P. FELDHEIM
Hebri-w Soofcsfore
DIE
SYNAGOGALE POESIE
DES MITTELALTERS
VON
Dr. ZUNZ
ZWEITE, NACH DEM HANDEXEMPLAR DES VERFASSERS
BERICHTIGTE UND DURCH QUELLENNACHWEISE UND
REGISTER VERMEHRTE AUFLAGE
IM AUFTRAGE DER ZUNZSTIFTUNG HERAUSGEGEBEN
VON
PROF. Dr. A. FREIMAN ^
-^ p.<«i»»G I»
J. KAÜFFMANN VERLAG / FRANKFURT AM MAIN
1920
I
DRUOK VON M. LEHRBERÖER & CO., FRANKFÜRT AM MAIN
1
SIEGFRIED BRUNN
(GEST. 13. MAI 1916)
GEWIDMET
Zunz hat zu „Die Synagogale Poesie des Mittelalters"
keine Vorrede geschrieben. Der Herausgeber dieser
Auflage will seinem Beispiel folgen. Nur über die Art,
wie er den Neudruck veranstaltete, muß er einige Worte
sagen. Am 2. März 1855 erschien das vorliegende Buch
zum ersten Male. Seit Jahren ist es im Buchhandel recht
selten anzutreffen und nur für einen Preis zu bekommen,
der für diejenigen kaum erschwinglich ist, welche es ihren
Studien zugrunde legen möchten. Es ist bis zum heutigen
Tage noch die Geschichte der synagogalen Dichtung, wenn
auch vieles Material, das Zunz unbekannt geblieben, in-
zwischen erschlossen ist. Zu einer völligen Umarbeitung
des Buches reichte der neue Stoff keineswegs aus, so daß
ich mich auf Ersuchen der Zunzstiftung bereit erklärte,
einen Abdruck zu veranstalten, der die zahlreichen Nachträge
des Verfassers mit aufnahm. Diese Nachträge sind in [ ]
Klammern enthalten. Im Text konnte der Neudruck noch
ganz den Seiten der ersten Auflage folgen, nur selten war
man gezwungen, davon abzuweichen; wo es geschah, ist in
( ) Klammern die Seitenzahl der ersten Auflage angegeben.
In den Beilagen, die durch die Zusätze des Verfassers um
25 Seiten größer geworden sind, war das Verfahren, die
Seitenzahl der ersten Auflage anzugeben, auf jeder Seite nötig.
Schon beim Erscheinen des Buches war es als Mangel
empfunden worden, das Zunz in den beiden Abschnitten:
Leiden (S. 9—58) und Zwei neuere Jahrhunderte (S. 334—356)
die Quellen nicht angab. Das hat z. B. Otto Stobbe, der
gelehrte Kenner des deutschen Mittelalters, in seinem Buche :
Die Juden in Deutschland während des Mittelalters, Braun-
schweig 1866, S. 183, mit den Worten beklagt, „ungern
vermißt man bei demselben die Quellennachweise" und sich
zuweilen vergeblich bemüht, die Quellen aufzufinden. Es ist
mir in den meisten Fällen gelungen, eine Quelle angeben
zu können, zumeist auch die von Zunz benutzte. Da ich
— VI —
im Buche selbst nichts ändern wollte, hahe ich diese Quellen-
angaben in einen Anhang verwiesen. Vermißt wurden ferner
Register zur synagogalen Poesie des Mittelalters. Ich habe
dreifache angelegt: ein Namen- und Sachregister, ein Register
der hebräischen Termini und schließlich ein Register der
zitierten und übersetzten Poesien. Bei letzteren war ich
bemüht, wenigstens eine gedruckte Quelle anzugeben.
Alle Stellen zu verzeichnen, wo sich die genannte Dichtung
findet, sei es in Handschriften oder in Druckwerken, hielt
ich für den Zweck, den dieses Buch an erster Stelle erfüllen
soll, für unnötig. Ein Corpus hymnorum Judaeorum, der
für das Studium der synagogalen Poesie unumgänglich nötig
ist, wird alle Quellen verzeichnen müssen.
Mein Dank gebührt an erster Stelle der Zunzstiftung,
insbesondere dem unermüdlichen, für alles Gute und Schöne
begeisterten Siegfried Brunn, dessen Manen das Buch
gewidmet ist. Ferner meinen gelehrten Freunden Leopold
Löwenstein,. Rabbiner in Mosbach, Immanuel Low, Ober-
rabbiner in Szegedin, und Nathan Borges, Rabbiner in Leipzig,
die mich beim Lesen der Korrektur, so lange es ihnen möglich
war, unterstützten. Der 1914 begonnene Druck zog sich in
die Länge, ruhte zuweilen ganz und konnte erst jetzt wieder
aufgenommen werden. Möge das Buch auch in seiner neuen
Gestalt die Kenntnis von der Wissenschaft des Judentums
und insbesondere der Poesie der Synagoge in immer weitere
Kreise tragen und die Liebe zum Judentum bei seinen Be-
kennern stets neu beleben.
Frankfurt a. M., den 15. Februar 1920.
A. Fkeimann.
Inhalt.
Seite
I. Psalmen 1
IL Leiden' 9
IIL Piut, Selicha 59
IV. Selicha-Dichter 152
V. Zwei neuere Jahrhunderte . 334
Beilagen, 26 Nummern 367
Zwei Verzeichnisse 512
Register 517
Quellennachweis 543
I.
Psalmen.
Aus dem ersten Schlaf und sinnlichem Rausch weckten
die Völker orphische Klänge und Prophetenstimmen. Für die
Sinne empfängüch mußte die Vorstellung werden, die, über
das Nahe und Sichtbare hinausgehend, Furcht und Staunen,
Liebe und Bewunderung erregen, die zu Taten und auch zur 5
Eintracht führen sollte. Wenn der Mensch einen Gott zu ahnen
beginnt, so fängt er zu beten an ; ein auf das Göttliche gerichtetes
Leben heißt fromm sein. Der Frömmigkeit geht die Erkenntnis,
dem Gebete die Lehre voraus: Eine Gottesidee ist das Ergebnis
von einzelnen Verkündigungen und Orakelsprüchen, welche bei lo
allen noch kindUchen Völkern den Ursprung der Prophetie bilden.
Der Begabte und geistig Schauende, der das den Übrigen Ver-
hüllte erkennt, wird der Seher seines Volkes, und weil der gött-
liche Geist aus ihm redet, der Verkündiger und Prophet; er offen-
bart als Bote — Angelos, Engel — Gottes dessen Wille in freier is
Rede, weder vom Ich noch vom Zwang gebunden. Prophetie
und Freiheit sind unzertrennlich.
Wenn alternde Völker ihre Freiheit verlieren, sterben die
Propheten aus, d.h. die echten; wenn die Kultur zur Knechtschaf t,
und die Knechtschaft ins Elend geführt hat, wird die Klage laut, 20
darstellend einerseits das Bewußtsein der Sündhaftigkeit, ander-
seits den Schmerz über die Leiden. Aus prophetischem Samen
wachsen Gebete : allein erst wenn die Propheten verstummen, reden
die Psalmisten. Der Prophet hatte die Wahrheit laut verkündet
vor zahlreichen Zuhörern, der Psalmist klagt einsam und nur 26
Gott ist sein Zuhörer; jener spricht zu den Sterblichen, dieser
zu dem Unsterblichen; jener beschwört der Menschen, dieser
Gottes (S. 2) Aufmerksamkeit. Der Prophet beleuchtet die Hand-
lungen und bestimmt die Zukunft, während der Psalmdichter
Zum, Synagogale Poeaxt. *
die Leiden beklagt und nur hoffen kann. Der Redner schildert
die Tatsachen, der Betende erhebt zu der allgemeinen Idee, und
die ganze Vergangenheit, episch im Munde des Propheten, wird
im Psalm zur Elegie.
6 In der Tat haben die Psalmisten für ihre Empfindungen
den Ausdruck aus den Lehren der Prophetie gewonnen. Der
Prophet, voll des Geistes, oft arm an Worten, ringt mit beidem,
mit Geist und Wort; durch Gesang und Tonspiel läßt er sich
wecken, anfeuern. Dem Dichter des Psalms ist das Wort Gottes
10 bekannt, geläufig; ihm fließt die Rede, ohne Kampf singt er,
was er empfindet. Es ist nichts Neues, das sein Wort erstaunten
Hörern verkündet, es ist das nur zu wohlbekannte Leid. Auch
klagt er nicht das eigene Weh, feiert nicht die eigene Rettung;
er ist ein Organ der Nation, wie der Prophet ein Organ Gottes
15 war. Beide reden zur gesamten Menschheit, welcher dieser das
Licht, jener die Hoffnung zeigt. Der Inhalt des Psalms ist ein
nationaler, er macht des Einzelnen Gedicht zum Eigentum des
Volkes, und gleich den Prophetien werden die Psalmen National-
schriften.
20 Die Verknüpfung von Propheten und Psalmen ist im Ent-
wickelungsgange der Völker wesentlich begründet. Nationale
Einrichtungen sterben nicht so plötzlich wie Einzelne. Als nach
und nach die freie Rede zur Schriftstellerei, der lebendige Vortrag
zu der künstlichen Darstellung geworden, als die Geschicht-
25 Schreibung der Prosa die Stelle des dichterischen Epos ein-
genommen: nahm die Stelle des alten Sehers der Weise ein, der
auch der Lehrer und der Schriftkundige (Sofer) hieß, und durch
seine aus der Prophetenzeit ererbte Erkenntnis Anwalt des
Volkes wurde, der in Trauer wie in Freude Antwort brachte
80 auf göttliche Botschaften. In den Gesängen und Hymnen haben
wir die Gebete jenes Zeitalters, wie in den Lehren und Betrach-
tungen ihre Weisheit, den Nachklang der prophetischen Rede.
Solchergestalt verwandelt sich für uns das Psalmbuch in
ein Manifest des unterdrückten jüdischen Volkes, das bald das
85 innere Verderbnis, bald den Druck von außen (S. 3) schildert, und
wird zugleich ein Denkmal der sittlichen Größe der Edlen jenes
Zeitalters. Und wie es einen einheitlichen Gedanken des Volks-
geistes darstellt, wird es gleichsam zu einem einzigen Ganzen,
welches, bei aller Verschiedenheit der einzelnen Stücke in Motiv und
— 3 —
Ausführung, einen durchgehenden Inhalt hat, den ich den Normal-
psalm nennen möchte. Der Dichter beginnt mit einem Schmerzens-
rufe, einer Betrachtung, einer Aufforderung zu Gebet und Ge-
sang, schildert die unglückliche Lage, Not, Verfolgung und Blut-
vergießen, seinen Gram, den Gegensatz der Leidenden und 5
Frommen zu den übermütigen Unterdrückern, dem National-
feinde, deren Macht, Glück, Bosheit und Verstellung; mit ihnen
halten es die Abtrünnigen, Israel ist ein Spott usw. Nun geschieht'
«in KückbUck in frühere Zeiten, verbunden mit Betrachtungen
über die nationale Geschichte, und an den Bund Gottes wird 10
erinnert. Übergang zu der Schuld: Bekenntnis, Keue, Kraft
des Gebetes; Strafrede, Gegensatz des sündhaften gebrechlichen
Menschen und des allmächtigen, allwissenden, aber auch ge-
rechten und barmherzigen Gottes, der allen vergelte. Lob Gottes
als Schöpfers, Lob des Gesetzes, des Volkes Israel, als der Er- 15
wählten und Erkennenden, Zions und des Heiligtums. Sehn-
sucht nach dem HeiUgtum, Liebe zu der Lehre, Vertrauen in
die göttlichen Verheißungen, Anhänglichkeit und Treue ge-
schildert. Wert eines sittlich guten Lebenswandels, Kraft des
Oebets, das mehr wert sei als Opfer. Wunsch nach Demütigung 20
der Feinde, Verwünschungen; Ohnmacht der Götzen. Gott
ist mit den Unterdrückten; Hoffnungen, Rettung, Sieg, Dank,
Feier, Aufforderung zur Anbetung Gottes. Den Schluß bildet
hier Klage, dort Freude, hier Israel, dort die Nationen, die alle
einst Gott erkennen. 25
Die Psalmstücke, die sich selbst als Gebet und Hymne
geben, wurden bald — selbst wenn sie ursprünglich nicht für
diesen Zweck gedichtet waren — die öffentlichen Gesangstücke
im Dienste des Heiligtums, und namentlich an Festtagen, in
Synagogen und Privatvereinen gesungen . In ihrer Schilderung von 3o
Tempelfeierlichkeiten meint die Chronik unsere Psalmen, insonder-
heit die 18 Halleluja-, Hallel- (S. 4) und Hodu-Stücke (Pss. 105
bis 107, 111 bis 118, 135, 136, 146 bis 150). Da Leviten die Tempel-
feier versahen, vielleicht auch die meisten Psalmen verfaßten,
so hat die Sage alte Levitenhäupter und den angeblichen Gründer 35
der Tempelmusik, David, zu Urhebern der Psalmstücke gemacht,
diese, die nach Davids Anweisung dichteten, sogar zu Sehern
erhoben (s. I. Chron. 25, 2. II. Chron. 7, 6. 23, 18. 29, 30. 35, 15).
Diese Urheberschaft hat auch ihre nationale Bedeutung, Juda,
1*
_ 4 —
das in der früheren Zeit den Gegensatz bildete zu dem abgefallenen
Israel, und in der späteren, als alleiniges Israel, den zu den ab-
göttischen Unterdrückern, ehrte in David den Begründer de&
Staates, den Erbauer von Zion, und verband mit der Hoffnung
5 auf Freiheit auch die, daß der Glanz des Davidischen Hauses
wiederhergestellt würde, so daß Davidssohn und Messia gleich-
bedeutend wurden. Die alte Vorstellung, daß Israel der erst-
geborene Sohn Gottes sei (Exod. 4, 22), ward in Orakeln (Ps, 89^
27. 28) auf David übertragen; bei den Propheten ist ,,Gott und
10 David" ein Bild der mit der Freiheit verbundenen Gottes-
Erkenntnis. ,,Die Kinder Israel werden aufsuchen den Ewigen ,^
ihren Gott und David" (Hosea 3, 5). ,, Deine Bande werde
ich zerreißen. Fremde sollen fürder sie nicht dienstbar machen»
aber dem Ewigen, ihrem Gott, werden sie dienen und David, ihrem
15 Könige, den ich ihnen aufstellen werde" (Jerem. 30, 8. 9). ,,Ich
werde meinen Schafen helfen, daß sie nicht mehr zum Raube
seien, werde richten zwischen Lamm und Lamm und einen Hirten
über sie aufstellen, meinen Knecht David, der soll sie weiden
und ihr Hirt sein und ich werde ihr Gott sein." (Ez. 34, 22 — 24).
2 0 ,,An jenem Tage wird der schwächste unter den Einwohnern
Jerusalems David gleich sein, das Haus David aber, ihnen voran,
den göttlichen Engeln gleichen" (Zach. 12, 8). Dieser David
ist es, der von den Psalmen, trotz Inhalt und Überschriften,.
die anderen Verfasser verdrängt hat, und seit Sirach sind alle
25 Anführungen aus dem Psalmbuch Davidisch. Allmählich ver-
körperten sich Prophetie und Psalmodie in zwei Personen : Moses
und David. Gleichwie jener das Wort Gottes an Israel brachte ,^
trug dieser Israels Worte Gott vor, und so wie jenes, unwandel-
bar, ein Vermächtnis aus der (S. 5) Vergangenheit ist, bleibt dieses
so eine feste Zusage für die Zukunft. Der Stempel beider ver-
einigten Elemente blieb, auch als der Tempel gefallen war, der
Synagoge aufgedrückt: die Lektionen galten dem Gesetze, die
Vorträge der Prophetie; das Gebet waren Psalmen und Psalm-
verse. —
86 Nach dem schrecklichen Fall von Jerusalem und dem noch
schreckHcheren Bethers, gaben die Juden zwar den Widerstand
auf, aber sie erklärten sich nicht für besiegt: Titus und Hadrian
waren nur Vollstrecker götthcher Strafen, und Israels Sieg stand
in künftigen Tagen bevor. Diejenigen, die allein Gott anerkannten^
— 5 —
konnten nicht für immer Heiden preisgegeben sein, die heilige
Stadt nicht ein Tummelplatz fremder Krieger bleiben. Neue
Psalmen zu dichten litt weder die noch frische Erinnerung an den
Tempeldienst, noch die verhältnismäßige Jugend der Psalmen:
aber in dem Midrasch, in den Gebeten, vernehmen wir die Gott s
preisenden Klänge des gebeugten und dennoch freien jüdischen
Geistes. Israel ist dasselbe geblieben, auch ohne Herrschaft
und Tempel; seine Frommen, wie sie einst in den Psalmen, zur'
Zeit der Seleuciden, fallen und sich nicht ergeben, leuchten
noch immer ihren Brüdern vor, lehrend und sterbend, in Mischna, lo
Midrasch und Gebet. In den sabbatlichen und festlichen Vor-
trägen wird der Weise der Prophet, und der Vorbeter,
der auch der Abgeordnete der Versammlung heißt, der Psalmist.
Jener bereichert die Lektionen mit seinen Belehrungen, dieser
•den Psalm und die Tefilla mit freien Kompositionen. Nur die is
Musik fehlt: Gesang und Harfen sind verstummt, seitdem der
Tempel zerstört ist; darum entbehren die jüngeren Gebete des
Rhythmus. Allein die Ideen des Psalmisten erfüllen auch den
Midrasch, und die Aussprüche und Begebenheiten älterer Zeit
werden auf die Gegenwart angewandt und derselben angepaßt. 20
Die Fremden und die Tyrannen, denen Propheten und Psalmen
den Untergang verkünden, sind nunmehr als Legionen in der
heiligen Stadt einquartiert; das verhaßte, schadenfrohe Edom
ist Rom. Das hohe Lied ist ein Gespräch zwischen Gott und Is-
rael, seiner Braut : Moses ist der Brautführer, und die Erlösung 25
aus Ägypten das Vorbild für die messianische Erlösung. Die
gegenwärtigen Leiden, längst (S. 6) von der Prophetie angedroht,
verbürgen, wie schon Rabbi Akiba tröstet, daß auch die Ver-
heißungen in Erfüllung gehen werden. Was Jakob und Daniel
in ihren Träumen sehen, bezeichnet die vier Monarchien, von 80
denen die Juden geplagt werden, und den höhnenden Tyrannen
verkündet der Midrasch ihren dereinstigen Untergang. Umsonst
werden Beschneidung, Gesetzesstudium mit Todesstrafen belegt:
Israel bewies, daß es nicht gesonnen sei, in Rom aufzugehen.
Mittlerweile wurde dieses Rom christlich. Ein dem jüdischen 35
verwandter Kultus löste den hellenisch-etruskischen ab, und
den Psalmen mußte Apollo Platz machen. Allein den Juden
kam das nicht zu Gute. Das heidnische Rom unterdrückte, das
christliche haßte ; dieses letztere war es, welches die palästinischen
— 6 —
Akademien in Asche legte, das Patriarchat aufhob, und von Stufe
zu Stufe die Juden aus dem Bürgertum stieß. Die Bischöfe^
den Namen Israel für ihre Kirche in Beschlag nehmend, hatten
statt Mitleid und Liebe nur Erniedrigungen, nur Verfolgungen
5 für schwächere Nichtchristen, und besonders für das zerstreute
Volk, dem für Bilderdienst und Menschengunst sein höherer
Adel nicht feil war. Unter diesen Verhältnissen bildete sich die
Rede der in Lehr- und Bethäusern sprechenden Hagadisten
aus, und den Wiederklang ihrer Vorträge gab das Gebet, wie
10 früher den Wiederklang der Prophetie der Psalm.
Den Willen Gottes zu erkennen und durch ein sittliches
Leben darzustellen, durch Verbreitung solcher Erkenntnis Liebe
zu wecken, Eintracht zu befestigen: — dies war das Ziel, welches,^
wenn auch in fernen Räumen den Propheten leuchtete; dies der
15 Atem, der beseUgend den Dulder durchströmte: Für diesen
Zweck war das Gesetz, insoweit es jüdische Färbung hatte, ein
Mittel. Die Juden hielten sich für Werkzeuge der Vorsehung
zur Erreichung jenes Zweckes, und darum den sie umgebenden
Menschendienst, in welchen auch die Bekenner des christlichen
20 Glaubens gestürzt worden, für ungöttlich. Ihre Sache war Gottes
Sache; die Kinder Abrahams, die Inhaber der Lehre, die Schütz-
linge alter Verheißungen, durften nicht untergehen; unter den
siebzig Wölfen mußte das Lamm erhalten werden. Der Parteien-
haß hatte (S. 7) den Untergang des Staates herbeigeführt, und die
25 Sünden verzögern die Erlösung: aber Israels Feinde sind der
Hölle verfallen, und die heut die niedrigsten sind, werden der-
einst die höchsten. Neben dieser allgemeinen, politischen Lehre ^
wurde im Leben stets Barmherzigkeit geübt, und täglich Gott
gepriesen, der ,,über alle seine Geschöpfe" sich erbarme (Ps. 145, 9).
30 Allein Gott und Israel sind in unlösbarem Bündnisse : jener ist
der Vater, der Freund, der König, der Erlöser; dieses ist sein
Volk, es sind seine Kinder, die er von je getragen usw. Dem
frommen Gemüte wurde Gott gleichsam die Seele Israels, und
ward in der Tat später mit dem Ausdruck ,, Israel der Alte"
as bezeichnet, an den „Alten der Tage" im Buche Daniel erinnernd:
seine Diener, die Engel, stehen in Verbindung mit den Israeliten,
preisen Gott in denselben Ausdrücken, und winden aus den
Gebeten Kronen für das Haupt des Höchsten (Schemot rabba 21).
Den Wohlklang der Sphären übertrifft der Gesang der Gerechten,
und Israels Stimme, ob Hymnen ob Lieder singend, ist stets
wohlgefällig (Midr. Ps. 33). Über den Wegfall des Opferdienstes
dürfen wir uns nicht beunruhigen, denn das Gebet stehe höher,
und verbunden mit dem Exile schütze es vor Höllenstrafen. a)
So ward im Laufe der Jahrhunderte das Gebet oder viel- 5
mehr der den Tempeldienst vertretende öffentliche Gottes-
dienst ein Mittelpunkt, um welchen das politische wie das reli-
giöse, das denkende wie das poetische Israel sich bewegte. Da
aber diese vier Seiten nur die vier Gesichter eines und desselben
göttlichen Geistes waren, so fielen nach und nach dem Gebete lo
alle geistigen Schätze zu, und aufgenommen ward in den Gottes-
dienst Nationalgeschichte und Leiden, Vergangenheit und Zu-
kunft, das Verhältnis des Geistes zu dem Urgeist, des Einzelnen
zur Menschheit, des Menschen zur Natur, und die dichterischen
Stoffe, die in Schrift und Hagada aufgehäuft lagen, wurden von is
den Dichtern der Synagoge angebaut. So ist aus den einfachen
Elementen des ältesten Rituals: dem Schemah (dem Bekennt-
nisse der Einheit), der Tefilla (dem eigentlichen Gebete), (S. 8)
und der Keduscha (der Verherrlichung Gottes), die reiche gottes-
dienstliche Ordnung hervorgegangen, die wie bei keinem Volke 20
sonst, in sich allein eine Schatzkammer von ReUgion und Ge-
schichte, von Poesie und Philosophie ausmacht.
In den Vordergrund dieses Gemäldes tritt der Versöhnungs-
tag. Aufrichtiger Besserung und Buße wird an diesem Tage
Vergebung zuteil, und von der Besserung ist die Erlösung ab- 25
hängig; für Tränen und Reue, für Kränkungen Unschuldiger
bleiben im Himmel die Eingänge offen, durch welche die Ge-
bete emporsteigen. Der Neujahrstag galt als Gerichtstag und
die zehn Tage, die von da ab dem Versöhnungsfeste voraus-
gehen, als vorbereitende Bußetage. Für diese heihge Zeit wurden so
bereits früh angemessene Gebete ausgearbeitet, zumal da der
Versöhnungstag ganz in der Synagoge zugebracht wurde, und
sie war es, die vornehmlich alle jene Elemente des wachsenden
Gottesdienstes sich dienstbar machte. Je mehr sich Judas
Leben und Sprache in die Synagoge zurückzog, desto mehr 35
Reiz hatte es für das jüngere Geschlecht, das, was es im Beten
empfand, was es in Vorträgen gelernt, sich in der heiligen Sprache,
a) S. die Stellen bei Is. Abuab: Leuchter c. 92 u. 104. [Vgl.
c. 90. 91. 275. 276. 306.]
in dichterischem Schmucke, vortragen, vorsingen zu lassen.
So wurden in P i u t und S e 1 i c h a die Propheten und die
Psalmen verjüngt, erneuert; für den geschichthchen Stoff aber,
aus denen [dem] des Mittelalters Vorträge und Psalmen ge-
5 arbeitet wurden, sorgten Herrscher und Priester in den beiden
Reichen: im Reiche des islamischen Königs der Könige, und
in dem Reiche des apostolischen Knechtes der Knechte.
II.
Leiden.
Wenn es eine Stufenleiter von Leiden gibt, so hat Israel
die höchste Staffel erstiegen; wenn die Dauer der Schmerzen
und die Geduld, mit welcher sie ertragen werden, adeln, so
nehmen es die Juden mit den Hochgeborenen aller Länder auf;
wenn eine Literatur reich genannt wird, die wenige klassische 5
Trauerspiele besitzt, welcher Platz gebührt dann einer Tragödie,
die anderthalb Jahrtausende währt, gedichtet und dargestellt
von den Helden selber?
Die Zerstreuung der Juden, an und für sich schon ein Un-
glück, zumal bei ihrer Sehnsucht nach Vereinigung, hätte einem lo
menschlichen Gemüte Achtung und Milde einflößen sollen:
wurde ja bei ihnen der Fremde geschützt. Die Geringen, die
Schwachen hätten Schutz hervorrufen müssen ; man zog es vor,
sie mit Erpressungen, mit Steuern und Abgaben zu drücken
und dem Armen noch Strafgelder aufzulegen, a) „Wer, sagt den 5
Midrasch, b) sich durch eine Dornenhecke durcharbeitet, bleibt,
während er an der einen Seite sich losmacht, mit den Kleidern
an der anderen Seite hangen, gerade wie es einem in Esaus Reich
ergeht. Man hat kaum die Grundsteuer gezahlt, wird das Kopf-
geld eingefordert, und während dies eingetrieben wird, ist schon 20
der Tribut-Exekutor da," ,,Edom wird nie satt; was dorthin
fließt, kehrt nie zu dem Eigentümer zurück. Die Edomsfürsten
sind Geldfreunde, darum schinden sie Israel", c) und deshalb
heißen bei Joseph b. Isaacd) die Juden die Steuergeplünderten.
Die Geschichte des europäischen Mittelalters (S. 10) bildet den 25
Kommentar zu diesen Sprüchen. Hab h a b (Gib, gib) !, der Ahn
a) Pesikta: Ki Tissa. — &) Gr. Pesikta N. 10. — c) Midr. Kohelet 84c.
Genesis- Agada c. 56. —d) Sei. n^^Mn- — [(p^l« mrO/ vgl. fimD^ fi»-)]
10
des schwäbischen Hep hep, ist der Drohruf des römischen
Eeiches.a)
Gib, gib, rufen die Gottlosen;
Geld herbei!
5 Ihr Feldgeschrei.
(Isaac halevi). h)
Gib, gib, sie sprechen.
Und keiner da zu brechen
Den Übermut der Frechen.
10 (Jehuda halevi). c)
In ähnlicher Weise sprechen Binjamin,d) Abraham, e) Rüben./)
Gold her! Dieses Thema des Tanchuma, gr) wird variiert in einer
Unzahl von Gebeten, die bald die schweren Abgaben schildern,
bald die willkürlichen Geldforderungen und offenen Plünde-
15 rungen. ,, Israel schreit wegen unerschwinglicher Abgaben;
Edom hat solche uns aufgeladen, es drängt und drückt und treibt
ein; o Herr, erleichtere das Joch der Steuerherren" ! /i) ,,Sie
treiben Steuern ein und kommen mit Gewalt, wir verarmen".*)
,,Madhebas Joch, ruf t Gerschom, fc) vermag ich kaum mehr zu
20 tragen; miß ein, ruft sie, bring tüchtige Gaben!" Abraham
b. Samuel, l) Elasar b. Jehuda ?n) und andere wehklagen, wie den
Juden ihr Erworbenes genommen wird, undAmitain) sagt, sie
begnügen sich nicht mit der Beschlagnahme der Häuser. Über
wirkUche Armut klagen fast gleichzeitig Gerschomo) und Simeon. p)
25 Aus allen Ländern erschallt die gleiche Beschwerde.
So lange Druck und Ausschheßung die Juden noch nicht
zu Gegenständen von Kindheit an gewohnter Geringschätzung
gemacht hatten, der Fanatismus noch nicht in die Massen ge-
drungen war, lebten die Juden mit ihren Mitbürgern in Frieden,
80 denn es gab in der Bevölkerung keinen eigentlichen Judenhaß.
Aber die Geistlichkeit hat alles (S. 11) aufgeboten, die Juden
sittHch zu vernichten, ihnen jede Sympathie zu entziehen, indem
sie jüdisch und teuflisch für gleich erklärte. In Syrien wie in
a) S. Tr. Aboda 17a u. Sabb. 149b unten. [Jark. Prov. 141c.] —
86 6) Ahaba ^nf- — c) ^m^DO pDI^^- — d) Sei. )£^'^t]V<- — e) Sei. t^>x
'?^<1t^^• — /) Avignon-Siddur Th. 1 f. 88a. — g) Paraacha j^^^ f. 61c.
— h) Abraham b. Isaac p3J<, Mose b. Esra in Hosch. yy]i^, Raschi
[DIN*. I>avid Bekoda nCSIl yiH- — "i) Salomo :nipn- — f^) H^K'-
— i) M22 1i^:ip DN- — wi) Y« D'n^X- — w) ia>3^J^. — o) in Y^K
40 p]D3n DD D>Dai :NnpN- — p) n^TN D>Da nrniD (idin)- —
_ 11 _
Frankreich haben viele Christen die Synagogen besucht, die
israeUtischen Feste mitgefeiert, oft jüdische Prediger und Richter
den christUchen vorgezogen; Juden und Christen haben sich
einander besucht, zusammen gespeist, sogar sich untereinander
verheiratet. Die Kirchenväter sind hierüber außer sich, Edikte s
und Konzilien müssen dreinschlagen. Mit dem steigenden Ansehen
des Mönchtums, als HeiHgsprechungen und Grab-Wallfahrten
zunahmen, und endlich mit Hildebrand die Priester die Herr-
schaft in Europa errangen, sanken die Juden immer tiefer, und
nachdem Gesetz und Gewohnheit sie der äußersten Verachtung i»
preisgegeben, war es dem Pöbel leicht, die Hilflosen mit Schimpf-
namen zu verfolgen. Man nannte sie Hundea) und verschonte
sie mit keiner Beleidigung. ,,Wir werden beschimpft und an-
gespien, wie Straßenkot behandelt", 6) ,, sitzen stumm im Winkel
gleich Zeugen, die man auf Lügen ertappt", c) ,, hören die is
Kränkungen, erwidern nichts", d)
„Er waget Dir zu fluchen,
Angesichts der Deinigen;
Gegenrede darf ich nicht versuchen,
Sie sind schon da, um mich zu peinigen". 20
(Abenesra). e)
Bei bevorrechteten Kirchen ist die Rede so gefährlich wie
die Antwort. Der Spott ergoß sich besonders über die Messias-
Hoffnung. Der Psalmist (Ps. 42, 4.) weint, man höhne ihn den
ganzen Tag mit der Frage: Nun, wo ist Dein Gott? Diese Tränen 25
fließen noch, sie wurden allen Synagogaldichtern ausgepreßt,
selbst der angesehene Chasdai b. Isaac klagt in dieser Weise
in seinen Briefen an den Chasaren, und lang vor ihm der Mi-
drasch (Thren. 76b.).
„0 höre, wie sie spottet: 80
Hofft ihr noch, es wird gebauet? (S. 12)
Verlassen bleibt es und verrottet,
Und ihr vergessen, nicht mehr angeschauet".
(Kalir). f)
a) Salomo Jl^ipf), Amitai y^^, Ephraim J^öt!^ KH- — ^) Salomo 35
13"I0«- Simeon ;^-)pJ^. — c) Kalir: Sachor (DO«)? ^J^J), Jechiel rn'^1^<^'
[milöN/ Mose Sul. -njj,^] Jehuda ir]W)V It^i^' Sebadja D>n^N- —
d) Schabtai: -r^ i;^^i^, Isaac ^^^s Samuel >3{<^ö, Simcha föt^. —
e) Meora «^njl ^« *?«. /) Klagel. HtDH-
— 12 —
„Warum so elend Königssohn?
Klingt der Molochdiener Hohn;
Zeiten kommen und vergehen,
Warum kommt nicht Jischais Sohn?
5 Will euer Gott aus den Höhen
Euch empor mit Wundern tragen:
So saget doch, wenn wir fragen.
Warum zögern seine Wagen"?
(Mose), a)
10 „Euer Messias geht langsam, rufen die Blödsinnigen mir
zu"; &) „ich heiße der in alle Ecken Geschleuderte, vergebens
Hoffende." c)
Die Köpfe schütteln meine Dränger
Und täglich bin ich ein Gefragter:
15 „Elender Du und Geplagter
Hoffest Du noch länger?"
Und wie man mich erblickt,
,, Träumer, heißt es, bist verrückt"!
(Joseph b. Meir ibn Mohager). d)
20 ,,Sie sprechen: schon hofft sie nicht mehr, sie träumt
Nicht mehr vom Heil, da es so lange säumt".
fJehuda halevi). e)
Mein Heil, ich dachte.
Sollten schauen noch die Hasser.
35 „Es flieht, sie spotten, gleich der Wolke,
Keine Hoffnung mehr dem Volke,
Um welches rings umher es nachte."
Beschämt ich höre, die Augen strömen Wasser.
(Ungenannter), f)
30 Wann wirst Du uns rächen
An den mächtigen Frechen,
Die Tag für Tag sprechen:
,,Wo ist er Dein Gott?
Kannst Du in Schlaf Dich betten?
35 Meinst Du Dich schweigend zu retten
Vor Schwertern, vor unseren Ketten?
Rufe ihn doch Deinen Gott"!
(Isaac Seniri). g)
Das „Worauf wartest Du Verstoßene"? ä) wurde (S. 13) ange-
40 wandt, um die Juden in ihrer Überzeugung wankend zu machen, und
«) 1D1N' — &) Meschullam: Jozer Pesach. — c) Mose HÜ^K TX- —
^) nriN *^N Trip. 64a. — e) M. Sachs rel. Poesie, S. 105. — /) -y^^
D^ ^b• — 9) b^'^W MDlf- — ^) Isaac b. Samuel 'n y^^.
— 13 —
das Elend, das man ihnen bereitet, in einen Grund der Anklage
verwandelt. ,,Ilir müsset wohl wenig taugen, hieß es, da ihr
ein niedriges Dasein fristet und keiner von Euch etwas be-
sitzt", a) Wo Druck und Überredung nichts fruchteten, griff
man auch wohl zu Gewaltmitteln, riß Synagogen nieder, verbot s
jüdische ReUgionsgebräuche, jagte Juden aus dem Lande, und
versuchte Zwangstaufen, wie 694 in Spanien, 722 in Konstanti-
nopel. Auch die Anhänger des Koran machten den Juden,
namentUch seit dem neunten Jahrhundert, öfter ihre ausschließen-
den Grundsätze fühlbar. Die gewalttätige Bekehrung, schreibt la
Saadia ihn Dananfe) (um 1480), herrscht nicht in den Ländern
der Christen allein, sondern auch in den arabischen Staaten,
welche den größten Teil der bewohnten Erde bilden und die
Mehrzahl der Juden enthalten. Das Bekehrungsschwert hat
leider viele Gemeinden im Khalifat, in Arabien, Afrika undi&
Spanien zur Zeit des Chiwi Balki (9. Jahrh.) und des Maimo-
nides (1150) getroffen. Von berühmten Israeliten, die gezwungen
ausscheiden mußten, wie von Dunasch b. Temim und Chasdai
b. Chasdai, behaupten daher die mohammedanischen Schrift-
steller, daß sie dem Islam sich zugewandt. 20,
Bei diesen und ähnlichen Verfolgungen waren ganz be-
sonders die Angeber und die Apostaten tätig. Aus der Mitte
des jüdischen Volkes hervorgegangen, aus niedriger Rachsucht,
oder durch Eitelkeit verführt und für Geld gekauft, brachten
diese Menschen, meist als getaufte Juden, über die Ihrigen Leiden 25.
und Blut. Das Ausspähen und Aushorchen, um zu schaden,
verbietet der Pentateuch, und der Midrasch zu den Sprüchen
(c. 6) stellt den Denunzianten dem Mörder gleich. „Die Söhne
meiner Mutter grollten mir" heißt es im hohen Liede (1, 6.).
,,Dies sind, meint der Erklärer Tobia b. Elieser, die verbreche- sct
rischen Israeliten, die uns vermittelst des Christentums wehe
tun, und uns um Geld bringen." Ähnliche Klagen führen Simeon,
Gerschom, Amitai, Elia b. Schema ja,c) Maimonides, der Verfasser
(S. 14) des alten Nizzachon, Binjamin b. Abraham und unzählige
andere, und Binjamin halevi, der vor dreihundert Jahren dichtete, 35.
a) Sulat von Joseph b. Amitai. — 6) nj^j;! möH 16»-— c) Selicha
ninö KUN- [Vgl. auch die Auszüge in Jl'Titt? ed. Frkf., S. 146, Munk
Abulwalid, S. ö9.]
— 14 —
hört die Posaune der Erlösung, „wenn hoffnungslos einher-
gehen Übermut, Götzendienst und Angeberei". Die Verfolgung
in Limoges vom Jahr 992 war das Werk eines Apostaten. Von
den getauften Juden gingen die ersten Enthüllungen aus, die
5 nachher zu Entdeckungen anwuchsen. Sie halfen den Mönchen
Schriften gegen Juden ausarbeiten, und zwangen die Rabbinen
in Spanien, Frankreich und Deutschland zu öffentlichen Glaubens-
Disputationen. Als Karl V. von Frankreich im Jahre 1378 ein
Edikt gegen ihre Angebereien erließ, waren bereits zahllose
10 Schlachtopfer gefallen. Dieser Klasse gebührt die Erfindung
der lügnerischen Beschuldigungen des Kinderschlachtens, Blut-
trinkens, Brunnen vergiftens und Hostienkreuzigens ; ihr ver-
danken wir die Angebereien über jüdische Schriften und Ge-
bete, und aus ihrer Mitte kamen Zensoren und Revisoren, die
15 sich ein Denkmal gestiftet in geschändeten Handschriften, ver-
stümmelten Werken und völlig entstellten unbrauchbaren Aus-
gaben hebräischer Bücher.
So schrecklich das Los der Juden in jenen Jahrhunderten
war, so kann man sich kaum darüber wundern. Geschehen
20 ja vor unseren Augen in unzivihsierten Ländern ähnliche Dinge,
und ebenso Schreckliches den Sklaven von den weißen Bar-
baren, a) Das Mittelalter ist die Zeit der Barbarei, d.h. der ver-
einigten Herrschaft von Faustrecht, Unwissenheit und Pfaffen-
tum; in jenem goldenen Zeitalter wurden einige herrliche Er-
25 findungen gemacht, z. B. Ohrenbeichte und Zöhbat, Bibelverbote
und Karthäuser, Kreuzzüge und Hexenprozesse, Inquisition
und Ketzerverbrennung. Pfaffentum und Raubgier haben den
Flor der Provence zertreten, Spanien arm gemacht, Asien und
Amerika entvölkert; Despoten und Priester haben auf ihrer
30 Spur mehr Brandstätten und Elend zurückgelassen, als Scythen,
Hunnen und Vandalen zusammengenommen. Unter Polen
und Böhmen, Magyaren und Chasaren, Franken und Bulgaren,
Beduinen und Mongolen ist es ohne Frage den Juden besser (S. 15)
ergangen, als unter den mittelalterlichen Christen. Die Geist-
35 liehen, deren Mordtaten um das Jahr 1150 u. ff. in England
überhand nahmen, haben in geopferten Albigensern, Waldensern,
a) Annales d'Afrique, Jahrg. 14, p. 28.
_ 15 —
Protestanten und Ketzern ihre Milde hinlänglich bewiesen, und
Israels Selicha soll nur ein Blatt in diesem Buche bilden.
Den Juden, die in England, Frankreich und Deutschland,
wie eine Ware, aus einer Hand in die andere gingen, wurde
bald von Priestern und Machthabern, bald in roherer Weise 5
vom Volke zugemutet, sich taufen zu lassen, und im Weigerungs-
falle floß oft Blut. Ein tausendfältiges Echo der Treue schallt
uns bei solchen Auftritten aus der synagogalen Poesie entgegen.
,, Behüte, den Einzigen zu verleugnen, den Glauben zu verlassen,
die Treue zu brechen" u. m. dgl. Unter dem Drucke entlud lo
das edlere Gemüt sich seiner schönsten Säfte, die gepreßte
Blume gab ihren Duft, und der Gekettete erschien freier als
sein Büttel.
Diene lieber göttlichen Geboten,
Eh' Du dienstbar wirst den Toten; 16
Freiheit den Seelen verkündet
Von der Knechtschaft, die sie an Leichen bindet.
(Jehuda halevi). a)
Weil ich fürchte nur den einen,
Furcht' ich von den Vielen keinen. 20
(Abenesra). b)
Bleibst Du meiner Lehre treu,
Bist Du wie ein König frei;
Wer lüstern ist nach Stolzen, Schlechten,
Wird ein Knecht von Knechten. 25
(Derselbe), c)
Verachtet sein des Einen Sklav,
Und nicht bei Götzen Fürst und Graf.
(Ungenannter), d)
Ihm in dem Druck 30
Diene ich mit Lust,
Mehr, daß eines anderen Schmuck
Ich trüge auf der Brust.
(Joseph Bonfos). e)
Diejenigen, die um der ReUgion willen den Tod erUtten, 35
hießen Heihge; jeder war verpflichtet, um sie zu trauern (S. 16)
und, wenn es anging, über ihn [sie] die Leichenrede zu halten ;
der Witwe des Heiligen wurde empfohlen, ,,Gott und den
— d) Sulat "TömN- — e) Reschut Neujahr. Vgl. Raschi Cant. 7,1.
40
— 16 —
Gefallenen zu ehren," keine neue Ehe einzugehen. a) Ihrer
Seelen wurde am sabbatlichen Gottesdienste gedacht. Als im
ersten Kreuzzuge die Pöbelscharen die Juden in Mainz
mit dem Tode bedrohten, wenn sie nicht sich taufen ließen,
5 haben die Männer sich versammelt, Frauen und Kinder und
dann sich selbst getötet.
Sie drücken und bedrängen,
Sie töten und sie hängen:
Wir um so fester sind an Dich gebunden.
10 Den Lebendigen zu vergessen,
Zu lernen ihre Messen,
Sie schlagen und verwunden;
Sie legen Schlingen,
Ob sie uns fingen,
15 Daß von Dir wir überlaufen
Zu Baals Dienst und Taufen;
An ihren Kleidern aufgestickt
Wird der Gräu'l erblickt.
Auch mit Worten sie berücken: —
20 Wir bleiben Dein mit gebrochenen Genieben.
Die edlen Frauen sich sputen.
Daß als Opfer ihre Kinder bluten,
Väter schlachten rasch die Söhne
Und schonen nicht das eig'ne Leben.
26 Deine Einheit zu erheben
Weiht dem Tode sich die Junge und die Schöne;
„Höre Israel"! die Lippen beben.
Und vom Bräutigam und von der Braut
Ist ,,der einzige Gott" der letzte Laut: —
80 So die im Leben waren sich gewogen
Den Opfertod vereint vollzogen.
(Kalonymos b. JehudaJ.b)
Seitdem hat, unter drohenden Umständen, mancher be-
geisterte französische Rabbi die Schuljugend geschlachtet,
35 damit sie dem taufenden Feinde nicht in die Hände fallen,
wie Amitai c) klagt. Ein solcher, den einst Christen er-
griffen, wurde von ihnen lebendig geschunden, d) Manche
töteten sich, wie bereits bei der Verfolgung in Limoges ge-
schehen, e) und spätere Gesetzlehrer erklärten solchen Selbst-
40 a) Jacob Levi Rga. 104. mj^lfpöH 'D ^^i Q^^lp'^ ms. § 86- —
&) ^Ipn riK- — c) Selicha noS — <i) D>:p? nV'^ ^d. — e) Depping
les Juifs, p. 122.
— 17 —
mord für recht und selbst das Töten der Kinder für gestattet, a)
Von den Szenen, die bei solchen Verfolgungen vorkamen, und
die sich im barbarischen Osten noch im 17. Jahrhundert wieder-
holten, wendet der Mensch, der nicht für seine Kirche mordet,
mit Schaudern sich ab. Wenn Jechiel b. Abraham &) ruft: „Wie 5
Lehm bin ich zertreten, im Kessel gesotten, gleich Stroh aus-
gedroschen, wie zerschmettert in der Kelter", so dürfen wir dies
als Bild nehmen; aber buchstäblich gelten die Schilderungen
Elasars im Zion:
Deine Getreuen werden gesteinigt, lo
Verbrannt, erwürgt, gepeinigt,
Gerädert und gehängt,
Lebendig in das Grab gesenkt;
Ich sehe sie blenden,
Blutig mit abgehau'nen Händen, is
Unter die Weinpressen gelegt,
Zertreten, ertränkt, zersägt.
Die drei Zeit- und Ortsgenossen: Menachem b. Jacob, c)
Elasard) und Ephraim b. Jacobe) bestätigen, was auch aus
früherer Zeit von den Byzantinern erzählt wird,/) daß man 20
Juden unter die Weinpressen gelegt; Joel Halevisf) berichtet,
daß man Schwangere zerhauen, manche in siedende Töpfe
geworfen, wenn sie noch atmeten aufs Rad geflochten, oder
lebendig begraben hat. Daher durfte ein Dichter h) wohl
ausrufen : 25
,,Ein Volk, das man in Feuer
Und in Wasser bringt hinein.
Muß, dir wieder teuer,
Gereinigt von der Sünde sein."
Wurde nicht immer totgeschlagen, wurde doch oft ge- 30
schlagen. Die Klage der israelitischen Aufseher in Ägypten
(Exod. 5, 16): ,, Deine Diener werden geschlagen!" tönt Jahr-
hunderte lang durch die Selichas.
Er züchtigt mit dem Stab,
Und schält die Haut mit ab. 35
(Elia), i)
a) Piske Recanate 69. 70. Menachem Merseburg Q^plQ^^ Ende.
Juchasin f. 47a. — b) Selichas QaV N'lpK, i:>3n >31K »ITHS NIIN;
vgl. Schemot rabba 36. — c) Klage >3 >*?bj<- — d) Sei. J<13ri- —
e) Sei. i^^, Klage >^{< f^^. — /) Vgl. Kommentar zu Sei. QV *]IN- ~ ^^
g) Klagel. |V32^. — h) D> ^^ *itt?j<. — i) p*iX-
Zunx, Synagogale Poeiie. ' 2
— 18 —
Vielleicht erbarmt Gott sich der Schlägegewohnten.
(Samuel), a)
Geschlagen mit Ruten
Mit Stöcken, wir bluten.
5 (Elasar). 6)
,,Auf allen Straßen werden sie geschlagen!" ruft ein
Dichter moslemischer Zone;c) „unter Feindeshand geschlagen
und gepeinigt" sagt ein Karäer;d) daß die Byzantiner
sie schlagen, bestätigt Benjamin von Tudela. Ein alter
10 elegischer Dichter, vielleicht Kalir,e) klagt, daß man sie
ohrfeige, womit er schwerlich die offizielle Ohrfeige der
Karwoche in Toulouse gemeint hat. Binjamin erzählt uns
in einer jammervollen Schilderung/) von den Leiden seiner
Brüder, daß ihre Vorsteher mit Ruten gepeitscht würden.
15 Streitigkeiten unter den Juden gaben einen Vorwand zu
Gelderpressungen; Aussagen alter Weiber und junger An-
geber brachten manchen auf die Tortur und von da auf den
Scheiterhaufen. Bei zeitweiligen Austreibungen erlitten sie
ungeheure Verluste und Drangsale aller Art: Synagogen
20 wurden in Kirchen verwandelt, Leichensteine zerschlagen,
hebr. Bücher geraubt, zerrissen, verbrannt, Aberglauben und
Teufelsgewäsche gefährdete die Juden bei den unschuldigsten
Verrichtungen, z, B. bei der Purimf eier. Einst kam man
von einer Leichenbegleitung zurück, und wusch sich wie ge-
25 wohnlich die Hände aus einem vorbeifließenden Wasser;
der Pöbel rottete sich zusammen und erschlug mehrere, sr)
vermutlich weil sie den Fluß verunreinigt oder gar ver-
giftet hätten. Wenn Dürre eintrat, Seuchen Verheerungen
anrichteten, Feuersbrünste entstanden, machte man die Juden,
30 deren Unglauben das verschulde, verantwortlich; man
warf sie aus ihren Wohnungen oder gar in das brennende
Haus, trieb sie aus der Stadt, bis Regen komme, und ähn-
liche Justiz mehr. Daher vernehmen wir in den Gebeten
um Regen bei Gerschom, Tobelem, Binjamin,'^Jechiel — sämt-
85 lieh aus dem elften Jahrhundert — auch die Klage neben
der Erbitterung über das Götzentum, und die Dichter dreier
a) ^DN^Ö- — &) 'D^iDÖ- — c) npjr> *n3C Tripol. 14 a. — d) Jehuda
Marli, Siddur Th. 3, Nacht 6. — e) ^nDt^K HD^N- — /) ^el. »JVIK
*]0K- — 9) Taschbez § 449.
— 19 —
Jahrhunderte und dreier Länder: Jechiel,a) Jehuda halevi,6)
Abenesra,c) Isaac Seniri,d) Isaac ^D'^n^) verflechten bei
solchem Anlasse in ihre Grebete die Stelle Jerem. 14, 22:
,,Gibt es unter dem Götzenstand der Völker Regen Ge-
währende?" 5
In dem elften Jahrhundert waren zu verschiedenen Zeiten
Frankreich, Italien, Deutschland, Böhmen und Griechenland
der Schauplatz von Verfolgungen. Christliche Ketzer wurden
als Manichäer verbrannt, und die Juden zu Bekehrungen ge-
zwungen oder getötet. Bei einem solchen Anlasse fiel wahr- lo
scheinlich Moses aus Pavia, und mußte Gerschoms Sohn die
Taufe annehmen. Auch unter den Arabern, Mauren usw.
hatten die Juden zu leiden, und die Klagen über die Hagarener,
Ismael, den Sohn der Magd, den Tollen u. dergl. beginnen mit
Joseph Abitur und reichen bis in die neueste Zeit hinein. Im is
Jahre 1010 [1007 nach cod. Kossi 563 N. 23] fiel man über
die französischen Juden her, weil ein Mönch ausgesagt hatte,
die Juden in Orleans setzten den Sultan in Kenntnis von den
Plänen der Christen; sieben Jahr später hatten sie in Rom zu
leiden, wo wegen eines Erdbebens Juden enthauptet wurden, 20
und ungefähr um dieselbe Zeit geschah die Vertreibung aus
Rußland. Wahrscheinlich fällt in jene Zeiten/) auch die Be-
schuldigung gegen einen Juden in Paris, daß er eine bei ihm
versetzte Hostie in siedendes Wasser geworfen; er bekannte auf
der Folter alles, was man wollte und wurde lebendig verbrannt, as
Eine Messe, eine Malerei und ein Lied dienten zur Verherrlichung
dieser Scheußlichkeit. Um 1040 muß der Papst die spanischen
Juden gegen Ferdinand I. schützen; 1050 verbietet ein Konzil
zu Cuen9a den Christen, bei Juden zu essen; 1059, als in Böhmen
Kirchen" abbrannten, wurde den Juden Alles genommen und so
sie selbst verjagt. Mit den geraubten 85 408 Mark Silber
wurden die Kirchen wieder hergestellt. Im Jahre 1066 wurden
die Juden in Trier beunruhigt; in demselben Jahre die Ge-
meinde in Granada erschlagen. Um 1090 war auch in Toledo
eine Verfolgung, ö^) ss
«) ^D1Qi<- — b) D^i^n li^T- — c) Geschem. — d) Q^p ^'ÜV- —
«) mmn M^X bi<- — /) unter Heinrich I. (1031—1060). Joseph
Cohen (Emek habacha, p. 24.) versetzt die Begebenheit unter Kaiser
Heinrich. — g) S. Alfasi Rga. 217.
2*
— 20 —
Die schrecklichen Metzeleien unter den Juden, welche
der erste Kreuzzug veranlaßte, sind bekannt. In Frankreich»
am Rhein und auch in Metz und Regensburg fielen ganze
Gemeinden und einzelne Opfer. Mönche hatten eine angeb-
6 lieh auf Jesu Grab gefundene Schrift verbreitet, in welcher
der Übertritt der Juden gefordert wurde. Einigen Nach-
richten zufolge erstreckten sich die Bluttaten bis Prag und
die Grenze von Ungarn; die Juden in Speyer, Mainz, Worms,
Meurs [Mors], Santen [Xanten], Geldern und anderen rheinischen
10 Orten fielen als Helden, oder sie töteten sich; das erste Opfer
dieser Gattung war eine Frau in Speyer. Isaac b. David und Uri,
von den Bewohnern von Mainz, die man gewaltsam getauft
hatte, kehrten zurück, der erstere schlachtete seine beiden
Töchter, zündete sein Haus an, wo er und sein Leidens-
15 gefährte in den Flammen starben. Aus einem anderen Orte
war ein Greis, Samuel b. Jechiel, mit seinem einzigen Sohne
ins Wasser geflohen, wo er diesen schlachtete und dann sich
selbst von einem anderen töten ließ. Isaac Halevi, im be-
wußtlosen Zustande getauft, stürzte sich nachher in den Rhein;
20 Schemarja aus Worms, der Frau und Kinder geschlachtet
hatte, wurde lebendig begraben; er hätte mit der Taufe sich
retten können.
In Worms a) fielen damals unter anderen: die Koha-
nim Levi b. Samuel, sein Bruder Simson, Chakim mit seinen
25 Söhnen, Samuel mit 2 Söhnen; Salomo, Meir, Jechiel, alle
drei mit Frau und Kindern, Mose, die 8 Söhne Isaacs, Ka-
lonymos, Isaac Abraham b. Simson, Simson und seine Frau,
Samuel und seine Töchter, Jakob. Von Leviten werden ge-
nannt: Jehuda und sein Sohn Moses, Elieser samt Frau und
80 Enkel Joel, R. Jakob, Elasar, R. Ascher nebst Frau, Ascher
mit Kindern, Isaac und sein Sohn Ascher, Binjamin, Samuel;
ferner Ascher b. Elasar, Elieser, Isaac, Jakob und Samuel sämt-
lich mit Frau und Kindern. Ascher tötete seine fünf Söhne;
eine alte Frau Zippora und ihr Sohn Isaac ließen sich schlachten»
35 außerdem werden 44 Frauen und Mädchen namentlich auf-
geführt — die ungerechnet, welche ungenannt mit ihren Familien
ums Leben kamen — und etwa 70 (S. 21) Hausväter, die meisten mit
a) Aus dem Memorbuche ms.
— 21 —
Frau und Kindern, — in allem gegen 140 Familien. Alle
diese Gräuel begingen zwar nicht die Heere unter Gottfried; doch
haben diese bei der Einnahme von Jerusalem die dortigen Juden
in der Synagoge verbrennen lassen.
Im Jahre 1107 wollte man die jüdischen Bewohner von 5
Lucena zwingen, den Turban zu nehmen; 1111 wurden die
in Böhmen beunruhigt, einige Jahre später wurden sie zu
Kiew geplündert, sie hatten das Verbrechen begangen, Nahrung
und Anhänger zu haben. Auch in Rom soll 1117 eine Verfolgung
gewesen sein. Schon damals, also vor mehr als siebenhundert lo
Jahren, sang Mose b. Esra:a)
Es ermüden sie die Plagen
In unaussprechlicher Menge ;
Sie in Drangsalen verzagen,
Für welche Bücher sind zu enge. is
Ihr wollet euch an Schrecken weiden?
Gehet, leset ihre Leiden!"
Als die siegenden Spanier die arabische Herrschaft zu schwächen
begannen, träumte Jehuda halevi — um 1130 [f*pnn Ditt^l]
— bereits den nahen Sturz Ismaels: &) allein zwischen 1142 so
und 1147 haben die afrikanischen Mohammedaner in Nordafrika
und Andalusien gegen den jüdischen Glauben gewütet, und
alles mußte, äußerlich wenigstens, zum Islam sich bekennen.
Etwa um dieselbe Zeit hatten die persischen Juden wegen
eines sogenannten Messias zu leiden. Gleichzeitig, 1146 und 25
1147, fielen die Schrecken des zweiten Kreuzzuges die Ge-
meinden an, die kaum von denen des ersten sich etwas er-
holt hatten, und hätte Bernhard von Clairvaux sich nicht
nachdrücklich ihrer gegen den Mönch Rudolph angenommen,
wäre ihr Los schrecklich gewesen. Aber Opfer genug sanken 30
unter den Streichen des Glaubens. Einem Simeon aus Köln
hieben sie den Kopf, der Minna aus Speyer Ohren und Daumen
ab; die Kölner Juden erhielten gegen Verpfändung ihres
sämtlichen Besitztums, von dem Bischof eine Schutzstätte
in einer Festung. Alexander c) b. Mose, Abraham b. Samuel, 85
«) [f^mi^ MÖn usw. in >n3:P0 llp^ai — &) Vgl. das Gedicht [nQl
"nm nOmil] (Orient 1850 L. Bl. 25, S. 399.) [Das in ^ün^H Tl. 2, S. 249,
dem >p"in zuerkannt wird.] — c) In den gedruckten Geschichtswerken
von Joseph hacohen steht fehlerhaft >-i*73 D\'5^^K statt »"lliD^^J^' —
— 22 —
Kalonymos b. Mordechai, alle drei aus Bacharach, waren
aus der Festung abgezogen und wurden unterwegs, weil
sie Juden bleiben wollten, getötet, und darauf in Mainz
begraben, Samuel b. Isaac aus Mainz fiel unterwegs, nach-
6 dem er drei Feinde erschlagen; Guthaida wurde in Weißen-
burg a) ergriffen, und als sie den Übertritt verweigerte, er-
tränkt. Im März 1147 wurde in Würzburg ein Christ im
Wasser gefunden, der als Leiche Wunder verrichtete. Man
erschlug deshalb R. Isaac, während er studierte, und noch
10 21 andere. Auch in Worms, Böhmen, und mehreren deutschen
Orten, in England, Frankreich, Kärnthen wurden Juden er-
schlagen oder sie töteten sich selbst. Die Namen der
Glaubensmärtyrer wurden in den Memorbüchern, die Leiden
in eigenen Denkschriften aufbewahrt; aber ihr Andenken
15 feiern Elegien und öulats, besonders mehrere Selichas aus
jener Zeit.
Dich, den meines Namens Laute zeigen,
Beschwör' ich, nicht zu schweigen;
O verdecke nicht mein Blut!
80 Den himmlischen Gewalten,
Wie in den Lehranstalten,
Und wo eine Menschenflut,
Werde unser Opfer offenbart
Vollbracht an Kindlein zart,
95 Und wie ich fiel der Brut.
Forsche, wie sie schalten.
Wie sie treten und zerspalten
Bis Leiche neben Leiche ruht.
* *
*
80 Da uns drängten ihre Treiber,
Wurden Priester auch die Weiber
Und opferten ihre Leiber;
Hingestreckt auf der Mutter Schöße
Vollbrachten sie das Große
86 Als ginge es zum Schlafe.
Nicht zu schlachten Junges mit dem Alten,
Dies Verbot wurde nicht gehalten.
Es galt ja keine Schafe.
Gebunden wie ein Opferlamm
40 Fielen Vater, Sohn, ein ganzer Stamm:
Allein der Ewige er blieb erhaben.
Als sie sahen mit Entsetzen
— 23 —
Die Bilder und die Götzen,
„Fort, Bie riefen, lieber uns begraben I"
(Ungenannter), a)
Wende deine Augen zu den Treuen:
Der Vater schlachtet seinen Sohn, 5
Die Mutter hat geschlachtet schon,
Dir sie zum Geschenk zu weihen.
Auf den Knien von beiden
Scharfe Messer sich bewegen — ,
Sieh die Mutter binden und den Vater schneiden, lo
Übers Opfer hör' ihn sprechen deinen Segen.
Denn zu sterben sie zusammenkamen.
Zu heiligen des Einzigen Namen,
Und einer rief dem andern zu:
Fest ist heut, Familienruh! 15
Alle samt, weil dich sie lieben
Und deine Lehren wollen üben.
Söhne sie und Töchter würgen
Zu Opfergaben und der Liebe Bürgen.
( Ungenannter ).b) 20
Heilige Gemeinden wurden überfallen,
Da ward gebrannt, gemordet unter allen.
Die Helden, deine Frommen,
Rüstig straks zusammenkommen,
Sie nicht mehr die Kinder kennen, 25
Nur dein Bundeswort sie nennen;
Von Groß bis Klein
In geordneten Reih'n
Sind mit der Mutter Kinder hingeschlachtet,
Des Festes Freudenopfer gleich geachtet. 80
,,Weg mit euerm Gräul!"
,, Lieber uns den Tod!" solches ward gehört,
Während drinnen das Geheul,
Draußen wütete das Schwert.
O töte mich! schreit 36
Der Sohn zu seinem Vater,
Und es jauchzt der Vater
Als ginge er zur Hochzeits-Freud'.
Die Freundeshand von aller Not
Und von grausigem Verrat befreit: 40
Sie gab dem Freund den schönen Tod.
(Esra b. Tanchum). c)
Im Jahr 1156 schenkte der Rotbart die Juden in Österreich
dem Markgrafen Heinrich. Um diese Zeit waren, wegen des
«) ^N ^01 b^ n>n^K- — 6) -yy^v dm*?« 'H- — «) la^tt^ bv-
— 24 —
David el David aus Amaria, der sich für einen Messias hielt,
die Juden Persiens in Gefahr, und nicht lange nachher hatten
die in Fez ähnliche Unruhe. Im Jahre 1163 jagt man sie aus
Leobschütz; in demselben Jahr wird Samuel ihn Abbas, der
5 nachher gegen den Cusri schrieb, Mohammedaner, 1168 schweben
Angeber-Schwerter über die Juden von Beziers. 1171 werden
sie in Köln beunruhigt und aus Bologna verwiesen. Schreck-
licheres traf im Sommer dieses Jahres die Gemeinde in
Blois, wo ein Christ aus Haß erzählte, es habe ein Jude
10 einen erschlagenen Christenknaben ins Wasser geworfen, und
da der Angeber die Wasserprobe bestanden, waren die Juden
die Schuldigen. Schon war man bereit 280 Li vre Sühnegeld
anzunehmen, doch der erleuchtete Bischof drang auf Taufe
oder Tod. Einunddreißig Opfer, darunter siebzehn Frauen,
15 starben unter Absingung des ,,Alenu leschabbeach" den
Flammentod.
Herrliche aus Israel, gefaßte Edelsteine,
Überließest du, wie ein bestürzter Held, dem Schweine ;
Es packte sie die Taufgewalt; meine
20 Edelsten aus Abrams Stamme ich beweine.
In dem Monat, wo die Blüten
Gewichen sind den Früchten,
Meine Blumenkelche ihren Duft ergossen;
Bei des Drängers Wüten
25 Ausgeliefert seinen Wichten,
Wie Einer allesamt zu sterben sie beschlossen.
Jedes Lösungsbot der Pfaff verwarf ;
Zu seinem Glauben zwang er scharf,
Und an den im Turme Eingesperrten
30 Den ganzen Tag sie, doch vergeblich, zerrten.
Wie am Sinai, einmütig wiesen
Die Treulosigkeit sie von sich ab,
Zogen dem Verläugnen vor das Grab,
Und wählten Judas Gott, nicht diesen.
35 jjihm, sie schrien, wir allein vertrauen.
Fort die Götter, die aus Stein gehauen!"
Da ließ er für die starken Leuen
Einen Scheiterhaufen bauen ;
Doch auf ihren Tod die Treuen
40 Sich wie auf einen Brautgang freuen.
(Hillel b. Jakob), a)
a) Aus >ai^2r >iia«-
— 25 —
Genannt werden uns von den Hingerichteten: Jechiel
b. David und Jekutiel b. Jehuda, beide Kohanim und Schüler
des R. Samuel b. Meir; R. Jehuda b. Aaron, Isaac, Mose, die
Brüder Baruch und Samuel, die Brüder Menachem und Jehuda.
Die Gemeinden der Umgegend lösten nachher die weggenommenen 5
Bücher mit 1000 Livre.
1172 gelang es Andreas in Wladimir Juden zum Kreuze
zu bringen. Im Spätsommer 1179 wurde, weil man am Ufer
des Rheins eine erschlagene Christin gefunden, die Gemeinde
von Boppard heimgesucht, Jünglinge und Jungfrauen wurden lo
erschlagen, und der Schrecken zog über die ganze Gegend. Die
Leiche Jehudas wurde von Ort zu Ort geschleift, in Köln von
einem Tor zum anderen. In dem auf diese Ereignisse ge-
dichteten Klagegesang a) R, Menachems b. Jakob
heißt es: is
Blüten, um damit zu kosen,
Wählt der Herr aus seinem Garten;
Er kam und pflückte Rosen :&)
Edle, die seines Wortes harrten.
Und wenn des Schreckens Schwerter tosen, 20
Bis zum Tode treu des Bundes warten.
Zur Strafe mußte die ,, Jüdischheit" dem Rotbart 500 und
dem Bischof 4200 Gulden zahlen! In demselben Jahre erregte
die Zusammenkunft französischer und spanischer Bischöfe —
man hatte die Papstwahl durch Kardinäle eingeführt — unter 25
der dortigen jüdischen Bevölkerung Schrecken,
Im Februar 1180, an einem Sabbat, wurden plötzlich die
Juden in Orleans und anderen Städten ins Gefängnis geworfen,
und mußten für ihre Freilassung dem huldreichen Philipp
August, der damals noch nicht achtzehn Jahre alt war, fünfzehn- so
tausend Mark zahlen.
Um 1181 brachen in Wien drei Christenknaben, die
auf dem Eise spielten, ein und ertranken. Es fanden sich
sofort viele Zeugen: der eine hatte die Knaben in der Juden
Häuser gehen sehen; der andere wußte von einer Hostie, 35
die sie gemißhandelt; der dritte kannte genau die jüdische
Opferweise. Nachdem dreihundert Unschuldige von Rechts
«) 1X3 >:D '>b'?i<- — b) Ähnlich wird in Midr. Cant. f. 31, c. dm
„Rosen Pflücken" (hohe Lied 6,2.) gedeutet.
— 26 —
wegen verbrannt worden, fand man die Leichen im.
Strom.
Gegen den Herbst 1182 fing die Kunde von Jerusalems
Fall (durch Saladin) an, in Europa sich auszubreiten; man
5 stand schon wieder gegen Israel auf, wenn nicht das Geld, das
dem Kaiser geschenkt wurde, sie geschützt hätte. Im mitt-
leren Frankreich wurde im Sommer desselben Jahres gegen
die Juden gewütet, schrecklicher noch 1190 und 1191 in London^
Norwich und York; an letzterm Orte töteten sie sich selbst,^
10 R, Jomtob versah das Schlachtgeschäft. Die Zahl der Opfer
betrug 150, nach anderen: 500. In derselben Zeit wurde dem
Könige von Frankreich hinterbracht, die Juden in Bray hätten
einen unschuldigen Christen gehängt; er reiste sogleich hin,
ließ den Ort umzingeln, alle Juden, 99 an der Zahl, greifen und
18 ohne Untersuchung verbrennen, unter ihnen den Gesetzlehrer
R. Jakob. Die Unschuldigen hatten am Purim bloß ein Haman-
bild gehenkt, a)
In demselben Jahrzehnt waren Frankreich und Leon
der Schauplatz von Verfolgungen; Ronen sah damals seine
20 letzten Juden. Am 7. Adar (28. Januar) des Jahres 1197 hatte
in Neuß ein Verrückter auf offener Straße und am hellen Tage
ein christliches Mädchen getötet. Anstatt den Täter ein-
zusperren, erschlugen sie ihn nebst den übrigen Juden, plünderten ,^
und flochten sie lebend aufs Rad; vier Tage darauf an einem
25 Sabbat wurde die Mutter lebendig begraben, der Bruder
gerädert. Die nicht Erschlagenen mußten dem Bischof
150 Gulden zahlen, und die ganze Umgegend wurde ge-
brandschatzt. Damals fielen Isaac Chasan, Samuel mit seinem
Sohn Nathan, Isaac b. Simson, Samuel b. Natronai, Baruch
30 b. Joseph.
Einige Jahre darauf ward für einen neuen Kreuzzug gerüstet.
Den ersten Zorn der Fanatischen empfand Erfurt: man schnitt
Juden die Hände entzwei, drei Personen wufden zusammen
aufgehängt, ein Mann mit Frau und Tochter am Sabbat ver-
35 brannt, und wie immer die Erschlagenen auf die Straße ge-
worfen. Vorwand war, wie oft, das Kinderschlachten. Die
Gefallenen feiert Salomo b. Abraham: 6)
a) [Ähnliches in Marseille um 1300. S. J<"3t'T fT'ltt? 3, 389.]
fc) D^^n DM*?N.
- 27 -
über Männer, über Weiber,
Fielen her die Raben:
Wir sollten uns're Heilige haben 1
Sie mordeten die Leiber,
Wir retteten die Seelen. 5
Mit der Lüge Marter sie uns quälen,
Anklagen uns die Menschenfresser,
Wir hätten mit des Festes Messer
Ein Kind geschlachtet, es verzehrt;
Wollten Gnade uns gewähren, i»
Wenn wir uns hübsch bekehren.
Kein Frommer hat darauf gehört.
Nun ward Samuel getötet,
Zuvor sein Weib, die Tochter dann, die schöne,
Darauf die Schnur, Brüder auch und Söhne ; i&
Simcha streckte hin den Hals, da er gebetet.
Uns bleiben Joseph und sein Enkel teuer,
Die fröhlich schritten hin zu dir durch Ungeheuer.
Moses ging ins Feuer
Mit der Tochter und dem Sohn zusammen, 20
Das Geschwisterpaar hinein es sprang vereint I
Ganz Israel hat geweint.
Seine Tränen löschten nicht die Flammen.
Auch Schab tai mit der Frau,
Weil sie nicht um dich gehandelt, 25
In Asche ward verwandelt.
Diese Opfer, Vater, schau I
Sie haben den, der keinen Gleichen findet,
Dich, den Einzigen, im Tod verkündet.
So begann das dreizehnte Jahrhundert, aus solchem so
Stoffe war damals Wissenschaft und Religion, Menschlich-
keit und Rechtspflege, Kultur und Bürgertum gezimmert.
Nicht die Juden allein lieferten der barbarischen Priester-
herrschaft ihre Hekatomben: wohin diese trat, gab es Wunden.
Schon im Jahre 1199 ward in Metz eine Bibelübersetzung 35
verbrannt, Franziskaner (1210), Dominikaner (1217) und
Karmeliter (1226) wurden der Schrecken der Ketzer und Juden.
Von 1209 an werden die Albigenser und mit ihnen der freie
Gedanke vertilgt, und schon vor 125 Jahren rief H a 1 1 e r a)
im Prophetenzom : *o
o) Die Falschheit menschlicher Tugenden.
— 28 —
Grausamer Wüterich, verfluchter Ketzereifer!
Dich zeugte nicht die HöU' aus Gerbers gelbem Geifei,
Nein, Heil'ge zeugten dich, du gärst in Priesterblut,
Sie lehren nichts als Lieb' und zeigen nichts als Wut.
5 Eh' noch ein Papst geherrscht und sich ein Mensch vergöttert,
Hat schon der Priester Zorn, was ihm nicht wich, zerschmettert.
Wer hat Tholosens Schutt in seinem Blut ersäuft? usw.
Die 1229 in Toulouse errichtete Inquisition hat Ketzer
lebendig begraben. Empörend ist die Gleichgültigkeit, mit der
10 die Chronikenschreiber, die meist Mönche waren, von den Leiden
der Juden Bericht abstatten ; Hochmut und Glaubenswut machte
sie zu reißenden Wölfen, zu Teufeln: credere nolentes gladio
trucidatos ad tartara demittunt, sagt ein alter Geschichts-
schreiber a) von den mordenden Kreuzfahrern. Jene Zeit war
15 der Zenit der geistlichen Macht, folglich stand es mit den Juden
am tiefsten.
Im Jahre 1205 fielen in Halle Plünderungen und Ermordungen
von Juden vor; der 22. Juli 1209 war ein Schreckenstag für
die französischen Juden, die Einzelheiten fehlen; aber ver-
•20 mutlich haben die unaufhörlichen Hetzbriefe von Innocenz III.,
verbunden mit dem Albigenserkriege, Mordauftritte herbei-
geführt, die zweihundert Personen das Leben kosteten.
1211 schwebten infolge der Kriege gegen die Mauren, die Juden
an mehreren Orten von Spanien in Gefahr, und das Jahr darauf
25 war in Gotha ein Aufstand der Bauern. 1215 verordnete
das Lateranische Konzil die Juden- Abzeichen in der Kleidung.
Im Jahre 1216, in welchem Maimonides die Erlösung er-
wartet hatte, ward Uri, ein Sohn des berühmten R. Joel
halevi, wie ein Tier gebunden und verbrannt; sein Freund
30 Mo r d e c h a i &) jammerte :
O du, unser Hort!
Wie lange noch im Grimme?
Verbrennen, hier und dort
Ist ihr Losungswort,
35 Der Unschuld Mord
Ist ihre Stimme.
Räche, Engel Michael,
Den Sohn des Rabbi Joel!
Räche das vergoss'ne Blut
40 An dem Feind' und seiner Brut!
a) Depping a. a. O., p. 126. — b) Selicha y^Q^ 'DKl-
— 29 —
1217 sollten die Toulouser Juden, auf Befehl der Gräfin
Monfort, Christen werden; die Kinder unter sechs Jahren
wurden genommen und getauft, 57 ließen sich taufen, die
übrigen wurden getötet. Zwei Jahre nachher fiel Ähn-
liches in Anjou, Poitou und Bretagne vor; 500 gingen über, s
mehr als dreitausend wurden erschlagen; mehrere töteten
sich oder ihre Kinder. In den Jahren 1223, 1225 und 1234
verloren die französischen Juden ungeheure Summen durch
sogenannte Annullierungen der Schulden; 1225 hatten sie
in Mecklenburg, 1226 in Breslau zu leiden. Um diese Zeit la
ward zuerst in England das Märchen vom ewigen Juden
verbreitet a). Den Mauren unter spanischer Herrschaft ging
es nicht viel besser als den Juden; Jakob von Aragonien ver-
bot ihnen Juden zu werden; sie wanderten in großen
Scharen aus. i&
Gregor der Neunte, der bekannte Feind Friedrichs des
Zweiten, ermahnt die Regierungen in Deutschland und Ungarn,
daß sie die Juden mehr einschränken; er verbot 1233 den
Christen, mit Juden über den Glauben zu streiten.
Im Jahre 1236, berichtet Trithemius, 6) haben die Juden 2a
in Fulda einige Christenknaben in einer Mühle jämmerlich
hingerichtet; die Schuldigen wurderi verbrannt. Der Abt
schickte dem Kaiser Friedrich, bei welchem die Juden klagten,
zum Beweise die Leichen nach Hagenau. Nach Schannat c)
haben die Juden, als Konrad von Malcoz Abt war, fünf 2s
Knaben ermordet, wofür 34 Juden jeden Alters und Ge-
schlechts mit dem Schwerte erschlagen wurden, ferro con-
sumpti. Beide melden die Unwahrheit; die Wahrheit be-
richten übereinstimmend drei Selichas. Ein Elender hat, wie
so oft, auch hier das Unglück heraufbeschworen. Man hatte so
einen getöteten Christen gefunden, Geistliche und Pöbel-
haufen fielen am 10. [28.] Dezember 1234 [1235] über die Juden
her; es sanken Elieser mit Frau und Kindern, Samuel und
seine Söhne, Eljakim und sein Eheweib Minna, Simson und
Rahel, seine Frau, Aaron mit seiner Frau Rebekka, Buna und as
ihr Sohn und die edle Hanna ; Kinder wurden (S. 30) auf dem Schöße
a) Matth. Paris histor. major (Lond. 1684), p. 296. 827. —
h) Schudt, Merkwürd. 1, 390. — c) Histor. Fuld. Frkf. a. M. 1729^
p. 191.
30
der Mutter erschlagen. Hiermit noch nicht zufrieden, wurden in
Lauda und Bischofsheim acht Männer ergrifEen, gemartert und
dann rechtskräftig zum Tode verurteilt. Am 11. Schebat oder
2. Januar 1235 wurden sie hingerichtet, es waren: Natan der
5 Alte, Salomo, Nehemia b. Chija, Chajim, Joseph, Isaac [b. Meir], a)
Jechiel [ben Joseph], b) Cohen und Meir [b. Mose] halevi. In
allem wurden 32 Personen geschlachtet, worunter die Hälfte
aus Frauen und deren Kindern bestand. Zugleich sind auch die
Häuser ausgeplündert worden.
10 Zu derselben Zeit scheint auch in Prag etwas für die dortige
Gemeinde Ungünstiges vorgefallen zu sein, vielleicht infolge
von gehegten Messias-Hoffnungen, c) Sicherer sind die Nach-
richten von Verfolgungen in Frankreich: es sind drei — , nach
anderen sechstausend Opfer gefallen, und vermutlich weist
15 Hillels Schreiben an den Arzt Isaac d) auf diese Zeit hin. Man
verfolgte überall den Talmud; in Paris, etwa vierzig Tage nach
der Verbrennung Maimonidischer Werke, wurden an 1200 Bücher,
Talmudexemplare nebst Kommentarien, verbrannt. Dies letztere
scheint jedoch später geschehen zu sein, da die feindselige Bulle
20 impia von Innocenz IV. erst vom 9. März 1244 datiert. Damals
geschah die öffentliche Verbrennung am Freitag, den 9. Tammus
(17. Juni); es waren 24 Wagen voll Manuskripte, und ohne
Zweifel ist dabei der Täufling Dunin tätig gewesen. Seitdem
die Apostaten die Handlanger der Prädikanten usw. wurden,
25 ihre Aufmerksamkeit auf jüdisches Schriftentum zu lenken,
wurde letzteres polizeilich-kanonisch verfolgt. ,,Ich habe, schreibt
ein französischer Kabbi an R. Meir nach Rothenburg, kein Buch
zum Nachlesen, der Dränger hat uns unsere Schätze genommen."«)
Dieselbe Klasse pflegte auch mit öffentlichen Glaubens-Dis-
30 putationen herauszufordern und einer solchen, von Dunin am
25. Juni 1240 veranstalteten, mußten sich die Lehrer in Paris
stellen. Unzähliges Leid war der Ertrag dieser boshaften
Schwindelei.
Im Jahre 1239 veranstaltete in der Bretagne ein roter
35 Herzog eine Hetzjagd gegen Juden ; die Forderungen der
a) [Wurde geköpft.] — &) [Nach dem Mainzer Memorbuch.] —
c) Vgl. Schudt a. a. O. 4, 154. — d) ,-i*liJ möPl 19. — e) Meir
b. Baruch Rga. 250.
— 31 —
Gejagten wurden natürlich konfisziert. Zwei Jahre nachher
hatte die Gemeinde in Frankfurt die Ehre, von den Christen
dezimiert zu werden. Angeblich infolge eines Streites, weil
der Übertritt eines jüdischen Jünglings verhindert werden
sollte, wurden 180 Menschen teils erschlagen, teils ver- 5
brannten sie in den angezündeten Wohnhäusern; die Syna-
goge ward eingerissen, die Gesetzrollen zerrissen. Dies ge-
schah Freitag, den 13. Sivan (24. Mai). Von aller Schuld
und Verantwortung wegen Tötung und Verjagung der ,, Kammer-
knechte" wurden die ,, Getreuen" im Jahre 1246 von König lo
Konrad freigesprochen. Eine Hostie und eine Magd ver-
schworen sich 1243 wider die armen Juden in Belitz, sie
wurden vor dem Mühlentore verbrannt, der Berg, auf
welchem diese Menschenopfer dargebracht wurden, hieß seit-
dem der Judenberg; die Einnahme hatten allein die Mönche, is
die eine Wallfahrt zu dem Wunderblute veranstalteten, und
von dem Gelde, das der Aberglauben zusammenbrachte,
konnte schon nach 130 Jahren eine Kapelle erbaut werden.
In demselben Jahre, 1243, erbauten die Christen in Zafet
{Palästina) ein Kastell an der Stelle der Synagoge ; indes 20
wurde schon das Jahr darauf Jerusalem von den Moslemen
erobert.
1246 befiehlt das Konzil von Beziers, die Juden sollten
Zehnten- und Stolgebühren zahlen; 1250 wollte man den
Juden in Saragossa etwas anhaben ; 1253 hatten die fran- 25
zösischen, 1255 die englischen Juden außerordentliche Leiden.
In Lincolm sollte angeblich ein Knabe Hugo von den Juden
gekreuzigt worden sein. Sicherer ist, daß Jopin gevierteilt
wurde. Dies wird von einem Volkslied in 368 Versen be-
stätigt. Der englische Heinrich III. verkaufte die Juden 30
seinem Bruder Richard, und der liebenswürdige Johann ließ
einem reichen Juden die Zähne ausreißen. A. 1254 orga-
nisieren Dominikaner die Inquisition für Frankreich, und die
in Alby versammelten Pfaffen verbieten zum zehnten Male
den Gebrauch jüdischer Ärzte. Damals herrschte Not und 35
Armut unter den Juden in Frankreich. Von dem Jahr 1256 — -
wo die Augustiner entstehen — sagt ein alter Dichter: ,, Unsere
Feinde holten uns ein mit scharfen Klingen." Im Jahre 1260
erlitten sie in England Drangsale aller Art: Geld-Erpressung,
— 32 —
Gefangenschaft, gewaltsame Bekehrung, Ermordungen. Auch
war damals ein Aufruhr gegen die Juden in Neapel und Trani,
und vermutlich fallen in diese Zeit jene Verfolgungen und
Angebereien gegen den Talmud, über die Mose b. Abraham
5 jammert a):
Meine Träne, bleibe naß,
Trockne nicht!
Mit Gewalt und Haß
Ein Bösewicht
10 Zu lehren wehrt,
Was Mose spricht
Und Israel hört;
In Finsternisse hüllt
Ein Götzenknecht
16 Was im Talmud gilt
Und Judas Recht.
,,Auf! den Bund gebrochen,
Vergeßt, was Gott gesprochen!"
A. 1261 ließ Ruprecht, Erzbischof von Magdeburg, um sich
20 die Kosten einer Reise nach Rom zu decken, die Juden dort und
in Halle überfallen, plündern und festnehmen, und erpreßte
hunderttausend Mark von ihnen &). Unterdessen glaubten die
römischen Juden, die Zeit der Erlösung sei nahe. Am 20. Juli
1263 mußte R. Mose b. Nachman in Barzellona eine öffentliche
25 Disputation mit dem Dominikaner Paul, einem Abtrünnigen,
halten; das folgende Jahr schrieb Peter de Janua: gegen die
jüdischen Irrtümer. [In der Osterwoche 1264 wurden 1500 in
London erschlagen.] Deutsche nannten sich damals mit Stolz:
Judenbreter ; eine solche Familie wohnte 1266 in Straßburg c).
30 Eine zweite Disputation des Paul geschah am 12. April 1265 in
Aragonien. Eine Provinzial-Synode, die 1267 in Wien abgehalten
wurde, machte eine große Anzahl einschränkender Verfügungen,
und hielt besonders darauf, daß die Juden spitze Hüte (pileum
cornutum) tragen müssen; gleich wichtig behandelte der heilige
85 Ludwig im März 1269 das jüdische Abzeichen, Im Sommer 1270
[Freitag 4. Juli] wurden in [Augsburg oder] Weißenburg (Elsaß)
Juden verfolgt, ein Jahr darauf waren in Pforzheim Blutszenen,
und 1276 fiel in Mainz der Märtyrer Simson. Am 4. März 1277
«) "jVIN- — &) Leibnitz Script, rer. Brunsv. 3, 366. — c) Herzog,
40 Elsassische Chronik, B. 6, S. 180.
— 33 —
erschienen neue beschränkende Verfügungen in Österreich; 1278
schrieb Raymund Martin, ein Mönch in Barcelona, seinen
Glaubensdolch gegen Mohammedaner und Juden; zwei Jahre
nachher Hibetalla, ein Araber, gegen Juden. 1281 bestätigt
eine österreichische Verfügung, daß drei Tage vor Ostern Juden 5
ihr Viertel nicht verlassen dürfen. Unter dem wirksamen Ge-
schrei des Kinderschlachtens wurden [die Mainzer Juden um
Ostern 1283 und] im Jahre 1285 die Münchener Juden über-
fallen, und 90 Unschuldige bestiegen unter dem Ausruf: Höre
Israel den Holzstoß. 1286 wurden sie [in Bacharach, Boppard lo
und] in Friesland gemordet, 1287 in Andernach und Bern ver-
folgt, am 2. Mai alle in England festgenommen, 40 in Wesel
erschlagen, und ein Märtyrer mußte in Pritzwalk gerädert werden,
damit sein Blut den Dünger abgebe zu einem für die Mönche
sehr einträglichen Wunderblute. Wegen lauten Gesanges in is
der Synagoge müssen 1288 die Pariser Juden 300 Livre zahlen
und in Troyes werden [am letzten Tage Pesach] dreizehn verbrannt,
nämlich Isaac Catalun samt Frau, zwei Söhnen und einer
Schwiegertochter, Simson Cohen, Salomo, Baruch d'Averio, Simon
Sofer, Jona, Chajim, Chananel, Isaac Cohen a). Im Herbst 1290 20
mußten alle Juden England verlassen; etwa fünf zehntausend zu
Grunde gerichtete Menschen zogen von dannen. In demselben
Jahre wurden mehrere in Nördlingen erschlagen.
Das Jahr 1292 hatte für das arme Israel auch seine Pan-
dora-Büchse ausgeschüttet: ,,In diesem Jahre, sagt ein Klage- 25
lied, 6) jagten mich meine Peiniger und ich ward beschimpft."
Vielleicht fingen damals schon, wegen des geforderten Tributes,
die Verfolgungen gegen Meir von Rothenburg an, der im
Sommer 1297 [1293] ergriffen und nach Ensisheim in den Turm
gebracht wurde. Kaum war das Mariabild in Loretto an- 30
gekommen, als (1295) die Flagellanten sich erhoben und die
Juden, an denen Geld und Himmel leicht zu erwerben war, in
Angst versetzten. In der Tat waren sie nur die Vorläufer der
Schreckenszeit von 1298 und 1299.
Am 20. Tammusc) (1. Juli) 1298 wurde R. Elia b. 35
Samuel, ein angesehener Mann in Rom hingerichtet, dessen
a) [Zwei Selichas und] cod. Vatic. 322. — h) |J<5in b^p HO-
c) Cod. Rossi 804. cod. Vatic. hat: 2. Tammus 5009.
Zutu, Synag ogaU Poesie. 3
— 34 —
Verbrechen wohl darin bestand, daß er ein Jude bleiben wollte.
Wie dieser Märtyrer betrauert wurde, zeigt folgende Klage :a)
Als der Feind den Haß geschürt,
Und auf uns den Schlag geführt, —
5 Als einen Edlen sie fingen
Und frohlockten ihn umzubringen:
Gingen Engel ihm entgegen.
Nahmen seine Seele, gaben ihr den Segen.
Über ihn die Tochter Zion klaget,
10 Um Elia Israel verzaget
Und stumm seinen Heiligen befraget.
Wer auf dem ganzen Erdenreich
Ist Israel, deinem Volke, gleich?
Durch Wasser dir und Feuer
IS Folget niemand treuer.
Ach, unser Herz zerschmolz.
Als zu Asche sank unser Stolz,
Im Feuer Elia in den Himmel stieg.
Und die Gemeinde auf dem Holz
20 Den Helden sah und staunend schwieg.
Wo bleibt Elias Gott?
Wann enden Schmerz und Spott ?
Hat ihn und uns verlassen Gott ?
Zu den Hohen
26 Durch die Lohen
Entstieg Elias reine Seele,
Daß mit dem Lebensbund sie sich vermähle:
Er sah der Brüder Angst und Not
Und starb für sie den Sühne tod.
»0 Es war dies der Monat, in welchem die Juden in Bayern
und Franken von der Schar des Rindfleisch, dessen Wappen
ein halber Ochse war, wie Rinder hingeschlachtet und ver-
brannt wurden; Königshoven schätzt die Zahl der Ge-
fallenen auf hunderttausend. Weder Kaiser noch Reich waren
35 imstande, diesen Rotten Einhalt zu tun. Mittwoch, den
25. Juni fielen in Rothenburg 250 Personen, die übrigen
wurden vier Wochen nachher, Dienstag, den 22. Juli, erschlagen;
die Mütter banden ihre Kinder fest an ihre Brust und sie
starben vereinigt. Mittwoch, den 23. war Würzburg der
40 Schauplatz des Gräuels, und am 1. August Nürnberg. Eben-
so ging es zu in Mergentheim, Neuenmarkt, Bamberg, Am-
a) Nach der Selicha >3ril?J^ Hö^ *^fc<*
I
35
berg, und vielen anderen Orten; ein Zeitgenosse, dem seine
ganze Familie ermordet wurde, gibt die Zahl der Orte auf
146 an. a) Die Verfolgten stürzten sich freiwillig mit den
Kindern mitten in das Feuer hinein. Das Morden dauerte
vom Monat Tammus bis zum Rüsttage des Hüttenfestes, die 5
ganze Trauerzeit vor dem neunten Ab umfassend, daher die
Elegie ausruft:
,, Verstumme bang
O Gesang!
Jammervolles Leid 10
Umhüllt die alte Klagezeit
Mit neuem Trauerkleid."
In einigen Städten kostete es den Gemeinden große Summen,
Schutz zu finden. Am 6. Januar 1299 schenkt Albrecht die
Kapitalien der in Nürnberg Getöteten dem Erzbischof von is
Mainz: die Raubtiere teilten sich das Aas. Auch dieses folgende
Jahr forderte seine Opfer. In Franken wütete eine Hostie, b)
und in Frankreich die Regierung; das Jahr 1300, als erstes
vom Papst eingesetztes Jubeljahr, erfüllte die Gedrückten
und Gejagten weit und breit mit Angst, wie überhaupt alle 20
neugeschaffenen Feste (z. B. immaculatae 1140 und Fronleich-
nam 1246) stets ihre Hebe an jüdischem Blut empfingen. Jene
Zeiten des Schreckens und Entsetzens malt Jekutiel[l. JoelJ
b. I s a a c halevi c) :
,,Für deine Knechte ist der Stahl geschliffen, 25
Und die Besten werden aufgegriffen,
Mit Dornen sie gepeinigt,
Junge Mädchen zu Tod gesteinigt; —
Aus finsterer Haft hör' ich Klagetöne,
Ach, ihr seid es, meine Söhne! 30
Ich erzittere bei dem Geschrei.
Zum Scheiterhaufen hingetragen,
Sterben sie ohne Zagen
Dem Einen treu und frei;
Die lebend man begraben 35
Werden Räucheropfer, Tempelgaben.
Den Fluch, vergoss'nes Blut!
Aufschreiend bring' ihn jener Brut,
a) Der Schreiber Abersüß in cod. Vienn. No. 4. Adler (Reise
nach Rom, S. 8.) hielt die 146 für die Zahl der Getöteten.— &) S. Fabricius 40
bei Schudt 4, 281. — c) y'^'-) T^p> [gehört zu S. 24].
3*
— 36 —
Und du, o Erde! siede, krache
Bis erwache
Meine Rachel"
Mit Ermordungen in Magdeburg begann das vierzehnte
5 Jahrhundert, wieSchudta) meint, das härteste, das die Juden
erlebt, so daß man sich wundem müsse, wie noch ein einziger
Jude in Deutschland bei ,, dieser grausamen massacre" hätte
übrigbleiben können. Pinchas halevi b. Joseph b) hat sich
schon vor der ,, massacre" gewundert:
10 „Was die Feinde Böses brüten,
Wider mich zu allen Zeiten wüten,
Können Bücher nicht beschreiben,
Über meine Ohnmacht bin ich selbst betroffen;
Meine Zuflucht Bußgebete bleiben.
15 Doch soll der nicht auf Erlösung hoffen,
Der täglich sieht Erlösungen ihn hüten ?"
In diesem Jahrhunderte erfand man die Judeneide und
die Judenkappen, und der Reihe nach wüteten gegen sie die
Geißlerscharen, die goldessenden Könige von Frankreich, die
20 Hirten von Languedoc, die Bauern in Navarra und Deutsch-
land, die Brunnenvergiftungsmärchen — alles mit bleibender
Begleitung von Angebern, Gläubigern, Mönchen — und
den vorläufigen Schluß bildete die Epidemie, die man den
schwarzen Tod nennt. Zunächst wurden sie 1301 in Magde-
28 bürg geplündert und mehrere erschlagen, 1303 in Meißen
und Weißensee, 1305 in Prag und Wien getötet. 1306
am 22. Juli war die Austreibung aus dem südlichen Frank-
reich, die Abbamare, Kalonymos, Estori, Levi b. Gerson und
andere schildern, durch welche unzählige Familien verarmten
80 und untergingen. Verschiedene Abtrünnige verfertigten da-
mals in Spanien Schriften gegen ihre Brüder. 1309 hatten
die Brabanter Juden von den gegen die Sarazenen ziehenden
Soldaten zu leiden; 1310 wurde R. Mordechai in Nürnberg,,
ferner ein angeblicher Bekehrter in Paris c) und etwa um
85 dieselbe Zeit R. Chananel halevi in Persien getötet; die
Juden mußten Lyon räumen. Rom war im Jahre 1313 noch
nicht, wie der Sohar d) prophezeit hatte, zerstört worden,
a) Merkw. I, 455. — 6) ^^^p^ I^DN- — c) Schudt 4, 156.
d) Abschn. J<")>V
— 37 —
aber den 25. Februar 1314 macht Alphons XI. einen Erlaß
gegen die Gebete der Israeliten bekannt, und den Wormsern
wird 1315 eine jährliche Steuer von 300 Pfund Heller — seit
1316 von 400 — auferlegt, zur Belohnung der guten Reichsstadt.
Auch war Ludwig X. so gütig für 122125 Livre den Kindern 5
Israel die Rückkehr nach Frankreich auf zwölf Jahre zu ge-
statten; sie erhielten die Pentateuche, aber nicht die Talmude
zurück. Gleichzeitig befahl der deutsche Ludwig, daß durch
den weisen Rat von Nürnberg die Kellerhälse, Kammern,
Lauben und ähnliches Geschwelle vor den Häusern der lo
Juden, durch welche die Gassen bekümmert werden, ab-
genommen oder zerbrochen werden sollen, a) — wodurch
natürlich die in die Judengassen Eingeengten noch un-
bequemer wohnten. Der 22. Johann befahl, daß die Juden
ein Abzeichen auf der Brust tragen und erließ eine Bulle is
gegen das Judentum der Exjuden (1317). 1319 vertreibt man
die Juden aus Breslau und verbrennt in Toulouse Talmudexem-
plare zwei Wagen voll.
Im Jahre 1320 brach über die Juden im französischen
Süden und nördlichen Spanien die Verfolgung der Hirten aus : 20
Bauern, Hirten und allerlei Gesindel durchzogen, unter dem
Vorwande eines Kreuzzuges gegen Granada, die Gregend,
plünderten und mordeten, vorzugsweise die Juden; in Languedoc
und Navarra sind 110 jüdische Gemeinden, teils vertilgt, teils
auseinander gesprengt worden. An vielen Orten, z. B. in Castelas
Sarasin töteten sie sich selbst, in Toulouse wurde nur einer, in
dem ganzen Gascogne nur zwanzig gerettet. In Jaca erschlugen
sie am Fasttage des 17. Tammus ÜO Menschen. Viele
konnten den Schrecknissen nicht standhalten und nahmen
die Taufe an. 3o
In demselben Jahre verbietet der Rat von Regensburg
den Juden den Besuch des Fischmarktes am Freitag; der
von Nürnberg hatte 1310 dies Verbot nur auf die Fasttage be-
schränkt, jedoch die Bosheit hatte in zehn Jahren Fort-
schritte gemacht, vielleicht auch die Stadtverordneten- Weis- 35
heit. 1321 erscholl infolge von Krankheiten der Lärm des
Brunnen vergiftens in der Dauphine; daselbst und an den
I
a) Würfel, Nachrichten, S. 127.
— 38 —
benachbarten Orten erlitten die Armen entsetzliche Martern,
und sie bekannten, wozu man sie zwang, worauf sie ver-
brannt wurden, freudig von dem Gefängnis zum Holzstoße
gehend a). Ein Geschichtsschreiber sagt, die Zahl der Ver-
8 brannten habe 5000 betragen, h) Die meisten mußten wieder-
um aus Frankreich abziehen, nur die Reichsten gegen Zahlung
von hundertf ünfzigtausend Livre wurden geschont. Die Schwester
des Papstes, Sangisa, suchte diesen zu bewegen, daß er die Juden
vertreibe. Die Juden in Rom schickten Abgeordnete an Robert
10 von Sizilien ; diesem und einem Geschenk der Juden von hundert-
tausend Gulden an die Sangisa gelang es, diese umzustimmen.
1325 war ein Märtyrertum in Krakow in Mecklenburg; 1326
ward in Avignon das gelbe Abzeichen dekretiert; den 6. März
1328 begann eine grausame Verfolgung in Navarra, der an
15 sechstausend Menschen erlagen; 1330 ward ein Hostien-Trauer-
spiel in Güstrow aufgeführt: 29 Namen von Heiligen werden
im mecklenburgischen Seelengedächtnisse aufgezählt. In Über-
lingen geschah Ähnliches im Jahre 1331. Die Regensburger
Gemeinde wurde 1333 mit einem Zwangs- Anlehen von tausend
20 Pfund Pfennigen beehrt. Im Jahre 1335 verfügt das Konzil
in Salamanca, Juden sollen nicht neben Kirchen wohnen.
Dasselbe Jahr schreibt Lauterio de Ubaldinis in Florenz
ein Buch gegen die Juden, betitelt capistrum judaeorum.
[1336 raubt Johann von Böhmen 2000 Mark aus der Prager
25 Synagoge.] Am Tage nach Michaelis 1337 überfielen Ratsherren
und Bürger die Juden in Deggendorf, die unter den grausamsten
Martern ihr Leben verloren; noch andere bayerische und
österreichische Städfe folgten dem Beispiele, und zeich-
nete sich besonders Straubingen in der Grausamkeit aus.
30 Daß eine Hostie mit obligater Begleitung von Wunder-
blut, Kapelle und Ablaß die Musik zu diesem Text ist,
versteht sich. Es wurde aber eine wirkliche Komödie
angefertigt, die diese Geschichte verherrlicht, und noch
im Jahre 1800 in Regen aufgeführt wurde ! c) Auch in
35 Erfurt, Parchim und anderswo fielen Opfer. Eine Fort-
setzung dieser Gräuel besorgte das Jahr darauf der elsäs-
a) Kalonymos in Eben bochan, von Joseph Cohen irrtümlich auf
das Jahr 1198 bezogen. — 6) Emek habacha, S. 63. — c) Aretin»
Gesch. der Juden in Bayern, S. 21 ff.
— 39 —
sische Bauer Armleder, der mit seiner Bande überall, wohin
er kam, den Juden nur die Wahl zwischen Tod und Taufe
ließ. In Ruffach, Ensisheim und anderen Orten wurden
mehr als 1200 erschlagen. Mehrere erwürgten ihre Kinder
oder stürzten sie von den Dächern und Bergen hinunter. 5
Im angrenzenden Schwaben ergriffen alle die Flucht, und um
nur Schutz zu finden, wurden große Summen geopfert, a) Eva,
die Tochter von Moses, ward am 15. Schebat (6. Jan.) 1338 in
Breslau verbrannt; die Namen der anderen Opfer sind ver-
gessen. 10
Am 2. Juni 1340 ergeht ein Befehl an den Seneschal von
Beaucaire, niemand solle seinem jüdischen Gläubiger die
Schulden zahlen; 1343 ergehen in Deutschland ähnliche kaiser-
liche Befehle, und 1341 nimmt auch Alfons XI. Regelungen von
Forderungen der Juden vor. 1345 werden in Breslau jüdische i5
Leichensteine genommen; im folgenden Jahre nehmen in Frank-
reich mehrere die Taufe an, um der Vertreibung zu entgehen.
Die Flagellanten suchten die Frankfurter Juden heim, deren
mehrere ermordet wurden, und ein ähnlicher Aufruhr war
das folgende Jahr (1347) in Krems und Stain. Juden- Verfolgungen 20
wurden ganz gewöhnliche Dinge, die als mögliche Vorfallenheiten
mit in die Verträge über jüdische Abgaben aufgenommen
wurden, h)
Die große Epidemie, welche 1348 bis 1350 das mittlere
und westliche Europa entvölkerte, hat über die Juden von 25
Thüringen bis Katalonien, und vornehmlich über die Ge-
meinden von Elsaß, Schwaben, dem Rheinkreise, der Schweiz,
Piemont und Provence entsetzliches Unglück gebracht, gegen
welches das der Kreuzzüge klein genannt werden darf. Die
Gelegenheit, dem Judenhasse und der Raubsucht zugleich 30
zu fröhnen, war zu lockend, namentlich für die schwelgenden
Junker und Reichsstädter, für verschuldete Mönche und
liederliches Gesindel aller Art. Die Ratsmitglieder von
Basel, Freiburg, Straßburg, der Herzog von Schwaben, der
deutsche Kaiser waren zu ohnmächtig gegen Barbarei und 35
tausendjährig gepflegten Fanatismus. Ihre eigenen ausschließen-
den Gresetze hatten Israel wehrlos gemacht, und gegen Wehr-
a) Wagenseil, Hoffnung der Erlösung, S. 38 u. f. — h) Jost, Ge-
schichte, T. 7, S. 256.
L
— 40 —
lose gibt es kein Recht, gegen Verachtete keine Mensch-
lichkeit. Das Geschrei erhob sich, daß die Juden die Flüsse
und die Brunnen vergiftet, und ward von Judenfeinden ge-
nährt, denn ,, Pf äffen und Pöbel hatten das gleiche Interesse,
5 ihre Schulden durch Flammen zu tilgen'', wie Ulrich a)
bereits vor 86 Jahren sagte. Und man marterte so lange,
bis die Grefolterten sich zu allem bekannten; der größte Un-
sinn ward geglaubt zu einer Zeit, wo die Wissenschaft noch
nicht nötig hatte umzukehren. Am 15. September 1348
10 wurde in Chillon am Genfersee gefoltert : b) Da bekannte der
Wundarzt Balavigny aus Thonon, daß ihm Magister Jakob
aus Toledo, als er in Chambery gewesen, eine Portion Gift
in einem ledernen Beutel gegeben, auch Briefe an mehrere
von ihm genannte Juden; sowohl er als andere hätten dieses
15 Gift in die verschiedenen Brunnen geworfen usw. Natür-
lich wurden alle namhaft Gemachten eingezogen, gefoltert und
zum Geständnisse gebracht: es waren noch acht Männer
und eine Frau. Das Volk wütete, ohne irgend eine Ver-
handlung abzuwarten, mit Feuer und Schwert, vernichtete
20 die Schuldverschreibungen und teilte sich in die Beute.
Von der großen Anzahl Orte, über welche sich in Deutsch-
land die Verfolgung ausbreitete, werden folgende namentlich
angegeben :
Arnstatt, Basel (wo einige getaufte Juden sich für
25 schuldig erklärt haben sollen. Alle Juden wurden nach
Weihnachten in ein hölzernes Haus auf einer Rheininsel
gebracht, und dann das Haus angezündet), Breslau (die
Häuser nebst zwei Synagogen wurden von Karl IV. der
Stadt geschenkt), Chilon, Costniz (wo am 2. April einer,
80 der sich mit der Taufe gerettet, sein Haus anzündete und
aus der brennenden Wohnung rief: „Ich sterbe als Jude!"),
Dennstadt, Eger (A. 1350), Eisenach, Erfurt (hatte eine
wohlhabende jüdische Bevölkerung von dreitausend Seelen;
sie zündeten ihre Häuser an und verbrannten darin, R.
85 Alexander Cohen war der Gesetzlehrer), Eßlingen (wo sich
alle in der Synagoge versammelten und mit ihr verbrannten),
a) Jüdische Geschichten in der Schweiz, S. 209. — b) S. Königs-
hoven: Chronik, ed. Schilter, S. 1031 ff. Hecker, der schwarze Tod,
S. 96 ff.
— 41 —
Frankenhausen, Freiburg im Breisgau, Fulda, Genf, Gera, Gotha
(in der Fastenzeit 1349), Hermsleben, Urnen, Kreuzburg, Mainz
<am 23. Aug. 1349), [Meiningen], Mühlhausen in der Schweiz
(alle wurden hingerichtet, und die Häuser der Entflohenen
geplündert), Mühlhausen (R. Elieser und R. Mose Cohen 5
Märtyrer), Nebra an der Unstrut, Nordhausen (verfolgte
die Juden dem Markgrafen von Meißen zu Gefallen; es ver-
brannten R. Jakob, sein Sohn Meir und alle seine Schüler),
Nürnberg (am Nikolaus-Abend wurden sie auf dem Judenbühl
teils erschlagen, teils verbrannt), Salzburg, Salzwedel, St. Gallen lo
(„etliche verbrennt"), Sondershausen, Speyer (am Sabbat nach
dem DreikönigsiEag, im Januar 1349, die meisten Juden ver-
brannten sich in ihren Wohnungen, die sie angezündet; damals
fiel R, Eljakim), Straßburg (man hatte ausgerufen, wer sich
taufen ließe, bliebe am Leben. Niemand hörte darauf, is
1800 Menschen wurden auf einem hölzernen Gerüste auf dem
jüdischen Begräbnisplatze, am Sabbat, 14. Febr. 1349, ver-
brannt. Mütter rannten mit ihren Kindern ins Feuer, daß
man sie ihnen nicht nehme und taufe. R. Jakar und R. Jakob,
die Gesetzlehrer, verbrannten an jenem Tage), Thomasbrück, 20
Ulm, Weißensee, Weyhe, Winterthur, Worms (480 Opfer,
hierunter zwölf Vorsteher und R. Samuel, am 1. März 1349),
Würzburg (die drei Häupter waren: Güldenknauf, David
Cohen, Mose der Prediger), Zeringen (drei Juden wurden
gerädert), Zo fingen (von wo aus ganze Säcke mit Gift um- 25
hergeschickt worden; man sandte die Juden gebunden nach
Bern, wo sie gefoltert und verbrannt wurden), Zürich (das
Verbrennen geschah am Abend Mathias). Ein Zeitgenosse,
B a r u c h , klagt : a)
Wir haben wohl gesündigt schwer! 80
Zu den Brunnen läuft ein boshaft Heer,
Legen uns einen Hinterhalt,
Um dann zu überfallen mit Gewalt.
,,Gift, sie schreien, ist im Wasser,
Das habt ihr Ungläubige, Hasser, »5
Hineingeworfen uns zu verderben;
Bleibt ihr Juden, müßt ihr sterben."
Sie selber legten in die Geräte
Uns, was nicht sie, was uns nur töte.
a) Sei. ppri «in >:«.
40
— 42 —
Und das Gift, das un find bare,
Machte das Getränk, das untrinkbare,
Zu einem Meer von Tränen
Deinen treuen Söhnen ;
5 Israel ging durch die Flut,
Die sich verwandelte in Blut,
Und aus den Fluten
Fiel es in die Gluten.
Edle wurden angebunden,
10 Sie sollten Gott verraten;
Es ward kein Mann und keine Frau gefunden,
Die eingewilligt in so verruchte Taten.
Am ersten des zehnten Monats, fährt er fort, zogen Alt
und Jung die Sterbekleider an, um im Feuer ihre Seelen aus-
16 zuhauchen ; Mütter erwürgten ihre säugenden Kinder ; Frauen
bekamen auf dem Holzstoß Geburtswehen. Viele andere schmach-
teten in Gefängnissen, und die sich in die Wälder geflüchtet,
wurden von raubendem Gesindel nackt ausgezogen. Auf
diese Schrecken und Schreckenszeiten — denn Alles ergriff
20 die Flucht, namentlich aus dem südlichen und mittleren
Deutschland nach Osten hin — zielt wohl folgende Klage a)
E. M e i r s :
1. Ha, den Armen geschieht Gewalt!
Meine Schwachen stöhnen,
26 Schwerterklirren hallt.
Meine Mörder höhnen
Und das Wutgerase schallt
Entgegen meinen Söhnen;
Die mich kränken, die dich lästern,
30 Fällen Brüder mir und Schwestern:
Es strömt bis in die Felsenspalten
Meiner Jungen Blut und meiner Alten — —
Und du, o Gott! kannst an dich halten?
2. Unrein heißen wir, verkehrt,
35 Verwirrt, Verirrte sonder Rast;
Bei den Völkern rund umher verhaßt
Ist uns der Sinn verstört:
Geängstiget als rasten Leuen,
Wir die off'ne Straße scheuen.
40 Die Rachedurstigen sich freuen
Nach Gelüst mit uns jeu schalten;
a) Sei. Titi^O.
43
Kinder, Frau'ngeetaltcn
Liegen zerspalten,
Und du, o Gottl kannst an dich halten?
3. Meine Widersacher brüllen,
Die Fahne kündet ihren Willen; &
Mit Speer und Spießen ihre Buben
Mich rupfen, mich umrennen,
Das Gesicht mir brennen;
Meinen Schritten drohen Gruben,
Angstvoll lauf ich ohne anzuhalten ; ift
Ein Moor, der mich berge, wird mein Grab:
Es blickt von seinen hohen Stuben
Siegesstolz auf mich der Feind herab
Und du, o Gott! kannst an dich halten?
Auch in Savoyen und der Provence wütete der Schrecken. i&
Im Mai 1348 wurde eine ganze Gemeinde mit Frauen und Kindern
verbrannt ; a) in Barcelona erschlugen sie an einem Sabbat
zwanzig Menschen, in Cervera achtzehn, am 10. Ab in Tarega
über dreihundert, ebensoviele in Solsona (Katalonien), und
geplündert wurde überall. An vielen Orten, wohin das 20
Gerücht die Kunde von den Ereignissen brachte, wurden
Fasten angeordnet. 1351 wurden in Königsberg in der Neu-
mark Juden verbrannt.
Im Jahre 1355 ward die Nürnberger Gemeinde ge-
zwungen, ihre Synagoge niederzureißen, um der Marienkirche 25
Platz zu machen. A. 1360 am Tage Jakobi wurden in Breslau
mehrere erschlagen. Die Jahre 1366 bis 1368 waren für
die spanischen, insonderheit die kastilischen Gemeinden, in-
folge der dortigen Kriege, Zeiten des Unglücks und der
Trauer; sie wurden erschlagen und beraubt, viele gingen 30
über, und selbst nach Beendigung des Krieges hatten sie
schweres Joch zu tragen, b) Genannt werden: Briviesca
(200 Familienväter erschlagen), Villa "liit^H (eine Gemeinde,
deren Wohltätigkeit und Bildung gerühmt wird), Aguilar,
Valladolid (es wurde geplündert und acht Synagogen zer- 35
stört, die Gesetzrollen warf man zerrissen auf die Straße),
a) Unterschrift zu cod. Kenn. 564 und Verz. der Wiener hebr.
Mss. S. 18. Der Ort heißt [Tn^tt^Tt^ö^'^O- — b) Vgl. Sam. Zarza
(mitgeteilt Zeitung des Judent. 1838 Beibl. No. 13, S. 51, deutsch im
Orient 1847 L. Bl. 27, und im Auszuge bei B. Beer zu Munks Philo- 4»
Sophie, S. 80 u. f.).
— 44 —
Paredes, In Burgos mußten sie dem Andreas fünfzigtausend Du-
blonen geben, so daß sie alles Silber aus den Synagogen verkauften,
durchschnittlich für den sechsten Teil des Wertes. In demselben
Jahre 1368 war es, wo die Bewohner von Toledo, während einer
5 Belagerung, fast dem Hunger erlagen; ein Jahr darauf wurde
daselbst Samuel halevi Abulafia, von Elenden verfolgt, hin-
gerichtet: zugleich richtete ein Mönch ein Blutbad in Posen
an. Um jene Zeit erhielten die hin und her gejagten fran-
zösischen Juden schlechte Sicherheit gegen gutes Geld. Im
10 Jahre 1370 — in welchem die Bastille gebaut wurde — ver-
brannte man am 22. Mai in Brüssel mehrere Juden, und setzte
diesen Molochstag zum Volksfeste ein; es ging mit der Bastille
zusammen unter.
A. 1371 regnete es wieder Verfügungen in Österreich; es
15 heißt, man habe die Juden zur Taufe zwingen wollen. Ein
getaufter Jüngling, der zurückkehrte, ward verbrannt. 1373 war
eine Ausweisung aus Köln, 1374 eine aus Ober-Elsaß, [1379 wurden
mehrere in Bensheim erschlagen und verbrannt], 1380 wurden
sie aus Ulm getrieben. In Nördlingen wurden sie Freitag nach
-20 Jakobi 1384 — 200 an der Zahl — ermordet und ihre Habe geraubt;
in demselben Jahr wurden sie aus Magdeburg gejagt und die
Gemeinden von Nürnberg und Augsburg gebrandschatzt; letztere
um zweiundzwanzigtausend Gulden. Ein Klagegesang aus jener
Zeit ruft aus: ,,Weh euch, Basel, Überlingen, Ulm, Eßlingen,
«5 Augsburg, Nördlingen ! Deine unmündigen Kinder, o Zionstochter !
wurden in die Fluten geworfen, gehängt, gesteinigt, geschlachtet.
Weine über Eger, Salzburg, Breslau und die vielen Orte, die
ich nicht zu nennen weiß! Klage über Provence, Frankreich
und Savoyen, wo der Nazarener meine heiligen Stätten in
«0 Asche legte, seine Bilder in die geheiligten Bücher zeichnete,
und sich mit denselben die Stiefel flickte. In Corbeil ward
über R. Menachem der Boden gepflügt, es fiel der Vorleser
R. Isaac; in Kaiisch, Krakau und Glogau wütete das Schwert.
Wehruf und Klage dir, liebliches Wien! dir, gepriesenes
S5 Krems! wo R. Aaron sein Leben preisgab, und unter Qualen
verschied."
Juden plündern und töten war Christenpflicht und Ritter-
tum. Die von einer Versammlung, die in Weißenfels ge-
halten worden, im Jahre 1386 zurückkehrenden Juden waren
— 45 —
von Edelleuten geplündert und zum Teil getötet worden,
trotzdem daß sie — wie Huß — sicheres Geleit hatten.
Zur Rede gestellt, verantwortete sich ein Ritter, daß wenn
seines weltlichen Herrn Feind sein Feind sei, sei es noch
vielmehr der seines himmlischen Herrn. Allgemeines Bravo !a)s
1388 wurden sie aus Straßburg vertrieben; das Konzil zu
Palencia schärfte ein, daß überall die Juden von den Christen
abgesondert wohnen sollen. Das folgende Jahr erklärte
Wenzel einen großen Teil der Forderungen, welche die Juden
in Schwaben und Franken hatten, für ungültig. In eben lo
diesem Jahre ward am Sonntag, den 18, April — es war
der letzte Tag des Pesachfestes — unter der Prager Gemeinde
ein Blutbad angerichtet: die angesehensten Glieder derselben
fielen, der Gesetzlehrer tötete seine Kinder und Hausleute,
Synagogen und Leichensteine wurden zerstört, Kinder ge- is
schändet, und alles Eigentum geplündert. Die Verfolgung
breitete sich in der Umgegend aus, und auch an anderen böh-
mischen und mährischen Orten verloren Juden ihr Leben. In-
folge der Wenzels-Dekrete haben 1390 die Schuldner der Juden
in Nürnberg von jedem 100 Fl. dem Rat 30 bezahlt, und waren 20
ihrer Schuld ledig.
Das Jahr 1391 war ein Trauerjahr für Spaniens Juden.
Blutgierige Pfaffen und beutedurstiger Pöbel griffen am 4. Juni
die Judenstadt in Sevilla an und steckten sie in Brand; von
den siebentausend jüdischen Familien wurde ein großer 25
Teil erschlagen, die meisten nahmen in der Not die Taufe
an; mehrere Weiber und Kinder wurden den Mauren ver-
kauft. Ähnliches geschah in Cordova. Den 20. Juni war
der Aufruhr in Toledo, woselbst die Nachkommen des R.
Ascher mit ihren Schülern für den Glauben starben, zum 30
Teil sich selbst das Leben nahmen. In der ganzen Um-
gegend — an 70 Ortschaften — wütete das Schwert der
Rechtgläubigen. Den 9. Juli erdröhnte das Mordgeschrei
in Valencia; von tausend Hausvätern kam der vierte Teil
ums Leben, Den 2. August wurden die Gemeinden in 3S
Majorca heimgesucht: 300 kamen um, 400 entflohen, die
übrigen wurden Christen. Am Sabbat, den 5. August, wurde das
a) Zincgref Apophthegmata ed. 1653, T. 1, S. 256. Schudt 2, 80.
— 46 —
jüdische Barcelona zerstört, 130 wurden erschlagen und
überall ward geplündert; ebenso erging es Lerida und Gerona.
An vielen Orten kämpften die Juden mit dem Mut der
Verzweiflung. In Katalonien blieben nur wenige Juden, in
5 Valencia nur an dem einzigen Orte Murviedo. Man be-
hauptet, daß während dieser drei Monate über 200000
Juden übergegangen seien. Zu den damals Getöteten ge-
hören: R. Jehuda b. Ascher, R. Isaac ihn Schuschan, R. Is-
rael Elnakawa.
10 Die Geistlichen waren noch nicht zufriedengestellt: ein
Erzbischof forderte seine Herde auf, über die Juden fernerhin
herzufallen, Kreuz oder Tod anbietend. Währenddessen waren
auch die deutschen Juden nicht auf Rosen gebettet, und die
französischen endlich 1395 zum gänzlichen Abzug aus diesem
15 Lande genötigt. Damals erhielt die Universität in Heidel-
berg die Bücher der vertriebenen Juden, a) Jenem Zeitalter
gehört die Einziehung hebr. Bücher in Aragonien; die Ge-
lehrten beklagen den Mangel an Werken ebenso bitter, als die
Abtrünnigkeit der Reichen, die Feilheit der Unterrichteten.
20 ,, Damals, schreibt Abraham ibn Ramoch, b) verboten sie uns
den Besitz der Thora und sonstiger Bücher, die sie in die Kirchen
brachten."
Jm Jahre 1399 wütete in Asien Timur gegen Israel. In
Posen wurden 14 Juden gefoltert und verbrannt. Dasselbe
25 Jahr begann Pesach-Peter in Prag seine Angebereien; dank
ihnen erschlug man daselbst 77 Juden am 22. August 1400,
und verbrannte drei am 11. September. A b i g e d o r , ein
Prager und Zeitgenosse, betet: c)
„Erlöse mich aus Räuberhänden!
30 Sie frech beschuldigend verfügen,
Drängen, morden,
Das Göttliche sie schänden
Mit blutigen Lügen
Der heuchelnden Orden." ^
35 Die Weißbekreuzten nämlich und die Flagellanten hatten
es in diesem Jubeljahr auf die Kinder Israel abgesehen, d)
A. 1401 wurden in schweizer Kantonen Trauerspiele auf-
a) S. Blume iter ital. B. 3, S. 44. — b) Cod. Uri 141 [Mitteilung
von Steinschneider]. — c) nnnOX- — ^) ^- tdp niiri-
— 47 —
geführt: Das Brunnenvergif tungs-Geschrei erscholl in Winter-
thur. Zuerst kam die Marter, der Irokesen nicht unwürdig.
Lemle, Matthias und Hirsch wurde in die aufgeschnittenen
Waden siedendes Pech gegossen, auch unter Fußsohlen und
Nägeln wurde gefoltert, wie zur Zeit Hadrians, des Heiden- 5
kaisers. Die armen Weiber riefen umsonst: Mörder ihr und
Bösewichter! Dort, in SchafJhausen (an einem Sabbat) und
in Dissenhofen wurden 57 verbrannt. Ähnliche Schand-
taten beging man 1402 in Glogau, nur daß hier eine Hostie
der Henker war. 1405 mußten sie Speyer verlassen; 1406 lo
wurde in Nürnberg verboten, neue Judenschulen anzulegen;
in Wien wurden am 4. November jüdische Häuser ge-
plündert und angezündet. Der 26. Oktober 1407 war ein
Unglückstag für die Juden in Krakau, wo ein Priester hetzte.
Enrique der dritte von Kastilien drohte jeden Juden zum is
Sklaven zu verkaufen, der die neue Steuer nicht bezahlen
würde. 1410 wurde infolge einer wundertätigen Hostie
K. Meir Alguades, der Übersetzer der Ethik, hingerichtet und
eine Synagoge von Segovia in eine Kirche verwandelt.
Letzteres geschah das folgende Jahr auch in Toledo. In 20
eben diesem Jahre (1411) wurden die Forderungen der Juden
in Olmütz für ungültig erklärt und die in Meißen tüchtig
ausgepreßt und dann vertrieben. In Spanien, wo getaufte
Juden predigen und schreiben, wird alles angewendet, das
ungläubige Israel dem Pfaffentum gehorsam und zinspflichtig 25
zu machen. Bei der großen Disputation zu Tortosa, im
Winter 1413, machte ein getaufter Jude Parade, welchem
die gelehrtesten Männer Kataloniens und Aragoniens, die
dazu einberufen waren. Rede stehen mußten. 1415 forderte
man von den österreichischen Juden ein Fünftel der Einnahme. 30
1416 schrieb schon ein Deutscher (Theobald) gegen das tal-
mudische Ungeheuer. Seit 1417 wurden in Frankfurt die
Juden amtlich Hundsjuden, wie später Schutzjuden, ge-
nannt, a) 1418 vernichtete zum Schutze der deutschen
Christenheit Sigismund den dritten Teil aller Schulden an 35
Juden. Infolge des Hussitenkrieges, bei den gegen die
Ketzer aufgestachelten orthodoxen Massen, ward das Jahr
a) Schudt 4, 2 S. 92.
— 48 —
äußerst gefahrvoll für die Juden : in österreicli dauerte die Be-
drängnis und das Elend zehn Monate bis zum 12. März 1421;
es kamen 400 ums Leben, 800 wurden verjagt. R. Jona
schlachtete seine Gemeinde in der Synagoge am Hütten-
5 feste, a) An anderen Orten in Böhmen, Franken, Sachsen,
Westfalen und dem Rhein war die Volksstimmung drohend.
In Eger hatte R. Na tan seiner Frau befohlen, auf ein be-
stimmtes Geschrei die Knaben zu schlachten; bei Wesel,
Nürnberg, in Jena, auf dem Rhein 6) waren Opfer gefallen;
M) ein Mädchen und mehrere Frauen widerstanden allen Qualen,
R. Jakob Mölln Levi verfügte damals für die drei letzten Tage
des Tischri (6. bis 8. Oktober 1420) ein außerordentliches Fasten
mit Gebeten.
In Jauer ward in diesem Jahre aus einer Synagoge eine
15 Kirche gemacht; aus Richweiler (Elsaß) wurden sie ver-
trieben. Im Jahre 1422 mußten die Prager Juden sich eine
Plünderung, und 1423 die Kölner sich die Ausweisung nach
Deuta gefallen lassen. 1424 machte man aus der Synagoge
zu Neuß eine Kapelle, und trieb die Juden aus Zürich fort.
20 Den 14. Februar 1426 schleudert Martin V. eine Bulle
gegen Israel; 1428 werden einige Juden in Regensburg ver-
brannt, und den 18. Oktober 1429 verfügt Johanna II. von
Neapel eine Erpressung, genannt außerordentliche Kopf-
steuer. 1430, als der Messias erwartet wurde, hatten sich
25 die Wormser Juden gegen die bekannten Anschuldigungen
zu verteidigen. Aus Speyer wurden sie dieses Mal gänz-
lich ausgetrieben. Am 24. Januar überfiel man in Aix die
Juden, erschlug neun Personen und 74 ließen sich in der Angst
taufen. ,, Einsam bleibe dieser Tag, an welchem unversehens
30 die Gemeinde geplündert und zerstört worden; die Wasser
[aquae] gingen ans Leben. Blicke hernieder, o Gott, und
hilf uns um deines Namens willen!" c) so klagt noch der
Geschichtserzähler Joseph Cohen. Zu derselben Zeit ward
Juden aus Ravensburg, Überlingen und Lindau der Mord
86 eines Knaben angedichtet; die Gemarterten gestanden, man
a) [S. die bei Hackspan p. 281 angeführte gedruckte Erzählung].
Mss. Opp. 1472 Q. und 1706 Q. 'H Htt^J^Ö 1725 N. 52. — b) Emek
habacha. Luzzatto in oostersche Wandelingen. Maharil f. 40a (^^l^l^J?).
— c) S. Emek habacha, S. 76 und Luzzatto daselbst.
I
— 49 —
schrieb nieder, was nötig schien, verurteilte und verbrannte.
1431 wollten die Bauern der Umgegend den Juden in Worms
zu Leibe.
Um diese Zeit beschwor Fra Vicenza in Kastilien Ver-
folgungen herauf, so daß Eltern ihre Kinder töteten. Auch 5
in Savoyen war man hinter den Juden her (1435); man ver-
steckte die hebräischen Bücher in Brunnen. Ebenso vergruben
mehrere die Bücher, als man sie aus Carpentras trieb, und ein
Besitzer spricht in einem Kodex a) seinen Dank an Gott aus, daß
er, nicht die Erde, das Buch erhalten. Ähnliches geschah 1497 in lo
Portugal b). Im Jahre 1436 wurden in Böhmen Zinsen gestrichen;
den Hagenauern verbot der Kaiser, Juden Wohnungen zu vermieten
oder zu verkaufen. 1440 mußten sie aus Augsburg fort; 1442
ward für Deutschlands Juden der gelbe Ring dekretiert. Der
untrügliche Eugen IV., der gegen den Talmud am 8. August is
wütete, scheint im Herbst mit Gold besänftigt worden zu sein.
Denselben Sommer hatte Kahira einen Märtyrer namens Salomo
Cohen, er ward den 20. Mai hingerichtete). Wenn geplündert
werden konnte, litten die Juden vorzugsweise, wie die schweizer,
während des Burgundischen Krieges, und in Afrika die zu Temes- 20
gran und Mustiganem d) erfahren haben. Im Oktober 1443 drohte
der Gemeinde in Avignon der Untergang, ein Pöbelhaufen wollte
plündern und morden, wurde aber zerstreut und die Rädelsführer
bestraft. 1444 mußten sie aus Utrecht, [1446 müssen die Juden
in Neustadt 6000 Pf. Pfennige zahlen e)], 1447 aus Liegnitz nach 25
den Vorstädten, [Oktober 1450 aus Landshut verwiesen /), nahmen
sie die Grabstätte in Besitz und ließen keinen Juden dorthin
gehen], g) seit 1451 in Nürnberg das Abzeichen tragen.
Vom Jahre 1452 an durchzog der Franziskaner Capistran
Schlesien, alles gegen Türken und Juden aufhetzend; zur Er- so
hitzung des Volkes wurden die seit Jahrhunderten erprobt ge-
fundenen Tränkchen und Hostien usw. angewandt. Auf Ver-
anlassung dieses Edlen wurden 1453 in Schweidniz zehn Juden
und sieben Jüdinnen verbrannt; die Nichtverbrannten mußten
a) Ck)d. Uri 496.-6) S. Abr. Seba: Zeror hammor f. 5c und Kom- 35
mentar zu Esther, Ende der Vorrede. — c) Isr. Annal. 1840, S. 219. —
d) Simeon b. Zemach Rga. 179. Salomo b. Simeon Rga. 47. [e) Böheim
Chronik 1830 T, 1 ; S. 118.]— [/) Jeschurun 6, S. 135.] — g) X11«in ^"1 n"W
Nr. 244.]
Zum, Synagogalt Poetie.
— 50 —
die Stadt verlassen, und ihre Häuser und Acker wurden genommen.
In Jauer wurden fünf gefoltert, {S. 50) und hierauf alle verjagt.
Dasselbe Jahr wurde in Frankfurt am Main Wolf b. Löwe lebendig
verbrannt a), gab es in Arles eine Blutanklage, und in Avignon
5 predigten Minoriten von der Pflicht des Judenhasses. Auf Ca-
pistrans Veranlassung, und von einer getauften Jüdin unterstützt,
wurden 1455 in Breslau 41 Juden aus jenem Orte und der Um-
gegend verbrannt, und die anderen mußten arm und beraubt
die Stadt verlassen. Der Rabbiner hatte sich erhenkt.
10 Damals (1454, 1455) waren Wegweisungen aus Olmütz und
Wien, und die mit großer Härte geschehene Vertreibung aus
40 bayerischen Städten. 1456 schwebten die Juden in Sala-
manca in Gefahr, wo Räuber einen Knaben ermordet und der
Pöbel wie gewöhnlich gegen die Juden das Geschrei erhob;
15 glücklicherweise wurden die Täter ergriffen. 1457 war durch
zwei Verfügungen beglückt: Schweidniz durch das Privilegium,
keinen Juden zu dulden, und die katholische Bevölkerung durch
die Errichtung von Ablaß-Kommissionen, 1458 waren die letzten
Juden in Erfurt, 1461 mußten die Juden Savoyen verlassen;
20 das Jahr darauf erzählt ihnen Albrecht von Brandenburg, jeder
neu gekrönte Kaiser könne allen Juden Güter und Leben nehmen,
wenn er einen kleinen Rest als Schaustücke zurücklasse; er je-
doch wolle sich großmütig nur mit dem dritten Pfennig be-
gnügen, den er gepachtet. In Medina del Campo war zwar da-
25 mala keine Kaiserkrönung; dennoch wurden einige Juden ins
Feuer geworfen. 1464 plündern und morden gegen die Türken
ziehende Scharen Juden in Krakau ; 1467 verbrennen sie achtzehn
Juden in Nürnberg, ein Jahr nachher vertreiben die Zünfte sie
aus Neiße, und 1469 plündert man sie in Posen [und zerbricht
30 ihnen auf Befehl die Schmelzöfen in Neustadt]. 1470 ward
Ephraim Kaiman in Regensburg ertränkt.
In mehreren Städten des südlichen Spaniens werden ge-
meinschaftlich neue Christen und alte Juden verfolgt; [A. 1471
am Sabbat werden in Sepuloeda 8 Juden hingeiichtet] daneben
35 gehen die Verfolgungen der Angeber, der Mönche und der Schrift-
steller. Ein ehemaliger Rabbiner, der Viktor von Karben heißt,
läßt sich 1472 taufen, um gegen Israel zu schreiben; 1473 beginnen
a) Schudt, 4, 2 S. 163.
— 51 —
in Regensburg Denunziationen eines getauften Juden gegen den
Rabbiner Israel Brunn, von (S. 51) Verfolgungen begleitet, und 1474
mußte mit ihm disputiert werden. Um jene Zeit entledigte sich
Bamberg seiner jüdischen Mitbürger, und im Süden übernahm Ber-
nardin aus Feltre das Geschäft des Capistran. Im Jahre 1475, um 5
die Zeit des Pesach, warf in Trient ein Bösewicht einen zweijährigen
Knaben, den er ermordet hatte, nachts in einen Teich neben der
Wohnung Samuels. Es dauerte nicht lange, wurden die Juden
durch die Folter zu Geständnissen gezwungen, bis auf einen
alten Mann namens Mose, der nichts Unwahres sagen wollte und lo
unter den Schlägen starb. In Padua und weithin verbreitete diese
Geschichte große Unruhe, und noch in größerer Ferne, bis nach
Sizilien,a) hat sie Unschuldigen das Leben gekostet. Der Apostat
Wolfram trat schon das nächste Jahr in Regensburg mit einer ähn-
lichen Anklage auf; man kerkert mehrere ein, die vier Jahre in i5
Untersuchungshaft schmachten. 1477 plündern Schweizer die
Juden in Kolmar und Schlettstadt ; um diese Zeit läßt der liebe-
volle Bischof von Passau einige Juden verbrennen und die anderen
verjagen. 1479 beginnt in Spanien das Verbrennen heimlicher
Juden von Seiten der dazu eingesetzten Inquisition. Im Jahre 1481 ao
werden in Sevilla viermal, nämlich am 10. Januar, 26. März,
21. April und 4, November, Juden geopfert. Rasch folgen einander
die Austreibungen aus Arles (1484), Vicenza (1486), Würzburg
(1489), Genf (1490, Dez.), Thurgau (1491), Glaz und Halle (1492).
Harte Verordnungen gibt im Jahr 1488 Regensburg, 1489 Moro as
im Mailändischen, und 1491 muß die Gemeinde von Ravenna
ihre schöne Synagoge niederreißen.
Endlich im August 1492 geschah die große Vertreibung
der Kinder Israel aus Spanien, Majorca, Sizilien und Sar-
dinien; verjagt wurden ,,alle jene scheußlichen, pestver- 3o
breitenden, wütigen, mit Recht vogelfreien jüdischen Horden,
die gänzlich auszu.rotten weise gewesen wäre; die alles
durch ihre Berührung beschmutzen, ihren Blick verderben,
ihre Rede verwüsten; die Göttliches und Menschliches ver-
wirren, anstecken, zertreten, — welche die unglücklichen Nach- 35
baren ausplündern mit Lug und Hinterlist, und Geld erpressen
durch Meineid und Prozesse. Wen kann das Los (S. 52) solchen
a) Zur Gesch. u. Literatur, B. 1, S. 498.
— 52 —
verworfenen Geschlechtes kümmern?" Das ist die Sprache
eines damaligen spanischen Geheimerats a), die Sprache ,,des
durch Granadas Eroberung übermütigen Esau, als er, seinem
Gott gefällig zu sein, Juda der Kirche oder dem Elend zu über-
5 liefern beschlossen hatte. Und dreimalhunderttausend jener
Pest, Greise, Kranke, Frauen, zogen seiner Kirche das
Elend vor" &).
Bald hernach war auch die Vertreibung aus der Provence,
wo man sogar vielen den Ausgang wehrte und die Taufe auf-
10 zwang. Im Oktober 1492 litt in Sternberg (Mecklenburg) der
Märtyrer Elasar; 1494 werden in Neapel die Juden ausgeplündert
und in Österreich viele Unschuldige verhaftet; UUmann aus
Judenburg stirbt im Gefängnisse an den Folgen der Folter.
Gleichzeitig war eine Blutklage in Tyrnau [die 14 Schlachtopfer
15 forderte] und (1495) ein Auflauf gegen die jüdischen Bewohner
von Ofen. 1496 geschah die Austreibung aus dem österreichischen ;
die Güter der Abziehenden wurden für kaiserliche Rechnung
verkauft. Portugal behandelte die dorthin geflüchteten spanischen
Juden, die man, weil sie meist reich waren, gern als Christen
20 behalten wollte, mit unerhörter Gefühllosigkeit. Was nicht
fliehen konnte, mußte übergehen. Man verbot den Juden, zu
unterrichten und zu predigen, nahm Bücher und Synagogen,
[und am Pessachfeste 1497] den Müttern sogar die Kinder fort.
Viele haben damals ihre Kinder oder sich selbst getötet: die
25 Erzählungen bei Abr. Seba, [Abr. Zacut], Joseph Cohen, Jachia u. a.
sind schaudererregend.
Während die Rechtgläubigen die böhmischen Brüder ver-
folgten, jagte man die Juden aus Salzburg (1498), Nürn-
berg und Ulm (1499). Die Häuser, Synagogen und Begräb-
30 nisplätze fielen den Bürgern der Städte zu, die dem Kaiser
ein Teil abgaben. Dieser schenkt am 7. Juli 1500, die
Erlasse von Vorgängern bestätigend, der Stadt Wotms die
dortigen Juden mit Hab und Gut, und die dortigen Weisen
verboten den Bäckern für Juden Brot zu backen, und den Juden ^
85 auf den Märkten Lebensmittel einzukaufen ! Ein Johann Baptista
schreibt in Straßburg gegen Juden, und statt (S. 53) des in Istrien
a) Peter Martyr d'Angleria, legatio Babyl. 1. 3 p. 426, ed. 1574. —
6) Isaac Abravanel.
— 53 —
verkündeten Messias erscheint in Köln ein „hostis judae-
oriim".
So endete das 15. Jahrhundert, reich an Vertreibungen
wie sein Vorgänger reich an Abschlachtungen, und so viel Elend
im Leben, in den Menschen und auf dem Papier zurücklassend, 5
daß eine dreihundertjährige Arbeit es kaum zu bezwingen ver-
mocht hat. Daß das Mittelalter nur sehr langsam im Abziehen war,
zeigen die Judenordnungen und die Judenverfolgungen des
nächsten halben Jahrhunderts.
Im Jahre 1501 verbrennen sie in Toledo 67 heimliche Jü-
dinnen. Im Jahre 1503 waren Austreibungen, und Pfefferkorn lo
stürmte gegen den Talmud; er mit den Theologen denunzieren
Keuchlin, der ihn in Schutz nimmt, als Verräter. 1504 müssen die
Juden Piacenza, 1505 Orange verlassen; 1506 trieb Nördlingen
sie aus, und bemächtigte sich der Häuser der Ausgewiesenen, is
In eben diesem Jahre richtete, von zwei Dominikanern auf-
gehetzt, das Volk in Lissabon unter den neuen Christen — d. i.
den mit Gewalt Getauften — ein schreckliches Blutbad an:
viertausend Menschen wurden erschlagen, die Frauen miß-
handelt; ein Mönch wurde von einer Frau, der er Gewalt an- 20
tun wollte, getötet. [Im Sommer 1507 wurden die Juden in
Fulda festgenommen,] a) 1508 wird in Krakau ein Jude in einer
Kirche so lange gefoltert, bis er bekennt und natürlich dann
verbrannt; zum Tröste erscheint ein „Jüdenspiegel". 1509
erobern die Spanier Bugia und führen die Juden als Gefangene 25
ab; in demselben Jahre ist eine Plünderung in Padua, bei der
hebräische Manuskripte verloren gehen, 1510 hatten die Juden
in Tripoli dasselbe Schicksal, wie ihre Brüder in Bugia ; sie kamen
nach Neapel, und viele erlagen dem Elend. In Köln arbeitete
der Täufling Viktor; in Colmar jagte man die Juden fort; in 30
Regensburg erlaubte man den jungen Bürgern in der Karwoche
,, etliche Juden zu fahen".
Im Sommer dieses Jahres 1510 wurden in Brandenburg,
infolge eines Hostienprozesses, bei welchem besonders der Bischof
rührig war, 38 Juden schrecklich gefoltert, und alsdann Freitag, 35
den 19. Juli, verbrannt, bis auf zwei, die in der Angst die Taufe
annahmen, und den Sabbat darauf geköpft wurden. Ein Holz-
schnitt in Folio verewigt diese Schandjustiz der untrügbaren
L
[a) Catal. Bodl. p. 1187.]
— 54 —
Kirche. Dasselbe Jahr ward (S. 54) ein mit drei Holzschnitten
verzierter Bericht auf einen Bogen in Quartformat gedruckt, in
dem es heißt: „Ayn wunderbarlich Geschieht wie die Merkischeu
Juden das hochwirdig etc. acht und dreißig Juden .... mit
5 lachendem Mund das Urteyl angehört mit ihrem Lobgesang
ausgefürt und uff dem röst nit allein gesungen, gelacht ....
und mit großer Bestendigkeit den Todt gelitten." Daß die Kinder
getauft wurden, versteht sich. Auf diese ,, wahrhafte Begeben-
heit" ist kurz darauf in Basel „ein erschrockenliche History
10 von fünf schnöden Juden" in Reimen erschienen, a) Ein altes
Seelengedächtnis führt folgende 29 ,, Verbrannte und Heilige
der Mark" auf, die wohl meist die Helden dieser Tragödie sind^
nämlich: Unser Lehrer Joseph b. Elieser und sein Sohn Isaac
und sein Sohn, unser L[ehrer] Salomo ; Menachem b. Isaac halevi,
16 David b. Mose hacohen, David MeschuUam b. Isaac, Salomo
b. Joseph und sein Sohn Meir b. Salomo, Mordechai b. Akiba,
Baruch b. Issachar, Samuel b. Mordechai, Mose b. Joseph, Juda
b. Meir, Eli b. Salomo, die beiden Brüder Abraham und Mose,
Söhne Salomos halevi, Hiskia b. Meir, David b. Meir Salomo,
20 Mose b. Menachem halevi, Joel b. Jehuda halevi und sein Bruder
Mose, Na tan, Sohn unseres Lehrers Simeon halevi, Samuel b.
Jakob halevi, Mose b. Israel, Hiskia b. Israel, Joseph b. Obadia,
Naftali b. Joseph b), Mose b. Meir, Salomo b. Jesaia, ,,die
gleich den zehn Märtyrern den Ewigen verherrlicht haben".
25 1514 wird ein wahrscheinlich rückfälliger Täufling in
Halle gebraten; 1515 schreibt Hieronymus de Bononia gegen
die Juden. Dasselbe Jahr forderte zu Budweis eine lügenhafte
Beschuldigung ihre Opfer. Dreizehn Frauen stürzten sich ins
Wasser. 1516 treibt man sie aus Genua; in Regensburg predigen
30 die Geistlichen gegen die Juden, von allen Kanzeln herunter
sowie in Anschlägen an den Kirchentüren. Im Sommer 1518
müssen sie aus Wöhrd, im Winter 1519 aus Regensburg abziehen.
A. 1520 untersagt die Glauben schützende Posener Stadtbehörde
den Juden den Einzelverkauf; 1521 müssen, auf Lautrecs Be-
35 fehl, die (S. 55) Mailänder Juden hohe gelbe Spitzhüte tragen. 1522
[a) Zu vergleichen C. Gödeke: Pamphilus Gengenbach. Hannover
1856. S. 39, 442, 557.] b) Hinter diesem Namen scheint mehreres zu
fehlen.
— 55 —
macht die christliche Kirche die Erwerbung des Margaritha
aus Regensburg ; trotzdem erklärt Luther a) im folgenden Jahre :
„Sophisten und Mönche, grobe Eselsköpfe, haben bisher so
mit den Juden verfahren, daß ein guter Christ hätte wohl ein
Jude werden mögen ; wäre ich ein Jude gewesen und hätte solche 5
Tölpel Christentum regieren und lehren sehen, wäre ich eher
eine Sau als ein Christ geworden." 1524 verfolgt ein Pascha
die ägyptischen Juden; 1525 liefen die deutschen Juden Ge-
fahr beim Bauernkriege, da es die Bauern auf Edelleute und
Juden abgesehen hatten. Im Jahre 1526 vertreibt Brotneid die lo
Preßburger Juden, und das folgende Jahr werden sie aus Pavia
und Florenz getrieben, und von den deutschen Soldaten in Rom
geplündert; letzteres geschah am ersten Tage des Wochenfestes.
Im Frühling 1529 wurde die Brandenburgische Tragödie
in Ungarn wiederholt: dort war das Schwert eine Oblate, hier i5
war es ein von einem alten Weibe gefundener ermordeter Knabe.
Die bekannten drastischen Mittel brachten das Geständnis,
worauf in Bösing bei Preßburg Freitag, den 21. Mai (13. Sivan),
30 Menschen jeden Geschlechts und Alters verbrannt, die Kinder
unter zehn Jahren getauft wurden. In der gedruckten Beschrei- 20
bung werden mit Namen genannt: die Brüder Jakob und Kaiman,
Jakob Schwertfeger, David Seifenmacher, Michel Schneider, Jakob
Tschech, Samuel genannt Smolder, Salman, Liphardt, Wölfel,
der Synagogendiener Isaac; wahrscheinlich bestanden die noch
fehlenden 19 aus den Frauen und den erwachsenen Kindern. 25
Den 24. Februar 1530, als Karl V. in Bologna zum Kaiser
gekrönt wurde, wären dort die Juden beinahe geplündert worden.
Dasselbe Jahr war in Prag die scheußliche Hinrichtung eines
bei einer Christin ertappten Juden, deren Einzelheiten Beck b)
mitteilt. 30
Damals mußten auf Kandia Juden Henkerdienste ver-
sehen. Bei einem solchen Anlasse entflohen einst alle aus (S. 56)
Retimo; es wurde ihnen aber, bei Strafe des Galgens, befohlen,
binnen 24 Stunden sich wieder einzustellen. In der Türkei er-
warteten sie um diese Zeit den Messias; allein die jüdischen 35
Bewohner von Koron, Modon und Patras wurden, als Dorias
a) Daß Jhesus Christus ein geborner Jude. [Auch angeführt von
Bodenschatz, T. 1, S. 179]. — 6) Vom Recht der Juden, S. 365.
— 56 —
Truppen diese Städte eroberten (1531 und 1532), ausgeplündert
und weggeführt. Esther, die Frau von Jakob Cohen, um den
Nachstellungen des Schiffsführers zu entgehen, stürzte sich
in das Meer. In Zante und Italien wurde ein Teil losgekauft,
5 andere wurden als Sklaven verkauft.
Für die neuen Christen in Portugal war das Jahr 1531
fürchterlich; Gefängnis, Marter, Scheiterhaufen — es wurde
ihnen nichts erspart. Viele wurden aus den Schiffen, wohin
sie sich zur Flucht begeben hatten, zurückgeholt und verbrannt.
10 Die größten Drangsale hatten diejenigen, die entflohen: sie
starben vor Kälte und Mangel. Ein spanischer Befehlshaber
in Mailand griff die nach Italien Gekommenen auf, ließ Männer
und Frauen peitschen, damit sie ihre Schätze und die Namen
der ihnen folgenden angeben. Viele von diesen Unglücklichen
15 kehrten wieder zum Judentume zurück. Dies tat auch Salomo
Molcho, der aber, weil er mit Karl V. über die Religion dispu-
tierte, in Mantua 1533 verbrannt wurde. Als Tunis 1535, den
21. Juli, von den Kaiserlichen erobert wurde, kamen viele Juden
um, und viele wurden zu Sklaven verkauft; das Jahr darauf
20 wurden sie in Casale zweimal geplündert: den ersten Tag von
den französischen, den anderen von den deutschen Soldaten.
In diesem Jahre 1536 hatte Goa das Glück, eine Inquisition zu
erhalten. P. Staffelsteiner beschuldigt die Rabbinen der Ver-
fälschung des 22. Psalms. 1537 dekretiert Sigismund Ver-
25 schiedenes gegen die Grundstücke der Juden in Posen, und
1538 verbietet Nürnberg seinen Einwohnern, von den Fürther
Juden Fleisch zu kaufen. In demselben Jahre erscheint
eine Judengeißel, 595 Seiten stark, in Prosa; das folgende
Jahr ein ähnliches Werk in Versen: beides Quartanten, in
30 Venedig gedruckt.
1539 wird eine Proselytin in Krakau verbrannt. * Hes-
sische Theologen scheinen nicht so grausam zu sein: sie
verlangen bloß, die Juden sollen dem Talmud entsagen, keine
neue Synagogen bauen und zur Predigt kommen (S. 57) müssen«).
35 1540 erdröhnte wiederum die Blutanklage in Neuburg; es
müssen schon — dank Gutenberg und Luther ! — mehrere von
diesen Beschuldigungen nichts gehalten haben, weil ein Dr. Eck
a) Nigriaus Judenfeind 0 4.
— 57 —
in Ingolstadt sich beeilte, 1541 gegen die Juden zu schreiben.
Er sagt, es sei eine Schande für die Christen, zu glauben, daß
den Juden Unrecht geschehe u. dgl. Sie mußten damals Neapel
und Meißen verlassen, wurden bei der Einnahme von Bugia
gefangen mit weggeführt — viele hebräische Bücher verbrannten 5
damals a) — und auch aus Prag und Böhmen jagte man sie,
angeblich wegen vieler Feuersbrünste auf dem Lande und den
2. Juni in Prag selbst. Sie wandten sich im Frühling 1542 nach
Polen ; viele kamen unterwegs um, oder wurden erschlagen ;
an anderen Orten verbrannte man sie. Ein ungarischer An- lo
geber hatte auch seine Hände im Spiel. Wie es scheint, zielen
auf diese Drangsale die Worte b) R. Abrahams aus Prag :
Möchtest du, der Väter Gott, nicht fern bleiben,
Wenn die Feinde uns aus der Wohnung treiben!
Wir leben in schreckenvoller Not, 15
0 gib uns nicht preis dem Tod !
Stets sie sinnen Tücke
Uns zu plündern und zu plagen,
Uns zu verbrennen, zu verjagen;
Töten möchten ihre Blicke. 20
Lügenhaft sie uns anklagen,
Und ihres Herzens Tichten
Sie auf mein Verderben richten,
Sie auf mein Unglück Lieder singen.
Mit Galle sättigen uns die Christen, 25
Möchten an das Schwert uns bringen
Wenn sie nur das Wie schon wüßten.
Du wirst auf uns're vielen Armen schauen:
Müßten weit wir wandern,
Womit unser Leben fristen? 80
Wer wird uns ein Haus erbauen,
Die einen oder die andern ?
Ist von uns allen
Deine Gnade abgewandt:
So lasse uns durch deine Hand, 85
Nicht durch Menschen fallen!
(S. 58) Im Jahre 1543 erhielt Leobschütz ein Privilegium, daß
es keine Juden aufzunehmen brauche. [Den Juden wurde ver-
boten, über Nacht in Neustadt zu bleiben.] Den 19. Februar
wurde in Rom ein Monasterium für getaufte Juden errichtet : 40
a) Abr. Tawah Rga. 24. — b) Selicha DHIIX ^^^X Xli<-
— 58 -
ein Angeber-Hospital. Um dieselbe Zeit verkauften die
Spanier die Juden von Tlemsan in die Sklaverei. Basel wies
in diesem Jahre seine Juden völlig aus. 1544 hört man wiederum
von harten Verordnungen in polnischen Städten, und 1545 fallen,.
5 trotz dem Gebete Abrahams de Modena gegen Edom, in Griechen-
land der Blutbeschuldigung teure Opfer: Gemarterte werden
gehängt, und der Arzt Joseph Abiob verbrannt. —
Der Trauergang, den ich meine Leser habe führen müssen,
von Konstantin bis Karl V. rechtfertigt nicht bloß den Aus-
10 Spruch a), daß die Geschichte der europäischen Juden im Mittel-
alter größtenteils nur eine Reihe von Experimenten enthält,
welche die Feinde dieser Unglücklichen, um sie zu vertilgen,
angestellt; er rechtfertigt auch die Vorstellung, die man nach
solchen Taten von deren Urhebern haben mußte. Man hielt die
15 Christen für bestechlich, b) meineidig, c) rachsüchtig, geld-
gierig, [gewalttätig], d) grausam, ihre Priester für unzüchtig, e)
habgierig /) und herzlos, ihre Fürsten für die Strafrute Gottes ; g)
daher es in den alten Rehitim heißt:
„Deine Größe preiset Tanz,
20 Gesang in allen Gauen,
Verwandelst du den Glanz
Der Könige in Grauen."
Hauptsächlich dient jener geschichtliche Überblick zum
Verständnis der synagogalen Gebete; er erklärt die Motive
26 des Zorns und der Erbitterung, öffnet die Quelle der Tränen,
zeigt uns die Schmerzen und Wunden; wir fühlen die Leiden,
hören die Flüche und teilen die Hoffnungen. — Die harten Worte
in diesen jüdischen Psalmen, die noch keinem Christen das
Leben gekostet, während sie selber ein aus der Erde dringender
30 Schrei des Blutes von Hunderttausenden sind, konnten nur
durch die Liebe, nie durch höhnende Verachtung, nur durch
Gerechtigkeit, nie durch Bedrückungen in versöhnende ver-
wandelt werden.
a) Wohlwill [Wolf] in Zeitschrift f. d. Wiss. d. Judent., S. 13.
35 [6) B. d. Frommen. — c) Zürcher Semak ms. f. 187b. — d) Lekach tob
^nn 32b. — e) Altes Nizzachon, S. 43. 250. — /) ib. S. 82. — g) R. Saadia
zu Dan. "loi Q^ij^n f)ioiN ^s'?» DniND^o ybvnb «man mv^-
III.
Piut, Selicha.
Beim Beginn des Mittelalters war Israels öffentlicher
Gottesdienst noch sehr einfach: man hatte weder Gebetbücher
noch Gebetordnungen. Allmählich bereicherten, für Sabbat
und Festtag, Bibelverse, Gebete und Poetisches den aus der
früheren Zeit überlieferten Vorrat, Was einzelne ihrer An- s
dacht hinzufügten, was Vorbeter bei besonderen Veran-
lassungen vortrugen, ward hie und da stehender Gebrauch. In
die Morgen- und Abend- Andachten, in die Benediktionen
usw. wurden außer ganzen Psalmen, auch Teile von Psalmen,
überhaupt Bibelverse aufgenom.men, die zu selbständigen Stücken lo
wurden. In dem Psalmenbuch und in der Chronik haben wir die
ältesten Beispiele solcher kombinierten Gebete. Schon die
Mischna lehrt die Ausstattung der Tefilla für Neujahr und öffent-
liche Fasten mit drei Ordnungen von Versgruppen. Bisweilen
wird ein kurzes, einfaches Gebet, mit dem Ausdruck: ,,wie es is
heißt" a) an eine Bibelstelle angelehnt; ein längeres schloß,
wie bereits das des Hohenpriesters, häufig mit der Formel ,,wie
geschrieben ist," b) worauf unmittelbar der Vers der heiligen
Schrift folgte, zuweilen von mehreren begleitet, deren jeden ein
,,und es heißt" c) eröffnet. Während die freien Vorträge (Mi- 2a
drasch) und die Übersetzung der biblischen Lektionen (Targum)
blühten, war weder Anlaß noch Zeit zu anderweitigen Be-
reicherungen. Die Karäer kannten in den ersten Jahrhunderten
i
a) •nOJ<3 s. Nischmat, Ende; Mussaf Sabbat; Qn^f "TH^ ^i<^ '"^
Frühgebet, "I33>3n 5 "nüNltt^ s- Nechunjas Gebet, j. Berachot 4, 2 ; die 25
Nexla-TefiUa. — b) 2in33» Mischna Joma c. 4. c. 6. ; Keduscha in der
Tefilla; Festtags-Mussaf; Alenu; Tischgebet. — c) '^j^j^^'^ (Mussaf Neu-
jahr, Versöhnungs-Tefilla; Abendgebet; Neila), s. v. a. 'iO'iJ<*) in Baraita
Abot.
— 60 —
wenig (S. 60) andere Grebete als Vers-Zusammenstellungen. Einige
aramäische Segensprüche und kurze Schlußgebete, für die des
hebräischen unkundige Menge berechnet, genügten. Als aber
die Ader des Midrasch versiegte, der freie Vortrag seltener,
5 die aramäische Sprache selber unverständlich wurde ; als die
Kirchen von Liedern und Hymnen erklangen, syrische, grie-
chische und lateinische Kompositionen verbreitet wurden, während
die aus dem Leben gewichene hebräische Sprache von Maso-
reten und Grammatikern bearbeitet zu werden anfing: erwachte
10 der Eifer, durch poetische Gebete dem Gottesdienste Glanz
zu geben, der Geschichte der Väter eine prächtige Wohnstätte,
dem Midrasch ein gefälliges Gewand, den Empfindungen einen
heiligen Ausdruck.
Die zwei Jahrhunderte vor Natronai Gaon (860), inner-
15 halb welcher Islam, Karäertum, Chasarisches Judentum, Masora,
Geheimlehre, Wissenschaft und Dichtkunst neben der Halacha
lebendig wurden, sind der Zeitraum, in welchem die synagogale
Poesie an- und ausgebaut wurde, und zwar scheinen hierin
Palästina und Syrien den persischen Ländern vorangegangen
20 zu sein. Die allgemeine Benennung für Dichtung (P i u t), und
Dichter (Pajat, Peitan,a) nach hebräischer Sprachform
t3»ÖÖ b) (ward allmählich stehende Bezeichnung synagogaler Ar-
beiten, während zuweilen für die Gattung der Ausdruck p?n oder
m3?n c) gebraucht wird. Die älteren Arbeiten waren ohne Reim
25 und ohne Metrum, die meisten mit alphabetischer Ordnung der
Zeilen oder Absätze, öfter nach Art der Litanien in einförmigen,
kurzen Sätzen bestehend. Nach und nach wurden die Sachen
künstlicher, der Inhalt reicher, der Ausdruck schwieriger, und
das Ganze bestimmten technischen Gesetzen unterworfen. (S. 61.)
30 Eigentliches Versmaß und kunstmäßigen Strophenbau führten
«) ÖVDf Ö^^D f?ö*^B' 2" den Stellen in den gott. Vortr. S. 380 ist
hinzuzufügen: J<^>>£3 und ^ItS^Ö im j. Targum zu 2 Kg. 3, 15 und 2 Sam.
6, 16 (nach einem alten Keroba-Kommentar) ; ,, metrische Q'tJVÖ '^^^
Araber" bei Parchon Einl. 5a. — b) ^fiQy (Parchon 5b), filü^lööl (Aaron
35 de Lunel in qm^ mmj< 22a), [^»Ö^ Hapardes 43d.], Ö^^DÖ ^^ der
erwähnten Targumstelle, bei Saadia und bei Hadasi 225. — c) Herzens-
Ijflichten 5, 5, [Simeon Duran 2, 246,] Riete, Levi b. Jefet haben pffl?
m3?n b®i Saadia (Siddur), Maimonides Rga. ms., seinem Sohn Abraham,
Salomo b. Natans Siddur ms. [Steinschneider].
— ei-
erst die spanischen Dichter seit der zweiten Hälfte des zehnten
Jahrhunderts ein.
In den ältesten Zeiten hat der Vorbeter allein gebetet o);
auf ihn als auf ihren Abgeordneten sahen die Augen der
Gemeinde, während er vor der Lade stand b). Daher waren die s
Kompositionen, die er vortrug, nur ein Gehörtes. ,,Die Piut-
stücke, welche der Vorbeter in der Tefilla zu sagen pflegt", heißt
es zu Anfang des 12. Jahrhunderts c). Ein Jahrhundert später
hören wir von einem Vorbeter im Orient, der Selichas und Keroba,
Piut und Lieder vorträgt d). Etwas später wird berichtet, e) daß la
die Gemeinde schweige, während Sulat u. dgl. vorgetragen
werde; und noch gegen Ende des dreizehnten Jahrhunderts/)
ist von Vorbetern die Rede, die an gewissen Stellen des Ge-
betes Piut vortragen. Daher schreibt sich der Gebrauch der
Erlaubnis fordernden Eingänge, der sogenannten Reschut g), 15
welche die dichtenden Vorbeter ,, ihrem Vortrage" h) voraus-
zuschicken pflegten und die, zum Teil noch heute, vom Vorsänger
allein rezitiert werden.
Von den das Schema umgebenden Stücken erhielten
zunächst folgende drei die poetischen Einschaltungen : J o z e r 20
(mx *13{V), das diesen Abschnitt eröffnet; Of an (D>3D1Nm), das
ihm unmittelbar folgt : Sulat, so genannt nach dem Schlüsse
'l^Ö^t D^'^^^< Vi< des nach den pentateuchischen Abschnitten
kommenden y)i1^ nöi<. Das älteste uns nur in seinem Anfange
erhaltene Jozer ist das üb^V y\i^> das in mehreren Riten dem 25
festtäglichen, im römischen Ritus auch dem sabbatlichen
Gebete vorangeht; es bestand vermutlich aus reimlosen
Zeilen, deren jede vierfach i) alphabetisch war, und ist
unstreitig jünger als das sabbatliche piK ^N, das einfach
a) Raschi Succa 38b. Nachmanides iTl^lp^ 4b. Ausdrücklich von 30
dem Piut bei y]'^ ^^ 56c behauptet. [Geschem u. Tal nur für den Vorbeter
verfaßt (Kommentar DV2 D^^J^)]- Vgl. Steinschneider jüd. Lit., S. 383.
— b) Midr. Ps. 25. — c) Joseph ibn Megas Rga. 87. — d) Tach-
kemoni c. 24. — e) Tosafot Rosch haschana 34b, Mordechai ib. 721. —
/) tt'^B^ D^^^nnÖ D^3Tn bei Machkim ms. ^1>D *1Ö1N Y"^^' ^^
Jomtob zu Aboda f. 8. — g) flltt^l- ^^^ Richtige hat schon Chajim
Bacharach Rga. 238. — h) V^TOSI Vl^tt^l ^^8* ^^^ Vorbeter Aaron
de Lunel 17d. — ■ i) Alte Mss. und die Drucke des römischen und roma-
nischen Ritus lesen *)3{1J^ (nicht "iStlKS)'
— 62 —
alphabetisch und dem gewöhnlichen Sabbatsdienste verblieben
ist. Die ältesten poetischen Jozer, die wir haben, sind die Ka-
iirischen: Die Strophe hat drei Zeilen, und nach je drei
Strophen kommt eine Art Refrain-Strophe, die mit t^TTp
5 schließt, so daß eine jede solche Abteilung 12 Zeilen stark
ist. Das Ende bildet eine zweite mit t^Hp schließende
Strophe. Nur in einem Falle (am Versöhnungstages- Jozer)
findet man zweizeilige Strophen, und zwar nach dem ersten
Strophenpaar eine Refrainstrophe, nach dem zweiten eine
10 andere, und auf diese Weise das ganze Jozer durch, so
daß auch hier die Abteilung 12 Zeilen hält. Spätere Dichter
haben auch vierzeilige Strophen, und Jozer ohne Kadosch-
Refrains. Dafür gibt es auch dergleichen, wo für jede Ab-
teilung eine neue Kadosch- Strophe den Schluß bildet, z. B.
15 das für den Chanuka-Sabbat im romanischen Machsor,
oder das von Meir b. Isaac für das Hüttenfest. Bisweilen schließt
an dies, mit Kadosch endende, eigentliche Jozer sich noch ein
Finale, Silluka), an, das weder Strophen noch alphabetische
Ordnung hat und in poetischer Prosa, jedoch gereimt, geschrieben
^0 ist. Wenigstens ist ein veränderter Rhythmus, in der Regel
durchgehender Reim und eine leichtere Sprache, gewissermaßen
der Übergang zu dem Tagesgebete. Oft ist der Inhalt des Jozer
eine Illustrierung der Weltschöpfung. Eine Art Jozer-Introduk-
tion sind die mit \1^1 — als dem Endworte des üb'W IIJ^ — be-
25 ginnenden kurzen Gedichte, wie man sie in den Riten von
Avignon, Romania, Tripolis noch findet.
Der Ofan bezeichnet den Abschnitt des Frühgebetes,
wo die Keduscha der Engel geschildert wird; an diese lehnt
der ältere Ofan nur an, während die später gedichteten länge-
so ren Stücke sich fast ausschließlich mit den Engeln be-
schäftigen, manche namentlich angeben, auch in mannigfal-
tiger Form gebaut sind. Im Sulat wird die Hoffnung auf der-
einstige bessere Zeiten ausgesprochen, nicht selten — be-
sonders in den eigens dazu gearbeiteten Stücken — an die
55 Darstellung gegenwärtiger Leiden anknüpfend. Die Kaiirischen
Sulat sind vier- oder achtzeilig.
a) pl^>D. Man vergleiche die genannten beiden Ritus zu Pesach,
Wochenfest und Neujahr.
— 63 —
Spätere haben noch einige andere das Siilat umgebende
Abschnitte angebaut, und zwar vor demselben die M e o r a
und die A h a b a — nach den beiden dem Schema unmittel-
bar vorangehenden Benediktionen genannt — , nach demselben
Mikamocha und die G e u 1 a , oder die Erlös ungs-Bene- 5
diktion, an die die Tefilla sich anschließt. Die Poesien die-
ser Gattung, meist von spanischen Verfassern, schildern die
Liebe Gottes zu Israel, frühere Herrlichkeit und nahe Hoff-
nungen, Die Worte >^^^< >Dlp usw. Jes. 60, 1 waren einst
im Jozera), fanden sich auch als eine natürliche Anknüpfung lo
an den Inhalt einer den Schöpfer des Lichts preisenden Be-
nediktion fast von selbst ein, wurden daher öfter zu Schlüssen
von Meoras verwandt. Die biblischen Worte TlIX X3 O
wurden von einigen &), hierunter Abenesra, c) übersetzt:
Dein Licht ist untergegangen : Daher tadelt dieser einen solchen is
Schluß, wie ihn z. B. Kalir (in der Purim-Keroba) an-
wendet. Nichtsdestoweniger findet er sich bei Späteren, d)
während [Jehuda halevi] durch eine geschickte Wendung e)
dem Tadel entgangen ist.
Der Jozer- Abschnitt, /) der für die ersten Pesach-Tage ge- 20
dichtet und auf die Verse des hohen Liedes gebaut ist,
hat keine Kadosch-Refrains, aber für die einzelnen Teile
einen bestimmten Bau. Das Jozer variiert Kant. 1, 1 bis 3, 10,
bestehend aus vierzeiligen mit den Versanfängen endigenden
Strophen ; nur Leonte's Jozer weicht ab : es endigt schon mit 25
Vers 3, 9, und seiner Strophen Anfang und Schluß sind zugleich
Anfang und Schluß der Verse. Der Silluk variiert von
3, 11 an bis 4, 11 oder bis 5, 9. 10, hat einen oder zwei
durchgehende Reime, ein-, zwei-, oder dreizeilige Strophen,
die mit den Versanfängen anheben. Nur Leonte's Silluk ist 30
dem Jozer der Übrigen gleich gebaut. Auch in dem aus
I
I
a) Hamanhig "ij^n § 31. —b) David Kimchi z. St. — c) Kohelet 8, 10.
— d) mn3 m? öis. ; Joab -fjpj^ j^*|3^ ; [Mocharach ^tSTi^ *?« Dtt^l i»
,"i;j2^2 nS' bildet er den Refrain. — • e) Die erste Strophe seiner Meora
1^2 n2 endigt: ^T^ji^ 'Qlp "Tnj< X^ ^3* ~" /) Der Ausdruck Jozer bezeich- 35
net oft Schacharit, im Gegensatz zu Mussaf usf. (Tr. Soferim 19, 7. Piut
nöVK Schacharit. Rokeach 319. Aaron de Lunel a. a. O. 77b. Maharil
3"> 61b. Abr, Klausner Minhagim 42b. Kol bo 70.), zuweilen nur alles
der Tefilla des Schacharit Vorangehende.
— 64 —
mehreren vier- oder achtzeiligen Strophen bestehenden Ofan
— der 4, 12 bis 5, 16 oder bis 6, 3, oder 5, 11 bis 16, oder 5, 10
bis 6, 2 verwendet — beginnt die Strophe mit dem Vers-
anfang, wiederum Leonte ausgenommen, der seine zwei-
5 zeilig gebauten Strophen mit den Versanfängen schließt,
und in der vorletzten Strophe auch das Ende des Verses an-
bringt. Diesen drei ersten Teilen, meist die Urzeit und die gött-
liche Hoheit darstellend, stehen die drei letzten, welche
Israels Lage und Hoffnungen malen, gegenüber. Sulat —
10 von 6, 1 bis 8, 13, oder von 6, 4 [oder 12] bis 8, 7 — hat wie Jozer
die Versanfänge am Ende der Strophen, diese aber sind wie
beim Silluk dreizeilig. Das Stück vor Htt^in m^t£^, meist aus viel-
zeiligen Strophen, bisweilen mit durchgehendem Reime, hat
zu Anfange der Zeilen die Anfänge der Verse 7 — 14, 12 — 14,
15 11 — 13 des Schlußkapitels, und das Ganze schließt mit einem
nn n*)D, das in mehreren vielzelligen Strophen desselben An-
fangs die Erlösung (Geula) erfleht.
Die vollständige Verwendung der Versanfänge des hohen
Liedes enthält nur Salomo b. Jehudas pt^> "IIK. In drei ähnlich
20 gebauten Pesach- Jozer a), und nach der Versicherung eines alten
Kommentators in noch zwei anderen, fehlen die acht Verse
6, 4 — 11; in dem des Schabtai nur die sechs Verse 6, 4 — 9; eben-
so vermißt man nach Leonte's Jozer drei Verse 6, 1 — 3. Alle
diese Lücken fallen zwischen Ofan und Sulat, und sind bei ein-
25 zelnen schon im zwölften Jahrhundert durch kurze Meora und
Ahaba ergänzt worden. In MeschuUams Jozer fehlt das Stück
nach dem Sulat und mit ihm sechs Verse (8, 8 — 13), in dem
des David alles hinter dem Sulat sammt den letzten sieben
Versen. Moses Sulat, das sich dem Leonteschen Jozer etc. an-
30 schließt, hat nicht die übliche Schlußstrophe und mit dieser
sind vier Verse (8, 8' — 11) ausgefallen. [In dem Jozer von Bin-
jamin b. Samuel fehlen die vier letzten Verse.] Ohne Zweifel
waren die Arbeiten dieser Dichter ursprünglich vollständig.
Teils für Festtage und besondere Sabbate, teils für
35 festliche Ereignisse (z. B. Sabbat nach der Hochzeit) wurde
seit dem elften Jahrhundert mitunter auch das Nischmat
a) n*i p>öj< von Meschullam, ^^^IHK von Simeon, D>^t£^'0 ^31K
von David b. Huna.
— 65 —
und was dem Jozer vorangeht, sowie das sabbatliche "WH hi<h
fl3tt? mitPiut versehen. Nach der Reihefolge im Texte des Sabbat-
gebetes sind dies folgende:
1) Reschut zu Nischmat und 2) anschließend: Mecha-
recho), Gedichte, die dem Nischmat vorangehen; letzteres 5
kunstvoller als ersteres. 3) Poetisches Nischmat (nach 13113^1
oniD) aus mehreren vierzeiligen Strophen bestehend, die alle
mit dem Worte Nischmat anheben b). 4) ll^ö ^*?^?^ das ge-
wöhnlich mit diesem Worte endigt c). 5) Mikamocha (vor
1^ nOI^ ^D): ein solches ist z. B. mm m« >0. 6) vor lo
St?Vn "|'?Dn, Gedichte, die meist mit dem Worte ']'?0n an-
fangen. 7) Vor TP pW, ein solches Gedicht ist bi<b ipi: HO d).
8) Introduktion des Kaddisch und 9) des Barchu (1311);
beide nach Art der üblichen Pismon-Gattungen. 10) Schebach,
vor den Worten D^3ni3 PQC^, wie z. B. Samuels Gedicht is
Tio:!» >o nnr e).
Die Haupttätigkeit der Peitana's war jedoch auf die
erste TefiUa [Schacharit] der Festtage und der hervorge-
hobenen Sabbate gerichtet, auf den Teil des Piut, der
K e r o b a /) hieß, die ersten drei TefiUa — Nummern um- 20
fassend und mit der Keduscha schließend. In der älteren
Zeit, wo die Zusätze g) überhaupt nur als solche benannt
wurden, hatten auch diese Stücke keine unterscheidenden
Namen, während sie in den spanischen und provencalischen
Gebetbüchern nach den Endungen der ersten beiden und 25
dem Anfange der dritten ä): Magen, Mechaje, Meschalesch
heißen, auch zum Teil eine verkürzte oder sonst veränderte
Gestalt erhielten. Die alte Keroba von Jannai, Kalir und
ihren nächsten Nachfolgern bestand aus sieben i) und mit
Hinzufügung der Introduktion und der beiden schließenden so
Strophen aus folgenden zehn Teilen :
I
a) "J*inö. 8- Dukes in Orient 1843, S. 621, M. Sachs rel. Poesie, S. 247.
— 6) S. meinen Ritus von Avignon (Zeit. d. Judent. 1838, N. 151). —
c) ')y>Q •)^i genannt von Menachem Lonsano nniin Pintfl Abt. 10. —
d) Cod. Mich. 533, N. 49. — e) Das. N. 65. — /) l^^y^p pl. Dllllp 5 ^i®'"- ^5
aus entstand t*n"ipj ein französischer Plural wie Rapoport bemerkt. —
g) riBDin Amram Gaon bei Hamanhig y^ § 59. — h) QWb^üil ^^ ■^"'
fang des "Iß^npi' — *) r01*lp ICD ^^' (^'^ dem 13. Jahrb.).
i^unz, Synagogale Foeiie. 5
— 66 —
1) Reschut, gegenwärtig beständig die Strophe D*ÖDn 11DÖ.
2) Ein Piut zur ersten Nummer der TefiUa (müK), endigend
mit einem Worte aus der Tageslektion, vermittelst der
Formel nn33 anschließend an den dahingehörigen Vers;
5 diesem folgen verschiedene andere Bibelverse, deren
Inhalt in dem Piut verarbeitet worden. Dasselbe ist
bei den Stücken für die beiden anderen Benediktionen
der Fall.
3) Eine vierzeilige Strophe, Schlußstrophe a) genannt; sie
10 fängt mit demjenigen Worte an, mit welchem der letzte
Bibelvers aus der vorangehenden Gruppe endigt, und
in der letzten Zeile wird pO oder ein entsprechendes
Wort 6), das dem Charakter der Benediktion gemäß ist c),
gebraucht.
15 4) Der Piut zur zweiten Nummer der TefiUa, von Versen
begleitet.
5) Die vierzeilige Schlußstrophe, nach denselben Gesetzen wie
N. 3, so daß hier ein Leben bezeichnender Ausdruck d) in
der letzten Zeile sichtbar wird.
20 6) Der Piut für die dritte Benediktion endigt in der Re-
gel mit einer Bibelstelle, doch nicht immer aus der Tages-
lektion; auch werden verschiedene der Bibelverse
bisweilen schon nach den einzelnen Strophen mitten in
dem Stücke eingeschaltet. Beständig schließt dieser
25 Abschnitt mit den beiden Versen: Ps. 146, 10 ('H "p^^)
und Ps. 22, 4 {üMp riDKl), welchem letzteren W *?« hin-
zugefügt ist.
7) Ein kurzer Piut, fast im Stil des Silluk, öfter mit durch-
gehendem Reim, anfangend mit W ^N und endigend »n
30 rnpl DIIOI Nm: D^pl.
8) Ein größeres Stück, meist haggadisch-geschichtlich. Kalir
a) nö'nn — ^el den arabischen Juden y]')^ — genannt. —
^) p: ,\}nb /"i^aiJi /^i3iJ^ A1^::^±> .di^ui .iiiiij ,p3:n ,ui3i:n
/fai J> ,[3"i;in3 >V:^:: /HiiJD^ .na^JOn — c) r>aß dies nötig sei, bemerken
85 alte Rechtsgutachten (D>i'lJ<Jn Htt^J^Ö ^^' § ^^2; Aaron de Lunel
n'?en § 57-, Joseph ibn Megas Rga. N. 87.) — d) riTlH^ /n^nflll
seltener ein fremder dem Sinne entsprechender Ausdruck, wie Tnj^Q
i:>ann/ wdv^ «• dgi.
— 67 —
zeichnet stets in diesem seinen Namen. Hinter demselben
das reimlose d'?1J?^ N3 *?«.
^) Piut in dreizeiligen und mit vorausgehenden zwei Kadosch-
Strophen; dem Jozer analog, und alphabetisch.
10) Silluk a) der Keduscha in noch leichterem Vortrage als der 5
des Jozer, doch größer, introduziert mit n^J^n "T^l pH
nvnp; gewöhnlich historischen Inhalts, b)
In einzelnen Fällen ist diese Grenze überschritten oder der
Bau erleidet eine Änderung. Am Wochenfest z. B. und
an den letzten Tagen Pesach werden vor dem Silluk, dort der lo
Dekalog, hier Moses Lied in großen hymnenartigen Ab-
teilungen illustriert, und diesen hagadische Darstellungen
und Betrachtungen in der Sprache des Silluk vorausgeschickt.
Zu Sabbat Para findet sich zwischen N. 9 und 10 noch ein
Stück ['^'2{X] in neunzeiligen Strophen, das vielleicht aus einer is
zweiten Arbeit Kalirs hineingetragen ist, während zum achten
Tage des Hüttenfestes in Kalirs Keroba die N. 9 vermißt wird.
{Mose b. Kalonymos hat für die Stücke von D\'51 ^n 5 Worte,
in b^V^n na 4, dann 3 bis 4 Worte in der Zeile.]
In den Kerobas haben die älteren Dichter mehr Kraft und 20
Kunst als in dem Jozer gezeigt: die dahingehörigen Stücke von
Kalir für das Wochenfest, von Mose b. Kalonymos für Pesach
sind nach Anlage und Ausführung großartig, ergreifend, und
in den Illustrationen gedankenreich, anziehend, im Ausdrucke
fast ohne Tadel. Die Donnerschläge der anhaltenden Reime 25
kann keine europäische Sprache wiedergeben, und den Blitz der
Kürze haben die helfenden Hilfs- und Fürwörter ausgelöscht.
Die Stimme erklingt des Gottes der Götter,
Die Erde leuchtet, es nahet Israels Retter,
Die Sterne erdröhnen im feurigen Wetter, 30
Auseinander Himmel fallen, welke Blätter,
Und aus der Höhe donnert Posaunengeachmetter :
") pl^^D (Abgang, Finale) wird von einem alten Kommentator als
Aufgang (p^D hebr. n^J^) genommen, wegen des vorausgehenden p^l
t}^Vn '^b^' ^^ weichem das Emporsteigen der Keduscha ausgesprochen 35
wird ; allein auch bei der Masora ist Silluk eine Pause. — 6) Daher mit
ÜWV^ DTDD bezeichnet bei Hapardes 55c.
5*
— 68 —
Da packt die Völker, sie mit den Götzen,
Beklemmung, Schmerz, Angst, Entsetzen,
Betroffen springen in gewaltigen Sätzen
Libanon, Sirjon wie junge Farren,
5 Und Karmel, Baschan, Tabor harren
Von ihren Gipfeln herab mit stolzem Blick.
Doch die Hohen der Höchste setzet zurück;
Den armen Sinai, den niedrigen, er nicht beschämt.
Ihm die Spitzen er mit Wolken verbrämt,
10 Auf seinem Rücken aufgeschichtet wird ein Himmelszelt
Erfüllt von Scharen der Engelwelt,
Und zu dem Menschenwald
Der bekränzten Reihen,
Die ihm Gehorsam weihen,
16 Sein „Ich b i n" erschallt.
Die Geliebten am heiligen Ort
Hören das Berge spaltende Wort:
„Ich der Ewige, bin dein Gott, dein Hort,
Dessen Tun ist tadellos,
20 Der Himmel bauet riesengroß,
Räume zimmert im Erdenschoß,
Vor Fluten legt ein Schloß,
Und lenket wie ein Roß
Der Himmelslichter Glanz,
25 Die im Reigentanz
Führen den Tag und die Nacht.
Ich will — und der Donner kracht.
Ich schaffe Blitze, Tau, des Regens Macht,
Ernähre Pflanz' und Blüte,
30 Was atmet, ich behüte ;
All eurer Geister
Bin ich Meister;
Jeglichem nach seiner Weise
Laß' ich zubereiten
36 Zum Wohlgeschmack die Speise ;
Ich gebe Tod, gewähre Lebenszeiten
Selber lebend Ewigkeiten;
Erhaben, dauernd immerdar
Ist meiner Wunderzeichen Schar; ^>
40 Ich beschütze dich
Im Bunde mit edlen Vorfahren,
Ich erlöse dich
Von Lasten der Barbaren,
Dem Abgrund winke ich, daß er sich erschließe
48 Und sein Rachen sie verzehre,
Und dir einen Weg ich ebene im Meere,
— 69 —
Dich ich speise mit dea Mannaa Süße:
Ich habe aus Nationen dich erlesen,
Teurer mir, als eine je gewesen."
(Elasar b. Kalir). a)
Die Keroba des Morgengebetes, Schacharit oder Tamid 5
genannt, geht nie über die dritte Benediktion — die Ke-
duscha — hinaus, mit der sie schließt. Eine poetische
Bereicherung der ganzen aus sieben Nummern bestehenden
SabbattefiUa — welche aber nie für Schacharit bestimmt
ist — heißt* Schibataft): eine solche paßt eben sowohl lo
für Mussaf als für den Vorabend, wird darum auch hier für
jenes, dort für diesen verwendet. Die Kerobas dieser Gat-
tung, von Kalir und Meir, sind nach einerlei Weise einge-
richtet: 7 Abteilungen, dem Inhalt der Benediktionen an-
gepaßt, jede aus zwei Strophen, die erste von 6, die zweite von is
4 Zeilen, bestehend. Für bestimmte Festzeiten gibt es
auch dem Schacharit entsprechende Mussaf -Kerobas : das
Taugebet am ersten Tage Pesach, das gleich gebaute Regen-
gebet am achten Tage des Hüttenfestes und die Gebete
für Neujahr und Versöhnungstag. Saadia hat das Mussaf 20
des Wochenfestes keroba-mäßig bearbeitet, und seine Asharot
vollständig vor die drei letzten Benediktionen eingetragen.
