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Full text of "Die synagogale Poesie des Mittelalters"

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P.  FELDHEIM 

Hebri-w   Soofcsfore 


DIE 

SYNAGOGALE  POESIE 
DES  MITTELALTERS 


VON 


Dr.  ZUNZ 


ZWEITE,  NACH  DEM  HANDEXEMPLAR  DES  VERFASSERS 

BERICHTIGTE  UND  DURCH  QUELLENNACHWEISE  UND 

REGISTER  VERMEHRTE  AUFLAGE 

IM  AUFTRAGE  DER  ZUNZSTIFTUNG  HERAUSGEGEBEN 

VON 

PROF.  Dr.  A.  FREIMAN  ^ 


-^     p.<«i»»G     I» 


J.  KAÜFFMANN  VERLAG / FRANKFURT  AM  MAIN 

1920 


I 


DRUOK  VON  M.  LEHRBERÖER  &  CO.,  FRANKFÜRT  AM  MAIN 


1 


SIEGFRIED  BRUNN 

(GEST.  13.  MAI  1916) 

GEWIDMET 


Zunz  hat  zu  „Die  Synagogale  Poesie  des  Mittelalters" 
keine  Vorrede  geschrieben.  Der  Herausgeber  dieser 
Auflage  will  seinem  Beispiel  folgen.  Nur  über  die  Art, 
wie  er  den  Neudruck  veranstaltete,  muß  er  einige  Worte 
sagen.  Am  2.  März  1855  erschien  das  vorliegende  Buch 
zum  ersten  Male.  Seit  Jahren  ist  es  im  Buchhandel  recht 
selten  anzutreffen  und  nur  für  einen  Preis  zu  bekommen, 
der  für  diejenigen  kaum  erschwinglich  ist,  welche  es  ihren 
Studien  zugrunde  legen  möchten.  Es  ist  bis  zum  heutigen 
Tage  noch  die  Geschichte  der  synagogalen  Dichtung,  wenn 
auch  vieles  Material,  das  Zunz  unbekannt  geblieben,  in- 
zwischen erschlossen  ist.  Zu  einer  völligen  Umarbeitung 
des  Buches  reichte  der  neue  Stoff  keineswegs  aus,  so  daß 
ich  mich  auf  Ersuchen  der  Zunzstiftung  bereit  erklärte, 
einen  Abdruck  zu  veranstalten,  der  die  zahlreichen  Nachträge 
des  Verfassers  mit  aufnahm.  Diese  Nachträge  sind  in  [  ] 
Klammern  enthalten.  Im  Text  konnte  der  Neudruck  noch 
ganz  den  Seiten  der  ersten  Auflage  folgen,  nur  selten  war 
man  gezwungen,  davon  abzuweichen;  wo  es  geschah,  ist  in 
( )  Klammern  die  Seitenzahl  der  ersten  Auflage  angegeben. 
In  den  Beilagen,  die  durch  die  Zusätze  des  Verfassers  um 
25  Seiten  größer  geworden  sind,  war  das  Verfahren,  die 
Seitenzahl  der  ersten  Auflage  anzugeben,  auf  jeder  Seite  nötig. 
Schon  beim  Erscheinen  des  Buches  war  es  als  Mangel 
empfunden  worden,  das  Zunz  in  den  beiden  Abschnitten: 
Leiden  (S.  9—58)  und  Zwei  neuere  Jahrhunderte  (S.  334—356) 
die  Quellen  nicht  angab.  Das  hat  z.  B.  Otto  Stobbe,  der 
gelehrte  Kenner  des  deutschen  Mittelalters,  in  seinem  Buche : 
Die  Juden  in  Deutschland  während  des  Mittelalters,  Braun- 
schweig 1866,  S.  183,  mit  den  Worten  beklagt,  „ungern 
vermißt  man  bei  demselben  die  Quellennachweise"  und  sich 
zuweilen  vergeblich  bemüht,  die  Quellen  aufzufinden.  Es  ist 
mir  in  den  meisten  Fällen  gelungen,  eine  Quelle  angeben 
zu  können,   zumeist  auch  die  von  Zunz  benutzte.    Da  ich 


—    VI     — 

im  Buche  selbst  nichts  ändern  wollte,  hahe  ich  diese  Quellen- 
angaben in  einen  Anhang  verwiesen.  Vermißt  wurden  ferner 
Register  zur  synagogalen  Poesie  des  Mittelalters.  Ich  habe 
dreifache  angelegt:  ein  Namen-  und  Sachregister,  ein  Register 
der  hebräischen  Termini  und  schließlich  ein  Register  der 
zitierten  und  übersetzten  Poesien.  Bei  letzteren  war  ich 
bemüht,  wenigstens  eine  gedruckte  Quelle  anzugeben. 
Alle  Stellen  zu  verzeichnen,  wo  sich  die  genannte  Dichtung 
findet,  sei  es  in  Handschriften  oder  in  Druckwerken,  hielt 
ich  für  den  Zweck,  den  dieses  Buch  an  erster  Stelle  erfüllen 
soll,  für  unnötig.  Ein  Corpus  hymnorum  Judaeorum,  der 
für  das  Studium  der  synagogalen  Poesie  unumgänglich  nötig 
ist,  wird  alle  Quellen  verzeichnen  müssen. 

Mein  Dank  gebührt  an  erster  Stelle  der  Zunzstiftung, 
insbesondere  dem  unermüdlichen,  für  alles  Gute  und  Schöne 
begeisterten  Siegfried  Brunn,  dessen  Manen  das  Buch 
gewidmet  ist.  Ferner  meinen  gelehrten  Freunden  Leopold 
Löwenstein,.  Rabbiner  in  Mosbach,  Immanuel  Low,  Ober- 
rabbiner in  Szegedin,  und  Nathan  Borges,  Rabbiner  in  Leipzig, 
die  mich  beim  Lesen  der  Korrektur,  so  lange  es  ihnen  möglich 
war,  unterstützten.  Der  1914  begonnene  Druck  zog  sich  in 
die  Länge,  ruhte  zuweilen  ganz  und  konnte  erst  jetzt  wieder 
aufgenommen  werden.  Möge  das  Buch  auch  in  seiner  neuen 
Gestalt  die  Kenntnis  von  der  Wissenschaft  des  Judentums 
und  insbesondere  der  Poesie  der  Synagoge  in  immer  weitere 
Kreise  tragen  und  die  Liebe  zum  Judentum  bei  seinen  Be- 
kennern  stets  neu  beleben. 

Frankfurt  a.  M.,  den  15.  Februar  1920. 

A.  Fkeimann. 


Inhalt. 


Seite 

I.      Psalmen 1 

IL    Leiden' 9 

IIL  Piut,  Selicha 59 

IV.  Selicha-Dichter 152 

V.  Zwei  neuere  Jahrhunderte     . 334 

Beilagen,  26  Nummern 367 

Zwei  Verzeichnisse 512 

Register 517 

Quellennachweis 543 


I. 

Psalmen. 

Aus  dem  ersten  Schlaf  und  sinnlichem  Rausch  weckten 
die  Völker  orphische  Klänge  und  Prophetenstimmen.  Für  die 
Sinne  empfängüch  mußte  die  Vorstellung  werden,  die,  über 
das  Nahe  und  Sichtbare  hinausgehend,  Furcht  und  Staunen, 
Liebe  und  Bewunderung  erregen,  die  zu  Taten  und  auch  zur  5 
Eintracht  führen  sollte.  Wenn  der  Mensch  einen  Gott  zu  ahnen 
beginnt,  so  fängt  er  zu  beten  an ;  ein  auf  das  Göttliche  gerichtetes 
Leben  heißt  fromm  sein.  Der  Frömmigkeit  geht  die  Erkenntnis, 
dem  Gebete  die  Lehre  voraus:  Eine  Gottesidee  ist  das  Ergebnis 
von  einzelnen  Verkündigungen  und  Orakelsprüchen,  welche  bei  lo 
allen  noch  kindUchen  Völkern  den  Ursprung  der  Prophetie  bilden. 
Der  Begabte  und  geistig  Schauende,  der  das  den  Übrigen  Ver- 
hüllte erkennt,  wird  der  Seher  seines  Volkes,  und  weil  der  gött- 
liche Geist  aus  ihm  redet,  der  Verkündiger  und  Prophet;  er  offen- 
bart als  Bote — Angelos,  Engel — Gottes  dessen  Wille  in  freier  is 
Rede,  weder  vom  Ich  noch  vom  Zwang  gebunden.  Prophetie 
und  Freiheit  sind  unzertrennlich. 

Wenn  alternde  Völker  ihre  Freiheit  verlieren,  sterben  die 
Propheten  aus,  d.h.  die  echten;  wenn  die  Kultur  zur  Knechtschaf  t, 
und  die  Knechtschaft  ins  Elend  geführt  hat,  wird  die  Klage  laut,  20 
darstellend  einerseits  das  Bewußtsein  der  Sündhaftigkeit,  ander- 
seits den  Schmerz  über  die  Leiden.  Aus  prophetischem  Samen 
wachsen  Gebete :  allein  erst  wenn  die  Propheten  verstummen,  reden 
die  Psalmisten.  Der  Prophet  hatte  die  Wahrheit  laut  verkündet 
vor  zahlreichen  Zuhörern,  der  Psalmist  klagt  einsam  und  nur  26 
Gott  ist  sein  Zuhörer;  jener  spricht  zu  den  Sterblichen,  dieser 
zu  dem  Unsterblichen;  jener  beschwört  der  Menschen,  dieser 
Gottes  (S.  2)  Aufmerksamkeit.  Der  Prophet  beleuchtet  die  Hand- 
lungen und  bestimmt  die  Zukunft,  während  der  Psalmdichter 

Zum,  Synagogale  Poeaxt.  * 


die  Leiden  beklagt  und  nur  hoffen  kann.    Der  Redner  schildert 
die  Tatsachen,  der  Betende  erhebt  zu  der  allgemeinen  Idee,  und 
die  ganze  Vergangenheit,  episch  im  Munde  des  Propheten,  wird 
im  Psalm  zur  Elegie. 
6  In  der  Tat  haben  die  Psalmisten  für  ihre  Empfindungen 

den  Ausdruck  aus  den  Lehren  der  Prophetie  gewonnen.  Der 
Prophet,  voll  des  Geistes,  oft  arm  an  Worten,  ringt  mit  beidem, 
mit  Geist  und  Wort;  durch  Gesang  und  Tonspiel  läßt  er  sich 
wecken,  anfeuern.    Dem  Dichter  des  Psalms  ist  das  Wort  Gottes 

10  bekannt,  geläufig;  ihm  fließt  die  Rede,  ohne  Kampf  singt  er, 
was  er  empfindet.  Es  ist  nichts  Neues,  das  sein  Wort  erstaunten 
Hörern  verkündet,  es  ist  das  nur  zu  wohlbekannte  Leid.  Auch 
klagt  er  nicht  das  eigene  Weh,  feiert  nicht  die  eigene  Rettung; 
er  ist  ein  Organ  der  Nation,  wie  der  Prophet  ein  Organ  Gottes 

15  war.  Beide  reden  zur  gesamten  Menschheit,  welcher  dieser  das 
Licht,  jener  die  Hoffnung  zeigt.  Der  Inhalt  des  Psalms  ist  ein 
nationaler,  er  macht  des  Einzelnen  Gedicht  zum  Eigentum  des 
Volkes,  und  gleich  den  Prophetien  werden  die  Psalmen  National- 
schriften. 

20  Die  Verknüpfung  von  Propheten  und  Psalmen  ist  im  Ent- 

wickelungsgange  der  Völker  wesentlich  begründet.  Nationale 
Einrichtungen  sterben  nicht  so  plötzlich  wie  Einzelne.  Als  nach 
und  nach  die  freie  Rede  zur  Schriftstellerei,  der  lebendige  Vortrag 
zu   der   künstlichen  Darstellung   geworden,     als   die  Geschicht- 

25  Schreibung  der  Prosa  die  Stelle  des  dichterischen  Epos  ein- 
genommen: nahm  die  Stelle  des  alten  Sehers  der  Weise  ein,  der 
auch  der  Lehrer  und  der  Schriftkundige  (Sofer)  hieß,  und  durch 
seine  aus  der  Prophetenzeit  ererbte  Erkenntnis  Anwalt  des 
Volkes  wurde,  der  in  Trauer  wie  in  Freude  Antwort  brachte 

80  auf  göttliche  Botschaften.    In  den  Gesängen  und  Hymnen  haben 
wir  die  Gebete  jenes  Zeitalters,  wie  in  den  Lehren  und  Betrach- 
tungen ihre  Weisheit,  den  Nachklang  der  prophetischen  Rede. 
Solchergestalt  verwandelt  sich  für  uns  das  Psalmbuch  in 
ein  Manifest  des  unterdrückten  jüdischen  Volkes,  das  bald  das 

85  innere  Verderbnis,  bald  den  Druck  von  außen  (S.  3)  schildert,  und 
wird  zugleich  ein  Denkmal  der  sittlichen  Größe  der  Edlen  jenes 
Zeitalters.  Und  wie  es  einen  einheitlichen  Gedanken  des  Volks- 
geistes darstellt,  wird  es  gleichsam  zu  einem  einzigen  Ganzen, 
welches,  bei  aller  Verschiedenheit  der  einzelnen  Stücke  in  Motiv  und 


—    3    — 

Ausführung,  einen  durchgehenden  Inhalt  hat,  den  ich  den  Normal- 
psalm nennen  möchte.  Der  Dichter  beginnt  mit  einem  Schmerzens- 
rufe,  einer  Betrachtung,  einer  Aufforderung  zu  Gebet  und  Ge- 
sang, schildert  die  unglückliche  Lage,  Not,  Verfolgung  und  Blut- 
vergießen, seinen  Gram,  den  Gegensatz  der  Leidenden  und  5 
Frommen  zu  den  übermütigen  Unterdrückern,  dem  National- 
feinde, deren  Macht,  Glück,  Bosheit  und  Verstellung;  mit  ihnen 
halten  es  die  Abtrünnigen,  Israel  ist  ein  Spott  usw.  Nun  geschieht' 
«in  KückbUck  in  frühere  Zeiten,  verbunden  mit  Betrachtungen 
über  die  nationale  Geschichte,  und  an  den  Bund  Gottes  wird  10 
erinnert.  Übergang  zu  der  Schuld:  Bekenntnis,  Keue,  Kraft 
des  Gebetes;  Strafrede,  Gegensatz  des  sündhaften  gebrechlichen 
Menschen  und  des  allmächtigen,  allwissenden,  aber  auch  ge- 
rechten und  barmherzigen  Gottes,  der  allen  vergelte.  Lob  Gottes 
als  Schöpfers,  Lob  des  Gesetzes,  des  Volkes  Israel,  als  der  Er- 15 
wählten  und  Erkennenden,  Zions  und  des  Heiligtums.  Sehn- 
sucht nach  dem  HeiUgtum,  Liebe  zu  der  Lehre,  Vertrauen  in 
die  göttlichen  Verheißungen,  Anhänglichkeit  und  Treue  ge- 
schildert. Wert  eines  sittlich  guten  Lebenswandels,  Kraft  des 
Oebets,  das  mehr  wert  sei  als  Opfer.  Wunsch  nach  Demütigung  20 
der  Feinde,  Verwünschungen;  Ohnmacht  der  Götzen.  Gott 
ist  mit  den  Unterdrückten;  Hoffnungen,  Rettung,  Sieg,  Dank, 
Feier,  Aufforderung  zur  Anbetung  Gottes.  Den  Schluß  bildet 
hier  Klage,  dort  Freude,  hier  Israel,  dort  die  Nationen,  die  alle 
einst  Gott  erkennen.  25 

Die  Psalmstücke,  die  sich  selbst  als  Gebet  und  Hymne 
geben,  wurden  bald  —  selbst  wenn  sie  ursprünglich  nicht  für 
diesen  Zweck  gedichtet  waren  —  die  öffentlichen  Gesangstücke 
im  Dienste  des  Heiligtums,  und  namentlich  an  Festtagen,  in 
Synagogen  und  Privatvereinen  gesungen .  In  ihrer  Schilderung  von  3o 
Tempelfeierlichkeiten  meint  die  Chronik  unsere  Psalmen,  insonder- 
heit die  18  Halleluja-,  Hallel-  (S.  4)  und  Hodu-Stücke  (Pss.  105 
bis  107, 111  bis  118, 135, 136, 146  bis  150).  Da  Leviten  die  Tempel- 
feier versahen,  vielleicht  auch  die  meisten  Psalmen  verfaßten, 
so  hat  die  Sage  alte  Levitenhäupter  und  den  angeblichen  Gründer  35 
der  Tempelmusik,  David,  zu  Urhebern  der  Psalmstücke  gemacht, 
diese,  die  nach  Davids  Anweisung  dichteten,  sogar  zu  Sehern 
erhoben  (s.  I.  Chron.  25,  2.  II.  Chron.  7,  6.  23,  18.  29,  30.  35,  15). 
Diese  Urheberschaft  hat  auch  ihre  nationale  Bedeutung,    Juda, 

1* 


_    4    — 

das  in  der  früheren  Zeit  den  Gegensatz  bildete  zu  dem  abgefallenen 
Israel,  und  in  der  späteren,  als  alleiniges  Israel,  den  zu  den  ab- 
göttischen Unterdrückern,  ehrte  in  David  den  Begründer  de& 
Staates,  den  Erbauer  von  Zion,  und  verband  mit  der  Hoffnung 
5  auf  Freiheit  auch  die,  daß  der  Glanz  des  Davidischen  Hauses 
wiederhergestellt  würde,  so  daß  Davidssohn  und  Messia  gleich- 
bedeutend wurden.  Die  alte  Vorstellung,  daß  Israel  der  erst- 
geborene Sohn  Gottes  sei  (Exod.  4,  22),  ward  in  Orakeln  (Ps,  89^ 
27.  28)  auf  David  übertragen;  bei  den  Propheten  ist  ,,Gott  und 

10  David"  ein  Bild  der  mit  der  Freiheit  verbundenen  Gottes- 
Erkenntnis.  ,,Die  Kinder  Israel  werden  aufsuchen  den  Ewigen ,^ 
ihren  Gott  und  David"  (Hosea  3, 5).  ,, Deine  Bande  werde 
ich  zerreißen.  Fremde  sollen  fürder  sie  nicht  dienstbar  machen» 
aber  dem  Ewigen,  ihrem  Gott,  werden  sie  dienen  und  David,  ihrem 

15  Könige,  den  ich  ihnen  aufstellen  werde"  (Jerem.  30,  8.  9).  ,,Ich 
werde  meinen  Schafen  helfen,  daß  sie  nicht  mehr  zum  Raube 
seien,  werde  richten  zwischen  Lamm  und  Lamm  und  einen  Hirten 
über  sie  aufstellen,  meinen  Knecht  David,  der  soll  sie  weiden 
und  ihr  Hirt  sein  und  ich  werde  ihr  Gott  sein."    (Ez.  34,  22 — 24). 

2  0  ,,An  jenem  Tage  wird  der  schwächste  unter  den  Einwohnern 
Jerusalems  David  gleich  sein,  das  Haus  David  aber,  ihnen  voran, 
den  göttlichen  Engeln  gleichen"  (Zach.  12,  8).  Dieser  David 
ist  es,  der  von  den  Psalmen,  trotz  Inhalt  und  Überschriften,. 
die  anderen  Verfasser  verdrängt  hat,  und  seit  Sirach  sind  alle 

25  Anführungen  aus  dem  Psalmbuch  Davidisch.  Allmählich  ver- 
körperten sich  Prophetie  und  Psalmodie  in  zwei  Personen :  Moses 
und  David.  Gleichwie  jener  das  Wort  Gottes  an  Israel  brachte ,^ 
trug  dieser  Israels  Worte  Gott  vor,  und  so  wie  jenes,  unwandel- 
bar, ein  Vermächtnis  aus  der  (S.  5)  Vergangenheit  ist,  bleibt  dieses 

so  eine  feste  Zusage  für  die  Zukunft.  Der  Stempel  beider  ver- 
einigten Elemente  blieb,  auch  als  der  Tempel  gefallen  war,  der 
Synagoge  aufgedrückt:  die  Lektionen  galten  dem  Gesetze,  die 
Vorträge  der  Prophetie;  das  Gebet  waren  Psalmen  und  Psalm- 
verse. — 

86  Nach  dem  schrecklichen  Fall  von  Jerusalem  und  dem  noch 
schreckHcheren  Bethers,  gaben  die  Juden  zwar  den  Widerstand 
auf,  aber  sie  erklärten  sich  nicht  für  besiegt:  Titus  und  Hadrian 
waren  nur  Vollstrecker  götthcher  Strafen,  und  Israels  Sieg  stand 
in  künftigen  Tagen  bevor.  Diejenigen,  die  allein  Gott  anerkannten^ 


—    5    — 

konnten  nicht  für  immer  Heiden  preisgegeben  sein,  die  heilige 
Stadt  nicht  ein  Tummelplatz  fremder  Krieger  bleiben.     Neue 
Psalmen  zu  dichten  litt  weder  die  noch  frische  Erinnerung  an  den 
Tempeldienst,  noch  die  verhältnismäßige  Jugend  der  Psalmen: 
aber  in  dem  Midrasch,   in  den  Gebeten,  vernehmen  wir  die  Gott  s 
preisenden  Klänge  des  gebeugten  und  dennoch  freien  jüdischen 
Geistes.      Israel  ist  dasselbe   geblieben,   auch  ohne   Herrschaft 
und  Tempel;  seine  Frommen,  wie  sie  einst  in  den  Psalmen,  zur' 
Zeit   der   Seleuciden,   fallen   und   sich   nicht   ergeben,   leuchten 
noch  immer  ihren  Brüdern  vor,  lehrend  und  sterbend,  in  Mischna,  lo 
Midrasch  und  Gebet.     In  den  sabbatlichen  und  festlichen  Vor- 
trägen wird  der  Weise  der  Prophet,  und  der  Vorbeter, 
der  auch  der  Abgeordnete  der  Versammlung  heißt,  der  Psalmist. 
Jener  bereichert  die  Lektionen  mit  seinen  Belehrungen,  dieser 
•den  Psalm  und  die  Tefilla  mit  freien  Kompositionen.     Nur  die  is 
Musik  fehlt:     Gesang  und  Harfen  sind  verstummt,  seitdem  der 
Tempel  zerstört  ist;  darum  entbehren  die  jüngeren  Gebete  des 
Rhythmus.     Allein  die  Ideen  des  Psalmisten  erfüllen  auch  den 
Midrasch,  und  die  Aussprüche  und  Begebenheiten  älterer  Zeit 
werden  auf  die  Gegenwart  angewandt  und  derselben  angepaßt.  20 
Die  Fremden  und  die  Tyrannen,  denen  Propheten  und  Psalmen 
den  Untergang  verkünden,  sind  nunmehr  als  Legionen  in  der 
heiligen   Stadt  einquartiert;   das  verhaßte,   schadenfrohe   Edom 
ist  Rom.    Das  hohe  Lied  ist  ein  Gespräch  zwischen  Gott  und  Is- 
rael, seiner  Braut :  Moses  ist  der  Brautführer,  und  die  Erlösung  25 
aus  Ägypten  das  Vorbild  für  die  messianische  Erlösung.     Die 
gegenwärtigen  Leiden,  längst  (S.  6)  von  der  Prophetie  angedroht, 
verbürgen,  wie  schon  Rabbi  Akiba  tröstet,  daß  auch  die  Ver- 
heißungen in  Erfüllung  gehen  werden.     Was  Jakob  und  Daniel 
in  ihren  Träumen  sehen,  bezeichnet  die  vier  Monarchien,  von  80 
denen  die  Juden  geplagt  werden,  und  den  höhnenden  Tyrannen 
verkündet  der  Midrasch  ihren  dereinstigen  Untergang.    Umsonst 
werden  Beschneidung,  Gesetzesstudium  mit  Todesstrafen  belegt: 
Israel  bewies,  daß  es  nicht  gesonnen  sei,  in  Rom  aufzugehen. 

Mittlerweile  wurde  dieses  Rom  christlich.   Ein  dem  jüdischen  35 
verwandter   Kultus   löste    den   hellenisch-etruskischen    ab,   und 
den  Psalmen  mußte  Apollo  Platz  machen.     Allein  den  Juden 
kam  das  nicht  zu  Gute.    Das  heidnische  Rom  unterdrückte,  das 
christliche  haßte ;  dieses  letztere  war  es,  welches  die  palästinischen 


—    6    — 

Akademien  in  Asche  legte,  das  Patriarchat  aufhob,  und  von  Stufe 
zu  Stufe  die  Juden  aus  dem  Bürgertum  stieß.  Die  Bischöfe^ 
den  Namen  Israel  für  ihre  Kirche  in  Beschlag  nehmend,  hatten 
statt  Mitleid  und  Liebe  nur  Erniedrigungen,  nur  Verfolgungen 

5  für  schwächere  Nichtchristen,  und  besonders  für  das  zerstreute 
Volk,  dem  für  Bilderdienst  und  Menschengunst  sein  höherer 
Adel  nicht  feil  war.  Unter  diesen  Verhältnissen  bildete  sich  die 
Rede  der  in  Lehr-  und  Bethäusern  sprechenden  Hagadisten 
aus,  und  den  Wiederklang  ihrer  Vorträge  gab  das  Gebet,  wie 

10  früher  den  Wiederklang  der  Prophetie  der  Psalm. 

Den  Willen  Gottes  zu  erkennen  und  durch  ein  sittliches 
Leben  darzustellen,  durch  Verbreitung  solcher  Erkenntnis  Liebe 
zu  wecken,  Eintracht  zu  befestigen:  —  dies  war  das  Ziel,  welches,^ 
wenn  auch  in  fernen  Räumen  den  Propheten  leuchtete;  dies  der 

15  Atem,  der  beseUgend  den  Dulder  durchströmte:  Für  diesen 
Zweck  war  das  Gesetz,  insoweit  es  jüdische  Färbung  hatte,  ein 
Mittel.  Die  Juden  hielten  sich  für  Werkzeuge  der  Vorsehung 
zur  Erreichung  jenes  Zweckes,  und  darum  den  sie  umgebenden 
Menschendienst,  in  welchen  auch  die  Bekenner  des  christlichen 

20  Glaubens  gestürzt  worden,  für  ungöttlich.  Ihre  Sache  war  Gottes 
Sache;  die  Kinder  Abrahams,  die  Inhaber  der  Lehre,  die  Schütz- 
linge alter  Verheißungen,  durften  nicht  untergehen;  unter  den 
siebzig  Wölfen  mußte  das  Lamm  erhalten  werden.  Der  Parteien- 
haß hatte  (S.  7)  den  Untergang  des  Staates  herbeigeführt,  und  die 

25  Sünden  verzögern  die  Erlösung:  aber  Israels  Feinde  sind  der 
Hölle  verfallen,  und  die  heut  die  niedrigsten  sind,  werden  der- 
einst die  höchsten.  Neben  dieser  allgemeinen,  politischen  Lehre ^ 
wurde  im  Leben  stets  Barmherzigkeit  geübt,  und  täglich  Gott 
gepriesen,  der  ,,über  alle  seine  Geschöpfe"  sich  erbarme  (Ps.  145,  9). 

30  Allein  Gott  und  Israel  sind  in  unlösbarem  Bündnisse :  jener  ist 
der  Vater,  der  Freund,  der  König,  der  Erlöser;  dieses  ist  sein 
Volk,  es  sind  seine  Kinder,  die  er  von  je  getragen  usw.  Dem 
frommen  Gemüte  wurde  Gott  gleichsam  die  Seele  Israels,  und 
ward  in  der  Tat  später  mit  dem  Ausdruck  ,, Israel  der  Alte" 

as  bezeichnet,  an  den  „Alten  der  Tage"  im  Buche  Daniel  erinnernd: 
seine  Diener,  die  Engel,  stehen  in  Verbindung  mit  den  Israeliten, 
preisen  Gott  in  denselben  Ausdrücken,  und  winden  aus  den 
Gebeten  Kronen  für  das  Haupt  des  Höchsten  (Schemot  rabba  21). 
Den  Wohlklang  der  Sphären  übertrifft  der  Gesang  der  Gerechten, 


und  Israels  Stimme,  ob  Hymnen  ob  Lieder  singend,  ist  stets 
wohlgefällig  (Midr.  Ps.  33).  Über  den  Wegfall  des  Opferdienstes 
dürfen  wir  uns  nicht  beunruhigen,  denn  das  Gebet  stehe  höher, 
und  verbunden  mit  dem  Exile  schütze  es  vor  Höllenstrafen. a) 

So  ward  im  Laufe  der  Jahrhunderte  das  Gebet  oder  viel-  5 
mehr    der    den    Tempeldienst    vertretende    öffentliche    Gottes- 
dienst ein  Mittelpunkt,  um  welchen  das  politische  wie  das  reli- 
giöse, das  denkende  wie  das  poetische  Israel  sich  bewegte.    Da 
aber  diese  vier  Seiten  nur  die  vier  Gesichter  eines  und  desselben 
göttlichen  Geistes  waren,  so  fielen  nach  und  nach  dem  Gebete  lo 
alle  geistigen  Schätze  zu,  und  aufgenommen  ward  in  den  Gottes- 
dienst Nationalgeschichte  und  Leiden,  Vergangenheit  und  Zu- 
kunft, das  Verhältnis  des  Geistes  zu  dem  Urgeist,  des  Einzelnen 
zur  Menschheit,  des  Menschen  zur  Natur,  und  die  dichterischen 
Stoffe,  die  in  Schrift  und  Hagada  aufgehäuft  lagen,  wurden  von  is 
den  Dichtern  der  Synagoge  angebaut.     So  ist  aus  den  einfachen 
Elementen  des  ältesten  Rituals:  dem  Schemah  (dem  Bekennt- 
nisse der  Einheit),  der  Tefilla  (dem  eigentlichen  Gebete),  (S.  8) 
und  der  Keduscha  (der  Verherrlichung  Gottes),  die  reiche  gottes- 
dienstliche Ordnung  hervorgegangen,  die  wie  bei  keinem  Volke  20 
sonst,  in  sich  allein  eine  Schatzkammer  von  ReUgion  und  Ge- 
schichte, von  Poesie  und  Philosophie  ausmacht. 

In  den  Vordergrund  dieses  Gemäldes  tritt  der  Versöhnungs- 
tag.    Aufrichtiger  Besserung  und  Buße  wird  an  diesem  Tage 
Vergebung  zuteil,    und  von  der  Besserung  ist  die  Erlösung  ab-  25 
hängig;  für  Tränen  und  Reue,  für  Kränkungen   Unschuldiger 
bleiben  im  Himmel  die  Eingänge  offen,  durch  welche  die  Ge- 
bete emporsteigen.     Der  Neujahrstag  galt  als  Gerichtstag  und 
die  zehn  Tage,  die  von  da  ab  dem  Versöhnungsfeste  voraus- 
gehen, als  vorbereitende  Bußetage.   Für  diese  heihge  Zeit  wurden  so 
bereits  früh  angemessene   Gebete  ausgearbeitet,  zumal  da  der 
Versöhnungstag  ganz  in  der  Synagoge  zugebracht  wurde,  und 
sie  war  es,  die  vornehmlich  alle  jene  Elemente  des  wachsenden 
Gottesdienstes  sich   dienstbar   machte.      Je   mehr    sich   Judas 
Leben   und   Sprache   in   die   Synagoge   zurückzog,   desto   mehr  35 
Reiz  hatte  es  für  das  jüngere  Geschlecht,  das,  was  es  im  Beten 
empfand,  was  es  in  Vorträgen  gelernt,  sich  in  der  heiligen  Sprache, 

a)    S.  die  Stellen  bei   Is.  Abuab:  Leuchter   c.   92  u.    104.     [Vgl. 
c.  90.  91.  275.  276.  306.] 


in  dichterischem  Schmucke,  vortragen,  vorsingen  zu  lassen. 
So  wurden  in  P  i  u  t  und  S  e  1  i  c  h  a  die  Propheten  und  die 
Psalmen  verjüngt,  erneuert;  für  den  geschichthchen  Stoff  aber, 
aus  denen  [dem]  des  Mittelalters  Vorträge  und  Psalmen  ge- 
5  arbeitet  wurden,  sorgten  Herrscher  und  Priester  in  den  beiden 
Reichen:  im  Reiche  des  islamischen  Königs  der  Könige,  und 
in  dem  Reiche  des  apostolischen  Knechtes  der  Knechte. 


