calce conspergi decretum est. Mskr. XI, 541. B. 1 S. 4^ 

I. Auf den Frieden. II. An die Furie Kriegesgöttin und Consorten. IIL An 
Se. königl. Hoheit, den deutschen Friedensfürsten Karl. Mskr. XI, 541. B. 2 S. 8^ 

Epitaph einer Gattin auf ihren Mann. Mskr. XI, 541. B. 2 S. 8^ 

Herr Reitter auf Kayser Franzen. Mskr. im Stiftsarchive. 2 S. 4^ 

Kriegs-Messe für das Landvolk. Auf die Weise : Kommet, lobet . . . Mskr. 
in der Stiftsbibl. XI, 541. B. 8 S. 8«. 

Sancti Patris Nostri Augustini XXII Librorum de Civitate Dei Epitome 
Tabellis duabus exhibita a Josepho Reither . . . A. S. MDCCCVI. Mskr. im 
Stiftsarchiv. 34 S. 2\ (Ein zweites Exemplar 18 S. 2".) 



31 

Carmen Panegyricum . . . Mskr. ebd. 13 S. 2**. 

Annens Denkmahl. Von einem Ihrer Freunde. J. R. Mskr. ebd. 4S. 2^ 
Lied für die zur Landwehr sich übenden Schüler. Mskr. ebd. 1 S. 2". 
Dank-Psalm für das verflossene Jahr 1807. V. J. R. Mskr. ebd. 14 S. 4«. 

Passions-Lied. Mskr. ebd. 10 S. 4". (Ein zweites Exemplar, halbseitig 
geschrieben, 6 S. 2°.) 

Meditatio matutina. Mskr. ebd. 2 S. 2*^. 

Lied der in Waffen geübten Landjugend für die Landwehre. Mskr. ebd. 
2 S. 2®. (halbseitig geschrieben). 

Verschiedene Epitaphien einer Witwe auf ihren Gatten. Mskr. ebd. 3 S. 2°. 

Die Wege der Vorsicht. Mskr. ebd. 12 S. 2\ 

Auf die Landwehr. Mskr. ebd. 3 S. 2^ {Halbseitig geschrieben). 

Der Nachtwächter. Mskr. ebd. 2 S. 2". (Halbseitig geschrieben). 

Unterricht des H. Vater Basiiius Bischofes von Caesarea in Cappadocien 
an die Jünglinge: Wie man die heidnischen Schriftsteller mit großem Nutzen 
lesen könne. Mit Gutheissung des Hochw. Gnädigsten Herrn Propstes Michael. 
Als Geschenk unserer kanonischen Jugend gewidmet von dem Obersetzer J. R., 
Kapitularen des Stiftes St. Florian. Im J. U. H. 1807. Mskr. i. Stiftsarchiv. 52 S. 2\ 
(Als Anhang: I. Sinngedicht des Ausonius auf die Bildsäule der Göttin Ge- 
legenheit. II. Die schöne Stelle aus einem Gespräch des Socrates, bey Plato.) 

Venerabili, ac Reverendissimo Hospiti Episcopo Cabillionensi pro gloria 
Dei patria Exuli Carmen hoc Paramytheticon obtuHt Josephus Reither Can. Reg. 
S. Floriani A^ S. MDCCCVIII«. Davon vier Mskr. i. Stiftsarch. 2 S. 2% 3 S. 2\ 
4 S. 4% 3 S. 2\ (Das Motto dazu 2 S. 2«.) 

Über die Heiligsprechung folgender Personen : Franz Caracciolo, Benedict 
v. St. Philadelphia, Angela v. Merici, Coleta Boilas, Hyacintha Mariscotti. Mskr. 
ebd. 8 S. 2^ 

Ein Gedicht. (Zwei Strophen.) Mskr. ebd. 1 S. 4^ 

Ein Gedicht. Mskr. ebd. 8 S. 2". (Halbseitig geschrieben.) 

Alle geoffenbahrte Geheimnüsse der christlichen Religion sind sowohl 
Insgemein, als Insbesondere höchst nutzbahr, und Trostreich für die Menschheit. 
In einem 215 Seiten umfassenden, im Stiftsarchiv aufbewahrten Foliobande. S. 1—10. 

, Wichtige Fragen, und Antworten von Gott und seinen Vollkommen- 
heiten. Ebd. S. 12-45. 

Von den Kennzeichen das unsere christliche Religion göttlich seye. Ebd. 
S. 46-47. 

Von den Wundem oder Mirakeln. Ebd. S. 47—52. 

Von der Offenbarung oder geoffenbahrten Religion. Ebd. S. 53-- 59. 

Frome Gedanken am hochen Fronleichnamsfeste. 1801. Ebd. S. 62—75. 

Heilsam, und christliche Erinnerungen an das Landvolk über die der- 
mahligen Drangsalen. Ebd. S. 106—120. 

Erinnerung am Feste aller Seelentag. Ebd. S. 122—125. 

Das achtzehnte Jahrhundert oder die Hunde in einem Gukkasten. Eine 
Legende für Jakobiner, und Illuminaten von J. R. 1797. Ebd. S. 138—142. 

Warum bekehrten sich die Platoniker vor allen übrigen heidnischen Heiden 
Secten, so gern zur Lehre des Evangeliums? Beantwortet in einem Gespräche 
zwischen Philalethes und Philarethes. Von J. R. Ebd. S. 204—211. 



32 

Franz J. Freindallen 

Freindaller, geboren zu Ybbs (Niederösterreich) am 
2. Februar 1753, legte seine Gymnasial- und philosophischen Studien 
in Krems und Linz zurück und wurde im Jahre 1770 in das Stift 
St Florian aufgenommen. Propst Matthäus sandte den talentvollen 
Jüngling nach Wien, damit er an der von Maria Theresia neu- 
gestalteten Hochschule seine theologischen Studien vollende. Der 
jüngere Gazzaniga, Bertieri, Martini und Würz waren seine Lehrer. 
Er schloß sich namentlich an den ersteren an und teilte dessen 
Ansichten; alle Leistungen Freindallers tragen unverkennbar das 
Gepräge dieser Schule. Allmählich bildete sich zwischen dem Lehrer 
und Schüler eine so innige Freundschaft, wie sie selten unter gleichen 
Verhältnissen Wurzel zu fassen vermag. 

Nach rühmlicher Ablegung der strengen Prüfungen kehrte 
Freindaller 1777 in das Stift zurück und, zum Priester geweiht, erhielt 
er seine Bestimmung als Kooperator in Feldkirchen, von wo er 
nach kurzem Aufenthalte als Lehrer der geistlichen Beredsamkeit 
an die theologische Hauslehranstalt zurückberufen wurde. Bedeutungs- 
voll wurde diese Zeit für Freindaller dadurch, daß sie ihm reiche 
Gelegenheit und Muße bot, an seiner wissenschaftlichen Durch- 
bildung fortzuarbeiten. Er tat es mit rastlosem Fleiße. Eine aus- 
erlesene Bibliothek stand ihm zu Gebote. Propst Ziegler förderte 
sein Streben in jeder Beziehung. In dieser Zeit erwarb sich Freindaller 
jenen seltenen Schatz von Kenntnissen, der ihn später befähigte, 
an die Spitze einer Zeitschrift zu treten, welche sich in kurzem den 
Ruhm erwarb, die gediegenste ihrer Art in Österreich zu sein. 

Bei der Errichtung der Generalseminarien 1784 wurde auch 
die theologische Lehranstalt des Stiftes aufgelöst. Freindaller fand 
nun wieder Verwendung in der Seelsorge, der er sich mit ebenso 
großem Eifer als Geschicke widmete. Die heiklen Verhältnisse seiner 
Pfarre Regau, in der sich nach dem Toleranzedikt eine protestan- 
tische Gemeinde gebildet hatte, boten ihm reichliche Gelegenheit, 



^) Biographisches: Gaisberger, Erinnerung an Franz J. Freindaller. 
*TheoI.-prakt. Quartalschr.« 1848, II, S. 3—32; III, S. 3—27. — Felder, Ge- 
lehrten- und Schriftsteller-Lexikon der deutschen kath. Geistlichkeit, 1, S. 240—243. 
— Österr. National-Enzyklopädie, II, S. 203—204. — Wurzbach, Biogr. Lexikon, 
4, S. 349. — Linzer Musealbericht, 17, S. 187—190. — Necrolog im »Österr. 
Bürgerblatt«, abgedr. in Stülz, Geschichte von Vöcklabruck. — Mühlbacher, 
Die Lit. Leistungen des Stiftes St. Florian, S. 112 — 139. — Österr. Viertel jahrs- 
schrift, 11, S. 411 bis 452 (acht Briefe d. Kard.-Erzbisch. Karl Kajetan Grafen v. 
Gaisruck an Franz Freindaller). Wetzer und Weite, Kirchenlexikon, 4. Bd., 
1990—1991. Unsere Skizze ist nach Gaisberger und Mühlbacher gearbeitet. 



33 

seinen Takt zu bewähren. Die Erfahrungen, die er hier sammelte, 
wirkten befruchtend auf seine schriftstellerische Tätigkeit; mit Vor- 
liebe beschäftigte er sich fortan mit den Kontroverspunkten. Seine 
materielle Stellung jedoch war eine geradezu dürftige. Er bat deshalb 
schon am 18. November 1784 resignieren zu dürfen; Denunziationen 
verleideten ihm noch mehr den Aufenthalt in Regau. Mit Freude 
begrüßte er daher seine Versetzung nach St. Ootthard 1786, das er 
fünf Jahre später mit St Martin vertauschte. 

Während seiner seelsorglichen Wirksamkeit war Freindaller 
den wissenschaftlichen Bestrebungen treu geblieben. Als daher nach 
Aufhebung der Oeneralseminarien die Errichtung einer theologischen 
Lehranstalt für Oberösterreich geplant wurde, wurde Freindaller 
für die Lehrkanzel der Dogmatik sogleich in Aussicht genommen. 
Freindaller rechtfertigte später als Theologieprofessor am k. k. Lyzeum 
zu Linz dieses Vertrauen im vollsten Maße. »Was er an dieser 
Stelle«, bemerkt sein Biograph ^), »Segensvolles gewirkt, wie er 
seinen Unterricht durch die innigste Wärme der Überzeugung von 
der Wahrheit des Vorgetragenen, durch den Edelmut seines 
Charakters und durch die Reinheit seines Wandels bei seinen 
Schülern erst wahrhaft wirksam und fruchtbringend machte, darüber 
war von jeher nur eine ungeteilte Stimme.« Dieselbe Anerkennung 
für seine Lehrtätigkeit sprach ihm der Bischof, der ihn zum 
Konsistorialrat ernannte -), und der Kaiser aus, der ihm die goldene 
Medaille der größeren Gattung samt Kette verlieh. 3) 

Wegen seiner angegriffenen Gesundheit legte Freindaller, der 
eine Berufung an die Wiener Universität abgelehnt hatte, 1803 seine 
Professur nieder. Er wurde Pfarrverweser in Niederwaldkirchen und 
drei Jahre später in Vöcklabruck. Der Wiener Friede (180Q) hatte 
jenen Teil des Hausruckviertels, in dem Vöcklabruck liegt, bis zur 
definitiven Regelung der Leitung einer Landeskommission in Ried 
unterstellt. Als diese 1810 das Verbot erließ, von dem Konsistorium 
in Linz Verordnungen und Befehle anzunehmen, erhob Freindaller 
dagegen freimütige und unerschrockene Einsprache. Bald kam aber 
jene Gegend an Bayern. Freindaller Jwurde von der provisorischen 
Regierung aufgefordert, sich der Deputation anzuschließen, welche 
die neue Provinz der Gnade des Königs empfehlen sollte, und fand 
in München die schmeichelhafteste Aufnahme. Bald darauf wurde 
er von der bayrischen Regierung »in Erwägung seiner bisher be- 

*) Gaisberger, Erinnerung an Franz J. Freindaller, Separatabdr. S. 9, vgl. 
Linzer Musealbericht 17, S. 188. 
23. August 1803. 
3) 6. Oktober 1803. 

Cernfk, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 3 



••* 



34 

wiesenen Einsichten, seines rühmlichen Fleißes und seiner Ver- 
dienste um die öffentlichen Unterrichtsanstalten« definitiv als 
Distriktsschulinspektor bestätigt; ein Jahr früher war er bereits zum 
Dechant ernannt worden. Freindaller wurde auch mit der Belehrung 
und Bekehrung der sogenannten Pöschlianer, einer schwärmerisch- 
chiliastischen Sekte, die zu Beginn des Jahres 1814 um Vöcklabruck 
auftauchte, betraut Sein rastloser Eifer, seine liebevolle Ausdauer 
wurden — freilich erst nach geraumer Zeit — vom besten Erfolge 
gekrönt, es gelang ihm vollständig, die ernüchterten Unglücklichen 
von ihrer Verirrung zurückzuführen. Die letzten Jahre widmete er, 
nachdem er 1818 das Dekanat niedergelegt und eine Berufung in 
das Domkapitel von Salzburg abgelehnt hatte, der Weiterführung 
seiner Arbeiten zur Verbesserung des Diözesanrituals, die noch 
vom Konsistorium von Salzburg eingeleitet worden waren. Trotz 
ihrer Gediegenheit ließ man sie unbenutzt. 

Es war Freindaller nicht mehr gegönnt, seine nahe Sekundiz, auf 
die er sich kindlich gefreut hatte, zu erleben. Er starb am 2Q. De- 
zember 1825, verehrt und geliebt von allen, die ihn kannten. »Hätte 
ich in meiner Diözese und vorzüglich unter meinen Dechanten«, 
schrieb ihm einmal der neuernannte Bischof von Linz Hohenwart^), 
»mehrere Freindaller, so möchte ich mich der Zukunft wegen noch 
eher beruhigen; allein wo fände ich solche Männer?« 

Freindaller verfaßte folgende Werke: 

Trauerrede auf die Allerdurchlauchtigste, Großmächtigste, weiland Römische 
Kaiserinn, Königinn, Maria Theresia, Königinn von Hungarn, Böheim, . . ., als 
für Ihro Kaiserliche, Königl. Apostol. Majestät den 21. Christmonats 1780. in 
der Kollegiatkirche der reg. Chorherren des heiligen Augustin zu St. Florian 
in Oberösterreich das erste feyerliche Seelenamt gehalten wurde. Verfasset und 
vorgetragen von . . . Wien, bey Joseph Edlen von Kurzbeck. 53 S. 2°. 

Rede von der priesterlichen Sendung, als Herr Ignatz Mayr reg. Kanonikus 
des heiligen Augustins im Kollegiatstifte zu St. Florian am I. Sonntage nach 
Ostern im Jahre 1782. sein erstes heiliges Meßopfer dem Allerhöchsten ent- 
richtete. Linz, mit Feichtingerischen Schriften. 38 S. 8°. 

Kurze Predigten bei der nachmittägigen Andacht am Ostertage. Mit zwo 
österlichen Kommunionreden an Kinder. Wien 1790, bey Jos. Edlen v. Kurz- 
beck. IV und 52 S. 8^ 

Rede am priesterlichen Jubelfeste des hochw., wohlgebohrnen, hoch- 
gelehrten Herrn Joseph Schiffermayr, im Kollegiatstifte der reg. Chorherren zu 
St. Florian würdigsten Dechants. Gehalten den VI. Sonntag nach Christi Er- 
scheinung 1791. Wien 1791, bei Jos. Edlen v. Kurzbeck. 45 S. 8^ 

Trauerrede auf weiland Ihre königliche Majestäten Ludwig XVI. König 
in Frankreich, und Maria Antonia, Erzherzoginn von Österreich, Königinn von 



») Dekret vom 11. Juni 1813, Nr. 12.907. 
) Brief vom 1. März 1815. 



35 

Frankreich. Gehalten zu Valenciennes, als es kaiserHch war, am 21. Jänner 1794 
von Herrn Abb6 Levis. Aus dem Französischen übersetzt. Linz, gedruckt mit 
Feichtingerischen Schriften. 50 S. 8 . 

Predigt von der Nachfolge Jesu. Gehalten am Feste des Heil. Stephanus 
1796 bey einer häuslichen Feyerlichkeit der reg. Chorherren zu St. Florian von 
einem derselben. Linz 1797, bey Feichtinger. 28 S. 8". 

Kurze Reden bey dem akademischen Gottesdienste in Linz. Linz 1799, 
zu finden bey Joseph Fink. Gedruckt mit Feichtinger'schen Schriften. XVI und 
295 S. 8^ 

Akademische Rede über die Pflicht studierender Jünglinge, in der Reli- 
gionswissenschaft ohne Unterlaß fortzuschreiten. Vorgelesen bey der feyerlichen 
Wiedereröffnung der Schulen am k. k. Lycaeum zu Linz, den 20. Oktober 1800. 
Oedr. mit Feichtinger'schen Schriften 24 S. 8". 

Caji, Romani presbyteri, (uti videtur) fragmentum acephalum de canone 
divinorum novi foederis librorum. Lincii 1803, typis Feichtingerianis. 50 S. 8^ 

Animadversiones in libellum, cui titulus: Recensio critica dissertationis 
de Rosario a Linciensibus Theologis editae. Lincii 1806. 15 S. 8°. [Anonym.]^) 

Versuch eines Leitfadens zu einem stufenweise fortschreitenden Unter- 
richte der Kinder in der Religion, als Anhang zur theol.-prakt. Linzer-Monath- 
schrift. Linz 1806, bey Joseph Fink. 151 S. 8". 

Populäre Darstellung der Wahrheit: daß Christus in uns wohne. In einem 
Schreiben an gewesene Religionsschwärmer [Pöschlianer]. 

Biographische Nachrichten von weiland dem Hochwürdigsten, am 
18. Junius 1807 verstorbenen Bischof in Linz, Joseph Anton Gall. Linz 1808. 
45 S. 8^ (Auch in der Neuen theol.-prakt. Monathschr. V, 2, S. 253—295.) 

Skizze einer christkatholischen Dogmatik, oder christl. Glaubenslehren 
nach dem echten kath. Lehrbegriffe. Linz 1810. XII und 90 S. 8". 2. Aufl. 1815. 

Predigt über I. Petri : II, 13, 14. Am allerhöchsten Nahmensfeste Seiner 
Majestät Maximilian Joseph Allerdurchlauchtigsten Königs von Bayern. Nach 
erfolgter Besitznahme des abgetretenen Theils Oberösterreichs. Gehalten in der 
Pfarrkirche zu Vöcklabruck. Salzburg 1810. Gedruckt in der Mayr'schen Buch- 
druckerey. 16 S. 8**. 

Über das Benehmen des Seelsorgers in Ertheilung des sechswöchentlichen, 
in den österr. k. k. Staaten bey dem Übertritt zu einer tolerirten Confession 
gesetzlich vorgeschriebenen Religionsunterrichts. Ein Nachtrag zum Gift- 
schützischen Lehrbuch der Pastoraltheologie. Salzburg 1812. In Commission 
der Mayr'schen Buchhandlung. Gedruckt in der Zaunrith'schen Buchdruckerey 
zu Salzburg. 56 S. S\ 

Handbuch zur gleichförmigen Ertheilung des sechswöchentlichen, in den 
kaiserlich-österreichischen Staaten beym Übertritt zu einer tolerirten Confession 
gesetzlich vorgeschriebenen Religionsunterrichts.- Sammt einer nachträglichen 
Anweisung, wie dasselbe bey anderen seelsorglichen Amtshandlungen zu ge- 
brauchen ist. Verfaßt im Jahre 18089. Linz 1813, bey Cajetan Haslinger, 
Buchhändler. XII und 356 S. 8^ 



*) Auch deutsch unter dem Titel: Etwas zur Beantwortung der Schrift: 
Recensio critica a Linciensibus Theologis editae de Rosario dissertationis in 
forma responsi ad amicum publici iuris facta. Posonii 1805. Neue theol.-prakt. 
Monathschr. V. Jg. (1807), 1. Bd., S. 282—294. 

Später in der Neuen theol.-prakt. Monathschr. V, 2, S. 323—339 ver- 
öffentlicht. S. 334 wird auch ein früheres Schreiben erwähnt. 

3* 



36^_ 

Über das Bibellesen des gemeinen Mannes. Ein Gespräch. Salzburg 1815. 
Gedruckt mit Zaunrith'schen Schriften. 48 S. 8^ •) 

Ablaß - Predigt. Salzburg 1816. In Commission der Mayr'schen Buch- 
handlung, und für die k. k. österr. Staaten in der Haslinger'schen zu Linz. 
26 S. 8^ (Auch in der Quartalschr. IV. Jg., 2. Bd., S. 126-147.) 

Ewigdenkwürdiges Mayenfest des Jahres 1816. Gefeyert in den zwey 
Städten des vom Hause Österreich zurückgenommenen Hausruckviertels, Vöckla- 
bruck und Schwannenstadt. Salzburg, gedr. mit Zaunrith'schen Schriften. 24 S. 8°. 
Darin : Anrede, welche bey dem Dankfeste zu Vöcklabruck von Franz Frein- 
daller, Stadtpfarrer und Dechant, gehalten wurde. S. 17-24. (Vielleicht das 
ganze Büchlein von Freindaller verfaßt und herausgegeben.) 

Vertraute Reden an junge Diener der Kirche in den Tagen ihrer jähr- 
lichen Geistesversammlung. Salzburg 1817. In der Mayrischen Buchhandlung. 
VIII und 160 S. 8.0 

Denkschrift auf den seligen Herrn Georg Rechberger, der Rechte Doktor, 
und Kanzler des bischöfl. Consistoriums in Linz. Linz 1809, bey Cajetan Haslinger, 
46 S. 8^ (Auch in der Neuen theol.-prakt. Monathschr. VII. Jg., 1. Bd., S. 161 —203.) 

Freindallers größtes literarisches Verdienst besteht in der Heraus- 
gabe der »Theolog.-Prakt Monathschrift zunächst für Seelsorger«. 3) 
Sie trat im Jahre 1802 ins Leben. Ihre Gediegenheit brach ihr bald 
Bahn, und in kurzer Zeit fand sie weit über die Grenzen Österreichs 
hinaus Verbreitung. Schon 1805 wurde eine zweite Auflage nötig. 
Das Kriegsjahr 1805 aber brachte das Erscheinen der Zeitschrift ins 
Stocken. Nach einjähriger Unterbrechung erschien sie 1807 wieder 
als »Neue theolog.-prakt Monathschrift zunächst für Seelsorger« 
(Linz, in Commiss. bey Cajetan Haslinger, mit Feichtinger'schen 
Schriften), dazu kam in demselben Jahre ein literarischer Anzeiger. 
1812 erschien der erste Band der »Quartalschrift für kath. Geistliche. 
Als Fortsetzung der theolog.-prakt Linzermonathschrift« in Salzburg 
(in Commiss. der Mayr'schen Buchhandlung und für die k. k. österr. 
Staaten in der Haslinger'schen zu Linz, mit Zaunrith'schen Schriften). 
1816 erhielt sie den Titel: »Neue Quartalschrift für kath. Geistliche. 
Als Fortsetzung . . .«; daneben führte sie den Titel: »Neueste Theo- 
logisch-praktische Monathschrift zunächst für Seelsorger.« 1819 legte 
Freindaller die Redaktion nieder; einer seiner Freunde sollte das 
Werk weiterführen. Doch es kam nicht zustande, obgleich sich 
Freindaller erboten hatte, den Vorrat an Aufsätzen seinem Nachfolger 
zu überlassen und selbst noch an der Zeitschrift mitzuarbeiten. So 
entschloß sich Freindaller nach einjähriger Unterbrechung 1821 noch 
einen letzten Jahrgang seiner Zeitschrift zu veröffentlichen. Das 



^) Auch in der Quartalschr. IV. Jg., 1. Bd., S. 133—178. 
2) Auch in der Quartalschr. III. Jg., 1. Bd., S. 89—112, 264-285; 2. Bd., 
S. 27—55, 296—321; IV. Jg., 1. Bd., S. 189-213; 2. Bd., S. 266-293. 

^) Herausg. in Linz von einer Gesellsch. Mit Feichtinger'schen Schriften. 



37 

ganze Werk umfaßt 34 Bde. in 8^^) Freindallers eigene Arbeiten für 
die Zeitschrift sind ebenso zahlreich als trefflich ; außer den bereits 
erwähnten heben wir noch hervor: 

Was ist christliches Dogma? Theol.-Prakt. Monathschr. I. Jg., 1. Bd., S. 1 —20. 

Kurze Gesehichte des unter Kaiser Leopold I. von Spinola, Bischof zu 
Neustadt gemachten Reunionsversuches der Protestanten. Ebd. I. Jg., 1. Bd., 
S. 67—85. 

Ist eine erkennbare moralische Beziehung ein wesentliches Erforderniß 
eines Dogmas? Gibt es Dogmen, die keine haben? Ebd. I. Jg., 1. Bd., S. 112—126. 

Skizze der christlichen Glaubenslehren nach dem echten katholischen 
Lehrbegriffe in ihrer Verbindung, und moralischen Beziehung. Ebd. I. Jg., 1. Bd., 
S. 237—348. 

Beyträge zur Kenntniß und Berichtigung der vorzüglichsten religiösen 
Volksirrtümer. Ebd. IL Jg., l.Bd., S. 37— 52 ; Dogmatische Volksirrtümer S. 89— 131 ; 
Moralische . . . S. 197-22Q; Liturgische . . . S. 165-291. 

Über den sechswöchentlichen Unterricht angehender Akatholiken. Ebd. 
IL Jg., 1. Bd., S. 333—346; 2. Bd., S. 1-33, 89—101, 177—197, 257-274; 3. Bd., 
S. 33—42, 111—138. 

Von der ursprünglichen Einführung des Christenthums in Oberösterreich, 
und dessen baldigen Verbreitung. Ebd. IIL Jg., 1. Bd., S. 1—42. 

Ober das praktische Moment des christlichen Hauptdogma von der Mensch- 
werdung des Sohnes Gottes. Ebd. IV. Jg., 2. Bd., S. 3—39. 

Kurze Darstellung des Zustandes der theologischen Wissenschaften im 
katholischen Deutschlande seit ungefähr fünfzig Jahren, als Einleitung zum 
litterarischen Anzeiger. Neue theol.-prakt. Monathschr. V. Jg., 2. Bd., S, 348—397. 

Von dem Unterrichte, den der Seelsorger den Hebammen zu ertheilen 
hat. Ebd. VII. Jg., 2. Bd., S. 165—182. 

Über einige gewöhnliche Entschuldigungen der Nachlässigkeiten beym 
Seelsorgeramte. Ebd. VIII. Jg., 1. Bd., S. 204—222. 

Aus dem pfarrlichen Amtsleben. Quartalschrift. I. Jg., 2. Bd., S. 292—310; 
IL Jg., 2. Bd., S. 253 -294; 111. Jg., 1. Bd., S. 113-136, 351 -377; 2. Bd., S. 108—131, 
348—360; IV. Jg., 1. Bd., S. 38—65; 2. Bd., S. 102—125, 315—351; (Neue 
Quartalschr.)* V. Jg., 1. Bd., S. 128-151, 331-350; 2. Bd., S. 135—171, 301—322; 
VI. Jg., 1. Bd., S. 225-287; 2. Bd., S. 101—149, 323-355; VII. Jg., 1. Bd., 
S. 150—180, 257-296; 2. Bd., S. 138—160, 275—296, 346—372. 

Antwort auf die Frage, ob es war sey, was der protestantische Gelehrte, Herr 
ProL Eichhorn, in seiner Geschichte der Litteratur von ihrem Anfange bis auf die 
neuesten Zeiten (zweyten Band, erste Hälfte, S. 671) schreibet: »daß selbst die 
Theologen der kath. Kirche zuletzt dem Strome der Zeit hätten weichen müssen, 
und ihre patristisch-scholastische Dogmatik als exoterische Lehre hätten stehen 
lassen, zur esoterischen aber den philosophischen Deismus gemacht haben.« Quar- 
talschr. IL Jg., 1. Bd., S. 134-152. 

Unterredung eines Pfarrers mit Brautleuten über das Zechen und Tanzen 
vor der Copulation. Ebd. IL Jg., 1. Bd., S. 282—295. 

Anzeige eines sehr merkwürdigen Buches: Friedensworte an die kath. 
und protesL Kirche für ihre Wiedervereinigung. Sulzbach ... 1810. Ebd. IIL Jg., 
2. Bd., S. 322-347. 

') 1828 erschien ein aiphabet. Verzeichnis aller darin enthaltenen Aufsätze 
und Abhandlungen. 



38 _ 

Beylage zu dem Aufsatze: »Über Form und Reform der Klöster.« Neue 
Quartalschr. V. Jg., 2. Bd., S. 45 — 55. 

Über die Wiederbesetzung des erzbischöflichen Stuhles in Mailand. Ebd. 
VI. Jg., 1. Bd., S. 177-192. 

Recension des vierten Fragments vom sei. Domherrn Kramer: Fragmentum 
historicum, nannte er es, ad praecedentia fragmenta de Neoterica Religionis et 
Ecclesiae Catholicitate subsidiarium. Ebd. VI. Jg., 2. Bd., S. 273—289. 

Denkschrift auf den seligen Herrn Aloys Sandbichler, Doktor und Pro- 
fessor der Theologie am k. k. Lyceum in Salzburg. Ebd. VII. Jg., 1. Bd., S. 1—31. 
(Auch in dem Büchlein : Dem Andenken Aloys Sandbichler's, Professor . . . 
Biogr. Skizze von einigen Freunden des Seligen, welche ihn näher kannten, 
entworfen. Besonders abgedr. aus der Neuen Quartalschrift für kath. Geistliche. 
Salzburg 1820. In der Mayr'schen Buchhandlung. IV und 43 S. 8^ 

An Sandbichler's Grabe. Ode. Ebd. VII. Jg., 1. Bd., S. 41—43. 

»Nacherinnerung« zu dem Aufsatze: »Gedanken zu Dr. Feßler's An- 
sichten von Religion und Kirchenthum. Vom verewigten Herrn Dr. und Pro- 
fessor Sandbichler, in Briefen an den Herausgeber.« Ebd. VII. Jg., 1. Bd., S. 118— 133. 

Revision des Aufsatzes über das Ehe-Aufgeboth im I. Jahrg. der Linzer- 
Monathschrift I. Bande S. 52. Nach beyden Auflagen. Ebd. VII. Jg., 1. Bd., 
S. 134-149. 

Über das Geschichtliche der göttlichen Offenbarung. Mit Beantwortung 
der von den Rationalisten aufgeworfenen Vorfrage: Ob es nicht besser gewesen 
wäre, im Falle Gott eine Offenbarung den Menschen machen wollte, sie ohne 
Geschichte in einem bündigen Systeme mitzutheilen. Ebd. VII. Jg., 1. Bd., 
S. 207-221; 2. Bd., S. 61-102, 193-225. 

Revision des Aufsatzes von den geheimen Ehehindernissen im ersten 
Jahrg. der Linzer-Monathschrift, zweyten Band, S. 170. Ebd. VII. Jg., 1. Bd., 
S. 222-256. 

Über das so angerühmte Buch: Stunden der Andacht, besonders nach 
der fünften Auflage. Ebd. VII. Jg., 1. Bd., S. 297-334. 

Warum ist Jesus so frühe von dem Schauplatze dieser Erde abgetreten. 
Ebd. VIl. Jg., 2. Bd., S. 51—60. 

Johann Ev. Kumpfhofen 

Johann Kumpfhofer wurde am 23. November 1768 zu 
Linz geboren, studierte daselbst die Humaniora und die Philosophie 
und trat am 5. September 17Q0 in das Stift St. Florian ein. Nach 
dem Noviziat studierte er drei Jahre lang Theologie an der Wiener 
Hochschule. Am 6. Oktober 1793 legte er die feierliche Profeß ab 
und wurde noch in diesem Jahre (20. November) zum Priester ge- 
weiht. Zu Beginn des nächsten Monats wurde er bereits Kooperator 
in St Marienkirchen. Im Jahre 1802 erhieh er die Verwaltung der 
Pfarre in St. Oswald, wo er bis 1814 verblieb. 1814 kam er als 
Pfarrvikar nach Orünbach, 1823 nach Hofkirchen und 1826 nach 
Ried. Er starb im Stifte am 6. August 1841. ^) 

') Vgl. Felder, Gelehrten- und Schriftsteller-Lexikon 1, 424; Wurzbach, 
Biographisches Lexikon 13, 374; Pillwein, Linz einst und jetzt 2, 39. 



39 

Kumpfhofer schrieb: 

Geschichte der Franzosen in St. Marienkirchen. 1801. Mskr. 

Gespräch zwischen einem Pfarrer, und einem Bauer über die Kuhpocken- 
impfung. Neue theol.-prakt. Monathschr. V. Jg. (1807), 1. Bd., S. 127-142. 

Predigt von der Pflicht der Eitern ihren Kindern die Kuhpocken ein- 
impfen zu lassen. Linz 1808, C. Haslinger. 16 S. kI.-8'. 

Rede über die noch immer herrschenden Vorurtheile wider die ebenso 
bewährte, als wohlthätige Kuhpockeneinimpfung. Gehalten den sechsten Sonn- 
tag nach Ostern 1812. Linz 1812, bey Cajetan Haslinger. 16 S. 8". 

Rede über den Aufblick des Christen zur göttl. Vorsehung bei den gegen- 
wärtigen Krieg. Gehalten am ersten Sonntag im Advent 1813. Linz 1814, 
C. Haslinger. 16 S. kl.-8^ 

Rede über die Beleuchtung der herrschenden Religionsvorurtheile wider 
die ebenso bewährte als wohlthätige Kuhpockenimpfung. Gehalten am fünften 
Sonntage nach Ostern 1816. Linz 1816, C. Haslinger. 16. S. kl.-8'. 

Noch ein Wort der Belehrung und Aufmunterung zur Ausrottung der so 
gefährlichen, natürlichen Menschenblattern durch Einimpfung der Schutz- oder 
Kuhpocken. Vorgetragen in der Rede am sechsten Sonntage nach Pfingsten. 
Linz 1819, bey C. Haslinger. Gedr. bey Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. 15 S. kl.-8". 

Predigten auf alle Sonn- und Festtage des Jahres. Wien 1822. 2 Bde. 
268 und 366 S. S\ 

Versuch einer liturgischen Beucht und Communion für Kinder. Linz 
1826. 34 S. \2\ 

Fastenpredigten über die Leidens- und Todesgeschichte Jesu auf alle 
Sonntage in der Fasten nebst einer Predigt am Charfreytag. Vorgetragen im 
Jahre 1829. Mit Linzer'scher Konsistorial-Bewilligung. Linz 1830. Im Verl. bey 
C. Haslinger. Gedr. in Linz mit J. C. Quandt'schen Schriften. 86 S. 8". 

Sechs Erntepredigten. Mit Linzer'scher Ordinariats-Bewilligung. Linz 1831. 
Bei Joseph Fink und Sohn. Gedr. bei Jos. Feichtinger's sei. Witwe. 53 S. 8^ 

Predigten über die sonntäglichen Evangelien der Fasten, mit Bezug auf 
die heilige Fastenzeit, nebst einer Predigt am Charfreytage. Vorgetragen im 
Jahre 1832. Linz 1833. Im Verl. der k. k. priv. akad. Kunst-, Musik- und Buch- 
handlung des Friedr. Eurich und Sohn. Aus d. Buchdruckerei des Friedr. Eurich. 

Augustin Pscharn 

P s c h a r r wurde am 28. August 1 772 zu Waizenkirchen in Ober- 
österreich geboren. Er trat 17Q0 in das Stift St. Florian, kam im 
Jahre 1795 als Kooperator nach Oberthalheim, 1798 in gleicher 
Eigenschaft nach Niederwaldkirchen. Im nächsten Jahre übernahm 
er die Leitung der Stiftspfarre St. Florian, von 1804 bis 1806 war 
er Pfarrvikar in Oberthalheim, von 1806 bis zu seinem Tode am 
12. November 1823 Pfarrvikar von Hargelsberg. 

Das Stift St Florian verwahrt folgende hand- 
schriftliche Arbeiten von Pscharr: 

Über die Ereignisse zur Zeit des Krieges zwischen Österreich und Frank- 
reich bloß allein den Pfarrbezirk Oberthalheim betreffend. 1805. Mskr. im Archiv 

Catalogus omnium, quorum notitia ad nos pervenit, Canonicorum Re- 
gularium Divi Augustini Ecclesiae Collegiatae s. Floriani inde a restitutione 



40 

per B. Altmannum Episc. Pat. anno 1071 ad novissima usque tempora collectus 
et consignatus. 1814. (Fortges. bis 1847, mitBiographien). Ms kr. XI, 537 A. der 
Stiftsbibliothek St. Horian. 258 S. 4^ 

Beschreibung der Pfarre Hargelsberg. 1817. Mskr. XI, 554 A. der Stifts- 
bibliothek von St. Florian. 64 S. 4°. 

Versuch einer Beschreibung der Pfarre Hargelsberg im Erzherzogthume 
Österreich ob der Enns, im Traunkreis, Dekanat Enns. 1822. Mskr. XI, 537 B. 
der Stiftsbibliothek St. Florian. 96 S. 4°. (Mit vielen losen Dokumenten aus 
dem Jahre 1822.) 

Franz Sen Kurz.^ 

Kurz wurde geboren zu Kefermarkt, unweit Freistadt, im unteren 
Mühlviertel am 2. Juli 1771. Sein Vater war Schulmeister. Der Knabe 
zeigte schon früh treffliche Anlagen. Der Vater war daher darauf 
bedacht, ihn einer seinen Oeistesgaben entsprechenden Bestimmung 
zuzuführen. Noch sehr jung kam Kurz an das damals von Mit- 
gliedern des aufgehobenen Jesuitenordens geleitete Gymnasium in Linz. 
Unter dessen Lehrern scheint besonders der bekannte F. Nißlmüller 
auf den jungen Kurz vorteilhaft eingewirkt zu haben. Die vorzüg- 
lichste Frucht seiner Oymnasialstudien war eine genaue Kenntnis 
der lateinischen Sprache, die Kurz nicht nur mit Meisterschaft 
schrieb, sondern auch sehr fertig sprach. Fortan blieben auch VIrgil, 
Horaz, Ovid, Livius und Tacitus seine Lieblingslektüre. Nach Voll- 
endung des philosophischen Kurses entschloß sich Kurz in das 
Stift St Florian einzutreten. Der viel verheißende Jüngling wurde 
mit Freude aufgenommen. 

Der damaligen Einrichtung zufolge durften die Kandidaten des 
Klosterstandes erst dann das Ordenskleid empfangen, wenn sie ihre 
theologischen Studien in einem Oeneralseminar vollendet hatten. Kurz 
wurde demnach im Schuljahre 178Q/90 in das Oeneralseminar nach 
Wien gesendet, wo er den ersten theologischen Jahrgang absolvierte. 

Am 5. September 17Q0 empfing Kurz das Ordenskleid und 
begann das Noviziat. Hier war es namentlich der damalige Novizen- 
meister und nachherige Propst Michael Ziegler, selbst ein gelehrter 
Mann und wie wenige geeignet, junge Leute zu beurteilen und zu 



^) Nach dem Nekrolog von Stülz in »Zeitschrift des Museums Francisco 
Carolinum« 1843, Nr. 15, S. 57—60, und nach Mühlbacher, Die literarischen 
Leistungen des Stiftes St. Florians S. 166-255. Weiteres Biographisches über 
Kurz: »Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat« 1812, 42; 
Felder, Gelehrten- und Schriftsteller-Lexikon 1, 425; Hormayrs Archiv 18. Bd. 
1827. Nr. 137 und 138, S. 748 ff.; Wiener Jahrbücher der Literatur 1, 52; Wurz- 
bach, Biographisches Lexikon 13, 421; Österreichische National - Enzyklopädie 
3, 323; Oberösterreichische Jahrbücher 1844, S. 267; Allgemeine Deutsche Bio- 
graphie XVIL, S. 419; .Allgemeine Zeitungen 1843, III., S. 1709. 



41 

behandeln, welcher die Fähigkeiten des jungen Klerikers zu würdigen 
und zu entwickeln verstand. Er verwendete ihn zur Katalogisierung 
der Inkunabeln und zur Beschreibung der Handschriften. So erwarb 
sich der strebsame Novize Fertigkeit im Lesen der Handschriften und 
in der Beurteilung des Alters derselben, welche ihm später sehr zu- 
statten kam. Nach dem Noviziat ging Kurz wieder nach Wien, um an 
der Universität seine theologischen Studien zu vollenden. Die Vor- 
lesungen ließen ihn vielfach unbefriedigt, das Leben im erzbischöf- 
lichen Konvikt behagte ihm nicht Erholung boten Musik und die 
lieb gewordenen historischen Studien. Für diese ging ihm Denis 
in der liebenswürdigsten Weise an die Hand. Fast jeder Brief von 
Kurz enthält literarische und bibliographische Notizen, die von 
regem Eifer und Wissensdrange zeugen. Auf Zieglers Verwendung 
konnte er bei Albrechtsberger Unterricht in Generalbaß und 
Kontrapunkt nehmen. So wurde er nicht nur ein trefflicher Organist, 
sondern schrieb später auch Kompositionen, welche Anerkennung 
fanden. 

Im Herbste 17Q3 kam Kurz ins Stift zurück, bald darauf wurde 
er zum Kustos des Münzkabinetts ernannt. Mit rastlosem Fleiße 
machte er sich an die Ordnung und Beschreibung desselben. Neu- 
mann, der selbst nach St Florian kam, revidierte diese Arbeiten 
und spendete ihnen volles Lob. Vorzüglich auf dessen Anregung 
wurde Kurz im März 17Q5 wieder nach Wien geschickt, um sich in 
der Numismatik auszubilden. Mit gewohntem Eifer gab er sich 
diesen Studien hin; fast den ganzen Tag war er bei Neumann, 
der die Hoffnung aussprach, sein Schüler werde in zwei Monaten 
ein guter Numismatiker sein. Daneben trieb er fleißig Italienisch. 
Musik war auch jetzt wieder seine Erholung; Händeis Messias 
begeisterte ihn. Schon im Mai kehrte Kurz wieder zurück. Am 
30. Juni wurde ihm vom Kapitel einstimmig die Zulassung zur 
feierlichen Profeß erteilt, welche er an seinem Geburtstage ablegte. 
Am 26. Juli feierte er die Primiz. Schon am 1. Jänner 1796 wurde 
er zum Kooperator an der Stiftspfarre ernannt, an der er später — 
seit 1810 als Pfarrer — fast ein halbes Jahrhundert mit hingebender 
Treue wirkte. Mit ausdauerndem Fleiße setzte er die Katalogisierung 
des Münzkabinetts fort. Doch er beschränkte sich nicht darauf, er 
gewann und bildete auch jüngere Kräfte wie Fr. D a n z w o h 1 und 
L. Dierl. Aber bald häuften sich seine Obliegenheiten. 17Q7 wurde 
er zum Leiter des Musikchors, 17QQ zum Archivar ernannt. Dies 
entschied über seine künftige wissenschaftliche Laufbahn. Bewahrte 
er der Numismatik und Altertumskunde auch fortan reges Interesse, 
so galten doch jetzt seine Arbeiten ausschließlich der Geschichte. 



42 

Kurz hatte zunächst nur die Aufgabe, das Archiv übersichth'cher 
zu ordnen, da gerade solcher Mangel an Leuten war, daß man kein 
Stiftsmitglied für das Archiv allein verwenden konnte. Mit der Arbeit 
wuchs die Liebe zum Gegenstände. Je mehr sich aber Kurz mit den 
Quellen beschäftigte, um so mehr mußte sich ihm die Überzeugung 
aufdrängen, daß auf dem Gebiete der vaterländischen Geschichte fast 
noch alles zu tun sein, daß hier erst fester Grund und Boden ge- 
wonnen werden müsse. Es ist eine bekannte nicht zu leugnende 
Tatsache, daß die Geschichtswissenschaft im Beginne des IQ. Jahr- 
hunderts in Österreich gänzlich daniederlag. »Die Geschichtsforschung 
war allmählich zur Geschichtschreibung, die Geschichtschreibung 
zur Geschichtsmache herabgesunken; die Geschichte, die historische 
Wahrheit, war fast zur Mythe geworden. Und sie mußte es werden, 
da man verlernt, aus dem reinen Born der Quellen zu schöpfen. 
Führte nun Amt oder Zufall einen jungen, kräftigen Geist zu den 
ersten und unmittelbarsten Quellen zurück, da mußte sein Erstaunen 
groß sein, wenn er bemerkte, wie sich die erzählte Geschichte zur 
wahren, tatsächlichen verhalte.« Auch Kurz faßte den Entschluß, 
seine Zeit der Auffindung und Bekanntmachung urkundlicher Quellen 
und der kritischen Darstellung der vaterländischen Geschichte aus 
denselben zu widmen. Zuerst wendete er sein Augenmerk auf die 
Archive der Klöster, in welchen sich bis auf die neuesten Zeiten 
herab viele ehrwürdige Reste des Altertums gerettet hatten. Er war 
noch Augenzeuge der fanatischen Wut oder der unglaublichsten 
Sorglosigkeit gewesen, mit welcher man derlei Schätze zerstörte oder 
zugrunde gehen ließ. Darum schien es ihm dringende Pflicht zu 
retten, was noch zu retten war. Überall fand er freundliches Ent- 
gegenkommen, besonders erinnerte er sich stets mit rührender 
Dankbarkeit der Unterstützung, welche ihm die Staatsverwaltung 
namentlich durch die obersten Kanzler, die Grafen von Saurau und 
Ugarte, angedeihen ließ. In rüstiger Eile durchforschte Kurz das 
ständische Archiv, die Archive zu Baumgartenberg und Waldhausen, in 
Garsten und Gleink, in Lamt ach und Wilhering, die Archive der Städte 
Linz, Steyr, Wels, Freistadt, Enns — hier war er so glücklich, das be- 
rühmte Stadtrecht von 1212 zu entdecken — der landesfürstlichen 
Märkte Rohrbach, Haslach, Leonfelden, Perg und einer Reihe von 
Schlössern. Die Ausbeute war eine sehr ergiebige; reiches Material 
lieferte namentlich das Archiv von Riedeck. Die Abschriften Kurz' 
zeichnen sich durch ihre Treue und Genauigkeit vorteilhaft aus. 
Das Kriegsjahr 1809 unterbrach diese Arbeiten. Eine feindliche Ein- 
quartierung folgte auf die andere. Bald wurde auch das Stift in ein 
französisches Spital umgewandelt. Mit treuer Hingabe widmete sich 



43 

Kurz hier seinem seelsorglichen Berufe, seiner opferreichen Pflicht; 
sie wurde unendlich erschwert durch die sittliche Verkommenheit 
der Kranken. Er selbst erbte am Krankenbette den Typhus und 
hatte sein Leben lang an dessen Folgen zu leiden. Am 11. Mai 1811 
wurde Kurz »wegen Überkommung aller in das geheime Archiv 
gehörigen Urkunden und Instrumente« von der Regierung auf- 
gefordert, Aufschlüsse über den Archivbestand des Landes ob der 
Enns zu geben; in einem Berichte vom 11. Juni ^) kam er diesem 
Verlangen nach. Dieser sowie Abschriften für das geheime Archiv 
lenkten die Aufmerksamkeit auf ihn. Der Kaiser trug daher mit 
Handbillett vom 30. Dezember 1811 dem obersten Kanzler Graf 
Ugarte auf, Kurz »ein eigenes Belobungsschreiben mit dem Bedeuten, 
daß sich Allerhöchstdieselben bei der Fortdauer seiner rühmlichen 
Bemühungen solche noch weiters zu belohnen vorbehalten, aus- 
zufertigen und ihm das allerhöchste besondere Wohlgefallen zu er- 
kennen zu geben«. Eine gleich schmeichelhafte Belobung erfloß 
von Metternich, mit dessen Bewilligung Kurz in den Jahren 1810 bis 
1812 viermal durch mehrere Monate im geheimen Archiv zu Wien 
arbeitete. Er machte viele Auszüge, wichtigere Urkunden wurden 
zu Hunderten abgeschrieben, doch beschränkte er sich seinem Plane 
gemäß auf österreichische Urkunden, verfaßte aber zugleich ein voll- 
ständiges chronologisches Verzeichnis derselben, das ihn auch später 
in den Stand setzte um die Benützung bestimmter Urkunden ansuchen 
zu können. Während aber das Wiener Archiv sich bald verschloß, 
öffnete sich Kurz eine andere reiche Fundgrube. Fürst Josef 
Schwarzenberg gestattete ihm die Benützung des damals noch 
gänzlich ungeordneten Archivs der Rosenberger in Wittingau und 
Krumau. Kurz durchforschte dasselbe 1813. Die Ausbeute war eine 
größere, als er erwartete; besondere Freude gewährte ihm der Fund 
des Originals des Friedensschlusses zwischen Ottokar und Bela 
(3. April 1254). 1814 und 1816 kam Kurz nochmals nach Böhmen. 
1816 wählte ihn die Mährisch-schlesische Gesellschaft des 
Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde, 1821 die Historische Ge- 
sellschaft in Frankfurt zum Mitgliede; 1824 sandte ihm das Vater- 
ländische Museum in Prag das Ehrendiplom, 1827 erhielt er die 
große goldene Verdienstmedaille mit der Kette und als Anhang die 
Ernennung zum Konsistorialrate. 1831 wurde er Mitglied der Bayrischen 
Akademie der Wissenschaften und erhielt von der Königlich böhmischen 
Gesellschaft der Wissenschaften in Prag das Ehrendiplom; 1836 
wurde er Mitglied des Historischen Vereines für Niedersachsen. Er 



Konzept im Stiftsarchiv. 



44 

war auch Ausschuß der historischen Sektion des Museums Francisco- 
Caroh'num in Linz. 

Trotz seines kräftigen Körpers kränkelte Kurz durch 23 Jahre 
fast ununterbrochen. Mehrere sehr schwere Krankheiten, wie der 
Typhus und eine epidemische Ruhr, die er am Krankenbette ge- 
erbt, dann die sitzende Lebensweise, welche seiner Konstitution 
wenig zusagte, hatten seine Gesundheit zerstört Alljährlich wanderte 
er in das »hochgelobte Wasser- und Luftbad des oberen Mühl- 
viertels«. Hier wurde der Grundsatz, nichts zu lesen oder zu schreiben 
sondern selbst bei argem Wetter fleißige Bewegung zu machen, 
strenge eingehalten. War die Badekur in Möhllacken vollendet, dann 
begann das Luftbad, Fußpartien im »goldenen Mühlviertel«. Diese 
Kur wirkte immer ungemein wohltätig und erfrischend auf seinenGeist 
und Körper. Eine zweite Fahrt galt jährlich dem Besuche seines 
Vaters, der ihm bis ins hohe Alter erhalten blieb — er starb am 
5. November 1821. Allein mit dem Jahre 1841 nahmen Kurz' Kräfte 
sichtbar ab; die alten Krankheitsfälle wiederholten sich immer heftiger, 
und er konnte das Lager kaum mehr verlassen. Sein Leiden trug 
er mit seltener Geduld, gegen alle gleich freundlich und milde. Er 
starb in den Armen seines Schülers Stülz am 12. April 1843. 

Kurz ist vor allem Geschichtsforscher. Seine Darstellung ist 
eine streng quellenmäßige. Aber er begnügt sich nicht mit dem 
vorhandenen Material; mit rastlosem Fleiße ist er bemüht, neue 
Quellen aufzudecken, die aufgedeckten der Wissenschaft zuzuführen. 
Fast jede seiner Arbeiten stützt sich auf Material, das er zuerst 
ans Licht gezogen, und macht dadurch ein neues Feld der Ge- 
schichte urbar. Ebenso streng ist er im Sichten desselben. Un- 
wesentliches wird unnachsichtlich ausgeschieden, überall sind es 
die treuesten Zeugen der Vergangenheit, die Urkunden, auf welche 
er vorzüglich seine Darstellung baut Damit geht vollkommene 
Beherrschung des Stoffes Hand in Hand. Mit der Nüchternheit 
des Urteils verbindet er die strengste Unparteilichkeit, die gewissen- 
hafteste Wahrheitsliebe. Seine Darstellung ist durchaus nicht von 
poetischem Hauche umflossen; sie ist schlicht und schmucklos 
wie die Wahrheit selbst, manchmal trocken, doch auch gelegentlich 
höheren Schwunges nicht bar, aber sie ist klar und durchsichtig, 
es ist die Sprache des Forschers. 

Außer durch die eigenen Arbeiten erwarb sich Kurz namentlich 
dadurch Verdienste um die Wissenschaft, daß er bemüht war, der 
Geschichtsforschung immer neue Jünger zuzuführen ^), diesen die- 

^) So gewann er Millauer, Maximilian Fischer (s. d.), Muchar für die 
Geschichte, ebenso angelegentlich nahm Mailath »in literarischen Nöten immer 



45__ 

selbe Liebe und Treue für sie, welche ihn selbst beseelte, einzu- 
flößen und zu erhalten. Jedes ernste Streben fand bei ihm die herz- 
lichste Aufnahme, die kräftigste Förderung durch Rat und Tat; 
aber er geizte auch nicht mit der Strenge des Urteils, wenn ein 
Historiker auf Abwege zu kommen drohte. Nicht minder verstand 
er es, anregend einzuwirken und den Arbeiten anderer feste Grenzen 
zu setzen, ihrem Streben ein bestimmtes Ziel zu zeigen. Kurz* 
größte Sorge aber war es, dem Stifte selbst einen literarisch 
tätigen Nachwuchs zu erziehen. Seinen jüngeren Mitbrüdem, 
welche gleiche Neigungen für die Geschichte mit ihm teilten, war 
er ein väterlicher Ratgeber, er nahm den herzlichsten Anteil an 
ihren Fortschritten. Von jenem grämlichen Neide, der in jedem 
selbständigen Auftreten anderer eigene Verdunkelung fürchtet, war 
keine Ader in Kurz. Sein Verdienst ist es, daß im Stifte das Geschichts- 
studium eingebürgert wurde. An zweien seiner Zöglinge, Chmel 
und S t ü 1 z, erlebte er noch die Freude, die Früchte seiner Schulung, 
den wissenschaftlichen Ruf seines Hauses gesichert zu sehen. Mit 
vielen der ausgezeichnetsten Gelehrten stand Kurz in freundschaftlicher 
Verbindung, so mit Hormayr und Hammer-Purgstall, Mailath und 
Primisser, der durch die Widmung seiner Ausgabe des Peter Suchen- 
wirth seiner Hochachtung gegen Kurz ein öffentliches Denkmal setzte, 
mit Dolliner und Ladislaus Pyrker. Mit ganzer Seele hing Kurz an 
seinem Stifte, die Ehre und Wohlfahrt desselben ging ihm über alles. 

Kurz' literarische Arbeiten: 

Beiträge zur Geschichte des Landes Osterreich ob der Enns. 

I. Band: Versuch einer Geschichte des Bauernkrieges in Oberösterreich 
unter der Anführung von Stephan Fadinger und Achatz Willinger. Leipzig 1805, 
F. J. Eurich, VIII und 607 S. 4". Mit 36 urkundlichen Beilagen. 

II. Band : Zwey historische Abhandlungen nebst einem Anhange von Ur- 
kunden. I. Geschichte des Aufruhrs im Hausruckviertel, welchen der König von 
Schweden, Gustav Adolph begünstigte. Mit 20 urkundlichen Beilagen. IL Ge- 
schichte der Unruhen, welche Martin Laimbaur im Jahre 1636 im Machland- 
viertel erregt hat. III. Anhang. Sammlung der vorzüglicheren Urkunden der 
Klöster Lambach und Garsten. Mit zwey Portraits. Linz 1808. Im Verlage der 
akademischen Kunst-, Musik- und Buchhandlung. Mit Feichtinger'schen Schriften. 
XX und 564 S. 4^ 

III. Band: Merkwürdigere Schicksale der Stadt Lorch, der Gränzfestung 
Ennsburg und des alten Klosters St. Florian bis zum Ende des 11. Jahrhunderts. 
Nebst einer Sammlung der vorzüglicheren Urkunden der Klöster Gleink und 
Baumgartenberg. Linz 1808. Cajetan Haslinger. Mit Feichtinger'schen Schriften. 
XXIV und 453 S. 8°. 



seine Zuflucht zum Vater und Nestor der österreichischen Geschichte.« (Mailath 
an Kurz, 24. März 1836.) Millauer ließ Kurz' Briefe heften, in dieser Gestalt 
finden sie sich noch in Hohenfurth. 



46 

IV. Band: Geschichte des Kriegsvolkes, welches K. Rudolph IL im 
Jahre 1610 zu Passau anwerben ließ. Nebst einer Sammlung der vorzüglicheren 
Urkunden der Klöster Waldhausen und Wilhering. 1. Theil. *) Linz 1809, Cajetan 
Haslinger. Gedruckt mit Feichtinger'schen Schriften. XVI und 548 S. 8'. 

Geschichte der Landwehre in Österreich ob der Enns. Linz 1811, Cajetan 
Haslinger. Gedr. mit Feichtinger'schen Schriften. 2 Bde. XII, 242 und V, 
376 S. 8^ 

Österreich unter Kaiser Friedrich dem Vierten. Wien 1812, Anton Doli. 
Gedr. bey den v. Ghelenschen Erben. 2 Bde. 292 und 310 S. 8'. 

Österreich unter den Königen Ottokar und Albrecht I. Linz 1816, C. Has- 
linger. Gedr. bey Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. 2 Bde. XIV, 327 und X, 275 S. 8°. 

Österreich unter K. Friedrich dem Schönen. Linz 1818, Haslinger. Gedr. 
bey Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. XIV und 51 1 S. 8^ 

Österreich unter Herzog Albrecht dem Lahmen. Linz 1819, Haslinger. 
Gedr. bey Wenzel Schlesinger. 379 S. 8^ 

Österreich unter Herzog Rudolph dem Vierten. Linz 1821, Haslinger. 
Gedr. bey Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. 413 S. 8^ 

Österreichs Handel in älteren Zeiten. Linz 1822, Haslinger. Gedr. bey 
Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. XII und 487 S. 8^ 

Österreichs Militärverfassung in älteren Zeiten. Linz 1825, Haslinger. 
Gedr. bey Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. VI und 457 S. 8°. 

Österreich unter Herzog Albrecht dem Dritten. Linz 1827, Haslinger. 
Gedr. bey Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. 2 Bde. 310 und 316 S. 8". 

Österreich unter Herzog Albrecht IV. Nebst einer Übersicht des Zu- 
standes Österreichs während des vierzehnten Jahrhunderts. Linz 1830, Jos. Fink. 
Gedr. bey Jos. Feichtinger's, sei., Witwe. 2 Bde. VIII, 394 und 487 S. 8«. 

Schicksale des Passauischen Kriegsvolkes in Böhmen bis zur Auflösung 
desselben im Jahre 1611. Aus den Abhandlungen der königl. böhm. Gesellschaft 
der Wissenschaften. 2) Prag 1831. Gedr. bei G. Haase Söhne. 123 S. 8\ 

Österreich unter K. Albrecht dem Zweyten. Wien 1835. Verl. bei Kupffer 
und Singer. Gedr. bey Leop. Grund. 2 Bde. VIII, 334 und 389 S. 8^ 

Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegs- 
volkes in Oberösterreich und Böhmen (1610—11.) Von Franz Kurz, regul. Chor- 
herrn von St. Florian. Aus dessen Nachlaß mitgetheilt und mit einer Einleitung 
versehen von Albin Czerny. Linz 1897, Verlag des Vereines Museum Francisco- 
Carolinum. Druck von J. Wimmer. 376 S. 8". (Das Werk erschien zuerst in den 
Jahresberichten des Museums Francisco-Carolinum : 53. J.-B. 1895, 47. L., 
S. 1-117; 54. J.-B. 1896, 48. L., S. 1-119; 55. J.-B. 1897, S. 1-134.) 

Außer diesen selbständigen Werken schrieb Kurz noch 
folgende wertvolle Aufsätze: 

Beyträge zur Geschichte der Reformation in Österreich. Aus dem einst 
Oraf Jörgerischen, nun Weißenwolfischen Archiv in Steyereck. Archiv f. Oeogr., 
Hist., Staats- und Kriegskunst. Herausgegeben v. Hormayr. Wien, gedr. und 
im VerL bey Anton Strauß. 4". Erster Jg. 1810, Nr. 110 und 111, S. 467-472. 



^) Der zweite Teil erschien nicht mehr. 

-) Neuer Folge dritter Band aus den Jahren 1831 und 1832, historischer 
Teil. Prag 1833. In Kommission der Calve'schen Buchhandlung. Gedruckt bei 
Gottlieb Haase Söhne. S'*. 



_J7 

Topographisch-historische Beschreibung aller Städte, Märkte, Schlösser, 
Pfarren und anderer merkwürdigen örter des Landes Österreich ob der Enns. 
Von Ignatz Oielge. Recension. Ebd. Siebent. Jg. 1816, Nr. 69 und 70, S. 281 -285. 

Die Salinen in Österreich ob der Ens. Ebd. Siebent. Jg. 1816, Nr. 147 
und 148, S. 619-623; Nr. 149 und 150, S. 630-633. 

Glossarium zum Werke des heiligen Gregorius : Liber regulae pastoralis. 
Jahrbücher der Literatur. Gedr. und verlegt bey Carl Gerold. 8«. 37. Bd. (Wien 1827), 
Anzeige-Blatt f. Wissenschaft und Kunst. Nro. XXXVIl, S. 1 - 8. Auch Separatabdr. 

Auszug aller fürstlichen Einkhumen unnd geistlichen Lehenschafften. 1438. 
In ChmeFs ^^ Materialien zur öst. Geschichte.» 1. Bd. Wien 1837, S. 94-98. 4". 

Auszüge zur Geschichte des 16. Jahrhunderts. Aus den Handschriften 
des Starhembergischen Archives zu Riedeck. (Veröffentlicht von Stülz). In 
ChraePs > Mittheilungen zur Geschichte und Topographie Österreichs Blätter f. Lit. 
und Kunst, . . .« (Gedr. bei A Straußes sei. Witwe & Sommer. 4".) Viert Jg. 
Wien 1847. Nr. 102, S. 407-408; Nr. 137, S. 543-544; Nr. 144, S. 572; Nr. 150, 
S. 596; Nr. 162, S. 644; Nr. 168, S. 667-668; Nr. 174, S. 691-692; Nr. 179, 
S. 711-712; Nr. 180, S. 714—716; Nr. 187, S. 742-744; Nr. 241, S. 958-960; 
Nr. 242, S. 963—964. 

Kurz war gegen andere mit seinen Mitteilungen überaus frei- 
gebig. Dem geheimen Archiv in Wien machte er diplomatisch 
genaue Abschriften der wichtigsten Urkunden St. Florians zum 
Geschenke und veranstaltete für dasselbe eine Kopierung der be- 
rühmten Pancharta Rudolfs 11. für Wels und der Privilegien von 
Enns und Wels (vgl. Hormayr, Taschenbuch 1836, S. 478). Hormayr 
stellte er den größten Teil des Materials für die historisch-geo- 
graphischen Abhandlungen der Taschenbücher von 1812 und 1813 
bei So fußen auf den von Kurz gelieferten Beiträgen die Ab- 
handlungen: »Kaiser Wenzels Gefangenschaft in Österreich« 
(Taschenbuch 1812, S.81 — 108), »Das Land an der Enns zwischen dem 
8. und 12. Jahrhundert« (Taschenbuch 1813, S. 10— 1Q4) und andere. 
Außerdem lieferte er Hormayr auch Mitteilungen über Tilly, über 
die Entscheidungsschlacht zwischen Ottokar und Rudolf von 
Habsburg, ein Verzeichnis der Urkunden Friedrichs des Streit- 
baren und anderes; zu seiner Geschichte Wiens gab er ihm eine 
nicht unbedeutende urkundliche Beisteuer. Am 14. Jänner 1830 
ersuchte ihn Hormayr um einen Elenchus der Stiftsurkunden von 
Kaisem, den bayrischen Herzögen und Bischöfen von Passau bis 
zur Zeit Rudolf von Habsburg. Hormayr war und blieb überhaupt un- 
erschöpflich Im Fragen, Kurz unermüdlich im Mitteilen. Regen Anteil 
nahm Kurz auch an einem anderen Projekt Hormayrs, der Heraus- 
gabe eines »Corpus diplomaticum Austriacum« oder der »Monu- 
menta Austriaca«, die aber nicht zustande kam. Dem Erzherzog 
Johann, der Kurz bei seinen Arbeiten durch Übersendung von Ur- 
kundenabschriften gar oft aus der Veriegenheit half, lieferte er 
wieder Urkundenabschriften für das Johanneum und unterstützte 



48 

ihn in der Konstatierung alter Inschriften, namentHch jener in 
Klingenberg. Dem Salzoberamte Omunden teilte er Urkunden für 
eine Geschichte der Salinen Oberösterreichs, deren Bearbeitung der 
Bergmeister A. Dicklberger übernommen, mit, wofür ihm ein Dank- 
schreiben (dat. 2Q. Juni 181Q) ausgefertigt wurde. 

Als Darnaut die Herausgabe einer kirchlichen Topographie 
plante, wandte er sich an Kurz um Rat und Beihilfe. Kurz ver- 
sprach, die Revision der Pfarrberichte des ganzen Mühlviertels zu 
übernehmen. Diese nahm er auch an den Dekanaten Peuerbach und 
St. Johann, den Pfarren Vöcklabruck, Regau, Attnang und vielleicht 
noch an anderen vor. Die Bearbeitung der Geschichte seines Stiftes, 
welche er lange im Auge gehabt zu haben scheint, deren schwierigster 
Teil übrigens bereits handschriftlich vollendet war, lehnte er schließ- 
lich ab, und er lieferte für die kirchliche Topographie nur eine 
Anzeige der Quellen, aus denen sie zusammengestellt werden müsse. 
Später verstand er sich sogar dazu, für jene die Urgeschichte des 
Bistumes Linz zu bearbeiten. Die Arbeit kam indes nicht zustande. 
Lebhaftes Interesse nahm Kurz an den »Monumenta Boica« und 
lieferte für dieselben topographische Noten. 

Ein Wunsch, den Kurz lange gehegt, war die Veröffentlichung 
»eines chronologischen Directoriums aller edirten Urkunden« — 
also die Publikation von Regesten zur Geschichte Österreichs — 
»und eines Diplomatoriums Austriae als unentbehrlicher Vorarbeit 
zu einer vollkommenen österreichischen Geschichte«, bei der er gern 
mithelfen wollte, doch er blieb unerfüllt 

Handschrift blieben folgende Arbeiten vonKurz: 

Catalogus Authorum quorum opera a divinae artis inventione ad annum 1500 
typis impressa sunt. Excerptus ex Catalogo majori chronologico a Francisco 
Kurz, juvene Canonico. Mskr. XI, 682 der Stiftsbibl. 36 BI. 2^ 

Catalogus Typographorum ex quorum officina incunabula nostra Typo- 
graphica prodierunt. Ex Catalogo maiori nostro chronologico excerptus a juvene 
Canonico Francisco Kurz. Mskr. XI, 683 der Stiftsbibl. 29 Bl. 2'^. 

Geschichte der merkwürdigeren Schicksale des Stiftes St. Florian von 
dem Jahre der Wiederherstellung desselben durch den Bischof Altmann bis zu 
den Zeiten des Kaisers Maximilian des Ersten. Mit einer Sammlung der vor- 
züglichsten Urkunden des Stiftes St. Florian. 1808. Mskr. XI, 539. A. der Stiftsbibl. 
368 S. 4^ Das Werk ist unediert; die Urkunden sind in verschiedenen Werken 
von Kurz und in der Geschichte St. Florians von Jod. Stülz abgedruckt. Von der 
Hand des letzteren finden sich hie und da Randbemerkungen. Die Schrift ist 
die des Verfassers. 

Geschichte des Kriegsvolkes, welches Rudolf II. im Jahre 1610 zu Passau 
anwerben ließ. Mskr. XI, 539. B. 275 S. 4*^. Ein zweites, bereits zensuriertes 
Exemplar als Mskr. XI, 539. C. in der Stiftsbibl. 594 S. 4\ 

Notizen zur Geographie und Geschichte des Landes Osterreich auf der 
Nordseite der Donau, vorzüglich des Mühlviertels von den ältesten Zeiten bis 



49 

1809. Mskr. XI, 537. F. der Stiftsbibl. 38 S. 4«. Ungedruckt. Eigene Handschrift 
des Chorherrn Franz Kurz. 

Österreichs kirchliche Angelegenheiten in älteren Zeiten. Mskr. XI, 538. A. 
der Stiftsbibl. 266 und 38 S. Sollte bei Kajetan Haslinger (Linz, 1826) im Druck 
erscheinen, was aber unterblieb. Dafür wurde ein großer Teil davon veröffentlicht 
in dem Werke von Kurz: Österreich unter Herzog Albrecht IV. Linz 1830, 
Haslinger; im II. Teile, S. 162 ff., 213 ff. Ein zweites Exemplar als Mskr. XI, 
539 in der Stiftsbibl. 409 S. 4\ 

Darstellung des gesellschaftlichen Zustandes in Österreich während des 
XIII. und XIV. Jahrhunderts. (Ursprünglich sollte nur dargestellt werden »Öster- 
reichs innerer Zustand vom Regierungsantritt Friedrichs des Schönen bis zum 
Tode Herzogs Rudolph des Vierten«.) Mskr. XI, 538 der Stiftsbibl. 178 S. 2\ 
Undatiert, zweifelsohne aber aus dem Jahre 1826. In dieser Form ist die Arbeit 
ungedruckt, wurde aber vielfach vom Verfasser bei seinen historischen Publikationen 
benutzt, besonders in: Österreich unter den Königen Ottokar und Albrecht I. 
(2. Teü) und: Österreich unter Herzog Albrecht IV. (1. Teil S. 241—392; 
2. Teil S. 5 ff.) 

Bescheidbuch, Kirchen- und Schulsachen in Oberösterreich betreffend, 
1578—1690. Mskr. XI, 594 der Stiftsbibl. 

Außerdem verfaßte Kurz für die einzelnen Stiftspfarren Register der auf 
sie bezüglichen Urkunden und Akten des Archivs, stellte die literarischen 
Leistungen der Stiftsmitglieder zusammen und schrieb eine kurze Geschichte von 
Vöcklabruck, deren Konzept sich im Stiftsarchiv befindet. 

Karl Eduard Klein % 

Klein, geboren zu Wien am 1. November 1773, empfing am 
13. Oktober 1793 in St Florian das Ordenskleid, legte am L Jänner 
1798 die feierliciien Gelübde ab und feierte am 21. Jänner 1798 
seine Primiz. Er wurde noch in demselben Jahre Kooperator in 
Ebelsberg, 1801 an der Stiftspfarre, 1808 Bibh'othekar und bekleidete 
dieses Amt bis zu seinem Tode am 7. Mai 1837. Er war auch 
Vizedirektor des k. k. Gymnasiums in Linz. 

Klein, »einer der gelehrtesten Bibliographen« 2), dessen aus- 
gebreitete Kenntnisse die Wertschätzung von geachteten Ge- 
lehrten wie von Hormayr, Böhmer, Pertz und anderen fanden, besaß 
eine unversiegbare Begeisterung für die Schönheiten der klassischen 
Literatur. Er gehörte zu jenen Naturen, deren einziger Beruf es zu 
sein scheint, zu lesen und Lesenswertes zu sammeln. Die sinnlich 
blendendsten Seiten des Lebens scheinen ihnen nicht so reizend 
wie die Seiten ihrer Bücher. Nicht nur seine Zeit, sondern auch 
sein väterliches Vermögen — er stammte von wohlhabenden Eltern 
— opferte er der Bücherliebhaberei. Er gehört zu den großen 

Siehe Czemy, Die Bibliotliek des Stiftes St. Florian, S. 126-127; 
Mühlbacher, Die literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian, S. 109-110. 
') Primisser, Reisenachrichten 30. 

Cernik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. ^ 



50 

Donatoren der Bibliothek von St Florian. Die seltensten undniedlichsten 
Drucke wie die größten und schönsten der Engländer Baskerville, 
Foulis,Brindley, der Franzosen Barbou, Renouard, Didot, der Holländer 
Wetstein, Janson, Elzevir, der Wiener Schrämbl und Degen, Bodonis 
aus Parma und vieler anderer, mehrere hundert Bände an der Zahl, 
wurden in tadellosen Einbänden in seiner Privatsammlung auf- 
gestellt und erhalten ihn jetzt noch in der Stiftsbibliothek fortwäh- 
rend in gefeiertem Andenken. Wie gut Klein die besten Ausgaben 
der Produkte des menschlichen Geistes kannte, beweisen die von 
ihm geschriebenen Kataloge: 

Catalogus SS. Patrum, Historiae Literariae, Historiae naturis et Incunabu- 
lorum in Bibliotheca San-Floriana asservatorum. In aiphabet. Ordnung mit 
literarhist. Zusätzen. Mskr. XI, 673. 4 Bde. zu 70, 112, 31 und 103 81. in 2^ 

Memorandenbuch. Fuhrt meist seltene Bücher der Bibliothek des Stiftes 
St. Florian in alphabet.Ordnungan und bringt wertvolle literarhist. Nachweise. Mskr. 
XI, 674. 2^ Enthält neben den 110 numerierten ebensoviele eingeschaltete Blätter. 

Catalog der modernen lateinischen schönen Literatur. Reich mit literarhist. 
Notizen versehen. Mskr. XI, 675. 138 BI. 2". »Kleines Cataloge«, heißt es in 
einer Biographie % »sind die Frucht einer erstaunenswerthen Belesenheit und 
eines eisernen Fleißes, einzig in ihrer Art und ein wahrer Reichthum und Schatz 
von Gelehrsamkeit.' 

Der Klein anvertraute Schatz wurde mit Argusaugen bewacht, 
aber nicht bloß bewacht, er wurde auch verwertet Bis an den Abend 
seines Lebens las Klein mit den begabteren Klerikern ausgewähhe 
lateinische und griechische Schriftsteller, suchte durch kleine Bücher- 
spenden ihre Liebe zur Lektüre anzufeuern und ließ in ihnen eine 
unvergängliche Erinnerung an seinen belehrenden, anregenden Um- 
gang und an seinen edlen, liebenswürdigen Charakter zurück. 

Josef Frener. 

Josef Frener wurde zu Linz am 18. Februar 1775 geboren, 
trat am 13. Oktober 17Q3 in das Stift St Florian ein, legte am 
11. April 17QQ die feieriichen Gelübde ab und las am 16. Sep- 
tember 17Q8 seine erste heilige Messe. Noch in demselben Jahre 
wurde er Kooperator in Regau, 1800 in Vöcklabruck, 1805 Pfarr- 
vikar in Regau. Er starb schon am 21. November 180Q. 

Frener versuchte sich vorzugsweise auf dem Gebiete der Poesie. 
Wir haben von ihm nebst der bibliographischen Arbeit: 

Catalogus locorum, ex quorum officinis incunabula nostra typographica 
prodierunt. Descriptus a juvene Canonico Josepho Frener. Anno primo ingressus 
sui in Canoniam nostram. 1794. Mskr. XI, 681 der Stiftsbibliothek in St. Florian. 



*) Österr. Nationalenzyklopädie, Suppl. 6, 513. Vgl. Wurzbach, 12, 59, 
Nr. 11. Erwähnenswert ist auch Kleins »Blumenlese aus deutschen Dichternc. 
Mskr. XI, 541. F. 87 Bl. 4^ 



51 

40 Bl. 2^ und einer Anrede an die Landwehre bei dem Eidschwurc zur Fahne. 
Gehalten den 19. März 1809 zu Regau. Mskr. im Stiftsarchiv. 4 S. 4^ 

folgende, größtenteils nichtveröff entlichte Dichtungen: 

Lied um Gedeihen der Feldfrüchte. (Nach der Arie des Salzburger Meß- 
gesanges: Hier liegt vor deiner Majestät und so fort.) 8 S. 8\ 

Danklied für die gesegnete Erndte. (Nach der Arie des Salzburger Meß- 
gesanges: Nimm an, o Herr! die Gaben und so fort.) 7 S. 4** (auch 8**). 

Gebet um den göttlichen Segen für die Feldfrüchte. (In der Linzer Diözese 
im Gebrauche.) 2 S. 12'. 

Versuche in dem Gebiethe der Dichtkunst. Mskr. im Archiv des Stiftes 
St. Florian. 171 S. 8'. 

Darin : Die edle That *) — Das Bewustseyn des Edlen — Lob der schwarzen 
Farbe — Preis des Landlebens — Die Schutzpocken — Epitaphium uxoris in 
virum suum — Der Galvanismus — Das Gewissen, ein Geschenk der Gottheit 

— Gedanken auf einem hohen Berge — An den December — Grabschrift eines 
Müssiggängers — Die beiden Arme des Staates — Das Daseyn Gottes — Nur 
Zeit und Fleiß führen zu den Wissenschaften — Der Geitz — Auf einen Spieler 

— De mortuis nil nisi bonum — Der Tag der Befreyung — Die Wohllust — 
Die vier Jahreszeiten — An die Erde — Die Dichtkunst — Die Geisterstunde 

— Die Versammlung auf dem Bloxberge — etc. 

Gedichte von J. F. Mskr. im Stiftsarchiv. 4 Hefte zu 83, 20, 16 und 24 S. 4".'') 
Darin: An einen Bach im Winter — Das junge Herrchen — An den 
Winter — An die Sonne — Die Spinne — Ermunterung zur Freude — Die 
Freundschaft — Die Nachtigall — Sinngedichte — Witziger Einfall — Pfründen- 
Erwerb — Auf ein geistloses Sinngedicht — Varietas delectat — Erinnerung 
an mein Knabenalter -— Zum neuen Jahr 1799 — Wunsch einer noch jung ver- 
storbenen Gattin an ihren Gemahl — Der Einfall der Franken — Gute Aus- 
rede — etc. 

Versuche in religiösen Liedern. Mskr. im Stiftsarchiv. 27 S. 4\ (Kommu- 
nionlied für katholische Kinder. Vor der Kommunion. Nach der Arie: Großer 
Gott, wir loben dich etc. — Adventlied. I. Nach der Arie : Maria sey gegrüßet etc. ; 
Adventlied. II. Nach der Arie: O Herr! ich bin nicht würdig etc. — Weihnachts- 
lied. I. Nach der Arie: Dieß ist der Tag von Gott gemacht etc.; Weihnachts- 
lied. II. Nach der Arie: Nimm an, o Herr! die Gaben etc. — Osterlied. Nach 
der bekannten Arie an Festtagen der seligsten Jungfrau Maria: Wunderschön, 
Prächtige etc. *) — Lied am neuen Jahres-Feste. Nach der Arie des Fronleichnams- 
liedes: Deinen Heiland, deinen Lehrer etc.) 

Lyrische Gedichte von J. F. Mskr. im Stiftsarchiv. 15 S. 4^ (Antwort der 
Doris an Dämon — An die Liebe — An eine Geschminkte*) — Die offene 
Schuld — Nos Troji fuimus — etc.) 

Lied bei einer Seelenmesse. Mskr. XI, 541. B. 4 S. 4^ in der Stiftsbibliothek. *) 
An das Nichts. Gedicht. Mskr. im Stiftsarchiv. 2 S. 4\ 



') Auch Mskr. XI, 541. B. der Stiftsbibl. 3 S. 4". 

*) Enthalten auch einige der obengenannten Gedichte. 

•) Ein zweites Osterlied, obigem fast gleich, nur etwas länger, ebd. 3 S. S'*. 
Auch Mskr. XI, 541. B. 4 S. 8". 

*) Nach Owen. 

^) Dasselbe Mskr. XI, 541. B. enthält auch ein Gedicht über einen Dichter 
V. Frener, 2 S. 8". 

4* 



52 

Freund ! Gedicht. Mskr. im Stiftsarchiv. 4 S. 4". 

Empfindungen und Wünsche des Dankbahren v. J. F. Gedicht Mskr. im 
Stiftsarchiv. 2 S. 2". 

Elegie auf den Tod meines Freundes Wanderer. Mskr. im Stiftsarchiv. 
7 S. 4^ 

Werthester Herr Klein! Gedicht. Mskr. im Stiftsarchiv. Linz 1797. 2 S. 4^ 

Neun verschiedene, vierzeilige Inschriften auf Elterngräber. Mskr. im 
Stiftsarchiv. 2 S. 4". 

Michael Arneth.O 

Michael Arneth wurde am Q. Jänner 1777 zu Leopold- 
schlag (im Mühlviertel, Oberösterreich) schlichten, wahrhaft christ- 
lichen Eltern geboren. Da er hervorragende Geistesgaben besaß, 
faßten seine Eltern den Entschluß, ihn den Gymnasialstudien zu 
weihen, die er teils zu Linz, teils (und zwar die Humaniora sowie 
die Philosophie) zu Wien absolvierte. Er wollte sich anfangs dem 
Weltpriesterstande widmen, trat aber schon nach Veriauf kaum 
eines Jahres in das Stift St. Florian ein; am 2L September 1794 
empfing er das Ordenskleid. Nachdem er das Noviziat beendet 
und am 2L September 17Q5 die feieriiche Profeß abgelegt hatte, 
trat er das Studium der Theologie an, das er drei Jahre hin- 
durch an der k. k. Universität zu Wien betrieb und dann am 
k. k. Lyzeum in Linz mit Auszeichnung beschloß. Früher schon 
zeichnete er sich durch Klarheit seines Verstandes und durch 
Schärfe seines Urteils aus, die mit eisernem Fleiße verbunden 
waren. Der berühmte Theologieprofessor der Wiener Universität 
Johann Jahn zählte ihn zu seinen talentvollsten und eifrigsten 
Schülern. Ganz besonders fühlte sich Arneth zu dem Studium der 
Hl. Schrift hingezogen ; er unterwarf sich daher im Auftrage seines 
gelehrten Propstes Michael Ziegler den strengen Prüfungen aus 
den Fächern des Bibelstudiums, die er mit Applaus bestand. Mit 
großer Liebe gab er sich auch, den philosophischen Studien hin; 
eifrig las er die Schriften Friedr. Heinr. Jakobis und des tiefsinnigen 
»Magus des Nordens«, welche mit Franz Salignac de Fenelon bis 
zu seinem Tode seine Lieblingsschriftsteller verblieben : er kannte 
und verstand sie auch wie kein zweiter. 

Am 10. September 1797 brachte Arneth das erste heilige 
Meßopfer dar. Er war dann vom 25. April 17Q8 an Kooperator an 

*) Vergl. Felder, Gelehrten-Lexikon I, 8; Österr. Nationalenzyklopädie I, 
123; Nekrolog in der > Wiener Zeitung« 1854, Nr. 121 (von seinem Bruder 
Josef Arneth), auch als Separatabzug erschienen (8 S.) ; Nekrolog in der »Linzer 
Zeitung« 1854, Nr. 79 (von K. Ritter), als Separatabdruck 10 S.; Nekrolog in 
dem V Österr. Bürgerblatt ^ 1854, Nr. 51. 



53 

der Stiftspfarre und wurde am 8. Dezember 1800 zunächst zum 
provisorischen und am 2. Jänner 1801 zum öffenthchen und ordent* 
h'chen Professor des Bibelstudiums des Alten und Neuen Testaments 
für das k. k. Lyzeum in Linz ernannt. Dieses Amt bekleidete 
Michael Ameth mit gewohnter Treue und Gewissenhaftigkeit. 
Durch seine Vorträge, voll Gründlichkeit und Klarheit, sowie durch 
seine freundliche und humane Behandlung erwarb er sich in 
kürzester Zeit die Liebe und Verehrung seiner Schüler. Nicht minder 
segensreich wirkte er während der Zeit seines Lehramtes durch 
seine einfachen, aber ruhig und schön vorgetragenen Kanzelreden 
auf die akademische Jugend ein. Schon im Jahre 1806 erhielt er 
unter diesen Umständen den Ruf als Professor des Bibelstudiums V. F. 
an die k. k. Universität nach Wien, der bescheidene Mann lehnte 
jedoch diese Anerkennung seiner Tätigkeit ab. Als im Jahre 1808 
das Bibelstudium auf höheren Befehl unter zwei Lehrer verteilt 
wurde, entschied er sich für das Lehramt der Hl. Schrift des Neuen 
Testaments, den Alten Bund übernahm der Chorherr von St. Florian 
Franz X. D a n z w o h 1 (s. d.). Zu Ende des Schuljahres 1814 (1. Oktober) 
kehrte Ameth in das Stift St. Florian zurück, woselbst ihm am 
1. November Propst Ziegler das Amt eines Kanzleidirektors über- 
trug, das er bis zum Juni 1823 versah. Kurz vor seinem Rücktritte 
vom Lehramte war er wegen seiner Verdienste zum Konsistorial- 
rat ernannt (14. September) und mit der großen goldenen Verdienst- 
medaille samt Kette dekoriert worden (22. September). Das Jahr 1815 
brachte Ameths Ernennung zum Direktor des k. k. Gymnasiums 
in Linz; drei Jahre später wurde er einstimmig zum Stiftsdechant 
erwählt und nach dem Tode des hochverdienten Propstes Michael l. 
Ziegler (f 5. Mai 1823) erhoben ihn seine Mitbrüder auf den 
Prälatenstuhl (10. September 1823). Im November (am 27.) des- 
selben Jahres bestimmte Kaiser Franz L den würdigen Nachfolger 
Zieglers zum Generaldirektor der oberösterreichischen Gymnasien, 
welches mühevolle Amt Propst Michael IL bis zum Jahre 1848 be- 
kleidete. Das hohe verordnete ständische Kollegium in Linz ehrte 
seine Verdienste, indem es ihn im Jahre 1831 zum Ausschuß und 
1834 zum Verordneten wählte. In dieser Stellung, in der er bis 1841 
verblieb, leistete er durch seine tiefe Kenntnis der Verfassung und 
der Verhältnisse Österreichs viel Ttreffliches. 

Michael Arneth führte die Regierung des Stiftes durch volle 
30 Jahre. St Florian darf ihn mit Recht seinen bedeutendsten Pröpsten 
beizählen. Echt geistlichen Sinn und reges wissenschaftliches Streben 
unter seinen Klerikern zu wecken und zu nähren, ihnen womöglich 
Gelegenheit zu höherer Ausbildung darzubieten, war das unablässige 



54 

Streben des edlen Mannes. Die Stiftsbibliothek iiatte in ihm 
einen ihrer größten Wohltäter und auch die übrigen Sammlungen 
des Hauses, besonders die Münzensammlung, verdanken ihm un- 
gemein viel. Lange lag ihm die Wiedererrichtungi der theologischen 
Hauslehranstalt, die seit 1783 nicht mehr bestand, am Herzen, doch 
erst im Jahre 1846 erfüllte sich dieser sein sehnlicher Wunsch. Die 
Finanzen des Klosters wurden unter seiner Regierung geordnet und 
gehoben, so daß es imstande war, 1836 die Herrschaft Pulgarn im 
Mühlviertel durch Kauf zu erwerben. Propst Arneth bereicherte auch 
die Kirche mit neuen Paramenten und restaurierte das Innere und 
Äußere derselben sowie den ^größten Teil des Stiftsgebäudes in 
den Jahren 1837, 1838 und 1843—50 auf das geschmackvollste. 
Wie bei Kaiser Franz I. so fand auch bei Ferdinand I. das Wirken 
des tatkräftigen Prälaten gerechte Würdigung. Kaiser Ferdinand 
zierte ihn im Mai des Jahres 1843 mit dem Ritterkreuz des Leopold- 
ordens. Die letzten Jahre seines Lebens verlebte der edle Greis 
in stiller Zurückgezogenheit, doch nicht untätig. Er starb am 
24. März 1854. 

Arneths literarische Arbeiten: 

Rede bei Gelegenheit der Betstunden wegen des glücklichen Fortganges 
unserer Waffen. Gehalten am dritten Sonntage nach Pfingsten in der Stifts- und 
Pfarrkirche zu St. Florian. Linz 1799, gedr. bei Jos. Feichtinger. 14 S. 8®. 

Akademische Rede über die Verbindung der Philosophie mit der Theologie. 
Zur Feyer der Wiedereröffnung der Studien am k. k. Lyceum zu Linz 1802. 
Linz, gedr. mit Feichtinger'schen Schriften. 29 S. 8".^ 

Über die Bekanntschaft Marzions mit unserem Canon des neuen Bundes 
und insbesondere über das Evangelium desselben. Linz 1809, Cajetan Haslinger. 
44 S. 4**. (Das Mskr. mit Zusätzen und Bemerkungen in der Stiftsbibliothek XI, 
543 A. 23 Bl. 4\) 

Die Unterschiede zwischen der bloß rationellen und der katholischen 
Schriftauslegung. In Briefen an einen älteren gelehrten Freund [näml. Frein- 
daller, siehe S.32 ff.] auseinandergesetzt. Nebst zwey Zugaben verwandten Inhaltes. 
Linz 1816, Haslinger. XVI und 182 S. kl.-8^ (Das Mskr. mit Zusätzen und Be- 
merkungen in der Stiftsbibliothek XI, 543. B. 106 S. kl.-8-.) 

Worte an den Herrn Johann und die Frau Magdalena Arneth zur Feyer 
ihrer Jubelhochzeit am 6. Juny 1820 in ihrer Pfarrkirche zu Leopoldschlag ge- 
sprochen von ihrem Sohne Mich Arneth, Canonicus regularis und Stiftsdechant 
zu St. Florian. Linz 1820, gedr. bey J. C. Quandt, Kastner's seel. Eidam. 15 S. 8'. 

Auszüge aus den Werken hervorragender Gelehrten. Mskr. 16 Bde. Stifts- 
bibliothek zu St. Florian XI, 543. '*) Vielfach von Arneth eigenhändig geschrieben 
und mit Noten von ihm versehen. So: 



*) Diese Rede ist mit Zusätzen und Erläuterungen nochmals abgedruckt 
in der unten an vierter Stelle angegebenen Schrift von S. 155—182. 

*) Siehe Czerny, Die Handschriften der Stifts-Bibliothek St. Florian. 
Linz 1871, pag. 184. 



55^ 

Friedrich Heinrich Jakobi: Über das menschliche Begehrungs- und Er- 
kenntnis-Vermögen. Nebst Vorwort über seine Philosophie, zugleich Religion. 
1 B. 355 S. 8 . 

F. H. Jakobi: Menschliche Erkenntnis und Sprache. 1 B. 339 S, 8°. 

F. H. Jakobi: Über Religion. 3 Bde., 308, 183, 326 S. 8«. 

F. H. Jakobi: Von dem Wahren und der Wahrheit, von Wissenschaft und 
Meinung. 1 B. 359 S. 8<>. 

F. H. Jakobi: Theoretische Philosophie. 1 B. 293 S. S\ 

Über Geistesbildung durch Classiker. (Dem Bibliothekar von St. Florian 
Klein gewidmet.) 3 Bde. 284, 232 und 306 S. 8^ 

Soll man das Lesen der griechischen und lateinischen Classiker bloß um 
ihrer Sprache und schönen Darstellung willen oder auch wegen ihres Inhaltes 
an Schönem, Gutem und Wahrem mit der Jugend treiben ? Gymnasialstudien 
Im Sinne des Erasmus oder der Jesuiten ? Zur Aufklärung und Unterstützung 
eines neuen Gymnasiallehrplanes in Österreich. (Zwei Abteilungen, welche die 
besonderen Titel führen: »Der Gymnasiallehrplan der Jesuiten will Griechisch 
und Lateinisch bloß wegen der Sprache und schönen Darstellung als Zweck 
an sich, nicht als Mittel für classische Studien und höhere Geistesbildung« und 
Der Gymnasiallehrplan der Jesuiten ist mit Unrecht so beschränkt und mangel- 
haft, wie er es wegen des Inhalts der Classiker ist«.) 1845, 1. B. XVIII und 
423 S. 8°. Dazu fünf Bändchen Anhang: 

Anhang I: Einseitig betrieben, auch übertrieben und mißbraucht wurde 
das klassische Studium frühzeitig nach seinem Erwachen. 82 S. 

Anhang II: Über den Einfluß der dassischen Studien auf die sittlich- 
religiöse Gesinnung nebst einigen Bemerkungen über Vereinfachung des Gymnasial- 
unterrichtes. Cassel 1843, Druck und Verlag von H. Hotop. 43 S. 

Anhang III : Aus den Analekten des Grafen Vinzenz Piccolomini : Über 
Erziehung und Unterricht im Pensionat der Jesuiten zu Freiburg in der Schweiz. 
Einiges über Erziehung und Unterricht in den Schulen Englands. Noch etwas 
aus Stolberg über Classiker und Christenthum. Aus Thiersch. Über gelehrte 
Schulen. Über Schulunterricht und Schulerziehung zur Religion und über Schul- 
zucht. 154 S. 

Anhang IV: 1. Aus den Verhandlungen der 9. Versammlung deutscher 
Philologen zu Jena 1846. Erschienen in Jena 1847. 2. Die Erziehung des Ge- 
wissens. Aus »Der Katholik* 1846, Heft Nr. 149. 42 S. 

Anhang V: Hirscher über lebendige und wirksame Pflege des positiven 
Christentums. 80 S. 

Zwei Abhandlungen: die eine über Gymnasialstudien in Österreich, die 
andere über wahre menschliche Schriftauslegung. Als Beitrag zur Lösung der 
Unterrichtsfrage. Herausgegeben von Jos. Calas. Arneth, dem Bruder Michael 
Arneths. Linz 1849, Vinzenz Fink. 8^ — Vorerinnerung XI S. Erste Abhandlung: 
Bemerkungen über die Mängel der österreichichen Gymnasialeinrichtung und 
Vorschläge zur Besserung derselben. *) Mit einer Rechtfertigungsbeilage. IX und 
147 S. Zweite Abhandlung: Die allgemeinen Grundsätze der wahren mensch- 
lichen Auslegung. Kurz dargestellt und nur zum Behufe der Sachauslegung, 
vorzüglich des Neuen Bundes, näher erörtert. Mit einem Anhange von Er- 
läuterungen und Beispielen. XV und 234 S. 



') Mskr. XI, 542 in der Stiftsbibliothek zu St. Florian. 1838. 36 S. in 4". 



56 

Zwei Abhandlungen usw. . . . zur Lösung der Unterrichtsfrage^ mit Rück- 
sicht auf die Bedürfnisse der Zeit. Herausgegeben usw. . . . Zweite verbesserte 
und vermehrte Auflage. ^) Linz 1853, gedr. bei Joh. Huemers Witwe. 8^ — Vor- 
erinnerung XIV S. Erste Abhandlung: Bemerkungen usw. . . . Mit einer Recht- 
fertigungsbeilage für das fortdauernde Studium der Klassiker als Hauptaufgabe 
des Gymnasiums. IX und 216 S. Zweite Abhandlung : Die allgemeinen Grund- 
sätze usw. . . . XV und 304 S. 

Die allgemeinen Grundsätze der wahren menschlichen Auslegung. Zwei 
Manuskripte in der Florianer Stiftsbibliothek, von denen das eine (XI, 82. A. 
zur 2. Auflage 1853 mit zahlreichen Noten) 164 Seiten in 4^ zählt, das andere 
(XI, 82. B. mit Beilagen, welche in die gedruckten Ausgaben vom Jahre 184Q 
und 1853 nur zum kleinsten Teil übergegangen sind), 3 Bände in 4". zu 532, 
372 und 290 Seiten umfaßt. 

Eigenhändige Zusätze und Bemerkungen zu dem Werke des Erzbischofs 
Clemens Aug. Freiherrn Droste zu Vischering von Cöln *Über den Frieden 
unter der Kirche und den Staaten« (Münster 1843, Theissing). Mskr. in der 
Stiftsbibliothek XI, 543. C. 153 Blätter in S\ wovon manche leer sind. 

Schließlich sei noch erwähnt, daß Arneth Mitarbeiter an Freindallers 
»Theolog.-prakt. Monatsschrift^ war. 

Josef Schmidbergen^) 

Schmidberger wurde in Urfahrbei Linz am 4. November 1773 
geboren. Nachdem er die Gymnasial- und philosophischen Studien 
zu Linz mit Auszeichnung vollendet hatte, ging er nach Wien, um 
Medizin zu studieren. Hier wurde er durch die beiden Jacquin, 
Vater und Sohn, in das Gebiet der Naturwissenschaften eingeführt, 
denen er für immer treu Wieb. Ein Nervenfieber unterbrach seine 
begonnene Laufbahn und führte ihn zu dem Entschlüsse, im Stifte 
St. Florian Aufnahme zu suchen. Nach erfolgter Bewilligung wurde 
Schmidberger am 18. September 1796 eingekleidet. Im Noviziat 
trieb er fleißig Botanik. Dann studierte er in Linz Theologie unter 
Freindaller und Geishüttner, deren er sich stets mit besonderer 
Liebe erinnerte. Am IQ. Oktober 1798 legte er die feieriichen Ge- 
lübde ab und las am 14. September 1800 seine erste heilige 
Messe. Propst Michael Ziegler schickte ihn dann als Kooperator 
nach Ansfeiden, wo er bis 1810 mit Lust und Eifer seinen seel- 
sorglichen Pflichten oblag. 

Während der drei feindlichen Einfälle von Seiten der Franzosen 
in den Jahren 1800, 1805 und 1809 zeichnete sich Schmidberger 

•) Mskr. XI, 543 D. in der Stiftsbibliothek St. Florian. In derselben Biblio- 
thek (IV, 1232. A.) befindet sich ein Exemplar der zweiten Auflage »mit Nach- 
besserungen letzter Hand*. 

"") Siehe ^Nekrolog Sr. Hochwürden Herrn Joseph Schmidberger, reg. 
Chorherrn zu St. Florian von J. Stülz in der Zeitschrift des Museums Francisco- 
Carolinum in Linz Jahrg. 1844, Nr. 26, S. 103- 105. 



57 

durch Mut und Entschlossenheit aus; er rettete, was zu retten 
war, und erwarb sich durch seine stets heitere Laune vielfältig 
das Wohlwollen der feindlichen Oäste, die stets den großen 
Pfarrhof füllten. Gegen das Ende des Jahres 1810 wurde Schmid- 
berger in das Stift zurückberufen, um das Küchenmeisteramt zu 
übernehmen. Schon in Ansfelden hatte sich der stets tätige 
Priester in seinen Erholungsstunden im Garten des Pfarrhofes 
mit Pflege der Obstbäume beschäftigt und dabei mancherlei Er- 
fahrungen gesammelt Als dann (1817) seiner Obsorge die Gärten 
des Stiftes anvertraut wurden, sah er sich um so mehr bestimmt, 
das Studium der Pomologie, und zwar sowohl das theoretische als 
auch das praktische, zu seiner Lebensaufgabe zu machen. Zwar 
fand er schon eine Baumschule vor, allein es fehlte in derselben 
wie an Ordnung so auch an der natur- und kunstgemäßen Er- 
ziehung der Bäume. Schmidberger hob die Anstalt in kurzer Zeit 
so sehr, daß sie sich fortan eines höchst ehrenvollen Rufes selbst 
über Österreichs Grenzen hinaus erfreute. Viele tausend veredelte 
Obstbäume wurden von dieser Zeit an aus der Baumschule zu 
St Florian über Österreich-Ungarn und Deutschland verbreitet Un- 
entgeltlich versandte er alljährlich viele tausend Pfropfreiser nach 
allen Seiten hin. Er bemühte sich nicht bloß, die edelsten Obst- 
arten öfters sogar mit bedeutenden Geldopfern in seine Baum- 
schule zu überpflanzen, sondern er war auch bestrebt, neue Arten 
zu erzielen. Manche ^ehr schmackhafte und edle neue Fruchtarten, 
insbesondere Äpfel- und Pfirsichsorten, verdanken ihr Bestehen 
Schmidbergers Bemühung. 

Schmidberger beschränkte sich nicht bloß auf praktische 
Pomologie, er studierte auch die Physiologie der Pflanzen, er war 
zugleich ein unermüdlicher Beobachter und suchte die Natur seiner 
Pfleglinge und die Gesetze ihres Wachstums und Gedeihens zu 
erforschen, um nach ihnen seine Behandlung einzurichten. 

Neben seinen pomologischen Studien und Versuchen befaßte 
sich Schmidberger mit besonderer Yoriiebe mit der Entomologie: 
er legte eine Insektensammlung an und beobachtete eifrig das 
Leben und Treiben dieser Tierchen, besonders derjenigen unter 
ihnen, welche er als gefährliche Feinde der Bäume erkannt hatte, 
um dadurch in den Stand gesetzt zu werden, ihrem verderblichen 
Einflüsse zu begegnen, was ihm auch vortrefflich gelang. 

Als warmer Freund jedes wissenschaftlichen Strebens war er 
dem Museum Frahcisco-Carolinum in Linz äußerst zugetan. Er 
förderte das Gedeihen dieser Anstalt mit Wort und Tat Selten 
unterließ er es, an den Ausschußsitzungen teilzunehmen, bei den 



58 

Generalversammlungen hielt er gewöhnlich Vorträge über irgend- 
einen Gegenstand seines Faches; eifrigst war er bemüht, dem In- 
stitut neue Mitglieder zuzuführen. 

Der so rastlos tätige Chorherr fand während seines Lebens 
vielfache Anerkennung seines eifrigen und erfolgreichen Strebens. 
1821 wurde er korrespondierendes Mitglied der k. k. Landwirtschafts- 
gesellschaft in Steiermark, 1822 der k. k. Mährisch-schlesischen Ge- 
sellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landes- 
kunde, 1824 wirkliches Mitglied der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft 
in Wien, 1826 Ehrenmitglied des Vereines zur Beförderung des 
Gartenbaues in den königlich preußischen Staaten, 1828 korre- 
spondierendes Mitglied der k. k. und ständischen Ackerbaugesell- 
schaft in Kärnten, 1830 Ehrenmitglied der Praktischen Gartenbau- 
gesellschaft in Frauendorf und Mitglied der Societas Naturae Scruta- 
torum Heivetorum, 1834 ordentliches Mitglied des Pomologischen 
Vereines in Brunn und Ehrenmitglied der Altenburger pomologischen 
Gesellschaft, 1835 korrespondierendes Mitglied der Schlesischen Ge- 
sellschaft für vaterländische Kultur zu Breslau, 1836 Ehrenmitglied 
des Vereines zur Beförderung des Obstbaues in der Oberlausitz, 
1839 korrespondierendes Mitglied der k. k. Gartenbaugesellschaft in 
Wien und 1840 der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft für Tirol und 
Vorarlberg. Die Landwirtschaftsgesellschaft in Wien verlieh ihm 
die Ehrenmedaille in Silber in Anerkennung »des ausgezeichneten 
Verdienstes um die Obstkultur überhaupt und die hierauf zunächst 
sich beziehende Entomologie«. In der Entomologie und Pomologie 
wurde sein Name verewigt, indem Kollar eine Fliege, Siegel einen 
Apfel nach ihm benannte. 

Schmidberger starb am 10. August 1844 nach einem langen 
Leiden, das er mit großer Gelassenheit ertragen hatte. 

Er schrieb: 

Schicksale des Pfarrhofs und der Pfarre Ansfelden bey dem Einfall der 
Franzosen, und während ihres Aufenthalts in Österreich 1800. Einfall der 
Franzosen im Jahre 1805. Einfall der Franzosen im Jahre 1809. Mskr. cum XI, 
54L E. in der Stiftsbibl. 28 S. 4\ 

Kurzer praktischer Unterricht von der Erziehung der Obstbäume in 
Gartentöpfen, oder der sogenannten Obstorangerie-Bäumchen. Linz 1820, bei 
Cajetan Haslinger.. Gedr. bei Jos. Feichtinger's sei. Witwe. 78 S. S\ Neue, ganz 
umgearbeitete Auflage 1828. 111 S. 8°. 

Leichtfaßlicher Unterricht von der Erziehung der Zwergbäume. Mit einem 
Anhange von der Naturgeschichte des Zweigabstechers, des grünen Spanners 
und des Apfel-Rüsselkäfers. Für Gärtner und Gartenfreunde. Linz 1821, bei C. 
Haslinger. Gedr. bei Jos, Feichtinger's, sei., Witwe. 196 S. 8". 

Leichtfaßlicher Unterricht von der Erziehung der Obstbäume, gegeben, 
in einer kritischen Darstellung des gegenwärttgen Zustandes der Obstbaum- 



59 

zucht in Österreich ob der Enns. Mit einem Anhange von der Naturgeschichte 
einiger den Obstbäumen schädlichen Insekten. Linz 1824, bei C. Haslinger. 
Gedr. bei Jos. Feichtingcr's sei. Witwe. 269 S. 8^ 

Beiträge zur Obstbaumzucht und zur Naturgeschichte der den Obstbäumen 
schädlichen Insekten. Linz, bei C Haslinger. Oedr. bei Jos^ Feichtinger's, sei., 
Witwe. 1. Heft 1827, 195 S.; Z Heft 1830, 271 S.; 3. Heft 1833, 243 S.; 4. Heft 
1836, 297 S. 8". 

Leichtfaßlicher Unterricht über Erziehung und Pflege der Obstbäume. 
Mit zwei Steintafeln. Herausgegeben vom k. k. Museumsvereine in Österreich 
ob derJEnns und Salzburg. Linz 1837, im Verl. des Vereines. Gedr. bei Joh. 
Huemer. 127 S. 8^ 

Naturgeschichte der schädlichen Insekten in Beziehung auf Landwirtschaft 
und Forstkultur. Auf Veranlassung der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft von 
mehreren ihrer Mitglieder bearbeitet, und herausgegeben von Vincenz Kollar. 
Wien 1837. Auf Kosten der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft. Gedr. bey Ferdinand 
Ullrich. VIII und 421 S. 8". Wurde auch ins Englische übersetzt. Darin von 
Schmidberger: der Rebenstecher, S. 170—173; der Baumweißling, der Goldafter, 
S. 192—207; der Großkopf, S. 209—211; die dunkelbraune Eule, der grüne 
Spanner, der Bimspanner, der Lindenspanner, die Obstmotte, der Apfelwickler, 
die röthliche Pflaumenraupe, die rothe Knospenraupe, der Pflaumenbohrer, der 
purpurfarbige Rüsselkäfer, der Stängelbohrer, der Apfel-Rüsselkäfer, S. 217—257; 
der Schmalbauch, der Rothfuß, der Garten-Laubkäfer, der Apfel-Borkenkäfer, der 
rothaftrige Stutz-Borkenkäfer, S. 258—273; die Pflaumensägewespe, die Birn- 
Blattwespe, die Pfirsich - Blattwespe, der Birnsauger, die Apfel - Afterblattlaus, 
die Blattläuse, die kleine und große Bimmücke, die schwarze Gallmücke, 
die paradoxe Birnwespe, S. 275—315 (meist Abdrücke aus den obigen Werken). 

Ober den Nutzen mehrerer Insecten. Museal-Blatt 1839, Nr. 4, S. 19—20; 
Nr. 5, S. 28-29; Nr. 6, S. 31-32 (4°). 

Von den Ursachen des Fehlschlagens der Obsternte in den Jahren 1835 
bis 1839, und einigen Mitteln dagegen. Ebd. 1840, Nr. 4, S. 14—16, Nr. 5, S. 20-21. 

Über die Lebenskraft der Goldafter-Raupen. Ebd. 1840, Nr. 20, S. 96-97. 

Von dem Instinkte der Insecten. 4. Bericht über das Mus. Franc-Gar. 1840, 
1. Lief., S. 96-112. 

Über die Obsternte 1840 in Österreich ob der Enns. Mus.-Bl. 1841, Nr. 7, 
S. 26-28. 

Über die Obsternte 1841 in Österreich ob der Enns. Ebd. 1841, Nr. 35, 
S. 142-144. 

Über den Werth des Studiums der Insecten. (Vortrag bei der 6. General- 
Vers, d. Museum Franc-Gar. am 3. Aug. 1840. Ber. i. Mus.-Bl. 1840, Nr. 16, S. 73.) 
5. Ber. über d. Mus. Franc-Carol. 1841, 2. L., S. 30—40. 

Recension über: Systematische Anleitung zur Kenntnis der Pflaumen, 
oder das Geschlecht der Pflaumen in seinen Arten und Abarten. Von G. Liegel. 
Verl. von Friedr. Winkler in Passau. 2 Hefte, 1838 und 1841. Mus.-Bl. 1842, 
Nr. 6, S. 24. 

Über die Obsternte 1842 in Österreich ob der Enns. Mus.-Bl. 1842, Nr. 36, 
S. 148—150. 

') A Treatise on Insects injurious to Gardeners, Foresters, & Farmers. 
By Vincent Kollar, . . . Translated ... by J. And M. London. London : William 
Smith, 113, Fleet Street. MDCCCXL. XVI und 377 S. 8«. 



60 

Von der Fürsorge Gottes für die Erhaltung der Insecten, dass sie nicht 
aussterben. (Vortrag b. d. 7. Oeneral-Vers. des Mus. Franc-Car. am 2. Aug. 1841. 
Ber. i. Mus.-BI. 1841, Nr. 22, S. 87.) 6. Her. über d. Mus. Franc-Car. 1842, 3. L., 
S. 48—60. 

Von den Gärten der Alten und der neueren Zeit. (Vortrag b. d. 8. allg. 
Vers. d. Mus. Franc-Car. am 21. Nov. 1842. Ber. hierüber: Mus.-BI. 1842, Nr. 34, 
S. 139.) 7. Ber. über d. Mus. Franc-Car. 1843, 4. L, S. 98—115. 

Über die Obsternte Österreichs ob der Enns im Jahre 1843. Mus.-BI. 1844, 
Nr. 3, S. 13—14. 

Über die Blattläuse (Aphidinä). Ebd. 1844, Nr. 34, S. 136-138; Nr. 35, 
S. 139—140. Aus seinem lit. Nachlasse. 

Land- und Forstwirtschaft in Oberösterreich betreffend. Mskr. im Archiv 
des Museums Franc-Car. 12, Fasz. 1. 

Lied von den Geheimnissen der Erlösung. Zum Gebrauche bey Beth- 
stunden und Processionen. Nach der bekannten Arie des Dreyfaltigkeit-Liedes. 
Linz 1808, bey Cajetan Haslinger. S\ •) 

Franz X. Danzwohl*^) 

Franz Danzwohl wurde geboren zu St. Florian am 18. No- 
vember 1778. Er studierte in Linz die Humaniora und die Philosophie 
und wurde am 18. September 1706 im Stifte St. Florian eingeldeidet. 
Nachdem er in Wien das Studium der Theologie vollendet hatte, 
legte er am 6. Juni 1802 die feierliche Profeß ab, empfing am 12. die 
Priesterweihe und las am 17. eine erste heilige Messe. Noch in dem- 
selben Jahre wurde er Kooperator in Orünbach, 1804 im Stifte, 
1808 ordentlicher öffentlicher Professor des Bibelstudiums des A. B. 
am k. k. Lyzeum in Linz, 1817 Pfarrverweser in Wallern. 1818 er- 
hielt er die große goldene Verdienstmedaille. Der Linzer Bischof 
ernannte ihn in demselben Jahre zu seinem Konsistorialrate. 1823 
wurde er Kanzleidirektor und Kustos der Stiftskirche, 1825 Pfarrvikar 
in Kleinzell, 1831 in St. Peter (zugleich Ruraldechant), 1841 in 
Niederwaldkirchen. 1852 feierte er seine Sekundiz, 1855 kehrte er 
in das Stift zurück, wo er am 24. März 1857 starb. 

Von ihm stammt folgende Rede: 

Akademische Rede über die Zwecke des Studierens. Vorgelesen bey der 
feyerlichen Wiedereröffnung der Schulen am Lyceum zu Linz den 3. Nov. 1810. 
Gedruckt mit Feichtingerischen Schriften. 29 S. 8^ 



') Dieses Lied scheint nicht besonders gut ausgefallen zu sein; ein noch 
vorhandenes Gedicht Schmidbergers : ^Auf das Trinkgeld, das mir der gnädige 
Herr für das präsentirte Kirchenlied gab' (Mskr. XI, 541. B. der Stiftsbibl. 
2 S. 4^) deutet darauf hin. 

*) Vgl. Felders Gelehrten- und Schriftstellerlexikon 1, 151. 



61 

Josef Gugger. 

JosefOugger') (oder Guger) wurde am 26. Oktober 1785 zu 
Sieming In Oberösterreich geboren. Er studierte die Humaniora in 
Kremsmünster, die Philosophie in Linz, trat am 20. Oktober 1805 in 
das Stift St Florian ein, legte am 7. November 180Q die feierliche 
Profeß ab und feierte am 10. Dezember desselben Jahres seine Primiz. 
1810 wurde er Hilfspriester in Ansfelden, jedoch noch in demselben 
Jahre Kooperator in Mauthausen, 1815 Präfekt der Cimeliensammlung 
im Stifte, 1818 Hilfspriester in Wallern, 1823 in Wösendorf, 1824 
in Obertalheim, 1825 Exkurrens nach Asten. Er starb daselbst am 
22. Juli 1837. 

Ougger verfaßte: 

Am Grabe der Nina Kastner. Linz 180Q. 5 S. 8*». 

Anrede an Ihre Kaiserl. Königl. Majestät Louise, Kaiserinn von« Frank- 
reich, Königinn von Italien, Erzherzoginn von Österreich etc. gehalten von 
Mädchen des Marktes Ebelsberg, als sie Höchstderselben bey der Durchreise 
nachstehendes Gedicht allerunterthänigst zu überreichen die hohe Gnade ge- 
nossen. Linz 1810, gedr. mit Feichtinger'schen Schriften, 6 S. 2^ (Mskr. im 
Museum Francisco-Carolinum ?) 

Gesinnungen der Bürger in Linz beim Einzug der k. k. österr. Truppen 
am 6. Jänner 1810. Linz, mit Kastnerischen Schriften. 6 S. 8^ 

Bey Rückkehr der allgemeinen Impf-Zeit der Schutzpocken. Aufruf an 
meine geistlichen Amtsbrüder. Freindaller's Quartalschrift, L Jg. 1812, 2. Bd., 
S. 165—169 (8**). Erschien auch als Separatabdruck unter dem Titel: Aufruf 
an meine geistlichen Amtsbrüder zur Schutzpocken-Impfung. Linz 1812. Mit 
Kastnerischen Schriften. 5 S. 4° (auch 8°). 

Gedichte. Mskr. im Stiftsarchiv. 1322 S. in 4° und 65 S. in S\ (Aus den 
Jahren 1812-1836.) 

Oktober kränze. Linz, Bürgerblatt, IX. Jahrg. 1827, S. 81. 

Ländliche Novemberkränze. Ebd. S. 90. 

An den hochw. Franz X. Domböck, letzten von Gleink, Pfarrer in Losen- 
stein. Ebd. XIV. Jahrg. 1832, S. 96. 

Nachklänge zur Feier der Siegeshelden und des Weltfriedens im großen 
Thatenjahre 1815. Gesungen von Österreichs Sohne, Florian Pichlem.') Mit 
einem Anhange über Silbenmaße. Mskr. XI, 541. B. der Stiftsbibl. 98 S. 8^ 

Ein Cydus von Gedichten über den Ruhm und Glanz Österreichs nach 
Beendigung der napoleon. Kriege» Mskr. XI, 541. B. der StiftsbibL 104 S. 8°. 

Gebete und Litaneien. Mskr. im Stiftsarchiv. 43 S. 8**. 

Gedicht auf (den Dichter) Collin. 

An Karoline Pichler.») Mskr. XI, 541. B. der Stiftsbibliothek. 

*) Er schrieb auch unter dem Namen »Theodor von Ipf«, »Schäfer« und 
»Sänger a^m Ipfbache«. 

') Pseudonym für. Jos. Gugger. 

*) Briefe der Karoline Pichler an Gugger im Stiftsarchiv. 



62 

Franz X. Pritz/) 

Pritz, der Sohn eines Kaufmannes, erblickte am 4. November 
1791 zu Steyr in Oberösterreich das Licht der Welt. Er besuchte das 
Gymnasium in Linz und wurde am 22. Oktober 1809 im Chorherren- 
stifte St Florian eingekleidet Seine feierliche Profeß beging er am 
24. Oktober 1813 und seine Primiz den 4. Juni 1815. Im Juli 1815 
kam Pritz als Kooperator nach Mauthauseh; im November 
des Jahres 1817 übernahm er das Lehramt des Bibelstudiums 
V. F. und der orientalischen Sprachen am Lyzeum in Linz 
welchem Institut er später auch als Rektor vorstand. 1855 kehrte 
er, geschmückt mit dem Franz Josef-Orden, in das Stift zurück, 
nachdem er schon früher mit der Würde eines Konsistorialrates 
ausgezeichnet worden war. Seit Oktober 1856 wirkte er als Pfarr- 
vikar in Wallern und seit September 1862 in Ansfelden. Pritz, der 
wegen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit auf dem Gebiete der 
vaterländischen Geschichte im Jahre 1851 zum korrespondierenden 
Mitgliede der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften ernannt 
wurde und Ehrenmitglied der Historischen Gesellschaft in Klagen- 
furt sowie vieler anderer gelehrten Gesellschaften war, feierte am 
4. Jänner 1865 seine Sekundiz und segnete am 22. März 1872 das 
Zeitliche. 

Wir haben von ihm folgende literarische Arbeiten: 

I. Selbständige Werke. 

Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyer und ihrer nächsten Um- 
gebungen. Nebst mehreren Beilagen, betreffend die Geschichte der Eisengewerk- 
schaft und der Klöster Garsten und Gleink. Mit einer Ansicht der Stadt Steyer. 
Linz 1837, Quirin Haslinger. Gedr. bey Jos. Feichtinger's sei. Witwe. 464 S. 8". 

Geschichte der ehemaligen Benediktiner-Klöster Garsten und Gleink, im 
Lande ob der Enns, und der dazu gehörigen Pfarren. Linz 1841, Qu. Haslinger. 
Gedr. bey Jos. Feichtinger's sei. Witwe. VIII und 219 S. 8". [Rezens. von Karl 
Schmutz, MUS.-B1. 1841, Nr. 24, S. 95—96.) 

Kurzgefaßte Lebensgeschichte des heiligen Berthold, ersten Abtes des 
einstigen Benediktiner-Klosters Garsten, im Lande ob der Enns, sammt frommen 
Betrachtungen, Gebeten und einer Litaney zur Jubelfeier am 27. Juli 1842. 
Linz 1842. Bei Qu. Haslinger. Gedr. bei Jos. Feichtinger's sei. Witwe. 76 S. 12». 

Erinnerung an das siebenhundertjährige Jubel-Fest des sei. Berthold, 
ersten Abtes zu Garsten, im Jahre 1842. In einem Vorworte und acht Predigten 
auf dasselbe Fest. Linz 1843. Bei Qu. Haslinger. Gedr. mit Feichtinger'schen 
Schriften. 115 S. 8^ 



') Vergleiche »Allgemeine deutsche Biographie« 26. Bd., S. 611—612; 
»Katholische Blättere Linz 1854, S.3; Wurzbach, Biogr. Lexikon XXIII, S. 313 ff.; 
»Alpenbote< 1856, Nr. 45 und 46. 



63 

Geschichte des Landes ob der Enns von der ältesten bis zur neuesten 
Zeit. Linz, Qu. Haslinger. Gedr. bei J. P. SoIIinger. L Bd. 1846. X und 432 S. 8^ 
IL Bd. 1847. IV und 743 S. 8». 

Geschichte des Landes ob der Enns kurz bearbeitet für Schule und Haus. 
Linz 1849, Qu. Haslinger. Druck von Jos. Wimmer in Linz. IV und 233 S. 8^ 

II. Arbeiten in den Publikationen des Museums Francisco- 

Carolinum in Linz. 

Über das Gebirgsland an der Enns und Steyer im Allgemeinen. Museal-Blatt 
1840, Nr. 14, S. 63—66. Fortsetzung: Über einzelne, interessantere Gegenden 
und Orte an der Enns und Steyer. 1. Ein Ausflug zur Burgruine Losenstein. 
Mus.-BL 1840, Nr. 15, S. 70—72; Nr. 16, S. 75-77. 2. Ausflug nach den Ort- 
schaften: Arzberg, Reich- und Groß-Raming, Gaflenz und Weyer. Mus.-Bl. 1841, 
Nr. 19, S. 73-74, Nr. 20, S. 78-79. (4".> 

Beiträge zur Geographie und Geschichte Österreichs im Mittelalter. 
Zeitschr. d. Mus. Franc.-Car. 1842, Nr. 5, S. 17—18. (4°.) 

Geschichtliche Nachrichten über die Stadt Linz von der ältesten Zeit bis 
zum Tode K. Albrecht's I. im Jahre 1308. Zeitschr. d. Mus. Franc.-Car. 1843, 
Nr. 5, S. 17—19; Nr. 6, S. 22—24; Nr. 7, S. 25—27; Nr. 8, S. 29—32; Nr. 9, 
S. 35-36. 

Über die größeren Grabmäler zu Garsten bei Steyer. Zeitschr. d. Mus. 
Franc-Car. 1843, Nr. 12, S. 45-46; Nr. 13, S. 51—52; Nr. 14, S. 53—56; 
Nr. 15, S. 60. 

Geschichtliche Nachrichten über die Stadt Enns, von ihrem Ursprünge bis 
zum Jahre 1278. Zeitschr. d. Mus. Franc.-Car. 1844, Nr. 7, S. 27—29; Nr. 8, 
S. 31—34; Nr. 10, S. 39-42; Nr. 12, S. 47-48. 

Älteste Geschichte des Landes ob der Enns bis zum Untergange der 
keltischen Herrschaft durch die Römer südlich der Donau im Jahre 15 und 
durch die Markomannen nördlich derselben im Jahre 8 v. Chr. Zeitschr. d. 
Mus. Franc-Car. 1844, Nr. 17, S. 67-69; Nr. 18, S. 71-74; Nr. 19, S.75— 78; 
Nr. 20, S. 79—80; Nr. 21, S. 83-85; Nr. 22, S. 88—90; Nr. 23, S. 91—93. 

Abhandlung über die steyerischen Markgrafen Ottokar III. oder Ozy, und 
Ottokar IV., vorzüglich als Stifter des Klosters Garsten. 4. Bericht über das 
Mus. Franc-Car. 1840, 1. Lief, der >Beiträge zur Landeskunde f. Ost. ob d. 
Enns und Salzburgs S. 42-62. (8'^). 

Geschichte der steierischen Ottokare und ihrer Vorfahren, bis zum Aus- 
sterben dieses Stammes im Jahre 1192. 5. selbständ. Lief, der »Beiträge . . .« 
Linz 1846, Verl. v. Friedr. Eurich & Sohn, S. 121—365. 

Überbleibsel aus dem hohen Alterthume im Leben und Glauben der Be- 
wohner des Landes ob der Enns. 13. Bericht über d. Mus. Franc-Car. 1853, 
8. L., 94 S. Druck von Jos. Wimmer. Auf Kosten des Mus. Franc-Car. 2. Aufl. 1854. 

Jörg von Stein, der Herr und Regierer der Herrlichkeit Steier. Ein Bruch- 
stück aus der Geschichte des Landes ob der Enns. 14. Bericht . . . 1854, 9. L., 
42 S. Druck von Jos. Wimmer. Auf Kosten des Mus. Franc-Car. 

Beiträge zur Geschichte des aufgelassenen Chorherrenstiftes Suben. 
16. Bericht . . . 1856, 11. L., 66 S. Druck v. Jos. Wimmer. 

Über die Natur-Anschauung und Verehrung im Alterthume und einige 
Überreste derselben in unserer Zeit. 23. Bericht . . . 1863, 18. L., S. 1—44. 



64 

Hl. Arbeiten in den Publikationen de rKaiserli eben Akademie der 

Wissenschaften in Wien. 

Die Gründung des Collegiatstiftes weltlicber Chorherren zu Matighofen. 
Archiv für Kunde öst. Oeschichtsquellen. Wien. Aus d. k. k. Hof- und Staats- 
druckerei. IL Bd. (1850), S. 639-659. Auch besond. abgedr. 21 S. 8". 

Ein Beitrag zur Geschichte der Lamberge von Steier, besonders in jüngerer 
Zeit. Ebd. VII. Bd. (1851), S. 187-203. Sep.-Abdr. 17 S. 8". 

Geschichte des aufgelassenen Stiftes der regulirten Chorherren des 
heil. Augustin zu Waldhausen im Lande ob der Enns. Ebd. IX. Bd. (1853), 
S. 305—350. Auch besond. abgedr. 46 S. 8^ 

Geschichte des einstigen Collegiatstiftes weltlicher Chorherren zu Spital 
am Pyrn im Lande ob der Enns. Ebd. X. Bd. (1853), S. 241—328. Sep.-Abdr. 
88 S. 8^ 

Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im 
Lande ob der Enns. Aus Urkunden und anderen Quellen. Ebd. XII. Bd. (1854), 
S. 1—62. Sep.-Abdr. 1853. 62 S. 8°. 

Beiträge zur Geschichte von Münzbach und Windhaag in Oberösterreich 
im einstigen Machland viertel. Ebd. XV. Bd. (1856), S. 133-184. Sep.-Abdr. 1855. 
52 S, 8^ 

Geschichte des aufgelassenen Stiftes der regulirten Chorherren des heiligen 
Augustin zu Ranshofen in Oberösterreich. Ebd. XVII. Bd. (1857), S. 327—435. 
Sep.-Abdr. 109 S. 8^ In Commission bei Karl Gerold's Sohn. 

Matricula episcopalis Dioec. Passav. per Austriam superiorem etc. 
MDCXXXIIl. Notizen-Blatt d. Kais. Akad. d. Wiss. in Wien. 1853, Nr. 23, S. 459 
bis 472; Nr. 24, S. 484—496. 

IV.Arbeiten in verschiedenen Zeitschriften und Sammelwerken. 

Über das hohe Alter und die Glaubwürdigkeit der Genesis. »Neue theol. 
Zeitschr.s herausg. v. Jos. Pletz, Wien, im Verl. bey Fr. Wimmer, 2. Jahrg. 
(1829): LBd., S. 206-228; IL Bd., S. 71— 105, 218— 249; 3. Jahrg. (1830): L Bd., 
S. 129—152; IL Bd., S. 59-78, 279-290; 4. Jahrg. (1831): I. Bd., S. 258-275; 
IL Bd., S. 211-243. (8«.) 

Über den Monotheismus als Urreligion der Menschheit Ebd. 6. Jahrg. 
(1833): I. Bd., S. 189-210, 305-329; IL Bd., S. 26-50. 

Das göttliche Werk der Erlösung und Wiedergeburt der Menschheit, 
betrachtet in seiner geschichtlichen Entwickelung und Vollendung. Ebd. 9. Jahrg. 
(1836): IL Bd., S. 287-310; 10. Jahrg. (1837): L Bd., S. 55-72, 232-253; 
IL Bd., S. 257—278; 11. Jahrg. (1838): I. Bd., S. 235—270, 401-422; 12. Jahrg. 
(1839): L Bd., S. 127-140; 13. Jahrg. (1840): I. Bd., S. 158-190; IL Bd., S. 44-66. 

Über den höchsten Zweck der Menschheit und ihrer Geschichte, und die 
Vollführung desselben durch die Gottheit. «Theol.-prakt. Quartalschrift«, Linz 
1849, S. 1-22, 161—199, 313—335, 453-478; 1850, S. 89-98, 495—505; 1851, 
S. 359—394, 478-500, 551-558, 625-635, 660-698, 716—724; 1852, S. 8-19, 
139—152. 

Recension über: Lamprecht, Beschreibung der k. k. oberöst. Grenzstadt 
Schärding am Inn und ihrer Umgebungen. Ebd. 1861, S. 217—221. 

Über den Ursprung des einstigen Kapuziner-Klosters in Urfahr bei Linz. 
Ebd. 1861, S. 509—512. 

Kurze Geschichte des Ursprunges und der Ausbreitung des Christen- 
thums im Lande ob der Enns. »KathoL Blätter«^, Linz 1853. 



65 

Sagen des Orients. Ebd. 1854, Nr. 2, 5, 12, 23. 

Kurze Darstellung der Gründung aller Klöster und ähnlicher, geistlicher 
Institute in Oberösterreich von der ältesten Zeit bis jetzt. Ebd. 1855, Nr. 41—50. 

Handschriften in dem Archive der Stadt Steyer. »Notizenbl. für öst. Oe- 
schichte« im »Öst. Geschichtsforscher« II. Bd., 3. Heft, S. 84—85. 

Die alte Burg Leonstein. Album aus Österreich ob der Enns. Linz 1843, 
V. Fink, S. 296-302. 8«. 

Alte Dichtungen und Sagen über di^ Stiraburg und ihre ersten Bewohner. 
»Der Oberösterreicher« Linz 1855, V. Fink, S. 129-132. 8^ 

Die Anschauung und Verehrung der Natur in der Vorzeit. »Linzer- 
zeitung« 1858, Nr. 49, 51, 54, 57, 58, 59, 60. 

V. Handschriftlicher Nachlaß. 

Geschichte der Herren und Grafen von Schaunberg. Eigenhändiges Mskr. 
in der Stiftsbibl. zu St. Florian XI. 541. C. 348 S. 4^ 

Geschichte der Pfarren Wallern und KrengIbach. Eigenhändiges Mskr. 
in der Stiftsbibl. zu St. Florian. XI. 541. D. 312 S. 4^ 

Geschichte der Pfarre Ansfelden. Eigenhändiges Mskr. in der Stiftsbibl. 
zu St. Florian, cum XI. 541. D. 186 S. 4". 

Der Marien-Cultus in Oberösterreich. Ein umfangreiches, leider aber nicht 
mehr druckfertig gewordenes Mskr., das den Mariencultus, seine Geschichte und 
seine Denkmäler in Oberösterreich behandelt. Im Archiv des Stiftes St. Florian. 
[P. Oeorg Kolb S. J. hat in seinem Werke »Marianisches Oberösterreich« unter 
der Kürzung »Pritz, Man.« ausgedehnten Gebrauch davon gemacht.] 



Franz Ser. Balthasar v. Schwinghaimb.') 

Schwinghaimb, geboren zu Linz am 15. Oktober 1790, 
trat 1811 in das Stift St Florian ein, studierte die Theologie in 
Linz und wurde 1815 zum Priester geweiht. Er war 1816 Kooperator 
in Niederrana und von 1817 an in Vöcklabruck. Im Jahre 1824 
ernannten ihn seine Oberen zum Novizenmeister und Kustos der 
Stiftskirche, 1825 erhielt er noch das Amt eines Rentmeisters dazu. 
1831 wurde er Pfarrvikar in Windhag, 1843 kam er in gleicher 
Eigenschaft nach Hofkirchen. Er starb im Stifte am 18. Februar 1850. 

Schwinghaimb war ein tüchtig geschulter Theologe. Nament- 
lich in der Dogmatik und Bibelkunde war sein Wissen sehr um- 
fassend. Er bildete sich vorzüglich an Thomas von Aquin, Bellarmin, 
Hosius; er war aber auch in der neueren theologischen Literatur 
trefflich bewandert — mit Vorliebe beruft er sich auf Bossuet, Fene- 
lon, Pascal, Sailer — wie nicht minder in der klassischen und in 
der deutschen Literatur. Nach seinen Exzerpten zu schließen, waren 
dort Plutarch und Seneca, hier Claudius, Jung-Stilling, Lavater 



*) Vgl. Mühlbacher, Die lit. Leistungen des Stiftes St. Florian. S. 153—160; 
Pillwein, Linz einst und jetzt. 2, 40. 

Cernik, Schriftsteller der Autfustiner-Chorherrenstifte. 5 



66 

seine Lieblingsschriftsteller. Zugleich besaß er große Sprach- 
kenntnisse und einen eisernen Fleiß. Früh schon versuchte er sich 
in literarischen Arbeiten. 

Er schrieb Folgendes: 

Über das Wesen der Seele. 1814. Mskr. 

Über das Wesen der Tugend. Scheint veröffentlicht worden zu sein.') 

Über die Erbsünde. Oeschr. am 27. Juni 1815. Mskr. XI, 212, S. 11—12. 

Über die Stelle aus dem zweyten Briefe des hl. Ap. Paulus an die 
Korinther XII. Cap. 7. bis 9. Vers. Oeschr. am 1. Aug. 1815. Mskr. XI, 212, S. 5—10. 

Schulunterricht für die zweite Klasse im Winterkurse 1819. Mskr. XI, 
295. A. 16 S. 4 . 

Religions-Unterricht für die zweyte Klasse im Schuljahre 1820. Mskr. XI 
295. A. 8 S. 4 . 

Dreyeinigkeit. Oeschr. am 29. und 30. Nov. und 1. Dec* 1820. (Mit Zu- 
sätzen vom 25. Dec. 1822 und 29. April 1834.) Mskr. XI, 212, S. 12—15. 

Katechetischer Unterricht für die 11. Klasse zu Vöcklabruck, bearbeitet 
mit fortlaufender Vergleichung des alten Katechismus mit Sellners Lehrbuch, 
dann mit Schrifttexten und bibl. Oeschichte fortwährend erläutert. 1820/21. 
Mskr. XI, 295. A. 23 S. 4\ 

Über die in Dr. Jahn's Nachträgen zu seinen theologischen Werken 
(Tübingen 1821) enthaltene Abhandlung: »Was that Jesus während der vierzig 
Tage von seiner Auferstehung bis zu seiner glorreichen Auffahrt« Oeschr. vom 
10. bis 15. Dec. 1821. (Mit einer Widmung an Freindaller.) Mskr. XI, 212. 
S. 17-31. Auch Mskr. XI, 295. A. 36 S. 4\ 

Predigt am Neujahrstage 1822. Oeschr. am 31. Dec. 1821. Mskr. XI, 
295. A. 12 S. 4 '. 

Bemerkungen über die Ordensgelübde nach den drey gewöhnlichen 
evangelischen Räthen, als Beförderungs-Mittel einer höheren Stufe der christ- 
lichen Tugend. 1822—1824. Mskr. XI, 212, S. 35-82. Auch Mskr. XI, 295. A. 
102 S. 4^ 

Predigt am 17. Sonntage nach Pfingsten gehalten bey dem ersten Meß- 
opfer des H. Jakob Fleischanderl den 10. Sept. 1826. Oeschrieben den 8. Sept 1826. 
Mskr. XI, 295. 23 S. 4 '. 

Predigt am 11. Sonntag nach Pfingsten, offerente hac die primum Missae 
Sacrificium D. Laurentio Hartmann, 23. Aug. 1829. Oeschr. d. 20. und 21. Aug. 1829. 
Mskr. XI, 295. A. 16 S. 4 . 

Recensio operis P. Antonii Viehboeck intitulati: Sacrae Litterae Novi 
Foederis per integrum ad nostrum genium exhibitae. (Im Dec. 1833 von Bischof 
Ziegler dazu aufgefordert.) Mskr. XI, 212, S. 167-184. 

Über das Brevier mit Berücksichtigung der dagegen erhobenen Ein- 
wendungen. Linz 1838, Druck und Verl. von Joh. Huemer. 156 S. 8 . (Mskr. XI, 
212, S. 83-166.) Rec. Pletz, Neuetheol. Zeitschr., 12. Jg. (1839), I. Bd., S. 109-127. 

^) Das eigenhändige Mskr. dieses Werkchens ist unter Schwinghaimbs 
Papieren; dabei unter dem Titel: »Vom Verfasser der Schrift: Über das Wesen 
der Tugend. St. Florian 1815 Febr.« eine Antikritik gegen vdie vor Kurzem in 
Wien erschienene Recension dieses kleinen Versuches«^, zwar von anderer Hand 
geschrieben, aber von Schwinghaimb korrigiert. 



67 

Über Kirchensprache und Landessprache in der Liturgie. Linz 1839, Druck 
und Verl. von Joh. Huemer. 107 S. 8 '. (Mskr. XI, 212, S. 185-233.) 

Recension der von Dr. C. H. Blumenbach zu Colin bey Bachern 1838 
herausgegebenen Broschüre, betitelt: Beleuchtung der Schrift des Hochw. 
Bischof es von Linz unter dem Titel: »Sechszehn Thesen, welche der Hoch- 
würdigste Erzbischof von Colin Clemens August seinem Clerus zu unterzeichnen 
vorgelegt hat mit den Einwendungen gegen dieselben und mit der Kath. Dogmatik 
vergliechen.« Vollendet am 4. Juli 1839. Mskr. XI, 212, S. 236—270. Auch Mskr. XI, 
212. A. 45 S. 4 . Abgedruckt in der »Athanasia« 1840, 1. Bd. 

Predigt gehalten in der Stadtpfarrkirche zu Freystadt bey Gelegenheit 
des von Sr. Heiligkeit Pabst Gregor XVI. aus Anlaß des dort neu erbauten 
Kreuzweges verliehenen vollkommenen Ablasses. Gehalten am 3. July 1844 am 
5. Tage der Feyerlichkeit. Mskr. XI, 295. A. 16 S. 4^ 

Über die Definition der Erbsünde in P. Weninger's, S. J. »Summa doctrinae 
Christianae«. (Zwei Briefe an P. Weninger vom 15. Februar 1845 und 6. März 1846.) 
Mskr. XI, 212, S. 233—236 und 273-280. 

Predigt bey der 700 jährigen Jubelfeyer des Klosters Gleink, ebendort 
gehalten am 4. August 1845. Mskr. XI, 295. A. 15 S. 4°. 

Predigt am Feste des Heiligen Franz von Sales, Bischofes und Stifters 
des Ordens von der Heimsuchung Maria. Vollendet am 22. Jänner 1846. Mskr. XI, 
295. A. 13 S. 4^ 

Rezension des Werkes : Über die kirchlichen Psalmen. Von Pf. Englmann. 
Hgg. durch Pf. Köppl in Pram 1846. Mskr. XI, 212. 6 S. 4^ 

Über das Hervorsegnen unverehelichter Wöchnerinnen. Geschr. im De- 
cember 1846. Mskr. XI, 212, S. 281—293. Abgedr. in den »Kath. Blättern aus 
Tirol«, 1847, Jännerheft, S. 25-40. (8'.) 

Liebe Landsleute! (Ein Schreiben, handelt von der Glaubensfreiheit) 
Mskr. XI, 212. 10 S. 8^ 

An meine lieben Landsleute! besonders die Hofkirchner! (Ein Schreiben, 
handelt von der Preßfreiheit.) 29. März 1848. Mskr. XI, 212. 8 S. 8^ 

An die Redaction des mit der Linzerzeitung verbundenen Volksblattes! 
(Ein Schreiben, handelt von der Preßfreiheit.) 10. April 1848. Mskr. XI, 212. 
4 S. 8^ 

Rezension des Werkes : Die allgemeinen Grundsätze der wahren mensch- 
lichen Auslegung dargestellt und vorzüglich zum Behufe der Sachauslegung 
der Bücher des N. B. eriäutert von Mich. Ameth. Mskr. XI, 212. 12 S. 8«. 

Natur und Gnade. 7. Heftchen. Mskr. 

Ein Wort über Wunder in den gegenwärtigen Zeiten. Mskr. unvollendet. 

Philosophische Vorbegriffe zur Moral nach Reinhard. Mskr. 

Über den Cölibat Mskr. XI, 212. B. 17 S. 4^ 

Material für den katechetischen Unterricht. Mskr. XI, 295. A. 63 S. 4^ 

Im Auftrage des Bischofs Ziegler unternahm Schwinghaimb die Revi. 
sion der Bibelübersetzung Alliolis, die ihn mehrere Jahre beschäftigte. Dafür 
sowie für seine Schrift über das Brevier wurde er 1836 zum »wirklichen geist- 
lichen Rathe« ernannt. Er beteiligte sich auch an den Arbeiten für das neue 
Rituale der Diözese Linz. 

5* 



68 

Josef Oaisberger.O 

Josef Oaisberger erblickte am 6. Jänner 1792 zu Maria- 
Brunnenthal in Oberösterreich das Licht der Welt. Die frühzeitig zu- 
tage tretenden herriichen Geistesgaben des Knaben mochten wohl 
die Eltern — schlichte Bauersleute — bestimmt haben, ihm ein 
höheres Lebensziel vorzustecken und die Kosten nicht zu scheuen, 
die mit der wissenschaftlichen Ausbildung eines Jünglings ver- 
bunden sind. Dafür ging aber auch ihr Herzenswunsch in Erfüllung: 
ihr Sohn weihte sich, nachdem er zu Linz die Gymnasialstudien 
absolviert hatte, dem Priesterstande und suchte um Aufnahme in 
das Stift der Augustiner-Chorherren zu St. Florian an. Seinem An- 
suchen wurde Gehör geschenkt, und mit dem 2Q. September 1811 
begann sein Noviziat Die Ungunst der Zeitverhältnisse, welche 
einen französischen Bischof gezwungen hatte, innerhalb der stillen 
Mauern von St. Florian ein gastliches Asyl zu suchen, war für den 
lernbegierigen Novizen ein günstiger Umstand, der ihm Gelegenheit 
bot, sich in der französischen Sprache auszubilden und an der 
damals im Stifte nicht seltenen Konversation in französischer Sprache 
zu beteiligen. 

Den theologischen Studien oblag Gaisberger teils in Linz, 
teils in Wien. Am 4. September 1816 legte er in die Hände des 
damaligen Propstes Michael Ziegler die feierlichen Gelübde ab, und 
am 22. September desselben Jahres feierte er sein erstes heiliges 
Meßopfer. Im November kam er als Kooperator nach Windhag, 
von wo er nach zwei Jahren abberufen wurde, um in gleicher 
Stellung in der Pfarre Oberthalheim zu wirken. War es bisher seine 
Freude gewesen, im Weinberge des Herrn für das Heil der Seelen 
zu arbeiten, so wurde er dieser Berufssphäre alsbald entrückt, 
da er noch im Jahre 1818 von seinem Oberen als Professor 
an das Gymnasium zu Linz beordert wurde. Eine neue Bahn war 
hiermit seiner Tätigkeit vorgezeichnet. Daß er sich auf dieser zurecht- 
gefunden, das bezeugen die 37 Jahre lebensfrischer Wirksamkeit 
und unermüdlicher Arbeitsliebe auf dem Gebiete der Wissenschaft 
Als er durch zehnjährige Ausübung des Lehramtes in den vier 

*) Siehe Wurzbach, Biographisches Lexikon V. S. 56 und Qitlbauer »Erinn- 
erung an Josef Gaisberger« im 30. Bericht über das Museum Francisco- 
Carolinum in Linz 1871, welche Arbeit unserer Skizze zugrunde liegt. Ober 
seine Schriften siehe Arneths Bericht in den Sitzungsberichten der K. Akademie 
der Wissenschaften in Wien IV, 1, S. 255—262 und S. 313-321, Almanach der 
K. Akad. der Wissensch. IV, 292 ff. und Kenner »Archäologische Funde im 
Lande ob der Ennsc in den »Mitteilungen der Zentralkommission für Kunst- und 
historische Denkmale<^ 11. Jahrg. Juli- und Augustheft. 



i 



69 

GrammatJkalkiassen seinen Ruf als tüchtiger Schulmann fest begrfindet 
hatte, rückte er 1828 in die Humanitätsklassen (Poesie und Rhe- 
torik) vor. Nach vierjähriger Tätigkeit in den oberen Oymnasial- 
klassen trat er unter die Lehrer am Lyzeum als Professor der 
Weltgeschichte und der lateinischen Philologie ein, und in 
dieser Stellung arbeitete er vom Jahre 1832 bis zum Jahre 1849. 
Von 1842 bis 1845 bekleidete er auch die Würde eines Rektors des 
Lyzeums. 

In der Mitte der Dreißiger-Jahre hatte sich in Linz eine wissen- 
schaftliche Anstalt gebildet, die Oaisberger stets unter ihre Haupt- 
begründer zählen wird, obwohl der bescheidene Mann von diesem 
Umstände in seinen Schriften keine Silbe fallen läßt, eine Anstalt, 
für die er leibte und lebte, der er seine ganze Arbeitskraft widmete 
— nämlich das Museum Francisco-Carolinum. Oaisberger erscheint 
schon in den Jahren 1835 bis 1838 im Verwaltungsrate des Museums, 
dann als adjungierter Referent für die Bibliothek, bis er im Jahre 1843 
in eigener Person die Geschäfte eines Bibliothekars der Anstalt 
übernahm. Auf seine Anregung hin entstand das »Musealblatt«, dessen 
Redaktion er mit aufopfernder Bemühung durch zweieinhalb Jahre 
führte (siehe den 6. Bericht über das Museum Franc-CaroL). Hatte 
Oaisberger auch inzwischen die Stelle eines Verwaltungsrates nieder« 
gelegt, so konnte er doch der »angelegentlichsten Bitte des Aus- 
schusses« nicht widerstehen und nahm wenn auch nicht als Mit- 
glied, so doch als äußerst willkommener sachverständiger Ratgeber 
an den Ausschußsitzungen des Museums teih Im Jahre 1852 er« 
scheint er wieder neugewählt im Verwaltungsrate. 

Seit der Neugestaltung des Oymnasialplans (1850) trug er 
noch sechs Jahre lang unter Beibehaltung des Ranges und Oe- 
haltes eines Lyzealprofessors am Obergymnasium Latein und Oe- 
schichte vor. Auch der auszeichnende Titel eines k. k. Schulrates 
wurde ihm zuteil. Nachdem ihm am Schlüsse des Schuljahres 1855 
Se. k. k. Majestät in Würdigung seiner Verdienste während eines 
37 jährigen Lehramtes das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens ver- 
liehen hatte (laut Diploms vom IQ. Juli 1855, Wien), ging er im 
darauffolgenden Jahre am Schlüsse des ersten Semesters wegen 
schwankender Oesundheit und Schwäche der Augen in den Ruhe- 
stand und kehrte am 10. Februar 1856 in das Stift zurück. 

Aber merkwürdig! Weit entfernt, jetzt auf den Lorbeeren seiner 
wissenschaftlichen Arbeit auszuruhen, trat er mit dieser nun erst noch 
in ein neues Stadium. In einem Alter, in dem andere ihre Tätigkeit ein- 
stellen, begann bei ihm eine neue Periode zum Teil veränderter, aber 
an Frische nichts fehlen lassender Wirksamkeit. Am 1. März übertrug 



70 

ihm nämlich Propst Friedrich Mayer die Pflege des Münzkabinetts. 
Obwohl mit der antiken Archäologie ungemein vertraut, hatte sich 
Gaisberger doch der viel spezielleren Numismatik bisher nie ganz zu- 
gewendet So machte er sich denn nun, ein zweiter Cato, in einem 
Alter von mehr als 60 Jahren an das ABC dieser Wissenschaft 
Binnen Jahresfrist hatte er es durch numismatischen Selbstunterricht 
so weit gebracht, daß er daran gehen konnte, den bis zum 21. Tribunat 
des Antoninus Plus reichenden Münzenkatalog fortzusetzen, ihn ihm 
Jahre 1857 bis Diokletian und im folgenden Jahre bis zur Auflösung 
des weströmischen Reiches fortzuführen. Im Jahre 1859 kam auch die 
Katalogisierung der Münzen des oströmischen Kaisertums zustande. 
Dann ging es an die Ordnung der mittelalterlichen und neueren 
Münzen und Medaillen, die er, nachdem er sie geschaffen, alsbald 
wieder abänderte, weil er es im Einverständnisse mit Fachmännern, 
die er konsultiert hatte, für passender hielt, Medaillen und Münzen 
nicht getrennt voneinander zu ordnen. Auf sein Betreiben wurde auch 
die Verschönerung der Münzlädchen in Angriff genommen und im 
Laufe einiger Jahre vollständig durchgeführt (1862). Im Jahre 1868 
begann er Vorbereitungen zur Reinschrift des Katalogs der neueren 
Münzen und Medaillen zu treffen, die schon im folgenden Jahre 
fertig auflag. Als Archäologe schon längst gefeiert, hatte sich Gais- 
berger in kurzer Zeit auf dem Felde der Numismatik einen solchen 
Namen erworben, daß man auch hierin seine Autorität anerkannte 
und ihm selbst vom Auslande Münzen zur Bestimmung vorlegte. 
Es sei noch erwähnt, daß unter Gaisberger die Münzsammlung 
des Stiftes um beinahe 500 Stücke bereichert wurde, und daß auf 
seine Anregung hin für das numismatische Fach vorzügliche und 
kostspielige Werke — wir nennen nur Mionett — angeschafft 
wurden. 

Nebenbei las Gaisberger mit den Novizen eifrig römische und 
griechische Klassiker. Auf die drei Unterrichtsstunden, die er den 
Novizen wöchentlich gab, bereitete er sich sorgfältig vor. Wie nicht 
leicht jemand verstand er es, die klassische Lektüre durch aus- 
gezeichnete Einleitungen und passend angebrachte historische und 
archäologische Notizen zu einem kulturhistorischen Gemälde der 
antiken Völker umzugestalten. 

Gaisberger, der als Gelehrter die verkörperte Bescheidenheit 
war und Auszeichnungen, weit entfernt, sie zu suchen, sogar 
floh, schied trotzdem reich an solchen aus dem Leben. Er war 
Ehrenmitglied des Historischen Vereines von Unterfranken und 
Aschaffenburg (laut Diploms vom 2. Oktober 1841, Würzburg), Ehren- 
mitglied des Hennebergschen altertumsforschenden Vereines (laut 



71 

Diploms vom 14. November 1841, Meiningen), ordentliches Mitglied 
des Industrie- und Gewerbsvereines in Innerösterreich (laut Diploms 
vom 13. Juli 1842, Grätz), korrespondierendes Mitglied des Histo- 
rischen Vereines für Oberpfalz und Regensburg (laut Diploms vom 
9. Juli 1844, Regensburg), Ehrenmitglied des Königlich schlesischen 
Vereines zur Erforschung und Erhaltung vateriändischer Altertümer 
(laut Diploms vom 2. August 1852, Dresden), korrespondierendes 
Mitglied in der philosophisch-historischen Klasse der Kaiserlichen 
Akademie der Wissenschaften (laut Diploms vom 31. Dezember 1852, 
Wien), Mitglied des Altertumsvereines in Wien (laut Diploms vom 
20. Mai 1854, Wien), geistlicher Rat, ernannt vom Bischof in Linz 
am 3K Mai 1861, ordentliches Mitglied delF institute di corri- 
spondenza archäologica (laut Diploms vom 21. April 1867, Roma, 
Berlino & Parigi), ordentliches Mitglied der Numismatischen Gesell- 
schaft in Wien (laut Diploms vom 20. Mai 1870). 

Allein nicht bloß ein Gelehrter in des Wortes eminentester 
Bedeutung war Gaisberger, sondern auch Priester und Ordensmann. 
Tiefe Pietät gegen Wohltäter, liebevolle Freundlichkeit und fast 
beschämende Zuvorkommenheit gegen alle, die in näherer Be- 
ziehung zu ihm standen, innige Religiosität, wahre Frömmigkeit, 
echt kirchlicher Geist mußten ihm die Achtung und Liebe der Welt, 
ganz besonders aber seiner Mitbrüder, sichern. Er starb am 5. Sep- 
tember 1871. 

Seine literarischen Arbeiten: 

L Selbständige Schriften. 

Oratio de utilitate et necesssitate conjunctionis litterarum Graecarum cum 
rellquis disciplinis. Inauguralrede 1831. Mskr. 12 S. 4'. 

Worte an Josef und Maria Gaisberger zur Feier ihrer Jubelhochzeit am 
23. Mai 1836 in ihrer Pfarrkirche zu Maria-Brunnenthal bei Scheerding, gesprochen 
von ihrem Sohne Josef Gaisberger. Linz 1836, Druck von Joh. Huemer. 9 S. 8''. 

Systematischer Katalog der Bücher des Francisco-Carolinum in Linz. 
Linz 1845. 8^ 

Geschichte des Klosters der Elisabethinerinnen zu Linz. Aus Veranlassung 
der Feier der einhundertjährigen Grundsteinlegung. Linz 1846, in Kommission 
bei Haslinger. 96 S. 12^ 

Ferdinand Mayer, reg. Chorherr von St Florian, Pfarrer zu Feldkirchen. 
Nekrolog, 1859. 

Zur Geschichte des Münz-Kabinets. (Autobiographische Notizen, die sich in 
Qaisbergers Nachlasse vorfanden und vom Jahre 1856 bis zu seinem Tode reichen.) 

Materialien für Geschichte des Schulwesens, gesammelt von Prof. Gais- 
berger. Mskr. im Stiftsarchiv. 98 S. in 4° und 8". 

Für Friedrich Kenners Werk: »Die Münzsammlung des Stiftes St. Florian 
in Oberösterreich. In einer Auswahl ihrer wichtigsten Stücke beschrieben und 
erklart«, Wien 1871, Braumüller, XXXII u. 221 S. 4 ', schrieb Gaisberger »eine die 
Geschichte der Sammlung betreffende Einleitung«, S. VII— XXVIII. 



72 

II. Arbeiten in den Publikationen des Museums Francisco- 

CaroHnum in Linz. 

Qaisberger redigierte in den Jahren 1839, 1840 und 1841 das »Museal- 
blatt«. Im »Musealblatt« oder in der ^Zeitschrift des Museums 
Francisco-Carolinum«, unter welchem Titel das »Musealblatt« 
seit 1842 erschien, veröffentlichte Gaisberger folgende Artikel: 

Vorwort der Redaction. Musealblatt 1839, Nr. 1, S. 1—2. 

Unter der Rubrik zur Chronik des Francisco - Carolinum : Germanische 
Alterthümer. (Keltische Bronzesichel.) Musealblatt 1840, Nr. 2, S. 5-7. 

Großmuthige Sorgfalt der obder-ennsischen Landstände für die Zustande« 
bringung eines Diplomatars. Ebd. Nr. 9, S. 41. 

Medaille auf die Ankunft der Gemahlin Karls VI. zu Linz. 1713. Ebd. 
Nr. 9, S. 41-42 und Nr. 10, S. 45-47. 

Schönes Gebetbuch des Grafen Joachim von Windhaag. Ebd. Nr. 12, S. 57—58. 