Für festliche Sabbate hat man seit dem zwölften Jahr-
hundert in Deutschland kurze Keduscha-Poesien angefertigt,
die in diese eingeschaltet und gewöhnlich nach ihrem Anfangs- 25
Worte, Elohechem c) genannt werden.
Auch das Schema der Festtags- Vorabende ist, seit dem
elften Jahrhundert, von französischen, deutschen, italischen
Dichtern ausgeschmückt worden. Diese poetischen M a a r i b d)
bestehen aus sechs vierzeiligen Strophen, auf die einzelnen so
Benediktionen — 2 vor, 4 nach dem Schema — verteilt.
I
a) Aus dem Gedichte mifO in8< (Wochenfest) Abt. 2 und 3, illustrie-
rend die Versanfänge von Exod. 20, 1 und 2. — h) J^nPDt^ Siebengedioht
(in Mas.). In einer italienischen Handschrift vom Jahre [1391 (Saraval 60)
und einer von] 1441 heißen die kaiirischen Schibatas : t^löll« — ^) D3^n^fc<» ^^
zwischen D3>n*?i< 'H ^3^< "^^ "Ttttip m"IS1 eintretend. — d) DO^IPO
Machsor Vitry, Aaron de Lunel 77a, Maharil Neujahr, u. a. ; später
minj^O; seit etwa A. 1600 in den Ausgaben: rnilj^ö-
— 70 —
Meist geht der dritten Strophe ein längeres Stück voraus, da»
zuweilen auf einen biblischen Text gebaut ist, oder dessen
Strophen gleiches Endwort oder gleichen Reim haben. Dem
Maarib wird bisweilen — von seinem oder einem fremden Ver-
5 fasser — eine aus sechszeiligen Strophen bestehende Zugabe,
Bikkura) genannt, hinzugefügt; gewöhnlich eine das Fest
betreffende halachische oder geschichtliche Auseinandersetzung;
die Alten hatten auch Maarib-Introduktionen.
An gewissen Festtagen oder bei freudigen Veranlassungen
10 erschien die peitanische Tätigkeit auch bei den Lektionen^
mit Lobeserhebungen b) des Gesetzes, z. B. am aohten Pesach-
tage, am Thorafeste; mit poetischen Anreden an den jungen
Ehemann und die Brautführer, mit Sprüchen für den-
selben usw. Moses Lied und der Dekalog haben an den ent-
15 sprechenden Festtagen eine ganze Reihe Illustrationen mit
Introduktionen in aramäischer Sprache erzeugt, die sich dem
Targum anschließend zuweilen die Vorlesung unterbrachen.
Von da breitete sich der poetische Gebrauch dieser Sprache
auch über Hochzeitfeier und andere Teile des piutischen Ge-
20 bietes aus : Es gibt aramäische Gedichte für das Thorafest,
einen Reschut zu Kaddisch für Pesach von Binjamin Anav,
eine Meora von Jehuda halevi, Pesach- und Purimlieder, Ge-
dichte vor IpllD Dlp^ von Isaac b. Meir, Pismon vonisaac Giat,
Ephraim, Salomo b. Abun u. a. Überhaupt umrankte der Piut
26 im Verlauf der Zeit das gesammte religiöse Leben, sowie jede
Stelle im Gottesdienste; er blieb nicht in der Synagoge allein,
er besuchte auch die Familien, war bei ihnen an den Sabbat-
mahlzeiten, bei dem Abschiede des Sabbat, c) in den Festlich-
a) y\yi2' In Eliesers Maarib zum Wochenfeste ist eine solche von
30 der Darbringung der Erstlinge handelnde Zugabe, die man daher D>'1^30
nannte (("i^llp 'D 7b). Daraus ward, in Verbindung mit^^QD^jn und nach
einem Ausdruck der Mischna (Bikkurim, 3, 10) Qm^^n nSD'in' »der
113^2 flDDin» wi® ^bn Spätere (kurzes Manhig §§ 41. 79) auf all©
andere ähnliche Stücke übertrugen, und ohne Begleitung gewöhnlich
35 «Tia^a allein (das. §§ 9. 22. 44. 83. 92. 95; Ms. Opp. 1073 F., ^H'^^i rOtD
c. 24 Ende, Chajim Bacharach Rga. 238 f. 222 b.) [Moses Minz Rga. 43.1
— 6) flinStt' Tosaf. Pesachim 104 b und röm. Machsor. — c) n^lSH»
eine poetische führt schon Amram Gaon an im Siddur und bei Ha-
manhig, ;r\2'Ü § 65-
— 71 —
keiten wie bei der Trauer des Hauses, Geburten und Leichen-
züge begleitend. (S. 71).
Von Kalir, der für das gesamte gottesdienstliche Jahr
gearbeitet hat, wurde auch der große Trauertag der Zer-
störung — der neunte Ab — nicht vergessen ; früher noch s
als Saadia seine Asharot, etwa 4600 Worte umfassend, in
das Mussaf, hat Kalir sein aus nahe 12000 Wörtern aufgeführtes
elegisches Gebäude den ersten 14 Nummern des Acht-
zehn-Gebets eingefügt. Kann auch nicht von jedem der
40 Nummern, die dieses Werk umfaßt, der kaiirische Ursprung a) lo
mit Sicherheit nachgewiesen werden, so ist er doch bei
den meisten nicht zu bezweifeln; auch herrscht Zusammen-
hang in dem Ganzen, das mit der poetischen Tefilla be-
ginnt und diese bis an den Schluß der vierzehnten Be-
nediktion fortführt, vor diesem Schluß aber das Gemälde, is
das in den einzelnen Bildern, die wir nach und nach auf-
gerollt erhalten, episch und lyrisch, fast dramatisch ist, vor
uns entfaltet; dasselbe ist etwa in folgende fünf Gruppen
zu verteilen:
1) Klage; es wird der Gegensatz geschildert zwischen den 20
glücklichen Zeiten und dem spätem Unheil, zwischen dem
im Leviticus versprochenen Segen und den Ereignissen.
Variation über den Inhalt der biblischen Klagelieder.
Untergang der Priesterordnungen, des Tempeldienstes
und der heiligen Geräte. Wüten der Feinde im Heiligtum; 25
parallel mit dem zunehmenden Verderbnisse zieht die
Gottheit, in zehn Stationen, sich von demselben zurück.
2) Ausbruch neuer Klage. Josias Tod. Unter dem Bilde
von zwei Frauen ein Gespräch zwischen den Reichen Juda
und Israel, das ihre Unglücksfälle darstellt. Klage 30
über den Untergang beider. Aufzählung der Sünden,
ihnen angemessen der Strafen. Gott erinnert Israel, das
ihm seine Leiden vorzählt, an die ihm erwiesenen Wohl-
taten. Den Klagen über die Zerstörung parallele Vor-
würfe Gottes. Das Gefühl der Reue wird laut in Klage 35
und Gebet.
I
o) Man schreibt Kalir bald 17, bald 18, auch 21 Klagelieder au;
ersteres geschieht bei Maharil und im kurzen Manhig, das zweite in einem
alten Machsor, das dritte in H^llp 'D ^s« ^^^ D^3*"l 'D ^^-
— 72 —
3) Das Verbrennen des Tempels. Was einst der Herr für sein
Volk getan. Die Metzeleien in Jerusalem und Beter. Er-
innerung an die alten Heroen und Propheten und ihre schönere
Zeit. Das Heute und seine Leiden.
5 4) Übertretung der zehn Gebote. Trauergesang. Sünden
der Könige von Juda. Die Dauer der Verbannung.
Bekenntnis der Schuld und Überzeugung von Gottes
Gerechtigkeit.
5) Edoms Bedrückung und Macht; Zions Elend. Gebet um
10 Wiederherstellung. Trost. Die Befreiung wird dargestellt
und das zukünftige Heil.
Kalir hat zwei Kerobas oder Vierzehn-Gebete für den
neunten Ab verfaßt: das des deutschen Rituals ist mehr
allgemeine Klage mit tröstenden Worten verknüpft, und war
15 vielleicht für den Nachmittag a) bestimmt, an welchem die
Tröstungen b), auch die große Kaiirische, rezitiert wurden.
In späteren Klagegesängen werden nicht selten die traurigen
Ereignisse der Gegenwart geschildert; dies ist zuweilen auch
in den auf Zion gedichteten Stücken der Fall, welche,
20 seit Jehuda halevis berühmtem Gedichte dieser Gattung,
alle gleichen Baues sind und nach Jesaias Vorbild c) Zion
anreden, daher ihr Strophenschluß T=. Auch die Piut-
stücke der drei Sabbate, welche dem Fasttage vorausgehen,
namentlich dessen, welcher unmittelbar vor dem 9. Ab
25 ist, d) gelten als Klagelieder.
Vollständige Kerobas für das Achtzehn-Gebet — das
bekanntlich an Sabbat und Festtag nicht statt hat — gibt
es von Kalir für Purim, und zwar deren zwei. Die erste
besteht aus 18 sechszeiligen Strophen; die Anfänge der
80 Strophen bilden den Vers Esther 2, 17, die Anfänge der
Schlußzeilen den Vers 8, 15, die strophischen Endungen ent-
sprechen den Benediktionen, In die zwölfte Tefilla-Nummer,
a) Likute Hapardea sagt, am 9. Ab abends, morgens und Mincha
Dv b^ ii'^irn n"> f>'?'?Dna [vgi. hiermit qx omeai nxn npe^nn
35 ,1313 nm« pro n3im nnin ^^n -iöin (aites Gutachten in nttrra
D^JIKHn §172)]. — b) niOrii» s. Aaron de Lunel f. 96a §21. — c) S. Jes.
c. 49, 14 etc., c. 54 und 60. — d) Genannt Sabbat H^J^tU^^ P?n ('^g^- ^^
Sarua, Mordechal, Aguda, Maharil); später Sabbat p^n ^^^^ Sabbat
f^y^ (Machsor mg. cal.); in Deutschland: der schwarze Sabbat (^in^l?
40 ed. Tannhausen; Heß, Judenspiegel, S. 126).
I
— 73 —
welche endigt: „Gepriesen, der du Feinde zerbrichst und Frevler
{S. 73) demütigst", sind vor diesem Schlüsse 3 größere Stücke
eingeschoben, welche die Geschichte Amaleks und Hamans,
mit Abraham anfangend und mit der Einsetzung des Purim
aufhörend, vortragen. In der zweiten Keroba ist jede der 18 5
Abteilungen wie die der Schibatas gebaut, und vor dem
Schlüsse der erwähnten zwölften Benediktion stellen zwei Stücke
das Loswerfen Hamans dar.
An dem Thorafest wird das Andenken Moses durch Trauer-
gesänge über seinen Tod gefeiert. Diese haben bei den Alten die lo
Bezeichnung: „Das Sterben Moses", a) und vermutlich war der
Midrasch dieses Namens ein Vortrag für jenen Tag. Hai, 6) Abe-
nesra c) Jehuda Hadasi, d) Salomo aus Segelmessa e) und andere /)
gedenken jener Poesien, die über das elfte Jahrhundert zurück-
gehen. Der gedachte Midrasch ist von einem Ungenannten — wahr- 15
scheinlich Binjamin b. Samuel — versifiziert, und mehrere
spätere Dichter, hierunter Abenesra, haben durch ihre Arbeiten
diesen Festtag bedacht.
Auch der Hoschana-Tag g) ist außer der Keroba mit
Piutstücken, gewöhnlich Hoschanas h) genannt, wahrscheinlich 20
schon vor Kalirs Zeit, bereichert worden. Einerseits Ge-
bete um fruchtreiches Jahr, andernteils auf alte Verheißung
gestützte Hoffnungen sind der Inhalt dieser meist kurzen,
oft aus kurzen Zeilen bestehenden Dichtungen. Viele dar-
unter beginnen [PD^ (an die Verdienste der Väter usf. 25
mahnend), "]3J?aS nPülHS (Erinnerungen an früheren Beistand),
nii?' N3N» Ni *?i<» alsdann meist mit Refrains versehen. Manche
haben auch durchgehenden Reim. An jedem von den ersten
sechs Tagen des Hüttenfestes geschieht ein Umzug mit der
Gesetzrolle unter Rezitierung dreier Hoschanas — gewöhn- so
lieh ein introduzierendes "TSJ^D^, begleitet von einem H3K und
<*) ntl70 ni^MO- — ^) Hamanhig ?n31D § 6^. Aaron de Lunel
f. 26c. — c) S. zu Gen. 46, 23. — d) Eschkol 83. 364. — e) Im arabiachea
Siddur ms. [Steinschneider]. — /) Aaron de Lunel 78a. spanische und
provencalische Machsorim (mss.), Machsor Carpentras f. 214b. — 35
9) K3Prin DV Wajikra rabba 37. HS"! WJ^tt^in Hosch. '•\}lfi i^^i^,
Amram, Bechai Deut. Ende. [Rokeach 221. Raschi Succa 55a. Nissim
Gesch. 77b. ed. Amst. 34a.]. — h) Scherira Gaon bei Hamanhig HIDID § *2.
Amrams Siddur. Joseph ibn Megas Rga. 43 (J<lj;i2>inn r\"D PÖ^pö liXIZ?
ll'^nS)» Aaron de Lunel 78b oben (ni^Ptt^inn 1E3D2)- ^^
— 74 —
einem D^tt^lHD — welche Zahl am Hoschana-Tage auf einige
zwanzig steigt. Die ältesten Stücke sind von Kalir und im
Siddur Saadias. Die von Joseph b. Isaac haben gewöh-
lich einen Strophenbau mit strophischem Reime nach drei
5 reimenden Zeilen [aaaA, bbbA]; ähnlich sind die von Joseph
Tobelem. Mehrere Stücke dieser Art sind von Isaac und
Menachem b. Machir, die Verfasser der meisten sind unbe-
kannt. Mose b. Esra, Isaac Seniri und sonstige spanische Dichter
haben auch dieser Gattung der synagogalen Poesie eine kunst-
10 mäßigere Form verliehen.
HOSCHANA.
1.
O liebevoll trage
Die am Hoschana-Tage
15 Dich preisen entzückt!
Rettung für die Deinigen
Mögest beschleunigen,
Daß in Salem beglückt
Wie heut wir dich einigen
20 Am siebenten Tage.
0 hilf!
0 mach' aus den Reichen
Das Götzentum weichen,
Und ich mit freudigen Tönen
25 Werde den Festtag verschönen.
Mir Erlösung lacht
Von erhabener Macht,
Die binnen Jahresfrist
Gepriesen auf Zion ist
30 Am siebenten Tage.
0 hilf!
O errichte die Pforte
Am heiligen Orte,
Und dem ewigen Horte
35 Gaben ich bringe
Und singe ;
Lasse aus fernen Gauen ^
Seufzende sammeln
Und deine Hütte erbauen,
40 Daß Dank wir stammeln
Am siebenten Tage.
O hilf!
(Joseph b. Isaac) a).
a) Die ersten drei Sätze aus QJ^ ^"^^ WK*
- 75 -
2.
Wie du halfest den Ausziehenden,
Schlugest entzwei
Und es war vorbei
Mit den vor Göttern knienden 5
Pharaonenknechten,
Und dem Gesang Verleihenden
Die Lieder Weihenden
Lobpreis brachten, reinen, rechten:
So loben wir in Sabbatnächten, i»
Also hilf uns I
Wie du halfest Hingeschleuderten fern,
Und liebkostest schwebend
Und hütetest, erhebend,
Sie wie des Auges Stern — i*
— Heute wieder
Bringen Jubellieder
Die betend stehen
Am Sabbat und flehen:
Also hilf uns! 20
(Joseph), a)
3.6)
Auf Mensch und Tiere schau.
Daß Fleisch mit Geist und Seele,
Adern und der Knochen Bau 2»
Mit den Zügen sich gesund vermähle.
Schönheit ist nur Dunst
Und eitel alle uns're Kunst.
Der Erde stattlich Aussehn bringe.
Daß sich die Flur verjünge, 80
Bäume zieren öde Stellen,
Keltergut und Saaten schwellen.
Die Weinstöcke und die Feigen
Bis auf den Boden neigen ;
Laß die Regengüsse stürzen, 85
Die das Erdreich würzen
Und bevölkern das Kahle
Mit Stauden im Tale,
Die Süßigkeiten in der Schale
Uns bereiten zum Mahle. 40
Laß auf benäßten Pflanzen
Stattliche Blumen tanzen
Und den Ost kleiden
Mit Gewächsen Haiden,
«) ^Kicv nrtt^ins- — &) rviny^ dik-
— 76 —
Und was im Räume schwebt
Werde neu durch dich belebt. (Elasar b, Kalir.)
Die ältesten Bereicherungen des Gottesdienstes gehören
wohl dem Versöhnungstage: Die Dauer, die Zahl der vier
5 TefiUas, die ganze Wichtigkeit des Tages, zu welchem man
sich schon einen Monat vor dem Neujahrstage vorbereitete,
schienen dazu aufzufordern. Bereits aus der älteren Zeit
war derselbe mit einer vergrößerten Tefilla, a) dem Sünden-
bekenntnisse b) und einigen anderen Zutaten, c) bald her-
10 nach auch mit den aus 2 zu mehr als 50 Nummern ange-
wachsenen Abinu Malkenu- Anrufungen, der den Tempel-
dienst ersetzenden Aboda-Ordnung, d) und den vier kurzen
TefiUa-Einschaltungen e) versehen worden. Da man Gottes
Vergebung erflehte, und die Berufung auf die göttlichen Eigen-
15 Schäften, die 13 M i d d o t /) der Gnade, wie sie Exod. 34, 6. 7.
gelehrt werden, schon in alter Zeit empfohlen wirdgf):
so ist diese Stelle des Pentateuchs — eine von den zehn, welche
bei der Lektion die Gemeinde wiederholte und übersetzte
— nicht allein rezitiert, sondern gewiß auch mit einer
HO passenden Einleitung versehen und mit der Tefilla in Ver-
bindung gebracht worden. Das nannte man: die Ordnung der
Gebetsweise, h) In den Hagiographen wird die Verzeihung,
die Gott gewährt, S e 1 i c h a genannt, und da dies der
alleinige Zweck der Gebete jenes Festtages ist, so ward
25 die Bezeichnung ,,Selicha- Ordnung" i) bald der üblichere
Ausdruck. Ohne Zweifel sind gleichzeitig auch passende
Bibelverse verwandt worden, da der größte Teil der Tefilla
auf solchen beruht, oder die Gebete sich an sie anlehnen.
Einzelne Bibelstellen werden zu solchem Behufe empfoh-
30 Jen, k) angewandt, l) zusammengestellt, m) Auf diese für die
a) Vgl. meine gott. Vortr., S. 371 ff. — b) lij^^n l^PIiK ^IX Joma
87 b, vgl. Pesikta rabbati 35. — c) D>ri'?{<n H^^] 'H ^^ Schlüsse und
Kün ^V- — ^) rmiX? "nO» ^gl. Wajlkra rabba c. 7. — e) Große Halach.
6 c. Tr. Soferim 19, 8. — /) DT7D Jll^V t^^t^' — 9) Rosch haschana 17b
35 nrniD nnS ^^f-' weiche Worte dem Zahlenwerte von "l^J^^T bis ^"[0*^)
gleichkommen (Elasar aus Worms bei Recanate Kommentar f. 122 a.) —
h) n^Bfi ^ilD, s. Beilage 1. — i) nn'^D "MD Elia sutta c. 23. Me-
sohullam: Silluk J^^^i fQ. — k) j. Berachot 5, 1 die Verse nii^Slf Tl-
— l) Sota 39b. — m) Tr. Soferim 14, 8. Vgl. gott. Vortr., S. 375. -n:iJ<n
40 § 331, Q>{<T 128.
— 77 —
Versöhnungszeit ausgesuchten Verse, oder Bußverse, a) allein
oder von poetischen Gebeten, die sich an deren Inhalt anschlössen,
begleitet, dehnte sich nun der Begriff von Selicha aus, das ganze
Bußgebets-Material umfassend, daher die dahin einschlagen-
den Versgruppen und Gebetstücke auch „Worte zur Be- s
sänftigung" b) genannt werden. Und da Gott Herr der
Vergebung und der Liebe (D^ömm mn^'?D) ist, so heißen die
Gebete auch D>On*l c) oder nV30m <i), namentlich diejenigen,
welche die Leiden schildernd teils in längeren Bakaschot teils in
kurzen Anrufungen an die göttliche Liebe sich wenden, und die lo
Verse heißen „Verse der Liebe", e)
Die Selicha kommt von Gott, der sie gewährt, wenn
sie von ihm erbeten wird; das Gebet ist Sache des Men-
schen./) Dieses wird daher in den poetischen Stücken nie-
mals Selicha g) genannt, sondern durch die bekannten Aus- i&
drücke h) bezeichnet. Obwohl es sehr natürlich war, den charakter-
istischen Namen auf die Kompositionen zu übertragen, welche
allmählich, gleich den Bibelversen, aus welchen sie entstanden
waren, Selichas hießen.
Je umfangreicher der Gottesdienst der Versöhnungs- 20
Zeiten wurde, desto stärker wurde die Anzahl der Selicha- Verse,
desto mehr war eine Verteilung erforderlich. Es bildeten
sich hieraus jene Versgruppen, die zum Teil noch heute den
a) D>p"iDD' Diese werden nin^^D genannt bei Amram Gaon, Abu-
draham 91 a, in alten Handschriften, auch noch in Ausgaben span. Ritus 2»
(ed. 1624 f. 311. 314. 315;ed. Vened. Js. Gersonf. 166. 169); nnittTl 'plDO
(bei Karäern). — b) nn^^D ^yHI *p1D0 (Siddur Amram), nn^^DI ^lÜCI
(Amram bei Hamanhig y^ § 59), ly^'^ i-^yi (MeschuUam a. a. O.),
nn^^D n2i"l (Binjamin ^3^iK ^1«). mn''?D1 n3i"1 (Selicha «?j?ri l^DpiN)'
D^NttlÖ n2i"l (Sei. ND1 iy tt^13K). [D>n3nm m'^ Raschi n^^j^n 12a. 30
Daonil ''^D Tanchuma 1. nn''?D "f^V^ Mordechai nriXD]- — <') Siddur
Amram, Siddur Saadia ; vgl. die Ausdrücke fllPI^'^Dm D^öniH (D*^- ^' 9)'
D^DHI tt^pl (Ende Kidduschin, und oft.) — d) Hai Gaon Gutachten. —
^) plDD 'önil' 8- nV3ö? mi^O ^s., Tosaf. Berachot 5 a, Megilla 32 a,
Aboda 8a; Aaron de Lunel 96 d. D^Onn p^lUilT Vp^DQ Josua ibn 3»
schoaib 85 a. — /) nnifi nn>*?D npn n^en (^■^'?« d:on) ; j^ n2:im nnpn
heißt es: niPl^^D 1i^'?N Vhlü- — 9) Ei"^ seltene Ausnahme ist
nn^'^D mnNm (Sel. QV -IOÜTIN Buchst. p).—Ä)ncrpn (Simeonn-nn;
Elia b. schemaja >ninK» HDD^N. 3*? y^tO' n^nV' r\vw ; nann. fnn.
P^nn (S'lle drei in Sebadja's ',1 "V^i^) ; öfter verbunden n^öriT \^^^\^\> ^^
mt^pm m^nn. D^iiinm o^öm-
— 78 —
verschiedenen poetischen Gebeten, die Selicha genannt (S. 78)
werden, vorausgehen. Manche Gruppe hat meistenteils
Verse gleichen Anfanges, eine andere hat gewissen gleich-
artigen Inhalt, oder doch ein den Versen gemeinschaftliches
5 Wort; die Verse sind aus allen Teilen der Schrift genommen,
wie denn Amrams erste Gruppe nur zwei Verse aus dem
Psalmbuch enthält, die übrigen gehören Propheten und
Hagiographen.
Mit der Keroba verbunden wurden die Selichot, als sich
10 ein Piut des Versöhnungstages herausgebildet hatte, zu dem
organischen Ganzen, das M a a m a d a) heißt — mit welchem
Namen auch die Ordnung jeder der fünf TefiUas bezeichnet
wurde b) — und wohl schon im achten Jahrhundert vor-
handen gewesen sein kann. Obwohl wir keinen Maamad,
16 weder früheren noch späteren, vollständig haben, so läßt sich
doch aus der Vergleichung verschiedener Arbeiten ein Bild
desselben entwerfen. Doch muß der ältere, peitanische
von dem jüngeren, spanischen geschieden werden. Jener
hatte für die fünf Tefillas etwa folgenden Zuschnitt:
20 1) Abends. Nach einigen Psalmen das Abendgebet, bis-
weilen mit einem poetischen Maarib ausgestattet, und
die Tefilla; poetische Stücke und Selichas, jede von
den Middot begleitet. Einzelnes aus dem Fastenritual, c)
womit stets die Selichot schließen; ein dreizeiliges Ge-
26 dicht mit Buße-Kefrains und ein „Mi el kamocha",
d. i. kurzer Hymnus, dessen strophische Endung ^K *ö
•jlöD (Micha 7, 18) ist.
2) Schacharit. Wie an den Festtagen : Jozer, Ofan,
a) ^ÖJ;ö (s- die Erklärung bei Dukes S. 32 und M. Sachs rel. Poesie,
30 S. 175, 251, 265) ist häufig bei Isaac b. Giat. Vgl. auch n>tt^ V^Q
löra (Saiomo r[pi)t mix), iö^ö ^^:>^v «»^ möra r\ii (Abitur in
Neila), DHÖPÖl VW W^IIV (Meschullam: Silluk Schacharit), ^^p
napai ^nnwn (Joseph b. isaac npDD [^N). Hör»'? -i*nrn o^am
(Jehuda f^^j^ -v,^) [-[aya ÜHI (Jehuda D^ÖDID)]- ^^^ den großen
S6 Halachot (f. 6 b.) ^Qipö» wofür Machsor Vitry DIlTlp ^^®st; Amram
Gaon (bei Hamanhig a. a. O.): lOj^Q 101X1- In nV'^ lö^ [ri^X
wird in ähnlichem Sinne m^Qp angewandt. — b) Isaac b. Jehuda:
nnnpo vnn v^Qb nnrN* nno t£?onn vip dv (Mostedschab qv
^^p!2 HlpH)' — c) Vgl. weiter unten. Es sind die Stücke: ']}^ y\^^
^° 'pip im ,y^^ Dinn *?« aw ^mw >a .wDm-
— 79 —
Sulat und Keroba; zwischen den beiden ersten Tefilla-
Nummern (S. 79) und den darauf folgenden drei Stücken eine
Ermahnung — Tochecha-; dem Silluk voran gehen 12
bis 18 Hymnen mit Refrains, die ein bestimmtes Thema
ausführen, das mit pn introduziert vorangestellt ist, 5
und demselben folgen die Keduscha, verschiedene Poe-
sien, Rehitim, a) poetische Selichas mit den dazu ge-
hörigen Gruppen, eine oder zwei Tochechas, und den
Beschluß machen, wie am Abend, das dreizeilige Ge-
dicht und ein Mi el kamocha, welchem noch ein Lob- la
preis des Tages, dessen einzelne Strophen qv und DVn
anheben, vorangeschickt wird.
3) M u s s a f . Sowohl der aus 5 bis 6 Stücken bestehenden
Keroba als dem Silluk folgt eine große Anzahl jener
Hymnen p3V Hierauf die poetische Aboda, welcher is
ein Reschut vorausgeht und eine Schilderung der alten
Pracht (*l*7n3 HO und pp >1S^J<) nebst ihrem jetzigen Gegen-
satz nachfolgt. Den Beschluß bilden Selichas und die dem
Schacharit analogen Stücke.
4) M i n c h a. Keroba, einige Stücke pn, Silluk und Ke- 20
duscha; Selichas usw. wie die beiden vorhergehenden
Tefillas.
5) N e i 1 a. Eine kurze Keroba, begleitet von einigen
Piutstücken; von zwei größeren dreizeiligen Stücken
eingeschlossene Selichas ; ein Mi el kamocha und der 25
altübliche Schluß.
Die Grundlage ist im spanischen Maamad dieselbe; es
folgen in jedem der vier Tages-Abschnitte nach der Keroba
eine Ermahnung, mehrere poetische Stücke auch mit pH
eingeführte, die Keduscha, Silluk, Selichas, eine Vidui. 30
a) D'tfi^ni' ^^ denen ein in kurzen Versen behandeltes Thema stets
wiederkehrt: Läufer. Man sage sie rasch ohne Melodie, bemerkt ein
alter Erklärer. Gewöhnlich im Gebrauche von den Variationen eines
Satzes oder einer Bibelstelle, im Gegensatze zu Pismon (Schibbole ha-
leket Ende, ebenso Tanja 67 b) oder Piut (vgl. die Stelle aus einer Hand- 35
Schrift in Orient 1844, S. 483), daher von denen am Versöhnungstage
bei Hagahot Maimoniot, Taschbez, Maharil und Minhagim, auch im
kurzen Manhig § 73. In französischen und römischen Mss. heißen auch
die am Pesach Abend üblichen Stücke QlQf^ ^1*1 ?K' iminJ f*ö1i< ^^^
ni<l "b ^D Rehitim, und jedes einzelne ein ^^ITi- ^0
— 80 —
Allein die Ausführung, der Bau der Stücke, und die reichere
Ausstattung tragen dazu bei, demselben ein verschiedenes An-
sehen zu geben, und zwar wie folgt:
1) Abends. Eine Introduktion eröffnet das Abendgebet,
5 eine poetische Peticha die Versgruppe; Selichas, eine Toche-
cha, Vidui und ein Mi el kamocha.
2) S c h a c h a r i t. a) Gedicht vor nOKtt; ^TID ; Introduktion
des Maamad; Gebet (Hüp^); Keschut, Nischmat, ein
Pismon von der Gattung der Mostedschab, eine voraus-
10 geschickte Bibelstelle variierend, ein Mi kamocha, Jozer,
Ofan, Meora, Ahaba, Sulat.
b) Keroba, und zwar einReschut, die drei Benediktionen,
jede von einem Pismon gefolgt, hinter welchem das Ke-
rudsch [5115] eintritt, eine kurze Aboda, a) ein Pismon und
15 eine Tochecha; Bearbeitung einer Bibelstelle nach Art der
Rehitim; Silluk, Keduscha und Schluß-Pismon.
c) Tochecha, Pismon, Selicha, Vidui; Lobpreis des Tages
(DVn . . . DV). Mi el kamocha.
3) M u s s a f . Keroba. Tochecha. Bearbeitung der Geschichte
20 Jonas. Rehitim, ähnlich denen des Schacharit, Keduscha,
Silluk; hierauf Aboda usw. wie im peitanischen Mussaf;
Vidui, Selichot, mehrere Tochechas. Schluß.
4) M i n c h a. Der Keroba folgen Tochecha, mehrere Pis-
mon; eine Illustration der Mincha-Zeit, Keduscha, Silluk,
25 Selichas, Vidui; die Schilderung der Opferung Isaacs;
eine Selicha mit dem Refrain: ,,wir haben gesündigt" (ein
sogenanntes Chatanu).
5) N e i 1 a. Vor der Keroba ein Reschut, nachher Pismon,
Silluk, Selichas, Tochecha, Vidui; Habdala, Schluß.
30 Das Ijl^eu jahrsfest ist als Gerichtstag der Vorläufer
des Versöhnung gewährenden Tages. Die das strenge Recht
^) mi^X? P*1D? "^d wegen ihres Baues — alle Zeilen endigen mit
demselben Worte • — 1*?p'p (wahrscheinlich cirknlare; 1^'>^ O^IWn
y)yü On^ nennt es Joseph ibn Megas Rga. 204) genannt. Dergleichen
35 verfaßten Salomo Gabirol (i^^*] p'n^J rW^' Zeilenschluß pHN)» Mose b.
Esra ^ri'nött^ ntt/PÜ» Zeilenschluß t£?lp). Isaac b. Serachja halevi (•^pif
pn rnJiri' s. Demburg in Geigers Zeitschrift, B. ö, S. 405, Anm. 48) ; diese
ist es, die Israel Kimchi anführt bei Dukes (Orient 1843 LB., S. 715)
[und Girondi, S. 184]. Der letztere nannte eine seiner Poesien, die nur
40 gleichen Strophenreim hat (ntTHÖ ^ö^)' *^^^ *lS'5p'
— 81 —
mildernde göttliche Liebe ist vornehmlicli in der Liebe zu
den Vätern gegründet, und an diese sowie an das Verdienst
der Ahnen, namentlich an Isaacs Opferung, wird in der
Mussaf-Tefilla jenes Tages appelliert. Schon die Pesikta a)
deutet die Ausdrücke in Levit. 23, 24. wo vom Posaunen- &
feste gehandelt wird, auf die drei Erzväter: ,,der eine" be-
zeichne Abraham, ,,die Erinnerung des Posaunenschalls"
Isaac, ,, heilige Berufung" Jakob. Einzelne poetische Gebete,
für den Vorabend des Festes bestimmt, 5) behandeln diesen
Gegenstand. Da nun von den drei ersten Tefilla-Benedik- lo
tionen die erste mit dem ,, Schilde Abrahams" schließt, die
zweite die Totenbelebung preist, welches in der Baraita [(c. 31)]
Elieser eine Anwendung auf den geretteten Isaac bekommen,
so ward die dritte, die Keduscha, dem Jakob ge weihet, zu-
mal da Israel, als Gesamtheit ein heiliges [(T'^ 98 f. 109 b)], auch is
ein Gottes- oder Engelnamen war, und Jakobs Bild sich am Gottes-
throne befand, von den Engeln angeschaut, von Gott ge-
liebt, wie — nach Talmud c) und Hechalot d) — Kalir
(Wochenfest), die Abodas von Jose b. Jose, Saadia, Salomo
b. Jehuda und die der Römer, Isaac Giat (Keroba des 20
Schacharit) und andere Peitanas dichten. So faßten denn
auch die ältesten Dichter die Schacharit-Keroba beider
Festtage auf, den ersten Abschnitt Abraham, den zwei-
ten Isaacs Opfer, den dritten Jakob widmend; namentlich
Kalir, e) Simeon,/) Jochanan hacohen, gr) MeschuUam, /i) Sa- 25
lomo Gabirol, i) Isaac Giat, k) Elia b. Mordechai, Mose
a) Zu Neujahr, auoh bei Jalkut Levit. 645, Pesikta rabbati 40. —
6) Isaacs Pismon (-[f qi»^ "13p (span. ms. und Cod. Bodl. 613 N. 355) ;
DV Di^ Nj 113* K3K (Tripel. 61a). „Heute erinnere ich an die Liebe der
Väter" (Maimonides 1>3f0 >i^). — c) Chullin 91b. [auch Bamidbar rabba 30
c. 4. Midr. Thren. 70b. Beresch. rabba c. 82. 78]. — d) c. 8. § 3. c. 9 § 2.
— e) Zu N. 1 : Q^öD ^^1/101 Hta^i ; zu N. 2 : -fipj^T -jp-ij; ni^röö ; z"
N. 3: ^pV nn^in "^w. Ebenso ist in der Neujahrs-Keroba {^if\ ^j^)
der drei Väter gedacht. — /) Keroba des Neujahrsfestes in N. 1 H^IPD
^n-i?N usw., in N. 2 nn?a ipov ji::^'? usf., in n. 3 y:^^^ ^y>) 30
Onn Dpiy ßtc. — ■ g) Die drei Nummern der Mussaf- Keroba beschäftigen
sich lediglich mit den Vätern. — 7i) zu N. 1: "l^j^Q f^j< npl3i!3 (130 5
zu N. 2: -fnvö ipv y^Qh nny usw.; zu n. 3: niniö Dömn «^w. —
i) Magen HiD [1111 pi< (Abraham), Mechaje ^iiöil IHS '?K (Isaac), Me-
schalesch yüV DD tt^'K (Jakob). In dem Magen zu Mussaf (HDD' n'ö^lt^) *"
wird nur in einigen Strophen Abrahams und Isaacs gedacht. — k) Magen
Zum, Synagogale Poesi«, 6
— 82 —
b. Esra, a) Abenesra, h) Menachem, c) Isaac b. Jehuda, d) Joseph. e)
Die Beziehung jener 3 Benediktionen auf die Väter wird daher
von den Späteren, z. B. Josua Schoaib (f. 79 b) und Abudraha^n
(f. 22a), vorgetragen.
5 Die Brücke zwischen den beiden ,, ernsten Tagen"/) bilden
die zehn — eigentlich sieben — Bußetage, an welchen die
Früh- oft die Nachtstunden zu einem Buße-Gottesdienst, der
gleichfalls Maamad g) heißt, verwandt werden. Als die
ältesten Bestandteile desselben erscheinen: Psalmen, mit
10 Anrufungen ausgestattete Versgruppen, die dreizehn Middot
mit den beiden Introduktionen, h) das Sündenbekenntnis
(sowohl l^nilf llNtan als das alphabetische 130^«), das I^IP i)
nebst aramäischen Gebeten, einige kurze Litanien und Ge-
be tstücke. Begonnen ward mit einer Versgruppe, geschlossen
15 mit einem Abinu malkenu und der täglich üblichen leisen
Techinna. Bereits im neunten Jahrhundert wurden beliebig
Selichot (Gruppen oder Bußgebete), Pesukim/c) und peita-
nische Pisinon hinzugefügt. Da dieser Gottesdienst sich
auch auf mehrere Tage vor dem Neujahr, an denen sogar
20 gefastet wurde, l) selbst auf den ganzen Monat Elul aus-
dehnte — manche fasteten selbst Neujahr und den Sabbat
13^13 VUIDN erzählt die Geschichte Abrahams, Mechaje n^fltl? pK ^i®
der Opferung, und Meschalesch p"jn{ ^J^i^ die Schicksale Jakobs.
«) pn mm (Abraham), -^pQ n*?« (Isaac), pl5{ ^rii^ Qn (Jakob).
26 — b) tJtnrn D^IÖN (Abraham), >nbK mm« Iö'?« (isaac), HDV [1Ö«
(Jakob). — c)Zu Neujahr: Q^nntK 1'DK (Abraham), J<>'?oni P|"l^ lllt^K
(Isaac), nj)i:0 :i'inK (Jakob). — d) Zu Neujahr: Magen q^^j pf^^ 2X
mit dem Strophenschluß Abraham, Mechaje "T^mj^ TD^t? °^^* ^^^
Strophenschluß Isaac, Meschalesch J^^Q DlilX ™i* dem StrophenschluQ
80 Israel. — e) Zu Neujahr: Magen (*ip>n ^*7J<) hat zum Strophenschluß
Abraham, Mechaje (D^J< Ü^V) Isaac, Meschalesch (n^^i Holt) Jakob.
— /) D^llin Wt^''' Ephraim b. Jakob *]"T3p ^3X' Maharil. „Neujahr
stehe man im Gebete mit Furcht (nKT) ^^^ Angst" (Kol bo 64, vgl.
Aaron de Lunel f. 99). — g) In Isaac Giats Gedichten, bei Schibbole
36 haleket, Tanja u. a. vgl. Tos. Chullin 24b und Meir Rothenb. Bga. in
4 N. 214: nnörDm nvirni- — 'i) atc^v i'?a bi^ undQ^e^^ ^-ik bi^-
~~ *) 133P 1i^3K 133J> a^s I. Kön. 18, 37 gebildet, s. Taanit 14a und
Raschi daselbst. — k) Q'pIDQ heißen bei Saadia und Hadasi auch die
poetischen Gebete; in Handschriften span. Ritus bisweilen die Mos-
40 tedschab, denen ein Bibelvers als Thema stets vorangeht. — l) Mor-
deohai Joma und Aaron de Lunel f. 100 d.
— 83 —
vorher — : so bildete dieser ganze Jahresabschnitt eine für
die Bußedichtung reiche Zeit. Es kommen noch andere
Umstände hinzu, welche die Selichadichtung begünstigen
mußten.
Ein wegen einer Landplage, einer Gefahr u. dgl. an- 5
gesetzter außerordentlicher Fasttag, wurde, nach der Be-
stimmung der Mischna, zunächst mit einem passenden Vor-
trage, zur Besserung mahnend, eröffnet. Zwischen der sieben-
ten und achten Nummer der Tefilla wurden sechs Zusatz-
Nummern eingerückt, jede bestehend aus Versen oder einem 10
Psalm, einem r\iV^ ^ö beginnenden Anruf und einer Schluß-
Benediktion. Die siebente Nummer der Tefilla konnte ohne-
hin mit beliebigen Erweiterungen versehen werden. Die
gedachten Bibelverse bestanden zum Teil aus den in der
Mussaf -Tefilla des Neujahrsfestes vorhandenen Gruppen. In 15
der Geonäischen Zeit wurden an den Fasttagen in die sechste
Nummer der Tefilla Gruppen und Selichas aufgenommen,
deren Elemente teilweise dem Frühgottesdienste der Buße-
tage entlehnt sind. Sowohl die regelmäßigen Fasttage als
die bei der Not der Zeiten nicht seltenen außerordentlichen 20
Fasten boten also zu poetischen Kompositionen, in denen
Gebet und Buße, Sündenbekenntnis und Ermahnung eben-
sogut als alte und neue Leiden, Klagen und Hoffnungen,
selbst piutische Vorträge Platz fanden, einen Stoff dar.
Gedichte dieser Art konnten, ohne für einen Fasttag oder 25.
den öffentlichen Gottesdienst bestimmt zu werden, auch wie ein
^^, Psalm der Erguß der Andacht, des Schmerzes, der Be-
W^ geisterung sein. Hierdurch wird der Reichtum der Selicha
klar, im Gegensatze zu der nur beschränkten Anzahl von
Jozer, Ofan, Keroba, Aboda usw. Während der Piut, sich so
daran anlehnend, Bibelstellen verarbeitet, kann die Selicha
selbst aus solchen bestehen; jener gehört dem öffentlichen
Gottesdienste, dem Feste, diese der eigenen Andacht, Buße
und Fasten. Jener gibt Geschichte und Midrasch, diese
^^ Empfindung und Gegenwart: wird Piut zur Prophetie, so wird 35
^B Selicha zum Psalm.
^B Demnach läßt sich für das Mittelalter, ähnlich wie für
^B die Psalmen der alten Zeit, eine Normal-Selicha aufstellen:
^K Geschildert werden in selbiger die unglückliche Lage, das
1-
— 84 —
Exil, die Unterdrückung, Leiden und Kummer, des Feinde»
Übermacht und Hohn; Märtyrertum und die bessere Ver-
gangenheit; die vergeblichen Berechnungen und Hoffnungen.
Tempel, Opfer und Fürsprecher fehlen; Schuldbekenntnis;
5 Buße und deren Bedeutung; dem Gebet ist der Himmel
offen. Die Wichtigkeit der heiligen Tage und die Gebrech-
lichkeit und Schwäche des Menschen; das Leben ist ein
Schatten, seine Güter eitel, aber Gott ist bleibend, allmächtige
liebevoll: Ihm ist nichts zu verheimlichen. Wirksam für
10 Israel sind : der Bund Gottes, das ewige Gesetz, die drei-
zehn göttlichen Eigenschaften (Middot), das Exil, Fasten,
Beten, Besserung. Auch der Geringe möge erhört werden.
Gebet um Versöhnung, Rettung und Herstellung, erinnernd
an die alte Liebe, das Verdienst der Väter, insbesondere
15 Isaacs Opferung, und die vielen Blutzeugen (die zehn Mär-
tyrer). Gebet, den Ankläger zu beseitigen, und die Für-
sprache von Engeln und Knechten Gottes anzunehmen.
Gott ist unser einziger Freund, dem wir trotz Verfolgung,
Spott und Verlockungen, und bei aller Dauer des Elendes treu
20 bleiben. Jene haben die Gewalt, wir das Wort, Abscheu vor
dem Göttertum und Verwünschungen. Dankgebet, stetes Ver-
trauen und Hoffnung auf Erlösung bilden den trostreichen
Schluß.
Diese Selicha, nicht minder als einst ihr Vorgänger,
25 ist das Erzeugnis von Jahrhunderten. Dasselbe Weltalter,
in welchem Syrer, Byzantiner und Lateiner ebensowohl
als Araber sich eine neue Metrik und eine Liturgie bilde-
ten, hat auch die Juden zu ihrer synagogalen Poesie ge-
leitet: diese hatten vor jenen den alten Grund voraus,
30 auf welchem sie zu bauen anfingen; sie bedurften bloß dea
passenden Baumaterials. Daß sie Versbau hie und da ent-
lehnt, ist wahrscheinlich; man konnte ebensogut nach sy-
rischen und griechischen Mustern sich richten, als man diea
später mit den arabischen und provencalischen getan. Dem
35 Buche der Frommen (§ 781) zufolge hätten die Juden die
Reime von den Christen entlehnt; andere Metra sind arabischen
Ursprungs oder den Vulgärsprachen in Europa abgeborgt, a)
Simeon Duran ^^^^< Pü ^- 55 b oben (s. die Stelle bei M. gacha
in Orient 1842, N. 52, S. 830 ff).
— 85 —
Welche Dichtungen den ersten Peitanim vorgeleuchtet, kön-
nen wir schon deshalb nicht wissen, da wir von denselben
weder Zeit noch Vaterland kennen. Im siebenten Jahr-
hundert dürften die ersten, für den Gebrauch der Synago-
gen eingerichteten, poetischen Gebete verfaßt worden sein ; 5
damals begann der alte Midrasch abzusterben, während die
Elieser-Baraita piutische Töne anschlägt. Ein Jahrhundert
später beginnt karäische Polemik zugleich mit dem Anbau
des Talmud; während dessen schreiten unbeachtet masore-
tische und peitanische Arbeiten fort, die wir im neunten Jahr- 10
hundert, wo Wissenschaft und Grammatik erwachen, bereits
in fertigen Gestalten vor uns haben. In eben diesem Jahr-
hundert werden bei den Gaonen die ersten Anfrageh über
gottesdienstliche Dinge getan und beantwortet, die ersten
Gebetordnungen geschrieben ; bei den Griechen wird ihr po- 15
litischer Vers der meist übliche, und in Frankreich werden
Sequenzen und Erbauungslieder für die christliche Kirche
verfaßt. Im zehnten Jahrhundert ist der Piut in Europa,
und es bildet sich die Metrik der arabischen (spanischen)
Juden aus. ao
Diese Metrik, von Wissenschaft und Sprachkunde, von
Kultur und dichterischer Kraft getragen, hat die jüdisch-
spanische Poesie gestaltet im Gegensatze zu der peitanischen a) :
in dieser ist die gesamte Dichtkunst piutisch, während der
gesamte Piut der Spanier poetisch ist, und nur in der Form 25
es Unterschiede zwischen weltlicher und synagogaler Poe-
sie gibt. Die Entwickelung des Piut und der Selicha geht
demnach einen ununterbrochenen, obwohl nicht an jeder
Stelle sichtbaren, Weg die Länder und die Zeiten hindurch,
und wie in dem Inhalt ist auch in der Gestalt organisches Ge- 30
setz, und in der Mannigfaltigkeit eine die Einförmigkeit ab-
wehrende Einheit.
Die ältesten poetischen Selichas sind litanienartige Gebete,
die in kurzen Sätzen eine Reihe von Exklamationen und Lob-
a) Vielleicht bezeichnen Parchons Worte (5a) ^ptt^QT DltTin ß3VE3 ^5
diese beiden Gattungen.
L
— 86 —
preisungen bilden, teils in einer alphabetischen Ordnung^
teils mit gleichklingenden Endungen, meist jeder Satz mit der-
selben Formel beginnend oder schließend. Aus dem Gebete
in Prosa und aus solchen Litanien entstand allmählich die
5 — reimlose — Selicha, nach Art der alphabetischen Psalmen
gebaut, mit Sätzen von gleicher Länge, z. B. HD H? 1in"lH
X?1 li^DÜ» 13tfiJ>2 ntOS linütt'i ; bisweilen selbst in kleinere ziem-
lich gleiche Teile zerfallend, so daß eine Art Khythmus das
Ganze regelt, wie z. B. in maP ^DV HO Hn^in DV3 Nil» DN DIK
10 jede Zeile in drei kleinere Sätze von fast gleichem Umfange
zerfällt. Ein weiterer Fortschritt ist in n^ >DJ^1D piö nnx»
wo jede Abteilung aus drei Abschnitten besteht, von wel-
chen jeder zwei Sätze enthält. Auch äußerlich ist der Bau
künstlicher: Die drei Abschnitte haben der Keihe nach den-
15 selben Buchstaben zu Anfang; der zweite beginnt mit dem
Worte, mit welchem der erste schließt und ebenso der dritte
mit dem Schlußwort des zweiten (Wiederholungs- oder Ring-
wort). Von solchen geschah nun der Übergang zu den ge-
reimten dreizeiligen, dergleichen in der Keroba des Ver-
20 söhnungstages vorkommen, a) in denen die dritte Zeile der
Abteilung häufig ein Bibelvers ist. Die in den Kerobas
herrschende vierzeilige Strophe ging auch auf die Selicha
über; anfangs reimlos. Bereits im neunten, vielleicht schon
im achten Jahrhundert, wurden viele gereimte Selichas ge-
?5 schrieben, in welchen jede Strophe oder Abteilung vier Zeilen
mit gleichem Reim, jede zu 4 bis 5 Worten, enthält — nicht
unähnlich den ältesten christlichen Hymnen 6) mit Strophen
von 4 achtsilbigen jambischen Versen, oder den Strophen in
dem A. 1136 verfaßten Gedicht Trojas Untergang, c) die wie
30 folgende gebaut sind :
Urbs bona nunc dumi
Vi flammae turbine fumi
Non ita consumi
Digna resedit humi.
36 In diesen Selichas ist die Ordnung nach den Buch-
staben des Alphabets in gerader oder in umgekehrter [p*lt£^nl
Ordnung, und auch da findet bisweilen jenes die Strophen
a) Jochanans i^i^ [^^ TlNtt^^ T^X ""■ *) ^- ^^^^ ül>er die Lais etc»
87. — c) Leyser bist, poetar. etc. p. 404.
— 87 —
aneinander bindende Kingwort statt. Bereits in den Vers-
gruppen sind bisweilen die Verse und die eingeflochtenen
Bittworte so zusammengestellt, daß die folgende Bibelstelle
anhebt wie die vorhergehende geschlossen; und ein Gleiches
haben wir bei den Schlußsätzen der Keroba wahrgenommen. 5
Diese in die Fugen des Gebetes eingeschlagenen Pflöcke ver-
banden die Gedanken und gaben ihnen zugleich eine Ruhe-
stätte, dem Gedächtnis einen Halt, der Rezitation eine Art
von Refrain gewährend, und finden sich in dem Silluk der
Keroba, in den Abodas von Abitur, Isaac Giat und Mose lo
b. Esra in den Introduktionen (Reschut) zur Keroba (Abi-
turs) oder zu den Asharot (Sal. Gabirol, Isaac b. Rüben), in
einzelnen Klageliedern und Hoschanas, am häufigsten in Se-
lichas, und fast herrschend in den sogenannten Chatanu-Stücken,
deren Refrain ^yy\)L liNtSH ist. is
Auch in der vierzeiligen Selicha ist, wie in ähnlich gebauten
Piut, nicht selten die vierte Zeile ein Bibelvers, so daß
der alten Sitte des linDD entsprechend die Strophe durch
eine Stelle der Schrift gestützt wird. Bisweilen heben alle diese
Verse mit einem und demselben Worte an und bilden so eine 20
Versgruppe mit gleichem Anfange.
Manche Selicha hat keine andere Teilung als die alpha-
betischen Anfänge, indem ein und derselbe Reim durch das
ganze Stück geht. Syrer, Araber, Provencalen, Juden dichte-
ten viel mit einerlei Reim, oft Stücke von außerordent- 25
lieber Länge; man begegnet demselben häufig im Piut, na-
mentlich in Hoschanas, Silluk, Reschut, hebräischen und
aramäischen Zehngebots -Gedichten, auch in Klageliedern,
Ofan u. a. m. Er findet sich bereits in alten Selichas, und
ist herrschend in den Eröflinungsstücken, den Flehgebeten 30
und den seit dem elften Jahrhundert gedichteten metrischen
Bakaschas.
Da die ältesten gereimten Selichas, wenn nicht jünger,
doch gleichen Alters mit dem Piut sind, aus welchem sie
sich herausgebildet, so kann es nicht auffallen, bei den- 35
selben bereits alle später so kunstreich , behandelten Formen
zu treffen, als: Strophenbau, strophische Bibelverse, Ringwort,
Mittelreim, durchgehenden Reim, selbst die Variation eines
biblischen Themas oder Abschnittes, — indem alles dies
bereits dem kaiirischen Piut zugehört, wo man den Mittel-
reim in der Keroba des neunten Ab findet. Seitdem ist
der größte Teil der Synagogendichtungen, also auch der Se-
lichas, in Reimen verfaßt, und Reimkünstler ward gleichbe-
5 deutend mit Dichter, a) wie ,, rhythmisch" es mit ,, gereimt"
geworden war. Entweder hat jede Zeile der Strophe den-
selben Reim, mit oder ohne Mittelreim, oder die Strophen-
schlüsse reimen (Strophenreim), oder die Reime wechseln
(verschränkter Reim); letztere Gattung, vor dem zwölften
10 Jahrhundert den europäischen Sprachen unbekannt, b) ist
um a. 900 schon in der jüdischen Poesie da. Die vierzeilige
Strophe mit durchgehendem Strophenreim, während die er-
sten drei sechssilbigen Zeilen reimen, haben Salmon, Dii-
nasch und andere Dichter des zehnten Jahrhunderts. Die
15 zweizeilige Strophe, bereits im Jozer des Versöhnungstages,
ward für selbständige Selichas, die daher H^ltt^ heißen, ver-
wandt. Auf den Bau, und also auch auf den Reim hatte
der Refrain einen großen Einfluß, indem er für die einzelnen
Strophenteile den sie anziehenden Magneten darstellte. Im
20 Hallel und in verschiedenen Psalmen fiel nach dem ersten Satze
die Gemeinde mit der Wiederholung des Satzes, nach den
folgenden mit einem stehenden Halleluja ein, c) so daß der
Refrain den Schluß des vom Chore oder Vorbeter vorge-
tragenen Abschnittes bildete. Die Tosefta d) bemerkt be-
25 reits drei Arten eines Refrain-Gesanges, und Augustinus
dichtete einen Psalm mit einem Verse, der demselben voraus-
geht und hinter jeder Strophe wiederholt wird. Da er diesen
Refrain Hypopsalma nennt und das Hiob-Targum für das he-
bräische nij> (recitare, intonare) DtÖ gebraucht, so ist — wie
30 auch Elia Levita bemerkt — dieses Wort der Ursprung der Be-
nennung P i s m o n , e) womit anfangs die gereimten Hym-
nen überhaupt, selbst Teile der Keroba, später nur die Refrain-
Stücke bezeichnet wurden. Als nämlich Selicha noch seine
umfassende Bedeutung hatte, das gesamte Bußmaterial,
35 auch Verse und prosaische Gebete, bezeichnend, war Pismon
a) y^*)J-[ (bei Immanuel) d.i. 'l^ntt^ü (bei JehudaTibbonHerzenapfl.
6, 7, Ermahn. S. 6). — b) F. Wolf a. a. O. S. 165. — c) Maim. Hilch.
Megilla 3. — d) Sota 6. — e) pQ^Q, s. Beilage 2.
— 89 —
das poetische Begleitstück, das fast immer in Strophen ge-
teilt war, und in dessen Rezitation die Gemeinde mit irgend
einer Bibelstelle oder sonst einem Anruf einzufallen pflegte. Als
allmählich die einfacheren Elemente den Namen Selicha jedem
poetischen Bußstücke abtraten, ward nur das Refrain-Ausge- 5
stattete Pismon genannt, der mm der Selicha ungefähr wie Ge-
sang dem Gebet gegenüberstand. Wo Psalmen im Piut variiert
werden, wie z. B. in dem römischen D^l'^X'? TnöK, hat gewiß die
Gemeinde die Strophenschlüsse rezitiert. Vermutlich bezeichnet
auch >T>t3a) den Pismon. 10
In der Selicha, besonders dem Pismon, haben Vers- und
Strophenbau, zumal bei spanischen, provencalischen, itali-
schen Dichtern, mannigfaltig gestaltete Dichtungen her-
vorgebracht: Reimarten und Rhythmen, die in den neueren
Sprachen viel später sichtbar werden. Sie lassen sich am 15
schnellsten übersehen, wenn man sie nach der Zeilenzahl der
Strophen ordnet, bei jeder Klasse die Ausdehnung der Zeile
in Worten oder Silben berücksichtigend, wodurch bei den
metrisch gebauten auch die Versgattung deutlicher wird.
Vorherrschend in der religiösen Poesie ist überhaupt das 20
Metrum nicht: besonders im Pismon werden die Silben mehr
gezählt als gemessen. Die stets metrischen Bakaschas haben
Zeilen von 16 Silben, die Halbzeile zu drei Füßen ^
u y - - &), und ist dieses Versmaß die Verlängerung des-
jenigen, in welchem das bekannte Adon Olam geschrieben 25
ist. c) Manche Selicha ist nach Mustern, welche Piut, Ke-
roba, Hoschana usw. darboten, gebaut; mancher Strophen-
bau ist vorherrschend bei gewissen Gattungen. Immer
aber ist, bei aller Freiheit in der Wahl der Art, eine Gesetz-
mäßigkeit in der Behandlung viele Jahrhunderte lang so
sichtbar.
Die eigentlichen, abteilungsweise reimenden, Selichas
sind nur zwei-, drei-, oder vierzeilig; alle Zeilen einer Strophe
reimen, und wird dies nur teilweise durch die verschränkten,
a) Vgl. meine gottesd. Vortr. S. 380. Auch Scherira (bei S. Stern 35
Anmerk. zu f^n^^D Wien 1853) unterscheidet ^"l'i'i^ von ^VO- — *) B®i ^^^'
veyra (fi^*T5^ f. 37) das 23., bei Arkevolte (Gramm, c. 32) und Jakob
Roman ms. das vierte Metrum ; bei Mose b. Chabib die fünfte Gattung. — ■
c) Vgl. Abenesra niHSC f • 7 a ed. Berlin.
— 90 —
die Mittel- und die strophischen Reime, zumal bei dem Pismon
verändert.
In den zweizeiligen hält die Zeile
1) fünf Worte (meistenteils: Nllim TnJin bM^n ^«H 'H N:K
5 (Binjamin b. Serach);
2) 4 bis 7 Worte, z. B. ^b 1?r p«1 Dinn rWÖH [VIN; die
zweite Zeile ist in der Kegel die längere;
3) 4 bis 5 Worte : bin pnül [H nflöl "|«, ebenso nnn^
"Itt^D^ (Jehuda b. Kalonymos);
10 4) fast durchweg vier Worte, so Elia b, Schemajas t':?K
D>DD "j1DtJ?3 tröil nb, Meirs Hpn n*?ön (mit Halbzeilen);
5) drei Worte, z. B. nn^H lirö ^HltN oder p?a finnp "llön
(Meir).
Bisweilen sind auch Mittelreime verwandt, und zwar:
15 1) in der ersten Zeile allein [aa, a]: nt^llpH iTliri (Simeon)
mit 4 bis 5 Worten;
2) in beiden Zeilen. Bald in beiden die Reime gleich
[aa, aa], wie in Binjamins 'IJlt^ö 112^ OK M*?« und Elasars
D^öm 'D^^JDÜ, bald ungleich. Letzteres ist meist bei den
20 Tochechas, die Halbzeile zu sechs Silben, der Fall, wo die
Zeilen entweder unter sich [aa, bb] — wie Gabirols '^i^^'Ü —
oder verschränkt reimen [ab, ab] und der Schluß der Strophe
in der Regel eine Bibelstelle ist, z. B. Moses >^W 13?«. In
einigen Stücken bildet die ganze zweite Zeile diesen Bibelvers,
25 so daß der Reim der ersten von dieser abhängig ist. Ein Bei-
spiel ist die Selicha von Mose Chasan :
(Exod. 18, 19.)
30 Besonders künstlich gebaut ist Isaac b. Jakars Cha-
tanu 1>1K, die Halbzeile zu zwei Worten, mit gleichen
Reimen durch die Zeile und mit Bibelworten die Strophe
schließend. Alle Strophen nicht nur, sondern auch deren
erste drei Halbzeilen sind durch wiederkehrende Worte
35 miteinander verknüpft, so daß wir einen Wörtertanz auf-
geführt sehen:
— 91 —
Wo ein Strophenreim stattfindet, reimen stets die ersten
drei Halbzeilen gleich [aa, aA], wie z. B. lüj? pDV von Jechiel.
Manche dieser Stücke sind in ihrem Bau ähnlich dem von
Gabirol in den Asharot und von anderen spanischen Dichtem
so oft angewandten Metrum von einer Jambe mit 4 Längen 5
(u ) viermal wiederholt, wie z. B. Ephraims >2^< >3X
131ön und onDpn \1^N, so daß diese Gattung auch zu den
vierzeiligen gezählt werden könnte. Baruchs Selicha mi^l
nviN hat, was öfter in der spanischen Keroba der Fall ist,
zwei durchgehende Reime, so daß alle ersten Zeilen den einen, 10
alle zweiten Zeilen den anderen Reim haben [ab, ab usf.].
In den Dreizeiligen, die Zeile zu drei oder vier Worten,
haben die Zeilen einer Strophe gleichen Reim. Nächst einigen
Selichas und Pismonim sind dieser Gattung angehörig die Buß-
stücke, die man dieser Form halber n^t^^^tt' nennt, und sehr is
viele Tochechas — wie Gabirols *1t2t^ — , in denen gewöhnlich
die Schlußzeile biblisch ist.
V i e r z e i 1 i g ist der größte Teil der älteren Selichas,
besonders der klagenden, die keine biblischen Strophen-
schlüsse haben. Selten wird die Wörterzahl — wie unter 20
anderen von Elia b. Schemaja geschieht — streng durchge-
führt, welches nur bei einigen Chatanu von drei Worten die Zeile
der Fall ist. Die Zeile hält: 1) 6 bis 7 Worte (H^O^ nhvn),
2) sechs (n^iOK nD3>N), a) 3) 5 bis 7 (Pj^DV fO«), 4) 5 bis 6 (^möN
nnnn >ni?:i:), 5) fünf (?xö nn^DN), 6) 4 bis 5 (naiox w:i<), 25
7) vier (ffjran DlpK), 8) 3 bis 4 (flöN >»:n), 9) drei (^K^ mölK
von Salomo b. Jehuda, [IplT VH^ von Leonte, ,13*1 pl«), 10)
2 bis 3 Worte (lilD^pH niK^n). Dieselben Strophenarten zuweilen
verbunden mit biblischem Strophenschlusse, oder auch noch
mit Ringworten, z. B. >1J< >2t< von Binjamin (6 Worte), so
nr\ n^pö von Mordechai (5 Worte), mi: yhi< Elias und bi<
n'?« Joels (4 bis 5 Worte), nniND "j'N von Isaac b. Jakar
(3 Worte). Die Zeilen der Strophe haben denselben Reim;
nur im Pismon, besonders im spanischen, italischen, treten
verschränkte und Mittelreime ein. Einen stehenden Strophen- 35
^_ reim haben Samuel hacohen in D>0n*1 *3X^Ö und Binjamhi
^H b. Abraham in nmifl; bei letzterem reimen Bibelstellen.
^B Das Gebet D^Ot^ '1J?tt^ hat in jeder ersten Zeile, Saadias n*1t<
L
[o) Auch ^t^'ltt^^ ^n^N'n (verdorben in den Ausgaben)].
— 92 —
^3 ib in jeder vierten einen Mittelreim, indem dort der
Name des Himmels, womit begonnen wird, hier der Name
eines Ortes, womit die Strophe endigt, den Reim bestimmt.
In *i12{ü1N reimen die zweite und die vierte Zeile; die ersten
5 und die dritten Zeilen haben durch die ganze Selicha den-
selben Mittelreim (>n) [AAb AAb]. Die Zeilen von Salomos
^nn^D 13i?'Dtt^^ haben in der ersten Hälfte ein Reimpaar und
zum Schluß der Strophe einen Strophenreim, nach folgendem
Schema: aab, ccb, ddb, eeA, In Gabirols Pismon ''i:^tip IHtt^
10 ib nmn^ mit sechssilbigen Halbzeilen wird der Mittelreim
beliebig angewandt; nur in der vierten Zeile ist (Mittel-
reim und Strophenreim, also hier beide beständig. Isaac
verwendet in DP ri'Ü'V den Reim der vorhergehenden Zeilen
zum Mittelreim der Schlußzeile [ab, cb, db, bA], während
15 anderswo — z. B. Isaacs >ntt>p2 Hb — Mittel- und End-
reime gleich sind. In den Stücken dieser Art sind verschränkte
Reime häufig in den ersten drei Zeilen; bei der vierten Zeile
ist dies nicht immer der Fall, so in TlDD^i bi^- Auch hier
ist bisweilen der Mittelreim der vierten dem Endreim der
20 vorhergehenden Zeilen gleich, wie z. B. in Abas bp 2^ nnd
Binjamins ^üp DD. In allen solchen Pismon ist ein be-
ständiger Strophenreim.
Strophen von mehr als vier Zeilen findet man nur in
Pismon und Tachnun seit G-abirols Zeit, und die meisten
25 sind spanischer, römischer, griechischer Abstammung. Ältere
Stücke dieses Baues sind selten. Oft ist dann die erste
oder Eingangs-Strophe um einige Zeilen kleiner als die folgen-
den oder nur halb so groß, hat auch in ihren Zeilen, da sie
den Refrain enthalten, den von diesem bedingten Strophenreim.
so F ü n f z e i 1 i g ist Samuels p^bv ^^^bt^ ; die erste Strophe,
deren letzte Zeile den Refrain bildet, hat gleichen Reim,
während in den übrigen nur die ersten vier Zeilen reimen, und
die fünfte den Reim des Refrains, d. i. den Strophenreim be-
obachtet. Dasselbe ist in dem metrischen p5i1 nj^t^ HP (- - u -
35 - - u ) von Jehuda Abas der Fall, wo die Eingangs-
strophe eine Zeile weniger als die folgenden zählt. Die Se-
licha mm"in M^« D30i< ist dadurch fünfzeilig, daß die den
Reim bestimmenden Strophenendungen Anführungen aus der
(S. 93) Mischna sind; dies ist einigermaßen dem angeführten Stücke
— 93 —
(O ^^ n^1i<) von Saadia gleich, dessen Zeilen von ziemlicher Größe
sind. In D^DN HIN "ib hat die erste Zeile Mittelreim [aa, a, a, a, A].
Dieser ist häufig, meist in der Gestalt des abwechselnden oder ver-
schränkten Reims: die ersten vier Zeilen von der Form
aa oder ab, die fünfte hat die Form AA {iv ^^^1 von Mose s
b. Esra), bA (DV r\^'?V'2 von Binjamin), a A (nj? n^iÖ von Mose
b. Joseph), oder entbehrt des Mittelreimes ganz (^ri^N "^111
von Binjamin). Bisweilen besteht die Strophe aus zwei
Teilen: die ersten drei Zeilen haben einen verschränkten
Reim; die letzten zwei einen anderen Reim nebst Schluß- lo
reim [ab, ab, ab, cc, cA] oder sofort die Strophenreime
[AB, AB]. Ein Beispiel des ersteren Falles ist Binjamins
pn^V DVn, des letzteren dessen Di^'^n DVl.
Sechszeiligist KDDH flDtt^ von Simeon , 1i>i^J? DÖV von Isaac
b. Meir, ^^1 2W eines Ungenannten; die letzten beiden haben is
Strophenreim. In t!?"Ip nt? hat die letzte Zeile dem Endreim
der vorhergehenden als Mittelreim; dasselbe ist in Abenesras
D*7p \"1^N der Fall, in welchem die ersten fünf Zeilen gleiche
End- und gleiche Mittelreime haben also 5 mal den verschränkten
Reim ab. Dies geschieht auch in ^2^^ n'?Dn; nur hat da die sechste 2»
Zeile den Strophenreim allein, keinen Mittelreim. Abenesras
pSlf*? 1Ö1K, welches die Form ab, ab, ab, cc, cc, A darstellt, ist
eine Erweiterung der entsprechenden Form der fünfzeiligen, die
wir in pnitt^ DTl wahrgenommen. In D^Ö^IP TlV H' hat die erste
Strophe 4, die letzte 7, jede andere 6 Zeilen mit einem gedoppel- 25
ten Mittelreim [bba, cca usf.].
[Sieben zeilig gibt es Jozer und Ahaba, aber die
Schlußzeile ist ein Bibelvers.]
Achtzeilig ist Jehuda halevis '?^?^ ^)l'>, die erste Strophe
abgerechnet, die halb so stark ist. Die ersten 6 Zeilen haben in ihrer 30
ersten Hälfte den gedoppelten Mittelreim, die siebente Zeile den
einfachen Strophenreim [AA] der achten, welches der Refrain ist.
Das nach demselben Metrum gedichtete ^mitl ^m^PI^ von Joseph
hat in der ersten Strophe 5 Zeilen, und auch in den beiden
letzten Zeilen jeder Strophe jenen doppelten Mittelreim, so daß 35
die ersten 6 Zeilen aab, die siebente ccA, die letzte ddA dar-
stellen. Josephs >niJll ltt?V kann für achtzeilig gelten, in-
dem je zwei Strophen zwischen dem Refrain ,,Chatanu" einer-
lei Reim haben.
— 94: —
Für N e u n z e i 1 i g kann Gabirols n>lt£^ gelten, dessen
drei letzte Strophenzeilen den strophischen Reim haben; Zeile 8
und 9 sind der Refrain.
Z e h n z e i 1 i g ist Binjamins >"np2 Pjl^K und Josephs n>
5 ilNJl Itt^N, in welchem die erste Strophe aus zehn halben Zeilen,
jede von der Form aA, besteht.
Zwölfzeilig erscheint Abenesras ^U^DH DX — von der
Form 10 ab, bA — wenn der Refrain hinzugezählt wird.
Einige der Betrachtung gewidmete Gebete lassen, wenn
10 nicht im Versbau, doch in der Strophenbildung, die Regel
vermissen. Das nach dem Metrum u u - - u ^ - - ge-
baute U'^pH'Ü nSDl 1tt?K enthält in der ersten Strophe 5, in der
zweiten 7, in der dritten und fünften 10, in der vierten und
sechsten 8 Zeilen, so daß das erste Dritteil des Gedichtes
lö zwölf, die beiden anderen Dritteile jedes achtzehn Zeilen
stark ist. Im Pismon ^N n^ni ^^51ü^ mit doppeltem Mittel-
reim, zählt die erste Strophe 4 Zeilen, die zweite, sechste,
siebente 8, die vierte 9, die fünfte 10, die dritte und achte
13 Zeilen. Manche Stücke der Art bestehen nicht sowohl
20 aus Strophen als aus Abschnitten, z. B. ein ermahnendes
VÜI n?P^ aus drei Absätzen, jeder mit durchgehendem Reime;
Ephraims nach dem erwähnten Metrum eingerichtetes 1tt^i<
rrnön "b PN aus fünf dergleichen, von denen einer über 30
Zeilen zählt.
25 Der Refrain des Pismon, analog den Kadosch-Strophen
im Jozer, bestand anfänglich aus einer dem alphabetisch ge-
ordneten Gedichte vorausgehenden Strophe, die hinter jeder
Abteilung wiederholt wurde. Dies ist der Fall bei der alten
Selicha '13'n'?N l^ll; ebenso waren es in den christlichen
30 Litanien des neunten Jahrhunderts die Anfangsworte der
ersten Verse oder der ersten Zeile, a) Seit dem elften Jahr-
hundert werden fast nur Bibelstellen dazu verwandt, und in
dem lateinischen, deutschen und angelsächsischen wird um
jene Zeit das Gleiche wahrgenommen. &) So nimmt Amitai
•35 den Vers der Middot zum Refrain ; bisweilen wird nur der
Schluß der eröffnenden Bibelstelle erwählt, selten zwei Verse
zugleich, wie im Pismon !?N*1t^^ nt?1. Gabirol wählte für seine
a) F. Wolf a. a. O. S, 191. — b) Derselbe S. 20, 22 £E.
— 95 —
Tochecha l'Qfü das aus der introduzierenden Gruppe bekannte
"1^ nött^in a) zum Refrain. Später ward der Refrainvers selber zu
einer Strophe verarbeitet, und so entstanden, in den künst-
licher gebauten Selichas, jene kleineren ersten Strophen,
deren Schluß, als Refrainvers, den Strophenreim bestimmte. 5
Diejenigen Stücke, welche das Thema n^*l3 *T13? behandeln, haben
dorther die beiden Stellen D^ünH y\'Ü^ und ^^'2'Ü ltt7iT1 zu ab-
wechselnden Refrains, ähnlich dem Purimgesang R. Isaacs, b) mit
seinen beiden alternierenden Wünschen. Von dem Refrain stammt
auch die Bezeichnung Chatanu,c) die für diejenigen Se- lo
lichas üblich geworden ist, welche der alten Bekenntnisformel
lan^^r 12^ n^D 13112: i:«t3n folgen, und dieselbe alle Strophe, oder
alle zwei Strophen wiederholen. Ähnlich ward auch das ,,Schemah
Israel", das am Versöhnungstage jenem Bekenntnis dicht folgt,
ein Refrain einiger an jener Stelle rezitierten Selichas. is
CTleichergestalt sind gegen den Schluß der einzelnen Tefillas
dieses Festes litanienartige Gebete üblich, aus vierzeiligen Ab-
teilungen bestehend, deren jede mit vier Refrains, die sich in
jeder Abteilung wiederholen, ausgestattet ist. Die erste Zeile
spricht Gott, schließend: ,, Kehre um Israel!" Die zweite Zeile 20
ist Israels Antwort mit dem Refrain: ,,Wie könnten wir um-
kehren?" Abermals ruft der Herr und spricht: ,, Umkehret Ver-
wilderte", und in der vierten Zeile schließt die Antwort: ,,Ja,
zu dir kehren wir um!" Auf diese Weise schreitet diese Selicha
weiter, wie die gleichfalls dramatisch gehaltenen Piutstücke 25
kaiirischer Klagelieder, des poetischen Todes Moses, [Meschul-
lams Sulat für Pesach] mehrerer Ahabas und sogar einiger Sil-
luk, d) in denen Gott mit Israel, oder Sabbat mit einem anderen
festlichen Tage redend eingeführt wird.
Den Glanzpunkt im Strophenbau, nicht selten das Herz so
der Strophe, bildet die abschließende Bibelstelle; mit Recht
rühmt Efodi e) die keiner anderen Sprache eigene Verflech-
tung der heiligen Schrift in die Poesie als einen Vorzug
a) Ms. cal, und ed. 1524 f. 312 ff. — b) S. Ascher bei Abudraham
ed. Ven. 45 c, Amst. 77 a. — c) l^J^^JH' eigentlich l^j^an lilllt ÜVÖ 35
wie Ephraim b. Jakob sich ausdrückt, gewöhnlich verkürzt lij^tjn?
s. Selicha ed. Vened. 1600 f. 23a. Schon in alten Mss. findet man
d) Machsor Avignon und Romania. — e) Grammatik c. 8.
— 96 —
der israelitischen. Während die Schrift den Völkern nur
übersetzt zugänglich, nur zu Lehrmeinungen die Unterlage
war, ist sie dem jüdischen Volke Nationalgut, Gesetz und
Geschichte; sie ist seine Sprache und Literatur, sein Stolz
5 und seine Stütze, gleichsam das Palladium seiner Geschicke
und der Ausdruck seiner Empfindungen. Wenn das Ge-
dicht in seinen Schlußsatz mündete, erklang vor dem Ohr
der Versammlung der Ton eines bewährten und verehrten
Freundes als ein alles bis dahin Gehörte bestätigendes, hei-
10 liges Ja. Was die älteren Dichter ihren Sätzen nur an-
lehnten, verflochten die jüngeren mit ein. Kalir kennt
beide Gattungen: In Tal und Geschem gleichen die Aus-
gänge der Monatstücke fast den unmittelbar folgenden Versen ;
wirkliche biblische Strophenschlüsse hat er in verschiedenen
15 Klagegedichten zum neunten Ab. In vielen Gebetstücken
haben die Schlüsse der einzelnen Abteilungen nichts Gemein-
schaftliches; jeder ist durch Inhalt und Klang nur an seine
Strophe gewiesen. In solchen bilden die strophischen Endungen
eine bunte Keihe von Bibelstellen.
20 In mehreren Litanien der Festtage haben die kurzen
Sätze gleiche Endungen, so in Hött^ DIPII ^N u. a. m. Die
Peitanas wiederholen in alten Kompositionen oft am Schlüsse
jeder Zeile dasselbe Wort. In Jose b. Joses Tekia, und
in der jüngeren mit dem Anfang Ti hi^b p1fc< endigen alle
25 Strophen der ersten Abteilung HDl^O, der zweiten p*l3?, der
dritten b^p^, in der Kaiirischen sind die Endungen "T^ö' 13?
und 1DW. Ebenso bilden bei Kalir in Tal und Geschem
die Worte ^53 und D^ö fast allein die Endungen der Zeilen.
In dem Silluk vor der Keduscha ist sehr oft — noch bei
30 Isaac b. Giat, Mose b. Esra — nur dasselbe Wort am
Schlüsse der Zeilen wiederholt. In den drei Abschnitten der
Keduscha zu Schacharit sind die konstanten Endungen: Geist
(mi), Seele (tt^Öi), Fleisch (1tt?n). Bei der Verwendung von
Bibelstellen war es daher natürlich, in Fallen, wo früher
S5 dasselbe Wort wiederholt wurde, gleichartige Verse zu wählen.
So nimmt Mose b. Esra in der Versöhnungs-Keroba Verse
schließend mit n^, "ÜQ^ und mi; Gabirol für ,, Magen" Verse,
die mit ',"1, für ,,Mechaje" solche, die mit ülp, für ,,Mescha-
lesch" welche, die mit riN? schließen, mit Bezug auf die Verse
— 97 —
Levit. 16, 1 — 3 aus der Tageslektion; die ersten beiden Vers-
klassen hat auch Isaac Giat. In denselben Piutteilen für Neu-
jahr verwendet Jehuda halevi zu Strophenschlüssen Verse auf
l^ö 1D? 1DW ausgehend; von den Versen mit den Namen
der drei Väter war bereits die Rede. In Elias Asharot, wo die 5
Verbote nach den darauf gesetzten Strafen geordnet sind, enthalten
die Strophenschlüsse 71 — 76 solche Verse, worin Stein oder
Steinigen, 77 — 81 worin Verbrennen und Feuer, 82, 83 worin
Schwert, 84 — 96 dergleichen, in denen Tod oder Ähnliches vor-
kommt. Ebenso wurden nun in Selicha und Pismon gleich- lo
artige Strophenschlüsse gebraucht, die oft, gleich dem Piut,
in der Bedeutung des Tages begründet waren. Man wählte
Verse mit CSDtt^ö (Gericht), 13? (erinnern), "iPIÖ (morgen)
für Selichas des Rüsttages zum Neujahrsfeste; mit nj^Tin
(Schall) für die vorausgehenden Vorbereitungs- oder Se- is
licha-Tage; mit ^'Ü^b'ün DVl (am dritten Tage) für den
dritten Tischri, oder das Gredalja-Fasten; mit 'üb'Ü für
den dritten SeHcha-Tag a) ; mit yiV (Abend), Ipl (Morgen),
üVn (heute), n'?^b (Nacht), nmO (Nachmittagszeit) und
n^D (vergeben) für die verschiedenen Gebetszeiten des 20
Versöhnungsfestes; mit n^ll (Bund) für Sehchas an Fast-
tagen, wenn eine Beschneidung gefeiert wird; mit IjTON, liKön,
KtSn in Sündenbekenntnissen. Schilderungen von Schreckens-
zeiten flechten Verse ein, die Unglück (IDtt^), Feuer (lüH),
Leben CüQ:), Opfer {nb^V) und Blut (Dl) enthalten; Klagen 25
schließen mit Fragen: wo, warum, wie lange? (^nü 1P
n^N 'Hö^ 'Pnö) oder mit >iK1 (doch ich); Hoffnungen verwenden
2W (kehre wieder), pötC? (hören), '^^^? (vielleicht); Herzens-
ergießungen wählen Verse, in denen Gott (TI» D^^^^<) vor-
kommt. Einige ermahnende Gedichte haben im Strophen- 30
Schlüsse DHK (Mensch) ; Gebete allgemeineren Inhalts die Worte
Jehuda, Israel, Jakob, Joseph, Jerusalem. Wiederum andere
flechten nöN (Wahrheit), D"n (Leben), nVWn (Hilfe),
mn (preiset), nt2 (gut), mp (hoffe) und ü^blü (Frieden) ein.
Nur bei wenigen hat der Dichter, ohne auf Inhalt und Bestimmung 35
Rücksicht zu nehmen, sich die Versgattung ausgesucht, wie
es der Fall sein mochte bei denen, die mit O und [Pö^ an-
heben oder mit 13 schließen.
a) z. B. Abenesras sinnvolles Dti?3 i<*lp2 ^K-
2^nz, Synagogale Poesie. 7
— 98 —
Gleichartige Schlüsse der Selichas gibt es auf dreifache Art:
1. Jeder Strophen vers enthält ein bestimmtes Wort oder
doch eine Flexion derselben Wurzel; ähnlich der zweizeiligen
Hoschana DVin 2H \V^^, in der der strophische Vers das Wort
5 „helfen" oder „Hilfe" hat.
2. Jede Strophe endigt mit einem Verse gleichen Anfangs,
so wie bereits in einem kaiirischen Klagegesang alle Strophen-
verse >D anheben.
3. Das Endwort der Strophenverse ist in allen Strophen
10 gleich, wie dies in vielen Kerobas, Mikamochas und sonst der
Fall ist. Bisweilen fängt dann auch jede Strophe mit dem Schluß-
worte an, so wie z. B. in Gabirols Introduktion zum Magen des
Schacharit >n'?^? die Strophen eröffnet und schließt. Künst-
lichere Formen sind selten. Abraham verwendet in "IPIK 'H
15 Verse auf D^IP^ schließend, in denen Wü vorkommt; Mose b.
Esra hat in Q'>D lIDtt^N doppelten Strophenschluß: die dritte
Zeile ist ein O anfangender und die vierte ein 'H endigender
Vers. In dem Klagegesange *1*1ÖN von Joseph b. Kalonymos
sind nur solche Strophen verse, die mit O anfangen und zu-
20 gleich mit TI endigen. Jehuda b. Schemarja (^^^'?^< DiöK) hat
je einen um den anderen den Schluß mit Versen 12J<t3n und mit
Versen Tl. Aus dieser dritten Art entstanden die M o s t e d -
s c h a b a), d. i. Selichas, denen als Thema ein Bibelvers vor-
angestellt ist, mit dessen Schlüsse sämtliche Strophenverse
25 das gleiche Wort oder den gleichen Reim haben ; letzteres ist
das gewöhnliche. Selten, daß noch mehrere Wörter des Themas
verwandt werden, wie in Abrahams Mostedschab IHi^ Tt,
w^o die erste Zeile Ti, die zweite "^ött^ anhebt. Der gleiche Reim
ist übrigens bereits in der Keroba der Fall, wo z. B. eine zum
30 Neujahrsfeste 35 Strophenschlüsse mit einerlei Reim hat. Für
den Silluk hat die Form des Mostedschab Isaac halevi
angewandt.
Variation möchte man die symmetrische Verteilung einer
Stelle oder eines Abschnittes aus der heiligen SÖhrift nennen, die
35 im Piut zum Vorschein kommt. Bald zu (S. 99) Anfang der Zeilen
oder der Abteilungen, bald zu Ende derselben, zuweilen auch
in der Mitte an bestimmten Orten, werden hintereinander die
<*) SJKriDIÖ» das „wiederkehrende" (nämlich Wort).
— 99 ~
Worte jener Stelle wie Denksteine sichtbar, so z. B. die Vers-
anfänge des hohen Liedes im Pesach-Jozer, die des Gesanges
Moses in der Keroba zum siebenten Tage Pesach, des Dekalogs
in der des Wochenfestes, die des Abschnittes über das Hütten-
fest und Moses Segen und Tod in den Poesien jener Feste. Ein- 5
zelne Verse ziehen sich durch Kaiirische Schibatas, Purimgedichte,
Kerobas und Klagelieder. Em Piut (D\"i'?K'? IIOK) hat die
Versanfänge von I. Chron. 16, 8 — 36 zu Strophenschlüssen;
einige haben den 145. Psalm; einige Sulat variieren sogar auf
diese Weise y)i''^ nöX aus dem Morgengebet. Mose b. Esra lo
verwendet in der Keduscha zu Schacharit in der je zweiten Zeile
lauter solche Stellen, die mit Partizipien von der Form lült^H,
?min anheben, [und zwar schon nach älteren Mustern].
Besondere Erwähnung verdient die Variation in den Re-
hitim. Kalonymos variiert Jer. 10, 7, aus 16 Worten bestehend, is
in 15 Gedichten, so daß entweder in jeder Zeile oder in je zwei
Zeilen eines Gedichtes ein Wort an der Spitze erscheint. Im
siebenten Gedicht fangen die ungeraden Zeilen ib, die geraden
^3 an; im achten haben jene das Textwort, diese >0T, und eben-
so die letzteren "Tl*11 im zehnten; die beiden letzten Worte 20
des Verses stehen am Anfange jeder Zeile des letzten Gedichtes.
Mit größerer Meisterschaft und zum Teil in der Form der Mosted-
schab, variieren Isaac Giat und Mose b. Esra: ersterer Ps. 104,
24 und 139, 14; letzterer Ps. 35, 10. Isaac Giat schickt der
Bearbeitung des mit Hü anhebenden Verses eine HO beginnende 25
Ermahnung voraus, mit der ersten Strophe, die als Refrain
dient, schließend. In den 22 Gedichten, welche der Variation
selber gewidmet sind, wechseln Rehitim- oder Mostedschab-
artige Kompositionen mit Pismon ab: in jenen erscheint
das Textwort zu Anfang der Strophen und in den Strophen- so
Schlüssen; bisweilen wird demselben ein begleitendes Thema
hinzugefügt, wie z. B. die Variation des Wortes HWV in
einem großen Gedichte geschieht, dessen Strophenanfänge
aus diesem Worte, die Strophenschlüsse aber aus Versen be-
stehen, die D^ött^ endigen, indem das Begleitthema (S. 100) der Vers 35
{Neh. 9, 6) D^Orn DK nWV nn« ist. In den Pismon ist mehr
Rhythmus, und sie beobachten nur in den Endungen der
Strophen eine Beziehung zu dem Textworte. Die Giatsche
Bearbeitung des zweiten Verses enthält elf Gedichte, die des
— 100 —
Mose b. Esra vierundzwanzig, regelmäßig für jedes Wort
des Textes zwei Gedichte, von denen das zweite ein Pismon,
das erste entweder ein Mostedschab, oder eine Art Rahit ist,
in welchem im Strophenschlusse ein dem Schlagworte ver-
5 wandter Ausdruck vorkommt. Ohne Zweifel haben Abitur,
Gabirol und Abenesra, als Verfasser von Maamad, ähnliche
Arbeiten angefertigt, aus denen wir jetzt nur noch ein-
zelne Stücke als Trümmer übrig haben. In diesen Ge-
dichten fliehen und kommen die biblischen Worte wie das
10 Thema in musikalischen Variationen; Haupt- und Be-
gleitungs-Thema lösen fugenartig einander ab, und nach
ihrem Vorbilde hat man später Gebetsgruppen gedichtet,
die wie ein Kranz den Schrifttext umgeben. Die Verflechtung
des bibhschen Wortes gab, ähnlich dem die Hagada wieder-
15 spiegelnden Piut, dem Gebet den heimatlichen Stempel, der
Selicha die Gesangweise früher Jugend, von welcher nur
das Kind des Hauses ergriffen werden konnte. Daher ist
diese Poesie unübersetzbar.
Die Variation in den Selichas betrifft entweder Bibel-
20 Worte oder sonstige Teile des alten Buße-Materials; die
Vereinigung beider bilden die Versgruppen. Variiert werden
aus der heiligen Schrift:
1. Psalmen oder sonstige Abschnitte, z. B. Ps. 51, 3 — 21
in Eljakims 12fV \n'?K riDN; die Anfänge der Stufenpsalmen in
28 n-|0?«1 riTt^«; Ps. 38, 2—6. 10. 23 in Binjamins nüb >*?« ^'?N;
Ps. 3 in dessen yni^lp >aN ; Ps. 77, 8. 10. 9 und Ps. 85, 6.
7 inSaadia's DVl piPN; Ps. 124 in Amitai's *]*? irrp; Ps. 20,
8 in Simeon's 13313 H^K, so daß die Zeilen mit den Schlag-
worten r[bi^ »n'?t?1 OiniNI anfangen. Ps. 119, 9, den einzelnen
80 Worten nach, in Aarons HSr nül- "j'öt^ö Hta^in plX variiert die
verwandten Stellen Joel 2, 17 und Ps. 115, 2. 3. Stellen aus
den Propheten werden zu Strophenschlüssen verwandt in
\VbV ^« WN bei Saadia (Jes. 61, 3. 66, 10), HD t£^13N von Bin-
jamin (Jes. 55, 6. 7), n''?J HflX von Jechiel (Jerem. 10, 2—5)^
35 DV «inn ?K zum Fasttag des zehnten Tebet (Ezech. 24, 2—7
die Anfänge) (S. 101). In ^Vr\ ^n^Dn "['^K werden der Reihe
nach die Anfänge der pentateuchischen Paraschas verwendet.
2. Schemah Israel (Deuteron. 6, 4), im Buße-Rituale neben
dem Chatanu gestellt, ist das Thema in mehreren Selichas,
— 101 —
z. B. yyi^ '^iDH >n^«, a) w^ am nax, &) mi: in>N ,nt3ttrp«,
^inO DiüN, wo zuweilen neben der Einheit auch die Vorschrift
des Schemah-Lesens behandelt wird.
3. Die 13 Middot von Isaac b. Samuel (nC3n ^^sH), Baruch
Cüpli^pi^ tt^pnx), Salomo b. Isaac (miön nb^i ^N, in der je zweiten 5
Zeile), einem Ungenannten {yii "llüi *?$<).
4, Die Versgruppen, besonders die Bußeverse. Von der großen
Anzahl, die dergleichen zu Ausgängen verwenden, hier nur
folgende als Beispiele : 'Itt^N D^ömn IX und übvnn hi^ von Saadia,
ll^önin nt^n von Salomo b. Jehuda, li^DH DK von Baruch lo
b. Samuel, DmiK*? ^D* N3t^ Ung. Einzelne Verse aus den
Gruppen findet man bei Binjamin (^np2t5 und 1ÖÖN) und Schabtai
("[1 \-I^K); den Vers HpOtCr 'H (Dan. 9, 19) in yr\Vb yiV ll^DK
(Saadia) und 113in Dtt^H K1^5 neben noch anderen Stellen.
Von den Gruppen ist der natürliche Übergang zu den sie i5
begleitenden alten Gebetstücken und Responsorien, nämlich:
1. ntrv "l^ö ^K, die Introduktion der Middot (in Sebad-
jas 'H "j>^K gegen Ende, Elasars irv "|*?a *?«, in npOKI nV^t^,
und verschiedenen Gebeten des afrikanischen Ritus).
2. Die Anrufungen ,11^ (in inr«» Dinn und 13>aip DK bei 20
Saadia, in Kl Kön Ki ^K, in Binjamin's np3K nipn) und >apT
DninK*? (z.B. in Salomo Giat's n^öiifLii^i^r), pa*? H^P (imi>nplK
t'rri' "]n'?nn bei Saadia, Sebadjas l>nn IHK), nni 113? (z. B.
in K"1pK 'H 1^'PK von Binjamin, nni mK von Elasar b. Jehuda).
3. Das einfache Sündenbekenntnis (Chatanu) ; Salomo 25
in lipin D3ÖK schließt die Strophen mit den einzehien Absätzen
desselben.
Wie bereits der Piut — Jozer, Keroba, Klagelied — zu-
weilen seine Zeilen oder Sätze in Bibelverse einfaßt, so ge-
schieht es auch hie und da in der Selicha ; alsdann ist die 30
Einführung dej Worte und der Verse zu Anfang der Stro-
phen und Zeilen, wie es zum Teil schon Amitai (in ^i'>y*V)
mit dem Psalme macht. Saadias Selichas für den neunten (S. 102)
Ab gleichen in dieser Beziehung den kaiirischen Klagegedichten.
In der Selicha ']aOTlK wird Ps. 145 zu Anfange der Strophen 35
variiert, ebenso Einzelnes aus Ps. >n'?K 'H 19 in Meirs DHIIK.
Ephraim b. Jakob verteilt das irnipTlf bV K*? *3 Kl n'?D
[a) Bodl. cod. 613 N. 394. — b) Das. N. 473.]
— 102 —
(s. Dan. 9, 19) auf die vier Zeilen jeder Strophe; ebenso
Elasar das nt^V "|'?a ^N. Die alphabetische Vidui (liött^N)
wird in Binjamins OIN niöK, und später in vielen pro-
saischen und poetischen Viduis vervielfältigt. Die Selicha
5 ^nöt^J^I ^riKtSn ^^N flicht auch noch das Sündenverzeichnis
aus der Tefilla (Nt2n '7V) ein, welches letztere auch Isaac in QV
n? ClID^ in der je dritten Zeile verwendet. Mehrere Num-
mern aus dem „Abinu Malkenu" sind in den Strophenanfängen
der Selicha ']^a II^IK. Das Gebet m i^b liTOJ^T ist in einer
10 Selicha gleichen Anfangs; das alte reimlose niöi< W^i< in W^i^
^12V nilOK und vielen anderen, das Gebet D^öm ^0^130 in HH^
bi< und Elasars Selicha 'D'3DÖ mit Variationen wiederholt.
Diese Auszeichnung ist sogar Jehuda halevi widerfahren, dessen
^m^?^ b^ liyi 'n in den Strophenendungen von Samuel b. Nis-
15 sims "i^W r\V^ vollständig enthalten ist.
Die Verwendung der biblischen Stellen hatte Einfluß
auf den Reim, selbst auf den Bau der Gedichte. Binjamin
reimt die drei Teile seines HIT n*l2, jeden mit durchgehen-
dem Reime, nach den drei Sätzen von Cant. 8, 14; Jehuda
20 halevi den Silluk des Neujahrsfestes auf die drei Stücke von
Jes. 2, 17 und 5, 16; Gabirol und Isaac Giat wählen in
den Kerobas lauter Schlußverse, die dem Endverse (3inD3)
entsprechen. Gabirol und Isaac Giat in Mussaf -Kerobas,
Mose b. Esra in Meora und Ahaba reimen durch, nach den
25 beiden Hälften des schließenden Verses [ab, ab u.s.f .] ;
ebenso Isaac Giat mehrere Pismon. [Bereits Menachem b.
Machir reimt auf die beiden Teile des Schlußverses in dem Ofan
^^i^^ö]. Jehuda halevi und Abenesra schließen synagogale
Poesien mit einer Bibelstelle, die sie in drei Teile teilen,
30 und ebenso gebaute Zeilen, die auf jene Teile reimen,
schließen die anderen Strophen. Isaac Giat a), Mose b.
Esra &), Jehuda halevi c), Abenesra d) u. a. haben Pismon,
Meoras, Ahabas, Geulas in der Form arabischer M o w a -
schech (nt^lö) gedichtet, die verschiedenes Metrum haben,
35 doch meist ihre Strophen mit vier Zeilen schließen, die dem
vorausgehenden Thema entsprechen [abcb — de, de, de, abcb].
Ähnhch baut Abenesra die Strophen seines Ofan Hin:
(S. 103) der strophische Vers wird in vier Teile geteilt, und zwei
[«) nm b^n —b) nbn >on ^k- — c) nit^ bi< ji^- — d) >m nnx-i
— 103 —
ähnliche vierteihge Zeilen, die mit jenen reimen, gehen vor-
an, so daß die Strophe aus 12 Zeilen von der Form abcd,
abcd, abcd besteht, und mit verschiedenen Bibelversen wird
so sechs Strophen fortgefahren. Je hu da halevis pli< mp^ ist
auf niKllf 'n trnp mip t^np gebaut, und die zehnzeiligen 5
Strophen schließen mit vier Zeilen, unter denen die dritte
auf üHp, die übrigen auf DlKSif reimen. Überhaupt haben
spanische, nach ihnen provencalische und griechische Dichter,
alle Kunst — sogar alle Künstelei — der Reimtechnik in
die religiöse Poesie eingeführt, wie es früher der Peitan nach lo
dem Geschmacke seiner Zeit getan. Gabirol {hi^ '3D Xj I'^H),
Mose b. Esra (n'?' ^y^), Jehuda halevi (Dl'?:!! min« [X2i), Jo-
seph (m^ n^tt^ 3*lP^), denen Jehosif ja (l'? inn^) nachahmt, haben
zwiefachen Reim in derselben Zeile, welches später in den
Echo-Reimen noch überboten wurde. In Jehudas Ofan n3J?> i5
reimt der Anfang mit dem Ende der Zeile: in Isaac Seniris
n^'Ü reimen die Zeilenanfänge miteinander. [Ahaba '25f ^b^^[
von Charisi schließt die Strophen mit doppeltem, ähnlichem
Reime], aa) Der Reim, dem wir Wortformen, auch manche
Sprachhärten verdanken, gibt öfter des Dichters Idee bildlich, 20
nicht wörtlich: nur von den Meistern wurde dem Gedanken das
Wort dienstbar gemacht. Am wenigsten streng darf der Ausdruck
genommen werden, wenn mehrere assonierende oder reimende
Wörter aufeinander in einer und derselben Zeile folgen. Es war
dies ein Bedürfnis nach Fülle, oder ein Gebot des herrschen- 25
den Geschmacks. Dergleichen findet man bei den alten
Peitanas a), Zahlal b), Elia b. Schemaja c), und mit mehr
Takt oder nur vereinzelt bei Gabirol d). Nachdem auch Abenesra
eine schöne Geula e) in sehr kurzen Zeilen, worin die Reime
dicht aufeinander folgen, geschrieben, huldigten besonders 30
Provencalen (Abraham Bedarschi und andere), (S. 104) Griechen
I
a) Kaiir (Mincha) ntT'm n^^v hid: ntt^^j*?; (Neujahr) ninimitm n:r
D'niin^iö n5in!i' 5 Leonte b. Abraham (Wochenfest) hat neun Wörter
auf "ip — dicht hintereinander; Menachem b. Machir (Sulat); Htt^pH 35
niün^D ni:^p', saiomo Aboda 26: nmiD nmi?T nnmp nnbpb- —
b) Lobgesang ^pV 115^':' Zeilen 56, 90, 165, 169 ff., 184 ff.— c) ("nn DÖJ<)
D^VX^V D^VÖ D^V^jD D'V^; Ähnliches in Selicha D>2>>n D'3'^^^• —
d) Im Reschut -raQ-nt^; Gedicht "^J^^nip^ >a^l S. 8. — e) Tip ':5KV. —
-- 104 —
(Abraham b. Isaac) aa) und Karäer (Aaron b, Joseph, bb) Je-
huda b. Tischbi) dieser Manier. Ja, nach seltenen Fällen, daß
Mose b. Esra a) und Abenesra &) durch den Reim ein Wort teilen,
haben in der Reimbedrängnis die Nachfolger sich dergleichen
5 öfter erlaubt, wie die Arbeiten von Isaac Nakdan, Samuel, Joseph,
Menachem Zion, Baruch, Isaac Seniri, Isaac Gerundi, Binjamin
bei Abraham, Zadok, Maimon, Chananja b. Schelachja, und von
mehreren romanischen und karäischen Dichtern beweisen.
Noch eine andere Eigenschaft jener alten Poesien, die nament-
10 lieh deren Geschichtsschreiber nicht fremd sein darf, verdient
ein näheres Verweilen, nämUch die Akrostichen, oder
die absichtlich mit gewissen Buchstaben anfangenden Zeilen
und Strophen, zuweilen auch einzelnen Worte. Neben der alt-
üblichen alphabetischen Folge der Verse oder Zeilen war, sicher
15 bereits im talmudischen Zeitalter c), es nicht ungebräuchlich, die
einzelnen Worte eines Gebetstückes in alphabetischer Ordnung
der Anfangsbuchstaben einander folgen zu lassen. Im geonäischen
Zeitalter waren mehrere dieser Art bereits in die Ordnung des
Gottesdienstes aufgenommen, und Synagogaldichter haben Ein-
20 zelnes, selbst Selichas, worin die Worte alphabetisch geordnet
sind. Es gehören dazu auch jene Litanien, Hoschana's usw., in
welchen ein und dasselbe Wort oder Satz das ganze Alphabet
begleitet, als:
i3^3p irn« ii^ar (2 ^naK ]v^^ n^r (i
D>r>K n'^i dük n*? (4 nmx n:t£? (3
von denen die ersten beiden dem alten Selicha-Ritual Am-
rams, die beiden letzten dem Versöhnungs-Mussaf des spanischen,
30 afrikanischen und proven9alischen Ritus zugehören. Die
eigentliche Poesie konnte jedoch von dieser Art alpha-
betischer Folge wenig Gebrauch machen; herrschend blieb
daher die alphabetische Ordnung der Strophen, Halbstrophen,
Zeilen, und Stücke beider Gattungen hießen Alphabete;
35 so unter anderen die Kt3n bV, d) die Hoschanas, e) die Schilde-
[aa) 1153 und «non- — bb) ^^^n^ -inr«- — <^) lam^ nnri.
«) iin— vn*? Nii> cranrn nv^)- — &) taor?»— n >3 reimt zu
tl^\^2} (DDOP D^ÖK)- — c) vgl. meine gott. Vortr. S. 370. 378. —
d) Jehuda Barzelloni bei Aaron de Lunel f. 106 c. — e) Tanja 87.
— 105 —
rungen am Schlüsse der Aboda, a) Teile der Keroba für Purim, b)
Kompositionen für das Thorafest, c) aramäische Illustrationen, d)
Mehr als die Hälfte aller Selicha's befolgt die Ordnung desAlphabets,
so daß die erste, die ersten beiden, die erste und die dritte, oder alle
Zeilen einer Abteilung mit demselben Buchstaben anheben. Wo 5
Strophen oder Zeilen mit einem Bibel- oder einem stetigen Worte
eröffnen — wie in einzelnen Piutim, Hoschana's, den Rehitim, den
Mostedschab, verschiedenen Selicha's e) und Elia-Liedern — tritt
erst bei dem zweiten oder einem folgenden Worte der Alphabetis-
mus ein. Derselbe ist auch bisweilen vervielfältigt, so daß die lo
Zeilenanfänge die Buchstaben aaa, bbb, oder abc, bcd, oder aab,
ccd darstellen; letzteres bei Joseph b. Isaac (npn3 plN), vor-
letztes bei Kalir (Sachor), Gerschom (Selicha lIDtt^J^): wohl auch
jedem einzelnen Worte der Zeile auferlegt, wie schon Kalir, /) Ka-
lonymos g) beweisen. Stücke mit Wiederkehr oder Ring Worten, i5
wie die Abodas von Saadia und Abitur, einige ältere Hoschanas,
das alte pnü nriN und mehrere Chatanus, haben dann auch in
den Endwörtern der Zeilen oder Abteilungen das alphabetische
Gesetz. [Bei Simeon b. Isaac hat in einer Selicha ('^K *]! IJ^) auch
das letzte Wort der Halbzeile den alphabetischen Buchstaben]. 20
Die, auf Grund eines anders geordneten Alphabets beliebte,
Verwechselung der Buchstaben eines Wortes bezeichneten die
Alten mit demselben Worte, mit welchem der gleiche Zahlen wert
ausgedrückt wurde, nämlich mit t^^*lI3ö'Jl h); daher Donolo seinen
Namen, den er durch die Anfangsbuchstaben der Zeilen zu er- 25
kennen gibt, pDt^H 't3VD nennt. In die Form der poetischen Arbeiten
drangen, wie das Gematrische in den Midrasch, diese künstlichen
Ordnungen ein : Die Worte oder die Zeilen mußten sich ihnen unter-
werfen. Nach den verschiedenen Alphabeten geordnet sind
es folgende: 30
1. p'^'ün oder die umgekehrte Alphabet-Reihe; in dem sabbat-
lichen Mussaf , den alten Asharot, einigen Hoschanas, (S. 106) bei
Kalir und sonst noch vorhanden, wird in Selichas, besonders wo
a) Siddur Saadia. — &) Romanisches Machsor. — c) Rom. Machsor
in Handschriften und älteren Ausgaben. — d) Rom. Mss. ; Salomo Urbino 35
irio bnt^ V. pa.— e) z.B. i-iax' >l^^<, r[Wi^ >a«. '»riKian ^in. n^yi<
*?3iK, p^apnn >:ijk. nn^o mt^r ^b^- — /) i» n^:« hd^n ^^^ der
zweiten Keroba für Purim die letzten fünf Buchstaben. — g) Rehitim:
'>py\i^ >y Ähnlich Salomo b. Joseph (Selicha n^li^tt^) ^^^ \Mii ibbtlii
(Ms, Foa 71). — Ä) s. B e i 1 a g e 3. 40
— 106 —
Buße und Erlösung im Vordergrunde, öfter angewandt. In
einigen Abodas und Gebeten herrscht ein mehrfaches p'l^n.
Aus der Verbindung desselben mit der geraden alphabetischen
Ordnung entsteht:
5 2. Das 2"^ Nn. Ist bereits bei Kalir zum Neujahrsfeste
(*]"nD3 m'pnn), in der Hoschana D^ön [PÖ*?, dem Klagegesange
■f^önj^, in Mose b. Esras Mostedschab yj)'' D^ÖD ^ö und sonst zu
finden.
3. tt^l riK bei Kalir (Neujahr, Versöhnungstag, Hüttenfest,
und Klage mj^N), Kalonymos und anderen; in dem Schlußgebet
10 Vb2n li'ött^«, dem Gebete nh'D ^^W ^Vn ^N, und einigen poetischen
Sehchas, als : lilSDN von Saadia, l'tSDtTÖ HIN von Salomo, DiT ybi^
und >Da:3 J^tTK von Meir b. Isaac, Hol m^i< von Elia b. Schemaja,
['mn^< nX von Efraim], Nlpl ybi^ von Elasar. Etwas jüngeren
Gebrauches scheinen die folgenden Alphabete zu sein, nämlich:
15 4, 02 hi^. Nach dieser Ordnung sind eingerichtet: ^*1'1J< 2^
des romanischen Ritus für Schacharit; Selicha bü,b Hlöli^ von
Salomo; die Selichas i^:^ Ip t^13« und nnSH riN und Pjin QV "llK
im Maarib von Meir b. Isaac; Selicha >^1J? m'^N von Isaac b.
Meir; Sulat Olpö ni3it^ ««) von Isaac; Klagegesang nntt?> n3'«
20 von Ephraim b. Jakob; einzelne Teile in dem ,,Tamid" [von
Menachem b. Jakob und] Natanel's de Chinon, a) [und in Isaac
b. Josephs Hymne DmDX Pt^Vl].
5. pt22 OnX. Nach diesem, auch schon im Talmud (Sabb. 104 a)
genannten Alphabete, ordneten einige ihre Gedichte: Jechiel
25 (Selicha IDP pÖV), Isaac (Gesang l'?2i'?^', [V^^b riN'i^ für Pesach]
Selicha's ^1^\V^ und oms:) DV), Isaac b. Samuel (mpIlT llfl' für
den Chanuka-Sabbat), [Isaac b. Joseph J^tC^Vl D^IIDX] und ein
Ungenannter (in der Zugabe zum Maarib D^pöJ^ÖÖ 74;? '3^<).
30 6. *131 p^i< findet sich in D'1^'':' IIJ^ von Salomo b. Abun [und in
Moses *12:öö und im Mostedschab pIPIKI pt^^<1 '7i<']>'?DNms.Tlemsen].
Die Namen-Akrostichen sind später als die Alphabete in Ge-
brauch gekommen, und über Kalirs Zeit läßt sich mit Sicherheit
nicht hinaufgehen. In mehreren Fällen zeichnet Kalir nur seinen
35 Namen, in anderen auch den seines Vaters. Er und mehrere von
den Alten, auch römische, französische und deutsche Dichter,
[aa) Von Heidenheim übersehen, der ^ bis f^ vermißt; ebenso von
Arnheim, Landshut hat es vermutlich aus obigem Texte].
o) Mitteilung von Luzzatto.
107 —
geben „Sohn" mit y2, und dies mit(S. 107) >n zusammengezogen
wird >mn. [Nicht 'in^l oder >in ^2 wie ^im s. v. 2\] Bei letz-
teren, überhaupt bei späteren, ist üblicher 11, daher '2*il ['11 11],
seltener '11 11, wie Binjamin b. Samuel, Ephraim b. Isaac einmal
zeichnen. Saadia in den Asharot und Salmon b. Jerucham haben 5
p; eben so viele jüngere (Binjamin b. Serach, Isaac b. Mose) be-
sonders spanische Dichter; es kommt alsdann auch wohl das '11
oder 11 vor dem Vaternamen vor a) ; Namen-Chiffern sind selten &).
Seit dem zehnten Jahrhundert tauchen auch die Bei- oder
Familiennamen auf, in dem Akrostichon bald alleinstehend, bald lo
den Personennamen begleitend, z. B, Donolo, Schafrut, Gabirol,
Giat, Balam, Daudi, Mohager, c) Faradsch, d) Kartib, e) Suli,
Imani, /) Bekoda, Abasi, Korfan ; oder als Übertragungen von
Landesnamen, wie [pM (Priscus), ubv 31^3 (Bonfils),'^'l1S<n (Longo),
[5:p (Petit), [tSp T\ (Fischlin), n:iX niJ (Nußgarten), in?n t3'11t!; i5
(vielleicht Chrysostephanos). Die Verfasser zeichnen ihre hebrä-
ischen Familiennamen (wie HQT\ .i<1*P '[*n 'VjV) ebensowohl
als die von Ortsnamen stammenden Abkunftsnamen, wie:
^nöp ,n'at? .'»nrxn »TII^ .'QDI, oder diese Orte selbst angebend,
wie >'?t3''?t3 ,'3^<D''? .'p*?«» ,'D^?a^:iD ,[niNO] .naiia ,'13^1:1. Bei 20
Grabirol, g) Mose b. Esra, h) Abenesra i) und Jüngeren geht bis-
weilen dem Familiennamen das p^? (ibn) voran.
Die Angabe des Standes, Titels oder der Beschäftigung findet
sich meist nur in Werken, die nach der Mitte des zwölften Jahr-
hunderts verfaßt sind : man begegnet in selbigen Wörtern, wie 25
lin .[m ,in3 ,pp:^ .IOID .22^'D ,D31S ,«Ö11. Aus früherer Zeit sind
nur zwei Beispiele bekannt: Schabtai zeichnet r\^2 ^^<1, Binja-
min b. Samuel |!3^10 [und D^IDÖ, auch 101D, auch Moses hat :
nh:2 Vi^l 11 ntrö >:« (Gesang l'tTP '^'nDK)].
a) >21 p (Abraham b. Jakob im Zion), I^H p (Elasar p^ 'l^]b^V' 30
lin p (Sei. lanini nni< "»d sonst), ^H nn p (Gerschom b. Natan),
'11 linn p (Salomo b. Joseph Q'pitt^). — &) Gabirol zeichnet sich
in den Verboten durch das Alphabet ^I'TIN» wie schon Jochanan Treves
im Machsor- Kommentar und Asulai bemerken; Michael verwendet dazu
ö"l'?X (Luzzatto im Kerem Chemed Th., 4 S.33). [^öl}< und ritt^ON( Elia's 35
Asharot) sind zum Teile vielleicht der abbre vierte Namen.] — c) Tri pol.
f. 52. — d) im Ofan -)n3 'IVD- — e) ^'111 DlöP Iflp zum Neujahrs-
feste, in Machsor ms. — /) 'iJ^Qj^ Tripol. f. 48 b. — g) 1'1J<J< 1'ÖKX
Bodl. 613 N. 647 [Steinschneiders Verzeichnis u. in t^^ D^^^^<]• —
h) Meschalesch zu Schacharit, Aboda, Tochecha "liilinri' Mostedschab 40
n^ von 1101 'ö' Pismon iriDi ^{< 'ü- — ^) Keroba zu Mincha.
— 108 —
Seit Chasdai, Abitur, Gabirol ist bei Spaniern häufig >2i< dem
Namen vorangestellt; es findet sich nur selten bei Deutschen und
Franzosen [Josef Tobelem flÖlöT DIN bei S i m e o n b.
I s a a c 1iaj< 7. Pesach], und zwar bei einigen späterer Zeit wie
5 Ephraim b. Jacob, David b. Jischai, Jehoseph und Natanel de
Chinon. [Bei B i n j a m i n im Dl^t^H r\^^V der 3 Festzeiten ; S a -
1 o m o in Dint?], Als eine Seltenheit ist in Menachem b. Machir's
Klagegesang ^IK das 03i< zu betrachten, das sonst — vielleicht aus
Scheu vor dem mit diesem Worte beginnenden Dekalog — nicht
10 üblich ist. Desto häufiger ist seit Salomo und Abitur ( J. 1000) dem
Namen das bescheidene ^^pn hinzugefügt; gegen Ende des elften
Jahrhunderts ward auch l'pl^n, und zuweilen mit ri3pn verbunden,
gebraucht, auch wohl 2^bV^[ : Mose b. Esra bedient sich des n^liH
(der Zerknirschte).
15 Chasdais Schreiben ist auch das älteste Beispiel, daß der Name
des Großvaters akrostichisch angegeben ist. Dasselbe findet sich
in Piut und Selicha bei Simeon, Jechiel b. Abraham, Isaac b. Levi,
Mose b. Samuel, Meir b. Isaac, Meir b. Jehuda, Ephraim b. Isaac,
[Ephraim b. Jacob,] David b. Kalonymos, Menachem b. Jacob,
20 Isaac Seniri, Samuel b. Jehuda, Joab b. Natanel, Gerschom b.
Natan, Joseph Ezobi, Mordechai b. Chanin. David b. Gedalja
[Schealtiel b. Menachem, Menachem b. Jacob, Isaac b. Isaac,
Meir b. Jehuda] und Jechiel b. Joseph gehen mit der Aufzählung
ihrer Vorfahren noch höher hinauf; der letztere verwendet darauf
25 114 Buchstaben.
Noch nach einer anderen Seite hin erfuhren die Akrostichen
eine Erweiterung : in den dem Namen hinzugefügten Segensformeln.
Diese bestanden vornehmlich aus folgenden dreien: 1. p?n, das
einfach in Haggai, verdoppelt in Daniel, mit |^öi<1 verbunden in
30 Deuteronomium und Josua vorkommt; 2. n^H' er lebe! 3. blT er
wachse! Das p*n haben Kalir und Donolo, jener jedoch nicht oft.
Auch bedienen sich dessen nicht einige der älteren Dichter, wie
Saadia, Jochanan Cohen, Judan Cohen, David b. Huna, Joseph
b. Salomo, Mose b. Kalonymos, Schefatja. Indes seit dem elften
35 Jahrhundert wird es, auch mit pöK verbunden, allgemein, während
die beiden anderen Formeln ohne Beisatz nur selten vorkommen :
n^n^ bei Salomo imd Ephraim b. Jacob, >n^ bei Amitai, hiy^ bei
Elasar. Aber durch die Hinzufügung des ,,Amen", „Selah", die
Erweiterung in mifOm mim blT, besonders durch den gleich-
— 109 —
zeitigen Gebrauch zweier oder aller Formeln, mit (S. 109) beliebigen
Zutaten , entstanden mannigfaltig zusammengesetzte Akrostichen , a)
die selbst den Gang des Gedichtes bestimmten. Außerdem finden
sich in denselben neben den gebräuchlichen auch einige seltenere
Segnungsformeln, die man in Anreden und Briefen dem Namen 5
hinzufügte, b) Zu den ersteren gehören : NiOn*! n^tfli, c) |at< T'll,
,a"D d), 0"C2D, TV, p'N rT> 3123*? "113? e) zu den letzteren : nbT
(Joseph Mohager), miD^ n'>bT (Isaac b. Rüben), rtt^lil >n (David
b. Elieser). [nb^V "PI^ ''b^n b^Q'^ (Simeon pöN 'p^) ist ein Irr-
tum von Heidenheim (vgl. unten S. 372).] Salomo b. Joseph lo
verwebt in das Akrostichon; nmi^ Hl^ö Ü.T inöl; Ephraim b.
Jacob : 01*?^^ H^^l D^^Pl'? NIp^H. Einige scheinen ein Stoßgebet für
eine gute Stimme {''b^p p?n) hinzugefügt zu haben. In der späteren
Zeit werden hie und da die bei Erwähnung der Verstorbenen üb-
lichen Euphemien hinter den Namen des Vaters gesetzt. /) i5
Die Verfasser der synagogalen Gebete zeichneten bisweilen
in den Piut den Namen eines Bruders ein, oder den des — neu-
geborenen, sich vermählenden, oder des genesenen — Sohnes, bald
einfach, bald mit dem Zusatz ,,lebe", oder begleitet von einem
langen Wunsch und Segen, daß er in der Lehre groß werden möge. 20
Kalir hat den Namen Jehuda, angeblich seinen Bruder; Salomo
b. Jehuda den Namen Mordechai mit einem Segen, der selber
reimt g) in Ausdrücken, wie sie auch Binjamin, Jechiel und Joseph
b. Matatia haben. Er gedenkt seiner an drei Stellen seines Piut,
und es soll, wie ein alter Erklärer angibt, der Namen seines Bruders 25
sein. [Mose b, Kalon. hat: Chananel u. Kalon.] Simeon gedenkt
seiner beiden Söhne Elchanan und Isaac. Abraham hacohen
hat: ,,Mein Sohn Jehuda der Kleine, lebe! Frieden." Jehuda
hacohen nennt nur Elasar ; Meir seinen Sohn Isaac ; Meir b. Isaac
aus Orleans : Elasar ; Kalonymos gedenkt seines gleichnamigen so
Sohnes, einmal mit dem Beisatz iDfltl ', Mose des Menachem des
Kleinen, der groß werde usw. Elieser b. Natan hat: ,,mein Sohn
Eljakim lebe"; ein anderer Elieser hat nur seines Sohnes Simson
Namen gezeichnet, und den seinigen weggelassen — ; so behauptet
a) S. B e i 1 a g e 4. — &) Vgl. Z u n z zur Geschichte und Lit. S. 310. 35
Anm. g, 316, 317 Anm. e. — c) Isaac Gerundis Tochecha ^^y^ K^N- —
d) Ephraim b. Jehuda: Sulat Pesach. — e) Isaac l'^Jf^lf^. — /) Zunz
a. a. O. S. 369 u. f. — g) nm2?31 piH^ Hmni 'PlJ^-
— 110 —
wenigstens ein altes Manuskript. [Jehuda b. Kalonymos hat ein-
mal auch seiner Tochter gedacht.] Baruch schreibt: „Jakob der
Kleine werde in der Lehre Gottes groß, Amen!" Ähnliches ge-
schah noch vor 300 Jahren von Nachman Sonbal in Algier.
5 Daß der Verfasser seinen Ort angibt, ist selten; ich fand
dergleichen nur in einzelnen Stücken bei etwa achtzehn Dichtern,
zuerst bei Kalir, der sein noch nicht gefundenes 1DD D'^lp zeichnet
(Tal und Geschem). Donolo gibt seinen Geburtsort D^nN an;
vier römische Verfasser — Schabtai, Kalonymos, Mose b. Joseph,
10 Salomo — nennen Rom. Menachem Zion zeichnet 111 n'^ö,
einen im Buche Samuel (2, 17, 27) genannten Ort a) — vermutlich
eine bloße Anspielung auf seinen Vater, der ein Redner (HT n'?ö)
war und den Beinamen Lombard (T"lN2ü'? anagrammatisch inj<*?ö)
führte. Ein jüngerer Menachem nennt Lutra (Kaiserslautern),
15 David b. Gedalja J^liO, Isaac b. Jakar Tibt^, Joseph b) m ino,
Isaac b. Meir Xll'^ü (vielleicht Fulda). Deutlicher als diese vier
Städte ist Regensburg bei Ephraim b. Isaac, Buna (Bonn) bei
Ephraim b. Jakob, Daroca bei Aben Jachiun; am deutlichsten
sind Isaac Seniri und Israel Kaslari. Letzterer gibt in einem
20 Akrostichon von 86 Buchstaben an, daß er in Avignon ansässig
ist; ersterer seinen Wohnort Berg Senir, c) im Kastell n^Ufl'^ö im
Jahre 968 (A. 1208) — also auch die Angabe der Zeit, was nur
noch ibn Latimi im Jahre 1308 und Israel elnakawa im Jahre
1363 d) getan. [In Selicha >itr> n^b^ Jahr 1109 pin*?.]
25 In Gesängen, mit denen der erste Sabbat eines Neuvermählten
gefeiert wurde, finden sich zuweilen Namen eingeflochten, die
den jungen Mann oder die Brautführer nennen, und in anderen,
diesen zu Ehren verfaßten Gedichten bilden die strophischen
Zeilen Worte, die den Empfang beim Aufrufen zur Thora be-
80 zeichnen, e)
Eine andere Gattung von Akrostichen sind die Ausdrücke,
welche das Fest betreffen. Wie die damalige lateinische
a) Auch im Schreiben R. Jacob's b. Meir an seinen Bruder R. Sa-
muel (TE^^n 'D 79 d) erscheint '-\y^ ^^ ^^^ Ortsnamen (St. Lo an
85 der Vire?). — &) Bodl. 613 N. 598 D>nilJl ^öt^ lÜ" 'ö- — c) Mont-
auban (S. Cassel in Magazin f. d. Lit. d. Ausl. 1849, N. 13, S. 51). —
d) Bodl. 613 N. 322 [Steinschneiders Verzeichnis]. — e) Htt^J >rÖV
'Nip -Dip a-ip ^- a-
— 111 —
Poesie hat auch die hebräische kleine Gedichte in den Anfangs-
buchstaben der größeren versteckt : so Jehuda halevi ein aus vier
Zeilen bestehendes Gedicht, a) desgleichen ibn Latimi in seiner
Bakascha. Insbesondere haben Gebete des Versöhnungstages
zuweilen eine akrostichische Einfassung von Worten, Versen oder 5
Schriftstellen, die einen Bezug auf das Fest haben. Bei Kalir, Abi-
tur und Gabirol sind es Stellen aus dem Pentateuch ö) ; Jehuda
halevis Keduscha verbirgt eine dreizeilige Strophe ; Meir b. Baruch
gibt in einem für Neila bestimmten Gebete eine Stelle aus Abinu
Malkenu c). Bisweilen trifft man Ähnliches für andere Tage, z. B. lo
für das Wochenfest das Wort rr\)£V in den Asharot Isaac's b.
Kuben, oder die Worte ^11 JH ni^ in EHa Levi's Asharot für
den Sabbat vor Pesach. Die Selicha p'm enthält eine lange
Stelle aus dem Abschnitt im Exodus, wo die Middot vorkommen,
und eine andere (T3D yiH^), die für den Rüsttag zum Neujahr be- 25
stimmt ist, den ganzen Vers Levit. 26, 42, der vom Bundes-
gedächtnis handelt. — Ebenso 21J?m für Neila.
Endlich haben Binjamin b. Serach, Isaac b. Mose, Gerschom
b. Isaac, Meir b. Baruch und einige Ungenannte, zusammen in
etwa zehn Gebetstücken, d) auch Gottesnamen, göttliche 20
Eigenschaften, die Namen-Kombinationen von 22, 42, 72
Buchstaben — für letztere allein sind drei Rezitationen
angefertigt worden — und gewisse Engelnamen akrostichisch
angebracht.
Die Verfasser bringen im Piut ihre Namen gewöhnlich in
eigenen Stücken, oft mehrfach, an. Bisweilen bilden die An- 25
fange der ersten Zeilen den des Verfassers, und die der
zweiten den des Bruders oder Sohnes. In Selicha, Pismon
u. dgl. erscheint der Name entweder an der Spitze der
Strophen, oder in den Zeilen der Eingangs-Strophe, oder in
den zweiten Zeilen, oder hinter dem Alphabet am Ende des so
Stückes, oft in sehr unregelmäßiger Gestalt, daher müh-
sam zu entdecken, und bisweilen zweifelhaft. Selten werden alle
«) s. p'pnn Heft 1, s. 158. — b) pnntt? nnttr. Dmso nr, ü^):
1Wi)r[- Bei Abitur zu Neila die Worte: t^Tn'? "nt!?5>l 'J^Ot^H t^ini-—
c) D'^nn iDon irann i» iöi^dö >n- — rf) annn t^in'? tt^^K. ^n*?« 35
*?« ^n'?nn. '^xitm dm*?«, ^«n 'n «i^<. tjnan 'n wx. ^ae ^iki.
'>r\ü^ n^'Ni. yr\^w^ «in nriNi. p'm «in nnxi. nnj>x ^h nv 'n-
— 112 —
Zeilen auf das Namens- Akrostichon verwandt. In einem Klage -
gesang von Jechiel b. Joseph bildet das je zweite Wort nach
dem Alphabete den Namen; in einigen Selichas von Menachem
b, Machir und Samuel b. Mose sogar der dem Alphabet-Buch-
5 Stäben in demselben Worte folgende Buchstabe. Simeon b. Isaac
und Binjamin [b. Serach] wählen anlehnende (nn33) Bibel-
verse, um in denselben den Namen zu zeichnen. Zuweilen haben
die Dichter Ausdrücke, die den Namen und was noch dazu ge-
hört, in vollständigen Worten enthalten; Beispiele liefern Stücke
10 von Isaac b. Kuben, Raschi, Jehuda, Mose b. Samuel, Elia b.
Schemaja, Schabtai b. Isaac, Maimonides, [Simcha b. Samuel,]
Elasar b. Jehuda, Abbamare, Israel Kaslari. Aber sehr selten
geschieht es, daß Synagogaldichter sich als die Verfasser
in ihren Arbeiten offen angeben, wie dies Zahlal in seinem
15 Hjrmnus und Isaac Giat, a) und in neuerer Zeit Obadia b,
Aaron getan.
Auch die biblischen Strophenschlüsse sind dem Gesetze
des Akrostichons unterworfen worden. Man wählte sie so,
daß Anfangs- oder Schlußworte, oder beide eine Folge des
Alphabets darstellen. Zuweilen schlingt sich das Alphabe tarium
20 um das je zweite Wort, oder es beginnt bei dem Teile des
Verses, welcher demjenigen folgt, der dem Reime dienstbar
ist. Bisweilen werden sie den anderen Zeilen gleichgestellt,
und erhalten den Buchstaben, der dort, wo sie vorkommen,
25 an der Reihe ist. Gerschom b. Natan [zuweilen Elieser
b. Natan] und oft Elasar b. Jehuda verwenden die Strophen-
verse zur Bildung der Namens- Akrostichen.
Anfang und Schluß einer Selicha sind zwar dem Be-
lieben und dem Geschick des Verfassers überlassen: doch
bemerkt man häufig den Einfluß, welchen teils das ältere
30 Bußematerial, teils die Form auch hierauf ausgeübt hat.
Wegen des alphabetischen Gesetzes beginnen die meisten
mit dem ersten (Alef) oder mit dem letzten (Tau) Buch-
staben; ebenso bestimmt sehr oft der Name des Dichters
den Anfang: sie heben mit A, B, J, M, R, S an, wenn die
35 Verfasser Abraham, Binjamin, Isaac, Jakob, Jehuda, Joseph,
<*) D'^ptt^ ntJ7*1Ö2 pnif' DN3 endet die erste Strophe eines Sulat
[Luzzattos Mitteilung].
— 113 —
oder Mose, Euben, Salomo, Samuel heißen. Viele wählen Bibel-
stellen, insbesondere aus den Versgruppen ; andere einen Ausdruck
aus der Tefilla, a) oder aus dem Buße-Gottesdienst b), bisweilen
aus dem Piut c), häufiger aus dem Talmud d). Eine große Anzahl
wird mit Gottesnamen, mit den Anrufungen HriN .K3X eingeführt. 5
Oft bestimmt im Moste dschab der Bibelvers den Anfang, sowie
alsdann stets den Schluß der Selicha. Selbst in Sehchas, die der
Strophenverse entbehren, wird öfters mit einer Bibelstelle ge-
schlossen, oder mit Wendungen aus dem Buße-Ritual, in-
sonderheit mit Teilen der Middot, mit lt?V "|^ö ^i< usw. lo
mit D'Om; die Schlußsätze der Eingangs-Selichas (Peticha)
enthalten meistenteils eine an die Phrase TOm bV O an-
schließende Zeile. Auch trifft man als Endungen Ausdrücke
aus dem Gebetbuche oder aus einem talmudischen Gebet-
Stücke, bisweilen die Bezeichnung des Fasttages, für welchen i5
die Sehcha bestimmt ist. In allen metrischen Bakaschas
mit durchgehendem Reim ist der Schluß dem Anfang gleich-
lautend. In einigen älteren Stücken erscheint eine Sehcha
als die Fortsetzung einer anderen, indem sie mit dem, wo-
mit diese schließt, beginnt. Demnach ist nW ''^^'^^i die 20
Fortsetzung zu der Selicha ^^^ b^M<, welche 'mtm K*?
schließt. Selbst drei Selichas sind auf solche Weise verbunden:
1) nit^r ^b^ [ir« endigt nnxn, 2) dvö in^n endigt ']nntt?N,
3) "jnj^ltt^n intt^N, welche alle drei in dieser Weise einander in
der Handschrift folgen. 25
Der Gesang der Psalmsänger verstummte mit ihrer Poesie,
um mit dieser wieder laut zu werden. Mit Peitan und Pis-
mon erstand auch der Gesang wieder, und der Vorbeter ward
der Sänger. Die Rezitierung der heihgen Schrift, das Lernen
der Halacha geschah mit einem gewissen Rhythmus der 30
Stimme e); in der geonäischen Zeit war die Kantillation der
bibhschen Bücher, der Mischna, des Talmud nach Akzenten
I
a) z. B. ^nx nn«' lannnn nn«' oma ii«tr? hv^ la'^NiJ '?«-iü> iiir-
- b) 2t>v -pü *?«' Tonn hv ^2' mi'o nit^j> vbv- — «) nt2tt?px
[aus Kalirs Geschem], QnilC nOlH l^gl. nOlD D^llf i» Kalirs Versöh- 35
nungs-Keroba]. — d) ^ninN ni^mN» lOt?» >^3N. n^a*?DD«. rTOX
nrniN, n^pnc npnn«' pnnpo '^Dn^ nm-i3 nnn» ^bv ntatt;. ratc^ «n
*nD!r n^3pn- — «) Megiiia 32 a.
Q
Zunz, Synagogale Poesie, °
— lU —
geregelt a). Die große Pesikta b) beweist die Obliegenheit, eine
schöne Stimme im Gottesdienste zu verwenden, mit einem Bei-
spiele aus dem Zeitalter der letzten Mischnalehrer, und in einem
jerusalemschen Targum c) wird sogar das hebräische pi durch
5 J3>^5 wiedergegeben. Die Nacheiferung Israels, es dem harmo-
nischen Gesänge der himmlischen Scharen — dessen schon das
Morgengebet gedenkt — gleich zu tun, ist ein Lieblings-Thema
der Hechalot — die selbst den göttlichen Thron singen lassen d) —
und der ältesten Piutdichter, so daß Kalir bei der Ausmalung
10 dieser Wettgesänge sich aller Melodie und Musik bezeichnenden
Ausdrücke bedient, e) und im Tal- Vortrage ausdrücklich bemerkt,
er werde Hymnen singen. Von dem harmonischen Vortrage des
Schemah spricht der Traktat Soferim (14, 9). Damals hat das
' Volk schon viel auf eine angenehme Stimme gegeben, und des
15 Vorbeters sonstige Mängel übersehen. /) Die dichtenden Vor-
beter, wenn sie überhaupt gehört sein wollten, mußten ihre Pro-
duktionen von einer schönen Stimme vortragen lassen, zumal
in Bagdad fast nur die Sanggeübten den öffentlichen Gottesdienst
gemeinschaftlich mit dem Vorbeter versahen: Bei gewissen Ge-
20 legenheiten wurden Pismon gesungen und am Sabbat alles von
Nischmat an rezitiert, g) Die Wichtigkeit der Vorbeter beweist
der Umstand, daß es bereits im neunten Jahrhundert an
einigen getadelt wurde, daß sie an dem Texte der rezipierten
Gebete änderten h). Aus all diesem darf der Schluß gezogen
25 werden, daß Piut und Pismon nicht bloß abgelesen, sondern
rezitiert, teilweise gesungen, daß mehrere Gebete und Gesänge
nach Melodien vorgetragen wurden. Ja die Vorbeter sahen sich
nach fremden Melodien um und trugen danach die synagogalen
Sachen vor, was gegen Ende des elften Jahrhunderts gemiß-
30 billigt wird i). Der Dichter Isaac — wahrscheinlich Giat —
a) Ben Aschers Abhandlung D>Oj>53n IID TlD- Petachjas Reise.
Efodi Grammatik Schluß der Vorr. § 8. — 6) c. 25. [In den RGA der
D^31fc<i ed. Salonichi N. 178 wird dasselbe mit p^'nüJ^pT angeführt und
außerdem von '2,'-\ gemeldet, daß er eine angenehme Stimme hatte, Vor-
35 beter u. m^l^nnü war.] Vgl. Pesikta 'ntt^pri 1'Üp "• [«^20 c- 3.] — c) S.
oben S. 60 Anm. a. — d) c. 24. Vgl. Rasiel 39 b. — e) Silluk Schekalim
undSilluk Hüttenfest: Qpil, nO>J^3 /pJ3 /Hl^J^. — /) Gaon bei Mordechai
Chullin c. 1 gegen Ende. — g) Na tan Cohen bei Juchasin 122 b. Schebet
Jehuda N. 42. — h) Qiy^mri Htt'J^O ^^' Ml- — *) Isaac Alfasi
40 Rga. 281.
— 115 —
spricht von seinen (S. 115) mit angenehmer Stimme vorgetragenen
Strophen, a) Das Absingen verschiedener Piutsachen bezeugen
Jehuda halevi, b) Jehuda hadasi c) und Abenesra ; letzterer berich-
tet, daß man in den Handschriften bei einem Piut die Melodie
vermerke, und erklärt mit diesem Gre brauch einige Psalm-Über- 5
Schriften d). Einen tüchtigen Sänger der im Gottesdienst üblichen
Psalmen hat Benjamin von Tudela in Bagdad gekannt, und Pe-
tachja sie dort nach Melodien und, an den Zwischen tagen, mit Mu-
sik vortragen hören. Fast um dieselbe Zeit wird in Deutschland
gelehrt, daß man sich für die Gebete um passende Melodien be- lo
mühen und jedes Stück in angemessener Weise vortragen müsse e) ;
gegen Ende des 13. Jahrhunderts zählt ein französischer Rabbi
unter den Eigenschaften eines Vorbeters eine angenehme Stimme
und kunstmäßigen Vortrag /). Damals gab es Sänger von Fach
{D^"l"n^D),die die Vorbeter, besonders an Festtagen, unterstütz- is
ten, g) imd seit jener Zeit ist der Gesang eines großen Teils des gottes-
dienstlichen, insbesondere des piutischen Materials, durch Autoren,
wie durch Handschriften bezeugt. Sogar für die Kantillation der
Akzente gab es eine doppelte Art h) ; ebenso für manche Stücke
der täglichen Gebete i) und die Haftara k). Einzelne Psalmen, l) 20
Baruch scheamar, m) Nischmat, n) der Priestersegen o) wurden
gesungen; oft sind in den Pismon einzelne Worte doppelt ge-
schrieben oder mit Zeichen versehen, was nur auf eine Wieder-
holung im Gesänge Bezug haben kann. Bei vielen Stücken
ist angemerkt, (S. 116) daß sie nach der Melodie dieses oder jenes 25
«) Vgl. mp ^^p^ rrnam nno mn "(la: xmp im ^ut i^'-\']p^
T]y\'Q'ÜH2- — ■ ^) ^^ allen drei Stellen, wo jetzt im Kusari (S. 177
ed. Cassel) □>i"lJ2 steht, liest eine Handschrift vom Jahre 1490: Q^^n*?»
wie bereits in Orient 1842 (N. 52, S. 832) A. Jellinek verbessert. —
€) '?3tcrK c. 18. 20. 83. 140. 362. — d) Zu Ps. 7, 1. Vgl. 22, 1 und sonst. — 30
e) Buch der Frommen § 158. — /) R. Na tan in DOHÖ beim Zürcher
Semak ms. § 12; dasselbe ohne Quelle bei Aaron de Lunel f. 17 c § 78 und
in Kol bo 11. — g) Immanuel c. 15, S. 131. [Charisi c. 24.] — h) Maharil
64 a ed. Sabion.; kurzes Manhig ms. §§55. 62. 73. — i) "TIIV ^311 hatte
die Rezitation des Rahit (Machsor Cremona f. 158 a) und die Andante- 35
Melodie (pX "Wti Maharil 74 b). — k) Zeda laderach 5, 1, 7. Maharil 61 b.
— l) Pss. 92 und 100 (R. Natan bei Aaron de Lunel f. 6 b § 26), Ps. 91
<Hamanhig, f|3f § 65). — m) Tur I § 51. — • n) Aaron de Lunel 64 c. —
o) daselbst 109 b.
8*
— 116 —
Piut a) vorzutragen seien; in dem Eituale von Avignon und
Carpentras beträgt die Zahl dieser Muster-Melodien nahe 150 aus
allen Gattungen der synagogalen Poesie. In Manuskripten, selbst
noch in alten Ausgaben, wird mitten in dem Stücke eine „andere
5 Melodie" 6) angemerkt. Es gab einen Gesangs-, wenigstens
einen Rezitations- Vortrag für Jozer, Ofan, Meora, Ahaba, Sulat,
Mikamocha, mi mi (Pesach), [Segen der D^2n3 (K?1 n3PD
in NÜ3)], Keroba c), die aramäischen Illustrationen, d) die Moses-
Gesänge, die Elia-Lieder und Habdalas am Ausgange des Sab-
10 bat; e) ferner für die Aboda, die Pismon, Selichas, Hochzeits-
und Klagelieder und mehreres andere. Ja, manche Melodie
hatte man vor 450 Jahren schon vergessen und unterließ deshalb
die Rezitation eines Piut gänzlich, und um dieselbe Zeit warnte
man gegen das Ändern gewohnter Melodien: Metrum und Me-
15 lodie waren wesentliche Erfordernisse der Gebete /) ; die passen-
den Melodien, die in den Bußezeiten üblich sind, lobt Efodi. g)
Die Gesangweise erklärt denn auch die Gleichförmigkeit im Bau
so vieler Teile des Jozer, der Keroba, des Maarib, der Cha-
tanu-Selichas u. a. m. : es wurden die Stücke nach dem Zuschnitt
20 älterer, des Vortrags halber eingerichtet, deswegen sie auch
im Metrum sich gleichen mußten h). Manche der noch heut
in den Synagogen gehörten Melodien, namentlich der Bußezeit,
sind wohl nicht viel jünger als die Stücke, die nach ihnen vor-
getragen werden.
25 (S. 117) Die meisten Piutdichter haben, nach Abenesra, i) vier
Fehler mit Kalir gemein : sie sind dunkel, sprechen talmudisch, der
a) In den deutschen und romanischen Mss. pjj^^, gleich dem post
Cantum [s. F. Wolf: die Lais usw. S. 128] der lateinischen Handschriften.
Bei den arabischen Spaniern: >|^^ — ■ bereits richtig erklärt von >^nj(
80 ;ipj^' f. 28 b. Mehreres s. Steinschneider jüd. Lit., S. 424. — Hieraus
haben Spätere m gebildet. Proven^alen und Römer schreiben: Qplj^
(Midr. Cant. 18 a) oder D^l^^. — b) «in^^ pJ3; bei den Karäern: t']^^^-
Qj>^ oder Dptan P|>^nn (vgl. mi^^3 nPta JJ^ der folgenden Anm. h,
Ip^nO' DP23 in Sei. ^r\^ n^^P«. DPC3 DVH p« in Klage ubi^^ inDn).
85 — c) Buch d. Frommen § 256. HH'lp "IQD "^s. — d) Mss. und Hadasi
a. a. O. 362. — e) Hamanhig Dltt^ § 71, Aaron de Lunel 68 d. Kol bo
41. — /) Maharil 61 b. Iccarim 4,23. — g) a. a. O. — h) ^)^^]'a ^ b:
me^ mm rinn ^d '^pt^ro nrnb on^n ma^aa Dpa nnb vw nminni
d. h. in Gedichten, deren Worte in Musik gesetzt sind, muß das Metrum
40 der Verse gleich sein. — i) Zu Kohelet c. 5. Vgl. Safa berura f. 14
und Sefat jeter § 74.
— 117 —
Ausdruck ist unkorrekt, der Inhalt hagadisch, welches alles sich
nicht für Gebete passe. Zuvörderst möge man sich erinnern, daß
der Piut, wenn auch zum Gottesdienst verwendet, nicht durchweg
Gebet ist : Schon die Alten erkannten ihn als einen den Midrasch
ersetzenden Vortrag, mithin mußte der Inhalt der Hagada ent- 5
lehnt, der Ausdruck hie und da talmudisch sein. Die biblische
Klassizität ist ein Produkt der Wissenschaft, der peitanische
Reichtum ein Erwerb der lebensvollen Hagada a) ; strenger Puris-
mus ist freiwillige Armut, die hier zu ihrem Schaden die Schätze
der Mischnischen Epoche abweist. In der Tat ist dies auch nie lo
geschehen, wie Saadia, Abitur, Gabirol, Mose b. Esra, Isaac Giat
und selbst Jehuda halevi beweisen. Der Vorwurf talmudisch
zu reden, trifft Kalir weit weniger als Spätere, die ihn, wie ein
alter Erklärer bemerkt, in der Kunst, nur biblische Stämme zu
gebrauchen, nicht erreicht haben. Das Unkorrekte fällt der un- 15
grammatischen Zeit, das Dunkle dem herrschenden Ge-
schmack zur Last, und Saadia, dessen Gebete Abenesra als
Muster aufstellt, ist in Piut und Selicha schwer und gekünstelt
wie Kalir. Der Peitan kämpfte mit der gegen Form und Inhalt
sich sträubenden Sprache, und hat ihr manche glückliche Bil- 20
düngen abgerungen. Das von demselben Kritiker gerügte ^^n
ist in Briefstil, in Prosa und Poesie eingedrungen; h) ^3n schreibt
sogar ein Grammatiker, c) [Und "^J^n Herz Wessely (3. Schreiben
f. 47 b.)] Den begeisterten Peitan erfüllt der kostbare Stoff, den
gebildeten Dichter die Schönheit der Sprache: Beides wieder- 25
zugeben konnte erst den Meistern einer späteren Epoche
gelingen.
Auf folgende drei lassen sich die Eigentümlichkeiten des
piutischen Stiles zurückführen: 1) Worte und Redensarten
aus Talmud, Midrasch, Targum; 2) abweichende Flexion, (S. 118) 30
unübliche Syntax, Neubildungen; 3) Stil-Eigenheiten und eigen-
tümliche Ausdrücke.
Der jüngere Hebraismus in Mischna, Baraita, Hagada besaß
Lebenselemente genug, so daß die Dichter, auch wenn sie haupt-
a) S. Delitzsch Gesch. d. jüd. Poesie, S. 146. — • h) S. Jos. Kolon 35
Rga. 94; Chabib b. Isaac a>3 ^'^IM^ Tripoli 19 a: mfll "flÖtt^i^; OpP-
1163 Q. f. 4 b Mose b. Salomo: ll^ritt^ fPinS [Steinschn.]. — c) Me-
nachem b. Salomo [in M^l DX Art J^] (bei Dukes in Orient 1849 Lb. 1,
S. 14). —
— 118 —
sächlich in biblischer Sprache schrieben, ihm ausweichen weder
konnten noch mochten. Niemand, selbst die klassischsten nicht,
Abenesra nicht ausgenommen, scheuten sich vor dem Verbum IID
in drei Konjugationen — Kai, Nifal, Hifil, — obgleich die
5 heilige Schrift es nicht in einer kennt; [llü Kai Sofrim 19
— Midr. Sam. c. 4, Menachem v. n?K, Is. Giat Ipl^ H' ; Mose
b. Esra, Aboda; Abenesra, auch Kalir, Sal, b. Jehuda, Binj. b.
Sam. u. viele andere. (linDO Kusari 2 § 56)] tV^'Ü ist in [seinen]
beiden Bedeutungen — Zuneigung, Schönheit — bei Saadia, Seniri
10 und anderen zu finden ; Gabirol bedient sich so gut als ein anderer
Peitan des ib^b (hbellarius) als Zeitwort, a) Wörter wie ßi
D3t3 »^3ia^n. Tli:. nmn^' haben die besten Dichter. In Abodas und
Asharot, die doch ebenfalls Teile des Gottesdienstes waren, haben
Spanier und Proven9alen gleich Römern und Byzantinern eine
15 große Anzahl talmudischer Ausdrücke. Ein Übermaß ist nur
bei einigen französischen, deutschen und italienischen Verfassern,
und talmudische Strophenschlüsse, als Kunstdichtung, nur bei
wenigen Provencalen &). Da nun das Studium des Talmud in
Schrifterklärung und Gottesdienst mit der aramäischen Sprache
20 zusammenstieß, so ist auch dieser ein Zutritt zu dem hebräischen
Piut gestattet worden; wo Reim und Akrostichon geboten, zu-
weilen auch der Seltenheit der Form halber, wurde dem
hebräischen Worte das aramäische vorgezogen. Eine ziem-
liche Anzahl zum Teil hebraisierter aramäischer Wörter —
25 bald mehr dem Targum, bald mehr den Talmuden entnommen
— läßt sich aus dem Piut — weniger aus Selichas — • zu-
sammenstellen c) : der poetische Midrasch konnte eher im Ge-
wände des Heimatlandes auftreten als das Organ für die gegen-
wärtigen Bedürfnisse. So reichlich dagegen Griechisches in
30 der Hagada ist, so selten ist es bei dem Peitan : d) in
jener war es unbewußt heimisch geworden; diesem ist es fremd
geblieben.
(S. 119) Was aber die Dunkelheit und die Härten betrifft, so trat
der Piut weder für das Gebet noch für Briefschreibung als Muster
85 a) Gabirol "^p pW^ t^ljK 113 DK Thorafest. — b) ^^D ^Hö ^»t
deren 27, y^^J^^ Tino hat 48 Talmudsätze, — c) S. B e i 1 a g e 5. — ■
d) Z.B. Dli^lIK ^^ ^®°^ aram. n>n32^ \^^^\ "i^d Abraham b. Jacobs Mika-
mocha zum großen Sabbat, [etioc = H^^^^ DONH (Pesikta iQj^m).]
— 119 —
auf; dies beweisen, neben einzelnen Teilen des Festgottesdienstes
selbst, die sonstigen Schriften der Peitana's, z. B. Meschullams,
Raschis, Tobias und vor allen Saadias. Es gab damals, wie es
im 8. und 9. Jahrhundert ein künstliches Latein gab, a) einen
einfachen und einen Kvmststil, in Prosa wie in Poesie. Der letztere 5
häufte hagadischen Stoff und zimmerte daraus eine Bilderschrift,
der Auslegung bedürftig, Kennern nur verständlich; biblische
Typen wurden stehende symbolische Bezeichnungen, und Gruppen
von älterer Sage, Dichtkunst und Weisheit in wenige Worte
gepreßt. Daher die Zuflucht zu Neubildungen in der Sprache. Der lo
Gebrauch der Mehrzahl, wenn die Bibel nur die Einzahl kennt,
ist noch nicht ohne weiteres sprachwidrig: die besten Dichter
taten das Gleiche. Bildete der Peitan Plurale, die grammatisch
nicht sein sollten, so mag ihn das talmudische, b) und der Deutsche
mit seinen Aber und Wenn vertreten. Dem Mose c) können wir is
auch seine ,, Jakobe" nachsehen, da alte Dichter, sogar Dunasch,
der Strenge, es gebilligt d). Samuels e) 'DDin (meine Hadasa)
ist um so mehr verstattet, da der Name eine appellative Be-
deutung (Myrte) hat. Für die Freiheit, welche die Dichter sich
nahmen, von Worten, die nur in der Einzahl vorkommen, die 20
Mehrheit bald männlich bald weiblich zu bilden, mag Jehuda
halevi /) einstehen, der D^fTlK neben mmi< schreibt. Der Piut
freilich ging weiter: man bildete die Mehrzahl gegen den bib-
lischen Sprachgebrauch [ein Analogon schon Chullin 137 b, worauf
schon tT\T\2 HDt^ f. 12 verweist], flektierte weibliche Wörter 25
männlich, bisweilen auch umgekehrt g). Einige haben, nach
Analogie der Mischna, h) vor dem weiblichen Plural ein Jod
eingeschoben : selten Kalir, öfter Jechiel und Raschi i). Bei den
älteren Peitanim wird, nach aramäischem Zuschnitt, in (S. 120)
Hoschanas, Silluk und sonst, bisweilen y statt t*i- als Suffix 30
gebraucht; manchmal auch der verbindende Status des Haupt-
a) Ang. Mai class. auctor. t. 5 p. 479 ff. — b) ?OK' VD'^' PÖJl»
priK' piK*?» f^KIN' (Schebuot 33 b), Qi^lJ^ (j. Schebuot 4,4). — c) Selicha
pjK "jnNO- — d) r\im 24 a, Qtt^n 'd c. 2, nn^ nsr § «s. —
e) Sei. D^DVt'r pw- — f) n"nn> nn nbinn s- 57. — sr) s. Bei- 35
1 a g e 6. — /i) nrniN. nvifnna (Midr. cant. 9 b), nvtt^iö' nvb^bn
(Oholot 16, 2); letzteres in n>1Kn ""d bei Kalir (H^^DiN)- — *) S- Bei-
lage 7.
— 120 —
Wortes statt des absoluten a) : Eine Selicha von Jechiel &) reimt
fast durchweg auf so ungewöhnliche Formen.
Mehr des Abweichenden bietet die peitanische Behand-
lung bei dem Zeitworte dar. Die Endung PTT statt n"r haben,
5 wie die biblischen Dichter, auch Kalir, c) Jochanan, d) Raschi e) ;
Jehuda b. Mose reimt ein ganzes Gebet /) auf diese Form. Der
Gebrauch der Endung "> statt >1 für den Akkusativ der ersten
Person ist fast Regel; selbst in R. Natans Epilogen. Bei den
Zeitwörtern, deren dritter Wurzel-Buchstabe ein He ist, be-
10 gegnet man, wenn auch nur in vereinzelten Beispielen, folgen-
den anomalen Formen: 1) Kai: J^iri [mpnl; p^H Cm:ii1]. 2) Fiel:
T [mT]» 1D3 [mD3]. 3) Hifii: w^n [nittrön]. rnn [mpnn],
denen zum Teil in in (Jes. 45,1), 1KT (Gen. 26,28) und ^tSPin
( Jer. 32, 35 Ketib) Analogien zu Grunde liegen. Häufiger ist bei Kal-
is und Hifil-Infinitiven ein hinzugefügtes He, selten bei Kai-Infi-
nitiven der mit dem Buchstaben Jod anfangenden Zeitwörter </).
Die Notwendigkeit, Personen und Sachen nach dem In-
halt der alten Erzählungen kurz zu zeichnen, zwang die Dichter
zu einem starken Gebrauch passiver Formen, deren Partizipia
20 nun die Eigenschaften, oft die stehenden Epitheta der Helden
wurden : HDi IK der versuchte Vater, D^^l^lO die mit Härte
(in Ägypten) behandelten (Israeliten), ni2i [dessen Asche] ge-
häuft, oder npp der gebundene (Isaac), Htt' IPI 111153 der
als Lamm geschlachtet werden sollte. Besonders häufig
25 ist die Konjugation Pual, auch die Verwendung der Form
Paul, selbst von nicht wirkenden Zeitwörtern, um nach
Art griechischer Zusammensetzungen Epitheta zu bilden h).
Nach der Analogie von '<^D^ und ^W^ der Mischna bildete
man >ini< (der gekommen ist) ; nach dem Beispiele von >'^N*^^ (S. 121)
30 welches der Talmud i) hat und die Rehitim wiederholen, schrieb
ein Verfasser das von Abenesra /) und Joseph Kimchi k) getadelte
a) Zahlall97: omiö Ol? DP^ >110 >:! 0131 >1N':'ÖT O*?» '^ll.
Jechiel Keroba Esther: >'?ni?l mSfül» Elieserb. Natan Sei. 'H llIX und
Ofan des Bußesabbat. — b) 2TT1 K11N- — <') Klagel. >r)lKDn Hl^X
35 und D^iini ^''^^^ — ^) Keroba n>^':>2 ilf^D- — «) Sei- n*?Ön- S. auch
Josephs Ahaba ^*;)^ >a> ^n*?«- — /) Sei. 1> nt^l plN- — S^) S. B e i -
1 a g e 8. — h) Man vergleiche die vielen Adjektiva der Art in
TlQ^i^ l'ÜH Schacharit röm. — i) Berachot 33 b. — j) rnPl^i 30 a. —
k) ^T^1^•^ 'D angeführt von Dukes (Orient 1850 Lb. 24, S. 379).
— 121 —
Xl*1^ (statt a.1^^). Besonders stark in Partizipien letzterer Art ist
Abitur. Ebenso frei schaltet jene Zeit mit den für zweibuchstabig
gehaltenen defektiven Wurzeln ; es wurden gewisse Konjugations-
formen der vier Arten [zuweilen auch die gemin. pj>, z. B. ^^pÜ
(ppn) Sei. '^«in n^H — ^rian (nön)] iis "üTj^ ^s^iri' n':'^ wie die 5
Art 21t> behandelt, und der Dichter schreibt im Präte-
ritum yp (p>), J^D iVÜl), !21 (ann), 12r (mi:), im Mittel-
wort in (mn), nx (r^m), im Infinitiv mta (na:), n:i3: (J>5rn) —
allerdings von einzelnen biblischen Beispielen und dem palästi-
nischen Sprachgebrauch unterstützt. Formen dieser Art, von lo
Chajudsch und Abenesra [nnil HDC^ f. 25] nicht gebilligt,
findet man bei Jose, Saadia, Menachem, Gabirol und vielen
Peitanim, a) als deren Sprachgebrauch sie bereits Saadia be-
zeichnet. Und so wie die Baraita Elieser i^T^ aus pi, die Mischna
pilK aus p3 bildet, gebraucht Kalir Itt^li (statt ntriH) von mt', is
während er [Keroba Purim s. S. 378] umgekehrt '?XX von hi^i formt.
Die vier Verhältnis-Buchstaben Bet, Kaf, Lamed, Mem
[D*?D2] empfinden auch das peitanische Machtgebot. Den Wörtern
^'?Jn b) und mni^Dc) [':)>ntt^ [n] Meir in übV n*?« und Schibata
1^y] wird das Bet zu Anfang genommen, und dafür zuweilen, als 20
Partikel, dem Präteritum vorgesetzt, von Zahlal sogar dem O.
Das Kaf, von dem Hebräer nur dem Nennworte, selten dem Mittel -
Worte, d) vorangestellt, verbindet der synagogale Dichter in der
Bedeutung als mit der Vergangenheit, in der Bedeutung wenn
mit der Zukunft. Beispiele solcher Verwendung sind selbst bei 25
Saadia [Dunasch Höpin 'D S. 11] und Jehuda halevi zu finden.
Das Kaf des Präteritums scheint älter als Kalir zu sein. Ebenso
wird Lamed bisweilen dem Verhältnis- und dem Zeitwort voran-
gestellt, einen Satz der Relation gleichsam zum Nomen erhebend,
so daß z. B. 1^"? so viel gilt als ^h "ItTK T^J^*?. Selten findet sich so
vor dem Verbum finitum das Mem. e) Die Verneinung bi^ absolut
vor dem Imperativ hat Elia in den Asharot. /)
o) S. B e i 1 a g e 9. — b) ^^^ Jozer Chanuka, ["[^^ J Tobelem Deka-
log] [Samuel '^KnnJ t^^N.Isaac l'?2r'?2:>,] Sel.ttr«|-nx "^mN und npH n'^oii-
— ^) liny Kalir Para, Simeon '13'nX u. a. [auch Dunasch, der deshalb 35
von Abulwalid, S. 9, nicht getadelt wird, aber von Abenesra (Genes. 12, 13)].
— d) 2W1^^ Gen. 38, 29. s. B e i 1 a g e 10. — e) Schabtai Sei. n^n^< ' 1130
„höher als die, welche gruben". — /) ^^ -\'y Htt^li^ ^^^ lltt^p • • • • ^X
Str. 132 und 139. '
— 122 —
Das, was Elia Levita a) an den Peitanim tadelt, die Er-
zeugung neuer Worte, war gerade ihre eigentliche Stärke.
Aus biblischen, seltener aus talmudischen Stämmen werden
Verba zum Schaffen von Hauptwörtern, Haupt- und Neben-
5 Wörter zum Schaffen von Verben gebraucht. Einigen Wörtern
wird das finale He genommen, um andere damit zu versehen;
auch das Tau muß dem Dichter Platz machen, der löip'?, pij?*?
(rnOiP'?) und llön (miön) spricht: letzteres schon Jose b. Jose
und die Aboda nr\jy\2 nnX [HOpH^ ^y'bn schon Tanchuma bei
10 Jalk. Ps. 114a ob.] Ohne Neubildungen lebt keine Sprache, und
d^m Peitan war die Hebräische keine tote ; korrekte Grammatiker,
mustergültige Dichter, bibelstrenge Karäer haben solche Formen
angewandt, ja selbst geschaffen, wie die Werke von Ben Ascher,
Saadia, Menachem b. Seruk, Abitur, Gabirol, Giat, Jehuda
15 Tibbon bezeugen, h) Nur daß Kalir, welchem Salomo, Meschullam,
Simeon, Jechiel u. a. nachfolgen, an Kühnheit und Schöpfer-
kraft hervorragt, und manche kaiirische Schöpfung verdiente
der Sprache wieder zugeführt zu werden. Die piu tischen Sub-
stantiv-Bildungen umfassen mehr als vierzig Formen, unter
20 denen '?J^0, by!Sp, H^'P?, [VpD die zahlreichsten; die Verben-
bildungen gehören großenteils Piel [Pual] und Hifil an. c)
Kalir bildet aus 112 (einsam) eine Konjugation Hofal — seine
römischen und französischen Nachfolger wandeln Partikeln
wie Zeitwörter ab — und nach dem Vorgange der Alten
25 aus dem Nomen mit Beibehaltung des Formationsbuchstaben
neue Verba, z. B. ^Nn (H^iNn), im (mim), wie jene '^nn
(n'?nn) und Oin (nöTin). Die Späteren haben die neuen Wörter
anerkannt und mit ähnlichen vermehrt. Manches ab-
sonderliche Wort fällt auf Rechnung von Reim und Akrostichon :
30 Der Reim ist es, der den Wörtern am Ende ein He aufzwingt, d)
was übrigens schon die alten Bewohner Jerusalems getan e) —
oder sonst anomale Bildungen zuläßt: so bei Kalir IDilH aus
n^inä (Esther 3, 15), Kalon5mios inri' aus mTH (Nehem. 12,
8), Jekutiel b^TVbn aus ny^ivhn f) (Entwürfe), Jehuda b.
35 a) D^i>ün plD ^' 3- — h) S. Beilage 11. — c) S. Bei läge 12
und 13. ~d) [no^atir itt^v Abitur t^^ msKi nannH' niint^n «. a. m.
[fy^l TW'j'Ü Tripel. 18 a), Hü^t'pl statt D^':5p*T (Amitai Jozer pi^),
minca xnn (Jehuda haievi Hov«)' ^noinn (Mose nsipo)- —
e) j. Megilla 1, 9. — /) Pesikta f^Q 'IHN' Wajikra rabba 17 [bei
40 Aruch] und 20, Tanchuma ^^HK» Jalkut Ps. 811.
— 123 —
Menachem nnmü aus fön (Exod. 2,3); [Binjamin b. Samuel],
Elieser b. Natan schreiben D'iPÖÖ statt D^riJPÖÖ, MeschuUam
Dt?n^ statt WM\ Elieser b. Simson D^m'?» statt D'ö^n'rö, so-
gar Saadias Aboda DriH^ statt Dönn'?. a) Der sprachrichtige
Ausdruck mußte dem technischen Zwange weichen, und die 5
Schönheit ward von dem Enthusiasmus verschmäht.
Eine Häufung von synonymen oder verwandten Worten,
wenn es gilt das Lob Gottes zu schildern, findet sich schon
in den täghchen Gebeten, in der Mechilta, b) im Talmud, c)
den Hechalot, Josippon ; d) in den Werken von Kahr, Abitur lo
und anderen piutischen Dichtern ; besonders im Silluk, e) in
Rehitim, begegnet man dichtgedrängten Heeren preisender
Ausdrücke, die keine neuere Sprache wiederjsugeben vermag.
In ähnlicher Weise wird sowohl das Volk Israel als sein
Elend durch eine Unzahl von Worten bezeichnet, die haga- i5
dischen Stempel tragen, in jeder Übertragung unkennthch; —
und ebenso die Väter, Moses, das Heiligtum und viele
andere peitanische Elemente. Etwas erscheint dieser Über-
fluß mit den bei arabischen und griechischen Großen ge-
bräuchlichen Titulaturen verwandt, da Schmeichelreden die- 20
ser Art schon im neunten Jahrhundert zu den Gaonen und
anderen jüdischen Oberhäuptern bis in Brief eingänge ihren
Weg gefunden. /) Die Titulatur eines Exilhauptes enthielt
über 130 Worte, g) und dem Glänze der Anreden an Menschen
durfte der Piut nicht nachstehen. Dahin gehört auch die 25
Aufeinanderfolge von mehreren Infinitiven mit vorgesetztem
— b, wie man sie in der Pesach-Hagada (aus der Mischna),
Baraita Elieser (c. 19), den Hechalot, /*) bei Kalir, i) im
a) S. B e i 1 a g e 14. — 6) Abschn. Beschallach, Ex. 14, 15. — c) Be-
rachot 33 b. Mischna Pesachim 10, 5. — d) P. 615. 788. — e) Vgl. Sehe- 30
kalim und Para. — /) S. die Briefe an Zemach (Eldad), Chasdai (von
Menachem) und Maimonides (ri1*lJl>< 58 und cod. Uri 298); die Schreiben
von Jehuda halevi (D^inD) ^^^ Antoli; von Elieser b. Natan (?2"N"1
f. 19 a, *itt^>n 78 d), Samuel b. Meir (p"i<'l 143 d), Jakob b. Meir
i"lt£^^n 'D 66 b, 67 c, 76 a, 79 d, 81 a, 83 d), Mose aus Pontoise (das. 76 b, 35
82 a), Joseph b. Natan (?^"J<*1 149 b). Vgl. aus der hebr. Übersetzung
von Saadias Jezira-Kommentar f. 28 [Steinschn.] die auch bei Dukes
in D^önp '?ni S. 24 mitgeteilte Stelle. — g) In cod. üri 298. — h) C. 26,
§ 6. — i) Silluk Hüttenfest.
— 124 —
Eldad, bei Meschullam o) und Späteren b) findet, denen sie die
Briefschreibung und die ernste Prosa entlehnt hat.
Eine nicht unbedeutende Zahl von Worten und Be-
zeichnungen, die dem älteren Piut eigen sind, c) verlieren
5 sich mit dem zwölften Jahrhundert fast gänzlich. Das Ka-
iirische ?NÖ *J< scheint schon im elften, Jose b. Joses *J^3 erst
im zwölften zu verschwinden. Das aus Esther und Kohelet be-
kannte pl, sehr üblich in der Tefilla der Bußezeit, bei
Kalir, Jannai und den Alten, wird später, besonders von der
10 spanischen Poesie, nur selten gebraucht. Das Ezechielsche
pDl ist selten und nur vor J. 1100 zu finden. in^ (VH^) wie
Mischna, Talmud, Pesikta, Kalir, Menachem b. Seruk, Gabirol
und a. schreiben [vgl. Munk über Abulwahd S. 79; Höpin 'D
c, 25, S. 158], ebenso IHD, d) kommt in späteren Stücken nicht
15 vor. Dem Hifil von Höi begegnen wir im zwölften Jahrhundert
in beiden Formen: Töin und TDH, welches letztere schon
Sifre hat. Das erzählende "I>ö (sofort) haben Kaür, Salomo
b. Jehuda, Binjamin b. Samuel und Amitai in ihren Silluk dem
Hagada- Stile entlehnt. Die Wörter D'D2 und Dp3 (basis), DD!
20 und ripil, D^DD23 und DDip — letztere bei Salomo b. Jehuda, Me-
schullam, Simeon, Gabirol, Binjamin b. Samuel, Isaac b. Rüben,
Joseph b. Natan — verschwinden seit Abenesras Zeitalter. Vor-
zugsweise der älteren Zeit gehören: Die Bezeichnung der
Feinde durch D^ünj^ (Simeon b. Isaac, Raschi Ps. 5, 9. 92, 12,
25 u. a. m.), D^ö^pta Kalir, Salomo, Simeon, Jechiel u. a.)
D'Ö^JIPÖ (Binjamin, Binjamin b. Samuel, Isaac, Jehuda b.
Menachem); i^yü das aus Midrasch in Gebete und Masora
eingedrungen, nebst i^üi^ in den piutischen Introduktionen,
sowie das mit letzterem verwandte P3X (aus min nj>^3^
80 Ps. 78, 2]; pnn das Studierhaus; "nön der Geliebte s. v. a.
Sohn; 111^1 (Gewißheit, Auswahl), das sonst nur der strengen
Prosa angehört; D^m*?! (Schrecken) bei KaUr und Binjamin;
^on (beendigt); '^J^in^ (sowie beschlossen); n^^KH vergöttern;
hi<\)i schattend; "Ti^< in der Bedeutung von Kränkung, nur
85 a) Silluk Schacharit und Aboda Ende. — b) Reschut für Thora-
fest; Raschi in tt^Qin S- H? ^^i* b. Schemaja "j-),-^ DQX; die Segens-
formel bei Aaron de Lunel 65 b und Kol bo 140; Menachem b. Salomo
Wörterbuch Art. n*?. — c) S. B e i 1 a g e 15. — d) Elasar b. Jehuda ^D^^^ü-
— 125 —
bei Isaac b. Mose und Ephraim b. Isaac [in n"1 mP12n S. 12 gleich-
bedeutend mit 132^1 PlpD cf. Dpi]; n^^l^lH (ausgesprochenes,
u. dgl). Das Wort mpnpD, über welches die ältesten Grammatiker
geteilter Meinung waren, galt durchweg für zwei Worte, die man
trennte und zuweilen dem npQ das mp voransetzte. Das aus 5
Jes, 26, 16 entlehnte Kahrische Substantiv ^^p'ü (Gebet) ist von
den Späteren angenommen und wird bei Gerschom und Raschi
in der Mehrheit getroffen. Auch das bei jüngeren Dichtern seltene
wenig dichterische 1*l2f (das Nötige) wird oft bei den älteren ge-
funden. 10
Folgende, Kalir und den alten Synagogaldichtern ge-
läufigen, Worte werden etwa seit der Mitte des zwölften
Jahrhunderts wenig mehr gehört, nämhch: '^^N preisen, ^'Üi^
befestigen, b'>'>i^ nebst '?>>n stärken, *11*7 (häufiger imn)
befreien, bü^Ü Gott im Hymnus erheben, h':£b)L besingen is
(bei mehr als 20 Autoren), bb^'Ü das Weltall, den Tempel gründen,
TiD und TIDH hart bedrücken (bei mehr als 30), TOPD
entdecken (bei mehr als 20), nUfniJ^ schönreden, dichten.
Gleichergestalt verschwinden, seitdem die Engelnamen, die
einige ältere Piutsachen und wenige Selichas enthielten, die 20
Bezeichnung m^ für Engel, der Ausdruck iV^l ^^13t2 a)
(die sich im Feuerstrom badenden himmlischen Geister);
auch schwindet allmählich — dank der wahren Furcht imd
der unwahren Kultur! — die alte Derbheit mit ihren Ver-
wünschungen gegen die Unterdrücker Israels, als welche — 25
wegen der Ausdehnung des Elends — alle biblischen Völker-
namen gelten mußten. Den Feind ,, wegschütteln'* (P^iH) und
„von [Gottes] Fußschemel vertilgen" (QTinO n^lDH) ist eine den
Peitanim geläufige Redensart. Das Römische Reich wird als
Rom, oder mit den Namen Edom, Zor, Uz, Adina an- 30
geführt; Islambekenner und Christen erhalten unzähUge Namen,
teils nach der Empfindung des Dichters, teils nach hagadischer
Überlieferung, oder sie werden den biblischen Geschlechtstafeln
von Ismael und Esau entlehnt, wobei es an passenden Wort-
assonanzen nicht fehlt. [s.M. Sachs, Relig. Poesie, S. 337.] Der 35
ältere Piut, ,,die Geschorenen" und was daran hängt nennend,
a) Abraham ,"|"|>pt<, Meschullam b. Abraham y^'^*^ ^3, Isaac Ofan
15^2^11^; Amitai Ofan D^^J<*)t< hat nur «^pi^pl iyty^; vgl. große Pesikta 20
und den danach gearbeiteten Ofan Q>'^^^J 1>p bi^ "^^^ Amitai.
— 126 —
sprach Zorn und Flüche laut und deutlich aus, und das seit
Hadrian das Mark der Juden und seit Konstantin die Völker-
freiheit vertilgende gemästete Schwein geht durch die synagogale
Poesie des ganzen Mittelalters : a) ein Schmerzensruf , der keinen
5 ums Leben gebracht, und nur ein Seufzer ist über unschuldig
vergossenes Blut, über Tränen von Millionen. Dafür ist aber
auch die Kraft des Bundes mit den Vätern ungeschwächt ge-
blieben; eine lange Reihe älterer Selichas aus germanischen
Ländern tröstet die Leidensgefährten mit dem Vertrauen auf
10 die ,,alte Hilfe" n3tt^\"l ni?S>, &) und Piutstücke, meist für Purim
imd Pesach, wiederholen die Verheißung, c) daß es den letzten
Feinden wie den ersten ergehen werde, d)
So einfach die Grundlage scheint, auf welcher die gottes-
dienstliche Poesie ist errichtet worden, so reichhaltige Keime
15 barg sie für eine große Entwickelung. Schon das alte Grebet,
die TefiUa und das Jozer, enthielten die Essenz der ganzen natio-
nalen Geschichte Israels und seiner gegenwärtigen Leiden, den
Kern seines Glaubens, den Mittelpunkt seiner Hoffnungen.
Die synagogalen Dichter nahmen für ihren Perlenschmuck den
20 Stoff aus dem Midrasch, die Schnüre aus der Schrift: der un-
erschöpfliche Reichtum der Hagada, von Schriftworten gehalten,
ergoß sich in die religiöse Poesie, die nunmehr die National-
literatur, die nationale Geschichte und den Glaubens- nicht selten
auch den Gesetzesinhalt in das Gebet verwebte, und selber ein
25 Ausdruck ward der gesamten Taten und Leiden Israels. Nächst
der heiUgen Schrift begegnen wir daher, insbesondere im älteren
Piut, fast auf jedem Schritte talmudischen imd hagadischen
Bekannten. Verschiedene Teile des Piut reden in der Sprache
des Talmuds, da sie halachischen oder antiquarischen In-
30 a) S. B e i 1 a g e 16.— &) 8. B e i 1 a g e 17. — c) PesiktaXV, [Esther
125 d, p>-n;i J<2J< S. 7], große Pesikta 17, Tanchuma 23 b, Scheeltot
(y^) N. 80. Vgl. Schemot rabba 18 Ende, Wajoscha, S. 45 (p J^'nDtt^ ^0
'13T D'lWXin^- — ^) 'S« Grerschom »J^l Xtt^t? [Esthertag] Ende; Jannai
gr. Sabbat, Kalir Schibata hachodesch N. 6, Simeon Jozer 7. Pesach,
35 Maarib iniN D^llött^ b'^b '"ööi. [Zahlal 245.] ; den Zusatz ms. zum Silluk
1W1 2. Pesach; Sulat ni3?X H^X Schluß; Isaac Giat f)j,(2f ^'^^2 ^ür
die Nacht nach dem Neujahrsfeste. [Codd.Rossi 52. 53. 522. 330 (s. Vol. 2,
p. 115). 638. 822. — p nP"lD 1tt^fc^3 i» Purim röm. nach dem y^T] bi<)l}-
— 127 —
haltes sind. Es gehören dahin die Aufzählungen der Greböte
und Verbote, die Bearbeitungen von Vorschriften für einzelne
Feste, die Darstellungen der FeierUchkeiten am Hüttenfest,
des Opferdienstes, sowohl des täglichen, als des für den
Versöhnungstag vorgeschriebenen, der Anordnungen für Schau- 5
fäden, TefiUin und dgl., selbst die Beschreibung der Sab-
batfeier. Manche Mikamocha, Maarib, Hoschana ist hala-
chisch. Andere Piutstücke behandeln die israelitische Ge-
schichte: Den Auszug aus Ägypten, den Krieg mit Amalek,
die sinaitische Gesetzgebung, Moses Tod, die Verfolgung lo
Hamans und des syrischen Antiochus, die Taten der Ju-
dith, die Zerstörung Jerusalems, die Hinrichtung der zehn
Märtyrer und ÄhnUches, das teils in der Hagada begründet,
teils von ihr bereichert ist. Bisweilen sind auch Jozer,
Ofan, Sulat geschichtlich, und selbst wo gegenwärtige Ver- is
folgungen geschildert werden, fehlt es weder an Anknüpfungen
an ältere Analogien, noch an Stellen aus den Mischnischen
Tempelopfer-Traktaten, um den Leiden Farbe und Heiligkeit
zu leihen. Noch deutlicher wird der hagadische Stil sicht-
bar, wo bestimmte Lehren, Erzählungen, Abschnitte das 20
Thema sind: wie etwa die Opferung Isaacs, die Vergeltung,
die sittlichen Aussprüche der Pirke Abot, die Vergänglich-
keit aller Dinge, die Buße usw. Daher die Tochechas,
die Selichas häufig talmudische Ausdrücke a) in ihrer ur-
sprünglichen Gestalt enthalten, bisweilen auch dergleichen 25
aus den älteren Gebeten : b) zuweilen werden solche Sätze
öder Sentenzen das Thema poetischer Kompositionen, so daß
mancher Piut, manche Selicha nur als versifizierte oder ge-
reimte Hagada erscheint, wie Simeons Silluk, der Tod Moses
von Binjamin, einzelne Klagegesänge, die Schilderung Ami- 30
tais von dem Aufgange Moses, mehrere Akedas und Ermah-
nungsgedichte. Einige Selicha-Dichter, wie Meir b, Isaac,
Menachem b. Machir, Ephraim b. Jakob, Baruch b. Samuel,
Elasar, reden häufig in talmudischen Phrasen; einzelne Sachen
sind fast talmudische Mosaik. Mancher Anfang eines Piut 35
ist dem einer Pesikta gleich, c) Zum Gebrauch verwandter
a) S. Beilage 18. — 6) S. Beilage 19. — c) Rapoport: Erech
Miliin, Th. 1, S. 176.
— 128 —
oder gleicliartiger biblisclier Ausdrücke gab aucb schon der
Midrasch die Parallelen, a) Ein Keim Kalirs b) ist wörtlich
der Pesikta Para c) entlehnt, da, wo sie den ganzen biblischen
Abschnitt (Num. 19, 1 ff.) auf das Ende von Roms Herrschaft
5 deutet. Den Gebrauch des Wortes P]2f52i für das Gebet Israels,
dem wir schon bei Jose d) begegnen, hat die palästinische Ge-
mara. e) Verbalformen entsprechen hagadischen Vorstellungen. /)
Vielleicht hat eine Selicha, g) welche die Juden unter dem Namen
Joseph darstellt, aus der hagadischen Stelle h) geschöpft, wo
10 Zion und Joseph als von einerlei Schicksal getroffen dargestellt
werden. In der Benutzung der Hagada ist bisweilen der Piut
nicht von dem wörtlichen Inhalt abgewichen, während die
Selicha sich mehr an den sitthchen Gedanken hält. Daher bei
jenem sehr oft Gleichförmigkeit des Inhalts, selbst der Anlage,
1« wie man an den die Schöpfung oder das hohe Lied behandeln-
den Jozer wahrnehmen kann: in der Selicha ist es mehr der
Kern der Lehren, die sie uns aus dem Midrasch überUefert, seine
Aussprüche über Exil und Zukunft, Buße und Gebet, Fromme
und Böse, Taten und Vergeltung, Weltherrschaft und Gottes-
20 reich. Je mehr die Selicha sich veredelte, desto mehr schlug
in ihr neben dem nationalen das menschliche an, wel-
ches in seinem Gegensatze zum selbstischen das göttliche
wird. Kaiirische Schilderungen des Kampfes zwischen Urochs
und Liwjatan kommen später nicht wieder vor. Der Midrasch
25 deckt bisweilen von gepriesenen Personen die Mängel etwas
derb auf; Kalir spricht noch offen die Fehler der Patriarchen
aus; Simeon b. Isaac tut dies schon in einer milden Weise;
Spätere unterlassen es gänzlich. Der Piut hat, selbst wo
eine Hagada dazu hätte auffordern können, durch seine Schilde-
so rungen niemals Namen getrübt, in welchen das national
Ideale sich verkörpert hat, und weder Jischais Liebe zu
a) Vgl. z. B. die Verwendung von nDÖJ^Ü. D^DIÖJ?» ÜW (Sche-
mot rabba 25), die witzige Beziehung des |-|f Ps. 75, 8 auf dasselbe Wort
Exod. 30, 13. 32, 1 (gr. Pesikta 10 Ende). — b) Keroba Para reimt auf
35 Elasar: l?p ^j< Qp. — c) Es heißt: *inP bi< ^N pSH ntr*?« *?«' ebenso
Jalkut 235 a; fehlt in der großen Pesikta 14. — d) Tekiata nD13N =
!?p2 ^b ^"ÜQ^i^- — ß) J- Rosch haschana 3,8 bei En Jakob; vgl. Be-
reschit rabba 65 [f. 73 d, npl^tt^ ^llÜfDit Mose Sulat >0>pri Di<]» J*l*
kut 33 d. — /) Z. B. ^i^pr^ in Sei. ripl^i n"lN- — 9) "ItC^N P]DV. —
40 h) Genesis-Agada c. 67. [Tanchuma tJ?;!^').]
— 129 —
einer Sklavin a) noch sonstige Züge der Art, Propheten betreffend,
in der synagogalen Poesie verewigt.
Israels Leiden und Hoffnungen wurden durch alle Jahr-
hunderte gleichmäßig gehört, aber neben ihnen hören wir die
Tritte des fortschreitenden Menschengeistes : die Vorstellungen s
ändern sich unvermerkt, und mit ihnen Einkleidung und Aus-
druck. Was der alte Peitan über die Engelwelt vorträgt, ist aus
Talmud, Midrasch, Pesikta, Baraita, Eüeser und Hechalot ge-
flossen, und wo wir Neues finden, fehlt uns eine alte Quelle. Die
stark sinnüchen Ausmalungen vom Throne Gottes brauchen uns lo
nicht zurückzuschrecken, nachdem die Hechalot h) sagen, daß
,,die Augen auf der Hülle des glänzenden Gottes weder Sterb-
lichen noch Engeln sichtbar seien". Die höchsten Engel, sagt
Kahr, c) verbergen sich, um nicht den Widerschein des Bildes
(|rö1 naiOn) zu schauen. Dieselben können, wie Zahlal (V. 92, 93) is
bemerkt, obgleich mit Augen übersät, den alles erleuchten-
den Herrn der Welt nicht sehen. Demnach sind jene sinn-
lichen Malereien, — die übrigens nicht in die synagogale
Poesie eingedrungen, — nur Bilder und Phantasien. Wie
bei den älteren, so vernehmen wir bei den jüngeren Dichtem 20
die Stimme ihres Zeitalters: hier hagadisches, dort arabi-
sches Wissen. Seit dem elften Jahrhundert werden Natur-
betrachtungen und philosophische Lehren in die Andachten
und Kerobas hineingewoben. Gabirols Königskrone, der
später Salomo Scharbit und Jehuda Marli nacheiferten, 25
ist ein Abriß von Kosmologie; Isaac Giats Maamad eine
Physiologie; religiöse Lehren werden von Gabirol, Jehuda
halevi, dem Verfasser des Einheitsgesanges, Ephraim b. Isaac;
a) Midrasch (bei Jakob Sikeli, [vgl. Bamidbar rabba 9 f, 227 d, wo
kein Name genannt ist), an beiden Stellen wundert sich der Schreiber über 80
diesen Midrasch ; Glossen in cod. Sarav. 68 zu ^^p| Neumond und Pesach]
und Hirz Treves) ; Jakob Sikeli nPIiön ^\1^^\ ^^' Abschn. nbtt^l C^^i
Asulai); Meir Aldabi H^lOt^ ^^^Üü 3,4; Tefilla- Kommentar ed. 1525,
[Machsor Vened. 1568] und Siddur Hirz Treves [und Jesaja Hurwiz] zu
Hallel; ril'^Ill^^ nöVi< f- 29 b; ^r)l >^3 zu 1 Sam. 16, 11; Menachem 35 ■
Asaria rilött^Ü '^1 J^ J Buchst. Ti> ; Heilprin fTlT^n *llD 96 ^ ; Asulai
byir\ nnat^ i782 Th. i f. 94 b, rn'^nn t]DV isoi f. s h, 48 a, 59 b u.