II. 

Leiden. 

Wenn  es  eine  Stufenleiter  von  Leiden  gibt,  so  hat  Israel 
die  höchste  Staffel  erstiegen;  wenn  die  Dauer  der  Schmerzen 
und  die  Geduld,  mit  welcher  sie  ertragen  werden,  adeln,  so 
nehmen  es  die  Juden  mit  den  Hochgeborenen  aller  Länder  auf; 
wenn  eine  Literatur  reich  genannt  wird,  die  wenige  klassische  5 
Trauerspiele  besitzt,  welcher  Platz  gebührt  dann  einer  Tragödie, 
die  anderthalb  Jahrtausende  währt,  gedichtet  und  dargestellt 
von  den  Helden  selber? 

Die  Zerstreuung  der  Juden,  an  und  für  sich  schon  ein  Un- 
glück, zumal  bei  ihrer  Sehnsucht  nach  Vereinigung,  hätte  einem  lo 
menschlichen    Gemüte    Achtung    und    Milde    einflößen    sollen: 
wurde  ja  bei  ihnen  der  Fremde  geschützt.    Die  Geringen,  die 
Schwachen  hätten  Schutz  hervorrufen  müssen ;   man  zog  es  vor, 
sie  mit  Erpressungen,  mit  Steuern  und  Abgaben   zu  drücken 
und  dem  Armen  noch  Strafgelder  aufzulegen,  a)   „Wer,  sagt  den 5 
Midrasch,  b)  sich  durch  eine  Dornenhecke  durcharbeitet,  bleibt, 
während  er  an  der  einen  Seite  sich  losmacht,  mit  den  Kleidern 
an  der  anderen  Seite  hangen,  gerade  wie  es  einem  in  Esaus  Reich 
ergeht.    Man  hat  kaum  die  Grundsteuer  gezahlt,  wird  das  Kopf- 
geld eingefordert,  und  während  dies  eingetrieben  wird,  ist  schon  20 
der  Tribut-Exekutor  da,"     ,,Edom  wird  nie  satt;  was  dorthin 
fließt,  kehrt  nie  zu  dem  Eigentümer  zurück.   Die  Edomsfürsten 
sind   Geldfreunde,    darum   schinden   sie  Israel", c)   und  deshalb 
heißen  bei  Joseph  b.  Isaacd)  die  Juden  die  Steuergeplünderten. 
Die  Geschichte  des  europäischen  Mittelalters  (S.  10)  bildet  den  25 
Kommentar  zu  diesen  Sprüchen.    Hab  h  a  b  (Gib,  gib) !,  der  Ahn 


a)  Pesikta:  Ki  Tissa.  —  &)  Gr.  Pesikta  N.  10.  —  c)  Midr.  Kohelet  84c. 
Genesis- Agada  c.  56.  —d)  Sei.  n^^Mn-  —  [(p^l«  mrO/  vgl.  fimD^  fi»-)] 


10 


des    schwäbischen    Hep   hep,   ist    der   Drohruf    des   römischen 
Eeiches.a) 

Gib,  gib,  rufen  die  Gottlosen; 
Geld  herbei! 
5  Ihr  Feldgeschrei. 

(Isaac  halevi).  h) 
Gib,  gib,  sie  sprechen. 
Und  keiner  da  zu  brechen 
Den  Übermut  der  Frechen. 
10  (Jehuda  halevi).  c) 

In  ähnlicher  Weise  sprechen  Binjamin,d)  Abraham, e)  Rüben./) 
Gold  her!  Dieses  Thema  des  Tanchuma,  gr)  wird  variiert  in  einer 
Unzahl  von  Gebeten,  die  bald  die  schweren  Abgaben  schildern, 
bald    die    willkürlichen    Geldforderungen    und    offenen    Plünde- 
15  rungen.       ,, Israel    schreit    wegen    unerschwinglicher    Abgaben; 
Edom  hat  solche  uns  aufgeladen,  es  drängt  und  drückt  und  treibt 
ein;   o  Herr,  erleichtere   das  Joch  der  Steuerherren" ! /i)     ,,Sie 
treiben  Steuern  ein  und  kommen  mit  Gewalt,  wir  verarmen".*) 
,,Madhebas  Joch,    ruf t  Gerschom,  fc)  vermag  ich  kaum  mehr  zu 
20  tragen;  miß  ein,  ruft  sie,  bring  tüchtige  Gaben!"      Abraham 
b.  Samuel,  l)  Elasar  b.  Jehuda ?n)  und  andere  wehklagen,  wie  den 
Juden  ihr  Erworbenes  genommen  wird,  undAmitain)  sagt,  sie 
begnügen  sich  nicht  mit  der  Beschlagnahme  der  Häuser.    Über 
wirkUche  Armut  klagen  fast  gleichzeitig  Gerschomo)  und  Simeon.  p) 
25  Aus  allen  Ländern  erschallt  die  gleiche  Beschwerde. 

So  lange  Druck  und  Ausschheßung  die  Juden  noch  nicht 
zu  Gegenständen  von  Kindheit  an  gewohnter  Geringschätzung 
gemacht  hatten,  der  Fanatismus  noch  nicht  in  die  Massen  ge- 
drungen war,  lebten  die  Juden  mit  ihren  Mitbürgern  in  Frieden, 
80  denn  es  gab  in  der  Bevölkerung  keinen  eigentlichen  Judenhaß. 
Aber  die  Geistlichkeit  hat  alles  (S.  11)  aufgeboten,  die  Juden 
sittHch  zu  vernichten,  ihnen  jede  Sympathie  zu  entziehen,  indem 
sie  jüdisch  und  teuflisch  für  gleich  erklärte.     In  Syrien  wie  in 


a)  S.  Tr.  Aboda  17a  u.  Sabb.  149b  unten.  [Jark.  Prov.  141c.]  — 

86  6)  Ahaba  ^nf-  —  c)  ^m^DO  pDI^^-  —   d)  Sei.  )£^'^t]V<-  —  e)  Sei.  t^>x 

'?^<1t^^•  —  /)  Avignon-Siddur  Th.  1  f.  88a.  —  g)  Paraacha  j^^^  f.  61c. 

—  h)  Abraham  b.  Isaac  p3J<,    Mose  b.  Esra  in  Hosch.    yy]i^,    Raschi 
[DIN*.   I>avid   Bekoda   nCSIl  yiH-   —  "i)  Salomo   :nipn-    —  f^)  H^K'- 

—  i)  M22  1i^:ip  DN-  —  wi)  Y«  D'n^X-  —  w)  ia>3^J^.  —   o)  in  Y^K 

40  p]D3n  DD  D>Dai  :NnpN-  — p)  n^TN  D>Da  nrniD  (idin)-  — 


_  11  _ 

Frankreich  haben  viele  Christen  die  Synagogen  besucht,  die 
israeUtischen  Feste  mitgefeiert,  oft  jüdische  Prediger  und  Richter 
den  christUchen  vorgezogen;  Juden  und  Christen  haben  sich 
einander  besucht,  zusammen  gespeist,  sogar  sich  untereinander 
verheiratet.  Die  Kirchenväter  sind  hierüber  außer  sich,  Edikte  s 
und  Konzilien  müssen  dreinschlagen.  Mit  dem  steigenden  Ansehen 
des  Mönchtums,  als  HeiHgsprechungen  und  Grab-Wallfahrten 
zunahmen,  und  endlich  mit  Hildebrand  die  Priester  die  Herr- 
schaft in  Europa  errangen,  sanken  die  Juden  immer  tiefer,  und 
nachdem  Gesetz  und  Gewohnheit  sie  der  äußersten  Verachtung  i» 
preisgegeben,  war  es  dem  Pöbel  leicht,  die  Hilflosen  mit  Schimpf- 
namen zu  verfolgen.  Man  nannte  sie  Hundea)  und  verschonte 
sie  mit  keiner  Beleidigung.  ,,Wir  werden  beschimpft  und  an- 
gespien, wie  Straßenkot  behandelt",  6)  ,, sitzen  stumm  im  Winkel 
gleich  Zeugen,  die  man  auf  Lügen  ertappt",  c)  ,, hören  die  is 
Kränkungen,  erwidern  nichts",  d) 

„Er  waget  Dir  zu  fluchen, 
Angesichts  der  Deinigen; 
Gegenrede  darf  ich  nicht  versuchen, 

Sie  sind  schon  da,  um  mich  zu  peinigen".  20 

(Abenesra).  e) 

Bei  bevorrechteten  Kirchen  ist  die  Rede  so  gefährlich  wie 
die  Antwort.  Der  Spott  ergoß  sich  besonders  über  die  Messias- 
Hoffnung.  Der  Psalmist  (Ps.  42,  4.)  weint,  man  höhne  ihn  den 
ganzen  Tag  mit  der  Frage:  Nun,  wo  ist  Dein  Gott?  Diese  Tränen  25 
fließen  noch,  sie  wurden  allen  Synagogaldichtern  ausgepreßt, 
selbst  der  angesehene  Chasdai  b.  Isaac  klagt  in  dieser  Weise 
in  seinen  Briefen  an  den  Chasaren,  und  lang  vor  ihm  der  Mi- 
drasch  (Thren.  76b.). 

„0  höre,  wie  sie  spottet:  80 

Hofft  ihr  noch,  es  wird  gebauet?     (S.    12) 

Verlassen  bleibt  es  und  verrottet, 

Und  ihr  vergessen,  nicht  mehr  angeschauet". 

(Kalir).  f) 


a)  Salomo  Jl^ipf),    Amitai  y^^,  Ephraim  J^öt!^  KH-  —  ^)  Salomo  35 
13"I0«-    Simeon  ;^-)pJ^.  —  c)  Kalir:  Sachor  (DO«)?  ^J^J),  Jechiel  rn'^1^<^' 
[milöN/    Mose    Sul.  -njj,^]  Jehuda  ir]W)V  It^i^'  Sebadja  D>n^N-  — 

d)  Schabtai:    -r^  i;^^i^,  Isaac  ^^^s    Samuel  >3{<^ö,    Simcha   föt^.  — 

e)  Meora  «^njl  ^«  *?«.     /)  Klagel.  HtDH- 


—    12    — 

„Warum  so  elend  Königssohn? 
Klingt  der  Molochdiener  Hohn; 
Zeiten  kommen  und  vergehen, 
Warum  kommt  nicht  Jischais  Sohn? 
5  Will  euer  Gott  aus  den  Höhen 

Euch  empor  mit  Wundern  tragen: 
So  saget  doch,  wenn  wir  fragen. 
Warum  zögern  seine  Wagen"? 

(Mose),  a) 
10  „Euer  Messias  geht  langsam,  rufen  die   Blödsinnigen  mir 

zu";  &)    „ich   heiße  der  in   alle  Ecken  Geschleuderte,   vergebens 
Hoffende."  c) 

Die  Köpfe  schütteln  meine  Dränger 
Und  täglich  bin  ich  ein  Gefragter: 
15  „Elender  Du  und  Geplagter 

Hoffest  Du  noch  länger?" 
Und  wie  man  mich  erblickt, 
,, Träumer,  heißt  es,  bist  verrückt"! 

(Joseph  b.  Meir  ibn  Mohager).  d) 

20  ,,Sie  sprechen:  schon  hofft  sie  nicht  mehr,  sie  träumt 

Nicht  mehr  vom  Heil,  da  es  so  lange  säumt". 

fJehuda  halevi).  e) 
Mein  Heil,  ich  dachte. 
Sollten  schauen  noch  die  Hasser. 
35  „Es  flieht,  sie  spotten,  gleich  der  Wolke, 

Keine  Hoffnung  mehr  dem  Volke, 
Um  welches  rings  umher  es  nachte." 
Beschämt  ich  höre,  die  Augen  strömen  Wasser. 

(Ungenannter),  f) 
30  Wann  wirst  Du  uns  rächen 

An  den  mächtigen  Frechen, 
Die  Tag  für  Tag  sprechen: 

,,Wo  ist  er  Dein  Gott? 
Kannst  Du  in  Schlaf  Dich  betten? 
35  Meinst  Du  Dich  schweigend  zu  retten 

Vor  Schwertern,  vor  unseren  Ketten? 
Rufe  ihn  doch  Deinen  Gott"! 

(Isaac  Seniri).  g) 
Das  „Worauf  wartest  Du  Verstoßene"?  ä)  wurde  (S.  13)  ange- 
40  wandt,  um  die  Juden  in  ihrer  Überzeugung  wankend  zu  machen,  und 


«)  1D1N'  —  &)  Meschullam:  Jozer  Pesach.  —  c)  Mose  HÜ^K  TX-  — 
^)  nriN  *^N  Trip.  64a.  —  e)  M.  Sachs  rel.  Poesie,  S.  105.  —  /)  -y^^ 
D^  ^b•  —  9)  b^'^W  MDlf-  —  ^)  Isaac  b.  Samuel  'n  y^^. 


—    13    — 

das  Elend,  das  man  ihnen  bereitet,  in  einen  Grund  der  Anklage 
verwandelt.  ,,Ilir  müsset  wohl  wenig  taugen,  hieß  es,  da  ihr 
ein  niedriges  Dasein  fristet  und  keiner  von  Euch  etwas  be- 
sitzt", a)  Wo  Druck  und  Überredung  nichts  fruchteten,  griff 
man  auch  wohl  zu  Gewaltmitteln,  riß  Synagogen  nieder,  verbot  s 
jüdische  ReUgionsgebräuche,  jagte  Juden  aus  dem  Lande,  und 
versuchte  Zwangstaufen,  wie  694  in  Spanien,  722  in  Konstanti- 
nopel. Auch  die  Anhänger  des  Koran  machten  den  Juden, 
namentUch  seit  dem  neunten  Jahrhundert,  öfter  ihre  ausschließen- 
den Grundsätze  fühlbar.  Die  gewalttätige  Bekehrung,  schreibt  la 
Saadia  ihn  Dananfe)  (um  1480),  herrscht  nicht  in  den  Ländern 
der  Christen  allein,  sondern  auch  in  den  arabischen  Staaten, 
welche  den  größten  Teil  der  bewohnten  Erde  bilden  und  die 
Mehrzahl  der  Juden  enthalten.  Das  Bekehrungsschwert  hat 
leider  viele  Gemeinden  im  Khalifat,  in  Arabien,  Afrika  undi& 
Spanien  zur  Zeit  des  Chiwi  Balki  (9.  Jahrh.)  und  des  Maimo- 
nides  (1150)  getroffen.  Von  berühmten  Israeliten,  die  gezwungen 
ausscheiden  mußten,  wie  von  Dunasch  b.  Temim  und  Chasdai 
b.  Chasdai,  behaupten  daher  die  mohammedanischen  Schrift- 
steller, daß  sie  dem  Islam  sich  zugewandt.  20, 

Bei  diesen  und  ähnlichen  Verfolgungen  waren  ganz  be- 
sonders die  Angeber  und  die  Apostaten  tätig.  Aus  der  Mitte 
des  jüdischen  Volkes  hervorgegangen,  aus  niedriger  Rachsucht, 
oder  durch  Eitelkeit  verführt  und  für  Geld  gekauft,  brachten 
diese  Menschen,  meist  als  getaufte  Juden,  über  die  Ihrigen  Leiden  25. 
und  Blut.  Das  Ausspähen  und  Aushorchen,  um  zu  schaden, 
verbietet  der  Pentateuch,  und  der  Midrasch  zu  den  Sprüchen 
(c.  6)  stellt  den  Denunzianten  dem  Mörder  gleich.  „Die  Söhne 
meiner  Mutter  grollten  mir"  heißt  es  im  hohen  Liede  (1,  6.). 
,,Dies  sind,  meint  der  Erklärer  Tobia  b.  Elieser,  die  verbreche-  sct 
rischen  Israeliten,  die  uns  vermittelst  des  Christentums  wehe 
tun,  und  uns  um  Geld  bringen."  Ähnliche  Klagen  führen  Simeon, 
Gerschom,  Amitai,  Elia  b.  Schema ja,c)  Maimonides,  der  Verfasser 
(S.  14)  des  alten  Nizzachon,  Binjamin  b.  Abraham  und  unzählige 
andere,  und  Binjamin  halevi,  der  vor  dreihundert  Jahren  dichtete,  35. 


a)  Sulat  von  Joseph  b.  Amitai.  —  6)  nj^j;!  möH  16»-—  c)  Selicha 
ninö  KUN-  [Vgl.  auch  die  Auszüge  in  Jl'Titt?  ed.  Frkf.,  S.  146,  Munk 
Abulwalid,  S.  ö9.] 


—    14    — 

hört  die  Posaune  der  Erlösung,  „wenn  hoffnungslos  einher- 
gehen Übermut,  Götzendienst  und  Angeberei".  Die  Verfolgung 
in  Limoges  vom  Jahr  992  war  das  Werk  eines  Apostaten.  Von 
den  getauften  Juden  gingen  die  ersten  Enthüllungen  aus,  die 
5  nachher  zu  Entdeckungen  anwuchsen.  Sie  halfen  den  Mönchen 
Schriften  gegen  Juden  ausarbeiten,  und  zwangen  die  Rabbinen 
in  Spanien,  Frankreich  und  Deutschland  zu  öffentlichen  Glaubens- 
Disputationen.  Als  Karl  V.  von  Frankreich  im  Jahre  1378  ein 
Edikt   gegen   ihre    Angebereien    erließ,    waren    bereits    zahllose 

10  Schlachtopfer  gefallen.  Dieser  Klasse  gebührt  die  Erfindung 
der  lügnerischen  Beschuldigungen  des  Kinderschlachtens,  Blut- 
trinkens, Brunnen vergiftens  und  Hostienkreuzigens ;  ihr  ver- 
danken wir  die  Angebereien  über  jüdische  Schriften  und  Ge- 
bete, und  aus  ihrer  Mitte  kamen  Zensoren  und  Revisoren,  die 

15  sich  ein  Denkmal  gestiftet  in  geschändeten  Handschriften,  ver- 
stümmelten Werken  und  völlig  entstellten  unbrauchbaren  Aus- 
gaben hebräischer  Bücher. 

So  schrecklich  das  Los  der  Juden  in  jenen  Jahrhunderten 
war,  so  kann  man  sich  kaum  darüber  wundern.      Geschehen 

20  ja  vor  unseren  Augen  in  unzivihsierten  Ländern  ähnliche  Dinge, 
und  ebenso  Schreckliches  den  Sklaven  von  den  weißen  Bar- 
baren, a)  Das  Mittelalter  ist  die  Zeit  der  Barbarei,  d.h.  der  ver- 
einigten Herrschaft  von  Faustrecht,  Unwissenheit  und  Pfaffen- 
tum;  in  jenem  goldenen  Zeitalter  wurden  einige  herrliche  Er- 

25  findungen  gemacht,  z.  B.  Ohrenbeichte  und  Zöhbat,  Bibelverbote 
und  Karthäuser,  Kreuzzüge  und  Hexenprozesse,  Inquisition 
und  Ketzerverbrennung.  Pfaffentum  und  Raubgier  haben  den 
Flor  der  Provence  zertreten,  Spanien  arm  gemacht,  Asien  und 
Amerika   entvölkert;   Despoten   und   Priester   haben   auf  ihrer 

30  Spur  mehr  Brandstätten  und  Elend  zurückgelassen,  als  Scythen, 
Hunnen  und  Vandalen  zusammengenommen.  Unter  Polen 
und  Böhmen,  Magyaren  und  Chasaren,  Franken  und  Bulgaren, 
Beduinen  und  Mongolen  ist  es  ohne  Frage  den  Juden  besser  (S.  15) 
ergangen,  als  unter  den  mittelalterlichen  Christen.     Die  Geist- 

35  liehen,  deren  Mordtaten  um  das  Jahr  1150  u.  ff.  in  England 
überhand  nahmen,  haben  in  geopferten  Albigensern,  Waldensern, 


a)  Annales  d'Afrique,  Jahrg.  14,  p.  28. 


_    15    — 

Protestanten  und  Ketzern  ihre  Milde  hinlänglich  bewiesen,  und 
Israels  Selicha  soll  nur  ein  Blatt  in  diesem  Buche  bilden. 

Den  Juden,  die  in  England,  Frankreich  und  Deutschland, 
wie  eine  Ware,  aus  einer  Hand  in  die  andere  gingen,  wurde 
bald  von  Priestern  und  Machthabern,  bald  in  roherer  Weise  5 
vom  Volke  zugemutet,  sich  taufen  zu  lassen,  und  im  Weigerungs- 
falle floß  oft  Blut.  Ein  tausendfältiges  Echo  der  Treue  schallt 
uns  bei  solchen  Auftritten  aus  der  synagogalen  Poesie  entgegen. 
,, Behüte,  den  Einzigen  zu  verleugnen,  den  Glauben  zu  verlassen, 
die  Treue  zu  brechen"  u.  m.  dgl.  Unter  dem  Drucke  entlud  lo 
das  edlere  Gemüt  sich  seiner  schönsten  Säfte,  die  gepreßte 
Blume  gab  ihren  Duft,  und  der  Gekettete  erschien  freier  als 
sein   Büttel. 

Diene  lieber  göttlichen  Geboten, 

Eh'  Du  dienstbar  wirst  den  Toten;  16 

Freiheit  den  Seelen  verkündet 

Von  der  Knechtschaft,  die  sie  an  Leichen  bindet. 

(Jehuda  halevi).  a) 
Weil  ich  fürchte  nur  den  einen, 
Furcht'  ich  von  den  Vielen  keinen.  20 

(Abenesra).  b) 
Bleibst  Du  meiner  Lehre  treu, 
Bist  Du  wie  ein  König  frei; 
Wer  lüstern  ist  nach  Stolzen,  Schlechten, 
Wird  ein  Knecht  von  Knechten.  25 

(Derselbe),  c) 
Verachtet  sein  des  Einen  Sklav, 
Und  nicht  bei  Götzen  Fürst  und  Graf. 

(Ungenannter),  d) 
Ihm  in  dem  Druck  30 

Diene  ich  mit  Lust, 
Mehr,  daß  eines  anderen  Schmuck 
Ich  trüge  auf  der  Brust. 

(Joseph  Bonfos).  e) 

Diejenigen,  die  um  der  ReUgion  willen  den  Tod  erUtten,  35 
hießen  Heihge;  jeder  war  verpflichtet,  um  sie  zu  trauern  (S.  16) 
und,  wenn  es  anging,  über  ihn  [sie]  die  Leichenrede  zu  halten ; 
der  Witwe    des    Heiligen    wurde    empfohlen,     ,,Gott    und    den 


—  d)  Sulat  "TömN-  —   e)  Reschut  Neujahr.     Vgl.     Raschi  Cant.  7,1. 


40 


—    16    — 

Gefallenen  zu  ehren,"  keine  neue  Ehe  einzugehen. a)  Ihrer 
Seelen  wurde  am  sabbatlichen  Gottesdienste  gedacht.  Als  im 
ersten  Kreuzzuge  die  Pöbelscharen  die  Juden  in  Mainz 
mit  dem  Tode  bedrohten,  wenn  sie  nicht  sich  taufen  ließen, 
5  haben  die  Männer  sich  versammelt,  Frauen  und  Kinder  und 
dann  sich  selbst  getötet. 

Sie  drücken  und  bedrängen, 

Sie  töten  und  sie  hängen: 

Wir  um  so  fester  sind  an  Dich  gebunden. 
10  Den  Lebendigen  zu  vergessen, 

Zu  lernen  ihre  Messen, 

Sie  schlagen  und  verwunden; 

Sie  legen  Schlingen, 

Ob  sie  uns  fingen, 
15  Daß  von  Dir  wir  überlaufen 

Zu  Baals  Dienst  und  Taufen; 

An  ihren  Kleidern  aufgestickt 

Wird  der  Gräu'l  erblickt. 

Auch  mit  Worten  sie  berücken:  — 
20  Wir  bleiben  Dein  mit  gebrochenen  Genieben. 

Die  edlen  Frauen  sich  sputen. 

Daß  als  Opfer  ihre  Kinder  bluten, 

Väter  schlachten  rasch  die  Söhne 

Und  schonen  nicht  das  eig'ne  Leben. 
26  Deine  Einheit  zu  erheben 

Weiht  dem  Tode  sich  die  Junge  und  die  Schöne; 

„Höre  Israel"!  die  Lippen  beben. 

Und  vom  Bräutigam  und  von  der  Braut 

Ist  ,,der  einzige  Gott"  der  letzte  Laut:  — 
80  So  die  im  Leben  waren  sich  gewogen 

Den  Opfertod  vereint  vollzogen. 

(Kalonymos  b.  JehudaJ.b) 

Seitdem  hat,  unter  drohenden  Umständen,  mancher  be- 
geisterte französische  Rabbi  die  Schuljugend  geschlachtet, 
35  damit  sie  dem  taufenden  Feinde  nicht  in  die  Hände  fallen, 
wie  Amitai  c)  klagt.  Ein  solcher,  den  einst  Christen  er- 
griffen, wurde  von  ihnen  lebendig  geschunden,  d)  Manche 
töteten  sich,  wie  bereits  bei  der  Verfolgung  in  Limoges  ge- 
schehen, e)    und   spätere    Gesetzlehrer   erklärten   solchen  Selbst- 


40  a)  Jacob  Levi  Rga.   104.  mj^lfpöH  'D  ^^i   Q^^lp'^  ms.   §  86-  — 

&)  ^Ipn  riK-  —  c)  Selicha  noS  —  <i)  D>:p?  nV'^  ^d.     —  e)  Depping 
les   Juifs,  p.  122. 


—    17    — 

mord  für  recht  und  selbst  das  Töten  der  Kinder  für  gestattet,  a) 
Von  den  Szenen,  die  bei  solchen  Verfolgungen  vorkamen,  und 
die  sich  im  barbarischen  Osten  noch  im  17.  Jahrhundert  wieder- 
holten, wendet  der  Mensch,  der  nicht  für  seine  Kirche  mordet, 
mit  Schaudern  sich  ab.  Wenn  Jechiel  b.  Abraham &)  ruft:  „Wie  5 
Lehm  bin  ich  zertreten,  im  Kessel  gesotten,  gleich  Stroh  aus- 
gedroschen, wie  zerschmettert  in  der  Kelter",  so  dürfen  wir  dies 
als  Bild  nehmen;  aber  buchstäblich  gelten  die  Schilderungen 
Elasars  im  Zion: 

Deine  Getreuen  werden  gesteinigt,  lo 

Verbrannt,  erwürgt,  gepeinigt, 

Gerädert  und  gehängt, 

Lebendig  in  das  Grab  gesenkt; 

Ich  sehe  sie  blenden, 

Blutig  mit  abgehau'nen  Händen,  is 

Unter  die  Weinpressen  gelegt, 

Zertreten,  ertränkt,  zersägt. 

Die  drei  Zeit-  und  Ortsgenossen:  Menachem  b.  Jacob, c) 
Elasard)  und  Ephraim  b.  Jacobe)  bestätigen,  was  auch  aus 
früherer  Zeit  von  den  Byzantinern  erzählt  wird,/)  daß  man  20 
Juden  unter  die  Weinpressen  gelegt;  Joel  Halevisf)  berichtet, 
daß  man  Schwangere  zerhauen,  manche  in  siedende  Töpfe 
geworfen,  wenn  sie  noch  atmeten  aufs  Rad  geflochten,  oder 
lebendig  begraben  hat.  Daher  durfte  ein  Dichter  h)  wohl 
ausrufen :  25 

,,Ein  Volk,  das  man  in  Feuer 

Und  in  Wasser  bringt  hinein. 

Muß,  dir  wieder  teuer, 

Gereinigt  von  der  Sünde  sein." 

Wurde    nicht    immer    totgeschlagen,    wurde    doch    oft    ge-  30 
schlagen.     Die    Klage    der    israelitischen    Aufseher    in   Ägypten 
(Exod.  5,  16):  ,, Deine  Diener  werden  geschlagen!"  tönt  Jahr- 
hunderte lang  durch  die  Selichas. 

Er  züchtigt  mit  dem  Stab, 

Und  schält  die  Haut  mit  ab.  35 

(Elia),  i) 


a)   Piske   Recanate   69.  70.     Menachem   Merseburg  Q^plQ^^   Ende. 
Juchasin  f.  47a.  —   b)  Selichas  QaV  N'lpK,  i:>3n  >31K  »ITHS  NIIN; 
vgl.    Schemot   rabba   36.    —  c)  Klage    >3    >*?bj<-    —    d)  Sei.  J<13ri-  — 
e)  Sei.  i^^,  Klage  >^{<  f^^.  —  /)  Vgl.  Kommentar  zu  Sei.  QV  *]IN-  ~  ^^ 
g)  Klagel.  |V32^.  —  h)  D>  ^^  *itt?j<.  —  i)  p*iX- 

Zunx,  Synagogale  Poeiie.  '  2 


—    18    — 

Vielleicht  erbarmt  Gott  sich  der  Schlägegewohnten. 

(Samuel),  a) 
Geschlagen  mit  Ruten 
Mit  Stöcken,  wir  bluten. 
5  (Elasar).  6) 

,,Auf  allen  Straßen  werden  sie  geschlagen!"  ruft  ein 
Dichter  moslemischer  Zone;c)  „unter  Feindeshand  geschlagen 
und  gepeinigt"  sagt  ein  Karäer;d)  daß  die  Byzantiner 
sie     schlagen,     bestätigt     Benjamin     von     Tudela.     Ein     alter 

10  elegischer  Dichter,  vielleicht  Kalir,e)  klagt,  daß  man  sie 
ohrfeige,  womit  er  schwerlich  die  offizielle  Ohrfeige  der 
Karwoche  in  Toulouse  gemeint  hat.  Binjamin  erzählt  uns 
in  einer  jammervollen  Schilderung/)  von  den  Leiden  seiner 
Brüder,    daß    ihre    Vorsteher   mit    Ruten    gepeitscht   würden. 

15  Streitigkeiten  unter  den  Juden  gaben  einen  Vorwand  zu 
Gelderpressungen;  Aussagen  alter  Weiber  und  junger  An- 
geber brachten  manchen  auf  die  Tortur  und  von  da  auf  den 
Scheiterhaufen.  Bei  zeitweiligen  Austreibungen  erlitten  sie 
ungeheure     Verluste     und  Drangsale     aller     Art:     Synagogen 

20  wurden  in  Kirchen  verwandelt,  Leichensteine  zerschlagen, 
hebr.  Bücher  geraubt,  zerrissen,  verbrannt,  Aberglauben  und 
Teufelsgewäsche  gefährdete  die  Juden  bei  den  unschuldigsten 
Verrichtungen,  z,  B.  bei  der  Purimf eier.  Einst  kam  man 
von  einer  Leichenbegleitung  zurück,  und  wusch  sich  wie  ge- 

25  wohnlich  die  Hände  aus  einem  vorbeifließenden  Wasser; 
der  Pöbel  rottete  sich  zusammen  und  erschlug  mehrere,  sr) 
vermutlich  weil  sie  den  Fluß  verunreinigt  oder  gar  ver- 
giftet hätten.  Wenn  Dürre  eintrat,  Seuchen  Verheerungen 
anrichteten,  Feuersbrünste  entstanden,  machte  man  die  Juden, 

30  deren  Unglauben  das  verschulde,  verantwortlich;  man 
warf  sie  aus  ihren  Wohnungen  oder  gar  in  das  brennende 
Haus,  trieb  sie  aus  der  Stadt,  bis  Regen  komme,  und  ähn- 
liche Justiz  mehr.  Daher  vernehmen  wir  in  den  Gebeten 
um  Regen  bei  Gerschom,  Tobelem,  Binjamin,'^Jechiel  —  sämt- 

85  lieh  aus  dem  elften  Jahrhundert  —  auch  die  Klage  neben 
der  Erbitterung  über  das  Götzentum,  und  die  Dichter  dreier 


a)  ^DN^Ö-  —  &)  'D^iDÖ-  —  c)  npjr>  *n3C  Tripol.  14  a.  —  d)  Jehuda 
Marli,  Siddur  Th.  3,  Nacht  6.  —  e)  ^nDt^K  HD^N-  —  /)  ^el.  »JVIK 
*]0K-  —  9)  Taschbez  §  449. 