Besuch der Anstalt durch die kais. Prinzen Franz Josef Karl und Karl 
Ludwig, Söhne des durchlauchtigsten Herrn Protektors. Ebd. Nr. 16, S. 73—74. 

Medaille auf Gottfried Bessel. Ebd. Nr. 22, S. 105-107. 

Karte des Bisthums Linz. Musealblatt 1841, Nr. 14, S. 55—56. 

Ausgrabung römischer Alterthümer zu Linz. Ebd. Nr. 20, S. 77—78, und 
Nr. 21, S. 85. 

Besuch der Anstalt durch den durchlauchtigsten Herrn Protektor, S. k. Hoheit 
den Erzherzog Franz Karl. Ebd. Nr. 21, S. 81. 

Siebente allgemeine Versammlung. Ebd. Nr. 22, S. 87—88. 

Der Krieg um die spanische Erbfolge, insoweit auch das Land ob der 
Enns dessen Schauplatz war. »Zeitschrift des Museums Francisco-Carolinum« 
1842, Nr. 1, S. 2-4 ; Nr. 2, S. 5-6; Nr. 3, S. 10-11 ; Nr. 7, S. 28; Nr. 8» S. 29—30; 
Nr. 9. S. 35; Nr. 10, S. 37-39; Nr. 25, S. 103-104; Nr. 26, S. 109-110; Nr. 27, 
S. 111-112; Nr. 28, S. 116-118.0 

Römische Sepulchral-Monumente. Ebd. 1843, Nr. 1, S. 1—3; Nr. 2, S. 7—8; 
Nr. 3, S. 9-11. Mit Abbildungen. 

Der Aufstand des baierischen Landvolkes gegen die Kaiserlichen im 
Jahre 1705, insoweit das Land ob der Enns dessen Schauplatz ward. Ebd. Nr. 32, 
S. 125—128; Nr. 33, S. 131—132; Nr. 34, S. 133—136; Nr. 35, S. 141-143; Nr. 36, 
S. 145-147. ) 

In den »Berichten über das Museum Francisco-Carolinum« 
finden wir folgende Beiträge von Gaisberger: 

Bericht über die Ausgrabung römischer Alterthümer zu Schlögen und die 
Lage des alten Joviacum — vorgelesen in der 5. Generalversammlung der Mit- 
glieder des Museum Francisco-Carolinum zu Linz. 4. Bericht, 1. Lieferung der 
»Beiträge zur Landeskunde für Österreich ob der Enns und Salzburg«. Linz 1840, 
Eurich. S. 11—35. (Auch separat gedruckt. 25 Seiten mit 2 lithogr. Tafeln.) 

Lauriacum und seine römischen Alterthümer. 5. (vom 9. Bericht über das 
Museum Francisco-Carolinum getrennte) Lieferung der »Beiträge zur Landes« 
künde für Österreich ob der Enns und Salzburg«. Linz 1846, Eurich. V u. 69 S. 8". 

') Diese Beiträge erschienen auch als Sonderabdruck unter dem Titel: 
Der Krieg um die spanische Erbfolge und der Aufstand des baierischen Land- 
volkes gegen die Kaiserlichen im Jahre 1705, insoweit das Land ob der Enns 
deren Schauplatz war. Linz 1844, Feichtinger. 86 S. 8". 



73 

Die Gräber bei Hallstatt im österreichischen Salzkammergute. 10. Bericht, 
6. Lieferung der »Beiträge zur Landeskunde.« 1848, VI und 56 S. 

Römische Inschriften im Lande ob der Enns. 13. Ben, 8. Lief, der »Bei- 
träge etcs 1853. IV und 88 S. 

Geschichte des k. k. akademischen Gymnasiums zu Linz. 15. Ben, 10. Lief, 
der »Beitrage etc.«, 1855, IV und 124 S. Erschien auch selbständig. 

Die römischen Gräber bei Wels im Lande ob der Enns, mit 2 lithogr. 
Tafeln. 17. Ben, 12. Lief, der »Beiträge etc.«, 1857, S. 257—276. 

Alterthümer aus dem Strombette der Donau. Mit 1 lithogr. Tafel. 18. Ben, 
13. Lief, der »Beiträge etc.«, 1858, S. 155-171. 

Zur Geschichte milder Stiftungen im Lande ob der Enns: a) Das Semi- 
narium St. Ignatii zu Linz, b) Das Collegium Nordicum zu Linz. 19. Ben, 14. Lief, 
der »Beiträge etc.«, 1859, S. 1—60. 

Ehemalige Waisenanstalten in Linz. 20. Ben, 15. Lief, der »Beiträge etc.«, 
1860, S. 1—71 : a) Das Linzer Bürgerspital und die damit vereinigten Stiftungen. 
22. Ben, 17. Lief, den »Beiträge etc.«, 1862, S. 169—231. 

Archaeologische Nachlese. 24. Ben, 19. Lief, der »Beiträge etc.«, 1864, 
S. 1—76; 25. Ben, 20. Lief, der »Beiträge etc.«, 1865, S. 33-64; 28. Ben, 23. Lief, 
der »Beiträge etc.«, 1869, S. 229—306. 

III. Arbeiten in den Publi'kationen der Kaiserlichen Akademie 

der Wissenschaften in Wien. 

Ovilaba und die damit in nächster Verbindung stehenden römischen Alter- 
thümer. In den Denkschriften der K. Akademie der Wissenschaften in Wien. 
Philos.-histon Klasse. III. Band, 2. Abteilung, S. 1—20, 4^ Mit 3 lithogn und 
lithochrom. Tafeln. Auch besonders abgedruckt 18 S. 

Die Gräber bei Hallstatt im österreichischen Salzkammergute. Notizenblatt 
der Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. VIII. Jahrg. Nn 17, S. 324—328; 
Nn 19, S. 364-369. 

Ferner verfaßte Gaisberger noch Artikel für das »Österreichische Bürger- 
blatt«, seit 1839 »Die Warte an der Donau« genannt, für die »Linzer Zeitung«, 
für die »Österreichische Revue« und für die Linzer »Theologisch - praktische 
Quartalschrift«, in welcher unter anderem von ihm erschien: 

Erinnerung an Franz Freindallen Jahrg. 1848, II, S. 3—32, und III, S. 3—27. 
Davon erschien auch ein Separatabzug. 

Schließlich sei von Gaisberger noch eine Arbeit in dem am Schlüsse des 
Schuljahres 1834 herausgegebenen Jahresbericht (S. 3—14) des k. k. akademischen 
Gymnasiums in Linz erwähnt: 

Das k. k. akademische Gymnasium zu Linz in seinen sechs ersten Jahr- 
zehnten. 



Josef Reindl. 

J. Reindl wurde am 25. Dezember 1793 zu Lorch In Ober- 
österreich geboren. Er trat am 1. Oktober 1815 in das Augustiner- 
Chorherrenstfft St. Florian, wo er am 2Q. Oktober 1818 seine Ordens- 
profeß und am 27. August 1820 seine Primiz feierte. Der junge 
Priester wurde alsbald in die Seelsorge außerhalb des Stiftes ge- 



74 

sandt, arbeitete als Kooperator in St Peter von 1820 bis 1823, in 
Ried von 1823 bis 1829 und in Vöcklabruck von 1829 bis 1834 
Im Jahre 1834 erhielt er als Vikar die Pfarre in Kattstorf, 1843 die 
in Windhag, 1850 die in Hargelsberg und 1859 die in Feldkirchen. 
Am 24. August 1870 beging er seine Sekundiz. Aus diesem Anlaß 
erhielt er den Titel eines Konsistorialrates. Reindl starb am 5. Mai 1875. 

Von ihm stammen folgende Manuskripte: 

Urkundenabschriften und Auszüge aus dem Vöcklabrucker Archiv. 407 S. 2^ 
Mskr. im Stiftsarchiv. (Von anderen Urkundenabschriften sind nur S. 225—417 
erhalten.) 

Beschreibung der Leichensteine, Epitaphien, eisernen Kreuze und anderen 
Inschriften in Schön dorf. 1831. Mskr. im Stiftsarchiv. 



Josef Chmcl.O 

Josef Chmel, geboren zu Olmütz am 18. März 1798, kam 
schon in frühester Jugend (1803) nach Linz, wohin sein Vater ^), 
ein Mathematiker von Ruf, als Lyzealprofessor übersiedelte. In Linz 
besuchte Josef Chmel von 180Q bis 1811 das Gymnasium, die 
übrigen Oymnasialklassen und die philosophischen Studien absol- 
vierte er mit ausgezeichnetem Erfolge im Konvikt zu Kremsmünster. 
Am 19. September 1816 wurde er in St. Florian eingekleidet Vier 
Jahre später legte er die Gelübde ab und empfing 1821, nachdem 
tr die theologischen Studien am Lyzeum in Linz vollendet hatte, die 
Priesterweihe.^) Er fand zunächst in der Seelsorge Verwendung. 
Nach einjährigem Dienste in Wallern wurde er 1822 Kooperator 
in St Martin, 1824 in Ansfelden, im April 1826 an der Stiftspfarre 
St Florian. 'Propst Arneth ernannte ihn zugleich zum Adjunkten 
des alternden Bibliothekars Klein und entsprach so einem schon 



^) Nach Mühlbacher, Literarische Leistungen d. Stiftes St. Florian, S. 255—365. 
Biographisches über Chmel: Wurzbach, Biogr. Lexikon B. 2, S. 351 — 355, und 
B. 11, S. 379; Österreichische National-Enzyklopädie B. 1, S. 531; Brockhaus' 
Konversationslexikon, 10. Aufl., B. 4, S. 130; Meyers Konversationslexikon, 
Suppl.-B. 2, S. 983; Allgem. Deutsche Biographie, B. 4, S. 130-132; Nekrolog 
in der »Augsburger allgem. Zeitung« 1858, Nr. 338a. Beil.; Almanach der 
Wiener Akademie der Wissenschaften 1859, S. 83-91; 21. Jahresbericht des 
Historischen Vereines von Oberbayern ; Nekrolog in der »Linzer Zeitung« 1858, 
Nr. 288, von Jos. Gaisberger. Verzeichnis der Arbeiten Chmels : Almanach der 
Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien 1851, S. 149 - 168, und Sitzungs- 
berichte der Kais. Akademie der Wissenschaften 1 b, S. 24—26. 

Der Vater Chmels bekleidete von 1794 bis 1803 das Lehramt des Genie- 
faches an der mähr.-ständ. Akademie in Olmütz. 

^) Am 2. September 1821 feierte er seine Primiz. 



75 

lange gehegten Wunsche. Mit rastlosem Pfh'chteifer widmete sich 
Chmel dem seelsorgh'chen Berufe. Besonders durch seine gehalt- 
vollen Kanzelreden, von denen sich noch etwa 200 handschriftlich 
erhielten, sicherte er sich ein treues Andenken bei den Gläubigen. 
Seine Liebenswürdigkeit und Herzensgüte erwarben ihm die un- 
geteilte Liebe der Gemeinden, in welchen er wirkte. 

Seinen wissenschaftlichen Wünschen und Bestrebungen zurück- 
gegeben, widmete er sich mit eisernem Fleiße den geschichtlichen 
Studien, welche durch Kurz im Stifte St Florian heimisch geworden 
waren. Dieser war es, der ihn in die Geschichte einführte, der ihm 
anregend zu Seiten stand und ihm bei seinen ersten historischen 
Arbeiten fördernd an die Hand ging. Chmel beschäftigte sich zu- 
nächst mit den Handschriften der Bibliothek. 1829 übernahm er auf 
Ersuchen des Grafen Heinrich von Starhemberg die Ordnung des 
Archivs von Riedeck. Aber auch andere Archive, namentlich im 
Lande unter der Enns, durchforschte Chmel. 1830 ging Chmel, 
aufgemuntert von seinem »väterlichen Freunde« Kurz, zum Zwecke 
historischer Studien nach Wien. Im Staatsarchiv fand er in den 
Registraturbüchern eine überreiche Quelle für seine geschichtlichen 
Arbeiten Von bedeutendem Nutzen für Chmel wurde seine Verbin- 
dung mit Böhmer. Der überlegene Geist desselben, der ein 
riesiges Material mit Meisterschaft beherrschte, suchte dem jungen 
Forscher, den der Stoff immer zu überwältigen und den Nebensäch- 
liches zu erdrücken drohte, feste Wege zu weisen. Im Jahre 1831 
konnte Chmel nur eine kleine literarische Reise unternehmen. Er 
durchforschte namentlich die Handschriften in Seitenstetten. Im 
März 1832 traf er wieder in Wien ein. Er hatte sich diesmal einen 
möglichst vollständigen Realkatalog der österreichischen Geschichts- 
quellen und über alle Urkunden Regesten verfertigt, um geschwinder 
und sicherer arbeiten zu können als das erstemal. Chmels Vorrat 
stieg; schon 1832 hatte er über 50.000 Regestennummern gesammelt, 
und diese Zahl hoffte er noch zu verdoppeln. Mitte Juni des 
nächsten Jahres war er wieder in Wien. 

Um diese Zeit erfüllte sich auch ein Wunsch, den Chmel lange 
gehegt hatte. Lebhaft drängte sich ihm oft das Bedürfnis auf, mit 
Männern von wissenschaftlicher Durchbildung wie Böhmer und 
Pertz über seine Arbeiten sich zu besprechen. Etwa Ende 
August 1833 kam Böhmer (mit Pertz) nach Wien und »schloß mit 
Chmel Freundschaft, die fürs Leben dauerte«. Am 5. November 
verließ Chmel Wien wieder; er mußte sich aushilfsweise in der 
Seelsorge verwenden lassen. In Ried bei Mauthausen erhielt er 
am 14. März 1834 die Nachricht, daß er zum zweiten Archivar des 



76 

k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Wien ernannt worden sei. 
Sogleich eilte er seiner neuen Bestimmung entgegen. Am 27. März 
war er bereits in Wien. Es war eine ungewöhnliche Arbeitskraft, 
die er nun entwickelte, es war eine frohe, fast möchte man sagen, 
eine endlich ganz befriedigte Arbeitslust, die ihn jetzt beseelte. Im 
Herbste 1835 lernte er in Wien Kopp kennen und schloß mit ihm 
innige Freundschaft 1840 wurde Chmel zum ersten Archivar und 
k. k. wirklichen Regierungsrat ernannt; 1843 wurde ihm nach Baron 
Reinharts Tode die provisorische Leitung des Archivs übertragen. 
Das Direktorat fiel 1846 Baron Hügel zu, Chmel wurde Vizedirektor. 
Eine besondere Auszeichnung und die beste Anerkennung seiner 
wissenschaftlichen Tüchtigkeit war es, als die Germanisten- 
versammlung von Frankfurt 1846 zur beschlossenen Herausgabe 
der Reichstagsakten Chmel, Stalin und Stenzel »einmüthig 
als die Tüchtigsten der Bundesversammlung empfahl«. Chmel 
selbst war zwar nicht nach Frankfurt gekommen, obwohl er kurz 
vorher in Berlin gewesen war. Doch der Plan der Herausgabe der 
deutschen Reichstagsakten scheiterte infolge der Stürme der nächsten 
Zeit Erst ein Jahrzehnt später wurde er mit glücklicherem Erfolge 
wieder aufgenommen. Chmel nahm aber trotz einer freundlichen 
Einladung Sybels an der Durchführung dieses Unternehmens 
nicht mehr teil. 

Mit der Gründung der Akademie der Wissenschaften in 
Wien, zu deren ersten am 14. Mai 1847 ernannten wirklichen 
Mitgliedern Chmel zählte, beginnt für sein literarisches Wirken eine 
neue Epoche. Chmel entfaltet eine staunenswerte Tätigkeit Mit Recht 
hat man ihn deshalb den fleißigsten Akademiker genannt Er ist einige 
Jahre Berichterstatter der Historischen Kommission und redigiert 
dann das »Notizenblatt«, für das er selbst die meisten und um- 
fangreichsten Beiträge liefert Daneben führt er eine ausgebreitete 
wissenschaftliche und geschäftliche Korrespondenz und unter- 
nimmt mehrere literarische Reisen. In den ersten Jahren ist er 
geradezu die Seele der historischen Bestrebungen der Akademie. 
Die Akademie betraute ihn mit der Redaktion der »Monumenta Habs- 
burgica«, deren Herausgabe von Chmel selbst am 20. Juni 1849 be- 
antragt worden war. Zu dem Zwecke unternahm er 1850 eine vier- 
monatliche literarische Reise, die zugleich für die Konzilsakten des 
XV. Jahrhunderts, deren Kommission er beigetreten war, nicht un- 
bedeutenden Stoff lieferte. Die größte Ausbeute bot München, 
wo Schmeller und Deutinger ihm in der zuvorkommendsten 
Weise an die Hand gingen; reiches Material lieferten auch Stutt- 
gart und Basel. Am 3. November 1851 legte Chmel, »der sich bis 



77 

dahin überwiegend und mit wahrer Aufopferung den Geschäften 
der Historischen Kommission unterzogen hatte«, seine Stelle als 
Berichterstatter derselben nieder. Kurz vorher hatte Chmel wieder 
eine literarische Reise unternommen. Er ging über Laibach und 
Triest nach Venedig. Der Rückweg führte ihn über Klagenfurt, 
von wo er mit Ankershofen einen Ausflug nach Maria-Saal machte. 
Nach Italien kam er nur noch einmal im Jahre 1856. Das Ziel 
dieser Reise war Mailand. Im Herbste 1857 und im Sommer 1858 
war Chmel in Kärnten. Mitteilungen über den verwahrlosten 
Zustand des Archivs führten ihn nach Millstatt Die Ausbeute war 
jedoch geringer, als er gehofft hatte. Leidend kehrte er nach Wien 
zurück. Das rastlose Arbeiten begann seine Kräfte aufzureiben 
Chmel konnte auch nicht mehr an der konstituierenden Konferenz 
der Historischen Kommission in München, zu der er eingeladen 
worden war, teilnehmen. Er starb am 28. November 1858. 

Chmel zählt zu den tätigsten und tüchtigsten Geschichts- 
forschern Österreichs, er ist durch mehr als zwei Dezennien der 
eigentliche Träger und Vertreter der Geschichtswissenschaft seines 
Vaterlandes. Dies wurde auch im Auslande anerkannt Die hervor- 
ragendsten gelehrten Gesellschaften (im ganzen 27) ehrten ihn 
durch die Wahl zu ihrem Mitglieder Chmel war Mitglied der 
Akademie der Wissenschaften zu München, Beriin, Pest, Prag, der 
Sozietät zu Göttingen, der Gesellschaft für ^nordische Altertums- 
kunde zu Kopenhagen und Ehrenmitglied einer ganzen Reihe 
historischer Vereine Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. 
Von der Prager Universität erhielt er auch das Doktordiplom der 
Philosophie. 1854 wurde er mit dem Franz Josef- Orden aus- 
gezeichnet Was Chmel fehlte, war der kritische Blick für das 
Wesentliche, die sichtende Beherrschung des massenhaften Stoffes 
und die Gabe der Darstellung. Mit wahrer Begeisterung hing Chmel 
an seiner Wissenschaft; dieser Begeisterung entsprang auch eine 
Fülle von trefflichen Plänen und Anregungen, die Geschichtswissen- 
schaft zu heben, ihr in Österreich ein frisches Gedeihen zu 
sichern. 

Chmel verfaßte oder edierte folgende Arbeiten: 

I. Selbst und! gre Werke und Sammelwerke. 

Regesta chronologico-diplomatica Ruperti;2regis Romanorum. Auszug aus 
den im k. k. Archiv zu Wien sich befindenden Reichsregistraturbüchem vom 
Jahre 1400 bis 1410. Mit Benützung der gedruckten Quellen. Frankfurt am Main 1834, 
bei Franz Varrentrapp. VII 1 und 244 S. 4^ 

Materialien zur österreichischen Geschichte. Aus Archiven und Biblio- 
theken. Wien, bei Peter Rohrmann. 1. Bd. 1837, 98 + IV + 380 S.; 2. Bd. 
1838, 417 S. 4'. (Das 1. Heft des 1. Bandes führt den speziellen Titel: Beyträge 



78 

zur Geschichte K. Friedrich's des Vierten. Linz 1832, bey Joseph Fink und Sohn. 
98 S. 4\) 

Regesta chronologico-diplomatica Friderici IV. Romanorum Regis. (Im- 
peratoris III.) Auszug aus den im k. k. geheimen Haus-, Hof- und Staatsarchiv 
zu Wien sich befindenden Reichsregistraturbüchern vom Jahre 1440 bis 1493. 
Nebst Auszügen aus Original-Urkunden, Manuscripten und Büchern. Erste Ab- 
teilung. Vom Jahre 1440 bis März 1452. Wien 1838, bei Peter Rohrmann. Ge- 
druckt bei J. P. Sollinger. VIII, 283 und CXX S. 4 . Zweite Abteilung. Vom 
Jahre 1452 (März) bis 1493. Wien . . . 1840. S. 285—802 und CXXI-CLXXIX. 4«- 

Geschichte Kaiser Friedrichs IV. und seines Sohnes Maximilian I. Erster 
Band: Geschichte K. Friedrichs IV. vor seiner Königswahl. 1840. XII und 642 S. 
Zweyter Band: Geschichte K. Friedrichs IV. als König (1440-1452). 1843. 
812 S. 8^ Hamburg, bei Friedrich Perthes. 

Urkunden, Briefe und Aktenstücke zur Geschichte Maximilians I. und 
seiner Zeit. Stuttgart 1845, gedr. auf Kosten des lit. Vereins. VI und 579 S. 8^ 
(Kam nicht in den Buchhandel.) 

Die Handschriften der k. k. Hofbibliothek in Wien, im Interesse der Ge- 
schichte, besonders der österreichischen, verzeichnet und excerpirt Wien. Ge- 
druckt und im Veriage bey Cari Gerold. Erster Band 1840. IV und 771 S. 
Zweiter Band 1841. 697 S. 8". ' 

Habsburgisches Archiv. Wien 1846, in Kommission bei P. Rohrmann. 
2 Hefte 8". I. Herbersteins Gesandtschaftsreise nach Spanien 1519. 65 S. II. Acten- 
stücke zur Geschichte Kroatiens und Slavoniens in den Jahren 1526 und 1527. 
V und 64 S. 

Der österreichische Geschichtsforscher. I. Bd. (3 Hefte): Wien 1838. 
F. Beck'sche Universitäts-Buchhdig. VIII und 604 S. 8^ II. Bd. (3 Hefte): 
Wien 1841 bis 1842. Gedr. und im Verl. bei Carl Gerold. IV, 586 und CXXVII S. 8». 
(Darin auch das ^ Notizenblatt für österr. Geschichte«.) Unter Mitwirkung der 
Herren Freiherr G. M. v. Ankershofen, Bergmann, Birk, Böhm, Emmert, Feil, 
V. Fräst, v. G^vay, v. Karajan, Keiblinger, Kopitar, Pritz, Rally, v. Sava, Stülz. 

VonChmel sind folgende Artikel im>Geschichtsforscherc 

I. Band, 1. Heft (ganz von ihm): Vorwort, S. III- VIII. 

Beyträge zum österr. Codex diplomaticus : 1. Zum österr. Stadtewesen. 
S. 1-27. 

A. Waidhofen an der Ybbs. S. 2-11. B. Ybbs. S. 12-20. C. Nußdorf. 
(Gerechtsame der Schiffer-Innung zu Nussdorf 1450.) S. 21-27. 

Zur österr. Finanzgeschichte in der ersten Hälfte des vierzehnten Jahr- 
hunderts (Rationarium der österr. Herzoge von den Jahren 1326 bis 1338). 
S. 28—49. 

Zur Geschichte der Wiener Universität im fünfzehnten Jahrhundert. S. 50—63. 

a) Ein Edict des Rectors an die Studierenden, vom 20. Sept. 1450. 

b) und c) Medizinische Vorlesungen und Vorlesebücher. 

d) Publicandum der mediz. Fakultät gegen Kurpfuscherei etc. 1465. 
Historia Friderici IV. et Maximiliani 1. ab Jos. Grünbeck. S. 64—97. 



*) Vergl. Vier Instructionen des Erzherzogs Albrecht VI. an seine Münz- 
meister. Aus Chmels Materialien zur österr. Geschichte. 40. Bericht über das Museum 
Francisco - Carolinum. Nebst der 34. Lief, der Beiträge zur Landeskunde von 
Österr. ob derEns. Anhang. S. 153—166. Linz 1882. Verl. des Museums Francisco- 
Carolinum. Druck v. Jos. Wimmer. 8°. 



I 



79 

Auszüge aus (5) interessanten Handschriften der Ic. k. Hofbibliotbek, zur 
Geschichte des sechzehnten Jahrhunderts. S. 98—152. 
Notizenblatt. S. 153—167. 

a) Auszug aus dem Handschriftenverzeichnis der Bibliothek und des 
Archivs zu Riedeck. S. 153—155. 

b) Die Inhaltsangabe von zwei interessanten ausländischen Quellenwerken 
(1. Qachard's Collection de Documens in^dits concernant Thistoire de la 
Belgique III. Tomes. — 2. Histor. Zeitschr. für den Unter-Mainkreis in Bayern). 
S. 156-163 und 163-165. 

c) Varia (Notizen. Hist Arbeiten und Bestrebungen). S. 165—167. 

2. Heft: Notizenblatt. S. 331—399. Literatur der österr. Geschichte seit 
1829. Acht Jahrgänge der öst. hist. Zeitschr. (v. Mühlfeld-Hohler 2, Ridler 3 
und Kaltenbäck 3). 1829 bis 1837. Hist. Arbeiten und Bestrebungen. 

3. Heft: Diplomat. Anhang zu J. Frast's: »Das Nonnenkloster Imbach 
(Minnbach).« XI V Urkunden von 1269 bis 1280mltgetheilt und erläutert. S. 547-565. 

Notizenblatt. S. 586—604. Literatur der österr. Geschichte seit 1829. Acht 
Jahrgänge der öst hist. Zeitschr. 1829 bis 1837. Bemerkungen über die Leistungen 
und Ergebnisse dieser acht Jahrg. (der öst. hist. Zeitschr. von 1829 bis 1837). 

II. Band, 1. Heft: Vorwort, S. III— IV. 

Zur Geschichte der tirolischen Landesfürsten im ersten Drittel des vier- 
zehnten Jahrhunderts. 1300 bis 1330. S. 133-187. 

Amtsrechnungen über die fürstlichen Gefälle in der Grafschaft Tirol 
von den Jahren 1303 bis 1305. S. 133—171. 

Auszüge aus einem Diplomatarium des tirolischen Landesfürsten 
K. Heinrichs von Böhmen, Herzogs von Kärnthen und Grafen von Görz und 
Tirol. Von den Jahren 1326 bis 1330. Aus dem k. k. geheimen Hausarchiv. 
S. 172-187. 

Notizenblatt für österreichische Geschichte, Nr. 1, S. I -XXVII. 

Litenrtiir. I. Österreich unter der Enns. — Wien. Bergmann, Medaillen 
auf berühmte und ausgezeichnete Männer des Kaiserthums Österreich vom 
15. bis zum 19. Jahrhundert; Schultheß-Rechberg, Thaler-Kabinett. II. Österreich 
ob der Enns. Musealbl. 1839 bis 1840; Vierter Bericht über das Museum 
Francisco-Carolinum. Nebst der 1. Lief, der Beiträge zur Landeskunde von Öster- 
reich ob der Enns und Salzburg. III. Tirol und Vorarlberg. Neue Zeitschrift des 
Ferdinandeums. 6 Bde.; Sopra qualche punto della Storia Trentina Discorsi. 
Von Fr. Filos. Rovereto dall* I. R. Stamperia di L. Marchesani 1839; Della 
Storia e della Condizione del Trentino sotto la dominazione Romana discorso 
di Giuseppe Frapporti Trentino. Trento dair Imp. Regia. Stamperia Monauni, 1840 ; 
Della Storia e della Condizione del Trentino sotto la dominazione de' Goti, 
de' Franco-Baioarii, e de' Longobardi discorso di Giuseppe Frapporti Trentino. 
Trento dair Imp. Reg. Stamperia Monauni MDCCCXL; IV. Siebenbürgen 
Notitia Hist.-Diplomatica Archivi et Literalium Capituli Albensis Transsilvaniae 
Auetore Kem^ny. 1836. 2 Tomi. — Kem^ny, Deutsche Fundgruben der Ge- 
schichte Siebenbürgens, 2 Bde., 1839 bis 1840. 

Über das Troppauer Museum und ein Ms. in demselben. Varia. 

2. Heft : Zur österr. Finanzgeschichte in der ersten Hälfte des vierzehnten 
Jahrhunderts. Aus einem Cod. mscr. des k. k. geh. Haus- Archivs : Rationarium der 
öst. Herzoge von 1326 bis 1338. S. 203-259. (Fortsetz, der Arbeit im I. Bd. 
1. H., S. 28-49.) 



80 

Zur Geschichte der tirolischen Landesfürsten im ersten Drittel des vier- 
zehnten Jahrhunderts. 1300 bis 1330: 

Urkunden von und an König Heinrich von Böhmen und Polen, Herzog: 
von Kämthen und Grafen von Görz und Tirol. (3Q Stücke von 1311 bis 1332.) 
Aus den im k. k. Haus-Archiv befindlichen Originalen mitgeteilt. S. 350 — 398. 
{Fortsetz, der Arbeit im II. Bd., 1. Heft, S. 133—187.) 

Notizenblatt für österr. Geschichte. Nr. 2. S. XXIX—LXXIV. 

Handschriften in der Bibliothek des Klosters Göttweich. 

Literatur des Auslandes. (1. Anzeiger für Kunde des deutschen 
Mittelalters von Aufseß und Mone, acht Jahrgänge 1832— 183Q. 2. Taschenbuch 
für Geschichte etc. von Dr. H.Schreiber, 3 Jahrgänge 1839, 1840, 1841. 3. Jahr- 
bücher des Zittauischen Stadtschreibers Johannes v. Guben, von E. Fr. Haupt. 

4. Le Glay, Correspondance de l'Empereur Maximilien I. et de Marguerite 
d'Autriche, sa fille etc. 2 Tomes. 5. M^moires etc. de la Soci6t6 etc. du 
Hainaut etc. etc. 1839.) 

Varia. 1. Wapen am Herzoghof in Medling. 2. Preisaufgabe. 

3. Heft : Zur österr. Finanzgeschichte in der ersten Hälfte des vierzehnten 
Jahrhunderts. Aus einem Cod. mscr. des k. k. geh. Hausarchivs : Rationarium der 
österr. Herzoge von 1326 bis 1338. S. 418-447. (Fortsetz, der Arbeit im 2. H., 
II. Bd., S. 203-259; im ganzen LXXVIII Urkunden.) 

Zur Geschichte Herzog Sigmunds von Österreich. (1448 bis 1451.) Nach- 
trag zu den Materialien zur österr. Geschichte I. Bd.; S. 448—474. 

I. (20) Akten-Stücke zur Geschichte der Vermählung mit Eleonoren von 
Schottland (1448). 

II. Übereinkunft des H. Sigmund v. Österreich mit der Markgräfin Elisa- 
beth V. Hochberg (1449). 

III. Herzog Siegmund v. Österreich erläßt ein Münzpatent (1450). 

IV. Bericht der Salz-Amtleute an den Herzog Sigmund von Österreich (1450). 

V. Aufzeichnung einiger Geschäfte H. Sigmunds v. Österreich (1451). 
Zur Geschichte des Grafen Heinrich (V.) von Görz (1444 bis 1451. 

40 Urkunden.) Als Nachtrag zu den Materialien zur österr. Geschichte I. Bd. Mit- 
getheilt aus den Griginal-Documenten und gleichzeitigen Abschriften im geheimen 
Hausarchiv. S. 498-535. 

Urkunden zur Geschichte des Nonnenklosters Imbach. 23 Stücke aus dem 
13 Jahrh. Mitgeteilt aus den Originalurkunden des k. k. geh. Hausarchivs. 

5. 559-575. (S. Geschichtsforscher 1. Bd., 3. H., S. 547—565. Im ganzen XXXVII Ur- 
kunden.) 

Notizenblatt für österr. Geschichte. Nr. 3. S. LXXV— CXXVII. 

Inländische Literatur der Geschichte. 

1. Österreich unter der Enns. Wien. v. G^vay: Urkunden und Akten- 
stücke zur Geschichte der Verhältnisse zwischen Österreich, Ungarn und der 
Pforte im XVI. und XVII. Jahrhunderte. Aus Archiven und Bibliotheken. 2 Bde. 
Wien 1838-41, Schaumburg und Comp. S. LXXXV-XCIII. II. Österreich 
ob der Enns. 1. V. Bericht über das Museum Francisco - Carolinum nebst der 
2, Lief, der Beiträge zur Landeskunde von Österreich ob der Enns und Salz- 
burg. 2. Monographien einzelner Städte, Klöster, Geschlechter usw. im Lande 
ob der Enns (Steyr [Pritz], Stift St. Florian [Stülz], Kloster Wilhering [StülzJ). 
S. XCIII-CXXIIL 

Bestrebungen und Arbeiten a) in Wiener-Neustadt; b) in Yps; c) in den 
Klöstern Unter-Österreichs). S. CXXllI-CXXVll. 



81 

Seit 1843 erschien das Notizenblatt selbständig unter dem Titel: Notizen- 
blatt für österreichische Geschichte und Literatur. Wien, in Kommission in 
Fr. Becks Universitätsbuchhandlung. Herausgeber: J. Chmel, k. k. Hof- und 
Hausarchivar. 

In der neuen Ausgabe des :» Notizenblatt« sind von Chmel nur einige 
kleinere Beiträge. 

II. Aufsätze, literarische Anzeigren, Besehreibungren Ton Handschriften und 
urkundliche Mitteilungen in periodischen Schriften und Sammelwerken. 

1. In den Jahrbüchern der Literatur. Wien. Gedruckt und verlegt 

bey Carl Gerold. 8'^. 

Probe des in der Stiftsbibliothek zu St. Florian aufbewahrten »Psalterium 
trilinque« (lateinisch, deutsch und polnisch). 39. Bd. 1827, Anzeige - Blatt für 
Wissenschaft und Kunst S. 38-41 (vgl. 40. Bd. 1827, Anz.-Bl. S. 35). 

Das Chunigel. (Mittelhochdeutsches Gedicht.) Aus dem reichen Hand- 
schriftenschatze der Kanonie St. Florian, abgeschr. vom . . . J. Chmel. Aus 
einem Papierkodex aus den Tagen Kaiser Friedrichs IV., und zwar aus der 
zweyten Hälfte seiner Regierung. 40. Bd. 1827, Anz.-Bl. S. 15—17. 

Hymnus Pange linqua gloriosi. (Alte deutsche Übersetzung.) Aus dem- 
selben Kodex. 40. Bd. 1827, Anz.-Bl. S. 17—18. 

Ein Beytrag zur Botanik der Väter. Aus einer Handschrift des Macer de 
virtutibus herbarum von Pergament aus dem |12. oder 13. Jahrh. 40. Bd. 1827, 
Anz.-Bl. S. 18—19. 

»Notiz« aus einer Handschrift (einem alten Evangelienbuch mit Kommentar) 
der Stiftsbibliothek St. Florian als Berichtigung zu Kurz' »Friedrich dem Schönen« 
(S. 207—209). 40. Bd. 1827, Anz.-Bl. S. 19. 

Literarische Notizen aus der Bücher- und Manuskriptensammlung des 
Stiftes St. Florian. 41. Bd. 1828, Anz.-Bl. S. 13-30. 

I. Nachtrag und Berichtigung zu dem im Anzeige-Blatt der Wiener Jahr- 
bücher (XXXVII. Bd.) abgedruckten Glossarium aus dem zehnten Jahrhunderte. 
S. 13-16. 

II. Auszug aus einem lat.-deutsch. Vocabular in einem Cod. mscr. des 
XIV. Jahrh. in St. Florian. S. 16-26. 

III. a) Aus einem Kod. aus dem 15. Jahrh. (XI, 102). Eine Flugschrift des 
bekannten Johann von Gmunden, der das Gerücht von einem verkündeten con- 
cursus planetarum widerlegt. S. 26—27. 

b) Calendarium des Johann von Gmunden. Cod. mscr. XI, 569. (anno 1461). 
S. 27-28. 

c) Ein noch älterer Kalender des Johann von Gmunden (a. 1416). S. 28—29. 

d) Kalender des Johannes Regiomontan. (Xylograph.) S. 30. 

J. E. Schlager: Wiener Skizzen aus dem Mittelalter. Wien 1835 bis 1842. 
4 Bde. in 8^ 101. Bd. 1843, S. 217—253. 

Archiv für Schweiz. Geschichte, herausgeg. auf Veranstaltung der allg. 
geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz. 1. Bd. Zürich 1843. 8^ 102. Bd. 
1843, S. 182—214. 

Michael Beheim's Buch von den Wienern 1462 bis 1465. . . . Herausgeg. 
von Th. G. V. Karajan. Wien 1843. S\ 103. Bd. 1843, S. 222-244. 

Beiträge zur Geschichte Basels, herausgeg. v. d. bist. Ges. zu Basel. 
Basel 1839. 8". — Beiträge zur vaterländ. Geschichte, herausg. v. d. bist. Ges. 
zu Basel. Basel 1843. 8°. 105. Bd. 1844, S. 250—270. 

Cernik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 6 



82 

Regesten Kaiser Ludwigs des Baiern und seiner Zeit (1314 bis 1347). Von 
J. Fr. Böhmer. Frankfurt am Main 1839. 4^ — Additamentum primum ad Re- 
gesta Imperii inde ab anno 1314 usque ad annum 1347. Von J. Fr. Böhmer. 
Frankfurt am Main 1841. 4^ — Fontes rerum Qermanicarum. Herausg. v. 
J. Fr. Böhmer. 1. Bd. Stuttgart 1843. 8". 106. Bd. 1844, S. 225-260. 

Geschichte des Hauses Habsburg. Von dem Fürsten E. M. Lichnowsky. 
8 Bde. Wien 1836 bis 1844. 8°. 108. Bd. (1844), S. 147-187; 109. Bd. (1845), 
S. 246-268. 

Korrespondenz des Kaisers Carl V. . . . von Dr. Carl Lanz. Leipzig 1844, 
1845. 2 Bde. in 8^ 110. Bd. 1845, S. 178-209; 111. Bd. (1845), S. 174-198; 
112. Bd. 

Messager des sciences historiques de Belgique. 6 Jahrgänge. 1839 bis 1844. 8^. 
— Histoire des Beiges k la fin du dixhuiti^me si^cle, par Ad. Borgnet. 2 Tomes. 
1844. 8^ 113. Bd. 1846, S. 118-148; 114. Bd. (1846), S. 178-218. 

Beitrag zur Geschichte Wallensteins. Warhaffte Relation wie der endleibte 
Hertzog von Friedtlandt und er dem praetext gesuechter Winterquartieren vor 
die Kayserliche Soldatesca, sich des hohen Ertzstüfft Salczburg impatroniren 
wollen, so Ihme aber durch sonderbahre schickhung Gottes mießlungen, und 
dadurch seine vorgehabte grausambe Rebellion vornemblich an Tag komben, 
deßwegen dan auch die gerechte Straff Gottes über Ihnen und seine vor- 
nembste Redeisführer ergangen, so alles auf das kurtzest hierinen erzehlet und 
mit vollen Kayserlichen, Chur-Bayrischen, Friedländischen, Gallaßischen, Aldrin- 
gerischen, Piccolominischen und andern annoch vorhandenen Schrifften erweiset 
und probirt wird. 118. Bd. 1847, Anz.-Bl. S. 54-73; 119. Bd. 1847, Anz.-Bl. 
S. 1-18. 

2. Im Österreichischen Archiv für Geschichte, Erdbeschreibung, 
Staaten künde, Kunst und Literatur. Hauptred.: Jo h. Wilh. Ridl er. 
Im Verl. der F. Beck'schen Uni v.-Buqhhdlg. Gedr. bey den Edlen 

V. Ghelen'schen Erben. 4". 

Ruedolff der Annder von Gottes genaden Erweiter Rom. Kaiser zu Allen 
Zeiten Merer des Reichs etc. Ordnung und hofstat für Alle und Jede unser 
Hohe und Nidere Ambtleit, Offizier und Diener An unserm Kayserlichen Hofe 
auch was aines Jeden Ambt und Dienst sein und wie es mit der Besoldung 
gehalten werden solle. Jetzt von Neuen genedigclich fürgenommen und ver- 
ordnet Alls hernach volgt. (Aus einem Cod. ms. . . . Lincz. Im 1577 Jar. Im 
Archive des Schlosses Riedegg.) Jahrg. I 1831, Urkundenblatt Nr. 1, 2, 3. 

Briefe des Prinzen Eugen von Savoyen an den Grafen Guido von 
Stahremberg. Aus dem Archiv zu Riedeck ...Jahrg. I 1831, Nr. 48, 49, 52, 
53, 54, 157; Jahrg. 11 1832, Nr. 2, 5; Urkundenbl. Nr. 8-12; Jahrg. Hl 1833, 
Urkundenbl. Nr. 11, 12, 13, 15. 

Memorial des Evangelisch Exercitium im Landt Ob der EnnB betreffend^ 
Jahrg. II 1832, Urkundenbl. Nr. 1. 

Urkunden des 13. Jahrhunderts, aus dem Archiv zu Riedeck. (13 Nummern.) 
Jahrg. 11 1832, Urkundenbl. Nr. 1, 2, 3. 

Beneücia curata ad praesentationem D. Ducis Austrie pertinentia. Secuntur 
non curata beneficia ad praesentationem Ducis pertinentia. Aus einem Ms. auf 
Perg in 12" (14 Bl,) mit der Aufschrift: Auszug aller fürstlichen einkomen und 
geistlichen Lehenschaften 1438. urbar. Bl. 8 et 9. Jahrg. II 1832, Urkunden- 
blatt Nr. 10. 



83 

Briefe Carls III., Königs von Spanien (Kaiser Carls VI.), an den Orafen 
Ouido von Stahremberg, in den Jahren 1706, 1708 bis 1713. Aus dem Archiv 
zu Riedegg gesammelt, und diplomatarisch copirt von . . . Jahrg. II 1832, Nr. 38, 
39, 40, 43, 44, 45, 50, 64; Jahrg. III 1833, Nr. 142, 144, 145, 146, 148, 151, 153; 
Urkundenbl. Nr. 15, 16, 17. 

Nachtrag zur Anzeige des ersten Heftes der Materialien zur österr. Ge- 
schichte, aus Archiven und Bibliotheken etc. in den Nummern 111 und 112 des 
österr. Archivs vom 15. und 18. Sept. 1832. Jahrg. II 1832, Nr. 118, 119. 

3. In den Österreichischen Blättern fürLiteratur und Kunst, Ge- 
schichte, Geographie, Statistik und Naturkunde. Herausgegeben 
und redigiert durch Dr. A. Adolf Schmidl. Wien. Gedruckt bei 

Anton Strauß' sei. Witwe & Sommer. 4^ 

Ober die neueste Geschichtsliteratur Kärntens. 1. Reihe der Bischöfe von 
Lavant. Von Karlmann Tangl. Klagenfurt 1841. 2. Handbuch der Geschichte des 
Herzogtums Kärnten bis zur Vereinigung'Jmit den österr. Fürstenthümern. Von 
Gottlieb Freiherrn v. Ankershof en. 2 Hefte. Klagenfurt 1842. 3. Handbuch der 
Geschichte des Herzogthums Kärnten in Vereinigung mit den österr. Fürsten- 
thümern. Von Heinrich Hermann. 1. Heft. Klagenfurt 1843. 4. Kärntens röm. Alter- 
thümer in Abbildungen. Herausg. von M. F. v. Jabomigg- Altenfels und Grafen 
Alfred Christalnigg. 1. Heft. Klagenfurt 1843. Erster Jahrg. (1844), Literatur- 
blatt Nr. 2, S. 9-15; Nr. 3, S. 22-24; Nr. 4, S. 30-32; Nr. 14, S. 110-112; 
Nr. 15, S. 119-120. 

Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. 1. Bd., 1. Heft. 
Hermannstadt 1843. Erster Jahrg. (1844), Literatur Nr. 32, S. 249-250. 

Was thut der österreichischen Geschichte noth? Zweiter Jahrg. (1845), 
Nr. 1, S. 1-6. 

Magazin für Geschichte, Literatur und alle Denk- und Merkwürdigkeiten 
Siebenbürgens . . . von Anton Kurz. 1. Bd., 1. Heft. Kronstadt 1844. Zweiter 
Jahrg. (1845), Nr. 54, S. 419-421. 

Mittheilungen zur Geschichte und Topographie. Zusammengestellt von 
Josef Chmel. 165 S. 4°. Nr. I-IX. (1-26.) Vierter Jahrgang (1847), Nr. 27, 
S. 105-108; Nr. 28, S. 109—112; Nr. 33, S. 129-132; Nr. 34, S. 133-136 
Nr. 41, S. 161—164; Nr. 42, S. 165—168; Nr. 47, S. 185-188; Nr. 48, S. 189-192 
Nr. 51, S. 201-204; Nr. 52, S. 205-208; Nr. 53, S. 209-212; Nr. 59, S. 233-236 
Nr. 60, S. 237-240; Nr. 65, S. 257—260; Nr. 66, S. 261-264; Nr. 71, S. 281-284 
Nr. 72, S. 285-288; Nr. 77, S. 305—308; Nr. 84, S. 333-336; Nr. 85, S. 337—340 
Nr. 89, S. 353-356 ; Nr. 90, S. 357-360 ; Nr. 101, S. 401—404 ; Nr. 102, S. 405—408 
Nr. 107, S. 425-428; Nr. 113, S. 449-452; Nr. 114, S. 453-456; Nr. 120^ 
S. 477—480; Nr. 124, S. 493-496; Nr. 125, S. 497-500; Nr. 133, S. 525-528 
Nr. 137, S. 541-544; Nr. 144, S. 569—572; Nr. 150, S. 593-596; Nr. 162 
S. 641—644; Nr. 168, S. 665-668; Nr. 174, S. 689-692; Nr. 179, S. 709-712 
Nr. 180, S. 713—716; Nr. 187, S. 741—744. Auch besonders abgedruckt. 

Darunter vom Zusammenstell er folgende Nummern: 

I, 1: Zeitschrift für die Archive Deutschlands. Besorgt von Friedrich 
Traugott Friedemann. Gotha 1846, Veri. v. Friedrich und Andreas Perthes. 
1. Heft, VIII und 89 S. in S\ Nr. 27, S. 105-108; Nr. 28, S. 109-110. 

I, 5: K. Rudolfs II. Liebe zur Kunst etc., beleuchtet durch Briefe usw. 
Nr. 33, S. 131-132; Nr. 34, S. 134-136; Nr. 51, S. 202-204. 

6* 



84 

II, 6: Beiträge zur Geschichte und Literatur vorzüglich aus den Archiven 
und Bibliotheken des Kantons Aargau. Herausg. v. Dr. Heinr. Kurz und Pladdus 
Weißenbach. 1. Heft. Aargau 1846. H. R. Sauerländers Verlagsbuch hdlg. VIII 
und 136 S. in 8'. Nr. 41, S. 161- 164; Nr. 42, S. 165-168. 

II, 7: Geschichte der rheinischen Pfalz nach ihren polit., kirchl. und lit. 
Verhältnissen, von Dr. Ludwig Häußer. Heidelberg 1845, ak. Verlagshandlung 
von J. C. B. Mohr. 2 Bde. 8". Nr. 47, S. 185-188; Nr. 48, S. 189 190. 

IV, 11: Der Konstanzer Sturm im Jahre 1548 von Georg Vögeli, ... 
Belle- Vue bei Constanz 1846. Verlagsbuchhandlung zu Belle-Vue. Mit dem 
lithogr. Bildnisse des Ambrosius Blaurer. X und 183 S. 8. Nr. 52, S. 205-206. 

IV, 12: Beiträge zur »Adelsgeschichte des Landes unter der Enns. 1. Die 
Familie der Eyzinger von Eyzing. Nr. 53, S. 209-210; Nr. 59, S. 234-236; 
Nr. 60, S. 238-240; Nr. 65, S. 258-260; Nr. 66, S. 261 -264; Nr. 71, S. 283 - 284. 

VI, 16: Zur Geschichte der bischöflich Freisingischen Herrschaften in 
Österreich, während der Zeit Bischofs Sixtus (1474 bis 1494). Nr. 77, S. 305-308; 
Nr. 84, S. 334-336; Nr. 85, S. 338-340; Nr. 89, S. 354-356; Nr. 90, S. 358-360; 
Nr. 101, S. 402-404; Nr. 102, S. 405-407.») 

VIII, 22: Zur Geschichte K. Maximilians 1. Nr. 107, S. 425-428; Nr. 113, 
S. 450 452; Nr. 114, S. 454-456; Nr. 120, S. 478-480; Nr. 124, S. 494—496; 
Nr. 125, S. 499-500. 

VllI, 24: Zur Chronik österreichischer Städte und Märkte. 1. Markt Bert- 
holdsdorf, gewöhnlich Petersdorf genannt. Nr. 125, S. 497-499; Nr. 133, 
S. 525- 528; Nr. 137, S. 541-543; Nr. 144, S. 569—572; Nr. 150, S. 594-596; 
Nr. 162, S. 641-643. 

4. In der Österreichischen Zeitschrift für Geschieht s- und Staats- 
kunde. Herausgegeben und red ig. v. J. P. Kaltenbäck. In Kom- 
mission der F. Beck'schen Buchhandlung. Gedr. bei den Edlen 

V. Ghelen'schen Erben. Wien. 4. 

(Als Beilage: Blätter für Literatur, Kunst und Kritik.) 

An die österreichischen Geschichtsforscher. Erster Jahrg. (1835), Nr. 11, 

5. 41-44. 

Der Würfel. Gedicht von Suchenwirt. Aus dem Papierkodex in 4^ Nr. 69 
der Stiftsbibliothek zu Kremsmünster. Erster Jahrg. (1835), Blätter für Lit., Kunst 
... Nr. 16, S. 61-63. 

Reichard Strein's Guetbeduncken wegen des Paurn- Aufstand anno 1593. 
Aus dem Archiv zu Riedegg. Erster Jahrg. (1835), Nr. 40, S. 159-160; Nr. 41, 
S. 164; Nr. 42, S. 167-168; Nr. 43, S. 172; Nr. 44, S. 174-176. 

Über die Behandlungsweise der Geschichte Österreichs im Mittelalter. 
Eine unmaßgebliche Meinung. Zweiter Jahrg. (1836), Nr. 78, S. 309-310; Nr. 79, 
S. 313-316. 

Das vaterländische Museum zu Linz. Zweiter Jahrg. (1836), Nr. 84, 
S. 335-336; Nr. 85, S. 337-339; Nr. 86, S. 343-344. 

Bericht über eine im Jahre 1831 unternommene kleine Reise zum Behufe 
der Österr. Geschichts- Quellen -Sammlung. Zweiter Jahrg. (1836), Nr. 93, 
S. 369-371; Nr. 94, S. 376; Nr. 95, S. 379-380; Nr. 96, S. 383 - 384 ; Nr. 97, 
S. 388; Nr. 98, S. 392; Nr. 99, S. 395 396; Nr. 101, S. 404; Nr. 102, S. 407-408. 



^) In der Einleitung dazu schreibt Chmel das Verdienst dieser Arbeit 
^ülz zu. Chmel hat sie eigentlich nur veröffentlicht. 



85 

Zwei Outachten von Reichard Strein. Aus dem Riedecker-Archiv. I. Ouet- 
beduncken, Ob Ir Fürstliche Durchlaucht etc. sich zu Haltung des Reichstags 
gebrauchen lassen soll. Anno 1597. II. Ouetbeduncken per Aufbott des zwain- 
czigisten Manns 19. Nouembris Anno etc. 97. Dritter Jahrg. (1837), Nr. 3, 
S. 11 - 12. 

Ausstattung eines adelichen Fräuleins im ersten Viertel des 16. Jahr- 
hunderts. (Aus dem Riedecker-Archiv.) Dritter Jahrg. (1837), Nr. 7, S. 28. 

Beilagen zu dem Bericht über eine im Jahre 1831 unternommene kleine 
Reise zum Behufe der Österr. Oeschichts-Quellen-Sammlung. Dritter Jahrg. (1837), 
Nr. 32, S. 127-128; Nr. 33, S. 131-132; Nr. 35, S. 139—140; Nr. 38, S. 152; 
Nr. 39, S. 156; Nr. 40, S. 159-160; Nr. 41, S. 164; Nr. 44, S. 176. 

5. Im Neuen Archiv für Oeschichte, Staatenkunde, Literaturund 

Kunst. Red.: OeorgMegerlev. Mühlfeld. — Em. Th. Hohler. Wien, 

gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig. 4". 

Literarische Notizen aus der Bücher- und Manuscripten-Sammlung des 
Stiftes St. Florian. (S. Wiener Jahrbücher der Literatur Bd. 41. A. Bl. S. 13.) 
IV. Pergamentkodex des XIV. Jahrb., 80 Bl. gr.-8'. 1. Metrische Bearbeitung 
der fünf Bücher Decretalium. 2. Constitutiones Passavienses apud S. Hyppolitum 
(a. 1284). 3. Brief des Bischofs Bernhard von Passau, dat. von Eferding, den 
21. August 1286, an seine Diözesangeistlichkeit, in welchem er ein Einladungs- 
schreiben des Erzbischofs Rudolf von Salzburg zu einer abzuhaltenden 
Provinzial-Synode mitteilt. Zweyter Jahrg. (XXI. als Fortsetzung). 1830. Nr. 102 

5. 712. 

6. In der Zeitschrift für Oeschichtswissenschaft ... von Dr. W. 

Adolf Schmidt. Berlin. Verlag von Veit und Comp. 8^ 

Rilatione di M. Vicenzo Quirini Oratore a Massimiliano Imperatore 
Tanno 1506. Aus dem k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv. Zweiter Band (1844), 
S. 272-288 und 334-356. 

7. Im ArchivderOesellscha ft für ältere deutscheOeschichtskunde 
zur Beförderung einer Oesamtausgabe der Quellenschriften 
deutscher Oeschichten des Mittelalters, herausgegeben von 
O. H. Pertz. Hannover, in der Hahnschen Hofbuchhandlung. 8<* 

Petrus de Vinea. VII. Bd. (1839.) 1. Wilhering. mbr. sec. XIV. in 4to. in 
Rothlederband, eine umfassende Sammlung päpstl. und kaiserl. Briefe, denen ein 
Formular der Kanzleien vorhergeht. S. 892—912. 2. St. Florian, membr. in 4to. 
sec. XV. 67 Bl. S. 948. 3. Kremsmünster. Nr. 183. 2. 32. chart. sec. XV. S. 971. 

8. Im Österreichischen KalenderzurVerbreitunggemeinnütziger 

Kenntnisse. Für das Schaltjahr 1844. Herausgegeben v.Dr. Moritz 

V. Stubenrauch und Dr. Eduard v. Tomasche k. 

Maria Theresia und der Oeist ihrer Regierung. S. 32—33. 

9. In den Monumenta Oermaniae historica medii aevi. 

»Abschriften und Kollationierungen päpstl. und kaiserl. Briefe aus ob- 
derennsischen Klöstern.« 

10. Beiträge für das »Urkundenbuch des Landes ob der Enns«. 

12. In der Wiener Zeitung. 
An die deutschen Katholiken. 1848 Juli 28, Nr. 207, Beilage. 



^6 

m. Aufsätze, Abhandlunir^n) AnzeifT^n, Berichte, Mitteilungren in den Piibli* 
kationen der Kais. Akademie der Wissenseh. in Wien^ philos.-histor. Klasse. 

1. In den Sitzungsberichten der Kaiserl. Akademie der Wissen- 
schaften.^) Philosophisch-historische Klasse. Wien. Aus der 
k.k. Hof- und Staatsdruckerei. In Kommission bei W.Braumüller. 8". 

Erster Band. 1848.«) 

Vortrag in der Sitzung der histor.-philolog. Klasse am 24. Nov. 1847 über 
die Aufgaben der Akademie. 1. Heft, S. 59—64. [S. 3-8.] 

Programm der Hist. Kommission. (Sitzung am 22. Dez. 1847.) 1. H., S. 72—77. 
[S. 16-21.] 

Vorträge: 1. Über die hist. Vereine und Provinzialmuseen und die 
wünschenswerte Verbindung mit denselben. 2. Über Firnhaber's hist.. Aufsatz: 
Vincenzo Guidoto's Gesandtschaft am Hofe König Ludwig's von Ungarn 1523 
bis 1525 und Karajan's Leistungen. (Sitzung vom 5. Jänner 1848.) 1. H., S. 80—85. 
[S. 24-29.) 

Vorschlag zur ersten hist. Preisaufgabe. (Sitzung vom 12. Jänner 1848.) 

1. H., S. 89-90. [S. 33-34.) 

Vorschlag zu einem Cyclus von fünf consecutiv auszuschreibenden Preis- 
Aufgaben. (Sitzung vom 28. Jänner 1848.) 1. Heft, S. 97 - 103. Vergl. 1. H., S. 43 - 47. 
[S. 41-48.) 

Vortrag über Dr. Rößler's Bearbeitung der »Notitia bonorum ecclesiae 
Frisingensis« und über das erste Heft des > Archivs«. (Sitzung vom 16. Febr. 1848.) 

2. Heft, S. 7-13. [S. 50-57.) 

Über die Pflege der Geschichtswissenschaft in Österreich. (Sechs Vorträge.) 

2. Heft, S. 16-36, 90-108; 3. H., S. 54-86; 5. H., S. 55-81; 4. Bd. 1850, 
S. 29-49, 122-143. [S. 60-80, 131 149, 197-228, 345-372.) Auch besonders 
abgedruckt. 39, 32, 27, 21, 21 S. 8^ 

Bericht über die Erfolge der durch die Hist. Kommission getroffenen 
Einleitungen. (Sitzung vom 23. Febr. 1848). 2. Heft, S. 38-42, it. (Sitzung vom 
22. März 1848.) S. 60-65. [S. 82-85, 103-108.) 

Vorschlag zur Stiftung eines hist.-archäolog. Vereines in Wien. (Sitzung 
vom 12. April 1848.) 2. Heft, S. 85-87; 3. H., S. 33-38. [S. 127-129, 177-18Z) 

Literarische Berichte über historische Arbeiten auf dem Felde deutscher 
Geschichte. 4. Heft, S. 19-43. (Sitzung vom 4. Okt. 1848). [S. 273-295.) 
Auch besonders abgedruckt. 25 S. 8". 

Bericht über eine Actensendung des hohen Ministeriums des Innern, rück- 
sichtlich hist. Materialien für d. Hist. Comm. der Kais. Akad. d. Wissenschaften 
in Wien. 5. H., S. 4-9. [S. 297-302.) 

Kleinere historische Mitteilungen. (Sitzung vom 6. Dez. 1848.) 5. Heft, 
S. 25-38; 2. Bd. 1849, S. 23-34, 46-102, 142-187, 207-211, 360 406, 427-491 ; 

3. Bd. 1849, S. 12-48, 329 366. [S. 317—330.) Auch besonders abgedruckt 
unter dem Titel : Hist. Mitteilungen. 



-) Einige ganz kurze Berichte, Anträge etc. wurden übergangen. 

^) Der erste Band der Sitzungsberichte erschien in zweifacher Ausgabe ; bei 
der reichhaltigeren Ausgabe sind die Hefte einzeln paginiert, die andere hat 
eine durchgängige Paginierung, auf die wir bei den folgenden Beiträgen Chmels 
innerhalb der eckigen Klammern Rücksicht nehmen. 



87 

Zweiter Band. 1849. 

Bericht über ein bist Manuscript: Beiträge zur neueren Geschichte aus 
unbenutzten Handschriften, gesammelt von Matthias Koch. (Sitzung vom 
3. Jänner 1849.) S. 3-5. 

Bericht und Antrag über Dr. Andreas v. Meiller's Werk: >Die öst. Landes- 
fürsten aus dem Oeschlechte der Babenberger, nachgewiesen aus Urkunden und 
Saalbüchern.t (Sitzung vom 10. Jänner 1849.) S. 11-23. 

Bericht über zwei Manuscripte von Max. Fischer, Chorherrn von Kloster- 
neuburg. (»Einstige Klöster und Ortschaften im Lande unter der Enns aus dem 
Klosterneuburger Archiv nachgewiesen« und »Beiträge zu den lateinischen und 
deutschen Glossarien des Mittelalters süddeutscher Zunge aus den Kloster- 
neuburgschen Archivschriften«.) (Sitzung vom 7. März 1849.) S. 221 — 222. 

Bericht über die Leistungen der Hist. Commission im ersten Jahre ihrer 
Wirksamkeit (1848). (Sitzung vom 14. März 1849.) S. 244—247. 

Bericht über die Einsendungen des Hist. Vereines für Kärnten. (Sitzung 
vom 18. April 1849.) S. 357-360. 

Dritter Band. 1849. 

Bericht und Antrag über eine Abhandlung von Eh". Gustav Heider: »Über 
Tiersymbolik und das Symbol des Löwen in der christl. Kunst« (Wien 1849^ 
und die zu unterstützende Arbeit über »Die romanische Kirche zu Schöngrabern 
und ihre Sculpturwerke«. (Sitzung vom 13. Juni 1849.) S. 6—12. 

Bericht über Geschichtsquellen für Tirol und Antrag auf Vermehrung der 
der Hist. Commission bewilligten Bogenzahl ihrer jährlichen Publicationen 
(150 statt 100). (Sitzung vom 3. Okt. 1849.) S. 115-129. 

Bericht über die Leistungen des Hist. Vereines zu Bamberg, insbesondere 
über die »Quellensammlung für fränkische Geschichte«, herausgegeben »von 
dem Hist. Vereine zu Bamberg«. Baireuth, 1849. 2 Hefte. 8". (Sitzung vom 
31. Okt. 1849.) S. 183—216. Auch besonders abgedruckt. 34 S. 8«. 

Bericht über das Werk »Quellen und Forschungen zur vaterländischen 
Geschichte, Literatur und Kunst«. (Sitzung vom 28. Nov. 1849.) S. 283—300. 
Auch besonders abgedruckt. 18 S. 3^ 

Bericht über die Zeitschrift des Hist. Vereins für Innerösterreich, Heft 1, 
und über das von Palacky herausgegebene »Archiv desky« (20 Hefte) und 
Antrag auf Übersetzung einiger wichtigen Urkunden dieses »Archivs« und auf 
die Verstärkung der Hist. Kommission durch Beitritt des Herrn Schafafik und 
Palacky. (Sitzung vom 12. Dez. 1849.) S. 407—425. 

Vierter Band. 1850. 

Schreiben an Herrn Palacky in Angelegenheit der Hist. Kommission. 
(Sitzung vom 16. Jänner 1850.) S. 55—64. 

Fünfter Band. 1850. 

Antrag der Hist. Kommission, einige ausländische hist. Vereine mit den 
Schriften der Klasse zu betheilen. (Sitzung vom 9. Okt. 1850.) S. 209—212. 

Bericht über Kink's Bearbeitung des Codex Wangianus. (Sitzung vom 
9. Okt. 1850.) S. 356-360. 

Bericht über die von ihm im Frühjahr und Sommer 1850 unternommene 
literarische Reise. (Sitzung vom 9. Okt. 1850), S. 361—450; (Sitzung vom 
13. Nov. 1850), S. 591-728; 6. Bd. (Sitzung vom 8. Jänner 1851), S. 44-100. 
Auch besonders abgedruckt. 288 S. 8'. 



88 

»Eine Hypothese.« (Sitzung vom 4. Dez. 1850), S. 806—816. Auch be- 
sonders abgedruckt. HS. 8^. 

Vorwort zu Jäger's Aufsatz: Über die den Kardinal und Bischof von 
Brixen, Nicolaus v. Cusa» betreffenden Geschichtsquellen in den Tiroler Archiven. 
(Sitzung vom 11. Dez. 1850.) S. 868—869. 

Sechster Band. 1861. 
»Habsburgische Exkurse.« (Sitzung vom 12. März 1851) S. 240-277; 
7. Bd. (1851), (Sitzung vom 25. Juni 1851), S. 94-134; 8. Bd. (1852), Sitzung 
vom 4. Febr. 1852), S. 54-112; 9. Bd. (1853), (Sitzung vom 14. Juli 1852), 
S. 254-305; 11. Bd. (1854), (Sitzung vom 6. Juli 1853), S. 183-241; 18. Bd. 
(1856), (Sitzung vom 14. Nov. 1855) S. 63-114; 25. Bd. (1858), (Sitzung vom 

4. und 11. Nov. 1857), S. 161-212; 28. Bd. (1858), (Sitzung vom 13. Okt 1858), 

5. 473-536. Auch besonders abgedruckt. 39, 42, 60, 54, 61, 54 S. 8^ 

Siebenter Band. 1851. 

Mittheilung eines Schreibens von Herrn Dudik aus Stockholm vom 
24. Juni 1851. (Sitzung vom 16. Juli 1851.) S. 238-242. 

Bericht über zwei lit. Reisen, eine kleine im Inlande, eine große im Aus- 
lande. (Sitzung vom 29. Okt. 1851.) S. 656-682. Auch besonders abgedruckt 
28 S. 8". 

Achter Band. 1852. 

Versuch einer Begründung meiner »Hypothese« über den Ursprung des 
»Privilegium majus« von 1156. (Sitzung vom 12. Mai 1852.) S. 435—481. Auch 
besonders abgedruckt. 48 S, 8^ 

Neunter Band. 1853. 
Zur Streitfrage jüber den Ursprung des Fridericianum majus von 1156. 
(Sitzung vom 10. Nov. 1852.) S. 616-642. Auch besonders abgedruckt. 29 S. 8^ 

Zehnter Band. 1853. 
Beiträge zur Lösung akademischer Aufgaben. (Sitzung vom 23. Febr. 1853.) 
S. 206-258; 11. Bd. (1854), (Sitzung vom 30. Nov. 1853), S. 871—953. Auch 
besonders abgedruckt. 55, 85 S. 8". 

Dreizehnter Band. 1854. 
Die Pflege der Geschichte und Statistik in Österreich seit dem Jahre 1848. 
(Im Auszuge.) (Sitzung vom 14. Juni 1854.) S. 4—7. 

Neunzehnter Band. 1856. 
Über den zweiten Bericht an S. E. den Herrn Minister des Innern über 
die Literatur im österr. Kaiserstaate im Jahre 1854. (Sitzung vom 13. Febr. 1856.) 
S. 163-165. 

Zwanzigster Band. 1856. 
Das Recht des Hauses Habsburg auf Kärnten. (Sitzung vom 26. März 1856.) 
S. 169—184. Auch besonders abgedruckt. 18 S. 8'\ 

Zweiundzwanzigster Band. 1857. 
Bericht über den Fortgang einiger akademischer Unternehmungen, nament- 
lich der >Monumenta Habsburgica«. (Sitzung vom 12. Nov. 1856.) S. 29—90. 
Auch besonders abgedruckt. 64 S. 8^ 

Dreiundzwanzigster Band. 1857. 
Die österreichischen Freiheitsbriefe. (Sitzung vom 15. April 1857.) 
S. 517-574, (Sitzung vom 23. Juni 1858), 28. Bd. (1858) S. 91—126. Auch be- 
sonders abgedruckt. 60, 38 S. 8^ 



89 

Sechsundzwanzigster Band. 1858. 

Studien zur Geschichte des 13. Jahrhunderts. (Sitzung vom 10. März 1858.) 
S. 3 56. Auch besonders abgedruckt. 56 S. 8^ 

2. In den »Fontes rerum Austriacarum«. 

Österreichische Geschichtsquellen. Herausgegeben von der Hist. Kommission der 
Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Wien. Aus der k. k. Hof- und 

Staatsdruckerei. 8". 

Urkunden zur Geschichte von Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain, 
Görz, Triest, Istrien, Tirol. Aus den Jahren 1246 bis 1300. Aus den Originalen 
des kais. kön. Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Zweite Abteilung. Diplomataria 
et Acta. I. Bd. Diplomatarium miscellum seculi XIII. 1849. CIX und 320 S. 

Urkunden, Briefe und Aktenstücke zur Geschichte der Habsburgischen 
Fürsten K. Ladislaus Posth., Erzherzog Albrecht VI. und Herzog Siegmund 
von Österreich. Aus den Jahren 1443—1473. Aus Originalen oder gleich- 
zeitigen Abschriften. (Meist des k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchivs.) Zweite 
Abtheilung. Diplomataria et Acta. II. Bd. Diplomatarium Habsburgense seculi XV. 
1850. LXXV und 454 S. 

3. Im »Notizenblatt«. 

Beilage zum Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen. Heraus- 
gegeben von der Historischen Kommission der Kais. Akademie der Wissen- 
schaften in Wien. Wien. Aus der kais.-königl. Hof- und Staatsdruckerei. 8\ 

Erster Jahrgang. 1851. 

Vorwort. Nr. 1, S. 1—2. 

Eilfter Bericht des Museums Francisco-Carolinum in Linz. 1850. Nr. 1, S. 3—4. 

Carlo Cerri: Straßen- und Postkarte von Italien. Wien 1850. Nr. 1, S. 4—5. 

C. Halm (in München) : Zur Handschriftenkunde der Ciceronischen 
Schriften. 1850. Nr. 1, S. 5. 

Über die »österreichischen Geschichtsquellen«. Nr. 1, S. 6 - 7. 

Über die »Monumenta Habsburgica«. Nr. 1, S. 7—8. 

1307, 5. Februar. H. Friedrich. Nr. 1, S. 9. 

1301, 28. Juni. H. Rudolf. Nr. 1, S. 9-10. 

1303, 13. Dezember. HH. Rudolph, Friedrich, Leopold (Teck). Nr. 1, S. 10. 

1307, 15. März. H. Friedrich (Voitsberg). Nr. 1, S. 11. 

1307, 6. Mai. H. Friedrich (Meißau und Chyau). Nr. 1, S. 11 -12. 

1314, 31. Mai. Türkheim im Elsaß (Herzoge von österr.). Nr. 1, S. 13—14. 

Die schwäbische Familie der »Wallsee<. Anm. unter d. Striche, Nr. 1, S. 16. 

Mittheilungen des Hist. Vereines für Steiermark. Gratz 1850. 1. Heft. Nr. 2, 
S. 17-20. 

Keiblinger: Geschichte von Melk etc. 1851. Nr. 2, S. 20-22. 

M. Borgnet: Philippe II. et la Belgique. (1555 bis 1598.) 1851. Nr. 2, 
S. 22—23. 

Lepsius: Geschichte der Bischöfe des Hochstifts Naumburg vor der Re- 
formation etc. 1. Theil. 1846. (Mit einer Urkunde des Bischofs Berthold II. für 
die St. Peterskirche in Zeitz, vom Jahre 1196.) Nr. 2, S. 23-27. 

1301, 20. Mai. Herzoge von Österreich (Pfirt). Nr. 2, S. 27—28. 

1310, 26. April. H. Friedrich (Frauenkloster Tuln). Nr. 2, S. 28-29. 

1316, 4. Dezember. Margarethe von Lanzberg (Amt Kiburg). Nr. 2, S. 29—30. 

1322, 23. Mai. Die Brüder Schurberg für H. Otto. Nr. 2, S. 30-31. 



90 

Handschriften über das Basler Konzil in Ulm, Melk, München, Stuttgart, 
Basel. Nr. 2, S. 32. 

B. Dudik: Mährens Oeschichtsquellen. I. Bd. Cerroni's Handschriften- 
sammlung. Brunn 1850. Nr. 3, S. 33-35. 

J. C. Schuller: Das k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien, als 
Quelle siebenbürg. Fürstengeschichte. Hermannstadt 1850. Nr. 3, S. 35—37. 

Urbar der (ehemaligen) Staatsherrschaft Falkenstein (im Mühlkreise) vom 
J. 1570. Nr. 3, S. 37-43; Nr. 4, S. 51—57; Nr. 5, S. 66—74. 

1313, 29. September. Stadt Ulm (an Österreich). Nr. 3, S. 43—44. 

1315, 26. März. Vermittlung zwischen K. Friedrich und einigen Anhängern 
Ludwigs von Baiern. Nr. 3, S. 44 - 45. 

1316, 13. August. Grafen von Wirtenberg mit K. Friedrich. Nr. 3, S. 45—46. 
Nachträge zu Lichnowsky: Regesten der habsburgischen Fürsten. (Von 

1361-1397) Nr. 3, S. 46-47; (von 1399-1422) Nr. 4, S. 60-61. 

Nachträge zur Geschichte K. Friedrichs IV. etc. etc. Von Jos. Chmel. 
2 Bde. (Hamburg 1840 bis 1843.) Nr. 3, S. 47-48. 

Mittheilungen des Histor. Vereines für Krain. Jahrgang 1850. Nr. 4, S. 49—51. 

Allgemeine Bemerkungen über einen Codex diplomaticus Austriae in- 
ferioris. Nr. 4, S. 61—62. 

Angabe einiger handschriftl. Sammlungen zur Geschichte von Seiten- 
stetten. Nr. 4, S. 63. 

Altenburg Kloster (150 Urk. kopiert.) Nr. 4, S. 63. 

Handschriften in der Bibliothek des Stiftes Neukloster (Cisterzienser) in 
Wiener-Neustadt. Nr. 4, S. 63-64. 

Geschichte und Verhandlungen der Gesellschaft des böhm. Museums in 
den Jahren 1846 bis 1850. Prag 1851. Nr. 5, S. 65- 66. 

Einleitung zu W. Bißlsky's Arbeit: Nachträge (und Bemerkungen) zu 
V. Meiller's Regesten. Nr. 5, S. 75. 

Zur Geschichte des deutschen Kaiserreiches. Nr. 6, S. 85—86. 

1308, 6. Dezember. H. Leopold (Teck). Nr. 6, S. 93—95. 

1315, 20. Jänner. Erzbischof Peter von Mainz (K. Ludwig). Nr. 6, S. 95—96. 

Verzeichniss von 283 Original-Urkunden im Franzens-Museum zu Brunn, 
die sich auf > Österreich- (Erzherzogthum) beziehen. Nr. 7, S. 106—111; Nr. 8, 
S. 119—123. 

Volkslied über den Aufruhr der windischen Bauern in Kärnthen, Steier- 
mark etc. 1516. Nr. 7, S. 111-112. 

Maximilians I. Ansichten über Regentenweisheit. (Gedicht: »Gespräch der 
Vögel.-) Nr. 10, S. 153-156. 

Herzogenburger Constitutions-Urkunde von 1378. Mitgeteilt von Bielsky, 
mit Bemerkungen von Chmel. Nr. 10, S. 158-160. 

Pertz: Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde etc. 
X. Bd., 4. Heft (Wattenbach: Reise nach Österreich in den Jahren 1847 bis 1849). 
Hannover 1851. Nr. 14, S. 209—212. 

Die Regiments-Räthe des Niederösterreichischen Regiments. Von 1529— 1657. 
Die Cammer-Räthe der Niederösterreichischen Kammer. Von 1539—1606. Aus 
dem Friedeshaimischen Wappen- und Regentenbuche in der Bibliothek des 
Klosters Göttweig. (Nr. 629, 630 und 631, 3 Bde. in 4 .) Nr. 14, S. 212-224; 
Nr. 15, S. 228- 240; Nr. 16, S. 241-251; Nr. 17, S. 263-268. 

Allgemeine Bemerkungen über den >Hist. Atlas für Alt-Österreich«. Nr. 17, 
S. 268-269. 



91 

Zur Geschichte der Stadt Friesach in Kärnthen. Nr. 18, S. 277—283; Nr. 19, 
S. 294-298; Nr. 20, S. 310-314; Nr. 21, S. 325-328; Nr. 22, S. 337—341; 
Nr. 23, S. 354-361. 

Abhandlungen der K. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften. Fünfter 
Folge sechster Band. 1848—1850. Prag 1851. Nr. 19, S. 289—294. 

Histor. Verein in München : Oberbaierisches Archiv für vaterl. Geschichte. 
XII. Bd., 1. Heft. München 1851. It. dreizehnter Jahresbericht des Hist. Vereines 
(1850). Nr. 21, S. 321-325. 

Dr. Fr. Wimmer: Vertraulicher Briefwechsel des Kard. Otto, Truchseß 
von Waldburg, Bischofs von Augsburg, mit Herzog Albrecht von Baiem. 1851. 
Nr. 23, S. 353-354. 

Solothurn: Urkundio etc. 1. Bd., 1. Heft. 1851. Nr. 24, S. 369-371. 

Zweiter Jahrgang. 1852. 

J. Ed. Jörg: Deutschland in der Revolutionsperiode von 1522—1526 etc. 
Freiburg im Breisgau 1851. 8". — Nachträge dazu aus dem Wiener Haus-, Hof- 
und Staatsarchiv aus den Jahren 1522 bis 1524. Nr. 2, S. 17-25; Nr. 3, S. 36-43; 
Nr. 4, S. 52—58; Nr. 6, S. 81-87; Nr. 7, S. 97-103; Nr. 8, S. 113-118; Nr. 16, 
S. 241—254; Nr. 17, S. 257-262; Nr. 18, S. 273-279. 

Auszüge aus einem Kanzleibuche (Konzeptensammlung) K. Friedrich's IV. 
Vom Jahre 1478. Nr. 3, S. 43-48; Nr. 4, S. 58-64; Nr. 6, S. 93-96; Nr. 7, 
S. 110-112; Nr. 8, S. 118—124; Nr. 9, S. 138-144; Nr. 10, S. 157-160; Nr. 11, 
S. 172—176; Nr. 12, S. 183-189; Nr. 20, S. 317-320; Nr. 22, S. 340-350; 
Nr. 23, S. 361—368; Nr. 24, S. 377-384. 

Geschichte und ' Beschreibung der Prager Universitäts-Bibliothek. Von 
J. A. Hanslik. Prag 1851, 8. Nr. 4, S. 49. 

Schriften der historisch-statistischen Section der K. k. mährisch-schlesischen 
Gesellschaft des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Brunn 1851, gr.-8^ 
1. Heft. Die Olmützer Chronik. (1619, 1620.) Nr. 4, S. 49-50. 

Schreiben Herzog Albrechts V. (c. 1420?) an den Papst über Ablösung 
von Zinsen. Nr. 12, S. 192. 

Schreiben an König Maximilian (II.) von Primus Trüber und für ihn. 
Nr. 13, S. 199—208; Nr. 14, S. 213-224. 

Die Salzburger Diöcese im fünfzehnten Jahrhunderte. Nr. 17, S. 265—272; 
Nr. 18, S. 279-288; Nr. 19, S. 289—291. 

»Zur österr. Adelsgeschichte.« Urkunden zur Geschichte der Herren von 
Wallsee. Nr. 20, S. 313—317; Nr. 21, S. 329-336; Nr. 24, S. 374-377; dritter 
Jg. (1853): Nr. 1, S. 6-11. 

Die Glockeninschrift von Feldbach in Steiermark. Schreiben des Frei- 
herm von Hammer-Purgstall. Bemerkung der Redaction. Nr. 21, S. 321—323. 

Dritter Jahrgang. 1853. 

Register der Einkünfte des Bischofs von Passau von den Besitzungen in 
Österreich, im ersten Viertel des vierzehnten Jahrhunderts. Nr. 1, S. 12—16; 
Nr. 2, S. 27-32; Nr. 3, S. 40-45; Nr. 4, S. 57-64; Nr. 5, S. 75-88; Nr. 6, 
S. 92—96; Nr. 7, S. 112-118; Nr. 8, S. 142-150; Nr. 9, S. 162—176; Nr. 10, 
S. 193—200. 

Forschungen in Schweden für mährische Geschichte. Im Auftrage des 
hohen mährischen Landes- Ausschusses im Jahre 1851, unternommen und ver- 
öffentlicht von Doctor Beda Dudik (Benediktiner von Raygern). Brunn 1852. 
Druck von K. Winiker. Nr. 3, S. 33 40. 



92 

Urkundenbuch des Landes ob der Enns. Herausgegeben vom Verwaltungs- 
Ausschusse des Museums Francisco-Carolinum zu Linz. I. Bd. Wien 185Z Aus 
der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. Nr. 6, S. 89. 

Urkundenbuch für die Oesciiichte des Benediktinerstiftes Kremsmünster, 
seiner Pfarreien und Besitzungen vom Jahre 777—1400. Im Auftrage des 
P. T. hochw. Herrn Abtes Thomas Mitterndorfer, bearbeitet von P. Theodorich 
Hagn, Stiftsarchivar. Gedruckt in der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien, 1852. 
Nr. 6, S. 89-92. 

Meißau'sche Herrschaften und Erträgnisse im 14. Jahrhundert. Nr. 6, 
S. 97-104; Nr. 7, S. 119-128; Nr. 8, S. 150-152. 

Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Herausgegeben von dem 
Landesarchiv zu Karlsruhe, durch den Direktor desselben F. J. Mone. L Bd. in 
4 Heften. Karlsruhe 1850; IL Bd. 1851: IIL Bd. 1852; Nr. 7, S. 105-112; Nr. 8, 
S. 129-137. 

Noch einmal die Glocken-Inschrift in Feldbach. (Aus einem Schreiben des 
Herrn Professors Hofmann in Gratz.) Bemerk der Red. Nr. 8, S. 137—142. 

Briefe von Kepler. Nr. 9, S. 153—162. 

Auszug aus den Handschriften-Verzeichnissen der Bibliotheken zu Stutt- 
gart und Basel. Nr. 10, S. 186—192; Nr. 11, S. 201—212. 

Salzburgische Urkunden und Urkunden-Auszüge von 1440 bis 1457 aus 
dem k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv. Nr. 11, S. 212-219; Nr. 12, S. 225-228; 
Nr. 13, S. 243-254; Nr. 14, S. 267-276; Nr. 15, S. 285-289; Nr. 16, S. 297—303; 
Nr. 17, S. 321-329; Nr. 19, S. 361-368; Nr. 20, S. 385-393; Nr. 21, S. 409—416; 
Nr. 22, S. 425-428; Nr. 24, S. 473-479. Vierter Jahrg. 1854; Nr. 1, S. 1-9; 
Nr. 2, S. 25-37; Nr. 10, S. 230-232; Nr. 11, S. 251-256; Nr. 13, S. 289-294. 

Zins- und Dienst-Buch der Grafschaft Litschau. Anno 1369. Nr. 13, S. 
255-264. 

Über Nationalgeschichte und den gegenwärtigen Stand ihrer Pflege in 
Österreich. Von Jos. Alex. Helfert. Prag 1853. Nr. 15, S. 281 285. 

Aus einem Rationarium und Diplomatarium der Grafen von Görz. Aus 
den Jahren 1398 und 1402. Nr. 15, S. 290-296; Nr. 16, S. 311—320. 

Urkunden und Briefe zur Geschichte Herzog Albrechts V. (als König 
Albrechts IL). Von 1411—1437. Aus dem k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv. 
Nr. 16, S. 303-311 ; Nr. 17, S. 329-336; Nr. 18, S. 352-360; Nr. 19, S. 378-384; 
Nr. 20, S. 405-408. 

Vierter Jahrgang. 1854. 

Das Lehenbuch Königs Ladislaus Posth. für Österreich ob und unter der 
Enns. (In alphabeL Ordnung.) Nr. 1, S. 15-24; Nr. 2, S. 41-48; Nr. 3, S. 65 72 
Nr. 4, S. 89-96; Nr. 5, S. 113-120; Nr. 6, S. 137—144; Nr. 7, S. 161—168 
Nr. 8, S. 185-192; Nr. 9, S. 209-216; Nr. 10, S. 233-240; Nr. 11, S. 257-264 
Nr. 12, S. 281-288; Nr. 13, S. 305-312; Nr. 14, S. 329 - 336; Nr. 15, S. 353-360 
Nr. 16, S. 377-384; Nr. 17, S. 401-408; Nr. 18, S. 425-432. 

Einleitung zur Arbeit Valentinelü's : > Zur Geschichte der Patriarchen von 
Aquileja.^ Nr. 3, S. 49- 50. 

Urkundliche Beiträge zur Adelsgeschichte. 1. Die Herren von Wallsee 
im 14. Jahrhunderte. Nr. 4, S. 79—88; Nr. 5, S. 100-108; Nr. 6, S. 125-132 
Nr. 12, S. 278-280; Nr. 13, S. 294-296; Nr. 14, S. 316-321 ; Nr. 15, S. 337-345 
Nr. 17, S. 385-390; Nr. 19, S. 433-437; Nr. 22, S. 531- 536; Nr. 23, S. 549-568 
Nr. 24, S. 589-607. 



93 

Actenstücke zur Geschichte der Gesandtschaft, welche K. Maximilian II. 
im Jahre 1567 an die Königin Elisabeth von England abgeschickt* hat. Nr. 7, 
S. 145-160; Nr. 8, S. 169-184; Nr. 9, S. 200-208; Nr. 10, S. 217-219. 

Vor Vernichtung Gerettetes. Nr. 10, S. 222-230; Nr. 16, S. 361-371. 

Fürstenbriefe usw. aus dem 15. Jahrhunderte, unter der Regierung K. 
Fricdrich's IV. (Im Germanischen Museum zu Nürnberg und im Archiv zu 
München die Originale oder die Abschriften.) Nr. 18, S. 417—424; fünfter 
Jg. 1855: Nr. 4, S. 83-88; Nr. 7, S. 158-160; Nr. 9, S. 202-208; Nr. 10, 
S. 222-232; Nr. 11, S. 249-256; Nr. 12, S. 278-280. 

Vorerinnerung zur > Literatur«. Nr. 20, S. 457—458. 

Kriegerische Ereignisse im Herzogthume Salzburg in den Jahren 1800, 
1805 und 1809. Bearbeitet von Anton Ritter v. Schallhammer, k. k. Hauptmann. 
Mit drei Karten und zwei Stahlstichen. Salzburg 1854, in Commission der 
Mayr'schen Buchhandlung. 8'. VI und 592 S. Nr. 20, S. 458-461. 

Die Besitzungen des Benediktinerklosters Nieder-Altaich in der Passauer 
Diözese. Nr. 20, S. 473-480; Nr. 21, S. 505-512; Nr. 22, S. 537-544; Nr. 23, 
S. 569—576; fünfter Jg. 1855: Nr. 4, S. 89-96; Nr. 5, S. 113—120; Nr. 6, 
S. 137-144; Nr. 7, S. 161-168; Nr. 8, S. 185-192; Nr. 9, S. 209-216; Nr. 10, 
S. 233-240; Nr. 11, S. 257-264; Nr. 12, S. 281—288; Nr. 13, S. 309-312; 
Nr. 14, S. 329-333; sechster Jg. 1856: Nr. 15, S. 353-360; Nr. 16, S. 377—384; 
Nr. 17, S. 401—408; Nr. 18, S. 425-432; Nr. 19, S. 449-456; Nr. 20, S. 473-480; 
Mr. 21, S. 505-512; Nr. 22, S. 537—544; Nr. 23, S. 569-576; Nr. 24, S. 603-608. 

Die Stadtrechte von Brunn aus dem XIII. und XIV. Jahrhundert . . . von 
Emil Franz Rößler i . . Mit fünf Steindrucktaf. (Vorstellungen aus den Rechts- 
büchern). Prag 1852, J. O. Calve'sche Buchhandlung Friedr. Tempsky. 8^. XXIV, 
CXXXI und 432 S., 1 Blatt Nachträge und Berichtigungen. Nr. 21, S. 481-48Z 

Hofmarch- und Lanndtgerichts-Puechl der Herrschaft Wartenburg im 
Lande ob der Enns. 1611. Nr. 21, S. 484-496. 

Vollständige Topographie der Karlstädter Militär-Grenze in Kroatien, . . . 
von Franz Julius Fräs ... 2. Aufl. Agram 1850. Gedr. und im Verl. bei Franz 
Suppan. In Leipzig bei F. A. Herbig. In Wien bei F. Tendier und Comp. 
XIX und 426 S. 8«, dann 11 Bl. Subskribenten Verzeichnis. (553.) Nr. 22, 
S. 513-515. 

(Zur Austria sacra.) Die Kirchen der Stadt Krakau. Eine Monographie 
zur Geschichte und Kirchengeschichte des einstigen Königreichs Polen. Von 
Dr. Konstantin Wurzbach . . . Wien 1853. Druck und Verl. der Mechitaristen- 
Kongregations-Buchhandlung. In 8«. XIV und 402 S. (S. 380-402 Inhalt, das ist 
Register.) Nr. 23, S. 545-549. 

Lungau, historisch, ethnographisch, statistisch . . . von Ignaz v. Kürsinger, 
. . . Inglorius, dum utilis. Mit artistischen Beigaben. Salzburg 1853. In Commission 
der Oberer'schen Buchhandlung. 785 S. in 8'. Nr. 24, S. 577-589. 

Fünfter Jahrgang. 1855. 

Pflege der Geschichte und Statistik in Österreich seit 1848. Nr. 1, S. 1— 9; 
Nr. 2, S. 25-36; Nr. 3, S. 49'-64; Nr. 4, S. 73-83. 

Relazione dell' Ambasciata estraordinaria inviata nel 1763 dalla Republica 
di Venezia in Inghilterra per lo avvenimento al trono del Re Giorgio III. 
Venezia 1854 dalla tipogfafia di F. A. Perini. 43 pp. in 8^ Nr. 5, S. 97-98. 

Der Landgraf Georg von Hessen-Darmstadt im Felde und am Hofe in 
Spanien 1695 bis 1701. Nach den Urkunden dargestellt von Heinrich Künzel. 



94 

(Im 1. H. des 8. Bdes. des Archivs für hessische Geschichte und Alterthums- 
künde. Artikel III. 1854. S. 65-200.) Nr. 5, S. 98-102. 

Mittheilungen der Oeschichts- und Alterthumsforschenden Gesellschaft des 
Osterlandes zu Altenburg. Von 1841—1848, 2 Bde. in 7 Heften. Nr. 6, S. 121-131. 

Das Bischofs- und Dienstmannenrecht von Basel in deutscher Aufzeichnung 
des XIH. Jahrh. Herausgegeben von W. Wackemagel. Basel 1852, in der Schweig- 
hauser'schen Universitäts-Buchdruckerei. 43 Seiten 4\ Nr. 7, S. 145—146. 

Beiträge zur vaterländ. Geschichte. Herausgegeben von der Hist. Gesell- 
schaft zu Basel. 4. Bd. 1850. XI und 404 S. in S\ 5. Bd. 1854. X und 318 S. 8*». 
Schweighauser'sche Verlagsbuchhandlung. Nr. 7, S. 146—154. 

Basler Taschenbuch auf das Jahr 1853. Herausgegeben von Dr. Wilhelm 
Theodor Streuber. 4. Jahrg. Basel 1853. Schweighauser'sche Verlagsbuchhandlung. 
VIII und 207 S. in 12^ Nr. 7, S. 155-158. 

Die Zeit Constantins des Großen. Von Jak. Burckhardt. Basel 1853. Druck 
und Verl. der Schweighauser'schen Verlagsbuchhandlung. VII und 512 S. in 8^ 
Nr. 7, S. 158. 

Zeitschrift des Vereins für thüringische Geschichte und Alterthumskunde. 
1. Bd. in 4 Heften. Jena 1852 bis 1854. Friedr. Frommann. 450 S. in 8^ Mit 
lithogr. Taf. Nr. 11, S. 241-247. 

Zwei Programme als Einladungsschriften zu den General-Versammlungen 
des Vereins für thüringische Geschichte und Alterthumskunde in den Jahren 1853 
und 1854. Vom Justizrath und Professor Michelsen. 1. Der Mainzer Hof zu Erfurt 

1853. 46 S. in 4°. Über die Ehrenstücke und den Rautenkranz als hist. Probleme 
der Heraldik. 1854. 43 S. in A\ Nr. 11, S. 247-248. 

Michelsen: Specimen Codicis diplomatici Jenensis. 1852. 16 S. in 4^ Nr. 11, 
S. 248—249. 

Rechtsdenkmale aus Thüringen. 1. Lief. Namens des Vereins für thüringische 
Geschichte und Alterthumskunde, herausgegeben von A. L. J. Michelsen. Jena 1852. 
Friedr. Frommann. 100 S. 8". Z Lief. Jena 1853. S. 101—198. 8«. Nr. 12, 
S. 265-267. 

Michelsen: Die Hausmarke. Eine germanistische Abhandlung. Mit drei 
lithogr. Taf. Jena 1853. Fr. Frommann. 68 S. gr.-8^ Nr. 12, S. 267. 

Codex Thuringiae diplomaticus. Sammlung ungedruckter Urkunden zur 
Geschichte Thüringens. 1. Lief. . . . von A. L. F. Michelsen. Jena 1854. Fr. From- 
mann. 96 S. in 4 . Nr. 12, S. 267—268. 

Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae. Tom. V. VL (Chytil.) 1850, 

1854. Nr. 13, S. 289-295. 

Die Landtafel des Markgraf thums Mähren. 1. Lief. Bog. 1—24. Erstes Buch 
der Olmützer Cuda. Brunn 1854. (R. v. Chlumecky.) Nr. 13, S. 295—297. 

Bibliographisch-statistische Übersicht der Literatur des österr. Kaiser- 
staates. Vom 1. Sept. 1852 bis letzten Dez. 1853. Erster Bericht, verfaßt ... 
von ... Dr. C. v. Wurzbach. Wien 1854. Buchdruckerei der Edlen von Ghelen- 
sehen Erben. VI und 111 (109) S. in 8^ Nr. 14, S. 313—316. (In der Note 1, 
S. 314, über Wurzbachs Buch: Die Sprichwörter der Polen etc. etc.) 

Zur Geschichte der Stadt Wien. (Wiener Stadtrechnungen usw. 1368 
bis 1403.) Aus einem Original-Codex des 14. Jahrh. (Papierkodex in Fol.) und 
aus einem Original-Heft des 15. Jahrhunderts. (13 Bl. Fol.) Im Besitze des Herrn 
V. Feil. Nr. 14, S. 325—328; Nr. 15, S. 350—352; Nr. 16, S. 365-376; Nr. 17, 
S. 391—400. 

Rationarium Austriacum (c. 1275). Original, auf Pergament in 12», 31 Blatt in 



95 

Folio. Haus- und Staatsarchiv. Nr. 14, S. 333 336; Nr. 15, S. 353—360; 
Nr. 16, S. 377-384; Nr. 17, S. 401 - 408; Nr. 18, S. 425-428. 

Germanisches Museum zu Nürnberg. Erster Jahresbericht des Oerman. 
Nationalmuseums zu Nürnberg vom Sept. 1853 bis Ende August 1854 mit 
Rückblick auf das Jahr 1852, verfaßt von . . . Dr. W. Harleß. Nürnberg, in der 
lit-artist. Anstalt des Oerman. Museums. Leipzig, bei Friedr. Fleischer 1854. 4^ 
18 S. Nr. 16, S. 361-364. 

Oesammtverein der deutschen Oeschichts- und Alterthumsvereine. 1. Corre- 
spondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthums- 
vereine ... von Prof. Dr. M. L. Löwe. 1. Jg. 1853 (Nov. 1852 bis Sept. 1853). 
13 Nummern. 112 S. in 4^ Dresden. In Commiss. der Arnoldischen Buchhandlung; 
2. Jg. 1854 (Okt. 1853 bis Sept. 1854). 13 Nummern. 128 S. in 4'. 3. Jg. 1855 
(Okt. 1854 bis Sept. 1855). Nr. 1-4 noch in Dresden unter Dr. Lowe's Redakt. 
Von Nr. 5 angefangen in Hannover, in Commiss. der Hahnschen Hofhuchhandlung. 
Redaction besorgt vom Archivsekretär Dr. C. L. Grotefend. (Nr. 5—8.) 2. Be- 
schreibung der deutschen Gaue. Herausgegeben durch den Oesammtverein der 
deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine. 1. Bd.: Beschreibung des Gaues 
Wettereiba, von Dr. O. Landau. Mit einer Karte. Kassel 1855. Nr. 18, S. 40Q-412. 

Zechend, Dienst- und Sammlungsregister der Pfarre Oallneukirchen 
Anno 1682. Nr. 18, S. 428. 

Zeugnisbrief des Äneas Sylvius (als Pfarrer zu Aspach) über eine ge- 
stiftete Messe in der Schloß-Capelle zu Wildenau. Nr. 18, S. 428—430. 

Urbarium. Pfarr Althamb oder Maurnperg betreffend. Nr. 18, S. 430—432 ; 
Nr. 19, S. 455-456. 

Denkschrift zur Feier ihres 50 jährigen Bestehens, herausgegeben von der 
schlesischen Gesellschaft für vaterländ. Cultur. Breslau 1853. Verl. von Josef 
Max et Comp. 282 S. 4«. Nr. 19, S. 433—442. 

Die Landtafel des Markgrafthums Mähren. 2. und 3. Lief. Bog. 1—60. Das 
!. bis VI. Buch der Brünner Cuda mit vier Beilagen. Nr. 20, S. 457—458. 

Schriften ^r hist.-statist. Section der K. k. mähr.-schles. Ges. des Acker- 
baues, der Natur- und Landeskunde. Heft II. Brunn 1852. 98 S., gr.-8\ Heft III, 
148 S., gr.-8°. Heft IV, Brunn 1852, 200 S., gr.-8^ Heft V, Brunn 1853, 268 S., 
gr.-8^ Bd. VI, Brunn 1854, 340 S., gr..8°. Bd. VII, Brunn 1854, 109 und 312 S., 
gr.-S^ Nr. 20, S. 458-469; Nr. 21, S. 481—495. 

Liber delegationum, seu traditionum rerum Salzburgensium canonicorum. 
(Cod. Ms. Perg. in Fol. saec. XII et XIII im Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu 
Wien.) Nr. 20, S. 472—480; Nr. 21, S. 506-512; Nr. 22, S. 523—544; Nr. 23, 
S. 554-576; Nr. 24, S. 596-608. 

Mittheilungen des Hist. Ver. für Steiermark. Z Heft. Mit 7 Steindruck- 
beilagen. Graz 1851. In Commiss. bei Aug. Hesse. 8*. IV und 183 S. 3. H. 
Mit 8 Steindruckbeil. Graz 1852. IV, 227 S. 8^ 4. H. Mit 2 Taf. Abbildungen. 
Graz 1853. IV und 260 S. 8°. 5. H. Mit 2 Taf. Abb. Gratz 1854, IV 240 S. 8*. 
— 2. Jahresbericht über den Zustand und das Wirken des Hist. Ver. für 
Steiermark vom 1. Febr. 1854 bis 1. März 1855. Von Dr. Göth. Gratz 1855. 
47 S. 8^ — 3. Bericht über die 5. allg. Vers, des Hist. Ver. f. Steiermark am 
22. März 1855. Von Dr. Göth . . . Gratz. 6 S. 8^ — 4. Der angebliche Götter- 
dualismus an den Votivsteinen zu Videm und Aquileja gegen den neuesten 
Behauptungs-Versuch wiederholt in Abrede gestellt vom Pfarrer Richard Knabl 
. . . Gratz 1855. In Commiss. bei Aug. Hesses Buchhandlung. 52 S. 8°. Nr. 22, 
S. 513-520, Nr. 23, S. 545-554; Nr. 24, S. 577-590. 



96 

Sechster Jahrgang. 1856. 

Neues Lausitz'sches Magazin. 32. Bd., 1., 2. und 3. (Doppelheft) Heft 
Mit 9 Taf. Görlitz 1855. Herausgabe besorgt vom Sekretär der Ges., K. G. Th. Neu- 
mann. 316 und 64 S. in 8". Nr. 1, S. 1-3. 

Donaciones fundaciones et dotaciones ecciesie sancti petri Salczburge. 
über primus anno 1004 editus. (Ad Cistam M. sub Nr. IX. E. Nr. 17. 236. 
(Orig. zu St. Peter in Salzburg.) Nr. 1, S. 17-24; Nr. 2, S. 41-48; Nr. 3, 
S. 65-72; Nr. 4, S. 89-96; Nr. 5, S. 113-120; Nr. 6, S. 137-144; Nr. 7, 
S. 161—168; Nr. 8, S. 185-192; Nr. 9, S. 209—216; Nr. 10, S. 233-240; Nr. 11, 
S. 257-264; Nr. 12, S. 281-288; Nr. 13, S. 305-312; Nr. 14, S. 331-336. 

Briefe und Actenstücke zur Geschichte der Herzoge von Mailand von 
1452 bis 1513. Nr. 2, S. 30—38; Nr. 3, S. 56-64; Nr. 4, S. 77-88; Nr. 5, 
S. 109-112; Nr. 6, S. 129—136; Nr. 7, S. 156-160; Nr. 8, S. 176—184; Nr. 9 
S. 193—201; Nr. 10, S. 217—227; Nr. 11, S. 245-256; Nr. 12, S. 271—280 
Nr. 13, S. 298-302; Nr. 14, S. 325—330; Nr. 15, S. 346-352; Nr. 16, S. 370-376 
Nr. 17, S. 395-400; Nr. 18, S. 420-424; Nr. 19, S. 443—448; Nr. 20, S. 466—472 
Nr. 21, S. 484-494. 

Hist. Verein zu Altenburg: > Mittheilungen der geschichts- und alterthums- 
forschenden Ges. des Osterlandes zu Altenburg. ^ 3. Bd. und Heft 1 des 4. Bdes. 
1850-1854. (Vgl. Notizenbl. 1855, Nr. 6.) 5 Hefte. Nr. 3, S. 49-55. 

1. Zeitschrift für deutsche Mythologie und Sittenkunde. Herausgegeben 
von J. W. Wolf. 1. Bd. Göttingen 1853. Verl. der Dietrichschen Buchhandlung. 
VIII und 480 S. 8^ 2. Bd. 1855, 448 S. 8°. (8 Hefte.) 2. Beitrag zur deutschen 
Mythologie von Friedr. Panzer. 1. Bd. Mit vier Kupfertafeln. München 1848. 
Christian Kaiser. IV und 407 S. 8". 2. Bd. Mit vier Kupfertaf. 1855. XXIV und 
592 S. Auch unter dem Titel : Baierische Sagen und Gebräuche. 3. ^Beitrag zur 
deutschen Mythologie und Sittenkunde aus dem Volksleben der Deutschen in 
Ungarn . . . Mitgetheilt durch K. J. Schröer. Preßburg 1855. Maschinendruck der 
vormals Schmid'schen Buchdruckerei. In Commiss. bei K. F. Wigand. 40 S. in 4*. 
Nr. 4, S, 73—77; Nr. 5, S. 97-99. 

Vidimus der österreichischen Freiheitsbriefe, vom 11. Juli 1360. Nr. 5, 
S. 99-109. 

»Austria Sacra.« >Mähren.< 1. Kirchliche Topographie von Mähren, . . . 
durch P. Gregor Wolny ... 1. Abtheil. Olmützer Erzdiözese. 1. Bd. Brunn 1855. 
Selbstverlag des Verf. In Kommission der Nitsch* und Grosse'schen Buch- 
handlung. Gedr. bei W. Burkart. XI und 454 S. 8*^. 2. Chronica domus Sarensis . . . 
von Dr. Richard Roepell . . . 1854. 63 S. 8^ 3. Iter Romanum. Im Auftrage des 
hohen mähr. Landesausschusses in den Jahren 1852 und 1853 unternommen und 
veröffentlicht von Dr. Beda Dudik ... I. Theil. Hist. Forschungen. Wien 1855. 
In Kommiss. bei F. Manz und Comp. XX und 366 S. in 8". II. Theil. Das päpst- 
liche Regestenwessen. Wien 1855. X und 231 S. in 8^ Nr. 6, S. 121-129; Nr. 7, 
S. 145-156; Nr. 8, S. 169-173. 

Herzog Siegmund's Gesandtschaft nach Oberösterreich, nach dem Tode 
Erzherzogs Albrecht, Dezember 1463 und Jänner 1464. Als Ergänzung zu dem 
2. Bande der 2. Abth. der > Fontes rerum Austriacarum«. Nr. 9, S. 201—208; 
Nr. 10, S. 229-232. 

Zur Literatur der Geographie, Geschichte und Statistik Österreichs seit 1848. 
Nr. 11, S. 241—245; Nr. 12, S. 265—266. 

(Zur Germania sacra.) Thüringen. 1. Zeitschr. des Ver. für thüring. Ge- 
schichte und Alterthumskunde. 2. Bandes 1. und 2. H. Jena 1855. Fr. Fromann. 



97 

156 S. 8\ 2. Thüring. Oeschichtsquellen. 2. Bd.: Chronicon Ecclesiasticum 
Nicolai de Siegen O. S. B. . . . von Dr. Franz X. Wegele . . . Jena 1855. 
Fr. Fromann. XVI und 510 S. in 8 '. 3. Die Rathsverfassung von Erfurt im Mittel- 
alter. Eine urkundliche Mitteilung, als Programm zu der 3., am 30. Juli 1855 
in Erfurt zu "haltenden Oeneralvers. des Ver. f. thüring. Gesch. und Alterthums- 
künde . . . von A. L. J. Michelsen. Jena 1855. Fr. Fromann. 47 S. in 4^ Nr. 15, 
S, 337—341; Nr. 16, S. 361-365; Nr. 17, S. 385-389. 

Die Regesten der Archive im Markgrafthume Mähren und Anton Boczek's 
Berichte über die Forschungen in diesem Lande. I. Bd. I. Abth. . . . von P. Ritter 
V. Chlumecky. . . . Mit einem Schriftfacsimile. Brunn 1856. In Kommiss. bei 
Nitsch und Grosse. XLl, 222 und 334 S. in 8*». — Druck von Franz Gastl in 
Brunn. Nr. 18, S. 409—413; Nr. 19, S. 433—438; Nr. 20, S. 457—461; Nr. 21, 
S. 481-484. 

Archäologie, Kunstgeschichte, a) Leistunge nder K. k. Central-Commission 
zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. (Mittheilungen. VIII Hefte 
in 4^ 1856. Jahrbuch. I. Jahrg. in 4°.) Nr. 22, S. 513—523; Nr. 23, S. 548-553. 
Nr. 24, S. 577-586. 

Siebenter Jahrgang. 1857. 

Jahresbericht des Vereines für siebenbürg. Landeskunde 1854—1856. Nr. 2 

S. 17-18. 

Teutsch, Programm des evang. Gymnasiums in Schäßburg. 1855-1856, 

Nr. 2, S. 18-20. 

Haltrich, Die Stifmüttcr etc. Nr. 2, S. 20—21. 

Meißauisches Lchenbuch. Nr. 2, S. 28—32; Nr. 3, S. 44—48; Nr. 4, 
S. 61-64; Nr. 6, S. 93-96; Nr. 7, S. 109—112; Nr. 8, S. 125-128; Nr. 9, 
S. 141—144; Nr. 10, S. 157-160; Nr. 11, S. 173—176; Nr. 12, S. 188-192; 
Nr. 13, S. 205—208; Nr. 14, S. 221-224; Nr. 15, S. 237—240; Nr. 16, S. 253-256 ; 
Nr. 17, S. 269-272; Nr. 18, S. 285-288; Nr. 19, S. 301—304; Nr. 20, S. 317-320; 
Nr. 21, S. 333-336; Nr. 22, S. 347—352. 

Venedig. (Friaul, Dalmatien.) 1. Cicogna (a— f) usw. Nr. 3, S. 33—37; 
Nr. 4, S. 49-51.^.2. Foucard. Zwei Publikationen. Nr. 4, S. 51-53. 3. Valentinelli, 
Gliubich. (Dalmatien.) Nr. 7, S. 97-103; Nr. 9, S. 129-133. (Aquileja, Friaul.) 

4. Tafel und Thomas (Venedig). Comet. Cantu. Nr. 10, S. 145—148. 

Fraternitätsbuch des Chorherren stiftes Pölau in Steiermark. (Cod. Ms. 
sec. XVI. in 4^ chartaceus, foliorum IZ) Nr. 16, S. 248-250; Nr. 17, S. 261-264. 

Urkunden des XIII. Jahrhunderts zur Geschichte von Innerösterreich und 
Tirol. (Aus den Originalen des k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchivs.) Nr. 17, 

5. 264—266; Nr. 18, S. 277-282; Nr. 19, S. 297—300; Nr. 20, S. 313-316i; 
Nr. 21, S. 328-331. 

Bischöflich - Chiemsee'sches Urbar aus den Jahren 1486—1496. Papier- 
Kodex des XV. Jahrhunderts in Quart. 102 Bl. Nr. 23, S. 364-368; Nr. 24, 
S. 380-384. Achter Jahrg. 1858: Nr. 1, S. 12—16; Nr. 2, S. 33-40; Nr. 3, 
S. 53-56; Nr. 4, S. 73-80; Nr. 5, S. 90—96; Nr. 6, S. 113-120; Nr. 7, 
S. 132—136; Nr. 8, S. 153-160; Nr. 9, S. 173-176; Nr. 10, S. 193-200; Nr. 11, 
S. 213-216; Nr. 12, S. 233-240. 

Achter Jahrgang, 1858. 

Mähren. Prachtausgabe der ältesten mähr. Landtafel. — Geschichte der 
Landtafel der Markgrafschaft Mähren, von K. J. Demuth. — Kirchliche Topo- 
graphie von Mähren, von Wolny. — Schriften der hist.-stat. Sektion der K. k. 

Cernik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 7 



98 

mähr.-schles. Oes.» des Ackerbaues, der Natur- u. Landeskunde. Notizenblatt der 
hist.-statist. Sektion der K. k. mähr.-schles. Ges. etc. Redig. von Christian d'Elvert 
Nr. 15, S. 281-286; Nr. 16, S. 297- 302; Nr. 17, S. 321 -324; Nr. 18, S. 337- 341. 

Zur Streitfrage über den Ursprung des Majus. Nr. 19, S. 361—364. 

Das Lehenbuch Herzog Albrecht's V. von Österreich. Papier-Handschr. des 
k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Fol. — Nr. 61. Österr. Mskr. Nr. 20, 
S. 393-400; Nr. 21, S. 417-424; Nr. 22, S. 441-448; Nr. 23, S. 466-472; 
Nr. 24, S. 490-496; neunter Jahrg. 1859: Nr. 1, S. 13—16; Nr. 2, S. 33—40; 
Nr. 3, S. 53—56; Nr. 4, S. 73-80; Nr. 5, S. 93-96; Nr. 6, S. 107-112; Nr. 7, 
S. 125-128; Nr. 8, S. 140-144; Nr. 9, S. 156-160; Nr. 10, S. 172-176; Nr. 11, 
S. 187-192; Nr. 12, S. 204-208; Nr. 13, S. 219-224; Nr. 14, S. 235—2401 
Nr. 15, S. 257—264; Nr. 16, S. 280-288. 

Mähren. Bericht über das mähr. -stand. Landes- Archiv , dem hochlöbl. 
mähr.-ständ. Landesausschusse erstattet von Peter Ritter v. Chlumecky und 
Dr. J. Chytil. Für das Jahr 1857. Nr. 21, S. 401-402. 

XIIL bis XVH. Bericht des Mus. Francisco-Carolinum in Linz 1853 bis 1857. 
Nr. 22, S. 425 - 430. 

Mittheilungen der K.k.Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung 
der Baudenkmale. 1. und IL Bd., 1856 bis 1857. — Jahrbuch der K. k. Central- 
Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. IL Bd. 1857. 
Nr. 23, S. 449 456; Nr. 24, S. 473 - 484. Neunter Jahrgang 1859: Nr. 1, S. 1 - 7; 
Nr. 2, S. 17-26; Nr. 3, S. 41-45; Nr. 4, S. 57-67. 

Neunter Jahrgang. 1859. 

Notizia della J. R. scuola di Paleografia in Venezia presso rarchivio 
generale e degli studi paleografici e storici fatti degli allievi ed uditori dalF 
Aprile 1855, all' Agosto 1858. Venezia 1858. 8^ Nr. 6, S. 97-102. 

4. Im »Almanach der KaiserL Akademie der Wissenschaften«. 
Wien. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. In Commiss. bei Karl Gerold's 

Sohn. 8°. 
Die Aufgabe einer Geschichte des österreichischen Kaiserstaates. Ein 
Vortrag, gehalten in der feierlichen Sitzung der Kais. Akademie d. Wiss. am 
30. Mai 1857. Achter Jahrg. 1858. S. 221—250. 

5. In den »Denkschriften der Kais. Akademie der Wissen- 
schaften«. 

Philos.-hist. Klasse. Wien. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. 4**. 
Zur Kritik der österreichischen Geschichte. Vorgetragen in der Sitzung 
der philos.-hist. Klasse am 21. Juni 1848. I. Bd. 1850, 1. Abth., S. 219-272. Auch 
besonders abgedruckt. Wien 1849. 54 S. 4^ 

Zur Kritik der österreichischen Geschichte. Beiträge zur Beleuchtung 
der kirchlichen Zustände Österreichs im 15. Jahrhunderte. Vorgelesen in der 
Sitzung der philosoph.-hist. Klasse am 14. Febr. 1849. II. Bd. 1851, 1. Abth., 
S. 315-408. Auch besonders abgedruckt. Wien 1851. 78 S. 4**. 

6. Im »Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen«. 

Herausgegeben von der zur Pflege vaterländischer Geschichte aufgestellten 
Commission der Kais. Akademie der Wissenschaften. Wien. Aus der k. k. Hof- 

und Staatsdruckerei. 8°. 
»Hermannus Altahensis etc.« Urkunden- und Notizensammlung des Abtes 
Hermann von Niederaltaich und mehrerer seiner Nachfolger. 1242 bis c 1300. 



99 

(Pergamenthandschrift im k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv in 4^ 247 Bl.) 
Erster Jahrg. 1848. I. H. S. 1—72. 

Zur Geschichte des Königs Matthias (Corvinus) von Ungarn. Eilf Docu- 
mente, aus den Originalen des Mailänder- Archiv's. Erster Jahrg. 1848. I. H. 
S. 73^100. 

Zur Geschichte des österreichischen Freiherrengeschlechtes der Eizinger 
von Eizing. Auszüge aus einem Diplomatarium dieses Geschlechtes, das in dem 
Archiv der Herrschaft Aspern an der Zaya aufbewahrt wird. I. (Nr. 1—136. 1438 
bis 1450.) (Als Fortsetzung der in den österr. Blättern für Literatur etc. Jahr- 
gang 1847, Nr. 59, 60, 65, 66 und 71 mitgeteilten Auszüge aus den Jahren 1402 
bis 1437.) Erster Jahrg. 1848. II. H. S. 1-69. II. (Nr. 136-271. Regesten und 
16 Beilagen vollständig abgedruckt. Aus den Jahren 1438 bis 1561.) Erster Jahr- 
gang 1848. V. H. S. 19-146. 

Instruction Erzherzog Ferdinands von Österreich etc. etc. für Carl von 
Burgund, Herrn zu Bredam, den er zu seinem Bruder Kaiser Karl (V.) ab- 
gesendet hat. 1524 im Juni. Aus dem gegenwärtig im k. k. Haus- und Staats- 
archiv aufbewahrten Original. Erster Jahrg. 1848. II. H. S. 83—149. 

Ältestes Urbarium der Abtei Seitenstätten. Aus einer Pergamenthandschrift 
des vierzehnten Jahrhunderts (aus der Zeit des Abtes Konrad IV., von 1290 
bis 1308) in Quarto (34 Blätter), mit der Signatur: Lit. N. Sig. 1. Erster Jahr- 
gang 1848. V. H. S. 3-18. Auch besonders abgedruckt. 16 S. 8^ 

Kaiser Ferdinand's I. Antwort auf einen Rathschlag, den ihm die ober- 
österreichische Regierung zu Innsbruck vorgelegt hatte. 29. Jänner 1562. Ein 
Beitrag zur Geschichte Kaiser Ferdinand's I. Zweiter Jahrg. 1849. 1. Bd. S. 137-172. 
Auch besonders abgedruckt. 36 S. 8°. 

Das Formelbuch K. Albreehts I. Aus der im k. k. geh. Haus-, Hof- und 
Staatsarchiv aufbewahrten Handschrift. Zweiter Jahrg. 1849. I. Bd. S. 211—307. 
Auch besonders abgedruckt. 97 S. S\ 

Zur Geschichte K. Friedrichs des Schönen. Zweiter Jahrg. 1849. I. Bd. 
S. 511—557. Auch besonders abgedruckt. 47 S. S\ 

Urkundliches zur Geschichte K. Friedrichs IV. Zweiter Jahrg. 1849. II. Bd 
S. 77—157. Auch besonders abgedruckt. 81 S. S\ 

Actenstücke zur Geschichte des österreichischen römisch-katholischen 
Kirchenwesens unter K. Leopold II. (1790.) Dritter Jahrg. 1850. I. Bd. S. 1—156. 
Auch besonders abgedruckt 156 S. 8". 

7. In denMonumenta Habsburgica. Sammlung von Actenstücken 
und Briefen zur Geschichte des Hauses Habsburg in dem Zeit- 
räume von 1473 bis 1576. Herausgegeben von der Historischen 
Kommission derkaiserl. Akademie der Wissenschaften zu Wien. 
Wien. AusderKaiserlich königlich en Hof- undStaatsdruckerei. 8". 

Actenstücke und Briefe zur Geschichte des Hauses Habsburg im Zeit- 
alter Maximilians I. Aus Archiven und Bibliotheken. Erste Abtheilung: Das Zeit- 
alter Maximilians I. Erster Band 1854. CXLIV und 545 S. Zweiter Band 1855. 
LVI und 963 S. Dritter Band 1858. LH und 799 S. 

lY« Handsehriftlieher Kachlass« 

Predigten aus den Jahren 1824 bis 1831, gehalten zu Ansfelden und 
St. Florian, einzelne an verschiedenen Orten. Mskr. XI, 358. A. der Stifts- 
bibliothek. Teils 4°, teils 8». 

7* 



100 

Skizze der Bibliothek St. Florian. Mskr. XI, 541. A. der Stiftsbibliothek. 
1827. 12 Bl. 4<> und 4 Bl. 8«. 

Amtliche Outachten, die kleine historische Abhandlungen bilden: Über 
die im Hausarchiv noch befindlichen Adelssachen und das Recht zu adeln 1843, 
über das angebliche Vorrecht der Grafen von Puchheim und der Bischöfe von 
Laibach oder Scckau, den Adel verleihen zu können 1842, über das Eigentums- 
recht der deutschen Reichskleinodien 1857, über Mutanellis Storia arcana ed 
aneddotica d' Italia 1857. Im Staatsarchiv zu Wien. 

Ferdinand Sterneder. 

F. Sterneder, geboren am 4. Jänner 17Q7 zu Fürth in 
Niederösterreich, im Stifte St. Florian am 2Q. Oktober 1818 ein- 
gekleidet, legte am 29. Oktober 1818 die feierliche Profeß ab und 
empfing im Jahre 1820 die heilige Priesterweihe. In demselben 
Jahre kam er als Kooperator nach Mauthausen und 1825 in gleicher 
Stellung nach Wallern. 1831 übernahm er das Amt eines Novizen- 
meisters. Von 1837 bis 1848 war er Pfarrvikar in Attnang, von 
1848 bis 1857 in Mauthausen. Oichtkrank kehrte er in das Stift 
zurück, wo er — am ganzen Körper gelähmt — den Klerikern 
Unterricht in der französischen und englischen Sprache erteilte 
und sich mit Lektüre (Hebräisch, Griechisch, Lateinisch, Französisch 
und Englisch) auf seinem Schmerzenslager tröstete. Der Tod erlöste 
ihn am 26. Juli 1869 von seinen Leiden. Rudigier, der hochselige 
Bischof von Linz, bezeugte wiederholt, daß Sterneder der beste 
Katechet gewesen sei, den er je gehört. Sterneder übte sich auch 
in der Dichtkunst. Die Stiftsbibliothek besitzt von ihm eine hand- 
schriftliche Sammlung von Gedichten. 

Auf Bitten seiner Freunde und Verehrer ver- 
öffentlichte er im Druck: 

Die heiligen Psalmen nach der Vulgata in metrischer Form mit er- 
klärenden Anmerkungen für das Christenvolk. Linz 1859, Ebenhöch. XII und 
552 S. 8". 

Festgedicht zur Feier des 50 jährigen Priesterjubiläums des hochw. Herrn 
Thomas Herz IZ Sept. 1858. 

Josef Stern. 

Der Chorherr des Stiftes St Florian J. Stern wurde im 
Jahre 1707 zu Albemdorf in Niederösterreich geboren und 1823 
zum Priester geweiht Er wirkte als Kooperator in Windhag (von 1823), 
Regau (seit 1824), Vöcklabruck (seit 1826) und im Stifte St Florian 
(seit 1827), wo er zugleich die Stellung eines Kustos des Münzen- 
kabinetts innehatte. 1841 kam er als Pfarrvikar nach Weißen- 



101 

kirchen und beschloß hier am 11. Mai 1871 sein tätiges und ver- 
dienstvolles Leben. 

Stern, der vielen landwirtschaftlichen Vereinigungen als korre- 
spondierendes, wirkliches oder Ehrenmitglied angehörte, war ein 
äußerst fleißiger Schriftsteller, und zwar vornehmlich auf dem Ge- 
biete der Landwirtschaft, speziell der Bienenzucht. Er lieferte viele 
Aufsätze für das »Monatsblatt für die gesamte Bienenzucht« (heraus- 
gegeben von Anton Vitzthum, Landshut, Palmsche Verlagshandlung), 
für die »Bienenzeitung« von Dr. Karl Barth und Andreas Schmid 
(Nördlingen, Becksche Buchhandlung), für die »Allgemeine land- 
und forstwirtschaftliche Zeitung« (herausgegeben von der K. k. Land- 
wirtschaftsgesellschaft in Wien) und die »Weinlaube« (Zeitschrift 
für Weinbau und Kellerwirtschaft von A. W. Freiherrn von Babo 
in Klostemeuburg). Im vierten Jahresbericht des Museum Francisco- 
Carolinum in Linz (1840, 1. Lief. S. 113—156) veröffentlichte er 
eine längere Studie »Über den Instinkt der Honigbienen«. 

Selbständige Schriften haben wir von Josef Stern 
folgende: 

Anleitung zu einer naturgemäßen und nützlichen Pflege der Bienen. Mit 
einer lithographierten Tafel. Linz 1840, Qu. Haslinger. XII und 238 S. 8». Re- 
zensiert im Linzer Musealblatt 1840, Nr. 11, S. 49—51, von Anton Chr. Edl. von 
Michelshausen. Ein Exemplar mit Noten vom Verfasser befindet sich in der 
Stiftsbibliothek zu St. Florian (VI, 1209. A.). 

Wie kann man Bienenzucht mit Nutzen betreiben? Wien 1854, Druck 
V. C. Gerold und Sohn, 69 S. 12*. Abdruck aus der »Allgem. land- und forst- 
wirtschaftlichen Zeitung« 1854, herausgegeben auf Kosten der V. Sektion (für 
Bienenzucht) der K. k. Landwirtschaftsgesellschaft in Wien. 2. Aufl. Linz 1865, 
Haslinger, 75 S. IT. 

Jesus die ewige Wahrheit, der einzige Weg zum Himmel, das ewig 
Leben. Vollständiges christkatholisches Gebetbuch. Linz 1835, Jos. Huemer. 
248 S. 8° mit vier Stahlstichen. 

Autobiographie. Mskr. 

Matthias Rupertsberge r, Chorherr von St. Florian, schreibt 
über Stern :^) 

»Stern hat in literarischer Beziehung wohl nie Ausgezeichnetes 
geUefert, doch sind seine Schriften immerhin verdienstlich, theils 
weil sie anregend auf andere einwirkten (seine Zeitungsartikel), 
theils weil sit, für gewöhnliche Bienenzüchter ganz gut brauchbar 
waren und noch sind. Seine Schreibweise ist korrekt und gefällig 
nur häufig gar zu weitläufig. Weit mehr hat Stern für Bienenzucht 
und ganz besonders für Weinbau durch praktischen Unterricht und 

") Siehe »Sterns Werke« von Matth. Rupertsberger. Mskr. in der Stifts- 
bibliothek von St. Florian. 



102 

mündliche Belehrung gewirkt Was Stern that, das that er mit Liebe 
und ausdauerndem Fleiße, und darum stand er in Theorie und Praxis 
immer auf der Höhe seiner Zeii Groß ward sein Ansehen bei den 
gleichzeitigen Imkern, besonders eng war er befreundet mit Re- 
dakteur Schmid, mit Kleine und Dzierzon. Sein Ansehen 
gründete sich nicht so sehr auf seine Schriften, als vielmehr auf sein 
reiches Wissen. Wie hoch man seine Kenntnisse schätzte, geht unter 
anderem daraus hervor, daß er wiederholt aufgefordert wurde, privatim 
oder in der »Bienenzeitung« in streitigen Dingen sein Urteil abzugeben, 
und daß er bei Versammlungen wiederholt zum Preisrichter und in 
Kommissionen gewählt wurde. . . . Seine Vorträge in diesen Ver- 
sammlungen erfreuten sich einer durchaus beifälligen Aufnahme.« 

Jodok Stfilz.0 

S t ü 1 z, geboren zu Bezau im Bregenzerwald am 23. Februar 1 799, 
begann seine Oymnasialstudien in Kempten und setzte sie in Inns- 
bruck und Salzburg fort Er oblag seinen Studien zur Freude seiner 
Lehrer mit auszgezeichnetem Erfolge, in edlem Wetteifer mit 
seinen Mitschülern. Zugleich lernte er Französisch. Nach Absol- 
vierung des Gymnasiums dachte er daran, sich in München der 
Philologie zu widmen, doch gab er diesen Plan auf, als er hörte, 
daß Thiersch im nächsten Jahre durch eine Reise nach Ägypten 
und nach Griechenland seiner Lehrtätigkeit entzogen sei, und be- 
warb sich, angezogen durch Kurz' Ruf, dessen Werke er im 
Hartmannschen Hause in Salzburg kennen gelernt hatte, um die 
Aufnahme in St. Florian. Am 1. Oktober 1820 empfing er das 
Ordenskleid. Bald knüpften sich engere Beziehungen zwischen dem 
Altmeister Kurz und dem strebsamen Jungherrn. Propst Zieglers 
scharfer Blick entdeckte bald dessen hervorragende Begabung; 
gleich war ihm der »frische Jungherr« sympathisch geworden. Am 
21. Mai 1823 legte Stülz die feieriiche Ordensprofeß ab, am 19. August 
1824 wurde er zum Priester geweiht, und am 22. August feierte er sein 
erstes heiliges Meßopfer. Der gütige und gelehrte Propst Arneth, der 
1823 Ziegler in der Regierung gefolgt war, ernannte ihn zum Koope- 
rator an der Stiftspfarre, eine Stellung, die ihm gestattete, unter 
Kurz' Augen an den Schätzen der Bibliothek und des Archivs sich 
wissenschaftlich auszubilden. 

Gab sich der junge Seelsorger auch mit der vollsten Be- 
geisterung seinem geistlichen Berufe hin, so ließ dies doch seine 

') Vergl. W. Pailler, Jodok Stülz, Prälat von St. Florian. Ein Lebens- 
bild.^' Linz 1876, Ebenhöchsche Buchhandlung. 



103 

Liebe, seinen Eifer für die Wissenschaft keineswegs erkalten. 
Wenige Wochen nach seiner Anstellung als Kooperator erhielt er 
die Schlüssel des Archivs mit dem Auftrage, dieses zu ordnen. 
Wir kennen das Resultat dieses emsigen Grubenbaues: das reich- 
haltige und wohlgeordnete Stiftsarchiv und die Foliobände des 
trefflichen Registers dazu — die Frucht von fast zehnjähriger 
Anstrengung. Dem Ordner selbst erwarb diese Mühe die nachher 
oft bewunderte seltene Gewandtheit im Urkundenlesen, die Kenntnis 
zahlloser historischer Details und erneuerte Anregung, jene 
Kammerkleinode zu verwerten. Es war aber auch der Grund 
gelegt zu jener lange dauernden Kränklichkeit, welche in dieser 
Lebensperiode unserem Jodokus bald alle genußreiche Arbeit ver- 
leidete, allen Frohsinn raubte. In seinem »Denkbuche« finden wir aus 
dieser Zeit eine Menge längerer oder kürzerer Exzerpte aus seiner 
Lektüre, besonders aus historischen und verwandten Werken, zum 
Beispiel aus Raumers Hohenstaufen, Muchars Norikum, Rebmans 
Zunftwesen usw. Die Herausgeber der »Kirchlichen Topographie 
Österreichs« waren, wie es scheint, durch Kurz auf den jungen 
Archivar aufmerksam geworden, und schon in den Jahren 1828 und 
1829 wandte sich der Leiter jenes Unternehmens Domherr J.Ch. 
Stelzhammer zu Wien an Stülz mit dem Ersuchen um dessen Mit- 
arbeiterschaft. Dieser sagte bereitwillig zu, scheint aber durch mannig- 
faltige andere Arbeit und durch Unpäßlichkeit lange Zeit an ausgiebiger 
Mitwirkung gehindert worden zu sein. Propst Arneth sandte im 
Sommer 1829 unseren Stülz für längere Zeit nach Wien, um dort 
Notizen und Regesten für eine Geschichte Maximilians I. zu sammeln ; 
allein Stülz mußte, da seine Kränklichkeit bedenklich zunahm, ohne 
ein nennenswertes Resultat zurückkehren. Zu bewundern ist es nur, 
daß der so vielfach durch Seelsorge, Katechese, durch den Frondienst 
im Archiv und durch gelehrte Arbeit in Anspruch genommene und 
überdies kränkelnde Jodokus noch Zeit und Kraft fand, anderweitige 
ausgedehnte Lektüre zu betreiben. Die Klassiker von Hellas und 
Rom wurden von ihm eifrig gelesen. Vorzugsweise aber waren die 
»freien« Augenblicke den altdeutschen Literaturkleinoden gewidmet. 
Auch Barlaam und Josaphat, Suchenwirt, Konrads von Würzburg 
Partonopier, Sebastian Brants Werke, Gottfrieds von Straßburg 
Marienlob, Freidank — und neben diesen Heinrich Suso, Thomas 
von Kempen und andere Mystiker sind durch viele Exzerpte, 
Stellen und Urteile in Jodoks »Denkbuche« vertreten. Da sich 
das Leiden unseres Jodokus trotz aller Bemühungen der Doktoren 
stets mehr geltend machte, wurde er 1832 nach Wildbad Gastein 
gesandt Hier genas der Langgequälte vollständig. 



104 

Jodok Stulz gehörte zu den ersten Mi^Iiedem des »Vater- 
ländischen Vereines zur Bildung eines Museums für das Erzherzog^tum 
Österreich ob derEnns«, der sich am 14.JuH1834 konstituierte und 
seit 1839 den Namen »Museum Francisco-Carohnum« führt 1835 
wurde Stülz in den Verwaltungsausschuß des Museums gewählt Alle 
Jahrgänge des »Musealblattes«, das von 1839 bis 1844 inklusive er- 
schien, sowie die Jahresberichte der Anstalt sind ausgestattet mit 
zahlreichen Aufsätzen und trefflichen Monographien aus seiner 
Feder, mit quelltüchtigen »Beiträgen zur Landeskunde«. Als 1836 
Propst Ameth das bisher von ihm versehene Referat für Geschichte 
wegen Kränklichkeit niederlegte, wurde dasselbe am 27. Dezember 1836 
Stülz übertragen. 

Im Spätherbst 1837 zog Stülz nach Wilhering und begann 
das sehr reichhaltige und für die Landesgeschichte kostbare Archiv 
des Klosters Wilhering zu sichten und zu schlichten. »Ganz un- 
ermüdbar« (,schreibt Kurz an Hormayr*), rettete der arbeitsfreudige 
Archivarius, was zu retten war, und am 12. Mai 1838 konnte Kurz 
jenes Archiv als »wohl und schön zu Ende geordnet« schildern. 
Einige Monate später, im Oktober, traf Stülz, einer Einladung des 
Propstes von Reichersberg folgend, im Stifte Reichersberg ein und 
fand dort im Archiv »manche sehr schöne Sachen«. Noch erfreu- 
licher war seine Ausbeute im Regierungsarchiv, in welcher er mit 
Erlaubnis der Regierung vom 10. Februar 1844 Einsicht nehmen 
durfte. Er entdeckte ein wahres diplomatarisches Kleinod, den ur- 
alten Codex traditionum des Klosters Mondsee, dessen erste Auf- 
zeichnungen der ersten Hälfte des X. Jahrhunderts angehören, also 
somit überhaupt die älteste noch im Original vorhandene Ge- 
schichtsquelle für Oberösterreich. Am 12. April 1843 war der Stifts- 
pfarrer Kurz, der würdige Meister des würdigen Schülers, gestorben. 
Noch in demselben Monat hatte Propst Arneth den Kaplan Stülz zum 
»Hauspfarrer« ernannt, wodurch für diesen die Arbeit auf dem Ge- 
biete der Seelsorge bedeutenden Zuwachs erhielt 

Auf die Anregung des gelehrten Josef Ritters von Koch- 
Sternfeld, mit dem Stülz seit April 1840 bis zum August 1863 
einen regen Briefwechsel unterhielt, wurde Stülz am 25. August 1844 
von der bayrischen Akademie der Wissenschaften zum korre- 
spondierenden Mitglied ernannt Bereits unterm 2. Oktober 1841 
hatte ihn der Historische Verein von Unterfranken und Aschaffen- 
burg zu Würzburg zu seinem Ehrenmi^liede ernannt und am 
9. Juli 1844 der Historische Verein für Oberpfalz und Regensbui^ ihn 
als korrespondierendes Mitglied in seinen Kreis aufgenommen. 
Am I.Jänner 1846 wurde Stülz zum »k. k. Reichshistoriographen« 



105 

ernannt Am 14. Mai 1847 bestätigte Kaiser Ferdinand das Statut 
der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften und ernannte an 
demselben Tage die ersten Mitglieder dieser Anstalt Unter ihnen 
befand sich Jodok Stülz. Im Gründungsjahre der Akademie sandte 
auch der Historische Verein für Kärnten zu Klagenfurt ein Ehren- 
diplom an unseren Geschichtsforscher (1. Juli 1847). 1848 begab 
sich Stülz als Abgeordneter nach Frankfurt a. M. zum deutschen 
Reichstag. 

1850 hielten die Katholikenvereine Deutschlands ihre General- 
versammlung zu Linz (24. bis 27. September). Der amtliche Bericht 
mit allen Reden und Debatten der einzelnen Sitzungen wurde von 
Stülz eingeleitet und redigiert Am 8. April 1850 ernannte ihn Bischof 
Ziegler zum Linzer Konsistorialrat; in demselben Jahre wurde er auch 
Ritter des kaiserlich österreichischen Franz Josef-Ordens. Der Histo- 
rische Verein für Steiermark ernannte Stülz am 21. April 1852 zum 
Ehrenmitglied. Die K. k. Zentralkommission zur Erforschung und Er- 
haltung der Kunst und historischen Denkmale schlug unseren Forscher 
im November 1853 als »Konservator« für Oberösterreich vor. Stülz 
lehnte jedoch diese Ehre ab. Von dem Germanischen Museum zu 
Nürnberg wurde der Historiograph am 14. Februar 1854 in den »Ge- 
lehrtenausschuß« dieses Institutes gewählt Eine Art von ehrendem Ver- 
trauen lag wohl auch darin daß nach dem Tode des Ruraldechants 
Vorbuchner (Pfarrers von Niederneukirchen bei St Florian) die Admini- 
stration des Dekanats Enns und die Schulaufsicht am 19. Dezember 1853 
Stülz übertragen wurde. Bis zum 1. Juli 1854 versah er dieses ehrende, 
aber schreibereivolle und mitunter verdrießliche Amt Eine ihm 1851 
angebotene Lehrkanzel der Geschichte an der Universität zu Pest 
oder Innsbruck hatte Stülz dankend abgelehnt 

Am 13. Oktober 1854 wurde Stülz vom Stiftskapitel einstimmig 
zum Dechant gewählt Als solcher versah er nach wie vor die 
Stiftspfarre. Nur das Archiv entließ er aus seiner unmittelbaren 
Obhut Es wurde dem Stiftskapellan Ferdinand Moser anver- 
traut Bischof Rudigier, den sich der Generalvisitator sämtlicher 
geistlichen Orden und Ordenshäuser in Österreich Kardinal Friedrich 
von Schwarzenberg zum Konvisitator der regulierten Chorherren er- 
beten hatte lud Stülz, nachdem in St Florian die Visitation statt- 
gefunden hatte, ein, mit ihm in die noch übrigen Chorherrenstifte 
zur Visitation zu reisen. Stülz nahm die ehrende Einladung an. 
Das Jahr 1856 brachte der Stadt Linz abermals eine General- 
versammlung der katholischen Vereine Deutschlands (23. bis 26, Sep- 
tember), an welcher Stülz als »Referent für äußere Verhältnisse« 
Anteil nahm. Besonders ehrend darf uns wohl die Aufnahme Stülz' 



106 

in die Kopenhagener Altertumsgesellschaft (30. Jänner 1857) erscheinen. 
Unterm 27. Februar 1859 lud der Propst des Stiftes Klostemeuburg 
Adam Schreck die Prälaten und sonstigen Vorsteher des Chorherren- 
ordens in Österreich zu einer Beratung bezüglich der Gründung 
einer Chorherren-Kongregation nach Klostemeuburg ein. An den 
Verhandlungen, die am 14. März begannen, nahm auch Stülz teil, 
der damals (seit 4. Jänner 1859) Administrator des Stiftes war, da 
Propst Friedrich Mayer, der seit 1854 dem Stifte verstand, am 
29. Dezember 1858 in Rom gestorben war. Leider führten die Ver- 
handlungen zu keinem Resultat. 

Am 11. Mai 1859 wurde Stülz zum Prälaten des Stiftes 
St Florian gewählt; er war der besten einer. An Anerkennungen 
erntete Stülz während seiner Regierung unter anderem die einstimmige 
Wahl zum Präsidenten der K. k. oberösterreichischen Landwirt- 
schaftsgesellschaft zu Linz (25. Oktober 1859) und die Ernennung 
zum korrespondierenden Mitgliede von Seiten der K. k. Landwirt- 
schaftsgesellschaft zu Wien (18. Mai 1860), dann das Ehrenmitglieds- 
diplom des Vereines für Geschichte und Altertumskunde West- 
falens zu Münster und Paderborn (1. Juni 1861). Die Gesellschaft 
für ältere deutsche Oeschichtskunde zu Frankfurt und Berlin er- 
nannte den Prälaten am 22. September 1863 zum ordentlichen Mit- 
gliede. 

Wie bekannt und wohlklingend der Name Stülz in gelehrten 
Kreisen war, ist daraus zu ersehen, daß das Komitee für ein Kepler- 
denkmal zu Weil in Württemberg am 1. November 1864 auch ihn 
zum Ehrenmitgliede erkor. Vom 3. August 1865 ist die aus- 
zeichnendste Ehrung datiert, die unserem Jodok von einer gelehrten 
Korporation zuteil wurde ; das Diplom der Würde eines Doktors der 
Theologie von der Universität in Wien. Am 23. März 1861 wurde 
Stülz von der Klasse des Großgrundbesitzes zum Landtagsabge- 
ordneten gewählt (und blieb es bis 1867). Er starb in Gastein am 
28. Juni 1872. Sein Leichnam wurde in der Chorherren - Gruft zu 
St Florian beigesetzt 

Stülz war Geschichtsforscher und Geschichtschreiber. Seine Dar- 
stellung ist klar und durchsichtig, fest gefügt wie sein ganzes Wesen» 
Er verstand es, den Stoff kritisch zu sichten und zu beherrschen. 
Wie sein inneres Leben und sein äußeres Wirken, so trägt auch der 
größere Teil seiner literarischen Arbeiten den Stempel der immer 
gleichen Entschiedenheit seiner religiösen Überzeugung und seines 
tiefinnerlichen Glaubens. Auch als Literat blieb Stülz stets seiner 
Devise treu: »Entweder wie ich denke oder gar nicht« Wir ver- 
danken seiner schriftstellerischen Tätigkeit reichliche Frucht: 



107 

I. Selbständige Werke. 

Geschichte des regulierten Chorherren-Stiftes St. Florian. Ein Beitrag zur 
Geschichte des Landes Österreich ob der Enns. Linz 1835, bei Cajetan Haslinger. 
Gedruckt bei Jos. Feichtingers sei. Witwe. Vlll und 334 S. S\ (Mskr. XI, 541 
4^ der Stiftsbibl. BI. 44 a bis 107 b). 

Geschichte des Cistercienser-KIosters Wilhering. Ein Beitrag zur Landes- 
und Kirchengeschichte Oberösterreichs. Linz 1840. Bei Quirin Haslinger. Ge- 
druckt bei Jos. Feichtingers sei. Witwe. VIII und 616 S. 8«. 

Als Anhang: Zur Genealogie des Geschlechtes der Herren von Wilhering 
Wachsenberg und Griesbach (S. 375-387). Unruhige Bewegungen der Unter- 
tanen im Garstentale (S. 388-432).*) Urkundenbuch (S. 433-616). 

IL Arbeiten in den Publikationen der Kaiser L Akademie der 
Wissenschaften in Wien, philo s. -bist. Klasse. 

Historische Abhandlung. [Propst Gerhoch I. von Reichersberg. Verzeichnis 
der Schriften Gerhoch's.] Vorgetragen in der Sitzung der philos.-hist. Klasse am 
26. April 1848. Denkschriften der Kais. Ak. d. Wiss. Philos.-hist. Klasse. Wien. 
Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. I. Bd. 1849, S. 113 166. 4^ (Siehe Sitzungs- 
bericht d. Kais. Akad. d. Wissensch. 1. Bd. 1848, S. 131.) Auch Separatabdruck. 
54 S. 4^ 

Das Leben des Bischofes Altmann von Passau. Ebd. IV, Bd. 1853, S. 219 
—287. (S. Sitzungsber. d. Kais. Akad. d. Wiss. 8. Bd. 1852, S. 3.) Auch Separat- 
abdruck. 71 S. 4'. 

Zur Geschichte der Herren und Grafen von Schaunberg. Vorgelegt in 
der Sitzung der philos.-hist. Klasse vom 6. Jänner 1862. Ebd. XII. d. 1862 
S. 147-368. (S. Sitzungsberichte d. Kais. Akad. d. Wiss. 39. Bd. 1862, S. 18.) Auch 
besonders abgedruckt. 224 S. 4». Mskr. XI, 515, Bl. 19—158 der Stiftsbibl. 2\ 

Die ältesten Urkunden des Klosters Gleink. Archiv für Kunde öster- 
reichischer Geschichts-Quellen. Herausgegeben von der zur Pflege vaterländischer 
Geschichte aufgestellten Kommission der Kais. A. d. W. Wien. Aus der k. k. Hof- 
und Staatsdruckerei. II. Jahrg. 1849, 2. Bd., S. 267—280. 8*. Auch Separat, 
abdruck. 14 S. 8^ 

Anmerkungen zu »Genealogische und topographische Forschungen über 
die Stifter, die Stiftung und Ausstattung von Ebemdorf, Gurniz, Teinach und 
St. Lorenz zu Burg Stein in Kärnten von Ritter von Koch-Sternfeld«. Ebd. 
III. Jahrg. 1850, 1. Bd., S. 231-254. 

EMe Jugend- und Wanderjahre des Grafen Franz Christoph von Kheven- 
hiller nach seinen eigenen Aufzeichnungen. Ebd. III. Jahrg. 1850, 1. Bd., 
S. 331-395. (S. Sitzungsber. d. Kais. Akad. d. Wiss. 3. Bd. 1849, S. 162-163, 
182-183.) 

Einige Bemerkungen zu dem Aufsatze des Herrn Professors Tangl im 
Archiv I. 137 und ff. Die Grafen, Markgrafen und Herzoge aus dem Hause 
Eppenstein. Ebd. III. Jahrg. 1850, 1. Bd., S. 643-654. 

Ausschußtag der fünf niederösterreichischen Lande in Wien 1556. Ebd. 
8. Bd. 1852, S. 155-173. Auch Separatabdruck. 19 S. 8^ 

») Das Mskr. dieses Werkes in der Stiftsbibl. XI, 540. 277 S. 4^ enthält 
vieles, was im gedruckten Werke fehlt. 

«) Das Mskr. XI, 515, BLla bis 17b, T, in der Stiftsbibl. führt den Titel: 
^Geschichte der Unruhen der Unterthanen des Stiftes Spital am Pirn.« 



108 

Über den Grafen Ulrich von Schaunberg, den angeblichen Erzieher des 
Herzogs Rudolf IV. von Österreich. Ebd. 8. Bd. 1852, S. 323-331. (S. Sitzungs- 
berichte d. Kais. Akad. d. Wiss. 9. Bd. 1853, S. 3.) Auch Separatabdruck. 9 S. 8^ 

Zur Charakteristik des Freiherrn Oeorg Erasmus von Tschemembl und 
zur Geschichte Österreichs in den Jahren 1608—1610. Ebd. 9. Bd. 1853, 
S. 169-226. (S. Sitzungsber. d. Kais. Akad. d. Wiss. 9. Bd. 1853, S. 3.) Auch Separat- 
abdruck. 58 S. 8^ 

Bericht des Landeshauptmanns Siegmund v. Dietrichstein an den Erzherzog 
Ferdinand über den Oberfall zu Schladming am 3. Juli 1525. Ebd. 17. Bd. 1857, 
S. 131 - 148. Auch Separatabdruck. 18 S. 8". 

Anmerkungen zur »Geschichte der Herrschaft Windeck und Schwertberg 
im Lande ob der Enns«. Von Julius Stmadt. Ebd. 17. Bd. 1857, S. 205-207. 

Des Propstes Gerhoh von Reichersberg Abhandlung: De investigatione 
Antichristi. Codex mscr. im Stifte Reichersberg. Auszugsweise mitgeteilt von 
J. St. Ebd. 20. Bd. 1859, S. 127-188. Auch Separatabdruck. 62 S. 8 '. 

Zur Geschichte der Grafen von Schaunberg im Lande ob der Enns. 
Notizenblatt. Beilage zum Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen. Heraus- 
gegeben von der bist. Kommission der Kais. Akad. d. Wiss.^in Wien. Wien. Aus 
der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. S\ Erster Jahrg. 1851, Nr. 20, S. 315 320; 
Nr. 21, S. 329-336; Nr. 22, S. 341-347; Nr. 23, S. 361-368; Nr. 24, 
S. 372-38Z Zweiter Jahrg. 1852, Nr. 1, S. 7-13. 

Über den Ufgau. Ebd. Erster Jahrg. 1851, Nr. 22, S. 347—352. (S. Sitzungs- 
berichte d. Kais. Akad. d. Wiss. 7. Bd. 1851, S. 641.) 

Nekrolog. Vier Pergamentblätter aus dem 13. Jahrhunderte in St. Florian. 
Ebd. Zweiter Jahrg. 1852, Nr. 19, S. 291-298. (S. Sitzungsber. der Kais. Akad. d. 
Wiss. 7. Bd. 1851, S. 641.) 

Regesten aus den Urkunden im Archiv zu Eferding. Ebd. Zweiter Jahr- 
gang 1852, Nr. 20, S. 305-312; Nr. 21, S. 323-329; Nr. 22, S. 337-340. Re- 
gesten aus dem fürstlichen Archive zu Eferding. (S. Notizenblatt 1852, S. 13.) 
Ebd. Dritter Jahrg. 1853, Nr. 12, S. 236-240; Nr. 14, S. 276—280. 

Notizen aus und über Ranshofen am Inn. Ebd. Vierter Jahrg. 1854, Nr. 18, 
S. 409-416; Nr. 19, S. 445-448; Nr. 20, S. 465-472; Nr. 21, S. 496-504; 
Nr. 22, S. 524—530. 

Pfarrkirche Tauersheim. Ebd. Sechster Jahrg. 1856, Nr. 18, S. 413-416. 

Nachträge zu dem Aufsatze »Über die Vögte von Perg« in Chmels 
»Österreichischem Geschichtsforscher« II. S. 260 und ff. Ebd. Siebenter Jahr- 
gang 1857, Nr. 13, S. 198—200; Nr. 14, S. 213-215. 

L Bericht über den Aufruhr der Anhänger Wycliffs gegen K. Heinrich V. 
von England. IL Über die Gewaltthätigkeiten, welche sich ein Herr von Sunberg 
erlaubt hat (im 14. Jahrhunderi). Sitzungsberichte der Kais. Akad. d.Wiss. Philos.- 
hist. Klasse. Wien. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. In Kommission bei 
W. Braumüller. Fünfter Bd. 1850. 64-70 S. S\ 

III. Arbeiten in den Publikationen des Museums Francisco- 

Carolinum in Linz. 

Des Grafen Franz Christoph Khevenhiliers Brautwerbung. Musealblatt 1839. 
Im VerL der Quirin Haslinger'schen Buchhandlung. Gedruckt bei Josef Feich- 
tingers seL Witwe. 4^ Nr. 1, S. 2-5; Nr. 2, S. 9-11. 



109 

Der Minnesänger Dietmar von Aist, ein Oberösterreicher. ^) Musealblatt 1840, 
Nr. 1, S. 1-3. 

Eine Zugabe zum siebzehnten Bande der kirchlichen Topographie, welcher 
die Beschreibung des Dekanats Peuerbach enthält. Musealblatt 1840, Nr. 17, 
S. 79—81; Nr. 18, S. 86-88; Nr. 19, S. 91-92; Nr. 20, S. 95—96; Nr. 21, 
S. 100—102. Mskr. (18 S. 8**) im Museum Francisco-Carolinum. 

Nekrolog. Johann Christoph Stelzhammer, k. k. Rath, Doctor der Theo- 
logie und Domherr zu St Stephan in Wien. Musealblatt 1840, Nr. 20, S. 93-95. 

Des Grafen Franz Christoph Khevenhiller's zweite Vermählung. Museal- 
blatt 1841, Nr. 13, S. 50-51; Nr. 15, S. 57-58. 

Wie Graf Franz Christoph Khevenhiller den Orden des goldenen Vlieses 
erhielt. Musealblatt 1841, Nr. 25, S. 90-100. 

Die Schaunbergischen Grabmäler zu Wilhering. I. Die Schaunberge im 
Lande Österreich ob der Enns. Musealblatt 1841, Nr. 32, S. 129-130; Nr. 33, 
S. 134-136. 

Die Stiftung der Pfarre Pergkirchen im Machlande. Zeitschrift des Mus. 
Franc-Carol. auf das Jahr 1842, Nr. 4, S. 13—15. 

Gutachten des Prof. Dr. Sandbichler aber die Inschrift auf dem Idol, 
welches in der Götzengrotte zu Hellbrunn bei Salzburg entdeckt wurde. Zeit- 
schrift des Mus. Franc-Carol. auf d. J. 1843, Nr. 6, S. 21—22. 

Wie die Annalen des Grafen v. Khevenhiller entstanden. Zeitschrift des 
Mus. Franc-Carol. auf d. J. 1843, Nr. 7, S. 27—28. 

Eine Bemerkung zu dem Stiftbrief des Klosters Kremsmünster. Zeitschr. 
d. Mus. Franc-Carol. auf d. J. 1843, Nr. 9, S. 33—35. 

Franz Kurz. Zeitschr. d. Mus. Franc-Carol. auf d. J. 1843, Nr. 15, S. 57—60. 

Wie kamen die Volkenstorfischen Güter in den Besitz der Grafen von 
Tilly? Zeitschr. d. Mus. Franc-Carol. auf d. J. 1843, Nr. 23, S. 89-91; Nr. 24, 
S. 95—96. 

Die Sage über den Ursprung des Marktes Ried im Innviertel und dessen 
Wappen. Zeitschr. d. Mus. Franc-Carol. auf d. J. 1844, Nr. 12, S. 48—50; Nr. 13, 
S. 51-53. 

Nekrolog Sr. Hoch würden Herrn Josef Schmidberger, reg. Chorherrn zu 
St Florian. Zeitschr. d. Mus. Franc-Carol. auf d. J. 1844, Nr. 26, S. 103—105. 

Kaiser Maximilians Hinscheiden in der Burg zu Wels. 3. Bericht über 
die Leistungen des vaterl. Vereines zur Bildung eines Museums für das Erz- 
herzogtum Österreich ob der Enns und das Herzogtum Salzburg. Linz 1839, 
1. Anhang, S. 87—94. 4^ Aus der Buchdruckerey des Friedr. Eurich. 

Vortrag, gehalten bei der Generalversammlung des Museumvereins für 
Österreich ob der Enns und das Herzogtum Salzburg im Jahre 1839. (Ober die 
Uistungen zur Sammlung eines Diplomatars für Österreich ob der Enns.) 
4. Ber. über d. Mus. Franc-Car. 1840, 1. Lief, der »Beiträge zur Landeskunde 
für Österreich ob der Enns und Salzburg«, S. 1—10. 8^ Aus der Buchdruckerei 
des Friedr. Eurich. Mskr. XI, 499 (6 Bl. 2») der Stiftsbibliothek. 

Geschichte des Klosters des heiligen Geist-Ordens zu Pulgam. 5. Ber. . . . 
1841, 2. Lief , S. 60-110. Mskr. XI, 541, BL la bis 17b der Stiftsbibl. 4^ 

Zur Genealogie des Geschlechtes der Herren von Capellen. 6. Ber. . . . 1842, 
3. Uef , S. 73—167. Mskr. XI, 541, Bl. 19 a bis 43 b d. Stiftsbibl. 4^ 



') Über Dietmar von Aist (Ast, Eist) siehe K. Goedeke, Deutsche Dichtung 
im Mittelalter, Hannover 1854, S. 913, 



110 

Ein Fragment aus der Chronik des eiiemaligen Stiftes reg. Chorherren 
zu Ranshofen am Inn. 13. Ber. . . . 1853, 8. 1 , 35 S. (Druck von Jos. Wiramer.) 

Schicksale des Klosters und der Umgebung von Ranshofen im bayrischen 
Erbfolgekriege 1504. 14. Ber. . . . 1854, 9. L. . . ., 32 S. 