öfter; handschriftlich Opp. 1257 Q. s. Bartolocci t. 2 p. 42; Bayle dict. v.
David erzählt, daß auch italienische Schriftsteller diese Sage bearbeitet
haben. — 6) C 4; vgl. Recanate {^"11*) Anf. — c) Silluk Neujahrsfest. 40
Zum, Synagogale Poesie. 9
— 130 —
Moral- und Seelenlehre von Bechai, Mose b. Esra — dem (S. 130)
Astronomie mid Physik in Gebeten nicht zusagte, — • Aben-
esra — der die Spekulation nicht ausschloß — und den
Tochecha-Dichtern vorgetragen. In allen diesen Kompositionen
5 tritt die Hagada in den Hintergrund: der Philosophie als
Weise des Ausdrucks begegnen wir erst seit dem dreizehn-
ten Jahrhundert.
Die eigentliche Naturschilderung bildet nicht den Reich-
tum dieser Poesie, wiewohl sie ihr auch nicht fehlt. Die
10 strenge Scheidung zwischen Schöpfer und G-eschöpf konnte
nur zur Verherrlichung des ersteren der letzteren den Zutritt
gestatten: Vorbild waren das Buch Hiob, der 19., 104.,
147. und 148. Psalm und die zur Betrachtung der Schöpfungs-
wunder auffordernden Propheten und Talmudisten. In die-
15 sem Sinne sprechen die Jozer, einige Mikamocha und fast
sämtHche Abodas. In der Aboda von Jose b. Jose heißt es:
Ihm singt der Mund aller Geschöpfe,
Von oben her erschallt und von unten sein Ruhm.
Einziger! ruft die Erde, Heiliger! der Himmel;
20 Aus den Wassern tönen Lieder für den Mächtigen in der Höhe ;
Majestät kommt aus dem Abgrund, Hymne von den Sternen.
Rede von dem Tage, Gesang von der Nacht.
Seinen Namen verkündet das Feuer,
Der Wald läßt Melodien hören,
25 Das Tier lehrt Gottes überwältigende Größe.
In K a 1 i r s Tal werden die Tautropfen Funken eines
von der Naturgröße erglühten Herzens, die allerdings vor der
nationalen Flamme erblassen; in dem Silluk Schekalim, wo er
an Erde und Himmel das Maß anlegt, ruft er:
30 Die Speicher des Windes maß er mit seinem Gewicht,
Die Urgewässer mit der hohlen Hand,
Mit der Spanne die Himmel;
Alles Gebirge ist mit dem Zeigefinger gewogen.
Mit des Daumens Glanz getragen,
35 Und die Erde mit ihrem Sande
Ist mit dem Mittelfinger gefaßt. ^
Mitten im Silluk des Versöhnungstages bricht M e s e h u 1 -
lam b. Kalonymos in folgenden Lobgesang aus :
Die Sterne singen dir im Chor,
40 Es singt der Berg, des Feldes Flor;
In Tai und Wald
Der Jubel schallt,
131 —
Es schlagen in die Hände Flüsse,
Alles, was da lebet, wechselt Küsse;
Die Engel singen und die Geister,
Die Tiere wie gelernte Meister,
Im Meer die Ungeheuer S
Geraten auch in Feuer
Und jede Kreatur
Preist den Schöpfer nur.
Denselben Gredanken spricht G a b i r o 1 s Hymne [unten
S. 224] „Jeder Seraph" aus. In Isaac Giats Maamad ist lo
folgendes Gedicht a) enthalten :
Vier Elemente
Früher getrennte,
In allem, was lebt
Nun liebend verwebt.
15
Des Himmels Wand
Ein metallener Spiegel;
Ein glänzender Riegel
Für Wasser und Land.
Stürme erwachen,
Donner krachen.
Von Wind und Gewitter
Der Felsen Gezitter.
Er entlockt der Scholle
Das Grün der Laube,
Dem Dunst und Staube
Die Wolke, die volle.
Sera fim-Ge wühl
Und Cherub-Spiel,
Sie kommen, sie gehen
Mit Sturmeswehen.
Sonnengefunkel
Und Monde und Dunkel;
Berge, grausige, kahl.
Schatten und Bäume im Tal.
Seelen, Menschen und Tiere,
Wundergebilde ;
Basaltgefilde,
Perlen, Saphire.
20
35
30
35
«) PlIK Ti^ip» Siddur Tripolis f. 87.
40
9*
~ 132 —
Hoch über Bergessäulen
Die Himmel siebenfach teilen.
Wo der Planet, das Sternbild
Des Reisenden Führer und Schild.
( Kleinode und Gold
Und heilende Stoffe,
Dem Leidenden hold
Flüstern sie: hoffe!
Herrscher und Reiche,
10 Heere und Schlachten,
Meere, Ströme, Teiche,
Metalle in Schachten
Alles, Herr, hast Du verrichtet,
Jegliches ist Dein Besitz;
16 Ein Wink, ein Blitz —
Und alle sind vernichtet.
Z a h 1 a 1 erinnert mit seinen Schilderungen (Vers 56 ff.)
an Hiob. ,, Woher kennt das Insekt die Gestalt der Kam-
mern, die es baut ? Wer lehrte den Wurm spinnen und
20 weben? Die Bienen haben Fürsten, einen König, eine Resi-
denz; in ihrem Honigzelte sind Gemächer, Wer weiß, ob
es Weibchen unter ihnen gibt, ob sie alle Männchen sind,
ob aus ihrem Leibe der Honig quillt, ob sie ihn in Geweben
aufspeichern. Und das ist ein kleines unter den götthchen
25 Wunderwerken. Jeder Tropfen des niederfallenden Regens
ist einzeln, und doch waren in der ausgespannten Wolke
alle verbunden. Wer schützt das nackte Tier bei nahendem
Frost, wärmt im Walde ihm die Speise, nährt des Raben
schreiende Junge? Er, der jedes Geschrei hört, labt die
30 Durstigen ; sein Regenguß gibt den Pflanzen die Farbe ;
in das Süße wie in das Bittere legt er die Geschmack verleihende
Kraft, ordnet jede Nacht das Heer der Sterne, lehrt den Neu-
geborenen weinen".
Nicht Worte sind es und nicht Reden, sagt der Psalmist
86 (19,4), die Tag imd Nacht ausströmen; und nicht gehört wird
der Schöpfung Stimme. Diese stummberedte Sprache der Natur
wird von mehreren Sjoiagogaldichtem gepriesen.
Dein Gesetz im Himmelsrund
Redet Deine Größe ohne Mund;
40 Mit Deinem Lobgesang
Beginnt die Kugel ihren Gang,
— 133 —
Und Dich bezeugt Tag und Nacht
Der Sterne und der Lichter Pracht.
Zwischen Polen kreist der Himmel,
Ohne Lippen allen Landen
Deine Herrlichkeit er kündet,
Und die Erde im Gewimmel
In der Mitte schwebt an Banden,
Wie sie Deine Liebe bindet.
Isaac Giat. a)
Mose b. Esra. b) lo
Seiner Zeit der Anfang gebricht,
Bezeugen Stoffe und das Licht;
Seine Jahre erreichen ihr Ende nicht, — ■
Also des Himmels Schicht
Zu uns wortlos spricht. 15
Derselbe, c)
Wunderbares Wort vernahm mein Ohr,
Als am sechsten Tage Gott sein Werk vollendet:
Von der Erde stieg die Freud' empor.
Die Geschöpfe standen himmelwärts gewendet, 20
Alle ohne Laut
Verkündend laut:
Nur unser Gott
Ist der einzige Gott.
Abenesra. d) 25
Es verkündet ohne Mund des Himmels Licht,
Es verkünden uns die Meere,
Was die Blume, was die Wolke spricht:
Gottes Majestät, Gottes Ehre!
Salomo b. Abun. e) 30
Gebilde im Raum, Rädergestalten,
Rechts und links Himmelsgewalten,
Steigen auf und steigen nieder;
Ohne Worte hallt ihr Ausruf wieder:
Wer unter den Göttern ist Dir gleich zu halten? 35
Isaac halevi. f)
In vielen Hymnen, selbst von Dichtem zweiten Ranges,
a) Gedicht ^>^i Q^ für die zwanzigste Selicha- Nacht, Strophe 4. —
&) Pismon >Ö>pD ^lll^P^ Strophe 2. — c) >3BQ IPIÖQ Strophe 3. —
d) Aboda 9. 10. — e) -jl^p i>t^in (^^ 13^0 l'?'i<) Strophe 2. — /) Magen 40
zu Sabbat hachodesch (Avignon) ÜHPIÖ^ PII^ Strophe 2.
— 134 —
mischen sich solchergestalt die Lobpreisungen Gottes und
des Weltalls. „Dich, den Wunderbaren, heißt es in dem
Einheitsgesange, a) verkünden die Himmel, die Wogen des
Wassers singen dir Hymnen, das Erdenall jauchzt dir zu,
5 aller Mund preiset dich. Als die Wasserquellen erzitterten,
das Land bebte; als die Meere flohen und Wasser von der
Höhe troff: da spanntest du allein die Himmel aus, und
schichtetest über die Wasser das Erdreich. Unermüdet tragen
deine Arme die Welt. Noch ehe es ein Wesen gab, der
10 Pflege bedürftig, hast du für die Esser Speise bereitet. Du
hast dich mit Licht umgürtet, und aus den Strahlen wurden
die Sonnen. Es gab noch kein Gewand, als du Majestät
anlegtest, es gab keinen Weber, als du in Hoheit prangtest.
Aus der dich umgebenden Lichtfülle wurden die Himmel auf-
15 geschlagen, und dort die Straßen für die Sterne angelegt, die
in stiller Ordnung hin und her gehen. Da ward auch Nahrung
und Wohnung für Wassertiere und Vögel bereitet, und die Erde
kleidete sich mit Kraut und Gras."
Alles Atmende atmet in göttlichem Erbarmen;
SO Eine milde Gabe strömt der Regen;
Der Wandelstern auf seinen Wegen
Fliegt dahin, getragen in Gottes Armen;
„Gepriesen sei dein Namen in Ewigkeiten!"
Sind die Worte, die seine Reise begleiten.
Mose, b)
25 In N a c h u m s c) Meoras und Geulas grünen Flur und
Hoffnung in einem Bilde: mit den reizendsten Naturschilde-
rungen verbindet sich die Wehmut, die nie gestillte Sehn-
sucht: das emporschießende Reis in seinem Garten erinnert
ihn an das Reis aus Jischais Stamm; der erfrischende Tau
80 und die aufgehende Sonne an ein frisches Leben im Glänze des
Erlösers. —
Den reichsten Flor bieten uns die Pismon dar: es gibt
keine Seite der nationalen Stellung, die hior vermißt, kein
sitthches Element in dem Leben des jüdischen Geistes, das
85 hier nicht lebendig geschaut würde. Die einzelnen Bestand-
teile der Normal-Selicha fallen wie ein anhaltender be-
«) ^*l^'^'^ yV Tag l und e. — &) q^j^^ ^j< ü'7^Vr\^ — c) in Dukes
Bei. Poesie, S. 162, 163, übersetzt in M. Sachs Rel. Poesie, S. 131—134;
— 135 —
fruchtender Regen auf weiten Gebieten nieder, das Gleiche
in den unähnlichsten Gestalten zum Leben weckend. Der be-
sondere Inhalt eines Gebetstückes, durch welchen gleichsam
die Gattung, der es angehört, bestimmt wird, hängt mit der
Stellung zusammen, die es in dem Rituale einnimmt, oft mit 5
der Stelle, wo es dort eingefügt ist. Die für Fasttage be-
stimmten Selichas nähern sich durch ihren geschichtlich-ha-
gadischen Inhalt der Keroba, bisweilen den Klagegesängen;
die der Bußezeit und der Andacht überhaupt gewidmeten
haben wegen der Allgemeinheit des Inhaltes mannigfaltige- lo
ren Stoff, und treten aus dieser Klasse hervor: 1) die Ermahnung
(Tochecha), a) 2) die Opferung Isaacs (Akeda), b) 3) die
Darstellung blutiger Verfolgungen (Gesera), c) 4) die Hin-
richtung der zehn Märtyrer, 5) die Fürbitte (Techinna). d)
Die erste Gattung berührt die Beziehung zwischen Gott und is
Mensch, die fünfte die zwischen Gott und Israel; die zweite und
die vierte feiern die Pfänder des göttlichen Bundes, jene in
der Morgenröte, diese in der Nacht; die dritte die beständige
Treue des leidenden und hoffenden Israel.
Die Tochecha ist aus den Ermahnungsreden an Fast- 20
tagen, zunächst aus den Bußebetrachtungen des Versöhnungs-
festes hervorgegangen; die ältesten Stücke dieser Gattung
bilden in der Tat Bestandteile des Piut, später des Maamad
der spanischen Verfasser, wo sie ihre ihnen angewiesene
Stelle einnehmen. Die Sündhaftigkeit, das vergängliche Er- 25
denleben, der Wert der Buße, das künftige Gericht, der
Kampf zwischen Geist und Körper, zwischen Vernunft und
Begierde, der trügerische Schein u. dgl., das sind die The-
mata, die mehr oder weniger an das Spezielle des Tages an-
knüpfend, hier behandelt werden, fast immer in Selichas von so
drei- oder von zweizeiligen Strophen, den r\i^i^V und n^3tt^ ini
deutschen Rituale. Dergleichen dreizeihge Stücke besitzen
wir von alten ungenannten Verfassern, ferner von Salomo
b. Jehuda, Gerschom b. Jehuda, Simeon b. Isaac, Meir b.
Isaac, Elia b. Schemaja, Sebadja, Mose b. Samuel, Ephraim 35
a) nnSin- — ^) mpP [unrichtig Akida, noch bei de Rossi catal.
cod. 726, dizion. Vol. 1 p. 54 u. sonst]. — c) H^lTJ- — d) Hinri' zu-
weilen ♦'linn-
— 136 —
b. Isaac, Jehuda b, Kalonymos, Simcha, Natan b. Isaac.
Zweizeilige verfaßten Simeon b. Isaac, Binjamin, Jechiel,
Meir b. Isaac, Elia, Isaac hacohen, Schabtai, Leonte, Mose,
Isaac b. Jacob, David b. Gedalja und Ungenannte. Wie-
6 wohl zuweilen auch diese Stücke mit dem allgemeinen Namen
Tochecha bezeichnet werden, so heißen so doch vorzugs-
weise diejenigen, welche von spanischen, und späterhin von
anderen Dichtern geschrieben, als dreizeihg die Form aaa, oder
als zwei- [vier- jzeilig die Form aabb (seltener ab ab) in
10 Keim und Strophenbau befolgen, — im romanischen und ka-
räischen Ritus ,,Vidui" genannt. Nächst mehreren Stücken
ungenannter Verfasser sind an fünfzig Dichter solcher To-
chechas zu nennen, hierunter die ausgezeichnetsten Spanier,
als: Abenesra (mit 20 Tochechas), Bechai, Isaac Griat, [Isaac
15 b. Rüben], Jehuda halevi, Joseph ibn Suli, Mose b. Esra, Salomo
Gabirol, Salomo Giat; ferner Provengalen und Römer (Binjamin
b. Abraham, Isaac Gerundi, Isaac Seniri, Isaac halevi, Mose
b. Chija, Schemarja), Griechen (Joseph Kalai, Kaleb b. Salomo,
Mose b. Abraham, Zacharia), Karäer (Aaron b. Joseph, Jehuda
20 MarU, Joseph b. Samuel, Kaleb b. EUa) und sonstige, deren
Vaterland nicht anzugeben ist.
Die Opferbereitwilligkeit des Bindenden wie des Gre-
bundenen, an welche sich der Schwur auf Moria (Genes. 22,
16 — 18) knüpft, war früh in die Gebete eingedrungen. In
25 der alten Fasttags-Ordnung der Mischna schließt die erste
der Zusatz-Benediktionen also: ,,Wer auf dem Berge Moria
Abraham geantwortet, der antworte euch mid erhöre heute
euer Schreien; gepriesen seist du, o Ewiger! der Erlöser
Israels." a) Von den Hagadisten, die ausführUch Abrahams
30 Versuchung behandeln, b) wird das Widderhorn, auf welchem
am Neujahrsfeste geblasen wird, und dieses Blasen selbst
mit Isaac in Verbindung gesetzt, und schon im Mussafgebete
dieses Tages schließen die Sichronot- Verse mit einer Er-
innerung an die A k e d a , die Gott als den des Bundes Den-
35 kenden verherrlicht. Von dort ging die Berufung auf jene
a) S. j. Taanit 2, 4. — • b) Das. und Rosch haschana 16 a, Sanhedrin
89 b, Bereschit rabba 55, 56, Wajikra rabba 29, Pesikta Neujahr, große
Pesikta 40, Elieser-Baraita 31; vgl. zweites Esther-Targum 5,1, Mi-
drasch Wajoscha Aaf., Genesis- Agada c. 31.
— 137 —
Tat der Väter in das tägliche Morgengebet über. So wurden
Gericht und Versöhnung mit jenem Opfer in einen unmittel-
baren Zusammenhang gebracht, und daher behandelt die Pe-
sikta dasselbe in dem Versöhnungs-Abschnitt. Es ist be-
reits bemerkt worden, daß in den Kerobas jener Festtage s
das ,,Mechaje" Isaac gewidmet ist; meist ist selbiges eine
vollständige Darstellung des Moria-Opfers, also eine eigent-
liche Akeda. Simeon b. Isaac hat eine solche am Schlüsse
seines Neujahr-Silluk. Die ältesten Aboda-Dichter unter-
lassen nicht, dieser Tat zu gedenken und ihr einen Platz in lo
ihrem geschichtlichen Gemälde zu geben. Es heißt in der
alten spanischen Aboda: ,,In seinen [Abrahams] Greisen-
tagen hast du seinen Sinn erforscht, einen Schmuck an-
mutiger Liebe ihm verliehen: ein reines Lamm, edler als
ein Schaf." Ein gleiches geschieht von Jose b. Jose: ,,Be- is
laden mit der Aufgabe des prüfenden Gottes, belud er
die Schulter [des Sohnes], die eigene Neigung besiegend
gab er sein Lamm der Schlachtung hin, trug den Korb mit
Erstlingsfrüchten — so heißt Isaac auch in der römischen
Aboda — zum Geschenke. Der Vater schonte nicht, der 20
Sohn zögerte nicht. Als er das Schwert ergriff, ihn wie ein
Lamm zu schlachten, weinten die Friedensengel bitterUch;
da sprach der Barmherzige: Töte nicht den Knaben! wohl-
gefällig ist eure Tat, des Opfernden wie des Geopferten."
Der erste der zwei die Akeda feiernden Piut, die das Neujahrs- 25
fest-Rituale des römischen Ritus hinter die Sichronot-
Verse einschaltet, scheint jene Stelle Joses gekannt zu
haben, a) Die alte Aboda Q'7^V Hn^llD nnX berührt unser Thema
mit wenigen, aber die Beziehung zum Versöhnungsfest malen-
den Zeilen. ,,Es freute sich der Vater zu binden, der 30
Sohn gebunden zu werden, denn hierdurch werden die Nach-
kommen von der Hölle befreit; du machtest, die Tat ihm
anrechnend, einen Widder zu seiner Lösung: so werden auch
wir heute hören, daß die Lösung wir gefunden." Saadia
widmet der Erzählung einen Abschnitt seiner Aboda : ebenso 35
Salomo Babli; einige Reihen auch die Abodas des römischen
a) Jose: *)nK ^^ p ':5Qn X"? IK- Das röm. 2J< ändert des Reimes
wegen in« in ^Qj^.
— 138 —
Ritus, Abiturs, Isaac Giats, Abenesras, Nur eine halbe Zeile
hat Meschullam b. Kalonymos [in T'öt?, aber 12 in nmtt^N] ; Mose
b. Esra berührt sie gar nicht, vermuthch weil seine Keroba
sie bereits dargestellt. Die dahin gehörigen Keroba-Stücke
5 von Gabirol und Menachem, und wahrscheinlich auch von Sa-
lomo b. Abun, wurden späterhin, als selbständige Akeda-
Selichas gedichtet wurden, ebenfalls als solche verwendet.
Vielleicht waren auch die alten Akedas DPI lö*? [H^t? (von
Scherira erwähnt), a) K2 T13? NjX 6) Teile irgend eines Neu-
10 jahrs-Piut, letztere insonderheit, in der jede Strophe ,,o ge-
denke"! anhebt. Außer einigen Stücken von ungenannten
Verfassern, haben — mit Einschluß der Mechajes — ■ Akedas
gedichtet: Gabirol, Binjamin, Meir b. Isaac, Isaac, Ka-
lonymos b. Jehuda, Jechiel b. Abraham, Schabtai, Joseph,
15 Samuel, Isaac Giat, Mose b. Esra, Abenesra, Jehuda Abas,
Joel halevi, Jehuda b. Kalonymos, Ephraim b. Isaac, Salomo
b. Abun, Antoh, Elasar b. Jehuda, Baruch b. Samuel, [Elieser
b. Joel halevi], Isaac b. Jehuda, Menachem Vardimas, Menachem,
Mordechai b. Schabtai, Zemach, Jacob b. Jekutiel, David b.
20 Simson, Binjamin b. Abraham, Mose Chasan, — alle mehr oder
minder der Hagada sich anschließend, und ihr auch in kleinen
Zügen c) treu.
Seitdem die Schrecken der Glaubenswut jüdische Väter
und Mütter dahin brachten, daß sie ihre eigenen Kinder
25 schlachteten, wird in den Gebeten das Kinderopfer der Akeda
Isaacs gegenübergestellt: so bereits in dem aus dem elften
Jahrhundert stammenden Gebete tSDH NiN. „Dieser Altäre,
heißt es, gedenke, diese Opferungen schaue! Wegen Einer
erbebte die Welt, schrien Himmelsscharen weithin, und dein
so Schwur verhieß Segen dem Bindenden und dem Gebundenen,
und wie Meeressand zahllose Nachkommenschaft, — und
jetzt haben soviele ihre Kinder gebunden, deinen einzigen
a) Trip. 2 b; vgl. S. G. Stern Anm. zu niH^'^D Wien 1853. — b) Tri-
polis f. 61 a für den zweiten Abend des Neujahrsfestes. — c) Abrahams
35 Binden schildert Menachem mit dem Verse IHDÖ"!^! HI^IN IHD^'^t^^'^
und Antoli sagt n3i"llQ31 Dp 1DJ<3 V^P» ^^^^ Pirke Elieser und Wa-
joscha-Midrasch melden, daß er mit beiden Knien und mit großer Kraft
sich auf den Sohn gestemmt, damit er sich nicht bewegen könne.
— 139 —
Namen zu heiligen." In denjenigen Selichas, welche Verfolgungen
und Justizmorde berichten, werden besonders jene freiwilligen
Opfer geschildert, und daher in Verbindung mit den Akedas
dem Gottesdienste des Versöhnungstages einverleibt; sie heißen
Gr e s e r a s , und Sehchas dieser Gattung, die fast nur aus Frank- 5
reich und Deutschland stammen, schrieben David halevi b. Samuel,
David b. Meschullam, Binjamin b, Chija, Elieser b. Natan,
Ephraim b. Isaac, Joel halevi, Esra b. Tanchum, Hillel b. Jacob,
Ephraim b. Jacob, Menachem, Chakim, Baruch b, Samuel,
Salomo b. Abraham, Gerschom b. Salomo, Mordechai b. Elieser, lo
Jekutiel b. Isaac, Joseph b. Kalonymos, Pesach hacohen, Isaac
b. Natan, Jechiel b. Jacob, Chajim b. Machir, Baruch, Mose
und einige Ungenannte. Sie unterscheiden sich durch die Dar-
stellung erfolgten Unglücks von den wegen drohender Gefahren
verfaßten Selichas, und stehen daher vielen Klagegesängen is
und Sulat, die Unheil und blutige Verfolgungen darstellen, zur
Seite. Jedoch ist das Klagelied ursprüngUch nur der Vergangen-
heit, der Sulat den Erlösungs-HofEnungen gewidmet; Schilderungen
aus jüngster Zeit geschehen in jenem nur nebenher, in diesem,
wegen der Sabbatfeier, seltener und nicht ausführhch. Nur 20
die der Gegenwart und der Buße bestimmte Selicha war es,
die jedem Tage und jedem Ereignisse gerecht war.
Verschiedene, bald der Bußezeit, bald dem neunten Ab
zugewiesene Selichas erzählen die auf Befehl eines römi-
schen Kaisers erfolgte Hinrichtung von zehn Mischnalehrern, 25
den sogenannten zehn Märtyrern. Tosefta, Mechilta wis-
sen nur von dreien: Jehuda b. Baba, Simeon, Ismael; Sifre
nur von Chanina b. Teradjon; Traktat Semachot schildert
Akibas Märtyrertod; Tr. Calla den des Chanina. Die Tal-
mude, welche außer den genannten fünf auch noch Chuzpit, 30
dessen Zunge ein Hund fortgeschleppt, nennen, sprechen nir-
gend von zehn gleichzeitig getöteten Lehrern, sondern nur
von R. Akiba und seinen Genossen, a) von den durch Rom
«) Vlim J<2pP "1 (vgl- Aboda 10 b) : Batra 10 b, Pesachim 50 a,
Sanhedr. 110 b; auch Pesikta Para. [Jalk. Jes. 363] Vgl, Sifra(^fipini)= ^5
Pappus, Julianus VIDPII- [Daher VIDm ftt^lin iH^'V HS^N' ^o aus-
drücklich Q^p^l^^ mtt^J?) aber nicht Mose hadarschan, wie noch Jost
Gesch. des Jud., T. 2, S. 388, meint; vgl. ^ffi^f '\T]''bi^ c. 1, wo Akiba
— 140 —
Erschlagenen, speziell von den in Lydda Hingerichteten, a)
welche letzteren entweder die am 12. Adar getöteten Sche-
maja und Achia, oder Ungenannte, oder Pappus und Julia-
nus sind, von denen übrigens keiner in dem Verzeichnisse
5 der zehn vorkommt. Ebensowenig verlautet etwas von
dieser Geschichte in dem älteren Midrasch, in Seder Olam,
den Abot Natans, der Fastentabelle, der Pesikta und der
Elieser-Baraita, ungeachtet Akibas und des Zeitalters der
Verfolgung [Hadrians] öfter gedacht, in den Abot die Ver-
10 anlassung davon zu reden nahe scheint, und in der Tabelle
der Fasttage sogar von fünf jener Männer der Todestag an-
gesetzt wird. Demnach hat weder das talmudische noch das
nächstfolgende seboräisch-geonäische Zeitalter von einer
solchen Begebenheit gewußt, die unmöglich hätte vergessen
15 werden können. Eine Darstellung derselben hätte in den
Midrasch der Klagelieder, der umständlich von Beters Zer-
störung handelt, gepaßt: allein er nennt nur ganz kurz zehn
Namen; abweichende Verzeichnisse findet man auch in den
jüngeren Midraschim zu Psalmen und Sprüchen, und die Pa-
20 rallelstellen im Jalkut h) lassen es noch dahingestellt sein, ob
jene nicht später hineingetragen worden.
Zuerst im geonäischen Zeitalter erzählt ein Midrasch,
daß ein römischer Kaiser — ■ sein Name wird nicht genannt —
zehn nach Rom beschiedene Mischnalehrer, fast alle im
25 Greisenalter, wegen Josephs Verkaufung habe hinrichten
lassen. Das Gespräch Ismaels mit dem Engel Metatron
macht die ganze Erzählung zu einem Mythus, der vollends
in den Hechalot c) durch Wunder-Zutaten gesteigert wird.
Darauf haben bis zu Ende des 14. Jahrhunderts wenigstens
30 fünfzehn Dichter sich dieses Stoffes bemächtigt und daraus
Chatanu-Gebete gemacht, in denen die Klage über den Tod
jener Männer mit dem Tröste sich verbindet, daß derselbe eine
Sühne für Israel und ein Unterpfand der über Rom ver-
hängten Strafe sei.
35 a) niD^D '^2yi'n und "n^ >iTin ßatra und Pesachim 1. 1. — b) Zu
Ps. f. 92 d, wo nur drei genannt werden ly^ i^^^ n"l?J ^Q^2 UIH^tt'
Dinmn n'^\^r[^ 'n ^K?r p m^im «npr- — c) c 4, § 3 bis c. e Ende;
c. 13 und 14.
— 141 —
Arnos, der Prophet, wirft Kap. 2, Vers 6 den Kindern
Israel vor, daß sie um Silber den Gerechten, den Armen
um ein Paar Schuhe verkauft. Diese Worte werden von
Baraita Elieser Kap. 38, dem palästinischen Targum und
Tanchuma, und nach ihnen von Kalir in der Mussaf-Keroba s
des Neujahrsfestes auf Josephs Brüder angewandt, die jeder
von dem Geld der Sünde sich ein Paar Schuhe gekauft.
Der Midrasch zu den Sprüchen a) sagt, das an Joseph ver-
übte Unrecht habe die Hinrichtung der zehn Märtyrer her-
beigeführt, ja es stürben dieserhalb zehn in jeder Generation, lo
Die Pesikta zu Ki Tissa [vergl. unten S. 474], hat eine solche Auf-
fassung noch nicht gekannt, da sie die Abgabe des Schekel eine
Sühne für Übertretung der zehn Gebote und die Verkaufung
Josephs nennt, — und beides bringen Midrasch und Dichter
in Verbindung mit den Zehn. Daher macht auch, diesen is
zufolge, der Kaiser, der seinen Palast mit Schuhen anfüllen
läßt, die zehn für ihre Urväter, die Söhne Jacobs, ver-
antwortlich. Der Kaiser heißt in den Hechalot Lupinus oder
Lufinus; 5) verschiedene Dichtere) nahmen Cäsar ("iD^p) für
einen Eigennamen, wie auch ältere Autoren d) zu tun 20
scheinen.
Die Sage von einem Märtyrertum von zehn ist viel-
leicht älter als die Nennung von bestimmten Namen, und
gewiß älter als die mythische Ausschmückung. Aus den
zehn Getreuen des Juda, welche wegen versuchter Über- 25
gäbe eines Thurmes von den Zeloten getötet worden, e)
macht Josippon /) zehn Gerechte. Die großen Halachot
melden, daß am 5. Tischri zehn Männer und K. Akiba
a) C. 1. vgl. Jalkut Prov. 929 f. 131 d ob. — 6) DI^^ÖlS ^^
Sohar n^tC^^ ^^ Exod. 15,7 wird in einer Leseart statt Hadrian Dli^OI*! ^^
genannt; vielleicht aus DIQII, der Akiba hat hinrichten lassen, ent-
standen. — c) -iD>p >a>2 (Sei. ri*l]D?K n'?N) ; dasselbe und ^Qip p^HD
ClÖDlN); "iD^p ^DO^n (D^'^'?N m^?«)- I» ähnlicher Weise kommt die-
ses Wort achtmal bei Joseph Ezovi vor. Am deutlichsten spricht die
vierte Strophe von ^ni'?:! ^n^b^i^'■ D'^^«^°ÖDN1 nD^p ^ilOön ^mbn 35
wo "iD>p als der erste der vier Tyrannen erscheint. — d) „Josua b. Cha-
nanja lebte in der Zeit des "iD'p" (Seder Tanaim); vielleicht Raschi
zu Aboda IIb: -lOp j;^2 2^2' — ^) Jos« ^^11. 5, 13. — /) ed. Breit-
haupt, p. 791.
— 142 —
gestorben ; in anderen Rezensionen der Fastentabelle a) wurde
Akiba an jenem Tage festgenommen, und zwanzig Tage später
sterben die zehn — oder zwanzig — Männer. Auf diese zehn
Fronmien beziehen sich vermutlich die Worte eines alten Klage-
5 liedes; h) in einem anderen, die traurigen Ereignisse nach der
Reihe der Monate aufzählenden, Gesänge c) wird der Tod „des
Priesters" auf den 27. Sivan, der von zweien [Ungenannten] auf
den 5. Elul, und die Hinrichtung von Julianus und Pappus auf
den 5. Adar angesetzt; von den zehn ist nicht die Rede. Ob
10 Kalir mit den Worten: zehn n^in '1^3X (Silluk Sachor), die zehn
Märtyrer meint, wie alte Erklärer und wohl auch Ephraim b.
Jacob 6) glauben, ist zweifelhaft; bei Hechalot und einigen
Dichtern c) ist D*1^3J< der Ausdruck für die zehn [vgl. DH^IN
D^ilt^Xnn in Midr. Kohel. 83 b. Qb^V n>nK j. Rosch. 2,8.] Donolo
15 meldet die Ermordung von „zehn Gerechten", Gemeindehäuptern
und Lehrern in seiner Vaterstadt, die in seiner Jugend erfolgt
war; man hätte vielleicht einen Ausdruck, der an die Märtyrer
erinnert, erwarten dürfen.
Am stärksten wankt der geschichtliche Boden, wenn es die
20 Feststellung der Namen gilt. Scherira berichtet von den zehn
gar nichts, sondern erwähnt nur gelegentlich des Todes von
Akiba und Chanina b. Teradjon [v. Simeon b. Gamahel zur
Zeit der Zerstörung (Aruch '>'>2H)] ; desgleichen Abraham halevi,
der als Hingerichtete nennt: Simeon und Ismael durch Titusr
25 Chanina b. Teradjon, Jeschebab, Chuzpit, Jehuda b. Baba, Elasar
b. Schamua und Akiba, sämtUch nach der Einnahme von Beter.
Dieselben acht Namen führt das KlageUed [lll'^H V1N auf, obwohl
es von zehn Märtyrern spricht: vermutlich konnte der Verfasser
für die zwei fehlenden aus den widersprechenden Überlieferungen
30 sich nicht herausfinden, da für dieselben nicht weniger als zwölf
verschiedene Lehrer /) genannt werden. Elasar b. Schamua,
der Lehrer R. Jehuda hanasis, muß ohnehin gestrichen werden,
und wird auch in drei Verzeichnissen vermißt; das gleiche
gilt von Ben Asai, der vor Akiba, und zwar nicht auf ge-
35 walttätige Art, gestorben ist. Wer Simeon war, dessen Tosefta
o) Aaron de Lunel f. 96c. Megillat Taanit ms. vom Jahr 1426. —
&) «niD r^nn niw D>i>Dn fro*? ^^ o^ m^in \vt^b- — «) >'?n«
e) Sei. ^y»^::^ 1^?X und ni>n^ Wa- — /) S. B e i 1 a g e 20.
— 143 —
und Mechilta erwähnen, und der sicher der hadrianischen
Zeit angehört, ist schwer zu bestimmen, ungeachtet Midrasch,
[Scherira], Josippon, Machsor Vitry, Abraham halevi und die
Dichter, nach dem Beispiele von Semachot, Abot des Natan
u. a,, den Nasi Simeon b, Gamaliel nennen, obwohl derselbe Jo- 5
sephus zufolge a) ein Gegner der Zeloten war. Der den Hunden
preisgegebene Leichnam gehörte bald Chuzpit, bald Je-
huda, bald Jeschebab. 6) Am unsichersten ist der schon
im Talmud mythisch behandelte Ismael b. Elischa, der an-
gebliche Schüler von Nechonja b. Hakana, und dessen Vater lo
in einem späten Midrasch sogar Jose heißt: Seinen Tod
versetzt Nissim und [seinen Vater] Tobia (9 c) in das Zeitalter
Vespasians. Indessen Geschichte und Geschichtskenntnis ist in
Büchern nicht zu suchen, die Ben Asai nach Simeon b. Lakisch
ansetzen, c) Josua b. Levi zu Akibas Zeitgenossen machen, 15
was in Palästina sich ereignete nach Rom verlegen, und zwar
viel von den Gesprächen der Engel, aber nicht den Namen
des Kaisers wissen. Das Unbestrittene bleibt die Hinrich-
tung angesehener Lehrer aus dem Zeitalter Hadrians, und
das un bezweifelte Märtyrertum vieler Juden, Lehrer und 20
Schüler. Die zehn, deren Grab man Benjamin von Tudela
in Rom zeigte, wurden der Typus für die fortdauernden Leiden,
und von Rom, wo die Opfer lagen, ward auch der Messia
erwartet. Seit acht bis neun Jahrhunderten werden die zehn
mit Ehrfurcht genannt: Belege geben Midrasch Konen, Tana 25
EUahu, die Beschreibung des Paradieses, die Geschichte
von Josua b. Levi; ferner Nissim, Raschi, d) Tobia, Jehuda
halevi, c) Benjamin der Reisende, Maimonides, /) Ephraim,
Elasar, g) die Tosafot, h) Bechai, Jehuda b. Schemarja, i)
Immanuel, k) Isaac Abuab, l) Mose, m) Ziuni u. a. Da die 30
Tatsache, die der Midrasch angibt, von der Gleichzeitig-
keit der genannten Männer abhängt, die schon nach Mai-
a) Bell. 4, 3. — &) Bei Saadia und im Klageges. p^^^fl ^?1t<- —
x;) Elieser-Baraita c. 43. — d) Zu Berachot 57 b, Aboda IIb, Bereschit rabba
c. 34. — e) Kusari 3, 65. — /) Verfolgungs-Sendschreiben S. 10 ; in den 35
Hilchot n^nnn mO' S, 4 heißen Akiba und seine denossen niS^Ö ^J1*in
(vgl. nV f J ^1Ü bei Jalkut 7 a). — g) S. Recanate Kommentar 68 c. —
h) Bechorot 36 a. — i) Sei. ^^<C3^ ll'mSX- — k) Mechabberot S. 266. —
i) Leuchter c. 29; vgU c. 237, 253, 258. — m) innH 1DD «as. § 24.
— 144 —
monides — welcher von den zehn 6 in die erste, 2 in die
zweite, 3 in die dritte Generation versetzt — nicht zugegeben
werden konnte : so wurde sie von Bechai a) und Abr. Zacut
bestritten, denen Jachia, Gans und Heilprin beistimmen;
5 man verstand es, Geschichte und Poesie voneinander zu unter-
scheiden.
Unter den Dichtern, von denen Saadia der erste ist —
die übrigen sind Jehuda, Binjamin, drei Ungenannte, [Ela-
sar?], Ephraim b. Jacob, Menachem b. Jacob, AntoU b.
10 Joseph, Salomo b. Isaac Gerundi, Joseph Ezovi, Mose b.
Chija, Matatia, [Eha], — herrscht weder in Ansehung der
Namen, noch in BetrefE der Motive, eine Übereinstimmung:
jeder folgte seiner Quelle und seiner Eingebung; Matatia
nennt nur drei mit Namen. Die spätere Kabbala h) hat ihren
15 Lieblingstraum von der Seelenwanderung auch bei den zehn
Märtyrern geträumt. Man machte Verzeichnisse, so daß
die Namen in Bezug auf den Zahlenwert der Buchstaben
denen der zwölf Stämme — Joseph und Binjamin abge-
rechnet — gleichkamen, nämlich 2858 betrugen; suchte in
20 Jakobs Segen nach Analogien und fand zusammengehörend
Jehuda mit dem Nasi Simeon, und Sebulun mit Jehuda
b. Baba; oder man verteilte die Strafen der einzelnen nach
den Vorgängen mit Joseph. Aber in dem Zyklus der Selicha
bheben diese Gedichte eine Art tragischer Akeda, den Fall und
25 die Schuld Israels und zuweilen auch neue Leiden darstellend,
und nach jedem edlen Haupt, das fiel, erdröhnte der Chatanu-
Kefrain: „wir haben gesündigt!" wie ein dumpfer Donner aus
der umwölkten Brust.
Der von Geheimnissen umgebene vierbuchstabige Gottes-
30 name — Tetragrammaton — nahm allmählich verschiedene
geheimnisvolle Gestalten an und rückte zugleich in das Ge-
biet des Wunderbaren, Magischen hinauf. Nachdem der In-
halt der heiligen Schriften auch die Sprache heilig ge-
sprochen, übertrug diese ihre Heiligkeit auf die Buchstaben —
85 unterstützt einerseits von der götthchen Schrift auf den
Tafehi, auf denen gewisse Buchstaben selber nur durch ein
o) r>pO Ende. — b) S. Recanate a. a. O., Reubeni 62 d, Sohar
Genes. 158, VJ^D'>^\ N. 69 f. 108 b, Jachia 30 a.
— 145 —
Wunder möglichi waren, a) so wie anderseits von einzelnen
Buchstaben, deren Wichtigkeit Halacha und Hagada lehrten.
Mit zwei Buchstaben seines Namens hat Gott beide Welten
erschaffen ; h) durch die in der Buchstaben-Kombination ver-
borgenen Kräfte werden kunstreiche Dinge gearbeitet ; c) die 5
Buchstaben wurden als ursprüngliche ideale Wesen ange-
sehen, d) und das Jezira-Buch bringt Zahlen, Buchstaben, Welt
und Mensch in ein voneinander abhängiges Verhältnis:
Die Urschöpfung sei aus drei heiligen Namen hervorge-
gangen, mit denen Licht, Wasser und Feuer erschaffen worden, e) 10
Der ausgesprochene Gottesname, den niemand recht kannte,
schon in der talmudischen Zeit ein Mythus, erhob sich später
zum Eckstein der Kabbalisten: Wer ihn wußte und seiner sich
zu bedienen verstand, der konnte Verborgenes aus dem
Wasser heraufholen, /) fliegen, g) in den Himmel steigen, h) 15
die Tiere verstehen, i) töten, k) Möghches und Unmög-
liches verrichten, l) Angeblich haben ihn im dritten Jahr-
hundert noch verschiedene Personen gekannt, m) und war
er mündlich von den Lehrern den Schülern mitgeteilt worden, n)
Esra soll ihn ausgesprochen, o) Nechonja ihn gelehrt, p) 20
Akiba im Himmel erfahren haben, q) Er steht auf dem
Throne Gottes, r) dem Szepter Gottes, s) dem Steine des Ab-
grundes ; i) war auf dem Ringe des Salomo, u) dem Schwerte
Metusalas, v) dem Stabe Moses, w) den Gürteln der Israeliten
o) J. Megilla 1, 9. Megilla 2 b. — &) J. Chagiga 2, 1. Menachot f. 29 b. 25
— c) Berachot 55 a. — d) Sanhedrin 107 a, Bereschit rabba 1, Wajikra
rabba 19 f. 185 d. Akibas Buchstaben. — e) Midrasch HODIIS TI
oder iy]y Raschi Menachot 1.1. — /) Pesikta Beschallach [nicht vor-
handen in Mechilta und Tosefta Sota 4], — g) Sanhedrin 95 a, Moses
Tod, S. 124, Abchir bei Jalkut Genes. § 44, Ben Sira ed. Ven. f. 23. 30
Toldot Jeschu. — h) Gittin 68 a, Abchir a. a. O., Hechalot, Märtyrer-
Midrasch. — i) Rasiel 3 b. — k) Abot R. Natan c. 20. Raschi zu
Exod. 2,14. Schemot rabba 1 f. 119 a. — l) Vgl. Midr. Gant. 25 b,
Midr. Ps. 36, Rasiel 2 b, 40 b, Nachmanides Rede ri"nn S. 31., Elieser-
Baraita c. 45 Ende. — m) J. Joma 3, 7 und Midrasch Kohelet c. 3 f. 35
92 b. — n) J. Joma a. a. O., Kidduschin 71a, Sanhedrin 60 a. —
o) J. Megilla 3 Ende. — p) S. Mordechai Joma. — q) Kl. Hechalot. —
r) Buch "p^n' S- 116- I"^ der Baraita Elieser c. 4 und den gedruckten
Hechalot c. 7 heißt es: in2fö2 IZniDöfl WÜ in3' — *) Moses Tod,
S. 121. — t) Targ. Kohelet 3, 11. Rasiel 14 a. — m) Gittin a. a. O. — 40
v) Kl. Jalkut Reubeni Art. Dp^JQ (Eisenm. Th. I, S. 651). — to) Moses
Zum, SynagogäU Poesie, 10
— 146 —
und deren Waffe; a) auch waren es die im hohenpriesterlichen
Brustschilde liegenden Urim und Tummim. b) Überall, wo
Wunderbares bestand, war auch der Sehern hamphorasch. Aber
der Midrasch c) klagt, daß unser Gebet nicht erhört werde,
5 weil wir diesen Namen nicht mehr wüßten. Die Anstrengungen,
ihn kennen zu lernen, waren daher groß: man versuchte mehrere
Kombinationen, und vornehmlich in Ansehen standen, außer
dem Namen von 4, d) der von 12, e) der von 22, /) der
am Versöhnungstage vom Hohenpriester angerufene Name
10 von 42, ö') und der von 72 Buchstaben, h) Indes schon
in den kleinen Hechalot werden eine Menge anderer Namen
für den hamphorasch ausgegeben; anderen zufolge ist es
die Namenreihe, die auf Moses Schwerte i) stand; drei dergleichen
enthält das Buch Rasiel. k) Die Buchstaben- Verehrung glaubte
15 in allen Worten der Schrift göttliche Namen zu sehen, die wir
zu entziffern unfähig seien, l)
Leben, S. 7, Moses Tod, S. 128, Elieser-Baraita c. 42, Debarim rabba
Ende. Wajoscha, S. 42.
a) Bald pf , bald nif^il?, s. Midr. Cant. 7 c, gr. Pesikta 33, Jalkut
20 Exod. f. 109 c; etwas verschieden in Baraita Elieser c. 47. — b) Paläst.
Targum Exod. 28, 30, Raschi das. Vgl. auch Samuel b. Meir. [niX^ltt^H pP3
möt£^ b^^' — ^) Midrasch zu Ps. 91, Jalkut Ps. 119 a, große Pesikta 22.
— d) S. Sifre Stt^3' Rasiel 33 a, Ziuni 81 a, Botril 41 a, Sanhedr. 60 a. —
e) Dreimal der Gottesname im Priestersegen (Midrasch Nechonja),
25 dessen Abkürzung vielleicht die Schreibung ivi bezeichnet, vgl. Sutarta
Ntt^l f. 41 d. Nach Rasiel 24 a sind es die 12 Zusammensetzungen der
Buchstaben n^lH- — /) Dnpii< usw., vgl. Rasiel 45 a. — g) S. ri"in*&<
n^tt^i^*!' Ra-siel 14 a, Hai bei Ascheri Joma c. 8; Raschi Aboda 17 b,
Sanhedr. 60 a, 101 b, Kidduschin 71 a; Bechai rilOtt'; Vgl. Isaac Giat
30 in Qtt^ 1K2i<' — ^) Pesikta hachodesch und gr. Pesikta 15 § 17, Midr.
Cant. 13 d, Bereschit rabba 44, Jalkut Genesis 21a unt., Hai im Gut-
achten ms. Mich. 317 über niO^l QWV^ ^TV p «IHtt^ '^lian Dtt^m
mpn^ VnVm{< P^<^ nVmj<); Isaac Glat a. a. O., RascM Succa
45 a, Abenesra Exod. 33 Ende, Rasiel 30 a, 40 b, 24 b, wo die einzelnen
35 Namen D>tC^*11Ö0n Ülött^ heißen; ebenso in Binjamins Jozer '^^Hi^ und
bei Salmon b. Jerucham c. 15 in cod. Leyd. 41. — • i) Nach dem Buche
D'?*in bei Tanja in der Erklärung der Hagada; vermutlich die Schrift
ntt^öl i^^lH' deren Hai a. a. O. erwähnt; diese Namen stünden, nach
Ziuni, 58 b, im 'lt!7\1 'D» das auch bei Hai genannt ist [vgl. meine
40 gottesd. Vortr., S. 169]. Vgl. die Stelle im Sohar {^^y] Col. 279) von
dem blitzenden Schwerte mit den vielen Engelnamen. — fc) 7 a, 38 b,
40 a. — l) Nachmanides Vorrede zum Pentateuch- Kommentar.
— 147 —
Diese Vorstellungen sind auf die Selicha nicht ganz
ohne Einfluß geblieben; symbolische Gottesnamen, wie Ach-
teriel, Adiriron, Esus, und Namen-Kombinationen a) drangen
in einige Gebetstücke ein, während anderseits vermittelst der
Akrostichen die heiligen Namen unausgesprochen gesprochen 5
wurden: man schien die Kräfte des hamphorasch beschwören zu
wollen. In einer solchen für den Versöhnungstag bestimmten
Selicha von Binjamin b. Serach, in welcher der Name von 22
akrostichisch dargestellt ist, heißt es, dies sei der von Gali-
zur dem Mose gelehrte Name, der Hilfe bringe, wenn er in lo
lauterem Sinne ausgesprochen werde. Es hatte dies einen
Anschein von Beschwörung der Geister, der man auch in
Hechalot, bei Amram h) und anderen Autoren jenes Zeit-
alters begegnet, und die später in die abergläubische praktische
Kabbala ausartete. is
Reiner, zugleich populärer, ist die Anwendung göttlicher
Namen und Kräfte in den Techinnas, am Ende des
Selicha-Dienstes, wo die Gemeinde mit den Worten: ,,Wir
wissen nicht, was zu tun, nur auf dich ist unser Auge gerichtet",
sich gleichsam der göttlichen Gnade in die Arme wirft. 20
In den Gebeten dieser Gattung appelliert Israel von allem
Verdienst, von jeder Berufung auf einen Anspruch, ledig-
lich an das Erbarmen, an die Liebe; bisweilen wird als-
dann heutiges Elend und früherer Wohlstand verglichen,
und mit Hoffnungen geschlossen, ähnlich den Ahabas, nur 25
daß dort auch Gott redend eingeführt, hier aber für die Ge-
samtheit zu Gott gebetet wird. Die Kräfte und Eigen-
schaften des höchsten Wesens, als seine Liebe, c) die drei-
zehn Middot, d) selbst die Thora, e) werden angerufen für
Israel zu flehen ; die Himmel, der Gottesthron, die Natur, /) 30
Engel, edle Verstorbene, die Väter aufgefordert, ihre Ge-
bete mit denen der Kinder zu vereinigen, g) Von himm-
a) S. B e i I a g e 21. — &) S. Tur Orach Chajim 299. Minhagim An-
merk. 115. — c) D^önin mO» vgl. rM2^i< von Amitai, Hin« von
Isaac. — d) Sei. nitt'P 'Ü^'Ü- — ^) Selichas von Simeon b. Isaac, Meir 35
b. Isaac aus Orleans, Meir b. Isaac, Salomo b. Isaac und Ephraim b.
Jakob. Vgl. Schemot rabba 29 f. 144 d. — /) Sei. Q^Qtt' ^*1pt£'> r\yü
i<D3n, >^nn "• *• — 9) Vgl. Mldr. Thren. 55, Josippon p. 686, Samuel
10*
~ 148 —
lischen Fürsprechern reden Hiob und Daniel, und dem
Talmud a) zufolge ist es gestattet, die Engel um Fürsprache
zu bitten: denn nur das Gebet an sie, als Helfende, zu
richten, ist imerlaubt. h) Daher schließt der Buße-Gottes-
5 dienst mit dem ^D^i30, einem Gebete an die Engel, die über das
Gebet gesetzt sind; es fand dies seine Nahrung in dem Glauben,
daß die Engel die Vorsteher der Völker wie der Natur-
kräfte seien, und daß jede göttliche Kraft, durch einen ge-
heimnisvollen Namen bezeichnet, c) in einem Engel darge-
10 stellt werde, namentlich in den sogenannten Engelfürsten,
die man auch dem Himmel gegeben, wie Michael, Metatron
u. a. Man hatte Heere von guten und bösen Geistern geschaffen,
die der Gottheit näher oder ferner standen, und hielt die
Parteiungen auf der Erde für Ausflüsse des Kampfes zwischen
15 höheren Mächten : dies glaubte die alte wie die mittlere
Welt. Die koptische, die abyssinische, die griechische und
die römische Kirche haben Engel- Anrufungen, und in christ-
lichen Gebetsformeln des achten Jahrhunderts werden acht
den Juden entlehnte Engel angefleht. Seit dem Ende
20 des zehnten Jahrhunderts kamen die den Römern ent-
lehnten Heihgsprechungen dazu, und später ward die be-
wohnte Erde samt allen Gewerben unter das Patronat be-
stimmter Engel und HeiUgen verteilt, d) Mit aller Strenge
der jüdischen Einheitslehre konnte der Glaube an den Schutz,
25 an die Freundschaft von Engeln bestehen; weinen sie ja bei
Isaacs Opfer und bei allen Leiden, die seine Nachkommen
treffen, preisen Gott in der heiligen Sprache, geleiten die
Seelen in die Wohnstätte des Friedens, bringen die Gebete
der Gemeinden vor Gott, flehen den Zürnenden an, und dann
80 gehen vom Throne Gottes feurige Worte aus: „Heil euch, An-
wälte meiner Kinder! Preis euch, die ihr an das Verdienst der
Väter mahnet." e)
a) J. Kidduschin 1 Ende. Sanhedrin 44 b. — b) R. Judan in j. Be-
rachot 9. — c) S. [Midr. Thren. 303]. Esra bei Recanate n'?tt^^*l»
^'^ tnnijö n^13 ^ei Eisenm. 2, 379], nach den kl. Hechalot bezeichnet
ni1!l?N ^^® Stärke. — d) Carlo Fabri bei GafEarel curiosit^z ed. 1650,
p. 211. Bartolocci biblioth. rabbin. t. 1, p. 231. Fabricius bibliographia
antiq., p. 261 ff., 269 ff. Boissi dissertat. 1. 1, p, 253 ff. — e) Vgl. Elasars
^D^i3ö» Isaacs ty>^^ ^N ^^^ den Schluß von Meschullams y^Q r\i< ',
— 149 —
Keins dieser Gebete konnte den Betenden zu glauben
veranlassen, daß sein Heil von einem anderen als von Gott ab-
hänge; auch ist nur in einem, in aramäischer Sprache, Michael,
in einem ähnlichen Metatron a) genannt und in einer, übrigens
ungebräuchlichen, Selicha werden 22 Gottes- und Engel- 5
namen mit eingeführt, b) Als seit dem Ende des zwölften
Jahrhunderts Philosophie und Mystik sich verbreiteten, die
geistigen Kräfte und ihre Versinnlichung die Gemüther be-
schäftigte, erhitzte, entzweite, traten Gegner und Ver-
teidiger der Namen und des ^D^3DÖ auf. Die sogenannten hei- lo
ligen Namen waren zu Amuletten gemißbraucht worden,
es wimmelte davon in zahlreichen abergläubischen Schriften
des geonäischen Zeitalters; selbst Hai Gaon c) hatte, wie es
scheint, nur nachgegeben, daß derjenige, welcher an die Kraft
eines solchen Namens glaube, denselben in die Tefilla mit- i5
einfließen lassen könne. Allein Maimonides d) erklärte, nur
das Tetragrammaton sei der ursprüngliche Gottesname; was
sonst müßige Köpfe für Namen erfunden, denen sie wunder-
bare Kräfte beilegen, sei tolles Zeug, das man nicht glauben,
kaum anhören dürfe. Die Namen von 12 und von 42, die 20
die Alten hatten, seien Wörtergruppen, e) göttliche Eigen-
schaften damit zu bezeichnen. Gleichergestalt nennt Abenesra
die Gematrias und Jakob b. Abbamare /) die Namen er-
dichtete Torheiten, welche Menschen ohne Verstand für
Merkaba hielten. Die Buchstaben-Verehrung blieb jedoch 25
herrschend und Isaac Abuab g) begnügte sich mit der Miß-
billigung von Gebeten, in denen unverständliche heilige Namen
Hechalot c. 8 (Emek hamelech 42 b, 51 d, 174 b), nH^^D Ven. 1712 f.
128 b; Leuchter c. 95.
*) N21 H'^'Ü ^H3^ö bei Nachmanides [s. weiter unten] ; p'iJJöQ 30
Nin «1SD in p3:ö Xmaan. vor dem Stück ttr^ean X^at^m [10 [Mit-
teilung von Luzzatto], Auf beide spielt Kalonymos (?n3 ?^X ^' 34) an,
der auch noch Gabriel nennt. — &) S. B e i 1 a g e 22. — c) Vgl. das Gut-
achten in En Jakob zu Chagiga 2 [bei Rapoport: Hai S. 88.] und ein
anderes ms. (oben S. 146 Anm. h), aus welchem eine Stelle bei Jellinek 35
Auswahl Heft 1, S. 6. — d) More 1, 61 bis 63. — e) Die 42 Worte, welche
[der Kabbaiist bei] Moses Narboni [zum More 1,62] als die Attribute
aufstellt, die in dem Namen von 42 enthalten seien, sind abgedruckt
in [RGA ^^y^ npl2J< 27 f. 23 a], Peter Beer: Geschichte der Sekten,
Th. 2, S. 74. — /) Malmad ms. Vorrede. — g) Leuchter c. 71. 40
— 150 —
vorkommen. Schemtob Schaf rut a) verdammt die Teufel-
beschwörungen, (S. 150) den Glauben an die Kräfte der Namen,
oder an den mystischen Gebrauch der Psalmen, trotz der vielen
6 über diese Materie zirkulierenden Schriften. Wirklich zogen
sich die Namen aus dem öffentlichen Gottesdienste in die Privat-
andachten zurück.
Ebensolchen Tadel erfuhren von mehreren geachteten
Männern die Bittgesuche an die Engel. Nachmanides er-
10 klärte sich in einer öffentlich gehaltenen Rede 6) sowohl
gegen die Anrufung des Großfürsten Michael als gegen
das ^D^i^O. Der alte Ausspruch, man solle nicht in ara-
mäischer Sprache beten, weil die Engel diese Sprache nicht
verstehen, ist so wenig beachtet worden, daß man die
15 ,, Engel der Höhe" c) aramäisch um ihre Unterstützung an-
fleht. Nach Jehuda b. Jakar d) sei dies dahin zu erklären,
daß Engel von jener Sprache keine Notiz nehmen; indessen
Gebete versammelter Gemeinde, Klagen über Unrecht, Tränen
des Leides bedürfen keiner Engel-Fürsprache, da für diese die
20 Himmelspforten stets geöffnet bleiben. Menachem b. Se-
rach e) bemerkt, unsere Handlungen sollten uns Gott nahe
bringen, nicht Engel und Seraph, deren auch die Gebete
der Propheten nicht gedenken; gleicherweise tadelt der
Karäer Aaron b. Elia/) das >D^3DÖ, und mit ihm stimmt
25 Abraham Treves, g) der eine ganze Abhandlung gegen Menachem
aus Recanate h) geschrieben, welcher sich bloß auf Kaleb stützt,
der die Fürbitte der verstorbenen Väter angerufen, i) Auch
in den Zusätzen zum Buche der Frommen wird der Tefilla
des fürbittenden Engels gedacht : Abigedor in Wien A;) nahm
30 jenes Gebet in Schutz, das schon im Talmud anempfohlen
werde. Der Verfasser des Buches p>P warnt, seine Ge-
danken beim Beten an Metatron zu richten; ein anderer
«) 0^3101 DiiD 14 a» 35 b. — &) no^on 'n nnn ^s.; die
85 Stelle fehlt in den Ausgaben, wird aber rilDK pO f • 6 a von Simeon
Duran, der ihm beistimmt, angeführt. — c) fc^^ri^ IIÖD N0110 ^3i<^ö
am Schlüsse des t^Q^^T nnD3 HO- — '^) Ü^VI D^OD 184. —
e) Zeda laderech 4, 4, 5. — /) ,1*Tin IDD "^s. Parascha i*if|\ —
g) Glosse zu Menachem b. Serach a. a. 0.; beide Stellen verwirrt
^onaKH DKjp S. 146. — h) "i^ n'?tt^ Anf. [ms. und Ed.].— i) Sota 34b
und Tosaf. daselbst. — k) Tanja 72.
151
utor a) jener Zeit bemerkt richtig: „Die aufriclitige Buße (S. 151)
braucht keiner Fürbitte der Heiligen, nach der göttHchen Ver-
sicherung, daß der in Wahrheit zu ihm Zurückkehrende ange-
nommen wird; der erheuchelten nützen weder Tote und Heilige,
noch Menschen und Engel." Nach Jesaia de Trani und R. Jona &) s
bedürfe der öffentliche Gottesdienst keiner Stütze durch Engel.
Am deutlichsten spricht Lipmann aus Mühlhausen, c) „Wer sich,
sagt er, an die Heiligen wendet, glaubt, entweder sie müßten
Gott erst von dem Geschehenen in Kenntnis setzen, oder sie
seien leichter zu überreden. Beides ist ein Irrtum. Jede Mittler- lo
Schaft zwischen dem Menschen und dem Schöpfer haben unsere
Weisen abgewiesen ; sich an Fürsprecher wenden führt zu Teufel-
tum und Götzendienst." Offenbar wird hier auf die Äußerung
des palästinischen Talmud hingedeutet: ,,Hast Du ein Leiden,
so rufe weder Michael noch Gabriel, sondern ihn und er ant- i5
wortet." d) Betrachtungen dieser Art haben das ,,Machnise" da,
wo es üblich war, nicht verdrängt, indessen doch Jochanan Tre-
ves (A. 1540) bewogen, die ,,Engel der Höhe" in ,,Gott der Höhe"
zu verwandeln ; wenn man unter den Darbringern der Bitten nicht
die Frommen — die Verstorbenen — verstehe, so müßten, meint 20
er, solche an Engel gerichtete Gebete wohl von Unwissenden
oder gar von Sektierern eingeführt sein. Volksglauben und
Schlendrian behielten über Vernunft auch hier die Oberhand,
und der Sehcha-Erklärer vom Jahre 1568 nimmt das ,,Machnise"
in Schutz, und hält die Befürchtungen der Gegner für über- 25
trieben. [R. Löwe b. Bezalel {ub^]} ms^ns Abschn. 12) tadelt
«) rQin nOn'^ö 33 a. — &) Zu AlfasI Berachot c. 2. — c) Nizza-
chon §§ 12, 132. — d) J. Berachot 9.
IV.
Selicha-Dichter.
Durch die Selichas zieht ein Grundton, der gleich der
Melodie des Satzes in einem Gesangstück mitten unter wech-
selnden Harmonien stets das Ohr trifft, die Empfindung
beschäftigt; in ihrer Gesamtheit bilden sie eine Rehitim-
5 Kette aus verschiedenen und doch ähnlichen Ringen zu-
sammengesetzt. Einzeln betrachtet, werden die stärksten Unter-
schiede, die reichste Mannigfaltigkeit sichtbar. Ausdrucks weise und
Inhalt, Einkleidung und Gedanken ändern sich nach Zeit und
Ort, nach Veranlassung und Zweck, vornehmlich nach der Eigen-
10 tümlichkeit der Dichter. Die älteste Selicha war der für alle
Zeiten passende Psalm; später wurden die Versgruppen
Blumensträuße, von den sie umschlingenden Gebetsphrasen
zusammengehalten. Ebenso kunstlos, wenn auch mehr mit
den eigenen Worten der Verfasser, sind die Bestandteile
15 der alten Selicha-Ordnung, ohne Reim und künstliche Form,
leicht, auf bekannte Aussprüche begründet, bisweilen in der
aramäischen Volkssprache geschrieben.
Introduktion der M i d d o t a) (Prosa).
Gott, König, der auf dem Throne des Erbarmens sitzend mit Gjoß-
20 mut verfährt, die Vergehen seines Volkes vergibt, indem er einzeln
sie beseitigt; vielfach Vergebung gewährt Sündern, Verzeihung Ver-
brechern; Gnädiges erzeigt allem Fleisch und Geist, nicht nach ihrem
bösen Tun vergilt: du, o Gott! hast uns unterwiesen, die dreizehn [Eigen-
schaften] auszusprechen; o gedenke uns heut den Bund der dreizehn,
25 wie einst du dem Demütigen offenbaret, so wie geschrieben ist (Exod. 34,
5. 6. 7. 9) usw.
— 153 —
Litanie H a b i t a a) [Blicke herab] (alphabetisch).
Gedenke, Ewiger, wie es uns ergangen, blicke herab und siehe unsere
Schmach! (Klagel. 5, 1),
Blicke herab und siehe unsere Seufzer, B. h. und siehe unsere Be-
schämung, B. h. und sammle unsere Verbannten, willfahre unseren 5
Tränen, erhöhe unsere niedrige Stellung, höre unser Bekenntnis, unser
Geschrei, ersetze unsere Verluste, heile unsere Krankheit; mache rein
unsere Unreinheit, hoch unsere gesunkene Lage; wende ab unsere Schande,
dränge, die uns drängen, bekriege, die uns bekriegen; heile unsere
Schmerzen, höre unser Ächzen, führe aus unsere Rache; höre unser lo
Flehen, sieh unser Elend, verzäune unseren Riß; höre unser Ge-
schrei, unsere Stimme, neige dich zu unserer Klage, vernimm unser
Flehen, merke auf unser Gebet. Blicke herab und siehe, wir haben
keinen anderen Gott als dich, keinen Helfer und Beistand als dich, keinen
Erlöser und Retter als dich! B. h. und siehe, uns fressen Feinde, ver- 15
schlingen Dränger, plündern Räuber, betäuben Wölfe. Ein schweres
Joch liegt auf uns, unser Atem geht aus, unser Leben bricht, wir halten
es nicht aus.
Rachmanaft) (aramäisch).
Barmherziger, erhöre uns! Barmherziger, wir haben gefehlt, bös und 20
töricht gehandelt, waren widerspenstig; wir haben deine Gebote nicht
beobachtet, sind nicht in deinem Wege gegangen; deinen Willen haben
wir nicht befolgt, und deinen Befehl übertreten. Wir nahen nicht mit
Verdienst und guten Werken; verfahre mit uns um deines großen Namens
willen; komme nicht mit uns ins Gericht: richtetest du, es bliebe keiner 25
von uns schuldlos. Zahle nicht nach unserer Sünde ■ • — • — gib
uns ein bußfertiges Herz, flöße uns eine Erkenntnis der Gottesfurcht
ein, sei uns mit Erbarmen zugewandt. — — • Wir sind dir Sohn
und Knecht; jeder Sohn vergeht sich gegen den Vater, der Sohn fehlt
und der Vater verschont; jeder Knecht empört sich gegen seinen Herrn, 30
der Knecht ist widerspenstig und der Herr läßt sich erbitten. Wehre
der bösen Begierde in uns und laß uns nicht in ihrer Gewalt, sie ist Feuer,
wir Fleisch — — Barmherziger, erlöse Lebende und belebe
Tote, erlöse Lebende, denen es wie Toten ergeht • — gedenke uns den
Bund der Väter, gemäß deinen dreizehn Eigenschaften. 35
o) ntS^nri' womit jeder Absatz beginnt. — b) J^löni i^^ der Anfang
von etwa 50 Sätzen, schliessend mit vier Xl^HT K30n*l Kö*1 i<D^O'
einigen p «i^-jj^ Niam» einem p ^^Cnn^X «2Qm. einem Qm WQm-
/
— 154 —
Unter den aramäischen Stücken aus der geonäischen Zeit
sind einzelne, deren Einfalt der einfachen Sprache des Buße-
rituals entspricht.
,,Im lieblichen Schatten wuchs die Kuh, war der Sonnenhitze nie-
5 mals preisgegeben. Plötzlich überlieferte sie der Herr einem grausamen
Hirten, der sie Tag und Nacht mit dem Stocke züchtigt. Unter ihrer
Last weint die Kuh und spricht: Bitte, Herr, erleichtere mir die Last!
Er antwortet ihr: Was soll ich dir tun, Erstling meiner Besitztümer?
Deine Sünde ist Schuld, dein Joch ist drückend, das Ende dir sicher,
10 wenn die Zeit wird gekommen sein." a)
M a c h n i s e. &)
Darbringer der flehenden Bitten! reichet unsere bittenden Worte
dar dem Herrn des Erbarmens.
Verkünder des Gebetes! bringet unser Gebet vor den, der Gebete
15 erhört.
Empfänger der Klage! lasset vernehmen unsere Klage den, der auf
die Klagen hört.
Darbringer der Tränen! überreichet unsere Tränen dem Herrscher,
den Tränen besänftigen. O flehet emsig und viel vor dem hohen und
20 erhabenen Gott, gedenket vor ihm der Gesetzesübung, der schönen
Handlungen der Entschlafenen, daß er ihrer Liebe sich erinnere, ihren
Samen erhalte, daß Jakobs Überrest nicht untergehe.
Nicht minder einfach, wenn auch von der alphabetischen
Folge abhängig, sind mehrere alte reimlose Stücke aus dem
25 Buße- und dem Versöhnungsritual, z. B. die Trauer um die
dahingeschiedenen Vertreter Israels, die Schilderungen der harten
Gegenwart, die Ermahnungs-Selichas.
Die Männer der Treue, c)
Verloren haben wir die Männer der Treue, die auf ihre Taten ge-
30 stützt, kühn in den Riß tretend, das Unheil abwehren; sie waren uns
eine Mauer, die Zufluchtstätte am Tage des Zornes: löschten des Zornes
Glut im leisen, wehrten dem Grimm im lauten Gebet. Sie erhörtest
du, bevor sie riefen; sie verstanden dich zu besänftigten, um ihretwillen
warst du wie ein Vater liebreich, sie ließest du nie leer zurück-
35 kommen. Wegen unserer vielen Sünden haben wir sie eingebüßt, sie
sind uns genommen, weil wir gefrevelt; sie gingen zur Ruhe ein, uns
a) Nn"l01 Nnmn- — t) D^öm ^D^aSÖ. s. oben S. 148.
c) nn« n:o« >r:N-
^ 155 —
ließen sie für Kummer zurück. Dahin sind die Ausbesserer der Risse,
verschwunden die Abwender des Grimmes. Wo sind sie, die dem Risse
sich entgegenstellen, würdig mit Gebet dich zu erbitten? Verstreut in
die vier Winde, ohne Heil zu finden, kehren wir beschämt zu dir zurück,
dich, o Gott! in der Not aufzusuchen. 5
Denselben Gegenstand behandelt ein anderes Stück etwas
bilderreicher.
„Die Männer der Liebe a) sind dahin, keine Treue ist unter den
Lebenden. Fromme gibt es auf Erden nicht mehr, die Redlichen sind
von uns geschieden. Der Gerechte geht unter, keinen kümmerts; lo
ein Geschlecht ist es ohne Verdienst. Verschwunden sind, die vor dem
Risse stehen, verstreut, die den Zaun aufrichten, unsere Hand vermag
nichts" usw.
DieGegenwart.
1) Schuldvoller als je ein Volk, schamerfüllt mehr denn je ein Ge- 15
schlecht, gewichen von uns aller Frohsinn, ist weh unserem sündigen
Herzen, und alle Lust gestört. Der Schmuck ist vernichtet, zerstört
die heilige Wohnung, der Palast eine Öde, das schöne Land ist Bar-
baren, unser Besitz den Fremden verfallen, die vor unseren Augen
plündern. 20
2) Leiden sind übermäßig, die Drangsale überfluten uns. Wir suchen
Hilfe, umsonst! finden statt Ruhe nur Sorge: zahlreich die Dränger,
hoch und stolzen Hauptes. Das Joch der Frechen ekelt uns an, schwer
ist ihr Druck. Der herrliche Boden ist uns treulos, es wächst nicht zum
Segen; wir hatten auf viel gerechnet, es wurde wenig, mißmutig treten 25
wir zu den Vorräten — wandern von Meer zu Meer, finden
nirgend unseren Bedarf. Finster ist die Aussicht des sich Verdingenden,
sein Lohn Herzweh ■ — — ■ — der Herr des Hauses ist Gast im Nachtlager,
wo nun Ruhe finden? b)
Ermahnungen. 30
L
Wie sollte der Sterbliche rein sein, wenn des Himmels Heer nicht
rein dir erscheint ?
An dem Feuchten zehrt das Feuer, wieviel mehr am dürren Grase.
Bis an seinen Sterbetag wartest du auf Buße, ihn dem Leben zu ge- 35
winnen.
«) D^DDNi "lOn ^tt^a«- — fc) N. 1 ist aus Qp ^^^ 13ött^K; N- 2 aus
dem zweizeiligen '\yf^^ IDSn»
156
Finsternis ist dir hell wie Licht, dein Auge durchdringt das All;
Verborgen ist deine Wohnstätte, jedes Geheimnis dir bekannt. Bis
an usf.
Einziger Richter, allein, dem niemand widerspricht,
5 Der Völkern und Einzelnen ihr Teil zumißt, von keinem des Unrechts
geziehen. Bis an usf.
Siehet das Geschöpf das ein, so kann der Sinn es nicht zur Sünde gegen
den Schöpfer verführen:
Den Quell, dem ei" entstammt, das Grab, in das er wird gelegt, und des
10 Schöpfers Rechnungs-Durchsicht. Bis an usf.
Was klagt der Lebende? ist, daß er lebt, nicht genug?
Zum Mühsal geboren, Heil ihm, wenn er für das Gesetz der Wahrheit
sich abmüht. Bis an usf.
Erwirbt er sich einen guten Namen, wird den lieblichsten er erhalten:
15 Drum ist dem Tage der Geburt vorzuziehen der Todestag.
Bis an seinen Sterbetag wartest du auf Buße, ihn dem Leben zu ge-
winnen, a)
Erhaben und furchtbar ist der Festtag des zehnten allen Geschöpfen:
20 Nirgend ein Verlaß, jegliches Gesicht beschämt, der Väter wie der Söhne.
Die Treue verbürgt, daß du Gerechtes verkündest, und dein Siegel — •
die Wahrheit.
Dein ist die Seele, dein Werk der Körper; schone, ach, deines Gebildes!
Zum Gericht gerüstet rufst du vom Himmel die Seele herab,
25 Und an die Erde geht hinunter der Ruf, den Leib zu stellen;
Fragen sie, so erwiderst du: „wer gesündigt hat!" Nun ihr Streit be-
ginnt.
Dein ist usw.
Nun folgen sechs Strophen, den bekannten Streit der Seele
30 imd des Leibes ö) schildernd; aus der hieran geknüpften Be-
trachtung stehe hier noch folgendes:
Allen ist es bekannt, unähnlich sind deine Urteile denen der Sterb-
lichen:
Steht ein Mann vor Gericht und gesteht, hat er nach menschlichem
35 Recht das Leben verwirkt;
Wie er bekennt im Gerichte des lebendigen Gottes: so lebt er, stirbt
nicht.
Dein ist usw.
«) HDP nS tC^liX «"t^ dem Refrain ^niö DV IV ^^^' ^ ^^^ *' '^ ^^^
40 IL — b) Sanhedrin f. 91 ab. Jalkut Ps. 760.
— 157 —
Von Sterblichen wirst du gerühmt, von Seelen gebenedeiet: dazu sind
sie erschaffen.
Was hast du an unserem Blute? Steigen wir in die Gruft, wer soll dich
loben?
Das Leben preiset dich, Herrscher, ewig quellender Ursprung des Lebens ! a) 5
Dein ist usw.
Du durchschauest des Herzens Gedanken, die Pläne des Menschen,
Des Menschen — ein Wurm, von Sünden entnervt, der Tod seine Aussicht;
Seine Aussicht der Tod, Eitles seine Hoffnung; lO
Lebendig bist du allein, du allein gnädig, erbarmungsvoll, an Vergebung
reich.
Womit hält rein der Sterbliche seine Handlungen, ist doch was er
treibt schimpflich!
Schimpflich seine Beschäftigungen, seine Tage nichtig, voll von Schrecken, 15
Schrecken in der Dauer, im Verschwinden Schatten.
Lebendig bist usw.
Der Schmerz züchtigt ihn auf seinem Lager, daß seine Handlungen
er bekennt;
Er bekennt von Leiden gepeinigt das Böse und genest. 20
Genest er von der Krankheit, ist die Arznei vergessen.
Lebendig bist usw.
Festungen baut er und Kastelle, für sich Paläste,
Paläste und Häuser aus Quadern, zu seiner Ruhestätte; —
Ruhestätte wird ihm zwischen Staubhügeln das Grab. 6) 25
Lebendig bist usw.
Erscheint der Mensch am Tage der Rechenschaft, was kann er er-
widern?
Vor Gericht gekommen, wie mag vor dem Richter er das Haupt erheben? 30
Kann er des Schöpfers Verweis ertragen, wenn Urteil gefällt wird und
Recht?
Siehe von deiner Höhe mit Erbarmen auf deine Welt hernieder und
schone deines Volkes!
Eines Sterblichen W^andel ist Unrecht, Trug, schwören und lügen; 35
Ist nicht all sein Tun wüst, leer, der Eitelkeiten eitelstes?
Steht er vor Gericht, muß er, was er getan, bekennen. Siehe usw.
«) Dllt N'llil DVt? Str. 1. 2. 10. 13 mit dem Refrain "i^ nOtt^^H-
b) 2b >DnD [na nriN str. i. 2. 10. 13.
— 158 —
Tut er Verdienstliches im Leben, hat er Hoffnung;
Wenn die Missetat er bekennt und ihr entsagt, findet er Erbarmen;
Wirkt er Gutes, bevor er vor Gericht kommt, — es rettet ihn von der
Gruft. Siehe usw.
5 Sein großer Reichtum, die viele Habe, kommt ihm nicht nach;
Steigt er in die Grube, läßt Fremden er das Seinige;
Gehts mit ihm zu Ende am Todestage, da hilft niemand. Siehe usw. a)
In der zweiten wie in der vierten dieser Tochechas ist der
Refrain gereimt; jedoch kunstlos, ähnlich den Reimen des
10 D^ÖN *]1J< '?N. Mit regelmäßigem Reim und den aus dem
Piut übertragenen Kunstformen beginnen die eigentlichen
poetischen Selichas, unter denen die vierzeiligen mit zu den
ältesten gehören. Bereits vor dem zehnten Jahrhundert
wurden ,,die Männer der Treue" — wie später noch oft — in
15 verschiedenen Stücken variiert.
1.
Wahrheitsfreunde ich nicht mehr habe.
Die Lehr-Arbeiter schlummern im Grabe,
Helden im Gebete, siegende mit Klagen,
20 Waren sie des Volkes Schutz in bösen Tagen;
Zornes flammen löschte aus ihr Ruf,
Ihr Wort Versöhnung schuf.
Noch bevor sie für uns schrien,
Antwort ihnen ward verliehen;
25 Gleich dem größten der Propheten
Wußten jene mit Gebeten
Dich geneigt zu machen.
Zu gewähren uns den Schwachen;
Sie traten nicht zurück, unverrichteter Sachen.
30 Als wir wurden Missetäter,
Da verloren wir die edlen Beter,
Nach ihrer Ruhestatt gereiset
Ließen uns sie seufzend und verwaiset.
Seit die Lehrer haben aufgehört
38 Und die Sühnverständigen zerstört,
Verstummt, die vor dem Risse standen
Und die würdig zu besänftigen verschwanden:
Irren wir zerstreut in die Runde
Ohne Mittel für die Wunde,
40 Kehren in der Not zu dir zurück.
Beschämt wir suchen deinen Gnadenblick, b)
a) Kn> ^3 DIN. Refr. -jünaa 23nn. Strophen 1 bis 4. — &) >tt^3K
— 159 —
Die Männer der Treue hingerafft;
Gerüstet mit der echten Kraft
Sie das Unheil mit Gebet verjagten;-
Eine schützende Feste ragten 5
Sie in Zornestagen uns als sich're Hut,
Beschworen sie die Glut,
Dämpften flehend Grimmeswut,
Empfingen eh' sie riefen Antwort,
Eingeweiht in das Gnadenwort. lO
Um der Väter willen du sie liebtest.
Mit Beschämung sie nie betrübtest.
Schuldige wir sie verloren.
Vergebens sie heraufbeschworen:
Sie verharren in der Ruhe ihrer Seelen, 15
Wir müssen hier uns quälen, a)
I
I
3.
Die Männer treuen Glaubens sind aus dieser Zeit verschwunden.
Solche, die in ihrem graden Wandel Halt und Kraft gefunden;
Der Fromme ist dahin, dahin, die uns das Rechte zeigen, 20
Vor denen Unheil fliehet, Sünder schweigen.
Sie standen da wie feste Mauern,
Drohte der Unwille zu dauern;
Mit dem Sinn der Demut, mit Gesängen
Den Grimm sie wußten zu verdrängen. 25
Auf ihren Vortrag du Gnade übtest,
Weil du sie wie ein Vater liebtest.
Du gewährtest — • sie schwiegen noch — ■ ein Himmelswort,
Das dich verherrlichte als ihren Hort. —
Wir haben gefrevelt und bedrückt, 30
Und die Trauben wurden uns gepflückt, h)
In diesen vierzeiligen Selichas ist der Rhythmus fast
überall derselbe, gleich dem der anonymen alten Fasttags-
Stücke, nicht unähnlich der Weise in dem polemischen Gre-
dichte Salmons b. Jerucham. c) Von den hier folgenden 35
vier Nummern ist die erste d) für den 17. Tammus, die be-
kannten fünf traurigen Ereignisse jenes Tages erzählend; die
zweite e) und die dem Vorbeter bestimmte — vielleicht jüngere —
a) Aus niöi^ »2^2« nn«. — &) Aus ^^^^^ nna« ^nx-— c) ood.
Leyd. 41; vgl, Trigland de secta Karaeorum, p. 96 und 124. — d) *n*liPK **
^^32 Str. 1 bis 4 und Str. 8. — e) mni "f? niinX Str. 1 bis 4.
/
— 160 —
dritte a) schließen ihre Strophen mit der Erinnerung an einen
der zwölf Propheten; diese sowie die vierte 6) sind für den
Versöhnungstag.
1.
5 Tränen sollen fließen,
Mein Kummer sich ergießen;
Fasten sei und Klage
Den vierten Mond am siebzehnten Tage.
Des Schreckens Tag ist angebrochen,
10 Die Freuden werden unterbrochen,
Fünf fältig werde ich gestochen:
Die Tafeln wurden heut zerbrochen;
Fest und Sabbat sind gefällt.
Der Greul in meinen Mauern aufgestellt,
15 Vom Scheusal der Palast zerschellt.
Das Opfer, das beständige, ward eingestellt.
Vom Sturm verweh' tes Blatt,
Vom jährlichen Klagen matt, —
Ich bin, den der Rächende gezüchtigt hat,
20 Als dem Feind er gab die Stadt. —
Werde hold dem Stamme deiner Lieben,
Daß den Dienst in deiner Halle üben
Die von Leiden, die uns aufgerieben.
Noch übrig sind geblieben.
25 2.
Zu dir will ich flehen, du wirst helfen.
Des Sünders Hoffnung, des Verbrechers Zuversichtl
An die Verheißungen, gegeben zwölfen.
Halt' ich mich: an Worte die Hosea spricht.
30 Des Tempel baues Zeiten lasse kommen
Und vom Erlöser den Altar errichten;
Zu Israel rede wieder in Gesichten
Wie durch Joel wir vernommen.
Wir häuften Untat, waren böser Sitte,
35 Wie Dorngestrüppe wurden wir zertreten:
Stelle wieder her zerfall'ne Hütte!
Wir, wie Amos uns verheißen, beten.
Diesen Tag nennt wundenheilend deine Lehre,
Dem am Grabesrand er Kraft gewährt;
40 O so schone, heilig die Entronnenen erkläre 1
Wie von dir ich durch Obadia gehört.
«) n^NH^ ^TV ^nxr: ybi< str. i. 2. 3. s. 10. le. — &) piK
— 161 —
Zu dir, mich zu erleuchten, mein Auge ich erhebe,
Ich schütte aus mein Herz vor deinem Thi-on;
Vor Angst erkaltet mir die Brust, ich bebe:
O höre mich wie des Beeri Sohn [Hosea]! 5
Vor dich hintretend, Helfer und Erlöser!
Bitte ich Vergebung als Israels Verweser;
Gedenk in Liebe der Gemeinde Jekutiel [Moses],
Erhöre mich, wie du hörtest Joel.
Dir nahe ich, Beschützer der Verirrten; 10
Mein Haus an das von Fürsten reihe.
In der Gemeinde Stärke mir verleihe
Und höre mich wie Amos einst, den Hirten.
Habe Mitleid mit den Schmerzen,
Sende Stärke meinem Herzen, 16
Daß verjüngt ich aufhöre zu erröten.
Hörst du mich wie Habakuk, den Propheten.
Vernimm mein Seufzen aus deiner Höhe;
Das vergoss'ne Blut es bleibe stets gerötet;
Vergib was vorsätzlich ich und absichtslos begehe SO
Und höre mich als wenn Haggai betet.
Dem Erlöser, du Erhab'ner! Flügel leihe,
Mit deinem Erbe ewig uns erfreue;
Wenn Unschuld mich belehrt
Bin ich wie Mose und wie Samuel erhört. 35
Herr, dein ist das Erbarmen,
Du bist der Vergebung Meister,
Ein Trost den Armen,
Ldebevoll für Fleisch und Geister. 80
Laß die zu dir lallen
O Gottl nicht zu tief fallen.
Ziehe sie empor aus Krallen,
Herauf aus Gruben und aus Fallen.
In Gram versenkt, 35
Mit Galle getränkt
Fleh' ich um Erhörung
Um der Bitten Gewährung:
Zum Abscheu mache meine Unterdrücker,
Dich, o Ewiger, zu Israels Beglücker! 40
Die zwei- und dreizeiligen Ermahnungs-Gedichte, die
Gegenstände der Tochecha behandelnd, gehören zum Teil
in den Piut der Bußezeit. Von den beiden Stücken, aus
Zunx, Synagogale Poesie. 11
— 162 —
welchen hier Proben mitgeteilt sind, ist das erste a) ein zwei-,
das zweite 6) ein dreizeiliges.
1.
Wie könnte rein sein, dessen Aussicht täglicher Tod?
5 Was ein Sterblicher reden, stets vom Grabe bedroht?
Sein Leib verfällt der Grube, dem dunkelen Reich,
Die Einbildungen schwinden, wird dem Tiere er gleich.
Kurz sind seine Lebenszeiten und schlecht,
Fehl all seine Taten und Unrecht.
10 Einsicht nur und Reue bereiten ihm ein besseres Teil,
Das edle Tun ein dauerndes Heil.
Du nichtiges Leben, endend in Staub!
Besser ungeboren als den Qualen ein Raub.
Was können Reichtümer taugen,
15 Schließt am letzten Tag' er die Augen?
Ist seines Lebens Feuer verglommen.
Kehret nackt er heim, wie er gekommen,
Muß Abschied nehmen von Häusern, von Fluren,
Sein Licht erlischt, von ihm schwinden die Spuren.
20 Drum erinn're sich der Mensch, daß er sterbe
Und daß Würmer sein Erbe;
Daß vor Schmerzen auf dem Totenbette
Vielleicht Gebet und Tugenden rette.
2.
25 Schmerzen zum Raube
Lieg' ich im Staube,
Bete und glaube.
Ich habe das Herz beklommen.
Die innere Stimme vernommen;
30 Laß deine Langmut mir frommen!
Vergilt nicht nach dem Rechte,
Aber reiche die Rechte
Dem Gnade hoffenden Knechte.
Wir suchen dich beschämt
35 Das Angesicht vergrämt.
Gerechter Strafe verfehmt.
Die Hand sinkt, —
Der Geist ringt, —
«) n^r "]'K DTJ^; die Buchstaben ^QQ^^f sind übergangen. —
40 6) Aus n'?oin«i nncDnt^i* die Strophen nn:a«-
— 163 —
Der Feind schlingt;
Unsere Hoffnung verjüngt
Der Heil uns bringt, —
Schon uns Freiheit winkt!
Fast von keiner Selicha, die vor dem Zeitalter Hai Gaons s
(A. 1000) verfaßt ist, kennen wir den Autor, und aus der älteren
Zeit sind höchstens drei Namen anzugeben : Jose b. Jose,
Saadia, Meborach b. Natan.
Jose b. Jose ist, alten Handschriften zufolge, Verfasser des
ll'^Ot^K D3ÖK ; dasselbe hat ganz den Bau des kaiirischen Ver- lo
söhnungs-Jozer, o) mit den sich ablösenden zwei Refrains, nur
daß der Reim fehlt, und jede Abteilung nur einen alphabetischen
Anfang hat, während bei Kalir selbige immer zwei Buchstaben
umfaßt. Höchstwahrscheinlich war diese Komposition ur-
sprünglich keine eigentliche Selicha, sondern die Eröffnung is
des Piut für den Versöhnungstag; später ist der erste Refrain
in die Versgruppen aufgenommen worden.
Jose b. Jose.
1. Fürwahr unsere Vergehen sind zu stark, um erzählt zu werden,
die Seufzer von Geschlecht zu Geschlecht nicht mehr zu zählen; wir haben 20
rücht, als Verständige, auf den Verweis gehört, darum verfolgen die
trotzigen Toren dichte Schläge.
2. Sprachst du uns von Rückkehr, verbargen wir das Gesicht;
wir heuchelten, wenn wir dich suchten, kehrten nicht um zu dir; ging
es gut, kümmerten wir uns nicht um dich, vergaßen dein im Überfluß: 25
und in der Not sollten wir dich finden?
3. Mit Heldentaten können wir nicht auftreten; wie ein Arbeiter
ohne Arme, der Lohn fordert, stehen wir beschämt, das Verdienst der
Väter haben wir vertan, weder Stamm noch Frucht ist für den Bedarf
geblieben. 30
6. Was könnten wir vorbringen, uns zu rechtfertigen, was sagen,
das anmutig klänge? Wer ist der Mann der Rede, der schön sprechen
wollte, ohne, wie den Mund er öffnet, zu erröten?
10. Litten wir Mangel, hast du gnädig uns gespendet, uns gestützt,
wenn wir wankten, und gelehrt: Tut also und lebet. Aber wir reichten S5
keine hilfreiche Hand, gleich dem plötzlich zerstörten Sedom.
11. Du hieltest uns, o Herr, wie das Siegel auf der Brust, als wäre
o) S. oben S. 62.
11«
164
mit Liiebesbanden Seele an Seele geknüpft. Da wurden wir der Götzen
Freunde, wurden falsch und schuldig.
16. Auf dem erhabenen Throne sehen, Höchster! deine Augen auf
den Verstoßenen nieder. Suchet Demut, sprachst du, und ihr bleibet
5 geborgen. Wir blieben frech, hochmütig blickten wir umher.
21. Voll Dünkel, wie der Tor schenkt, waren wir zurückgekehrt,
drum des Elends Schande uns trifft als Zuchtrute. Siehe her, rette uns
wie den Armen aus dem Elend: drohet uns die Grube, möge dein Er-
barmen dem zuvorkommen.
10 22. Gewähre Heilung dem gejagten Blatte, laß dich erbitten gegen
Staub und Asche; wirf unsere Sünden fort und begnadige dein Werk.
Siehe, es ist kein anderer da, so übe du gegen uns Großmut.
[Erster Refrain] : a) Deine Weise, unser Gott, ist Langmut
haben mit Bösen und mit Guten, — das ist dein Ruhm.
16 [Zweiter Refrain]: Um deinetwillen, unser Gott, tue, nicht für
uns; siehe unsere Lage, &) wir sind arm und leer.
Saadia, der berühmte Gaon dieses Namens, hat zahkeichen
älteren Selichas, die er in seine Gebetsordnung aufgenommen,
auch mehrere eigener Komposition hinzugefügt, die in Bezug
20 schwerer Schreibart dem kahrischen Piut nicht nachstehen.
Hier folgen die ersten vier Strophen einer, den zehn Märtyrern
gewidmeten, und für den neunten Ab bestimmten Selicha c),
in welcher die Strophen und die Halbstrophen mit den Vers-
anfängen von Klagel, Kap. 5 anheben.
SS Saadia.
Gedenke derer, die sie wie Schafe führen in den Tod,
Du bleibest unsichtbar, wenn sie brüllen in der Not,
Du schweigst, wenn man Geängstete vernichtet.
Unser Erbe ist vergeben und verfallen;
80 Dein Ohr nicht hört die Klag' erschallen
Einer ganzen Stadt, um zehn, die sie hingerichtet.
Waisen, deren Peiniger du drohend angeblickt.
Sind, als wäre aufgehoben dein Verbot, bedrückt;
Viele von den Enkeln Jachleels d)
86 Wurden dort in Gottes Turm getötet.
Unser Wasser hat dein Fluch gerötet^
Du siebest weg bei den Tränen Simeon ben Gamaliels.
Den Nacken schlug das Schwert den edlen beiden.
Daß sie schrien tötlich getroffen;
40 o) "li^n^i^ *]D11- — ^) 'inl^öj? zugleich auf das Gebet anspielend»
6. oben S. 78, Anm. a. — c) riDt}n *11D?- — <^) Gen. 46, 14.
— 165 —
Doch seine Augen sahen nicht.
Ägypten und die Landsgenossen schmerzt ihr Leiden,
Nur von meinem Freund war nichts zu hoffen:
Den Ismael, Elischas Sohn, traf sein Gericht.
Un sererVäter Söhne mochten von einer Zukunft wissen, 5
Ihr eitles Hoffen ist zerstört.
Knechte, einst gedungen, wurden nicht begehrt,
Mit Schuld belasteten ward der Bund zerrissen.
Während im Gebet er sprach: Einziger Gott!
Starb mein Lehrer Akiba auf dem Schafott. 10
Meborach b. Natan hat, wie Jefet a) bezeugt, Klagegesänge
geschrieben. Vermutlich ist es derselbe, welcher in einem für
den Abend des Versöhnungsfestes bestimmten Chatanu, b) das
in Inhalt, Ton und Bau einem — vielleicht kalLrischen — Klage-
liede c) sehr ähnlich ist, die Übertretung der Zehngebote, [vgl. i5
Jalk. Jerem. 256 aus groß. Pesikta 27], in 14 Strophen darstellt,
jede mit liTOK schließend.
Meborach h. Natan.
\. Warum das Haupt vor Gott erheben
Und nicht liegen schamverhüllt, ergeben? 20
Wir haben ja gesündigt und verraten.
Und viele schlechte Taten — verübten wir.
2. Auf Sinai er sprach: ich bin dein Gott; '
Wir erwiderten: wie du ist keiner Grott.
Vierzig Tage waren kaum verflossen, 25
Und mit dem Kalb, das wir gegossen — tauschten wir.
3. Aus seinen Himmeln ließ der Erhabene uns hören:
Keinen anderen Gott ihr neben Ehje dürft verehren,
Ich bin der erste, bin der letzte, kann beleben und zerstören.
Dennoch mit fremden Göttern verkehren — wir. 30
4. Er schloß den Bund mit uns: „Es gilt.
Daß nicht zu finden sei bei dir ein Bild;
Hältst du das, bleib' ich dein Schild."
Doch schnitzten jeglich Abbild — • wir.
8. ,,Ehre deine Eltern, sie trugen für dich Mühen, 3S
Plagten sich, dich groß zu ziehen:
o) Bei Munk notice sur Abulwalid, p. 15; der unserige zeichnet
auch noch >^';,^• — ö) t£^j«1 Dm W^- — c) Anf. p^atS^n *:^D1 ^DIN-
— 166 —
Dann wird ein langes Leben dich ergötzen."
Aber Vater und Mutter geringschätzen — wir.
12. Er sprach: Der Lügner muß sterben!
Das falsche Zeugnis traf des Herrn Rüge,
i Fluch er dem verkündigt, der betrüge.
Dennoch als Lügenzeugen erwerben — wir.
14. Wir übertraten göttliche Verbote,
Vergingen uns gegen Zehngebote;
Sühnbedürftig nun zu dir empor wir schauen,
10 Eilen zu dir, denn auf dich vertrauen — wir.
Etwa seit der Mitte des zehnten Jahrhunderts wird
Europa, und zwar Griechenland, ItaUen, Provence, Frank-
reich und Spanien, der Schauplatz der synagogalen Poesie;
ein Jahrhundert später folgen auch die deutschen Juden.
15 Es werden für Fasttage, das Versöhnungsfest, Buße tage
und außerordentliche Gelegenheiten, unabhängig vom Piut,
Selichas aller Gattungen geschrieben, in denselben — was
früher fast nur bei Kerobas u. dgl. statt hatte — der Name
gezeichnet, und mit ihnen das alte Bußeritual bereichert.
20 Griechenland gehören wahrscheinhch : Salomo b. Jehuda,
Schefatja, Binjamin b. Serach, Sebadja, Amitai, Isaac
Cohen; aus Frankreich sind: Gerschom b. Jehuda, Si-
meon b. Isaac, Joseph Tobelem b. Samuel, Meir b. Isaac
aus Orleans, Salomo b. Isaac [Kaschi], Meir b. Samuel,
25 wohl auch Isaac b. Mose. In den Rheinstädten lebten:
Meir b. Isaac, David halevi b. Samuel, David b. Meschul-
lam, Menachem b. Machir aus Regensburg, Tobia b. EHeser,
Meschullam, Mose b. MeschuUam, Elieser halevi b. Isaac,
Binjamin b. Chija, Kalonymos b. Jehuda; in Rom: Schab-
80 tai b. Mose, Kalonjonos b. Schabtai (später in Worms),
Jechiel b. Abraham,^ Binjamin b. Abraham, Mose, Jehuda b.
Menachem. Isaac b, Meir war aus Narbonne. Unbestimmter
Herkunft sind die Dichter Isaac, Joseph, Elia b. Schemaja,
Samuel hacohen, Samuel b. Jehuda, Samuel b. Isaac, Bin-
35 jamin b. Iltt^Ö. Alle bisher Genannten nebst mehreren Un-
genannten blühten im elften und in der ersten Hälfte des
zwölften Jahrhunderts, gleichzeitig mit den großen spa-
nischen Dichtem, die ebenfalls die Poesie der Synagoge an-
— 167 —
bauten, und deren Pismon, Mostedschab, Bakascha, To-
checha und Techinna zum Teil mit den Selichas der altpeita-
nischen, romanischen und germanischen Verfasser im Ritus
sich begegneten.
Der älteste Selicha-Dichter dieser Epoche ist Salomo 5
b. Jehuda oder Salomo ^^SDH, der Verfasser einer Aboda,
des Pesachjozer und einiger anderer Piutim, und alten Nach-
richten zufolge der Lehrer von MeschuUam b. Kalonymos;
er wird ein Heiliger a) und neben Kalir genannt. Seine
Selichas, die fast alle vierzeilig, und später nVi10'?tt^ hießen, lo
sind wie seine Aboda, Jozer und Sulat schwer verständHch,
voll hagadischer Anschauungen in harten Sprachbildungen,
und nur ihrem Gedanken nach übersetzbar. Er scheint auch
der erste zu sein, der Zutaten und Euphemien akrostichisch
hinter seinen I^amen anbringt. Von den hier mitgeteilten is
Stücken ist das erste b) ein Pismon, der das alte Thema c),
Israel komme mit Gott, während die Feinde mit Waffen an-
rücken, weiter ausführt; das zweite d) und das dritte e)
Selichas voll düsterer Gedanken ; das vierte /) ein Chatanu mit
Wiederkehr des Strophenschlusses. 20
Salomo b. Jehuda.
1.
1. Gnade, Gott, Gnade uns gewähre!
Heute, Gott, heute uns erhöre!
Hilf, du uns're Wehre! 25
2. Diese mit Rittern kommen, jene mit Wagen;
Wir es auf deinen Namen wagen
Und schauen die Hilfe aus Wolken ragen.
3. Diese mit Legionen, vermessen jene sich brüsten;
Wir haben sein Wort statt Kriegeslisten, 80
Unter dem Schutze der Schwachen wir rüsten.
4. Diese mit Tartschen sich decken, jene mit Schilden;
d) Hapardes f. 43 d. — 6) ',-[ iJ^n- I>ie dritte Zeile I^^JJ? bildet
den Refrain. Die Strophen 2. 3. 4. 9. sind drei-, die anderen vierzeilig. —
c) 1. Sam. 17, 45. Ps. 20, 8. Mechilta n^tt^S 2. Mischna Sota 8, 1. Sifre 35
Parascha D>t£OW-— d) ^-j^^^ «?k^ HIOIK Str. 1 bis 4. — e) yy^ X^'^TW DK
Str. 4 bis 7. — /) l^jnn DjÖK i^ 1^ Strophen.
— 168 —
Wir mit deinem Wort, unsere Zuflucht zu bilden,
Das uns berge vor dem Grimme der Wilden.
5. Diese mit funkelnder WafEe, jene mit stampfenden Rossen,
Wir nennen den Lichtumhüllten unseren Bundesgenossen,
5 . Ihn, dessen Fußtritt drohet ihren Kolossen.
6. Diese mit Heeren von Stahl, jene mit Hörnergeschmetter;
Wir unter dem Schilde der Treue, mit dem zuverlässigen Retter,
Der über die Hohen einherfährt, vernichtend im Wetter.
7. Diese mit Posaunengetöse, jene mit Kriegsgeschrei;
10 Wir kommen mit der Stimme Gottes herbei.
Die bändiget Fluten, und Felsen bricht sie entzwei.
8. Diese mit geordneten Reihen, jene mit Rüstungsschimmer;
Wir mit dem Feldherrn, des Gleichen nimmer.
Getretene setzt er ein in der Tyrannen Zimmer.
15 9. Diese auf Kämpfer bauen, jene auf Fechter;
Wir beten, ohne zu zagen, verachtend Verächter,
Die Israels Siegesherr uns macht zum Gelächter.
1. Zu Gott meinem Felsen
20 Möcht' ich sprechen:
Warum bin ich vergessen
Wenn meine Stützen brechen?
Ein Feind mich zu verschUngen drängt,
Ins Angesicht mich schlägt und kränkt?
25 2. Errichtet hat ihr Panier
Die Bosheit
Da, wo die Wohnung stand
Der Großheit;
Deine Anhänger zittern, klagen —
30 Abtrünnige sind auf Pferd und Wagen.
3. O zeige dich
In deines Lagers Mitte!
Höre und bedenke
Deiner Kinder Bitte! «^^
Es sind die Kinder der Erprobten —
35 Gunst fordern die dir Verlobten.
4. Dem giftigen Zweige
Werde dein Groll,
Der der Erpressung
Und des Blutes voll
— 169 —
Die Sprache hat von Dolchen: —
So falle er von aolchen!
Schreckliches Verhängnis mich niederreißt
Und zieht zu Boden meinen Geist, 5
Und des Kummers Raub
Liege ich im Staub.
Ist ganz verloren meine Sache?
Schläfst du Hoffnung? o erwache!
öffne das Gefängnis weit, 10
Gefesselte werden dann befreit;
Überspring' die Frist der Leidenszeit,
Sammle von der ganzen Erde
Die versprengte Heerde
Und verstummen muß die Ungerechtigkeit. 15
Die Liebesversicherungen alter Zeiten,
Dem Altarbauer, dem Unschuldigen, dem Opferbereiten a)
Gegeben, wirst du sie erfüllen?
Wirst entbieten dein trostreiches Wort,
Die Schuld zu verhüllen, 20
Und wieder sein zu wollen unser Hort?
Jakob ist dein, —
Doch ach, er ist elend, klein,
Ist krank und ein Spott.
Du unser Schutz, unser Gott, 25
Du bist Leben, du bist Macht, —
Laß sie erscheinen in voller Pracht!
1. Fürwahr wir taten vermessen,
Gott den Herrn zu vergessen, so
Haben Götzen erkoren,
In Bosheit verloren.
2. Verloren in Eitelkeit
Des Schöpfers Namen entweiht; —
Jetzt wird von beiden Trieben verkündigt: 35
Unser Felsen! wir haben gesündigt.
3. Gesündigt gegen dein Gesetz und Recht,
Veruntreut das Pfand deiner Liebe zum alten Geschlecht,
a) Die drei Väter.
— 170 —
Gerüttelt an der heiligen Sache;
Darob ereilte uns die Rache.
4. Die Rache ward um das Bild gebüßt,
Die Untat legte deine Wohnung wüst;
6 Gütiger, nur deinetwegen
Laß zur Milde dich bewegen!
10. Sei hold dem Worte, das wir vorgetragen;
Unser war's das Bekenntnis auszusprechen.
Dir geziemet es zu sagen:
10 Daß du verziehen unsere Verbrechen.
Vielleicht war sein Zeitgenosse Schefatja, von welchem
erzählt wird, er habe von einer großen Verfolgung des
Basilius, a) die sich über tausend griechische Ortschaften
erstreckt, fünf Gemeinden dadurch gerettet, daß er dessen
15 verrückt gewordene Tochter geheilt. Wie es scheint, hat
Basilius II. (976—1025) für seinen Sieg über die Bulgaren
(1018), wie später Ferdinand für den seinigen über die Mau-
ren, mit einer Judenverfolgung gedankt. Die Selicha Sche-
' fatjas, Pt^13 ':'N1t>% ist ein zweizeiliger, sehr einfach ge-
20 dich teter Pismon.
Schefatja.
1. Israel, das unvergängliche Siege
Durch den Ewigen erringt,
Vom Höchsten ihm auch heute
25 Die erneute
Rettung winkt.
Denn du bist des Erbarmens Herr,
Der uns Verzeihung bringt.
2. Sie pochen an deine Pforten
80 " Wie Leidende und Arme;
Höre, Thronender der Höhen!
Was sie flehen
In ihrem Harme.
Denn etc. ^^
35 3. In Angst vor denen,
Die sie drängen und sie hassen,
a) V^^DH lißst ein Ms. des 14. Jahrhunderts; in den Editionen
1«piÖ (Cracau 15Ö4. Venedig 1600.), •]^'\2 (Amst. 1804). [Bei Wülfer
p. 59, fehlt der Name].
I
— 171 —
Wirst du, ihrer Väter Gott,
In der Not
Sie nicht verlassen.
Denn etc.
4. Daß am Tage der Züchtigung 5
Zuvorkäme deine Güte!
Daß aus dem Leid
Ihnen Freiheit,
Die belebende, erblüh'tel
Denn etc. 10
5. Sichtbar allen sei deine Hilfe,
Und aufhört die Herrschaft der Bösen;
Vernichtet ist Seir samt dem Vetter,
Kommen die Retter
Zion zu erlösen. 15
Denn etc.
6. O Herr! zu ihrem Geschrei
Wirst du dich neigen.
Wenn zu deiner Stätte
Ihre Gebete 20
Himmelwärts steigen.
Denn etc.
Von dem berühmten Gesetzlehrer Gerschomb.Jehuda
gibt es Selichas verschiedenen Baues, meist in einer leichten
Sprach- und Ausdrucksweise. Das für den Esthertag gedichtete 25
V^ Ntt^K [scheint Gerschomb. Sal. b. Isaac zu gehören],
bearbeitet den Midrasch, wie die trauernde Thora sich für Israel
verwendet, und die Strenge des Gerichtes von der Stimme weinen-
der Kinder besiegt wird; ist ziemlich poetisch ausgeführt und
öfter nachgeahmt. In einer, eine erlebte Verfolgung behandelnden 30
Selicha a) werden die Glaubensbedrückungen geschildert, die
Abraham, Chananja und seine beiden Freunde, Daniel, die Has-
monäer betroffen, und hierauf also fortgefahren :
6. Oft haben Ungemach
Seit der Jugend wir gelitten; 35
Dann war deine Hilfe wach.
Die Gefahr ist über uns hinweggeschritten.
Deinem Namen gib die Ehre,
Eil' herzu auf unser Bitten
Und dem Widersacher wehre. 40
«) Ti^DN i<in nn«-
— 172 —
7. Ein Undankbarer, mächtig gegen Schwache,
Eifert für der Götzen Sache;
Vor den Bilderdienern tut er groß,
Und dränget uns in seiner Kirche Schoß.
5 8. Wir hörten die geheimen Pläne.
Zu der Väter alt Gewerbe
Griffen bebend ihre Söhne;
Zu dir wir kommen in der Not.
Rett', Erbarmer, von diesem Tod!
10 Daß nicht verderbe
Dein Erbe.
9. Wie einen Wasserbach
Den Sinn du leitest von Despoten.
Erhalt' ihn für das rechte wach,
15 Geneigt den göttlichen Geboten;
Dein Volk, zart und schwach.
Nicht erträgt's der Strenge harten Schlag.
Wahrscheinlich dieselben Ereignisse beklagt die für den
Neujahrs-Rüsttag gedichtete Sechor-Selicha, a) in der es
20 heißt :
7. Es beherrschten Israel der Monarchien vier:
Am längsten lebt das vierte Tier;
Ihr Joch
Drückt immer noch
25 Zum Erbarmen
Den Nacken der Armen.
8. Die dir huldigend lobsingen
Will ein Wüterich zwingen.
Daß statt deiner lieblichen Bürde
30 Ein Scheusal ihre Gottheit würde.
9. Drob Schläge und Wunden
Und bitteres Leid
Der hebräischen Maid
Im fremden Lande gefunden;
S5 Dort sie flattert verzagt
Ein Vöglein aus Morija gejagt.
10. Du zürntest mit Recht den Sündern;
Wir haben nachgedacht.
Ein gebessert Herz dir heut gebracht:
40 O kehr' auch du zurück zu deinen Kindern!
«) liinJ^. vgl- ol>ett S. 95.
— 173 —
Einen mehr piutischen Stil hat folgende vierzeilige Selicha, a)
in der jede Zeile vier Worte zählt.
Die Hohe, der du grollst.
Pocht an deine Tore,
Sie fleht vor deinem Ohre, 5
Daß du ihr vergeben sollst,
Und Führer ihr vom Mutterleibe
Ferner an sie denken,
Daß zu dir ein Zugang offen bleibe,
Ein heilend Mittel ihr zu schenken. lO
Dir nachzulaufen
Mein Herz sich sehnt,
Deine Liebe zu erkaufen
Hat es sich gewöhnt;
Ich den Übermut entführe 15
Die Sinnenlust bezwinge
Und statt der Stiere
Meine Lippen bringe.
Sinn und Klarheit
Deine Antwort erfüllt 30
Und die Wahrheit
Aus deinem Wesen quillt.
Zeige aus der Sühne Weise
Wenn Gebete du erhörst
Und was ich flehe leise 85
Mir umsonst gewährst.
Bedenk der Liebe Eigenschaft
Auf daß sie wirksam sei.
Die süße Arznei
Vorweltlich angeschafft: 80
Den Irrtum meiden,
Für Gutes sich entscheiden.
Mit reuigem Verlangen
Die Heilung zu empfangen.
Da Zittern uns ergreift, «5
Es versagt die Kraft
Vor dem Sündenmaß, gehäuft,
Und der Taten Rechenschaft;
Ich führt' ein böses Leben,
Darob mir die Knie beben. 40
O laß die Liebe walten
Mich deine Rechte halten 1
«) nOi:?? nOVK. Akrost. Dtn^
— 174 —
Kommt der Zänker
Mich schuldig zu beweisen.
Wird der gütevolle Lenker
Ihnen heißen reisen.
S Die Bekenner stütze,
Die verstoßen sind so lang,
Besänftige die Hitze,
Denn sie bereuen bang.
Den Überrest beschütze,
10 Der, wo sie zählig wohnen,
Wird in die Pfütze
Getreten von Nationen.
Mit deiner Augen Blitze
Beleuchte ihre Niedrigkeit
15 Herab von deinem Sitze
Auf dem Thron der Barmherzigkeit.
Reicher als Gerschoms sind die Arbeiten seines Zeit-
und wohl auch Landesgenossen Simeon b. Isaac b. Abun,
der sprachgewandt auch den Piut anbaute: man kennt von
HO ihm mehrere Keroba, Sulat, Ofan, Reschut, ein Sabbatüed,
7 Jozer und 24 Selichas, von welchen drei hier einen Platz
finden mögen. Die erste a) bespricht eine drohende Ge-
fahr, erinnernd in den Strophen 5 bis 8 an die früheren
Beweise göttlicher Hilfe ; die zweite, b) eine Techinna in 73
25 Zeilen mit durchgehendem Reime, vergleicht das jetzige Elend
mit der alten Herrlichkeit. In der dritten, c) einem Pis-
mon, ist Ps. 20, 8 („Diese mit Wagen und jene mit Rossen" usw.)
das Thema, der Inhalt ähnhch dem gleichartigen Pismon von
Salomo b. Jehuda.
30 Simeon b. Isaac.
1.
1. O Gott! sie stehen wider mich, gewalttätiger Hand,
Mit guten Werken haltbar wie Modergewand,
In Verrat dem alten Bunde abgewandt.
35 2. Und wenn sie stolz mich höhnen
Und ihre frechen Wort' erdröhnen,
Soll ich zum Abfall mich gewöhnen.
3. Schlugest du nicht immer
Der Zwietracht Gezimmer
40 Mit Blitzen in Trümmer?
a) lap D^n*?«. — ö) >rD n'^^m«- — o laii n*?«-
— 175 —
4. Die sich wider dein Volk verschworen
Waren, zürntest du, verloren, —
Gerettet doch, die du erkoren.
9. Sie aufs neue rotten sich zusammen;
Jetzo red' in Zornes flammen,
Daß ihre falschen Götter sie verdammen.
Da vertrieb mich Rom und jagt mich zu den Seinen,
Sättigt uns mit Galle, wenn wir zu verhungern meinen;
Genommen sind, aus meinem Wohnsitz fern, mir die Kleinen, 10
Und sie schlagen, stoßen sie, werfen sie mit Steinen.
Von Schlächtern werd' ich täglich eingefangen, gleich den Schweinen,
Zu alten Leiden fügen neue die Unreinen.
Mehr als neunhundert Jahre dauert es, was wir beweinen, 15
Sie plündern schlau und mit Gewalt, verschonen keinen. • — • — • — •
1. Diese mit Festen auf Felsenspitzen,
Jene mit Jagdgeschützen;
Wir mit dem Namen von Israels Ehre,
Sein beständiger Schirm, seine Wehre.
2. Diese sich bergen in Kastellen,
Jene hinter Mauern und Wällen;
Wir im Namen jenes Beschützers gehütet,
Der Klippen entrückt. Bergen gebietet.
3. Diese mit schützenden Bastionen,
Jene mit Soldaten- Legionen;
Wir mit dem heiligen Namen,
Der Gram verscheucht, beflügelt die Lahmen.
4. Diese mit Panzern und Helmen,
Jene mit Knappen und Schelmen;
Wir mit dem siebzigfältig Unaussprechlichen,
Der Frevler tötend heilt die Gebrechlichen.
5. Diese mit Spießen und Speeren,
Jene mit Mordwaffen verheeren;
Wir mit dem Namen des Hortes vorrücken,
Der schlägt Kronen in Stücken.
6. Diese mit blitzendem Schwert,
Jene mit tödlicher Lanze bewehrt;
20
30
35
— 176 —
Wir mit dem, der schafft, wenn er ruht.
Der rächt das vergossene Blut.
7. Diese auf Burgen, auf Schiffen,
Jene in Rüstungen hellgeschliffen;
5 Wir im Namen des Heiligen rechten,
Der Zedern stürzt und hält den Gerechten.
8. Diese mit Massen von Gold,
Jene mit Fechtern für Sold;
Wir mit dem Schöpfer von Norden und Süden,
10 Der, Schwachen ein Beistand, erquickt die Müden.
9. Diese mit Reisigen und Rossen,
Jene mit Truppen, Geschossen;
Wir mit dem hoch Thronenden
Stolze Absetzenden, Dulder Belohnenden.
15 10. Diese kommen mit einem Walde von Bogen,
Jene mit geflügeltem Eisen gezogen;
Wir in dessen Namen erscheinen.
Der die Bitten gewährt und Hilfe den Seinen.
11. Diese mit Wurfmaschinen, mit Pfeilen,
20 Jene mit Schleudern und Beilen;
Wir mit dem Namen des Herrn der Scharen,
Deß Wundertaten wir erfahren.
12. Diese mit Bildern von schmählichen Götzen,
Jene mit Kränzen an vergötterten Fetzen;
25 Wir mit dem Namen der Himmelsgewalt,
Die dem Kriege zuruft ihr donnerndes Halt!
Der fruchtbarste Selicha-Dichter jenes Jahrhunderts und
vielleicht aller romanisch-germanischen Dichter überhaupt, ist
Binjaminb. Serach, der 1058 blühte ; ein Mann, der unter
30 anderen Verhältnissen ein Kämpfer für die Freiheit seines Volkes
• geworden wäre. In einer reimlosen Selicha a) — deren mehrere
noch bis zum 13. Jahrhundert verfaßt wurden — ruft er:
Reden muß ich, mir Luft machen, mich erdrückt mein Gemüt,
35 erbittert über schwere Dienstbarkeit, b) Unter allen Völkern gehe ich
allein täglich rückwärts; beschlossen scheint es, ich soll nie wieder die
Freiheit schauen. Du hast mit beiden Händen mich fortgestoßen, nicht
mit der rechten aufgenommen, wenn die linke mich fortgewiesen. Bin ich
o) fXW^ n*inK' — IP) Abgedruckt in W. Herzberg jüd. Fa-
milienpapiere (1873), S. 272].
— 177 —
Eisen? Ist mein Fleisch von Stahl, um solche Leiden zu ertragen? An
die tausend Jahre zerstört, verwaist, verlassen, gefangen, beackert wie
ein Feld, wie ein Garten zerwühlt, schambedeckt, — ha, ich bin es müde,
Verbannung und Knechtschaft länger zu ertragen, von jedem Volk
und überall mich treten zu lassen. ,,Nun, rufen sie, wo ist denn euer 5
Felsenschutz? warum entblößt er nicht den Arm, euch zu halten? ihr
habt Erlösungsfristen ausgerechnet, die sind alle verflossen, und mit
der Hoffnung auf Hilfe ist es vorbei." In die Erde möcht' ich mein
Gesicht bergen, höre ich diese Lästersprache usw.
Doch seine Gesänge sollten seine Taten bleiben ; die Alten lo
ehrten ihn, wie Simeon, mit dem Beinamen des Großen.
Er hat auch Jozer, Ofan mit Engelnamen und Sulat ge-
dichtet und scheint der Verfasser mehrerer anonymen Se-
hchas zu sein. Seine Sprache ist meist leicht, oft kunstlos und
hie und da des Reims vergessend. Er ist vielleicht der erste, is
[namentlich bekannte], der selbständige Akedas verfaßt hat. Unter
den hier folgenden vier Nummern ist die erste ein aus acht
Strophen bestehendes Bußgedicht, a) das die Stelle Jesaia 55,
6. 7: ,, Suchet den Ewigen" usw., — bekanntlich der Anfang
der Bußesabbat-Haftara, — variiert; die beiden folgenden (in 20
Auszügen) b) und die vierte c) behandeln das bekannte Thema
der Klagepsalmen.
1.
1. Vermag ein Sterblicher
Gott, den Richtenden, zu überwinden? 25
Ihm Stand zu halten
Mit Rechtfertigung, mit Gründen?
Zittert, wenn er nahet, vor euren Sünden!
Suchet den Ewigen, wenn er sich läßt finden.
2. Bevor der Tod ihn fodert, 30
Eh' im Grab er modert
Erbaue sich der Mensch ein Gebet-'Gerüst ;
Ein aufrichtiges Flehen Gott uns nicht vergißt:
Rufet ihn an, da er nahe ist.
3. Gottgefälliges Opfer ist ein Gemüt im Schmerz, 35
Wohlgeruch ist ihm ein demutvolles Herz;
Nicht Schlachtopfer sind es, was er möge.
Auch nicht dafür die Wertbeträge;
«) pir nan m^i^- — &) n. 2 ist aus tt^nn«. n. 3 aus is^pm iödn-
Zum, SynagogdU Poesie. 12
— 178 —
Ein Freund, ermahnet er die Trägen,
Sie zu wahrer Buße zu bewegen.
Daß der Frevler verlasse seine Wege.
4. Daß gerade werden die Verkehrten,
5 Und gesund, die an ihrer Seele kranken;
Untergingen, die nicht hörten,
Sie ohne Rettung in die Grube sanken.
Nicht den Tod will er, die Weisen lehrten.
Doch es andre der, dessen Schritte wanken,
10 UndderMannderUntatseine Gedanken.
5. Wer ist furchtbar und wer erzieht wie er ?
Zuflucht der Vertrauenden, der Schutz der Armen;
Jeglicher Verzeihung von ihm begehr'.
Und kehre um zu Gott, er wird sich sein erbarmen.
15 6. Heilung sendet er Bedrängten,
Antwortet liebreich dem Gekränkten:
So kommet zu ihm, den Kopf gesenkt, die Herzen weich.
Zu nnserm Gott, denn im Vergeben ist er reich.
2.
20 Mit Anstrengung schweige ich und weh ist mir ums Herz,
Die vor den Götzen knien sind mein Schmerz;
Stumm ist mein Mund, es brennt mein Herz,
Mein Inn'res zittert im verschloss'nen Schmerz.
Zum Verschlingen öffnen sie den Mund, ein Grab ist ihre Kehle;
25 Eine Hast ringsum, wer am gründlichsten mich quäle.
Daß in meinem Gram ich die Tage zähle, —
Ach, wer zu dir fliegen könnt' aus dieser Höhle!
3.
Getreten ohne Rast
80 Versink' ich unter ihrer Last;
Herzen bluten,
Augen fluten
Und die mich hassen.
Schauen zu gelassen.
85 Mir beizustehn in Leid
Warst du ehedem bereit;
Und in dieser Schreckenszeit
Bleibst du fern, ach, so weit.
O nahe den Geplagten,
Trost der Verzagten,
40 Helfer in der Not,
Du mein Gott bis in den Tod!
— 179 —
4.
Juda, wie von der Schwinge geworfen und verstreut,
Die, betrübt in Gottes Ferne, keines Lehrers sich erfreut,
Gleich dem Tier, das gejagt aus seinem Bau,
Hin und her geschleudert zwischen dem Tollen und der Sau, — 5
Sie schreit, den Blick emporgehoben.
Und ruft den Vater oben,
Der vergessen ganz die Seinen;
Auf die Brust sie schlägt die Hände.
Die Augen rinnen aus im Weinen, 10
Und gebeugt, harrend ohne Ende,
Wird zum dumpfen Ach das Klagen.
Ist die Wunde ewig, unheilbar sie geschlagen?
Sie bebt entkräftet, trauert in der Stille.
Wohin ist Jauchzen, ist Glanz und Fülle? 15
Einsam, ohne Freund, die Edelsten verloren,
Mit zerbrochenen Mauern, gesunkenen Toren,
Zerstörten Städten, verwüsteten Gefilden,
Nun der Tummelplatz von Wilden,
Das Heiligtum vergessen, 20
Die Herde zerstreut, gefressen, —
Du, o Hirt! der Israel zerstreut.
Du nur kannst es wieder sammeln; so gebeut!
Forsche nach den Verwundeten, Verlorenen,
Das Waldtier jage fort, den Würger der Erkorenen, 25
Nimm auf den Arm, leite sanft die Schwachen,
Daß Mutlose atmen auf, die Trauernden wieder lachen,
Bis dein schönes Erbe uns zurückgebracht.
Und in uns'rer Größe leuchtet deine Macht.
Zu den Verdiensten Josephs Tobelem (Bonfils) b. Sa- so
muel in Limoges gehört auch, daß er sich des Piut an-
genommen, und die Rezitienmg der Kerobas begünstigt, ja
selbst dergleichen, nebst anderen piutischen Stücken, ver-
faßt hat. Seine Sprache ist verständlich, feurig, nicht sel-
ten schön und erhaben. Zu den wenigen SeUchas, die von ihm as
bekannt sind, gehört folgende, a) eine dem „Höre Is-
rael" — vermutlich des Versöhnungs-Ritus — voraus-
gehende.
«) mX in^K» Refrain: ^«ntt^^ PQt^-
12*
— 180 —
Joseph Tobdem.
1. Die Menge
Der Gesänge
Ich deiner Einheit weihe;
5 Du allein
O Gott mein!
Den Beistand mir verleihe.
Deiner Stärke
Riesenwerke
10 Möcht' ich allen
Ofienbaren,
Daß sie niederfallen
Vor dem Gott der Scharen.
2. Er wandelt zum Gericht
16 In Sturmes Mitte,
Ist der Welten Licht,
Das Dunkel seine Hütte;
Hurtige Diener ihn umstehen
Den Herrlichen preisend in den Höhen.
20 3. Des Donners Krachen, seine Blitze
Werden Lobgesang in Ungewittern;
Bebt die Erde in des Grimmes Hitze,
Ist Gott der König, Völker zittern.
4. Es wanken erstaunt die Säulen der Himmel,
26 Orione bücken sich und ihr leuchtend Gewimmel,
Hohe stehen gekrümmt. Mächtige geneigt.
Wenn Gott als Erdenherr sich zeigt.
5. Der Weltgebieter schlägt
Wunden und verbindet;
80 Seine Liebe pflegt,
Sie Missetaten überwindet.
Er zählt die Tritte,
Verwandelt Fluten,
Hoheit lenkt die Schritte
86 Von Bösen und von Guten.
9. Dorngestrüppe sind
Die vor Moloch knien, —
Daß sie verstummen, blind, '*^
Verworfen, ausgespien!
40 Der Heiligen Verherrlichung nur dir gebührt,
Der einzig für das Recht regiert.
12. Der die Welt
Mit Kraft erhält
Wird uns're Arme stützen,
— 181 —
Daß wiedergefunden
Wir mit dir verbunden
Deine Ruhestatt besitzen,
Und für alle Ewigkeiten
Dein Reich, o Einziger! verbreiten.
Auch R. Salomo b. Isaac, bekannter unter der Be-
nennung R a 8 c h i (gest. 1105), hat acht Selichas verfaßt, bald
mehr in biblischen, bald mehr in hagadischen Ausdrücken, die
meisten in klarer, nur wenige in piutischer Sprache. Die folgen-
den zwei Selichas sind die erste a) für die Selicha-Tage, die lo
zweite, b) deren Schluß hier mitgeteilt wird, für den Versöhnimgs-
tag bestimmt.
Salomo b. Isaac.
1.
Am Morgen wir rüsten und harren 15
Gebete dir zu reichen;
Für dich Geschenke sind nicht Farren,
Herzen sind es, die zerknirschten, weichen;
Was wir zu bringen haben,
Unseres Mundes Gaben, 20
Möge es für uns das Wort führen,
Wenn wir vor deinen Türen
Mit heißem Flehen
Auf der Warte stehen.
Die Frühe haben wir geweckt, 85
Dunkle Scham uns das Gesicht bedeckt;
Uns pocht das Herz, wir reden leiser,
Vom Rufen müd' und heiser.
Wir sind in Sorgen, sind erschrocken,
Deine Strafgerichte steh'n bevor; 30
Deiner Lehre schlössen wir das Ohr
Und ließen uns zum Schlechten locken,
Trotzend, wenn du kämest uns zu lenken:
Den Blick wir nun zu Boden senken.
* *
Du siehest unseren Untergang 35
Mit an nun schon so lang, — •
Ist der Zorn noch immer nicht gestillt?
«) 'Tülpb .l'?Dn. — b) 2'ün "rD{<-
182
Wir fehlten und wir leiden, die Wund ist offen,
Dein Eidschwur ist erfüllt,
Der Fluch ist eingetroffen.
Wir suchen dich in späten Tagen
8 Wir, an Taten arm, verschüchtert zagen.
Solange wir noch sind, verbinde
Dich wiederum mit deinem Kinde;
Es bürgt ein göttlich Zeichen,
Daß deinen Segen wir erreichen.
10 Da die Macht gesunken, und es ringsum nachtet.
Deine Braut, die liebend schmachtet.
Sich an deine Treue wendet
Und dir den Blick bittend sendet:
Ob sie stets die deine bliebe?
15 Ob zu hoffen auf die Dauer deiner Liebe?
Entreiße, Gerechter, dem Räuber die Beutel
Die im Finstern gehen, dein Auge leite.
Mit dem Arm entscheide
Zwischen Starken und Matten,
20 Ihre Fesseln zerschneide;
Verkünde denen, die in Todesschatten,
Mit der Freiheit himmlische Freude!
Siehe, nach deinen Herden.
Daß gesammelt die Verlor'nen werden;
26 Dann der treue Hirt ihrer Weide
Sie sanft trägt auf dem Schoß,
Und ihnen Baschans Berge gibt.
Dort zu weiden von ihm geliebt,
Und zu bleiben frei und groß.
80 2.
11. Ein Nu der Grimm, ein Augenblick
Daß dein Antlitz du verhülltest;
Bewahr' Erbarmen, schau zurück
Auf Liebe, frühe mir verliehen;
85 Neige, Herr, das Ohr für mich
Wie deines Boten Bitte du erfülltest,
Und „ich verzeihe" sprich.
Wie uns du ehedem verziehen.
12. Den Pfad zur Ehrfurcht lehre
40 Dein Volk zum Frommen;
Veredle sie, dem Nördlichen wehre.
Banne ihn von woher er gekommen;
Allen, die nach dir sich sehnen.
Werde für Wunden Heilung gesandt.
— 183 —
Heil lege an deinen Söhnen
Und Sieg, der sie umhülle, ihr Gewand.
13. Empor Gottes Majestät!
Zu vergelten fernen Landen,
Die betreten deine Schwelle, 5
Die deine Stadt zerstört;
Einher dein Bundesvolk geht
Elend und in Banden,
Lechzt nach deiner Lebensquelle,
Um deine Liebe dich beschwört. 10
14. Dir gelten uns're Schwüre,
Deine Hilfe muß uas retten;
Deine Liebe, sie entführe
Deinen Zorn, unsern Schmerz,
Daß wir in deinem Schatten, 15
Lang ersehnt, uns betten.
Und an dir, unserem Gatten,
Sich erfrische unser Herz!
Meir b. Samuel, vermutlich Raschis Eidam, betet in
einer Selicha a) wie folgt : 20
Zu dir, Jacobs Gott,
Fliehe ich vor Feindes Spott;
Die Leiden an meinem Herzen nagen.
Ich lieg' im Staube
Von Mördern geschlagen, 25
Wie Korn gedroschen.
Meine Kraft erloschen.
Gejagt, dennoch nicht abgewichen, —
Ach, viele Jahre sind verstrichen
Und dein Angesicht bleibt verborgen. 30
O erwache! bedenk' uns morgen!
* »
*
Ich vergehe, wenn sie sprechen:
„Wünscht ihr nicht, nach
Euerm Berge aufzubrechen?"
An jedem Tage 35
Ich ertrage
Solche Schmach;
Können wir noch tiefer sinken?
a)
y:t)b K2i<.
— 184 —
Wann, ich mein Licht befrage,
Wird es uns nach Zion winken?
10
Die Nacht, Gott in der Höhe!
Ich flehend vor dir stehe;
Das Herz stürmt, der Kopf ist öde,
Vor Furcht und Bangen ich vergehe,
Nichts vermag ich als zu weinen.
Verwirf die geringe Rede
Nicht, Erbarmen habe mit den Deinen,
Kleide uns in deinem Sieggewande,
Dann auf! nach dem Vaterlande!
Hilf gegen die Gewalt!
Dein bin ich, nur rette bald!
Um dieselbe Zeit, also etwa um das Jahr 1100, lebte Me i r
15 b. I s a a c aus Orleans, ohne Zweifel der Vater des Elasar,
welchen der Kommentar der Bücher der Chronik a) anführt,
der außer einer Thora-Techinna b) und einem anderen Ge-
be tstücke, in welchen allen er stark in talmudischen, selbst
aramäischen Ausdrücken spricht, noch folgende SeUcha c)
20 verfaßt hat:
Nicht verwitwet genannt,
Dennoch im Witwenstand, —
In Armut, Leiden, Not,
Züchtigungssatt, lebend tot.
Verstoßen, unrein, eine Leiche,
Verloren das zehnfach heilige Land;
Einst genannt
Die Herdenreiche, —
Jetzo ohne Gemächer und Hallen,
Ohne Opfer, die meinem Gott gefallen;
Dahin das Blech,
Das des Priesters Stirn krönte,
Dahin der Gewänderschmuck,
Der meine Schuld versöhnte;
Eingestürzt das Heiligtum,
Das AUerheiligste versunken:
Ha, ich taumele wie betrunken.
Entsetzlich stieg die Sündenlast,
Daß so furchtbar du gezüchtigt hast! —
25
80
85
10
a) Zu 1, 29, 11. — b) S. oben S. 147. — c) nvn miö'?»-
— 185 —
Doch du hast gelehrt
Und es ist aufgeschrieben:
Den Bußfertigen
Versöhnung wird gewährt;
Auch der Tag ist uns geblieben, 5
An dem Verzeihung wird begehrt; —
O dann hoff' ich noch zu sehen
Aus seiner Asche
Den Palast erstehen,
Heimkehren in das verjüngte Reich lo
Die Verwaiste kinderreich:
Sie fliegen wie Wolken herbei,
Wie Tauben aus dem Nest,
Diese aus Süden, jene aus West.
Jener Zeit gehört auch Amitaib. Schefatja, der, ob- is
wohl im Piut vom Midrasch beherrscht, so daß er dessen Aus-
drücke bisweilen wörtlich wiedergibt, auch in den Ofan Engel
namhaft macht, doch in seinen Selichas sehr kunstlos, ja von
einer rührenden Einfachheit ist.
Warum stehst du so fern 20
Mein Gott?
Wenn mir nahe die Herren
Und wir ihr Spott?
Gebeugten Hauptes hören wir den Hohn:
„Verworfene ihr, sie droh'n, 25
Verworfen von Gottes Thron."
Dem Gebet verschlossen
Ist der Mund
Jeglichem, der gezwungen, ist begossen
Von dem neuen Bund; 30
Was vermag ein Schaf,
Das eine kleine,
Das siebzig Löwen traf
Im Vereine?
Euch fließen meine Zähren, 35
Edle Sprößlinge! abgeschnitten
Von Gottes Lehren,
Die Bahn des Falschen hinabgeglitten
Sie verzweifelnd sich verzehren.
Möchten bald, die sich an dir ergötzen, 40
Das Schwert sehen für Edom wetzen,
Und dein Reich verdrängen Götzen!
— 186 —
Alle Herzen würden dir anhangen.
Und Fromme, die vor Fallen bangen.
Furchtlos dich verkünden, dich verlangen, a)
1. Wie unter den Nationen allen
5 Bin am tiefsten ich gefallen!
Preisgegeben dem Vernichten
Vermag ich nicht mich aufzurichten^
2. Warum in aller Welt
10 Wird Zerstörtes hergestellt,
Nur ich so viele Jahr' und Tage
Zwei Zerstörungen beklage.
3. Die Brut aller Töchter —
Nichts wie Singen und Gelächter;
15 Nur Judas, nur die meinen
Nichts als Schmerz und Weinen.
4. Sie mich mit Hohne durchbohren:
„Weh, ihr elenden Toren,
Vormals Kinder, hochgeboren,
20 Heute Hunde und verloren.
.5. Daß die Verbannung endet
Hoffet ihr verblendet;
Aber auf Erlösung harren
Bleibt Geschäft von Narren."
25 6. Hör's und eine Tränenlauge
Beizt mein Auge.
Wie lange, ruf ich dann.
Siebest du das mit an?
7. Nimm, Heiliger, was wir erflehen,
80 Liebreich auf in Himmelshöhen;
Lasse nach so vielen Leiden
Uns endlich schauen Freuden.
Doch traf uns auch das Schlechte, -
Du bleibst der Gerechte, b)
35 Sebadjas sechs Selichas, worunter einige dreizeilige,
erinnern in der Weise des Ausdrucks an Amitai, von welchem
er, sowohl in der Zeit als im Räume nicht entfernt gewesen zu
sein scheint. Das folgende Gebet c) ist eine Variation der Litanie
„0 tue!" livnb nt^r s. S. 101].
40 a) Aus 'H no*?- — ö) moiN "^so i"»«- — c) Tn"»! "inx-
— 187 —
1. Einer, Einziger,
Kein Fremder sich dir beigesellt.
Schöpfer des Alls
Alleingebietend in deiner Welt,
Groß an Liebe 5
Im Verzeihen ein Held:
Tue, Verherrlichter!
Um deines Namens willen.
2. Erscheine in deiner Milde groß.
Liebevoll, zornlos. 10
Du wirst begütigt
Unsere Furcht stillen
Um deiner Lehre willen.
3. Gütig bist du für deine Werke;
Deine erhabene Stärke 15
Besiegt den Grimm.
Noch die Gnade verstärke
Um deines Thrones willen.
4. Mit Liebe wird von dir
Das All geführt, 20
Die ewige Herrschaft dir
Allein gebührt;
Vergib dem Volk, das von dir
Bis jetzt regiert.
Um deines Bundes willen. 25
5. Den Reuigen reichest du
Die offne Hand,
Dich erbarmend deß.
Den schuldig du erkannt,
Wirst für Gute und für Böse 30
Ein Gütiger genannt:
O gewähre
Um der drei Freunde willen!
6. Du wirst heute
Unseren Wunsch erfüllen, 35
Sünden, bereu'te,
Schleudern in die Meerestiefen,
Und erhören, die zu dir riefen,
Um deinetr, nicht um unsertwillen.
Die Synagogen -Poesie der deutschen Juden darf man wohl m
mit dem berühmten Vorbeter in Worms Meir b. Isaac
b. Samuel (um 1060) eröffnen. Er führt vorzugsweise die
— 188 —
Titel mnir n^blü oder [QKa Tl* [treuer Bote], wird poetisch auch
Nehorai a) genannt. Er hat auch in Mainz fungiert und war
Raschi persönUch bekannt; sein Sohn Isaac, dessen er bisweilen
akrostichisch gedenkt, kam im ersten Kreuzzuge in Worms
5 um. Er verfaßte Jozer, Ofan, Sulat, Maarib, Schibata, Reschut,
aramäische Illustrationen und Selichas, in welchen allen eine
starke Anwendung talmudischer Stellen zu bemerken ist. Während
nämlich die älteren Dichter den Inhalt des Midrasch bemüht
waren in der biblischen Sprachweise, wenn auch gewaltsam,
10 wiederzugeben, wurde in Frankreich, mehr noch in Deutschland,
etwa seit Raschis Zeitalter die umgekehrte Weise herrschend:
biblische und einfache Gredanken erhielten ihren Ausdruck
in talmudischen, oft aramäischen Formeln. Nur wenige kleinere
Gedichte und Selichas von Meir gibt es, die hiervon ziemUch
15 frei geblieben.
Meir b. Isaac.
1.
Du bereitest, Herr, dem Armen gnädig;
Er wird alsdann, der Sorge ledig,
20 Dir ergeben, dessen Werde!
Himmel schuf und Erde.
Du verstehest seine Weise,
Wenn er betet leise.
Und dem Fluge der Gedanken
25 Lipp' und Sprache setzen Schranken.
Alles, was wir missen
Du nur kannst es wissen;
Wozu erstatten wir Bericht
Dir, dem Dunkelheit ist Licht?
80 Ausgerüstet mit Verstand
Hat der Mensch die Pfleg' in seiner Hand;
Doch aus kärglichen Mühen
Läß'st Gedeihen D u erblühen.
Geplagt er ruft den Hort,
35 Der geschaffen hat das Wort,
Der Macht hat zu erhalten.
Hoch und niedrig zu gestalten.
a) R. Meir, der Mischnalehrer, hieß auch Nehorai (Erubin 13 b);
beide Wörter bezeichnen den Leuchtenden.
— 189 —
O sei es doch dein Wille,
Zu spenden Überfluß und Fülle,
Des Verhüllten Erbarmen
Werd' im Staub dem Armen! a)
Mit dem Flügelschlag der Morgenröte
Rufe ich, den Israels Hymnen fragen,
Ich bete, seh' ihn richten im Gebete.
Seine Rechte unterstützt die Liebe,
Die Verzeihung von der Linken wird getragen; lo
Um ihn Gnadengaben lagen.
Wenn etwas noch zu lösen bliebe.
Er richtet über Tod und Leben;
Zwischen Doppelsäulen seh' ich schweben
Einen weißen Mantel, ringsumher 16
Steht das Himmelsheer.
Von tausend einer, der
Zur Verteidigung schreitet
Die Unschuld zu erweisen strebt. —
Da unterbricht das richterlich Gefecht 20
Der bis dahin die Verhandlung hat geleitet:
Der Herr, der wider strenges Recht
Selbst, ein Anwalt, sich erhebt.
Und streckt denen, welche sich der Sünde schämen,
Den Bußfertigen, sie aufzunehmen, 25
Unter Thronflügeln auf Seitenwegen, b)
Seine Hand entgegen.c)
3.
O du, begehrungswürdige Wahrheit,
Lehre, die durchdringet Klarheit! 30
Sieh die Verwaiste und Betrübte,
Ehedem Geliebte, Eingeübte;
Mit Anbeginn der Wachen klage
Nachts mit meinen Söhnen,
Bußgebete, Liebesworte sage 35
Eifervoll mit heißen Tränen.
Ein verwirrter Morgen, —
Mit schreckenvollen Sorgen; —
a) 3Ji> I^^J^, zweizeilig. — 6) nach Pesachim 119a; das Bild von
Gottes ausgestreckter Hand (H^WD H^)» die Reuigen anzunehmen, 40
ist in Piut und Selicha häufig. — c) 'intt^ "'SÜD J^tt^X» zweizeilig.
~ 190 —
Das Ziel von Bogenschützen
Sie in Gruben sitzen; —
Wider die trostlosen Armen,
Die im Elend liegen,
5 Rüsten sich zu Kriegen
Barbaren ohn' Erbarmen.
Sieh den Jammer und den Druck,
Genommen ist mein Schmuck.
Die verstörte Stätte weint:
10 Was soll hier mein Freund?
Soll den Zierat und die Reben a)
Er aus Schmutz und Trümmern heben?
Nach den Palmen suchen, nach Cherubgestalten
Einst von Rosenwerk gehalten?
15 Der Tempel, den die Säulen tragen.
Des Gebälkes eichene Fächer,
Die Zedernbretterlagen,
Die bezaubernden Gemächer, —
Ach, das Heiligtum mußte es empfinden,
20 Daß hochgerötet meine Sünden!
Gedenk es jenem Hund,
Der gewühlt bis auf den Grund!
Mit dem Volke, das gefallen.
Sanken Gott geweihte Hallen
25 Und die in ihrer Pracht geschauten
Flügel und Palastbauten;
Edomiter mich verstießen
Von der Stätte deiner Wahl,
Zu ihnen Syrer stießen,
30 Brachten grimmen Zornes Qual.
Da die Zargen und die Leisten
Plünderten die Dreisten,
Den Löwenschmuck, die Rinder,
All das Dienstgerät die Sünder;
35 Die Sänger auf den Stufen,
Die im Festgewand dich rufen,
Verstummt ist nun ihr Mund,
Aufgelöst der schöne Bund.
Die du gerettet — es drängen sie und hassen
40 Die sich wider dich empört, Räuber,
Welche deiner Diener Leiber
a) Diese und die folgenden Bilder haben Bezug auf den Salomo-
nischen Tempel, nach 1 Kön. 6 und 7.
— 191 —
Dem Fraß des Wildes überlassen.
Leiden sind mir zuerkannt,
Ich blieb vergessen und verbannt;
Könnt' Erwiderung ich erwarten,
Ich bliebe stehn. sie abzuwarten. S
Für den Liebling wieder herstelle
Das Seitengemach, die Gestelle,
Der Höfe breite Räume
Seien fürder keine Träume;
Empor deines Volkes Hörn richte, 10
Erfülle die prophetischen Gesichte
Vom Bau der Tempelpforten
Umringt von Judas Orten.
Wirklich werde den Gelichteten
Was deine Seher dichteten: ^ IS
Stämme, die auf Baschans Auen,
Ihrer Weide, dich den Hirten schauen, a)
Isaac b. Mose, zubenannt M a c h i r i , war ein
Zeitgenosse von Samuel halevi, Samuel hacohen, demnach
auch von Meir dem Vorbeter. Es gibt von ihm zwei Jozer, 20
ein Maarib, einen Sulat, einen Ofan, in welchem nach spa-
nischen Vorbildern ein metrischer Zeilenbau, und zwei Selichas
voller Klagen. In der einen hat er, wie Binjamin b. Serach,
den Namen von 22 angebracht, und zwar nicht akrostichisch,
sondern silbenrätselhaft, in Teile zerschnitten, b) Vielleicht 25
ist der genannte Samuel [b. Jehuda] hacohen der Ver-
fasser des bekannten, an die Engel der Grebete gerichteten,
Pismon c), in welchem, gegen den allgemeinen Gre brauch,
von Israel und von Gott nur in der dritten Person die Rede
ist, wie es mit letzterem in dem „Machnise" auch der Fall so
ist. Es heißt darin:
Vielleicht, daß er Liebe
Gegen die übe.
Die Verzeihen! schreien,
An jedem Tage 35
In jeder Lage '
Kräftiglich sein Lob verkünden,
«) miönn min »«ch mit dem Anfange rniPn- — b) 1. piK
Dn ^01 Mip^m 2. an dö- 3. nro'?m ^nb pna dd — pbn on dd
— 192 —
In der Not zu flehen sich verbinden,
Und ein Herz voller Schmerz
Vor ihrem Gott ausschütten.
Vielleicht daß sein Erbarmen
5 Wird den Armen,
Die zwiefaches gelitten.
Wegen Sünden ihnen zugemessen;
Selbst im Löwenrachen sie nicht vergessen
Zu lernen und zu lieben
10 Was in der Lehre ist geschrieben.
Von MeschuUam sind einige Selichas vorhanden. Wo-
fern nicht MeschuUam b. Kalonymos, was unwahrscheinhch,
der Verfasser ist, darf man an MeschuUam b. Mose, der um 1080
in Mainz lebte,, oder an MeschuUam b. Isaac, der eine
15 Keduscha verfaßt hat, oder an MeschuUam den Großen
denken, von welchem aramäische Kompositionen über die
Zehngebote angeführt werden. Sicherer scheint diesem Zeit-
alter Mose b. MeschuUam a) anzugehören, gleichfalls ein Se-
Ucha-Dichter. Hier eine Probe von Beiden:
80 MeschuUam. h)
1. Das Volk ermüdet von Plagen
Dich ruft es früh;
O höre! o sieh!
Vernimm die Klagen!
25 2. Die Verstürmte, Verbannte
Jammert wund an Gliedern:
Wer zahlt das Entwandte?
Wirst den Mördern du erwidern ?
3. Sie blicket, ach, so oft
80 Nach dir, dem Gnadenreichen;
Mache wahr, was sie erhofft.
Mache froh die Kummerbleichen.
7. Sie schwelgen ungestört in unserm Gu<J
Uns banget nach dem Ende dieser Leiden;
35 Vertrittst du uns nicht, entfällt der Mut
Uns, die kein anderer wird gerecht bescheiden.
o) Statt dieses Namens (Hapardes 62 a) liest man MeschuUam in Likute
hapardes, Abschnitt über Haftaras, Ven. und Amsterd. — h)yf D^tN*
— 193 —
11. Bleibst du einem Volke gut,
Das schmachtet seit Hunderten von Jahren?
Wirst du deiner Diener Blut
Rächen an Barbaren?
12. Was ich dir noch ferner sage?
Sie wollen alle Tage von uns haben;
Auf dein Wort wir warten alle Tage,
Der du bist einzig, groß, erhaben.
Mose b. Meschullam. a)
Retter in der Not für Israels Stamm, lO
Seine Hoffnung, seine Hilf in jeder Zeit,
Von uns genannt in Freud', in Leid,
Sieh am Boden liegen dein versprengtes Lamm!
Elend ist die ruhelos flüchtende.
Die auf schönere Tage verzichtende, 15
Die aus einem Weh gestürzt ins andere
Nur hört: Fort von hier und wandere!
Räuber, die sie überfallen.
Zerstörten Felder ihr und Hallen,
Nahmen ihre Güter, 20
Mordeten die Hüter,
Taten den Fuß in den Stock,
Legten um den Hals den Block;
Und da ihre Edlen in Haft
Oder hingerafft, 25
Und der Glanz entwich aus ihrer Mitte,
Blieb sie verwaist, eine verlassene Hütte.
Sie schreiet wie in den Wehen
Und Verzweiflung füllt ihr Herz,
Von ihrem Fall, dem Feind ein Scherz, 30
Sie nicht glaubt wieder aufzustehen.
Fort ist aus ihren Sälen der Gesang,
Dem Klagegeschrei wich der Hörnerklang;
Die Jünglinge sind geschlachtet.
Die Jungfrauen verachtet; 85
Dem Verfolger ein willkommenes Ziel,
Des wilden Schweines leichtes Spiel
Und schwerer Leiden Raub
Gleichet sie dem dürren Laub.
Nur du bleibst ihre Zuversicht, 40
Bist nicht für ihre Schmerzen taub,
Du verlassest sie nicht.
Und dir vertraut sie ihre Sache.
") ^Nlü^ mpö ™i* durchgehendem Reime.
JBum, Synagogale Poesie, 13
•— 194 —
O laß sie schauen deine Rache
An dem stolzen Ungeheuer!
Leite, die dir einst war teuer,
Die kranke pflege und die wunde heile,
5 Den Schmerz der geschlagenen stille,
Mit deinem Glanz das Heiligtum erfülle
Und unser Hirt stets unter uns verweile.
Das Bild, mit welchem hier geschlossen wird, den Pro-
pheten entlehnt, findet man bei Binjamin b. Serach, Meir b.
10 Isaac, Raschi und mehreren anderen Dichtern.
Weniger poetisches als hagadisches Talent besaß T o b i a
b. E 1 i e 8 e r , der Verfasser des Lekach tob, der seine Tage
vermutlich in Palästina beschlossen hat. Von der Se-
licha, o) die von ihm bekannt ist, ist folgendes der
15 Schluß:
Vertrauend deinem Namen, Adiriron! die Verzeihung ich verlange;
Einziger, der Welt Beherrscher, unvergleichlicher im Range!
Buße genehmigend für deinen Dienst mich neu empfange,
Ewiger! wie lieb' ich deine Wohnung, nach deinem Haus' ich bange.
20 Deines Hauses dich erbarme, baue und vollende unser Lustgebäude ;
Teuer uns ist deine Liebe, uns're Felsenfeste, uns're Freude,
Treues Wort, du hast zu uns geredet, wahres, das hat nie gefehlt,
Wie wir selbst gehört, die Väter uns erzählt.
Uns wirst du helfen, nicht wie der, der nur vorüberziehet,
25 Geruhe, daß die Hochgeehrte gleich der Rose blühet,
Daß sie, dank der alten Hilfe, dufte gleich Libanons Tale,
Und die Sonne, untergehend, eile ihrer Stätte zu mit neuem Strahle.
Strahle mit dem vollen Glänze denen, die Erlösung hoffen;
Führest meine Söhne du zurück, sehen sie den Himmel offen.
30 Leb't in euerm Mut! ihr sollet köstliche Frucht genießen;
Wacker bleiben alle, welche sich auf Gott verließen.
Gott, der Hohen höchster, ist's, der Sieg gewährt,
Ew'ge Zeiten seine Herrschaft währt.
Diesesmal antworte uns und unser schone,
35 Gott und Herr, sitzend auf der Liebe Throne!
Größere Begabung, wenn gleich nicht gerade Beruf,
zeigt Menachem b. Macbir, der sich auch in Piutstücken
a) n\nN '^'üi< n\nK-
— 195 —
versucht hat. Seine Arbeiten, die die tahnudischen Studien ver-
raten, sind ziemlich schwerfällig stilisiert. Seine Selichas sind
nur für die Fasttage bestimmt. Hier folgt von einer a) der An-
fang, von einer anderen b) Anfang und Schluß.
Menachem h. Machir. s
1.
1. Ich will zum Ew'gen flehen,
Vielleicht, daß ich versöhne
Übertretungen, Vergehen,
Zahllose seiner Söhne; 10
Uns überragten wachsend sie das Haupt
Und schambedeckt wir erröten;
Wir haben, als wären sie erlaubt,
Verbote gleichgültig übertreten.
2. Trotz Sättigung von Genüssen 15
Zügellos hingerissen
Zu dem, woran Herzen hangen.
Was die Augen lüstern verlangen, —
Ward das Hohe gering geschätzt.
Verachtungsvoll Wichtiges verletzt, 20
Und verarmt in Frömmigkeit
Haben das Ehrwürdige wir entweiht.
3. Unruhig in der innersten Seele
Bereuend unsere Fehle,
Erkennen wir der Missetaten Wucht; i$
Unser Herz empfänglicher für Zucht,
Wir in Andacht und mit Beben
Zu Gott umzukehren beginnen,
Daß der Grube wir entrinnen
Und erhalten uns am Leben, 30
2.
Laßt mich weinen bitter.
Den Gretroffenen vom Ungewitter!
Als ich sein Haus geschändet,
Als ich verriet und belog: 3$
Fort er zehnmal zog
Bis zum siebenten Himmel er sich gewendet;
Verstummt brach ich zusammen
Im vierten Monde unter seinen Flammen.
13*
— 196 —
Der Monat kam, voll war er angedroht,
Und zarte Jünglinge er brach;
Zweimal führte er den Schlag,
Ich verging in Not und Tod.
Im Heiligtume sah er Weiber kauern
Um den Tammus- Götzen zu betrauern:
Da entfloh im Tammus-Monat seine Huld
Und die Strafen mich ereilten meiner Schuld.
Elend sind und gekränkt
10 Die ehedem die ersten waren,
Ihre Leiden jagen dichtgedrängt
Schon seit so vielen Jahren,
Unter den verschiedenen Nationen
Den Stichen gleich von Bienen und Skorpionen,
15 Daß erlischt der Hoffnung Licht,
In den Finsternissen ihre Stütze bricht.
Zögert, Gott! dein Eifer sich zu rächen
An den fetten Lästernden und Frechen:
So wirst du auch die dir Vertrauten,
20 Wie Pflanzen mit Liebe Angebauten
Empor zu Wahrheit und zu Frieden tragen,
Diesen in den Fasten dargestellten beiden;
Diese, umgewandelt ewig in Freuden,
Sollen unter Jubel werden zu festlichen Tagen.
25 Reichere Poesie gibt uns sein Zeitgenosse Kalony-
mosb. Jehuda, auch Kalonymos der Jüngere genannt, ver-
mutlich derselbe, welchen als seiner Mutter Bruder der Er-
klärer der Chronik anführt, und vielleicht der Sohn des im Jahre
1090 in Speyer lebenden Gesetzlehrers Jehuda b. Kalonymos. a)
30 Er schrieb Jozer, Ofan, Sulat, Eeschut, Keduscha, Klagegesänge
und Selichas; aus seiner Selicha über die freiwilligen Opferungen
während des Jahres 1096 ist bereits eine Stelle b) mitgeteilt;
wir fügen den Schluß einer anderen c) bei, welche, nach einer
kurzen Betrachtung über Israels Geschicke seit den Pharaonen
35 bis Titus, also fortfährt:
9. Nach fernen Eilanden hin aus dem Lande der Väter
Zerstreut, sanken uns're Wahrheit redenden Vertreter;
a) Würdtwein I. S. 127 ff. [wo Calonin]; Hapardes 9 c, dasselbe
^^ D^ilNJn nW^ ^^' § l^ö ^^^ °'^^' Uri 295 f. 72. —ö) Oben S. 16. —
40 c) Qnt£^> mniN- —
197
Auf off'ner Straße sie dem Feind erlagen,
Wurden da, wohin sie flüchteten, erschlagen.
10. Geschleudert bis in Meeresgrund
Mahnen sie den Rächer an den Bund,
Auszufechten ihren Streit im siegreichen Zorn, 5
Vor den Völkern zu erheben der Gefall'nen Hörn.
11. O hör' die Seufzer eines leidenden Armen!
Vernimm, Verhüllter! sein Geschrei;
Zion aufzurichten leuchte dein Erbarmen,
Rette die sehnsüchtig sind geblieben treu! 10
12. Sammle Edle aus der Erde Enden;
Du wirst Hilfe aus der Höhe senden.
Zurücke kommen nach Jerusalem mit Liebe, — •
O daß es ewig dann deine Stätte bliebe!
Gleich Kalonymos haben mehrere seiner damals lebenden 15
Leidensbrüder in Klagegesängen, Sulat mid Selichas die Kjeuz-
zugs-Schrecken zum Thema des Gebetes genommen : so D a v i d
b. Meschullam, Binjamin b. Chija, David ha-
1 e V i. Wir begnügen mis mit der Sehcha a) des letztgenannten,
der gleich seinem in Mainz lebenden Vater, Samuel b. David, 20
ein angesehener Gesetzlehrer war.
David halevi b. Samuel.
O mein Gott! sie haben schweres Leid
Mir seit meiner Jugend zugefügt;
Ich suchte dich, mein Herz ward weit, 2S
Und mit deinem Beistand habe ich gesiegt.
Jetzt sind stolzer Lunge,
Übermächtig, die mich zerbrechen;
Reden sie vom Volke Gottes:
Ich an allen Gliedern bebe. 30
Ein Gegenstand des Spottes
Ich unter ihnen lebe;
Mit messerscharfer Zunge
Höhnen mich die Frechen,
Sie werfen mich mit Steinen, 3S
Ziehen die Furchen lange;
Vor allem, was sie meinen
Was sie brüten, wird mir bange.
Mit der Lüge Krallen
Sie uns fassen, überfallen. to
— 198 —
Laß uns sie sehen wanken,
Stürzen an den eigenen Gedanken!
Ach, wir schmachten
Und der Tröstungen Verzug betrachten;
Für deinen heiligen Namen ficht,
Wenn auch nicht für uns, für Juda nicht!
Du bleibst meine Hoffnung, Erhabener und Furchtbarer!
Ich erwarte deine Hilfe, du der Liebe Be wahrer!
Räche richtend deiner Diener Blut,
10 Das die niederträcht'ge Brut
Vergossen hat in ihrer Wut;
Zerschmettere zuschanden
Die wider mich aufgestanden,
Und über sie schütte aus
15 Grimm und Zorn und Graus!
Heiliger! der Israel den Mut einflößt,
Sein Herr, der es erlöst,
Ist den Augen auch gefolgt ihr Herz,
Sind von dem graden Wege
20 Sie abgewichen: so erwäge
Das Joch von Erz,
Und der langen Dienstbarkeit
Bitteren Schmerz,
Und des Bundes Heiligkeit.
25 Dann erwacht die Zärtlichkeit
Für den Rest ihrer Menge. —
Zu Hilfe wider das Gedränge!
Deine Waffen sollen
Schlagen die kampfestollen;
80 Jauchzen werden, die dir vertrauen.
Wenn meine Wunde du verbindest.
Mache stark die getreu du findest,
Die auf dich gläubig bauen.
Du, den ich meines Sieges Felsen nenne,
35 Als meines Vaters Gott erkenne!
Demselben Schauplatze gehört Elieser halevi b.
I s a a c aus einer berühmten Familie von Lehrern und Märtyrern :
er ist der Sohn von Raschis Lehrer Isaac halevi, der Bruder
dreier Lehrer, der Oheim des berühmten Tosafisten R.
40 Isaac b. Ascher (Nl"n). Seiner Selicha a) für Mincha haben
— 199 —
spanische Pismon als Muster gedient: der Strophen vers endigt
nn^D, und dessen Anfang reimt zu den übrigen Strophen-
zeilen.
Die am Mittelländischen Meere belegenen französischen
Landstriche von Languedoc und Provence haben eine ältere 5
Kultur als die des mittleren und nördlichen Frankreichs; auch
die jüdische ist daselbst immer um Generationen der der anderen
Gegenden voraus gewesen, und man scheint in den Zeiten Raschis
dort in der hebräischen Poesie weiter gewesen zu sein, als in
Paris und Worms. Die Pismon von Isaacb. Meir aus Nar- lo
bonne, der keinesfalls jünger als Kalonymos b. Jehuda ist, zeichnen
durch eine gewisse Sprachgewandtheit, durch ein lebhaftes
Kolorit sich aus und haben reimende Strophenverse am Schlüsse
sechszeiliger Strophen; sie zeigen die Bekanntschaft mit spa-
nischen Kompositionen, in denen die piutischen Weisen auf die i5
Selicha übergegangen.
Isaac b. Meir. a)
1. Nach deiner tatenreichen Huld
Täglich Reuige riefen,
Zu werfen ihre Schuld 20
In des Stromes Tiefen.
2. Zum Sammelplatze rauschen
Hin die Wellen;
Wandernd wir die Sitze tauschen,
Kommen nie zurück zu uns'ren Zellen. 25
3. Auch die öde Stätte hat
Besucher, wird einmal begehrt.
Uns ist Gottes Stadt
Durch Esaus Volk verwehrt.
4. Blüht ein Ast, 30
Der abgeschnitten?
Ein Volk, verhaßt,
In Feindes mitten?
5. Frisches Grün kleidet neu
Verlass'ne Hügel; es
In meiner Wohnung irret scheu
Das Waldgefiügel.
6. Es endet Wogenflut, —
Nicht meiner Feinde Zahl,
a) I3>3^p QöV- 40
— 200 —
Nicht jene Brut,
Die schwingt den Stahl.
7. Friedliche Hütten,
Die Gottlose rissen nieder,
5 Sehe euch ich niemals wieder?
Enden nie die Bitten,
Das Angstgeschrei der Brüder?
8. Wecke den Zorn des Rächers
Für die heiligen Lande!
10 Wecke Getöse des Köchers
Für die höllische Bande!
9. Es kehre wieder Frieden, Glanz,
Mit den heiligen Städten,
Den Tempelgeräten
15 Und mit dem Säulenkranz!
Die beiden folgenden Stücke, a) deren Verfasser I s a a c ,
gehören vielleicht dem eben Genannten an, an dessen Weise sie
erinnern.
1.
20 1. Ach die Sünden!
Dich wir Blinden
Nicht mochten finden, —
Drum wir schwinden.
2. Uns're Missetat — ein Turm,
25 Wir selber — ein Wurm;
Lust und Jauchzen fehlen
In geheiligten Sälen,
3. Seit die Frucht gepflückt,
Der Nachwuchs erdrückt,
30 Libanons Blumenflor
Und Edles ich verlor.
4. Statt Myrrhendampf,
Kronenräubers Kampf,
Die Freiheitgekrönte ^
35 Ward eine Dienstgewöhnte.
5. Der gütig ist im Züchtigen
Verstieß Geringen und Wichtigen,
Ließ sich nicht beschwichtigen
Durch den Tod der Tüchtigen.
40 a) N. 1 «li^-ip Qiax; N. 2 onnn innp^-
— 201 —
6. Jakobs Ehre erblich.
Seine Fülle wich;
Der Sänger verdrängende PfafE
Machte seine Knie schlaff.
7. Wir im Übermut 5
Vergaßen unser Gut,
Sind aus dem Hause gewiesen,
Wo dich die Väter priesen.
8. Die abwichen vom Wege
Erlitten, unheilbar, Schläge; lo
Die Schlechtigkeit er haßt,
Sie wurden ihm zur Last.
9. Wir folgten Rauch,
Zerbrachen wie ein Schlauch;
In Ketten und Banden 15
Die Verehrtesten sich wanden.
10. Jakob heulend klagt.
Vom Löwen zum Bären gejagt,
Unstät, verzagt,
Wie der Wandersmann geplagt. 20
IL Die hart strafende Zucht
O jage sie in die Flucht;
Die Hoffnung ist geblieben:
Wir werden nicht aufgerieben.
12. Untersuche, Gerechter, 25
Und habe Erbarmen,
Verdammend Barbarengeschlechter
Hilfst du uns den Armen.
1. Erhöre die Genossen! 30
Tränen, die geflossen
Dürfen Opferstieren gleichen.
2. Frühere Liebe such' hervor;
Laß mein Ohr
Dein „ich verzeih'" erreichen. 35
3. Sprich von Strafen frei,
Zu trösten eil' herbei
Ein Volk ohne Gleichen.
4. Die Arme, die rechten und die linken,
Sie drohen zu versinken, — 40
O rette, ehe wir erbleichen!
— 202 —
5. Du bist ja nicht fortgegangen,
Uns zu lassen eingefangen
Wie Fische in den Teichen.
6. Mir ist der Bau zerrüttet,
5 Meine Säfte sind verschüttet,
Ich kann nur zum Grabe schleichen.
7. Überall wir Stürme trafen.
Nirgend Bucht und Hafen,
Stets gejagt und kein Entweichen.
10 8. Geachtet wie die Scherben,
Ein vergess'ner Tand, um zu sterben
Unter Streichen.
9. Strahle aus, o göttliche Kraft!
Die den Übrigen Hilfe schafft
15 Mit Wunderzeichen.
Bei den römischen Dichtern des elften Jahrhunderts be-
gegnen wir teils der Gewandtheit Simeons, teils der schweren
Sprache Salomos b. Jehuda, wiewohl eine etwas freiere Behand-
lung der Selicha, den Bau betreffend, wahrgenommen wird,
20 an den Dichter in Narbonne hie und da erinnernd. Am Sitze
des Primas hatten sie wenig Gelegenheit, mit der christlichen
Liebe Bekanntschaft zu machen, und vom Übermute der Araber
konnte das nahe Sizilien erzählen. Daher spricht S c h a b t a i
b. Mose, Oberhaupt a) in Rom um 1050, der Piutstücke und
25 Selichas verfaßt, wie folgt : b)
Ihm, der auf Hügeln ragt, c)
Bringe das Verderben,
Dem Sohne der Magd
Den baldigen Erben,
30 Sperber und Adler fressen
An der Taube:
Dieser zupft.
Jener rupft; <^
Beide essen
35 Von unserem Raube.
Edom scheret uns die Wolle,
Die Haut zieht ab der Tolle;
a) n^3 t^N*l- — &) I^N!^ np*l- — <^) Esau (Obadia Vers 3. 4. 19. 21),
zugleich auf Rom anspielend.
— 203 —
Einander sind sie gut,
Gilt es zu trinken unser Blut.
Bedenke die Zerknickten,
Freiheit den Gedrückten!
Fort mit beiden, 5
Kommst d u deine Herde weiden.
Sein Sohn Kalonymos, der bald nach dem Jahre 1070
nach Worms berufen worden, schildert die traurige Zeit, be-
sonders die Zumutungen zum Abfall, in einer größeren Sehcha, a)
in der es heißt: lo
1. Ich rufe dich, den Herrn und Verwandten,
Bei Schmerzen, den zur Strafe mir gesandten:
Verbinde meine Wunden, sie bluten offen.
Deine Pfeile haben mich getroffen.
2. Von Leiden unaufhaltsam gehetzt 15
Ist mein Gemüt krank, entsetzt;
Ach, daß die Nähe deiner Güte
Die nahe Rettung mir verriete!
3. Erlöse mich von Frechen
Und ihres Übermutes Sprechen, 20
Von dem Stolze der Gewalten,
Die gut gemästet Reden halten.
4. Mich zu entwurzeln ist ihres Dünkels Dichten,
Von dir mich abzulösen, und mich so vernichten.
Und du, Geliebter, siebest ohne Rüge 25
Ihre List und täglich ihre Lüge?
5. Ränke sind die Saat, die Früchte Plage,
Tückisch legen sie die Fallen, ich verzage.
Es dunkeln meine Augen, von Weinen, von Klage,
Tränen meine Speise sind, die Nächte und die Tage. 30
10. Schwerer Druck soll mich ermüden,
So ich würde — meinen sie — von dir geschieden
Ich verschmachte, ich vergehe,
Meinem Herzen, Gott! ist gar zu wehe.
*
19. Wir verzweifeln, länger noch zu tragen, 35
Sind betrübt und abgehärmt von Plagen.
Schleud're nieder, die den Götzen fragen
Und verfolgen, welchen du geschlagen!
«) "»'*?« Dr?N-
— 204 —
27. Bleibe hold deinem erstgebor'nen Kinde,
Kauf es wieder um die Maße Korn, a)
Verkauf es nicht ob seiner Sünde,
Der Milde eingedenk im Zorn.
28. Erinn're dich der Verträge mit den Alten,
Des Liebes bundes, den Vätern gehalten;
Erloschen sei die Schuld, die Sünde ausgestorben,
Denk' an die Gemeinde, die du einst erworben!
Jechiel b. Abraham, Verfasser von Kerobas und
10 Selichas im peitanischen Stile, ist vermutlich der Vater des
K. Natan, welcher den Aruch geschrieben. In einem den 44, Psalm
variierenden dreizeiligen Stücke b) berührt er dieselbe wunde
Stelle wie Kalonymos:
Sie reden Übermut
15 Es trauert meine Seele,
Und von der Lästerkehle
Wird mir heiß das Blut;
Dich zu verleugnen sie necken,
Sie uns quälen;
20 Doch unter Schrecken
Wir von dir erzählen.
Was uns auch getroffen.
Wir fahren fort auf dich zu hoffen.
Von Scheltenden gekränkt,
25 In Gruben eingeengt,
Israel nur dein gedenkt.
Glatzköpfiges Gelichter
Das sind uns're Richter.
Vergeblich wüten die Barbaren:
30 Einen fremden Wicht
Nehmen wir zum Gotte nicht.
Wir bleiben treu wie wir waren.
Und in einer Techinna mit durchgehendem Reime c)
ruft er:
35 O der du Verborgenes findest,
Nieren prüfst und Herzen ergründest,
Wölbst des Himmels Decken,
Führe Verstoßene zurück.
Die ohne Freundesblick
40 Tag' und Nächte
Im Dienst der Bilderknechte
Bringen hin mit Schrecken.
a) S. Hosea 3, 2, Raschi daselbst und Sanhedr. 96 b., Chullin 92 a. —
— 205 —
O sah' ich mich in der freien Gottesstätte
Und meine Schuld in des Stromes Bette!
Es wäre dann emporgedrungen
Was ich schmerzbewegt gesungen,
Was aus tiefer Grube ich dir zugerufen, 5
Zu deines hohen Sitzes Stufen.
Wir fügen diesen Stellen noch eine dritte hinzu, ent-
nommen einer Selicha, a) die wie der Pismon Isaacs b. Meir
gebaut ist.
Die linke erhebe, die rechte, lO
Die Höhnenden schlage und ächte,
Sie unseren Untergang beschließen.
Der Gläubigen Blut vergießen, —
Und gerettet sind treue Gerechte.
Die Feinde berieten sich leise 15
Mich zu überfallen bübischerweise;
Wie durch die Fenster sie springen!
Wie um meine Habe sie ringen!
Und ehe sie nieder sich legen
Brüten sie Ränke verwegen; SO
Es schnüffelt die hündische Brut
Nach unserem Gelde und Gut.
Der Raub, den ich erleide,
Ist ihres Truges Dichten.
Sie brandschatzen, richten 25
Und plündern mein Geschmeide — — —
Wohl demselben Zeitalter gehört ein Dichter B i n j a m i n ,
dessen Gedenk-Gebet &) hier Platz finden mag.
Binjamin.
1. Gedenk des Bundes mit dem Ahn, 30
Dem, als er bindet, Engel nah'n
Mit deinem Schwur, zu bewahren, was er getan.
2. Gedenk des Sohnes! treu dem väterlichen Gebot
Er sich binden ließ, zu sterben sich erbot
Und dem Leben vorzog einen schönen Tod. 36
3. Gedenke deß, der nie in den Zelten deiner Lehre fehlte,
Dessen Bild dem Himmelsthrone sich vermählte.
Denn sich Jakob Gott erwählte.
4. Gedenke des Geretteten aus Niles Wellen!
Er öffnete des Wassers wie des Gesetzes Quellen, 40
Und sich ergoß deine Güte über Israels Zellen.
«) D'in "[T- — &) DJ< nnn m^?-
— 206 -
Gedenke des Geliebten mit des Priesters Weihen,
Der für das Volk meiner Treuen,
Dir geheiligt, erwirkte dein Verzeihen.
Gedenke deines Freundes, des liederreichen;
Möchten uns zum Segen gereichen
Die David gewährten Gnadenzeichen!
Von den folgenden Dichtern, deren Vaterland nicht mit
Sicherheit anzugeben ist, darf angenommen werden, daß sie
zwischen 1100 und 1150 geblüht haben:
10 l)Eliab. Schemaja, von welchem es fast nur Selichas
gibt, deren er einige und dreißig, die meisten in einem schweren
Stile, mit tautologischen gleichklingenden Worten, geschrieben;
nur wenige haben eine einfachere Sprache. Er erinnert zuweilen
an Salomo den Babli, und fast jedes Gebet ist eine Anklage
15 der Ungerechtigkeit und des Hasses. Folgende Nummern a)
bedürfen keines Kommentars.
Elia b. Schemaja.
1.
1. Boshaft in ihrem Hinterhalt,
20 Ohne Scheu vor göttlicher Gewalt
Dröhnen sie und höhnen; wähnen
Daß die Treue ihr Beschluß vernichte,
Und sitzen zu Gerichte
Mit dem Hasse von Hyänen.
25 Warum sollen wir sterben vor deinem Angesichte?
(Gen. 47,15.)
2. Mit grausamen Gesetzen knechten
Sie deine gottesfürchtigen Söhne,
Auf das Haupt sie uns schlagen
30 Und rütteln an heiligen Rechten.
Zu Strömen wird die Träne
Und deine Verehrer fragen:
Warum tust du so deinen Knechten?
(Exod. 5,15.)
35 3. Dem Volk, das dich nur nennt.
Laß erwärmend deine Liebe strahlen;
Toren, die mit Götzen prahlen.
Deine Geliebten necken;
Wie lange noch, o Feind! darfst du schrecken,
40 a) N. 1 aus Qfy>'>n DO^K» N. 2 aus '\'Qp D^3^1X. N. 3 aus »HOtt^K
■jp, N. 4 die Strophen 3, 4 und 6 aus D>at£rN '^IX-
i
— 207 —
Bleibt das Jauchzen dir vergönnt?
Warum, Herr, an deinem Volk der Zorn entbrennt?
(Exod. 32,11.)
4. Die zu ihrem Gott keinen anderen mögen
Erfaßt Angstgezitter, 5
Sie rufen in der bitteren Qual
Um deines Heiles Regen;
Blick' herab aus deinem Gitter,
Kaufe sie zum zweitenmal.
Warum lassest du, o Gott, uns irren von deinen Wegen? lO
(Jes. 63,17.)
2.
Feinde wider mich erstanden.
Ohne daß ich was verbrochen;
Mich belegten sie mit Strafen, 15
Sie die Nahrung mir entwanden
Und ihr Brot den armen kleinen Schafen, —
Ich sollte werden völlig abgebrochen.
Brich du ihren Stolz, ihren Arm
Für allen mir angetanen Harm! 20
Es knirschen ihre Zähne,
Gleich dem Spieße sie die Zunge wetzen;
Eingeübt zu jagen uns, zu hetzen,
Fangen sie und fressen deine Söhne;
Mit Wutgeschrei sie sich erhitzen, 25
Daß wir zitternd Angst schwitzen.
Kleider, Decken, Mützen
Sie gewaltsam bei uns pfänden,
Und dem Korn schließen sie die Mühlen.
Laß sie ihre Taten fühlen, 30
Den Lohn empfangen aus deinen Händen!
Meine Rache werde ich an ihnen kühlen.
Wenn sie wie ausgeriss'nes Unkraut enden.
Himmelhoch ist meine Schuld, 35
Verscherzt ist deine Huld,
Verronnen
Ist die Zeit der Wonnen;
Ich verbannte
Mit Schimpf genannte, 40
Tappend am Tage,
Jedem zur Plage,
Bin jedem zum Raube
— 208 —
Zertreten im Staube.
Und die in Machpela a) schlafen
— Einst vor Stürmen ein Hafen
Wenn wir riefen,
5 — Sie schliefen.
4.
Süß deine Bande
In der Knechtschaft Lande.
Entfalte das Panier
10 Und fort von hier!
In deine herrliche Stätte
Die Sehnsüchtigen rette 1
Wirst du die verlangen.
So nach deinem Reiche bangen?
15 Wo die Gekränkten,
Die weit Versprengten,
Statt der Klage,
Dem Alten der Tage
Dank zu stammeln
20 Sich versammeln.
Lieblich ist deine Wohnung,
Dein Strafen Schonung,
Deine Huld Belohnung.
Den Wunden der Verband,
25 Dem Sinkenden die Hand
Ist deine Nähe, ist dein Land.
2) Der Name Mose gehört, wie mehrere andere, den Ar-
beiten verschiedener Verfasser an. Das folgende Bußgebet 6)
scheint einem Mose früherer Zeit, und zwar vor der Mitte des
80 zwölften Jahrhunderts, zugesprochen werden zu dürfen.
Was bringen wir dar
Vor dir gerecht zu erscheinen?
Was ist, den ein Weib gebar,
Gegenüber dir, dem Reinen?
'^^^
35 Brächt' ich alle Schätze
In Hast zusammen, —
Schützet Gold das Stroh
Vor Flammen?
a) Die drei Väter, s. Gen. 25, 9. 10. 49, 30. 31. 50, 13. —
40 h) p^n^i >a rix-
i
— 209 —
Allen Schmutz
Des Unrechts weggefegt.
Böse Neigung, Trutz
Länger nicht gepflegt;
Auf die Seelenwunden 5
Der Reue Salbe,
Das Gute ganz getan,
Nicht das scheue Halbe;
Nachgespürt viele Male,
Ob noch was verborgen schleicht: jo
Wenn dann die Wageschale
Der Schuld sich neigt,
Wird Gnade
Und Verzeihung finden,
Der auf dem Bußepfade 15
Ablegt seine Sünden.
Bevor uns Beulen
Schlugen uns're Laster,
Schufest du zum Heilen
Der Buße Pflaster. 20
O du Arzt mit reichen
Mitteln ohn' Entgelt!
Du willst, daß Sünden weichen,
Nicht daß der Sünder fällt.
„So wahr ich lebe, 25
Spricht der Herr, ich vergebe.*'
Dies Wort gibt uns Zuversicht,
Gehen wir vor dir ins Gericht.
3) An die Gebete Raschis erinnernd, und wahrschein-
lich die Arbeit eines Autors aus einer der Rheinstädte ist 30
folgende, der vorhergehenden ähnlich beginnende, Selicha a)
des Samuel b. Jehuda, von welchem auch ein Maarib,
ein des Unglücks von 1096 gedenkender Sulat, zwei Piut
für das Hüttenfest und vermutlich noch Mehreres vor-
handen ist. Hier folgen die ersten 3 und die letzten 3 Strophen 35
derselben.
Zum, Synagogale Fossie. 14
— 210 —
Samuel b. Jehuda.
1. Können wir gerecht erscheinen
Vor dem Mächtigen und Reinen,
Der aus Licht und Nacht
5 Welten hat gemacht?
Was dürfen wir geben
Zu erlangen dein Vergeben,
Da das Haus zertrümmert,
Aus reinen Quadern gezimmert?
10 2. Gebücktes Stehen,
Emsig Flehen
Wirst du wie die Gabe achten,
Die sie zum Altare brachten;
Wirst Gnadentüren uns erschließen,
15 Daß Verzeihungsströme überfließen,
Gleich dem Opfer nimmst du hin
Einen demutvollen Sinn.
3. O sieh die Plagen und die Not,
Der Dienstbarkeit Gebot,
iO Sieh nach der verlornen Menge,
Sonst erdrückt sie das Gedränge.
Gedenk' des Bundes mit dem Sohne,
Der abgebildet ist am Throne,
Und des Vaters, der sich nicht bedachte
85 Und den Einzigen zum Opfer brachte.
11. Kauf dein Volk auf's neue
Um zwiefach ihm zu zahlen.
Komm, errette lange Treue
Aus langem Druck und Quaien;
80 Errichte Zions Säulen
Und gründe den Palast:
So werden in dein Lager eilen.
Alle, die zerstreut du hast.
12. Nach dir sie sehnend fragen,
3$ Dich stets ihre Worte lallten;
Ihr Herz sie dir entgegentragen
Wenn sie ihre Hände falten.
Deinen Liebesblick zu finden
Sie die Frühe mit Gebet verkünden;
40 Laß wie Zahlungen in Opferstieren
Ihr Geschrei dich rühren.
i
^ 211 —
13. Mein Seufzen und, mein Flehen
Werd', auch mangelhaft, nicht abgewiesen;
Die alte Liebe will ich sehen
Du Heiliger! von Israel gepriesen.
Sei in einer Gnadenstunde
Erhabener! mit meinem Munde,
Wenn ich vor dich trete,
Du mein König! zum Gebete.
4) Von Samuel b. Isaac, dessen Heimat vielleicht
im Osten zu suchen, sind außer einem Klageliede und einigen lo
Piutim zwei Selichas bekannt, beide von gleichem Ton, voll
Klagen; es scheint die eine in einem Gefängnisse geschrieben,
da viermal fast mit denselben Worten um Befreiung aus dem
Kerker gefleht wird.
5) Isaac hacohen, zubenannt "l^nn, ist der Verfasser i5
der reimlosen Selicha lIpOl plNj deren Inhalt das viel behandelte
Thema ist von der Schwäche der Menschen, ihrer Unfähig-
keit, vor dem Gerichte zu bestehen; sie ist ohne Zweifel
für den Versöhnungstag bestimmt und, wie es scheint, aus dem
zwölften Jahrhundert. 20
6) Binjamin b. ntt'D, Verfasser zweier Selichas und
nicht weiter bekannt, läßt sich in der einen, a) einem Tachanun
mit durchgehendem Reime, also vernehmen:
Einst der Allmächtige
War mein Gemahl, — ■ ' 25
Da der Niederträchtige
Mich meinem Freunde stahl.
„Wo ist dein Herr? er tückisch fragt,
Kommt er nicht, der dir behagt?