—    19    — 

Jahrhunderte  und  dreier  Länder:  Jechiel,a)  Jehuda  halevi,6) 
Abenesra,c)  Isaac  Seniri,d)  Isaac  ^D'^n^)  verflechten  bei 
solchem  Anlasse  in  ihre  Grebete  die  Stelle  Jerem.  14,  22: 
,,Gibt  es  unter  dem  Götzenstand  der  Völker  Regen  Ge- 
währende?" 5 

In  dem  elften  Jahrhundert  waren  zu  verschiedenen  Zeiten 
Frankreich,  Italien,  Deutschland,  Böhmen  und  Griechenland 
der  Schauplatz  von  Verfolgungen.  Christliche  Ketzer  wurden 
als  Manichäer  verbrannt,  und  die  Juden  zu  Bekehrungen  ge- 
zwungen oder  getötet.  Bei  einem  solchen  Anlasse  fiel  wahr-  lo 
scheinlich  Moses  aus  Pavia,  und  mußte  Gerschoms  Sohn  die 
Taufe  annehmen.  Auch  unter  den  Arabern,  Mauren  usw. 
hatten  die  Juden  zu  leiden,  und  die  Klagen  über  die  Hagarener, 
Ismael,  den  Sohn  der  Magd,  den  Tollen  u.  dergl.  beginnen  mit 
Joseph  Abitur  und  reichen  bis  in  die  neueste  Zeit  hinein.  Im  is 
Jahre  1010  [1007  nach  cod.  Kossi  563  N.  23]  fiel  man  über 
die  französischen  Juden  her,  weil  ein  Mönch  ausgesagt  hatte, 
die  Juden  in  Orleans  setzten  den  Sultan  in  Kenntnis  von  den 
Plänen  der  Christen;  sieben  Jahr  später  hatten  sie  in  Rom  zu 
leiden,  wo  wegen  eines  Erdbebens  Juden  enthauptet  wurden,  20 
und  ungefähr  um  dieselbe  Zeit  geschah  die  Vertreibung  aus 
Rußland.  Wahrscheinlich  fällt  in  jene  Zeiten/)  auch  die  Be- 
schuldigung gegen  einen  Juden  in  Paris,  daß  er  eine  bei  ihm 
versetzte  Hostie  in  siedendes  Wasser  geworfen;  er  bekannte  auf 
der  Folter  alles,  was  man  wollte  und  wurde  lebendig  verbrannt,  as 
Eine  Messe,  eine  Malerei  und  ein  Lied  dienten  zur  Verherrlichung 
dieser  Scheußlichkeit.  Um  1040  muß  der  Papst  die  spanischen 
Juden  gegen  Ferdinand  I.  schützen;  1050  verbietet  ein  Konzil 
zu  Cuen9a  den  Christen,  bei  Juden  zu  essen;  1059,  als  in  Böhmen 
Kirchen"  abbrannten,  wurde  den  Juden  Alles  genommen  und  so 
sie  selbst  verjagt.  Mit  den  geraubten  85  408  Mark  Silber 
wurden  die  Kirchen  wieder  hergestellt.  Im  Jahre  1066  wurden 
die  Juden  in  Trier  beunruhigt;  in  demselben  Jahre  die  Ge- 
meinde in  Granada  erschlagen.  Um  1090  war  auch  in  Toledo 
eine  Verfolgung,  ö^)  ss 


«)  ^D1Qi<-  —  b)  D^i^n  li^T-  —  c)  Geschem.  —  d)  Q^p  ^'ÜV-  — 
«)  mmn  M^X  bi<-  —  /)  unter  Heinrich  I.  (1031—1060).  Joseph 
Cohen  (Emek  habacha,  p.  24.)  versetzt  die  Begebenheit  unter  Kaiser 
Heinrich.  —  g)  S.  Alfasi  Rga.  217. 

2* 


—    20    — 

Die  schrecklichen  Metzeleien  unter  den  Juden,  welche 
der  erste  Kreuzzug  veranlaßte,  sind  bekannt.  In  Frankreich» 
am  Rhein  und  auch  in  Metz  und  Regensburg  fielen  ganze 
Gemeinden  und  einzelne  Opfer.  Mönche  hatten  eine  angeb- 
6  lieh  auf  Jesu  Grab  gefundene  Schrift  verbreitet,  in  welcher 
der  Übertritt  der  Juden  gefordert  wurde.  Einigen  Nach- 
richten zufolge  erstreckten  sich  die  Bluttaten  bis  Prag  und 
die  Grenze  von  Ungarn;  die  Juden  in  Speyer,  Mainz,  Worms, 
Meurs  [Mors],  Santen  [Xanten],  Geldern  und  anderen  rheinischen 

10  Orten  fielen  als  Helden,  oder  sie  töteten  sich;  das  erste  Opfer 
dieser  Gattung  war  eine  Frau  in  Speyer.  Isaac  b.  David  und  Uri, 
von  den  Bewohnern  von  Mainz,  die  man  gewaltsam  getauft 
hatte,  kehrten  zurück,  der  erstere  schlachtete  seine  beiden 
Töchter,    zündete    sein    Haus    an,    wo    er    und    sein    Leidens- 

15  gefährte  in  den  Flammen  starben.  Aus  einem  anderen  Orte 
war  ein  Greis,  Samuel  b.  Jechiel,  mit  seinem  einzigen  Sohne 
ins  Wasser  geflohen,  wo  er  diesen  schlachtete  und  dann  sich 
selbst  von  einem  anderen  töten  ließ.  Isaac  Halevi,  im  be- 
wußtlosen Zustande  getauft,  stürzte  sich  nachher  in  den  Rhein; 

20  Schemarja  aus  Worms,  der  Frau  und  Kinder  geschlachtet 
hatte,  wurde  lebendig  begraben;  er  hätte  mit  der  Taufe  sich 
retten  können. 

In    Worms a)    fielen    damals    unter  anderen:    die    Koha- 
nim  Levi  b.  Samuel,  sein  Bruder  Simson,  Chakim  mit  seinen 

25  Söhnen,  Samuel  mit  2  Söhnen;  Salomo,  Meir,  Jechiel,  alle 
drei  mit  Frau  und  Kindern,  Mose,  die  8  Söhne  Isaacs,  Ka- 
lonymos,  Isaac  Abraham  b.  Simson,  Simson  und  seine  Frau, 
Samuel  und  seine  Töchter,  Jakob.  Von  Leviten  werden  ge- 
nannt: Jehuda  und  sein  Sohn  Moses,  Elieser  samt  Frau  und 

80  Enkel  Joel,  R.  Jakob,  Elasar,  R.  Ascher  nebst  Frau,  Ascher 
mit  Kindern,  Isaac  und  sein  Sohn  Ascher,  Binjamin,  Samuel; 
ferner  Ascher  b.  Elasar,  Elieser,  Isaac,  Jakob  und  Samuel  sämt- 
lich mit  Frau  und  Kindern.  Ascher  tötete  seine  fünf  Söhne; 
eine  alte  Frau  Zippora  und  ihr  Sohn  Isaac  ließen  sich  schlachten» 

35  außerdem  werden  44  Frauen  und  Mädchen  namentlich  auf- 
geführt —  die  ungerechnet,  welche  ungenannt  mit  ihren  Familien 
ums  Leben  kamen  —  und  etwa  70  (S.  21)  Hausväter,  die  meisten  mit 


a)  Aus  dem  Memorbuche  ms. 


—    21    — 

Frau  und  Kindern,  —  in  allem  gegen  140  Familien.  Alle 
diese  Gräuel  begingen  zwar  nicht  die  Heere  unter  Gottfried;  doch 
haben  diese  bei  der  Einnahme  von  Jerusalem  die  dortigen  Juden 
in   der   Synagoge   verbrennen  lassen. 

Im  Jahre  1107  wollte  man  die  jüdischen  Bewohner  von  5 
Lucena  zwingen,  den  Turban  zu  nehmen;  1111  wurden  die 
in  Böhmen  beunruhigt,  einige  Jahre  später  wurden  sie  zu 
Kiew  geplündert,  sie  hatten  das  Verbrechen  begangen,  Nahrung 
und  Anhänger  zu  haben.  Auch  in  Rom  soll  1117  eine  Verfolgung 
gewesen  sein.  Schon  damals,  also  vor  mehr  als  siebenhundert  lo 
Jahren,  sang  Mose  b.  Esra:a) 

Es  ermüden  sie  die  Plagen 

In  unaussprechlicher  Menge ; 

Sie  in  Drangsalen  verzagen, 

Für  welche  Bücher  sind  zu  enge.  is 

Ihr  wollet  euch  an  Schrecken  weiden? 

Gehet,  leset  ihre  Leiden!" 

Als  die  siegenden  Spanier  die  arabische  Herrschaft  zu  schwächen 
begannen,  träumte  Jehuda  halevi  —  um  1130  [f*pnn  Ditt^l] 
—  bereits  den  nahen  Sturz  Ismaels:  &)  allein  zwischen  1142  so 
und  1147  haben  die  afrikanischen  Mohammedaner  in  Nordafrika 
und  Andalusien  gegen  den  jüdischen  Glauben  gewütet,  und 
alles  mußte,  äußerlich  wenigstens,  zum  Islam  sich  bekennen. 
Etwa  um  dieselbe  Zeit  hatten  die  persischen  Juden  wegen 
eines  sogenannten  Messias  zu  leiden.  Gleichzeitig,  1146  und  25 
1147,  fielen  die  Schrecken  des  zweiten  Kreuzzuges  die  Ge- 
meinden an,  die  kaum  von  denen  des  ersten  sich  etwas  er- 
holt hatten,  und  hätte  Bernhard  von  Clairvaux  sich  nicht 
nachdrücklich  ihrer  gegen  den  Mönch  Rudolph  angenommen, 
wäre  ihr  Los  schrecklich  gewesen.  Aber  Opfer  genug  sanken  30 
unter  den  Streichen  des  Glaubens.  Einem  Simeon  aus  Köln 
hieben  sie  den  Kopf,  der  Minna  aus  Speyer  Ohren  und  Daumen 
ab;  die  Kölner  Juden  erhielten  gegen  Verpfändung  ihres 
sämtlichen  Besitztums,  von  dem  Bischof  eine  Schutzstätte 
in  einer  Festung.     Alexander  c)  b.  Mose,  Abraham  b.  Samuel,  85 


«)  [f^mi^  MÖn  usw.  in  >n3:P0  llp^ai  —  &)  Vgl.  das  Gedicht  [nQl 
"nm  nOmil]  (Orient  1850  L.  Bl.  25,  S.  399.)  [Das  in  ^ün^H  Tl.  2,  S.  249, 
dem  >p"in  zuerkannt  wird.]  —  c)  In  den  gedruckten  Geschichtswerken 
von  Joseph  hacohen  steht  fehlerhaft  >-i*73    D\'5^^K  statt  »"lliD^^J^'  — 


—    22    — 

Kalonymos  b.  Mordechai,  alle  drei  aus  Bacharach,  waren 
aus  der  Festung  abgezogen  und  wurden  unterwegs,  weil 
sie  Juden  bleiben  wollten,  getötet,  und  darauf  in  Mainz 
begraben,  Samuel  b.  Isaac  aus  Mainz  fiel  unterwegs,  nach- 
6  dem  er  drei  Feinde  erschlagen;  Guthaida  wurde  in  Weißen- 
burg a)  ergriffen,  und  als  sie  den  Übertritt  verweigerte,  er- 
tränkt. Im  März  1147  wurde  in  Würzburg  ein  Christ  im 
Wasser  gefunden,  der  als  Leiche  Wunder  verrichtete.  Man 
erschlug  deshalb  R.  Isaac,  während  er  studierte,  und  noch 
10  21  andere.  Auch  in  Worms,  Böhmen,  und  mehreren  deutschen 
Orten,  in  England,  Frankreich,  Kärnthen  wurden  Juden  er- 
schlagen oder  sie  töteten  sich  selbst.  Die  Namen  der 
Glaubensmärtyrer  wurden  in  den  Memorbüchern,  die  Leiden 
in  eigenen  Denkschriften  aufbewahrt;  aber  ihr  Andenken 
15  feiern  Elegien  und  öulats,  besonders  mehrere  Selichas  aus 
jener  Zeit. 

Dich,  den  meines  Namens  Laute  zeigen, 

Beschwör'  ich,  nicht  zu  schweigen; 

O  verdecke  nicht  mein  Blut! 
80  Den  himmlischen  Gewalten, 

Wie  in  den  Lehranstalten, 

Und  wo  eine  Menschenflut, 

Werde  unser  Opfer  offenbart 

Vollbracht  an  Kindlein  zart, 
95  Und  wie  ich  fiel  der  Brut. 

Forsche,  wie  sie  schalten. 

Wie  sie  treten  und  zerspalten 

Bis  Leiche  neben  Leiche  ruht. 

*  * 

* 

80  Da  uns  drängten  ihre  Treiber, 

Wurden  Priester  auch  die  Weiber 

Und  opferten  ihre  Leiber; 

Hingestreckt  auf  der  Mutter  Schöße 

Vollbrachten  sie  das  Große 
86  Als  ginge  es  zum  Schlafe. 

Nicht  zu  schlachten  Junges  mit  dem  Alten, 

Dies  Verbot  wurde  nicht  gehalten. 

Es  galt  ja  keine  Schafe. 

Gebunden  wie  ein  Opferlamm 
40  Fielen  Vater,  Sohn,  ein  ganzer  Stamm: 

Allein  der  Ewige  er  blieb  erhaben. 

Als  sie  sahen  mit  Entsetzen 


—    23    — 

Die  Bilder  und  die  Götzen, 

„Fort,  Bie  riefen,  lieber  uns  begraben  I" 

(Ungenannter),  a) 
Wende  deine  Augen  zu  den  Treuen: 

Der  Vater  schlachtet  seinen  Sohn,  5 

Die  Mutter  hat  geschlachtet  schon, 
Dir  sie  zum  Geschenk  zu  weihen. 
Auf  den  Knien  von  beiden 
Scharfe  Messer  sich  bewegen  — , 

Sieh  die  Mutter  binden  und  den  Vater  schneiden,  lo 

Übers  Opfer  hör'  ihn  sprechen  deinen  Segen. 
Denn  zu  sterben  sie  zusammenkamen. 
Zu  heiligen  des  Einzigen  Namen, 
Und  einer  rief  dem  andern  zu: 

Fest  ist  heut,  Familienruh!  15 

Alle  samt,  weil  dich  sie  lieben 
Und  deine  Lehren  wollen  üben. 
Söhne  sie  und  Töchter  würgen 
Zu  Opfergaben  und  der  Liebe  Bürgen. 

(  Ungenannter  ).b)       20 
Heilige  Gemeinden  wurden  überfallen, 
Da  ward  gebrannt,  gemordet  unter  allen. 
Die  Helden,  deine  Frommen, 
Rüstig  straks  zusammenkommen, 

Sie  nicht  mehr  die  Kinder  kennen,  25 

Nur  dein  Bundeswort  sie  nennen; 
Von  Groß  bis  Klein 
In  geordneten  Reih'n 

Sind  mit  der  Mutter  Kinder  hingeschlachtet, 
Des  Festes  Freudenopfer  gleich  geachtet.  80 

,,Weg  mit  euerm  Gräul!" 
,, Lieber  uns  den  Tod!"  solches  ward  gehört, 
Während  drinnen  das  Geheul, 
Draußen  wütete  das  Schwert. 

O  töte  mich!  schreit  36 

Der  Sohn  zu  seinem  Vater, 
Und  es  jauchzt  der  Vater 
Als  ginge  er  zur  Hochzeits-Freud'. 
Die  Freundeshand  von  aller  Not 

Und  von  grausigem  Verrat  befreit:  40 

Sie  gab  dem  Freund  den  schönen  Tod. 

(Esra  b.   Tanchum).  c) 

Im  Jahr  1156  schenkte  der  Rotbart  die  Juden  in  Österreich 
dem  Markgrafen  Heinrich.     Um  diese   Zeit  waren,  wegen   des 


«)  ^N  ^01  b^  n>n^K-  —  6)  -yy^v  dm*?«  'H-  —  «)  la^tt^  bv- 


—    24    — 

David  el  David  aus  Amaria,  der  sich  für  einen  Messias  hielt, 
die  Juden  Persiens  in  Gefahr,  und  nicht  lange  nachher  hatten 
die  in  Fez  ähnliche  Unruhe.  Im  Jahre  1163  jagt  man  sie  aus 
Leobschütz;  in  demselben  Jahr  wird  Samuel  ihn  Abbas,  der 
5  nachher  gegen  den  Cusri  schrieb,  Mohammedaner,  1168  schweben 
Angeber-Schwerter  über  die  Juden  von  Beziers.  1171  werden 
sie  in  Köln  beunruhigt  und  aus  Bologna  verwiesen.  Schreck- 
licheres traf  im  Sommer  dieses  Jahres  die  Gemeinde  in 
Blois,    wo    ein    Christ    aus    Haß    erzählte,    es    habe    ein    Jude 

10  einen  erschlagenen  Christenknaben  ins  Wasser  geworfen,  und 
da  der  Angeber  die  Wasserprobe  bestanden,  waren  die  Juden 
die  Schuldigen.  Schon  war  man  bereit  280  Li  vre  Sühnegeld 
anzunehmen,  doch  der  erleuchtete  Bischof  drang  auf  Taufe 
oder    Tod.     Einunddreißig    Opfer,    darunter    siebzehn    Frauen, 

15  starben  unter  Absingung  des  ,,Alenu  leschabbeach"  den 
Flammentod. 

Herrliche  aus  Israel,  gefaßte  Edelsteine, 

Überließest  du,  wie  ein  bestürzter  Held,  dem  Schweine ; 

Es  packte  sie  die  Taufgewalt;  meine 
20  Edelsten  aus  Abrams  Stamme  ich  beweine. 

In  dem  Monat,  wo  die  Blüten 

Gewichen  sind  den  Früchten, 

Meine  Blumenkelche  ihren  Duft  ergossen; 

Bei  des  Drängers  Wüten 
25  Ausgeliefert  seinen  Wichten, 

Wie  Einer  allesamt  zu  sterben  sie  beschlossen. 

Jedes  Lösungsbot  der  Pfaff  verwarf ; 

Zu  seinem  Glauben  zwang  er  scharf, 

Und  an  den  im  Turme  Eingesperrten 
30  Den  ganzen  Tag  sie,  doch  vergeblich,  zerrten. 

Wie  am  Sinai,  einmütig  wiesen 

Die  Treulosigkeit  sie  von  sich  ab, 

Zogen  dem  Verläugnen  vor  das  Grab, 

Und  wählten  Judas  Gott,  nicht  diesen. 
35  jjihm,  sie  schrien,  wir  allein  vertrauen. 

Fort  die  Götter,  die  aus  Stein  gehauen!" 

Da  ließ  er  für  die  starken  Leuen 

Einen  Scheiterhaufen  bauen ; 

Doch  auf  ihren  Tod  die  Treuen 
40  Sich  wie  auf  einen  Brautgang  freuen. 

(Hillel  b.  Jakob),  a) 

a)  Aus  >ai^2r  >iia«- 


—    25    — 

Genannt  werden  uns  von  den  Hingerichteten:  Jechiel 
b.  David  und  Jekutiel  b.  Jehuda,  beide  Kohanim  und  Schüler 
des  R.  Samuel  b.  Meir;  R.  Jehuda  b.  Aaron,  Isaac,  Mose,  die 
Brüder  Baruch  und  Samuel,  die  Brüder  Menachem  und  Jehuda. 
Die  Gemeinden  der  Umgegend  lösten  nachher  die  weggenommenen  5 
Bücher  mit  1000  Livre. 

1172  gelang  es  Andreas  in  Wladimir  Juden  zum  Kreuze 
zu  bringen.  Im  Spätsommer  1179  wurde,  weil  man  am  Ufer 
des  Rheins  eine  erschlagene  Christin  gefunden,  die  Gemeinde 
von  Boppard  heimgesucht,  Jünglinge  und  Jungfrauen  wurden  lo 
erschlagen,  und  der  Schrecken  zog  über  die  ganze  Gegend.  Die 
Leiche  Jehudas  wurde  von  Ort  zu  Ort  geschleift,  in  Köln  von 
einem  Tor  zum  anderen.  In  dem  auf  diese  Ereignisse  ge- 
dichteten Klagegesang a)  R,  Menachems  b.  Jakob 
heißt  es:  is 

Blüten,  um  damit  zu  kosen, 

Wählt  der  Herr  aus  seinem  Garten; 

Er  kam  und  pflückte  Rosen  :&) 

Edle,  die  seines  Wortes  harrten. 

Und  wenn  des  Schreckens  Schwerter  tosen,  20 

Bis  zum  Tode  treu  des  Bundes  warten. 

Zur  Strafe  mußte  die  ,, Jüdischheit"  dem  Rotbart  500  und 
dem  Bischof  4200  Gulden  zahlen!     In  demselben  Jahre  erregte 
die   Zusammenkunft  französischer  und   spanischer   Bischöfe   — 
man  hatte  die  Papstwahl  durch  Kardinäle  eingeführt  —  unter  25 
der  dortigen  jüdischen  Bevölkerung  Schrecken, 

Im  Februar  1180,  an  einem  Sabbat,  wurden  plötzlich  die 
Juden  in  Orleans  und  anderen  Städten  ins  Gefängnis  geworfen, 
und    mußten    für    ihre    Freilassung    dem    huldreichen    Philipp 
August,  der  damals  noch  nicht  achtzehn  Jahre  alt  war,  fünfzehn-  so 
tausend  Mark  zahlen. 

Um  1181  brachen  in  Wien  drei  Christenknaben,  die 
auf  dem  Eise  spielten,  ein  und  ertranken.  Es  fanden  sich 
sofort  viele  Zeugen:  der  eine  hatte  die  Knaben  in  der  Juden 
Häuser  gehen  sehen;  der  andere  wußte  von  einer  Hostie,  35 
die  sie  gemißhandelt;  der  dritte  kannte  genau  die  jüdische 
Opferweise.     Nachdem    dreihundert    Unschuldige     von    Rechts 


«)  1X3  >:D  '>b'?i<-  —  b)  Ähnlich  wird  in  Midr.    Cant.  f.  31,  c.  dm 
„Rosen  Pflücken"  (hohe  Lied  6,2.)  gedeutet. 


—    26    — 

wegen     verbrannt     worden,      fand     man      die     Leichen      im. 
Strom. 

Gegen  den  Herbst  1182  fing  die  Kunde  von  Jerusalems 
Fall  (durch  Saladin)  an,  in  Europa  sich  auszubreiten;  man 
5  stand  schon  wieder  gegen  Israel  auf,  wenn  nicht  das  Geld,  das 
dem  Kaiser  geschenkt  wurde,  sie  geschützt  hätte.  Im  mitt- 
leren Frankreich  wurde  im  Sommer  desselben  Jahres  gegen 
die  Juden  gewütet,  schrecklicher  noch  1190  und  1191  in  London^ 
Norwich  und  York;  an  letzterm  Orte  töteten  sie  sich  selbst,^ 

10  R,  Jomtob  versah  das  Schlachtgeschäft.  Die  Zahl  der  Opfer 
betrug  150,  nach  anderen:  500.  In  derselben  Zeit  wurde  dem 
Könige  von  Frankreich  hinterbracht,  die  Juden  in  Bray  hätten 
einen  unschuldigen  Christen  gehängt;  er  reiste  sogleich  hin, 
ließ  den  Ort  umzingeln,  alle  Juden,  99  an  der  Zahl,  greifen  und 

18  ohne  Untersuchung  verbrennen,  unter  ihnen  den  Gesetzlehrer 
R.  Jakob.  Die  Unschuldigen  hatten  am  Purim  bloß  ein  Haman- 
bild  gehenkt,  a) 

In  demselben  Jahrzehnt  waren  Frankreich  und  Leon 
der    Schauplatz    von    Verfolgungen;    Ronen    sah    damals    seine 

20  letzten  Juden.  Am  7.  Adar  (28.  Januar)  des  Jahres  1197  hatte 
in  Neuß  ein  Verrückter  auf  offener  Straße  und  am  hellen  Tage 
ein  christliches  Mädchen  getötet.  Anstatt  den  Täter  ein- 
zusperren, erschlugen  sie  ihn  nebst  den  übrigen  Juden,  plünderten ,^ 
und  flochten  sie  lebend   aufs  Rad;  vier  Tage  darauf  an  einem 

25  Sabbat  wurde  die  Mutter  lebendig  begraben,  der  Bruder 
gerädert.  Die  nicht  Erschlagenen  mußten  dem  Bischof 
150  Gulden  zahlen,  und  die  ganze  Umgegend  wurde  ge- 
brandschatzt. Damals  fielen  Isaac  Chasan,  Samuel  mit  seinem 
Sohn  Nathan,   Isaac  b.   Simson,   Samuel  b.   Natronai,  Baruch 

30  b.  Joseph. 

Einige  Jahre  darauf  ward  für  einen  neuen  Kreuzzug  gerüstet. 
Den  ersten  Zorn  der  Fanatischen  empfand  Erfurt:  man  schnitt 
Juden  die  Hände  entzwei,  drei  Personen  wufden  zusammen 
aufgehängt,  ein  Mann  mit  Frau  und  Tochter  am  Sabbat  ver- 

35  brannt,  und  wie  immer  die  Erschlagenen  auf  die  Straße  ge- 
worfen. Vorwand  war,  wie  oft,  das  Kinderschlachten.  Die 
Gefallenen  feiert  Salomo  b.  Abraham:  6) 


a)    [Ähnliches   in  Marseille  um  1300.    S.  J<"3t'T  fT'ltt?  3,  389.] 
fc)  D^^n  DM*?N. 


-    27    - 

über  Männer,  über  Weiber, 

Fielen  her  die  Raben: 

Wir  sollten  uns're  Heilige  haben  1 

Sie  mordeten  die  Leiber, 

Wir  retteten  die  Seelen.  5 

Mit  der  Lüge  Marter  sie  uns  quälen, 

Anklagen  uns  die  Menschenfresser, 

Wir  hätten  mit  des  Festes  Messer 

Ein  Kind  geschlachtet,  es  verzehrt; 

Wollten  Gnade  uns  gewähren,  i» 

Wenn  wir  uns  hübsch  bekehren. 

Kein  Frommer  hat  darauf  gehört. 

Nun  ward  Samuel  getötet, 

Zuvor  sein  Weib,  die  Tochter  dann,  die  schöne, 

Darauf  die  Schnur,  Brüder  auch  und  Söhne ;  i& 

Simcha  streckte  hin  den  Hals,  da  er  gebetet. 

Uns  bleiben  Joseph  und  sein  Enkel  teuer, 

Die  fröhlich  schritten  hin  zu  dir  durch  Ungeheuer. 

Moses  ging  ins  Feuer 

Mit  der  Tochter  und  dem  Sohn  zusammen,  20 

Das  Geschwisterpaar  hinein  es  sprang  vereint I 

Ganz  Israel  hat  geweint. 

Seine  Tränen  löschten  nicht  die  Flammen. 

Auch  Schab tai  mit  der  Frau, 

Weil  sie  nicht  um  dich  gehandelt,  25 

In  Asche  ward  verwandelt. 

Diese  Opfer,  Vater,  schau  I 

Sie  haben  den,  der  keinen  Gleichen  findet, 

Dich,  den  Einzigen,  im  Tod  verkündet. 


So  begann  das  dreizehnte  Jahrhundert,  aus  solchem  so 
Stoffe  war  damals  Wissenschaft  und  Religion,  Menschlich- 
keit und  Rechtspflege,  Kultur  und  Bürgertum  gezimmert. 
Nicht  die  Juden  allein  lieferten  der  barbarischen  Priester- 
herrschaft ihre  Hekatomben:  wohin  diese  trat,  gab  es  Wunden. 
Schon  im  Jahre  1199  ward  in  Metz  eine  Bibelübersetzung  35 
verbrannt,  Franziskaner  (1210),  Dominikaner  (1217)  und 
Karmeliter  (1226)  wurden  der  Schrecken  der  Ketzer  und  Juden. 
Von  1209  an  werden  die  Albigenser  und  mit  ihnen  der  freie 
Gedanke  vertilgt,  und  schon  vor  125  Jahren  rief  H  a  1 1  e  r  a) 
im  Prophetenzom :  *o 


o)  Die  Falschheit  menschlicher  Tugenden. 


—    28    — 

Grausamer  Wüterich,  verfluchter  Ketzereifer! 
Dich  zeugte  nicht  die  HöU'  aus  Gerbers  gelbem  Geifei, 
Nein,  Heil'ge  zeugten  dich,  du  gärst  in  Priesterblut, 
Sie  lehren  nichts  als  Lieb'  und  zeigen  nichts  als  Wut. 
5  Eh'  noch  ein  Papst  geherrscht  und  sich  ein  Mensch  vergöttert, 

Hat  schon  der  Priester  Zorn,  was  ihm  nicht  wich,  zerschmettert. 
Wer  hat  Tholosens  Schutt  in  seinem  Blut  ersäuft?  usw. 

Die  1229  in  Toulouse  errichtete  Inquisition  hat  Ketzer 
lebendig  begraben.     Empörend  ist  die  Gleichgültigkeit,  mit  der 

10  die  Chronikenschreiber,  die  meist  Mönche  waren,  von  den  Leiden 
der  Juden  Bericht  abstatten ;  Hochmut  und  Glaubenswut  machte 
sie  zu  reißenden  Wölfen,  zu  Teufeln:  credere  nolentes  gladio 
trucidatos  ad  tartara  demittunt,  sagt  ein  alter  Geschichts- 
schreiber a)  von  den  mordenden  Kreuzfahrern.     Jene  Zeit  war 

15  der  Zenit  der  geistlichen  Macht,  folglich  stand  es  mit  den  Juden 
am  tiefsten. 

Im  Jahre  1205  fielen  in  Halle  Plünderungen  und  Ermordungen 
von  Juden  vor;  der  22.  Juli  1209  war  ein  Schreckenstag  für 
die    französischen    Juden,    die    Einzelheiten    fehlen;    aber    ver- 

•20  mutlich  haben  die  unaufhörlichen  Hetzbriefe  von  Innocenz  III., 
verbunden  mit  dem  Albigenserkriege,  Mordauftritte  herbei- 
geführt, die  zweihundert  Personen  das  Leben  kosteten. 
1211  schwebten  infolge  der  Kriege  gegen  die  Mauren,  die  Juden 
an  mehreren  Orten  von  Spanien  in  Gefahr,  und  das  Jahr  darauf 

25  war  in  Gotha  ein  Aufstand  der  Bauern.  1215  verordnete 
das  Lateranische  Konzil  die  Juden- Abzeichen  in  der  Kleidung. 
Im  Jahre  1216,  in  welchem  Maimonides  die  Erlösung  er- 
wartet hatte,  ward  Uri,  ein  Sohn  des  berühmten  R.  Joel 
halevi,    wie   ein    Tier   gebunden    und   verbrannt;    sein   Freund 

30  Mo  r  d  e  c  h  a  i  &)  jammerte : 

O  du,  unser  Hort! 

Wie  lange  noch  im  Grimme? 