Zur Geschichte der Pfarre und der Stadt Vöcklabruck. 17. Ber. — 1857, 
12. Lief. . . ., S. 1 —190. Auch besonders abgedruckt. 

Über die Abstammung der Herren und Orafen von Schaunberg. Vor- 
getragen bei der Generalversammlung des Mus. Franc-Car. am 12. Jänner 1860. 
21. Ber. . . . 1861, 16. Lief. . . ., S. 1—13. (Anhang. Einige Ortsnamen nach der 
gegenwärtigen Schreibung und nach der urkundlichen Schreibung. S. 13.) 

Zur Geschichte des Grafen Ulrich von Schaunberg. Gelesen in der 
Generalversammlung des Mus. Franc-Car. am 12. Jänner 1861. 21. Ber. . . . 1861, 
16. Lief. . . ., S. 15—25. 

Berthold Preuhaven, der berühmte Deutschordens-Comthur, ein Oberöster- 
reicher aus Steyr. 25. Ber. . . . 1865, 20. Lief. . . ., S. 1—21. (Den Schluß der 
Abhandlung bilden Stellen aus Jeroschins Reimchronik ') mit erläuternden An- 
merkungen von Stülz.) 

Urkundenbuch des Landes ob der Enns. Herausgegeben vom Verwaltungs- 
ausschuß des Museum Francisco-Carolinum zu Linz. 1. bis 5. Bd. 1852 bis 1868. 
Wien. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. 8'. 

IV.Arbeiteninanderenperiodischen Schriften und Sammelwerken. 

Ebelsbergoder Ebersberg? Siehe : Österr.Zeitschr. für Geschichts- und Staats- 
kunde, Herausgeg. und redig. von J. P. Kaltenbaeck. Wien. In Kommission der 
F. Beckschen Buchhandlung. Gedruckt bei den Edlen v. Ghelenschen Erben. A\ 
1. Jahrg. 1835, Nr. 87, S. 348. 

Das Gut Eckendorf. Ebd. 3. Jahrg. 1837, Nr. 102, S. 408. 

Die Resolution Kaiser Rudolph II. vom 6. May 1597 oder das sogenannte 
Interimale. Ebd. 1. Jahrg. 1835, Nr. 19, S. 73—76; Nr. 20, S. 77—80; Nr. 21, 
S. 81—83; Nr. 22, S. 85—88; Nr. 23, S. 89-92; Nr. 24, S. 94-96. 

loh. Kepler's Leben und Wirken . . . von J. L. C. Freiherm v. Breit- 
schwert. Stuttgart 1831, bei F. C. Löfl und Sohn. 8^ Ebd. Blätter für Literatur, 
Kunst und Kritik. 1. Jahrg. 1835, Nr. 89, S. 353-354; Nr. 90, S. 359—360. 

Ober-Pinzgau oder der Bezirk Mittersill. Eine geschichtl.-topograph., Statist, 
und naturhist. Skizze, dargestellt von Ignaz v. Kürsinger. Salzburg 1841. Siehe: 
Österr. Blätter für Literatur und Kunst, Geschichte, Geographie, Statistik und Natur- 
kunde. Herausgeg. und red. von Dr. A. Adolf Schmidl. Wien. Gedruckt bei 
Anton Strauß' sei. Witwe Öt Sommer. Erster Jahrg. 1844, II. Quartal, Literatur, 
Nr. 21, S. 161-163. 4". 

Historisch-kritische Bemerkungen (über eine Sage vom Rieder Wappen 
und die Bestimmung der Ipfbäche). Ebd. dritter Jahrg. 1846, Nr. 27, S. 215—216. 

Kritische Notizen (zu Pritz' und Lichnowsky's Werken). Unter Chmels 
»Mitteilungen zur Geschichte und Topographie« I, 3. Ebd. Vierter Jahrg. 1847, 
Nr. 28, S. 112. 

Zur Geschichte der bischöflich Freisingischen Herrschaften in „Österreich 
während der Zeit Bischofs Sixtus (1474 bis 1494). Unter Chmels »Mitteilungen . . .« 
VI, 16. Ebd. Vierter Jahrg. 1847, Nr. 77, S. 305-308, Nr. 84, S. 334—336; Nr. 85, 



*) Über Jeroschins Deutschordenschronik siehe K. Goedeke, Deutsche 
Dichtung im Mittelalter, S. 865. 



111 

S. 338—340; Nr. 89, S. 354 356; Nr. 90, S. 358-360; Nr. 101, S. 402-404; 
Nr. 102, S. 405-407.») 

Bemerkungen und Nachträge zu Keiblingers Notizen über die Vögte von 
Pcrg. In Nr. 33 der Ost. Bl. Jahrg. 1847. Unter Chmels »Mitteilungen . . .« 
IX, 26. Ebd. Vierter Jahrg. 1847, Nr. 187, S. 741—742. 

Geschichte des salzburgischen Benedictiner-Stiftes Michaelbeuern , von 
Michael Filz. Salzburg 1833. Duyie. Siehe: Jahrbücher der Literatur. Wien. Gedruckt 
und verlegt bei Karl Gerold. 69. Bd. 1835, 8", S. 225-240. 

Neuere Geschichte der Deutschen von der Reformation bis zur Bundes- 
acte, von Karl Adolf Menzel. Breslau 1826-1837. 7 Bde. Ebd. 81. Bd. 1838, 
S. 148 - 193. 

Die Herren und Grafen von Schaunberg und ihre Gräber in der Stifts- 
kirche von Wilhering. Siehe : Berichte und Mithteilungen des Alterthums- Vereines 
zu Wien. Druck von A. Pichlers Witwe & Sohn. In Kommission def Buch- 
handlung August Prandel. X. Bd. 1869, III. Heft, 4S S. 1-17. 

Khlesls des Kardinals, Direktors des geheimen Kabinetts Kaisers Matthias, 
Leben. Beschrieben von Hammer-Purgstall. Vier Bde. Wien 1847 bis 1851. Siehe: 
Gelehrte Anzeigen. Herausgeg. von Mitgliedern der K. bayr. Akad. d. Wiss. 
München, gedr. in der k. Central - Schulbuchdruckerey. Im Verl. der königl. 
A. d. W., in Commission der Franz'schen Buchhandlg. 4'. 26. Bd. 1848, Nr. 122, 
S. 977-982; Nr. 123, S. 985—990; Nr. 124, S. 993—998; Nr. 125, S. 1001-1008; 
Nr. 126, S. 1009—1016; 29. Bd. 1849, Nr. 211, S. 649-656; Nr. 212, S. 657-664; 
Nr. 213, S. 670-672; 31. Bd. 1850, Nr. 102, S. 817-819; Nr. 103, S. 825-832; 
Nr. 104, S. 833-840; 34. Bd. 1852, Nr. 28, S. 225-226;. Nr. 29, S. 233—240; 
Nr. 30, S. 241—248. 

Kaiser Ferdinand II. im Kampfe gegen die protestantischen Stände Oberöster- 
reichs. Hist.-pol. Siehe : Blätter für das kath. Deutschland, herausgeg. von G. Phillips 
und G. Görres. München. In Kommission der lit.-artist. Anstalt 8^.111. Bd. 1839, 
S. 673—684, 742—756; IV. Bd. 1839, S. 13—21, 168—178, 219-230, 593-604. 

Charitas Pirkheimer, Abbtissin des St. Clara-Klosters und die Reformation 
in Nürnberg. Ebd. XIII. Bd. 1844, S. 513-539. 

Ober den Einfluß der Kirchentrennung auf die Literatur. Ebd. XIX. Bd. 
1847, S. 25-51, 257-286, 385—407, 705-724. 

Kirchliche Mittheilungen aus Oberösterreich. Siehe : Katholische Blätter aus 
TiroL Red. von Bartholomä Kometer. Innsbruck. Verlag der Wagnerschen Buch- 
handlung. VI. Jahrg. 1848, 8», Nrl 17, S. 417-422; Nr. 20, S. 517-519; Nr. 26, 
S. 675-676; Nr. 42, S. 996-998. 

Die Klagen der Augsburger allgemeinen Zeitung über tirolische Zu- 
stände. Ebd. VII. Jahrg. 1849, Nr. 75, S. 1535-1542. 

Kirchliche Mittheilungen aus Oberösterreich. (Über den Linzer Katholiken- 
verein.) Ebd. VI IL Jahrg. 1850, Nr. 6, S. 113-115. 

Ein Kuriosum. Ebd. IX. Jahrg. 1851, Nr. 97, S. 2517-2522. 

Die Clausnerin Wilbirg in St. Florian. Siehe: Linzer »Theol.-prakt. Quartal- 
schrift«. 1849, 8«, S. 70—114. 

Charitas Pirkheimer, Abbtissin des St. Clara-Klosters und die Reformation 
in Nürnberg. Ebd. 1855. S. 1-54, 193—259. (Auch Separatabdruck. Wels 1855. 
Joh. Haas. 121 S. 8'.) 

Über Jugendbündnisse. Ebd. 1862. S. 162-175. 



*) Diese Arbeit hat Kurz begonnen. 



in 

Zur kirchlichen Eintheilung des Landes ob der Enns. Ebd. 1862. S. 223—227. 

Notizen zur Pfarrgeschichte von Lasberg. Ebd. 1864. S. 137—170. 

Pfarrgeschichte von St. Oswald. Pfarre Grunbach. Pfarre Windhag. Ebd. 
1865. S. 338-358. 

Einige Fragmente zur älteren Pfarrgeschichte von Gutau, St. Leonhart. 
Ebd. 1868. S. 210-223. 

Einige Fragmente zur älteren Pfarrgeschichte von Wartberg. Ebd. 1868. 
S. 273-290. 

Rede auf der zweiten Provincial- Versammlung der katholischen Vereine im 
Bisthume Linz am 21. und 22. August 1850 zu Wels. Verhandlungen der zweiten 
Provincial- Versammlung d. kath. Ver. im Bisthume Linz am 21. und 22. August 1850 
zu Wels. Druck von Joh. Huemers Witwe. 8^ S. 15—17. 

Rede auf der vierten Provincial- Versammlung d. kath. Vereine im Bisthume 
Linz am 24. und 25. August 1852 zu Steyr. Verhandl. der vierten Provincial- 
Versammlung. . . . Linz 1852. Druck von Joh. Huemers Witwe. 8^ S. 18—25. 

Rede auf der fünften Provincial-Versammlung d. kath. Ver. im Bisthume 
Linz, am 23. und 24. August 1853 zu Linz. Verhandlungen der fünften Provincial- 
Versammlung. . . . Linz 1853. Druck von J. Huemers Witwe. 8®. S. 48—55. 

Einleitung zu den »Verhandl. der vierten Generalversammlung des katho- 
lischen Vereines Deutschlands am 24., 25., 26. und 27. September 1850 zu Linz.« 
Amtlicher Bericht. Linz. Papier und Druck von Joh. Huemers Witwe. Verlag: 
Linz bei Vinzenz Fink und Fr. Ignaz Ebenhöch, Regensburg bei Fr. Pustet, 1850. 
S\ S. Ill-Vl. 

Markgraf Konrad in den Urkunden des Stiftes Waldhausen und im Salbuche 
zu Göttweig. Siehe : Der österr. Geschichtsforscher. Herausgeg. von Jos. Chmel. 
Wien, F. Becksche Universitätsbuchhandlung. 8^ 1 Bd. 1838, II. Heft, S. 226—230 
(Nr. IX). 

Über die Vögte von Perg. Zusammenstellung der ihren Namen ent- 
haltenden urkundl. Denkmähler. Ebd. IL Bd., Wien 1841 bis 1842. Gedruckt und 
im Verlag bei Karl Gerold. 8 . 2. Heft, S. 260-273 (Nr. IX). 

Beiträge zu einem Codex epistolaris aus Handschriften der k. k. Hof- 
bibliothek. Von Thomas Dolliner. Mitgeteilt und erläutert vom Archivar Stülz 
in St. Florian. Ebd. II. Bd., 8^ 3. Heft, S. 399-417 (Nr. XIII). 

Geschichte des Klosters Wilhering. Siehe : Topographie des Erzherzogthums 
Österreich. Das Dekanat St. Johann im Mühl-Kreise, sammt denStiften Wilhering 
und Engelszeil in dem Decanate Peyerbach. Von Matthias Reisacher. Wien 1840. 
In Kommission bei Franz Wimmer. Der 3. Abt. 5., des ganzen Werkes 18. Bd. 
S. 1—128. 8". (Auch besonders abgedruckt.) 

Pfarre Feldkirchen, Goldwörth, Walding, St. Gotthard; der Windberg, 
Pfarre Waldkirchen, Nieder-Waldkirchen, St. Peter am Windberg, St. Marien, 
St. Johann am Windberge, St. Veit ; Urkunden ; das Cistercienser-Stift Engelszell 
(Vallis Angelorum). Ebd. S. 255-397. 

III. Predigt vorgetragen in der Kirche zu Garsten am 26. Juli 1842. Siehe: 
Erinnerung an das siebenhundertjährige Jubelfest des sei. Berthold, ersten Abtes 
zu Garsten im Jahre 1842. (Von Fr. X. Pritz.) Linz 1843. Bei Quirin Haslinger. 
Gedr. mit J. Feichtingerschen Schriften. S. 39-51. 8^ 

Die Gründung des Hospitals am Pyhm. Siehe: Album aus Österreich ob 
der Enns. Linz 1843, Veriag von Vinzenz Fink. S. 31—40. 8^ 

St.FIorian. Siehe : Der Oberösterreicher, Geschäfts-, Haus- und Volkskalender 
uf das gemeine Jahr 1859. 5. Jahrg. Linz, Verl. v. Vinzenz Fink. S. 23—51. 4". 



113 

Ruodlieb. (Fragmente eines lat. Gedichtes aus dem 11. Jahrh.) Entdeckt 
von Stülz [1830], veröffentlicht von A. Schmeller in dem Werke: Lat. Gedichte 
des X. und XI. Jahrhunderts. Herausgeg. von Jak. Grimm und Andr. Schmeller, 
Göttingen 1838. Im Verl. der Dieterichschen Buchhandlung. 8 . S. 127 ff. 

Heinrich v. Türlin.^) Diemers Beiträge zur altdeutschen Literatur. II.T., S. 50 ff. 

Beiträge zu den »Mainzer Regesten« des Kornelius Will. 

V. Handschriftlicher Nachlaß. 

Denkbuch. Im Stiftsarchiv. 175 S. 4". 

Materialien zur Geschichte des Klosters Wilhcring. (Enthalten manches, 
was die im Druck erschienene Geschichte Wilherings von Stülz nicht bringt.) 
Mskr. XI, 514 der Stiftsbibl. 157 Bl. 2\ 

Zur Geschichte des Stiftes Reichersberg. 1846. Mskr. XI, 539. D. der 
Stiftsbibliothek. 152 S. 4^ 

Noten zu Strnadts »Peuerbach« (27. Bericht über das Museum Franc- 
Carol. 1868, 22. Lief., S. 1-634); siehe Seite: 12, 21, 22, 23, 25, 30, 31, 35, 54, 
58, 123, 142, 143, 158, 200, 201, 204, 207, 222, 241, 247, 294, 314, 315, 386, 445, 
446, 447, 448, 463, 479, 481, 491, 495, 511, 514, 595, 596, 614. 

Beiträge zur Geschichte der Herren und Grafen von Schaunberg. Ca. 1870. 
Mskr. XI, 539. E. der Stiftsbibliothek. 11 Bl. 4". 

Abhandlung von unser Herrenlichnamen. (Spurlos verschwunden.) 

Karl Ritten 

Ritter, geboren den 13. Oktober 1804 zu Hallstatt in Ober- 
österreich als der Sohn eines Salinenbeamten, absolvierte das 
Gymnasium in Kremsmünster und wurde am 13. November 1824 
im Stifte Si Florian eingekleidet. Nachdem er am 22. November 1827 
die feierliche Profeß abgelegt und 182Q die heilige Priesterweihe 
empfangen, sandten ihn seine Oberen nach Wien an das k. k. höhere 
geistliche Bildungsinstitut zu St. Augustin, wo er mehrere Rigorosa 
machte. Im Jahre 1834 war Ritter Graf Weißenwolffscher Schloß- 
kaplan zu Parz. 1835 erhielt er die Verwaltung der Stiftsbibliothek, 
seit 1837 versah er zugleich das Amt eines Novizenmeisters und 
das eines Kustos der Stiftskirche. 1846 übernahm er dazu noch das 
Lehramt des Bibelstudiums des Alten Bundes und der orientalischen 
Sprachen an der theologischen Hauslehranstalt Von 185Q an wirkte 
Ritter in der Seelsorge, und zwar zuerst als Pfarrvikar in Maut- 
hausen (bis 1862), dann in Wallern und seit 1870 in Vöcklabruck, 
wo er am 12. Juli 1878 starb. 

Nebst mehreren Aufsätzen in verschiedenen 
Blättern haben wir von Ritter folgende wissenschaft- 
liche Arbeiten: 

Plan der Stadt Gmunden und der nächsten Umgfebung. Gezeichnet von 
K. Ritter, lithogr. von A. Müller, gedruckt bei J. Hafner in Linz 1849. Schwarz- 
druck mit Schraffen. 41X35 Zentimeter. 

*) Über Heinrich von (dem) Türlin siehe Ooedeke, Deutsche Dichtung 
im Mittelalter, S. 775. 

Ccrnik, Schriftsteller der Augustiner-Chorhcrrenstifte. 8 



114 

Plan des Marktes Ischl. 41 X 35 Zentimeter. 

Denkmäler von Gmunden und dessen nächster Umgebung. Sitzungs- 
berichte der Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, XIII. B. S. 479-481. 

Das Leben des heiligen Mönches und Apostels der Noriker Severin, be- 
schrieben von seinem Schüler Eugippius. Aus dem Lateinischen übertragen mit 
einer Einleitung und erläuternden Anmerkungen begleitet. Linz 1853, Fink. 1. Bd. 
175 S. 8". 

Arneth Michael. Nekrolog in der Linzer-Zeitung 1854, Nr. 79. Separat- 
abdruck 10. S. 

Der selige Petrus Fourier, ein regulierter Chorherr des heiligen Augustin, 
dargestellt in seinem Leben und Wirken. Nebst einem Umrisse der Geschichte 
der regulierten Chorherren des heiligen Augustin. Ein Beitrag zur Geschichte 
des kirchlichen Lebens, besonders im Anfange des siebzehnten Jahrhunderts. 
Mit Beilagen. Linz 1855, Ebenhöch. XII und 414 S. 8\ 

Kaiser Josef II. und seine kirchlichen Reformen. Mit einer Beigabe: 
Pius' VI. Reise nach Wien, ihre Ursachen und Folgen. Aus dem Lateinischen 
des J. C. Cordara d. G. J. Regensburg 1867, Manz. VIII und 418 S. 8^ 

Ritter nahm mit mehreren Mitbrüdern auch an der Übersetzung der 
»Nachfolge des heiligen Herzens Jesu« von P. J. Arnold aus dem Lateinischen 
teil. Diese Übersetzung erschien 1864 in Ingebohl im Verlage der Waisenanstalt 
und umfaßt VI und 592 Seiten in 8". 

Dn Josef Reiten 

Reiter wurde am 8. Dezember 1805 in St. Florian geboren. 
Das Kind dürftiger Eltern kam als Konventknabe zur Erziehung 
und Dienstleistung in das Stift St. Florian und lenkte durch 
seine überreiche Begabung die Aufmerksamkeit des damaligen Biblio- 
thekars Eduard Klein auf sich, der es ihm ermöglichte, die Studien- 
laufbahn zu betreten. Nach glänzend absolvierten Studien am Gym- 
nasium und am Lyzeum in Linz trat Reiter den 1. Oktober 1826 
in das Stift ein, legte am 15. April 1830 die feieriichen Gelübde 
ab und wurde am 3. Juli 1831 zum Priester geweiht. Noch in 
demselben Jahre wurde er an die höhere geistliche Bildungsanstalt 
zu St Augustin in Wien geschickt und trat, nachdem er an der 
Wiener Universität zum Doktor der Theologie promoviert worden war, 
bereits 1834 das Lehramt an. Zuerst wirkte Reiter als Supplent an 
den Humanitätsklassen des Gymnasiums in Linz, später wurde er 
von Kaiser Franz zum Professor der Kirchengeschichte und des 
Kirchenrechtes am k. k. Lyzeum in Linz ernannt An diesem und 
später an der bischöflichen theologischen Diözesanlehranstalt lehrte 
Reiter, der eine Berufung an die theologische Fakultät in Salzburg 
und eine auf Dr. Feßlers Lehrkanzel in Wien abgelehnt hatte, durch 
mehr als 40 Jahre ununterbrochen und unermüdlich. Sein hoher 

*) Siehe den Nekrolog: »Prof. Dr. Josef Reiter« von Ozlberger im Linzer 
Volksblatt 1876, Nr. 87. 



11 5 

Geist, sein reiches Wissen und seine Herzensgute verbanden ihm 
seine Schüler dauernd. 

In dieser Stellung brachen er und, durch unauflösliche Bande 
der Freundschaft mit ihm verknüpft, Aug. Rechberge r, selbst 
beide geweckt und erfüllt vom Geiste der PP. Weninger und 
Stöger S. J., einer neuen, frischen, lebensprühenden kirchlichen 
Richtung des oberösterreichischen Klerus mit stiller, gemessener, 
nachhaltig wirkender Kraft die Bahn. Mit brennendem Eifer hat 
Reiter die lang verschüttete Glut der Andacht, des Gebetes, des 
sakramentalen Lebens im Volke wieder geschürt und angefacht In 
der Geschichte des katholischen Vereinslebens nimmt Reiter einen 
der hervorragendsten Plätze ein; gar manche Straße ist er in 
den Jahren seiner besten Kraft gezogen, um in den General- 
versammlungen der katholischen Vereine Österreichs und Deutsch- 
lands seine Heimat zu vertreten, gar manches treffende Wort hat 
der gedankenreiche, sprachgewandte Redner als Samenkorn in die 
Furchen der Geister gelegt. 

Reiter war bischöflicher Theolog bei der Wiener Provinzialsynode 
im Jahre 1858 und nahm im Jahre 1862 als Ablegat an der Ver- 
san^mlung der Bischöfe Deutschlands in Würzburg teil. Er gründete 
dem Bonifaziusverein in Österreich ein warmes Heim und leitete 
ihn als Präses. Die armen Missionen der katholischen Kirche an 
den Gestaden der Ostsee, am Harz, an der Weser und Weichsel 
kennen den Namen Reiter und segnen ihn. In sicherer und rascher 
Auffassung, wie in gewandter Darstellung Meister, arbeitete er auch 
mit der Feder für die Sache, welcher er sein Leben geweiht hatte. Als 
scharfsinniger und durchgebildeter Kanonist war er in Wahrheit 
Konsistorial- und Ehegerichtsrat, mit dem Vertrauen der Bischöfe, 
denen er in unverbrüchlicher Treue ergeben war, in reichem Maße 
belohnt. Mit Rechberger besorgte er die Herausgabe der theo, 
sophischen Schriften des genialen Mediziners Mayrhofer. Es war 
keine leichte Arbeit, wie aus folgender Mitteilung Reiters an seinen 
Ordensbruder Mühlbacher hervorgeht: »Nur die Gedanken sind 
von Mayrhofer, ... sie waren mühsam aus Briefen und abge- 
brochenen Aufzeichnungen zusammenzustellen.« Einige Zeit redi- 
gierte er die Linzer »Theologisch-praktische Quartalschrift« sowie 
die »Katholischen Blätter« und übernahm noch in den letzten 
Jahren die Würde und Bürde eines Obmannes des Katholischen 
Preßvereines, an dessen Gründung er sich in hervorragender Weise 
beteiligt hatte. Er war auch Prosynodalexaminator und Mitglied 
vieler katholischer Vereine. Seinem Ordenshause und seinen Mit- 
brüdem war er innig zugetan. Sein großes, edles, opferwilliges, 



o 



116 

echtes Priesterherz schlug aber in Liebe für den Klerus der 
ganzen Diözese; ihm diente Reiter demütig, freudig, mit Hingabe 
seines ganzen Seins. Er starb am 12. April 1876. 

Reiters literarische Arbeiten: 

Ein Referat über Schwinghaimbs (s. d.) Werk: Über das Brevier mit Berück- 
sichtigung der dagegen erhobenen Einwendungen. Linz 1838. Siehe Pletz* 
»Neue theologische Zeitschrift* Xll. Jahrg. 1. B. Wien 1833, S. 109—127. 

Predigt. Abgehalten am 13. Sept. 1846 bei der 700 jährigen Jubelfeier des 
Stiftes Wilhering 1846. (Text: >Gott hat sein Volk heimgesucht.* Lukas 7, 16.) 
In vErinnerung an die 700 jährige Jubelfeier des Zisterzienserstiftes Wilhering im 
Jahre 1846* (vom 6. bis 13. Sept.). Linz 1847. Gedruckt bei Josef Feichtingers 
sei. Witwe. S\ S. 131-150. 

Längeres Referat über Theodorich Hagns : Das Wirken der Benediktiner- 
abtei Kremsmünster für Wissenschaft, Kunst und Jugendbildung. Linz 1848. 
In der »Theologisch-prakt. Quartalschrift« Jahrg. 1848, 111. Heft, Anhang S. 12 — 16. 

Das Meditieren. Ein Mittel zur theolog.-wissenschaftlichen Bildung. Ebd. 
1849, S. 63-69. 

Rezension über das Werk: Kirche und Staat in Österreich vor, während 
und nach der Revolution von 1848. München 1849. Ebd. 1849, Anhang S. 20-24. 

Protestantische Zustände. Ebd. 1849, S. 115-123. 

Reden auf der dritten Provinzialversammlung der katholischen Vereine 
im Bisthume Linz am 20. und 21. August 1851 zu Ried. Siehe »Verhandlungen 
der dritten Provinzialversammlung ... zu Ried . Linz 1851, in Kommission bei 
Ignaz Ebenhöch. S. 20-27; S. 79-86. 

Das dreieine Leben in Gott und jedem Geschöpfe, durch katholische 
Speculation als Interpretation nachgewiesen. Von Dr. Karl Maria Mayrhofer. 
Aus dessen wissenschaftlichem Nachlasse zusammengestellt von zwei Professoren 
der Theologie in Österreich. Regensburg 1851, Manz. 1. Bd. XV und 309 S. 8^ 
bearbeitet von Rechberger ; 2. Bd. 354 S., bearbeitet von Dr. Josef Reiter. Referat 
über dieses Werk in der Theologisch-prakt. Quartalschrift« 1852, S. 79 — 103 
und S. 219-253. 

Die unehrbare Schwägerschaft. In der »Theologisch-prakt. Quartalschrift- 
Jahrg. 1852, S. 65-78. 

Über den Ablaß. Ebd. 1852, S. 335-352. 

Rede auf der fünften Provinzialversammlung der katholischen Vereine 
im Bistum Linz, am 23. und 24. August 1853 zu Linz. Siehe Verhandlungen 
der fünften Provinzialversammlung ... zu Linz. Linz 1853, Druck von J. Huemers 
Witwe. S. 55-64. 8^ 

Pfarrkonkursfragen aus dem Kirchenrechte. Siehe xTheolog.-prakt. Quartal- 
schrift Jg. 1854, S. 1-9, 651-658; Jg. 1855, S. 342-354; Jg. 1863, S. 382-384; 
Jg. 1864, S. 180 ff., 450 ff.; Jg. 1866, S. 246-250 usw. 

Zur Geschichte des Bisthums Linz. Ebd. 1861, S. 103-123, 195—206. 

Über Namenverwirrung in unserer Zeit, namentlich in dem, was man 
Forischritt und Rückschritt nennt, und einiges aus dem Gebiete des Bonifazius- 
vereines. Vide "Verhandlungen der dreizehnten Generalversammlung der katho- 
lischen Vereine im Bisthum Linz zu Freistadt am 20. und 21. August 1862«. 
Linz 1862, Druck von Huemers Witwe. S. 7. 8**. 

Über den innigen Anschluß aller großen Missionäre an Rom, wie 
Rupertus . . . Bonifacius und über des letzteren Wirken und über den Bonifacius- 



117 

verein. Siehe »Verhandlungen der vierzehnten Generalversammlung der katho- 
lischen Vereine im Bisthum Linz zu Braunau am 11. und 12. August 1863.« 
Linz 1863, Verlag des Kath. Centralvereines. S. 11. 8\ 

Dr. Jakob Gasselsberger. Siehe »Theologisch - praktische Quartalschrift« 
Jahrg. 1869, S. 417-439. 

Das Beichtgeheimnis. Aus den hinterlassenen Schriften des seligen Pro- 
fessors Dr. Josef Reiter. Ebd. 1878, S. 24-30, 217—226, 377-386, 553-563. 

Außerdem erschienen von Reiter noch zahlreiche andere kleinere Beiträge 
in der »Theolog.-prakt. Quartalschrift«, Aufsätze im »Religions- und Kirchen- 
freund« 1839, 1840, im «Volksblatt für Religion und Gesetzs Linz 1848, und 
viele Artikel (— mit J. R. gezeichnet — ) in den »Katholischen Blättern« 1849—1863. 

Georg Schaffungen 

Er erblickte am 5. April 1806 zu Hofgastein im Herzogtum 
Salzburg das Licht der Welt und wurde am 5. Oktober 1828 in 
St Florian eingekleidet Am 30. September 1831 legte er die feier- 
liche Profeß ab und 1833 empfing er die Priesterweihe. Im Jahre 1834 
war er Kooperator in St Peter am Windberg, 1835 Pfarrprovisor 
in Waxenberg. 1836 kam er als Professor an das Gymnasium in 
Linz. Ausgezeichnet mit dem Titel eines bischöflichen Rates und 
mit dem goldenen Verdienstkreuz mit der Krone, schied er am 
18. September 1867 in Teplitz aus diesem Leben. 

Er verfaßte die Programmarbeit: 

Blicke auf die Entwicklung der poetischen und historischen Literatur bei 
den Hauptvölkem Mittel- und West-Europas. Jahresbericht des k. k. akademischen 
Gymnasiums zu Linz am Schlüsse des Schuljahres 1855. Aus der Eurichschen 
Buchdruckerei in Linz. S. 3-23. 4\ 

Peter Riepl. 

P. Riepl, geboren zu Oberneukirchen in Oberösterreich am 
28. Juni 1810, trat am 28. August 1830 in das Stift St. Florian ein, 
legte am 21. September 1833 die feierliche Profeß ab und wurde 
1835 zum Priester geweiht. Bald darauf wurde er Kooperator in 
Regau, 1840 Supplent und bereits 1841 ordentlicher Professor am 
k. k. Gymnasium in Linz, von 1854 an war er zugleich Hofmeister 
des Stiftshauses in Linz. 1881 erhielt er das goldene Verdienstkreuz 
mit der Krone, 1885 wurde er geistlicher Rat; in demselben Jahre feierte 
er auch seine Sekundiz. Er starb am 28. Mai 1888 als Stiftssenior. 

Seine literarischen Leistungen: 

Deutsches Rituale. Zusammengestellt aus der Linzer theol.-prakt. Monat- 
schrift und dem Rituale Passav. und anderen Quellen. 1836. Mskr. i. d. Stifts- 
bibliothek. XI. 488. A. 158 S. 8^ 

Über Abfassung deutscher Lesebücher für österr. Gymnasien. Zeitschr. 
f. d. österr. Oymn. Erster Jg. 1850. S. 401 -413. Wien. Druck und Verl. v. Kar 
Gerold. 8". 



ns 

über die Vertheilung des deutschen Lehrstoffes auf Gymnasien. Jahres- 
bericht d. k. k. Gymn. zu Linz am Schlüsse des Studienjahres 1851. Aus der 
Buchdruckerei des Friedr. Eurich. S. 3-19. 4^ 

Unmaßgebliche Gedanken eines Schulmannes über unseren gegenwärtigen 
Gymnasialunterricht. Zeitschr. f. d. österr. Gymn. Vierter Jg. 1853. S. 609 -626, 
693-707. 

Etwas über die gegenwärtige deutsche Orthographie. >Die deutsche 
Volksschule. Monatsblatt für Schule und Haus.« Red.: Jos. Vogl. Verleger: 
F. 8t A. Eurich. Druck v. Fr. Eurichs Witwe. 8^ Dritter Jahrg., Linz 1854; Nr. 3, 
S. 55-59; Nr. 4, S. 76-80; Nr. 5, S. 103-106; Nr. 6, S. 130-134; Nr. 7, 
S. 154-156; Nr. 8, S. 172-175; Nr. 9, S. 199-202; Nr. 10, S. 222-226; Nr. 11, 
S. 248-252; Nr. 12, S. 272-277. 

Etymologisches Mancherlei. Ebd. Vierter Jahrg., Linz 1855; Nr. 3, S. 55—58; 
Nr. 4, S. 79-83; Nr. 5, S. 111-115. 

Über die Namen der Jahreszeiten, Monate und Wochentage. >Der Ober- 
österreicher.* Linz 1856. 8*». S. 25—30. 

Zur Frage über Abänderungen im Gymnasialplane. Zeitschr. f. d. österr. 
Gymn. Neunter Jg. 1858. S. 189—195. 

Festrede bei der Schillerfeier [des Linzer Gymnasiums am 10. Nov. 1859). 
Programm des k. k. Gymnasiums zu Linz für das Schuljahr 1859/1860. Linz 1860. 4^ 
Druck von Jos. Feichtingers sei. Erben. S. 23—30. 

Zur Geschichte des Linzer Gymnasiums seit dem Jahre 1848. I. Verände- 
rungen und Zustände unter dem Ministerium des Kultus und Unterrichts 1848 
—1860. IL Die Gymnasialfrage vor der Presse, dem Reichsrate und dem Land- 
tage. »Theol.-prakt. Quartalschr.« Linz 1864, S. 356—371, 465-488. 

Johann Georg Winiersteller. 

Wintersteller, geboren zu Elsbethen (Salzburg) am 
25. Jänner 1809, wurde im Jahre 1830 im Stifte St Florian ein- 
gekleidet und legte 1834 die feierliche Profeß ab. Noch in demselben 
Jahre empfing er das heilige Sakrament der Priesterweihe und 
wurde alsbald als Kooperator in Orünbach angestellt 183Q kam er 
nach Niederwaldkirchen, 1842 nach St Oswald und 1843 nach 
Vöcklabruck. 1845 wurde er Kooperator in St Peter. Daselbst blieb 
er bis zum Jahre 1851, in welchem er als Pfarrer nach Krenglbach 
versetzt wurde. Er starb im Stifte am 24. Februar 1853. 

Wir haben von Wintersteller folgende literarische 
Arbeiten: 

Ein handschriftl. deutsches Rituale von 1834. 

Ein längeres Referat über: »Katholischer Katechismus«, 2. verm. und 
verb. Aufl., Regensburg 1848, Pustet. »Theol.-prakt. Quartalschrift.« Linz 1848, 
HL Anhang S. 1—11. 

Über die gemischten Ehen. Ebd. 1849. S. 401—435. 

Christliche Erinnerung der armen Seelen im Fegfeuer. Von der Pflicht 
und den Mitteln, den leidenden Seelen aller abgestorbenen Gläubigen zu helfen. 
Wien 1850, Druck und Verlag von Karl Überreuter. 64 S. kl.-S^ 



119 

* 

Andacht zu Ehren des kostbarsten Blutes Jesu Christi. Linz 1852, Ignatz 
Ebenhöch. Druck von J. Haag in Wels. Größere Ausgabe 112 S., kleinere 90 S. 
(Rezensiert in der »Theol.-prakt. Quartalschrift« 1853, S. 183-184.) 

Verpflichtungsgründe zum göttl. Offizium. »Theolog.- prakt. Quartal- 
schrift« 1852; S. 469-494, 551-570, 629-644; 1853, S. 84-100, 274-308, 
702-754; 1854, S. 218-278. 

Wie kann der Empfang der ersten hl. Kommunion der Kinder recht 
feierlich, erbauend und mit nachhaltigem Eindrucke veranstaltet werden? (Eine 
Konferenzmittheilung.) Siehe »Die deutsche Volksschule. Monatsblatt für Schule 
und Haus.« Red. und herausg. von Jos. Striegl. Erster Jahrg. Linz 1852. Buch- 
druck V. Fr. Eurichs Witwe. S\ S. 20-23. 

Ignaz Traumihler.O 

Ignaz Traumihler wurde den 10. März 1815 zu Zwettl in 
Niederösterreich geboren. Seine Eltern gehörten dem Kaufmanns- 
stande an. Frühzeitig gewahrte man in dem heranwachsenden 
Knaben große Anlagen zur Musik. In dem Zisterzienserstifte Zwettl 
erhielt er von einem bejahrten praktischen Schulmann trefflichen 
Unterricht in Oesang und Vioiinspiel und genoß zugleich als 
Sängerknabe des Stiftes den Unterricht in den Lehrgegenständen des 
Untergymnasiums. Von Zwettl kam er in das mit der Benediktiner- 
abtei Molk verbundene Gymnasium, das siebente und achte Jahr 
seiner Oymnasialstudien legte er in Kremsmünster zurück. Beide 
Abteien standen, auch was Pflege der Musik betrifft, in aus- 
gezeichnetem Rufe. Neben der Kirchenmusik, worin man freilich 
dem Oeiste der damaligen Zeit huldigte, wurde viel klassische 
Kammer- und Konzertmusik betrieben, was auf Traumihlers musika- 
lische Ausbildung von großem Einflüsse war. Nach vollendeten 
Oymnasialstudien bat Traumihler um Aufnahme in das Augustiner- 
Chorherrenstift St Florian und wurde daselbst am 28. August 1835 
eingekleidet. Die theologischen Studien absolvierte er an der theo- 
logischen Diözesanlehranstalt in Linz, zugleich nahm Traumihler 
in Linz Unterricht in Generalbaß und Harmonielehre beim dortigen 
Domorganisten Jos. Schiedermaier, der zwar nicht als Kirchen- 
komponist, wohl aber als gediegener und äußerst praktischer Lehrer 
in genannten Fächern alle Anerkennung verdiente. Die feieriichen 
Ordensgelübde legte Traumihler am 4. November 1838 ab, 1840 
wurde er zum Priester geweiht und am Feste Maria Himmelfahrt 
dieses Jahres feierte er sein erstes heiliges Meßopfer. 

Schon im Oktober desselben Jahres kam er als Kooperator 
nach Grünbach, allein nach zwei Jahren (September 1842) wurde er 

*) Nach dem Nekrolog »Ignaz Traumihler« von Bernhard Deubler in 
»Riegende Blätter für kath. Kirchenmusik«. 19. Jahrg. 1884, Nr. 11, S. 109-110. 



120 

• 

in das Stift zuiückberufen, um die Leitung des Musikchors zu 
übernehmen. Auch in St Florian hielt man viel auf die Pflege der 
Musik, aber deren Leitung lag fast ausschließlich in den Händen 
weltlicher Stiftsbeamten, die zähe am Althergebrachten festhielten 
und sich von einem jungen, in ihren Augen noch unerfahrenen 
Manne, der gründlich reformieren wollte, nicht willig kommandieren 
ließen, sondern ihm die größten Schwierigkeiten entgegensetzten. 
Dies hatte zur Folge, daß Traumihler nur ein Jahr lang (bis Sep- 
tember 1843) den Dirigentenstab führen konnte und wieder in den 
Dienst der Seelsorge zurückkehrte. Er wurde Kooperator in St. Martin 
(September 1843), St. Peter (Februar 1846) und Ansfelden (März 1851). 
Traumihlers Andenken ist überall, wo er wirkte, ein gesegnetes. 
Groß war sein Seeleneifer, innig seine Frömmigkeit (bevor er 
komponierte oder rezensierte, nahm er stets zum Gebete seine Zu- 
flucht), kindlich sein Vertrauen zur heiligen Gottesmutter, werktätig 
seine Nächstenliebe, makellos sein priesterlicher Wandel. 

Es war im Mai 1852, als Propst Mich. Arneth, nachdem die 
früher erwähnten Schwierigkeiten größtenteils beseitigt waren, Trau- 
mihler in gerechter Würdigung seiner musikalischen Begabung 
definitiv die Stelle eines Regenschori im Stifte übertrug, welche Trau- 
mihler durch volle 32 Jahre bis zu seinem Lebensende (am 12. Ok- 
tober 1884) bekleidete. Unter seiner ersprießlichen Tätigkeit schwanden 
nach und nach die unkirchlichen Tonstücke vom kirchenmusikalischen 
Repertoire. Er wählte die aufzuführenden Nummern stets mit Be- 
rücksichtigung des besonderen Charakters und der eigentümlichen 
Grundstimmung der verschiedenen Feste; strenge drang er darauf» 
daß dieser Festcharakter auch bei dem prä- und postludierenden 
Orgelspiel zur Geltung komme. Als Dirigent war Traumihler ein 
gar gestrenger Herr, der jeden Fehler wenigstens durch Mienen- 
spiel und Gebärden rügte und unnachsichtlich schöne Tonbildung, 
deutliche Textaussprache und weihevollen Vortrag verlangte. Nament- 
lich ließ er sich die Heranbildung und Schulung eines tüchtigen 
Vokalchors sehr angelegen sein. Dies, um vieles andere nicht zu 
erwähnen, waren die Mittel, mit welchen es Traumihler dahin- 
brachte, daß der Musikchor von St. Florian sicfr bis heute in ganz 
Oberösterreich eines trefflichen Rufes erfreut. Neue Anregung fand 
Traumihlers kirchenmusikalisches Wirken, als Witts »Fliegende Blätter 
für katholische Kirchenmusik« und die »Musica sacra« erschienen -— , 
welche Zeitschriften Traumihler eifrig las und in weiten Kreisen zu 
verbreiten suchte, — ganz besonders aber durch die Gründung des 
»Cäcilienvereines für alle Länder deutscher Zunge«, der Traumihler 
später dadurch aufs ehrenvollste auszeichnete, daß er ihn in sein 
Referentenkollegium aufnahm. 



121 

Traumihler komponierte vieles. Das Musikarchiv des Stiftes 
St Florian besitzt von ihm zahlreiche Introitus, Oradualien, Offer- 
torien, Festkantate zu den Namensfesten der Stiftsvorstände, eine 
einfache, aber würdige Instrumentalmesse und andere Tondichtungen 
im Manuskript. Seine Kompositionen besitzen im allgemeinen zwar 
keinen besonderen Kunstwert, bringen aber den Text in ent- 
sprechender Weise zum Ausdruck und sind durchweg würdig und 
schwungvoll gehalten. Einige derselben verdienen das Epitheton 
»wertvoll und gediegen«. 

In Druck veröffentlichte Traumihler einen längeren Aufsatz 
über Dr. Karl Severin Meisters »Das katholische deutsche Kirchen- 
lied«, Freiburg 1862, Herder, (siehe »Theologisch-praktische Quartal- 
schrift« 1863, S. 162—170), ein Tantum ergo in Witts >Musica 
Sacra« (V. Jahrgang 1872, 12. Musikbeilage), mehrere Beiträge in 
den Linzer »Christlichen Kunstblättern« und zahlreiche Rezensionen 
in den »Vereinskatalogen« des Deutschen Cäcilienvereines. 

Josef Putz- 

J. Putz, geboren im Jahre 1811 zu Idria in Kärnten, fand 1837 
im Stifte St Florian Aufnahme. Im Jahre 1837 legte er die Profeß ab. 
Nach der Priesterweihe, die er in demselben Jahre empfing, wurde 
er Kooperator in St Oswald. 1841 kam er als Kooperator an die 
Stiftspfarre nach St Florian, 1846 als Pfarrvikar nach Asten und 
1855 nach Niederrana, wo er am 19. Mai 1868 starb. 

Er verfaßte: 

Predigt, gehalten am dritten Sonntage nach Ostern 1855 in der Pfarr- 
kirche zu Niederrana bei der Feier der unbefleckten Empfängnis der seligsten 
Jungfrau Maria, wie sie in der Diözese St. Polten gehalten wurde. In »Feier 
der dogmatischen Entscheidung usw. in der Diözese St. Polten«, St. Polten 1856, 
Passy und Sydy. S. 166—169. 

Aus dem Oedenkbuche der Pfarre Niederrana V. O. M. B. Zumeist nach 
den Regesten von J. Stülz. In »Hippolytus«, Jahrg. 1863 (VI), Archiv für Diözesan- 
geschichte, S. 25-45, und Jahrg. 1864 (VH), Archiv f. Diözesang. S. 133—152. 

Vom heiligen Namen Jesu. Predigt auf das Namen Jesu-Fest. In Mehlers 
5 Prediger und Katechet« 1865, S. 38 ff. 

Über den hohen Wert des Fürbittgebetes. Ebd. 

Die Rache ein dreifaches Unrecht. Ebd. 

Über die Bedeutung des Namens Maria. Ebd. 

Drei Grundbedingungen alles geistlichen Gedeihens. Ebd. 

Maria eine liebreiche Freundin der Sünder. Ebd. 

Tagebuch des reg. Chorherm Josef Putz, Papierhandschrift in der Stifts- 
bibliothek zu St. Florian XI, 574. A. 77 Bl. 8^ Es beginnt mit dem 19. No- 
vember 1835 und schließt mit dem 28. September 1841. 



122 

Albin Czerny.O 

Albin Czerny wurde am 19. Februar 1821 in Wien geboren. 
Nach Vollendung der Oymnasialstudien, denen er zuerst am 
Schottengymnasium in Wien und später am Gymnasium in Krems- 
münster (1840) oblag, hörte er ein Jahr lang an der Wiener Uni- 
versität Vorlesungen über Naturrecht, Kriminalrecht und Statistik, 
trat aber dann am 28. August 1841 in das Stift St Florian ein. 
Der damalige Novizenmeister Karl Ritter, ein guter, edler Mann, 
teilte ihm auf Spaziergängen in den ausgedehnten Gärten des 
Stiftes und in der herrlichen Umgebung desselben mit Freude von 
den reichen geistigen Schätzen, über die er selbst verfügte, mit 
Im Stifte führte er ihn in die römischen und griechischen Klassiker 
und in die hebräische Literatur ein. Das Werk, das Karl Ritter 
begonnen, setzte Propst Michael Arneth, selbst ein gelehrter und 
begeisterter Freund der Wissenschaften, fort, indem er dem eifrigen 
Hörer der Theologie das Studium der modernen Sprachen, des 
Italienischen, Englischen und Französischen, ermöglichte und ihn 
auf die historisch-archäologischen Werke eines Winkelmann, Gott- 
fried Müller, eines Kreuzer und Peer aufmerksam machte. Schon 
damals fing Czerny an, sich Exzerpte aus wissenschaftlichen, 
namentlich historischen Werken zu machen und zu späterer lite- 
rarischer Verwendung zu sammeln. Der mühsame Weg eines Auto- 
didakten, den er, um zu selbständiger Tätigkeit auf dem Gebiete der 
Geschichte zu gelangen, bei dem Mangel eines pädagogisch ge- 
bildeten Historikers im Stifte notwendig gehen mußte, wurde ihm 
durch die reiche Stiftsbibliothek einigermaßen erleichtert. 

Am 19. September 1844 legte Czerny die feierlichen Gelübde 
ab, am 18. Juli 1846 wurde er zum Priester geweiht und bald darauf 
ging er als Kooperator von St Oswald in die Seelsorge. Im 
Jahre 1849 wurde er nach abgelegter Befähigungsprüfung mit dem 
Lehramt des Bibelstudiums des Neuen Bundes und der Patrologie 
betraut, welches er bis 1876 innehatte. Im Jahre 1859 übertrug 
ihm der Prälat Jodok Stülz die Verwaltung der Stiftsibliothek. Die- 
selbe zählte damals zirka 50.000 Bände, darunter viele Duplikate. 
Sie war nicht geordnet Nach neunjähriger Tätigkeit — ohne ständige 
Helfer — brachte Czerny Ordnung in die Bibliothek. Er legte den 
alphabetischen Zettelkatalog an, schrieb 36 Fachkataloge, darunter 



^) Siehe 59. Jahresbericht des Museums Francisco-Carolinum in Linz 1901, 
S. 1—20: »Prof. Alb. Czerny« von Dr. Alex. Nicoladoni, Asenstorfers Nekrolog 
in d. >Mittheilungen des österr. Vereines f. Bibliothekswesen«, Nr. 1, S. 48—49, 
und die Linzer Tages-Post 1896, Nr. 164. 



123 

den Inkunabeln- und Handschriftenkatalog. Bis zu seinem Tode 
am 7. Juli 1900 verwaltete er treu und sorgsam das Amt eines 
Bibliothekars, nur unterstützt von den jeweiligen Novizen. Trotz 
der geringen Dotation der Bibliothek gelang es ihm, den Bücher- 
schatz um mehr als 30.000 Bände zu vergrößern. 

Seine Vorliebe für die Geschichte zeigt sich ganz besonders 
in seiner schriftstellerischen Tätigkeit Das ihm 1878 übertragene 
Amt eines Kustos der Kunstsammlungen des Stiftes lenkte seine 
Tätigkeit aber noch auf ein anderes Oebiet, das der Kunst Czerny 
war auch hier literarisch tätig. Die Stellung eines Konservators 
der K. k. Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der 
Kunst- und historischen Baudenkmale, die er seit 1875 bekleidete, 
beanspruchte gleichfalls vielfach seine literarische Tätigkeit Die 
Zahl der literarischen Arbeiten Czernys, die in Druck erschienen, ist 
ungemein groß. Sein handschriftlicher Nachlaß ist ebenfalls ein be- 
deutender. Das Stift St Florian verwahrt von ihm nebst den hand- 
schriftlichen Arbeiten Czernys, die wir unten anführen werden: 
Material zu einer Geschichte des Weinbaues in Oberösterreich, 
kritische Notizen über Strnadts Kampf gegen die Existenz des 
heiligen Florian und des alten Klosters zum heiligen Florian, Notiz- 
bücher wissenschaftlichen Inhaltes, Aufzeichnungen über verschiedene 
Archive, eine Selbstbiographie usw. 

Durch eisernen Fleiß gelang es Czerny, der Wissenschaft 
Dienste zu erweisen, die seinen Namen auch in Zukunft ehren 
werden. Sie fanden gerechte Anerkennung durch seine Ernennung 
zum korrespondierenden Mitgliede des k. k. Archivrates (1896) und 
zum wirklichen Mitglied der Kaiseriichen Akademie der Wissen- 
schaften in Wien (1898). Durch seine Arbeiten in der Bibliothek 
hat er sich seine Mitbrüder zu immerwährendem Danke verpflichtet 
Geradezu unersetzlich war er dem Museum Francisco-Carolinum 
als Prüfer und Begutachter der im Jahresberichte zu veröffent- 
lichenden Gelehrtenarbeiten. Das Museum Francisco-Carolinum nahm 
ihn dafür 1896 unter die Zahl seiner Ehrenmitglieder auf. 

Als Geschichtschreiber behandelte Czerny das Land Ober- 
österreich, und zwar zur Zeit der religiösen und sozialen Revo- 
lution. »Czerny zählt zu den bedeutendsten Historikern des Landes. 
Seine Vorzüge liegen allerdings nicht in jenen Eigenschaften, 
welche andere moderne Geschichtschreiber, wie zum Beispiel 
Jannsen oder Lamprecht, auszeichnen. Aber er hat als ein em- 
siger und fleißiger Forscher, den ein richtiger Blick und gesunder 
Sinn, das Fehlen jeder Voreingenommenheit, die Feindschaft gegen 
jede gewaltsame Unterlegung und phantastische Verdrehung ge- 



124 

eignet machte, Wahres von Falschem mit Sicherheit zu unter- 
scheiden, und der auch das Bestreben hatte, der Wahrheit unter 
allen Umständen Zeugnis zu geben, ja der geradezu ein fanatischer 
Verehrer der historischen Wahrheit war, eine ungeheure Fülle von 
Tatsachen, von Ereignissen und Personen, welche in viele dunkle 
Partien des Landes Licht zu werfen geeignet sind, ans Licht ge- 
zogen und uns darüber in gefälliger Form und logisch gegliederter 
Sprache berichtet. Czerny hat sich stets damit begnügt, die Tat- 
sachen aufzudecken, sie nebeneinander zu stellen, sie nach allen 
Seiten hin zu beleuchten, ihre Ursachen und Motive zu erforschen 
und ihren nächsten Folgen nachzugehen. Er ist aber stets jener 
Art von Oeschichtschreibung aus dem Wege gegangen, welche 
Personen, Dinge und Ereignisse nur als Mörtel für den Prachtbau 
eines philosophischen Oebäudes benützt, welche in Personen, Dingen 
und Ereignissen nur die an den Fäden der Notwendigkeit gelenkten 
Puppen eines von den Naturgesetzen geleiteten Welttheaters sieht 
und welche insbesondere den Wert der Erforschung der Ver- 
gangenheit nur darin erblickt, daß aus ihr Nutzanwendungen für 
die Zukunft und Vergleiche mit derselben gezogen werden können. 
Czerny gehört zu jener Schule der Historiker, der als ihr größter 
Lehrer Johannes Ranke den Weg gewiesen hat.« (Nicoladoni.) 

Albin Czernys literarische Arbeiten: 

I. Selbständige Arbeiten. 

Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Florian. Geordnet und be- 
schrieben von A. C. Zur achthundertjährigen Gedächtnisfeier der Übergabe des 
Klosters St. Florian an die regulierten Chorherren des hl. Augustin. Linz 1871, 
Ebenhöch (M. Quirein). VIII und 334 S. 8". 

Die Klosterschule von St. Florian. Entstehung, Verlauf, Ende. 1071 — 1783. 
Linz 1873, Ebenhöch (H. Korb). VIII und 111 S. S\ 

Die Bibliothek des Chorhermstiftes St. Florian. Geschichte und Be- 
schreibung. Ein Beitrag zur Culturgeschichte Österreichs. Linz 1874, Ebenhöch 
(H. Korb). 

Ein Tourist in Österreich während der Schwedenzeit. Aus den Papieren 
des Pater Reginbald Möhner, Benedictiners von St. Ulrich in Augsburg. Linz 1874, 
Ebenhöch. VI und 128 S. 8*^. 

Bilder aus der Zeit der Bauemunruhen in Oberösterreich 1626, 1632, 1648. 
Linz 1876, Ebenhöch. VI und 302 S. 8^ 

Der erste Bauernaufstand in Oberösterreich 1525. Linz 1882, Ebenhöch. 
IV und 211 S. 8^ 

Kunst und Kunstgewerbe im Stifte St. Florian von den ältesten Zeiten 
bis zur Gegenwart. Linz 1886. Ebenhöch. 317 S. 8'. 

Der zweite Bauernaufstand in Oberösterreich 1595—1597. Linz 1890, 
Ebenhöch. IV und 382 S. 8«. 

Bau und Einrichtung der deutschen Burgen im Mittelalter. Von Joh. N. Cori. 
2. Aufl. Auf Veranlassung des Verwaltungsrathes des Museum Francisco-Carolinum 






125 

in Linz durchgesehen und mit einem Anhange »Sechs Donauburgen und Schloss 
Wildberg bei Linz« aus Coris Nachlass vermehrt von Albin Czerny. Mit 89 Ab- 
bildungen. Linz a. d. Donau 1895, Städtebilderverlag (E. Mareis). VIII und 242 S. S\ 
Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegs- 
volkes in Oberösterreich und Böhmen (1610-1611). Von Franz Kurz, regul. 
Chorherm von St. Florian. Aus dessen Nachlaß mitgetheilt und mit einer Ein- 
leitung versehen von Albin Czerny. Linz 1897. 376 S. 8^ (Erschien zuerst in 
den Jahresberichten des Mus. Fr.-Car. in Linz, nämlich 1895, 53. J.-B., 47. L., 
S. 1—117; 1896, 54. J.-B., 48. L., S, 1-119; 1897, 55. J.-B., 49. L., S. 1—134.) 

H. Arbeiten in periodischen Schriften, in Sammelwerken etc. 

»Die Bibliothek.« In dem Artikel »Das Chorherrenstift St. Florian« in der 
*Öst. Revue.« (8^) Wien 1867, 7. Heft (auch als Sonderabzug erschienen). 
S. 37—43. Druck und Verlag von Karl Gerolds Sohn. (Dazu d. Mskr. XI, 
537. O. in der Stiftsbibliothek.) 

Ein Dokument für das Vorkommen der Einmauerung Lebendiger in Ober- 
österreich. 31. Bericht über das Museum Franc.-Carol. 26. Lief. d. Beiträge zur 
Landeskunde von Österreich ob der Enns. S. 41-50. Linz 1873, Verl. d. Mus. 
Franc-Car. (8^) 

Wundsegen von den drei Brüdern. Germania. Vierteljahrsschrift f. deutsche 
Alterthumskunde. (Begründet von Fr. Pfeiffer. Herausgegeben v. Karl Bartsch, 
Druck und Verlag von K. Gerolds Sohn, Wien. 8^) 18. Jahrg. Neuer Reihe 
16. Jahrg. 1883, Z Heft, S. 234. 

Chronik-Aufzeichnungen eines Oberösterreichers aus der Zeit Kaiser Max* I. 
32. Ber. über das Mus. Fr.-Car. Linz 1874. 27. Lief. 16 S. Verl. d. Mus. Fr.-Car. 

Das Calendarium necrologicum des Probstes Heinrich II. von St. Florian. 
36. Bericht über das Museum Franc. Carolinum. 30 Lief. Linz 1878. 54 S. Verl. 
d. Mus. Fr.-Car. 

Das älteste Todtenbuch des Stiftes St. Florian. Archiv für österr. Gesch. 1878, 
LVI. Bd., II. Hälfte, S. 257-367 (8«). Auch Wien 1878, in Kommiss. bei Karl 
Gerolds Sohn. 111 S. 8\ Aus dem Archiv f. öst. Gesch. (LVI. Bd., II. Hälfte, 
S. 257) besonders abgedruckt.(Vergl. Sitzungsber. d. Kais. Akad. d. Wissensch. 
Phil.-hist. Klasse. Wien 1877, LXXXVI. Bd., S. 215.) 

Längere gelehrte Rezension über den »Catalogus Codicum manuscriptorum 
in Bibliotheca Monasterii Cremefanensis O. S. B. asservatorum« autore P. Hugone 
Schmid. »Theolog.-praktische Quartalschrift«, Linz 1878, S. 677—681. 

Aus dem geistlichen Geschäftsleben in Oberösterreich im 15. Jahrhundert. 
Ebend. 1878, 1879, 1880. Auch Separatabdruck, Linz 1882, Ebenhöch. 97 S. 8'. 

Über Archive in Ober-Österreich. Mittheilungen der k. k. Central-Commission 
zur Erforschung und Erhaltung d. Kunst- und historischen Denkmale. Red. von 
Dr. Karl Lind. Wien 1879. V. Jg. Neue Folge. S. CXIX-CXX. (Steyr, Gleink 
und Garsten); ebd. VI. Jg. Neue Folge. 1880. S. LXII-LXV. (Starhembergsche: 
Efferding, Hartheim und Haus; Weißen wolff sehe : Steyreck und Parz, Wilhering; 
Auerspergsche : Wels, Gschwendt, Losensteinleiten ; Pfarrarchive : Linz und Enns < 
Stadtarchive: Linz und Wels.) 

Eine verschollene Bibliothek. Ȇber die stand. Bibliothek des Hieronymus 
Megiser.« Mittheilungen d. Instituts f. öst. Geschichtsforschung. Red. von E. Mühl- 
bacber. Innsbruck 1880, Verl. d. Wagnerschen Universitäts-Buchhandlung I. Bd., 
S. 306—308, (8°). 



126 

Ein archivalischer Ausflug nach Spital. Pyrhn. Mitth. der Central-Commiss. 
z. Erf. und Erh. d. Kunst- und histor. Denkmale. VII. Jg. Neue Folge. 1881. 
S. LXVIH— LXXI. r. 

Zwei Aktenstücke zur Culturgeschichte Oberösterreichs im vierzehnten 
Jahrhundert, [a) Das Oblaibuch von St. Florian ; b) Calendarium Alberti plebani 
in Waldkirchen. Der handschr. Titel: Calendarium Alberti plebani in Wald- 
kirchen speciales suos defunctos continens, dilectos, dilectiores, dominos, socios 
et amicos.] 39. Ber. über d. Mus. Fr.-Car. Linz 1881. 33. Lief. S. 1 - 150. 

Segnung des Johannisweins. Germania. Vierteljahresschrift f. deutsche 
Alterthumskunde. 28. Jahrg. Neue Reihe. 16. Jahrg. 1883. 1. H., S. 120-121. 

Gedicht aus dem XV. Jahrhundert. Ebd. 29. Jahrg. Neue Reihe 17. Jahrg. 
1884. 4. H., S. 404-405. 

Einige Blätter aus der Zeit der Gegenreformation in Oberösterreich. 
Linz 1884. 42. Bericht über das Museum Franc.-Carol. 36. Lief. S. 1 — 196. (Auch 
Separatabdruck.) 

Steinmetz-Zeichen des Meisters Jörg, Maurers in St. Florian. Mittheilungen 
der k. k. Central-Commission z. Erf. und Erh. d. Kunst- nnd histor. Denkmale. 
X. Jg. Neue Folge. 1884. S. CCXIX-CCXX. 

Culturhistorische Rückblicke auf die Geschichte von Steyr und Umgebung. 
Steyrer- Ausstellungszeitung 1884, Nr. 24, S. 3; Nr. 28, S. 3; Nr. 30, S. 2; 
Steyrer Zeitung 1884, Nr. 75 und 79. (Auch Separatabdruck.) 

Die Gleink-Oarsten-Urkunden auf der kultur-historischen Ausstellung in 
Steyr 1884. 

Die Stiftskirche von Garsten in Oberösterreich. Mitth. d. Central-Commiss. 
z. Erf. und Erh. d. Kunst- und histor. Denkmale. XI. Jg. Neue Folge. 1885. 
S. 118-124. (Separatabdruck. Wien 1885, Kubasta.) 

Restaurierung des Stadtthurmes in Enns. Mitth. d. Central-Commiss. z. Erf. 
und Erh. d. Kunst- und histor. Denkmale. XI. Jahrg. Neue Folge 1885. S. LXXIX. 

Die Stiftskirche von Garsten bei Steyr. Steyrer Zeitung 1886, Nr. 44, 45, 46. 
Auch Separatabdruck. 8 S. 8". 

Aus dem Briefwechsel des großen Astronomen Georg von Peuerbach. 
Wien 1888, in Kommission bei F. Tempsky. 24 S. 8**. Aus d. Archiv für österr. 
Geschichte (LXXII. Bd., I. Hälfte, S. 281 - 304) separat abgedruckt. 

Der Humanist und Historiograph Kaiser Maximilians I. Joseph Grünpeck. 
Wien 1888, in Kommission bei F. Tempsky. 50 S. 8\ Aus dem Archiv für 
österr. Geschichte (LXXIIl. Bd., IL Hälfte, S. 315-364) separat abgedruckt. 

Die Anfänge der Reformation in der Stadt Steyr 1520-1527. Linz 1894. 
52. Bericht über das Museum Franc.-Carol., 46. Lief., S. 1-46. Auch Separat- 
abdruck im Selbst Verlage. 

Regulativ für die Bearbeitung von Manuscripten-Katalogen (zunächst 
der österreichischen Stifter und geistlichen Korporationen) nach den Vor- 
schlägen der hochw. Herren Bibliothekare Albin Czerny (Stift St. Florian), 
Dr. P. Otto Grillnberger (Stift Wilhering) und Gottfried Vielhaber (Stift Schlägl); 
entworfen von der historischen Sektion der Leo-Gesellschaft. Wien 1895, Verl. 
d. Leo-Gesellschaft. 14 S. 8°. 

Die Bischöfe von Passau. Separat-Abdruck aus dem Diözesanschematismus 
pro 1896. 10 S. 8'. Akad. Preßvereinsdruckerei in Linz. Verleger: A. Czerny. 

Das neue Landesarchiv in Linz und seine Ausgestaltung in der Zukunft 
Mittheilungen der dritten (Archiv-) Sektion der k. k. Central-Commission zur Er- 



127 

Forschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale. IV. Bd. (Der 
gemischten Aufsätze 2. Bd.), Wien 1899, Commiss.-Verl. von Wilh. Braumüller. 
S. 60-114. 

Das Stift St. Florian. Ein Beitrag zur Geschichte des Barockstiles in 
Österreich. In »Kunst und Kunsthandwerk.« Monatsschrift des k. k. Österr. Museums 
für Kunst und Industrie, herausgegeben und redigiert von A. v. Scala. Verlag 
von Artaria und Co. in Wien II. Jahrg. 1899, Heft 2, S. 45-58; H. 3, S. 104-115; 
H. 4, S. 148-156; H. 5, S. 181-192. T. 

III. Handschriftliche Arbeiten. 

Katalog der Gemäldesammlung des Stiftes St. Florian. Mskr. 31 Bl. 2^ 

Codex epistolaris collectus ab Aug. Auer can. reg. s. Floriani anno 1486. 
Continet epistolas praepositorum, amicorum et aliorum sui temporis et prioris. 1868. 
Mskr. XI, 498. A. in der Stiftsbibliothek. 21 Bl. 2\ Abschrift aus dem Codex XI, 
350 der Bibliothek. Mit Noten versehen. *) 

Codex epistolaris praepositorum s. Floriani Joannis Stieger et Caspan 
Vorster nee non multorum aliorum antecedentis et subsequentis aevi (ab anno 1425 
-1485). 1868. Mskr. XI, 547. A. in der Stiftsbibliothek. 332 Briefe auf einzelnen 
Quartblättern. Geschrieben nach Codex 96 des Florianer Archivs. Die Briefe 
sind in chronol. Ordnung gebracht, mit einer Einleitung, mit einem Register und 
mit erklärenden Noten versehen.*) 

Beide vorstehenden Manuskripte wurden von Albin Czerny verwertet in 
dem Werke: »Die Klosterschule von St. Florian.« 

Abschriften ausgewählter Aufzeichnungen eines Florianer Chorherm im 
Cod. mscr. 1239 der herzogl. Bibl. in Wolfenbüttel, einst Eigenthum St. Florians. 
Angefertigt im August 1897. Das Original gehört dem XV. Jahrhundert an. 
Mskr. XI, 547. B. in der Stiftsbibl. A\ Mit Titelbl. 16 Bl. (S. 29-30 Czemys 
Bemerkungen über die Zeit der verschiedenen Aufzeichnungen dieses Kodex.) 

Ernst Marinelli.^) 

Ernst Marinelli wurde am 21. August 1824 zu Innsbruck 
geboren. Sein Vater war daselbst Kammeralrat und kam später, als 
der Knabe kaum sieben Jahre alt war, als Chef der Landesfinanz- 
verwaltung für Steiermark nach Oraz^), wo er 184Q auch starb. Die 



*) ^) Zu Codex epist. collectus ab Aug. Auer und Codex epist. prae- 
positorum vgl. Sitz.-Ber. d. Kais. Akad. d. Wissensch. Phil.-hist. Klasse. Wien 1871, 
LXVI. Bd. S. 4. 

^) Vgl. Ernst Marinelli als Jugendbildner und Dichter. Eine Lebensskizze 
entworfen von . . . Franz Rieger. Wien 1888. 83 S. 8". — Ernst v. Marinelli f» 
EinTotenbildchen. Von Wilh. Pailler. »Linzer Volksfreund« Nr. 125 vom 3. Juni 1887. 
(Auch im »Linzer Volksblatt* Nr. 125 vom 3. Juni 1887.) 

*) Nach der Qualifikationsliste Ernst Marinellis war der Vater Kammeral- 
rat und Bezirksvorsteher der steirisch - illyrischen Kammeralgefällenverwaltung. 
Die Familie gehörte dem alten Trientiner Stiftsadel an und stammtn aus der 
Zeit, da die Trientiner Bischöfe noch vollgültige Reichsfürsten waren. Da 
Fürstentum und Hochstift in Trient längst nicht mehr bestehen, bediente sich 
Ernst Marinelli nur äußerst selten seines adligen Titels und Ranges. 



128 

Mutter war eine äußerst liebenswürdige, herzensgute und wahrhaft 
christliche Frau. Ernst, der ältere von zwei Söhnen, studierte am 
Gymnasium in Graz. Hier nahm der damalige Leiter der beiden 
»Humanitätsklassen Poesie und Rhetorik«, Professor Edmund R i e d e r, 
Benediktiner vom Stifte Admont, einen günstigen und entscheidenden 
Einfluß auf den Bildungsgang des Jünglings. Rieder erkannte rasch 
die seltene Begabung Marinellis, welcher bald zu den Lieblingen 
des wahrhaft humanen Professors zählte und, von ihm ermuntert, 
mit allem Fleiße nebst den obligaten Gegenständen deutsche Literatur 
und italienische Sprache betrieb und so durch Umgang wie durch 
Studium unter der Leitung eines gewiegten Meisters auf die Bahn 
geführt wurde, die seinem Wesen voll entsprach. 

Dann studierte Marinelli die beiden Jahrgänge Philosophie an 
der Universität in Graz. Als »Philosoph« unterzog er sich der 
Prüfung zur Erlangung der Lehrbefähigung für den Unterricht von 
Gymnasialschülern. Er bestand dieselbe mit sehr gutem Erfolge 
und erhielt die Lehrbefugnis für öffentliche und Privatstudierende 
am 12. Dezember 1841, also im Alter von wenig über siebzehn 
Jahren. Nach absolvierter Philosophie frequentierte er durch zwei Jahre, 
1843 bis 1845, die juridische Fakultät in Graz. Seine Zeugnisse über 
diese Studien weisen für alle Gegenstände — zwei ausgenommen — 
»L Klasse mit Vorzug« aus. 

In den Ferien des Jahres 1845 besuchte er seinen einzigen, 
eineinhalb Jahre jüngeren Bruder Josef, welcher im Chorherrenstifte 
St Florian als Novize weilte. Bei diesem Anlasse faßte Ernst den 
Entschluß, ebenfalls in das Stift St. Florian einzutreten. Er wurde 
auch, und zwar schon am 4. Oktober 1845, als Novize eingekleidet 
Während sein Bruder wieder austrat, blieb Ernst in St Florian, 
absolvierte die theologischen Studien zum Teil hier, zum Teil in 
Linz, legte am 11. April 1849 die feierliche Profeß ab und empfing 
am 21. Juli 1849 die Priesterweihe. Er fungierte hierauf zunächst 
als Hilfspriester, dann als Kooperator an der Stiftspfarre von 1850 
bis 1854. Im Monate März des Jahres 1853 hatte Josef Leonhard 
Mayr, ein biederer Tiroler aus Lienz im Pustertale, ehedem Groß- 
händler, zu jener Zeit Privatier in St Polten, in den Zeitungen an- 
gekündigt, daß er entschlossen sei, eine Pilgerreise ins Heilige Land 
anzutreten, um dort am Grabe des Eriösers für die glückliche 
Rettung Sr. Majestät des Kaisers aus Meuchelmörders Hand^) zu 
danken. Diese Ankündigung, der die Einladung zur Teilnahme an 
der Pilgerfahrt angefügt war, weckte und reifte in dem jungen. 



') Attentat Libeny vom 18. Februar 1853. 



129 

patriotisch fühlenden Priester den gleichen Entschluß, und er führte 
ihn mit Begeisterung und Hingebung durch; ja er verweilte nach 
der Heimreise seiner Gefährten noch vier Monate im heiligen Lande, 
um ausgedehntere Studien über dasselbe zu machen. Anfang Septem! er 
wurde er in Jerusalem Ritter vom Heiligen Grabe des Erlösers.^) 
Bald danach aber befiel ihn ein Fieber, das ihn nach vergeblichem 
Erwarten einer Besserung zuerst zu einer Luftveränderung, einer 
Reise nach Afrika (Ägypten), schließlich zur Heimkehr zwang. 

Kurze Zeit darauf, am IQ. Februar 1854, wurde er probeweise 
zum geistlichen Professor ernannt und in das am 1. Mai 1854 er- 
öffnete und provisorisch zu Straß in Steiermark untergebrachte 
Kadetteninstitut als Lehrer der Religion, Poesie und deutschen Rede- 
kunst berufen. Mit dem Lehramte versah er seit 1856 auch zugleich 
die Seelsorge in dem Institut. Vom Eintritte in das Kadetteninstitut 
zu Straß bis zu seinem Tode blieb Marinelli im Verbände derMilitär- 
seelsorge. Am 1. November 1858 wurde Marinelli als geistlicher 
Professor zweiter Klasse in die Oenieakademie zu Kloster Brück 
bei Znaim a. d. Thaya übersetzt Den 1. Februar 1869 rückte er in 
die Rangklasse der geistlichen Professoren erster Klasse vor. Ge- 
legentlich der Vereinigung der Genie- und Artillerieakademie zur 
»Technischen Militärakademie in Wien« wurde er nach Wien 
(1. Oktober 1869) transferiert, wo er an der genannten Anstalt als 
Professor der Rhetorik, Poetik, philosophischen Propädeutik und 
der deutschen Literaturgeschichte wirkte und zugleich die Seel- 
sorge versah (seit 1. März 1870 als Akademiepfarrer). Nach der 
Änderung des Studienplanes an den Militärakademien und der 
Rückverlegung des Unterrichtes der erwähnten Fächer in die 
Militäroberrealschule wurde Marinelli mit 1. Oktober 1877 — in der 
Stellung eines Akademieseelsorgers belassen — Lehrer der Religions- 
wissenschaften und Spiritual am Offizierstöchtererziehungsinstitut 
zu Hernais, welches Amt er aber wegen zu großer physischer An- 
strengung, hervorgerufen durch die weite Entfernung beider Anstalten 
voneinander, schon am 30. April 1878 zurücklegen mußte. Im Jahre 
1879 wurde er mit der Abhaltung von Voriesungen über christliche 
Pflichtenlehre und Ethik an der im Nachbargebäude der Technischen 
Militärakademie befindlichen Wiener Infanteriekadettenschule betraut. 
In dieser Stellung blieb er seit dem 27. Oktober 1881 im Range 
eines Titularmilitär- und. Akademiepfarrers bis zu seinem Ableben 
am 25. Mai 1887. 

Dies der äußere Lebenslauf jenes Mannes, der als geborener 



*) 1855 wurde er Ritter des kais. österr. Franz Josef-Ordens. 

Cernfk, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrensti.'te. 



130 

Pädagog, als liebreicher, eifriger Seelsorger und geistvoller Kanzel- 
redner einen um so größeren Einfluß auf seine Schüler ausübte, 
da er als ein Mann von umfassender Bildung, seltener und viel- 
seitiger Begabung, wahrster Gottesfurcht und Frömmigkeit, muster- 
hafter Genauigkeit und Pflichttreue der Jugend als Leuchtstem 
voranleuchtete und, einerseits selbst Dichter, anderseits ausgestattet 
mit dem bestrickenden Vermögen eines gediegenen und form- 
vollendeten Vortrages im Herzen seiner Zuhörer volle Begeisterung 
für alles Edle und Schöne zu wecken verstand. 

Marinellis literarische Arbeiten: 

I. Selbst Sndigre Werke. 

Cantate zur Namensfeier des Hocbwürdigsten Herrn Michael Ameth. 
Hochachtungsvoll geweiht vom Chorherrn Marinelli und in Musik gesetzt von 
A. Brückner, Organisten. St. Florian den 29. Sept. 1852. Linz 1852. Druck 
v. Joh. Huemers Witwe. 4 S. 4". 

Ein Christnachtstraum. Linz 1852. Im Verl. v. Qu. Haslinger. Oedr. bei 
A. Pichlers Witwe und Sohn. XII und 183 S. S\ 2. Aufl. 1853. Rez. Wiener 
Kirchenztg. 1852, Nr. 131. 

Des Sängers Pilgerfahrt. Wien 1855. Druck und Verl. v. A. Pichlers Witwe 
und Sohn. 304 S. 8". 

Anrede bei Gelegenheit der Ausmusterung der Zöglinge des vierten 
Jahrganges der k. k. Oenieakademie verfaßt und gesprochen von Professor 
Marinelli am 14. Mai 1866. K. k. priv. Buchdruckerei von M. F. Lenk in Znaim. 
3 S. 2\') 

Saul, Trauerspiel in fünf Akten. Wien 186Q, Wallishaussersche Buch- 
handlung (Josef Klemm), Druck v. A. Nawratil in Znaim. Den Bühnen gegen- 
über Manuskript. 202 S. kl.-8". 2. Ausgabe 1870. 164 S. 8 . [Mskr. im Stifts- 
archiv, 195 S. in 4«, ein 2. un vollst. 84 S. in 4".] 

Glockentöne zur Feier des 800 jährigen Jubiläums des Collegiatstiftes der 
reg. lat. Chorherren in St. Florian. Wien 1871. Verl. v. Mayer & Comp. Singerstr. 
Erste Wiener Vereinsbuchdruckerei. 59 S. 8". 

Gedenkblätter an die Feier des 800 jährigen Jubiläums des reg. Chorherren- 
stiftes St. Florian. Wien 1872. Erste Wiener Vereinsbuchdruckerei. Im Selbst- 
verlage des Stiftes. 93 S. 8\ Darin von ihm: I. Kanzel Vortrag : »Salus in 
Christo!« S. 24—31. 



') Solche Kanzelreden — wahre Meisterwerke — veranlaßten auch die 
Einweihung einer Kapelle in Eisenstadt am 15. Aug. 1858, der Geburtstag Seiner 
Majestät nach dem unglücklichen Kriege des Jahres 1859, die Eröffnung des 
Schuljahres 1866 bis 1867 nach dem unglücklichen Kriege des ablaufenden 
Jahres, die Eröffnung der Technischen Militärakademie im Jahre 1869, der Schul- 
beginn nach dem Okkupationsfeldzuge von 1878, des erlauchten Kaiserpitres 
silberne Hochzeit (24. April 1879), zugleich Ausmusterung der Zöglinge des 
vierten Jahrganges der Technischen Militärakademie, der Stipendium verlosungstag 
der Hermann Henselstiftung, Sr. Majestät Namensfest, das 25 jährige Regierungs- 
jubiläum des Kaisers (1873), des Papstes Leo XIII. Regierungsantritt 1878, 
des Feldbischofs Gruscha Hirtengruß an die k. k. Armee, die Beeidung usw. 



131 

Prolog zu der am 31. Jänner 1880 abgehaltenen musikalisch - deklama- 
torischen Produktion der Zöglinge der k. k. technischen Militärakademie. Verf. 
V. d. Akademiepfarrer Marinelli und vorgetragen von dem Zöglinge des III. Jahr- 
ganges der Artillerie-Abtheilung Wilhelm Eichinger. Druck v. Adolf Holzhausen 
in Wien. 5 S. 8 '. 

II. Arbeiten in periodischen Bllittern. 

Aus dem Orient Wiener Kirchenzeitung 1853, Nr. 71 und 76. Größten- 
teils auch in »Des Sängers Pilgerfahrt« (siehe vorhergehende Seite), S. 195—227. 

Cedem und Krüppelholz. Ebd. 1853, Nr. 89. In »Des Sängers Pilger- 
fahrt*, S. 228-235. 

Ölzweige. Ebd. 1853, Nr. 90. In *Des Sängers Pilgerfahrt«, S. 251-257. 

Schlingkraut. Ebd. 1853, Nr. 91. Zum Teil in *Des Sängers Pilgerfahrt«, 
S. 257^258. 

Bilder aus Jerusalem mit und ohne Rahmen. Ebd. 1853, Nr. 103 ff. In 
»Des Sangers Pilgerfahrt^ S. 259 ff. 

Trinkspruch beim Diner beim österr. Generalkonsul Baron v. Gödl in 
Beirut (1853). In Kerschbaumers »Pilgerbriefe«, die zuerst 1853 im »Österr. 
Volksfreund« und 1863 als Sonderabdruck erschienen; darin S. 214. (Das Ge- 
dichtlein ist ein Akrostichon). 

Die Pilger ins Heilige Land. Wiener Kirchenzeitung 1855, Nr. 30. 

»De gustibus.« Ebd. 1855, Nr. 94. 

Seifenblasen. Im »Znaimer Botschafter« 1869. (Mskr., dat. 6. Dez. 1858, 
im Stiftsarchiv.) 

III. Marinellis handschriftlicher yaclilaB 
ist bedeutend und wohlgeordnet und umfaßt: 

A. Dichterische Erzeugnisse. 

Eine Sammlung von Gedichten aus den Jahren 1840 bis 1850. 141 S. 8'. [An 
die Muse 1846. — Der Atheist 1846. — Der arme Sänger 1845. — Ludwig XI. 
und der Sterndeuter 1845. — Carl der Große 1840. — Arion 1840. -- Der Un- 
getreue 1845. — Kaiser Maximilian 1. 1840. — Der Nymphenquell 1842. — 
Adam und sein Schöpfer 1846. — Der Raubritter 1842. — Junker Thedel von 
Wallmoden. (Ein wunderliches Heldengedicht in vier Gesängen.) 1846. — Der 
Berggeist 1845. — Der Türkensturz 1845. — Samo's Tochter 1846. — An 
Laura 1842. — In ihr Stammbuch 1843. — Das Röschen 1842. — Tambour- 
Lied 1846. — Die Liebe 1842. - An die Sterne 1843. - An den Becher 1841. — 
Die Vögel 1841. — Frühlingsabend 1840. - Nachruf an Fräulein E. H. 1842. — 
An die Glocke 1840.**) — An den Becher 1841 (nicht dasselbe wie oben). — 
Elegie an einen Friedhof 1840. — An die Deutschen 1841. — Abschied 1840. — 
Bei der Ankunft Sr. Majestät des Kaisers am 18. August 1841. ~ Elegie auf 
den Tod eines zu früh verblichenen Freundes 1840. — Lob des Weins 1841. — 
Heimweh 10. Mai 1846. f«) — Am Grabe des Erlösers 16. Mai 1846. f - Der 
blinde Greis 21. Aug. 1846. — An den Mond 22. Aug. 1846. — Glaube, Hoff- 



^) Die mit einem * bezeichneten Gedichte sind in den Linzer »Kathol. 
Blättern« erschienen. 

*) Die mit einem f bezeichneten Gedichte sind in »Des Sängers Pilgerfahrt« 
<siehe S. 130) abgedruckt. 

9* 



132 

nung und Liebe 7. Sept. 1846/t - Gebet 25. Aug. 1846. - Schutzengel 
2. Sept. 1846. - Maria») 11. Sept. 1846.t - Das Kreuz-) 18. Sept 1846.*tl 

Dialog zwischen einem Juden und seinem Schuldner, einem Kavalier. 
11. April 1843. 14 S. 8". 

Veilchen, gepflückt im Garten des Christenthums. 49 S. 8°. [Einleitung 

10. Nov. 1846. ~ Glaube, Hoffnung und Liebe 7. Aug. 1846.* f - (Auf dem 
Friedhofe.) Am Qedächtnistage aller Seelen 19. Nov. 1847.' - Maria 

11. Aug. 1846.t - Das Kreuz 18. Sept. 1846.t — Der blinde Greis 21. Aug. 1846. 

— Am Grabe des Eriösers 16. Mai 1846. f - An die Glocke 1840.* - Adam 
und sein Schöpfer 1846. — Der arme Sänger 1846. — Der Atheist 1846. - 
Schutzengel 2. September 1846. — An den Mond. — Das Grab 14. Dez. 1847.' 

— In's Gedenkbuch 25. August 1848.*t — Heimweh eines schuldlos Verbannten 
10. Mai 1846. t — Vergänglichkeit des Lebens 23. Dez. 1848. f — Wanderrast 

1. Mai 1850. — Das bethende Kind.' — Sternschnuppen 25. Febr. 1851. fj 

Lieder der Erinnerung an Tirol. 14 S. 8 . [Der Landsmann 24. März 1847. 

— Der Tiroler an seine Büchse (nach dem Befreiungskriege anno 1809) 
23. März 1847. - Tirülers Freude 24. März 1847. - Die Schützen von Tirol 

23. März 1847. - Der Scharfschütz 24. März 1847. — Der Adler von Tirol 

24. März 1847.) 

Denkblumen, gesammelt auf dem Grabe meines lieben Vaters. 4 S. 8', 
[Vision 31. März 1850. - Auf seinen Grabstein 24. April 1850.) 

Hermann der Cherusker. Schauspiel in vier Aufzügen. 1860. Davon 
5 Mskr. zu 171, 190, 166, 201 und 202 S. in 4". Besprochen und auszugsweise 
abgedruckt in »Ernst Marinelli als Jugendbildner und Dichter. Eine Lebens- 
skizze entworfen von . . . Franz Rieg^r. . . . Wien 1888«, S. 65—83. 

>Mein unvollendetes Epos (ursprünglich als »Florian* gedacht).« 7 Juli 1869 
bis 3. Jänner 1885. 60 S. 8**. Besprochen und auszugsweise mitgetheilt ebd. S. 55-65, 

Einzelne Gedichte : Devise ins Gebetbuch meiner Freundin Marie v. Am- 
bach 15. Aug. 1849. - Katholikenverein 27. Sept. 1850. In d. Kath. Bl. 1850, 
Nr. 78. — Das edle Herz 11. Mai 1851. — An Frau von Spaun, da sie mir 
Grillparzers Gedicht auf den Tod ihres bei Novara den 23. März 1849 ge- 
fallenen Sohnes Josef gesandt 8. Aug. 1852. — Zu des Herrn Prälaten Namens- 
feier 21. Sept. 1852. - An ein teures Bild 24. Sept. 1852. — Teufeleien 1852 
bis 1853. - Karmel Z Febr. 1854. 3) - Larissa 3. Febr. 1854.*) — Kadetten- 
lied 17. August 1854. — Versuch eines unbedeutenden Feldzuges gegen Heines 
Romanzero 22. Aug. 1854. — Zur Probe: Unromantische Poesie nach Roman- 
zero. — Zur Namensfeier des Propstes Friedrich Mayer am 18. Juli 1855. — 
Trinklied ... 9. Aug. 1855. — An Houschka, nach dem Tode seiner Frau 
26. Okt. 1855. — Tugend 6. März 1856. — Aus meinem Briefe an J. L Mayer 

2. April 1857. — Antwort auf das Gedicht »Das Gebet« von Baronesse von 
Budberg 12. Mai 1857. — Mein Vateriand 15. Mai 1857. — Mit vierzig Jahren 
19. Mai 1857. - Haspinger (13. August 1809) 21. Mai 1857. — Dem Genius 
des Friedens 21. Mai 1857. - Andr. Hofer am 20. Febr. 1810. 21. Mai 1857. - 
Der letzte Ritter 24. und 25. Juli 1857. — Zur Secundiz P. Cassian Zieglauers 
V. Blumenthal 11. Okt. 1857. — Thränen auf des Herrn Prälaten von St Florian 



*) In »Des Sängers Pilgerfahrt* unter dem Titel: »Maria Heimsuchung.« 
*) In »Des Sängers Pilgerfahrt" unter dem Titel: »Vor dem Altar der 
Kreuzigung.« 

3) *) Abgedruckt in »Des Sängers Pilgerfahrt^ (siehe S. 130). 



133 

auf der Jagd durch Hofrat Kreil erschossenen Karo 15. Febr. 1858. — Pastrana 
26. Mai 1858. — Zum 18. August. - Zwei Welten 29. Nov. 1858. - Am 
Wasserfall 2. Dez. 1858. — Tod und Leben 8. Dez. 1858. — Im Frühling 
8. Dez. 1858. — Der letzte Mensch 12. Dez. 1858. - Secunden 12. Dez. 1858. — 
Augen 13. Dez. 1858. — Licht L 15. Dez. 1858; IL 16. Dez. 1858. — Gedanken 
19. Dez. 1858. - Aus dem Leben 13. Jänner 1859. — Lied 19. Jänner 1859. — 
Nachruf an den Hochwürdigsten Herrn Friedrich Theophil Mayer, Propst des 
Collegiatstiftes der reg. Lat. Chorherren zu St. Florian etc. 16. Jänner 1859. — 
An ein Kind 6. Febr. 1859. — Virtus Romana rediviva. Zur Säcularfeier und 
Fahnenweihe des 50. Inft.-Rgmts. Ohzg. Fried. Wilh. v. Baden 29. Juli 1863. — 
Skepsis 23. April 1871. - Unter den Wolken. Karlsbad 11. Aug. 1872. — 
Physiognomisches 27. Jänner 1873. — Am 50. Geburtstage 21. Aug. 1873. — 
Prolog. — An Arneths Grab. — Meteore. — Die Auserwählten. — Kein 
Eremit! — Zum Namenstag des Herrn Kellermeisters. — An meine Mutter 
(des Sohnes Rückkehr). — Das Feuer (Muster von Poesie). — Nullen. 

(Einige Gedichte können wir, da ihnen Marinelli keinen Titel gegeben, 
nicht anführen.) 

B. Über seine Reise nach Jerusalem (1853) geben uns Aufschluß 

Von Wien nach Jerusalem. 1854. 60 S. 4". 

Ausflug durch Palästina und Ägypten. 1863. IV und 157 S. 4°. 

Zwei Reisetagebücher. Das eine (112 S. in 8'») enthält ein Gedicht »Nach 
Tische« dat. 4. Juli, das andere (259 S. in 8") birgt ebenfalls einige Gedichte '), 
femer zahlreiche alphabetisch geordnete Notizen über das Heilige Land und 
über Ägypten (59 S. in 8 » und 14 S. in 4*>) und einen Brief an den damaligen 
Prälaten Michael Ameth (dat. Jerusalem d. 1. Sept. 1853, 24 S. in 2«). 

C. In seine Lehrfächer schlagen folgende Arbeiten ein: 

Orundzüge der deutschen Versbaulehre und ihrer vorzüglichsten Gattungen. 
Für den Gebrauch der Zöglinge an den k. k. Kadetteninstituten kurz zusammen- 
gestellt von E. M. 1855. 88 S. 4'. (Ein zweites Mskr. dieses Werkes zählt 
in und 200, ein drittes V und 368 S. in 4".) 

Anleitung zur deutschen Redekunst (Rhetorik) für den Gebrauch der 
Zöglinge an den k. k. Kadetteninstituten zusammengestellt von E. M. 1856. 
253 S. 4«. (Ein zweites Mskr. dieser Arbeit umfaßt 341 S. in 4°.) 

Kurzer Leitfaden für das Studium der Geschichte der deutschen Literatur. 
72 S. 4«. (Unvollendet.) 

Zur Rhetorik und Poetik. 38 S. 8\ 

Noten zur deutschen Chrestomathie. HS. 4\ 

Exzerpte. 41 S. S" und 27 S. 4^ 

Tagebuch über die Vorträge aus der Rhetorik und Poetik. 1. Jahrg. der 
Genie- und Artillerieabteilung der k. k. Technischen Militärakademie. IZ No- 
vember 1870 bis 19. Juni 1872. 28 S. 4 . — Tagebuch über die Vorträge aus 
der philos. Propädeutik. 2. Jahrg. der Genie- und Ariillerieabteilung der k. k. 
Technischen Militärakademie. 11. Nov. 1870 bis 21. Juli 1874. 46 S. 4\ 

D. Seinem seelsorglichen Berufe verdanken ihr Entstehen: 
Zahlreiche Predigten. (299 aus den Jahren 1851 bis 1887 sind noch vor- 
handen). 

Zur Erklärung der Parabel vom verlorenen Sohne. 1869 bis 1870. 84 S. 8 '. 



') Zum Beispiel Sommernachtsfahrt auf dem Meere 30. Sept. und 1. Okt. 
Gedruckt in »Des Sängers Pilgerfahrt«. 



_134_ 

Anton V. P. Ozlberger. 

Er wurde zu Orieskirchen in Oberösterreich am 5. Oktober 1828 
geboren und trat am 28. August 1847 in das Stift St Florian 
ein. Nachdem er am 23. September 1850 die feierliche Profeß ab- 
gelegt und am 22. August 1852 die Priesterweihe empfangen hatte, 
feierte er am 26. August 1852 seine Primiz. Er studierte hierauf an 
der Universität in Wien Geographie und Geschichte. Schon im 
Oktober 1854 wurde er Professor am k. k. Staatsgymnasium in 
Linz und zugleich Hofmeister des Stiftshauses daselbst Am 27. Mai 1886 
erhielt Ozlberger das goldene Verdienstkreuz mit der Krone, am 
10, Mai 1889 ernannte ihn der Bischof von Linz zu seinem Konsistorial- 
rat Als Ozlberger im Jahre 1893 nach nahezu vierzigjähriger Dienst- 
zeit von seiner Lehrtätigkeit schied, ernannte ihn Seine Majestät 
der Kaiser (am 2. August desselben Jahres) zum k. k. Schulrat 
Auch seine ehemaligen Schüler wollten ihm noch einmal ihre 
Huldigung darbringen; sie überreichten ihm am 18. Juli 1894 eine 
Ehrenspende, bestehend in einer Spareinlage von 1700 fl. »zur 
Unterstützung dürftiger Schüler des k. k. Staatsgymnasiums in 
Linz nach dem freien Ermessen des Jubilars« und eine kunstvoll 
gearbeitete Dankadresse mit 536 Unterschriften.') Ozlberger war 
Mitglied des Museums Francisco-Carolinum in Linz und Ehren- 
bürger von Regau. Er starb in Linz am 7. April 1901. 

Mit ihm ging ein makelloser Priester, ein warmer Freund und 
trefflicher Führer der studierenden Jugend und ein begeisterter Lehrer 
der Wahrheit zur ewigen Ruhe. 

Ozlberger verfaßte: 

Hat Kaiser Friedrich I. vor der Schlacht bei Legnano dem Herzog Heinrich 
dem Löwen sich zu Füßen geworien? Eine historisch-kritische Untersuchung. 
Programm des k. k. Gymnasiums zu Linz für das Schuljahr 1859/1860. 
Linz 1860. Druck von Jos. Feichtinger's sei. Erben. 4°. S. 3—22, 

Professor Floridus Harrer. (Separatabdruck aus den »Katholischen Blättern«.) 
Druck von Huemers Witwe & Danner in Linz. 1 S. 4°. 

Zur Erinnerung an Professor Robert Riepl/ f *"* 8« November 1871. 
(Separatabdruck aus dem »Linzer Volksblatt« und den »Kath. Blättern«.) Druck 
von Huemers Witwe & Danner in Linz. Verleger: die Redaktion. 2 S. 4". 

P. Robert RiepK Nekrolog im Programm des k. k. Oymn. in Linz 1872. 
4^ S. 44 und 45. 

Festrede am 2. Dezember 1873 als Gedenktag des Regierungsantrittes 
Sr. Majestät, gesprochen im k. k. Staatsgymnasium in Linz. Linzer Zeitung. 
(Separatabzug 8 S. 8".) 

*) Vgl. »Zur Erinnerung an die Ehrung Sr. Hochw. des Herrn k. k. Schul- 
rates d. R. Anton Ozlberger am 18. Juli 1894«, Linz 1894; »Ehrung des Herrn 
Schulrates Anton Ozlberger in Linz am 18. Juli 1894«. Wien 1894. 



135 

Nekrolog: Prof. Dr. Josef Reiter. Linzer Volksblatt 1876, Nr. 87. 

Rezensionen in der Linzer »Theol.-prakt. Quartalschrift«, die ihn schon 1861 
unter ihren Mitarbeitern nennt: 1863, S. 117-126; 1876, S. 396—398; 1896, 
S. 178-179. 

Karl Reichhart. 

KarlRe ichhart, geboren am 25. November 1827 zu Herzogen- 
burg in Niederösterreich, wurde am 28. August 1847 im Augustiner- 
Chorherrenstifte St Florian eingekleidet und beging hier am 23. Sep- 
tember 1850 seine feierliche Profeß. Bald nach seiner Primiz (am 
29. August 1852) kam er als Aushilfspriester nach Niederwaldkirchen, 
wo er bis 1855 verblieb. Vom April dieses Jahres an war er Kooperator 
in St Oswald, vom Mai 1858 in Niederwaldkirchen, seit April 1861 
in Feldkirchen, im Juli 1861 übernahm er die Stellung eines Hilfs- 
priesters in Ansfelden und im September 1861 kehrte er in das 
Stift zurück. Im Jänner 1862 wurde er Kooperator in Ebelsberg, 
im Februar 1867 Pfarrvikar in Krenglbach und im Jahre 1874 in 
Orünbach, wo er am 26. Februar 1880 aus diesem Leben schied. 

Die Linzer »Theologisch-praktische Quartalschrift« nennt 
Reichhart bereits in den Jahren 1862 und 1863 unter ihren Mit- 
arbertem. Mit Sicherheit können wir aber Reichhart erst als Ver- 
fasser folgender späterer Beiträge in der »Theolog.-prakt Quartal- 
schrift« bezeichnen: 

Der Nothhelferbund in der Pfarre Kirchdorf am Inn im Königreiche Bayern. 
Ein Versuch im kleinen zur Lösung der socialen Frage. »Theolog.-praktische 
Quartalschr.« 1864, S. 304—314. 

Zur Arbeiterfrage. Ebd. 1868. S. 318-356; 1869, S. 213-240, 281-319 
und 349—381. (Diese Aufsatze erschienen separat unter dem Titel: »Zur Arbeiter- 
frage, c Vier zeitgemäße Aufsätze, separat abgedruckt aus der Linzer »Theolog.- 
prakt Quartalschrift«, Linz 1869, Th. Ewert. 140 S. 8^ Rezension darüber siehe 
»Christlich-sociale Blättere. 1870, S. 76.) 

Die Börse. Ein Beitrag zur socialen Frage. »Theolog.-prakt. Quartalschr.« 
1870, S. 448-459. 

Prinz Alois Liechtenstein und die sociale Frage. Ebd. 1875, S. 464—478. 

Rezension über Dr. Cöl. Wolfsgrubers »Das Vaterunser«. Ebd. 1879, 
S. 549-550. 

Rezension Oberschülers »Gibt es ein ewiges Leben ?« Ebd. 1879, S. 835-837. 

Für das »Linzer Volksblatt<c schrieb Reichhart, während Dörr (s. d.) die 
Redaktion führte, die sozialpolitischen Artikel ausschließlich, die politischen 
Leitartikel teilweise. 

Karl von Bergmann. 

Karl von Bergmann erblickte am 31. Jänner 1833 in Wien 
das Licht der Welt Er empfing am 29. September 1850 zu St Florian 
das Ordenskleid der Augustiner-Chorherren, unterzog sich am 30. De- 



1 



136 

zember 1854 der feierlichen Profeß und feierte den 10. August 1856 
seine Primiz. Vom November 1856 bis Juli 1857 supplierte er an 
der theologischen Hauslehranstalt Katechetik, dann war er b^'s No- 
vember 1863 Hilfspriester im Stifte, worauf er als Kooperator an 
der Stiftspfarre angestellt wurde. Im Jahre 1871 übernahm er die 
Provisur der Pfarre Ooldwörth. Hier wirkte er seit 1872 als Warr- 
vikar. 1878 erhielt er die Leitung der Pfarre St Martin, die er 1883 
verließ, um sich im Stifte von seiner Kränklichkeit zu erholen. Im 
nächsten Jahre ging er zur Aushilfe auf die Pfarre Kleinzeil. 1890 
zwang ihn neuerdings Krankheit, nach St. Florian zurückzukehren. 
Noch in demselben Jahre am 25. April schloß er seine Augen auf 
immer. 

Karl V. Bergmann wird schon 1862 unter den Mitarbeitern der 
Linzer »Theologisch-praktischen Quartalschrift« genannt. Außer vielen 
längeren und kürzeren Rezensionen lassen sich mit Bestimmtheit 
als Arbeiten Bergmanns anführen: 

Die russische Kirche. »Theolog.-prakl. Quartalschr.« 1863, S. 341—362. 

Polens Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft oder seine Größe und 
sein Verfall, sein Untergang, seine Bedrängnis und seine letzte Hoffnung. (Eine 
kurze geschichtliche Studie.) Ebd. 1869, S. 525-530; 1870, S. 80-Ql. 

Rußland und Polen und deren Gegensatz ihrer kirchlichen Entwicklung. 
(Eine zeitgemäße kirchengeschichtliche Studie.) Ebd. 1871, S. 212—221. 

Bergmann nahm auch an der Übersetzung der > Nachfolge des heiligen 
Herzens Jesu« (Ingebohl 186^) aus dem Lateinischen teil. (Siehe Josef Weiß.) 

Michael Dörr. 

Michael Dörr wurde geboren zu Windigsteig in Nieder- 
österreich am 27. Juli 1831, trat am 16. November 1850 in das 
regulierte Chorherrenstift St Florian ein, legte am 30. Dezember 1854 
die feierlichen Gelübde ab und las am 5. August 1855 seine erste 
heilige Messe. Er wirkte hierauf in folgenden Stellungen : als Hilfs- 
priester in Wallern im Jahre 1855, als Kooperator in Windhag 1856, 
in St Peter von 1857 bis 1859, in Ansfelden seit 1859, in Feld- 
kirchen 1861 und in St Marienkirchen bei Eferding (a. d. Polsenz) 
seit 1862. Vom 1. Jänner 1869 bis 4. Juli 1870 war er Redakteur 
des »Linzer Volksblattes« und der »Katholischen Blätter«. 1871 wurde 
er Pfarrer in Attnang, 1878 in Regau, 1882 in Niederwaldkirchen 
und am 12. Jänner 1886 starb er. Dörr war Ehrenbürger von 
St Marienkirchen, Katzenberg, Attnang, Niederwaldkirchen, St Ulrich 
und Ehrenmitglied des Katholischen Kasinos in Omunden. 

Von ihm stammen: 

Katholisches Lesestäbchen. Mit Geschichten und Schilderungen aus allen 
Zeiten und Zonen eingerichtet von einem katholischen Priester. Mit einem Stahl- 



[37 _ 

stich. Linz 1865, Verlag von Fr. Winter. Druck von J. Feichtingers Erben. Erster 
Jahrgang. Erstes Bändchen VIII und 160 S. Zweites Bändchen 158 S. 8^^. 

(Darin von Dörr: Die Jesuiten. Z Bändchen, S. 19—45; Ein Blick ins 
heidnische Altertum. [Nach »Stimmen aus Rom«,' Dupanloup »Nächstenliebe« 
und anderen.] 2. Bändchen, S. 74—80; Oott sei Dank, unsere Schwestern sind 
da! 2. Bändchen, S. 101—118; Nächstenliebe auf Bergeszinnen. 2. Bändchen, 
S. 132-138.) 

Von der Polsenz. I. Same und Frucht. Ein Mahnwort ans Christenvolk. 
n. Reißt doch die Schule von der Kirche los! Linz 1868, Hermann Danners 
Verlag. Druck von Huemers Witwe und Danner in Linz. 96 S. 8'. 

Der Preßprozess des hochwurdigsten Herrn Bischofs von Linz vor dem 
Schwurgerichte am IZJuli 1869. Stenogr. Bericht aus dem »Linzer Volksblatte« 
nebst allen Aktenstücken. Mit einem Vorworte, Linz 1869. In Kommission bei 
Hermann Danners Verlag. XVI und 118 S. 8°. Druck von Huemers Witwe & Danner. 

Die k. k. Landwirihschaftsgesellschaft. 2. Aufl. 1869. 

Linzer Volksblatt-Kalender für Stadt und Land auf das Jahr 1870. Heraus- 
gegeben vom Redakteur des »Linzer Volksblattes <c. Erster Jahrg. Linz 1870. Franz 
Ignaz Ebenhöchsche Buchhandlung (M. Quirein). Druck von Huemers Witwe 
und Danner in Linz. 100 S. 8\ 

Aus der Gegenwart. 6. Qabe des Kath. Volksver. für Oberösterr. Linz 1872. 
Druck von Huemers Witwe und Danner unter verantwortl. Leitung des Joh. Lech- 
felhier. 28 S. 8'. 

Eine Fahrt in den — April. 8. Qabe des Kath. Volksver. für Oberösterr. 
Linz 1872. Verl. des Kath, Volksver. f. Oberösterr. Druck von Huemers Witwe 
und Danner. 26 S. 8^ 

Der k. k. o. d. e. Landesschulrath und das »Linzer Volksblattc 9. Qabe 
des Kath. Volksver. für Oberösterr. Linz 1872. Verl. des Kath. Volksver. f. Ober- 
österreich. Druck von Huemers Witwe und Danner unter verantwortl. Leitung 
des Joh. Lechfellner. 32 S. 8^ 

Eine Unzahl größerer und kleinerer Artikel im »Linzer Volksblatt für 
Stadt und Land« unter der Chiffre md. 

Sehr viele Artikel in den »Kathol. Blättern«, herausgegeben vom Kathol. 
Zentralverein in Linz, Druck von Huemers Witwe und Danner, 4", unter der 
Chiffre md. 

Schon als Kooperator von St. Marienkirchen schrieb er viele Artikel 
für die »Kath. Bl.« unter dem Titel: »Von der Polsenz.« 

Johann B. Breselmayr.') 

J o h. B. B r e s e 1 m ay r, geboren zu St. Florian am 18. April 1834, 
absolvierte in Linz die Oymnasialstudien aufs glänzendste und 
wurde am 29. September 1852 im Stifte St Florian eingekleidet. 
Am 27. September 1856 legte er die feierliche Ordensprofeß ab, 
und am 26. Juli 1857 wurde er zum Priester geweiht. Er bekleidete 
sodann das Amt eines Abteisekretärs vom November 1857 bis 

*) Siehe den Nekrolog »Johann B. Breselmayr« von Fr. Asenstorfer in 
»Korrespondenz des Priester -Oebetsvereines Associatio Perseverantiae Sacer- 
dotalis«, Wien 1902, S. 15-16. 



138 

Oktober 1870, in welcher Eigenschaft er im Jahre 1858 den Propst 
von St. Florian Friedrich Mayer auf seiner Reise nach Rom be- 
gleitete, wo letzterer starb. Von 1866 bis 1894 war er Novizenmeister 
und Kustos der Stiftskirche, von 1867 an auch Verwalter des 
Stiftsspitales, vom Mai bis Juli 1874 zugleich supplierender Pro- 
fessor der Dogmatik und vom Oktober 1883 bis Februar 1884 supplie- 
render Professor der Exegese an der theologischen Hauslehranstalt. 
Im Jahre 1890 wurde er geistlicher Rat Das große Vertrauen, das 
sämtliche Mitbrüder zu Breselmayr hatten, zeigte sich besonders 
darin, daß sie ihn dreimal nacheinander einstimmig zum Stifts- 
dechant erkoren. Das erstemal wurde er gewählt am 8. Jänner 1894, 
das zweitemal 1897 und zum drittenmal im Jahre 1900. Von 1897 
bis 1901 war er auch Rentmeister und von Oktober bis De- 
zember 1901 Stiftsadministrator. Nachdem er seine Lebensaufgabe 
auf das getreueste erfüllt hatte, gab er seine Seele am 2. Jänner 1902 
dem Schöpfer zurück. 

Breselmayr war ein frommer Priester und als solcher ein ge- 
suchter Beichtvater, vielen ein trefflicher Ratgeber und Führer im 
geistlichen Leben. Als Kirchenherr sorgte er mit allem Eifer für die 
Schönheit und Reinlichkeit der Paramente und für die Sauberkeit 
der Kirche. Sein langjähriges Wirken als Novizenmeister und 
Klerikerdirektor war überaus segensvoll. In seiner Demut und 
Bescheidenheit suchte er die ihm Anvertrauten mehr durch Milde 
als durch Strenge zu leiten. Wie sehr er sich in dieser schweren 
Stellung die allgemeine Hochachtung und Liebe erworben, das 
zeigte sich so recht, als ihm im Jahre 1891 zu seinem 25jährigen 
Novizenmeisterjubiläum seine ehemaligen Novizen in feieriicher 
und herzlicher Weise gratulierten und als Zeichen ihrer Dank- 
barkeit ein kostbares Brevier überreichten.^) Mit seinen hervor- 
ragenden Oeistesgaben hatte er sich ein großes, vielseitiges Wissen 
angeeignet. Ebenso sehr zeichnete er sich durch echten Kunstsinn 
und tiefes Verständnis des Chorales aus. Besonders bewandert war 
er in der Liturgie. Zeugnis von seinem großen Wissen, namentlich 
auf dem Gebiete der Liturgie, geben das St, Florianer Direktorium, 
das er zur größtmöglichen Vollkommenheit brachte, ferner folgende 
Arbeiten : 

Statuta a clericis commorantibus in instituto theolos^ico Canoniae ad 
S. Florianum observanda» Linea 1878. Ex Typogr. Societatis. 8 S. 8". 

') Siehe das von Oitibauer veriaßte Festgedicht: »joanni Baptistae Bresel- 
mayr, Canonico R«gularl O. S. Augustini, ad St. Florian! Magistro perquam 
dilecto quintum officii lustrum celebranti grati alumni. Ad St Floriani, a. d. VL 
Id. April MDCCCXCI. 



139 

Horae diurnae officiorum a. S. Pio V. aliisque pontificibus pro canonic. 
reg. s. Augustini Congreg, Ss. Salvatoris Lateranensibus nee non pro monia- 
libus eiusdem ordinis specialiter approbatorutn. Ratisbonae 1879. Sumpt, Frid. 
Pustet. IV und 60 S. 8°. 

Rezension: Wolfsgruber, Joannis Qersen de imitatione Christi librl quattuor. 
»TheoL-prakt. Quartalschr.« Linz 1879, S. 150-153. Auch Separatabdruck unter 
dem Titel: Die neueste Ausgabe der Nachfolge Christi zur Orientierung über 
den Stand der Frage: »Wer ist der wahre Verfasser derselben ?< Linz 1879, 
Preßvereinsdruckerei, Selbstverlag. 4 S. 8*'. 

Das Purifikatorium. Ebd. 1881. S. 25-34, 245-258. 

Missae propriae Sanctorum a. s. Pio V. aliisque pontificibus pro can. reg. 
s. Augustini Congregationis Ss. Salvatoris Lateranensibus specialiter approbatae. 
Ratisbonae 1886. Sumpt. chartis et typis Frid. Pustet. 58 S. T. 

Proprium Florianense continens officia canonicis regularibus lateranensi- 
bus O. S. P. Aug. eccl. collegiatae ad S. Florianum a sacrorum rituum con- 
gregatione concessa et nova in Breviarium Romanum et proprium Ordinis 
nondum inserta. Sumptibus canoniae Florianensis. Campoduni 1886, ex typo- 
graphia olim Ducali nunc Jos. Koeseliana. XXVI und 340 S. 8^ 

Hymnen und Cantica in lateinischer Sprache aus Florianer Handschriften 
abgeschrieben v. Chorherrn J. B. Breselmayr 1880. Papierhandschr. in 4** und 8\ 
XI. 5426 (Stiftsbibl. St. Florian). . 

Predigten in seinem handschriftl. Nachlaß. 

Albert Pucher. 

A. Pucher ist am 18. Jänner 1835 zu Linz geboren. Er trat 
am 29. September 1852 in das Chorherren stift St Florian ein, legte 
am 27. September 1856 die feieriichen Gelübde ab und empfing am 
25. Juli 1858 die heilige Priesterweihe. Nach der Primiz war er 
Hilfspriester im Stifte, seit 1859 Professor der Kirchengeschichte und 
des Kirchenrechtes an der theologischen Hauslehranstalt, von 1868 
bis 1874 Pfarrvikar in Herzogsdorf und von 1874 bis 1878 in 
Krenglbach. 1878 übernahm er wieder das Lehramt der Kirchen- 
geschichte und des Kirchenrechtes an der theologischen Haus- 
lehranstalL In dieser Anstellung verblieb er bis 1889. Seither ver- 
sieht er das Amt eines Messelesers im Mutterhause der »Armen 
Schulschwestem« zu Vöcklabruck. Pucher ist Mitglied des Museums 
»Francisco-Carolinum« in Linz und dekoriert mit der Ehrenmed^üe 
für vierzigjährige treue Dienste. 

Er verfaßte viele Artikel in der Linzer »Theo- 
logisch-praktischen Quartalschrift«, und zwar u. a.: 

Haben Äbte das Recht, Altäre zu konsekrieren ? 1864. S. 220—225. 
Zur Erläuterung des § 32 der Anweisung für die geistlichen Gerichte 
des Kaiserthums Österreich in Betreff der Ehesachen. 1865. S. 309-318. 
Die geistliche Verwandtschaft als Ehehindernis. 1866. S. 269—288. 
Rezension : Schneemann, Studien über die Honorius-Frage. 1866. S. 394—396. 



140 

Rezension über: Hagemann, Die römische Kirche und ihr Einfluß auf 
Disciplin und Dogma in den ersten drei Jahrhunderten. 1866. S. 523—530. 

Rezension : Dittrich, Dionysius der Oroße von Alexandrien. 1868. S. 72—75. 

Zur Lehre von der Legitimation außerehelicher Kinder durch nach- 
folgende Ehe der Eltern. 1868. S. 176-204. 

Etwas aus der Geschichte des kirchlichen Strafrechtes. 1868. S. 305-318. 
Die Armenpflege 1869. S. 104-112. 
Wie war unser Heiland gekreuzigt? 1869. S. 248-261. 
Zur Lehre vom Ehehindemisse der nachgebildeten Schwägerschaft. 1869. 
S. 381-399. 

Rezension über: »Die Kirche Christi und ihre Zeugen oder die Kirchen- 
geschichte in Biographien «^ von Friedr. Böhringer. (I. Bd. 2. Abt. : Die griechischen 
Väter des 3. und 4. Jahrhunderts. 1. Hälfte : Klemens und Origines. 2. Aufl. 
Zürich 1869.) 1869. S. 465-472. 

Hat Honorius ex cathedra etwas Häretisches als Glaubenssatz vorgetragen ? 
1870. S. 343-366. 

Von der Geschichte und vom Inhalte des Index. 1871. S. 265-297. 

Gedanken über unsere Katechismen. 1872. S. 69—80. 

Bemerkungen zu c. 3D. XV. 1872. S. 298-327. 

Bemerkungen über unsere Perikopen. 1873. S. 202—220. 

Von der Verehrung des heiligsten und unbefleckten Herzens Mariens. 1874. 
S. 283-301. 

Zum gegenwärtigen Jubiläum. 1879. S. 335—354, 

Zur Geschichte der Andacht des kostbaren Blutes Christi. 1880. S. 81-89. 

Zum fünf hundertjährigen Geburtsgedächtniß des Verfassers der »Nach- 
folge Christi«. 1880. S. 263-288, 500-526, 712-724. 

Ein zur vorstehenden Frage (»Entsteht aus der Nothcivilehe, welche in 
Österreich unter Umständen von der bürgerlichen Gesetzgebung gestattet wird, 
das kanonische Ehehindemiß der Forderung der öffentlichen Sittlichkeit, das ist 
das Hindemiß der Justitia publicae honestatis? oder bringt diese Nothcivilehe 
Sponsalien zu Stande?«) gehöriger Fall. 1880. S. 324-325. 

Zwei eherechtliche Fragen über Gelübde. 1880. S. 766—772. 

Heirath einer Schwiegermutter mit dem Schwiegersohne. 1881. S. 138—141. 

Die »Angustia loci« als Ehedispensgrund. 1881. S. 306-310. 

Kann ein Katholik mit einer Protestantin ein giltiges Eheverlöbnis 
schließen? 1881. S. 568-571. 

Über passive Assistenz. 1881. S. 771—778. 

Stillschweigende Delegation zur Trauung. 1882. S. 117—121. 

Rezension: Vascotti, Institutiones historiae ecclesiasticae , emendata et 
^ucta a Dr. Hiptmair ed. 1882. S. 166—170. 

Papst Pius VI. in Oberösterreich gerade vor 100 Jahren. 1882. S. 327-329. 

David und Bethsabee — ein Eherechtsfall. 1882. S. 345—351. 

Iirthum in der Person. 1885. S. 375—378. 

Vorgehen beim Einschreiten um Dispens von Ehehindemissen und deren 
Ausführung. 1885. S. 503-520, 766-782. 

Ferner schrieb Pucher: 

Einige Mitteilungen über Leben und Sterben zweier Augustiner-Chorherren 
(Petrus Arbues und Joh. Osterwik), welche Pius IX. feierlich als heil. Märtyrer 
erklärt hat am 29. Juni 1867. Mit Genehmigung des hochw. bisch. Ordinariates 



141 

Linz 1868. Druck v. Huemers Witwe und Danner. 23 S. 8^ Eigentum des Stiftes 
St. Florian; (anonym). 

Giovanni Qersen. In »Historisch-politische Blätter für das katholische 
Deutschland« 85 B. München 1880. S. 980—992. 

Andachtsübungen zur Verehrung des kostbaren Blutes Jesu Christi. Mit 
einer Belehrung über die Erzbruderschaft vom kostbaren Blute Jesu Christi. 
Linz 1881. 

»Das Chorherrenstift St. Florian in Oberösterreich« und »Im letzten Jahr- 
hundert aufgehobene Regularkanonieen nach der Regel des heil. Augustin«. In 
»Ein Chorherrenbuch« von Seb. Brunner. Würzburg und Wien 1883. Woerl. 
S. 23-90. Auch Separatabdruck 1882, 68 S. S\ (Mit einem Bilde des Stiftes.) 

Die Installation der Regulär - Pfarrvicare durch den Dechanten in der 
Diözese Linz. »Archiv für katholisches Kirchenrecht.« Herausgegeben von Doktor 
Friedrich H. Vering. 52. Bd. (Der neuen Folge 46. Bd.) Mainz 1884, 6. Heft, 
S. 459-463. 

Der hl. Florian, Wetzer und Weites Kirchenlexikon, 2. Aufl. 4. Bd., 
Spalte 1576 und 1577. Freiburg i. B. 1886, Herder. 

Sanct Florian, reg. Chorherrenstift in Oberösterreich. Ebd. Sp. 1577—1580. 

Franz Ser. Freindaller, Ebd. Sp. 1990—1991. 

Unterbrechung des Noviziates. Archiv für katholisches Kirchenrecht. 55. Bd. 
(Neuer Folge 49. Bd.) 1886, 3. Heft, S. 443—446. 

Außerdem viele Artikel im »Korrespondenz-Blatt für den katholischen 
Klerus Österreichs« (Wien, Fromme) und im Beiblatt dieser Zeitschrift 
»Augustinus«. 

Johann Nep. Faigl. 

Johann Faigl wurde am 17. April 1835 zu Langenlois in 
Niederösterreich als der Sohn eines Weinhauers geboren. Er trat 
am 28. August 1854 in das regulierte Chorherrenstift St. Florian 
ein, legte am 1. November 1857 die feieriichen Gelübde ab und 
empfing am 31. Juli 1859 die hl. Priesterweihe. Im September des- 
selben Jahres wurde er Kooperator in Weißenkirchen. Gegen Ende 
des Jahres 1864 mußte er krankheitshalber in das Stift zurückkehren, 
um sich volle zwei Jahre die äußerste Schonung aufzueriegen. Im 
Oktober 1866 wurde er zum Stiftsarchivar ernannt Am 5. Juli 1870 
übernahm er die Redaktion des »Linzer Volksblatt« und der »Katho- 
lischen Blätter« und führte sie bis April 1872. In diesem Jahre 
wurde er Sekretär des Stiftspropstes, 1883 Patronatsverwalter, 1890 
Sekretär und Ausschußmitglied des Katholischen Volksvereines sowie 
bischöflicher geistlicher Rat. Als Sekretär des Katholischen Volks- 
vereines beteiligte er sich an der Herausgabe des »Volksvereins- 
kalenders« und des »Volksboten« (Druck von J. Stampfl & Cie., 
Braunau). Zugleich wirkte er als korrespondierendes Mitglied der 
k. k. Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- 
und historischen Denkmale und als Verwaltungsrat des Museums 
Francisco-Carolinum in Linz. Am 26. Jänner 1892 wurde Faigl von 



142 

den Landgemeinden des Bezirkes Linz zum Landtagsabgeordneten 
gewählt, 1897 wurde er zum Landesausschuß ernannt Zweimal 
reiste er nach Rom: im April 1878 und im Mai 1897 zur feierlichen 
Kanonisation des seligen Petrus Fourier. Faigl starb im Stifte am 
19. Jänner 1899. 

Von Faigl erschien im Drucke: 

Geschichte und Beschreibung des Stiftes St. Florian und der natur- 
historischen Sammlungen desselben. In dem Aufsatze »Das Chorherrenstift 
St. Florian«, Österr. Revue, 1867 7. Heft. (Auch separat gedruckt) Druck und 
Verlag von Karl Gerolds Sohn, Wien. S\ S. 1-36, 54-55. (Mskr. XI, 537. G. 
der Stiftsbibl.) 

Beiträge zu den »Mainzer Regesten« (des Kornelius Will). 1868, 1869. 
Im 1. Bde derselb. (Innsbruck 1877) wird Faigl unter den Mitarbeitern genannt, 
welche Beiträge lieferten. 

Die Franzosen an der Polsenz. Linzer Volksblatt-Kalender für Stadt und 
Land auf das Jahr 1870. Herausgeg. v. Redakteur des »Linzer Volksbl.« (Dörr.) 
Erster Jahrg., Linz 1870. Franz Ignaz Ebenhöchsche Buchhdlg. (M. Quirein.) 
Druck von Huemers Witwe & Danner in Linz. 8". S. 29—55. 

Urkundenbuch des Landes ob der Enns. Herausgegeben vom Verwaltungs 
Ausschuss des Museums Francisco -Carolinum zu Linz. 6. bis 8. Bd. 1872 
bis 1883. Wien. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. S\ 

Schwurgerichtsverhandlung, durchgeführt am 20. Februar 1872 bei dem 
k. k. Landes- als Preßgerichte in Linz über die Klage des liberal -politischen 
Vereines für Oberösterreich gegen Herrn J. Ncp. Faigl. Linz 1872, 27 S. 8^ 

Der oberösterr. Volkskredit. 1. Gabe des Kath. Volksver. für Oberösterr. 
Linz 1873, Verl. d. Kath. Volksver. Buchdruckerei des kath. Preßvereines in 
Linz. 36 S. 8 . 

Die Vaterlandslosen. I. Abt. 3. Gabe II. Abt. 7. Gabe des kath. Volksver. 
f. Oberösterr. Linz 1873, Verl. d. Kath. Volksver. Buchdr. des kath. Preßver. in 
Linz. 36 und 24 S. 8\ 

Wie man heutzutage zu viel Geld kommt. I. Abt. 4., II. Abt. 5. Gabe des 
Kath. Volksver. f. Oberöst. Linz 1873, Veri. d. Kath. Volksver. Buchdr. des kath. 
Preßver. in Linz. 32 und 30 S. S\ 

Den Vogel erkennt man am Gesang. 1. Gabe des Kath. Volksver. f. 
Oberöst. Linz 1874, Verl. d. Kath. Volksv. Buchdr. d. kath. Preßver. in Linz. 
32 S. S\ 

Der Zweck heiligt die Mittel. Wem wird dieser Grundsatz nachgesagt? 
und wer übt ihn? I. Abt. 5., II. Abt. 7. Gabe des Kath. Volksver. f. Oberöst. 
Linz 1874. Veri. d. Kath. Volksv. Buchdr. d. kath. Preßv. in Linz. 32 und 32 S. 8«. 

P.Johann Nep. Hinteröcker, Priester der Gesellschaft Jesu und apostolischer 
Missionär in Australien. Ein Lebensbild, zusammengestellt hauptsächlich nach 
dessen noch vorhandenen Briefen. Mit einem Titelbild. Linz 1875, Verl. der 
F. J. Ebenhöch'schen Buchhandlung (Heinrich Korb). Buchdruckerei des kath. 
Preßvereines in Linz. IV und 239 S. 8°. 

Der deutsch-konservative Parteitag in Linz am 22. Nov. 1880. (Aus dem 
stenographischen Protokoll.) Linz 1880. Verl.: Kath. Volksver. f. Oberöst Druck 
des kath. Preßver. in Linz. 56 S. 8'. 



143 

Aus dem Jahre 1809. (Kriegerische Ereignisse um Mauthausen. Der kühne 
Zug Menninger's nach Amstetten.) Volks vereins-Kalender 1880, S. 18—24. 

Die Oberammergauer und ihr Passionsspiel. Illustr. kath. Volksvereins- 
Kalender für das Jahr 1881. 8\ S. 29—45. 

Ein Sieg des Rechtes und der Wahrheit. Schwurgerichtsverhandlung über 
die Klage des neuliberalen Bauemvereines gegen das »Linzer Volksblatt« am 
6. Dez. 1881. Mit einem kleinen Anhang. Redigiert von Isidor Bauemfreund. 
Linz 1881. Verleger: Jos. Stampfl und Comp, in Braunau. Druck des kath. Preß- 
vereins in Linz unter verantwortL Leitung des Joh. Lechfellner. 48 S. 8°. 

Das Jubeljahr der Diözese Linz 1885. Kurze Geschichte der Diözese im 
Volksvereins-Kalender 1885, S. 17—33. 

Das Centenarium der französischen Revolution. Volksvereins-Kalender 1889, 
S. 67-88. 

Katholische Märtyrer aus der protestantischen Zeit. Volksvereins- 
Kalender 1890, S. 67—83. 

Msgr. Friedrich Scheibelberger. Volksvereins-Kalender 1891, S. 34 ff. 

Das Museum Francisco-Carolinum in Linz. Prcßvereins-Kalender 1891, 
S. 50—58. 

Christoph Columbus und die Entdeckung von Amerika. Volksvereins- 
Kalender 1892, 1893. 

Referat über »Katholisch -politische Vereine« in der »Section für katho- 
lisches Leben und Vereinsthätigkeit«. Bericht über den III. allg. öst. Katholiken- 
tag in Linz vom 8. bis inkl. 11. Aug. 1892. Herausgeg. vom vorbereitenden 
Comit6. Wels 1892, Preßvereinsbuchdruckerei. Im Sclbstverl. des Comit6's. 8". 
S. 390-392 und 436-438. 

Die Einnahme von Ofen im Mai 1849. Volksvereins-Kalender 1894, S. 29-46. 

Der kath. Volksverein in seinen ersten 25 Jahren. Volksvereins-Kalender 1895, 
S. 55-108. 

Die Schlacht von Santa Lucia, 6. Mai 1848. Volksvereins-Kalender 1896, 
S. 40—59. 

Don Gabriel Garcia - Moreno, der Märtyrer der christlichen Staatsidee. 
Volksvereins-Kalender 1897, S. 74—97. 

Unseres Kaisers goldenes Regierungsjubiläum. Volksvereins-Kalender 1898, 
S. 35-51. 

Außerdem schrieb Faigl noch eine Menge größerer und kleinerer Artikel, 
Mitteilungen etc. für das »Linzer Volksblatt^ und sehr viele Aufsätze in den 
»KathoL Blättern«, herausgegeben vom Kath. Zentralverein in Linz, Druck von 
Huemers Witwe & Danner, 4", unter der Chiffre — ai— . 

Faigls handschriftlicher Nachlaß. 

Der erste Christbaum. Schauspiel in drei Acten mit männl. und weibl. 
Rollen. 32 Bl. 8'; Stiftsarchiv. 

Die Schweden in Rudmans bei Zwettl oder Auf nach Patagonien ! Schau- 
spiel in einem Akt mit nur männl. Rollen. 32 BI. 8*. Stiftsarchiv. 

Zigeunerin und Bettelweib. Schauspiel in fünf Acten mit nur weibl. 
Rollen. 63 Bl. 8^ Stiftsarchiv« 

Zwei Sparkassebüchl. Schauspiel für Jungfrauen in drei Acten. 1867. 
54 Bl. 8°. Stiftsarchiv. 

Des Christen Rache. Schauspiel in drei Abth. mit nur männl. Rollen. 
26 BL 8'. Stiftsarchiv. 



144 

Die hl. Walburga oder die Rose von Jericho. Schauspiel in fünf Aden 
mit nur weibl. Rollen. Mit Liedern in Musik gesetzt von Jos. Seiberl, Stifts^- 
Organisten, und einem ausführlichen Prolog. 64 Bl. 8**. Stiftsarchiv. 

Die heilige Kunigunde. Schauspiel in fünf Aufzügen. Mit nur weibL 
Rollen. Mit einem Prolog. (2 Exemplare.) 64 Bl. 8^ Stiftsarchiv. 

S. Cäcilia. Schauspiel in fünf Acten mit Liedern in Musik gesetzt von 
Peter Leberbauer, reg. Chorherrn v. St. Florian. Mit nur weibl. Rollen. 79 BL 8". 
Stiftsarchiv. (Wurde bereits öfter aufgeführt.) 

Jakob Wayß. 

Jakob Wayß, geboren den 17. Juli 1828 zu Wien (Hernais), 
in St. Florian eingekleidet am 2. Oktober 1854, legte am 1. No- 
vember 1857 die feierliche Profeß ab und empfing am 31. Juli 1859 
die heilige Priesterweihe. Bald darauf kam er als Kooperator nach 
St Peter, wo er ein Jahr lang wirkte, im Jahre 1860 in gleicher 
Stellung nach Wallern. Hier verblieb er bis zum Juli 1871. Von da 
an bis zu seinem Tode am 19. Mai 1902 war er Pfarrvikar in 
Oberthalheim. 

Wayß veröffentlichte das Schriftchen: 

Zur ersten Säcular-Feier der Pfarre Oberthalheim in Oberösterreich. 1884, 
Verlag des Pfarramtes Oberthalheim. 30 S. 8'-. 



Josef 

S aller erblickte am 9. September 1839 zu Linz das Licht 
der Welt. Er trat den 28. August 1856 in das Augustiner -Chor- 
herrenstift St. Florian, legte am 27. Dezember 1860 die feierlichen 
Gelübde ab und empfing am 23. März 1862 die heilige Priester 
weihe. Hierauf weilte er als Lehramtskandidat an der Universität 
in Wien, von wo er aber schon 1863 als Aushilfspriester nach Ans- 
felden abberufen wurde. Im Oktober des Jahres 1865 wurde er zum 
Professor der Moral theologie an der Hauslehranstalt des Stiftes 
St Florian ernannt. Bis zum Jahre 1873 wirkte er im Lehrfache, 
worauf er als Pfarrvikar nach St. Oswald ging. Hier verblieb Sailer 
bis zum Jahre 1886. Vom November 1884 bis zum Jänner 1886 
war er auch zugleich Administrator des Dekanats Freistadt Mit 
dem Titel eines bischöflichen Rates ausgezeichnet, Obernahm er 
sodann die Verwaltung der Pfarre Walding und 1891 die der 
Parochie Ried bei Mauthausen. Von demselben Jahre an fungierte 
er als Dekan des Dekanats Wartberg, als bischöflicher Schul- 
distriktsaufseher dieses Dekanats und Vertreter der kathoKschen 
Kirche im Bezirksschulrate Perg. Im Jahre 1893 erhielt Sailer die 
Würde eines Konsistonalrates und 1898 die eines Ritters des Franz 



145 

Josef-Ordens. Am 18. Dezember 1001 wählten ihn die Chorherren 
des Stiftes St Florian zu ihrem Propst 

Sailer, der ein ausgezeichneter Professor und Seelsorger war, 
verdient, zu den fleißigsten Mitarbeitern der Linzer »Theologisch- 
praktischen Quartalschrift« gerechnet zu werden. 

Unter anderen stammen folgende Beiträge in der 
»Theolog.-prakt Quartalschrift« aus seiner Feder: 

Duo casus confessionales de VI. praecepto 1876. S. Q5— 99. 

Zwei Beichtfälle über Reservate. 1876. S. 231—234. 

Ein Restitutionsfall wegen Ehebruches 1876. S. 372-377. 

Restitution wegen einer ungerecht erworbenen Kindesali mentation 1876. 
S. 522—530. 

Ermächtigung zur Trauung 1877. S. 126—129. 

Praktische Winke für die Leitung von Bruderschaften 1878. S. 439—444. 

Das ewige Licht 1878. S. 637-640. 

Gleichzeitige Anwendung der Materie und Form bei der Taufe 1879. 
S. 119—123. 

Erfordernisse zur Gewinnung von Ablässen nach den neuesten kirchlichen 
Entscheidungen 1879. S. 138—146. 

Ein am Sterbebette entdecktes Ehehindernis. 1879. S. 274—282. 

Ein Verwahrer, der zugleich Gewalthaber ist. 1879. S. 508—513. 

Ist das Anhören der Predigt an Sonn- und Feiertagen Pflicht? 1879. 
S. 740-748. 

Verbesserung der im Beichthören begangenen Fehler. 1880. S. 123—130. 

Rezension: Berardi, De recidivis et occasionariis. 1880. S. 360—362. 

Sind in der Beicht Anklagen über bloße Un Vollkommenheiten zulässig? 
1880. S. 560—563. 

Können früher giltig gebeichtete und nachgelassene Sünden wieder 
Materie der sacramentalen Beicht und Absolution werden? 1880. S. 563—566. 

In welchen Fällen hat der Beichtvater dringende Veranlassung, die An- 
klage über eine schon früher nachgelassene Sünde von dem Pönitenten zu ver- 
langen? 1881. S. 115-120. 

In welcher Weise soll der Beichtvater den Pönitenten zum Einschließen 
früher schon nachgelassener Sünden anleiten? 1881. S. 353—358. 

Verwechslung der hl. Öle. 1881. S. 578—581. 

Application der hl. Messe. 1881. S. 797—803. 

Pastorales Vorgehen gegen schlechte Blätter in der Gemeinde. 1882. 

Der Zufall trifft den Eigenthümer. 1882. S. 867—871. 
Der Eigenthümer bekommt die ihm gestohlene Sache zweimal zurück. 1883. 
S. 154-157. 

>Das ist der Fluch der bösen Tat*. 1883. S. 345—350. 

Ein zweimal verkauftes Grundstück. 1883. S. 866—872. 

Ein unbeachteter Traum und seine traurige Verwirklichung. 1884. S. 87—90 

Heiligung des Frohnleichnamstages. 1884. S. 392—394. 

Ein Ehemann, der das Beispiel des Origines nachahmt. 1884» S. 628—631. 

Der lebendige Rosenkranz. 1884. S. 836—845. 

Anleitung der Kinder zur rechten Anhörung der hl. Messe. 1884. S. 863—864. 

Cernfk, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 10 



146 

Über das Verhalten in Choierazeiten für Priester. 1884. S.. 962—963. 

Zwei Oster-Communicanten. 1885. S. 105—107. 

Die heiligen Bilder sollen zwar verehrt, aber nicht verzehrt werden. 1885. 

Zur Katechese über die Wirkungen des hl. Bußsakramentes nach dem 
Katechismus des sei. Petrus Canisius. 1885. S. 599—601. 

Seelsorgliche Behandlung eines Musikers, der bei allen Freitanzen mit- 
wirkt 1885. S. 826-830. 

Gegenstand des Gelübdes. 1886. S. 110—114. 

Restitutionspflicht ohne vorausgegangene Schuld im Gewissen? 1886. 
S. 363-367. 

Einführung und Förderung des dritten Ordens des hl. Franziskus in den 
einzelnen Gemeinden. 1886. S. 628-631. 

Wie kann dem traurigen Schicksale, welchem sehr häufig die Biblio- 
theken der Geistlichen nach deren Tode anheimfallen, vorgebeugt werden? 1886. 
S. 631-63Z 

Ein unvollständiges Testament und seine Folgen. 1886. S. 865—869. 

Geschäftliche Usancen und ihre Folgen. 1887. S. 113—116. 

Freiheit in Ablegung der jähriichen Beichten. 1887. S. 119—121. 

Sollen den zum hl. Opfer bestimmten Hostien bildliche Darstellungen 
eingedrückt werden und welche? 1887. S. 395—396. 

Ist es lauter »Sündenbrot, was mit Schnapsbrennen zusam mengebrennt 
wird?« 1887. S. 622—624. 

Pastorelles Vorgehen bei mangelhafter Sonntagsfeier. 1888. S. 358—362. 

Des Schnelläufers »Laufbahn« vom Standpunkte der Moral. 1888. S. 61 1 —617. 

Rezension: Oberer, Praktisches Handbüchlein für Katecheten. 18S8. 
S. 660-662. 

Rezension: Beringer, Maurel-Schneider, Die Ablässe, ihr Wesen und 
Gebrauch. 9. Auflage. 1888. S. 938—939. 

Der ernstliche Vorsatz im Bußsacramente. 1889. S. 869—873. 

Occasio proxima — oder man kann überall brav bleiben, wenn man nur 
will. 1890. S. 875-878. 

Gewinnung der Ablässe für die Rosenkranzandacht im Oktober 1890. S. 629. 

Im Jahre 1891 noch zehentpf lichtig. 1891. S. 636—639. 

Rezension: Beringer, Die Ablässe, ihr Wesen und Gebrauch. 10. Aufl. 
1894. S. 443-444. 

Sailers Feder verdanken ihr Entstehen auch: 

Der 12 Sternen-Rosenkranz zu Ehren der unbefleckt empfangenen Gottes- 
mutter. Linz. Fliegendes Blatt. 3 S. 8^ Druck von Huemers Witwe und Danner. 

Großmütiger Liebesakt für arme Seelen im Fegefeuer. Linz. Fliegendes 
Blatt. 4 S. 

Predigt, gehalten bei der Primiz des hochw. Herrn Joh. Ev. Piberhofer, 
reg. Chorherrn von St. Florian in der Pfarrkirche St. Oswald bei Freistadt am 
8. August 1893. Linz 1893. Druck vom Kath. Preßverein. 16 S. 8^ 

Josef Huber. 

Josef Huber, geboren den 13. Mai 1841 zu Linz, erhielt 
am 28. August 1858 zu St. Florian das Ordenskleid, legte am 
29. August 1862 die feierlichen Gelübde ab und wurde am 22. No- 



147 

vember 1863 zum Priester geweiht Nachdem er mehrere Jahre als 
Hilfspriester und Kooperator gewirkt hatte (1863 bis 1865 in Ebels- 
berg, 1865 in Niederwaldkirchen, 1866 bis 1873 in Regau, 1873 
bis 1878 in Ansfelden), übernahm er die Verwaltung der Pfarre 
Hofkirchen und 1891 die der Pfarre Walding. Seit 18Q5 war er 
Messeleser in Ulmerfeld (Diözese St. Polten). Er starb am 
6. August 1901 im Stifte. 

Von Huber haben wir folgende Schriften: 

Anrede gelegentlich der Jubelhochzeit am 18. Mai 1875 in der Filialkirche 
zu Perg. (Pfarre Ansfelden.) Linz 1875, Preßverein. 6 S. 8^ 

Trauungsrede, gehalten am 29. September 1878 in der St. Matthias-Pfarr- 
kirche zu Linz. Linz 1878, Selbstverlag. 7 S. 8^ 

Geschichte von Ansfelden. Braunau 1883, Stampf und Comp. 50 S. 8\ 

Wilhelm Pailler. 

Wilhelm Pailler wurde am 23. März 1838 zu Linz als der 
Sohn eines Beamten geboren und studierte am Gymnasium in 
Linz, Er trat am 28. August 1858 in das Stift St Florian ein, legte am 
29. August 1862 die feierliche Profeß ab und empfing am 26. Juli 1863 
die heilige Priesterweihe. Nach seiner Primiz fand er als Hilfs- 
priester Verwendung im Stifte. Im Oktober 1867 wurde er studien- 
halber an die Universität in Innsbruck geschickt 1868 übernahm 
er das Lehramt des Kirchenrechtes und der Kirchengeschichte an 
der theologischen Hauslehranstalt Neben dem Lehramt versah er 
auch die Stelle eines Kustos der Kunstsammlungen des Stiftes. 1878 
legte er freiwillig beide Ämter nieder und ging als Pfarrvikar nach 
Goldwörth, im April 1886 nach St Peter am Windberg, wo er am 
17. März 1895 starb. 

Er war Konservator der k. k. Zentralkommission für Erforschung 
und Erhaltung der Kunst- und historischen Baudenkmale in Ober- 
österreich (für den Distrikt Rohrbach und Freistadt), Ausschuß des 
Museums Francisco -Carolinum in Linz und Ehrenmitglied des 
Linzer Diözesan-Kunstvereines. 

Von Pailler besitzen wir folgende literarische 
Arbeiten: 

I. SelbstSCndigre Werke. 

Florianibüchlein zum Gebrauche für Wallfahrer nach dem Kloster St Florian. 
Mit Gebeten, Litanei, Liedern und anderen Andachtsübungen zu Ehren des 
heiligen Blutzeugen, nebst einer kurzen Beschreibung und Geschichte des- 
Wallfahrtsortes. Mit bischöfl. Linzer'scher Ordinariatsbewilligung. Linz 1862. 
Druck von Huemers Witwe und Danner. 31 S. 8". (Mskr. im Stiftsarchiv. 18 S. 4".) 

Das Passionsspiel zu Brixlegg 1868. Innsbruck 1868, Verlag der 
Wagnerschen Universitätsbuchhandlung. Druck der Wagnerschen BuchdruckereL 
111 S. kl.-8^ (Mskr. im Stiftsarchiv. 90 S. 2\) 

10* 



148 

Schauspiele für Jungfrauen- Vereine und weibliche Bjldungsanstalteiu. Mit 
Erlaubnis der Oberen. 3 Bde. Linz 1870. Ebenhöchsche Buchhandlung (M. Quirin). 
ki.-8o. _ [I, Bd, Die hl. Helena. Nach Bethlehem! (Ein Weihnachtsspiel.) Die 
Königin von Saba. 116 S. II. Bd. Die hl. Agnes. Wo sind die Hirten? (Weih- 
nachtsspiel.) Zwei Mütter. (Mskr. im Stiftsarchiv. 30 S. 2\ Vollendet 31. März 
1870). 133 S. Mit vier Musikbeilagen (7 S.), Leipzig. IIL Bd. Des Jainis 
Töchterlein. (Mskr. im Stiftsarchiv. 40 S. 2".) Der Menschen Schuld und Qottes 
Huld. (Weihnachtsspiel.) Jesus im Tempel. (Mskr. im Stiftsarchiv. 24 S. 2^) 
137 S. Mit vier Musikbeilagen (5 S.).] 

Heitere Dramen für kleine Damen. Lustspiele für die weibliche Jugend. 
Linz 1872, M. Quirein. 148 S. kl.-8\ 2. Aufl. 1875. — [Oockelhaß und Reue. 
(Mskr. im Stiftsarchiv. 28 S. 2^; begonnen und vollendet 17. März 1871.) Die 
Verlegenheit. (Mskr. im Stiftsarchiv. 6 S. 2 '.) Am St. Nicolaus- Abend. Im Carne- 
val. (Mskr. im Stiftsarchiv. 8 S. 2".) Die Prüfungsarbeiten. Die Besserung. (Mskr. 
im Stjftsarchiv führt den Titel: »Das gebesserte Kind.« 4 S. 2\) Eine Tasse 
Kaffee. (Mskr. im Stiftsarchiv. 20 S. 2\)\ 

Krippenspiele für Jugendvereine. 1874. 

Salve Domina. Deutscher Dichtergruß an katholische Frauen und Jung- 
frauen. Poetische Anthologie in neun Abtheilungen mit zehn Illustrationen. 
Leipzig 1874. Arnoldsche Buchhandlung. 

Weihnachts-Spiele für Mädchen. Mit Musik-Beilagen von Bernhard Dcubler. 
Linz 1875. M. Quirein. Druck von Jos. Feichtingers Erben. V und 159 S. kl.-8«. 
In acht Tagen vollendet. — [I. Arm Jesulein. Weihnachtspiel mit Liedern in 
drei Akten. (Mskr. im Stiftsarchiv. 24 S. 2\) II. Wo Friede, da Gott. Weih- 
nachtspiel mit Gesang in einem Akt. (Mskr. im Stiftsarchiv. 12 S. 2\) III. Der 
Tannenzweig. Ein Christbaumspiel mit Gesang. (Mskr. im Stiftsarchiv. 8 S. 2®.) 
IV. Der schönen Liebe Mutter. Weihnachtspiel mit Gesang in zwei Akten. 
(Mskr. im Stiftsarchiv. 14 S. 2^) V. Der Altar des Himmels. (Ära coeli.) Weih- 
nachtspiel mit Gesang in einem Akt. (Mskr. im Stiftsarchiv. 12 S. 2^)] 

Volksthümliche Krippen-Spiele für Jugend-Vereine. Nebst römischen Weih- 
nachtsliedern. Mit einer musikal. Beilage (15 S.) von Bernhard Deubler. Linz 1875, 
Ebenhöchsche Buchh. (H. Korb). Preßvereinsbuchdruckerei Linz. 139 S. kl.-S«. 
— [I. Großes Weihnacht- und Drei-König-Spiel mit Liedern in vier Abth. (Zum 
Teil mundartlich. Mskr. im Stiftsarchiv. 142 S. 4 '.) II. Frohe Botschaft. Krippen- 
Spiel mit Liedern in vier Abth. (Zum Theil mundartlich. Mskr. im Stiftsarchiv. 
16 S. 2^) 111. Weihnachts-Lieder aus Rom. Dasselbe Werk. 2. vermehrte 
Aufl. 1881. K. k. Hofbuchdruckerei v. Jos. Feichtingers Erben in Linz. 218 S. 
kI.-8', Beil. 15 S.] — [Enthält außer den bei der ersten Auflage genannten 
Spielen : IV. Die heilige Nacht. Krippen - Spiel mit Liedern in einem Aufzuge. 
(Mskr. im Stiftsarchiv. 8 S. 2".) V. Hirten und Könige. Ein Dreikönigs - Spiel 
in vier Aufzügen mit Gesang und Schlußbild. VI. S. Joseph in Bethlehem. 
Weihnachtsspiel in drei Aufzügen. Männl. Rollen. (Mskr. im Stiftsarchiv. 
24 S. 2^)1 

Jodok Stülz, Prälat von St. Florian. Ein Lebensbild. Linz 1876. Verlag 
der F. J. Ebenhöchschen Buchhandlung. (Heinrich Korb.) Druck von Ig. Feich- 
tingers Erben. 344 S. 8". 

Religiöse Schauspiele für Mädchen. Mit Musik-Beilage (27 S.) von Bern- 
hard Deubler. Linz 1876, Ebenhöchsche Buchhandlung (H. Korb). 164 S. kl.-8«. 
2. Aufl. 1879, 3. Aufl. 1890, 4. Aufl. 1899 (166 S., Beil. 27 S.). — [1. S. Julia. 
Dramat. Legende in vier Aufzügen. (Mit Liedern. Mskr. im Stiftsarchiv. 30 S. 2". 



149 

In drei Tagen vollendet). 2. Von Gottes Gnaden. Schauspiel mit Liedern in drei 
Akten. (Mskr. im Stiftsarchiv. 22 S. 2\ In vier Tagen vollendet). 3. S. Dorothea. 
Legende in zwei Aufzügen. (Mskr. im Stiftsarchiy. 24 S. 2^ In vier Tagen 
vollendet.)] 

Ein kleiner Blumenstrauß zum 25 jährigen Bischofsjubiläum unseres hoch- 
würdigsten und vielgeliebten Oberhirten Franz Joseph Rudigier. Erweiterter 
Abdruck aus der Linzer theol.-prakt. Quartalschrift 1878, 2. Heft. In Commission 
bei Quirin Haslinger in Linz. Buchdruckerei des kath. Preßvereins in Linz. 
32 S. 8«. [Mit einem Bilde Rudigiers.j 

Festgedicht zum fünfundzwanzigjährigen Bischofs-Jubiläum unseres hoch- 
würdigsten Oberhirten. Verfaßt v. . . . für die Fest-Versammlung des kath.-patriot. 
Casino für Linz und Umgebung. Am 3. Juni 1878. Vorgetragen von Rosa 
Gruben Preßvereinsdruckerei in Linz. 2 S. 8°. [Zehn Strophen.] 

Neue heit're Dramen für junge Herren und Damen. Sechs Lustspiele für 
die Jugend. Mit Musik-Beilage (19 S.). Linz 1878, Ebenhöch (H.Korb). Kath. Preß- 
vereinsdruckerei in Linz. 218 S. kl.-8^ — [1. Die Mördergrube. Schwank. (Ein 
Akt, weibl. Rollen.) 2. Das Leberlein. Märchen. (Zwei Akte, männl. und weibl. 
Rollen. Mskr. im Stiftsarchiv. 20 S. 2°; ein zweites Mskr,: Das Leberlein. 
Märchen-Spiel in zwei Akten. Mundartlich. 24. bis 26. Febr. 1874. 40 S. 8<>.) 
3. Das Zauberglöcklein. Märchen. (Drei Akte, männl. und weibl. Rollen. Mskr» 
im Stiftsarchiv. 24 S. 2^ ; ein zweites Mskr. : Das Zauberglöcklein. Märchenspiel 
in drei Akten. 20. bis 27. Febr. 1875. 57 S. 8°.) 4. Ein Blick in's Mutterherz. Cha- 
rakterbild. (Ein Akt, männl. und weibL Rollen. Mskr. im Stiftsarchiv. 10 S. 2^) 
5. 's Kranzel. Ländliche Szene in öst. Mundart. (Ein Akt, weibl. Rollen. Mskr. 
im Stiftsarchiv. 4 S. 2 '.) 6. Der Torte Pilgerfahrt. Lustspiel. (Zwei Akte, weibl. 
Rollen. Mskr. im Stiftsarchiv. 28 S. A\)\ 

Festspiel für Österreichs Jugend zur Feier der silbernen Hochzeit Ihrer 
k. und k. Majestäten Franz Josef I. und Elisabeth am 24. April 1879. Linz 1879, 
Ebenhöch (H. Korb). K. k. Hof-Buchdruckerei von Jos. Feichtingers Erben in 
Linz. 15 S. kl.-8^ (Mskr. im Stiftsarchiv, d. dat. 24. April 1879). 

Fromm und froh. Sechs Theater-Stücke mit männlichen Rollen. (I. Reli- 
giöse Schauspiele. II. Lustspiele.) Linz 1881, Ebenhöch (H. Korb). 276 S. kl.-8^ 
— [L »Fromm«: 1. Die Sendung des hL Geistes. Bibl. Drama in zwei Ab- 
teilungen. (Mskr. im Stiftsarchiv. 14 S. 2'.) Z Aug* um Auge oder Der Friedens- 
Engel. Weihnachtsspiel mit Liedern in vier Aufzügen. (Mskr. im Stiftsarchiv. 
20 S. 2\) 3. Der heilige Laurentius. Geistliches Schauspiel in drei Akten. (Zum 
Teil nach dem Italienischen). II. »Froh«: 1. Rinaldo Rinaldini. Posse in drei 
Aufzügen. 2. Ein einziger Rock. Posse in einem Aufzuge. 3. Kaiser Tiberius. 
Burleske Komödie in vier Akten (mit Liedern).] 

Weihnachtlieder und Krippenspiele aus Oberösterreich und Tirol. I. Bd. : 
Weihnachtlieder aus Oberösterreich. Mit 38 Singweisen. Innsbruck 1881, Druck 
und Verl. von Wagner. 424 S. 8^ II. Bd.: Krippenspiele aus Oberösterreich 
und Tirol. Mit 31 Singweisen. Innsbruck 1883, Druck und Verl. v. Wagner. 
485 S. %\ 

Franz Joseph Rudigier Bischof von Linz. Ein Bild seines großen Lebens 
[von Wilhelm Pailler S. 3-39] und erbaulichen Sterbens [von Dr. Mathias 
Hiptmair S. 40—56]. Ergänzungsheft zum Jahrgange 1885 der Linzer »Theolog.- 
prakt Quartalschrift.« Herausgegeben von der Redaktion. Linz 1885. Im Verl. 
der Red. der Quartalschrift. Akad. Buchdruckerei des kath. Preßvereins. 56 S. 8^ 



150 

Der Kaiserbaum. Erzählung für das Volk. Kath. Volksbibliothek. Serie L 
54. Bändchen. München [1891], Druck und Verl. von C. Aug. Seyfried & Comp. 
64 S. kl..8'. 

Dreimal Maiandacht. Ebd. Serie I. 77. Bändchen. [18Q3.] 64 S. kl.-S". 
Mskr. vollendet am 3. April 1865, 154 S. 8°. 

Neue religiöse Schauspiele für Mädchen. Mit Musik-Beilagen von Bern- 
hard Deubler und Josef Gruber. Linz a. d. Donau 1896, Verl. d. F. J. Ebcn- 
höchschen Buchhandlung (Heinr. Korb). V und 192 S. kl.-8^ (Herausgegeben 
und mit einem Vorworte und einer kurzen Biographie Paillers versehen von 
Joh. B. Breselmayr.) [1. St. Maria's letzter Tag. Dramat. Legende mit Liedern in 
drei Aufzügen. (Mskr. im Stiftsarchiv. 43 Fol.) 2. Vpn S. Maria's Herzen. Relig. 
Schauspiel mit Liedern in einem Vorspiel und fünf Aufzügen. (Mskr. im Stifts- 
archiv. 59 Fol.) 3. Der armen Seelen Mutter. Relig. Schauspiel mit Liedern in 
drei Aufzügen. (Mskr. im Stiftsarchiv. 63 Fol.)] 

II. Arbeiten in Zeitschriften, Zeitungen etc. 
A. In der Linzer »Theologisch-praktischen Quartalschrift«. 

Umschau im Gebiete des auswärtigen kath. Missionswesens. 1865, S. 128 - 147, 
485 500; 1866, S. 502—520. 

Ober das Theater - Spielen der Jugendbündnisse, Gesellenvereine und 
Kinder. 1865, S. 319-337. 

Nachruf an Hochw. Herrn Anton Radner, reg. Chorherrn von St. Florian etc. 
1866, S. 256—260. [Auch: Anton Radner. Ein Nachruf. Druck und Verl. von 
J. Feichtingers Erben in Linz. 8 S. 8^ (Separatabdruck aus der Linzer theol.- 
prakt. Quartalschrift.)] 

Ein kleiner Blumenstrauß zum Jubel-Jahr unseres Hochwürdigsten Herrn 
Bischofes Franz Joseph Rudigier. 1878, S. 178—205. [Mit Dr. Mathias Hiptmair.J 

Viele Rezensionen. 