Warum dich zu entführen 30
Will kein Elia sich rühren?"
Gegen solchen Hohn in deiner Lehre
Ich Balsam fand und Wehre.
Von meinem Fürsten schön beschenkt
Hab' ich ihn gekränkt 35
Und bin von ihm verbannt.
Da kamen Nachbarinnen angerannt:
Ich möchte mich an sie gewöhnen,
«) "»le; npi-
14*
— 212 —
Bücken mich vor ihrem Holz;
Ich wies sie ab mit Stolz.
Doch meine Tränen flössen.
Wann wird er mich wieder krönen?
5 Wem ist meiner Leiden End' erschlossen?-
Da antwortet' es aus dem heiligen Buche:
„Hoffe, o Getreuer 1 du, den ich versuche.
Dein Annehmer lebet droben,
Seine Rechte, die für dich erhoben,
10 Werden Völker schauen, wenn es gilt."
Das bist du! rief ich vom Schmerz gestillt.
Du mein Gott, du mein Schild I
7) Joseph heißt der Verfasser folgender drei Nummern, o)
die hier nebeneinander stehen mögen, wenn auch die Identität
15 ihrer Urheber nicht bewiesen werden kann.
Joseph.
1.
Werde heut als höchster Gott erkannt.
Und als deine Diener wir genannt:
20 Stelle her unsere Trümmer;
Du vergissest Dürftige nicht auf immer.
Statt Frohlockens erbte ich die Klage»
Zitternd rede ich und zage,
Unter Schrecken sprech' ich mein Gedicht:
25 Höre mich, verlaß mich nicht!
Fortgetrieben durch meine Sünde
Bin für Kummer ich die Zielscheibe;
Überall ich Drangsal finde.
Doch keine Stätte, wo ich bleibe,
30 Ruhelos sondergleichen
Geh' ich unter allgemach.
Mich verfolgen, die verehren Leichen,
Mit Worten grenzenloser Schmach:
„Du hoffest? Elender! hör' uns zu:
35 „Nie wirst den Gehofften du erblicken l
„Du weinst bis zum Ersticken,
„Umsonst! Der ewige Knecht bist du.
„Der Himmel hat deine Dienstbarkeit verfügt,
„Du vermagst seine Bande nicht zu lösen.
40 o) N. 1 m>n X^TV» N. 2 aus D>0>n yyyti, die ersten vier Strophen,
N. 3 aus dem Pismon 'yr^'2'r\ miDtJ^N]!'
— 213 —
„Dein finsterer Weg — er trügt.
„In Haft du bleibst, wie du gewesen."
Höre ich sie reden, ich erbebe;
Denke ich an dich, auf ich lebe.
„Nein, erwidre ich, und ging' es schHmmer,
Von meinem Gotte weich' ich nimmer,
„Auf seine Hilfe bau' ich ewiglich und immer."
Die Zeit wird lang
Das Mühsal nimmt zu, lo
Kaum vor einem Leiden Ruh'
Ist uns vor dem andern bang;
All die Fristen sind verronnen,
Wir erblicken keine Zeichen,
Die Jahre enden wie begonnen, 15
Die Jahrhunderte verstreichen.
Als immer härter ward das Leid
— Alter Jammer im neuen Kleid — ,
Da meinte ich geschwind,
Die Erlösung schon beginnt: 20
Doch es blieb die alte Qual.
Und noch das zweite Mal
Sie bestimmten der Befreiung Zahl.
So vergehen des Unterjochten Tage
In Täuschungen und Plage: 25
,, Heute oder morgen
„Enden Leid und Sorgen!"
Und die Zahlen, eine nach der andern.
Rechnen aus die Treuen und sie hoffen;
Ach! vorüber uns die Fristen wandern, 30
Vielgedeutet jede, — keine eingetroffen.
3.
1. Dich, o Höchster! wir beschwören
Früh am Tage,
Uns, die den Einzigen verehren, 35
Nicht Gehör versage.
Deine Liebe läßt gewähren
Des Armen Klage.
2. Die Zeit vergeht,
Kein Erlöser will erscheinen; 40
Die Stätte einsam steht,
— 214 —
Die sollte uns vereinen,
Und der Verstoß'ne fleht,
Endet wie der Tag, mit Weinen.
3. Unser Glanz ist weggerafft,
5 Die Ehre fortgezogen,
Dahin ist alle Kraft,
Kein Tag ist uns gewogen;
Vertrocknet in den Ästen ist der Saft,
Die einst sich unter ihren Früchten bogen.
10 4. Zerschlagen in die Weite
Unterm Fuß von Bilderknechten,
Zersprengt nach jeder Seite,
Nach der linken wie der rechten,
Uns sie auf dem Rücken breite
15 Furchen ziehen möchten.
5. Solches haben wir ertragen,
Doch an deiner Größe nicht gerüttelt;
Sie peinigen und plagen, —
Dich wir preisen, unvermittelt;
20 Unter ihrem Joche wir erlagen, —
Wir haben deins nicht abgeschüttelt.
6. Jeden Tag sie lästern:
„Worauf harr't ihr Toren ?
Eure Hoffnungen von gestern
25 Sind heute schon verloren!"
Duldend die Brüder und die Schwestern
Dich rühmen wie Ein Mann verschworen.
12. Möchten deinen Glanz besingen
Und Ruhe sich erringen,
30 Die die Strafen drohen zu verschlingen I
13. Sehen Feinde den Gottgesandten
Zurückef Uhren die Verbannten:
Ja, sie rufen, es gibt in Israel einen Gott genannten I
Wir müssen den Weg, welchen wir in Verfolgung der
85 Selicha vom Jahre 1000 an zurückgelegt haben, wieder zu-
rück, uns nach den Werken der spanischen Autoren um-
zusehen. Die Juden Spaniens hatten, etwa seit der Mitte
des zehnten Jahrhunderts, allmählich sich aus dem Piut zur Poesie
emporgearbeitet. Die Vertrautheit mit den philosophischen
- 215 —
und grammatischen Schriften der Araber hatte schon ein
Jahrhundert früher, ganz besonders seit Saadia, Dunasch b.
Temim und anderen jüdischen Autoren auf diesen Gebieten,
gleiche Talente und gleiche Studien geweckt, während die
Lesung arabischer Dichterwerke und der Einfluß arabischer 5
Bildung den Sinn für die Poesie erhöhte und die Be-
schäftigung mit derselben förderte. Die Grammatik gab der
Sprache Korrektheit, die durch sie hervorgerufene exegetische
Tätigkeit öffnete den Sprachschatz der heiligen Schrift, mit
welcher ohnehin durch Sitte und Glauben stets eine Ver- lo
trautheit stattgefunden. Als nun noch die Kenntnisse hin-
zukamen, wurden diese ein den Stoff der Dichtungen durch-
dringendes Element, wie die Bibelverse der Schmuck, die
arabische Prosodie die Form. Man übertrug in etwas ver-
änderter Weise die Metrik der Araber auf den hebräischen is
Vers, der von nun an nach Schewa- und Vokalsilben, d. i. nach
Jated nn^) ['J -] und Tenua (HPl^n) [-], die so ziemlich unseren
Kürzen und Längen entsprechen, gemessen wurde. Es gab
vier einfache Elemente, nämlich: 1) Jambus (u -), 2) Spon-
deus (- -), 3) Bacchius (^ - -), 4) Amphimacer {-^ -), und 20
die beiden ersten zusammengesetzt gaben zwei Tenua, denen
ein Jated entweder vorausging [u ] oder folgte [- - "^ -].
In der älteren Zeit scheint man sich auf diese Kombinationen
beschränkt zu haben, und zwar bildeten gewöhnlich die zu-
sammengesetzten den ersten, die einfachen Füße den zweiten 25
Teil des Verses, wofern derselbe nicht nur aus einer Art
Füße bestand. Zwei so korrespondierende Verse — ,,Türe"
und ,, Schließer" genannt — , von denen der zweite am Schlüsse
zuweilen einen anderen Fuß hatte, bilden die eigentliche
Reimzeile, falls nicht Mittelreime stattfinden. Die Anzahl 30
und die Aufeinanderfolge der Versfüße bildete das Metrum
des Gedichtes, und wiewohl verschiedene versucht worden,
so zählte doch noch Abenesra nur 19 Arten, indem er sonstige
zu mißbilligen scheint. Die Dichter haben sich jedoch
nicht in dieser Schranke gehalten, und der ein halbes 35
Jahrtausend jüngere ' Jacob Roman a) führt 52 verschiedene
Metra auf.
a) Ms. vom Jahr 1635.
216
Dieser, nach arabischem Vorbild entstandene, Versbau
blieb in der ersten Zeit auf die weltliche Poesie beschränkt;
vielleicht ist Salomo Gabirol der erste, der sie in die syna-
gogale Poesie einführte, und daher der Autor metrischer
5 Gresänge a) heißt. Der Vers — die Halbzeile — in der
Selicha 1DK3 TlVÜ und in d'?1P plX, — welches wahrschein-
lich auch von Gabirol ist, — besteht aus zweimal 'J ;
die Verlängerung dieses Verses durch den Bacchius bildet
das Metrum der kleinen Bakaschas von Gabirol, 5) und der
10 vorzugsweise sogenannten größeren Gebete mit durch-
gehendem Reime, sowie auch des, angeblich von Hai stam-
menden, moralischen Gedichtes, und verschiedener Sachen
von Samuel hanagid und Joseph b. Chasdai. c) Ein anderes
religiöses Gedicht Gabirols d) besteht aus zweimal - - u -,
15 ein drittes e) aus - - u - und dem Spondeus. In den Asha-
rot hat er das Metrum des Lobgedichtes TlVI von Du-
nasch, nämlich viermal u . In dem eigentlichen Piut
haben weder Gabirol noch seine Nachfolger des Metrums sich
bedient: man beschränkte sich auf eine Regelmäßigkeit
20 der Silbenzahl, die bisweilen dem Metrum nahe kommt,
wie die Ofan D^fl^f '^^'Ü und D'^KitC^ beweisen, in welchen
der Vers vier Teile, der Teil drei Vokale hat, die hie und da me-
trisch ausfallen. Indes wurden doch allmählich metrische
Meora, Ahaba, Geula, Mecharech u. a. geschrieben, und auch
25 an Pismon und Klageliedern fehlt es nicht, die dem Gesetze
der Prosodie unterworfen wurden.
Grammatik und Dichtkunst hatten sich gleichzeitig aus-
gebildet und die ersten Dichter, Menachem, Dunasch, waren
Grammatiker. Letztere verfolgten daher ebenso aufmerk-
30 sam die Wortbildungen der Dichter als die Aussprüche der
Sprachlehrer, und Chajudsch, Jona b. Gannach, Joseph
Kimchi, /) Salomo Parchon, Abenesra, David Kimchi be-
lehren uns, wie streng man einzelne Worte ?n den Arbeiten
der Dichter beurteilte. Es war jenen Männern um ihre Er-
35 Zeugnisse hoher Ernst: sie strebten nach Vollkommenheit
a) Q>*l>tt^n ^P2 (Abensera), hinzugefügt D>'?ptt^n (derselbe zu
Genes. 3, 1. Jes. 43, 7). — b) pj^ >{<tt^, inptt' u. m. a. — c) bei Dukes
D>onp bm s. n. 37. 39. — d) -i^ na- — «) "re^pn« inttr- — /) zu
den Sprüchen, bei Dukes (Orient 1850 Lb. 23, S. 357, 24 S. 379.).
— 217 —
und leisteten daher auch Großes. Man darf es ihnen nachsehen,
wenn sie nach der Weise der Araber, selbst in Synagogalgedichten,
ihre Arbeiten, namentlich die metrische Kunst des Pismon emp-
fahlen oder lobten. Gabirol nennt die Strophen, in denen
er die Gebote aufführt, Quaderbauten, a) Isaac Giat seine s
Pismon ,, Gebets-Gebäude, Säulen, eine Ruhestätte von
Liedern vollendeter Schönheit, 6) schöne, wunderbare Gebete, c)
einen Diamanten im Werte übertreffenden Gesang, d) liebliche
Strophen mit angenehmer Stimme vorgetragen" ; e) selbst in der
Keroba für Mussaf betet er: lo
„Hymnen edler als Gold
Werde unser Schöpfer hold,
Liedern im Metrum gewogen /)
Bleibe er wie dem Schekel gewogen,
Den, als des Lebens Sühne sie gewollt, 15
Sie seinem Dienste einst gezollt."
Sogar Zahlais Hymnus spricht von dem Glänze gezählter
Worte, g) und der deutsche Meir b. Isaac ruft in einer
das täghche Opfer beschreibenden Techinna, h) die, etwas
unkorrekt, ein Metrum hat: „Lieblich sei dir ein Gedicht, 20
nach Takten gemessen." i) Isaac halevi Je) bringt „Hymnen
dar, wie Saphire kostbar, auf der Wage des Gredankens ge-
wogen", anspielend auf Metrum, das bekanntlich bp'ÜQ (Ge-
wicht) heißt. Zahlal, Joseph b. Isaac, Isaac Giat, Jehuda,
Jehuda b. Menachem und andere haben von Kalir oder von Gabirol 25
gelernt, in ihren poetischen Gebeten zu erinnern, daß sie nach
Kräften oder nach ihrer Einsicht gearbeitet, l) Jedenfalls haben
die Werke der Dichter von Spanien, welche zahlreiche Stücke
für den Versöhnungstag und die Feste, für die Bußezeit, den
9. Ab und die Sabbate, auch für die Privatandacht, nament- so
lieh viele Pismon, Lieder, Tochechas, Bakaschas, Meora,
Geula, Ahaba usw. schrieben, die größte Verbreitung ge-
") nVO^n 3^5^J<T ähnlich der Zeile 34 des grammatischen Gedichtes.
— b) In >n22:^ Tri pol. 73. — c) In t^*nn H' das. 70.— d) In y^Q^ QV
das.27.— e)Inrn'ia2^i<2 Xllp*? f ür den elf ten Maamad.— /) >3?Kai 1X21
Dn*'?ptt^oi iwn- —0) Zeile 234 oniDD D»*?» iiHn-— ^)npn n'^cn-
-~ *) ni3np nnO'? niinO inP» bisher nur von Moses Büdingen richtig
erklärt; vgl, rillöni miQ seines Zeitgenossen Isaac, oben S. 115. —
k) Keroba Sabbat Schekalim. — l) S. Beilage 23.
— 218 —
funden, und ihre Arbeiten drangen in die Ritualien der
fernsten Länder ein. Zu den namentlich bekannten Syna-
gogaldichtem, die bis A. 1200 in Spanien geblüht, gehören:
Dunasch, a) Joseph b. Isaac ibn Abitur, Samuel hanagid
5 (der Psalmen verfertigte), Isaac Gecatilia (Verfasser von
Asharot), h) Salomo Gabirol, Isaac b. Levi b. Saul, Isaac
Giat, Jehuda Balam, Isaac b. Baruch, Isaac b. Rüben,
Bechai, Ahub b. Meir tTp^öD^ltC^, Joseph b. Jacob ibn Sahl
(st. 1124), Joseph b. Zaddik (st. 1149), Mose b. Esra, Jehuda
10 halevi, Abraham b. Esra, Jehuda b. Isaac Giat aus Lucena in
Granada, Chija Daudi (st. 1154), Jehuda b. Abun ibn Abas
(st. 1164), Salomo b. Jehuda Giat (von welchem 2 Selichas e)
gedruckt sind), David b. Elasar Bekoda — dessen in einigen
Handschriften unvollständige Mostedschab hie und da irrtüm-
15 hch einem Elasar Bekoda zugeschrieben werden — , Joseph
b. Meir ibn Mohadscher, d) Joseph b. David ibn SuU, Jo-
seph — außer den genannten und Joseph ibn Esra lebten wenig-
stens sechs Dichter dieses Namens e) vor Mose b. Esra — ,
Samuel (dazu gehört vielleicht auch der in Jehuda halevis
20 Diwan und in der Poetik Mose b. Esras genannte in Ägyp-
ten lebende Samuel abu Manzur b. Chananja), Jacob, Ela-
sar, Levi, Chisda, /) Binjamin, David b. Jehuda (von wel-
chem zwei Gebete ö') vorhanden), Mose b. Maimon, der
mehrere Gebete h) verfaßt hat. Dichter, wie Mose b. Esra,
25 Jehuda halevi, Schöpfer, wie Abenesra, geniale Geister, wie
Gabirol, wirkten für die nächsten Generationen als Muster;
die Dichter in Provence, Italien, Frankreich und in noch
entfernteren Gegenden suchten ihnen nachzueifern, und ohne
sie zu erreichen, machten sie doch Fortschritte in der Kunst:
30 (S. 219) Der Inhalt ihrer Kompositionen wurde poetischer, die Form
a) Verfasser von ^'^pf y\'~[% ^DH ''M ^n^ dem Hochzeitspiut p^^l
^mn fnn- — &) s. Dukes ^m s. 27. — c) >nN:n3T *mntt^ lo- Tebet
Carpentras ; n^Dlii liiT ^^^sö^^'^^gä^g span. Machsor ed. 1524 f. 389 ff.
— d) *1 Ji^nö 7 i"^ Ritus von Tripolis ; vgl. ri'?ini S- 20, Kerem Chemed 4
35 S. 92. In Mose b. Esras Poetik kommen andere Dichter dieses Namens
vor. — e) Ibn Barsel, Chasdai, Aldian, J^lpS Kafril, Scheschet. — /) Ver-
fasser von »riinCl ^min- — 9) Mostedschab Q>33 ^2^tt^ Trip, und Ge-
bet für den 9. Ab nOn 0"1"I T! (Ms. Calabr.) — h) Außer dem >2X
DVn 1'D?Ü w^^d ^^^^ ^^^ Jakob Roman ms. und sonst angeführt.
— 219 —
geschmeidiger, die Sprache korrekter. Die französischen und
deutschen Peitanim lernten von den Spaniern Vers- und Strophen-
bau, gleichwie sie zuerst aus deren Schriften Sprach- und Denk-
lehre gelernt. Schon vor dem Jahr 1100 begegnen wir in Nar-
bonne und in Rom a) andalusisch gebauten Pismon und in Deutsch- 5
land metrischen Ofan und Techinnas. Ein halbes Jahrhundert
später handhaben die französischen wie die deutschen Synagogal-
dichter die poetischen Formen, die zu ihnen aus der pyrenäischen
Halbinsel gekommen waren, welche auch Italien, Griechen-
land und das Morgenland sich aneignen. Provence und Italien lo
kamen den Spaniern am nächsten; allein Frankreich, Griechen-
land und Asien blieben, wie Charisi schon bemerkt, hinter jenen
weit zurück, sowohl was die Einfachheit und Kraft der Sprache,
die Feinheit der Bilder, als was Abrundung und Wohllaut
betrifft. i5
Neben diesem ersten und allgemeinen Unterschiede
zwischen spanischen und gleichzeitigen französischen oder ita-
lienischen Gedichten, sind noch Verschiedenheiten geringeren
Umfanges zu bemerken. So kommt das Wort A d i n a —
bei den Peitanim das römische Reich — selten in dieser Be- 20
deutung bei den Spaniern vor, die es vielmehr in einem ehren-
den Sinne für Israel verwenden, während bei ihnen häufiger
als bei jenen von dem Sohne der Magd, überhaupt von
den Arabern, die Rede ist. Abgekürzte Formen, nach der
Analogie des biblischen lp% und zwar von ähnlichen Wurzeln 2s'
mediae Vav, b) sind bei Nichtspaniern seltener als bei Spa-
niern; dasselbe ist mit dem hinter dem Verbum finitum
wiederholten Infinitiv absolutus [z. B. TlDT 11p] der Fall,
dessen sich übrigens die klassischen Dichter nur mit Mäßigung be-
dienen. Zu diesem Infinitiv c) zwang oft der Reim, zu jenem 30
abgekürzten Futurum das Versmaß. Die nichtspanischen
Autoren haben letzteres nur in den seltenen metrischen
Kompositionen nötig, und wissen sich, in Reimnöten, mit
talmudischen, aramäischen oder neuen Bildungen zu heUen.
Das althagadische Bild, die Welt hange wie ein (S. 220) Amulett 35
am Arme Gottes, wird auch, mid zwar meist ohne Er-
«) Vgl. ^\r^bn li^a^r oar ; n3>on nin iT- — &) s. b e 1 1 a g e
24. — c) S. B e i 1 a g e 25.
— 220 —
wähnung des Amuletts, in der synagogalen Poesie ver-
wendet; bei den spanischen, später bei einigen französischen,
Verfassern wird dafür der Ausdruck: „wie eine Traube"
gebraucht, a)
5 Wie alles Neue wurde auch die Verwendung der me-
trischen Verse zur gottesdienstlichen Dichtkunst angegriffen,
wie es überhaupt von manchen Seiten her nicht an Eifer-
süchteleien gegen die Poesie der Spanier fehlte, während
man in dem kabbalistischen dreizehnten Jahrhundert von
10 angeblichen alten Büchern sprach, in denen die Poetik wie
eine Mischna gelehrt werde, b) Jedenfalls waren die Pis-
mon und Gebete der größeren Dichter Spaniens, sowohl
im Original als in Nachbildungen, damals bereits in vielen
nichtspanischen Synagogen und Ritualien heimisch. Die
15 Dichter, von deren Arbeiten einige in den Kreis der germanisch-
romanischen Selicha-Ordnungen aufgenommen wurden, sind
vornehmlich Joseph Abitur, Salomo Gabirol, Isaac Giat, Jehuda
Balam, Mose b. Esra, Jehuda halevi und Abenesra, neben welchen
auch noch Jehuda Abas, Jacob, Elasar, Binjamin, Joseph und
20 verschiedene Ungenannte vorkommen.
Joseph b. Isaac ben tt^XtSit^ i b n Abitur aus Me-
rida, der vor der Partei R. Chanochs Cordova verlassen mußte
und in Damascus gestorben ist, hat in Spanien den ersten
Maamad für den Versöhnungstag verfaßt. Aus demselben
25 sind noch übrig: die Introduktionen zu Baruch scheamar
und Nischmat; die Aboda nebst Eingang und [wahrschein-
lich] einem HlHi Hü, und die Kerobas für Mincha und Neila.
Einige Selichas, die sich erhalten — reimlose und gereimte,
von weit leichterem Stile als die Keroba — gehörten ver-
30 mutlich eben diesem Maamad an ; von der folgenden c)
scheint es sicher.
Joseph b. Abitur.
1. Laß die Hymnen dir gefallen
Gleich den Gaben in des Tempels Hallen;
35 • Vor dem Herrn der Geister sei die Schuld verfallen,
Und die Vergebung gewähre allen.
a) S. Beilage 26. — b) Ibn Sahula [Mitt. von Steinschneider]. —
— 221 —
2. Höre auf die Festgesänge,
Wir hoffen deinen Schutz in der Enge,
Umringt von feindlichem Gedränge;
Es könnte höhnen dich ihre Menge.
3. Unseren Sinn hast du gekannt, noch ehe wir gewesen, 5
Darum von Anbeginn uns gelehrt der Buße Wesen.
Erhabener, halte was du uns versprochen,
Nimm uns an, auch wenn wir verbrochen.
4. Sieh dich nach den Freunden um, vergib, da sie bereuen;
Sei geneigt Gebeten, wie dem Räucherwerk aus Spezereien; lo
In Meerestiefen wirf die häßliche Schuld,
Du Verzeiher voll ewiger Huld!
5. Dem hin und her Geworfenen deine Hilfe sende.
Komme ihnen zuvor, Urheber aller Wesen;
Von ihrer Torheit lasse sie genesen; 15
Daß man dich ehrfürchte, die Vergebung spende.
6. Allwissender! Zu dir erheben wir die Augen, die feuchten,
O lasse unser Recht wie einen Stern leuchten!
Wir sind heute da, zu bekennen, was wir empfinden;
Du wirst um deines Namens willen vergeben unsere Sünden. 20
7. Sieh dein Volk hingestreckt in heiliger Wohnung flehen,
Höre an in deiner Himmelswohnung, was es dir erzählt.
Rette Leidende, die andächtig vor dir stehen
Und habe Nachsicht mit dem, der gegen dich gefehlt.
8. Du nimmst liebreich auf die Huldigung der Geringen, 25
Lassest sie schauen deine blendenden Taten;
Die ihre Reue und ihr Elend bringen,
Werden die Gnade finden, die sie erbaten.
9. Empfange die Buße der Rede Vortragenden,
Und mit Wohlgefallen die Gaben der Klagenden; 30
Laß sie mit Milde, mit Vergebung erfreuen.
Höre, o Gott, und gewähre Verzeihen!
10. Mit Herrlichkeit dein armes Häuflein kränze,
Daß ein göttlich Licht in seiner Mitte glänze;
Mein Gott ist es, der zu den Verschonten spricht: 35
Ihr findet die Verzeihung, doch ich die Sünde nicht.
11. Hilfreich sorgest du für das Bedürfnis einer Welt,
Befreie von Kummer, die befehdet und gedrückt;
Sie kommen her und suchen Trost und Lösegeld
Bei dem Herrn der Vergebung, der mit reicher Huld beglückt. 40
— 222 —
Salomo b. Jehuda Grabirol (arab. Abu Ajub Sulei-
man b. Jechia) aus Malaga gebürtig, in Cordova und Sa-
ragossa, ist der zweite, der einen Maamad geschrieben, aus
welchem einzelne Stücke aus den Kerobas, Tochechas, Pis-
5 mon, große Verbreitung gefunden. Die hier folgenden zwei,
von welchen das erste a) die Introduktion zu dem ,, Magen"
ist, das zweite b) wahrscheinlich den Rehitim gehört, haben
gleichartige Strophen verse : jenes mit gleichem Ende, dieses
mit gleichean Anfange,
10 Salomo Gabirol.
1.
1. Zur Erde gebückt laß mich flehen,
In Gesang vertieft will ich vor dir stehen,
Voraus der Morgenröte meine Lieder gehen,
15 Wenn ich dich preise, Herr mein Gott.
(Ps. 86, 12.)
2. Mein Gott! ruf ich, sinkt mein Geist auf einmal,
An die Schuld erinnert, wächst der Leiden Zahl;
Erhebe ich die Hand, so wird mein Antlitz fahl,
20 Ich erröte es zu erheben, mein Gott.
(Esra 9, 6.)
3. Mein Gott! mit dir, erhaben in des Äthers Bläue,
Ich Erdenscholle mich zu messen scheue.
Mit Gnade den Vertrauenden erfreue,
25 Auch das gedenke mir, mein Gott.
(Neh. 13, 22.)
4. Mein Gott! ich suche dich mit Furcht und Zagen;
O verachte nicht des Getretenen Klagen,
Den Weh und Armut plagen,
ao Blick' herab, erhöre mich, Herr mein Gott!
(Ps. 13, 4.)
5. Mein Gott, heute hab' ich dich besucht,
Zu beflügeln meinen Schritt versucht.
In deinem Schatten auszuruh'n gesucht
35 Stehend an der Schwelle, im Hause meines Gottes.
(Ps. S4, 11.)
6. Mein Gott, forsche nicht zu tief nach meinen Streichen,
Mit meinen Tränen, komm, die Sünde zu erweichen.
Und dem Rufenden die Hand zu reichen,
40 Zög're nicht, um deinetwillen, mein Gott!
(Dan. 9, 19.)
a) *?>QK1 '?»ör« p«1. — &) fXltt^ ^y
— 223 —
7. Mein Gott, wenn ich dich befrage, ich erzittere;
Suche ich dich auf, ich schüttere,
Und ich bebe, so ich deine Nähe wittere:
Gedenk' mir das, mein Gott!
(Neh. 13, 22.) 5
8. Mein Gott ! Mitleid mit uns, deren Schmerzen toben,
Schickte uns den Sühne tag von oben;
Aus der Grube hat gehoben
Mein Leben der Herr mein Gott.
(Jona 2, 7.) lo
9. Mein Gott! diesem Volke, ausgezeichnet durch dein Licht,
Ist dieser Tag gegeben, ihm zur Pflicht;
Meinen Lobpreis unterlaß' ich nicht.
Er soll nicht verstummen, Herr mein Gott.
(Ps. 30, 13.) 15
10. Mein Gott! meine Laster mich erschrecken;
Neuen Kummer müßten sie erwecken.
Würde meine Fehler nicht abermals verdecken
Und sie verwerfen mein Gott.
(Hosea 9, 17.) 20
11. Mein Gott, für Vergehen eine Lösung mir bereite.
Nicht zum Äußersten, dem ich erliege, schreite.
Führst du mich vor Gericht, so leite
Mich nach deiner Gerechtigkeit, o Herr mein Gott!
(Ps. 35, 24.) 25
12. Mein Gott, um deinen Namen löse mich, befreie!
Daß meine Werke werden fleckenfreie,
Ein reines Herz mir verleihe
Lehre mich deinen Willen tun, denn du bist mein Gott.
(Ps. 143, 10.) 30
13. Mein Gott! schütze die Geliebte vor Höllenhitze,
Jene, die am Abend sprüht der Frühe Blitze
Und dir gefolgt war aus dem Zauberer-Sitze
In alter Zeit, Herr mein Gott.
(Hab. 1, 12.) »5
14. Mein Gott! getrieben aus meiner heiligen Welt,
Sitze ich verlassen in der Wilden Zelt;
Mich, ich sprach, die im Finstern sitzt, erhellt
Mein Licht, der Herr mein Gott.
(Ps. 18, 29.) 40
15. Mein Gott! Umgeben von bissigen Schlangen bin ich;
Sie, lügespeiend, wünschen mich abtrünnig.
Und in meiner Klage sprach ich sinnig:
Weichet! ich hüte die Gebote meines Gottes.
(Ps. 119, 115.) 45
— 224 —
16. Mein Gott, darf ein Jubel dauern, der dich schände?
Erleuchte mich, der Bösen Augen blende
Und gegen Götzenknechte Hilfe sende
Deinem Knechte, du mein Gott!
5 (Ps. 86, 2.)
17. Mein Gott, ich dachte dein, wenn der Feind gesiegt;
Die Hände gefaltet, das Herz in Hoffnung eingewiegt
Horchte ich offnen Mundes auf alles, was verfügt
Hat der Mund des Herrn, meines Gottes, a)
10 (Jerem. 9, 11.)
18. Mein Gott, die verschworene Frechheit vernichte.
Stütze Gerechtes, Widerstrebendes schlichte.
Den Blick auf das Fasten richte.
Wie mir geboten hat der Herr, mein Gott.
15 (Deut. 4, 5.)
19. Mein Gott! Angebetet hab' ich und bereuet;
Am Fastentag die Hoffnung sich erneuet.
Daß, wenn ich gesprochen, auch der Herr verzeihet:
So stehe auf. Ewiger, hilf mir, mein Gott!
20 (Ps. 3, 8.)
20. Mein Gott! sich jagen Plagen wie Minuten,
Wunden, bitter empfunden, in Stunden sich sputen;
Sind viele meine Missetaten und sie überfluten:
Vieles schon hast du verrichtet, du Herr, mein Gott.
25 (Ps. 40, 6.)
21. Mein Gott, die Gebete deines Volkes o höre sie gern!
Sprich es frei, mache leuchtend seinen Stern,
Dem Nahen wie dem, der ist fern
Werde Frieden, spreche mein Gott, b)
80 (Jes. 57, 19 und Zach. 13, 9.)
22. Mein Gott! Gedrückte schauen zu dir empor.
Mit klarem Antlitz schreite ihnen vor,
Mach' ihr Herz empfänglich und für uns dein Ohr:
So -wirst du antworten, o Herr, mein Gott!
35 (Ps. 38, 16.)
2.
1. Jeder Seraph preiset dich und jede Himmelsregion,
Jedes Heer von dir widerhallt und jede Legion;
Alle deinem Triumphe Huldigungen weihen.
All deine Werke und deine Frommen dich benedeien.
(Ps. 145, 10.)
«) M^K sta*^* T^K' das unser Text hat. — &) An der zweiten Stelle
ohne 'ji, ebenso mehrere Handschriften.
— 225 —
2. Jede Kreatur bezeugt, daß über alles er gebiete,
Jede Versammlung stimmt ein, daß er, der schafft auch hüte;
Alle Wesen es bekennen, jeder Geist erriete:
Alles Fleisch ist Gras, all seine Anmut wie des Feldes Blüte.
(Jes. 40, 6.) 5
3. Jedes Niedrige und Hohe, wo sie schweben, wo sie hängen.
Jede Wurzel, jeder Zweig, die Berge und die Hügel —
Alles deinen Namen ruft; es schmückt dich mit Gesängen
Alles Vieh, Gewürm und Geflügel.
(Ps. 148, 10.) 10
4. Jedes Gebilde, jeder Sinn dich stets erhebt.
Jeder Gedanke verherrlicht dein mächtig Reich,
In Liedern von dir das Herz und jede Lipp' erbebt,
Alle meine Gebeine sprechen: Ewiger, wer ist dir gleich?
(Ps. 35, 10.) 15
5. Jede Sünde uns vergib, befestige Hoffnungen, die wanken.
Jeden Übermut räume weg aus unseren Gedanken;
O horch' auf jeden Ruf, siehe uns're Qualen!
Alle Schuld vergib, nimm an, wenn wir danken
Und mit unseren Lippen Stiere zahlen. 20
(Hosea, 14, 3.)
Isaac b. Jehuda ibn Giat aus Lucena (gest. 1089),
der alle seine Vorgänger übertrofEen, a) ist der dritte spanische
Maamad-Dichter; auch die einzelnen Bußetage hat er mit In-
troduktionen und Schlußgedichten versehen. Von den philo- 25
sophischen und naturgeschichtlichen Stoffen, mit denen er,
statt der Hagada, die Kerobas, namentlich die Behitim, ver-
sehen, sind seine Ermahnungen, mehr noch seine Pismon frei.
Aus seinen Silluk weht uns prophetischer Hauch an. Außer-
halb spanischer und afrikanischer Gemeinden sind heut nur 30
wenige seiner Poesien bekannt und übHch; zu diesen wenigen
gehört folgender Mussaf -Pismon. h)
1. Sie fahren fort zu walten
Im Dienst der Hymnen als die alten.
Vor Gott auszuschütten 85
Ihr Herz und ihre Bitten.
Bald den Opferdienst uns verleihe,
Geht nach Zion hin die Reise,
Darzubringen beständiges Opfer nach der Reihe,
Und Mussafstücke in gesetzlicher Weise. 40
a) Mose b. Esra bei Steinschneider Catal. Bodl., p. 1111. —
Zunz, Synagogale Poesie. 15
— 226 —
2. Sie fahren fort zu kommen, die dich liebten,
Und der Lobgesang sie in dein Haus begleitet:
Die Gedanken der Ungeübten
Er dir sinnig deutet,
5 Daß er ihnen Lösung schafft,
Sühne mit Verzeihungskraft.
Bald sie nach Zion führe,
Dort zu opfern Stiere
Und Böcke, nach dem Buchstaben,
10 Samt flüssigen und trock'nen Gaben.
3. Sie fahren fort, und ein vorgeschrieben
Sündenopfer ist ihr Herz geblieben.
Die Hand sie zu dir erheben
Statt des Mehlopfers Heben;
15 Das Opferfett sind Mark und Sehnen,
Als Gußhebe nimm ihre Tränen.
Bald, wo es nach Zion gehet, kommen
Liebliche Gaben auf den Altar,
Und sie werden wohlgefällig aufgenommen,
20 Wie es das Versöhnungsopfer war.
4. Sie fahren fort, da Furcht sie quält.
Daß du untersuchest Herzenstiefen,
Daß jeder Fehler wird gezählt.
Um den Betrag genau zu prüfen.
25 Du bist es, der ihre Schwäche stählt,
Kräfte weckt, die ohne dich noch schliefen.
Bald sie das Lied von Zion singen,
An heiliger Stätte die rechten Opfer bringen,
Und die Darbringung ihrer Seele
30 Wird die Sühnegabe für die Fehle.
5. Sie fahren fort, denn heut es sie ergötzt
Zu verlassen der Sterblichen Geleise;
Sie haben Engel zum Vorbild sich gesetzt,
Und nehmen Teil an ihrer Weise,
35 Und wie jene singen sie ihr Lied
Auf dem Platz in Reih' und Glied.
Bald wallt nach Zions Pforten
Israel zu seinen Standorten,
Wo Leviten werden zu den Tempelstufen''
40 Und die Priester zu dem Dienst gerufen.
Von Giats Zeitgenossen Jehuda b. Balam aus Toledo
kennt man zwei Selicbas, von welchen der einen a) hier ein Platz
vergönnt sei.
I
— 227 —
1. Denke ich auf meinem Lager
An des Herzens Trotz und seine Schuld,
Trat' ich hinein in meines Gottes Haus,
Werfe mich ihm zu Füßen
Und rufe, zum Himmel gehoben 5
Augen die überfließen:
Besser ist's uns allen,
Durch Gottes Hand zu fallen.
Denn groß ist seine Huld.
2. Du, mein Schutz, mein Hort, 10
In meiner Not die Zuflucht und das Ziel,
Auf dich ich hoSe, dich efwart' ich
In dem Elend, im Exil;
Dir, den mein Herz verlangt.
Die Zähren meiner Sehnsucht rannen, 15
Der den Knecht befreiet,
Wenn er zu dir schreiet.
Von seinen Peinigern und Tyrannen.
3. Antworte mir, o Herr! antworte,
Wenn ich rufe aus der Enge; 30
Empfunden werd' es von den Völkern,
Daß nie zu kurz deine Hand.
Verschmähe nicht des Armen Leid,
Er klaget über Feindes Strenge;
Hat Reines er entweiht — • 2S
Er hat es auch bereut
Und offen die geheime Tat bekannt.
4. Darf reden, sich beklagen
Und pochen auf sein Recht
Das Geschöpf der Erden 80
Mit dem Leib aus Staub gewebt?
Was gewähret dir ein Mensch,
Ob gut er ist ob schlecht?
Aufgezeichnet ist sein Dichten,
Ist sein Verrichten 35
Und die Tage, die er lebt.
5. Deine Diener Mitternacht
Mit Preisgesängen vor dir stehen.
Denke ihnen das Verdienst der Väter,
Wollest nicht auf ihre Taten merken; 40
Siehe, Heiliger, ihre Leiden an
Und miß nicht nach ihren Werken.
Erhebe dich, o Macht!
Die Frieden macht
In den Himmelshöhen. 45
15'
— 228 —
In dem großen und fruchtbaren Dichter Moseb. Ja-
kob b. Esra (arab. Abuharun) aus Granada, einem Schüler
Giats, begrüßen wir den vierten Verfasser eines Maamad.
Die Zahl seiner synagogalen Poesien beträgt mehrere hundert,
8 worunter viele Pismon, Mostedschab und Tochechas; wegen
der zahlreichen für die Bußezeit verfertigten Stücke nannte
man ihn n'^DH oder ?n^D. «) Von der Art und Weise
dieser Poesien können folgende drei Stücke b) eine An-
schauung geben.
10 Mose h. Esra.
1.
1. Der du übersiehest Sünde
Und erträgst die Schuld,
Den Flehenden finde,
15 Höre ihn mit deiner Huld;
Zeige mir, deinem Kinde,
Liebende Geduld,
Es werd' in dieser Nacht
Zum Guten mein gedacht.
20 2. In diese deine Hütte
Kommen morgens deine Kinder;
In dem Heiligtum nach alter Sitte,
Dich suchen, schmerzbewegt, die Sünder
Mit des Mundes Lob, der Bitte
25 An den prüfenden Ergründer.
O gehe nicht, bleibe da!
Die Gefahr ist nah.
3. Hör' ihr Flehen
Du unser Hort,
so Wasche ihr Vergehen
Mit Tränenwasser fort,
Sie, dich erwartend, stehen,
An dem heiligen Ort;
Verkünde ihnen Heil
35 Und deiner Liebe Erbeteil. ^
4. Richte auf die Treue,
Ihr Herz bestürmen Leiden;
a) Ersteres bei Jedaja und in nH^t^n "nölj?» letzteres in Ritus
Troyes ms. Luzz. — ö) N. 1 p^^Q '?p -Qip; N. 2 U'^^^n [VX ^31;
40 N. 3 i^-^^ -[2r-
Laß ihre Tage auf das Neue
Sich in ihre Jugend kleiden,
Und mit der Botschaft sie erfreue,
Daß getragen von den Heiden,
Strömend und in Herden
Ihre Kinder kommen werden.
2.
1. Zions wack're Söhne
Rufen heilg'e Töne:
Entfremdete, umkehret! 10
Veredelt eure Wirksamkeit,
Der Tag der Enthaltsamkeit
Versöhnung euch gewähret.
2. Meine Gedankenreihen
Vor meinem Tun erschrecken; 15
Meine Lieder sind es, die mich weihen,
Die in mir das Schöne wecken.
Gen Himmel richte ich den Blick, — •
Da vernehm' ich einen Ruf:
Zurück, o Treue! komm't zu mir zurück, *0
Lieblinge, die ich mir schuf!
Alle, die ihr Gott verlanget,
Leben heut von ihm empfanget.
3. Kinder meiner Lieben,
Euer belastet Herz ergießet, Ä
Jedem Schmutze, allem trüben
Euer Gemüt verschließet, —
So der Seelenruhe Stempel
Traget ihr in meinem Tempel;
Gehe meine reinen Wege, SO
Das Gewand der Freiheit anlege;
Kehret um zu dem Herrn,
Und er ist auch euch nicht fern.
4. Siehe, heut bin ich gekommen.
Der erste unter Juda's Frommen 85
Vor dem Höchsten stammeln
Mit sehnsuchtsvollen Bitten,
Er wolle seine Lämmer sammeln
In Zions freie Hütten.
Auf euch, Leidensbrüder, 40
Regnet dann es Schätze nieder.
Und es vermehret eure Zahl
Der Ewige viel tausendmal.
— 230 —
6. Redlich lenket euren Willen
Wie er meinem Gott geziemt;
Es erforscht was wir verhüllen,
Der Geheimniskenner hochberühmt,
5. Der Geschöpfe und die Welt
Mit verborgenen Kräften hält.
Zu ihm, Erwählte, flehet,
Eure Anrufung er nicht verschmähet;
Es verstummt am Sühnetage
10 Mit dem Kläger eure Klage.
3.
1. Der Knecht die Nacht
Ruhelos durchwacht.
In des Schöpfers Haus'
15 Spricht er seine Sorge aus.
Sich der Schuld bewußt
Die Angst in ihm steigt
Und Tag und Nacht nicht schweigt
In seiner Brust.
3ü 2. Liederschöne,
Wörterpracht
Bringen edle Söhne
In finsterer Nacht,
Das Haus der Töne
35 Sie öffnen sacht.
Wenn aller Orten
Verschlossen sind die Pforten.
3. Noch der Schakal schleicht,
Wenn er zum Tempel eilt
80 Und wie von Wehen erreicht
Weinet dort und heult;
Von Schrecken zerrissen
Fühlt er im Herzen
Ottemgiftesschmerzen,
35 Als von Schlangen gebissen.
4. Da bebt er entsetzt
Vor dem Tag der Todesqual,
Der plötzlich ihn versetzt
In das Schattental,
40 Ihn von den Palastfesten
Abholt in das Leichenfeld,
Wo keiner von den Gästen
Sich ihm zugesellt.
- 231 -
Ach vergib die Sünden,
Die in der Jugend er begangen!
Reiß' entzwei die Binden,
Zerbrich der Joche Stangen,
Entsende die gefangen
Aus dem Reich der Hasser,
Deine Söhne bangen
In der Grube ohne Wasser.
Jehuda b. Samuel halevi (arab. Abulhassan) aiis
Kastilien, wenige Jahre nach seinem Fremide Mose b. Esra, wahr- lo
scheinhch auf dem Wege nach Palästina gestorben, ist der ge-
feierteste spanische, ja jüdische Dichter. Jedes seiner zahl-
reichen Werke ist schön, klar, voll Wärme und Gedanken. Stets
bietet sich ihm das passende Wort, die ausdrucksvollste Bibel-
stelle dar; ein großes Geistesleben auf kleinem Wörterraume, 15
scheinen die einzelnen Teile des Gredichtes sich wie Glieder eines
organischen Wesens zu bewegen, als hätte das Ganze sich selber
aus sich heraus, ohne Zutun des Dichters, entwickelt. Und dieses
Leben wird von einem gotterfüllten Geiste beseelt, an dessen
Reinheit kein Schmutz haftet, von einem heiligen Feuer er- 20
wärmt, dessen Kraft über Jahrhunderte hinausragt, von einer
scharfdenkenden Vernunft geleitet, die sich nie in dunkle
Wege verirrt. Wie der Rose Duft und Schönheit in wohnen,
die beide nicht von außen zu ihr gekommen, so ist bei Jehuda
Wort und Bibelstelle, Metrum und Reim, mit der Seele des 25
Gedichtes eins; wir werden, wie bei wahren Kunstwerken
und stets bei der Natur, niemals durch ein Äußerliches,
Beliebiges und Fremdes gestört. Diese Wirkung müssen seine
Poesien früh gemacht haben: In alle Länder drangen
sie, unterwarfen sich die fernsten Ritus; das mittelalter- 30
liehe Deutschland kennt von spanischen Produktionen fast
nur die Jehudas des Kastiliers, und schwerlich gibt es eine
Synagoge, in welcher nicht seine Pismon und Lieder erschallen.
Als Versuche, das Organ eines solchen Dichters zu sein, möge
man die Übertragung folgender vier Stücke ansehen. Von den- 35
selben ist das erste a) ein Pismon mit einem Refrain aus
dem Propheten Jona ; das zweite b) ein Chatanu in Mostedschab-
«) Dinn *?« |t£^^ — 6) Thema: i^niN D^OüK b^H'^ Anfang des
Gedichtes: liplJ pKv .
-^ 232 —
Form; das dritte a) ein in Nischmat einzufügendes Loblied
mit gleichen Reimen der Schlußteile nach dem Muster der Mo-
waschech: das vierte b) ein alphabetischer Pismon ohne Namen-
Zeichnung, jedoch in seinem Diwan befindlich, und im Machsor
5 von Oran ihm zugeschrieben, c)
Jehuda halevi.
1.
1. O Schläfer! werde wach,
Die Betäubung lasse,
10 Nicht Menschen folge nach,
Des Höchsten Weg' erfasse;
Laufe hin zu dienen Gott
Rasch wie Hümmelsfunken.
Wie, du bist Schlafes trunken?
15 Rufe doch zu deinem Gott!
2. Schaue an, erwacht, das Himmelszelt
Die Werke seiner Hände,
Des Firmamentes Wände,
Das er in den Armen hält,
20 VVo seiner Ringe Siegel
Den Sternen leihet Flügel.
Vor seinen Schrecken bebend
Auf seine Hilfe blicke hin,
Daß das Schicksal dich erhebend
25 Stolz nicht mache deinen Sinn.
Schlummernd bringe nicht dein Leben hin.
Stehe auf, rufe deinen Gott!
3. Und betritt um Mitternacht
Die bewährten Spuren
30 Jener edelen Naturen,
Deren Mund ein Hymnus seiner Macht,
Deren Nächte andachtsvolle Klage,
Und fromme Fasten ihre Tage;
Ihre Herzen Gottes Straßen,
25 Sie an seinem Throne saßen,
Ihr Weg ist eine Leiter ^
Hinaufzusteigen zu Gott.
Und du schläfst weiter?
Auf und rufe deinen Gott!
40 4. Woher käme Weisheit Geringen,
Die aus Staub ein kurzes Sein empfingen?
0 1!^ b'2' — b) n3^X T^X- -" c) Luzzattos Mitteilung.
— 233 —
An dem Menschen ist vor Tieren
Kein Vorzug zu verspüren.
Gottes Herrlichkeit werden inne
— Mit Augen nicht, doch im Sinne, —
Die den Quell von ihrem Sein 5
Finden, der köstlicher denn Wein:
Also, Fleisch und Bein!
Wirst du finden deinen Gott;
Schlafe drum nicht wieder ein,
Stehe auf zu rufen deinen Gott. lo
Der ewig Unwandelbare
Schaffet was er will.
Er tötet, er belebt.
Schleudert nieder und erhebt.
Daß im Gericht er dich bewahre, 15
Verehre ihn, folgsam still;
Frage nicht nach Wo und Wann,
Was unten, oben sein kann;
Sei vertrauensvoll, keine Frage
Über deinen Gott! 20
Auf, dem Schlaf entsage
Und rufe an, o rufe deinen Gott!
Fürwahr schuldig sind wir.
(Gen. 42, 21.) 25
1. Wir säen Unrecht aus,
Unheil wächst für uns daraus;
Nun denn, hin zu ihm reuig ziehet,
Der uns kennt, der siehet
Daß Staub wir. (Ps. 103, 14.) 30
2. Die Knechte vor dem Herrn erschrocken stehen;
Ach, die Himmel in den Höhen,
Die Engel sind nicht rein, und bestehen
Könnten wir? (2. Kön. 10, 4.)
3. *) Gebildet aus Staub, begraben in Sand, 35
Haben die Lebenden Stolz,
*) oder:
Geworden aus Staub
Begraben in Staub
Bauen wir stolz 40
Uns Prachtgemächer;
Plötzlich des Todes Raub,
Geworfen in Löcher,
Umschlossen von Holz
Abreisen wir. m
— 234
Haben sie Sorgen;
Und heute, morgen
Gelegt in Kasten von Holz
In das Schattenland
Reisen wir.
(Num. 10, 29.)
4. Übermütig ist unser Sinn,
Endlos zieht sich die Erlösung hin,
Der Sommer vergeht,
10 Der Herbst verweht, —
Nicht befreiet sind wir.
(Jer. 8, 20.)
5. Die Väter frevelten, wurden geschlagen.
Wie lange haben wir ihre Schuld zu tragen!.
]5 Gewähr' uns ein Zeichen
Daß wir leben, sonst erbleichen.
Sterben auch wir.
(Gen. 43, 7.)
6. In des Schöpfers Hand ist uns're Seele,
20 Wenn auch keine Lösung aus der Grabeshöhle;
Wir alle, arm und reich
Eines Mannes Kinder, gleich
Sind wir.
(Gen. 42, 11.)
25 7. Wie haben wir bisher gelitten!
Die Hoffnung ist fast abgeschnitten;
Wissend, daß es uns gebührt
Bleiben stolz und ungerührt
Und verderben wir.
30 (Gen. 19, 13.)
8. Die Ihr festhaltet
An Gottes Wort,
Wisset: ein Gott waltet
Und der Ewige ist es fort und fort,
35 Er nur schaltet.
Sein sind wir.
(Ps. IW, 3.)
9. Darf die Säge prahlen gegen den, der sie schwingt?
Eitel all des Menschen Weisheit klingt,
40 Der den Tag nicht kennt, so ihm sein Ende bringt;
Was ist's, das sein Verstand durchdringt?
Daß von gestern wir.
(Hieb. 8, 9.)
— 235 —
10. Höre, die in ihrer Not zu dir flehen,
Frühe fastend mit Gebeten vor dir stehen.
Unser Mut will uns in dem Exil vergehen.
Und in großer Not sind wir.
(Neh. 9, 37.) 6
11. Aufrecht uns dein Wort des Trostes hält.
Daß deiner Lieb' es wohlgefällt,
Über Unheil dich noch zu bedenken.
Und Reuigen, die gestehen, Gnade zu schenken;
Nun, unser Gott, gestehen wir: 10
(1. Chron. 29, 13.)
Fürwahr, schuldig sind wir.
3.
1. Alles Sinnen, alles Dichten
Deine Hoheit muß empfinden, 15
Wohin sich die Gedanken richten
Dich sie finden und verkünden,
In jeder Sprache, jeder Mund
Tut dich im Gesänge kund.
Alle meine Gebeine 20
Müssen sagen:
Wer kann, o Herr, dir gleichen?
(Ps. 35, 10.)
2. Geist und Glieder
Sind durch dich verwebt; 25
Von dir hernieder
Strömt, was in mir lebt.
Das Geschenk meiner Lieder
Zu dir aufwärts schwebt:
Die Gabe, auch die kleine, 80
Vom Dankgefühl getragen
Wird sie schneller dich erreichen.
3. Der Odem von der Nase eingesogen
Ist von deiner Hand;
Das Licht, das in mein Auge eingezogen 85
Deinem Glanz entwandt;
Der Anschlag, den ich erwogen,
Von deiner Weisheit mir gesandt.
Dich stets ich meine;
Soweit in mir Gedanken ragen, 40
Stellen dich sie auf als Zeichen.
— 236 —
4. Rufet meine Liebe
Zurück, der mir entschwunden:
Haben meine Triebe —
Hat das Herz dich schon gefunden.
5 Doch ich muß es lassen
Denkend dich zu fassen;
Von den Vorstellungen keine,
Nichts von dem, was Träume wagen
Ist mit dir zu vergleichen.
10 5. Den Heiligen mit dir
Hast eine Fahne du verliehen,
Und errichtet ein Panier
Für die, so dir nachziehen.
Wer sich dir befohlen,
15 Dem bist Du nicht verhohlen;
Der nicht von Sünden reine
Dich zu erkennen muß verzagen
Mit Augen, die erbleichen.
6. Du hast erschauet
20 Gedanken, die bei mir weilen.
Seitdem du auf ge bauet
Meines Leibes Säulen,
Herz und Nieren
Von dir herrühren:
26 Was ich verhehle, was ich scheine.
Wohin deines Blickes Blitze schlagen
Muß alles Dunkel weichen.
Alle meine usw.
4.
80 L Es zieht zu dir mich hin,
Nach deiner Wohnung meine Blicke;
Auf dich gestützt ich meinen Sinn
Führe sanft zu dir zurücke.
Einen Gast in deinem Zelt.
3S Daß er Gunst von dir erringe
Ich dir ihn heute bringe,
Hab' ihn vor dich hingestellt.
2. Deine Liebe kam mir nachgerannt.
Dir nahe sein mocht' ich gern,
40 Dir ich mich verwandt empfand.
Drum blieb ich den Verwandten fern,
Ließ von deinem Schritt mich lenken
Ohne zögerndes Bedenken;
— 237 —
Drob mich hassen
Die dich verlassen:
Da schützt den Matten
Deiner Wolken Schatten,
Ihn dein Licht erhellt, 5
Der vor dich ist hingestellt.
3. Besser einen Tag auf Gottes Erde
Denn tausend im Lande der Barbaren;
Lieblicher des Gottesberges Trümmer
Als der Gekrönten Palastzimmer; 10
Nur unrein ich in diesen werde
Ein Knecht von Tyrannen-Scharen.
Nach dir allein ich will fragen,
Von keinem anderen sein getragen.
Du, der Treuen schützender Held, 15
Der Vertrauenden Macht!
Dir hab' ich mein Herz gebracht
Und es vor dich hingestellt.
4. Ich lechze, auf der Zion-Spur,
Wie nach Tau die heiße Flur, 20
Dort unter Gottes Flügeln
Auszuruh'n auf Libanons Hügeln.
Mein Auge schmachtet
Nach dem Tale der Gesichte,
Wo göttliche Majestät nachtet; 25
Nah den Tafeln von Stein
Dem Schatze in dem Gottesschrein
An deinem Tisch ich meinen Sitz errichte,
Wo du. Höchster! meine Welt
Und ich bin vor dich hingestellt. 80
5. Der Sonnen weckend macht
Zum Morgenrot die Nacht, —
Von Lüge und Betrug
Entweihet lang genug
Ist ein Name, den sie preisen, 36
Die bluten von dem Eisen.
Sind verkauft, ein Tand,
Söhne, dir verwandt,
Zions teure Meine,
Schafe, die ein Gott erhält? 40
Ach, es sind ja deine.
Dir gebrachte, vor dich hingestellt!
Abraham b. Meir b. Esra, dessen Maamad nicht
mehr vollständig erhalten ist, scheint seine religiösen Poesien
— 288 —
in verschiedenen Ländern verfaßt zu haben. Wenigstens
auf 150 beläuft sich die Zahl seiner Kompositionen, be-
stehend aus Mecharech, Barchu, Meora, Ahaba, Geula,
Keroba, Selicha, Pismon, Tochecha, Liedern, Klagegesängen
5 u. a. Gedankenreichtum, sittliche Strenge, Weltverachtung
herrscht in seinen zahlreichen Tochechas; lebendig und
anziehend in der Keroba, zart in der Meora und Geula,
stets geistvoll, bisweilen Bilder und Ideen nach Zahlen fast
rätselhaft ordnend, hat er vornehmlich mit dem Ernst seiner
10 Ermahnung und dem Witze seiner Lieder die Gemüter
erobert. Wie es scheint, hat er zuerst der gleichlautenden
aber verschiedendeutigen Wörter sich im Reime [Ted-
schnis-Eeime ] bedient, a) jedoch nur in seltenen Fällen. Wie
Mose b. Esra hatte auch Abenesra von Neid und Gemein-
15 heit zu leiden; indes ist die Spur hiervon nur in seinen
Satiren, nie in den Synagogal-Poesien zu finden, wo allein
Israels Leiden auftreten.
Zu dir flehend klagen,
Die täglich Leiden tragen:
20 Wie lang, o himmlischer Rächer!
Erwarten den trostvollen Becher,
Wann der Wunder größte
Sehen endlich Erlöste?
fragt der Dichter in einer Meora. b) Verwandtes liest man
25 auch in der nachfolgenden Esther-Selicha. c) Die beiden
anderen Nummern sind eine Buße-Selicha d) imd eine drei-
zeilige Tochecha. e)
Abenesra.
1.
80 1. Ein Gott kein Zweiter,
Dein Arm mein Streiter «
Und dein Bund der Leiter
Für mich und Enkel und weiter,
Als du stütztest, die mich rächten,
35 Hadasa und Mor/) den echten
Und mich, stets mit dir, faßtest bei der Rechten.
a) mm n^^b und m-n np"1 (Meora ^nJ ^« *?«)• Bei Salomo
Gerundi (Sulat |0 2tt^): ^^^^ milpi VT ''^rOO H^« IH^ ferne«"
doppelt '■p^r\'>- — b) Die Anm. a angeführte. — c) t^'^ tl^-] *7nK bi<
40 — d) ^32 ^n bH' — e) >-iDNan mrn >:«• — /) "na Myrrhe
[ly^ «l^a 3. Targ. Exod. 30, 23] anspielend auf Mordechai.
— 239 -
2. Der Lea entstammten zwei
Von der Himmelslichter Range:
Des ersten a) Hände, aushaltend treu,
Den Sieg beschworen bis zum Sonnenuntergänge,
Wo Amaleks Leuten 5
Verging die Lust zu fechten.
Das Haupt der Schlange
Ward gespalten von dem zweiten, b)
Als du mich, stets mit dir, faßtest bei der Rechten.
3. Rachel sollte drei gebären lo
Helden von hoher Pracht:
Josua zerschmetterte den Bären,
Der tückisch überfiel bei Nacht;
Und Saul, er bleib' in Ehren
Samt Esther, die uns Sieg gebracht. i5
Wo Gottes Hilfe mir gelacht
Hatte meine Lust ich an den Schlechten,
Denn mich, der stets mit dir, du faßtest bei der Rechten.
4. Deine Rechte war emporgestreckt
Zu erlösen leidende Verehrer. 20
Da sie vertrauten dem göttlichen Lehrer
Ward an ihre Gabe die Erinnerung geweckt:
Es wog der halbe Schekel schwerer
Als die Talenten-Myriade.
Meine Sünden nur mich töten möchten, 25
Doch mich belebet deine Gnade
Wenn du mich, stets mit dir, fassest bei der Rechten.
5. Könnte quälen mich mein Hort?
Dem Rufenden versagen Trostes Wort ?
Mich überlassen den Barbarenknechten, SO
Umsonst den Fremden mich verkaufen.
Den Söhnen meiner Magd, die mich knechten.
Dem Bruder, der mich legt auf Scheiterhaufen? ■
Vater, sieh mein Auge
Wund von Tränenlauge 35
Und mich, stets mit dir, fasse bei der Rechten!
2.
1. Gott lebt im All der Welt,
In jede Ferne seine Blicke reichen;
Wenn die Seele wacker ist, wenn sie mißfällt, 40
Die Vergeltung wird sie einst erreichen.
Wenn der Zügellose nicht die Kraft behält.
a) Moses. — b) Samuel.
— 240 —
Sich von dem Richter fortzuschleichen,
An jenen engen Ort gestellt,
Wo kein Weg ist auszuweichen.
2. Die Jahre sind in Eitelkeit vergangen,
5 Des Geistes Kräfte gingen ihm verloren;
Er ahnte nicht, daß er lebt gefangen
In Körperschaft, seitdem er ist geboren.
Wonach die Augen und das Herz verlangen
Wird nun verübet von dem Toren,
10 Der verlassen hat des Einen Wort,
Um den Vielen zugewandt zu gleichen:
Nun steht er an dem engen Ort,
Wo kein Weg ist auszuweichen.
3. Über Einsicht, die erschlafft,
15 Macht und die Begierde siegen.
Mit der Torheit hält er Brüderschaft.
Gesetze müssen sich den Lüsten fügen, —
Des Tags vergessen, wo die Kraft
Gebrochen völlig wird versiegen,
20 Wenn auf Stein beim Wurme liegen
Die ruhten auf Betten, reichen, weichen,
Und er den engen Ort hinabgestiegen.
Wo kein Weg ist auszuweichen.
4. Dem für meine Größe Blinden
25 Ein Tag nach dem anderen schwand;
Indessen wuchsen seine Sünden
Zahllos wie des Meeres Sand.
O werde weiser, daß der Schöpfer dir
Zubereite einen wonnevollen Stand.
30 Sei fürder nicht der unbändige Stier;
Lieber zwischen Jochen keuchen
Hin zum engen Ort, wo dem Bleichen
Kein Weg ist auszuweichen.
35 So lang ich in meinen Banden bleibe
Trauert die Seele ob dem, was ich treibe.
Keine heile Stelle ist an meinem Leibe.
Mit Schrecken fühl' ich das Gewicht
Jener Lehre im prophetischen Gesicht,
40 Daß Gott ein Herr ist vom Gericht,
Wenn der Ruf aus der lichten
Gotteswohnung, aus den Himmelsschichten,
Herniederschallt, sein Volk zu richten.
~ 241 -
Die Zucht ist eine Last,
Die ernst das Gemüt erfaßt.
Keinem gibt zur Freude Rast.
Das Gerichtsbuch wird aufgerollt,
Und der Donnerruf rollt: 5
Die Streitsache ihr vorbringen sollt!
Schmerzvoll tönt's in meiner Brust:
Ist das das Ziel meiner Lust?
Daß Geist ich bin, hast du gewußt.
Ich ward verdrossen, lO
Weil in einen Kerker eingeschlossen.
Von Fleisch und Blut umflossen,
Ich des Körpers Mutwillen trage.
Mit ihm mich plage
Und so der Ruh' entsage. 15
An Knochen mußt' ich mich anlehnen.
An Fleisch mich gewöhnen,
An Haut und Sehnen.
Darob ich bitter klage:
Richte nicht in solcher Lage 20
Mich nackt wie an diesem Tage!
Drauf spricht der Körper allein:
Ich sollt' einmal so sein.
Weiß nicht aus nicht ein.
Beschämt ich werde, 25
Du lädst vor deine Behörde
Mich Asche, Erde!
Als ob noch nicht genug ich litte,
Zählst du Wort' und Tritte
Und beachtest meine Schritte. 30
Mich fesselte das eitle Leben,
Und als Ertrag von meinem Streben
Hat man Jammernächte mir gegeben.
Tadelfrei ist vor dir kein Sonnenlicht,
Dem Monde die Vollkommenheit gebricht: 35
Was vermag der Sterbliche, der Wicht?
Des Menschen Verborgenes enthüllen
Kann nicht sein des Gottes Willen,
Der sein Werk liebt im Stillen. —
Da der Allmächtige heißt 40
Zum Leib zurückkehren den Geist,
Daß einer für den anderen beweist.
Zu>u, Synagogale Poesie. , 16
_ 242 —
Nun wird ihm sein Schalten
Und all sein Sinnen vorgehalten;
Doch er läßt nicht vollen Zorn walten.
Geschrei wir hören vor dem Herrn:
Ist denn jeder Hoflfnungsstern,
Ist alle Lösung fern?
Das Leben ist von Schmerzen eine Kette;
Es gibt keine Zufluchtstätte,
In die der Mensch sich rette.
Du, Barmherziger, mußt Liebe senden,
Gnadenpforten öfEnen mit eigenen Händen,
Erhören und Verzeihung spenden.
Möge dein Licht unter uns zünden.
Du uns von der Schuld entbinden
Und vergeben uns're Sünden.
Von den übrigen Dichtern ist in den französischen,
deutschen und sonstigen europäischen Riten verhältnismäßig
wenig entlehnt : Von Jehuda Abas eine Akeda und eine
Selicha ; von B i n j a m i n ein schönes Grebet a) für die Selicha-
20 tage ; von Jakob und Elasar, von jedem zwei Selichas. Jakob
ist vielleicht ibn Taban, der Bruder Levis, oder der Gramma-
tiker Jakob b. Elasar: beide aus der ersten Hälfte des zwölf-
ten Jahrhunderts. Elasar könnte Elasar b. Nachman b) sein.
Ebensowenig ist Joseph, mit dessen Namen mehrere in
25 italienischen und deutschen Handschriften befindliche Se-
lichas spanischen Charakters gezeichnet sind, näher zu be-
stimmen; die Zahl der synagogalen Stücke, die in spanischen
und afrikanischen Gebetsammlungen von Joseph stammen, ist
sehr beträchtlich.
so Von den Spaniern scheidend teilen wir noch folgende, teils
im deutschen, teils im römischen Rituale befindliche Gebete
mit, deren Urheber nicht genannt sind. Das erste c) ist eine
Tochecha, die bisweilen Abenesra zugeschrieben wird; das
zweite d) eine Buße -Ermahnung, die in Pismon-Form mehrere
35 a) ^^ ninnX n2- — ■ ^) von Mose b. Esra besungen im Diwan
(Luzzatto rr'D 4 S. 93) und erwähnt in der Poetik, wo er Abulfatah b.
1Kn?K ^^3 Sevilla benannt ist, wahrscheinlich der Vater des im Diwan
Jehuda halevis (derselbe in ri^lH^ S- 20) vorkommenden Nachman
Abu ishak b. -inr^. — c) X22: oixn ^a»- — ^) ^yr\^ :>^^ n?r»- -
— 243 —
Sentenzen aus Mischna Abot (2, 15. 4, 16, 3, 16 und 1) variiert;
das dritte a) ein Gebet in dem bereits erwähnten Metrum, &) von
welchem Anfang und Schluß übersetzt worden.
Ungenannte.
1. 5
Des Menschen Leben eine ihm gesetzte Frist,
Auf Erden ex ein Wand'rer ist:
Sein Kommen — eines Hauches Wehen,
Finsternis sein Gehen.
Die Liebe zu der Erde, dieser schnöden, lo
Macht den eitlen Toren irre.
Den, durch süße Worte kirre.
Verführen ihre glatten Reden.
Um arm zu machen sie bereichert.
Beklagenswert sie macht mit ihrem Sänge, 15
Öl und Honig, die sie aufgespeichert,
Bergen Gift der Schlange.
Honigseime ihre Lippen träufeln.
Locken dich mit würzigem Weine; —
Doch die Rebe ist aus Sedom eine 20
Und ihr Wein die Galle von Teufeln.
Vergiß die Welt mit ihren Hochgenüssen,
Gelüste nicht nach ihren Leckerbissen;
All das süßlich Ding
Halte lieber gering. 25
Geschleudert in das Weltgedränge
Verlor ich mich in ihre Felsengänge,
Bis den Geplagten, den Erfahrungsreichen
Ekel überfiel vor ihren Bräuchen.
Von Jugendmost betrunken 30
Ging ich nach der Augenlust:
So in Torheit ganz versunken
Ward ich unverzeihlicher Schuld bewußt.
Hoch stiegen meine Blicke,
Doch mein Aussehen sank, 35
Und beim Gewebe meiner Tücke
Wurde mir die Seele krank.
Lustvoller Tage Schlummer
Weckte des Alters Kummer,
«) Wpn'Ü n^i Itt^K- — b) S. oben S. 94. Dasselbe ist unter den 40
32 Gattungen, die OUveyra aufzählt, nicht befindlich, und besteht aus
Jated und 2 Tenuas, Jated und Tenua, beides wiederholt.
16*
— 244 —
Und die Früchte jener Gunst
Waren Eitelkeit und Dunst.
Die Frische der Jugendzeit
Ist ein Traum von heut;
R Wirklich aber ist die Sündenschar
Und hinterher die Totenbahr'.
Eines Tages uns die Kraft verläßt.
Dann entflieht der Geist,
Der Körper eine Leiche heißt
10 Wird hastig in die Gruft gepreßt.
Ausgespien von seinem Bette,
Weggejagt von seiner Stätte
Vertauschet er für immer
Mit einem Sarg das Zimmer.
15 Und den vom Erdreich Verbannten
Flugs ihn holen die Bekannten,
Werfen seinen Leib hinab.
Ein wertloses Gerät, ins Grab.
Wert behält, wenn sie scheidet,
20 Eine Seele von der Lust entkleidet;
Diese gehet sündenrein
In den Himmel ein,
Wird nach ihrer Wohnung entschweben
Wie Gott sie hat gegeben,
25 Und hervor ihr Licht,
Eine Morgenröte, bricht.
Vergiß das Jauchzen, und Vergnügung meide.
Nur des Toren Herz ist im Haus der Freude;
Unter Weinen gürte um den Strick,
30 Nach dem Trauerhause geht des Weisen Blick.
Wohlan 1 wir wollen mit Gebeten
Hin vor den Richtenden treten;
Lasset uns, die Gott verehren,
Zurück zu unserem Gotte kehren.
35 2.
1. Es verlasse der Böse seine Wege,
Und beuge seinen stolzen Sinn,
Er kehre um zum Vater hin,
Daß er ihn begnadigen möge,
40 Bevor man in das Grab ihn lege.
2. Verlaß, o Mensch! töricht Geschwätz,
Ehe du flatterst wie Vögel ins Netz,
i
i
— 245 —
Und der Gläubiger holet das Pfand.
Der kommende Tag ist unbekannt;
Darum heute dich im Guten stärke,
Zu kurz ist der Tag zu dem Werke.
Der Sorgsame höre und es sich merke! 5
3. Verlaß, o Mensch, die kleinlichen Sorgen;
Was heut dich freut, beweinst du morgen.
Nicht aus dem Buche zu löschen ist deine Schuld,
Nicht zu erschleichen des Unbestechlichen Huld.
Der Herr drängt die trägen Arbeitsleute, lo
Der Gegner erscheint und steht dem Streite.
4. Verlaß, o Mensch, Güter, die flüchtig reizen,
Du sammelst Spreu, verlierst den Weizen,
Du stirbst und Freund und Bruder verschwinden,
Und der Hölle Flammen zünden. 15
Die mit dem Gute im Vorhause geizen,
Werden im Speisesaal das Bereitete finden.
5. Verlaß, o Mensch, verführerische Lust;
Trage lieber ein Weh in eigner Brust,
Als daß ein anderer dir fluche. 20
Frage nicht, wem deine Schritte bewußt?
Deine Hand schreibt auf im offenen Buche.
Kehre um und dauernde Seligkeit suche.
6. Verlaß, o Mensch, der Welt Freuden,
Bevor dein Atem entflieht 9$
Und die Seele im strafenden Feuer verglüht.
Bedenke dein Kommen — ■ aus Eingeweiden,
Für dein Gehen wird — eine Grube bestellt.
Dann ein Hoher Gericht über dich hält.
Drum verlasse die sündhaften Wege so
Bevor in das Grab man dich lege!
1. Der um seine Erde
Spannt des Himmels Höhen,
Der zwischen Engeln thront, 85
Wo Flammen wehen.
Um ihm ruhet stille Majestät,
Keine kommen, keine gehen, — •
Vergib die Schuld, entlasse
Den, der anklagt um Vergehen, 40
Furchtbarer! den die Heiligen umstehen.
— 246 —
2. Dein Gewand ist die Wolke,
Die sich in Wettern zeigt,
Du schauest, lichtumstrahlt,
Was im Finstern schleicht;
5 Du hast das Süße,
Auch das Bittere erzeugt,
Dein ist das Ursprüngliche,
Und was der Wurzel sich entzweigt.
Viel noch könnt' ich nennen,
10 Da dich keine Zahl erreicht:
Und Fehler willst du ahnden.
Am Wurm, der im Staube kreucht?
Verjage sie wie Spreu,
Wie Dünste durchs Gitter verwehen!
15 6. Du zerreißest die Wolke
Und ihre Steine triefen,
Du sendest dem Zagenden Hoheit,
Dem Stolzen die Plage,
O stürze die Sünde in die Tiefen,
20 Heile dein Volk
Von Feindes Hohn und Schlage !
Nicht an die Fremden es sei
Verkauft auf endlose Tage;
Die Kinderberaubte, verstoßen mit Scheidebriefen,
25 Verlobe dir treu mit neuem Ehevertrage.
Wenn wir 1146 von Spanien uns nach Deutschland
begeben, kommen wir aus einem Lande, wo der Islam den
Juden aufgezwungen wird, zu einem anderen, wo das Kreuz
tötet. Die Dichter hatten hier nur Tragödien erlebt, und
30 tragisch ist ihr Gesang. Elieser b. Natan aus Mainz, der
die Metzeleien der Kreuzzüge beschrieben, beginnt eine Selicha a)
folgendermaßen :
Der Eid, dem Abraham geschworen,
Ging seinen Kindern nie verloren:
35 Des Vaters Opferbereitschaft
Gab Festigkeit göttlicher Freundschaft;
Aus Sündenschuld,
Aus Stürmen von Strafen,
In Gottes Huld
40 Sie fanden einen Hafen.
Wenn noch die Stärke
«) nnan dn-
— 247 —
Des einen Opfers wir erfahren:
Werden, ach, die vielen Opferwerke
Aus den beiden blutigen Jahren a)
Uns für Vergehen keine Sühne sein? —
Sie erboten sich zu sterben, groß und klein, 5
Und wurden regelrecht dir dargebracht:
Übrig blieb keiner über Nacht,
Das Fett ging auf in Flammen
Vom Geschlachteten und Schlachtenden zusammen.
Solche Altargaben müssen Gnade finden lo
Und dein „Ich vergebe" Flehenden verkünden.
Mose b. Samuel, der vielleicht noch älter als der eben
Genannte ist, und sowohl Selichas als Piut verfaßt hat, ist der
Dichter folgender Eröffnungs-Selicha. b)
Mose b. Samuel. is
Beherrscher der Welt,
Erhabenster Held!
Wohnend im Himmel oben,
Den alle Wesen loben
Mit unvergänglichem Preis, 20
Der das Leid der Bekümmerten weiß, —
Sieh auf das Volk nieder
Das unter alle Nationen versprengt
Mit Schmach und Schande wird getränkt.
Ihr Rücken, geweihet der Last, 25
Hallt von Stößen und von Schlägen wieder,
Sie trauern, mit Ungnade gekränkt.
Ohne Ruhe, ohne Rast.
War' es Abend! rufen sie am Morgen,
Wünschen, wenn es dunkelt, Tageslicht; 20
Statt Frieden immer Angst und Sorgen,
Sie suchen Trost, und finden nicht;
Sie sehnen sich nach Glück
Und es trifft sie täglich Mißgeschick:
Begrüßen würden sie den Tod. 35
Weh, daß Sünde trägt die Schuld!
Wir wichen von dem göttlichen Gebot.
Nun verfahre denn nach deiner großen Huld,
Sammle aus den Ländern, von den Meeren,
Die Zerstreuten, die dir gehören; 40
Die den Getauften
Umsonst verkauften
a) Die Jahre 856 (A. 1096) und 906 (A. 1146) werden angegeben. —
— 248 —
Löse wieder ein
Ohne Geld, ohne Schein;
Gebiete Jakobs Sieg
Du unser Schutz in Ewigkeit!
Du lenkst den Krieg
Und bei dir ist Barmherzigkeit.
Bei dem berühmten Jakob b. Meir b. Samuel (gest.
1171) in Rameru, bekannter unter dem Namen „Rabbenu Tam",
bemerkt man zuerst den Einfluß der spanischen Poesie,
10 da er korrekt, mit Geschmack, bisweilen auch metrisch,
dichtet; die zwei ersten Strophen seines Gebetes XI^K "|Qt£^,
das Mittel- und Strophenreim hat, lauten in der Nach-
bildung wie folgt:
1. Ein Felsenschutz,
15 Dem Unheil Trutz
Dein Namen;
Wenn Not
Uns droht,
Wir kamen.
20 Den Freund bedenk,
Der dein Geschenk
Zum Opfer brachte;
Bedenke, der gesagt.
Als ihn ein Blick gefragt,
25 „O Vater schlachte!"
Auch den Frommen
Lasse vor dich kommen, .
Dessen Bild an deinem Throne;
Alle drei seien
30 Bei Zornesdräuen
Uns Schild und Krone.
Zeugen Sünden
Und verkünden
Ein Löschen aus dem Buche:
35 Bei unserem Gotte ich Verzeihung suche.
2. Unter schwerer Last ^
Ohne Rast
Meine Tränen rinnen;
Bei dem Knecht
40 Ohne Recht
Möcht' die Seele mein von hinnen.
Ruf' ich dann
— 249 —
Meinen Vater an
Inbrünstig hoffnungsvoll :
Die Nase rümpfend
Und, mich schimpfend
Bricht hervor sein Groll: 5
,,Du bist geächtet,
Von mir geknechtet,
Mir von Gotte überlassen;
Fremde dort und hier!
Du gescheuchtes Wander tier, lo
Wohin, wenn dich Feinde fassen?"
Und ich: Der zu Abraham spricht.
Ich verlasse deine Kinder nicht,
Ist noch heute meine Zuversicht;
Verhängt er Strafen 15
Verirrten Schafen
Wegen großer Sündenschuld, —
So ist auch sein Verzeihen, groß auch seine Huld.
Wie es scheint, ist E 1 c h a n a n , der Verfasser folgender
Peticha, a) noch älter als Rabbenu Tarn, der zu derselben be- 20
reits Erklärungen gegeben haben soll.
1. Einst die Jugendbraut, geliebt,
Mit reicher Morgengabe dir beschieden;
Ach sie trauert schmerzbetrübt,
Verworfen, einsam und gemieden! 25
2. Lagerte auf köstlichen Gewändern,
Eines Gottesbundes Pfändern;
Ach sie muß ihr Lager ändern.
Die Bettlerin in fremden Ländern!
3. Chöre rings auf Erden priesen 30
Der Krone und des Gürtels Pracht;
Ach sie weint, verurteilt, abgewiesen.
Des Fluches Beute, hohnverlacht!
4. Anmutsvoll und munter war ihr Schritt
Von deinen Fittichen beschattet; 35
Ach sie jammert, irrt bei jedem Tritt,
Um die Kinder leidend, fällt ermattet.
5. An Gott dennoch fest sie hält.
Nichts gilt ihr Tyrann und Held,
Ein Nichts die Macht, die jählings fällt, — 40
Deine Huld ist ihre Welt!
«) Dmr: nttr«.
— 250 —
Ebensowenig näher festzustellen ist S a 1 o m o , der in
einer Selicha a) wahrscheinlicli die Trauerzeiten aus dem zwölften
Jahrhunderte uns vorführt.
Hoch erhebe die mächtige Rechte!
5 Der heilige Arm für Zions Tochter fechte.
Der Ruf erschalle an die Gerächte:
Erwache! erwache, es leuchten deine Nächte!
Die Knochen den Feinden zermalme,
Untergehen im Flammenqualme
10 Der Geschorenen verbündete Mächte;
Das Lamm, das sie verspeisen, rette!
Die Dränger es scheren
Und sie zehren
Von seinem Fette.
15 Richte du zwischen Kranken und Gesunden;
Verlorene sind, wenn du sie suchest, gefunden.
In der Liebe zu jenen alten Hirten
Halte Musterung über die Verirrten;
Ich schmachte nach des Lichtes Strahle,
20 Der die Geier lädt zu ihrem Mahle.
Wann der Stolzen reichest du die Schale
Und sie hört dein: Nimm, trink und zahle? —
Ach, seit ich bin gerichtet
Und die Tüchtigsten vernichtet,
25 Gibt es Mitleid nicht für meine Wunden;
Und der Freund ist mir verschwunden. — —
* *
*
Wegen Missetaten, die wir begangen.
Sind unglücklich wir und gefangen:
Beschämt nach deiner Gnade wir verlangen,
30 Greis' und Kinder betend sich vereinen,
Mit dem Bekenntnisse nach dir sie bangen; —
„Hier bin ich!" sprich, wenn wir noch weinen.
Die damahge Zeit war der Selicha-Dichtung günstig: Will-
kür-Herrschaft, Barbarei und PfafEentum sorgten vereint da-
35 für. Sowohl in Deutschland als in den angrenzenden Ländern
wurden von genannten und von ungenannten Verfassern
poetische Selichas geschrieben. In Deutschland lebten Joel
halevi, Abraham b. Samuel, Ephraim b. Isaac, Joseph b. Natan,.
Jehuda b. Kalonymos, Ephraim [und Hillel] b. Jakob, Me-
40 a) T nr\n-
— 251 —
nachem b. Jakob, Elasar b. Jehuda, Simcha b. Samuel, Barucli
b. Samuel, David b. Kalonymos, Elieser halevi, Pesach Cohen,
Joseph b. Kalonymos, Natan b. Isaac. Frankreich an-
gehören Salomo b. Abun, Hillel b. Jakob, Salomo b. Jo-
seph, Isaac Nakdan, Jomtob; vielleicht auch Isaac b. Ja- 5
kar, David b. Gedalja, Samuel b. Mose, Isaac b. Saadia.
Nicht näher zu bezeichnen sind Jonatan, Zemach, Cha-
kim, Israel b. Isaac, Natan b. Jakob. In Polen lebte Mose
b. Chisdai; in Italien: Leonte, Binjamin, Isaac b, Samuel;
wohl auch Nehemia, Isaac, Itiel, Der Provence gehören lo
Isaac Seniri, vielleicht auch Menachem; dem südlichen Ita-
lien oder Griechenland: Joseph Kalai, Antoli b. Joseph, Je-
saia b. Mali, Mordechai b. Schabtai. Alle hier genannten
Dichter sind aus dem letzten Jahrhundert des fünften Jahr-
tausends (A. 1140 — 1240); nur wenige dürften etwas jünger is
sein. Die vielen bereits vorliegenden Musterarbeiten machten
die Leistungen immer mehr einander ähnlich; Empfindungen
wie Gemälde, Bilder und Formen wiederholen sich: nur
der Schmerz war immer frisch, immer neu. Die spanische
Metrik erscheint in einzelnen Kompositionen französischer, 20
deutscher, italienischer Verfasser, wie z. B. bei Jakob, Sa-
lomo b. Abun, Jomtob, Ephraim b. Isaac, ungenannten Ver-
fassern von Ofan a) und Bakaschas. Allmählich verliert
sich auch die alte Derbheit, die tyrannische Behandlung der
Sprache ; jene charakteristischen Ausdrücke und Bezeichnungen 25
aus der peitanischen Epoche machen geläufigen Wendungen
Platz: die Gedanken aus den Pismon und Tochechas der
Meister dringen mit deren Strophenbauten in die Selicha der
italischen, selbst der deutschen, Juden ein, unterbrochen von
dem Klagegeschrei der Opfer. 30
Joel halevi b. Isaac aus Bonn, ein bekannter Ge-
setzlehrer, hat in dem im Jahre 1147 erschlagenen Schreiber
Isaac b. Joel halevi vielleicht seinen Vater oder einen
nahen Verwandten verloren. Von seinen vier Selichas be-
rühren drei die Verfolgungen, die er erlebte: Eine &) scheint 35
a) z. B. y2:in y^i< «nd ?p '>yy\^, in welchem von 0>n5:p3 Din^r
die Rede ist. — 6) nXI^ DM*?«- [Vgl. mn^inO m'?0 Bechai -i^^^-l
— 252 —
von dem Märtyrer Kalonymos b. Mordechai aus Bacharach a)
zu sprechen. R. Joel war bereits tot, als sein [Scliwiegerjsohn
Uri verbrannt wurde. Eine b) seiner um Rache schreienden
Selichas ist folgende:
5 Du, o Herr, wirst meines Flehens Stimme hören,
Wenn die Bösen gegen mich sich kehren,
Alle wider mich verschworen;
Es schwanken
Meine Gedanken:
10 Sieh hernieder, sonst bin ich verloren.
Gezüchtigt werde ich vom Übermut;
Einem, der mich schuldlos weiß,
Geben sie mich preis.
Der Elende will mich verderben.
15 Mir ist weh zum Sterben;
Schon ist ihr Schwert geschliffen,
Ohne Mitleid werd' ich angegriffen,
Mir ist der Arm gebrochen,
Mein Herz ist eine Glut,
20 Es brennen mir die Knochen,
Ich lieg' in meinem Blut,
Ein Opfer ihrer Wut.
Jeder Tropfen ist bei dir gezählt,
Dafür falle jeder, der uns quält.
25 Laß deine Gnadenströme fließen,
Sonst sie unseren Untergang beschließen.
Mit Angst und Qualen
Wir unser Leben ihnen zahlen;
Vergiß es ihnen nicht!
30 Nimm das Blut und die Lasten,
Unser Beten, unser Fasten
Auf als Gaben, die wie Opfer wiegen;
Und wenn der böse Engel spricht,
Wird über ihn der gute siegen,
35 Und von deiner Liebe uns beschieden,
Was wir so lang entbehren: Frieden.
Von Abraham b. Samuel in Speyer, dem Bruder
Jehudas des Frommen, welchen Isaac aus Wien noch ge-
kannt hat, und der vier KlageUeder und sieben SeUchas
40 geschrieben, möge folgendes Chatanu c) hier eine Stelle finden.
a) Vgl. die Worte ininnö nöp'? m^ mit q'^dd bv py^ ^^''
Joseph Cohen Chronik f. 18 h.—b) nPDtt^ [3X- — c) ni3 11^31^ DX-
— 253 —
Ist meine Sünde schwer, hilf sie tragen;
Bei deiner Nachsicht darf ich wagen
Dir zu weihen meine Seele.
Meine Seele gern ihr Tun reinigt.
Nur mein Trotz ist es, der mich peinigt, 5
Doch der Gütige vergibt meine Fehle.
Meine Fehle
Nicht zähle,
Unser tägliches Gericht ist Galle;
Wir sind heut lO
Wie seit langer Zeit,
Ein Gespött für alle.
Alle unterdrücken, klein wie groß ;
Der Erwerb wird uns zerrüttet,
Unser Glanz verschüttet, 15
Wenn ich falle
Tun sie groß. •
Groß ist der Zorn, der erglühet,
Ihr Haß Funken sprühet.
Und ihre Mienen 20
Uns zu vertilgen schienen;
Ihr Schwert schlug Israel wund
Und rächte deinen Bund.
Deinen Bund bewahrten die Geliebten,
Die früh und spät dem Einzigen sich versprechen, 25
Dem stummen Schafe gleich sie im Tode Treue übten:
Du wirst an ihren Mördern die Edlen rächen,
Wenn zum Kriege Zeit ist, nicht zum Frieden.
Frieden gib dem umherirrenden Verstoßenen,
Dem Weggewiesenen, Gestoßenen; 30
Dienstbarkeit verfinstert ihm das Leben,
Drum vergilt, wie du ihm beschieden.
Höre ihn, ihm sei die Schuld vergeben.
Vergeben werde jedem, der bekennet.
Unverhüllt seine Fehler nennet; 35
Die Sühne, welche ist bei dir,
Reiche der Versammlung und mir.
Verzeih dem Volk, es ruft zu dir!
Z u d i r wir kommen mit der Lippen Gaben,
Anderes die Schwachen nichts zu bieten haben; 40
Im Bitten nur bestehet uns're Stärke,
Und leih'st du Beistand diesem Werke,
Rufen wir einander zu: sei stark!
— 254 —
Stark laßt uns sein in wohlgesetzter Bitte
— Weil dahin die Schar der frommen Beter —
Und zu ihm rufen nach alter Sitte:
Mache Juda wieder stark,
Und gedenke uns den Bund der Väter!
Ein bedeutenderes Talent hatte Ephraim b. Isaac
aus Regensburg; seine Poesien — worunter vier Sulat, eine
Meora, eine Ahaba und 18 Selichas — erinnern durch geist-
reiche Wendungen und leichten Ausdruck an spanische
10 Muster; einige derselben haben strophischen Reim und Vers-
maß. Die Ausfälle gegen den Glaubensfeind sind scharf, die
Bußebetrachtungen haben einen Anflug von Abenesras Geist.
Manche Selicha scheint er in späteren Jahren umgearbeitet
zu haben. Einen Begriff von seiner Dichtungsweise dürften
15 die folgenden Auszüge geben.
Ephraim b. Isaac.
La)
Dir, der mich erzeugt und gebildet,
Gehört alles, was ich hab' und bin.
20 Würdest du mit strengem Maße Hebten:
Offen wäre mir die Hölle beim Beginn.
Du kennst meinen Wandel, mein geheimes Tun:
Beschäme mit Verurteilungen nicht den Blöden,
In dem betörter Sinn, nicht Willen, sich vergangen;
25 Laß die Reue, nicht die Fehler, reden.
Die eitle Tat hienieden
Verpfändet des Menschen edleres Teil;
Er möchte seiner Lust genügen, —
Da klopft der Freund, mahnet an sein Heil.
30 Rein erschaffen, von dem bösen Trieb verleitet,
Würden wir keinen Ausweg finden.
Zähltest du die Sünden;
Rettung deine Nachsicht nur bereitet.
* * *0
*
So viel als Missetaten zähl' ich Wunden,
35 Drangsale, Schlag auf Schlag, eine Kette;
. Sack und Asche sind meine Lagerstätte, —
Mein Schmerz werde statt der Schuld gefunden!
a) >yn 'n D^n*?« dreizelllg.
255
Entledige mich der Sündenlast,
Warte auf den Säumigen, bis du seine Buße hast;
Ein verwundet Herz, das bereuet.
Wird deine Großmut bergen.
Wenn auch spotten meine Schergen:
,, Wälze dich in Asche, du wirst nicht befreiet!"
Nein! Du bleibst der du stets gewesen.
Deine Liebe verläßt mich heute nicht;
Die Verirrten wird entlassen der Vater vom Gericht,
Die Gefangenen der Held erlösen.
2. a)
1. Zum Geschäft der Väter habe ich gegriffen,
In Gefahren mich zu dir geflüchtet.
Meinen Wandel untersuchet und begriffen.
Meine Hand' empor zu dir gerichtet. ' 15
Aufsuchend meines Sieges Stern,
Hab' mit meinem Schwert und Bogen,
Ich mit meinen Worten nicht getrogen:
Denn ich forschte nach Gott dem Herrn.
So vielfach meine Schmerzen, 20
Waren — wie die Väter es gemacht —
Immer Worte aus dem Herzen
Die Waffen meiner Schlacht.
Ach schon viele Tage
Schütte aus ich meine Klage ! 25
Weinend hab' ich im Gebet gelegen.
Vielleicht mir käme Gott entgegen.
Herz und Sinn
Rafft das Leid dahin,
Seufzer voller Pein 30
Machen mürbe mein Gebein;
Von deinen Tröstungen
Kommet keine;
Umsonst hab' ich gerungen
Zu sein wie der Mägde eine. 35
Die Angst ist zum Hinsinken,
Der Zornbecher zum Ertrinken;
Die Ohren mochten hören,
Dennoch Maße füllten meine Zähren.
«) »mn« miöiK- 40
256
3. Wenn viele uns verteidigen,
Nicht alle sprechen für die Schuld,
Und Vergeh'n, die dich beleidigen.
Verhüllen würde deine Huld:
5 Wird unter uns die Liebe walten,
Du für deine Lehre uns erhalten.
Und alle, die dein Bündnis lieben.
In das Lebensbuch sie werden eingeschrieben.
Wer deine Gnad' erwartend ist gekommen,
10 Mit der Lösung er Erlösung finde;
Erlasse ihm den Richterspruch auf seine Sünde,
Daß er, ein Erhörter, werde wieder aufgenommen.
3.0)
Entführe den Zorn und er verschwindet,
15 Sich zugewandt der Suchende dich findet;
Dem Zerknirschten helfe deine Milde,
Daß er ein neues Leben bilde;
Bereite eine Hülle für meine Schuld,
Nimm mir alles fort, das schwer mich drückt;
20 Dein Vergeben ist's, das mich beglückt;
Statt Zurücksetzung, statt der Schmach
Gönne, Vater, mir deine Huld,
Dann wird stark, wer heute schwach.
Ich weiß es: nur dem Herzen
25 Entstammt die Lust, entkeimen Schmerzen,
Mein krankes Herz wird gesunden.
Wenn ich die rechte Zucht gefunden.
Es helfe mir der Mangel, karge Speise;
Vielleicht macht Dürftigkeit mich weise,
30 Vielleicht kommt dem Armen
Entgegen dein Erbarmen,
Und das Elend wird ein Pfand,
Das mir verbürgt aus deiner Hand
Weisheit und Verstand.
8« 4. 6)
Unverändert derselbe, vom Fluge der Zeit unberühret,
Himmel er wölbet, er winkt, — ein Hauch, und es wimmelt von Leben.
Alles, was sichtbar, schwindet; der Unsichtbare, er dauert.
Hinter Gewölk ein Geheimnis, und mitten in Sonnen die Stätte,
40 Wo den Allmächtigen Chöre, sein Lob Myriaden verkünden,
") niDl? fllDK* — ^) ^^ beiden ersten Absätze von pj< "lüK
pITjQfl ')^; metrisch, s. oben S. 94 und 243 Anm. b.
257
Jegliches Wesen des Himmels Gesänge begleitet, — wie jene,
„Ewiger, ruft es, Zebaotl wer ist mächtig wie du, Jah"?
Du wohnest mitten in den Gluten,
Cherub dein Gespann, dein Thron sind Strahlenfluten;
Aus Feuer und aus Wasser den Palast 5
Du in Höhen dir gezimmert hast,
Wo Licht und Dunkel dich umgeben,
Wolken Wasser zeugend Strahlen geben;
Des Feuers Söhne, die vor deinem Feuer beben,
Ein zahllos Heer mit geschäftigem Leben, lo
Aus Flammenquellen täglich neu gezeugt,
Wenn auch keiner zu deiner Größe reicht,
Deine Heiligkeit lobpreisen im Gesang.
Auch deiner Herde
Auf dieser Erde 16
Wird für ihren Dank gütiger Empfang:
Verschmähest nicht die Huldigungen ihrer Kehlen,
Ob auch sie sich vergehen, vielfach fehlen.
Die Verirrten zu dir kamen
Weil Barmherzigkeit ist dein Namen. 20
Du, dem alles schuldet,
Der mit Güte duldet,
Bist gnädig den Betrübten
Über das, was sie verübten.
Die tief in deiner Schuld 26
Schmachten nach einem Wort der Huld.
Sie vor Schmerzen ächzen.
Nach Vergebung lechzen
Und sich nach deiner Gnade sehnen;
Weggestoßen, auf der Flucht und ungekannt, 80
Unterdrückt im fremden Land,
Sie in Wüsten Klagetöne stöhnen.
Aus der Väter Sitz gejagt.
Hier zersprengt, dort geplagt, —
Sollen diese Leiden ewig währen? 36
Soll der Gram denn sie verzehren?
0 sieh die Sünden nicht, sieh die Zähren
Und nicht länger laß verhöhnen
Dich in deinen Söhnen!
Joseph b. Natan, Vorbeter in Würzburg, hat unter 40
anderen eine dreizeilige SeHcha a) verfaßt, den anbrechenden
Tag zu verkünden: jeder Strophen vers schHeßt mit dem Worte
„Morgen" (ipn).
Zunz, Synagogale Poesie. , 17
— 258 —
Wenn ich wohnte in deinem ewigen Zelt:
Fand' in deinem Schatten ich meine Welt
Und hätte mich dir gestellt
Jeden Morgen.
5 Heut ist Beten mein Gewerbe,
Flehen für dein Erbe;
Daß dein Volk nicht sterbe
Rufe ich am frühen Morgen.
Das Ohr neige meinem Wort,
10 O du unser ewiger Hort!
Auch mein ungesprochenes Wort
Erhörst du diesen Morgen.
Möge uns're Bitte dir gefallen,
Wenn die Reden erschallen
15 Jener, die zu dir hin wallen
Am Abend wie am Morgen.
Lasse uns die Gnade finden!
Das Meer verschlinge uns're Sünden
Daß sie verschwinden
20 Noch ehe Morgen.
Hüter, wie viel ist vorüber von der Nacht?
Verlange nach dem Betenden bei Nacht,
Daß er, von dir bedacht,
Dich preise am Morgen.
25 Sie klagen in der Nacht,
Sie danken, wenn die Früh' erwacht
Und offenbaret deine Macht
Der Morgen.
Bewährt in deinem Schwur
30 Bleibt uns deines Bundes Spur;
Wir hoffen auf ihn, der schwur:
Es wird Morgen!
Jehuda b. Kalonymos [b. Mose] in Mainz scheint
der Verfasser der meisten poetischen Stücke zu sein, die
85 mit diesem Namen gezeichnet sind; vielleicht muß Einzel-
nes seinem gleichnamigen Urgroßvater, der 1090 lebte, oder
seinem Zeitgenossen, dem in Speyer wohnenden Jeh. b. Kai.
b. Meir zugesprochen werden. Wir begnügen uns hier mit zwei
Proben, a)
40 a) N. 1 die ersten 8 Strophen aus ^XÖ ^riH^K; ^' 2 die ersten
7 Strophen aus ^*i 121^-
— 259 —
Jehvda b. Kalonymos.
1.
Meine Seufzer gar nicht enden,
Missetaten strömen zu aus allen Enden,
Und ich, wohin mich wenden? 5
Im Herzen ist mir wehe
Wenn ich meine Streitsache übersehe
Und so hin zu meinem Vater gehe.
Wenn den Sünder er zur Rede stellt,
Richtend das Verhör der Zeugen hält, lo
Was erwidre ich dem Herrn der Welt?
Was entgegnen, wenn mich er überführt?
Ändert wer, was jener festgestellt?
Ahndet er — nur Schweigen mir gebührt.
Das Schlechte, welches ich begangen, 15
Das hält den Bangen
Rechts und links gefangen.
Nun Seele und Körper zanken
Und vor dem Kenner der Gedanken
Beide treten in die Schranken; 20
Um sich zu rechtfertigen sie kamen,
Und die Verhandlung sie entnahmen
Dem Prozeß des Blinden mit dem Lahmen.
Mein Hort, untadlig im Verfahren,
An dem kein Unrecht zu gewahren, 25
Fällt den Spruch, den wahren.
2.
Dir vorzutragen sein Begehren
Dem Armen nicht du wirst verwehren,
Wirst zur Milde vom Zorne kehren, 30
Dem Gebet Gehör gewähren.
Hat Sünde, Ungebühr
Die Pforten mir verriegelt:
Dem Seufzenden die Gnadentür
Deine Barmherzigkeit entsiegelt. 35
Kenner der Wünsche, der Gedanken,
Der sterblichen Kraft und ihrer Schranken, —
Stütze, wenn wir wanken,
Nicht verschmähe, wenn wir danken.
Von schwerer Last gedrückt, 40
Gemieden, stets gebückt
— Das Schwert, das gegen uns gezückt,
Hat jung und alt vom Stamm gepflückt, —
17*
— 260 —
Sinkt uns der Mut,
Unter uns'ren Füßen bebt der Grund,
Wir stürzen in den Schlund,
Überm Haupte rast die Flut.
5 Ohne dein Erbarmen wären wir ertrunken;
Unablässig stürmen Wogen,
Spannen wider uns sie ihren Bogen,
Sprühen Tod des Hasses Funken.
Blut ist geflossen.
10 Über dein Gewand
Bleib' es ausgegossen
Des erfleh'ten Schutzes Unterpfand!
Wir fügen zwei Selichas a) eines Dichters J e h u d a hinzu,
die in anderer Weise das stehende Thema durchführen.
15 1.
Dich, großer Gott! Dich Starken, Furchtbaren
Rufen wir am Tage der Gefahren;
Das Exil und jede Not, die uns ereilt,
Hast du stets mit uns geteilt:
20 Unsere Verbannung ist die deine.
In Haft sind wir nicht alleine.
Du und wir werden erlöst zugleich,
Und siegen wir, sieget Gottes Reich.
Uns Geplagten ist es gar zu weh,
25 Wie dem fortgestoß'nen gescheuchten Reh;
Die Unschuldigen
Die dem Einzigen huldigen
Werden erschlagen.
Um deiner Ehre willen abgeschlachtet,
30 Ein schweres Joch wir tragen.
Und der Müden Klagen
Bleiben unbeachtet.
Umhergestreut in alle Welt,
Vergessen, dem Gezische bloßgestellt,
35 Traurig im Dunkeln
Wir ohnmächtig sitzen.
Uns will kein Licht blitzen, \
Kein Stern funkeln.
Zwischen Morast und Schilfe
40 Stecken wir ohne Hilfe,
Tag für Tag stürmen Wogen,
Die uns stets tiefer zogen.
«) bnn '^»sn wk «nd -rap o^DDin str. 3 ws 6.
— 261 —
Wir tappen gleich den Blinden,
Am Mittag können wir nicht finden;
Über das Ende dieser Haft
Gibt niemand uns Bericht,
Der Zeiten Wissenschaft 5
Jedem Kundigen gebricht.
O gib rasch Erlösung uns und Siegl
Die Bosheit wird bereuen,
Erklär' ihr nur den Krieg;
Rache nimm für die Treuen 10
Die Israel verlor,
Ihr Blut dein Gewand bespritze.
Der du Fallenden bist eine Stütze
Richte die gebeugte Schar empor.
Daß in Trost sich die Betrübte kleide, 15
Die von Zorn Geschlagene in Freude.
O Herr, der Gekränkten Gnade schenkt,
Sieh her, wie man uns kränkt.
Sammle die Zerstreuten aus allen Ecken,
Daß ihre Lieder wecken 20
Die erlöst nach Zion gehen.
Befiehl, daß dein Erbe siegt,
Dann wirst du hold Zions Höhen
Und baust die Stätte, die im Staube liegt.
Für Zion werde warm 25
Und ruhe dort wie in jenen Tagen,
Hochgestreckt wird des Gesalbten Arm
Und unser Haupt über Feinde ragen.
Was wir nun erbitten
Mög' es sein wohlgelitten, 30
Was ich erflehe,
Es komme in deine Nähe;
Erfülle, Herr, was wir verlangen.
Gib, wonach die Herzen bangen.
Dann ist frei Juda's Sohn, 35
Siegreich ihn beschützt.
Der auf dem Thron
Des Erbarmens sitzt.
2.
Aus dem Taubenschlage 40
Dringt der Taube Klage:
Haß und Kränkung nimmer enden
Schreit sie unter Esaus Händen;
Von Schrecken rastlos heimgesucht,
Der Erholung ganz entwöhnt, 45
- 262 —
Verschüchtert, angstvoll, geflucht,
Und so frech verhöhnt, —
Sie schwindet hin, verkrochen.
Verstummt, beraubt,
5 Getreten, entlaubt.
An zahllosen Rissen gebrochen.
Beschimpft ins Gesicht, —
Und verhüllt dein Angesicht I
In die äußersten Enden zerstoben
10 Unwiderruflich gestraft von Oben
Und von Wunden verzehrt.
Rasch und heftig, unerhört —
Harrt sie noch zu dir gewandt.
Du, Israels Hoffnung genannt,
15 Du hast die Kraft
Sie zu lösen aus der Haft;
Möchtest deine Stadt du gründen
Und sie ihr Erbe wieder finden!
Ephraim b. Jacob, 1133 in Bonn geboren und in
20 Worms M^ohnhaft, ist der Verfasser von Klageliedern, Selichas,
aramäischen Illustrationen, einem Maarib und einigen anderen
Sachen und wohl der jüngste deutsche Dichter, der aramäische
in die Synagogen eingeführte Piut und Selichas, und eine
Thora-Techinna geschrieben; seine Liebe zu den Erzeugnissen
25 der älteren Zeit bezeugt auch sein Kommentar zu Teilen des
Machsor. Bei ihm, wie bei mehreren seiner Zeitgenossen,
wird der Gebrauch talmudischer Stellen und Wendungen etwas
überwiegend. In einem seiner Gebete a) sagt er:
Den Bund mit Jakob und Abrahams Liebe bedenke,
30 Den Schwur, daß keiner die ihrigen kränke.
Für Sünden die Sühne: Exil,
Wenige Habe und der Leiden viel.
Man schmähet uns, — wir schweigen.
Um deinetwillen das Haupt wir neigen;
35 Dein Namen ist uns in das Herz geschribben,
Für dich bluten, die dich lieben.
Wo sonst, so höre ich sie fragen.
Werden um ihren Gott so viel erschlagen?
Es sind der drei Erkorenen Erben,
40 Die für deinen Namen sterben.
«) ^pvb nOK-
— 263 —
O alte Treue, kehre wieder!
Alte Hilfe, steig hernieder,
Greife dem Sinkenden unter die Arme,
Daß er an deiner Liebe erwarme !
Menachemb. Jakob b. Salomo,in Worms lebend, 5
hat Maarib, Jozer, Ofan, Ahaba, Siilat, Klagelieder und Selichas
verfaßt; er und Ephraim sind die letzten Deutschen, die Chatanu
der zehn Märtyrer geschrieben haben. Wir teilen von ihm die
folgende Sehcha a) mit.
Menachem h. Jakob. lo
O du Verherrlichter, gepriesener Namen!
Deine Majestät erzählt der Himmel, die Erde deine Pracht,
Errege deine Liebe für des Geliebten Samen!
Auf unser Elend schau hernieder, beleuchte unsere Nacht.
Dürfen wir, arm und entstellt, noch dein Volk heißen? 15
Steht nicht ewig, was du einmal verheißen?
Auch dich. Heiliger, will man uns entreißen,
Beten sollen wir zu Götzen, tauben und lahmen,
Die nie in die Gemeinschaft Jakobs kamen.
Nein, dein Volk huldigt allein deiner Macht; 20
Höre Einziger! ist sein Ruf, und sollten sie es zerreißen.
Die Schuld der Treuen sei fürder nicht gedacht.
Wie einst, der rote Faden verwandelt in den weißen.
Ja wir hoffen auf dich, wenn gleich verlacht.
Für deinen Namen, der mit dem unserigen verschlungen, 25
Haben wir gelitten und gerungen.
Für dich wir gehen auf gesonderten Wegen,
Für dich wir gingen dem Tod entgegen;
Gehe du für uns in die Schlacht,
Und anbricht unser Tag, des Feindes Nacht. 30
Ein reich ausgestatteter Geist war Elasarb. Jehuda,
ebenfalls aus Worms, der Sohn des Jehuda b. Kalonymos b.
Mose; er war 1220 noch am Leben, aber die Kreuzzüge kosteten
das Leben von Frau und Kindern. Neben seinen zahlreichen
exegetischen, talmudischen, ritualen, ethischen und mystischen 35
Büchern hatte er noch Zeit, das Gebetbuch zu erläutern, einen
Machsor-Kommentar zu schreiben, mehrere Piutstücke, nament-
hch Maarib, Ofan, Sulat, einige Klagegesänge und zahlreiche
«) i3D2n Dtrn n:k.
— 264 —
Selichas zu dichten. An Lebhaftigkeit und Gewandtheit über-
trifft er seine genannten Ortsgenossen; seine Sulat sind meist
Gelegenheitspoesien. Die Namen-Zeichnung a) geschieht bei
ihm selbst in seiner mit Gebeten durchflochtenen Prosa.
5 Gottes Verherrlichung und die Leiden seines Volkes, — das ist
der Inhalt seiner dichterischen Erzeugnisse; hier folgen Stellen
aus drei Seüchas. b)
Elasar b. Jehuda.
1.
10 Meine Leiden aller Orten
Klag' ich dir in Sinn und Worten:
Sende durch deine Pforten
Erhabener, erhab'ne Antworten!
Stumm, schüchtern, taub,
15 Der Hinterlist Raub,
Sind wir getröstet, gestärkt.
Wenn du, was wir beten, gemerkt.
Mit erlogenen Beschuldigungen
Sind Bösewichter zu uns eingedrungen:
20 Einen Getöteten zu rächen,
Befehlen sie uns die Treue brechen.
Bitter fließen die Zähren,
Die Leiden seit meiner Jugend währen;
Darf verhaßter Aberglauben
25 Mir den Gott, den Vater, rauben?
Deinem Namen gib die Ehre,
Ich habe niemand, dem ich angehöre;
Meine Stütze bist du allein:
Du wirst hören und mich befrei'n.
30 2.
O starke Feste, der Väter schützende Macht,
Ihrer hast du, so oft sie flehten, gedacht;
Wir, nun die vielen Jahre verachtet.
Werden ausgeplündert, abgeschlachtet
35 Gleich den Rindern i^
Von Edoms Kindern:
Der Eine Anklagen spinnt.
Nimmt Gut und Geld;
Der andere auf Lügen sinnt
40 a) S. oben S. 112. — &) N. 1 nöH^T Hmt^K; N. 2 pj^Q 'H Ti;
N. 3 "laninn «in-
— 265 —
Und bei uns Nachlese hält.
Warum vermissen wir den Herrn,
Der in unserer Not so fern?
Zu dir blicken wir hinauf
Wenn uns Tyrannen drängen, 5
Barbaren, die im Siegeslauf
Uns jagen, uns versprengen:
Doch du siebest zu, bleibst gelassen.
Wann wird dein Schweigen enden?
Wann du mit beiden Händen 10
Die Sinkenden erfassen?
Die Leiden sich jagen.
Die Schmähungen sind nicht zu tragen.
Dieser uns verkauft, verleihet und vermietet,
Jener höhnt und die Entgegnung verbietet. 15
Warum verbirgst du dein Angesicht?
Warum bedenkst du unser Elend nicht?
I
3.
1. Unser Flehen dich erreiche,
Werde nicht gering gehalten, 20
Dein Zorn er weiche.
Laß mit Strafen innehalten;
Über die Gemeinde möge Gnade walten,
Sie vertrauet dir bei allen Plagen,
Warum sollt' ich fürchten in den Unglückstagen? 25
(Ps. 49, 6.)
2. Lebens überdrüssig ob unseren Schlechtigkeiten
Zwiefach leidend in den bösen Zeiten,
Blicken wir uns um nach allen Seiten;
Doch uns überall so viele hassen. 30
Warum willst Du auf immer uns verlassen?
(Klag. 5, 20.)
3. In Drangsal ist das Leben mir verflossen,
Meinen Bitten hast den Zutritt Du verschlossen;
Du schauest zu wie man vor mir speit, 35
Ich bin gesunken und rufe angsterfüllt, —
Doch du hast dein Angesicht verhüllt.
Warum lassest du mich von meiner Hilfe weit?
(Ps. 22, 2.)
4. Welch ein Gewinn kann denn ersprießen, 40
Wenn sie der Bewährten Blut vergießen?
O sieh es vor dir fließen,
— 266 -
Daß es glänze in deines Auges Nähel
Laß mich vernehmen aus der Höhe
Deine Stimme, wie sie zu mir spricht:
Warum fällst du auf dein Angesicht?
5 (Jos. 7, 10)
5. Die noch dem Untergang entrissen
Sind gekränkt von Lasterhaften;
Herumgestoßen und zerrissen
Von all den Völkerschaften
10 Fragen den Mächtigen dort oben
Die Schwachen, die ihn loben:
Warum die Völker toben?
(Ps. 2, L)
8. Haben wir gesündigt
16 Einbrechend wie die Diebe,
Ist uns Gnade aufgekündigt
Ob dem bösen Triebe:
Ziemt es deiner Liebe
Daß sie sich wider Bitten stähle?
20 Warum, o Herr, vergiss'st du meine Seele?
(Ps. 88, 15.)
9. Ist kein Lächeln mehr.
Kein Erbarmen bei dir, o Gott?
Schon viele Jahre her
25 Ist dein Volk ein Spott.
Jene überheben sich bis an die Sterne, —
Warum, Ewiger, stehst du in der Ferne?
(Ps. 10, 1.)
15. Warum bist du wie betäubt bei ihrem Wehe?
Warum schläfst du, während ich vergehe
30 Und erwachst nicht als ihr Retter?
Warum rissest du ein die schützenden Bretter,
Daß einbrachen die Frechen?
Warum sollen die Völker sprechen:
Nun, wo sind ihre Götter?
35 (Ps. llö, 2.)
16. Warum ungeliebt
Den Weg zu dir vermissen?
Warum totbetrübt
Einhergehen müssen?
— 267 —
Wird nimmer leuchten der Befreier?
Nimmer brennen des Altars Feuer?
Warum sollen wir verlassen klagen:
Warum, o Jakob, mußt du sagen?
(Jes. 40, 27.)
Simcha b. Samuel aus Speyer, bekannt unter der
Chiffer D"tt^1, a) ist der Verfasser dreier Selichas, unter
denen folgende, das ,,Denn auf deine Liebe" eröffnende,
Peticha. b)
Denn auf deine große Liebe bauend, lO
Göttlicher Gerechtigkeit vertrauend
Nahen wir, die Niedrigen demütig.
Mit unseren Gebeten reuemütig,
Klopfen an an deine Pforten
Mit wohlgeordneten Worten, 15
Deine Kinder, die nach dem Vater bangen,
Die zum Tode sind verdammt
Weil sie dir anhangen;
Den Heiligen entstammt.
Über die der Segen ist gesprochen, 20
Sind sie nahe dir im Beten,
Wenn gleich durch Knechtschaft gebrochen,
In Keltern getreten.
In Gefahren jeden Tag verstrickt;
Beunruhigt und unterdrückt, 25
Irren ohne Rast
In fremden Landen,
Die auf ferne Tage du vertröstet hast,
Während Jahre schwanden.
Von dir weg man reißt 30
Die an dich sich klammern,
Die so lang verwaist
Nach dir jammern.
Im Elend sitzen
Und ihr Blut verspritzen. 35
O gewähr' uns Schutz
Gegen Götzenschmutz!
Von Unheil getroffen
Wir erwartend hoffen.
Deine Stätte zu schauen, 40
«) D^ilNI"! ritt^PÖ ni9. §§. 199. 228. 289; wahrscheinlich derselbe
bei Meir Rothenb. Rga. 802. — b) TOni ^V ^3-
— 268 —
Den Altar zu bauen,
Mit Herzen für Liebe erweicht,
Mit Ohren, deinem Worte geneigt,
Mit Jochen
5 Die zerbrochen,
Aufrecht gehend, erleuchtet.
Die Augen von Freude gefeuchtet.
Hörst du das Höhnen,
Das Stöhnen?
10 Siehst du die Herzen
Voll Schmerzen?
Von Unrecht und Gewalt
Es ringsum erschallt;
Sie werden nicht gefragt,
15 Wenn sie gestoßen und gejagt
Zu Tode sind geplagt. —
Doch auch gehaßt und verachtet,
Um deinen Namen geschlachtet
Sie empor zu dir schauen,
20 Denn deiner Liebe sie vertrauen.
Gleich berühmt wie Simcha als Gesetzlehrer, jedoch ein
größerer Dichter, war Baruchb. Samuel aus Mainz; selbst
in seine talmudische Schriften und Schreiben flicht er Verse ein.
Er schrieb Klagelieder, Jozer, Ofan, Sulat, Sabbats- und Hochzeits-
25 gesänge, eine Keduscha und 18 Selichas, deren einige in alten
Manuskripten, nach seinem Namen, nDTl3 heißen. Hier folgen
eine Selicha a) und ein Pismon. b)
Baruch.
1.
30 Wie ertrag' ich es, mit anzuschauen
Den Untergang von meinesgleichen!
Warum sehe ich sie klagen
Über dein Volk, o Gott?
Wie sie die blühenden Kinder zerhauen
35 Und graben aus die Leichen!
Warum dürfen Völker fragen: '^^^
Wo ist ihr Gott?
Wie stürzte herein das Ungeheuer,
Das die heilige Rolle und das uns zertreten!
40 Warum, wenn uns die Not umringt.
Fehlt mein mächtiger Gott?
«) >n»fcm '?D"i« n33»«- - &) [ti«?' '?k3 [*«•
— 269 —
Wie brachen, ein fressend Feuer,
Schweine ein, die uns töten!
Warum, wenn Gerechte der Böse schlingt.
Schweiget Israels Gott?
Wie sind auf dein Geheiß 5
Lämmer Wölfen preisgegeben!
Warum fasten wir und du siebest nicht,
Alles sehender Gott?
Wie ist bitter unsere Speis'
Und verbittert uns das Leben! lo
Warum du uns entbietest nicht
Zu dir, o Gott!
Wie haben sie heut
Deine Gäste geschlachtet!
Warum weicht deine Rechte, 15
Held bewährter Gott ?
Wie sind wir verstreut
Hier und dort verachtet!
Warum enden nicht die Nächte,
Die du schläfst, o Gott? 20
Wie verbluteten am Eisen
Meine Weisen!
Warum soll ich ganz verwaisen?
Wann freudig preisen
Dich meinen Gott? 26
I
2.
1. Keiner gleicht Jeschuruns Gott,
Der auf Wolken thront,
Der im hohen Himmel
Und bei Sterblichen wohnt; 30
Zu ihm blick' ich auf.
Wenn wir weinen, wenn wir singen,
Was ich fühle, was ich rede,
Es wird zu ihm dringen.
2. Du erhältst das All, 85
Zahllos sind deine Liebestaten,
Lieb' und Treue schenkten
Sühne für uns're Missetaten.
Es erhoben sich auf deinen Ruf
Alle, die dich bekannten, 40
Den Glanz der Frommen,
Und Israels, des dir verwandten.
- 270 —
3. Allgegenwärtiger,
Leuchtend aller Orten,
Sieh mein Elend,
Öffne die Gebetespforten;
5 Die Rettung naht!
Deinen Teueren verkünde,
Und wenn wir gezögert,
Komme du geschwinde!
4. Wer ist wie du
10 Großmütig im Verzeihen?
Mit Langmut trägst du
Alle, die dir sich weihen;
So nimm die Gabe an,
Die ich dir zu Füßen lege,
15 Es sterbe nicht, du sprichst.
Der umkehrt vom bösen Wege.
5. Jung und alt werden
Deinen Namen loben.
Bleiben meiner Stimm'
20 Erschlossen deine Tore oben,
Daß ich öffnen darf
Meines Sanges Pforten,
Durch die wir Gott
Uns nahen mit Worten.
25 David, der Bruder von Jehuda b. Kalonymos b, Meir,
ist durch ein metrisches Tachnun, a) das dem täglichen
Opfer (Tamid) geweiht ist, bekannt, und das folgendermaßen
schließt :
David h. Kalonymos.
30 Nimm im Bethause mein Geflüster
Wie Rauchopfer an im heiligsten Düster,
Und wenn ich die Lippen rühre.
Als wären es fette Opferstiere;
Statt der Handvoll Räuchergabe
35 Ich nur meinen Vortrag habe.
Die vom Fasten mir entzogenen Säfte
Erhalten des Altarblutes Kräfte;
Für Wein und Wasser, zum Opfer gegossen.
Gelte die Träne, die heut geflossen.
40 Doch willst du Ganzopfer und Gesänge:
So zerreiße unsere Stränge,
— 271 —
Freiheit den Gefangenen verkünde
Und dein Ruf die Zerstreuten finde.
Dann steigt aufs neue deine Größe nieder
Und ruhet im engen Räume wieder,
Und deiner Liebe genügt die tägliche Sühne.
O daß der Tag erschiene,
Der zu dir von den Enden der Erde
Versammelt deine verlorene Herde I
Von dem nicht näher bekannten Isaac b. Jakar möge
eine Stelle aus einem Gebete a) Zeugnis geben. • lo
Isaac b. Jakar.
Wenn das Herz mir will verschmachten
Ruf ich meinen Vater an,
Ich kaum länger tragen kann.
Was sie tun, was sie trachten. 15
Fremde Schulden muß ich zahlen,
Höre Feinde täglich prahlen.
Mich sie werfen hin und her.
Rufen, wenn sie plündern: schaffet mehr!
Auf mein Gebet und dein Gebot 20
Sie setzen meiner Kinder Tod;
Wenn wir den Glauben wandeln.
Wollen glimpflicher sie handeln.
Mich erfüllt inn're Wut,
Ich hoffe Hilfe — sehe Blut. 25
Worauf wartest du, o Gott?
Erdulden alle, groß und klein,
Nicht Not und Schimpf und Spott,
Und wanken nicht und bleiben dein?
Auf, Donnerer, auf, erhabener Rächer! 30
Laß sie leeren den schrecklichen Becher,
In ihren Lüsten zerschlage die Zecher,
Daß mit ihrem Blut sich sättigen Geier
Und die Armen zujauchzen ihrem Befreier.
Davidb. Gedalja, Verfasser eines Jozer zum Wochen- 35
feste, hat einige Selichas, worunter folgende an Binjamin b.
TTtt^D erinnernde Techinna, b) geschrieben.
Werde beredt, verstummtes Herz!
Weine dich satt, mein Gemüt!
I
«) K^ip« T*?«- — b) i^i ri'QM-
272
Den Augen entströme der Schmerz,
Freude und Lust sind verblüht.
Glücklich, beneidet, gepriesen
Ward schuldbelastet ich fortgewiesen;
5 In heiliger Heimat glänzend, groß —
Ist das Land der Tyrannen mein Los.
Als meine Sonne niedersank.
Fremdes Joch um meinen Hals sich schlang
Fügten zu quälenden Lasten
10 Das quälende Wort, die mich haßten
,, Lasse doch kommen deinen Herrn,
Der Dienstbarkeit er dich entwinde:
Verweilet die Hilfe so fern?
O schäme dich, tappende Blinde!
15 Nur eines bleibt, dich zu befreien:
Tritt rasch in unsere Reihen,
Entsage, vergiß deinen Getreuen."
So stürmen auf mich die Verführer ein.
Betrachtend das Gesetz meiner Jugend,
20 Den alten Vertrag, den Eheschein,
Den Schwur an die Väter und ihre Tugend,
„Nein, ruft die Betrübte,
Nimmer vergessen sei der Geliebte,
Der mich erzogen, mich befreiet,
25 Mich geliebt, um mich gefreiet;
Er hat mich beschenkt
Mit Überfluß getränkt.
Da ich ausschlug vor Behagen
Hat gerechter Zorn mich geschlagen;
30 Doch ich seine Braut
Vergesse nicht, dem ich angetraut.
Vergesse seine Liebe nicht,
Die jählings aus dem Düster bricht,
Mit Trost und Hilfe bereit:
35 So hoffe ich meine Erlösung alle Zeit." —
Haben wir uns gegen dich vergangen.
Verjünge mich zu jener Zeit,
In der Worte der Liebe erklangen.
Errichte die Stätte deiner Heiligkeit,
40 Daß sich bewähre
Der Propheten Lehre:
Du, o meine Seele, die mich belebt,
Bist mein Ruhm, der empor mich hebt.
— 273 —
Folgende zwei Gebete von gleichklingendem Tone, von
Samuel b. Mose«) und von S a m u e 1 ft), können dieser
Techinna sich anschließen,
Samuel h. Mose.
O laßt zurück mich kehren 5
Zu meinem ersten Mann,
Der mich geleitet hat
Von Mutterleibe an,
Möchte ihm mein flehend Wort gefallen,
Und er gedenken alter Liebe allen, lO
Und verscheuchen die Sorgen
Für den Morgen,
Und alles Leid
In Öden weitl
Den Völkern, die mich plagen, is
Die mich treten, schlagen,
Ist Juda eine freie Beute,
Die sie verworfen schelten und verlassen,
Die es wohlgetan ist zu hassen.
Die keinem mehr ist teuer. 20
Ach die Sünde lähmt, auch die bereute!
Die Schmach ist mein Schleier,
Meine Kost die Träne;
Dem Hungernden weisen sie die Zähne,
Dem Durstenden sie Essig bringen, 26
Gerüstet stehen sie mich zu verschlingen,
Sorgte nicht der Einzige für mein Leben.
Wann blickst du auf mein Joch hernieder
Aus der Asche mich empor zu heben?
Mich zu tragen auf deinem Gefieder 30
Dorthin, wo sich sammeln die Geflüchteten,
Und in Seir schauen die Gerichteten,
Wo in deinen Vaterarmen
Zion wiederfindet dein Erbarmen.
Samuel.
Hör' ich den giftigen Spott:
Nun wo bleibt dein Gott?
Trink' ich meinen Wein
Gemischt mit Tränen.
Dir verrat' ich wie sie höhnen.
Dir nur klag' ich diese Pein;
Zum, Synagogale Poesie. 18
— 274 —
Du beachtest, was ich zeige,
Du kennst, was ich verschweige.
Bin ich ein Knecht?
Mein Käufer trete vor!
5 Bin ein Diener ich nach Herrenrecht, —
Wo ist das durchbohrte Ohr? a)
Nein, Fremde haben mich gestohlen.
Jetzt gefesselt, war einst ich frei;
Vernimmst du mein Geschrei,
10 Wirst du zurück mich holen.
All die angedrohten Züchtigungen
Sind nun auf mich eingedrungen;
Die sich vor den Bildern bücken.
Die der Lüge fröhnen, mich bedrücken,
15 Bei ihren Lästerungen ich erstarre,
Zorn und Schmerzen mich erfüllen.
Wird endlich deine Größe sich enthüllen,
Und die Lieb', auf die ich harre?
Isaac b. Saadia, vielleicht der Dichter des Gesanges
20 im ^^^ ?') scheint zwischen 1099 und 1188 gelebt zu haben;
man hat von ihm nur eine, der des Baruch gleichgebaute
Selicha. c)
Isaac h. Saadia.
L Wie soll ich dir mich näh'rn?
25 Die dich leugnen, deinen Dienst verwehren:
Sie verlangen, ich soll dich lassen, hassen.
Ich habe deine Befehle nicht verlassen.
(Ps. 119, 87.)
2. Wie werde ich geschleppt durch alle Gauen
30 Gehalten von des Götzendieners Klauen;
Sie, die sicheren, sitzen auf hohen Stufen,
Ich werde zu kommen nicht gerufen.
(Esther 4, 11.)
3. Wie wachsen meine Tränen zu Bächen!
35 Ich unterliege dem frechen Verbrechen;
Sie zielen auf mich, sie und ihr Stamm,
Ich bin gleich dem harmlosen Lamm.
(Jerem. li, 19.)
6. Wie trink ich Bitteres, esse Laub, Staub,
40 Unterm Joche weinend, der Feinde Raub;
Sie rufen: Höre, dich bekehre, glaub'!
Ich aber höre nicht, bin taub.
(Ps. 38, 14.)
a) S. Exod. 21, 5. 6. — h) Cod. Lips. 25 N. 19 mit dem Akrostichon
45 nnpt^ nn pn^N wenn man «i^tTP statt Qi-fj< liest. — c) }{^2'? '?31t< "[*«•
— 275 —
7. Wie bin ich geschlagen, mit offener Wunde!
Mein Prachtkleid tragen Hunde;
Sie schwelgen an dem gefüllten Faß,
Ich vertrockne wie Gras.
(Ps. 102, 12.) 5
8. Wie umlagert mich Sarazen und Sabäer,
Prophet nennen sie einen Lehrenverdreher;
Sie schaffen sich Macht, Heere, Lehen;
Ich aber, wohin kann ich gehen?
(Gen. 37, 30.) iff
13. Wie lästern meine Kerkermeister,
Sitzen im Schatten, werden feist und feister;
Sie toben, triumphieren schon,
Ich bin ihnen ein Hohn.
(Ps. 109, 25.) 15
14. Wie verseufze ich in Gram mein Leben!
Des Kummers Träne ist mein Saft der Reben;
Sie stehen aufrecht herzen, scherzen, —
Ich bin gebeugt und leide Schmerzen.
(Ps. 69, 30.) 20
15. Wie strecken sich in Zion die Unreinen,
Unglaublich müßt' es jedem scheinen;
Sie sind reich, ein hochgebietender Schwärm,
Ich bin dürftig, arm.
(Ps. 70, 6.) 25
16. Wie hausen sie in meinen festen Palästen;
Oben, unten, in Osten und Westen;
Sie, die Mächtigen, das Gold begleitet.
Ich bin zum Sturze vorbereitet.
(Ps. 38, 18.) 80
17. Wie fliehen meine Hoffnungen vor den Leiden!
Bedenk' uns und vergilt den Heiden,
Sie werden geschleudert aus deinem Sitz hinaus.
Ich aber, bei deiner Huld, komme in dein Haus.
(Ps. 5, 8.) 35
Natan b. Isaac, auch genannt Vivas "^^ÖIS, lebte
1220, hat ein Jozer, ein Sulat und drei Selichas geschrieben,
unter denen eine a) ebenfalls den Anfang: „Wie vermag ich",
und in den Bibelversen die Namenzeichnung hat. Er sagt in
derselben : 4o
18*
— 276 —
Die Schmerzen meines Geschlechtes,
Die Unterdrückung seines Rechtes —
Wie sie noch ertragen?
Die Gefangenen und Geschorenen,
6 Die in Feindesland Verlorenen
Hoffen Freiheit jede Woche.
Doch die Woche bringt nur Plagen,
Längere Furchen, Eisenjoche.
Dahin ist der heilige Dienst,
10 Dahin des Tempels Helle
Und die Quelle
Aus der Begeisterung fließt;
Eingestürzt sind der Erde Festen,
Gestorben die Besten,
15 Götzentempel unser Land verpesten,
Mit unserm Fett sich Räuber mästen.
Die die Nächte sinnen auf Verbrechen,
Den Tag vom Himmel sprechen.
In deinem Revier
20 Jagt ihr Panier;
Wolf, Bär und Schwein
Brüllen im Verein
Und zerreißen um die Wette.
Gott, mein Gott, blitze, räche, rette!
25 Wir fügen diesen Worten die Selicha a) eines Dichters hinzu,
der Levi b. Jehonatan geheißen.
L Dein heiliges Land
Ist Fremden übergeben.
Deine Söhn' in Feindes Hand
30 In der Verbannung leben.
Wie im Sturm gejagt
Nach der Erde Enden;
Nach ihnen keiner fragt,
Sie zu dir sich wenden.
35 2. Es nahmen ab die treuen Söhne
Und nahmen zu die Leiden,
Unterging der Glanz, die Schöne,
Wir forschten, wo die Zeiten scheiden.
Wann die Stunde
40 Deiner Rechten wir erreichen:
Wir suchten in der Runde, —
Das Ziel, es schien zurück zu weichen.
— 277 —
3. Mit deinem Grimm beladen
Versinkt ihr Fuß in den Morast,
Sie wähnen sich rein zu baden
Und die Sünde hält bei ihnen Rast;
Ihre Knie ermatten 5
Da ihnen ist ihr Schutz genommen,
Es neigen wohl die Schatten,
Doch die Zorntage kommen.
4. Von wunderbarer Dauer
Diese Liebe deiner Kinder! 10
Nicht Ströme die fluten
Löschen ihre Gluten;
Gesättigt von Schmach
Dachten sie nach
Und bekennen in Trauer 15
Sich schuldbewußt als Sünder.
5. Dein Wort mache, wie es war,
Wiederum ihr Auge klar.
Die Sünde löse
Und es verstummt der Böse; _ 20
Israel ist eine Erstlingsfrucht
Heilig als des Herrn Hebe.
Seine Volkszahl wieder hebe
Und seine Macht und Zucht.
6. Hörest du die Armen schrei'n, 25
Wird der Unwille verrauchen;
Die Flut, in die sie untertauchen
Wasche sie von Sünde rein.
Zu gehn mich unterweise
Des Lebenspfades G'leise, 30
Daß ich deine Hilfe schau'
Und des Palastes Bau.
7. Dank, die Erlösten weinen.
Werden nach Zion sie gesandt
Zurück in das alte Vaterland, 35
Wo sich die Versprengten einen,
Von deiner Macht geweiht
Wohnend in Sicherheit,
Der Herr in ihrer Hütte,
Er, der Ewige, in ihrer Mitte. 40
Zemach, a) vielleicht ein Sohn Jacobs, hat einige ; Chakirn,
der etwas älter scheint, nur eine Selicha b) verfaßt. Ebenso haben
I
«) nyV^ DN f^"'" den Rüsttag des Neujahrsfestes. — b) inXlp H^N-
— 278 —
wir von Israel b. Isaac a) und Natan b. Jacob, &) von jedem
nur eine. Es folgen hier einzelne Proben.
Zemach.
1. Nicht zu genau auf deinem Richterstuhle
5 Prüfe uns, die schwachen Sünder,
Sind wir doch in einer Leidensschule
Und du richtest deine armen Kinder
Mit Gerechtigkeit.
* *
*
4. Dein Erbe vergeuden fremde Buben,
10 Die uns zu fangen machen Gruben,
Uns verschenken und lassen töten;
Gib ihnen nach Verdienst, wenn sie treten
Vor Gericht.
5. Gejagt werd' ich in die Runde
15 Bis ich versink' in ihre Pfütze;
Wenn ich leide — keine Stütze,
Bis im Exil ich geh' zu Grunde
Ohne Recht.
6. Warum, Allmächtiger, siehst du zu
20 Wenn die Treulosen mich schinden?
Demütige sie und mir werde Ruh' I
Soll nicht endlich jedes finden
Sein Recht?
7. Zerschlage ihre Banden,
26 Wirf sie nieder mit Schanden,
Nimm Rache für die Meinen,
Und erhaben wird erscheinen
Gott im Gericht.
8. Wenn wir die Erinnerungen feiern morgen,
30 Gedenke unser Mühsal und die schwere Bürde,
Gedenke dann der Herd' und ihrer Hürde.
Der Erdenrichter sollte nicht sorgen
Für Recht?
* *
*
11. Lüge muß vor ihm verstummen,
25 Verhaßt sind ihm die Falschen, Krummen,
Seine Huld genießen, deren Wandel gerade.
Denn auch alle seine Pfade
Sind Gerechtigkeit.
12. Anlegen wird er die Gerechtigkeit als Kleid,
40 Aus seiner Gnadenfülle uns Verzeihung schenken;
Seine Gaben sind für die bereit.
«) ISnOn Nin ^^N ^^ 25 Strophen; die ersten vier und die letzten
vier sind mitgeteilt. — b) n^üJ< ^iN-
— 279 —
Die auf ihn nur ihr Vertrauen lenken:
Er ist ja die Gerechtigkeit.
Chaldm.
Wo sind die alten Wunderzeichen,
Als die Feind' erlagen deinen Streichen 5
Vom Meere ausgespie'ne Leichen?
Deine Kinder
Erbten Länder
Deines Wortes Pfänder;
Sie wurden Sünder 10
Und erhielten ihrer Taten Frucht
In Edoms harter Zucht.
Viele sind seitdem gefallen,
Heute droht das Ende allen.
Kommen wir deine Einheit zu verkünden, 15
Kommen jene uns zu binden
Wo sie uns finden,
Uns zu henken.
Zu ertränken, —
Ach, wir dürfen deiner kaum gedenken. 20
Den Völkern ein Abscheu und verhaßt,
Ohne Stätte, ohne Rast,
Einsam, trostberaubt in Haft
Gebricht deiner Magd die Kraft;
Sie kann sich nicht fassen, 25
Kann auch nicht von dir lassen.
Und wenn sie weint und betet.
Wenn die Kinder ihr in den Armen getötet,
Wenn sie verlockt wird und du geschändet,
Bleibst du schweigend, weggewendet? 30
Stehe auf und richte!
In 2k)rnesglut vernichte!
Untergeh' in Flammen
Rom und die uns verdammen!
Israel b. Isaac. ss
Will ich dichtend
Gebete richtend.
Zu ihm flüchtend
Suchen den Ewigen:
In sein Haus ich heut 40
Komme vor seine Heiligkeit
Ihm zu tun bereit
Die Arbeit des Ewigen.
Vor der Lade dicht
Beugt sich mein Gesicht, 45
— 280 —
Zu erfüllen die Pflicht
Gegen den Ewigen.
Und im Vortrage
Am festlichen Tage
5 Ich die Lösung erfrage
Mich ergießend vor dem Ewigen.
* *
*
Mit Hoffnung entzücke
Das Häuflein, mit Glücke;
Im Namen der Bundesstücke
30 Bedenke mich, Ewiger!
Ein Herz, geknickt,
Von dir sei angeblickt.
Wie es sich schickt
Vom Herrn, dem Ewigen.
15 Zurückkehre,
Mit Lieb' erhöre
Die täglich rufen: Höre
Israel, der Ewige 1
Dem Überrest erlaß'
20 Unglück und Haß;
Verkünde Erlaß —
Ein Jobeljahr dem Ewigen.
Natan b. Jacob.
Ich vor dir in großer Sorge klage
Auszusprechen, wie Schreckliches ich trage;
Du, o Gott, nimmst an, was ich sage.
Und hörst das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel.
(L Kön. 8, 52.)
Ich, wenn sündhaft nicht der Gedanke,
Vor Schmerzen im Gebete zanke;
Du, o Gott, erhörest, und ich danke
In Gegenwart der ganzen Versammlung Israels.
(I. Kön. 8, 22.)
Ich, tief gesunken, seit ich wurde weggebracht,
Werde unterdrückt und frech verlacht;
Du, o Gott, hole gnädig mich aus diesem Schacht
Und führ' heraus mein Volk die Kinder Israel.
(Exod. 3, 10.)
Ich bin, dem Druck erliegend, vogelfrei.
Mein Korn und Most frißt der Leu;
— 281 —
Du, o Gott, mir deinen Segen leili'
Und segne dein Volk Israel.
(Deut 26, 15.)
* ■>
20. Ich sehe Elend, sehe Blutvergießen,
Zertretene, denen keine Tränen fließen; 5
Du, o Gott, laß die Quäler büßen,
Übe Rache für die Kinder Israel.
(Num. 31, 2.)
21. Ich erinnere an deinen Schwur; o merke
Dir der Väter Liebe und ihre Werke! 10
Du, o Gott, dein Wort erfülle, stärke
Vollauf mit dem Besten das Haus Israel.
(Jes. 63, 7.)
22. Ich deines Trostes Größe preise;
Sind wir froh, gefalle dir des Dankes Weise; 15
Du, o Gott, uns Gnade stets erweise
Und siehe deiner Söhne Söhne, Frieden über Israeli
(Ps. 128, 6.)
Bei den Dichtern in Rom wird der Fortschritt der Sprach-
behandlung ebenfalls um jene Zeit bemerkbar. Zeuge dessen 20
ist Jehuda b. Mose oder Leonte, a) ein Zeitgenosse des Jehuda
b. Kalonymos; ferner ein älterer Binjamin. 6) Ob Isaac b. Sa-
muel c) dieser odei einer älteren Zeit angehöre, ist nicht mit Sicher-
heit zu entscheiden.
Leonte. 25
1.
Vernimm Gebete, stille;
Die Zomesgluten stille;
Rufest du Gerichtstag aus,
Suche, was uns rechtfertige heraus. 30
Lehrer und Kollegen
Kaum noch Hoffnung hegen,
Löschst du nicht die Sünden,
Daß wir deine Gut' empfinden.
Gefallen ist die stolze Bühne, 35
Unser Gebetspalast ist Ruine;
Horch, Allgütiger, auf unsere Bitten,
Baue auf zerstörte Hütten.
a) N. 1 p'^)i ^rib^ N. 2 ^nVW 'H ybi<- — Ö) N. 1 aus ^•'i^
'^Nlt^N N. 2 Schluß von >'Tij^2 Hl'?«- — c) f^Q^ 'H T'?X' der Reim 40
ist durchgehend.
.— 282 —
Wohnend in den Höhen
Höre Unglückliche flehen;
Befreie, die seit vielen Jahren
Trauernden, verwaisten Scharen.
Wir rufen vor Bedrängnis
Zia dir, o Hort, aus dem Gefängnis,
Pochen an deine Tore
Den Weg suchend zu deinem Ohre.
10 Vernimm, o Vater! in der Not mein Schrei'n,
Trage meine Tränenflut in deine Bücher ein.
Du wirst mir liebevoll zur Seite stehen,
Rettung senden aus den Himmelshöhen.
Schmachvoll meine Jugendzeit verläuft,
15 Da Sund' auf Sünde töricht ich gehäuft.
Nun klopfe ich bestürzt an deine Türen:
Ach, wie soll die Verteidigung ich führen?
Ich verstumme, groß ist meine Pein,
Wenn du nicht groß bist im Verzeih'n.
20 Ich habe mich gegen dich vergangen
Und meine Sünden mir die Leiden brachten,
Statt der Freude hab' ich Schmerz empfangen
Und Drangsale meine Tag' umnachten;
Zerknirscht bekenn' ich meine Schuld,
25 Flieh' veschämt zu deiner Huld.
Du, langmütig gegen die Guten und die Bösen,
Erhörst, die elend sind und bedrängt,
Nimmst wieder auf, die ihre Sünde kränkt.
Wirst die Schuldigen von der Strafe lösen.
30 O daß dir meine Rede nahe bliebe
Und mich aufrichtete deine große Liebe!
Binjamin.
1.
1. Israels Sprößlinge, die geliebten,
36 In Gottes Höfen preisen mit Gebeten;
Erlassen ist Getreuen, was sie verübten.
Indem sie hin vor den Ewigen treten.
2. Ein hohes Recht ist den Erstlingen gewährt:
So oft ihr Mutwillen sich empört,
40 Sie finden stets bereit den Einigen
Von der Sünde sie zu reinigen.
— üöö —
3. Des zehnten [Tages] Sühnekraft für Reue
Ist ein Denkmal seiner Güte, seiner Treue;
Den Betenden ein Tau der Verzeihung fällt
Am Tage, der zur Hut für Israel bestellt.
* *
8. Hier erbauen deine Freunde sich ein Zelt; 5
Im Unwillen selbst sei gesonnen sie zu lieben.
Hat die Missetat sie weggetrieben, —
Erinn're jener Tage dich der alten Welt!
9. Vereinigt werden sie dir zu dienen kommen,
Hören sie verkünden deinen schönen Spruch: lo
,,Eure Worte, ein lieblicher Geruch
Von Freudenopfern, wohlgefällig sind sie aufgenommen."
Mit seinem Haß mich plagt
Der Bruder wie der Sohn der Magd, 15
Die im eignen Hause beide
Schwelgen sicher und in Freude.
Die Verheißung läßt verhüllt,
Wann mein Sehnen wird gestillt.
Lenke, Herr, deine Schritte 20
In seines Lagers Mitte,
Stürz' ihn um mit jähem Tritte,
Daß er bleibe im Gedränge.
O daß tröstend deine Liebe
Wir erhalten, meine Hilfe bliebe, 25
Bevor mich eingeholt das Wehe
Und ich an ihm zu Grunde gehe !
Dann, ach, eine Antwort fein
Hätt' ich für die Feinde mein:
Noch liebt mich mein Gemahl, 80
Er bringt zurück mich in mein Tal,
Führt heraus aus eurer Qual
Mich in die Weite aus der Enge.
Isaac h. Samuel.
Trauervoll wenn ich singe, 35
Eine wunde Seele ich dir bringe.
Mein Haupt sitzt in des Joches Ringe,
Im Netz der Fuß, die Hände in der Schlinge;
Wenn ich mit Leiden ringe,
— 284 —
Und um das Leben meiner Lieben dinge,
Gebieten Jene: gib und bringe!
2. Die Tochter Israel umringen Schlangen,
Als sie ein in ihre Hütte drangen,
5 Sie für ihren Dienst zu fangen,
Widerstand sie dem Verlangen.
„Und reißt ihr mich mit Zangen,
Nur meinem Freund' werd' ich anhangen."
„Wohin ist dein Trauter denn gegangen?
10 Du hoffest noch, bei uns gefangen?
Hoff' auf Sklavendienst, auf lebenslangen."
Hörte es — , in meine Augen Zähren drangen.
3. Da im Innern Stimmen klangen:
„Stehe auf, die Botschaft zu empfangen,
15 Du sollst, Leidende, nicht mehr bangen;
Sternen gleich, die im Himmelszelte hangen,
Wird aufgeh'n dein Licht und prangen.
Dem Feinde Feuerbrand
Wird die neue Sonne,
20 Euch zur Wonne,
Sichtbar machen Gottes Hand,
Die euch versammelt in Zions Land.
Engel sollen das Heiligtum erbauen,
In Licht sich wandeln Nacht und Grauen."
25 Das folgende Gebet, a) wie die ähnlichen von Simeon, David,
Binjamin, mit durchgehendem Reime, wird einem N e h e m i a
zugeschrieben.
Nehemia.
Fürwahr,
30 Weil mein Gott nicht war
In meiner Mitten,
Durfte mich das Unglück überwinden,
Hab' Unsägliches ich gelitten.
O könnte ich ihn finden,
35 Den mein Herz begehrt I
Daß er mich hört!
Den Umkreis ich durchzöge ^
Hier und dorten.
Suchte ihn an allen Orten,
40 Auf Plätzen und an jedem Wege,
Und war' ich bis zu ihm gekommen,
Ich stellte dar wie vieles mir genommen.
Und um was es sich handelt:
a
) o bv x'^n-
— 285 —
Der Glanz zu Finsternissen,
Die Bündnisse verwandelt,
Der Schmuck zerrissen,
Die Feste mir verheert,
Zerbrochen meines Schwertes Spitze, 5
Stumpf des Bogens Blitze,
Dem Feind den Nacken zugekehrt.
Da floß, eine Wasserflut,
Priester- und Prophetenblut,
Kinder und erschlag'ne Greise 10
Für Raubtiere eine Speise;
Jünglinge und Mädchen gefangen;
Meine blühenden Sitze trauern.
Meine Straßen versperren Mauern,
Und noch ist sein Zorn nicht vergangen. is
Er läßt über mich die Schwerter zücken.
Stellt als Ziel mich hin für seinen Bogen,
Daß sie Streifen auf meinen Rücken zogen
Und unter Mißhandlungen mich bedrücken.
Frische Zeugen führt er auf, mich zu verdammen, so
Ziehet immer neue Mannschaft gegen mich zusammen.
Was soll ich, Kraftloser, noch ertragen?
Mein Kummer, würd' er gewogen auf der Wagen,
Den Meeressand überträfe das Gewicht.
Was geschrieben steht und was nicht SS
Über mich verhängte sein Gericht;
Mich zu vernichten folgten die Schrecken dicht:
Auf die Pest Gefangenschaft,
Der Hunger nach den Kriegesheeren,
Vom Tiger zu der Sau, vom Löwen zu dem Bären. 30
Hab' ich zu hoffen noch die Kraft, ,
Ein Ende zu erwarten dieser Haft?
Hab' ich am Leben noch ein Gut?
Stehe du, o Tod! mir zur Seite,
Nur zu sterben hab' ich noch den Mut. 85
Mein Silber plündert Feindesbrut,
Mein Gold wird der Fremden Beute,
Von den Geräten nimmt die feinen
Der Tückische sich als Tribut,
Ich bleib' in Schulden trotz allem Plagen. 40
Hab ich solches zu ertragen
Die Kraft von Steinen?
Hältst du mich für Erz?
Gewalt ich rufe, keiner darauf achtet.
Bleibt, o Gott, der Zorn ewig heiß, 48
Und dein Grimm gibt er mich völlig preis?
Es brauset auf mein Herz,
286
Meine Seele schmachtet,
Nach jedem Himmelskreis
Irren meine Blicke,
Ob von einem Orte
5 Er mir Freiheit schicke.
Wann kommst zu mir du wieder?
Beugst liebkosend dich zu mir hernieder.
Und am Duft deiner Worte
Erblühen meine Saaten,
10 Heilest Herzen, die gebrochen.
Mit Elias Taten,
Wenn „gib heraus!" zum Norden wird gesprochen,
Dein: „führe her!" zum Süden dringt.
Und der Trostlosen der Ruf erkUngt:
15 Breitet euch aus, frei in meinen Staaten!
Italienischen Dichtern scheinen mir einige Selichas a) von
Isaac anzugehören, ohne entscheiden zu wollen, ob einem und
demselben Verfasser.
Isaac.
20 1.
Du schlägst — und heilst,
Mit Langmut du verweilst;
Du liebst fern in Höhen zu thronen.
Und blickst, bis an die äußersten Zonen,
25 Allen ins Herz, so fern sie wohnen;
Du wirst, der Väter Liebe zu lohnen.
Mit Erbarmen Sprößlinge schonen.
Die versprengt unter Nationen
Dir allein früh und spät
30 Darbringen Herz und Gebet.
Wann wird Treuen vergolten.
Die führerlos leben, gescholten?
Schau herab aus deinem Sternenwalle,
Und vom Himmel die Stimme erschalle:
35 Aufgetan die Pforten! Herein, ihr Leidende alle!
Gott vernichtet eure Würger, die Pharaonen,
Und auf die sie trotzten, ihre Dämonen.
2.
1, Verherrlichter! ich rufe dich, eh' die Frühe bricht.
40 Möchte mein Gebet dir behagen.
Wenn zu dir gewandt mein Angesicht;
a) N. 1 t^Qini f*ma. N. 2 y2r[ matr^xa. n. s mn *2cr>.
— 287 —
Möchte Dunkelheit mir tagen
Und glänzen wie das Morgenlicht,
Wenn ich rufe: Gott, du meine Zuversicht!
2. Dir zu trotzen wagen.
Die höhnend dein Volk plagen, 5
Und Bangen und Zagen
Führ ich beim Toben der Frechen.
Hernieder Grimm und Plagen
In Blitzen geschlagen
Deinen Namen zu rächen, 10
Entweihet vom Völkergezücht!
Wenn ich usw.
3. Gott mit Ätherschwingen fliegt —
Mein Wandel auf der Wagschale liegt:
O daß mein Verdienst wie Meeressand wiege, 15
Und Missetat der Feder gleich verfliege!
Ob mein Weg in Krümmungen biegt
Und der Spruch der Verdammung siegt, —
Vergilt, Erhabener, nach strengem Gericht
Dem Sündengeborenen nicht! 20
Wenn ich usw.
4. Errichte die Lade, die Stange,
In den Gewändern Aaron prange;
Schütze und listiger Jäger hange;
Der Taten Lohn empfange 25
Die mit Reue heuchelnde Schlange.
Ihren Nachwuchs fressen die Flammen,
So schwinden sie beide zusammen
Dahingefegt wie Kehricht,
Wenn ich usw. 30
6. Der Heilige, der Herr der Welt,
Gerichtstag über die Geschöpfe hält;
Da mein Gegner redet herbe,
Denn der Zank ist sein Gewerbe;
Schon zum Kriege er verhetzt 35
Und gegen mich die Waffe wetzt.
Dulde nicht, daß ich sterbe,
Der du ratlos machst den Wicht,
Wenn ich rufe: Gott, du meine Zuversicht!
3. 40
Gottes Lieblinge und Vertraute,
Die in Hebron schlafen.
Habt ihr keine Klagelaute
— 288 —
Bei dem Weh von euren Schafen?
Euer Schweigen brechet,
Und zu dem Heiligen sprechet:
Deinen Erstgeborenen Leiden trafen,
6 Und die Kinder um deine Hilfe fragen;
Eiligst zu dem Vater gehet, ihm zu sagen, a)
Ethan, Vater von den Stämmen allen,
Dein Sohn ist verachtet heute,
Der Sarazenen und Edoms Beute;
10 Sie brüllten in seinen öffentlichen Hallen,
Das hohe Heiligtum sie verbrannten.
Sein trauriges Geschick ihm verkünde,
Er ist ein Vater dem Waisenkinde;
Flehe seinetwegen zu dem von dir Erkannten,
15 Sonst erliegt er dem Gezüchte.
Wo bleibt das Wort der Gesichte:
Gott ist dein Schild,
Großen Lohn er dir vergilt? b)
Wecke für den Armen
20 Und für seine Klagen
Das göttliche Erbarmen:
Eiligst zu dem Vater gehet, ihm zu sagen.
Du, auf Morija gebunden.
Dort, wo Gott erscheint,
25 Hast du das Exil nicht empfunden,
Nichts von dem, was Israel beweint?
Des prachtvollen Tempels Zerstörung,
Des geheiligten Landes Verheerung?
Empor aus deiner Höhle!
30 Zum Gebete richte deine Seele.
Wo bleibt die Weissagung des Erhabenen:
Ich erfülle den Schwur, c) geleistet dem Begrabenen,
Für die Schmerzen, die er ertragen?
Wo Abrahams gläubiges Entzücken
35 Zwischen des Bundes Opferstücken? d)
Eiligst zu dem Vater gehet, ihm zu sagen.
Für göttliche Wunder erwählt,
Frommer Zeltbewohner, mir sage:
Hörst du nicht deines Volkes Klage,
40 Das ein Todfeind quält ?
Jacobs Stimme unter Esaus Händen?
Sein Köstlichstes sie schänden.
Wache auf in deinem Grab,
Staub und Scholle schüttle ab!
45 a) Gen. 45, 9. — b) Das. 15, 1. — c) Das. 26, 3. — d) Das. 15, 18.
— 289 —
Für das Volk den Herrn anzurufen,
Daß es nicht ende
Durch Quälei:hände ;»
Zu retten, die er von je getragen,
Er vielleicht den Engel sende, *
Und wirklich werde
Der Traum von den Leiterstufen,
Da du schlafend an der Erde
Gott erblicktest an der Spitze ragen, a)
Eiligst zu dem Vater gehet, ihm zu sagen. lo
Höre Israels Volk, verbannt
Und festgehalten in des Feindes Land!
Kein Helfer ist außer Gott bekannt.
Die Eltern schlummern im Sand,
Jacob in dem Schlaf verharrt, - 15
Vater Abraham ist erstarrt;
Erwache du, ihr Schirm und Schild!
Schütze wider tobendes Gewild,
öffne uns die Kerkertüren,
Gebundenen befiehl sich frei zu rühren, 20
Rufe, die versprengt worden
Unter ferne Völkerhorden;
Erbaue Stadt und Tempel wieder,
Daß bei dem Dienst erschallen alte Lieder,
Steige dann in Herrlichkeit hernieder, 2B
Und alle sprechend, jauchzend zu den schönen Tagen,
Eiligst zu dem Vater gehet, ihm zu sagen.
Nach Deutschland oder Italien dürfte auch 1 1 i e 1 zu
versetzen sein, von welchem nur eine kleine Selicha 6) vor-
handen ist. 30
Itiel.
In de nem Himmel höre es, wenn wir flehen,
Laß uns nicht unverrichteter Sache gehen.
Du bist weise, jedem zuzumessen nach dem Lot:
Doch erlaß' uns die Verhandlung, wir würden rot; 35
Uns bleibt die Beschämung, du bleibst der Gerechte.
Laß die Liebe Richter sein, .nicht die Rechte:
Die Frevel zählen war' für uns der Tod.
Wolltest die Vergehen du zusammenreihen,
Wer möchte in den Höhen 40
Vor dem Furchtbaren bestehen?
Unsere Hoffnung ist dein Verzeihen.
a) Gen. 28, L3. — &) y^^Q ^-,ntrö n^QH-
Zum, Synagogale Poesie. 19
290
Der uns gebildet, will uns nicht vergeltend schlagen
Nach den Sünden, die über uns're Häupter rag n,
Unsre Empörung nicht nach Menschenart nachtragen;
Wir verstummten, kämest du Maß für Maß zu zahlen.
5 Nein, deiner Liebe ist es eigen,
Zu machen die Wage neigen,
Nicht der Seite zu, wo die großen Zahlen,
Sondern nach dem Guten hin, welches das Geringe.
Denn du stützest Strauchelnde, daß Besserung gelinge,
10 Reichst dem Schwachen deine Hand;
Du auch uns Gebeugte richtest in die Höhe,
Daß uns erfreue, was ich heut erflehe:
Den Brüdern werd' Erlösung und ihrem Boten Heil gesandt!
Die an Spanien angrenzenden provencalischen Länder
15 pflegten um jene Zeit Dichtkunst und Gesang, und wetteiferten
bald mit Spaniern und Arabern wie in wissenschaftlichen auch
in poetischen Leistungen. Isaac halevi, vielleicht von Isaac
Levi zu unterscheiden; dessen Söhne Serachja und Berechja;
Joseph, die Brüder Samuel und Isaac b. Jehuda lebten zwischen
20 1160 und 1220 in Beaucaire, Lunel und der Umgegend, und
haben sich als talentvolle Synagogaldichter bewährt. Hier kann
nur von dem letztgenannten Näheres mitgeteilt werden. Isaac
b. Jehuda b. Natanel, bekannter unter dem Namen
S e n i r i , a) ein sogar von Charisi mit Auszeichnung genannter
25 Dichter, erreicht zwar die Spanier nicht, jagt auch bisweilen
zu sichtbar dem Klange nach, zeigt sich jedoch in seinen meisten
Kompositionen als einen Mann von Geschmack und Talent.
Es sind einige und dreißig poetische Sachen von ihm da: Nisch-
mat, Kaddisch, Barchu, Meora, Sulat, Mikamocha, eine Illustration
30 der ewigen göttlichen Herrschaft, b) eine Einleitung zum Sil-
luk des Neujahrsfestes, ein Schalom oder Entlassungsgruß
an die Versammlung, eine große Komposition für den Ho-
schana-Tag und mehrere Selichas verschiedener Gattung
(Pismon, Mostedschab, Tochecha u. a.). Hi die deutschen
35 und italienischen Rituale ist nur ein kleines Gebet, eine Kad-
disch-Introduktion, c) von ihm aufgenommen. Wir teilen hier
folgende Selicha d) mit.
a)S.obenS. 110. — 6) Die, besonders am Neujahrs tage üblichen Hym-
nen mit den Refrains -^^^^^ ',-[ -p^ 'H -pn 'H- — c) HX^ m>Pn '^XH--
*o d) n'?D^ '?Kn-
291
Isaac b. Jehuda Senin.
Vergib unseren Mutwillen
Lauten und stillen,
Scheuche weg den Zänker,
Fürst des Friedens, Weltenlenker; 5
Du lehrst den Blöden
Vor dir reden.
Wie an Macht dir keiner gleicht.
Dich keiner auch in Lieb' erreicht.
Über meinen Fehl, voll Reue 10
Rui' ich zu dir: Verzeihe!
Schnell mit Adlerspriingen
Such' ich die Gnade zu erringen.
Und in meiner Ungeduld
Vergesse ich die Schuld, 15
Die mich zu ängstigen
Folgt dem Widerspenstigen.
Von böser Lust gebändigt
Bin ich durch Züchtigung verständigt;
Stärke nur meinen besseren Sinn, 2ü
Dann ich nicht mehr töricht bin. '
Werden die, so nach Verzeihung schmachteu.
Die von den dreizehn Kräften Bedachten:
So wird das Heiligtum vom Lichte Gottes glänzen,
Der Sieg den befreienden Isaiden kränzen. 25
M e n a c h e m ist der Verfasser einer Neujahrs- Keroba,
aus welcher das Mechaje, a) Abrahams Versuchung darstellend,
ähnlich der gleichartigen Dichtung Gabirols, als Akeda b)
in den Buße-Zyklus verschiedener Ritus übergegangen ist.
L Den Stammvater tat der Herr erwählen, 30
An seinem Einzigen zu prüfen den treuen Knecht;
Seinen Ruhm weithin zu erzählen
Gab im fremden Land er ihm Gesetz und Recht
Und versuchte ihn.
(Exod. 15, 25.^ 35
2. ,,Ich bin Gott, der dich geführt aus Ur,
Damit dein Wert werd' erkannt;
Hole deinen Sohn mir nur,
Bring' ihn in Morija's Land
Und opfere ihn." 40
(Gen. 22, 2.)
a) Mit dem Anfange pl^n ^X^ pTN-— &) S. oben S. 81, 82, 137, 138.
19*
— 292 —
3. Zu dem Opfer schnell bereit
Zum Sohne — der weiß es nicht —
Er im Gehen spricht:
ijDeines Vaters Gott erkenne heut
5 Und diene ihm.
{I. Chron. 28, 9.)
4. Der Allmächtige ist es, der Gerechte,
Erd' und Himmel seines Glanzes Zeugen;
Er untersucht das Gute und das Schlechte,
10 Kennt des Menschen Tun, auch was wir verschweigen,
Und in seinem Tun — ihn."
(Hiob 37, 7.)
5. Er eilt mit dem Eisen Holz zu spalten.
Zur Tat gerüstet läßt er sich nicht halten;
15 Ohne Mitleid er den Liebling faßt.
Wirft zu Boden ihn mit Hast
Und tritt ihn.
(Dan. 8, 7.)
6. Dieser siehet gebunden an die Stricke:
20 „Fester, ruft er, Vater, daß ich nicht rücke!"
Der Vater sich nicht erbarmt.
Doch inbrünstig ihn umarmt
Und küßt ihn.
(Gen. 33, 4.)
25 7. Zum Messer er greift,
Den Stahl er schleift; —
Da Gott einen Engel sendet.
Der zu, Abraham gewendet
Sein Tun unterbricht,
30 Er liebend spricht:
Löse ihn.
(Hiob 33, 24.)
8. Da er um sich blickt.
Gewahrt im Busche er den Widder.
35 Das Holz er nun zusammenrückt,
Faßt am Hörn den Widder
Und opfert ihn.
(Gen. 22, 13.)
9. Er bringt die Lösung für das teure Leben,
40 Und auf dem Berge fleht er in der Freude Beben,
Daß die Tat ihm bleibe ewig unverloren.
Und der Gott, der ihn erkoren,
Erhörte ihn.
(L Chron 21, 26.)
— 293 —
10. Es sprach der Engel: ,,Du Geliebter mein,
Deinem Kinde werde ich zu Willen sein;
Herrlich sei sein Lohn,
Es nenne mich Vater, — erstgebornen Sohn
Nenn' ich ihn. (Ps. 89, 28.) 5
11. Seine SprößHnge werd ich hüten,
Den Feinden zahlen nach ihren Taten;
Seinen Wurzeln geb' ich Saaten
Und den Zweigen Blüten,
Sein Sieg währe, nie getrübt; lo
Weil er mich liebt
Darum befrei ich ihn."
(Ps. 91, 14.)
Joseph b. Jacob Kalai, vielleicht in Griechenland
oder Sizilien zu Hause, ein Vorbeter, hat neben verschiedenen is
Piutim auch Mostedschab, Chatanu, Ermahnungsgedichte und
andere Selichas verfaßt, die in den Synagogen von Tripolis, Rom,
Griechenland, Kaffa und sogar bei den Karäern Eingang ge-
funden; wahrscheinlich sind mehrere, nur mit den Namen Jo-
seph a) gezeichnete, Stücke ihm zuzuteilen. Man spürt an seinen 20
Gedichten bereits das jüngere Zeitalter: Die Gedanken sind nicht
immer der aufgebotenen Wörtermasse gewachsen. Eine Se-
licha b) und Stellen aus einer Tochecha c) werden näher mit ihm
bekannt machen.
Joseph Kalai. 35
1.
Mein Fleisch ich trug in meinen Zähnen,
Als ich elend wanderte aus meinem Land
Und erliegend meinen Sünden mußte stöhnen:
Lasset ach uns fallen durch Gottes Hand ! 30
Leite mich in deine graden G' leise;
Werm ich bitte dich gütig gegen mich erweise;
So oft ich wich von deinen Pfaden
Hat deine Wogenflut sich über mich entladen.
Hoffnungsarm verleb' ich meine Tage, 3S
Mein Gemüte trübe Träume spinnt
Und im Verborgenen es sinnt
Nur auf schmerzensreiche Klage.
a) Der Ausdruck "i^pT l^fiP findet sich in Kaiais >n^X "löÖIIN
D1t2 Tri': -j'^jQn und in Josephs nnt^ö 2Wr\ D^< (Trip. 48b). —40
b) N. 1 »1t^2 Ktt^K- — c) N. 2 12-1^ ^KS"! i"^ 23 vierzeiligen Strophen;
hieraus die Strophen 1 bis 6, 15 bis 19.
— 294 —
Verruchte Tat! Darob hat Kummer sie gelitten:
Als Heiden siegend ihre Grenze überschritten,
Die Hände ausgestreckt nach allem was ihr teuer:
Da legte ab sie ihren Schleier,
5 Und sank die Ehre und die Hand ward schwach,
Wüste lag das Haus, der Dienst lag brach;
Noch im Fallen hofft' ich zu gesunden.
Als Entsetzen mich gefunden,
Der Schrecken mich umzog, zu Boden warf
10 Meine Trauer machte groß, die Wunde scharf
Und mit dem Feinde, der bereit zum Angriff lag
Das Unglück eingebrochen Schlag auf Schlag.
Mein Heil entfloh, mein Geist — dahingerafft;
Noch zögern des Gesalbten Schritte.
jl5 Und zu klagen jährlich ist meine Sitte,
Daß die Sünde mir gebrochen hat die Kraft.
Mich verläßt der Mut, es dunkelt in der Seele,
Vom Schmerzgeschrei ist heiser mir die Kehle,
Mich das tagelange Warten macht erröten:
20 Endlich, Gott, o höre, handele ohne zu verspäten!
Des Tyrannen Geschoß — ein zorniger Graus,
Seine Herrschaft — des Stolzes Strenge,
Sein Kommen — es treibt mich in die Enge,
Und der Herr — ist nicht in seinem Haus.
25 Im Gotteshause prahlend über die Maßen
Trieb er grausam mich in ferne Straßen.
Mir gebot ich Schweigen in der Bedrängnis;
Weinen wie Lachen ist ein Verhängnis.
Wenn zwischen mir und dir geschieden meine Sünden,
30 Deine Herrlichkeit meine Augen nicht mehr finden.
Die Altargaben unterblieben sind, die Opfer eingestellt: —
Deine Liebe, Gott, ist eine Welt!
Mich reinige von trotzigen Verbrechen;
Nieder mit dem Feinde! Schonung dem Gebrechen!
35 Wenn mei Herz in Worte sich ergießt,
Die Unschuld sich in ihm erschließt.
Es harrt der Wunder in der Seufzerhütte
Der statt Spenden nur Gesänge kann verehren;
Nimmst du an des Mundes Gaben, willfahrest seiner Bitte:
40 Darf zum angestammten Erbe er zurücke kehren.
Zur Macht werd' er erhoben, seine Väter auf erweckt;
Seinen Wunsch erfülle und mit Zeichen ihn belohne,
— 295 —
Von der Liebe werde seine Schuld bedeckt.
Sein Heil bringst du, o Herr, gitzend auf dem Trone.
I
2.
Vor Gott zu reden sich nicht schämen.
Auf Recht zu trotzen wagen, . 5
Die wohnen in Lehmen
Und am Staube nagen?
Unter Plagen und Mühen
Sie wie Blum-en verblühen.
Denkt an das Ende lO
Eh' es sich wende.
Heißt es: Scheide!
Sinkt Gold und Geschmeide,
Dann steigt allein
Eine Seele rein, 18
Er genießt die Frucht
Seiner eigenen Zucht,
Zu der die Saat
Ist seine Tat.
Ebne deinen Pfad, 20
Mache Krummes grad
Bevor dich mahnt
Ein Befehl ungeahnt.
Den Tag nimm dir zu Herzen,
Wenn du ziehest an deinen Ort, 25
Ob mit dem Herrn du wirst scherzen,
Wenn er Antwort fordert dort.
*: *
*
Meine Lüge mich ergrii?
Daß ich stürmt', ein steuerloses Schiff;
Schon der Taten Schande 80
Ward offenbar meinem Gewände.
Denke an die Todesstunde,
Von der Gier gesunde,
Zum Schöpfer blicke,
Nicht auf Irdisches zurücke; 35
Rüste dich mit Treue,
Mit Gebet und Reue:
Für die Reise
• Bewährte Speise.
Ihm entgegen! 4^
Und in seinen Wegen
Erkenne die Zeichen
Des Gnadenreichen.
— 296 —
Fehler der Allmächtige verzeiht
Dem, der büßend sie bereut;
Zu ihm, dessen Größe Worte überragt,
Kehre um nur rasch und unverzagt.
5 Mordechai b. Schabtai genannt h a a r u c h
[Longo], Vorbeter und Schreiber in Italien oder Griechenland,
Verfasser von Piutstücken und Selichas, besitzt Kraft und An-
mut, und seine Dichtungen erfreuen sich einer großen Ver-
• breitung. Es folgen hier zwei Stücke a) mit gleichartigen
10 Strophenversen.
Mordechai b. Schabtai.
1.
1. Mich faßt Entsetzen,
Schreck durchzuckt mein Blut,
15 Die Wunde schmerzt,
Das Unglück tobet, eine Flut;
Warum, o Gott, also?
Woher die Glut
Dieses großen Zornes?
20 ' (Deut. 29, 23.)
2. Mein Herz erdröhnt,
Die Glieder krampfhaft sich bewegen,
Ein wogend Meer, es stürmt
Schäumend mir entgegen,
25 Indem es mich verschlingt
Fühle ich, daß meinetwegen
Dieser große Sturm.
(Jona 1, 12.)
3. Ich schiff' in off'ner See,
30 Kein Ende und kein Hafen;
Wo weilt die Rettung?
Die sie einst geschauet, schlafen;
Der Liebliche, der sie geträumt,
Vermißt, bei deinen Strafen,
35 Dieses Traumes Deutung.
(Gen. 37, 10.^
4. Dem Schafe gleich
Verstummend wird geschoren
Dein Volk, das ganz
40 Unter Feinde ist verloren.
a) N. 1 aus >inö ik'?»? n. 2 ist Qnin n:Ka-
— 297 —
Warum mißhandelst du,
Gegen sie verschworen,
Dieses Volk?
(Exod. 5, 22.)
8. Ich fühle ihrer Zunge 5
Biß wie Schlangenstich.
„Du wartest. Unglückseliget^
Also sie höhnen mich,
Die Jahre gehen hin.
Wo ist dein Gott, wag ist, o sprich! lO
Dieses dein Vertrauen?"
(2. Kön. 18, 19.)
* *
*
12. O komme, den gebeugten Überrest
Neu dir zu erwerben I
Gejagt von Löwen, 15
Zerbrochen bis zum Sterben
Entführe in dein Haus
Als deine Erben
Dieses Volk.
(Exod. 33, 13.) 20
13. Die dich bekennen,
Du vergiebst die Sünde ihnen.
Befreiest sie von Missetat,
Von jeder, die sie sühnen.
Allda dich anzubeten, 25
Wo du einst erschienen
Auf diesem Berge.
(Exod. 3, 12.)
14. Die Stätte, wo du thronest,
Wirst du reinigen und bauen, 30
Und sie mit neuem Glanz
Verherrlichen in ihren Gauen;
Kehrst nach Zion du zurück,
Werd' ich nahen, Aug' in Aug zu schauen
Diese große Erscheinung. 85
(Exod. 3, 3.)
2..
Trost OS lieg' ich hier,
Über jahrelanges Leiden
Brennt mein Herz, 40
Die Hoffnungen scheiden
Un bang ist mir.
(Kl. 1, 20.)
— 2.98 —
Verfolget ohne Unterlaß
An allen Enden,
Wehrlos beschimpft
Unter Feindeshänden —
5 Wie weh ist mir! (Rut 1, 21.)
In Finsternisse warf
Mich der Barbar,
Und bei meinem Anblick
Schrie er: ach fürwahr,
10 Wohl wird mir! (Deut. 29, 18.)
Ich werde geackert,
Ich werde gedroschen.
Mein Mut vergeht.
Er ist erloschejx,
15 Nirgend eine Aussickt mir.
(Ps. 142, 5.)
Einst von Ägypten
Wurde dienstbar ich gemacht:
Da ward von meinem
20 Freunde ich bedacht,
Er sprach zu mir.
(Cant. 2. 10.)
Als ich in Babel
Siebzig Jahr verweilt,
Hat sein Liebesblick
Mich auch dort ereilt;
Er rief: Öffne mir!
(Cant. 5, 2.)
Jetzo hause ich
30 Unter Sarazen und Christen;
Ha, welche Nacht!
Und die Erlösungsfristen —
Nichts verrät sie mir.
(2. Kön. 4, 27.)
35 Wisset ihr das Ende?
Frag' ich die Propheten;
Es ist verhüllt. Ich fahre ort
Zu klagen und zu beten —
Mein Geheimnis bleibet, wehe mir!
40 (Jes. 24, 16.)
Keine Kunde, ach!
Und kein Traumgesicht,
Kein göttlicher Bescheid,
Den der Seher spricht;
45 Das tat Gott für die Sünde mir.
(Exod. 13, 8.)
299
Die Feinde strahlen
Und ich erbleiche;
Ich würde wanken,
Wenn ich sonst und jetzt vergleiche,
Bliebe Abrahams Gott nicht mir. 5
(Gen. 31, 42.)
Tag für Tag verfolgen
Mich die Strafgerichte.
Wo bleibt sein Wort?
Sind denn Gedichte 10
Jene Eide, die er geschworen mir?
{Gen. 24, 7.)
Von Gram betäubt,
Von Druck und Sorgen,
Was bringt, ruf ich, Gefangenschaft? 15
Giebst du morgen
Einen Ersatz mir?
(Gen. 15, 2.)
Nur zu einem Trost
Ich mich erkühne: 20
Mein Exil es sei
Für meine Schuld die Sühne
Das, bitt' ich, werde mir.
(Esth. 7. 3.)
Wem sonst als dir 25
Gebührt, uns loszukaufen?
Rufe uns und wir
Werden zu dir laufen.
Nur höre und gewähre mir.
(Gen. 27, 13.) 30
Schütze! Schütze! das Haupt
Erheb' ich bei deinem Blitze,
Hell wird es.
Wo ich sitze.
Denn Er leuchtet mir. 35
(Micha 7, 8.)
Jesaiab. Mali aus Trani, ein bekannter Gesetzlehrer, ist
der Verfasser der folgenden Peticha a)
Jesaia h. Mali.
Die Augen aufzuschlagen, 40
Gebete herzusagen
Dürfte wagen
Der an Sünden schwer?
I
«) mDü n3^K-
— 300 —
Verdienet er Gehör?
Des Erbetenen Gewähr?
Ich war Gottvergessen,
Ging in Finsternissen;
Doch ich bin vermessen.
Dir mich vorzustellen.
Ohne rechtes Wissen,
Im Handeln ein Tor, —
So wuchsen meine Sünden
Himmelhoch empor
Und wie Meereswellen
Schlugen über mich zusammen.
Wie entflieh' ich dem Verdammen?
Wo ist, zerrissen
Von Gewissensbissen,
Linderung zu finden?
Wo ist des Altars Dampf,
Der meine Schuld entführe?
Öffne du mir eine Türe,
Siehe meinen Seelenkampf,
Ich flehe mit großen Schmerzen
Tief in meinem Herzen.
Nur das bleibt meine Zuversicht,
Du führst Bereuende nicht
In strenges Gericht,
Trägst die Fehler deiner Kinder
Und verzeihest dem Sünder.
Von den zahlreichen Selichas ungenannter Verfasser gehört
ein bedeutender Teil diesem Jahrhundert an; um auch diesen
30 gerecht zu sein, folgen hier sechs von verschiedenem Charakter:
Die erste a) ist jene, vielleicht aus Griechenland stammende,
auf den 145. Psalm gebaute Sehcha, in der in jeder Strophe
entweder Gott unter einem symbolischen Namen verehrt
oder die Fürsprache eines namentlich angegebenen Engels er-
35 beten wird; die beiden folgenden &) scheinen französischer
oder deutscher Herkimft; die vierte c) mit durchgehendem
Reim und die fünfte d) gehören deutschen Ritus an, und
die sechste e) ist spanischen Ursprungs. Die erste und die
fünfte dürften die ältesten sein.
«) oü "jOöTix; vgl. oben s. 149. — b) r\v^:i^^ npni« «»d
— 301 —
Ungenannte.
1.
Ich erhebe dich, den Namen
Des geehrten, furchtbaren,
Deine Gottheit, die geheihgte, * 5
Des Lichtes Quell.
Fürst Achtariel! Befreie Israel
Von Drangsal und Gefahren,
Beflügle deine Siege,
Bringe die Erlösung schnell. 1«
An jedem Tage Hilfe harrend kamen
Wir, auf dich wir hoffend wiesen.
Du unser Gott, dessen Namen
Ist gelobt und hochgepriesen.
Fürst Barchiel wird kräftigen 15
Den Arm der Ohnmächtigen,
Daß uns stets erfreue
Deine Liebe, deine Treue.
Großer, Starker, bist gepriesen,
Deine Größe unergründlich; 20
Deine Macht wird kund an jedem Morgen
Und die Weisheit stündlich.
Fürst Gabriel, o wache!
Beeile jenen Tag des Sieges,
Den Tag der Rache, 25
Das Jahr des uns befreienden Krieges.
Ein Geschlecht dem anderen
Erzählt die Sagen
Jener Taten, die vollbracht
Für uns, so du getragen. 30
Fürst Darschiel sucht hervor
Was günstig uns, die dir vertrauen;
Lasse die Zerstreuten sammelnd
Uns deine Wunder schauen.
* *
*
Sie strömen aus der großen Güte Kunde, 35
Die Gerechtigkeit besingend sie sich ermuntern.
Heiliger! gepriesen bist im Munde
Du der Obern und der Untern.
Fürst Sachriel! vor dem Throne gedenke der Vertrauenden,
Sie sind die Söhne von Vertrauenden, 40
Und geben bewährte Treue kund,
Erinn're drum an den väterlichen Bund.
— 302 —
Dich rühmen die Gerechten,
Dich die Frommen preisen,
Deinen großen Namen heihgend flechten
In ihre Worte ein die Weisen.
5 Fürst Jehoel! Ebne deines Volkes Worte
Vor dem himmlischen Horte.
Blicke aus der heil'gen Wohnung, Herr! hernieder
Auf jene, die dir weihen ihre Lieder.
* ♦
♦
Aller Augen schau'n empor
10 Zu dir, die Nahrung sich erbitten,
Ihnen reichst du den Bedarf
Je nach den Zeitabschnitten.
Fürst Athriels Stimm'
Vor dem Hochthronenden fleht:
15 Höre und vernimm
Der hartgeprüften Sühngebet!
Du bist zu Willen denen,
Die dich fürchten, hörst ihr Flehen,
Wirst, o rettender und treuer Gott!
20 Von ihnen Leid entfernen.
Fürst Rasiel! deine Weisheit
Verleihe ihrem Lernen;
Kund ist mir, daß du mein Verwandter,
Der mir wird zur Seite stehen.
* *
*
25 Wir preisen Jah von heut
Bis in alle Ewigkeit;
Wir sind — ■ genug des Ruhms! —
Gezeichnet mit dem Namen deiner Heiligkeit.
Fürst Michael ! für Israel bete liebevoll
30 Zu ihm, der in Höhen wohnt,
Im Licht des Antlitzes,
Das auf dem Sitze des Erbarmens thront.
Vier Reiche mich fassen
Und mich unter sich teilen,
Sie schlagen mit Beilen,
Daß meine Knochen
Bis aufs Mark sind zerbrochen.
Meine Sehnen zerschnitten.
Und ich unter ihren Trittett
Bin ein Unrat auf den Gassen.
Völlig aufgerieben
— 303 —
Haben mich des Vierten Scharen:
Wie bei der Wölfe Fraß
Ist bei ihnen nichts geblieben,
Sie verschlucken ohne Maß
Rohe Speisen wie die garen. 5
Da ich ward gejagt
Aus dem heiligen Gezelt,
Wurde mir gesagt,
Meiner Sühne Ziel
Die ich sollte büßen lo
Sei das Ekil.
Jedes Volk das fällt
Wird wieder hergestellt:
Soll nur ich nie mein Land begrüßen?
Keine Wand von Erz 15
Schied dich von unsern Vätern,
Schlug man sie verwegen.
Zahltest du den Tätern.
Auch für ihrer Kinder Schmerz
Ist in deiner Hand Hilf und Segen, 20
Kommt die alte Liebe uns entgegen.
Du weißt, mächtig und gerecht.
Verborgenes zu entdecken;
0 führe aus den Schrecken
Zurück nach Zion dein Geschlecht. 25
Daß unser Mund wieder lacht,
Wenn sich verherrlicht deine Macht!
3.
Wenn wir verbrochen
Und deine Warnungen verschliefen: 30
O du, Träger der Höhen und Tiefen!
Laß um deinetwillen es angerochen.
Wem ist es ein Gewinn,
Fallen wir an uns'ren Sünden?
Wir sind dahin, 35
Wenn der Richter spricht;
Die Lehmgeschöpfe, sie ertragen
Den Unwillen Gottes nicht,
Leib und Seele schwinden
Bei des Richters Fragen. 40
Deine Zuchtrute macht mich beben, —
Seh' ich dein Gericht,
Entflieht mein L«ben;
Gestrüppe, das die Flamme zündet,
— 304 —
Fliegt auf in Rauch wie Hede.
Vor dem, der das Herz ergründet,
Würd' ich kraftlos sein zur Rede,
Stehst du selbst nicht hier
Zur Seite mir.
Doch was bring' ich gegen dich hervor?
Der fliehende Schatten,
Der Erdenstaub
War' gerichtet des Todes Raub,
Hält den Leidensmatten
Nicht deine Lieb' empor.
Siehe, Heiliger, das Leid,
Nicht die Vergehen;
Verbirg dein Gesicht nicht heut.
Wir müßten untergehen.
4.
Vor deinem Richterstuhl
Erscheinen heute deine Knechte:
Väter, Söhne, alle gleich
An Sprache, aus demselben Geschlechte,
Groß und klein, arm und reich.