Verbrennen,  hier  und  dort 

Ist  ihr  Losungswort, 
35  Der  Unschuld  Mord 

Ist  ihre  Stimme. 

Räche,  Engel  Michael, 

Den  Sohn  des  Rabbi  Joel! 

Räche  das  vergoss'ne  Blut 
40  An  dem  Feind'  und  seiner  Brut! 


a)  Depping  a.  a.  O.,  p.  126.  —  b)  Selicha  y^Q^  'DKl- 


—    29    — 

1217  sollten  die  Toulouser  Juden,  auf  Befehl  der  Gräfin 
Monfort,  Christen  werden;  die  Kinder  unter  sechs  Jahren 
wurden  genommen  und  getauft,  57  ließen  sich  taufen,  die 
übrigen  wurden  getötet.  Zwei  Jahre  nachher  fiel  Ähn- 
liches in  Anjou,  Poitou  und  Bretagne  vor;  500  gingen  über,  s 
mehr  als  dreitausend  wurden  erschlagen;  mehrere  töteten 
sich  oder  ihre  Kinder.  In  den  Jahren  1223,  1225  und  1234 
verloren  die  französischen  Juden  ungeheure  Summen  durch 
sogenannte  Annullierungen  der  Schulden;  1225  hatten  sie 
in  Mecklenburg,  1226  in  Breslau  zu  leiden.  Um  diese  Zeit  la 
ward  zuerst  in  England  das  Märchen  vom  ewigen  Juden 
verbreitet  a).  Den  Mauren  unter  spanischer  Herrschaft  ging 
es  nicht  viel  besser  als  den  Juden;  Jakob  von  Aragonien  ver- 
bot ihnen  Juden  zu  werden;  sie  wanderten  in  großen 
Scharen  aus.  i& 

Gregor  der  Neunte,  der  bekannte  Feind  Friedrichs  des 
Zweiten,  ermahnt  die  Regierungen  in  Deutschland  und  Ungarn, 
daß  sie  die  Juden  mehr  einschränken;  er  verbot  1233  den 
Christen,  mit  Juden  über  den  Glauben  zu  streiten. 

Im  Jahre  1236,  berichtet  Trithemius,  6)  haben  die  Juden  2a 
in    Fulda    einige    Christenknaben    in    einer    Mühle    jämmerlich 
hingerichtet;     die     Schuldigen     wurderi     verbrannt.     Der    Abt 
schickte  dem  Kaiser  Friedrich,  bei  welchem  die  Juden  klagten, 
zum   Beweise    die    Leichen   nach   Hagenau.     Nach    Schannat  c) 
haben    die    Juden,    als    Konrad    von    Malcoz   Abt    war,    fünf  2s 
Knaben    ermordet,    wofür    34    Juden    jeden    Alters    und    Ge- 
schlechts   mit    dem    Schwerte    erschlagen    wurden,    ferro    con- 
sumpti.     Beide    melden    die    Unwahrheit;    die    Wahrheit    be- 
richten übereinstimmend  drei  Selichas.     Ein  Elender  hat,  wie 
so  oft,  auch  hier  das  Unglück  heraufbeschworen.     Man  hatte  so 
einen    getöteten    Christen    gefunden,     Geistliche    und    Pöbel- 
haufen fielen  am  10.  [28.]  Dezember  1234  [1235]  über  die  Juden 
her;   es   sanken   Elieser  mit   Frau   und   Kindern,   Samuel   und 
seine   Söhne,   Eljakim   und  sein   Eheweib   Minna,   Simson   und 
Rahel,  seine  Frau,  Aaron  mit  seiner  Frau  Rebekka,  Buna  und  as 
ihr  Sohn  und  die  edle  Hanna ;  Kinder  wurden  (S.  30)  auf  dem  Schöße 

a)  Matth.  Paris  histor.  major  (Lond.  1684),  p.  296.  827.  — 
h)  Schudt,  Merkwürd.  1,  390.  —  c)  Histor.  Fuld.  Frkf.  a.  M.  1729^ 
p.  191. 


30 


der  Mutter  erschlagen.  Hiermit  noch  nicht  zufrieden,  wurden  in 
Lauda  und  Bischofsheim  acht  Männer  ergrifEen,  gemartert  und 
dann  rechtskräftig  zum  Tode  verurteilt.  Am  11.  Schebat  oder 
2.  Januar  1235  wurden  sie  hingerichtet,  es  waren:  Natan  der 
5  Alte,  Salomo,  Nehemia  b.  Chija,  Chajim,  Joseph,  Isaac  [b.  Meir],  a) 
Jechiel  [ben  Joseph],  b)  Cohen  und  Meir  [b.  Mose]  halevi.  In 
allem  wurden  32  Personen  geschlachtet,  worunter  die  Hälfte 
aus  Frauen  und  deren  Kindern  bestand.  Zugleich  sind  auch  die 
Häuser  ausgeplündert  worden. 

10  Zu  derselben  Zeit  scheint  auch  in  Prag  etwas  für  die  dortige 
Gemeinde  Ungünstiges  vorgefallen  zu  sein,  vielleicht  infolge 
von  gehegten  Messias-Hoffnungen,  c)  Sicherer  sind  die  Nach- 
richten von  Verfolgungen  in  Frankreich:  es  sind  drei  — ,  nach 
anderen    sechstausend    Opfer    gefallen,    und   vermutlich  weist 

15  Hillels  Schreiben  an  den  Arzt  Isaac  d)  auf  diese  Zeit  hin.  Man 
verfolgte  überall  den  Talmud;  in  Paris,  etwa  vierzig  Tage  nach 
der  Verbrennung  Maimonidischer  Werke,  wurden  an  1200  Bücher, 
Talmudexemplare  nebst  Kommentarien,  verbrannt.  Dies  letztere 
scheint  jedoch  später  geschehen  zu  sein,  da  die  feindselige  Bulle 

20  impia  von  Innocenz  IV.  erst  vom  9.  März  1244  datiert.  Damals 
geschah  die  öffentliche  Verbrennung  am  Freitag,  den  9.  Tammus 
(17.  Juni);  es  waren  24  Wagen  voll  Manuskripte,  und  ohne 
Zweifel  ist  dabei  der  Täufling  Dunin  tätig  gewesen.  Seitdem 
die   Apostaten   die  Handlanger  der   Prädikanten   usw.   wurden, 

25  ihre  Aufmerksamkeit  auf  jüdisches  Schriftentum  zu  lenken, 
wurde  letzteres  polizeilich-kanonisch  verfolgt.  ,,Ich  habe,  schreibt 
ein  französischer  Kabbi  an  R.  Meir  nach  Rothenburg,  kein  Buch 
zum  Nachlesen,  der  Dränger  hat  uns  unsere  Schätze  genommen."«) 
Dieselbe    Klasse    pflegte    auch    mit    öffentlichen    Glaubens-Dis- 

30  putationen  herauszufordern  und  einer  solchen,  von  Dunin  am 
25.  Juni  1240  veranstalteten,  mußten  sich  die  Lehrer  in  Paris 
stellen.  Unzähliges  Leid  war  der  Ertrag  dieser  boshaften 
Schwindelei. 

Im    Jahre    1239    veranstaltete    in    der    Bretagne   ein   roter 

35  Herzog    eine    Hetzjagd    gegen    Juden ;    die    Forderungen    der 


a)  [Wurde  geköpft.]  —  &)  [Nach  dem  Mainzer  Memorbuch.]  — 
c)  Vgl.  Schudt  a.  a.  O.  4,  154.  —  d)  ,-i*liJ  möPl  19.  —  e)  Meir 
b.  Baruch  Rga.  250. 


—    31    — 

Gejagten  wurden  natürlich  konfisziert.  Zwei  Jahre  nachher 
hatte  die  Gemeinde  in  Frankfurt  die  Ehre,  von  den  Christen 
dezimiert  zu  werden.  Angeblich  infolge  eines  Streites,  weil 
der  Übertritt  eines  jüdischen  Jünglings  verhindert  werden 
sollte,  wurden  180  Menschen  teils  erschlagen,  teils  ver-  5 
brannten  sie  in  den  angezündeten  Wohnhäusern;  die  Syna- 
goge ward  eingerissen,  die  Gesetzrollen  zerrissen.  Dies  ge- 
schah Freitag,  den  13.  Sivan  (24.  Mai).  Von  aller  Schuld 
und  Verantwortung  wegen  Tötung  und  Verjagung  der  ,, Kammer- 
knechte" wurden  die  ,, Getreuen"  im  Jahre  1246  von  König  lo 
Konrad  freigesprochen.  Eine  Hostie  und  eine  Magd  ver- 
schworen sich  1243  wider  die  armen  Juden  in  Belitz,  sie 
wurden  vor  dem  Mühlentore  verbrannt,  der  Berg,  auf 
welchem  diese  Menschenopfer  dargebracht  wurden,  hieß  seit- 
dem der  Judenberg;  die  Einnahme  hatten  allein  die  Mönche,  is 
die  eine  Wallfahrt  zu  dem  Wunderblute  veranstalteten,  und 
von  dem  Gelde,  das  der  Aberglauben  zusammenbrachte, 
konnte  schon  nach  130  Jahren  eine  Kapelle  erbaut  werden. 
In  demselben  Jahre,  1243,  erbauten  die  Christen  in  Zafet 
{Palästina)  ein  Kastell  an  der  Stelle  der  Synagoge ;  indes  20 
wurde  schon  das  Jahr  darauf  Jerusalem  von  den  Moslemen 
erobert. 

1246  befiehlt  das  Konzil  von  Beziers,  die  Juden  sollten 
Zehnten-  und  Stolgebühren  zahlen;  1250  wollte  man  den 
Juden  in  Saragossa  etwas  anhaben ;  1253  hatten  die  fran-  25 
zösischen,  1255  die  englischen  Juden  außerordentliche  Leiden. 
In  Lincolm  sollte  angeblich  ein  Knabe  Hugo  von  den  Juden 
gekreuzigt  worden  sein.  Sicherer  ist,  daß  Jopin  gevierteilt 
wurde.  Dies  wird  von  einem  Volkslied  in  368  Versen  be- 
stätigt. Der  englische  Heinrich  III.  verkaufte  die  Juden  30 
seinem  Bruder  Richard,  und  der  liebenswürdige  Johann  ließ 
einem  reichen  Juden  die  Zähne  ausreißen.  A.  1254  orga- 
nisieren Dominikaner  die  Inquisition  für  Frankreich,  und  die 
in  Alby  versammelten  Pfaffen  verbieten  zum  zehnten  Male 
den  Gebrauch  jüdischer  Ärzte.  Damals  herrschte  Not  und  35 
Armut  unter  den  Juden  in  Frankreich.  Von  dem  Jahr  1256  — - 
wo  die  Augustiner  entstehen  —  sagt  ein  alter  Dichter:  ,, Unsere 
Feinde  holten  uns  ein  mit  scharfen  Klingen."  Im  Jahre  1260 
erlitten  sie  in   England  Drangsale  aller  Art:   Geld-Erpressung, 


—    32    — 

Gefangenschaft,  gewaltsame  Bekehrung,  Ermordungen.  Auch 
war  damals  ein  Aufruhr  gegen  die  Juden  in  Neapel  und  Trani, 
und  vermutlich  fallen  in  diese  Zeit  jene  Verfolgungen  und 
Angebereien  gegen  den  Talmud,  über  die  Mose  b.  Abraham 
5  jammert  a): 

Meine  Träne,  bleibe  naß, 
Trockne  nicht! 
Mit  Gewalt  und  Haß 
Ein  Bösewicht 
10  Zu  lehren  wehrt, 

Was  Mose  spricht 
Und  Israel  hört; 
In  Finsternisse  hüllt 
Ein  Götzenknecht 
16  Was  im  Talmud  gilt 

Und  Judas  Recht. 
,,Auf!  den  Bund  gebrochen, 
Vergeßt,  was  Gott  gesprochen!" 

A.  1261  ließ  Ruprecht,  Erzbischof  von  Magdeburg,  um  sich 

20  die  Kosten  einer  Reise  nach  Rom  zu  decken,  die  Juden  dort  und 
in  Halle  überfallen,  plündern  und  festnehmen,  und  erpreßte 
hunderttausend  Mark  von  ihnen  &).  Unterdessen  glaubten  die 
römischen  Juden,  die  Zeit  der  Erlösung  sei  nahe.  Am  20.  Juli 
1263  mußte  R.  Mose  b.  Nachman  in  Barzellona  eine  öffentliche 

25  Disputation  mit  dem  Dominikaner  Paul,  einem  Abtrünnigen, 
halten;  das  folgende  Jahr  schrieb  Peter  de  Janua:  gegen  die 
jüdischen  Irrtümer.  [In  der  Osterwoche  1264  wurden  1500  in 
London  erschlagen.]  Deutsche  nannten  sich  damals  mit  Stolz: 
Judenbreter ;  eine  solche  Familie  wohnte  1266  in  Straßburg  c). 

30  Eine  zweite  Disputation  des  Paul  geschah  am  12.  April  1265  in 
Aragonien.  Eine  Provinzial-Synode,  die  1267  in  Wien  abgehalten 
wurde,  machte  eine  große  Anzahl  einschränkender  Verfügungen, 
und  hielt  besonders  darauf,  daß  die  Juden  spitze  Hüte  (pileum 
cornutum)  tragen  müssen;  gleich  wichtig  behandelte  der  heilige 

85  Ludwig  im  März  1269  das  jüdische  Abzeichen,  Im  Sommer  1270 
[Freitag  4.  Juli]  wurden  in  [Augsburg  oder]  Weißenburg  (Elsaß) 
Juden  verfolgt,  ein  Jahr  darauf  waren  in  Pforzheim  Blutszenen, 
und  1276  fiel  in  Mainz  der  Märtyrer  Simson.    Am  4.  März  1277 


«)  "jVIN-   —  &)  Leibnitz  Script,  rer.  Brunsv.  3,  366.  —  c)  Herzog, 
40  Elsassische  Chronik,  B.  6,  S.  180. 


—    33    — 

erschienen  neue  beschränkende  Verfügungen  in  Österreich;  1278 
schrieb  Raymund  Martin,  ein  Mönch  in  Barcelona,  seinen 
Glaubensdolch  gegen  Mohammedaner  und  Juden;  zwei  Jahre 
nachher  Hibetalla,  ein  Araber,  gegen  Juden.  1281  bestätigt 
eine  österreichische  Verfügung,  daß  drei  Tage  vor  Ostern  Juden  5 
ihr  Viertel  nicht  verlassen  dürfen.  Unter  dem  wirksamen  Ge- 
schrei des  Kinderschlachtens  wurden  [die  Mainzer  Juden  um 
Ostern  1283  und]  im  Jahre  1285  die  Münchener  Juden  über- 
fallen, und  90  Unschuldige  bestiegen  unter  dem  Ausruf:  Höre 
Israel  den  Holzstoß.  1286  wurden  sie  [in  Bacharach,  Boppard  lo 
und]  in  Friesland  gemordet,  1287  in  Andernach  und  Bern  ver- 
folgt, am  2.  Mai  alle  in  England  festgenommen,  40  in  Wesel 
erschlagen,  und  ein  Märtyrer  mußte  in  Pritzwalk  gerädert  werden, 
damit  sein  Blut  den  Dünger  abgebe  zu  einem  für  die  Mönche 
sehr  einträglichen  Wunderblute.  Wegen  lauten  Gesanges  in  is 
der  Synagoge  müssen  1288  die  Pariser  Juden  300  Livre  zahlen 
und  in  Troyes  werden  [am  letzten  Tage  Pesach]  dreizehn  verbrannt, 
nämlich  Isaac  Catalun  samt  Frau,  zwei  Söhnen  und  einer 
Schwiegertochter,  Simson  Cohen,  Salomo,  Baruch  d'Averio,  Simon 
Sofer,  Jona,  Chajim,  Chananel,  Isaac  Cohen  a).  Im  Herbst  1290  20 
mußten  alle  Juden  England  verlassen;  etwa  fünf  zehntausend  zu 
Grunde  gerichtete  Menschen  zogen  von  dannen.  In  demselben 
Jahre  wurden  mehrere  in  Nördlingen  erschlagen. 

Das  Jahr  1292  hatte  für  das  arme  Israel  auch  seine  Pan- 
dora-Büchse  ausgeschüttet:  ,,In  diesem  Jahre,  sagt  ein  Klage- 25 
lied,  6)  jagten  mich  meine  Peiniger  und  ich  ward  beschimpft." 
Vielleicht  fingen  damals  schon,  wegen  des  geforderten  Tributes, 
die  Verfolgungen  gegen  Meir  von  Rothenburg  an,  der  im 
Sommer  1297  [1293]  ergriffen  und  nach  Ensisheim  in  den  Turm 
gebracht  wurde.  Kaum  war  das  Mariabild  in  Loretto  an-  30 
gekommen,  als  (1295)  die  Flagellanten  sich  erhoben  und  die 
Juden,  an  denen  Geld  und  Himmel  leicht  zu  erwerben  war,  in 
Angst  versetzten.  In  der  Tat  waren  sie  nur  die  Vorläufer  der 
Schreckenszeit  von  1298  und  1299. 

Am    20.    Tammusc)    (1.    Juli)    1298    wurde    R.    Elia    b.  35 
Samuel,  ein  angesehener  Mann  in  Rom  hingerichtet,  dessen 


a)   [Zwei   Selichas   und]   cod.   Vatic.    322.  —  h)  |J<5in  b^p  HO- 
c)  Cod.  Rossi  804.  cod.  Vatic.  hat:  2.  Tammus  5009. 

Zutu,  Synag  ogaU  Poesie.  3 


—    34    — 

Verbrechen  wohl  darin  bestand,  daß  er  ein  Jude  bleiben  wollte. 
Wie  dieser  Märtyrer  betrauert  wurde,  zeigt  folgende  Klage  :a) 

Als  der  Feind  den  Haß  geschürt, 

Und  auf  uns  den  Schlag  geführt,  — 
5  Als  einen  Edlen  sie  fingen 

Und  frohlockten  ihn  umzubringen: 

Gingen  Engel  ihm  entgegen. 

Nahmen  seine  Seele,  gaben  ihr  den  Segen. 

Über  ihn  die  Tochter  Zion  klaget, 
10  Um  Elia  Israel  verzaget 

Und  stumm  seinen  Heiligen  befraget. 

Wer  auf  dem  ganzen  Erdenreich 

Ist  Israel,  deinem  Volke,  gleich? 

Durch  Wasser  dir  und  Feuer 
IS  Folget  niemand  treuer. 

Ach,  unser  Herz  zerschmolz. 

Als  zu  Asche  sank  unser  Stolz, 

Im  Feuer  Elia  in  den  Himmel  stieg. 

Und  die  Gemeinde  auf  dem  Holz 
20  Den  Helden  sah  und  staunend  schwieg. 

Wo  bleibt  Elias  Gott? 

Wann  enden  Schmerz  und  Spott  ? 

Hat  ihn  und  uns  verlassen  Gott  ? 

Zu  den  Hohen 
26  Durch  die  Lohen 

Entstieg  Elias  reine  Seele, 

Daß  mit  dem  Lebensbund  sie  sich  vermähle: 

Er  sah  der  Brüder  Angst  und  Not 

Und  starb  für  sie  den  Sühne tod. 

»0  Es  war  dies  der  Monat,  in  welchem  die  Juden  in  Bayern 
und  Franken  von  der  Schar  des  Rindfleisch,  dessen  Wappen 
ein  halber  Ochse  war,  wie  Rinder  hingeschlachtet  und  ver- 
brannt wurden;  Königshoven  schätzt  die  Zahl  der  Ge- 
fallenen auf  hunderttausend.     Weder  Kaiser  noch  Reich  waren 

35  imstande,  diesen  Rotten  Einhalt  zu  tun.  Mittwoch,  den 
25.  Juni  fielen  in  Rothenburg  250  Personen,  die  übrigen 
wurden  vier  Wochen  nachher,  Dienstag,  den  22.  Juli,  erschlagen; 
die  Mütter  banden  ihre  Kinder  fest  an  ihre  Brust  und  sie 
starben     vereinigt.    Mittwoch,     den    23.     war    Würzburg    der 

40  Schauplatz  des  Gräuels,  und  am  1.  August  Nürnberg.  Eben- 
so  ging  es   zu   in   Mergentheim,   Neuenmarkt,    Bamberg,   Am- 


a)  Nach  der  Selicha  >3ril?J^  Hö^  *^fc<* 


I 


35 


berg,  und  vielen  anderen  Orten;  ein  Zeitgenosse,  dem  seine 
ganze  Familie  ermordet  wurde,  gibt  die  Zahl  der  Orte  auf 
146  an.  a)  Die  Verfolgten  stürzten  sich  freiwillig  mit  den 
Kindern  mitten  in  das  Feuer  hinein.  Das  Morden  dauerte 
vom  Monat  Tammus  bis  zum  Rüsttage  des  Hüttenfestes,  die  5 
ganze  Trauerzeit  vor  dem  neunten  Ab  umfassend,  daher  die 
Elegie  ausruft: 

,, Verstumme  bang 

O  Gesang! 

Jammervolles  Leid  10 

Umhüllt  die  alte  Klagezeit 

Mit  neuem  Trauerkleid." 

In  einigen  Städten  kostete  es  den  Gemeinden  große  Summen, 
Schutz  zu  finden.  Am  6.  Januar  1299  schenkt  Albrecht  die 
Kapitalien  der  in  Nürnberg  Getöteten  dem  Erzbischof  von  is 
Mainz:  die  Raubtiere  teilten  sich  das  Aas.  Auch  dieses  folgende 
Jahr  forderte  seine  Opfer.  In  Franken  wütete  eine  Hostie,  b) 
und  in  Frankreich  die  Regierung;  das  Jahr  1300,  als  erstes 
vom  Papst  eingesetztes  Jubeljahr,  erfüllte  die  Gedrückten 
und  Gejagten  weit  und  breit  mit  Angst,  wie  überhaupt  alle  20 
neugeschaffenen  Feste  (z.  B.  immaculatae  1140  und  Fronleich- 
nam 1246)  stets  ihre  Hebe  an  jüdischem  Blut  empfingen.  Jene 
Zeiten  des  Schreckens  und  Entsetzens  malt  Jekutiel[l.  JoelJ 
b.  I  s  a  a  c  halevi  c) : 

,,Für  deine  Knechte  ist  der  Stahl  geschliffen,  25 

Und  die  Besten  werden  aufgegriffen, 

Mit  Dornen  sie  gepeinigt, 

Junge  Mädchen  zu  Tod  gesteinigt;  — 

Aus  finsterer  Haft  hör'  ich  Klagetöne, 

Ach,  ihr  seid  es,  meine  Söhne!  30 

Ich  erzittere  bei  dem  Geschrei. 

Zum  Scheiterhaufen  hingetragen, 

Sterben  sie  ohne  Zagen 

Dem  Einen  treu  und  frei; 

Die  lebend  man  begraben  35 

Werden  Räucheropfer,  Tempelgaben. 

Den  Fluch,  vergoss'nes  Blut! 

Aufschreiend  bring'  ihn  jener  Brut, 


a)  Der   Schreiber    Abersüß   in    cod.    Vienn.    No.    4.    Adler    (Reise 
nach  Rom,  S.  8.)  hielt  die  146  für  die  Zahl  der  Getöteten.—  &)  S.  Fabricius  40 
bei  Schudt  4,  281.  —  c)  y'^'-)  T^p>  [gehört  zu  S.  24]. 

3* 


—    36    — 

Und  du,  o  Erde!  siede,  krache 
Bis  erwache 
Meine  Rachel" 


Mit  Ermordungen  in  Magdeburg  begann  das  vierzehnte 
5  Jahrhundert,  wieSchudta)  meint,  das  härteste,  das  die  Juden 
erlebt,  so  daß  man  sich  wundem  müsse,  wie  noch  ein  einziger 
Jude  in  Deutschland  bei  ,, dieser  grausamen  massacre"  hätte 
übrigbleiben  können.  Pinchas  halevi  b.  Joseph  b)  hat  sich 
schon  vor  der  ,, massacre"  gewundert: 

10  „Was  die  Feinde  Böses  brüten, 

Wider  mich  zu  allen  Zeiten  wüten, 

Können  Bücher  nicht  beschreiben, 

Über  meine  Ohnmacht  bin  ich  selbst  betroffen; 

Meine  Zuflucht  Bußgebete  bleiben. 
15  Doch  soll  der  nicht  auf  Erlösung  hoffen, 

Der  täglich  sieht  Erlösungen  ihn  hüten  ?" 

In  diesem  Jahrhunderte  erfand  man  die  Judeneide  und 
die  Judenkappen,  und  der  Reihe  nach  wüteten  gegen  sie  die 
Geißlerscharen,   die   goldessenden   Könige   von   Frankreich,   die 

20  Hirten  von  Languedoc,  die  Bauern  in  Navarra  und  Deutsch- 
land, die  Brunnenvergiftungsmärchen  —  alles  mit  bleibender 
Begleitung  von  Angebern,  Gläubigern,  Mönchen  —  und 
den  vorläufigen  Schluß  bildete  die  Epidemie,  die  man  den 
schwarzen  Tod  nennt.     Zunächst  wurden  sie   1301   in  Magde- 

28  bürg  geplündert  und  mehrere  erschlagen,  1303  in  Meißen 
und  Weißensee,  1305  in  Prag  und  Wien  getötet.  1306 
am  22.  Juli  war  die  Austreibung  aus  dem  südlichen  Frank- 
reich, die  Abbamare,  Kalonymos,  Estori,  Levi  b.  Gerson  und 
andere  schildern,    durch  welche  unzählige  Familien  verarmten 

80  und  untergingen.  Verschiedene  Abtrünnige  verfertigten  da- 
mals in  Spanien  Schriften  gegen  ihre  Brüder.  1309  hatten 
die  Brabanter  Juden  von  den  gegen  die  Sarazenen  ziehenden 
Soldaten  zu  leiden;  1310  wurde  R.  Mordechai  in  Nürnberg,, 
ferner    ein    angeblicher    Bekehrter    in    Paris  c)    und    etwa    um 

85  dieselbe  Zeit  R.  Chananel  halevi  in  Persien  getötet;  die 
Juden  mußten  Lyon  räumen.  Rom  war  im  Jahre  1313  noch 
nicht,    wie    der    Sohar  d)    prophezeit    hatte,     zerstört    worden, 


a)    Merkw.    I,    455.    —    6)    ^^^p^    I^DN-    —    c)    Schudt    4,  156. 
d)  Abschn.  J<")>V 


—    37    — 

aber  den  25.  Februar  1314  macht  Alphons  XI.  einen  Erlaß 
gegen  die  Gebete  der  Israeliten  bekannt,  und  den  Wormsern 
wird  1315  eine  jährliche  Steuer  von  300  Pfund  Heller  —  seit 
1316  von  400  —  auferlegt,  zur  Belohnung  der  guten  Reichsstadt. 
Auch  war  Ludwig  X.  so  gütig  für  122125  Livre  den  Kindern  5 
Israel  die  Rückkehr  nach  Frankreich  auf  zwölf  Jahre  zu  ge- 
statten; sie  erhielten  die  Pentateuche,  aber  nicht  die  Talmude 
zurück.  Gleichzeitig  befahl  der  deutsche  Ludwig,  daß  durch 
den  weisen  Rat  von  Nürnberg  die  Kellerhälse,  Kammern, 
Lauben  und  ähnliches  Geschwelle  vor  den  Häusern  der  lo 
Juden,  durch  welche  die  Gassen  bekümmert  werden,  ab- 
genommen oder  zerbrochen  werden  sollen,  a)  —  wodurch 
natürlich  die  in  die  Judengassen  Eingeengten  noch  un- 
bequemer wohnten.  Der  22.  Johann  befahl,  daß  die  Juden 
ein  Abzeichen  auf  der  Brust  tragen  und  erließ  eine  Bulle  is 
gegen  das  Judentum  der  Exjuden  (1317).  1319  vertreibt  man 
die  Juden  aus  Breslau  und  verbrennt  in  Toulouse  Talmudexem- 
plare zwei  Wagen  voll. 

Im  Jahre  1320  brach  über  die  Juden  im  französischen 
Süden  und  nördlichen  Spanien  die  Verfolgung  der  Hirten  aus :  20 
Bauern,  Hirten  und  allerlei  Gesindel  durchzogen,  unter  dem 
Vorwande  eines  Kreuzzuges  gegen  Granada,  die  Gregend, 
plünderten  und  mordeten,  vorzugsweise  die  Juden;  in  Languedoc 
und  Navarra  sind  110  jüdische  Gemeinden,  teils  vertilgt,  teils 
auseinander  gesprengt  worden.  An  vielen  Orten,  z.  B.  in  Castelas 
Sarasin  töteten  sie  sich  selbst,  in  Toulouse  wurde  nur  einer,  in 
dem  ganzen  Gascogne  nur  zwanzig  gerettet.  In  Jaca  erschlugen 
sie  am  Fasttage  des  17.  Tammus  ÜO  Menschen.  Viele 
konnten  den  Schrecknissen  nicht  standhalten  und  nahmen 
die  Taufe  an.  3o 

In  demselben  Jahre  verbietet  der  Rat  von  Regensburg 
den  Juden  den  Besuch  des  Fischmarktes  am  Freitag;  der 
von  Nürnberg  hatte  1310  dies  Verbot  nur  auf  die  Fasttage  be- 
schränkt, jedoch  die  Bosheit  hatte  in  zehn  Jahren  Fort- 
schritte gemacht,  vielleicht  auch  die  Stadtverordneten- Weis-  35 
heit.  1321  erscholl  infolge  von  Krankheiten  der  Lärm  des 
Brunnen vergiftens    in    der    Dauphine;    daselbst    und    an    den 


I 


a)  Würfel,  Nachrichten,  S.  127. 


—    38    — 

benachbarten  Orten  erlitten  die  Armen  entsetzliche  Martern, 
und  sie  bekannten,  wozu  man  sie  zwang,  worauf  sie  ver- 
brannt wurden,  freudig  von  dem  Gefängnis  zum  Holzstoße 
gehend  a).  Ein  Geschichtsschreiber  sagt,  die  Zahl  der  Ver- 
8  brannten  habe  5000  betragen,  h)  Die  meisten  mußten  wieder- 
um aus  Frankreich  abziehen,  nur  die  Reichsten  gegen  Zahlung 
von  hundertf ünfzigtausend  Livre  wurden  geschont.  Die  Schwester 
des  Papstes,  Sangisa,  suchte  diesen  zu  bewegen,  daß  er  die  Juden 
vertreibe.    Die  Juden  in  Rom  schickten  Abgeordnete  an  Robert 

10  von  Sizilien ;  diesem  und  einem  Geschenk  der  Juden  von  hundert- 
tausend Gulden  an  die  Sangisa  gelang  es,  diese  umzustimmen. 
1325  war  ein  Märtyrertum  in  Krakow  in  Mecklenburg;  1326 
ward  in  Avignon  das  gelbe  Abzeichen  dekretiert;  den  6.  März 
1328   begann   eine    grausame    Verfolgung   in    Navarra,   der   an 

15  sechstausend  Menschen  erlagen;  1330  ward  ein  Hostien-Trauer- 
spiel in  Güstrow  aufgeführt:  29  Namen  von  Heiligen  werden 
im  mecklenburgischen  Seelengedächtnisse  aufgezählt.  In  Über- 
lingen geschah  Ähnliches  im  Jahre  1331.  Die  Regensburger 
Gemeinde  wurde  1333  mit  einem  Zwangs- Anlehen  von  tausend 

20  Pfund  Pfennigen  beehrt.  Im  Jahre  1335  verfügt  das  Konzil 
in  Salamanca,  Juden  sollen  nicht  neben  Kirchen  wohnen. 
Dasselbe  Jahr  schreibt  Lauterio  de  Ubaldinis  in  Florenz 
ein  Buch  gegen  die  Juden,  betitelt  capistrum  judaeorum. 
[1336  raubt  Johann  von  Böhmen  2000  Mark  aus  der  Prager 

25  Synagoge.]  Am  Tage  nach  Michaelis  1337  überfielen  Ratsherren 
und  Bürger  die  Juden  in  Deggendorf,  die  unter  den  grausamsten 
Martern  ihr  Leben  verloren;  noch  andere  bayerische  und 
österreichische  Städfe  folgten  dem  Beispiele,  und  zeich- 
nete   sich    besonders    Straubingen    in    der    Grausamkeit    aus. 