B. Im »Linzer Volksblatt«. 

Aus der guten alten Zeit. 1. Eine Hexengeschichte aus Ungarn. 1869, 
Nr. 6; 2. Eine Hexengeschichte aus Oberösterreich. 1869, Nr. 25—31, 33. 

Die Erstlinge. (Erinnerungen aus den Kindertagen.) 1869. L Die ersten 
Todten. Nr. 60-63; IL Das erste Kunstwerk. Nr. 65; III. Das erste öffentliche 
Auftreten. Nr. 68 und 69; IV. Der erste Feind. Nr. 144; V. Die erste Audienz 
beim Kaiser. Nr. 146 und 147; VI. Das erste Herzeleid. Nr. 148 und 1491 
VII. Der erste Freund. Nr. 225 und 226; VIII. Die erste Dichtung. Nr. 230; 
IX. Der erste musik. Triumph. Nr. 232 und 233. 

Ernst von Marinelli. Ein Todtenbildchen. 1887, Nr. 125, sowie andere Artikel 
und Aufsätze. 

C. In den »Christlichen Kunstblättern.« Linz. 4^ 
Über die heilige Kümmerniß. 1866, Nr. 10 und 11. 
Über Verwendung von Heiligen-Porträts zu Altarbildern. 1866, Nr. 12. 
Ein Wort für die Malerei. 1866, Nr. 12. 

Das alte Tabernakel am Hochaltar der Florianer - Stiftskirche. Reliquien 
daselbst. 1866, Nr. 12. 

Der Altar in ambone. 1866, Nr. 12. 

Zur Darstellung der Verkündigung Maria. 1867, Nr. 1. 

Kind und Taube als Bild der menschlichen Seele. 1867, Nr. 7. 

Die Schönheit der altdeutschen Bilder. 1868, Nr. 4—8. 

Über die Vorzüge der Renaissance-Bilder. 1869, Nr. 5. 



151 



-7^ 



D. In der »Österr. Revue«. Wien. Druck und Verl. v. Karl 

Gerolds Sohn. 8". 
Die Kunstsammlungen. In der Arbeit »Das Chorherrenstift St. Florian«. 1867, 
7. Heft, S. 47-54. 

E. Inden9MittheilungenderCentral-CommissionfürKunst-und 

historische Denkmale«. 

Todtenschild der Anna Katharina Niedermayrin, geb. Rablin, vom Jahre 1717, 
in St. Peter am Windberge. 16. Bd., Neue Folge, S. 106. 

F. Im ^VorarIberger Volksblatt«. 

Dr. Jodok Stülz, Probst und Abt des lateran. Chorherrenstiftes St Florian, 
Reichshistoriograph etc. 1872. Nr. 87 und 88. 

G. Im »Volksfreund«. 

Die größte Orgel Österreichs. (Bericht über die große Orgel St. Florians 
nach ihrem Umbau durch Math. Mauracher 18. Oktober 1875, Nr. 244 und 245. 

Außerdem verfaßte Pailler viele Aufsätze für den »Linzer Volksblatt- 
Kalender für Stadt und Land«, für den »Volksvereins-Kalender«, für den Linzei* 
»Preßvereins-Kalender« etc. 

III. Handschriftlicher Naehlass. 

160 Predigten (teilweise nur skizziert) aus den Jahren 1862 bis 1888. 
Mskr. XI, 375. A. in der Stiftsbibliothek. 

Materialien zur Geschichte der Pfarren Goldwörth, Feldkirchen, Walding 
und Oberwallsee. Gesammelt v. W. P. Mskr. im Stiftsarchiv. 

Allerlei Sagen, Zaubersprüche, Arcana, abergläubische HeilmitteL Ge- 
sammelt von W. P. Aus dem 17., 18. und 19. Jahrh. Mskr. XI, 631. A. in der 
Stiftsbibl. 8», 4« und 2\ 

Geistliche und weltliche Lieder, gesammelt aus Österreich und TiroL 
(Teilweise gedruckt.) Mskr. XI, 543. F. und G. in der Stiftsbibl. 

Zwei geistliche Satyren auf Wallenstein. Aus einem Fund zu Lasberg bei 
Freistadt, erläutert v. Wilhelm Pailler. Mskr. im Archiv des Mus. Francisco- 
Carolinum. Bd. 7, Nr. 55. 

Aus der Krim. Novellette. 1857. 29 S. 4\ 

Dir [= Ozlberger] von mir [= Pailler]. Zum Namenstag. 1858. Gedicht. 
14 S. 8^ 

»Salz« oder »nicht Salz!« Novellette. Vollendet am 19. Juni 1858. 29 5. A\ 

Sanct Jodok. Bilder aus seinem Leben nach der Legende. Begonnen 
Juli 1860, vollendet 3. Okt. 1860. Zwei Akte. Mskr. 45 S. 4«. 

(Kaiser) Tiberius. Eine lustige Tragödie in vier Aufzügen mit Gesang. 
Ursprunglich für die Kleriker verfaßt im Jan. 1860. Für die Feuerwehr um- 
gearbeitet und mit Musik von Herrn Jos. Seiberl ausgestattet im April 1873. 
39 S. 8". 

Festspiel zum neuen Jahr 1864 für den Gesellenverein. 12 S. 4°. 

Weihnachts - Spiel für Mädchen in zwei Abth. mit Gesang (zunächst für 
die Kinderbewahranstalt der Kreuzschwestem in Linz). 1867. 32 S. 4**. 

Weihnachts-Spiel (für Mädchen) in zwei Akten mit Lied. Allerheiligen 1868. 
20 S. 4\ 

Sanct Nikolaus und die braven Kinder. Eine Szene zum Nikolaus-Abend 
für Kleinkinderbewahr- Anstalten unter der Leitung von Ordensschwestern. 1869. 
Mskr. 7 S. 4\ 



152 

Der Triumph des heil. Kreuzes. Ein großes religiöses Schauspiel in zwei 
Theilen mit lebenden Bildern aus dem alten Testament. Für BrixJegg. Vollendet 
am 1. März 1871. Mskr. im Stiftsarchiv. 68 S. 2\ 

Stephan Fadinger, der Bauemhauptmann von 1626. Volksschauspiel (nach 
dem gleichnamigen Stücke von Paul Weidmann [1781] bearbeitet) in drei Akten. 
Geschrieben vom 4. bis 8. Mai 1871. 63 S. 4". 

Correggio. Große romant. Oper in drei Akten. Vollendet am 2. August 1871. 
Mskr. im Stiftsarchiv. 42 S. 2\ 

Eine Erscheinung beim Grab* der hl. Agnes. Zwei Scenen. 8. Jan. 1872. 
12 S. 8\ 

Festspiel zur Vermählung des Kronprinzen Rudolf. 1881. Mskr. 10 S. 8*. 

Vorstellung der Geburt Christi. (Ein Krippenspiel.) Mskr. im Stiftsarchiv. 
52 S. 4". 

Das Kreuz S. Mariens. Vorspiel in fünf Aufzügen. Mskr. im Stiftsarchiv. 
38 S. 2^ 

Das große Versöhnungsopfer auf Golgatha oder die Lebens- und Todes- 
geschichte Jesu nach den vier Evangelisten. Mit bildlich. Vorstellungen aus dem 
Alten Bunde zur Betrachtung und Erbauung für Christen vorgestellt Mskr. im 
Stiftsarchiv. 

Aus der Krim. Lustspiel in einem Akt. 38 S. 4^ 

Übersetzung des lat. Jesuiten -Schuldramas Stephan Fadinger aus dem 
ahre 1659. Mskr. im Stiftsarchiv. 28 S. A\ 

Theatral. Vorstellung der Geburt Jesu Christi. Vier Aufzüge. 40 S. 
Mskr. im Stiftsarchiv. 

Im Hirtenthal. Weihnachtsspiel mit Liedern in drei Aufzügen. 56 S. 4®. 
Mskr. im Stiftsarchiv. 

Kronprinz Rudolf. Festspiel. Mskr. im Stiftsarchiv. 6 S. 2^ 

Das Gespenst. Drei Akte. Mit männl. und weibl. Rollen. Mskr. im Stifts- 
rchiv. 40 S. 2\ 

Nicht auslassen ! Liederposse in zwei Akten. Mskr. im Stiftsarchiv. 20 S. 2®. 

Schatz und Schirm. Lustspiel in einem Akt. Mit männl. und weibL Rollen. 
Mskr. im Stiftsarchiv. 10 S. 2\ 

Weigand von Theben oder Narrenweisheit. Volksschauspiel in drei Akten. 
Mskr. im Stiftsarchiv. 22 S. 2 '. 

Auf Regen folgt Sonnenschein. Mskr. im Stiftsarchiv. 14 S. 2^ 
Fräulein Hochmuth. Mskr. im Stiftsarchiv. 8 S. 2°. 
Bin so überzeugt. Mskr. im Stiftsarchiv. 12 S. 2°. 
S. Proclus. Entwurf. Mskr. im Stiftsarchiv. 

Tiberius. Furchtbare Tragödie in zwei schauerlichen Akten zwar nicht 
von Goethe, aber auch nicht von BacherL 31 S. 4^ (Das eigenhändige Mskr. 
55 S. A\) 

Die Apotheose des Gambrinus oder Allerneueste Bier- und Wein-Symbolik 
oder Hopfen und Malz im Olymp oder Was ist besser ? Ein großes olympisches 
Götterdämmerungsschauspiel in drei Akten vom Verfasser des Tiberius. 94 S. 4*. 

Unser'm Lehrer! [Schafflinger.J Gedicht. l'.S. 8°. 

Auf das Jesu-Kind in der Krippe. Gedicht. Zwei Strophen (zu je acht Zeilen). 

Dem Jesu-Kind! Gedicht. Sieben Strophen. 

An Maria Pailler. Gedicht. Vier Strophen. 

Die Tauben von Dodonna. Gedicht zum 70. Geburtstag Gaisbcrger's. 3 S. T. 



153 

Josef Weiß.^) 

Josef Weiß wurde zu Pfarrkirchen im Dekanat Sarleinsbach 
(Oberösterr.) am 15. September 1840 geboren. Seine Eltern waren brave, 
schlichte Bauersleute. Schon in der Volksschule zeigte sich der 
kleine, blondhaarige Weiß als einen äußerst geweckten und talen- 
tierten Knaben; darum war auch die Sorge und das Streben des 
damaligen Pfarrers von Pfarrkirchen dahin gerichtet, ihn studieren 
und zum Priesterstande heranbilden zu lassen. 

Obwohl unserem Weiß, nachdem er im Jahre 1860 seine 
Gymnasialstudien in Linz durch eine »mit Auszeichnung« bestandene 
Reifeprüfung beendigt hatte, von mancherlei Seite ehrenvolle Stellungen 
angeboten wurden, so blieb er doch unerschütterlich treu dem 
Rufe Gottes, den er in seiner Seele deutlich vernahm, und der 
ihn ins regulierte Chorherrenstift St Florian führte, wo er am 
28. August 1860 eingekleidet wurde. Als Novize sowohl wie als 
Kleriker zeichnete sich Weiß aus durch pünktlichen Gehorsam, 
tiefreligiöse Gesinnung, Ehrfurcht gegen die Oberen, Liebe und 
Verträglichkeit gegen seine Mitbrüder, durch Eifer im theologischen 
Studium, große Genauigkeit und Ordnungssinn. Am 28. August 1864 
legte er die feierliche Profeß in die Hände des damaligen Prälaten 
Jodok Stülz ab, der gar viel auf unseren Weiß hielt, und am 30. Juli 1865 
erhielt er vom hochseligen großen Bischof Franz Jos. Rudigier, 
welcher in den folgenden Jahren Weiß so manchen Beweis 
seines Wohlwollens gegeben, das heilige Sakrament der Priester- 
weihe. Das erste heilige Meßopfer feierte er sodann am 8. August 1865 
in der Pfarrkirche seines Heimatortes. Obwohl der Ordensobere 
die Fähigkeit und Neigung des Neugeweihten zur Professur kannte 
und schätzte, so wurde Weiß doch, da gerade kein Überfluß an 
Seelsorgern war, schon im September 1865 als Kooperator nach 
St Martin im Mühlviertel berufen, welchem Rufe er mit freudiger 
Bereitwilligkeit folgte. Dort verblieb er — zeitweilig auch mit der 
Pfarrprovisur betraut — bis September 1873. Hierauf wurde er von 
dem nunmehr auch bereits verstorbenen Prälaten Ferdinand 
Moser zur Übernahme der Lehrkanzel der Moraltheologie an der 
Hauslehranstalt ins Stift zurückberufen. Neben dieser Professur er- 
er auch die Obsorge über die reichhaltige Münzensammlung des 
Stiftes und erwarb sich in der Folgezeit als tüchtiger Numismatiker 
und Münzenbestimmer auch bei Fachmännern Anerkennung. Sein 
ausgezeichnetes Gedächtnis, seine gediegene historische Bildung 
leisteten ihm hierin die besten Dienste. Viele Jahre hindurch war 

*) Biogr. Skizze nach der »Theolog.-prakt Quartalschrift« , 1900, S. 313—323. 



154 

Weiß auch in der St. Florian benachbarten Pfsfrröf St» Marien als 
Aushilfspriester und Exkurrent an allen Sonn- und Festtagen des 
Jahres tätig. Er starb am 16. März 18QQ., V , / 

Weiß war ein überaus eifriger Seelsorger. Unermüdlich 
waltete er im Beichtstuhle seines Amt^ß ; seiq , klarer Blick und sein 
praktischer Sinn, seine gediegene Kenntnis der Moraltheologie, 
seine Gewandtheit in Behandlung yon Oewissensfällen, seine mit 
Klugheit gepaarte Milde machjten ihn zu einem beliebten Beicht- 
vater. Auch das Predigtamt verwaltete Weiß mit Eifer und Geschick. 
Viele seiner Predigten sind noch in stenographischer Aufzeichnung 
vorhanden. Rühmliche Eigenschaften derselben sind: logische An- 
ordnung des Stoffes, gute dogmatische Grundlage, populäre Dar- 
stellung und praktische Nutzanwendung. Weiß war auch ein treff- 
licher Katechet und ein großer Kinderfreund bis zu seinem Lebens- 
ende. Aus Liebe zur Kirche und zu unserem heiligen Glauben trat 
Weiß, wo er nur konnte, der schlechten Presse entgegen und ver- 
breitete eifrig gute Blätter und Schriften, ohne Geldopfer zu scheuen 
Dieselbe glühende Liebe zur Kirche bestimmte ihn auch, zugunsten 
der guten Sache eine rege politische Tätigkeit gegen die neuliberalen 
Bestrebungen zu entfalten. 

Seine ausgezeichnete Begabung, sein logisch gebildeter Ver- 
stand, seine schnelle Auffassungsgabe, sein eminent treues Ge- 
dächtnis, verbunden mit großem Fleiße und gründlichem Studium 
der moraltheologischen und gesamten einschlägigen Literatur, seine 
gewissenhafte Vorbereitung auf die theologischen Vorlesungen, 
seine klare Vortragsweise, sein praktischer Sinn, der bei treuem 
Festhalten an den theoretischen Prinzipien stets vorwiegend be- 
flissen war, die Grundsätze der christlichen Sittenlehre auf die 
Selbstheiligung der künftigen Priester und auf eine gute Verwaltung 
des Beichtvateramtes anzuwenden, sein gutes Geschick, den Lehr- 
stoff durch Besprechung von wirklichen und erdachten Gewissens- 
fällen besser einzuprägen, seine große Liebe zu den Schülern, mit 
denen er auf das freundlichste verkehrte, alle diese Eigenschaften 
machten Weiß zu einem ausgezeichneten, allgemein beliebten Pro- 
fessor. Volle fünfundzwanzig Jahre und fast noch ein Semester 
darüber verwaltete er mit unermüdlichem Eifer das ihm so lieb 
gewordene Lehramt, bis der Todesengel sich anmeldete. 

Was Weiß für die »Theologisch -praktische Quartalschrift« 
teils durch selbstverfaßte Artikel und Kasus, noch mehr aber da- 
durch, daß er fast seine ganze disponible Zeit bis zur späten 
Abendstunde, ohne auf seine eigene Gesundheit zu achten, be- 
sonders während einer langdauernden Erkrankung und Verbinde- 



155 

rung des damaligen Hauptredakteurs Jos. Schwarz als Krypto-Mit- 
redakteur leistete, ist wohl über alles Lob erhaben. Wie viele, oft 
beinahe unleserliche Manuskripte er durchgelesen, ausgesichtet 
verbessert und druckfähig hergerichtet, wie viele Drucksorten, Zeit- 
schriften, Pastoralblätter usw. er allwöchentlich durchgelesen und 
für die Quartalschrift exzerpiert hat, läßt sich kaum beschreiben. 
Weiß hat vieles beigetragen, die Quartalschrift zu heben und auch 
auf der einmal erreichten Höhe bleibend zu erhalten. 

Wir lassen nun ein chronologisches Verzeichnis jener Artikel 
folgen, welche Weiß mit seinem vollen Namen unterzeichnete 
sehen also von der großen Zahl seiner nur mit einem »W« unter- 
zeichneten Aufsätze und Kasus ab. 

Casus restitutionis. 1875. S. 343-340. 

Quaestio de non permiscendis epulis in diebus jejunii. 1875. S. 488—491. 

Casus moralis (de administrandis bonis conjugum). 1876. S. 91—95. 

Casus restitutionis. 1876. S. 216—220. 

Restitutionspflicht wegen Steuerdefraudation. 1876. S. 367—372. 

Ein Casus über die Vollständigkeit der Beicht. 1876. S. 508—513. 

Zwei Fälle über das »subiectum legis«. 1877. S. 115—120. 

Über das Lesen verbotener Bücher. 1877. S. 486—493. 

Casus über Hexerei. 1877. S. 624—266. 

Ein Fall von der Wiederholung der Taufe. 1878. S. 109—115. 

Was obliegt dem Finder einer verlornen Sache? 1879. S. 101—108. 

Ein Fall über die geheime Schadloshaltung. 1879. S. 109—114. 

Casus, betreffend die Schätzung eines Anwesens durch einen beeidigten 
Schätzmann. 1879. S. 282—287. 

Kompensation wegen Wildschaden und eine Restitution wegen Wild- 
diebstahl. 1880. S. 326-330. 

Verpflichtung des Beichtvaters zur Erteilung der Absolution. 1880. S. 543— 550 

Ein aufgefundener Schatz. 1880. S. 772-779. 

Ein formloses Vermächtnis (Legat). 1881. S. 120—125. 

Fasten-Dispensen für die Zeit der Reise. 1881. S. 331-337. 

Ein RestitutionsfaU. 1881. S. 571-576. 

Legitimierung eines Kindes. 1881. S. 788—797. 

Sind Sterbende zur Erweckung eines Aktes der vollkommenen Reue ver- 
pflichtet? 1882. S. 112-117. 

Ein glücklicher Gewinner in Verlegenheit. 1882. S. 342—345. 

Gehorsam gegen den Beichtvater. 1883. S. 143 — 146. 

Entscheidung betreffend die Assistenz eines Arztes beim Duell. 1885. 
S. 364-365. 

Wann ist die Allerheiligen-Litanei bei den Processionen an Bittagen zu 
beten? 1885. S. 378. 

Methodiusfeier in Velehrad. 1885. S. 450-452. 

Drei Antworten der hl. Congregationen. 1885. S. 461. 

Habitus clericalis in confessionali. 1885. S. 850—852. 

In dubiisjibertas. 1886. S. 120. 

Ein Fall, wo sich jemand das Stillschweigen zu einer unerlaubten Hand- 
lung bezahlen läßt. 1886. S. 610-614. 



156 

Das Alter der Kinder für die erste hl. Beicht. 1886. S. 723—724. 

Subdiakon und Breviergebet. 1886. S. 874—876. 

Welche »Todtenscheine« sind vom Gemeinde vorstand zu vidieren? 
1887. S. 233. 

Neueste Entscheidung der Congregation des hl. Officiums über die 
Absolution von päpst. Reservaten. 1887. S. 380-381. 

Unterricht mit Gebet verbunden. 1887. S. 399-400. 

Wie haben sich die Beichtväter auf Grund neuester Entscheidungen der 
hl. Pönitentiarie gegen die Onanisten zu verhalten? 1887. S. 630—633. 

Des Priesters Rosenkranz. 1887. S. 915-916. 

Dispensation oder Kommutation eines reservierten Gelübdes, das bereits 
dispensando commutiert wurde. 1888. S. 640—641. 

Kann bei Sponsalien ein Reugeld bedungen werden. 1889. S. 107—112. 

Die Andacht zum göttl. Herzen Jesu, ein treffliches Mittel, den öfteren 
Empfang der Sacramente zu fördern. 1889. S. 483—484. 

Sorge für Nachwuchs im Priesterstande. 1889. S. 727—728. 

Gebete nach den Stillmessen am heil. Weihnachtsfeste. 1889. S. 970. 

Welche Vorschriften hat ein Priester zu beobachten, der wegen Augen- 
leidens das Indult erhielt, täglich die Missa votiva de Beata zu lesen? 1889. S. 978. 

Sündigen Gastwirte schwer, wenn sie Gästen, die sich berauschen oder 
gar schon berauscht sind, noch geistige Getränke verabreichen? 1890. S. 379— 384. 

Interpretation einer Dispens. 1891. S. 386—387. 

Ist ein Zuspruch im Beichtstuhle immer notwendig? 1892. S. 472-473. 

P. Leonhard Lessius. 1892. S. 488. 

Über clandestine Ehen. 1892. S. 652—653. 

Priester-Krankenunterstützungs- Vereine für Österreich-Ungarn und Deutsch- 
land. 1892. Sw 737—738. 

Der Feuerbestattung ist die kirchliche Feier zu versagen. 1892. S. 738. 

Ein Wörtlein im Canon der heiligen Messe, das man gar leicht über- 
sehen könnte. 1892. S. 747. 

Hat es vor der Sündflut geregnet? 1892. S. 750. 

Katechismuspredigten. 1892. S. 977. 

Zur Incensatio bei einem Hochamte ohne Assistenz bedarf es eines 
päpstl. Indultes. 1892. S. 995. 

Drei heilige Messen am Allerseelentage. 1892. S. 998—999. 

Die Votivofficien für die freien Wochentage. 1892. S. 999. 

Absolutio a censuris betreffend. 1893. S; 131—133. 

Aspersio populi am Palmsonntage. 1893. S. 230. 

Zur Giltigkeit der Meßopfermaterien. 1893. S. 405—406. 

Die Gebete nach der Stillmesse. 1894. S. 234—235. 

Die Ehecertificate ungarischer Staatsangehöriger betreffend. 1894. S. 235. 

Legalisierung der für Deutschland bestimmten Civilstandsurkunden. 1804. 
S« 235. 

Gewinn im Spiele mit fremdem Geld und Restitutionspflicht. 1 894. S. 628-630. 

Centenarium des Pierluigi da Palestrina. 1894. S. 756—757. 

Das Jahr 1894 das Jubeljahr der kath. Journalistik. 1894. S. 766. 

Sakramenten-Empfang der Tertiaren. 1894. S. 882—883. 

Casus de promiscuitate carnis et piscium. 1894. S. 893— ß95. 

Meß- und Opferwein. 1895. S. 140—141. 

Absolutio in periculo mortis. 1895. S. 386—390. 



157 

Ein archäologischer Fund. 1895. S. 514 — 515. 

Fest der wunderthätigen Medaille. 1895. S. 1014-1015. 

Die Commemorationes in missis privatis tantum sind bei stillen Pfarr- 
messen zu nehmen. 1896. S. 230. 

Müssen nach einer nicht gesungenen Capitelmesse die von Leo XUI.^ 
angeordneten Gebete verrichtet werden? 1896. S. 509. 

Das Radfahren der Frauen vom Standpunkte der Moral. 1897. S. 646—647. 

Priester bilden! 1898. S. 244. 

Ist das Fegefeuer ein wirkliches Feuer, so wie das der Hölle? 1898. S. 505. 

Rezensionen. Ebd. 

Weiß schrieb ferner den 9Bencht über das Onadenbild Unserer lieben 
Frau von der immerwährenden Hilfe« in »Maria von der immerwährenden Hilfe, 
bitt für uns!« Gebetbuch. Innsbruck 1883, Knitel. 3. Aufl. S. 4—56. 

Im Verein mit anderen übersetzte Weiß aus dem Lateinischen »Die Nacb- 
folge des heiligen Herzens Jesu«. Ingenbohl, 1864. (Weiß übersetzte das erste 
der vier Bücher.) 

Matthias Rupertsbergen 

Matthias Rupertsberger ist am 2Q. März 1843 zu Peuer- 
bach In Oberösterreich geboren. Nach Absolvierung des Gym- 
nasiums trat er am 28. August 1862 in das Augustiner-Chorherren- 
stift St Florian. Am 15. September 1866 legte er die feieriiche 
Profcß ab, am 28. Juh* 1867 empfing er die Priesterweihe, und am 
5. August 1867 feierte er seine Primiz. Er wirkte hierauf als 
Kooperator in Windhag, vom Jahre 1871 an in Wallern, wo er 
vom Oktober 1876 bis Mai 1877 auch Pfarrprovisor war. Im 
Jahre 1882 wurde er zum Pfarrvikar in Niederrana (Niederöster- 
reich) ernannt Seit Oktober 1897 versieht er die Seelsorge in der 
Pfarre Ebelsberg. 

Rupertsberger, ein tüchtiger Entomologe, ist korrespondierendes 
Mitglied und Verwaltungsrat des Museums Francisco-Carolinum in 
Linz, Mitglied der K. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in 
Wien (seit 1862), der Meteorologischen Gesellschaft in Wien (seit 
ihrer Gründung 1866) und korrespondierendes Mitglied der All- 
gemeinen entomologischen Gesellschaft 

Rupertsbergers literarische Arbeiten: 

Über Insectenschaden. Verhandlungen der k. k. zoologisch - botanischen 
Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1868, XVIII. Bd. Wien 1868, Sitzungsber. S. 25. 
Jahrg. 1869, XIX. Bd. Wien 1869, Sitzungsber. S. 6. 

Längeres Essai über: Der Vogel und sein Leben, geschildert v. Dr. Bemard 
Altum. »Theolog.-praktische Quartalschrift« 1869, S. 185—194. (Anonym.) 

Biologische Beobachtungen. Coleopteren. (Vorgelegt in der Sitzung vom 
2. Nov. 1870.) Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in 
Wien. Jahrg. 1870, XX. Bd. Abhandlungen S. 835—842. Auch besonders ab- 
gedruckt. 8 S. 8«. 



1 58 

Beiträge zur Lebensgeschichte der Käfer. (Vorgelegt in der Sitzung vom 
6. Dec. 1871.) Ebend. Jahrg. 1872, XXII. Bd. Abhandlungen S. 7-26. Auch be- 
sonders abgedruckt. 20 S. 8^ 

Zwei neue Carabiden-Larven. (Vorgelegt in der Sitzung vom 2. Oct. 1872.) 
Ebend. Jahrg. 1872. XXII. Bd. Abhandlungen S. 573—576. Auch besonders ab- 
gedruckt. 4 S. 8". 

Lebensverhältnisse der Elateriden. Corymbites tesselatus, holosericeus und 
Elater sanquineus. Ebend. Jahrg. 1874, XXIV. Bd. Sitzungsberichte S. 5—6. 
Übseretzt : Notes sur les moeurs de diff^rent Elat^rides. Traduit par M. Dubois. 
Bull, de la soci6t6 Linn^enne du Nord de. la France. Amiens 187Q. T. IV. 8'. 
S. 372—374. 

Die Eier der Käfer. »Natur und Offenbarung.« Druck und Verl. der 
Aschendorff sehen Buchhandlung. S\ Münster 1874. 20. Bd., S. 385—397, 433—442. 
(Mit 6 Figuren.) Übersetzt: Les oeufs des Col^opteres. Traduit de Fallemand 
par H. Oadeau de Kerville. Revue d'Entomologie. Caen 1882.8". T. 1. p. 154—161 
und 169-17Q. 

Die Larven der Käfer. »Natur und Offenbarung.* 1875, Bd. 21. S. 522-528, 
569-578; 1878, Bd. 24, S. 9-14, 73—80. (Mit 25 Figuren.) 

Die Schildkäfer. Ebend. 1876. Bd. 22. S. 129—137, 277-281, 374-380. 
397—402. Mit 31 Figuren. 

Schädliche Thiere. Ebend. 1876. Bd. 22. S. 686—699. 

Bemerkungen über die Käfer-Fauna des Mühlviertels. 7. Jahres-Bericht 
des Vereines für Naturkunde in Österreich ob der Enns. Linz 1876. 8^ S. 1—10. 
(Auch separat.) 

Unter Ameisen. 9. Jahres-Bericht des Vereins für Naturfreunde in Öster- 
reich ob der Enns. Linz 1878. S. 1—11. (Auch separat.) 

Katalog der bekannten europäischen Käfer-Larven. »Entom.olog. Zeitungs 
herausgeg. v. dem entomologischen Vereine zu Stettin. Stettin 1879, 8**. Bd. 40. 
S. 211-236. 

Biologie der Käfer Europas. Eine Übersicht der biologischen Literatur 
gegeben in einem alphabetischen Personen- und systematischen Sach-Register 
nebst einem Larven-Cataloge. Linz 1880. Selbstverlag des Verfassers. XII und 
295 S. 8^ 

Biologische Notizen. Wiener entomolog. Zeitung. Alfred Holder, Buch- 
handlung. 1883, II. Jg. S. 62—63. 

Predigt bei der Primiz-Feier des hochw. Herrn Mathias Silber, reg. Chor- 
herm des Stiftes St. Florian, gehalten in der Pfarrkirche zu Wallern am 
10. Aug. 1886. Unz 1886. Verleger: Math. Silber. 12 S. S\ 

Die biologische Literatur über die Käfer Europas von 1880 an. Mit Nach- 
trägen aus früherer Zeit und einem Larven-Cataloge. Linz a. d. Donau und 
Niederrana 1891. Selbstverlag. VIII und 300 S. 8^ 

Coleopterologische Kleinigkeiten aus meinem Tagebuche. Wiener ento- 
molog. Zeitung. 1893, XI. Jg. S. 215—216, 247—249, 289-291. 

Bilder aus der Seelsorge. »Theolog. - prakt. Quartalschrift.« Linz 1896. 
S. 599—607. 

Aus dem Leben des Dorcadion fulvum Scop. Illustrierte Wochenschrift 
für Entomologie. Intemation. Organ für alle Interessen der Insektenfreunde. 
Red. von Udo Lehmann. Neudamm 1897, Neumann. Bd. II. S. 87—88. 

Ein verkannter Schädling. Authonomus cinctus. Redt. Ebd. 1897, Bd. II. 
S. 406—407. 



159 

Eueren der Labidostomis humeralis Schneid. Illustrierte Zeitschrift für 
Entomologie. Intemation. Organ für die Interessen der allgemeinen und an- 
gewandten Entomologie wie der Insekten-Biologie. Red. von Chr. Schröder und 
Udo Lehmann. (Fortsetzung der vorstehenden Zeitschrift.) 1 898. Bd. III. S. 305—306. 

Eustrophus dermestoides F. Ebd. 1898. Bd. III. S. 358-359. 

Adoxus obscurus L. Lebensweise. Ebd. 1899. Bd. IV. S. 181—182. 

Die Larve von Lucanus cervus L., Osmoderma eremita Scop. und Cetonia 
Eloricola H. Ebd. 1899. Bd. IV. S. 235. 

Die Eier der Galerucella viburni Payk. Ebd. 1900. Bd. V. S. 240-242. 

Sisyphus Schaffen L. Der Pillendreher. Ebd. 1901. Bd. VI. S. 69—70. 

Sterns Werke. Mskr. in St. Florian. 4 S. 4^ 

Schmidberger und seine Werke. Mskr. in St. Florian. 6 S. 4". 

Rupertsberger schrieb auch eine größere Anzahl Rezensionen für die 
Linzer >Theologisch- praktische Quartalschrift«, für das »Korrespondenzblatt 
für den katholischen Klerus Oesterreichs«, besonders von der Gründung dieser 
Zeitschrift an bis in die Mitte der 90er Jahre (unter anderem rezensierte er für 
das Korresp.-Blatt die ersten zehn Jahrgänge des »Jahrbuches der Naturwissen- 
schaften«), und für das »Linzer Volksblatt« (in den ersten Jahrgangen). 

Bernhard Deubler. 

De übler ist geboren am 28. Jänner 1842 zu Hallstadt im 
Salzkammergute. Er trat am 28. August 1862 in das Augustiner- 
Chorherrenstift St. Florian, legte am 15. September 1866 die feier- 
liche Profeß ab, empfing am 28. Juli 1867 die Priesterweihe und 
brachte am 4. August 1867 Gott sein erstes heiliges Meßopfer dar. 
Vom September des Jahres 1867 bis zum Februar 1873 versah er 
den Dienst eines Aushilfspriesters in Ansfelden, im Februar 1873 
kehrte er in das Stift zurück und wirkte dann kurze Zeit als 
Kooperator an der Stiftspfarre. Im Oktober 1874 wurde er zum 
Professor der Fundamentaltheologie und der Dogmatik an der theo- 
logischen Lehranstalt des Stiftes ernannt 1884 übernahm er auch 
das Amt eines Regenschori, im Oktober 18Q7 gab er jedoch das 
Lehramt der Fundamentaltheologie an eine andere Lehrkraft ab 
und behielt sich bloß die Dogmatik, welche er gegenwärtig noch 
lehrt Professor Deubler ist ein tüchtiger Kanzelredner. 

Aus seiner Feder stammen folgende Arbeiten: 

Festpredigt bei der 1100jährigen Jubelfeier des Stiftes Kremsmünster. In: 
»Die einhundert jährige Jubelfeier des Benedictiner-Stiftes Kremsmünster. 18., 19 
und 20. August 1877. Eine Oedenkschrift, herausgeg. v. Stifte Kremsmünster.« 
Linz 1878, S. 95-110. 

Praelectionum ex Theologia fundamentali. Liber I. de religione generatim 
eiusque praeambulis, quem in usum clericorum regularium in instituto theologico 
canoniae ad St. Florianum scientiae sacrae incumbentium ex variis auctoribus 
concinnavit Bemh. Deubler. . . . Liber manuscriptus. Styriae 1887, typis Societatis. 
87 pag. 8^ 



160 _ 

Verzeichnis der kirchenmusikalischen Auffuhrungen im reg. Augustiner- 
Chorherrenstifte St. Florian (seit Beginn dieses Jahres). Siehe »Christliche Kunst- 
blätter« 1887, Nr. 2. 

Die Instrumental -Messe von C. Qreith in Brixen. Siehe: »Christliche 
Kunstblätter« 1890, Nr. 2. 

Festrede bei Gelegenheit der 40 jährigen Jubelfeier des Militär- Veteranen- 
vereines von Altmünster am 4. September 1898. Altmünster 1898. Druck von 
Lyder in Gmunden. 8 S. 8". 

Chorherr und Theologie - Professor Josef Weiß in St. Florian. Kurzes 
Lebensbild. In der Linzer »Theol.-prakt. Quartalschrift« 1900, S. 313—323. 

Ignaz Traumihler. (Nekrolog.) In »Fliegende Blätter für kath. Kirchen- 
Musik.< 19. Jahrg. 1884. Nr. 11. S. 109-110. 

Hymne an die Musik. In Musik gesetzt von J. Traumihler (s. d.). Mskr. 
im Stiftsarchiv. 

Mehrere musikalische Beilagen zu W. Paillers (s. d.) Theaterstücken. 

Viele Rezensionen in der »Theolog.-prakt. Quartalschrift«, im »Augustinus«, 
Beiblatt zum »Korrespondenzblatt für den kathol. Clerus Österreichs« und im 
* Allgemeinen Literaturblatt«. 

Dr. Engelbert Mühlbacher J) 

Engelbert Mühlbacher, geboren am 4. Oktober 1843 zu 
Oresten in Niederösterreich, trat den 14. September 1862 in das 
reg. lat. Chorherrenstift St. Florian ein, legte am 15. September 1866 
die feierlichen Gelübde ab und empfing am 28. Juli 1867 die 
heilige Priesterweihe. Vom September 1867 bis zum September 1868 
war er Kooperator in Weißenkirchen, hierauf wirkte er als Hilfs- 
priester. Im Dezember 1872 begab er sich an die Universität in 
Innsbruck, im Oktober 1874 an die in Wien, um sich in der Ge- 
schichtswissenschaft auszubilden. An der Innsbrucker Universität 
erwarb er sich das Doktorat der Philosophie. Im Mai 1878 wurde 
er außerordentlicher Professor der Geschichte an der Universität in 
Innsbruck, im April 1881 außerordentlicher und im September 1806 
ordentlicher Professor für Geschichte des Mittelalters und für histo- 
rische Hilfswissenschaften an der Universität in Wien. Im Mai 1891 
nahm ihn die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien unter 
ihre wirklichen Mitglieder auf, 1896 erfolgte seine Ernennung zum 
korrespondierenden Mitglied der Königlich bayrischen Akademie der 
Wissenschaften in München — deren wirkliches Mitglied er späterhin 
wurde — und im November desselben Jahres seine Ernennung 
zum Vorstand des Instituts für österreichische Geschichts- 



') Über Mühlbacher siehe auch die Nekrologe in den .»Mittheilungen des 
Instituts für österreichische Geschichtsforschung«, XXV. B.. 1. H., Innsbruck 1904, 
S. 201 ff. und im »Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederöster- 
reichs II. Jahrg. Nr. 18—20, Juni— August 1903, S. 231. 



161 

forschung, Mühlbacher, der auch Mitglied der Zentraldirektion der 
»Monumenta Oermaniae« in Berlin, ordentliches Mitglied des k. k. 
Archivrates in Wien und seit 1903 Ehrendoktor der Universität in 
Bern war, starb am 17. Juli 1903. . 

Er war einer der bedeutendsten Forscher und Arbeiter auf 
dem Gebiete der historischen Wissenschaft Österreichs und Deutsch- 
lands, voll reichen Wissens und scharfer Kritik. Die Wahrheit in 
der Wissenschaft ging ihm über alles. Alle Aufgaben, die er sich 
als Historiker setzte, suchte er mit bewundernswerter Gründlich- 
keit zu Jösen. Sein eigentliches Arbeitsfeld war das Zeitalter der 
Karolinger. Was er da schuf — die Regesten der Karolinger, die 
Ausgabe der Karolingerurkundeh, die deutsche Geschichte unter 
den Karolingern — das ist grundlegend und somit unentbehrlich 
für die weitere Erforschung der Karolingischen Zeit 

Seit 1879 war Mühlbacher Redakteur der »Mittheilungen des 
Instituts für österreichische Geschichtsforschung«. Unter seiner 
Leitung wurde diese Zeitschrift ein führendes Organ der histo- 
rischen Hilfswissenschaften, der mittelalterlichen und österreichischen 
Geschichte, ja es gelang seinem rastlosen Bemühen, sie auf die 
breitere Basis einer allgemein historischen Zeitschrift zu stellen. 
Das Institut für österreichische Geschichtsforschung wurde unter 
ihm zum wahren Mittelpunkt österreichischer Geschichtsforschung. 

Seine literarischen Arbeiten: 

I. Selbständige Werke: 

Die literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian. Linz 1874. 369 S. 8^ 
[Als Mskr. gedruckt. Unvollendet: reicht nur bis Stülz.] 

Die streitige Papstwahl des Jahres 1130. Innsbruck 1876. Druck und Ver- 
lag von Wagner. VII und 211 S. 8^ 

Die Regesten des Kaiserreiches unter den Karolingern. 751—918. Nach 
Johann Friedrich Böhmer neu bearbeitet von E. M. Erster Band. Innsbruck 1880 
bis 1889 Verl. d. Wagnerischen Universitäts-Buchhdlg. Druck der Wagnerischen 
Univ.-Buchdruckerei. CXII und 788 S. 4«. 2. Aufh 1. Theil 1899, 2. Theil 1994. 

Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Stuttgart 1896. Verl. d. 
J. 0. Cotta'schen Buchhandlung Nachfolger. Druck der Union deutsche Verlags- 
gesellschaft in Stuttgart. VI und 674 S. 8^ 

IL Arbeiten in den »Mittheilungen des Instituts für öster- 
reichische Geschichtsforschung« (Verlag undDruck d. Wagner- 
schen Universitäts-Buchhandlg. in Innsbruck. 8"), welche Engel- 
bert Mühlbacher redigierte. 

L Band 1880: Ein Buch aus der Bibliothek von Baluze. S. 129—130. — 
Urkundenfund in Verona. S. 134. — Neue Arbeiten Joppis zur Geschichte 
Friauls und Istriens. S. 147—153. — Kari Foltz f. S. 170-173. — Unedirte 
Diplome aus Aquileja (799—1082). Mitgetheilt von V. Joppi und ergänzt aus 

Ccrnik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 11 



162 

dem Apparat der Monumenta Oermaniae. Mit einer Einleitung von Muhlbacher. 
S. 261—278. — Neue Facsimilesammlungen. S. 30Q— 310. — Ein angeblidies 
Capitulare Karls des Grossen. S. 608-614. — Eine neue historische Zeitschrift 
S. 621—623. — Inventaire des cartulaires conservds dans les biblioth^ques de 
Paris et aux arch. nat. par M. Ul. Robert suivi d'une Bibliographie des cartu- 
laires publids en France depuis 1840 (par M. L. Delisle). S. 640—644. 

IL Band 1881: Die Constantinische Schenkung in der deutschen Reichs- 
kanzlei. S. 115-116. — Zur Geschichte König Bernhards von Italien. S. 296—302. 

— Notizen. S. 304-309. — O. Kämme!, Die Anfänge des deutschen Lebens in 
Österreich bis zum Ausgange der Karolingerzeit S. 340-343. — Unedirte 
Diplome. L Aus Arezzo und Novara. Von August v. Jaksch. Mit einer Ein- 
leitung von Mühlbacher. S. 443—444. — O. Hamack, Das karoling. und byzantin. 
Reich in ihren wechselseitigen polit Beziehungen. S. 642—643. 

IIL Band 1882: Lorsch und Schröder, Urkunden zur Geschichte des 
deutschen Rechtes 1. Bd. 2. Aufl. S. 306—310. 

IV. Band 1883: Endrulat, Niederrheinische StädtesiegeL S. 155-159. - 
Cesare Paoli, Programma di paleografia latina e diplomatica. S. 305—306. — 
In Sachen der Besprechung des »Urkundenbuches des Herzogthums Steiermark«. 
S. 333—336. — Unedirte Diplome IL Mit einem Excurs über die Urkunden 
Ludwigs IL für Montamiata von A. Fanta. Mit einer Einleitung von Mühlbacher. 
S. 378—380. — A. Rhomberg, Die Erhebung der Geschichte zum Range einer 
Wissenschaft oder Die bist Gewißheit und ihre Gesetze. S. 473—475. — J. Dela- 
ville le Roulx, Les archives, la bibliotheque et le tr^sor de FOrdre de Saint- 
Jean de Jerusalem ä Malte. S. 633—634. 

V. Band 1884: H. Prutz, Malteser Urkunden und Regesten zur Ge- 
schichte der Tempelherren und der Johanniter. S. 490—497. — B. Simsen, Jahr- 
bücher des fränk. Reiches unter Karl dem Großen. S. 650—655. — In Sachen 
der Redaction und J. Ficker gegen G. Köhler. S. 349—352. 

VI. Band 1885: Ein Brief Gerhochs von Reichersberg. S. 307—310. - 
M. Thausing (Nekrolog). S. 198—202. — Erklärung der Redaction gegenüber 
J. V. Pflugk-Harttung. S. 515-520. 

VII. Band 1886: Nekrolog (auf Wilhelm Diekamp). S. 206-207. — Un- 
edu-te Diplome IIL S. 436-460. 

VIII. Band 1887: Ein Lied auf K. Odo von Westfrancien. S. 601-604. 

IX. Band 1888: Zwei ungedruckte Karolinger Diplome. S. 128—134. — 
Julius Wiesner, Die mikroskopische Untersuchung des Papiers mit besonderer 
Berücksichtigung der ältesten orientalischen und europäischen Papiere. — Josef 
Karabaöek, Das arabische Papier. — Jos. Karabaöek, Neue Quellen zur Papier- 
geschichte. S. 477—485. — Julien Havet, Questions M^rovingiennes IV. Les 
chartes de Saint- Calais. — L. Froger, Cartulaire de l'abbaye de Saint- Calais. 
S. 485-489. 

X. Band 1889: Codice necrologico-liturgico del monastera di S. Salvatore 
e S. Giulia in Brescia trascritto ed illustrato da Andrea Valentini. S. 469 — 479. 

XIV. Band 1893: Felix Stieve, Der oberösterr. Bauernaufstand des 
Jahres 1626. S. 164-168. 

XV. Band 1894: Diplomi imperial! e reali delle cancellarie d'Italia. Publi- 
cati a facsimile della R. Societä Romana di Storia patria. 1. Lief. S. 131—133. 

— Notizen. S. 167—168, ,174-175, 182-183, 188—189. 

XVL Band 1895: Notizen. S. 176, 181. 
XVIII. Band 1897: Notizen. S. 204—208. 



163 

XX. Band 1899: AYfons Hubsr (Nekrolog). S. 189-191. 

XXI. Band 1900: Heinrich R. v. Zeissberg (Nekrolog). S. 206—208. — 
Urkundenfälschang in Echternach. S. 350—354. 

XXII. Band 1901: Nekrolog (anf Alexander Budinszky). S. 190—191. 
XXIV. Band 1903: Nekrolog (auf Julius Ficker). S. 167-178. Zwei weitere 

Passaaer Fälschungen. S. 424—432. 

IV. Ergänzungsband: Kaiser -Urkunde und Papst - Urkunde. 1893. 
S. 499-518. 

VI. Ergänzungsband: Die Treupflicht in den Urkunden Karl des 
OroÖcn. 1901. S. 871-883. 

III. Arbeiten in anderen Zeitschriften und in Sammelwerken: 

Zur ältesten Kirchengeschichte des Landes ob der Enns. I. Die Christiani- 
sierung des Landes ob der Enns.') II. Zur Kritik der Legenden des heiligen 
Florian. Theol.-prakt Quarialschrift. Linz 1868. In Kommission bei Qu. Haslinger. 
Druck von J. Feichtingers Erben. 8\ S. 95—149, 433—454. 

Oberösterreichische Dialektdichter. I. Anton Schoßer. Ebd. 1869. Nr. 33, 
34, 36-40. 

Die Belagerung von Linz im Jahre 1626. Ebd. 1870. Nr. 49—57, 59—65. 

Oerhochi Reichersbergensis ad Cardinales de schismate Epistola. Wien 1871. 
Aus dem Archiv f. österr. Geschichte (XLVII. Bd., II. Hälfte, S. 355) besonders 
abgedruckt. In Commiss. bei Karl Gerolds Sohn. Druck von Adolf Holzhausen 
in Wien. 28 S. 8^ 

Acht Briefe des Cardinal-Erzbischofes von Mailand Carl Cajetan Grafen 
von Gaisruck an F. Freindaller. Ein Beitrag zur mailändischen Kirchengeschichte 
in den Jahren 1818-1824. Aus dem Archive des Stiftes St. Florian mitgetheilt. 
>Österr. Vierteljahresschr. f. kath. Theologie«. Eilfter Jahrg. 3. Heft. S. 411— 452. 
Wien 1872. Wilhelm Braumüller. Druck v. Adolf Holzhausen in Wien. 8°. Auch 
Separatabdr. 44 S. 8^ 

Die Datirung der Urkunden Lothar I. Wien 1877. In Commiss. bei Karl 
Oerold's Sohn. Aus dem Märzhefte des Jahrg. 1877 der Sitzungsberichte der 
phil.-hist. Classe d. kais. Akad. d. Wissensch. (LXXXV. Bd., S. 463) besonders 
abgedruckt. Druck von Adolf Holzhausen in Wien. 84 S. 8". 

Die Urkunden Karis III. Wien 1879. In Commiss. bei Kari Gerold's Sohn. 
Aus dem Novemberhefte des Jahrg. 1878 der Sitzungsber. der phil.-hist Classe 
d. kais. Akad. d. Wissensch. (XCII. Bd., S. 331) besonders abgedruckt. Druck 
V. Adolf Holzhausen in Wien. 188 S. 8". [Rezensiert v. E. v. Ottenthai in den 
»Mitth. d. Instituts f. öst. Geschichtsf.« I. Bd., S. 142-144.] 

Kaiser Lothar I. Allg. deutsche Biographie. Leipzig, Verl. v. Duncker 
& Humblot. Pierer'sche Hofbuchdruckerei. Stephan Geibel & Co. in Alten- 
burg. 8". 19. Bd. 1884. S. 226-241. 

König Lothar II. Ebd. S. 241-251. 

Kaiser Ludwig II. Ebd. S. 406-417. 

König Ludwig d. D. Ebd. S. 417—446. 

König Ludwig III. Ebd. S. 446—451. 

König Ludwig IV. (das Kind). Ebd. S. 451 -455. 



*) Auch unter dem Titel: Beiträge zur ältesten Kirchengeschichte des 
Landes ob der Ens. Separatabdruck aus der Linzer theol.-prakt. Quartalschrift. 
Jahrg. 1868. Linz 1868. Druck von J. Feichtinger's Erben. Selbstverlag des Ver- 
fassers. 55 S. 8**. 

IV 



164 

Die Urkunde Ludwigs des Frommen für Halberstadt Neues Archiv der 
Gesellschaft für ältere deutsche Oeschichtskunde. Hannover 1892. Hahn'sche 
Buchhdig. Druck v. Friedr. Culemann. 8". 18. Bd. 1. H., S. 282—293. 

Un Diplome Faux de Saint-Martin de Tours par M. Le Prof. E. Mühl- 
bacher. Vide: Melanges Julien Havet. Recueil, de Travaux, D'Erudition dddics 
a la Memoire de Julien Havet (1853—1893), Paris 1895, Emest Leroux. 8^ 
Pag. 131-148. 

Eine Urkunde Karls von Burgund. Neues Archiv der Gesellschaft für 
ältere deutsche Oeschichtskunde. 25 Bd. (1899), 2 H. S. 636—651. 

Karolingerurkunden für die »Monumenta Germaniae«. Mühlbacher schloß 
den 1. Bd. dieser Edition der Karolinger Urkunden kurz vor seinem Tode ab. 

Franz Althuber. 

Franz Althuber, geboren zu Lorch in Oberösterreich am 
5. April 1846, trat am 28. August 1864 in das Stift St Florian, 
legte vier Jahre später die Ordensprofeß ab und feierte, nachdem 
er am 25. Juli 1869 die heilige Priesterweihe empfangen hatte, am 
1. August desselben Jahres seine Primiz. Er wirkte von 1869 bis 
1872 als Subsidiarius und Exkurrens in Kleinmünchen, von 1872 
bis 1888 versah er die Stellung eines Kooperators an der Pfarre 
St. Florian, von 1888 bis 1897 war er Vikar der Pfarre Hargelsberg 
und in den Jahren 1897 bis 1902 in Wallern. Gegenwärtig ist er 
Administrator des Stiftshauses in Linz. 

Althuber gab heraus: 

Kaiser -Anekdoten. Für Jugend und Volk. Linz-Urfahr 1902, Kath. Preß- 
verein. 79 S. 8". Mit Titelbild. 

Neue Kaiser - Anekdoten. Linz-Urfahr 1902, Kath. Preßverein. 79 S. 8^ 
Mit einem Jugendporträt Sr. Majestät des Kaisers. 

Dr. Michael Gitlbauen 

Michael Oitlbauer wurde am 3. September 1847 zu 
Leonding bei Linz geboren. Er trat am 28. August 1865 im Stifte 
St Florian ins Noviziat, legte am 28. August 1869 die feierliche 
Profeß ab und empfing am 31. Juli 1870 die heilige Priesterweihe, 
Am 7. August 1870 feierte er seine Primiz. Bald darauf ging er 
als Hilfspriester nach Ried bei Mauthausen. Im Dezember 1872 
kehrte er in das Stift zurück, wo er die Verwaltung des Münzen- 
kabinetts übernahm und von Mai bis Juli 1873 an der theologischen 
Hauslehranstalt Moraltheologie supplierte. Im Oktober 1873 kam 
Oitlbauer zur philologischen Ausbildung an die Universität in Wien, 
im Oktober 1876 an die in Berlin. In demselben Jahre promovierte 
er zum Doktor der Philosophie, und im Oktober des nächsten 
Jahres ließ er sich an der Universität in Wien als Privatdozent der 
klassischen Philologie nieder. Seit Juli 1879 war er außerordentlicher 



165 

Professor der klassischen Philologie, und im September des 
Jahres 1901 erhielt er Titel und Charakter eines ordentlichen 
Professors, Wider Erwarten schnell raffte der Tod den ungemein 
tätigen Gelehrten, der als Priester und Mann des Wissens in gleich 
hohem Ansehen stand, am 31. Mai des Jahres 1903 dahin. 

Ein Schüler des Verstorbenen schrieb über ihn in der »Neuen 
Freien Presse« folgendermaßen: »Der immer angeregte und an- 
regende geistliche Herr war den alten, ernsten, würdigen Herren 
von der philologischen Zunft wahrscheinlich ebensolch ein Greuel 
wie sie ihm. Gegen sein Wissen, seine umfassende Belesenheit 
und seinen scharfen Geist ließ sich nichts einwenden ; wodurch er 
sich's mit allen »Schulen« verdarb, das war seine Freude an geist- 
reichen Spielereien, Behauptungen, Angriffen, die um so angenehmer 
wirkten, je weniger man sie unsachlich nennen durfte. Er war ein 
Polemiker ersten Ranges und sein Witz, sein Feuer, mit dem er 
seine Ansichten verfocht, machten ihn seinen Hörern ebenso lieb 
wie sein außerordentlicher Eifer als Lehrer.« 

Viele und große Verdienste erwarb sich Gitlbauer auch um die 
österreichische Leo -Gesellschaft, der er seit 1892 angehörte. Er 
versah bei dieser das Amt eines Archivars und Historiographen 
und hatte die Stellung eines Obmannes der Sektion für Literatur 
und Kunst inne. Sehr verdient machte er sich um die Herausgabe 
des literarisch-kritischen Organs der Leogesellschaft, des »Öster- 
reichischen (jetzt ,Allgemeinen*) Literaturblattes«. Gitlbauer war 
auch Leiter des philologischen Proseminars und korrespondierendes 
Mitglied der numismatischen Gesellschaft in Wien. 

Gitlbauer verfaßte nachstehende literarische 
Arbeiten: 

I. Arbeiten auf dem Gebiete der Philologie. 

De Codice Liviano vetustissimo Vindobonensi. Vindobonae 1876. 
Apud 3. Geroldum, filium, bibliopolam. IV und 133 S. 8\ (Rez. von Zingerle, 
»Zeitschr. für die österreichischen Gymnasien.« 1875. VI. Heft. S. 435.) 

Sophokleische Studien. (Separatabdr. aus der Zeitschr. f. d. österr. Gymn. 
Jahrg. XXVIII, Heft V.) Wien 1877. Verl. des Verf. Buchdruckerei von Carl 
Gerold's Sohn in Wien. 26 S. 8^ 

Transcription und orientierende Bemerkungen zu den zwei tachygraphischen 
Tafeln XXVI und XXXI in »Schrifttafeln zur Geschichte der griechischen Schrift 
und zum Studium der griechischen Paläographie«, herausgeg. von Wilh. Watten- 
bach. (2. H. Berlin 1877.) 

Ein Wort über Madvigs Emendationes Livianae. Sep.-Abdr. aus Heft V 
der Zeitschr. f. d. österr. Gymn., Jahrg. 1878. Wien 1878, Druck und Verl. von 
Carl Gerold's Sohn. 23 S. 8**. 

Die Überreste griechischer Tachygraphie im Codex Vaticanus Graecus 1809. 
Erster Fascikel. Mit 14 Tafeln. Vorgelegt in der Sitzung am 8. Mai 1878. Denk- 



166 

Schriften (kr kais. Akad. d. Wissensch. Pbilos.-hist Classc. XXVIII. Bd. Wien 1978. 
In Commission bei Karl Gerold's Sohn. Druck von Adolf Holzhausen in Wien. 4' • 
Zweite Abth., S. 1—110. Zweiter Fascikel. Mit 14 Tafeln. Vorgelegt in der 
Sitzung am 5. Juli 1882. Ebd. XXXIV. Bd. Wien 1884. Zweite Abth., S. 1-48. 
(Auch Separatabdr. 112 und 48 S. 4^ Rez.: Lit. Centralblatt f. Deutschi. 1879, 
Nr. 16, Sp. 520—521.) 

Paläographische Nachlese. Zeitschr. f. d. österr. Oymn. Wien. Druck und 
Verl. V. Carl Oerold's Sohn. 8^ 1878. S. 813-817. 

Rezensionen in der »Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien«, so: 

Titi Livi ab urbe condita libri. Erklärt v. W. Weissenborn. 3. Bd. 2. H.: 
Buch IX-X. 4. verb. Aufl. Beriin 1877. — 4. Bd. 1. H.: Buch XXI. 2. H. 
Buch XXII-XXIII. 6. verb. Aufl. 1877. — 6. Bd. 1. H.: Buch XXVII— XXVIII. 
2. H.: Buch XXIX-XXX. 3. verb. Aufl. 1878. Ebd. 1878. Ebd. 1878. S. 917-935. 

Titi Livi ab urbe condita über XXI. Für den Schulgebrauch erklärt von 
Pr. Carl Tücking. 2. verb. Aufl. Paderborn 1877 und Titi Livi ab urbe condita 
liber XXIII. Für den Schulgebrauch erkläri v. Dr. Herm. Müller. Leipzig 1878. 
Ebd. 1879. S. 28-31. 

Kritische Beiträge zu Livius. Ebd. 1879. S. 103-105 und Titi Uvi ab 
urbe condita libri. Erklärt v. W. Weissenborn. 9. Bd. 1. H. Buch XXXIX-XXXX 
- 2. H. Buch XXXXI-XXXXII. 2. verb. Aufl. Beriin 1875 bis 1876. Ebd. 1879. 
S. 742—748. 

Verbesserungs- Vorschläge zu Cicero's Epp. ad familiäres lib. X. Wien 1879. 
I. Sep.-Abdr. aus den »Wiener Studien« S. 75-97. 23 S. 8°. II. Sep.-Abdr. aus 
den »Wiener Studien« S. 246—269. 24 S. 8*. Veri. des Verf. Druck von Cari 
Oerold's Sohn. 

Oardthausen und die griechische Tachygraphie. »Lit.-BIatt.« Beilage zum 
»Correspondenzblatt des Königl. stenogr. Instituts zu Dresden.« Druck von 
C. C. Meinhold und Söhne, Königl. Hofbuchdrucker ei, Dresden 1879. 4^ Nr. 5, 
S. 18-20. 

Lit. Miscellen. Zeitschr. f. d. österr. Oymn. 1880. S. 73—76. 

Q. Horatii Flacci Carmina selecta. Post C. J. Orysarii curam denuo re- 
censuit M. G. Vindobonae 1881. Sumptibus et typis Caroli Gerold flliL XXIII 
und 179 S. 8^ 

Babrii Fabulae. Recensuit M. G. Vindobonae 1882. Sumpt. et typ. Caroli 
Gerold flliL V und 160 S. 8°. 

Griechische Paläographie von V. Gardthausen. Leipzig 1879. Göttinger 
»Gelehrte Anzeigen«. 1882. S. 184-198. 

Comelii Nepotis vitae. In usum scholarum recensuit et verborum indicem 
addidit M. G. Friburgi Brisgoviae, Sumpt. Herder. Typis Herderianis Friburgi 
Brisg. 1883. VIII und 189 S. 12^ Editio altera 1885. Editio terüa 1889. EdiUo 
quarta denuo recognita 1893. X und 189 S. 12^ Hiervon erschien auch eine 
Ausgabe »with a Vocabulary in English«. (Rez. »Philolog. Wochenschr.« 1883, 
Nr. 37.) 

C. Julii Caesaris commentarii de hello Gallico. In usum scholarum re- 
censuit et verborum indicem tabulamque Galliae antiquae addidit Dr. M. O. 
Pars prior (1-V). VII, 130 und CXIV S. 12^^1884. Pars altera (VI-VIIl). IV, 
131-236 und CV S. 12 . 1885. Friburgi Brlsgoviae. Sumptibus Herder. Typis 
Herderianis Friburgi Brisg. 

Piatonis Laches. In usum scholarum recensuit et verborum indicem addidit 
M. G. Friburgi Brisgoviae 1884. Sumpt. Herder. Typis Herder. Frib. Brisg. 49 S. IT. 



167 

Philologische Streifzüge. Mit einer Tafel in Lichtdruck. Freiburg L Br. 1886, 
Herder'sche Verlagshandlung. Druck von Breitkopf 8c Härtel in Leipzig. XI 
und 481 S. 8^ 

Cornelii Taciti ab excessu divi Augusti librL In usum scholarum recensuit 
Dr. M. O. Pars prior (I— VI). Friburgi Brisgoviae 1887. Sumpt. Herder. Typis 
Herder. Frib. Brisg. VIII und 253 S. 12^ 

Antigone von Sophokles. Nach eigener Sichtung des griech. Textes über- 
setzt von . . . Mit Vertonung der Oesangstheile durch Richard Kralik. Ailg. 
Bücherei 6. 32 S. 8^ 

Die Stenographie der Griechen und Römer. Separatabdr. aus d. »Vater- 
lande. Wien 1894. Mit einer Beilage. Verlagsbuchhandlung »Austria«, Franz 
Doli. Buchdruckerei »Austria«, Franz Doli, Wien. 15 S. 8^. 

P. Terenti Adelphoe. Principia critica secutus ab usitatis diversa recensuit 
M. G. Cum specimine editionis quadricoloris. Vindobonae 1896. Sumptibus et 
typis »Austriae« (Francisci Doli.) XIV und 31 S. 8^ 

Die drei Systeme der griechischen Tachygraphie. Mit vier Tafeln. Vor- 
gelegt in der Sitzung vom 10. Januar 1894. Denkschriften der kais. Akad. d. 
Wissensch. Philos.-hist. Classe. XLIV. Bd. Wien 1896. In Commission bei Carl 
Qerold's Sohn. Druck von Adolf Holzhausen. 50 S. 4^ (Separatabdr. Ausgegeben 
am 4. Juli 1894. In Commission bei F. Tempsky.) 

Zur ältesten Tachygraphie der Griechen. Eine Antwort auf Gomperz' 
Kritik. 8^ S. 86—101. In »Festbuch zur hundertjährigen Jubelfeier der deutschen 
Kurzschrift. Gewidmet dem Andenken ihrer Begründer Mosengeil und Horstig. 
Zur Mosengeilfeier auf dem 4. Verbandstage für Vereinfachte deutsche Steno- 
graphie (System Schrey) zu Bonn am 28. Juni 1896 herausgeg. von Dr. Chr. 
Johnen.« Berlin 1896. Verl. v. Ferd. Schrey. 

Studien zur altgriechischen Tachygraphie. I. Die tachygraphische Grab- 
inschrift von Salona. »Archiv für Stenographie. Monatsblatt für die wissenschaftl. 
Pflege der alten Tachygraphie und d. neuzeitl. Kurzschrift.« Herausgeg. v. Dr. Curt 
Dewischeit. Druck und Verl. v. Thormann & Goetsch, Berlin SW. 48, Bessel- 
str. 17. 8^ 53. Jg. Berlin 1901. Nr. 3, S. 49-64; Nr. 4, S. 73-80; Nr. 5, 
S. 101—102. II. Tachygraphische Spuren im Papyrus der aristotelischen 'A^vaiwv 
zQkima. Ebd. Nr. 7, S. 159-172. III. Tachygraphische Texte. Ebd. 54. Jg. 
Berlin 1902. Nr. 7, S. 193-204; Nr. 8, S. 235-242. Mit 2 Tafeln. 

IL Arbeiten auf anderen Gebieten: 

Eine Geschichte aus dem Wanderleben. »Kath. Blätter.« Herausgeg. vom 
kath. Central-Verein in Linz. Druck v. Huemer's Witwe und Danner. 4". 1869. 
Nr. 3-7. 

Erinnerung an Joseph Gaisberger. 30. Bericht über das Mus. Franc.-Carol. 
Nebst der 25. Lief, der Beiträge zur Landeskunde von Österreich ob der Ens. 
Verl. des Mus. Franc.-Carol. Druck von Jos. Wimmer. Linz 1871. 27 S. S''. 
(Auch Sep.-Abdruck.) 

Geschichte der Salzburger Bibliotheken v. Dr. Carl Foltz. Wien. Zeitschrift 
für die österr. Gymnasien, 1879. S. 134-136. 

Programmenschau. Ebd. 1879. S. 146-148, 471—475, 543—546. 

Nekrolog. Josef Zechmeister. Ebd. 1880. S. 956—960. 

Ansprache gehalten am Stiftungsfeste des kath. Studentenvereines der 
Wiener Hochschulen »Austria«. Wien 1881. Druck und Verl. F. Eipeldauer 
und Comp. 8 S. 8^ 



168 

Maria, ein dreifaches Vorbild des Priesters. Primizpredigt, gehalten am 
5. August 1883. Meinem lieben Freunde und Mitbruder Franz X. Prandl als 
Erinnerung an seine erste heil. Messe. Freiburg i. Br. 1884, Hcrder'sche Ver- 
lagshandlung. 32 S. 8°. Buchdruckerei der Herder'schen Verlagshandlung in 
Freiburg. 

Wildenbruch's verbotenes Drama »Der Oeneralfeldoberst«. Kritisch be- 
leuchtet von Jakob von Burgholz. [Pseudonym.] Wien 1890. Verlag der Buch- 
druckerei »Austria«, Drescher & Comp. Neubau, Schottenhof gasse 3. 168 S. 8^ 

Das Priesteramt ein Engelamt. Primizpredigt gehalten bei der feierlichen 
ersten heiligen Messe des Hochw. Herrn Benedict Sobotka, reg. Chorherm des 
Prämonstratenser-Stiftes, Schlägl am 2. August 1891 in der Stiftskirche. Linz 1891. 
Akad. Preßvereins-Buchdruckerei. — Verleger: Benedict Sobotka. 16 S. 8^ 

Joanni Baptistae Breselmayr Canonico Regulari O. S. Augustini ad 
St. Floriani magistro perquam dilecto quintum officii lustrum celebranti grati 
alumni. Ad St. Floriani. a. d. VI. Id. April. MDCCCXCI. 

Reisebilder aus Schwaben land und der Schweiz. Wien 1893. Verl. v. 
Heinr. Kirsch, L, Singerstr. 7. Gesellschafts -Buchdruckerei Brüder Hollinek, 
Wien, IIL, Erdbergstr. 3. VII und 114 S. 8«. 

Der Sturm. Von William Shakespeare. Nach eigener Sichtung des eng- 
lischen Textes übersetzt von . . . Allgemeine Bücherei 5. Herausgeg. v. d. österr. 
Leo -Gesellschaft. Wien und Leipzig. Wilh. BraumüUer. Druck v. Jos. Roller 
& Comp. Wien. 79 S. 8^ 

Faschingmontagspende. 1895. Gewidmet den Nassen. Als Mskr. gedruckt 
20 S. 12^ 

Leoni XIII. Summo Pontifici episcopatus lustrum X. peragenti quod 
bonum felix faustum fortunatumque sit precatur. Sodalitas Austriaca Leonina. 
3 S. 2^ [Lat. Gedicht.] 

Mehrere Novellen in den »Katholischen Blättern« und im »Linzer Volks- 
blatt«, viele Artikel im Wiener > Vaterland < nebst anderen alle mit v;« unter- 
zeichneten, zahlreiche Rezensionen im »Österreichischen (jetzt »Allgemeinen«) 
Literaturblatt«. 

Johann B. Langthaler. 

Johann Langthaler, Hofmeister des Stiftes St Florian, 
Kustos der stiftlichen Kunstsammlungen und Kulturrat von Ober- 
österreich, ist am 22. Juni 1846 zu Waidersfelden in Oberösterreich 
geboren. Er studierte am k. k. Staatsgymnasium in Linz, wurde am 
28. August 1866 im Stifte St. Florian eingekleidet, legte vier Jahre 
später die feierliche Profeß ab, empfing am 30. Juli 1871 die 
Priesterweihe und brachte am 10. August 1871 sein erstes heiliges 
Meßopfer dar. Hierauf war er in folgenden Stellungen tätig: Von 
September 1871 bis April 1874 war er Hilfspriester im Stifte, von 
April 1874 bis Dezember 1878 Kooperator in Grünbach, von De- 
zember 1878 bis Juni 1880 abermals Hilfspriester in St. Florian, 
von Juni 1880 bis Juni 1885 Kooperator und 1882 zugleich Pro- 
visor in Niederwaldkirchen, von Juni 1885 bis April 1886 zum 
drittenmal Hilfspriester im Stifte. Im April 1886 ernannten ihn seine 



169 

Oberen zum Pfarrvikar von Ooldwörth, wo er bis September 18Q1 
wirkte. Seither ist er Stiftshofmeister und seit 1900 zugleich Kustos 
der stifthchen Kunstsammlungen. 

Langthalers literarische Tätigkeit ist ungemein rege. Besonders 
auf dem Gebiete der Jugend- und Volksliteratur machte er sich 
durch seine Arbeiten überaus verdient Wir müssen uns darauf 
beschränken, bloß seine größeren Arbeiten zu erwähnen, und zwar: 

I. Selbständige Arbeiten. 

Eine Reise über Lourdes nach Spanien im Jahre 1878. Linz 1879. Preß- 
vereinsbuchdruckerei. Selbstverlag. 199 S. 8^ 

Wegweiser bei Anlegung oder Ergänzung von Kinder-, Jugend- und 
Volksbibliotheken. Erweit. Abdruck aus der Linzer »Theol.-prakt. Quartalschr.«^ 
L Bdchn. 1884. 84 S. S\ II. Bdchn. 1886, 95 S. III. Bdchn. 1887, 111 S. Linz, 
Haslinger. 

Wegweiser bei Einrichtung katholischer Pfarrbibliotheken und bei Aus- 
wahl guter Bücher. Mit Approb. des hochw. Bischofs von Linz. Linz 1895. In 
Commission bei Querin Haslinger. 164 S. 8°. 

Waffen im Kampfe gegen den Socialismus. Ein unentbehrliches, neu- 
bearbeitetes Handbüchlein für alle, die in der socialen Literatur Umschau halten 
wollen. München und Wien 1896. Kath. Bücher- und Kunstverlag Carl Aug. Sey- 
fried & Comp. 62 S. 8^ 

Nach Lourdes. Erzählung für das kath. Volk. ^Kath. Volksbibl.« Serie I. 
106. Bändchen. München. Druck und Verl. v. Carl Aug. Seyfried & Comp. 
64 S. kl.-8«. 

Reisebilder aus dem heiligen Lande, aus Griechenland, Ägypten und der 
Türkei. »Kath. Volksbibl.« Serie I. 113., 114. und 115. Bändchen. Druck und 
Verl. von Carl Aug. Seyfried & Comp. München. 175 S. kl.-3*. 

Nochmals in die weite Welt. Reiseerinnerungen aus dem Jahre 1869. 
-Kath. Volksbibl.* Serie I. 147., 148., 149. Bändchen. Druck und Verl. v. Carl 
Aug. Seyfried & Comp. München. 64, 63, 63 S. kl.-^ 

Reisebilder von der Adria, aus Herzegowina und Bosnien. Linz 1904, 
Kath. Preßverein. 212 S. 8' mit vielen Illustrationen. 

Das Chorherrenstift St. Florian. Ein kurzer Abriß seiner Geschichte. Seine 
Sehenswürdigkeiten. Zusammengestellt und als Gabe zum sechzehnhundert- 
jährigen Jubiläum des Heil. Florian dargereicht von J. L. Steyr 1904, Emil 
Prietzel. 66 S. 8' mit zahlreichen Illustrationen. 

n. Arbeiten in der »Theologisch-praktischen Quartalschrift^ 

Linz. 

Der Seelsorger und die Verbreitung von Gebetbüchern. 1879, S. 439—451. 

Des Seelsorgers Thätigkeit bei Verbreitung guter Bücher. 1879, S. 642— 665. 

Zschokke's Stunden der Andacht geschildert von . . . 1882. S. 389—396. 

Ein verläßlicher Wegweiser bei Anlegung oder Ergänzung von Kinder-, 
Jugend- und Volksbibliotheken. 1883. S. 786-805; 1884. S. 34-52, 302-319, 
577—592, 809-823. 

Lehrmeister der Erziehung im Allgemeinen und der religiösen Ausbildung 
insbesondere. 1885. S. 74-91. 

Literatur für die schulpflichtige Jugend. 1885. S. 303 316. 



170 

Bücherwerk für Kinder des ersten Schuljahres. 1886. S. 62—79. 

Biblische und einige andere religiöse Bilderwerke, 1886. 317—332. 

Bücher für Schüler von acht bis zehn Jahren, besonders zur Anschaffung 
für Schälerbibliotheken. 1886. S. 553-576. 

Märchen- und Fabelbücher für Schüler von acht bis zehn Jahren. 1886. 
S. 807—812. 

Erbauliches, Belehrendes, Verschiedenes (Dichtungen und Ratseibücher) 
für Schüler von acht bis zehn Jahren. 1886. S. 812—827. 

Bücher für Schüler von zehn bis zwölf Jahren. 1887. S. 73-93. 337—353, 
588-602, 839-862; 1888, S. 574-591. 

Literatur für die erste hl. Beicht, erste hl. Communion und die hl. Firmung. 

1888. S. 66-84. 

Liturgische Werke zum Gebrauche für Katecheten und Schüler. 1888. 
S. 314-327, 

Bücher für Schüler von zwölf bis vierzehn Jahren. 1888. S. 832—853. 

Erzählungen für die Jugend von zwölf bis vierzehn Jahren, zugleich 
Materiale für Pfarrbibliotheken. 1889. S. 54-71. 

Bücher für die Jugend von zwölf bis vierzehn Jahren. Auch Materiale für 
Pfarrbibliotheken. 1889. S. 317-336. 

Lebensbeschreibungen hervorragender Persönlichkeiten. Geschichtliche 
Erzählungen. 1889. S. 551—565. 

Bücher zur Vermehrung der Kenntnisse in der Geschichte, Länder- und 
Völkerkunde für Schüler von zwölf bis vierzehn Jahren, auch Mat. f. PfarrbibI* 

1889. S. 812—831. 

Unterhaltendes, Gemeinnütziges, Belehrendes für Schüler von zwölf bis 
vierzehn Jahren, besonders für Studierende. 1890. S. 77—91. 

A. Einiges aus Naturgeschichte und Naturlehre. B. Nachträge zur Literatur 
für Jugend unter vierzehn Jahren. 1890. S. 340—358. 

Weihnachtsspiele und andere religiöse Schauspiele für Kinder-, Vereins- 
und Familientheater. 1890. S. 832-845. 

Etwas für die Dilettantenbühne (Materiale für Kinder-, Vereins- und 
Familientheater). 1890. S. 597—607. 

Dramatisches Materiale, entnommen dem Leben der Heiligen. 1891. 
S. 69-81. 

Historische Dramen. 1891. S. 341—349. 

Verzeichnis der nothwendigsten und besten Bücher für Volksbibliotheken« 
1891. S. 580-594, 836-846; 1892, S. 72-80. 

Noch Mehreres aus der Erzählungs-Literatur für Studenten, reife Jugend 
und Erwachsene, besonders in bürgerlichen und gebildeten Kreisen. 1892. 
S. 577-585. 

Vorbilder zu lehrreicher Beschauung für das christliche Volk. 1893. 
S. 73—82. 

Bilder zum Beschauen für das christliche Volk. 1893. S. 369—373, 616-628. 

Eine Sammlung von Bildnissen hervorragender Persönlichkeiten aus ver- 
schiedenen Zeiten und Ständen. (1. Aus fürstl. Geschlechte. 2. Hervorragende 
Päpste und Kirchenfürsten.) 1893. S. 881—890. 

Merkwürdige Persönlichkeiten aus dem Priester- und Laienstande. 1894. 
S. 91—101, 865-872. 

Kalender-Literatur. 1894. S. 354—367. 

Erzählungen für bürgerliche und städtische Kreise. 1895. S. 92—99. 



J 



171 

Schriften erzählenden Inhaltes für die gebildete Klasse und das gewöhn- 
liche Volk. 1895. S. 351-361. 

Gute Volksschriften. 1895. S. 879-889. 

Waffen im Kampfe gegen den Socialismus. 1896. S. 93—103, 340—352, 
610-618. 

Nachträge. Bücher verschiedenen Inhaltes. 1896. S. 846—858. 

Bücher erzählenden Inhaltes für verschiedene Stande. 1897. S. 93-102. 

Ernstes und Heiteres für die Dilettantenbühne. 1897. S. 613—620, 851-856 
1898. S. 82-89, 343-357, 610-617; 1899; S. 84—93, 328-337, 600-607. 

Erzählungen. Materiale für Privat- und Volksbibliotheken. 1899. S. 848-854; 
1900. S. 74-86, 585-592. 

Jugendliteratur. 1901. S. 355—366. 

Bücher für die Pfarr- und Privatbibliothek. 1902. S. 96-105. 

Mehreres für den Büchertisch der katholischen Familie. 1902. S. 587—599, 
828—840. 

Materiale für den Bücheriisch der christlichen Familie mit besonderer 
Rücksichtnahme auf die heranwachsende Tochter. 1903. S. 368—379. 

Materiale für den Büchertisch der christlichen Familie mit besonderer 
Rücksicht auf die jüngeren Glieder derselben. 1903. S. 590—609. 

Weitere Gaben für den Büchertisch der christlichen Familie. 1903. 
S. 865-875. 

Erbauliches für den Büchertisch der christlichen Familie. 1904. S. 118 
— 137, 343-357. 

Erzählungen für Familie und Pfarrbibliothek. 1904. S. 586-600. 

Dr. Johann v. Kr. Ackerl. 

Johann Ackerl, Dr. der Theologie und Professor der 
Pastoral und Katechetik an der theologischen Hauslehranstalt des 
Stiftes St Florian, ist am 27. Oktober 1851 zu St. Florian geboren. 
Er studierte am k. k. Staatsgymnasium in Linz und trat am 
28. August 1870 in das Chorherrenstift St. Florian, wo er vier Jahre 
später die feierliche Profeß ablegte. Nach der Priesterweihe 
(25. Juli 1875) wurde er als Hilfspriester im Stifte verwendet (bis 
Mai 1877). Dann war er vom Mai bis September 1877 Kooperator 
in Windhag, von Oktober 1877 bis Juli 1878 weilte er studien- 
halber an der Universität in Innsbruck und hierauf wieder im 
Stift bis November 1880. Nachdem er eine kurze Zeit in Weißen- 
kirchen Aushilfsdienste geleistet hatte, wurde er zum Kooperator 
in Wallern ernannt (Juni 1882). Hier wirkte er bis August 1887. 
Zu Anfang des Studienjahres 1887/1888 übernahm er auf Geheiß 
seiner Oberen die Professur der Pastoral und Katechetik, welches 
Lehramt er heute noch versieht. Der Chorherr Dr. Ackerl ist außer- 
ordentlich eifrig literarisch tätig, und zwar besonders auf dem Ge- 
biete der Apologetik und Pastoral. 



172 

Bisher verfaßte er: 

I. Selbständige Schriften. 

Die marianischen Tagzeiten : Das tägliche Gebet der Mitglieder des dritten 
Ordens. Eine leichtfaßliche und Allen verständige Erklärung und Auslegung 
des kleinen Officiums Unserer Lieben Frau. Mit Genehmigung des Oberhirten 
und der Ordensoberen. Salzburg 1884, Mitter mül 1er. V und 218 S. 8**. 

Unsere liebe Frau von Lourdes oder Wer hat Recht ? Eine Abwehr gegen 
den Angriff eines evangelischen Superintendenten von C. v. W. In 35 Berichten 
und 316 Capiteln nebst einem Anhang. Mit Approbation des bischöfl. Ordi- 
nariates Linz. Erweiterter Abdruck aus den »Katholischen Blättern«. Linz 1886. 
Druck und Verlag der akad. Preßvereinsdruckerei. 203 S. 8'. 11. Auflage 1893, 
VIII und 208 S. ») 

Fest-Predigt. Gehalten bei Gelegenheit der feierlichen Einweihung der 
Lourdes-Statue zu Enns am 3. April 1888. Linz 1888. Druck d. akad. Preßverein. 
15 S. 8". Verleger: Franciscaner-Convent in Enns. 

Das größte Wunder der Weltgeschichte. Eine Abwehr gegen den An- 
griff eines evangel.-Iuth. Pastors v. C. v. W. In 32 Berichten und 14 Capiteln 
nebst einer Vorrede. Mit bischöflicher Genehmigung. Linz 1888. Preßvereins- 
druckerei. 158 S. 8'. 

Primiz-Predigt bei Gelegenheit der ersten Messe des hochw. Herrn Josef 
Ackerl am 4. Aug. 1889 in der Stiftskirche zu St. Florian. Wels. Preßvereins- 
buchdruckerei. 16 S. 9\ Verleger: Josef Ackerl. 

Predigt zur Festfeier des heil. Leopold, Landespatrons von Österreich am 
15. Nov. 1890 in der Collegiat- und Pfarrkirche der reg. lat. Chorherren des 
heiligen Augustinus zu Klosterneuburg. Wien 1890. Druck von »St. Norbertus«, 
Buch- und Kunstdruckerei. 16 S. 8\ Herausgegeben vom Stift Klosterneuburg. 

Wer hat Euch gesandt? Offene Anfrage an den protestantischen »Bischof« 
in Wallern und an seine Herren Collegen. Linz 1890. Preßvereinsdr. 32 S. 8^ 

Fehlgeschossen. Eine kurze Erwiderung auf die von den Herren Pastoren 
Koch und Kotschy gelieferte Beantwortung der Frage: »Wer hat Euch ge- 
sandt?« Linz 1890. Preßvereinsdr. 24 S. 8\ 

Der Amtmann von Rüdipum. Eine Episode aus dem Leben eines wasch- 
echten Liberalen. Linz 1890. Preßvereinsdr. 92 S. 8^ 

Diese Schrift wurde von der Staatsanwaltschaft in Linz konfisziert, er- 
schien aber wieder, und zwar unter dem Titel: Katholisch oder Liberal. Eine 
Episode aus dem Leben eines liberalen Katholiken. 2. A. Linz 1891. Preßver- 
einsdr. VIII und 96 S. 8\ 

Larifari. Eine Studie über den Vortrag des Herrn Oberst Bancalari (ge- 
halten im Rath-Haussaale zu Linz, 7. Febr. 1892). Mit besonderer Berücksichti- 
gung seines Angriffes auf die Erscheinungen in Lourdes. Steyr 1892. Preß- 
vereinsdruckerei. 112 S. S\ (Verleger: Der Verfasser. Commissions- Verlag: 
Vereinsdruckerei in Steyr. 

Unter Engeln und Teufeln. Erlebnisse auf der Romreise im Herbste 1901. 
Steyr 1902. Preßvereinsdruckerei. 276. S. 8». Selbstverlag. 

Am Mutterherzen oder: Unsere liebe Frau von Lourdes und ihre Gegner. 
Approbiert vom bischöfl. Ord. in Linz. Linz 1898. Preßvereinsdruckerei. 420 S. 8*. 

Maria-Lourdes-Gebetbuch zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis, welche 



*) »Unsere liebe Frau von Lourdes« wurde auch ins Böhmische, Un- 
garische und Rumänische übersetzt. 



173 

in Lourdes erschienen ist. Enthaltend das Geschichtliche der Erscheinung und 
Wunder von Lourdes — Novenen für geistliche und leibliche Anliegen — nebst 
vielen in der katholischen Kirche gebräuchlichsten und jedem Christen nütz- 
lichen Andachten und Gebeten. Mit Approb. des bisch. Ord. in Linz. Linz- 
Urfahr 1898. Preßvereinsdruckerei. 436 S. kl.-8^ 

Die Wissenschaft und die Wunder von Lourdes oder kennt die Wissen- 
schaft wirklich keine wunderbaren Heilungen? (Mit besonderer Beziehung auf 
Vorgänge in Österreich.) Mit Gutheißung des f.-e. Ordinariates in Klagenfurt. 
Klagenfurt 1904. St. Josefs- Verein. 232 S. 8^. 

IL Arbeiten in periodischen Schriften. 

Beiträge in der Linzer »Theologisch-praktischen Quartalschrift«, so u.a.: 
Die Meßapplication für einen verstorbenen Häretiker. Jahrg. 1889, S. 620— 623. 
Das Beichtsigill muß auch im Beichtstuhl bewahrt werden. 1890, S. 116—118. 
Was bedeutet im Sinne der Poenitentiaria die den- Ehedispensen bei- 
gefügte Clause!: »Cum gravi (etdiuturna) poenitentia salutari?« 1891, S. 396—397. 

Verweigerung der Sakramente und des kirchlichen Begräbnisses? 1891, 
S. 397-399. 

»Nur frauengetauft.« 1891, S. 887—890. 

Dreifache Pönitenz. 1893. S. 924—926. 

Winke für Katecheten. 1894. S. 634-639. 

Ungiltige Hebammentaufe. 1896. S. 645-647. 

Kautschukgebiß und Communion. 1896. S. 869—870. 

Wiederholung der letzten Ölung in derselben Todesgefahr. 1899. S. 863—865. 

Verweigerte Benediction. 1900. S. 114-116. 

Rede über den Wallfahrtsort Maria-Lourdes auf der Generalversammlung 
des Kath. Volksvereines von Oberösterreich am 20. Okt. 1886. »Katholische 
Blättere XXXVIII. Jg. 1886, Nr. 44 und 45. 

Larifari IL — (Eine Reihe von Artikeln im »Linzer Volksblatt« als Er- 
widerung auf die »Tagespost«, 1902.) 

Josef Hofmaninger. 

Hofmaninge r, geboren zu Oaspoltshofen in Oberöster- 
reich am 7. September 1851, erhielt im Jahre 1872 am Feste des 
heiligen Augustin in St Florian das Ordenskleid, beschwor vier 
Jahre später die feierlichen Oelübde, empfing den 29. Juli 1877 die 
heilige Priesterweihe und feierte am 8. August 1878 sein erstes 
heiliges Meßopfer. Er wirkte auf folgenden Pfarren als Kooperator; 
in Windhag (von September 1877 bis Dezember 1878), in Orün- 
bach (bis Oktober 1881), in Regau (bis September 1884), in St Peter 
(bis Juni 1886), im Stifte (bis Juli 1887), in Niederwaldkirchen (bis 
Oktober 1887), in Regau (bis Februar 1891) und schließlich in Ans- 
felden (bis Juli 1894). Im Juli 1894 wurde er Pfarrvikar in St Oott- 
hard. Seit September 1901 versieht er dieselbe Stellung in Hof- 
kirchen. 



174 

Hofmaningerverfaßte folgende literarische 
Arbeiten: 

Die ßesuchungen des Allerheiligsten von Seite der Schulkinder. Linzer 
»Theolog.-prakt. Quartalschrift*, 1881. Seite 549-559. 

Die Gebetbücher der Kinder. Ebend. 1885. S. 952—953. 

ßesuchungen des allerheiligsten Sakramentes für jeden Tag der Woche, 
nach dem hl. Alfons M. von Liguori für Schulkinder bearbeitet und für Er- 
wachsene brauchbar. Mit Genehmigung des bischöfl. Ordinariates Linz, ünz 
188Z Im eigenen Verlag. In Commiss. von Qu. Haslinger's Buchhandlung. 

Das Kind vor dem Tabernakel. Gebete und Andachtsübungen. Linz 1886. 

Mahnworte ans Kinderherz. Zum Gebrauche für Seelsorger, Eltern und 
Erzieher. Mit Titelbild. Linz 1904, Preßverein. 147 S. 8^ 

Dn Josef MoisK 

Moisl ist zu St Ulrich bei Steyr in Oberösterreich am 
11. Dezember 1850 geboren. Er studierte am Gymnasium in Krems- 
münster und trat den 30. November 1874 in das Stift St Florian. Am 

30. November 1878 legte er die feieriiche Profeß ab, am 27. Juli 1879 
wurde er zum Priester geweiht und am 3. August 187Q brachte 
er sein erstes heiliges Meßopfer dar. Hierauf kam er als Kooperator 
nach Oberthalhefm, wo er bis 1881 verblieb. Die folgenden zwd 
Jahre oblag er theologischen Studien an der Universität in Inns- 
bruck. 1883 übernahm er die Lehrkanzel des Bibelstudiums N. F. 
an der theologischen Hauslehranstalt des Stiftes St Florian, und im 
Jahre 1885 promovierte er zum Doktor der Theologie. 

Moisl ist Mitarbeiter der Linzer »Theologisch -praktischen 
Quartalschrift«. Neben vielen Artikeln und Rezensionen in dieser 
Zeltschrift und im »Allgemeinen Literaturblatt« veröffentlichte er eine: 

Festpredigt, gehalten anläßlich der Primiz-Feier des hochwärdigen Heim 
P. Wilibald Pfaffeneder, Benedictiners von Kremsmünster in der Pfarrkirche zu 
St. Peter in der Au am 6. August 1889. Verleger: Jos. Orain in St. Peter in 
der Au. Druck von der Vereinsdruckerei in Steyr. 24 S. 8". 

Alois Pachingen 

Alois Pachinger wurde am 11. Oktober 1857 zu Lim 
geboren und trat am 28. August 1876 in das Chorherrenstift St Florian 
ein. Am 28. August 1880 legte er die feierlichen Oelübde ab, am 

31. Juli 1881 wurde er zum Priester geweiht und am 14. August 1881 
las er seme erste heiHge Messe. Vom Oktober 1881 bis Oktober 1886 
war er Aushilfspriester In Ried und vom Oktober 1886 bis zum 
September 1889 Kooperator In St Oswald. Seit Oktober 1889 ist 
er Plrofessor der Kirchengeschichte und des Kirchenrechtes an der 
theologischen Hauslehranstalt des Stiftes St Florian. 



175 

Er verfaßte viele Beiträge für die Linzer »Theologisch-praktische 
Quartalschrift« und das »Allgemeine (früher »österreichische«) 
Literaturblatt« sowie zahlreiche Leitartikel für das »Linzer Volks 
blatt« und die »Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung«. 

Von seinen Arbeiten für die Linzer Quartalschrift 
nennen wir folgende: 

Die öftere Männercommuiiion. 1899, S. 630—632. 

Eiiie Wegtaufung in Cisleithanien. 1900, S. 377—379. 

Legitimität des Kindes. 1900, S. 844-846. 

Die Landflucht und der Seelsorger. 1901, S. 840-843. 

Ist der Outtempletorden verboten? 1902, S. 116-119. 

Dispensvollzug. 1902, S. 346—349. 

Kirchliches Begräbnis. 1903, S. 118-121. 

Ehelich-unehelich. 1903, S. 387-389. 

Eie Juden-Christenehe. 1904, S. 141—144. 

Eine verwickelte Ehegeschichte. 1904, S. 627-^629. 

Leopold Vetten 

Vetter wurde am 1. November 1857 zu St Florian geboren 
und trat am 28. August 1876 in das Chorherrenstift St Florian. Am 
28. August 1880 legte er die feierlichen Gelübde ab und am 
31. Juli 1881 wurde er zum Priester geweiht Seine Primiz feierte 
er am 15. August 1881. Von Oktober 1881 bis zum November 1885 
war er Kooperator in Niederrana (Niederösterreich), sodann fast 
volle zehn Jahre in der Pfarre Lasberg, vom September 1895 bis 
Oktober 18Q7 in Ansfefden. Seit Oktober 1897 wirkt er als Pfarr- 
vikar in Niederrana. 

Leopold Vetter ist Mitarbeiter an der Linzer »Theologisch- 
praktischen Quartalschrift«, der er unter anderen viele den Religions- 
unterricht an Volksschulen betreffende Beiträge lieferte. 

Franz Xaver Prandl. 

F. X. Prandl ist am 24. Dezember 1859 zu Kattsdorf in 
Oberösterreich geboren. Er empfing am 28. August 1878 im Stifte 
St Florian das Ordenskleid, legte am 28. August 1882 die feier- 
iche Profeß ab, wurde den 29. Juli 1883 ordiniert und feierte am 
5. August desselben Jahres seine Primiz. Vom August bis zum 
September 1886 war er Hilf spriester im Stifte und hierauf bis Juni 1889 
in Ansfelden. Seither weilt er als Valetudinarius im Stifte. 

Von seinen vielen Beiträgen für die Linzer »Theologisch- 
praktische Quartalschrift« seien bloß folgende umfangreicheren 
erwähnt : 



176 

Verhalten der Seelsorger gegenüber den Veteranen und ähnlichen Vereinen. 
»Theologisch-praktische Quartalschrift« 1886, S. 880—882. 

Votum non nubendi. Ebd. 1887, S. 147— 14Q. 

Eingabe der Bischöfe Cisleithaniens um Sanierung aller seit dem Con- 
cordate ungiltig eingegangener Ehen. Ebd. 1887, S. 651—653. 

Erläuterung der neuen Evidenz- Vorschrift über die pfarrliche Amtsführung 
bezüglich der Militärpersonen. Ebd. 1887, S. 697—700. 

Sammlung von Briefmarken für Missionszwecke. Ebd. 1887, S. 923—925. 

Ist die Primizbraut vom Standpunkte der Liturgie zulässig. Ebd. 1888, 
S. 129-134. 

Die Onadennovene zu Ehren des hig. Franz Xaver. Ebd. 1888, S. 141—143. 

Vorschriften über die Heiraten im k. k. Heere vom 16. Juli 1887 und die 
Dienstvorschrift für die Militärgeistlichkeit vom 20. Juni 1887. Ebd. 1888, 
S. 192-197. 

Ein unterschobenes Kind und daraus sich ergebende Restitutionspflicht. 
Ebd. 1888, S. 902-906. 

Ignorantia affectata bei Lesung von verbotenen Büchern. Ebd. 1888, 
S. 906—909. 

Trauung auf dem Todbette mit Dispens von allen drei Aufgeboten. 
Ebd. 1889, S. 123-125. 

Dispensation von Ehehindernissen bei Abschließung einer Ehe auf dem 
Todbette. Ebd. 1889, S. 125-127. 

Simonie oder nicht? Ebd. 1889, S. 392-398. 

Liturgische Bestimmungen über die Kreuzpartikel. Ebd. 1889, S. 472—474. 

Welcher Behörde steht die Genehmigung einer Abänderung oder eines 
Zusatzes in einer pfarrlichen Matrik zu? Ebd. 1889, S. 638—640. 

Bestimmungen des neuen Wehrgesetzes über die Wehrpflicht des geist- 
lichen und Lehrerstandes. Ebd. 1889, S. 809—812. 

Die Thür-, Thurm- und Friedhofsteher. Ebd. 1889, S. 894—898. 

Wirkungen der Säkularisierung der Ordenspersonen. Ebd. 1889, S. 898—900. 

Ein zweifellos unehelich erzeugtes Kind gesetzlich als ehelich. Ebd. 1890, 
S. 398—401. 

Entschuldigungsgründe für Abweichungen von liturgischen Bestimmungen. 
Ebd. 1890, S. 910—912. 

Eheschließung der Ausländer in Oesterreich. Ebd. 1892, S. 523 -530 und 
S. 809-816. 

Eheabschließung ohne vorausgehende Beicht. Ebd. 1893, S. 912-916. 

Matthias Silber. 

Silber, geboren am 15. Dezember 1859 zu Wallern in Ober- 
österreich, fand am 28. August des Jahres 1881 in St Florian Auf- 
nahme. Seine feierliche Profeß legte er vier Jahre später ab, die 
heilige Priesterweihe empfing er den 18. Juli 1886 und am 10. August 
desselben Jahres verrichtete er sein erstes heiliges Meßopfer. Im 
Oktober 1886 kam er als Kooperator nach Weißenkirchen, wo er 
bis September 1892 blieb. Hierauf wurde er Aushilfspriester im 
Stifte und Präfekt des Sängerknaben Instituts. Im Juli 1894 erhielt 



177 

er das Amt eines Novizenmeisters und das eines Custos Ecciesiae, 
welche beide Stellungen er heute noch versieht. 

Silber veröffentlichte: 

Florianiböchlein für Wallfahrer nach dem Kloster St. Florian, neu heraus- 
gegeben zum sechzehnhundertjährigen Florianijubiläum. Linz 1904, Verlag des 
Stiftes. 41 S. 8 . 

Matthias Lehner. 

Lehn er wurde am 25. Juli 1862 zu Linz geboren. Er trat 
am 28. August 1881 in das Augustiner-Chorherrenstift St Florian, 
unterzog sich vier Jahre später der feierlichen Profeß, erhielt den 
18. Juli 1886 die heilige Priesterweihe und brachte am 25. Juli 1886 
sein erstes heiliges Meßopfer dar. Vom September dieses Jahres 
bis zum Februar 1890 war er Kooperator in St. Peter, hierauf bis 
September 1901 in Vöcklabruck. Gegenwärtig steht er als Vikar 
der Pfarre Regau vor. 

Lehner ist Mitarbeiter an den bei Kirsch in Wien erscheinenden 

»Blättern für Kanzelberedsamkeit«. Er verfaßte für diese folgende 

Predigten : 

Auf das Fest Christi Himmelfahrt. XI. B. 1891. 

Auf den 13. Sonntag nach Pfingsten. Ebd. 

Auf den 9. Sonntag nach Pfingsten. XII. Bd. 1892. 

Auf den 22. Sonntag nach Pfingsten. Ebd. 

Auf Allerseelen. XIII. Bd. 1893. 

Auf den 25. Sonntag nach Pfingsten. Ebd. 

Auf den Sonntag Septuagesima. XIV. Bd. 1894. 

Auf den Z Sonntag in der Fasten. Ebd. 

Auf das Fest der unbefleckten Empfängnis. Ebd. 

Auf das hohe Weihnachtsfest. Ebd. 

Auf Neujahr. Ebd. 

Franz Xaver Ritz. 

Ritz ist geboren zu Niederthalheim in Oberösterreich am 
8. Oktober 1865. Er erhielt am 28. August 1886 in St. Florian das 
Ordenskleid, beging am 28. August 1890 seine Ordensprofeß und 
feierte am 29. Juli 1891 seine Piimiz. Er wirkte zwei Jahre lang 
als Kooperator in St Oswald, von September 1893 bis Sep- 
tember 1896 als Cooperator subsidiarius in St. Maria (Dek. Ens) 
und von da an bis zum Juli 1900 bei St Martin in Klostemeuburg. 
Nachdem er dann ein Jahr hindurch die Stelle eines Kooperators 
an der Stiftspfarre in St Florian versehen hatte, ernannte ihn der 
Propst von St Florian zum Spitals Verwalter und Kellermeister. Seit 
Jänner 1902 ist Ritz auch Sekretär des Stiftspropstes. 

Cernfk, Schriftsteller der Auj^istiner-Chorherrenstifte. 12 



178 

Ritz verfaßte: 

Von Drontheim zum Nordkap. Linzer Volksblatt. 1897. Nr. 67, 68, 69, 71, 
73, 74, 75, 76. 

Kurze Geschichte des Stiftsspitals zu St. Florian. Herausgegeben zur 
1600 jährigen Feier des Martyrertodes des heiligen Florian. St Florian 1904, 
Selbstverlag. 24 S. 8^ 

Franz Xaver Asenstorfen 

Franz Asenstorfer, am JO. September 1870 zu Oberthal- 
heim in Oberösterreich geboren, trat am 28. August 1889 in das 
Stift St Florian ein und legte am 28. August 1893 die feierlichen 
Ordensgelübde ab. Nachdem er am 29. Juh* 1894 die Priesterweihe 
empfangen hatte, las er am 12. August 1894 seine erste heilige Messe. 
Schon im September desselben Jahres kam er als Aushilfspriester 
nach Ried bei Mauthausen und wirkte daselbst bis zum No- 
vember 1897. Vom November 1897 bis April 1899 war er Stifts- 
kooperator und zugleich Präses des katholischen Oesellanvereines. 
Im März 1899 wurde er Professor der Moraltheologie an der theo- 
logischen Hauslehranstalt Seit Juli 1900 ist er zugleich Bibliothekar 
und seit Jänner 1902 auch Archivar. Obwohl Asenstorfer durch 
sein Lehramt und seine seelsorgliche Tätigkeit sehr in Anspruch 
genommen ist, so hat er bei seinem eisernen Fleiße dennoch 
auch in der Bibliothek bereits Bedeutendes geleistet Wir heben 
nur das eine hervor, daß er die Bibliothek um ein Zimmer ver- 
größert und damit einem äußerst dringenden Bedurfnisse Rechnung 
getragen hat Wie viel Arbeit und welch peinliche Sorgfalt und 
Genauigkeit eine derartige Umstellung erfordert, vermag nur ein 
Fachmann zu sagen. Gegenwärtig werden unter Asenstorfers Leitung 
die Fachkataloge neu geschrieben. 

Asenstorfer ist ein eifriger Mitarbeiter der Linzer »Theologisch- 
praktischen Quartalschrift«. Von seinen in dieser und in anderen 
Zeitschriften veröffentlichten Arbeiten seien folgende erwähnt: 

Anfang und Ende einer Verpflichtung. Linzer »Theolog.-prakt. Qnartal- 
Schrift« 1901, S. 354-456. 

Stiftsbibliothekar Albin Czerny f. Mittheilungen des österr. Vereines für 
Bibliothekswesen. V. Jahrg. 1901 Nr. 1, S. 48-49. 

Der hlg. Florian und seine Kritiker. Linzer Volksblatt 1901. Nr. 120, 121, 
122, 123, 124. 

Das alte Kloster St. Florian und seine Kritiker. Ebd. Nr. 136, 137. 

Johann B. Breselmayr. Correspondenz des Priester-Oebetsvereines >Asso- 
ciatio Perseverantiae Sacerdotalis«. XXlIl. Jg. Wien 1902. Nr. 1, S. 15—16. 

Segen mit dem Ciborium nach der Communionaustheilung. »Theolog.- 
prakt. Quartalschrift.« 1902, S. 366—368. 

Kirchenzucht mit Hilfe des bürgerlichen Straftgesetzes. Ebd. 1902, 
S. 445-447. 



179 

Alkoholfreier Wein - materia valida. Ebd. 1902, S, 624-628. 
Geschichtliches über die Taufpaten. Ebd. 1903, S. 215-217. 
Verunglückte Restitution. Ebd. 1904, S. 618—627. 

Zur Geschichte des hl. Florian. Linzer Volksblatt 1904. Nr. 89, 90, 91, 
92, 93, 94. 

Franz Xaver Müllen 

Der Chorherr des Stiftes St Florian Franz Müller ist am 
Mai 1870 zu Dimbach in Oberösterreich geboren. Er erhielt im 
Jahre 1890 am Feste des heiligen Augustinus das Ordenskleid, be- 
ging vier Jahre nachher seine feierliche Profeß und wurde den 
28. Juh' 1895 zum Priester geweiht. Am 1. August 1895 brachte er 
sein erstes heiliges Meßopfer dar. Vom November des Jahres 1895 
bis zum Mai 1896 betrieb er musikalische Studien in Omunden, 
im September 1896 fand er als Kooperator Anstellung an der Stifts- 
pfarre St Florian, von November 1898 bis zum März 1899 weilte 
er in Wien, um sich in der Musik weiter auszubilden. Seither ist 
er wieder Kooperator in St Florian und zugleich Präses des katho- 
lischen Oesellenvereines. Im Jahre 1904 wurde er Stiftsorganist 

Von Müller stammen eine Menge kleinerer Kompositionen 
er dichtete und komponierte viele Lieder. Nebst vielen Artikeln und 
Rezensionen, welche namentlich das Gebiet der Musik berühren 
in periodischen Blättern verfaßte er: 

Odysseus. Singspiel in vier Akten. Linz 1894, im Verlag des Akad. Uni- 
versitäts-Zweigvereins St. Florian. 18 S. 8". 

Meister Frindt. Volksstück in vier Aufzügen mit Oesang. Mskr« 1903. 
60 S. 4\ 

Ein Krippenspiel. Mskr. 1903. 22 S. 8^ (Alle drei Stücke wurden bereits 
aufgefülirt.) 



12* 



IL 



Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes 

Reichersberg 

von 1600 bis auf den heutigen Tag. 



Joh. Chrysostomus Simon. 

In Garsten bei Steyr in Oberösterreich als Sohn des Hof- 
richters im dortigen Stifte im Jahre 1606 geboren, trat er 1624 in 
das Stift Reichersberg und legte 1625 die Gelübde ab. Er studierte 
in Konvikte bei Sankt Peter in Salzburg von 1629 bis 1631 und 
errang sich an der Universität in Salzburg das Magisterium der 
Philosophie. 1631 wurde er Priester. Von 1634 bis 1737 war er 
Kellermeister, von 1637 bis 1642 wirkte er als Pfarrvikar in Puten 
(Pitten, Niederösterreich), von 1642 bis 1644 war er wieder Keller- 
meister, von 1644 bis 1647 Kastner und von 1648 bis 1649 Pfarr- 
verweser in Münsteuer. Im Jahre 1649 erhielt er die Stelle des 
Stiftsdechants. Am 31. August 1682 resignierte er auf dieses Amt, 
und am 20. Februar 1683, während des Aveläutens, entschlummerte 
er — ein glühender Verehrer der seligsten Jungfrau — im Alter 
von 77 Jahren. 

Wir verdanken Simon das Nekrologium von 
Reichersberg, welches mit den ersten Dezennien des 
17. Jahrhunderts beginnt, und ein Verzeichnis der Ur- 
kunden des Archivs. 

Gabriel Adler. 

Gabriel Adler wurde am 12. August 1663 zu Neuburg an 
der Donau in Bayern von vornehmen Eltern geboren. 

Er legte am 16. November 1681 im Stifte Reichersberg die 
Profeß ab, studierte die Philosophie und Kasus in Dillingen, 
scholastische Philosophie zu Ingolstadt und empfing am 20. Sep- 
tember 1687 die Priesterweihe. Nachdem er längere Zeit hindurch 
als Hausprofessor der Philosophie und Theologie, als Subdechant 
und Chorregent gewirkt hatte, kam er 1698 auf die Kooperatur in 
Bromberg, wo er bis 1705 verblieb. Von 1705 bis 1709 war er 



184 

Pfarrvikar in Ountramsdorf, von 1709 bis 1712 in Puten, schließlich 
versah er im Stifte die Stellung eines Hauspirituals. 

Gabriel Adler, der am 25. Mai 1744 an Altersschwäche starb, 
verfaßte die Totenbriefe von 72 verstorbenen Mit- 
brüdern. 

Gregor Schuemann. 

Gregor Schuemann, geboren zu Passau am 8. April 1670 
als Sohn des Goldschmiedes Tobias Schuemann, Profeß des 
Stiftes Reichersberg seit 1688, Priester seit 16. Juni 1696, Pfarrer 
in Reichersberg von 1704 bis 1708, Kooperator in Edlitz von 1708 
bis 1712 und Pfarrvikar zu Puten von 1712 bis 1713, trat 1718 in 
das Stift Ranshofen über und beschloß dort am 31. Dezember 1736 
sein Leben, »vir a candore animi erga confratres, a pietate in 
superos, a linguarum et litterarum peritia venerabilis.« 

Von ihm erschienen 1722 bei Höller in Passau: 

Irrländischer Moyses das ist Tugend- und Wunderleben des heilig- 
glorreichen Patritii. Anfangs in Welischer Sprach beschriben von Jacob 
Certani, nunmehro in die hochteutsche Sprach treulich übersetzet 

und 1735 bei Lutzenberger in Burghausen: 

Wunderthätige Heih'gkeit, das ist Leben der Irrländischen Heiligen Brigidae. 
In wälscher Sprach beschriben von Jacob Certani, nunmehro in die reiniste 
hochteutsche Sprach getreulich übersetzt. 

Quarin Föckler. 

Fö ekler, ein Sohn des lateinischen Schulmeisters und Chor- 
regenten Johann Chrysostomus Föckler, wurde am 2. Juli 1672 zu 
Ried in Oberösterreich geboren. Er studierte die Humaniora und 
die Philosophie im Seminar der Jesuiten zu Linz. Im Jahre 1695 
legte er im Stift Reichersberg die Profeß ab, am 19. September 1699 
empfing er die Priesterweihe, und am 11. Oktober dieses Jahres 
brachte er sein erstes heiliges Meßopfer dar. Um das Jahr 1707 
war er Provisor in Merschwang, von 1707 bis 1711 Pfarrer in 
Münsteuer, vom 11. Juni 1711 bis 1713 Dechant und Novizen- 
meister, endlich Pfarrvikar in Ort, wo er, reich an Verdiensten, am 
22. Februar 1729 das Zeitliche segnete. Föckler, ein vorzügliche 
Sänger und Orgelspieler, verfaßte aszetische Schriften, die 
leider verloren gegangen sind. In Ort errichtete er das dritte Pfarrbuch. 

Sigistnund Schupert. 

Sigismund Schupert, geboren zu Obemberg am Inn in Ober- 
Österreich den 13. Juni 1683, studierte in Passau die Humaniora und 
die Philosophie. Am 28. August 1705 legte er zu Reichersberg die 



185 

ewigen OelObde ab, worauf er sich in Salzbui^ dem Studium der 
Theologie und beider Rechte hingab. Im Jahre 1708 empfing er in 
Salzburg die Priesterweihe. Dann wirkte er in folgenden Stellungen : 
Von 1708 bis 1710 war er Kooperator in Ort, von 1711 bis 1713 Pfarr- 
vikar in Reichersberg, von 1713 bis 1720 Subdechant und Pfarrvikar 
in Münsteuer, von Juni 1720 bis 1723 Stiftsdechant, Novizenmeister 
und Hausspiritual, von 1737 bis 1744 abermals Pfarrverweser in 
Münsteuer. Schupert war ein strenger Asket — er schlief nur 
auf bloßem Stroh — und inniger Verehrer der seligsten Jungfrau. 
Er starb nach langjährigen Abtötungen ganz entkräftet am 
10. Mai 1746 und hinteriieß dem Stifte einen von ihm ver- 
faßten Kommentar zu Cornelius a Lapide und zu der 
Psalmenerklärung von le Blanc. 

Augustin Lipowsky. 

A. Lipowsky, geboren am 2. Juni 1715 zu Eberschwangin 
Oberösterreich, studierte die Humaniora zu Königgrätz, die Philosophie 
als Musiklehrer im Stifte Niederaltach, die Theologie und Canones 
in Dillingen. Er legte am 29. September 1735 im Stifte Reichersberg 
die Profeß ab, wurde am 3. Januar 1740 zum Priester geweiht und 
war von 1742 bis 1745 Kooperator in Puten, von 1745 bis 1753 
Administrator zu Ountramsdorf und von 1753 bis 1754 Pfarrvikar in 
Puten. Dann versah er mehrere Jahre hindurch die Stelle eines 
Hauskaplans beim Grafen Tattenbach in St Martin. Von 1764 bis 
1773 war er abermals Pfarrer in Puten. In späteren Jahren 
pflegte er im Stifte mit großem Eifer das Studium der Geschichte. 
Er löste die von der kurfürstlichen Akademie der Wissenschaften 
in München gestellte Preisfrage: »Was hatten die Pfalzgrafen von 
Scheyern und Wittetebach für ein Geschlechtswappen? Warum 
haben die Herzoge die Wecken und Löwen wechselweise, die 
Herzoge von Niederbayern aber zu diesen noch ein Pantherthier 
angenommen?« mit glücWichem Erfolge, erwarb den ausgesetzten 
Preis und wurde zum Mitgh'ed jener Akademie ernannt 

Von seinen weiteren literarischen Arbeiten liegen 
noch vor: 

Historisch -heraldische Abhandlung von dem Ursprünge der Klöster- 
wtppen und ob sich aus denselben ein untrüglicher Schluß auf das Geschlechts^ 
zeichen ihrer Stifter machen läßt. »Abhandlungen der kurfürstlichen Akademie 
der Wissenschaften in München.« 1776. X, S. 265 ff. 

Historisch - heraldische Abfertigung der wider die Abhandlung von dem 
Wappen der Pfalzgrafen von Witteisbach, nachmaliger Herzoge in Baiern, 
gemachten Einwendungen eines Ungenannten. »Neue historische Abhandlungen 
der bairischen Akademie der Wissenschaften.« 1779. I, S. 425 ff. 



186 

Oerechtsamkeiten des Grundherrn im Erzherzogthum Österreich unter 
der Enns aus dem Traktakt de juribus incorporalibus lit. IV von der Qnmd* 
Obrigkeit, dann verschiedenen Büchern der bewährtesten Rechtsgelehrten mi 
Beifügung vieler k. k. Hofresolutionen zusammengetragen anno 1760, gewidmet 
dem Probste Severinus von St. Nicola. Mskr. 

Mehrere Predigten. Mskr. 

In Baaders Oelehrtenlexikon werden noch andere Schriften 
Lipowsky zugeschrieben. Diese stammen aber von seinem Bruder 
Anton Lipowsky, Mitgh'ed der bairischen Akademie und kurfürst- 
lich geisth'chem Ratssekretär. Augustin Lipowsky starb den 
16. Jänner 1791. 

Raphael Buz. 

Buz erblickte am 13. Dezember 1715 zu Ried in Oberösterreich 
das Licht der Weh. Sein Vater war Wagner. Frühzeitig kam Buz 
als Chorknabe in das Stift Reichersberg, wo er neben Gesang auch 
die Rudimenta erlernte. Die Humaniora studierte er in Passau, 
die Philosophie zu Salzburg, die Theologie zu Dillingen, die Kasus 
und Kanones zu Passau. Am 29. September 1740 legte er im 
Stifte Reichersberg die Profeß ab, am 8. Juni 1743 empfing er 
die Priesterweihe, und am 28. Juli 1743 begieng er seine Primiz. 
Im Jahre 1744 wurde er Kooperator in Bromberg, von 1751 bis 
1752 war er Kooperator in Puten und Edlitz und von 1752 bis 
1768 Pfarrvikar in Edlitz. Dort legte er neue Inventare und Zehent- 
bücher an und erbaute auf dem Friedhofe eine schöne Kapelle mit 
kunstreichem Altar. 1768 kehrte Buz in das Stift zurück und 
übernahm das Amt eines Kastners, das er bis 1773 versah. Von 
1783 bis 1786 war er Bibliothekar und von 1791 bis 1793 Stifts- 
dechant. Vom Alter gebrochen entschlief er am 21. Februar 1800. 

Als Bibliothekar verfaßte Buz mit großem Fleiße, 
aber ohne Kritik und mit offenbaren Fiktionen meist 
auf Orund von Kopialbüchern eine Stiftschronik: 

Ciironicon monasterii Reicherspergensis canonicorum regularium Latera- 
nensium divi Augustini ad S. Michalem archangelum. 1783 bis 1786. 4 tom 2^. 
Mskr. im Arciiiv des Stiftes Reichersberg. 



Nikolaus Tolentinus 

Oeisler wurde am 19. April 1739 zu Salzburg geboren, 
wo seine Eltern das Steinmetzgewerbe betrieben. Er studierte an 
der Universität in Salzburg Philosophie und Theologie, legte am 
11. September 1764 im Stifte Reichersberg die Profeß ab, empfing 
am 24. September 1768 die heilige Priesterweihe und feierte am 
29. September 1768 sein erstes heiliges Meßopfer. Von 1771 bis 
1773 war er Kooperator in Reichersberg, von 1773 bis 1774 in 



187 

Münsteuer und von 1774 bis 1778 in Bromberg. Hierauf kam er 
als Lehrer der Philosophie und der Theologie ins Stift zurück, wo er 
am 22. Februar 1783, von Schlaganfällen heimgesucht, atrs dem 
Leben schied. . " ^ ' 

Oeisler war mit den herrlichsten Oeistesgaben ausg^est^et 
Schon als Student löste er einmal mit glücklichem Erfolge in la- 
teinischen Versen die Probleme, welche die Universität Salzburg, 
wie alljährlich, während der Frohnleichnamsoktav an tdas Triumph- 
tor angeheftet hatte und gewann so den ausgesetzteh Preis. Lange 
Zeit hindurch verfaßte er die Rotelbriefe für verstorbene 
Mitbrüder. 

Leopold Reuß. 

Leopold Reuß wurde in der fürstlich Fuldaschen Stadt 
Hammelburg am 27. August 1775 als Sohn des Bürgers Johann 
Georg Reuß geboren. Im September 1795 erhielt er im Stifte 
Reichersberg das Ordenskleid, nachdem er schon einige Zeit als 
Stiftskandidat in Linz Theologie gehört hatte. Am 31. August 1797 
legte er die Profeß ab, am 6. September desselben Jahres wurde 
er zum Priester geweiht, und am 1. Oktober darauf feierte er sein 
erstes Meßopfer. Zum Kooperator ernannt, kam er noch im Jahre 1797 
nach Edlitz in Niederösterreich und 1800 nach Bromberg. Im 
Jahre 1801 weilte er an der Universität in Jena und von 1802 bis 
1810 im Stifte. Das Jahr 1810 brachte die Aufhebung des Stiftes 
Reichersberg durch die französische Regierung. Reuß war hierauf 
einige Zeit Provisor in Engelzeil und widmete sich später dem 
Studium der Naturwissenschaften an der Universität Landshut. Die 
bayrische Regierung, an welche die Franzosen im September 1810 
das Inn- und Hausruckviertel abtraten, bestimmte ihn 1 813 zum 
provisorischen Pfarrer von Ort, wo er bis zur Wiedererrichtung 
des Stiftes verblieb. Nach der Wiederherstellung des Stiftes wurde 
er Pfarrvikar in Reichersberg, 1821 schied er jedoch aus dem Ordens- 
verbande. Er lebte dann als Chorvikar an der Domkirche zu 
Passau und starb am 30. Juli 1850. 

Reuß verfaßte die naturhistorischen Arbeiten: 

Die Flora von Reichersberg. Passau 1819, Arabrosi. 

Die Fauna und Flora des Unterdonaukreises.« Passau 1831 bis 1832, Pustet, 

Eduard Zöhrer.') 

Eduard Zöhrer wurde am 7. April 1810 zu Sarleinsbach 
im Mühlkreise in Oberösterreich geboren, wo sein Vater als Schul- 

') Die biogrraphische Skizze ist nach einem Lebensbild Zöhrers von P. Sigis- 
mund Fellöcker verfaßt. (S. »Krippigsangl und Kripplspiel* VlI. B. Linz 1886.) 



188 

lehrer wirkte. Von diesem, der nicht bloß ein braver Lehrer, sondern 
auch ein tüchtiger Musiker war, erhielt der Knabe frühzeitig Unter- 
richt in der Musik, namentlich im Orgelspid. Die Mutter, selbst 
eine vortreffliche Sängerin, hatte gleichfalls einen nicht zu unter- 
schätzenden Einfluß auf die musikalische Bildung des Knaben, 
besonders im Gesänge. 

Seinen Oymnasialstudien oblag Zöhrer in Linz. Am 13. Sep- 
tember 1829 trat er im Chorherrenstifte Reichersberg ins Noviziat 
Nach Abiauf des Probejahres hörte er die Theologie zu Linz, Den 
29. September 1832 legte er die feierlichen Gelübde ab, und am 
28. August 1834 zelebrierte er sein erstes heiliges Meßopfer. 

Zöhrers ganze Tätigkeit war von nun an der Seelsorge, der 
Musik und der Dichtkunst geweiht. Nachdem er von 1834 bis 1841 
die Stelle eines Kooperators und eines Regenschori an der Stifts- 
kirche zu Reichersberg versehen hatte, wurde er zuerst auf die 
dem Stifte Reichersberg inkorporierte Pfarre Edlitz und später auf 
die stiftliche Pfarre Themberg in der Erzdiözese Wien gesandt 
Auf ersterer wirkte er als Kooperator von 1841 bis 1847, auf letzterer 
als Pfarrvikar von 1847 bis 1856. Nach Oberösterreich zurück- 
berufen, pastorierte er die Pfarre St Lambrechten im Innkreise von 
1856 bis 1885, also durch volle 29 Jahre. 

Als eifriger Seelsorger von gewinnender Liebenswürdigkeit 
begnügte er sich nicht mit der Erfüllung der gewöhnlichen Pflichten. 
Mit Sorgfah war er auf den Schmuck und die Zierde seiner Pfarr- 
kirche und des dazugehörigen Friedhofes bedacht Mit Liebe förderte 
er die heiligen Missionen und die Jugendbündnisse. 

Hatte er schon in den ersten Jahren seines Priestertums 
mehrere Hymnen komponiert und die vorzüglichsten Lieder des 
gefeierten oberösterreichischen Dialektdichters Franz Stelzhammer 
in Musik gesetzt, so dichtete und komponierte er in St Lam- 
brechten vorzüglich für die erwähnten Bündnisse die schönsten 
Lieder und Spiele in Volksmundart. Sein fast ganz aus Holz er- 
bauter Pfarrhof, jedoch ein Muster der Ordnung und eine Stätte 
des Friedens, war zugleich eine Oesangschule, wo er auch ein- 
zelnen fähigen Jünglingen und Jungfrauen Unterricht im Orgelspiel 
erteilte. Eine wahrhaft rührende Verehrung zu Maria und dem Jesu- 
kinde bewog ihn immer und immer wieder, ihr zu Ehren die zartesten 
Lieder und Spiele zu dichten und in Musik zu setzen. So wurde 
er auch die Seele des oberösterreichischen »Sternsingerbundes«, 
ja er nannte sich selbst mit Voriiebe den »Sternsingä-Veitl«. Aber 
nicht bloß für das »Christkind« und seine heilige Mutter glühte das 
Herz des frommen Sängers, sondern für jede christliche Wahrheit und 



189 

Tugend begeisterte er sich. Man Icann sagen: sdne Dichtungen 
umfassen das christliche Leben in allen seinen Beziehungen nach 
Zeit und Ewigkeit. 

Über die vollendete Form von Zöhrers Dichtungen hat die 
Kritik die günstigsten Urteile abgegeben. Im wesentlichen besagen 
diese folgendes: 

»Eduard Zöhrer ist in Wahrheit ein Voljcsdichter, er denkt 
und fühlt mit dem Volke, kennt genau die Sitten und Gebräuche, 
die guten und schlimmen Manieren desselben und hat dessen 
Sprache vollkommen in seiner Gewalt Zöhrer ist ein echter, gott- 
begnadeter Dichter, wie er nur geboren wird. Das Feuer ver- 
zehrender Leidenschaft kennt er nicht; übermütige Lustigkeit ist 
ihm ebenso fremd als schwarzer Trübsinn. Ein echt christlicher 
Humor, der dem Ernst des Lebens nicht abhold ist, kennzeichnet 
seine Gedichte. Zöhrer darf sich ohne Bedenken neben jeden 
unserer beliebtesten Volksdichter stellen. Auch in den schwierigsten 
Versmaßen, die er mit Vorliebe und Leichtigkeit handhabt, über- 
rascht uns eine Reinheit und Vollendung, die bisher an keinem 
obderennsischen Dichter wahrgenommen wurde: er übertrifft darin 
auch Meister Stelzhammer. Noch in einem Punkte übertrifft er 
alle: Zöhrer ist auch Sänger, seine musikalische Begabung ist 
kaum minder groß als seine poetische, darum diese Formvollen- 
dung, dieser rhythmische Schwung, diese Sanglichkeit jedes seiner 
Gedichte.« 

Zöhrer schrieb, wie Fellöcker mit Recht hervorhebt, seine 
Gedichte nicht zur Belustigung »höherer Gesellschaftskreise«, 
sondern er schrieb für das Volk aus Liebe zu diesem und zu 
seiner Sprache. Er schilderte nicht die rauhen, groben Seiten 
des Volkes, um dieselben lächerlich zu machen; er suchte vor- 
züglich die guten Sitten, die edlen Seiten des Volkes, insbesondere 
seine Religiosität hervorzuheben und gebrauchte dessen Fehler und 
Unarten nur als Schlagschatten, damit das Licht seiner Tugenden 
desto heller leuchte und desto tieferen Eindruck auf seinen Sinn 
und Willen mache. Er suchte durch seine Dichtungen den Charakter 
und die Sitten des Volkes zu verbessern und zu veredeln. Des 
großen Verdienstes, das sich Zöhrer hierdurch um sein Volk er- 
warb, geschieht auch ausdrücklich Erwähnung in dem Erlasse, in 
welchem der hochselige Bischof Franz Josef Rudigier denselben zum 
»geistlichen Rate« ernannte. 

Besonders fruchtbar für die Dichtkunst gestalteten sich Zöhrers 
letzten Lebensjahre, obgleich er schon immer kränkelte. Auf sein 
herannahendes Abscheiden war er häufig bedacht und sah dem- 



190 

selben voll Zuversicht entgegen. In einem seiner letzten Gedichte 
sang er noch: 

I. As kann da sän Labn nix lustigäs gäbn, 
Was^) Singer zun Zideri 'n Christkinderl z' Ehm. 
Drum moecht i so gern höh äf übä d' Stern 
Und obmät in Himmel ä Sternsingä wem. 

II. Drobn wur i not faul, i sung alliweil; 
Kain Seiden^) västimmät so, eija bolei. 
Und Liedl fangneu dö beutiät i frei 
Von Pfaidörmel au - ä und d' Weisen ') mit z' gleih. 

V. Äs is mä not bang, äs dauert not lang, 

Da sätz i mann Kopf drdf, as feihlt ma not weit; 
Bai kimmt gnu dö Zeit, daß obmät wer schreit: 
Äf d' Weihnachten brauch' ma di : grecht *) di Veit ! 

Am 15. Mai des Jahres 1885 wurde Eduard Zöhrer von dieser 
Erde abberufen. Für sein Totenbildchen hat er folgenden Abschieds- 
gruß verfaßt: 

»Mueß gen fürt af d' Rais, 

Meinz ös, as is kain Gspais. 

Nan, in Gottsnam! 

Mir kemman wieder zam, 

Gelts, und bleibn bonand! 

Sagts ja draf, göbts ma d' Hand.< 

Unter den nachgelassenen Schriften Eduard Zöhrers, die im 
Archiv des Stiftes Reichersberg aufbewahrt werden, fanden wir 1Q85 
von ihm verfaßte Gedichte und weit über 100 Kompositionen von 
ihm. Voraussichtlich werden später noch manche im Archiv ruhende 
»O'schichfn und O'sangrn« Eduard Zöhrers und seines Mitbruders 
Floridus Blümlinger (s. d.) im Druck erscheinen. 

Bisher wurden von Zöhrers Schriften folgende 
veröffentlicht: 

Allälai christligö Gsänger und Gspiel in der oberösterreichischen Volks- 
raundart. Vom Chorherrn Pfarrvikar Eduard Zöhrer, herausgegeben von P. Sigm. 
Fellöcker. 1. Bd. Linz 1882, Haslinger. XV und 256 S. 8°. 2. Bd. XXXI und 
240 S. ebend. 1886. 3. Bd. VIII und 264 S. ebend. 1888. 

Gedichte: In Fellöckers »Kripplgsängl und Krippispiel in der ober- 
österreichischen Volksmundart^, Linz, Haslinger. 1. Bdchn. (1880), S. 40-117; 
ILBdchn. (1881). S. 45-120; 111. Bdchn. (1881), S. 59—124; IV. Bdchn. (1883), 
S. 31-128; V. Bdchn. (1884), S. 20-128; VI. Bdchn. (1885), S. 15-128; 
VII. Bdchn. (1886), S. 22-96; VIII. Bdchn. (1887), S. 33—128. 

Zahlreiche Gedichte und Kompositionen Zöhrers fanden Auf- 
nahme in der Volksausgabe oberösterreichischer mundartlicher 



») Als. «) Keine Seite. ») Die Melodien. *) Richte dich, halte dich bereit! 



191 "" 



Dichtungen, betitelt »Aus da Hoamä;.«, welche der rührige Stelz- 
hammer-Bund herausgegeben hat 

Das Archiv des Stiftes Reichersberg verwahrt von Zöhrer 
folgende Kompositionen: 

Requiem für Sopran, Alt und Baß. 

Orablied für 4 Singstimmen, 2 Clarinette, 2 Hörner und Posaune. 

Libera für 3 Singstimmen. 

50 Harmonisierte Choral-Offertorien. 

5 PflanzI von Franzi. 

Der trauri und da lustie Dauber v. Franz Stelzhammer für 1 Tenorstimme 
mit Begleitung. 

Da Gimpel (Stelzhammer). 

Von Hausen. 

Grüß Gott liebe Leut. 

D Augnsprach Gsangl (Stelzhammer). 

s' Heumahda Gsang für Tenor, Bariton und Baß mit Quitarbegleitung 
(Stelzhammer). 

s' Gsangl von Dengeln für 4 Männerstimmen und Chor mit obligater 
Begleitung der Dengeböße. (Stelzhammer.) 

Olls in Ehm. Für 4 Männerstimmen. (Stelzhammer.) 

Kain Tag ani Sunn. (Stelzhammer.) 

D* Stern für eine Tenorstimme mit Begleitung. (Stelzhammcr.) 

Da Prohlhans für Bariton. 

Wann i lang nimma bi. 

D' Aubröd. 

D' Monsuchtö. 

Wie's geht. 

s* Lümperl. 

Da kemfrischi Bue. 

Mein Müederl. 

Guada Rath für eine Sopranstimme. (Stelzhammer.) 

Goethe's Schweizerlied. 

Dös anbrennt Rosel. 

Ans Inviertler-Volk. 

Der Ungsöngtö. Für eine tiefe Baßstimme (Stelzhammer.) 

I. Kaisagsang. 

IL Kaiser-Gsang. 

Dahi. Für eine Singstimme und Pfte. (Stelzhammer.) 

Freud und Laid. (Stelzhammer.) 

Gsangl von Duizat. (Stelzh.) 

D* Irrwurzen. (Stelzh.) 

In medio salus. (Stelzh.) 

s' Lockgsangl. (Stelzh.) 

Amuxlgsang. 

I kann singa kann krähn. 

Haidja. (Stelzh.) 

Resolut für 3 Männerstimmen. (Stelzh.) 

Da vehextö Jager. 

Da Kreuzkopf. 






< 192 

Da frischö Bue und dös h^^'zi Reserl. 

Fensta-Gsangl. (Stelzh.) 

Natürligö Freyheit. (Stelzh.) 

Memorabile. 

s* Vögerl. 

Auweh. (Stelzh.) < 

Dö zwai Voschandelten. (Stelzh.) 

Da Mai. (Stelzh.) 

s' Element. 

Frühlingsgsangl. 

s' Haimathgsang. (Stelzh.) 

s' Vögerl und der Mensch. 

Frühlings Botschaft (Stelzh.) 

In Hörist wanns Nebeln treibt (Stelzh.) 

I. Wödagsangl. (Stelzh.) 

IL Wödagsangl. (Stelzh.) 

Da gwunganö Handel. (Stelzh.) 

Comparativ. 

Frisch. (Stelzh.) 

Da und dort 

Praevenienz. 

Ehstandsliedel (daß das waißt). (Stelzh.) 

Ehstandsliedel (und extera not). (Stelzh.) 

Dö Blüeml. (Stelzh.) 

Da gehät Schuestä. 

Schweizerlied. (Stelzh.) 

Da Voglspm. (Stelzh.) 

Vogel Gsang. (Stelzh.) 

A Grätälänt 

Oelegenheits-Cantate für 3 Männerstimmen. 

Hall und Wiederhall. 

Dd Haimädingä« 

Beim Scheiden. 

Der Zufriedene. 

Der Hochgelobte. 

Der Gesang. 

Toaste für 4 Männerstimmen. 

Verkündung. 

Hochzeitslied für Tenor und Baß. 

Toast. 

Thaler und Kreuz. 

Taodumef. 

Gesang am Sarge eines Jünglings. 

Weihnachtslied. 

20 lateinische Gesänge ohne Begleitung. 

Herr was ich bin ist dein Geschenk. 

An den Jüngling. 

Gott mein Gott wie sollt' ich Dein vergessen. 

Diesen Tag gab uns der Herr. 

Bußgesang. 



193 

O schwere Zeit der Not. 

Schlummerlied. 

In ein Stammbuch. 

Ach die Heimat muß ich meiden. 

Unsere Quelle kommt im Schatten. 

Der Schiffer. 

Sternlein in der Höhe. 

Ich kann wol manchmal singen. 

Rausche mächtig goldne Feier. 

Im wunderschönen Monat Mai. 

Der getäuschte Verräther. 

Corona spinea. 

Licht von Himmel. 

Gute Nacht. 

Hirten wachet auf. 

Adventlied. 

Oberösterreichisches Ki ippellied. 

Bernard Appel. 

BernardAppel, der 66. Propst des Stiftes Reichersberg, wurde 
am 27. September 1815 zu Sichelsdorf in der Diözese Königgrätz 
(Böhmen) geboren. Er trat am 4. September 1836 in das Stift 
Reichersberg, legte am IQ. April 1840 die Profeß ab und wurde 
am 24. Juli 1841 zum Priester geweiht. Appel bekleidete jahrelang 
das Amt eines Bibliothekars und Novizenmeisters, war von 1844 
bis 1854 auch Stiftsdechant und kam 1861 als Pfarrverweser nach 
Scheiblingkirchen (in Niederösterreich), wo er bis 1876 wirkte. 

Am 30. Mai 1876 wählte ihn das Kapitel einstimmig zum 
Propst. In dieser Stellung machte er sich durch praktische Bauten 
und Reparaturen im Stifte und auf den Pfarreien, noch mehr aber 
durch seinen in Wahrheit heiligmäßigen Wandel sehr verdient. Propst 
Bemard starb im Alter von 84 Jahren als Jubelpriester, Ritter des 
Leopold-Ordens, Konsistorialrat und Ehrenbürger von Reichersberg 
am 7. September 18QQ.an Herzlähmung. 

Als Bibliothekar verfaßte er die »Geschichte des regul. lat. 
Chorherrenstiftes des heiligen Augustin zuReichers- 
berg in Oberösterreich.« Linz 1857, Feichtinger. VI und 
320 S. 80. 

Gregor Doblhamer.^) 

Gregor Doblhamer erblickte am 26. April 1823 zu Neun- 
dling (auch Neuling) bei St. Lambrechten in Oberösterreich das 

') Vergl. Konrad Meindl, Gregor Doblhamer. Ein kleines Lebensbild. Sepa- 
ratabdr. aus dem >Linzer Volksblatt« Nr. 34 bis 42 mit Ergänzungen und 11 Ab- 
bildung. München 1899, Druck v. d. Nation. Verlagsanstalt. Selbstverlag des Stiftes. 

Ccrnik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 13 



194 

Licht der Welt und wurde auf den Namen Johann Nepomuk ge- 
tauft. Der junge Doblhamer, welcher die Halbtagsschule in Sankt 
Lambrechten besuchte, zeigte große Aufgewecktheit und besonderen 
Lerneifer. Durch die Unterstützung seines Onkels, des hoch- 
würdigen Herrn Johann Bauer — Dechants, Konsistorialrats und 
Stadtpfarrers in Freistadt, f 1854 — wurde ihm das Studium er- 
möglicht. Sämtliche sechs Klassen des Gymnasiums nebst den 
zwei philosophischen Jahrgängen vollendete er mit sehr gutem Erfolge 
zu Linz. Im Sommer 1843 meldete sich Johann Nep. Doblhamer, 
zu jener Zeit ein schlanker, hochgewachsener Jüngling von 20 Jahren 
mit vielen geistigen Anlagen, zur Aufnahme in das Stift Reichers- 
berg. Am 23. August 1843 fand seine feierliche Einkleidung statt, 
wobei ihm der Ordensname Gregor (der Große) gegeben wurde. 
Es ist noch ein Gedicht in oberösterreichischer Mundart von ihm 
vorhanden mit der Überschrift: »Dö drei Tag, ehd's mi einklaidt 
haben. A traurigö Geschieht.« 

Das Gedicht beginnt: 

»Allai sitz i dada, 
Alls rueli und stad, 
Qrad wie wann a Gstoröms 
In an Haus drina lad.« 

Mit der 37. Strophe schließt es: 

»Und es wird sie not fahl'n 
Und es geht ma scho z'samm, 
Und i höb's hold, wie oU's an, 
Mit'n lieb'n Ootfsnam.« 

Im Noviziat verwendete Gregor die freien Stunden mit Vorliebe 
für Arbeiten in der Bibliothek. Ein großer Teil des alten Katalogs 
ist von seiner Hand geschrieben. Von 1844 bis 1848 oblag er den 
theologischen Studien in Linz. Während dieser Zeit besuchte er 
häufig und mit großem Interesse das Landesmuseum Francisco- 
Carolinum. Nachdem er am 28. August 1846 die feierlichen Ordens- 
gelübde abgelegt hatte, empfing er am 25. Juli 1847 in Linz die 
Priesterweihe. Am 8. November des sturmbewegten Jahres 1848 
wurde Gregor Doblhamer beim bischöflichen Ordinariat in Linz 
als Kooperator der Stiftspfarre Reichersberg präsentiert 

Mit großem Eifer erfaßte der junge Stiftspriester den Beruf 
eines Seelsorgers. Besonders lag ihm der christliche Unterricht am 
Herzen. Er benützte jeden Anlaß, den Kindern Freude zu bereiten. So 
wurde zu jener Zeit zu Reichersberg die Feier der Erstkommunion am 
weißen Sonntag eingeführt Große Verdienste erwarb sich der junge 
Kooperator als Tröster am Krankenbette, insbesondere im Jahre 1855, 
wo er fünf Cholerakranken die heiligen Sterbesakramente reichte. 



195 

Mit großem Fleiße schrieb er seine noch voriiegenden Predigten. 
1851 wurden durch ihn in Reichersberg die h'ebhchen Maiandachten 
eingeführt In demselben Jahre errichtete er dort den Vinzentiusverein. 

In den Mußestunden beschäftigte sich Doblhamer zeitlebens 
gern mit der Malerei. Seiner Kunstfertigkeit entstammen mehrere 
wohlgetroffene Porträts von Mitbrüdern sowie einige Landschafts- 
bilder. Zahlreich sind die religiösen Darstellungen, vor allem die 
Muttergottesbilder, die der Verstorbene für das Stift oder für die Feld- 
kapellen in der Umgebung gemalt hat Neben der Malerei ver- 
suchte sich Doblhamer mit Geschick auch in der Dichtkunst 
Schon als Student der zweiten Humanitätsklasse »Poesie« machte 
er die ersten Gedichte in den verschiedensten Versmaßen. Das 
erste Bändchen: »Jugend-Phantasie. Metrische Aufsätze 
von Johann Nep. Doblhamer, Hörer der Logik zu Linz» 
16. Oktober 1841« enthält 60 Gedichte, welche vom 23. Juli 1840 
an bis zum 22. Dezember 1842 ein verschiedenes Datum tragen. Zu 
jener Zeit bildete sich unter den Hörern der Philosophie zu Linz 
ein Verein »Concordia«. Außer Pflege der Geselligkeit hatte der- 
selbe literarisches Streben zu seiner Aufgabe. Er gab eine Zeitschrift 
im Manuskript heraus: »Concordia. Akademisches Blatt 
Sammlung poetischer und prosaischer Aufsätze. Re- 
digiert von Johann Nep. Doblhamer 1843«. Der Band von 
313 Seiten enthält 28 Gedichte und Aufsätze aus der Feder Dobl- 
hamers. Mehrere Gedichte aus dieser Sammlung wurden in der 
»Warte an der Donau« abgedruckt. Doblhamer nahm den Dichter- 
namen »Donnartello« an. Er schrieb noch ein zweites Bändchen 
Gedichte von 1 7Q Seiten mit dem Titel : »Poetische Versuche.« 

Der englische Staatsmann Gladstone hat zum Andenken an 
seinen Besuch im Stifte Reichersberg am 13. September 1886 ein 
von ihm verfaßtes lateinisches Gedicht dem Stifte Reichersberg ver- 
ehrt: »Jesu pro me perforatus« («Jesus für mich herzdurchstoßen«), 
welches im »Linzer Volksblatt« in Nr. 122 vom 2Q. Mai 18Q8 in 
deutscher Übersetzung veröffentlicht wurde. Das Gedicht erweckte 
allgemeines Interesse; katholische und protestantische Zeitungen 
nahmen es in ihre Spalten auf. Die vortreffliche Übersetzung stammt 
aus der Feder unseres Gregors. Bei den verschiedensten Anlässen 
verfaßte er sinnige Gelegenheitsgedichte. Die dichterische Ader floß 
in seinem reichen Geiste fort bis in seine letzten Lebensjahre. 

Aber auch das öffentliche, das politische Leben sollte die große 
Arbeitskraft und die trefflichen Geistesanlagen Doblhamers in An- 
spruch nehmen. Am 1. Juli 1857 wurde ihm das Stiftsrentamt mit 
der Patronatsverwaltung übertragen. Diese Stellung mit den mannig- 

13' 



196 

fachen Berechnungen und Rekursen in Reh'gions- und Studienfonds-, 
Oebührenäquivalent-, Grund-, Erwerb-, Verzehrungs-, Einkommen- 
und anderen Steuersachen war für den Verstorbenen eine zwar 
mühevolle, aber ungemein bildende Vorschule zu seinem späteren 
Wirken als Landtags- und Reichsratsabgeordneter. Wiederholt stand 
er als Rentmeister den umliegenden Gemeinden in schwierigen 
Fragen, besonders in Geld- und Steuersachen, mit Rat und Tat 
hilfreich bei. Um solcher Verdienste willen wurde er bereits damals 
von den Gemeinden St. Georgen bei Obernberg und Reichers- 
berg zum Ehrenbürger ernannt. Immer größer wurde seine Anteil- 
nahme am öffentlichen Leben. Um diese Zeit sandte er manche 
Artikel über bedeutsame Ereignisse und Tagesfragen an die »Wiener 
Kirchenzeitung«. Der Gründungstag des »Katholischen Volksvereines 
für Oberösterreich« war der eigentliche Geburtstag des Politikers 
Doblhamer. In der ersten Versammlung dieses Vereines, am IQ. April 
1870 in Obernberg, trat er zum erstenmal öffentlich als politischer 
Redner auf. Zugleich mit dem Volksvereine trat auch der »Katho- 
lische Preßverein« ins Leben. Von der Gründung des Preßvereines 
an war Gregor Doblhamer stets ein sehr tätiges Komiteemitglied 
desselben. Von nun an stellte er seine Feder unermüdlich in den 
Dienst der katholische Presse. Seine zahlreichen Artikel im 
»Linzer Volksblatt« tragen meist die Chiffre gd. Inter- 
essant und lehrreich waren seine schöngeschriebenen 
»Wiener Briefe« 1. über die Zustände im Reichsrathe 
(1879 bis 1880), 2. über den Petroleumzoll (1883), 3. über 
die Schulbesuchserleichterungen (1883, 1884), 4. über 
das Landsturmgesetz. Im »Einsiedler-Kalender» von 
1887 veröffentlichte er gleichfalls einen inhaltsvollen 
Wiener Brief: »Aus dem österreichischen Reichsrathe.«^ 
Viel Arbeit, aber auch großen Undank und zahlreiche 
Schmähungen brachte Doblhamer die Regulierung der Grundsteuer, 
an der er als Obmann des Komitees zur Aufstellung eines Klassifi- 
kationstarifs mitarbeitete. Unter unbeschreiblicher Mühe arbeitete 
er jahrelang für die Herabsetzung der Tarifsätze zugunsten Ober- 
österreichs, erreichte aber von der widerstrebenden Regierung nur 
eine teilweise Erfüllung seiner Wünsche und Forderungen. Sämt- 
liche Artikel des >Linzer Volksblatt« über die Durch- 
führung der Grundsteuerregulierung auf Grund des 
Gesetzes vom 24. Mai 186Q sind von Doblhamer ge- 
schrieben, ebenso die Broschüre »Zur Regulierung der 
Grundsteuer. Reflexionen anläßlich der am 30. Märzd.J. 
(das ist 1878) beim hohen Reichsrathe als Regierungs- 



197 

Vorlage eingebrachten Oesetzesnovelle«. Früher 
schon verfaßte er die im Druck vorliegende »Relation 
an die hohe k. k. oberösterreichische Orundsteuer- 
reguIierungs-Landeskommission in Linz über die im 
Jahre 1876 vorgenommene gemeinschaftliche Be- 
reisung der Landesgrenzen Oberösterreichs und Salz- 
burg s, Oberösterreich sund Steiermarks und Böhmens 
und das Verhältnis dieser Länder gegeneinander in 
Sachen der Grundeinschätzung«. Für diese schwierigen 
und oft auch odiosen Arbeiten wurde Doblhamer reichlich ent- 
lohnt sowohl durch die Huld des Monarchen, der ihm mit aller- 
höchster Entschließung vom IQ. Dezember 1882 das Ritterkreuz 
des Franz Josef-Ordens verlieh, als auch durch das Vertrauen des 
christlichen Volkes, das ihn am 7. September 1878 in den Landtag 
und am 24. Juni 187Q in den Reichsrat entsandte. 21 Jahre lang 
war Doblhamer Landtags- und 20 Jahre lang Reichsratsabgeordneter, 
1887 und 1890 auch Mitglied der Delegation zu Budapest. 

Was Doblhamer im Landtag und Reichsrat sonst noch ge- 
arbeitet hat, ist aus P. Lambert Ouppenbergers »Bibliographie 
des Klerus der Diözese Linz von deren Gründung bis zur Gegen- 
wart 1785—1893«, Linz 1893, Preßverein, S. 32 ff., zu ersehen. 

Seine Verdienste fanden auch seitens der kirchlichen Obrig- 
keit die gebührende Anerkennung. Am 10. Mai 1889 ernannte ihn 
Bischof Franz Maria Doppelbauer von Linz zum geistlichen Rate 
und am 8. Dezember 1894 zum Konsistorialrate. Am 25. Juli 1897 
feierte Doblhamer in aller Stille am Gnadenaltar zu Mariazeil sein 
fünfzigjähriges Priesterjubiläum. Ungefähr anderthalb Jahre nach 
diesem Freudenfest verließ er den irdischen Kampfplatz, um, wie 
wir hoffen, teilzunehmen an dem ewigen Freudenfest im Himmel. 
Ein schweres Magenleiden mit einer großen Lebergeschwulst 
machte am Morgen des 9. Februar 1899 seinem Leben ein Ende. 

Über die öffentliche Tätigkeit des Verstorbenen schrieb das 
Organ des Landeskulturrates, dessen Mitglied Doblhamer gewesen, 
am 15. Februar 1899: »Sowohl im Landtage als auch im Reichs- 
rate war Gregor Doblhamer eines der begabtesten, einflußreichsten 
und hervorragendsten Mitglieder der konservativen Partei, deren 
Grundsätze er mit Entschiedenheit und Geschick vertrat. Er besaß 
ein gründliches Wissen und große Kenntnisse auf den verschie- 
densten Gebieten. Zumal in wirtschaftlichen Fragen bekundete er 
einen klaren, weiten Blick. Die konservative Partei verliert in Gregor 
Doblhamer ein erfahrenes, opferfreudiges Mitglied, dessen Ersatz 
nicht leicht sein wird. . . . Rentmeister Gregor Doblhamer war ein 



198 

echter Sohn des Innviertels, schlagfertig in der Rede, voll Humor, 
seinen Freunden und Mitbrüdern ein zuverlässiger Freund. Er hatte 
ein warmes Herz für das Volk, dessen Leiden und Bedürfnisse er 
wohl kannte, und war stets bemüht, seinem Heimatlande zu nützen. 
Ob seiner edlen Charaktereigenschaften war Gregor Doblhamer 
von jedermann geschätzt. Seine hohe Begabung und seine viel- 
seitigen Fähigkeiten fanden auch bei seinen politischen Gegnern 
stets Anerkennung.« 

Floridus Harrer. 

Floridus H a rr e r, geboren am 1. Dezember 1823 zu Schußstadt in 
der Pfarre Lambach (Oberösterreich), wo sein Vater das Zimmerhand- 
werk trieb, absolvierte das Gymnasium in Salzburg und die sogenannte 
Philosophie in Kremsmünster. Er wurde am 16. August 1845 im 
Chorherrenstifte Reichersberg eingekleidet und hörte nach Verlauf 
des Noviziats die Theologie am Lyzeum zu Linz. Die Profeß 
feierte er den 24. April 1848, und am 23. Juli 184Q empfing er 
die heilige Priesterweihe. Mit großem Eifer wirkte er dann von 1850 
bis 1854 in Hollenthon als Kooperator. Ober Antrag des damaligen 
Direktors des Gymnasiums in Linz, des regulierten Chorherrn von 
St Florian Straßer, erfolgte jedoch 1854 seine Berufung an das 
Gymnasium in Linz. Harrer erhielt die Religionslehrerstelle. Daneben 
übernahm er in den ersten Jahren auch den deutschen Sprach- 
unterricht in der einen oder anderen Klasse. Harrer zeichnete sich 
in seiner neuen Stellung durch große Pflichttreue und Gewissen- 
haftigkeit aus. 

Ein Priester, wie Ozlberger in den »Katholischen Blättern« 
(Jahrgang 1868, Nr. 50) schreibt, von der Größe seines Berufes 
bis ins Mark durchdrungen, voll Frömmigkeit, von makellosem 
Wandel, unermüdlichem Eifer, lehrte Harrer durch Wort und Beispiel. 
Sorgfältig bereitete er sich immer vor, besonders auch auf die 
Exhorten : nicht nur der Inhalt sollte gediegen sein, auch die Form 
sollte Würde und Geschmack offenbaren. Er legte schon seine 
Exhorten für den Druck zurecht, da raffte ihn der Typhus am 
IQ. April 1868 im besten Mannesalter dahin. In der Priestergruft 
zu Linz fand er seine letzte Ruhestätte. 

Der Chorherr und gegenwärtige Propst des Stiftes Reichers- 
berg Konrad Meindl gab 1873 Harrers Predigten unter dem Titel 
heraus : 

Christkatholische Erbauungsreden für studierende jungh'nge. Regens- 
burg, Manz. 8". 1. Bd. VIH und 404 S.; 2. Bd. IV und 379 S. 



199 

Leander Schaffer. 

Schaff er ist am 1. Dezember 1831 zu Wien geboren. Er 
erhielt am 28. Dezember 1853 im Stifte Reichersberg das Ordens- 
kleid, legte am 10. Juli 1856 die Profeß ab und wurde den 27. Juli 
desselben Jahres zum Priester geweiht Nach seiner Primiz, die er 
am 3. August feierte, fand er als Hilfspriester im Hause Verwendung. 
Im nächsten Jahre war er Kooperator in Ort a. d. Antiesen, von 
1858 bis 1863 in St Lambrechten, hierauf bis 1865 wieder in Ort. 
1866 ging er als Missionär nach Brooklyn in Nordamerika, wo 
er bis 187Q wirkte. Krank kehrte er in das Stift zurück. 

Schaffer verfaßte ein: 

Kurzes Gebetbuch für katholische Christen. Mit Qenehmigung des hochw. 
bischöflichen Ordinariates Linz. Linz 1861, Ebenhöch. 144 S. 8'. 

Konrad Meindl. 

Konrad Meindl ist zu Raab (Rab) in Oberösterreich am 15. Sep- 
tember 1844 geboren. Er trat am 28. August 1863 in das Stift 
Reichersberg, legte den 28. August 1867 die Profeß ab und empfieng 
am 26. Juli 1868 die heilige Priesterweihe. Am 4. August 1868 
feierte er seine Primiz. Zuerst wirkte Meindl als Katechet an der 
Stiftspfarrschule, daneben verwaltete er wie noch gegenwärtig die 
Bibliothek und das Archiv. Vom 2. Jänner 1873 bis 1000 war er 
Stiftsdechant In der Zwischenzeit fungierte er zweimal als Stifts- 
administrator (1875 und 18QQ) und seit 1878 versah er auch das 
Amt eines Novizenmeisters. Am 2Q. Mai 1900 wählten ihn seine 
Mitbrüder wegen seiner hervorragenden Gelehrsamkeit und Frömmig- 
keit zum Stiftspropst 

Propst Meindl, der geistlicher Rat, Konsistorialrat, Ritter des 
Franz Josef-Ordens und Konservator der Zentralkommission für 
Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 
in Oberösterreich ist, beschäftigt sich viel mit historischen Studien. 
Seiner literarischen Tätigkeit sind folgende Arbeiten, respektive 
Veröffentlichungen zu verdanken: 

I. Selbständige Schriften: 

Zur Erinnerung an die Weihe der sechs neuen Glocken für die Stifts- 
kirche der regulierten Chorherren zu Reichersberg am 24. September 1871. 
Passau 1872, Bucher. 24 S. gr.-8°. 

Ort an der Antiesen. Eine historisch-topographische Skizze. Passau 1872. 
Bucher, 291 S. 8^. 

Die Schicksale des Stiftes Reichersberg vom Antritte der Regierung des 
Propstes Ambros Kreuzmayr bis zum Tode des Propstes Petrus Schmid 1770 — 
1882. Eine Festgabe zu Priester-Jubelfeier des Propstes Bartholomaeus Pflanzl 
Passau 1873, Buchersche Buchdruckerei. 296 S. 8". 



^0 

Floridus Harrers, »Christkatholische Erbauungsreden für studierende 
Jünglinge«. 2 Bde. Regensburg 1873, Manz. 1. Bd. VIII und 404 S., 2. Bd. 
VII und 379 S. 8^ 

Geschichte der ehemals hochfürstlich-passauischen freien Reichsherr- 
schaft, des Marktes und der Pfarre Obernberg am Inn. 1. Bd. Linz, kathoL 
Preßverein. 236 S. 8^ 2. Bd. Regensburg 1875, Manz. 257 S. 8^ 

Geschichte der Stadt Wels. 2 Tle. Wels 1878, J. Haas. 1. Theil 164 S., 
2. Theil 178 S. 8^ 

Die Vereinigung des Innviertels mit Österreich infolge des Friedens- 
schlusses zu Teschen am 13. Mai 1779. Eine geschichtliche Reminiscenz zur 
hundertjährigen Jubelfeier, seinen Landsleuten gewidmet. Linz 1879, Ebenhöch 
(Heinr. Korb). 44 S. 8». 