Bekennen alle sie das Schlechte;
Sie pochen an deine Pforten
Und suchen Erbarmen die Nächte.
Sie lieben dich, nicht bloß mit Worten,
Mit Blut sie wahren Treue, echte,
Sie freuen sich mit deinen Gesetzen,
Wollen die Erkenntnis deiner Rechte;
Bei dir auszuharren ihr Ergötzen,
Auch wenn man sie ums Leben brächte; -
O daß um der Gefallenen willen
Unser Herr verzeihen möchte !
Wer trägt wie du Rebellen,
Weiset Sündern Heilesquellen?
Mit Fasten und Gebet Reuige sich stellen
Gnade suchend an deinen Schwellen.
Stütze, die irrend wanken,
Heile, die an Begierden kranken;
Sind die Missetaten groß und schwer, —
Auch unser Weh ist gestiegen sehr.
Von seiner Not werde Israel befreiet,
Zion bevölkert mit allen, die zerstreuet;
— 305 —
Schuldig ja wir uns bekennen,
Den Einzigen wir zweimal täglich nennen.
Sprich sie los, die du vordem erkoren,
Denen du hast Liebe zugeschworen,
Dein Posaunenschall sammle, die sich weithin verloren.
5.
Hast du mit jener Liebe ganz gebrochen,
Die du, o Gott, den Ahnen einst versprochen?
In einem Bündnisse hast du verheißen,
Nie die Kinder zu vergessen, die nach ihnen heißen; lO
Mit ^en Vätern dich hattest du geeinigt.
Daß sie dienen sollen hart gepeinigt.
Im Vertrauen auf das: „Selbst in Feindes Land"a)
Nahmen sie die Dienstbarkeit von deiner Hand.
Endlich ward die Freiheit ihnen gesandt 15
Und bestätigt war dein Wort: '^
,,Ich werfe sie von mir nicht fort
Und erhalte sie auch dort." b)
Das Meer sie durchschritten
Und zogen ein in die verheiß'nen Hütten. 20
Als sie vergaßen Gesetz und Recht,
Vierfache Strafgerichte sie erlitten:
Es kam ein Volk, ein gewalttätiges Geschlecht,
Und plünderte sie aus; zum Gespött gemacht
Wurden sie gebeugt unter Tyrannenmacht, 25
Bis du sie bedachtest nach siebzig Jahren.
Nachdem 420 Jahre verflossen waren,
Und wir uns untereinander haßten.
Wurden von den Völkern wir angegriffen.
Gefangen abgeführt, bedrückt mit Lasten, 30
Und für uns, gleich dem Vieh, die Messer geschliffen.
Bis wir, von Allen gefressen.
Blieben Toten gleich vergessen.
Deinethalben sie an allen Ecken uns morden.
Ohne daß es untersuchet worden. 3 5
Erpressung wir ertragen, Kinderraub,
Leiden Hunger, gleichen welkem Laub.
Wie lange schweigst du noch? bis wann
Siebest du des Volkes Elend an?
Wenn auch schweres Joch uns drückt, 40
Auf den Ewigen wir sehen unverrückt.
Vor Leiden, Schmerz und Not
a) Levit. 26, 44. — b) Ebendaselbst.
Zum, Synagogale Poesie. 20
— 306 —
Ist unser Aussehen düster, grau.
Höre unser Jammern, das Elend schau',
Zieh' uns aus der Grube voller Schreck und Tod!
In der Bedrängnis rufen wir den Herrn
Und er bleibet uns nicht fern.
0 daß, wenn wir „Er fuhr vorüber" a) rufen.
Das Erbarmen deinen Zorn vertriebe.
Und du empfinges t das Gebet an deinen Stufen
Sitzend auf dem Thron der Liebe!
10 6.
1. Furchtbarer,
Bundesbewahrer,
Gedenke heut der edlen Sieben:
Des Bundes mit dem Alten,
15 Der heilig hat gehalten
Was dein Gesetz uns vorgeschrieben.
Deine Barmherzigkeit
Wird die Erlösungszeit
Länger nicht verschieben.
20 Bedenke uns, dein Volk zu lieben.
2. Und des Bundes mit dem Bedachten,
Dir dargebrachten
Ein Geheiß Gottes zu erfüllen.
Der wie ein Lamm gebunden,
25 Ward befunden
Gehorsam deinem Willen;
Liebreich seinem Stamme
Die Kinder nicht verdamme
Wenn sie vor Gerichte stehen;
30 Sollte ihr Vergehen
Drohend sich enthüllen:
Tue es um deines Namens willen.
Bedenke usw.
3. Den du belehrtest
35 Als Freund ehrtest,
Israel von dir genannt: —
Er träumte heiter.
Eine Leiter
Sei vom Himmel ihm gesandt:
40 Da hat auf Steinen
Er den Einen
Erschüttert anerkannt.
a) llpn (Exod. 34, 6), oder die Middot; s. oben S. 76.
— 307 —
O gedenke die Tugend
Seiner Jugend
Dem Überrest, der verbannt
So lange unter Zagen
Deine Schrecken hat getragen! 5
Bedenke usw.
4. Ein Brüderpaar
Der gefangenen Schaar
In deiner Sendung war erschienen;
Von dir unterwiesen le
Den Nilus-Ri^sen
Forderten auf die Kühnen.
Des Demütigen,
Der empfing vom Gütigen
Die Satzungen dir zu dienen, 15
Und des anderen, der in deiner Gunst
Besaß die Kunst
Den Allmächtigen zu sühnen:
Erinn're dich jener beiden.
Daß die unter deinem Grimme leiden, 2'
Mit verjüngter Kraft wieder grünen.
Bedenke usw.
5. Und der Fürst, — ■ denk' auch diesen.
Der dich hat gepriesen
Mit Harfentönen und Schalmeien, 25
Der von dir erwählt
Sich gezählt,
Mit ihnen tragend, zu deinen Treuen;
Die Klänge
Seiner Gesänge 30
Sie dir auf dem Erdenrunde weihen.
Bei deinem Erbe, deinem Teile
Allgütiger, verweile!
Gehör ihm zu verleihen.
Wenn sie beten, h5
Hervorzutreten
Sie zu erquicken, zu erfreuen.
Bedenke usw.
6. Elia's, des erhöh'ten,
Tischbi des Propheten 40
Erinnere dich auf uns're Bitte;
Uns höre
Und gewähre .
Freiheit in väterlicher Hütte.
Nicht mehr gedrückt 45
20*
— 308 —
Schau' dein Volk entzückt
Den Erlöser in seiner Mitte
Und ausgefegt
Die Fremden und erlegt
Unter Michaels Tritte,
Wenn über Trümmer
Strahlt ein Schimmer
Deiner wundervollen Schritte.
Bedenke usw.
10 Das erste Jahrhundert des gegenwärtigen Jahrtausends,
oder die Zeit zwischen den Jahren 1240 und 1350, war im
mittleren Europa und selbst in Spanien großen poetischen
Schöpfungen abhold. Alle Denkkräfte nahm der arabisch,
hebräisch und lateinisch gelesene Aristoteles, von Erläute -
15 rungsschriften begleitet, in Anspruch; in der selbst durch
Philosophen genährten Mystik erschöpften sich Empfindung
und Einbildungskraft und bald ward, neben Weltweisheit
und Exegese, die Kabbala als dritte Macht anerkannt. Die
glänzenden Werke des zwölften Jahrhunderts, die auf allen
20 Gebieten — in Tosafot, Kommentarien, ethischen, philosophischen
und poetischen Leistungen — zu schauen waren, hatten den nach-
folgenden Geschlechtern Arbeit genug gegeben: in Frankreich
und Deutschland beschäftigte das Glossen- und Auslegungs-
gebiet die Lehrer und Rabbinen, Grammatik und Akzent-
25 lehre die Schreiber und Thoraleser; in Spanien, Katalonien,
Provence waren mathematische und medizinische Studien
vorherrschend; es ward vieles aus dem Arabischen übersetzt.
In Navarra, Kastilien und sonst ergab man sich den Ge-
heimlehren und der Magie. In Italien waren neben dem
so Anbau des Talmud die Bücher der Scholastiker ein Gegen-
stand der Aufmerksamkeit. Der Kampf nach außen und
der innere zwischen Talmudisten, Mystikern und Philosophen
erschöpfte die Kräfte dieses silbernen Zeitalter^, in welchem
<iie Dichtkunst wenig um ihrer selbst willen angebaut
35 wurde. Man verwandte sie zum Schmuck für die Götter
des Tages, zu Waffen der Polemik; sie gab die Gewänder
her, in denen moralische oder philosophische Ab];iandlungen
gekleidet wurden. Überall, auch in der religiösen Poesie,
war die didaktische Richtung vorherrschend. Um frühere
309
Arbeiten zu übertreffen, oder um die von poetischem Ge-
nüsse Abgestumpften zu reizen, warf man sich auf künst-
liche Äußerlichkeiten, die — nach Jehuda halevi und Aben-
esra — wieder zur kaiirischen Dunkelheit zurückführten.
Die Dichter schrieben in Echo- und Tedschnis-Reimen, ver- s
faßten Gebete, in denen sämtliche Wörter mit einem und
demselben Buchstaben anfangen oder versehen sind, oder
worin bestimmte Buchstaben nicht vorkommen; manche zer-
legten die einzelnen Worte in ihre Bestandteile, und sprachen
und reimten in Buchstaben, a) Andere arbeiteten lange, lo
mehrfache, künstliche Akrostichen aus; die poetischen Phra-
sen, der Reim, die Bibelverse drangen in die Prosa ein,
einen schönklingenden, den sogenannten Meliza-Stil bildend,
den jedoch, nach dem Zeitalter Charisis, nur Wenige mit .
Geschmack schrieben. Trotzdem ist die Zahl der Dichter i^.
überhaupt, und der synagogalen insbesondere, immer noch sehr
beträchtlich, und zwar vornehmlich in Italien und dem süd-
lichen Frankreich, die damals ihre Blütezeit hatten. Aus Deutsch-
land erschollen meist nur Klagegesänge und Selichas.
Von den Männern, die in Europa für den Gottesdienst dichte- äo
ten, und die sicher oder wahrscheinlich jenem Jahrhundert an-
gehören, nennen wir die folgenden:
In Spanien: Joseph Gecatilia, Joseph b. Israel. Joseph
ibn Vakar, Isaac ibn Sabara.
In Katalonien: die vier Gerundis: Isaac b. Jehuda, Abraham 25
b. Isaac, Mose b. Nachman, Salomo b. Isaac.
In Languedoc und Provence: Jehoseph Ezovi, Abraham b,
Chajim, Kalonymos, Isaac Kimchi, Arje Harari, Pinchas halevi,
Abraham Bedarschi und seinen Sohn Jedaja, Abbamare b. Mose,
Bonsenior halevi, Todros, Israel Crescas. 30
In Frankreich: Natanel de Chinon, Jakob b. Jehuda, Elasar
Cohen b. Jehuda [viell.], Perigors b. Kalonymos.
In Deutschland: Jechiel aus Eisenach, Mose b. Joseph,
Chajim b. Baruch, Samuel b. Menachem aus Würzburg,
a) Jehuda Jachia (Klageges. rTnil'): IVl H^l i''V^ '?N D^H':'«- »^
Isaac (Pism. T^^Q 12tV) schließt jede Strophe mit solchem Reim. z. B.
tt^n p]ip \w ^r\b^•i b^
•t^n n^n c]*?« in'?3 V' n"?
[Abraham pt^J^Htt^K-l
— 310 —
Ephraim b. Natan, Meir b. Baruch in Rothenburg, Chajim
b. Machir, Samuel halevi und seinen Sohn Jakar, Elieser b.
Ephraim, Abraham b. Joseph in Nürnberg, Mose b. Elasar Cohen,
Isaac b. Salomo.
5 In Rom: Binjamin b. Abraham und seinen Bruder Mose,
Mose b. Binjamin, Mose b. Natan, Mose b. Joseph, Jechiel b.
Jekutiel, Meir b. Mose, Isaac b. Abraham, Schabtai, Salomo,
Natanel, Abraham b. Joab, Joab b. Daniel, Immanuel b. Salomo,
Jedid, Isaac b, Meschullam.
10 In Neapel, Griechenland: Mose b. Chija, Mose b. Matatia,
Jehuda b. Schemarja, Abraham b. Isaac b. Mose, David b. Nasi,
Jesaia b. Elia.
Zu den Genannten müssen noch die in Afrika und Asien
lebenden, und eine ziemliche Anzahl von Verfassern [z. B. Josua,
15 Eljakim, Jehuda hacohen, Isaac b. Meir] hinzugefügt werden,
deren Vaterland nicht nachzuweisen.
Die Selicha-Dichtung war in Rom, Griechenland und bei
den dortigen Karäern in dieser Epoche lebhaft, während bei
den deutschen Juden fast nur noch gelegentliche Klage-Gebete
20 verfaßt wurden. In Spanien, England und Frankreich waren
die jüdischen Seufzer bereits Verbrechen geworden, die man
denunzierte, bestrafte. Wir begnügen uns mit Proben von folgen-
den neun Selicha-Autoren :
l)MeirausRothenburg der berühmte Gesetzlehrer,
25 der im Gefängnisse gestorben, hat [mindestens 16] synagogale
Gedichte, worunter einen Jehuda halevis Zion benutzenden
Klagegesang a) und zwei Selichas, verfaßt. Die Selicha, b)
aus welcher einige Stellen mitgeteilt werden, enthält akros-
tichisch den Vers der Middot, zum Teil verkehrt und mit
30 Übergehung einzelner Worte, vermutlich aus gesetzlichen Rück-
sichten, c)
2) Des Genannten Zeitgenosse, Binjaminb. Abraham
in Rom, aus der Familie der Mansi oder ^^ilTn a w (D^lllJ?),
die sich auch R o f e nannte, hat in der ziemlichen Anzahl
35 von Sehchas, die er für das Versöhnungsfest geschrieben,
die spanischen Pismon und Mostedschab nicht ohne Geschick
nachgeahmt. In der Regel zeichnet er seinen Namen in den
«) nClltt^ "^bniD- — ^) TDm p^m- ^ie Strophen 1 bis 4, 33 bis 40,
62 bis 65. — c) S. Tos. Gittin 6 b.
— 311 —
Anfängen der Strophen, zuweilen in den je zweiten Zeilen
derselben. Es hat übrigens zwei, vielleicht drei, gleichnamige
römische Dichter gegeben : der älteste ist der Verfasser der
Selicha über die zehn Märtyrer; ein jüngerer, und wohl nicht
der unserige, schrieb ein Sechor-Gebet. a) Das erste von 5
den drei hier befindlichen Stücken b) ist gegen Angeber ge-
richtet .
3.) J e h u d a h a c o h e n. Seine Selicha c) für Mincha,
aus hundert Zeilen bestehend, schildert nach Art der Tochechas,
jedoch nicht in deren Formen, die Vergänglichkeit aller irdischen lo
Herrlichkeiten. Der Verfasser ist vermutlich der Vater des Dichters
Blasar hacohen.
4) Mose b. Joseph in Rom, Verfasser zweier Tochechas
und einer Klage-Selicha, d) die einer von Joseph Kalai ähnhch
gebaut ist und deren drei letzte Strophen hinreichen werden, is
Bau und Ton kennen zu lernen.
5) Isaacb. Meschullam schrieb eine dreizeilige To-
checha e) und eine Selicha, bKihte vor dem Jahre 1336, darf
daher nicht mit einem gleichnamigen, der im Jahre 1396 in Perugia
lebte, verwechselt werden. 20
6)Immanuelb. Salomo, der berühmte Verfasser
der Mechabberot, hat eine metrische Bakascha /) geschrieben,
die in das römische Machsor g) aufgenommen worden, und in
welcher man den Humor des Dichters wiederfindet.
7) Abraham b. Isaac b. Mose, Chasan benannt; ein 25
Dichter von vieler Gewandtheit, wahrscheinlich derselbe, über
welchen Nachmanides h) das Seelengedächtnis sprach. Ob es
Abram Chasan, der Verfasser von li"? ^\^^H ist, ob überhaupt
sämtliche diesen Namen tragende Selichas einem und demselben
zuzuschreiben seien, wage ich nicht zu entscheiden. Die hier so
mitgeteilten Proben von seiner Dichtungsweise gehören zwei wenig
bekannten Stücken i) an.
8)Jehuda b. Schema r ja, vielleicht erst aus der
zweiten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts; man kennt von
N. 3 ^S nni^TD in einem Auszuge. — c) l^Q^ -j''^ H^IN- —
d) jaiöflNl n"lD?N- — e) ^2^ i^y- — /) >:0 ^b^: n^r\bi<^ aus Mechabb.
c. 26. — g) Ms. vom Jahre 1426. — h) S. cod. Rossi 1221. —
i) N. 1 IHK mn in 7 Strophen; N. 2 ntSl^ir ' ni^N-
35
— 312 -
ihm vier Selichaa, worunter auch das in den ersten sechs Strophen
mitgeteilte Chatanu. a)
9) Isaac b. Salomo, Deutschland oder Frankreich an-
gehörig, verfaßte im Jahre 1336, auf Anlaß eines Märtyrer-
5 tums, ein Gebet &) in 35 vierzeiligen Strophen.
Meir b. Baruch.
Edler, Frommer! Dich umhülle
Mit deiner Liebe Fülle,
Gerechtigkeit lege an, mein Hirte,
10 Mit deiner Güte dich umgürte.
Recht ist dein Zeugnis und gerade
Sind deine liebevollen Pfade.
Wer ist mächtig und daneben
Wie du von Treue rings umgeben?
15 Unterweise mich, deinen Knecht,
Mir zuvor komm mit Segen;
Ich preise dich schlicht und recht,
Mein Herz ist ausgerüstet dir entgegen.
Weinend sie wallen *
20 Voll Sehnsucht zu deinen Hallen;
Du wirst hören
In den Himmelssphären.
* ' *
*
Dich hat kein Aug' ergründet,
Ein Nebel ist deine Hülle,
25 Deine Straße führt durch Wogen >—
Unsichtbar die Spur, dir nachgezogen.
Wer mag Gottes Größe schildern?
Sie rühmen, wär's in Bildern?
Drum ein Band meinen Mund bindet,
30 Dich verherrlicht Schweigen, Stille.
Nur der Biedere reiner Hände
Ist deines Gewerbes verständig,
Der Lautere, er vollende,
Werde an deiner Reinheit lebendig;
35 Er preise dich entzückt,
Da er deine Krone schmückt,
Legt dir um das Haupt rund
Der Majestät prächtigen Bund,
Wenn sein Lobpreis als deine Zierde glänzt,
40 Und der Andacht Köstlichstes dich kränzt.
Wenn du bist dem Beter hold
Und seine Worte sind erhört:
a) Dr«1 IKtSn 12'm3iS- — b) -Q^H «IH >iK-
— 3i:^ —
Wird lebend Gestein und Gold
Und als Gottes Schmuck verklärt,
Und deine Riesen rauschend kosen,
Deines Wagens Räder tosen,
Es preisen die Reinen 5
Den herrlichen Namen des einzigen Einen.
Du bist groß und wunderbar.
Lassest Dich ehren immerdar
Und nimmst vom sterblichen Sohne
An des Gebetes Krone. lO
* *
*
Seit das tägliche Opfer eingestellt
Und zerwühlet deine Bauten,
Wir morgens und abends in deinem Zelt
Uns ergießen in Gebeteslauten;
Es sei dir wohlgefällige Altargabe, 15
Die wie Opferdüfte labe;
Herzen, die zerknirscht, gebrochen
Halte wie Dargebrachtes, das versprochen.
Nun steh' ich auf meiner Warte,
Deinen Auftrag ich erwarte; 20
Nimm gütig auf des Mundes Spenden,
Deine Antwort laß mir senden.
Kraft der dreizehn Eigenschaften,
Die an dir als Kronen haften,
Wird der Ausspruch des Getreuen 23
Den Geliebten, so dir dienen, sich erneuen.
Binjamin b. Abraham.
1.
Zu wem mich retten, Hilfe mir zu senden ?
An welchen Heiligen soll ich mich wenden ? 30
Bang ist mir vor Räuberhänden
Und der Gewalt, der Lüge
Ich erliege.
Dich ich nenne, du hörst die Fi'ommen;
Hilf, o Gott! es kommen 35
Die Wasser ans Leben (Ps. 69, 2.)
Ein Niederträchtiger, aufgeblasen.
Schüret gegen mich die Wut;
In seines Grimmes Rasen
Lechzt er brüllend nach unserm Blut, 40
Seine Zunge ein gespannter Bogen,
Ein Schwert die Lippen, die stets gelogen,
314
Und das Schwert dringt ans Leben.
(Jerem. 4, 10.)
3. Daß er ende schlecht,
Der sich gegen dich erfrecht!
5 Nur wider Judentum ist er abgerichtet.
Gott, der ihn geschaffen,
Verließ er um einen Affen
Und brach den Bund, den hat errichtet
Die Gotteslehre, die untadelig erquickt das Leben.
10 (Ps. 19, 8.)
4. Gedenk es dem Bekehrten,
Der lästert mit schnödem Hohne !
Judenhasser, quälend mit dem Sohne,
Nahm er sich zu Gefährten.
15 Eile zu mir, wenn ich rufe.
Bevor gerötet ist jede Hufe
Mit Blut, mit vernichtetem Leben.
(Spr. 28, 17.)
5. Zornentbrannt er seiner Beute nah't,
20 An Leib und Seele sie zu verderben;
Arglist spricht er und Verrat,
Tück' und Heuchelei sind seine Netze.
Laßt uns, ruft er trotzig, für den Himmel werben,
Ich verlange keine Schätze,
25 Ich richte meinen Zorn gegen das Leben.
(Lev. 17, 10.)
6. Und das sind ihre Kriegestaten:
Dich aus meinem Herzen zu verdrängen!
Meinen Untergang sie beraten,
30 Wenn in ihren geheimen Gängen
Sie wider mich sich rüsten.
Ungestört, in Lüsten,
Fröhlich in ausgelassenem Leben.
(Ez. 36. ö.)
35 7. Mein Schild ist Gott der gerechte,
Er meine Burg, der mich früher rächte;
Ihn, der Eiferer für meine Rechte,
Lasse meine Streitsache ich verwalten;'
Mich in der Gefahr zu halten
40 Schwur, der mir gegeben das Leben.
(Jerem. 38, 16.)
8. Du Heiliger, Israels Licht,
Dein Siegeswort, es täuschet nicht.
Nationen hast du verheißen
45 Für mich einzusetzen;
~ 315 —
Lege Hand an die mich von dir reißen,
Die mich zu morden sich ergötzen ;
Es ist Gefahr: so gib Leben um Leben!
(Exod. 21, 23.)
2. 5
1. In den Hallen Gottes zu erscheinen
Zions Edle sich vereinen.
Bevor des Tages Strahlen scheinen,
Wetteifern die Großen und die Kleinen,
Reuig vor ihm zu weinen, 10
Zu werden abends wieder neu die Seinen.
Der Arme erkennt bekümmert seine Schuld
Und fleht, dem Schlaf enteilend, um Geduld.
Du, der alten Liebe eingedenk.
Gibst Verzeihung zum Geschenk, 15
Gibst ihm statt des Schmerzes deine Huld.
2. Den Versammelten in deinen Zellen
Öffne, Vater, deine Gnadenquellen,
Laß den Himmel ihre Nacht erhellen;
Tröste die Schmerzensreiche, 20
Und zum Kläger sprich: entweiche!
Daß die Schuld zerfließe wie Wasser.
Nur dem bösen quälenden Hasser
Bleibe aufgehoben das Gleiche.
3. Dein Klageton, o meine Taube! 25
Hat deines Herrn Liebe geweckt,
Deine Kinder hebt er aus dem Staube.
Dein sind samt ihrem Raube
Jene, die gequält, die sich geneckt;
Sie bringen dir von fern und nah SO
Deine Söhne; siehe! Alle sind sie da.
3.
Fasten ich verkünd' in meiner Not,
Vielleicht schützet Gott vor Haft und Tod.
In törichten Gebrauch versenkt, 35
Von Irreführenden gelenkt,
Tote fragend, um Lebende zu verschlingen
Überfallen Rotten die dem Einen Treuen,
U^nd mit Gewalt sie in uns dringen
Uns mit dir, mein Gott, zu entzweien. 40
Es prahlen die Götzentollen
. — 316 —
Und legen Fallen, ich erbebe.
Empor Gottes Arm, wie einst Dich erhebe!
Daß über sie deine Donner rollen.
Auf, Rächer! und das Schwert gezückt
5 Für die, die so lange schon bedrückt.
Herrschet Recht und wird Gewalt gelähmt:
Stürzt das Bild und seine Diener steh'n beschämt.
Alle werden den Einzigen erkennen,
Nach ihm sich nennen
10 Und mit Liedern ihn verehren
Nach unserem Gesetz, unseren Lehren.
Jehuda hacohen.
Lebst du von Lüsten erhitzt.
Ein Tor,
15 Auf Reichtümer gestützt,
Das schwache Rohr:
Bevor der Tag der Rechenschaft blitzt,
Siehe dich vor!
Sei bei Zeiten und geschwinde
20 In Asche,
Mit Tränen deine Sünde
Abwasche
Und göttliche Gnade finde.
Erhasche !
25 Geringe Dauer erreicht
Dein Leben,
Dein Bau er gleicht
Spinnegeweben;
Vor dem Richter der Welt
30 Sollst du beben
Und von ihm zu suchen Lösegeld
Streben.
Du wohnest auf Höhen
In Palästen,
35 Angefüllt sie stehen
Mit dem Besten,
Dir die Tage vergehen
In Festen.
Plötzlich hörst du es sich rühren,
40 Pochen,
Es stürzen ein die Türen
Zerbrochen,
Du stirbst, und von dir sie entführen
Die Knochen.
— 317 —
Wenn dann nichts mehr an dir sich regt,
Wenn sie dich in die Gruft gelegt:
Vergessen Freunde, Brüder
Alles was sie dir verdanken
Und ihre vielen Küsse;
Du aber hörst statt der Lieder
Dein wahres Gewissen zanken
Und fühlst seine Bisse,
Indes Bekannte und Verwandte eilen
In Kleider und Kleinodien sich zu teilen.
Drum, wird es Abend spät,
Erbaue dir aus Gebet ^
Und Tugend eine Feste, —
Das ist das Letzte und das Beste.
Mose b. Joseph. ' n
9. Ging ich durch Feuer und Wasserfluten
Sah ich deinen Arm bloß,
Sah dich als Befreier groß.
Jetzt der Stolze drückt die Guten,
Und vernichtet von dem Hasse 20
Ich auf deine Güte mich verlasse.
(Ps. 13, 6.)
10. „Wirst du noch lange weinen ?
Bleibst ja unter meinen Ruten,
Freiheit wird dir nie erscheinen, 25
Und dein Herz soll immer bluten."
Jetzt vernimm und komme zu uns wieder.
Ich sodann falle vor dir nieder.
(Ps. 5, 8.)
11. Sieh, wie sie sich sputen, 30
Abzuschneiden mir das Wort.
Nein, ich wanke nicht von meinem Hort,
Auf dem meine Sorgen ruh'ten.
Jetzt uns führe zu den neugebauten Pforten :
Ich opfere dir mit Dankesworten. 35
(Jona 2, 10.)
Isaac b. Meschullam.
Ich zitt're und zage
Vor dem Tage,
Wo Gott hält die Wage.
— 318 -
Mein Sinn, meine Ränke,
Wenn ich sie bedenke.
Ich im Innersten mich kränke.
Darf ich hoffen dreister,
5 Wenn der Kreaturen Meister
Mich richtet und alle Geister?
Meine Taten machen mich erröten;
Es könnte vieles, das ich übertreten,
Mich wohl töten,
la Ich mißfalle mir;
Weiß nicht, bei meiner Ungebühr,
Wohin ich meine Schande führ':
Zumal da wir sind Scherben,
Unversehens verderben,
15 An unbekanntem Tage sterben.
* *
*
Ehe dein Leben zerbricht.
Handle gut, warte nicht.
Bis verlöscht das göttliche Licht.
Liebend uns dir verbinde;
-20 Erlösung er verkünde
Euch, die er heut am Leben finde!
Immanuel b. Salomo.
O Gott! ich muß erbleichen,
Wenn an den Tag ich denke,
25 An dem zerfallen meine Ränke,
Zurück, entfremdet, Freunde weichen.
Der Hochmut wird zu Nicht geschlagen,
Und ich aus meiner Wohnung fortgetragen;
Wenn Gefährten und Vertraute sich beeilen,
30 In der Trauerwoche mein Geld zu teilen.
Während, wie ein kahl zerfressen Tuch,
Ich verwese, faulend und zersetzt.
Ertragen muß des Feindes Fluch
Und schweigen, wird mein Ruf verletzt;
35 Den Tag, wo ich in die Grube sinke,
Bedeckt von Würmern stinke.
Nicht nach meiner Schlauheit ist die Frage,
Aber Missetaten steigen auf der Wage;
Wenn der kalte
40 Tod mich sticht.
— 319 —
Und ich — aus Weisheit nicht —
Mich still verhalte.
Nicht Sabbat, nicht Neumond ist zu Gaste,
Dennoch feiere ich und raste,
Und ohne das Wissen der Heiligen zu fassen, s
Betrag' ich mich bescheiden und gelassen.
Ein EisengrifEel schreibt auf die Sünden:
Wo jetzt den Anwalt finden?
Drum zerknirscht ich vor dir erscheine,
Gebückten Hauptes ich weine, lo
Mir brennt vom Jammern das Gemüt,
Bis der Schlaf meine Augen flieht.
Du weißt der Seelen Grund zu prüfen,
Schmelzend zu erschauen ihre Tiefen,
Und des Abfalls gedachte ich mit Beben, 15
Verschmähete das gegenwärtige Leben,
Das künftige zu kennen ward mein Streben.
Ob je, ich fragte, mir die Sünde wird vergeben ?
Ob ein Balsam möchte meine Krankheit heben ?
Als ich forschte in den Schriften der Propheten, 20
Dorten fand Erlösung mir versprochen.
Ein zweites Leben denen, so sie jetzo töten,
Seelen-Seligkeit, nachdem der Leib zerbrochen,
Voll Wonnen in Edens Garten,
Die dein Volk und die auch mich erwarten: 25
Da jubelte, dem Schmerz entrückt,
Getröstet meine Seele hochentzückt.
Dir, o Gott ! meine Sorge ich befehle.
Der du führest die Gefangenen zurück.
Auf dich, o Felsenschutz, mein Glück, so
Mein beschieden Teil, ich zähle :
Du stillst in mir die Stürme wieder.
Vor dir werf ich mich anbetend nieder.
Deiner Hand sei übergeben
Mein Sterben wie mein Leben ; 35
Du, mein Gott, heilest meine Schmerzen,
Vernimmst es, was ich seufze tief im Herzen.
Mich kümmert fürder nicht das Morgen,
Der Schätze beraubt bleibe ich geborgen.
Ich darf um die Ereignisse nicht sorgen. 40
Stehet deine Liebe treu
Mir, wenn ich geh' und komme bei,
Was sollt' ich um Verwandte mich betrüben ?
Über die, so mir fehlen oder noch geblieben ?
Der Prachtgewänder bar 45
Leg' ich an den Sack von Haar,
Überlasse mich dem göttlichen Erbarmen
— 320 —
In deinem Schatten geschützt von deinen Armen.
Durstig ich nach dir verlange,
Ich nach dir mich sehnend bange,
Auf den Knien ich mein Herz ergieße,
Mit dir meinen Bund icfi schheße.
Doch was bedarf es noch hinzuzufügen?
Du, Ewiger, bist meine Lust, bist mein Genügen !
Abraham h. Isaac.
1.
10 1. Preiset den Mächtigen, den Wunderbaren,
Den Erhabenen und Furchtbaren,
Den Einzigen inmitten seiner Scharen,
Preiset Gott den wahren!
2. Preiset ihn, der die Erde gründete
15 Und des Himmels Stufen,
Der Staunenswertes schafft;
Redet kühn von seiner Kraft,
Preiset, daß alle zu ihm rufen,
3. Preiset Jah, windet ihm Gesangeskränze,
20 Ihm, der die Stolzen fällt
Und den Leidenden erhebt
Und blühend ihn erhält
Wie einen Garten in dem Lenze;
Preiset den, der ewig lebt!
25 2.
Schweigende, verliebte, verbuhlte.
Übermütige, für den Mord geschulte.
Die selber sich gekrönt,
Und tobend drohet, höhnt, —
30 Uns das Haar zu raufen.
Zu stoßen in den Scheiterhaufen
Ihre Henker nicht erröten,
Uns zu töten
Unter Gebeten;
35 Du um dich beißende.
Gleißend zerreißende.
Tückevoll, wo du handelst,
Blut, wo du wandelst:
Wie lange noch darfst du plündern
40 Auf allen Wegen
— 321 —
Ungescheut, verwegen,
Und Fallen legen
Mann, Weib und Kindern?
Das Lamm in den Tatzen,
Von Liebe schwatzen 5
Und es zerkratzen?
* *
Die edle Tochter, vom Sturm gejagte Spreu,
In ihr Joch ergeben, dir getreu,
Schauet um; auf ihr Geschrei
Keiner ihr zu Hilfe kommt herbei. lO
Geschlagen und gehaßt.
Auf den Untergang gefaßt
Ruft zu dir sie aus dem Düster
Mit weinendem Geflüster.
O höre sie! sammle deine Scharen, 15
Daß sie werden was sie waren:
Stark, gepriesen, glücklich, blühend,
Gesicht und Herz im Dank erglühend,
Daß Nationen deine Macht erfahren!
Jehuda h. Schemarja. ■?.o
Unsere Väter sündigten,
Sie sind nicht zu finden;
Jetzo nun wir büßen
Ihre Sünden:
Gewiß wir haben gesündigt. 25
Fort ist die Fröhlichkeit,
Dahin ist unser Übermut;
Wer gab uns preis
Der Räuber Wut?
Gott, dem wir gesündigt. 30
Bald grollt mein Inneres,
Bald ruf ich Zeter:
Auf uns lastet
Die Missetat der Väter.
Wie haben wir . gesündigt ! 35
Da, als mein Volk
Nicht konnte widersteh'n:
Sank mein Stolz,
Es fielen die herrlichen zehn;
Weh, daß wir so gesündigt! 40
Zum, Synagogale Poesie 21
— 322 —
Wir häuften neue Schuld
Und neue Schande,
Darum treibt <er uns
In aller Völker Lande.
Warum haben wir gesündigt?
Zürne deinem Eigentum
Nicht länger,
Wir bekennen ja
Im Gewühl der Dränger:
Fürwahr, wir haben gesündigt!
Isaac h. Salomo.
2. Als Gottes Zorn verzehrte,
Gab er, die er einst begehrte
Dem Ritter von dem Schwerte,
15 Zu schlachten das Opfer. (Lev. 9. 12.)
3. Die Treuen, die echten,
Die forschen in göttlichen Rechten,
Sind ausgeliefert Knechten,
Die schinden das Opfer. (Lev. 1, 6.)
20 7. Der Priesterdienst, mir genommen.
An Räuber ist gekommen;
Statt Tiere werden meine Frommen
Und Einjährige das Opfer. (Lev. 12, 6.)
9. Wenn die Unschuld sie verdammen,
is Läuteren heilige Flammen
Mann und Weib zusammen
Auf der Brandstätte, wo das Opfer.
(Lev. 6, 2.)
13. Wo diese Feinde walten
30 Wird dein Gebot nicht gehalten;
Sie nahmen Junge mit dem Alten,
Brachten auf ihm dar das Opfer.
(Exod. 40, 29.)
15. Sieh der Söhne Blut aufsteigen
35 Und es vor dir bezeugen.
Daß ich gegeben, der mir eigen.
Zu verdampfen als Opfer.
(vgl. Lev. 8, 21.)
16. Rein werden Sünder,
40 Wenn Mädchen und Kinder
Gebracht werden, wie Rinder
Und Widder, zum Opfer.
(Lev. 9, 2.)
24. Freijahr ist vergönnt den Stieren,
Verschont sind Fettstück' und Nieren,
Denn sie ins Feuer führen
Das Alierheiligste zum Opfer. . (Levi 6, 2.)
29. Es würgen die Drachen
In Süden und Norden,
In Ost und West unter Lachen
Sie uns schinden und morden.
Sie werden erwachen.
Der Schnitt im Hals ihr Orden,
Wenn du forderst gerechte Opfer.
(Ps. 51, 21.)
I
In den beiden Jahrhunderten zwischen 1350 und 1540 haben
wir Poesie überhaupt fast nur in den südlichen Ländern zu suchen ;
Frankreich war von Juden so gut wie verlassen, in Deutsch- is
land hatte das Schwert und der Schrecken Dichter und Nicht-
dichter zerstoben. Wenn auch Piut und Ritus bereits ihre feste
Gestaltung gewonnen hatten, so gab es doch noch für einzelne
Gesänge und Gelegenheiten einen Spielraum, der besonders der
freien Selicha nie genommen war, und bei dem fortdauernden m
Drucke nie fehlen konnte. Indessen waren die Gedichte jener
Epoche nicht immer die Erzeugnisse bestimmter Begebenheiten,
die Leistung des Berufs; öfter fand ein von den Ereignissen ab-
gezogenes Gemüt in einer an klassischen Mustern geübten und
erworbenen Fertigkeit einen Ersatz für gezwungene Un- 25
tätigkeit, einen Trost für persönliches Weh. Statt des Mi-
drasch sprach die Theologie der Zeit aus den Dichtungen : wie
einst Aristoteles und Gasali wurden jetzt Maimonides und
der Sohar aus den Gebeten herausgehört. Die Verfertigung
von Selichas wurde um 1400 eine Aufgabe für den Wetteifer 30
von Freunden, die sich in der Variation eines Bibelthemas
einander ablösten, nach dem Muster der alten Rehitim, so
daß der eine die Selicha auf das eine, der andere eine auf
das folgende Textwort verfertigte, wie es namentlich in der
Provence Nissim und Abraham halevi, in Griechenland El- 35
kana b. Schemarja und Samuel b. Schabtai, Mose Chasan
und Kaleb gemacht.
Da in einer bildsam gewordenen Sprache oft die Ge-
danken wiederholt wurden, so verwendeten Romanioten, Ka-
21*
324
räer ihre Sorgfalt auf künstlichen Versbau, mitunter auf An-
bringung einander dicht folgender Reime. Auch tauchen gewisse
nur den alten Peitanim eigentümliche Wörter und Redensarten a)
bei ihnen wieder auf, entweder weil das Ohr sich an diese piutischen
6 Ausdrücke gewöhnt hatte, oder sie wurden als ungewöhnliche
mit Absicht gewählt.
Spanien, Afrika [Algier], die Provence hatten noch immer
gewandte, zum Teil gute, Synagogaldichter aufzuweisen; wir
nennen beispielsweise: Maimon, Jehuda b. Jachia, Schemtob
1« Adrutil, Jechiel b. Ascher und Israel el Nakawa, die beide im
Jahre 1391 in Toledo ums Leben kamen; ferner Salomo Bonfed
b. Rüben, Mose Remos aus Majorca, Jakob aus Kastilien, Is-
rael b. Israel, Israel Mozli, Isaac b. Salomo, Isaac Valenci, Mose
Gabbai, Isaac b. Scheschet, Simeon Duran b. Zemach und seinen
15 Sohn Salomo, Jeschua halevi, Joseph ibn Caspi, Jehuda b. Joseph
Segelmessi, Jakob b. Joseph, Salomo b. Jakob, Abraham halevi
b. Isaac, Rüben b. Isaac, Jakob Salomo (1443), Mose b. Abraham
aus Nimes (1466). Nach Griechenland gehören: Mose Chasan
b. Abraham, vier Kaleb, vier Schabtai, zwei oder drei Schemarja,
20 Salomo Scharbit, Elnatan Cohen, Elia hacohen, Elkana, Sa-
muel b. Schabtai, Schalom, Mose Kilki, Mose Kapuzato
(um 1365), Jehuda Kilti, Zacharia hacohen, Chananja b.
Schelachja, Elia b. Pames, Leon, Menachem Tamar, Samuel
b. Na tan, Elia halevi; vielleicht auch Mose hacohen b. Ma-
25 mal. Nicht so viele Namen lassen sich aus Italien auf-
zählen; es lebten daselbst: Salomo aus Perugia (1374), Bin-
jamin b. Joab, Matatia b. Isaac, Joseph b. Matatia, Menachem
in Ancona, h) Daniel aus Montalcino, Mose de Riete, Jakob
b, Abraham Rofe ^m c) aus Ascoli (1436), Raphael b. Isaac
30 (1450), Samuel b. Abraham harophe, Messir Leon aus An-
cona, Abraham Jagel (1481), Asriel b. Jechiel, Samuel Ca-
stiglione, Abraham b. Daniel (1540). Die wenigsten kommen
«) pni' ':'2:':'2r' '?id':'D' TöH' ':'Xin3' DDt2' d^ddis; pni bei cha-
nanja b. Schelachja, Abia u. a. [auch bei Israel Nagara 132 a]. Das
85 im romanischen und karäischen Siddur häufige '^'y!21ü bat Mose Chasan
(DVX ^^^ ö'^IPn)' n3t2?^ ni*P Joab [mißverstanden in onomast. S. 81
;2KV -^^ "^l- — ^) Wahrscheinlich; vgl. Mose Riete f. 106 a. — c) >ni ^^*
eine Chiffer für Ps. 119, 41 {'(-j "rnon 'iJ<!2'1); es ist vermutlich der bei
Riete a. a. O. genannte.
— 325 —
auf Deutschland, nämlich Baruch (um 1350), vielleicht auch
Meir, a) Fischlin b. Rechabja (der für den Chanuka-Sabbat ein
Jozer und eine Meora ver^Lßte), Süßlein, Abigedor Kara, Simeon
b. Samuel, Menachem Ziuni, ungenannte Verfasser von Klage-
liedern, Abraham b. Abigedor (st. 1542), Binjamin halevi b. s
Meir (1534). Indem wir uns auf die Selichas der deutschen vmd
romanischen Juden beschränken, und einige Organe derselben
bereits vernommen haben, b) werden Proben von folgenden
fünf Dichtern hinreichen:
1) Abraham ist einer jener Namen, die wie Mose, Jo- lo
seph, u. dgl. vielen und verschiedenen Autoren zukommen. Das
mitgeteilte Gebet c) ist jedenfalls nicht jünger als das vierzehnte^
Jahrhundert, und dem römischen Rituale entlehnt.
2) Elia. Sein Tachnun, d) bei den Romanioten üblich, ver-
weist ihn nach den byzantinischen Ländern, wo mehrere Dichter is
dieses Namens bereits vor dem sechzehnten Jahrhundert ge-
blüht haben.
3) Mose, von dessen Chatanu e) sich das Gleiche sagen
läßt. Näher ist der Verfasser nicht zu bestimmen.
4) Mose Chasan b. Abraham, einer der fleißigsten 20
Selicha -Dichter der Romanioten, der sich in allen Gattungen
versucht, und mit Geschick arbeitet. Das erste der beiden mit-"
geteilten Gedichte /) ist für Neila, den Schluß des Versöhnungs-
tages, bestimmt.
5)AbigedorKara war in Prag im Jahre 1398 Zeuge der 25
dortigen Schreckenstage ; g) seine Empfindungen widerhallen in
seinem Gebete, h)
Mose.
1. Denke ich der alten Zeiten
Da ich wohnt" in Zions Hütten 30
In deinem Hause wohlgelitten,
Kein Barbar zu meinen Seiten:
Wird vor Gram mir das Herz beengt,
Ich von Tränen feucht, mein Kleid getränkt
Vom Blut der Sünde. 35
(Lev. 4, 25.)
a) S. oben S. 42. — b) Oben S. 41, 57. — c) 2pp> ^'ip. —
— g) S. oben S. 45. — h) niöpi bi<-
— 326 —
2. Seit lang' ist mir keine Ruh' beschieden.
Einsam leb' ich, ohne Frieden,
Unter Feinden ist mein Haus.
Das Prachtkleid ist zerrissen,
5 Des Tempels Stätte Öd' und Graus,
Und ich — • getreten und gebissen
Vom Bock der Sünde.
(Lev. 10, 16.)
3. Grollst du ewig deinem Volke?
10 Trittst du niemals aus der Wolke,
Eifervoll für uns're Sache,
Mit den Waffen deiner Rache?
Nicht die Schuld, den Erstgeborenen suche!
Wie lange noch gerichtet mir zum Fluche
15 Die Lehre von der Sünde?
(Lev. 6, 18.)
4. Nichts war' übrig von den Armen,
Führte uns nicht dein Erbarmen;
Doch die Lüge hatte uns verstrickt,
50 Und der Fehltritt uns die Strafe brachte.
Wenn der hehre Tag herangerückt.
Der uns fordert vor Gericht: so schlachte
Die Sünde.
(Lev. 4, 29.)
25 5. Die von rohen Horden wird geplagt.
Bring' sie in dein Haus, deine treue Magd;
(iroß zwar ist ihr Verschulden.
Doch größeres hat sie zu erdulden.
Mit dem Blut, von diesem Opferlamm vergossen,
30 Ist hinab in des Altares Grund geflossen
Ihre Sünde.
(T^v. 5. 9.)
Elia.
Dem Heiligtume zugewandt
Bring' ich meine Bitten
Dar für das Volk, aus dessen Mitten
Deine Treuen du erkannt;
Könnt' ich Worte finden
Umzuwandeln zornigen in milden!
Lehre mich die Kunst
Bei dir zu finden Gunst,
Und dem Gebet zu leihen
Des Opferduftes Weihen.
— 327 —
Es ist mit unserm Ruhme
Wie mit der welken Blume;
Dennoch ausgelassen lacht
Der Träumer einer Nacht!
Niedrige und Hohe, 5
Der Feine wie der Rohe
Werden beide weggei'afft.
Wer weiß sich tugendhaft
Und hat sich rein zu reden Kraft,
Wenn nicht lauter die Getreuen? lO
Vergehen sich die Lieblinge, —
Ihr Ankläger nicht springe.
Gedenk, der sich gemacht zu Staub
Und ein Opfer aus dem Kinde;
An ihre Schuld nicht glaub', 15
So löschst du aus dem Buch die Sünde.
Statt des Versöhners, der verschwunden.
Sieh den Bindenden und ihn, den er gebunden;
Würdig meinen Vortrag finde
Dem des Priesterfürsten anzureihen. ao
Obsiege ich, wenn spricht
Gott mit mir Gericht?
Reich wie arm zu rechten scheut
Und wartet auf deine Gütigkeit.
Ist ein Trotziger, der verblendet, 55
Jetzt der Reue offen:
Stärkt ihn deine Barmherzigkeit,
Wenn er zu Dir sich wendet.
Drum darf ich noch hoffen,
Daß mich deine Sieg' erfreuen. 30
Verschone, die Dich nicht lassen.
Auch wenn Schrecken sie umringen;
Schleudere den Grimm auf die, so dich hassen.
Vergebend jenen, welche dir lobsingen.
Die du hast von Jugend auf getragen 35
Durch deine Wunderzeichen unterschieden.
So es ihnen an Verdienst gebricht.
Üb' um deinetwillen Nachsicht;
Von Zwingherrn-Dieust, von Plagen
Befreie die vom Wandern Müden, 40
Und verzögere die Erlösung nicht.
Die die Gesichte prophezeien.
328
Abraham.
1. Jakobs Stimme ruft den
Allgütigen, der aus Mühsais Tiefen
Recht schaffte Unterdrückten, die ihn riefen;
5 Er fährt im Äther mit Sturmeseile
Den Bogen gespannt für Blitze, seine Pfeile.
2. Jakobs Stimme ruft, den
B Rennende Fluten umgeben.
Daß nicht zweimal Not entstehe,
10 Heilt er, nach zwei Tagen Wehe,
Israel, das ihm beständig ergeben.
3. Jakobs Stimme ruft den
Alles Bildenden, der Kräfte weckt,
Mit dem Worte macht des Himmels Schicht,
15 Ihn mit seinem Ruhm bedeckt,
Und die weite Erde schafft aus Licht.
4. Jakobs Stimme ruft den
Heiligen, an Wundern* Mächtigen,
Den auf Sonnen Thronenden Prächtigen.
20 Den Herrn der Heere, der ewig währt
Und uns Zeichen der Liebe gewährt.
5. Jakobs Stimme ruft der
Auf ein Haar Sterne wägt.
Nach der Zahl sie bewegt,
25 Gebückt folgen sie am Himmelszelt
Dem ewig Treuen, der spricht und hält.
6. Jakobs Stimme ruft der
Mit dem Hauch erzeuget eine Welt,
Den furchtbaren großen Held;
30 Er beantwortet der Bedrängten Flehen.
Vernimmt ihr Gebet in fernen Höhen.
Mose Chasan b. Abraham.
\.
1. Bis wann, Geliebte,
35 Hohe Betrübte,
Weilst du im Unglück beklommen?
Was dich verstört.
Ich hab' es gehört.
Die Klage ist vor mich gekommen.
40 Meine Taube, du süße!
Ich mit dem Lebensbuch begrüße
— 329 —
Den Überrest, den ich erwähle:
Nicht barfuß mehr die Füße,
Nicht länger durste deine Kehle!
Die Feinde will ich kränken;
Edle, die euch lenken.
Für dich errichten.
Eure Namen sollen ragen.
In das Lebensbuch eingetragen,
Neben den Gerechten, vSchlichten.
Empor aus dem Staube
Ziehet dich der Glaube,
O Volk, die den Ewigen begleiten:
Trinket nun vom Saft der Traube,
Gehet, esset Süßigkeiten!
Gnade uns gewähre,
Felsenschutz, du unsre Wehre!
Und zwiefach wollen wir dich preisen.
Bedenk des Elends Fluch
«
Und zeichne uns ins Lebens buch
So erschallen unsere Gesangesweisen.
An dich gerichtet ist die Klage.
Nur du genügst, den ich frage
Um das Gute, um das Wahre:
Um viele schöne Tage,
Um lebensvolle Jahre.
2.
Mein Herz für dich zum Lobgesang ich bilde;
Die Buße ist das Werk deiner Milde;
Mit deiner Lehre, meinem Schilde.
Geh' ich sicher, denn du machst weit mein Herz.
Mein Herz krankt, da meine Schuld es sieht,
Mein Inneres bebt, die Kraft entflieht,
Es dunkelt mein Gemüt,
In mir erstarrt mein Herz.
Mein Herz ist in fressendem Schmerz vergangen.
Die bösen Taten quälend mich umfangen.
Ob der Sünde meine Sinne bangen:
Auch das erschreckt mein Herz.
Mein Herz möcht' aus der Brust mir springen.
Wenn meine Lügen die Vergeltung bringen
L^nd auf mich ein die Strafen dringen;
Dann heule ich, dann schmerzt mein Herz.
— 330 —
M^in Herz verabscheut der Frechen Schätze
Und von Toren das stechende Geschwätze;
Umsonst ist der Fürsten Hetze:
Nur vor deinem Wort erbebt mein Herz.
Mein Herz ! laß ab vom Laster, das mich untergräl)t.
Zu dir. Erlöser, hab' ich hingestrebt;
Wenn gesündigt worden, — kann wer lebt
Sich rühmen: rein' ist mein Herz?
Mein Herz die Fastenfeier will begehen;
Und ich im Gedichte flehen,
Was der Höchste nicht mag verschmähen, —
Wenn ich rufe, da verschmachtet mein Herz.
Mein Herz es nicht erfährt,
Wie man sich gegen mich verschwört,
Und feindlich die Rotte und gemein verkehrt:
Selbst ihr Lager fürchtet nicht mein Herz.
Mein Herz, es stürmt wie die Meere:
Ich zitt're, indem ich dich verehre.
Von Edlen befugt zu beten, ich Ijegehre
Deine Liebe, und voll Vertrauen jauchzt mein Herz.
Mein Herz ist dir zugewandt, du meine Ehre!
Die dich Suchenden für rein erkläre.
Gib ihnen Festigkeit, und erhöre
Die Reden meines Mundes, und was sinnt mein Herz.
Abigedor Kara.
Erscheine, Gott der Rache!
Führe meine gerechte Sache,
Rache für Lehre und für Lehrer,
Für Jung und Alt deine Verehrer,
Bringe auf deinen Altar
Das Blut der Myriaden dar,
Israel zu schenken
Vor Gott ein Angedenken.
Jakobs Heiliger, hilf Jakobs Erben;
Sieh her, schaue der Verwüstung zu:
Plötzlich ist zerstört mein Zelt,
Mein Teppich zerrissen im Nu;
Ich wünsche mir zu sterben.
Erwürgt zu werden mir gefällt.
Sehe ich die Söhn' erschlagen
Und meine Töchter, die erlagen.
331
Das Haupt mir zu Boden sinkt:
Mein Auge, vom Weinen naß,
Rinnet ohne Unterlaß.
Ist dein Erstgeborener dem Knechte zu vergleichen?
Ist er hausgeboren? 5
Ha, er schreit bitterlich, Felsen zu erweichen:
Wie lang und warum erklingt
Der Schafe Geheul vor meinen Ohren?
Wenn ich einsam saß in langen Stunden
Hab' ich Schmerzen nur empfunden. lo
Seit mit dem Heiligtum mein Glanz verblichen,
Ist alles Schöne von mir gewichen;
Seitdem ist nichts als Klage
Die Nächte wie die Tage,
Die Freude ist geschieden, 15
Die Augen hat der Schlaf gemieden.
O Gütiger, hold den Armen.
Du hebst Dürftige aus dem Staube,
Höi'e die Verhöhnung, der ich bin zum Raube.
Allein noch hoff' ich auf Erbarmen: 20
Meine Träne, fallend leise.
Sammle in deinem Schlauche tropfenweise;
Ich trage Schimpf um deinetwillen.
Muß die Schmach mein Gesicht verhüllen.
Gedenke deiner Tochter die Heben, 25
Die sie bringt mit ihrem Leben;
Führe sie nach Salem wieder.
Lasse dir gefallen ihre Lieder,
Wie ehedem sie dich begrüßte
-Mit beständigem Opfer in der Sinaiwüste. ao
Deine Bezahlung komme teuer
Dem woliustgierigen Ungeheuer.
An der Hand führe deinen Sohn,
Daß er jährlich komme vor deinen Thron.
Dann wird die Tröstung Wahrheit, 35
Und deines Engels Feuer
Gibt dem Wege Klarheit.
Überschauen wir jetzt die gesamte Selicha-Dichtung
in ihrem bisher achthundertjährigen Gange, so zeigt sich
ein bedeutender Unterschied zwischen der spanischen und 4o
der nichtspanischen. Bei aller Gleichheit der Anschauungen
— 332 —
und der nationalen Motive, war doch e i n Motiv, das fast
nur in Spanien wirkte,: dichterische Begabung. In Frankreich,
Deutschland, Griechenland war es das Elend allein, der Dienst
der Synagoge, welcher die Selichas schuf, und zuweilen kam
5 dem Schöpfer dieser Gebete ein glückliches Talent zu Hilfe.
In Spanien, namentlich in der Zeit der Blüte, gaben die Dichter
das Beste ihres Geistes in ihren Poesien : sie waren zuerst Dichter
und darum auch synagogale Dichter; in den übrigen Ländern
waren sie Vorbeter und dichteten, von allgemeiner Not und
10 äußerm Beruf dazu gepreßt. Daher besitzen wir von den nicht-
spanischen Synagogaldichtern nicht nur fast kein nichtsynagogales
Gedicht, sondern es ist auch im Ganzen ihr Talent wenig fruchtbar
zu nennen, gegen die Dichter Spaniens gehalten. In Provence,
Neapel und überhaupt im Süden stand allerdings den Autoren
15 eine größere poetische Befähigung zu Gebote : doch auch hier
verschwindet, was die Zahl betrifft, die Arbeit im Vergleich zu
der klassischen des elften und zwölften Jahrhunderts. An etwa
1200 Selichas, die in Italien, Griechenland, Deutschland, Frank-
reich geschrieben wurden, haben gegen 250 Verfasser gearbeitet,
20 so daß durchschnittlich nicht fünf Selichas auf einen Dichter
kommen. Und hiervon sind noch diejenigen abzuziehen, die
fünf und mehr verfaßt haben, wie Binjamin (40), Elasar b. Jehuda
(36), Elia b. Schemaja (33). Mose Chasan (33), Binjamin b. Abra-
ham (etwa 27), Salomo b, Jehuda (etwa 25), Simeon b. Isaac
23 (24), Ephraim b. Isaac (18), Baruch (18), Jechiel b. Abraham
(17), Meir b. Isaac (16), Mordechai b. Schabtai (15), Kalonymos
b. Jehuda (13), Schabtai b. Kaleb (12), Gerschom b. Jehuda (11),
Leonte b. Mose (11), Ephraim b. Jakob (11), Joseph Kalai (11),
Salomo b. Isaac (8), Mose b. Samuel (8), Amitai (7); zehn, die
30 jeder 6, und drei, von denen jeder 5 geschrieben, so daß nach Abzug
von 34 Dichtern mit 470 Stücken nur noch 730 Selichas für etwa
215 Autoren bleiben. Dahingegen haben allein die fünf Dichter:
Salomo Gabirol, Isaac Giat, Mose b. Esra, Jehucia halevi, Abenesra,
außer zahlreichen weltlichen, zusammen an tausend synagogale
35 Gedichte für Piut und Selicha geliefert. Und selbst jene ver-
hältnismäßig geringe Fruchtbarkeit der französischen und deut-
schen Dichter hat seit dem dreizehnten Jahrhundert noch ab-
genommen.
— 333 —
Von allen diesen Selicha-Verfassern ist nur ein Teil als
Lehrer und Schriftsteller auch anderweitig bekannt. Von vielen
wissen wir nichts als ihre Namen; die meisten waren Vorbeter,
oder versahen wenigstens dieses Amt an hohen Festtagen, indem
man am Neujahrs- und am Versöhnungsfeste, a) und selbst 5
an den diesen Tagen vorausgehenden Buße-Vigilien, b) in Frank-
reich imd Deutschland das Geschäft vorzubeten den angesehensten
Lehrern übertrug; auch in Asien waren Prediger und Gesetz-
lehrer c) zuweilen die Vorbeter. Oft sagt es der Peitan in seinem
Reschut oder in seiner Selicha, daß die Gemeinde ihn ersucht oder lo
aufgefordert habe, ihr Organ zu sein; mancher Dichter hatte den
Zunamen Chasan [p"tt^ oder ??n] behalten: andere hießen oder
nannten sich selbst „Dichter" [Illtt^O, nn^- \^'>^Q, CS^'D]. Mit
dem Vorbetergeschäft war häufig das Amt des Schulmeisters,
Schreibers, Thoralesers verbunden; daher kommen auch die Bei- is
namen Vorleser (N'lp), Schreiber (IDID), Punktator (ppj)
vor, d) Die Synagogaldichter, zumal in den germanischen und ro-
manischen Ländern, haben wir mithin fast nur unter den Gesetz -
und Schullehrem, den Schreibern und Punktatoren, den Thora-
lesern und Vorbetern aufzusuchen. Einige hatten die Ehre ver- 20
brannt oder erschlagen zu werden, wie Samuel in Erfurt, Jakar
halevi in Straßburg (?), Abraham b. Joseph in Nürnberg, Elia in
Rom, Mose Remos in Sizilien; anderen wurden die Angehörigen
getötet : die Musen des Schreckens und des Elends haben alle be-
geistert. 25
a) Elasar: Rokeach § 203; Buch der Frommen § 756, 757. Mordechai
Taanit. Agudda f. 132 b. Zeda laderech 4, 5. 2. — 6) Or sarua in den
Ascheri- Hagaho t, Ende Taanit. Vgl. Buch d. Frommen § 755. — c) Der
llDn tTKI in Haleb, Damaskus, Bagdad. — d) Vgl. oben S. 107.
V.
Zwei neuere Jahrhunderte.
Das sogenannte Mittelalter war vergangen, das wirkliche
dauerte fort. Die von Luther und Kopernikus entdeckten
5 und gelehrten Wahrheiten waren, als ihre Urheber starben,
rioch zu jung, um sofort den Unterdrückten helfen zu
können. Wessen schwache Nichtgläubige sich zu versehen
hatten, zeigten die 343 tausend Schlachtopfer, welche die spanische
Inquisition von 1481 bis 1808 ihren Gröttern darbrachte,
10 zeigte im 16. Jahrhundert das Schicksal der Indianer, Pe-
ruaner, Mexikaner, die Verfolgung der Protestanten in Frank-
reich, den Niederlanden und Österreich, das Wüten der
katholischen Partei in England, die Gesinnung der einen
Servet verbrennenden Reformierten, und die glorreichen Taten
15 des Religionsverbesserers Heinrich, des bartholomäusnächtigen
Carl, des römisch kirchlichen Philipp und des griechisch
rechtgläubigen Iwan. Durch solche Feinde konnten die aus
halb Europa verjagten Juden sich kaum, und nur gegen
stete Geldopfer, hindurchwinden; wenn nicht ähnliche Schläch-
20 tereien wie zweihundert Jahre früher vorfielen, hat die un-
bedeutende Anzahl der noch Vorhandenen und der unter den
Christen entbrannte Glaubenskampf, nicht ein Kultur-Fort-
schritt, es verhindert. Vielmehr nahm die Ausschließung
zu. Von gelehrten Juristen und von unaelehrten Zunft-
25 meistern, von sich blähenden Patriziern, von polizeilich ein-
gerichteten Mönchen, wurde der Druck kunstgerecht, wissen-
schaftlich ausgearbeitet, in ein System gebracht, zu einem
paragraphenreichen Judenrecht vervollkommnet. Fortan ward
nicht nach dem, was Recht ist, gefragt, sondern was im
30 Judenrecht steht; das Ziel dieser Menschenfreunde, die
— 335 -^
Schinder, Juden und Schweine stets zusammen nannten, wai
des Juden sittliche und soziale Erniedrigung. Nur wo die Frei-
heit sich Bahn brach, drang ihr Strahl auch m die verfinsterten
Hütten Israels ein: Die Holländer, die von Tyrannen und
Pfaffen sich frei gemacht, hatten für die Juden eine mensch- s
liehe Behandlung, und der in der Republik lebende de Barrios
nennt darum, der Stadt Amsterdam zu Gefallen, die Verfassung
der ohne Könige und Heere überall lebenden Juden, eine Demo-
kratie.
Neben dem, in Deutschland, Schweiz, Italien, Böhmen, lo
Polen und Türkei üblichen gesetzmäßigen und täglich fort-
dauernden Drucke, gehen die besonderen Leiden einher, die
Willkür und Haß, Hochmut und Gelddurst, in den zwei
Jahrhunderten zwischen Luther und Lessing, den Juden be-
reitet haben. Im Jahre 1547, während der ewige Jude in is
Hamburg einem Studenten begegnet, schreibt man in Vene-
dig wegen der Messiaslehie gegen Juden, und in Asolo werden
zwölf Juden erschlagen. Das Jahr darauf wird eine Re-
formation guter Polizei bekannt gemacht, in der ein Ab-
schnitt glänzt: ,,Von Juden und ihrem Wucher". A. 1550 be- 20
schenkte die Mutter des Herzogs von Mantua ihre Mönche
mit dem jüdischen Begräbnisplatze und ließ die Toten
ausgraben. Die wenigen Juden, die in Genua sich einge-
funden, mußten am 2. April die Stadt räumen. Als ein
jüdischer Arzt sich dort niederlassen wollte, erschraken die 25
Ärzte; ein Dominikaner aus Casale mußte gegen Juden
predigen und in Ancona ward eine Schrift wider sie ge-
druckt. 1551 trieb man sie aus Bayern und Württemberg,
während andererseits ein Ritter von Rechberg die Frauen und
die Kinder derjenigen gefangen nimmt, die nach abge- 30
laufener Schutzfrist abziehen wollten. Im Oktober eben dieses
Jahres hieß es, an den so häufigen Feuersbrünsten in Böh-
men seien die Juden schuld. 1552 mußte man ^dem Mal-
theserorden 70 Juden abkaufen. 1553 wurden aus der Synagoge
Pesaro dreizehn Gesetzrollen gestohlen, in deren Überzuge 35
an am Morgen ein Schwein gewickelt fand. Am 10. Juli
dieses Jahres wird in Weißenstein ein Jude an den Füßen
aufgehangen. Im Herbst 1553 gelang dem Haß der' Mönche
endlich zu erreichen, was Reuchlin vierzig Jahre früher hinter-
I
— 336 —
trieben hatte: die Verbrennung des Talmuds; ihre Helfers-
helfer waren Abtrünnige: Chananel de Foligno, Joseph
Moro genannt Philippe, Salomo Komano, und in Venedig
Elasar b. Rafael. Nachdem ein zum Judentum überge-
5 tretener Franziskaner, Cornelio aus Montalcino, in Rom ver-
brannt worden, schritt man zur Exekution gegen die Tal-
mude und andere hebräische Werke, deren Studium allen
italienischen Juden untersagt wurde. Serveto und die Ge-
mara wurden in einer und derselben Woche zu Asche.
10 Gleichzeitig wurden am Tage vor dem Versöhnungstage alle
Juden in Asti festgenommen; sie sollten einen Christen ermordet
haben. Todros genannt Carreto, ein Täufling, schrieb damals
gegen seine Brüder und half als Zensor ihre Bücher verstümmeln.
Im Jahr 1554 erscheint in Danzig ein ,, Spiegel der Juden", und
15 in Schwäbisch Hall wird sogar auf judaisierende Christen ein
theologischer Angriff gemacht.
In dem Jahre des angeblichen Religionsfriedens, 1555,
mußten die Juden die Pfalz räumen; die römischen Juden,
die über Julius III. Tod sich gefreut, sperrte der boshafte
20 Paul IV. in das Ghetto. [Sein Edikt vom 12. Juli dieses Jahres
ist ein Muster von Haß und Bosheit.] Bin Turiano schreibt,
man solle ihnen nur das alte Testament lassen. Sixtus Medices
empfiehlt in seinem Buche über den Wucher der Juden
deren Duldung aus vier Gründen: 1. Sie seien dienstbar,
25 2. ihr Elend erhebe den Christen, 3. mit dem alten Testa-
ment seien auch Heiden zu bekehren, 4. ihre eigene Be-
kehrung werde dann möglich. 1556 machte die Inquisition
den heimlichen Juden in Ancona den Prozeß. Mehrere retteten
sich nach Pesaro, von den übrigen wurden 23 Männer und eine
80 bejahrte Frau verbrannt. Anderen wurde ihr Vermögen
genommen; 38 schickte man auf die Galeeren nach Malta,
aber sie entkamen unterwegs. Auch die römischen Juden
htten von diesem Paul. Dasselbe Jahr — nach anderen i. J.
1566 — kostete eine Hostienklage mehreren Juden in Sochat-
35 schew das Leben. 1557 beschäftigt sich ein Büchlein zu
Straßburg gedruckt mit der schon von Chrj^sostomus be-
handelten Frage, ob Christen von jüdischen Ärzten Arzenei
gebrauchen mögen? Der zunehmende Priester-Fanatismus
druckt einen Index verbotener Bücher und schließt Foas
d
— 337 —
hebräische Druckerei in Sabionetta. 1558 im März mußten
die Geflüchteten ihr Asyl in Pesaro verlassen. Den darauf
folgenden Versöhnungstag drang in Recanate ein Täufling
in die Synagoge und stellte das Kruzifix in die heilige Lade.
Weil man ihn hinausgeworfen, wurden zwei Gemeindeglieder s
öffentlich gepeitscht. Dasselbe Jahr erschien in Lyon, wo
kein einziger Jude wohnte, eine Widerlegung des Juden-
tums.
Im Jahre 1559 fühlte der österreichische Hofklerus sich
von heiligen Eifer ergriffen. Auf die Angebereien eines lo
Abgefallenen, Jehuda Modena, wurden in Prag die Gebet-
bücher und sonstigen hebräischen Werke weggenommen und
nach Wien geschafft. Beinahe wären die Juden ausge-
wiesen worden; viele zogen diesem Belagerungsstande die frei-
willige Auswanderung vor. In Cremona wurden Talmude is
u. dgl. verbrannt. Den FeUfertod erlitten damals auch luthe-
rische Schriften, sogar eine italienische Bibelübersetzung.
Den 18. August war in Rom große Freude: den Neapolitaner
Paul hatte der Schlag gerührt.
1561 am 26. April, den dritten Sabbat nach Pesach, 20
hatten die Prager Juden das Vergnügen, daß der getaufte
Paul Weidner in einer dortigen Synagoge eine Predigt hielt;
1562 denunziert ein Oktavbüchlein die Juden erschrecklicher
Gotteslästerungen, und am Thorafest — 22. Sept. — ist ein
Auflauf gegen sie in Mantua. 1563 erschienen antijüdische 25
Predigten in italienischer Sprache. Um die hebräische Sprache
entbehrlich zu machen, wurde mittelst Verfügimg die Vul-
gata zu dem Range einer Quelle erhoben. Man verfiel da-
mals auf das Mittel, den Juden das Christentum durch
Apostaten regelmäßig vorpredigen zu lassen, und 1565 wurden zo
dergleichen Juden predigten hie und da eingeführt. Im
Kreise von Rawitsch wird eine Jüdin verbrannt, angeblich
einer Hostie wegen. 1566 war es das jüdische Geld, gegen
welches Feldzüge eröffnet wurden: Der Herzog von Savoyen
[erpreßte es seinen israelitischen Untertanen ohne viele Um- 3s
schweife; in Rom zwang man die Ungläubigen zum schleunigen
^^ Verkauf ihrer Grundstücke; dem Pfalzgrafen von Bayern
m gestattete der Kaiser, alle Verträge zu vernichten, die
zwischen Christen und Juden ohne gerichtliche Unterschrift ab-
Zum, Synagogale Poeiie. --
h
— 338 —
geschlossen worden. Während, der fromme Alba in den Nieder-
landen die Orthodoxie lehrte, mußten 1567 die Juden in Mai-
land gelbe Hüte aufsetzen. In Coimbra ward ein Buch gegen
die neuen Christen gedruckt. [17. Dez. 1568 verbrannte man in
5 Prag zwei Märtyrer (Gal-ed, S. 58)]. Im Mai 1569 trieb der fünfte
Pius alles, was Israel heißt, aus dem Kirchenstaate; nur Rom
und Ancona durften Juden haben, und im folgenden Jahre
wurden auch in Florenz die Ghetto- Vorschriften geschärft.
In eben diesem Jahre wurde im spanischen Amerika die völker-
10 beglückende Inquisition eingeführt, Pfarrer Nigrinus schrieb
den Judenfeind und Leo Castri den Rabbinenfeind. Auch an
dem Erdbeben in Ferrara sollten, wie der Papst schrieb, die
Juden schuld sein; doch der Herzog machte ihm bemerklich,
daß zwölf Kirchen und keine einzige Synagoge eingestürzt seien.
15 Die aus dem Kirchenstaate nach Urbino Geflohenen mußten
1571 diesen Ort verlassen; der getaufte Jude Aquilino in
Pesaro schleuderte den Halsstarrigen 106 Quartseiten nach.
Den 28. Januar 1573 wurde in Berlin der angebliche Zaube-
rer Leupoldt hingerichtet, und hierauf alle Juden aus dem
20 Brandenburgischen vertrieben; 1574 wurden in Mähren auf
dunkle Gerüchte hin Juden totgeschlagen; 1577 bekommt
in Breslau am Sabbat nach Ostern ein Jude 49 Hiebe
mit dem Staubbesen, weil er zu Pferde über den Kirchhof
gesprengt und einige Knochen zertreten. Dasselbe Jahr
29 wurden Luthers judenfeindliche Schriften mit neuen An-
klagen vermehrt wieder aufgelegt. Die portugiesische In-
quisition läßt mehrere, als angebliche Juden, hinrichten, a)
1580 plünderten die Bewohner von Sevilla den alten jüdischen
Friedhof, und 1581 erließ Rom seine Bullen gegen den ver-
30 brannten Talmud und die noch un verbrannten jüdischen
Ärzte.
Alle Rehgionsparteien wetteiferten, wer es der andern
an Beschränktheit und Fanatismus zuvortäte. Eine große
Anzahl deutscher Juden suchte 1582 ein Asyl in Genf,
35 und erbot sich zur Übernahme aller Bürger-, auch der Wehr-
pflichten; die reformierte Repubhk wies das Anerbieten zu-
rück! b) ein Beleg, daß Unterdrückte immer um ein oder
«) 'lV^t^^ n*n "6 '^- — b) Spon bei Ulrich, Geschichten, S. 230.
:
— 339 —
zwei Jahrhunderte den Unterdrückern voraus sind. [In dem-
selben Jahre war ein Märtyrer in Dietenheim (Brenz, S. 6)]. Den
Sommer 1583 erschlugen griechische Seeleute 55 Juden, Männer,
Frauen und Kinder, die sich auf einem Handelsschiffe befanden ;
nur einer entkam, a) Dasselbe Jahr erscheint in Ancona s
ein Buch von der jüdischen Eitelkeit. Am 1. Sept. 1584
dekretiert die Bulle sancta mater ecclesia die Einführung
der in der Synagoge allsabbatlich abzuhaltenden Bekehrungs-
predigten; Montag den 24. September, am Hüttenfest, wurde
der Befehl bekannt gemacht : Juden und Jüdinnen über lo
zwölf Jahre müßten alle zugegen sein, b) In der Folge
schickte die Gemeinde jeden Sabbat ihre Mannschaft, die
sich häufig die Ohren zustopfte, um den Gründen dieser
männlichen Sirenen besser widerstehen zu können. Auch in
Avignon mußten sie wöchentlich die Predigt eines Mönchleins is
anhören, c) Das folgende Jahr las man bereits gedruckt die Predig-
ten des abtrünnigen Jechiel de Pesaro. 1586 erschien in Cracau
ein Buch Abhandlungen gegen Juden, ein dito 1590 in Rom, ein
dito 1592 in Venedig : alle drei in lateinischer Sprache. Am 9. Sivan
(11. Juni) 1590 war in Posen ein großer Brand; aus Furcht vor 20
dem christlichen Volke liefen alle Juden, ohne zu löschen, davon.
1592 nahm man den Druckern in Tannhausen das Machsor weg,
das sie auflegen ließen: sehr wahrscheinlich hat die Wieder-
herausgabe, wenn sie stattgefunden, eine gute Summe Geldes
gekostet. 1593 hebt Clemens das Edikt des Sixtus auf, und stellt 25
alle früheren Beschränkungen der römischen Juden wieder her.
1596 wurden in Warschau zwei Brüder, Mose und Jehuda b. Je-
kutiel, mit Pech und Schwefel gemartert, gerädert, die Leichen
an Pferde gebunden nach dem Galgen geschleift, — dies ge-
schah während Shakespeare den Hamlet schrieb; auch noch im 30
folgenden Jahre hatten in Polen die Juden zu leiden. Dank dem
Hasse einiger Täuflinge, wurden in Lodi im Frühling 1597 mehrere
hebräische Bücher verbrannt, und einige Monate später mußten
die Juden das Gebiet von Mailand räumen, d)
Am 4. August 1598 beschuldigt der getaufte Jude Heß 35
a) Samuel de Medina RGA. Th. 3, N. 165.— b) BuUar. Roman.
1742, t.2, p. 512.— c) Schudt, jüd. Merkwürd., Th. 4, S.89.— d) Lam-
pronti, Wörterbuch ^ f. 20 a.
22*
— 340 —
öffentlich die Juden der Kreuzigung von Cliristenkindern.
Solcher Anklage wurden in diesem Jahre in Luck drei
Männer geopfert: Isaac, Mordechai, Aaron. Abermals wurden
damals die Juden aus Genua getrieben, und es war ein
5 Zolltarif für Pferde, Juden und Ochsen zu lesen. Mit dem ewigen
Ahasverus, der sich statt des von Salomo Molcho verkündigten
Messias 1600 in Wittenberg sehen ließ, schloß das Jahrhundert
der Reformation.
Das neue Jahrhundert gießt sein Licht über die verirrten
10 Hebräer aus, und bedient sich dazu der Bekehrten und
der Gelehrten. Dr. Molther berichtet 1601 seinen Mit-
bürgern in Friedberg der Juden Tandmärlein; Heß läßt
einen Judenspiegel leuchten; 1602 bewies man ihnen von
Cassel aus das wahre Dogma; 1603 unterrichtet Buxtorfs
15 Judenschule von allem, was in der Synagoge vorgeht,
und in Frankfurt am Main gibt Cäsar 23 Mittel an gegen
Juden zu gebrauchen, die er wahrscheinlich während seines
Aufenthaltes in Ägypten gelernt hat. Er empfiehlt unter
andern die Wegnahme der neugeborenen . Kinder, die
20 Frohndienste, das Verbot zu lehren, die Verbrennung des
Talmud. In Lissabon ging man nicht so weit, man ver-
brannte bloß eine Frau. 1604 führt in Paderborn ein Täuf-
ling den überflüssigen Beweis, daß die Juden alles das
geUtten, was Jesus erlitten. A. 1605 entdeckt der zum
25 Schein getaufte Naftali Margaliot seinen lieben Mitchristen
die Geheimnisse der Juden, und die Ermordung des nie
vorhanden gewesenen Knaben Simon wird in Ingolstadt
zum Besten gegeben. A. 1606 schreibt ein Professor in Al-
cala gegen die jüdische Treulosigkeit lateinisch, der Patriarch
30 Lukaris in Konstantinopel neugriechisch; Mornäus stattet 1607
über den gekommenen Messias einen französischen Bericht
ab und kurz darauf spricht der getaufte Gerson mit den
Juden deutsch.
Am 25. November 1606 verbreiteten die Angebereien
35 des Kraus Schrecken unter die Juden in Frankfurt am Main, a)
Während A. 1610 heimliche Juden und Mauren aus Spanien
gejagt werden, lesen die Augsburger die Juden-Praktik; 1611
a) pölK P]DV 170 b, 201 b.
— 341 —
weiht Professor Helvicus durch seine Historien die Juden dem
Spotte; ein Jahr später erscheint in Versen, mit einem
Holzschnitt geziert, der Juden Ehrbarkeit, und dem in
Darmstadt gedruckten feindseligen Buche folgen 1613 die de-
liciae judaioae. 1614 schreibt der getaufte Brenz den ab- 5
gestreiften Schlangenbalg, und denselben Sommer fielen die von
Fettmilch angezettelten Unruhen in Frankfurt und 1615 in
Worms vor; an dem letzteren Orte werden Zerstörungen an-
gerichtet. Gegen die Abtrünnigen Abraham (Camillo) Jagel
und Rafael (Renato) Modena wurden in Italien ^eigene Ge- lo
bete verfaßt, und dasselbe Jahr (1615) druckt Schwabe
seinen Deckmantel mit Denunziationen. In Leipzig und in
Wittenberg wird den Juden bewiesen, daß kein Erlöser zu
hoffen ist, — ein altes Thema der Selicha. 1617 beschreibt
Kizel das ,, Regal" Juden zu halten; 1618 wird in Augsburg is
der ewige Jude abgebildet und in Rom läßt ein Mönch ein anti-
jüdisches Buch drucken.
Zahllos waren die Bedrückungen in einzelnen Fällen, die
Kränkungen durch Prediger und gebietende • Herren, die
Angriffe des Schriftsteller-Pöbels, die Erniedrigungen von 20
Seiten der Juristen, die durch Blutverfolgungen und falsche
Angebereien verbreiteten Schrecken. Die schnellste Laufbahn
für jeden jüdischen Schurken war die eines Bekehrten und
Delators. Jeden Tag wurden tausendfältig Juden und Juden-
tum verhöhnt. Als Abraham in Basel, wo er als Mit- ao
arbeiter bei Buxtorfs Ausgabe der rabbinischen Bibel aus-
nahmsweise gelitten war, im Sommer 1619 eine Beschnei-
dung feierte, mußten Buxtorf und sein Schwiegersohn König,
weil sie zugegen waren, ein jeder hundert, und Abraham
vierhundert Gulden Strafe zahlen, a) Indes von Hunden ao
zerrissen, wie Abba 22 Wochen nachher in Ispahan, wurde
keiner, — so weit hatten es die protestantischen Patrizier
doch schon gebracht. In Mantua schreibt 1620 ein Minorit über
die Bosheit der Hebräer; vermutlich hat er mehr Geld von
ihnen erwartet. Im Jahre 1622 wurden in Böhmen Prote- ar,
stauten hingerichtet, wobei Juden ganz unschuldig waren;
nichtsdestoweniger wird in Portugal über die Treulosigkeit
/;) Ulrich a. a. 0. S. 207.
— 342 —
der Juden geschrieben, und ein Italiener beweist, daß ihnen
ihre Buße nichts helfe. Hiermit stimmt nicht völlig der
,, jüdische Herzklopfer" eines in Braunschweig getauften Juden.
In Ragusa ward im Herbst 1623 ein Blutdrama gegen
5 Isaac Jeschurun aufgeführt, der mit Marter und Kerker
davon kam. Im Jahre 1624 hängte man in Neisse einen
Falschmünzer, weil er kein Christ war, zwischen zwei Hunden
an den Beinen auf. 1625 schreibt Ximenez in Lissabon
zur Vertilgung des Judentums; 1626 erscheint für Juden ein
10 Lehrbuch des Christentums, specchio di verita, und mit
neuem Titel — also specchio di falsita ^ im Jahre 1642.
Aber dasselbe Jahr (1626) werden von einem Posener Täuf-
ling, als er zu den Kaiserlichen überging, Luther und Cal-
vin als Ketzer geschildert. Die Jahre 1624 bis 1626 waren
15 für die von einem Pascha bedrückten Juden von Jerusalem
sehr traurig.
Um jene Zeit hat in Böhmen, Mähren, Deutschland, in
Folge der Kriegesdrangsale manche jüdische Gemeinde zu
existieren aufgehört; a) die Mantuaner kamen mit dem
20 Schrecken davon, ihr Ghetto mußte im Januar 1628 ge-
sperrt werden. Am 26. Juni 1629 begannen in Prag die Ver-
folgungen gegen den Rabbiner Lipman Heller, die man
in Wien auf die Juden überhaupt auszudehnen willens
schien, denn bereits fünf Monate vorher kam eine Kunde hier-
25 von nach Frankfurt, wo dieserhalb eine Buße ausgeschrieben
wurde. Es kostete den Rabbiner seine Stelle und sein ganzes
yermögen. Dasselbe Jahr wurde in Orvieto und in Venedig
über den Eigensinn der Juden gedruckt. Auch wurden sie aus
Aachen getrieben. 1630 jagten die kaiserlichen Truppen
80 die Juden aus Mantua, nachdem sie ihnen tüchtige Summen
Geldes abgenommen. Dasselbe Jahr erlag in Prag ein Ein-
gekerkerter der Tortur, und das Hemd mit den Spuren
dieser Justiz ward mit in den Sarg gelegt, b) Im Sommer 1631
wurde Anschel b. Mannes, ein Unschuldiger, in Cracau
S5 gefoltert, und in Rom druckte ein Carmeliter fünf Pre-
digten gegen Juden, die allerdings milder klangen als Tillys
gleichzeitige Predigten in Magdeburg. Im Jahre 1632 waren die
a) Selichot ed. Lublin 1639. — b) Seder hadorot f. 64 d.
— 343 —
Juden zu Damaskus in Bedrängnis, und den 20. April verbrannten
die reformierten Genfer den Proselyten Nie. Anton. Der
in Lengnau ansässige Samuel Eiron, der in Geschäften
1633 nach Zürich reiste, sprach dort in einem Gasthause
Lästerworte ; er wurde verhaftet, gefoltert und Donnerstag s
den 25. April 1634 — in einem Jahre, wo angeblich der Er-
löser kommen sollte a) — geköpft, b)
Im Jahre 1635 entdeckt Paget, Prediger in London,
jüdische Irrtümer; die seinigen brauchten nicht entdeckt zu
werden. Die Hinrichtung des Märtyrers Nachman b. Natan lo
in Polen im Sommer 1636 c) war jedenfalls ein christlicher
Irrtum. A. 1640 eröffnet Palontrotti die Reihe seiner wider
Simcha Luzzato und die Juden gerichteten Schriften, die in
Venedig, Rom und Bologna herauskamen. Am 26. Juni •
1643 hausten Torstensons Schweden des Mittelalters würdig is
in Kremsier (Mähren): vier Frauen und ein Mädchen sprangen
in dem Frauenbade ins Wasser, vermutlich um sich vor
der Bestiahtät der Soldaten zu retten. Es fielen der Rab-
biner Mordechai b. Mose nebst seiner Frau Kressel, Isaac
Cohen b. Simson, Abraham halevi nebst Zippora, Bella, 20
R. Moses Tochter, David und seine Mutter Schöndel, Gütel
— sie verbrannte — , Abraham mit seinem Weibe Blume,
Lipman; Isaac, d) Jakob, Israel, Joseph, alle vier von den
plündernden Schweden getötet; der Lehrer Abraham, die
Rabbinerin Friede, Bella, die Tochter Pesachs. Auch Kinder 25
kamen ums Leben, und bei dem Brande wurden mehr als
30 Gesetzrollen zu Asche. Der Pastor an der Petrikirche
in Hamburg, I. Müller, der 1644 ,,ein Judentum" heraus-
gab, mißbilHgt die gewalttätigen Bekehrungen der Papisten;
von den lutherischen Schweden schweigt er, so
Am 25. Juli 1644 verbrennen die Pfaffen in Valladolid
den Proselyten Alarcon. In Leipzig und in Stralsund er-
scheinen 1645 bloß Bücher wider Judentum. Der Wund-
balsam, welchen Anna van Medem im Jahre 1646 für alle
Gebrechen und Wunden der Juden bereitete, zeigte keine Wirkung, 35
denn am 13. Sept. 1647 wurde in Lissabon Isaac de Castro Tartas
verbrannt.
«) Nn mpQ Parascha 'pt^. — &) Ulrich a. a. 0. S. 80. 119.—
e) Cat. Bodl. Steinschn. N. 2977. 3691. —[d) S. Wiener Inschriften, N. 263 ]
— 344 —
Das Jahr 1648, ein Friedensjahr für Mittel-Europa, ein
Freiheitsjahr für England, ein Christusjahr nach den Ver-
heißungen Pierre de la Föns, ein Messiasjahr nach dem
Sohar, wurde ein Unglücksjahr für die Juden in Polen und
5 Ukraine. Die Kosaken und ihre Verbündeten, die unter
Bogdan Chmielnicki gegen Polen Krieg führten, verwüsteten
die Städte und erschlugen alle Juden, die sich nicht retten
konnten, oft mit erfinderischer Grausamkeit. Das Haar
sträubt sich bei den Beschreibungen; die Qualen übertreffen
10 die des Mittelalters, die Anzahl der Opfer hält der vom
Jahre 1348 die Wage; die Zerstörung der Gemeinden er-
innert an den Hadrianischen Krieg. Viele Tausende flohen
nach der Türkei, nach Deutschland und Holland. Auf lange
Zeit war der Wohlstand jener Gegenden, ihre Kultur auf
15 noch längere, vernichtet. Die Verwüstungen und die Mord-
taten waren vornehmlich in den Jahren 1648 und 1649, und
dauerten teilweise bis zum Jahre 1656.
r Während dessen wurde in Deutschland, wo Theologen
sich auf das heftigste zankten, fortgefahren die Juden mit
20 Makulatur zu bearbeiten. 1649 druckte man in Rinteln
eine ,, jüdische Finsternis", nachdem Köhlers ,, Judenlicht" vom
Jahre 1607 ungedruckt geblieben. Von Wittenberg, Paris
und Amsterdam gingen 1650 rabbinisch erwiesene Dreieinig-
keiten aus; aber weder diese noch ähnliche Schriften der
25 drei folgenden Jahre konnten von den Geplagten studiert
werden. Nach Cassel hatte man Juden kommandiert, um
Just Soldans Predigten mit anzuhören; dafür wurden sie
dasselbe Jahr aus Cadan verwiesen. Am Festtage des Pesach im
folgenden Jahre (1651) überfiel in Carpentras das Volk die Juden-
30 Stadt, plünderte und schrie nach Brot.
Im Jahre 1654 begibt sich die Ukraine unter russischen
Schutz, und Polens Kriege mit Schweden und Moskau
bereiten den Juden neue Leiden. Gleichzeitig müssen die
holländischen Juden, trotzdem daß Samuel de Pisa die
35 Erlösung für bevorstehend hält, weil sie der portugiesischen
Kirche nicht zusagen, ihre Niederlassungen in Brasiüen
räumen, und der im päpstlichen Solde schreibende R. Jona
eröffnet als Baptista seine judenfeindliche Laufbahn. In
Spanien verbrennen die Geistlichen im Jahre 1655 Abraham
345
Nunez Bemal [und Borries] Vetter Isaac de Almeida Bemal
[aus Montilla] einen Jüngling von zwanzig Jahren namens Almeida;
die Altäre für diese Menschenopfer waren in Cordova, der Vater-
stadt des Maimonides, und in San Yago errichtet. Während
dieser angeblich gottgefälligen Handlungen wüteten die Mönche s
gegen die armen Waldenser, wie die Kosaken gegen die
wehrlosen Juden. 1656 werden sie in Lenczycz erschlagen,
und Prynne tadelt die Regierung Cromwells, weil er die
Juden wieder in England zugelassen, gerade zwei Jahr-
hunderte früher als ein Jude im englischen Parlamente lo
sitzt. Siebenhaars 1657 erschienenes Buch sollte in New- York
wieder aufgelegt werden : es beweist, daß Juden nicht in christlichen
Republiken leben dürfen.
Während in Ungarn die Protestanten gedrückt, aus Polen
die Socinianer vertrieben, und in Holland die Prediger is
gegen Descartes Philosophie aufgehetzt werden, macht der
Papst ein G-eldgeschäft : kraft eines Befehls vom 15. Novbr.
1658 muß auch von den im Ghetto leer stehenden Häusern
Miete gezahlt werden. Am 17. Dezember 1659 wurde By-
chow (unweit Mobile w) eingenommen, und nahe an 300 Ju- so
den erschlagen. Wenig half ihnen 1660 die neue Auflage
des Wundbalsams, Bethisons Erlösung 1663 samt Have-
manns Wegleuchte, die er in Stade für die Juden anzündete.
Denn 1665 wurden zwei Juden und die Jüdin Rahel Nunez
Fernandez in Spanien, und 1666 in Lublin a) drei Un- 25
schuldige hingerichtet, und ein Nürnbergisches Büchlein,
,,die Messias- Judenpost", machte sich über die Nachrichten
von dem Betrüger Schabtai Zebi und die in ihrem Elende
an Strohhalme sich haltenden Juden lustig. In Bergen
wurde in eben diesem Jahre den Verblendeten au' ihrem so
Talmud das Christentum erwiesen, und ähnliches geschah
1667 von einem römischen Bischof und 1668 von Luthera-
nern; in den Jahren 1669 und 1670 druckte man selbst in
deutscher Sprache Umlaufschreiben und Aufforderungen zu
Bekehrungen. Sogar in den Rechenbüchern wurden die Ju- 35
den verfolgt, wo die Kinder die Zinsen ausrechneten, die
Joseph der Wucherer einem notleidenden Christen abnahm
a) Catal. Bodl. Steiaschn, N. 4030.
— 346 —
u. dgl. Es gab damals weder einen Unterricht und ein
Buch, noch ein Gesetz und eine Sitte, aus denen nicht von
frühester Jugend an der Judenhaß genährt und so zur
zweiten Natur geworden wäre.
5 Im Jahre 1668 war in Wien eine Plünderung der Juden-
stadt, ein Vorspiel zu der Austreibung. Als 1669 Oran den
Spaniern in die Hände fiel, mußten am ersten Tage des Pe-
sachfestes alle dortigen Juden abziehen. 1670 vertreibt man
die Juden aus Österreich : 1400 Personen müssen Wien und
10 die Erblande verlassen und die Judenstadt wird in Leopold-
stadt umgetauft. Die mohammedanischen blieben den christ-
lichen Barbaren nichts schuldig: Im Frühling eben dieses
Jahres werden in Maiokko und anderen berberischen Orten
neue Steuern eingeführt und Synagogen umgerissen. Den
15 Juden in Tedela verbietet der König von Tafilet in Schuhen
zu gehen. Und damit an der mittelalterlichen Szenerie nichts
fehle, wird am 17. Januar in Metz Raphael Levi verbrannt.
1671 fällt in Cassel ein Täufling über den Talmud her; 1672
und 1674 warnt Carbon in Büchern, die Lessing nicht ge-
20 kannt haben muß, jeden Christenmensch vor Gemeinschaft
mit Juden; 1676 erlitten die Juden in Podolien durch den
Krieg große Unfälle. In demselben Jahre befiehlt die Frank-
furter Wechselordnung, Wechsel, welche Juden an Christen
zu zahlen haben, müssen diesen ins Haus gebracht werden. Alle
25 durch Bayern ziehenden österreichischen Vertriebenen müssen
doppeltes Mautgeld entrichten: so stand man damals Ver-
folgten bei. In Deutz wurden die Juden von den Kölner Stu-
denten beunruhigt. 1678 machte in Wittenberg ein Apostat
jüdische Feierlichkeiten lächerlich, gerade als in Wien ein Zahn a)
30 des Königs Og zu sehen war, 5 Pfund schwer.
A. 1680 Ende Juni [im Mai, s. Sephardim, S. 304 u. f.] war in
Madrid ein Hoffest: man verbrannte Juden und Ketzer, „Ich
hatte nicht den Mut, schreibt die Frau des franzö>:ischen Gesandten,
Mad. de Villars, b) dieser scheußlichen Hinrichtung der Juden
35 beizuwohnen; es war, wie man mir sagte, ein entsetzliches Schau-
spiel. Bei der Verurteilung mußte jeder gegenwärtig sein,
a) Abgebildet bei Nessel catal. Mss. pars 6, p. 164. — b) Lettres,
1760, N. 18, p. 134.
347
der nicht nach ärztlicher Beglaubigung totkrank war, wenn
er nicht Gefahr laufen wollte, für einen Ketzer zu gelten. Die
Grausamkeiten, die gegen diese Bejammernswerten ausgeübt
wurden, kann ich Ihnen nicht beschreiben." Bei dieser Gelegen-
heit wurde die fünfzehnjährige Bianca Nogueira zu lebens- 5
länglicher Haft verurteilt. 1681 fing Eisenmenger sein Werk
an, und in Kiel schrie ein Täufling sein wohlfeiles Victoria. Im
Februar 1682 entstand in Berlin ein Auflauf, es hieß, die Juden
hätten ein Christenkind kaufen wollen; wäre das in Lissabon ge-
schehen, hätte man dort schon im Winter die drei Mär- lo
tyrer hingerichtet, die nunmehr erst im Frühling — den
10. Mai — verbrannt wurden. Von dem damaligen Geschmacke
der Deutschen gibt unter andern ein ,, feuriger Drachengift und
wütige Ottergalle" Zeugnis, das in dem gedachten Jahre in Coburg
gespien wurde. is
An demselben Tage, an welchem das türkische Heer vor
Wien erschien, den 14. Juli 1683, wurden in Ungersch-
brod die Juden angefallen, der Rabbiner Nata und gegen
vierzig Personen erschlagen. Am 26. August ward in Wert-
heim ein außerordentliches Fasten veranstaltet; vielleicht 20
wegen der Drangsale, die, infolge des Krieges mit den
Türken, die Juden an mehreren Orten zu tragen hatten. Der
Überfall des Ghetto in Padua am 20. August 1684 stand
auch hiermit im Zusammenhange. Samuel Naamias, ein Ab-
trünniger, schrieb 1683 auf 1500 Quartseiten eine via della 25
fede; 1685 druckte man einen jüdischen Narrenspiegel und
vernichtete das Edikt von Nantes. Für den Türkenkrieg
forderte Leopold hunderttausend Gulden, und begnügte sich
mit dem fünften Teile. Im Juni 1688 bitten die Kaufleutc
in Frankfurt an der Oder den Churfürsten, welcher den 30
Juden ein Asyl gewährt hatte, sie von diesen Blutegeln zu be-
freien; denn überall, wo Juden sich einnisten, kommen in kurzer
Zeit alle Einwohner an den Bettelstab. Wie scharf der Blick
dieser Hoch weisen war, bezeugt die Geschichte von Frankfurt
am Main, Babylon, Amsterdam, Cordova, Berlin, Haleb, London, 35
Konstantinopel und New- York.
Auf hölieres, als der Brotneid jener Schacherer, war
Georg Wilhelms Fürsorge im Braunschweigischen gerichtet:
er verfügte A. 1689, die Juden sollten, bei Verlust des
— 348 —
Schutzes, einmal jährlich bei dem Prediger ihres Wohnortes
erscheinen, um sich Christentum vortragen zu lassen, als
hätten sie an seiner Verfügung noch nicht genug. Gründ-
lichere Studien hätten sie in Madrid machen können, wo
5 am 30. Juni 1690 zwanzig Juden und Jüdinnen verbrannt
wurden; spanische Granden versahen den Dienst der Priester
Vizhpuzlis. Eine Nachfeier dieses Festes war das folgende
Jahr in Majorca: man opferte drei Juden und eine Jüdin.
Im heidnischen Rom gebrauchte man Gallier dazu. In eben
10 diesem Jahre 1691 a) fielen in Wilna vier Personen wegen
falscher Beschuldigungen des Kindertötens, nachdem nicht
lange vorher drei andere Märtyrer des polnischen Pfaffen-
tums das große israelitische Martyrologium vergrößert hatten.
1692 gab Jaquelot, der Feind von Bayle, den Juden seine
15 vier Predigten über den wahren Messias ein; dieses Mittel
war jedoch nicht so wirksam als das in Prag angewandte,
wo einer Frau, deren Mann sich hatte taufen lassen, ihre
fünf Kinder we?^genommen wurden, h)
Im Jahre 1695 führte ein Kardinal die Judenpredigten
20 auch in Ferrara ein; 1696 schrieb ein Frankfurter Pastor
eine weitläufige Anweisung, wie man bei Judenbekehrungen
zu Werke gehen müsse. Schrecklicher ging man in Polen
zu Werke, und zeichnet folgendes Ereignis jene Zeit besser
als alle Betrachtungen. Im Frühling 1696 wurde in Posen
25 ein junger Mann namens Isaac b. Chajim auf der Straße er-
mordet; der Mörder rettete sich zu den Geistlichen. Als
die Juden die Auslieferung desselben forderten, und Miene
machten, dieselbe zu erzwingen, entstand ein solcher Tumult,
daß es Mühe und Geld kostete, die Gefahr zu beschwören.
30 Allein eine größere drohte der ganzen Gemeinde den Unter-
gang. Man fand am Tage nach dem Wochenfeste (8. Jimi)
einen ermordeten Studenten im Walde, gräßlich verstümmelt.
Sofort erhob sich das Geschrei, daß die Juden, aus Rache
diesen Mord begangen hätten; man nahm sich vor, am
S5 grünen Sonntag über sie herzufallen, und in der Umgegend
schien man geneigt, dem Beispiele von Posen zu folgen. Man
a) Steinschn. Catal. Bodl., X. 691, 4028, 4030. — b) Schudt a. a. 0.
Th. 4, Abt. 2, S. 321.
— 349 —
ermittelte jedocli eine Frau, welche die blutigen Kleider des
Studenten zum Verkauf gebracht, und ihren Sohn in dem nahen
Flecken Rogoszno als dessen Mörder. Dieser wurde in Haft
gebracht, und von den Judenfeinden gehörig bearbeitet, alle
Schuld auf die Juden, die ihn dazu gedungen, zu werfen. Das 5
weise Gericht entschied, wenn der Täter, nach dreimaliger
Folter, auf dieser Aussage beharre, der Rache gegen die
Juden freier Lauf gelassen werden solle. Von dem Zu-
stande dieser armen Bedrängten mag die heutige Welt sich
schwerlich einen Begriff machen können. Der 4. Juli ward wie lo
ein Versöhnungstag begangen; alles bereitete sich auf den
Tod vor. Den Schulkindern wurde eingeschärft, sich eher
schlachten als taufen zu lassen. Glücklicherweise hat der
Mörder die volle Wahrheit bekannt, daß seine Mutter ihn
zu jener Tat verleitet habe, weil sie aus dem Blute und is
den Gliedern Zaubermittel bereiten wollte. Am Sabbat, den
25. August, wurde er hingerichtet; die Hinrichtung glich
allen übrigen Taten in dieser des finstersten Mittelalters wür-
digen Begebenheit. Und das war dasselbe Jahr, in welchem Bayle
sein Wörterbuch der Welt übergab! 20
A. 1697 müssen die Juden in Worms, um sich von
dem judenrechtlichen Ziehen der Roßmühle loszukaufen,
eine neue Steuer zahlen. 1698 werden auf falsche An-
klagen die Juden in Kaidan und Zausmer a) hart mitge-
nommen. Im Juli 1700 findet gegen die wenigen Juden in 25
Wien ein kleiner Aufruhr statt, wohl um in der Übung zu blei-
ben. Mehl in Worms donnert gegen Israel, Storre in Heil-
bronn gegen den Schabbesknecht, Bahr in Leipzig gegen den
Haß der Juden, und Eisenmenger gibt sein entdecktes Juden-
tum heraus. Also schließt das Jahrhundert von Leibnitz 30
und Spinoza.
In dem philosophischen Jahrhundert kommen die blutigen
Verfolgungen allmählich außer Gebrauch ; desto häufiger werden
die Leibzoll-Plackereien, die Schutz-, Zensur- und Zunft-
Quälereien. Im Jahre 1701 schreibt Hosemann das schwer 35
zu bekehrende Judenherz, und verbietet die Schweiz be-
a) Catal. Opp. ras. Wolf biblioth., t. 3, p. 380. Joseph in HiD^ipü
— 350 —
reisenden jüdisclien Kaufleuten ihr Gebiet zu betreten. 1702
schildert Meelführer aus Nürnberg den Irrtum der Synagoge;
er Ward später ein Päpstler, hatte sich mithin auch geirrt. Da-
mals geschahen in Berlin Denmiziationen wegen hebräischer
5 Bücher; darauf wird im August 1703 das Gebet „Alenu" für
ganz Preußen verboten, desgleichen die in der Tefilla gegen
Apostaten gerichtete Formel, während in Frankfurt ein Weg-
weiser der Juden erscheint, von einem Abtrünnigen verfaßt.
In der Neujahrsmesse 1704 liest man in Leipzig den öffentlichen
10 Anschlag der Behörde, daß die Juden, die dort hingekommen,
sich nicht unterstehen sollen, Gottesdienst zu halten. Gleich-
zeitig beweist Schudt in einer Abhandlung das Elend der Juden.
1705 schreibt in Bern ein Getaufter gegen die sogenannten Juden.
Da in jenem Jahre, wie A. 1853, Purim auf den Karfreitag fiel,
15 so muß Berman Fränkel in Berlin, wegen der Lustbarkeiten,
zwanzig Taler Strafe zahlen. Am 6. Januar 1706 wird in Wien
ein zweiter Tumult probiert. Die neueste Ausgabe des Midrasch
Rabbot, von einem Täufling denunziert, wird mit Beschlag be-
legt, und erst im März 1707 freigegeben. Auf eine ähnliche An-
20 zeige eines andern Täuflings gegen die Juden in Friedeberg, ver-
fertigen A. 1708 Küstriner Theologen ein langes Verzeichnis an-
stößiger Stellen aus Machsor, Selicha, Tefilla. [In demselben Jahre
forderte der Jesuit Jäger in Neustadt zu einer Judenhetze auf
(Böheim, Chron., T. 2, S. 117)]. 1710 erscheint ein preußisches
25 Dekret gegen die Sabbatsmägde, obgleich die Juristenfakultät zu
Altdorf 14 Jahre früher das Gegenteil ausgesprochen hatte.
Im Jahre 1711 wurde in Berlin Eisenmenger gedruckt;
in Frankfurt am Main war ein großer Brand in der Judenstraße,
der das Volk zu beunruhigenden Drohungen veranlaßte.
30 In London schrieb ein Xeres wider die Juden. Im Januar
1712 verfügt Regensburg, alle Schutzjuden sollen binnen
vier Wochen die Stadt verlassen. Der Rat von Nürn-
berg verbietet 1713 den Fürther Juden, unter der Markt-
zeit auf öffentlichem Platz ihre Geschäfte abzumachen. Hirsch
35 Fränkel, Rabbiner zu Ansbach, wird, weil er ein Zauber-
buch verfaßt zu lebenslänglichem Gefängnisse verurteilt.
Welche Fürsorge für die Aufklärung der Juden! Vor den
Zehngeboten hatte man desto weniger Achtung; einer Jüdin,
die auf der Prager Brücke sich vor dem Bilde von Stein
— 351 —
nicht verneigte, ward von einem Studenten der Kopf durch-
gehauen.
Da Eisenmenger nur von Seite ihrer Literatur die Juden
dem Hasse und der Verachtung preisgegeben, und sein
Buch zunächst nur von Gelehrten gelesen wurde, so kam s
sein Freund, Prediger Schudt, um sie auch gesellschaftlich
zu vernichten, mit seinen unterhaltenden Denkwürdigkeiten
an. Sie erschienen 1714, ein Denkmal der Bosheit und der
Gemeinheit, begleitet von einem demaskierten Judentum und
von jüdischen Lügen. Aber alles schien noch nicht genug, lo
1715 erklärt zwar Renniger in Mainz, die lutherische sei
noch weniger wert als die jüdische Religion, aber doch er-
scheint daselbst ein neupolierter Judenspiegel, d. i. Plagiate
aus älteren Apostaten, wozu ein getaufter Jude seinen Namen
als Verfasser hergab. Dasselbe Jahr wird den Juden in i5
Bayern befohlen, binnen 24 Stunden das Land zu räumen.
In Metz können sie wohnen bleiben, gegen jährliches Schutzgeld
von 40 Li vre für die Familie.
Am 7. August 1715 richtet ein Abtrünniger in Florenz
namens Paolo Medici ein Schreiben an die Juden, und -o
zählt folgende ihnen bereits erwiesene Dienste auf: 1. In
seinem A . 1701 gedruckten Verzeichnisse berühmter getaufter
Juden hat er gezeigt, daß die bedeutendsten Rabbinen zum
Christentum übergetreten. 2. A. 1705 hat er die Geschichte
des im J. 1694 in Prag ermordeten Abeles aus dem Latei- 25
nischen eines Jesuiten ins Italienische übersetzt. 3. A. 1707
druckte er wider die jüdische Treulosigkeit ein promptuarium
biblischer Texte. Als ein einsamer Stern in dieser Nacht leuchtet
T o 1 a n d , dessen reasons (London 1715) den Verfolgten das eng-
lische Bürgertum erkämpfen wollen. 30
Während Voltaire in der Bastille unsterbliche Werke
entwirft (1716) gibt Müller in Frankfurt an der Oder ,,das in
BUndheit steckende Israel" heraus. Ein ,, altes Recht" befiehlt den
Juden in Brüssel, die Stadt zu verlassen. Sulzbacher Juden wird
der Eintritt in Amberg verboten. In Polen begnügte man sich da- 36
mals noch nicht mit solchen Kleinigkeiten: den 24. Juli war ein
an Mittelalter und Kosaken erinnerndes Gemetzel in Posen [bei
Gelegenheit der Einnahme durch die Polen]. Am 16. Dezember
dieses Jahres ward eine Berliner Handels-Ordnung fest-
- 352 —
gestellt, deren 13. Artikel besagt: „Alldieweil die Kaufmanns-
Gülde aus ehrlichen und redlichen Leuten Zusammengesetze t,
als soll kein Jud, strafbarer Totschläger, Gotteslästerer, Mörder,
Dieb, Ehebrecher, Meineidiger, oder der da sonst mit öffent-
5 liehen groben Lastern und Sünden beflecket und behaftet, in
unserer Guide nicht gelitten, sondern davon gänzlich ausgeschlossen
sein und bleiben."
Es war damals die Zeit, wo der Weizen der getauften
Juden blühte; es wimmelte von frommen Angebern, von
10 wiedergeborenen Arbeitern auf dem Weinberge und ähn-
lichem Geschmeiß: es ist dies überhaupt die ekelhafteste
Epoche in Deutschlands Geschichte und Kultur, und eine
baldige Erlösung tat Not. 1717 entdeckte ein Apostat
die Tekufot; ein anderer Elender beschuldigt, trotzdem
15 er mündlich das Gegenteil behauptet hatte, die Juden
des Genusses von Christenblut, wird von den schlesischen
Juden verklagt und läuft davon, a) Ein dritter dieser Rasse,
der in Greifswalde die Taufe empfangen, beglückt 1718
die Welt mit boshaften Vorschlägen. 1719 hatten die Juden
20 in Lemberg Leiden mancher Art: dahingegen wird ihnen
in Fürth gestattet, 2 bis 3 jüdische Schneider zu haben,
die aber nur für ihre Glaubensgenossen arbeiten dürfen.
1720 geht bei König Friedrich Wilhelm I. eine Adresse
aus Frankenland ein, die Juden zu beunruhigen; 1721
23 werden sie bei Danzig und in Sinigaglia durch Gerüchte
von getöteten Christen kindern in Angst gesetzt. Am Wochen-
feste 1722 verursachte der Haß eines Pfaffen Verfolgungen
in Aussee: die Synagoge wurde niedergerissen, b) In dem-
selben Jahre erpreßte der Allerchristhchste hunderttausend
30 Livre von der Gemeinde in Bordeaux. 1723 gab ein Täuf-
ling Belehrungen über den Judeneid; ein anderer denun-
zierte hebräische Ausdrücke, deren sich die Juden unter-
einander in Geschäften bedienen; ein dritter machte 1724
seine ,,motives" bekannt. 1725 war in Berlin die grau-
85 same Hinrichtung eines Juden, der den Tod nicht ver-
dient hatte; 1726 wird in München die Abhaltung des Laub-
a) S. Kirchner, Zeremoniel, 1726, S. 150 u. f. Wolf, Bibl. t. 3, p.913,
u. f. Schudt a. a. O. Anhang, S. 40. — b) A. Leipnik in Orient,
1849, S. 180.
I
— 353 —
hüttenfestes als grobes Verbreclien bezeichnet, m Lothringen
werden die Judengassen eingeschärft, und am 3. Juni 1728 [elf
Wochen vor Moses Mendelssohns Geburt] , verbrennen sie Chajim
Keiseles in Lemberg.
Das Jahr, in welchem Lessing imd Reimarus (der Sohn) das 5
Licht der Welt erblickten (1729), war mit Schriften' von
Bemard, Lebrecht, Willich, Tauffenberg imd anderen Be-
kehrten gesegnet, mid noch 1730 belehrte ein Prager Apostat
die Böhmen, was ,,kapore werden" heißt. Im Frühjahr
1730 erfuhren sie in Hamburg etwas von der Liebe des nie- lo
dem Volkes und der Matrosen; der Lärm dauerte mehrere
Tage, während welcher kaum ein Jude sich auf die Straße
wagte, Müllers Brief aus Halle, an die Juden gerichtet
(1730) und Engerers Ansprache aus Schwabach an die
Judenschaft (1732) warten noch heut auf Antwort. Wäh- is
rend die Salzburger Christen auswandern (1731), gibt der Rat
Beck ein ,, Recht der Juden" heraus, das trotz 602 Quart-
seiten sehr klein ist; und während Thomasius untersucht,
ob zweier Juden Aussage gegen einen Christen Beweis-
kraft habe (1734) und Overkampf die Juden als Haupt- 20
feinde des Christentums schildert (1736), setzt in Halle,
aus welchem der Philosoph Wolf verwiesen worden, der
Philosoph Callenberg seine milderen Taufanstalten und
fruchtlosen Taufbücher fort. Ein gegen die Posener Gemeinde
angezettelter Blut-Prozeß dauert volle vier Jahre. In dem- 25
selben Jahre empfiehlt ein preußischer Täufling die Errich-
tung eines Proselytenhauses, Justus Böhmer die Judengassen
und Paolo Medici belehrt über die Gebräuche der Juden.
Der als Jude gehaßte Süß Oppenheimer wird am
18. März 1737 gestürzt und den folgenden Februar hingerichtet, so
Der „entdeckte jüdische Baldober", einen Diebesprozeß auf
591 Quartseiten beschreibend, entdeckt, daß ein Betteljude
mehr Verstand hat als ein christlicher Geheimrat. A. 1738
liefert ein ,,von Chlingersperg" Blutbeschuldigungen, ein
„von Gohren" pharisäischen Sauerteig; ,, jüdische Lügen" 35
werden 1739 in Frankfurt verkauft. A. 1740 verrät Pastor
Wibel, wie die Juden ihre Flüche und Schimpfreden ver-
decken, und August gibt von dem rechten Eide der Juden
gründliche HÜTachrichten.
y?««ir, Synagogale Poesie. 23
354
In dem Jahre, in welchem Joseph der Zweite geboren
wurde (1741), müssen 71 Famihen, aus 370 Seelen bestehend,
Neuburg verlassen. Die fröhliche Bürgerschaft in Mannheim
besingt in Versen die Emigration des Judenpacks — ein Gegen-
5 stück zu Selichas. Schubert in Jena und Müller in Branden-
burg hatten sich über die allgemeine Judenbekehrung noch nicht
geeinigt, als schon (1743) in Saslaw ein Märtyrer gevi&rteilt
und gespießt wurde : das vielfach erprobte Mittel der Blutanklage
hatte auch da seine Wirkung getan. Zu derselben Zeit war eine
10 Verfolgung in Tiberia. Das folgende Jahr wären beinahe die
Prager Juden verjagt worden. [Sie mußten vier Jahre in der
Umgegend zubringen.] In Breslau leistet zum letzten Male in
Herders Geburtsjahr (1744) ein Jude den Eid auf einer
Schweinshaut, — zum Verdrusse Estors, der gerade über
15 die Mißlichkeit des jüdischen Eides schrieb, und die . Juden
als bescholten, miehrlich, als Knechte und Lumpengesindel
bezeichnete.
Im Jahre 1745 wurden die Juden in Mähren gedrückt,
aus Rußland verwiesen. Infolge einer Denunziation gegen
20 die Selichas, zu welcher ein Täufhng den Namen ge Heben,
werden ihnen in Fürth die Synagogen geschlossen, die
Bücher genommen, zu guter Letzt eine tüchtige Summe
abgepreßt. Lissabon gab den Allergetreuesten sein letztes
Autodafe zum Besten, in welchem der Dichter Jose ver-
25 brannt wurde. A. 1746 werden in dem von Edelleuten,
Priestern und Maitressen regierten Frankreich drei huge-
nottische Prediger hingerichtet. Ein Apostat ermuntert"
in kleinem Format zur christhchen Liebe, nämlich bei Juden-
bekehrungen; dennoch müssen am 28. Juli die Juden Ofen
30 räumen. Im Jahre 1748 schrieb Augusti von roten Juden;
Centine Ha in Lissabon gegen weiße Juden. Das folgende
Jahr macht Epoche in der Kulturgeschichte: ,,Die Juden"
von Lessing erschienen, — der erste Strahl der die Finster -
hnge beleuchtenden Humanität. Während Franklin den
35 Blitzableiter, Pereyra, der Jude, die Kunst, Taubstumme zu
unterrichten, erfindet, und Montesquieus Geist der Gesetze
die Inquisition verurteilt, wird gegen die Juden in Posen
die Absperrung verordnet, und im Bistum Würzburg eine
Hexe hingerichtet.
— 355 —
Das Juden-Privilegium von 1750 spricht zwar noch von
„Alenu", untersagt den Handel mit Garn, Wolle, Leder und
den Besitz von Brauereien und Landgütern, — dennoch ist
es bereits um Jahrhunderte der Finsternis der Priesterstaaten
voraus. Aber die Braunschweigischen Anzeigen, ein Typus s
deutscher Abderas, beweisen, daß ein Levit kein Arzt sein könne.
Als Dohm geboren wurde (1751), erneuerte Papst Benedikt
das alte Verbot der Gemeinschaft zwischen Juden und Christen;
denn in dem Hasse der Menschen untereinander
wurzelt die Priesterherrschaft; auch hatten die lo
Verfolgungen gegen die Protestanten in Österreich ihren
ungehinderten Fortgang. Ein Wiedergeborener versprach
damals den schändhchen Mißbrauch des Wortes Gottes
unter den Juden zu ,,elaborieren." 1753 beschreibt Anton
die — längst bekannten — wahren Gründe der Bekehrung; is
in Tübingen beweist ein Getrösteter, daß die Juden in
der Todesstunde trostlos sind, a) In WiLna wird im Juni
ein Proselyt verbrannt, und am darauf folgenden Hütten-
feste, in Pudheiz, Feige, die Tochter Josephs aus Bolechow
und Gattin des Dr. Israel unschuldig geköpft. Das eng- 20
hsche Parlament, gegen welches die Kirchler das Volk auf-
wiegeln, muß seine um ein Jahrhundert zu früh gekommene
Einbürgerungs- Verfügung im Jahre 1754 zurücknehmen. Ob-
wohl das Licht bereits ungeheure Eroberungen gemacht hatte,
herrschte in vielen Ländern noch Nacht: In Bayern werden 25
Juden imd Aussätzige, Juden und Schweine nebeneinander ge-
nannt und den Leichen ein Leibzoll abgefordert, und noch
1757 läßt ein Erzbischof von Kaminiec-Podolski Talmude
verbrennen, und ein itahenischer Mönch-Zensor verfügt 100
Scudi Strafe, falls die-^adierten Stellen in einem Buche wieder- 30
hergestellt würden.
Aber schon haben Naturforscher und Philosophen Bresche
geschossen, Dichter und Geschichtschreiber tüchtig auf-
geräumt; in den höheren Schichten der Gesellschaft tat ein
neuer Geist sich kund. Auf dem besonderen Gebiete des 33
Judenhasses waren die Werke von Wagenseil, Basnage, Bayle
u. a. nicht ohne Wirkung gebheben, wenn gleich in der Gesetz-
a) Köcher, Nova Biblioth. t. 2, p. 174.
23*
356
gebung noch wenig bemerkbar. Indessen Lessing und Mendels-
sohn, un verabredet von Voltaire und Rousseau unterstützt,
arbeiteten bereits an dem Sturze der Priestergewalt, —
unbekümmert um Bischof Claytons Berechnung, nach wel-
5 eher der Untergang des Papsttums erst im Jahre 2015
bevorsteht. Und Männer wie Kant, FrankUn und Was-
hington waren vor hundert Jahren die Morgenröte des Zeit-
alters, das alte Selichas versteht, ohne zu neuen gedrängt
zu werden.
10 Die Zahl der jüdischen Dichter in jenen zwei Jahr-
hunderten ist beträchtlich, imd besonders war die Plage
der religiösen Poesie von Zuständen und Richtungen dieser
Zeit begünstigt. Der bleibende Druck, in welchen die Ver-
folgungen des Glaubenshasses sich verhärtet, gab Stoff den
15 Leidenden für die Klage, den Denkern für die Betrach-
tung: feurigere Naturen trieb er zur schwärmenden Mystik.
Überdies lassen in der Poesie der heiligen Sprache die
Grenzen zwischen weltlich und religiös sich nicht so scharf
zeichnen: jedes ernste Werk, auch wenn es von keinem An-
20 dachtsbuche, von keinem Ritual eines frommen Vereins auf-
genommen worden, zählte mit als Grebet; Lieder zum An-
denken an Verfolgimgen — Geseraheder — grenzten an Klage-
Heder und Selichas. Bei Unterdrückten wird der Ernst zur
Andacht.
25 Die meisten synagogalen Dichter finden sich unter den
spanischen Gemeinden der mohammedanischen Staaten. Ein
paar türkische Orte abgerechnet, entbehrten dieselben hei-
mischer Druckereien und lange Zeit der gedruckten Gebet-
bücher; die afrikanischen Riten waren daher empfänglicher
80 für die Aufnahme jüngerer Arbeiten. Einige Dichter schrieben
ganze Bände Pismon und Festgebete, wie Israel Nagara
(1587) in Damaskus, der bedeutendste Dichter seines Jahr-
hunderts; femer Joseph Ganso (1630) in Brussa, Mose Jehuda
Abas (1660) in Kairo, Mose Zacut (st. 1697) in Italien. David
35 b. Simra (1540) in Ägypten und Josua Benveniste (1650) in
Brussa verfaßten Königskronen; letzterer auch Asharot.
— 357 —
Chananja b. Jakar (1570) soll das Psalmbuch versifiziert haben;
Abraham Jachini (1655) gab neue Psalmen heraus, Mose
Abas (1578) Ermahn ungsgedichte. Sonst werden als Verfasser
von Liedern, Klagen und Gebeten noch genannt: Abraham
Karo, Salomo Alcabez, Mose Alschech, Elasar Askeri, Me- 5
nachem Lonsano (1601), die sämtlich in Palästina lebten;
Abraham Monzon (1600) in Kairo, Baruch b. Mose ibn Baruch
(1604) in Konstantiiiopel, Schemaja b. Mose de Medina in Man-
tua a), Joseph Schalom Galiago (1626)^ Nissim halevi b. Isaac
(1633), Abraham Maimin, Chajim Isaac, Chajim b. Abraham lo
Cohen aus Haleb (st. um 1660^, Isaac Amigo, Mose Raphael de
Aguilar (st. 1680) in Amsterdam, Salomo Oliveyra (st. 1708) u. a.
Die afrikanischen und asiatischen Dichter sind zum Teil
nur durch ihre Akrostichen bekannt; mehrere nach Zeitalter
oder Vaterland, oft nach beiden, ungewiß. Aus einem Machsor is
von T e t u a n werden uns — durch Luzzatto — etwa fünfzig
sonst nicht vorkommende Namen von Verfassern synagogaler
Sachen mitgeteilt, b) die meisten darunter scheinen diesem
Zeitabschnitt anzugehören. Eine A. 1610 veranstaltete Ge-
dichtsammlung c) enthält Stücke von etwa dreißig Autoren, 20
die nach der Berberei hingehören. Vorläufig dürften von afrika-
nischen Dichtern als Verfasser von Bakaschas, Pismon, Se-
lichas, Klagen u. dgl. folgende aufzuführen sein :
Jehuda Usiel (1543), Simeon Labi (1549) in Tripolis;
Isaac Mandil b. Abraham (1560), Nachman Sonbal, Isaac 25
Muati, Isaac Usiel b. Abraham, Abraham Tawah b. Jakob,
Amram Amar b. Jakob, Salomo Zeror b. Tobia, Abraham
Gavison (st. 1605), Saadia Surafa b. David, Abraham und
Mose Ziare, Raphael Zeror b. Salomo, sämtlich in Algier;
Abraham Cansino (1630) in Oran, Abraham Selamali, Abra- so
ham Asejo in Fez, Saadia b. Levi Asnekot (1647) aus Ma-
rokko, Jehuda b. Jakob, Abbamare b. Salomo Duran, Bin-
jamin Duran, Alael b. Jeschua aus Tlemsen, Isaac Cansino
b. Chajim (st. 1672) aus Oran, Saadia b. Nehorai Asubib
(1714), Jehonadab, David Abulchair, Makluf Amar, Makluf 35
halevi, Makluf b. Joseph.
a) Vgl. Cat. Bodl., p. 2516. ^ b) Vgl. Orient, 1848 Lb., S. 548 ff. —
c) Cod. Mich. 808. Vgl. Dukes in Orient, 1844 Lb., S 372.
— 358 —
In Asien begegnen wir Elia Adeni, Elia b. Abraham,
Ephraim ibn Zalach, David b. Samuel, Levi b. Mose, Jakob
b. Salomo, Aaron Cohen, Obadia Cohen, Sason b. Mose,
Schemtob b. Abram, Nehemia b. Abraham, Salomo b. Nis-
T) sim und einigen anderen.
Die fruchtbarsten Dichter Italiens oder italienischer Ab-
kunft sind Salomo b. Masaltob (1530), Samuel Arquevolte
(st. 1611), Chananja Eljakim Riete (1611), Joseph Jedidja
Karmi (1620). Gersch^om Chefez (st. 1699), der nicht 17
10 Jahre alt geworden, schrieb Asharot; Abraham Cohen aus
Zante (st. 1729) verwandelte die Psalmen in Stanzen, und
Mose Chajim Luzzatto (st. 1747), der berühmteste Dichter
des neuern Italien, schrieb neue Psalmen. In dem Lande
des Gesanges gab es wenige fähige Köpfe, die sich nicht in
15 Liedern und Pismon versucht. Wir nennen noch : Obadia
Jare, Elia Levi b. Saul (Asharot für Pesach), Asaria de
Rossi (st. 1577), Abraham aus Rovigo, Mordechai Dato
(1575), Isaac Berechja de Fano, Samuel Marli, Jehuda de Mo-
dena, Isaac und Jechiel Mondolfo, Jechiel Ventura, Schealtiel
20 Chefez, Joseph Conzio b. Gerschom aus Asti (1627), Natan
Jedidja aus Orvieto (1627), Joseph Baruch b. Jedidja Za-
charia aus Urbino, Salomo Rosso, Mahalalel Halleluja in
Ancona (1660); ferner Aaron Volterra und Simson Modon
(st. 1727), die Gebete verfaßten, in welchen jedes Wort
25 mit dem Buchstaben "Ü anhebt; EKa Levi in Piemont
(1740), Mordechai Zahalon und Schabtai Marini (st. beide
1748), Jakob Daniel Olmo (st. 1757), Abram b. Gamaliel,
Jakob Bonfil, Menachem Asaria Padova in Florenz. Einige
verfaßten metrische Übersetzungen älterer Gebete, z. B. Jo-
se chanan Jehuda b. Salomo Alatrino (um 1564), Debora Asca-
relH (1601)..
Nach Korfu gehören Masaltob, Abraham b. Gabriel,
Mose Cohen (1600); in Konstantinopel lebten Menachem Egosi
(1585) und Aaron Hamon b. Isaac (1720); in der Moldau blühte
35 (um 1660) Abraham Samuel aus Sofia, der einen Band Gesänge
und Tochechas geschrieben. Mose Meborach (um 1750) in der Krim
verfaßte Eröffnungs-Piut.
In Venaissin (Avignon usw.) lebten: Saul Caspi (1589), Jo-
sua Kaslari, Joseph Montelez b. Abraham (1651), Elia Karmi
•
— 359 —
(1682), Mordechai Astruz (1682), Mordechai b. Jakob, Saul b.
Joseph (1700), Gad b. Jehiida (1713), Gad Raoul, Joseph
aus Müh au.
Nach Verhältnis ihrer geringen Anzahl haben die Karäer
viele Dichter aufzuweisen. Aus dem 16. Jahrhundert EHa 5
S'^^m, Isaac Troki b. Abraham (st. 1594) imd Joseph b. Mor-
dechai; aus dem 17.: Josia, Serach b. Natan, Jakob b. Morde-
chai, Mose halevi b. Elia, Jehuda b. Elia, Mordechai b. Sa-
muel, Mordechai b. Nisan, Salomo b. Aaron, Abraham b.
Josia aus Kaie, Joseph b. Samuel (st. 1700) in Halicz. Aus der lo
ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts sind Hillel Chasan, Isaac
Chasan, Salomo b. Mose Cohen, Samuel b. Abraham, Sa-
muel [ein Sohn des genannten Abraham b. Josia], Samuel
Levi (1748), Simcha b. Salomo (1750), Jakob b. Joseph
Cohen in der Krim. Mose b. Simcha und sein Sohn Sim- is
cha Isaac (1757) in Kaie haben jeder ein Buch voll Ge-
sänge und Gebete verfaßt.
Unter den deutschen Synagogal-Dichtern jenes Zeit-
alters — zu denen auch der bekannte in Palästina lebende
Isaac Loria gehört — verrät ein nicht gering zu schätzen- 20
des Talent Akiba b. Jakob (st. 1597) in Frankfurt am Main';
ein geringeres sein Schüler Elia Loanz. In Mähren schrieb
Mose b. Isaac ein Gebet, dessen 2150 Wörter mit dem
Buchstaben H anfangen. In das 17. Jahrhundert gehören
Saniuel in Köln, Israel Mose, Joseph Hahn, Isaac Schulhof, 25
Salomo Singer, Liebermann der Schreiber, Lob b. Oser, Je-
saia Levi b. Israel, Joseph b. Mose Kosman u. a., die Ge-
bete, Lieder für Purim und Sabbat mid Ähnliches schrieben.
Von polnischen Autoren auf diesem Gebiete sind die be-
kanntesten: Salomo Luria (st. 1573), Isaac Chajut (1584), so
Simcha Rapoport (1602), Natan b. Mose (1653), Meir aus
Schebrczin, Koppel Margaliot (1658), David aus Lida (1680),
Joseph b. Mose aus Premislaw (1700), Joseph aus Ofen
(1730), Meir Eisenstadt (st. 1744).
F'.gt man so manchen, hier nicht aufgeführten, Schrift- 35
steller und die Anonymen hinzu, so wächst der poetische
Schatz jener Epoche zu einer unerwarteten Größe: das von
Unterdrückern und Bekekrern heimgesuchte Volk hielt sich
durch religiöse Poesie schadlos für Taten und aufrecht gegen
— 360 —
den Untergang. In diesen Arbeiten folgten die Dichter
spanischer Abkunft den leuchtenden Mustern der älteren Zeit
(S. 360) oder arabischen Vorbildern; Orientalen dichteten nach
türkischen Weisen; Italiener eigneten sich Terzinen und acht-
5 zeilige Stanzen, besonders die Sonette, an; die Deutschen
blieben im alten Geleise des Piut, verfielen hie und da in die
Manier der Bänkelsänger. Mit Ausnahme von Keroba, Aboda,
Hoschana, Jozer — die nur dem öffentlichen Gottesdienste
angehören — sind während jener Jahrhunderte viele Piutstücke
10 verfaßt worden, namenthch für Purim, Chanuka, ferner
Sabbatlieder, Hochzeitsgesänge, Asharot, Pismon, Klage-
gedichte, Gelegenheitsstücke, selbst mehrere Mikamocha, Nisch-
mat, Introduktionen; ganz besonders aber Gebete in allen Ge-
stalten, prosaische und poetische, Sündenbekenntnisse, Te-
15 fillas, [Königskronen], Techinnas, Bakaschas, hierunter nicht
wenige, nach Bedarschis Vorbilde, mit einerlei Buchstaben.
Andere (Isaac Loria, Israel Nagara, Gavison, Simeon Labi,
Menachem Lonsano, Joseph Jedidja Karmi, Binjamin Natan
b. Elischa Chajim, Meir aus Schebrczin, Gabriel b. Höschel,
20 Samuel b. Mose aus Lithauen, Jakob Daniel Olmo) dichteten Ein-
zehies aramäisch. Sehchas aller Gattungen wurden verfaßt,
selbst noch auf die zehn Märtyrer.
Die Autoren schrieben ihre Werke, ohne irgend welche
Bestimmung für den Gottesdienst: Die Zeit und die Drucker-
25 presse hatte in den europäischen Ländern die Riten be-
festigt. Gebete, welche nicht für gewisse Gelegenheiten eigens
angefertigt worden, blieben, wenn nicht die Hausandacht
oder eine fromme Brüderschaft sie adoptierte, Büchergut.
Auch wurden Andachten und Gebetbücher seit dem Anfange
30 des siebzehnten Jahrhunderts von der Lorianischen Kabbalisten-
schule aus reichlich versorgt: Diese überschüttete ihre Aus-
gaben der Tefilla mit Meditationen, abenteuerlich vokali-
sierten Namen, mit neuen Gebeten und Viaais, so daß nach
und nach auch die poetischen Kompositionen — z. B. von
35 Karmi und Zacut, — von den Sefiras ergriffen, dem ge-
meinen Verstände mehr furchtbar als faßlich erschienen.
Unter der Tyrannei jener Geheimniskrämer verschwand zu-
sehends das Vermögen klar zu clenken; deuthche Schreib-
art ward immer seltener, und in, Palästina und Afrika be-
-— 361 —
flissen sich im vorigen Jahrhundert die Rabbiner einer halb (S. 361)
aramäischen, des Kommentars bedürftigen, Bildersprache, in der
Meinung, daß sie wie Immanuel oder Nagara schrieben.
Unterdessen errang sich in Deutschland und Polen auch
die deutsche Sprache ihren Anteil an der gottesdienstlichen 6
Dichtkunst, wie es früher in anderen Gegenden schon mit der
arabischen, persischen, neugriechischen, französischen, spanischen
und italienischen der Fall gewesen. Die älteren Grebete erschienen
in Übersetzungen, einzelnes gereimt; von böhmischen, mäh-
rischen, polnischen Verfassern, mitunter von Frauen — Taube, lo
Schöndele, — wurden Lieder und Gebete in jüdisch-deutscher
Sprache gedichtet. Dahin gehören Jakob b. Elia in Töplitz (1606),
Joseph b. Lipman (1648), a) Lipman Chasan, Aaron b. Jom-
tob Levi (1676), b) Binjamin Jakob Levi b. Kaufman, c) Josua
Mose b. EU Natan, d) Rüben b. Salomo, Isaac aus Wilna, Elchanan i5
b. Jissachar aus Kremsier (1700). Mehrere fertigten ihre Sachen
zugleich in beiden Sprachen an : hebräisch und deutsch, jedes Stück
in Reimen. So bereits vor dreihundert Jahren Lob b. Israel,
Regensburg. Dies war jedenfalls der Weise einiger jüngeren
Dichter Avignons vorzuziehen, die Festlieder halb hebräisch 20
halb französisch verfaßten.
Am merklichsten traten aus der jüngeren Poesie die Se-
lichas hervor; für die Gegenwart gedichtet, Erzeugnisse mehr
der Not als der Muse, errangen sie sich teilweise einen Platz
in dem synagogalen Dienste einzelner Gemeinden, oft ganzer as
Länder. Selicha-Dichter aus der Mitte der deutschen, pol-
nischen mid italienischen Gemeinden waren, außer Ungenannten,
in dem ersten Jahrhundert (1540 — 1640): Samuel Arquevolte
in Padua, EHeser b. Elia (st. 1586), der aus Ägypten nach Böhmen
und Polen gekommen, Akiba b. Jakob, Mose Mordechai Mar- so
galiot (st. 1616) in Cracau und Samuel EHeser halevi — N^nnö
— in Posen, welqhe beide auf die Märt3rrer des Jahres 1596 Se-
lichas verfaßten. Jener Zeit gehören vermutlich auch einige roma-
niotische Autcren aus Castoria, als David b. Elieser und Me-
nachem b. El a. In Mähren lebte A. 1601 Ephraim b. Joseph, ss
in Meseritz Salomo b. Mordechai, 1610 in Mantua Meschulalm
b. Isaac Salem, Samuel Raphael Marli, Mordechai Jare; in
a) Steinschn. 3693. — b) ib. 3097. — c) ib. 3095. — d) ib. 3625.
— 362 —
Italien Chananja Eljakim Riete und Raphael Mondolfo; 1617
in Casale Jakob Segre, gleichzeitig Ephraim Lentschyc (st. 1619)
und der in Palästina gestorbene Jesaia Horwitz — ilV't^ —
in Prag. In Venedig war Jehuda Arje de Modena ; in Polen Mose
5 b. Jesaia Mendel, Simeon Fischhof, Hirsch b. Mordechai (1636),
Natan Spira b. Salomo, welcher einen Märtyrer betrauert. In
Deutschland schrieb um 1630 Uri b. Raphael eine Selicha zum
Andenken an alle bisherigen Verfolgungen.
Dem zweiten Jahrhundert (1640 — 1750) gaben der dreißig-
10 jährige und der Kosakenkrieg den ersten Stoff. Simson Bacha-
rach aus Prag (st. 1670) und ein Ungenannter (1643) in Krem-
sier widmen ihre Gebete den Bedrängnissen des deutschen Krieges;
das Andenken der Schrecknisse von Nemirow, der Ukraine
und Polens feiern, außer hebräischen und deutschen Klage-
is liedern, die Selichas von Lipman Heller (st. 1654), Schabtai
Cohen (st. 1663), Mose Cohen (st. 1659), Scheftel Horwitz (st. 1660),
Joseph in Gnesen (1652), Gabriel b, Höschel (1653). Spätere
Leiden in Polen werden von Wolf b. Lob (1676) und Joseph
b. Uri (1698) bedacht. Abraham Auerbach in Coesfeld (1674)
20 verewigt in Selichas die Verfolgung, welche er durch einen An-
geber erlitten. Andere Selicha-Dichter sind Aaron b, Elieser
(1647), NaftaU Cohen (st. 1717), Samuel b. Mose aus Litauen,
Jakob b. Isaac in Posen (1717); in Italien schrieben Joseph Ra-
venna, Mose Zacut, Salomo Nizza (1700) und Isaac Pacifico
25 (st. 1746). Aus Deutschland sind anzuführen : Samuel Schotten,
David Oppenheimer, Jakob London (1730), Lemel b. Selke Levi,
der, während Glogau im Jahre 1741 belagert wurde, ein Gebet
in vierzeiligen Strophen verfaßte. In Amsterdam dichtete um
dieselbe Zeit Abraham Hiskia Baschan eine gereimte Techinna
30 für die Buße-Tage. Der jüngste Selicha-Dichter dürfte Mose
sein, der aus Rußland getrieben sich nach der Krim zurück-
gezogen.
Bei den wenigsten der Genannten war ein poetisches Talent,
das zur Selicha-Dichtung anregte. Mehr noch wirkte das reü-
85 giöse Bedürfnis, wie z. B. bei Akiba, Chananja Riete, Mose Zacut,
Naftali Cohen. Die meisten jener Selichas entstanden durch von
Außen gegebene Anlässe; als solche sind zu betrachten einerseits
die Institute der Frühandachten (S. 363) und ähnlicher frommer
Vereine, für welche Gebete anzufertigen waren, anderseits die
— 363 —
Abhaltung von gottesdienstlicher Versammlung wegen Seuchen,
Dürre, Feuersbrünsten, und besonders wegen Krieges-Drangsalen,
z. B. wegen der Ereignisse der Jahre 1611 und 1647 in Prag, 1613
bis 1617 in Piemont, 1626 und 1642 in Mähren, 1676 in Podolien,
1741 in Glogau. Nur diejenigen Stücke schließen sich den mittel- s
alterlichen Geseras an, welche Martyrien und Abschlachtungen,
welche alte und neue Verfolgungen zum Inhalte haben, und
in solchen allein ist noch etwas von der ehemaligen Kraft zu ver-
spüren. Bei einigen Rabbinern aus der zweiten Hälfte des 17. Jahr-
hunderts war die Un Verständlichkeit die eigentliche Kunst: lo
Uri, Gabriel, Abraham Auerbach, Naftah Cohen gaben ihre
Selichas mit einem Kommentare heraus. Übrigens hatte lang-
jähriger Druck und die Wachsamkeit der — bisweilen als Aufseher
angestellten — Angeber die Energie der Selicha geschwächt. Vor
280 Jahren schrieb man Selichas, um die Gunst der Großen vom is
Himmel zu erflehen, imd die um die Hälfte der Zeit jüngeren
von Isaac Pacifico smd in der Tat friedliche Poesien, die nur
über Blattern und Dürre Unzufriedenheit äußern, — wohl im
Vorgefühle des herannahenden Zeitalters, in welchem, tausend
Jahre alt, der Selicha-Phönix sterben sollte, um verjüngt als 20
Welten-Freiheitspsalm wieder zu erstehen.
Beilagen.
Inhalt.
Beilage, Seite
n'^ön mo i 36?
[ia?D 2 - 5
i<nm^: 3 368
P*n und die anderen damit zusammenhängenden akro-
stichischen Formeln 4 369
Aramäische Wörter aus Targum und Talmud 5 372
Plurale 6 376 lo
Die Pluralendung nV7 7 379
Plutische Formen des Infinitivs 8 —
Zweibuchstabige Präterita usw 9 380
Die Verhältnis- Buchstaben y^b vor dem Verbum finitum. 10 383
Gebrauch peitanischer und talmudischer Wörter bei Saadia • 15
und den Spaniern 11 385
Xominalformen; a) '7])p usw. nebsi "^J^p b) Verkürzungen
I(J>^D u. dgl.), c) mit n am Ende oder mit H voy und
nach der Wurzel, d) verdoppelte Wurzelbuchstaben,
e) Endungen p'" /?" /D^j" 'D'"' /) die durch ö und 20
r\ zu Anfang gebildeten .12 386
Verbalformen von Kai, Paul, Nif al, Hitpael, Piel und Pual
(auch mehrbuchstabigen und Verdoppelungen), Hifil
und Hofal 13 421
Partikeln in Verba verwandelt; anomale Bildungen ... 14 436 25
— 366 —
Beilage, Seite
Nachweis mehrerer dem altern Piut eigentümlichen Aus-
drücke 15 43S
Verschiedene das Verhältnis zu anderen Völkern und Kirchen
bezeichnende Ausdrücke, in sieben Rubriken ... 16 453
.''. ,,Der alte Bund und die alte Hilfe" ,17 474
Die in Selichas usw. vorkommenden, Talmud und Midrasch
entlehnten Ausdrücke . 18 477
Wörter und Wendungen, welche die poetischen Gebete aus
den älteren aufgenommen haben 19 492
10 Die schwankenden Namen in den Verzeichnissen der zehn
Märtyrer 20 497
Achtariel, Adiriron 21 498
Engelnamen 22 500
^n3 'D:) i 23 504
15 Verkürzte Futura nach der Form Ip' 24 505
Der nachgestellte absolute Infinitiv 25 507
„Gott trägt die Welt im Arme", Stellennachweis ... 26 509
Beilage 1. [S. 76.]
Der Ausdruck nb^n nc (Rosch haschana 11 b) oder dessen
Umschreibung ist bei Keroba- und Selicha-Dichtern häufig,
großenteils das Buße-Rituale bezeichnend. Beispiele:
n'jsn mo Kalir nna nö2:, Binjamin !:'i:k und dö«; m'jön tid
Joseph b. Isaac npnD pn«; miy*; ly^K» inD Meir lon; nn5:>n i-d
Isaac inriDO ':«; mrnn mo Joseph nn^Ds'? rT; Dmnn pn Meir
npn nbon. Daher der Verfasser des Maamad auch non bya
(Avign. f. 24 ß) genannt wird. Daraus entstand der Gebrauch
des Verbum "iTD in gleicher Bedeutung, z. B. ^n^an "'j« mo
große Pesikta 26 [in uneigentlicher Bedeutung], n'jBn "np
Midr. Ps. 90, Jalkut Habakuk § 563; n'jcn ■j': miD Musaf
ms.; n'jDn "np Hosch. n« 3« p;o^; n'jon unm Sebadja pn;
mn nbem Jehuda ii>o«o "[m^ m'jsn ^miDi Joseph Kalai -[oon«.
Auch mit sinnverwandten Wörtern verbunden, wie: mon^ hhz
Simeon DDK; miD n:nn Sei. S«n:i>^ fov^; m:nn niDi Abraham
b. Mose im Mostedschab "imDbo; fnn miD Sei. mnn; uno p:n
Sebadja pn«; nmiD ^m Samuel pni:: i^n. Überhaupt die Gebete
bezeichnend sind Ausdrücke wie: ^jht noN Mose b. Esra Scha-
charit, m^nn ']h mo'' Joseph an 2U^v. — thd ohne Hinzufügung
eines Objektes hat die Saadianische Selicha niK.
Beilage 2. [S. 88.] •
Wie mn aus nonn entstand dtb (Hiob-Targum bei Tischbi
und in cod. Lips. 8) aus Psalma. Die Assimilierung des
Lamed findet sich auch im Artikel "n (arab. b^), in ver-
doppelten Wurzeln (^ii aus ^a'ja, syr. N^rif aus b:ib:i^ «n'?"'ti>ic>
aus nb^bu:!), Eigennamen (nJD s. v. a. n:b), Appellativen (Dir>3
ist DD^Ji Bereschit rabba c. 91) und Verben ("jn aus "pn,
an^y aram. ist ans:, F]yT s. v. a. f]V^t, pD aus pbo), abgesehen (S. 368)
von Beispielen aus jüngerer Zeit (M. Sachs Beiträge Heft 2
S. 199). In den meisten Fällen wird v^ zwar dö; indessen
war es vermutlich auch in 'tprj(pioixa zum td geworden, da
davon noch kdt"'Q (Jalkut Exod. f. 78 h) übrig geblieben ist
— 368 —
(Vgl. M. Sachs a. a. 0. S. 180). Jedenfalls ist das TD in dtd
die Seele des Wortes, und ttd kommt in Bamidbar rabba
c. 4 in der Bedeutung klingen und in einem alten palästi-
nischen Targura zu 2. Sam. 6, 16 in der Bedeutung singen
vor. Daher erklären die Alten poTD als laute Antwort,
Antistrophe (s. Jellinek in Orient 1844, Lb. 2 S. 26), als
das öfter Wiederholte (Joseph ihn Megas Ega. 204). [Später
ist poTB der Refrain, so in Mss. und bei Recanate Tefilla-
Kommentar 39 a]. Da nun dtb hebr. niV ist, wird der Pismon-
Refrain njyo genannt (Isaac Arama Akeda c. 40), und Pismon
hießen die sangbaren Stücke, namentlich die mit Refrains
versehenen (Amrams Siddur, Jefet bei Dukes in Orient 1843
Lb. N. 33), desgleichen die auf die drei Benediktions-Nummern
[vgl. oben S. 66] folgenden Teile der Keroba (Hapardes 55 c
unten, Tosaf. Rosch haschana 3 a). Das "'•'nts (hebr. nso)
war daher verwandter mit Pismon als mit Piut [vgl. oben
S. 89], und man konnte fiD^'^D ""N fT"'l3 ^N jemanden nachrufen,
wie ein alter Machsor-Kommentar meldet. Das "'T''I5 scheint
von äiöo) zu stammen, und älter als Pismon zu sein.
Über den Gesang der Vorträge [vgl. oben S. 115]
merke man noch auf folgende Stellen: my 'ripa "jni« (Kalir
Mincha), 3t; h)p y^oi d^jdio'? rhu (Sei. nrn^yaiN); tb' a^Jiyn
mny D^nBU>3 (Hosch. n^'^ins mv); ^IV ^'^p^ ns^fD^^o n:v (Abitur
Mincha); iiv ^'^p^ '^^"^^ (Meschullam Pesach-Jozer); wr^ p:
W^lV (Simeon Zwischensabbat Pesach). Raschi (Berachot 6 a)
sagt, daß in der Synagoge die Gemeinde Gesänge und
Loblieder ny hip nD'^pa anstimme, und Jehuda Jachia beklagt
am neunten Ab den Mangel der angenehmen Stimme {bip nmy)
der Vorbeter, des Vortragenden wie des Peitan. [aij; bipi
hm fwm Aaron hakohen f. 109 & und Col Bo Nr. 128.]
Beilage 3. [S. 105.]
Unter dem Ausdruck sni5Q^:i begreift die ^araita der 32
Middot (§ 29) sowohl den Zahlenwert als die Verwechselung der
Buchstaben nach Alphabeten-Ordnungen. Namentlich (S. 369)
bezeichnen damit der [Talmud (Sanhedrin 22 a) der] palästi-
nische Talmud (Taanit 3, 10 pntoo^J), die große Pesikta c. 43
(ppniso^:), Tanchuma (mp 68 cd, pbi 12 c), Raschi (Jerem. [25,
— 369 —
26] 51, 1. 41), [ungen. Kommentar ms. Esra 2, 6, Hadassi c. 161],
Saadia zu Dan. 1, 5, Parchon (Lex. v. Dp, unb) das K>3 n«;
Saadia Gaon (bei nn^ ncty § 31), Raschi (Jes. 7, 6), [Aruch
V. DD] und Salomo Parchon (Lex. v. Din) das 03 h^; Raschi
(Pesachim 5 «, angeführt von Parchon v. "j«, dem Kommentar
in cod. Bodl. 255 f. 91) und Isaac b. Jehuda (Jozer nii: ''h»)
das J?ts3 um; Parchon [das n"at2« (v. nj) und] (s. S. G. Stern
Vorw. S. XX) noch andere Kombinationen. Während die
gedachte Baraita (§ 30) die akrologischen Bezeichnungen
Oder das Notaricon davon unterscheidet, erklären Tobia
(Lekach tob p^3 f. 57 a) und Samuel b. Meir (Batra 134 a)
Gimatria für nun ■'tr^Nl ; auch der angebliche Raschi zu Abot
c. 3 Ende versteht darunter Zahlen-Bestimmung und Notaricon.
[R. Natan nennt das Alphabet 'neo^J (Art. ^:nr).] Daher nennt
Efodi Knao"': ''':yn sowohl die Berechner vom Zahlenwert als
die Memorialzeichen Bestimmenden (Gram. c. 3. und Vorr.
§ 6), Sollte das Wort früolJ — wie Samuel Jafe im Jeru-
schalmi emendiert — der Ursprung des pntsoji sein (M. Sachs
Beiträge Heft 2 S. 74. 197), wäre die Korruption alt. Man
findet übrigens «ntoo^2 pJO (Raschi Gen. 14, 14, [Numeri 15,
39], vgl. zu Dan. 12, 11, I. Sam. 2, 6), «nroo^ja n^'ii^n (Raschi
Jer. 9, 9), «ntoü^3 pnu'n [vgl. j. Terummot 5] (Abenesra Dan.
11, 31, Kommentar Chron. I, 16, 11), [vgl. Raschbam Batra
75 &], am häufigsten nur Knt30'':Q, wenn der Zahlenbetrag von
Buchstaben eines Wortes angegeben wird. Letzteres allein
nimmt Aruch als die Bedeutung jenes Wortes an, das ein
alter Kommentar der Mischna Abot mit [arabischem] Ziffer-
system, gewöhnlich ipn« [abakus] genannt, erklärt.
Beilage 4. [S. 109.]
ptn-sehr oft.
pim pin Salomo b. Abun.
pm p7n Binjamin 'n «J«, Jakob :«n«, Sei. D^om .tk.
|0« ipm Simeon Wochenfest, Samuel b. Isaac Ahaba "TieiJ»;
hinzugefügt nbü: Elasar b»n w«; loab, Jechiel b. Ascher.
[p«i pm Jechiel in or n2^.]
[np rhu JON pin Samuel b. Jehuda y rriDT«.]
rhu pin Schabtai b. Isaac, Mose b. Esra; hinzugefügt i^b:
Mose b. Esra D^t:>"inn.
24
Zum, Synagogale Poesie.
— 370 —
nj?': p:n Samuel b. Jehuda, (S. 370)
n2fj pm Mose Sulat ^öyn DS; hinzugefügt rho: Samuel b. Natan
Ti^KU^ D'^'^n [Luzzattos Mitt.].
n2f:^ pin Baruch b. Samuel p33, David b. Gedalja Jozer.
tsoi pin Jehuda Halevi 'n ■'«i\
l«o'7 pin, Meir Jozer in«.
''W pin aram. Piut pT.
p« Dmm p:n Jehuda Levi 'h''bn vi\
b)p pin Jehuda Levi ^nojo no^tJ^N, Menachem n^n »2».
[b)p2 pin Jakob Ges. nr ^srfioa.]
^h)p pm Kalonymos, Joseph b. Isaac.
D^o^ "["iisb ait33 pin Baruch b»«.
"'lU' ^« nsT'3 pin Natan b. Jakob.
nmna pin Abraham Hakohen Maarib ; nebst fo« : Samuel Sulat
Nlbs; auch fo«i: Elasar ^« 'n, oder rhu: Simeon Jozer "j^ain».
[minn ps lyb pin Menachem b. Machir m« ny^^inD.]
mira pin nebst p« n^D Kalonymos mnsi>«; nebst m^oai Eph-
raim b. Jakob.
mina pin nebst n^aito D^iJ>vom: Elia Asharot, Meir Sulat iniio»;
hinzugefügt mifom: Sei. m^ n^ijjn.
mina pin nebst ^« mpnm Abraham b. Isaac mn.
isin rrnna nso pin Binjamin nti> mjjn.
[n'jD fON . . . Kalonymos b. Jehuda nuDi«, David b. Kalon. "pn.]
|*o«T pin Gerschom ''jnj und sonst häufig; nebst p«: Simeon
Pesach Sulat n^«, dahinter noch rhu fO«i (Elasar -jn^n)
oder rhu (Menachem Sulat nns, Joseph nn:iN).
p«T pm nebst rhu Mose; nebst bnn Michael im Zion; [nebst
d'jiv'j Elia Sei. ij-'Jö y'?«.]
fo«i pin nebst minn Simeon 7. Pesach, Mose 'n mv, Natan
HDD^K, Baruch b. Samuel "i^bnn DS; noch hinzugefügt [o«:
[Menachem Jozer nti» b« *?«], Elasar irjiy DK, oder pKi fos:
Menachem ^d hh».
mini fONi pin nebst psi pK m^fom Jehuda" b. Menachem;
nebst rhu m^on: Isaac DTpcn; nebst rhu ^"üd: Gerschom
b. Isaac li^in'? ly^N; [nebst "»n^ |öK: Kalonymos b. Jehuda
nonp mtJ>iDi].
fDKi pm nebst mina niDi^: Elasar -pnno ns; 'Ki 'n hinter
m^on mina: Ephraim -jinv ^jn.
— 371 —
fo« n-nnn f o« pin Elasar ^^ dni^k.
rmna ly'? fo« p:n Joseph b. Kalonymos.
pN fOKi nmnn pin Kalonymos b. Schabtai. i
jo«i p« mini n«o fo«i pin haben Salomo b. Jehuda (Sulat
Pesach) und Jakob b. Jekutiel. (S. 371)
rhu |OKi fOK nnnn b n« mK>';bi moiJ>b nxo ^o«i pin Jechiel b.
Joseph Klage hd^« iidt.
rvn'' Salomo u. Ephraim b. Jakob; nebst pKi p« Menachem m».
^n^ Amitai Ofan ^2:^».
d':!^': ^n"* Meir Ofan ^ds^o.
pTn Ti'' Mose b. Natan; nebst lyh fow Tobia.
pin iTn** Menachem Jozer ■]n«.
|0« ly^ "'n*' Isaac b. Isaac, Mose b. Meschullam; hinzugefügt
pTn Samuel nmii>«. [n'jiy ^^nb «Tn^ Meir Jozer Nachmu.]
ü^:^) D^o^ 1"iK^ iTm Sei. «DT nj? ?j>i:n.
mira nain .Tm Amitai.
p«i pN mini iTm Gebet b«n 'n «jk mit dem Strophenverse am.
n2> n«i^n ij?^ n^m Saadia b. Nachmeni.
''n bei Elia b. Samuel (sec. 15).
hiy Elasar iöqn; nebst p« Elasar nn^B>«; nebst p«i pTn Elieser
Halevi "lon b«.
mini 'rnr Elieser Maarib F]^D«n jn; nebst pTn Salomo b. Joseph
nnsK>, [Salomo no» dk]; nebst |o« Mose Thorafest; [Salomo
or ''3S]; noch hinzugefügt rhu: Salomo b. Jehuda ^«^ moT«.
mini biT nebst nbü fosi pin Salomo Sulat niB>nN; nebst
D^iits D^tryoi: Raschi; nebst mii^'ii pini Salomo b. Jehuda
Jozer Pesach ■[uns,
mini hiT nebst fD«i niiroii Meschullam "pis ns.
pin mini nso bnr Salomo [nos dn].
p« D\n':«n mini ^nr Baruch ^».
pNi ps ni^foii mini Sir Mose Jozer Pesach [in den zweiten Zeilen].
rhu fo« niiir>ni Sij^ Salomo "[i •]«.
["[nosi Snr Simson b. Jona.]
mini Snr ■•n'' Salomo b. Jehuda Jozer Pesach nn Sy.
mini nb^f^ hiT nebst nbo fOKi pK ders. das. ny«2f.
mini Sir .Tn^ nebst pK d"01 ders. das. ms.
nisroii mini Sin .th^ Schabtai Jozer Pesach.
24*
— 372 —
[rhu m: «"!« n-nna 't Salomo nvotJ' 'n.]
[n% \ü») pK nnnn n^::^ ^nr Salomo Pesach-Jozer ny«m nr»x.]
[minb rvhT Isaac b. Rüben.]
pin ni^a n^D np^ p«i |dk rmni ':ir Salomo daselbst ■j^n'juj.
fö») pTn ^ON D^2itD D^iyyöii rrnna bn;i^ Meir b. Isaac monp«.
py pb "»i^smi mina ':n:i'' Ephraim b. Natan nn« nn«.
n^D ^D« D^mis D^K'Von miroiT mina ^ir Simeon Jozer y2)n». (S. 372)
n^D pNi pin [o«T fDK nnra f os^i hiT Elieser Maarib Wochenfest.
nx: p« n^D ij? ^^n n^:^ %ti ^nr Menachem b. Machir no».
[^^^ non:3 ntn^ Jehuda b. Kalon. Klagegesang ^3« b».]
o^V •'"•nb O^nn ^is^) und ans^ obiv ^^n^ ^n^ Simeon Neujahr po« i'to.
[ob^v ^^nb HDr Musafkeroba N. 3 i^yi vn^ ms.]
[pin pn %i^ pi fos «in D^iyn "»^nb n^v Isaac b. Rüben albarzeloni
TnnB.]
p« ny ^^nb nsi^ Ephraim "pona ^j«; hinzugefügt n^D fOK: Meir
Jozer ^n«; [ohne p«: Elieser b. Natan np:N «an, vgl. Aruch
V. U>DK>S].
p« TDn*: HDT" Gerschom ^ni
Mon nb"* ^«n Elieser b. Salomo.
|0« Binjamin b. Samuel nrm.
[p'^v nbj?^ Elasar Maarib ^miD«.]
n^D pK ohne pin findet sich in einer Selicha von Mordechai
b. Jonatan, indem dem Akrostichon die Zeile:
■pDn anD 'h'^ noim naitob Nn^« 'h mDi (vgl. Nehem. 13, 22)
vorausgehet [Mitteilung v. Luzzatto, Sept. 1852].
[13T "pis DJ Gerschom b. Isaac bisi]
[pnxn ^21^02 ^pi:>^ Ephr. b. Jakob Ofan inor«.]
Beilage 5. [S. 118.]
Aramäische Wörter aus I) [Bibel], Targum und
II) Talmud im Piut.
I. «3« Sei. noin. [nsn« Silluk 2. Pesach.]
n« Binjamin nnni nna. «pi« Kalir, Salomo b. Jehuda,
[|D^iN Raschi min.] Abitur, [Simeon], Tobelem u. A.
[«^np« Baruch 'n -p^«.] ^am« Kalir, Binjamin b. Sa-
V« kalir Purim. muel.
— 373
[pnK Of an Menachem Kl. "»d ^^"p«,
Hosch. mto \^öh.]
nca Jehuda b. Menachem mo«
n^ji s. Beilage 12. S. 398.
';o:i Zahlal [Hymnus] Zeile 190.
[f]iej Kalir ^yi kk?».]
Diy;i Hosch. "«v^r nyunnD, Ein-
heitsgesang, Meir nmn
no^onn.
D23T Salomo Jiyn.
^im Jozer Chanucka, Salomo
^^m Jekutiel Reschut Neuj.
[n'j-'m Salomo miri.]
"Tibm. Ofan in« ^dj«
[nn in .tbi^ n^ irrj?.]
^K»T Lied 1^3« für Chanucka.
ponn Sei. nbyn d^ok>.
•-••n Schlange Salomo Aboda
[vgl. Beresch. rab. c. 20],
Jechiel «in«.
r^jl Hosch. D^on [yob.
hon s. Beilage 15.
[fDn erben Mos. b. Kalon.]
bpn Isaac m ''TT.
inp'jB Maarib T^iJ'b "n«-
DTOü Salomo mr^n.
irSD Saadia Asharot.
^^leto« Sei. niDtyn DibK>.
yms Salomo Pesach-Jozer.
mmiD [Bereschit rabba c. 94.
Tanchuma f. 5 a] Kalir
Geschem, Salomo TiK'p i«.
■»{na Salomo Pesach-Jozer.
por Elieser Maarib jn.
p;5 Sei. F]^Dr f oiK, «ni: . . . 'n,
npn n'jsn. (S. 373)
[n^ Klage m^an ^B^K>.]
n"iK\^ Kalir 1B>« nrm, Meschullam
Pesach-Jozer; [^« ]vhv "fw).
D^«on^ 9. Ab span.
[^D-'Won^ Jehuda Jozer -fjm.]
D-'jo Gabirol "lOonK.
^D^DO (j. Targ.Deut. 7, 7) Salomo
^ibo Ben Ascher S. 40. Salomo b.
Jehuda. [Kalir Wochenf . ms.]
«olo Meir no^onn rmn.
ano Jehuda b. Menachem mo«
t:: Kalir Geschem.
■h: Musaf (röm.) D^^^Kb noN.
«iin: Sei. nmw y«.
im: Meschullam Pesach-Jozer.
•jiK^m Menachem Klage ^3K
DD3 schlachten Aboda nn:3D
Buchst. ':, Kalir ^msen na"«»,
Jozer ^D yn« und »b>: h».
[F]Dnp3 Tröstung 9. Ab.]
[it:>^öj Isaac m Tn\]
D^aND Raschi t«.
m«"'jD Sei. "jinp ryi h».
ViSJp Abitur.
loy^iD Mose b. Kalonymos.
■["'T'OD Meir im Zion m'-s:^.
inoD Jechiel Esther-Keroba
u. A.
T'DSD Tobelem Jozer [Ji«.
«IDD Leonte 'n yh».
bjp sehn eil: Gerschom "jaxiS«,
Isaac n« n^T, [iTQi2f i^ irrp].
pT3? Neujahrf. Jozer und sonst.
h'ivhy [Midr. Cant. 19 c] Joseph
b. Salomo Jozer Chanucka,
Meir Jozer ytn^i; Sei. ban^
— 374 —
[i^v'jy' Elieser ^:ymn ; vgl. ^nbjj^-'V
Midr. Ps. 87 bei Aruch ipD
n^y^y Mischna Kilajim 7.]
^i^ deine Schafe Sei. in».
[Mose b. Kalon. Keroba.]
[|Tj> Raschi sm: . . /n, Tobelem
nn^«, Kalir Keroba T3K«
u. A.]
jmQ Chanucka-Jozer.
nbö Gerschom yh», Binjamin
non u>w«, [Mose b. Samuel
^lat 'n y'?«, Elia Dip«,
Mose b. Kalon. '?^yio no.—
rirbso: Binj. rn«.]
inbö Sei. -in:: n^:yn. •
nbeo Jehuda b. Menachem
groß. Sabb., [Salomo Jozer
"n |»D1« ,] Binjamin r^-h».
plJDn [j. Taanit 1, 5, Tosefta
ib. c. 2, Tanchuma 30 d,
Nissim Gesch. 76 &, Hecha-
lot c. 29, Abenesra im Ge-
dichte yvn -mj, Menachem
niTT no,] Tobelem p3iti?\ Je-
huda b. Menachem pi mo«,
Simeon Wochenf .
mpD Ausgang Elieser Maa-
rib :in.
nex Hymne lim n«, Abitur
Neila, Ofan nmo iKtr, Klage
Tiiy« ^3«, Sei. nriBJ -j^« und
n"'TO DBN, [Binjamin Jozer
TIN, Binj. b. Sam. N. 2.]
n^2f Judan Hakohen, [Mose b.
Kalon. mm:: Aboda po«.
n^nm^ Schealtiel u^^n ü^nh».]
nx Salomo irjiy n«.
^p Samuel dni^n, Sei. n^in.
iBp Kalir Geschem.
T^p Meir im Zion m^sx.
«iSB^lp Elia Asharot Str. 5.
nWp [j. Berachot 7, 1. Bere-
schit rab. 53, Midr. Thren.
54 d, Midr. Esther 117 6,
Hadassi 181 Ende.] Vidui
Sön by, Kalir Purim.
final Salomo ijion.
[pnn Ges. TiK ^0.]
^-ip"^ Sei. -[osa 'j« und Tioyi tk.
''bj t:^i Salomo Pesach-Jozer.
li'Ol Abitur Neila, Gabirol
■jOOTiK, Joseph Jozer Cha-
nucka, Mose woho -'ro, Isaac
n)r\\ [Kalonym. Ofan trnp':].
pla5i> Sei. vo^n nn«.
iMu^n Sulat nyn«.
[yi'^n Kalir Geschem.]
[■jnB» Salomo Pesach-Jozer.]
iD^in Kalir u. A.
iBiDti> Isaac de'I'' [Trip.]
3i"iti> Meir Jozer VK>n.
«nK? Elieser Maarib ;in (S. 374).
fn^Dity Meschullam b. Abraham
Wochenf. ; n^^n^DiD Mose
Sulat -hbyö idt«.
[bn (Hebr. ^dk') Kalir Keroba
9. Ab.]
:n Pesach-Jozer, [Schabtai
Ofan p].
mn Sei. D^in« u^^n.
[D^Dnn Simcha by ^3.]
[pm Salomo b. Abun DnK>^b iiK.
(vgl. j. Targ. Genes. 25, 6
u. Easchi Num. 14, 12).]
[lülb Mincha -i^n« h».]
[nr^n Amitai Sul. jnim, To-
belem Wochenf.]
[p-^jn Simeon 7. Pesach.]
375 —
bpn Isaac mioK>K3.
3"in Abitur Mincha, MeschuUam
Aboda.
lonn Isaac b. Mose Jozer b«
dm':«, Binjamin ^K'JK idd«.
[pin (pin) Saadia Aboda.]
II. D^:n« Meir ^^^« ^jn«.
■pQN^ (vgl. ^DD«; in Mss. ■pe"i\
■poiT) Meir 1D£5 wn.
fNTOON Sei. ir^n nisrri.]
p"i« Tobia iTn«.
n''3J0 Simeon Zwiscliensab. Pe-
sach, Binjamin nmiD nna.
^m Sei. ."nK>n« und -ji i« 'n,
Jehuda b. Menachem Cha-
nucka [Kalir Wochenf. ms.]
''b:) Meir Jozer yiTT'i, Raschi
«iij . . . 'n.
Fj'ji David ^on 'rs dni'jn.
irmj Samuel jsßtyo pi«.
nn Samuel Sulat \n'?s.
•pTto^ [n^^ts] Rehitim.
«•«'jts Elieser Maarib 3n.
1DB Kalir Mincha, Salomo Jo-
zer i^oiK, Raschi nbcn.
DbpiK>i DiiD [«nai «^pti»] Jehuda
Silluk 3K n^i.
pntD Meir Jozer j?::?!^!.
«^pno Mose Sulat ^^^po -nDiK.
fj-iDD Zahlal Hymnus Zeile 169.
^vh Simeon nmp "j^^k.
njDO Schuh Jehuda Sulat
non«.
n-no Nissim nnoo 2 « Sei. n«
nnnn, [Jehuda Kohen m«n
ircj (Schemot rabba 14),
Binjamin Sei. moi«.]
mun bßb Kalir, Tobelem.
DQ^^D Sei. Ki:p ^«.
•»j-nn Sei. nnnD nnn.
^1D Kalir Keroba 9. Ab, Jehuda
b. Menachem Chanucka.
npD Sei. ^ot 'jK DNib«.
D''DnD Simeon 'h^'iü [ms.].
[npijJO Kalir Para.]
IIB Elia b. Schemaja piN.
[d':=is Schlagen Saadja
Aboda.]
ine Schacharit im nor«, Me-
nachem Jozer Nachmu.
HDö Sei. y^^on |rnK, [Elia ^n«].
na^ Kalir Neujahrf.
[«ai «oi2f Binjamin '?« B'ipoa.]
2"nx David 'j« d\i^«, [Joseph
Sei. ^':v miK.]
iTm Knabe Abitur Mincha.
3iJ"i Elia b. Schemaja nns.
[hdi zitiert von Simson (Geiger
5, 429).]
üJin Jozer Chanucka. Vgl.
Arnheim Jozerot S. 13.
bn^ Hosch. tt>M «:«.
^■•nirn Jozer Chanucka, Jekutiel
Reschut Neujahrf., Sulat
in:ioK, Sei. Ssitr^ np.
[D^'^^^o bei Sam. b. Menachem
D\-n^ty Sei. no« und d^diik d-'m,
[Binjamin b. Asriel yn^i.]
["pnnn Tobelem noioi m«.]
D"'3nn Meir m^« ^ji«, Mose
Reschut nn« '':no.
ai:n [«a:in] Sulat -jn^iyB^ ty\
»o'^Jin Meir no''onn nmn.
376 —
Beilage 6. [S. 119.]
I. Ungewöhnliche Plurale.
nnn« Blei Zahlal 172. D''^1b^^ Altes Nizzachon p. 20,
D'^:o« Amen Midrasch [bei 12 Jechiel Disp. p. 21.
'K nopn (s. Siddur Avign.), d^djjs Sei. ::: 'a2fn mS» 'n, [Elia
Sabbat 119 & bei muo c. 95, v^n nn»l.
Buchstaben i^kiba f.]
D^Di« Heilung Sei. inx n^apn.
(S. 375)
Q''j''3 Einsicht Sal. Gabirol
D"'nnn»n Hölle Raschi t«; in an-
derer Bedeutung Hosea 8, 13.
D''Jln Serach Barfat Hiobge-
dicht, [Charisi c. 22.]
D^jn Zahlal 183, j
p:n Levi b. Jefet \ Gebote;
nnifo 'D '
D'^niKp Vermögen: Schacharit
Siiluk; Maarib ii« ^"h, Sei.
Q^jjno Salomo "ja 1«.
D'^nlD [j. Taanit 4, 5] beide
^OT b« dm':«, Klage n:b«n n«.
Dnio Myrrhe Zahlal 158.
D'^^yp oben: Schefatja.
D^nep Klage njb«n d«.
[nnlip Sternbilder in nir^t:>«.]
D'Tim sanft Jehuda pi mo».
D^«':p [rhu] Schabtai Sul. nor«.
Jehuda b. Schemarja (ü:a» ditd golden MeschullamAboda
irn'jK) hat ]^n m::o. |>^o«.
D^ani Gold Midr. Cant. 22«, o^p^o Elia Asharot Str. 29.
[j! Joma 4, 4,] Klage unDDJ, d^:1^v Zion Klage ^i: n«i.
Zahlal 12. 226. [Mose b.
Jakob im Zion.]
D"»:^^ Siiluk [foi«] 8. Pesach.
[Maimon. d^^d 2, 1.]
•^siD s. Musaf dm':«': no« poln. u^^hp Simeon nyi^, [Tosefta
D^n.T Sei. Jiyn, n:io« *:« und Sanhedrin 2, Sifre npv, Nidda
•liiy D«. 17 a, Raschi Batra 24 a\.
üyh''_ Elia b. Schemaja [iM^i«] anstr Schönheit Zahlal 60.
D^3lpV' Mose P]« in«o. DM'^ii' Gespräch Elia Asharot
D^pw^. [auch Jehuda Haie vi V:n Str. 128.
DMm Ofan ^':i':i.
D'^prit:' Aboda nmir«.
D^rni^ Amitai nrna t«, Serach
Barfat a. a. 0.
Wiio nn^i Diw. 239], Eliesei
Baraita bei Jalk. Gen. f
14 c, Salomon b. Jerucham
[n1^-D^^B> Kalir Hüttenf. 2 und
8. Azeret, D'bp^.
hij> Saadia S. 26.]
[Kalir nn (noi«),] Elia Jozer u>-i;^p [Exod. 31, 10] Sei. 7:10«
niiJ«, Bakascha üh'iy pi«, nrn.
Gabirol ^:iK>':. d^diw Mitte Jakob Ofan p^T.
— 377 —
D^:nn« Gabirol n:r n«i. Peticha n^^iiT Isaac
ü'^Yh^i «m3 u. A. Ende.
Wön Simeon [Silluk] Neuj.
Kimchi Asharot
II. Männlicher und weiblicher
CTi« Simeon Wochenf., Isaac
b. Mose Jozer h», Selicha
nr Binjarain b. Samuel
Wochenf., [Jalk. Ezech.
10b].
D*-inT« Ofan -ins ""SJ«, [Elieser
b. Natan f. 19a].
üTibi [nn^3] Saadia Gebote.
n^:i'i''i2 Eeschut Bereschit, Je-
chiel ^DiB«.
nr Mechilta nh^i.
[D%nj Meir Fjin üv n«.] (S. 376)
nr Kalir Silluk Hüttenf.,
Sei. iiif ^hy^QD.
D^:iJi Serach Barfat Hiob-
gedicht.
D^jl'^pn Silluk Schacharit, [Binj.
b. Samuel nj8 n^i].
nl- Gesang niToi d^v^«.
fD^jJO"' Baruch 'n ']': u. A. in
der Bedeutung Tränen, so
wie poT bei Menachem
(Schreiben ) und in Sei.
':n': "]! "]« und sonst.]
nr Kalir Silluk Sachor.
W^fili Gabirol Asharot.
nr Binjamin nniJfa.
wnn Verständnis Binjamin
[D^om und monn Pism. pn«
pitt>'7 Neuj.]
Plural bei demselben Worte.
[ü'^bn und nlbn s. u. S. 397,
Gabirol Silluk.]
[nl3«T Kl. [:iKnKi.]
[D"'3nT Isaac Kimchi Asharot
f. 102 ö, Binjamin m^yi,
Kalir n2K>.]
□niT [6n3im ^«) Moseb.Kalon.]
[nr Simeon dik.]
an^an Beulen: Sei. m«iK>: i^S».
cnin und nmn Elia b. Schemaja
wa'hn Mose b. Esra "«jod und
D^jioK 03^*:« [und 'n ^B^o ^3].
nr [Sota 47 a] Leonte Pe-
sach-Jozer.
[D^:2in Sei. lonn i:n:K, Isaac
nr Kl. npi:in 'n Y?].
n^nn Leonte Sulat «in nn«.
[Sel.n^na b«"iK>^ u. mb3i:D noi^«.]
nr Klage nmm nD*««, Bin-
jamin ^jp^ n'ron.
[°'?in
n1- Kalir Purim Ende.]
nr Kalir Geschem.
D^jw^. und mjw^ Jehuda Halevi,
DW s. oben S. 376.
nr Binjamin mx3 \i^«.
DnlD^. [Kalir, Jose Aboda,] Jo-
chianan Hakohen, Wochenf.
Schabtai '':1t:>i?>, [Isaac Haie vi
Ofan ^ip im].
— 378 —
[WCrY oben S. 376,
nl- Binj. b. Sam. N. 2.]
nr Joel Halevi pnx 'n.
[wiY^h Menachem ^:iyo.]
[nnmp Jehuda Sei. nB\]
nr Josippon p. 42.
D^p^ino Joel Halevi n'jK 'tk.
D''JlTo Kalir Geschem.
[D^«l3no
nl- Hosch. m«a^n Mbs •]:yo'?.]
ü'hvo in ^t^bsn ^« [Neila röm.
(anderswo ist aus Midrasch
h'^riD Höhlung)].
ni- Mos. b. Kai. in b^yio no.]
nr Abenesra Ps. 79, 1.
wanho Schabtai Sulat nov«.
D^niyp Binjamin nnsj j«.
[D^Tio Sei. Drn j:io«.
nr Menachem rhu».]
D^pino.
nr Mose b. Esra ^«boo.
n^nv Raschi tn, Joseph ^ovoti*',
[Hosch. M^N ^K, Menachem
Schreiben im Eingang].
nr Menachem b. Seruk
Schreiben f. [65 a] ed. Luzz.
n^l'^DJ Josippon p. 97, Tan-
chuma 67 a, Mose b, Kalo-
nymos D^^iJf«, Baruch pjn,
[Nissim (B. d. Fr. 605) u. A.]
nr Mischna Abot.
nl" [Sei. njNNT iidt«].
D'^l'iD Meschullam b. Kalony-
mos, Simeon, Grabirol.
[D^jimp
nl- Sei. ü^m idb«.]
D^>13? Jozer im«.
DntDV_. Zahlal Hymn. Zeile 45.
[Q^jry in iw ^jn« Hosch. rt3y
D^inK.]
Dvnne und ni:1"inD schreibt
Menachem b. Seruk.
[nl3^ Kl. pi«n«i.]
D''mi: Geschrei Salomo 'ojn.
D^:3if3 Sei. m'rjnw nor«, [Raschi
«ii: . . . 'n].
[D''m"i Einheitsgesang Tag 3.]
[□^etr^i
nr Menachem Schreiben 33a.]
nr Kalir Hachodesch [von
nni^ in nnna'^].
D"'Ji''JK> Isaac Kimchi Asharot.
D^bnK» Isaac Giat ^a b, Jehuda
Halevi 'n Di^a.
nr Bakascha ^bip yoty.
n^an'rii' Hymnus pnty •'':"'«, [Hosch.
nl- Klage pi«n«i.
D^pl':ii>.
nr Bamidbar rabba 254 a.
[D^ppK' Tröstung nnn D''0^3.]
Dnjjnn Isaac Ofan i«i:>.
D''plnn ihn Sahl bei Mose b.
Esra ms. f. 142 &, [Mose
b. Kalonymos,] Mose naiyo
und -n DNn^K, [Binj.b. Asriel].
D^DTin s. oben S. 376.
nr Salomo Aboda Abt. 42.
(S. 377).
D^Nibnn.
nr Klage ypn^ dk, Sei. piK
nr3 und 'rsn nn» u. m«iii>3 "p'jK.
379 —
nr Simson a^n k^tb Anf.
nr Sei. nn2f uibc«.
[D^oibyn s. S. 408.]
D"'oipn Peticha ^mo.
[D"'Oij?"in Salomon c. 18.]
Beilage 7. [S. 119].
Bereits Hosea 14, 1 ist nnn s. v. a. nnn. Die Plural-
Endung nr ist bisweilen aus der Endung niK" entstanden,
z. B. nrixiiTD (Mischna Erubin 8), nr:nDO (Bereschit rabba
53), nrXBp (j. Nidda 2, 1 von KDB'.p). nrbi^n kann auch dem
Singular n'h)bn (Wajikra rabba 19) angehören. Peitanische
Beispiele sind:
n1''pin (Raschi ^din).
nl^rjn (Jechiel nmtoN).
nl^a^on (Raschi ib.).
nl'^Dp (Raschi ib., Isaac ^:^^
nl^jjo (Aruch yo statt mvo wie
Zahlal 64 hat,d. i. Q^yo).
nröj (Jechiel ib.).
n1^«^^B .(Kalir htd:«).
nrr3ti> (Versöhn, "insn).
n1^:i:i{:> (Jechiel ib.).
nr3nb^[j. Nedarim 1,3.] Hecha-
lot, Sar Schalom bei Aruch
ID, Kalir ^yi «ir«, Versöhn.
Tisn, u. A. ni.)
ninwn (Raschi ib.).
Beilage 8.
Infini
pvab (npn) Sei. mDis nb«.
^üno (njn) Saadia ^n».
|lDn (non) Isaac b. Rüben
Asharot.
]'\nh St. nn^ Hosch. ly^' nj3 w«.
fimn^ und
püDnh Kalonymos 131Bsk. [vgl.
paB>\nb Mezia 58 b].
l'nz'S Sei. ^3 "h ms.
r|3"i Kalir Geschem, Isn': Klage
niD« ^0^, Jozer n^B>Niao nr«.
[mnb Kalir Geschem.]
ünb Simeon 7. Pesach, Klage
[S. 120.]
tive.
[nn^ Meir Sulat nnn«.]
[I^n^ Elieser "'JD n«.]
[l^n^ Abraham iraiy dk.]
[iBjb Sei. ni3 ir^iv d«.]
IDD^ Jechiel nn^n ^j«.
lp:^: ^n^nn m^« «j«.
[''p':h Mose ^mpn nn«, Elieser
^nh» ':«.]
I^p^ Schachar. IBDO f"*«, Elieser
k Natan Jozer ^:is«. [Auch im
n^t:'«-i30 m«, Elasar «in nn«.]
[-j'rjjb Hechal. c. 26.]
[Dby> Sul. 8. Azeret.]
[I^ynb Salomo Aboda.]
380 —
l^flV Saadia Asharot 38.
■'^n': Jehuda Jozer gr. Sabbat.
''mh Elieser b. Natan Jo-
zer ^ilBS.
I3"in^ Schäbtai b^n b».
^:mnb [nii] Kalir n3ti>.
•'ti^pn^ Kalir Purim.
^^pnV Kalir Hachodesch (Schi-
bata). (S. 378.)
[^Dnnb Binjamin m« *j^S« Min-
cha.]
[nifn^ Isaac b. Meir ^^y mV«.]
[^5?u>n^ Tobelem Maarib 7. Pe-
sach.l
■"jjnn^ Salmon b. Jerucham in
cod. Leyd. 41.
Vnnb (njjn) Jozer Chanucka.
ntpb Kalir Keroba Neuj.
nD^"»!? Simeon Wochenf . [m'jtJ^n].
natr^^b Binjamin rans, Sei. »3»
D^omn pn«.
[V^^hü (nv^) Sei. D^ti'N ins«.]
n^rvh Judan Hakohen zum
17. Tammus röm.
niK'jynV, m«ipnV Ofan maa
m«; s. Arnheim Jozerot
S. 295.
nl3p Salomo "j^^qV »nn.
Beilage 9. [S. 121].
Die zweibuchstabigen Formationen.
I. Form Ti\
[nnj?"! Kalir Keroba Pesach.] [ly Buch Jezira, Kalir Neuj.
[ilD Abitur pi« dm':«.] ' und Geschem, Tröstung pTi
TD Kalir Wochenfest [^:3p 'n, d'jij?, Meschullam.AuchMidr.
Hosch. nan« fvo^]. Ps. 139; ist vom rad. ii2f.]