30  Daß  eine  Hostie  mit  obligater  Begleitung  von  Wunder- 
blut, Kapelle  und  Ablaß  die  Musik  zu  diesem  Text  ist, 
versteht  sich.  Es  wurde  aber  eine  wirkliche  Komödie 
angefertigt,  die  diese  Geschichte  verherrlicht,  und  noch 
im    Jahre     1800    in    Regen    aufgeführt    wurde !  c)     Auch    in 

35  Erfurt,  Parchim  und  anderswo  fielen  Opfer.  Eine  Fort- 
setzung   dieser    Gräuel    besorgte    das    Jahr    darauf    der    elsäs- 


a)  Kalonymos  in  Eben  bochan,  von  Joseph  Cohen  irrtümlich  auf 
das  Jahr  1198  bezogen.  —  6)  Emek  habacha,  S.  63.  —  c)  Aretin» 
Gesch.  der  Juden  in  Bayern,  S.  21  ff. 


—    39    — 

sische  Bauer  Armleder,  der  mit  seiner  Bande  überall,  wohin 
er  kam,  den  Juden  nur  die  Wahl  zwischen  Tod  und  Taufe 
ließ.  In  Ruffach,  Ensisheim  und  anderen  Orten  wurden 
mehr  als  1200  erschlagen.  Mehrere  erwürgten  ihre  Kinder 
oder  stürzten  sie  von  den  Dächern  und  Bergen  hinunter.  5 
Im  angrenzenden  Schwaben  ergriffen  alle  die  Flucht,  und  um 
nur  Schutz  zu  finden,  wurden  große  Summen  geopfert,  a)  Eva, 
die  Tochter  von  Moses,  ward  am  15.  Schebat  (6.  Jan.)  1338  in 
Breslau  verbrannt;  die  Namen  der  anderen  Opfer  sind  ver- 
gessen. 10 

Am  2.  Juni  1340  ergeht  ein  Befehl  an  den  Seneschal  von 
Beaucaire,  niemand  solle  seinem  jüdischen  Gläubiger  die 
Schulden  zahlen;  1343  ergehen  in  Deutschland  ähnliche  kaiser- 
liche Befehle,  und  1341  nimmt  auch  Alfons  XI.  Regelungen  von 
Forderungen  der  Juden  vor.  1345  werden  in  Breslau  jüdische  i5 
Leichensteine  genommen;  im  folgenden  Jahre  nehmen  in  Frank- 
reich mehrere  die  Taufe  an,  um  der  Vertreibung  zu  entgehen. 
Die  Flagellanten  suchten  die  Frankfurter  Juden  heim,  deren 
mehrere  ermordet  wurden,  und  ein  ähnlicher  Aufruhr  war 
das  folgende  Jahr  (1347)  in  Krems  und  Stain.  Juden- Verfolgungen  20 
wurden  ganz  gewöhnliche  Dinge,  die  als  mögliche  Vorfallenheiten 
mit  in  die  Verträge  über  jüdische  Abgaben  aufgenommen 
wurden,  h) 

Die   große   Epidemie,   welche   1348   bis   1350   das   mittlere 
und   westliche   Europa   entvölkerte,   hat   über   die    Juden   von  25 
Thüringen    bis    Katalonien,    und    vornehmlich    über    die    Ge- 
meinden von  Elsaß,  Schwaben,  dem  Rheinkreise,  der  Schweiz, 
Piemont  und  Provence  entsetzliches   Unglück  gebracht,  gegen 
welches   das  der  Kreuzzüge    klein  genannt  werden   darf.    Die 
Gelegenheit,    dem    Judenhasse    und    der    Raubsucht    zugleich  30 
zu  fröhnen,   war  zu  lockend,  namentlich  für  die  schwelgenden 
Junker    und    Reichsstädter,    für    verschuldete     Mönche     und 
liederliches     Gesindel     aller     Art.    Die     Ratsmitglieder     von 
Basel,    Freiburg,    Straßburg,    der    Herzog    von    Schwaben,    der 
deutsche    Kaiser    waren    zu    ohnmächtig    gegen    Barbarei    und  35 
tausendjährig  gepflegten  Fanatismus.    Ihre  eigenen  ausschließen- 
den Gresetze  hatten  Israel  wehrlos  gemacht,  und  gegen  Wehr- 


a)  Wagenseil,  Hoffnung  der  Erlösung,   S.  38  u.  f.  —  h)  Jost,  Ge- 
schichte, T.  7,  S.  256. 


L 


—    40    — 

lose  gibt  es  kein  Recht,  gegen  Verachtete  keine  Mensch- 
lichkeit. Das  Geschrei  erhob  sich,  daß  die  Juden  die  Flüsse 
und  die  Brunnen  vergiftet,  und  ward  von  Judenfeinden  ge- 
nährt, denn   ,, Pf  äffen  und  Pöbel  hatten  das  gleiche  Interesse, 

5  ihre  Schulden  durch  Flammen  zu  tilgen'',  wie  Ulrich  a) 
bereits  vor  86  Jahren  sagte.  Und  man  marterte  so  lange, 
bis  die  Grefolterten  sich  zu  allem  bekannten;  der  größte  Un- 
sinn ward  geglaubt  zu  einer  Zeit,  wo  die  Wissenschaft  noch 
nicht    nötig     hatte     umzukehren.     Am     15.     September     1348 

10  wurde  in  Chillon  am  Genfersee  gefoltert :  b)  Da  bekannte  der 
Wundarzt  Balavigny  aus  Thonon,  daß  ihm  Magister  Jakob 
aus  Toledo,  als  er  in  Chambery  gewesen,  eine  Portion  Gift 
in  einem  ledernen  Beutel  gegeben,  auch  Briefe  an  mehrere 
von  ihm  genannte  Juden;  sowohl  er  als  andere  hätten  dieses 

15  Gift  in  die  verschiedenen  Brunnen  geworfen  usw.  Natür- 
lich wurden  alle  namhaft  Gemachten  eingezogen,  gefoltert  und 
zum  Geständnisse  gebracht:  es  waren  noch  acht  Männer 
und  eine  Frau.  Das  Volk  wütete,  ohne  irgend  eine  Ver- 
handlung   abzuwarten,    mit    Feuer    und    Schwert,    vernichtete 

20  die  Schuldverschreibungen  und  teilte  sich  in  die  Beute. 
Von  der  großen  Anzahl  Orte,  über  welche  sich  in  Deutsch- 
land die  Verfolgung  ausbreitete,  werden  folgende  namentlich 
angegeben : 

Arnstatt,     Basel     (wo    einige     getaufte     Juden     sich    für 

25  schuldig  erklärt  haben  sollen.  Alle  Juden  wurden  nach 
Weihnachten  in  ein  hölzernes  Haus  auf  einer  Rheininsel 
gebracht,  und  dann  das  Haus  angezündet),  Breslau  (die 
Häuser  nebst  zwei  Synagogen  wurden  von  Karl  IV.  der 
Stadt    geschenkt),    Chilon,    Costniz    (wo    am    2.    April    einer, 

80  der  sich  mit  der  Taufe  gerettet,  sein  Haus  anzündete  und 
aus  der  brennenden  Wohnung  rief:  „Ich  sterbe  als  Jude!"), 
Dennstadt,  Eger  (A.  1350),  Eisenach,  Erfurt  (hatte  eine 
wohlhabende  jüdische  Bevölkerung  von  dreitausend  Seelen; 
sie    zündeten    ihre    Häuser    an    und    verbrannten    darin,    R. 

85  Alexander  Cohen  war  der  Gesetzlehrer),  Eßlingen  (wo  sich 
alle  in  der  Synagoge  versammelten  und  mit  ihr  verbrannten), 


a)  Jüdische  Geschichten  in  der  Schweiz,  S.  209.  —  b)  S.  Königs- 
hoven:  Chronik,  ed.  Schilter,  S.  1031  ff.  Hecker,  der  schwarze  Tod, 
S.  96  ff. 


—    41    — 

Frankenhausen,  Freiburg  im  Breisgau,  Fulda,  Genf,  Gera,  Gotha 
(in  der  Fastenzeit  1349),  Hermsleben,  Urnen,  Kreuzburg,  Mainz 
<am  23.  Aug.  1349),  [Meiningen],  Mühlhausen  in  der  Schweiz 
(alle  wurden  hingerichtet,  und  die  Häuser  der  Entflohenen 
geplündert),  Mühlhausen  (R.  Elieser  und  R.  Mose  Cohen  5 
Märtyrer),  Nebra  an  der  Unstrut,  Nordhausen  (verfolgte 
die  Juden  dem  Markgrafen  von  Meißen  zu  Gefallen;  es  ver- 
brannten R.  Jakob,  sein  Sohn  Meir  und  alle  seine  Schüler), 
Nürnberg  (am  Nikolaus-Abend  wurden  sie  auf  dem  Judenbühl 
teils  erschlagen,  teils  verbrannt),  Salzburg,  Salzwedel,  St.  Gallen  lo 
(„etliche  verbrennt"),  Sondershausen,  Speyer  (am  Sabbat  nach 
dem  DreikönigsiEag,  im  Januar  1349,  die  meisten  Juden  ver- 
brannten sich  in  ihren  Wohnungen,  die  sie  angezündet;  damals 
fiel  R,  Eljakim),  Straßburg  (man  hatte  ausgerufen,  wer  sich 
taufen  ließe,  bliebe  am  Leben.  Niemand  hörte  darauf,  is 
1800  Menschen  wurden  auf  einem  hölzernen  Gerüste  auf  dem 
jüdischen  Begräbnisplatze,  am  Sabbat,  14.  Febr.  1349,  ver- 
brannt. Mütter  rannten  mit  ihren  Kindern  ins  Feuer,  daß 
man  sie  ihnen  nicht  nehme  und  taufe.  R.  Jakar  und  R.  Jakob, 
die  Gesetzlehrer,  verbrannten  an  jenem  Tage),  Thomasbrück,  20 
Ulm,  Weißensee,  Weyhe,  Winterthur,  Worms  (480  Opfer, 
hierunter  zwölf  Vorsteher  und  R.  Samuel,  am  1.  März  1349), 
Würzburg  (die  drei  Häupter  waren:  Güldenknauf,  David 
Cohen,  Mose  der  Prediger),  Zeringen  (drei  Juden  wurden 
gerädert),  Zo fingen  (von  wo  aus  ganze  Säcke  mit  Gift  um-  25 
hergeschickt  worden;  man  sandte  die  Juden  gebunden  nach 
Bern,  wo  sie  gefoltert  und  verbrannt  wurden),  Zürich  (das 
Verbrennen  geschah  am  Abend  Mathias).  Ein  Zeitgenosse, 
B  a  r  u  c  h  ,  klagt :  a) 

Wir  haben  wohl  gesündigt  schwer!  80 

Zu  den  Brunnen  läuft  ein  boshaft  Heer, 

Legen  uns  einen  Hinterhalt, 

Um  dann  zu  überfallen  mit  Gewalt. 

,,Gift,  sie  schreien,  ist  im  Wasser, 

Das  habt  ihr  Ungläubige,  Hasser,  »5 

Hineingeworfen  uns  zu  verderben; 

Bleibt  ihr  Juden,  müßt  ihr  sterben." 

Sie  selber  legten  in  die  Geräte 

Uns,  was  nicht  sie,  was  uns  nur  töte. 


a)  Sei.  ppri  «in  >:«. 


40 


—    42    — 

Und  das  Gift,  das  un  find  bare, 
Machte  das  Getränk,  das  untrinkbare, 
Zu  einem  Meer  von  Tränen 
Deinen  treuen  Söhnen ; 
5  Israel  ging  durch  die  Flut, 

Die  sich  verwandelte  in  Blut, 
Und  aus  den  Fluten 
Fiel  es  in  die  Gluten. 
Edle  wurden  angebunden, 
10  Sie  sollten  Gott  verraten; 

Es  ward  kein  Mann  und  keine  Frau  gefunden, 
Die  eingewilligt  in  so  verruchte  Taten. 

Am  ersten  des  zehnten  Monats,  fährt  er  fort,  zogen  Alt 
und  Jung  die  Sterbekleider  an,  um  im  Feuer  ihre  Seelen  aus- 

16  zuhauchen ;  Mütter  erwürgten  ihre  säugenden  Kinder ;  Frauen 
bekamen  auf  dem  Holzstoß  Geburtswehen.  Viele  andere  schmach- 
teten in  Gefängnissen,  und  die  sich  in  die  Wälder  geflüchtet, 
wurden  von  raubendem  Gesindel  nackt  ausgezogen.  Auf 
diese  Schrecken  und  Schreckenszeiten      —      denn  Alles  ergriff 

20  die  Flucht,  namentlich  aus  dem  südlichen  und  mittleren 
Deutschland  nach  Osten  hin  —  zielt  wohl  folgende  Klage  a) 
E.  M  e  i  r  s  : 

1.  Ha,  den  Armen  geschieht  Gewalt! 
Meine  Schwachen  stöhnen, 

26  Schwerterklirren  hallt. 

Meine  Mörder  höhnen 

Und  das  Wutgerase  schallt 

Entgegen  meinen  Söhnen; 

Die  mich  kränken,  die  dich  lästern, 
30  Fällen  Brüder  mir  und  Schwestern: 

Es  strömt  bis  in  die  Felsenspalten 

Meiner  Jungen  Blut  und  meiner  Alten  —  — 

Und  du,  o  Gott!  kannst  an  dich  halten? 

2.  Unrein  heißen  wir,  verkehrt, 

35  Verwirrt,  Verirrte  sonder  Rast; 

Bei  den  Völkern  rund  umher  verhaßt 

Ist  uns  der  Sinn  verstört: 

Geängstiget  als  rasten  Leuen, 

Wir  die  off'ne  Straße  scheuen. 
40  Die  Rachedurstigen  sich  freuen 

Nach  Gelüst  mit  uns  jeu  schalten; 

a)  Sei.  Titi^O. 


43 


Kinder,  Frau'ngeetaltcn 

Liegen  zerspalten, 

Und  du,  o  Gottl  kannst  an  dich  halten? 

3.  Meine  Widersacher  brüllen, 

Die  Fahne  kündet  ihren  Willen;  & 

Mit  Speer  und  Spießen  ihre  Buben 

Mich  rupfen,  mich  umrennen, 

Das  Gesicht  mir  brennen; 

Meinen  Schritten  drohen  Gruben, 

Angstvoll  lauf  ich  ohne  anzuhalten ;  ift 

Ein  Moor,  der  mich  berge,  wird  mein  Grab: 

Es  blickt  von  seinen  hohen  Stuben 

Siegesstolz  auf  mich  der  Feind  herab 

Und  du,  o  Gott!  kannst  an  dich  halten? 

Auch  in  Savoyen  und  der  Provence  wütete  der  Schrecken.  i& 
Im  Mai  1348  wurde  eine  ganze  Gemeinde  mit  Frauen  und  Kindern 
verbrannt ;  a)  in  Barcelona  erschlugen  sie  an  einem  Sabbat 
zwanzig  Menschen,  in  Cervera  achtzehn,  am  10.  Ab  in  Tarega 
über  dreihundert,  ebensoviele  in  Solsona  (Katalonien),  und 
geplündert  wurde  überall.  An  vielen  Orten,  wohin  das  20 
Gerücht  die  Kunde  von  den  Ereignissen  brachte,  wurden 
Fasten  angeordnet.  1351  wurden  in  Königsberg  in  der  Neu- 
mark Juden  verbrannt. 

Im     Jahre     1355     ward     die     Nürnberger     Gemeinde     ge- 
zwungen,  ihre  Synagoge   niederzureißen,   um   der   Marienkirche  25 
Platz  zu  machen.     A.  1360  am  Tage  Jakobi  wurden  in  Breslau 
mehrere    erschlagen.    Die    Jahre    1366    bis    1368    waren    für 
die    spanischen,    insonderheit    die    kastilischen    Gemeinden,    in- 
folge    der     dortigen    Kriege,    Zeiten    des    Unglücks    und    der 
Trauer;    sie    wurden    erschlagen    und    beraubt,     viele    gingen  30 
über,    und    selbst    nach    Beendigung    des    Krieges    hatten    sie 
schweres     Joch     zu     tragen,  b)    Genannt     werden:     Briviesca 
(200  Familienväter  erschlagen),    Villa   "liit^H    (eine   Gemeinde, 
deren    Wohltätigkeit    und    Bildung    gerühmt    wird),    Aguilar, 
Valladolid    (es    wurde    geplündert    und    acht    Synagogen    zer-  35 
stört,    die    Gesetzrollen    warf    man    zerrissen    auf    die    Straße), 


a)   Unterschrift  zu   cod.   Kenn.   564   und   Verz.   der  Wiener  hebr. 
Mss.    S.    18.     Der    Ort    heißt    [Tn^tt^Tt^ö^'^O-    —   b)  Vgl.  Sam.  Zarza 
(mitgeteilt  Zeitung  des  Judent.    1838  Beibl.  No.  13,  S.  51,  deutsch  im 
Orient  1847  L.  Bl.  27,  und  im  Auszuge  bei  B.  Beer  zu  Munks  Philo-  4» 
Sophie,  S.  80  u.  f.). 


—    44    — 

Paredes,  In  Burgos  mußten  sie  dem  Andreas  fünfzigtausend  Du- 
blonen geben,  so  daß  sie  alles  Silber  aus  den  Synagogen  verkauften, 
durchschnittlich  für  den  sechsten  Teil  des  Wertes.  In  demselben 
Jahre  1368  war  es,  wo  die  Bewohner  von  Toledo,  während  einer 

5  Belagerung,  fast  dem  Hunger  erlagen;  ein  Jahr  darauf  wurde 
daselbst  Samuel  halevi  Abulafia,  von  Elenden  verfolgt,  hin- 
gerichtet: zugleich  richtete  ein  Mönch  ein  Blutbad  in  Posen 
an.  Um  jene  Zeit  erhielten  die  hin  und  her  gejagten  fran- 
zösischen  Juden   schlechte   Sicherheit   gegen   gutes   Geld.      Im 

10  Jahre  1370  —  in  welchem  die  Bastille  gebaut  wurde  —  ver- 
brannte man  am  22.  Mai  in  Brüssel  mehrere  Juden,  und  setzte 
diesen  Molochstag  zum  Volksfeste  ein;  es  ging  mit  der  Bastille 
zusammen  unter. 

A.    1371   regnete  es   wieder  Verfügungen  in   Österreich;   es 

15  heißt,  man  habe  die  Juden  zur  Taufe  zwingen  wollen.  Ein 
getaufter  Jüngling,  der  zurückkehrte,  ward  verbrannt.  1373  war 
eine  Ausweisung  aus  Köln,  1374  eine  aus  Ober-Elsaß,  [1379  wurden 
mehrere  in  Bensheim  erschlagen  und  verbrannt],  1380  wurden 
sie  aus  Ulm  getrieben.     In  Nördlingen  wurden  sie  Freitag  nach 

-20  Jakobi  1384  —  200  an  der  Zahl — ermordet  und  ihre  Habe  geraubt; 
in  demselben  Jahr  wurden  sie  aus  Magdeburg  gejagt  und  die 
Gemeinden  von  Nürnberg  und  Augsburg  gebrandschatzt;  letztere 
um  zweiundzwanzigtausend  Gulden.  Ein  Klagegesang  aus  jener 
Zeit  ruft  aus:    ,,Weh  euch,  Basel,   Überlingen,  Ulm,  Eßlingen, 

«5  Augsburg,  Nördlingen !  Deine  unmündigen  Kinder,  o  Zionstochter ! 
wurden  in  die  Fluten  geworfen,  gehängt,  gesteinigt,  geschlachtet. 
Weine  über  Eger,  Salzburg,  Breslau  und  die  vielen  Orte,  die 
ich  nicht  zu  nennen  weiß!  Klage  über  Provence,  Frankreich 
und    Savoyen,    wo    der    Nazarener  meine  heiligen   Stätten  in 

«0  Asche  legte,  seine  Bilder  in  die  geheiligten  Bücher  zeichnete, 
und  sich  mit  denselben  die  Stiefel  flickte.  In  Corbeil  ward 
über  R.  Menachem  der  Boden  gepflügt,  es  fiel  der  Vorleser 
R.  Isaac;  in  Kaiisch,  Krakau  und  Glogau  wütete  das  Schwert. 
Wehruf    und    Klage    dir,     liebliches    Wien!     dir,    gepriesenes 

S5  Krems!  wo  R.  Aaron  sein  Leben  preisgab,  und  unter  Qualen 
verschied." 

Juden  plündern  und  töten  war  Christenpflicht  und  Ritter- 
tum. Die  von  einer  Versammlung,  die  in  Weißenfels  ge- 
halten worden,  im  Jahre   1386  zurückkehrenden  Juden  waren 


—    45    — 


von  Edelleuten  geplündert  und  zum  Teil  getötet  worden, 
trotzdem  daß  sie  —  wie  Huß  —  sicheres  Geleit  hatten. 
Zur  Rede  gestellt,  verantwortete  sich  ein  Ritter,  daß  wenn 
seines  weltlichen  Herrn  Feind  sein  Feind  sei,  sei  es  noch 
vielmehr  der  seines  himmlischen  Herrn.  Allgemeines  Bravo  !a)s 
1388  wurden  sie  aus  Straßburg  vertrieben;  das  Konzil  zu 
Palencia  schärfte  ein,  daß  überall  die  Juden  von  den  Christen 
abgesondert  wohnen  sollen.  Das  folgende  Jahr  erklärte 
Wenzel  einen  großen  Teil  der  Forderungen,  welche  die  Juden 
in  Schwaben  und  Franken  hatten,  für  ungültig.  In  eben  lo 
diesem  Jahre  ward  am  Sonntag,  den  18,  April  —  es  war 
der  letzte  Tag  des  Pesachfestes  —  unter  der  Prager  Gemeinde 
ein  Blutbad  angerichtet:  die  angesehensten  Glieder  derselben 
fielen,  der  Gesetzlehrer  tötete  seine  Kinder  und  Hausleute, 
Synagogen  und  Leichensteine  wurden  zerstört,  Kinder  ge-  is 
schändet,  und  alles  Eigentum  geplündert.  Die  Verfolgung 
breitete  sich  in  der  Umgegend  aus,  und  auch  an  anderen  böh- 
mischen und  mährischen  Orten  verloren  Juden  ihr  Leben.  In- 
folge der  Wenzels-Dekrete  haben  1390  die  Schuldner  der  Juden 
in  Nürnberg  von  jedem  100  Fl.  dem  Rat  30  bezahlt,  und  waren  20 
ihrer  Schuld  ledig. 

Das  Jahr  1391  war  ein  Trauerjahr  für  Spaniens  Juden. 
Blutgierige  Pfaffen  und  beutedurstiger  Pöbel  griffen  am  4.  Juni 
die  Judenstadt  in  Sevilla  an  und  steckten  sie  in  Brand;  von 
den  siebentausend  jüdischen  Familien  wurde  ein  großer  25 
Teil  erschlagen,  die  meisten  nahmen  in  der  Not  die  Taufe 
an;  mehrere  Weiber  und  Kinder  wurden  den  Mauren  ver- 
kauft. Ähnliches  geschah  in  Cordova.  Den  20.  Juni  war 
der  Aufruhr  in  Toledo,  woselbst  die  Nachkommen  des  R. 
Ascher  mit  ihren  Schülern  für  den  Glauben  starben,  zum  30 
Teil  sich  selbst  das  Leben  nahmen.  In  der  ganzen  Um- 
gegend —  an  70  Ortschaften  —  wütete  das  Schwert  der 
Rechtgläubigen.  Den  9.  Juli  erdröhnte  das  Mordgeschrei 
in  Valencia;  von  tausend  Hausvätern  kam  der  vierte  Teil 
ums  Leben,  Den  2.  August  wurden  die  Gemeinden  in  3S 
Majorca  heimgesucht:  300  kamen  um,  400  entflohen,  die 
übrigen  wurden  Christen.  Am  Sabbat,  den  5.  August,  wurde  das 


a)  Zincgref  Apophthegmata  ed.  1653,  T.  1,  S.  256.     Schudt  2,  80. 


—    46    — 

jüdische  Barcelona  zerstört,  130  wurden  erschlagen  und 
überall  ward  geplündert;  ebenso  erging  es  Lerida  und  Gerona. 
An  vielen  Orten  kämpften  die  Juden  mit  dem  Mut  der 
Verzweiflung.  In  Katalonien  blieben  nur  wenige  Juden,  in 
5  Valencia  nur  an  dem  einzigen  Orte  Murviedo.  Man  be- 
hauptet, daß  während  dieser  drei  Monate  über  200000 
Juden  übergegangen  seien.  Zu  den  damals  Getöteten  ge- 
hören: R.  Jehuda  b.  Ascher,  R.  Isaac  ihn  Schuschan,  R.  Is- 
rael Elnakawa. 

10  Die  Geistlichen  waren  noch  nicht  zufriedengestellt:  ein 
Erzbischof  forderte  seine  Herde  auf,  über  die  Juden  fernerhin 
herzufallen,  Kreuz  oder  Tod  anbietend.  Währenddessen  waren 
auch  die  deutschen  Juden  nicht  auf  Rosen  gebettet,  und  die 
französischen  endlich  1395  zum  gänzlichen  Abzug  aus  diesem 

15  Lande  genötigt.  Damals  erhielt  die  Universität  in  Heidel- 
berg die  Bücher  der  vertriebenen  Juden,  a)  Jenem  Zeitalter 
gehört  die  Einziehung  hebr.  Bücher  in  Aragonien;  die  Ge- 
lehrten beklagen  den  Mangel  an  Werken  ebenso  bitter,  als  die 
Abtrünnigkeit    der    Reichen,    die    Feilheit    der    Unterrichteten. 

20  ,, Damals,  schreibt  Abraham  ibn  Ramoch,  b)  verboten  sie  uns 
den  Besitz  der  Thora  und  sonstiger  Bücher,  die  sie  in  die  Kirchen 
brachten." 

Jm  Jahre  1399  wütete  in  Asien  Timur  gegen  Israel.     In 
Posen   wurden    14   Juden   gefoltert   und   verbrannt.      Dasselbe 

25  Jahr  begann  Pesach-Peter  in  Prag  seine  Angebereien;  dank 
ihnen  erschlug  man  daselbst  77  Juden  am  22.  August  1400, 
und  verbrannte  drei  am  11.  September.  A  b  i  g  e  d  o  r  ,  ein 
Prager  und  Zeitgenosse,  betet:  c) 

„Erlöse  mich  aus  Räuberhänden! 
30  Sie  frech  beschuldigend  verfügen, 

Drängen,  morden, 
Das  Göttliche  sie  schänden 
Mit  blutigen  Lügen 
Der  heuchelnden  Orden."  ^ 

35  Die  Weißbekreuzten  nämlich  und  die  Flagellanten  hatten 

es    in    diesem    Jubeljahr   auf    die    Kinder    Israel    abgesehen,  d) 
A.    1401     wurden     in    schweizer  Kantonen    Trauerspiele     auf- 


a)  S.  Blume  iter  ital.  B.  3,  S.  44.  —  b)  Cod.  Uri  141  [Mitteilung 
von  Steinschneider].  —  c)  nnnOX-  —  ^)  ^-  tdp  niiri- 


—    47    — 

geführt:  Das  Brunnenvergif tungs-Geschrei  erscholl  in  Winter- 
thur.  Zuerst  kam  die  Marter,  der  Irokesen  nicht  unwürdig. 
Lemle,  Matthias  und  Hirsch  wurde  in  die  aufgeschnittenen 
Waden  siedendes  Pech  gegossen,  auch  unter  Fußsohlen  und 
Nägeln  wurde  gefoltert,  wie  zur  Zeit  Hadrians,  des  Heiden-  5 
kaisers.  Die  armen  Weiber  riefen  umsonst:  Mörder  ihr  und 
Bösewichter!  Dort,  in  SchafJhausen  (an  einem  Sabbat)  und 
in  Dissenhofen  wurden  57  verbrannt.  Ähnliche  Schand- 
taten beging  man  1402  in  Glogau,  nur  daß  hier  eine  Hostie 
der  Henker  war.  1405  mußten  sie  Speyer  verlassen;  1406 lo 
wurde  in  Nürnberg  verboten,  neue  Judenschulen  anzulegen; 
in  Wien  wurden  am  4.  November  jüdische  Häuser  ge- 
plündert und  angezündet.  Der  26.  Oktober  1407  war  ein 
Unglückstag  für  die  Juden  in  Krakau,  wo  ein  Priester  hetzte. 
Enrique  der  dritte  von  Kastilien  drohte  jeden  Juden  zum  is 
Sklaven  zu  verkaufen,  der  die  neue  Steuer  nicht  bezahlen 
würde.  1410  wurde  infolge  einer  wundertätigen  Hostie 
K.  Meir  Alguades,  der  Übersetzer  der  Ethik,  hingerichtet  und 
eine  Synagoge  von  Segovia  in  eine  Kirche  verwandelt. 
Letzteres  geschah  das  folgende  Jahr  auch  in  Toledo.  In  20 
eben  diesem  Jahre  (1411)  wurden  die  Forderungen  der  Juden 
in  Olmütz  für  ungültig  erklärt  und  die  in  Meißen  tüchtig 
ausgepreßt  und  dann  vertrieben.  In  Spanien,  wo  getaufte 
Juden  predigen  und  schreiben,  wird  alles  angewendet,  das 
ungläubige  Israel  dem  Pfaffentum  gehorsam  und  zinspflichtig  25 
zu  machen.  Bei  der  großen  Disputation  zu  Tortosa,  im 
Winter  1413,  machte  ein  getaufter  Jude  Parade,  welchem 
die  gelehrtesten  Männer  Kataloniens  und  Aragoniens,  die 
dazu  einberufen  waren.  Rede  stehen  mußten.  1415  forderte 
man  von  den  österreichischen  Juden  ein  Fünftel  der  Einnahme.  30 
1416  schrieb  schon  ein  Deutscher  (Theobald)  gegen  das  tal- 
mudische Ungeheuer.  Seit  1417  wurden  in  Frankfurt  die 
Juden  amtlich  Hundsjuden,  wie  später  Schutzjuden,  ge- 
nannt, a)  1418  vernichtete  zum  Schutze  der  deutschen 
Christenheit  Sigismund  den  dritten  Teil  aller  Schulden  an  35 
Juden.  Infolge  des  Hussitenkrieges,  bei  den  gegen  die 
Ketzer    aufgestachelten    orthodoxen    Massen,    ward    das    Jahr 


a)  Schudt  4,  2  S.  92. 


—    48    — 

äußerst  gefahrvoll  für  die  Juden :  in  österreicli  dauerte  die  Be- 
drängnis und  das  Elend  zehn  Monate  bis  zum  12.  März  1421; 
es  kamen  400  ums  Leben,  800  wurden  verjagt.  R.  Jona 
schlachtete  seine  Gemeinde  in  der  Synagoge  am  Hütten- 
5  feste,  a)  An  anderen  Orten  in  Böhmen,  Franken,  Sachsen, 
Westfalen  und  dem  Rhein  war  die  Volksstimmung  drohend. 
In  Eger  hatte  R.  Na  tan  seiner  Frau  befohlen,  auf  ein  be- 
stimmtes Geschrei  die  Knaben  zu  schlachten;  bei  Wesel, 
Nürnberg,   in   Jena,   auf  dem  Rhein  6)   waren   Opfer  gefallen; 

M)  ein  Mädchen  und  mehrere  Frauen  widerstanden  allen  Qualen, 
R.  Jakob  Mölln  Levi  verfügte  damals  für  die  drei  letzten  Tage 
des  Tischri  (6.  bis  8.  Oktober  1420)  ein  außerordentliches  Fasten 
mit  Gebeten. 