Geschichte der Stadt Braunau am Inn. 2 Tle. Braunau 1882, Josef 
Stampfl ßt Comp. 243 u. 177 S. 8^ 

Catalogus OO. Canonicorum regularium Reichersberg., a prima fundatione 
usque ad annum jubilaei 1884 e documentis fide dignis conscriptus. (Cum 
effig. praelatorum.) Lincii 1884, sumt. can. Reichersberg, typ. haered. J. Feichtinger. 
260 S. 8'maj. 

Jubiläumsbüchlein zur Feier des 800jährigen Bestandes des regulierten 
Chorherrnstiftes Reichersberg. 28. September bis 6. Oktober 1884. Linz 1884, 
Feichtinger. kl.-8''. 

Gedenkblätter über die hundertjährige Jubiläums-Feier des Bisthums Linz 
vom 26. September bis 4. Oktober 1885. Linz 1886, Preßverein. 218 S. kl.-S". 

Leben und Wirken des Bischofes Franz Joseph Rudigier von Linz. 
I. Bd., enthaltend das Leben und Wirken in der vorbischöflichen und bischöf- 
lichen Zeit bis 1869. Linz 1891, Priesterseminar, Druck des Preßvereins Wels. 
847 S. gr.-8^ II. Bd., enthaltend das Leben und Wirken in der bischöflichen 
Zeit von 1869 bis zum Tode nebst Charakterschilderung. Ebendaselbst 1892. 
936 S. (Mit Abbildungen und Faksimile der Handschrift.) 

Waizenkirchen. Oedenkblätter zur 300 jährigen Feier zur Erhebung zum 
Markte, 11. Mai 1593. Wels 1893, Preßverein. 90 S. (Ein Bild.) gr.-8«. 

Kurze Fastenpredigten über die Leidenswerkzeuge des Herrn. Regens- 
burg 1896, Nationale Verlagsanstalt (früher Q. J. Manz). 95 S. 8». 

Kurze Fastenpredigten über das heilige Sakrament der Busse in Ver- 
bindung mit der Betrachtung von Leidenswerkzeugen des Herrn. Ebend. 1897. 
93 S. 8". 

Erinncrungsblatt an die Heiligsprechungsfeier des Priesters Petrus Fourier 
aus dem Orden der regulierten Chorherrn des heiligen Augustin in der Stifts- 
kirche zu Reichersberg am 27., 28. und 29. September 1897. Passau 1897, 
Passavia. 15 S. gr.-S'*. 

Kurze Fastenpredigten über das heiligste Sakrament des Altars in Ver- 
bindung mit der Betrachtung von Leidenswerkzeugen des Herrn. Regensburg 1899. 
Nationale Verlagsanstalt (früher G. J. Manz). 113 S. 8". 

Gregor Doblhamer. Ein kleines Lebensbild. Separatabdruck aus dem 
^Linzer Volksblatt* Nr. 34 bis 42 mit Ergänzungen und 11 Abbildungen. 
München 1899, Druck von der Nationalen Verlagsanstalt, Selbstverlag des Stiftes. 

Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. I. Brf. mit 19 Abbildungen. 
München 1899, Druck der Nationalen Verlagsanstalt, Selbstverlag des Verfassers. 
X u. 880 S. gr.-8''. 



201 

Kurze Fastenpredigten über die Andachten des katholischen Christen in 
der heiligen Fastenzeit. Regensburg 1901, Nationale Verlagsanstalt (früher 
G. J. Manz). 1 1 1 S. 8«. 

Necrologium Collegii Reichersbergensis Canonicorum Regularium S. 
Augustini. Ratisbonae 1902, typis Friderici Pustet, S. Sedis Apost. Typogr. 

Kurze Geschichte des Regulierten Chorherren-Stiftes Reichersberg am 
Inn. München 1902, Druck der Nationalen Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz, 
Selbstverlag des Stiftes. 

II. Arbeiten in Zeitschriften, Sammelwerken etc. 

Bartholomaei Hoyer, dicti Schirmer, cellerarii 1462 — 1469 registrum 
procurationis rei domesticae pro familia Reichersperg. Archiv für Kunde 
österreichischer Geschichte. Bd. LXI, Wien 1880, Gerolds Sohn. S. 33-88. 

Oeneologische Abhandlung über das altbairische Adelsgeschlecht der 
Ritter, Freiherren und Grafen von Aham auf Hagenau, Wildenau und Neuhaus. 
Verhandlungen des historischen Vereines von und für Niederbayern. XX. Bd. 
Landshut 1881, Jos. Thomann. 136 S. 8". 

Reguliertes Augustiner-Chorherrnstift Reichersberg am Inn. In Sebastian 
Brunners Chorherrnbuch. S. 448-495. Würzburg 1883, Wöri. 

Die Grabmonumente des Chorherrnstiftes Reichersberg am Inn. Mit 
13 Illustrationen. Berichte des Alterthums- Vereines in Wien. XXI. Bd. 1883. 
4«. S. 28-51. 

Zum hundertjährigen Jubiläum des Bisthums Linz. (Separatabdruck aus 
dem »Linzer- VoIksblatt<.) Linz, Preßvereinsdruckerei 1885. 72 S. kl.-8*. 

Schützenobrist Johann Georg Meindl, der Student aus Altheim und der 
bairische Bauernaufstand im Rentamte Burghausen 1705/06. In den Verhand- 
lungen des historischen Vereines für Niederbayern Bd. XXIV. Separatabzug. 
Landshut 1887, Thomann. 94 S. gr.-8^ 

Schützenobrist Johann Georg Meindl, der Student aus Altheim und der 
bairische Bauernaufstand im Rentamte Burghausen 1705/06. Nachtrag. Eben- 
daselbst 1888. Separatabzug. 6 S. gr.-8°. 

Einige Grabdenkmäler des ehemaligen Chorhermstiftes Suben am Inn. 
Mittheilungen der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung 
der Kunst- und historischen Denkmale. Neuer Folge XV. Bd. Wien 1889, 
Kubasta und Voigt. S. 78-82. 

Die Sammelmarke von Ried. Mittheilungen der k. k. Central-Commission 
zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historrischen Denkmale. Neuer 
Folge XVII. Bd. Wien 1891, Kubasta und Voigt. 4«. S. 112-113. 

Das Wasserthor zu Braunau am Inn. Ebend. XVlIl. Bd. 1892. S. 126—127. 

Über den Aufenthalt des heiligen Wolfgang im heutigen Oberösterreich. 
Geschichte und Legende. Ein kurzer Commentar zur Festschrift: Der heilige 
Wolfgang, Bischof von Regensburg. Herausgegeben von Johann Bapt. Mehler. 
Regensburg 1894, Pustet. Linzer Volksblatt, Jhrg. 1894, Nr. 293, 294, 295, 296. 

Erinnerungen an fjohann Ev. Lamprecht, Benefiziaten zu Maria-Brünnl 
bei Rab. Oberösterr. Preßvereinskalender, 15. Jhrg. Linz 1896. 4°. S. 70-75. 
(2 Bilder.) 

Reichersberg. Wetzer und Weites Kirchenlexikon, X. Bd. Freiburg im 
Br. 1897, Herder. gr.-8«. S. 957-960. 

III. Handschriftliche Arbeiten: 
Hausstatuten für das Stift der regulierten Chorherrn zu Reichersberg, 
1873. 73 S. Fol. 



202 

Documenta authentica sacrarum fundationum ecciesiae collegiatae Can. 
Reg. Lateran, ordinis s. Augustini ad s. Michaelem Archangel um in Reichers- 
berg conscripta 1876. 201 S. Fol. 

Senes anniversarionim et OO. Sacrorum totius anni peragendorum in 
ecciesia coliegiata . . . Reichersberg conscripta 1878. 86 S. 4®. 

Relation über die von den Gotteshäusern des Innviertels seit dem 
Friedensschlüsse von Teschen 13. Mai 1779 in Baiern aushaftenden Capitallen. 
1880. Fol. (Orig. beim bischöflichen Ordinariat Linz.) 

Chronicon collegii Canoniconim reg. Lateran, ordinis s. P. Augnstini 
ad s. Michaelem Archangelum in Reichersberg ab electione RR. DD. Ambrosii 
Kreuzmayr usque ad obitum RR. DD. Bartholomaei IL Pflanzl 1770—1875, 
continuatum usque ad annum jubil. 1884. 884 S. Fol. mit gedrucktem Anhang 
(Chron. Raph. Buz. tom V.). 

Chronicon collegii Canonicorum reg. Lateran, ordinis s. P. Augustini . . . 
in Reichersberg. Incipit 1884. (Chron. Raph. Buz, v. h., tom. VL) 

Series fundationum sacrarum praeprimis anniversariorum in ecciesia .... 
Reichersberg concinnata 1884. 20 S. 4^ 

Liber rotularis collegii Can. reg. s. Augustini Reichersberg compositus 
1884. Fol. 

Chronik der Stiftspfarre Reichersberg 1886. 

Chronik der Pfarre Ort a. d. Antiesen. 1890. 

Floridus Blümlinger. 

Floridus B 1 ü m 1 i n g e r erblickte am 1. November 1862 im Dorfe 
Wilhelming in Oberösterreich das Licht der Welt und wurde in der 
Pfarrkirche zu Utzenaich auf den Namen Matthias getauft In der 
Volksschule zu St. Lambrechten lenkte der geweckte Knabe durch 
seine vortrefflichen Anlagen bald die besondere Aufmerksamkeit 
der Lehrer auf sich. Nach Überwindung zahlreicher Schwierigkeiten 
ging Blümlingers Herzenswunsch, studieren zu können, in Erfüllung. 
Er besuchte das k. k. Staatsgymnasium in Linz, das er mit sehr 
gutem Erfolg absolvierte. Am 28. August 1883 erhielt er in der Stifts- 
kirche zu Reichersberg das Ordenskleid der Chorherren des heiligen 
Augustin und den Ordensnamen Floridus. Von 1884 bis 1888 oblag 
er an der theologischen Hauslehranstalt im Stifte St. Florian den theo- 
logischen Studien. Während dieser Zeit offenbarte sich bereits Floridus' 
literarische Begabung. In zahlreichen Gelegenheitsgedichten und 
in der Klerikatszeitung, deren Orürder und Schriftleiter Floridus 
war, besang und verewigte er in origineller und packender 
Weise die lustigen Vorkommnisse in dem Bruderkreise und die 
kleinen Schwächen der Brüder. Leider begann Floridus schon damals 
zu kränkeln. Einige Monate nach seiner Priesterweihe (1888) wurde 
er zum Kooperator von St Lambrechten bestimmt Vom August 
des Jahres 18Q0 bis zu seinem Tode weilte Floridus im Stifte. 
Hier bekleidete er anfangs die Vertrauensstelle eines Novizen- 



203 

meisters. Nach Gregor Doblhamers TcwJe wurde er zum Rent- und 
Kellermeister ernannt. Am m 27. August 1000 wählten ihn seine 
MitbrOdem zum Stiftsdechant. Überdies fungierte er in höchst 
u fHeig e i m Otziger Weise jahrelang als Buch- und Kassenführer 
der Raiffeisenkasse und als Bücherwart des Katholischen Lese- 
vereines in Reichersberg. In den letzten Jahren hätte sich BJfim- 
lingers Gesundheitszustand immer mehr verschlimmert und 
ihm viele bittere Stunden bereitet Am Feste des heiligen Erz- 
martyrers Stephanus 1901, beschloß Floridus BlOmlinger sein Leben, 
reich an Arbeit und Leiden. Der Verstorbene erfreute sich wegen 
seiner hohen geistigen Gaben, noch mehr aber ob seines edlen 
Charakters bei allen, die ihn kannten, eines großen Ansehens 
und großer Beliebtheit Er war ein Freund des Volkes, besonders 
der Armen und der Studenten, ein treuer Freund seiner Mitbrüder 
und ein vertrauter Freund Gottes, weil ein seeleneifriger Priester. 

In der literarischen Welt hat sich Floridus Blümlinger als Volks- 
schriftsteller einen Namen erworben. Innig vertraut mit den Werken 
der schönen Literatur und Kunst, liebte es unser Floridus, mit 
einfachen, schlichten Leuten aus dem Volke zu verkehren. Mit 
der ihm eigenen, scharfen Beobachtungsgabe belauschte er bei 
solchen Gelegenheiten das Sinnen und Weben der Volksseele. 
Wie von selbst entflossen die empfangenen Eindrücke seiner Feder 
und gestalteten sich zu spannenden Erzählungen oder köstlichen 
Schilderungen, voll Natürlichkeit und Humor, von denen er die 
meisten im »Linzer Volksblatt«, in der »Innviertler Zeitung« und 
in verschiedenen Kalendern veröffentlichte. 

18Q7 erschien im Verlage des Katholischen Preß- 
vereines in Linz eine Sammlung derartiger Er- 
zählungen und Schilderungen unter demTitel »Guck- 
kastenbilder« (8", 244 S., gegenwärtig in 2. Aufl.), 
wefche allenthalben eine sehr freundliche Aufnahme fand. 
Professor Wichner stellte dem Verfasser im Vorworte folgendes 
ehrenvolle Zeugnis aus: »Aus all den Geschichtlein spricht ein 
warmfühlendes Priesterherz, aus allen ein Menschenkenner, aber 
auch ein Menschenfreund, der, selber ein Kind des Volkes, mit 
dem Volke Leid und Freud theilt und es mit milder Hand zu den 
christlichen Idealen emporleitet, nicht im aufdringlichen Lehrtone, 
sondern als gemüthlicher Erzähler und packender Schilderer, wie 
man's gerne hören und lesen mag.« Das »Literaturblatt« der Leo- 
Gesellschaft nennt Blümlinger den Defregger unter den Malern 
und seine Schriften Meisterwerke. Ebenso spendeten, abgeschert 
von den vielen schmeichelhaften Urteilen in der Presse, der be- 



204 

rühmte Volksschriftsteller Heinrich Hansjakob in Freiburg und der 
geistreiche Volksdichter Norbert Hanrieder in Putzleinsdorf den 
»Ouckkastenbildern« volles Lob. Nach dem allgemeinen Urteil ist 
das Buch ausgezeichnet durch einen gediegenen, lebenswahren In- 
halt, durch eine ungesuchte Sprache und durch eine reichliche Fülle 
kerngesunden Humors. Sicherlich würde Blümlinger, der auch ein 
tüchtiger und fleißiger Mitarbeiter an Brousils »Volksbibliothekar. 
Organ für katholische Lese- und Büchervereine« war, den Bücher- 
tisch noch mit mancher kostbaren Gabe bereichert haben, hätte 
nicht der unerbittliche Tod so früh die Feder seiner Hand entrissen. 

Odulf Blümlinger. 

Odulf Blümlinger, geboren zu Utzenaich im Dekanat Ried 
in Oberösterreich am 12. Jänner 1864, trat im Jahre 1885 in das 
Stift Reichersberg ein, machte 1889 seine feierliche Profeß und 
wurde 18Q0 zum Priester geweiht Von 18Q0 bis 189Q wirkte er als 
Kooperator an der Stadtpfarre in Ried im Innkreis, seither als 
Kooperator und Novizenmeister im Stifte. Als Kooperator in Ried 
war Blümlinger durch sieben Jahre (1800 bis 18Q7) Redakteur der 
vom dortigen kotholischen Preßvereine herausgegebenen »Innviertler 
Volkszeitung« (jetzt »Oberösterreichische Volkszeitung«). 

Bertrand Zallinger. 

Bertrand Zallinger, geboren am 26. Februar 1871 zu Sankt 
Martin (Innkreis, Oberösterreich), trat im Jahre 188Q im regulierten 
Chorherrenstifte Reichersberg ins Noviziat, legte 18Q4 die feierlichen 
Gelübde ab und wurde 18Q5 zum Priester geweiht Hierauf wirkte er 
als Kooperator in Puten (Pitten in Niederösterreich), St Lambrechten 
und seit 1901 als solcher in Bromberg (Niederösterreich). Dabei war 
er stets auch mit Pinsel und Feder tätig. In verschiedenen Zeitungen 
(»Reichspost«, »Oberösterreichische Volkszeitung« etc.) und Zeit- 
schriften veröffentlichte er kunsthistorische Abhandlungen, kunst- 
kritische Referate, kleine Erzählungen und Schilderungen sowie 
politische Artikel. Im oberösterreichischen Preßvereinskalender 1903 
(S. 114— 119) erschien von ihm ein Lebensbild des fStiftsdechants 
Floridus Blümlinger. Sein Pinsel schuf zur Heiligsprechungsfeier 
des seligen Petrus Fourier ein Bild desHeiligen, die Illustrationen 
zu Blümlingers »Ouckkastenbildem«, ein Bild der heiligen Familie 
in der Pfarrkirche zu St Lambrechten, ein Altarbild in der Kapuziner- 
kirche zu Wr.-Neustadt und Bilder in den Kirchen der dem Stifte 
Reichersberg inkorporierten Pfarreien in Niederösterreich. 



III. 



Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes 

Klosterneuburg 

von 1600 bis auf den heutigen Tag. 



Nebridius Mfiller von Mfindelheim. 

• Der bayrische Augustinerchorherr Nebridius Müller, 1 594 
geboren zu Mündelheim in Schwaben, fand nach wechselvollem Oe- 
schick am 28. September 1638 im Stifte Klostemeuburg eine dauernde 
Wohnstätte. Er war als absolvierter »Poet« im Jahre 1612 in das 
Chorherrenstift Dießen am Ammersee in Oberbayem eingetreten. 
Doch bald nach der Priesterweihe wurde er in die Kanonie Oars 
versetzt, wo er von 1621 bis zum Jahre 1623 Stiftsdechant und 
Ökonom zugleich war. Da ihn die kurfürstlich bayrischen Kommissäre 
in diesem Jahre mit Gewalt zum Propst des Stiftes St Zeno in 
Reichenhall machen wollten, entzog er sich der Würde durch 
Flucht, er kehrte in das Stift Dießen zurück und hielt hier den 
Klerikern Vorlesungen aus der Moraltheologie. Zur Pestzeit (1629) 
wirkte er mit bewundernswertem Eifer in der Seelsorge zu Schon- 
dorf und Dießen. Im Jahre 1632 übernahm er das Lehramt der 
Dogmatik, welches er jedoch nicht lange ausüben sollte. Am Tage 
Christi Himmelfahrt 1632 überfielen die Schweden das Kloster 
Dießen. Nebridius flüchtete sich nach der Eroberung Dießens in 
das Stift Au (am 20. November 1632), dem er bis August 1636 
als Prediger und Lehrer der Theologie und Philosophie treffliche 
Dienste leistete. Die folgenden zwei Jahre war er in dem Augustiner- 
Chorherrenstifte Ranshofen im Innviertel mit Seelsorgegeschäften 
und mit dem Lehramte der Logik betraut Von Ranshofen kam 
Nebridius Müller in das Stift Klosterneuburg, er legte daselbst 1640 
das Votum stabilitatis ab und wurde von Propst Bernhard I. Waiz 
zum Theologieprofessor und Novizenmeister ernannt. 1643 erhielt 
er die Leitung der Stiftspfarre ^), und im Jahre 1649 (den 27. März) 
wurde er Administrator des Gotteshauses zu Hietzing, dem damals 



*) Unter »Stiftspfarre« ist hier und im Folgenden die vom Stifte aus 
verwaltete Pfarre der oberen Stadt in Klostemeuburg zu verstehen. 



208 

sechs bis sieben Stiftspriester zugeteilt waren. ') Allein schon nach 
fünf Jahren (am 20. September 1654) endete sein rastlos tätiges Leben, 
das seit seinem Aufenthalte zu Klosterneuburg wie der Seelsorge 
so insbesondere der literarischen Arbeit geweiht war. 

Er verfaßte: 

Doctrina moralis seu Ethica. 1640. Kod. manuscr. 951 in 4 ' in der Stifts- 
bibliothek Klosterneuburg. 

Psalterium constans centum quinquaginta actibus tamquam brevissimis 
psalmis. Quorum primus quinquagenarius est animae poenitentis, alter se humi- 
liantis, tertius salubriter contristantis, in quibus consistit compendiosa via in- 
cipientium, quam aperuit Nebridius a Mündelheim, Can. Reg. S. Aug. Claustro- 
neoburgi in Austria. MDCXLII. Manuskript in der Stiftsbibliothek. 7 Bogen 4". 

Fasciculus myrrhae, i. e. gladius Simeonis, qui pertransivit animam Ai\ariae 
Virginis. Lucernae 1648, 16^ 

De vita S. Augustini libri duo. Viennae 1648. 16^ Die 2. Auflage dieses 
Werkes gab der Chorherr von Klosterneuburg Dr. Augustin RistI (s. d.) im 
Jahre 1728, typ. W. Schwendtmann, heraus, die 3. Auflage erschien in 1770 in 
Passau, typ. Fr. Oabr. Mangold, und schließlich veröffentlichte der Klosterneu- 
burger Chorherr Berthold A. Egger (s. d.) die Schrift neuerdings im Jahre 1888. 

Antiquarium Monasticum, in quo ex Sanctis Patrum Conciliis et pro- 
batissimis scriptoribus traduntur enucleate pleraque ad initium, progressum et 
observationes Status religiosi pertinentia cum Indice locupletissimo, ex quo etiam 
Concionatores facile cujusvis generis Materiam et Exempla haurire possunt 
Studio et labore R. D. Nebridio a Mündelheim C. R. S. A. Cl. N. apud S. Mariam 
Leopoldinam in Austria. Viennae in officina Matth. Cosmerovii 1650. Fol. 

Philosophia magni Doctoris Ecclesiae et Episcopi S. Augustini fidei 
mysteriis per omnia consentiens, ac proinde christiana. Ex ejusdem s. Patris 
genuinis operibus. Viennae 1654, 4°, gewidmet dem Propst von Klostemeuburg 
Bemard II. Schmeding. 

Norbert Heermann.^) 

Heermann wurde am 27. November 1629 zu Magdeburg 
in Sachsen geboren und erhielt bei der Taufe den Namen Enoch. 
Im schönsten Jünglingsalter trat er, durch die Neigung zum Ordens- 
stande und durch den Ruf des Stiftes Klosterneuburg bewogen, in 
die Lieblingsstiftung des heiligen Leopold ein (7. Mai 1649) und 
empfing dort am 24. Mai 1649 mit dem Klosternamen Norbert das 
Ordenskleid der Augustiner-Chorherren. Propst Bernhard IL Schme- 
ding sandte den überaus begabten Kleriker, der am 12. Juni 1650 die 

*) Näheres über die interessante Geschichte der Wallfahrtskirche Maria- 
Hietzing, die am 4. Juni 1786 zur selbständigen Pfarrkirche erhoben wurde, ist 
zu finden in Dr. Wolfgang Paukers Arbeit: Die Pfarrkirche von Hietzing. 
Wien 1899, Jos. Bayer. (Separat- Abdruck aus der Zeitschrift Alt -Wien). 

-) Cf. Norbert Heermanns Rosenbergsche Chronik. Ed. Dr. Matthäus 
Klimesch. Prag 1897, König!, böhm. Gesellschaft der Wissenschaften. 



209 

Ordensgelübde abgelegt hatte, im Jahre 1651 (26. November) zum 
Studium der Theologie und Philosophie an die Universität in Wien. 
Dieser erlangte am 7. Mai 1653 den Orad eines Bakkalaureus der Philo- 
sophie und feierte am 6. April 1654 seine Primiz. Nachdem er die 
philosophischen Studien beendet hatte und öffentlich zum Magister 
(Doktor) der Philosophie promoviert worden war (3. September 1654), 
genoß er noch bis 1658 an der Wiener Hochschule eine sorgfältige 
theologische Ausbildung, worauf er in das Stift zurückkehrte (Sep- 
tember 1658). Allein nur wenige Tage mehr verbrachte er in seinem 
Mutterhause, denn schon im Oktober dieses Jahres übersiedelte er 
auf den Wunsch des Propstes Bernhard IL mit sechs Mitbrüdern 
in das böhmische Augustiner-Chorherrenstift Forbes (Borovany), 
welches seit seiner Neuerrichtung durch den Klosterneuburger 
Propst Bernhard I. Waiz im Jahre 1631 noch immer nicht die Selbst- 
sändigkeit erlangt hatte und von dem jeweiligen Vorsteher des 
Stiftes Klostemeuburg geleitet wurde, während die Hausgeschäfte 
ein von diesem bestimmter Administrator führte. Norbert Heermann 
bekleidete das Amt eines Administrators zu Forbes bis zum 
15. Juli 1660; es wurde ihm nun die gleichfalls unter Bernhards II. 
Leitung stehende und mit Klosterneuburger Chorherren besetzte 
Kanonie Wittingau anvertraut. Dort harrte seiner viel Mühe und 
wohl auch Verdruß. 

Um die große Abhängigkeit des Klosters, die Heermann in seiner 
rastlosen Tätigkeit um das Wohl des Hauses sehr behinderte, zu be^ 
heben, entließ Propst Bernhard IL seine in Wittingau befindlichen 
Chorherren aus dem Klosterneuburger Konventsverbande. So war 
endlich das erreicht, was bereits Propst Bernhard L Waiz angestrebt, 
aber nicht erlebt hatte: die Selbständigkeit des Klosters Wittingau. 
— • Zu gleicher Zeit wurde auch das Chorherrenstift Forbes unter 
dem Mitgliede des Stiftes Klostemeuburg Oeorg J au d selbständig. — 
Kaiser Leopold I. ernannte den Administrator Norbert zum Propst 
von Wittingau, und am Sonntage Judika, 11. März 1663, wurde dieser 
feierlich installiert. Jetzt konnte Heermann um so eifriger und 
energischer arbeiten, um seinem Kloster die früheren Rechte und 
Einnahmequellen wiederzugewinnen und das Haus zum alten An- 
sehen und Wohlstand emporzuschwingen. Aber gerade dieser Eifer 
verursachte dem tüchtigen Vorsteher ungemein viel Verdrießlichkeiten. 
Die Wittingauer Herrschaft machte ihm die Rechte und Einnahme- 
quellen streitig; es entstand zwischen ihm und der Herrschaft eine 
Feindschaft, die sich derart steigerte, daß ein Bediensteter der 
Wittingauer Herren es sogar einmal versuchte, Heermann bei seinem 
Spaziergange zu erschießen. Schließlich war Norberts Streben doch mit 

Cernik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 14 



210 

Erfolg gekrönt. Er besserte die finanziellen Verhältnisse des Hauses 
und verhalf ihm zu einigem Wohlstand. Aber auch das geistliche 
und wissenschaftliche Leben trieb im Kloster Wittingau unter Heer- 
manns Regierung schöne Blüten. So konnte er am Ende seiner 
irdischen Pilgerschaft (26. Mai 169Q) wie der getreue Knecht im 
Evangelium sprechen: »Domine quinque talenta tradidisti mihi, ecce 
alia quinque superlucratus sum.« Die Uneigen nützigkeit, mit der 
er für sein Stift gewirkt hatte, zeigte sich nach seinem Tode im 
schönsten Lichte: man fand im Nachlasse Heermanns nicht das 
geringste Vermögen. — Ohne allen Prunk wurde er vor dem Hoch- 
altar der Wittingauer Stiftskirche beigesetzt, in welcher die Chor- 
herren seit 1714 alljährlich am Vortage des Festes St Norberti ein 
Seelenamt für ihn abhielten. 

Dr. Matthäus Klimesch bezeichnet auf Grund 
eingehender Untersuchungen^) Propst Norbert als 
den Verfasser der »Rosenbergschen Cronica«, einer 
bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts reichenden Geschichte jenes 
Hauses, dem das Kloster Wittingau seine Entstehung verdankt*) 
Allerdings ist nach Dr. Klimesch diese Chronik nicht eine Original- 
arbeit Heermanns, sondern sie entstand aus zwei tschechisch ge- 
schriebenen Vorlagen, die er ins Deutsche übersetzte, nur ganz 
unbedeutend erweiterte und vereinigte. Die Hauptvorlage war das 
vom letzten Archivar des Hauses Rosenberg Wenzel Bfezan ver- 
faßte Werk: »Rosenbersk^ kroniky krätky a summovy vytach.« 

Gegen die Autorschaft Heermanns ist Mafes aufgetreten im 
»Cesky Casopfs Historicky« V, 123, und dessen Meinung schließt 
sich Dvofak an in »Mittheilungen des Instituts für österreichische 
Geschichtsforschung« XXI. B. 1000, pag. 382. 

Der vollständige Titel der Heermann zugeschriebenen Rosen- 
bergschen Hausgeschichte lautet: 

»Roßenbergische Cronika, in welcher beschrieben wirdt, was 
die Herrn von Roßenberg vnd wohero si vndt von wannen sie in 
dießes Böhmerlandt vndt wie gleich in dieße Gegendt kommen 
seindt, was ihr erster Zustandt, ihres Auffnehmbens sowohl an 
Güttern, Land vndt Leuthen, Herrschaften, als auch Landtsdigni- 
täten vndt Vornehmligkeit, wie von heroischen vndt politischen, ja 
auch vornehmbist militärischen Thatten geweßen, vndt wie die auch 
zu Erhaltung ihres so hochansehentlichen fürstlichen Haußes vndt 
Potentet untter einander ein ordentliches Regiment vndt Artickls- 

*) A. a. O. Einleitung. 

*) Das Augustiner- Chorherrenstift Wittingau wurde im Jahre 1367 von 
den Brüdern Peter, Jodok, Ulrich und Johann von Rosenberg gegründet. 



211 

brief zu der Succession nothwendig vndt wohl recht gestlefft, dem- 
selben nachgelebt vndt gleich einer Richtschnur nach sich gehalten 
vndt also in alle Weege vor allen andern des Königreiches vor- 
nehmbsten Magnaten vndt Herren des Landes sie, die von Roßen- 
berg das wohlmeritirte Prae vndt Vorzug, das ist die forderiste 
Stelle nach denen Königen neben andern großen königlichen Onaden 
erworben, genossen vndt bies zum Ende erhalten, mit einem un- 
sterblichen Lob vndt Ruhm, massen dan ein güttiger Leßer aus 
dießer kurtzen und einfältiger jedoch wahrhaffter, aus dessen ge- 
treuen hinterlaßenen Memorien allein umb der Einfältigen willen 
gezognen Verfaßung ableßendt wird ferner mögen vernehmben 
vndt dießer Simplicität oder Einfalt günstlichen verzeihen.« 

Ernest Sauer. 

S a u e r, ein geborener Wiener (natus 1631), wurde im Jahre 1649 
zu Klosterneuburg in den Orden der Augustiner-Chorherren aufge- 
nommen. Das Jahr darauf, im Alter von 19 Jahren, legte er die 
feierlichen Oelübde ab, und 1655 empfing er die Priesterweihe. 
Seit 1658 versah er die Seelsorge in der Stiftspfarre Kierling. Als 
ihn bald darauf Propst Bernhard II. in eines der von ihm geleiteten 
böhmischen Chorherrenstifte Wittingau und Forbes schicken wollte, 
weigerte er sich nach Böhmen zu gehen. Er begab sich vielmehr 
als Pönitentiar an die Wallfahrtskirche Maria -Hietzing (1660). 
Später suchte er die Bewilligung zum Austritte aus dem Stifte 
Klostemeuburg zu erlangen, dieser wurde ihm jedoch nicht ge- 
stattet Das ist wohl der Orund, weshalb er im Jahre 1663 gänz- 
lich verscholl. 

Ernest Sauer hatte in Hietzing ein Werkchen 
verfaßt, das manche interessante Daten zu der ältesten 
Geschichte dieses Ortes enthält, nämlich: 

Maria Hiezingensis, seu miraculorum multitudo famosissimae imaginis 
Hiezingensis beatae et gloriosae Virginis Mariae. Viennae. 1662. 216 pag., 12^ 
Im Jahre 1717 wurde das Schriftchen ins Deutsche übersetzt und neuerdings 
aufgelegt. 

Adam Scharrer. 

Adam Scharrer, geboren 1631 zu Krems in Niederöster- 
reich, trat im Jahre 164Q in das Stift Klostemeuburg ein, verpflichtete 
sich im nächsten Jahre durch die Profeß auf immer zu den Ordens- 
gelubden und wurde 1655 zum Priester geweiht Fünf Jahre später 
übernahm er die Verwaltung der Stiftspfarre, 1667 wählten ihn die 
Chorherren von Klosterneuburg zum Dechant und nach dem Tode 

14* 



212 

des Propstes Bernhard II. zu ihrem Vorsteher (1675). Während Adams 
Regierung brach in Klosterneuburg die Pest aus (1679), welche 
viele Opfer forderte. Er flüchtete vor ihr mit den Stiftsklerikem 
und einem Teil der Kapitularen nach Hagenbrunn. Nichtsdesto- 
weniger scheint er aber doch am 13. Februar 1681 an der Pest 
gestorben zu sein. 

Als Dechant hatte Scharrer ein historisches Werk verfaßt und 
bei dieser Gelegenheit den Wert der Archivalien kennen gelernt 
Er ließ daher, nachdem er zum Propst gewählt worden war, alle 
vorhandenen Urkunden" und Protokolle durch den Magister 
Christian von Regensburg abschreiben, um im Falle des 
Verlustes der Originale in den getreuen Abschriften wenigstens 
einigen Ersatz zu haben. Auch die Kunst fand durch Propst Adam 
Förderung. Er schmückte die gegenwärtig nicht mehr bestehende 
Leopoldskapelle im alten Rapitelhause mit Gemälden aus und errichtete 
in ihr einen neuen Altar. Später brachte er in dieser Kapelle zehn 
prächtige Nußbaumkasten zur Aufnahme der Schätze des Stiftes an, 
wie des Erzherzogshutes, der silbernen Büste des heiligen Leopold 
und anderer Cimelien. So wurde er der Begründer der Schatzkammer 
des Chorherrenstiftes Klosterneuburg. 

Das bereits erwähnte Werk Adam Scharrers ist Kaiser Leopold 
gewidmet und führt den Titel: 

Osterreichische Marg-Oraffen Von Leopold dem Durchleuchtigen und 
Ersten, bis auf Heinrich, letzten Marggraffen und I. Hertzogen zu Österreich. 
Gedruckt zu Wienn in Österreich, 1670. Mit Kupferstichen geziert. XXVI und 
298 S. 8". 

Augustin Weillender. 

A. Weillender, im Jahre 1662 zu Nußdorf geboren, empfing 
schon im Alter von 16 Jahren in Klosterneuburg das Ordenskleid 
der Augustiner- Chorherren (1678). Er legte im Jahre 1679 die 
Profeß ab und wurde erst 1686 zum Priester geweiht. Von 1687 
an war er Novizenmeister, vom Jahre 1691 zugleich Pfarrverweser 
in Kierling, 1693 erhielt er die Pfarre im Stifte, und seit 1699 
wirkte er als Pfarrverweser in Heiligenstadt. Nach vierjähriger 
Tätigkeit ging er von hier auf die Stelle eines Beichtvaters nach 
Hietzing, wo er 1705 starb. 

Weillender schrieb die Predigtwerke: 

Erwünschte reiche Erndte des evangelischen Ackers, welche aus so vielen 
Garben als sittlichen Lehrstücken durch den ausgeworffenen Samen des Wort 
Gottes gesamblet. Sonntagspredigten. München 1699. 4**. 

Übergebliebene Eher des evangelischen Ackers. Feyertagspred igten. 
München 1701. 4^ 



213 

Johannes Keß. 

J. Keß aus Münnerstadt in Unterfranken (geboren 1660) 
wurde im Jahre 1681 Novize des Stiftes Klosterneuburg. Er feierte 1682 
die Profeß und 1686 seine heilige Priesterweihe. 1688 erhielt er das 
wichtige und einflußreiche Amt eines Cellarius supremus (Ober- 
kellerer, heute Kanzleidirektor), im Jahre 1697 wurde er Pfarr- 
verweser in Korneuburg, ein Jahr nachher ging er als Administrator 
auf die Stiftsguter in Atzenbrugg, von 1698 bis 1715 weilte er 
neuerdings im Stifte als Cellarius, und von 1715 bis zu seinem 
Tode im Jahre 1733 leitete er wieder die Pfarre in Korneuburg- 
Sein Grab befindet sich in der Korneuburger Kirche. — Zur Feier 
des VI. Säkulums seit der Gründung der größeren Stiftskirche (1114) 
verfaßte Johannes Keß 1714 ein »Encomium Canoniae« unter 
dem Titel: 

»Trifaria domus Austriacae gloria Marchionum, Ducum ac Imperatorum 
Archiducum ordinatissima successionis series emblematicis in basilica picturis 
nee non Historico morali ac symbolico Poemate Honoribus divi Leopoldi in 
jubilaeatn festivitatem digesta ac illastrata.« Viennae Austr. Fol. 

Außerdem hinterließ uns Keß in dem Manuskript »Saeculare 
nostrum«, das im Stiftsarchiv aufbewahrt wird, vorzügliche histo- 
rische Aufzeichnungen. 

Patritius Aichinger. 

P. Aichinger, 1662 zu Raab (Györ) in Ungarn geboren und 
1687 im Stifte Klostemeuburg eingekleidet, legte im Jahre 1688 die 
Profeß ab und empfing 1690 die heilige Priesterweihe. In dem- 
selben Jahre kam er als Pönitentiarius nach Hietzing, von wo er 
16Q3 in das Stift zurückkehrte, um das Offizium eines Novizen- 
meisters zu übernehmen. Nach Verlauf eines Jahres wurde er 
zum Bibliothekar ernannt, 16Q9 ging er wieder als Beichtvater nach 
Hietzing und wirkte dort mit einer kurzen Unterbrechung im 
Jahre 1706 — in diesem Jahre war P. Aichinger Pfarrverweser in 
Korneuburg — bis zu seinem Tode 1713. 

Von Aichinger stammt das Predigtwerk: 

Geistliches Ehrenfest, d. i. Lob- und Ehren-Predigten, in verschiedenen 
Orten gehalten. Wien 1711, 4'. 

Dn Augustin Ristl. 

A. Ristl wurde am 22. Oktober 1685 zu Korneuburg in 
Niederösterreich geboren. Er trat den 4. Oktober 1706 in das 
Augustiner- Chorherrenstift Klosterneuburg, legte hier am 11. Ok- 



214 

tober 1707 die feierliche Profeß ab und verrichtete am 5. Ok- 
tober 1710 sein erstes heiliges Meßopfer. Ristl wurde hierauf zum 
Präfekt der in Wien studierenden Chorherren des Stiftes, die im 
Stiftshofe zu Wien wohnten, ernannt Als Stiftshofmeister bereitete 
er sich zum Doktorat der Theologie vor, das er im Jahre 1717 an 
der Wiener Universität erlangte. An dieser fungierte er im Jahre 1727 
als Dekan der theologischen Fakultät Seit 1730 wirkte er als Admini- 
strator in Maria-Hietzing, von 1741 bis 1742 war er Stiftsbibliothekar, 
hierauf wieder Administrator in Hietzing und von 1751 bis zu 
seinem Tode am 5. November 1 752 abermals Präfekt der in Wien 
studierenden Angehörigen des Stiftes Klostemeuburg. 

Ristls Schriften: 

Maria voll der Gnaden oder Wunder und Andacht vor und zu dem 
marianischen Qnadenbild zu Hietzing in Wien in Unter-Österreich. Wien 1717, 
typ. Simon Schmidt. 12». 2. Aufl. Rotz typ. Ch. J. Hueth. 

Heldenmüthiges Schweigen eines heiligen Joannis von Nepomuk. (Eine 
Predigt.) Wien 1725. Joh. Kümer. 4^ 

Zwei Seraphinen, die zwey Heilige Aloysius Oonzaga und Stanislaus 
Kostka. (Predigt.) Wien 1727. Fr. Chr. Wilhelm. 4<». 

Heilige Hofhaltung Leopoldi weiland Marggrafens in Österreich mit dem 
Zu-nam des Frommen. Wien 1736. Typ. Oregori Kurtzböck. 8". 

Ausführlicher Bericht von dem uralten Gotteshaus der Regul. Chorherren 
des hlg. Augustin zu Hiezing ohnweit Wien in Österreich und daselbst sonderbar 
verehrten Gnadenbildnus Maria. Wien 1738. 8^ 2. Aufl. 1759. 

Commentarius in regulam divi Aurelii Augustini Episcopi Hipponensls 
et ecclesiae Doctoris, ad usum Canonicorum aliorumque Religiosonim. Wien, 
typ. Oregori Kurtzböck. Fol. 

Dr. Gregor Grueber. 

O. Grueber, geboren am 15. Oictober 1702 zu Hom in 
Niederösterreich, empfing am 30. Oictober 1718 in der Stiftskirche 
zu Klosterneuburg aus der Hand des Propstes Dr. Ernest Perger 
das Ordensideid, verpflichtete sich am 6. Jänner 1720 zur Beob- 
achtung der ewigen Oelübde und wurde im Dezember 1726 
zum Priester geweiht. Im Jahre 1732 erwarb er sich auf der Uni- 
versität in Wien den Doktorgrad der Theologie. Er starb am 
14. März 1760 als Administrator der stiftlichen Oüter in Stoizen- 
dorf (Niederösterreich) und fand in der Kirche dieses Dörfchens 
seine letzte Ruhestätte. 

Orueber verfaßte die Schriften: 

Lob- und Ehrenrede des Priesterthums und eines jubilierten 50 jährigen 
Priesters Robertus Wollfahrt von Melk. Rotz 1750, typ. Chr. Jos. Hueth. 2\ 

Ehren- und Trauerrede dem . . . Herrn Placido des Stiftes und Klosters 
Altenburg Abten und Prälaten. 13. Sept. 1756. Rotz 1756, typ. Hueth. 2\ 



215 

Ehr- und Lob-Red deren frommen Schulen, da von denen wohlehrwürdigen 
Ordens-Männern Clericor. Regul. Matris Del Scholarum Piarum ... in der Stadt 
Hom das erste Jahrhundert ihres Curtianischen Collegii feycrlich begangen 
worden. 8. May 1757. Rotz 1757, typ. Hueth. 2^ 

Alexander Stahel. 

A. S t a h e I, geboren zu Nußdorf (Wien) am 29. November 1710, 
wurde den 8. September 172Q in das Stift Klostemeuburg aufge- 
nommen. Seine Profeß fand am 10. September 1730 und seine 
Primiz am 8. April 1736 statt. Im Jahre 1745 war Stahel Pönitentiar 
in Hietzing. Er starb 1758 im Stifte. Ein Stein mit der Inschrift: 

A. S. 
v^. i\* v^* H* 

1758. 

bezeichnet im Kreuzgang die Stelle seines Grabes. Stahel wurde 
aus einem uns nicht näher bekannten Grunde zweimal zu längerem 
Aufenthalte in das Augustiner-Chorherrenstlft Karlshof (Prag) ge- 
sandt Dort verfaßte er ein historisches Werk und widmete es aus 
Dankbarkeit dem Propst von Karlshof. Diese Schrift ist betitelt: 

Kron-Saeculum des Königreichs Böhmen oder Kurtze Lebens-Abfassung 
Caroli IV., weyland römischen Kaysers und eilften Königs in Böhmen, Stifters 
des kayserlich - königlichen Stiftes Carls -Hof, Regulirter Chor -Herren des 
St, Augustin Congr. Later. in der Neustadt Prag. In dem vierten Jahrhundert 
der böhmischen Krönung Caroli IV. Wien 1747, Franz Andr. Kirchberger. 8 . 

Dr. Ferdinand Karl Ristl. 

F. K. R i s 1 1, ein geborener Klosterneuburger (geboren den 1 8. De- 
zember 1716), trat am 8. September 1735 in das Augustiner-Chor- 
herrenstift Klosterneuburg, legte ein Jahr später die Ordensgelübde 
ab und feierte am 1. April 1742 sein erstes heiliges Meßopfer. Dann 
setzte er mit außerordentlichem Eifer die theologischen und philo- 
sophischen Studien fort und erlangte an der Hochschule in Wien 
neben dem Doktorat der Philosophie auch das der Theologie (1743). 
In der Zeit von 1743 bis 1750 war der Chorherr Ristl Pönitentiar 
in Hietzing, von 1750 bis 1752 Pfarrverweser in Kahlenbergerdorf 
und Höflein. Im Jahre 1752 wurde er Studienpräfekt im Stiftshofe 
zu Wien und sechs Jahre später traf ihn die ehrenvolle Wahl zum 
Dekan der theologischen Fakultät an der Wiener Universität. Die 
letzten Lebensjahre verbrachte Ristl auf den stiftlichen Gütern in 
Reinprechtspölla. Der Tod überraschte ihn am 21. Dezember 1771 
bei den Piaristen in Hörn, bei denen er auch beerdigt wurde. 



216 

Wir haben von RistI folgende zweibändige Druck- 
schrift: 

Assertiones Theologicae de virtutibus theologicis cum excerptis ex tractatu 
de fide, spe et charitate, quas in Universitate Viennensi pro prima Laurea con- 
sequenda anno salutis MDCCXL mense Julio die I. publice propugnavit Ferd. 
Carolus RistI, A. L. et Phil. Mag., Ss. Theologiae Baccalaureus in 3tium annum 
Auditor et pro prima ejusdem laurea candidatus e Caes. et Academ. S. J. 
St. Ignatii Pancratii Seminario, Praeside Ludovico Debiel S. J. Ss. Theol. Doct. 
Decano Spectabili. Wien 1740, typ. Leop. Kaliwoda, 2 tom. in 8°. [Tom. 1, 158 pag., 
tom. 2, 178 pag.] 

Benedikt PHIL 

B. Prill, geboren zu Wien am 21. März 1721, trat den 11. Sep- 
tember 1742 in das Stift Klosterneuburg, beschwor am 15. September 
1743 die ewigen Gelübde und feierte am 2. Oktober 1746 seine Primiz 
Hierauf wurde er als Katechet an der Stiftskirche angestellt Sein 
glühender Berufseifer erwarb ihm die Achtung und Liebe aller. Er 
starb auch als Opfer seines Berufes am 9. Mai 1759. Beim Kranken- 
bette hatte er sich den Todeskeim geholt. — In den Mußestunden 
pflegte Benedikt Prill mit großem Fleiße die Altertumskunde und 
Stiftsgeschichte. Ohne Zweifel hegte er den Plan, eine Stifts- 
geschichte herauszugeben, worauf sein handschriftlicher Nachlaß, 
der gegenwärtig im Archiv des Stiftes verwahrt wird, schließen 
läßt. Die von Prill über Altertümer und Kunstschätze Klostemeu- 
burgs gesammelten Daten und die von ihm angefertigten Zeich- 
nungen haben bisher schon manche guten Dienste geleistet Mit 
aufrichtigem Bedauern schrieb der Archivar des Stiftes Klosterneu- 
burg Wilibald Leyrer auf dem ersten Blatte der Aufzeichnungen Prills: 

»Was hätte Benedikt nicht alles leisten können, wenn ihm 
seine seelsorglichen Geschäfte mehr Zeit gelassen, wenn er infolge- 
dessen hätte umsichtiger zu Werke gehen, wenn er das Archiv mit 
seinen reichen Quellen hätte benützen können.« 

Wilibald Leyrer. 

Wilibald Ignaz Leyrer, Bakkalaureus der Theologie, 
wurde am 6. Juli 1737 zu Eggenburg in Niederösterreich geboren. 
Nachdem er an der Universität in Wien die philosophischen Studien 
beendet hatte, trat er in das Stift Klosterneuburg. Am 26. Sep- 



') Siehe Hartmann Zeibig, Zur Erinnerung an den vaterländischen Ge- 
schichtsforscher Wilibald Leyrer. In den Sitzungsberichten der phil.-historischcn 
Klasse der K. Akademie der Wissenschaften. Aprilheft des Jahrg. 1853. X. B. 
S. 464 ff. 



217 

tember 1756 legte Propst Dr. Bertold Staudinger dem neun- 
zehnjährigen Jüngh'ng das Ordenskleid an. Es folgte nun das Probe- 
jahr, in welchem sich Wih'bald so musterhaft aufführte, daß er am 
29. September 1757 zur feieriichen Profeß zugelassen wurde. Er 
empfing am 16. April 1758 die niederen Weihen, am 21. September 
desselben Jahres das Subdiakonat und wurde am 22. September 1759 
zum Diakon geweiht. Jetzt sandte ihn Propst Bertold zur weiteren 
theologischen Ausbildung auf die Hochschule nach Wien. Hier 
empfing er am 19. Dezember 1761 die Priesterweihe, worauf er in 
das Stift zurückkehrte, um am 3. Jänner 1762 sein erstes heiliges 
Meßopfer darzubringen. 

In den folgenden acht Jahren versah Leyrer mit großem Eifer den 
Dienst eines Aushilfspriesters in der Seelsorge. Die freien Stunden ver- 
wendete er zum fleißigen Studium der Kirchenväter und der kirchlichen 
Schriftsteller sowie zur Lektüre der alten Klassiker und erwarb sich 
so eine staunenswerte Belesenheit. Daneben pflegte er aber auch 
fleißig die vateriändische Geschichte, für die er schon als Student 
eine besondere Vorliebe gezeigt hatte. Mit noch größerem Eifer 
verlegte er sich auf das Studium und die Pflege der österreichischen 
Geschichte, als ihn Propst Dr. Gottfried von Rollemann 1770 zum 
Subbibliothekar ernannte. ')Wilibald Leyrer durchsah die Handschriften 
der Bibliothek und exzerpierte alles, was die Geschichte Öster- 
reichs betraf. Mitten in dieser Tätigkeit erfolgte seine Ernennung 
zum Archivar, den 19. Juni 1772, und das war für ihn der Ansporn, 
seine ganzen Fähigkeiten der Geschichte des Vaterlandes zu weihen : 
es standen ihm ja nunmehr überaus ergiebige Quellen der öster- 
reichischen Geschichte zu Gebote. 

Zuerst hieß es aber im Archiv Ordnung machen. Das »Re- 
pertorium vetus« (»altes Rapulare«), jenes Verzeichnis der Urkunden, 
das Propst Bernhard I. Waiz (1630—1643) in Regestenform mit 
einem vorzüglichen Index hatte anfertigen lassen, genügte längst 
nicht mehr. Leyrer verfaßte daher, nachdem er die bereits registrierten 
Urkunden durchgesehen hatte, über den Zuwachs ein ähnliches 
Repertorium, das »Repertorium novum« (»die neue Rapulatur«), Zu 
gleicher Zeit sammelte er aus den Urkunden sehr viel Material 
für eine urkundliche Geschichte des Stiftes, seiner Pfarreien, Be- 
sitzungen und machte auch für die weitere Vaterlandsgeschichte 
wichtige Aufzeichnungen. Im Jahre 1777 erhielt das Archiv 
einen neuen großen Zuwachs. Aus der sogenannten »oberen 
Kammerc wurde nämlich eine Unzahl von wertvollen Urkunden, 

*) Vom 24. November 1770 an war Leyrer auch pistrinae praefectus. 
1787 wurde die Mühle aufgelassen. 



218 

die dort im Laufe von 150 Jahren aufgespeichert worden waren 
und teilweise ihre Rechtswirksamkeit verloren hatten, in das Archiv 
übertragen. Leyrer ordnete sie und verfaßte über sie ein genaues 
Repertorium. Diesen sogenannten »Kammerbriefen« setzte er ein 
Bildnis der Mutter Oottes vor mit der frommen Bitte: 

Hujus tu curae fueras commissa Neuburga 

Per fundatorem ; sie habet ille preces : 

Protegat ac foveat te semper tanta Patrona, 

Illius ut tu sis tuta patrocinio. 

Id mea vota petunt, pariter rogo poplite flexo : 

Auxiliatrieem porrige Virgo manum. 

Cum minime credis, ut aves, densissimus hostis 

Advolat, et praedatn vix bene visus agit. 

Marchio, quod dederat, totum pia Virgo tuere, 

Et fac accepto munere posse frui. 

Daran fügt er das Motto: 

Nil, nisi prisca peto, et veteri mens vivere more, 

Qui nova vult, habeat; nil nisi prisca peto. 

Dies heißet auf gut deutsch : Ich schätz' die alten Sachen. 

Warum? — Weil sie sehr oft uns aufgeklärter machen. 

Wenige Jahre später wurde das Archiv des Stiftes Kloster- 
neuburg neuerdings bereichert, und zwar durch das Archiv des 
1782 aufgehobenen Augustiner -Chorherrenstiftes St. Dorothea in 
Wien. Die Urkunden dieses Stiftes, welche bereits geordnet und in 
ein Verzeichnis eingetragen waren, wurden 1786 nach Klostemeu- 
bürg geschafft. Leyrer reihte sie in das Stiftsarchiv ein und unter- 
nahm eine genaue Revision derselben. Auf diese Weise erweiterte 
er auch seine Kenntnisse der Geschichte und Topographie Wiens. 

Trotz aller dieser mühevollen Arbeiten verfaßte Wilibald Leyrer 
noch manche gediegene historische Abhandlung und unterhielt 
einen lebhaften geistigen Verkehr mit hervorragenden Persönlich- 
keiten, mit denen er, sei es nun durch sein Amt, sei es durch 
seine Gelehrtheit oder durch seine Tätigkeit auf dem historischen 
Gebiete, bekannt und befreundet wurde. So stand er im Briefwechsel 
mit P. Mauriz Ribbele, Archivar und späterem Fürstabt von St Blasien, 
mit dem Piaristen Adrian Rauch, mit Leopold Gruber, dem Verfasser 
des »Calendarium historicum Pilgram«, mit Konstantin Freiherm von 
Münch-Bellinghausen, mit dem Regierungsrat und Archivar Spieß, 
mit dem Burgfarrer Langenau, dem Münzforscher Josef Appel, mit 
dem Dichter Retzer und der Dichterin Gabriele von Baumberg. Be- 
sonders freundschaftlich verkehrte er mit dem Maltheser und 
Domherrn Smitmer, mit dem ständischen Sekretär Bergenstamm 
und dem kaiserlichen Hofarchivar Ferdinand von Freiesleben. — 
Freiesleben fühlte sich durch die Freundschaft mit Wilibald sogar 



219 

bewogen, seine ungemein reichen diplomatischen Sammlungen 
dem Stifte Klosterneuburg zu vermachen. Nach seinem Tode über- 
gab auch Freieslebens Oattin dem Willen des Verstorbenen gemäß 
den reichen literarischen Nachlaß desselben (17Q1), wofür vom 
jeweiligen Propst alljährlich zwölf heilige Messen zum Seelenheile 
des Toten gelesen wurden und noch gelesen werden. 

Alsbald begann W. Leyrer die Aufzeichnungen von Freies- 
leben zu ordnen und zu registrieren. Dies war jedoch eine un- 
säglich mühevolle Arbeit, denn einzelne Notizen befanden sich bloß 
auf losen Zetteln. Allein auch diese Arbeit bewältigte er in verhältnis- 
mäßig kurzer Zeit. Erieichtert atmete Leyrer nach Beendigung der- 
selben auf: 

^Nunc opus exactum, fessae date serta carinae, 
Contigeram portum, quo mihi cursus erat. 
Oedipus abscedat, fulgescunt lumina clara, 
Non timeo strictas in mea serta manus.« 

Den Plan, eine vollständige Sammlung des Materials zur 
Stiftsgeschichte anzulegen und dann diese auszuarbeiten, hatte 
Wilibald Leyrer immer noch in Augen. Krank und müde brach er 
aber die »Monumenta Claustroneoburgensia«, wie er diese Materialien- 
sammlung betitelte, mit dem dritten Foliobande, welcher sich auf 
das dritte Jahrhundert der Stiftung bezieht, ab. Nichtsdestoweniger 
entwarf er in seinen letzten, durch körperliche Leiden so getrübten 
Lebensjahren doch eine Hausgeschichte in drei Quartbänden, die 
bis zum Jahre 1706 reicht und die Grundlage der vom Chorherren 
Maximilian Fischer (s. d.) im Jahre 1815 veröffentlichten Geschichte 
Klosterneuburgs bildet. 

Leyrer dachte wohl selbst nicht, die Veröffentlichung seiner 
mühevollen Arbeit zu erieben. Am Schlüsse einer mit zitternder 
Hand geschriebenen Verbesserung des Manuskripts sagt er: 

Jam sat labori datum est. Si requies aeterna 
A numine concessa est: — salva sunt sempiterna. 
Quem Archivi labor nutrit, 
Post me scribat, quodsi cupit. 

Seine Todesahnung erfülhe sich am 15. Jänner 1814. Versehen 
mit den heiligen Sterbesakramenten, gefaßt und gottergeben ging 
er an diesem Tage um elf Uhr nachts in die ewige Ruhe ein. In 
ihm verlor das Stift Klosterneuburg nicht nur einen hervorragenden 
Oeistesmann, sondern auch einen musterhaften Ordensmann, geziert 
mit kindlich frommem Gemüt und mit größter Bescheidenheit. 
Zeugen seiner tiefen Religiosität sind sein von ihm selbst ge- 
schriebenes und verfaßtes Gebetbuch, das Hymnen für alle Feste des 
Kirchenjahres und für die einzelnen Stunden des Tages enthält. 



2^ 

sowie die von ihm angelegte Sammlung von Aussprüchen der 
Kirchenväter und der besten katholischen Asketen. Dieses Manuskript 
bringt am Ende unter der Aufschrift >Recordare Willebalde« eine Auf- 
zählung aller Tage, an welchen Oott dem frommen Priester seine be- 
sondere Onade erwiesen hatte, und ein Dankgebet zum Allerhöchsten, 
Wir schließen unsere biographische Skizze über Wilibald 
Leyrer mit der Anführung seiner hinteriassenen Schriften: 

Miscellaneorum Liber 1. 1753-1755. [Mit Auszügen aus einer rhetorischen 
Anleitung (Motto : Eja laboremus, ut nos vixisse testemus) , aus Klassikern und 
aus der Heiligen Schrift.] 

Miscellaneorum Liber II. 1756. [Enthält 162 Auszüge aus den Kirchen- 
vätern und aus kirchlichen Schriftstellern mit dem Motto: 

Cave curiosa legere 
Quae possunt mentem distrahere, 
Stude vitia tua cognoscere 
Et viriliter eis resistere. 
Ambula cum simplicibus, 
Adhaere innocentibus, 
Benefac tibi contrario. 
Supplica adversario. 
Et eris charus Dei filio 
Ac dignus sanctorum consortio. 

Thomas Kemp. Opusc. XI, cap. 7.) 
Miscellaneorum Liber III. 1761. [207 Auszüge aus Kommentaren der Hl. Schrift 
und aus Schriftstellern über Kirchen- und österreichische Geschichte mit dem Motto: 

Omnibus semper placuisse, res est 
plena fortunae: placuisse paucis 
plena virtutis: placuisse nulli 

plena doloris. Jak. Bälde. S.J.] 

Miscellaneorum Liber IV. 1768. [151 Exzerpte aus geschichtlichen Manu- 
skripten der Stiftsbibliothek und Untersuchungen über Orte, die in Stiftsur- 
kunden vorkommen. Motto: 

Hierin findt man tausend Sachen. 
Einst vielleicht? - sie Nutzen machen. 
Wo nicht, war es gut gemeint. 
O, man bleibe doch mein Freund.] 
Miscellaneorum Liber V. 1769. [309 Auszüge aus Urkunden des Stifts- 
archivs mit einem chronologischen Index und dem Motto: »Reliquias, veterumque 
vides monumenta virorum.« Aeneid. L. VII.] 

Miscellaneorum Liber VI. 1784. [297 Auszüge aus den stiftlichen Urbarien, 
Gewähr- und Satzbüchern, Berg-, Fisch- und Pantaidungen sowie Rechnungs- 
büchern mit dem Motto: 

Hinc procul ornatus cultores este moderni. 
Scis aliud, quod te laeserit, esse magis?] 
Miscellaneorum Liber VII. 1789. [147 Auszüge aus den Schriften des 
kaiserlichen Hofarchivars Ferdinand von Freiesleben und Mitteilungen des Dom- 
herrn Smitmer mit dem Motto: 

Quid potius faciam? Non sum, qui segnia ducam 

Otia : mors nobis tempus habebit iners. Ovid ex Ponto L. I, Eleg. VI. 



221 

Leyrer endete den siebenten Band der Miscellanea und zugleich das 
ganze Werlc am 14. Juni 1801 mit den Worten : 

Nunc opus exactum, seplemque voIumina scripta 
His de miscellis, jam cupio requiem.] 

Ferner stammen von ihm: 

Res notatu digniores ex diversis M. S. ordine chronologico collectae. 1767. 
[Eine aus den stiftlichen Urkunden zusammengestellte Chronilc des Stiftes mit 
dem Motto: 

Solus et artifices qui facit, usus erit.] 

Res memorabiles e tribus archivi nostri protocollis extractae ac in com- 
pendium redadae servato chronologiae ordine. 1767. [Regesten zur Stiftsgeschichte 
nach den Jahrhunderten der Stiftung. Motto: 

Ut archivi verus tyro haec conscripsi, loquor — viro! Si tu dicis: 
aberrasti, hoc, hinc inde, demonstrasti ; fateor: Dixisti verum. Non mirare! in 
tot rerum perversa abundantia, ubi mentis praesentia vix potest semper adesse, 
nt discemat verum »Esse«. Tamen diligens Notare assolet bona praestare. 
Errando discimus: hoc cuncti noscimus.] 

Notata Archivi nostri miscellanea, adjecto in fine indice chronologico. 1768. 
(Motto: »Est is labor — labor tyronis.«) 

Excerpta ex pervetustis non minus quam recentioribus nostris Necro- 
logiis. 1768. 

Excerpta e Codice membranaceo saeculi XIV., cui afforis itulis: Latei- 
nisch Qrundtbuch vnterhalb Khalenperg, de anno 1355. 

Excerpta e Codice membranaceo folii grandioris saeculi XV. (Aus dem 
von Propst Oeorg 1436 erneuerten stiftl. Zehentregister.) 

Wer war Euphemia, genannt Regis filia? [In dieser Schrift weist Leyrer 
historisch nach, daß die im Totenbuch des TuIIner Frauenlclosters erwähnte 
Euphemia eine natüriiche Tochter Friedrichs des Schönen gewesen ist. Motto : 

Weis ein Verfasser nicht 
Im Buch sein Herz zu zeigen 
Scheint mir war seine Pflicht: 
Er möchte lieber schweigen.] 

Sphragistische Beiträge zur Geschichte des österr. erzherzoglichen 
Wappenschildes und Helmes. 

Ein Pendant zu meinem Vorspruch : der heutige Aufklärungsthron pflegt 
Alles umzukehren. Den kosmopolitischen Bürgern oder Weltilluminirern zur 
Beherzigung. (Ein gegen die Illuminaten gerichtetes Schriftchen.) 

Paralipomena e codice diplomatico Bernardi Pez. 

Excerpta ex Necrologiis Sanhyppolitano et Runensi. 

Canonici ecciesiae collegiatae nostrae magis celebres. (Von der Gründung 
des Stiftes bis 1678.) 

Notata de monialibus ad s. Magdalenam penes Canoniam nostram. (Eine 
Materialiensammlung zur Geschichte dieses Frauenklosters, die Leyrer ausarbeitete 
unter dem Titel:) 

De monialibus nostris penes Canoniam ad s. Magdalenam. 

Notata de monialibus ad s. Jacobum. (Eine Stoffsammlung zur Geschichte 
des früheren Augustiner-Chorfrauenstiftes bei St. Martin in Klostemeuburg.) 

De monialibus ad s. Jacobum hie Claustroneoburgi. (Eine Monographie 
über das ebenerwähnte Kloster.) 

De Hadmaro Praeposito. 



222 

De clvitatc Claustroneoburgensi. (Eine kurze Übersicht über Stadt- 
geschichte.) 

Series RR. DD. Praepositorum hujus ecciesiae collegiatae. 

Series P. R. D. Decanorum hujus ecciesiae coüegiatae. 

Canonici Claustroneoburgensis Ecciesiae vetustiores, quotquot reperiri in 
documentis potuerunt. 

Nota de sepulturae locis, in quibus tarn praepositi nostri, quam familiae 
magis celebres in Neuburgensi collegiata hac nostra ecciesia in Domino requies- 
cunt. Quantum ex antiquis documentis erui. 

Sepulturae Austriae Principum in nostra collegiata ecciesia, quantum ex 
vetustis erui poterat documentis. 

Nobiles Claustroneoburgi sepulti. 

De Canoniae aedificiis. 

Res Claustroneoburgenses diversis ex monumentis collectae ac con- 
scriptae. 1775. 

Monumenta Claustroneoburgensia. Tomus I in Fol. 1777. [Motto: »Nihil 
earum rerum scire, quae anteaqam nascereris factae sunt, hoc est, semper esse 
puerum: cognoscere vero res gestas, memoriae veteris ordinem teuere, anti- 
quitatum exemplorumque habere notitiam, decorum, laudabile ac pene divinum 
est.' (Cicero de Orat. L. IL) Tom. II. in Fol. 1778. Tom. III. in Fol. ohne Be- 
zeichnung des Jahres. Diese bereits erwähnte Materialiensammlung zur Stifts- 
schichte ist in ihrer Anlage großartig. Auf jedes Jahrhundert seit der Gründung 
des Stiftes sollte ein Folioband entfallen. Leider konnte unser Wiiibald nur die 
ersten drei Bände vollenden und den vierten entwerfen. Wo er die »Monumenta 
abschließt«, gibt er selbst den Qrund davon an: 

Hie ego cessavi. — causam, si noscere cupis. 

Est haec — non fuerat florida flora mihi 

Feci, quantum potui. 

Et coactus tacuL 

Illustrat tamen secula 

Obscura mea facula. 

Jam prosequantur reliqua!] 

Supplementum Rerum memorabilium e tribus Archivi nostri protocollis 
extractum, ordine chronologico in compendium redactum. 1779. Eine Ergänzung 
des oben genannten Werkes: Res memorabiles e tribus archivi nostri proto- 
collis extractae . . . 

Anhang zur oberflächlichen Stiftsgeschichte. 1805. (Beiträge zur Geschichte 
der stiftlichen Pfarren und Besitzungen.) 

Spazierfahrten eines wirklichen Alterthumsliebhabers durch das uralte 
Unterösterreich. 1805. 

Chronologia diplomatica Monumentorum Claustroneoburgensium. Fol. 
(Behandelt bloß das erste Jahrhundert der Stiftung.) 

Vade mecum oder Unterhaltungsstunden des Archivars W . . . L . . . zn 
K . . . in Erzählung von Sitten, Gewohnheiten und anderen Sachen aus den 
Vorzeiten, vermehrt von A. v. B. ') 

Lyra Lyrani per cursum anni. (Eine Sammlung von Hymnen, welche 
Leyrer für die einzelnen Tageszeiten und für die Feste des Jahres verfaßte.) 



') Diese Schrift fand sich in A. v. Bergenstamms handschriftlichem 
Nachlaß vor. Siehe Wurzbach, Biogr. Lexikon B. 1, S. 300. 



223 

Principia relig^iosa e sacra scriptura diversisque St. Patrum operibus, 
alüsque probatis autoribus colleda, suaque orbi sensa detecta. 1762— 179Z 
(Motto: »Quaecumque scripta sunt, ad nostram doctrinam scripta sunt.» 
Römerbr. 15, 4.) 

Florian Ulbrich.O 

F. Ulbrich, Bakkalaureus der Theologie, geboren am 14. Ok- 
tober 1738 zu Wien, empfing am 24. September 1758 im Stifte 
Klosterneuburg das Ordenskleid. Er legte am 4. November 175Q 
die feierliche Ordensprofeß ab und brachte am 4. April 1763 sein 
erstes heiliges Meßopfer dar. Nach der Primiz ernannten ihn seine 
Oberen zum Oastmeister und Frühprediger. Vom Jahre 1773 bis 17Q1 
wirkte Florian als Pfarrverweser in Hof lein, bis 1781 auch in der 
Pfarre Kahlenbergerdorf, die bis zu diesem Jahre mit der Pfarre 
Höflein vereinigt war. Im Jahre 17Q1 kam Ulbrich auf die Pfarre 
St Martin in Klosterneuburg, und 17Q3 übernahm er die Pfarre 
Korneuburg, wo er am 21. April 1800 sein verdienstvolles Leben 
beschloß. 

Florian Ulbrich war ein tüchtiger Theologe 2), ein außer- 
ordentlich eifriger und beliebter Seelsorger, ein Vater der Armen 
und Kranken. Nichtsdestoweniger pflegte er in den Mußestunden 
auch mit staunenswertem Fleiße die mathematischen Wissen- 
schaften, in denen er sich schon auf dem Gymnasium aus- 
gezeichnet hatte. Bei seinen großen mathematischen Kennt- 
nissen und seinem seltenen Fleiße entdeckte er, daß alle 
von den hervorragendsten Akademien und den besten Mathematikern 
bisher gearbeiteten Faktorentafeln ungenau und unverläßlich seien. 
Selbst in den aufsehenerregenden, von Anton Felkel 1776 bei 
Oräffer in Wien herausgegebenen »Tafeln der Factoren von 1 bis 
10 Millionen, fertig bis 5 Millionen« (in Fol.) und »Tafeln aller 
einfachen Factoren der durch 2, 3, 5 nicht theilbaren Zahlen von 
2 bis 10,000.000« (1. Theil, Oräffer, Wien, Groß- Folio) fand er 
viele Fehler. Noch dazu waren die Arbeiten Felkels das Beste, das 
je auf diesem Gebiete geleistet wurde. 

Ulbrich faßte daher den Entschluß, selbst die Faktoren aller 
durch 2, 3 und 5 nicht teilbaren Zahlen von 1 bis auf eine Million 
ganz neu aufs genaueste zu berechnen und begann im Jahre 17Q1 



') Literatur über Flor. Ulbrich: »österreichische Nationalenzyklopädie^^ 
von Oräffer und Czilcann, Wien 1837, Bd. V, Seite 464, und Wurzbach, »Bio- 
graphisches Lexikon des Kaiserthums Österreich« 49. Teil, Wien 1884, Seite 15 ff. 

*) Eine »Lobrede auf das Oedächtniß der heiligen Jungfrau und Blut- 
zeugin Cecilia« (Wien 1772, i. 4°) gibt Zeugnis davon. 



_224_ 

als Pfarrverweser in Höflein an der Donau mit dieser Arbeit, welche 
die Akademien trotz aller langjährigen Bemühungen nicht zuwege 
gebracht hatten. Woran Johann Heinrich Lambert (f 25. Sep- 
tember 1777), einer der berühmtesten Mathematiker der Berliner 
Akademie, der Begründer der Photometrie und Entdecker der Theo- 
rie des Sprachrohres, nach vergeblichen Versuchen zweifelte, näm- 
lich, »dass die Factorentafeln je so weit würden ausgearbeitet 
werden«, das gelang dem Klosterneuburger Chorherm Florian 
Ulbrich in verhältnismäßig kurzer Zeit Bis zum Jahre 17Q3 hatte er 
mit Hilfe eigener, noch unbekannter mathematischer Kunstgriffe 
bereits die Faktoren bis zur Zahl 753.031 auf das genaueste be- 
rechnet. Diese Kunstgriffe, welche es ihm ermöglichten, die Faktoren 
ohne lange Rechnung sofort hinzuschreiben, und zwar so zuverlässig, 
daß sich etwaige Fehler gleich verraten mußten, hielt er anfangs 
geheim, teilte sie aber später dem Augustinermönch David Rutsch- 
mann, der sich als Mechaniker einen großen Ruf erwarb, und dem 
Professor der praktischen Mathematik an der Hochschule in Wien 
Wilhelm Bauer mit. 

Auf der Pfarre in Korneuburg (seit 17Q3) arbeitete Ulbrich in 
seinen freien Stunden unermüdlich an seinem verdienstvollen 
Werk, und so konnte er im September des Jahres 17QQ seine bis 
auf 1 Million 5 Hunderttausend genau ausgearbeiteten und zur 
Benützung sehr bequem eingerichteten Faktorentafeln samt Hilfs- 
tabellen bis auf 20 Millionen vollenden. Die in der Zwischenzeit 
neuerschienenen Faktorentafeln erkannte Florian nach sorgfältiger 
Untersuchung als eine Abschrift der Felkelschen Tafeln samt ihren 
Fehlern. Um so mehr ist es daher zu bedauern, daß Ulbrichs Arbeit 
nicht veröffentlicht wurde, sondern als Manuskript in die Stifts- 
bibliothek wanderte. ') Florian Ulbrich schloß wenige Monate nach 
Beendigung seines Werkes seine müden Augen auf immer. Dies 
sowie die mißliche finanzielle Lage, in welche das Stift Klostemeuburg 
damals infolge der französischen Invasion kam, sind ohne Zweifel 
die Ursachen, weshalb jenes Werk der wissenschaftlichen Welt vor- 
enthalten blieb, das — wie ein Biograph Florian Ulbrichs be- 
geistert schreibt — um so schätzbarer ist, als es den evidenten 
Beweis in sich enthält, daß ein einziger Mann in Öster- 
reich nebst allen seinen geistlichen Verrichtungen 



*) Trotz eifrigen Forschens gelang es uns bisher nicht, die Arbeit Ulbrichs, 
die im Jahre 1819, wie der Chorherr von Klosterneuburg, Alois Schützenbcrger 
(s. d.), in der »KirchHchen Topographie von Österreich«, Wien 1819, Strauß 
1. Bd., 1. Hälfte, S. 105, angibt, noch in der Stiftsbibhothek aufbewahrt wurde, 
ausfindig zu machen. 



225 

während der neun letzten Jahre seines verdienst- 
vollen Lebens in diesem Fache mehr geleistetals alle 

auswärtigen Akademien zusammengenommen ein 

ganzes Jahrhundert hindurch. 

Dr. Daniel Tobenz. 



Tobenz, ein Wiener (geboren am IQ. Dezember 1743), absol- 
vierte zu Wien die humanistischen und die philosophischen Studien 
und trat, nachdem er über die Philosophie eine öffentliche Dis- 
putation gehalten hatte, am IQ. September 1762 in das Stift Kloster- 
neuburg ein. Nach Ablauf des Probejahres legte er die feierlichen 
Oelübde ab (am 21. September 1763) und begab sich auf Oeheiß 
des Propstes Dr. Berthold Staudinger zur theologischen Ausbildung 
auf die Hochschule nach Wien. Kurz vor Absolvierung seiner theo- 
logischen Studien empfing er die heilige Priesterweihe, worauf er 
seine erste heilige Messe las (4. April 1768). Gegen Ende des 
Jahres 1768 bestand er eine öffentliche Disputation aus der gesamten 
Theologie und verließ die Universität, um teils zu Hause, teils zu 
Maria-Hietzing in der Seelsorge auszuhelfen. In den Jahren 1770 
und 1771 unterzog er sich den Prüfungen für das theologische 
Doktorat, das ihm im Jahre 1772 verliehen wurde. Vom nächsten 
Jahr an lehrte er im Stifte an der von Propst Dr. Gottfried von Rolle- 
mann 1768 gegründeten theologischen Hauslehranstalt spekulative 
Theologie, und im Jahre 1775 erfolgte seine Berufung auf die Lehr- 
kanzel der Patrologie, der theologischen Literaturgeschichte und der 
Polemik an der Wiener Hochschule. Daniel Tobenz hatte diese 
Lehrkanzel zehn Jahre hindurch inne. Während dieser Zeit schrieb er 
neben anderen theologischen Werken auch eine zweibändige Patro- 
logie. Als aber durch den neuen Studienplan vom 16. Juni 1785 die 
vonTobenzgelehrten Fächer anderen Lehrkanzeln zugewiesen wurden, 
so die Patrologie und die theologische Polemik dem Professor der 
Dogmatik und die theologische Literärgeschichte dem Professor 
des neutestamentlichen Bibelstudiums, war Tobenz vom Lehramte 
enthoben. Er wurde jedoch im nächsten Jahre zum Dekan der 
theologischen Fakultät erwählt und supplierte vom Februar an bis 
zum Ende des Studienjahres die Kanzel der Hermeneutik, des Bibel- 
studiums N. T. und der griechischen Sprache. 1787 war er Notar der 
theologischen Fakultät, und als in demselben Jahre der Abt des 
Klosters Heiligenkreuz starb, ernannte ihn der Erzbischof von Wien 
zum Kommendatarabt dieses Klosters. Allein Tobenz konnte das 
Amt gar nicht antreten, da die Zisterzienser von Heiligenkreuz 

Cernfk, Schriftsteller der Autn^stiner-Chorherrcnstifte. 15 



226 

mittlerweile die Erlaubnis erhalten hatten, einen Abt aus ihrer Mitte 
zu wählen. Der damalige Propst des Stiftes Klosterneuburg Dr. Flo- 
ridus Leeb übertrug nun Tobenz die Stelle eines Präfekten des 
Stiftshofes in Wien. 

Schon nach drei Jahren wurde aber Tobenz, der sich während 
seines Aufenthaltes im Stiftshofe ganz theologischen Arbeiten ge- 
widmet hatte, neuerdings auf die Hochschule berufen, und zwar 
als öffentlicher Professor der Dogmatik. Professor Dr. Jahn, der 
nach Bertieris Scheiden die Dogmatik übernommen hatte, erhielt 
nämlich 17Q0 die wiedererrichtete Kanzel des alttestamentlichen 
Bibelstudiums, die seit 1788 aufgelassen war. Dr. Daniel Tobenz 
blieb öffentlicher Professor der Dogmatik bis zum Jahre 1803, in dem 
er altershalber vom Lehramte zurücktrat, keineswegs aber, um der 
wohlverdienten Ruhe zu genießen. Er gab vielmehr in der folgenden 
Zeit viele Privatvorlesungen aus der Theologie, unter anderen dem 
Fürsten Ernest von Schwarzenberg, späterem Bischof von Raab, 
dem Grafen Ferdinand von Chotek, späterem Erzbischof von Olmütz, 
dem Grafen Andreas von Ankwicz Skarbek, dem nachmaligen Erz- 
bischof von Lemberg. Zugleich beschäftigte sich Tobenz viel mit 
literarischen Arbeiten. So gab er 1804 den ersten und 1806 den 
zweiten Teil seines »Commentarius in Sacram Scripturam N. T 
animorum curatoribus elucubratus« heraus. 1806 ernannte ihn Kaiser 
Franz I. zum geistlichen Rat und Theologielehrer des Erzherzogs 
Rudolf, der damals Koadjutor des Erzbistums Olmütz war. Nach 
Beendigung der Studien des Erzherzogs, im Jahre 1811, wurde 
Tobenz mit vollem Gehalt pensioniert und zum Titularpropst des 
aufgehobenen Stiftes von Adony in Ungarn erhoben. Er kehrte 
nun in den Klosterneuburger Stiftshof nach Wien zurück und 
arbeitete hier unermüdlich bis zu seinem Lebensende (am 20. Au- 
gust 181Q) an der Verbesserung und Gesamtausgabe seiner Schriften, 
die aber erst ein Jahr nach seinem Tode vollständig erschienen sind. 

Auf Daniel Tobenz kann das Augustiner-Chorherrenstift Kloster- 
neuburg mit gerechtem Stolz zurückblicken. »Trotz der josephinischen 
Reformation und der traurigen Einwirkung des Protestantismus 
sowie der französischen Revolution blieb er als ein wahrhaft muster- 
hafter katholischer Priester im Drange und in den Wogen der Zeit 
unerschütterlich stehen. Sein Fleiß war beispiellos, seine theologische 
Gelehrsamkeit tief begründet, sein Leben und Tod auf erbaulich.« 

Tobenz gab folgende Schriften heraus: 

Institutiones dodrinae Patrum. Pars theoretica. Viennae 1777. 267. S. S\ 
(Maria Theresia gewidmet.) 

Institutiones, usus et doctrinac Patrum. Viennae 1779. S\ 



227 

Examen tractatus Joannis Barbeyracii de doctrina morali Patrum Ecclesiae. 
Dissert. prima. Viennae 1785, typ. Hoerling. VIII und 798 S. 8'.^ 

Commentarius m Sacram Scripturam N. T. animorum curatoribus elu- 
cubratus. Viennae 1804—1806. 4\ 

Paraphrasis Psaimorum ex Hebraico adomata cum notis, Clericorum 
usui adornata. Vindob. 1804, Degen. 4". (Dieses Werk ist dem Erzherzog Rudolf 
gewidmet.) 

Opera omnia. Vindob. apud Degen, postea apud Binz. 1814—1820, 
15 tomi in 8 : 

Tomus I. et II. Institutiones S. Scripturae. 1814. 8". (1. B. XIV u. 558 S., 
Z B. X u. 654 S.) 

Tom. III. Paraphrasis Psaimorum ex hebraico adornata, notis et summariis 
instructa. Editio 2-da. 1814. XIV u. 412 S. 8 . 

Tom. IV. V. VI. Institutiones theologiae moralis, usui w-xaminandorum 
pro cura animarum lucubratae. 1817. 8^ (1. T. 279 S., 2. T. 197 S., 3. T. 208 S.) 

Tom. VII. VIII. Commentarii in S. Scripturam N. T. 2-da Editio muitum 
adaacta. Vindob. 1818-1819, Binz. 8". (1. T. IV u. 444 S., 2. T. 322 S.) 

Tom. IX. Institutiones Patrologiae. Part III. ; de II. et III. 2-da, de I. tertia 
Editio auctior. 398 S. 8«. 

Tom. X. Institutiones theologiae Dogmaticae. II u. 237 S. 8**. 

Tom. XI. De Deo uno et trino. II u. 119 S. 8 . 

Tom. XII. De Deo Creatore. 64 S. 8°. 

Tom. XIII. De Deo redemptore. 308 S. 8^ 

Tom. XIV. De Deo sanctificatore. 250 S. S\ 

Tom. XV. De Deo retributore. I u. 54 S. 8\ 

Ambros Conrad. 

Ambros Conrad, geboren am 30. April 1775 zu Wien, 
trat am 6. Oktober 1773 in das Stift Klostemeuburg, feierte am 
31. Jänner 177Q seine Ordensprofeß und am 13. Mai 177Q sein 
erstes heiliges Meßopfer. 

Wegen seiner hervorragenden Oeistesgaben sandte ihn Propst 
Ambros Lorenz auf einige Zeit zum Studium der Numismatik und 
der Naturgeschichte an die Universität in Wien. 

Als Propst Ambros die stiftlichen Kunst- und Münzensamm- 
lungen begründete, hatte Conrad beim Aufstellen und Ordnen dieser 
Sammlungen Gelegenheit, seine reichen archäologischen und kunst- 
historischen Kenntnisse zu verwerten. In ihm hatten die neuen 
Sammlungen seit 1783 einen tüchtigen Kustos. 

Das Stift verdankt Ambros eine wohlgeordnete Sammlung 
von Gemälden der altdeutschen Schule und einen kritischen 
Katalog in drei Foliobänden über die stiftliche 



*) Dieser Dissertation gegen die Schrift des Calvinisten Barbeyrak: 
»Trait^ de la morale des P^res« (1728) sollten noch zwei andere Dissertationen 
folgen, sie blieben aber ungedruckt. 

15* 



228 

Münzensammlung, die Propst Ambros durch Ankauf der 
Münzensammlung des kaiserlichen Hofarchivars Ferdinand von 
Freiesleben geschaffen hatte. 

Im Jahre 1788 kam Conrad als Kooperator nach St Martin 
in Klostemeuburg; 17Q0 wurde er Verweser der stiftlichen Pfarre 
Stoizendorf, von 17Q4 bis 17Q5 verwaltete er die Pfarre Kahlen- 
bergerdorf, dann die Pfarre Meidling und 1799 die Pfarre Höflein 
a. d. Donau. Von dort berief ihn Propst Oaudenz Dunkler auf den 
Posten eines Kämmerers ins Haus zurück. 1824 resignierte er auf 
dieses Amt, um, wie in seiner Rotel steht, »Deo sibique vivere«. 
Am 12. November 1826 schied er aus diesem Leben. 

Dr. Petrus Fourerius Ackermann. >) 

Ackermann stammte aus einer dem Mittelstande angehörigen 
vermögenden Wiener Familie. Er erblickte am 17. November 1771 
das Licht der Welt. Seine Eltern gaben ihm aus Verehrung zum 
Landespatron Österreichs in der Taufe den Namen Leopold und 
ließen ihm eine vortreffliche Erziehung angedeihen. Bescheidenheit 
und Frömmigkeit zierten ihn schon in den ersten Knaben jähren ; 
sie blieben aber auch sein schönster Schmuck, als ihn die Eltern 
wegen seiner geistigen Fähigkeiten an das Gymnasium sandten 
Hier zeichnete er sich bald vor den meisten seiner Mitschüler 
nicht bloß durch sein Wissen, sondern auch durch sein sittliches 
Verhalten aus. Dazu mag sein Verkehr mit dem frommen 
Augustiner-Chorherrn von St. Dorothea Engelbert von Augusti viel 
beigetragen haben, der damals Sonntagsprediger an der Stiftskirche 
war und sich ängstlich bemühte, den jungen Studenten rein und 
unverdorben zu erhalten. Bei Engelbert von Augusti hatte Acker- 
mann den Orden der Augustiner-Chorherren hochachten und lieben 
gelernt, und daher war es nach Beendigung der philosophischen 
Studien sein innigster Wunsch, in diesen Orden aufgenommen zu 
werden. Am 10. Oktober 1790 erfüllte sich sein Verlangen, er 
empfing an diesem Tage in der Stiftskirche der Chorherren von 
Klosterneuburg mit heiliger Freude das Ordenskleid. Nach dem 
Probejahre wurde er von seinen Obern zur theologischen Aus- 
bildung auf die Hochschule nach Wien gesandt (24. Oktober 17Q1), 
die er am 27. August 17Q5 mit den glänzendsten Erfolgen verließ. 

*) Literatur: Vinzenz Seback: Petrus Fourerius Ackermann. Eine bio- 
graphische Skizze. Wien 1832, Wimmer. Dr. Anton Wappler: Geschichte der theo- 
logischen Facultät der k.k. Universität zu Wien. Wien 1884, Braumüiler. pag.253ff. 
Dr. Josef KreschniCka: Petrus Fourerius Ackermann. Zur Erinnerung an einen 
österreichischen Bibelexegeten. Siehe die Linzer »Theologisch-praktische Quartal- 
schrift^ Jahrg. 1903, pag. 532 ff. 



229 

Drei Tage später erhielt er die Priesterweihe, und zwar auf den 
Tischtitel des Stiftes hin, da er seines Alters wegen die Profeß 
noch nicht abgelegt hatte. Im nächsten Monat, am 27. September, 
brachte Ackermann mit tiefer Andacht und Rührung Gott dem 
Vater sein erstes heiliges Meßopfer dar, und unmittelbar nach der 
Primiz legte er die Ordensgelübde ab, da inzwischen vom Kaiser 
die Altersdispens eingelangt war. Er wurde nun für die Seelsorge 
sowohl in der Erzdiözese Wien als auch in der Diözese St Polten 
approbiert. Allein Propst Dr. Floridus Leeb bestimmte ihn für das 
Lehramt der Theologie, er ernannte ihn zum Professor der orienta- 
lischen Sprachen, der Archäologie und der Einleitung in die Bücher 
des Alten Bundes an der theologischen Lehranstalt des Stiftes. Ein Re- 
gierungsdekret vom 31. Dezember 1796 bestätigte ihn als Professor. 
Im folgenden Jahre übernahm Ackermann auch den Neuen Bund 
und die Hermeneutik, wozu er am 12. August 1797 von der 
Regierung die Approbation empfing. 

Ackermann befaßte sich aber nicht ausschließlich mit den 
biblischen Fächern, für die er wohl die größte Vorliebe hegte, 
er interessierte sich für die gesamte theologische und profane 
Literatur und erwarb sich so eine ungemein reiche Literaturkenntnis. 
Mit Rücksicht darauf übertrug ihm Propst Dr. Oaudenz Dunkler 
im Jahre 1800 die Leitung der Stiftsbibliothek, was für diese von 
größtem Segen war. Wie viele kostbare Schriften verdankt ihm nur 
die Stiftsbibliothek! Der eifrige Bibliothekar forschte selbst im Aus- 
lande, in England, Frankreich, Holland, Italien nach seltenen und wert- 
vollen Erzeugnissen der Presse, um mit ihnen die Stiftsbibliothek aus- 
zustatten. Ihrer gedachte er aber auch, da er nicht mehr innerhalb 
Klosterneuburgs Mauern wirkte. Die Werke der beiden Champollion, 
eines Ugolino, Inghirami, Nibby, Oori, Zoega, Ferrari, Angelo Mai 
(Geschenke Ackermanns) geben heute noch in der Bibliothek des 
Stiftes Klosterneuburg Zeugnis von seiner Liebe zur Bibliothek. 

Im Juli 1802 unterzog sich Ackermann den strengen Prüfungen 
zum Doktorat der Theologie, und am 20. August wurde ihm dieses 
verliehen. In demselben Jahre fungierte er an der Wiener Universität 
als Prokurator der österreichischen Nation und das Jahr darauf 
als Examinator des Bibelstudiums V. F. Als 1806 durch die Re- 
gierung an der stiftlichen theologischen Lehranstalt die Lehrkanzel 
des Neuen Bundes von der des Alten Bundes getrennt wurde, behielt 
er sich diese, während die andere der Chorherr Andreas Mock über- 
nahm. Bald nachher (23. Oktober 1806) gab Ackermann das Lehramt 
im Stift ganz auf und folgte mit Eriaubnis des Propstes dem Rufe 
auf die Wiener Hochschule, um hier die erledigte Kanzel des Alten 



230 

Bundes zu supplieren. Der April 1807 brachte seine Ernennung 
zum wirklichen Professor des Studiums des Alten Testaments. 

Der Vorgänger Ackermanns auf der Lehrkanzel des Alten 
Bundes, der Prämonstratenser Professor Dr. Johann Jahn, gehörte 
zu jenen katholischen Gelehrten, die von der Strömung des Ratio- 
nalismus, der sich seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts das 
Gebiet der biblischen Wissenschaften zum Hauptummelplatze ge- 
macht hatte, erfaßt worden waren. Dies offenbarte sich nicht nur 
in seinen Vorträgen, sondern auch in seinen Schriften. Man suchte 
daher Jahn von seinem Lehrstuhl zu entfernen und ernannte ihn 
wegen seiner unstreitig großen Verdienste um die Wissenschaft 
im Jahre 1805 zum Domherrn von St. Stephan.') Jahn starb am 
16. August 1816. Sechs Jahre nach seinem Tode wurden vier 
seiner bedeutendsten Werke auf den Index gesetzt, nämlich : Enchi- 
ridion hermeneuticae generalis tabularum V. et N. Foederis, Appendix 
hermeneutica, seu exercitationes exegeticae, Introductio in libros sacros 
V. F. und Archaelogia biblica. Da die beiden letztgenannten Werke, 
abgesehen von den beanständeten Stellen, recht brauchbar waren, 
entschied man in Rom namentlich auf Betreiben des Kardinals 
Castiglioni, des nachmaligen Papstes Pius VIII., diese zwei 
Schriften nach Beseitigung der anstoßerregenden Partien unter dem 
Namen eines anderen Autors neuerdings erscheinen zu lassen. 

Mit der Neuherausgabe und Verbesserung wurde der Chorherr 
Ackermann betraut, der dazu alle Eignung besaß : Wissen und kirch- 
liche Gesinnung in hohem Maße. Wie sein Ordensbruder Doktor 
Vinzenz Seback schreibt, liebte er ja ganz besonders jene Werke 
der von ihm gelehrten und hauptsächlich gepflegten Wissen- 
schaft, welche »in rebus fidei et morum secundum eum sensum, 
quem tenuit et tenet sancta mater Ecclesia«, deren treuer Sohn er 
stets gewesen, »et secundum unanimem consensum sanctorum Patrum« 
die Heilige Schrift erklärten, und war oft innigst betrübt, wenn er 
in gewissen Schriften der neuen Zeit fand, daß so mancher, wohl 
sonst gelehrte Mann, das Heilige, besonders im Fache der Exegese, 
mit unheiligen Händen betastete und die eigenen Verirrungen zum 
Nachteile der Kirche zu verbreiten strebte. 

*) Es wird hier interessieren, daß Dr. Johann Jahn auf Antrieb des Propstes 
von Klosterneuburg Dr. Qaudenz Dunkler eine schöne Ausgabe vom hebräischen 
Text des Alten Testaments mit einer neuen Kapiteleinteiiung und mit einer 
Sammlung verschiedener Lesearten unter dem Titel »Biblia hebraica. Digessit 
etgraviores lectionum varietates adjecit Joannes Jahn. Viennae 1806« veranstaltete. 
Propst Qaudenz Heß diese vierbändige Bibelausgabe im Jahre 1806 auf Kosten 
des Stiftes drucken. Jahn widmete sie ihm mit den Worten: »Tu enim eras 
unicus huius operis fautor. Te monente susceptum et Te adiuvante perfectum est.« 



231 

Noch ein Zeugnis von Ackermanns kirchlicher Gesinnung! 
Am Schlüsse eines Verzeichnisses von Lieferungswerken, welche 
Ackermann in seiner Bibliothek hatte und von denen er wünschte, 
daß sie vom Stifte weiterbezogen würden, »nicht weil sie er- 
baulich, sondern weil sie zur Vollständigkeit des Faches, welches 
sie behandeln, unentbehrlich sind«, schreibt er selbst folgende 
Worte: Ȇbrigens habe ich von meiner Bibliothek nur das noch an- 
zumerken, daß ich bei Anschaffung der Bücher immer nur auf das 
sah, was die Stiftsbibliothek nicht hatte, und aus diesem Gesichts- 
punkte bitte ich selbe zu beurteilen, um mich nicht für einen de 
Propaganda — zu halten, denn Gott ist mein Zeuge, daß 
ich die ganze Welt in Vereinigung mit dem heiligen 
römischen apostolischen Stuhle zu sehen wünschte.» 

Die neuen Ausgaben der Introductio in libros V. F. und der 
Archaeologia biblica erschienen 1825 und 1826. Die Korrekturbogen 
hatte Kardinal Castiglioni in Rom genau durchgesehen. 

Beide Werke wurden von der Studienhofkommission in den 
Jahren 1825 und 1826 provisorisch als Lehrbücher vorgeschrieben. 
Der Herausgeber erhielt für seine Mühe eine Belohnung von je 
200 Gulden Konv.-M. Der schönste Dank war für Ackermann 
folgendes Schreiben Leos XII: 

Dilecto filio Petro Fourer. Ackermann, Can. Reg. Claustron. 

Leo PP. Xll. 

Dilecte Fili salutem et Apostolicam Benedictionem. Quo sis 
animo in personam humilitatis nostrae, quantoque studio incendaris 
ad juventutem sacris addictam disciplinis verbi Domini, quo illae 
innituntur, cognitione rectaque intelligentia imbuendam, declarant 
iterum litterae ad Nos tuae datae die 8. Maji proximi, una cum altero 
munere nuper editi a Te operis, cui titulus »Archaeologia biblica 
breviter exposita«. Optamus, si quem alium ex iis, qui non raro a 
scriptoribus de Ecclesia benemeritis ad Nos mittuntur, librum hunc 
opera tua adomatum, per tot tantasque quibus distinemur occupa- 
tiones perlegere Nobis liceat, utque liceat efficere argumenti gravi- 
tate ac pulcritudine permoti conabimur, minime dubitantes, quin 
non modo nihil in eo reprehendendum simus animadversuri, sed in- 
genium eruditionemque tuam, et inhaerentem interpreti eloquiorum 
Dei Ecciestiacae traditioni fidem simus in omnibus maximopere 
probaturi. Interim Tibi gratias agimus Teque etiam atque etiam 
hortamur, ut pergas in Ecclesiae catholicae bonum toto animo in- 
cumbere: Deum autem orantes ut adsit Tibi propitius gratia sua, 
utque omnes quicumque in tuam se tradiderint disciplinam, exemplo 



232 

tuo in sincera erga Petri Cathedram pietate ac devotione confir- 
mentur, Tibi, Dilecte Pili, patemae caritatis nostrae gratique animi 
testimonium Apostolicam Benedictionem impertimur. 

Datum Romae apud s. Petrum die 21. Junii An. 1826. Pont 
Nostri An. III. 

Durch seine wissenschaftliche Tätigkeit und durch die Wahr- 
heitsliebe und Ehrlichkeit, mit denen er jener oblag, erwarb sich 
Ackermann in der Oelehrtenwelt viele Freunde. Besonders die Theo- 
logen Roms schätzten ihn hoch und unterhielten mit ihm einen 
regen brieflichen Verkehr '), unter anderen der nachmalige Kardinal 
Dr. Nikolaus Wiseman, der damals Professor der orientalischen 
Sprachen an der Universität, dem Archigymnasium, in Rom und 
Prorektor des Collegium Anglorum war. In Wien gehörten zu 
seinen besten Freunden die Universitätsprofessoren Roman Sebastian 
Zängerle, seit 1824 Fürstbischof von Seckau, Gregor Thomas 
Ziegler, seit 1827 Bischof von Linz, und Dr. Josef PI etz, der Heraus- 
geber der »Neuen theologischen Zeitschrift«, seit 1836 k. k. Hof- 
und Burgpfarrer. Die. Universität Ungarns übersandte Ackermann das 
Diplom der Doktorswürde und ernannte ihn zu ihrem Mitgliede. 

Was Ackermann seinen Schülern war, das schildert der Chor- 
herr Dr. Vinzenz Seback, der ihn selbst zum Lehrer gehabt hatte, mit 
den Worten : »Er war ihnen Lehrer nicht bloß im theologischen Wissen, 
sondern er suchte auch ihren Geist für alles Wahre und Oute 
immer empfänglicher zu machen und jene Weisheit des Lebens, 
welche den Blick zum Himmel richtet, heilsam und segensreich, so- 
viel er nur konnte, ihnen einzuflößen. Daher war auch das Band 
mit ihnen nach geendigtem Schuljahre keineswegs gelöst, sondern 
er blieb ihnen Lehrer und Freund, ja das Band knüpfte sich nach 
vollendetem Schuljahre nur noch fester.« 

Wir wollen nun einen kurzen Blick auf Ackermanns priester- 
liches Leben werfen. Petrus Fourerius Ackermann war ein echter 
Ordensmann, der mit glühender Liebe an seinem Orden und seinem 
Ordenshause hing. Getreu beobachtete er die Ordensregel, welche 
im Vorwort die ernste und schöne Mahnung enthält: »Ante omnia, 
fratres charissimi, diligatur Deus, deinde proximus, quia ista prae- 
cepta sunt principaliter nobis data.« Sein Christus ging ihm über 
alles, wie Seback schreibt Mit heiligem Eifer und mit unerschütter- 
licher Beharrlichkeit suchte sich Ackermann gemäß den Worten 



*) Die Biblioteca Nazionale verwahrt Briefe von Ackermann. Viele Briefe 
an Ackermann und Briefe von ihm an verschiedene Gelehrten sind auch in der 
Klosterneuburger Stiftsbibliothek vorhanden. Sie wurden zu unserer Arbeit 
vielfach verwendet. 



233 

des Herrn: »Estote vos perfecti, sicut et pater vester coelestis 
perfectus est« (Matth. 5, 48) zu vervollkommnen und so nament- 
lich seine Reizbarkeit zu bemeistern. Wenn ihm etwas Unan- 
genehmes oder eine Kränkung widerfuhr, so strich er sich mit 
den Worten »Nu bene« über sein Antlitz, und aller Groll und 
Ärger war verflogen. Täglich wohnte er entweder in der Franzis- 
kanerkirche oder in der Kirche der Klosterfrauen bei St. Elisabeth 
auf der Landstraße mit zerknirschtem Herzen und mit kindlicher 
Frömmigkeit einer heiligen Messe bei, worauf er dann selbst zur 
Erbauung aller Anwesenden das hochheilige Opfer darbrachte. Mit 
den Chorherren von Klosterneuburg verband ihn die innigste 
Bruderliebe. Auch die jüngeren Mitbrüder hatte er in sein Herz 
eingeschlossen, er betete für sie, er regte sie zu wissenschaftlicher 
und literarischer Arbeit an, er gab ihnen Trost und Aufmunterung. 
Den Armen war er ein Vater, dies bezeugten ihre bitteren Klagen 
an seinem Sarge. 

Wie sein Leben, so war auch sein Tod erbaulich. In der 
Nacht vom 3. auf den 4. September des Jahres 1831 befielen ihn 
plötzlich heftige Schmerzen, so daß er den Arzt zu sich rufen mußte. 
Dieser linderte bald die Schmerzen, so daß Ackermann bereits am 
Feste Maria Geburt an einem altare portatile in seinem Zimmer im 
Klostemeuburger Stiftshofe zu Wien das heilige Meßopfer zelebrieren 
konnte, allerdings mit Anspannung aller seiner Geistes- und Körper- 
kräfte. Ganz ermattet legte er sich zu Bette, wo er sich nach kurzer 
Zeit erholte. Nachmittags betete er mit seinem Mitbruder Doktor 
Seback abwechselnd die Vesper und das Kompletorium sowie 
abends das Matutinum. Bei dem Schlußgebete Sacrosanctae et in- 
dividuae Trinatiti wurde er aber mit einemmal so schwach, daß 
er bat, Seback möge es ihm mit lauter Stimme vorbeten. Heiter 
und froh darüber, daß er sein Breviergebet bereits persolviert 
habe, schlief er um 10 Uhr abends ruhig ein, um in diesem Leben 
nicht mehr zu erwachen. Ein Nervenschlag raffte ihn in der Nacht 
vom 8. auf den 9. September 1831 dahin. Sein Leichnam wurde 
nach Klosterneuburg überführt. 

Als die traurige Kunde von Ackermanns Tode und Leichen- 
begängnis nach Linz gedrungen war, schrieb der Bischof von Linz 
Gregor Thomas Ziegler unter anderem folgende rührende Worte 
an den Mitbruder des Verstorbenen, den Chorherrn und Hofkaplan 
Franz Xaver Schwoy: 

»Peter Ackermann war mein innigster Freund, seine und meine 
Seele kannten und belehrten einander ganz. O Lieber Xaver, wie 
werden sich meine Thränen trocknen ! Ich gönne ihm den Himmel, 



234 

nur kann ich mich des Wunsches nicht entschlagen, auch ohne 
ihn auf dieser Erde wandelnd, seiner allzeit würdig zu sein 1 Quae 
mortales, utut religiosi, humana fragilitate committunt, haec ut miser- 
cors Deus condonet, precibus et sacrificiis obtinere adlaborabo 
diligenter. Das Wiener diarium war meine erste Nachricht Wie 
vom höchsten Erstaunen betroffen, eilte ich plötzlich an meinen 
Bethschemel, das subvenite zu beten. Daß seine Leiche alle Liebe 
von Hohen und Niederen begleitet habe, das habe ich mir vor- 
gestellt. Die Wiener Hochschule hatte (an ihm) eine Perle, die sich 
nach Oben zog, die viele Schüler dahingeleitet hat und in frommem 
Andenken noch lange, lange wirken wird. Die Wiener Erzdiöcese 
wird die Zierde, die Kraft und die Bescheidenheit des Seligen in 
seinen guten Früchten nach vielen Jahren dankbar bewundem.« *) 

Ackermanns literarische Arbeiten: 

Introductio in libros sacros V. F. usibus academicis accomodaüu 
Viennae 1825, apud Beck. 8". 

Archaeologia biblica, breviter exposita. Viennae 1826, apud Volke. 8^ 

Prophetae minores perpetua annoiatione illustrati. Viennae 1830, apud 
Voilce. 8**. jDieses Werk wurde bei seinem Erscheinen als ein »für den Schul- 
gebrauch ganz vorzuglich angemessenes Buch« anerkannt. Rezension siehe in 
Pletz' »Neuer theologischen Zeitschrifts 2. Jahrg., S. 309 ff.J 

Außerdem war Ackermann Mitarbeiter an der von Dr. Pietz begründeten 
»Neuen theologischen Zeitschrift«. Für diese verfaßte er unter anderem die 
Biographie: Nikolaus Kopemik. 3. Jahrg., 2. Bd., S. 202—218. 

Nebst anderen handschriftlichen Aufzeichnungen hinterließ Ackermann 
auch eine Auslegung des ganzen Alten Bundes. 

Jakob Ruttenstock. 

Jakob Ruttenstock wurde am 10. Februar 1776 zu Wien 
geboren und erhielt seine Gymnasial- und philosophische Bildung 
im Kollegium St. Anna und an der Hochschule in Wien. Am 
6. Oktober 1795 trat er im Augustiner- Chorherrenstifte Kloster- 
neuburg das Noviziat an. Nach Ablauf des Probejahres begann er 
an der stiftlichen Hauslehranstalt die theologischen Studien. Er 
beendete sie auf der Hochschule in Wien, da die Hauslehranstalt 



*) Der Originalbrief ist in der Bibliothek des Stiftes Klostemeuburg. Der 
Fürstbischof von Seckau Zängerle, der einst als Hochschulprofessor in Wien 
Kollege Ackermanns gewesen und mit diesem sehr befreundet war, schrieb an 
Bischof Ziegler bei der Nachricht vom Ableben seines Freundes unter anderem : 
»Die Nachricht vom Tode des Professor Ackermann, die ich zuerst von Klinkow- 
ström erhielt, greift mich sehr an, weil sie mir unerwartet kam und ich ihn 
lieb hatte; indessen wer für uns gut ist oder das Beste müssen wir für Oott 
am liebsten hergeben, weil schon Abel uns als Beispiel voranging.« J. Sentzer: 
Roman Sebastian Zängerle, Fürstbischof von Seckau. Oraz 1901, Styria. S. 55. 



235 

des Stiftes damals nur die zwei ersten Jahrgänge der Theologie 
hatte. Ende März des Jahres 1800 verband sich Ruttenstock durch 
die feierlichen Gelübde auf ewig mit seinem Ordenshause, und 
am 8. September desselben Jahres feierte er die Primiz. Er kam im 
Jahre 1802 als Pötiitentiar nach Hietzingund von hier als Kooperator 
und Katechet an die Stiftspfarre Klosterneuburg, wo er von No- 
vember 1802 bis Oktober 1804 wirkte. Propst Dr. Oaudenz Dunkler 
ernannte ihn im Oktober des Jahres 1804 zum Professor der Kirchen- 
geschichte und des kanonischen Rechtes an der theologischen 
Lehranstalt des Stiftes, zwei Jahre später (1. Oktober 1806) auch 
zum Magister novitiorum. 

Als im Jahre 180Q der Kirchengeschichtsprofessor der theo- 
logischen Fakultät in Wien, der k. k. Hofkaplan Vinzenz Darnau t ^), 
wegen Kränklichkeit seine Lehrtätigkeit unterbrach, wurde Rutten- 
stock als Supplent der Kirchengeschichte auf die Hochschule be- 
rufen. Nach einiger Zeit konnte er wieder in das Stift zurück- 
kehren. Am 1. November 1811 übernahm er das Amt eines Stifts- 
pfarrers und Direktors der stiftlichen Schulen; allein schon 23 Tage 
später mußte er sich neuerdings an die theologische Fakultät in 
Wien begeben, um die Kirchengeschichte zu supplieren. Im Sep- 
tember 1813 wurde er wirklicher Professor der Kirchengeschichte 
an der Wiener Universität und 1817 k. k. Bücherzensor. Ruttenstock 
versah dieses Lehramt auf das ausgezeichnetste bis zum Jahre 1830, 
in welchem ihn seine Mitbrüder zum Vorsteher des Stiftes er- 
wählten. Die Wahl Ruttenstocks zum Propst des Stiftes Kloster- 
neuburg fand am 8. Juni 1830 statt, er setzte aber seine Vor- 
lesungen bis zu Ende des Studienjahres 1830 fort und hielt noch 
die Schlußprüfungen mit seinen Hörern. 

Im nächsten Jahre erschien der erste Band seiner »Institutiones 
historiae ecclesiasticae«, an denen er lange Zeit hindurch gearbeitet 
hatte. Bis 1834 folgten noch zwei Bände; der vierte blieb leider 
ungedruckt In dem Manuskript dieses Bandes ist das Reformations- 
zeitalter vollständig behandelt. 

Ruttenstocks Kirchengeschichte wurde von der Kritik sehr 
günstig beurteilt Das Werk zeigte ihn als Meister in seinem Fache, 
der in der ältesten und neuesten Literatur wohlbewandert war. 
Unter anderem wurde seiner Schrift ein ordentlicher, keineswegs 
ins Kleinliche gehender Pragmatismus, ein getreues Festhalten der 
Grundlagen der katholischen Religion, ein genaues Begründen des 



') Die Bibliothek des Stiftes Klosterneuburg verwahrt von Darnaut mehrere 
kirchengeschichtliche Arbeiten im Manuskript, 



236 

Gesagten, ein reiner Stil und eine schön fließende, klassisch 
lateinische Diidion nachgerühmt 

Kaiser Franz I. ernannte Propst Ruttenstock wegen seiner 
Verdienste um die Wissenschaft im Jahre 1832 (am 6. August) zum 
Referenten der k. k. Studienhofkommission über die Oymnasial- 
studien in Niederösterreich und zum Beisitzer der k. k. Studienhof- 
kommission ; er verlieh ihm auch den Titel eines k. k. Regierungs- 
rates. Die österreichischen Stände wählten ihn zu ihrem Verordneten, 
Die Universität von Wien, die ihn — wie die von Pest — unter 
die Zahl ihrer Theologiedoktoren aufgenommen hatte, zeichnete ihn 
im Jahre 1839 mit der Würde eines Rektor Magnifikus aus. ^) 

Trotz des so mühevollen und beschwerlichen Amtes eines 
Oymnasialreferenten, das Propst Jakob durch zehn Jahre bekleidete, 
vernachlässigte er keineswegs das seiner Leitung anvertraute Haus. 
Ruttenstock machte sich vielmehr durch mehrere bedeutende Unter- 
nehmungen um das Stift verdient Er ließ die Stiftskirche 
renovieren, er führte den von Propst Dr. Ernest Perger begonnenen 
Neubau des Stiftes weiter, so daß wenigstens ein Viertel des pro 
ektierten Prachtgebäudes vollendet wurde, er verlegte die Biblio- 
thek in das neue Oebäude und wies in diesem einem Teil der 
Chorherren Wohnungen an. Auch der großen Ziergarten beim Stifte, 
die Kirche und die Schule in Floridsdorf und die Schule in Oaudenz- 
dorf waren dem eifrigen Vorsteher zu verdanken, welcher im Jahre 1842 
für sein segensreiches Wirken mit dem Ritterkreuz des Leopolds- 
ordens geziert wurde. Schon damals, als Kaiser Ferdinand I. dem 
Propst auf diese Weise seine Anerkennung ausdrückte, zehrte an 
ihm eine Krankheit, von der er sich nicht mehr erholte. Am 
22. Juni 1844 hauchte er unter den Tränen seiner Mitbrüder seine 
Seele aus. 

Propst Jakob Ruttenstock war ein Mann von ungewöhnlicher 
Herzensgüte und Liebenswürdigkeit im Verkehr. Für ihn gab es keinen 
Unterschied zwischen hoch und nieder, gegen alle bewies er gleiche 
Freundlichkeit und Leutseligkeit Bei seiner vielseitigen Bildung be- 
herrschte er die englische, französische und italienische Sprache 
wie die deutsche und lateinische. Er zeichnete sich auch durch große 
Beredsamkeit aus. Der Totenbrief schreibt über Ruttenstock: 
»Externo autem Canoniae statui consulens nunquam omisit intemae 
ejus vitae moralique totius corporis perfectioni sedulam impendere 
curam, quum cordi fuerit Jacobo optimo Praesuli, ut vitae regularis 
Spiritus in omnibus atque singulis continuo foveretur, ut studia 

*) Über die damit verbundene Festlichkeit siehe »Taschenbuch der Wiener 
Universität für das Jahr 1839s S. 246 ff. 



237 

Sacra colerentur et laete eff lorescerent , ut cum cordis pietate 
literarum quoque amorem conjungerent, et quidquid bonum, 
quidquid honestutn atque decorutn in vita omnes sentirent, omnibus 
se ipsum praebens bonorum operum exemplum in verbo, in con- 
versatione, in charitate, in fide, in castitate. Ita, quemadmodum 
probe et juste vixerat etiam vitae curriculum confecit, vir literarum 
amans omni eruditionis genere clarus, dignitate conspicuus, urbanus 
atque affabilis, ab omni fastu et arrogantia alienissimus, et quamvis 
hilaris inter hilares, amicus tarnen vere religionis et sibi relictus ad 
seria proclivior, fratribus sincerus frater, amicis fidelissimus amicus, 
suorum benevolus et sapiens frater.« 
Außer den 

Institutiones historiae ecciesiasticae. Wien 1831—1834, Wallishauser. 
3 tom. 8\ Tom. I. XIV und 558 S., tom. II. X und 654 S., tom. III. VI und 414 S. 
(Rezension siehe Pletz' »Neue theolog. Zeitschrift«, 6. Jg., 2. B., S. 71 ff.) 

und verschiedenen Manusicripten sind von Ruttenstock mehrere 
gedruckte Predigten, respektive Reden verfaßt. 

Predigt an dem Festtage der heiligen Elisabeth. (Bei den ehrwürdigen 
Elisabethinerinnen auf der Landstraße.) Wien 181Q, Jos. Tendier. 8". 

Predigt am heiligen Ostersonntage. (In der k. k. Hofpfarre bey St. Michael 
gelegentlich der Jubelfeier des P. Don Constantin Sommer.) Wien 181Q, 
Rehm'sche Buchh. B\ 

Predigt am Feste der Himmelfahrt Christi. (Vorgetragen in der Kirche 
der wohlehrw. P. Franziskaner in Wien, bey Gelegenheit der priesterl. Jubel- 
feyer der Hochw. H. P. Victor Bischoff, Quardian des Conventes.) Wien 181Q, 8\ 

Predigt über die Wahrheit: Unser ganzes Leben sey ein beständiger 
Gottesdienst. (Gehalten am 21. November 1824 in der Pfarrkirche zum heiligen 
Leopold in der Leopoldstadt in Wien.) Vide: »Predigten abgehalten in der 
Hauptpfarrkirche zu St. Leopold in der Leopoldstadt während der Säcularfeyer 
der Kirchweihe am 14., 15. und 21. November 1824.« Wien 1825, typ. Ludwig 
Mausberger. 

Rede gehalten im Consistorialsaale der k. k. Universität in Wien am 
1. Oktober 1839 bei der feierlichen Aufstellung des Bildes seiner Excellenz des 
Herrn Grafen Anton Friedrich Mittrovsky von Mittrowitz und Nemischl. Wien 
typ. J. B. Sollinger. 2\ 

Von der innigen Verbindung des Christen mit seinem göttlichen Heilande. 
Vide Engelbert Fischer: »Ausgewählte Gelegenheits- und Fasten predigten.« 
Freiburg i. B. 1883, Herder, pag. 240 ff. 

Andreas Mock. 

Andreas Mock, geboren am 21. Juli 1779 zu Wien, erhielt 
am 10. Oktober 179Q in der Stiftskirche von Klosterneuburg das 
Kleid der Augustiner-Chorherren, legte am 10. Oktober 1802 die 
ewigen Gelübde ab und feierte am 30. September 1804 seine Primiz. 
Im Jahre 1806 wurde er zum Professor des Alten Bundes und der 



238 

orientalischen Sprachen an der theologischen Lehranstalt des Stiftes 
ernannt, 1810 übernahm er dazu noch das Amt eines Novizen- 
meisters. Als der Professor der semitischen Dialekte an der Wiener 
Hochschule, der Maronite und Erzpriester von Tripolis Anton 
Aryda, unter dessen Leitung sich Andreas Mock längere Zeit in 
der arabischen, syrischen und chaldäischen Sprache vollkommener aus- 
gebildet hatte, in den Ruhestand getreten war (1816), supplierte Mock 
mehrere Monate lang an der Universität die Lehrkanzel der orien- 
talischen Sprachen und der höheren Exegese des Alten Testaments. 
Er bewarb sich auch um diese und unterzog sich zugleich mit 
dem Benediktinerpriester von den Schotten in Wien Andreas O b e r- 
1 e i t n e r den Konkursprüfungen für die erledigte Kanzel, es wurde 
ihm aber Oberleitner vorgezogen. 

Vom Jahre 1819 an versah Andreas Mock die Stelle eines Känzlei- 
direktors im Stifte und von 1832 bis 1848 war er Verwalter der 
stiftlichen Güter in Prinzendorf. Er starb als Stiftshofmeister in 
Wien am 8. Mai 1855 und wurde den 10. Mai in der Stiftsgruft zu 
Klosterneuburg beigesetzt 

Mock zeichnete sich durch gründliche Kenntnis der orien- 
talischen Sprachen aus. Für die von Hammer-Purgstall 
herausgegebenen »Fundgruben des Orients« (Wien 1810 
bis 1819, in Fol.) lieferte er eigene Übersetzungen aus 
dem Arabischen. Er besorgte auch dieKorrektur dieses 
berühmten Werkes. 

Franz Xaver Schwoy.^ 

Franz Xaver Seh woy wurde am 7. Februar 1783 als Sohn 
des verdienstvollen Topographen von Mähren Franz Josef Seh woy 
zu Nikolsburg in Mähren geboren. Er studierte am Gymnasium bei 
den dortigen Piaristen und hörte die Philosophie an der Universität 
in Olmütz. Am 10. Oktober 1799 trat er im Stifte Klosterneuburg 
dem Orden der Augustiner-Chorherren bei, und am 7. Februar 1804 
beging er das Fest seiner heiligen Profeß. Zum Priester geweiht, 
brachte er am 6. April 1806 Gott sein erstes heiliges Meßopfer 
dar. Seit 1. Oktober 1806 lehrte er an der theologischen Hauslehr- 
anstalt des Stiftes Dogmatik, bis er im Jahre 1812 Pfarrverweser 
in Weidling wurde. Dort erging an ihn der Ruf, die kaiserliche 
Prinzessin Maria Klementine, Gemahlin des königlichen Prinzen 



*) Schwoys Briefe an seinen Ordensbruder Vinzenz Seback aus den 
Jahren 1831 und 1832 befinden sich, von letzterem in einem Bandchen ge- 
sammelt, in der Stiftsbibliothek von Klosterneuburg. 



239 

Leopold von Salerno, als Beichtvater sowie Erzieher und Lehrer 
ihrer Tochter nach Neapel zu begleiten. Schwoy reiste am 
I.Juni 1824 nach Italien ab und verblieb in jener ehrenden Stellung 
bis zu seinem Tode, der ihn, als er sich mit dem Hofe von 
Salerao, welcher sich seit 1830 in Wien aufhielt, in Baden befand, 
in der Nacht des 30. August 1832 ereilte. Da er der Cholera zum 
Opfer gefallen war, wurde er nicht nach Klosterneuburg überführt, 
sondern in Baden mit großer Feierlichkeit bestattet Der trauernde 
Prinz von Salerno und seine tiefbetrübten Angehörigen verewigten 
Schwoys Namen auf dessen Grabmal mit folgenden Worten: 

Expectat. 

Hie. Vocem. Tubae. 

Franciscus Xav. Schwoy. 

Moravus Nicolsburgens. 

Canonicus Reg. Lateranens. 

Claustro-Neoburgi. 

Sereniss. Archiduci. M. Clementinae 

A. Confess. 

Ejusque Sereniss. Filiae 

Magister et Dux. 

Qu! 

Quae. A. Pueris Divinitus 

Didicerat 

Fecit. Docuit. 

Christi. Ecclesiae. Et Fratrum 

Amator. 

Doctus Et Infans 

Fatente Vel Ipsa Neapoli 

Orans Ut Vixerat. 

Decubuit. Expiravit. 

Universa Aula 

Tanti Viri lacturam 

Deplorante. 

Lenta Charitatis Potius 

Quam 

Subita Morbi Vi 

Consumtus. 

In Baden Tertio Cal. Sept. 

A. MDCCCXXXIl 

Natus 

An. XLVnil. Men. VI. Dies XXIV. 



Discipula Magistro Lapidem. 

Frater Fratri Testimonium. 

Dominus Servo Coronam. 

R. I. P. 



240 

Der Chorherr Franz Schwoy veröffentlichte außer 
verschiedenen Beiträgen in den ersten Jahrgängen 
der »Wiener Jahrbücher der Literatur« Folgendes: 

Rede am Feste des heiligen Märtyrers Wenzel, dem Titularfeste zu Nikols- 
burg. Wien 1822. 

Das katholische Glaubensprinzip, aus der Geschichte der christlichen 
Offenbarung nachgewiesen. Wien 1823, Anton Schmiedt. S\ (Ein Auszug aus 
Dr. Gregors Thomas Zieglers »Institutiones seu Prolegomena Theologiae 
catholicae«, welchen Schwoy im Vereine mit seinem Mitbruder Hieronymus 
Österreicher verfaßte.) 

Gli exercizi spirituali. Discorso del Canonico D. Francesco Saverio 
Schwoy. Napoli 1829, dalla stamp. Francese. 8 '. Dieses Werkchen erschien in 
deutscher Sprache unter dem Titel: Soldatenpredigt, vorgetragen am Schlüsse 
der geistlichen Übungen vor dem ersten Regiment der königl. Neapolitanischen 
Schweizergarde am Palmsonntag 1829. Wien 1832, Franz Wimmer. (Separat- 
abzug aus der =» Neuen theologischen Zeitschrift«. 5. Jahrg., 1. Bd., S. 257— 277.) 

Unterweisungen zur Beruhigung ängstlicher Seelen in ihren Zweifeln; 
und: Geistlicher Wegweiser für fromme Seelen. Wien 1832, bei den Mechi- 
taristen. 2 tomi in 16*^. (Aus dem Italienischen des Barbaro Quadrupani übersetzt.) 

Eine Übersetzung der »Acta Martyrum« von Ruinari unter dem Titel: 
Echte und ausgewählte Acten der ersten Mariyrer nach den ältesten Hand- 
schriften gesammelt und kritisch beleuchtet von Theodorich Ruinart. Wien 1831, 
1. Band. (Die vier weiteren Bände dieser Übersetzung der berühmten »Acta 
Martyrum« von Ruinart gab der Chorherr Vinzenz Seback (s. d.) heraus). 

Maximilian Fischer. 

Fischer stammte aus der Familie eines bürgeriichen Nadler- 
meisters in Wien. Er w^urde am 10. August 1782 geboren und 
erhielt in der Taufe den Namen Lorenz Maximilian. Nach Absol- 
vierung der vorgeschriebenen Studien fand er im Chorherrenstifte 
Klosterneuburg Aufnahme. Bei der Einkleidung am 8. Oktober 1801 
verblieb Ihm der Name Maximilian als Klosternamen. Am 11. Ok- 
tober 1804 legte Fischer die vota solemniaab, und im Jahre 1806, den 
21. September, brachte er auf dem Altar sein erstes heiliges Meßopfer 
dar. Kurze Zeit darauf erhielt er den Posten eines Vizebibliothekars. 
Seit 1809 verwaltete er provisorisch mehrere Pfarren des Stiftes, 
bis er am 12. Februar 1812 zum ersten Bibliothekar ernannt wurde. 
Nach dem Tode des Archivars Wilibald Leyrer (am 14. Jänner 1814) 
fiel ihm auch die Leitung des Archivs zu. Schon im nächsten Jahre 
überreichte er Propst Dr. Oaudenz Dunkler die »Erstlinge seiner 
Verwendung« -- eine zweibändige Geschichte des Stiftes und der 
Stadt Klosterneuburg, welche er auf Orund der Vorarbeiten Leyrers 
verfaßt hatte. Während der Zeit, in welcher er der Bibliothek vor- 
stand, schrieb er ein szientifisch-systematisches Verzeichnis aller 
Werke (zirka 30.000 Bände) der stiftlichen Büchersammlung in 11 Folio- 



241 

bänden. Besonders sorgfältig und kritisch arbeitete er in zwei 
Bänden die Kataloge der Manuskripte und der Inkunabeln. 

Im Jahre 1822 legte Maximilian Fischer seine beiden Ämter 
im Stifte nieder und übernahm die Pfarre Höflein an der Donau 
<am 1. Dezember). Von hier kam er am 30. Oktober 1828 als Ver- 
weser der Stiftspfarre und Direktor der stiftlichen Hauptschule wieder 
nach Klostemeuburg. Sieben Jahre später wurde er Schatzmeister 
und 1837 neuerdings Stiftsarchivar. Von jetzt an war Fischer un- 
ablässig auf dem Gebiete der Geschichtsforschung tätig. Dafür 
zeichnete ihn der Kaiser 1846 mit der mittleren goldenen Zivil- 
verdienstmedaille aus, und die Kaiseriiche Akademie der Wissen- 
schaften ernannte ihn im Jahre 1851 zum korrespondierenden 
Mitgliede. Allein bereits am 26. Dezember desselben Jahres segnete 
Maximilian Fischer das Zeitliche. 

Er veröffentlichte: 

Merkwürdigere Schicksale des Stiftes und der Stadt Klosterneuburg, aus 
Urkunden gezogen. Wien 1815, typ. Leopold Orund. 2 tom. 8". 1. Bd. XVI und 
402 S. II Tab., 2. Bd., 528 S. (Der zweite Band enthält teilweise den »Codex 
traditionum« des Stiftes). 

Kloster - Neuburg. (Eine historische Skizze in Jaecks »Oallerie der vor- 
zuglichsten Klöster Deutschlands, historisch, statistisch und topographisch von 
Vielen beschrieben^. 1. Bd., 1. Abt. Nürnberg 1831, Ebner. S. 114—156.) 

Darstellung von Wiener -Neustadt und ihren Umgebungen oder das 
Decanat Wiener-Neustadt. (12. Band der von Dr. Vincenz Damaut, Alois von 
Bergenstamm und Alois Schützen berger (s. d.) 181Q begründeten »Kirchlichen 
Topographie von Österreich t, der ersten Abteilung dieser Topographie 8, Band.) 
Wien 1832. 296 S. 8". 

Historische Darstellung des Stiftes der regulierten lat. Chorherren von 
St. Dorothea zu Wien bis dessen Vereinigung mit dem Stifte Klostemeuburg. 
(Im 15. Band der >» Kirchlichen Topographie«, dem 10. Band der ersten Abteilung.) 
1836. 240 S. S\ 

Das Stift Klosterneuburg, erbaut auf den Ruinen des römischen Muni- 
cipium Cetium. (Im 86. Band [183Q] der Wiener »Jahrbücher der Literatur» S. 56—72.) 

Meidling's Geschichte und Topographie. Wien 1845, gedr. bei Carl 
Ueberreiter. 

Einstige Klöster und Ortschaften im Lande unter der Enns. (Im 1. Jahr- 
gang 184Q, 1. Heft, des von der Kais. Akademie derWissenschaften herausgegebenen 
»Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen«.) 

Beitrage zu den lateinischen und deutschen Glossarien des Mittelalters 
süddeutscher Zunge aus den Klosterneuburger Handschriften. (Im II. Band 
pag. 221 ff. der »Sitzungsberichte der K. Akademie der Wissenschaften phil.- 
histor. Klasse«.) 

Bemerkungen über den Wert des Geldes, der Häuser, der Weingärten, 
des Weins und der Feldfrüchte, über Besoldung, Lohn und Satzungen in den 
letzten Jahrhunderten des Mittelalters aus Klosterneuburgs Archivschriften. (Im 
»Notizblatt« der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Jahrg. 1851.) 

Cernik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 16 



242 

Codex traditionum ecclesiae collegfiatae Claustroneoburgensis adjectis 
annotationibus et indice. (In den >Fontes Rerum Austriacanim« der Kais. Aka- 
demie der Wissenschaften II. Abt. B. IV. Wien 1851.) 

Für die »Kirchliche Topographie« lieferte Maximilian Fischer nebst den 
obenangeführten zwei größeren Arbeiten viele andere Beiträge. Zu Hallers und 
Festorazzos kunsthistorischen Abbildungen »Das Stift Klosterneuburg (in 
31 Blättern)« , Fol., verfaßte er den Text. Er stellte auch das »Proprium Claustro- 
neoburgense« (Viennae 1847. 8°) für das Brevier und das »Proprium Claustro- 
neoburgense Missarum« (1848 Fol.) zusammen. 341 S. 8". 

Wilhelm Sedlaczek. 

Wilhelm Sedlaczek aus Seelowitz In Mähren, geboren am 
6. JuU 17Q3 als Sohn eines Outsverwalters des Fürsten von Dietrich- 
stein, studierte am Gymnasium in Nikolsburg und wurde am 1. No- 
vember 1810 Novize des Stiftes Klostemeuburg. Am 10. Juli 1814 
beging er die feierliche Profeß, am 1. September 1816 empfing 
er die Priesterweihe, und den 8. September 1816 feierte er seine Primiz. 
Ertrug vom Jahre 1817 bis 1832 an der theologischen Lehranstalt 
des Stiftes Moraltheologie vor, 1818 supplierte er auch das Lehr- 
fach des Neuen Bundes. Von Oktober 1819 bis Oktober 1822 war 
er zugleich Novizenmeister und seit 24. August 1820 k. k. Hof- 
prediger. Da er später auch die Stellung eines Religionslehrers der 
Kinder seiner Hoheit des Erzherzogs Karl und die eines Beichtvaters 
in der erzherzoglichen Familie erhielt, gab er sein Lehramt im Stifte 
auf (IQ, November 1832). Als Hofprediger erfreute sich Sedlaczek, 
der mit großen geistigen und körperlichen Vorzügen ausgezeichnet 
war, beim Hofe und beim Volke der größten Beliebtheit Deshalb 
nahmen beide die Nachricht von der Wahl des gefeierten Kanzel- 
redners zum Propst des Stiftes Klosterneuburg (am 16. Oktober 1844) 
mit aufrichtigem Schmerz entgegen. Sonntag nach dem Kirchweih- 
feste des Jahres 1844 hielt er in der mit Zuhörern dichtgefüllten 
Burgkapelle seine letzte Predigt Kaiser Ferdinand I. lohnte ihm 
die Dienste, die er dem Hofe geleistet hatte, am 17. Februar 1845 
durch Verleihung des Ritterkreuzes des Leopoldordens. 

Propst Wilhelm leitete das ihm anvertraute Haus äußerst 
s^ensvoll. Er gewann sich die Liebe aller seiner Mitbrüder, und 
im Vereine mit ihnen schuf er so manches große Werk. Auf dem 
Friedhof der oberen Stadt Klosterneuburg ließ er eine Kapelle mit 
einer Oruft für die verstorbenen Mitglieder des Stiftes errichten; 
er stellte die abgebrannten Türme der Kirchen von Höflein, Sankt 
Martin in Klosterneuburg und Korneuburg wieder her; zum Nutzen 
des Stiftes kaufte er den Formbacher Stiftshof samt Weingärten 
und Wiesen in Kahlenbergerdorf (Wien XIX, Bez.) und das ehe- 



243 

malige Zisterzienser-Frauenkloster St Bernhard im Viertel ober dem 
Manhartsberge. Unter seiner Regierung wurde täglicfi eine große 
Anzahl von Armen im Stifte gespeist, und zur Weihnachtszeit er- 
freute er diese unter Christbäumen mit reichlicher Bescherung. 

Das Sturm jähr 1848 brachte ihm viel KU"imer und Kränkung. 
Durch die beinahe maßlosen Oeldopfer, welche jene traurigen Tage 
von dem Stifte forderten, und durch den Vandalismus der auf- 
gehetzten unzufriedenen Menge, welche die Stiftswaldungen ver- 
wüstete, wurde die finanzielle Lage des Stiftes so erschüttert, daß 
es gezwungen war, Schulden zu kontrahieren. Nicht genug daran! 
Zwei >aufgeklärte« Bürger von Klostemeuburg machten noch dazu 
namentlich in der »Constitution« gegen den guten Propst Wilhelm 
und seine Mitbrüder auf die häßlichste Weise Stimmung. Freilich 
rechtfertigte er sich und sein Haus gegen die unbegründeten An^ 
griffe glänzend, aber die Bosheit und der Haß ließen die Wahrheit 
nicht aufkommen. Die betrübenden Ereignisse der Jahre 1848 und 
1849 kürzten ohne Zweifel Propst Wilhelms Lebenszeit ab; er 
starb bereits am 30. Juni 1853. 

Sedlaczek hinterließ viele Predigten im Manuskript, 
unter anderen sämtliche von ihm gehaltenen »Hof- 
predigten« in 24 Quartbänden. Die Veröffentlichung dieser 
Predigten, die in der Bibliothek des Stiftes Klosterneuburg aufbe- 
wahrt sind, hatte er bei Lebzeiten verboten. 

Im Druck erschienen von ihm nur: 

Predigt, vorgetragen am Pfingstmontage den 23. Mai 1831 bei Gelegenheit 
jdes jährlichen Dankfestes in dem Handlungs-Kranken-Institute. Wien 1831. 8^ 

Christliche Würdigung des Lebens und des Todes. Predigt bei Gelegen- 
heit der drohenden Cholera, gehalten am 14. August 1831 in der Hof- und 
Burgpfarrldrche. Wien 1832, Wimmer. 8\ 

Rede bei der feierlichen Einweihung der Garnisons-Kapelle in der neu 
erbauten Pionnier-Kaserne zu Klosterneuburg, am 12. Mai 1850. Wien 1850, 
typ. A. Pichlers Witwe. 8^ 

Alois Schützenbergen 

Er wurde am 4. April 1792 zu Oberösterreicfi in der Stadt 
Steyr geboren und trat am 1. November 1810 in das Stift Kloster- 
neuburg ein. Drei Jahre später legte er die feierlichen Gelübde 
ab, und am 21. Mai 1815 zelebrierte er sein erstes heiliges Meß- 
opfer. Schützenberger blieb nun zwei Jahre lang Chorpriester im 
Stifte. Im Mai 1817 kam er als Kooperator nach Hietzing, am 
1. Dezember 1818 als Kooperator und Katechet nach Komeuburg 
und von da in gleicher Eigenschaft an die Pfarre im Stifte Kloster- 

16* 



244 

neuburg. Am 27. August 1827 ernannte ihn sein Oberer zum 
Spiritual der Kleriker des Stiftes, am 10. Februar 1829 zum Pfarr- 
verweser in Oötzendorf und den 10. November 1831 zum Pfarr- 
vikar in Kritzendorf. Vom 20. August 1835 bis zu seinem Tode 
am 7. April 1840 versah Schützenberger das Pfarramt im Stifte 
und daneben das Amt eines Direktors der stiftlichen Normalschule. 

Sein früher Tod bedeutete für die Geschichte und Topo- 
graphie Österreichs einen schweren Verlust Alois Schützenberger, 
der im Vereine mit Dr. Vinzenz Darnaut und Alois von Bergen- 
stamm die »kirchliche Topographie von Österreich« (Wien, 1819 ff. 
Strauß, 18 Bände) begründete und redigierte, war einer der eifrigsten 
Mitarbeiter derselben, er blieb es auch, als nach Darnauts und 
Bergenstamms Tode der Kanonikus Franz Stelzhammer die Heraus- 
gabe der »Kirchlichen Topographie« besorgte. 

Mit Darnaut und Bergenstamm gemeinsam 
arbeitete Schützenberger für die »Kirchliche Topo- 
graphie« die historisch-topographische Darstellung 
der Dekanate Klosterneuburg und Laa (1819 bis 1824, 
Wien, bei Anton Strauß. 3 Bände, 8% 

Selbst verfaßte er: 

Darstellung von Korneuburg und Stockerau und ihren Umgebungen oder 
das Decanatam Michaelsberg. Des ganzen Werkes 8. Band, der 2. Abt. 1. Band. 1829. 

Das Decanat von Pillichsdorf . Des ganzenWerkesl 1 . Bd, der 2. Abt 2. Bd.l831. 

Historische und topographische Darstellung der Stadt Salzburg. Der 
3. Abt., 1. Bd., des ganzen Werkes 9. Band, S. 356-448. 

Überdies stammen von Schützenberger viele größere und 
kleinere Beiträge in den übrigen Bänden der »Kirchlichen Topo- 
graphie« sowie handschriftliche Bemerkungen und Notizen zu 
diesem Werke und zu Schweickhardts »Darstellung des Erzherzog- 
thums Österreich.. 

Hieronymus Österreicher. 

H. Österreicher, geboren am 6. März 1790 zu Zlabings 
in Mähren, wurde am 10. Oktober 1811 im Stifte Klosterneuburg 
eingekleidet, legte den 10. April 1814 die feierliche Profeß ab und 
verrichtete am 8. September 1816 sein erstes heiliges Meßopfer 
In demselben Jahre übernahm er auf Oeheiß seiner Oberen das 
Lehramt der Dogmatik an der theologischen Hauslehranstalt im 
Stifte, im Oktober 1822 erhielt er dazu das Amt eines Novizen- 
meisters. Beide Stellungen bekleidete er bis zum Jahre 1829. In 
diesem Jahre kam er als Pfarrverweser nach St. Martin in Kloster- 
neuburg. 1834 wurde er zum Landdechant ernannt und am S.Juli 1850 
zum Oemeindeausschuß der Stadt Klosterneuburg gewählt. Öster- 



245 

reicher, der Ritter des Franz Josefordens, f. e. Konsistorialrat von 
Wien, Dechant und Schuldistriktsaufseher war, starb am 23. Fe- 
bruar 1854. 

Österreicher arbeitete mit dem Chorherrn 
Franz X. Schwoy (s. d.) an dem Auszug aus derZiegler- 
schen Dogmati k, welcher unter dem Titel: »Daskatho- 
lischeOlaubensprincipausderOeschichte derchr ist- 
lichen Offenbarung nachgewiesen« (Wien 1823, bei 
Anton Schmiedt) erschien. 

Ferner veröffentlichte er: 

Die Eucharistie, das Einige, unblutige und wahre Opfer des neuen Bundes. 
(In Pletz' »Neuer theologischen Zeitschrift*, IV. Jahrgang, 2. Band, Wien 1831, 
pag. 2—45.) 

Predigt gehalten am 10. Sonntag nach Pfingsten 1831, an welchen das 
Fest des hig. Jakobus des Aelteren in der neu erbauten Kirche der Mechitharisten- 
Congregation zu Klosterneuburg zum erstenmal gefeiert wurde. Wien 1831, 
Mechithar.-Congregation. 8\ 

Die Dreifaltigkeitssäule auf dem unteren Stadtplatz zu Klostemeuburg. 
Wien 1835, bei den Mechitharisten. S\ 

Zweite Predigt bei der sechsten Säkularfeier der Übersiedlung der reg. 
Chorherren des heiligen Augustin von St. Oeorg zur Collegiatkirche von 
Herzogenburg. (Siehe »Drei Predigten bei der sechsten Säkularfeier« der Über- 
siedlung der reg. Chorherren . . . von St. Georg zur Collegiatkirche von Herzogen- 
burg. Wien 1844, bei den Mechithar.) 

Kurze Darstellung des wesentlichen Organismus der katholischen Kirche 
Wien 1848, Überreiter. S\ 

Otto Wolf. 

Otto Wolf erblickte am 19. März 1797 zu Nikolsburg in 
Mähren das Licht der Welt. Er erhielt den 23. Oktober 1813 in 
der Stiftskirche zu Klosterneuburg das Ordenskleid, legte am 
29. März 1818 die feierlichen Gelübde ab und feierte am 3. April 1820 
seine Primiz. Im Jahre 1821 wurde er als Kooperator in Heiligen- 
stadt angestellt und am 8. November 1824 in Korneuburg. Vom 
Jahre 1831 an war er Pfarrverweser in Oötzendorf. Fünf Jahre 
später kehrte er in das Stift zurück. Hier war er zuerst Oast- 
meister, seit 1837 Novizenmeister und seit 1842 zugleich Professor 
der Pastoral, Katechetik und höheren Pädagogik. Nach dem Tode 
des Stiftsdechants Friedrich Baumann 1860 wurde er vom Kapitel 
zum zweiten Vorsteher des Hauses gewählt (24. September). Sein 
Todestag ist der 4. September des Jahres 1874. 

Otto Wolf gab heraus: 

Antiphonarium Romanum ... ad usum Canonicorum Regularium Colle- 
giatae Ecclesiae Claustroneoburgi. Corneoburgi 1868, typis F. Kühkopf; sumptibus 
coenobii Claustroneoburgensis. 



246 

Versicationes gratulatoriae rythmicae similesque litterae chronographicae 
... confratribus dicatae. Corneoburgi 1870, 40 pag. 4". 

Versus latini, hexametri, pentametri, disticha etc. Corneoburgi 1874. 
92 pag. 4°. 

Versicationes gratulatoriae rythmicae similesque litterae chronographicae. 
Corneoburgi 1874. 59 pag. 4**. 

Friedrich Bau mann. 

Friedrich Baumann, geboren am 19. April 1807 zu Wien, 
fand am 23. Oktober 1825 im Stift Klosterneuburg als Novize 
Aufnahme, legte am 30. Oktober 1828 die feierliche Prof eß ab und 
brachte am 18. April 1830 beim Altar sein erstes heiliges Opfer dar. 
Danach bekleidete er das Amt eines Oastmeisters. Im Jahre 1832 
wurde er Moralprofessor an der theologischen Lehranstalt des 
Stiftes, 1840 Pfarrverweser in Weidling, 1846 Pfarrverweser im 
Stifte, und im Jahre 1853 (am 22. November) wählten ihn seine 
Mitbrüder zum Stiftsdechant. Neben diesem Amte versah er auch 
das eines Bibliothekars. Baumann starb im Alter von 54 Jahren zu 
Baden bei Wien am 3. September 1860 und wurde am 8. September 
in Klosterneuburg bestattet. 

Er schrieb: 

Andachtsbüchlein für die frommen Waller nach Maria Hiezing. Wien 1840. 

Pictatis exercitia cultui divino, B. Mariae Virginis, S. Leopoldi sando- 
rumque patronorum honori data. Viennae 1846, Congr. Mechit. 

D. P. Aurelii Augustini regula ad mentem priorum auctorum exposita. 
Viennae 1846, Congreg. Mechit. 

Dr. Vinzenz Seback. 

Seback wurde am 28. Dezember 1805 zu Brunn in Mähren 
geboren und erhielt bei der heihgen Taufe den Namen Alois. Da 
seine Eltern später nach Wien übersiedelten, besuchte er hier das 
Akademische Gymnasium und die philosophische Fakultät der Uni- 
versität Nachdem er diese Studien erfolgreich absolviert hatte, 
widmete er sich dem Weltpriesterstande. Allein schon nach zwei 
Jahren entsagte er diesem, weil ihm, wie er schreibt,^) das nicht 
ganz von der Welt geschiedene Leben eitel schien, und verließ die 
glänzende Laufbahn, die er in jenem Stande betreten hatte, und 
die ihm seine Freunde schon vorgezeichnet hatten. Er nahm im 
Augustiner-Chorherrenstifte Klosterneuburg am 23. Oktober 1827 
das Ordenskleid und empfing den Ordensnamen Vinzenz von PauL 
Am 20. Jänner 1832 legte Vinzenz Seback die feierliche Profeß 
ab, und am 20. Juli 1830 wurde er zum Priester geweiht Der 



*) In einem Briefe, den er am 25. Jänner 1831 an seinen Ordensbruder Franz 
X. Schwoy (s. d.) sandte. 



247 

Priesterweihe folgte am 1. August 1830 die Primiz. Propst Jakob 
Ruttenstock bestimmte den jungen Priester für das theologische 
Lehramt Dieser bereitete sich darauf mit großem Eifer vor. Vom 
September 1832 bis 1834 supplierte er bereits an der Universität 
in Wien die Lehrkanzel der Dogmatik, welche der zum Referenten 
der Studienhofkommission ernannte Professor Dr. Josef Pletz inne- 
gehabt hatte, und von 1834 bis 1836 die infolge der Ernennung 
des Professors Dr. Anton Klein zum Domherrn von St. Stephan 
verwaiste Kanzel der Kirchengeschichte. Im Jahre 1836 kehrte 
Vinzenz Seback in sein Stift zurück und übernahm das Amt eines 
Novizenmeisters sowie den Lehrstuhl des Bibelstudiums N. F. an 
der theologischen Hauslehranstalt Zwei Jahre später wurde er auf 
der Wiener Universität zum Doktor der Theologie promoviert 1842 
supplierte er an dieser abermals Dogmatik. Als durch Allerhöchste 
Entschließung vom 20. Dezember 1850 für die Studierenden der 
Theologie eine eigene Lehrkanzel für kanonisches Recht errichtet 
worden war, wurde Dr. Seback zum Dozenten des Kirchenrechtes 
an der theologischen Fakultät in Wien ernannt, das er seit 1853 
als außerordentlicher und seit 1859 als ordentlicher Professor vortrug. 

In den Jahren 1844, 1860 und 1868 bekleidete er die Würde 
des Dekans der theologischen Fakultät, 1870 bis 1871 die des 
Rektors der Wiener Universität Der Bischof von Brunn zeichnete 
ihn 1852 mit dem Titel eines Konsistorialrates aus. Im Jahre 1853 
wurde Seback Prosynodalexaminator für die Kuratbenefizien der 
Wiener Erzdiözese, 1854 Prüfungskommissär bei den rechts- 
historischen Prüfungen, 1855 Rat des fürsterzbischöf liehen Ehe- 
gerichtes und f. e. geistlicher Rat, 1871 k. k. Regierungsrat Im 
Alter von 70 Jahren trat er in den Ruhestand, und am 13. Jänner 18Q0 
schied er im Klostemeuburger Stiftshofe zu Wien aus diesem Leben. 
Er hinterließ dem Stifte eine mehr als 10.000 Bände zählende wert- 
volle Bibliothek und eine Sammlung von 13.000 Porträten historischer 
Personen. 

Sebacks literarische Tätigkeit begann frühe. Schon als Novize 
schrieb er, von seinem väterlichen Freund, dem Chorherrn Doktor 
Petrus Fourerius Ackermann, aufgefordert, für Pletz' »Neue theo- 
logische Zeitschrift« (1. Jahrgang, Band 2, pag. 283 bis 303) eine 
20 Seiten lange Besprechung des von Professor Nikolaus Wise- 
man in Rom verfaßten Werkes »Horae Syriacae« (Romae 1828, typ. 
Franc, ßouriife). Der Erfolg des »ersten literarischen Versuches« 
Sebacks bewog Ackermann, ihm die Ausarbeitung der »Biographien 
katholischer Gelehrten« zu übertragen, für die er selbst bereits 
mehrere Jahre lang fleißig Material gesammelt hatte. Seback löste 



248 

die Aufgabe in vortrefflicher Weise, er schuf in den »Biographien 
kathoh'scher Gelehrten«, welche in der »Neuen theologischen Zeit- 
schrift« erschienen, wahre Perlen der theologischen Biographik. 

Diese umfangreichen, auf eingehendem Quellenstudium be- 
ruhenden Lebensgeschichten behandeln: 

Cardinal Ximenes. Siehe Pletz' »Neue theologische Zeitschrift«, I. Jahrg. 
2. B. pag. 18-61 u. pag. 174— 18Q. 

Ignaz von Rossi. Ebd. pag. 18Q— 20Q. 

Oeorgius Michael Amira. Ebd. II. J. 1. B. pag. 20—26. 

Stephan Borgia. Ebd. H. J. 1. B. pag. 17Q-206 u. 2. B. pag. 38-55. 

Johann Albert von Widmanstadt. Ebd. II. J. 2. B. p. 184—217. 

Erasmus Fröhlich. Ebd. III. J. 1. B. p. 26-65. 

Eduard Corsini. Ebd. III. J. 1. B. p. 198-221 u. 2. B. p. 11-37. 

Nikolaus Claudius Fabri, Herr von Peiresk, Senator von Aix. Ebd. IV. J, 
l. B. p. 24—68 u. p. 213-218. 

Alexius Sym. Mazocchi, Canonikus von Neapel. Ebd. IV. J. 2. B. p. 46-82. 

Johann Mabillon aus dem Orden des heiligen Benedict. Ebd. IV. J. Z B. 
p. 190-211, V. J. 1. B. p. 24-53, p. 145-176 u. p. 278-300. 

Petrus Fourerius Ackermann, eine biographische Skizze. Ebd. IV. J. 2. B. 
p. 329-373. 

Mathias Casimir Sarbiewsky aus der Gesellschaft Jesu. Ebd. V. J. 2. B. 
p. 165—200. 

Dr. Josef Pletz, eine biographische Skizze. Ebd. XIII. J. 2. B. p. 257—294. 

Die Biographien Ackermanns und Pletz' erschienen auch 
selbständig bei Franz Wimmer in Wien, und zwar die erstere im 
Jahre 1832, die letztere im Jahre 1841. 

Als Dr. Josef Pletz am 30. Mai 1840 unerwartet schnell vom 
Tode dahingerafft wurde, noch ehe der erste Band des Jahr- 
ganges 1840 der von ihm gegründeten »Neuen theologischen Zeit- 
schrift« vollendet war, übernahm Seback die Redaktion derselben 
und brachte den Jahrgang zum Abschluß. 

Außer den bereits angeführten literarischen Arbeiten veröffent- 
lichte Seback noch folgende: 

Rezension über Karl Eggers »Predigten bey verschiedenen Veranlassungen, 
meistens dogmatischen Inhalts, nach den Bedürfnissen der Zeit«. Augsburg 1829. 
Siehe >Neue theologische Zeitschrift«, IH. Jahrg. 2. Band. S. 85—89. 

Einiges über das Collegium der Chinesen zu Neapel. Ebend. IV. J. 1. B. 
S. 366-379. 

Rezension über Dr. Vitus Anton Winters »Katholisches Ritual, herausgegeben 
von Jacob Brand, Bischof zu Limburg.^ Frankfurt a. M. 1830. Ebend. IV. J. 2. B. 
S. 123-129. 

Rezension über »Zwölf Homilien von dem ehrwürdigen Cardinal Bellarmin. 
Aus dem Lateinischen frey übersetzt und für unsere Zeit bearbeitet vori Wilhelm 
Frank.« Frankfurt a. M. 1830. Ebend. IV. J. 2. B. S. 146-147. 

Rezension über »Religions-Geschichte für Volksschulen und ihre Lehren, 
auch als Lesebuch für den gebildeten Bürger und Landsmann zu gebrauchen.< 
Landshut 1830, Thoman. Ebend. IV. J. 2. B. S. 310—317. 



249 

Rezension aber Alois Adalbert Waibels »Dog^atik der Religion Jesu 
Christic., Augsburg 1831, Kollmann. Ebend. V. J. 2* B., S. 60-62. 

Rezension über Dr. j. N. Müllers »Handbuch bey seelsorglichen Functionen.c 
Ebend. S. 62-66. 

Rezension über »Herrn von Boulognes, weiland Bischofs von Troyes, er- 
nannten Erzbischofs von Vienne, sämmtliche Predigten. Aus dem Französischen 
übersetzt von Dr. Räß und Dr. Weis.« Frankfurt a. M. 1830. Ebend. S. 66— 7U 

Rezension über »Franz Josef Mosers weiland) Dompredigers und Professors 
zu Straßburg, gesammelte Kanzelreden.« Herausgegeben von Dr. Räß und 
Dr. Weis. Frankfurt a. M. 1831. Ebend. S. 72—74 und IX. Jahrg. 1. B. S. 280-282. 

Rezension der Grazer »Bibliothek katholischer Kanzelberedsamkeit aus dem 
achtzehnten Jahrhunderte«. Oraz 1832. Ebend. V. J., S. 74—82. 

Rezension über Dr. J. C. Sattlers »Monita ad Parochos aliosque Sacerdotes 
animorum curam habentes«, herausgegeben von Dr. Joannes Jacobus Blattau. 
Trier 1831. Ebend. VI. J. 1. B. S. 212-218. 

Rezension von Ruttenstocks »Institutiones Historiae Ecclesiasticae«. 
Viennae 1832, Wallishausser. Ebend. VI. J. 2. B. S. 71-87. 

Rezension von J. Alois Haßls »Allerheilsamstes Hausbuch für alle christ- 
lichen Familien« (Ellwangen 1827, Schönbrod.) und Haßls Jugendschriften. 
Ebend. S. 317-319. 

Rezension von Josef Ambros Stapf s »Erziehungslehre im Geiste der katho- 
lischen Kirche«. Innsbruck 1832, Wagner. Ebend. VII. J. 2. B. S. 225-233. 

Rezension über Dr. Ignaz Wildners »Über die moralische Erziehung der 
höheren Stände«. Wien 1834, Mechitharistencongrg. Ebend. S. 233-237. 

Rezension über Kardinal Sforza Pallavicinos »Geschichte des Triden- 
tinischen Conciliums«, aus dem Italienischen übersetzt von Theodor Friedr. 
Klitsche. Augsburg 1835, Kollmann. Ebend. IX. J. 1. B. S. 275-280 u. X. J. 

1. B. S. 91-92. 

Rezension über »Doctoris Petri Canisii Soc. Jesu Theologi Summa Doctrinae 
Christianae.« Ebd. X. J. 1. B. S. 92-93. 

Rezension von Dr. Ignaz Schumanns von Mannsegg »Geschichte des Lebens 
weiland des Hochwürdigsten und Hochgeborenen Herrn H. Augustin Gruber, 
Erzbischofs von Salzburg.* Salzburg 1836, Mayr. Ebend. S. 409—412. 

Die feyerliche Übertragung der Gebeine des hlg. Markgrafen Leopold 
im Stifte Klosterneuburg. Ebend. X. J. 2. B. S. 286—295. 

Rezension von Dr. Gratz' vEuchologium graeco-latinum, complectens pias 
preces, meditationes hymnosque sacros'. Campoduni 1837, Koesel. Ebend. 2. B. 
S. 390—392. 

Erinnerungen an das alte Nordafrika und seine Kirche. Ebend. XII. J. 