*f*y^ Kalir Schekalim und Pu- ny Kalir Para, n:io« ^?:>:« Saad.,
rim; m« ''O; Jechiel Keroba Elieser b. Natan msDK.
Esther-Fasten. [Vgl. Jes.
8, 10, lifj; und nn.]
D«^ [nn«^] Jehuda b. Mena-
chem gross. Sabbat.
p):i [np^] Salomo jnyn.
^j? Keroba Neila, Salomo noK dk,
ni Ben Ascher S. 57. Kalir
Purim, Sei. nyi piK, Jehuda
Sulat nD\
i:>T führt Saadia im Jezira-
Kommentar an.
n^p^ [vgl. ppy] Sei. fnn pi«.
'?«« [^'«1«] Kalir Purim [Keroba] und Elieser niBD«; so
lesen alte Handschriften, [z. B. Ms. Breslau, Hamb. 15,
Reggio in fol. u. a.], und mit Unrecht hat Moses Büdingen
emendiert.
II. Form K>33.
^: Ben Ascher, Kalir, Gabi- Sei. -pwa h» und fn^K rr»,
rol; das Gebet nrs^B dj? n^n, Ges. »^lin i.t'jk u. A.
— 381 —
nn Meschullam Aboda.
htD Kalir Tal, Meir npn rhan.
[^rtjJB Klage Tison ^ab, Meschul-
lam Aboda, Jechiel m« fjs;
pij?B in mn-'^D nb« Schacharit
(Roman.). [Binj. nmjn ^jn«].
THS Kalir Dekalog, Salomo
nbmn.
["itt Samuel ^rp njn.]
[ip Hosch. t:>bB> f3 1« \voh; "jid
Sei. ^on b« n\nb«.]
VD Kalir Schibata Schekalim,
Simeon 7. Pesach, Jozer ^dik,
Sei, n:io« ^b>:« u. A.
[HD Elieser b. Natan Hochz,
Reschut.]
mp Kalonymos man».
P]ip Isaac Jozer Hachodesch.
[«1t:> Sei. Kip^ ^0 pN edd. Cre-
mona, Worms nach Ps.
89, 10.]
■pK? Dunasch v. aD"iD; Mena-
chem b. Machir Sulat pK
rano, Isaac i:«^3n\
(S. 379.) III.
E51 Kalir Purim, Salomo Aboda
Abt. 2; D^mno n i^ik, Ga-
birol pHD pn^:?, [Tobelem i«
n^iTK-io].
D^Bn Raschi :«.
nto^n [nts^an] häufig.
nj Kalir Schekalim, Saadia
[bei] nn^ neu» 13 und 74,
Hymnen "'Otri Tn«n und
n^yu^iD^ ^moK, Hosch. pob
niB. Sei. ^yj? ^n«i:>: -p^N und
p Kalir Sachor, [Kl. moK ^o^],
Mose b. Kalonymos, [Amitai
Sul. "j^nan«, Binj. b. Sam. N. 2].
rjB Tobelem gr. Sabb., Jehuda
b, Menachem Jozer Wochenf.
[Binjamin b. Samuel Musaf
Neuj., Salomo Pesach- Jozer.]
Form ts^an.
■jn Kalir Geschem, Hosch.
["jtyoj 3K fvoV und] n:yn,
Tröstung 9. Ab.
:)c große Halachot No. 36,
Kalir Sachor, Meschullam
b. Kalonymos.
[D^Jiy Jehonatan na2> Dr.]
mif [rxn] Abitur, Isaac Giat
Aboda, Binjamin "»^ pK,
Raschi nban.
pif Kalir Sachor, [Binjamin
mtra«: n:f2f].
nif [n^ifn] s. unter I.
^y [^yri] Meschullam Aboda,
[s, auch S. 392].
n:ip [rS:?.!] Mose b. Kalony-
mos.
p^n [p^nn] Salomo b. Samuel
IV. Form nh:.
n«. Von na« leitet der ge- n«KalirKeroba. Neuj., Schach,
druckte Kommentar 3«3 B3 Kalir, Amitai Sul. nrna tk.
(Kalir Hüttenf.) ab. [Hosch. ^moN "<:«.]
— 382
bi Kalir Hachodesch und Pu-
rim, Jehuda noin ^:«, [Trost.
rh'iV p3'T Ende].
hiny. Sei. irjiy d«.
['jij David ^üi b« DNnb«.]
m Joseph Jozer Chanucka.
jn Kalir Purim, Hachodesch
und inBB>« n3^K; zehnter
Tebet röm.
Dn PL Wün Schacharit. n^on':
[mon'?] Sei. J^f.. .'n.
nn [nm] Salomo b. Samuel
nn 17. Tammus und 10. Te-
bet röm.; Joseph b. Natan
Schreiben in iiyn pN f. 149 &.
Partie. D^"in Kalir Silluk
Hüttenf., MeschuUam Aboda
Ende, Elia Ashar. 172,
Menachem Hosch. pK ^jidk.
[Mordchai Ges. n^e^ no.]
in Keroba Neila, Saadia As-
harot 92, u. A.
[hn in Tobelem n^irsio :« s. v.
a. Snn fing an.]
^n Kalir Schekalim, [Tröstung
^d:n ""d:«,] Hosch. a» 'ifinD
pon.
^n Kalir Hüttenf., Hosch. fvo^
2113, Binjamin nn ddk, [Midr.
Ps. 78 und 105, Tanch.
22^ wo nj].
in Kalir Tal, Salomo b. Je-
huda ^ntyp T«, [Judan Ha-
kohen].
•;i4 [mvö] Salomo b. Jehuda
m)V D«. (S. 380.)
[DTb Mose b. Kalon.]
1JT3 [■jnn^n] Rehitim.
[33 Joseph Jozer m3T«.]
bs Kalir Geschem.
bs^) [mb3i]: D^Kibn-joyi Neuj;.
[tDJ Samuel ^ry3 mn.]
Don: Raschi •]».
my^ [nnv^] Menachem b. Seruk
bei Parchon V. me und in
nun 'D Anf.; die große Pe-
sikta 33 § 10 beziehet ITJ?»
auf my. Dahingegen ist
nnv (Jakob b. Meir mot!>»)
nach n^3 gebildet.
tsy Kalir" Hüttenf., Abodas
von Saadia, Salomo und Me-
schuUam, Tal-Gebet D''ilOK
(Roman.), Mose b. Kalony-
mos, Elieser b. Natan mQ3»,
[Kalon. Sulat ']rh\:.]
[b^^ Salomo Aboda.]
\V^ Salomo Aboda, Binjamin
Jozer irn':«.
Sr>y^ Kalir Sachor, Abodas von
Saadia und MeschuUam, Jo-
zer 7. und 8. Pesach, Jozer
1KDK, Schacharit.
^s Kalir Purim, [Achimaaz
tJ>^N.] •
y^ in n^ir>Ni mm«, Kalir
Schekalim und sonst, Abi-
tur Aboda. — nn^fö Kalir
Pesach-Keroba und ro^^
nn::«, [Reschut-j^o^«,] Tobiab.
Elieser, Sei. iroiJ»« d:dn.—
^ri^ö Kalir Wochen!, ns""«
^msDn und Schibata Sche-
kalim. — [Hosch. ^moK ^:».]
mQ Salomo 'n "j^.
I2f Jose b. Jose Aboda, Kalir
[Pesach Keroba], Sachor und
— 383 —
Purim, Saadia Asharot 75;
die Jozer von David b.
Huna, Meschullam und Jo-
seph b. Salomo, [Hosch. fyo^
n^on],
ip Amitai no'?.
[fp Schacharit Roman, »b lyi.]
vp [j. Sabbat 4, 1]. Als Infi-
nitiv bei Isaac mpnif ):n\
liTi (Jerem. 2, 31) erklärt
Bamidbar rabba für Sprach-
gebrauch der Mischna von
nn, wiewohl schon Hosea
n hat, [s. Jalkut Jerem.
§ 267.]
[TT Sei. ^ip ni:?.]
Y'inh [nmb] Elia b. Schemaja
^phn nn«; -^^i: [•p):£ih] Kalir
Mincha, Jechiel ms v\»;'
yyh [n']:imh] Salomo b. Je-
huda W10«.
VB> Jose b. Jose Aboda, röm.
Aboda, Kalir Sachor, Jozer
von Meschullam, Mose b.
Kalon. und ^aiK, SulatPesach
üv DT«; Jechiel Keroba
Esther-Fasten, ny^ [Kalir
Keroba 2. Pesach Anfg.,
Samuel ^r*;D mn,] Binjamin
[i^ Saadia Aboda.]
[i3t5iJ> Salomo uio«.]
jjn Jechiel "iian ^:s: ^nyn.
Vp [mj?n] Kalir ^ron ^d:n und
Pesach-Keroba, Salomo d:ok
i:yin, Jakob b. Meir niü'^»,
[Tobelem Dekalog Ende; vgl.
hierüber Tam in n^^^n S. 45].
Beilage 10. [S. 121.]
yih vor dem Verbum finitum.
I. nw i^bb Hosch. D^on fyo^. (Siddur Kar. T. 3 f. 99 a),
••nri «'jb Kalir Schekalim. [ed. 3 f. 171 a].
lojjts i*^^ Abraham bj? ^^'?« ^'jiyo iSS Schacharit.
Siddui- Kar. T. 3. — wrsia nbh Kalir Dekalog.
i6b ist biblisch (Jes. 65, 1). iD^^B>n -ji^ Elia lop D^a^iN.
[2.' Chron. 15, 3.] (S. 381.) [ffmn -jn^' in nr p djd«.]
[nyoK> ihb Tekiata noiJ».] D^pm inb [Simeon Keroba
[f^b Elia m'j« 'n.] Wochenfest].
[D-'JViyiD ü*: Schabtai Ofan [unib ib.]
Pesach.] nii:> Inb Binjamin Jozer irn^K,
famo bjn hb Jehuda Ges. Ges. nti>^tr>N.
2^3D ^3ti>l\]
[y-iDn l':^ im Mostedschab iö)»b
nt^iyi.]
T'; hb Binjamin -13:111 ^"W».
[onoiJfD n^b Elieser b. Natan
T ;
Hochzeit-Reschut.]
nD03 p]DD s*^3^ Jechiel Keroba
Esther.
-nnn 1^^ Abraham b»n noK ai!>b Sei. nm^ nom.
384
m bv.^ Leonte DNnj«.
^'D^Ciinh Kalir Pesach-Keroba.
n'\rh Hosch. D^on ^yo^.
■ibwj^ Kalir Keroba Purim
nTb Klage ^^':« n:sn.
^ifw^ daselbst.
■'IjjTn^ Natan, Aruch ms.
^^b Ofan Neujahrfest.
n«:i riKj': Mose tsyo^ b«,
TT T ^
l'i^'h Kalir Geschem nnB\]
[•uyu'ib in nD3 mif ^ni:«.]
[■"iinb Meschullam Jozer nmo«.
[^ih Tobelem n^K>Nio i«.]
[pn^ Tekiata insN.]
[nns";': Kalir Geschem.]
II. [ppna Kalir Wochenf. ms.]
nnna Kalir Sachor (Schibata).
iDpn Saadia "inon b«.
in''Dn Zahlal Hymnus Zeile
193.
b^M Sei. SDT IV li'W«-
lit^sni Samuel ■pointJ>.
[riDn Simeon b. Isaac tidn.]
Vin ^M Zahlal 189 [ähnlich
dem \r\T ^33 der Mischna].
)h2 Jehuda Tibbon Herzens-
pfl. 8, 3 § 13 „an das ib".
^"'mNn Joseph b. Salomo Jo-
zer Chanucka.
«ti>n ^D3 Kalir Keroba Sche-
kalim, wo die Parascha
bezeichnet wird, wie beim
D (s. unten nnriD) der Vers.
[mp^ ^b Kalir .Tal, vgl. Mi-
cha 5, 6.]
III. "innyiifs große Pesikta 30. [djd Saadia Aboda Buchst. 3.]
nbwD Das kurze TT) no«. nyiinD in d^b« iin bs.
[ibys in njio«! no« Siddur n^tyyD in moibyn pno nn«.
Saadia.] [nonp3 Sei. "jny un«.]
b«ln3 Saadia Ashar. 39 u. 100.
ppDins daselbst 70.
[pinnD und w:)m in nay ^rp njn
cod. Fez Leyd. f. 236.]
jinK^piis Saadia Aboda.
mynnD und ibbsjs Saadia Ge-
bote.
nn33 Isaac b. Rüben Asharot.
»ins {"h iTiK).
"l^iD OnBU> Kipn).
nnns Elia ^mn«.
nD«:D Keroba 9. Ab span.
ripnpriD Zahlal 53.
n^VM ders. 163.
[nnyiD Kalir 2. Pe-
sach N. 3 l u. oft.
[mp daselbst N. 2
im' Zahlal 225.
jrpens Abitur Aboda.
^n\^:3 Abitur Neila.
b«J3 Jehuda Halevi n'jini S.33.
m'^bsi^ns Isaac Halevi Sehe-
kalim.
^m'G Joseph an^D«'? ,T (Trip.).
— 385
«3:03 Schemarja pB>K> |0K> hauptes Esra b. Schemarja
(Cochin). Gaon anf. Dip^ D^om ■j'jo (cod.
nriifin:? in dem Remissions- Uri 298).
formular (S. 382) des Ober- nppnD David -j^nH
^jnp:j?3 Meir b^D no«.
"'TS^ns Natan Aruch msf
^:-ion:in3 Kalir mo nii:^.
•imtj/nns Klagel. try nt^K iidt.
^npT3 Maarib pi^n«.
Kalir 3B^f3r3 (^p «i:»«), [':]vn3
(nrm), nisn? (Schlußtröstung
des 9. Ab).
Joseph Tobelem «ip«3 [Hosch.]
(Tn^ WK).
Joseph b. Isaac npn3 (Sei. pn«.)
[Jos. b. Salomo b^mw (Cha-
nucka Jozer).]
Jechiel nnpns (iijn ^jn), -inn-vs
(nn^bj nn«).
Kalonymos b. Schabtai n:3nnK3
(pjJIK).
Elieser b. Natan 1^3133 (nnnn n«).
Ephraim n3:B:3 (n^i3f D^-I'7«).
Ung. nonn3 (n^öh nbyn).
[3K>pr3 (n3r "j^k an«).]
"iny^p Simeon Neuj., ebenso: im nifixb Tobelem n33^N.
VJCp Abitur Neila (Trip., aber ^PilJS Zahlal 181 [so viel als
ms. cal. hat pD npn^m. der Zahlenwert von ^mj].
Beilage 11. [S. 122.]
Beispiele von peitanischen Wörtern bei Saadia, Abitur und
Gabirol, von talmudischen bei spanischen Dichtern.
Saadia in den Asharot: fllJn (Str. 36), nsf^^ (59), !f]33in3 (70),
nip^p (40), p^ihn (41), "ino ^ö3n (52), n^jpin, f n:?., ^«nnb (59),
1133^ (76), i^3n':i (60), .THT (61), rnvi-Q (62), ns^na (96), ^T^nb (96),
In Aboda: ^3, n?n, fnn, f3"i3, ü" na^BD, b-'tr^sn, b^^Tn, ts^pnn.
In Selichas: r|b, p]^y, rj'jp, an^, 'n"»??!!, 'nnny, Dinn, n^i3U>«, -innain,
•inn3=in, nn^3, ^ik, nnts«;., onn«.
In Hoschanas: ns^bi, nn^po. Sonst auch: n3ln (T3n), nnl«, nrin«,
die Formationen nnn (m), nm« (niK), ddIk (d^d«), jjjjlp (yjpi
Ezech. 23, 23), wie Dunasch tadelnd bemerkt (s. Luzzatto
Orient 1845 LB. S. 676 fl).
Zuns, Synagogale, Poesie. 25
_ 386 —
Joseph Abitur in Hoschanas: n:on, n^i^p^, n'rm, n^'irh, ninln,
nfv.p, p'V?, nrij n^so, F]=ib, [mnro nanpn] (S. 383).
In Keroba: nirij;., nrnp; in Aboda: iipa, alDno.
In Selicha: i'^Xr "t^V^-
Salomo Gabirol: "iba':, DDmnp, ij^op, D3D, wnn, D^j?"i«, ^'7DB>
(TKo ly \DW); 112^, mn\ !:>Dl:, i5i>:i, didt ob n^obiB»); ilnyo, p^m
(Dn ly^«), ^=in"i, |>ö5i'n (Ashar.), nwiö, n^on^ (D^JK:iy), ^sb 0q3 hd«),
^2h\ (-[oon«), f-iD qni pN), yilT (Vstrs ^isi).' Vgl. M.' Sachs
religiöse Poesie S. 27. [ppi, n^nu^, Di':;^, D^sno, nT3n, piK,
i}n (San. Sachs S. 25).]
[Abenesra D^oni: wyo mms).]
Isaac Giat Keroba: bjJJ, "inin^p, «oiD, D^^p, r^D, fND, nniB,
n^pOr nTijn, iTO; ferner niTn ipb-') pDD Zweifel (f^«o i:>^).
Mose b. Esra: n;in (Neila), ^ni3 by_; n^pwv./ nv;p3, fWi Tiba
("piy«), n^^-"!^ (ni6:), [■i\ni. Mincha, nb'no, ninyo, n? (nnp)].
Jehuda Haie vi (in Gedichten und Gebeten): w, DirplN,
[nsis, i^iN, nrpij',] p:pp, ninö, n-uviis, toi, f^aji^'iij^, T-inK>, nlnsK^ri,
n^p;^, iT«"), n^ünn, ^n"-]3 ^5;a, ^iv., n=Di, nlriD, riin^s, [ny^r rispin,
vgl. Sal. Dubno nann'? D"'7y Ende].
Isaac Hanadib: tiriin, DDp, pTW, ^sny., bor«, fma, fl^nv, f1''V1.
Aben Albalag: nimi, |>15?./ niynp nn^ p3).
[Chalfun: HTny (nans n^in).
[Ungenannt: m^J« nni5> ^u -j^«).]
Beilage 12. [S. 122.]
Nominalformen.
Der gesamte nachbiblische Hebraismus gehört noch
immer zu den vernachlässigten Disziplinen;" die Philologie
begnügt sich mit Buxtorfs Wörterbuch, trotz seiner offen-
baren Mängel, und wenn auch viele Wörter — so die
meisten in den nachfolgenden Vei*zeichnissen — dort teils
vermißt teils nicht nachgewiesen werden. Über das Alter
und die Quelle der bekannteren Wörter läßt dasselbe meist
— 387 —
in Ungewißheit. Bei nT'ON z. B., welches in Mischna (Kid-
duschin 1, 6), Tosefta [Kidduschin 1, Pea 4], Mechilta (nn^ 9),
Sifre (-jmbvnn, nsi), palästinischem (Sanhedrin 11, 5) und
babylon. Talmud (Sota 32 & und sonst) und oft in Midraschim
und im Piut zu finden ist, wird nur „Rab." angemerkt.
In den hier folgenden (S. 384) Beispielsammlungen sind auch
mehrere talmudische Wörter deren der Piut sich bedient,
so wie analoge Bildungen nichtpiutischer Autoren mit auf-
genommen worden.
[Y% Joseph üvn vnr, Ges. phn [Fjin Joseph pv.]
I^in Saadia Asharot; Binjamin
nb^ms, [Hadasi 36].
mn Schabtai und MeschuUam
im Jozer Pesach; vielleicht
auf mn Tinte anspielend.
bpn Schwäche: Schacharit
il^o^«]; Hosch. npc: a» ^yob.
njr.J
s]:« Kalir Schekalim, Hüttenf.
[Binjamin niK^a«.]
pj« Schacharit, Hosch. -piyK.
[Pesach-Keroba pJK, Isaac
b. Mose ^^^K.]
"l")« Heilung: Keroba Scha-
charit, Sei. moD p« und Dtr>N rf^n Kalir Purim.
F)nn Kalonymos Klage Tno«.
"icn Simeon Keroba Pesach.
DDt: [d^ddd] Hosch. |n^« ]^Qh,
Kalir Mincha, [Jannai,Binj.
b. Sam. N. 2].
Zauberei: Gabirol In- [F|ot5 Sei. iiK^yi msD '^^'ja (s. u.
troduktion des Magen Scha- S. 451).]
11K und DniN Kalir: Hosch. non«
und Dekalog. [Simeon Dekal.].
^ff"}» Rede: Kalir Tal. Aboda
nmi:'« und sonst.
Charit.
r|nj Jechiel nm«, [Memorial-
ged. hm.]
m Salomo iwn.
Di: Schabtai Jozer Pesach,
[Binjamin Sul. nt^«].
m Kalir Magen Versöhn,
^^n Gebühr: Kalir Purim.
[t!>pi Simeon -p ]«, Isaac ^bs ■'^«
[bot? Simeon Sulat ^« Ende.]
^^p Kalir Tekiata "ist, Schi-
bata Schekalim; Saadia As-
harot Einleitung; Sei. in«n
Dro [und nyosi np« Trip.
Joseph Sei. mi«].
i:^p^. röm. ^did« d^sid«.
bbs Silluk Schacharit röm.
p]D3 Mincha niDT ^d.
pni Kalir nnx« hd-'K, Jechiel rj« hp2 Schacharit; Joseph Hosch.
m«, [Simeon Zwischensabb.] ips>: n« fvob.
aiiAbiturMincha,[JosephDn;i>^]. i^h Reschut noo; ■'pi2:o moD ms.
j:in Kalir Pesach. Luzz. ; Simeon b. Isaac.
[pn Brand: Sei. D^Dii« ff^n.] [nn^ in P]:n nr m«.]
25*
388 —
"HO Kalir Silluk Schekalim.
3^0 Kalir Geschera.
Vfjp Kalir 9. Ab [und Keroba
JPesach], Simeon Jozer •j'^ainK,
MeschuUam Eeschut, nn^^Don
röm., [Tobelem mnnn ^nb»,
gr. Pesikta 37].
[^bp Joseph V"i3N Gabirol
Silluk.]
yia Joseph npriD piK, [Moses
1^0 ^:q m, Tobelem groß.
Sabbat, Meir b. Is. Jozer
118 '^^T)] u. A.
yi: Kalir Geschem.
[in: Simeon Sul. ^«, Jannai.]
b}i Kalir Schekalim und sonst;
Saadia Aboda, [Gesang
nty^i^K].
b^: Kalir Hosch. non«.
DU^j Kalir Purim und Geschem,
Saadia sipn, MeschuUam
Aboda: n'^a^: Kalir Illus-
tration der Zehngebote N. 1.
bxi Kalir Purim nnd Pesach,
Rehitim; Hosch. ^^iT ny5:>inD.
n?p Erhörung: Sei. Dm2f noin,
[Hosch. fDK D^-I'?s].
l^p Hymnus: Binjamin Ofan
bp^; Sulatnnn« Tn«; Isaac
Halevi m\
31p Abitur Mincha; Pismon
Tnn T, [Joseph ontj'^ Baka-
scha -jn •]« 'ii\.
[^lp Tobelem Dekal. Ende.]
{K>3V Salomo <TiB> nn«ty.]
D2^. Jehuda b. Menachem Sulat
Chanucka.
fj-ij?. Jechiel mm«, [Memorial-
gedicht bm.]
[1)2 Binjamin nin«, Meir Sulat
■ nan«.] (S. 385.)
3T3J Leonte ^K ^n«.
[t^V. Joseph Jozer niDT«, Elasar
Zion.]
I5|:j; Simeon min [und Jozer
D^jiD«, Isaac ^«n nn«.]
d5?V. Ephraim noitr 'n.
p]^^. Sei. m^': ^n«, Klage ^oV
moK.
[f^5> Kalir Silluk 8. Azeret,
Joseph üvn vir.]
p^jj. [np^y] Joseph Kalai -p^«
und öfter.
Si^DV. Saadia Asharot Einleitung.
p]j?);. Meir Jozer in«.
JiV. Sei. i^Dj m«n, [^"nsn 148 d].
I^ljj. Kalir, Saadia, Abitur u. A.
inj?. Gebet: Sei. njoK ^^:»;
Silluk Schacharit; Simeon
b. Isaac, Jechiel b. Abra-
ham, Elia b. Schemaja piK,
[Tekiata hdön] u. A.
]:q Klage: [Gesang] ^nw b».
iIjd Flamme: Isaac Halevi
^|:p Kalir, Rehitim, Binjamin b.
Samuel, Eliab. Schemaja u.A.
ybQ Abitur; Schacharit "po^K.
[Ges. n:v pbn.]
ine Zahlal 103. 140.
1^^ [m^ö2f] Sei. pi3fo niDi«.
toDj?. Salomo 'n i^.
ijni Kalir Silluk Hachodesch.
131 Saadia Aboda.
:i3l Meir Jozer ti«, [Salomo
obiK niK>].
D.^1 Saadia Gebote, [Sei. 2wn
ir^nn].
389 —
Din Kalir Dipl nn« und Ha-
chodesch, [Saadia und] Me-
schullam Aboda.
IB") Simeon Jozer Zwischen-
sabbat Pesach.
Dpi Kalir Geschera, Saadia
tnpn, Isaac Giat ^i^\ [niD
1, 77. fiDpn D^iy S. 36, 42
und ^'j^iiy 6/: 91&].
:i;3KJ Jose nbbnn, Saadias Glau-
benswerk alte Übers. Anf.;
Aaron K. iK^o m^«.
[B>JK> Elieser ■'oo n«.]
?]^^ Ende: D^iypD^i zum 9. Ab.
Im Talmud nur im Plural.
na« Saadia Aboda; Abitur
Neila; Akedas von Gabirol
und Meir.
n?) Kalir Musaf Neuj., Ver-
söhnungsfest und 9. Ab,
[Amitai Sul. )ib p«]. ^
rtiü Pflaster: Isaac d:o«
7122 Klang: [Josippon 687,]
Salomo irjn.
niD Sünde: Elia yo^K, Isaac
hri2. [Hechalot Ende,] Kalir
Geschem ; Isaac Giat, Eph-
raim b. Jakar, Jechiel b.
Abraham, [Meir Jozer yK^T^l
n«].
bn2 Gabirol ü'^^3ii, [span. Ke-
roba 9. Ab.
0)^3 Menachem b. Machir.
nyj Kalonymos b. Jehuda
("löK^ Mose nQ'^p^i^n pn«, Gabirol
inn TN.)
npt!^ Kalir Hachodesch, Scha-
charit n^ b», [Gabirol Silluk].
(üpir^ (Mischna Sanhedrin 8, 5,
L Chron. 22) p^^j? i'jü, Kalir
Hüttenfest, Simeon b. Isaac,
Jehuda b. Balam, Jehuda
^DDK m\) [Auch Satanow
No. 146 irrt.]
[pp^ Menachem b. Machir'n nob.]
f]Dn Leonte dm3«, Elia m^jk 'n.
yin Tobelem groß. Sabbat,
Mose Jozer ^:d n»; Gabii-ol
iny n:o«, Jechiel n>'7J nn«,
[Bakascha "ji ■]« 'n.]
n^Q Kalir 9. Ab; Sei. mK>j; \ih^
und 'n nmn, [Reschut -po^».].
[ni;f Saadia Aboda, Gabirol
Silluk.]
^1p.. [Negaim] Rehitim; Ver-
söhn. ■jno-'N ity«. (S. 386).
nn Trauer: Joseph Hosch.
nor«.
no^ Jechiel b. Abraham aip».
[Vp Salomo •Taiy nnsi^.]
n^oW«; Keroba Esther-
Fasten, [Av.] Carpentras;
Mose Riete fivo.
in: Kalir Geschem, Rehitim.
iym röm. Silluk Schacharit.
\fnj Klagelied d^jdhd b^i«.
bj;^ Kalir Schekalim; Scha-
charit (röm.) PjJNa, Isaac
Giat DK> i«3«.
— 390 —
i^j Abitur Neila, Gerschom
^jnj, Salomo 131DK, [Mose b.
Kalon.]
)2^)!ji Josippon p. 74, [^ip^n
Schach.]
asT Saadia iiM ^:k.
:)ST Judan Hakohen, [Mose
ins« nyiN].
am Sei. nrnh a«.
in] Verbot: Kalir Schekalim,
Salomo Jozer Pesach.
bm Binjamin b. Samuel, Je-
saia ^nDii> nD"*«.
plgl Kalir u. A.
f5?ü Einwand: Elia hdd^«.
Sei. 'jn': p i«, [Gabirol
Musaf].
nn? Klagelied D^JDnD 'j^n und
mi« nn«, Abitur, u. A.,
[Mose b. Kalon.]
b»i^ Saadia N"ipn.
pn^ Versammlung: Kalir
Neuj. und Hütten! ; Sei.
ny^^pn •jn'jnn, [ Jakar im Zion
\Tbv -pa, pl. n^pn^.]
ünb Kalir Sachor.
2'^h Kalir Purim, Simeon Sulat
mno«, [Berachja Nakdan in
tDjjb Menachem b. Machir.
])h Kalir, Tobelem, Zahlal,
[Gabirol].
njjo Kalir ^jd'to t«; Neila pK
nDoyü; Euben njjn 'n, [Mose
b. Kalon.]
pw Kalir u. A.
ijjp (aram.) Sei. 'rib p "]«; Si-
meon u. A. [Tosefta Sanh. 2].
ijJD Elia b. Schemaja ^nn».
an^ Saadia Aboda.
bn^ 1) Kalir Musaf hs^djk,
Rehitira; Meir Jozer rh»;
2) Gewieher: Aruch s. v.
Raschi Joel 1, 20.
pyy Salomo ^n^p tk.
[mi Kalir Mincha.]
[:isii> Binj. b. Samuel nrm
ü^b nnyn, Kalir poy ftintr^.]
[onij' das rötliche d. i. Weizen.
Trost. D^13 pD^l.]
loj^K' Menachem b. Machir.
fV.KJ Kalir Tal, Salomo rh^n
Kalonymos mm«, Elia^noKJ».
und Mb« 'n.
2Nri Rehitim Ende, Elia m«.
[ann (von 2nn oder ann wie
Aruch liest) Meschullam
Pesach-Jozer.]
ayn röm. Schacharit und
Musaf.
n^K [Sukka 11 &, 13 a, 36 &] ben, Salomo «lon, Salomo
' keduscha nrm. nin«, [^'OKt 78 c^].
■©n Erröten: Sei. piifo mDTN. |sd Kalir Silluk Para, Isaac
nno Sei. nnoa ■}« und m Halevi Tochecha nTrr, [Je-
32f . . . Nn^K. huda Jozer -pi^o«^ bn,
ncp Menachem b. Seruk Schrei- Saadia S. 46: -pJEDn].
^. 391
iß. 387) 13p Saadia Asharot 52,
Salomo Pesach-Jozer.
bip, Jehuda b. Menachem groß.
Sabbat, Schemarja Mika-
mocha Para.
[DpiN Sei. niK^vi ncD 'r^b.]
[0"«^« (Meschull.) Aboda nmii»«.]
^nl3 Kalir Htittenfest.
U>113 Kalir Hachodesch, [Ein-
heitsges. 5, Easchi Kön. I
7, 26, Sabb. 35«].
u^pU Kalir Geschem.
t^jiln .Kalir Para ^b^V« und
Schibata, [Sei. S« mnnir«,]
Elia ^p^n nn«.
DDln Mose b. Samuel n b«,
[Isaac Giat mo^ noDna.]
[p]tt^n Abraham Hakohen Jozer
mm ':«, Simeon 7. Pesacli.]
[iKJn 10. Tebet röm.]
lölD Salomo Jozer foi», [Sei.
u^pl^ Kalir ^jd^o t« [und Mincha
und p by 1»,] Klage ypn^ dk,
Binjamin iD^n «: S«.
31^1'' Kalir Tekiata idt.
F]pl3 Kalir Hüttenfest u. A.
[z. B. noT njioK S. 97].
uJDls Kalir Versöhn. Simeon pis.
[b^3 Kalon. b. Jehuda Sei.
D^-nn«.]
*^Dlj Kalir, Gabirol [^^3] n'^ühw,
Menachem not:':, Abraham
'jjlp Kalir Schekalim.
i^ly Gabirol loon« ; Bakascha
"ja "js 'n ed. 1587, wo [Isaac]
Salem es mi,t fn':^ ver-
gleicht; Mss. und Jochanan
Treves lesen n'jy.
[r]-nv Raschi Erub., Binj. b.
Samuel Jozer Wochenf,]
[Dpiy Abr. b. Chija m'.i: 11.]
^^öln Anhänglichkeit: Sa=
lomo i:^no!iJ'«.
■iy.l3 Gebet d^v^^'iq'? ^mo«. NomT] Raschi Nachum 2, 14,
[inn Kalir Mincha [edd. Nissim "inn 4«].
imi]. Dnl^ Isaac b. Jehuda t« ^3jn.
Dnn Kalir ny» idt, Saadia fni^ Hosch. npDj a« ^vo':.
tnpn, Isaac iisf n^r, [aram. [i^P bisweilen st. \VJP-]
F]i5lD Jechiel n'jDn.
■pi« Heilung: Natan Aruch ms.
p3J Jehuda b. Menachem »bü\ [rr Klage ii:>K ns nD"»«,
Abraham b. Mose imsbo Klage ^b^JK ^^ "•'rb«, Ges.
(Trip.). nbiy pis (vgl. no^tr p»
— 392
f. 50), KalirKerobaPesach.] piv Jehuda b. Menachem
b-'nö Jekutiel Eeschut Neuj., Jozer Thorafest.
Mose Reschut ^jno. pj^ [nrjty] Jechiel ^n«.
[fm Silluk mir^yo, Binjamin b.
Sam. inon p«, Kalir Wo-
chen! ms.]
ni»N Hüttenfest p^a««.
[m^N Zahlal]
[pöK Abraham ^y^ mn Raschi
Jes. 63, 17.]
K^tö« Sei. nDti>p«.
PIlSN Drangsal: Kalir ^^i Nit>N,
[Elia b. Schem.]
')m [j. Sukka 3, 10], Kalir
Keroba Versöhn.
[5:>iu>K s. S. 425.]
DTO3 Aruch V. Dn, [Raschi Kid-
dusch. 71a, Dunasch S.
16, 66].
ym Debarim rabba 288 &,
[Kalir Geschem dodd,] Kalir
Purim, Hachodesch, [Ge-
schem] und sonst.
V5^J Jechiel b. Abraham njk
Din, [Schreiben aus Rom
("i2fiNn n^n 59 a); m:wN ,alte
Übers, c. 4 Ende].
?]=i^ji Hosch. nor«.
p5^ (aram;) Kalir Musaf Neuj.
3121 Kalir Neuj., Isaac b. Ja-
kar, Sebadja. (S. 388.)
>nn [j. Bikkurim 3, 3, Kid-
duschin 32 Z>, Kama 9 6]
Hechalot; Meir Jozer n'?"'»;
der Plural in den Jozer
in«, [r^vn^ T«] und D^yjN,
Hosch. 1^1« ■jjyo'?.
[nini Herzenspfl. 9, 5.]
p''T Waffenführung: [Maim.
Verb. 30, gr. Pesikta 18,
Jalkut Hiob 147 d ob. pi,]
Josippon p. 106, Bamidbar
rabba 257 a, [Herzenspfl.
3, 8; vgl. ^r^i'?! 5, 5; Aldabi
82 c].
mk} Sei. Dr n«.
iitsn Sulat Hüttenfest, [Trost.
nnn wd^i; Raschi ana t«].
hm Salomo Sulat njf pK,
Schabtai pnn«.
[Fi^n Mos. b. Kalon.]
Ti2fn Trompetenstoß: Kalir
3=iB^n Sei. ^'rv:! dk'«, [Asharot
Abschn. 2, Sabb. 75 a].
it^iti'n Kälte [Jos. Weiße in
pnif^ ^3DiD 3 S. 10] : Salomo
Jozer poiK.
b^kp Kalir Tal und Jozer [und
Keroba] Hüttenfest, Abitur
Mincha.
m) Kalir Mincha.
V]w [rad. Fi^tjn] Jehuda [b. Me-
nachem] pT moN.
aiif: Raschi Dia t«, [Saadia
Glaubensw.]
pi3 [Midr. Cant. 39 c] Scha-
charit, Kalir Geschem,
[Schabtai Jozer Pesach,] Nis-
sim Vorrede zu nnco, Raschi
Hosea 3, 4.
[D133 [Jelamdenu Jalk. Numer.
f. 239 a, Mischna Kelim
— 393 —
15, 5] Ashar. Abschn. 6 nr
«n« Musaf Roman.]
3D^ Hymne rmKn,[ Kalir Mu-
saf Neuj., s. n. a. 2'a'h i. e.
'ä'i^h Elia b. Scheraaja Leonte.
3ipj Isaac b. Rüben Asharot.
[im s. iwii>.]
■n^ Hymne DTio ^h^», Rehitim,
Abitur, Joseph Nischmat
Wl^^; häufig im Plural.
f]iep Sei. jnn pT«.
fflsj? Isaac b. Rüben Asharot.
|"nv [Taanit 10 &] Kalir Ge-
schem Elia Jozer mi:iK,
Reschut Bereschit, Maimo-
nides nr:yn 1, 14, [Binjamin
Sulat moiN], -
nrj? Dunkel: Elia pt«.
m^j? in rp)n n3n:i und sonst.
[P]iby. Meir Jozer ytrn.]
yij^y Kalir Tekiata «ty«.
b>he) [Sifre pnnsi] Kalir, Isaac
b. Rüben u. A.
^"i^Q Kalir Versöhn., Purim.
JIDB Raschi tk, [Ende Baba
Kama 119 &].
pipe Rehitim, Simeon KnmKimK
(beide ^nrbn— ), Aruchv.pa.
':inö (aram.) Kalir Purim.
□1*^ Fasten: röm. Schacharit.
[h'h:£ Mose b. Kalon.]
Dia"! Erläuterung: Natan
Aruch ms. [Reinigung:
Lekach tob 48 b].
pai Raschi nnn [und Spr. 16,
28], Mose ^o^^pn d«, Jehuda
b. Menachem Chanucka.
pi)-) [Midr. Ps. 33, j. Rosch
haschana 4, 8] Kalir u. A.
p]=ix*i Baruch Ges. m^npon.
fkp Raschi Jes. 6, 13.
PjlDti^ Kalir Sachor, Saadia n«
lyjiy, Zahlal 169, [Ofan] v^-m
^« 7. Pesach, Jechiel pi»
riDiD, Sei. ^015^0 ni:''3 pi«.
iW Sulat nn «:«, Rasiel
39 &, [Hechalot c. 24, Schab-
tai Ofan p].
[püK^ s. S. 436.]
Meist nur mit der Pluralendung D""" findet man folgende:
T-n» Schab tai Pesach- Jozer.
pW3 s. Beilage 15. (S. 426.)
[V3^ Mose b. Kalonymos ^nK
ihn.]
Q'kn Menachem Ahaba "'n':i:iD,
Baruch [Ges. ':«] -[ni, Elasar
Nnp« DNn^K, [Binjamin Sulat
n-ioi«]. (S. 389.)
DW»n Chanucka-Jozer.
D-"i3n Simeon Wochenfest und
Sulat mnoK, Schacharit röm.
D^'^Don, Ephraim Beschnei-
dung, Elasar ^d^:do.
[pDn Tobelem Wochenf.]
tt^iBp Salmon b. Jerucham.
D=i^| Beschämung: Rehitim
nn«\
"iwi Kalir Geschem.
üW. Elia Asharot 165, [Jeh.
b. Kalon. Kl. hl» h^].
p^V. Zorn: Schacharit, Kalir
Versöhn, [sing. j. Aboda 1, 2].
— 394
TpFiB Abitur, [alte Übers, von 19 &, Kalir Silluk Mincha,
Saadias nwia«]. Binjamin b. Sam. N. 2].
[^wp_ Baruch \nb« 'n.] yip>K> Binjamin Jozer bbn«.
mi?"] Sei. man, [Sing, in Sota
D^pwn Mose miyo, von amn Batra 10, 8, [Binjamin k>n-i nair;
ms DT« röm. Musaf].
whm Salomo Sulat iiif p«,
Binjamin pnt33 ^'j ps.
[mi: Binjamin b. Samuel.]
Tij?i Hymne nno ^b"««, Abitur
u. A., [Hosch. nnoiK].
[D-im j. mD3^ 10, 4.]
[n^Dini More 3, 47 [m: 65 ö].]
Tm [Mischna Nedarim 3, To-
sefta Berachot 1, Kiddu-
schin 29 a] n^B'NT mm«,
Silluk Schacharit röm., Sa-
lomo Jozer Pesach und '?«
KK?:, Gabirol Asharot.
bliT [in IV^ k'? 1« H. 43: b.T
mi«, Gabirol Silluk Musaf;
Isaac ^'i:h 'n r\Qü\] Abitur
Neila und inr.
Din;" Meschullam Aboda u. A. ;
im Plural bei Leonte "•in«
[Fjin^ [Joma 77«] Sei. h^ ^tt
\^n ny\]
i?j?o 10. Tebet röm., [Meschul-
lam Sul. n^nh» nm].
|»np Sei. nno3 i«.
>np [Midrasch Cant. 17 a] To-
belem groß. Sabbat.
bm [vgl. wbKW]Jechieli2jn^:N.
D^lfiw [gr- Pesikta 28,] Jalkut
Num. 224 h. oben, Kalir
Dekalog, Gerscbom iibk»«,
sing. [Gittin 56,] Jechiel WK
tsnn.
[:i=inj Zion üh\i; n:o.]
['rin: Salmon Alf. 13 Ende,
Is. Giat "jnoDna, Gabirol
Silluk TOKK.]
[yinn Jakar in Zion.]
iisp Saadia Asharot. [Scliabtai
Pesach-Jozer.]
-i-nö Ges. D^iy piK, [Isaac b.
Giat l^rjp,] Isaac b. Buben,
Jehuda Halevi u. A.
Q'^p^yp Kalir Schibata Hacho-
desch.
rj-ra [Ketubot 112 ö] Salomo
730^ «un, Isaac b. Rüben
Asharot.
DiNn Meir Jozer nn«.
F]nri Salomo ps'? «un.
^»3 [Schebuot 3, 7] Tobelem ^iVn [Sifre pnnw, Jalkut Samuel
[iVn^], Elia nnK. §157] Meschullam Versöhn.,
^133 [Ketubot 68 a] Salomo Sei. fnn fiiK, Elia tnp«;
n^mn. Siddur Kar. T. 3 f. 61 ö.
395 —
^len [Kelim 16, 8] Hosch. fvo^
p^s, Salomo n^mn.
^-ih [Sifra, Tosefta Pea, [Me-
chilta w 8,] Wajikra rabba
173 a] Sei. ^nn \m.
^)2k [Kama 60 a] Elia n^oo ^HK.
^M^ [Nedarim 6,9, Negaim 14, 6]
Salomo b. Jehuda, Raschi i«.
^"hö [Para 7, 2, Joma 42 &]
(S. 390) Menachem b. Machir
Jozer ins, [Simeon Jozer
Wochenfest].
^liTp [j. Sota 1, 7, Jalkut Ps.
101 &, 102 b] Klage -^b» ny«
und sonst,
"'ipj [Bereschit rabba c. 82]
"^■RK [Kl. B>y nit>K iiDT,] Kalir
Scbekalim [und Hachodesch ;
Hüttenf.,] Ges. d^d: an 7«,
Meschullam Pesach, [Mena-
chem b. Salomo v. hn»; altes
Nizzachon S. 213].
"^i:« Begegnls: Salomo Aboda
gegenEnde,[TobelemDekal.]
[•«in Midrascb Esther 121 c]
[•^hi Binjamin niy« noiK.]
^m Kalir, Binjamin Jozer Ti«,
Kalonymos man« u. A.,
[Aruch V. IN l.J
"«in Sei. 1^0 irn«, [biDD iTnn].
^131 Salomo )y:n [Silluk Schach.,]
Kalon. n^:^DD«, [np^ S. 113].
[^«DT in ^«na:! ty^s.]
^•i^i Jozer ':«ii:>^ n«.
[^1 |"3«-i § 65. Sam. Tibbon.
Nissim in nneo 25 h. Fragm.
ms. und bei npv pP zu
niDia c. 9.]
kleine Hechalot, [Lekach
tob 30 a, Aldabi 58 rf].
^wp [Sifra nn«, Erubin 21 &]
Salomo 1J10«.
■'■i^j?[Arachin8,3,SillukSchach.].
Rehitim, Sei. ]nn pi« u. A.
■'i'ip [Midr. Cant. 14 c, i'a 98 f.
nie, Midr. Ps. 40] Kalir
u. A., [pn« 35: Versamm-
lung].
[^13") Keduscha yhii Schach.]
^=iW [Kelim 12, 6, j. Sabb. 8, 2,
Pesikta Ki tissa, Tanchuma
58 c, 76a, Midr. Ps. 3] Gebet
mno^ lo«n; Jedaja Weltprü-
fung c. 16, [Kalir Schekalim].
^m Aaron K. ff^n p c. 11,
[nosnn lymo ms. f. 40 &, 50 c
und oft.]
''W Salomo Aboda, Isaac b.
Rüben Asharot, Meir ^nh» 'n
[und mon].
^=i3n Mose pnif: ^o n«; Herzens-
pflichten 4 Ende, [Hadassi
263 '«, Binjamin no3 unj«
(in Mss.) u. röm.].
^•iDn Isaac nuin ijtk.
"«IIB Meschullam Pesach-Jozer.
Vgl. Kilajim 9, 8.
["'•"lö^ Tanchuma 9 h; Herzenspfl.
5; Menachem b. Sal. 121;
Aruch Schlußged. II, 8;
Samuel b. Meir Exod. 28,
40; Batra 103 &, 104 ab,
152 ab. Schabtai Pesach-
Jozer; Mose •TnK^'jDnso; Binj.
mt:>3K; Raschi Sabb. 133 &.]
^itsp Samuel b. Jehuda -jNip« m^«.
— 396
[■"ijo Meir npn n^an.]
"«13J Meschullam Sulat nn«
D^'^'7«, Kalonymos mm«, Elia
[^itsj Sei. ^«in «JK.]
[^id: Maimonides iTDt 7, 7;
Kusari Abschn. 3; Tosaf.
Batra 104«.]
[''i^: Hechalot c. 24.]
■'•lap (aram.) Hymne rmxn,
Klage ^^^N HD^«, [Tobelem TS
^3 n^ü>«io; MeirSul. jh)) p«].
^n^ Putz: Saadia «ipn.
^Tij? [Binjamin b. Samuel Sulat
Wochenf.,] Keroba Schacha-
rit, Rahit nnno pnn, Binja-
min -iDTi NJ ^«, Jechiel nmtD«,
Sei. ^nn pi« ; Raschi Tr. Aboda
f. 4 a. [Musaf "Tistrj ybii.]
^•iiJ>^ Raschi Zephan. 3, 19.
["»llQ Silluk Schacharit (ms. u.
Heidenh.).]
^UD Salomo Pesach-Jozer, [As-
harot 8. Tos. Sabb. 41 &].
••IXD Salomo 'n •]':.
^m. Maarib Pesach m« ^"b,
[Salomo my: f]i^K; Mose b.
Meschullam Sul. i"n«; Jos.
Kara zu Hiob 31,23; Raschi
Joel 4, 13. Gen. 2, 19,
1, 26. Kl. 1, 13. Sabb.
40 b. Tobelem bei Mord.
p-nn3D 'mn].
"'•in Kalir, Menachem b. Seruk
V. rj^ni, Salomo b. Jehuda,
[Binjamin b. Samuel N. 2,]
Tobelem, Menachem b. Ma-
chir Ofan m«i5f ^d«^o, Par-
chon Lex. v. nn, [Binjamin
Sul. n?:>«; Abenesra Ex.
, 3, 2; Deut. 29, 19.]
[''iJiti) Joseph n^nh^b «ipK (vgl.
^•lüD.]
[^^V' Aruch F]p.]
■"wn Raschi mö t«.
^•lön Salomo 1310K.
^i3ri Salomo Jozer »^: b».
[Binjamin ']nün pN.]
[••nn Tobelem Dekalog.]
^n.T Kalir [Keroba] 9. Ab, [Sa-
lomo und] Meschullam Abo-
da, IsaacHacohen "inpeapn«,
Jehuda b. Mose hnt pn«,
ParchonLex.v.psiund sonst,
[Raschi t"V 44«].
[''nD Sam. b. Menachem a\i^«
•«ini Isaac b. Rüben Asharot, Sei.
D^'?unT,[Jos.CaspiThren.4, 1.
Piske Tos. Megilla §. 79].
(S. 391.)
"••ino [Pesachim 6, 1] Simeon
Dmiyno p«, Jechiel Esther-
Keroba.
MHD s. ^inij'.
^m Schacharit-Keroba, Mena-
chem b. Machir Sulat Cha-
nucka.
^inv Salomo n^mn.
^np Samuel Tibbon np^ S. 141.
David Kimchi Ps. 104, 1.
[RaschiI.Kön.7,3;j. Sota 8,1;
Sabb. 7 a • Binj. b. Sam. nrm.]
^infi;> Jechiel nmtsK und pKtJ> 3K>i\
— 397 —
"•:«. In Salomos ^nop inty lesen Eöm., Roman., Avign., Tri-
pel., auch Handschriften: Ton "':« statt pjKSi, vielleicht
s. V. a. .TJN Klage. Fehlt gänzlich in ed. Sabionetta-
Cremona. Ed. Amsterdam 1712 in 4 f. 87a: p:Nl.
^)^ Klagelied ^'jn ny»^ römische Aboda, Isaac Giat i« msnj,
[Kalir Dekalog,] Mose b. Esra ob« n^r, Mose d^d'jo "[^o [und
nnjiiD nriN Abt. 7: raa.]
•'an Siraeon 7. Pesach.
[^p] Binj. b. Sam. naiJT ^jn«.]
np Elia b. Schemaja «T^n ps, [Simeon iii>« Di«].
^30 Verarmung: Baruch '?«iK'n Nin ^:«.
^jp [^;jp] Siddur Kar. Th. 4 f. 39 6.
^; [iTK>j] die Erde: Kalir Tal und Geschem; Salomo Jozer
[^ly (Sachs S. 336). Mose p^JK> no. Chat, mi« -p^« ^^k Trip.]|
^05?. Jozer m»n nn«.
"'VV? In dem Liede niTOi fn (Trip. 50 a), gezeichnet ^in n,
heißt es: rifj? mina 'nb rifm.
[^n David ^na^ n^ioK.]
''j5tj> Nahrung: Kalir Geschem.
T«, daher "«is mein Gebiet (Saadia Tsyo nrK), von i«nn
(Num. 34, 7) vermutlich abgeleitet.
IK, Klagegesang ^ntsay ^j« ^^n«: ^i«a ^^b« j::di; Kalir Mincha:
pDi:>^ "«iN^ ijjf? meine Lustwohnung, d. i. das Heiligtum.
nj Glanz: Simeon b. Isaac n^'^m«, Amitai Jozer nrrv^ii.
[Auge: Maarib Pesach in ar liN.]
bn Licht: Simeon Jozer ■{■'iinN, Jehuda b. Menachem Wochen-
fest. PI. ü'^kn [Mose b. Kalon. HTiy,] Keroba Schacharit
mn« Kalonymos h''», Maarib '^röty. — [bn wurde von alten
span. Grammatikern substant. genommen, s. Dukes in T^on
Jahrg. 3 S. 171. — nbn Schabtai Sulat nor«. — ^kn Ba-
ruch typn«. — "^bn Gabirol Silluk ram.] — ''bn Isaac Giat
im Versöhn. Silluk "innoo b« nn«. — D^n Vidui von Schem-
tob Ardutiel.
[bp (Tal nnn Buchst, j) Schutzdach (H. 17).] (S. 392.)
«2f [n«;f] Elia b. Schemaja 70^«; vgl. «y Jes. 30, 22 mit
j. Aboda 3, 6, Sabbat 9, 1.
— 398 —
)r2 Verkündigung, Rede: Kalir Mincha, Kalonymos
mnK>K, Menachem b. Machir Nachmu.
n''j (aram.) Kalir 9. Ab, [Chanucka] und Hachodesch, Salomo
Jozer «B>: ^s, Ofan n« hdd, Elia b. Schemaja \n^K 'n
^KiK'\ [Salomo pn^] Maarib 7. Pesach ytr^i^i; Jehuda Jozer
p;i Schutz: Kalir; Sulat 3in «3«; Sei. mnnK>Ni nsn«.
f-n [Targ. Jes. 32, 13: fn] Kalir iriDJi^s hd^«, Tal; Scha-
charit röm. D"'TDon; Meschullam Aboda; Binjamin b. Serach;
[Jozer gr. Sabbat;] Jechiel ddid pi».
an Eehitim ■jni\
b''\ Kalir, Schacharit röm., Tobelem, Meir "«jb n«, Mose
b. Chija.
\''n [aram. srn] Gebet: Kalir u. A. [ist aus Hiob 41, 3; vgl.
Sei. pn nr].
[y;^ Elia DnpN; Binjamin njs inn.]
P)"'p Rede: Kalir [Geschem: "'0"'p], Abitur, Salomo b. Jehuda,
Joseph 1131», Jehuda Hadasi.
Tts [ny^] nny 3N 9. Ab (Roman.).
pb Kalir Tekiata nhnn idi, [Binj. b. Sam. N. 2].
To Verwandlung: Kalir Purim, Jehuda ^n^ijny niJ>«.
j;^p Reise: Rehitim; Gebet mn^^D n^K Schacharit Roman.,
Maarib ii« t^"^.
Y^Q Raschi Dlt2 T«, [Salomo mp fji'?»].
[TV Hymne pjj nn«.]
[r:: s. Memorialged. ^n«.]
[n^p. Aboda p^ON.]
[pp Klage: Binj. b. Sam. N. 2.]
V:p Kalonymos b. Schabtai pyis: T^ "hipü ^dh n^p der
Block (aram.)?
[p^p Dunasch 65.]
Vn Kalir Tal und Silluk Wochenfest; Zahlal 122, [vgl. ffiob
32. 36, 3.]
n [Midr. Ps. 23] Kalir Silluk Hüttenfest und Dekalog.
b^3 Maß: Kalir Schekalim, Mose b. Esra \Yhv h» p^2fO, Mose
b. Isaac insD. PI. wh^D s. v. a. nno [aram. fr^ü] Eigen-
schaften: Meir IDO lon.
— 399 —
p' Taube: j. Aboda 5, 4, Sanhedrin 25a; vgl. j. Targum
Gen. 15, 9; Secharja Haie vi Gedichte; Baruch noK;
[m«:j? nrao No. 32. 43].
pW [npwvi] aus pplK> verkürzt, Bereschit rabba 20 bei Aruch
pu>, Midr. Cant. 36 d (S. 393.)
[Din Keroba 10. Tebet röm.]
i]lT ("jDi) in nmKn; Herzenspf lichten Abschnitt 10; [Kusari
Abschn. 3;] Mose Riete 53 &; [Binj. b. Sam. Musaf Neu-
jahr; Salomo Maarib pN 'n yB>n].
^I"" Meschullam Aboda, Meir b. Isaac Jozer "jnjiOK, die Zions-
gedichte ["'JDK'O ^Mp und] von Jehosifja, Elasar und Michael;
Ephraim •'^nn; Briefsteller ed. Augsb. 1534 N. 28; [Abraham
Hakohen Jozer mm h»; Elasar Gedicht hinter tysin noDn].
■^ID Niedrigkeit: Isaac no^^ n\
[nü Musaf Roman, mmbon rhu.]
Ipi Binjamin Ofan ^D"iK>a ist von vi gebildet, in w b« und
sonst.]
[yjn Tobelem Dekal. Ende s. ob. S. 383]
'fi Verwirrung: Kalir -«yn «?j>k.
^n [^21] Schacharit -ip^ n», Raschi Ps. 93, 3. [Gabirol in
N. 8: hnno ina.]
pn Hadasi c. 337.
-iin (nnn Zweig), Elia b. Schemaja ^mns.
mö [vgl. Ezech. 22, 28] Joel Halevi nKi^ wnb»: ^mt: "»baiD.
Vi^f [nb=i::] Kalir Neujahrfest, Schekalim, [Tal] und Hachodesch,
Zahlal 176, Selichas nnoi "j» und ^d^ö ^nh» nns.
nn^'jfr? Menachem b. Machir n«^is3 Mose b. Abraham 'n'?
no«. Dno; Sei. n''r:>^N üybm Trip.
na^DS Kalir inaiJ?« hd^k. nn^pa Menachem Jozer Schuba.
nu^n« Binjamin m. [nD^D3 Salomo Pesach-Jozer.
nyna Klage 'n "j^ [und -jhn^ in], Aruch.]
Josippon p. 478, [Silluk nn^^a Kalir imnsii»« .13^« (röm.).
Schachar.röm.,SimeonNeuj. ns^^J (aram.) große Pesikta 33
'r\2\:^, Abenesra Gen. 3, 24]. § 8, Elieser «DD p3.
— 400 —
n^^?:? Midr. Thren. 81 d. [Kalir
Para.]
rh:n_ Kalir Keroba Neuj. und
Sulat Hüttenfest, Klage
[n^^^-j Kl.]
now Meir nma« ^•^':N 'n,
[N1BD 47 «].
nTjJi Gebet «un 'jy; Silluk
Schacharit.
nj?^ni Rahit imTOKn Musaf ms.
[iTT'DiKl. nsDroip (Sifra^npnn).]
r\Q'h\ Hosch. nor« ray [r'j? 36 a].
nani [Bereschit rabba c. 28]
Sei. \n3n 2'^\\ [Wajikra rab.
7; Amitai Jozer nn""?^«].
nTpn Mose b. Joseph ms:«;
Kalonymos piiJ> [my\\ Par-
chon V. Dif.
np^pn Meir in 'jk; Elieser pn
ND3; Kommentar Tamid 26«;
Parchon v.nna; [Gittin 20«;
Easchi Chulin 25 «, Beza
32«, Pesach, 54«; Elasar
b. Isaac (s. Meged 2 S. 69);
Aruch V. pn, n^riD, Din].
[HD^it'n Binjamin nja^n ora.]
HD^DO 1) Fluten: Saadia
Aboda. 2) [Gerede: s. u.
S. 428.]
[n'TT. Tobelem Jozer m«.]
n^''^ Schacharit nnvo«.
nK^^K>^ Alter: Kalir Keroba
^9.' Ab.
n»Tp3 Kalir Geschem.
HTpi Erbarmen: Silluk Scha-
charit.
nD^5?3 Kalir Sachor; rro, iidt
nrn'? Silluk Schacharit; Sa-
lomo nm.
[nrn^ Abraham ^p «b -JK.]
nr5?^ Binjamin pisn d^«2; Ra-
sch! «nn und Abraham pK:
[niD^V^ in HTr 'D.]
no^SQ Midr. Thren. 81 (i.
[nn^no Einheitsges. 6.]
[.TOJ Jozer no«n.]
nti>'';ij Isaac Kimchi Asharot.
[nti-^n: [gr. Pesikta 21 § 15]
Kl. 10 p^Dr.]
HD^pj Sel."]^ n3:n«;NissimVidui.
Parchon v. mp, nip. (S. 394.)
np'^pj Kalir Hüttenfest, [Bin-
jamin T\i2hr\ Dvi].
ni:^''Ei: Salomon b. Jerucham;
Mose b. Samuel miN, [Mose
b. Kalon., Scherira in li ^D
153 c, Parchon njK, p3« u. k>b:].
nn'^l^j Abitur Mincha, Zahlal
^ Zeile 240.
nT'ip Kalir Neuj., Versöhn.,
8. Azeret.
riTip Isaac b. Rüben Asharot.
nTijü Kalonymos mm«.
[no^nn Morgen Neuj. D^niTN T3K.]
[nnnp Binj. Dip«].
[mi:v.. Chanucka- Jozer.]
nrjy. Wolkenhülle: Kalir
Hüttenfest und Geschem.
n^''jjj. Judan Hakohen.
[nü-^vy 9. Ab a^iy pD^i.]
HTny. Elieser-Baraita c. 46,
große Pesikta 11. Kalir, Me-
nachem b. Seruk v. ytt> U.A.,
[Sifre pnnw, j. Berachot c. 2;
Nissim (B. d. Fromm. 605)].
401 —
nTTö Zahlal Zeile 71.
nTne [mne] Hillel rhnin.
[nrVp Ofan ^MT piT.]
nn''VP Kalir [und Abitur] Min-
cha; Silluk Schacharit. ["ji^ow
Schach.]
nnc Saadia Asharot.
nyip Schemot rabba 1. Saadia
D« mos.
nu^na Erklärung: Zahlal 102.
In der Prosa ist der Ge-
brauch jünger (s. Zunz zur
Gesch. S. 160).
nn"'^V Kalir Hachodesch und
'Tal.
nn'^pv Kalir Versöhnungsfest.
nn'^lii Abitur Silluk Mincha.
[Sei. 1^ i:«nN.]
nrij^ Glanz: Klage "»J« ^'jns;
Jehuda Jozer Wochenfest.
[v]üv bn« 151 ö.]
HTll Kalir 8. Azeret. [Gabirol
Sill. TO««.l
nTil [Kama 25] Kalir Hütten-
fest. Meir Sulat iniio«.
nr:n Leonte Wochenfest.
[Klage 1^0 »Ta«.]
nni Kalonymos mm«.
nty^^i Kalir Mincha; Silluk
Schacharit. [In anderer Be-
deutung w^n p c. 76 Ende.]
nmi Meir -non. [Zahlal 100.]
na^ni Jozer -in« "jbo, Raschi
D-ID IN.
nrv") Binjamin n^ina.
no^ßtt> Kalir Sachor, Mena-
chem D\n^« b». [Binj. Sul.
"I^nnn«; Raschi Jer. 49, 16;
Sam. b. Meir Gen. 27, 46.]
nr^K» Kalir Geschem.
nyjJK» Kalir Hüttenfest, Aruch
V. DiT [Meir Jozer Hüttenf.]
[nn^DK' (Sabb. 38 ö) Sei. \'^n iiT-]
nT)r\ Kalir Hachodesch.
T •
ne^Dri [j. Berachot 1, Kilajim
Ende] Meir Jozer rh^».
n.T3 Saadia ^dk und h'h'» [Leonte Silluk Wochenf.], Zahlal
' Hymnus Zeile 221. [Vgl. nm Spr. 17, 22.]
njrj in den Pforten von Jose Neharwani cod. Bodl. 298 N. 3.
nrn Bereschit rabba 10 [Cant. 8«]; Trausegen; Hechalot;
Gabirol Königskrone, Joseph Esther-Keroba, Jehuda halevi
u. A. m.
[nri Saad. Glaubenswerk ms.]
r&] Kalir Purim; Jozer ^op n«; Binjamin WK y^i.
no^n Klagegesang nonn iidt, Jozer Pesach onti'^o im«, Meir
y-n^ ^0. Auch in der karäischen Ketuba, s. Siddur T. 4. f. 40a.
[ü'^n yv c. 88 S. 125. Binj. b. Sam. N. 2.]
nu^''n Silluk Schacharit.
T
njTß Kalir Hachodesch, Dekalog; Hosch. mo b». [David b.
Huna.]
nr^ Elia b. Schemaja ^nm«. [Simeon b. Isaac a«n«.] (S. 395.)
Zum, Synagogale Poesie. 26
— 402 —
|nT3 Einheitsgesang 4 ; Saadia Glaubenswerk alte Übersetzung.
Jehuda halevi nbina S. 73 u. ^m S. 45.]
nn^: (aram.) Eliahu rabba c. 5.
nj^j Jehuda halevi n^nn S. 73.
HQ^i [st. nD:n] Saadia Asharot.
HTQ Salomo 13V I3''3iv dN und noN d«; Raschi; Elia b. Sche-
maja hdd^«, Sei. d^dti« D^^n. [Asharot Abschn. 2.]
nrx Kalir Keroba Neuj., Saadia Asharot Einleitung, Me
schullam Aboda; Isaac Giat Musaf [Tihn i»o].
nj?^V Salomo Aboda, Elia b. Schemaja.
[.Tni Gabirol Silluk Schach.]
.TT Raschi nbon.
•Tns Kalir Musaf Neuj.
iTnp Mose Jozer ^jd n«, Mena-
chem Jozer ii«.
Tm Salomo npnif m« und Jozer
|>01K; Binjamin b. Samuel.
iTDp Sei. Dinn.
iTBj?. Salomo "j3 1«; [David b.
Huna], Simeon sir>« y«, Elia
b. Schemaja.
[(Tip Sam. Tibbon np^ S.,14.]
,Tj?-) Weide: Hosch. ak fyoS
ipV; Ephraim Sulat «b DM^».
.Tj??i^ Kalir Keroba Neujahrfest;
Hosch. nmn a« [yo'j.
»Tj?n Samuel ha-Nagid bei Je-
huda Tibbon Ermahn. S. 9.
miK Gurt: Tobelem Sulat iiK
TT-;
«Tm Kalir Hachodesch Sulat
Pesach.
iTin [Mechilta n'^OBi^o 3, Kiddu-
schin 5 a] Einheitsgesang 3.
Mose b. Esra.
nXDn Elia Asharot Str. 127.
mh2 st. Tb: Mose 8:^0^ ':».
[Mose b. Kalonymos in rrvü:
n^no [aram. «no schlagen]
Ephraim "h p« 1K>K.
iTibp Rahit inn^osn Musaf ms.
[mnp Binjamin nmn.]
Tby. Kalir Hachodesch.
nB«5y Kalir Keroba .13^« tdt.
[nmp Simeon 7. Pesach.]
nmi [Sifre u^isn] Meir m"?» 'n nmin Kalir mpi mn«, Salomo
□iTI3N.
T^a»i Ofan ny'? -jOK^.
ns3in Mose üvo"" 'jn.
nya^in kleiner Sifre (Jalkut
'kum. 218 &).
m^iin Isaac b. Rüben Asharot.
^nrj>p :«.
iTinn [aram. n^^n»] Meir b. Isaac
npn n'jan, Samuel Fischlin
n«''nn Asharot ; Isaac b. Rüben
TT - '
Asharot.
— 403 —
[nn":!! Binjamin niihn ora.]
n^V^i] Raschi Lev. 19, 16.
'[Donolo (Sabb. 1556).]
[nv?phn (Bamidbar rabba 284c?).]
n^^art Mose isyo^ ^«. (S. 396.)
.Tmi Kalir Geschem.
•T^^O Tobelem Keroba groß.
Sabbat. [Elieser Maarib
Wochenf. — Binjamin nvm
ü2b nnyu.]
nvxin Kalir Tal.
[niim Salmon c. 13 Alf. nn«.]
n^nifn Salomo ir:n.
n«^j?n Mose tDyo"' h». [Gerschom
■JD«2 ^«; nifbn 'D S. 84.]
rtDVf^n Kalir Geschem, Salomo
[nnjn Saad. niiioN 3, 6.]
njvn Saadia Asharot 62.
najfn Bamidbar rabba 269 c?.
"[Tanch. 67 c.]
ni^pn Isaac b. Rüben As-
harot.
[rs^inn Kl. n:p ^d "»i«.]
n«yin [Kidduschin 146, Cha-
giga 14 6, Sebachim 456]
Simeon Kir« -p«, Mose ^«
DJJO\
n'':£in Schabtai Pesach-Jozer,
TT ; - '
Sei. D'omn pn» «3K.
nchpn Akeda ^rnis, [n^npn td
"416 — np^ 'S. 108].
niQpn Wajikra rabba c. 7 f.
"l'73a, [c. 10 f. 176 a], Jo-
sippon p. 736. Kalonymos
pw Kmp, [Kl. i3:n ':»
Parchon v. an""].
[n:pnn Joseph msri.]
n^pn Midr. Ps. 17.
nsK»»! Saadia Asharot 96 [m:io«
^6 Ende; 10, 2]; Meschullam
Aboda; Simeon 7. Pesach.
njna« Asharot [Absclin. 3].
iioii^« Kalir Purim, Elia b. Sche-
mata «ipK, Binjamin '•oj? ^33.
^itsn [Beza 96] Mose b. Bin-
jamin Reschut iTn« ""ino.
[\mp Baruch K>p3«.]
•^npi [j. Chagiga 2, 1] Elieser nnnn ns. [Salomo n^yn.]
^n^T [Mischna Bechorot und Negaim, Chullin 46 a] ; bildlich:
Verfall [vgl. Sota 9 6] Salomo "»nirp tk; ebenso [Sei. nx .T]
bei [Widui n"ny] Nissim, Abraham b. David und sonst.
b'iTh] Isaac b. Rüben Asharot, Eljakim w^om .tk. [Sei. nn«
^nbnn \n'7N.]
bis'ps Klagegesang ^m«an hd^n und npi:£n 'n i^; 17. Tammus
röm.; Versöhn, nm ms; [Tobelem Wochenfest, hieraus] bei
n^ip] nin 32 6: p-i^nh ^^ba. Raschi Ps. 55, 23. [Tosef. noiD
c. 10, Sifre apy; Binjamin K. n^n 'd; Maimonid. mpi c. 5.]
>'h:h Midrasch Cant. 14 c?. Salomo Aboda.
26*
— 404 —
fh:h Salomo nmb 3«.
[nVDpQ j. Mezia c. 5 Ende, Tosefta ib. c. 6.]
yw3?i [Sukka 37 6] Hosch. pt« WN, Sei. h:h anp. [Menachem
b. Seruk. Nissim inn 16 a.]
fDDü Tröstung zum 9. Ab. Easchi Jes. 17, 11.
hdTD häufig. [Kalir Silluk Neuj. u. A.]
blD^D Kalir Purim; Sei. ^bs j\n^». Vgl, Tosefta [Batra T u.]
Bechorot 6: n^oin^ in ihshs, [gr. Pesikta 21: irn 'rsbao].
p=iBf3B [j. Sanhedrin 2, 3] Hai Gutachten; Isaac b. Rüben
Äsharot, Kalonymos "in» b^K, Aruch v. pD, Raschi Sukka 15 a.
[miD 1, 100.]
[nionp j. Sanh. c. 11, 5.]
FjiXDX Gabirol loon« u. A. [Schalom Ofan -[OB?.]
bipbp Gabirol iBtP, Kalonymos ^pn n«. (S. 397.)
bwbri ein Körpergebrechen bei Aruch v. ipip und Raschi Be-
chorot 406, 450; metaphorisch: Schacharit röm, n^ b».
[beb Salomo Maarib p« 'n yun^i.]
•jpTDT David b« dm'?«.
VMI (j- Targum Gen. 27, 33), Salomo b. Jehuda Jozer Pe-
sach; Aruch v. »n:, [alte Übers, von Saadias m:io«].
bmbn Tanchuma31a, 17.Tammus röm., Isaac haleviNischmat
y^D piu'\ Mose Riete pyo. [Silluk Neuj. b» nm p».]
FjiDap Joseph b. Salomo Jozer Chanucka, Schabtai b. Mose
Jozer Pesach. [Menachem b. Salomo v. p]D; Raschi Sabb.
42 6. Joseph b. Natan pi«. Simson b. Jona Ton ni«.]
yjisV? Salomo b. Jehuda Aboda.
i'h^b Salomo b. Jehuda Aboda, Salomo Viii'J^ 'ß3U>, MeschuUam
b. Abraham [Reschut Wochenfest.]
n'hnb Menachem b. Machir Sulat nyn«.
m'rn^ [n^i'rn':] Kalir Tal und Geschem, Salomo Jozer Pesach;
Simson zu Tohorot 9,5. [Raschi Sanhedrin 20 a, Beza 37 a,
Numer. 11,8. Donolo: Der Mensch; häufig im nyn 'D ms.;
Sam. b. Meir Numer. 11, 7.]
niono Schabtai b. Mose Jozer Pesach.
nmi Salomo b. Jehuda Aboda Abt. 31. [Abraham b. David
zu mDia 'd'?" 4, 7.]
— 405 —
>id:>P Jozer Pesach [nntr^^o] i3i«, Easchi D-'^rbyn «n:. Vgl. jojdo,
(Sei. imm n:n "'s), ■'JD^dh (Wajikra rabba bei Aruch v. :d),
i:3DJD Salomo i:^noK>N.
niyny und bi^'py s. Beilage 15.
[j?ip:;p. More 2, 8.]
[K^ipnp Leonte Jozer Wochenfest, Raschi Gittin 40 b oben
u. ry 60 a.]
[k^idjot Kalonymos mais, Nachman '^y «^n.j
5]nQi (bei Buxtorf p. 2281 ohne Nachweis) [nneon 'D 18 a],
Salomo b. Jehuda Aboda. [n"2 nii» 2, 2.] Vgl. p]101 Chullin
38 ft [u. Ai-uch inn]; p]'iqtio und noiBi Bereschit rabba c. 20;
f]nDio das. c. 2, Jalkut Hiob 149 a, Salomo b. Jehuda Ofan
Pesach; d^öibio Schacharit wpn^^ ^ro«. [nenöino (TO 100 f.
115 a), DBiono j. Berachot 1, 1 bei En Jakob (ed. noJBJD).]
Der Wörter, die auf p ausgehen — und welche im
jüngeren Hebraismus häufiger als im älteren sind — bedienen
sich die peitanischen Autoren, meist um dem Reime zu ge-
nügen, sehr oft. Nicht selten sind solche Wörter talmudische,
z. B. pn^j, flnip, fl^Ds, f1^«T [Simeon], pp::, p:ü, p':oD [Tobelem,
Elia b. Schemaja, Kalonymos u. A.], \v^h, pisri, p^s:^, welches
letztere gewöhnlich [auch bei Menachem b. Seruk] in der Be-
deutung Willen oder Zuneigung vorkommt, jedoch bei
Saadia (Gebote) [p^ni: 'JHd'?], Chajim (S. 398), b. Jakar (Meora)
['^2 1JJ1D1], Isaac Seniri (^3i« niya) [rnj?. ^ar ':£2] und Isaac
Kimchi (Asharot) [D^:v3:f naio^] auch in der Bedeutung Gestalt
oder Schönheit gefunden wird. Von den beträchtlichen
Formationen der Peitanim sind einige bei Späteren im Ge-
brauche geblieben, z. B. p:fn^, px'jy [beide noch bei Jakob
Vechai im 15. Jahrhundert], pit:>D, pirm, pi3D. In der folgenden
Sammlung von Beispielen sind die Wörter nach den Endungen
alfabetisch geordnet.
p«?-i Mose ^mpn nn«. pn:« Bamidbar rabba c. 3 f.
p«T^ Musaf Rehitim ms. 213 d. Jalkut Ps. 92 anJK;
[i«l Midr. ha-Neelam Ki^. [pitn Midr. Ps. p^DlDi«.
Hadassi c. 31 f. 20 d.] p2f^n Kalonymos ■'Jij? djok.
IpNnc Meir b. Isaac Jozer f. [m:io« 10, 3 (Mezia 58 b)
Chanucka.] als Infin.l
— 406 —
^317 MemorJalgedicht hm von
Saadia.
jüvn Zion mb^ "h^pn iübn.
[py^n s. v. a. p'nn, Meirmon.l
pnn^ Mose b. Abraham -pns.
p2pp_ Sei. ^min b».
ilüVri Aldabi 'b^i^:? 56«.]
p:i^i Saadia nT^ ^UK.
pnp^ Saadia Asharot 46. ["»nn
':npbi], Kalonymos pvi«,
nT«o mifo Cochin (^jnpS mw).
Ijlnpb alte Tosaf. Joraa 3fe.]
pnno Saadia Asharot 29, Je-
huda »^» j«.
ITilfip Menachem Jozer Cha-
nucka (im Jozer Nachmu)
^nin Saadia Asharot 29 (noi^n
•'jninn wa?^ pinoo).
pTi (aram. «:in) Mischna Abot
c. 2 bei Aruch v. n; Ba-
kascha -p "|» 'n, Klage dk
Vpn\
pH}}: Jehuda «rr« f N.
pf?y Gebet fnn -potr« Versöhn.
Abend (Roman.).
p'ibv Sei. n^B» ■pos:'».
pmo Sei. «i:p ':«.
' ' ] Samuel im» Chanucka.
pnm ' '
ptDDB s. Maarich 8. 81 und 82.
[pnb:i Glück m:io« 'd pino ms.|
p^32 Eljakim \l'7« nn« [Th. 3 f.
89 «], Aaron X. 'n w«, Kaleb
K. "«QiBD, Gedicht Menachem
Ziuni's.
[pna Erdichtung m3io« ms.J
p^j?3 s. D^^nn 'D 1 8 a.
p''33 Ephraim mioi«.
p^2"i Schwäche: Saadia "ps
nnQ3, Silluk yo)» 8. Pesach,
Sei. D^om ^Dsbo und ^jn«
p^n [Midr. Thren. bei Jalkut
Jerem. § 279 f. 62 a unten 1
Jechiel rf^^ nn«, Samuel
pn s. D-'^nn 'D 18«.
p^^i Kalir Keroba -pa«».
p^c-j Silluk Schacharit. [Sche-
altiel DM^« 'n.|
fl^in Meschullam Reschut rj^o«.
p^pn Samuel b. Meir Deut. 7, 23.
p^aiElieserMaarib :n. (S.399.)
p^•^T Glanz, Stolz: Hechalot
c. 3. 7. 10. 13. 16. 18. 24.
Rasiel 39^, [fehlerhaft fTnn|,
Maarich v. m, Ofan ^«"IK^"" n«,
nn« und Tn33. Ist unrichtig
erklärt in -fjün poy 171 c.
p^DT Silluk Schacharit, Elieser
b. Natan D\"i'r«, Abraham
^n^B> n«. ,
[p^pi Ofan ]irnp in».\
p''^n Kalonymos b. Jehuda
mnu>K, Sei. ^'rya Dtr«.
p^Q^bn Elieser b. Natan dmSs.
p''Dn Kalonymos Rehitim ('733) ;
Menachem b. Machir Jozer
Schuba; Natan im Aruch
V. nns; Samuel b. Meir
Deut. 32, 38. H. Wessely
zweites Schreiben 31 a. (Ra-
schi Ps. 118, 8.]
[p"'»n Empfindung nuio« ms.|
p'^ns Simeon Sulat Wochen-
fest, Elieser b. Natan dm^«.
f Sulat nnn niK.]
407 —
p'^ph s. den Kommentar T2üd
zu Sei. ^sH^o.
p-^no s. n^^nn 'd 18 «.
[p^pp Elieser b. Natan ntsy n».]
^inp Jehuda b. Schemarjawo»;
Aaron b. Elia D'^^n |»y c. 96.
Elia Beschizi [m«] no ^j-i«,
T '
Kaleb K. [m^k] yno und
[p^M im Jozer Donon pi«.]
[p^jp Gesang Isaac Ofan mr
(ed. p^:n).]
p^3 Salomo Sulat n^f p», Mose
b. Schabtai Mikamocha.
[Menachem b. Salomo ^ho
(Dukes 29).]
[p^ir: Salomo ^7«^ moN.]
p"^j Schuld: Kalir Geschem,
Simeon Pesach Zwischen-
sabbat. [Aaron b. -Joseph
p"'Dp Salomo -lozer Pesach.
pny. Saadia nonn niDi.
p^V3?. Salomo ^«V moiN.
[pTiB Abnahme Jochanan
hakohen Wochenf.]
p^VP Abitur Neila, Introd.
^^» IK'« ina. [Hosch. ^^^«
pi^fn. -lakob nyiD«! mnniyK.
Binjamin b. Sam. Keroba
Wochenf.]
pnD Leonte Pesach - .Tozer,
Samuel pi^i: yn, Sei. dm^n
bsniy^ m'7«. [Schabtai Ofan
Pesach.]
pm Kalir Tal, Geschem, hd^«
inDlPN; Abraham D^oirR hm.
[Joez ':k-ik>^ n«. Salomo mpK
"[TDn (ms. Tlems. p^a^fa).]
p'^oV Saadia Gebote. [Samuel
mp^n ms.]
p''np Meir b. Isaac m:ch».
[Raschi Ketubot 61 a. Bechor
Schor Gen. 49, 10.]
[I^i'^ip Menachem b. Jakob Ahaba
\Wp Kalir Klage nn« [u. mx«
nipD für y^], Menachem b.
Seruk v. ni^^p, Binjamin 7.
Pesach rn«, Joseph idik,
Mose p':iti> no, Mose Chasan
':« tn3« ; Hadassi c. 95, Karäi-
scher Siddur T. 3 f. 14 «,
61 ß, 115 «, 132 a. [Buch
mo^j f. 29. Tobelem Keroba
Pesach. Salomo -b ^:»n»; in
der Bedeutung- Einwurf
in niiiö« ms.]
[l^an Jozer m«n nn«, Meir b.
Isaac Jozer niK yirr'i, [Maarib
rriDTK] und Sei. 3.T -pb«.
[Elieser b. Natan Jozer
ney ni«.]
p''3"i Meschullam Ofan Pesach.
p^n Binjamin b. Serach 'n w«
hi^n. [Menachem b. Jakob
^h ^bbs.]
p7"i Klagegesang i^o .T3«,
Saadia Gebote, i^bitur Abo-
da, Amitai .Jozer nn'^^a, [Sa-
lomo hvh möK — 3110 nph 36 ö?],
Kalonymos ■j'^^K pyiK, Sei.
M^« DM^K, Isaac b. Jehuda
hanadib Neujahrsfest Me-
chaje p"*», Binjamin b. Ab-
raham "DJ« n:oN, Samuel
^Ds'jD. [Jozer Trip. anf. ntt
^73.-1 f. 68 6.1
408 .
]Vpi Armut: Salomo rmiy «:«.
p'^ip Elia b. Schemaja 'nb»
Titt'n, Aaron nmifnn isdi«.
(S. 400.)
fW Menachem b. Seruk Wörter-
buch V. p«; Hadassi c. 173,
Kar. Siddur 1 f. 125&. 3 f.
103 a, [ed. 3 S. 177. — w^h»
S. 46].
p'^m Salomo noK n«, Jakar ]v:i
'n, Salomo Cohen (A.1340):
fl^^n [Opp. 102 F.]. Brief-
steller, Augsburg 1534 S. 10.
\pTn njf 2 b. Nichts davon
weiß A. Langbank (T3on T.
3 N. 19 S. 74).]
fi^yn s. n^on ^r^ 1816 S. 22.
[flDin Kadisch ^öi«o miK.]
pDD'^n geringfügiges: [Mena-
chot 86-5], Salomo Aboda
Abt. 39. [.Talk. Levit. f.
189c ob., aberMenachot76-5
pnD^n (Opp. 1074 f. liest
]Vün). Klage ^n^^2 tik].
phr: Akeda «in mn«. Bere-
schit rabba 55 bei Jalkut
Ps. 109« hat p^i3 st. n'jnj
oder pbn:i. [Kommentar ed.
zu T«D IBIN.]
p*:^: Simeon 'iv^.
p^a^n Jehuda «tJ>« i^«.
p^3p Lekach tob 2c; Binjamin
b^ pis, Mordechai ^^ W ^i«
pboü Silluk piK 8. Pesach,
Jehuda «tr« "p«.
Simeon Wochenfest.
p^ptt> Isaac nnn«, Jehuda -p«
p^p^ Zion '::ipn.
poiN (st. ^3101«) Sei. a^p ntj>.
pD^« (wahrsch. Gewalt)
Elasar in'jiT.
pOB^j Saadia Asharot Introd.
poy: Baraita Elieser c. 6, Meir
no^onn min.
pO^V. im il^M 'D § 585; Eph-
raim ni:oi«.
popv_ [aram. ppiy] Elieser
pOTö s. oben S. 367.
p03^ Kalir Hosch. iiKO noi«.
pobK^ [Wh^l Elasar ■jn'?!].
pDOD Memorialgedicht bn».
pD^y. Saadia idts.
pDBI S. [1!:'S1.
[pDpi Schealtiel nma'«.]
pyi« (aram.) Sei. or nb»n.
pVi;i Saadia 'b .Ti«.
f^^°^ ! Saadia nvo n^«-
pyoT I
pvn: Saadia .Ti» und Dinn.
pyjD Saadia Gebote.
pys??' Saadia ny».
p5J3K> Saadia Dinn. [Wiener
inschr. 154.]
ppn Saadia iTi».
pBVp Klage iK^« ^bnK in ed.Ven.
i591 . Raschi Sebachim 101 a.
[pm« c. 37. Midr. Esther
123c. 125c. Wajikra rab.
32 f. 202 c. «ICD 47 Ä. Cha-
tanu ^300 na«. Jalkut Exod.
76^ Mitte (aus «nn).]
[pB^V Aldabi 'b'i^ 56 d ed.
Riva.]
pBpir Jehuda Tibbon in Be-
chai's Herzenspflichten 2, 3.
— 409
I
I
pifbn Saadia Asharot; Mena-
chem b. Machir Ofan ""Dsbo.
}^:i^h Jechiel vp:2 onpK, Isaac
Giat 112; .t, Reschut Geschem
pnni nhn»; Sei. «i^« -p^
und häufig.
pTh Jehuda n« stJ>N 7«.
p'^hü Auslegung: Saadia
Gebote.
[fl^fn: (MeschuUam) Aboda
fl2f'7j? Saadia Gebote, pn NT
Musaf span., Jechiel mp«,
Menachem b. Machir Ofan
^Dw'jo u. A. (S. 401.)
p2:-)s [MeschuUam] Aboda nmc>«,
Simeon wh'^», Sei. nnnn.
fip-iB [^pmo] Ephraim )h pK nt:?«,
Leonte ^« "Jis.
plJ« Saadia, Dunaseh, Hadassi
u. A. Vgl. nyisn n^3 18 b.
pl«3 Isaac Gerundi im Mescha-
lesch Neuj. j^io 3in«.
[pina Meir Jozer für Chanucka.]
[p-iw Sohar Col. 281.]
pin.i [Eeschut K>^s^ NipK] Maarib
f1-im [T'a 98 f. 109 c] Kalir
Versöhn., Tobelem Maarib
p"^o«-|bo. [B. d. Frommen 396.]
IpiD^ od.] piDT (?) Saadia As-
harot 46 ^jnoi ^JQ ^vo noJJ'nb.
[pian Gemeinschaft Kalon.
Ofan anp.]
p"ijn Saadia Asharot: punai
nnsr . ^^n.
plifn Hof mann: Jechiel aus
Paris Disputatio.
[j'iyn Pism. piK>S pn« Neuj. ms.]
fllHD Saadia Aboda Buchst. '^.
pi:^^ [Tobia Kohel. — lyty
D^OK>n 7 a; rrno 2, 10.] Saadia
Aboda Buchst. '^; Saadia
mjio« c. 4 Ende in einer
alten Übersetzung.
pin^ Sei. ^Nin «j«. [Lösung.]
[pi33 Samuel b. Jehuda pD: ii»].
pilp Binjamin Anav fv nyÄ»
n^^n Buchst. '3. [Simeon b.
Eljakim i^^n. Akeda ama«
(Tn. .Samuel Jozer pD: n«.
"•jlnaM im Hochzeit-Reschut
nn« 3it3.
p*i3JD Jozer Chanucka.
p"iay Kalenderberechnung.
pnsj? Judan hakohen Keroba
17. Tammus; Joseph nrn
yK^-Ti (Machsor Tlemsan f.
191).
pi2fj? Sei. lo^vj n:ioK ^ir:«;
Menachem Schreiben an
Chisdai f. 27 a; Sei. üV2
U'lW piDT.
piTB Gabirol nyc?, Ephraim
[pißs in mymtr nyir c. 16.]
plB^D (aram. pi:no) Salmon b.
jerucham [c.lO] i. cod.Leyd.
41 [iJnB>B3]; Saadia zu Dan.
3, 27; Sei. K>15'« D^otrn; Elia
b. Schemaja ^n?rn 'nh», Ha-
dassi Eschkol c. 241, 364
und sonst bei alten Über-
setzern. [In anderer Be-
deutung bei ''JiniM pm*" in
de urina n^nnra nüi:n pi2>o
iDiy pniyon ninnt^Di . . . pK>n
'Dl p^ iTm "»bn riTinra.]
410
pTip Mose b. Esra nwDiyo.
p"i3ff3 bei Karäern, z. B. Tobia
[Trigland p. 125], Aaron b.
Elia [D^^n yv c. 92], Elia
Beschitzi [rrn« in Sabbat
c, 14. Menachem b. Michael,
(Leyd. 41).]
pipp_ Hadassi c. 364. |no^Dno
'•«nö c 30.]
pnBtt> Jozer Thorafest.
^1"i2fc> s. V. a. piSD, Menachems
Schreiben f. 27 «; Kartib
im Pismen DDoy "irtp; Salomo
^npiu^My mir.
p^b:i in D^mno ii ms groß.
Sabbat.
p^n Menachems Vorrede zur
Grammatik und Ben Ascher
S. 38. Sonst kommt miyji,
nwiPJi und [bei Parchon]
tnrn vor.
|1tt^in Saadia Gebote.
[ptifpn Elieser b. Natan halach,
Gedicht.]
ptr^en Salomo ^nvw tj? m:^.
[ptr^oB Hosch. nnn« ^yo^.]
f1ii>n3 Salmon b. .lerucham;
Meschullam Jozer Pesach,
Maarib nnp«.
pK>n^ Ben Ascher S. 38, 55.
Kalir Tal und Purim, Hosch.
pm» b« «:k, Meschullam
-Jozer Pesach und (S. 402)
Eeschut Versöhn, u. A.
piyio: Saadia Gebote.
p^:'^ Ben Ascher S. 38, Saa-
dia Gebote, .loseph Kalai
p^^» «ty«. [Hosch. nin» fpoV.]
pmi Kalir Tal, Tobelem groß.
Sabbat, Isaac Giat "'pyx m\
Raschi "[dk, Abraham Maarib
nnpi^, [Jakob b. Meir Lehr-
ged. ^S DNnb« 23], Jehuda b.
Menachem Jozer 2. Cha-
nucka[-Sabbat).
p]VQ') Meschullam Pesach- Jo-
zer, n^mno ii tik, Maarib
nnpn, Sei. isfr -['? i3«n«.
piT'a Joseph Maarib ^yotr.
[pnm Isaac by ^mo\]
pnay Strick: Serach Barfat
Hiobgedicht.
Mehrere Nomina von der Form [bye oder f'jye hatten,
nach dem Zeugnisse Efodi's (Gramm, c. 9), in alten punktierten
Mischna-Exemplaren die Form f'jyiD ; er führt als Beispiele
auf: \b]^:, fopln, fD5?l3, fnalp. Dahin gehören denn auch die in
der Tef illa befindlichen f^nlo und fn^lD wie auch Handschriften
und die Selicha Mim 13"I0K [Salm an Hanau in no^B> p3a 56 0
irrt.] haben. Ferner:
^nilN Thorafest röm. n^D b'$^).
^B)"'l3 Machsor [Bologna im
Abotkommentar, Salon, und]
Sabion. f. 137« [Wochenf.
]^^'')2 Abot ms. c. 2.
Buxt. Lex. p. 277.]
[fpnl3 T3 f. 110«.]
fcnU Midr. Cant. 24^6.
Auch
411
^yn Pesikta Hüttenfest, Mach-
sor-Kommentar ms. [Joseph
Sei. rm«. Jos. Kara zu Hiob
36, 1 (wo Raschi ed. ftm);
auch bei Raschi ms. zu
Spr. 5, 19.]
pnn, da im als Verbum nur
ein Vav hat.
yaKJln Simeon nmiyno p«.
f^alo (wahrsch.) Tosetta Ja-
dajim Ende.
^mlD Sifre Debarim, Lekach
tob 45 c.
^K^fl" Bereschit rabba c. 45
^eirls j. Rosch haschana 3, 8.
^^31*? Spötter: j. Berachot 6.
[|mto Salomo i:io«].
prpij j. Berachot 7, 2. Derech
erez sutta c. 6.
ppl3 Berachot 50« bei Aruch.
p-riD j. Horajot 3, 5. [Jalkut
Ps. § 837. Midr. Ps. 87, vgl.
wnnn Pesach. 105*.]
pDiD Binjamin ^3« m':».
pDiD Aruch s. V.
^211D Sifre "[m^jjna, Lekach tob
' 45 c.
[nniD Sifre "jm'jpna, Salomo i3io«
(röm.).
fablj? Simeon nmiyno p«.
^pjplV Derech erez sutta c. 6.
foplV Midr. Cant. 24*. Elieser
[B"'1e Binjamin b. Samuel
[Luzzatto] [its^^iB cod. Bodl.
255 f. 163, opp. 1069 F.,
pto''''iB Pesikta Hüttenfest,
«r"'to''iB Midr. Kohelet 86*].
[fp^i^ j. n^noe 7. 8.]
[Bin Lekach tob 44 d.
^rpi;^! Sota 9, 9. Makkot 10«
bei Aruch v. mi [u. ^nh],
Bereschit rabba c. 22, 87
bei Jalkut Gen. 44 c. Ba-
midbar rabba c. 23 f. 284 d.
[Lekach tob 63 c. Midr. Ps.
bei Aruch ^hpiü.]
f);:^n Tosefta Sota 15. Mischna
Pesachim 4, 7 [jer. Talmud].
(S. 403.)
[nslB^ j. Pea 1. [j. Kid duschin 1
Ende.]
fnpit:' Menachem b. Machir
Jozer Nachmu. [Tobelem
Keroba 7. Pesach.]
Der Gebrauch der Personen bezeichnenden Formen [—
und n"':— ist nicht häufig und beschränkt sich fast nur auf
talmudische Wörter; die weiblichen Endungen, die teils Israel
teils Rom bezeichnen, trifft man vornehmlich bei Salomo b.
Jehuda und Elia b. Schemaja. Hier folgen einige Beispiele:
fno^« Schalom Ofan "jpir. [Eph- [Dcn Salomo inos, Isaac or
raim "'bnn.] cmsD.
p*i» Salomo i:''in. in*:] Meir inif n'':yn.
pan Salomo ny rh'^n. ^bdh s. Raschi Gen. 49, 27.
— 412 —
fme Salomo i:to«.
fnx: Salomo irjn, Ephraim n«
\2iü Salomo moK, Simeon y».
[Amitai Jozer nn^B>».]
]püV Salomo Aboda.
fiiV Isaac DmoD Qi\
[ft3"'B Jehuda Jachia Klage
miiT.]
fi^p Elia pi«.
fiip Krieger: Ofan lOK».
fW"i Salomon ^nipp tk.
|D1K^ Tobelem Sulat groß.
Sabbat.
n^jTijn« Meir yn^ ^o.
n^jpi"i3J [Wajikra rabba c. 18]
Raschi Jes. 15, 5. Salomo
iJio«, Elia nn dbk.
n^jnw Salomo i:io«.
n"'j"i2i Elia tin db«.
n^jDTln Salomo i3io«.
n^jbln Meir 5]^dt" f di«.
n"":^? [vgl. «•'ibo Bereschit
rabba bei Jalkut Gen. 21b.
Ps. 104ö^.] Meir fj^dv |*oi«.
mn:: Salomo i:iON, Schabtai
Sulat Pesach [nor«].
nrjonj Menachem "pom .idd^k.
rr'JDB^j Salomo mo«.
n^n^DD Mose Sulat ^^byo -iidtk.
[Vgl. oben S. 374.]
mm Elia btnK>^ m^« 'n.
n^rin (Midr. Ruth 44 c?.) Sa-
lomo mo«.
n^:3n Meir yn^ ^o [eine Art
Heuschrecken].
n^JEsblti* Salomo ijidn, Samuel
mpnp Salomo npnif m».
pjB« s. Beilage 13 Pielformen [S. 430].
mi» große Pesikta c. 21. [Jalkut Ps. 797. Exod. 286 f. 80c.]
Josippon p. 766, Kalonymos Rehitim b^ii und D'^ui. [Sa-
muel b. Meir Ex. 3, 15.]
nn^3 Saadia Asharot, Tobelem hdd^«. [Isaac m Tn\] (S.404.)
moni Herzenspflichten 8, 3 § 12.
nnn? Tana debe Eliahu c. 18, Salomo i:j? irjiy D«, [nai «ip^T
18 ?], Ges. mTOi D^yj», Zion b ^np, Jehuda Tibbon u. A.
[Raschi Hiob 33, 25. Aruch «an.]
nr^i Kalir ^jb^o tk.
mmc s. oben S. 373.
T\Tp:i Herzenspflichten 8, 3 § 16.
T\'i^p;'_ Raschi Peticha «n: . . . 'n.
nripi [Bereschit rabba c. 54, Midr. Rut 40 c] Salomo b. Jehuda,
Simeon, Raschi. [Sebachim 1175. Aboda 245 bei Jalk. Sam.
15 c. Sifre irT»n. Elieser-Boraita c. 53. Nissim (Widui).
Abraham ^npiX3 «b (Kar. 3. Nacht).]
— 413 —
nnti'l [Midr. Kohelet 91«, Arachin 18 a, Gittin 23 a] Salomo,
Simeon Reschut, Parchon v. non. [Isaac Giat "prjp.]
nri^p_ [Taanit 6 a] s. oben S. 374.
nWl Debarim rabba 297 a.
nwii Schacharit mn^« und "j^o^«. [Aboda nn::iD nn« Abt. 11.
Mose b. Kalon. Abschn. n«.] Simeon nmp "pb«, Binjamin
D^3iöN und IBQ«, Raschi Peticha «lu . . . 'n, Sei. ^nno poN.
ranjj^a (aram.) Kalir n« hd^k. [Moed katan 28 a, Aboda 65,
Pesachim u. sonst.]
nnnn Menachem b. Machir nhm.
[m»p: Amitai Sulat ]:h p«.]
[n-W: Salomo y^Q^o n-ii«.]
nib« Klage: 10. Tebet röm.
nini Übermut: Gerschom nor«.
nre Beugung: Jehuda b. Menachem Thorafest.
[nin? Kl. mTT -j^«.]
nirb Sei. Dn« m«n.
nni [j. Oiia 2 Ende] Simeon Hochzeit-Reschut. [Sifre irwn.
Menachot 74 a.]
niuo Schwäche: [Raschi Spr. 10, 30 ms.]. Sei. m^k djok,
[mn'^'jD nl':«. Salomo b. Simson Reschut ti«].
[nno s. ob. S. 375.]
[mn^ Eljakim ^1^« nn«.]
[ninT Furcht Herzenspfl. 3, 3.]
mnK> Herzenspflichten 6, 1. 7.
[ninn Jelamdenu bei Aruch nn; j. Nedarim 9, 1. Jalkut Deut.
946. nan mo^ c. 43 Ende.]
nisn [Sifrac. 1, Chullin23a, Kama4, 4] Simeon Reschut noibi!?,
Binjamin 3« nnn niDT, Sei. ^mw: "rno«, Abraham Klage jku>«.
ncl^ in n^DT \nn hob'.
noiv Flug: Isaac b. Mose Jozer ü'rhü b».
nj5l"i Ausspeien: Gabirol Asharot.
rviTa« Josippon p. 758. [Verga 36. K''an 497.]
nnnK Gebet in den kleinen Hechalot. [u^on np^ c. 13. Hecha-
lot" c. 24.]
[mro« in n:£hn 'd S. 33.]
— 414 —
rflT-13 Jehuda Tibbon a. a. 0. 1, 7 § 5. [Kusari 3 Anf.]
fflTna Schabtai Jozer Pesach. (S. 405.)
nnnj Elia Asharot Str. 128.
nip^m Silluk Schacharit n:n^ ^o. [Gabirol Silluk ra»».]
niTj^T (aram.) Jehuda Tibbon a. a. 0. 8, 3.
niyjn [Berachot 16 b] Sei. nni ^3«.
niTpn Simeon Hochzeit-Reschut No. 2.
TVin^^i) Sei. .130 tyi:s.
nnn: Kalir Tekiata idt.
n=iD''p: Kalir nD-^D:«, Scherira Sendschreiben S. 37. Abitur Neila,
Bechai; Meir ama« ^nh^ 'n, Nissim nnao 25 a. Aruch v. "jo.
[Abraham b. Chija in pNn mi2f. nno ppn 10 a.]
niyp: Kalir hd^d:«, Meir nbon und nma« m^k 'n, Raschi Gen.
n, 29. Jes. 29, 10.
[niDnj? (Beresch. rab. 49. Tefilla Neujahr. Berachot 29a"n3np).]
[nis^V.. David ^nn*? n'jiD«.]
nirnj?. kleine Hechalot. Abitur. [n':£hn 'u S. 33. Hechal. c. 24.]
mn^pV Tefilla Neujahr. [Berachot 29 a nn^o^.]
nnnp [j. Berachot 9. Bereschit rabba 70. Midr. Sam. 14]. Sei.
hi^ -[2 1« und «Dl ly u>i3N.
[fflB>^Vi Kalir Neuj. nrm.]
mp''P5i^ Midr. Esther 119 5. Dunasch S. 18. Kommentar zu
Sulat ^n b» 'j« in Hh. 62.
ri^e::!:» Saadia nman iidt.
nwjKB' Rehitim.
jnip Gabirol Königskrone, yiJp Kalir Geschem.Menachem
Jehuda Tibbon Herzenspfl. b. Seruk v. M.
6, 4; Isaac Gerundi Me- pbip Jehuda b. Menachem.
chaje p«. aiip Zahlal Hymnus Zeile 204.
I3?3p Isaac b. Rüben Asharot. ["Jti'Op Schabtai h»p.]
[Abitur Neila.] ^JDO Ofan m.i or.
npo (zw.). In Dl ':» Thorafest ijopp Jechiel 13M •»:«, Einheits-
liest Ms. cal. nyaoi st. nyioa. gesang Tag 5.
[ipip Menachem b. Machir no ippp Isaac halevi Hachodesch.
•<n2n«.] [2*JSp Kalon. b. Jehuda Jozer
«13p Geschöpf: Introd. ^113 nnn n«.]
K>iy« 1B>«. [Hosch. M DM^N ^».] b^sp Elia b. Schemaja [irnoK^» ;
[i:>'730 Chajim Sul. pm.] lo^i «ip« und] Mb« '.i, Isaac
ypjp Leon iib ibbn. b. Abraham Hüttenfest,
— 415 —
Zemach I3i n«. [Elieser b. [hiDpo Gabirol Tal.]
Natan halach. Gedicht.] [3^pP Kusari Abschn. 5.]
[^^spSimeonKerobaT.Pesach.] iipa Abitur Aboda.
[jDöo in i'j'jn': ^ntra or cod. Fez iv^pa Sei. ^noK> snpn. (8.406.)
f. 236.] nr\ia Abitur Reschut Neila.
iDBO Simeon onnö ^k. b»pö Mose "pn«.
n^fsp Hosch. IV n«. F|«ii^p Joseph Neujahr p^i:i no3f.
-i^ep Abitur Aboda 9. iQpD Kalonymos b'ipn n«.
[VVpZahlall87:(nnn"'T«(5?B>o^m iv^^p Kalir Geschem, Mena-
Dmi: fvifo 3"iD fpii: ""Ja ]V^2). chem b. Machir Jozer Cha-
VOpD [rop] Sei. DJ? ^«■iK>\ Zadok nucka. [Simeon Jozer 7. Pe-
nnt:' n ""D (Trip.). sach. Samuel Jozer ""BODjd«.]
[papp Keduscha wh'iii ^^«i«.] [ypnp Wohnstätte (m^io« 9, 3).]
2pnQ Abitur Aboda, Sei. «31 ly K'i:«.
Doyp Gabirol .T3K>, Abraham Nischmat D"'3io«.
nTiQ Elieser ^tik.
V^np Salqmo Sulat nif f^s.
2n«p Kalir Purim.
[msp Hoscb. -i^oK».]
[pjnnp Sing-, von memo Ps. 140. Joseph Hosch. nor».]
ainp Menachem Sulat v^^iö f^N.
nanp Mose Gecatilia m:n 'd S. 18. [Is. Giat yj-'ip und sonst
nano.]
«ßnp Saadia Aboda Buchstabe 'tr.
tiBDO Kalir Schekalira [und Hachodesch], Elia b. Schemaja; Sei.
^oy '}2, mKiK>3 ■["''p«.
[nnbp Antoli \V2».]
Y2pD Kalir Purim.
ninp Menachem b. Seruk v. ]^. [Abitur Hosch. i^o««.]
m3;p Saadia Aboda Buchstabe 'd, Elia .T^n pN, Musaf Neujahr
^:c n'jns. [Isaac ^di« 7« Oiyo). Abitur no^Dt^K. Hosch. ^«
'n DMb« u. TOSK. inijJöi (nop"i S. 150) ist vielleicht st.
imyi2i oder "[rrnyi.]
[myo Binjamin mx3 ^^^«. Mose b. Joseph n^o. Rahuta rn\»
"^iv 80« Av. Mose b. Esra Schach. Mincha.]
— 416 —
Tinnp Zahlal 192 [ist 2. Kön. ilypp Menachem b. Machir
i9, 23]. Dl«. [Mose b. Sam. Sulat
üiiio Menachem Sulat TK^iop«. 'n yh».]
anjp Jechiel ^bn ^didn. [pVpo (fjj^o) Jechiel Keroba
[DlDDp Tröstung ^s:« ^djs (zw.)] Esther.]
i1i«p in -fybna Ende Schacharit, Jozer D^ny njio« [Sulat "[om«],
Elia i33Tyn ha, Elia b. Schemaja n^OB>« Sis, Elasar ^^3D0.
[Abraham '^kik'^ i:'^«.]
rjUNp Zahlal Zeile 186.
Dibnp Sei. nJ33 ^i«, ^nstr^j -po^s; Hosch. tyn«; Mose ^:b n«.
Binjamin Anav D"'^n fj; nyc^ Buchst, 'ir.
3lßnp Abitur Aboda; Elia Silluk )b iir« ':«. [Joseph Jozer
110T0 iTiDT«. David Bekoda üipT) nn». Binj. b. Sam. N. 2.]
[■rly^p Saadia Aboda. Hosch. mi« fpo^.]
Dloyp Kalonymos wiosK.
bipVP Tobelem Jozer pi«.
ilnyp Gabirol n^iDii>, Joseph b. Isaac nmn.
[nlpip Jehuda b. Menachem Jozer Nachmu,]
|l3rip [njisnp] Salomo npnif mi«. (S. 407.)
p]unp Zahlal 186 (nnwa P]iJi: jd^idd rjwnö m'?).
b'h:£D Hosch. n^'?^ riytrinD und nij^nn n« fj?D^ [und n-n mi« ^yo^];
Sei. li^B^« D^oti'n, Musaf pi« «is.
[TD1P Binjamin Sei. b^ u^nb».]
n^aap (aram.) David ^nn'? nbio«.
nnpp Salomo iri^v D«: ^^a^ nnoo (vgl. ^^rr'^i))} i«nD«i Targum
Cant. 1, 12.
npv.fi!? Hosch. nnn« [Joseph b. Isaacs].
[riDppp Meir Klage nmn. Kalon. Hochzeits-Jozer.]
[niripp Sei. d^o^ij; -n^f n\]
[naivp Samuel nrp ^«ty.]
[n3;^yp Levi b. Jakob ir^w rrnn no'? 'n.]
[naifpp Gabirol Silluk Musaf.]
ni3:i>p Mose b. Esra pj?^o.
nlJKp Saadia Asharot 40.
[niDnp Sei. njriD«! mnnK'«.
— 417 —
nlpnp Gabirol Asharot.
rulopp Sirach (Sanhedrin 100 &). Plur. Pesachim 119«. [To-
sefta Demai.]
nlnyp Isaac npin. [Baruch n»'\')r] nn« ist niDyp. Mose b. Esra
Musaf D^iv pi« «:k. (Kama 116 a.) Kalon. ^ya «b i« (wo nn . . .)•]
^i::p [nbi^fo] Mose b. Kalonymos; Sei. loinn wn:«, [njjotr 'n],
Hosch. Din-i K3«. [Binjamin 'j« tt'npon.]
Dj?D (rad. öBp) Simeon 131K.
[tonp OTpn) -Sam. b. Menachem ^on b« D\n':«.]
pp (rad. pi) Kalir Purim, Sei. n^3« und ^aiirn.
?]70 vielleicht Eegenflut. Zahlal Zeile 205: p]TO p«T fitik? psi
•^pp Kalir Keroba 9. Ab.
[onp Kalir 9. Ab, Binjamin Sulat moi« (beide Stellen hat
H 17). Meschullam Reschut Wochenfest p; s. u. S. 437.]
i
Durch Abwerfung des finalen n in bekannten Wörtern
der Form nmo entstanden folgende Bildungen:
Tnp Meir non in *?«, Aaron b. Joseph ^yi «ly« (Siddur Kar. T. 2 Anf .)
[ynio Kalir ^vn kk'«.]
bnp Kalir Keroba Versöhn., Klage mss, Schibata Sachor.
fnp Kalir [Mincha u.] Purim, Salomo b. Jehuda "'O p« und 'n i^,
Sulat niii>nN, Menachem Ofan ^Dsbo. [Amitai Ofan ^d^k.]
['?¥] onp Meschullam b. Kalonymos Brief ms. [gedr. cmp, richtig
emendiert von Rap. r\"W 13«, korrumpiert von Grätz 5, 549;
vgl.']':^ \Vün Rahit p« ^di; D^mn 1^2:31 Schach, nifp«; Dm "[^^fm
Simeon idi«; i^if inoa uonm Sei. loinn unj«; mon^ 1^2:2 Elia
«ip«; -[Dno bw Leonte Silluk Wochenf.]; Salomo lyjn, Ka-
lonymos Don pyi«, Kalonymos b. Jehuda pipn«, Simeon
[Keroba] Neuj. [-[mnK onoi. "j^;: 'o] und i^ds. [Elieser b.
Natan Gedicht «-ip« niy ^'jk Zeile 2 (mnsn 'oa).]
|>np Rehitim. [Meir Jozer nuoi«.]
iDjjp Salomo ir:n.
flPp Kalir Tal und Geschem; Tobelem. [Jochanan hakohen
Wochenf. Binjamin b. Sam.].
t^jy.p Kalir, [Siddur] Amram, [Dunasch], Saadia, [Salmon c. 18]
Elia u. A. (S. 408.)
Zum, Synagogale, Poesie. 27
— 418 —
pjKn Kalir Tekiata idt, Elia nnoK f «, Leonte dm3«.
iionp) Kalir Wochenfest. Meir nma« Mb» 'n, Menachem Jozer
Schuba und Sei. tid«. [Kalon. ^yi «^7 a«.]
[nnnn Sei. nnnn (rad. mn, aram. Zank) Salomo ir:iy d«; gr.
Pesikta 3, 5; Sifre in npy; nnn f. I5a; in nnym i:yn Ver-
söhn, span.]
[i^obn Binj. b. Sam. 2.]
whvn Salomo nnib 3«, als Sing, von moibyn Ps. 44, 22.
[Chajim Ofan p':n.]
[^pibyn Joseph Hosch. nor«.]
["'p^yn Menachem Schreiben f. 30 a.]
Divyn Gabirol Asharot, Sei. B>u>« D^DiJ>n, Leonte Pesach; als
Singular von moi^yn Ps. 68 Ende.
[pmn s. S. 374.]
'^2']Pi Gezische: Midr. Thren. bei Aruch v. "pn; Tobia in
Lekach tob zu Lev. 6, 14.
[i\n^n Isaac Jozer DDin«.]
p^:pr\ [Bereschit rabba 37 f. 40 c jTJttTi; aram.] [Joel halevi]
np\ Pesach-Hymne n'jw nn» (Cochin), [aus Siddur Saadia,
wo p"'JB'o; Menachem b. Jakob wn:«].
[b'^bton Salomo b. Jehuda Pesach-Jozer (Midrasch bei H 17).]
Tpsn [aram. «nTpsn, j. Taanit 1, 1, Wajikra rabba 19]
Neuraonds-Benediktion [Mose Ofan n'rbino]; Salomo Aboda,
Isaac b. Meir.
Bei Abraham b. Chija niD'jnon ju^n Abschn. 20: K>^':irn und
y-iain, gewisse mathematische Figuren bezeichnend.
pain s. Beilage 15.
[a'^snri, sonst aiDi '«'jp, in Salomos Schreiben an mvT '3 pna K.]
[no^vnn in nwios ms.]
niyan Keroba Mincha Eoman., Sei. üvn -[^JiOK; Samuel b. Meir
Exod. 3, 11, Parchon Lex. v. F)l:'^, RaschiEzech. 31, 15. 32, 7.
[Kohelet 7, 6] und Josippon p. 252 können zu nnynn [Sifre
imbyna] gehören.
nii^ln Maimonides Kelim 16, 7. [mym miio» 1,4. nm nha itit'b
V. taip. Levi b. Gerson Exod. 25, 29. ■pn'? m^f 1, 1, l3.]
ninln Abitur Neila [Nischm. bww^] und iDiy^; Hosch. ty n«, [nbm
undF]yD^«; in njiDnn mmb ms. in der Bedeutung Überschuß].
— 419 —
f]pln [riDDin] Kalir Hüttenf. [Jehuda Jozer "fjnK], Binjamin b.
Samuel [N. 2 und] Wochenf.
[nDDln Binjamin b. Mose K. dtt 'd.]
ij3ln Sulat fit^^sin din.
n"il3;in Binjamin b. Samuel Wochenfest; Raschi Gen. 8, 5,
[Kohel. 1, 1], Isaac b. Rüben Asharot, Ephraim inor« und
n:ios h», Baruch n«Tin nn« und in D^tpnn ed. Basel; Me-
nachem b. Salomo fnn pK v. p]'?k, Sittenbuch (Dukes in
Orient 18.50 LB. oO S. 479); Leon n^'^2n 'n wk; Machir
b. Abbamare Vorrede zum Jalkut ms. [Tobelem Pesach-
Keroba, Keroba Wochenf. v. Binjamin. Gerschom WQ^n ipc?
9 f. 54 Ä. miD 2, 10. nifbn 'd S. 32. TDi^Dn noio 2, 4. Dav.
Kimchi Ps. 120 u. A. nwio« 3, 6. B. d. Fromm. § 300.
Herzenspfl. 8, 3 § 25.]
[nblDJn Kalon. b. Jehuda Reschut fnn.]
jn'jinnn Joseph Hosch. |>o« D^^'?K. Machs. Krakau 1585. Heiden-
heim zu Musaf y'\]
[n^inn Umgürtung Menachem Gipi m«.]
npl3Dri [Moed katan 15 a, Nidda 62«, Pesikta n^K>3, Midr.
Cant. 8 c?, und sonst] Tobelem groß. Sabbat, Isaac Jozer
Hachodesch und groß. Sabbat.
nilperi Sei. ^idj Ki:p ^k.
[mtoon in m3;n?:> nytj? c. 18.]
fn^lnpn (Meschullam) Aboda mw^. Kalon. Hochzeits-Reschut.]
fn;^1npn Meir b. Isaac Schibata Para.]
ninpri [Aboda 50«, ChuUin 94«, j. Demai 4, 3] [Abraham]
"inij' nTys u. A. [Abitur Hosch. dik p«. Isaac njiüN.]
[mujrn Abrah. b. Chija.]
[nDlQi^'n Sei. niDi« n^K Ende.] (S. 409.)
noiyin [Mischna und Midrasch] Amitai nsi bj?.
n-ilnr^ri [Abot c. 3, Midr. Thren. 63^, 73c] Tobelem Sulat djdn,
Isaac Jozer Hachodesch, Binjamin Ofan ^';nb. [Menachem
Jozer ms, vgl. nmniynm o-'Don Ibn Schoaib 95.]
ri'mht^n Kalir Geschem. nlnsK^jn [talmudisch] in nnntr^^
nilosnn Saadia Asharot. bei Kalir und sonst oft.
2V
— 420 —
mm [Herzenspfl. 2, 8. 5.
Abenesra nbnp 7, 3. Binj.
b. Sam. Keroba Wochenf.
2) Klage: Kimchi Ps. 55,
3.] Isaac Giat bbo"« ^o [u.
noivri Kalonymos liiee«.
■»nn Kalir u. A.
Din Kalir Hachodesch.
bnri Kalir Neujahr. [Meir Jozer
Hüttenfest. Mose b. Kalon.
Keroba.]
^Dri Kalir Neuj., Jechiel Ke-
roba pu^«, Tobelem groß.
Sabbat. [Abitur biiivir noK>:
üubpi Salomo mtt>5? K'^ti^.
F]^ri Klage yhn^ 7«, Saadia
^n«; Sei. K^K^N D^OK>n; Salomo
b«n Beschwerde: .Kalir
Pesach, Binjamin frif "'jn.
[^«ri Klage.]
bnn Binjamin mi^'aK. [Abra-
ham ^nn.]
^nn Gebet: Kalir, Sei. Dinn,
Saadia u. A.
hv_r\ Heilung: Kalir Tekiata,
Sei. n-itJ>3N, n^':^iN, b«mnnty«;
[m-iyn Schlaflosigkeit {rwa ^ib
c. 9).]
uan Saadia "h «Ti«.
"iwn st. mion sehr häufig.
awn Kalir, Rehitim, Binjamin
[Hosch. HD 'j«], Tobelem,
Elasar im Zion.
Sulat mi: p«; Schabtai [mi
••nn] Pesach [von n1''B^n ab-
geleitet].
p]")ri Heilung: Sei. nm:o ^«^03.
ppn [npiKTi] Isaac Sulat .tidtk.
[Meir Jozer nniK]
i^n 1) s. V. a. nii^n Kalir
Keroba Neuj.; 2) s. v. a.
n'WPi Kalir Schekalim,
Saadia Keroba, Salomo m»,
Binjamin Jozer F|1d«. [Meir
Jozer Hüttenfest.]
Keroba 10. Tebet span.
(I^ri 1) Fasten: Kalir Purim.
2) Antwort: Binjamin
Tiy nan«.
5]5?ri Hymne pna» ^^^«.
^nn [n^nri] Menachem Jozer
Schuba. [Samuel Jozer DiOK
^DD.]
[mjjn Salomo Sul. -pnn«.]
bisri Kalir hd^d:«, röm. Neujahr d^didk.
[Fj-nn s. 0. S. 394.]
[ntyn Gerschom b. Natan nya ^J«.] (S. 410.)
— 421 —
Beiläge 13. [S. 122.] • .
Verbalformen.
Der größte Teil der Neubildungen besteht in Denomi-
nativen, wozu selbst aramäische Nomina (z. B. «pis*, T"in)
dienten. Demnächst kommen Formen, welche neben alten
' üblichen eingeführt wurden, wie an^K (K>ttn«nn), ipi (lyin),
v\h^ {^'h:£n) u. a., oder die der aramäischen Sprache und
überhaupt den semitischen Dialekten (z. B. 22n, I2fy, nnsf)
entlehnten Stämme und Conjugationen. Abgesehen von den
Participien ^ij?d kommen bei wenigen Wurzeln mehrere neu-
gebildete Conjugationsformen nebeneinander vor, am selten-
sten Piel neben Kai [an':, ^]i?% öfter neben Hifil [tyoN, bn:,
b':n, DiJs. 'j'td, ann, "jin, 'j'rn]; häufiger ist Hifil neben Kai
[{jns, m, nni, po, po, lyn, ann, non, nii>n] oder Nifal [m»,
h^i^, hm, nai, jio, fOD, Qay, nov, i'rir, lon]. Das denominative
^0« bildet Kai, Nifal, Hifil.
1) Formen Kai.
[Über nnn, -ni, diu, na'?, h»:t s. Beilagen 11, 14, 15.]
^70« Kalir Purim, röm. Neujahrfest.
[tok Kalir; Isaac b. Mose im Sulat.]
fD« Menachem b. Machir Sulat Chanucka.
z^iü reden: [Midr. Samuel 5, Beresch. rabb. 9 f. IIa] Abi-
tur Aboda [Kalir Tal], Abraham b. Samuel "n-'B? n«. [Simeon
Dekalog (D^irn«). Isaac ntj^nss ^o^ (nBrn«).]
[iHi Jozer vm n». Isaac Jozer gr. Sabb. Jechiel per. Meir
Jozer -ns yr^ri. Meora inr.]
im [Tn|] Saadia Asharot Ende.
2^na [K^na] Elia pi«.
2^3J hoch sein: Salomo "p, "|«. [Saadia Aboda Buchst. 'D.]
pj, vielleicht ixr Elia Asharot 59.
nm Gerschom «i:»», Mose b. Kalonymos Keroba D"^^k. [Ela-
sar in m'j« nn« u. «nn (nrfT).]
pi Hosch. myij nor« (njpn).
pn (aram.) röm. Musaf.
[n^^^ (K>^ii)^) in nt^^^u^K.]
:rh Jehuda halevi Asharot groß. Sabbat, Jehuda Tibbon
Herzenspflichten 9, 7. Chananja mn».
ivh [njy'?] Simeon nya', Binjamin b. Abraham lom«.
— 422 —
ino Jehuda b. Menachem groß. Sabbat.
•po (ifip) Mose ^mpn nn« Ciinob).
n^j hieyon ■na:'? 1) Saadia Asharot 76: züchtigen (aram.);
2) Elieser halevi len 'jk: begegnen.
nno Salomo 'n i^- (S. 411.)
■noD Elieser b. Natan Jozer ^Jie« (f did moDi).
i::j? [arab.; hebräisch nifj;o] Saadia Asharot 59.
nn:i (aram. und arab.) Saadia T3yo ny«.
pi (aram.) Kalonymos man«.
noT [nü-i] Tröstung 9. Ab c'Tiy pD^i.
[r)XB> Kalir Keroba -pa««.]
["inn (ninn) Kalir.]
nnn [mnn] Saadia "»d ^'j m».
Tjn s. Participium nyi unten S. 425.
Ton [Ton] Kalir Schekalim. [MeschuUam, Jochanan u. A.J
33n [nnjn] Saadia "h m« und Asharot: noD 'rina 'jj 'js "pna
[nun'?] D'^itDp whi. [Dasselbe bei Tobelem Wochenfest iT und
Kalir Wochenfest ms.]
TtJ^n darbringen: Simeon naE?.
Die folgenden Participien der Form pa-ul sind größten-
teils von intransitiven Zeitwörtern.
bin« [f?3«] Simeon Zwischensabbat Pesach.
in« Kalir 8. Azeret. [Kalonymos b. Jehuda ^p2 «b i«. Ascher
Tischgebet mpo Tn«. Bamidbar rab. 251«.]
■'in« Meschullam Aboda, Hymne pn^ ''b''».
F]lD« Siddur Kar. T. 3 f. 61^ [ed. 3 f. 107«].
[m:« Baruch 'n ■^b.]
p3« Kalir nnt:^^ hd^«, Mose ^b'rjJD -iidt«, Mose d^d'?o -fjo. [ma«
n"i 2, 7. Binjamin nnnD nnn. Hadassi 275 '3.]
p]W« Eehitim. [Jehuda b«n «3«.]
fps« Mose b. Kalon. pi«.]
DiD« Jehuda Hadassi, [auch im Buche n\ü^v^. Jechiel Selicha
anf. ^DiD«].
in« Kalir, Saadia, Meschullam, (labirol, Tobelem.
ma Eehitim, Salomo ^ö p«, Mose d^d^o ■jbo, [Gabirol Musaf |
u. A., [vgl. Aruch ra 2].
biin Kalir Para [u. Neuj.], Eehitim, Abitur Aboda.
pnn (aram. pM3) Abitur u^ ^tib«.
— " 423 —
jnw Kalonymos ^pn n».
uhi Versöhnungs-Hymne "jno^« na^«.
^wi s. V. a. n3i:io Kalir ^m«Bn n^K.
ni3?3 Zahlal 163: omp d^^j -pra.
[nwT Sei. pn pT« wk Trip.]
ai«n Aaron in Siddur Kar. T. 3 f. 118«. Binjamin no«.
^Ji Sei. npr 7« m».
n^m Abitur [. . . ^ns« ... 1 m':nn 2U^r^, Gabirol im Kerudsch zu
„Magen" fma pK.
moT Kalir Hüttenfest [nrnn tk. Jose Tekia nowK].
im Kalir Sachor [im Jozerj.
l^^i Sei. npnifn 'n i^.]
ann brennend (syr. 3un) Saadia iidt: nann; Mose Ofan
>i3n s. Dmi Beilage 15 |S. 441]. (S. 412.)
•nvi Kalir Hüttenf., Tobelem ^DiK nsD^K, Sei. naj? n:TO» ^tt>3«,
unaj? D«; Samuel ^dk^o.
■^n: Saadia Asharot 61.
mm aufgeblasen [Sota 47 fe, Tosefta Sota 14 und Parchon
mm] Menacliem Jozer Chanucka, Baruch b. Samuel tod^k.
|Meir Eothenb. Rga. 322 (ist nicht beachtet v. Geiger in
Deutsch morgenl. Ztsch. Bd. 12, S. 141).]
"«im Elia b. Schemaja p"i«.
■fln: glänzend: Zahlal 247 (amm D^mp«i); [eingeschärft:
m«o ^^ 1K Trip. 49b]; Sei. n^o^ h»; Parchon Lex. v. rjiv.
\h)m Salomo nnKB>.]
pOT Kalir Hachodesch.
rvni [mi], daher dtiit Himmel: Schacharit; [Keduscha T»o tk
'jDn]; Salomo Aboda.
»un Jozer Hüttenfest poK«.
^nn [Midr. Cant. 13 c, 11 d] Kalir, Meschullam b. Kalonymos,
Binjamin lyi:«, [Einheitsges. 5], Elia b. Schemaja mt^, Sei.
"IipD3 pn« u. A.
■Fan [ni'ian] Elia p-i«.
[^nn Rehitim ■j'jo].
»f)TOn Scherbenbedeckt: Kalir Para (vgl. Arnheim .lozerot
S. 145).
mno Kalir Geschem, Hosch. mjn^io': b».
[mirp Elia mpK.]
— 424 —
[pr Kl. inB!:>« HT».]
Din"' Kalir Para; Hüttenf.; Rehitim.
po"« daher ym) Kalir Mincha; dasselbe bei Späteren: n"'3''0'0,
[nach Sabi). 63« nn pro^^oi], s. Meir Jozer ya^ri.
«IT s. oben S. 121.
[iiT in 'lysna mj« 14. 58. nm moiy 40 f. 1555. Gr. Pesikta
lo, 2. Elia lö^i^i «ip«. Tosefta mny c. 1. j. Q"2 4, 1.
nai ^"n^ f. 6 c. Raschi Gen. 1, 26. Tanch. 35 c (ist d. Stelle
nn n\D^). t'3 68 Ende.]
[rniT Tosefta mnv c. 1. rai nv2^ 146 c. ny» 'o 78«. Meir
Sulat btyo no«, st. mn^ Kalir Mincha. Sei. i^iiv '3«, mra
nns, bDi« i^s. Sul. nnonsD tk. — n^iy«"i3 ma« 7.]
[d^tt)\ nm mot:> 2 f. 120Ä. Kl. ii>Di: poi«. Aruch «di^di« (Buxt.
p. 981). Elia -jwi«. David Tiiraj niDiK. Jechiel on^D«.
Sei. -noN. Gr. Pesikta 13 § 2. Hosch. ^Tn« mv- Schabtai
Pesachjozer. Kalon. i:iod«, ipip Tii ':«, mp pDK, nne» "j^K,
^niTsn p-'«. Salomo im Salat nip '^j*. — anan D^W in ^3K^d
D-'om u.' i^Dn m'riDii'N. — □^bsK'i nnn: (nn:: n\:n Tanch. 44 a).
Maleachi 2, 9; vgl. Aruch das. — ?D^-nT n^Sotr s. Dukes
Blumenlese S. 306.]
[pir Jalk. nn § 608.]
[n=iT Menachem Jozer ijyir"' m^«.]
[■[mT Klagel. non:D J«?:'«. Elia -pn^iK.]
[iJTTi^ in ^n'rnn m^n «:«.]
l=inD Kalir Silluk Neujahr.
[3=)^^ Gabirol Silluk Schach.]
mib Salomo Sulat naii^n«. [Elia nas u. ^n^nn \nb«.]
iinb Kalir Sachor.
[Jin': Salomo obiN naß'.]
Bin'? a) süchtig, [eifrig]: Wajikra rabba 26, Bereschit rab.
81, [j. Moed kat. 3, 5], j. Pea 1, Pesikta Para. b) ver-
folgt: Hosch. y?:>"' nv5:>inD. c) brennend: Isaac b. Sam. "piO"'«;
Gabirol Königskrone. [Hosch. td«k u. ^nain«.]
p'inh Hosch. ^3^«n nJV- [Abitur Nischm. d^id ^«■itr\ Keduscha
^^ ^TIB«.]
^^nh [niT^] Elia pi«.
winb Abitur n"i3;\
pv^' [noy^] Versöhn, -jno^« i^». [Sei. fnK^p rr«. Kl. iB^inn.]
iiyo Binjamin d"'310«, Samuel "pnm?.
— 425 —
Lalir n2i£^ geschlagen; Jechiel nmts« lahm.
pip: begraben: Kalir Tal, Para.
^JD Kalir Keroba 8. Azeret. Hymne pn^ '•^^«, Klage hd^k
D"^3inN, Joseph b. Salomo Chanucka;
>iop Abitur. Sei. ["[b pn«]. (S. 413.)
^IBD Abitur.
T
[inj? Sebadia |^« dm^n.]
[f|TIV s. Manuel 1871 p. 6.]
'y?ny für Linsen verkauft: Klage •'Jionan "i^K.
a-i^V Hosch. ^^1^ nyu^inD.
5]iby Kalir Purim, Sei. uy iy:r; d«, Binjamin b. Serach b» nm.
niov verbündet: Kalir Schekalim, Ben Ascher S. 44. 55.
Sei. ^nim ^mos.
[pj?^ Menachem Jozer Nachmu.]
5]1JV; Kalir Silluk Para.
n=i«e Kalir Keroba Hüttenfest, Schacharit u^pn^ T'ok, Aboda
[po«] MeschuUams, Hosch. n« a« fyo^, Isaac Giat dk> iK3«.
[Gesang njr \2hn.]
TinE in nor« nns. [Sei. ya'i: '7«ik>\]
J1DB (aram.) Zahlal 163: nJiDD njn.
nn^ [ly] in -jno^« i;:'«: yai« ^"inif.
b-inx Abitur Hosch. pp '?«.
[ 1 Gabirol Silluk ^K 'n.]
pn^ [njnx] Kalir ^V"t «Ji'«. [Jehuda b. Menach. »^o\]
[-nyi: Sei. niiK'«! hd^k. Buch d. Fr. 248.]
ynp^ in d^did« Neuj. röm., Schacharit npy j» m«.
^iBj: [Pesachim 50«] Sei. nnon i«.
f]i2f|: Hosch. i:^jjn w ':«.
öiK^j? Abitur Hosch. py: ^k, Rehitim nm\ Binjamin w^^VM.
n3i3"! Binjamin nmn. [Binj. b. Sam. naui ^:t«.]
Twn Sei. np:^ "pN an«.
uni (aram. d^ti) alte Aboda nni^D nn« Buchst, i, Kalir Mincha
u. A. [Jos. Kimchi tadelt D^om (s. Geiger lom i^« I S. 100),
vgl. Ascher beiAaron deLunel 64c, Kolbo37 [Midr.Estherl27c.]
^n-\ (vgl. min Jes. 44, 8) Elia b. Schemaja piK, [vgl. o. S. 413].
nvi Kalir Purim: dm=iv1 zerschlagen; vgl. Elia M^N h»: Tipn,
[Simeon ik^k di« und] Isaac wn^ Tiyi^, Binjamin n^Tn«: ^7"in3.
Hier ist Tjn für |>V"i wie anderswo y^n für lon gebraucht.
— 426 —
^ijjn flüssig, lose: Sei. npi'^ y» dt«.
Ti»^ gerettet: Zahlal Zeile 203.
"flöK^ unterworfen. Zahlal Zeile 238: aniBK^ nbis n^nh.
IM3U> gezüchtigt: Salomo Kip^ ^ü p«, Elia ^nipia ^^^«.
|»viK^ [Midr. Cantic. 26 c] Kalir Hüttenfest.
[py^ Maarib pK 'n jjii^'i.]
[anijj (3iK>) Hosch. m«2ifn m':« b«.]
^w Sei. nn« noK. Zahlal 146.
TWn Salomo b. Jehuda. (S. 414.)
2) Formen Nifal.
TtD« Saadia ^nötj> «ipn: niDW.
fD«, hiervon fs«: in den Be-
deutungen a) gerädert
Baruch mrn, d) gerollt
Ofan lOK», c) gewendet
Silluk Schacharit.
rriK Samuel hakohen Meora
^N Kalir 9. Ab: l^K^SJ.
[n^a Binjamin b. Samuel Re-
schut Wochenf.]
[p"fl Kalir Wochenf.]
7m Menachem Hosch. "Jio«.
[^ram bei Isaac jjb'^ ny^nnD
ist vielleicht Kai.]
\iö: Saad. Aboda.]
fD03 (Mischna D^Kb) Kalir
Woch.]
nJT Kalir Purim: Wüii.
mi Gerschom djok, Raschi tk.
[Salomo in*]«.]
mn [nnn] röm. Musaf.
B:n Hosch. d^dd yyöb.
onb Ofan T3K.
vph Kalir Geschem.
("po s. S. 433.]
DP Hosch. ptp'' riycnnD.
Dpi Kalir Wochenfest.
ITD [Meila 2]
Gabirol gramm. (iedicht.
Jakob Ofan mp\
ipü s. Moses Büdingen- zu
[Sei.] ^01 *?« D\nb«, [s. ob.
S. 375].
Djy Jose b. Jose Aboda djjj:
^323.
mj? Sei. ^3TV3 T«: np^no.
ny Kalir Wochenfest. [Elia
piK. Aboda nmij>«. Simeon
Zwischensab.]
nov Kalir Hüttenf. nnopi;
Aboda nn:ji3: inoj?3 zweimal.
[Isaac Kansi criKi nr : no3?n^.]
p]jy Kalir Keroba 8. Azeret.
-no Sulat Hüttenf. im k:k.
v'jJf Salomo b. Jehuda Pesach-
Jozer: y'?^:.
[rriip Einheitsges. Tag 2.]
mp fest werden: Samuel
hakohen Meora "TiorN.
pT (aram.) Saadia Aboda
Buchst. '^: pn: a»«!.
m^ Salomo Jozer «ty: ^n.
"h^ in Fjpin njrüi.
— 427 —
mf {jli'^m Elia b. Schemaja DDtr Hosch. D^on (vob. ^
rrhn p«. [mn Sei. ly m:».]
nm:^ [Joma 54*] Isaac Giat lon Kalir Purim.
Aboda. ["iK^n Mesch. b. Kalonymos.]
3) P'ormen Hitpael.
TU Pesach-Jozer bs)».
[t«3 Salomo ^o p«.]
[ma Kalir Tal mj««.]
tPi Kalir Tal, Salomo iran,
[aram. in j. Sota 8 Ende],
pn Menachera b. Machir Jozer
jm: ni«. [Salmon b. Jeru-
cham Abs. 5 (nan lon)
Buchst. '':.]
p'' Tröstung zum 9. Ab, Bin-
jamin ^a« %l^«.
TtJ?'' Binjarain noa k>i:k.
OND Josippon p. 741.
^nDKalirScliekalim,Jozer"'opnK.
ni::np Zänker: Kalir Klage
inBK>« n^K. [Tanchuma 69 «
ob. TOI 272 c. EliaReschut
nno^N u. irnoir«.]
ino [ninlD] Salomo irjn.
i:d [iro] Menachem Jozer
Chanucka.
10^ Isaac halevi Nischmat
TDsn Sei. nn« no«.
myni:^o [mpir] 'Wachs] Elia
iT^n pK. Vgl. yiiyn Be-
resch. rab. c. 65 f. 73 d.
(S. 415.)
4) Formen Fiel oder Pual.
[Die Verba -n«, h^^», ^^», dd3, nmi, b^^n, dto, p\ lab, nnn
s. in den Beilagen 14 und 15.]
na« [nnm] Joseph b. Salomo Jozer Chanucka.
pK s. V. a. pi bewaffnen: Kalir Purim.
T« Simeon Dnnyno p«. [Sei. ny nn"«;?«.]
[n^K Simeon 7. Pesach no«.]
[d^K stumm machen: Kalir Purim.]
IPO« hie von db'D^d untergehend: Kalir Sachor.
Fji« Kalir Silluk Para.
DDK Meir Jozer n^^K.
nn« [m«] Kalir Geschem.
"ID3 (aram.) Sulat nn».
bm Hosch. ^u?^ «:«.
D^a [Wajikra rabba 17 f. 184«, j. Sota 8, 7] Kalir Tal, Judan
hakohen. [Mose b. Kalonymos.]
— 428 —
}»0Ji (arara., vgl. hebr. foi3) Salomo Sulat ni2f p».
üin hievon cnno Myrten gleich: Menachem b. Macliir dik.
HTi (aram.) Kalir Geschem.
HD! Klage HD ^« und npi^no "-d ^i«.
TVl Kalir Neuj. nn«, Akeda ich fn^«. [Midr. Thren. 13 d,
Abitur Nischm. d'jid ^«lty\]
pm [p'^m] Kalir Neuj., 8. Azeret und Tal; Salomo ijy irjij; d«.
Aruch bei Buxt. Lex. p. 640. [Rehitim.]
'j'jT schlingen: Kalir Sachor.
[mi (ni.T), ^K iDon Schach.]
Ii2>n [Taanit 9&.] Simeon n3K>, Salomo 'n i^-
DDö oder opis palästinisches Targum, Sifre «2>3, Pesikta, Kalir,
Abitur, Gabirol u. A.
biT leuchten: Abitur Neila: [nhniiA^ Binjamin b. Samuel "«n«
nm^i, Simson b. Jona Ton na«: n^iT^.]
tt>ij'^ 1) []i?^; vgl. ^tt^^ Ps. 55, 16 bei Menachem b. Seruk] Simeon
Zwischensabbat Pesach. 2) [c^iy py^ 9. Ab: Q''K>trron].
«3'? [«^3^1 Kalir Keroba riD''« liDT.
jnb Meschullam Silluk Schacharit, Gabirol inn tk. [Simeon
pnh Kalir Tal, [Kl.] HD ^k; [Wochenf. ms.].
[no'? Reschut FjDiriD«: iQ'ha.]
mj Salomo uitjj wio«.
nm [mn'^j] hievon nmr und nnnjo in Meschullams Pesach-Jozer.
DDJ [DJ] Kalir Tal: dd:i.
!*::: stoßen (des Vogels): Kalir Sachor.
[F]^D (-i"a 100 f. 115 ö) Sei. «i:p ^k.]
^'Jd st. ^D^D Salomo Jozer «tJ>J ^«, Elieser Ofan nn«.
[f'jD Mose b. Kalonymos Keroba Pesach Anf.]
DQD [d^:ood] Hosch. mpn m«.
p]3D [Tosefta Ketubot 7, Mezia 80 a] Joseph b. Isaac ru^MD
•pry. (S. 416.)
iTj; verwüsten: Elia b. Schemaja rr-OQ ^n», Jehuda b. Me-
nachem Thorafest.
üh^ Menachem Hoschana m« njjKn.iD.
mj? Kalir ni^.
tJ>K>V [ri^iJ'ü'3?] Kalir Hachodesch und Keroba 9. Ab.
Yhe> Kalir Sachor.
[nnj: erleuchten: Joseph b. Na tan pi«.]
429 —
fnv Elieser b. Natan- Bericht Vinn. [Altes Nizacnön
[D-'^lf fasten: Kalir.]
r]b3f [Fj^bifo] Saadia Aboda: piK^D^ 3?2t?i nn« r]^3f-
[DD5r Kl. mo« ^ob.]
ii)i [tlaif] Saadia Aboda: i^V' to^l-
pp Rehitim: fjnK^np pj? ^p.
pn Salomo TiK'p t«, [Simeon asn«] s. v. a. pT^n einsperren,
oder pD"i zerbrechen.
[ünwö s. nD3n n^t:>«i ms. S. 13.]
nnty [Sanhedrin 26,5] Kalir Neuj., Simeon Zwischensab. und 7.]
Pesach. Sonst ist in den Talmuden, so wie Bereschit rab.
36, Jalkut Jes. 53 c unten, in der Ahaba ^no^ ^nor«, Hifil
und Hofal üblich.
]»n [m»n] Kalir nn^« r\y».
■jin [Midr. Thren. 54«, 74c], [Elieser Boraita c. 46], Kalir
Silluk Htittenf. und Geschem [ntDU^p«. Tal nin». pD^i 9. Ab.
Aboda nmK>N. Keroba W'h^^t»].
Dnn (aram.) Raschi Beza 255. [Chanucka-Jozer. Menachem
Jozer '-^m m«.]
[«'jn [n«':n] Klage ^b'» ny»: "^«^n^.]
bbn Mesciiullam Pesach- Jozer. [Elia Jozer miJ».]
UM fortrollen [Midr. Cant. 33c] Kalir Sachor.
■JTDT Meschullam Silluk Schacharit und Aboda.
^i^T wegmähen: Kalir Sachor.
DTOT st. DOT im Chanucka-Jozer röm., auch deutsch [in Hand-
schriften] Siddur ms. [Machsor 1529] und Jozerot ed. 1591.
[^:inanp Binj. b. Sam. N. 2.]
noiD [Beresch. rab. 58 1 64 c?, wo ed. '^jidid. Tanchuma sip'^l,
auch Jalkut Jerem. 66a] Jehuda großer Sabb., Meschullam
b. Abraham Wochenfest, [j. Aboda 1, 6. Pesachim 4, 3.
Raschi Numer. 15, 39.]
^yblf s. Beilage 15 [S. 449].
pip zerschmettern [j. Moed katan 3, 7 Vl^iriJ, j. Sanhedrin
10, 1 yiviü] Klage boi« i^«, [alte Übers, des mjioN 'd].
1'^')^ verketten: Binjamin b. Samuel Wochenf. Vgl. k>"ik^
Pesachim 525 unten statt ^K>f?K', wie Mischna und Jeru-
schalmi Schebiit 4, 10 lesen.
[^nbn Josippon p. 795.]
— 430 —
ph» in Witwenstand versetzen [Pesachim 49a] Mena-
chem 1). Machir Sulat nj?i«, Mose ^^j? rniK. (S. 417.)
po« [fBi«] röm. Mincha; hievon vermutlich p3B» die Weise:
Kaiir Tekiata idt; [Wochenfest ms. q'^Si&ü "'JWQ"'«].
bni hievon 'jnno in Sei. nii: yh» und Josippon p. 592.
Fjy^T [ney^T] Kalir Purim-Keroba [inoK] und Tal, Klage ^öih -pK
und npi'rnD "^d •'IK, Meschullam b. Kalonymos Jozer Pesach,
Grabirol Introd. ^^a!:>« psi, Tobelem groß. Sabbat, Amitai
i:ias«, Kalonymos b. Schabtai pyis , Abraham n'js: -[^k,
Ephraim ^lyyoa ■'nor:'«, Mose b. Samuel \i^« ':«. [Maarib
'n VB>ri, Elasar ^d^dj?^ fn«, Ofan h» v^\ Mose b. Kalon.
Grabschr. Neustadt N. 703.]
5]öito [nsDiis] hievon neüiüo bei Joseph b. Chasdai (Dukes ^n:
S. 19); ähnlich ist nnifo Menachot 43a.
[DDDits Ges. n« ^o.]
nDiD [Tosefta Tohorot 2, Chullin 25 a] Hymne poN moa.
DOlJ [du] Sulat Hüttenf. nn w« (ed. Do:n s. unten S, 437).
Di"iB Menachem m«: D"nioo.
pyi Kalir Geschem. [Meschullam] Aboda nnw».
i'W^ [mnyiy] Kalir Schekalim.
l')Si\^ Kalir Tekiata 1D7, Tobelem groß. Sabbat.
Nach ^rh:iir\ Hosea 11, 3 gebildet sind: m^Dri Ofan mm»,
riBv'jn Schabtai Pesach-Jozer.
5) Formen Hifil und Hot'al.
[Über nh», na, m, diid, aa^, iwo, loj, pe s. Beilagen 14
und 15.]
nn» [ns] Kalir Purim.
[|*^« Mechaje Neuj. mtt>«.]
10« Eliahu sutta c. 19.
u>os Gabirol itst:>: li^^oNn; vgl. K^D^i Exod. 10, 21 und daselbst
Raschi und Samuel b. Meir. [Judan hakohen.]
njN Judan hakohen.
p« Sei. |nn pis: ''r:KD. [Auch in ms: in^N. Salomo ^nop hto»:
p3««i. Simeon b. Isaac :i«i«: ]^:ün. Menachem Schreiben
305: ^roKn. Jomtob ms ura«: rr:Kp.]
ye« wegrollen: Kalir "»JobD t«.
I
I
I
I
I
— 431 —
T?!^MuSaf in«"' -':, Binjamin pnair nra.
piK (aram. «pi«) Salomo Jozer «tr>: h».
a>i« reden: Rehitim; Silluk Schacharit röm.
btJJK pflanzen: Saadia Aboda.
[im Abitur U1T- Elasar Maarib "]omK. Elasar Maarib
Wochenf.]
pii Meir Jozer rh^». Vgl. p^no Batra 73a bei Aruch.
[^bn Kalir Tal]
•2^*73 [Isaac] Sulat noips: K^^bao Steuer- Visitator.
ppa Kalir Para.
[na Meora mtrn: «U3.]
nm d. i. nj: leuchten, Saadia '7"'^''«: innjin.
VW Kalir Sachor. (S. 418.)
pw Kalir Sachor, [Tröstung pD^i]. Abitur Aboda. [Aboda nm^».
Binjamin nno iTi.]
bn: Joseph Jozer Chanucka, Jekutiel Reschut Neuj., Simeon
-[otybi u>m« -pia.
üh:i Kalir Silluk Schekalim, Elia «ön w«. Sei. '•^3 n^».
-ip Kalonymos i:isö«.
"ityj Mose b. Kalonymos. [Keroba TK>jn.]
[mi Jozer ^03? n».]
[nm Sei. ^ddh 'j« p«.]
b*?! Kalir Sachor.
DOi Kalir Sachor, 9. Ab, Geschem, Neuj. [tDBil'oa -fjo]; Gebet
njo^K ^DiK, Simeon onnc ^N u. A. [Hosch. ■jk'ü: a« fjjQ^ u.
nm: a« p;ob. Aboda nn::iD nn«: nm«D nmi^. Aboda Jose's:
DO^DT. D^Dlü: T'n 97 f. 108 c?.]
fon [^sn] Kalir Para: pDio.
sn [p«7"i] Kalir Keroba Hüttenfest.
ni [j. Schebiit 4] Binjamin bn^nns. [^opn ü'jiy S. 22.]
pi beschenken: Salomo b. Jehuda Aboda; Meschullam b.
Abraham [Reschut] Wochenfest. [Menachem b. Jakob Sul.
nDm. Meir Jozer m:ow. Q^mo Jos. Kol. 171 f. 193a.]
•i^jin Menachem b. Perez: ti^nio. [Samuel b. Jehuda '•bo d:o«:
!^mO.]
D^n [Tosefta ßechorot 4] Abitur Neila: n^p"'^no.
13T Kalir Purim, Saadia Asharot, Meschullam Pesach, Simeon
Sulat 7. Pesach. [Ung. in ']hbnb ^ntr^ uv. Fez. Leyd. f. 236.]
nm [vgl. Chullin 7 a] Menachem Ziuni Vorrede.
— 432 —
■pi Saadia Asharot 96 "p^mh.
^1 Saadia Aboda b'h'irt s. v. a. bi^i. [Salmon b. Jerucham Alf.
n^Vin Buchst, 'fis.]
nyi Kalir Gescliem, Salomo 3ii:>n, Isaac b. Samuel y^»; 'q^v,]D
Kalir inoi:'« nTH; 'o'V.]t^ Simeon ins [u. Jehuda Kl. b« b«];
■po^'V^o Elia [DipN und] 'n n«, Isaac moi^^sn; Q'p'V!? Kalir
Dekalog, Jechiel tsnn «:k.
n-n Zalilal Zeile 69. Jehuda Ofan in\ [Kl. ^13 n«i.]
pnn Kalir Para Schibata, Simeon mpo, ßinjamin f;B>JK] idon.
[pn Hosch. nn« 'r« i:j?d^.]
tt^en Kalir, Saadia Gebote, Binjamin b. Samuel, Mose b. Kalo-
nymos, Jehuda b. Menachem. [Schalom].
Dnn scheinen (von der Sonne): Meir Jozer rh».
i^n Salomo -p "]».
[-iii>n Mose b. Kai. ny^. Sei. bas iTnn.]
[nnn Meborach yno,]
Dn"* Kalir Keroba Versöhn.: omn.
[IKD Salomo Dm'? 2K (in Mss.).]
^13 [U'h23] Binjamin ^^H löDi«.
ITD [iTD«] Kalir Sachor Schibata: n^pn^.
FpD Kalir Neuj. mo^iDO; Saadia Asharot 70 r]jDin3.
[HDD Keroba 10. Tebet.]
[D^JDDIO Sei. Dlp3 Dl«.]
3n3 (Mischna Kidduschin 4, b. Sifre. Midr. Cant. 16 c. Sche-
mot rabba 46. Große Pesikta 15, 7.) Kalir zweite Purim-
Keroba; Gerschom djo«, Meir Jozer in«.
unb Saadia Asharot: DNibps ipl« K'^Pi b». (S. 419.)
Dn'? speisen: Menachem Hosch. "'iiON.
IV': [n^v^] Mose idi«; Silluk Schacharit. [Abulwalid erklärt
m:vb Prov. 15, 28 von mvb. Dann müßte es ]vbrh heißen,
bemerkt Aaron b. Joseph in "'er 'j'^b.]
nso [n^g] Rehitim m«on.
130 Kalir Tal. [Samuel Jozer p: iw.]
HTD [vgl. np] Klage ^D ^iK Ende: nnonb.
mo [mp] nmo» bei Dunasch.
möon': [ncp vgl. Np«': 'ßo^] Kalir Tekiata "idt.
^yo [pvo] Schacharit: pyon. [Rehitim nn«^: nryon'?.]
VVü [yvp«, vgl. i5Ji:oo Mischna Sanhedrin 2, 1, pyifoo Pesachim
lila] Salomo Sulat niK^n«. [Einheitsges. Tag 2.]
— 433 —
So [vgl. nDnpn Chullin 45 ^5] Tos. Taanit 16 a, [Raschi Sanhed.
74a unt.]: y']Dnb. [Simeon b. Isaac n3lon^ (j«nK). Mose b.
Kalon. D^?ip:.]
n^Q Salomo D^n^ ^:b>.
jno Kalir ra ''« ms. jnoin [ed. loin]: ihm wurde der Zügel
angelegt.
1«: [ni^]] Jecliiel b. Abraham «ips.
133 Kalir Geschem; Saadia HD''«.
n:i: [T^i] Rehitim; Isaac b. Rüben Asharot.
[pi:n Menachem Sul. po«.]
nn: Saadia 'j^^^«: 'inrnm.
[|*n: Saadia Ende Daniel.]
[rjö: Jekutiel Reschut p]^id:o, ähnlich riJn.]
^33 Saadia Gebote [S. 37].
ip: Kalir hd^d:«.
[dv: Gesang d^j?^«; npio: Kalir u. Jochanan Wochenl]
k^d: Salmon b. Jerucham [c. 9], Gerschom bo iTK, Mose b.
Kalonym., Kalonymos mm«, Elia \n':K ':«; Hosch. n^r WN,
Sei. pöK, Isaac b. Jakar TIS. [Salomo K>i:«. SchalomOfan-jütr.]
2p: Kalir 2. Hüttenfest und Sachor.
Di^: [Kalir Wochenf.] Salomo Dr '^3«. [Chajim Jozer nn«.
Binj. b. Sam. nnji ^:i«. Jekutiel Maarib.]
p]!:^j dunkeln: Rehitim "[':, Klage TniK.
Dit^j vertrocknen: Kalonj^mos mn«. [Chatanu p]^d^«.]
inj Simeon b. Isaac nb^m«.
pD [p^D] Mose Jozer ^'j'jyo nns.
^^D [bn^D] Kalir Hüttenf., Isaac inoi 1K'\ 2) [bahnen: Jechiel
m« F]N. Rehitim pnn. Mos. b. Kalon. ^oiK. Simeon 7. Pesach m^K'.]
plD kämmen: Josippon p. 367.
iiy [lyj Sei. D^oiy nvc?, I^lir Geschem. [Midr. Ps. 135, ältere
Lesart iiyo.]
[nijj Schemot rabba c. 9 f. 126c^ niyin.]
D:y betrüben, daher D''p''J5?Q die Feinde: Binjamin mti>3N^
Binjamin b. Samuel 'ja^UD TN, Isaac Sulat "jidd p«, Jehuda
b. Menachem pi mo«.
pp Simeon Keroba Wochenfest.
B^V Tobelem großer Sabbat. [Jehuda Jozer "pTO«^ 'jin.]
[n'ryin in Ges. m« '^o wahrsch. von D^iy, wiewohl der Kommentar
H 62 TK' niüby herbeizieht.]
Zune, Synagogale Poesie. 28
— 434 —
[ijy Maarib Tjy«.]
[Fjjy Mose Reschut -»ino. Hosch. 'n dm^« ^7«. Keroba Neuj.
iv:o ^in«.] (S. 420.)
' I Kalir Geschem. [Menachem Schreiben 31 a.]
noj? [Jose Aboda Buchst, 'o.j Kalir Hachodesch und Hütten
fest, Meschullam und Salomo b. Jehuda Jozer Pesach,
Isaac b. Kuben Asharot.
{bi'^ Amitai Sulat "pnan« schmadden.]
hsny Chajim b. Baruch Jozer: '7"'0")yn.
*^^y Kalir Purim.
Wv Joseph b. Isaac nr\nn.
anö Menachem Hosch. '':io«. Vgl. omssp (j. Taanit 1, 6, Be-
reschit rabba c. 36 f. 40&). [inono"" bei Abraham ^3 hnn.]
i'^B entflammen: Meir [b. Isaac in beiden] Jozer rh''».
[Elieser b. Natan Ofan i^np.]
ijjö Salomo ■'0 p«.
n^ Jose b. Jose Aboda [Buchst. '^: Ti^ni].
[mx Kalir Silluk Pesach.]
[fni: Elia iroB»«.]
nn]f Meir Jozer n':^s.
[y^y Keroba Neuj. ij^jd h)m. Einh. Ges. Tag 2 in anderer
Bedeutung.]
[mp Hoffnung machen Elia mp«. Salomo "jn "]«.]
[JOtDp Salomo po^ n».]
i'jp [vgl. Chullin 935] Meir Jozer rh^».
ybp s. oben S. 128 Anm. f.
]:ip Kalir Purim.
pp glänzen: Jose b. Jose Aboda, Ofan TlK, Binjamin b.
Samuel Silluk Wochenfest, Joseph b. Salomo, Meir in h»,
Sei. nyjK. Raschi Sanhedrin 31 &.
311 [u^i'^il] Kalir Geschem.
cn Meschullam [u. Jose in] Aboda. [Judan hakohen.]
nn Jechiel ^q: loi, Jehuda großer Sabbat, Joseph n«inK, Sel.nDi«.
[nai Silluk Schachr. Binjamin b. Sam. nmn ^ns.]
iDDi Saadia Aboda: ^'^mn.
}üi zäumen: Simeon Keroba 7. Pesach. Mose b. Kalonymos.
DDT 1) tröpfeln Kalir Tal; 2) zerbrechen Sei. ^aiK^n. Vgl.
DD-np Sabb. 8, 5.
— 435 —
ron b. Joseph: b^2pn. — [>S^3^ri (Kar. T. 3 f. 19).]
it^ Menachem Jozer Nachmu. [Binjamin b. Sam. Keroba
Wochenf.]
h^ weiß werden: Kalir ^yn »^».
^h^ Kalir Tal. [Chajim Ahaba D^Jir ^yn, Issachar in Aderet
Rga. T. 1 No. 386. Chajim in T'K nn 119 (tDpiJ>im r^K>im).]
iim^ Kalir Tal: iiK'^ion.
mip Schacharit m^ ^«.
'7«nSaadiaAsharot59: b»nrh iih DjmjT; Simeon Sulat 7. Pesach.
n«n Kalir Purira; Simeon Keroba 7. Pesach.
im Kalir Hüttenf., Schabtai Pesach- Jozer, Elia nns« j».
■pn Kalir Silluk 8. Azeret. Jozer Hochzeit und Thorafest,
Mose Sofer Ofan mnD. [Abitur Hosch. p]^q^n. Jozer Hüttenf.
1^01«. Gabirol Silluk h» 'n. Jehuda Jozer "pn^üK^ bn.] (S. 421.)
Dnn Kalonj^mos man», Menachem Hosch. ""JID«, Samuel b. Meir
Numer. 34, 7. [Sei. naa irjij? dk.J
fnn [n|nn] Kalir Tal. [Elia Dnp«.]
^Dn Kalir Silluk Hachodesch.
pn (aram.) Menachem b. Machir Sulat Chanucka.
^^n Kalir Purim, Hachodesch und 8. Azeret; [Schabtai ma
^■m]; Mose b. Kalonymos Silluk ^oi«, Gerschom n:o«. —
'j^mon Grabschrift J. 1176 Worms.]
non Kalir, MeschuUam, Gabirol u. A. [Jeh. Tibbon nwioK 9. 3.
miD 1, 86. mo^vj f. 40.]
Don, hie von D'^onn [Nedarim 32 a] Kalir nor« nn«; Keroba
mn» Schacharit; Salmon b. Jerucham cod. Leyd. 41; Jozer
Thorafest; Sei. «Di w ^«. — [\\opn D^iy S. 36.]
non Kalir Silluk Para.
njn Elia b. Schemaja pia.
'^yn heilen: Kalir Neuj., Tobelem pmiy\ Meir |^oi«, Raschi
"jD«. [Binjamin iddin. Isaac b. Jehuda Jozer Schekalim.]
?]yn fliegen machen: Simeon Hochzeits-Jozer.
5]in 1) s. V. a. «QT: Tröstung zum 9. Ab, Selicha n:io« "•{:>:».
Bereits R. Jochanan verbindet nann mit therapia. [Sche-
kalim 6, 2. Midr. Cant. 28 a. Vgl. Aruch no.] 2) s.v.a. Fjon:
Leonte Jozer Wochenfest.
"iiyn [mii^jn] Kalii-, Abitur, Hosch. lu^^ «:«, Sei. u>qj m«n, Meir
Jozer n^"««, Menachem Ofan i»i:>, Leonte b. Abraham.
28=*
— 436 —
Beilage 14. [S. 122.]
I. Partikeln in Verba verwandelt.
1) ms Mevon maT« Kalir Hüttenf.; irira Salomo Kip^ ^d p«,
[s. 0. S. 422].
2) nyba hievon ']11V^t Eehitim.
3) DltD hievon Piel "'iipip Simeon Wochenf., pioTp Samuel ]r:i
nnKtJ>, [Dnb': Jose Äboda Buchst, n], Pual miD Joseph
Maarib ^roK', Hifil lionpn Thorafest ■jni:'«. Daß man (im
gewöhnlichen Stile) nicht onan konjugieren dürfe sagt
Raschi Gen. 2, 5.
[D^onp Isaac Maarib Hüttenf. j;m«3 «jk.]
[ontDn Grabschr. Baruch b. Meir in Worms.]
4) nnb [allein nach Jochanan Treves cf. mnbs in Sukka]^
hievon Kai i'\3hh Jechiel Esther-Keroba [u. Elia Sei. hü
ib ^on], Piel ^n?^ Schabtai Pesach-Jozer, ?[m^ Chanucka-
Jozer, "^na^Ji Schabtai pnn«, -[na^^ Rehitim; Pual nn^i'r^.Rehitim.
[n?^ti( Kl. 'bs ':«.]
5) HNO hievon Hifil -jiTSp: Rehitim.
6) nnn hievon Piel nnn Binjamin b. Samuel Silluk [Wochen-
fest; Schabtai Sei. nor«: annni.]
7) [^'jn«: D^bnxon (mn ^ODn).] (S. 422.)
IL Anomale Bildungen.
höi2H schrieb ein französischer Peitan statt nbo i«nK (Aben-
esra Kohel. 5). Indessen hat Meschullam ^^o Tiib (Reschut
V]^m), Elia b. Schemaja [hbü im (Sei. mp«) und] -nn^ b'ro
(Sei. "joifn NipK), Jehuda b. Menachem man 'j'jo (Jozer
Chanucka).
pa«« st. pis Kalir Keroba 9. Ab.
[n^olDiK st. n^JiaiK Isaac b. Jakar npj«.]
inn« von nn«: Kalir Keroba 9, Ab und Klage m«K. Ebenso
Saadia nms^'und nnn», s. oben S. 385.
^onK st. lon Kalir Keroba 9. Ab iidt.
[^npN Elia, Salmon.]
^'tkk'« Zweige ('rt^K): Hosch. pi« w« und d^jiü« njyn [röm.
HKin st. iTiTS Hosch. 'n D\n'?« ^«.
[l«in st. man: Abitur Silluk Neila.]
I
m
I
9
- 437 —
QO Menachem in den Sulat nyi« und mn« ist nach Ketib
Esra 4, 4 (Arnheim Jozerot S. 80).
DK^iT st. ^triT Meschullam Pesach-Jozer Ende.
[^ijri von rad. pn Sei. npi:in 'n ']b.]
Dl^jn st. p"«:)!! Isaac Giat '?«': nD\
Ti<T von niTn (Nehem. 12, 8) Kalonymos Rehitim.
ilnK st. min« Isaac Kimchi Asharot.
h'nhn s. oben S. 122.
|Dn imperat. st. mn, Simeon idi«.]
^w^ St. "«i^j Mose b. Binjamin Reschut ^3no.
[nö'r^ st. enb^ Saad. Aboda.]
fo"« s. V. a. n:o, aus fO"*! Jona 2, 1 geformt: Kalir Purim, Joseph
b. Salomo Jozer Chanucka, Simeon yn u. A. Salomo in
der Aboda Abt. 40: foro. [nDK^o^ njoron Raschi Sabb. 63 a
von der rechten Hand, ebenso Kohelet 10, 2.]
fnriDp^ (nach Hiob 38, 8 iD^i) Kalir Kl. moK ^o^.]
mt:^^ St. "i:!^ Sei. iiDi n^jvn.
f]W Schönheit: Rehitim ''D'DH ed. Cremona; spätere Lese-
art: nl^Di.
nö^D^ (weibl.) [Binj. b. Sam. 2.] 8. Pesach röm. [nach n-'^S"
(Ps. 45, 3); hievon] ^risw Sei. ^n^oi«. Als subst. kommt
in Midr. Cant. 25a mo^D^ vor; [adj. pB^^ Nedarim 20&].
[nl^^D (D^sb) Abitur '?«"iii>^ not:':.]
m'jn st. nba'? Kalir Geschem.
[D^nla^ Manuel p. 7.]
[miDQ von rad. Dio Sei. "joy ':Kit:>\]
D^^n^o St. D^o^n':o Elieser b. Simson Maarib jn.
ono Kalir Keroba 9. Ab: stille Wüste, [auch Binjamin u.
Meschullam, s. o. S. 417].
"[Dniü für imo Meschullam Pesach-Jozer Ende.
I^m s. oben S. 122.
inm st. "im Josippon p. 854.
n«^ für ^^TiD Kalir Sachor, Hosch. iryn k: b».
bp: für bpn Salomo ij'^jiy dn.
DDJn (vgl. oben S. 430) auf ro^: anspielend.
«^•iJD St. «t>=DO Simeon mir.
[ü^K>:n'? Jekutiel Maarib 8. Pesach.]
[n?5?p St. pviD Isaac i^tk.]
[^rüfe Judan hakohen.] (S. 423.)
— 438
rj;)j; von d''JJ1J? gebildet: Meschullam Pesach-Jozer.
[p]nS. st. F]nj? Salomo (b. Jehuda) mv3 F]ib«.]
w^TiQ für D^^HD, analog D^Nibn, Immanuel b. Joseph mo3 pip«.
r]rD Rehitim ms. [?iid^] ^odh (vgl. oben P]rB^), Sei. hi^itiri wnhü.
Kilajim 9, 9 f]"'B heißt Rand, ist also mit "'S verwandt.
D-'jpBO s. Beilage 15 Artikel mya S. 444.
pn:? st. n^ Sabb. 104«, Binjamin Jozer b'jn«; indessen in
Akibas Buchstaben heißt es: pist «':« nx «ipn 'j«.
tjn s. oben S. 425.
01^*1 st. fvin Binjamin nb^m».
mmo s. oben S. 123.
■innnin [irrinn] Mose b. Kalonymos.
[b^)r\ st. nb::>in Elia .T'jn p«.]
Beilage 15. [S. 124.]
Nachweis über verschiedene, vorzugsweise von den
älteren Synagogal-Dichtern gebrauchte, oder ihnen
eigentümliche Ausdrücke.
1) IT« Sei. noTp. Geschera Hosch. nno]«,
■pTiK Kalir Schekalim. Schacharit nn2fO«, Sei. n"'3pn
•inm« Simeon und Mose b. mir.
Kalonymos 7. u. 8. Pesach. "j"nK« Rehitim ms. Musaf.
nnnKp Kalir ^:zihü t«. Rasiel nsn in ^o «"i« ms. Avign.,
396 aus Hechalot, Silluk wofür Span. ed. 1519: T»n.
Schacharit "»o, Salomo Jozer -pinn Nischmat D^-mir.
^01«, Joseph Hoschana ijnKn Hosch. ii:nn.
nm^ nyiJnnD, Schabtai Silluk m«^ Of an lyb -joti^.
Pesach. ^ll'!K"'\ Einheitsgesang 1 ; Samu-
nn^KO [Abitur Nischmat hifn^ el '?« n^T. [Binj. b. Sam. N. 2.]
D^D.] Jakob b. Meir Maarib. -pnw Schacharit [poln.] vor
niso Kalir Hüttenfest. p^ow.
"nwün Rehitim ms. Musaf. mKi Jechiel Maarib inocv
n«^ Kalir Silluk Hüttenf., -nwr Silluk Neuj.röm.j Roman.
Rehitim nm\
[^nnns Binjamin Wochenf. iTi
niJK.l
ni«in]; in iran« 8. Pesach
röm.
rmum Silluk 2, Pesach.
ijnnsb Hechalot c. 26, Kalir m«no Sei. noTp. (S. 424.)
439 —
TKO 7« Kalir Keroba Schekalim, [Sachor] und Purim, Bin-
jamin nmn undnoip; Ofan undKeduscha t«o T«(Ms.Luzzatto).
Vgl. die Strophe r^yeo mp in Kalirs ^::p 'n Wochent'.
[Abraham hakohen n'^B'Wino m».]
3) W3 Tekiata nhhnn, Kalir [Silluk Sachor] mn naiy; Salomo
b. Jehuda, Simeon, Meschullara, Binjamin, Tobelem (Sulat),
Isaac DVß i)ü^ und i^^^nn "jt, Meir npn n^an, Amitai ikd piK,
Mose D")3n ^:«, u. in. A. [Jehuda Jozer phm.]
4) b^^H Kalir Purim.
[V^^'K Joseph DMb«^ «ip«.]
•''?''« Mose b. Kalonymos.
ib'»''« Meschullam Jozer Pesach.
^^«^ Kalir Para.
^j^^^N^ Aboda nmty«.
l^"'"'«^ Jozer Thorat'est.
[n^^«^ Simeon n«-nm n3B>.|
S^""« (imp.) Isaac "f^o »jk, Elia
irot^K. [Jehuda b. Menacheni
Jozer "jODTi».]
':h^^» Meschullam Reschut f]^b«,
Jekutiel Reschut Neuj.
^^^K"" Mose b. Samuel dm*?«
nann.
^nb^^« Sei. ^nsfoi«.
5) 13« [vgl. Mezia 59 a, Wajikra rabba c. 33] Isaac b. Mose
Sulat ''h» ü'nh» und Sei. .Tn«; Ephraim Sulat »b dm^«.
6) ^eh F]« s. V. a. ^o b^ r]«: [Salomo Sulat naB'n«], Amitai Sulat
^ob F]«, Samuel n^i«, Sei. Kt:>:no D\n'?K nn«. [Samuel b. Je-
huda: Jozer ■'BO D30«, Tischsegen roman. 26«, 115 ö.]
7) ^v^if: Kalir Tal; Hymne ^y^» D"'OK>n; Maarib üv nt. Introd.
]i^^» "iti^« "pin; Mikamocha u^t!^« ^o.
'pp¥i] Kalir Purim niDD«.
^aii^K^« Elia nD:D.
[na^K^i^p Salmon c. 9.]
npp^D Kalir Tal, Simeon 7. Pesach.
n^B^won Midr. Cant. 15 a, 27 a, Pesikta Hachodesch.
DW«p Schlußtröstung 9. Ab; Salmon b. Jerucham [c, 2];
Hiiiel ^Jio«. [Binjamin Ofan ^eiij>2.]
n^^p^b Simeon JozerWochenf ., Elieser Maarib Hüttenfest. (S. 425)
Itt^i:^«^ Leonte Jozer Wochenfest. — [Diyii>«^ Saadia Aboda 'p.]
Das Subst. t:^=iu>N enthält eine kurze Hallel-Introduktion öins
^3B>n (8. Pesach Avign.).
— 440 —
8) pn [im aramäischen s. v. a. tk; vgl. Raschi Ps. 63, 5, Sifre
Numer. 12, 1] Jannai großer Sabbat, Kalir Purim, Salomo
nsr pN, Mose b. Kalon., Gabirol iv p'^^, Binjamin irn'?«,
[moi«] und '^'^nx, Binjamin b. Samuel Wochenfest; Zalilal
Hymnus Zeile 32, 35, 193, Easchi Sei. n'jDn, pi« und :k
D"iiD, Isaac iriv djon; Einheitsgesang; Abenesra "I"':ö n^n«,
Elieser Jozer Bußesabb., Abraham b. Samuel ir:i3? DN, Joel
halevi ^^':N hii und dm^«; Ungen. irvn. [Mose Sulat ^oyn d».]
9) D^D3 Gerschom bna, Elia Asharot 1, Jehuda b. Mose D'^nh»
\2b, Leonte itsmb bi (Wochenf.), Menachem b. Salomo
Wörterbuch S. 43, Gabirol -joon«.
DM [Midr. Cant. IIa, Midr. Ruth Anf., große Pesikta c. 21]
Kalir Geschem, Simeon nnn, Aboda nniK'S, Jehuda Hüttenf .,
[viell. DDD3 von Dp? Subst.] Ungen. ntr^iy»; Hymne ^^» D^otyn.
10) 11T? [Plural: Mezia 1, Batra 10, 5] Gewißheit, Klar-
heit; das Erlesenste: Midr. Ps. 12 [Hai Rga. 19a N. 71],
Nissim nnoo 10 a, 56 &, 57 a, Jezira bei Kusari 4, 25. Isaac.
in Hapardes f. 21 d [Alfasi nmnD 9], Raschi Joma 47 a,
54 a, Sanhedrin 23 6 [Beza 22 &, Aruch nriD, Samuel b. Meii*
Batra 36a, nn in nvlDH S. 16], Chullin IIa [Exod. 28, 15,
Prov. 4, 18], Jes. 47, 15. Isaac b. Baruch (D^yi D^on 224),
Salomo b. Simson (Hapardes f. 45 a), Abraham b. Chija
(-inyn 'd p. 53), Übersetzer Alfasis (D^yn n^on 218), Tosafot
Mezia 335, Petachja p. 173; häufig im Buche von den
Herzenspf lichten ; Ascher b. Meschuliam (d''5?i n^an 120 f.
26 a), inyn iid ms. (imn -üyi h^ iioyb) u. A. m.
Jochanan Kohen (niTan), Salomo b. Jehuda (omTM)
Jozer Pesach, Simeon b. Isaac (nniTai) Reschut Neuj. und
Keroba Wochenf. ; Hymnus pnir "h^^, Rehitim bn, Meschuliam
Silluk Schacharit, Elia Asharot Str. 5, Binjamin Ofan nn^a.
(S. 426.) Sei. ^«n 'n «:« (nTnn). Binjamin b. Samuel [Keroba
u.] Sulat Wochenf. und h^h^^a TN (Dnn^nn), Menachem b. Machir
^-vri bs ^«, Jehuda b. Menachem ■T'n« ^33« -(nnn^nn), Silluk
Mincha -jn^« fo« (-[mN^a iiTn); Serachja halevi aram. Gedicht;
Gesang TDn ij>^« ("""i'^ai), Ephraim b. Isaac noiiy 'n (iiTin),
Meir [b. Baruch] Sei. p^m und Ofan iddo p«, Mose b. Matatia
— 441
11) pni Zahlal 184.
pFi3 Bosch. |>Di« iN^yob, Simeon
Jozer ü^:]D».
[npnn Tobelem vti'i'i-]
[nj?rii Binjamin v^Vi.]
[nj?nn-i Hoscli. n^pi:«.]
ripna Jannai, Saad. m;in, Tob-
elem großer Sabbat, Joseph
Kalai J}q n«.
"•nfsna Binjamin b, Samuel
Sulat Wochenfest.
12) nm [Jozer] Sachor (s. o.
S. 423).
Dnill Tobelem groß. Sabbat.
Tlin Binjamin rn« 7. Pesach
röm. [Kalirn^N pi«. Hosch.
lyT 2« ^ynb (al. N^::im).]
'^nill»! Meschullam Jozer
Pesach.
T^")1"1'7 Elieser Jozer ^Jio«.
DT"iin Sulat Pesach Ti«.
T-inn': Sei. er« .t (Ms. Alg.
f. 59 6, Machsor Tlemsan
f. 233 Ä; andere Mss. und
Ausgaben: K^ifin'?). [Hosch.
fOH D^^':s. Jehuda tid ^3tt>r.]
"in-in'jp Kalir Schibata Sche-
kalim.
In einem Gedichte Menachems Halna [mhi^n] im karäischen
Siddur T. 2 (ed. 2 f. 84«, ed. 3 f. 606) liest man Tlin -^insp
gereimt auf Tiln und Tinn. Da jedoch Sei. ^^"^ mr auf "m
reimt inins, so ist vermutlich imn zu lesen.
[d^:üi*i, noDn ^:n"n in "inu? nTys. Targ. Spr. 8, 16. '':3-in=
an::', wie bereits Heidenheim (1. Pesach) und Buxt. s. v.
haben.] (S. 427.) ^
13) D^TO Saadia Asharot 51, alte Aboda nnjJiD Alfabet 2.
Simeon b. Isaac Tim m«, Tobelem m^ in"«», Jechiel nm«.
[Nochbeilmmanuel S. 1 19ipnn.]
D-ipria Sei. 'n nj« nv (Avig. 22&).
[kl. ^rv Tin.]
D=iprinT Klage -jhni in.
pna Abitur Silluk Neila.
pPiT\ Saadia Aboda Buchst.
'n.
ipnri David b. Nasi Klage
^pn3 Simeon Sei. nDii n^«.
D^pina Jehuda Jozer "i«bn.
[inT Jakar halevi nr nDM*?«
(nn^inn "iti'K dv).]
[TiTi Joseph. Hosch. Fpfs:;«.]
Dinnn': Meschullam Silluk
Schacharit.
nn-tn Jechiel pKK' i^v.
Dinin Jozer Chanucka.
T-inn Baruch 'jDa.
linri Kalir Neuj. «ty«.
in"ip Joseph n^V
□innp Binjamin a. a. 0.
onTiio [Jozer] Hachodesch,
Jehuda b. Meschullam Ofan
Wochenfest. [Jehuda b.
Kalon. Klage bn« ':«.]
■TTTTin Binjamin a. a. 0.
— 442 —
14) h»)r]^ Saadia Asharot 39. 100, [s. oben S. 384, übersehen
in pip S. 44 Noten, vgl. das. S. 95]. Jechiel Esther-
Keroba. Sei. ^n«K>: -p^K. [Ofan hj k^o. Jozer f^oK«.]
15) Wie iiT findet man auch inn (s. oben S. 124) bereits
Sifre "[n^ynn Abschn. ncDK, Wajikra rabba c. 25 f. 194 c,
[c. 33 f. 203 dl c. 29 f. 199 5, Jalkut Exod. § 188 Anf.,
§ 286 f. 80 c unten. [Sifre Levit. 26, 26. 34. Sifre bei
Jalk. Deut. 305ö^, 307 M, 308Ä; Num.213Ä ob.— j. Joma
6, 3; j. Pesachim 10, 6. 3iß np*: HSd. Tanch. i)Sd. Tosefta
nmü 6.1
16) noi Kalir Tekiata -idt und Klage nnv« hd^«, Saadia As-
harot 91, Salomo [Sulat "pan« und Binj. b. Sam. N. 2] i:tok,
Simeon ^owiy b und iDin n^« [Gabirol Tal], Binjamin -pb«
yiyi, Sebadja fen; Sei. hdd k>13«, Isaac b. Jakar "f?o «3K,
Zemach nnti>'' ö«. Auch bei Abraham b. Ohija, s. Geiger
Studien S. 71. Hieraus ''jripii Binjamin b. Samuel Wochenfest.
17) h^'ri R. Natan Aruch ms. ^J^^-'n Meschullam Reschut r]^ü«,
()b''"'n Jochanan Wochenf.] Jechiel kd«.
^b^^n Kalir Purim und Para, ^^^^n Mose b. Samuel wnh».
Mose b. Kalonymos. ^ih'^^n'' R. Natan a. a. 0.
D^^^n Simeon Reschut. "h^i^n Leonte DNnj«.
in^l^n Sei. loh fn^N. n1^»np Jakob Ofan ^■np\
b'^'^nb Binjamin u^nn«. |n^;ri Ofan b» j?Bn^i (7. Pe-
ib^^n^ Sei. vii^on friK. sach).]
|'7"'''n Elia b. Schemaja irorr«. [b;^=in Kalir Wochenf. ms.]
Jehuda b. Menachem iDon«.]
In [Is. Satanows und] Moses Büdingens Selicha-Kommentar
wird T. 2 f. 34 a b''^n als das Gegenteil seiner wirklichen
Bedeutung aufgefaßt.
18) non Sohn: Schreiben an Hai in Rga. der Geonim cod.
Wien, Nissim nneon 13 ^?, Hapardes f. 26 c, Isaac halevi
Ofan ij^npin«: monb; Isaac Giat Magen (i"non) und Me-
chaje (mon). Meir nnan n», Abenesra Aboda, Jehuda Abas
Akeda, Sei. D^:n«n ^:nK; Maimonides Rga. N. 128. (S. 428.)
— 443
19) ^n Tobelem groß. Sabbat,
Ephraim nDiiJ> 'n.
n^Dnb Isaac Sulat rriDW.
hon: R. Natan Aruch ms.
Samuel b. Meir Kommentar
gegen Ende.
rhüm Meir ^:o n».
hümn R. Natan a. a. 0.
20) r]lBß Jes. 3, 16 erklärt Menachem b. Seruk [vgl. pn fiK
V. rjD] durch sprechen: eine Erklärung, die Joseph ihn
Abitur angenommen hat, wie folgende 3 Stellen beweisen :
nmö ^ovts r]^tD noeto (Silluk Mincha), jnrr nBBto(Hosch. pp h»),
rnayo nih^QO Dvn d'^ddId (Chatanu 'n u^ m); vielleicht auch
Binjamin b. Abraham in Sei. ^^:» ibd« {2»h ißpo), und gewiß
Joseph b. Natan im Maarib ^roK^ (iT^ iri^V D^OBto). Daher
bei Elieser b. Natan im Maarib Wochenfest: a^pp nB"'Bp.
Vgl. rj-'ts oben S. 398.
{nsh F]B1D« Joab b. Natan Jozer Pesach.]
[nib m D^BBiß Joseph Pism. -jirr^ ^nK3 nv Fez.]
fm^nn "f} ^bbib Joseph Hosch. nbn».]
faiB riBBiBD derselbe ^kik>^ 'tr:; anders ist p]Biteo fsi« in -pyjp
Is. Giat.l
21) iK>v-i piT Kalir Silluk Wochenfest; p-nTD Kalir Silluk
8. Azeret. pTP ferner bei Mose «a^f ""DK^o, Kalonymos b.
Jehuda Ofan pnT, Amitai, im Piut für Neujahr und Ver-
söhnungstag und sonst. pnT als Singular in mio *'b''« röm.
Mss. und Ed.
"TiT Engel: Jose b. Jose Aboda tnh li^N niT; Binjamin b.
Samuel Ofan Wochenfest pitDJso "iiT; ferner in ono ^^"'«
Musaf (deutsch), Hymnus tt^K^« D^OK^n und im Piut u^l:« hd dk
(n^tj^n TIT). [Binj. Of. ^nnn u. nT3; Amitai Ofan ^b*?«;
Rasiel 36 a.]
hiT Binj. b. Sam. N. 2.]
■»nlT: Piut "|n«i^ iK'« Musaf (nun': ^tIt), Binjamin «a"» B>otP mei
(^« ^TIT).
[rnlT Hymne nD3 po« o'jiy "fjo ms.]
22) foo Mechilta lyoM und Jalkut Rieht. 9 a. Lekach
«3^1, Sifre "jm'jvnn zu Num. tob 45 ä [55 a].
11, 10, apv zu Deut. 11, [is^oo Lekach tob 56 a.]
22; Tana Eliahu 9 bei ■pon'? Mechilta phoy »y^.
— 444 -
■Jon Elia nin ddk. nyo^a Saadia n::m.
"join Elia ^nnj«; Sei. n^tr 'jiöt:>K, pD^DiO RascliiMoed katan 16 ä.
Jehosifja 2h Tin\ ']''i2y Jalkut Exod. 80,5. [Be-
i30in Simeon pi':in ^h^», Isaac rachot 45 a : "|yo^, Ro-
Seniri n'^a "joy; vgl. isism keach 24].