In  Jauer  ward  in  diesem  Jahre  aus  einer  Synagoge  eine 

15  Kirche  gemacht;  aus  Richweiler  (Elsaß)  wurden  sie  ver- 
trieben. Im  Jahre  1422  mußten  die  Prager  Juden  sich  eine 
Plünderung,  und  1423  die  Kölner  sich  die  Ausweisung  nach 
Deuta  gefallen  lassen.  1424  machte  man  aus  der  Synagoge 
zu  Neuß  eine  Kapelle,  und  trieb  die  Juden  aus  Zürich  fort. 

20  Den  14.  Februar  1426  schleudert  Martin  V.  eine  Bulle 
gegen  Israel;  1428  werden  einige  Juden  in  Regensburg  ver- 
brannt, und  den  18.  Oktober  1429  verfügt  Johanna  II.  von 
Neapel  eine  Erpressung,  genannt  außerordentliche  Kopf- 
steuer.    1430,    als    der    Messias    erwartet    wurde,    hatten    sich 

25  die  Wormser  Juden  gegen  die  bekannten  Anschuldigungen 
zu  verteidigen.  Aus  Speyer  wurden  sie  dieses  Mal  gänz- 
lich ausgetrieben.  Am  24.  Januar  überfiel  man  in  Aix  die 
Juden,  erschlug  neun  Personen  und  74  ließen  sich  in  der  Angst 
taufen.     ,, Einsam  bleibe  dieser  Tag,  an  welchem  unversehens 

30  die  Gemeinde  geplündert  und  zerstört  worden;  die  Wasser 
[aquae]  gingen  ans  Leben.  Blicke  hernieder,  o  Gott,  und 
hilf  uns  um  deines  Namens  willen!"  c)  so  klagt  noch  der 
Geschichtserzähler  Joseph  Cohen.  Zu  derselben  Zeit  ward 
Juden    aus    Ravensburg,    Überlingen    und    Lindau    der    Mord 

86  eines    Knaben    angedichtet;    die    Gemarterten    gestanden,    man 


a)  [S.  die  bei  Hackspan  p.  281  angeführte  gedruckte  Erzählung]. 
Mss.  Opp.  1472  Q.  und  1706  Q.  'H  Htt^J^Ö  1725  N.  52.  —  b)  Emek 
habacha.  Luzzatto  in  oostersche  Wandelingen.  Maharil  f.  40a  (^^l^l^J?). 
—  c)  S.  Emek  habacha,  S.  76  und  Luzzatto  daselbst. 


I 


—    49    — 

schrieb  nieder,  was  nötig  schien,  verurteilte  und  verbrannte. 
1431  wollten  die  Bauern  der  Umgegend  den  Juden  in  Worms 
zu  Leibe. 

Um   diese    Zeit   beschwor   Fra  Vicenza    in    Kastilien    Ver- 
folgungen herauf,  so  daß  Eltern  ihre   Kinder  töteten.      Auch  5 
in  Savoyen  war  man  hinter  den  Juden  her  (1435);  man  ver- 
steckte die  hebräischen  Bücher  in  Brunnen.     Ebenso  vergruben 
mehrere  die  Bücher,  als  man  sie  aus  Carpentras  trieb,  und  ein 
Besitzer  spricht  in  einem  Kodex  a)  seinen  Dank  an  Gott  aus,  daß 
er,  nicht  die  Erde,  das  Buch  erhalten.  Ähnliches  geschah  1497  in  lo 
Portugal  b).  Im  Jahre  1436  wurden  in  Böhmen  Zinsen  gestrichen; 
den  Hagenauern  verbot  der  Kaiser,  Juden  Wohnungen  zu  vermieten 
oder  zu  verkaufen.     1440  mußten  sie  aus  Augsburg  fort;  1442 
ward  für  Deutschlands  Juden  der  gelbe  Ring  dekretiert.     Der 
untrügliche  Eugen  IV.,  der  gegen  den  Talmud  am  8.  August  is 
wütete,  scheint  im  Herbst  mit  Gold  besänftigt  worden  zu  sein. 
Denselben  Sommer  hatte  Kahira  einen  Märtyrer  namens  Salomo 
Cohen,  er  ward  den  20.  Mai  hingerichtete).     Wenn  geplündert 
werden  konnte,  litten  die  Juden  vorzugsweise,  wie  die  schweizer, 
während  des  Burgundischen  Krieges,  und  in  Afrika  die  zu  Temes-  20 
gran  und  Mustiganem  d)  erfahren  haben.  Im  Oktober  1443  drohte 
der  Gemeinde  in  Avignon  der  Untergang,  ein  Pöbelhaufen  wollte 
plündern  und  morden,  wurde  aber  zerstreut  und  die  Rädelsführer 
bestraft.    1444  mußten  sie  aus  Utrecht,  [1446  müssen  die  Juden 
in  Neustadt  6000  Pf.  Pfennige  zahlen  e)],  1447  aus  Liegnitz  nach  25 
den  Vorstädten,  [Oktober  1450  aus  Landshut  verwiesen  /),  nahmen 
sie  die  Grabstätte  in  Besitz  und  ließen  keinen  Juden  dorthin 
gehen],  g)  seit  1451  in  Nürnberg  das  Abzeichen  tragen. 

Vom  Jahre  1452  an  durchzog  der  Franziskaner  Capistran 
Schlesien,  alles  gegen  Türken  und  Juden  aufhetzend;  zur  Er-  so 
hitzung  des  Volkes  wurden  die  seit  Jahrhunderten  erprobt  ge- 
fundenen Tränkchen  und  Hostien  usw.  angewandt.  Auf  Ver- 
anlassung dieses  Edlen  wurden  1453  in  Schweidniz  zehn  Juden 
und  sieben  Jüdinnen  verbrannt;   die  Nichtverbrannten  mußten 


a)  Ck)d.  Uri  496.-6)  S.  Abr.  Seba:  Zeror  hammor  f.  5c  und  Kom-  35 
mentar  zu  Esther,  Ende  der  Vorrede.  —  c)  Isr.  Annal.  1840,  S.  219.  — 
d)  Simeon  b.  Zemach  Rga.  179.  Salomo  b.  Simeon  Rga.  47.    [e)  Böheim 
Chronik  1830  T,  1 ;  S.  118.]—  [/)  Jeschurun  6,  S.  135.]  —  g)  X11«in  ^"1  n"W 
Nr.   244.] 


Zum,  Synagogalt  Poetie. 


—    50    — 

die  Stadt  verlassen,  und  ihre  Häuser  und  Acker  wurden  genommen. 
In  Jauer  wurden  fünf  gefoltert,  {S.  50)  und  hierauf  alle  verjagt. 
Dasselbe  Jahr  wurde  in  Frankfurt  am  Main  Wolf  b.  Löwe  lebendig 
verbrannt  a),  gab  es  in  Arles  eine  Blutanklage,  und  in  Avignon 
5  predigten  Minoriten  von  der  Pflicht  des  Judenhasses.  Auf  Ca- 
pistrans  Veranlassung,  und  von  einer  getauften  Jüdin  unterstützt, 
wurden  1455  in  Breslau  41  Juden  aus  jenem  Orte  und  der  Um- 
gegend verbrannt,  und  die  anderen  mußten  arm  und  beraubt 
die  Stadt  verlassen.     Der  Rabbiner  hatte  sich  erhenkt. 

10  Damals  (1454,  1455)  waren  Wegweisungen    aus  Olmütz  und 

Wien,  und  die  mit  großer  Härte  geschehene  Vertreibung  aus 
40  bayerischen  Städten.  1456  schwebten  die  Juden  in  Sala- 
manca  in  Gefahr,  wo  Räuber  einen  Knaben  ermordet  und  der 
Pöbel   wie   gewöhnlich   gegen    die    Juden   das   Geschrei   erhob; 

15  glücklicherweise  wurden  die  Täter  ergriffen.  1457  war  durch 
zwei  Verfügungen  beglückt:  Schweidniz  durch  das  Privilegium, 
keinen  Juden  zu  dulden,  und  die  katholische  Bevölkerung  durch 
die  Errichtung  von  Ablaß-Kommissionen,  1458  waren  die  letzten 
Juden  in  Erfurt,   1461   mußten  die   Juden   Savoyen   verlassen; 

20  das  Jahr  darauf  erzählt  ihnen  Albrecht  von  Brandenburg,  jeder 
neu  gekrönte  Kaiser  könne  allen  Juden  Güter  und  Leben  nehmen, 
wenn  er  einen  kleinen  Rest  als  Schaustücke  zurücklasse;  er  je- 
doch wolle  sich  großmütig  nur  mit  dem  dritten  Pfennig  be- 
gnügen, den  er  gepachtet.    In  Medina  del  Campo  war  zwar  da- 

25  mala  keine  Kaiserkrönung;  dennoch  wurden  einige  Juden  ins 
Feuer  geworfen.  1464  plündern  und  morden  gegen  die  Türken 
ziehende  Scharen  Juden  in  Krakau ;  1467  verbrennen  sie  achtzehn 
Juden  in  Nürnberg,  ein  Jahr  nachher  vertreiben  die  Zünfte  sie 
aus  Neiße,  und  1469  plündert  man  sie  in  Posen  [und  zerbricht 

30  ihnen  auf  Befehl  die  Schmelzöfen  in  Neustadt].  1470  ward 
Ephraim  Kaiman  in  Regensburg  ertränkt. 

In  mehreren  Städten  des  südlichen  Spaniens  werden  ge- 
meinschaftlich neue  Christen  und  alte  Juden  verfolgt;  [A.  1471 
am  Sabbat  werden  in  Sepuloeda  8  Juden  hingeiichtet]  daneben 

35  gehen  die  Verfolgungen  der  Angeber,  der  Mönche  und  der  Schrift- 
steller. Ein  ehemaliger  Rabbiner,  der  Viktor  von  Karben  heißt, 
läßt  sich  1472  taufen,  um  gegen  Israel  zu  schreiben;  1473  beginnen 


a)  Schudt,  4,  2  S.  163. 


—    51    — 

in  Regensburg  Denunziationen  eines  getauften  Juden  gegen  den 
Rabbiner  Israel  Brunn,  von  (S.  51)  Verfolgungen  begleitet,  und  1474 
mußte  mit  ihm  disputiert  werden.  Um  jene  Zeit  entledigte  sich 
Bamberg  seiner  jüdischen  Mitbürger,  und  im  Süden  übernahm  Ber- 
nardin  aus  Feltre  das  Geschäft  des  Capistran.  Im  Jahre  1475,  um  5 
die  Zeit  des  Pesach,  warf  in  Trient  ein  Bösewicht  einen  zweijährigen 
Knaben,  den  er  ermordet  hatte,  nachts  in  einen  Teich  neben  der 
Wohnung  Samuels.  Es  dauerte  nicht  lange,  wurden  die  Juden 
durch  die  Folter  zu  Geständnissen  gezwungen,  bis  auf  einen 
alten  Mann  namens  Mose,  der  nichts  Unwahres  sagen  wollte  und  lo 
unter  den  Schlägen  starb.  In  Padua  und  weithin  verbreitete  diese 
Geschichte  große  Unruhe,  und  noch  in  größerer  Ferne,  bis  nach 
Sizilien,a)  hat  sie  Unschuldigen  das  Leben  gekostet.  Der  Apostat 
Wolfram  trat  schon  das  nächste  Jahr  in  Regensburg  mit  einer  ähn- 
lichen Anklage  auf;  man  kerkert  mehrere  ein,  die  vier  Jahre  in  i5 
Untersuchungshaft  schmachten.  1477  plündern  Schweizer  die 
Juden  in  Kolmar  und  Schlettstadt ;  um  diese  Zeit  läßt  der  liebe- 
volle Bischof  von  Passau  einige  Juden  verbrennen  und  die  anderen 
verjagen.  1479  beginnt  in  Spanien  das  Verbrennen  heimlicher 
Juden  von  Seiten  der  dazu  eingesetzten  Inquisition.  Im  Jahre  1481  ao 
werden  in  Sevilla  viermal,  nämlich  am  10.  Januar,  26.  März, 
21.  April  und  4,  November,  Juden  geopfert.  Rasch  folgen  einander 
die  Austreibungen  aus  Arles  (1484),  Vicenza  (1486),  Würzburg 
(1489),  Genf  (1490,  Dez.),  Thurgau  (1491),  Glaz  und  Halle  (1492). 
Harte  Verordnungen  gibt  im  Jahr  1488  Regensburg,  1489  Moro  as 
im  Mailändischen,  und  1491  muß  die  Gemeinde  von  Ravenna 
ihre  schöne  Synagoge  niederreißen. 

Endlich  im  August  1492  geschah  die  große  Vertreibung 
der  Kinder  Israel  aus  Spanien,  Majorca,  Sizilien  und  Sar- 
dinien; verjagt  wurden  ,,alle  jene  scheußlichen,  pestver- 3o 
breitenden,  wütigen,  mit  Recht  vogelfreien  jüdischen  Horden, 
die  gänzlich  auszu.rotten  weise  gewesen  wäre;  die  alles 
durch  ihre  Berührung  beschmutzen,  ihren  Blick  verderben, 
ihre  Rede  verwüsten;  die  Göttliches  und  Menschliches  ver- 
wirren, anstecken,  zertreten,  —  welche  die  unglücklichen  Nach-  35 
baren  ausplündern  mit  Lug  und  Hinterlist,  und  Geld  erpressen 
durch  Meineid  und  Prozesse.   Wen  kann  das  Los  (S.  52)  solchen 


a)  Zur  Gesch.  u.  Literatur,  B.  1,  S.  498. 


—    52    — 

verworfenen  Geschlechtes  kümmern?"  Das  ist  die  Sprache 
eines  damaligen  spanischen  Geheimerats  a),  die  Sprache  ,,des 
durch  Granadas  Eroberung  übermütigen  Esau,  als  er,  seinem 
Gott  gefällig  zu  sein,  Juda  der  Kirche  oder  dem  Elend  zu  über- 

5  liefern  beschlossen  hatte.  Und  dreimalhunderttausend  jener 
Pest,  Greise,  Kranke,  Frauen,  zogen  seiner  Kirche  das 
Elend  vor"  &). 

Bald  hernach  war  auch  die  Vertreibung  aus  der  Provence, 
wo  man  sogar  vielen  den  Ausgang  wehrte  und  die  Taufe  auf- 

10  zwang.  Im  Oktober  1492  litt  in  Sternberg  (Mecklenburg)  der 
Märtyrer  Elasar;  1494  werden  in  Neapel  die  Juden  ausgeplündert 
und  in  Österreich  viele  Unschuldige  verhaftet;  UUmann  aus 
Judenburg  stirbt  im  Gefängnisse  an  den  Folgen  der  Folter. 
Gleichzeitig  war  eine  Blutklage  in  Tyrnau  [die  14  Schlachtopfer 

15  forderte]  und  (1495)  ein  Auflauf  gegen  die  jüdischen  Bewohner 
von  Ofen.  1496  geschah  die  Austreibung  aus  dem  österreichischen ; 
die  Güter  der  Abziehenden  wurden  für  kaiserliche  Rechnung 
verkauft.  Portugal  behandelte  die  dorthin  geflüchteten  spanischen 
Juden,  die  man,  weil  sie  meist  reich  waren,  gern  als  Christen 

20  behalten  wollte,  mit  unerhörter  Gefühllosigkeit.  Was  nicht 
fliehen  konnte,  mußte  übergehen.  Man  verbot  den  Juden,  zu 
unterrichten  und  zu  predigen,  nahm  Bücher  und  Synagogen, 
[und  am  Pessachfeste  1497]  den  Müttern  sogar  die  Kinder  fort. 
Viele  haben  damals  ihre  Kinder  oder  sich  selbst  getötet:  die 

25  Erzählungen  bei  Abr.  Seba,  [Abr.  Zacut],  Joseph  Cohen,  Jachia  u.  a. 
sind  schaudererregend. 

Während  die  Rechtgläubigen  die  böhmischen  Brüder  ver- 
folgten, jagte  man  die  Juden  aus  Salzburg  (1498),  Nürn- 
berg und  Ulm  (1499).      Die  Häuser,   Synagogen  und  Begräb- 

30  nisplätze  fielen  den  Bürgern  der  Städte  zu,  die  dem  Kaiser 
ein  Teil  abgaben.  Dieser  schenkt  am  7.  Juli  1500,  die 
Erlasse  von  Vorgängern  bestätigend,  der  Stadt  Wotms  die 
dortigen  Juden  mit  Hab  und  Gut,  und  die  dortigen  Weisen 
verboten  den  Bäckern  für  Juden  Brot  zu  backen,  und  den  Juden ^ 

85  auf  den  Märkten  Lebensmittel  einzukaufen !  Ein  Johann  Baptista 
schreibt  in  Straßburg  gegen  Juden,  und  statt  (S.  53)  des  in  Istrien 


a)  Peter  Martyr  d'Angleria,  legatio  Babyl.  1.  3  p.  426,  ed.  1574.  — 
6)  Isaac  Abravanel. 


—    53    — 

verkündeten    Messias    erscheint    in    Köln    ein    „hostis    judae- 
oriim". 

So  endete  das  15.  Jahrhundert,  reich  an  Vertreibungen 
wie  sein  Vorgänger  reich  an  Abschlachtungen,  und  so  viel  Elend 
im  Leben,  in  den  Menschen  und  auf  dem  Papier  zurücklassend,  5 
daß  eine  dreihundertjährige  Arbeit  es  kaum  zu  bezwingen  ver- 
mocht hat.  Daß  das  Mittelalter  nur  sehr  langsam  im  Abziehen  war, 
zeigen  die  Judenordnungen  und  die  Judenverfolgungen  des 
nächsten  halben  Jahrhunderts. 

Im  Jahre  1501  verbrennen  sie  in  Toledo   67  heimliche   Jü- 
dinnen. Im  Jahre  1503  waren  Austreibungen,  und  Pfefferkorn  lo 
stürmte  gegen  den  Talmud;  er  mit  den  Theologen  denunzieren 
Keuchlin,  der  ihn  in  Schutz  nimmt,  als  Verräter.   1504  müssen  die 
Juden  Piacenza,  1505  Orange  verlassen;  1506  trieb  Nördlingen 
sie  aus,  und  bemächtigte  sich  der  Häuser  der  Ausgewiesenen,  is 
In  eben   diesem  Jahre   richtete,   von   zwei  Dominikanern   auf- 
gehetzt, das  Volk  in  Lissabon  unter  den  neuen  Christen  —  d.  i. 
den   mit  Gewalt   Getauften   —  ein   schreckliches   Blutbad   an: 
viertausend    Menschen    wurden    erschlagen,    die    Frauen    miß- 
handelt; ein  Mönch  wurde  von  einer  Frau,  der  er  Gewalt  an- 20 
tun  wollte,  getötet.     [Im  Sommer  1507  wurden  die  Juden  in 
Fulda  festgenommen,]  a)    1508  wird  in  Krakau  ein  Jude  in  einer 
Kirche  so  lange  gefoltert,  bis  er  bekennt  und  natürlich  dann 
verbrannt;    zum    Tröste    erscheint   ein    „Jüdenspiegel".       1509 
erobern  die  Spanier  Bugia  und  führen  die  Juden  als  Gefangene  25 
ab;  in  demselben  Jahre  ist  eine  Plünderung  in  Padua,  bei  der 
hebräische  Manuskripte  verloren  gehen,    1510  hatten  die  Juden 
in  Tripoli  dasselbe  Schicksal,  wie  ihre  Brüder  in  Bugia ;  sie  kamen 
nach  Neapel,  und  viele  erlagen  dem  Elend.    In  Köln  arbeitete 
der  Täufling  Viktor;  in  Colmar  jagte  man  die  Juden  fort;  in  30 
Regensburg  erlaubte  man  den  jungen  Bürgern  in  der  Karwoche 
,, etliche  Juden  zu  fahen". 

Im  Sommer  dieses  Jahres  1510  wurden  in  Brandenburg, 
infolge  eines  Hostienprozesses,  bei  welchem  besonders  der  Bischof 
rührig  war,  38  Juden  schrecklich  gefoltert,  und  alsdann  Freitag,  35 
den  19.  Juli,  verbrannt,  bis  auf  zwei,  die  in  der  Angst  die  Taufe 
annahmen,  und  den  Sabbat  darauf  geköpft  wurden.  Ein  Holz- 
schnitt in  Folio  verewigt  diese   Schandjustiz  der  untrügbaren 


L 


[a)  Catal.  Bodl.  p.  1187.] 


—    54    — 

Kirche.  Dasselbe  Jahr  ward  (S.  54)  ein  mit  drei  Holzschnitten 
verzierter  Bericht  auf  einen  Bogen  in  Quartformat  gedruckt,  in 
dem  es  heißt:  „Ayn  wunderbarlich  Geschieht  wie  die  Merkischeu 
Juden  das  hochwirdig  etc.  acht  und  dreißig  Juden  ....  mit 
5  lachendem  Mund  das  Urteyl  angehört  mit  ihrem  Lobgesang 
ausgefürt  und  uff  dem  röst  nit  allein  gesungen,  gelacht  .... 
und  mit  großer  Bestendigkeit  den  Todt  gelitten."  Daß  die  Kinder 
getauft  wurden,  versteht  sich.  Auf  diese  ,, wahrhafte  Begeben- 
heit"  ist   kurz   darauf   in   Basel   „ein  erschrockenliche   History 

10  von  fünf  schnöden  Juden"  in  Reimen  erschienen,  a)  Ein  altes 
Seelengedächtnis  führt  folgende  29  ,, Verbrannte  und  Heilige 
der  Mark"  auf,  die  wohl  meist  die  Helden  dieser  Tragödie  sind^ 
nämlich:  Unser  Lehrer  Joseph  b.  Elieser  und  sein  Sohn  Isaac 
und  sein  Sohn,  unser  L[ehrer]  Salomo ;  Menachem  b.  Isaac  halevi, 

16  David  b.  Mose  hacohen,  David  MeschuUam  b.  Isaac,  Salomo 
b.  Joseph  und  sein  Sohn  Meir  b.  Salomo,  Mordechai  b.  Akiba, 
Baruch  b.  Issachar,  Samuel  b.  Mordechai,  Mose  b.  Joseph,  Juda 
b.  Meir,  Eli  b.  Salomo,  die  beiden  Brüder  Abraham  und  Mose, 
Söhne  Salomos  halevi,  Hiskia  b.  Meir,  David  b.  Meir  Salomo, 

20  Mose  b.  Menachem  halevi,  Joel  b.  Jehuda  halevi  und  sein  Bruder 
Mose,  Na  tan,  Sohn  unseres  Lehrers  Simeon  halevi,  Samuel  b. 
Jakob  halevi,  Mose  b.  Israel,  Hiskia  b.  Israel,  Joseph  b.  Obadia, 

Naftali  b.  Joseph  b),  Mose  b.  Meir,  Salomo  b.  Jesaia, ,,die 

gleich  den  zehn  Märtyrern  den  Ewigen  verherrlicht  haben". 

25  1514    wird    ein     wahrscheinlich    rückfälliger     Täufling    in 

Halle  gebraten;  1515  schreibt  Hieronymus  de  Bononia  gegen 
die  Juden.  Dasselbe  Jahr  forderte  zu  Budweis  eine  lügenhafte 
Beschuldigung  ihre  Opfer.  Dreizehn  Frauen  stürzten  sich  ins 
Wasser.    1516  treibt  man  sie  aus  Genua;  in  Regensburg  predigen 

30  die  Geistlichen  gegen  die  Juden,  von  allen  Kanzeln  herunter 
sowie  in  Anschlägen  an  den  Kirchentüren.  Im  Sommer  1518 
müssen  sie  aus  Wöhrd,  im  Winter  1519  aus  Regensburg  abziehen. 
A.  1520  untersagt  die  Glauben  schützende  Posener  Stadtbehörde 
den  Juden  den  Einzelverkauf;  1521  müssen,  auf  Lautrecs  Be- 

35  fehl,  die  (S.  55)  Mailänder  Juden  hohe  gelbe  Spitzhüte  tragen.  1522 


[a)  Zu  vergleichen  C.  Gödeke:  Pamphilus  Gengenbach.  Hannover 
1856.  S.  39,  442,  557.]  b)  Hinter  diesem  Namen  scheint  mehreres  zu 
fehlen. 


—    55    — 

macht  die  christliche  Kirche  die  Erwerbung  des  Margaritha 
aus  Regensburg ;  trotzdem  erklärt  Luther  a)  im  folgenden  Jahre : 
„Sophisten  und  Mönche,  grobe  Eselsköpfe,  haben  bisher  so 
mit  den  Juden  verfahren,  daß  ein  guter  Christ  hätte  wohl  ein 
Jude  werden  mögen ;  wäre  ich  ein  Jude  gewesen  und  hätte  solche  5 
Tölpel  Christentum  regieren  und  lehren  sehen,  wäre  ich  eher 
eine  Sau  als  ein  Christ  geworden."  1524  verfolgt  ein  Pascha 
die  ägyptischen  Juden;  1525  liefen  die  deutschen  Juden  Ge- 
fahr beim  Bauernkriege,  da  es  die  Bauern  auf  Edelleute  und 
Juden  abgesehen  hatten.  Im  Jahre  1526  vertreibt  Brotneid  die  lo 
Preßburger  Juden,  und  das  folgende  Jahr  werden  sie  aus  Pavia 
und  Florenz  getrieben,  und  von  den  deutschen  Soldaten  in  Rom 
geplündert;  letzteres  geschah  am  ersten  Tage  des  Wochenfestes. 

Im  Frühling  1529  wurde  die  Brandenburgische  Tragödie 
in  Ungarn  wiederholt:  dort  war  das  Schwert  eine  Oblate,  hier  i5 
war  es  ein  von  einem  alten  Weibe  gefundener  ermordeter  Knabe. 
Die  bekannten  drastischen  Mittel  brachten  das  Geständnis, 
worauf  in  Bösing  bei  Preßburg  Freitag,  den  21.  Mai  (13.  Sivan), 
30  Menschen  jeden  Geschlechts  und  Alters  verbrannt,  die  Kinder 
unter  zehn  Jahren  getauft  wurden.  In  der  gedruckten  Beschrei-  20 
bung  werden  mit  Namen  genannt:  die  Brüder  Jakob  und  Kaiman, 
Jakob  Schwertfeger,  David  Seifenmacher,  Michel  Schneider,  Jakob 
Tschech,  Samuel  genannt  Smolder,  Salman,  Liphardt,  Wölfel, 
der  Synagogendiener  Isaac;  wahrscheinlich  bestanden  die  noch 
fehlenden   19  aus  den  Frauen  und  den  erwachsenen  Kindern.  25 

Den  24.  Februar  1530,  als  Karl  V.  in  Bologna  zum  Kaiser 
gekrönt  wurde,  wären  dort  die  Juden  beinahe  geplündert  worden. 
Dasselbe  Jahr  war  in  Prag  die  scheußliche  Hinrichtung  eines 
bei  einer  Christin  ertappten  Juden,  deren  Einzelheiten  Beck  b) 
mitteilt.  30 

Damals  mußten  auf  Kandia  Juden  Henkerdienste  ver- 
sehen. Bei  einem  solchen  Anlasse  entflohen  einst  alle  aus  (S.  56) 
Retimo;  es  wurde  ihnen  aber,  bei  Strafe  des  Galgens,  befohlen, 
binnen  24  Stunden  sich  wieder  einzustellen.  In  der  Türkei  er- 
warteten sie  um  diese  Zeit  den  Messias;  allein  die  jüdischen  35 
Bewohner  von  Koron,  Modon  und  Patras  wurden,  als  Dorias 


a)  Daß  Jhesus  Christus  ein  geborner  Jude.   [Auch  angeführt   von 
Bodenschatz,  T.  1,  S.  179].  —  6)  Vom  Recht  der  Juden,  S.  365. 


—    56    — 

Truppen  diese  Städte  eroberten  (1531  und  1532),  ausgeplündert 
und  weggeführt.  Esther,  die  Frau  von  Jakob  Cohen,  um  den 
Nachstellungen  des  Schiffsführers  zu  entgehen,  stürzte  sich 
in  das  Meer.     In  Zante  und  Italien  wurde  ein  Teil  losgekauft, 

5  andere  wurden  als  Sklaven  verkauft. 

Für  die  neuen  Christen  in  Portugal  war  das  Jahr  1531 
fürchterlich;  Gefängnis,  Marter,  Scheiterhaufen  —  es  wurde 
ihnen  nichts  erspart.  Viele  wurden  aus  den  Schiffen,  wohin 
sie  sich  zur  Flucht  begeben  hatten,  zurückgeholt  und  verbrannt. 

10  Die  größten  Drangsale  hatten  diejenigen,  die  entflohen:  sie 
starben  vor  Kälte  und  Mangel.  Ein  spanischer  Befehlshaber 
in  Mailand  griff  die  nach  Italien  Gekommenen  auf,  ließ  Männer 
und  Frauen  peitschen,  damit  sie  ihre  Schätze  und  die  Namen 
der  ihnen  folgenden  angeben.     Viele  von  diesen  Unglücklichen 

15  kehrten  wieder  zum  Judentume  zurück.  Dies  tat  auch  Salomo 
Molcho,  der  aber,  weil  er  mit  Karl  V.  über  die  Religion  dispu- 
tierte, in  Mantua  1533  verbrannt  wurde.  Als  Tunis  1535,  den 
21.  Juli,  von  den  Kaiserlichen  erobert  wurde,  kamen  viele  Juden 
um,  und  viele  wurden  zu  Sklaven  verkauft;  das  Jahr  darauf 

20  wurden  sie  in  Casale  zweimal  geplündert:  den  ersten  Tag  von 
den  französischen,  den  anderen  von  den  deutschen  Soldaten. 
In  diesem  Jahre  1536  hatte  Goa  das  Glück,  eine  Inquisition  zu 
erhalten.  P.  Staffelsteiner  beschuldigt  die  Rabbinen  der  Ver- 
fälschung  des   22.    Psalms.       1537   dekretiert    Sigismund   Ver- 

25  schiedenes  gegen  die  Grundstücke  der  Juden  in  Posen,  und 
1538  verbietet  Nürnberg  seinen  Einwohnern,  von  den  Fürther 
Juden  Fleisch  zu  kaufen.  In  demselben  Jahre  erscheint 
eine  Judengeißel,  595  Seiten  stark,  in  Prosa;  das  folgende 
Jahr    ein    ähnliches    Werk    in    Versen:    beides  Quartanten,    in 

30  Venedig  gedruckt. 

1539  wird  eine  Proselytin  in  Krakau  verbrannt.  *  Hes- 
sische Theologen  scheinen  nicht  so  grausam  zu  sein:  sie 
verlangen  bloß,  die  Juden  sollen  dem  Talmud  entsagen,  keine 
neue  Synagogen  bauen  und  zur  Predigt  kommen  (S.  57)  müssen«). 

35  1540  erdröhnte  wiederum  die  Blutanklage  in  Neuburg;  es 
müssen  schon  —  dank  Gutenberg  und  Luther !  —  mehrere  von 
diesen  Beschuldigungen  nichts  gehalten  haben,  weil  ein  Dr.  Eck 


a)  Nigriaus  Judenfeind  0  4. 