2. B. S. 37—64 u. XIII. J. 1. B. S. 137—158. 

Klosterneuburgs Belagerung im Jahre 1683. Siehe Ridlers lösten*. Archiv 
für Geschichte«, Jahrg. 1831. N. 21, 22 u. 23. 

Echte und ausgewählte Acten der ersten Märtyrer nach den ältesten 
Handschriften gesammelt und kritisch beleuchtet von Theodorich Ruinart. 
B. 2, 3, 4 und 5. Wien 1831 — 1834, Mechith. Den ersten Band dieser Übersetzung 
der »Acta Martyrum Ruinarti« gab der Mitbruder Sebacks Franz Xaver Schwoy 
(s. d.) heraus. 

Predigt gehalten von der Terasse zu Nussdorf, als die Arbeiter der löb- 
lichen k. k. Wasserbau-Direction das hohe Geburtsfest Sr. Majestät des Kaisers 
Franz I. feyerten, am 11. Februar 1832. Wien 1832, typ. A. Sfrauß' Witwe. 



250 

Ist die Theologie eine Wissenschaft. Siehe »Reden gehalten bei der feier- 
lichen Inauguration des Rectors der k. k. Universität E>r. Vincenz Seback am 
1. October 1870«. Wien 1871, Carl Fromme. 

Für das »Kirchenlexikon« von Wetzer und Weite (Freiburg 
i. B. 1847—1856, Herder) schrieb Seback unter anderen die Artikel : 

Canisius; Carpzov; Chrodegang; D'Achery; Damasus I und 11; Du 
Gange ; Erasmus von Rotterdam ; Eusebius von Vercelli ; Evagrius, Scholasticus ; 
Jahn; Le Long; Martine. 

Überdies verwahrt die Stiftsbibliothek mehrere von Seback 
verfaßte Kollegienhefte. 

Florian Thalien 

Florian Thaller, geboren am 3. August 1810 in Wien, 
wurde den 28. September 1829 im Chorherrenstifte Klosterneuburg 
eingekleidet und legte am 1. November 1832 die feierlichen Ge- 
lübde in die Hände des Propstes Jakob Ruttenstock ab. Die Primiz 
beging er am 3. August 1834. Er verblieb nun im Stifte, wo er 
in der Seelsorge aushalf und sich fleißig mit theologischen Studien 
beschäftigte. Im Jahre 1837 ernannte ihn sein Oberer zum Professor 
der Kirchengeschichte und des kanonischen Rechtes an der theo- 
logischen Hauslehranstalt, an welcher er bis 1849 nach eigenen 
Heften vortrug. Am 1. Jänner 1849 ging er als Pfarrverweser nach 
Kritzendorf. Von hier wurde er jedoch schon am 1. April durch 
den FOrsterzbischof Milde an das f. e. Alumnat nach Wien berufen, 
um den Theologen Kirchenrecht vorzutragen, das sie bisher auf 
der juridischen Fakultät gehört hatten. Da im Jahre 1850 an der 
theologischen Fakultät eine Lehrkanzel für kanonisches Recht er- 
richtet wurde, konnte Florian am 15. August dieses Jahres nach 
Kritzendorf zurückkehren. Seit dem 28. Oktober 1852 wirkte er 
wieder als Professor an der theologischen Lehranstalt im Stifte; 
später war er mit den Ämtern eines Kanzleidirektors und Archivars 
betraut. Er starb am 30. Dezember 1863 im 54. Lebensjahre. 

Florian Thaller war nicht nur ein tüchtiger Kirchenhistoriker, 
sondern auch ein hervorragender Kunsthistoriker. So stellte er im 
Jahre 1835 eine Gemäldesammlung nach den Regeln der Wissen- 
schaft auf, und ein Jahr später begann er mit dem kaiserlichen 
Rat und Konservator Camesina die Kunstschätze des Stiftes zu 
ordnen. Unter seiner Aufsicht und Leitung wurde auch der Stamm- 
baum der Babenberger restauriert. Die Verdienste Thallers um die 
Kunstsammlungen des Stiftes pries der Chorherr Otto Wolf (s. d.) 
durch folgendes Chronogramm: 



251 

CoLLeCtIs In Canonla rebVs rarlorlbVs CVstos praefeCtVs FLorlanVs 
ThaLLer VenVsto hasCe CoLLoCaVIt orDIne: rarlora sVb pso sVnt aVCta 
IpsIqVe aVgebatVr faVor. (1837.) 

Literarisch tätig war Florian Thaller — soweit wir es zu er- 
fahren vermochten — als Korrespondent der k. k. Zentralkommission 
für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denk- 
male sowie als Mitarbeiter an Wetzers und Weites »Kirchenlexikon«* 
Unter anderen schrieb er die Beiträge: 

Canon; Constans I. u. IL; Constantia; Constantin, Papst; Constantin IL 
IV., V., VI.; Constantius L u. IL; Constantius, Mitregent des Honorius; Cornelius 
Papst; Dositheus, Theosoph. 

Dr. Hartmann Zeibig. 

Hart mann Zeibig, der Sohn eines Rechnungsbeamten des 
Fürsterzbischofs von OlmOtz, wurde am 8. April 1817 zu Krasna in 
Mähren geboren. Er trat den 29. September 1835 in das Stift 
Klosterneuburg ein, beschwor am 30. September 1836 die ewigen 
Gelübde und brachte am 26. Juli 1840 sein erstes heiliges Meß- 
opfer dar. Im Jahre 1844 war er Gastmeister im Stifte; im folgenden 
berief ihn der damalige Fürsterzbischof von Olmütz, Kardinal 
Sommerau-Beckh, als Professor der Religionslehre und der höheren 
Pädagogik an die Universität in Olmütz. Die Ereignisse des 
Jahres 1848 führten den sehr begabten, gelehrten und eifrigen 
Chorherrn, der sich 1847 den philosophischen Doktorgrad er- 
worben hatte, wenn auch nicht in kirchlich-religiöser, so doch in 
politisch-nationaler Hinsicht auf Abwege.^) Zeibig veröffentlichte 
ein Plakat, worin er die von den Slawen angestrebte staatsrechtliche 
Einigung Böhmens und Mährens in der heftigsten Weise angriff. 
Diese seine deutsche Gesinnungstüchtigkeit brachte er auch auf 
verschiedene andere Art zum Ausdruck. Mag er nun die Studenten- 
schaft für seine Ideen selbst in den Predigten zu begeistern ge- 
sucht haben, wie ihm vorgeworfen wurde, oder nicht: sein Vor- 
gehen vertrug sich entschieden nicht mit der pädagogisch-religiösen 
Wirksamkeit vom Katheder und von der Kanzel. Als er nun eines 
Tages im Professorenkollegium erschien, rief ihm der etwas zu 
jähe und derbe Professor des Kirchenrechtes Dr. Theodor Pach- 
mann die Worte zu: »Sie sind ein schlechter Priester; hinaus mit 
ihm, wir leiden ihn nicht unter uns.« Hartmann Zeibig verwahrte 
sich in der Schrift: »Aus dem Leben eines österreichischen Pro- 
fessors«, von der jedoch nur der erste Teil erschien, gegen die 

*) Siehe Helfert, Die confessionelle Frage in Österreich 1848, in »öster- 
reichisches Jahrbuch«, Bd. 8, S. 166 ff. 



2 52 

ihm im Professorenkollegium zuteil gewordene Behandlung und 
gegen die teilweise auch unbegründeten oder übertriebenen Vorwürfe. 
Propst Wilhelm Sedlaczek sah sich natürlich genötigt, Zeibig nach 
Klosterneuburg zurückzunehmen. Er übertrug ihm hier das Amt eines 
Schatzmeisters, später ernannte er ihn zum Kooperator in Nußdorf. 
Von da versetzte er ihn nach kurzer Zeit in gleicher Stellung an 
die Stiftspfarre in Klosterneuburg, und im Jahre 1855 sandte er 
ihn als Pfarrverweser nach Haselbach, wo aber Zeibig schon am 
3. Dezember des nächsten Jahres starb. 

Seit seiner Rückkehr von Olmütz widmete sich Dr. Zeibig 
neben den Amtspflichten ganz und gar der Geschichtsforschung 
und wurde so ein würdiger Nachfolger eines Wilibald Leyrer, 
eines Alois Schützenberger und Maximilian Fischer. Von der neu- 
gegründeten Akademie der Wissenschaften in Wien tatkräftigst 
unterstützt, leistete er in den wenigen Jahren bis zu seinem Tode 
auf dem Gebiete der Geschichtsforschung erstaunlich viel. Da ihm 
Fähigkeit und Gelegenheit gegeben waren, suchte er auch jener 
billigen Forderung gerecht zu werden, die er in der Vorrede eines 
seiner Werke selbst aussprach: »Unser theures Vaterland hat ein 
gegründetes Recht, von seinen geistlichen Körperschaften ganz vor- 
züglich die Förderung seiner Geschichte zu erwarten.« Besonders 
anregend wirkte auf Zeibig ein der Verkehr mit den begeistertsten 
Geschichtsforschern seiner Zeit, wie Pfeiffer, Camesina, Helfert, 
Karajan, Keiblinger usw. Verschiedene wissenschaftliche Vereini- 
gungen des In- und Auslandes ernannten ihn zu ihrem Mitgliede. 
Der Kaiser lohnte ihm seine Verdienste durch die Verleihung der 
goldenen MedaHle für Kunst und Wissenschaft. Die Kaiserliche 
Akademie der Wissenschaften empfand seinen frühen Tod schwer. 
Mit Bedauern schrieb die Redaktion der »Fontes Rerum Austria- 
carum«: »Viel zu früh rief ihn der Herr vom Schauplatze seiner 
Tätigkeit.« 

Zeibig veröffentlichte: 

Priester und Volk. (Eine Primizpredigt.) Wien 1843, Carl Ueberreiter, 8*. 

St. Benedict. (Predig^. Vorgetragen in der Stiftskirche zu den Schotten 
in Wien am 21. April 1844). Olmütz 1845, Alois Skarnitzl. 

Vita Beati Hartmanni primi Praepositi Claustroneoburgensis, postea 
Episcopi Brixinensis, autore Anonymo Claustroneoburgensi. ^ Saec. XII. Ad 
fidem codicum Claustroneoburgensium ed. Hartm. Zeibig. Olomucii 1846. 
Ed. Hölzel. 

^) Cf. H. R. V. Zeißberg, Zur Kritik der Vita B. Hartmanni Episcopi 
Bixinensis. Im = Archiv für österr. Geschichte« der K.Akademie der Wissenschaften. 
56 B. Wien 1878, Gerold. S. 449 ff. 



253 _ 

Was ist nun unsere Pflicht ? (Predigt beim äkad. Gottesdienste der Hoch- 
schule Olmütz am 19. März 1848.) Olmütz 1848, Hölzel, 8^ 

Eine deutsche Sage. (In Gedichtform.) Wien 1848, Braumüller. 

Aus dem Leben eines österreichischen Professors. I. Olmütz 1848, Skar- 
nitzL (Die Fortsetzung unterblieb.) 

Des Meissauers Schuld und Strafe. Sylvesterspende ^) 1852. 
Mittheilungen aus dem Klostemeuburger Archive. Sylvesterspende 1853. 
Vita beati Hartmanni ad fidem codicis Roschmannii. Viennae 1855, typ. 
L. C. Zamarski. 

In Dr. Robert Naumanns »Serapeum. Zeitschrift 
für Bibliothekswissenschaft, Handschriftenkunde 
und ältere Literatur«, Leipzig 1840 ff., T. O. Weigel, er- 
schien von Zeibig: 

Aehrenlese merkwürdiger Inscripte aus den Handschriften der Stifts- 
bibliothek zu Klostemeuburg. B. X (1849), S. 266 ff. und B. XI, S. 121 ff. 

Die deutschen Handschriften der Stiftsbibliothek zu Klosterneuburg. 
B. XI, S. 101 ff. und S. 123 ff. 

Lobgedichte auf die heilige Jungfrau. B. XI, S. 189 ff. 
Melanchthon's Autograph der: »Loci Communes.<^ B. XI, 190 f.*) 

In den Publikationen der Kaiserlichen Akademie 
der Wissenschaften gab Zeibig heraus, und zwar: 

a) Im »Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen« 

Die Bibliothek des Stiftes Klosterneuburg. Ein Beitrag zur österreichischen 
Literaturgeschichte. III. Jahrg. (1850), 2. Heft. 

Die kleine KlostemeuburgenChronik (1322-1428). IV. Jahrgang. (1851), 
3. Heft. 

Das Klostemeuburger Todtenbuch. IV. Jahrg. 4. Heft. 

Urkundenbuch der Stadt Klostemeuburg (1298— 1565). IV. Jahrg., 4. Heft. 
(Diese Arbeit und die zwei vorhergehenden erschienen auch selbständig unter 
dem Titel »Monumenta Claustroneoburgensia«.) 

Die Familienchronik der Beck von Leopoldsdorf. Vlll. Band, 2. Hälfte 
(Seit 1851 wurde das »Archiv f, K. ö. O.« in Bänden herausgegeben.) 

Beiträge zur österreichischen Geschichte aus dem Klostemeuburger 
Archive. IX. B., 2. Hälfte. (Sie enthalten : Die Babenberger Chronik von Öster- 
reich 1386—1458; Ordnung der deutschen Landsknechte in Spanien 1552; Ver- 
haltnisse Ungarns zu Ferdinands I. Zeit.) 

Der Ausschuß-Landtag der gesammten österreichischen Erblande zu Inns- 
bruck 1518, nebst Urkunden zur Geschichte österreichischer Landtage aus den 
Jahren 1509—1540. XIII B., 2. Hälfte. 



*) Durch die sogenannten Sylvesterspenden beabsichtigte eine Vereinigung 
begeisterter Geschichtsforscher in Wien, von denen Keiblinger, Camesina» 
Pfeiffer, Karajan und Helfert genannt seien, die Pflege der Geschichtsforschung 
zu fördern. 

*) Handschrift in der Universitätsbibliothek Olmütz. In der Stiftsbiblothek 
zu Klosterneuburg befindet sich ein Brief Melanchthons an Brentius. 



254 

b) In den »Sitzungsberichten der K. Akademie der Wissen- 

schaften, phil.-histor. Klasse«: 

Acten das Costnitzer und Baseler Concil betreffend. VI. Band. 

Beiträge zur Geschichte der Wirksamkeit des Baseler Concils in Öster- 
reich. VIII. B. 

Zur Erinnerung an den vaterländischen Geschichtsforscher Willibald 
Leyrer, Archivar des Chorherrenstiftes Klosterneuburg. X. B. 

c) Im »Notizblatt der Kais. Akademie der Wissenschaften«: 
Zur österreichischen Literaturgeschichte Unter der Enns. S. Band II, 185Z 
Die Quellen zur Geschichte der großen Kirchenversammlungen des 

15. Jahrhunderts in den Handschriften der Klostemeuburger Bibliothek. Bd. IL 

Die Handschriften der ClasSiker in der Stiftsbibliothek zu Klosterneu- 
burg. Bd. II. 

Die historischen Handschriften derselben Sammlung. Bd. III, 1853. 

Zur Geschichte der Gesandtschaft des Königs Ladislaus Posthumus nach 
Rom im Jahre 1453. Bd. III. 

Aufzeichnungen der Klostemeuburger Stiftsdechante in der ersten Hälfte 
des 16. Jahrhunderts. Bd. IV, 1854. 

Beiträge zur Geschichte der ständischen Verhältnisse in Österreich Unter 
der Enns 1510-1540. Bd. V, 1855. 

Zur Geschichte der landesfurstlichen Stadt Eggenburg. V.-0.-M.-B. 
Bd. V, 1855. 

Briefe aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert. VI. und VII. Bd. 1856—1857. 

d) In den »Fontes rerum Austriacarum« 2. Abt.: 
Das Stiftungsbuch des Klosters St. Bernhard. Mit 2 lith. Beilagen. VI. Bd. 
Copeybuch der gemainen Stadt Wien 1454—1464. VII. Bd. 
Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zu Ende des 14. Jahr- 
hunderts. (Mit der Einleitung: »Das Stift Klosterneuburg in seinem innem und 
äußern Leben bis zum Ende des 14. Jahrhunderts.«) X (1857) u. XXVIII. Bd. (1868). 

Koloman Krieger. 

Koloman Krieger wurde am 8. April 1819 zu Wittingau in 
Böhmen geboren, fand den 30. September 1838 Aufnahme in das 
Noviziat des Stiftes Klostemeuburg, legte am 3. Oktober 1841 die 
feierliche Profeß ab und empfing im Juli 1843 die heilige Priester- 
weihe. Im Jahre 1844 kam er als akademischer Prediger nach Wien, 
von 1846 bis 1849 war er Aushilfspriester in Tattendorf, seit 
1849 Gastmeister im Stifte und von 1852 bis 1859 Kooperator in 
Hietzing. Hierauf übernahm er die Leitung der Pfarre Neustift am 
Walde (Wien XIX. Bezirk), die er 1864 veriieß, um im Stifte Kloster- 
neuburg das Amt eines Kämmerers anzutreten. Krieger starb am 24. Fe- 
bruar 1888. 

Er zeichnete sich durch hervorragende Kunstkenntnisse aus. 
Unter Propst Adam Schreck (1853 bis 1871) erwarb er sich 
große Verdienste um die Aufstellung des berühmten Verduner 
Altars. Außerdem leitete er die von diesem Propst unternommenen 



255 

und von dessen kunstsinnigem Nachfolger Berthold Fröschel fort^ 
gesetzten Restaurierungsarbeiten am herrh'chsten Baudenkmale des 
Stiftes, am Kreuzgange. Mit unermüdlichem Fleiße arbeitete er auch 
an der von Propst Berthold begonnenen und von Ubald Kostersitz 
(seit 1881) zu Ende geführten gänzlichen Erneuerung des Innern 
und Äußern der Stiftskirche mit. Er entwarf unter anderem die 
Pläne zum Ausbau der früher unvollendeten Türme und zur Reno- 
vation der Außenseite des Kirchenschiffes. Diese Pläne sind in der 
Stiftsbibliothek zu sehen. Koloman Krieger, der sich auch mit 
Malerei befaßte, war korrespondierendes Mitglied der k. k, Zentral- 
kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst' und histo- 
rischen Denkmale und veröffentlichte nebst akademischen Predigten : 

Die Wahrheit und Wohlthätigkeit des christ-katholischen Glaubens. (Einen 
.Fastenpredigtenzyklus.) Wien 1849, Braumüiler. 127 S. S\ 

Reise eines Kunstfreundes durch Italien. Leipzig 1876, A. E. 283 S. 8^ 
Seemann. 

Er beabsichtigte auch eine kunsthistorische Monographie Ober 
da Sstift Klostemeuburg mit vielen Abbildungen herauszugeben. 
Ihr Erscheinen wurde schon im Jahre 1882 durch das »Korre- 
spondenzblatt für den katholischen Klerus« angekündigt. Leider 
unterblieb ihr Druck. 

Ubald Kostersitz. 

U. Kostersitz wurde am 12. Dezember 1828 als Sohn des 
k. k. Orundbuchverwalters Josef Kostersitz zu Littau in Mähren 
geboren. Er oblag den Gymnasial- und philosophischen Studien 
mit ausgezeichnetem Erfolge in Olmütz, wo er zugleich wegen 
seiner musikalischen Begabung seine Stimme in den Dienst der 
f. e. Metropolitankirche stellte. Am 26. September 1847 empfing 
er in der Stiftskirche der Augustiner-Chorherren von Klosterneuburg 
das Ordenskleid, den 29. September 1850 beging er seine feieriiche 
Profeß und am 25. Juli 1852 die Primiz. In den ersten Jahren 
seiner priesterlichen Wirksamkeit war er Lehrer an der damaligen 
stiftlichen Realschule, Präfekt der Sängerknaben des Stiftes und 
Regenschori. 1855 kam er als Kooperator nach Nußdorf. Von 1861 
bis 1864 versah er die Stellungen eines Novizenmeisters und 
Pastoralprofessors an der theologischen Hauslehranstalt, von 1864 
bis 1882 fungierte er als Kanzleidirektor, Archivar und Haushistorio- 
graph. Im Jahre 1882, am 22. November, wählten ihn seine Mit- 
brüder zum Propst des Stiftes, und am darauffolgenden Tage wurde 
er vom Kardinal Dr. Oanglbauer benediziert. 



256 

Propst Ubald Kostersitz erwies sich während seiner Regierung 
als großer Förderer von Kunst und Wissenschaft Viele Kirchen 
geben von seinem mit religiösem Eifer gepaarten Kunstsinn Zeugnis, 
vor allem die herrliche Stiftskirche selbst Unter ihm wurden die 
Kunstsammlungen des Stiftes neu aufgestellt und katalogisiert*) 
An diesen Arbeiten waren neben kunstverständigen Chorherren (so 
Ivo Sebald [s, d.J) angesehene Fachmänner beteiligt wie Dr. Albert Ilg, 
Direktor der kunsthistorischen Sammlungen des kaiserlichen Hauses, 
Wendelin Boeheim, Kustos der k. k. Hofwaffensammlung, Moritz 
Maria Weitenhiller, Vorstandsmitglied der k. k. Heraldischen Ge- 
sellschaft »Adler«, Eduard Ritschel, akademischer Maler, der Kunst- 
historiker Dr. Robert Stiasny und andere. Die Stiftsbibliothek ver- 
größerte Propst Ubald um sieben Räumlichkeiten. Er scheute auch 
keine materiellen Opfer, um die Bibliothek auf der Höhe der Zeit 
zu erhalten. 

Ausgezeichnet mit den Titeln eines kaiseriichen und fursterz- 
bischöflichen Rates, mit dem goldenen Verdienstkreuze mit der 
Krone, dem Komturkreuze des Franz Josef -Ordens und dem 
Stern zum Komturkreuze, schied er am 3. Oktober 1902 nach 
langem Leiden dahin. Kurze Zeit vorher hatte er sein goldenes 
Priesterjubiläum gefeiert. 

Vor seiner Wahl zum Propst arbeitete Ubald Kostersitz auch 
auf literarischem Gebiete. Er war korrespondierendes Mitglied der 
k. k. Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- 
und historischen Denkmale und verfaßte die Schriften: 

Die Hundskehle in Klosterneuburg von ihrem Ursprung bis auf den 
heutigen Tag. Wien 1868, Selbstverlag. S\ 

Das ehemalige Cistercienser-Frauenkloster zu St. Bernhard V.-0.-M.-B. 
Wien 1868, Selbstverlag. 8^ 

Monumenta sepulchralia eorumque epitaphia in collegiata ecclesia B. M. 
Virginis Claustroneoburgi. Viennae 1881, ex typogr. C. R. Aul. et Imp. 4^ 

Das Chorherrenstift Klosterneuburg. (In Sebastian Brunners >Ein Chor- 
herrenbuch*. Würzburg 1883, Leo Woerl; pag. 271—365. Erschien auch separat) 

Adam Mally. 

Adam Mally wurde zu Wien am 3. Februar 1833 armen, 
aber gottesfürchtigen Eltern geboren. Er absolvierte bei den Schotten 
zu Wien mit dem besten Erfolge das Gymnasium, obwohl er sich 
das zum Lebensunterhalt Notwendige durch Lektionen verdienen 
mußte. Am 24. September 1854 trat er in das Augustiner -Chor- 

') Siehe : Die Schatzkammer und die Kunstsammlung im Lateranensischen 
Augustiner-Chorherrenstifte Klosterneuburg. Wien 1889, Verlag des Chor- 
herrenstiftes. 



257 

herrenstift Klosterneuburg, wo er am 25. März 1857 die feierliche 
Profeß ablegte und am 1. August 1858 sein erstes heiliges Meß- 
opfer darbrachte. Nach Vollendung der theologischen Studien kam 
er als Kooperator nach Hietzing. 1869 wurde er Pfarrverweser 
von Floridsdorf. Als solcher nahm er unter dem Präsidenten Harrant 
mehrere Jahre hindurch regen Anteil an der Leitung des katholisch- 
politischen Vereines von Niederösterreich und schrieb so manche 
Artikel in das katholische »Volksblatt für Stadt und Land«. Mutvoll 
und unerschrocken trat er für unsere heilige Kirche ein und geißelte 
die gegen sie gerichteten Bestrebungen. In den letzten Lebensjahren 
verwaltete er die Pfarre Tattendorf bei Baden (seit 1880). Hier starb er 
am 2. September 1886, nachdem er kurz vorher in seiner Pf arrgemeinde 
die Herz-Jesu-Andacht eingeführt hatte. Mally war ein musterhafter 
Ordensmann und Priester, ein Mann der Arbeit und des Gebetes. 
Mit Voriiebe las er, der auch Mitglied des Dritten Ordens des 
heiligen Franziskus war, die Schriften des seligen Thomas von 
Kempis, des heiligen Franz von Sales und des heiligen Alphonsus. 
Adam Mally gehörte zu den Mitarbeitern der Linzer »Theo- 
logisch-praktischen Quartalschrift«, des »Korrespondenzblatt für den 
katholischen Klerus Österreichs«, des Literaturblattes zu dieser 
Zeitschrift, des »Augustinus«, und veröffentlichte folgende zwei 
Schriften : 

Des Bischofs Victor von Vita : Wtrfolgung der afrikanischen Kirche durch 
die Vandalen. Eine Quellenschrift aus dem 5. Jahrhundert. Wien 1883, Mayer 
und C. 8'. 

Das Leben des heiligen Fulgentius, Bischofs von Ruspe, von seinem 
Schüler, und der fortgesetzte Culturkampf der Vandalen bis zu ihrem Unter- 
gang. Aus dem Lateinischen der Bollandisten mit Vorrede, Einleitung, Er- 
klärung und Anhang und Verzeichnis seiner Schriften. Wien 1885, Mayer und C. 8°. 

Bei der vierten Säkularfeier der Heiligsprechung des Landes- 
patrons St Leopold hielt Adam Mally die Schlußpredigt Sie er- 
schien im Drucke in der Schrift: 

Die vierhundertjährige Gedenkfeier der Heiligsprechung des frommen 
Markgrafen Leopold IV., Gründers des Stiftes Klosterneuburg und Landespatrones 
von Oesterreich, am 15., 16. und 17. November 1885 zu Klosterneuburg. 1886, 
vom Stifte Klosterneuburg herausgegeben. Pag. 106—116. 

Engelbert Fischer.') 

Engelbert Fischer wurde am 7. März 1833 zu Neukirchen 
in Oberösterreich geboren. Seine Eltern waren ziemlich wohlhabende 
Fischerleute. nach Absolvierung des Gymnasiums begann er Juris- 

') Vergl. »Gallerie katholischer Erzähler. 2. Engelbert Fischer« in Brousils 
»Der Volksbibliothekar«, 1. Jahrg. N. 7 und 8. 

Cernik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 17 



258 

prudenz zu studieren. Allein schon nach einem Jahre gab er dieses 
Studium auf, da er in sich den Beruf zum Ordensstande fühlte 
und bat im Augustiner-Chorherrenstifte Klostemeuburg um Auf- 
nahme. Wie freudig hier die Chorherren den strebsamen Jungling 
aufnahmen, so ungern entließ ihn Bischof Rudigier aus seinem 
Diözesanverbande. Beim Abschied sprach er zu ihm: >Es wäre 
auch in meiner Diözese für Sie ein geeigneter Platz zu finden 
gewesen.« 

Am 24. September 1854 erhielt Engelbert Fischer mit noch 
sechs anderen Kandidaten das Ordenskleid. Die Profeß legte er 
den 25. März 1857 ab. Nachdem er an der Hauslehranstalt des Stifes 
Klosterneuburg den dritten Jahrgang der Theologie zurückgelegt 
hatte, wurde er zum Priester geweiht und brachte am 1. August 1858 
sein erstes heiliges Meßopfer dar. Er beendete nun seine theo- 
logischen Studien und fand zunächst im Kloster als Regenschori 
Anstellung, später als Gastmeister. Ende August 1861 kam er als 
Kooperator in die Seelsorge nach Korneuburg, womit sein sehn- 
lichster Wunsch in Erfüllung ging. Freilich blieben dem braven 
und eifrigen jungen Seelsorger, der den Erwachsenen als Ratgeber 
liebevoll zur Seite stand und den Kindern ein gewissenhafter Lehrer 
und ein väterlicher Freund war, viel Schmerz und Sorge nicht erspart 
Mit eigenen Augen sah er, wie der Liberalismus, der sich damals 
im besten Gedeihen befand, mit seinen Ideen nicht nur die Seelen 
der Erwachsenen, sondern auch die zarten Kinderseelen auf die 
verschiedenste Art den höchsten Gütern zu entfremden suchte. Fischer 
kannte aber keine Menschenfurcht, unerschrocken trat er gegen die 
Bestrebungen des Liberalismus auf. Zugleich reifte damals in 
ihm der Plan, die Jugend- und Volksliteratur, durch welche man 
am meisten und weitest Glaubens- und Sittenlosigkeit verbreitete, 
einer genauen Durchsicht und Kritik zu unterziehen und die Re- 
sultate derselben in einem großen Werke zu veröffentlichen. 

Trauernden Herzens sahen die gutgesinnten Einwohner Kor- 
neuburgs am 10. Oktober 1870 Fischer als Pfarrverweser nach 
Haselbach scheiden. In dem abgeschiedenen und entlegenen Dörfchen 
konnte seine Arbeit nicht große Fortschritte machen. Um so eifriger 
arbeitete er, als er auf die Stelle eines Pfarrverwesers nach Neustift am 
Walde (jetzt Wien, XVIII. Bezirk) versetzt wurde (1871). Hier erschienen 
bereits im Jahre 1877 die vier ersten Bände seines Werkes, das 
den Titel: »Die Großmacht der Jugend- und VolksHteratur« erhielt 
Im Jahre 1886 schloß Fischer mit dem 11. und 12. Bande diese Arbeit 
ab. Mehr denn 10.000 Werke verschiedener Sprachen hatte er nach 
patriotischen, religiösen und pädagogisch -didaktischen Prinzipien 



259 

rezensiert Kein Geldopfer, keine Mühe, keine Arbeit in den freien 
Tagesstunden hatte er, wie er in der Vorrede schrieb^ gescheut, 
auch zahlreiche Nachtstunden noch dazu verwendet, um die Werke 
der Volks- und Jugendliteratur aus allen Gauen des In- und Aus- 
landes, ja selbst vom fernen Amerika sich zu verschaffen und 
(manche zwei- bis dreimal) durchzuprüfen. 

Fischers »Großmacht der Jugend- und Volksliteratur« wurde 
für Österreich bahnbrechend. Man lenkte das Augenmerk auf die 
Jugend- und Volksbibliotheken und sah mit Entsetzen die durch 
Sorglosigkeit und Nachlässigkeit verschuldeten Fehler in der Wahl 
der Bibliotheksbücher und ihre Folgen. Nach Fischers Anleitung 
wurden nun bestehende Volks- und Jugendibliotheken revidiert und 
danach auch neue Bibliotheken für Volk und Jugend angelegt Die 
k. k. Oberstaatsanwaltschaft schaffte eine Anzahl Exemplare des ihr 
vom k.k. Justizministerium »zur Berücksichtigung gegebenen Werkes« 
von Fischer an, »um den Direktionen der österreichischen Männer- 
strafanstalten ein Hilfsmittel bei der Auswahl der Sträflingslektüre 
rücksichtlich der zur Neuanschaffung vorzuschlagenden Bücher an 
die Hand zu geben«. Auch der Unterrichtsminister fühlte sich be- 
wogen, eine allgemeine Revision der Schülerbibliotheken vornehmen 
zu lassen. Zwei Urteile mögen noch die Bedeutung der »Großmacht 
der Jugend- und Volksliteratur« dartun. Der k. k. Landesschul- 
inspektor Prausek sandte an den Verfasser folgendes Schreiben: 

»Ihr Werk: »Großmacht der Jugend- und Volksliteratur* er- 
füllte mich wegen des dazu verwendeten riesigen Fleißes und wegen 
des darin dargelegten Taktes mit Bewunderung; es ist eine wahre, 
ja notwendige Fundgrube der Jugendliteratur und wird gewiß viel 
Segen bringen. Ich habe dasselbe bereits mehrfach empfohlen und 
werde darin nicht ermüden. Es tut meinem Herzen wohl, hiermit 
Gelegenheit zu finden. Euer Wohlgeboren bestens dafür zu danken, 
daß Sie sich durch Ihr Werk zum Schutzengel der lieben Jugend 
gemacht haben.« 

Und der gefeierte Jugendschriftsteller Dr. IsidorProschko schrieb 
in einer Rezension über die »Großmacht der Jugend- und Volks- 
literatur«: »Ist die Belesenheit des hochachtbaren Verfassers be- 
wunderungswürdig, so ist es noch mehr die Gewissenhaftigkeit, 
Sachkenntnis und der edle Patriotismus, welchen er in einzelnen 
Beurteilungen bekundet Dieses Werk ist ein wahres Meisterwerk, 
welches unserer heimischen Literatur zur hohen Ehre gereicht« 

Kaiser Franz Josef I. veriieh dem Chorherrn Engelbert Fischer, 
welcher nicht nur als Kritiker, sondern auch selbst als Jugend- und 
Volksschriftsteller rastlos tätig war, 1878 das goldene Verdienstkreuz 



260 

mit der Krone, und der Fürsterzbischof von Wien ernannte ihn im 
Jahre 1884 zum fursterzbischöfh'chen Rat 

In diesem Jahre übernahm Fischer die stiftliche Pfarre Stoizen- 
dorf bei Eggenburg. Zwei Jahre später wurde er zum Landdechant 
des Sitzendorfer Dekanats bestimmt. Er instalh'erte aber als Dechant 
nur einen Pfarrer, nämlich den bekannten, sehr verdienten Ab- 
geordneten Dechant Kühschelm. Schon am 20. August 1887 re- 
signierte er wegen Kränklichkeit auf dieses Amt Am. 12. Juli 1889 
machte der Tod seinem gesegneten Wirken ein Ende. Das Jahr 
zuvor hatte Engelbert Fischer noch die Jugendschrift »Das gute 
Kind, christliche Weisheit in Beispielen der alten und neuen Zeit 
für die Jugend«, Stoizendorf 1888, Selbstveriag, zwei Bände, ver- 
öffentlicht In seinem edlen Eifer für Glauben und christliche Sitte 
hatte sich Fischer ohne Zweifel überarbeitet Langsameres und 
mäßigeres Arbeiten wäre auch für manche seiner Schriften vorteil- 
hafter gewesen. 

Wie uneigennützig und selbstlos Engelbert Fischer war, er- 
hellt daraus, daß er bei seinem Streben für tadellose und veredelnde 
Jugend- und Volkslektüre neben aller Mühe und Anstrengung kein 
Oeldopfer scheute. Bei den damaligen mißlichen Veriagsverhältnissen 
in Österreich mußte er viele seiner Schriften zuerst auf eigene Kosten 
erscheinen lassen. Für sein Werk »Die Großmacht der Jugend- und 
Volksliteratur« gab er, die Druckkosten nicht gerechnet, mehr als 
2000 Gulden aus, »um«, wie er selbst schreibt, »gegenüber aller 
Apathie oder Indolenz oder der Zumutung mancher Firmen, alle 
zugesendeten Bücher empfehlen zu sollen, die Fahne der Unab- 
hängigkeit und der guten Sache hoch zu halten und die vorent- 
haltenen Werke sich doch zu verschaffen«. So opferte er, der ein 
großer Musikfreund war, einmal auch sein eigenes Klavier, um 
eine Buchdruckerrechnung zu begleichen. Eigennutz bringt wahrlich 
keine solchen Opfer! Mit Recht wird Engelbert Fischer von Doktor 
Scheicher in die Reihe unserer großen Männer wie Veith, Brunner, 
Stolz gestellt, die vom lieben Gott viel, von den Menschen aber 
nichts oder nur wenig empfangen haben und doch einen ungemein 
großen Einfluß und eine hohe Wertschätzung hatten und bis jetzt 
noch haben. 

Fischer veröffentlichte außer den beiden ge- 
nannten Werken die Jugend- und Volksschriften: 

Schule, Haus und Kirche. Wien 1873, Mayer und C. Mehrere Auflagen. 
Drei Bausteine für den Kirchenbau in Viechtenstein. Neustift am Walde 1879, 
Selbstverlag. 



261 

Sonntags Daheim. Erzählungen für die erwachsene Jugend und das Volk. 
17 Bände. Neustift am Walde 1880 ff., Selbstverlag. 

Beispiele aus dem Leben frommer Meßdiener. Neüstift am Walde, Selbst- 
verlag. 2. und folgende Auflagen. Freib. i. B. .1881, Herder. 

Christlicher Bücherschatz. Neustift am Walde 1881, Selbstverlag. 

Freundliche Stimmen an Kinderherzen. Neustift am Walde 1882 ff., 
Selbstverlag. 12 Bde. 

Lehrreiche Vorbilder, Geschichten und Gedichte für Erstcommunicanten. 
Auch anderen Communicanten segensvoll. Neustift am Walde 1883 ff. Selbst- 
verlag. 7 Bände. 

Kalender für Meßdiener. Salzburg 1883 ff., Mittermüller. 

Gut Freund! Lehrreiche Erzählungen zur bildenden Erholung nach ge- 
thaner Arbeit für dienende und arbeitende Classen. Stoizendorf 1884 ff., Selbst- 
verlag. 6 Bdchen. 

Verwaist, aber nicht von Gott verlassen.' Lehrreiche Geschichten für 
Waisenkinder und alle, welche die Waisen lieb haben. Stoizendorf 1885 ff., 
Selbstverlag. 41 Bdchen. 

Gott lenkt! Jugendschriften. Neustift am Walde, Selbstverlag. 2. Aufl. 
Salzburg 1886, Mittermüller. 20 Bdchen. 

Die Schwere Noth mit den Ministranten. Ein Beitrag zur Jugendseelsorge 
überhaupt und zur Ministrantenseelsorge insbesondere. Stoizendorf 1886, Selbst- 
verlag. 

Ehre sei Gott in der Höhe. Lehrreiche Weihnachtserzählungen für Jung 
und Alt, die eines guten Willens sind. Stoizendorf 1887, Selbstverlag. 3 Bände. 

Himmelan! Lehrreiche Erzählungen, Vorbilder, Parabeln, Mahnungen, 
Oedichte für Firmlinge und Gefirmte. Stoizendorf 1888, Selbstverlag. 2 Bände 8^ 

Grüß Gott! Lehrreiche Erzählungen für die erwachsene Jugend und das 
Volk. Stoizendorf 1888, Selbstverlag. 

Beichtandacht und Beichtspiegel für Kinder. Im Selbstverlag. Gegen 
200 Auflagen. 

Stoßgebete in Prosa und Reim. Im Selbstverlag. 29 Auflagen. 

Katholische Hausordnung für den Empfang der heiligen Sterbesakramente. 
Stoizendorf. Mehrere Auflagen. 

Die heilige Firmung. Ein Unterrichtsbüchlein für Schule und Haus. Neu- 
stift am Walde und Stoizendorf, Selbstverlag. Ungefähr 30 Auflagen. 

Die Feier des Frohnleichnamsfestes in Hochamt und Procession. Neustift 
am Walde und Stoizendorf, Selbstverlag. Mehrere Auflagen., 

Ferner gab Engelbert Fischer folgende Zeit- 
schriften und Predigtsammlungen heraus: 

Die Großmacht der Jugend- und Volksliteratur. Periodische literarisch- 
patriotische Monatsschrift für das große und vielsprachige Oesammt-Ö sterreich. 
Für Aug' und Herz. Eine Familienzeitschrift mit der Beilage: 
Zu Jesu Füßen. Lehr- und Trostblätter für Kranke, Leidende» Betrübte 
und Kreuzträger aller Art. 

Predigten am Feste des heiligen Leopold, Markgrafen und Landespatrones 
von Österreich. Wien 1879. 

Türkenpredigten aus dem Jahre 1683. Neustift am Walde 1883, Selbstverlag. 

Ausgewählte Qelegenheits- und Fastenpredigten berühmter öaterr^chischer 
Kanzelredner. Freiburg im B. 1883, Herder. 



262 



.■ '0 

Ivo Sebald. 



.! Ir / 



Ivo Sebald wurde den 2. Juli 1838 zu Wien geboren. Er 
trat am 5. Oktober 1857 in das Stift Klosterneuburg, legte am 
17. November 1861 die feierlichen Gelübde ab und brachte den 
3. August 1862 sein erstes heiliges Meßopfer dar. Hierauf wirkte 
er mehrere Jahre lang als Kooperator in Nußdorf und in Heiligen- 
stadt. Eine schwere Krankheit zwang ihn, in das Stift zurückzukehren, 
wo er nach seiner Genesung das Amt eines Schatzmeisters über- 
nahm. Seit 1889 bis zu seinem Tode am 20. September 1904 war 
er Pfarrverweser in Leopoldau. 

Als Schatzmeister gab Ivo Sebald den Anstoß zu einer neuen, 
den Anforderungen der Wissenschaft entsprechenden Aufstellung 
der stiftlichen Kunstsammlungen. Der damalige Propst des Stiftes 
Klosterneuburg Ubald Kostersitz kam der Bitte Sebalds, eine 
Neuaufstellung des Museums zu gestatten, in der bereitwilligsten 
Weise entgegen. Ivo Sebald ging gleich an das mühsame, aber 
dankenswerte Werk. Unterstützt von seinem Freunde Dr. Albert 
Ilg, dem Direktor der kunsthistorischen Sammlungen des kaiser- 
lichen Hauses, von dem Kustos der k. k. Hofwaffensammlung 
Wendelin Boeheim und von dem Heraldiker Moriz Maria von 
Weitenhiller führte er in den Jahren 1883 bis 1887 das ge- 
waltige Unternehmen durch, das von ihm und seinen Mitarbeitern 
Mühe, Geduld und Ausdauer in großem Maße forderte. Seither 
besitzt das Stift Klosterneuburg erst eine geordnete Kunstsammlung, 
die ihm zur Ehre und zur Zierde gereicht. 

Im Jahre 1889 erschien über die Schatzkammer und das Museum 
des Stiftes KloStemeuburg ein Werk, das Chorherr Ivo Sebald zum 
großen Teil selbst verfaßt und korrigiert hatte, wenn er auch in 
seiner Bescheidenheit seinen Namen verschwieg: 

»Die Schatzkammer und die Kunstsammlung im 
lateranensi sehen Augustiner- Chorherrenstifte 
Klosterneuburg« (Wien, Verlag des Klosterneuburger Chor- 
herrenstiftes; 244 S. 8^), ein wissenschaftlicher Katalog der Schatz- 
kammer und der Kunstsammlung des Stiftes Klosterneuburg, ein 
trefflicher Führer durch diese interessanten AufbeWahrungsstätten 
fast zahlloser Erzeugnisse alter und neuer Kunst im -Stifte Kloster- 
neuburg. — Ivo Sebald hatte auch an dem von Dr. Albert Ilg in 
den »Berichten und Mittheilungen des Alterthums- Vereines zu Wien« 
(1890, Bd. XXVI, S. 104 ff.) veröffentlichten Artikel: »Urkund- 
liches zur Kunstgeschichte des Stiftes Klosterneu- 
burg unter Propst Andreas Mosmüller 1616—1629«, her- 



• I 



263 

vorragenden Anteil. Er war auch als korrespondierendes Mitglied 
der k. k. Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der 
Kunst- und historischen Denkmale literarisch tätig. Für die vom 
Verein für Landeskunde von Niederösterreich herausgegebene 
»Topographie von Niederösterreich« lieferte er eine fleißig ge- 
arbeitete historische Skizze über den Ort Leopoldau, die 
auch als Separatabzug erschien. 

Zu erwähnen ist noch, daß sich Ivo Sebald gemeinsam mit 
seinem Freunde J. M. Wagner (f 1879), der als Sprachforscher und 
Germanist einen großen Ruf hatte, viel mit Sprachstudien befaßte, 
namentlich mit dem Studium der Zigeunersprache und mit dem der 
Gaunersprache, mit dem sogenannten Rotwälsch, welches sie schon 
miteinander auf dem Gymnasium als harmlose Spielerei betrieben 
hatten. Beide lenkten ihr Interesse aber auch auf die Literatur des 
15. und 16. Jahrhunderts. Die Bibliothek des Stiftes Klostemeuburg 
mit seinem reichen, leider noch vielfach nicht gehobenen Hand- 
schriftenschatz bot ihnen in dieser Beziehung viel Beachtenswertes. 
Den gemeinschaftlichen Arbeiten J. M. Wagners und Ivo Sebalds 
sind eine Reihe von Veröffentlichungen aus Handschriften des Stiftes 
Klosterneuburg zu verdanken in Pfeiffers »Germania. Viertelsjahr- 
schrift für deutsche Alterthumskunde«, in Naumanns »Serapeum. 
Zeitschrift für Bibliothekswissenschaft, Handschriftenkunde und ältere 
Literatur«, im »Anzeiger für die Kunde der deutschen Vorzeit Organ 
des germanischen Museums Leipzig« und in J. M. Wagners »Archiv 
für die Geschichte deutscher Sprache und Dichtung.« 

Severin Wenzlowsky. 

S. Wenzlowsky, geboren am 2. November 1841 zu Olmütz 
in Mähren, empfing am 8. September 1859 im Augustiner - Chor- 
herrenstifte Klosterneuburg das Ordenskleid, legte am 13. Sep- 
tember 1863 die feierliche Profeß ab und brachte am 12. No- 
vember 1864 sein erstes heiliges Meßopfer dar. Er besuchte nach 
der Primiz eine Zeitlang theologische Vorlesungen auf der k. k. 
Universität in Wien und wurde dann an Stelle des auf die Pfarre 
Höflein gesandten Chorherrn und Professors Heinrich Bender 
von Säbelkampf zum Professor der Kirchengeschichte und des 
Kirchenrechtes an der theologischen Lehranstalt des Stiftes ernannt. 
Diese Ämter versah er zugleich mit der Stellung eines Bibliothekars 
bis zum Jahre 1886. Hierauf war er Pfarrverweser in Tattendorf, 
in Meidling, in Stoizendorf, im Stifte und von 1898 bis 1904 in 
Hietzing (Wien, XIIL Bezirk). Gegenwärtig ist er Verwalter der stif- 
tlichen Güter in Prinzendorf. 



264 

Severin Wenzlowsky war Mitarbeiter an dem von Dr. Franz 
X. Reithmayr und nach dessen Tode von Dr. Valentin Thal- 
hof er redigierten und von Josef Kösel in Kempten heraus- 
gegebenen trefflichen Sammelwerke »Bibliothek der Kirchenväter. 
Auswahl der vorzüglichsten patristischen Werke in deutscher Über- 
setzung mit Biographien, Einleitungen, Anmerkungen und Er- 
läuterungen.« 

Für dieses Werk übersetzte und bearbeitete Wenzlowsky die: 

Briefe der Päpste und die an sie gerichteten Schreiben von Linus bis 
Anastasius H. (vom Jahre 67 bis 498), und zwar: 

Band 1 (1875) : Die Briefe von Linus bis Eusebius (vom Jahre 67 bis 309). 

B. 2 (1876): Die Briefe von Melchiades bis Anastasius I. (vom Jahre 310 
bis 401). 

B. 3 (1877) : Die Briefe von Innocentius I. bis Sixtus HI. (vom Jahre 402 
bis 440). 

B. 4 (1878): Der hl. Leo L Erste Abtheilung: die (echten) Briefe vom 
Jahre 440 bis 450. 

B. 5 (1878): Der hL Leo L Zweite Abtheilung: die (echten) Briefe vom 
Jahre 451 bis 461. 

B. 6 (1879): Die Briefe von Hilarius bis Felix H. (vom Jahre 461 bis 492). 

B. 7 (1880): Die Briefe von Gelasius und Anastasius H. (vom Jahre 492 
bis 498). 

Berthold Egger. 

B. Egger erblickte am 15. November 1852 zu Frankenburg 
in Oberösterreich das Licht der Welt. Sein Vater war Tischler- 
meister. Die Mutter lernte er nicht mehr kennen, sie starb früh- 
zeitig. Dafür gab der Herr dem jungen Kinde eine Stiefmutter, die 
es wie ihr eigenes liebte und hegte. Als Egger das entsprechende 
Alter erreicht hatte, sandten ihn seine Eltern an das Gymnasium 
zu Salzburg. Die Gymnasialstudien beendete er zu Melk. Hierauf 
studierte er zwei Jahre lang Theologie in Linz. In ehrenvoller 
Weise trat er dann aus dem Alumnat aus, um sich dem jttridischen 
Studium zuzuwenden. Allein dieses befriedigte ihn nicht besonders. 
Er suchte daher um Aufnahme in das Augustiner-Chorherrenstift 
Klöstern euburg an, die ihm auch gewährt wurde. Am 13. Sep- 
tember 1874 empfing er in der Stiftskirche von Klostemeuburg das 
Ordenskleid, und am 4. November 1877 brachte er in ihr sein erstes 
heiliges Meßopfer dar. Die feierliche Profeß legte er am 22. Sep- 



*) Dieser Band wurde teilweise von Dr. Valentin Thalhofer und Dr. M. 
Lefflad gearbeitet. 



265 

tember 1878 ab. In diesem Jahre kam er als Kooperator auf die 
stiftUche Pfarre Floridsdorf. Im nächsten Jahre gab er zum 
erstenmal den »Kalender für den katholischen Klerus 
Österreich-Ungarns« (Wien 1879, C. Fromme) heraus, 
der sich unter dem katholischen Klerus Österreichs bald einbürgerte, 
um so mehr, als er neben einer gutgearbeiteten »Statistik der ge- 
samten katholischen Kirche« gediegene, für den Priester höchst 
wichtige und interessante Aufsätze brachte. 1882 gründete Egger 
das »Korrespondenz- Blatt für den katholischen Klerus 
Österreichs«. Es war dies kein leichtes Unternehmen. Wieviel 
Mühe kostete es Egger, wieviel vergebliche Gänge mußte er 
machen, um für sein Blatt, das in der Folgezeit eines der größten 
und angesehensten Standesorgane wurde, einen Verleger zu 
finden. Schließlich übernahm die k. und k. Hofbuchdruckerei 
Fromme in Wien den Verlag. Nach dem Erscheinen der ersten 
Nummer des Korrespondenzblattes wurde Egger durch eine 
schwere Krankheit aufs Lager geworfen. Sein Mitbruder, der 
Chorherr des Stiftes Klosterneuburg Rudolf Eichhorn, trat für 
ihn sofort in die Redaktion ein, so daß die junge Zeitschrift er- 
halten blieb. Berthold Egger genas wieder und wurde dann als 
Kooperator nach Hietzing versetzt (1883). In dieser Stellung führte 
er mehr denn sieben Jahre lang die Redaktion des »Korrespondenz- 
blattes für den katholischen Klerus Österreichs«, das er 1884 durch 
das Literaturblatt »Augustinus« und 1888 durch das von Professor 
Edmund Langer in Tetschen redigierte Pastoralblatt »Hirten- 
tasche« erweiterte. Egger arbeitete aber noch mehr: Er rief in 
Hietzing einen katholisch -politischen Verein ins Leben und leitete 
ihn als Obmann, er bekleidete die Stelle eines Direktionsrates des 
Versicherungs Vereines »Unio catholica«, er war tätiges Mitglied des 
Priesterkrankenvereines und anderer Vereinigungen. Ihm war auch 
das Erscheinen der christlichen sozialpolitischen Zeitschrift »Arbeiter« 
in den Jahren 1886 bis 1887 zu verdanken. Für den »Österreichischen 
Reichsboten« brachte er ungemein schwere Opfer. Und doch erntete 
Egger für all sein edles Streben und Mühen neben viel Freude 
auch recht viel Undank. Freilich eiferte er nie um Menschenlob und 
MenschengunsL Der schönste Lohn wurde ihm, wie er selbst 
schrieb, zuteil, als der heilige Vater ihm und für sein Werk, das 
»Korrespondenzblatt«, den apostolischen Segen spendete. 

Mitten in der fruchtbarsten und unermüdlichsten Tätigkeit für 
Oottes Ehre und das Wohl des christlichen Volkes wurde Egger 
am 13. Juli 1891 von dem Leiden dahingerafft, das bereits 1882 
zum Ausbruch gekommen war. 



_ 266 

Tieferschüttert durch den so frühen Verlust seines Freundes 
und Mitbruders schrieb der gefeierte Oeistesmann und Sozial- 
politiker Dr. Seh eich er, der mit Egger zusammen für das »große, 
schöne Priesterideal und Priesterziel« gearbeitet hatte, am 25. Juli 1891 
im »Korrespondenzblatt für den katholischen Klerus Österreichs« 
(Jahrg. X, Nr. 14) unter anderem: 

»Auch die Laienwelt weiß, daß unsere Kirche, der Klerus, 
das christliche Volk viel, sehr viel verloren. Egger war nur Kooperator. 
Auf der untersten Stufe der priesterlichen Stellung war er stehen- 
geblieben. Und doch hat er viel gewirkt. Nach Jahren noch wird 
immer neu die Saat reifen, zu der er den Samen ausgestreut Egger 
war es, der den größten Teil des österreichischen Klerus einigte 
zum gemeinsamen Besten. Uneingeweihte mögen meinen, daß er 
zunächst die Standesinteressen im Auge gehabt habe, daß er den 
Brüdern Berater habe sein wollen, das ihnen Gebührende trotz der 
Zeiten Ungunst sich zu erwerben. Doch wir, die mit ihm zusammen- 
wirkten, wissen es besser: Diese große Seele wollte in echt priester- 
licher Weise zuerst den geistigen Teil besorgen, die Brüder be- 
geistern, erheben, ermuntern zum Kampfe für die Freiheit der 
Kirche, für die Erlösung des Volkes aus den Banden des Materia- 
lismus der Gesinnung, der Knechtschaft unter den heutigen Herren 
und Besitzern aller Werte. 

Nur ein Kooperator! Es wird immer ein Ruhmesdenkmal für 
den Stand sein, daß ein Kooperator so Großes zu schaffen wußte, 
wie es Egger getan. Nicht Überhebung, sondern Wahrheit ist es, daß 
kaum ein Stand oder vielleicht kein Stand ein Standesorgan hat 
wie der Klerus in Eggers »Korrespondenzblatt«. Jedenfalls kann 
sich mit der Wirksamkeit desselben keines messen. Egger faßte 
den ganzen österreichischen Klerus zusammen. Böhmen, Italiener, 
Polen, Südslawen und auch Ungarn, sie alle standen zur gemein- 
samen Priesterfahne. Es war ihm Ernst mit seinem Streben und 
Wollen.« 

Egger veröffentlichte in der von ihm geleiteten 
^Zeitschrift verschiedene Artikel und Rezensionen 
und gab folgende selbständige Schriften heraus: 

Priester und Volk. Primizpredigt bei der Primiz des reg. later. Chorherrt 
von Herzogenburg Theobald Feiiz in der Pfarrkirche zu Messern, Decanat Honr. 
Wien 1878, C. Fromme. 8". ; . 

Die angeborenen körperlichen und psychischen Eigenthümlichkeiten als 
Schranken für die erziehende Wirkung. Ein Versuch nach .Schleiermacher. Wien, 
C. Fromme. 

Eigenthümlichkeit und Erziehung. Eine Studie. Wien 1879, C. Fromme 



267 

St Leopold, ein Lebensbild und Andachtsbuch.*) tö85, im Verlag des 
Stiftes Klosterneuburg. Die folgenden drei Auflagen erschienen im Verlag der 
>St. Norbertus« -Druckerei. 

Libri duo de vita et virtutibus S. Augustini per Nebridium a Mündelheim 
Can. Reg. S. Aug. Claustron.*) e sancti huius Praesulis genuinis operibus collecti, 
nunc in memoriam millies et quingenties reversi anniversarii conversionis 
S. Augustini recens oblati, emendati et amplificati appendice : Alimenta pietatis 
Augfustinianae. ^) Graeciis 1888, sumpt. »Styriae«. 

Wegweiser in der katholischen Literatur, kirchlichen Kunst und Industrie. 
Von B. A. Egger und Dr. Vincenz Luksch. Wien 1888, C. Fromme. 4^*) 

Rudolf Eichhorn. 

R. Eichhorn, geboren am 29. November 1853 zu Kleln- 
Poppen in Niederösterreich, wurde am 14. September 1873 im 
Stifte Klosterneuburg eingekleidet, legte am 23. März 1879 die 
feierh'che Profeß ab und empfing in demselben Jahre am 4. Mai 
die heilige Priesterweihe. Er war Kooperator und später Pfarr- 
Verweser in Floridsdorf, von wo er nach Höflein kam. Seit August 1895 
ist er Pfarrverweser in Nußdorf (Wien, XIX. Bezirk). 

Eichhorn redigierte während der Erkrankung des Begründers und 
Redakteurs das »Korrespondenz -Blatt für den katholischen Klerus 
Österreichs« den ersten Jahrgang dieser Zeitschrift und später 

') Dieses Werk wurde auch ins Französische übertragen und unter dem 
Titel: »Vie de saint Leopold« (Reims-Dubois-Poplimont 1891) herausgegeben. 

») Siehe pag. 207 f.. 

') Die »Alimenta pietatis Augustinianae« verfaßte der als Gelehrter und 
Asket bekannte Chorherr des Stiftes Klosterneuburg Ferdinand S c h ö 1 z i g, welcher 
auch manches für das »Korrespondenz-Blatt f. d. kath. Klerus Österr.« arbeitete. 
Er wurde am 3. Mai 1836 zu Jauernig in Österr .-Schlesien geboren, trat am 
26. September 1858 in das Stift Klosterneuburg, unterzog sich am 16. Juni 1861 
der feierlichen Profeß und feierte am 26. Juli 1863 seine Primiz. Wegen seiner 
vorzüglichen Geistesfähigkeiten bestimmte ihn sein Oberer für das theologische 
Lehramt. Jahrelang wirkte nun Schölzig als Professor des Neuen Bundes und 
der orientalischen Sprachen an der theologischen Lehranstalt des Stiftes Kloster- 
neuburg. Die von Schölzig verfaßten trefflichen Kollegien hefte stehen heute 
noch teilweise in Verwendung. 15 Jahre hindurch bekleidete er zugleich das 
Amt eines Novizenmeisters. Als Beichtvater und Oewissensrat war er eine ge- 
suchte Persönlichkeit. Am 20. Oktober 1888 trat Ferdinand Schölzig, einem 
höheren Rufe folgend, in das Trappistenkloster Mariannhill in Südafrika, wo 
er am 31. März 1889 den Ordenshabit empfing. Am 25. April 1894 wurde er 
vom Bischof von Maritzburg Dr. Jolivet als Abt dieses Klosters benediziert, 
nachdem er vom Generalabt der Reformierten Zisterzienser U. L. Fr. von La 
Trappe auf Grund geheimer Stimmenabgabe des Klosterkapitels mit Dekret vom 
9. Oktober 1893 zum Abt von Mariannhill ernannt worden war. Er starb am 
28. Jänner 1900 nach äußerst segensvoller Regierung, tief betrauert von seinen 
geistlichen Brüdern und Schwestern. 

*) Berthöld Egger beabsichtigte auch eine kurze Darstellung der Philo- 
sophie des hL Augustinus herauszugeben. Es blieb jedoch bei den Vorarbeiten. 



268 

nach dem Tode Eggers von Juli bis Oktober 1891 den zehnten 
Jahrgang. Von ihm stammen sehr viele Rezensionen und sozio- 
logische Studien im Korrespondenzblatt Wir verweisen namentlich 
auf seine unter der Rubrik »Der Clerus und die sociale Frage« 
erschienenen Artikel. Außerdem schrieb Eichhorn viele Arbeiten 
für die von dem bekannten Soziologen Freiherrn Karl von Vogel- 
sang ins Leben gerufene »Monatsschrift für christliche Social-Reform« 
und für die vom Benediktinerstifte Raigem in Mähren b^^ündete 
sozialpolitische Zeitschrift »Arbeiter«, welche seit 1887 als Beiblatt 
des »Österreichischen Reichsboten« herausgegeben wurde. Verdient 
um die christliche Sozialreform machte sich Eichhorn auch durch 
die beiden sozialstatistischen Werkchen : 

Floridsdorf und Umgebung. Ein sociales Bild. 1885, Selbstverlag. 
Die weißen Sklaven der Wiener Tramway-Gesellschaft. 1. u. Z Auflage 
1885, Selbstverlag. 

Roman Himmelbauer. 

R. Himmelbauer, geboren am 16. März 1858 zu Wien, 
trat am 5. Oktober 1879 in das Stift Klostemeuburg, legte am 
21. Oktober 1883 die feierlichen Ordensgelübde ab und brachte 
am 5. August 1883 sein erstes heiliges Meßopfer dar. Er wirkte 
als Kooperator in Korneuburg, Meidling, Hietzing und wurde 1896 
Pfarrverweser in Kierling, wo er gegenwärtig noch tätig ist 

Seit dem Jahre 1891 redigiert R. Himmelbauer das 
»Korrespondenz-Blatt für den katholischen Klerus 
Österreichs« (bei C. Fromme) und dessen Literaturblatt 
»Augustinus« sowie den »Kalender für den katho- 
lischen Klerus Österreich-Ungarns«.^) 

Karl Drexlen 

Karl Drexler, geboren am 27. Juni 1861 zu Wien, empfing 
am 5. Oktober 1879 in der Stiftskirche zu Klosterneubuig das 
Ordenskleid, feierte den 21. Oktober 1883 die Ordensprofeß und 
am 24. Juli 1884 seine Primiz. Nach der Primiz wurde er Kooperator 
an der Stiftspfarre in Klostemeuburg. Von 1886 bis 1892 wirkte 
er als Professor der Pastoral und Katechetik an der theologischen 



^) Die kirchliche Statistik für das »Korrespondenzblatt« und für den 
»Kleruskalender« liefert mit Aufwand vieler Mühe und Geduld seit Jahren der 
Chorherr des Stiftes Klosterneuburg Alois Patzak (geboren am 22. Sep- 
tember 1859 zu Altrognitz in Böhmen, im Stifte Kloaterneuburg eingekleide: 
am 8. September 1878, Profeß seit 10. Dezember 1882, Priester seit 1883, gegen- 
wärtig Pfarrverweser von Floridadorf). 






269 

Lehranstalt des Stiftes Klosterneuburg. Von 1892 bis 1904 trug er 
an der Hauslehranstalt christliche Philosophie vor. Er bekleidete seit 
1892 auch die Ämter eines Schatzmeisters und Kirchendirektors. 
Gegenwärtig ist er Pfarrverweser in Leopoldau. 

Der k. k. Minister für Kultus und Unterricht ernannte ihn im 
März 1897 zum Konservator der Zentralkommission für Erforschung 
und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale. Drexler ist 
auch lateranensischer Ehrenabt und römischer Ehrendoktor der 
Philosophie. 

Drexler veröffentlichte neben verschiedenen anderen kleineren 
Arbeiten in Fachzeitschriften (»Mitteilungen der k. k. Zentral- 
kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und histo- 
rischen Denkmale«, »Monatsblatt des Altertumsvereines» etc.) 
Folgendes : 

Ein Rundgang durch das alte Wien zur Zeit des Steinhausenschen Stadt- 
planes. Berichte und Mitteilungen des Altertumsvereines in Wien. 25. B. Jahrg. 1899 
S. 32-68. 

Das Stift Klosterneuburg. Eine kunsthistorische Skizze. Wien 1894. »Sankt 
Norbertus«-VerlagshandIung. VI u. 276 S. 8". 

Grabsteine aus der St. Dorotheerkirche in Wien. Mit 3 Tafeln. Berichte 
und Mitteilungen des Altertums Vereines in Wien. 3Z B. j. 1898. S. 1—35. 

Den 74 Quartseiten umfassenden Artikel: 

»Klostemeuburg« im V. Band (1898) der vom Verein für Landeskunde 
von Niederösterreich herausgegebenen »Topographie von Niederösterreich«. 
(Diese Abhandlung arbeitete Drexler im Vereine mit dem Chorherrn des 
Stiftes Klostemeuburg Dr. Wolfgang Pauker.) 

Die Öfen und Kamine im Stifte Klosterneuburg. Siehe »Kunst und Kanst- 
handwerk«. Monatsschrift des k. k. Osten*. Museums für Kunst und Industrie> 
herausgegeben und redigiert von A. von Scala. Jahrgang 1899. 

Kunst und Kunstgewerbe im Stifte Klostemeuburg. Ebenda Jahrgang 1900, 
Heft 5. 

Ferner gab Drexler die Prachtwerke heraus: 

Stuccodecorationen im Chorherrenstift Klostemeuburg. Wien 1896, A. 
SchroH u. Comp. 34 Lichtdrucktafeln u. 7 Seiten Text. Fol. (Text von Dr. Albert 
Hg. Lichtdrucktafeln nach photogr. Aufnahmen von K. Drexler.) 

Ooldschmiedearbeiten im Stifte Klosterneuburg. Ebenda 1897. 37 Ltcht- 
drucktafeln u. 15 Seiten Text Fol. (Text von Dr. Kamillo List. Lichtdrucktafeln 
nach photogr. Aufnahmen von K. Drexler.) 

Tafelbilder in der Kunstsammlung des Stiftes Klostemeuburg. Wien 1900, 
Gerlach und Schenk. {Text von Dr. K. List Lichtdruckbilder nach photogr. 
Aufnahmen von K. Drexler.) 

Der Verduner Altar. Ein Emailwerk des XII. Jahrhunderts im Stifte 
Klostemeuburg bei Wien. Wien 1903, Martin Oerlach u. Co. 19 S. u. 52 Tafeln 
in Lichtdmck. Groß-4®. (Text von K. Drexler. Lichtdrucktafeln nach photogr. 
Aufnahmen des Klerikers im Stifte Klosterneuburg Thomas Strommer.) 



270 

Ubald Felbingen 

F e l b i n g e r ist am 24. Juli 1862 zu Wien geboren. Er erhielt am 
7. Oktober 1883 im Stifte Klosterneuburg das Ordenskleid, legte am 
9. Oktober 1887 die Profeß ab und feierte am 22. Jänner 1888 
seine Primiz. Gegenwärtig bekleidet er die Stellungen eines Kooperators 
an der Stiftspfarre und eines stiftlichen Oastmeisters. Chorhen* 
Felbinger arbeitet auf geographischem Gebiete. Er veröffentlichte 
nebst mehreren geographischen Artikeln im »Österreichischen 
Reichsboten« und in anderen Zeitschriften folgende Arbeiten: 

Leichenbretter. Ein Stück deutscher Kulturgeschichte. Im Jahrbuch der 
geographischen Gesellschaft zu Bern (Schweiz) 1887, S. 33 f. 

Die Lomnitzer Spitze (2634 m). Im XV. Jahrbuch des Ung. Karpathen- 
vereines. Erschien auch als Separatabdruck in deutscher und in ungarischer 
Sprache 1888 zu Igl6. 

Die Eisthalerspitze (2629 m) in der Hohen Tatra, in den Mittheilungen 
des Deutschen und österreichischen Alpenvereines. Jahrg. 1889, Nr. 22. Auch 
im Separatabzug. 

Vunetare und Negoi. Jahrbuch des Siebenbürgischen Karpathen-Vercins. 
XL Jahrg. 1891, Hermannstadt. 8 . S. 1—18. 

Die deutschen Bergnamen in den Ostalpen. Im Bericht über das 
XVil. Vereinsjahr . . . erstattet vom Vereine der Geographen an der Universität 
Wien. Wien 1892. S. 30 ff. 

Friedrich Piffl. 

F. Piffl, geboren zu Landskron in Böhmen am 15. Olc- 
tober 1864, trat am 7. Oktober 1883 in das Stift Klosterneuburg, 
legte hier den 9. Oktober 1887 die feierliche Profeß ab und be- 
ging am 15. Jänner 1888 die Feier seiner Primiz. Nachdem er 
einige Zeit in der Seelsorge gewirkt hatte, wurde er 18Q2 zum 
Professor der Moral an der theologischen Lehranstalt des Stiftes 
Klosterneuburg ernannt, an welcher er bis IQOl dozierte. In diesem 
Jahre kam er als Verwalter der stiftlichen Güter in Ungarn nach 
Süür im Veszprimer Komitat. 

F. Piffl war Mitarbeiter der »Augsburger Postzeitung«, redi- 
gierte von 1895 bis 1901 die in Klosterneuburg erscheinende 
>Zeitung für Stadt und Land«, arbeitete an dem von Dr. Franz 
Schnürer redigierten »Allgemeinen Literaturblatt« der Leogesellschafl 
mit und verfaßte die: 

Predigt am Feste des heil. Leopold, Landespatrones von Österreich, am 
15. November 1903 in der Stiftskirche der reg. lat. Chorherren zu Klostemcu- 
burg. Wien 1903, Verlag des Stiftes Kl oster neuburg. 8*. 

Dr. Wolfgang Pauken 

W. Pauker, geboren zu Tracht in Mähren am 14. Dezem- 
ber 1867, wrurde den IQ. September 1886 Novize des Stiftes Kloster- 
neuburg, legte am 5. Oktober 1890 die feierlichen Oelübde ab und 



271 

zelebrierte am 30. Juli 1891 sein erstes heiliges Meßopfer. Er 
wirkte hierauf als Kooperator in Heiligenstadt, dann in Floridsdorf 
und seit 1897 in Hietzing, wo er zugleich am k. k. Staatsgymnasium 
die Religionslehrerstelle bekleidete. Am 19. März 1896 promovierte 
er an der k. k. Universität in Wien zum Doktor der Philosophie. 
1902 kehrte er in das Stift Klosterneuburg zurück. Gegenwärtig 
ist er Religionsprofessor am Landesrealgymnasium und an der 
k. k. höheren Lehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg. 
Dr. Wolfgang Pauker, korrespondierendes Mitglied der k. k. 
Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und 
historischen Denkmale, schrieb neben Beiträgen in den > Blättern 
für Kanzelberedsamkeit« (Wien, Kirsch) die Abhandlung: 

»Klosterneuburg« im V. Band (1898) der vom Verein für Landeskunde 
herausgegebenen »Topographie von Niederösterreich <^. (Diese Abhandlung ver- 
faßte Pauker im Vereine mit dem Chorherrn Karl Drexler [s. d.j.) 

Ferner verfaßte er: 

Regesten zur Geschichte von Hietzing. Wien 1898, »Austria«: Franz Doli. 
83 S. 8". Separatabdruck aus dem »Vaterland. 

Die Pfarrkirche von Hietzing. Wien 1899, Jos. Bayer u. Comp. 38 S. 8^ 
Separatabdruck aus der Zeitschrift »Alt -Wien«. 

Der marianische Bildercyklus des Stiftes Klosterneuburg. Eine ikono- 
graphische Studie. Siehe »Berichte und Mitteilungen des Altertum sverein es in 
Wien*. Band XXXV. Wien 1900. S. 1-32. 2 Lichtdrucktafeln. 

Gesangbuch zum Gebrauche beim kathol. Gottesdienste an Mittelschulen. 
Wien 1902, H. Kirsch. 92 S. 12". 

Lehrbuch der katholischen Liturgik für österreichische Mittelschulen. 
Wien 1905, k. k. Schulbücherverlag. IV u. 130 S. S\ (Mit Illustrationen.) 

Lehrbuch der Offenbarungsgeschichte des Alten Bundes für österreichische 
Mittelschulen. Wien 1905, k. k. Schulbücherverlag. S\ (Mit Illustrationen.) 

Beiträge zur Orts- und Pfarrgeschichte Hietzings. Mskr. im Druck. 

Hermann Pfeiffer. 

H. Pfeiffer, geboren am 15. April 1868 in Wien, im Stifte 
klostemeuburg am 23. September 1888 eingekleidet, legte am 
2. Oktober 1892 die feierliche Profeß ab und verrichtete am 
30. Juli 1893 sein erstes heiliges Meßopfer. Er war von 1896 bis 
Ende 1900 Kooperator in Korneuburg und Religionslehrer am 
dortigen Gymnasium, worauf er als Kooperator nach Hietzing (Wien, 
Xm. Bezirk) versetzt wurde. Seit 1904 ist er Stiftsbibliothekar und 
Professor der Pastoral an der theologischen Hauslehranstalt des 
Stiftes Klosterneuburg. 

Chorherr Pfeiffer lieferte für die »Quellen zur Geschichte der 
Stadt Wien«, herausgegeben vom Altertumsverein zu Wien (1895 
bis 1900, in Kommission bei Carl Konegen, in 4^) die 



272 

Regesten aus dem Archive des (1786) aufgehobenen Chorherrenstiftet 
St. Dorothea in Wien. Vide op. cit. 1. Abteilung, Band III (1897), pag. 1-88. 

Er verfaßte auch den Beitrag: Anschaffung von kirchlichen Objecten der 
Kleinkunst im Stifte St. Dorothea vom Jahre 1592—1620. In den »Berichten und 
Mittheilungen des Alterthums -Vereines zu Wien«. In Kommission der Buch- 
handlung Cari Oerold und Sohn. 4". Band XXXI, S. 51—58. 

Vinzenz Ludwig. 

Vinzenz Ludwig ist am 18. Juli 1875 zu Nieder-Hillers- 
dorf in Schlesieng eboren. Er trat am 28. August 1894 in das Stift 
Klosterneuburg, legte am 2. Oktober 1898 die feierliche Profeß ab 
und brachte den 26. Juli 1899 sein erstes heiliges Meßopfer dar. 
Nachdem er zwei Jahre lang als Kooperator in Meidling (Wien, 
Xll. Bezirk) gewirkt hatte, kam er 1901 als Professor der Moraltheo- 
logie an die theologische Hauslehranstalt des Stiftes Klosterneuburg. 

Chorherr Ludwig ist Mitarbeiter des »Korrespondenz-Blattes 
für den katholischen Klerus Österreichs« sowie anderer Zeitschriften 
und verfaßte als Direktor des Apostolats der christlichen Tochter 
in Klosterneuburg das 

Statutenbüchlein des Vereines: »Apostolat der christlichen Tochter« in 
Klosterneuburg. Klosterneuburg 1903, im Verlage des »Apostolats«. Femer 
schrieb er: 

St. Vincenz von Paul und die heiligste Eucharistie. Wien 1905, Kirsch. 

Berthold Cernfk. 

Berthold Cernfk, geboren am 16. Oktober 1879 zu Kloster- 
neuburg, empfing am 28. August 1898 in der Stiftskirche zu Kloster- 
neuburg das Ordenskleid der Augustiner-Chorherren, legte am 
15. März 1903 seine Profeß ab und brachte am 26. Juli 1903 sein 
erstes heiliges Meßopfer dar. Seit August 1904 ist er Personal- 
kooperator in Kritzendorf. 

Er veröffentlichte: 

Die Wissenschaft und das Augustiner -Chorherrenstift Klostemeuburg. 
Ein Beitrag zur österr. Literaturgeschichte. Wien 1900, Mayer & Comp. 68 S. 8*. 

St. Leopold, Österreichs Fürsprecher im Himmel. Ein Bild von dem 
frommen Wandel Leopolds III., Markgrafen und Landespatrones von Österreich 
(Nieder- und Ober-Österreich) als Vorbild für unser eigenes Leben. Wien 1901, 
Verlagshandlung >St. Norbertusc. Kleines Taschenformat, 104 Seiten mit 3 Illu- 
strationen und Titelbild in Farbendruck. 

Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Öster- 
reichs von 1600 bis auf den heutigen Tag. Wien 1905, Heinrich Kirsch. 8". 

Andreas Weißenbäck. 

Er ist den 26. November 1880 zu St Laurenzen am Wechsel 
in Steiermark geboren und trat am 28. August 1899 in das Stift 
Klosterneuburg. Am 20. September des Jahres 1903 legte er die 



i 



_ 273_ 

feierliche Profeß ab, und am 24. Juli 1904 empfing er die heilige 
Priesterweihe. Chorherr Weißenbäck arbeitet auf musikalischem 
Gebiete. Er ist Mitarbeiter des »Korrespondenz-Blattes 
für den katholischen Klerus Österreichs«. In der Beilage 
zu Frommes Kalender für den katholischen Klerus Österreich-Un- 
garns 1905 erschien von ihm ein größerer Artikel »Zur Reform 
der Kirchenmusik«. Von seinen größeren Kompositionen seien die 
Messe in F und die in D für größeres Orchester erwähnt. 



Ccrnfk, Schriftsteller der Augustiner-Chorhcrrenslifte. 18 



IV. 



Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes 

Herzogenburg 

von 1600 bis auf den heutigen Tag. 



18" 



Dn Martin Müller. 

Martin Müller (oder Molitor), geboren im Jahre 1586, 
weihte sich 1608 bei den Regularkanonikern des Domstiftes zu 
Seckau dem Ordensstande. Sechs Jahre lang betrieb Müller am 
Collegium Oermanicum zu Rom höhere theologische Studien, 
worauf er den Doktoi]grad der Theologie erlangte. 1617 wurde er 
Dechant des Kathedralstiftes Seckau. Nachdem er dieses Amt vier 
Jahre hindurch auf das rühmlichste verwaltet hatte, berief in Kaiser 
Ferdinand II. an die Stelle des 1621 vom Kapitel einstimmig er- 
wählten Propstes Nikolaus II. Hay in das Augustiner-Chorherrenstift 
Herzogenburg. Der Fürstbischof von Passau, Erzherzog Leopold, 
reichte zwar gegen diese Berufung zugunsten des von ihm be- 
stätigten Propstes Nikolaus eine Beschwerdeschrift nach Wien ein, 
allein ohne Erfolg. Am 28. Juli 1621 kam die Antwort, der Kaiser 
habe dem Seckauer Dechant nur darum diesmal den Vorzug ge- 
geben, weil die katholische Religion, die in der Gegend von 
Herzogenburg von protestantischen Herrschaftsbesitzern besonders 
bedroht sei, nur von einem »solchen subjectum so in Doctrina, 
Exemplarischen Leben und wandel, auch wirtschafft Sachen Ex- 
cellirt«, gehörig geschützt werden könne; und somit habe es bei 
der kaiserlichen Ernennung vom 27. Mai 1621 sein Verbleiben. 
Kaiserliche Kommissäre bewogen nun Propst Nikolaus II. zur Ab- 
dankung und sicherten ihm den lebenslänglichen Oenuß der Pfarre 
Haizendorf zu. Von hier postulierten ihn die Chorherren zu Tim- 
stein (Dümstein) 1628 als Propst. 

Der Kaiser hatte sich in Martin Müller nicht getäuscht. Seine 
Berufung war für Herzogenburg von größtem Segen. Mit Recht 
rühmt ihn eine handschriftliche Chronik als den zweiten Gründer 
des Stiftes Herzogenburg. »Pater pauperum etiam ecclesiam, capi- 
tulum et Canoniam suam per rebellos rusticos devastatam ac spoli- 
atam ex integro restauravit, ita ut quasi secundus fundator me- 



2 78 

reretur dici.« Er schützte dem Hause bestrittene Rechte und gewann 
ihm auch neue. Die mißliche Vermögenslage besserte er so, daß 
der Fortbestand des Stiftes gesichert war. 

Die Kirche ließ er gründlich restaurieren und mit neuen 
Altären ausstatten. Ohne Zweifel führte er auch eine geistliche 
Reform seines Hauses durch. 

Eines seiner größten Verdienste war die Förderung der Oegen- 
reform. Es gelang ihm als Reformationskommissär, die Pfarre Hain, 
wo ein protestantischer Prediger angestellt war, dem Stifte zu ge- 
winnen. In der Schloßkirche von Walpersdorf und in der Pfan- 
kirche von Inzersdorf führte er den katholischen Gottesdienst 
wieder ein. 

Propst Müller starb nach 18 jähriger Regierung am 4. Jänner 1640 
zwischen 11 und 12 Uhr mittags. Sechs Jahre hindurch war er 
auch Deputierter der niederösterreichischen Landesstände und zehn 
Jahre lang kaiserlicher Rat gewesen, als welcher er von den Kaisem 
oft mit wichtigen Geschäften betraut wurde. 

Er verfaßte die Schrift: 

Elogia et icones sanctonim ex ordine canonicorum regularium. Viennae 1636. 

Sie ist dem Fürstbischof von Passau, Erzherzog Leopold 
Wilhelm, gewidmet und wird in der erwähnten, im Stifte Herzogen- 
burg aufbewahrten handschriftiichen Chronik als >llber quidem 
mole parvus sed pietate ac eruditione plenus« bezeichnet 

Georg Donbergen 

G.Donberger wurde am 1 1 . Februar 1 709 zu Brück an der Leitha 
in Niederösterreich geboren. Seine Eltern lebten In ärmlichen Ver- 
hältnissen. Schon früh zeigte er viel Talent zur Musik. Der Schulmeister 
von Brück nahm sich seiner an und erteilte ihn mit großem Erfolg 
Unterricht im Gesang und Violinspiel. Auf die Verwendung des 
PfarrgeisHichen, eines regulierten Chorherm von St Polten, erhielt 
Donberger später einen Platz im Seminar der Jesuiten zu Wien, 
wo er sich mit hervorragendem Fleiße dem Studium hingab und 
daneben besonders eifrig die Musik pflegte, besonders das Oigel- 
spiel. Unter der Anleitung Caldaras versuchte er sich in kleineren 
Sätzen, die alle für ziemlich gelungen galten. Nachdem er die 
philosophischen Studien beendet hatte, trat er In das Augustiner- 
Chorherrenstift Herzogenburg (1728). In den ersten Jahren seines 
Priestertums war er Regenschori an der Sti'ftskirche, von 1748 bis 
1758 Beneficarius Simplex in Ponsee, hierauf wieder Regenschori 
im Stifte. 



279_ 

Donberger komponierte unermüdlich, und zwar weihte er seine 
musikah'schen Fähigkeiten fast ganz der streng kirchh'chen Musik. 
Die weltliche Musik bereicherte er nur durch einige Lieder und 
Chöre. Sein bedeutendstes Werk sind die »Responsoria ad fer. IV., 
V., VI. Hebd. majoris«. Einen Tag nach der ersten Aufführung 
dieser Komposition schied er aus dem Leben (am 2. April 1768). 
Besonders erwähnt zu werden verdienen noch folgende Tondich- 
tungen von ihm: seine »Missa, Dominus fortitudo mea« (C-min), 
ein Requiem, ein »Oratorium ad sepulchrum domini« mit deutschem 
Text, zwei »Te Deum«, ein »Stabat mater« und ein »Libera«. Außer- 
dem stammen von ihm mehrere Vespern, viele Psalmen, Hymnen 
und Antiphonen. Seine Werke sind in den Musikarchiven vieler 
österreichischer Stifte zerstreut zu finden, da er zumeist auf Be- 
stellung für diese komponierte. 

Augustin Beyer. 

Augustin Beyer erblickte am 9. Mai 1718 zu Wien das 
Licht der Welt. Nachdem er die philosophischen Studien an der 
Wiener Universität absolviert hatte, trat er im Stifte Herzogenburg 
ein. Am 29. September 1741 legte er die feieriichen Gelübde ab 
und am 29. September 1743 feierte er seine Primiz. Beyer wirkte 
hierauf zuerst als Kurat an der Stiftskirche in Herzogenburg. Sein 
Seeleneifer war überaus groß, besonders durch seine Predigten 
stiftete er viel Segen. Im Jahre 1748 (den 16. Mai) wurde er Kustos 
der Stiftskirche, Bibliothekar und Novizenmeister. Als Dechant 
Ouarinus HolP) 1758 sein Amt niederlegte, kam Beyer an die Stelle 
des Stiftsdechants. Mehr denn 20 Jahre hindurch verwaltete er 
dieses Amt auf das trefflichste. Er war tüchtig, streng und sparsam. 
Unterstützt von dem Chorherrn Frigdian Mies (s. d.) ordnete er das 
Stiftsarchiv. Am 19. April 1779 wählten ihn seine Mitbrüder zum 
Vorsteher des Stiftes, doch war ihm nur eine kurze Regierung 
beschieden. Propst Beyer starb schon am 29. September 1780 in 
Wien. Seine Ruhestätte befindet sich im Presbyterium der Herzogen- 
burger Stiftskirche, deren innere würdige Ausstattung er sich bei 
seinen Lebzeiten sehr angelegen sein ließ. 

Wir verdanken Beyer die: 

Monumenta Ducumburgensia, eine auf Orig;inaIquellen beruhende, 
in lateinischer Sprache verfaßte Geschichte Herzogenburgs, und ein Oedenkbuch, 
Liber memorialis. 



') Guarin Holl ist der Begründer dss ansehnlichen Miinzkabinetts im 
Stifte Herzogenburg. 



280 

Petrus Schreiber. 

P. Schreiber, geboren im Jahre 1731 zu Wien, von 177Q 
bis 1781 Pfarrverweser in Reidling, von 1781 bis 1788 Dechant des 
Stiftes Herzogenburg, hierauf Bibh'othekar, starb am 25. März 1815 
im Alter von 84 Jahren. Er verfaßte das Manuskript: 

Additiones ad Gulielmi Estii ^) Commentarium in totam s. Scripturam 
singulari studio et opera congestae ex SS. Patrum aliorumque Doctonim SS. 
Bibliorum Interpretum scriptis per R. D. Petrum Schreiber C. R. D. 1800. 
11 tomi in folio. 

Johann von Klöckern. 

J. von Klöckern wurde 1742 zu Essek in Slawonien ge- 
boren. Nachdem er im Augustiner-Chorherrenstifte Herzogenburg 
die Profeß abgelegt und 1766 die Priesterweihe empfangen hatte, 
war er als Kooperator auf den Stiftspfarren Reidling, Ponsee und 
Haizendorf tätig. Im Jahre 1781 kam er als Pfarrverweser nach 
Stcllhofen, wo er am 21. Mai 1801 das Zeitliche segnete. 

Er verfaßte: 

» 

Moralische und zugleich unterhaltende Lieder. Krems 1792, Richter. 

Geistliche Lieder zum Behufe des erhabenen Schwunges der Rede zu 
Gott und der Tugend. Krems 1794, Richter. 

Communionlied für Kinder. St. Polten 1799, Lorenz. 

Prosaische und poetische Entwürfe über verschiedene Gegenstände — 
oder — Mit Scherz und Ernst vermischte Einfälle. (Mskr.) 

Frigdian Mies. 

Der Chorherr des Stiftes Herzogenburg Frigdian Mies, 
geboren 1759 in Wien, von 1800 bis 1801 Pfarrverweser in Brunn, 
von 1801 bis 1806 in Hain, von 1806 bis 1811 in Engabrunn, 
zuletzt in Stollhof en, f am 6. Juli 1833 im Alter von 74 Jahren, 
verfaßte auf Orund der Dokumente des Archivs im Stifte Herzogen- 
burg eine: 

Historia Canoniae Ducumburgensis in Austria inferiori ejusdemque 
Parochiarium. Viennae 1828—1832. Einige Fascikel. 

Dieses Werk blieb leider unvollendet Die Bibliothek des 
Stiftes Herzogenburg verwahrt von Mies außerdem noch folgendes 
Manuskript in 8^: 

Sokratischer Religionsunterricht für Kinder in Schule und Kirche. 



') Über Wilhelm Estius (Willem Hesseis van Est) siehe Herders Kirchen- 
lexikon. 2. Aufl. B. 4, Sp. 930 ff. 



281 

Anton Fank. 

Anton Fank wurde im Jahre 1776 zu Jedlersdorf in Nieder- 
österreich geboren. Er trat 17Q5 in das Chorherrenstift Herzogen- 
burg und empfing 1800 die Priesterweihe. Hierauf fand er bis 1802 
als Regenschori im Stifte Verwendung. 1803 ernannte ihn der Propst 
von Herzogenburg zum Kooperator von Nußdorf. Im nächsten Jahre 
sandte er ihn in gleicher Eigenschaft nach Reidh'ng. Vom Jahre 1811 
an war Fank Pfarrverweser in Brunn im Felde, von 1812 bis 1817 in 
Hain und von 1817 bis 1822 in Ponsee. Im Jahre 1822 übernahm er 
die Leitung der Pfarre St Andrä an der Traisen, wo er von 1828 
bis 1830 zugleich in dem dortigen Versorgungshause, das in dem 
1783 aufgehobenen Augustiner-Chorherrenstifte eingerichtet worden 
war, den Seelsorgedienst versah. 1844 kehrte er in das Stift zurück 
und schloß hier am 28. Oktober desselben Jahres seine müden 
Augen auf immer. 

Von Fank erschien im Druck: 

Brauchbare Gedanken für ledige Landleute. St. Polten 1819. 

Predigt für das Fest Maria Schnee zu Outenbrunn V. O. W. W. am 
5. August 1821. Wien 1821, Bauer. 

Predigt bei einer goldenen Hochzeit. Wien 1825. 

Predigt bei der feierlichen Eröffnung des Versorgungshauses zu St. Andrä 
a. d. Traisen am 6. Juli 1828. Wien 1828, Ludwig. 

Predigt auf das Fest des heil. Ulrich zu Haitzendorf am 5. Juli 1829. 
Wien 1829, Ludwig. 

Predigt auf das Fest des sei. Altmann zu Göttweig am 8. August 1830. 
Wien 1830, Ludwig. 

Predigt auf das Fest des heil. Leopold zuTraismauer am 15. November 1830. 
Wien 1830, Ludwig. 

Predigt zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät Kaiser 
Franz L Wien 1834, Ludwig. 

Freudiger Schluß der siebenhundertjährigen Jubelfeier im Stifte Zwettl. 
Predigt daselbst am 2. September 1838. Wien 1838, Ludwig. 

Predigt auf das Fest Portiuncula zu St. Polten am 2. August 1839. 

Predigt auf das Fest des heil. Märtyrers Florian zu Wösendorf am 
7. Mai 1843. Wien 1843, Mayer. 

Dr. Florian Appel. 

FI. Appel, 1783 zu Lukau in Böhmen geboren, empfing 
1800 im Stifte Herzogenburg das Ordenskleid. Im Jahre 1806 erhielt 
er die Priesterweihe. Noch . in demselben Jahre wurde er auf die 
Lehrkanzel der Dogmatik an der Universität in Olmütz berufen. 
1811 erwarb er sich den theologischen Doktorsgrad. Zwei Jahre 
später kam er als Dogmatikprofessor an die Universität in Graz, 
an der er zugleich Erziehungskunde lehrte. Er bekleidete an dieser 



282 _ 

Universität auch die Stellen eines Rektors und eines Dekans der 
theologischen Fakultät. Im Jahre 1829 war er Generaldirektor der 
Gymnasien in der Steiermark. Von 1830 bis zu seinem Tode am 
9. September 1846 versah er das Amt eines Stiftsdechants in 
Herzogenburg, als welcher er im Jahre 1843 mit der großen 
goldenen Zivilehrenmedaille ausgezeichnet wurde. 

Appel veröffentlichte Folgendes: 

Das Loos der Kaiserin Carolina Augusta. Weihgedicht am Tage des 
Einzuges Allefhöchstderselben in Wien. 

Antönungen bei der am 19. April 1827 erfolgten Restauration der Uni- 
versität in Orätz. 

Predigt bei Gelegenheit der 7. Säcularfeier des Stiftes Rain. Gehalten in 
der dortigen Stiftskirche am 26. April 1829. Grätz, gedruckt mit Kienreichschen 
Schriften. 

Predigt am 20. Sonntage nach Pfingsten in der Pfarrkirche zu Pettau, 
als der Neomyst Daniel Wasser sein erstes heiliges Meßopfer feierte. Orätz, 
gedruckt mit Leykamschen Schriften. 

Predigt zur Gedächtnisfeier des am 11. Oktober 1834 verewigten Dr. Jakob 
Frint, Bischofs zu St. Polten. Wien 1834, Gerold. 

Dr. Jakob Frint, Bischof zu St. Polten. Nekrolog in Pletz* »Neuer theo- 
logischen Zeitschrift«, IX. Jg. 2. Bd. 1836, S. 210—247, für die Appel auch Re- 
zensionen lieferte. 

Predigt bei der Heiligsprechungsfeier der Heiligen Johann Joseph vom 
Kreuze und Pacificus von St. Severin am 2. Sonntage nach Ostern in der 
Franciscanerkirche zu St. Polten, 1840. Siehe »Heiligsprechungsfeier usw.« 
St. Polten 1840, Lorenz. Seite 159 ff. 

Predigt bei der Jubelfeier des hochw. Herrn Georg Stöhr, Stadtpfarrers 
in Krems, am 3. Sonntage nach Ostern 1843. Krems, Bauer. 

Predigt bei der sechsten Säkularfeier der Übertragung der reg. Chor- 
herren des hlg. Augustin von St. Georgen zur Collegiatkirche von Herzogen- 
burg. Siehe »Drei Predigten bei der sechsten Säkularfeier etc.« Wien 1844, 
P. P. Mechitaristen. 

Matthias EigL 

M. Ei gl, geboren 1789 zu Oroß-Meseritsch in Mähren, trat 
im Jahre 1812 in das Stift Herzogenburg und wurde 1816 ordiniert 
Er wirkte zuerst als Kurat an der Stiftspfarre in Herzogenburg, 
181Q kam er als Professor der Pastoral nach Klagenfurt Von 182Q 
bis 1834 war er Verweser der dem Stifte Herzogenburg inkor- 
porierten Pfarre Brunn im Felde, von 1834 bis 183Q leitete er die 
Pfarre Tirnstein (Dürnstein) an der Donau. Am 1. April 1858 
schied er im Spital der Barmherzigen Brüder zu Preßburg aus 
dem Leben. 

Eigl verfaßte: 

Federproben aus der Pastoraltheologie. Klagenfurt 1824—1825. 12 Liefe- 
rungen. 



283 

Timotheus, der im Oeiste Jesu Christi seines Lehrers betende Christ. 
Eine erbauende Belehrungsschrift, allen Guten und Frommen der Stadt Klagen- 
furt für die heilige Fastenzeit gewidmet. Klagenfurt 1824, Leons Erben. 

Predigt am Verkündigungsfeste Mariens, 1830 in der Cistercitenkirche 
zu Stuhlweißenburg gehalten. Stuhlweißenburg, Sammer. 

Notizen über Tirnstein. Schweickhardt, »Darstellung des Erzherzogthums 
Österreich«. V. O. M. B., 2 B., S. 129 ff. 

Alipius Szovik. 

A. Szovik aus Unyin im Neutraer Komitat in Ungarn, ge- 
boren am 15. Dezember 1790, wurde am 28. Oktober 1814 im 
Augustiner-Chorherrenstifte Herzogenburg eingekleidet Er legte am 
28. Oktober 1815 die feieriiche Profeß ab, empfing den 26. Mai 1816 
die heih'ge Priesterweihe und wirkte hierauf in folgenden Stellungen. 
Zuerst war er Kooperator an der Pfarre Herzogenburg, 1820 Subsidiär 
in Pottenbrunn, 1821 wurde er Kooperator in Reidling, 1824 kam 
er als Kooperator nach Grafen wörth. 1829 kehrte er in das Stift 
zurück. Im Jahre 1832 ernannte ihn sein Propst zum Pfarrverweser 
von Statzendorf. 1838 übernahm Szovik die Verwaltung der Pfarre 
Sallapulka. Von 1845 bis zu seinem Tode am 7. März 1860 stand er 
der Pfarre Orafenwörth vor. 

Er lieferte für Schweickhardts »Darstellung des Erzherzogthums 
Österreich« : 

Notizen zu Statzendorf. V. O. W. W. 4. Bd. S. 174 ff. 
Notizen zu Sallapulka. V. O. M. B. 5. Bd. S. 97 ff. 

Wilhelm Bi61sky. 

W. Bi61sky erblickte am 2. Februar 17Q8 zu St. Lambrecht 
in Steiermark das Licht der Welt. Er erhielt am IQ. Oktober 1817 
im Stifte Herzogenburg das Ordenskleid, legte den 22. Oktober 1820 
die feierliche Profeß ab und wurde am 28. August 1822 zum Priester 
geweiht Von 1823 an war er Kooperator in Haizendorf, welche 
Pfarre er 182Q als Provisor verwaltete, 1830 kam er in das Stift 
zurück. Im nächsten Jahre wurde er zum Provisor der Pfarre Hain 
bestimmt, von wo er aber noch in demselben Jahre nach Herzogen- 
burg zurückkehrte. Sein Oberer übertrug ihm nun das Amt eines 
Bibliothekars, das er seit 1832 zugleich mit dem eines Novizen- 
meisters versah. Im Jahre 1834 wurde Bi61sky Pfarrverweser in 
Hain, von 1841 bis 1850 leitete er die Pfarre Reidling, und von 
1851 bis zu seinem Tode am 22. Dezember 1866 war er Pfarr- 
verweser in der altertümlichen Stadt Dümstein an der Donau. 

Das Stift Herzogenburg muß ihn zu den besten seiner Mit- 
glieder zählen, die vaterländische Geschichte zu den tüchtigsten. 



284 _ 

fleißigsten und gewissenhaftesten ihrer Bearbeiter. Was Jodok Stülz 
für das Stift St. Florian war, Ignaz Keiblinger für Melk, Maximilian 
Fischer für Klosterneuburg, Johann von Fräst für Zwettl, Friedrich 
Blumberger für Oöttweig waren, das war Bi61sky für das Stift 
Herzogenburg, und mit Recht verdient er im Kreise jener hervor- 
ragenden Forscher unserer vaterländischen Geschichte genannt zu 
werden. Seine Arbeiten zeichnen sich durch nachahmenswerte 
Gründlichkeit aus. 

Im Drucke erschien von Bi61sky Folgendes: 

Geschichtliche Notizen über die Stiftskirche in Herzogenburg. In Schweick- 
hardts »Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Enns« V. O.W. 
W. 4. Bd. H. 15. 

Nachträge und Bemerkungen zu Meillers Regesten. »Notizblatt« der kaiserl. 
Akademie der Wissenschaften, phil. histor. Classe. 1851,. S. 75. 

Herzogenburger Constitutions-Urkunde vom Jahre 1378. Ebend. S. 159. 

Notizen zur Geschichte von Herzogenburg. Ebend. S. 204. 

Die verschollenen Dörfer Martinsbrunn und Krottendorf. »Notizblattc 1853, 
Seite 45. 

Der Stiftungsbrief der Canonie Herzogenburg. »Archiv für Kunde österr. 
Geschichtsquellen« VI. Jahrg. S. 296—298. 

Die älteren Urkunden der Canonie St.. Georgen yom Jahre 1112—1244. 
Ebend. IX. Bd. S. 234-304. 

Catalogus Canonicorum Regularium Lateranensium S. Augustini in ec- 
clesia collegiata ad S. Georgium Hegemonopoli (sive Herzogenburg) in Austria 
Inferiori. Viennae 1858, typis M. Auer. 83 pag. S'*. Diese mit großem Fleiße aus- 
gearbeitete Schrift enthält nebst den »Epochae Canonico-Hegemonopolitanae« 
und dem Verzeichnis der 1858 lebenden Mitglieder des Stiftes Herzogenburg 
eine genaue synchronistische Übersicht über die Pröpste von Herzogenburg, 
von St. Andrä, von Tirnstein und über die Äbtissinnen von St. Clara zu Timstein 
(S. 38 ff.), ein Nekrologium des Stiftes Herzogenburg vom Jahre 1658—1858, 
(S. 53 ff.) »Epochae Canoniarum Andreanae et Tirnsteinensis« (S. 63 ff.), ein 
Nekrologium der Chorherren von St. Andrä vom Jahre 1616—1815 (S. 75 ff.) 
und ein Nekrologium der Canonie Tirnstein vom Jahre 1600—1822 (S. 79 ff.). 

Eine merkwürdige Priesterbruderschaft. In »Hippolytus« Jg. 1859, Diöcesan- 
chronik S. 383 ff. und Jg. 1860 S. 52 ff. 

Ruinen der Nonnen-Klosterkirche zu Tirnstein und Grabstein Stephans 
von Haslach, Stifters der dortigen Canonie. Wien 1860, Pichler. 4\ 

Verzeichnis der in der Diöcese St. Polten 1784 erloschenen Bruderschaften. 
»Hippolytus« 1863, Archiv für Diöcesangeschichte, S. 56 ff. 

Benedict Welzer, regulierter Domherr von Gurk und nachheriger Propst 
zu St. Andrä an der Traisen. »Oesterreichische Vierteljahrschrift für katholische 
Theologie« V. Jg. S. 441—454. 

Johann Bonaventura Han, Propst zu St. Andrä an der Traisen, kein 
Bisthums-Candidat für Breslau. Ebend. VI. S. 93— 101. 

Johann Zeller, Stiftsdecan von St. Andrä an der Traisen. Ebend. Vlll. 
S. 213-228. 

Ein Kloster-Anniversarium. »Chilianeum.« Würzburg, VI. Bd. Si 119 ff. 



285 

Bi6Isky verfaßte viele Jahre hindurch das »DirectöHum officii 
divini in ecclesia collegiata ad s. Oeorgium Hegemonopoli«, dem 
er stets wertvolle historische Notizen als Anhang beifügte. 

Emmerich Wallner. 

Wal In er, geboren am 8. September 1815 zu Oyör-Szigeth 
in Ungarn, trat am 16. August 1835 in das Stift Herzogenburg. Er 
legte am 6. August 1839 die Profeß ab und empfing den 25. Juli 1840 
die heilige Priesterweihe. Nachdem er zwei Jahre lang als Kurat 
an der Stiftspfarre zu Herzogenburg gewirkt hatte, wurde er 
Kooperator in Reidling. Im Jahre 1846 kam er als Pfarrverweser 
nach Theiß, von hier 1853 in gleicher Eigenschaft nach Inzersdorf 
ob der Traisen. 1870 übernahm er die Verwaltung der Pfarre 
Orafenwörth, von wo er 1885 in das Stift zurückkehrte, um am 
7. Oktober desselben Jahres das Amt eines Stiftsdechants anzutreten, 
das in Herzogenburg mit dem Pfarramte verbunden ist. Mit der 
Würde eines Konsistorialrates, mit dem goldenen Verdienstkreuz 
und mit der goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft aus- 
gezeichnet, starb Emmerich Wallner im Jahre 1896 am 1. Mai. 

Er veröffentlichte: 

Predigt am Feste des heiligen Leopold, gehalten 1871 in der Stiftskirche 
zu Klostemeuburg. Krems 1872, Kinzl. 

Predigt gelegentlich des Kirchweih- und Restaurationsfestes in der Pfarr- 
kirche zu Orafenwörth am 19. October 1873. Krems 1873, Kinzl. 

Das Vergängliche und seine Erinnerungen. Betrachtung am Sylvester- 
abende 1874. Krems 1875, Kinzl. 

Das Ewige und seine Mahnungen. Betrachtung am Sylvesterabende 1875. 
(Als Anhang:) Anmerkungen über die christliche Thätigkeit und Fröhlichkeit. 
Krems 1875, Kinzl. 

Die irdische Glückseligkeit der frommgläubigen Christen. Betrachtung 
am Sylvesterabende 1876. Krems 1877, Kinzl. 

Wie wir nach dem Beispiele des Zachäus das Heil erwerben können 
und sollen. Rede am Restaurationsfeste der Schloßkapelle zu Walpersdorf am 
25. November 1877. Krems 1877, Kinzl. 

Beleuchtung eines Haupthindernisses der christlichen Vollkommenheit. 
Rede am Sylvesterabende 1878. Krems 1879, Kinzl. 

Über die göttliche Vorsehung. Sylvesterpredigt 1879. Krems 1880, Kinzl. 

Ansprache nach der Einsegnung der neuen Schule in Seebam am 9. Oc- 
tober 1881. Krems 1881, Kinzl. 

Über den Einfluß der göttlichen Vorsehung auf den Menschen. Sylvester- 
predigt 1880. Krems 1881, Kinzl. 

Rfede bei der feierlichen Einführung der Töchter des göttlichen Heilandes 
in das Filial-Institut zu Walpersdorf am 22. Juni 1884. Krems 1884, Faber.*) 

*) Die Angaben über die Arbeiten Wallners sind wie jene über die 
Schriften Fanks (S. 281), Appels (S. 282), Eigis (S. 282 f.) und Szoviks (S. 283) 
der verdienstlichen »Bibliographie des Clerus der Diöcese St. Polten«, (2. Aufl., 
St. Polten 1889) von Erdinger entnommen. 



286 

Michael Faigl. 

M. Faigl wurde am 24. Februar 1825 zu Stratzdorf in Nieder- 
österreich geboren. Er erhielt den 8. September 1845 zu Herzogen- 
burg das Ordenskleid, verband sich am 25. Dezember 1848 diesem 
Stifte auf immer durch die feieriichen Gelübde und unterzog sich 
am 23. Juh' 1850 der heih'gen Priesterweihe. Hierauf kam er als 
Kooperator nach Sallapulka. Von 1854 bis 185Q war er Kurat an 
der Stiftspfarre in Herzogenburg, 1859 ernannte ihn sein Propst zum 
Novizenmeister, und im Jahre 1868 übertrug ihm dieser die Ver- 
waltung der Bibliothek und des Archivs. Im Jahre 1871 ging Faigl 
als Pfarrverweser nach Sallapulka, 1880 übernahm er die Pfarre 
Reidling, welche er 1885 mit der von Grafen wörth vertauschte. Am 
22. April 18Q3 segnete er hier das Zeitliche. 

Faigl veröffentlichte ein Urkundenbuch seines 

Stiftes: 

Die Urkunden des regulierten Chorherrenstiftes Herzogenburg vom Jahre 
seiner Übertragung von St. Georgen 1244 — 1450. Wien 1886, Mayer. 8**. 

Ferdinand Mann. 

F. Mann, geboren am 30. März 1834 zu Oroßsiegharts in 
Niederösterreich, wurde am 8. September 1854 im Stifte Herzogen- 
burg eingekleidet. Er beging am 26. Dezember 1857 die Feier seiner 
Profeß, und am 31. Juh' 1859 brachte er sein erstes heih'ges Meß- 
opfer dar. Von 1859 bis 1871 wirkte er als Kurat und Katechet in 
Herzogenburg, von 1862 bis 1871 stand er zugleich dem stiftlichen 
Sängerknabenkonvikt, von 1862 bis 1870 dem von ihm gegründeten 
katholischen Oesellenvereine vor. In der Zeit von 1871 bis 1872 
versah er die Stellen eines Novizenmeisters, Bibliothekars und Archi- 
vars. Im Jahre 1872 kam er als Pfarrverweser nach Ponsee, 1887 
nach Engabrunn und 1888 nach St Andrä a. d. Traisen. Seit 2. Juli 
1896 ist er Stiftsdechant und Verweser der Pfarre Herzogenburg. 

Von Mann erschienen folgende Schriften: 

Der kirchliche Schulgottesdienst. Wien 1863, Mayer. 
Gebet- und Gesangbuch für die katholische Jugend. St. Polten 1870, Sommer. 
Predigt am Feste des hlg. Leopold in der Stiftskirche zu Klostemeuburg. 
Wien 1889, Stift Klosterneuburg. 

Frigdian Schmolk. 

F. Schmolk, geboren am 18. April 1842 zu Proßnitz in 
Mähren, empfing am 31. August 1862 im Augustiner- Chorherren- 
stifte Herzogenburg das Ordenskleid und verband sich am 30. Sep- 
tember 1866 diesem Hause auf immer durch die feierlichen Oe- 



28 7 

lübde. Nachdem er im Stifte Klosterneuburg die theologischen 
Studien absolviert hatte, wurde er zum Priester geweiht (den 
28. Juli 1867). Am 4. August 1867 zelebrierte er sein erstes heiliges 
Meßopfer. Die folgenden zehn Jahre hindurch war er als Kurat und 
Katechet in der Stiftspfarre zu Herzogenburg tätig, 1875 erhielt er die 
Ämter eines Archivars und Bibliothekars, welche er zugleich mit 
den Stellungen eines Gast- und Küchenmeisters (seit 1877) sowie 
eines Novizenmeisters (seit 1880) bis zu seiner Wahl zum Propst 
des Stiftes Herzogenburg (am 2Q. August 1888) bekleidete. Propst 
Frigdian Schmolk, der im Jahre 1902 als Mitglied des nieder- 
österreichischen Landtages zum Landmarschall von Niederöster- 
reich ernannt wurde, verfaßte für Sebastian Brunners »Chorherren- 
buch« die treffliche Arbeit: 

Stift der regulirten lateranensischen Chorherren zu Herzogenburg in 
Nieder-Ocsterreich. (Brunner, »Ein Chorherrenbuch«, Würzburg 1883, Woerl. 
S. 200-263.) 

Diese Arbeit erschien vor der Veröffentlichung von Brunners 
Chorherrenbuch 1882 separat unter dem Titel: 

Kurze Geschichte des Augustiner-Chorherrenstiftes zum heiligen Georg 
in Herzogenburg. (Würzburg, Woerl. 8^) 

Otto Schweizer. 

O. Schweizer aus Zissersdorf in Niederösterreich, geboren 
am 15. Jänner 1846, fand am 28. August 1866 im Chorherrenstifte 
Herzogenburg Aufnahme. Er legte hier am 2. Oktober 1870 seine 
Ordensprofeß ab und feierte am 6. August 1871 seine Primiz. Nach- 
dem er ein Jahr lang an der Stiftspfarre den Dienst eines Kuraten 
und Katecheten versehen hatte, wurde er als Kooperator nach Salla- 
pulka gesandt (1872), wo er bis 1887 verblieb. In diesem Jahre 
übernahm er die Pfarre Theiß, welche aber schon am 15. Fe- 
bruar 18Q2 seinen zu frühen Tod betrauerte. 

Schweizer schrieb: 

Beiträge zur Geschichte der Pfarre Sallapulka. St. Polten 1884, Sommer. 8«. 

Georg Baumgartnen 

Georg Baumgartner ist am 8. Juni 1861 zu Meiningen 
in Vorarlberg geboren. Er trat am 7. Oktober 1883 in das Stift 
Herzogenburg, beschwor am Q. Oktober 1887 die feierlichen Ordens- 
gelübde, empfing am 15. Jänner 1888 die heilige Priesterweihe 
und feierte den 2. Februar 1888 seine Primiz. Nachdem er kurze 
Zeit hindurch die Stellung eines Hauskuraten und Katecheten im 



288 

Stifte bekleidet hatte, wurde ihm die Leitung der Bibliothek und 
des Archivs anvertraut. Später übernahm er dazu das Amt eines 
stiftlichen Kämmerers. Gegenwärtig wirkt er als Pfarrverweser zu 
Brunn im Felde. 

Baumgartner lieferte für die vom Vereine für Landeskunde 
von Niederösterreich herausgegebene »Topographie von Nieder- 
österreich« nebst verschiedenen Mitteilungen aus dem Archiv des 
Stiftes Herzogenburg die größeren Artikel: 

Grafenwörth (Grafenwert). Siehe »Topographie v. N.-Ö.«. Wien 1893. 
Verlag des Vereines für Landeskunde von N.-Ö* 4". 111. Band S. 641—651. 
Herzogenburg. Ebend. IV. B. S. 209—238. 



-^ä^ÜOÜ^nL^ 



V. 



Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes 

Neustift bei Brixen 



von 1600 bis auf den heutigen Tag. 



Cernfk, Schriftsteller der Angnstiner-Chorlierrenstifte. 19 



Adam Weber. 

Adam Johannes Weber war früher Jesuit in Würzburg 
und wurde von dem eifrigen Propst Markus Hauser (1621 bis 
1665), der ganz besonders darauf bedacht war, seinen Klerikern 
eine gediegene wissenschafth'che Bildung zu geben, als Lehrer der 
Theologie nach Neustift berufen. Neustift stand damals in hoher 
geistiger und geistlicher Blüte. Das war ohne Zweifel der Orund, 
weshalb er bald unter die trefflichen Chorherren des Stiftes auf- 
genommen zu werden verlangte. Weber wurde eines der würdigsten 
Mitglieder des Klosters. Noch bei Lebzeiten des Propstes Markus 
postulierten ihn die Augustiner- Chorherren des Stiftes Högelwerd 
(Hegel werth) zu ihrem Vorsteher. Er starb 1686 im Alter von 
76 Jahren. Ein Denkmal seiner Gelehrtheit sind die von ihm ver- 
faßten Werke: 

Iter coelcste sive excursio animae devotae ad Deum. Aug. Vindelicorum 1667. 

Adamas Austriacus sive 12 dissertationes de indole heroica vel virtutibus 
domus Austriacae in adamante gemmarum principe adumbrata. Francofurti 1668, 8^ 
• Annulus memoriae. Salisburgi 1679, 4". 

Ars regia sive ars regendi se et alios; ex regulis arclionticis, hoc est ex 
selectis et illustribus sapientiae regnatricis dictaminibus tum ethicis tum politicis 
ad usum regentium, ad usum subditorum, ad incrementum boni pubüci et 
privati concinnata. Salisburgi 1686, J. B. Mayer, 8^ 

Discursus curiosi et fructuosi ad praecipuas ütteraturae scientias illu- 
strandas. Editio secunda, Salisburgi 1690. 

Fortunat Troyer. 

Fortunat von Troyer, aus einem alten Adelsgeschlechte, ge- 
boren auf dem Schlosse Rodeneck in Tirol am 16. Juli 1612, stand von 
1652 an dreizehn Jahre hindurch als Dechant dem Chorherren stifte 
Neustift vor. Im Jahre 1656 wurde er auf den Prälatenstuhl nach Ories 
und später auf den von Wälsch-Michel postuliert, doch beidesmal 
schlug er die ihm angebotene Würde aus. Er entging aber der 
Prälatenwürde nicht. Am 3. März 1678 wählten ihn, der damals 

Pfarrvikar in Pfalzen war, seine Mitbrüder zum Propst von Neustift. 

19* 



292 

Er war ein Ordensmann von strenger Askese und glühender Liebe 
zur Wissenschaft, darum widmete er seine freie Zeit ganz dem 
Studium und der Askese. Der »Catalogus Canoniconmi S. Augustini 

Reg. Lateran Neocellae«, Brixen 1878, schreibt über ihn (pag. 32): 

»Praesul vigilantissimus inter frequentissimas oeconomiae ac provi- 
dentiae paternae curas reliquum temporis spatium hterarum studio 
et inprimis sacrae ascesi impendit Haud pauca, eaque non exigui 
valoris, ipse opuscula prelo subiecit Bibhothecam ceu praecipium 
Collegii thesaurum selectis aeque ac pretiosis ditavit libris. Non 
minus cultui, decori et ornatui Ecclesiae äugmentum et splendorem 
satagebat.« — Fortunatus Troyer, der am 25. August 1707 starb, 
schrieb folgende asketische Werke: 

Quadraginta discursus de venerabili Sacramento Eucharistiae. Brixinae 1677. 
40 Discursus oder Sinnreden vom hlgst. Altarssakrament. München 1681 
Tractatus über das Miserere. München 1686. 
Kurze Redeverfassungen auf alle Sonntage. Salzburg 1690. 
Fasciculus duodecim millium sententiarum. Oeniponte 1690. (Eine Samm- 
lung von 2000 Sittensprüchen aus Werken der berühmtesten Schriftsteller.) 
Kurze Redeverfassungen auf alle Feyrtage. Würzburg 1691. 

Kaspar Remich. 

Ober diesen verdienstvollen Chorherrn von Neustift, der am 
2. November 1642 zu Mühlbach in Tirol geboren wurde, sind nur die 
Aufzeichnungen vorhanden: Plures ecciesias parochiales, quibus 
praeerat, miro ingenio restauravit. In Collegio assiduus fuit Archivi 
perscrutator et qua Secretarius Capituli scripsit >Annales Nova- 
cellenses«. Vir de nostro Collegio optime meritus obiit in Domino 
23. Martii 1721. — Die Frucht seiner geschichtlichen Arbeiten sind 
die in einem kolossalen Bande enthaltenen 

Annales Neocellenses. (Dieses in den Jahren 1672 bis 1675 verfaßte Manu- 
skript ist im Archiv des Klosters Neustift aufbewahrt.) 

Dominikus Koler. 

Auch über diesen Chorherrn ist nur wenig aufgezeichnet Er 
wurde geboren zu Bulsan in Tirol 1651 und trat 1670 in das Kloster 
Neustift. In den letzten Jahren seines Lebens war er Ökonom oder 
Verwalter der stiftlichen Güter zu Mariaheim bei Ories, wo er 
auch starb und begraben wurde. Das Stiftsarchiv verwahrt von 
Dominikus Koler folgende Manuskripte aus der zweiten Hälfte des 
17. Jahrhunderts: 

De ortu et origine Collegii. 
De gestis Praelatorum. 



Auch Kohler. 



293 

Philipp Neri PuelL 

P u e 1 1, ein Bozener (geboren 25. Mai 1 728), trat im Alter von 
IQ Jahren 1747 in Neustift ein, wo er 1750 die feierlichen Gelübde 
ablegte. Nach der Primiz (24. Oktober 1751) verblieb er bis 1753 
im Kloster. Dann wirkte er als Kooperator in Pfalzen und seit 1755 
in Kiens. Hierauf weilte Puell drei Jahre (1758 bis 1761) als Biblio- 
thekar, Novizenmeister und Kapitelsekretär in Neustift, von 1761 
bis 1772 als Kurat in Welschnoven (Diözese Trient) und von 1773 
bis 1779 als Pfarrverweser in Kiens. Nun kehrte er wieder in sein 
Ordenshaus zurück, wo er vier Jahre Vizedekan war. Dann über- 
nahm er die Leitung der Pfarre Aßling, der er bis 1792 vorstand, 
worauf er sich auf die Pfarre Natz begab. Nach einiger Zeit kam 
er endgültig in das Stift zurück und versah bis zu seinem Tode 
am 27. Jänner 1801 das Amt eines Vizedekans. 

Der Chorherr Philipp Puell war ein überaus eifriger Geschichts- 
forscher. Der Geschichte seines Vaterlandes widmete er alle seine 
freien Stunden. Eifrig durchforschte er das Archiv seines Stiftes und 
andere Archive des Landes. Er stand mit bedeutenden Historikern 
in wissenschaftlichem Verkehr, so mit Anton Roschmann und 
mit Josef Resch, Kanonikus von Innichen. Durch ersteren wurde 
Puell in einen wissenschaftlichen Streit mit dem Geschichtsforscher 
von Roveredo Oirolamo Tartarotti, dem Verfasser des Werkes: 
»De arte critica« und der »Geschichte über den Ursprung der 
Trientiner Kirche« verwickelt.') 

Die historische Tätigkeit Puells fand Anerkennung durch seine 
Ernennung zum außerordentlichen Mitglied der Kurbayrischen 
Akademie der Wissenschaften. 

Wir haben von Puell folgende Arbeiten: 

Heiligmäßiger Lebenswandel des seligen Hartmanni, Bischofen von Brixen. 
Brixen 1768, Cass. Krapf. (Eine größere, sehr umfangreiche Arbeit Puells über 
Hartmann, die schon 1765 vollendet war, erschien nicht, wie es beabsichtigt war, 
in Druck.) 

Vier Foliobände Quellen- und Urkundenmaterial zu einer Geschichte 
Tirols (bis zu Ende des 15. Jahrhunderts) in Handschrift und lateinischer Sprache. 
(Im Archiv des Klosters Neustift.) 

Ein vollendetes Tirolisches Diplomatarium. — Eine Sammlung alter 
Tirolischer und auf Tirol bezughabender Urkunden aus verschiedenen Archiven. 

Examen genealogiae Comitum de Andechs et Tyroli. (Diese Abhandlung 
sandte Puell an die Kurbayrische Akademie der Wissenschaften, die ihm 
daraufhin das Diplom eines außerordentlichen Mitgliedes verlieh.) 

Beweise^ aus ächten Urkunden, daß die Grafen von Andechs niemals 
Grafen von Tyrol gewesen sind, auch nicht sein konnten, noch minder Herzoge 
vom heutigen Meran in der Grafschaft Tyrol gewesen sind. 

*) Siehe C. v. Wurzbach, Biograph. Lexikon unter Puell. 



294 

Possidius Fent. 

Possidius Fent aus Bozen (geboren am 28. Jänner 1742) 
trat unter Propst Antonius Steigenberger (1737 bis 1767) in das 
Chorherrenstift Neustift ein (1761). Er legte 1765 die Profeß ab 
und wurde 1767 zum Priester geweiht. Noch in diesem Jahre wurde 
er von Steigen bergers gelehrtem Nachfolger Propst Leopold 1. 
Zanna von Königstein (1767 bis 1787), der selbst vor seiner 
Wahl zum Vorsteher längere Zeit als Professor der Theologie und 
Philosophie die Stiftskleriker für ihren priesterlichen Beruf vor- 
bereitet hatte, zugleich mit seinem Mitbruder Chrysostomus 
Pertinger zur weiteren Ausbildung seiner hervorragenden Oeistes- 
gaben in das berühmte Chorherrenstift Pollingen an der Amper in 
Oberbayern gesandt — Pollingen, dessen Ruhm, trotzdem es schon 
nahezu hundert Jahre lang als Chorherrenstift nicht mehr besteht, 
wegen der vielen Gelehrten, die aus seinen Chorherren hervor- 
gingen, noch immer währt, besaß damals in dem Propst Franz 
ToepsP) einen seiner größten Gelehrten. — Im Jahre 1770 wurde 
Fent in seinem Ordenshause repetitor philosophiae und ein Jahr 
darauf Professor der Theologie (Kirchengeschichte). Nach fünfzehn- 
jähriger Lehrtätigkeit wurde er zum Vikarius in Natz und 1 787 zum 
Pfarrvikar in Pfalzen ernannt Dann war er im Jahre 17Q1 Pfarrverweser 
in Natz 2) und Professor der Theologie im Stifte, seit 1792 Pfarr- 
verweser in Aßling, seit 17Q7 Stiftsdekan und von 1800 an versah 
er die Seelsorge in der Pfarre Olang. 1807 kehrte er ins Stift zu- 
rück, wo ihm aber nicht ruhige Tage beschieden waren, denn in 
demselben Jahre fand die Aufhebung des Klosters Neustift durch 
die bayrische Regierung statt (17. September) 3). Possidius Fent er- 
lebte aber auch noch die Restaurierung von Neustift (1816) und schied 
gottergeben am 11. Dezember 1826 aus dem Leben. 

Fent verfaßte: 

Dissertatio de Theologia ejusque recto usu. Brixinae 1777. 
Conspectus historiae ecclesiasticae. Oeniponte 1782. 1 tom. 

Franz Xaver Graß. 

Unter den bedeutendsten Gelehrten der Kanonie Neustift und 
überhaupt unter den hervorragendsten Gelehrten der Zeit, in welcher 
er lebte, verdient Franz Graß unstreitig einen Ehrenplatz. — Oraß 



*) Über Toepsl siehe Brunner, »Ein Chorlierrenbuch«. Würzburg 1883, 
L. Woerl. S. 77 f. 

2) Natz wurde vom Stifte aus pastoriert. 

') Siehe Brunners »Chorherrenbuch«, S. 439 ff. 






295 

geboren zu Hall in Tirol am 14. Juni 1758, empfing am 9. Mai 1776 
in der Stiftung des seligen Bischofs Hartmann das Ordenskleid 
Nach seiner Profeß (1782) und Priesterweihe (1782) war er in 
Olang Kooperator (1783). Im Jahre 1786 wurde er Bibliothekar und 
Professor der semitischen Sprachen im Stifte. Seit 1790 wirkte er als 
Kurat in Oberwielenbach und von 1800 an als Pfarrverweser in Natz 
und Professor der Moraltheologie im Stifte. (Bis 1807 | versahen 
nämlich die Pfarrvikare von Natz ihren Pfarrsprengel excurrendo vom 
Kloster aus. Oraß und seine Nachfolger nahmen dann ihre Residenz 
in Natz.) In den Jahren 1816 bis 1821 stand Oraß dem Stifte als 
Dekan vor und von 1821 bis 1828 wieder der Pfarre Natz. Die 
letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in der Stellung eines 
Bibliothekars und Archivars zu Hause. Er starb am 23. Dezember 1833. 
— Der Chorherr Franz Oraß war ein tüchtiger Orientalist Davon 
zeugen die von ihm hinterlassenen wertvollen orientalischen 
Manuskripte, welche leider unediert blieben und in 
der Stiftsbibliothek von Neustift aufbewahrt sind. Es sind folgende: 

Analogia linguarum orientalium 32 tabulis exhiblta. 

Vocabularium Aethiopicum. 
Lexicon Arabicum. (4 tom. in Fol.) 

Ein Zeugnis von der eifrigen Tätigkeit des Chorherrn Oraß 
in der Bibliothek geben die von ihm verfaßten Druckschriften: 

Verzeichniß typographischer Denkmäler aus dem 15. Jahrhundert, welche 
sich in der Bibliothek der regulierten Chorherren zu Neustift befinden, mit 
sechs Tabellen der interessierenden Schriftarten, welche der Herr Verfasser 
selbst gestochen hat. Brixen 1789, bey Thomas Weger. 

Verzeichniß einiger Büchermerkwfirdigkeiten aus dem 16. und 17. Jahr- 
hundert, welche sich in der Bibliothek der regulierten Chorherren in Neustift 
befinden. Mit sechs vom Herrn Verfasser selbst gestochenen Tabellen. Brixen 
1790, ebend. 4°. 

Nachtrag zu den typographischen Denkmälern aus dem 15. Jahrhunder 
und Büchermerkwürdigkeiten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Brixen, ebend. 1791. 

Ambros Heysler. 

Im Jahre 1807 wurde das Augustiner-Chorherrenstift Neu- 
stift von der bayrischen Regierung aufgehoben. »Canonicos dis- 
persit, thesauros Ecciesiae abstulit, Bibliothecam modo vere bar- 
barico dissipavit, bona collegii dilapidavit«, so schildert Mitter- 
rutzner^) das betrübende Vorgehen der damaligen Regie- 
rung von Tirol. AHein 1816 stellte Kaiser Franz I. die von den 
Bayern aufgehobenen Klöster Tirols, das auf dem Kongreß zu 

') »Catalogus Canonicorum S. Augustini Reg. Lateran . . . Neocellae prope 
Brixinam in Tiroli-^ 1878, Brixinae, typ. Weger, pag. 36. 



296 

Wien (1815) Österreich zurückgegeben wurde, wieder her. Nach 
dem kaiserlichen Handschreiben aus Mailand vom 12. Jänner 1816 
war jedoch an die Wiederherstellung der Klöster die Bedingung 
geknüpft, die Gymnasial- und philosophischen Lehranstalten des 
Landes nach und nach mit Lehrern aus der Mitte der Klöster zu 
besetzen. Der Kaiser verlangte allerdings nicht, daß die Ordens- 
priester an diesen Lehranstalten ohne Entlohnung dienen müßten, 
wohl aber forderte es das Oubernium zu Innsbruck. — Dem Kloster 
Neustift wurde mit dem Gubernialerlaß vom 18. April 1816 das 
Gymnasium in Brixen zugewiesen, i) Da das Stift natürlich vorder- 
hand keine geeigneten Lehrkräfte stellen konnte, wurde es ver- 
halten, jähriich gegen 5000 Gulden zu zahlen, womit die einst- 
weilen als Professoren angestellten Weltpriester besoldet wurden. 
Erst vom Jahre 1836 an konnte Neustift das Gymnasium von 
Brixen größtenteils mit eigenen Professoren besetzen. 

Einer der ersten Professoren am Brixener k. k. Gymnasium aus 
dem Stifte Neustift war der Chorherr Ambros H e y s 1 er, geboren zu 
Brixl egg am 21. November 1801. Er trat im Jahre 1824 in Neustift 
ein, legte am 4. Dezember 1825 die Profeß ab und wurde am 
4. August 1828 zum Priester geweiht. Zwei Jahre nach seiner Priester- 
weihe wurde er Kooperator in Natz. Vom Jahre 1832 bis 1835 war er 
Supplent der klassischen Philologie an der Universität in Innsbruck, 
worauf er wieder als Kooperator nach Natz zurückkehrte. Aber schon im 
Jahre 1836 wurde Heysler zum Professor am Gymnasium in Brixen 
ernannt, an welchem er bis 1853 lehrte. Die folgenden drei Jahre war 
er Expositus in Schabs, dann weilte er wieder zwei Jahre als Pro- 
fessor in Brixen, das er krank verließ, um sich in das Stift zu be- 
geben. Bald darauf machte der Tod dem verdienstvollen Leben 
dieses arbeitsamen Ordensmannes ein Ende (2Q. August 1859). 

Ambros Heysler verfaßte die Schrift: 

De vita et placitis Marc! Aurelii Anton. Imperatoris philosophiae stoicae 
sectatoris. (VIII. Programm des k. k. Oymn. in Brixen.) Oeniponti 1858. Typ. 
Wagnerianis. 43 pag. 

Benedikt Paldele.') 

B. Paldele wurde am 17. Februar 1807 zu Sillian im Pustertale 
in Tirol geboren. Seine Oymnasialstudien machte er in Brixen, die 

^) Näheres über die Übernahme des Gymnasiums in Brixen enthält die 
treffliche »Geschichte des Gymnasiums zu Brixen« von Hartmann Ammann im 
LI., LH., und LIIL . Programm des k. k. Gymnasiums in Brixen. Brixen 1901, 
1902 und 1903. Weger. 

^) Nekrolog auf Paldele von Hartmann Amman siehe LL Programm des 
k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1901, Weger. S. 43 ff. 



297 

philosophischen in Klagenfui% die theologischen wieder in Brixen. 
Am 4. November 1826 trat er in das Augustiner-Chorherrenstift 
Neustift ein, drei Jahre später legte er die feierliche Ordensprofeß 
ab und am 28. Februar 1830 empfing er die heilige Priesterweihe 
Ein Jahr lang wirkte er hierauf als Kooperator in Welschnoven, dann 
war er Stiftskooperator und später Pfarrverweser im Stifte. Als das Stift 
daranging, das Gymnasium in Brixen mit Lehrkräften aus der Zahl 
seiner Chorherren zu besetzen, ^) bestimmte ihn Propst Ludwig Mayr 
wegen seiner tiefen religiösen Bildung und seiner großen theo- 
logischen Kenntnisse zum Religionslehrer am k. k. Gymnasium in 
Brixen (1836). Bis 1842 versah Paldele dieses Amt zur größten 
Zufriedenheit aller; da wurde er von seinen Mitbrüdern auf den 
Posten eines Stiftsdekans berufen. Doch er konnte auf dieser Stelle 
das fibliche Triennium nicht vollenden. Im Jahre 1844 ließ sich 
der Präfekt des Gymnasiums in Brixen Valentin Forer pensionieren, 
und der Propst von Neustift kannte keinen würdigeren Nachfolger 
als Benedikt Paldele. Im »Sturmjahre« 1848 stellte Paldele als Präfekt 
des Gymnasiums in Brixen seinen ganzen Mann. Leider zwang 
ihn körperiiche Schwäche, im Jahre 1856 der Lehrtätigkeit für immer 
zu entsagen. Nachdem er sich vom Bluthusten, von dem er befallen 
worden war, erholt hatte, ging er wieder in die Seelsorge. Zwei 
Jahre lang war er Seelsorger in der kleinen Gemeinde Montal im 
Dekanat Bruneck, dann übernahm er die Verwaltung der Pfarre 
Natz, der er volle zweiundzwanzig Jahre vorstand. Vom Jahre 1880 
bis 1893 bekleidete er abermals das Amt eines Stiftsdekan. Im Alter 
von 86 Jahren trat er in den Ruhestand. Ruhe war aber dem greisen 
Ordensmanne etwas Unbekanntes. Von jeher war Paldele ein Mann 
des Gebetes und der Arbeit Weil er nunmehr die offiziellen Arbeiten 
eines Amtes nicht mehr hatte, konnte er jetzt um so mehr beten. 
Aber er arbeitete auch, und zwar an einer Baugeschichte des 
Stiftes. Paldele benützte dazu nicht die Urkunden des Stiftsarchivs 
und andere schriftliche Quellen, und so hat sich erkläriicherweise 
mancher Irrtum in seine Arbeit eingeschlichen, immerhin gibt das 
300 Quartseiten umfassende Manuskript Zeugnis von der großen 
geistigen Frische des mehr denn 90 Jahre alten Greises. Den letzten, 
sechs Quartseiten umfassenden Faszikel seiner Arbeit übergab er 
seinem Mitbruder Hartmann A m m a n n Ende November 1900 mit den 
Worten: »Es wird wohl das Letzte sein, ich merk' es, es geht zu 
Ende.« Am 20. Dezember 1900 fand man Paldele tot in seiner 

') Näheres darüber siehe Hartmann Ammann, Geschichte des Gymnasiums 
zu Bnxen. LH. Programm des k. k. Gymn. zu Brixen. Brixen 1902, Weger. 
S. 27 ff. 



298 

Zelle. Nichts verriet einen harten Todeskampf, ohne Zweifel war 
er sanft diesem Leben entschlummert. 

Das erste Programm des k. k. Gymnasiums in 
Brixen (Innsbruck 1851, Witting, gr. S«) enthält von 
Paldele als Einleitung eine kurzgefaßte Geschichte 
des Gymnasiums. 

Gregor Bachlechner. 

Einen tüchtigen Naturhistoriker besaß das Stift Neustift in dem 
Chorherrn Gregor Bachlechner aus Bruneck in Tirol (geboren 
am 3. Februar 1808). Dieser wurde am 30. November 1830 in Neu- 
stift eingekleidet und feierte am 7. Februar 1832 seine Ordensprofeß. 
Nach seiner Priesterweihe (1834) wurde er vom PropstLudwig Il.Mayr 
(1832 bis 1851), von dem »Zweiten Gründer des Stiftes Neustift«, 
zum Lehrer der Singknaben bestimmt 1838 wirkte er als Kooperator 
inVöls und von 183Q bis 184Q als Gymnasialprofessor in Brixen. 
Kränkelnd kehrte er in sein Ordenshaus zurück und diente hier 
als Chordirektor und Novizenmeister. Im Jahre 1851 ging Gregor 
Bachlechner als Kooperator in die Seelsorge nach Aßling, von 1853 
bis 1854 war er Kaplan in Sankt Sigmund und die nächsten zwei 
Jahre Pfarrverweser in Olang. 

Im Jahre 1856 übernahm er die Direktion des k. k. Gym- 
nasiums in Brixen, die er bis 1873 ununterbrochen führte. Er starb 
in Brixen am 27. Juli 1873. 

Bachlechner ist Autor folgender Programmarbeiten: 

Verzeichnis der phanerogamen Pflanzen, welche in der Gegend von Brixen 
wild wachsen, mit Angabe einiger Fundorte und der Blüthezeit, um den 
Studierenden das Auffinden derselben zu erleichtern. Nach Koch's Synopsis der 
deutschen Flora geordnet. IX. Programm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. 
Brixen 1859, Weger, 93 S. 

Beiträge zur Flora von Brixen. XV. Programm des k. k. Gymnasiums zu 
Brixen. Brixen 1865, Weger, 30 S. 

Gartenflora von Brixen, oder Verzeichnis der in den Gärten von Brixen 
cultivierten Pflanzen. XXHI. Programm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 
1873, Weger, 49 S. 

Franz Sales Crazolara. 

Überaus segensreich wirkte am Gymnasium zu Brixen der Chor- 
herr von Neustift Franz Sa 1. Crazolara, geboren zu St Cassian 
in Tirol am Q. November 180Q. Er begann am 2Q. September 1831 
zu Neustift das Noviziat und legte am 31. März 1834 die Profeß 
ab. Nach der Priesterweihe (21. Juni 1835) wurde er Kooperator 
in Aßling (1836). In der Folgezeit war er magister novitiorum 



299 

(1837 bis 1839), Kooperator in Völs (1839 bis 1847), Religions- 
professor am k. k. Gymnasium in Brixen (1847 bis 1863), dann 
Expositus in Percha (1864 bis 1870) und endlich Pfarrvikar in Völs 
(seit 1870). Eine Krankheit nötigte ihn 1879, sich in das Kloster zurück- 
zuziehen, aus dem ihn der Herr am 28. August 1885 zu sich berief. 

Von ihm stammt im X. Programm des k. k. Gymna- 
siums in Brixen: 

Einige Worte über und für Hausleiirer oder Instructoren. Brixen 1860, 
Weger, 18 S. 

Heinrich Mohr. 

Heinrich'Mohr, geboren zu Bulsan in Tirol am 25. Ok- 
tober 1815, fand am 17. September 1836 im Kloster Neustift Aufnahme, 
legte am 22. September 1839 die Ordensgelübde ab und empfing 
am 2. August 1840 die Priesterweihe. Nun leitete er kurze Zeit 
als Präfekt die Singknaben des Stiftes, wurde aber schon 1843 
zum Professor des k. k. Gymnasiums in Brixen ernannt, an dem 
er ohne Unterbrechung bis 1885 lehrte. Nach zweiundvierzigjähriger 
äußerst ersprießlicher und musterhaft pflichttreuer Lehrtätigkeit 
schied er, ausgezeichnet durch ein ehrendes Dankschreiben des 
Landesschulrates , vom Lehramte, um in seinem Kloster nach 
vielen Jahren voll Arbeit und Mühe die wohlverdiente Ruhe zu 
genießen. Er starb am 6. November 1891. Mohr war ein tüchtiger 
Naturhistoriker, besonders auf dem Gebiete der Zoologie. 

Wir haben von Mohr folgende literarische Ar- 
beiten: 

Die Singvögel der Umgebung von Brixen. Eine ornithologische Skizze. 
V. Programm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1855, Weger, SS. II u. 35. 

Die Augen der Thiere. XVI. Progr. des k. k. Gymnas. zu Brixen. Brixen 
1866, Weger, 31 S. 

Das Kleid der Vögel. XXX. Progr. des k. k. Gymnas. in Brixen. Brixen 
1880, Wegei, 23 S. 

Theodor Mairhofer. 

Mairhofer, geboren zu Imst in Tirol am T.April 1814, trat, 
nachdem er bereits die vier theologischen Kurse in saeculo vollendet 
hatte, am 21. Juli 1838 in das Augustiner-Chorherrenstift Neustift 
ein, legte hier am 21. Juli 183Q die Profeß ab und empfing am 
28. Juli desselben Jahres die heilige Priesterweihe. Im Jahre 1840 
wurde er von seinen Oberen als Professor an das k. k. Gymnasium 
in Brixen gesandt, an welchem er bis zu seinem Tode (30. Mai 1879) 
das Lehramt versah. 



300 

Er veröffentlichte: 

Tirols Antheil am Venedigischen Krieg zur Zeit Kaiser Maximilians I. 
vom Jahre 1507—1516. Urkundlich dargestellt II. Programm des k. k. Oymnas. 
In Brixen. Brixen 1852, Weger. IV. u. 43 S. 8*». 

Die Voitsberger, das älteste Adelsgeschlecht in Brixen. Ein Beitrag zur 
vaterländischen Geschichte. VII. Programm des k. k. Oymnas. in Brixen. Brixen 
1857, Weger. 28 S. 

Brixen und seine Umgebung in der Reformations-Periode 1520—1525, 
nach dem ungedruckten Bericht des Augenzeugen Angerer von Angersburg, 
der Rechte Doctor in Brixen. XII. Progr. des k. k. Oymnas. in Brixen. Brixen 
1862, Weger. 24 S. 

Zu Dio Cassius Coccejanus über die Unterjochung Rhätiens durch die 
Römer, — eine Abhandlung. XX. Progr. des k. k. Oymnas. in Brixen. Brixen 
1870, Weger. 64 S. 

Urkundenbuch des Augustiner-Chorherrenstiftes Neustift in Tirol. Fontes 
rerum Austriacarum. 2. Abth. B. 34. K. Akademie der Wissenschaften in Wien. 
1873. IV. u. 745 S. 

Dn Johannes Chrysostomus Mitterrutzner.O 

Eine gewaltige Apologie gegen den Vorwurf der Nutzlosigkeit 
und Untätigkeit, den man mit Vorliebe gegen die Klöster zu er- 
heben pflegt, ist das Leben des Neustifter Chorherrn Johannes 
Chrysostomus Mitterrutzner, ein Leben, wie es vornehmlich 
im Ordensstande gedeiht, in welchem der Religiöse durch Wort 
und Beispiel beständig an die Wahrheiten gemahnt wird: 

>Ein Leben ohne Arbeit gilt 
Nur was ein Rahmen ohne Bild« und 
»Arbelt, die nicht anderen frommet. 
Das ist Arbeit ohne Segen. < 

Friedr. WiUi. Weber. 

Johannes Chrysostomus Mitterrutzner, der Sohn eines 
Wirtschaftsbesitzers, wurde am 30. Mai 1818 zu Tils bei Brixen in 
Tirol geboren. Seine Mutter war eine Schwester des ausgezeichneten 
Pädagogen und Oymnasialpräfekten zu Brixen Valentin Forer. Unter 
dessen Aufsicht wurde er später herangezogen, als er in Brixen 
das Gymnasium besuchte. Im Jahre 1837 verließ er mit Auszeich- 
nung das Gymnasium, um in Innsbruck den philosophischen Studien 
zu obliegen (1837 bis 183Q). Dann begab er sich wieder nach Brixen, 
wo er drei Jahre Theologie studierte, und im Jahre 1842 (7. Sepiember) 
trat er in das Augustiner-Chorherrenstlft Neustift Nach der Profcß 

') Diese Skizze ist nach persönlichen Mitteilungen Mitterrutzners gearbeitet 
Siehe über Mitterrutzner auch den Artikel: »Eine Zierde des Ordens der 
Augustiner-Chorherren in Österreich«, vom Verfasser dieser Schrift in der 
^Reichspost<. Wien, VIII. Jahrg. 1901, Nr. 22. 



301 

und der Priesterweihe (8. und 24. September 1843) mußte Mitter- 
rutzner noch den IV. Jahrgang des theologischen Kursus beenden. 
Im Februar 1846 sandte der hochsinnige Propst von Neustift Ludwig 
Mayr den jungen Priester wegen seiner hervorragenden Geistes- 
anlagen und seiner ungewöhnlichen Sprachengabe zur weiteren Aus- 
bildung nach Rom. Hier betrieb Mitterrutzner fast anderthalb Jahre 
lang theologische und linguistische Studien, und zwar pflegte er jetzt 
vorzugsweise das Studium der neueren Sprachen ; die Kenntnis der 
orientalischen Sprachen, wie Hebräisch, Arabisch, Chaldäisch und 
Syrisch, hatte er sich, unterstützt von seinem Sprachentalent, bereits 
als Theologe in Brixen angeeignet Kardinal Mezzofanti, der größte 
Polyglott aller Zeiten^ dessen Verkehr Sich Mitterrutzner erfreute, war 
das Vorbild, dem er nacheiferte. Am 16. Juni 1846 wurde Mitter- 
rutzner an der Sapienza zum Doktor der Theologie promoviert Im Juni 
1847 kehrte er in sein Kloster zurück, wurde jedoch schon im Oktober 
desselben Jahres dem Gymnasium in Brixen als Professor der klas- 
sischen Philologie und der Geschichte zugeteilt Zwanzig Jahre 
hindurch lehrte er in der Folgezeit Latein in der siebenten und 
achten Klasse, Griechisch einigemal in der dritten und vierten, 
Geschichte durch 24 Jahre am Obergymnasium. Aber auch in Frei- 
fächern unterwies er die studierende Jugend mit Eifer, wie in Italie- 
nisch, Französisch, Englisch, Spanisch, ja selbst in Stenographie 
in den Jahren 1855 und 1856. So wirkte er durch 26 Jahre auf das 
segensreichste als Professor und setzte dann als Direktor und Rektor 
des Chorherrenkollegiums in Brixen (seit 1873) sein erfolgreiches 
Wirken fort, dabei auf den verschiedensten Gebieten mit der Feder 
rastlos tätig, bis ihn eine schwere Krankheit zum Rücktritte vom Lehr- 
amte nötigte (18Q1). Zwei Jahre verblieb Dr. Mitterrutzner noch Rektor 
des Kollegiums in Brixen, worauf er (den 21. Juli 18Q3), mit dem Titel 
eines Schulrates ausgezeichnet, in das Kloster Neustift zurückkehrte. 
An die hervorragenden Verdienste Mitterrutzners um die 
Jugendbildung und die Wissenschaft reihen sich seine eben- 
bürtigen Verdienste um die Mission in Zentralafrika und um 
die Arbeiten des vatikanischen Konzils. Mitterrutzner hatte während 
seiner Studien in Rom den späteren apostolischen Provikar der 
katholischen Mission in Zentralafrika, den »Apostel Innerafrikas«, 
Dr. Ignaz Knoblecher^), kennen gelernt, der ihn für diese Mission 
so begeisterte, daß er einer ihrer eifrigsten und werktätigsten 
Freunde wurde. Seine Liebe zu dieser Mission und sein Eifer, 
mit dem er für sie arbeitete, war so groß, daß er im Jahre 1856, 

*) Siehe Mitterrutzner, Dr. Ignaz Knoblecher, apostolischer Provicar der 
katholischen Mission in Central-Afrika. Eine Lebensskizze. Brixen 1869, Weger. 



302 

als der Oeneralvikar der katholischen .Mission Innerafrikas Josef 
Oostner ihm aus Chartum schrieb, Dr. Knoblecher habe beschlossen, 
acht der tüchtigsten Neger der Missionsschule zur weiteren Aus- 
bildung nach Europa zu schicken, Mitterrutzner möge daher einen 
verläßlichen Mann nach Ägypten senden, der die Schwarzen von 
Alexandria nach Europa fähren solle, selbst Ende August nach 
Alexandria reiste und die schwarzen Studenten nach Europa brachte. 
Er wies ihnen auch, wie Oostner wünschte, Obdach und Unterhalt 
an, und zwar zweien in der Propaganda, zweien bei dem Redakteur 
der Zgodnija Danica (Morgenstern) in Laibach Lukas Jeran und 
schließlich den übrigen vier bei Don Nik. Mazza in Verona, einem 
Don Bosco im Kleinen. Als am 13. April 1858 der Provikar Dr. Knob- 
lecher und drei Tage später darauf der Oeneralvikar der katholischen ' 
Mission Innerafrikas Josef Oostner unvermutet vom Tode dahin- 
gerafft wurden, verhinderte es Mitterrutzner nur durch seine Energie, 
daß die Mission in Zentralafrika aufgehoben wurde, i) Wie sehr 
ihm diese Mission am Herzen lag, ersehen wir auch daraus, daß 
er es unternahm, die Sprachen der Bari-Neger und des Stammes 
der Dinka-Neger in Zentralafrika zu ergrunden und zum Nutzen 
der künftigen Olaubensboten Innerafrikas in Orammatiken zu 
hinteriegen. Durch die äußerst rege Korrespondenz mit den meisten 
Missionären Innerafrikas, durch die Benützung ihrer Manuskripte 
und endlich durch den Verkehr mit dem talentvollen Missions- 
schüler und Bari-Neger Franz X. Logwit-lo-Ladü, der 1863 vom 
Missionär Franz Morlang nach Brixen gebracht worden war und 
dort schon nach drei Jahren starb, ist es ihm auch in trefflicher 
Weise gelungen (1866, 1867). 1866 erschien von ihm die Orammatik 
der Dinkasprache und 1867 die der Barisprache. 

Wegen dieser seiner hervorragenden Leistungen auf dem Oe- 
biete der afrikanischen Sprachenkunde wurde Mitterrutzner bald da- * 
rauf zum President d'Honneur des » Institut d'Afrique« in Paris ernannt 

Im Jahre 1852 hatte der geistvolle Chorherr von Neustift, der 
damals schon Mitglied der »Academia di religione cattolica« (Aka- 
demie der katholischen Religion) in Rom war, in den »Annali delle 
scienze religiöse« über die berühmte Patrologie des damaligen 
Theologieprofessors in Brixen und späteren Bischofs von Sankt 
Polten F e ß 1 e r, welcher später als Bischof Generalsekretär beim vati- 
kanischen Konzil war (1870), eine bogenlange Rezension veröffentlicht 
Diese Rezension machte einerseits den Professor Feßler in Rom 
vorteilhaft bekannt und trug anderseits dem Chorherrn Dr. Mitter- 

I. c. S. 40. 



303 

rutzner eine intime Freundschaft mit ihm ein. Dieser Freundschaft 
und selbstverständlich auch seiner Gelehrtheit sowie seinen großen 
Sprachkenntnissen — er beherrschte mehr oder weniger gegen acht- 
zehn Sprachen in Wort und Schrift — hatte es Mitterrutzner zu ver- 
danken, daß er mit Erlaubnis des Papstes beim vatikanischen Konzil 
(1870) als »Oeheimschreiber« des Generalsekretärs Mons. Bischof 
Feßler arbeiten durfte. Mitterrutzner hatte vor allem den Hauptinhalt 
aller französischer, spanischer und englischer Einlaufe lateinisch 
in Regestenform abzufassen. Dann ernannte ihn Mons. Feßler zum 
epistolographus ad Episcopos. Die Briefe, respektive Antworten^ 
deren Inhalt Feßler selbst oder, wenn notwendig, der Papst be- 
stimmte, wurden, nachdem sie Mitterrutzner konzipiert und Feßler 
unterschrieben hatte, von zwei berittenen Dragonern in die Wohnungen 
der Konzilsväter gebracht. Außerdem fertigte Mitterrutzner auf 
speziellen Wunsch des Heiligen Vaters ein Verzeichnis derjenigen 
Bischöfe an, welche beim Konzil nicht erschienen waren; ferner 
schrieb er für das päpstliche Archiv die »Summa rerum gestarum 
in Congr^ationibus generalibus« auf Zeichenpapier, und endlich 
wurde er öfters von Bischof Feßler zu einzelnen Vätern mit wichtigen 
geheimen Depeschen oder auch als mündlicher Internuntius gesandt. 
Jene Auszeichnung brachte also Mitterrutzner, wie wir ersehen, 
viel Anstrengung und Mühe; nichtsdestoweniger war sie für ihn^. 
wie er selbst versichert, ein beneidenswertes Glück. Besonders 
beglückte ihn das »Secretum Pontificium«, welches ihm der Papst 
erteilte, nämlich das Recht mit den Vätern des Konzils und ihren 
Theologen über Konzilssachen vertraulich zu sprechen. Ende Juni 
erkrankte Dr. Mitterrutzner infolge der großen Anstrengung und 
Hitze, so daß er genötigt war, in seine Heimat zurückzukehren. 
Bevor er abreiste, erhielt er noch Audienz beim Papst Pius IX., der 
ihm für seine Arbeiten auf dem Konzil herzlichen Dank abstattete und 
eine schöne silberne Konzilsmedaille mit den Worten überreichte: 
>Ecco un piccolo ricordo della mia riconoscenza, Iddio vi benedica.« 
Der Ruf Mitterrutzners drang auch zu Papst Leo XIII. Der 
apostolische Vikar der zentralafrikanischen Mission Bischof Daniel 
Comboni, der Mitterrutzner schon während des vatikanischen Konzils 
zu Rom fast täglich besucht hatte, rühmte ihn nämlich im Jahre 1880 
vor dem Papst als den größten Förderer seiner Mission und be- 
richtete auch von seinen Arbeiten auf dem vatikanischen KonziL 
Leo XIII. trug daher Verfangen ihn kennen zu lernen und ließ ihm 
diesen seinen Wunsch durch seinen Geheimkämmerer Baron Schön- 
berg bekanntgeben. Ende Juli 1880 reiste nun Mitterrutzner nach 
Rom, wo er am ^Q. dieses Monates vom Papst im Vatikan aufs 



304 

freundlichste empfangen wurde. Der Papst sprach mit ihm über 
die zentralafrikanische Mission, über das vatikanische Konzil, Ober 
Fürstbischof Oasser, »quel modello dei Vescovi», wie er ihn nannte, 
und über anderes mehr. Zum Schlüsse erklärte Leo XIIL: »Da Sie 
beim Konzil so tätig waren, gebe ich Ihnen das prachtvolle Werk von 
C e c c o n i : La storia del Concilio Vaticano« (vier starke Bände). Daran 
knüpfte er die Bemerkung: »Dieses Werk ist nicht käuflich, 
sondern nur als Andenken für die Konzilsväter bestimmt Jedoch 
ist es billig, daß auch Sie ein Exemplar erhalten.« — Dieses Werk 
bildet jetzt eine Zierde der Neustifter Stiftsbibliothek. 

Seitl8Q3, nach Jahren voll unermüdlicher Tätigkeit, verbrachte der 
große Gelehrte von Neustift, der vom Kaiser mit dem Ritterkreuz 
des Franz Josef-Ordens und mit der goldenen Medaille für Wissen- 
schaft und Kunst ausgezeichnet wurde, den Abend seines Lebens 
im Kloster. Der Lebensabend des greisen Oeistesmannes war aber 
nicht ungetrübt Nur zu sehr mußte er an sich selbst die Wahrheit der 
Worte erfahren: »Multa senem circumveniunt incommoda« (Horatius 
ad Pis. 16Q). Nichtsdestoweniger ertrug er gottergeben und heiteren 
Sinnes alle Mühseligkeit des Alters, gestärkt von dem Bewußtsein, 
die ernste Mahnung: »War dir Kraft, von allen Kräften hast du 
Rechenschaft zu geben« (Weber, Dreizehnlinden) stets beherzigt 
zu haben. Am 15. April 1903 um 10 Uhr vormittags schloß er 
seine müden Augen zur ewigen Ruhe, beweint von seinen Mit- 
brüdern und allen, die das Glück hatten, sein goldenes Herz kennen 
zu lernen und an ihm sich zu erwärmen. 

Was die Wissenschaft MItterrutzner, der wegen seiner großen 
Sprachkenntnisse der »Mezzofanti Tirols« genannt wurde, verdankt, 
ist aus dem Verzeichnisse seiner literarischen Arbeiten zu ersehen 
das wir im Folgenden geben: 

I. Theologisches. 

Die Wunder und Weissagungen unserer heiligen Religion und der ani- 
malische Magnetismus. In den »Katholischen Blättern aus Tirol«. Herausgegeben 
von Ingenuin Weber, Innsbruck, Wagner. Jahrg. 1844. S. 213—221 u. S. 245-255. 