Hiob 24, 24. [yoln Rokeach 28 f. 29 c]
[riDpin Jeliuda Jozer nyo?:>«.] (S. 429.)
yö:n große Pesikta 21 § 6. yo^nb Raschi Arnos 6, 5.
yQiü Raschi Numer. 10, 34. Simcha ^«on m.
"iTü^Q Sifre [ebendas.] "jm'jynn lOiin Gesang ^mj hu.
Abschn. 'n pyi.
Die Form jon öfter bei Menachem b. Salomo in ^ni p«.
23) yap (subst.) Serachja halevi aramäisches Gedicht. [Ke-
duscha 'bni ^bsis.]
^j?3p Peticha pK>b n^pn^o tn.
';3p (partic.) Abitur Aboda 7, Salomo Kohen wbinh n^K> (Cochin).
V3» (imper.) Jalkut Ps. § 743.
ysK Buch Bahir bei Recanate f. 152 c; n'ron -jn*;« "['j Neuj.
Ms. cal.; aramäischer Reschut von Antoli. [yaiK fn'jt:' anf.]
VT Saadia m^S ^u«, Gabirol ü^:ii:^. [Salmon c. 17.]
van Isaac Giat ■'junn noD m.
24) mvö Kalir Hachodesch und Klage ttr« n« ns^», MeschuUam
Jozer Pesach, Meir Maarib Pesach.
imye Midrasch Konen Anfang.
[wjye Dunasch nmi^n S. 44.]
[mjjDQ pnn hebr. Bibliogr. 71].
mjjsö [auch "i, -n, -»ni] Nischmat span. [D"'o':j;: -'on] angeführt
von Bechai (ppo f. 64« als aus dem Jozergebet; Jose b.
Jose: mjiDif njyoon zitiert von Israel Kimchi in bsiiJ»'' mny
f 7 a, [auch noch in Sei. mpo nris] ; vielleicht meint die-
selbe Stelle [David] Kimchi Lexic. [s. v.]; Neuj. }vhy Y'o;
Schacharit röm. D^nhi6 no«; n b« p^'jy ■j'70, Tobelem
ms: nn^«; Meir Reschut lon -jk^io; [Saad. m:iDK alte Über-
setzung öfter]; (s. Opp. 1185 Q., auch Geiger Studien S. 38);
Jehuda b. Menachem Wochenf. a« n^i, Parchon v. nop.
[Binjamin b. Sam. Keroba Wochenf. — Natanel Almoll
Vorr. zu Kommentar □■»unp.]
— 445 —
n^njycoi Hadassi Eschkol Ende. [Binj. b. Sam. nnijn ^:i».]
D^n:yDü^ Jehuda \n':«^ isb«. .
D^:yQO [ohne n] Elieser b. Natan Reschut für den Neuvermählten,
während Parchon f. 55 d beriierkt, das n habe darum einen
Vokal, daß man nicht "»oyD ausspreche.
[DiTJVBO Binj. b. Sam. Keroba Wochenf.]
^n:j;so Klagel. 'i'^'''\nn; Schreiben bei Luzzatto i::i«n n'2 f. 57«.
mvöb Midrasch bei Aruch v. t:>np; Kalir Keroba Wochenfest,
Keroba und SillukPara; Schreiben aus Keirowan im Eldad;
Donolo Vorrede; poetischer Tod Moses zu Anfang; Isaac
halevi in Hapardes f. 21«^ [Reschut Dyi:3 nnno« für Pesach];
David b. Gedaija Keroba (S. 430.) Wochenfest; Elieser
de Chinon (Sal. Aderet Rga. T. 3 N. 7).
''mv.^2 Binjarain fnn -j^ü [d. i. nboKj zu Neuj. [ms. LuzzattoJ.
[Harl. 11639.]
nij?ö (imper.) Kalir Para.
[njjJD« Gabirol i^o«N.]
n:VB^ Musaf röni. b'ro"' ^t2. [Auch in Isaac "»iD« k>Vk Ged. DJin
n» k'hd'?.]
nmjJisp Abitur [u. Gabirol] Mincha ; Gebet ^Nit:''^ioj?'?. Tripol 44 a.
niycno und injycn^ Hadassi a. a. 0. 325 f. 120* Mitte.
TOj^s Binjamin b. Samuel Jozer Wochenfest.
iTraj^.^B derselbe Reschut [u. Keroba] Wochenfest.
Daß die Peitanim sich des n:yD bedienen und als Verbum
konjugieren bemerken David Kimchi (s. v.) und Aaron bei
Israel Kimchi (a. a. 0.). Es kommt vor: in Nischmat, Mid-
rasch, bei Jose, Kalir, Eldad, Donolo, Ungenannten, Abitur,
Meschullam, [Gabirol], Binjamin b. Samuel, Tobelem, Meir,
Jehuda, Jehuda b. Menachem, Elieser b. Natan, Isaac ha-
levi, Hadassi.
25) nIpnfJB gilt bei Abulwalid, Abenesra (mnx 10 a), Salomo
Parchon (s. v.) für ein Wort; Joseph Kimchi erklärt mp
mit Gefängnis; sein Sohn David (Lexikon und zu Jesaia
61) schwankt, ebenso [Aruch v. nnp,] Menachem b. Seruk.
Aber Kalir (Keroba 9. Ab) und ein alter spanischer Dichter
(s. nopin bei Dukes in Orient 1847 N. 10) haben ^mp npo,
desgleichen Jechiel (ünn «:«); Salomo (m lyjij? dn): mp npe,
und ein alter Kommentar des 13. Jahrhunderts bemerkt
— 446 —
ausdrücklich, es seien zwei Wörter, stimmt also mit [Hai
Gaon (d^':d S. 12) und] Raschi zu Jes. 61, 1. [mp nnj3Q
Mose b. Samuel h» nn«.] Ebenso Gerschom (djo«), Simeon
(nmp "f^N), Meschullam (Pesach Jozer yrü» mp npQ), die
Selicha innn mns (nnni mp npD) [eine ältere Handschrift
läßt mp weg], Jehuda b. Joseph (niNn), David b. Kalonymos,
der mp ausläßt (ono«: npö in fosn -pm).
Unsicher sind mp npö «ip (Hoschana -[3 m»), ^nii' np npD
(Maarib lo^iv ii« k'"':), mp npö hd fm (Aaron K. inT ik>k.)
mp vorangestellt ist in : npen mp "bei Jechiel (Dov «ip«) und
Elia (mn ds«), npp nip bei [Simeon {-p i«),] Schabtai ("jjxy nyi)
und Sei. 5;iK>on fra«, [nnpo nip Kalonym. Sulat nmnyD tk] und
in nnpB nmp (wi minn). Auch Israel Nagara hat npo mp (n^p
raK> 7) und mp npen (^m n'jij? 51), und Lonsano nip nnj?p
(D^:iDTa 68 rt). pmp ^mp-'s Jechiel Pesach-Jozer.] (S. 431.)
26) nD"iB Kalir Neuj. mn«.
^D-i1e Zahlal S. 197.
[•]D-nö Binj. b. Sam. N. 2.]
DDiiB Salomo Sulat nai^n«.
D'^Dmo Kalir Schibata Hachodesch [andere Bed.], Keroba 2.
Pesach, Mincha gegen Ende; Mose b. Kalonymos D^bi^«;
Simeon- n^ ^D3iy und Jozer [□"'JIDK] m'^^h ms. ; Leonte Jozer
Pesach; Jekutiel Maarib yi^n; Joseph b. Elia mna, [Tob-
elem 7. Pesach und Wochenf.]
^DIlB Binjamin nnbj -j^«. [Tobelem nr« v^\]
''DilD Kalir insK'« hd"'«, Jehuda b. Menachem großer Sabbat.
[Binj. b. Sam. 2.]
-irDlIs Kalir ebendas., Jechiel nm«, Sulat Wochenfest nn«
li^'^yon «in.
an^DIlD Simeon 7. Pesach [pn^fn "''7^«].
fl^ Gabirol Reschut loon«, wie d^stib Midr. Ps. 118: zer-
brochen.
npnD Klagel. mo« an«, Binjamin b. Serach Jozer und Sulat
großer Sabbat, Kalonymos Sei. mn«, Ijaac b. Jakar yb»
»y», Jehosifja r^2 rln\ üngen. [^jim] nn« n3KK> in n-'yo
inu> f. 89 Ä [ed. 2 f. 91a. — Tobelem n^w löss Neuj.].
D'^Diiö iVbenesra Exod. 1, 13 tadelt das Wort n"'3no im Piut.
Zarza, Joseph Caspi [s. Dukes D''onp ^n: S. 9], Joseph b.
— 447 —
Elasar bezeichnen übereinstimmend als die gerügte Stelle
die Zeile noio'? ''j« D'^Dne b3pi; die letzteren beiden geben
den Verfasser (Abitur), Caspi auch den Piut an, nämlich
die Rehuta nm: ^o n«. Die Stelle befindet sich daselbst,
nur daß in den nmoiy« Avign. f. 33 ^ ü^yr\3 gedruckt ist.
Der Andere [inKi statt nn«i], dessen D^pnp nlKi Joseph b.
Elasar anführt, ist Gabirol (DTi"': ■':?:>). Astruc Salomo in
seiner Erläuterung des Abenesra will jenes Wort in einer
Rehuta des Hai Gaon gefunden haben, meint jedoch höchst-
wahrscheinlich dieselbe Stelle. Bei Dukes a. a. 0. wird
dies als der Caspischen Erläuterung entnommen angeführt.
In der Tat wird in einem Ms. Selicha Tlemsan jene Rehuta
Hai Gaon [Dukes in puT ^331d 25 S. 86 wiederholt, daß
^«n am Ende der Selicha gezeichnet sei (nin etc.)] zuge-
schrieben, wie S. Baer mir mitteilt. Das Wort findet sich
in peitanischer Bedeutung auch bei Binjamin bü nn« [Tal
anon. nn^K'«], David b. Gedalja Jozer nnoK, Simcha by ^d
Yom, Ungen. Sei. ü'bü2 hdiod ^ö (Ms. Tlemsan) [d^dtio rK>io],
Ungen. Pismon laj? ^rvD n:n (Ms. Fez) [ü'^dmü ^j-'p].
[Pismon piK'': pn« Neuj.j
[Sonderbarerweise gibt Ascher b. Abraham in '^q: nw
an, Kalir gebrauche das Wort CDne; er hat dies vermutlich
nur gemeint, aber nicht bei Kalir gefunden. — wt^ mpo
Exod. Anf.: ^nsiiab ^jk w^mzi Sdot "losty c^^ön i^:d ni no«.
HD^ty pTinK»« ms.: ni:>j?K> nns ntsima ^^«n irm noK njn... D^Dne.
'öDD pjDr (bei o-^onp ^nj S. 9) to^^cn nn^i« uod m no« etc.
r|DV ^n« f. 41 a: Dvoi lOK iin^a« f]DiiT n iQi:>ti> in« cDn
i'jiTij) D^Dna riT d^diid di«i no« cinsi V'2:) nnsi.] (S. 432.)
-]1-ipb Binjamin mB>3«, Mose b. Joseph ^mpn nn«, Jakob b.
Meir nia^i^.
npliD^ Mose Sabbat Chanucka [^'7^yo] iidt«.
ijna;'^ Jehuda b. Menachem Jozer Thorafest.
[riDiBJ Hosch. YQH ü^nb».]
ariDlQJ Derselbe Jozer Wochenfest.
fipj Menachem b. Machir Sulat TfpiQ p«.
DDnsn Saadia Aboda.
n?1pn Kalir Silluk 2. Pesach.
iDn^n Isaac Sulat B'Kid t«. [rnDnen Isaac Jozer mm«.]
— 448 —
*^npo Thorafest (röm.) omo t«, Kalir Geschem [in anderer
Bedeut.], Binjamin s^^nn«, Kalonymos btpn n«. [Tobelem
[^D^öD Sei. HDO ^mos n«.]
pnpp3 Samuel b. Isaac Meora "^2^.
iriDQ-i Mordechai ^jno ik^ö.
npnpQi 7. Pesach (poln.) [Ofan] ^« VK'l^i.
nDnsp Binjamin b. Serach Jozer großer Sabbat.
D^pncp Kalir Hachodesch. [Tobelem n^ti>N"io TS.]
^Dnop Joseph ^jj?o^'- [Tobelem 'n po\]
^Dnspb Aaron fv^f nnt^n Siddur Kar. T. 1 ed. 2 f. 63«, ed. 3 f. 94*.
^D^Dp Simeon 7. Pesach •«b'««.
■ij''DnQp Leonte Jozer Pesach.
loDnppp Hosch. pDn 2» 'hd.
[iDipii und] "ijiDin Elia b. Schemaja Sei. mp«.
[nDisn Isaac b. Samuel pyis 'n i^^«.]
[nDiöio Tobelem 'n po\
Demnach vorkommend bei Kalir, Saadia, Mose b. Ka-
lonymos, Hai oder Abitur, Salomo b. Jehuda, Gabirol, Simeon,
[Tobelem], Binjamin b. Serach, Ungen., Zahlal, Jechiel,
Menachem b. Macliir, Isaac, Leonte, Elia, Jehuda b. Me-
nachem, [Isaac b. Sam.], Kalonymos, Mose b. Joseph, Je-
kutiel, Jakob b. Meir u. A.
27) ^sl:; to'^Sif] Meschullam ms ^o, Menachem b. Jakob
Maarib (bsyn^), Esra b. Tanchum iJ«5i> bv, Elasar Maarib
8. Azeret und Ofan ms. [Joseph b. Natan Reschut ps ID^
(%)•]
28) n:£n:ib Kalir Keroba Hüttenf., Menachem b. Seruk Vor-
rede und sonst; Q^nb»b nos Schacharit (Eoman.). (S. 433.)
imnirn:; Rehitim ms. Musaf.
nnsfn^fs Abitur Mincha.
nxnifn Bechais Gebet.
'in:in:£'' Meir Zwischensabbat Hüttenfest; Pasiel 40«, Hymne
■ ps n^3S
imnxnr Kalir Silluk 8. Azeret.
nxn^ü Menachems Schreiben an Chasdai f. 31«. JalkutExod. 54«.
nnifnxD Debarim rabba 1.
— 449 —
D^njfnifo Kalir Neuj. Anf.; [Ofan] v^V't 7. Pesach [poln.]; alte
Übersetzung ms. von Saadias Glaubenswerk.
nxm^fo Eldad 12 a.
nn^myo Binjamin Jozer rjiDN.
nn:fm^o Jehuda Ofan jnn y\
n1n:^nif Ben Sira Buchst, 'n f. 19«, Isaac iJ«^3n\
mjfny Menachem b. Seruk Schreiben f. 21a und oft im Wör-
terbuche, Binjamin Sei. i:ms bi«, yu^ri 7. Pesach, Tobelem
b-'na N13J«, Raschi Gen. 6, 3; Menachem b. Salomo [Wörterb.]
oft; Abot-Kommentar [Vitry] c. 5, [A. 1858 gibt Dukes
die Stelle in no^iy n^K> S. 81], Antolis Schreiben an Mai-
monides.
Unrichtige Erklärungen sind in Selichot Altona 182.>
f. 217 & und Machsor Tlemsan f. 244«. Als Sprachgebrauch
älterer Grammatiker ist dieses Wort von Dukes erkannt
worden, das sich indessen schon in Debarim rabba, Eldad,
Ben Sira, bei Kalir und alten Peitanim (üngen., Abitur,
Binjamin, Tobelem u. A.) findet.
29) 'h:ih:£ Abitur und Mose b. Esra in den Abodas, Ofan
mn-iK, Elia ^b ik^k hu Roman. [Mose 3JT0.]
h:ib)tö j. Sukka 5, 6; j. Terummot 8 Ende.
rh);b^Q Baraita Elieser c. 17 (Jalkut Reg. § •2'62 d^d^do).
Salomo b. Jehuda Jozer Pesach, „Magen" n« Neuj., Da-
vid p^nn n.
ü'h:ib:iCi röm. Musaf, Chatanu dk> n« Tripel., Tobia .Tn«, Je-
chiel Maarib inoiy\
^5f^i::on Rehitim ms. Musaf.
b:ib^b Hosch. nnn^ 'no, Meschullam Aboda Ende, Tobelem
m2f nn"'«. Sei. moiKi nTti^N, Gesang nty^ti?« und nösn ^2U^s^.
nb^ib^b Simeon 7. Pesach 'b'^. (S. 434.)
"I^:^^^^ Hosch. Dnoi«, Hosch. K>^n njn.
b:ib^ (imper.) Salomo '''^n ^Jtr.
"'biT^if Zion Roman. [214a; auch in Menachem Lonsano "bna
(u>npü muy 76 & u. n^yo 66&).]
ibx^j^f Kalir Neuj. tön«.
bifbif» Peitan in Amrams Siddur. [Joseph Meora n''3nN nby\]
nbifbxs zu Schacharit (Monp.), Abitur [Hosch. nbn» u.] Neila,
Simeon Duran "»pm 'n.
Zum, Synagogale Poesie. 29
— 450 —
l':if''if» Sei. ü:m Tripoi.
[ij^xb:;« Sei. D3K'« Ms. Tlemsan in 4.]
"jb^'j^n Isaac Nischmat ■]^«n\
^^y^Vrn Gi-abirol ■j'? Dibu'.
^;fbv^ Elieser b. Simson Maarib jn, Ephraim noiB? ^31«.
"jbxbr Musaf d^ iditi pai.
-i^jfSr Buch Rasiel 39 &; Hymnus nor« nn», Tröstung 9. Ab,
Abitur Aboda, Isaac Gesang iblf^r. ["fybnh ^n^: nv Fez
Neuj. Gabirol Silluk.]
-p'j^^r Silluk Schacharit, Rehitim ms. Musaf, Gabirol ^«:k^ hD.
'imh:thT Kalir 8. Azeret. [Jakob b. Ascher vor Tur III.
Menachem Romania 262 a.]
=im^j:':2fn Tobelem mif Mb«.
nb::':xi Abitur Aboda Ende.
T
-jbV^JfJ Schacharit -[To«:.
biif^if Abitur Mincha und Eeschut; röm. Musaf, Silluk Wochen-
fest, Mose b. Kalonymos, Raschi Berachot f. 62, u. A.
[Nischmat ■ji':n^ DniJ>\]
Die ältesten Quellen sind: palästinischer Talmud, Elieser-
Baraita, alter Peitan, Kalir, Ungenannte, Abitur, Salomo,
Meschullam, Simeon, Gabirol, Tobelem, Tobia, Raschi, Mose
b. Esra, Isaac, Elieser b. Simson, Jechiel b. Isaac, Ephraim
b. Isaac.
30) pp^ Kalir Hüttenf., Hosch. ']2 m«, Saad. y:sh -pott^«,
Gerschom «k^n und nor« (Plural); Ung. Tod Moses; Sche-
fatja; Raschi M*:« 'n (Plural) u. A.
[ppV Sei. tt>np nB>.]
31) pli: alte Aboda nn^JiD nn« [zweites Alfabet] Buchstabe
'^, kalir Tal, Elia Asharot Str. 35, Binjamin Jozer um'?«,
Isaac Giat f« y^'^ü und h»)m min .T, Binjamin ""i« ^nh»,
Mose nj5i> m^y«, Abraham Lied D^iOK>o i^D«, Elieser b. Natan
Sulat m«, Abenesra i^Di«, D^u^in (S. 435) [Kerem Chemed
T. 4 S. 143] und "«jn no« [^liJ S. 32], Ephraim nai5i> M,
Ungen. nn^ it:'« und n^ty^« dt^« (Trip.) [und -jUif b ^ti^pao],
Mose ^7« n'jiyn; Siddur Kar. T. 2 f. 54a, [T. 3 S. 128].
••Dlltf Gabirol Königskrone, Salomo mmy «3«, Isaac Giat m«n "p,
Abram noDna iTi\ Jehuda halevi M3K> "piv« und in ^7i3 S. 43.
— 451 —
•pi^ Lehrgedicht ^DK>n iDio,
iDn2f Simeon [Jozer] Wochenfest, Jehuda b. Kalonymos laT,
Mose m^v«; Jechiel b. Ascher im.
HDiy Isaac Sulat 'n mio«.
UDix Salomo b. Jehuda v\ir n« und «ip^ ^o p«, Elieser b. Natan
Maarib D^^bN ^«, Sei. Tiop t« und ^i:>d: '•nn.
DDiJT Salomo Sulat nairn«; Sei. b«iB'^3 DNnb« und pB>«T nn«.
pij: Salomo irjn (in einigen Ausgaben).
Q-^Diif Meir n'^Jvri, Jehuda b. Kalonymos n^T, Abraham Lied
■'3i:if in dem Frühgebete.
^Dilf Joseph b. Isaac lyio pi«, Simeon Sulat 7. Pesach, Bin-
jamin Jozer ''bifbw hhn», Gabirol Königskrone, Isaac Giat^
.TnK> p8 und m«n -jb, Isaac Gerundi Mechaje Neujahr,
Meir IDS '.an, nwi nn« und Jozer Nachmu; Jehuda b. Kalo-
nymos fn*"«, Abraham b. Isaac 'n aiü, Abraham b. Samuel
^n^t:> n«, Elasar -pitt>»; Sulat rit^i noK, Einheitsgesang, 6. Tag.
TDn^ Salomo b. Jehuda Aboda Abt. 23, Meir 3iT yb» und
"non; Israel piiy Tn\ Schemtob Vidui, Aaron b. Joseph
Piut zu n^iy^L
.TD"i^ Elieser halevi lon ^«.
T V
irDilf Joel halevi p«.
Dn-^Di:^ Elasar Maarib njio«.
iOD-i^ Elia b. Schemaja Nib«, Joseph ':yQ^\
32) bbtr, 'jbDiti'O, 'jib^ (j. Chagiga 2, 1 gegen Ende), nach
der Verwendung im Buche Esra angetroffen im Talmud
(z. B. Sanhedrin SSä), dem Midrasch, sowohl altern (Sifre
n«7i, Bereschit rabba c. 1. 2. 56, Pesikta ^oip) (S. 436) als
Jüngern (große Pesikta 26, Bamidbar rabba 17, Eliahu
sutta 2), kommt in Kaddisch und Gebeten (vgl. roman.
Machsor ed. Vened. f. 20 &, 25 &, 26 a, 33 &, 52 a, 126 a) und
zahlreich im Piut auch in Selichas vor. Belege geben
Kalir (Wochenfest und n^Ji'Kin ^:d^o tn), Kalonymos (Rehi-
tim "poD pNO), Simeon (Wochenfest und Reschut Thorafest),
Abitur (Aboda), Gabirol, Isaac Giat, Binjamin (Jozer irn^N),
Binjamin b. Samuel (großer Sabbat [u. N. 2]), [Schabtai
^T ma], Jechiel (aan w«), David (D^3Di::>n w^bi und ihyi
nro's^n), Isaac (Trostgedicht anr nny); [Binjamin b. Abra-
29*
452 —
ham Lied mjan wh^y: nbbriK'n m^o]; ferner die Stücke
B^K D^DK^n, K^np nn« Neujahrfest, t«d nc^ ^n Versöhn., or«;
inmbi^ na^^tr^K, Ofan m« nno; die Selichas ^ry ^nKt:>3 ■[^':n,
-nn DB«, naiKJn nonp. Auch Menachem b. Salomo v. -pa
sagt: nyn ^iba» «in 'n -[Tia.
33) pJK? Sifre pnn«i, Gebet nro-'B oy .Tn, [Sei. «lu ^7« nn«J,
Kalir Hüttenfest und Mincha, Ben Ascher Akzentlehre,
alte Aboda nn:jiD nn«, Meschullam Pesach-Jozer, [d"" man] u.
m. A.
T^iip Saadia Introd. der Asharot.
[d''Ji:k> Joseph ny^^.]
0b Jose b. Jose Aboda, Kalir Hachodesch, Zahlal 185.
Meschullam Aboda Ende.
p^hi Elieser-Baraita c. 19 Ende, Abenesra Kohelet Intro-
ductionsgedicht.
n2:^h Simeon Hochzeit-Reschut.
■'jj^': Elieser b. Natan im Bericht vonn.
UJB^S Jose b. Jose Aboda, Salmon b. Jerucham polemisches
Gedicht.
y:m Sei. po«.
p^ (imper.) Salomo ijj? ir:iy □«.
^« [Nedar. 62 a] Tekiata nbhm, Aboda von Amram ange-
führt, Kalir zweite Purim-Keroba, Hosch. noi pVJ b» und
oy 1K>' «J«, Meschullam b. Kalonymos Ofan Pesach, Joseph
Tobelem Jozer pi«, Jechiel b. Abraham Anf. der Esther-
Keroba, Mose b. Esra Introd. Schacharit.
n::p^_ Kalir Schibata Hachodesch und Neujahrfest n''-« ^oi«,
"Samuel b. Majo D^l'-^y fDlK>.
p^' röm. Aboda. (S. 437.)
'ii^p) röm. Aboda und die von Meschullam b. Kalonymos;
Mose «n^f ^Di^D. [Silluk ^d pi) gr. Sab.]
cj^t^ü Silluk Hachodesch und Hüttenfest, röm. D''TD«on u. A.
nlj:Wpn Kalir Silluk Para.
[d^j:ii:>o Kidduschin 30.]
]ip in den Abodas von Jose b. Jose, Abitur und Salomo.
niJK> Sulat Pesach m«.
p^u^ Simeon -p«. [Joseph Maarib Di« 'n VB^'i-]
— 453 —
34) pain Jalkut Num. f. 220d, [Kön. 36a ob., Tanchuma
49 c], Salomo Aboda Abteil. 22, Elia Asharot Str. 20, [Me-
nachem b. Machir Jozer m«], Binjamin b. Samuel Silluk
Wochenfest [ms. A. 1491], Raschi in den Sei. fsiK und rrnn.
Vgl. die Pesach-Jozer MeschuUams (^K>mD m:3 '^iTimh)
und Schab tais (^B^no pTl), auch Raschi Rga. N. 11. —
[Kommentar zu Sulat 1. Pesach in H. 17.]
Beilage 16. [S. 126.]
Die für die Charakteristik der altern gottesdienstlichen
Poesie wichtigen, die Beziehung zu den Israel beherrschen-
den Reichen und Kirchen betreffenden Ausdrücke, folgen
hier als Bezeichnungen 1) des römischen Reiches, 2) der
unterdrückenden Völker, 3) der Araber, 4) der zusammen
genannten Anhänger des Christentums und des Islam, 5) des
antijüdischen Glaubens, 6) der die Nationen betreffenden
Namen und Wünsche und 7) der Zumutungen zum Abfall.
Kalir Silluk 8. Azeret.
1. Das röm
n^V'?"l noi« Jalkut Zachar.
§ 586. [Prov. § 963, beides
aus Tanch.l
nn« [Bereschit rabba c. 44,
Midr. Thren. 66^, Tan-
chuma 2 a, 3 b, Aboda 2 b
und sonst; Yg\. M. Sachs
Beiträge Heft 2 S. 136 ff.]
ist in den Poesien der herr-
schende Ausdruck, biswei-
len mit den folgenden ab-
wechselnd.
3"in Dln« Isaac Seniri tiöip.
^nai DlnK Saadia b. Nachmeni
Maarib. (S. 438.)
nv^");] an« [gr. Pesikta 33]
Salomo b. Jehuda nn ma.
ische Reich.
Hymne V'oii'' isiJJ' ^ip3 'n.
[n^OHK (Tyin in Zion- Frag-
ment.]
Dil« r\2 Salomo Gerundi ni'o^.
nn» nUa Isaac Seniri wrib» nn».
on« ^22 Isaac b. Saadia "pK
bi» u. A.
DliN n-iD^o Schabtai pnn«, Bin-
jamin ^in mi.
D''pnK Simeon Neuj., Mose b.
Samuel u. A. m.
pö"i« Kalir ^yn «t:>«, [a-in «:»]
Sulat Hüttenfest, [Simeon
Jozer Wochenfest], Morde-
chai Tiyo, Pismon h» Dono
(Tunis).
^Jton« Sei. TiiK^n, [Isaac] Sulat
rT'itoT« Salomo rri«.
— 454 —
D^ilon« in Schacharit Tno«
ün»D [vgl. Tanchuma nonn]
Tobelem Maarib ^inl«.
m Abenesra U'^i qt und h»
nn« (^:d^^^ hk by n«i), [vgl.
S. 464.]
D^n« Mose Chasan -|0V (D'^nKm
"«im W3 Jakob m nnKK>.
[HTü s. S. 461.]
mif3 Dunasch im, Simeon
^ii» "jni, Menachem DNn'jK ^K.
nnKi "1^3 Meir aus Orleans
min.
mifai nm Elasar pvo 'n 'n.
n"i33 die Herrin: KalirNeuj.
Schach, und Musaf ; Simeon
nnn. Josippon p. 164.
non Jannai, Mose b. Kalony-
mos; n^:n pnn zum 9. Ab,
Hosch. \m S3«, Sei. ."idd^n
^DiN und "«k>d: 'n ybi^.
[nom cn» Mose b. Esra ^D
D^on Klage nmn ■i?:'« ^^n«.
D^jr in Drn ni -j« [ed. 1519
und 1524; Ms. cal. hat
D^irnB].
[r ^3n Tekiata miyV nmj«.
(v und nn» [Tanchuma 3b]
Mose ^JiK iJNi'?«.
fr und riDM Abenesra ^«"itr^ ^N.
fr und m'7V Jehuda w^Q^ibn.
fr und "jK>o Mose b. Esra
Hosch. -pi«.
fr bezeichnet durch no"*! lou
Joseph y^2 rnn^; durch
HttJ^^w ir^Khn Jehosifja rr^
1^2; durch ne^ fn Ephraim
Meora Chanucka ed. 1529.
D^]ji3 [Onkelos Num. 24, 24.
Josippon p. 7. Raschi .Tes.
27, 1] Kalir nyü:a.
D^^ri3 Klage n3K> ba f:ipK.
n^n3 Jozer n« yij^n. [Kalon.
^«^30 [Beresch. rab. 83, j.
Targ. Gen. 36, 43, Eüeser-
Baraita 38] Schabtai nri,
Seniri fiyiD 'jsn. [MeschuUam
'^KnjDi fib^ Isaac 11« n2f rr.
'7«njiö=i fOTi [Gen. 36, 42. 43.]
17. Tammus span.
-3.110 Gerschom hj «tk, Sei.
^3^0 nriK, Ephraim ^3« ^JK
und Sulat ]3 m^k. [Isaac
pnif ^«.]
n=i3f?on häufig in der Hagada
(z. B. Gittin 57 ö, Tanchuma
30 c); daher KM fbu^ mobün
(Gebet ir^p); ^b^ m3^onB>
(Tanchuma Vaichi).
nw'jo Kalir .13^0:«; mit den
Hinzufügungen :
1) Dlis s. oben S. 453. (S.439.)
2) nniN Mose b«itr^ mpo.
3) fin tägliche Tefilla; Tob-
elem fmu>^ [Isaac ipn], Pis-
mon f3ii:^ n^^nn (Ms. calab.),
[Simeon Keroba 7. Pesach
^D3K'].
4) D'^iT Isaac "halevi Nischmat
fl1K^\
5) nooiT Schabtai «: vob>.
6) ny^^n [Mechilta nb^i^i].
7) nT^in [Mechilta nrr* und oft].
455 —
rrrai Gerschom mn«.
^on s. unten S. 457.
S?Bn in nnin jn».
npK^-in [Bereschit rab. 65. 76.
Pesikta Hachodesch, gr.
Pesikta 15 § 14, Tanchuma
nonn Ende] Isaac Sulat
nv^in noiK große Pesikta 13,
Mordechai nvo; gleichbe-
deutend mit nriy (Jochanan
Treves zu Sachor).
nv^in Binjamin nnnD nna,
VK^n ^u Sei. ^:k>^ nij^'?tt>.
m^V p [vgl. Gen. .S6, 40] Ahaba
m^y-^ja Meir nnonn min.
^75? nlJ3 Isaac b. Meir Dor.
npv. und nmo Hosch. nor« njj?.
m^Sj? [Mechilta n^K>3 4J Ver-
söhnungs-Tefilla (Fez); Je-
|»1J? s. Midr. Thren. f. 80^.
^15? T3 Salomo nbsn yoiK>.
T?nn pv Hosch. p:« «j«.
yiV pyi Isaac Seniri B^nn«.
py ^^n« Sei. ^:3f^«. [Joseph
-ip3n moiy«3 u. Kl. iidt
fiy fl«'? Kalir Sachor.
py p Klage -[mooiK''? iTI«.
fo^m py Joseph b. Isaac ny\nn.
W31 pyo Kalir Tal.
ra DJ |>=ivi in ^nn^ man^.
pv nn Binjamin fr:f na, Mose
b. Joseph ^jiD -jbiö, Jehuda
halevi Klage auf Salomo
KifnD; [Binjamin b. Abraham
Dr ^«2no3].
huda Peticha nDi:n 122.
nlr^y Saadia ^sn, Mose b. Sa-
muel ^bv mi«.
pboj? Kalir Sachor, Serachja
halevi n2'^pn 'n.
[-|j?j?. s. D^jpi njJT 62 rf. Isaac
Geula \inp\ Sei. ipin, Midr.
Tanch. 566, auch bei ■'^ni
zu ini (Eisenm. 1, 771).
Menachem mj?« ba«; Sul.
3in «:k; Baruch n -p^»;
unrichtig erklärt in Kom-
mentar ^ih ntoD. — Bin-
jamin 1': -py« ip3: i:'?^xm
"ipj?. n^o ; Isaac Sei. Kin ^3«
liyj? Jehuda halevi apr rh\
Joel halevi n«T dm^« u. A.
rinm ityy Binjamin Jozer ^bn«.
Vgl. rs-l^«i itjjy Beresch. rab.
84, Midr. Cant. 26b.
nn«! pv nn Immanuel c. 19
S. 173.
^V^V >^y Isaac n^yn ij>n\
[■'yiy Mose b. Meschullam Sei.
^y=iyi ^W3 Isaac irnn rr.
Ein "'ifij? im Eömerlande bei
Josippon p. 11.
n^iy^ s^nn in ynn-uj |>o1«.
n^ViV f¥"] Hosch. 1^: nain«.
nrnyn n^if^p Hosch. f^p« i^onk.
nsn n^V"iV Dit'i in n^:n p^"in.
nn^m n^y-iy Isaac Giat i'jy
□nai, Isaac b. Samuel ■pO"'«
^n«u>j.
[D^2fiyT Seniri D^pK>.] (S. 440.)
— 456 —
•T"!5l. vgl. Schemot rabba c. 15, Jalkut Jes. 52 a, Genesis-
Agada c. 2.
'y nif3T Tekiata nhbn».
y np n3p (Kalir) Sachor [Jozer], [vgl. .Tri» Dp n^p Saadia
hü «:».]
'VQ n:h^:im (Kalir) Hachodesch [im Jozer].
T2«n'? y üp Hosch. |>plN in Mss, und ed. Bologna 1540.
'V niD'jOD Eldad f. 4 a. [Isaac b. Joseph DniD« j;wi.]
.Tniyn n:ny3 Gerschom ^yi «k>«.
no: y MeschuUam Sulat dm^s nn«.
ynp 'V MeschuUam, [Sulat ^m jidt«].
f non 'V I
'V3 mif ^Dn [ Simeon b. Isaac 7. Pesach und hHiis>^ mpa
non nitt^r '5; '
'V nmjp Binjamin n'rina.
nsj^HD ')! innn Menachem b. Machir Sulat nip^ iin».
iJin '•; Eliab. Schemaja ^03n na«.
Tn«n 'j? Di:>T in [Ofan] b« v^v^ 7. Pesach.
[n^atyn '•; Kl. laan ^:n.]
njny'j ^rnDD:i Klage noi onoo.
'V*? n^aa Klage iiP ^p -j^«.
nyiy^ n^D 'y in nif «n«.
ipyn 'pi Sei. in« -jbo (auch noch bei Samuel Edeles mSk '7«).
^^^on 'j? Sei. n» D^^t:*n\
[■ji'joD ^Qii>in '3? Tobelem nvw^ ibk«.]
noolc>n '5; ^ja Jehuda maiN n^s.
nrnyn n^viy s. oben S. 455.
'V py na Binjamin p^2f ra.
n^an 'j? msay Binjamin myj p]!*?«.
-jK^nn 'j? Binjamin ^oan 'j« |^i».
'j? n':^'?^ ym Isaac Sulat -poa p«.
triJin tjj"ij 'V Isaac Sulat noip«.
TOK^n'? 'j? Isaac loy'? nty ir.
i:^1ani 'v n«in Jechiel nn« ap3;\
-)2:po 'j; •\:ip Mose rr*:«!!^» (Trip.).
'y T nnri Isaac b. Samuel i3K"'an\
'j? ia«l David Introd. 8. Azeret (Roman.).
'jn Dn«D nhvn'i David Sabbat Hachodesch (Roman.).
ncab naK>vn 'j? Elasar p« jyhn.
— 457 —
'3? ^:a D^; Baruch Klage TnynxK.
mn 'V DHO Baruch myi.
riüT "pn 'V Chajim Ofan 'n pbn.
'3? ^« TP Meir [Rothenb.] Klage nsjntJ» ^b»^.
[nnv HD^o Cliajim Ahaba fii*:» ^j«.]
['P an nD':ti> Jechiel n:f pp^fo nr.]
[nnp nio^i:' Amitai Sul. "j^nan«.]
[mnnn 'p np^ Schealtiel um«.] (S. 441.)
p T bv Aaron b. Joseph, [ed. 2 T. 2 f . 194*, ed. 3 T. 1 f. 70 a].
nj-'Tpn mi^h Abigedor Kara mop: ^N.
\ni^i^ nbn:i Salomo b. Joseph Jozer ^»be> riTi».]
[ranpo ^i:>ön^ Jehuda Jozer "j^n«.]
Tpn Rom: Kalir ^pT kk>«; i^p [vgl. Raschi Num. 24, 19]
aus 2 Sam. 18, 3 bei Tobelem Sulat djdk. — nn^K^o Tp
Salomo b. Jehuda Pesach-Jozer, [dort wohl T'p s. v. a.
Feind.]
DTP [Gen. 36, 43] Bereschit rabba c. 83.
"il3f in Pesikta 17 upd den Parallelstellen so wie bei Kalir
(Klage m»«) Rom, bei Jannai und Raschi Jes. 27, 1
vermutlich Konstantinopel.
[nnix Kalon. ^pn »b 3«.]
[iix nnprt Isaac yn.]
nno ns iirb p-nn Isaac Giat m« S^n.
anl^f bei Jannai und in übzi nm^ (Roman.) spielt vielleicht
auf beide Städte an.
nnlif Kalir Keroba Pesach, Meir Jozer pö?vi, Elieser Sulat
m«; Sei. orn -pjio«.
^röitDDip einige Male im Targum, z. B. Num. 24, 19. 24. Thren.
14, 21. Ps. 108, 11.
^li pD Menachem Maarib m«. [Midr. Thren. 735, 78 &,
j. Taanit 1, 1. Targ. Obadia Ende. Jalkut Kohelet f. 1856
oben. Midr. Kohel. 96 c. sno bei Jalk. Jes. 58 a.]
■'on Mechilta Dekalog Ende, Pesikta, Jalkut Jes. 45 c [wo
noiK], Tanchuma «3; oft in Talmud und Targum.
^on mobo j. Aboda 1, 2 und sonst.
nyn ■'DTi Kommentar ms. zu Sachor.
[rann tp Raschi Micha 7, 8.]
ysM pon Binjamin nnr\D nni.
I
— 458 —
[^on ^:2 Klage mDi«.]
^on b^n^ Salomo Sulat -nif p«.
[^on TV3 Klage isni^.]
^on n^o: Saadia Maarib d^b^ ddd.
^DTi bp Menachem nppjfs D^•1b« ^K.
nopj ^onn nU>VT Euben mm 'n.
^:^jn ^on Simeon nb^m«.
[non Kaif in Djnn.]
^on«i ^on Chakim "jnwp n^«.
|o^m ^on Isaac \vbv h:i i^v.
D^on "'D^o und d^oti ij: Schabtai b. Mose ^tn mi und novK.
D-'om TJDtj^K Rehitim D^ijn.
D^jon Klage nniJ''' nD"*«.
C'^oi") yB>D Saadia zu Dan. 8, 12.
□"•DN") [Tanchuma K3, grosse Pesikta 17 Ende; Jalkut
Jes. §. 291] Jannai grosser Sabbat, Meschullam Sulat
Pesach. (S. 442.)
yVP Kalir Silluk Sachor, Mose b. Kalonymos Pesach-Kerolm,
Samuel Sulat -[«npK m':«, Ephraim Sulat -ji \n^K u. A.
ü'^'^ s. oben S. 457 TjJn.
TVP p Siddur Kar. T. 2 f. 188*.
yv^ ■'Ja Tobia b. Elieser zum hohen Liede; [David Klage
m3TN], Ephraim TinK, Menachem Lied "il:^o, Natan b. Isaac,
Joseph Ezovi iidtk.
TjJtr nD3 Simeon 7. Pesach-Keroba.
nD:i t^J:? p: Kaleb Afendopolo D^^b« -p«.
T5?tJ> DJ? Gesang '•mj ^«.
[Tj?iy nn*?!:! Kalir Keroba Hüttenf. Vgl. Eisenm. T. 1 S. 654.]
ril'^n ^TijD Mose b. Esra, Jehuda halevi u. m. A. [Vgl. iD
noprt V. nbiw 1.]
nionn f ns Aaron naipa p«.
nl^n n^^a-i Kalir "«vt «k>«.
njp irrt Tekiata now», Meschullam Jozer Pesach, Simeon b.
Isaac, Kalonymos b. Schabtai, David halevi, Samuel b.
Isaac.
"ij?: rpn Kalir 9. Ab, Elia na«.
■
^
— 459 —
i'^_ Tm Meir jm' ""O, Binjarain D^mi3 n:o«, Jehuda halevi
"Tinxi, Abenesra, Mose b. Chija; Joseph Ahaba ^p^ ^'^^«,
Samuel «ip« -p*?»; Hymne i^o ^« DNi^«*: noK u. A.
nv n^Tn Salomo -io3 nu», Baruch ^dik hdd^k, Raschi n^on.
Sei. iryn u. A.
-an TTn Meschullam Sulat -pDiK.
TTn [vgl. Bereschit rabba c. 65, M^ajikra rabba c. 13]
Binjamin ninon; Sei. mm ha^ 'n; Salomo ^oy ^^ni!> und sonst
häufig.
Dnep [s. Wajikra rabba c. 13] Klage m«n d^j^c i^n [in
einigen Ausgaben fehlerhaft d''")"'QO].
Dpn^p [nach Ps. 80, 14, s. Midr. Ps. und Raschi] ^niD« ^D ^1K
9. Ab; Selichas ^n»B>j f^o^«, ^a« ^3«, n^miD n:o», iryn;
Simeon, Meschullam, Binjamin, Salomo b. Jehuda, Mose
b. Joseph, Baruch, Elasar u. A.
"i3lJ [ddid aram. 12:, vgl. Kama 11 h.] Selicha's i:i3«, uipa nn«,
pnivo '733, pNK> 3Bn\ bsity^ mpo, yn^ ^0. yiK'jjiy '^2^; Klagel.
103 liw, Zion Jehudas b. Schneor; Isaac Sulat -pos p«.
[inü Baruch 'n yb»; vgl. S. 485.] (S. 443.)
pnp und npno Gerschom ■'JTij, Simeon Zwischensabbat und
7. Pesach, Meir Maarib 1. Pesach, Elia "["rn«, Simcha
"IDip, Binjamin iddin.
bnli Elia b. Schemaja u. A. Vgl. Tanchuma Kl«! N. 2, auch
bei Aruch v. "p3.
[yS.V Joseph M333 3Bn\]
ni^B Gesang d^dj 3n is; Litanie nyii'in '- «:«; Simeon 131K.
Jehuda D3M^K Hüttenf.; Sulat mpnn n^D« und irnb« ^«;
Gesang ^m:) ^«; i^o 'n Musaf ms.
rT'pnxn nme Baruch b. Samuel Sulat i3o: nn«.
nn^ Nebenbuhlerin, daher ""nn^ Joseph ib>» iT; [Kalou.
Asharot njno n»]; nmv Isaac Giat ^inn n\
nnllf Sei. .13^« "p«; gewöhnlich neben nin: Sei. mpo D30k,
Isaac n3nK, Isaac miott'W.
T3f der Jäger [Esau]: Gabirol nj?ii>.
[^Köin TV Mose ^mpn nn«.]
n-rt"i Leonte ^« ^:n«, Joseph n«i3K.
nli Kalir inöK>K n3^«, Mose b. Joseph ^mpn nn«.
nm-i Elia nn dc«.
— 460 —
Dp1t:> Jose b. Jose Aboda, Isaac b. Samuel "j'^o"'«. [Mose b. Esra
Keroba '7.1« Dn.]
jBli:>, ftolD Binjamin ^3« Nn^K; Selicha nn» [Mose b. Esra das.]
rT'pptr Kalir Silluk 8. Azeret; Jozer n« yt^'ri und Natan
HDD''« (wo das Wort selbst ausgelassen); Elieser b. Natan
Jozer ^Jiö«; Ephraim yoiy «n und ponn ^J«. Vgl. [Midr.
Prov. 30], Bereschit rabba c. 66.
[n"'00B>n p der röm. Kaiser (Antoli miN),]
Tj?^ (s. unten Abteilung 4.) [vgl. Ta c. 65. Jalk. Jes. 366.
Elia sutta 19.] Mostedschab piDn piD. [Matatia nTrr "»po,
Elasar idd«, Jose rThhnn, Binjamin nbiy nn«, Gabirol moM,
Samuel nmu?«: ^njjo i^v|>; 112: ^'jpsoD: -i^v^ ^'jy.]
l^5?T anspielend auf l'^yip und j-toj? (Obadia 2) Abraham ^m^^K.
2. Unterdrückende Völker.
ann« Kalir ik>n ^^n», Simeon Silluk Neuj., n^tJ^n »j» Hütten-
fest röm.
D^l:i als wiederkehrendes Thema in den Rehitim, in Klage-
stücken des 9. Ab und Jehudas n^ihon 'rh "«3 (Neuj.).
IT ""U Joseph b. Meir ibn Mohager.
■"«y DJ? Salomo b. Jehuda.
ani Kalir hd^dj«, Tobelem nn«, Meir b. Samuel, David b.
Gedalja, Simeon u. A.
VK^i ni Binjamin b« pn« und ibo«. (S. 444.)
am Gabirol rh\2^^ Baruch hdd^», Sei. -jn« und sonst.
o^«DiD Sei. nonsT r\n''^», lin^nn «nn.
^K;inoi «OJD Isaac Seniri.
HKOp Hosch. "J3 Dl«.
nsoD noiK Mose b. Samuel.
^3J Binjamin Ofan D^bwiK, Mose ny« "p^.
^2: "»ja Salomo "m, David ^OT 'j« D\"rbK, Binjamin b. Serach
t>nj M:! (nach Sifre die n^ro) Salomo b. Jehuda, Easchi, Abra-
ham pDD nb«, Elasar b. Jehuda [in iD»a b» 'n pT» ^0«],
Pesach hakohen; Pismon nn 'n -j^on. [Vgl. nopn ID v. nVi«j 2.
Bechai in«n.l
n">p^35?o
, s. oben S. 124, 432, 433.
»
I
— 461 —
DVPO Kalir Purim-Keroba, [Abraham .TT'yo,] Ephraim Sulat
mb DM*:», Elia 'n n« u. A.
fly Simeon 7. Pesach, Binjamin Sulat urh», [Jehuda Sulat nsi\
Tobelem fn« yB>ri]. — n^rly: Simeon, Binjamin, Ephraim,
Jehuda b. Menachem, Joseph Ahaba '^o"' ^^b« u. A.
n^iV ^:3 Gerschom 'rnj, Elieser b. Natan nni 'nb«, Binjamin
frif na, Elasar im Zion, Isaac b. Saadia ^di« ^k, Abraham
b. Menachem pK, Abraham b. Samuel K»"'«, Elieser [oder
Simson] fvn« ■'3K, Menachem ypn'' d«; Kaddisch nyirn Dl"»
Ms. calabr.
nl^V ^n Salomo wibn ^:3iiJ>.
pN ^^ylB Samuel «ip» y^K. [ipK' ^^j?iö s. S. 466.]
1^ Maarib im« k^"':, Meschullam n^T«.
nny Binjamin .tk, Isaac n:l^ ^nor«, Salomo onn u. A.
nil3 IV Esau: Kalir Schekalim und die Sei. \nr\ pT«, pm»
mn», mD!:>n Dibsi^.
[nila Schabtai ^sioa pnn«.]
[^■in Isaac pyi« 'n y^«. Binjamin Sulat moiK.j
3. Araber.
noK p Abenesra bwity' b« und «"lipon i-i3f.
no«n p Schabtai np, Samuel ujö^, Jehuda halevi nn«^j n^r,
Chananja b'22 Ti.
nni^on no«n p Jehuda halevi [•]''Jio'?] D"''7K>n\
nnifo no« Zadok b« n^ab.
^no« p Jehuda halevi ^no': .T und apr T^'. (S. 445.)
no« ^:2 Mose b. Esra nor« na; Isaac Giat noD ni.
nnsK^ p Samuel \n'7« ^nyot:^. [Jehuda b. Schemaja -ii:: 7T'n\]
nnBK>n ^ji Sei. oma« m':« Dit>3.
I3n p Jehuda halevi apr Tb\
no« Isaac ^i'^ )T ^«ity^ loj?':, Salomo ^tyit:>D nna^;. Jehuda halevi
lif □1'' (nno«).
nmn [Binjamin Lied «■'an ^i«]; s. oben S. 455- und unten
Abteilung 4, (S. 463).
nmn und mK^a Jehuda halevi "jK^o.
n^^TJn Zadok ^« mnb.
on^n Klage ^yi nD3«.
'jKyou^^i m^n Elia halevi ij? M^«.
— 462 —
^«VOK^^ oft.
Tt?>| Ab[raham] "»noDDi h».
VOt!>Di »^ö (s. Gen. 25, 14) Isaac h^» -p«, Levi ^b i:£2.
yo^ü'i non Mose |B30. [Salomo rmnij>.]
(«troi non Binjamin »^in ^i«.]
noni yoK^p David Bekoda -in«, Ofan p'?no. [Mose b«n "tio ly 'n.
Elasar h^nü.
nl^nj niD^o in Gabirol mim n'jw mo«.
nl^aji nnp Elasar riöv» ^rhxi. [In n^vo ist es in "h «: ^i»
(f. 172) statt nvnn geändert.]
otyiQT nl^3Ji Mose b. Esra i:-isn fpo^.
2iy Jakob Geula ^op D«.
"•ity Binjamin nn mn, Abigedor Kara Trr im.
«tö Abitur ^p nK, Schabtai nyi u. A. [Gabirol ^'?«?i>. Kl. •"!»
D^«1D Mose T«o ni Dl\ vgl. Easchi Jes. 32, 14. [Gabirol idw.]
nn^iBj:? ^jai «is Binjamin fn^« nna "iIdt.
onnpi nniiDp Hosch. nn«oi dind.
np Samuel \tbN ^nyo^, Joseph b. Meir «: nbü, Isaac Giat
Keroba Musaf. [^D 'jy pm.]
D'^ymp im Klagegesang "»riip« ^3 M« sind wohl von Ismaeliten
verschieden. [Vgl. ^iian n""! T. 3 S. 81; später der Abfall
im Westen (von 755 an) ib.]
[D^on:i w^nn Isaac Sei. pnx ^«.]
4. Christen und Muhamedaner.
Je nach den Absichten des Dichters oder den Erforder-
nissen des Verses sind die Benennungen bald geographisch,
bald historische oder bildliche Bezeichnungen. Zu den ersteren
gehören die folgenden,
^«yDtJ>^i DH« Simeon Silluk 7. Pesach, Elia b. Schemaja d^tI«
D^rn, Binjamin D^rniD njos u. A. [■'3X nbin wo 3iy st. an»
gedruckt.]
D^':«yDiy^') an» Mose b. Esra Hosch. [iD-] -pi«. [Sei. ^naip
^^n.] (S. 446.)
^bKyDtJ>^i ^Q^m Isaac nin«.
con«! D^^xVDti'^ Bakascha m'jk d^Ij? pi«; Klage ^rnost^«.
D^^svoii^^i D^'jip Klage "j^K m«.
I
— 463 —
3«ioi DH« Sei. n^3n« w^n und niotjjpi üh^; Samuel nvw 'n.
iVi^t DH« Mordechai ^32f n^ap.
^B>K^i Dn« Jehuda halevi 'n ü^2.
DHK na und ^aa ra Klage m-iDir.
any [ed. nivp] und dhk in 'n b^n.
myi DH« Isaac "11^ nbr, Elasar ^"'3K, Joseph nln 'n dk^, Mose
b. Esra «m ^abin, Samuel Rescljut u"»]«.-!! lyoK^. [Jehuda
halevi i^^bö nDT\]
'aivi OHK Klage ^nK on^Nin und Dly -iirip.
Dn«i '^3"ip Schemarja hakohen rn: DOtJ>.
onsi nir'jc Isaac Giat d^n rü1\ [Tripol. 118-6.]
na^'jBi an« Salomo yoty n'rDn VQltJ>.
ni^böi "il:: Joseph b. Isaac Hosch. lyl: nain«.
yoK>pT DH« Jakob j;o"i pifr.
[jjütj'o m'jjv yjon mbjn Sei. d:k?n Tlems. ms.]
n-niDpT nn« ^ja Elasar m*:« 'n 'n.
m-iiop ^331 Dil« yiT Klage lo 2^3 plp«.
noa^'rn«! ni'iJDp ^J3 Mordechai i«^o.
['^«njOT n-ni2p ^jn Israel tk nna.]
Dnjrn am ^J3 Sei. o^p^ i'?]«.
[nnjm 2«io Joseph cnn -jt 'n.]
D^pmi nnjn Sei. pm ^jit>\
nom nn^n Hosch. ma Dl«.
nn^ni rr^pliK Isaac b. Samuel yo^».
n^TOi n^TJn Klage ^rny in^s spanisch.
nn:m n^ifiy s. oben S. 455.
■ijn und D^V' (Gen. 36, 5) Seniri wrtb» nn«.
[■um w$ ^12 Mose Meborach Nachmu.]
n^piNi nniu^N Siddur Kar. T. 3 f. 142.
ns"'; an von Jehuda halevi {'p'^ "{«bo) den naj? ^:3 entgegen-
gesetzt. [Joseph in r^2 rnm: nc^i lö:.]
^Nyo5J'^ "':3i, p^oy ^n Eliahu sutta c. 21.
'i^V'i 'jNyoK'^ Gabirol n^2^\
^«jjDKJ^i iji>y Isaac dt m\ Levi Reschut tid'?. [Salomo b. Abun
^7«^ n^K>.]
hi^'^ü^'^i y^^ Mose b. Esra ^mip.
noim bsvoir^^ Gesang s'^d nt^iy.
asloi it:>y ^Ji Siddur Kar. T. 2 f. 1766.
pboyi 3«1o Mairaon Geula ^d^d.
— 464 —
b«yDi:^''i ':«n3D Pismon inn fl^'jy ^n.
b«n30i Diynp Salomo 'r« nii> Hüttenfest.
[üb^yi '^«njo am Schlüsse von ^^'^N Jisnn.)
[^«njioi ^«31« Abraham n'jjio ^snip.]
[DTVi b«n:o Joseph yi mK3.] (S. 447.)
nea^i nri: Jehuda D^'rBiJ^n.
^3Ji pov [Ps. 83, 8 zwischen cniin und p'joj? gestellt] Mose
Kimchi Mostedschab n::? 'r«.
b«n3DT -np Joseph b. Meir nm ^b», Salomo Nischmat loy nnKU>.
Dn«i np Menachem b. Machir Jozer Nachmu ; Obadia «bo in«,
□n« pi "np Menachem Tamar im Zion.
npi DH« (vgl. Parchon v. i«) Abenesra ny 'jnI"', Nachum unn: 'n.
l^jJt^^T '^'ip Samuel p^bv ^oi'jk^; Joseph Klagelied ^3» hd^«.
npi Tyti> Jechiel nn« apr.
nnpi np Binjamin 'b m«.
an p? 11p Joseph nr-^n n:::> [für den Sabbat vor dem 9. Ab].
[nKi nn ^t^^ Kaddisch ':n^ iti^.]
"ji:^oi "np Aaron b. Joseph ^ytr"' nt'j« (Kar. T. 3 S. 202).
^tt^l3 D3T b-iy Siddur Kar. T. 2 f. 1766.
rr^i^iDT n"':r Jehuda halevi yho.
|o^rn K^w Nachum ibt: 'n.
p""! 13W Menachem Tamar im Zion.
^som ""Nmi? Ephraim Nakawa pNiö nb«.
'':ny nifi: Abigedor Kara th'^ ins.
ns^yi p^n [s. Gen. 25, 4. 36, 42] Mose b. Esra nor« na.
[•"iiD^i ^jo^n Joseph b. Kalon. Kl. ^ran no«.]
Geschichtliche und symbolische Benennungen sind:
n^'in'i nosn Samuel bi udk^« (im Karäischen Siddur).
üH) no« ^33 Jehuda halevi bü -jT.
no« pi nn« Jehuda m npr.
no«n pi Tyä> Samuel b«it:>^ wn«, Joab b. Binjamin Eeschut
^:ho iT.
noK pT ■'n«o Binjamin ?]i^».
noRi n« •'33 Euben nyi 'n.
[noN ^331 n« ^:3 Rüben n^^^i 'n],
^no« pT ^n» Binjamin n^?:^ ""jn».
nw ^noN p Abenesra nn« '?«.
nriQp pi n« Pismon [«^5fr .T] am Hoschanatage AvigH,
— 465 —
nKi nnj? Aaron b. Joseph ^y^' ^^bK.
■'^3^1 ^riK Joseph Kalai "»a« n3^« [und iTitr ^'rn«. Abenesra bni<.
Joseph Suli 2^v Tn^].
12)1) p Joseph b. Meir Mostedschab iiii ""J»«.
wiij>i B^-13 Isaac nmv n\
[fmm a^i« Saadia ^v D'^^id]. (S. 448.)
fnlm fnn [s. Gen. 28, 9] Pesach-Gesang p« n^no, Binjamin
^n« ^2K, Sei. f«2fD iryn.
pm fmn Raschi D^^':«b -j«.
umm Tj?ii> Schefatja, Binjamin i2>nn« und [Sulat] ^j« moiN;
Isaac miDK'«3 [ed. Augsburg, Cremona], Gerschom b, Salomo,
[Joseph iDTi (T].
nom Ty David k: pi« «j«.
•TTiyi nan Isaac mioifw [in einigen edd.].
KID-i i^m Sei. ^«iK»^ •]Dv'7, Binjamin n^cn, Salomo ^ov ''^^ir.
[D^i^in] n^im D^«-iD Salomo nbmn.
«"10=1 Dl?1ii> Binjamin ^3«.
KiB und -i^jjK' Isaac Dn«a m\
Kici i^vi' David ^n»^i yh» 'n. [Elasar hakohen üynhü
yiy: 'rs.]
T^^i Nip Ephraim b. Jakob nn^ii>N; Sulat niDiN n^«.
[nm-i nK>pi wp Schabtai nn mn.]
D"'öi«i_ D''ii:p (die häßlichen und die roten) Jehuda [b.
Menachem] Jozer Thorafest mos.
5. Antijiidisches.
■)2Dj?m fptj'm Tinn 1^2 ^'jdin (Jes. 66, 17) Sei. im -fjö.
■I33J? fj5.i^ \'??1« Jehuda D^^'7«n bn3\ [ohne ^^din in Zion
^pii>n pj?o].
Tin iti>3 n^'jDlNn Abraham tido: i^k.
[TTnn 'tdik Jehuda nnott' b^.]
ü^ymn ^bi« Menachem b. Seruk (i2:iNn n^n 24a); vgl. mm b^
■]Oti' Versöhnungs-Abend [Fez].
yip ^bi« Sei. ^mtrn und nm üipö djo«.
}»p^ rojjl': Sei. bioj Ni:p ":«.
D^S^o") ^tDjJlb Hochzeit-Piut fn« 'jK.
[noti'jn ^oyi': Isaac in Ahaba ^nain«.]
n3:-iKi |ctj> ^DVi'? Hosch. m« fa« [Josephs].
Zunz, Synagogale, Poesit. nr\
— 466 —
n\Tb«ü [iT'j^n vergöttern [die Erklärung im Machsor-Kom-
mentar, abgedruckt in Uffenb. Cat. p. 79] in Seder Elia
ms.] Eehitini D^i^n, Amitai noh, Sei. nn« noK und D^^n
D^Dii«, Klage m^nn«.
nnlnn ''5i'''n3p [nach n"«] in Tana Eliahu, Elialm sutta, Genesis-
Agada, Midrasch zu Jakobs Segen. [Raschi Jes. 57, 13.
Elieser Boraita 7, 19.]
b« ^p^n^t2 [Vgl. ibn Bai am bei Abenesra Ps. 81, 17] Abraham
hi< ma n^tJ'^nso Schemarja «ti>K n\n^K.
nDi'ro ■'it'^nso Tekiata fJi«.
^ir^nso Mose iDis.
["l-^iynDp Abenesra dni':« naip.
[^« n^op Abr. b. Joab nbsna nd«.]
Dn^i: Ephraim b. Isaac, Samuel Klage fi« n^^«, Sei. D^':K>n^
n«; Abraham b. Abigedor [noch in ed. Prag 1609 u. itd
Fkf. 1697 (Eisenm. 2, 187).]; Klage ^rj? im. (S. 449.)
^i^fij ^J3 Klage -pn«.
D^biv Kalir Dekalog, Klage na«n iti>« '''rn« und Tröstung
Dnn D^o^n; [Judan hakohen]; Pesach-[Silluk pD3 'jhk], Mose,
[Samuel] b^iti'^ irn« u. A.
«OD! 'tt; Salomo b. Jehuda, Menachem b. Jakob; "^Dh ""üip
zum 9. Ab. Vgl. Baruch in Sei. hdd^«: [ö^sotDn bi 'jivn].
D''SDt2i c^ny oft in Josippon.
[D'^'ioiti'oi ü''hiy Judan hakohen zum 17. Tammus.]
[siK> ':diö Berachja ^:« ^«an n« Trip.]
ipiiJ ''^ölD Salomo, Simeon, [Tobelem], Jehuda b. Mose, Jakir,
iElasar ["«'7« nn«].
[ipti» ^bvis in nn:: m:n; Salomo p -JK (ms.). Kalir foiK
lli" ^Pü!^^ Kalir Mincha.
nab ^nn1ti> Jechiel n^*?: nnK, Sei. Kup ha.
ü'^nnW npb Binjamin nnsj i^K [in edd. 'j?^].
D-'nnliiJ ^iSn': Sei. 1:^3 mm«.
[n'jn': yii3 Binjamin b. ni^'o: iii»« no«.]
^nn ^^"in Jehuda b. Mose n«i pns.
na': ■'K>")n Binjamin b. Serach, Ephraim b. Isaac.
— 467 —
-)njo |3 \!r"!n Jose[)h b. Amitai.
nmiJ' ^ip Klage 'i^^mn.
hu njiD in nuD mt.
nn^lD f 5?. ^13^ Tobelem mn«, Baruch wn ^:«.
D^nn1t:> '712 Meschullam Jozer Pesach.
bb ^yil3 Binjamin i^nn«, Klage ^^ly^atrn y».
'72': my Isaac b. Saadia m n^T.
D^VIi:: Bakascha ^nha a'j'.y fn«.
bpQ n:s:l^ Mose b. Matatia.
|>j?. ^-n^ nmiv Isaac Seniri: [d\-i'7« nn«].
"i2pjn ^«'7 nn^ly Sei nn« no«.
D^b^^« nnly kalonymos pi:i> t^np; Gebet KipK 'n 7^«,
Bakascha d'tij; pn«, Kaddisch-Introd. dv nnc'?; Sei. f«^ ny,
[Av. f. 72.]
nuj'jK' D^b^b.K nnalyn Binjamin ly «in.
[■jn'?!!] "^ribn nnly Isaac bis -[^x.
y^'an naiy Klage ^:ion:n -[^k.
D^Vi^j ^iniy Isaac h2)» jh.
hin nav; Rüben b. Isaac u^]!?! 'n.
nnj nmj? Isaac Gerundi Reschut Neujahr; Mosted. hd iTai.
[fon ^laiy Sei. d^o^ ibi«.]
ij?7ü •'imy Mordechai b. Schabtai nnnK, Samuel b. Schabtai mn.
^^o': ^-3iy Mose obr; nn«, Binjamin nbty ^n«, Sei. p« irn«.
[Menachem mys 'ji«.]
^^o': ^V13 Tobelem nn^s. (8. 450.)
-jjD'7 wyhaD Isaac bsi« -[^N.
niDDO nnly in n'rif'jifN Schacharit.
nrDtyo naiv Kalir hd^d:«, Binjamin i^nn«, Jechiel nmtJ«, Mose
Dl«, Klage nn ''Oip; Mose b. Chisdai.
D^no ml*; in ?^nn «bn hT^ Alg.
D-'^^pQ nar; Gebet am für den 9. Ab, Rehitim aniD^o.
Q^Dh:£ naiv Keroba Neujahr n^mi« n^as.
[n-'jan ba naiv Joseph nh''hn mott>«a.]
0^0^:2:^ nnaivn in mnnn m':« b«.
p^in naiv Isaac Tarfan.
aipT n^' naiv Elia b. Schemaja nns« i"»«. Hiermit zu ver-
gleichen sind:
alpi^ Musaf Neujahr m« f]N, Menachem nir^n S3«. [Elieser
^:n^« VI'-]
30*
— 468 —
nlD^V.? 2p^' Ephraim iiT«.
toK^ 2py jechiel -jnj? ptt*«.
nIpT Isaac b. Jakar nmni -p«.
3p"VT0 Jechiel tDin «:«.
ap"i: Jehuda b. Schneor [im Zion].
i1p"i mpi: Sei. hn '7«iti>\
ppij> nnlv [Jehuda iih^ D^^np] Kaleb Afendopolo niinD.
D^^fip^ nnl'; Mose b. Chisdai, Abigedor Kara.
rpn naip Joseph yir, Samuel b. Schabtai m« "pnn.
r]"in ^b«1iij Sei. nnnn.
[i^fp b«s:> Ephraim n^Dor ns.]
p]nn "^nm^iJ Kalonymos b. Schabtai.
wp^sp Isaac na^ ^5:>:«. [Versöhn.- Abend Morg.]
[D^:nK iJ'i^^' Sulat -jT):!.!«.]
na^'^i^p now Isaac Seniri Hoschana.
[^Qn:^ ^1p Isaac b. Samuel pyi« 'n i^':«.]
D^yin Gebet \v:£b «m.
nn ^j?.1n Ephraim b. Isaac Sulat "p Mb«.
Dno3 [Schwarzröcke mit rund abgeschnittenen Haaren] s.
Gabirol Asharot und Kimchi 2. Kön. 23, 5.
noD h^ DJ? mpir^nb Jehuda halevi n^ n2fi\
i^T vb^ nnoDi Hosea 10, 5 ist bei Chajim Nnb« 'n «:« eine
Anspielung auf München.
bijon 1013 Hillel ^:iq«.
D''3'7jn lyn noiD Salomo jnyn.
n«D ^yiifp Jechiel nm«, Salomo cnn, Joseph nvrt j?tj', Keroba
Neujahrfest T3N. [Kalon. b. Jehuda ^ya i6 3«.]
•»^fi^fp n«D Sei, bü ^üT b« dm':«.
vbim on« 5^31'? Meschullam Geula Tii'to- (S. 451.)
D'^iDyiiJ'O [vgl. Parchons Wörterbuch f. 2 c?, 66 f/, Duran po
nu« 31«] oder Dnoii^^o [s. Kusari 3, 65, -^o ed. Dnoion] in
der Tefilla N. 13 und der Keroba von Judan hakohen.
lawD T^T Sichronot Ende [ms.].
lopon Sulat -jom«.
469 —
h^bü Ephraim mi« und ^:« ^i«.
b)2 in nnD m:.
^5? b)2 Eehitim, Tobelem, Bin-
jamin "nv^, Schabtai b. Isaac,
[Mose, Ephr. b. Isaac].
h)2 yv Jechiel n^^j nn«.
[D^bn YV Mose Sul. im.]
hl Kalir nm« und nyüi».
^Vn Kalonymos h]pn ns.
p^^: Kalir 9. Ab, Samuel I3:iy
D:iit>^ ['j py].
ban Kalir, Kalonymos b. Je-
huda, Isaac b. Meir, Elieser
b. Natan, Isaac b. Rüben,
[Ephraim b. Isaac] u. A.
mi Mose b. Joseph nn« pi«.
"IT Kalir nn« und Mincha.
n: b« in n^K>p c^jn«.
'j^yv k': ni Sei. 'jk-iij^^ nbmn.
TK^r t^'j b« [Jes. 45, 20] Gebet
Tp'io K^ Rehitim [n^ijn].
nsoiD Sei. D^iT dm'?«, mnji sjk,
n'jp: nsots Salomo b. Jehuda.
nti^n nxoits Sei. pjiiDyn «ips i^b«.
FjWtD Elasar nmif«, Esra b.
Tanchum.
D^BUts Simcha 'jy ^d.
p]:b Salomo Pesach - Jozer
' Ende.
Qn:n2f rjju Kalonymos.
Dn:n:f Mose b. Samuel.
nro mny Amitai.
D^jni D^o Ephraim "jnorK u. A.
rni^» yh'' in mrrnn \nb« ^7«.
rm nt:?« Dh) Ephraim ^i« ■<:«.
10«! Tib'^ [die Maria nennen
Joseph b. Amitai, Mose b.
David halevi] Sei. h» DNib«
hn ^ax
noin nh) Esra b. Tanchum.
noin mn^; Rehitim, David b.
Meschullam, Elieser in v'Dnn.
noTn 'riv Rehitim [D^i^n], Isaac
Nakdan [hsi): dit].
nt:>« f3 [n'jn:] in iip p^2f und
D"'>i:in [2 Klage ^3^7 ^oip.
[bj?:: ix: Jeh. b. Kalon. bi« 'jk.]
r]iD«j lifj Sei. fnn pi«.
avnj nx: Isaac b. Meir, Isaac
b. Schalom, [Menachem b.
Jakob].
n2:lJ Samuel b. Jehuda.
ij^o Baruch 'jDti'«, [Isaac y«
bDiK; vgl. oben S. 467 u. f.]
n^rp Ephraim ni«.
-II-, s. oben S. 468.
2pi2 J
[VJtyo Seniri D^pK>.]
np Isaac "liT«, Mose b. Natan
llfOO.
noi KDü Gerschom b. Jehuda.
no ':^'7K [Abraham] Klage nih»
TnTi, Jehuda b. Schneor
im Zion.
no n'js in mnnn ni'jk 'j«.
na nh)i Isaac Tarfan.
[130 Simson pv.]
['"i'jri 13Q Jehuda b. Kalon. Kl.
no -13D Mose b. Samuel.
Diio njD Rehitim, Sei. mn«
IM. (S. 452.)
Dmoi «OB Menachem DU>n w».
'jnoj Rehitim DniD^o, Klage
'2h ^oip.
— 470 —
böü Eehitim, Gerschom, Abra-
ham b. Meir Klage :iKti'«,
Sei. ^DT 'r« n^rhi^.
niT mnv Sei. ijoo nbn Eph-
raim yoü> «n, Gebet 'n ■j"'^«
nnj 2^_ Gerschom, Tobelem
[mnnn Nib« ha] u. A.
bpc in ']'-i2h DM^N.
n^'p^po in ^d'? ^oip zum 9. Ab.
D^^pn y^D s. oben S. 458.
^ip'pp Kaionymos '?ipn n«, Sa-
muel Klage ps HD^«.
n^p'jp Simeon 3dii n'?«.
Dm Kalir Mincha.
Y^v^ Meir no^onn min.
Y'i^p [Meir b. Baruch .Tozer]
Joseph b. Meir [Trip. 23«],
Joseph b. Amitai, Esra b.
^anchum [ni):: ']i?].
[Dnnti> tri'?^ Is. b. Rub. Ashar.
moD«.]
niyi ^n^^ Serachja ^a«:.
!^ij« n^iin Ephraim -m«.
3Vrao "irtn David b. Meschullam.
^'hn Binjamin b. nu?D, Eph-
raim b. Isaac, Elasar; Sei.
Dil mm« und jnn pi«.
["i:fij bs Ephraim -jnör«.]
i:;1: ^•i'jn [s. Wülfer p. 37] Ger-
schom hl iT«.
nbn: Ephraim b. Isaac.
a'?;: Simeon b. Isaac.
[2)h:i Amitai Sul. i^nnn«.
Strophe npi:> (vor m :)in).]
i=ibyn Eiieser b.Natanfnm a^^b«.]
n'?::] Jechiel isan w«, Simeon
Sulat 'rs 'js.
a^ino Samuel iTN.
aiyri Kaionymos b. Jehuda.
r|-in Binjamin Sulat D\n^«,
Elieser b. Natan dm':«.
[131 pn: Abenesra ^33'? hd^n,]
[13 bv i^w: Isaac 33^: ^u>:«.]
6. Namen und Wünsche.
In der Hoschanas Diso und "ii"i«p erscheinen die Völker
mit biblischen Namen als solche, vor welchen Israel behütet
werde; in den Rehitim von Kaionymos werden über vierzig
Namen dem Untergange geweihet. Die Ahaba iJJtr zählt die
Feinde auf, denen sie 24 Namen aus den Geschlechtstafeln
von Ismael, Esau u. s. w. unterlegt, [Ähnliches in der Ahaba
F]lb« '^j«]: gleicherweise begegnet man in der Selicha bü'^^''
nn« dreißig Namen, besonders idumäischer Herkunft. Nicht
selten assoniren Wünsche oder Klagen mit den Namen, Avie
dies in der erwähnten Ahabas, bei Jehuda halevi (D'^'jDwbn
und nnsti>j n:v), Mose Chasan ("joy) und anderen der Fall ist.
Hier folgen einige Beispiele:
Abenesra ('?«ity'' b«): m'ji-m DTip^ mpi djI"' p^i Don^ non ^:3
ü:t njjJT Dt^n^ p5:^m Djn\
— 471 —
Isaac Seniri (li^nn«): to'jDn m tq-i i:-70Pi py pyn; (D\n':K nn«)
np3 "nlpi.
Isaac b. Samuel ^riKty: ■}"'0^K): nn: ^:3p nn: '^ba. (S. 453.)
[noti>T nio T2 riö^bi mzbi s. no ny in Ämst. 1628 f. 142-5,]
Je hu da (^n^tr-iy 10«): nmoi p^j? b"^ nnn nn: p^v
Joseph (oyi: NT): -npn^ inp ilsi.
Isaac (onsn nl^): mc^ b «lei.
Abraham b. Isaac (T3« b^): nl^an m2:n Tp.
Ung. (nvK3 "'jr): ppm pn^.': ppm pri\
[nnno n^atrn nyi"^' Kl. ^mna: inj- ^j«.]
•irppipnp anno ?]nnn Gebet mnob lo^n.
onno DSD?': liDH Kalir Purim.
nm'7 anno n«ot2 Hosch. -jn ms.
anno npr i^>!ü> Ot'an po^K nuD.
nnnö np^ -iniDJ Simeon 7. Pesach.
n^pnno ans niD^p npDni Binjamin ^nn ma. [Vgl. '« 'o Tn^m
Schabtai pnn«.
anno npDri apt:>3 Isaac p^'ry by nti>i\
[anno i^f n^3ii*ri Baruch n^DS* ti»«.]
loV'Jn Ps. 59, 12, vgl. Genesis- 113l^*^ ar?'"i Kalonymos b. Schab-
Agada c. 32. tai pyi«.
r^n m^i pjn Kalir Purim- rjn \nln Jakob b. Meir
Keroba. moiJ>K.
ir:n2 B^riV Hosch. ]'n pi« «:«. ar:m derselbe d^) t.
n^jn Binjamin nb^m«. ■['r^nn loy^on Salomo loity «jn.
"il3K>Dar:n Binjamin pncn^^p«. [^y'^b . . . Sei. 'jöd nMn.]
T}n a^JVl': Tobelem Maarib nr:n Abraham b. Isaac i^tk.
p^o« 1^0. r:n ap:if Aaron b. Joseph «t^K
npM aniK 113^3=1 Jechiel Esther- ^j?!- [Kar. Siddur T. 2 f.
Keroba. 30«.]
7. Der zugemutete, aber abgewiesene, Abfall
[vgl. S. 15].
Ton Salomo, Gerschom, Simeon, Isaac b. Meir, Ephraim b,
Isaac u. A.
T'pnb mn^ Sei. np ^j«, bipn n«.
Tpnb inlnD Isaac loj? ^«itr\ Isaac Nakdan.
— 472 —
nn-ron Dt:' ranh Baruch »in ^:».
nü3 phpi i^anh Isaac n^^v n\
r\'^bnrih am Ephraim b. Jakob M« ^p':.
p]''':nnb K>1p mnto Isaac b. Jakar «npK -p*?«.
nQ'hnnho itb Ephraim no«.
['n inKü DTTnn^ Genesis-Agada c. 83.]
[n^iynb Abr. b. Samuel Klage nn.]
["iTrpn'? Bamidbar rabba 14 f. 259«.] (S. 454.)
'[''hvQ ^m 3Dn'7 Raschi Ps. 140, 10.
QTiyn': Dankgebet D^D^n ^v.
T2ynb ^oD Salomo no« qk.
h^ivnb im Ephraim Sul. dm^«.]
ü''b'k:h mvnk Gerschom mpo nn«.
[nlynn^ ^oj; Abr. b. Samuel Klage no^«.]
■jmlayo ^pm'r Jehuda halevi Sulat ^3ir ^ynr.
n"2pn p p^mn': Midrasch Ps. 104.
[Dvnn p^mn': Hillel ^jion, vgl. orm (Sei. mv -p^«) u. ^jk ^oh
(unrichtig Wiener S. 172).]
"''j'^nin': Salomo b. Jehuda Sulat Pesach.
[^j'rnan'? -[oo Simson pw.]
T")Dn^ "jOD Kalonymos b. Jehuda fn^iT, Isaac b. Saadia f«
bi«, Elia nnoN -p«.
■joo nienb Isaac n?:>iv n\
[nnp«D Tionb Amitai Sul. -pnanK.]
TIDh': "inKi^o Binjamin b. Abraham ■'O hn.
[Dpnn pm Tion^ Kalon. nmnynD tn.]
li^nanb loo Binjamin m^n h» pn«, Elieser [b. Natan] Sulat
irji«3 ONnb», Chakim .TN. Vgl. Bamidbar rabba f. 212d.
[■{i^p'^rh pD Simeon Sul. h^ hü.]
^2^^^pnb Salomo -ja ■]«.
[^:ti>nön': ^jdd "idi:> nn^ Pesach hakohen hm nn».]
•]m ■'SiJ^p:n': [Samuel] Kohen [^not:?] ^mb^«.
^^^:h yM^y Isaac -[Oj? ':s-nr\
[j^ar m^^h Joel halevi np\]
mmh "|Q0 Ephraim b. Isaac b im«,
"«n ':« nüT Kalonymos h)pn n».
[min nl:Tb Abraham nty«-in p«.]
nlriB nbana Zemach oan DMb«.
^?nn^ Dnnn« Kalonymos ivk> ■'moN.
I
— 473 —
[DiTtiin nn« DDit>o^ Jakob halevi Kl. ^b ""i«; pQ«n^ ''hin Men,
b. Jakob D.Tin« myD y^N Sul. n3tt>n«.]
•'jnn'i'? Sei. si^K-i ^noip und i« nK^K.
nnn^ Jechiel üqv K"ip«.
[innm^ Menachera b. Jak. Ahaba -p^«.]
[■'nnn^ Elia hasaken nip Mb«.]
nnnb 100 Sei. fnn pi«.
n^nn': insi^o Jechiel mn "[T, Kalonyraos b. Schabtai p3>TK.
K^-'nDnb in«T)p Binjamin yn^p ^i«.
^rn B^^nDnb Gabirol b'SK'« pi«i.
[nnn DK'''nDnb Kl. dm« id3.]
[is^'nDb Menachem ^d ^bb«.]
■jTin^^ ^ns Meschullam b. Kalonymos.
7iin\"'. «^jn Tobelem [Sulat nn«].
[mob ynn^^ Menachem Kl. ^ih d^k>«.]
•jn-in^K bB3 Midrasch Ps. 5. 13.
inoN ins Meschullam Sulat D^^'?N nn«.
plns^ i^iy Gerschom b. Jehuda i:n3».
■|py3 1"I3I Simeon b. Isaac.
Tpvn'? 5i^"ip D^ Menachem b. Jakob.
1131^0 lori' Ephraim b. Isaac.
[q^ r^inbö Elia hasaken Dip Nnb«.]
nn^bo ptr Meschullam Sulat dm^k nn«.
nisri^^ Dty Jechiel b. Abraham «np«; Sei. w^^p D^:n».
aK> n^35^n Salomo, Simeon u. A.
[d^ nDB?^ Kalon. b. Jehuda -j^nsip.]
^Qp n« aiijjb Isaac Ahaba Mor«.
[nm^h -jntfnp Joseph b. Natan -pK b«.]
[lpu>b n:io«2 Salomo n'^mn; vgl. Q^p^oo »h n:o«i derselbe
3nyn.] (S. 455.)
pn«'? hüQ D5i>3 Sei. "jnab dm^«.
D^b^Do ilajJ. Matatia Sulat p« wrh».
roh ii2V_. Sei. Tipv:: i^oo.
D^non *?« irrnb Klage ]vi2\
yotsn'? ansi^s Elasar niTK>«.
f]iri mtj>j?b Binjamin Sulat bk Q^rh».
iQnh nm Mose ^kij.
nm'? in Mose 'pkij, Ephraim Sulat Mb«,
noiöb nn Meir Orleans i"mn.
— 474 —
nisipbo fliKi nn Gerschom ■j^':«.
[p'ronb inbii David b. Kalon. in^JD ':«ir\]
[D2vb nynj Menachem Kl. n^tr«.]
[IT': nlavi.Isaac m Tn\]
[n-n mnj?': yiD Kl. itj^nnn.]
[F]nn::>n'7 nn Kalon. iv^i^ ^moK.]
[n^jnnb ntsnt^n Ephraim Sul. "[n m':«.]
[l^nh n«i^ Isaac b. Samuel pvn« 'n ■j^'?«.]
[4^b nin^i I ^^^- ^°^ '^"^
h^Di^'n'? D^^no Sei. ^lu? nr;a.]
Beila^^e 17. [S. 126.]
Der alte Bund und die alte Hilfe.
An das alte Bündnis (Levit. 26, 45) der frühern .Jahre
(Maleachi 3, 4), die ehemalige Liebe (Ps. 89, 50) und die
alte Hilfe erinnert die synagog'ale Poesie in folgenden
Ausdrücken:
I. D^Jli^'Ki nns [Mechilta «3 c. 11, Wajikra rabba c. 36
f. 207 c] Josippon p. 608; Pismon dieses Anfanges [-b].
nlilt:'«"} niMON Serao.hja halevi »T nm.
p:r«"i nna Thorafest Avign.
[pa>Kn3D Sulat ^n"-!«.]
iTJlü'S"! nna Ahaba 7. Pesach Avign.
nvlt:>«i nnn Salomo miK.
D^:ii:>«i nnn Selicha-Eitual; S(-hacharit sj n^i 'n, Maarib
^:iON und sonst.
n^iti'Xin cy [n-iDt:>] -nnn Tana Eliahu c. 19.
ü'Wi^'] mas mDT Jehuda halevi D^a>i n\
D'':iti'Ni nnn niDi Sei. m^JiJD norn.
0'':iii>ST IDT"'! Simeon nntf:
iT'Jliy«"! nan Gerschom i:n:s c:oK.
n:l?^»"in nnan': Sulat nyn«. [Joma 54«.]
Dvi::^«i non Sei. n]brh ^m'rnn.
D^ji5i^«")n i^ipn [vgl. Midr. Ps. 119, 124] Sei. -pTDn .TN, ü^nba^
'7Niti>^2, bv ■'Dtrio, "i^Jöb snn u. A.
DV^ii'Xin i'lDH Mose n«i irmjy.
n^5i>D0 nilii^Ni Elia b. Schemaja ^noB>».
— 475 —
[njiti^Kin nb^oan Saadias Gebet gegen Ende.]
[niiii>«in -[nonp Salomo i^tosK'D m«.] (S. 456.)
Q^^-i^üi rh)VQ Sei ^d irnDi:>«.
D^Jitj'«i npny Musaf iiDTn b«.
D'':iir«"i'7 nynii': Gerscliom «in nn«.
n^Jiii'Sin nn«n nvutr Bamidbar rabba 279^ Moses Tod n:vo^ p«.
mil5i'Ki Q^Jt^D [vgl. Midr. Thren. 55 a] Binjamin Sulat n:iOK.
II. [n^:iönpn nn« Gebet in n b N. 141.]
n^:ionp nan« im Frühgebet [Span., Avign., Fez u. A.];
Litanie ioi!> mm hui [Tripolis]; Schacharit [Monp.] n^-i 'n
«:; Sei. m'jn'? ^mbnn; Pismon inoiri iir^ir [Fez] zum 9. Ab;
Joseph ibn Suli ^n^tfi T1«.
n^jlonp mjois Salomo miK.
n^:ioip nni Gerschom djd«.
nnn mjiDip Salomo ':«': mois.
■"jlonp nna Soliman ^3J iod, [Elia b. Schemaja Eeschut nno''«.]
ü'mi'p niDT Schacharit d^vi^id'? ^mo«, Leonte Pesach-Jozer;
hinzugefügt njmi s. Abteilung III. [S. 477.]
r:io"ip mDT Sei. idj nno mu'y ^h^.
[poip nnn Gabirol Tal.]
D'^Jlonp ''non Isaac b. Samuel "jjtk.
ni'ilonp niTn^ Isaac Sulat niDi«.
D'3loip D^o^n Gerschom sin nn«.
D^olonp D^D^D Raschi m^« 'n, Joseph njn«, Sei. m'^JUD nor«,
Gebet •j'-jo'? ii«nN (Cochin).
"•ilonpD cn^D^ Abraham b. Isaac ibis.
n^plonp n'::^*oo Jehuda halevi pii^ ■j«':d.
nl'jlonpn roim Raschi fsis.
^:1onp nj? »^'rcn Jakob mpo iidt«.
c^:lonpb nx'jon Meschullam Sulat -jid]«.
[D^jionpi i':yDD Sei. n'jQ^n«.]
|1oip ^p Abenesra mp \nb«.
D^:lonp i^om Raschi m^k 'n.
[D^:ionpn roma Samuel D^oii> nyty.]
ni^:tonp d^:?^ Simeon ^'7''1K.
nl^tonp U'm^ tägliche Tefilla [roman.], Samuel no nau', [vgl.
Lekach tob Ende isf.]
— 476 —
D^pnp nuK Bakascha ^nb» nh)^ fn«, Mostedschab ^:n■' itoto.
yanp miK Samuel tsoB^o pi«.
no-ilpn nin« Baruch mri.
nonp nnn« Ahaba Zwischensabbat Hüttenfest [Avign.],
Menachem ypn^ n«. (S. 457.)
D^onp mm Hosch, ran« po':, Samuel '^«n nn«.
D^onp n'^b^ nin« Abraham Dvn «UK, Sei. «am |»mD.
D^onp ni^bif nni Kalir 8. Azeret.
nonp nnn Nischmat pyiif [Avign.].
["I^onp nna Kalonym. -j^nw-ip.]
[D^onp nin Isaac Schluß Maarib -jnov«.]
[nD)ipr] nm Kalon. Ofan hodt 'rip.]
n^onp IDT nin Kalonymos nn«.
D'^onp iDn Gesang inononn irmm«.
n^t2)ipb iiun David nrn "«jnTnN,
n^onp nnn ncn Simeon di«.
D^onp D^o^3 Joseph Nischmat q^^kid ü'2^\
monpn i^mm«i i^m«':D: Chakim .tk.
monpn ym«-nii "j^mx'jDJ David b. Nasi iDyi.
D^onp n^iJD Keduscha fiy ^otim.
nonpn niTj; Mose b. Samuel ^nyiii» 'n 7'?«.
monp mny Binjamin p^v ni.
n^onp pnifi Sei. -jnv Jiv iJsn«.
D^onp D^:u> lOD D^om Sei. ^n«ti>j 'n ■]^'7K.
D^anpn yani [Leonte] Sulat Wochenfest Kin nn«.
D^onp^ n^:VifD Binjamin mi^nN.
D^onp DyntP Joseph b. Natan «nn; Samuel öDit:» ddm':«.
D^onp nc^^ty Kalir Sachor; Sei. m:: yb».
[yö'\'^p niy':^' in mn ^mo« tn Neuj. ms.]
n^onpn nn« nKj'jtr Elasar b. Jehuda rrnn«.
mp mn niDi Gebet nnin in«.
Dip niDT Joseph ^11^ nDn\
mp ^jn^« üVp Kalonymos pviK.
DTp ^jn^« ntt^'juj Binjamin nn^n «: '?«.
'iin^v DipDi Kalonymos b. Jehuda uibd«.
■•^itfa onp "'Dipo Binjamin '^3« ^2».
DTp ^0^3 Salomo «an u. A.
[mpD D^o^D Sei. winb -jotya.]
— 477 —
III. [\\!a: xnn Reschut lonp^ 'n.]
rti^i: n^HH Hachodesch u>^n^ lya»^ [Avign.].
^0K^^^ fnan« JSalomo mnv «j«.
njB>NT nnn Binjamin 'jk nn«, ]V)[ nn.
^:^^^ n-'^ioip niDi David b. (ledalja i:KnK.
nJK>NT nan Sei. oaa'? ^«, Ephraim noK, Elieser halevi lön ^«.
fK>M pnD Salomo irnoB>« . . . idt.
nj^'"' npin Menachem b. Machir Jozer vni n«. (S. 458.)
f?:?^! fU'i: V^i [vielleicht r?:>io] Natan n':i:> dm^k.
n:K>\T mo Menachem b. Machir nhni<.
n:^^n riDiin 'a (Jes. 22, 11) Abraham Pismon nwo:; dm^n.
D^j{:>M -pom Binjamin inwp «t«.
[^J::>^•^ hd'jod Joseph Jozer non i^di«.]
^a?;; iTy Isaac Jozer pip'^DN.
m^^n miy Gerschoiü «ip: "i^bs, »Simeon Qmiv'no p«, Tobia <TnK,
Abraham inir nT'y«, Elia b. Schemaja na«, Samuel b. Majo
w^vhy pi?:>, Meschullam b. Abraham Eeschut Wochenfest;
Joab n^atro. [Elia ar poiK, Raschi min, Mose -j^o w«.]
[n^u^'' imiy Samuel in mp'^n ms.]
n:^M i:n-iiy in i:jv Roman.
umTV niK^^ Esra b. Tanchum i:«iy by.
n:^\T n:isi>Kin nnv^ Josippon 5, 45 p. 536.
rmy n:K>"' rr^iionpi Elia b. Schemaja d^dk»« ^2K.
1^ Ä
I
Beilage 18. [S. 127.]
Die in Selichas u. s. w. vorkommenden, Talmud und
Mi drasch entlehnten. Ausdrücke.
Aus Asharot [übersehen von M. Sachs, s. paip S. 96],
'halachischen Stücken, Abodas, Tochechas mit talmudischen
Strophenschlüssen [s. o. S. 118], geschichtlich -hagadischen
Silluk und Kompositionen, sowie aus aramäischen Gedichten
sind Belege gar nicht oder selten genommen, auch die Seli-
has von Meir b. Isaac, Menachem b. Machir und ähnlichen
Autoren (s. S. 127, 184, 188, 195, 262) weniger berücksichtigt
worden. Vgl. oben S. 113, 128.
□nai nii>üni hdii 3S [vgl. Edujot 2, 9] Pismon -naD n:y\
y:: nn« Sei. -jinna ^o«, nuK yais.
— 478 —
D^iDD bti) U12Ü nn» [Joma 72 a, vgl. Mezia 33 &] Menachem b.
Machir 110«.
n^iDDi y]p 12Ü Salomo mu: iJio«.
[pibb DIN (Nidda) Sei. in« ']hü.]
n2ni^ s. nm.
nnDino ^h ^i«, pio -h ^in [Berescliit rab. 93] Joseph m« niKn.
[mois DK ^h ^1« Kl. ■'IN ^o'?.]
n'jTJi nSiN Binjamin b. Chija nmiD nni.
nnon ins u. s. w. Mordechai m^ö.
mym mn« [Berachot 12a, 16&, Jalkut Thren. § 1023] Salomo
n-niv n:n. (S. 459.)
-)iöm ^in«D Binjamin 5^« ^mpa.
s'rn iiJ'DN ^N Sei. m^n.
nbbp «bn nr pN Elasar i:idön, Jecliiel ima d^d\
paNTi': 'jDiK Ephraim b. Isaac f]1DN.
nhp DD^rya m^ 'jn Sei. 21 ybn i:KnN.
in'? DNl Meir in 'jN.
i3ii>on irnnN mjcn« [Mechilta n'jtr^i] Gerschom mpo nn», Sei.
miöiN und n"'DDin und sonst.
pini DJiN Elia yh».
D^DJiNi pn Peticha J^ . . . 'n.
D^nmon 'rinjin ^li^j« Binjamin nnnD nna.
n'rn:).! dd^d ^ly:« Binjamin b. Serach 'n «:«.
inNm 11D"'« Judan hakohen. [Binj. b. Sam. N. 2. Kalir Wochenf.]
[•«o 'jy FjN Gerschom 'rn:).]
mo DT ISN Abraham b. Samuel ^Niii>^ ^''S, Mose b. Natan
piT no.
-112:: ^:b': nsN [Sifre ^npnn] Binjamin nnn«, Meir nnan n».
D^pic nyn« Joel halevi .l':« ^«.
[p:ip) p^K . . .]
mipn a>N Isaac ^rj'iv M^K.
m'jiDii'« s. 'jtsa.
m-Dü ^0 nnnt:>« Meir nnnn n«, Elasar -pit:?«.
[pö"'pV3 1S3 Samuel Kohen ^no^ '•nov^.]
fpjpa pnn Joel halevi pni: 'n. [Bereschit rabba c. 32.]
nm in Simeon b. Isaac ar ^:i« inn, Menachem b. Machir rhn»,
Isaac Gerundi m^ n:n, Meora ir iti>«. [Batra 37«.]
— 479 —
iDnnncn mobiv «in Meir b. Baruch Sulat no».]
«nm nin Salomo Pesach-Jozer.
«331 nm Isaac C-rerundi niif «:« [Binjamin Lied uv ^«^lon],
Jehuda b. Menachem Ofan ms ^D3K.
«n^Ji ni': Joel lialevi lib^ 'j«.
[«3m mn Jozer yij>^ m«.]
nVK'n 1T3 Sebadja □^^'7«, Salomo [b. Samuel] ^jy^ot^v nm3 statt
1T3: Jakob b. Jekutiel Dm3K.
m'TiDiy« 'jDsb Menachem m'?« ^«.
m'jiDü'S i'jtos Mose b. Chija, Abraham b. Isaac; Elia b.
Schemaja.
noDn- VT ':j:3 Binjamin nmiD nn3.
pimyon ibio3 Jakob j«n«.
^mi ^JBD y^^ii ^ph^2 Simcha ^«tsn nK.
y p3i -jD p3 [j. Berachot 9] Isaac "joy ':kik>^ Ephraim b.
Jakob noK, Sei. "b 12:3. [Mezia 36 a. Mischna Batra 4, 9.]
(S. 460.)
113^ h^:^ 1133 Baruch 'jDt^K.
yjpnoi Könno p [Berachot 19a, Taanit 3] Elia b. Schemaja n3S.
■j^3in3 "'n [Pesachim 87a bei (Jalkuf Hosea 515 und) En
Jakob; ib. h •':in3 ■'J3. Bereschit rabba c. 33 bei Jalkut
Ps. 145 f. 130 ?>. Wajikra rabba c. 34 bei Jalkut Jes.
§ 352 f. 55 1^ Mitte. Eliahu sutta c. 8 (fehlt Jalkut Reg.
§ 217) und 9 (auch Jalkut Hosea § 515)] Salomo bi6 moi«,
pn M^ Musaf röm., Gerschom ^Jiy bnj, [Jechiel b. Abraham
Pesach-Jozer], Ephraim Sulat ifh dm^k, David 31123 "JK,
Menachem ypn^ DK und Dl^^^ kjk, Elasar [\nbN 'n und] n«
ynno, Elieser b. Jehuda -jny n3iti>«. Simeon b. Isaac Silluk
7. Pesach: ^:in3 ^J3.
jjin3 (ohne ^:3) : Schacharit D^riN -j«, Klage nnif« n3^«, Rehitim
D^i:in. Vgl. n^3in3 Klage r^a^ ^moK und sonst; nn3 ^Jin3 in
Q^pn^ ^roN; noK> ^:in3 Midrasch Konen, [Zusatz zu] Tekiata
nbnn idt [ms.]. [Saadia zu Dan. 11, 33.]
croKO ''i3 [Sabbat 97 a, Tanchuma mo^] Musaf in« Dnoi«n,
Binjamin n^Jio« und 13311 ni^K; Sei. -jDonK. ["j^l« ("[V.—
nttJnpn).]
[3« pJ3 Binj. h. Sam. njK n^i.]
Iiripon n^3 pj3 Simeon 'pxn nn«.
)m3 bj?3 Mose b. Esra nm« [Binjamin Jozer ^n«] u. A.
:
I
— 480 —
^n-i3 b^ Levi "»mos? 2i'.
ncirm no 'rj^a Elia b. Schemaja n^^n p«. Vgl. inD3.
Dim ^'jva [vgl. Sifra zu Levit. 26, 17. Sifre zu Num. 6, 26]
Salomo jnpn.
inj ib Dnoi« Disn bjja Jehuda b. Kalonymos mTT.
IDJI l^r «': Djn byn [Nidda 31«, Midr. Ps. 136] Binjamin
nmiD nni.
nniK^n "•'jyn Isaac npiu''? n\ [Jozer nmir ''^«. Mose b. Esrar Sulat
mm w.]
lüD ni:>p33 Saadia dv iidi«, Joseph mn». Vgl. -pi.
[2K>röT ^p3 (Sit're phi) Meir nv lyuN. "Wir* \n'7« 'n; im Plural:
1112: n^jyn.]
pn« im fnn« na Mordechai y:eh ^n«a.
■pm "psm isin [j. Sota 2, 2. Wajikra rabba c. 18] Mose b.
Natan pir no, Mose b. Chija pno ^:d n«. [Vgl. hdt^ hd ?:n:«.]
nrniD nnn [Mechilta Dekalog, und sonst] Kalir Schekalim
und Tal, Binjamin nni u. A.
])'\2n2 ^«pin [Tamid 3, 2] Binjamin "pij?« "ipa.
HD'' n:ü ■]': mn Baruch Sulat nn«. [Beza Ibb.]
mi lifa Gabirol ms no 'n, Jakob p •j'? no, David arn ^jmn«,
Joseph ''JVö5^\ [Jehuda hakohen fn« Mincha.] (S. 461.)
p"'T "'^D 1T2 psiy m:i Elia b. Schemaja n^y».
nrn« o'^yn?:' pi nj Amitai no'?.
n:inD ^'rn: Sei. «ir« ■["'N und moD«.
nm^3 '^bijo Salomo onn.
[noiy:! P]!:: Sei. -jnpQn pn«, niKo ^nn:s.]
pi -n:) Binjamin ^np:N und nmn, Elieser noD pa, Isaac "p^
1D15:>B und nmsD nr, Sei. nsn«.
pDTn ':'?13 Neuj. d^dids.
[mirm': D^bnj (Pesachira 755) Simeon n^TO dbk.]
D^iDp D^bj noD 'jHJ 'pj b iini [vgl. j. Sota 8, 1 gegen Ende,
Schekalim 6, 1] Saadia Asharot 7. Gebot Ende.
[inn b:h:in Isaac '^«n nn«.]
[nnon mb"'OJ Binjamin Ahaba ^nons.]
''jirm 110:1 Salomo mi«.
m:iy 1D1J s. pv.
— 481 —
w^T^m nan Kalonymos mm«.
D^BiJD D^m [Mechilta Exod. 19, Sifre Deut. 1, 27; Bereschit
rabba [74, aber ib.] 60: pöiBti>; 88: pciDD] Menachem b.
Machir -noK; Amitai '?3Nn"^nKi by (sing.)-
D^in Sei. «J Kty «:«. d^dijd Raschi Zephan. 2, 8.
D"'DinDl D''in [Jebamot 47a; Jalküt Gen. 45a unten, Ps. 103c?;
Mechilta bei Jalkut Ps. 105 c] Joseph Tan ^K.
D^einD . Salomo y:S)b san.
a^^n in Sei. t^ "iii: '?«.
mn^ in Sei. nmiD nna, Gesang ^m;i ^«. [Mechilta «3, Tosefta
Sota 7.]
nc^DDi tyn: ny in'? [Ketubot 72a] Ephraim b. Jakob inoni '<:«.
nnvK'n mif'? n Abigedor Kara b n«.
3ip^ in pn Elieser b. Natan Sulat Schuba, Isaac mono ijfr,
Ephraim nJioN '?« und d^ödv dk, Sei. 'n b» ^«i?:>\
wn «':3 «n [Berachot 5^, vgl. Easchi Sanhedrin 107«]
Isaac "ipin.
n\:>p pT Salomo ^dd hdk.
pnn -joy Salomo d? ^:«.
••«•i*; mn Isaac Gerundi m^ WK.
[D13 b*i Salomo n^mn.]
[neino .tdt Baruch 'n ybs.]
iTi^D nnyoi Simeon idis.
npin ]o npi Schacharit w«.
mvü'n aiHD pnpi^ Menachem npyv« dm':« 'j«.
nr:p ^pnpT Sei. nm^ noin, Meir -non.
nu'pn -j-n Sei. m^ 7':«.
."D^nDi mD Sei. D^Dn« d^m.
[^roo nji'o': no^n Jozer Wochenf. Abenesra Aboda.]
[nmn ns'^nD Sei. ■'ob ijm«.] (S. 462.)
nntJ^DT pinD [Bereschit rabba 93 f. 105«, Binjamin nmn]
Je'chiel miK f]K; s. oben S. 109. 371. [Auch bei R. Natan,
Aruch im Gedicht II. — nmsyDi pinD Seniri 1N3« noN;
Kalir nDlin; Samuel b. Chofni (2"S"i 205).]
Q^onn nsjn usw. Salomo i:^3n.
niD nnj nn . . . -[M [Sukka 52 a] Isaac b. Meir ^tt>iy m^«.
mnp ^'jiti'D iDcnj Joseph \n33a iti^r.
Zunz, Synagogale l'oenie. 31
— 482
DiTjmn n« D^jmn D^:nn:n [Pesikta Beschallach] Sei. niriy b«n nn«.
["I^JD^ "]':?:> nn (Kama % 2) Abraham hakohen Sulat nna m«.]
n"i3tj> ITT min tt Jehuda niDT« n'?«.
mns niDT Gerschora d:o«, Isaac mono I2fr, Mose nviD«, Mose
b. Esra Tochecha ^blp nv.ti^ [non . . . ], Jehuda halevi d^k^t ^t
und D^innu^ü, Baruch nir? u. A.
h:hi niDi Meir b. Mose ^nh» ^iis.
^'^^1 ?p.J Salomo ^0 p«, Joseph npDD fn».
nanp [Ketubot 10 ö] Simeon dq«, Elia b. Schemaja my» [u.
irnoB>s].
nTH'' nan Gerschom '':nJ, Binjamin -[ny« ipa, [Meir m«
n«JT u. DV 11K] u. A.
[n3Tiy«-in nnsn^ s. o. S. 474.]
mitr^n nbpbp [nin«] nan Sei. .Tn amsK, -pij?« ipi, ^oSdo.
T^bj? h2n Elia 3iy^n.
[nmn mnn Is. Giat miN inoona.]
na>T^m maino Simeon mpo.
nniK^nn nn Binjamin nmn.
[aiii'KT «an» Joel halevi nb« b«.]
[«an d'jiv ^^n Mose Ges. nnotri nmjo; Abitur Hosch. pyj ^«.]
[nviy ■''n Simcha ^«i:n ns.]
[n^Dn« D^^n (Joma 71a) Sei. poN. Sei. D^^n.]
[Fj^pi D^^n (Sifre apy ed. fj^^di idd, bei Aruch f]^^di tsv).]
[nts'rin "lomn (Rosch haschana 24 &) Meora TiOfi^ •^nors.]
[msiDO noDn (Taanit f. 9 a, Nedarim 50 ö) Binjamin nmiD nni,
Meir b. Elasar mD« ^n«.]
[N^JDS« "jp^ni (Midr. Cant. 5 c) Salomo nmijJ WK, Meir b. Isaac
n^:yn.]
"iy2f ■''»n Jehuda halevi ps^fi omr.
F]^pon ^:n3n Sei. inn.
F]nJT F]i"i''n Leonte bi^ ^:i^.
in psi^i bit: Sei. ^i': -[i -j«, ti^np dv '?«iK>\'^Kit:>^ nait:^ usw.;
'h:iü no Dp Gerschom jbii.
[»12: sbu' 1^ 31D Sei. n2V y» ms.]
mjfü »b^ 3I10 Gabirol ^JDTSi>.
483 —
niDbo ^D^pDü Akeda lym ^n-n«.
nmiü n^m Sei. '01 nT, Qrra» m'j« db*3 [Trip.].
nanis Tn Sei. i^in.
n:'i''hvn bv ^i' Salomo dv ^3«.
f-in Dl"* Binjamin mp«.
[pT Drb Joel halevi rtb« m.]
I2fp DiM USW. Gabirol Königskrone und y'iT ""n^a^, Salomo
^sbo nbt:>, Chatanu ^d 'n -pl«; Mose b. Esra D^t^^inn.
[nnas ^t^^Kia «:fr Mose b. Natan iroo.] (S. 463.)
ainKJ nro Jakob j«n«.
[D^nm Tn^ Baruch i:'?nn d«.]
i:d\t HB"' Meir pao ^:d n«.
np^nii' HD ne^ Salomo Aboda.
n^t33 mijJi «tan n«i^ Binjamin nnnD nna.
»T^j? k'?2 mn^ Jehuda hm «jn.
[n'?ijji nr Ephraim ^h p« -ik>«.]
nn^K'^i nc^r Ephraim «j rhu.
nhQ'DD "«JB?^ [Midr. Cant. S6d] Sei. D^iy nn«, p^^j? ^oiSu^, m^« 'j»
nshi, ny ^nDi5>K, ^siit»"« m^« 'n. Binjamin Sulat no^pK'n «3«.
j«3i fKD [Meila 14a] Mose b. Kalonymos, Tobelem Hosch. poü,
Isaac Giat n^n« pi«n, Jehosifja nn^; Gesang n:r p*?.!.
|«DOi f«DO [Erubin 10 &] Isaac Giat Tochecha i:'d: no; -piiy«
Thorafest römisch.
l'?'^«! ^ND Salomo Ahaba irK> und □■'ova "ti^.
['jwti' |3n ^NDi Jeh. b. Kalon. hm nn«.]
•jb^NT ^S^K Sei. nnr2nü>«.
"inpi inoi Dvn [Nd [Berachot 33 a] Sebadja fsn.
■I3p3 inoi Jehuda ^no ft:'\
rjö t^niD Raschi «un und n'rDn, Elia b. Schemaja ipQ^i piN.
•^^^2 u>nD ^:ö Binjamin mn«.
^ntJ>nD ^:o Ephraim b. Jakar na p«.
iD^Di iDVDi 1D1D3 Chajim b. Machir Nn':« 'n kj«.
p'^h^ noiN b [Sifre in«n, Aboda 2&] Binjamin mm«, Abraham
b. Joab «13N. [Joseph Kalai n2)nt^ ^:n u. ^^n«.]
noiKT ptt^b b Meir no^onn mm. [Binjamin mit>3K. Sei. iit»«
D^pi« nD\] N
31*
— 484 —
üb)^ ^«n hz Simeon d^^^«, Sei. D!:>n K3S, Akeda ich p^«, [Ger-
schom «-fp« yb».]
iTi:t iTiJ bj Gerschom idki b«.
[■•iDlf b^n Schacharit no«.]
^ipi *f>ip 'jDb Menachem npy^f« dni'?« bs.
D^isioi □"'b'^D Hoschana nn« «:n [im Sing. Kalir Wochenf. ms.],
[n«: n^3 Mose b. Sam. rpo^ 'jn.]
[nn:T!i' nb Sei, bi^i^'^ nnjD.]
noDi noD Gerschom «in nn«, Simeon omiyno p«; Sei. ypn^ d«,
nin DB«, bv i>hn u. A.
nb nojDn Hillel ^:idk.
nj-^Dirn ^oiD Isaac ■':«"'an\
nnDn «ddi Chabib q^d bnj«.
imDT rjD Isaac Giat nono nifi^
niDi PiD^ Nachmanides Mostedschab "•:« loi«.
2inD «^1 3in3 Sei. 'ry «'jn, Maj3 nty?, -[nonn ^:«.
nbyo': 3inD Sei. «dt nj? i^ws. (S. 464.)
ne 'jym nnsn Simeon nmn.
pK^npi nainDn Isaac niwü) hd':«.
nbpn nsni piti Ephraim b. Jakob no«, [vgl. Habak. 1, 15.
Sei. ^3r; 'rnj].
nnno nn'? [Machschirin 6, 7. Sifra yn^o, j. Berachot 9. Nidda
bbh. Derech erez c. 3. Midr. Gant. 36 ft. Schemot rabba
20. Tanchuma 55«]. Sei. ppca pi«, ^mo er mDi«, mTy\
[1^ «ip«].
pno D^JOD^b [Kama 57«] Elia b. Schemaja mna «i«.
nmnT 'jk' ]wb ^^ibnb Sei. mjoi«, ^« b«iii>\ msK^n m'jir.
nan ptjj': [j. Sukka 4, 6] Jehuda b. Kalonymos p^«; Meir b.
Isaac nnnn n«.
•'no''«o Kalir Geschem.
[i^pDiTt nvnpn Gabirol nyi^.]
n«öii2 po Binjamin iD^n «J b«. ^^
«nm nlio [Sabbat 150«, Wajikra rabba c. 15] Gerschom iT«,
Easchi föi« [und min].
[p:i D;in ono (Chullin 42«) Salomo nbmn.]
[nno «in Ephraim Sul. pnn« "jn m'?«.]
niDi niQ Isaac Giat pT «im.
■
— 485 —
ri" ^''P jgg^^c ^y^^ [Gerschom T^s, Binj. Sul. niDiK] u. A.
comn Pilo )
[ininba ^nnoa (s. Schemot rabba 6) Isaac Giat nyt: iio\]
nionn nnp Sei. y:si n«, nnnD nnn, nuif n^jvn.
mp f3 mp Joel halevi fnn^ p^iif 'n, Ephraim b. Jakar no pK.
IDDO nnno nno [Ketubot 10&] Simeon dd«. [Ephraim b. Jakob
no« (ohne iddo).]
n^TDi pio [daselbst] Sei. n^3j?n.
[pTO Meir mon.]
[pioi nno Meir lon.]
ino S. ^KD.
iDn V2b ntDü Sei. unon, 'rsiü^^n D^^^, ans ^j«, h2 \äQW u. A.
[n-non nn^o Mose tsyo^ ^k.]
[npioo nrT'ü'Keduscha Schacharit.]
m-i^n nnby tidd Kalonymos n^ibsD«.
ni2:o D^s'jo Sei. yotj^n nn«.
nnln njn: iih nipn ^dk^o'? Ephraim -|n3V ^i«.
ü^jhan 'Dha "j'ro Binjamin .t«, Elia b. Schemaja pn« und "po^«.
Isaac b. Jakar m^n nn«. [Rehitim ■JK1^\]
[n^:"nnK ^i:o (Sifre zu Levit. 26, 42) Salomo npiif miN.]
•'N^aj': n^:p-ii ü':j^}b nno Binjamin b. Serach 'n sjn.
■ij^nlaxo ijn;a miDD [Sota 346] Simeon dök, Amitai i:iöo«.
Vgl. Sei. rm '?«.
[nnno pnno d^o Salomo Aboda.]
'"'!?p. '■'IVP Binjamin mpo i«.
D^ate D^t>j?oT mi:o [ßereschit rabba c. 37 f. 40c, 81 Ende,
97 Ende, 53 f. 59 c, Midr. Cant. 12 c, Wajikra rabba c. 28,
Kohel. 82c?j s. oben S. 370 ff.
[D^mts D^tJ>voi min (Sabb. 63?>, Berach. 32 &) vgl. Sei. fsiK Ende,
Meir IDD lon.]
[D^aiD D^2>yoi nmiJ>n (Berachot 17 a, Taanit 16 a).]
[mip't dd':« n^'vo Abraham b. Joseph Reschut.]
VM ni^^^no Menachem np'^^iii n\"i'7N '?«. (S. 465.)
pn- i:^':^ fOKJ Isaac b. Natan wmnn nriK.
d':i3?3!:' jmj Joel halevi ^^'?K ^«.
dv;d^ ni:>pi m^:-)'? m: Sei. yiv., yiv^ iJ«nK.
ipyoi im: [Chullin 5, 3] Gerschom nn«, [Baruch ^mo«].
[im:T npij? Mose nu« ym«.]
— 486 —
B>»i "b VJyjn Ges. nn^oi n^VJ«; Jechiel la^n ^j» hat ^nyjyj a^tni,
pnK>m pt fn': Musaf Neuj. -[iiv n^Dti» (Avign.), Elia 1^0^«.
[nriDi npiif D^jmjn (Chagiga 5 a) Jehuda Ton ^ir:«.]
[Dnn non Gerschom 1^^«.]
nKD3 n«D Elia my^n, Itiel nbon, [Mose b. Samuel üyo"' ^k].
130 S. 13«.
[n'?iv pJJD Maarib n« ^"h.]
n'jcn ITD s. oben S. 367.
niTn ^DiD Sei. nn« noN.
D-'BinD s. D^m.
nrpt^ i:oo np'rno: Sei. dj? nn^^».
pp^ ^j'i'jDD [Midr. Ps. 129, Sifra ^npna] Salomo iniJJ 1:10».
Vgl. fnn pTN.
[■•^Sf^i: auch in p^y Eomania f. 214a; "''r'rnn ^'jn«, inir n"'VQ f.
66 & aus tJ'ipo mny^, Vrf. Men. Lonzano.]
[b:^b:i (imp.) Salomo ^^ikdi ^^n ''Jti>.]
[i'j^fbv (Tö«« f. nn Kalir).]
[b;:':^« s. D1DV n "no.]
T103 "MV Elia b. Schemaja .T'rn p«.
pio ^:n3 annlj? Sei. ny bNiu>\
n^ntr^ nlinynElia «Dn «i«.
pn bym n:?. Binjamin 'jnh -j^b«.
pnm nyn «im Mose ^n'rnn m^«.
[pD«D "j^Tj? (Ketubot 23«) Baruch 'n -j^, vgl. dessen 'n f^':«.]
n-ilJ pvn Binjamin mm«; Sei. ^d ^nn«, "p i3«n«, d^d^o -[bo.
[nwiy ^'r 101 j Kl. nmn.]
Don: Wiyn Salomo ^0 p«.
[3Dyo "inn py Menachem hdd'^«.]
rr^h^i f]??vnnb Simeon K>Tn« im«,
nnm «'ji nn^y Menachem n^n«, Sei. 'n ^« b«-iij'\ [Kalon. 1«
^yn «b (ohne «'ri).]
nn^j? und n^jiri: Jechiel tr^s: loi.
«jDp pj? [Sanhedrin 44 & und Raschi] Isaac ^^v 'n'?«-
[no^ pp Jehuda b. Kalon. mn nn«.]
[n'jcn p^v Sei. -f: ^no^H dik'«.]
by s. bya.
— 487 —
noDi noD nn« hv. Gabirol m-i bsi^. [Berachot 5« u. oft in
Berescliit rabba u. a. Abot 6.]
Dl'jit^n by) noKn bvi p"in ^y Sei. nn« no«.
nnjT5:> nb^ niibv Elia hdjd.
T
[nb nm':?? Schabtai mn.]
D^i'jly t^Si Q^ni'jj; [vg:l. Tana Eliahu c. 15] Salomo jnyn, Eph-
raim noK.
n^ai'jy^ n^nbl*; pni David b. Jehuda D^jn mtt>.
f^p^n n^y^ Isaac m:sf nyi\ '
«an D^iyn Jehuda halevi omr.
"ilon': D^^iit>o Dy_ Akedas nyiDS und nyty ny.
pTiib no^an n':r Menachem Jozer inu>«.
pnnji ^'plv Salomo Aboda. [Salomo -[^tsoiyo m«.]
[nnBJnon n^y Kalir ^:shö tk.]
[pio': i^yi Sei. ^oibtr ^jio«.]
[pn-ij'7 i'jy^ Elieser 'n "]m«.] (S. 466.)
pn:^ TnVpn Binjamin Tiston ^:n.
pTi;ia noiy Binjamin mp \nb«, Jechiel Dip«.
inyi ^y noy Sei. -jipön pns.
p^n NDsp nioy Gerschom "|iDt^N.
f1^D:n noy [Joel] r\p\ Hillel ^:io«. [Elieser halevi icn ^«, Jehuda
halevi iJ>np3 u'nb».]
fTn^i . . . loy [Aboda 26] Simeon min.
ipiB ^y nply Musaf -nm no (Monp.).
Q^Diay D^iply Joseph b. Natan "pK 'jn, Meir p^m, Josua Ofan
nn3.
nnin ^bpy [Tanchuma 346 u. c, Midr. Kohelet 1126, JVIidr.
Ps. 22, Midr. Prov. 9] Sei. noK^a^J«, [vgl. mira D^boy, To-
sefta mn:o Ende].
[nnnn i^oyo Berachot 17 a.]
mim D^pDiyn Sei. nrn i^:iü«.
«Dija ploy: Sei. po«.
[mif03 npiDy Binjamin Ofan ^'rib.]
[ipy s. nm:.]
«n*: Tnyb Sei. yii^n miy\ [Maarib 1. Pesach, Tobelem nm\
Kalir Hüttenf. \nn bi, Salomo Jozer poi«.]
[-[Jin ^K^iy Joseph b. Mose 2112 D^^^«.]
— 488 —
[nnD3 n«B Kalonymos ^JJ^ «^ "JK-]
nj;*! injTJS Simcha ^«an n«.
nj;^» ^0^ isaac '^)V 'n''«-
nlJiD ni^a Sei. mjf "p':«.
^JD S. ti>31D.
nlT3pö D^^D [Sofe^im 16, 2] Simeon .mn.
■^jn ni-iü'p D^s^ Joseph npriD pn«,
[f^m . . . Salomo Jiyn.]
p1 pDD Rakasclia ^:ty^in b« \n'7«.
nu>yp ■'^:«i nn^pn -ipDa Binjamin nmiD nna.
[D^li>p20 DTpsn (Midr. Thren. 63 c?, Wajikra rabba 186c^) Isaac
DTpDn.]
nynsi D^pBpQnp Binjamin b. Serach n-'JiOK.
nb^im nniön: Saadia bei Aruch n:p; Aboda nn1U>N, Meir b.
Isaac n-nn, .Toseph Kimchi bn i'iü^; Klage fK^n bip no,
Isaac Pismon ''O'' nms 'jy. Charisi c. 24.
^n^^nn nncn'? Klage ni^'^ ns^«.
nvT n-iö [vgl. Midr. Ps. 129, Lekach tob 34«] Salomo ^n^p t«
und nwitf: yhi^.
nmj ■'nie Isaac b. Natan i:mn3 nn».
D''3p nDnp [Sanhedrin 97«] SimeoniDn«, Meir mon, Abraham
b. Samuel ':«i?r^ tj>^s (nb . . . ntsnc ■'D^do).
['j'jDl J51D Menachem Zion im Zion.]
3ln i^KJ vna'? Klage mo« ^d'?.
^iln nriö Sei. ':-i« boK»'«.
^y =ipiB Sei. D^Dn« D^^n.
[■j^;? D^plD Joel np\]
[nKJ ipnpi Joseph npns pi«.]
[nn^o'? . . . Q^^nb q^^iiq (Kidduschin 23a ob., Chullin 38 b)
Ephraim -piy ^j«.]
D^^no ^l^QD ti^nan [Tosefta Mikwaot c. 1, Sifre in^yna] Bin-
jamin nmiD nni.
T tsirla Hoschana ^« •jjyo': und oft.
r^Vpn ti>DtiJai Binjamin nn^n DVi. (S. 467.)
m: ^nns Isaac hd'?«.
nmK>n nns Saadia ^mo«; Raschi Peticha niK^^fn \i'7« 'n; Sei.
«: «?:' «3« und po«.
HDinn ' D^nniD Peticha J^ . . .' 'n ; — mno'? Salomo iJroiy\
— 489 —
mn:D ^n:: Sei. ^oi ^k dm^«.
inrDSi' D:fDif [Kalir (Jozer Sachor) Silluk hachodesch; Salomo
V^^'' "iiK: i3D:i> '^. Binj. b. Sam. N. 2. Isaac halevi Ofan
tynp in»], Meir in 'j«; ypn^ d« Ende; Sei. pOK; Joseph n«i3S.
[D^oiy niD'ro ^y ':3p^ Hosch. in« ^« «:« (Ms. calabr.).]
-intyn moj? mip Sei. '?«n 7^«.
iiDT mip" Baruch biJ^H.
-im«D3 s'?! DipioD Sei. i^^nn p«.
n"'05i' nii' t:>ip^ .Teliuda mDi« n'?«.
[^np ins ^np (Midr. Ps.) d^öK -p« b«, pno ^:d n«,, Meir Jozer
mm«; vgl. Sulat ^d nyn«.]
[i3ip u. -|Jip s. ^:Qh S. 488.]
pp ^D^ (Menacliem D^'^bK ':«.) [S. 'jd'? ob. S. 484.]
|*^ip p YTip [Pesikta Selichot] Kalir Sachor, [j. Jebam. 2, 5].
[nn mip Kl. ^noo^n ^0^.]
nonp ^Dio [Dp Simcha "jOK'.
niio^ pp Sei. ^on *?« D\n^K.
^K>N"io ^3^p Joseph Ahaba ^D^ \n^K, Joel halevi frsT.
loim hp Isaac bnnon, Sei. nn«, Salomo ■'DD nsK, Baruch
Sulat nnK. [Saadia Asharot S. 46. Kalir Woch.]
nmom m^p Saad. ijiddK; Binjamin ^nstDn "'JK, [Kalir Wochenf.
ms.], Jakob nynn '^ynr 'n.
nmom □^'jp Salomo Jozer Pesach, Baruch pia.
pp S. p'jOD.
';üt:> nnp Sei. djj:'«.
nain pip Isaac m:; ni:i\
[n:in:] mii ppn [Kidduschin 66 a] Simeon nnn, Binjamin Sulat
no^pi^n K3« (. . . iTK^in), Elieser 'n itin.
[nn^cT pp Menachem b. Machir 'n nob.]
n«i2 «'ji n«n Baruch bw ps, Isaac n:fv nya nr, [Sei. ^ir\ nos],
Rüben nyi 'n ( . . . irsi . . .).
nn'?i: D^sn Perigors idö.
miDOT n'^S"! Binjamin Jozer b'jn«, Baruch nsnn nns.
p^i n^sn Baruch p33.
nnyi n^si Joel halevi pnif 'n.
nmpo mji^Ki [Sanhedrin 97 a, Sifra Tipnn]. Gerschom •poK>«.
Inam STpv ^31 Hillel ^310«.
— 490 —
Tm D^3-i Sei, KDT IV ^^^. [Vgl. Tn^ S. 483.)
rrnn n^rmon Binjamin D^b«n».
[mpnan nnoi Baruch 'n f'?.] (S. 468.)
ob^^i b^:'\ Simeon dö«.
nj'-Dit^n ^^Ji Isaac b. Meir ^ti^iy Nib«.
iiD-iOJ ran [Abot 5, j. msia, Tos. Sanhedrin 7] Joseph Hoscliana
mp aü>r, Isaac Silluk Neujahr nn«^ ■j':, [Schacharit D^^':K'? noK].
D^oü>p -lonT Sei. mif jba.
^BöUnn ntD^f} 'J^t '■?^t [Aboda 24 6] Binjamin pK b«, Isaac
Sulat '''7 HD^«, Saadia b. Nachmeni Maarib.
Dnrs piDi Isaac b. Natan ijmnn nn«.
p^ S. Dil«.
["{Jip p5fi (Chullin 1 a) in riDin Cochin.]
^0« minDT ^n^2B^j Ephraim "[norK.
ü^pfif2^ ün^2i6 ]2b ann^p [vgl. Bosch haschana 3 Ende]
Natan hdd^«.
[mi njiyiü> (Midr. Cant. 14«) Sei. n:K'iK>.]
[nnoyoi nm^' Isaac b. Meir ^b>j; m^n.]
[pin mi{:> Raschi ibn; vgl. S. 488.]
3ln itDK> Isaac Giat ^:i«n^ und bjJD Tn^; Sei. T m^n u. A.
nisii> 3ln Isaac nor.
Dnlp -[iiDi? Salomo or ^:k.
1':b^t ''hp Eliahu sutta c. 15. Isaac b. Jakar Ti«.
D.T3K fn'jK^ Sei. m:: ■j^':«. Vgl. Baruch b. Samuel hdd^«.
[iDif n'h^ Sei. inD:n Dii>n «:«.]
noK> ^D'r^iy Binjamin b. Chija nmiD nna.
nm^an c^i^ [Sifra mo«] Asharot Abt. 5, Kalir Keroba 8. Aze-
ret, Isaac Dii: ni:n\ Menachem hdd"'«, Baruch Kin ^:k.
K^llDon D?:^ Simeon nDin n':«, Salomo nob^« 'n, Baschi d"id t«,
Tobia iTn«.
übw NS31 d'ji^ D^i^ Maarib-Zugabe "jlDiN.
ijpu'? FiniK^o IDK^ [vgl. j. Taanit 2, 6, Midr. Bs. 17] Kalir
Hüttenfest und Schekalim, Sei. ibn3 'tk und ^rhnn ^^b« w«.
D^p ■jotf'D Gerschom mpD nn«.
[D^3ö Diu'a Salomo ^0 pN.]
[m s^'ina □•'Didji m iJ'ino □•'Bioii' (Pesikta Neujahr) Sei. Nn':« d:o«.]
nl^ni^i ptspu^ Sei. n^ mjn.
D^3^;i^D «bi Dnoin D"'yp1u^ Samuel Kohen ^d«^d, Simcha ']a^.
— 491 —
nlD^nn n3li:> Easchi fei«.
nl"'D^D iMV^ Schefatja, Simeon u^mb"'«, Natan n^{:> n^^^K u. A,
[n^p nyty'ji Natan isy ^dj«.]
myoT nv5i> Joel halevi n^K ^«.
i'jpr «^ niyoT nyc' Sei. m:: •p':«.
D^pm nysi'" Mordechai b. Schabtai ^d^o. [Sei. ii:3 msiK.]
n^Dn nytr> Abraham m^yN, Sei. k: KtJ> sjk.
mii'p InrDtJJi Elieser halevi isn b«.
inrDK^ mir^n Binjamin iD^n s: ':«. (S. 469.)
3-ipo po^i nnn ':«oty [Mechilta r\n\ j. Sanhedrin 10, 2] Sei.
iyot:>« D30K, Zahlal Hymnus Zeile 43, Binjamin mm« und
iD^n »j 'rK, Amitai n«T 'jy, Kalonymos b. Jehuda pipn«,
Elia b. Schemaja ^p'jn nn«, Mose b. Esra ^nsip, Jehuda
halevi [nr: lyotf u.] y« mr, [Samuel Kohen in ^notr ^nor«
(Ms. liest: im'jn yn^ni hno^ usw.)], Samuel irism ij?oiy.
Baruch [n':i3 mSDn u.] jrpn«, Elieser halevi li^i Mb«. Einige,
z. B. iroi:'« d:ö«, [Elasar b«-i;i>^ -jni:>«] und Kalonymos,
gebrauchen pm statt nm, ähnlich dem ]ym npmo ib«oiy
nmpD in Jalkut Cant. f. 177 c unten. [Meora ^si'm pnK»:
^mp^ po^m '7«oK>3 ^jm.]
D:n n«:i:) Kalonymos mm«, Sei. "pnon .t«.
K^« lü' Gerschom nn«.
[«nm «mn] MeschuUam i^:c n«.]
DNnlni DNiln [Bereschit rabba c. 2] Jechiel p«tj> ntrr.
"•apipa nnn Joseph b. Natan Jozer ny-^a«.
pnm. rj'iT'D ';jlnp Menachem ypn^ d«.
v:^np iDlnp Salomo nm«.
[mm s. 0. S. 485.]
it^«l '^kn [Pesikta bei Jalkut Exod. § 365 und 105«. Bamid-
bar rabba 210a, 283 c/!] Gebet mnob iDm; vgl. Elia b.
Schemaja «ip«. [Kalir Schekalim, s. o. S. 395.]
D'^^n ^^ri Joseph b. Salomo Jozer Chanucka, Kalonymos bipn n«.
«bip fon [Batra f. 89. 90] Salomo rhmn.
Dn^n^. mv.^ Sei. Dvn i^jio«.
"iBV n^:yn Sei. n^:3?n.
[D^irpno DTpon (Wajikra rabba 186 c?. Midr Thren. 63 c?).]
iJK'on s. m:üi«.
nnivt?^ fp^inpn Sei. dj? h»i^\ Isaäc Reschut fi«i.
— 492 —
■'jpi Dnns Binjamin nn ddk.
[möDO nmtJ^n (Joma 7, 8) Simeon "[OtJ^^i {:>m« fm«.]
rl3 ^^^BJn Joseph m« m«n.
[n"':mn:i n!J>no (Wajikra rabba c. 18, Pesikta '•dj«, s. Jalk.
53 rt) Salomo i:inj uiQS.l
Beilage 19. [S. 127.]
Wörter und Wendungen, welche die poetischen aus den
älteren Gebeten aufgenommen haben.
pnm IN Binjamin my: v^'hi^. [Isaac D^aiiDn 3K>\]
iDTn« nn« Sei. -[oons. [Sei. ny nn^K>«.]
HDi'jonTiN [j. Rosch haschana 4, 6] Tekiata n'r^nN; Maarib
Versöhnungsfest; Gesang m: )b •'D.
■[inb ninyj inl«;^' Binjamin Ofan D-'onon. '
■jm3^:nn n«nn Sei. bi^'\u?'2 D\n'?«, jTm. (S. 470.)
nn3ir^ ■j^jd': p«i:j Mose ^jis'jo n^nbu. [Kalir Sachor.]
n^'^yon b 'ry.piN ^7« Sei "joonK, Baruch pyj . . . 'n.
[D'K'Von ^73 fHN Simeon Silluk 'n ""iDn (auch Hechal. c. 24).]
[■jnn '^N usw. Binjamin pa^Ni tin.]
•i:miyi i^nyiti^^ '?sn Samuel b. Jehuda Sulat ^^'7«.
•]bo ^N Mose -[üQ n'7«ti>s.
psj 1^0 hii Menachem Jozer Nachmu. [Schacharit loall.]
fo«:T n^n^ "[^o ^s Sei. myis.
ü'rlyn i'jo irn':« Natan Hochzeit-Jozer.
•ira ^^« usw. Sei. -[ooll«. [Silluk a^ pi«.]
[pj^Ko nn« usw. Silluk Simeon 'n nnn.]
n'iiyn nNni io«ti' Meir n.T y':«
HMONi noN Tobia .Tn«.
[wo^pi W'^nnif im Abitur im Nischmat ioy ^K'iB>\]
n; 'jv ijnnDan [Selicha-Ritual] Binjamin nai t:»!:».
["111301 -jni Sei. Dti> loons.]
bD "'sn 111301 in3 Mose D"'3bo i'td.
[m33b 13K13!:> Simeon ^jin jna.]
[nnh^in-i n3i3 usw. (ii3t:> ^o) Joseph Maarib ^im«.]
u'ipnni ^ijnn Simeon mpo.
■j': noK>jni i^ye P]-iJn Ephraim -[nor«.
— 493 —
btsa r\wp nm;) Sei. irnpJK.
■]^on"i toi Jelmda no*; Di\
"j^nno "jv -[^om i^ir [Berachot 7 a] Sei. ann ^:j<, Tobelem
-101« pK.
D^a'^'^nb Dnon ':olj Isaac Giat ^n': dp.
D^a'^n': nnlisi lon 'jIoj Elia b. Schemaja pn«.
nüits WT^n bolj Sei. iT nl^nri (African.).
ü^'2^'^nh maits ^oij Binjamin tJ>K"i nau^, Jakob Dip ^^^«; Sebadja
■]^b«. Vgl. bxniy^a n^■I'7N.
niilJD 'joUn Binjamin ''^ .t^In.
[noK pn Menacheni pyo p^:;.]
yrhi iJpBT D^KhDi n^'jiD Sei. nnn ^:«.
nnin niiii>n i"n Sei. n-uin.
Dnpo ly;'? nnmntJ-* Sei. n::»!! «:«.
p^i \T Joseph oyi: ^T.
■pjo^D py-i ^n^ Tobia n\nN, Isaac Klage am i^DiN.
nntt>ön b^inon [Jozer römisch] Mose d^d^ü i^o.
lo'? niDT Elia 'n oy.
n^^n': i:idt Petichas nr^i^ . . . 'n und «"lu . . . 'n, Sei. n3«n.
[DiK^a pin (Beschneidungs-Benediktion) Keroba Schach.
[D^pi ^n Samuel □m':« d:o«.] '(S. 471.)
^a'jn s. tsiyo. ■
[n^ji^n non vmn (Gebet nvö^s ny hm) Jehuda Ofan in\]
D^^n "[inn Salomo i:^Jiy dn.
[Di:?] nna amn Jose b. Jose Aboda [Buchst, 'ß].
nnn ^oinna Isaac Lied isti»^ in\
D^nac'üi D^iiQ Ephraim onnyn m^«.
[D^inn5i>oi Dmo s. D^yii3.]
'jpD 'jD VTi Kalir Sachor.
[i:yb nynn (at^r -po b« und d^s« "]n« ':«) Sebadja pi«.]
ilü::> onn^o [vgl. Midr. Cant. ISd] Sei. i^on w .tn, [djd«]
n^"^':K, «ips [dm*?«], ypn^ d«, Hoschana n« 3« fj?o^, [Rehuta
f«:; -ny.]
;.mn^o 10!:> Sei. arn ■[^:ios.
[[onn^o loi:' Schacharit tidn.]
— 494 —
[ioi:> Qnn^Di Mose btr ^no.]
[nnn«3 ^nn^^ Mose b. Sam. toyo^ ^k.]
[d^ovo mn^o Silluk Jozer pD3 hm.]
nDii^ö -[ro^ Peticha aK>v . . . 'n, Salomo Dros:>\
n"'K>Ni2 ii:r Meir ^:ö n».
nniKon iifv Ephraim noit:? 'n.
mnv^ "|ms n«T3 Elia d^05J>« ':aK, Sei. ':«i5i>^3 dm^k.
W2y s. p.
n'rn: m::3 m:» 'j [ijjv; vgl. Nehemia 9, 37] Sei -pS« uwriK,
[i:non].
-["»Dm 'jy ^D usw. Samuel uob'« i:n3«.
onna d^d (Kalir) Jozer Para.
2im lan nb usw. ct^n «2«, Daniel "piiy-n.
■jDp n« -j^om 11:^33^ p Akedas my ran« und 10b fn^». Levi dv
Ti': und Jehuda b. Kalonymos "»nnis [ohne p].
-[': nr;nti^n^ mr Tp Isaac b. Meir ^K>iy Nn'?«.
cmoi D^inntfoi n^yniD Kalir Jozer Hüttenfest.
[nmo usw. -j^Jöb riDDiy« Schachr. röm.]
[omoi n^yniD Joseph r\:;2 vin\]
-IQD3 3inD Sei. nasn.
-IDD3 D^^n': mriDn Zadok b« n^n^.
D^'^n'? aariDT Chabib yv^h 'n wk.
^no s. rhu.
nb''non s. nn'^^D
irnmn nisK^ «: pno Sei. ni5i:>p«.
■jna': nn« ■]i'7on Joseph b. Amitai Sulat.
losi^on -[bon Sei. uiiy dk.
[mn2::>ra bnji 'rbino ■j'jo (nnni:'^ Avign.) Mose b. Sam. 'n b».]
«^^ 1^5:^ niDbon Salomo 31D imc^ Neujahr.
[ipyn pm mD^oi Isaac ipn.]
^Qi loiyo Isaac b. Mose ^^':«, Mose b. Samuel Dyo^ b«. [Joseph
iJi'jn öiyo Isaac b. Mose m^n.
oabn Diyo Sei. ^nbnn m'ts nns; Abraham b. Isaac T2K ^s.
^on ^n'jn. üiyo Keduscha ^np nn«, Binjamin K'Ot:> d-ik3. (S. 472.)
''nbm ^OT isiyo Joseph div'o n-i*;\ Elia d^ou>n ^k, Baruch ba.
nbm Dl ^vob Sei. 0^5^^« iddk.
— 495 —
ü^ihm D^OT D^DVOD Gerschora -psi:?«; fast so Binjamin h« nn«,
[Ephraim no«].
ejjD:n ^on ^a'jn Mordechai n«iyo.
isvonj . . . ^n'jn Binjamin '?« B>npo3.
-»aSm ^01 ij?TO Sei. i^^ip n«?.
nmo^ ^hi pnoi [Berachot 17 a] Salomo nm': 2».
niTDna jnjno Binjamin Sn'rnns, Meir mon; Carcassone pn "•riDip.
b'D iVTi n^D^ Gerschom yh».
[Q'^V^ish T pi: Schacharit in« loon.]
[m': m miy-i D^jm:i Aaron K. Kar. 1, 184.]
[^n b notr: Mose Ges. nna^ nnuo.]
D^aiy anvoi d^idid moo Jehuda halevi D^jnn IVT.
n^^noi nn^'jD Sei. niy n:oK ^ij>:n, Ephraim inor« u. A.
nn^'jDm n'r^non Sei. nnn ^jk, Binjamin mD3 ora.
i:b ICD w': 'rno i:b n'?D Amitai i:idok.
iras wb bnö Elia db«.
[d"'':bi: 101D Sei. nuny no«.]
o^^n iBDa Mose noK r.T, Mordechai b. Schabtai ^^ha.
[Y''\i^n \D pn n^t^Do i^ayn Binjamin Jozer f]D«.]
"i^mb mnv [pni] Isaac «n dv \n.
no^sa Dnoiy Isaac ^« nn\
2bn ■'povoD Gerschom ■[iBiJ'K.
nnyo s. noo
[^:r^ p': -i: niDny Salomo b dbik? (Gebet loran und Tefilla Neuj).]
[n'^m-^i ntyyo (Frühgebet) Tal d^jidk.]
mtsy m«Bn Salomo Aboda Abteilung 22.
[noB^jn b ^B3 (pi« bii) Ofan 'js vs:>ri.]
nnW'jtjj T ^3B0 Ephraim d^bdv d«.
onn:: bo vißJn [mn ^«n Purim] Sei. Ssnti»^ irn«.
•]^ol'75:> nsD S^^nBi Binjamin i:>« ^mpa.
-in-nn*: 1:3^ nnsn Samuel ^'j« DNn'?«.
D^nno irDi:; Sei. npnD pn«, «ip^ ^0 p«, ^nK>n m^, b«ity^ "i^ti^N,
496
[nnoi«! mo m j^b^pö-i (vgl. fvi:': «ai) Mose D^onir.]
irme |^2p [Musaf-Tefilla Neujahr, röm.] Sei. oma« ^^'?N dk>3,
Tobelem nn-'S, Mordechai "'S '•': «; ''IK. Vgl. Salomo m ir:iy n«.
[j:d'7 pipD Sei. i3D:n üu^n «3».]
[irnmm iritD!:^ np Gerschom d:o«.] (S. 473.)
d'jijj pm Elasar Nin nn«.
m^nb nziQn Gerschom yha.
ih:h:in^ l^om Pismon 12V 'J'P n:n (Ms. Fez.), Kalonymos ■[^:iok.
rom bj^r Sei. ypn"* d«.
D^'^öbi n^ib usw. Sei. ans ^:s.
mtyjinon nrr;"nö yn Binjamin njo«.
nbsnm ':Kiii>^ lüva n::i Binjamin b. Abraham -p-ij?s npa.
[DJip p:f"i (Mond-Benediktion; Sanhedrin 42a) im D-'omn ik;
im pn« bs (DHilp), ebenso Akeda lyin ^nm« (Frühgebet),
Aboda d. Babli 21; Dnjip ohne ^ bei nsiD ^ni5y.]
[D:ip Kommentar zu inK> ^Jii'; t^wn byi 28 d; (ma^n riDia un-
vollst, in roip^^ Exod., n"iN 11, 1; :iM:on § 44 nb:Q, Mor-
dechai); ri2D Geb. 27; Ascheri, Eoman. 47«, npi 229, 'jk'O
^:ionpn 108«, n"K "iiq 426, Mose b. Esra n^^mn, Schabtai
IV pitJ', Gabirol ^^^ '':iti'^, Lekach tob* 4 a, 89 6^, Eldad
Bl. 1, Sei. yiiv b«; in pniy ^':^N, H 17 Wochenf., Jozer
ni5i>i^5:> in«, H 61 f. Aid, Meir Jozer niiois, Sul. "ja ni^k
pin«, Abraham in Toch. mnnn ^^^N b«, Simeon Dti> nn^».]
[DJipb in V':pn S. 5:]
[mip nuD in «"id 25; i:fi«n n^n 57 ä.]
[DJip ns Tanch. 26??.]
[DiT:ip bei Abudraham ed. Ven. 80 c; m'rnj niD^n (niDia); p"OD
150; niDin 59 6 Ms. bei p: n^3; röm. Machsor ed. 1540
(nicht so im Kommentar); '^ib mi: 1, 3, 28; Maimon.
niDia 10, 16; Alfasi niDia 4. Vnntr 46; «""jn 31; Amram
Ms.; mno ed. 1519 f. 120; mms 69 d; fehlt gänzlich in
Sofrim c. 20 ed.]
[Dn^:ip': Binjamin in«.]
[D.TJlp pvn Ungen. Komment. KiTy 4, 19.]
[mpon pyi n^v Tosefta niTi: 4, vgl. mDia 356.]
[iNin fi^i nii'ij; Tanchuma mifn Anf. cf. S"1D c. 29.]
[n«in pifi mti>j?': Bamidbar rabba 12 f. 248 c. «"iQ c. 51.]
[DNnn p::n mir^yV Midr. Cant. 22 c.]
■
— 497 —
[DK1U pm Königskrone.]
[Kiun p2:ia Josippon 738.]
[l«-in \i:£-h in nrti>VD 72&.]
[■«N-in "'Jö, rn 96, fehlt j. 'mnD 12, 3 und in Parallelstellen.]
[DD«nn ■'Od': [ (snc 12, 13, 21, 29, 47).]
[f«-in ■'iß'?
■jnrDty 2!:'n [vgl. Jehi razon für Montag und Donnerstag]
Sei. ü^n «:«.
Tjrn iTV^ inrDsy Jehuda p]jm m«.
mnyn a:i>m Ephraim noity 'n.
□'>':ti>n"''7 miiv n^'m Salomo b. Jakob "pün mpN.
i:iDD '73? -jii'npD 2:i>n Simcha -[O^.
D^nyoi D^D^DiJ'O Mordechai ^D ^b W ^i«, Abraham ir:ip CN. [Sei.
-iw mniN.]
niynp ^wb^a Salomo b"^ ^mpu?.
"joiy s. D^n^D.
[tpni a"iy 10t:' (Keduscha) Joseph .TU': i^r.]
D^':ii'n^3 nsnn n:iy^ Jehuda t:>DSo ■jnn\
nn^jjn n«si> Salomo nm«, Simeon lym'?^«. Tobelem noK ps,
Isaac Dnp ni:'? u. A.
ip'rn n:non . . . noü>^ Joseph ''n'jDn ^m::>\
pnDD pTün usw. Refrain in n^itr D^sor.
):r\'\inb b)i: iSiWi.'^pn Thema zum Mostedschab «n:i ors ^K.
npnyi nbs>n niwn Sei. mcirn m':u'.
Beilage 20. [S. 142.]
Die schwankende Überlieferung, welche die Zehnzahl
der Märtyrer vollständig zu machen bemüht war, gibt
folgende Namen:
Chan an ja (ISDIK), Chananja der Segan der Priester
(Fastentabelle und Juchasin 57 a), Chananja b. Chachinai
(Midrasch, Hechalot u. 9 Selichas), Elasar moin (Midr. Thren.
71«), (S. 474.) Elasar b. Dama Hechalot, Saadia, niDiN nb»
Zum, Sijnagogale Poesie. "J
— 498 —
in Ms. cal. und romanischem Machsor, Bechai ypc, das Buch
Tnnn und drei der jüngeren Selichadichter: aber im Wider-
spruch mit j. Aboda 2, 2), Jehuda b. Dama (Midrasch
und 4 Selichas, und zwar ny^3N in röm. Machsor vom Jahr
1426), Jehuda b, Tema (niDiN nb« im erwähnten Machsor,
Ziuni, Juchasin 40 &, 60a), Jehuda hanachtom (Midr.
Thren., Midr. Pss., Tobia zum Hohen Liede, [Ezovi in iidtk
ms.] ^D in«, Eecanate 2]i?^) f. 68c, Mose Eiete 77«), Jehuda
Oems), Jose (Midr. Pss. und Tosaf. Moed katan 25&),
Simai (Juchasin 36«, vgl. Abraham halevi 35« und Tosaf.
Pesachim 104«, wo er ein Heiliger heißt), Simeon b. Asai
(Midr. Thren., Midr. Pss., Tobia, ["llN]; vgl. Jalkut Cant.
175c^: nnm ^«tj? p . . . «ypy n), Tarfon iMidr. Thren.,
Tobia, [iniK], Eecanate, Mose Eiete). Im Midr. Pss. wird auch
Bar Kapara [«"'Sip fi bei Jalkut] mit in das Geschick
Jehuda hanachtoms hineingezogen. Basnage (t. 7 p. 367)
und Munter (S. 82) haben entweder aus j^iüiy p oder aus
der Stelle bei Abraham halevi (ko:t p «ipji) Ben Soma ge-
macht. Was den Fürsten Simeon b. Gamaliel I. betrifft, so
wird derselbe in Seder Tanaim und im Buche mn^D, des-
gleichen in David Nasis Bannbriefe (Orient 1845 LB. 47
S. 740) gänzlich übergangen, statt seiner im Midr. Thren.
und Jalkut f. 167 c [auch Amrams Siddur ms. f. 445]
Gamaliel, und in Sifra bei Jalkut Levit. 1525 Simeon b.
Gamla genannt. Was die Pesikta (s. oben S. 141) über die
Verkauf ung Josephs sagt, ist aus dem palästinischen Tal-
mud) Schekalim 2, 4) genommen, und findet sich auch
Bereschit rabba c. 84 (Jalkut Gen. § 142, Exod. lOöd).
Beilage 21. [S. 147.]
Einige selten vorkommende Bezeichnungen abgerechnet,
sind es vornehmlich Achtariel und Adiriron, denen man
in dem altern Piut als Gottesnamen begegnet.
'jxnnDS Berachot 7 «, angeblich von R: Ismael b. Elischa
erblickt, ist nicht das höchste Wiesen selbst, sondern eine
Lichtgestalt, die der Geist — nicht das sinnliche Auge — (S. 475.)
der Erleuchteten schauet. So Saadia (Dip myhn S. 69 ff.),
Mssim (aus onno n'rjo ms.), Chananel (bei ?"3«T 124), Parchon
— 499 —
(Lex. V. u?;)}). Nach dem Buche njion (18 0^, 54 a) ein Gottes-
name, die in den ersten elf Buchstaben des Alphabetes
enthalteneu Kräfte darstellend, die höheren Wesen belebend.
Der Name wurde mit noch andern sechs über der Mesusa
geschrieben (Hadassi c. 242).— Vgl. Sei. tt>?:'« D^otrn, Gabirol
(Silluk bs 'n, auch bei ibn Schoaib 60b: 'K Nlp:n .T DifDnpin),
Binjamin b. Samuel (Reschut und Ofan Wochenfest), Ung.
in Moses Tod, [Joseph (Abitur), ntoo'? ^«iti»^ ('N iT), Tobelem
Dekalog ('S iT) Mose b. Isaac ^sd^o, Ofan m^no.], die Ofan
Binjamins (^bi*:!), Josephs (D^'r«!«) und Esras (nij;), Mose ^nö
^Dir, Tobia Sei. .Tn«, (akrostichisch) Sei. h'ii:in 'n wn; Sei.
*]Oon«; Mose D\n^N -[na und n'jiyn; kommt auch in einer
alten Bannformel [Buxt. Lex. rabb. p. 828 vgl. n ^D 139.]
vor. Ist [nach anderen (Chananel bei T"«, tt>"p § 8 vgl.]
Eubeni 38 c, 71c) ein Engelname.
pTTiN wird in Merkaba (Ziuni 40 c, ■''jino: Ende «n)
oder Hechalot (s. Ziuni 48 c?), den kleinen Hechalot, dem
Buche Rasiel (42«, 45 a\ Sohar (Col. 280 "»n« '«) und der
erwähnten Bannformel genannt; nach dem Buche njion (18 a,
34«, 49 &, 54Ä) ein dem Achtariel untergeordneter Gottes-
name; er belebt die Seelen, die Himmelskugeln und die
Kräfte der zweiten Hälfte des Alphabetes. In den c^iipri
(119Ä, 134«), so wie in den Schriften von Mose b. Salomo
aus Burgos und Isaac Kohen b. Jakob sind ähnliche elf
Namen, auf pT'— ausgehend, gebildet, verschiedene Geister
und Engel bezeichnend. — Vgl. Sei. trti^K D^'Oir'n, Zahlals
Hymnus Zeile 90, die Ofan ^rair (Simeon), 'sp^ (Binjamin)
und my (Esra); [nv^ piN Neuj. ms.], Tobia iTn« (s. oben
S. 194), Isaac 2^n iT; akrostichisch gezeichnet in wnb»
^K"iK>^3. [Meir Chanucka-Jozer n'j^N. Pism. pwb pn« Neuj. ms.].
my, das Kalir Mincha schon zu kennen scheint, kommt
nebst ö'^s [einer der 70 Namen (Bodl. 255,) aus 'n^i ]n^2
<Jes. 26, 4) gebildet, daher M2^ 'iT D^a in den kleinen He-
chalot], n:mn« [in ms. njiJ-i3N, vgl. pm« bei Hirz Treves
zu mnKn] und mn^ia im Ofan my von Esra vor. [Ebendaselbst
(ras.) DiK^m«.]
Von den D^ii>iiBon moti> (s. oben 146 Anm. h) handeln
auch Akibas Buchstaben i und t.
[pnnrra (auch in Kalon. Ofan K>np) Sei. p^ny p^m.]
32*
i_
— 500 —
[SDij-ipn Sei. p^ny p^n.]
[bKnm s. S. 501.]
[ir^fyts in iTn« ms. Tobias mbyrt c. 2; hieraus t^ß^y p in dem
angeblichen ms. v. hm)V p*]Dr (s. ^QiDn 2 S. 179).]
fmp } ^^1- )'^^^ P^^^l (^' ^^^-^
Beilage 22. [S. 149.]
Nächst den biblischen Engelnamen Michael und Gabriel
kommen noch über fünfzig solche meist auf ^«- ausgehende
Namen in den Gebetstücken vor, und zwar in 2 Prosa-
Gebeten, 8 Piutim, dem S. 149 und 300 erwähnten Hymnus
■]ODn«, der allein 15 in sonstigen Poesien nicht vorkom-
mende Namen enthält, ferner in 12 Selichas und 33 Ofan.
In den Ofan dienen sie als Kolorit; im Hymnus sind sie die
alphabetische Ausführung der dem "'D"'JDö zu Grunde liegenden
Skizze; in den piutischen Sachen stehen sie im Dienste
der Hagada, oder ergänzen, wie in Zahlais Lobgedicht, die
einzelnen Schilderungen.
^Nm«, Esras Lehrer, einer der vier Engelfürsten (Elieser
Baraita c. 4, Bamidbar rabba c. 2, Nachtgebet), bei
späteren (s. D^Jipn 126«) eins mit Easiel. [['m« c. 12] —
Binjamin Ofan 'h)b2; Sei. ^^ii n^üiyn; Zahlais Hymnus Zeile
88: nnnn non ii^'S bsnui ^N:y ':noidt bsrnsD. Mose Ofan
py: bs':, Jakob Ofan b'N mp\ Abigedor nntsntys; Schalom
Mikamocha für Schekalim. [Isaac b. Jehuda Ofan piT,
Mose b. Isaac 'jnd^o.]
pOtSN S. ppDD.
^«"«nDK Debarim rabba 302« [Chronik Moses 22&]; Gedicht
iyi:s HD D« auf Moses Tod: '73? m)öi2n ity ^N^nD«^ mi: ^b^ nt
mnDNn [s. p^o j\^ S. 59].
S \ Of. nna]
^«^Dli Sei. lüonK; der Vorsteher des Jupiter (Rasiel 175),
s. Sohar NTl f. 71&.
L 1 Ofan mr Jehudas vgl. n bo 139.]
[7N^pn3 I ' ^ ^
^«n33 in mehreren Ofan, dem Tode Moses, Sei. nm no«,
■jüonN und sonst.
— 501 —
iwb:, die Gründe des Schöpfers (große Pesikta 20) oder
des Gesetzes (noDn pyo) lehrend, hat Mose unterwiesen,
heißt bisweilen auch Rasiel, und ist bei späteren (n:ion 33^)
zu einem Gottesnamen emporgestiegen. — Binjamin b.
Serach 'n n:k; [Sei. p^nj? ,Tm] Amitai in Ofan n^y b» und
D^^KiN, [Baruch Ofan nnn].
[':«>Ji Tobia N. T. (Ap. Judae. 14. 15. 9.) eb. 12, 21? «ncmn.]
^K^:-nn, in Talmud und der großen Pesikta; den Ofan ^rair
(Simeon), ^bib (Binjamin), istt> (Isaak b. Mose), pp '?Kb
(Mose) und omnJ tv ^N (Amitai); Zahlals Hymnus Zeile 89;
Sei. "[oon«, [Mose b. Isaac ^«d^o].
[pon Baruch Of. n^:n.]
bo:JT im Midrasch vom Tode Moses, daher im palästinischen
Targum (Deut. Ende) und im poetischen Tode Moses,
welcher n^psb pS anfängt, [auch in der Pesach-Keroba
niTn nTJN, Targum Jerusch. Exod. 2.] (S. 477.)
[bxnnT Abitur ntoö^ bKiu>\ Amitai Ofan \n^N nn«. Elieser nns.]
^k^d: [Sei. p^ny p^m und] loons; s. Rasiel 43-5, Sohara. a. 0.
^«nnn Sei. loons; Vorsteher der Venus (Easiel 55, 17-5,
34b), [Hechal. c. 30, Ofan nnn, nm:o nna 37«]-
['7«nDöiD in Sei. p-ri*; p^m.]
^«iiT Zahlal Zeile 88, Sei. •]OonK; s. Rasiel 42a, m'?^::« S. 3.
»TD^ö^ der Fürst der Weisheit, in den Ofan von Binjamin
b. Samuel (im':;!), Amitai (^aJti'N) und Leonte {vh nnD).
Vgl. Easiel 425. [Sei. p^ny p^m. Sulat nbn niy« (Targum
Jer. Deut. 345).]
bKiti>\ bald ein Engel (Elieser-Baraita 37, Rasiel 415), bald
ein Throngeist (.Tn), s. Hechalot bei Schemtob (^otri "n«Q
51a), Midr. Konen Ende, npi § 320, Aaron de Lünel ^y
§ 18, Mose Riete f. 1105.— Kalir im Silluk des Neujahr-
festes scheint die göttliche Krone so zu nennen, wird
auch in [den Hochzeits-Ofan von Isaac halevi, Elieser b.
Natan, Elasar Kalon., auch im Borchu Elasars hakohen
und] Mose b. Samuel Ofan ^iba und Selicha n^u^pii genannt.
plttiso [niDüo, der Wegweiser], der aus Henocli b. Jered
gewordene Himmelsgeist, bisweilen nyjn genannt (Bamid-
bar rabba 12 f. 249c), der Freund R. Ismaels b. Elischa,
mit 70 Namen versehen, die Erdenwesen belebend (n:iün
545); eine der bedeutendsten mytologischen Figuren,
— 502 —
daher in siebzehn Ofan genannt von [Ung. Tin '':d i« Baruch
(nnn),] Simeon {^2^2^\ Binjamin (D'^onoa ["'Siiya] und 'jya'?),
Binjarain b. Samuel (imbya), Isaac (i«iy), Amitai Oi:iyK
[u. nn«]) und Mose (pp hi6); ferner bei Zahlal Zeile 90
(QnD:f in^ pii pi^ -p pi bipa pinnsT piutsoi), [Mose b. Isaac
'jKD^o] Elia nn^m, Ephraim min ^^nn, Chatanu 'n u^ n« (Trip.).
bKD''0, Israels Schutzengel, der Vorsteher des Saturn.
'tk'^d'jo In Isaac b. Moses Ofan DDnn': ixk' werden die Him-
melsgeister aufgefordert zu flehen bü ^:ihab, wo der Aus-
druck, auch wenn beide Worte nur eines bilden sollen,
Gott bezeichnet. Jedoch in Sei. loon« steht: "w^n 'jk^d'to;
vgl. Easiel 61) 21 jb, 24«, Soliar a. a. 0. und das. den
ersten Tempel.
^«''jo im Nachtgebet ms., genannt in Rasiel 345, 41«. Im
spanischen Siddur ed. 1519 und 1524 f. 475: ':«ioj.
[^N^nnco Ofan mna.]
^«m:, bisweilen mit Uriel abwechselnd, findet sich [bei
Abitur bsiK»^], im Chatanu 'n U)i^ n« in Gabirol Ofan n^jwiy,
[Jehuda Ofan w^y und ip^].
'JSIOJ s. bs^io.
]mü s. ppDD.
bsoD, der Israel feindselige Fürst von Edom, oft mit Satan
und dem Todesengel identisch gedacht, Vorsteher des
Planeten Mars (Rasiel 175), kommt fast nur in hagadi-
schen Poesien vor, z. B. in der Akeda sin Dil« mach
Bereschit rabba 56, Elieser-Baraita 32, große Pesikta 40),
[Hiob 28, 7. Dio*; 21 no (Coli. 1951); jüngere Hagada:
Monats- und Engelnamen aus ^ni (n"i '^^y 1, 2)], (S. 478.)
bei Binjamin b. Samuel Reschut Wochenfest und dem
Ungenannten im Tode Moses — beides nach dem be-
kannten Mid rasch vom Ableben Moses. Außerdem ist er
genannt in Schaloms nTJ ip zum Neujahrfest und am
Schlüsse des Pismon n'':iti>Ki nu«'? für den Versöhnungstag.
^«^DöD Sei. "jODns; s. Rasiel 43 ö, Sohar a. a. 0.
1)shi2U Zahlal 89, Sei. Si>{r« n^a^n, Esra 2^^ n\ Gedicht
?:>i:n HD D«; die Ofan pp 'rs^ whi^ii^ und Ty 'j« (Amitai),
W'h»']^ (Joseph) und niy "f: (wahrscheinlich von Gabirol),
[nna (Binjamin), nnD nna (Baruch), in« ^N (Ephraim),
•- ']h inn (Baruch).]
— 503 —
^«ny Gott bezeichnend bei Isaac b. Mose (Ofan iKif); aber
im Naclitgebete Ms. A. 1441 heißt es: ^«ny "«bKOK^oi, statt
dessen liest Ms. A. 1424: hü'^ity. Unter den Eng-ein auf-
geführt bei [Hechal. c. 15,] Rasiel 84-5 unten, 40« [in
nm:o nni] und in m^^:fN nsDO S. 3.
'jsmy (s. hm^), auch genannt in Hapardes 6d, bei Hadassi
c. 242, Rasiel 4 a, 425, Sohar a. a. 0. [kl. Hechalot].
'?K3V Zahlal Zeile 88; in dem alten Jehi razon iTIN i^TOtr
(für Freitag), auch Hapardes und Hadassi a. a. 0. Vgl.
Rasiel 345, 36 a und Sohar, [Kol Bo 139],
^«''jy, im Nachtgebete Ms. A. 1424 und Ms. A. 1441: ^}s>bö
bN^:y. Vgl. Rasiel 55, 24«; Sohar a. a. 0.
'7K''D:y, Schließer und Pförtner des siebenten himmlischen
Tempels (Hechalot c. 22. vgl. Sohar a. a. 0.). Binjamin
Ofan mTi. [Jehiida b. Kai. Ofan np\ Mose b. Chija
ppDQ wird nebst poJOK und p"i;D Sanhedrin 445 und danach
bei Binjamin ^p': genannt. Vgl. [noip ny"'iy bei] Rasiel
375, [wo es Metatron ist].
rr'JipDD [Sanhedrin a. a. 0.] Binjamin nT3, wo es der Sohn
Jereds [Metatron] ist, während Raschi den Engel Gabriel
darunter versteht.
b»''nnD Sei. "]OOTi«; ist genannt Rasiel 42«, 45«, Sohar a. a. 0.
bK^pn^ Sei. -[oon« und der erwähnte Jehi razon (für
Donnerstag); s. Hapardes 6c?, Hadassi a. a. 0., Rasiel
55, 175, 24«, 34 Ä, m^^i^N S. 3. und Sohar a. a. 0.
[Recanate mo::'.]
[^«^B2:s^ Ofan y und nnn.]
bN^5:>np Sei. loon«, Sohar a. a. 0.
bKiop, große Pesikta 20 (Sohar n^t:>3 zu Ex. 15, 6), hieraus
bei Amitai (TV b« und D^'?«!«) [und in Sei. p^n*; p^ni].
'rs^^fop Isaac Ofan i^flfn""; der erwähnte Jehi razon (für
Sabbat). Nach mm ni^yo tötet er die Jünglinge; vielleicht
(S. 479.) ist in Hechalot c. [15, 18,] 19 und 20 und in
den kleinen Hechalot auch so — statt ^s^D^fp — zu lesen.
Vgl. Rasiel 20«, 345, 425, Sohar Levit. Anfang.
'jK^n Sei. lOöns; hat das Buch der Geheimnisse (D^nn)
überliefert (Rasiel 215; vgl. Sohar den sechsten Tempel),
[nbnp 'Jin].
— 504 —
^Köi hieß, Midrasch Konen zufolge, früher 'j«''!^, wovon je-
doch Tobia nichts weiß; kommt im Nachtgebete, in ver-
schiedenen Ofan [h^bi, mp\ y^^: ^«b, n^:s3K>, 0333^ i«i5>
u. A.] und sonst vor.
fy^^-^^^ I Jehuda b. Kai. Ofan piT.]
[^N^pnty J ^^^^^^^* ^- ^^-1
^«■»j^oif Mordechai "j^jd': ' TiNn und in den Ofan von Simeon
{ü^:2 nnyi) und Binjamin (nn^n und D^onoa) [Baruch 0^:2
und nnn]. Vgl. Rasiel 4&, 36 a. [mb^^ bei Recanate
Kommentar d. Gebete.]
bN''K>ai:> Pseudo-Mesachta der Tempelgeräte § 7; im Nacht-
gebete ms. '^ mnsa; die beiden ersten Ausgaben [1519
und 1524] des spanischen Siddur lesen f. 475a: bK"'^*;ir'.
Mose Ofan pyj bi6. Vgl. Rasiel 365, Sohar a. a. 0.,
[Jehuda Of. ü^iy].
hi^'^Si'W^ Zahlal 89; s. Hapardes öcü, Hadasi a. a. 0., Rasiel
365, Sohar Parascha mpD den vierten Tempel.
i^ußerdem werden in der Selicha lOonK noch genannt:
bN^a>-n, bü^pn\ 'jN^nts, ^«^i2D, ':«i'7, b«nny, ^snoii', 'rK^o^on.
Beilage 23. [S. 217.]
Das HD ''ö^ in Bezug auf die Buße hat bereits die große
Pesikta c. 44 § 9, wo es bildlich heißt: h)y nm^ no ■j'jn
■jnD ^sh. Ähnlich schließt Elias Selicha mio ^:k: lyip anD/sD
DDai'?. Vgl. auch Bamidbar rabba 246 c [und 282 c] fnD ■'S^,
Midr. Ps. 31 D3nD ''D^. Allein das '^nD "'03 Ausdruck und
Kunst des Gebetes betreffend ist peitanischen Ursprungs.
Es folgen einige Belege.
Kalir: ihihn KiT p )b'D^ ^zh) . . . inD ''zh (Silluk Schekalim);
np E2V0 ^d': Geschem.
Saadia: unD ^dd (Gebet ^nc^ 'n, [auch im Gebete ihn, das
Jehuda halevi zugeschrieben ist].
Salomo b. Jehuda: D^piDD ^ö'? (Jozer |>oiN) ; n^i3^ ^33 (Aboda
Abteilung 4).
Salomo Gabirol: •'n3 ^D3 (Hymne ']n3t:>); ^biJ» "'S^ (gram-
matisches Gedicht Zeile 22); ^:wb I2fp ^Q3 (Königskrone),
[Silluk Neuj. nn« pK — wahrsch. Binjamin b. Samuel —
— 505 —
ibu? ^sh nn« b von den Engeln. Ebenso in mm h^ :«
Thorafest röm.: inD ''sh nnsi in« ^d. Elasar •'bty ^d^
(Nischmat-Gediclit ninu^ü). ^bty ^s^ Kaddisch ^jm« yiT, Ges.
[Abraham dhd ^öd ('r^stJ'O nöT).]
[Jakob b. Isaac fD "-DD (Geula niJ>^).] (S. 480.)
Isaac Giat: ^hd ^dd (in m'rnn dd ni^r); ans ^dd (Silluk nm
nnriDo ^«); .TnoDn pa (Purimgesang).
[Isaac Seniri: "'ns '•öd (Sulat Sachor).]
Zahlal: ^^^m "»nD ^sb (Hymnus ipr "»2f': Zeile 5); ^bti^ ^oS
daselbst Zeile 232). [h^n öiy^o ^öb Mose (Silluk nrnty«), cf.
Kalir a. a. 0.]
Joseph b. Isaac: "h^^ nrjy ^sh (Sei. npnD pn«).
Jehuda b. Menachem: i'jibo -[iv' "i^iv n3{j>3 ibt:» "»D^ ir>^K K»^«
(Purimgedicht ^o N^o^).
Jehuda: ^HD ^Q3 (Reschut "jn^nn mp^); inD ^öd (Ofan in^).
Abenesra: "-ns ^D "'öd (Geula ^n noN). inD ^dd (Tochacha nana).
Salomo b. Abun: pty^i HD ^ö': (in T^:n).
Jeschua: flD ^S3 (in ^n^^ mr).
Ungenannte: cra'j^^.K 'td? (Einheitsgesang, Tag 1); ''h'^n "«öd
(Ahaba ^'j^ino 'jn) ; ^riD ■'ps (Kaddisch für Hüttenfest Tag 1
[und Schalem 2. Tag Pesach] Avign.); nriDi nb^ ^qd (Kad-
disch daselbst Tag 2); ■'Jlii'^ nm ^öd (Gebete Cochin);
[HD ^SD im Borchu n« Dono Harl. 5583.]
An dasselbe anlehnend sind Ausdrücke wie: TiDl nv^lK
^n>nm (Schemtob Mostedschab 'n^ mn), wnD3 min: (Abraham
Mostedschab 'n loon) und ähnliche.
Beilage: 24. [S. 219.]
Verkürzte Futur a.
Außer den regelrechten Imperativen, wie [^dt Sei. »Tnn
btsD, ip Mose b. Esra ^m S. 25], "in (Saadia Asharot Ein-
leitung, [Isaac Giat mno n«]), on (Simeon idin, wo mn nach
non konjugiert ist), d? ([Maimonid. i^Dia ^:s,] Mose MüMi),
p (Joseph Kimchi; s. Zion T. 2. S. 98), bildeten die Dichter
auch Partizipien i^p (Saadia "h n^i«), "i^a (Isaac Neujahr 'jk nn^),
besonders aber Futura nach der Analogie von )T (Deut.
28, 8) und ip"; (Hiob 3, 9); Beispiele sind:
— 506 —
i«K Menachem Lonsano nnDin nmü f. 192.
is^ Lehrgedicht bt^n "iDio Zeile 174, [Isaac Giat nino n«],
Mose b. Esra nn^i und ^«^dd, Jehuda halevi [Ged. nsi
D'TiEti' und [nbina S. 50, Kaddisch für Zwischensabbat
Pesach (Avign.), Charisi c. 50, Immanuel c. 20 S. 177,
Aaron b. Joseph in Siddur Kar. T. 1 f. 84«.
i«n Mose b. Esra nns [Dno, [Borchu amna cy].
m« Abraham b. Jehuda in Siddur Kar. T. 2 f. 196^.
[Djn Mose b. Isaac (Kar. 1 S. 847).] (S. 481.)
JHK Kalir Keroba Pesach; Aboda nmrrs [von Meschullamj.
[jnn Saad. Ashar. S. 41.]
JiT Tröstung zum 9. Ab n'71315''? 10K\
D.T Schemtob Ardutiel Vidui.
in« Zahlal Hymnus Zeile 3, wofür R. Tarn fn« las. David
Kimchi im Epilog des Michlol; Abbamare (Kerem Che-
med T. 4 S. 30); Obadia Kohen k'tö in«.
[inn Barchu nmnn oy.]
in^ Mose b. Esra D^i^Din ^d, Jehuda Ofan in^ und "j^dj )ip\
Abenesra n«oy, David Ti^n, Salomo b. Abun r!i>jn; Barchu
Hüttenfest Avign., Mose Riete f. 103^, [Salomo ü'ibn ^:du'].
[iw Isaac Giat mno n«.]
r]^^ Schemarja Gesang min^ «J n':y.
ly Aaron K. ^■^'?« ^n« Pesach. Immanuel c. 19 S. 172.
k'?^ Sei. fra« ^n«.
[^5n=i 7. Pesach Av. '7T rj nyü>, Charisi c. 50.]
[DDn Ben Hamelech c. 15.]
[npn Mose b. Esra mpn ^bi.
^h-^ Immanuel c. 20 S. 184.
p^ Jakar halevi im Zion ; [Maimonides 1"'DTD '':k ; Charisi c. 30].
lifK Jehuda \Tb^ TT.
P]X^ Ephraim bj?o i^DN.
ip« Saadia Asharot Einleitung, Zahlal Hymnus Zeile 53,
Isaac halevi nu>nQ ^d\ Gebet inv« •]': er 'n, Klage ib ^o\
Charisi c. 50 u. A.
ipn Abasi noj?, Ungen. Epigramm (Duke3 in Orient 1845
Lb. 45 S. 717). Arquevolte Grammatik c. 32 § 15. [Borchu
omni ny.]
n« Charisi c. 17.
Wi^ Salomo w ibn, Mose b. Esra im Tarschisch (Kerem
— 507 —
Chemed T. 4 S. 71), Kimchi Epilog des Michlol, Charisi
im Buche p:^n, Jakob loi 'm\ Klage nmo ^3^ ]H iv (spa-
nischer Siddur edd. 1519 und 1524 f. 211b), Isaac Kimchi
Asharot 14. Arquevolte a. a. 0.
w Gabirol "in ^:wb [u. ^dot], Mose b. Esra tsyo iriD [Divan]
[ürh'^D nno] und •'Jöo nnso, Jehuda Ofan in^ Klage n«i
ns'jnn, Pismon Tnn t (Trip.), Salomo b. Abun riyjn,
Charisi c. 6, Ben Hamelech c. 31. Aaron b. Joseph ^^^K
py ^y. Elia halevi ^jnn ^ty^«. [Jehuda halevi (Rätsel noi
11DX): «D10 w iüt; pbnn T. 1 S. 147].
wn [Gabirol ^oot], Pismon inD n:r, Sei. "'t:>D3 ^nn und ^sifion
nnü>; üngen. in Kerem Chemed T. 4 S. 6 und bei Dukes
D-ito:ip S. 66. Joseph Kimchi in Zion T. 2 S. 99; Abasi
iDiy, Immanuel c. 19 S. 173, Elia mio ^:« Ende; Gedicht
in"" Zion TT niTT Ende.
fns Zahlal Hymnus Anfang. (S. 482.)
Nach [D« (Hiob 23, 11),] isn (Spr. 4, 5), Dn (Ps. 27, 9),
"p (Hosea 14, 6) sind J2^ (Isaac DV \n) und t"* (Abodas von
Saadia und Abenesra, Keroba Para Avign.), nach 3^;]
(Numer. 21, 2) 3D^t (Saadia ^nDii> «ipn) und nen (Mose b. Esra
mpn ^^71) gebildet.
Beilage 25. [S. 219.]
Beispiele, wo dem Verbum finitum der absolute Infinitiv
folgt.
Abitur pn^f yiT, Tai nau, Tn:^ fnnu?^ in Aboda; Joseph —
wahrscheinlich Abitur — in Hoschanas: onn Dnnm, no«:
DIN:, im TTNn; in der Aboda: Tny: i^ inpi.
Gabirol: [al. p]1Dd] P]1Dd: f]D3: (ly piti>), T3T im: (pTy oder ho
^«na), T3N nnK^ (daselbst), 'jiDty ^dk': (Ton inn ^i«), 2pii
mpn ("'bK n^^bK).
Isaac Giat «2:^ NX'} (onm "hT), \'i^V ien fu>jj^ (nTn^), n«iK
n«i ^bt:?! ('7«im ti>-nn n^), yiOK> yoifj und rjip f]jji^ (Silluk
innDo ^» nns).
— 508 —
Mose b. Esra 'jiKii' ^«tyj (-^hip n^v?), ^iDii? ibti» (N^n ^D^in) myn^
any (pyi mi«), pnn ^^y )p-\n (^köh ns), mDt:> -inn wn^m
(m:2^Q); 5 Beispiele auch im Silluk Schacharit.
Jehuda halevi my-i 'ih lyn^i ("[Dii> -jx^o).
Abraham ibn Esra K>n^ i^i^ und .i'jj: nn n'pjj (-[^jd rhrn^).
Abraham hat in einer Strophe 5 Fälle, s. "^m^i^: pv Dr. Trip. ISa.
Chija nn« nn«^ und miT niD Diai (D^ott> \nnj).
David Bekoda nni mna (Mostedschab mpn nn«).
Isaac nm nnu (pno ■[i'70\ 2. Neujahrstag Avign.) bi3K> biy^
(Sabbat Schekalim), nbv inbvn (Geula ^)p^).
Isaak halevi mn pniT (Nischmat).
Serachja halevi hat 2 Fälle in i^Dn "jt.
Joseph hat 2 Fälle in -not:»:! DK Trip. f. 48, 2 in I3i«
(pnti> D^piit:>i, pnn D^pnn); ferner nno nnön Oo ^j? iT).
Ungenannte in n^p "^d mk (^inT ^n^n:, 'jin: ihm), pn pm n:«
(nnj: mi:^), vk't anr Trip. 35 a (nn: nnj, nniy nti'in) ^'j^öod
mv (noiy notr«), Klage D^n« )D2 (hdi iDn), Pismon dt Dpr
(Dip pü)p\ Dipv noprpn), Peticha «nn in (mp-i nnpi), Hosch.
I^om ns (ins nns^i). (S. 483.)
Isaac Seniri ^ino bino^ (n^i -[oy).
Jesaia '?r;:i b5;;in und nu: n:Tn (ii2f p^r).
David b. Nasi pJiy ^n3;ijJ3 (Klage ^nm«).
Von romanischen Dichtern sind zu nennen: Mordechai
b. Schabtai (DN Nn'?«), Mose Chasan (ijjhk 'n), Elnatan (^N
■jn^'D''), Elia (''b ''is), Abraham b. Isaac (npi^ ''D), Schemarja
(«ü>s D\n'7K), Schabtai (noi t:>iJK und sonst), Ungenannte (-jbo
Zu den peitanischen und germanischen Autoren, die sich
jenes Infinitivs bedienen gehören:
Salomo nz>)£ d^b::o in i^njj uios.
Meir Di^N D^sn in i:'«-!! onpö.
Menachem b. Machir Di^fV D^o^:fyo im Jozer insi»«.
Kalonymos niDsy nDti>m im Sulat -jn^n.
Binjamin b. Chija mDtJ> nDi^rii in nmiD nm.
Samuel na:; le:;, it>n^ tJ>i\ mi m in ü:wb i:}^.
Ungenannter Dion iDon, Dion idoi:t in Sei ^^di my«.
Ungenannter ^nn bin, bni bi2: in der Klage ^i: n«i.
— 509 —
Jehuda "iinn ^Jinai in noin ^:n zum großen Sabbat.
Isaac b. Jakob mp"i n2p-\: in n^D^o njio«.
Joseph b. Isaac mp lop, mpy nopivon in •^j::':«, ähnlich dem
Pismon m npr.
Beilage 26. [S. 220.]
„Gott trägt die Welt im Arme."
Hauptstellen: 'j:i> lynn .Ti^m rop poD n"3pn rn^'^v niym
aSiy mym nnnoi j. Chagiga 2, 1. 'idi n"2pn b^ lymn <Ti^n myo
Chagiga 12^ [vgl. Aruch pm], Midr. Ps. 136, Jalkut Deut. 312c?.
I
h^2ü so'jv .Tmnj m« mnn pi jer. Targ. Deut. 33, 27.
D^iV mvn: nnnoT ':iy i«tyoo n'^vo'' n"an Midr. Ps. 18.
nbiy mvm nnno m'rnD Kalir N-eujahr nvm.
'iDi nnno 'Jti> ynn •Ti'rn nmy Midr. Konen 6«, ed. Lpz. S. 33.
imnj ynn Dx'^m Midr. Dekalog S. 65.
[n^V"nw «JJ-IN s^n zweites Targ. Esther 3, 3.]
[lymn n^iy n'jinn Sei. orn pv i:nN.] (S. 484.)
d'jij? mjjm loin Schacharit y^ -n«.
o'jiy lynn biiü Schacharit 'r« lüon, Musaf pi« i^np nn«;
Jehuda Marli (6. Nacht). [\n^s 7« Kar. Siddur T. 3 f. 259].
IT *;nn bnn nbin Musaf nJ3 ns und nno ^'j^«.
nbr; nr;nT baiD Musaf n'7nn ir«i.
y-nwi ^^3D .TmnJi vi^"" b^vbn aram. .Tnntr' p^n.
j?m3 'hn^ pi jyiD Hoschana pi';: ^s ■[rpo'?.
ij?nT by D^pnti? »^^ Gabirol ^n^.
-[yniNn nniinpo Salomo ür\\ i6 t;. fDlii> (Introd. zu npi:in 'n 1^).
D^om ymn n'rin Mikamocha für Sabbat (Roman.).
[D^piN lynisn n'jinm Kaddisch na: -it^« Harl 5593.]
bmn n'jiv "P^in Isaac Jozer Hachodesch.
[ynn b bin Binj. b. Sam. Musaf Neuj.]
w^'hn lynn . . . byoi nnn ^j;j3 Isaac Giat Schacharit -[nosna.
vnr;m pin by cnoly Raschi Hiob 2C), 7.
D"'pnti> balD Tobia in Lekach tob.
pm ^b . . . 'rüDn ]
miyHT 'rj? n'pl-; lolD | ^^^^^^ ^^^^^^ 1°^ ^'■
[p^by po^n .Ti'rn derselbe in nb):ii^ ^di3.]
nl«t:>1j b m a'riy niyni, n^bn ^d Einheitsgesang Tag 6.
— 510 —
n'jl*; nlym nnnüi beziehe sich auf Gott: Abot-Kommentar des
Machsor Vitry c. 2.
nysiyn ivmni ^31d «=im Schalom Ofan nj?^ -joty.
ijTni ^o1«3 bn ^alD Ungen. bei Jesod Olam 2, 1.
•;nTai -^22 ^Dn ^2lD Joseph it:>« n\
«i:>ü D^lv l3?nT3 David inK 'n.
nj? pp"'2 'jin ^h^^\ Matatia Hüttenfest römisch.
baiD üh]vn ny po^2 Isaac nrna nn li^r.
[pö^3 b biD Pism. D^pntJ' pii^': pi« Neuj.]
[noon po^i bn biD Hymne p^os nbiy -j^o Neuj.]
Kalir: lyni ^y y^DpD ^n^M (Wochenfest), T2 rapsi (Schekalim).
Meir: ny^opD nn'?n D^iy nr;m nnnoi (nnin« \n'7N 'n).
Abraham b. Isaac: 1T3 ropD Ds'rm (ms mn).
Buch Rasiel 36 ä: rop3 . . . ^'hn Dbr;n boi.