—    57    — 

in  Ingolstadt  sich  beeilte,  1541  gegen  die  Juden  zu  schreiben. 
Er  sagt,  es  sei  eine  Schande  für  die  Christen,  zu  glauben,  daß 
den  Juden  Unrecht  geschehe  u.  dgl.  Sie  mußten  damals  Neapel 
und  Meißen  verlassen,  wurden  bei  der  Einnahme  von  Bugia 
gefangen  mit  weggeführt  —  viele  hebräische  Bücher  verbrannten  5 
damals  a)  —  und  auch  aus  Prag  und  Böhmen  jagte  man  sie, 
angeblich  wegen  vieler  Feuersbrünste  auf  dem  Lande  und  den 
2.  Juni  in  Prag  selbst.  Sie  wandten  sich  im  Frühling  1542  nach 
Polen ;  viele  kamen  unterwegs  um,  oder  wurden  erschlagen ; 
an  anderen  Orten  verbrannte  man  sie.  Ein  ungarischer  An-  lo 
geber  hatte  auch  seine  Hände  im  Spiel.  Wie  es  scheint,  zielen 
auf  diese  Drangsale  die  Worte  b)  R.  Abrahams  aus  Prag : 

Möchtest  du,  der  Väter  Gott,  nicht  fern  bleiben, 

Wenn  die  Feinde  uns  aus  der  Wohnung  treiben! 

Wir  leben  in  schreckenvoller  Not,  15 

0  gib  uns  nicht  preis  dem  Tod ! 

Stets  sie  sinnen  Tücke 

Uns  zu  plündern  und  zu  plagen, 

Uns  zu  verbrennen,  zu  verjagen; 

Töten  möchten  ihre  Blicke.  20 

Lügenhaft  sie  uns  anklagen, 

Und  ihres  Herzens  Tichten 

Sie  auf  mein  Verderben  richten, 

Sie  auf  mein  Unglück  Lieder  singen. 

Mit  Galle  sättigen  uns  die  Christen,  25 

Möchten  an  das  Schwert  uns  bringen 

Wenn  sie  nur  das  Wie  schon  wüßten. 

Du  wirst  auf  uns're  vielen  Armen  schauen: 

Müßten  weit  wir  wandern, 

Womit  unser  Leben  fristen?  80 

Wer  wird  uns  ein  Haus  erbauen, 

Die  einen  oder  die  andern  ? 

Ist  von  uns  allen 

Deine  Gnade  abgewandt: 

So  lasse  uns  durch  deine  Hand,  85 

Nicht  durch  Menschen  fallen! 

(S.  58)  Im  Jahre  1543  erhielt  Leobschütz  ein  Privilegium,  daß 
es  keine  Juden  aufzunehmen  brauche.  [Den  Juden  wurde  ver- 
boten, über  Nacht  in  Neustadt  zu  bleiben.]  Den  19.  Februar 
wurde  in  Rom  ein  Monasterium  für  getaufte  Juden  errichtet :  40 


a)  Abr.  Tawah  Rga.  24.  —  b)  Selicha  DHIIX  ^^^X  Xli<- 


—    58    - 

ein  Angeber-Hospital.  Um  dieselbe  Zeit  verkauften  die 
Spanier  die  Juden  von  Tlemsan  in  die  Sklaverei.  Basel  wies 
in  diesem  Jahre  seine  Juden  völlig  aus.  1544  hört  man  wiederum 
von  harten  Verordnungen  in  polnischen  Städten,  und  1545  fallen,. 
5  trotz  dem  Gebete  Abrahams  de  Modena  gegen  Edom,  in  Griechen- 
land der  Blutbeschuldigung  teure  Opfer:  Gemarterte  werden 
gehängt,  und  der  Arzt  Joseph  Abiob  verbrannt.  — 

Der  Trauergang,  den  ich  meine  Leser  habe  führen  müssen, 
von  Konstantin  bis  Karl  V.  rechtfertigt  nicht  bloß  den  Aus- 

10  Spruch  a),  daß  die  Geschichte  der  europäischen  Juden  im  Mittel- 
alter größtenteils  nur  eine  Reihe  von  Experimenten  enthält, 
welche  die  Feinde  dieser  Unglücklichen,  um  sie  zu  vertilgen, 
angestellt;  er  rechtfertigt  auch  die  Vorstellung,  die  man  nach 
solchen  Taten  von  deren  Urhebern  haben  mußte.    Man  hielt  die 

15  Christen  für  bestechlich,  b)  meineidig,  c)  rachsüchtig,  geld- 
gierig, [gewalttätig],  d)  grausam,  ihre  Priester  für  unzüchtig,  e) 
habgierig  /)  und  herzlos,  ihre  Fürsten  für  die  Strafrute  Gottes ;  g) 
daher  es  in  den  alten  Rehitim  heißt: 

„Deine  Größe  preiset  Tanz, 
20  Gesang  in  allen  Gauen, 

Verwandelst  du  den  Glanz 
Der  Könige  in  Grauen." 

Hauptsächlich  dient  jener  geschichtliche  Überblick  zum 
Verständnis    der    synagogalen    Gebete;    er    erklärt    die    Motive 

26  des  Zorns  und  der  Erbitterung,  öffnet  die  Quelle  der  Tränen, 
zeigt  uns  die  Schmerzen  und  Wunden;  wir  fühlen  die  Leiden, 
hören  die  Flüche  und  teilen  die  Hoffnungen.  —  Die  harten  Worte 
in  diesen  jüdischen  Psalmen,  die  noch  keinem  Christen  das 
Leben  gekostet,  während  sie  selber  ein  aus  der  Erde  dringender 

30  Schrei  des  Blutes  von  Hunderttausenden  sind,  konnten  nur 
durch  die  Liebe,  nie  durch  höhnende  Verachtung,  nur  durch 
Gerechtigkeit,  nie  durch  Bedrückungen  in  versöhnende  ver- 
wandelt werden. 


a)  Wohlwill   [Wolf]  in   Zeitschrift  f.   d.   Wiss.    d.    Judent.,  S.    13. 

35  [6)  B.  d.  Frommen.  —  c)  Zürcher  Semak  ms.  f.  187b.   —  d)  Lekach  tob 

^nn  32b.  —  e)  Altes  Nizzachon,  S.  43.  250.  —  /)  ib.  S.  82.  —  g)  R.  Saadia 

zu  Dan.  "loi  Q^ij^n  f)ioiN  ^s'?»  DniND^o  ybvnb  «man  mv^- 


III. 

Piut,  Selicha. 

Beim  Beginn  des  Mittelalters  war  Israels  öffentlicher 
Gottesdienst  noch  sehr  einfach:  man  hatte  weder  Gebetbücher 
noch  Gebetordnungen.  Allmählich  bereicherten,  für  Sabbat 
und  Festtag,  Bibelverse,  Gebete  und  Poetisches  den  aus  der 
früheren  Zeit  überlieferten  Vorrat,  Was  einzelne  ihrer  An-  s 
dacht  hinzufügten,  was  Vorbeter  bei  besonderen  Veran- 
lassungen vortrugen,  ward  hie  und  da  stehender  Gebrauch.  In 
die  Morgen-  und  Abend- Andachten,  in  die  Benediktionen 
usw.  wurden  außer  ganzen  Psalmen,  auch  Teile  von  Psalmen, 
überhaupt  Bibelverse  aufgenom.men,  die  zu  selbständigen  Stücken  lo 
wurden.  In  dem  Psalmenbuch  und  in  der  Chronik  haben  wir  die 
ältesten  Beispiele  solcher  kombinierten  Gebete.  Schon  die 
Mischna  lehrt  die  Ausstattung  der  Tefilla  für  Neujahr  und  öffent- 
liche Fasten  mit  drei  Ordnungen  von  Versgruppen.  Bisweilen 
wird  ein  kurzes,  einfaches  Gebet,  mit  dem  Ausdruck:  ,,wie  es  is 
heißt"  a)  an  eine  Bibelstelle  angelehnt;  ein  längeres  schloß, 
wie  bereits  das  des  Hohenpriesters,  häufig  mit  der  Formel  ,,wie 
geschrieben  ist,"  b)  worauf  unmittelbar  der  Vers  der  heiligen 
Schrift  folgte,  zuweilen  von  mehreren  begleitet,  deren  jeden  ein 
,,und  es  heißt"  c)  eröffnet.  Während  die  freien  Vorträge  (Mi-  2a 
drasch)  und  die  Übersetzung  der  biblischen  Lektionen  (Targum) 
blühten,  war  weder  Anlaß  noch  Zeit  zu  anderweitigen  Be- 
reicherungen.   Die  Karäer  kannten  in  den  ersten  Jahrhunderten 


i 


a)  •nOJ<3  s.  Nischmat,  Ende;  Mussaf  Sabbat;  Qn^f  "TH^  ^i<^  '"^ 
Frühgebet,  "I33>3n  5  "nüNltt^  s-  Nechunjas  Gebet,  j.  Berachot  4,  2 ;  die  25 
Nexla-TefiUa.  —  b)  2in33»  Mischna  Joma  c.  4.  c.  6. ;  Keduscha  in  der 
Tefilla;  Festtags-Mussaf;  Alenu;  Tischgebet. —  c)  '^j^j^^'^  (Mussaf  Neu- 
jahr, Versöhnungs-Tefilla;  Abendgebet;  Neila),  s.  v.  a.  'iO'iJ<*)  in  Baraita 
Abot. 


—    60    — 

wenig  (S.  60)  andere  Grebete  als  Vers-Zusammenstellungen.  Einige 
aramäische  Segensprüche  und  kurze  Schlußgebete,  für  die  des 
hebräischen  unkundige  Menge  berechnet,  genügten.  Als  aber 
die   Ader   des   Midrasch   versiegte,   der  freie   Vortrag   seltener, 

5  die  aramäische  Sprache  selber  unverständlich  wurde ;  als  die 
Kirchen  von  Liedern  und  Hymnen  erklangen,  syrische,  grie- 
chische und  lateinische  Kompositionen  verbreitet  wurden,  während 
die  aus  dem  Leben  gewichene  hebräische  Sprache  von  Maso- 
reten  und  Grammatikern  bearbeitet  zu  werden  anfing:  erwachte 

10  der  Eifer,  durch  poetische  Gebete  dem  Gottesdienste  Glanz 
zu  geben,  der  Geschichte  der  Väter  eine  prächtige  Wohnstätte, 
dem  Midrasch  ein  gefälliges  Gewand,  den  Empfindungen  einen 
heiligen  Ausdruck. 

Die   zwei   Jahrhunderte   vor  Natronai   Gaon    (860),   inner- 

15  halb  welcher  Islam,  Karäertum,  Chasarisches  Judentum,  Masora, 
Geheimlehre,  Wissenschaft  und  Dichtkunst  neben  der  Halacha 
lebendig  wurden,  sind  der  Zeitraum,  in  welchem  die  synagogale 
Poesie  an-  und  ausgebaut  wurde,  und  zwar  scheinen  hierin 
Palästina   und   Syrien   den   persischen   Ländern   vorangegangen 

20  zu  sein.  Die  allgemeine  Benennung  für  Dichtung  (P  i  u  t),  und 
Dichter  (Pajat,  Peitan,a)  nach  hebräischer  Sprachform 
t3»ÖÖ  b)  (ward  allmählich  stehende  Bezeichnung  synagogaler  Ar- 
beiten, während  zuweilen  für  die  Gattung  der  Ausdruck  p?n  oder 
m3?n  c)  gebraucht  wird.  Die  älteren  Arbeiten  waren  ohne  Reim 

25  und  ohne  Metrum,  die  meisten  mit  alphabetischer  Ordnung  der 
Zeilen  oder  Absätze,  öfter  nach  Art  der  Litanien  in  einförmigen, 
kurzen  Sätzen  bestehend.  Nach  und  nach  wurden  die  Sachen 
künstlicher,  der  Inhalt  reicher,  der  Ausdruck  schwieriger,  und 
das  Ganze  bestimmten  technischen  Gesetzen  unterworfen.  (S.  61.) 

30  Eigentliches  Versmaß  und  kunstmäßigen   Strophenbau  führten 


«)  ÖVDf  Ö^^D  f?ö*^B'  2"  den  Stellen  in  den  gott.  Vortr.  S.  380  ist 
hinzuzufügen:  J<^>>£3  und  ^ItS^Ö  im  j.  Targum  zu  2  Kg.  3,  15  und  2  Sam. 
6,  16  (nach  einem  alten  Keroba-Kommentar) ;  ,, metrische  Q'tJVÖ  '^^^ 
Araber"  bei  Parchon  Einl.  5a.  —  b)  ^fiQy  (Parchon  5b),  filü^lööl  (Aaron 
35  de  Lunel  in  qm^  mmj<  22a),  [^»Ö^  Hapardes  43d.],  Ö^^DÖ  ^^  der 
erwähnten  Targumstelle,  bei  Saadia  und  bei  Hadasi  225.  —  c)  Herzens- 
Ijflichten  5,  5,  [Simeon  Duran  2,  246,]  Riete,  Levi  b.  Jefet  haben  pffl? 
m3?n  b®i  Saadia  (Siddur),  Maimonides  Rga.  ms.,  seinem  Sohn  Abraham, 
Salomo  b.  Natans  Siddur  ms.     [Steinschneider]. 


—    ei- 
erst die  spanischen  Dichter  seit  der  zweiten  Hälfte  des  zehnten 
Jahrhunderts  ein. 

In  den  ältesten  Zeiten  hat  der  Vorbeter  allein  gebetet  o); 
auf  ihn  als  auf  ihren  Abgeordneten  sahen  die  Augen  der 
Gemeinde,  während  er  vor  der  Lade  stand  b).  Daher  waren  die  s 
Kompositionen,  die  er  vortrug,  nur  ein  Gehörtes.  ,,Die  Piut- 
stücke,  welche  der  Vorbeter  in  der  Tefilla  zu  sagen  pflegt",  heißt 
es  zu  Anfang  des  12.  Jahrhunderts  c).  Ein  Jahrhundert  später 
hören  wir  von  einem  Vorbeter  im  Orient,  der  Selichas  und  Keroba, 
Piut  und  Lieder  vorträgt  d).  Etwas  später  wird  berichtet,  e)  daß  la 
die  Gemeinde  schweige,  während  Sulat  u.  dgl.  vorgetragen 
werde;  und  noch  gegen  Ende  des  dreizehnten  Jahrhunderts/) 
ist  von  Vorbetern  die  Rede,  die  an  gewissen  Stellen  des  Ge- 
betes Piut  vortragen.  Daher  schreibt  sich  der  Gebrauch  der 
Erlaubnis  fordernden  Eingänge,  der  sogenannten  Reschut  g),  15 
welche  die  dichtenden  Vorbeter  ,, ihrem  Vortrage"  h)  voraus- 
zuschicken pflegten  und  die,  zum  Teil  noch  heute,  vom  Vorsänger 
allein  rezitiert  werden. 

Von  den  das  Schema  umgebenden  Stücken  erhielten 
zunächst  folgende  drei  die  poetischen  Einschaltungen :  J  o  z  e  r  20 
(mx  *13{V),  das  diesen  Abschnitt  eröffnet;  Of  an  (D>3D1Nm),  das 
ihm  unmittelbar  folgt :  Sulat,  so  genannt  nach  dem  Schlüsse 
'l^Ö^t  D^'^^^<  Vi<  des  nach  den  pentateuchischen  Abschnitten 
kommenden  y)i1^  nöi<.  Das  älteste  uns  nur  in  seinem  Anfange 
erhaltene  Jozer  ist  das  üb^V  y\i^>  das  in  mehreren  Riten  dem  25 
festtäglichen,  im  römischen  Ritus  auch  dem  sabbatlichen 
Gebete  vorangeht;  es  bestand  vermutlich  aus  reimlosen 
Zeilen,  deren  jede  vierfach  i)  alphabetisch  war,  und  ist 
unstreitig    jünger    als    das    sabbatliche    piK  ^N,    das    einfach 


a)  Raschi  Succa  38b.   Nachmanides  iTl^lp^  4b.   Ausdrücklich  von  30 
dem  Piut  bei  y]'^  ^^  56c  behauptet.  [Geschem  u.  Tal  nur  für  den  Vorbeter 
verfaßt  (Kommentar  DV2  D^^J^)]-  Vgl.  Steinschneider  jüd.  Lit.,  S.  383. 
—  b)  Midr.    Ps.  25.    —  c)  Joseph  ibn    Megas    Rga.  87.    —  d)    Tach- 
kemoni  c.  24.  —  e)  Tosafot  Rosch  haschana  34b,  Mordechai  ib.  721.  — 

/)  tt'^B^  D^^^nnÖ D^3Tn  bei   Machkim  ms.  ^1>D  *1Ö1N  Y"^^'  ^^ 

Jomtob  zu  Aboda  f.  8.  —  g)  flltt^l-  ^^^  Richtige  hat  schon  Chajim 
Bacharach  Rga.  238.  —  h)  V^TOSI  Vl^tt^l  ^^8*  ^^^  Vorbeter  Aaron 
de  Lunel  17d.  — ■  i)  Alte  Mss.  und  die  Drucke  des  römischen  und  roma- 
nischen Ritus  lesen  *)3{1J^  (nicht  "iStlKS)' 


—    62    — 

alphabetisch  und  dem  gewöhnlichen  Sabbatsdienste  verblieben 
ist.  Die  ältesten  poetischen  Jozer,  die  wir  haben,  sind  die  Ka- 
iirischen: Die  Strophe  hat  drei  Zeilen,  und  nach  je  drei 
Strophen    kommt     eine     Art    Refrain-Strophe,     die    mit    t^TTp 

5  schließt,  so  daß  eine  jede  solche  Abteilung  12  Zeilen  stark 
ist.  Das  Ende  bildet  eine  zweite  mit  t^Hp  schließende 
Strophe.  Nur  in  einem  Falle  (am  Versöhnungstages- Jozer) 
findet  man  zweizeilige  Strophen,  und  zwar  nach  dem  ersten 
Strophenpaar    eine   Refrainstrophe,    nach    dem     zweiten    eine 

10  andere,  und  auf  diese  Weise  das  ganze  Jozer  durch,  so 
daß  auch  hier  die  Abteilung  12  Zeilen  hält.  Spätere  Dichter 
haben  auch  vierzeilige  Strophen,  und  Jozer  ohne  Kadosch- 
Refrains.  Dafür  gibt  es  auch  dergleichen,  wo  für  jede  Ab- 
teilung  eine    neue    Kadosch- Strophe    den    Schluß   bildet,    z.  B. 

15  das  für  den  Chanuka-Sabbat  im  romanischen  Machsor, 
oder  das  von  Meir  b.  Isaac  für  das  Hüttenfest.  Bisweilen  schließt 
an  dies,  mit  Kadosch  endende,  eigentliche  Jozer  sich  noch  ein 
Finale,  Silluka),  an,  das  weder  Strophen  noch  alphabetische 
Ordnung  hat  und  in  poetischer  Prosa,  jedoch  gereimt,  geschrieben 

^0  ist.  Wenigstens  ist  ein  veränderter  Rhythmus,  in  der  Regel 
durchgehender  Reim  und  eine  leichtere  Sprache,  gewissermaßen 
der  Übergang  zu  dem  Tagesgebete.  Oft  ist  der  Inhalt  des  Jozer 
eine  Illustrierung  der  Weltschöpfung.  Eine  Art  Jozer-Introduk- 
tion  sind  die  mit  \1^1  —  als  dem  Endworte  des  üb'W  IIJ^  —  be- 

25  ginnenden  kurzen  Gedichte,  wie  man  sie  in  den  Riten  von 
Avignon,  Romania,  Tripolis  noch  findet. 

Der  Ofan  bezeichnet  den  Abschnitt  des  Frühgebetes, 
wo  die  Keduscha  der  Engel  geschildert  wird;  an  diese  lehnt 
der  ältere  Ofan  nur  an,  während  die  später  gedichteten  länge- 

so  ren  Stücke  sich  fast  ausschließlich  mit  den  Engeln  be- 
schäftigen, manche  namentlich  angeben,  auch  in  mannigfal- 
tiger Form  gebaut  sind.  Im  Sulat  wird  die  Hoffnung  auf  der- 
einstige bessere  Zeiten  ausgesprochen,  nicht  selten  —  be- 
sonders in   den    eigens    dazu  gearbeiteten   Stücken   —   an   die 

55  Darstellung  gegenwärtiger  Leiden  anknüpfend.  Die  Kaiirischen 
Sulat  sind  vier-  oder  achtzeilig. 


a)  pl^>D.  Man  vergleiche  die  genannten  beiden  Ritus  zu  Pesach, 
Wochenfest  und  Neujahr. 


—    63    — 

Spätere  haben  noch  einige  andere  das  Siilat  umgebende 
Abschnitte  angebaut,  und  zwar  vor  demselben  die  M  e  o  r  a 
und  die  A  h  a  b  a  —  nach  den  beiden  dem  Schema  unmittel- 
bar vorangehenden  Benediktionen  genannt  — ,  nach  demselben 
Mikamocha  und  die  G  e  u  1  a  ,  oder  die  Erlös  ungs-Bene-  5 
diktion,  an  die  die  Tefilla  sich  anschließt.  Die  Poesien  die- 
ser Gattung,  meist  von  spanischen  Verfassern,  schildern  die 
Liebe  Gottes  zu  Israel,  frühere  Herrlichkeit  und  nahe  Hoff- 
nungen, Die  Worte  >^^^<  >Dlp  usw.  Jes.  60, 1  waren  einst 
im  Jozera),  fanden  sich  auch  als  eine  natürliche  Anknüpfung  lo 
an  den  Inhalt  einer  den  Schöpfer  des  Lichts  preisenden  Be- 
nediktion fast  von  selbst  ein,  wurden  daher  öfter  zu  Schlüssen 
von  Meoras  verwandt.  Die  biblischen  Worte  TlIX  X3  O 
wurden  von  einigen  &),  hierunter  Abenesra,  c)  übersetzt: 
Dein  Licht  ist  untergegangen :  Daher  tadelt  dieser  einen  solchen  is 
Schluß,  wie  ihn  z.  B.  Kalir  (in  der  Purim-Keroba)  an- 
wendet. Nichtsdestoweniger  findet  er  sich  bei  Späteren,  d) 
während  [Jehuda  halevi]  durch  eine  geschickte  Wendung  e) 
dem  Tadel  entgangen  ist. 

Der  Jozer- Abschnitt,  /)   der  für  die  ersten  Pesach-Tage  ge-  20 
dichtet    und    auf    die    Verse     des    hohen    Liedes     gebaut    ist, 
hat    keine   Kadosch-Refrains,     aber    für    die    einzelnen     Teile 
einen  bestimmten  Bau.    Das  Jozer  variiert  Kant.  1,  1  bis  3,  10, 
bestehend   aus   vierzeiligen    mit   den    Versanfängen   endigenden 
Strophen ;  nur  Leonte's  Jozer  weicht  ab :  es  endigt  schon  mit  25 
Vers  3,  9,  und  seiner  Strophen  Anfang  und  Schluß  sind  zugleich 
Anfang    und    Schluß     der    Verse.      Der    Silluk     variiert    von 
3,  11  an    bis    4,   11   oder  bis    5,  9.  10,    hat    einen    oder    zwei 
durchgehende    Reime,    ein-,    zwei-,    oder    dreizeilige    Strophen, 
die    mit   den    Versanfängen   anheben.     Nur   Leonte's  Silluk   ist  30 
dem    Jozer   der   Übrigen    gleich   gebaut.       Auch     in    dem   aus 


I 
I 


a)  Hamanhig  "ij^n  §  31.  —b)  David  Kimchi  z.  St.  —  c)  Kohelet  8,  10. 
—  d)  mn3  m?  öis. ;  Joab  -fjpj^  j^*|3^ ;  [Mocharach  ^tSTi^  *?«  Dtt^l  i» 
,"i;j2^2  nS'  bildet  er  den  Refrain.  — •  e)  Die  erste  Strophe  seiner  Meora 
1^2  n2  endigt:  ^T^ji^  'Qlp  "Tnj<  X^  ^3*  ~"  /)  Der  Ausdruck  Jozer  bezeich-  35 
net  oft  Schacharit,  im  Gegensatz  zu  Mussaf  usf.  (Tr.  Soferim  19,  7.  Piut 
nöVK  Schacharit.  Rokeach  319.  Aaron  de  Lunel  a.  a.  O.  77b.  Maharil 
3">  61b.  Abr,  Klausner  Minhagim  42b.  Kol  bo  70.),  zuweilen  nur  alles 
der  Tefilla  des  Schacharit  Vorangehende. 


—    64    — 

mehreren  vier-  oder  achtzeiligen  Strophen  bestehenden  Ofan 
—  der  4, 12  bis  5, 16  oder  bis  6,  3,  oder  5, 11  bis  16,  oder  5, 10 
bis  6, 2  verwendet  —  beginnt  die  Strophe  mit  dem  Vers- 
anfang, wiederum  Leonte  ausgenommen,  der  seine  zwei- 
5  zeilig  gebauten  Strophen  mit  den  Versanfängen  schließt, 
und  in  der  vorletzten  Strophe  auch  das  Ende  des  Verses  an- 
bringt. Diesen  drei  ersten  Teilen,  meist  die  Urzeit  und  die  gött- 
liche Hoheit  darstellend,  stehen  die  drei  letzten,  welche 
Israels    Lage    und    Hoffnungen    malen,    gegenüber.      Sulat    — 

10  von  6, 1  bis  8, 13,  oder  von  6,  4  [oder  12]  bis  8,  7  —  hat  wie  Jozer 
die  Versanfänge  am  Ende  der  Strophen,  diese  aber  sind  wie 
beim  Silluk  dreizeilig.  Das  Stück  vor  Htt^in  m^t£^,  meist  aus  viel- 
zeiligen  Strophen,  bisweilen  mit  durchgehendem  Reime,  hat 
zu  Anfange  der  Zeilen  die  Anfänge  der  Verse  7 — 14,  12 — 14, 

15  11 — 13  des  Schlußkapitels,  und  das  Ganze  schließt  mit  einem 
nn  n*)D,  das  in  mehreren  vielzelligen  Strophen  desselben  An- 
fangs die  Erlösung  (Geula)  erfleht. 

Die   vollständige   Verwendung  der  Versanfänge  des  hohen 
Liedes  enthält  nur  Salomo  b.  Jehudas  pt^>  "IIK.    In  drei  ähnlich 

20  gebauten  Pesach- Jozer  a),  und  nach  der  Versicherung  eines  alten 
Kommentators  in  noch  zwei  anderen,  fehlen  die  acht  Verse 
6,  4 — 11;  in  dem  des  Schabtai  nur  die  sechs  Verse  6,  4 — 9;  eben- 
so vermißt  man  nach  Leonte's  Jozer  drei  Verse  6, 1 — 3.  Alle 
diese  Lücken  fallen  zwischen  Ofan  und  Sulat,  und  sind  bei  ein- 

25  zelnen  schon  im  zwölften  Jahrhundert  durch  kurze  Meora  und 
Ahaba  ergänzt  worden.  In  MeschuUams  Jozer  fehlt  das  Stück 
nach  dem  Sulat  und  mit  ihm  sechs  Verse  (8,  8 — 13),  in  dem 
des  David  alles  hinter  dem  Sulat  sammt  den  letzten  sieben 
Versen.    Moses  Sulat,  das  sich  dem  Leonteschen  Jozer  etc.  an- 

30  schließt,  hat  nicht  die   übliche   Schlußstrophe  und  mit  dieser 

sind  vier  Verse  (8,  8' — 11)  ausgefallen.    [In  dem  Jozer  von  Bin- 

jamin  b.  Samuel  fehlen  die  vier  letzten  Verse.]    Ohne  Zweifel 

waren  die  Arbeiten   dieser  Dichter  ursprünglich  vollständig. 

Teils    für    Festtage    und    besondere     Sabbate,     teils    für 

35  festliche  Ereignisse  (z.  B.  Sabbat  nach  der  Hochzeit)  wurde 
seit    dem    elften    Jahrhundert    mitunter    auch    das    Nischmat 


a)  n*i  p>öj<  von  Meschullam,  ^^^IHK  von  Simeon,   D>^t£^'0  ^31K 
von  David   b.  Huna. 


—    65    — 

und  was  dem  Jozer  vorangeht,  sowie  das  sabbatliche  "WH  hi<h 
fl3tt?  mitPiut  versehen.  Nach  der  Reihefolge  im  Texte  des  Sabbat- 
gebetes sind  dies  folgende: 

1)  Reschut  zu  Nischmat  und  2)  anschließend:  Mecha- 
recho),  Gedichte,  die  dem  Nischmat  vorangehen;  letzteres  5 
kunstvoller  als  ersteres.  3)  Poetisches  Nischmat  (nach  13113^1 
oniD)  aus  mehreren  vierzeiligen  Strophen  bestehend,  die  alle 
mit  dem  Worte  Nischmat  anheben  b).  4)  ll^ö  ^*?^?^  das  ge- 
wöhnlich mit  diesem  Worte  endigt  c).  5)  Mikamocha  (vor 
1^  nOI^  ^D):  ein  solches  ist  z.  B.  mm  m«  >0.  6)  vor  lo 
St?Vn  "|'?Dn,  Gedichte,  die  meist  mit  dem  Worte  ']'?0n  an- 
fangen. 7)  Vor  TP  pW,  ein  solches  Gedicht  ist  bi<b  ipi:  HO  d). 
8)  Introduktion  des  Kaddisch  und  9)  des  Barchu  (1311); 
beide  nach  Art  der  üblichen  Pismon-Gattungen.  10)  Schebach, 
vor    den   Worten    D^3ni3  PQC^,    wie    z.   B.    Samuels    Gedicht  is 

Tio:!»  >o  nnr  e). 

Die    Haupttätigkeit    der  Peitana's    war    jedoch    auf    die 
erste    TefiUa    [Schacharit]    der    Festtage    und    der    hervorge- 
hobenen    Sabbate     gerichtet,     auf    den     Teil    des    Piut,    der 
K  e  r  o  b  a  /)    hieß,    die    ersten    drei    TefiUa  —    Nummern    um-  20 
fassend    und    mit    der    Keduscha  schließend.     In    der  älteren 
Zeit,    wo    die    Zusätze  g)    überhaupt    nur    als    solche    benannt 
wurden,    hatten    auch    diese    Stücke    keine    unterscheidenden 
Namen,   während   sie    in   den   spanischen   und   provencalischen 
Gebetbüchern    nach    den    Endungen    der    ersten    beiden    und  25 
dem    Anfange    der    dritten  ä):    Magen,    Mechaje,    Meschalesch 
heißen,  auch  zum   Teil  eine   verkürzte   oder   sonst   veränderte 
Gestalt   erhielten.     Die    alte    Keroba    von    Jannai,    Kalir   und 
ihren    nächsten    Nachfolgern    bestand    aus    sieben  i)    und    mit 
Hinzufügung    der    Introduktion    und    der    beiden    schließenden  so 
Strophen  aus  folgenden  zehn  Teilen : 


I 


a)  "J*inö.  8-  Dukes  in  Orient  1843,  S.  621,  M.  Sachs  rel.  Poesie,  S.  247. 
—  6)  S.  meinen  Ritus  von  Avignon  (Zeit.  d.  Judent.  1838,  N.  151).  — 

c)  ')y>Q  •)^i  genannt  von  Menachem  Lonsano  nniin  Pintfl  Abt.  10.   — 

d)  Cod.  Mich.  533,  N.  49.  —  e)  Das.  N.  65.  —  /)  l^^y^p  pl.  Dllllp  5  ^i®'"-  ^5 
aus  entstand  t*n"ipj  ein  französischer  Plural  wie  Rapoport  bemerkt.  — 
g)  riBDin  Amram  Gaon  bei  Hamanhig  y^  §  59.  —  h)  QWb^üil  ^^  ■^"' 
fang  des  "Iß^npi'  — *)  r01*lp  ICD  ^^'  (^'^  dem  13.  Jahrb.). 

i^unz,  Synagogale  Foeiie.  5 


—    66    — 

1)  Reschut,  gegenwärtig  beständig  die  Strophe  D*ÖDn  11DÖ. 

2)  Ein  Piut  zur  ersten  Nummer  der  TefiUa  (müK),  endigend 
mit  einem  Worte  aus  der  Tageslektion,  vermittelst  der 
Formel  nn33  anschließend  an    den   dahingehörigen    Vers; 

5  diesem  folgen  verschiedene  andere  Bibelverse,  deren 
Inhalt  in  dem  Piut  verarbeitet  worden.  Dasselbe  ist 
bei  den  Stücken  für  die  beiden  anderen  Benediktionen 
der  Fall. 