Immerwährender katholischer Hauskalender für katholische Familien. 
Innsbruck 1848, Wagner. 2 tom. 4**. (Von Mitterrutzer ist das Kirchengeschicht- 
liche, die Legende, Erklärung der Zeremonien und die Beschreibung Roms; 
das übrige verfaßte Professor Rothmiller.) 

Annalist delF opera: Institutiones Patrologiae del Dottor O. Feßler. In 
»Annali delle scienze religiöse«, Rom 1852. 

Introductio in libros N. F. Aus dem Nachlasse Meßmers.*) Innsbruck 1858. 
Wagner. VIII. und 148 S. 8^ 



') Ober Meßmer siehe Herders > Kirchenlexikon «, 2. Aufl. B. 8. Sp. 1422. 



305 

Erklärung des Johannes-Evangeliums. Aus dem Nachlasse Mefimers. 
Innsbruck 1860, Wagner. XII u. 446 S. 8^ 

Erklärung des ersten Korinther - Brief es. Aus dem Nachlasse Meßmers. 
Innsbruck 1862, F. Rauch. VI u. 312 S. 8^ 

Erklärung des Briefes an die Oalater. Aus dem Nachlasse Mefimers. 
Brixen 1862, Weger. IV u. 192 S. 

Erklärung des Colosser- und Jakobus-Briefes. Aus dem Nachlasse Meßmers. 
Brixen 1869, Weger, V u. 107 S. 8*^. 

Conspectus Hierarchiae Catholicae tempore Concilli Vaticani. XXI. Pro« 
gramm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1871, Weger. Pag. 64, 8^ 

2. Biographisches. 

Erinnerung an Cardinal Mezzofanti. In »Phönix'^, Zeitschrift für Literatur, 
Kunst, Geschichte, Vaterlandskunde, Wissenschaft, Theater. Redig. von Zingerle. 
Innsbruck 1850. 

Leben des ehrwürdigen Dieners Gottes Vincenz M. Strambi, Bischofs von 
Macerata und Tolentino. Nach den Akten des Seligsprechungsprocesses be< 
arbeitet. Schaffhausen 1854, Hurter. XVI und 336 S. S\ 

Gregor XVI. Eine Lebensskizze. Im »Neuen Sion«, Zeitschrift für katho« 
lisches Leben und Wissen. Augsburg 1854. 

Kurze Lebensbeschreibung des Alois Haller, apostolischen Missionärs zu 
Chartum in Centralafrika. Innsbruck 1855, Wagner. VII und 72 S. S\ 

Leben des seligen (heil.) Paul vom Kreuze, Stifters der Passionisten, 
Innsbruck 1859, F. Rauch. 

Aloys Meßmer, Professor der Theologie zu Brixen. Ein Lebensbild, ge- 
zeichnet nach dessen Tagebuch, Briefen etc. von J. G. Vonbank, herausgegeben 
von J. C. Mitterrutzner. Brixen 1860-1862, Weger. 2 Bö. S\ 

Dr. Ignaz Knoblecher, apostolischer Provicar der katholischen Mission 
in Centralafrika. Eine Lebensskizze. Brixen 1869, Weger. 43 S. B\ 

Fragmentum poeticum Valentini Forer autobiographicum. Im XXVII. Pro- 
gramm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1877, Weger. Pag. 16, 8^ 

Ein Blatt der Erinnerung an Dr. Joseph Resch. Im XXXll. Progr. des 
k. k. Gymn. in Brixen. Brixen 1882, Weger. 9 S. 8^ 

Joseph Cardinal Mezzofanti, der große Polyglott. Eine Lebensskizze mit 
Porträt. XXXV. Progr. des k. k. Gymn. in Brixen. Brixen 1885, Weger. 46 S. 8^ 

Fragmente aus dem Leben des Fragmentisten (Philipp Jakob Fallmerayer). 
Im XXXVII. Progr. des k. k. Gymn. zu Brixen. Brixen 1887, Weger. 42 S. 8^ 

Ein Blatt der Erinnerung an Monsignor Jos. Grasser, weiland Bischof von 
Verona, vom Jahre 1807—1810 Professor und Rector unseres Gymnasiums in 
Brixen. Im XXXVIII. Progr. d. k. k. Gymn. zu Brixen. Brixen 1888, Weger. 

Ein Blatt der Erinnerung an die Missionäre aus Tirol in Central - Afrika 
. . ., ein Beitrag zur Chronik unseres Gymnasiums. Im XL. Progr. d. k. k. Gymn, 
zu Brixen. Brixen 1890, Weger. 

Aus dem Schatze der Erinnerungen eines glücklichen Menschen. Eine 
Autobiographie des Seniors der Chorherren von Neustift Dr. Johannes Chrys, 
Mitterrutzner. Manuskr. Veröffentlicht und ergänzt von Eduard Jochum, Chor- 
herm und Gymnasialprofessor zu Brixen (s. d.) Brixen 1903, Weger. 

3. Linguistisches. 

Leichte Methode für Lateiner, Italienisch zu lernen, oder die Abstammung 
und Verwandtschaft der italienischen Sprachen. Mit vorausgehenden Bemer« 

Cernik, Schriftsteller der Au^ustiner-Chorherrenstifte. 20 



306 

kungen über den Indogermanischen Sprachstamm. I. Programm des k. k. Gym- 
nasiums zu Brixen. Innsbruck 1851, Witting. 21 S. 8'. 

Die rätholadinischen Dialecte in Tirol und ihre Lautbezeichnung. VI. Progr. 
d. k. k. Gymn. in Brixen. Brixen 1856, Weger. 30 S. 8". 

Die Dinka-Sprache in Central-Afrika. Grammatik, Text und dinkaiscli- 
deutsch-italienisches Wörterbuch. Brixen 1866, Weger. XV und 308 S. 8°. 

Die Sprache der Bari in Central-Afrika. Grammatik, Text und Wörter- 
buch. Brixen 1867, Weger. XXV und 262 S. 8". 

Slavisches aus dem östlichen Pusterthal. XXIX. Progr. d. k. k. Gymna- 
siums in Brixen. Brixen 1879, Weger. 30 S. 8". 

4. Geographisches. 

Reiseblätter. Aus dem Nachlasse Meßmer's. Innsbruck 1858, Wagner. 
3 Bdchen. \2\ 1. B. XII und 372 S., 2. B. 3 BI. und 304 S., 3. B. VII und 275 S. 

Geographische Notizen aus dem Apostolischen Vicariate in Central-Ah'ika. 
Mit einer Karte des Gebietes am Bahr-el-Abiäd. XI. Progr. d. k. k. Gymn. in 
Brixen 1861. Weger. 18 S. 

m 

5. Übersetzungen. 

Hirtenbrief des Bischofs von Rio-Janeiro, Grafen Iraja. Aus dem Portu- 
giesischen. Im »Neuen Sion« Jahrg. 1847. 

Das Glück der Völker, ein Ausfluß des Evangeliums. 12 Reden von 
Tavazzi aus dem Italienischen übersetzt. Ebend. 1854. 

Meditationes ad usum Cleri. Aus dem Italienischen des Scotti. Inns- 
bruck 1854 und 1856, Wagner. 4 tom. 

Leben und Verehrung der hlg. Agnes. Aus dem Italienischen. Inns- 
bruck 1859, F. Rauch. 

Betrachtungen für Priester oder der Priester geheiligt durch die Übung 
des Gebetes von P. Chaignon S. J. Mit Autorisation des Verfassers aus dem 
Französischen nach der 9. Aufl. Brixen 1891, Weger, 5 tom. 4. Aufl. 

Chrysostomus', Erzbischofs von Korinth, ausgewählte Schriften. (Siehe 
Bibliothek der Kirchenväter. Kempten, Kösel.) 1. Band. (Leben des hlg. Chry- 
sostomus. Sechs Bücher vom Priesterihume. Von dem jungfräulichen Stande. 
Neun Homilien über die Buße.) 2. Band. (Einundzwanzig Homilien über die 
Bildsäulen), 3. Band im Verein mit Matth. Schmitz übersetzt. (Ausgewählte Reden, 
Briefe an Papst Innocentius und an Olympias). 5. Band. (Homilien über die 
Briefe des hl. Apostels Paulus, Bd. II) und 10. Band. (Homilien über die Briefe 
des hl. Apostels Paulus, Bd. VII). 

Außerdem verfaßte Mitterrutzner zum goldenen Priesterjubiläum 
des Propstes Dominikus Irschara den Catalogus Canonicorum 
S. Augustini Reg. Lateran, in colleg. ecclesia ad B. V. Mariae Ad 
Oratias Neocellae prope Brixinam in Tiroli. MDCCCLXXVIII. 
Brixinae. Typ. Wegerianis. 46 pag., und folgende Artikel der 
zweiten Auflage des Herderschen Kirchenlexikons: 

Brixen. — Feßler Joseph. — Galura. — Oasser. — Manharier. — Meßmcr. 
— Mezzofanti. — Mission (A. 2.) — Nas. — Rautenstrauch, Franz Stephan. — 
Rautenstrauch, Johann. 



307 



Ludwig Tschurtschenthalen 

Tschurtschenthaler, geboren zu Sexten in Tirol am 
25. August 1822, trat nach Absolvierung des ersten theologischen 
Jahrganges im Chorherrenstifte Neustift ein (7. September 1843). Er 
legte im Jahre 1846 an seinem Geburtstage die Profeß ab und em- 
pfing am 13. September 1846 die Priesterweihe. Im Jahre 1848 sandte 
ihn sein Oberer als Kooperator nach Olang, von wo er ihn aber 
schon im nächsten Jahre als Lehrer an das Brixener k. k. Gymnasium 
berief. Hier lehrte er bis 1856. Dann war er bis 1861 Kooperator 
in Aßling, von 1861 bis 1870 Kooperator in Völs, von 1870 bis 
1879 Kurat in Oberwielenbach und schließlich Lokalkaplan in Montal 
von 1879 bis 1886. Immerfort kränkelnd kehrte er ins Stift zurück 
und übernahm die Stelle eines Archivars. 

Wegen eines Rückenmarksleidens mußte er die letzten vier- 
einhalb Jahre seines Lebens im Bette zubringen. Am 22. April 1895 
erlöste ihn der Tod. — Der Chorherr Tschurtschenthaler war ein 
tüchtiger Mineraloge und Geologe. Er sammelte mit großem Eifer 
Versteinerungen, welche eine Erdlawine auf der Bergwiese Stores 
losgelöst hatte und die in der Gegend von St Cassian gefunden 
wurden. Solche Versteinerungen tauschte er gegen Mineralien und 
Petrefakten anderer Fundorte ein und konnte sich so eine wertvolle 
Mineraliensammlung anlegen. 

Ein Zeugnis seiner gediegenen Fachkenntnisse 
ist die Schrift: 

Geognostische Notizen über St. Cassian und die südtirolische Trias- 
formation. HI. Programm des k. k. Gymnasiums in Brixen aus dem Jahre 1853. 
Brixen 1853. Weger, 30 S. S\ 

Peter Hof mann. 

PeterHofmann erblickte zu Obergsies in Tirol am 18. Jänner 
1826 das Licht der Welt und fand am 12. September 1846 bei den 
Augustiner-Chorherren von Neustift Aufnahme. Er legte drei Jahre 
später die Ordensgelübde ab und wurde am 28. Juli 1850 ordiniert. 
Kurze Zeit nach der Priesterweihe wurde er Kooperator in Olang (bis 
1857), im Jahre 1858 war er Präfekt der Singknaben im Stifte, 1859 
Kooperator in Völs und von 1860 bis 1871 Professor am k. k. Gym- 
nasium in Brixen. Nun ging er wieder in die Seelsorge und wirkte von 
1871 bis 1878 als Lokalkaplan in Geißelsberg. Dann war er ein Jahr 
lang Ökonom im Stifte, von 187Q bis 1883 Pfarrverweser in Welsch- 

20* 



308_ 

noven und zuletzt Pfarrverweser in Völs bis zu seinem Tode am 
22. Jänner 1892. 

Hofmann schrieb im XIV. Programm des k. k. Gym- 
nasiums in Brixen (1864): 

Bemerkungen über das alte Missale von Völs. Brixen 1864, Weger. 20 S. 8" 

Leo Unterbergen 

Leo Unterberger wurde am 4. April 1830 zu Kosten in der 
Pfarre Aßling in Tirol geboren. Er studierte am Gymnasium in Brixen 
und legte am 2. Oktober 1851 in Neustift das Ordenskleid der 
Augustiner-Chorherren an. Nachdem ersieh durch die feierliche Profeß 
(16. April 1854) dem Dienste des Klosters geweiht hatte und in 
demselben Jahre ordiniert worden war (16. Juli), wirkte er einige 
Zeit in der Seelsorge. Im Jahre 185Q kam er als Supplent an das 
k. k. Gymnasium in Brixen. Von 1860 bis 1862 war er Lehramts- 
kandidat in Innsbruck. Nach Ablegung der Prüfungen (1867) erfolgte 
seine Ernennung zum Professor der klassischen Sprachen am k. k. 
Gymnasium in Brixen. An diesem wirkte er zum Segen der studie- 
renden Jugend schon seit 1862 ununterbrochen bis zum Jahre 1900, 
und zwar von 18Q1 an zugleich als Direktor, hoch geachtet und 
geliebt von allen, die ihn kannten. Eine Krankheit zwang den Mann 
unermüdlicher Arbeit und musterhaftester Pflichterfüllung, welcher in 
der Studentenwelt der »gute« Leo hieß, im Juli 1900 seine Tätig- 
keit aufzugeben und in das Kloster Neustift zurückzukehren, von 
wo ihn der Herr am 2. April 1901 zu sich berief. 

Unterberger verfaßte folgende Program in- 
arbeiten: 

Virgils Oeorgica. Ein literaturgeschichtlicher Versuch. XIII. Progr. d. k, k. 
Gymn. in Brixen. Brixen 1863. Weger. 32 S. 8°. 

Die syntaktischen Oräcismen bei Horaz. XXVII. Progr. d. k. k. Oymn. in 
Brixen. Brixen 1877. Weger. 24 S. 8'. 

Ingenuin Moser. 

Moser, geboren in Kappl in Tirol den 29. Dezember 1829, 
trat am 11. September 1852 in Neustift ein. Er legte am 11. Sep- 
tember 1853 die ewigen Gelübde in die Hände des guten Stifts- 
propstes Dominikus Irschara ab, dem seine Mitbrüder im Jahre 1880 
trauernden Herzens auf das Grabmal schrieben: >Excelluit caritate 
serviente.« Im Jahre 1855 (am 25. Juli) wurde Moser zum Priester 
geweiht. Nach drei Jahren bezog er als Supplent das Gymna- 

*) Nekrolog auf Unterberger von Harimann Amman siehe im LI. Pro- 
gramm des k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1901. S. 47 ff. 



309 

sium in Brixen, an dem er bis 1860 supplierte. Dann ging er an 
die Universität in Innsbruck, wo er zwei Jahre lang klassische 
Philologie studierte. 1862 trat er neuerdings in den Lehrk6rper des 
k. k. Gymnasiums in Brixen ein und arbeitete an diesem mit einigen 
kurzen Unterbrechungen zum Wohle der studierenden Jugend bis 
zu seinem Tode am 27. November 18Q6. 

Moser schrieb: 

De Ario pago brevem dissertattunculam scripsit J. M. XVII. Progr. des 
k. k. Oymn. in Brixen. Brixen 1867. Weger, 16 pag. 8\ 

Aldobrand Weissteinen 

Aldobrand Weissteiner aus Pfunders in Tirol (geboren 
am 17. Juli 1831) begann amjia. September 1855 im Augustiner- 
Chorherrenstifte Neustift das Noviziat und legte nach Ablauf des- 
selben die feierliche Profeß ab (21. September 1856). Im Jahre 1859 
brachte er sein erstes heiliges Meßopfer dar. Von 1862 bis 1866 
bildete er sich an der Universität in Innsbruck zum Oymnasial- 
professor aus und wirkte dann als solcher von 1867 bis 1897 
am k. k. Gymnasium in Brixen, an dem er bereits in den Schul- 
jahren 1861/62 und 1864/65 suppliert hatte. Da er nun infolge von 
Krankheit seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte, kehrte er nach 
Neustift zurück. Er starb am 6. Februar 1900. 

Weissteiners literarische Arbeiten: 

Vergleichende Erklärung der griechischen Casus-Endungen — eine Ab- 
handlung. XIX. Progr. des Oymn. in Brixen. Brixen 1869, Weger, 36 S. S\ 

Vergleichende Erklärung der Personal-Endungen und Modi im Lateinischen 
und Griechischen. XXIV. Progr. Brixen 1874, Weger, 21 S. 8«. 

De nonnullis stili C. Taciti proprietatibus ex collatione L. I. ab excessn 
divi Augusti et L I. Historiarum maxime desumptis. XXXVIII. Progr. Brixen 1888, 
Weger. 

Albert Unterweger. 

Unter weg er ist zu Bruneck in Tirol am 17. Mai 183Q ge- 
boren. Er trat am 27. August 1858 in das Augustiner-Chorherren- 
stift Neustift, legte am 8. September 1862 die feierlichen Ordens- 
gelübde ab und empfing am 12. Oktober desselben Jahres die 
Priesterweihe. 1864 wurde er Religionsprofessor des k. k. Gymna- 
siums zu Brixen In dieser Stellung wirkte Unterweger bis IQOO, wo 
.er schwer erkrankte. Gegenwärtig lebt er als Defizient im Stifte. 

Albert Unterweger veröffentlichte: 

Über die Unsterblichkeit der Seele — eine Abhandlung. XVIII. Programm 
des k. k. Gymnasiums in Brixen. Brixen 1868, Weger. 28 S. S\ 

Die philosophische Propädeutik in der Hand des Religionslehrers. Eine 
Reflexion pro domo. XXXI. Programm des k. k. Oymn. in Brixen. Brixen 1881, 
Weger. 32 S. S\ 



310 

Alois Glira. 

Der talentvolle Chorherr Alois 1 i r a, geboreu zu St Cassian 
in Tirol am 4. Februar 1840, in Neustift eingekleidet am 12. Sep- 
tember 1860, legte am 18. September 1864 die ewigen Gelübde ab 
und empfing elf Tage darauf die Priesterweihe. Im folgenden Jahre 
war er Präfekt der Singknaben im Stifte, im Jahre 1866 Supplent am 
k. k. Gymnasium zu Brixen und von 1867 bis 186Q bereitete er sich 
an der Universität in Innsbruck auf das Lehramt der klassischen 
Philologie vor. Er lehrte dann als Professor von 1870 bis 1889 am 
Brixener k. k. Gymnasium, das am 27. September 188Q seinen allzu- 
frühen Tod betrauerte. 

Glira verdanken wir die Programmarbeiten: 

Wesen und Bedeutung des Hermes bei den Griechen. XXII. Programm 
de» k. k. Gymn. zu Brixen. Brixen 1872, Weger. 47 S. S\ 

Übersetzung und Analyse des ersten und zweiten Abschnittes der »Nalas- 
Episode« aus dem Mahä-Bhärata. XXV. Progr. des k. k. Gymn. zu Brixen. 
Innsbruck 1875, Wagner. 48 S. 8^ 

Isidor Steuren 

IsidorSteurer, geboren zu Mitterolang in Tirol am 3. April 
1847, trat im Jahre 1865 am Festtage des Ordensvaters St Augustin in 
das Chorherrenstift Neustift ein, legte am 30. August 1869 die 
ewigen Gelübde ab und empfing im nächsten Monat (21. September) 
desselben Jahres die heilige Priesterweihe. Im folgenden Jahre war 
er Kooperator in Welschnoven. Allein schon 1871 begann er sich 
auf Oeheiß seiner Oberen an der Universität in Innsbruck für das 
Lehramt vorzubereiten. Nach einer Unterbrechung seiner Studien in 
den Jahren 1872 bis 1874 — er mußte nämlich am k. k. Gymnasium 
in Brixen supplieren — ging er wieder nach Innsbruck. 1875 wurde 
Steurer zum Professor des k. k. Gymnasiums in Brixen ernannt, 
dem er seit 1000 als Direktor vorsteht. 

Er verfaßte: 

Das Conciliabulum von Brixen und dessen unmittelbare Vorgänge 1080. 
XXVIII. Progr. des k. k. Gymn. in Brixen. — Brixen 1879, Weger. 29 S. 8«. 

Entstehung und Ausbildung des Fürstenthumes Brixen. Von der Mitte des 
9. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts unter Bischof Egno von Eppan 1240—1250. 
XXXIII. Progr. des k. k. Oymn. in Brixen. Brixen 1883, Weger. 45 S. 8°. 

Das Chorherrenstift Neustift O. S. A. In Sebast. Brunners »Ein Chor- 
herrenbuch«. Würzburg 1883, Wörle. S. 412—447. 

Die Ruperiusfrage. XLV. Progr. des k. k. Gymn. zu Brixen, — Brixen 
1895, Weger. 8o. 



311 

Ambros Hämmerte. 

Hämmerle, ein gebomer Bregenzer (nat. 21. Juli 1847), wurde 
zu Neustift am 16. September 1868 eingekleidet Seine Ordensprofeß 
fand den 16. September 1872 statt und seine Priesterweihe am 
6. Oktober desselben Jahres. 1874 finden wir ihn als Supplenten am 
k. k. Gymnasium in Brixen, von 1875 bis 1879 studiorum causa an der 
Innsbrucker Universität und dann als Gymnasialprofessor in Brixen. 
Wegen Kränklichkeit mußte er zeitweilig die Lehrtätigkeit unter- 
brechen und 1900 das Lehramt für immer aufgeben. Im September 
1900 wurde er Expositus in Schabs, wo er mit allem Eifer bis 
wenige Wochen vor seinem Tode wirkte, der ihn am 16. Fe- 
bruar 1904 in seiner Heimat hin wegraffte. 

Hämmerle schrieb: 

Einige Worte über hebräische Poesie. XXXII. Progr. des k. k. Oymn. in 
Brixen. Brixen 1882, Weger. 23 S. 8°. 

Der Vorarlberger Dichter Dr. Caspar Hagen. Eine literaturhistorische 
Studie. XLIV. Progr. des Oymn. in Brixen. Brixen 1894, Weger. 

Eduard Jochum. 

Eduardjochum, geboren zu Aschau im Lechtale in Tirol am 
8. Dezember 1852, wurde am 8. September 1872 in das Augustiner- 
Chorherrenstift Neustift aufgenommen. Er feierte am 1. Oktober 1876 
seine Ordensprofeß und empfing am 5. November desselben Jahres 
die heilige Priesterweihe. 1877 war er Kooperator in Aßling, 1878 
Supplent am k. k. Gymnasium in Brixen und von 1879—1882 be- 
suchte er die Universität in Innsbruck. Seit 1883 ist Jochum 
Professor der klassischen Sprachen am k. k. Gymnasium in Brixen. 

Von ihm stammen die literarischen Arbeiten: 

Die von Aristoteles in der Poetik für die Tragödie aufgestellten Normen, 
angewendet auf die Antigone des Sophokles. XXXIV. Progr. des k. k. Oymn. 
in Brixen. Brixen 1884, Weger. 28 S. 8^ 

Charakteristik der Athener zur Zeit des Demosthenes, nach dessen Reden 
dargestellt XXXVII. Programm des k. k. Oymn. in Brixen. Brixen 1887, Weger. 8^ 

Außerdem ergänzte und veröffentlichte er die Autobiographie 
des Neustifter Chorherm Mitterrutzner (s. d.): 

Aus dem Schatze der Erinnerungen eines glücklichen Menschen. Eine 
Autobiographie des hochwürdigeh Herrn Dr. Johannes Chrysostomus Mitter- 
rutzner. Veröffentlicht und ergänzt von Eduard Jochum, Chorherm von Neustift 
und Oymnasialprofessor in Brixen. Brixen 1903, Weger. 92 S. 8^ 

*) Nekrolog auf Hämmerle von Albert Unterweger im LIV. Programm 
^ k. k. Gymnasiums zu Brixen. Brixen 1904. S. 95 f. 



312 

Hartmann Ammann. 

Hartmann Ammann aus Aschau in Tirol (geboren am 21. Jänner 
1856) trat am 14. August 1875 in das Kloster Neustift, legte 1879 die 
Ordensgelübde ab und wurde bald darauf zum Priester geweiht 1880 
war er Präfeict der Singknaben des Stiftes. Dann studierte er an der 
Universität in Innsbruck Geschichte und Geographie (1881—1883) 
und kam nach der Lehramtsprüfung. 1885 als Professor an das k. k. 
Gymnasium in Brixen, an dem er gegenwärtig noch unterrichtet 
In den Jahren 1889/90 weilte er als Stipendiat der Görresgesell- 
schaft zum Zwecke historischer Studien in Rom. 

Der regen historischen Tätigkeit Ammanns sind 
folgende treffliche Arbeiten zu verdanken: 

Die Erwerbung der Pfarre Aßling im Pusterthal durch das regulierte 
Augustiner-Chorherrenstift Neustift mit den unmittelbar vorausgehenden Streitig- 
keiten 1261-1264, 1391-1399. Mit Urkunden. XXXVl. Programm des k. k. Qyran. 
in Brixen. Brixen 1886, Weger. 50 S. 8*». 

Herzog Leopold III. von Oesterreich und Papst Gregor XI. im Jahre 1372. 
In den >MittheiIungen des Instituts für österr. Geschichtsforschung« IX. B. 
Innsbruck 1888. S. 667—669. 

Ein Mordversuch durch Zauberei im Jahre 1371. Ebend. X. B. 1889. 
S. 135-138. 

Der Innsbrucker Hexenprocess von 1485. In der »Zeitschrift des 
Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg.« 3. Folge 34. H. Innsbruck 1890. 
S. 1-87. 

Die Pest des Jahres 1636 in Neustift bei Brixen. XLI. Progr. des k. k. 
Gymn. in Brixen. Brixen 1891, Weger. 36 S. S\ 

Versuch einer Charakteristik Kaiser Maximilians I., seiner Regierungsthätig- 
keit und äußeren Politik. XLII. Progr. des k. k. Gymn. in Brixen. Brixen 1892, 
Weger. 

Die Wiedertäufer in Michelsburg im Pusterihal und deren Urgichten. 
XLV. u. XLVI. Progr. des k. k. Gymn. in Brixen. Brixen 1896 u. 1897, Weger. 

Geschichte des Gymnasiums zu Brixen. LI, LH u. LIII Progr. des k. k. 
Gymn. in Brixen. Brixen 1901, 1902 u. 1903, Weger. 42, 62 und 62 S. 8^ 

Theodor Wieser. 

Der Chorherr Th eodorWieser, geboren zu Kastelrut in Tirol 
am 31. August 1854, wurde am 15. Olctober 1880 in Neustift einge- 
kleidet, legte am 15. Oktober 1881 die vota simplicia ab und empfing 
am 23. Juli 1882 die Priesterweihe. Nach kurzer Wirksamkeit als 
Kooperator in Völs (1883) kam er an die Universität Innsbruck 
(1884), um sich zum Gymnasialprofessor auszubilden. Seit 1887 ist 
er Professor des k. k. Gymnasiums in Brixen. 

Wieser veröffentlichte: 

Bruder Berthold von Regensburg. Ein Culturbild aus der Zeit des Inter- 
regnums. XXXIX. Programm des k. k. Oymn. in Brixen. Brixen 1889, Weger. 



313 

Firmin Prast. 

F. Prast, Sprosse eines alten, mächtigen Rittnergeschlechtes *) 
und Verwandter des Tiroler Freiheitshelden Peter Mayr, Wirts an 
der Mahr, ist zu Innsbruck am 13. Februar 1882 geboren. Er trat 
seine Studienbahn am k. k. Staatsgymnasium zu Innsbruck an und 
vollendete die Oymnasialstudien am Gymnasium der Augustiner- 
Chorherren zu Brixen. 1900 wurde er im Augustiner -Chorherren- 
stift Neustift eingekleidet. Nach Ablauf des Probejahres oblag er 
den theologischen Studien an der Diözesanlehranstalt in Brixen» 
wo er am 14. August 1904 zum Priester geweiht wurde. Kurz 
zuvor hatte er die feierlichen Ordensgelübde abgelegt. 

Prast veröffentlichte bisher mehrere Essays, Er- 
zählungen und Gedichte in verschiedenen Tiroler 
Zeitungen, unter anderen: 

Egbertls Christbaum. In der Beilage zum »Tiroler Volksblatt*, 1900. 

Des Kindes geistige Nahrung. Ebd. 1900. 

Der Kronplatz im Pustertal. Eine orographische Schilderung im »Deutschen 
Hausschatz«, Jahrg. 1901/1902. 

Tiroler Oeist und Dialekt in der Literatur. Im »Burggraf 1er*, 1902. 

Eine merkwürdige Sagenkonkordanz. In der Beilage zu den ^ Neuen 
Tiroler Stimmen«, 1903. 

Ein modemer Seelsorgerroman. Ebd. 1903. 

Von alten Zeiten. Ebd. 1904. 

Ist unser heimischer Dialekt vogelfrei? Ebd. 1904. 

Ferner verfaßte Prast den Text zu dem Singspiel »Die Perle 
Österreichs«, das sein Mitbruder Benno Rutz (s. d.) in Musik setzte. 

Dieses Singspiel (im Umfang von 60 Seiten Folio), das Tirols 
Frömmigkeit, Treue, Reichtum und Schönheit besingt, wurde bereits 
mehrmals vor kunstverständigem Publikum von den Chorknaben 
des Klosters Neustift aufgeführt und fand ungeteiltes Lob sowohl 
in bezug auf den Text als auch in bezug auf die Komposition. 
Es wird demnächst im Druck erscheinen, was mit Freuden zu 
begrüßen ist, da es so recht geeignet ist, unsere Jugend für Gott, 
Kaiser und Vaterland zu begeistern, entsprechend dem Motto: 

Flieht aus den Bergen Lieb' und Treu', 
Was tut's? — Wir pflanzen sie aufs neu' 
In unsrer Kinder Herzen ein, 
Die lieben noch, was gut und rein! 

(Paula Gräfin Coudenhove.) 

Benno Rutz. 

Rutz erblickte am 14. April 1870 zu Wildhaus im Kanton 
St Gallen m der Schweiz das Licht der Welt, absolvierte seine 

') Der Ritten ist ein ausgedehnter Höhenzug zwischen Waidbruck und 
Bozen. 



314 

Gymnasialstudien im Kollegium Maria-Hilf zu Schwyz und trat 1889 
ins bischöfliche Seminar St. Lucius in Chur ein. Neben dem theo- 
logischen Studium pflegte er mit Eifer das Studium der Kirchen- 
musik. In seine theologischen Lehrjahre fällt auch eiii mehrmonat- 
licher Aufenthalt in Regensburg zum Zwecke seiner Ausbildung in 
der Kirchenmusik. 1893 wurde Rutz zum Priester geweiht, worauf 
er den Posten eines Kaplans und Musikdirektors in Henau erhielt. 
Im Jahre IQOl fand Rutz im Augustiner -Chorherrenstifte Neustift 
Aufnahme. Noch in demselben Jahre übertrug ihm der Propst des 
Stiftes das Amt eines Singknabenpräfekten. Seit 1902 ist Benno 
Rutz zugleich Chordirektor. 

Rutz ist ein anerkannt tüchtiger Musiker. Seine Freundschaft 
mit dem berühmten Musikdirektor J. A. Stehle in St. Oallen be- 
günstigte in hohem Orade Rutz' Ausbildung in der Orgeltechnik 
sowie die Entwicklung seines Kompositionstalents, das er bereits 
als Theologe in Chur betätigt hatte. Von seinen zahlreichen 
Schöpfungen — er komponierte unter anderem vier Messen, eine 
fünfstimmige in honorem St Bennonis, zwei vierstimmige in honorem 
St. Spiritus und St. Caeciliae für gemischten Chor sowie eine vier- 
stimmige Männerchormesse in honorem St Thomae a Villanova, 
ferner ungefähr hundert Offertorien, viele Gradualien, ein acht- 
stimmiges Tu es Petrus sowie viele Gelegenheitsgesänge und 
Lieder — ist leider nur weniges dem Drucke übergeben worden, 
nämlich einige Offertorien, mehrere Marienlieder und zwei Vespern 
(bei Zollikofer in St Oallen und im Selbstveriag). Ein Marienlied von 
Rutz findet sich in der Jubiläumsgabe der Tiroler Komponisten 
»Ein Edelweiß der Makellosen«. Die neueste und größte Komposi- 
tion von ihm ist das Singspiel »Die Perle Österreichs«, geschrieben 
für die Jugend, zwei- bis vierstimmig, mit Klavier- und Harmonium- 
begleitung, welches, wie wir oben bei Prast erwähnten, demnächst 
durch den Druck weiteren Kreisen dargeboten werden wird. 

Bemerkenswert ist von Rutz noch, daß er durch ein Jahr 
Redakteur des »Wyler Anzeiger« (des katholisch-konservativen Partei- 
organs in Wyl) und zugleich Referent mehrerer Schweizer Zeitungen 
für kirchenmusikalische Aufführungen war. Seiner literarischen 
Tätigkeit ist auch ein trefflicher Beitrag zur Diözesangesangsbuch- 
frage für Brixen, an welcher Rutz hervorragenden Anteil nahm, zu 
verdanken, nämlich die unter dem Pseudonym Ernst von Wilden- 
burg veröffentlichte Broschüre: 

Über die Geschichte und Pflege des katholischen deutschen Kirchen- 
liedes. Bregenz 1902, J, N. Teutsch. 41 S. 8^ 



VI. 



Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes 

Vorau 



von 1600 bis auf den heutigen Tag. 



Dr. Eusebius Kendlmayer. 

Eusebiusjohann Kendlmayer, geboren zu Graz, Doktor 
der Philosophie, versah von 1675 bis 1685 das Amt eines Novizen- 
tneisters und eines Kustos im Stifte Voran. Auf Bitten seines leibh'chen 
Bruders, welcher Propst von Rottenmann in Obersteier war, be- 
kleidete er auch in diesem Chorherrenstifte durch ein Jahr das Amt 
eines Novizenmeisters. Hierauf wirkte er durch acht Jahre als Beicht- 
vaterin dem neugegründeten Kanonissenstift zu Kis-Märton in Ungarn, 
wohin er auf Andrängen des Kardinals Leopold von Kollonitsch 
gesandt wurde. Den Rest seines Lebens verbrachte er in seinem 
heimatlichen Stifte, wo er das Amt eines Novizenmeisters und seit 
1700 die Würde eines Stiftsdechants innehatte. Er starb als Jubel- 
profeß am 23. Juni 1716. Trotz seiner vielseitigen Tätigkeit fand er 
noch Zeit, asketische Schriften zu verfassen, welche auch im 
Drucke erschienen; es sind folgende: 

Canonica reformatio hominis veteris per 10 dies ex operibus S. Augustini. 
Devotio in honorem passionis et mortis Jesu Christi. Viennae 1707, Kürner. 
Epitome viri ecclesiastici, quid ei cavendum et agendum. Viennae, Kümer, 
s. a. n. 

Ildephons Kobald. 

Ildephons Jakob Kobald, geboren zu Wiener-Neustadt 
im Jahre 1678, trat im Jahre 1696 in das Stift Voran ein und wurde 
im Jahre 1704 ordiniert Er wirkte als Seelsorger in Rottenmann, 
Friedberg, Wenigzeil und St Jakob im Walde, wo er als Pfarrvikar 
am 21. April 1735 starb. Kobald war ein tüchtiger Organist und 
versuchte sich in mehreren Kompositionen, welche 
wohl alle nur Manuskript blieben und in der damaligen 
Zeit sehr geschätzt waren. Im Stifte Voran ist von diesen Komposi- 
tionen keine mehr erhalten. Vielleicht bewahrt das Musikarchiv der 
Domkirche zu Oraz einige von ihnen. Denn nach den Aufzeich- 
nungen des Musikarchivs der damaligen Jesuitenkirche, der jetzigen 
Domkirche, wirkte Kobald auf dem Chore derselben. 



318 

Amandus Haring. 

Amandus Karl Haring, geboren zu Graz 1686, legte im 
Jahre 1710 in Voran die feierliche Profeß ab und feierte am 3. Mai 
dieses Jahres seine Primiz. Da um diese Zeit das Stift Vorau mit 
der Administration des Chorherrenstifts Rottenmann betraut war, 
so mußte Amand Haring von 1710 bis 1718 auf der diesem Stift in- 
korporierten Pfarre Irdning die Kaplanstelle versehen, ja er war sogar 
zum Administrator dieses Stifts ausersehen. Auf seine Bitten wurde 
aber dieses ihm zugedachte Amt einem anderen Chorherm ver- 
liehen. Von 1718 an versah Haring die Stelle eines Präfekten im 
Vorauerhofe zu Graz, bis er im Jahre 1724 auf den Posten eines 
Stiftsdechants berufen wurde, welche Würde er bis zu seinem Tode im 
Jahre 1739 bekleidete. Von seinen literarischen Arbeiten 
ist nur eine im Drucke erschienen, nämlich: 

Sacer Pamassus, in quo a novem Musis todidem heroes apostolid decan- 
tantur. Oraecii 1718. 

Die übrigen Werke sind nur im Manuskript, 
nämlich: 

Sacra Metamorphosis sive Transfigurationum Ovidianarum reductio ad 
sacram veritatem. 1738, II tomi. 

Saeculum scripturistico — chronog^aphicum ab anno 1715 usque ad- 
annum 1815. 

Textus scripturistico Chronographie! extracti ex universa sacra scriptum 
ab anno 1712 usque ad annum 1800. 

Johann Zunggo. 

Johannes Antonius Zunggo, geboren zu Warasdin in 
Kroatien am 11. November 1686, feierte seine Primiz am 4. Ok- 
tober 1711. Hierauf war er in der Seelsorge tätig zu Wenigzeil, 
ferner auf einer Pfarre in Ungarn, in Irdning und Dechantskirchen, 
von wo er im Jahre 1733 als Bibliothekar ins Stift zurückkehrte. Als 
solcher entwarf er für die Stiftsbibliothek einen neuen Aufstellungs- 
plan und ließ Stempel anfertigen, mit welchen er die Ordnungs- 
nummern in Oold und Silber dem Rücken der Bücher aufdruckte. 
Dementsprechend legte er die Bandkataloge für die Bibliothek an 
und schuf zwei Verzeichnisse mit den Titelkopien der Handschriften 
und Wiegendrucke. Seiner ununterbrochenen literarischen Tätigkeit 
verdanken wir folgende im Drucke erschienene Werke: 

Historiae generalis et specialis de ordine canonicorum regularium S. 
Augustini prodomus. Ratisbonnae 1742-45, Lang. II tom. Fol. 1. B. 466 S. mit 
einer von Zunggo entworfenen Karte, 2. B. 844 S. 

Apocrisis seu responsio ad apologiam, quoae asseritur clare perhiberi, quod 
iura fundationis Collegii PöIIensis c. r. L. B. de Neuberg solum radicaliter ... 
deferenda sint. Oraecii 1750, Widmanstetten. 



319 

Apocrisis seu responsio ad apologiam, quae asseritur clare perhiberi, quod 
iura fundationis Collegü Poellensis c. r. in Styria . . . principaliter Friderico IV. 
et Maximiliano I. deferenda sint. Oraecii 1750, Widmanstetten. 

Vita venerabilis servi Dei Thomae a Kempis. Venetiis 1762, Occhi. 

Außerdem besitzt die Bibliothek des Stiftes Vorau ein drei- 
bändiges Antiphonar in Imp. Folio, welches Zunggo in dem Zeit- 
räume von zwölf Jahren mit kunstfertiger Hand geschrieben und mit 
Initialen versehen hat Wie er selbst in sechs Oedenkversen am 
Ende des Inhaltsverzeichnisses des I. Bandes bemerkt, hat er das 
Antiphonar in seinem achtzigsten Lebensjahre vollendet. Für seine 
zahlreichen Verdienste wurde der Chorherr Zunggo mit der Würde 
eines Notarius publicus juratus und eines Poenitentiarius apo- 
stolicus ausgezeichnet Er starb als Jubelprofeß und Jubelpriester am 
11. Juli 1771. 

Dn Marcelin Simbinelli. 

MarcelUn Anton Simbinelli Edler von Battistoni, 
Doktor der Theologie, geboren in Graz am IQ. August 16Q7, wurde 
im Jahre 1720 ordiniert. Der Propst von Vorau Franz Sebastian 
von Webersberg übertrug ihm im Jahre 1724 die Verwaltung der 
Stadtpfarre Rottenmann. Als nun im Jahre 1736 das Chorherrenstift 
Rottenmann wieder selbständig eingerichtet und mit Chorherren von 
Vorau besetzt wurde, ^) trat Simbinelli in jenes Kloster über, wo er 
1774 starb. Er schrieb das Erbauungsbuch: 

Der bedrängte und sterbende Christ. 

Dr. Julius Gußmann. 

Julius Franz Oußmann, Doktor der Philosophie und 
Bakkalaureus der Theologie, pro suprema eiusdem laurea candidatus 
und fürstbischöflich geistlicher Rat von Seckau, geboren zu Wien 
am 4. Oktober 1702, legte in Vorau am 8. September 1721 die 
feierliche Profeß ab und feierte seine Primiz am 4. Oktober 1725 
zu St Stephan in Wien. Nachdem er vier Jahre als Kaplan in 
Wenigzeil gewirkt hatte, übernahm er die Stelle eines Bibliothekars 
im Stifte. Als solcher machte er sich namentlich um die wert- 
volle Sammlung von Handschriften sehr verdient. Heute noch 
wird im Stifte Vorau sein Handschriftenkatalog, an dem er sechs 
Jahre lang arbeitete, zur Grundlage für alle Arbeiten in diesem 
Fache genommen. In den Jahren 1739—1742 und von 1752 bis zu 
seinem Tode bekleidete er die Würde eines Stiftsdechants. Während 



') S. Seb. Brunner, lEin Chorherrenbuch«. Würzburg 1883, L. Woerl. S. 666. 



320 

der Jahre 1742—1752 war er Stiftshofmeister und Präfekt der 
studierenden Kleriker des Stiftes in Graz. Am 8. September 1771 
feierte er seine Jubelprofeß und am 4. Oktober 1775 zu St. Stephan 
in Wien seine Jubelmesse. Er starb am 11. Dezember 1776. 

ImDrucksindvon ihm folgen de Werke erschienen: 

Dissertationes philosophicae, V tomuli. Oraecii 1756— 1761 , Widmanstetten. 

Tractatus theologicus. Neostadii 1760, 2 tom 8^ 

S. Augustini de diversis naturae humanae statibus atque divinae gratlae, 
quae in eis correspondent, donis doctrina. Oraecii 1768, Lechner. 

S. Augustini de divina gratia, praedestinatione ac reprobatione systema. 
Oraecii 1768, Lechner. 2 tom 8°. 

Disiertatio canonica historico-critica de clericali instituto, atque respectiva 
capacitate ad beneficia ecciesiastica canonicorum regularium S. Aug. Oraedi 
1770, Lechner. 

Im Manuskript sind von ihm erhalten: 

Catalogus systematicus manuscriptorum codicum bibliothecae Vora- 
viensis. 1733. 

Vitae et scripta Canonicorum regularium, quorum effigies bibliotheca 
Voraviensis exhibet. 1734. 

Critica super catalogum Dietrici. 1735. 

Critica de dedicatione ecclesiae ad S. Thomam in collegio et in oppido 
Voraviensi ad S. Egidium. 1736. 

Anianus Stadler. 

Stadler, Bakkalaureus der Theologie, trat im Jahre 1736 
aus dem Stifte Voran in das Chorherrenstift Rottenmann über. 
Er versah dann die Seelsorge in der Pfarre Pols und bekleidete als 
Pfarrvikar von Pols die Würde eines Archidiakons. Im Jahre 1746 
resignierte er auf diese Pfarre. 

Franz ToepsP), Propst zu Pollingen, führt ihn in seinem 
>EIenchus onomasticus scriptorum S. et Ap. ordinis Canonicorum 
Reg. S. Aug.« 2) als Schriftsteller an. Bisher ist es aber nicht möglich 
gewesen, die Werke namhaft zu machen, welche ihn zum Verfasser 
haben. 

Dr. Aquilin Caesar. 

Caesar, geboren zu Oraz am 2. November 1 720, erhielt am 
28. August 1737 im Chorherrenstifte Voran das Ordenskleid und 
brachte sein erstes Meßopfer am 28. August 1743 dar. Er erwarb 

Über Toepsl siehe Brunner, »Ein Chorherrenbuch'. Würzburg 1883, 
Woerl. S. 77 f. 

*) Das von Toepsl verfaßte Werk »Scriptores ordinis Canonicornm Reg- 
S. Augustini ordine alphabetico« befindet sich in der Münchner Staatsbibliotfaek 
>(Codq. lat. 26400—26428 Fol.) 



321 

sich das Doktorat der Philosophie und das Lizentiat der Theologie. 
Nachdem er bis zum Jahre 1761 als Lehrer am stiftlichen Privat- 
gymnasium und als Stiftsbibliothekar gewirkt hatte, wurde er Pfarr- 
vikar in Dechantskirchen und im Jahre 1765 in Friedberg. Auf diese 
Pfarre resignierte er freiwillig und zog sich wegen seiner Kränk- 
lichkeit nach Weiz zu seinem Freunde Josef Peinthor, welcher 
dort Dechant und Pfarrer war, zurück. Schon in Friedberg, noch 
mehr aber in Weiz, entfaltete er eine rege literarische Tätigkeit, der 
wir nachstehende Werke verdanken : 

Annales ducatus Styriae. III tomi. Oraecii 1768—1777, Widmanstelten. Der 
IV. Band ging leider als Manuskript verloren. 

Beschreibung des Herzogthums Steyermark. 2 Theile. Orätz 1773, Lechner 
und Orätz 1802, Tusch. 

Beschreibung der k. k. Hauptstadt Grätz. 3 Theile. Salzburg 1781, Mayr. 

Staat- und Kirchengeschichte des Herzogthum Steyermarks. 7 Bände. 
Graz 1786—1788, Weingand, Ferstl. 

Abhandlung von der Verbindichkeit zu fasten, und vom Brevier. Graz, 1787. 

Die Klerisey hat vermöge ihrer Einsetzung das Recht Gesetze zu geben. 
Wien 1787, Kurzbeck. 

Gedanken von den Rechten und Freyheiten der k. k. österr. Kirche. 1787. 

Meine Gedanken von der Unzertrennlichkeit des katholischen Ehebandes. 
Wien 1787, Kurzbeck. 

Skizze der Aufklärung. Frankfurt und Leipzig 1788. 

Untersuchungen der Schrift des Fr. Neupauer: Über die Nichtigkeit der 
sogenannten feyerlichen Klostergelübde. Wien 1788, Kurzbeck. 

Nationalkirchenrecht Österreichs. 6 Bände. Graz 1788-1791, Weingand, 
Ferstl. 

Geschichte der Nuntiaturen Deutschlands. (Leipzig?), 1790. 

Wunderwerke der christlichen Kirche in den erste dreyhundert Jahren. Wien. 

Während vorstehende Werice im Drucke er- 
schienen, blieben folgende Werke Caesars Manu- 
skript: 

Kritische Abhandlung vom Ursprünge des Stiftes Pol lau. 1770. Mskr. im 
Stifte Voran. 

Geistreiche Betrachtungen auf ein ganzes Jahr aus den 4 Büchern Thomae 
a Kempis. 1775. Mskr. im Stifte Voran. 

Patrologia sacra. III tomi 1776. Mskr. im Stifte Voran. 

Jus in et circa sacra. Die Primatial und Mayestäts Rechte in zweenen 
Theilen. 1781. Mskr. in der Hofbibliothek zu München unter Cgm. 1380. 

Unvollendet blieben die Arbeiten: 

Geschichte der Gelehrten Innerösterreichs (1. Theil) und Die Kirche von 
Utrecht. Mskre. im Stifte Voran. 

Der so verdienstvolle und arbeitsfreudige Chorherr A q u i 1 i n 
Caesar starb zu Weiz am 2. Juni 17Q2, wo ihm durch den Propst 
des Stiftes Voran Theophilus Kerschbaumer im Jahre 1845 ein 

Öernik, Schriftsteller der Augfustiner-Chorherrenstifte. 21 



. 



322 

Orabdenkmal gesetzt wurde mit der Aufschrift: »Historiae patriae 
patri Aquilino Julio Caesar, Canonico Reg. Lat ordinis S. Augustini 
in ecclesiae coUegiata ad D. Thomam Voravii, quondam Vicario in 
Friedberg, nato Oraecii die II Nov. MDCCXX, denato hie in Weiz 
berg die 11. Junii MDCCLXXXXH lapidem hunc testem venerationis 
suae ponendum curavit Th. P. K. P. V. Anno MDCCCXLV. Decem 
passibus recto progrediens tumulum offendes.« 

Leopold Brigido. 

Leopold Michael Brigido, Freiherr von Bresowitz 
undMarienfels, geboren am 9. Februar 1 742, Prof eß des Stiftes 
Vorau seit 8. September 1762, feierte sein erstes heiliges Meßopfer 
am 20. Jänner 1765. Er war Bakkalaureus der heiligen Theologie und 
wirkte mit großem Seeleneifer sowohl im Stifte als auch in der dem 
Stifte inkorporierten Pfarre Wenigzeil, wo er vom Jahre 1768 bis 1770 
den Kaplanposten innehatte, und zeichnete sich durch große geist- 
liche Beredsamkeit aus. Da seine Gesundheit sehr schwach war, so 
erwirkte er sich vom Apostolischen Stuhle die Erlaubnis, sich säku- 
larisieren zu lassen. Am 27. März 1772 verließ er das Stift Vorau 
und trat in den Weltpriesterstand über. Seine außerordentlichen 
Geistesgaben und seine vortrefflichen Tugendwerke empfahlen ihn 
zum Erzbischof von Laibach (7. April 1788). Den erzbischöflichen 
Stuhl von Laibach vertauschte Brigido im Jahre 1807 mit dem bischöf- 
lichen Stuhl zu Zips in Oberungam, wo er auch am 23. Juli 1816 starb. 

Von ihm erschien im Drucke: 

Pasioralis epistola. Labaci 1804, Hetzer. 

Eduard Domainko. 

Eduard Johann Domainko, geboren zu Radkersburg am 
22. Dezember 1784, trat, nachdem er Gymnasialstudien und die zwei 
Jahrgänge der Philosophie absolviert hatte, zunächst in das Priester- 
seminar zu Graz ein und wurde als Alumnus desselben am 21. Sep- 
tember 1815 zum Priester geweiht. Aber schon am 21. November 
desselben Jahres ließ er sich in das Stift Vorau aufnehmen. 
Nach Vollendung der theologischen Studien war er an mehreren 
dem Stifte Vorau inkorporierten Pfarren Kaplan, bis er im Jahre 1830 
die Lokalkuratie Festenburg erhielt, welche er nach fünfeinhalb 
Jahren veriieß, um die Missarstelle im Markte Vorau zu übernehmen. 
Als solcher machte er eine Pilgerreise nach Rom. Im Jahre 1838 
übernahm er auf Ersuchen des Fürstbischofs von Seckau Roman 
Sebastian Zängerle das Amt eines Beichtvaters bei den Karmeliterinnen 



323 

in Oraz. Von dort im Jahre 1842 zurückberufen, pastorierte er die 
Pfarre Wenigzeil bis zum Jahre 1847, worauf er sich wegen seiner 
Kränklichkeit auf die in der Pfarre Voran gelegene Filiale Rainberg 
zurückzog. Kurz vor seinem Tode, am 10. Oktober 1850, über- 
siedelte er in das Stift Er war besonders als asketischer Schrift- 
steller tätig. Die von ihm verfaßten Erbauungsbücher erfreuen sich 
noch jetzt einer großen Beliebtheit beim Volke. 

Im Drucke erschien von ihm: 

Erklärung der fünf Stücke zur Beicht Oraz 1823. 

Die ganze christkatholische Lehre in Beispielen. Graz 1826. 6. Aufl. Wien 
1865, Mechitaristenbuchdruckerei. 

Anrede an eine Schaar Wallfahrer zu Maria Zell. Orätz 1836, Kienreich 

Andacht zu den 5 Heiligen: Alphons Maria von Liguori, Franz von 
Hieronymo, Johann Josef vom heil. Kreuze, Pacificus von St. Severin und 
Jungfrau Veronika Giuliani. Orätz 1839, Kienreich. 

Erklärung der heil. Sacramente der Buße und des Altars. 3. Aufl. Wien 
1840, Mayer u. Comp. 

Andacht für das hohe Frohnleichnahmsfest und für die ganze Octave. 
4. Aufl. Oraz, Wien 1856, Wendelin. 

Häusliche Andacht für christliche Familien. 6. Aufl. Oraz 1865. 

Andacht zur schmerzhaften Mutter Gottes. 6. Aufl. Oraz 1868. 

Theophilus Kerschbaumer. 

Er wurde zu Voran am 4. Jänner 1801 geboren und empfing 
am 28. November 1824 im Stifte Voran das Ordenskleid. Im Jahre 
1826 war er als Provisor auf der Pfarre Schäfern tätig und im 
folgenden Jahre als Kaplan und Novizenmeister im Stifte. Bald 
darauf wurde er zum Stiftshofmeister und Präfekt der studierenden 
Kleriker des Stiftes in Oraz ernannt Während der fünf Jahre, die 
er in diesen Stellungen zu Oraz verbrachte, war er auch akademischer 
Prediger für die Hörer der Rechte an der Universität Seit 1833 
weilte Kerschbaumer wieder in Voran, und zwar als Vikar der Stifts- 
pfarre und Stiftsdechant Da er ein Ordensmann von besonderer 
Musterhaftigkeit und Oelehrtheit war, wählten ihn seine Mitbrüder 
am 20. Mai 1838 zum Stiftspropst Seine Verdienste in der Folgezeit um 
die Ordensdisziplin, um den Wohlstand des Hauses, um Kunst und 
Wissenschaft sind nicht gering. Das von seinem Vorgänger Propst 
Franz Sales II. Knauer errichtete Hausgymnasium, bestehend aus den 
vier unteren Klassen, unterhielt er trotz großer Opfer noch durch die 
fünf ersten Jahre seiner Regierung. Den beiden Chorherren des Stiftes, 
Eusebius Rößl und Märcellin Schlager, gewährte er Oelegenheit, sich 
den Doktorgrad der Theologie zu erwerben. Er ließ alte wertvolle 
Gemälde renovieren und legte eine Münzensammlung an, zu der er 

2V 



324 

eigenhändig den Katalog schrieb. Die Bibliothek bereicherte er mit 
wertvollen Büchern. Ihm ist vor allem auch die Veröffentlichung des 
kostbaren Kodex 276 (alt 11)^) der Handschriftensammlung, welcher 
die Kaiserchronik nebst altdeutschen Gedichten enthält, durch den 
Sprachforscher und Universitätsbibliothekar in Wien Josef Diemer 
(t 1869) zu verdanken. Dieser Kodex, das älteste literarische Denkmal 
im Stifte Voran, wurde auf Befehl des zweiten Propstes namens 
Bernhard, von einem gewissen Wolfgang in staunenswert zierlicher 
Handschrift geschrieben. — Propst Kerschbaumer selbst 
sammelte viel Material zu einer Geschichte des 
Stiftes, welche anläßlich der Säkularfeier desselben 
hätte erscheinen sollen (1863). Der Tod vereitelte jedoch 
dieses so rühmliche Unternehmen, er raffte den eifrigen Vorsteher 
am 1. Jänner 1862 aus der Mitte seiner Brüder. Seine Vorarbeiten 
zur Hausgeschichte sind im Stifte Voran noch aufbewahrt 

Gottfried Schreitten 

Gottfried Schreitter, geboren am 2. November 1811 zu 
Graz, trat nach Vollendung der Gymnasial- und Philosophiestudien 
zu Graz am 20. September 182Q in das Stift Voran ein, wo er am 
17. April 1833 die feieriichen Gelübde ablegte. Am 7. Dezember 1834 
erhielt er die heilige Priesterweihe und am 14. Dezember 1834 
feierte er seine Primiz. Nachdem er als Hilfspriester in der Seel- 
sorge auf verschiedenen dem Stifte inkorporierten Pfarren Ver- 
wendung gefunden hatte, bekleidete er von 1847 bis 1851 die Stelle 
eines Bibliothekars im Stifte. Von 1851 bis 1856 war er Pfarr- 
verweser in St Lorenzen am Wechsel. Kränklichkeit zwang ihn, 
auf seine Pfarre zu verzichten und er zog sich auf die Missarstelle 
in Pinggau, einer Filiale von Friedberg, zurück, von wo er im 
Jahre 1863 in das Stift zurückkehrte. Schreitter, der ein guter Redner 
und feinfühliger Musikkenner war, beschäftigte sich von nun an 
viel mit Naturwissenschaften. Er war ein ausgezeichneter Botaniker 
und ein vorzüglicher Entomolog. Ihm gelang es, eine neue Spezies 
eines Käfers zu entdecken, die nun seinen Namen führt — Er 
wurde daher nach seiner Rückkehr in das Stift zum Kustos des 
Naturalien- und Münzenkabinetts ernannt, das er durch seine kost- 
bare Käfersammlung bereicherte. Diese Sammlung besitzt viele 
Duplikate, ja Triplikate. 

Als Mitglied des Zoologisch-botanischen Vereines in Wien 



*) Über diesen Kodex siehe Nagl und Zeidler, Deutsch-Österreichische 
Literaturgeschichte. Wien 1899, Fromme; pag. 150 ff. 



325 

und der entomologischen Vereine in Stettin und Berlin lieferte er 
manche Beiträge für die Publikationen dieser Vereine. Höchst 
interessant und wertvoll sind Schreitters Aufzeichnungen und die 
Korrespondenzen, welche er mit verschiedenen naturhistorischen 
Vereinen, deren Mitglied er war; und mit hervorragenden Gelehrten 
führte. Sie blieben leider nur Manuskript und harren im Stiftsarchiv 
ihrer Sichtung. 

Gottfried Schreitter starb am 3. April 1872. 

Franz Sales Prugger. 

Prugger, der Sohn eines Salzburger Postmeisters, wurde 
am 7. August 1814 in Graz geboren. Er legte dort auch mit gutem 
Erfolge seine Gymnasialstudien ab. Da er den priesterlichen Beruf 
in sich fühlte und dazu ein besonderer Verehrer des heiligen 
Augustinus war, trat er in das Augustiner -Chorherrenstift Voran 
ein. Von dieser Zeit an nannte er sich Prugger, während ihm 
eigentlich der Name von Pruggern zukam. Am 14. August 1833 
legte Prugger die einfachen Ordensgelübde ab und erhielt den 
Stiftsnamen Franz Sales. Die feierlichen Gelübde beschwor er am 
15. August 1836, und am 28. August 1837 brachte er in der Stifts- 
kirche zu Voran sein erstes heiliges Meßopfer dar. Nach Vollendung 
seiner theologischen Studien an der Universität in Graz blieb er 
einige Zeit im Stifte. Vom Jänner 183Q bis November 1842 war er 
Kaplan in Dechantskirchen, wo er sich allgemeiner Beliebtheit er- 
freute. Die Leute verehrten in ihm den tüchtigen Katecheten und 
Prediger, den edlen Menschenfreund und Förderer alles Guten. 
Dabei war es sein eifrigstes Streben, sich immer mehr auszubilden, 
und zwar nicht nur in der Theologie, sondern auch in anderen 
Wissenschaften. Hauptsächlich pflegte er die Naturwissenschaften und 
das Studium der Geschichte. Pruggers Verdienste um die Natur- 
wissenschaften wurden im Jahre 1853 durch seine Ernennung zum 
Ehrenmitgliede der Zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien aus- 
gezeichnet Die Mineraliensammlung im Stifte Voran verdankt ihm 
ihre Ordnung, er stand mit den Botanikern im Stifte Admont in 
regem Tauschverkehr und erwarb so seinem Ordenshause die Flora 
Admontensis; auch die Katalogisierung des reichen Herbariums im 
Stifte Voran ist sein Werk. — Im November 1842 wurde er Kaplan 
und Katechet im Stifte, dann war er von 1843 bis Oktober 1847 
wieder Kaplan in Dechantskirchen und von da an bis zum 
2Z Jänner 1849 Kaplan in Wenigzeil. 

Vergl. Dr. Johann Weiß, Taubstummen-Director Franz Sales Prugger. 
Ein Lebensbild aus Steiermark. Graz 1887, »Styria«. 



326 

Als im Jahre 1848 die Stelle eines Direktors an dem Taub- 
stummeninstitut in Oraz ausgeschrieben wurde, bewog ihn sein 
glühendes Verlangen, gerade der leidenden Menschheit zu nützen 
und zu helfen, sich um diesen beschwerlichen Posten zu bewerben. 
Er erhielt ihn auch im Jahre 1849 definitiv. Mit Hilfe der beiden 
einander schroff entgegenstehenden Unterrichtssysteme für Taub- 
stumme von Abb6 de PEp6es und Heinike, aus welchen beiden 
Methoden er das auswählte, was ihm am zweckmäßigsten erschien, 
und mit der Gebärdensprache erzielte Prugger in kürzester Zeit 
aufsehenerregende Erfolge. Alle, welche das Institut besuchten, 
waren voll des Lobes wie über die Anstalt selbst so über den 
Leiter derselben. Der bekannte Direktor des Prager Taubstummen- 
instituts und Schriftsteller Wenzel Frost, der die Schüler der Orazer 
Taubstummenanstalt zwei Tage lang prüfte, erklärte schließlich: 
»die Anstalt steht ganz vorzüglich da; man versteht hier Cretins 
zur Erkenntniß Oottes und ihrer selbst zu bringen und sie zugleich 
für das praktische Leben zu bilden und gewissenhaft zu machen, 
während in anderen Anstalten die Zeit des Unterrichts mit gram- 
matischen Formeln ausgefüllt und vergeudet wird, das Herz hin- 
gegen leer ausgeht.« 

So wirkte Prugger 26 Jahre lang zum Heile jener unglück- 
lichen Menschenkinder. Alle seine schönen Lebensjahre, alle seine 
reichen Geisteskräfte, alle Liebe und Sorgfalt seines edlen Herzens 
-— wie Fürstbischof Zwerger im Jahre 1881 gelegentlich einer 
Festfeier in der Taubstummenlehranstalt erklärte — widmete 
er den Kindern des Instituts, um sie aus unglücklichen Ge- 
schöpfen, soweit es möglich ist, für Zeit und Ewigkeit zu glück- 
lichen zu machen, und das nicht bloß in der Vergangenheit, sondern 
auch in der Zukunft, da er seine Sparpfennige nicht sparte, 
sondern sie zu Stiftungsplätzen verwendete, seinen wahren Namen 
aber unter einem angenommenen verbarg. Diese segensreiche 
Tätigkeit fand verdienten Lohn. Der Kaiser verlieh dem Chorherm 
Prugger im Jahre 1868 das Ritterkreuz des Franz Josef -Ordens 
und 1874 den Titel eines kaiserlichen Rates. Fürstbischof Doktor 
Ottokar Maria ernannte ihn 1860 zum fürstbischöflichen geistlichen 
Rat und Fürstbischof Dr. Zwerger im Jahre 1874 zum Konsi- 
storialrat. 

Im nächsten Jahre zog sich Prugger, durch den anstrengenden 
Dienst aufgerieben, in eine Oartenwohnung an der Wiener Linie 
in Oraz zurück, um seine Gesundheit wiederzuerlangen. Hier be- 
schäftigte er sich bis zu seinem Lebensende viel mit seinen Lieb- 
lingswissenschaften und vergaß dabei nie der Bibliothek seines 



327 

Stiftes, der er manches kostbare Werk, das er durchstudiert hatte, 
zum Geschenke machte. 

Am 20. Jänner 1887 wurde der edle Mann begraben, dessen 
Leidenschaft es war, »stets an seiner eigenen Bildung zu arbeiten, 
um anderen dadurch nützh'ch zu werden, nie dessen zu gedenken, 
was er leistete.« — Der gefeierte Historiker Dr. Johann Weiß setzte 
dem Verstorbenen in dem Schriftchen »Taubstummen-Director Franz 
Sales Prugger. Ein Lebensbild aus Steiermark« (Graz 1887) das 
herrlichste Denkmal. 

Prugger verfaßte mehrere Berichte über das 
Grazer Taubstummeninstitut, so: 

Das landschaftliche Taubstummen-Institut in Graz, seine Gründung und 
Erweiterung. Graz 1862. 

Das landschaftliche Taubstummen-Institut in Graz. 1873. 



Ivo 

Ivo Franz Eiselt, geboren zu Vorau in Steiermark am 
13. November 1821, wurde am 1. September 1842 in dem Chor- 
herrenstifte Vorau als Novize eingekleidet und am 26. Juli 1846 in 
Graz zum Priester geweiht Er hatte bis 1865 an der Stiftspfarre 
die Kaplanstelle inne und versah daneben das Amt eines Direktors 
und Katecheten an der stiftlichen Hauptschule, bis sie in die staat- 
liche Verwaltung überging. Er wurde dann von seinen Oberen mit 
den Oeschäftein eines Keller- und Küchenmeisters betraut. Besonders 
verdienstvoll wirkte er aber später als Regenschori, indem er eine 
größere Anzahl von kirchlichen Kompositionen zutage förderte, 
welche sich, wenngleic h sie die einfachen Verhältnisse eines Land- 
chors berücksichtigen, doch durch melodiösen Schwung bei kirch- 
lichem Ernste auszeichnen. Dieselben sind niemals im Druck er- 
schienen, sie sind nur Manuskript geblieben. Die Bibliothek be- 
wahrt von Eiselt zwölf Messen mit zwölf Offertorien und sechs 
Requiems für Sopran, Alt, Baß und Orgel, von der Hand des 
Komponisten selbst geschrieben. Außerdem befinden sich im Musik- 
archiv des Stiftschors zu Vorau mehrere »Tantum ergo« und einige 
andere Kompositionen für verschiedene kirchliche Anlässe, welche 
Tonstücke auch vom Chorherrn Eiselt komponiert sein dürften, da sie 
von seiner Hand ohne Angabe des Namens des Komponisten ge- 
schrieben sind. Endlich ist von ihm noch eine Reihe von Messen,, 
welche er einzelnen Musikkennern widmete, über einen großen 
Teil Steiermarks zerstreut. Die Anzahl dieser Messen beläuft sich 
gleichfalls auf zwölf. — Der so überaus eifrige Regenschori zog 
sich im Jahre 1874 auf die dem Stifte inkorporierte Lokalkuratie 
Festenburg zurück, wo er am 20. Jänner 1889 zur ewigen Ruhe ging. 



328 

Dn Marcellin Schlagen 

Schlager, Doktor der Theologie, geboren zu Pöllau in Steier- 
mark am 18. März 1829, ordiniert am 14. Oktober 1851, begann 
seine priesterliche Wirksamkeit als Seelsorger in Dechantskirchen 
und an der Stiftspfarre. Schon in den ersten Jahren seines Priester- 
tums wurde er Professor der Moraltheologie an der k. k. Universität 
zu Oraz, an welcher er mehreremal die Würde eines Rektor Magni- 
fikus und eines Dekans der theologischen Fakultät bekleidete und 
bis 1900 wirkte. Schlager war ein fleißiger Mitarbeiter an der 
Linzer »Theologisch-praktischen Quartalschrift«, be- 
sonders an der Rubrik »Pastoralfragen und Pastoralfälle«. 

Augustin Rathofer. 

Rathof er, geboren zu St. Jakob im Walde am 24. Mai 1832, 
ordiniert am 29. Juli 1855, wirkte in der Seelsorge als Kaplan zu 
St Jakob im Walde, Dechantskirchen und wieder zu St Jakob 
im Walde. Seit 1879 versieht er die Seelsorge in der Pfarre Wenig- 
zell. Im Drucke erschien von ihm in Seb. Brunners »Ein Chor- 
herrenbuch« (Würzburg 1883, L Woerl, S. 638 bis 680) eine kurze 
Geschichte des Stiftes Vorau unter dem Titel: »Das 
Chorherrenstift Vorau in Steiermark.« Auch Separat- 
abdruck. Würzburg und Wien 1882, Leo Woerl. 

Im Manuskript sind von Rathofer nachstehende 
Oeschichtswerke vorhanden: 

Gedenkbuch der Pfarre WenigzeU. Geschr. 1881. 

Geschichte des Chorherrenstiftes Vorau und dessen geistlichen Sprengeis. 
Geschr. 1884. 

Catalogus Reverendissimorum Dominorum CoIIegii Voraviensis Praeposi- 
torum et Canonicorum Regularium Defunctorum. 1888. 

Gedenkbuch der Pfarre St. Jakob im Walde. Geschr. 1889. 

Gedenkbuch der Dekanatspfarre Vorau. Geschr. 1892, verm. 1898. 

Mit diesen historischen Arbeiten hat sich der Verfasser ein 
Denkmal seines Bienenfleißes aere perennius gesetzt 

Norbert Lampel. 

Lampel, geboren zu Graz am 5. März 1845, ordiniert am 
15. Dezember 1867, wirkte als Seelsorger an der Stiftskirche in 
Vorau, in Waldbach und neuerdings im Stifte, wo er im Jahre 
1874 auch die Stelle eines Regenschori übernahm und die vom 
deutschen österreichischen Cäcilienverein angebahnten Reformen 
der Kirchenmusik unter großen Mühen und mit bewundernswertem 



329 

Fleiße durchführte. Das Musikarchiv des Stiftschors von Vorau 
bewahrt viele Arrangements und auch einige Kompositionen 
Lampeis, durch welche er die liturgische Musik den dortigen Ver- 
hältnissen angepaßt hatte. Im Drucke erschien von ihm ,rDie 
neue Orgel im Chorherrenstifte Vorau«, ein Separat- 
abzug aus dem »Orazer Volksblatt«. Graz 1890, Styria. 
— Norbert Lampel starb am 12. April 1900. 

Ottokar Kernstock. 

Ottokar Otto Kernstock ist am 25. Juli 1848 zu Mar- 
burg an der Drau geboren. Er wandte sich nach seinen 1866 zu 
Oraz absolvierten Oymnasialstudien dem juridischen Fache zu, trat 
aber bereits im Herbst des Jahres 1867 in das Chorherrenstift 
Vorau ein. Während seiner theologischen Lehrjahre zu Oraz genoß 
er dort auch am steiermärkischen Landesarchiv durch dessen Direktor 
Josef von Zahn einen gründlichen Unterricht in der Urkundenlehre 
und Paläographie. Am 28. September 1871 wurde Kernstock ordi- 
niert Ein Jahr später erhielt er die Stelle eines Archivars im Stifte, 
als welcher er eine wertvolle Pergamentrolle entdeckte, nämlich 
den Heiratsbrief des Astronomen Joh. Kepler. Diese Urkunde diente 
als Bucheinband. Im Jahre 1873 ging Ottokar Kernstock als Kaplan 
auf die Pfarre Waldbach, von wo er jedoch schon nach kurzer Zeit 
krank ins Stift zurückkehrte. Drei Jahre lang weilte er nun im Stifte 
und beschäftigte sich viel mit wissenschaftlichen Arbeiten und 
Forschungen. Vom Olücke begünstigt, machte er im Stifte neuer- 
dings mehrere wertvolle literarische Funde. So fand er ein Bruch- 
stück eines lateinischen Mysterienspieles aus dem 12. Jahrhundert 
»Ordo de Isaak et Rebecca et filiis eorum«, femer entdeckte er 
ziemlich umfangreiche, zu Vorsteckblättern und zu Falzen verwendete 
Bruchstücke des »Wigalois« Wirnt von Oravenberg aus dem 

13. Jahrhundert sowie Kompositionen deutscher Minnelieder 
(Heinrichs Frauenlob, Bartels Regenbogen und anderer) aus dem 

14. Jahrhundert mit neumatischen Notenzeichen. 

Im Oktober 1877 begab sich Kernstock wieder als Kaplan 
in die Seelsorge, und zwar nach St Lorenzen. Dort war er bis 
zum Jahre 1883, in welchem er nach Dechantskirchen versetzt wurde. 
Seit 1887 versah er die Missarstelle zu Reinberg. 1889 übernahm 
er die in tiefer Waldeinsamkeit gelegene Pfarre Festenburg, wo 

*) Siehe auch Allram und Rebay, Ottokar Ketnstock, der Sänger im Talar. 
Ein Lebensbild aus der deutschen Literatur. In »Deutsche Kunst- und Musik- 
Zeitung«. Wien 1902. XXIX. Jahrg. § 34 ff. 



330 

er gegenwärtig noch wirkt und in seinen freien Stunden eine viel- 
seitige literarische Tätigkeit entfaltet 

Die Bedeutung des Schriftstellers Kernstock liegt ganz be- 
sonders in seinen poetischen Erzeugnissen. Die ersten Anregungen 
zum dichterischen Schaffen empfing er wohl von seinem Vater, 
einem k. k. Beamten, den seine vorzügliche Erzählungsgabe in gleicher 
Weise auszeichnete wie seine Liebe zur Natur und zur schönen 
Literatur. Großen Einfluß auf die Oeistesfähigkeiten und auf die 
dichterische Anlage Kernstocks hatten auch mehrere Professoren 
des Orazer Gymnasiums, das er besuchte, vor allem unter den 
Benediktinern aus Admont, welche an jenem unterrichteten, der 
Philologe Dr. Bußwald, in dem, wie Kernstock schreibt, ein Huma- 
nist der Renaissance wiedererstanden zu sein schien, der hoch- 
begabte Odendichter Edmund Rieder, welcher seine Schüler für das 
Studium der mittelhochdeutschen Sprache und Literatur begeisterte 
und andere. Aber auch seinen weltlichen Oymnasialprofessoren 
verdankt Kemstock manche Anregung, zum Beispiel dem Mathe- 
matiker Krischek, der seine Schuler zu streng logischem Denken 
anleitete, und dem gefeierten Historiker und Universitätsprofessor 
Dr. Krones (f), welcher es wie kein zweiter verstand, seine Schüler 
für das Oeschichtstudium zu erwärmen. 

Als Kaplan in St. Lorenzen am Wechsel trat Ottokar Kem- 
stock im Jahre 1878 mit den Münchener »Fliegenden Blättern« in 
Verbindung und seither ist er ein geschätzter Mitarbeiter derselben. 
In den »Fliegenden Blättern« veröffentlichte er damals sein erstes 
mittelhochdeutsches Gedicht: »Wie ez deme gesellen des liutpfaffen 
ze sant Gilgen ergie, dö er zer alme wolte varen«, dem viele 
andere Gedichte, ohne Zweifel »wahre Perlen deutscher Lyrik«, 
folgten. Die meisten seiner Gedichte erschienen in den »Fliegenden 
Blättern«. Manche seiner Dichtungen, in denen wir oft die alten 
trauten Weisen der Minnesänger vernehmen, wurden auch vertont, 
so von C. Hirsch seine Landsknechtlieder, herausgegeben unter dem 
Titel »Die wehrhafte Nachtigall«, von Ernst Höller das Weihnachts- 
drama »Verloren und wiedergefunden« und andere mehr. Eine 
Sammlung seiner schönsten Gedichte, zu einem gar lieblich duftenden 
Blumenstrauß »Aus dem Zwingergärtlein»« vereint, bot uns Ottokar 
Kernstock im Jahre 1901. 

Der bekannte Literaturkennerund Literaturforscher P. Dr. Anselm 
Salzer von Seitenstetten bezeichnete ihn als einen Dichter von 
Gottes Gnaden und schrieb über seine Gedichte »Aus dem Zwinger- 
gärtlein«: »Vom Herzen wünsche ich, daß die Weisen, die Kem- 
stock gesungen, allerorts erklingen, wo man Sinn und Gefühl für 



331 

wahre Poesie im Getriebe des Aütagsleben noch nicht verloren 
hat ... Es sind durchwegs wirkungsvolle Töne, die der Sänger 
hier seiner Harfe entlockt, und sie gehören zu den schönsten und 
zartesten der neueren Lyrik.« ^) — Im folgenden sei eine Übersicht 
über Kemstocks zahlreiche literarische Arbeiten gegeben: 

I. Kunsthistorisches. 
Beitrag zur Geschichte der hlg. Gräber. »Kirchenschmuclc«, 1874. 
Eine Frohnleichnamsprocession im 14. Jahrhundert. Ebend., 1875. 
Die älteren Chorbücher des Stiftes Voran. Ebend., 1876. 
Kunst und Künstler in Oststeiermark. »Oststeirische Zeitung«, 1884. 
J. C. Hackhofers Festenburger Gemälde. Separatabdruck aus dem »Kirchen- 
schmuck« mit einem Titelbild und 5 Tafeln. Graz 1903, Styria. 25 S. 8". 

II. Homiletisches. 
Drei Trauungsreden: 1872, 1873, 1888. 

III. Geschichtliches. 

Zur Vervollständigung der Lavanter Bischofsreihe. »Beiträge zur Kunde 
steiermärkischer Geschichtsquellen«, 1876. 

Aus den Erlebnissen eines deutschen Arztes. »Anzeiger für Kunde der 
deutschen Vorzeit. Organ des German. Museums in Nürnberg«, 1876. 

Chronikalisches aus dem Stifte Voran. »Beiträge zur Kunde Steiermark. 
Gescbichtsquellen«, 1877. 

Beiträge zur Geschichte der östl. Steiermark. »Mitteilungen des histo- 
rischen Vereines für Steiermark«, 1877. 

Das Protocollum Voraviense antiquissimum. »Beiträge zur Kunde Steier- 
mark. Geschichtsquellen«, 1887. 

Burg Thalberg. »Mittheilungen des bist. Vereines für Steierm.«, 1887, 

Thalberger Reminiscenzen. Ebend., 1887. 

Oebwin, Propst zu Vorau. »Vereinsgabe des kath. Preßvereines der Diö- 
cese Seckau«, 1892. 

Conrad IL, Propst von Vorau. »Vereinsgabe des k. Preßv. d. D. Seckau«, 1893. 

Gottfried, Prior in Linz. »Vereinsgabe usw.«, 1892. 

Artikel »Vorau« in dem von der Leogesellschaft herausgegebenen Werke: 
Das sociale Wirken der katholischen Kirche in Österreich. Diöcese Seckau. (Von 
Alois Stradner.) Wien 1897, Mayer und C. 

Ein Capitel aus der österreichischen Kirchengeschichte. »Correspondenz- 
blatt f. d. kath. Clerus Österreichs«, 1897. 

Vor 300 Jahren. Ebend. 1898. 

IV. Soziales. 

Ein echter Patriot muß wohl manchmal ungeduldig werden. »Corre- 
spondenzblatt f. d. k. Clerus österr.«, 1898. 

Volksbibliotheken und Lesehallen. Ebenda., 1899. 

Der bildungsfeindliche Clerus. Ebenda,^ 1900. 

Wie man in der Marine über Religion und Sittlichkeit denkt. Ebenda, 1901, 
Sp. 276—278. 

Hochnothpeinliches. Ebenda, 1901, Sp. 729—730. 

Was liest der deutsche Arbeiter? Ebenda, 1902, Sp. 517-521. 

') Siehe »Augustinus, Literaturblatt zum Correspondenz- Blatt für den katho- 
lischen Clerus Oesterreichs«. XX. Jg. Wien 1901, Nr. 14, Sp. 89. 



332 

V. Literaturgeschichtliche Abhandlungen. 

Mittelalterliche Liedercompositionen. »Anzeiger für Kunde der deutschen 
Vorzeit. Organ des Germ. Museums in Nürnberg«, 1877. 

Dramatische Reliquien. Ebenda, 1877. 

Der kath. Clerus und die Literatur. »Correspondenzbl. f. d. kath. Clerus 
Österreichs«, 1897. 

Gute Belletristik. Ebenda, 1898. 

Dramatische Juden. Ebenda, 1898. 

Das Theater am Ganges. Ebenda, 1898. 

Paris. Ebenda, 1898. 

Freidenkergedanken. Ebenda, 1898. 

Der Priester auf der Bühne. Ebenda, 1898. 

Steht die kathol. Belletristik auf der Höhe der Zeit? Ebenda, 1899. 

Tausend Jahre. Ebenda, 1899. 

Veremundus vindex. Ebenda, 1900. 

Ein verbotenes Stück. Ebenda, 1900. 

Ein antiker Feuilletonist. Ebenda, 1900. 

Ein geistlicher Sänger Altösterreichs (Michael Denis). Ebenda, 1902, 
Sp. 376-379. 

Neulateiner. Ebenda, 1902. 

Ein >Los von Rom < -Roman. Ebenda, 1903. 

Der Nationaldichter der »Hienzen^. S. »Grazer Volksblatt« 36. J., 1903, 
Nr. 105 und 106. 

Geschichten zum »Giften«. ^»Correspondenzbl. f. d. kath. Clerus.* 1903. 

VL Belletristisches. 

Des dreißigjährigen Krieges Friedensfeier. »Deutscher Hausschatz«, 1876. 

Die Memoiren eines Folianten. Ebenda, 1878. 

Ein Weihnachtsmärchen. Dramatisches Gedicht. Graz 1894, Wagner. 

Die Wahrheit wird euch frei machen. »Arbeiterkalender«, 1898. 

Im > Einsiedlerkalender« Gedichte zu Bildern von Qehrts, 1900. 

Aus dem Zwingergärtlein. Gesammelte Gedichte. München 1901, Braun 
und Schneider. 181 S. S\ 2. Aufl. 1904. 

Viele Gedichte und Lieder in den Münchener »Fliegenden Blättern« und 
in anderen Zeitschriften. 

Außerdem viele Rezensionen, besonders im »Augustinus«, 
Literaturblatt zum »Korrespondenz-Blatt für den kath. Klerus Öster- 
reichs« und in dem von Dr. Fr. Schnürer redigierten »Allgemeinen 
Literaturblatt«. 

Eberhard Höfler. 

Hof 1er, geboren zu Wenigzeil in Steiermark am 9. März 1846 
und ordiniert am 21. Juli 1872, arbeitete von 1873 bis 1883 als 
Kaplan in der Seelsorge zu Wenigzeil. In den Jahren 1883 bis 
1890 war er im Stifte Voran mit dem Oastmeisteramte betraut, 
worauf er bis 1900 wieder in Wenigzeil wirkte. In diesem Jahre wurde 
er auf die Stelle eines Stiftshofmeisters und Präfekten der Kleriker 



333 

in Graz befördert Seine reichen Erfahrungen, welche er sich in 
seinem seelsorglichen Leben und auf einer Pilgerreise nach Lourdes 
im Jahre 1886 gesammelt hatte, verwertete er zu gemutvollen Bei- 
trägen in dem »Sonntagsboten«, Beilage zum »Orazer Volksblatt« 
(I. »Erinnerungen an Lourdes«, 11. >Von Lourdes nach Paray-Ie- 
Monial«, IIL »Nachklänge über Paray-Ie-Monial«; »Ein Tag in 
Lyon«; »Ein Spaziergang in und um Oenf«), in dem »Katholischen 
Wahrheitsfreund«, Graz, Jahrgang 1897 (»Aus dem Tagebuche eines 
alten Landkaplans«), und in verschiedenen Jahrgängen der »Blätter für 
Kanzelberedsamkeit« (Wien, Kirsch). In diesen erschienen von Höfler 
viele Predigten, Oelegenheitsreden und andere homi- 
letische Aufsätze. 

Theodorich Lampel. 

Theodorich Stan. Lampel, geboren zu Graz am 20. Fe- 
bruar 1858, ordiniert am 18. Juli 1880, wirkte als Kaplan und Katechet 
zu Voran, Wenigzeil und hierauf wieder im Stifte. Im Jahre 1894 
wurde ihm die Stelle eines Bibliothekars und im Jahre 1897 dazu 
noch die Stelle eines Regenschori übertragen unter gleichzeitiger 
Enthebung vom Seelsorgeposten. Seit 1904 ist er Stiftsdechant 

Der eifrige frühere Bibliothekar des Stiftes Voran lieferte B e i- 
träge zu Hartwigs »Centralblatt für das Bibliotheks- 
wesen«, XIV, 141 (Bücheranzeige Sensenschmieds) und 
zu den »Mitteilungen des österreichischen Vereines 
für Bibliothekswesen« V, 44 (Exlibriszeichen Georg 
Tanstetters). 

Ferner erschien von ihm die ungemein fleißige Arbeit »Ein 
Antiphonar aus dem Chorherrenstifte Voran«. i) 
Separatabdruck aus dem »Orazer Kirchenschmuck«. 
Voran 1901, Selbstverlag, 58 S. gr.-8<> mit 5 Tafeln. 

Schließlich veröffentlichte Lampel im Verlag der Leogesell- 
schaft zu Wien 1901 das bibliographische Werk »Die Incu- 
nabeln und Frühdrucke der Bibliothek des Chor- 
herrenstiftes Voran«. Vll u. 294 S. 8^.2) 



*) Rezensiert von Dr. Anselm Salzer O. S. B. (Seitenstetten) im »Allge- 
meinen Literaturblatt«, X. Jahrg. Sp. 590. 

*) Siehe die Rezensionen darüber von Gabriel Meier O. S. B. (Einsiedeln) 
in »Literarische Rundschau für das katholische Deutschland«, Jahrg. 1902, Sp. 315» 
und von Dr. Anselm Salzer im »Allgemeinen Literaturblatt«, XI. Jahrg., Sp. 17. 



-m=m 



VII. 



Schriftsteller des Augustiner-Chorherrenstiftes 

Krakau 

von 1600 bis auf den heutigen Tag. 



Christophor lloniewski. 

Christophorus toniewski, artium et philosophiae 
Baccalaureus, adeliger Herkunft'), im Jahre 1576 zu Krosno in 
Polen geboren, gestorben am 24. Februar 1656, war der erste, der 
die Lebensgeschichte des seHgen Stanislaus Kazimierczyk, Chor- 
herrn von Kasimir (jetzt Krakau), in polnischer Sprache herausgab. 
Dieses Werk erschien im Drucke unter dem Titel: 

iywot, Sprawy i cudowne Boskie wstawienie poboinego kapfana Bt. 
Stanislawa Kazimierczyka przy Krakowie na Kaimierzu u Boitgo Cia}a Con- 
gregacyey Zbawicielowey, Kanoniköw z Lateranu wedlug reguly Sw, Augustyna 
Kanonika y Podprzeorzego. »Deus in Sancto via Tua, quis Dens magnus, sicut 
Deus noster. Tu es Deus, qui facis mirabilia.« Ps. 76. Ku chwale Bozej y czci 
Swi^tych jego wybranych z tym pobofnym y Blogostawionym, dopiero teraz 
Polskim j^zykiem napisany dostateczniej y wla^niej, niieli byt przedtem po 
Lacinie wydany w roku 1609. przez Ks. Krzysztofa Loniewskiego tegoi Con- 
ventu Kanonika z dozwoleniem Starszych w Krakowie w drukarniey Lazarzowey 
Maciej J^drzeiowczyk drukowat roku. P. 1617.*) 

Am Ende dieser Arbeit befindet sich eine Darstellung des 
Lebens des seligen Meinhard, Augustiner-Chorherrn aus dem 
Kloster Siegeberg (Zegebert) im Holsteinischen, Bischofs von Kirch- 
holm und Apostels der Liven (1186), sowie eine Lebensgeschichte 

*) Wie aus Kaspar Niesieckis »Wappensammlung« erhellt, führte Lo- 
niewski den Titel »von Nal^cz«. 

*) ^Leben, Taten und wunderbare Fürbitte des gottseligen Priesters Stanis- 
laus Kazimierczyk, Chorherrn und Vizepriors in Kasimir bei Krakau an der 
Corpus-Christi-Kirche der regulierten Chorherren von der Kongregation des 
Allerheiligsten Erlösers unter der Regel des hl. Augustin. »Deus in Sancto via 
Tua, quis Deus magnus, sicut Deus noster. Tu es Deus, qui facis mirabilia.« 
Ps. 76. Zur Ehre Gottes und seiner auserkorenen Heiligen mit diesem Frommen 
und Seligen, erst jetzt in polnischer Sprache verfaßt, vervollständigt und be- 
richtigt, während es früher nur in lateinischer Sprache herausgegeben wurde 
im Jahre 1609, durch Ks. Christophor Loniewski, Chorherrn aus derselben Kon- 
gregation, mit Erlaubnis der Oberen.« Krakau. Lazarus-Buchdruckerei. 1617. 

Cernik, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 22 



338 

der seligen Jutha, Äbtissin der regulierten Chorherren zu Chetm 
(Cholm), die am 5. Mai 1260 im Alter von 40 Jahren starb. 

Außerdem veröffentlichte toniewski: 

»Regula Beatissimi Patris Aurelii Augustini Hipponensis Epfscopi: De 
communi vita Clericorum. Huic adjecta collectio Petri Claretae, Canonici regu- 
laris de domo Rudnicensi super statuta Canonicorum Regularium ac modus in- 
vestiendi atque profitendi in eodem Ordine canonico cum explanatione ex 
Capitulis Statutorum, adjuncta in fine collectione confraternitatum cum canonicis 
Tremesnensibus, Czerwenen. Mstovien. Calissien. Klodavien. Prägen. Vratislav. 
Viennen. Rudnicen. Sternbergen. Fulnecen. Prostaven. Olomucen. Trebonen, 
etc. reimpressa. In usum Canonicorum Regularium Crac. Conventus Eccl. SSmu 
Corporis Christi in Casimiria. Cracov. in typographia Matth. Andreov, 1618. 
(154 pag.) 

Dr. Paul Pukata. 

Paul PukaJa, Doktor der Theologie, stammte aus Kazi- 
mierz (Kasimir), war Prior in Bychöw und >praedicator Ordi- 
narius« an der Fronleichnamskirche in Krakau und starb am 
13. Jänner 1631. Er veröffentlichte das Werk: 

Genealogia Sacri et Apostolici Ordinis Canonicorum Regularium S. 
Augustini Lateranensium S. Salvatoris contexta olim a Joanne de Nigra 
Valle Ordinis Praemonstratensium. Nunc vero in lucem edita studio P. Pukalii 
(Puka)a), Can. Reg. in Aede SS. Corporis Christi Casimiriae ad Cracoviara 
Praedicatoris Ordinarii. Cracoviae, Typ, Matth. Andreov MDCXIX. 

Gewidmet ist das Werk Nikolaus Wolski, dem Burgvogte 
(Castellaneus) von Witebsk und Gründer des Klosters der Augustiner- 
Chorherren zu Krzemienica in Lithauen. ^) 

Johann Biesiekerski. 

Biesiekierski, welcher vor seinem Eintritt in den Orden 
der Augustiner-Chorherren Jesuite gewesen war, im Jahre 1635 
zu Kra^nik aus diesem Leben schied und dort auch begraben wurde, 
ist der Verfasser der trefflichen Schrift: 

Krötka nauka o czci i poszanowaniu obrazöw ^wi^tych, przydane opisanie 
obrazu Naj^w. Maryi Panny w kaplicy ko^ciota Boiego Ciata Wielebnych 
Ojcöw Kanonikow Later. Sw. Augustyna na Kazimierzu przy Krakowie. >Deus 
creavit de terra hominem et secundum imaginem suam fecit illum.c Eccles. 17. v. 1. 
(Gedruckt mit Genehmigung der Superioren in Krakau bei Matthias Andrzejow- 
czyk. A. D. 1624. 26 Bl., got. Druck, mit einer Titelschrift in Holzschnitt ver- 
sehen.) ') 



') Vide Jocher, Polnische Bibliographie: Kirchengeschichte No. 9202. 

*) »Kurze Belehrung über die Verehrung der Heiligenbilder. Im Anhang 
Beschreibung des Bildes der Allerheiligsten Jungfrau Maria in der Kapelle 
der Corpus-Christikirche der hochw. lateran. Augustiner-Chorherren in Kasimir 
bei Krakau. >Deus creavit de terra hominem et secundum imaginem suam fedt 
illum.« Eccl. 17. v. 1. 



339 

Am Schlüsse des Schriftchens, das eine Belehrung über die ehr- 
furchtsvolle Behandlung der Heiligenbilder nebst einer Beschreibung 
des Bildes der heiligen Jungfrau Maria in der Kapelle der Corpus- 
Christikirche in Kazimierz bei Krakau enthält, sind einige Worte 
über die lateranensischen Augustiner-Chorherren beigefügt. 

Anmutig ist in dieser Arbeit die Schilderung des Oottesmutter- 
bildes, das Biesiekierski folgendermaßen beschreibt: »Das länglich 
ovale Antlitz der Mutter Gottes, ein wenig nach rechts hingeneigt, 
ist unaussprechlich schön und heiter. Je länger man dasselbe be- 
trachtet, desto schöner, heiterer und wunderbarer erscheint es und 
man meint, es wolle sprechen. Durch seine Schönheit und Fröhlich- 
keit erweckt es im Herzen des Schauenden fromme Stimmungen 
und zwingt ihn zur Andacht Wer sich darein vertieft, muß gestehen, 
daß Gott diesem Bilde einen besonderen Reiz veriiehen hat, der 
es vor anderen Bildern auszeichnet. Mit der rechten Hand zeigt 
die makellose Jungfrau ihrem Söhnlein den Apfel, das Symbol der 
Sünde der ersten Eltern, mit der linken hält sie das auf ihrem 
Schöße stehende Kindlein um die Hüftchen geschlungen und drückt 
es sanft an sich. Das Kindlein selbst hält im linken Händchen 
eine belaubte Weintraube, wahrscheinlich zur Erinnerung, daß es, 
um uns zu erlösen, in der Kelter seiner Leiden am Kreuze den 
Weintrauben gleich gepreßt wurde und unserer Erlösung wegen 
sein so teures Blut reichlich vergossen hat. Das rechte Händchen 
hebt es zum Antlitz seiner liebsten Mutter empor. Welch schätz- 
bare und unzertrennliche Kleinodien! Durch göttliche Fügung 
konnte der Sohn nicht Mensch werden ohne solche Mutter, es 
konnte die Jungfrau nicht Mutter werden ohne solchen Sohn.« 

Ferner erschien von Biesiekierski die Schrift: 

Szlachcic polski staroiytny, na pogrzebie stawnej pami^ci IMci Pana 
Wojciecha Wybranowskiego z Wybranowa kleynotu Poray wystawiony w 
ko^ciele Kra^nickim farnym od Ks. Jana Augustyna Biesiekierskiego, Kanonika 
Zakonu ^w. Augustyna Congregationis Lateranensis. Cum licentia Superiorum. 
(Lublin bei Paul Konrad A. D. 1632. 40 S. in 4^ got. Druck.)») 

Als Manuskript hinterließ er: 

Das Leben des seligen Stanislaus Kazimierczyk. 1633. (Diese Hand- 
schrift erhielt später der Chorherr desselben Klosters Hyacinth Liberius von 
den Jesuiten bei St. Peter in Krakau. Ihr entnahm auch Stephan Ranothowicz 
die Beschreibung von 12 Wundertaten des seligen Stanislaus.) 



') »Ein altehrwurdiger polnischer Edelmann. Grabrede am Sarge des Hoch- 
wohlgebomen Herrn Adalbert Wybranowski von Wybranowo, Ritters von Poraj. 
Gehalten in der Kra^niker Pfarrkirche von Ks. Joannes Augustin Biesiekierski, 
Regul. Augustiner-Chorherrn Congregationis Lateranensis '(. Mit Erlaubnis der 
Ordensoberen. 

22* 



340 

Dn Martin Ktoczyi^ski. 

Martin von KJoczynski, Doctor jur. can. et civ., XL Prae- 
latus Generalis der lateranensischen Chorherren in Polen und 
Lithauen, wurde im Jahre 1562 geboren. Er stammte aus einer 
adeligen Familie, welche das Prädikat »Jastrz^biec« führte. Sein 
Wappen besteht aus einem mit einem Pfeile durchbohrten Habichts- 
flügel. Bevor KJoczyriski lateranensischer Chorherr wurde, war er 
Pfarrer in Biecz und Czchöw, dann Domherr in Skalbmierz und 
schließlich Aktuarius der Krakauer Bischöfe Georg RadziwiH und 
Bernard Maciejowski sowie Auditor der römischen Kurie und des 
päpstlichen Ablegaten Franz Simonetti. 

Als nach dem Tode des Vorstehers der Krakauer Chorherren 
Maniecki (1611) — des X. Generalvorstehers — keiner von den 
Kanonikern das erledigte verantwortungsvolle Amt zu übernehmen 
wagte, riet Bischof Tylicki, den frommen Priester KJoczyriski dazu 
zu berufen, der damals eben nach Rom reisen wollte, um sich 
dort in ein Karmeliterkloster zurückzuziehen. KJoczynski weigerte 
sich, dem Rufe zu folgen, indem er unter Tränen auf seine Un- 
würdigkeit hinwies. Endlich siegte der Gehorsam gegen den 
Bischof über seine Demut und am Samstag vor dem Sonntag 
Quinquagesimä 1612 trat er in das Kloster der regulierten 
Chorherren zu Krakau ein. Obwohl er sogleich zum Prälatus 
Generalis erhoben wurde, legte er erst sechs Jahre nach seinem 
Eintritte die Ordensgelübde ab. Im Kloster zeichnete er sich 
durch viele Tugenden aus, und zwar besonders durch eine 
staunenswerte Enthaltsamkeit — er nahm nur dreimal in der 
Woche Speisen zu sich. Und wie die Tugenden in ihm im 
höchsten Maße vereinigt waren, so war ihm auch keine Wissen- 
schaft fremd. Der würdige Vorsteher wurde daher vom Bischöfe 
wiederholt mit der Führung wichtiger Geschäfte betraut. Er wurde 
zum Synodalrichter, zum Visitator verschiedener Frauenklöster 
ernannt und, als es sich um die Beatifikation des Vinzenz 
KadJubek und des Johann Kanty handelte, als Kommissär nach 
Rom gesandt. Bischof Peter G^bicki ließ von ihm sogar die 
Diözesanstatuten ausarbeiten. Die Ordensdisziplin und den Ordens- 
geist zu heben, war KJoczyriski Hauptbestreben während der 
33 Jahre seiner Regierung. Unter ihm entstanden in Polen die 
regulierten Chorherrenstifte Kra^nik, Wolbrom und Sucha, in 
Lithauen die zu Krzemienica, Bychöw und Wilna. Alle diese Kanonien 
waren wie in geistiger so auch in materieller Hinsicht von dem 
Chorherrenstifte Krakau abhängig. 



341 

Im Jahre 1613 bekam Ktoczyriski von Rom die Erlaubnis, die 
Bruderschaft »Quinque vulnerum Christi« an der Corpus-Christi- 
Kirche einzuführen. In gleicher Weise rief er die bereits im 
Jahre 1347 (15. April), also zur Zeit der Erbauung der Corpus- 
Christi-Kirche, vom Papst Klemens V. bestätigte Bruderschaft »SS. 
Corporis Christi«, welche mit der Zeit ganz vernachlässigt wurde, 
wieder ins Leben. ^) Die Spuren seiner Tätigkeit und seines Eifers 
sind heute noch an der Fronleichnamskirche zu sehen: der kühn 
gegen den Himmel aufsteigende Turm, zahlreiche Altäre und das 
prächtige Grabmal des seligen Stanislaus Kazimierczyk zeugen, 
wie sehr er »dilexit decorem domus Dei«. Martin Kloczyriski starb 
am 8. Februar des Jahres 1644 und wurde in der Corpus-Christi- 
Kirche in einer eigens für ihn erbauten Gruft feierlichst bestattet 
Auf der Generalversammlung der regulierten lateranensischen Chör- 
herren Polens im Jahre 1647 beschloß der dankbare Orden, sein 
Bild mit der Inschrift »Plus quam fundator iste« in der Kirche 
aufzuhängen, in welcher er begraben ist. 

KJoczynski arbeitete an den: 

Constitutiones Synodorum Metropolitanae Ecclesiae Gnesnensis Pro- 
vincialium Authoritate Synodi Provincialis Q^bicianae per Deputatos recog- 
nitae iussu vero et opera Illmi et Rmi D. D. Joannis W^zyk Dei et A. S. G. 
Archiespisc. Gnesn. etc. editae. Cracoviae in Offic. Andreae Petricovii S. R. M. 
Typographi A. D. 1630. (4°, 417 S.) — einer Sammlung der ältesten und der 
späteren Verordnungen bis zum Jahre 1630. 

Das Werk beginnt mit dem Pastoralbriefe des Erzbischofs 
Johann W?iyk und mit der Verordnung der Synode zu Piotrköw 
vom Jahre 1621, kraft deren die Kodifikation der Synodalkonstitu- 
tionen der Onesner Provinz dem Krakauer Archidiakon Johann 
Fox (Foxius), dem Pfarrer der Kathedralkirche zu -Luck Franz 
Zajerski, dem Archidiakon von Sandomierz Martin KJoczyriski und 
dem Domherrn von -Lowicz Nikolaus Skierniewski anvertraut wurde. ^} 

Jocher erwähnt, daß der Archidiakon von Krakau Johann Foxius 
ferner Martin KJoczyriski und Sebastian Nuceryn, Prediger an der 
Krakauer Kathedralkirche, auf Geheiß des Erzbischofs von Onesen 
Johannn W?iyk das; 

Rituale Sacramentorum ac aliarum ecclesiae caeremoniarum ex decreto 
Synodi Provincialis Petricovicensis ad uniformem Ecclesiarum Regni Poloniae 
usum recens editum. Cracoviae in Officina Andreae Petricovii 1631. (4', vier 
Blätter Einleitung und 151 Seiten.) 

zusammengestellt haben. 

') Siehe Manuskript Nr. 5357 der Jagelionischen Bibliothek in Krakau 
unter »Krakau«, »Lateran. Chorherren . 

*) Siehe Jocher, Polnische Bibliographie : Kirchenrecht, No. 7503. 



342 

Die Einleitung des Rituals enthält einen Hirtenbrief des Erz- 
bischofs W^iyk, durch welchen die polnische Geistlichkeit auf- 
gefordert wird, sich dieses Rituals, das nach dem Rituale Romanum 
redigiert wurde, zu bedienen.^) 

Dr. Hyazinth Liberius. 

Ein hervorragender Prediger in der Zeit der Könige Johann 
Kasimir und Michael Korybut, also in einer Epoche, wo die kirch- 
liche Redekunst fast ganz daniederlag, war der regulierte Chor- 
herr Hyazinth Liberius. Liberius, der Sohn eines Stadtrates, 
wurde im Jahre 1599 in der früher von Krakau abgesonderten 
Stadt Kazimierz (Kasimir) geboren. Nachdem er im Eltemhause 
einen sorgfältigen Unterricht genossen hatte, bezog er die Jagel- 
lonische Universität Um das Jahr 1617 ließ er sich bei den re- 
gulierten lateranensischen Chorherren seiner Vaterstadt einkleiden. 
Bald nach der Profeß erwarb sich Liberius den Rang eines 
Magisters und trug auf der Jagellonischen Universität Philosophie 
vor. Später wurde er theologischer Studien wegen nach Rom ge- 
sandt. Hier oblag er drei Jahre den Studien, worauf er zum Doktor 
der Theologie promoviert wurde. Er begab sich nun nach Mailand, 
wo er drei Jahre lang im Kloster der lateranensischen Chorherren 
Philosophie lehrte. 

Als er wieder zu seinen MitbrOdern nach Krakau zurückgekehrt 
war, wurde er wirklicher Prediger (»Ordinarius praedicator«) der 
Corpus-Christi-Kirche, Lektor der Philosophie und Magister der 
Novizen. — Im Jahre 1640 bestimmte ihn Prälat Ktoczynski mit 
Genehmigung des Oeneralkapitels und Bestätigung des Aposto- 
lischen Stuhles zu seinem Koadjutor cum jure successionis. 

Was Hyazinth Liberius die schwere Bürde des Vorsteheramtes, 
das er 1644 übernahm, angenehm machte, war die Liebe seiner 
Ordensbrüder und die Hochachtung, die ihm von den Bischöfen 
entgegengebracht wurde. Die Bischöfe O^bicki und Trzebicki 
schätzten ihn so sehr, daß sie ihn bei allen wichtigen Angelegen- 
heiten zu Rate zogen und ihn auch zum Censor aller Bücher re- 
ligiösen Inhaltes und zum Visitator der Frauenklöster ernannten. 

Zur Zeit der schwedischen Invasion, von der auch Krakau und 
Kazimierz heimgesucht wurden, brachte Liberius alle kirchlichen 
Kleinode seines Ordenshauses, die Privilegien des Klosters und 
den Klosterschatz im Kloster der regulierten Chorherren zu Fulnek 
(Mähren) in Sicherheit. Nur zweitausend polnische Gulden ließ er 

Jocher, Polnische Bibliographie Bd. III., Rituah'a No. 6.372. 



343 

den zehn Patres zurück, die freiwillig im Kloster zu Corpus Christi 
blieben. Die übrigen Chorherren hatten sich in den Konvent der 
later. Chorherren zu Sucha in Oalizien geflüchtet 

Hyazinth war bei all seiner Gelehrtheit ein Mann von der 
größten Frömmigkeit Besonders verehrte er die seligste Jungfrau 
Maria. Ihr zum Preise ließ er im Jahre 1662 eine Kapelle erbauen, 
die auf der Außenseite mit der bezeichnenden Inschrift »indignus 
sacellanus et servus« versehen ist Ein überaus sanftes Oemüt zierte 
den frommen Marien Verehrer, der am 23. Oktober 1673 sein segens- 
reiches Leben beschloß. Er hatte 39 Jahre die Würde eines wirk- 
lichen Predigers an der Fronleichnamskirche bekleidet und 29 Jahre 
die eines Praepositus generalis, beide in der rühmlichsten Weise. 

Als Oeneralvorsteher stellte er in manchen Klöstern seines 
Ordens die gelockerte Ordenszucht wieder her und vermehrte die 
Einkünfte der sehr armen later. Chorherren Polens und Lithauens. 
Als Prediger fand Hyazinth Liberius ungemein viele Zuhörer und 
großen Beifall. Seine im Drucke erschienenen Predigten wurden 
der Geistlichkeit von den Bischöfen sehr empfohlen, sie wurden 
weit verbreitet und gern gelesen. 

Die von Liberius hinterlassenen Schriften um- 
fassen drei Bände in 4^, in gotischem Druck. Die ein- 
zelnen Schriften mögen im Folgenden angeführt sein: 

1. Gospodarz nieba i ziemi Jezus Chrystus Syn Bo2y wcielony w przednie 
uroczysto^ci tajemnic i dziet swoich poboinemu auditorowi na Kazaniach 
wystawiony. Druk Baicera ^tnieszkowica w Krakowie. 1657—1669; str. 719.*) 

Dieses Werk wird eingeleitet mit einer Widmung an den 
Bischof von Krakau, Andreas Trzebicki, und mit dem Dankschreiben 
dieses Bischofs an den Verfasser. In dem Schreiben sind die Worte 
zu lesen: »Ihr habt durch diese Arbeit Euch und dem Orden einen 
überaus großen Verdienst im Himmel erworben, für die Stadt 
Krakau und die ganze Diözese einen herrlichen Schmuck geschaffen, 
den Predigern endlich ein nachahmungswürdiges Subsidium ge- 
geben.« — Der Inhalt des Werkes besteht aus 39 Predigten (je drei 
für verschiedene Feste des Herrn) fast durchweg dogmatischen 
oder moralischen Charakters. Es sind größtenteils ausgezeichnete 
Reden, die noch heute jedem Prediger von Nutzen sein können. 
Diesen Predigten sind beigefügt: Weihnachtslieder verschiedener 
Stände zum Neujahre und zum Festtage der heiligen drei Könige; 
a) eine Predigt auf den heiligen Ignatius, den Stifter der Gesellschaft 

*) »Der Herr des Himmels und der Erde Jesus Christus, der menschgewordene 
Gottessohn, an den Hauptfesten des Herrn dem frommen Zuhörer in Predigten 
dargestellt.« Druckerei Balthasar Smieszkowic. Krakau 1657—1669. 719 S. 



^ 



344 

Jesu, und b) eine auf den seligen Johann Kanty (Johannes Canfa'us), 
den Theologen und Professor der Krakauer Universität. 

a) Przylbica iohiierska z bogatym pszczot rojem w oktaw^ wielld^^o 
Patryarchy i fundatora Societatis Jezu ^w. Ignacego przy konklu^yi naboieiistwa 
i dzi^kowania Panu Bogu za szc^^liwie przeiyty wiek abo sto lat Soc Jezu r. 
1640 dnia 5 sierpnia w Ko^ciele sw. Barbary OO. Jezuitöw zalecona. W 
Krakowie, w dnikarni Balcera ^mieszkowica. ^) 

Der Autor zählt in dieser Schrift nach dem Breviarium die 
religiösen Arbeiten der Jesuiten auf: die Meditationen, Katechisationen, 
Missionsreisen und Disputationen mit den Häretikern, er zeigt, wie 
die Jesuiten in den Schulen gelehrt haben, wie sie Werke verfaßt 
haben und den Nächsten immer mit ihrer Hilfe beigestanden sind. 
Oeizig waren sie gegen sich, freigebig und opferwillig, wo es sich 
um Oottessachen handelte. Dann erklärt Liberius, wie sich die Mit- 
glieder der Soc. Jesu den Titel »Patres /.olz s^oy/iv« erworben haben, 
der anderen Orden nicht verliehen wurde, und schließt schön und 
erhaben: »Da die Jesuiten sich den Namen vom Heiland genommen 
haben, prophezeit ihnen der Verfasser eine schöne Zukunft und 
wünscht ihnen, daß sie zum Met der Wissenschaft und Gott- 
seligkeit werden«. Zuletzt stehen die Worte aus Ovidii Tristium I.: 
»Quo pede cepisti sie bene semper eas. Sicut dies mventutis tuae 
ita et senectus tua.« Amen. 

b) Lapis angularis, katnieii w^gielny, abo k^tny na poparcie ostabiatego 
Krölestwa w ^wi^tobliwym m^zu i sludze boiym Janie Kanty m teologii pro- 
fesorze Akademii Krakowskiej upatrzony, a przy zacz^ciu komisyi od ^w. Apost 
Stolicy na dalsz4 o ^wi^tobliwego cudach i czci jego w wiernych informacy^ 
naznaczonej w kazaniu r. 1667 marca 9. w ko^ciele ^w. Anny poboinemu audi- 
torowi pokazany.') 

Eine vortreffliche Rede, voll Glauben und Begeisterung, aus- 
gezeichnet durch reine, schöne, inhaltsvolle und makarismenfreie 
Diktion ! Der Prediger weist auf die vielen Wohltaten hin, die von 
Johann Kanty für die Jagellonische Universität erfleht wurden, er 
preist die Alma Mater, ruft zur Buße und schließt mit einem Ge- 
bete zu Johann Kanty. 



*) »Der Soldaten-Helm mit reichem Bienenschwarm. Predigt in der Oktav 
des großen Patriarchen Ignatius, Gründers Soc. Jesu, beim Schlüsse der Dank- 
sagungsandacht für ein glücklich beendigtes Jahrhundert Soc. Jesu, im Jahre 1640 
am 5. August in der Jesuitenkirche zur hl. Barbara gehalten.« Krakau, Druckerei 
Balthasar Smieszkowic. 

*) »Lapis angularis oder ein Eckstein, dem geschwächten Königreiche zur 
Stütze gegeben in dem heiligmäßigen Manne und Diener Gottes Johannes 
Kanty, Professor an der Krakauer Akademie. Eine Predigt, gehalten vor einem 
gläubigen Auditorium in der Kirche zur hl. Anna den 9. März 1667 bei der 
Inauguration der vom heil. Stuhl berufenen Komission zum Zwecke weiterer Infor- 
mation in betreff der Wunder und der Verehrung des genannten Dieners Gottes.« 



345 

2. Oospodyni nieba i zietni Najsw. Marya Panna, dwudziest^ kazan na hytnn 
ko^cielny >0 g!oriosa Domina c po roinych w Krakowie ko^ciotach wstawiona. 
W drukarni wdowy Luk. Kupisz. 1657. 378 Seiten.*) 

Dieser Sammlung von Marienpredigten sind drei Predigten auf 
den Schutzheiligen Polens, auf den heiligen Hyazinth, und eine auf den 
heiligen Augustin beigegeben, die Liberius während einer Visitation 
der dem Krakauer Konvent unterstehenden Klöster in der Kirche 
zu Bychöw (in Weißrußland) hielt. 

Die Marienpredigten, gewidmet dem Bischof Peter O^bicki und 
approbiert vom Rektor der Krakauer Universität Stanislaus Roiycki, 
wurden in folgenden Kirchen Krakaus vorgetragen: in der Corpus- 
Christikirche, in der Pfarrkirche zur heiligen Jungfrau, in der Kirche 
der heiligen Katharina, in der Dominikaner- und in der Bernardiner- 
kirche, gewiß der glänzendste Beweis, daß Hyazinth Liberius als 
besonderer Marien Verehrer allgemein bekannt war. Übrigens zeugen 
die Predigten selbst nicht bloß von trefflicher theologischen Bildung, 
sondern auch von seiner glühenden Liebe zu Maria. 

3. Qwiazda morska Naj^w. Marya Panna trzydziest^ kazaii na hymn »Ave 
maris Stella« po röinych w Krakowie ko^cio^ach poboinemu audytprowi zale- 
cana od ... Krakow 1670, druk Stanislawa Piotrowczyka. 688 Seiten.^) 

Gewidmet ist dieses Werk dem König Michael Korybut ßei- 
gedruckt ist der polnische und der lateinische Text des Hymnus. 

> Meeresstern« ist das letzte Predigtwerk, das Liberius verfaßte. 
Es übertrifft an Trefflichkeit seine erste Sammlung von Marien- 
predigten bedeutend. Aus der letzten Arbeit des eifrigen Chorherm 
ersehen wir, daß er ein gründlicher Kenner jener Kirchenväter war, 
die über die seligste Jungfrau geschrieben haben. 

Zur Zeit unheilvoller Kriege, innerer Zwiespalte und der schreck- 
lichen Pest fordert er zur Besserung der Sitten und zur Buße auf, 
da nur auf diese Weise Oott wieder versöhnt werden könne. — 
Wenn Liberius auch S kargas strenge oder Birkowskis nieder- 
schmetternde Art des Predigens nicht eigen ist, so weckt und verbreitet 
er doch mit seiner sanften, aber schwungvollen Rede in unver- 



) »Die Herrin des Himmels und der Erde, die allerseligste Jung^frau 
Maria, in zwanzig Predigten, aufgebaut auf dem Hymnus »O gloriosa Domina«, 
in verschiedenen Kirchen Krakaus gepriesen.« Druckerei Lukas Kupisz. 1657. 
378 Seiten. 

*) »Der Meeresstern, die allerseligste Jungfrau Maria. Dreißig Predigten^ 
aufgebaut auf dem Hymnus »Ave maris Stella«, in verschiedenen Kirchen Krakaus 
vor einem gläubigen Auditorium gehalten.« Krakau 1670. Druckerei Stanislaus 
Piotrowczyk. 688 Seiten. 

Liberius weist in seinen Predigten öfter darauf hin, daß Maria ohne Erb- 
sünde empfangen worden, auch ein Beweis, daß schon damals der Glaube an 
dieses »singulare Privilegium« Mariens in den Priestern und im Volke Polens lebte 



346 

gleichlicher Weise den Kult der Schutzheiligen und der heiligen 
Jungfrau Maria, welchen er als eines der vorzüglichsten Mittel zur 
Abwendung der Strafgerichte Gottes von Polen erachtet ^) 

Johann Kuklewicz. 

Der lateranensische Chorherr Johannes Kuklewicz, geboren 
zu Kazimierz, war als hervorragender Kenner der Rubriken durch 
zehn Jahre Verfasser des »Calendarium divini officii« 
der KrakauerDiözese. Er starb im Jahre 1652 in Krzemieniec 

Dr. Simon Augustin Zegarth. 

Zegarth, Doktor der Theologie, im Jahre 1614 geboren, 
wurde im Jahre 1631 am Festtage des heiligen Augustinus zu 
Kazimierz in den Orden der regulierten Chorherren aufgenommen. 
Sein Leben und Wirken gereichte dem Orden zu großer Ehre. 
Johannes de Nigra Valle berichtet von Zegarth, daß er »vir excellen- 
tissimus in theologicis et mathematicis nee non in aliis scientiis« 
war. Nebst mathematischen Werken, die uns leider nicht näher be- 
kannt sind, verfaßte er folgende Schriften, die unge- 
druckt blieben: 

Tractatus sie dictus Trinitarius, seu de Scta. Trinitate. 

Tractatus theologici de fine hominis et Incamatione Verbi. 

Supplementum ad fasciculum variarium orationum ex diversis auctoribus 
in propHum usum collectum per me Simonetn Augustinutn Zegarth, C. R. L 
ad aedes SS, Corporis Christi Cracoviae in Casimiria. A. D. 1634 die 6. Aprilis. 
Tempore sacro quadragesimali infra Dominicam »Judica« seu Passionis. »Sitnomen 
Domini benedictum in saecula.« 

Simon Zegarth starb am 14. Februar des Jahres 1656 in dem 
Städtchen Stara Wiei (Ollfawa), wo er vor den Schweden Zuflucht 
genommen hatte, und wurde im PiaristenkoUegium zu Podoliniec in 
der Zips begraben. 

Dn Ludwig FaSciszewski. 

Einer der berühmtesten Prediger an der Corpus-Christikirche 
war der reg. later. Chorherr Ludovikus Fa^ciszewski, Doktor der 
Theologie. Dieser wurde später Prior des Konvents der Augustiner- 
chorherren zu Kra^nik in Polen, wo er am 26. Mai 1667 aus dem 
Leben abberufen wurde. Fa^ciszewski verfaßte einen großen Band 
Predigten. 

') Cf. Dr. Josef Krukowski : Rozbiör krytyczny kazaii Ks. Jacka Liberiuszt 
D. S. T. Proboszczöa ko^cioJa Boiego Ciala Kanoniköw Regulamych na Kazi- 
mierzu przy Krakowie. Odbitka z Homiletyki. Naktadem Autora. 1898. 



347 

Stephan Ranothowicz. 

Ranothowicz wurde in Kasimierz geboren und trat Im 
Jahre 1637 in das Chorherrenstift Krakau ein. Er war nach seiner 
Priesterweihe Rat des Oeneralprälaten der polnischen Augustiner- 
Chorherren Wereszczyriski und wurde später mit der Würde eines 
Präpositus der Chorherrenklöster Sucha und Kurozw^ki ausgezeichnet 
Er starb im jähre 1694. Ranothowicz pflegte mit Eifer historische 
Studien. Im Jahre 1660 gab er die Lebensgeschichte des 
seligen Stanislaus Kazimierczyk, welche von -Loniewski 
(s. d.) stammt, neu bearbeitet wieder heraus: 

Jasna Pohodnia iycia Apostolskiego 2ywot Swi^tobliwy bh Stanislawa 
Kazimierczyka, najprzöd w Slawney Akademiey Krakowskiey Professora y Ö. Teol. 
Bakalarza, potym Canonicorum Regularium S. Augustini u Boiego Ciala na 
Kazimierzu przy Krakowie Zakonnika. Wprzod przez Ks. Krzystofa Loniewskiego 
Art. et Phil. Bacc. Can. Reg. w. Roku P. 1617. Teraz powtöre przez Ks. Stefana 
Ranothowicza, Tegöi Konwentu 2^konnego Kanonika Roku Parisk. 1660. Wysta- 
wiona Eccl. SSmi Corporis Christi Casimiriae ad Cracoviam. W Krakowie. W 
Drukamiey Dziedzicöw Stanistawa Leilczowskiego Bertut. Roku Pailskiego 1660. ^) 

Ein rühmliches Zeugnisvon Ran oihowicz'Arbeit s- 
freude sind ferner dessen hinterlassene Manuskripte: 

Casimiriae civitatis, Urbi Cracoviensi conformatae, Origo in eaque eccie- 
siarium erectiones et religiosorum fundationes nee non series, vitae, res gestae 
praepositorum conventus Canonicorum regularium lateranensium s. Augustini 
ad ecclesiam ss. Corporis-Christi, descriptae (ad an. 1693) a Stephano Ranotho- 
wicz, eiusdem Conventus et ecciesiae canonico regulari. professo. 

Das Leben des seligen Stanislaus Kazimierczyk von Christophorus Lo- 
niewski . . . neuerdings von P. Stephan Ranothowicz im Jahre 1680 bearbeitet. 
(81 BL) 

Vita, gesta et miracula B. Stanislai Polonii, Casimiriae ad Cracoviam 
oriundi Canonicorum Regularium Lateranensium ss. Salvatoris s. Augustini 
Viceprioris . . . autore Martino Baronio Jaroslaviense a. 1609. (92 Bl.) 

Cathalogus virorum Illustrium et eruditorum in congregatione nostra 
Cracoviensi. (95 Bl.) 

Tabula reliquiarum basilicae ss. Corporis Christi Canonicorum regularium 
Lateranensium, coordinata mense Martio a. 1701 alia adscripta manu. (97 Bl.) 

Urbis Cracoviae descriptio et res gestae in ea ex Joanne Herbuto, regni 
Poloniae senatore et historico deprompta. (111 Bl.) 

De episcopis Cracoviensibus. (136 Bl.) 



') »Eine Leuchte apostolischen Lebens. Heiliges Leben des seligen Stanis- 
laus Kazimierczyk, zuerst an der berühmten Krakauer Akademie der Theologie 
Bakkalaureus und Professors, dann Canonicorum Regularium S. Augustini an 
der Kirche Corporis Christi in Kasimierz bei Krakau Religiösen. Das erstemal 
durch Ks. Christoph Loniewski, Art. et Phil. Bacc, Can. Reg., im Jahre d. H. 1617, 
jetzt wiederum von Ks. Stephan Ranothowicz, Mitglied desselben Konvents, im 
Jahre d. H. 1660 publiziert.« Eccl. SSmi. Corporis Christi Casimiriae ad Craco- 
viam. Druckerei Stanislaus Lenczowskis Nachfolger. Bertut. A. D. 1660. 



348 

Die Beschreibung mancher Angelegenheiten, die in Krakau und Polen 
vorgekommen sind. (140 Bl.) 

Die Geschichte des schwedischen Überfalls Polens und der Stadt Krakau. 
(140 Bl.) 

Eine kurze Bemerkung über die Entstehung der Corpus - Christikirche 
in Kazimierz bei Krakau und des bei derselben befindlichen Conventes Canoni- 
corum regulär. S. Augustini. (143 Bl.) 

Die Beschreibung des Klosters der Corpus-Christikirche. (146 Bl.) 

Die Beschreibung früherer Ordensregeln. (147 Bl.) 

Beschreibung mancher zufälliger Angelegenheiten. (149 Bl.) 

Ex Chronica Pauli Piasecii, episc. Premisliensis a. d. 1587 . . . (128 BL) 

Dr. Michael Rusiecki. 

Nach dem Berichte des Joannes de Nigra Valle studierte 
Rusiecki in Olmütz Theologie, erlangte in Krakau den Doktor- 
titel, wo er auch in den Orden der regulierten Chorherren trat 
Hier erweckte er als »Magister Professorum« die Bruderschaften 
»SS. Corporis Christi«, »Quinque Virinerum« und »Annuntiatae 
Virginis Litteratorum« zu neuem Leben und gab für sie das Buch 
heraus : 

Tres Fontes. Notabiliter auctum affectuosissimis preculis. 

Wegen seiner hervorragenden Eigenschaften wurde Rusiecki 
zum Visitator Commissarius für die Lithauischen Kanonien ernannt 
Er leitete ferner mehrere Jahre lang als Prior aufs verdienstvollste 
die Kollegien der Augustiner- Chorherren zu Stonim und Wilna 
und wurde endlich zum Praelatus generalis der regulierten lateranen- 
sischen Chorherren in Krakau erwählt. Michael Rusiecki, der vier- 
zehnte in der Reihe der Generalvorsteher, starb am 7. Oktober 1706 
im 72. Lebensjahre. 

Erwähnenswert ist, daß ihm der Subdiakon der lateranensischen 
Chorherren zu Krakau Paulus Fryzneker die Lobrede widmete: 
»Insigne solidi honoris Sacra doctoratus theologiae laurea in illustri 
et admodum Reverendo Domino D. Michaele Rusiecki celebratum.« 
(Cracoviae, typ. Universitatis 1689, Fol.) Fryzneker, ein Sohn des 
Konsuls von Krakau, war, nachdem er im Alter von 25 Jahren der 
militärischen Laufbahn entsagt hatte, in den Orden der Augustiner- 
Chorherren eingetreten, dem er aber schon am 13. April 1690 
durch den Tod entrissen wurde. 

Dn Aquilin Michael Gorczyi^ski. 

In A q u i 1 i n M. G o r c z y ri s k i, Doktor der Theologie und Juris 
Can., lernen wir einen ganz besonderen Verehrer des seligen Stanis- 
laus Kazimierczyk kennen. Oorczyriski, geboren im Jahre 1656, fand 



349 

1675 zu Kasimir in den Orden der Augustiner-Chorherren Auf- 
nahme, wo er bald das Muster eines Ordensmannes wurde. 
Durch Frömmigiceit und Gelehrtheit in hohem Grade ausge- 
zeichnet, genoß er das größte Ansehen. Darum wurden ihm, der 
im Kloster der Chorherren zu Krakau Magister der Novizen und 
Professor der Theologie war, die Ämter eines Generalkommissärs 
und Visitators sämtlicher Klöster in Lithauen anvertraut. Zweimal 
in seinem Leben unternahm er die Reise nach Rom. Das einemal 
erwarb er sich dort bei den Jesuiten das Doktorat. Gorczyiiski, 
der auch ein vorzüglicher Redner war, arbeitete unermüdlich als 
Gelehrter und Schriftsteller. Seine literarischen Arbeiten weihte er 
teilweise dem seligen Stanislaus, dessen Kanonisation er sogar 
einzuleiten versuchte, was ihm jedoch nicht gelang. Gott rief ihn 
am 16. Februar des Jahres 1713 zu sich. 

Gorczynskis Werke: 

1. Via Coelestis Philosophi B. Stanislai Casitniritani, Canonici regularis 
Congregationis S. Salvatoris Lateranensis, Canonici Cracoviensis professi, per 
Propos itiones aeternae veritatis et Sententiam inoffenso pede in vitae cursu 
consumata; nee non sub feiicissimis auspiciis et patrocinio Magnifici ac gene- 
rös! Domini D. Stanislai de Zdanöw Zdanowski, Burgrabii ac Notarii Castrensis 
Cracovien.: Circa festivam sui Patroni translationem votivae devinctionis ergo 
luci publicae demonstrata ab A. R. D. Aquilino Michaele Gorczyiiski, Canonico 
regnlari Lateranense,S.TheologiaeDoctore et Professore, defendente R. D. Andrea 
Beysz, eiusdem Congregat. Canonico reg. Later. S. Theolog. Auditore AA. LL 
Philosophiae Baccalaureo. In Canonia SSmi Corporis Christi Anno Viatoris 
Del 1693 die 8. Octobris. Cracoviae, typ. Univers. (4 Bogen in Fol.) 

Auf der Ruckseite des Titelblattes vorstehender Schrift ist oben 
der selige Stanislaus abgebildet, wie er auf den Wolken kniet, in 
der Mitte ist ein Wappen, unten eine Abbildung der Fronleichnams- 
kirche. (Das Ganze ist gestochen von Joannes Cehoviz.) Der Inhalt des 
Schriftchens, das dem Stanislaus Zdanowski gewidmet, ist: »Propo- 
sitiones allegoricae: Ex logica (I— XII), ex phisica (XIII— XXVI), 
deortu et interitu (XXVI— XXXII), de elementis (XXXIII -XXXIV), ex 
animastica (XXXV-XLIII), ex metaphisica (XLIV-LI).« 

2. 2y wy wzor Apostolskiey doskonalo^ci, B. Stanislaw Kazimierczyk stawney 
Akademiey Krakowskiey Profesor y Sw. Teologii Bakalarz, Zakonu Kanoniköw 
Reg. S. Salvatoris Lateran. Theolog y Przeor, pod cieniem Krzyza Öwi^tego, 
albo codziennej w iyciu mortyfikacyey, przez Ks. Aquilina Michala Gorczyiiskiego 
Prawa Duchownego y Pisma S. Doktora y Profesora S. Stolice Apostolskiey 
Pisarza tegoz Zakonu u Boiego Ciala na Kazimierzu Kanonika swiatu wy- 
stawiony Roku 1702 w Krakowie w drukarni*Akademickiey. [V Blätter + 164 Seiten 
in 4®, gewidmet der Frau des Burgvogtes von Radom Hedwig von Czekarzowice 
Lanckorotiska.]') 

') »Ein lebendiges Vorbild apostolischer Vollkommenheit, der selige Stanis- 
laus Kazimierczyk, Professor und S. Theologiae Baccalaureus an der berühmten 



350 

In der Einleitung erwähnt der Autor, daß dasselbe Thema bereits 
von J. Augustin Biesiekierski (s. d.) im Jahre 1636 bearbeitet wurde, 
dieser aber durch vorzeitigen Tod an der Herausgabe seines Werkes 
gehindert wurde. Auf Seite 47—102 sind nach der Arbeit des to- 
niewski (s. d.) Wunder des Seligen aus den Jahren 1660 bis 1697 
angegeben, daran schließt sich von Seite 102—144 die Aufzählung 108 
neu wahrgenommener Wunder. Die Seiten 158—168 umfassen zwei 
Hymnen auf den seligen Stanislaus. Die ganze Bearbeitung unter- 
scheidet sich wesentlich von der des Christophorus -Loniewski. 

3. Segregatus a peccatoribus B. Stanislaus Casimiritanus, ut melius propo^ 
sitorum veritas illucescat, per opposita suam innocentiatn propugnat Praeside 
Aquilino Michaela Gorczyiiski . . . Conclusiones. Cracoviae. Typ. Nicolai 
Alexandri Schedel 1703. (3 Bogen in Fol.) 

4. Inhumati verbi allegoriae, theoriae. (In Fol.) 

5. 2r6d}o Troiste Naboieristwa ztrojakiego Bractwa literackiego Naj^wi^t- 
szego Sakramentu, Pi^cu ran Chrystusa Pana, Zwiastowania Naj^w. Maryi P. na 
Kazimierzu przy Krakowie w ko^ciele parafialnym Boiego Ciala Ks. Ks. Kano- 
niköw Reg. Lat. Congregationis SSmi Salvatoris Lateranensis przez Ks. Aquilina 
Michala Oorczyriskiego Prawa kanonicznego i Pisma Öw. Doktora i Professora R. 
P. 1703, wyd^ne w Krakowie. Wydanie nowe w roku 1862 i 1870.») 

Dieses Werkchen, das 1862 und 1870 in neuer Ausgabe er- 
schien, ist der Fürstin zu Klewaii Helene Konstantin Myszkowska, 
Kastellanin von Sandomierz und Starostin von Lanckorona, gewidmet. 

6. Respirium Viatorum in Solitudine Spirituali. Ubi per devia mundi 
aberrantes, fatigati, Sacris Aspirationibus restaurantur. Opera A. R. D. Aquilini 
Michaelis Oorczyriski J. U. et Sacr. Tii. Doct. et Profess. Canonici regularis 
SS. Congregationis Salvatoris Lateranensis Cracoviae. Typis Alexandri Nicolai 
Schedel S. R. M. Ordinarii Typographi A. D. 1704. (VII Blätter -f 608 Seiten 
4- IV BI. in 8».) 

Dieses Werk ist gewidmet: »Illustriss. et Magnifico D. D. 
Stephano de Rychty in Sokolec Kumiecki dapifero Regni, tribuno 
artiler. polonae gubernat. Rzeczyczensi . . . Protectori et Maecenati 
Amplissimo.« Der Verfasser erklärt sich über den Zweck seiner 



Krakauer Akademie, Theologus und Prior im Orden der regulierten Chorherren 
S. Salvatoris Lateranensium, im Schatten des heiligen Kreuzes oder der täg- 
lichen Abtötung, von Ks. Aquilinus Michael Gorczynski, Juris Canonici et 
S. Scripturae Professor und Doktor, Sedis Apostolicae Referendarius, demselben 
Orden bei Corpus Christi in Kasimir angehörig. Herausgegeben im Jahre 1702 
zu Krakau in der akademischen Druckerei. 

') Drei Quellen der Andacht aus den drei literarischen Bruderschaften, 
nämlich: des Allerheil. Sakramentes, der fünf Wunden Christi, der Verkündi- 
gung der allerseligsten Jungfrau Maria, zu Kasimir bei Krakau in der Pfarr- 
kirche der Can. Reg. Lat. Congr. S. Salv. Lateran, bei Corpus Christi. Heraus- 
gegeben von Ks. A. M. Oorczyiiski, Juris Canonici et S. Scripturae Doktor und 
Professor, A. D. 1703 in Krakau. Neue Auflage A. D. 1862 und 1870. 



351 

Arbeit, die auf den Lehren der Kirchenväter aufgebaut ist, im Vor- 
worte folgendermaßen: »Non est hie animus ex coenobiorum In- 
colis silvicolas formare et mundum legitimis spoh'atum decoribus 
in nativam vocare ruditatem, sed potius coeno depurare et terrae 
habitatores coelo similes reddere unicum erit studium.c i) 

7. Joannis de Nigra Valle, Ord. Pracmonstratensis S. R. E. BIbliothecarii 
Sacri et Apostolici Ordinis Canonicorum Regularium S. Augustini, Congrega- 
tionis SStni Salvatoris Lateranensis Oeneologia quam plurimis, iisque gravissi- 
mis et quidem externorum auctoritatibus dilucidata. Et per Canonicos Congre- 
gationis Cracoviensis eiusdem Institut!, vitae sanctitate, Status eminentia et doctri- 
nae solidltate insignes ampliata. Tum etiam accommodatissimis suo assumptu 
et intentioni SchematIbus exornata nee non labore et studio Michaelis Gor- 
czynski, J. C. et S. Th. D'" Canonici Regularis Lateranensis, Luci publicae re- 
ostensa. Anno Domini 1707. (Sine loc. typ. annot., pag. 122 in Fol.) 

Auf dem Titelblatte, das in Stahl gestochen wurde, wird Johann 
de Nigra Valle mit einem Buche in der Hand dargestellt Unten 
befindet sich die Bemerkung: »Sculpsit Vilnae.« — Das Werk zer- 
fällt in zwei Theile. Im ersten Theile befinden sich auf abgesonderten, 
unnumerierten Karten die mit den laufenden Nummern 1 bis XII 
bezeichneten Schemata, ein jedes juxta praecitatum Joannem 
de Nigra Valle pag. 75 ff. Das »Schema de Canonicis Regularibus 
Lateranensibus congregationis Cracoviensis, qui nos cum fama 
sanctitatis praecesserunt et dormiunt in somno pacis« bringt unter 
anderem Notizen über die Krakauer regulierten Chorherren: Jaco- 
bus Vadovius, Joann. Nuczkonius, Stanislaus Niedziela, Stan. Mani- 
ecki, Martin KJoczyriski, Hyacinthus Liberius, Victor Wereszczyriski, 
Michael Rusiecki, Adam Siborius, Valentin Kuczborski, Nicolaus 
de Radomsko, Albert Sowiriski, Innocentius Johann Siekierski, Jo- 
hann Bapt. Malonowski, Martin Leonowicz, Christophorus -Loniewski 
und Simon Augustin Zegarth.^) 

8. Congregacya albo Bractwo pod tytulem Pokoju y Protekcyey S. Mariae 
de Oratiis to jest Naj^wi^tszey Maryey Laskawey od Powietrza Otodu y Woyny. 
W Ko^ciele Kanoniköw Zakonnych na Antokolu przy Wilnie Zgromadzone. 
Wtym za^ roku 1710 drukiem ^wiatu obwieszczone przez pewnego Zakonnika 
Congregationis S. Salvatoris Lateranensis. W Krakowie. W Drukami Akademickiej. 
Pag. 100 in 8°. ») 



') Vide Jocher a. a. O. 564. 3. 

'') Vide Estreicher: Polnische Bibliographie, Band XVII, lit. g, pag. 243. 6. 

■) Die Kongregation oder Bruderschaft unter dem Titel : Frieden und Protek- 
tion S. Mariae de Qratiis, d. i. der seligsten Jungfrau Maria, der gnädigen Behüterin 
vor Pest, Hunger und Krieg. Gegründet in der Kirche der Regulierten Chor- 
herren in Antokol bei Wilna. In diesem Jahre 1710 neu herausgegeben durch 
ein Mitglied der Kongregation S. Salvatoris Lateranensis. Krakau. Druckerei der 
Krakauer Akademie. Pag. 100 in 8^ 



352 

Diese Schrift enthält die Aufzeichnung verschiedener Ver- 
pflichtungen, Privilegien und Gebete der Bruderschaft »S. Mariae 
de Gratiis«, welche in der Kirche der lateranensischen Chorherren 
in Antokol, einer Vorstadt von Wilna in Lithauen, eingeführt war. *) 

Dn Johann Herkulan Matuszewicz. 

Johann Matuszewicz, Doktor der Theologie, aus einer 
adeligen Familie mit dem Prädikat »tab^df« (Schwan), war der 
XVI. Generalprälat der regulierten lateranensischen Chorherren in 
Polen und Lithauen. Er muß ein sehr verdienter und gelehrter Mann 
gewesen sein, da ihm so viele Lobredner erstanden, unter anderen 
in Franziskus Barariski^), Can. Reg. Lat S. Theolog. Auditoie, 
welcher die Schrift verfaßte: »Corona virtutis et eruditionis, theo- 
logica laurea eruditio capiti D. Joannis Herculani Matuszewicz 
imposita« (Cracov. typ. Franc. Cezary 1711, 8 pag. in Fol.), in dem 
lateranensischen Chorherrn und Hörer der Theologie Simon Ja ro- 
szewicz^), der Matuszewicz in dem Schriftchen pries: »Echo ultra 
sacrum Augustini locum, vocis exprimentis virtutes, sapientiam et 
meritorum iustam mercedem D. Joannis Herculani Matuszewicz 
resonans« (Cracov. typ. Fr. Cezary, 1711; 12 pag. in Fol.), und in 
Franziskus Hieronymus Pluciriski, Phil. Dr. in Collegio Nowod- 
worsciani von dem die Lobrede stammt: >Honor theologicus 

^) Von einem Anonymus, der zur Zeit Oorczyiiskis Chorherr von Krakau 
war, erschien die Schrift: Rozmowa katolika z Dyssydentem przez Kanonika 
zakonnego Lateraneiiskiego Professa Krakowskiego spisana y do druku podana 
Roku Paiiskiego 1725. W Krakowie w Drukami Wdowy y Dziedzicöw Fran- 
ciszka Cezarcgo J. K. M. y J. O. X. Biskupa Krakowkiego Xsi^z^cia Siewier- 
skiego Typografa. 16". 99 S. Verdeutscht: Zwiegespräch zwischen einem Katho- 
liken und Dissidenten. Von einem regulierten lateranen. Chorherrn, Profeßen 
in Krakau, verfaßt und publiziert 1725. Krakau. Druckerei der Witwe und Erben 
Franciscus Cezary. Typograph Seiner Kon. Majestät und des Hochwürdigsten 
Bischofs von Krakau, zugleich Fürsten von Severien. 

In der Approbation dieser Schrift wird dem Autor das Lob gespendet, 
daß er ein wissenschaftliches Werk würdig fortsetzte. In der Tat verfaßte der 
Autor, wie aus der Vorrede erhellt, bereits einen ähnlichen Dialog über die 
hl. Eucharistie. 

^) Baraiiski war später Prior in Wolbrom und hierauf Prediger an der 
Corpus-Christikirche in Krakau. Er starb am 25. September 1726. 

=*) In dem Manuskript »Memoriale Fratrum et Benefactorum defunctorum 
Congregationis Canonicorum Regularium Lateranensium«, das in der Bibliothek 
der regulierten Chorherren zu Krakau aufbewahrt ist, ist auf pag. 39 über 
Jaroszewicz folgendes zu lesen: »Obiit R. R. D. Simon Jaros ze wie z, S. Th. 
Dr. laborum ac meritorum plenus . . . uti basis et columna Congregationis existens 
ad varias Praeposituras evectus, ultimo in Praeposituram Crcmeneccnsem,A. D. 1748 
die 4. Januarii.« Er war auch Professor der Philosophie und Theologie. 



353 

omnium maximus virtuti et sapientiae perillustris D. Joanni Hercu- 
lano Matuszewic oblatus« (Cracoviae typ. Fr. Cezary. 1711 ; 14 pag. 
in Fol.). 

Matuszewicz selbst (f am 10. Februar 1737) schrieb 
das Werk: 

Canonlcus reg^laris Lateranensis in Polonia et in M. D. Lithuaniae 
explicatus. (Zu Krakau gedruckt 1720 und 1726, in 4°.) 

Seiner Fürsorge und Arbeit verdanken wir auch die Zusammen- 
fassung und Herausgabe der D i s z i p 1 i n a r s t at u t e n f ür die latera- 
nensischen Chorherren des Klosters zu Corpus Christi in Krakau und 
der diesem Kloster untergeordneten Konvente in Polen und Lithauen 
unter dem Titel: 

Constitutiones Canonicorum Regularium Lateranensium in Conventu 
Generali Sacratissimi Corporis Christi Casitniriae ad Cracoviam conscriptae. Ab 
Excellentissimo , Illustrissimo ac Reverendissimo Domino Camillo Paulutio, 
Sacrosanctae Lateranensis Ecclesiae Canonico, Utriusque Signaturae Referen- 
dario, Dei et Apostolicae Sedis Qratia Archiepiscopi Iconien. . . . Sanctae Sedis 
Apostolicae in Regno Poloniae et Magno Ducatu Lithuaniae cum facultatibus 
Legati de latere Nuncio, Approbatae et Ad Observandum Propositae Anno Do- 
mini MDCCXXXII. 

Dieses Werk zählt zwanzig Blätter (40 Seiten). Es enthält außer- 
dem fünf nichtpaginierte Blätter. Auf dem dritten derselben be- 
findet sich ein dem Lobe des Mutterklosters zu Corpus Christi und 
dem Lobe des Oeneralprälaten Herkulanus Matuszewicz geweihter 
Hexameter, auf dem letzten nichtbezeichneten Blatte ist die Appro- 
bation vom päpstlichen Nuntius Kamillus Paulutius. 

Matuszewicz hinterließ auch ein Manuskript: 

Tractatus de Augustissimo Divinae Incarnationis Mysterio. Cod. pap. 
saec. XVIIL in 4to, pag. 158 und 252. 

Dr. Adalbert Bertrand Grabowski. 

Der lateranensische Chorherr Adalbert Grabowski, Pro- 
fessor und Doktor der Theologie, Prediger im Krakauer Konvent 
der regulierten Chorherren, ein eifriger Förderer der hier bestehen- 
den Bruderschaften, gestorben am 15. April 1770, gab heraus: 

1. 2ywot Bh Stanistawa Kazimierczyka Kan. Reg. Lat. w Konwencie Boiego 
Ciala na Kazimierzu przy Krakowie w iyciu i po ^mierci cudami s^awnego w 
Roku 1 609* przez Marcina Baroniusza w j^zyku kciiiskim napisany, w roku 1617 
przez Ks. Krzysztofa Loniewskiego Kan. Reg. Lat. na j^zyk polski przeloiony, w 
roku zai 1763 staraniem Ks. Wojciecha Orabowskiego Kan. Reg. Lat. z przydaniem 
cudow 4*y raz przedrukowany w Krakowie, w drukami Akademickiey. [VI 
+ 136 Seiten in 4^ gewidmet dem XVIIL Oeneralprälaten der Cliorherren in 
Polen und Lithauen Lorenz Floridus Chmielecki.] ^) 



*) »Leben des seligen Stanislaus Kazimierczyk, Can. Reg. Lat. in dem 
Konvent Corporis Cliristi in Kasimierz bei Krakau; im Leben und nach dem 

Cernfk, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 23 



35 4 

Der polnische Schriftsteller ChJ^dowskl ist der Meinung^ 
diese Ausgabe der Lebensgeschichte des seh'gen Stanislaus sei die 
fünfte Auflage eines und desselben Werkes. Wie er zu dieser 
Meinung kommt, ist schwer zu erklären, da ja doch Baronius und 
toniewski das Leben des heiligmäßigen Chorherrn in ganz anderer 
Weise bearbeiteten, so daß ihre Werke als frühere Auflagen nicht 
gelten können J) 

2. Cnotliwy y Cudowny ^ywot Wielkiego Shigi Boiego B. Stanislawa 
Kazimierczyka, nayprzöd w przeslawney Akademiey Krakowskiej Swi^tej Teo- 
logii Baka}arza, potym w Konwencie Boiego CiaJa na Kazimierzu przy Krakowie 
Kanoniköw Zakonnych Lateranenskich Swi^tego Augustyna Professora y Przeora, 
w iyciu i po ^mierci cudami slawnego. Nayprzöd od Marcina Baroniusza 
Kleryka Jarosfawskiego w roku 1609 stylem tacinskim wypisany, Potym przez 
Ks. Krzysztofa Loniewskiego tegoz Konwentu Kanonika w Roku 1617 ku czci y 
chwale Boiey po polsku wydany. Za czasetn iasnq pochodni^ zycia Apostolskiego 
przez Ks. Stefana Ranothowicza tegoi Zakonu w roku 1660 o^wiecony. Znowu w 
Roku 1702 od Ks. MichaJa Aquilina Gorczyiiskiego , Prawa Duchownego y 
Pisma Swi^tego Doktora y Professora ä. Stolice Apostolskiey Pisarza tegoz 
Zakonu Kanonika, stylem y Konceptami z przydaniem cudöw przyozdobiony. 
Na ostatek przez Ks. Wojciecha Bertranda Grabowskiego, Doktora Sw. Teologii 
y Kaznodziei^ ordynaryusza w tymze Konwencie, z dozwoleniem Starszych 
polskiemu ^wiatu roku 1763 przetozony. IV Blätter -h 126 Seiten.*) 

Es ist ein Abdruck des Werkes von A. M. Oorczynski, das 
von der 56 Seiten starken Broschüre des Baronius ganz und gar 
verschieden ist Auf der Rückseite des Titelblattes ist unter dem 
Wappen des Boricza Chmielecki, dem das Werk gewidmet ist, die 

Tode durch Wunder verherrlicht. Im Jahre 1609 durch Martin Baronius in la- 
teinischer Sprache verfaßt, im Jahre 1617 durch Ks. Christoph Loniewski Can. 
Reg. Lat. ins Polnische übertragen, im Jahre 1763 von Ks. Adalbertus Ora- 
bowski Can. Reg. Lat. durch Hinzufügung der Wunder vermehrt und das vierte- 
mal herausgegeben.« Druckerei der Krakauer Akademie. 

*) Vide Estreicher, »Polnische Bibliographie s Band XVII, lit. g. 

*) »Das tugend volle und wunderbare Leben des großen Dieners Gottes 
Stanislaus Kazimierczyk, zuerst an der berühmten Krakauer Akademie Sacrae 
Theologiae Baccal., dann im Konvent der Regulierten Chorherren vom heiligen 
Augustin bei Corpus Christi in Kazimierz bei Krakau Professors und Priors; 
im Leben und nach dem Tode durch Wunder berühmt. Das erstemal von 
Martin Baronius, Clerico Jaroslaviensi, im Jahre 1609 lateinisch geschrieben. 
Hierauf von Ks. Christoph Loniewski, Religiösen desselben Konvents, 1617 zur 
Ehre und zum Ruhme Gottes ins Polnische übersetzt. Im Laufe der Zeit durch 
das Werk »Eine Leuchte apostolischen Lebens« von Ks. Stephan Ranothowicz, 
Mitglied desselben Konvents, im Jahre 1660 verherrlicht. Wiederum im Jahre 
1702 von Ks. M. A. Gorczyiiski, Juris canonici et S. Scripturae Doctor et Professor, 
des Apostolischen Stuhles Referendarius, Mitglied desselben Konvents, verbessert 
bezüglich des Stils und der Ausdrucksweise und vermehrt durch Erzählung der 
Wunder ; endlich von Ks. Adalbert B. Grabowski, S. Th. Doktor und ständigem 
Prediger desselben Konvents, mit Erlaubnis der Ordensoberen dem polnischen 
Volke im Jahre 1763 übersetzt.« 



355 

in vier Zeilen enthaltene poetische Widmung zu lesen. Auf Seite 34—41 
sind verschiedene Autoren zitiert, welche die Heiligkeit des seligen 
Stanislaus Kazimierczyk bezeugen, so Ubiszewski, Ranothowicz, 
Bzowius, Nakielski, Opatovius, Skrobiszewski,W. Morawski, F. Dryacki, 
Jan z Trzciany, And. Oranowski, St Bystrzycki, Johann Cynerski, 
And. Cellarius, Gabriel Pennotus, C du Molinet, Sam. Brzozewski, 
M. Baronius, H. Pruszcz. Im zweiten Teile von Seite 41—86 sind 
197 Wunder angeführt, von denen man schon vor dem Jahre 1660 
Kenntnis hatte, meistens wunderbare Heilungen von Geschwüren 
und Fiebererkrankungen. Unter anderen wurde auch der berühmte 
Musiker von Krakau Jakob Niederiand wunderbar geheilt. Der dritte 
Teil des Buches endlich führt uns 108 nach dem Jahre 1660 neu 
geschehene und wahrgenommene Wunder vor Augen (Seite 87 
bis 121.) Diese Genesungen betreffen hauptsächlich Angehörige 
des Ordens der Augustiner-Chorherren und Bürger der Stadt Krakau. 
Den Schluß des Werkes bilden Hymnen und Gebete sowie ein 
Geständnis des Fähnrichs Johann K. Oraczewski, der hiermit seine 
wunderbare Genesung bezeugt. Das »Reimprimatur« ist unterzeichnet 
von Kasimir St^plowski im Jahre 1763. ^) 

Felix Sliwinski. 

Felix Teotonius Sliwinski, C. R. L von Krakau, ge- 
storben in Kra^nik am 20. Dezember 1795, hinteriieß als Manuskript: 

Theologiae Dogmatico-Scholasticae ad mentem Romano-catholicae Eccle- 
siae et Sanctorum Patrum Junioribus Canonicis Regularibus Lateranensibus 
Congregationis Cracoviensis sub regimine Reverendissimi Sebastian! Guiraudi 
KwiatkowskI, Generalis Praepositi Patris Munificentissimi, per . . . ejusdem Con- 
gregationis Canonicum et in Theologia Professoren! in Conventu Generali 
Sacratissimi Corporis Xti Casimiriae ad Cracoviam traditae et Anno Salutis 1785 
Die 16. mensis Novembris inchoatae. Tractatus Prolegumenus. In quo non solum 
continentur ea, quae ad ipsius scientiae Theologicae notitiam pertinere videntur, 
verum etiam de principiis seu locis theologicis exactius explicata doctrina re- 
periuntur. — Cod. pap. in 4to., 528 pag. 

Johann Kanty ChodanL^) 

Der regulierte lateranensische Chorherr Johann Chodani, 
das Kind einer armen italienischen Familie, wurde am 16. Ok- 
tober 1769 zu Krakau geboren. Er studierte an der Krakauer Aka- 
demie und erlangte wegen seiner Beredsamkeit bald als Prediger 
der Krakauer Kathedralkirche Berühmtheit. Aber auch als Professor 
der Dogmatik und der Hl. Schrift an der Jagellonischen Universität 

') Estreicher a. a. O. 

') Cf. Nowodworski, »Kirchliche Enzyklopädie«, B. III, »Chodani^. 

23* 



356 

hatte er einen bedeutenden Ruf. Im Jahre 1804 erhielt er die Er- 
laubnis, aus dem Orden der Augustiner-Chorherren in den Welt- 
priesterstand zu treten (>obtinuit saecularisationem«). Schon im 
folgenden Jahre verlieh ihm die Akademie zu Wilna das Amt eines 
Predigers an der Kirche des heiligen Johann und im Jahre 1808 
wurde er zum außerordentlichen Professor der Moral- und Pastoral- 
theologie an dem berühmten Seminarium in Wilna ernannt Seit dem 
Jahre 1809 besaß er ein Kanonikat an der Kathedralkirche in Wilna. 
Chodani starb in dieser Stadt am 31. Juli 1831. Seine reiche Biblio- 
thek ging in den Besitz der Wilnaer Universität über. 

Von den liberalen Ideen seiner Zeit durchdrungen, übersetzte 
Johann Chodani, als er noch in Krakau weilte, Voltaires Werke »Dis- 
cours sur rhomme« und die >Henriade« ins Polnische (*Wiersz o 
cztowieku. Krakow 1800.« — Henriada. Krakow 1803. In 
Krakau erschien von ihm 1800 auch eine Übersetzung von Oeßners 
»Idyllen« (Sielanki. Krakow 1800). Seinepolnischen Über- 
setzungen von Lessings »Nathan der Weise« undvon 
Wielands »Oberon« und »Musarion« blieben Manu- 
skripte. 

Chodanis spätere Arbeiten: 

Etyka chrze^cijanska, czyli teologia moralna do uiycia szkolnego zasto- 
sowana przez A. K. Reybergera, przeWad z Jaciriskiego. Wilno 1821 — 1822, 
3 tomy. ') 

Nauka chrze^cijaiiskiej katolickiej religii w trzech cz^^ciach ulozona. 
Wilno 1823.') 

Teologia pasterska podlug Giftschütza. Wilno 1824.*) 

Kazania Ks. Jana Chodaniego z pozostalych po ämierci r^kopismöw. 
Wydanie drugie 1832, 2 tomy.*) 

Rzut oka na celniejsze zasady nauki obyczajowej, przeklad z Gawre. (Mskr.)^) 

O w>niowie Kaznodziejskiey, tlömaczenie ks. Maury. (Mskr.)**) 
Historya blblijna dia mlodzierzy przeklad z ks. Schmida. (Mskr.)') 