[Menachem: rop3 D^bnD:i (Ofan pDO).]
Salomo (Gabirol?) ^iDa>« iod D^iy ^no (s. Dukes Poesie S. 172).
Gabirol ':id::>kd it3 q'?!*; n'jn: (ny piti?), nn D^^ibn bty« iod bjn
■]Tn (nti' i':).
Isaac Giat '«D nbm (Introduction Schacharit).
Mose b. Esra nms [al. n'^n] n^in '«dt (n'rinn 'rsn).
Abraham b. Chija '«D n'jin (mvn Anfang).
[Levi n^'jn 'M piK (Kaddisch Kn: nns).] (S. 485).
Isaac halevi 'KD üb\y nb^nn (Keroba Schekalim).
Salomo b. Abun nbnj :p] '«d D'?iyi (-[ny rti>:n); ['W nbij? n^m
(^«'j iTi:>;].
Jomtob '«D lynn n'rn (p^yi iT Str. 6).
Ungen. '«3 n'rn ik^k n^r; (cod. Rossi 563 nach Orient 1851
S. 386).
Ungen. 'Nd noiK n'jin (Mecharech [noK'jn ^d] 7. Pesach Avign.).
Ungen. 'SD nbin ü'^iy pDO (Mosted. s::dj 'ts 'n, Machsor cal.).
Charisi 'SD a'rij; pDO n^n (c. 49).
Ai-je 'S lOD □'jiy n'jin (sdd moi).
Abbamare: n^n am pis 'SDi ('jt by ins).
Chabib n'jin no^bn by 'SD nbiy (miy mno Trip. 15Ä).
Binjamin 'SD n'rin o'jr;! (m'?^:! uv nti^yn).
Aaron b. Joseph 'riDir'ND D^iy siyl: (Siddur Kar. T. 1 f. 1145
ed. 4 S. 76).
n
— 511 —
Salomo Nasi '«d n^nj m (Gebet ms.).
Abraham b. Isaac 'KD «iJ>n b (i2fON D\n'r«).
Mose b. Abraham 'KD b^n KSri: und 'KD nb-iv n^^n (inK nriK).
Mose Riete 'KD D^ibn ^K nDDi (f. 9 a).
Kaleb b. Mose 'KD D^iy Kt>i: (n:nK D^^n).
Samuel 'tIdi^^k Iod ^d k^Ui (bn pnK ms.).
[^n'rin anK (nanK n'jin) Mose Sulat ^ayn dk ms.]
[D^Dio naiJ^ (DniiJ nDio':) Elieser b. Natan mv ^^k ms.]
[yiT tin'p (tJ>ip VIT) Menachem Sei. mpD mK.]
[niQ^ Q^iy (n'jiv mo"«) Elia nnnn.]
-ir pj^b (pn': ')T) Simon Sul. ^K 'jk.]
[^bo FjV (^QV nS^^D) Meir Sul. iniiOK.]
Yerzeichnis der mitgeteilten Übersetzungen.
I. Verfasser
Seite
Abenesra s. Abraham b. Meir
Abigedor Kara 46, 330
Abraham 328
Abraham b. Abigedor 57
Abraham b. Isaac 320
Abraham b. Meir b. Esra 11, 15,
133, 238 bis 242
Abraham b. Samuel 253
Amitai b. Schefatja 185, 186
Baruch 41
Baruch b. Samuel 268, 269
Binjamin 205
Binjamin 282, 283
Binjamin b. Abraham 313 bis 315
Binjamin b. M^Q 211
Binjamin b. Serach 176 bis 179
Chakim 279
David b. Gedalja 271
David b. Kalonymos 270
David b. Samuel halevi 197
Elasar b. Jehuda 17, 18, 264
bis 267
Elasar b. Kalir 11, 67, 75, 130
Elchanan 249
Elia 326
Elia b. Schemaja 17, 206 bis 208
Elieser b. Natan 246
Ephraim b. Isaac 254 bis 257
Ephraim b. Jakob 262
Esra b. Tanchum 23
Gabirol s. Salomo b. Jehuda
Gerschom b. Jehuda 171 bis 173
Hillel b. Jakob 24
Immanuel b. Salomo 318
Isaac 200, 201
Seite
Isaac 286 bis 289
Isaac b. Jakar 271
Isaac b. Jehuda ibn Giat 131,
132, 217, 225
Isaac b. Jehuda Seniri 12, 2^
Isaac halevi 10, 133
Isaac b. Meir 199
Isaac b. Meschullam 317
Isaac b. Saadia 274
Isaac b. Salomo 322
Isaac b. Samuel 283
Israel b. Isaac 279
Itiel 289
Jakob b. Meir 248
Jechiel b. Abraham 204, 205
Jehonatan 276
Jehuda 260, 261
Jehuda hak oben 316
Jehuda ibn Balam 227
Jehuda b. Kalonymos 259
Jehuda halevi b. Samuel 10, 12,
15, 232 bis 237
Jehuda b. Mose s. Leonte
Jehuda b. Schemarja 321
Jekutiel b. Isaac 35
Jesaia b. Mali 299
Joel halevi 252
Jose b. Jose 130, 137, 163
Joseph 75, 212 bis 214
Joseph b. Isaac 74
Joseph ibn Abitur 220
Joseph Bonfos 15
Joseph b. Jakob Kalai 293 bis 295
Joseph ibn Mohager 12
Joseph b. Natan 258
513 —
Seite
Joseph Tobelem b. Samuel 180
Kalir s. Elasar b. Kalir.
Kalonymos 58
Kalonymos b. Jehiida 16, 196
Kalonymos b. Schabtai 203
Leonte 281, 282
Levi 276
Meborach b. Natan 165
Meir 42
Meir b. Barucli 312
Meir b. Isaac 188 bis 191
Meir b. Isaac ans Orleans 184
Meir b. Samuel 183
Menachem 291
Menachem b. Jakob 25, 263
Menachem b. Machir 195
Meschullam 192
Meschullam b. Kalonymos 130
Mordechai [b. Elieser] 28
Mordechai b. Schabtai 296 bis 299
Mose 325
Mose 12
Mose 134, 208
Mose b. Abraham 3-2
Mose Chasan b. Abraham 328, 329
Mose b. Jakob b. Esra 21, 133,
228 bis 230
Mose b. Joseph 317
Mose b. Meschullam 193
Mose b. Samuel 247
[38] Ungenannte 12, 15,
138, 153 bis 162, 243 bis 246,
Natan b. Isaac
Natan b. Jakob
Nehemia
Pinchas halevi b. Joseph
Easchi s. Salomo b. Isaac
Saadia Gaou
Salomo
Salomo b. Abraham
Salomo b. Abun
Salomo b. Isaac [Raschi]
bis
Salomo b. Jehuda [Babli]
bis
Salomo b. Jehuda Gabirol
bis
Samuel
Samuel hakohen
Samuel b. Jehuda
Samuel b. Mose
Schabtai b. Mose
Schefatja
Sebadja
Seniri s. Isaac b. Jehuda.
Simcha b. Samuel
Simeon b. Isaac 174 bis
Tam s. Jakob b. Meir
Tobelem s. Joseph Tobelem
Tobia b. Elieser
Zahlal
Zemach
17, 22, 23, 34, 35, 44, 134,
301 bis 308.
Seite
276
280
284
36
164
250
27
133
181
183
167
170
222
225
273
191
210
273
202
170
187
267'
176
194
132
278
137,
IL Gedichte.
Seite
Ach die Sünden IJMJ? DJOK 200
Alles Atmende hü n'rivn 134
Alles Sinnen lif^ ^D 235
Als der Feind nah ^bü 34
Als Gottes Zorn liJin «in "»J« 322
Zum, Synagogale Poesie.
Seite
Am Morgen wir 'lO'Ipv rtTOn 181
Auf Mensch und Tiere nonniDIK 75
Aus dem Taubenschlage CDQin 261
Barmherziger erhöre WOm 153
Beherrscher derWelt D"'D^O ']bD 247
33
514
Seite
Bis wann Geliebte IV HOV« 328
Bleibst Du ^l^Dni ^J« 15
Blicke herab niD^an 153
Blüten, um damit 1«3 ^3 ''':':« 25
Boshaft in ihrem Ü^l^^n D^l^lK 206
Da vertrieb mich ^yo nh^m» 175
Darbringer "'D'^JDD 154
Das Volk rh)» 192
Dein Gesetz ':"'bl DV 132
Dein heiliges Land "]iJlN
nsi'npn 276
Deine Getreuen ]V:£ 17
Deine Größe (Rahitim) 58
Dem Heiligtume ^n:nn ':^DN 326
Den Bund ip^b DON 262
Den Stammvater ponnS^ plK 291
Denke ich auf ^313 227
Denke ich der D^O^ üipo 325
Denn auf deine h^ ^2 267
Der Du übersiehest ^J? laiy 228
Der Eid nnan n« 246
Der Knecht 'h-'h IIV 230
Der um seine Erde ntD: "It^N 245
'Des Menschen Leben niNH ^ü^ 243
Dich, den meines ^01 ^K D\-i':K 22
Dich, den Wunderbaren (Ein-
heitsges.) 134
Dich großer Gott ^n:in 'rsn «:« 260
Dich, 0 Höchster ^pn^ miOlJ'Sn 213
Die Augen ^nQti> HD^« 299
Die hohe noij?! nOP« 173
Die Köpfe nns "»b« 12
Die Linke erhebe Üin "JT 205
Die Männer der Liebe lün ^SJ'JN 155
Die Männer der Treue ^:i>J« 112« 159
Die Männer treuen Glaubens
njioN ^ti»:« 159
Die Menge der Gesänge in''» 180
Die Schmerzen biK HDD^S 276
Die Speichen (Kalir Sche-
kalim) 130
Die Sterne (Silluk Schacharit) 130
Ein Nu ntrn 1D8
Ein Volk W'h IK?«
Seite
Die Stimme (Kalir Wochenfest) 67
Die Zeit wird W'ü^n IDIN 213
Diene lieber (Jehuda halevi) 15
Diese mit Festen 3D12 n^K 175
Dir der mich erzeugt Tt D\l7K 254
Dir vorzutragen IJ>1 13T 259
Du bereitest, Herr in^ yh» 188
Du durchschauest p30 nriN 157
Du, 0 Herr nyoif p« 252
Du schlägst ymo 286
Edler, Frommer TOm p^nv 312
Ein Felsenschutz NTK 1üK> 248
Ein Gott in« b« 238
182
17
Einer, Einziger Tn^l inK 187
Einst der Allmächtige ^limvi 211
Einst die Jugendbraut H^»
nmvj 249
Entführe den Zorn n"l3*; F]1D« 256
Er waget hm 'rjf ^N 11
Erhaben und furchtbar UVÜ
KniJT 156
Erhöre die Genossen Tiny 201
Erlöse mich nnnoN 46
Erscheine, Gott map: ^« 330
Erscheint der Mensch DIS
«n^ ^3 157
Es beherrschten Israel "U13K 172
Es ermüden "^IT^D 1^0 21
Es verkündet l^y T^:n 133
Es verlasse yiJ'l 21T 244
Es zieht zu Dir Hd'?« 1^^« 236
Fasten ich verkünd' nni^il 315
Feinde wider mich IDp D^3^1« 207
Furchtbarer DV« <T 306
Für deine Knechte Tip"" 35
Fürwahr unsere 'ii'D^ii DJON 163
Fürwahr, weil bv «^n 284
Fürwahr wir taten lipn DJO« 169
Gebilde im Raum nT
W-lVich 133
515 —
Seite
Gedenk des Bundes IIDT
2« nna 205
Gedenke derer nDDH IIDT 164
Gedenke Ewiger s. Blicke
Getreten ohne Rast lOD« 178
Ging ich j;nonsi niDl« 317
Gnade, Gott 'n IJJn 167
Gott, König "l'jO ^N 152
Gott lebt 'jDa ^n 'j« 239
Gottes Lieblinge p-l3n ^Jt:?^ 287
Ha, den Armen D^^OP nii^O 42
Hast Du mit ^IDn n^« 305
Heilige Gemeinden 1:K{J> hv 23
Herr dein ist -p pn« 161
Herrliche aus Israel ''OIOK 24
Himmelhoch ist IV 'not^N 207
Hoch erhebe T min 250
Hör' ich ^n':« n^N 273
Ich erhebe Dich lOOTlK 301
Ich rufe Dich pm 203
Ich vor Dir n^B>« ^:« 280
Ich will zum Ew'gen n'rnN
n« 195
Ich zittre ^ih N1^ 317
Ihm der auf Hügeln nj?! 202
Ihm in dem Druck ]):ilh rn^ 15
Him singt (Jose Aboda) 130
Im lieblichen Schatten SmiD 154
In deinem Himmel n'jön 289
In den Hallen p^Jf ^J3 315
Israel, das unvergängliche
^«■lU^^ 170
Israels Sprößlinge ^«1U>^ ^^ü 282
Ist meine Sünde M22 irjlj? DN 253
Jakobs Stimme Ipy^ h)p 328
Jeder Seraph f«Jü> ^D 224
Juda, wie von der niflDn 179
Keiner gleicht büD pS 269
Können wir pi:fJ ^K 210
liass die Hymnen y:£ib niT 220
Laß't mich weinen ^Dni TlDN 195
Lebst du yh m» 316
Seite
Leiden sind irby ISDD 155
Mein Fleisch nti'n «l^K 293
Mein Heil ü" )b ISi^K 12
Mein Herz mVK ^2b 329
Meine Leiden non«T nn^tt>« 264
Meine Seufzer niSO ^nm« 259
Meine Träne IVIK 32
Mich faßt Entsetzen ^:no 1«bo 296
Mit Anstrengung ti^nn« 178
Mit dem Flügelschlag «IJ»«
^a:D 189
Mit seinem Haß mVJ F]!'?« 83
Möchtest Du ^^bN «:« 57
Xach deiner l^yj? DD? 199
Nach fernen Eilanden mm« 196
Nicht verwitwet mjO^N 184
Nicht zu genau nnU''' D« 278'
Nimm im Bethause fO«n lin 270
O der Du nniD« 204
0 dUjbegehrungswürdige min 189
0 Du, unser Hort ^JQ^ ^flKl 28
0 Du verherrlichter Ü^n W« 263
0 Gott, ich muß l^s: DM'jS 318
0 Gott, sie stehen 10p DM^« 174
11
273
74
197
232
264
171
0 höre "]:!« ntDH
0 lass't zurück nm:i>K
0 liebevoll DJ? 1^^ s:«
0 mein Gott nm M^«'.!
0 Schläfer ^« }^'
0 starke Feste pyo 'H 'n
Oft haben «in nnS
Preiset den Mächtigen Hin 320
Reden muß ich mm» 176
Retter in der Not ^«1Ii>^ nipO 193
Schmerzen zumRaubenntsnii>«162
Schreckliches Verhängnis D«
'^:iy 169
Schuldvoller als je bü IJOB»« 155
Schwelgende ni^l« 320
Seiner Zeit ^JDO inDO 133
Sie drücken blpn n« 16
Sie falu-en fort n^J5i> D^DDr 225
33*
516 —
Seite
Sie reden Übermut nm« 204
So lang ich mp ^J« 240
Süß deine Bande D^Oty« hlü 208
Tränen sollen fließen mj?« 160
Trauervoll Tt ybi^ 283
Trostlos lieg' ich Dmnn:«D 297
Über Männer D^^n DNn'jN 27
Unser Flehen ljn:nn San 265
Unsere Väter INIsn irmn« 321
Unverändert derselbe lü'S
-h p« 256
Verachtet sein "JiDITlS 15
Vergib unserm Mutwillen 7Sn 291
Verherrlichter, ich rufe
rr\Q^iü2 286
Verloren haben wir n:ON ^K>JS 154
Vermag ein Sterblicher
n03 ti'UN 177
Vernimm Gebete pp^f ü^n'? 281
Vernimm, o Vater ^m^ 'n yhii 282
Verstumme bang 35
Vertrauend deinem "MN 124
Vielleicht daß er Liebe ^DK^D 191
Vier Elemente yms l^rjp 131
Vier Reiche nvjbü nym« 302
Vor deinem Eichterstuhl
7:10« ' 304
Vor Gott zu reden IIT bs^n 295
Wahrheitsfreunde DOS ^IJ>:« 158
Wann wirst nr« 12
Warum das Haupt DIIJ 3?nD 165
Warum so elend 1D1S 12
Warum stellst Du 'H Hob 185
Was bringen wir pl^: 'D HN 208
Was die Feinde mpn rü» 36
Seite
Weh euch 44
Weil ich fürchte HTO ■'S 15
Wenn das Herz SIpS ■J^'jS 271
Wenn ich wohnte miJS 258
Wenn wir verbrochen DS
imn 303
Wende deine Augen D^^'7S Tt 23
Werde beredt sb H^DH 271
Werde heut DVn yir 212
Wie Du halfest ^S^fV nyu'in- 75
Wie ertrag' ich es biS HDD^S 268
Wie könnte HDr "j^S mS 162
Wie soll ich Siab blS "J^S 274
Wie sollte HDr HO 15>WS 155
Wie unter den Nationen
bo "J^N 186
Will ich dichtend Sin ^:s
lanon 279
Wir haben wohl pipn Sin "«JS 41
Wir säen IJVn pS 233
Wo sind die Alten "jnsjp n^S 279
Woher kennt (Zahlal) 132
Wunderbares Wort (Abenesra
Aboda) 133
Zions wack're Söhne \T^ ^22 229
Zu Dir flehend ':n:i 'tS ^S 238
Zu Dir, Jakobs Gott yjöVsiS 183
Zu Dir mich ^nStJ'J ^^S 161
Zu Dir will ich "f} njons 160
Zu Gott ^s': mois 168
Zu wem mich retten ''ö 7S
noi:« 313
Zum Geschäft ^nus niJÖlS 255
Zur Erde gebückt b^Q^H ps^ 222
Zwischen Polen "'D'^yD ^Jll^r 133
I. Deutsches Register.
Aachen 342.
Aaron 29. 44. 100. 340.
Cohen 358.
b. Elia 150.
b. Elieser 362.
Hamon b. Isaac 358.
b. Jomtob Levi 361.
b. Joseph 104. 136.
Volterra 358.
Abas 92.
Abasi 107.
Abba 341.
Abbamare 36. 112.
b. Mose 309.
b. Salomo Duran 357.
Abeles 351.
Abenesra 11. 15. 19. 63. 73. 82.
93. 94. 100. 102. 104. 107.
115. 116. 118. 120. 124. 130.
133. 136. 138. 149. 215. 216.
220. 238. 309. 332.
Aben Jachiun 110.
Abigedor 46. 150.
Kara 325.
Abinu Malkenu 76.
Abitur, Joseph 19. 87. 100. 105.
108. 111. 116. 121. 122. 123.
138. 220.
Aboda 76.
Abot (Mischna) 243.
g Abraham 10. 54. 97. 325. 341. 343.
ta b. Abigedor 325.
^H Asejo 357.
Abraham Bedarschi 103. 309.
Cansino 357.
b. Chajim 309.
Cohen 358.
b. Daniel 324.
b. Esra 218.
Gavison 357.
b. Gabriel 358.
hacohen 109.
halevi 142. 323. 343.
halevi b. Isaac 324.
Hiskia Baschan 362.
Jachini 357.
Jagel 324. 341.
b. Joab 310.
b. Joseph 310. 333.
b. Josia 359.
b. Isaac 104. 309.
b. Isaac b. Mose 310. 333.
Karo 357.
Maimin 357.
b. Meir b. Esra 237.
de Modena 58.
Monzon 357.
ans Prag 57.
ibn Ramoch 46.
aus Eovigo 358.
Samuel 358.
b. Samuel 10. 21. 250. 252.
Seba 52.
Selamah 357.
Tawah b. Jakob 357,
Treves 150.
— 518
Abraham Zacut 52.
Ziare 357.
Abram Chasan 311.
b. Gamaliel 358.
Abu Ajiib Suleiman b. Jechia 222.
Abudraham 82,
Abuharun 228.
Abulhassan 231.
Achia 140.
Achteriel 147.
Adina 125. 219.
Adiriron 147.
Afrika 13. 49. 310. 324. 360.
Aguilar 43.
Ahaba 63.
Aegypten 218. 340. 356. 361.
Ahub b. Meir 218.
Aix 48.
Akeda 127. 136. 291.
Akiba 5. 139. 362.
b. Jakob 359. 361.
Akrostichen 104.
Alael b. Jeschua 357.
Alarcon 343.
Albrecht 35,
V. Brandenburg 50,
Alby 31.
Alkala 340.
Alenu 350. 355.
Alexander Cohen 40.
b, Mose 21.
Alfabete 104.
Algier 110. 324. 357.
Almeida 345.
Alphons XI. 37. 39.
Altdorf 350.
Amberg 34, 351.
Amitai 10. 13. 16. 94, 100. 101.
108. 124, 166. 332.
b. Schefatja 185.
Arnos 141.
Amram 78, 147.
Amram Amar b. Jakob 357.
Amsterdam 335. 344. 357. 362.
Anaw 310.
Ancona 324. 335, 336. 338. 339.
358.
Andalusien 21.
Andernach 33.
Andreas 25. 44.
Anjou 29,
Anna van Medem 343.
Anschel b. Mannes 342.
Anspach 350,
Anton 355,
Nie. 343,
Autoli 138.
b, Joseph 144, 251,
Aquilino 338.
Arabien 13.
Aragonien 32, 46. 47.
Aramäische Sprache 60. 118. 360.
Ar je Harari 309.
Aristoteles 323.
Arles 50. 51.
Armleder 39.
Arnstadt 40.
Aruch 204,
Asai (b.) 142.
Asaria de Eossi 358.
Ascher 20. 45,
(b.) 122.
Ascoli 324.
Asien 46. 310. 333. 357.
Asolo 335.
Asriel b. Jechiel 324.
Asti 336. 358.
Auerbach (Abraham) 362. 363.
Augsburg 32. 44. 49. 340, 341.
Augusti 354.
Augustinus 88.
Aussee 352.
Avignon 38, 49, 50, 62, 110, 116,
339, 358. 361.
— 519 —
Bacharach 22. 33. 252.
(Simsou) 362.
Bagdad 114. 115.
Bahr 349.
Baiern 34. 335. 337. 346. 351. 355.
Bakaschot 77.
Balam 107.
Balavigny aus Thonon 40.
Baldober, entdeckte jüdische, 353.
Balechow 355.
Bamberg 34. 51.
Barcellona 32. 33. 42. 46.
Barchu 65.
Barrios (de) 335.
Barnch 25. 41. 91. 101. 104. 110.
139. 325. 332.
de Averio 33.
b. Joseph 26.
b. Issachar 54.
b. Mose ibn Barnch 357.
b. Samuel 101. 127. 138. 139.
251. 268.
Scheomar 115.
Basel 39. 40. 44. 54. 58. 341.
Basilius II. 170.
Basnage 355.
Bauernkrieg 55.
Bayle 355.
Beaucaire 39. 290.
Bechai 129. 136. 143. 218.
Beck 55. 353.
Bedarschi 360.
Beinamen 107.
Bekoda 107.
Belitz 31.
Bella, Tochter Eabbi Moses 343,
,, Pesachs 343.
Benedict 355.
Benjamin v. Tudela 18. 115. 143.
d. Reisende 143.
Bensheim 44.
Berg Senir 110.
Berberei 357.
Berachja 290.
Bergen 345.
Berlin 338. 347. 350. 351. 352.
Bern 33. 41. 350.
Bernal Abraham Nunez 344 — 345.
Isaac de Almeida 345.
Bernard 353.
Bernardin aus Feltre 51.
Bernhard v. Clairvaux 21.
Bether 4. 140.
Bethison 345.
Beziers 24.
Konzil zu 31.
Bikkur 70
Binjamin 10. 18. 20. 90. 91. 92.
93. 94. 100. 101. 102. 108.
109. 124. 136. 138. 144. 205.
218. 220. 242. 251. 281. 284.
332.
b. Abraham 13. 91. 104. 138.
166. 310. 332.
Anav 70.
b. Chija 139. 166. 197.
Daran 357.
halevi 13.
halevi b. Meir 325.
Jacob Levi b. Kaufmann 361.
b. Joab 324.
Nathan b.ElischaChajim 360.
b. nt^D 166. 211.
b. Samuel 64. 73. 107. 1 23. 324.
b. Serach 90. 107. 111. 112.
147. 166. 176. 194.
Bischofsheim 30.
Bianca Nogueira 347.
Blois 24.
Blume 343.
Böhmen 19. 21. 22. 45. 48. 49. 57.
335. 341. 342. 353. 361.
Böhmer 353.
Bologna 24. 55. 343.
— 520
Bonfils 107.
Bonn 110. 251. 262.
Bonsenior halevi 309.
Boppard 25. 33.
Bordeaux 352.
Bösing b. Pressbiirg 55.
Brabant 36.
Brandenburg 53. 338. 354.
Brasilien 344.
Braunschweig 342. 347.
Braunschweigische Anzeigen 355.
Bray 26.
Brenz 341.
Breslau 29. 37, 39. 40. 43. 44.
50. 338. 354.
Bretagne 29. 30.
Briviesca 43.
Brusa 356.
Brüssel 44. 351.
Budweis 54.
Bugia 53. 57.
Buna 29.
(zzBonn) 110.
Burgos 44.
Buxtorf 340. 341.
Bychow b. Mohilew 345.
Cadan 344.
Callenberg 353.
Capistran 49. 50.
Carbon 346.
Carpentras 49. 116. 344.
Carreto 336.
Casale 56. 335. 362.
Cäsar 141. 340.
Cassel 340. 344. 346.
Castel Sarasin 37.
Castilien 49. 231. 308. 324'.
Castoria 361.
Castri (Leo) 338.
Centinella 354.
Cervera 43.
Chajim 30. 33.
b. Abraham Cohen 357.
b. Baruch 309.
Isaac 357.
b. Machir 139. 309.
Chajudsch 121. 216.
Chajut, Isaac 359.
Chakim 20. 139. 251. 277/
Chambery 40.
Chananja Eljakim Riete 358. 362.
b. Jakar 357.
b. Schelachja 104. 324.
Chananel 33.
de Foligno 336.
halevi 36.
Chanina b. Teradion 139. 142.
Chanoch 220.
Channka 62.
Charisi 103. 219. 290. 309,
Chasan 333.
Chasaren 11. 60.
Chasdai 108.
b. Chasdai 13.
b. Isaac 11.
Chatanu 80. 95.
Chija Daudi 218.
Chillon am Genfer See 40.
Chiwi Balki 13.
Chista 218.
Chlingersberg v. 353.
Chmielnicki, Bogdan 344.
Chrysostephanos 107.
Chrysostomus 336.
Chuzpit 139. 142.
Clemens 339.
Coburg 347.
Coesfeld 362.
Coimbra 338.
Colmar 51. 53.
Conrad (König) 31.
V. Malcoz 29.
Constantin 58.
— 521 —
Constantinopel 13. 340. 357. 358,
Corbeil 44.
Cordova 45. 222. 345.
Cornelio aus Montalcino 336.
Costnitz 40.
Cremona 337.
Cromwell 345.
Cuenca (Conzil) 19.
Cüstrin 350.
Deutz 48. 346.
Dietenheim 339.
Dissenliofen 47.
Dohrn 355.
Donolo 105. 107. 108. 110. 142.
Doria 55.
Dunasch 119. 218.
b. Temim 13. 88. 215.
Dunin 30.
I
Damaskus 220. 343. 356.
Daniel aus Montalcino 324.
Danzig 336. 352.
Darmstadt 341.
Daudi 107.
Daroca 110.
Dauphin^ 37.
David 3. 64. 270. 284. 343.
Abulchair 357.
Cohen 41. .
el David aus Amaria 24.
b. Elasar Bekoda 218.
b. Elieser 109. 361.
b. Gedalja 108. 110. 136. 251.
271.
halevi b.Samuel 139. 166. 197.
b. Huna 108.
b. Jehuda 218.
b. Jischai 108.
b. Kalonymos 108. 251. 270.
Kimchi 216.
b. Meir Salomo 54.,
b. MeschuUam 139. 166. 197.
Meschullam b. Isaac 54.
b. Mose hacohen 54.
b. Nasi 310.
b. Samuel 358.
b. Simcha 356.
b. Simson 138.
Debora Ascarelli 358.
Deggendorf 38.
Dennstadt 40.
Echo-Reim 103.
Eck, Doktor in Ingolstadt 56.
Edom 5. 125.
Efodi 95.
Eger 40. 44. 48.
Eisenach 40. 309.
Eisenmenger 347. 349. 350. 351.
Eisenstadt, Meir 359.
Elasar 17. 18. 20. 52. 101. 102.
106. 108. 109. 127. 143. 144.
184. 218. 220. 242.
Askeri 357.
Bekoda 218.
Cohen b. Jehuda 309.
hacohen 311.
b. Jehuda 10. 101. 112. 138.
251. 263. 332.
b. Kalir 69. 76.
b. Nachman 242.
b. Rafael 336.
b. Schamua 142.
Elchanan 109. 249.
b. Jissachar 361.
Eldad 124.
Eli b. Salomo 54.
Elia 17. 91. 97. 105. 121. 136.
144. 325. 333.
b. Abraham 358.
Adeni 358.
srn 359.
hacohen 324.
halevi 324.
— 522
Elia Karmi 358.
Levi 111.
Levi aus Piemont 358.
Levi b. Saul 358.
b. Mardochai 81.
b. Parnes 324.
b. Samuel 33.
b. Schemaja 13. 90. 91. 103.
106. 112. 135. 166.
Eljakim 29. 41. 100. 109. 310.
Elieser 20. 29. 41. 109.
b. Elia 361.
b. Ephraim 310.
halevi 251.
halevi b. Isaac 166. 198.
b. Joel halevi 138. '
b. Nathan 109. 112. 123.139.
246.
b. Simson 123
Elkana 323.
b. Schemarja 323.
Elnathan Cohen 324.
Elohechem 69.
Elsaß 39.
Engerer 353.
England 14. 22. 29. 31. 33. 310.
345. 355.
Enrique III. v. Castilien 47.
Ensisheim 33. 39.
Ephraim 70. 91. 94. 106. 125.
143. 250.
b. Jakob 17. 102. 106. 108.
109.127.139.142 144.332.
b. Joseph 361.
b. Isaac 107. 108. 110. 129.
135.138.139.250.254.332.
Lentschyc 362.
b. Nathan 309.
ibn Zalach 358.
Erfurt 26. 38. 40. 50. 333.
Esra 145.
b. Tanchum 23. 139.
Eßlingen 40. 44.
Esther 56.
Estor 354.
Estori 36.
Esus 147.
Eugen IV. 49.
Eva 39. /
Familiennamen 107.
Faradsch 107.
Feige 355.
Ferdinand I. v. Spanien 19.
Ferrara 338. 344.
Fettmilch 341.
Fez 24. 357.
Fischhof, Simeon 362.
Fischlin 107.
b. Rechabja 325.
Flagellanten 33. 36. 39. 46.
Florenz 38. 55. 338. 351. 358.
Foa 336.
Fränkel, Berman 350.
Hirsch 350.
Franken 34. 35. 45. 48. 352.
Frankenhausen 41.
Frankfurt a. M. 31. 39. 47. 50.
340. 341. 342. 346. 348. 350.
353. 359.
Frankfurt a. d. 0. 347. 351.
Frankreich 11. 14. 15. 19. 20. 22.
26. 30. 31. 35. 36. 38. 39. 44.
166. 251. 308. 309. 310. 323.
o o o Q o o
Freiburg 39, 40.
Friedberg 340.
Friede, Eabbinerin 343.
Friedeberg 350.
Friedrich II. deutscher Kaiser 29.
Friedrich Wilhelm I. 352.
Friesland 33.
Fulda 29. 40. 53. 110.
Fürth 56. 350. 352. 354.
— 523
Gabriel 363.
b. Höschel 360. 362.
Gad b. Jehuda 359.
Raoul 350.
Galizur 147.
Gans 144.
Gaonen 85.
Gasali 323.
Gascogne 37.
Gavison 360.
Gedalja 97.
Geldern 20.
Gematrias 149.
Genf 41. 51. 338. 313.
Genna 54. 335. 340.
Georg Wilhelm 347.
Gera 41.
Gerona 46.
Gerschom 10. 13. 18. li). 105. 125.
Chefez 358.
b. Jehuda 135. 106. 171. .332.
b. Isaac 111.
b. Nathan 108. 112.
b. Salomo 139. 171.
Gerson 340.
Gerundi 309.
Gesang 113.
Gesera 135. 139.
Geula 63.
Glatz 51.
Glogau 44. 47. 362. 3G3.
Gnesen 362.
Gohreu v. 333.
Gotha 28. 41.
Gottesname 144.
Gottfried v. Bouillon 21.
Granada 19. 37. 52. 218. 228.
Greifswalde 352.
Gregor IX. 29.
j^ Griechenland 19. 166. 251. 293.
^ft 296. 3!0, 323. 324. 332.
^B Grundlage der Poesie 126.
Güldenknauf 41.
Güstrow 38.
Gütel 343.
Guthaida 22.
Haaruch 296.
Hab hab 9.
Habita 153.
Hadrian 4. 140.
Hagadisten 6.
Hagenau 29. 49.
Hahn, Joseph 359.
Hai 73. 216.
Gaon 149.
Haleb 357.
Halicz 359.
Hall (schwäbisch) 336.
Halle 28. 32. 51. 54. 353.
Hallel 3. 88.
Hallelujah 3. 88.
Haller 27.
Hamburg 335. 343. 353.
Hanna 29.
Havemanns Wegleuchte 345.
Hebraismus 117.
Heidelberg 46.
Heilbronn 349.
Heilprin 144.
Heinrich III. v. England 31.
Markgraf 23.
Helvicus 341.
Hermsleben 41.
Herzklopfer, Jüdischer 342.
Heß 339. 340.
Hessen 56.
Hibetalla 33.
Hieronymus de Bononia 54.
Hirsch 47.
b. Mardochai 362.
Hiskia b. Israel 54.
b. Meir 54.
Hillel 30.
524 —
Hillel Chasan 359.
b. Jakob 24. 139. 250. 251.
Hiob Targum 88.
Hodu 3.
Holland 335. 344.
Horwitz, Jesaia 362.
Scheftel 362.
Hoschana 73.
Hosemann 349.
Hugo 31.
Hussitenkrieg 47.
Hypopsalma 88.
Jaca 37.
Jacliia 52.
Jäger 350.
Jakar 41. 310.
halevi 333.
Jakob 20. 26. 41. 55. 110. 218.
220. 242. 251. 277. 343.
b. Abbamare 149.
b. Abraham Rofe 324.
V. Aragonien 29.
Bonfll 358.
Cohen 56.
Daniel Olmo 358. 360.
b. Elasar 242.
b. Elia 361.
b. Jehuda 309.
b. Jekutiel 138.
b. Joseph 324.
b. Joseph Cohen 359.
b. Isaac 362.
aus Castilien 324.
b. Meir b. Samuel 248.
Mölln Levi 48.
b. Mordechai 359.
Roman 215.
Salomo 324.
b. Salomo 358.
aus Toledo 40.
ihn Taban 242.
Jannai 65. 124.
Jaquelot 348.
Jated 315.
Jauer 48. 49.
Jechiel 18. 19. 20. 91.^00. 106.
109. 119. 120. 122. 124. 136.
b. Abraham 17. 108. 112. 138.
166. 204. 332.
b. Ascher 324.
b. David 25.
aus Eisenach 309.
b. Jakob 139.
b. Jekutiel 310.
b. Joseph 108.
b. Joseph Cohen 30.
Mondolfo 358.
de Pesaro 339.
Ventura 358,
Jedaja 309.
Jedid 310.
Jefet 165.
Jehonadab 357.
Jehuda 20. 25. 103. 109. 112. 144.
217. 260.
b. Aaron 25.
Abas 92. 138. 220. 242.
b. Abun ihn Abas 218.
Arje de Modena 362.
b. Ascher 46.
b. Babu 139. 142.
Balam 218. 220. 236. 310.
b. Elia 359.
der Fromme 252.
hacohen 109. 310. 333.
Hadasi 73. 115.
halevi 10. 12. 15. 19. 21. 63.
70. 72. 93. 97. 102. 103.
111. 115. 116. 119. 121.
129. 136. 143. 218. 220.
232. 309. 332.
hanasi 142.
b. Jachia 324.
525 -
I
Jehiida b. Isaac Giat 218.
b. Kalonymos 90. 110. 136.
138. 196. 250. 280. 281.
b. Kalonymos b. Meir 258. 270.
b. Kalonymosb. Mose 263.270.
Kilti 324.
Marli 129. 136.
b. Menachem 122. 124. 166.
217.
Modena 337.
de Modena 358.
b. Mose 120.
b. Samuel lialevi 231.
b. Schemarja 143. 310. 311.
Tibbon 122.
b. Tischbi 104.
Usiel 357.
Jehoseph 109.
Ezovi 109.
.Jehosifja 103.
Jekutiel 122.
b. Jehuda 25.
b, Isaac 35. 139.
Jena 48. 354.
Jerusalem 4. 5. 21. 26. 31. 342.
Jesaia b. Elia 310.
Levi b. Israel 359.
b. Mali 251. 299.
de Trani 151.
Jeschebab 142.
Jescliua helevi 324.
Urnen 41.
Imani 107.
Immanuel 143. 361.
b. Salomo 310. 311.
Ingolstadt 340.
Innocenz III. 28.
IV. 30.
Joab b. Natlianiel 108.
b. Daniel 310.
Jochanan 120.
Cohen 108.
Jochanan hacohen 81.
Jehuda b. Salomo Alatrion
358.
Treves 151.
Joel 20. 91. 100.
halevi 17. 28. 138. 139. 250.
halevi b. Isaac 35. 251.
b. Jehuda halevi 54.
Johann XXII. 37
Baptista 52.
V. Böhmen 38.
V. England 31.
Johanna II. v. Neapel 48.
Jomtob 26. 251.
Jona 33. 4Ö. 80. 181 344.
b. Gannach 216.
Jonatan 251. *
Jopin 31.
Jose 121. 128. 143. 354.
b. Jose 81. 96. 122. 124.
130. 137. 163.
Joseph 30. 75. 93. 104. 110. 138.
166. 212. 218. 220. 242. 290.
343.
aus Bolechow 355.
Baruch b. Jedidja Zacharia
358.
Bonfos 15.
ihn Caspi 324.
b. Chasdai 216.
Cohen 48. 52.
Conzio b. Gerschom 358.
b. David ihn Sali 218.
b. Elieser 54.
ihn Esra 218.
Ezobi 108. 144.
Ganso 356.
Gecatila 309.
in Gnesen 362.
b. Jakob Kalai 293.
b. Jakob ihn Sahl 218.
Jedidja Karmi 358. 360.
526
Joseph b. Isaac 9. 14. 105. 217.
b. Isaac ibn Abitur 218. 220.
b. Israel 309.
Kalai 136. 251.293. 311. 332.
b. Kalonymos 98. 139. 251.
Kimchi 120. 216.
b. Lipman 361.
b. Matatia 109. 324.
b. Meir ibn Moliager (Mo-
hadscher) 12. 218.
aus Milhau 359.
Mohager 309.
Montelez b. Abraham 358.
b. Mordediai 359.
Moro 336.
b. Mose 359.
b. Mose Kosman 359.
b. Nathan 124. 150. 257.
b. Obadia 54.
aus Ofen 359.
b. Salomo 108. 144.
b. Samuel 136.
b. Samuel in Halicz 359.
Schalom Galiago 357.
ibn Suli 136.
Tobelem 75. 108.
Tobelem b. Samuel 166. 179.
b. Uri 362.
ibn Vakar 309.
b. Zaddik 218.
Josia 359.
Josua 310,
Kaslari 358.
b. Levi 143.
Mose b. Eli Nathan 361.
Schoaib 82.
Jozer 61.
Isaac 20. 22. 25. 44. 54. 74. 92.
95. 106. 109. 124. 138.
188. 200. 251. 286. 340.
343.
b. Abraham 310.
Jsaac Abraham b. Simson 20.
Abuab 143. 149.
de Almeida Be'nal 345.
Amigo 357.
Isaac, Arzt 30.
b. Ascher 198.
b. Baruch 218.
Berechja de Fano 358.
Cansino b. Chajim 357.
de Castro Tartas 343.
Catulun 33.
b. Chajim 348.
Chasan 26. 359.
Cohen 33. 166.
Cohen b. Simson 343.
b. David 20.
Gecatilia 218.
Gerundi 104. 136.
Giat 70. 81. 87. 96. 97. 99.
102. 107. 112. 114. 116.
122. 129. 131. 133. 136.
138. 166. 217. 218. 220.
225. 332.
hacohen 136. 211.
halevi 10. 20. 98. 133. 136.
198. 217. 290.
b. Jakob 136.
b. Jakar 90. 91. 110. 251.
271.
b. Jehuda 82. 138. 290. 309.
b. Jehuda ibn Giat 225.
b. Jehuda b. Nathanel 290.
Jeschurun 342.
b. Joel halevi 251.
b. Joseph 106.
b. Isaac 108.
Kimchi 309.
b. Levia08. 290.
b. Levi b. Saul 218.
Mandil b. Abraham 357.
b. Meir 30. 70. 93. 106. 110.
166. 199. 310.
527
Isaac b. Mescliullam 310. 311.
Mondolfo 358.
b.Mose 107.111. 125.166.191.
Muati 357.
Nakdan 104. 251.
b. Nathan 139.
b. Rüben 87. 109. 111. 112.
124. 136. 218.
b. Saadia 251. 274.
ibn Sabara 309.
b. Salomo 310. 311. 312. 324.
b. Samuel 101. 106. 251. 281.
b. Schescliet 324.
ibn Schuschan 46.
Seniri 12. 19. 74. 103. 104.
108.110.118.136.251.290.
b. Simson 26.
Synagogendiener 290.
Tarfon 19.
Troki b. Abraham 359.'
Usiel b. Abraham 357.
Valenci 324.
aus Wien 252.
aus Wilna 361.
Ismael 139. 142.
b. Elischa 143.
Ispahan 341.
Israel 343.
Dr. 355.
Brunn 50.
Crescas 309.
Elnakawa 46. 110. 324.
b. Isaac 251. 278.
b. Israel 324.
Kaslari 110. 112.
Mose 359.
Mozli 324.
Nagara 356. 360.
Istrien 52.
^^ Italien 19. 56. 166. 251. 296.
1^^ 309. 324. 332. 335. 341.
^B 356. 358. 361. 362.
L
Itiel 251. 289.
Juda 141.
b. Meir 54.
Judan Cohen 108.
Julianus 140.
Julius m. 336.
Just Soldan 344.
Kabbala 144. 308.
Kaddisch 65.
Kadosch 62. 94.
Kaffa 293.
Kahira 49.
Kaidan 349.
Kairo 356. 357.
Kaiserslautem 110.
Kai etc. 118.
Kaie 359.
Kaleb 150. 323. 324.
b. Elia 136.
b. Salomo 136.
Kalir 12. 18. 62. 217.
Kaiisch 44.
Kaiman 55.
Ephraim 50.
Kalonymos 20. 36. 99. 105. 106.
109. 110. 122. 203. 309.
b. Jehuda (d. Jüngere) 16.
138. 166. 196. 332.
b. Mordechai 22. 252.
b. Schabtai 166. 203.
Kaminiec-Podolski 355.
Kandia 55.
Karäer 59. 104. 293. 359.
Karl IV. deutscher Kaiser 40.
V. deutscher Kaiser 55. 56.
V. von Frankreich 14.
Karmi 360.
Kärnten 22.
Kartip 107.
Katalonien 39. 46. 47. 308. 309.
Keduscha 7.
Keroba 61. 65.
528 —
Kiel 347.
Kiew 21.
Kirchenstaat 338.
Kizel 341.
Köhler 344.
Köln 21. 24. 25. 44. 48. 53. 346.
359.
König 341.
Königsberg (Neumark) 43.
Königshoven 34.
Korfan 107.
Korfu 358.
Koron 55.
Kosaken 344. 345. 362.
Krakau 44. 47. 50. 53. 56. 339.
342. 361.
Krakow in Mecklenburg 38.
Kraus 340.
Krems 39. 44.
Kremsier 343. 361. 362.
Kressel, Frau 343.
Kreuzburg 41.
Kreuzzug, erster 16. 20.
zweiter 21.
Krim 358. 359. 362.
liandshut 49.
Languedoc 36. 37. 199. 309.
Lateranische Konzil 28.
Latimi (ihn) 110. 111.
Lauda 30.
Lauterio de TJbaldinis 38.
Lautrec 54.
Lebrecht 353.
Leipzig 341. 343. 349. 350.
Lemberg 352. 353.
Lemel b. Selke Levi 362.
Lemle 47.
Lenczycz 345.
Lengenau 343.
Leobschütz 24. 57.
Leon 26.
(Dichter) 324.
Leonte 63. 91. 136. 251. 281.
b. Mose 332.
Leopold 347.
Leopoldstadt (Umwandlung vom
Judenstadt in) 346.
Lerida 46.
Lessing 353. 356.
Juden 354.
Leupoldt 338.
Levi 218. 242.
b. Gerson 36.
b. Jehonatan 276.
b. Mose 358.
b. Samuel 20.
Leviten 4.
Lida 359.
Liebermann d. Schreiber 359.
Liegnitz 49.
Limoges 14. 16. 179.
Lincolm 31.
Lindau 48.
Lipliardt 55.
Lipman 151. 343.
Hassan 361.
Heller 342. 362.
Lissabon 53. 340. 342. 343. 347.
354.
Lithauen 360.
Loanz, Elia 359.
Lob b. Israel Eegensburg 361.
b. Oser 359.
Lodi 339.
Lombard 110.
London 26. 32. 343. 350. 351.
(Jakob)' 362.
Longo 107.
Loria, Isaac 359. 360.
Lothringen 353.
Löwe b. Bezalel 151.
Lublin 345.
Lucena 21. 218. 225.
Luck 340.
529 —
Ludwig X. 37.
d. Bayer 37.
d. Heilige 32.
Lukranis 340.
Lunel 290.
Lupinus od. Lufinus 141.
Luria, Salomo 359.
Luther 55. 338.
Lutra 110.
Luzzato 357.
Mose Cliajim 358.
Simcha 343.
Lydda 140.
Lyon 36. 337.
Maamad 78. 82. 100. 129.
Maarib 69.
Machiri 191.
Machnise 151. 154.
Machsor 62.
Vitry 143.
Madrid 346. 348.
Magdeburg 32. 36. 44. 342.
Magen 65. 96.
Mahalalel, Halleluja 358.
Mähren 45. 338. 342. 354. 359.
361. 363.
Mailand 54. 56. 338. 339.
Maimon 104. 324.
Maimonides 13. 28. 30. 112. 143.
149. 323. 345.
Mainz 16. 20. 22. 32. 33. 35.
41. 188. 246.;_258. 268. 341.
Majorca 45. 51. 324. 348.
Makluf Amar \
halevi [ 357.
b. Joseph)
Malaga 222.
Malta 336.
Malteserorden 335.
Mannheim 354.
Mansi 310.
LZunz, Synagogale Poesie.
Mantua 56. 335. 337. 341. 342.
357. 361.
Margaliot, Koppel 359.
Margaritha 55.
Marokko 346. 357.
Martin V. 48.
Märtyrer (10) 139.
Masaltob 358.
Masoreten 60.
Matatia 144.
b. Isaac 324.
Matthias 47.
Meborach b. Natan 163.
Mechabberot 311.
Mechaje 65. 96.
Mecharech 65.
Mechilta 123.
Mecklenburg 29. 38.
Medina del Campo 50.
Meelführer 350.
Mehl 349.
Meiningen 41.
Meir 20. 41. 42. 69. 90. 102. 109.
Alguades 47.
b. Baruch 111. 309.
b. Jehuda 108.
b. Isaac 62. 106. 108. 109.
127. 135. 136. 138. 166. 199.
217. 332.
b, Isaac aus Orleans 166.
184.
b. Isaac b. Samuel 187. 191.
b. Mose halevi 30.
V. Eotenburg 30. 33. 310.
b. Salomo 54.
b. Samuel 166. 183.
aus Schebrczin 359. 360.
Meißen 36. 41. 47. 57.
Meliza Stil 309.
Melodie 115.
Menachem 25. 44. 82. 109. 110.
121. 138. 139. 216. 251. 291.
34
530 —
Menachem in Ankona 324.
Asaria Padova 358.
Egosi 358.
b. Elia 361.
b. Jakob 17. 25. 106. 108.
144. 250. 263.
b. Jakob b. Salomo 263.
b. Isaac halevi 54.
Lonsano 357. 360.
b. Machir 74. 102. 108. 112.
127. 166. 194.
aus Recanate 150.
b. Serach 150.
b. Seruk 122. 124.
Vardimas 138.
Zion 104. 110.
Ziimi 325.
Mendelssohn, Moses 353. 356.
Meora 63.
Merida 220.
Mergentheim 34.
Merkaba 149.
Meschalesch 65. 96.
Meschiülam 64. 81. 119. 122. 123.
124. 166. 192.
d. Große 192.
b. Isaac 192.
b. Isaac Salem 361.
b. Kalonymos 130. 138. 167.
192.
b. Mose 192.
Meseritz 361.
Messias 55.
Messir Leon 324.
Metatron 140.
Metz 20. 27. 346. 351.
Meurs 20.
Michael 148.
Middot 76. 147. 152.
Midrasch 5. 7. 9. 11. 13. 59.
Eabbot 350.
Mi el kamocha 78.
Mikamocha 63.
Milhau 359.
Mincha 80.
Minna 29.
aus Speyer 21.
Mischna 5. 59.
Molcho, Salomo 56. 340.
Modon 55,
Mohager 107.
Moldau 358.
Molther 340.
Montalcino 324. 336.
Monfort 29.
Mordechai 28. 91. 103. 340.
b. Akiba 54.
Astruz 359.
b. Chanin 108.
Dato 358.
b. Elieser 139.
b. Jakob 359.
Jare 361.
b. Mose 343.
b. Nissan 359.
in Nürnberg 36.
b. Samuel 359.
b. Schabtai 138. 251. 296.
332.
Zahlon 358.
Mornäus 340.
Moro im Mailändischen 51.
12. 20. 25. 51. 54, 64.70.
99.109.119.134.136.139.
143. 166. 208. 325. 362.
Abas 357.
b. Abraham 32. 136. 310.
324.
Alschech 357.
b. Binjamin 310.
Chasan 67. 138. 323. 332.
Chasan b. Abraham 324. 325.
b. Chija 136. 144. 310-
b. Chisdai 251.
— 531 —
^
Mose Cohen 41. 358. 462.
b. Elasar Cohen 310.
b. Esra 21. 74. 81. 87. 96.
98. 99. 100. 102. 103. 104.
106. 107. 108. 116. 129.
133. 136. 138. 218. 220.
332.
Gabai 324.
hacohen b. Mamal 324.
halevi b. Elia 359.
b. Jakob b. Esra 228.
Jehuda Abas 356.
b. Jekutiel 339.
b. Jesaia Mendel 362.
b. Joseph 54. 93. 110. 309.
310. 311.
b. Isaac 359.
b. Israel 54.
b. Kalonymos 67. 108. 109.
Kapuzato 324.
Kilki 324.
b. Matatia 310.
Meborach 358.
b. Meir 54.
b. Menachem halevi 54.
b. Meschullam 166. 192.
Mordochai Margaliot 361.
b. Nachman 32. 109.
b. Natan 310.
d. Prediger 41.
Raphael de Aguillar 357.
Eemos 324. 333.
de Riete 324.
b. Samuel 108. 112. 135.
247. 332.
b. Simcha 359.
Zacut 356. 362.
Ziare 357.
Moses 4. 20. 39.
aus Pavia 19.
Mostedschab 80. 98. 113.
Mowaschech 102.
Mühlhausen 41. 151.
(Schweiz) 41.
Müller aus Brandenburg 354.
aus Frankfurt a. d. 0. 351.
Halle 353.
Pastor 343.
München 33. 352.
Murviedo 46.
Mustiganem 49.
Nachman b. Natan 343.
Nachman Sonbal 110. 357.
Nides 150.
Nachum 134.
Naftali Cohen 362. 363.
b. Joseph 54.
Margaliot 340.
Nagara 361.
Narbonne 166. 219.
Nata 347.
Natan 26. 48. 140. 143. 204.
d. Alte 30.
b. Jakob 251. 278.
Jedija 358.
b. Isaac 136. 251. 275.
b. Mose 359.
Natanson 54.
Natan Spira b. Salomo 362.
Natanel 310.
de Chinon 106. 108. 309.
Natronai Gaon 60.
Navarra 36. 37. 38. 108.
Neapel 32. 52. 53. 57. 310. 332.
Nebra 41.
Nechonja b. Hakana 143.
Nehemia 251. 284.
b. Abraham 358.
b. Chija 30.
Nehorai 188.
Neisse 50. 342.
Nemirow 362.
Neuburg 56. 354.
34*
— 532 —
Neuenmarkt 34.
Palontrotti 343.
Neuß 26. 48.
Paolo Medici 351. 353.
Nenstadt 49. 50. 57. 350.
Pappus 140,
New York 345.
Parchim 38.
Nigrinus 338.
Paredes 44.
Mmes 324.
Paris 19. 30. 33. 36. 199. 344.
Nischmat 64.
Passau 51.
Nissim 143. 323.
Patras 55.
Nissim halevi b. Isaac 357.
Paul 32.
Nizza, (Salomo) 362.
IV. 336.
Nizzaclion 13.
Pavia 55.
Nordhausen 41.
Peitan 60.
Nördlingen 33. 44.
Pereyra 354.
Norwich 26.
P^rigors b. Kalonymos 309.
Nürnberg 34. 35. 37. 41. 43.
44.
Persien 21. 24. 60.
45. 47. 48. 49. 50. 52.
56.
Perugia 311. 324.
310. 333. 350.
Pesach 63.
Nußgarteii 107.
Pesach-Jozer 64.
Pesach hacohen 139. 251.
Obadia b. Aaron 112.
Pesaro 335. 336. 337. 338.
Cohen 358.
Pesukim 82.
Jare 358.
Petachja 115.
Oesterreich 23. 33. 44. 48.
52.
Peter de Janua 32.
346.
(Pesach) 46.
Ofan 61. 62.
Peticha 80.
Ofen 52. 354.
Petit 107.
Olmütz 47. 50.
Pfalz 336.
Oppenheimer, David 362.
Pfefferkorn 53.
Oran 346. 357.
Pforzheim 32.
Machsor von 232.
Philipp August 25.
Orange 53.
Philippo 336.
Orleans 19. 25. 109. 166.
Piacenza 53.
Orvieto 342. 358.
Piermont 39. 358. 363.
Overkampf 353.
Pierre de la Föns 344.
Pinchas halevi 309.
Pacifico (Isaac) 362. 363.
b. Joseph 36.
Paderborn 340. '
Pismon 65. 88. 134.
Padua 51. 53. 347. 361.
Pius V. 338.
Paget 343.
Piut 8. 59 f.' 116 f.
Palästina 60. 231. 357. 359.
360.
Podolien 346. 363.
362.
Poesie, gottesdienstliche, ihr In-
Palencia 45.
halt 126 f.
— 533 —
Poitou 29.
Polen 57. 251. 335. 339. 343. 344.
348. 351. 361. 362.
Portugal 49. 52. 56. 338. 341.
Posen 44. 46. 50. 54. 56. 339.
342. 348. 351. 353. 354. 361.
362.
Prag 20. 30. 36. 38. 45. 46. 48.
55. 57. 325. 337. 338. 342.
348. 350. 351. 353. 354. 362.
363.
Premislaw 359.
Pressburg 55.
Priestersegen 115.
Priscus 107.
Pritzwalk 33.
Provence 39. 42. 44. 52. 166.
199. 251. 308. 309. 323. 324.
332.
Prynne 345.
Psalmen 1 — 8.
Pudheiz 355.
Purim-Keroba 63.
Punctator 333.
Rabbenu Tarn 248.
Eachmana 153.
Ragusa 342.
Rahel 29.
Nunez Fernandez 3l5.
Rameru 248.
Raphael b. Isaac 324.
Levi 346.
Modena 341.
Mondolfo 362.
Zeror b. Salomo 357.
Rapoport, Simcha 359.
Raschi 112. 119. 120. 124. 125.
143. 166. 181. 188. 194.
198.
Rasiel 146.
Ravenna 51.
Ravenna, (Joseph) 362.
Ravensburg 48.
Ra witsch 337.
Raymund Martin 33.
Rebekka 29.
Recanate 337.
Rechberg, Ritter v. 335.
Refrän 94.
Regal, Juden zu halten 341.
Regen 38.
Regengebet 69.
Regensburg 20. 37. 38. 48. 51.
53. 54. 55. 110. 166. 254.
350.
Rehitim 58. 79. 99.
Reim 86 f.
Reimkünster 88.
Reimarus 353.
Reiseies, Chajim 353.
Renniger 351.
Reschut 61.
Retimo 55. •
Reuchlin 53. 335.
Rheinkreis 39.
Richard v. England 31.
Richweiller (Elsaß) 48.
Rindfleisch 34.
Ringwort 86. 87.
Rinteln 344.
Rogoszno 349.
Rom 5. 19. 21. 32. 33. 36. 38
55. 58. 110. 143. 166. 202.
219. 281. 293. 310. 311. 333.
336. 337. 338. 339. 341. 342.
343.
Romania 62.
Äomanioten 310.
Robert v. Sizilien 38.
Rotenburg 34. 309.
Rotbart 23. 25.
Ronen 26.
Rovigo 358.
534
Euben 10.
b. Isaac 324.
b. Salomo 361.
Eudolph Mönch 21.
Euffach 39.
Kuprecht v. Magdeburg 32.
Rußland 19, 354. 362.
Saadia 69. 81. 91. 93. 100. 101.
105. 107. 108. 116. 118.
119. 121. 122. 123. 144.
163. 215.
ibn Danan 13.
b. Levi Asnekot 357.
b. Nehorai Asubib 357.
Surafa b. David 357.
Sabionetta 337.
Sachsen 48.
Salamanka 50.
Konzil zu 38.
Salman 55.
Salmon«88.
b. Jerucham 107. 159.
Salomo 20. 30. 33. 54 92. 101.
106.108110.122.124.250.
310. 323.
b. Aaron 359.
b. Abraham 26. 139.
b. Abun 70. 106. 133. 138.
251.
Alcabez 357.
Babli 137.
Bonfed b. Rüben 324.
Cohen 49.
Gabirol 81. 87. 90. 91. 92.
93. 98. 100. 102. 103. 107.
108. 111. 116. 118. 121.
122. 124. 129. 131. 136.
138. 216. 217. 218. 220.
222. 332.
Giat 101. 136.
halevi 54.
Salomo b. Jakob 324.
b. Jehuda 64. 81. 91. 101.
124. 135. 166. 332.
b. Jehuda Giat 218.
b. Joseph 54. 109. 251.
b. Isaac 101. 166. 181. .809.
332.
b. Isaac Gerundi 144. 309.
b. Masaltob 358.
b. Mordochai 361.
b. Mose Cohen 359.
b. Nissim 358.
Oliveyra 357.
Parchon 216.
aus Perugia 324.
Romano 336.
Rosso 358.
Scharbit 119.
aus Segelmessi 73.
Zeror b. Tobia 357.
Salzburg 41. 44. 52.
Salzwedel 41.
Samuel 18. 20. 25. 26. 29. 41.
51. 65. 92. 104. 119. 138.
218. 273. 333.
ibn Abbas 24.
b. Abraham .359.
b. Abraham harophe 324.
Sohn V. Abraham b. Josia
.359.
abu Manzur b. Chananja 218.
Arquevolte 358. 361.
Castiglione 324.
Eiron 343.
Elieser halevi 361.
hacohen 91. 166. 191.
halevi 191. 310.
halevi i^bulafia 44.
hanagid 216. 218.
b. Jakob halevi 54.
b. Jechiel 20.
b. Jehuda 108. 166. 209. 290.
— 535 -
Samuel b. Isaac 22. 166. 211.
in Köln 359.
Levi 359.
Marli 358.
b. Meir 25.
b. Menachem 309.
b. Mordochai 54.
b. Mose 112. 251. 273.
b.Mose aus Lithauen 360.362.
Naamias 347.
b. Natan 324.
b. Natronai 26.
b. Nissim 102.
de Pisa 344.
Raphael Marli 361.
b. Schabtai 323. 324.
gen. Smolder 55.
Sangisa 38.
Santen 20.
San Yago 345.
Saragossa 31. 222.
Sardinien 51.
Saßlaw 354. "
Sason b. Mose 358.
Saul Caspi 358.
b. Joseph 359.
Savoyen 43. 44. 49. 50. 337.
Schabtai 64. 101. 107. 110. 136.
138. 310. 324.
Schabtai Cohen 362.
b. Isaac 112,
b. Kaleb 332.
Marini 358.
b. Mose 166. 202.
Zebi 345.
Schacharit 65.
Schaffhausen 47.
Schafrut 107.
Schanat 29.
Schalom 324.
Schealtiel Chefez 358.
b. Menachem 108.
Schebach 65.
Schebrczin 359.
Schefatja 108. 166. 170.
Schemah 7. 95.
Schemaja 140.
b. Mose de Medina 357.
Schemarja 136. 324.
aus Worms 20.
Schem hamphorasch 146.
Schemtob b. Abram 358.
Schemtob Adrutil 324.
Schafrut 149.
Scherira 138. 144.
Schibata 69.
Schlangenbalg 341.
Schlesien 49. 352.
Schlettstadt 51.
Schneider, Michel 55.
Schöndel(e) 343. 361.
Schotten, Samuel 362.
Schreiber 333.
Schubert 354.
Schudt 36. 350. 351.
Schulhof, Isaac 359.
Schwabach 353.
Schwabe 341.
Schwaben 39. 45.
Schweden 343.
Schweidnitz 49. 50.
Schweiz 39. 46. 49. 335. 349.
Schwertfeger, Jakob 55.
Sebadja 101. 135. 166. 186.
Sechor-Selicha 172.
Sefira 360.
Segovia 47.
Segre, Jakob 362.
Seifenmacher, David 55.
Selicha 8. 59. 76.
gereimte 86.
Semachot (Traktat) 139. 143.
Sepuloeda 50.
Serach b. Natan 359.
536 —
Serachja 290.
Serveto 336.
Sevilla 45. 51. 338.
Sichronot 136.
Siebenhaar 345.
Sifre 124.
Sigismund 47. 56.
Silluk 62.
Simcha 136.
Simcha Isaac 359.
b. Salomo 359.
b. Samuel 112 251. 267.
Simeon 10. 13. 81. 90. 93. 100. 108.
109.122.124.139.142.284.
Duran b. Zemach 324.
b. Gamaliel 142. 143.
halevi 54.
b. Isaac 105. 108. 112. 124.
128. 135.
(b. Abun) 136. 137. 166.
174. 332.
aus Köln 21.
Labi 357. 360.
b. Lakisch 143.
b. Samuel 325.
Simon 340.
Sofer 33.
Simson 20. 29. 32. 109.
Cohen 33.
Moden 358.
Singer, Salomo 359.
Sinigaglia 352.
Sirach 4.
Sixtus 339.
Medices 336.
Sizilien 51. 202. 293. 333.
Sochatschew^ 336.
Sofer 2.
Soferim (Traktat) 114.
Sohar 36. 323. 344.
Solsona (in Katalonien) 43.
Sondershausen 41.
Spanien 13. 14. 28. 36. 37. 45. 47.
50. 51. 166. 214. 308. 309.
310. 324. 332. 340. 344. 345.
Speyer 20. 41. 47. 48. 196. 252.
258. 267.
Stade 345.
Staffelsteiner, P. 56.
St. Gallen 41.
Stain 39.
Sternberg i. Mekl. 52.
Stil des Piut 117.
Storre 349.
Stralsund 343.
Straßburg 32. 39. 41. 45. 52. 333.
336.
Straiibingen 38.
Strophe 95 f.
Strophik 86.
Sulat 61. 62.
Suli 107.
Sulzbach 351.
Süß, Oppenheimer 353.
Süßlein 325.
Syrien 10. 60.
Tachnun 92.
Tafillet 346.
Talmud, Verbrennung des 336.
Tamid 71.
Tanchuma 10. 141.
Tannhausen 339.
Tarega 43.
Targum 59. 114. 141.
Taube 361.
Tauffenberg 353.
Taugebet 69.
Techinna 82. 147.
Tedela 346.
Tedschnis-Reime 309.
Tefilla 7.
Tekia 96.
Tekufot 352.
— 537 —
Temesgran 49.
Tenua 215.
Tetragramaton 144.
Tetiian 357.
Theobald 47.
Thomasbrück 41.
Thomasius 353.
Thurgau 51.
Thüringen 39.
Tiberia 354.
Tilly 342.
Timur 46.
Titus 4. 142. 196.
Tlemsan 58. 357.
Tobelem 18.
Tobia 119. 143.
Tobia b. Elieser 13. 166. 194.
Tochecha 79. 135.
Tod, schwarze 36.
Todros 309. 336.
Toland 351.
Toledo 19. 41. 45, 47. 53. 226
324.
Töplitz- 361.
Tortosa 47.
Torstensohn 343.
Tosafot 143.
Tosefta 88.
Toulouse 18. 28. 29. 37.
Trani 32. 299.
Trient 51.
Trier 19.
Tripoli 53.
Tripolis 62. 293. 357.
Trithemius 29.
Troyes 33.
Tschech, Jakob 55.
Tübingen 355.
Tunis 56.
Turiano 336.
Türkei 55. 335. 344.
Tymau 52.
Ueberlingen 38. 44. 48.
Ukraine 344. 362.
Ulimann aus Judenburg 52.
Ulm 41. 44. 52.
Ulrich, Chronist 40.
Ungarn 20. 29. 55.
Ungersch Brod 347,
Urbino 338. 358.
Uri 20. 28. 252. 363.
Uri b. Raphael 362.
Urim u. Tummim 146.
Utrecht 49.
Uz 125.
Talencia 45. 46.
Valladolid 43. 343.
Variation 98.
Venaissin 358.
Venedig 56. 335. 336. 339. 342.
343. 362.
Versmaß 60.
Vertreibungen aus:
Aachen 342.
Arles 51.
Augsburg 49.
Baiern 50. 351.
Basel 58.
Böhmen 57.
Brandenburg 338.
Brasilien 344.
Cadan 344.
Cöln 44.
Erfurt 50.
Florenz 55.
Frankreich 46.
Genf 51.
Genua 54. 335.
Glaz 51.
Halle 51.
Kirchenstaat 338. "
Landshut 49.
Magdeburg 44.
— 538 —
Vertreibungen aus:
Mailand 339.
Majorka 51.
Mantua 342.
Meißen 57.
Neapel 57.
Neiße 50.
Nördlingen 53.
Nürnberg 52.
Oberelsaß 44.
Österreich 52. 346.
Ofen 354.
Olmütz 50.
Oran 346.
Orange 53.
Pavia 55.
Piacenza 53.
Prag 57.
Preßburg 54.
Provence 52.
Regensburg 55.
Rußland 19. 354.
Salzburg 52.
Sardinien 51.
Savoyen 50.
Spanien 51.
Speyer 47, 48.
Straßburg 45.
Thurgau 51.
Ulm 44. 52.
Urbino 338.
Vicenza 51.
Wöhrd 54.
Württemberg 335.
Würzburg 51.
Vespasian 143.
Vicenza 51.
Fra 49.
Victor V. Garben 50. 53.
Vidui 79. 136.
Vigilien 333.
Villa WJ«n 43.
Villars, Mademoiselle de 346.
Vivas 275.
Vorbeter 5. 61.
Vorleser 333.
Wagenseil 355.
Warschau 339.
Weidner, Paul 337.
Weise 5.
Weißenburg 22. 32.
Weißenfels 44.
Weißensee 36. 41.
Weißenstein 335.
Wenzel 45.
Wertheim 347.
Wesel 33. 48.
Westfalen 48.
Weyhe 41.
Wiebel 353.
Wiederholungswort 86.
Wien 25. 32. 36. 44. 47. 50. 150.
252. 342. 346. 347. 349. 350.
Willich 353.
Wilna 348. 355. 361.
Winterthur 41. 47.
Wittenberg 340. 341. 344. 346.
Wladimir 25.
Wöhrd 54.
Wolf (Philosoph) 353.
Wolf b. Lob 362.
b, Löwe 50.
Wölfel 55.
Wolfram 51-
Worms20. 22.37.41.48.49.52. 166.
187. 199. 203. 262. 341. 349.
Wundbalsam 345.
Württemberg 335.
Würzburg 22. 34. 41. 51. 257.
309. 354.
Xeres 350.
Ximenes 342.
— 539
York 26.
Zacharia 136.
hacohen 324.
Zacut 360.
(Abraham) 144.
Mose 356. 362.
Zardok 104.
Zahlal 103. 129. 132.
Zafet 31.
217.
Zante 56. 358.
Zausmer 349.
Zemach 138. 251. 277.
Zeringen 41.
Zion V. Jehuda halevi 310.
Zipora 20. 343.
Ziuni 143.
Zofingen 41.
Zor 125.
Zürich 41. 48. 343.
II. Hebräisches Register.
108 n^i:n
108 m'jyn
108 T'VXn
108 |t3pn
140 ih ■'jnn
140 ri)'DbQ ^3nn
59 noi«1
79 pn
79, 80, 136 ^l-n
65 l^D ibl
59 1D«31
124 non ,nDi
61, 62, 64 rhil
136 m«J1T
146 pT
59, 101 nni niDT
109 310^ IDT
80 mny ^'ii:}:
60 nwtn ,pTn
107 pn
61 D^JTn
108, 869 i^ow pm ,pTn
80, 87, 95, 140 IJNtsn
82 wnif iJKön
109 yiJ>iJi ^n
124 b^'n
116 p
125 bon
88 pn
66 noTin
70 nniD^a ,mDO
106 ^21^3
124 n^■nb
,^m p ,^31 2-in p
106 13^31 f3
124 DOn ,D^D3
77, 89 ni5>p2
106 ^312
63 n^lN^
135, 139 mu
105, 368 Nnt30^3
119 pO:
107 T13N n:3
107 njnj
107 ^t5«n3
77 •'in nnl
107 ftop :n
101 ^m
69 ttnom
125 m
124 <T^«n
76 D^p'jKn «in 'n
107 -«aiTKn
107 Jim
70 n^mn
153 nD''3n
73m:vi:nn,n3nmyKnn
107 fpTn
66 m3^<
76/ 102 mbo in«
,d'7iv n^3« ,nn2 n^n«
142 Dn^ns
76 i:«i3n i:m« '?a«
107 pK
89 n^iy pn«
147 fnnn«
125 -11«
63 nan«
119 psi«
61, 62 pl«
61 üb)v n«
110 Dil«
69, 71 nnm«
106 v^2 Dn«
125 b^^»
106 1D1 7«
119 pD«
147 ^«nriD«
106 Ü2 ^«
82 D''D« 11« 'r«
82, 101 2::>r i'jo ^«
69 DDM^«
104 «n^a «ab«
89 D^p'?«'? no«
124 -]:»
146 cnp:«
82, 102 W015>«
125 U'K'«
106, 107 ^2 n«
119 pn«
— 541 —
76, 367 nbsn nn
107 IDID
109 0"tDD ,B"D
62, 63, 67 plh^n
76 nn^^D
77 D^orm nn'hü
61, 77 mn^'rD
125 '^d'jd
67 D^tyjJO m^öD
71 D^n -IDD
65 nanp -idd
80 n-ni^
124 D^ny
107 «iiy
125 n:!:'^ nmy
76, 102 Ntsn by
78 nToy
101 n:v
107 rjv
. 82 1J33?
111 nuv
139 riim STpy n
135 m^py
101 fvü^ nti>y
139 D-^pn!: miry
77 nT'nv
107 fts^iD
88, 368 pOlO
73 nt:'o riT'rsQ
60, 61 n^tors ,t5rQ
105 \)2^n ^tsra
60, 107 Ö^^B
60 p^^D ,^lta^^Q ,Nt2^^D
77 ^Omi ^plDD
77 nmt^n
77, 82 D^piDD
147 D^onin mo
HO m ino
98 njKnmo
102 ntyio
124 D-'O^yiO
65 n^HD
65 iino
149 KIT «ICD piDDü
63, 65 -püD ^Ü
78 -pOD ^« ^0
83 njjjiy ^0
149 N3-I K1ti> 'tND^O
148 ^D^JDO
110 "im i^ho
124 D^o^jyo
78, 82 noyo
,nnvo ,nmyü
69 D^nnj;o,nnnyo
60 ID^^DÜ
88 -niK^o
116 nm*it:>o
115 p:: •jit'o
65 ^b^o
215, 217 '^pU'O
107 D;nno
107 2'll
116 DPJ
72 monj
109 Kiom nntsj
114, 116 prj
114 no^y:
107 ppJ
109 ^0« Yi:
65, 80 noij>:
107 ^d«d^jD
76 nn^bb no
76 mny no
125 p"':n ^^dSO
107 d':; 3115
89, 368 ^T^D
368 p^^tS
124 D^D3Ö ,D3B
107 ^'jÖlbtO
116 Dyi:
108 n\:i02]
125 in>
73 njysr>in Di""
61, 62, 63, 64 IVl^
108 (Tn^ ,'»n''
82 D^K"n:n n^o''
109 yr ,}*"■'
109 min'? n-'^if^ ,nb:f'
70 ^pIlD Dlp^
107 ^m^
59 11ö«D
113 -[^Qm ^v ^D
59, 66, 87 aiDDD
107 ^QDD
66 JTID
HO im «7
119 (^1«^
118 lb^
141 Direi^
116 p^
115 D^jn^
107 ^:iüü^b
63, 64 mi«D
107 ^p'tnd
107 niNO
65, 76 pa
84, 217 nno
542 —
145, 146 Smoon DK>
107 Nsn
77a^ürmp^i3fnppiDB
95, 101 ^N1K>^ VOi:>
141 Dirsn
125 n:3;a
59 10«JK>
,D^Dm
125 -pO
88, 135 n^:ty
77
D^junm D^om
107 ons
107 ^r:^
153 wom
80 nn^no
77 nn^^D nyi:>
77 nrjom
109 Y"^
,n^ji3nm ^in
124 ':wä
107 3mn tj-^ma^
,D^KDnD ^1X1
125 nsfnx
77 nn'''?D ^12fT
72 p^2:
106 3B> «n
119 ppn
125 ^ir'jx
79, 135 nnDin
61,
65, 66, 70 r\W\
128 F]2fD2f
65, 70 nsDin
125 pp2f
,-113^3 nsDin
65 naST
125 "plf
70 nniD-'a riDDin
70 mn3tt>
77 fnn
69 NnV35^
107 fDp
77, 135, 147 njnn
72 HD^N n3B>
71 nrp
77, 135 pjnn
111 ^n^n n3K>
141 ID^p
77 n'jDm pinn
72 pin n3ij>
80 -^bp-^p
77,147 mti>p2i nunn
77 nyi5:>
107 ^nop
117 bn
69 nnnii>
61, 65 nunp ,nanp
69 Ton
134 -nnNT TK>
65 f mp
117 ^yn
125 hho^
110 noD nnp
124 Y^lin
91, 135 .Ti:'^'?K>
86, 105 pntj>n
167 n^310^lJ>
107 nb tr»«"!
76,i47nnomt:>VB>^K>
79, 99 n^D^Tl ,D\"n
III. Verzeichnis der angeführten Poesien.*)
291 pon 2»b pi«
Rmg. fol. 350
161 mn^'jDm D^omn -f: pn«
Ltg. 226
162 n^V I^N Dl«
, 226; P. Nr. 111
75 nonai m«
njyB>in für «m njy:i>in
157 «r n« m«
, 23; Rmg. fol. 389
194 HNIK 1tJ>« iTn«
, 258 nJD npb lt>"nD, ed. Buber,
Wilna 1880, Einl. S. 68
„ 247 204 l^mS^D milK
183 nSsn yoitr^ i^jö': «n»
Ltg. 254
159 n:iaN ^tj^j« na«
„ 23; D. Nr. 1
172 naiis p«o una«
„ 239; D. Nr. 55
321 d:^ki iKDn irma«
„ 369; Rmg. fol. 273
208 ijn^i«2 i:n:K D^üit>K 'ja»
„ 245
258 -j^^nsn Q^o'jiy mw»
„ 279
176 "h nn^i mn«
, 240; D. Nr. 136
*) Verzeichnis der Abkürzungen:
A. nmotrxn "no Selichot . . . nach Ritus Avignon Amsterdam 1763.
Arg. — nScn n^a M achsor . . . Ritus Aragon. Salonicki 1809.
B. = Berliner, Synagogal-Poesien. Hebr. Texte mit der deutsch. Über-
tragung aus der synag. Poesie d. Mittelalters von Dr. Zunz I.
Berlin 1884.
C — Machsor . . . Ritus Catalonien Salonicki 1526.
D. = Selichot . . . nach deutschem Ritus ed. Baer. Rödelheim 1885.
E. = mn'SD Selichot . . . nach Ritus Elsaß Rödelheim 1838.
r. = riim'?D Selichot . . . nach Ritus Fürth [s. 1.] 1756.
X.=n^ Sj? pp ed. Mekize Nirdamim Bd. III u. IV. Berlin 1887. 1888.
K. A. = Keroboz Ritus Algier. Livorno 1772.
Ltg. = Zunz, Literaturgeschichte der synagogalen Poesie. Berlin 1865.
M. = Maaribot . . . nach Ritus Worms. Frankfurt a. M. 1714.
P. = nstr 2't30 Selichot nach Ritus Posen und Grodno ed. Fürstenthal.
Krotoschin 1839.
Rmg. = mSen nno Machsor , . . nach Ritus Romagna. Venedig 1526.
T. =ni32'i »ns» Selichot . . , nach Ritus Tripolis. Livorno 1816.
— 544 —
156 mu>yn my Nn:i ors 175 ^yo nb^m«
— ; Selichot Ritus Rom zu Ltg. 236.
206 D^mi« D^l^n D^3^«
, 245.
207 ^'jj? lOp D^n^K
, 245; K. IV Abt. 2. S. 9.
320 DDpltl» ni^lK
173 ntj>pi3 lyiy nöiyi nors
Ltg. 239.
328 ^no ny nor«
„ 374; Rmg. fol. 393.
180 msf nn^«
„ 243; Selichot Ritus Lithauen
zu "hi:i ü):i.
274 yiV i^^^^ ^31« T«
„ 282; D. Nr. 89.
186 moi« bo 7«
„ 256 ; Selicha zu 17. Tammus in
b«1t:>'' n^DnFrankfurta.M.1841 .
210 Jish pn^fJ 1^«
„ 254.
299 nniD <Tn« ^nsty n^"««
„ 236; B. Seite 67.
268 D^^l ^n^Sn bDlN HDD^K
» 307,
'276 -p« ^n^Wn bl« HDD^N
„ 332.
269 pniy^ bsD p«
; 307.
282 yi2: ':«i5:>^ u>^«
„ 354.
252 ^mnn h-ip nyoi:> p«
, 269.
238 ^:^ ]m im b»
„ 414; B. Seite 63.
11, 238 Snj h^ h^
„ 211; B. Seite 9.
239 lifv h^'2 ^n h^
„ 414; Orient Ltbl. 1849 S. 670.
313 miv'j HDUN ^0 ^«
„ 353 K. IV, 6.
152 it^^r i^o 'j«
» 17.
330 y^öin mop: ^«
„ 374; Selichot ed.Brünn 1757 Nr.l46
329.
348.
316 ■'ti>BJ y'' '"^^^
255 piyoa "'na'ön ^ma« mjoi«
277.
168 ^y^D b«^ .TI01«
234.
233 ij-)::p boyi ijyn "p«
413; T. fol. 122a.
317 n'jio« ^u'Qii jiJwnKi m3TK
346.
192 n«bnj m« t n^iK
401.
203 ^anpi ^D^o y':« pyi«
250.
187 IT p«i Tn^i nn«
257; inK>n n^% Mantua 1612
fol. 13.
195 ^:d ns n^n«
250; P. Nr. 136.
160 mm 1^ n::^m
227; Selichot Ritus Yemen,
Jerusalem 1887 fol. 36 b.
178 '7':n ^h'n pQ«nsi i:>nn«
240; F. fol. 51.
204 nn^j -j^jD^ nmtsj nmtsN
247.
15 HTn^ n«3 nio ^k
391.
273 'h\n -no«3 1^^b« .t«
407.
305 D'^JiK'Kin i^Dn n^K
370; E. Nr. 27.
279 moivyn -imia:)! -jnxjp iTN
341.
— 545 —
169 m lyjlV D« 175 n^«l 1D11 n^K
Ltg.235; D. Nr. 8. Ltg. 237.
133 Iran an*: ^jio« 22 ^oi:>i iu>p: bs ^ot ^k dm'jk
— — ; Machsor Avig-non Aboda — ^' Nr. 103.
fol. 56. 254 ^^^n 'n D\nb«
24 ^K1K>^ ^Dlb^y ^JIO« « 277; P. Nr. 63.
„ 293; P. Nr. 129. 27 D^t^pU ^n D^^« D"'''n D\n^K
304 •j^iootyo'? um "|^:iD«
, 226.
163 iBDo iDify iroi:'« djdk
„ 28 ;KolNidre ed. Heidenheim,
Rödelheim 1860 S. 37.
169 W't^'VO IJytn DiÜK
,, 235; E. Nr, 69.
200 lijjii'öT iny d:dn
„ 395.
195 T» ^JQD ^323 110«
„ 250; Selicha Ritus fPolen zum
17. Tammus.
262 lüH) npr^ riD«
„ 291.
57 nn"i3N ^•^'7N «:«
„ 390. Selicha Brunn 1757 Nr. 187.
260 nnjn b'n:in bi^n «:k
„ 398.
263 -piiom niDjn DU>n w«
, 297.
79 Kl DP '\^-' W«
„ 182; K. A. fol. 112 b.
177 plT n02 iriJN
„ 241; D. Nr. 99.
155 HDr no {TIJN
„ 109; D"r^ nnnt:> ed. Heiden-
heim, Rödelheim 1865 S. 30.
259 nm nttD ^nm«
, 281.
280 y:sh n^u>N •»jj«
„ 334.
15 ^nn m •'li'enn "•:«
; A. fol. 19 b.
240 nD«D3 ^-nva ^JS
« 414;
Zum, Synagogale Poesie.
„ 313; K. III. Abt. 2. S. 26.
318 ^JB l'jDJ DNH^K
„ 368 ; Machberot ed. Berlin 1796
fol. 236.
174 Dn: ^bj? 10p D\n^K
„ 237.
283 -i:f3 myj PjlbK
„ 354.
12 -joon« nriK 'h»
„ 215; T. fol. 157.
34 ^jroiv no^ "»^K
— K. IV. Abt. 2. S. 30.
236 -pJiyo^ ^yjJl HD^K I^^K
„ 413; T. fol. 29 a. Diwan ed.
Brodyl5>nip "iTt^, Berlin 1911,
Nr. 87.
271 ^2h F]{Dpn «IpN 1^^«
„ 269.
283 ^03« Nt:>« ^k>q: 'n -j^^k
„ 262.
282 «ip«! "'nvitt' 'n ']^'7«
« 315.
188 ^:j?tya an^ •j'^k
, 249.
161 n-'Nn^ ''yv 'nNB>: -p^K
„ 226; Rmg. fol. 252.
25 V:i 1N3 ^3 ^b^K
„ 256; K. III. Abt. 2 S. 5.
184 nrjy nrn mjD^K
„ 251.
303 vii>B lyain D»
„ 228.
278 «DD^ niti>^ DK
„ 342; E. Nr. 38.
253 niD irilV DK
» 284.
35
546 —
32 ^nyoi -jin«
Ltg.357; K. IV. Abt. 2. fol. 12.
12 ^jnaTy d^ont idik
„ 402.
213 nnaii d^o\t di«
„ 399.
17 pSfpi pl«
„ 245; D. Nr. 27.
276 ni^nisj n?:>npn yn»
r, 351.
293 ^JB>2 nU>3 Ktt>«
„ 340; Rmg. fol. 217.
189 in^ ^DJD «jy«
„ 249; Selicha Ritus Polen,
Breslau 1828 S. 585.
273 \w^'\n ^r:>^N b« nmt^K
„ 334.
264 ipn non«T nn^ty«
„ 322.
155 DV bo i:OK>N
„ 18.
207 ü'tyvb ny ^no5^«
„ 245.
256 mion i'? pK -iij»«
278.
322 ^2m ^3j; n«T in^n «in ■•:»
Ltg.368; Martyrologium ed. Sal-
feld, Berlin 1898. S. 347.
279 1310n Kin "'JK
„ 365, Mussaf Jom Kippur
41 r\T'p \i'i'pn «in '•:«
„ 369 ; Zeitschrift nODH nXlK III
S. 138 f.
159 154 n33 n^Nnn2KraiD«"'i:>:«
„ 23; D. Nr. 1.
159 lobjJJ n:iDK ^K>3«
„ 220; Selichot Ritus Yemen
Jerusalem 1887 fol. 34 a.
158 nmn 'ha^ no« ""t^i«
; T. fol. 131b.
155 D^DD«3 non ^5J>J»
„ 348.
256 may f]iD«
„ 278.
36 \''a'' x?^ '"'V^ ■'"'°^
„ 492; C. fol. 4 a.
160 ■'^31 mp«
; Rmg. fol. 194 a,
326 ^n:nn ^•«0«
12, 17 nmm n^ \h ^m ' ^'^^- ^°'- ^^^^•
„ 221; T. fol. 133 a.
245 n-'^rw noj ^'^»
, 270; Rmg. fol. 335 b.
249 Dmv3 niy«
„ 288; P, Nr, 68,
162 n'jsjnNi nnDntt'K
, 227.
246 rr^'o^n rm nnan n«
„ 262.
16 ipy^ h'i'p h\pn n»
„ 255; D. Nr. 50.
208 pl2fJ ^0 n»
r> 402.
171 [ijd'jo ira« wn nn«]
„ 239; D. Nr. 12.
182 "[yp^n 3ii>n ibk
252.
178 ^by iD^pm isDK
„ 241: y^n mi01I>K Mantua
1624 fol. 32 b,
46 ^ö h^ii2 nnriBK
„ 374; Peticha zu y^h nmo
Ritus Prag 1618,
302 ^ii'jD« nriD^D yaiK
„ 226,
301 Kiijm n3D:n Dtt> -joonK
256.
196 niDT nntt>^ mm«
15 ^omo lom«
157 ib "»DynD p3ö nn« „ -72; Jozer Ritus Rom zu T\2'^
; Rmg. fol. 357 b.
lona.
— 547 —
11 im ^^bK n^n
; Kinot ed. Baer Nr. 18.
284 p« ^D ^y N^n
Ltg. 364 ; Rmg. fol. 237.
295 101« im^ ^K^n
„ 340.
133 r^ inj? rtr>:n
„ 311; Kuntras ha-Pijutim ed.
Brody, Berlin 1894, Nr. 94.
134 D^y: ^« D^iyn
„ 374; Rmg-. fol. 242.
222 ^^ö«l h^Q^a piKl
„ 411; Arg. fol. 83, und B,
Seite 43.
58 Fipin bai
„ 108; yvh nnntt> ed. Sachs
Seite 168.
312 nriN TDm )Tm
„ 361; F. fol. 80.
10 im inT
„ 463; B. Seite 9.
205 ^:wn 3N nni nsi
„ 258; Selicha Rom für 10.
Tebet.
164 nniiD fK^ nonn iDr
-, 97.
167 ujn 'n wjH
„ 235; P. Nr. 65.
259 D"iy ^:wnn ti>i im"'
281.
15 m:iDN nyn^
„ 207; K. A. fol. 114, Kuntras
ha-Pijutim ed. Brody, Berlin
1894, Nr. 67.
205 yo^] üin 'p''
„ 248.
306 nrn -iidi nr« iT
„ 224; Sachs, Relig. Poesie
S. 14.
171 mpo nm
Ltg. 239; D. Nr. 12.
67 n^pm mifD :m
ed. Sachs, Berlin, 1880 S. 115.
213 TiiKip ipm mioit>K3
„ 399.
286 ymy yin nmoK»«!
„ 396; D. Nr. 85.
28 m:fi ^D^ö f Job TiKa
„ 324; K. III. Abt. 2. S. 24.
227 ''nDtJ>0 'jy nDT3
„ 200; Rmg. 265 b, Brody und
Albrecht, y^n IV^ Nr. 52.
315 :y^K Dnp^^ p^if ^n
„ 354; Selicha Ritus Rom zu
229 b]p nnpM p^2f >:3
„ 413; Rmg. fol. 374.
211 nöy nB» npa
„ 267.
315 nn::y ^«ipa ^^ nmjfa
„ 353.
270 üöw tynpob ^oKn pal
„ 326,
271 nii>n« »h rpon
„ 268.
197 ^jmi: rai \n^« 'n
„ 257; D. Nr. 44.
23 yyv DM^« 'n
322.
264 pvü 'n 'n
291 pni b:h nbü^ ^»n
„ 473; A. fol. 19 b.
153 irmn:« dn nsn nö-'in
„ 17; Ritus Rom in IIDT
320 N1WT in« mn
„ 329; Rmg. fol. 374b.
35*
— 548 —
75 DnriD ""Kifv nvtt>in2
Ltg. 182; Hoschaana für Sabbat im
span. Ritus.
267 70m b'$ ^D
„ 311 ; M. fol. 28b.
235 f]V'lDT "l^f^ ^3
; Sachs, Kel. Poesie S. 37.
224 Tj^^l ]»:^ ^3
„ 411; Rmg. fol. 332 b.
329 manb nnv« '27
„ 375; Rmg. fol. 250 b.
281 yi^pn ppif ^nh
„ 315.
185 pimo noyn 'n no?
„ 257 : Machsor deutsch. Ritus
Th. II ed. Sulzbach 1699 fol. 3.
Ltg. 500
243.
15 •]nw nno« ^ir^h vn^
212 ^D üvn yn^
132 ^mpn^f |van3 nb« ^^'ti ar
199 nv'hn "ii^i^v DOT*
„ 254; Selicha Ritus Rom zum
10. Tebet.
225 nOV^ n^JK> D^SDl"»
„ 412; Rmg. fol. 473.
243 »2:i ui»n ^o"»
; Orient Ltbl. 1849 S. 254;
A. fol. 25.
15 ^:iv »^"i: 1^0''
; T. fol. 143.
244 13^n3 V{i>1 2Vp
„ 222; T. fol. 133 b.
133 innn^ ■'B'-vd ^:yrT
297 ^"»irD: Cmn n3«?3 . Sachs, Relig. Poesie S. 22.
220 nhnn y:zh mit
„ 698; Rmg. fol. 354.
201 uyT^i onan nnj?"»
„ 337; nntyn nb^« zum 5. Tag
165 iTKi an: vno
„ 98; Landshuth, Amude ha-Aboda
170.
12 ^rnnKb no
; Sachs, rel. Poesie S. 38.
286 n^om mbn'i «om f mo
„ 357. Ritus Rom vor n^^n ^»'\.
21 ^3ifyo "iip^o
„ 699. Schomer Zion Nr. 135.
154 D''on"i ^d^:do
„ 18; D. Seite 38.
18 iiTK D^üm ^d^:dd
„ 323.
296 m^fböT rhnhn "'jno iwbo
„ 337.
18 ibyn noity dni'tn ^3«':o
„ 408.
191 Q^Om "'DS^O
„ 294; D. Nr. 9.
247 mi D^D^o i'ro
„ 264; D. Nr. 77.
„ 396.
35 31 7^-1 np^ [HD]
„ 270 ; Selicha zu "'hi:i D12: Ritus
Lithauen.
317 .Tn^ nr': n;m ^n'? kt»
„ 364; B. Seite 69.
10 'PiibüD pon^
„ 207; injyn n'?^« ed. Mantua
fol. 74 a, Diwan ed. Brody
ti>mp iTlf, Berlin 1911 Nr. 84.
133 ■]mt:>yn anyio'? m"»
„ 410; Magen zu ti>ninn n3B>
in Ritus Avignon.
232 cmn 'js p^
„ 414; Sachs Rel. Poesie S. 34.
287 ^7« ^nn^ p^r] ^JtJ^"»
„ 397; Rmg. fol. 376.
170 V^13 b»'^'ir>
„ 235; D. Nr. 14.
Ltg. 244.
„ 474; T. fol. 144,
— 549 —
202 ']:»:£ nT\ 133 ^n«3 "»i^j; ^:qü nnao
Ltg. 413.
325 ^nnipn n"'ü'' mpo
12 bsnty^ nil^ » 403; Rmg. fol. 275 a.
193 IT^-iül hif:!^'' mpo
„ 267.
„ 328.
„ B98i
„ 251.
42 D^^jv niii^o
„ 687; M. fol. 31b.
230 1^^^ 12V
„ 418; Dukes, Moses Ibn Esra
S. 75.
228 WQ hv 131V
189 mionn n-nn » 4i3; t. foi. losb.
23 1^ amo uKty ^y
248 Kl^« 10li>
265 i^:Db wnjnn «iH
261 mjöi« -joy n-'Döin
„ 249; P. Nr. 93.
154 ^':iiDi «^anon «riTin » ^^^-
; Ritus Rom vor nJi:>n 5i>K1. 44 ^.^-Ij^ miJJ
155 IJ^by IDDn „ 509;Landshuth,Amudeha-Abo-
„ 65 ;3'T^(:]D10, ed. Sachs, Berlin da, Anh. S. III.
1880 S. 346. j7 p,L,j^ ^^1,^1^ ,l^^^^ ^i,^ p,jf
179 mi.T na nvion „ 32O; Kinnot dtsch. Ritus ed.Baer
„ 241; y2n miOty«, Mantua Nr. 46.
1624 fol. 46. , ^
181 -[öiph n^an ^28 «mp 2pT h^p
„ 254 ;Selicha Prag, 1605 Nr. "
, 131 nmo^ v^iK T^ip
289 yjQ nnK>ü n7sn ^. t_ j^j^ 209.
„ 845.
250 po"' Tiym T qnn 153 |rjv «3on")
„ 406. ■ „ 18 ; Ritus Rom vor n:t:>nK>Kl.
IV. Anhang.
Quellennachweis zu Abschnitt II. Leiden (S. 9 — 58) und
Abschnitt V. Zwei neuere Jahrhunderte (S. 334 — 356).
S. 1 1 Z. 1—3 Cassel in Ersch und Gruber Sect. II. Bd. 27*. S. 24.
Z. 5— 6 Jost, I. M. Geschichte der Israeliten seit der
Zeit der Maccabäer. 1—10. Berlin 1820—47.
Bd. 5. S. 44. 65. 71.
S. 12 Z. 9 Zunz, Literaturgeschichte der synagogalen Poesie.
Berlin 1865—67. = Ltg. S. 402.
Z. 19 Steinschneider, M. Polemische und apologetische
Literatur in arabischer Sprache. Leipzig 1877. S. 285.
S. 13 Z. 7 „Zwangstaufen in Spanien". Graetz, H. Geschichte
der Juden. Bd. 5. S. 155. Caro, G. Sozial- und
Wirtschaftsgeschichte der Juden. Leipzig 1908.
S. 73 und 464.
ebend. „Zwangstaufen in Konstantinopel". Graetz. Bd. 5.
S. 172 und Caro S. 259 und 492.
Z. 12 „Saadia ibn Danan". Steinschneider, M. Die Ge-
schichtsliteratur der Juden. Frankfurt a. M.
1905. S. 71.
letzte Z. „Binjamin halevi". Binjamin b. Meier Levi vgl.
Nachtrag (zu Literaturgeschichte der synagogalen
Poesie) S. 49 in seinem "'iN •'i« ^üb gedruckt in
Machsor Saloniki am Schluß der Kinnot.
S. 14 Z. 2 3 „Verfolgung in Limoges" cod. de Rossi 541, 18.
Ozar Tob (Hebr. Beilage zum Magazin) 1878. S. 49.
Cassel in Ersch und Gruber S. 104«. Graetz, Ge-
schichte der Juden. Band 5. S. 402. Groß, Gallia
Judaica Paris 1897. S. 308. Steinschneider, M. Die
Geschichtsliteratur der Juden. S. 34.
Z. 8 „Karl V. Edikt". Depping, G. B. Die Juden im
Mittelalter. Stuttgart 1834. S. 235.
— 551 —
S. 16 Z. 2 Literatur über Seelen gedächtnisfeier in Salfeld, S.
Das Martyrologium des Nürnberger Memorbuches.
Berlin 1898. S. IX ff.
Z. 7—32 Ltg. S. 235.
S. 17 Z. 10— 17 Ltg. S. 320.
Z. 26—29 Ltg. S. 221.
Z. 34-36 Ltg. S. 245.
S. 18 Z. 1 2 Ltg. S. 294.
Z. 3—5 Ltg. S. 323.
Z. 9 „Benjamin von Tudela" ed. Asher I, 24.
Z. 11 12 „Ohrfeige der Karwoche in Toulouse". Dep-
ping a. a. 0. S. 58. Graetz Bd. 5. S. 254.
Z. 23 „Bei der Purimfeier". Jost Bd. IV. S. 227.
S. 19Z. 11 „Moses aus Pavia". Güdemann, M. Geschichte
des Erziehungswesens und der Kultur der Juden in
Italien. Wien 1884. S. 14.
ebend. „Gerschoms Sohn". Ltg. 239. Aronius, J. Regesten
zur Geschichte der Juden. Berlin 1902. No. 144.
Z. 15 „Joseph Abitur". Steinschneider, M. Polemische
und apologetische Literatur. S. 285.
Z. 16—19 Aronius No. 142,
Z. 19 20 „Erdbeben in Rom". Ltg. 235 „um 1020".
Vogelstein, H. und Rieger, P. Geschichte der
Juden in Rom. Berlin 1895, 96. Bd. 1. S. 213.
Z. 21 22 „Vertreibung ausRußland". Ende des Chazaren-
reiches im Jahre 1016, vgl. Graetz Bd. 5. S. 390.
Z. 23—25 „Hostie in Paris". Depping S. 109.
Z. 26 27 ebend. S. 110.
Z. 27 28 „Ferdinand L" Jost Bd. 6. S. 235.
Z. 29 — 32 „Verfolgung in Böhmen". Hagek ed. Dobner
5, 358. Dagegen Aronius No. 137.
Z. 32 33 „Juden in Trier". Aronius No. 160.
Z. 33 34 „In Granada". Graetz Bd. 6. S. 59.
S. 20 Z, 10 „Das erste Opfer". 8. Ijar (3. Mai) 1096, vgl
Hebräische Berichte über die Judenverfolgungen
während der Kreuzzüge, herausg. von A. Neu-
bauer und M. Stern, ins Deutsche übersetzt von
S. Baer. (= Quellen zur Geschichte der Juden in
Deutschland 2) S. 2.
— 552 —
S. 20 Z, 11 „Frau in Speyer" namens Sara, vgl. Martyro-
logium S. 102.
Z. 11 — 15 Quellen zur Gescliichte der Juden in Deutsch-
land. 2. S. 11, 12, 40.
Z. 15—18 ebend. S. 19, 41.
Z. 18 19 ebend. S. 18, 42.
Z. 20—22 ebend. S. 23, 24, 44.
Anmerkung a) Martyrologium S. 5 ff.
S. 21 Z. 5 6 „Bewohner von Lucena". Graetz Bd. 6. S. 118 ff.
Z. 6 7 „Böhmen" Aronius No. 220.
Z. 7—9 „Zu Kiew geplündert". 1113. Cassel in Ersch
u. Gruber Sect. IL Bd. 27. S. 131.
S. 21 Z. 20 „Sturz Ismaels". Steinschneider, Polemische u.
apologetische Literatur S. 283 ff.
Z. 20—23 Das Buch Schevet Jehuda von R. Salomo
Aben Verga. Aus dem Hebräischen ins Deutsche
übertragen von M. Wiener. Hannover 1856. S. 98
No. 30. (Hebräischer Teil S. 49. 50). Graetz Bd. 6.
S. 185 Anm. 1.
Z. 24 25 „Die persischen Juden". 1153. vgl. Zunz, Ge-
sammelte Schriften Bd. 3. S. 226. Das Buch Schevet
Jehuda No. 32 (Hebräischer Teil S. 52 ff).
Z. 25—30 Quellen zur Geschichte der Juden, 2. S. 59.
Z. 30—35 ebend. S. 60.
S. 22 Z. 7—10 „In Würzburg" ebend. u. Aronius No. 245.
S. 23 Z. 43 44 „Rotbart, die Juden in Österreich". Die
Urkunde ist falsch, vgl. Stobbe, 0. Die Juden in
Deutschland während des Mittelalters. Braun-
schweig 1866. S. 11 u. Aronius No. 276.
S. 24 Z. 1 „David el David aus Amaria" lies Amadia.
vgl. Emek habacha von R. Joseph ha Cohen.
Aus dem Hebräischen ins Deutsche übertragen
von M. Wiener. Leipzig 1858. S. 166 „um
1153"? vgl. Steinschneider, Geschichtsliteratur
der Juden. S. 48. No. 31.
Z. 3 4 „Leobschütz". Jost Bd. 6. S. 239, jedoch falsch,
vgl. Stobbe S. 280. Aronius No. 290 u. Brann,
Geschichte der Juden in Schlesien. Breslau
1896 ff. S. 2.
— 553 —
S. 24 Z. 4 5 „ Samuel ibnAbbas". Steinschneider, Polemischen,
apologetische Literatur S. 26 u. ders. Arabische
Literatur No. 149.
Z. 5 6 „Juden von Beziers". Schevet Jehuda S. 112.
Z. 6 7 „In Köln" Weyden, E. Geschichte der Juden
in Köln am Rhein. Köln 1867. S. 185. StobbeS.88.
Z. 6 7 „Aus Bologna verwiesen" Ghiradacci, Istoria di
Bologna I p. 91. vgl. Graetz Bd. 6, S. 281.
Z. 7 — 16 „Blois", Schudt, Jüdische Merkwürdigkeiten.
Frankfurt a. M. 1717. Bd. 4. Tl. 1. S. 81. Martyro-
logium S. 136 ff.
S. 25 Z. 1 — 6 Quellen zur Geschichte der Juden. 2. S. 202.
Z. 7 8 Andreas Jurewitsch Bogoljubowski war Fürst
V. Wladimir 1169 — 1174. Karamsin übers, v.
Hauenschild 3 S. 265, vgl. Cassel in Ersch u.
Gruber Sect. 2. Bd. 27. S. 135.
Z. 10 „Boppard". Martyrologium S. 141 ff.
Z. 22 23 Quellen zur Geschichte der Juden. 2. S. 203.
S. 25 Z. 23 26 Schevet Jehuda. Hebräischer Teil S. 112.
Z. 27—31 Graetz Bd. 6. S. 247. Anm. 1.
Z. 32 ff. „In Wien". Emek habacha. Ed. Wiener. S. 34.
Diese Verfolgung gehört aber erst in die Zeit um
1420, wie Graetz Bd. 6. S. 272 Anm. 3 nachgewiesen
hat; ihm stimmt Stobbe S. 280 bei.
S. 26 Z. 3—6 Quellen zur Geschichte der Juden 2. S. 209;
Aronius No. 319 setzt dieses Ereignis Ende No-
vember 1187. Der Fehler stammt aus Emek
habacha ed. Wiener S. 33 vgl. Note 144 auf S. 173.
Z. 6—8 „Im mittleren Frankreich". Emek habacha ed.
Wiener S. 34 u. Depping S. 116 ff.
Z. 8 „In London". Depping S. 127.
Z. 9 „Norwich". Graetz Bd. 6. S. 263.
Z. 9 10 „York". Quellen zur Geschichte der Juden. 2. S. 205.
Z. 11 „Nach Anderen: 500". Eadulph de Diceto, ima-
gines historiarum bei Twysden S. 651, vgl. Graetz
Bd. 6. S. 266.
Z. 11 16 Quellen zur Geschichte der Juden. 2. S. 205 ff.
Z. 18 19 Juchasin ed. Filipowski p. 221.
Z. 19 20 „Rouen". Depping S. 122.
— 554 —
S. 26 Z. 25 „Der Bruder", nach Wiener in Emek habacha
S. 175. Note 161 ist zu lesen, deren Bruder
oder der Onkel.
Z. 20 30 Quellen zur Geschichte der Juden. 2. S. 210.
Aronius No. 322. Brann in Monatsschrift für die
Geschichte der Wissenschaft des Judentums. Bd. 38.
S. 322 datiert: 6. Adar I 1197.
Z. 31—36 Martyrologium S. 120. Aronius No. 413.
S. 27 Z. 35 36 „In Metz eine Bibelübersetzung verbrannt".
Migne, Patr. lat. CCXIV p. 695-698 vgl. Michael,
Die Geschichte des deutschen Volkes. Freiburg 1 899.
Bd. 2. S. 276 ff. u. Hegelmaier, Geschichte des
Bibel Verbots. Ulm 1783. S. 101 ff.
S. 28 Z. 17 18 „In Halle" wohl erst 1206 oder 1207, vgl.
Aronius No. 373.
Z. 18 19 „Schreckenstage für die franz()sischen Juden".
Juchasin ed. Filipowski p. 220, vgl. Graetz
Bd. 6. S. 403.
Z. 22 „Zweihundert Personen". Schevet Jehuda ed.
Wiener S. 233 (Hebräischer Teil S. 113).
Z. 23 24 „Krieg gegen die Mauren". Schevet Jehuda
ed. Wiener S. 233 (Hebräischer Teil S. 113).
Z. 24 25 „In Gotha". Sidori, K. Geschichte der Juden
in Sachsen. Leipzig 1840. S. 12. Von einer Juden-
verfolgung spricht hier Zunz nicht, wie Sidori
und Aronius No. 608 schreiben.
Z. 25 26 „Das Lateranische Konzil". Stern, M. Ur-
kundliche Beiträge über die Stellung der Päpste
zu den Juden. Kiel 1893—95. Heft 2. Tl. 1.
S. 8. Anm. 2.
Z. 26 27 „Im Jahre 1216". Maimonides Sendschreiben
nach Jemen, vgl. Geiger, A. Moses ben Maimon
Breslau 1850. S. 34.
Z. 28 29 „Uri". Aronius No. 405. Martyrologium S. 148.
S. 29 Z. 1—4 „Die Toulouser Juden". Emek habacha ed.
Wiener S. 114.
Z. 4—7 „Anjou, Poitou und Bretagne" ebeiid.
Z. 7 — 9 „Die französischen Juden". Depping S. 154, vgl.
Stern, M. Urkundliche Beiträge. Heft 2. S. 40 ff.
— 555 —
S.29Z. 9 10„InMecklenburg"1225isteinIrrtumstattl325, ver-
ursacht durch Jost Bd. 7. S. 257, der in Beehr, Rer.
Meckl. statt 1325 u. 1330 falsch 225 gelesen hat.
Z. 10 „In Breslau". Aronius No. 435. Brann, Geschichte
der Juden in Schlesien. S. 7. Anmerk. 2.
Z. 12—15 „Jakob von Aragonien". Depping S. 293.
Z. 16—19 Aronius No. 460. Stern, Urkundliche Beiträge.
Heft 2. S. 27.
Z. 20f. „In Fulda". Aronius No. 474. Zunz confundiert
hier die Verfolgung in Fulda, mit der in Lauda,
vgl. Martyrologium S. 122.
Z. 29 „DreiSelichas"vonPesachhakohen. Ltg.335incod.
Hamburg 1 35 no. 60.Er nennt d ieOpf er, gibt genauere
Daten, Veranlassung u. Verlauf der Verfolgung.
S. 30 Z. 1—9 „In Lauda". Aronius No. 469 zu berichtigen
nach Martyrologium S. 124 ff.
Z. 10—13 „In Prag". Aronius No. 477.
Z. 12 — 15 „In Frankreich". Basnage, J. L'histoire et
la religion des juifs. Rotterdam 1706—1711.
Bd. 5. S. 1809 ff. Graetz Bd. 6. S. 407. No. 26.
Stern, Urkundliche Beiträge. Heft 2. S. 36 ff.
Z. 15 f. Über das Datum der Verbrennung der Talmud-
exemplare in Paris, vgl. Graetz Bd. 7. Note 5
und Levin in Monatsschrift, für Geschichte und
Wissenschaft des Judentums. 1869. S. 97 ff.
S. 30 Z. 34 ff. Jost Bd. 6. S. 283.
S. 31 Z. 1—11 Aronius No. 529. Martyrologium S. 125 ff.
Z. 11-17 Jost Bd. 7. S. 268. Aronius No. 542.
Z. 19—22 Zunz, Gesammelte Schriften. 2. Berlin 1876.
S. 284 Anm. 3.
Z. 23 24, Mansi, Concilia 22 p. 701.
Z. 24 25 „Saragossa". Holberg, L. Jüdische Geschichte
von Erschaffung der Welt bis auf gegenwärtige
Zeiten. Altona u. Flensburg 1747. Bd. 2. S. 617.
Z. 25 26 Jost Bd. 7. S. 152.
Z. 27— 30 „Lincoln". Depping, S. 170 ff.
Z. 30 31 „Heinrich III". Jost Bd. 7. S. 152.
Z. 31 32 „Johann". Jost Bd. 7. S. 135.
Z. 34 „Alby". Depping S. 162 Anm.
— 556 —
S. 31 Z. 38 ff. Schevet Jehuda No. 18 und 20, vgl. Emek
habacha ed. Wiener. S. 176. Note 173.
S. 32 Z. 1 2 „Neapel u. Trani". Schevet Jehuda No. 19. Emek
habacha S. 40 u. 176. Note 170.
Z. 23—25 ^Disputation", vgl. den hebräischen Bericht
des Nachmanides ed. Steinschneider. Berlin 1860.
Z. 26 27 „Peter de Janua". Wolf, Bibliotheca Hebraea.
Bd. 4. S. 460.
Z. 27 28 „London". Martyrologium S. 153.
Z. 31 — 34 „Provinzialsynode in Wien". Aronius No. 725.
Z. 34 35 „Ludwig". Jost Bd. 6. S. 287.
Z. 35—37 Aronius No. 740. Martyrologium S. 148.
Z. 37 „Pforzheim" zu berichtigen in 15. Juli 1267, vgl.
Aronius No. 728 u. Martyrologium S. 128 ff.
Z. 38 „Mainz der Märtyrer Simson" über ihn die Kinna
von Binjamin Sofer (Ltg. S. 487) gedruckt von
Neubauer in Israelitische Letterbode, Bd. 8. S. 36.
S. 33 Z. 1. „Österreich". Wiener, M. Regesten zur Geschichte
der Juden in Deutschland. Hannover 1862. No. 57.
Z. 2 3 Raymund Martin. Pugio fidei adversus Mauros
et Judaeos. Parisiis 1651 u. öfter.
Z. 3 4 Hibet Allah abu '1-Berakat behandelt ausführlich
Steinschneider, Polemische u. apologetische Lite-
ratur S. 37—41.
Z. 4 — 6 „Österreichische Verfügung". Pertz, Monumenta
Germaniae II. Leg. 426, vgl. Scherer, J. E. Bei-
träge zur Geschichte des Judenrechtes. Leipzig
1901. S. 60. Anm. 1.
S. 33 Z. 6—8 „Die Mainzer Juden". Martyrologium S. 144 ff.
Z. 8—10 „Münchener Juden". Martyrologium S. 146 ff.
Z. 10 „Bacharach". Martyrologium S. 155 ff.
Z. 10 „Boppard". Graetz Bd. 7. S. 201 u. Stobbe S. 282.
Z. 11 „Andernach". Günther, Cod.no. 325. S. 463— 466.
Z . 11 „Bern". Ulrich, J. K. Sammlung jüdischer Ge-
schichten ... in der Schweiz. Basell768. S. 143ff.
u. Emek habacha S. 45.
Z. 12 „Wesel". Graetz Bd. 7. S. 201. Stobbe S. 282
u. Strack, H. L. Der Blutaberglaube in der Mensch-
heit, Blutraorde u. Blutritus. München 1892. S. 140.
■— 557 —
S. 33 Z. 13— 15 „Pritzwalk". König, A. B. Annalen der
Juden in den preußischen Staaten. Berlin 1790.
S. 19 ff.
Z. 15 „Pariser Juden". Depping S. 187.
Z. 20—22 „England". Jost Bd. 7. S. 170.
Z. 23 „Nördlingen". Emek habacha S. 45 u. Martyro-
logium S. 181. Anm.
Z. 28—30 „Meir vonEothenburg". Israelitische Annalen.
Hrsg. V. Jost. Bd. 1. S. 348. Datum falsch nach
Schalschelet ha-Kabbalah, vgl. Back, S. E. Meir
ben Baruch aus Eothenburg. Frankfurt a. M. 1895.
S. 62 ff.
Z. 35 ff. „Elia ben Samuel". Klagelied in Sammelband.
Kobez al Jad IV. (1888) 2. Abt. S. 27.
S. 34 Z. 35—39 „Eothenburg". Martyrologium S. 185 ff.
Z. 39 „Würzburg" ebend. S. 192 ff.
Z. 40 „Nürnberg" ebend. S. 170.
Z. 41 „Mergentheim" ebend. S. 168.
Z. 41 „Neuenmarkt" ebend. S. 184.
Z. 41 „Bamberg" ebend. S. 201.
Z. 41 „Amberg" ebend. S. 182.
S. 35 Z. 14—16 „Nürnberg". Wiener, Eegesten No. 109.
S. 36 Z. 25 26 „Magdeburg". Güdemann, M. Zur Geschichte
der Juden in Magdeburg. Breslau 1866. S. 13.
Z. 25 26 „Meißen und Weißensee". Martyrologium S. 215.
Stobbe S. 283.
Z. 26 „Prag". Strack, Der Blutaberglaube S. 143.
Z. 27 28 „Frankreich". Emek habacha S. 46 u. 180.
Z. 28 „Abbamare" ben Moses Minchat Kenaot. Preß-
burg 1838. S. 179.
Z, 28 „Kalonymos". Wissenschaftliche Zeitschrift für
Theologie. Hrsg. v. Geiger. Bd. 2. S. 314.
Z. 28 „Estori" Kaftor waferach ed. Berlin. Vorrede
u. S, 113.
Z. 28 „Lewi ben Gerson". Kommentar zu Leviticus.
Kap. 26. V. 38.
Z. 30 31 z. B. Alfonso de Valladolid, Nicolaus de Lyra,
Pero Ferrus u. a.
Z. 31—33 „Brabanter Juden". Depping S. 210.
— 558 —
S. 36 Z. 33 „E. Mordechai in Nürnberg". Würfel, A. Historische
Nachrichten von der Juden-Gemeinde, welche
ehehin in der Reichsstadt Nürnberg angericht ge-
wesen. Nürnberg 1755. S. 91.
Z. 36 „Lyon". Jost, Geschichte der Israeliten. Register-
band S. 114, s. V. Lyon.
S. 37 Z. 1 2 „Alfons XI. einen Erlaß", gedruckt in Wolf,
Bibliotheca Hebraea Bd. 3. p. 123 ff. Es muß
heißen 1324, statt 1314.
Z. 2—4 „Den Wormsern". Mannheimer, M. Die Juden
in Worms. Frankfurt a M. 1842. S. 37—38.
Urkundenbuch der Stadt Worms. Hrsg. v. Boos.
Berlin 1890. Bd. 2. S. 61. No. 97. S. 74. No. 111.
Z. 5—8 „Ludwig X." Depping S. 200 ff.
Z. 14 15 „Johann". Jost Bd. 7. S. 257.
Z. 16 17 „Breslau". Jost Bd. 7. S. 257. Muß aber 1318
heißen, vgl. Stobbe, S. 283.
Z, 17 18 „Toulouse". Jost Bd. 6, S. 347.
Z. 23 24 „Languedoc u. Navarra". Emek habacha S. 48
u. 183. Note 191.
Z. 24 25 Jost Bd. 6. S. 348. Schevet Jehuda ed.
Wiener No. 6.
Z. 25 26 ,,Castel Sarasin". Schevet Jehuda ed. Wiener
S. 9. (Hebräischer Teil S. 5).
Z. 26 27 „Gascogne". Emek habacha S. 48.
Z. 27 28 „Jaca" ebend. S. 48.
Z. 28—30 Vgl. dagegen Kayserling, M. Die Juden in
Navarra. Berlin 1861. S. 142. Anm. 7.
Z. 31 32 „Regensburg". Train, J. K. v. Die wichtigsten
Tatsachen aus der Geschichte der Juden in Regens-
burg in Zeitschrift für die historische Theologie.
Hrsg. V. Hlgen 7 Heft 3 (1837) S. 60.
Z. 33 34 „Nürnberg". Würfel S. 126.
Z. 36 37 „Dauphine". Jost Bd. 7. S. 8. Schevet Jehuda
ed. Wiener No. 43. Emek habacha S. 50.
S. 38 Z. 7—11 „Sangisa". Schevet Jehuda No. 14. Emek
habacha S. 49 u. 183. Note 194.
Z. 12 „Mecklenburg". Donath, L. Geschichte der Juden
in Mecklenburg. Leipzig 1874. S. 37.
— 559 —
S. 38 Z. 13 „Avignon". Revue des etudes Juives T. 36. p. 53,
besonders Note 1.
Z. 13—15 „Navarra". Emekhabacha S. 51.
Z. 15 — 17 „Güstrow". Das Seelengedächtnis ist gedruckt
in Unschuldige Nachrichten 1740. S. 10 (vgl. Zunz,
Zur Geschichte u. Literatur S. 411) u. v. Löwenstein
in Zeitschrift für die Geschichte der Juden in
Deutschland Bd. 1. S. 196, der jedoch Anm. 1, darauf
hinweist, daß statt 1330 richtiger 1337 zu lesen wäre.
Z. 17 18 „Überlingen". Löwenstein, Geschichte der
Juden am Bodensee [Konstanz] 1879. S. 4; auf
Seite 100 glaubt er 5. März 1332 nach Perles
in Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft
des Judentums 1876 S. 374 als Datum feststellen
zu müssen, vgl. jedoch M. Stern, Die israelitische
Bevölkerung der deutschen Städte. I. Überlingen,
Frankfurt a. M. 1890. S. 4. Anm. 19.
Z. 18—20 „Die Regensburger Gemeinde". Train a.
a. 0. S. 61.
Z, 20 21 „Konzil in Salamanca". Scherer, J. E. Bei-
träge zur Geschichte des Judenrechts. Leipzig 1901.
S. 44. No. 11 u. Amador de los Rios, J. Historia
social, politica y religiosa de los Judios de Espana
y Portugal. Madrid 1875. 76. T. 2. p. 124.
Z. 22 23 „Lauterio de Ubaldinis". Zedier, Universal-
Lexikon Bd. 16. S. 1092 s. v. Laurentius Ubal-
dinus. Das Buch ist aber im „Jahre 1335
nach der durch Titus geschehenen Verwüstung
Jerusalems oder im Jahre 1405" geschrieben.
Z. 24 25 „Johann von Böhmen". Jost Bd. 7. S. 274.
Z. 25—27 „Deggendorf". Martyrologium S. 241 ff.
Z. 27—29 ebend. S. 242.
Z. 35 „Erfurt". Zunz, ZurGeschichte u. Literatur S. 410.
Z. 35 „Parchim" ebend. S. 411.
S. 39 Z. 3 „Ruffach" Martyrologium S. 239.
Z. 3 „Ensisheim" ebend.
Z. 7—10 „Breslau". Nissen, Merkwürdige jüdische Grab-
schriften in Liebermanns Jahrbuch. Bd. 3 (1856).
S. 25. No. 12.
— ■ 560 —
S. 39 Z. 11—13 „Seneschal von Beaucaire". Depping S. 205.
Z. 13 14 „Kaiserliche Befehle", vgl. die Zusammen-
stellung bei Stobbe S. 251.
S. 39 Z. 14 15 „Alfons XI." Scherer a. a. 0. S. 304.
Z. 15 16 „Breslau". Zunz, Zur Geschichte und
Literatur S. 396.
Z. 18 19 „Frankfurter Juden". Zunz ist hier wiederum
von Jost Bd. 7. S. 232, irregeführt, denn die
Verfolgung in Frankfurt durch die Geißler fand
am 24. Juli 1349 statt, vgl. Martyrologium S. 428
u. Kracauer, J. Politische Geschichte der Frank-
furter Juden. Frankfurt 1911. S. 40. Jost's
Quelle ist jedoch Schudt, Bd. 2. S. 43, der nach
Lersner's Chronik 1346 angibt.
Z. 19 20 „Krems u. Stain". Jost Bd. 7. S. 262, doch
wohl auch in 1348 resp. 1349 zu berichtigen.
S. 40 Z. 1—23 Schevet Jehuda No. 26. Emek habacha S. 53 u.
186, Note 207; Schudt Bd. 1. S. 456 ff. u. Bd. IV, 1.
Cont.u. IV, 297 ff. Jost Bd. 7. S. 261 ff. Depping
S. 212 ff. u. Wiener in Monatsschrift für Geschichte u.
Wissenschaft des Judentums 1863 S. 424. Anm. 100.
Z. 24 „Arnstatt". Martyrologium S. 255.
Z. 24 „Basel" ebend. S. 245.
Z. 27 „Breslau" ebend. S. 249.
Z. 29 „Chilon" vgl. Note b auf S. 40.
Z. 29—31 „Costniz". Jost Bd. 7. S. 263.
Z. 32 „Dennstadt". Schudt Bd. 1. S. 467.
Z. 32 „Eger". Schudt Bd. 4. 1. Cont. S. 159, vgl. jedoch
Martyrologium S. 250.
Z. 32 „Eisenach". Schudt Bd. 1. S. 467.
Z. 33 „Erfurt" ebend.
Z. 35 „Alexander Cohen". Martyrologium S. 248.
Z. 35 36 „Eßlingen" ebend. S. 245.
S. 41 Z. 1 „Frankenhausen" ebend. S. 273.
Z. 1 „Freiburg i. Br." ebend. S. 252.
Z. 1 „Fulda" ebend. S. 248.
Z. 1 „Genf". Ulrich a. a. 0. S. 228.
Z. 1 „Gera" Hahn, Ferd. Geschichte von Gera. Gera 1855.
Bd. 1. S. 288.
— 561 —
S. 41 Z. 1 „Gotha". Martyrologium S. 255.
Z. 2 „Hermsleben". Schudt Bd. 1. S. 467.
Z. 2 „Urnen". Martyrologium S. 255.
Z. 2 „Kreuzburg". Schudt Bd. 1. S. 467.
Z. 2 „Mainz". Martyrologium S. 246. 255.
Z. 3 „Meiningen". Martyrologium S. 281.
Z. 3 „Mühlhausen". Ulrich S. 226.
Z. 5 „Mühlhausen". Martyrologium S. 248.
Z. 6 „Nebra". Schudt Bd. 1. S. 467.
Z. 6 „Nordhausen". Martyrologium S. 248.
Z. 9 „Nürnberg" ebend. S. 219.
Z. 10 „Salzburg" ebend. S. 249.
Z. 10 „Salzwedel". Riedel, Codex Dipl. Brandenb. A.
XIV. p. 94; vgl. Hoeniger, R., Der schwarze Tod
in Deutschland. Berlin 1882. S. 9.
Z. 10 „St. Gallen". Ulrich S. 222.
Z. 11 „Sondershausen". Schudt Bd. 1. S. 467.
Z. 11 „Speyer". Martyrologium S. 246.
Z. 14 „Straßburg" ebend.
Z. 20 „Thomasbrück". Schudt Bd. 1. S. 467.
Z. 21 „Ulm". Martyrologium S. 245.
Z. 21 „Weißensee" ebend. S. 284.
Z. 21 „Weyhe". Schudt Bd. 1. S. 467.
Z. 21 „AVinterthur". Martyrologium S. 269.
Z. 21 „Worms" ebend. S. 257 ff.
Z. 23 „Würzburg" ebend. S. 248.
Z. 24 „Zeringen". Ulrich a. a. 0. S. 195.
Z. 25 „Zofingen" ebend. S. 252.
Z. 27 „Zürich" ebend.
S. 43 Z. 17. 18 „Barcelona". Emek habacha S. 52.
Z. 18 „Cervera" ebend.
Z. 18 „Tarega" ebend.
Z. 19 „Solsona" ebend. S. 53.
Z. 22. 23 „Königsberg". Jost Bd. 7. S. 271. StobbeS.287.
Höniger S. 10.
Z. 24—26 „Marienkirche" Würfel a. a. 0. S. 54.
Z. 26. 27 „Breslau" Martyrologium S. 249.
Anm. b) Samuel Zarzas Bericht ist ganz mitgeteilt
bei Wiener in Schevet Jehuda S. 131 ff.
Zum, Synagogale, Poesie. nn
— 562 —
S. 44 Z. 4. 5 „Toledo". Einleitung zu MenachembenAhroiijZeda
la-Derach. Sabionetta 1567, vgl. GraetzBd. 7. S, 429.
Z. 5 — 7 „Samuel Halevi Abulafia". Zunz, Zur Geschichte
und Literatur S. 434 „um 1360". Das Jahr 1360
hat auch Kayserling in Monatsschrift 1857 S. 379.
Anm. 3 und Graetz Bd. 7. S. 419.
Z. 7. 8 „Posen". Jost, Geschichte der Israeliten. Register-
band S. 139, nach Wolf Meir Dessauer 's Phylac-
terium. Berlin 1801.
Z. 8. 9 „Französische Juden". Jost Bd. 7. S. 57.
Z. 9—13 „Brüssel". DeppingS. 222, vgl. Eevue Orientale.
Bd. 1. S. 171 ff.
Z. 14—16 Jost Bd. 7. S. 275 und Wiener in Emek
habacha S. 194. Note 210; Wiener, Eegesten S. 230.
Z. 17 „Köln". Jost Bd. 7. S. 272. Anm. 4, das ist die
von Stobbe S. 282 gesuchte Quelle Zunzens.
Stobbe nennt S. 93 die Angabe irrig.
Z. 17 „Ober-Elsaß". Depping S. 271.
Z. 19 „Ulm". Zunz, Zur Geschichte u. Literatur S. 396.
Z. 19. 20 „Nördlingen". Schudt, Bd. 1. S. 337. 460.
Z. 21 „Magdeburg". Schudt, Bd. 4. 1. Cont. S. 249.
Z. 22.23 „Nürnberg u. Augsburg". Schudt Bd. 1. S.326.
Z. 23—36 Der hebräische Text -jin« frif ist gedruckt
in Landshuth, Onomasticon Anhang p. III.
a 45 Z. 6 „Straßburg". Schudt, Bd. 1. S. 361.
Z. 6—8 „KonzilzuPalencia". Revue Orientale Bd. 1.S.490.
Z. 8-10 „Wenzel". Schudt Bd. 1. S. 460, vgl. A. Süß-
mann, Die Judenschuldentilgung unter König
Wenzel. Berlin 1907.
Z. 10—16 „Prager Gemeinde". Emek habacha S. 55
und Note 211. Martyrologium S. 306.
Z. 16—18 Jost Bd. 7. S. 276.
Z. 36 statt „400" lies 800, so schon Kayserling, Ge-
schichte der Juden in Navarra S. 165. Anm.
Z. 22 ff. Schilderung ganz nach Chasdai 'Krescas Send-
schreiben, gedrückt von Wiener in Schevet Jehuda
p. 128—130. Andere Quellen über diese Ver-
folgung verzeichnet Graetz Bd. 8. S. 57 und Stein-
schneider, Geschichtsliteratur No. 62.
— 563 —
S. 46 Z. 5— 7 Über die Zahl der Erschlagenen vgl. Juchasin,
die Lesart in ed. Filipowski p. 225a lautet:
D^öbs na inv.
Z. 8 „Jehudaben Ascher". Juchasined. Filipowski p. 225.
Z. 8 „R. Isaac ibn Schuschan". Zunz, Zur Geschichte
und Literatur S. 438. Noteg.
Z. 9 „Israel Elnakawa". Zunz ebend. S. 435. Note d.
Z. 14. 15 „Die französischen". Depping S. 248.
Z. 20 — 22 Die Stelle ist gedruckt in Neubauer, A.,
Catalogue of the hebrew manuscripte in the
Bodleian library. Oxford 1886. p. 66 zu cod. 326.
Z. 23. „Timur". Israelitische Annalen. Hrsg. v. Jost
Bd. 1. S. 197. Über Tamerlan in Aleppo, vgl.
die Notiz in cod. Neubauer 1225 auch abgedruckt
V. E. N. Adler in Gedenkbuch für Kaufmann S. 136
und Yahuda in Prolegomena. S. 19. Anm. 2.
Z. 24 „Posen". Jost, Geschichte der Israeliten. Register-
band S. 140.
Z. 25 ff. ,,Prag". Nizzachon gegen Ende.
S. 47 Z. 1. 2 „Winterthur". Ulrich a. a. 0. S. 126 ff.
Z. 3 „Hirsch" lies Hirz, vgl. Monatsschrift für Ge-
schichte u. Wissenschaft des Judentums. 1865. S. 49.
Z. 6. 7 Ulrich a. a. 0. S. 210.
Z. 7. 8 „Schaffhausen u. Dissenhofen" Jost Bd. 7. S.278.
Über die Zahl vgl. Löwenstein, Geschichte der
Juden am Bodensee. S. 146.
Z. 8—10 „Glogau". Die Verfolgung war 1401 und die
Veranlassung keine Hostie, vgl. Zimmermann,
Geschichte u. Verfassung der Juden im Herzogtum
Schlesien. Breslau 1791. S. 19 vgl. Brann, Ge-
schichte der Juden in Schlesien. S. 94.
Z. 10 „Speyer". Jost Bd. 7. S. 278, vgl. Monatsschrift
für Gesch. u. Wiss. d. Judentums. Bd. 12. S. 455.
Z. 11 „Nürnberg". Würfel S. 57.
Z. 12. 13 „Wien". (Wertheimer) Juden in Österreich.
Leipzig 1842. S. 97. 154.
Z. 14 „Krakau". Jost Bd. 7. S. 279.
Z. 15—19 „Segovia". Emek habacha S. 62 u. Note 223.
Z. 20 „Toledo". Amador de los Rios a. a. 0. T. 2. p. 426.
36*
— 564 —
S. 47 Z. 21. 22 „Olraütz". Jost Bd. 7. S. 284.
Z. 22.23 „Meißen". Jost Bd. 7. S. 278 u. Schudt Bd. 1.
S. 354. Bd. 4. 1. Cont. S. 242.
Z. 25—29 „Tortosa". Jost Bd. 7. S. 58.
Z. 29. 30 „Österreichische Juden". Senckenberg, Selecta
juris T. 4. p. 195, vgl. Scherer Bd. 1. S. 409. Anm. 1.
Z. 31. 32 „Theobald". Wolf, Bibliotheca HebraeaBd. 4.
S. 555 ff.
S. 48 Z. 1 ff. ,, Österreich". Die Quellenliteratur verzeichnet
Goldmann, A., Das Judenbuch der Scheffstraße zu
Wien. Wien und Leipzig 1908. S. 112 ff.
Z. 14 „Jauer". Zimmermann a. a. 0. S. 19.
Z. 15. 16 „Richweiler". Schöpflin Bd. 2. S. 77. Über
das Jahr vgl. jedoch Wiener in Achawa. Vereins-
buch. Hrsg. vom Vereine zur Unterstützung hilfs-
bedürftiger israelitischer Lehrer. Leipzig 1865—68.
Bd. 3. S. 106. Anm. 51.
Z. 16. 17 „Prager Juden". Jost Bd. 7. S. 284. Bondy, G.,
Zur Geschichte der Juden in Böhmen, Mähren und
Schlesien von 906 bis 1620. Prag 1906. Bd. 1.
S. 98. No. 212.
Z. 17. 18 „Deutz". Jost Bd. 7. S. 278, vgl.Brisch, K.,
Geschichte der Juden in Köln und Umgebung aus
ältester Zeit bis auf die Gegenwart. Mülheim 1879.
Köln 1882. Bd. 2. S. 39 ff. Über das Jahr vgl.
Stobbe S. 229 Note 82.
Z. 19 „Zürich". Ulrich S. 118.
Z. 20 Depping S. 362.
Z. 22—24 Depping S. 374, vgl. Simonsohn, M., Die
kirchliche Judengesetzgebung im Zeitalter der
Reformkonzilien von Konstanz und Basel. Breslau
1912. S. 28.
Z. 24 „Messias". Zunz, Gesammelte Schriften Bd. 3.
S. 228, vgl. Jahrbücher für jüdische Geschichte
und Literatur. Hrsg. v. N. Brüjl. 1883. S. 214.
Z. 25 „Wormser Juden". Jost Bd. 7. S. 283.
Z. 26 „Speyer" ebend. u. Monatsschi-ift f. Gesch. und
Wiss. d. Judentums 1863 S. 457 ff; Zunz, Zur
Geschichte u. Literatur S. 397.
— 565 —
S. 48 Z. 27 ff. „Aix". Josef hakohen. Dibre ha-Jamim.
Chronik der Könige Frankreichs. Amsterdam
1733. S. 39 b.
Z. 33 ff. Emek habacha S. 59.
S. 49 Z. 2 „Worms". Zeitschrift für die Geschichte des
Oberrheins. Bd. 27. (1875) S. 129 ff.
Z. 4. 5 „Fra Vicenza". Josef hakohen. Dibre ha-Jamim
S. 40 a.
Z. 5 — 7 „Savoyen". Zunz, Zur Geschichte und Lite-
ratur S. 231.
Z. 11 „Böhmen". Jost Bd. 7. S. 284.
Z. 12. 13 „Hagenauern". Schöpflin Bd. 2. S. 356 und
Aschbach, Geschichte des Königs Sigismund
Bd. 4. S. 510.
Z. 13 „Augsburg". Gassarus, Ann. Augsb. gegen das
Jahr, vgl. Stein, I. Die Juden der schwäbischen
Eeichsstädte im Zeitalter Königs Sigismunds.
Berlin 1902. S. 59 ff.
Z. 14 „Der gelbe Ring". Schudt, Bd. 2. S. 243.
Z. 15 „Eugen IV." Raynaldus Annales 1442. XV.
Z. 16 Gedalja ibn Jachja Schalschelet ha-Kabbala.
Amsterdam 1697. S. 94, vgl. Simonsohn, M. Die
kirchliche Judengesetzgebung S. 48.
Z. 19. 20 „Die Schweizer". Emek habacha S. 60.
Z. 21—23 „Avignon". Ltg. S. 525.
Z. 24 „Utrecht". Koenen, H. J. Geschiedenis der Joden
in Nederland. Utrecht 1843. S. 85.
Z. 25 „Liegnitz". Zimmermann a. a. 0. S. 20. Brann,
Geschichte der Juden in Schlesien. S. 109.
Z. 28 „Nürnberg". Stobbe S. 175 und 274. Note 168.
Z. 29 ff. ,,Capistran" nach Brann, Geschichte der Juden
in Schlesien S. 120 ff., kam Capistrano erst 1453
nach Breslau.
Z. 33 „Schweidnitz". Brann a. a. 0. S. 133.
S. 50 Z. 1 ebend. S. 138.
Z. 2 „Jauer". Zimmermann a. a. 0. S. 20.
Z. 4 „Arles". Ende von cod. hebr. Paris 631, mit-
geteilt von Neubauer in Revue des etudes juives.
Bd. 10. S. 92.
— 566 —
S. 50 Z. 4. 5 „Avignon" ebend.
Z. 5 ff. Zimmermann a. a. 0. S. 23, gegen das Jahr
s. Brann a. a. 0. S. 133.
Z. 10 „Olmütz". Fischer, Geschichte von Olmütz
Bd. 1. S. 130.
Z. 11 „Wien". Depping S. 409.
Z. 12 „Bayerische Städte". Aretin, J. Chr. Frhr. v.,
Geschichte der Juden in Bayern. Landshut 1803.
S. 33. Note e. Stobbe S. 192. Graetz Bd. 8. S. 192.
Die Vertreibung war aber im Jahre 1450.
Z. 12 — 15 „Salamanca". Emek habacha S. 61.
Z. 16. 17 „Schweidnitz". Zimmermann a. a. 0. S. 20.
Oelsner, L., Schlesische Urkunden zur Geschichte
der Juden im Mittelalter. Wien 1864. S. 42.
Z. 19 „Erfurt". Stobbe S. 291.
Z. 19 „Savoyen". Emek habacha S. 62 ff.
Z. 20 ff. Jost Bd. 7. S. 293.
Z. 19—21 „Medina del Campo". Cassel in Ersch und
Gruber sect. IL Bd. 27. S. 220. Anm. 73. Jost
Bd. 7. S. 66.
Z. 26. 27 „Krakau". Jost Bd. 7. S. 296.
Z. 27. 28 „Nürnberg". Würfel S. 96.
Z. 28. 29 „Neiße". Zimmermann S. 24.
Z. 29 ,, Posen". Perles, J., Geschichte der Juden in Posen.
Breslau 1865. S. 13ff.
Z. 30 „Neustadt". Böheim, F. C, Chronik von Wiener-
Neustadt. Wien 1830. Tl. 1. S. 161 ff.
Z. 30. 31 „Regensburg". Train a. a. 0. S. 92 ff.
Z. 32. 33 z. B. in Toledo, vgl. Amador de los Bios
T. 3. p. 147 ff.
Z. 33. 34 „Sepuloeda". Juchasin ed. Filipowski p. 226 b,
vgl. Graetz Bd. 8. S. 234. Anm. 1.
Z. 36. 37 „Viktor von Garben". Jost Bd. 7. S. 70.
Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 1. S. 355. Bd. 3. S. 238.
Bd. 4. S. 268.
S. 51 Z. 1. 2 „Israel Brunn". Gemeiner, K. Th., Reichsstadt
Regensburgische Chronik. Regensburg 1800 — 1824.
Bd. 3. S. 533. Wiener, Regesten S. 93. No. 96.
S. 204. No. 654. S. 205. No. 658.
— 567 —
S. 51 Z, 3. 4 „Bamberg". Die Vertreibung fand jedoch erst
1478 statt, vgl. Eckstein, A., Geschichte der Juden
im ehemaligen Fürstbistum Bamberg. Bamberg
[1898]. S. 13.
Z. 4. 5 „Bernardin aus Feltre". Graetz Bd. 8. S. 255 ff.
Z. 5ff. „Trient". Emek habacha S. 63. Stobbe S. 291 ff.
Strack, Blutaberglaube S. 126 ff. Scherer S. 598 ff.
Z. 13—16 „Kegensburg". Train a. a. 0. S. 108.
Z. 16. 17 „Kolmar u. Schlettstadt". Wiener in Achawa
Bd. 3. S. 107 und Monatsschrift f. Gesch. u. Wiss.
d. Judentums 1863 S. 181 ff.
Z, 17—19 „Bischof von Passau". Jost Bd. 7. S. 289.
Z. 19—20 „Spanien" ebend. S. 73.
Z. 20—22 „Sevilla". Llorente, J. A., Kritische Ge-
schichte d. span. Inquisition. Gmünd 1819—22.
Bd. 1. S. 185.
Z. 23 „Arles". Depping S. 268, vgl. jedoch Groß, H.,
Gallia judaica. Paris 1897. S. 79.
Z. 23 ,,Vicenza". Cassel in Ersch u. Gruber. Sect. IL
Bd. 27. S. 162.
Z. 23 „Würzburg". Emek habacha S. 64.
Z. 24 „Genf". Ulrich S. 229.
Z. 24 „Thurgau" ebend. S. 249 und Monatsschrift f.
Gesch. u. Wiss. d. Judentums Bd. 12. S. 410.
Schudt Bd. 1. S. 335.
Z. 24 „Glaz". Jost Bd. 7. S. 289. Brann, Gesch. d.
Juden in Schlesien S. 149.
Z. 24 „Halle". Schudt Bd. 1. S. 355.
Z. 25 „Eegensburg". Train a. a. 0. S. 121.
Z. 25. 26 „Moro". Emek habacha S. 65.
Z. 2|i. 27 „Eavenna". Depping S. 400 u. Jost Bd. 7.S. 291.
S. 52 Z. 8—10 „Provence". Depping S. 268.
Z. 10. 11 „Sternberg". Jost Bd. 7. S. 293. Stobbe S. 292.
Z. 11 ,, Neapel". Jost, Geschichte der Israeliten. Register-
band S. 128. Emek habacha ed. Letteris S. 92.
Z. 14.15 „Tyrnau". Schudt Bd. 1. S. 115.
Z. 15. 16 „Ofen" ebend. S. 116.
Z. 16—18 ,, Österreichischen". Böheim, Chronik Bd. 1,
S. 106. Stobbe S. 292. Scherer S. 492 ff.
— 568 —
S. 52 Z. 18 ff. „Portugal". Juchasin ed. Filipowski S. 227.
Z. 25 „Abraham Seba". Kommentar zu Esther. Einleitung.
Vgl. Monatsschrift f. Gesch. u. Wiss. d. Judentums.
Bd. 2. S. 246.
Z. 25 „Abraham Zacut". Juchasin ed. Filipowski S. 227.
Z. 25 „Josef Kohen". Emek habacha S. 70 ff.
Z. 25 „Jachia". Schalschelet ha-Kabbala. Amsterdam
1697. S. 95 a.
Z. 25 „u. a.". Schevet Jehuda No. 59.
Z. 28 „Salzburg". Wolf, Salzburger Chronik S. 9 ff.
Stobbe S. 292.
Z. 29 „Nürnberg". Würfel S. 148 ff. Wiener, Regesten
S. 20. 8. No. 694 ff. Stobbe S. 62.
Z. 29 „Ulm". Schudt Bd. 1. S. 336.
Z. 31—33 „Worms". Schudt Bd. 1. S. 404. Wolf, G.,
Geschichte der Juden in Worms S. 35.
Z. 35. 36 „Johann Baptista". Liber de Confutatione
Hebraicae Sectae. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 3.
S. 353 ff. Bd. 4. S. 547 ff .
S. 53 Z. 1 „Messias". Lemlein aus Istrien, vgl. Zunz, Ge-
sammelte Schriften Bd. 3. S. 228 und Emek
habacha S. 74.
Z. 1. 2 „hostis judaeorum" von Johann Pfefferkorn.
Z. 9 „Toledo" am 22. Febr., vgl. Adler, E. N., Auto
de Fe and Jew. London 1908. S. 107.
Z. 14 „Piacenza". Vgl. cod. de Rossi 269.
Z. 14 „Orange". Vgl. Jew. Encycl. s. v. Orange am
20. April 1505.
Z. 14. 15 „Nördlingen". Müller, L., Aus fünf Jahr-
hunderten. Augsburg 1900. S. 75 ff.
Z, 16—21 „Lissabon". Emek habacha S. 71. Schevet
Jehuda No. 60.
Z. 22—24 „Krakau". Schudt Bd. 4. S. 406.
Z. 24 „Jüdenspiegel" von Pfefferkorn in Cöln 1508.
Z. 25 „Bugia". Emek habacha S. 74.
Z. 26. 27 „Padua". Zunz, Zur Gesch. u. Literatur S. 231.
Z. 27—29 „Tripoli". Emek habacha S. 74.
Z. 30 „Colmar". Schöpflin Bd. 2. S. 369. Vgl. Wiener
in Achawa Bd. 3. S. 116.
— 569 —
S. 53 Z. 31. 32 „Regensburg". Train a. a. 0. S. 127.
Z. 33 ff. „Brandenburg". König, A. B., Annalen der
Juden in den preuß. Staaten, besonders in der
Mark Brandenburg. Berlin 1790. S. 49 ff.
S. 54 Z. 1 ff. vgl. Holtze in Schriften d. Vereins f. d. Gesch.
Berlins. Bd. 21 (1884).
Z. 10 — 24 vgl. Magazin f. d. Wissenschaft d. Judentums
*Bd. 18. S. 48 ff.
Z. 25. 26 „Halle". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 4. S. 957.
Z. 26. 27 ,,Hieronymus de Bononia". Opuscula ital.
contra Judaeos. Vgl. Jost Bd. 8. S. 205.
Z. 29 „Genua". Emek habaclia S. 75.
Z. 29-31 „Regensburg". Train a. a. 0. S. 128.
Z. 31. 32 „Wöhrd". Train a. a. 0. 132 ff.
Z. 33. 34 „Posener Stadtbehörde". Lukaszewicz I. S. 74.
Perles, Gesch. d. Juden in Posen. S. 18.
Z. 34. 35 „Mailänder Juden". Emek habacha S. 75.
S. 55 Z. 1. 2 „Margaritha". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 1. No. 335.
Z. 7. 8 „Ägyptische Juden". Emek habacha S. 76.
SchevetJehuda S. 228. Hebräischer Teil S. 111 ff.
Steinschneider, Gesch.-Liter. No. 103.
Z. 8—10 „Bauernkrieg". Achawa Bd. 3. S. 119. Graetz
Bd. 9. S. 297.
Z. 10. 11 ,, Preßburger Juden". Literaturblatt d. Orients.
^f, Bd. 12. S. 77 ff.
Z. 11—13 Emek habacha S. 76.
Z. 20 „Gedruckten Beschreibung" vgl. Zeitschrift für
hebräische Bibliographie. Bd. 6. S. 95.
Z. 26. 27 „Bologna". Emek habacha S. 76.
Z. 31—34 „Retimo". Elia ben Binjamin Levi, Rga.
Sekan Ahron No. 3. fol. 8 c.
Z. 35 „Messias". Zunz,GesammelteSchriftenBd. 3.S. 229.
Z. 36 ff. „Koron, Modon und Patras". Emek habacha
S. 77.
S. 56 Z. 6 ff. „Portugal". Vgl. Kayserling, Geschichte der
Juden in Portugal. S. 188. Anm. 1.
Z. 14. 15 Emek habacha S. 72 ff.
Z. 15—17 „Salomo Molcho" ebend. S. 78 ff.
Z. 17—19 „Tunis" ebend. S. 81.
— 570 —
S. 56 Z. 19—21 „Casale" ebend. S. 92.
Z. 23 ,,Goa". [Dellon, C] Relation de rinquisition de
Goa. Leyde 1689 und öfter gedruckt auch ins
Deutsche übersetzt.
Z. 23. 24 „Staffelsteiner". Würfel S. 109. Wolf, BibL
Hebr. 3. S. 919.
Z. 24. 25 „Posen". Lukaszewicz 2. S. 271 ff.' Perles,
Geschichte der Juden in Posen. S. 18 ff.
Z. 26. 27 „Nürnberg". Würfel, A., Historische Nachricht
von der Judengemeinde in dem Hofmarkt Fürth.
Frankfurt und Prag 1754. S. 89.
Z. 28 „Judengeißel". Hadrianus Finus in Judaeos
flagellum. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr. 2. S. 1025
und 1128 ff.
Z. 31 „Krakau". Sternberg, H., Geschichte der Juden
in Polen. Leipzig 1878. S. 114.
Z. 35 „Neuburg". Aretin, J. Chr. Frhr. v., Geschichte
der Juden in Baj^ern. Landshut 1803. S. 44.
S. 57 Z. 1 ff. „Eck". Ains Juden büechlins Verlegung. In-
goldstat, Alexander Weißenhorn 1541.
Z. 3 „Neapel". Emek habacha S. 62. Vgl. Graetz
Bd. 9. S. 306. Anm. 1.
Z. 4 „Meißen". Schudt Bd. 4. S. 354.
Z. 6. 7 „Prag und Böhmen". Schudt Bd. 1. S. 221. VgL
Emek habacha S. 206. Note 269 nach Da|;id Gans,
Zemach David I. ad 1541.
Z. 8 „Prag" Schudt Bd. 4. S. 158.
Z. 8. 9 „Polen". Emek habacha S. 83.
Z. 37. 38 Zimmermann S. 25.
Z. 38. 39 ,, Neustadt". Böheim, Chronik von Wiener-
Neustadt. Bd. 2. S. 28 ff.
Z. 39 ff. „Rom". Revue Orientale. Bd. 3. S. 47.
S. 58 Z. 1. 2 „Tlemsan". Emek habacha S. 83.
Z. 2 „Basel". Ulrich S. 206.
Z. 3. 4 „Polnischen Städten". Perles, Geschichte der
Juden in Posen. S. 20.
Z. 5 „Abraham deModena". Ltg. S. 535. ha-Palitcod. 72.
Z. 5 ff. Emek habacha S. 84. Schevet Jehuda S. 227.
Hebr. Teil S. 111.
— 571 —
S. 335 Z. 6-9 „Demokratie". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 3. S. 213.
Z. 15 „Ewige Jude". Schudt Bd. 1. S. 499.
Z. 17 „Messiaslehre". Ant. Brucioli. vgl. Wolf, Bibl.
Hebr. Bd. 2. S. 1019.
Z. 17 „Asolo". Emek habacha S. 85.
Z. 18. 19 „Eeformation guter Polizei" zu Augsburg 1548.
Z. 20—23 „Mantua". Emek habacha S. 87. Zunz, Zur
Geschichte und Literatur S. 400.
Z. 23. 24 „Genua". Emek habacha S. 87 ff.
Z. 24—26 „Ärzte" ebend.
Z. 26 „Dominikaner" ebend.
Z. 27 „Ancona". Hieronymi Messii, Commentatio. Vgl.
Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1035.
Z. 28 „Bayern u. Württemberg". Schudt Bd. 1. S. 337.
Z. 31 — 33 „Böhmen". Emek habacha S. 88.
Z. 33. 34 „Maltheserorden" ebend.
Z. 34—36 „Pesaro" ebend.
Z. 36—38 „Weißenstein". Jacobi Andreae, Bericht. Vgl.
Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1059. Schudt Bd. 2. S. 135.
Z. 38ff. „Verbrennung des Talmuds". Emek habacha
S. 89 ff.
S. 336 Z. 10—12 „Asti" ebend. S. 91.
Z. 12. 13„Carreto".Wolf,Bibl.Hebr.No.l341.Bd.l.3.4.
Z. 14 „Spiegel der Juden" von Philipp Wolf. Vgl.
Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 3. S. 1013.
Z. 15. 16 „Schwäbisch Hall". Jac. Ratz. Vgl. Wolf,
Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1040.
Z. 17. 18 „Pfalz". Aretin a. a. 0. S. 50 ff.
Z. 18. 19 „Römischen Juden". Emek habacha S. 91.
Z. 20 ;,Paul IV." ebend. S. 94.
Z. 20. 21 „Edikt". Graetz Bd. 9. S. 360. Vogelstein
u. Rieger, Gesch. d. Juden in Rom. Bd. 2. S. 152.
Z. 21. 22 „Turiano" Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1044.
Z. 22 ff. „Sixtus Medices". De foenore Judaeorum. Vgl.
Wolf, Bibl. Hebr. Bd: 2. S. 1035.
Z. 28 „Ancona". Emek habacha S. 94.
Z. 28. 29 „Pesaro". Josef ibn Leb, Rga. ed. Amster-
dam 1726. Tl. 1. fol. 63 c.
Z. 29 ff. Emek habacha S. 210.
— 572 —
S. 336 Z. 32. 33 „Paul" ebend. S. 96.
Z. 33—35 „Dasselbe Jahr". Vgl. Dietrich Schwab,
Jüdischer Deckmantel. Meyntz 1619. S. 39.
Z. 38. 39 F. H. Keusch, Index Bd. 1. S. 47.
S. 337 Z. 1 ,,Sabionetta" de Rossi. Annales typographiae
Ebraicae Sabionetenses appendice aucti. Erlangae
1783. p. X.
Z. 1. 2 „Pesaro". Emek habacha S. 96.
Z. 3—7 „Recanate" ebend. S. 97.
Z. 6—9 „In Lyon" von Gilbert. Vgl. Wolf, Bibl.
Hebr. Bd. 2. S. 1026.
Z. 9—13 Emek habacha S. 101.
Z. 13. 14 Moses Isseries, Rga. Amsterdam fol. 40c.No 78.
Z. 15. 16 „Cremona". Emek habacha S. 97.
Z. 16. 17 „Bibelübersetzung" ebend. S. 100. ^
Z. 18. 19 „Paul" ebend. S. 101.
Z. 20-22 „Weidner". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1012.
Z. 23. 24 „Oktavbüchlein". Verzeichnis. Vgl. Wolf,
Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1014.
Z. 24. 25 „Mantua". Emek habacha S. 103.
Z. 25. 26 „Predigten". Ochini. vgl. Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 2. S. 1038.
Z. 26—28 „Vulgata" in Sess. IV. des Konzil zu Trient.
Z. 32. 33 ,,Ra witsch". Sternberg in Monatsschrift für
„Gesch. u. Wiss. d. Judentums. Bd. 2. S. 384.
Z. 33—36 „Herzog von Savoyen". Emek habacha
S. 102. 105.
Z. 36. 37 „Rom". Revue des etudes juives. Bd. 2. S. 280.
Rodocanachi, E., Le saint-siege et les juifs. Paris
1891. S. 182.
Z. 37 ff. „Pfalzgraf von Bayern". Aretin a. a. 0. S. 62.
S. 338 Z. 1—3 „Mailand". Emek habacha S. 106.
Z. 3. 4 „In Coimbra". Franc. Securis. vgl. Wolf, Bibl.
Hebr. Bd. 2. S. 1042.
Z. 5—7 „Pius". Emek habacha S. 107.
Z. 7. 8 „Florenz". Revue Orientale Bd. 3. S. 116.
Z. 10 „Nigrinus". Wolf, BibL^Hebr. Bd. 2. S. 1037.
Z. 11 „Leo Castri" ebend. Bd. 4. S. 469.
Z. 11—14 „Ferrara". Emek habacha S. 120.
— 573 —
S. 338 Z. 15. 16 „Urbino" ebend. S. 108.
Z. 16. 17 „Aquilino". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1003.
Z. 18. 19 „Berlin". Jost Bd. 8. S. 213.
Z. 19. 20 „Brandenburgischen" ebend. S. 214.
Z. 20. 21 „Mähren" ebend. S. 209.
Z. 21—24 „Breslau". Schudt Bd. 4. S. 179.
Z. 24—26 „Luther" von Nie. Selneccer. Vgl. Wolf,
Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1042.
Z. 28. 29 „Sevilla". Rodrigo Caro, Antiguidades de
Sevilla (1634) p. 20. Vgl. M. Schwab, Inscriptions
de l'Espagne p. 369.
Z. 29. 30 „Talmud". Bulle vom 1. Juni 1581. vgl.
Graetz. Bd. 9. S. 501.
Z. 30. 31 „Ärzte". Bulle vom .30. März 1581. Vgl.
Graetz ebend. S. 500.
S. 339 Z. 5. 6 „Ancona". Stabilius. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 2. S. 1043.
Z. 11 — 14 Schudt Bd. 1. S. 250.
Z. 16. 17 „Jechiel de Pesaro". Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 2. S. 1007.
Z. 17 „Cracau". Socolovius. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 2. S. 1042.
Z. 18 „Rom". Josef Acosta. Vgl. Wolf, ebend. S. 1015.
Z. 19 „Venedig". Petrus de la Cavalleria, Zelus Christi.
Vgl. Wolf ebend. S. 1020.
Z. 19 — 21 „Posen". David Gans, Zemach David 1.
ad. 1590. Perles, Geschichte d. Juden in Posen.
S. 30 ff.
Z. 22-25 Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 957. 1338.
Z. 25. 26 „Klemens". Spondanus, Annalium Continuatio.
Paris 1647. II. ad annum 1593. No. 25. Vgl.
Vogelstein u. Rieger, Geschichte der Juden in
Rom. Bd. 2. S. 87.
Z. 27-29 „Warschau". Ltg. S. 421. Vgl. Zeitschrift
für die Geschichte der Juden in Deutschland.
Bd. 1. S. 274, Anm. 1. Steinschneider, Geschichts-
literatur No. 136.
Z. 31 „Polen". Jehuda Ahron Moses Altschüler, Wa-
jechal Mosche. Frankfurt a. Oder 1691. S. 47 c.
— 574 —
S. 339 Z. 31—33 „Lodi". Emek habacha S. 131 ff.
S. 340 Z. 2. 3 „Luck". Birkenthal ms.
Z. 3. 4 „Genua" am 29. Januar 1598. Vgl. Histoire
et memoires de l'Institut de France. Classe
d'histoire 3. p. 100.
Z. 5 „Zolltarif". Aretin a. a. 0. S. 77.
Z. 11. 12 „Molther". Wolf, Bibl.Hebr. Bd. 2. S. 1036.
Z. 12. 13 „Heß" ebend. S. 1006.
Z. 13. 14 „Cassel". Judenbekehrung ebend. S. 1014.
Z. 14. 15 „Buxtorf" ebend. S. 1084.
Z. 16 — 21 „Cäsar". Johann Baptist Caesar, Responsum
Juris. Marburg 1621.
Z. 21. 22 ,, Lissabon". Menasse b. Israel, Spes Is-
raelis p. 87 ff.
Z. 22 „Eine Frau" mit Namen Tamar Barrocas. Vgl.
Kayserling, M., Sephardim. Romanische Poesien
der Juden in Spanien. Leipzig 1859. S. 341.
Anm. 193.
Z. 22—24 „Paderborn". Rubenius. Vgl. Wolf, Bibl.
Hebr. Bd. 2. S. 1041.
Z. 24 ff. „Naftali Margaliot". Julius Conr. Otto, Gale
Rasaia. Tgl. Wolf a. a. 0. S. 1010.
Z. 28. 29 „Professor in Alcala". Garzia. Vgl. Wolf
a. a. 0. S. 1026.
Z. 29. 30 „Lukaris" ebend. S. 1032.
Z. 30—33 „Mornäus" ebend. S. 1036.
Z. 32. 33 „Gerson" ebend. S. 1006.
Z. 36. 37 „Mauren". Ferreras, Historie von Spanien.
Bd. 11. S. 170 ff.
Z. 37 „Juden-Praktik". Wolf a. a. o. S. 1083.
S. 341 Z. 1 „Helvicus". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1029.
Z. 2. 3 „Juden Ehrbarkeit". Gödeke, Grundriß. Bd. II 2.
281. No. 32.
Z. 4. 5 „Deliciae judaicae" von Schröter. Vgl. Wolf
a. a. 0. S. 1089.
Z. 6. 7 „Frankfurt". Schudt Bd. 2. S. 53ff.
Z. 8 „Worms". Schudt Bd. 1. S. 417 ff. Ltg. S. 429.
Z. 9— 11 „Gebete" von Chan. Eljakim Riete. Ltg. S. 423.
Z. 11. 12 „Schwabe". Wolf a. a. 0. S. 1012.
— 575 —
S. 841 Z. 12 „Leipzig". Dauderstadt. vgl. Wolf a.a.O. S. 102 2.
Z. 13 „Wittenberg". Martini. Vgl. Wolf a.a.O. S. 1034.
Z. 14. 15 „Kizel". Kitzel. Vgl. Wolf a. a. 0. S. 1077.
Z. 15. 16 „Augsburg". Warhafftige Contrafactur. Vgl.
Gödeke III 570.
Z. 16. 17 „Rom". Pichius. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 4. S. 478.
Z. 33. 34 „Mantua". Parisius. Vgl. Wolf a. a. 0. S. 476.
Z. 35. 36 „Protestanten". Löscher, Geschichte d. Pro-
testantismus in Österreich (1902) S. 162 ff.
Z. 37 „Portugal". Mattos. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2.
S. 1034 und Bd. 4. S. 474.
S. 342 Z. 1 „Italiener". Pichius. vgl. Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 4 S. 478.
Z. 2. 3 „Jüdische Herzklopfer" von Paul. Christiani.
Vgl. Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1010.
Z. 4—6 „Isaac Jeschurun". Maase Jeschurun. Vgl.
Steinschneider, Geschichtsliteratur No. 145.
Z. 6—8 „Neiße" in Schudt Bd. 4. II. Cont. S. 304 steht
Neuß (Novesii).
Z. 8. 9 „Ximenez in Lissabon". Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 4. S. 482.
Z. 9. 10 „Lehrbuch des Christentums" von Petrobelli.
Vgl. Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 4. S. 477.
Z. 12. 13 „Posener Täufling". Paul Joseph. Vgl. Wolf
a. a. 0. S. 949.
Z. 14—16 ,, Pascha". Vgl. Steinschneider, Geschichts-
literatur No. 150.
Z. 19 — 21 „Mautuaner".Masseran, Hagalutwe-ha-Pedut
Venedig 1634. vgl. Steinschneider, Geschichts-
literatur No. 156.
Z. 21—26 „Prag". Juspa Hahn, Josef Omez. S. 171.
vgl. Graetz Bd. 10. S. 41. Anm. 1. Kaufmann,
Die letzte Vertreibung der Juden aus Wien.
Wien 1889. S. 19. Anm. 1.
Z. 27 „Orvieto". Misuracchi. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 4. S. 463.
Z. 27. 28 „Venedig". Natta. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 2. S. 1010.
— 576 —
S. 342 Z. 28. 29 „Aachen". Schudt Bd. 1. S. 359.
Z. 29—31 „Mantua". Masseran, Hagulat we-ha-Pedut.
Venedig 1634. Vgl. Steinschneider, Geschichts-
literatur No. 156.
Z. 33—35 „Cracau". Selicliot le-Kedoschim. vgl. Stein-
schneider, Cat. Bodl. No. 2967.
Z. 35 „Carmeliter" de Ciabra. Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 2. S. 1021.
S. 343 Z. 1. 2 „Nie. Anton". Wolf a. a. 0. S. 1109. UlrichS. 231.
Z. 8 „Paget". W^olf a. a. 0. S. 103il
Z. 12 „Palontrotti". Wolf a. a. 0. S. 1038 ff.
Z. 14 u. ff. „Kremsier". Kochbe Jizchak. Wien 1851.
Heft 14. S. soff. Ltg. S. 432.
Z. 27-30 „Müller". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S; 1036.
Z. 31. 32 „Valladolid". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 4. S. 524.
Z. 32 „Leipzig". Weber. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 2. S. 1047.
Z. 32 „Stralsund". Friedlieb. Vgl. Wolf a. a. 0. S. 1026.
Z. 33—35 „Anna van Medem". Wolf a. a. 0. S. 1034.
Z. 36. 37 „Lissabon". Über das Datum, vgl. Kayserling,
M. Sephardim S. 347. Anm. 255.
S. 344 Z. 1 ff. „Bogdan Chmielnicki". Die Literatur habe ich
in Steinschneider, Geschichtsliteratur No. 168
bis 174 verzeichnet.
Z. 3 ,, Messiasjahr". Zunz, Gesammelte Schriften.
Bd. 3. S. 230.
Z. 20. 21 „Jüdische Finsternis" von Eiert. Vgl. Wolf,
Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1060.
Z. 21. 22 „Judenlicht". Wolf a. a. 0. S. 1061.
Z. 22 „Wittenberg". Josef Arnd. Vgl. Wolf a. a. 0.
S. 1016.
Z. 26. 27 „Cassel". Schudt Bd. 4. S. 281 und Wolf
a. a. 0. S. 1043.
Z. 27. 28 „Cadan". Bodenschatz, J. Chr. G., Kirchliche
Verfassung" der heutigen Juden sonderlich derer
in Deutschland. Frankfurt u. Leipzig 1748. 49.
Bd. 1. S. 171.
Z. 28— 30 -iw ntro bmn. Aix 1832 fol. 53 b. Vgl.
Wiener, n^ü rhnp. S. 361.
— 577 —
S. 344 Z. 36 „Brasilien". Jost Bd. 8. S. 241.
Z. 37. 38 „Jona" aus Safet (gest. 1668), Scriptor an
der Vatic. Bibliothek. Zunz, Zur Geschichte und
Literatur S. 13. Vogelstein u. Eieger, Gesch.
d. Juden in Rom. Bd. 2. S. 286.
S. 345 Z. 1 ff. Barrios, G.ovierno Populär Judayco 46. Der
Irrtum der 1. Aufl., vgl. Kayserling, Sephardim
S. 354. Anm. 371, ist hier richtig gestellt.
Z. 7 „Lenczynca". Büsching, Geschichte der jüdischen
Religion. Berlin 1779. S. 797.
Z. 8. 9 „Prynne".Wolf, Bibl. Hebr.Bd. 2. S. 1040 u. 1088.
Z. 11-13 „Siebenhaar". Wolf a. a. 0. S. 1079.
Z. 16—19 „Papst". Bulle Adea per quae. Vgl. Vogel-
stein u. Rieger, Geschichte der Juden in Rom.
Bd. 2. S. 215.
Z. 19—21 „Büchow". noDn n:p. Vorrede fol. 4 b.
Z. 21. 22 „Wundbalsam" von Anna van Medem. Wolf,
Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1034.
Z. 22 „Bethisons Erlösung". Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 4. S. 467.
Z. 22. 23 „Havemanns Wegleuchte". Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 2. S. 1028.
Z. 24. 25 „Spanien". Barrios, Govierno Populär Judayco.
S. 46. Vgl. Kayserling, M., Sephardim S. 263.
Z. 26. 27 „Die Messias-Judenpost" von Mich. Buchen-
röder. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1019.
Z. 29—31 „Bergen". Lemmichius. Vgl. Wolf a. a. 0.
S. 1031.
Z. 31. 32 „Römischen Bischof". Cianter. Vgl. Wolf
a. a. 0. S. 1021.
Z. 32. 33 „Lutheranern". Cellarius. Vgl. Wolf a.a.O.
S. 1021 und Owen, Wolf a. a. 0. S. 1038.
Z. 34 „Aufforderungen". Kriegmann. Vgl. Wolf a. a.
0. S. 1031.
Z. 35 „Bekehrungen". Waßmuth u. Ravius, Circular-
briefe. Vgl. Wolf a. a. 0. S. 1047.
S. 346 Z. 5. 6 „Wien". Schudt Bd. 1. S. 343. Kaufmann, D.,
Letzte Vertreibung der Juden aus Wien und
Niederösterreich. S. 105 ff.
Zum, Synagogale Poesie. 87
— 578 —
S. 346 Z. 6—8 „Oran". Jakob Sasportas ■'n^f bi): n^rs: n^p
Amsterdam 1752. S. 46 a. Vgl. Jost Bd. 8. S. 42.
Z. 13 „Marokko". Schudt Bd. 1. S. 91.
Z. 14 Jost Bd. 8. S. 43.
Z. 15. 16 „Tedela". Jakob Sasportas ^3^ bn: n^rif nijfjj
S. 46 b.
Z. 16. 17 „Metz". Eisenmenger,J.A., Entdecktes Juden-
tum. 0. 0. 1700. Bd. 2. S. 224. Vgl. Steinschneider,
Geschiclitsliteratur No. 181.
Z. 18 „Cassel". Christlieb. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2.
S. 1006.
Z. 19 „Carbon". Wolf ebend. S. 1019.
Z. 21. 22 „Podolien". Seeb Wolf b. Jehuda, nnw fSJ
Berlin 1699. fol. 39 ff. (C. B. p. 2577). Vgl.
Steinschneider, Geschichtsliteratur No. 186.
Z. 22—24 „Frankfurter Wechselordnung". Schudt Bd.
4. 2. Cont. S. 160.
Z. 25. 26 „Bayern". Aretin a. a. 0. S. 67.
Z. 27. 28 „Deutz". Jellinek pipon onüJip S. 18 u. 27.
Vgl. Steinschneider, Geschichtsliteratur No. 178.
Z. 28. 29 „Wittenberg". Meier. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 2. S. 1009.
Z. 31. 32 „Madrid". Kayserling, M., Ein Feiertag in
Madrid. Berlin 1859.
S. 347 Z. 4—6 „Bianca Nogueira". Ebend. S. 28. Anm. 24.
Z. 7 „Kiel". Held. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1006.
Z. 8. 9 „Berlin". König, A. B,, Annalen der Juden in
den preuß. Staaten. S. 102.
Z. 9—12 „Lissabon". Barrios, Govierno S. 46.
Vgl. Kayserling, Gesch. der Juden in Portugal.
5. 318.
Z. 12—15 „Coburg". Schmidt. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 2. S. 1041.
Z. 16—19 „Ungerschbrod". Literaturblatt des Orients
Bd. 4. (1843) S. 270 ff., vgl. Steinschneider,
Geschichtsliteratur Nr. 191.
Z. 23. 24 „Padua". Isaac Kohen Cantarini pnyv nnQ
: Amsterdam. 1685. Vgl. Steinschneider, Geschichts-
literatur No. 194.
— 579 —
S. 347 Z. 24. „Samuel Naamias". Morosini. Vgl. Wolf, Bibl.
Hebr. Bd. 2. S. 1010.
Z. 26 „Narrenspiegel". Meier. Vgl. Wolf ebend. S. 1009.
Z. 27—29 „Leopold". Schudt Bd. 2. S. 138.
Z. 29 ff. „Frankfurt a. d. Oder". König, Annalen.
S. 106 ff.
Z. 27 ff. „Georg Wilhelm". Büsching a. a. 0.
S. 244.
S. 348 Z. 6. 7 „Vizlipulis". Sulamitli Bd. 2. 1. Heft. S. 249 ff.
Literaturbl. d. Orients 1847. S. 263.
Z. 7. 8 „Majorca". Ad. de Castro, Judios in Espagna.
Cadiz 1847. S. 215. Vgl. Kayserling, Ein Feier-
tag in Madrid. S. 45 und ders. Geschichte der
Juden in Navarra. S. 183.
Z. 14. 15 „ Jaquelot". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1030.
Z. 19. 20 „Ferrara". Fabricius, Biblioth. Bd. 5. S. 349.
Z. 20. 21 „Frankfurter Pastor". Mart. Diefenbach. Vgl.
Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1022. Anm. a. Ltg.
S. 439.
Z. 24 ff. „Posen". Isak Menachem, 'rsiij^^ n^i«:i C. B. p.
1138—39. Vgl. Steinschneider, Geschichtsliteratur
No. 205.
S. 349 Z. 21—23 „W^orms". Schudt Bd. 2. S. 263. Jost Bd. 8.
S. 317.
Z. 25—27 „Wien". Schudt Bd. 1. S. 351.
Z. 27 „Mehl". Jost Bd. 8. S. 304. Vgl. Carmoly, Histoire
des medecins juifs. Bruxelles 1844. S. 207. Revue
orientales Bd. 2. S. 431.
Z. 27. 28 „Storre". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1043.
Z. 28 „Bahr". Wolf ebend. S. 1083.
Z. 29. 30 „Eisenmenger". Wolf ebend. S. 1024.
Z. 35. 36 „Hosemann". Wolf ebend. S. 1029. Anm. a.
Ltg. S. 442.
Z. 36 ff. „Schweiz". Bodenschatz, Kirchl. Verfassung.
Bd. 1. S. 184.
S. 350 Z. 1. 2 „Meelführer". Wolf ebend. S. 1035.
Z. 4. 5 „Berlin". König, Annalen. S. 138 ff
Z. 5. 6 „Alenu". Ebend. S. 154 ff.
Z. 6. 7 „Apostaten". Ebend. S. 163.
37*
— 580 —
S. 350 Z. 9—11 „Leipzig". Bodenschatz a. a. 0. Bd. 1.
S. 188.
Z. 13 „Bern". Rud. Bernhard. Vgl. Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 4. S. 461.
Z. 14—16 „Berman Fränkel". König, Annalen. S. 166.
Z. 16. 17 „Wien". Schudt Bd. 1. S. 353. Gegen das
Datum vgl. Kaufmann, D., Samson Wertheimer.
S. 36. Anm. 1.
Z. 17—19 „Midrasch Rabbot". Aaron Margalita. Vgl,
König, Annalen. S. 166 ff.
Z. 20. 21 „Friedeberg". König, Annalen. S. 191.
Z. 24. 25 „Sabbatsmägde". Schudt Bd. 3. S. 270.
Z. 25. 26 „Altdorf". Schudt Bd. 4. 2. Cont. S. 360.
Z. 27 „Eisenmenger". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 4. S. 470.
Z. 28 „Frankfurt a. M." Schudt Bd. 2. S. 70 ff.
Z. „Xeres". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1013.
Z, 30—32 „Regensburg". Bodenschatz a. a. 0. Bd. 1.
S. 186.
Z. 32—34 „Nürnberg". Würfel, Historische Nachricht
von der Judengemeinde in dem Hofmarkt Fürth.
S. 75.
Z. 34-36 „Hirsch Fränkel". Schudt Bd. 2. S. 196.
Vgl. Kaufmann, D., Letzte Vertreibung der Juden
aus Wien und Niederösterreich. S. 200.
Z. 38 ff. „Prager Brücke". MenachemMan (Amelander),
Scheerit Israel. Vorrede.
S. 351 Z. 9 „Demaskierten Judentum". Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 4. S. 465.
Z. 13 „Neupolierter Judenspiegel" von Fried, L. F.
Mayntz 1715.
Z. 15. 16 „Bayern". Aretin a. a. 0. S. 68.
Z. 17. 18 „Metz". Jost Bd. 9. S. 31.
Z. 24—26 „Abeles". Giovanni Eder, Patimenti e morte
di Simone Abbeles. Firenze 1705. Vgl. Cat. Almanzi
No. 698. C. B. No. 3644.
Z. 26—28 „Promptuarium". Wolf, Bibi. Hebr. Bd. 4.
S. 475.
Z. 29. 30 „Toland". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 4. S. 514.
Z. 31—33 „Müller". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1036.
— 581, —
S. 351 Z. 33. 34 „Brüssel". Revue Orientale Bd. 1. S. 261.
Z. 34. 35 „Amberg". Aretin a. a. 0. S. 81.
Z. 36—38 „Posen". Ltg. S. 447. Vgl. Steinschneider,
Geschichtsliteratur No. 223.
Z. 39 ff. „Berliner Handels-Ordnung". Renovierte
Konfirmation über die Handelsordnung u. Gülden-
Artikel von Berlin, 1716, wiederabgedruckt ebend.
1802 in 40.
S. 352 Z. 13. 14 „Apostat". Paul Wilh. Hirsch. Vgl. Wolf,
Bibl. Hebr. Bd. 2. S. 1007.
Z. 17—19 „Greifswald". Mentes, Vgl. Köcher, Nova
bibliotheca Hebraica. Jenae 1783—84. Bd. 2.
S. 186.
Z. 19. 20 „Lemberg". Caro, Geschichte der Juden in
Lemberg. S. 101.
Z. 23. 24 „Friedrich Wilhelm I." Wolf, Bibl. Hebr.
Bd. 2. S. 1063.
Z. 25. 26 „Sinigaglia". Revue Orientale. Bd. 3. S. 154 ff.
Z. 34. 35 „Bordeaux". Jost Bd. 9. S. 30.
Z. 30. 31 „Täufling". Tauffenberg. Vgl. Wolf, Bibl.
Hebr. Bd. 4. S. 519.
Z. 34—36 „Berlin". König, Annalen. S. 264.
Z. 36 ff. „München". Aretin a. a. 0. S. 69.
S. 353 Z. 1. 2 „Lothringen". Jost Bd. 9. S. 30.
Z. 2—4 „Lemberg". Suchostaw, ^ip ro^o. Lemberg
1863—69. Tl. 4. S. 15 ff. Vgl. Steinschneider,
Geschichtsliteratur No. 228.
Z. 7 „Bernard". Wolf, Bibl. Hebr. Tl. 4. S. 519.
Z. 7 „Willich". Wolf ebend. S. 498.
Z. 7 „Lebrecht". Wolf ebend. S. 954.
Z. 7 „Tauffenberg". Wolf ebend. S. 519.
Z. 9 — 13 ,, Hamburg". Salomo b. Jehuda Loeb aus
Dessau, nntsno ny. Amsterdam 1734. Vgl. Stein-
schneider, Geschichtsliteratur No. 230.
Z. 13 „Müllers Brief". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 4.
S. 465 u. 497.
Z. 13 „Engerers Ansprache". Wolf ebend. S. 471.
Z. 18—20 „Thomasius". Zeitschrift für hebr. Biblio-
graphie Bd. 1. S. 19. No. 15.
— 582 —
S. 353 Z. 20. 21 „Overkampf". Köclier a. a. 0. Bd. 2. S. 205.
Z. 23. 24 „Callenberg". Wolf, Bibl. Hebr. Bd. 4.
S. 496.
Z. 24. 25 „Posener Gömeinde". Mendelssohn in der
Vorrede zu Manasse ben Israels Rettung der
Juden (Ges. Schriften). Lpz. 1843. Bd. 3. S. 185.
Vgl. Perles, Geschichte der Juden in Posen.
S. 98. ff. 0. B. p. 2408. Z. 1. lies Zunz, Synag.
Poesie S. 353. Steinschneider, Geschichtsliteratur
No. 233.
Z. 25—27 „Täufling". August. Christian. Frieder.,
Königl. Preußisches Proselytenhaus. Braun-
schweig 1736. Vgl. Köcher. Bd. 2. S. 183.
Z. 27 Boehmer, J. H., Dissertatio juridica de cauta
Judaeorum tolerantia. Halae 1741.
Z. 28 „Paolo Medici". Riti e costumi degli Ebrei.
Köcher. Bd. 2. S. 194.
Z. 29 30 „Süß Oppenheimer". Jost Bd. 9. S. 308.
Z. 31— 33 „Entdeckter jüdischer Baldober" von Paul.
Nicol. Einert. Coburg 1737. 49.
Z. 34 „von Chlingensperg". Hermann Anton Maria:
Consilorium et responsorum criminalium. Tom.
L II. Norimb. 1738.
Z. 35 „von Gohren". Köcher Bd. 2. S. 161. 208. Die
Disp. inaug. theol. de fermento Pharisaeorum
von Adolf AVilhelm v. Gohren ist jedoch Jenae
1728, 4^, erschienen. Vgl. Schroeder, H., Lexikon
der Hamburgischen Schriftsteller. Bd. 2. S. 539.
Z. 36. 37 „Wibel". Köcher a. a. 0. Bd. 2. S. 205. 206.
Z. 38. 39 „August". Zeitschrift f. hebr. Bibliogr. Bd. 1.
S. 19. No. 16.
S. 354 Z. 2. 3 „Neuburg". Aretin a. a. 0. S. 83.
Z, 5—7 „Schubert" u. „Müller". Köcher a. a. 0. Bd. 2.
S. 186.
Z. 7. 8 „Saslaw". Ms. Birkenthal.
Z. 9. 10 „Tiberia". Jakob Berab, Y'^^'^ r^"io^ Mantua 1745.
Vgl. Steinschneider, Geschichtsliteratur No. 243.
Z. 10—12 „Prager Juden". Bodenschatz a. a. 0.
Bd. 1. S. 171.
— 583 —
S. 354 Z. 12—14 „Breslau"., Zunz, Gesammelte Schriften.
Bd. 2. S. 245.
Z. 14—17 „Estor". Zeitschrift f. hebr. Bibliographie
Bd. 1. S. 20. No. 20.
Z. 18 „Mähren". Bodenschatz a. a. 0. Bd. 1. S. 171.
Z. 19 „Rußland". Jost Bd. 9. S. 25.
Z. 19—23 „Täufling«. Christlieb. Vgl. Würfel, A.
Historische Nachricht von der Juden- Gemeinde,
welche ehehin in der Reichsstadt Nürnberg an-
gericht gewesen. Nürnberg 1755. S. 100 u. 121.
Z. 23 — 25 „Lissabon". Jeschurun. Hrsg. v. Samson
Raphael Hirsch. Bd. 1. S. 598; aber das Datum
ist falsch, die Verbrennung fand am 19. Oktober
1739 statt. Vgl. Kayserling, Geschichte der Juden
in Portugal. S. 333.
Z. 27— 29 „Apostat". Johann Ernst Schubert, Schrift-
mäßige Gedanken.
Z. 30 „Augusti". Köcher a. a. 0. Bd. 2. S. 201.
Z. 31 „Centinella". Contra Judaeos. Lissabon 1748.
Z. 35 „Pereyra". Vgl. Didot, Nouvelles Biographies
generales s. v. Pereyra Rodrigues.
Z. 38. 39 „Würzburg". Löwenstein, L. H., Damascia.
Rödelheim 1840. S. 372.
Z. 37. 38 „Posen". Dekret Augusts III. vom Jahre 1740.
Vgl. Perles, Geschichte der Juden in Posen S. 103.
S. 355 Z. 1—3 „Juden-Privilegium". König, Annalen S. 278.
Jost Bd. 9. S. 33 ff.
Z. 5. 6 „Braunschweigische Anzeigen". 1750. S. 564.
Z. 7. 8 „Benedikt". Rodocanachi a. a. 0. S. 267.
Z. 14. 15 „Anton". Gedruckt in Helmstädt 1753.
Z. 17. 18 „Wilua". Zunz, Monatstage des Kalender-
jahres zum 2. Juni; Zunz hat diese und die
folgende auf Pudheiz bezügliche Notiz aus Ms.
Birkenthal. Ob Zunz den Grafen Potocki meint,
der jedoch in Wilna als Proselyt am 2. Schebuot-
tage 1749 verbrannt wurde, vgl. Pinner, Grab-
schriften S. 150 und Samter, Judentum und
Proselytismus in Branns' Volks- u. Hauskalender
45. Jahrg. (1898) S. 45, ist ungewiß.
— 584 —
S. 355 Z. 20—23 „Englisches Parlament". Jost Bd. 9. S. 24.
Z. 25—27 „Bayern". Aretin a. a. 0. S. 76.
Z. 28. 29 „Kaminiec-Podolski". Jakob Emden, Me-
gillat Sefer, ed. Kahana. S. 185. 188. Ders. Sefer
Schimmusch. Ende.
Z. 29—31 „Mönch-Zenzor". Hebr. Bibliographie Bd. 5.
S. 101.
University of Toronto
Library
DO NOT
REMOVE
THE
CARD
FROM
THIS
POCKET