*) Christliche Ethik oder Moraltheologie für den Schulgebrauch lateinisch 
bearbeitet von A. K. Reyberger. Aus dem Lateinischen übersetzt von Chodani. 
Wilna 1821-1822. 3 Bände. 

*) Lehrbuch der katholischen Religion in drei Teilen. Wilna 1823. 

') Pastoral theologie im Sinne Giftschütz'. Wilna 1824. 

*) Predigten des Joannes Chodani aus hinterlassenen Manuskripten 
nach seinem Tode herausgegeben. Zweite Auflage 1832. 2 Bände. 

■*) Ein Blick auf die wichtigeren Prinzipien der Moraltheologie von Gavrc, 
übersetzt von Chodani. 

^) Kanzelberedsamkeit von Maury, übersetzt von Chodani. 

') Handbuch der biblischen Geschichte für die Jugend von Schmid, über- 
setzt von Chodani. 



357 

Peter Arbues Studentowicz. 

Das Mitglied des Krakauer Stiftes der regulierten Chorherren 
Peter Studentowicz, geboren am 1. März 1798 in Bral^ka, 
gestorben den 29. April des Jahres 1870, verfaßte wohl in der Zeit 
von 1860 bis 1870: 

Historya Ks. Ks. Kanoniköw Regularaych Lateraneiiskich w Polsce od 
roku 1750—1860 przez Ks. Piotra Studentowicza, czlonka Zgromadzenia Krakow- 
skiego. (Mskr.) *) 

Diese Chronik, welche ungedruckt blieb, enthält interessante 
Details über die früher von Krakau abgesonderte, reiche und sehr 
entwickelte Stadt Kazimierz. 

Bertrand Jabtofiski. 

Bertrand Jabtoriski legte im Jahre 1842 bei den regu- 
lierten Chorherren zu Krakau die Ordensgelübde ab. Er starb in 
Kra^nik, wo er Magister der Novizen war. Seine Mitbrüder be- 
weinten bitter seinen Tod. Sie verloren in ihm einen Priester, der 
anderen als Vorbild diente. 

Von Jabtoriski ist folgendes Manuskript vor- 
handen: 

Teologia Duchowna, trzema doskonato^ci drogami do Boga prowadz^ca, 
na trzy cz^^ci podYug rözno^ci drög, to jest oczyszczajqcej, o^wiecaj^cej i 
vednocz^cej podzielona. ^) 

Eduard Gajowy. 

Der lateranensische Chorherr von Krakau Eduardus Petrus 
Oajowy, geboren 1851, zum Priester geweiht 1875, Prior des 
Konvents von 1893 bis 1896, gestorben den 9. März 1904, ver- 
öffentlichte eine 

Kurze Geschichte und Beschreibung des Chorherrenstifts (reg. Kanoniker) 
zu Kasimir bei Krakau. (Siehe Brunner »Ein Chorherrenbuch«, Würzburg 1883 
Seite 264 ff.) 

Stanislaus Stotwiriski. 

Stanislaus Stotwiriski wurde im Jahre 1828 zu Betiyce 
im Königreich Polen geboren. Den ersten Unterricht erhielt er in 
seinem Geburtsorte; später besuchte er das Gymnasium in Lublin. 
Dem Rufe Gottes folgend trat er im Jahre 1846 zu Kra^nik in den 
Orden der lateranensischen Chorherren. Damals bereitete sich 

^) Geschichte der Regulierten Lateranensischen Chorherren in Polen vom 
Jahre 1750—1860 von Kanonikus Peter Studentowicz, Mitglied des Krakauer 
Konvents. 

*) Die Theologie, die auf drei Wegen der Vollkommenheit zu Oott führt ; 
in drei Teilen nach Art der Wege, des purgativen, illuminativen und unitiven, 
dargestellt. 



358 

neuerdings ein Aufstand der unter dem Joche der russischen Herr- 
schaft schmachtenden Polen vor, denen die russische Regierung 
mit dem icathoHschen Glauben zugleich die sicherste Grundlage 
der Nationalität zu entreißen suchte. Die polnische Jugend wollte 
den Kampf für die Freiheit entscheiden. Das ganze alte Polen sollte 
in seiner vollen nationalen Unabhängigkeit wiederhergestellt werden. 

Auch Stotwinski stellte sich mit anderen Klerikern in den 
Dienst seiner Nation. In der Stadt und in den herumliegenden 
Dörfern klärte er mit ihnen die Jugend auf und erweckte ihren 
patriotischen Sinn. Diese Arbeit, die im geheimen geschah, wurde 
aber bald von der russischen Regierung entdeckt. Die Kleriker 
wurden teils nach Sibirien gesandt, teils in den Kerker geworfen. 
Frühzeitig gewarnt, floh Stotwinski nach Krakau, wo er im Kloster 
der regulierten Chorherren zu Corpus Christi seine Studien fort- 
setzte. Im Jahre 1849 wurde er jedoch von der österreichischen 
Regierung aus der Stadt Krakau verwiesen. Die Regierung ver- 
ordnete nämlich, daß alle Emigranten, die sich ohne Reiselegitima- 
tionen in Krakau aufhielten, die Stadt verfassen müßten. Stotwiriski 
begab sich nach Paris und später zu den lateranensischen Chor- 
herren nach Rom. Dort empfing er im Jahre 1851 die heilige 
Priesterweihe und wurde zum Magister Novitiorum ernannt. 1857 
kehrte er nach Krakau zurück. Der Erzbischof von Prag Kardinal 
Schwarzenberg erhob ihn zum Prior des Klosters zu Corpus Christi. 
1861 erhielt er vom Ordensgeneral Joannes Strozzi die Würde 
eines lateranensischen Abts. Papst Pius IX. gab ihm in einem Breve 
vom 20. September 1861 die Bestätigung. Der polnische Klerus sandte 
Abt Stotwiriski im Jahre 1863 in einer wichtigen Angelegenheit zum 
Heiligen Vater Pius IX. Im Jahre 1874 wurde Stotwinski zum Pro- 
synodalexaminator ernannt, 1875 zum Commissarius Episcopalis für 
Volkserziehungsanstalten und im Jahre 1876 wurde er mit dem Titel 
eines Consiliarius Consistorialis ad hon. ausgezeichnet 

Bis zum Jahre 1893 versah er auch das Amt eines Priors, das 
er nun in jüngere Hände gab. 1901 beging er in festlicher Weise 
sein goldenes Priesterjubiläum. Am Tage des Jubiläums feierte Pater 
Klemens Baudiss S. J. in der Corpus-Christikirche zu Krakau in 
einer glänzenden Predigt^) die Verdienste des Jubilars um die 
Kirche, sein Kloster und das Volk. 



^) »Kazanie z powodu 50. letniego Jubileuszu Kaplaiiskiego Ks. Stanislawa 
Slotwiriskiego, Opata Ks. Ks. Kanoniköw Regularnych Lateraneiiskich przy 
ko^ciele Bozego Ciala w Krakowie, wypowiedziane przez P. Klemensa 
Baudissa S. J. dnia 29 go wrzesnia 1901 roku.« Za Pozwoleniem Przetoionych, 
Krakow (Druk. W. L. Anczyca i Spölki). 






359 

Von Abt Stotwiriski erschien im Drucke: 

Kazanie na Uroczysto^d Narodzenia Naj^w. Panny Maryi wygJoszone 
8. wrze^nia 1901 r. w koäciele Boiego Ciafa w Krakowie przez Ks. Stanisfawa 
S^otwiiiskiego Opata Infulata Ks. Ks. Kanoniköw Reg. Later. W Krakowie, 
Czcionkami Drukarni »Czasu« 1901.') 

Mowa przy Grobie nad zwtokami ^p. P. Klemensa Baudissa z Towa- 
rzystwa Jezusowego powiedziana przez X. Stanislawa S^otwiiiskiego Opata . . . 
Staraniem i NakJadem wiernych ^p. O. Klemensa przyjaciöl drukowana. Na 
PamUtk^ Poboinej Pami^ci. Krakow, Czcionkami Drukarni >Czasu<. R. 1902.*) 

Krötka Przemowa z okazyi pogrzebu 5. p. Andrzeja Knycza wypowiedziana 
w klasztorze Siöstr Serafitek przez X. Stanistawa Stotwiiiskiego . . . W Krakowie. 
Czcionkami Drukarni »Czasu* 1902. 4°.^) 

Przemöwienie X. Opata Stanisfawa Sfotwiiiskiego podczas zakoiiczenia 
roku szkolnego w szkole miejskiej na Podgörzu, dnia 25. czerwca 1902. W 
Krakowie Czcionkami Drukarni »Czasu« 1902.^) 

Krötka Przemowa przy zakoiiczeniu roku szkolnego w szkole wydzialowej 
ieiiskiej w Podgörzu w. r. 1902. Krakow 1902. Czcionkami. »Czasu«.*) 

Kazanie wypowiedziane podczas uroczystosci. Najswietszej Rodziny oraz 
iyciorys sw. Agnieszki, umilowanej Cörki swi^tej Rodziny. W Krakowie w 
Drukarni >Czasu« 1903. 16^«) 

Przed Beatyfikacy^ Stanisfawa Kazimierczyka. Wiersz Stanislawa Wienia- 
wy z Cz^stochowy z dodatkiem krötkiego zyciorysu Slugi Boiego oraz litanii 
i hymnow ku Jego czci. Krakow 1904, Czionkami »Czasu«.') 

Joannes Guarinus Babraj. 

Joh. Guarinus Babraj, geboren im Jahre 1862 in Krölöwka 
und 1890 zum Priester geweiht, schrieb: 

Ko^ciöl Boiego Ciak w Krakowie i jego swi^te zabytki. Bytom. Qörny 
SzUsk 1900. Naklad. Zgromadzenia Ks. Ks. Kanoniköw Regulamych Latera- 
lienskich na Kazimierzu w Krakowie.^) 

*) Predigt auf das Fest der Geburt der allerti. Jungfrau Maria. 

*) Eine Trauerrede bei dem Begräbnisse des gottseligen Pater Klemens 
Baudiss S. J. 

^) Eine Trauerrede gelegentlich des Begräbnisses des selig verstorbenen 
Pfarrers Andreas Knycz, der in O^wiecim ein Kloster für Schwestern des heiligen 
Franz Seraphikus gründete. 

*) Eine Rede, gehalten bei Abschluß des Schuljahres in der Bürgerschule 
zu Podgörze den 25. Juli 1902. Der Verfasser begründet in dieser Rede, daß 
der Glaube die notwendige Grundlage der Kindererziehung wie zu Hause so 
auch in der Schule sein müsse. 

*) Eine Kurze Ansprache am Schlüsse des Schuljahres in der Töchter- 
Bürgerschule in Podgörze. 

•') Eine Predigt am Feste der heiligsten Familie mit dem Anhange: Das 
Leben der heiligen Agnes, der geliebten Tochter der heiligen Familie. 

^) Am Vortage der Beatifikation des Stanislaus de Casimiria. Dichtvers des 
Stanislaus Wieniawa aus Czenstochau, mit Beigabe einer kurzen Lebensbeschrei- 
bung des heiligen Dieners Gottes, der Litanei und der Hymnen zu seiner Ehre. 

**) Die Corpus-Christikirche und ihre heiligen Andenken. Bytom in Ober- 
schlesien 1900. Verlag der Can. Reg. Lateran, zu Kazimierz bei Krakau. 



360 

Augustin Btachui 

AugustinBtachutistln Zakrzöwek bei Krakau im Jahre 1867 
geboren. Er trat im Jahre 1889 in das Kloster der lateranensischen 
Chorherren in Krakau ein und empfing im Jahre 1894 die Priester- 
weihe. 1896 wurde er Magister der Novizen. Von 1899 bis 1902 war 
er Prior des Klosters. Gegenwärtig ist er Verweser der zur Corpus- 
Christikirche gehörigen Pfarre. 

Btachuts literarische Arbeiten: 

Vita Stanislai Casimiritani, Canonici Regularis Lateranensis, beati nuncupati 
ex antiquis auctoribus et manuscriptis excerpta. (Sumpt. Can. reg. lat ad ecclcs. 
SS. Corporis Christi. E typographia »Czas«, excudebat Josephus Lakocinski, 
Cracoviae 1900.) 

Vita Stanislai Casimiritani in Compendio variarum devotionum in canonia 
Cracoviensi Can. Reg. Lat. ad ecclesiam SS. Corporis Christi absolvi solitarum. 
(Cracoviae 1900, e typ. »Czas«, excud. J. Lakociiiski 1900). 

Regulamin Profesoryum oraz Regula sw. Augustyna, Biskupa Hipporiskiego 
i Doktora Ko^ciola, dia uzytku Kanoniköw Regulär. Later. w Polsce. Z wloskiego 
polski j^zyk przetlömaczono i przerobiono za pozwoleniem Przeloionych. W 
Krakowie. Nakladem Ks. Ks. Kanoniköw Reg. Later. przy ko^ciele Boiego Ciala. 
W drukarni *Czasu« 1900.') 

Litaniae, hymni, orationes, antiphonae de Beato Stanislao Casimiritano, 
Canonico Regulari Lateranensi, cum licentia Superiorum variis temporibus 
promulgatae. (Ex antiquis auctoribus collegit P. Augustinus Blachut C. R. L 
ad ecclesiam SS. Corporis Christi Cracoviae anno 1901. Manuskript in Fol.) 

Catalogus auctorum, qui de beato Stanislao Casimiritano ordinis Canoni- 
corum Regularium Lateranensium, Confessore, Regni Poloniae Patrono, scripse- 
runt. Collegit et chronologica serie disposuit, quibusdam adjectis documentis, 
Augustinus Blachut Can. Reg. Lat. ad Ecclesiam SS. Corporis Christi Cracoviae. 
MS., 1902, 668 pag. 

Das vorstehende Werk hat vier Teile, und zwar: Pars 1. Docu- 
menta, quae ad cultum B. Stanislai spectant Pars II. Biographi, 
attestationes scriptorum et historicorum. Pars III. Panegyrici. Pars 
IV. Imagines et tabellae votivae. Alle Dokumente und Exzerpte 
sind mit dem Siegel der Jagellonischen Bibliothek und mit der 
Unterschrift des Direktors dieser Bibliothek Dr. Estreicher versehen, 
denn das Werk soll als Beweis des »cultus immemorabilis Beati 
Stanislai Casimiritani ad postulandam ejus beatificationem« dienen. 

Ferner verfaßte Btachut: 



*) Das Reglement des Professoriums und die Regel des hlg. Augustin, 
Bischofs von Hippo und Kirchenlehrers, zum Gebrauche der Reg. Lateran. 
Chorherren in Polen. Aus dem Italienischen ins Polnische übersetzt und um- 
gearbeitet. Mit Genehmigung der Vorgesetzten. Krakau 1900, gedruckt in der 
Druckerei »Czas«, im Verlag der Reg. Later. Chorherren an der Corpus- 
Christikirche. 



361 

Un serviteur inconnu de Marie en Pologne au XV« si^cle (Stanislas le 
CasimiHen) par Dom Augustin B^achut, chanoine regulier de Latran k Cracovie. 
Blois 1902, Migault 8®. (öffentlich vorgelesen auf dem Marianischen Kongreß 
zu Freiburg i. S. den 21. August 1902.) 

äwiety Tomasz z Akwinu Piewca Naj^w. Eucharystyi. Rzecz drulcowana 
w PrzegUdzie katolickim w Warzawie 1903.*)- 

Procesye teoforyczne w Lurd. In »Maria-vita«, Kielce 1904, pag. 18 ff.*) 

Ein wenig gekanntes Privileg Pius des IX. für Polen. Im Qedenkbuch 
des marianischen Kongresses zu Lemberg 1904. 

Die regulierten Chorherren in Polen in ihrer Verehrung der Gottes- 
mutter. Ebend. 



^) »Der heilige Thomas von Aquin als Sanger der allerhelligsten Eucha- 
ristie.c Gedruckt im »Przegl^d katolicki«, Warschau 1903. 

*) »Die theophorischen Prozessionen in Lourd es.« Gedruckt in »Maria-vita«, 
Kielce 1904. 



Personenregister. 



Erklärung einiger Abkürzungen: B. = Bischof; Ch. = Chorherr; Pr. =' Propst ; 
Hist. = Historiker ; St FI. = St. Florian ; Rbg. = Reichersberg ; Klg. = Kloster- 
neuburg; Hbg. = Herzogenburg; Nst. = Neustift; Vor. = Voran; Kr. = Krakau. 



Ackerl, Dr. Johann, Ch. v. St. Fl. 171 ff. 
Ackerl Josef, Ch. v. St. Fl. 172 
Ackermann, Dr. Petrus Four., Ch. v. 

Klg. 228 ff., 247, 248 
Adler Gabriel, Ch. v. Rbg. 183 
Agnes, hlg. 306, 359 
Aichinger Patrit., Ch. v. Klg. 213 
Albrecht I., deutsch. Kais. 46, 49, 99 
Albrecht II. (A. V. v. Östr.), deutsch. 

König 46, 91, 92, 98 
Albrecht (II.) d. Lahme, Herz. v. Östr. 46 
Albrecht III., Herz. v. Östr. 46 
Albrecht IV., Herz. v. Östr. 46, 49 
Albrecht VI., Erzherz. v. Östr. 78, 89, 96 
Albrecht V., Herz. v. Bayern 91 
Albrechtsberger Joh. Georg, Musik- 
theoretiker und Komponist 41 
Alexander III., Abt v. Kremsmünster 20 
Allioli, Dr. Jos. Franz, Bibelübers. 67 
Allram 329 

Aloysius V. Gonzaga, hlg. 214 
Alphons Mar. v. Liguori, hlg. 323 
Althuber Franz, Ch. v. St. Fl. 164 
Altmann, hlg., B. v. Passau 23, 48, 107 
AI tum, Dr. Beruh., Zoologe 157 
Amira Georg Mich., Patriarch v. Syrien 

248 
Ammann Hartmann, Ch. v. Nst. 296, 

297, 308, 312 
Amort Euseb., Ch. v. Pollingen 9 
Anastasius I., Papst 264 
Anastasius IL, Papst 264 
Andechs und Tirol, Grafen v. 293 



Andlern, Graf 11 
Äneas Sylvius s. Sylvius 
Angela Merici, hlg. 29, 31 
Angerer v. Angersburg, Dr. 300 
Ankershofen Gottlieb, Frh. v., Hist 77, 

78, 83 
Ankwicz-Skarbek, Graf Andr., Erzb. v. 

Lemberg 226 
Ansei m, O. S. B., Abt v. Garsten 7 
Antigone 311 

Anton V. Padua, hlg. 14, 19 
Appel Bernard, Pr. v. Rbg. 193 
Appel, Dr. Florian, Ch. v. Hbg. 281 
Appel Josef, Numismatiker 218 f. 
Arbues, Petrus v. s. Petrus 
Aristoteles 311 
Arneth Jos. Cal. 52, 55 
Arneth Michael, Pr. v. St. Fl. 52 ff., 
67, 68, 74, 102, 103, 104, 114, 120, 
122, 130, 133 
Arnold, P. J. 114 
Aryda Ant., Orientalist 238 
Asenstorfer Fr. Xav. 122, 137, 178 L 
Aufseß Hans, Frh. v., Hist. 80 
Augusti Engelbert v., Ch. v. St. Doro- 
thea 228 
Augustinus, hlg. 30, 208, 214, 267, 320, 

338, 345, 360 
Aumann Fr. Ser., Ch. v. St Fl. 20 L 

B 

Baader Klemens, Schriftst 186 

Babenberger 87, 253 

Babo Aug. Wilh., Frh. v., Önolog 101 



364 



Babraj Joann. Ouarin., Ch. v. Kr. 359 
Babrius, griech. Fabeldichter 166 
Bachlechner Greg., Ch. v. Nst. 2Q8 
Bälde Jak., S. J., Dichter 220 
Bancalari, Oberst 172 
Baranski Franz, Ch. v. Kr. 352 
Barbou, franz. Buchdrucker 50 
Barlaam 103 
Baronius Martin, Clericus Jaroslav. 347, 

353, 354, 355 
Barth Dr. Karf 101 

Bartsch Karl, German. u. Romanist 125 
Basilius, hig., B. v. Caesarea in Cappad. 

31. 

Baskerville John, engl. Buchdrucker 50 
Baudiß Klemens, S.J. 358, 359 
Bauer Joh., Dechant v. Freistadt 194 
Bauernfreund Isidor, Pseudon. d. Ch. 

Joh. N. Faigl 143 
Baumann Friedr., Ch. v. Klg. 245, 246 
Baumgartner Georg, Ch. v. Hbg. 287 f. 
Beck V. Leopoldsdorf 253 
Beheim (Behaim) Mich., Meistersinger 

81 
Bela IV., König v. Ungarn 43 
Bellarmin Rob. Franz Romul., S.J., 

Kardinal 248 
Bender v. Säbelkampf Heinr., Ch. v. 

Klg. 263 
Benedikt, hlg. 15, 252 
Benedikt XIII., Papst 4 
Benedikt XIV., Papst 10 
Benedikt v. St. Philadelphia, hlg. 31 
Berardi, Theologe 145 
Bergenstamm Alois v., österr. Hist. 

218, 222, 241, 244 
Bergmann Jos., Hist. 78, 79 
Bergmann Karl v., Ch. v. St. Fl. 135 f. 
Beringer Franz, S. J., asket. Schriftst. 146 
Bern(h)ard, B. v. Passau 85 
Bern(h)ard, König v. Italien 162 
Bern(h)ard I. (Waiz), Pr. v. Klg. 207, 209 
Bern(h)ard II. (Schmeding), Pr. v. Klg. 

208, 209 

Bern(h)ard, Pr. v. Vor. 324 

Berthold, sei., O. S. B., Abt v. Garsten 
3 f., 62, 112 

Berthold II., B. des Hochstiftes Naum- 
burg 89 

Berthold v. Regensburg, O. F. Min. 312 



I 



Bertieri Jos., O. F. Min., Dogmatiker 

32, 226. 
Bessel Gottfried, O. S. B., Abt v. Gött- 

weig, Hist. 9, 72 
Beyer August., Pr. v. Hbg. 279 
Beysz Andreas, Ch. v. Kr. 349 
Bielsky Wilh., Ch. v. Hbg. 90, 283 
Biesiekierski Joh. Aug., Ch. v. Kr. 338 f. 
Birk, österr. Geschichtsforscher 78 
Birkowski Fabian, O. Praed., ber. Kanzel- 
redner 345 
Bischoff, P. Viktor, O. S. Fr. 237 
Btachut Augustin, Ch. v. Kr. 360, 361 
Blattau, Dr. Joh. Jak. 249 
Blaurer (Blarer) Ambr., Schwab. Re- 
formator 84 
Blumberger Friedr., O. S. B. v. Gött- 

weig, Histor. 284. 
Blumenbach, Dr. C. H. 67 
Blümlinger Floridus, Ch. v. Rbg. 190, 
202 ff. 

Blümlinger Odulf, Ch. v. Rbg. 204 
Boczek Ant. 97 

Bodoni Giamb., ital. Buchdrucker 50 
Boeheim Wendelin, Kustos 256, 262 
Böhm, österr. Geschichtsforscher 78 
Böhmer Joh. Friedr., Histor. 49, 75, 82, 

161 
Böhringer Friedr., ref. Theologe 140 
Borgia Stephan, Kardinal 248 
Borgnet Ad. 82 
Borgnet M. 89 
Boulognes Etienne Ant., B. v. Troyes 

249 
Brant Sebastian, Dichter 103 
Breitschwert J. L. C, Frh. v. 110 
Brentius (Brenz Joh.), Schwab. Re- 
formator 253 
Breselmayr Joh. B., Ch. v. St. FI. 137 ff., 
150, 168, 178 

Bfezan Wenzel, Archivar 210 
Brigido Leop., Frh. v. Bresowitz, Ch. 

V. Vor. 322 
Brindley, engl. Buchdrucker 50. 
Brousil Ant. 204, 257 
Brückner Ant., Komponist 130 
Brunner Sebastian, kath. Theologe 8, 

141, 201, 256, 260, 287, 294, 310, 319, 

320, 328, 357 
Brzozewski Sam., Autor 355 



365 



Budberg, Baronesse v. 132 
Budinszky Alexand., Hist., 163 
Burckhardt Jak., Schweiz. Kultur- und 

Kunsthist. 94 
Burgholz Jakob v., Pseudonym Oitl- 

bauers 168 
Bußwald, Dr., O. S. B. v. Admont, 

Philologe 330 
Buz Raphael, Ch. v. Rbg. 186 
Bystrzycki St, Autor 355 
Bzowius, Autor 355 



Cäcilia, hlg. 223 
Caesar, Dr. Aquilin 320 ff. 
Cajus, röm. Presbyter 35 
Caldara Ant., ital. Komponist 278 
Camesina Albert, Kunsthist. 250, 253 
Canisius Heinr., Kanonist 250 
Canisius Petrus, S. J., sei. 249 
Cantius (Kanty) siehe bei Johannes K. 
Capellen, Herren von 109 
Carl, Carolina etc. siehe bei K 
Carpzov, berühmte sächs. Familie 250 
Cäsar Gaius Jul. 166 
Cassius, Dio Coccejanus 300 
Castiglioni Fr. Xav., Kardinal, später 

P. Pius Vlll. 230, 231 
Catharina, hlg., Märtyr., siehe bei K 
Cccconi Eug., Erzb.v. Florenz, Kirchen- 

hist. 304 
Ceboviz Joannes 349 
Cellarius Andr., Autor 355 
Cernfk Berth., Ch. v. Klg. 272, 300 
Cerri Carlo 89 

Certani Jakob, Hagiograph 184 
Chaignon Pierre, S. J. 306 
Champollion Jean Fran?., Ägyptiolog 

229 
Champollion - Figeac Jacques Jos., Ar- 

chäolog 229 
Chledowski, poln. Schriftst. 354 
Chlumecky Peter, R, v., Diplomatiker 

94, 97, 98 
Chmel Jos., Ch. v. St. Fl. 27, 45, 47, 

74 ff., 108, 110, 111, 112 
Chmielecki Lorenz Florid., Oeneral- 

prälat der lat. Ch. Polens 353, 354 
Chodani Job. Kanty, Ch. v. Kr. 355 ff. 
Chotek, Graf Fd. v., Erzb. v. Olmütz 226 



Christalnigg Alfred, Oraf 83 
Christian v. Regensburg, Magister 212 
Chrodegang, hlg., B. v. Metz 250 
Chrysostomus, hlg., s. bei Johannes 
Chytil, Dr. Jos. 94, 98 
Cicero M. TuII. 166 
Clareta Petrus, Can. reg. Rudnic. 338 
Clemens Aug., Erzb. v. Köln, siehe 

Droste-Vischering 
Coleta (Colleta) Boilas, hlg. Klarissin 31 
Collin, Dichter 61 
Columbus Christoph 143 
Comboni Dan., ap. Provikar 303 
Conon, Papst 251 

Conrad Ambros, Ch. v. Klg. 227 f. 
Conrad IL, Pr. v. Vor. 331 
Constans 1. 251 
Constans IL 251 

Constantia, Gemahlin d. Licinius 251 
Constantin, Papst 251 
Constantin I. d. Gr. 94, 162 
Constantin IL 251 
Constantin IV. Pogonatus 251 
Constantin V. Copronymus 251 
Constantin VI. Porphyrogenitus 251 
Constantius 1. Chlorus 251 
Constantius IL Flavius Jul. 251 
Constantius, Mitregent d. Honorius 251 
Cordara J. C, S. J. 114 
Cori Joh. Nep., KuIturhisL 124 
Cornelius, Papst 251, 252 
Cornelius a Lapide, Exeget 185 
Cornelius Nepos 166 
Corsini Ed., Piarist, ital. Gelehrter 248 
Coudenhove Paula, Gräfin, Dichterin 

313 
Crazolara Franz S., Ch. v. Nst. 298 f. 
Cynerski Joh., Autor 355 
Czerny Alb., Ch. v. St. FI. 9, 25, 46, 

49, 54, 122 ff., 178 
Czikann 223 

D 

D'Achery Jean Luc, Mauriner 250 

Damasus L, Papst 250 

Damasus IL, Papst 250 

Danzwohl Fr. Xav., Ch. v. SL Fl. 41, 

53, 60 
Damaut Vinz., k. k. Hofkapl., Kirchen- 

hist. 48, 235, 241, 244 



n 



366 



David (Fuhrmann), Pr. v. St. FI. 3 
Debiel Ludw., S. J., Theologieprof. 9, 

216 
Degen, Wiener Buchdrucker 50 
Delaville J. le Roulx 162 
Demosthenes 311 
Dcmuth K. J. 97 

Denis Mich., S.J., Bibliograph 41, 332 
Deubler Bernhard, Ch. v. St. FI. 119, 

148, 150, 159 f. 
Deutinger Martin v., Hist. 76 
Dewischeit, Dr. Kurt v., Stenograph 167 
Dicklberger A., Bergmeister 48 
Didot, ber. Pariser Buchdruckerfamilie 

50 
Diekamp Wilh., Hist. 162 
Diemer Jos., Sprachforscher 113, 324 
Dierl Leop., Ch. v. St. Fl. 29, 41 
Dietmar v. Aist, Minnesänger 109 
Dietrichstein, Fürst v. 242 
Dietrichstein Siegmund v., Landes- 
hauptmann 108 

Dietricus, Pr. v. Vor. 320 
Dio Cassius Coccejanus s. Cassius 
Dionysius d. Or. v. Alex, 140 
Dittrich Franz, Kirchenhist. u. Kanonist 

140 
Doblhammer Gregor, Ch. v. Rbg. 193 ff., 

200, 203 
DoIIiner Thomas, Hist. 45, 112 
Domainko Eduard, Ch. v. Vor. 322 f. 
Dom bock Fr. Xav. v., Pfarrer 61 
Donberger Georg, Ch. v. Hbg. 278, 279 
Doppelbauer Fr. S. Maria, B. v. Linz 

197 
Dornfeld Jak. v., Novize v. St. Fl. 28 
Dörr Mich., Ch. v. St. Fl. 135, 136 f., 

142 
Dositheus, jüd. Theosoph 251 
Drexler Karl, Ch. v. Klg. 268 f., 271 
Droste-Vischering Klemens Aug., Erzb. 

V. Köln 56, 67 

Dryacki F., Autor 355 

Dubois M. 158 

Du Cange Charles Dufresne, Sieur, 

franz. Hist. und Philolog 250 
Dudik, Dr. Beda, O. S. B. v. Raigem, 

mähr. Hist. 88, 90, 91, 96 
Duellius Raymund, Ch. v. St. Polten, 

Hist., Diplomatiker 9 



Dunkler, Dr. Gaudenz, Pr. v. Klg. 228, 

229, 230, 235, 240 
Dvofak 210 
Dzierzon Joan., Bienenzüchter 102 



Egger Berthold, Ch. v. Klg. 208, 264 ff., 

268 
Egger Karl 248 

Eichhorn Joh.Gottfr., prot. Theologe 37 
Eichhorn Rudolf, Ch. v. Klg. 265, 267 f. 
Eigl Matthias, Ch. v. Hbg. 282 
Eiselt Ivo, Ch. v. Vor. 327 
Eizinger v. Eizing s. Eyzinger v. Eyzing 
Eleonore von Schottland 80 
Elisabeth, Kaiserin v. österr. 149 
Elisabeth, Königin v. England 93 
Elzevir, holländ. Buchdruckerfamilie 50 
Emmert, Hist. 78 
Endrulat, Hist. 162 
Englmann 67 

Ep^e, Abb^ de 1', Charl. Mich., Be- 
gründer d. Taubstummenunterr. in 

Frankreich 326 
Epp(en)stein, Markgrafen 107 
Erasmus v. Rotterdam, Humanist 250 
Erb Joh. Leop,, Ch. v. St. Fl. 4 
Erdinger Ant., kath. Theologe 285 
Estius (van Est) Wilh., kath. Dogma- 

tiker und Exeget 280 
Estreicher-Rozbierski, Dr. Karl v., poln. 

Literarhist. 351, 354, 355, 360 
Eugen, Prinz v. Savoyen 82 
Euphemia, natürl. Tochter Friedr. d. 

Schönen 221 
Eusebius, Papst 264 
Eusebius v. Vercelli, hlg. 250 
Evagrius, Scholasticus und griech. 

Kirchenhist. 250 
Eyzinger v. Eyzing, Adelsgeschl. 84, 99 



Fabri Nikol. Klaudius, Senator v. Aix 

248 
Fadinger Stephan, BauernhauptmaHO 

45, 152 
Faigl Joh. Nep., Ch. v. St. FI. 141 ff. 
Faigl Mich., Ch. v. Hbg. 286 
Fallmerayer Jak. Phil., »Fragmentist« 

305 



367 



Fank Ant^, Ch. v. Hbg. 281 
Fania Adolf, Hist. 162 
Fa^ciszewski, Dr. Ludw., Ch. v. Kr. 346 
Feil von, Hist. 78, 94 
Felbinger Ubald, Ch. v. Klg. 270 
Felder, Herausg. d. Oelehrtenlexikon 

32, 38, 40, 52, 60 
Felix IL, Papst 264 
Felkel Anton, Mathematiker 223, 224 
Fellöcker Sigismund, O. S. B. v. Krems- 

münster 187, 189, 190 
Fent Possidius, Ch. v. Nst. 294 
Fenz Theobald, Ch. v. Hbg. 266 
Ferdinand 1., deutscher Kaiser 99 
Ferdinand IL, deutscher Kaiser 111, 277 
Ferdinand 1., österr. Kaiser 54, 105, 

236, 242 
Ferdinand, Erzherz. v. Österr. 99, 108 
Ferrari, Hist. 229 
Feßler, Dr. Jos., Kirchenhist., B. v. 

St. Polten 38, 114, 302, 303, 304, 306 

Festorazzo 242 

Ficker Jul., Hist. 162, 163 

Files Fr. 79 

Filz Michael 111 

Firnhaber 86 

Fischer Engelbert, Ch. v. Klg. 237, 257 ff 

Fischer Leonhard, Ch. v. St. Fl. 15 

Fischer Maximil., Ch. v. Klg. 44, 87, 

219, 240 ff., 241, 252, 284 
Fleischanderl Jak., Ch. v. St. Fl. 66 
Florian, hlg. 141, 163, 177, 178 
Föckler Quarin, Ch. v. Rbg. 184 
Födermayr Joh. Bapt., Pr. v. St. Fl. 10 
Folz, Dr. Karl, Hist. 161, 167 
Forer Valentin, Qymn.-Präfekt 297, 300, 

305 
Foucard 97 

Foulis, engl. Buchdrucker 50 
Fourier Petr,, hlg., Aug.-Ch. 114, 200 
Fox (Foxius) Joh,, Krak. Archidiakon 

341 
Frank Wilh. 248 
Franz Caracciolo, hlg. 31 
Franz v. Hieronymo, hlg. 323 
Franz L, Kaiser v. Österr. 24, 27, 29, 

30, 53, 54, 226, 236, 249, 295 

Franz Josef L, Kaiser 149, 259 
Franz Jos. Karl, kais. Prinz 72. 
Franz Karl, Erzherzog 72 



Franz Sales, hlg. 67 

Franz Xaver, hlg. 176 

Frapporti Giuseppe 79 

Fräs Franz Jul. 93 

Fräst Joh. v., O.-Zist. v. Zwettl, Hist. 

78, 79, 284 
Freidank, Dichter der »Bescheidenheit« 

103 
Freiesleben Ferd. v., kais. Hofarchivar 

218, 228 
Freindaller Franz Jos., Ch. v. St. Fl. 

26, 29, 32 ff., 54, 56, 73, 141, 163 
Frener Jos., Ch. v. St. Fl. 50 ff. 
Friedemann Friedr. Traug. 83 
Friedrich L, Kaiser 134 
Friedrich d. Schöne (IIL), Kaiser 46, 

81, 89, 90, 99 
Friedrich IV., Kaiser 46, 78, 90, 91, 93, 

99, 319 
Friedrich IL, der Streitbare 47 
Friedrich, Pr. v. St. Fl. siehe Mayer 
Frint, Dr. Jakob, B. v. St. Polten 282 
Fröhlich Erasmus, S. J., Numismatiker 

10, 248 
Fröschl Berth., Pr. v. Klg. 255 
Frost Wenzel, Schriftst. 326 
Fryzneker Paul, Ch. v. Kr. 348 
Fulgentius, hlg., B. 257 
Fux Ignaz Jos., Ch. v. St. Fl. 7 



Oachard Louis Prosper, belg. Hist. 79 
Qadeau, H. de Kerville 158 
Oaisberger Jos., Ch. v. St. Fl. 27, 32, 

33, 68 ff., 74, 152, 167 
Oaisberger Josef und Maria 71 
Gaisruck Karl Kaj. v., Kard.-Erzb. v. 

Mailand 163 
Qajowy Eduard Petr., Ch. v. Kr. 357 
Call, Dr. Ant., B. v. Linz 24, 29, 35 
Qalura Beruh., Fürstb. v. Brixen 306 
Ganglbauer Cölest., Kardinal 255 
Oarcia Moreno Gabriel, Reformator von 

Ecuador 143 
Gardthausen Viktor, Philolog 166 
Gasselsberger, Dr. Jakob, Theologie- 
professor 117 
Gasser Vinz. Ferr., Fürstb. v. Brixen 

304, 306 
Gavre 356 



368 



Oazzaniga Petr. Maria, O. Praed^ Dog- 
matiker 32 

O^bicki Peter, B. v. Kr. 340, 342, 345 

Oebwin, Pr. v. Vor. 331 

Oeishüttner, Dr. Jos., Thcologieprof. 56 

Oeisler Nikol. Tolent., Ch. v. Rbg. 186 f. 

Oelasius, Papst 264 

Oeorg von Hessen - Darmstadt, Land- 
graf 93 

Oeorg IIL, König von England 93 
Oerho(c)h, Pr. v. Rbg., Theologe 107, 

108, 162, 163 
Gersen Giovanni, angebl. Verf. d. 

»Imitat. Christi« 139, 141 

Qeßner Sah, Dichter 356 

G^vay von, Hist. 78 

Gielge Ign., Topograph 47 

Oiftschütz Franz, Theologieprof. 35, 356 

Oitibauer, Dr. Mich., Ch. v. St. FI. 68, 
138, 164 ff. 

Gladstone William Ewart, engl. Staats- 
mann 195 

Olira Alois, Ch. v. Nst. 310 
Goedeke Karl, Literarhist. 109, 110, 113 
Qomperz Theodor, Philolog 167 
Oorczyriski, Dr. Mich. Aquilin, Ch. v. 
Kr. 348 ff., 352, 354 

Oori, Archäolog 229 
Görres Guido, Schriftst. 111 
Görz, Grafen von 92 
Qostner Josef, Missiongeneralvikar 302 
Göth, Dr. 95 

Gottfried, Prior in Linz 331 
Gottfried v. Straßburg, höf. Dichter 103 
Grabowski, Dr. Adalbert Bertrand, Ch. 
V. Kr. 353 ff. 

Gräffer 223 

Granowski And., Autor 355 
Graß Fr. Xav., Ch. v. Nst. 294 f. 
Grasser Jos., B. v. Verona 305 
Gratz, Dr. Lorenz Klem. v., kath. Theo- 
loge 249 

Gregor, hig., Papst 47 
Gregor XI., Papst 312 
Gregor XVI., Papst 305 
Greith C, Komponist 160 
Grillnberger, Dr. Otto, O.-Zist. v. Wil- 

hering 126 
Grillparzer Franz 132 



Orimm Jakob, Forscher der deutschen 

Sprache 113 
Gros V. Ehrenstein Jos. Philib., Ch. v. 

St. FI. 6 f. 
Grotefend, Dr. C. L., Archivsekretar 95 
Gruber Josef, Musiker 150 
Gruber Leopold, Hist. 218 
Grueber, Dr. Gregor, Ch. v. Klg. 214 f. 
Gränpeck (Grünbeck) Jos., Humanist 

und Historiogr. Maximil. L 78, 126 
Guben Johannes v., Stadtschreiber 80 
Gugger Jos., Ch. v. St. Fl. 29, 30, 61 
Guidoto Vincenzo 86 
Guppenberger Lambert, O. S. B. v. 

Kremsmünster 30, 197 
Gußmann, Dr. Jul., Ch. v. Vor. 319 f. 
Gustav Adolf, Schwedenkönig 45 

H 

Hackhofer J. C, Maler 331 

Hadmar, Pr. v. Klg. 221 

Hagemann 140 

Hagen, Dr. Kaspar, Dichter 311 

Hagn Theodorich, O. S. B., Bibliothekar 
V. Kremsmünster 92, 116 

Haidinger Petr., Kleriker v. St. H. 30 

Haller 242 

Haller Alois, Missionär 305 

Halm Karl v., Philolog 89 

Haltrich 97 

Hämmerie Ambr., Ch. v, Nst. 311 

Hammer-Purgstall Jos., Frh. v., Orien- 
talist 45, 91, 111, 238 

Han Joh. Bonavent., Pr. v. St. Andrä 
a. d. Traisen 284 

Hanrieder Norb., Volksschriftst. 204 

Hansjakob Heinr., Schriftst. 204 

Hanslik J. A. 91 

Hanthaler Chrysost, O.-Zist. v. Lilien- 
feld, Hist. 9 

Haring Amandus, Ch. v. Vor. 318 

Harieß Dr. W. 95 

Harnack Otto, Hist. 162 

Harrant 257 

Harrer Floridus, Ch. v. Rbg. 134, 198, 200 

Harimann Laurenz, Ch. v. St. FI. 66 

Hartmannus, selig., B. v, Brixen 252, 
253, 293, 295 

Hartwig Otto Peter Konr., Hist und 
Bibliograph 333 



369 



Haslach Stephan v. 284 
Haspinger Joachim, iirol. Patriot 132 
Haßl J. Alois 249 
Haupt E. Fr. 80 
Hauser Markus, Pr. v. Nst. 291 
Häußer, Dr. Ludwig 84 
Havet Julien, Hist. 162, 164 
Hay Nikolaus II., Pr. v. Hbg. 277 
Heermann Norbert, Ch. v. Klg., spät. 
Pr. V. Wittingau 208 ff. 

Heider, Dr. Gustav, Kunstschriftst. 87 
Heine Heinr. 132 

Heinicke Sam., Taubstummenlehrer 326 
Heinrich 11., Pr. v. St. Fl. 125 
Heinrich der Löwe, Herzog v. Bayern 

134 
Heinrich V., König v. Engl., 108 
Heinrich, König v. Böhmen, Herz. v. 

Kärnten 79, 80 
Heinrich (V.) v. Qörz, Graf 80 
Heinrich v. dem Türiin, adel. Epiker 

113 
Helfert Jos. Alex., Frh. v., österr. Hist. 

92, 251, 252, 253 
Herberstein Sigismund, Frh. v., Diplo- 
mat 78 
Herbutus Joannes 347 
Hermann, O. S. B., Abt v. Niederalteich, 

Chronist 98 
Hermann Heinr. 83 
Hermanseder Theophil, Ch. v. St. Fl. 23 
Hermes 310 

Herz Thomas, Ch. v. St. Fl. 100 
Hesseis van Est Willem 380 
Heysier Ambros, Ch. v. Nst. 295 f. 
Hilarius, Papst 264 
Himmelbauer Roman, Ch. v. Klg. 268 
Hinteröcker Joh. Nep., S. J., Missionär 

142 

Hiptmaier, Dr. Matth., Theologe 149 
Hirsch C, Komponist 330 
Hirscher Joh. Bapt., Theologe 55 
Hochberg Elisabeth v., Markgräfin 80 
Hofer Andreas 132 

Hoffmann Engelb., Pr. v. St. Fl. 17 f., 20 
Höfler Eberhard, Ch. v. Vor. 332 f. 
Hofmaninger Jos., Ch. v. St. Fl. 173 f. 
Hof mann, Professor 92 
Hofmann Peter, Ch. v. Nst. 307 f. 
Hohen wart, B. v. Linz 34 



Hohler Em. Th. 85 

Hölbling 12 

Holl Guarinus, Ch. v. Hbg. 279 

Höller Ernst, Komponist 330 

Hölzl, P. Basil., Servite 9 

Honorius I., Papst 139, 140 

Horatius Flaccus 166, 304, 308 

Hormayr Jos., Frh. v., Hist. 24, 40, 45, 
46, 47, 49, 104 

Horstig, Mitbegründ. d. deutsch. Steno- 
graphie 167 

Hoyer Bartholom. (gen. Schirmer), Ch. 
V. Rbg. 201 

Huber Alfons, Hist. 163 

Huber Jos., Ch. v. St. Fl. 146 f. 

Huebmer Fr. Xav., Dechant v. St. Fl. 28 

Huemer Georg, O. S. B. v. Krems- 
münster, Musiker 21 

Hyazinth, hig. 345 

Hyazintha Mariscotti, hIg. 31 

1 

Ignatius, hlg., Ordensstifter, S. J. 7, 23, 

Ilg, Dr. Albert, Kunsthist. 262, 269 
liger, Linzer Buchhändler 9 
Inghirami Francesco, Malteser, Archäo- 

log 229 
Innocentius I., Papst 264, 306 
Iraja, Graf, B. v. Rio-Janeiro 306 
Irschara Dominik., Pr. v. Nst. 306, 308 

J 

Jabloriski Bertrand, Ch. v. Kr. 357 
Jabornigg-Altenfels M., Frh. v. 83 
Jacquin sen. und jun., Naturhist. 56 
Jaeck Heinr. Joach., Bibliothekar 241 
Jäger Albert, österr. Hist. 88 
Jahn, Dr. Joh., O.-Praem., Bibelkritiker 
und Orientalist 52, 66, 226, 230, 250 
Jakobi Friedr. Heinr., Philos. 52, 55 
Jaksch Aug. v., Hist. 162 
Jannsen Jobannes, Hist. 123 
Jaroszewicz, Dr. Simon, Ch. v. Kr. 352 
Jaud Georg, Ch. v. Klg., spät. Pr. v. 

Forbes 209 
Jeran Lukas, Redakteur 302 
Jeroschin Nik. v., Verf. d. Deutsch- 
ordenschronik 110 
Jeune Jeane le, Asketiker 18 



Ccrnfk, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrenstifte. 



24 



370 



Joannes de Nigra Valle, O.-Praem. 338, 

346, 348, 351 
Jocher Adam Bened., poln. Bibliograph 

338, 341, 342, 351 
Jochum Eduard, Ch. v. Nst. 305, 311 
Johann, Erzherzog 47 
Johann Chrysostom., hlg. 306 
Johann Georg, Pr. v. St Fl., s. Wiesmayr 
Johann v. Omunden, Astronom 81 
Johann Josef v. Kreuze, hlg. 282, 323 
Johannes Evangel., hlg. 7, 16 
Johannes Kanty (Cantius), hlg. 340, 344 
Johannes v. Nepomuk, hlg. 23, 214 
Jolivet Dr., B. v. Maritzburg 267 
Joppi Vinz., Hist. 161 
Jörg, Maurer in St. Fl. 126 
Jörg V. Stein, Herr v. Steyer 63 
Josaphat, ind. Prinz in »Barlaam und 

Josaph.« 103 
Josef, hlg., Nährvater Christi 8, 19 
Josef, Pr. V. Waldhausen 4 
Josef I., Kaiser 3 
Josef II., Kaiser 114 
Josef V. Cupertino, hlg., O. S. Fr. 17, 23 
Jutha, sei., Äbtissin 338 

K 

Kadlubek Vinz., sei. 340 

Kaltenbäck J. P., Hist. 79, 84, 110 

Kämmel O. 162 

Kanty s. Johannes K. 

Karabadek, Dr. Jos., Archäolog 162 

Karajan Theodor O. v., Hist. 78, 81, 

86, 252, 253 
Kari der Große 162, 163 
Kari 111. 163 
Kari IV., Kaiser 215 
Karl V., Kaiser 82, 99 
Karl VI., Kaiser 13, 72, 83 
Karl V. Burgund 164 
Karl, Erzherzog v. Österr. 28 
Karl Ludwig, österr. Prinz 72 
Karolina Auguste, Kaiserin 282 
Kasimir Johann, Polenkönig 342 
Kastenhofer Alanus, O.-Zist. v. Wil- 

hering 20 
Katharina, hlg., Märtyr. 18 
Kazimierczyk, sei., siehe Stanislaus 
Keiblinger Ignaz, O. S. B. v. Melk, Hist. 

78, 89, 111, 252, 253, 284 



Kem6ny, ung. Hist 79 
Kendlmayer, Dr. Eusebius, Ch. v. 

Vor. 317 
Kenner Friedr., Numismat 71 
Kepler Johann, Astronom 92, 110, 329 
Kernstock Ottokar, Ch. v. Vor. 329 ff. 
Kerschbaumer Theophil, Pr. v. Vor. 

321, 323 f. 
Keß Johannes, Ch. v. Klg. 213 
Khevenhiller, Graf Fr. Christ., Staats- 
mann, Hist 107, 108, 109 
Khlesl siehe KlesI 
Kink 87 

Klein, Dr. Anton, Professor 247 
Klein Karl Ed., Ch. v. St. Fl. 26, 49 f., 

52, 55, 74, 114 
Kleine 102 

Klemens V., Papst 341 
Klesl Melchior, Kardinal 111 
Klimesch, Dr. Matth. 208, 210 
Klitsche Theodor Friedr. 249 
Klöckern, Joh. v., Ch. v. Hbg. 280 
Kloczyiiski, Dr. Martin, Prälat general. 
V. Kr. 340 ff., 351 

Knabl Richard, Pfarrer 95 

Knauer Franz Sal. II., Pr. v. Vor. 323 

Knoblecher, Dr. Ignaz, Mission.-Pro- 

vikar 301, 302, 305 
Knycz Andr., Pfarrer 359 
Kobald Ildephons, Ch. v. Vor. 317 
Koch, Pastor 172 
Koch Matth., Hist. 87 
Koch Wilhelm Dan. Jos., Botaniker 

298 
Koch-Sternfeld, Ritt Jos. v., Hist. 104, 

107 
Köhler G., Hist 162 
Kolb Georg, S. J. 65 
Koler Dominik, Ch. v. Nst 292 
KoIIar Vinz., Entomolog 58 
Kollonitsch, Leop. v., Kardinal 317. 
Kometer Bartholomä 111 
Konrad, Markgraf 112 
Konrad IV., O. S. B., Abt v. Seiten- 

stetten 99 

Konrad v. Würzburg, Minnesanger 103 
Kopernik Nikolaus, Astronom 234 
Kopitar Bariholom., Slawist 78 
Kopp Ulr. Friedr., Diplomatiker 76 
Köppl, Pfarrer 67 



371 



Korybut Michael, König v. Polen 342, 

345 
Kostersitz Ubald, Pr. v, Klg. 255 f., 

262 
Kotschy, Pastor 172 
Kralik, Dr. Richard v., Literat 167 
Krämer, Domherr, Theologe 38 
KreschniCka, Dr. Jos., Religionsprof. 228 
Kreuzer, Archäolog 122 
Kreuzmayr Ambros, Pr. v. Rbg. 199, 

202 
Krieger Koloman, Ch. v. Klg. 254 f. 
Krischek, Mathematiker 330 
Kroll Franz Klaud., Pr. v. St. Fl. 3 f., 

12 
Krones, Dr. Franz, R. v. Marchland, 

Hist. 330 

Krukowski, Dr. Josef 346 
Kuczborski Valentin, Ch. v. Kr. 351 
Kühschelm Josef, Dechant 260 
Kuklewicz Joh, Ch. v. Kr. 346 
Kumiecki Stephan de Rychty 350 
Kumpfhofer Joh. Ev., Ch. v. St. FI. 

38 f. 
Künzel Heinr., Hist. 93 
Ktirsinger, Ign. v. 93, 110 
Kurz Anton 83 
Kurz Fr. Ser., Ch. v. St. FI. 27, 29, 

40 ff., 75, 81, 102, 104, 109, 111, 125 
Kwiatkowski Sebast. Ouiraud., Prälat 

gen. V. Kr. 355 



Udislaus Posth., König 89, 92, 254 
Laimbauer Mart., oberösterr. Aufrührer 

45 
Lambert Joh. Heinr., Mathematiker 224 
Lampel Norbert., Ch. v. Vor. 328 f. 
Lampel Theodorich, Ch. v. Vor. 333 
Lamprecht Joh. Ev., Benefiziat 201 
Lamprecht K., Hist. 64, 123 
Lanckorönska Hedwig v. Czekarzo- 

wice 349 
Landau, Dr. G. 95 
Langenau, Burgpfarrer 218 
Langer Edmund, Prof. 265 
Langthaler Joh. B., Ch. v. St. FI. 168 ff. 
Lanz, Dr. Karl 82 
Lapide Cornelius a, Exeget 185 



Leberbauer Peter, Ch. v. St. FI. 144. 

Le Blanc Thom., S. J., Theologe 185 

Leeb, Dr. Floridus, Pr. Klg. 226, 229 

Lefflad, Dr. M. 264 

Le Olay 80 

Lehmann Udo 158, 159 

Lehner Matth., Ch. v. St. Fl. 177 

Le Long Jacq., Oratorianer 250 

Leo L, Papst 264 

Leo XII., Papst 231 

Leo XIII., Papst 168, 303, 304 

Leonowicz Martin, Ch. v. Kr. 351 

Leopold der Heilige, Markgr. 172, 213, 

214, 246, 249, 257, 261, 267, 270, 272, 

281, 285, 286 
Leopold III., Herzog v. Österr. 312 
Leopold I., Kaiser 37, 209, 212 
Leopold II., Kaiser 99 
Leopold (Teck), Herzog 90 
Leopold, Erzherzog, Fürstb. v. Passau 

277, 278 

Leopold Alexander, Erzherz. v. Österr. 

29 
Leopold V. Salerno, Prinz 239 
Leopold, O. S. B., Abt v. Garsten 19 
Leopold I., Pr. v. St. FI. 12 
Leopold IL, Pr. v. St. Fl. 21, 26, 28 
Lepsius Karl Peter, Hist. 89 
Lessing Gotthold Ephr., Dichter 356 
Lessius Leonhard, S. J., Theologe 156 
Levis, Abb6 35 
Leyrer Wilibald Ign., Ch. v. Klg. 216 ff., 

240, 252, 254 
Liberius, Dr. Hyacinth, Ch. v. Kr. 339, 

342 ff., 351 
Lichnowsky, Fürst Ed. Mar., Hist. 82, 

90, 110 
Liechtenstein, Prinz Alois, Sozialpolitik. 

135 

Liegel G., Pomolog 59 

Lind, Dr. Karl, Hist. 125 

Lindemayr, P. Maurus, O. S. B. v. Lam- 

bach, Dichter 20 
Lintner Ign., Ch. v. St. FL 15 f. 
Linus, Papst 264 
Lipowsky Anton, Hist. 186 
Lipowsky Augustin, Ch. v. Rbg. 185 f. 
List, Dr. Kamillo, Kunsthist. 269 
Livius Titus 165, 166 
Logwit-Io-Ladü, Fr. Xav., Barineger 302 

24* 



372 



Loniewski Christophor, Ch. v. Kr. 337 f., 
347, 350, 351, 353, 354 

Lorenz Ambros, Pr. v. Klg. 227 

Lorsch, Diplomatiker, 162 

Lothar L, Kaiser 163 

Lothar IL, König 163 

Louise, Kaiserin v. Frankreich, Erz- 
herzog. V. Österr. 61 

Löwe, Dr. M. L., Prof. 95 

Ludwig I., der Fromme, Kaiser 164 

Ludwig IL, Kaiser 162, 163 

Ludwig IV., der Bayer, Kaiser 82 

Ludwig d. D., König 163 

Ludwig IIL, König 163 

Ludwig das Kind 163 

Ludwig XVI., König v. Frankreich 34 

Ludwig IL, König v. Ungarn 86 

Ludwig Vinzenz, Ch. v. KJg. 272 

Luksch, Dr. Vinzenz, Theologieprof. 267 

M 

MabilJon Joh., O. S. B., Mauriner 248 
Macer Aemil, röm. Dichter 81 
Maciejowski Bernhard, B. v. Kr. 340 
Mai Angelo, ital. Philolog. u. Archäolog 

229 
Mailath Jos., Graf, Hist. 44, 45 
Mairhofer Theodor, Ch. v Nst. 299 f. 
MaJJy Adam, Ch. v. Klg. 256 f. 
Malonowski Joh. B., Ch. v. Kr. 351 
Maniecki Stan., PräJ. v. Kr. 340, 351 
Mann Ferdin., Ch. v. Hbg. 286 
Marcion, Gnostiker 54 
Marcus Aureh'us Ant., Kaiser 296 
Mare§ Franz, Archivar 210 
Margarethe v. Lanzberg 89 
Margarethe v. Österr. 80 
Maria Antonia, Erzherzogin v. Österr. 

34 
Maria Clementine, Erzherzogin 238, 

239 
Maria Theresia, Kaiserin 34, 85 
Marinelli Ernst, Ch. v. St. FI. 127 ff., 

150 
Marinelli Josef 128 
Mariscotti siehe Hyacintha 
Martine Edmund, O. S. B., gelehrt 

Mauriner 250 
Martin, hl., B. v. Tours 164 
Martini v., Rechtslehrer 32 



Matthäus IL (OogI), Pr. v. St. F\. 12, 

27, 32 
Matthias (Corvinus), König v. Ungarn 

99 
Matuszewicz, Dr. Joh. HerkuL, General- 
prälat V. Kr. 352 f. 
Mauracher Matth., Orgelbauer 151 
Maurel Antonin, S. J., Theologe 146 
Maury Jean-Sifrein, ber. Kanzelredner 

356 
Maximilian L, Kaiser 78, 80, 84, 85, 
90, 99, 103, 109, 131, 300, 312, 319 
Maximilian II., Kaiser 91 
Maximilian Josef, König v. Bayern 35 
Mayer Ferdin., Ch. v. St. Fl. 71 
Mayer Friedr. Theophil, Pr. v. St. Fl. 
12, 70, 106, 132, 133, 138, 282 

Mayr Ignaz, Ch. v. St. Fl. 34 

Mayr Jos. Leonhard 128 

Mayr Ludwig IL, Pr. v. Nst. 297, 298, 

301 
Mayr Peter, Tiroler Patriot 313 
Mayrhofer, Dr. Karl Maria, Theosoph 

115, 116 
Mazocchi Alex. Sym., Kardinal 248 
Mazza Don. Nikol. 302 
Megerle v. Mühlfeld Georg, Literat 79, 

85 
Megiser Hieronymus 125 
Mehler Joh. Bapt. 201 
Meier Gabriel, O. S. B. v. Einsiedeln, 

Bibliograph 333 
Meiller, Dr. Andr. v., Hist. 87, 90, 284 
Meindl Georg, Schützenobrist 201 
Meindl Konrad, Pr. v. Rbg. 193, 198, 

199 ff. 
Meinhard, sei. B., Apostel d. Livländer 

337 

Meissauer 253 

Meister, Dr. Karl Severin 121 
Melanchthon Philipp, Reformator 253 
Melchiades, Papst 264 
Mennerstorff Konr., Ch. v. St Fl. 15 
Menninger, österr. Held 143 
Menzel Karl Ad., Hist. 111 
Meßmer Alois, Theologieprof. 304, 

305, 306 
Metternich, Fürst, Kanzler 43 
Mezzofanti, Kardinal, Polyglott 301,305, 

306 



373 



Mezzofanti Tirols siehe Mitterrutzner 
Michael I. (Ziegler), Pr. v. St. FI. s. 

Ziegier M. 
Michael II. (Arneth), Pr. v. St. FI. s. 

Arneth M. 
Michelsen Andr. Ludwig Jak., Forsch. 

d. deutsch. Oesch. 94, 97 
Michelshausen Ant Ch. Edl. v. 101 
Mies Frigdian, Ch. v. Hbg. 279, 280 
Milde Vinzenz, Fürsterzb. v. Wien 250 
Millauer, Hist. 44, 45 
Mionnet Theodore, Numismat. 70 
Mitterndorfer Thom., O. S. B., Abt v. 

Kremsmünster 92 
Mitterrutzner, Dr. Joh. Chrysost., Ch. 

V. Nst. 295, 300 ff., 311 
Mittrovsky v. Mittrowitz, Graf Anton 237 
Mock Andreas, Ch. v. Klg. 229, 237 f. 
Mödlhammer Ambros, O.-Zist. v. 

Wilh*ering 19 
Möhner Reginbald, O. S. B. v. Augs- 
burg 124 

Mohr Heinrich, Ch. v. Nst. 299 
Molsi, Dr. Jos., Ch. v. St. FI. 174 
Molinet, C. du, Autor 355 
Mone Franz Jos., Hist. 80, 92 
Morawski W., Autor, 355 
Morlang Franz, Missionär 302 
Mosengeil Friedr., Begründ. d. deutsch. 

Stenographie 167 
Moser Ferdin., Pr. v. St. Fl. 105, 153 
Moser Franz Jos., Prof., 249 
Moser Ingenuin, Ch. v. Nst. 308 f. 
Mosmüller Andr., Pr. v. Klg. 262 
Muchar Albert v., O. S. B. v. Admont, 

Hist. 44, 103 
Mühlbacher, Dr. Engelbert, Ch. v. St. 

Fl. 8, 24, 32, 40, 49, 65, 74, 115, 

160 ff. 

Müller Franz Xav., Ch. v. St., FI. 179 
Müller, Dr. Hermann, Philolog 166 
Müller, Dr. J. N. 249 
Müller Karl Ottfried, Archäolog 122 
Müller, Dr. Martin, Pr. v. Hbg. 277 f. 
Müller Petrus d. Ale, Ch. v. St. FI. 18 
Müller V. Mündelheim Nebridius, Ch. 

V. Klg. 207 f. 
Münch-Bellinghausen Konstant, Frh. v. 

218 
Myszkowska Helene Konst., Fürstin 350 



N 

Nagl Joh. Wilib., Germanist 324 
Nakielski, poln. Schriftst. 355 
Nas Joh., O. S. Fr., Polemiker 306 
Naumann, Dr. Robert, Bibliograph 253, 

263 
Neumann, Numismatiker 41 
Neupauer Fr. 321 

Nibby Antonio, ital. Archäologe 229 
Nicoladoni, Dr. Alex., 122, 124 
Nicolaus V. Cusa, Kardin., B. v. Brixen 

88 , 
Niederland Jakob, Musiker 355 
Niedziela StanisL, Ch. v. Kr. 351 
Niesiecki Kaspar, Heraldiker 337 
Nigra Valle, Joannes de, Ordin. Praem. 

338, 346, 348, 351 
NißlmüIIer F., S. J. 40 
Nowodworski, poln. Schriftst. 355 
Nuceryn Sebastian, Prediger in Kr. 341 
Nuckonius Joann., Ch. v. Kr. 351 
Null, Herr van der 26 



Oberer, Dr. Franz, Theologe 146 
Oberleitner, Dr. Andreas, O. S. B. v. 

d. Schotten in Wien, Orientalist 238 
Odo, König v. Westfrancien 162 
Olben Joh. Jak., Ch. v. St. Fl. 6 
Olympias 306 
Opatovius, Autor 355 
Oraczewski Johann K., Fähnrich 355 
Österreicher Hieronymus, Ch. v. Klg. 

240, 244 f. 
Osterwikjoh., hl., Aug.-Ch.,Märtyrer 140 
Ottenthai, Emil v., Hist. 163 
Otto, Herzog 89 
Otto, Truchseß v. Waidburg, siehe 

Truchseß 
Ottokar II., König v. Böhmen 43, 46, 

47, 49 
Ottokar III. (Ozy), Markgr. v. Steier- 
mark 63 
Ottokar IV., Markgr. v. Steiermark 63 
Ottokar Maria, Graf v. Attems, Fürstb. 

V. Seckau 326 
Ottokare, steir. Markgr. 63 
Owen (Oben), Dichter 51 
Ozlberger Anton, Ch. v. St. Fl. 114, 

134 f., 151, 198 



374 



Pachinger Alois, Ch. v. St. FI. 174 f. 
Pachl Joh. Ev., Ch. v. St. FI. 4 ff., 11, 

16 
Fachmann, Dr. Theod., Theologieprof. 

251 
Pacificus v. St. Severin, hl. 282, 323 
Pailler Maria 152 
Pailler Wilhelm, Ch. v. St. Fl. 102, 127, 

147 ff. 
Palacky Franz, böhm. Hist. 87 
Paldele Bened., Ch. v. Nst. 296 ff. 
Palestrina Giovanni Pierluigi da, 

Kirchenmusiker 156 
Pallavicino Sforza, Kardinal 249 
Panzer Friedr. 96 
Paoli Cäsare, ital. Hist. 162 
Passionei Domenico, Nuntius, Kardin. 9 
Patzak Alois, Ch. v. Klg. 268 
Pauer Joh. Paul, Ch. v. St. Fl. 19 f. 
Pauker, Dr. Wolfgang, Ch. v. Klg. 

208, 269, 270 f. 
Paul vom Kreuze, hl. 305 
Paulutius Camillus, Nuntius 353 
Peer, Archäolog 122 
Peinthor Josef, Dechant 321 
Pennotus Gabriel, Autor 355 
Perger, Dr. Ernest, Pr. v. Klg. 214, 236 
Pertinger Chrysostomus, Ch. v. Nst. 

294 
Pertz (Perz) Georg Heinr., Hist. 49, 

75, 85, 90 
Peter, Erzb. v. Mainz 90 
Petrus Fourier, hl., August.-Ch. 114, 

142, 200, 204 
Petrus de Vinea, Kanzler K. Friedr. II. 

85 
Peuerbach, Georg v., Astronom 126 
Pez Bernh., O. S. B. v. Melk, Hist. 5, 

221 
Pez Hieronymus, O. S. B. v. Melk, 

Hist. 5, 9 
Pfaffeneder Wilib., O. S B. v. Krems- 

münster 174 
Pfeiffer Franz, Germanist 125, 252, 

253, 263 
Pfeiffer Hermann, Ch. v. Klg. 271 f. 
Pfisterer Joh. Georg, Ch. v. St. Fl. 22 f. 
Pflanzl Bartholom. II., Pr. v. Rbg. 199, 

202 



Pf lugk-Harttung, Julius v., Diplomatikcr 

162 
Philipp II., König v« Spanien 89 
Philipps George, Rechtslehrer und 

Publizist 111 
Piasecius Paul, B. v. PrzemysI, Chronist 

348 
Piberhofer Joh. Ev., Ch. v. St Fl. 146 
Piccolomini, Graf Vinzenz 55 
Pichler Karoline, Dichterin 30, 61 
Pichlern Florian, Pseudonym v. Gugger 

s. d. 

Piffl Friedr., Ch. v. Klg. 270 

Pillwein, Hist. 38 

Pirkheimer Charitas, Äbtissin 111 

Pitteroff Laurenz, Ch. v. St. Fl. 7 

Pius VI., Papst 28, 140 

Pius IX., Papst 303, 358 

Placidus, O. S. B., Abt v. Altenburg 

214 
Piaton 166 
Pletz, Dr. Jos., Theologe 116,232,234, 

247, 248, 282 
Plucidski, Dr. Franz Hieron. 352 
Pollack Jakob, Ch. v. St. Fl. 26 
Prandl Fr. Xav., Ch. v. St. Fl. 168, 175 f. 
Prast Firmin. Ch. v. Nst 313, 314 
Prausek Vinz., Land.-Schulinsp. 259 
Preuhaven Bertold, Malteser, Deutsch- 

ordens-Komtur. 110 
Prill Benedikt, Ch. v. Klg. 216 
Primisser Alois, österr. Hist 45, 49 
Pritz Fr. Xav., Ch. v. St. FI. 27, 62 ff., 

78, 80, 110, 112 
Pröller Ant Jos., Ch. v. St Fl. 9, 16, 

29 
Proschko, Dr. Isidor, Schriftstell. 259 
Prugger (v. Pruggern) Fr. Sal., Ch. v. 

Vor. 325 ff. 

Pruszcz H., Schriftst. 355 

Prutz H., Hist 162 

Pscharr Augustin, Ch. v. St Fl. 8, 20, 

39 f. 
Pucher Albert Ch. v. St Fl. 8, 24, 

139 ff. 
Puell Philipp Ner., Ch. v. Nst 293 
Pukala, Dr. Paul, Ch. v. Kr. 338 
Putz Jos., Ch. V. St FL 121 
Pyrker Joh. Ladisl. v. Felsö-Eör, O. 

Zist. V. Lilienfeld, Erzb. v. Erlau 45 



375 



Quadrupani Barbaro, Verf , asket. Schrift 

240 
Quirini M. Vincenzo 85 

R 

Radner Ant., Ch. v. St. Fl. 150 
Radomsko Nikolaus de, Ch. v. Kr. 351 
Radziwin Georg, B. v. Kr. 340 
Rally 78 

Ranke Leopold, Hist. 124 
Ranothowicz Stephan, Ch. v. Kr. 339, 

347 f.; 354, 355 
Räß, Dr. Andr., B. v. Straßburg, Theo- 
loge 249 
Rathofer Augustin, Ch. v. Vor. 328 
Rauch Adrian, Piarist 218 
Räumer Friedr. Georg Ludwig, Hist. 

103 
Rautenstrauch Franz Stephan, O. S. B., 
Abt V. Braunau, josef. Theologe 306 
Rautenstrauch Johann, antikirchl. Pam- 

phletist 306 
Rebay 329 
Rebmann 103 

Rechberger Augustin, Theologe 115, 116 
Rechberger, Dr. Georg, bischöflicher 

Kanzler 36 
Regiomontanus Johann (Joh. Müller), 

Mathem., Astronom 81 
Reichhart Karl, Ch. v. St. Fl. 135 
Reindl Jos., Ch. v. St. Fl. 73 f. 
Reinhard Franz Volkmar, prot. Theo- 
loge 67 
Reinhart, Baron, Dir. d. k. k. Haus-, 

Hof- und Staatsarchivs 76 
Reisacher Matth., Topograph 112 
Reiter Jos., Ch. v. St. Fl. 27 ff. 
Reiter, Dr. Jos., Ch. v. St. Fl. 114 ff., 

135 
Reithmayr, Dr. Franz Xav., Exeget 264 
Remich Kaspar, Ch. v. Nst. 292 
Resch, Dr. Jos., Hist. 293, 305 
Reuß Leopold, Ch. v. Rbg. 187 
Reyberger A. K., Moral theologe 356 
Ribbele Mauriz., O. S. B., Fürstabt v. 

St. Blasien 218 
Ridler Joh. Wilhelm 79, 82, 249 
Rieder Edm., O. S. B. v. Admont, 
Oymn.-Prof., Odendichter 128, 330 



Rieger Franz 127, 132 

Riepl Peter, Ch. v. St. Fl. 117 f. 

Riepl Rob., O.-Zist. v. Wilhering, 

Oymn.-Prof. 134 
RistI, Dr. Aug., Ch. v. Klg. 208, 213 f. 
Ristl, Dr. Ferdin. Karl, Ch. v. Klg. 215 f. 
Ritschi Eduard, akad. Maler 256 
Ritter Karl, Ch. v. St. Fl., 52, 113 f., 122 
Ritz Fr. Xav., Ch. v. St. Fl. 177 f. 
Robert M. Ul., Hist. 162 
Roepell, Dr. Richard 96 
Rohmberg A. 162 
Rollemann, Dr. Gottfr. v., Pr. v. Klg. 

217, 225 
Roschmann Anton, Hist. 293 
Rosenberg Peter, Jodok, Ulr. u. Joh. 

von 210 
Rossi Ignaz v., S. J. 248 
Rößl, Dr. Euseb., Ch. v. Vor. 323 
Rößler, Dr. 86 
Rößler Emil Franz 93 
Roiycki Stanisl., Rektor 345 
Rudigier Franz Jos., B. v. Linz 100, 

105, 149, 150, 153, 200, 258 
Rudolf 1. V. Habsburg, Kaiser 47 
Rudolf 11., Kaiser 46, 47, 48, 82, 83, 

110, 125 
Rudolf (IlL), Herzog v. Österr. 89 
Rudolf (IV.), Herzog v. Österr. 46, 108 
Rudolf, Erzb. v. Salzburg 85 
Ruinart Theodorich, O. S. B., Mauriner, 

Hagiograph 240, 249 
Rupert, hl., B. v. Salzburg 310 
Rupert (Ruprecht), Oegenkaiser Wen- 
zels 77 
Rupertsberger Matth., Ch. v. St. Fl. 

101, 157 ff. 
Rusiecki, Dr. Mich., Prael. general. v. 

Kr. 348, 351 
Rutschmann David, O. S. Aug., 

Mechaniker 224 
Rwttenstock Jakob, Pr. v. Klg. 234 ff., 

247, 249, 250 
Rutz Benno, Ch. v. Nst. 313 f. 



Salzer, Dr. Anselm, O. S. B. v. Seiten- 
stetten, Literarhist. 330, 333 

Sandbichler Alois, Theologieprof. 38, 
109 



376 



Sarbiewsky Matth. Kasimir, S. J., poin. 

Dichter 248 
Sattler, Dr. J. C. 249 
Sauer Emest, Ch. v. Klg. 211 
Saurau Or. Franz v., Staatsmann 42 
Sava von, Hist. 78 
Scala, A. v., Kunsthist. 127, 269 
Schafafik PauJ Jos., Slawist 87 
Schaffer Leander, Ch v. Rbg. 199 
Schäffler Franz, Ch. v. St. FJ. 7 
Schafflinger Georg, Ch. v. St. FI. 117, 

152 

Schallhammer Anton, R. v., k. k. Haupt- 
mann 93 
Scharrer Adam, Pr. v. Klg. 211 f. 
Scharz Odo, O. S. B. 9 
Schaunberg, Graf Ulr. v. 108 
Schaunberg, Grafen v. 65, 107, 108, 
110, 111, 113 

Scheer Michael, Ch. v. St. FI. 26 
Scheibelberger Friedr., Msgr., Publizist 
143 

Scheicher, Dr. Josef, Theologe und 

Soziologe 260, 266 
Schiedermaier Jos., Domorganist 119 
Schiffermayr Jos., Ch. v. St. Fl. 34 
Schlager J. E. 81 
Schlager, Dr. Marcellin, Ch. v. Vor. 

323, 328 

Schleiermacher Friedr. Emest Dan., 

Protest. Theologe 266 
Schmeding Bernh., Pr. v. Klg. 208, 209 
Schmeller Joh. Andr., Sprachforscher 

76, 113 

Schmid Andreas 101, 102 

Schmid Christoph v., Jugendschriftst. 
356 

Schmid Hugo, O. S. B. v. Krems- 
münster, Bibliograph 125 
Schmid Petrus, Pr. v. Rbg. 199 
Schmidberger Jos., Ch. v. St. FI. 56 ff., 
109, 159 

Schmidl, Dr. A. Adolf 83, 110 
Schmidt, Dr. W. Adolf 85 
Schmitz Matth., Theologe 306 
Schmolk Frigdian, Pr. v. Hbg. 286 f. 
Schneemann Gerhard, S. J., Theologe 
139 

Schneider Jos., S. J., Theologe 146 
Schnürer, Dr. Franz, Literat 270, 332 



Schoiber Anton, Ch. v. St. Fl. 27 
Scholasticus, Beiname des Evagrius, s. d. 
Schölzig Ferdinand, Ch. v. Klg., später 

Trappistenabt in Mariannhill 267 
Schönberg, Baron, päpstl. Kämmerer 

303 
Schoßer Ant., oberösterr. Dialektdichter 

163 
Schrämbl, Wiener Buchdrucker 50 
Schreck, Dr. Adam, Pr. v. Klg. 106, 254 
Schreiber, Dr. Heinr., Hist. u. Moral- 
philosoph 80 
Schreiber Petrus, Ch. v. Hbg. 280 
Schreitter Gottfr., Ch. v. Vor. 324 f. 
Schrey Ferd., Begründer eines Steno- 
graphiesystems 167 

Schröder, Hist. 162 

Schröder Chr., Naturhist. 159 

Schröer K. J. 96 

Schuemann Damian Franz, Ch. v. St. Fl. 8 

Schuemann Gregor, Ch. v. Rbg. 184 

Schuler 135 

Schuller J. C, Hist. 90 

Schulteß-Rechberg 79 

Schumann v. Mansegg, Dr. Ign. 249 

Schupert Sigismund, Ch. v. Rbg. 184 f. 

Schurberg, Brüder 89 

Schützen berger Alois, Ch. v. Klg. 224, 

241, 243 f., 252 
Schwarz Jos., Theologe 155 
Schwarzenberg, Fürst Ernest v., B. v. 

Raab 226 
Schwarzenberg, Fürst Friedrich Jos., 

Kardinal 105, 358 
Schwarzenberg, Fürst Josef 43 
Schweickhardt Franz, R. v., Hist. 244, 

283 

Schweizer Otto, Ch. v. Hbg. 287 
Schwinghaimb, Fr. Ser. Balthas., Ch. 

V. St. Fl. 65 ff., 116 
Schwoy Franz Jos., mähr. Topograph 

238 
Schwoy Franz Xav., Ch. v. Klg. 233, 

238 ff., 245, 246, 249 
Scotti, ital. Asketiker 306 
Seback, Dr. Vinz., Ch. v. Klg. 228, 230, 

232, 238, 240, 246 ff. 
Sebald Ivo, Ch. v. Klg. 256, 262 f. 
Sedlaczek Wilh., Pr. v. Klg. 242 f., 252 
Seiberl Jos., Organist in St. Fl. 144, 151 



377 



Scverin, hlg^ Apostel der Noriker 114 
Severin, Pr. v. St. Nikola 186 
Shakespeare William, Dichter 168 
Siborius Adam, Ch. v. Kr. 351 
Siegel, Pomolog 58 
Si(e)gmund v. Österreich, Herzog 80, 

89, 96 
Siekierski Innoc Joh., Ch. v. Kr. 351 
Silber Matth., Ch. v. St. FI. 158, 176 f. 
Simbinelli, Dr. Marcellin, Ch. v. Vor. 

319 

Simon Joh. Chrys., Ch. v. Rbg. 183 

Simonetti Franz, päpstl. Ablegat 340 

Simson B., Hist. 162 

Sixtus, B. V. Freisingen 84 

Sixtus III., Papst 264 

Skarga Peter, S. J., ber. poln. Prediger 

345 
Skierniewski NikoL, Domherr 341 
Skrobiszewski, Autor 355 
^liwinski Felix, Ch. v. Kr. 355 
Slotwiriski Stanisl., Abt d. Ch. v. Kr. 

357 ff. 
Smitmer, Malteser und Domherr 218 
Sobotka Bened., O.-Praem. v. Schlag! 

168 
Sommer, Don Konstantin 237 
Sommerau-Beckh, Kardinal 251 
Sophokles 167, 311 
Sowiriski Albert, Ch. v. Kr. 351 
Spieß, Regierungsrat und Archivar 218 
Spinola Christoph Royas v., O. S. Fr., 

Bischof zu Wiener-Neustadt 37 
Sprinzenstein, Graf Ernst 18 
.Stadler Anianus, Ch. v. Vor. 320 
Stahel Alexander, Ch. v. Klg. 215 
Stalin Christoph Friedr. v., Forscher 

der deutschen Geschichte 76 
Stanislaus Kazimlerczyk, sei., Ch. v. Kr. 

337, 339, 341, 347, 348, 349 f., 353 ff., 

359, 360 

Stanislaus Kostka, hlg. 214 
Stapf Jos. Ambros, Moraltheologe 249 
Starhemberg, Graf Heinrich v. 75 
Starhemberg, Graf Guido v. 82, 83 
Staudinger Berthold, Pr. v. Klg. 217, 225 
Stehle J. A., Musikdirektor 314 
Steigenberger Antonius, Pr. v. Nst. 

294 
Steinhausen 269 



Stelzhammer Fr., Dialektdichter 188, 

189, 191, 192 
Stelzhammer Jos. Christ. 103, 109, 244 
Stenzel Gust. Ad. Harald, Hist. 76 
St^plowski Kasimir 355 
Stern Jos., Ch. v. St. Fl. 100 f., 159 
Stemeder Ferd., Ch. v. St. Fl. 100 
Steurer Isidor, Ch. v. Nst. 310 
Stiasny, Dr. Rob., Kunsthist. 256 
Stieger Joh., Pr. v. St. Fl. 127 
Stieve Felix, Hist. 162 
Stöger, S.J. 115 

Stögmayr Karl, O.-Zist. v. Wilhering 19 
Stöhr Georg, Pfarrer 282 
Stolberg Friedrich Leopold, Graf zu. 

Dichter 55 
Stolz Alban, Volksschriftst. 260 
Strambi Vinzenz M., sei., B. 305 
Straßer Fr. Ser., Ch. v. St. Fl. 198 
Strein Richard 84, 85 
Streuber, Dr. Wilh. Theodor 94 
Striegl Jos. 119 

Stmadt Jul., Hist. 108, 113, 123 
Strommer Thomas, Kleriker des Stiftes 

Klg. 269 
Strozzi Joannes, Can. Reg.. Lateran., 

Ordensgeneral 358 
Stubenrauch, Dr. Moritz 85 
Studentowicz Pet. Arbues, Ch. v. Kr. 357 
Stülz Jodok, Pr. v. St. Fl. 25, 27, 32, 

40, 44, 45, 47, 48, 56, 78, 80, 84, 

102 ff., 112, 113, 121, 122, 148, 151, 

153, 161, 284 
Suchenwirt, Peter der, Dichter 84, 103 
Sunberg, Herr v. 108 
Suso (Seuse) Heinr., Mystiker 103 
Sybel Heinr. v., Hist. 76 
Sylvius Äneas (Papst Pius II.) 95 
Szovik Alipius, Ch. v. Hbg. 283 



Tacitus Corn. 167, 309 
Tafel 97 

Tangl, Prof. Karimann, Hist. 83, 107 
Tanstetter Georg, Humanist 333 
Tartarotti Girolamo, Hist. 293 
Tavazzi 306 

Teck, Herzog Leopold 89, 90 
Terentius Publ. Afer, röm. Lustspiel- 
dichter 167 



378 



Teutsch Oeorg Daniel, evang. B. der 

Siebenbürg. Sachsen 97 
Thalhofer, Dr. Valentin, Theologe 264 
Thaller Florian, Ch. v. Klg. 250 f. 
Thanhauser 17 

Thausing Moritz, Univ.-Prof. 162 
Theresia, Gemahlin K. Franz II. 27 
Thiersch Friedr. Wilh., Philolog 55, 102 
Thomas 97 

Thomas v. Aquin, hlg. 361 
Thomas v. Kempen, sei. 103, 140, 319 
Tilly, Grafen von 109 
Tilly Joh. Tzerklas, Graf v., Feldherr 47 
Timer, Ch. v. St. Fl. 9 
Tobenz, Dr. Daniel, Ch. v. Klg. 225 ff. 
Toepsl Franz, Pr. v. Pollingen 294, 320 
Tomaschek, Dr. Eduard v. 85 
Traumihler Ign., Ch. v. St. Fl. 119 ff., ; 

160 1 

Treberer Leopold Woifg., Ch. v. St. Fl. 

8, 14 f. 
Troyer Fortunat v., Pr. v. Nst. 291 f. 
Trüber Primus 91 
Truchseß v. Waldburg Otto, B. v. 

Augsburg 91 
Trzciany, Jan z, poln. Schriftst. 355 
Trzebicki Andreas, B. v. Kr. 342, 343 
Tschernembl Crasmus Georg, Freih. v. 

108 
Tschurtschenthaler Ludw., Ch. v. Nst. 

307 
Tücking, Prof. Karl, Philolog 166 
Tylicki, B. v. Kr. 340 

u 

Ubiszewski, poln. Schriftsteller 355 
Ugarte, Graf, Kanzler 42, 43 
Ugolino, ital. Archäolog 229 
Ulbrich Florian, Ch. v. Klg. 223 ff. 
Unterberger Leo, Ch. v. Nst. 308 
Unterweger Albert, Ch. v. Nst. 309, 311 
Ursini (Orsini) Fr. Vinz., Erzb. v. Be- 
nevent, spät. Papst Benedikt XIII. 4 



Vadovius Jakobus, Ch. v. Kr. 351 
Valentinelli, Hist. 92, 97 
Valentini Andreas 162 
Vascotti Clarus, O. Fr. Min. 140 
Veit (Leop.), Pr. v. St. Fl. 12 



Veith Emanuel, ber. Kirchenredner 260 

Vering, Dr. Friedr., Kanonist 141 

Veronika Giuliani, hlg. 323 

Vetter Leopold, Ch. v. St Fl. 175 

Victor V. Vita, B. 257 

Viehboeck Anton, O. S. B. v. Krems- 

münster 66 
Vielhaber Gottfr., O.-Praem. v. Schlägl 

126 
Vinzenz Kadtubek, sei., O.-Zist., B. v. 

Kr. 340 
Virgil Maro Publ. 308 
Vitzthum Anton 101 
Vögeli Georg 84 

Vogelsang Karl, Freih. v., Soziolog 268 
Voitsberger, die 300 
Voltaire Fran^. Mar. Arouet de 356 
Vonbank J. G. 305 
Vorbu ebner, Pfarrer 105 
Vorster Kaspar, Pr. v. St. Fl. 127 

w 

Wackernagel Wilhelm, Forscher der 

deutschen Literatur 94 
Wagner J. Mar., Germanist 263 
Waibel Alois Adalb., Dogmatiker 249 
Waiß Jakob, Ch. v. St. Fl. 144 
Waiz Bernhard, Pr. v. Klg. 207, 209, 

217 
Wallenstein Albr. W. E. 82, 151 
Wallner Emmerich, Ch. v. Hbg. 285 
Wallsee, Herren von 89, 91, 92 
Wappler, Dr. Anton, Theologieprof. 228 
Wasser Daniel, Neomyst 282 
Wattenbach W., Hist. 90 
Weber Adam, Ch. v. Nst. 291 
Weber Friedr. W., Dichter 300, 304 
Webersberg Franz Seb. v., Pr. v. Vor. 

319 
Wegele, Dr. Fr. Xav. 97 
Weidinger Jos. Bernh., Ch. v. St. F\, 18 
Weidmann Paul 152 
Weinender Augustin, Ch. v. Kl. 212 
Weiller Jos. Jak., Ch. v. St. Fl. 16 f. 
Weis Dr. Nikol. v., B. v. Speier, Theo- 
loge 249 
Weiß, Dr. Johann, Hist. 325, 327 
Weiß Jos., Ch. v. St. FI. 136, 153 ff., 160 
Weißenbach Placidus 84 
Weißenbäck Andr., Ch. v. Klg. 272 f. 



379 



Weißenberg Matth. v., Pr. v. St. FI. 3 
Weißenborn W., Philolog 166 
Weißenwolff, Oral 113 

Weissteiner Aldobrand, Ch. v. Nst. 309 
Weitenhiller Moritz Maria, Sphragistiker 

256, 262 
Weite Bened., Theologe 32, 141, 201, 

250, 251 
Welzer Benedikt, Pr. v. St. Andrä 284 
Weninger Fr. Xav., S. J. 67, 115 
Wenzel, hig. 240 
Wenzel, Kaiser 47 

Wenzlowsky Severin, Ch. v. Klg. 263 f. 
Wereszczyriski Viktor, Oeneralpräl. d. 

poln. Ch. 347, 351 
Wetstein Joh. Heinr., Buchdrucker zu 

Amsterdam 50 

Wetzer Heinr. Joh., Orientalist 32, 141, 

201, 250, 251 
W^zyk Joh., Erzb. v. Gnesen 341, 342 
Wichner Jos., Prof., Volksschriftst. 203 
Wiclif (Wycliff) John, engl. Reform., 

108 
Widnranstadtjos. Alb. v., Orientalist 248 
Wieland Chr. Mart., Dichter 356 
Wieniawa Stanislaus v. Czenstochau 

359 
Wieser Theodor, Ch. v. Nst. 312 
Wiesmayr Joh. Oeorg, Pr. v. St. Fl. 6, 

8 ff., 18 
Wiesner Julius 162 

Wilbirg, ehrw., Inklusa zu St. Fl. 111 
Wildenbruch Ernst v., Dichter 168 
Wildenburg Ernst v., Pseudon. v. Rutz 

(s. d.) 
Wildner, Dr. Ignaz 249 
Wilhering, Herren v. 107 
Wfll Komelius 113, 142 
Willinger Achatz, Bauemanführer 45 
Wimmer, Dr. Fr. 91 
Winckelmann Joh. Joach., Archäolog 

122 

Windhag Joach., Graf v. 72 
Winter, Dr. Vitus Anton 248 
Wintersteller Joh. Georg, Ch. v. St. Fl. 

118 f., 
Wirtenberg, Grafen v. 90 
Wiseman, Dr. Nikol., Theologieprof., 
spät. Erzb. v. Westminster und Kar- 
dinal 232, 247 



Witt Fr. Xav., Musiker 120, 121 
Witteisbach und Scheyern, Pfalzgrafen 

V. 185 
Wolf, Dr. Joh. Wilh., Germanist 96 
Wolf Otto, Ch. V. Klg. 245, 250 
Wolfgang, hlg., B. v. Regensburg 201 
Wolf gang, Schreiber in Vor, 324 
Wolfsgruber, Dr. Cölestin, O. S. B. v 

d. Schotten in Wien, Kirchenhist. 135 

139 
Wollfahrt Robert, O. S. B. v. Melk 214 
Wolny Gregor, O. S. B. v. Raigern, Mist» 

96, 97 
Wolski Nikolaus 338 
Würz Ign., S. J , Prof. der Rhetorik 32 
Wurzbach, Dr. Konstantin, Schriftst. 

32, 38, 40, 50, 62, 68, 74, 93, 94, 222, 

223, 293 
Wycliff siehe Wiclif John 



X 



Ximenes Franz, O. S. Fr., Kardin., Erb. 
V. Toledo, Staatsmann 248 



Zacher v. Sonnenstein Christoph Rieh., 

Ch. V. St. Fl. 18 f. 
Zahn Josef v., Archivdirektor, Hist. 

329 
Zajerski Franz 341 
Zallinger Bertrand, Ch. v. Rbg. 204 
Zangerle Roman Sebast., Fürstb. v. 

Seckau 234, 322 
Zanna v. Königstein Leopold (I.), Pr. 

V. Nst. 294 
Zdanowski de Zdanöw Stanisl., Burg- 
graf 349 
Zechmeister Jos. 167 
Zegarth, Dr. Simon August., Ch. v. 

Kr. 346, 351 
Zeibig, Dr. Hartmann, Ch. v. Klg. 216, 

251 ff. 
Zeidler, Dr. Jak., Prof., Literarhist. 324 
Zeißberg Heinr., R. v., Hist. 163, 252 
Zeller Johann, Stiftsdekan v. St. Andrä 

a. d. Tr. 284 
Zeno Apostolo, Gelehrter und Dichter 

10 



380 



Zieglauer, P. Cassian v. Blumenthal 132 
Ziegler Gregor Thom., B. v. Linz 66, 

67, 105, 232, 233, 240, 245 
Ziegler Joh. Mich., Pr. v. St. Fl. 24 ff., 

40, 52, 53, 56, 68, 102 
Zoega Georg, Archäolog 229 



Zöhrer Eduard, Ch. v. Rbg. 187 ff. 

Zschokke Joh. Heinr., prot. Schrift- 
steller 169 

Zunggo Joh., Ch. v. Vor. 318 f. 

Zwerger, Dr. Joh. Bapt., Fürstb. v. 
Seckau 326 



Orts- und Sachregisten 



Ablaß, Über den 116 
Adelsgeschichte in Niederösterreich, 

Beitrag zur 84 
Adoxus obscurus L., Lebensweise des 

159 
Akademie der Wissenschaften in Wien 

76, 105, 241, 252 
Akatholiken, Sechswöchentlicher 

Unterricht angehender 35, 37 

Altarsakrament, Heiligstes, Besuch von 
Seiten der Schulkinder 174 

— Erklärung desselben 323 

— Wesen desselben 245, 292 
Altdeutsche Gedichte 324 
Altenburg, Kloster O. S. B., Kopien von 

Urkunden aus 90 

Altertum, Überbleibsel desselben im 
Leben und Glauben der Bewohner 
von Oberösterreich 63 

Altertümer aus dem Strombett der 
Donau 73 

— Germanische 72 

— Römische 72 f., 241 

Ameisen 158 

Amerika, Die Entdeckung von 143 
Analogie der orientaL Sprachen 295 
Ansfelden, Geschichte von 147 

— Pfarrgeschichte 58, 65 
Anthologie aus deutschen Dichtern 50 
Antichristi, De investigatione, von 

Gerhoh 108 
Antiphonarium Romanum für die Chor- 
herren von Klosterneuburg 245 



Antokol, Vorstadt Wilnas, Bruderschaft 

in 351 f. 
Apfel-Afterblattlaus 59 
Apfel-Borkenkäfer 59 
Apfel-Rüsselkäfer, Naturgesch. dess. 58 
Apfelwickler 59 
Apolegtische Arbeiten 172 f. 
Apostelbriefe 305 

Aquileja, Uned. Diplome aus 161 f. 
Arabisches Lexikon 295 
Arbeitsschulen für arme Mädchen 22 
Arcana, Sammlung von 151 
Archäologie, Biblische 230 ff., 234 
Archäologisches aus Oberösterr. 72 f, 

— aus Niederösterreich 222, 241 
Archive in Oberösterreich 42, 43, 125 
Areopag 309 

Arezzo, Uned. Diplome aus 162 
Ars regia sive ars regendi se et alios 291 
Asketische Arbeiten 13 f., 16, 17, 18, 
23, 61, 101, 114, 118, 136, 146, 157, 
174, 184, 199, 208, 222, 223, 240, 246, 
291, 292, 306, 317, 323, 346, 348, 350, 
360 
Aßling, Pfarrgeschichte 312 
Athener, Charakteristik der 311 
Äthiopisches Vokabularium 295 
Augustiner-Chorfrauen, Horae diumae 

für 139 
Augustiner - Chorherren, Aufgehobene 
Kanonien der 141 

— Elogia et icones sanctorum ex ordine 
Canonicorum 278 

— Geschichte derselben 114, 318, 320, 
338, 351 



382 



^ 



Augustiner-Chorherren, Horae diumae 
für dieselben 139 

— Kongregation derselben in Öster- 
reich, Geplante 106 

— Polens und Lithauens 338, 340, 353, 
357 

— Polens und ihre Verehrung der 
Gottesmutter 361 

— Schriftsteller derselben 3 ff., 320 

— Statuten derselben 12, 338, 353 

— Visitation derselben in Österreich 105 
»Augustinus«, Literaturblatt des > Korre- 
spondenzblattes für den katholischen 
Klerus Österreichs« 265, 268 

Authonomus cinctus 158 

B 

Babenberger Chronik 253 
Babenberger Stammbaum 250 
Barisprache 302, 306 
Basel, Handschriften in Bibliotheken 

von 92 
Basler Konzil, Handschriften über das 90 

— Wirksamkeit desselben in Öster- 
reich 254 

Bauernaufstand in 3ayem 201 
Bauernaufstände in Oberösterreich 45, 

84, 124 
Baumgartenberg (Ob.-Österr.), aufgeh. 

Kloster O.-Zist., Geschichte 64 

— Urkunden 45 
Baumweißling 59 

Bayern, Einfall derselben in Österr. 13 
Beichte 323 
Beichtgeheimnis 117 
Belletristisches 148 ff., 164, 168, 169 ff., 

331 f. 
Bergnamen, Deutsche, in den Ostalpen 

270 
Bertholdsdorf (Petersdorf), Geschichte 

84 
Bibel, Hebräische 230 
BibeHesen, Über das 36 
Bibliothek der Kirchenväter 264 
Bibliothek, Ständische, des Hieron, 

Megiser 125 
Biblische Geschichte für die Jugend 

von Schmid in poln. Übers. 356 
Biblische Wissenschaften und der 

Rationalismus 230 f. 



Bienen, Instinkt 101 

— Pflege, Naturgemäße 101 
Biographien kathol. Gelehrten 247 f. 
Bimblattwespe 59 

Birnmücke, Die kleine und die große 5Q 

Bimsauger 59 

Birnspanner 59 

Bimwespe, Die paradoxe 59 

Blattläuse (Aphidinä) 59, 60 

Blut, Kostbares, Jesu Christi, Verehrung 

119, 140, 141 
Böhmen, Einfall des Kriegsvolkes 

Rudolfs II. in 125 
Braunau am Inn, Stadt, Geschichte 200 

— Wassertor 202 
Brevier 66, 321. 
Brixen, Bistum 306 

— Conciliabulum 310 

— Flora 298 

— Fürstentum 310 

— Gartenflora 298 

— K. k. Gymnasium, Geschichte 296, 
298, 312 

— Phanerogamen in der Gegend von 
298 

— zur Reformationszeit 300 

— Singvögel der Umgebung 299 

— Stadt 306 

Brixlegg, Passionsspiel 147 
Brück, Kloster, Genieakademie 129 
Bruderschaften in Antokol (Wilna)351 f. 

— in St. Kasimir (Krakau) 341, 348, 350 

— in der St. Pöltner Diözese 284 
Brunn, Franzens-Museum, Urkunden 90 
Bücheranzeige Sensenschmieds 333 
Burgen, Deutsche, im Mittelalter 124 f. 
Bußsakrament, Hlg., Erklärung 323 
Bychöw, aufgeh. Aug.-Chorherrcnstift 

in Lithauen 340, 345 



Cäcilienverein zur Hebung der Kirchen- 
musik 120, 328 f. 

Cantica aus den Handschriften des 
Stiftes St. Florian 139 

Capellen, Herren v., Genealogie 109 

Carabidenlarven 158 

Casus 145 f., 155 ff., 175, 176 

Cetium, röm. Munizipium 241 

Cetonia Eloricola H., Larve 159 



383 



Chelm (Cholm), aufgehob. Augustiner- 
Chorherrenstift 338 

Chiemsee, bischöfl. Urbar 97 

Chinesen, Kollegium der Chinesen in 
Neapel 248 

Chorherren, Regul., siehe Augustiner- 
Chorherren 

Chunigel, mittelhochdeutsches Gedicht 
in Handschr. des Stiites St. Florian 81 

Codex Wangianus 87 

Coleopteren 59, 157 ff. 

Cölibat 67 

Constantinische Schenkung in der 
deutschen Reichskanzlei 162 

Corpus diplomaticum Austriacum 47 

Corymbites holosericus 158 

— tesselatus 158 

D 

Deismus, Philosophischer 37 

Dekretaliensammlung, Metrische Be- 
arbeitung in St. Florian 85 

Deutsche Geschichte unter den Karo- 
lingern 161 

Dezennalrezeß in Oberösterreich 11 

Dialekt, Tiroler 313 

Dialekte, Rhätoladinische, in Tirol 306 

Dichtungen 51 f., 61, 100, 130 ff., 179, 
195 f., 246, 280 

— im Dialekt 188 ff., 194 f. 
Dießen, ehem. Aug.-Chorherrenstift 207 
Dinkasprache, Grammatik 302, 306 
Diplome, Unedierte, aus Aquileja 161 

— aus Arezzo 162 

— aus Novara 162 

»Discours sur Thomme*, poln. Über- 
setzung 356 

Dogma, Christliches 37 

Dogmatik, Lehrbücher und Traktate 35, 
227, 240, 245 

— Patristisch-scholastische 37 
Donauburgen, Sechs 125 
Dorcadion fulvum Scop., Aus dem 

Leben des 158 
Dramatische Reliquien 332 
Dürnsteln siehe Tirnstein 



Eckendorf, Gut 110 

Edlitz, Pfarrinventare u. Zehentregister 
186 

Efferding, Regesten aus dem Archiv 108 

Eggenburg, Stadtgeschichte 254 

Eheaufgebot 38 

Eheband, Unzertrennlichkeit 321 

Ehehindemisse 38 

Ehen, Gemischte 118 

Eigentümlichkeit und Erziehung 266 

Eigentümlichkeiten,Angeborene körper- 
liche und psychische 266 

Einmauerung Lebendiger in Ober- 
österreich 125 

Eistalerspitze (Tatra) 270 

Eizinger v. Eizing siehe Eyzinger v. 
V. Eyzing 

Elater sanguineus 158 
Elateriden, Lebensverhältnisse 158 
Empfängnis, Unbefleckte, Mariens 345 
Engelszell (Vallis Angelorum), ehem. 

Zisterzienserstift, Geschichte 112 
Enns, Stadt, Geschichte 63 

— Privilegien 47 

— Stadtturm 126 

Ennsburg, Grenzfestung, Geschichte 45 
Entomologische Arbeiten 58 ff., 157 ff., 
324 f. 

Erbsünde 66, 67 

Ethik 208 

Eucharistie, Allerh. 174, 245, 292, 323 

— und St. Thomas v. Aquin 361 

— und St. Vinzenz v. Paul 272 
Eule, Die dunkelbraune 59 
Eustrophus dermestoides 159 
Evangelium des hlg. Johannes, Erklä- 
rung 305 

Exegese, Biblische 185, 226, 227, 

230 f., 234, 280, 305 
Exlibriszeichen Georg Tanstetters 333 
Eyzinger v. Eyzing, österr. Adels- 
geschlecht, Geschichte 84, 99 



Ebelsberg (Ebersberg) 110 
Echtemach, Urkundenfälschung in 163 



Faktorentafeln 223 ff. 
Falkenstein in Oberösterr., ehem. Staats- 
herrschaft, Urbar 90 
Fasten 321 
Fauna des Unterdonaukreises 187 



384 



Feldbach in Steiermark, Olockenin- 
schrift 91, 92 

Feldkirchen in Oberösterreich, Pfarr- 
geschichte 112, 151 

Festenburg in Steiermark, Gemälde 331 

Finis hominis 346 

Firmung, Heilige 261 

»Fliegende Blätter«, Münchener 320, 
321 

Flora Admontensis 325 

— von Brixen 298 

— von Reichersberg 187 

— des Unterdonaukreises 187 
Floridsdorf und Umgebung, soziales 

Bild 268 
Forbes (Borovany) in Böhmen, ehem. 

Augustiner-Chorherrenstift 209 
Formelbuch K. Albrechts I. 99 
Freiheitsbriefe, Österreichische SS 

— Vidimus derselben 96 
Freisingen, bischöfliche Herrschaft in 

Österreich 84, 110 f. 

Fridericianum majus 88, 98 

Friedensschluß zwischen Ottokar und 
Bela 43 

Friesach, Geschichte 91 

Fronleichnamsfest 261 

Fronleichnamsprozession im 14. Jahr- 
hundert 331 

Fundamentaltheologie,Praelectionesl59 

»Fundgruben des Orients« 238 

Fürstenbriefe aus dem 15. Jahrh. 93 



Galerucella viburni Payk, Eier der 159 

Gallmücke, Die schwarze 59 

Gallneukirchen, Pfarre, Zehen t-. Dienst- 
und Sammlungsregister 95 

Gars, ehem. Augustiner -Chorherren- 
stift 207 

Garsten, aufgehobenes Kloster O. S. B., 
Geschichte 62 

— Grabdenkmäler 63 

— Stiftskirche 126 

— Urkunden 45 
Garstental, Unruhen im 107 

Gärten der alten und neueren Zeit 60 
Gartenlaubkäfer 59 

GeIehrte,Katholische, Biographien 247 f. 
Gelübde, Feierliche 321 



Genesis, Alter und Glaubwürdigkeit 64 

Geognostlsches aus St. Cassian In 
Tirol 307 

Georgica Virgils 308 

Germanische Altertümer 72 

Geschäftsleben, Geistliches, in Ober- 
österreich im 15. Jahrhundert 125 

Geschichte, Deutsche, unter den Karo- 
lingern 161 

~ Österr., Beiträge aus dem Stifts- 
archiv Klosterneuburgs 253 

— Materialien zur österreichischen 77 f. 
Geschichtsforschung, Institut für öster- 
reichische 160 f. 

— »Mitteilungen des Instituts für öster- 
reichische G.« 161 ff. 

— Pflege derselben in Österreich 42, 
83, 84, 86, 88, 93, 160 f., 252, 253 

Gesetzgebung des Klerus 321 
Glaubensprinzip, Das kathol. 240, 245 

Gleink, ehem. Kloster O. S. B., Ge- 
schichte 62 

— Urkunden 45, 107 

Glossarien, Beiträge zu den lateinischen 
und deutschen des Mittelalters aus 
Klosterneuburger Handschriften 87, 
241 

Glück der Völker 306 

Gmunden, Denkmäler 114 

— Stadtplan 113 

Gnesen, Erzbistum, Synodalkonstitu- 
tionen 341 
Goldafter 59 

— Raupen, Lebenskraft derselben 59 
Goldwörth, Pfarre, Geschichte 112, 151 
Gotteshäuser des Innviertels, aus- 
haftende Kapitalien derselben 202 

Gottesmutter, Verehrung derselben und 
die regulierten Chorherren Polens 361 
Göttweig, Kloster O. S. B., Bibliotheks- 
handschriften 80 
Gräber, Heilige, Geschichte 331 
Gräcismen, syntaktische, bei Horaz 308 
Grafenwörth, Topographie 288 
Gram mäste tten, Pfarre 11 
Gratia, De divina 320 
Graz, Stadt, Beschreibung 321 

— Taubstummenanstalt 326 f. 
Gries, Ehem. Augustiner-Chorherren- 
stift 291 



385 



Großkopf, Der 59 

»Großmacht der Jugend- und Volks- 

literaturc 258 f., 261 
OrOnbach, Pfarre 3 
Guttau, Pfarre, Geschichte 112 
— Patronat 10 
Guttemplerorden 175 
Gymnasialstudien in Österreich 55 f., 

117 f. 



H 



Habsburg, Geschichte des Hauses 88, 

89, 90, 99 
«Habsburgisches Archiv« 78 
Hagenau, Herren auf, Genealogie 201 
Hallstatt, Die Gräber bei 73 
Hargelsberg, Pfarre, Beschreibung 40 
Hauslehrer, Worte über 299 
Hausruckviertel, Unruhen, von Gustav 

Adolf gefördert 45 

Hebräische Poesie 311 
Heiligenbilder, Verehrung der 338 f. 
Heiligenkreuz, Kloster O.-Zist. 225 f. 
Heiliges Land, Reisebilder 131, 133 
Heilmittel, Abergläubische 151 
Heinrichsschlag V. O. M. B., Pfarre, 

Patronat 10 
Helm, Österreichischer erzherzogl. 221 
Henriade von Voltaire, poln. Über- 
setzung 356 

Heraldische Untersuchungen 185, 221 
Herzogenburg, Markt, Geschichte 288 
Herzogenburg, Stift, Archiv 279 

— Directorium officii divini 285 

— Epochen der Geschichte 284 

— Gedenkbuch 279 

— Gegenreformation 277 f. 

— Geschichte 280, 284, 287, 288 

— Katalog der Chorherren 284 

— Kirche, geschichtliche Notizen 284 

— Kirchenrestaurierung 277 f. 

— .Münzenkabinett 279 

— Nekrologium 284 

— Pröpste 284 

— Schriftsteller 275 ff. 

— Stiftungsurkunde 90, 284 

— Urkundenbuch 286 
Hexenprozeß, Innsbrucker 312 
Hienzen, Volksstamm 332 



I 



Hierarchie, Katholische 305 
Hietzing (Wien XIII.), Geschichte 211, 
271 

— Marianisches Gnadenbild 211, 214 

— Pfarrkirche 214, 271 

— Regesten zur Geschichte 271 
Hofpredigten 243 
Högelwerd(Hegelwerth), aufgehobenes 

Augustiner-Chorherrenstift 291 
Hymnen aus Handschriften des Stiftes 
St. Florian 139 

1 

Idyllen von Geßner, polnische Über- 
setzung 356 

Inskripte, merkwürdige, in den Hand- 
schriften des Stiftes Klostemeuburg 
253 

Uluminaten, Sekte der 221 

Imbach (Minnbach), Nonnenkloster, Ur- 
kunden 79, 80 

Inkarnation, Mysterium der göttlichen 
346, 353 

Innerösterreich, Urkunden zur Ge- 
schichte im XIII. Jahrhundert 97 

Innsbruck, Ausschußlandtag der öster- 
reichischen Erblande 253 

— Hexenprozeß 312 

Innviertel, Gotteshäuser, aushaftende 
Kapitalien derselben 202 

— Vereinigung mit Österreich 200 
»Innviertler Volkszeitung« 204 
Insekten, Fürsorge Gottes für die Er- 
haltung der 60 

— Instinkt 59 

— Nutzen 59 

— Schädliche, für die Obstbäume, für 
die Landwirtschaft und Forstkultur 
58 ff. 

— Schaden 157 

— Wert des Studiums der 59 
Interimale K. Rudolfs II. 110 
Introductio in N. T. 226, 227, 304 

— in V. T. 227, 230 f., 234 
Inzersdorf ob der Traisen, Pfarrkirche 

278 

Ischl, Markt, Plan 114 

Italien, Kunsthistorische Reise durch 255 

Italienische Sprache, Grammatik 305 



Cernfk, Schriftsteller der Augustiner-Chorherrcnstifte. 



25 



386 



J 

Jerusalem, Reisebilder 131 

Jesuiten, Orden 344 

Johanniswein, Segnung 126 

Joviacum, Die alte Lage von 72 

Jugendbändnisse 111 

»Jugend- und Volksliteratur, Oroßmacht 

der« 258 ff., 261 
Jugend- und Volksliteratur, Revision 

258 ff. 
- Wegweiser in der 169 ff., 258 f., 261 
Jugend- und Volksschriften 148 ff., 203, 

260 f. 
Jus in et circa sacra 321 



Käfer (Coleopteren), Biologische 
Literatur über die 158 

— Eier 158 

— Larven 158 

— Larvenkatalog 158 

— Lebensgeschichte 157 ff. 
Käferfauna des Mühl vierteis 158 
Kaiserchronik im Stifte Voran 324 
Kaiserreich unter den Karolingern, 

Regesten 161 
Kaiserurkunde 163 
Kalendarium, Alberti plebani 126 

— Johanns v. Omunden 81 

— des Johannes Regiomontan 81 
Kalender f. d. kath. Klerus Österreichs 

265, 268 
Kanon der Bücher des N. T. 35 

— des N. T.. und Marcion 54 
»Kanzelberedsamkeit« v. Maury, poln. 

Übersetzung 356 

Kanzleibuch Friedrichs IV., Auszüge 91 

Kapitulare, Angebl., Karls d. Or. 162 

Karlshof(Prag),ehem. Augustiner-Chor- 
herrenstift 215 

Kärnten, Recht des Hauses Habsburg 
auf 88 

Karolinger, Geschichte 161, 162, 164 

Karolingerurkunden 164 

Kasimir (Kazimierz), Vorstadt Krakaus, 
Entstehung und Geschichte 347, 357 

Katechetische Arbeiten 35, 37, 66, 67,280 

»Katholische Blätter«, Linz 136, 141 

Kazimierz siehe Kasimir 



Kirche in Nordafrika 249, 257 

— in Österreich, Rechte und Freiheiten 
321 

— in Polen 136 

— in Rußland 136 

— Kath., Organismus der 245 

Kirchengeschichte, Lehrbücher 235 f., 
237» 294 

— Mailands 163 

— Oberösterreichs, Zur ältesten 163 
Kirchenlied, Kathol. deutsches 121, 314 
Kirchenmusik, Reform 273 
Kirchenrechtliche Arbeiten 139 f., 175, 

176, 321, 341 

Kirchensprache und Landessprache in 

der Liturgie 67 
Kirchentrennung und die Literatur 111 
»Kirchenväter, Bibliothek der« 264, 306 
Kirchenzucht und bürgerliches Straf- 
gesetz 178 
»Kirchliche Topographie von Öster- 
reich« 48, 103, 112, 241, 242, 244 
Kis-Märion, ehem. Kanonissenstift 317 
Klassiker, Griechische und lateinische, 
Ausgaben 166 f. 

— Geistesbildung durch sie und ihr 
Einfluß auf die sittlich-religiöse Er- 
ziehung 55 f. 

— Handschriften in der Stiftsbibliothek 
Klosterneuburg 254 

— Nutzen und Notwendigkeit des Stu- 
diums derselben 31, 71 

Klerikalstand 320 

Klöster, Einstige, inNiederösterreich 241 
Klösterwappen, Ursprung 185 
Klosterneuburg, Dekanat, Topographie 

244 
Klosterneuburg, Stadt, Chronik, kleine 

253 

— Dreifaltigkeitssäule 245 

— Friedhofskapelle 242 

— Geschichte 222, 241, 269, 271 

— Hundskehle (Straße) 256 

— Mechitaristenkloster , ehem. 245 

— St. Jakob, ehem. Augustiner - Chor- 
frauenstift, Geschichte 221 

— St. Magdalena, ehem. Augustiner- 
Chorfrauenstift, Geschichte 221 

»Sturmjahrt 1848 243 

— Türkenbelagerung 249 



387 



Klosterneubnrgy Stadt, Urkundenbuch 

253 
Klosteraeubarg, Stift, Abbildungen, 

kunsthist. 242 

— Antiphonarium 245 

— Archiv 212, 217 ff. 

— Aufzeichnungen der Dechante 254 

— Bibliothek 217, 229, 240 f^ 253, 256 

— Chorherren 221, 222 

— Chronik 221 

— Codex traditionum 241, 242 

— Dechante 222 

— Encomium Canoniae 213 

— Gebäude 222, 236 

— Gedenkfeier der Heiligsprechung 
St. Leopolds 257 

— Gemäldesammlung 250, 269 

— Geschichte 216, 219, 221, 222, 241, 
256, 269, 271 

— Goldschmiedearbeiten 269 

— Gräber der Pröpste, österreichischer 
Ffirsten etc. 222, 256 

— Grundbücher, Auszüge 220, 221 

— Handschriften 220, 241, 253, 254, 263 

— Kirche 212, 255, 256 

— Kreuzgang 255 

— Kunst und Kunstgewerbe 269 

— Kunstgeschichte, Urkunden zur 262 

— Kunstgeschichtl. Monographie 269 

— Kunstsammlung 227, 250, 256, 262, 
269 

— Leben des Stiftes, inneres u. äußeres, 
bis zum 14. Jahrhundert 254 

— Lehranstalt, theologische 225, 229 

— Marianischer Bilderzyklus 271 

— Mitteilungen aus dem Archiv 253 

— Monumenta sepulchralia 256 

— Mühle 217 

— Münzensammlung 227 f. 

— Nekrologien 221, 253 

— Öfen und Kamine 269 

— Proprium Officii et Missarum 242 

— Pröpste 222 

— Ruinen des Municipiums Cetium 241 

— Saalbuch siehe Codex traditionum 

— Schatzkammer 212, 256, 262 

— Schriftsteller 205 ff., 272 

— Stammbaum der Babenberger 250 

— Stuccodekorationen 269 

— »Sturm jähr« 1848 243 



Klostemeubtirg, Tafelbilder der Kunst- 
sammlung 269 

— Türkenbelagerung 249 

— Übertragung der Gebeine St Leo- 
polds 249 

— Urkunden 220, 222 

— Urkundenbuch 254 

— Verduner Altar 254 f., 269 

— Wissenschaftliche Bestrebungen 272 

— Zehentregister 221 

— Ziergarten 236 
Knospenraupe, Die rote 59 

Konzil, Baseler, Akten und Wirksam- 
keit 90, 254 

— Konstanzer, Akten 254 

— Vatikanisches, Arbeiten 303, 304 
Konzilien, Quellen zur Geschichte der- 
selben im 15. Jahrhundert 254 

Konzilsakten des 15. Jahrhunderts 76 

Kompositionen siehe Musik 

Konstanz, Konzil 254 

Korneuburg, Stadt, Geschichte 244 

»Korrespondenzblatt für den katho- 
lischen Klerus Österreichs« 265 f., 
267, 268 

Krakau, Fürstbistum, Bischöfe 347 

— Diözesankalender 346 
Krakau, Stadt, Emigranten 358 

— Geschichte 347 

— Kasimir (Kazimierz), Vorstadt, Ent- 
stehung 347 

— Schwedische Invasion 342 f., 348 
Krakau, Stift d. Augustiner-Chorherren, 

Bruderschaften 341, 348, 350 

— Chorherren, berühmte 347 

— Corpus Christikirche 338 f., 341, 347, 
348, 359 

— Geschichte 348, 357 

— Konföderationen 338 

— Memoriale Fratrum et Benefactorum 
352 

— Prälaten 347 

— Schriftsteller 335 ff. 

Kräsnik, polnisches Augustiner -Chor- 
herrenkloster 340, 346 

Kremsmünster, Kloster O. S. B., Kaiser- 
liche und päpstliche Briefe 85 

— Stiftsbrief 109 

Krippenspiele, Volkstumliche 148, 149 
Kronplatz im Pustertal 313 

25* 



388 



Krortendorf, verschollenes Dorf in 

Niederösterreich 284 
Krumau in Böhmen, Archiv 43 
Krzemienica, aufgeh. Augustiner-Chor- 
herrenkloster in Lithauen 338, 340 
Kulturkampf der Vandalen 257 
Kurozw^ki, aufgeh. Augustiner - Chor- 
herrenkloster 347 



Laa, Dekanat, Topographie und Oe 

schichte 244 
Labidostomis humeralis Schneid Ei. 

legen der 159 
Laibach, Erzbistum 322 
Lambach, Kloster O. S. B., Urkunden 45 
Lamberge, Zur Geschichte der, in 

Steyr 64 
Landsknechte, Deutsche, in Spanien 253 
Landsknechtlieder 330 
Landtage, Zur Geschichte der österr. 253 
Landwirtschaftliches 57 ff., 101 f. 
Lasberg, Pfarrgeschichte 112 
Lauriacum (Lorch), röm. Altertümer 72 
Lavant, Bischofsreihe 331 
Legnano, Schlacht bei 134 
Lehenbuch Herzogs Albrechts V. in 

Österreich 98 

— K. Ladislaus Posth. in Österr. 92 
Lehre, Christkath., in Beispielen 323 
Leichenbretter 270 

Leonstein, Burg in Oberösterreich 65 
Leopoldau, Orts- u. Pfarrgeschichte 26 
Leopoldsdorf, Familienchronik der 

Beck V. 253 
Lesebücher, Deutsche, für Gymnasien, 

Abfassung 117 
Lexicon Arabicum 295 
Liber regulae pastoralis, Glossarium 47 
Lieder, Geistliche und weltliche 27 ff., 

51, 130 ff., 151, 188 ff., 194 f., 280, 

330, 332 
Liederkompositionen , Mittelalterliche 

329, 332 
Lindenspanner, Der 59 
Linz, Altertümer, römische 72 

— Belagerung im Jahre 1626 163 

- Bistum, Geschichte 116, 143 
: Jubiläumsfeier 200, 201 

- Karte 72 



Linz, Bis um, Rituale 34 

— Bürgerspital 73 

— Collegium Nordicum 73 

— Elisabethinerinnenkloster,Geschichte 
71 

— Geschichte 63 

— Gymnasium, 24, 73, 118, 134 

— »Katholische Blätter« 136, 141 

— Landesarchiv 126 

— »Linzer Volksblatt« 136, 141 

— Medaille auf die Ankunft der Ge- 
mahlin Karls VL zu 72 

— »Musealblatt« 69 

— Museum Francisco - Carolinum 69, 
71, 72, 84, 104, 123, 143 

— Seminarium St. Ignatii 73 

— Theologische Lehranstalt 24 

— Waisenanstalten, Ehemalige 73 

— Zeitschrift des Museums Francisco- 
Carolinum 72 

Literatur, Entwicklung der poetischen 
und historischen, bei den Völkern 
Europas 117 

— und die Kirchentrennung 111 
Literaturgeschichte, Zur österr. 254 
Litschau, Zins- und Dienstbuch der 

Grafschaft 92 
Liturgik, Lehrbuch 271 
Liturgische Arbeiten 138 f., 145 f., 155 ff. 
»Loci Communes«, Autograph Melanch- 

thons in Olmütz 253 
Lomnitzer Spitze 270 
Lorch, römische Altertümer 72 

— Stadtgeschichte 45 

Lourdes, Reisebilder u. Erinnerungen 
169, 333 

— Theophorische Prozessionen 

— und seine Wunder 172, 173 
Lourdesgebetbuch 172 

Lucanus cervus L., Die Larve von 159 
Lyrik, Neuere 330 f., 331 

M 

Machlandviertel, O.-Österr., Unruhen 45 
Magnetismus, Animalischer, und die 

Wunder 304 
Mahä-Bhärata, Nalas-Episode 310 
Mailand, Zur Geschichte der Herzoge 96 
- Zur Kirchengeschichte 163 
Mainzer Regesten 113, 142 



389 



Majestätsrechte 321 

Majus, Privilegium 88, 98 

Malerei, Bestrebungfen auf dem Gebiete 

195, 205, 255 
Manharter, schism. Sekte in Tirol 306 
Manuskriptenkataloge, Regulativ zur 

Bearbeitung 126 
Marbach, Schloß 3 
Maria, Seligste Jungfrau, Bild in der 

Fronleichnamskirche zu Krakau 345 

— Bilderzyklus im Stifte Klosterneu- 
burg 271 

— Onadenbild in Hietzing (Wien, 
Xlll. Bez.) 211, 214 

— Lobgedichte auf, in Klostemeuburger 
Handschriften 253 

— Predigten auf 345 

— Unbefleckte Empfängnis 345 

— Verehrung derselben und die re- 
gulierten Chorherren in Polen 361 

Mariannhill, Trappistenkloster in Süd- 
afrika 267 

Marienkult in Oberösterreich 65 
Martinsbrunn, verschollenes Dori in 

Niederösterreich 284 
Märtyrerakten 240, 249 
Mathematik, Arbeiten auf dem Gebiete 

der 6, 223 ff., 346 
Mattighofen, Kollegiatstift, Gründung 64 
Mauthausen, Kriegerische Ereignisse 

1809 143 
Meldung (Wien, XII. Bez.), Geschichte 

und Topographie 241 
Meißau, Herrschaften und Erträgnisse 

im 14. Jahrhundert 92, 253 
Menschheit, Zweck der, Erlösung und 

Wiedergeburt 64 

Metamorphosis sacra 318 

Michaelsberg, Dekanat am, Topogra- 
phie und Geschichte 244 

Michelsburg im Pustertal, Wieder- 
täuferin 312 

Ministrantenseelsorge 261 

Minnbach (Imbach), Nonnenkloster, 
Urkunden 79, 80 

Minnelieder, Kompositionen in den 
Handschriften des Stiftes Vorau 329 

Missale, Altes, in Völs 308 

Mission, Zentralafrikanische 301 ff., 306 

Mittersill, Bezirk, Topographie 110 



Mödling, Herzoghof 80 
Monatsschrift, Theologisch-praktische, 
zunächst für Seelsorger 36 

— Neue theologisch-praktische 36 

— Neueste theologisch-praktische 36 
Mondsee, aufgeh. Kloster O. S. B., Co- 
dex Traditionum 104 

Monotheismus, Urreligion derMenschen 

64 
Monumenta Austriaca 47 

— Boica 48 

— Germaniae 161 

— Habsburgica 76, 88 
Moraltheologie, Casus 145 f., 155 ff., 

175, 176 

— der Kirchenväter 227 

— Lehrbücher 208, 227, 356 

Mühl viertel, Oberösterr., Käferiauna 158 

— Topographie 48 f. 

Münzbach, Oberösterr., Geschichte 64 

»Musarion« von Wieland, poln. Über- 
setzung 356 

»Musealblatt« des Francisco-Carolinum 
in Linz 69 

Musik, Kirchliche 119 ff., 279, 328 f. 

— Kompositionen 20 f., 121, 160, 191 ff., 
273, 279, 314, 317, 327, 329. 

Mysterienspiel, Lat., des 12. Jahrh. im 
Stifte Vorau 329 

N 

Nalas-Episode aus dem Mahä-Bhärata 
310 

»Nathan der Weise«, poln. Übersetzung 
356 

Nationalkirchenrecht Österreichs 321 

Natur und Gnade 67, 320 

Naturanschauung und -Verehrung im 
Altertum 63, 65 

Neapel, Kollegium, der Chinesen 248 

Negoi 270 

»Neue Quartalschrift für kath. Geist- 
liche» 36 

»Neue theologisch -praktische Monat- 
schrift zunächst für Seelsorger« 36 

»Neue theologische Zeitschrift« 248 

»Neueste theologisch-praktische Monat- 
schrift zunächst für Seelsorger« 36 

Neuhaus, Herren auf 201 

Neustift bei Brixen, Ort, Pest in 312 



3Q0 



Neustift bei Brixen, Stift d. Aug^siinerw 
Chorherren, Annalen 292 

— Aufhebung 294, 295 

— Baugeschichte 297 

— Bibliothek 292, 295 

— Catalogus Canonicorum 306 

— Geschichte 292, 310 

— Neuerrichtung 294, 296 

— Prälaten 292 

— Schriftsteller 289 ff. 

— Typographische Denkmäler in der 
Bibliothek 295 

— Übernahme des k. k. Gymnasiums 
in Brixen 296 

— Urkundenbuch 300 
Niederalteich, aufgeh. Kloster O. S. B., 

Besitzungen 93 

Urkunden- und Notizensammlung 
des Abtes Hermann 98 
Niederösterreich, Archäologisches 222, 
241 

— Ausschußtag in Wien (1556) 107 

— Gerechtsam keiten der Grundherren 
186 

— Klöster, Einstige 87, 241 

— Ortschaften, Einstige 87, 241, 284 

— Regimentsräte 90 

— Ständische Verhältnisse 254 
Niederrana V. O. M. B., Geschichte 121 
Nieder- Waldkirchen, Pfarrgeschichte 

112 

Nordafrika, Das alte, und seine Kirche 
249 

»Notizenblatt« der K. Akademie der 
Wissenschaften in Wien 76 

»Notizenblatt für österreichische Ge- 
schichte* 78, 81 

Novara, Unedierte Diplome aus 162 

Noviziat, Unterbrechung des 141 

Nuntiaturen Deutschlands, Geschichte 
der 321 

Nürnberg, Reformation 111 

Nußdorf, Schifferinnung 78 



Oberammergau, Passionsspiel 143 
Obernberg am Inn, Markt, Geschichte 

200 
>Oberon« v. Wieland, polnische Über- 
setzung 356 



Oberösterreich, Archäologisches 72 f. 

— Archive 42 f., 125 

— Aufstand des bayrischen Landvolkes 
(1705) 72 

— Banemkrieg und Bauernaufstände 
45, 124 

— Bescheidbuch, Kirchen und Schnl- 
Sachen betreffend 49 

— Briefe, Päpstliche und kaiserliche 
in den Klöstern 85 

— Christentum, Einführung und Aus- 
breitung 37, 64 

^ Dezennalrezeß 11 

— Diplomatar 72, 109 

— Einfall der Bayern 13 

— Einfall der Franzosen 13 

— Einfall des von Rudolf II. ange- 
worbenen Kriegs Volkes 125 

— Gegenreformation 111, 126 

— Geistliches Geschäftsleben im fünf- 
zehnten Jahrhundert 125 

— Geschichte 45 f., 63 

— Grundsteuerregulierung 197 f. 

— Kirchengeschichte, Zur ältesten 163 

— Kirchliche Einteilung 112 

— Klöster und klösterliche Anstalten 65 

— Klösterverieidigungsschrift 13 

— Landwehr, Geschichte der 46 

— Marienkult 65 

— Milde Stiftungen, Geschichte 73 

— Obstbaumzucht 59 

— Preßverein, Kath. 196 

— Reformation 111 

— Römische Inschriften 73 

— Salinen 47, 48 

— Spanischer Erbfolgekrieg 72 

— Topographie 4V, 48 f., 63 

— Urkundenbuch 110, 142 

— Vereinsleben, Kath. 115, 196 

— Volksverein, Kath. 196 

— Weinbaugeschichte 123 

— Wiener Friede, Folgen für 33 
Ober-Pinzgau, Topographie 110 
Oberthalheim, Säkularfeier d. Pfarre 144 

— Ereignisse während der französischen 
Invasionen 39 

Oberwallsee, Pfarrgeschichte 151 
Obstbäume, Erziehung der 58 f. 

— Schädliche Insekten der 59 f. 
Obstmotte 59 



391 



Obstorangeriebäumchen 58 
Ofen, Einnahme Im Mai 1849 143 
Offenbarung, Qeschichtliches der gött- 
lichen 38 

— Lehrbuch der Geschichte der gött- 
lichen, im Alten Bunde 271 

Offizium, Verpflichtung zum göttl. 1 19 
Olmütz, »Sturmjahr« 1848 251 f. 
Ordensgebräuche, Alte 208 
Ordensgelübde 66, 321 
Orient, »Fundgruben des O.« 238 

— Reisebilder 131 
Orientalische Sprachen, Analogie 295 

— Literatur, Veröffentl. aus der 238 
Ort a. d. Antiesen, Geschichte 199 

— Pfarrchronik 202 

Ortschaften, Einstige, in Niederöster- 
reich 241, 284 
Osmoderma eremita Scop., Larve 159 
Österreich, »Darstellung des Erzherzog- 
tums« 244 

— Finanzgeschichte im 14. Jahrhundert 
78, 79, 80 

— Geschichte 46, 75, 77 f.^ 84 f., 89, 
90, 253 

~ Geschichtsforschung 5, 83, 84, 93, 
98, 161, 252, 283 f. 

— Gesellschaftliche Verhältnisse 49 

— Gymnasialstudien 55 f., 117 f. 

— Handel in älteren Zeiten 46 

— Kirchen Wesen, Röm.-kath. 99 

— »Kirchliche Topographie« 48, 103, 
241, 244 

~ Kirchliche Verhältnisse 49 

— Lehenbücher H. Albr. V. und K. 
Ladislaus Posth. 92, 98 

— Markgrafen 212 

— Militärverfassung in alten Zeiten 46 

— Nationalkirchenrecht 321 

— Rationarium 9 t f. 

— Reformation 46 

— Städtewesen 78 
»Österreichischer Geschichtsforscher« 

78 
Ovilaba, römische Altertümer 73 



Paläographische Arbeiten 165 ff. 
Papstbriefe 264 
Papsturkunde 163 



Papatwahl, Die strittige, des J. 1130 161 
Paray-le-Monial, Erinnerungen 333 
Passau, Bischöfe 126 

— Bistum, Einkünfte 91 

— Diözese, Matricula episcopalis 64 
Passauer Kriegsvolk Rudolfs IL, Ge- 
schichte 46, 48 

Pastoraltheplogie , Arbeiten auf dem 
Gebiete der 35 ff., 145 f., 155 ff., 173, 
175, 176, 282 

" Lehrbuch Giftschütz', polnisch über- 
setzt 356 

Patrologie, Lehrbücher 225, 226, 227, 321 

Perg, Vögte von 108, 111, 112 
Pergkirchen, Stiftung der Pfarre 109 
Pcuerbach (Oberösterr.), Geschichte 113 

— Topographie des Dekanats 109 
Pfirsichblattwespe 59 

Pflanzen, De virtutibus herbarum 81 
Pflaumenbohrer, der 59 
Pflaumenraupe, Die rötliche 59 
Pflaumen^ägewespe 59 
Phanerogamen in der Gegend von 

Brixen 298 
Philologische Arbeiten 165 ff., 305 f., 

309, 310 

Philosophie des hlg. Augustin 208, 267 
Philosophische Abhandlungen 266, 320 

— Propädeutik in der Hand des Reli- 
gionslehrers 309 

Pillendreher, Der (Sisyphus Schäfferi) 

159 
Pillichsdorf, Dekanat, Topographie und 

Geschichte 244 
Poesie siehe Dichtungen 
Poetik 133 
Polen, Aufstand 358 

— Augustiner -Chorherren 338, 353, 
357, 361 

— Geschichte 136 

— Kirche in 136 

— Privileg Pius' IX. für 361 

— Schwedische Invasion 348 
Pöllau, aufgeh. Augustiner-Chorherren- 
stift, Fratemitätsbuch 97 

— jura fnndationis 318, 319 

— Ursprung 321 

Pollingen, aufgeh. Aug.-Chorherrenstift 

294, 320 
Polsenz, Franzosen an der 142 



392 



Pomologie, Arbeiten auf dem Gebiete 
der 57 ff. 

Pöschlianer, chiliast. Sekte in Ober- 
österreich 34, 35 

Predigten 13, 14 f., 17 f., 19 f., 22, 23, 
34 f., 36, 39, 66, 67, 99, 112, 116, 121, 
130, 133, 139, 151, 159, 168, 172, 177, 
^2\?, 213, 214 f., 237, 240, 352, 257, 
265, 270, 271, 281, 282, 283, 285, 286, 
2^?, 323, 331, 333, 339, 343 ff., 356, 

— Exhortationen für Studierende 36, 
198, 200 

— Fastenpredigten 39, 200, 201, 255, 
261 

— Hofpredigten 243 

— Leopoldspredigten 261 

— Türkenpred'gten 261 
Primitialrechte 321 
Privilegium majus 88, 98 

— Plus' IX. für Polen 361 
Propädeutik, Philosophische, in der 

Hand des Religionslehrers 309 
Propheten, Die kleinen, Kommentar 234 
Prozessionen,Theophorische,inLourdes 

361 
Psalmen, Erklärung 185, 227 

— Übersetzung, Metrische 100 
Psalterium trilingue in der Stiftsbiblio- 
thek St. Florian 81 

Pulgarn, Kloster des hlg. Oeistordens 
109 >' 



^Quarlalschrift für kath. Geistliche« 3.' 

— »Neue Q. f. kath. Geistliche« 36 

— »Theologisch-prakt. Quartalschrift« 
(Linz) 115, 155 f. 



Ranshofen, aufgeh. Augustiner-Chor- 
herrenstift, Chronik 110 

- Geschichte 64, 108 

— Schicksale im bayrischen Erbfolge- 
kriege 110 

Rationalismus u. die biblischen Wissen- 
schaften 230 
Rationarium Austriacum 94 f. 
Rebenstecher, Der 59 
Reformation in Österreich 46 



Regau, Pfarre 32 

Regel des hlg. Augustin, Ausgaben und 
Kommentare 214, 246, 338, 360 

Reguläre Pfarrvikare, Installation 141 
Reichersberg, Ort, die Flora 187 
Reichersberg, Stift, Archiv 104, 183 

— Aufhebung durch die französische 
Regierung 187 

— Bibliothek 194 

— Catalogus omnium Canonicorum 20O 

— Chroniken 186, 202 

— Geschichte 113, 193, 199, 201 

— Olockenweihe 199 

— Qrabmonumente 201 

— Heiligsprechungsfeier des hlg. Petrus 
Fourier 200 

~ Jubiläumsbüchlein 200 

— Nekrologien 183, 201 

— Pfarre, Chronik 202 

— Rotelbriefe 184, 187, 202 

— Statuten 201 

— Stiftungen, Dokumente 202 

— Wiedererrichtung 187 
Reichstagsakten, Deutsche 76 
Rein, Kloster O. Zist., Nekrolog 221 
Reisebeschreibungen 130, 131, 133, 168, 

169, 172, 178, 255, 333 
Religion, Geheimnisse 31 

— Gründe 22 

Religionslehrer und die philosophische 
Propädeutik 309 

Religionsunterricht, Leitfaden fürKinder 
35 

— Sechswöchentlicher, in Österreich, 
bei Übertritt zu einer tolerierten 
Konfession 35, 37 

Kevolution, Französische 143 
Rhätien, Unterjochung durch die Römer 

300 

• » 

Rhätt idinische Dialekte in Tirol 306 

Rhetorik 133 

Ried, StdQt in Oberösterr.,Geschichte200 

— Samraelmarke 201 

— Ursprung 109 

— Wappen und Sage 109, 110 
Riedeck, aus dem Starhembergschen 

Archiv 47, 75, 79, 82 

Rituale, Deutsches 117, 118 

— Polens 341 



393 



Römische Altertumer in Österreich 721, 
241 

— Sepulchralmonnmente 72 
Rosenbersfer Archiv in Wittingau und 

Knimau 43 

— Chronilc 210 
Rosenkranz 35 
Rothfuß, Der 59 

Rottenmann, aufgehobenes Augustiner- 
Chorherrenstift 317, 318, 319 

Rotwälsch (Gaunersprache) 263 

»Ruodlieb«, lateinisches Gedicht des 
11. Jahrhunderts in der Stiftsbiblio- 
thelc St. Florian 113 

Rupertusfrage 310 

Rüsselkäfer, Der purpurfarbige 59 

Rußland, Kirche in 136 



Sagen, Sammlung 151 

Salinen in Oberösterreich, Geschichte 

der 47, 48 
Sallapulka, Orts- und Pfarrgeschichte 

283, 287 
SaIona,TachygraphischeGrabinschriften 

167 
Salzburg, Diözese im 15. Jahrhundert 91 

— Domstift, Regul., Liber delegationum 
seu traditionnm 95 

— St. Peter, Kloster O. S. B., Dona- 
tiones, fundationes et dotationes 96 | 

— Stadt, Topographie u. Geschichte 244 

— Urkunden u. Urkundenauszüge aus 
92 

St Andrä a. d. Traisen, aufgehobenes 
Augustiner-Chorherrenstift, Epochen 
281, 284 

— Nekrolog 284 

— Pröpste 284 

St. Bernhard, aufgehobenes Frauen- 
kloster O. Zist., Geschichte 2ft3, 256 

— Stiftungsbuch 254 
St. Cassian, Geognostisches )07 
St.Dorothea, aufgehobenes Ar^gustiner- 

Chorherrenstift in Wien, Archiv 218, 
272 

— Geschichte 241 

— Grabsteine 269 
- Kunstbestrebungen 272 

— Regesten 272 



St. Florian, Stift, Altes Kloster, Ge- 
schichte 54, 123, 178 

— Archiv 9, 11, 12, 42, 47, 103 

— Astronomische Beobachtungen 6 

— Baumschule 57 

— Bibliothek 9, 12, 25, 50, 100, lÄ f., 
124, 125, 178 

-— Briefe, Kaiserliche und päpstliche 85 

— Bücherrechnungen 9 ^ 

— Caeremoniale und Rituale 12 ^ 

— Calendarium necrologicum^ des 
Propstes Heinrich II. 125 

— Catalogus Canonicorum 12, 18, 39 f., 

— Codex Traditionum 16 

— Codices epistolares 127 

— Direktorium 138 

— Exerzitien für die Novizen 13 f., 17 

— Franzosen im Stifte 68 

— »Führer« durch das Stift 169 

— Gebäude 3, 5 

— Gemäldesammlung 23, 127 

— Geschichte 5, 18, 48, 107, 112, 141, 
142 

— Handschriften 5, 6, 25, 81, 85, 113, 
139 

— Inkunabeln 25, 48, 50 

— Jubiläum, 800jähriges 130 

— Kirche 54, 150, 151 

— Kirchenmusikalische Aufführungen 
160 

— Kirchenmusikreform 119 f. 

— üosterschule 124 

— Konchiliensammlung 26 

— Kunst und Kunstgewerbe 124 

— Kunstgeschichtliches aus 127 

— Kunstsammlungen 10, 151 

— Kupferstichsammlung 26 

— Lehranstalt, Theologische 17, 32, 54 

— Literarische Leistungen 3 ff., 161 

— Münzenkabinett 10, 12, 41, 70, 71, 
153 

— Naturalienkabinett 10, 26, 142 

— Nekrologien 108, 125 

— Obleybuch 126 

— Orgel 151 

— Physikalische Sammlung 12 

— Prälaten 6 

— Privilegien 10 

— Proprium Missarum et Proprium 
Officii 139 



394 



St. Florian, Rituale u. Caeretnoniale 12 

— Saalbuch siehe Codex traditionum 

— Schatzkammer 12 

— Schriftsteller 3 ff., 161 

— Spital 10, 178 

— Statuten 4, 12, 25, 138 

— Wallfahrtsbüchlein 147, 177 

— Wissenschaftliche Bestrebungen 25 ff. 
St. Georgen (später Herzogenburg), 

Augustiner-Chorherrenstift,Urknnden 
284 

St. Ootthard, Pfarre 10, 112 

St. Jakob, Pfarrgedenkbuch 328 

St. Johann am Windberg, Orts- und 

Pfarrgeschichte 112 
St. Leonhard, Orts- u. Pfarrgeschichte 

112 
St. Marien, Orts- und Pfarrgeschichte 

112 
St. Marienkirchen, Geschichte der 

Franzosen in 39 
St. Oswald, Pfarrgeschichte 112 
St. Peter, Kloster O. S. B. siehe Salz- 
burg 
St. Peter am Windberg, Pfarrgeschichte 
112 

— Totenschild der A. Kath. Nieder- 
mayrin 151 

St. Polten, aufgehobenes Augustiner- 
Chorherrenstift, Nekrolog 221 

— Constitutiones Passavienses 85 
St. Veit, Pfarrgeschichte 112 

St. Zeno in Reichenhall, aufgehobenes 

Augustiner-Chorherrenstift 207 
Santa Lucia, Schlacht von 143 
Schaunberg, Herrschaft, Geschichte 65, 

107, 110 
Schauspiele für Jugend und Volk 143 f., 

148 ff., 151 f. 
Schildkäfer 158 

Schladming, Überfall zu (1525) 108 
Schlögen, Römische Altertümer 72 
Schmalbauch, Der 59 
Schöndorf, Epigraphisches 74 
Schöngrabern, Romanische Kirche 87 
Schrift, Hlg., Auslegung, Unterschied 

zwischen der bloß rationellen und 

katholischen 54 
Wahre menschliche Auslegung 

und deren Grundsätze 55, 56 



Schrift, Hlg., Introductio in V. T. 227, 
230 f., 234 

in N. T. 226, 227, 304 

-- Kommentare 185, 227, 280, 305 

— Revision der Übersetzung v. Allioli 67 
Schule, Haus und Kirche 260 
Schulwesen, Zur Geschichte 73 
Schwägerschaft, Die unehrbare 116 
Seckau, Kathedralstift 277 
Secretum Pontificium 303 

Seele, Unsterblichkeit 309 

— Wesen 66 

Seitenstetten, Kloster O. S. B., Hand- 
schriften, Historische 90 

— Urbarium, Ältestes 99 
Siegeberg (Zegebert), aufgeh. Kloster 

der Augustiner-Chorherren 337 
Singvögel der Umgebung Brlxens 299 
Sisyphus Schaffen L., Der Pillendreher 

159 

Slawisches aus dem Pustertale 306 

Soziale Frage 135 

Soziologische Arbeiten 136 f., 142 f., 
268 

Spanner, Grüner 58, 59 

Spinnart, Anleitung zur doppelten 22 

Spital am Pyhrn, Archivalischer Aus- 
flug 126 

— Hospital, Gründung 112 

— Kollegiatstift, Geschichte 64 

— Unruhen der Untertanen des Stiftes 
107 

Sprache, Äthiopische, Vokabular 295 

— Arabische, Lexikon 295 

~ Barisprache, Grammatik 302, 306 

— Dinkasprache, Grammatik 302, 306 

— Italienische, Leichte Methode zur 
Erlernung für Lateiner 305 f. 

Sprachen, Analogie der orientalischen 
295 

Städtewesen, Österreichisches 78 
Stängelbohrer, Der 59 
Statistik, Kirchliche 268 
Statzendorf, Geschichte 283 
Steiermark, Geschichte 63, 321, 331 

— Kunst und Künstler in 331 
Stein, Herrschaft 17 
Stenographie der Griechen und Römer 

165 ff. 
»Stemsingerbund« in Oberösterr. 188 



395 



Steyr, Archiv, Handschriften 65 

— Herrschaft 63 

— Lamberge, Geschichte 64 

— Reformation 126 

— Stadtgeschichte 62, 126 

Stil, Eigentümlichkeiten desselben bei 

Tacitiis 309 
Stiraburg in Oberösterreich, Sagen über 

die Burg und ihre Bewohner 65 
StockeraUy Topographie u. Geschichte 

244 
Strafgesetz und Kirchenzucht 178 
Straß, Provisorische Kadettenschule 129 
Studium, Zweck 60 
>Sturmjahr« 1848 243, 251 f. 
Stuttgart,Bibl]otheken, Handschriften 92 
Stütz-Borkenkäfer, Der rotaftrige 59 
Suben, aufgehobenes Augustiner-Chor- 
herrenstift, Geschichte 63 

— Grabdenkmäler 201 

Sucha, ehemal. Augustiner-Chorherren- 
kloster 340, 347 

Sylvesterspenden 253 

Synodalkonstitutionen des Erzbistums 
Gnesen 341 



Tachygraphie, Griechische u. römische 

165 f., 167 
»Taschenbuch, Historisches«, v. Hor- 

mayr 47 
Taubstummenunterricht 326 
Tauersheim, Pfarrkirche 108 
Thalberg, Burg 331 
Theologie, Dogmatisch-scholast. 355 

— Führerin zu Gott 357 
-- Wissenschaft 250 
»Theologisch-praktische Monathschrift 

zunächst für Seelsorger« 36 
»Theologisch-praktische Quartalschriftc 

(Linz) 115, 154 f. 
Theosophische Werke 115, 116 
Tiere, Augen der 299 
Tiersymbolik 87 
Tillysburg, Herrschaft 17 
Tirnstein (Dürnstein), ehem.Augustiner- 

Chorfrauenstift, Äbtissinnen 284 

— Nonnenklosterkirche 284 
Timstein, ehemal. Augustiner-Chor- 
herrenstift, Epochen 284 



Tirnstein, Stift, Geschichte 271, 283 

— Nekrolog 284 

— Pröpste 284 

Tirol, Diplomatarium 293 

— Geschichte der Landesfürsten im 
14. Jahrhundert 79, 80 

— Rhätoladinische Dialekte 306 

— Triasformation im südlichen 307 

— Urkunden des 13. Jahrhunderts zur 
Geschichte 97 

— Venedigische Krieg, Anteil 300 
Tiroler Dialekt in der Literatur 313 
Topographie , Kirchliche, Österreichs 

48, 103, 112, 241, 242, 244 
Totenschild der A. Kath. Niedermayrin 

in St. Peter am Windberg 151 
Tragödie, Normen nach Aristoteles 31 1 
Treupflicht in den Urkunden Karls des 

Großen 163 
Triasformation, Südtirolische 307 
Trinitas, Sancta 346 " 
Troppau, Museum 79 
Tugend, Wesen 66 
Tugenden, Theologische 216 
Tulln, Aufgeh. Frauenkloster 89, 221 

u 

Ufgau 108 

Ungarn, Verhältnisse zu Ferdinands 1. 
Zeit 253 

Unterdonaukreis, Fauna und Flora 187 

Urfahr bei Linz, Kapuzinerkloster, Ge- 
schichte 64 

Urkunde, Kaiser- 163 

— Karls V. Burgund 164 

— Ludwigs des Frommen 164 

— St. Martins v. Tours, Gefälschte 164 

— Papst- 163 

Urkunden Friedrichs des Streitbaren 47 

— Karls 111. 163 

— Karolinger- 164 

— Lothars I., Datierung 163 



Vatikanisches Konzil, Arbeiten bei 

demselben 303 f. 
— Geschichte 304 
Verduner Altar in der Stiftskirche zu 

Klosterneuburg 254 f., 269 



396 



Verona, Urkundenfunde 161 
Virtutes theologicae 216 
Vöcklabruck, Stadt, Bayrische Herr- 
schaft 33 

— Geschichte 110 

— Urkunden aus dem Archiv 74 
Vögel, Kleid der 299 

— Leben der 157 

Voitsberger, Brixener Adelsgeschlecht 
300 

Vokabular, Arabisches 295 

— Äthiopisches 295 

— Lateinisch-deutsches, unter denHand- 
schriften des Stiftes St. Florian 81 

Volksdichtung 188 ff. 
Volksirrtümer, Religiöse 37 
Volksliteratur, Wegweiser 169 ff., 258 f., 

261 
Volksschriften 136 f., 142 ff., 147 ff., 

169, 203, 260 f. 

Völs, Altes Missale 308 

Voran, Stift, Antiphonarien 319, 333 

— Archiv 329 

— Bibliothek 319, 324, 326 f., 333 

— Bücherkatalog des Propstes Dietrich 
(t 1305) 320 

— Chorherrenbilder in der Bibliothek 
320 

— Chronikalisches 331 

— Geistlicher Sprengel, Geschichte 
328 

— Geschichte 324 

— Handschriftenkatalog 320 

— Hausgymnasium 323 

— Herbarium 325 

— Inkunabelkatalog 333 

— Käfersammlung 324 

— Kirche zum hlg. Thomas 320 

— Mineraliensammlung 325 

— Münzensammlung 323 

— Musikarchiv 327 

— Naturalienkabinett 324, 325 

— Orgel 329 

— Pfarrgedenkbuch 328 

— Prälaten 328 

— Protocollum antiquissimum 331 

— Schriftsteller 315 ff. 

— Wirksamkeit 331 
Vunetare 270 



w 

Waidhofen a. d. Vbbs 78 
Waizenkirchen, Markt, Geschichte 200 
Waldhausen, aufgeh. Augustiner-Chor- 
herrenstift, Geschichte 64 

— Urkunden 46 

Walding, Pfarrgeschichte 112, 151 
Waldkirchen, Calendarium Alberti ple- 
bani 126 

— Pfarrgeschichte 112 
Wallern, Pfarrgeschichte 65 
Wallsee, Herren von, Geschichte 89, 92 
Walpersdorf, Schloßkirche 278 
Wälsch - Michel, Aufgeh. Augustiner- 
Chorherrenstift 291 

Wappen der Klöster, Ursprung 185 

— der Pfalzgrafen v. Witteisbach und 
Scheyern 185 

Wappenschild , Österreichischer erz- 
herzoglicher 221 

Wartberg, Pfarrgeschichte 112 

Wartenburg, Herrschaft 93 

Weihnachtslieder aus Oberösterreich 
und Tirol 149 

Weihnachtsspiele 148, 149, 151, 152 

Wein, Alkoholfreier, materia valida 179 

Weissagungen und der animalische 
Magnetismus 304 

Wels, Stadt, Geschichte 200 

— Pancharta Rudolfs IL 47 

— Privilegien 47 

— Römische Gräber bei 73 
Wenigzeil, Pfarrgedenkbuch 328 
Wert des Geldes, der Häuser etc. im 

Mittelalter 241 

Wiedertäufer, Sekte in Michelsburg im 

Pustertale 312 
Wien, Akademie der Wissenschaften 

76, 105, 160, 241, 252 

— »Copeybuch« der Stadt 254 

— Geschichte, Zur 94 

— Hietzing, XIII. Bez., siehe Hietzing 

— Hofbibliothek, Handschriften 78, 79 

— Infanteriekadettenschule 129 

— Mcidling, XIL Bez., siehe bei Meid- 
ling 

— Offizierstöchterinstitut 129 

— Quellen zur Geschichte 271 f. 

— Rundgang durch das alte 269 



397 



Wien, St. Dorothea, auf geh. Augustiner- 
Chorherrenstift siehe bei St. Dorothea 
Staatsarchiv 43, 75 f. 

~ Theologische Fakultät, Kirchen- 
rechtskanzel 247, 250 

— Universität, Zur Geschichte, im 
15. Jahrhundert 78 

Wiener Friede 33 

Wiener - Neustadt, Dekanat, Topogra- 
phie und Geschichte 241 

»Wigalois« Wirnts v. Gravenberg in 
den Handschriften des Stiftes Voran 
329 

Wildberg, Schloß 125 

Wildenau, Herren auf 201 

— Schloßkapelle 95 

Wilhering, Herren v. Wachsenberg, 

Griesbach und, Genealogie 107 
Wilhering, Kloster O. Zist., Archiv 104 

— Briefe, Päpstliche u. kaiserliche 85 

— Geschichte 107, 112, 113 

-- Gräber der Schaunberge 109, 111 

-— Urkunden 46 

Wilna, Aug.-Chorherrenkloster 340 

-- Universität 356 

Windberg, Der, in Oberösterreich 112 



Windhag, Pfarrgeschichte 3, 64 
Wittingau, Archiv der Rosenberger 43 
7- ehem. Aug.-Chorherrenstift 209 f. 
Wolbrom, aufgehobenes Augustiner- 
Chorherrenstift in Polen 340 
Wunder in dengegenwäriigen Zeiten 67 
— u. der animalische Magnetismus 304 
Wundsegen von den drei Brüdern 125 
»Würfel, Der«, Gedicht v. Suchenwiri 
in den Handschriften des Klosters 
Kremsmünster 84 



Zauberei, Mordversuch durch 1371 312 
Zaubersprüche, Sammlung 151 
Zeitschrift des Museums Francisco- 

Carolinum in Linz 72 
»Zeitschrift, Neue theologische« 248 
»Zeitung für Stadt und Land« 270 
Zentralafrika, Mission 301 ff., 306 
— Missionäre 301 f., 305 
Zigeunersprache 263 
Zips, Bistum 322 

Zweigabstecher, Naturgeschichte des- 
selben 58 
Zwergbäume, Erziehung 58 




Richtigstellungen. 



elte 14, i 


^eilc 


5 5 


von 


oben 


50, 


> 


11 


» 


» 


> 52, 


» 


10 


» 


» 


62, 


» 


19 


» 


» 


» 122, 


» 


17 




» 


• 122, 


» 


17 




» 


• 124, 


> 


21 




» 


» 153, 


» 


7 




unten 


» 163, 


» 


16 




oben 


» 203, 


r» 


3 




unten 


» 244, 


» 


13 




oben 


• 251, 


j» 


9 




» 



Historiae naturalis statt bist, naturis. 

1771 statt 1777. 

4. Juni statt 4. Jänner. 

Winckelmann statt Winkelmann. 

K. Ottfried Müller statt Gottfried Müller. 

Leopold Ranke statt Jobannes Ranke. 

erhielt statt er-. 

»Linzer Volksblatt«^ statt Ebd. 

unter den Schriftstellern statt unter d. Malern. 

Jos. Christ. Stelzhammer statt Franz Stelzh. 

Conon statt Canon. 



Oesellschafts-Buchdruckerei Brüder Hollinek, Wien, III, Erdber^traße 3.