3)  Eine    vierzeilige    Strophe,    Schlußstrophe  a)    genannt;    sie 
10         fängt  mit  demjenigen   Worte  an,  mit  welchem  der  letzte 

Bibelvers  aus  der  vorangehenden  Gruppe  endigt,  und 
in  der  letzten  Zeile  wird  pO  oder  ein  entsprechendes 
Wort  6),  das  dem  Charakter  der  Benediktion  gemäß  ist  c), 
gebraucht. 

15    4)  Der   Piut    zur    zweiten    Nummer   der   TefiUa,    von    Versen 
begleitet. 
5)  Die  vierzeilige  Schlußstrophe,  nach  denselben  Gesetzen  wie 
N.  3,  so  daß  hier  ein  Leben  bezeichnender  Ausdruck  d)  in 
der  letzten  Zeile  sichtbar  wird. 

20  6)  Der  Piut  für  die  dritte  Benediktion  endigt  in  der  Re- 
gel mit  einer  Bibelstelle,  doch  nicht  immer  aus  der  Tages- 
lektion; auch  werden  verschiedene  der  Bibelverse 
bisweilen  schon  nach  den  einzelnen  Strophen  mitten  in 
dem     Stücke     eingeschaltet.       Beständig     schließt     dieser 

25  Abschnitt  mit  den  beiden  Versen:  Ps.  146,  10  ('H  "p^^) 
und  Ps.  22,  4  {üMp  riDKl),  welchem  letzteren  W  *?«  hin- 
zugefügt ist. 

7)  Ein  kurzer  Piut,  fast  im  Stil  des  Silluk,  öfter  mit  durch- 
gehendem  Reim,    anfangend    mit  W  ^N   und  endigend  »n 

30         rnpl  DIIOI   Nm:   D^pl. 

8)  Ein  größeres  Stück,  meist  haggadisch-geschichtlich.     Kalir 


a)  nö'nn    —    ^el    den  arabischen  Juden  y]')^    —    genannt.    — 

^)  p:  ,\}nb  /"i^aiJi  /^i3iJ^  A1^::^±>  .di^ui  .iiiiij  ,p3:n  ,ui3i:n 

/fai J>  ,[3"i;in3  >V:^::  /HiiJD^  .na^JOn  —  c)  r>aß  dies  nötig  sei,  bemerken 

85  alte  Rechtsgutachten    (D>i'lJ<Jn    Htt^J^Ö    ^^'    §  ^^2;   Aaron   de    Lunel 

n'?en    §  57-,   Joseph  ibn   Megas   Rga.   N.   87.)   —  d)  riTlH^  /n^nflll 

seltener  ein  fremder  dem   Sinne  entsprechender  Ausdruck,    wie    Tnj^Q 

i:>ann/  wdv^  «•  dgi. 


—    67    — 

zeichnet  stets  in  diesem  seinen  Namen.     Hinter  demselben 
das  reimlose  d'?1J?^  N3  *?«. 
^)  Piut  in  dreizeiligen  und  mit  vorausgehenden  zwei  Kadosch- 

Strophen;  dem  Jozer  analog,  und  alphabetisch. 
10)  Silluk  a)  der  Keduscha  in  noch  leichterem  Vortrage  als  der  5 
des  Jozer,  doch   größer,    introduziert  mit    n^J^n   "T^l   pH 
nvnp;  gewöhnlich  historischen  Inhalts,  b) 

In  einzelnen  Fällen  ist  diese  Grenze  überschritten  oder  der 
Bau  erleidet  eine  Änderung.  Am  Wochenfest  z.  B.  und 
an  den  letzten  Tagen  Pesach  werden  vor  dem  Silluk,  dort  der  lo 
Dekalog,  hier  Moses  Lied  in  großen  hymnenartigen  Ab- 
teilungen illustriert,  und  diesen  hagadische  Darstellungen 
und  Betrachtungen  in  der  Sprache  des  Silluk  vorausgeschickt. 
Zu  Sabbat  Para  findet  sich  zwischen  N.  9  und  10  noch  ein 
Stück  ['^'2{X]  in  neunzeiligen  Strophen,  das  vielleicht  aus  einer  is 
zweiten  Arbeit  Kalirs  hineingetragen  ist,  während  zum  achten 
Tage  des  Hüttenfestes  in  Kalirs  Keroba  die  N.  9  vermißt  wird. 
{Mose  b.  Kalonymos  hat  für  die  Stücke  von  D\'51  ^n  5  Worte, 
in  b^V^n  na  4,  dann  3  bis  4  Worte  in  der  Zeile.] 

In  den  Kerobas  haben  die  älteren  Dichter  mehr  Kraft  und  20 
Kunst  als  in  dem  Jozer  gezeigt:  die  dahingehörigen  Stücke  von 
Kalir  für  das  Wochenfest,  von  Mose  b.  Kalonymos  für  Pesach 
sind  nach  Anlage  und  Ausführung  großartig,  ergreifend,  und 
in  den  Illustrationen  gedankenreich,  anziehend,  im  Ausdrucke 
fast  ohne  Tadel.  Die  Donnerschläge  der  anhaltenden  Reime  25 
kann  keine  europäische  Sprache  wiedergeben,  und  den  Blitz  der 
Kürze  haben  die  helfenden  Hilfs-  und  Fürwörter  ausgelöscht. 

Die  Stimme  erklingt  des  Gottes  der  Götter, 

Die  Erde  leuchtet,  es  nahet  Israels  Retter, 

Die  Sterne  erdröhnen  im  feurigen  Wetter,  30 

Auseinander  Himmel  fallen,  welke  Blätter, 

Und  aus  der  Höhe  donnert  Posaunengeachmetter : 


")  pl^^D  (Abgang,  Finale)  wird  von  einem  alten  Kommentator  als 
Aufgang   (p^D  hebr.  n^J^)   genommen,  wegen  des  vorausgehenden  p^l 
t}^Vn   '^b^'  ^^  weichem  das  Emporsteigen  der  Keduscha  ausgesprochen  35 
wird ;  allein  auch  bei  der  Masora  ist  Silluk  eine  Pause.  —  6)  Daher  mit 
ÜWV^  DTDD  bezeichnet  bei  Hapardes  55c. 


5* 


—    68    — 

Da  packt  die  Völker,  sie  mit  den  Götzen, 

Beklemmung,  Schmerz,  Angst,  Entsetzen, 

Betroffen  springen  in  gewaltigen  Sätzen 

Libanon,  Sirjon  wie  junge  Farren, 
5  Und  Karmel,  Baschan,  Tabor  harren 

Von  ihren  Gipfeln  herab  mit  stolzem  Blick. 

Doch  die  Hohen  der  Höchste  setzet  zurück; 

Den  armen  Sinai,  den  niedrigen,  er  nicht  beschämt. 

Ihm  die  Spitzen  er  mit  Wolken  verbrämt, 
10  Auf  seinem  Rücken  aufgeschichtet  wird  ein  Himmelszelt 

Erfüllt  von  Scharen  der  Engelwelt, 

Und  zu  dem  Menschenwald 

Der  bekränzten  Reihen, 

Die  ihm  Gehorsam  weihen, 
16  Sein  „Ich  b  i  n"  erschallt. 

Die  Geliebten  am  heiligen  Ort 

Hören  das  Berge  spaltende  Wort: 

„Ich  der  Ewige,  bin  dein  Gott,  dein  Hort, 

Dessen  Tun  ist  tadellos, 
20  Der  Himmel  bauet  riesengroß, 

Räume  zimmert  im  Erdenschoß, 

Vor  Fluten  legt  ein  Schloß, 

Und  lenket  wie  ein  Roß 

Der  Himmelslichter  Glanz, 
25  Die  im  Reigentanz 

Führen  den  Tag  und  die  Nacht. 

Ich  will  —  und  der  Donner  kracht. 

Ich  schaffe  Blitze,  Tau,  des  Regens  Macht, 

Ernähre  Pflanz'  und  Blüte, 
30  Was  atmet,  ich  behüte ; 

All  eurer  Geister 

Bin  ich  Meister; 

Jeglichem  nach  seiner  Weise 

Laß'  ich  zubereiten 
36  Zum  Wohlgeschmack  die  Speise ; 

Ich  gebe  Tod,  gewähre  Lebenszeiten 

Selber  lebend  Ewigkeiten; 

Erhaben,  dauernd  immerdar 

Ist  meiner  Wunderzeichen  Schar;  ^> 

40  Ich  beschütze  dich 

Im  Bunde  mit  edlen  Vorfahren, 

Ich  erlöse  dich 

Von  Lasten  der  Barbaren, 

Dem  Abgrund  winke  ich,  daß  er  sich  erschließe 
48  Und  sein  Rachen  sie  verzehre, 

Und  dir  einen  Weg  ich  ebene  im  Meere, 


—    69     — 

Dich  ich  speise  mit  dea  Mannaa  Süße: 
Ich  habe  aus  Nationen  dich  erlesen, 
Teurer  mir,  als  eine  je  gewesen." 

(Elasar  b.  Kalir).  a) 


Die    Keroba    des    Morgengebetes,    Schacharit    oder    Tamid  5 
genannt,    geht    nie    über    die    dritte    Benediktion    —    die    Ke- 
duscha    —    hinaus,    mit    der    sie    schließt.       Eine    poetische 
Bereicherung    der    ganzen    aus    sieben    Nummern    bestehenden 
SabbattefiUa    —    welche    aber    nie    für    Schacharit    bestimmt 
ist   —   heißt*  Schibataft):    eine    solche    paßt   eben    sowohl  lo 
für  Mussaf  als  für  den   Vorabend,  wird  darum  auch  hier  für 
jenes,   dort  für   diesen   verwendet.     Die   Kerobas    dieser   Gat- 
tung,   von    Kalir   und   Meir,    sind   nach   einerlei   Weise   einge- 
richtet:   7    Abteilungen,    dem    Inhalt    der    Benediktionen    an- 
gepaßt, jede  aus  zwei  Strophen,  die  erste  von  6,  die  zweite  von  is 
4    Zeilen,    bestehend.       Für    bestimmte    Festzeiten    gibt    es 
auch     dem     Schacharit     entsprechende    Mussaf -Kerobas :     das 
Taugebet  am  ersten  Tage  Pesach,    das   gleich  gebaute  Regen- 
gebet   am    achten    Tage    des    Hüttenfestes    und    die    Gebete 
für    Neujahr    und    Versöhnungstag.     Saadia    hat    das    Mussaf  20 
des    Wochenfestes  keroba-mäßig  bearbeitet,    und  seine  Asharot 
vollständig     vor    die    drei   letzten    Benediktionen    eingetragen. 
Für    festliche    Sabbate    hat    man    seit    dem    zwölften    Jahr- 
hundert  in    Deutschland   kurze    Keduscha-Poesien    angefertigt, 
die  in  diese  eingeschaltet  und  gewöhnlich  nach  ihrem  Anfangs-  25 
Worte,  Elohechem  c)  genannt  werden. 

Auch   das   Schema   der   Festtags- Vorabende   ist,   seit   dem 
elften    Jahrhundert,    von    französischen,    deutschen,    italischen 
Dichtern  ausgeschmückt  worden.    Diese  poetischen  M  a  a  r  i  b  d) 
bestehen    aus    sechs    vierzeiligen    Strophen,    auf    die    einzelnen  so 
Benediktionen    —    2    vor,    4    nach    dem    Schema    —    verteilt. 


I 


a)  Aus  dem  Gedichte  mifO  in8<  (Wochenfest)  Abt.  2  und  3,  illustrie- 
rend die  Versanfänge  von  Exod.  20,  1  und  2.  —  h)  J^nPDt^  Siebengedioht 
(in  Mas.).  In  einer  italienischen  Handschrift  vom  Jahre  [1391  (Saraval  60) 
und  einer  von]  1441  heißen  die  kaiirischen  Schibatas :  t^löll«  —  ^)  D3^n^fc<»  ^^ 
zwischen  D3>n*?i<  'H  ^3^<  "^^  "Ttttip  m"IS1  eintretend.  —  d)  DO^IPO 
Machsor  Vitry,  Aaron  de  Lunel  77a,  Maharil  Neujahr,  u.  a. ;  später 
minj^O;  seit  etwa  A.  1600  in  den  Ausgaben:  rnilj^ö- 


—    70    — 

Meist  geht  der  dritten  Strophe  ein  längeres  Stück  voraus,  da» 
zuweilen  auf  einen  biblischen  Text  gebaut  ist,  oder  dessen 
Strophen  gleiches  Endwort  oder  gleichen  Reim  haben.  Dem 
Maarib  wird  bisweilen  —  von  seinem  oder  einem  fremden  Ver- 

5  fasser  —  eine  aus  sechszeiligen  Strophen  bestehende  Zugabe, 
Bikkura)  genannt,  hinzugefügt;  gewöhnlich  eine  das  Fest 
betreffende  halachische  oder  geschichtliche  Auseinandersetzung; 
die  Alten  hatten  auch  Maarib-Introduktionen. 

An  gewissen  Festtagen  oder  bei  freudigen  Veranlassungen 

10  erschien  die  peitanische  Tätigkeit  auch  bei  den  Lektionen^ 
mit  Lobeserhebungen  b)  des  Gesetzes,  z.  B.  am  aohten  Pesach- 
tage,  am  Thorafeste;  mit  poetischen  Anreden  an  den  jungen 
Ehemann  und  die  Brautführer,  mit  Sprüchen  für  den- 
selben usw.     Moses  Lied  und  der  Dekalog  haben  an  den  ent- 

15  sprechenden  Festtagen  eine  ganze  Reihe  Illustrationen  mit 
Introduktionen  in  aramäischer  Sprache  erzeugt,  die  sich  dem 
Targum  anschließend  zuweilen  die  Vorlesung  unterbrachen. 
Von  da  breitete  sich  der  poetische  Gebrauch  dieser  Sprache 
auch  über  Hochzeitfeier  und  andere  Teile  des  piutischen  Ge- 

20  bietes  aus :  Es  gibt  aramäische  Gedichte  für  das  Thorafest, 
einen  Reschut  zu  Kaddisch  für  Pesach  von  Binjamin  Anav, 
eine  Meora  von  Jehuda  halevi,  Pesach-  und  Purimlieder,  Ge- 
dichte vor  IpllD  Dlp^  von  Isaac  b.  Meir,  Pismon  vonisaac  Giat, 
Ephraim,  Salomo  b.  Abun  u.  a.    Überhaupt  umrankte  der  Piut 

26  im  Verlauf  der  Zeit  das  gesammte  religiöse  Leben,  sowie  jede 
Stelle  im  Gottesdienste;  er  blieb  nicht  in  der  Synagoge  allein, 
er  besuchte  auch  die  Familien,  war  bei  ihnen  an  den  Sabbat- 
mahlzeiten, bei  dem  Abschiede  des  Sabbat,  c)  in  den  Festlich- 


a)  y\yi2'  In  Eliesers  Maarib  zum  Wochenfeste  ist  eine  solche  von 
30  der  Darbringung  der  Erstlinge  handelnde  Zugabe,  die  man  daher  D>'1^30 
nannte  (("i^llp  'D  7b).  Daraus  ward,  in  Verbindung  mit^^QD^jn  und  nach 
einem  Ausdruck  der  Mischna  (Bikkurim,  3,  10)  Qm^^n  nSD'in'  »der 
113^2  flDDin»  wi®  ^bn  Spätere  (kurzes  Manhig  §§  41.  79)  auf  all© 
andere  ähnliche  Stücke  übertrugen,  und  ohne  Begleitung  gewöhnlich 
35  «Tia^a  allein  (das.  §§  9.  22.  44.  83.  92.  95;  Ms.  Opp.  1073  F.,  ^H'^^i  rOtD 
c.  24  Ende,  Chajim  Bacharach  Rga.  238  f.  222  b.)  [Moses  Minz  Rga.  43.1 
—  6)  flinStt'  Tosaf.  Pesachim  104  b  und  röm.  Machsor.  —  c)  n^lSH» 
eine  poetische  führt  schon  Amram  Gaon  an  im  Siddur  und  bei  Ha- 
manhig,  ;r\2'Ü  §  65- 


—    71    — 

keiten  wie  bei  der  Trauer  des  Hauses,  Geburten  und  Leichen- 
züge begleitend.    (S.  71). 

Von  Kalir,  der  für  das  gesamte  gottesdienstliche  Jahr 
gearbeitet  hat,  wurde  auch  der  große  Trauertag  der  Zer- 
störung —  der  neunte  Ab  —  nicht  vergessen ;  früher  noch  s 
als  Saadia  seine  Asharot,  etwa  4600  Worte  umfassend,  in 
das  Mussaf,  hat  Kalir  sein  aus  nahe  12000  Wörtern  aufgeführtes 
elegisches  Gebäude  den  ersten  14  Nummern  des  Acht- 
zehn-Gebets  eingefügt.  Kann  auch  nicht  von  jedem  der 
40  Nummern,  die  dieses  Werk  umfaßt,  der  kaiirische  Ursprung  a)  lo 
mit  Sicherheit  nachgewiesen  werden,  so  ist  er  doch  bei 
den  meisten  nicht  zu  bezweifeln;  auch  herrscht  Zusammen- 
hang in  dem  Ganzen,  das  mit  der  poetischen  Tefilla  be- 
ginnt und  diese  bis  an  den  Schluß  der  vierzehnten  Be- 
nediktion fortführt,  vor  diesem  Schluß  aber  das  Gemälde,  is 
das  in  den  einzelnen  Bildern,  die  wir  nach  und  nach  auf- 
gerollt erhalten,  episch  und  lyrisch,  fast  dramatisch  ist,  vor 
uns  entfaltet;  dasselbe  ist  etwa  in  folgende  fünf  Gruppen 
zu  verteilen: 

1)  Klage;  es  wird  der  Gegensatz  geschildert  zwischen  den  20 
glücklichen  Zeiten  und  dem  spätem  Unheil,  zwischen  dem 
im  Leviticus  versprochenen  Segen  und  den  Ereignissen. 
Variation  über  den  Inhalt  der  biblischen  Klagelieder. 
Untergang  der  Priesterordnungen,  des  Tempeldienstes 
und  der  heiligen  Geräte.  Wüten  der  Feinde  im  Heiligtum;  25 
parallel  mit  dem  zunehmenden  Verderbnisse  zieht  die 
Gottheit,    in  zehn  Stationen,    sich  von  demselben  zurück. 

2)  Ausbruch  neuer  Klage.  Josias  Tod.  Unter  dem  Bilde 
von  zwei  Frauen  ein  Gespräch  zwischen  den  Reichen  Juda 
und  Israel,  das  ihre  Unglücksfälle  darstellt.  Klage  30 
über  den  Untergang  beider.  Aufzählung  der  Sünden, 
ihnen  angemessen  der  Strafen.  Gott  erinnert  Israel,  das 
ihm  seine  Leiden  vorzählt,  an  die  ihm  erwiesenen  Wohl- 
taten. Den  Klagen  über  die  Zerstörung  parallele  Vor- 
würfe Gottes.  Das  Gefühl  der  Reue  wird  laut  in  Klage  35 
und  Gebet. 


I 


o)  Man  schreibt  Kalir  bald  17,  bald  18,  auch  21  Klagelieder  au; 
ersteres  geschieht  bei  Maharil  und  im  kurzen  Manhig,  das  zweite  in  einem 
alten  Machsor,  das  dritte  in  H^llp  'D  ^s«  ^^^  D^3*"l  'D  ^^- 


—    72    — 

3)  Das  Verbrennen  des  Tempels.    Was  einst  der  Herr  für  sein 
Volk  getan.     Die  Metzeleien  in  Jerusalem  und  Beter.     Er- 
innerung an  die  alten  Heroen  und  Propheten  und  ihre  schönere 
Zeit.     Das  Heute  und  seine  Leiden. 
5    4)  Übertretung    der    zehn    Gebote.    Trauergesang.       Sünden 
der    Könige     von    Juda.       Die    Dauer    der    Verbannung. 
Bekenntnis    der    Schuld    und    Überzeugung    von     Gottes 
Gerechtigkeit. 
5)  Edoms  Bedrückung  und  Macht;  Zions  Elend.     Gebet  um 
10         Wiederherstellung.     Trost.     Die  Befreiung  wird  dargestellt 
und  das  zukünftige  Heil. 

Kalir    hat    zwei    Kerobas    oder    Vierzehn-Gebete    für    den 

neunten    Ab    verfaßt:    das    des    deutschen    Rituals    ist    mehr 

allgemeine  Klage  mit  tröstenden  Worten  verknüpft,  und  war 

15  vielleicht   für   den    Nachmittag  a)    bestimmt,    an    welchem   die 

Tröstungen  b),    auch    die    große    Kaiirische,    rezitiert    wurden. 

In  späteren   Klagegesängen  werden  nicht  selten  die   traurigen 

Ereignisse   der   Gegenwart  geschildert;   dies  ist  zuweilen   auch 

in    den    auf    Zion    gedichteten     Stücken    der    Fall,    welche, 

20  seit    Jehuda    halevis    berühmtem    Gedichte    dieser    Gattung, 

alle    gleichen    Baues    sind    und    nach    Jesaias    Vorbild  c)    Zion 

anreden,    daher    ihr    Strophenschluß   T=.       Auch    die    Piut- 

stücke   der   drei   Sabbate,   welche   dem   Fasttage    vorausgehen, 

namentlich     dessen,     welcher    unmittelbar    vor    dem    9.     Ab 

25  ist,  d)  gelten  als  Klagelieder. 

Vollständige  Kerobas  für  das  Achtzehn-Gebet  —  das 
bekanntlich  an  Sabbat  und  Festtag  nicht  statt  hat  —  gibt 
es  von  Kalir  für  Purim,  und  zwar  deren  zwei.  Die  erste 
besteht  aus  18  sechszeiligen  Strophen;  die  Anfänge  der 
80  Strophen  bilden  den  Vers  Esther  2, 17,  die  Anfänge  der 
Schlußzeilen  den  Vers  8, 15,  die  strophischen  Endungen  ent- 
sprechen den   Benediktionen,      In  die  zwölfte   Tefilla-Nummer, 

a)  Likute  Hapardea  sagt,  am  9.  Ab  abends,  morgens  und  Mincha 

Dv  b^  ii'^irn  n">  f>'?'?Dna  [vgi.  hiermit  qx  omeai  nxn  npe^nn 
35 ,1313  nm«  pro  n3im  nnin  ^^n  -iöin  (aites  Gutachten  in  nttrra 

D^JIKHn  §172)].  —  b)  niOrii»  s.  Aaron  de  Lunel  f.  96a  §21.  — c)  S.  Jes. 
c.  49,  14  etc.,  c.  54  und  60.  —  d)  Genannt  Sabbat  H^J^tU^^  P?n  ('^g^-  ^^ 
Sarua,  Mordechal,  Aguda,  Maharil);  später  Sabbat  p^n  ^^^^  Sabbat 
f^y^  (Machsor  mg.  cal.);  in  Deutschland:  der  schwarze  Sabbat  (^in^l? 
40  ed.  Tannhausen;  Heß,  Judenspiegel,  S.  126). 


I 


—    73    — 

welche  endigt:  „Gepriesen,  der  du  Feinde  zerbrichst  und  Frevler 
{S.  73)  demütigst",  sind  vor  diesem  Schlüsse  3  größere  Stücke 
eingeschoben,  welche  die  Geschichte  Amaleks  und  Hamans, 
mit  Abraham  anfangend  und  mit  der  Einsetzung  des  Purim 
aufhörend,  vortragen.  In  der  zweiten  Keroba  ist  jede  der  18  5 
Abteilungen  wie  die  der  Schibatas  gebaut,  und  vor  dem 
Schlüsse  der  erwähnten  zwölften  Benediktion  stellen  zwei  Stücke 
das  Loswerfen  Hamans  dar. 

An  dem  Thorafest  wird  das  Andenken  Moses  durch  Trauer- 
gesänge über  seinen  Tod  gefeiert.  Diese  haben  bei  den  Alten  die  lo 
Bezeichnung:  „Das  Sterben  Moses", a)  und  vermutlich  war  der 
Midrasch  dieses  Namens  ein  Vortrag  für  jenen  Tag.  Hai,  6)  Abe- 
nesra  c)  Jehuda  Hadasi,  d)  Salomo  aus  Segelmessa  e)  und  andere  /) 
gedenken  jener  Poesien,  die  über  das  elfte  Jahrhundert  zurück- 
gehen. Der  gedachte  Midrasch  ist  von  einem  Ungenannten  —  wahr- 15 
scheinlich  Binjamin  b.  Samuel  —  versifiziert,  und  mehrere 
spätere  Dichter,  hierunter  Abenesra,  haben  durch  ihre  Arbeiten 
diesen  Festtag  bedacht. 

Auch    der    Hoschana-Tag  g)    ist    außer    der    Keroba    mit 
Piutstücken,  gewöhnlich  Hoschanas  h)  genannt,   wahrscheinlich  20 
schon    vor    Kalirs    Zeit,    bereichert    worden.      Einerseits    Ge- 
bete  um  fruchtreiches   Jahr,   andernteils   auf   alte   Verheißung 
gestützte    Hoffnungen    sind    der    Inhalt    dieser    meist    kurzen, 
oft    aus    kurzen    Zeilen    bestehenden    Dichtungen.      Viele    dar- 
unter   beginnen    [PD^      (an     die    Verdienste    der   Väter    usf.  25 
mahnend),  "]3J?aS  nPülHS  (Erinnerungen  an  früheren  Beistand), 
nii?'  N3N»  Ni  *?i<»  alsdann  meist  mit  Refrains  versehen.  Manche 
haben  auch  durchgehenden  Reim.    An  jedem  von  den  ersten 
sechs  Tagen    des    Hüttenfestes  geschieht  ein   Umzug  mit  der 
Gesetzrolle    unter    Rezitierung    dreier    Hoschanas    —    gewöhn-  so 
lieh  ein  introduzierendes  "TSJ^D^,   begleitet   von  einem  H3K  und 

<*)  ntl70  ni^MO-  —  ^)  Hamanhig  ?n31D  §  6^.  Aaron  de  Lunel 
f.  26c.  —  c)  S.  zu  Gen.  46,  23.  —  d)  Eschkol  83.  364.  —  e)  Im  arabiachea 
Siddur  ms.  [Steinschneider].  —  /)  Aaron  de  Lunel  78a.  spanische  und 
provencalische  Machsorim  (mss.),  Machsor  Carpentras  f.  214b.  —  35 
9)  K3Prin  DV  Wajikra  rabba  37.  HS"!  WJ^tt^in  Hosch.  '•\}lfi  i^^i^, 
Amram,  Bechai  Deut.  Ende.  [Rokeach  221.  Raschi  Succa  55a.  Nissim 
Gesch.  77b.  ed.  Amst.  34a.].  —  h)  Scherira  Gaon  bei  Hamanhig  HIDID  §  *2. 
Amrams  Siddur.  Joseph  ibn  Megas  Rga.  43  (J<lj;i2>inn  r\"D  PÖ^pö  liXIZ? 
ll'^nS)»  Aaron  de  Lunel  78b  oben  (ni^Ptt^inn  1E3D2)-  ^^ 


—    74    — 

einem  D^tt^lHD  —  welche  Zahl  am  Hoschana-Tage  auf  einige 
zwanzig  steigt.  Die  ältesten  Stücke  sind  von  Kalir  und  im 
Siddur  Saadias.  Die  von  Joseph  b.  Isaac  haben  gewöh- 
lich  einen  Strophenbau  mit  strophischem  Reime  nach  drei 
5  reimenden  Zeilen  [aaaA,  bbbA];  ähnlich  sind  die  von  Joseph 
Tobelem.  Mehrere  Stücke  dieser  Art  sind  von  Isaac  und 
Menachem  b.  Machir,  die  Verfasser  der  meisten  sind  unbe- 
kannt. Mose  b.  Esra,  Isaac  Seniri  und  sonstige  spanische  Dichter 
haben  auch  dieser  Gattung  der  synagogalen  Poesie  eine  kunst- 
10  mäßigere  Form  verliehen. 

HOSCHANA. 

1. 

O  liebevoll  trage 

Die  am  Hoschana-Tage 
15  Dich  preisen  entzückt! 

Rettung  für  die  Deinigen 

Mögest  beschleunigen, 

Daß  in  Salem  beglückt 

Wie  heut  wir  dich  einigen 
20  Am  siebenten  Tage. 

0  hilf! 

0  mach'  aus  den  Reichen 

Das  Götzentum  weichen, 

Und  ich  mit  freudigen  Tönen 
25  Werde  den  Festtag  verschönen. 

Mir  Erlösung  lacht 

Von  erhabener  Macht, 

Die  binnen  Jahresfrist 

Gepriesen  auf  Zion  ist 
30  Am  siebenten  Tage. 

0  hilf! 

O  errichte  die  Pforte 

Am  heiligen  Orte, 

Und  dem  ewigen  Horte 
35  Gaben  ich  bringe 

Und  singe ; 

Lasse  aus  fernen  Gauen  ^ 

Seufzende  sammeln 

Und  deine  Hütte  erbauen, 
40  Daß  Dank  wir  stammeln 

Am  siebenten  Tage. 
O  hilf! 

(Joseph  b.  Isaac)  a). 
a)  Die  ersten  drei  Sätze  aus  QJ^  ^"^^  WK* 


-    75    - 

2. 

Wie  du  halfest  den  Ausziehenden, 
Schlugest  entzwei 
Und  es  war  vorbei 

Mit  den  vor  Göttern  knienden  5 

Pharaonenknechten, 
Und  dem  Gesang  Verleihenden 
Die  Lieder  Weihenden 
Lobpreis  brachten,  reinen,  rechten: 

So  loben  wir  in  Sabbatnächten,  i» 

Also  hilf  uns  I 

Wie  du  halfest  Hingeschleuderten  fern, 

Und  liebkostest  schwebend 

Und  hütetest,  erhebend, 

Sie  wie  des  Auges  Stern  —  i* 

—  Heute  wieder 

Bringen  Jubellieder 

Die  betend  stehen 

Am  Sabbat  und  flehen: 

Also  hilf  uns!  20 

(Joseph),  a) 

3.6) 
Auf  Mensch  und  Tiere  schau. 
Daß  Fleisch  mit  Geist  und  Seele, 

Adern  und  der  Knochen  Bau  2» 

Mit  den  Zügen  sich  gesund  vermähle. 
Schönheit  ist  nur  Dunst 
Und  eitel  alle  uns're  Kunst. 
Der  Erde  stattlich  Aussehn  bringe. 

Daß  sich  die  Flur  verjünge,  80 

Bäume  zieren  öde  Stellen, 
Keltergut  und  Saaten  schwellen. 
Die  Weinstöcke  und  die  Feigen 
Bis  auf  den  Boden  neigen ; 

Laß  die  Regengüsse  stürzen,  85 

Die  das  Erdreich  würzen 
Und  bevölkern  das  Kahle 
Mit  Stauden  im  Tale, 
Die  Süßigkeiten  in  der  Schale 

Uns  bereiten  zum  Mahle.  40 

Laß  auf  benäßten  Pflanzen 
Stattliche  Blumen  tanzen 
Und  den  Ost  kleiden 
Mit  Gewächsen  Haiden, 


«)  ^Kicv  nrtt^ins-  —  &)  rviny^  dik- 


—    76    — 

Und  was  im  Räume  schwebt 

Werde  neu  durch  dich  belebt.        (Elasar  b,  Kalir.) 


Die  ältesten  Bereicherungen  des  Gottesdienstes  gehören 
wohl    dem    Versöhnungstage:    Die    Dauer,    die    Zahl    der    vier 

5  TefiUas,  die  ganze  Wichtigkeit  des  Tages,  zu  welchem  man 
sich  schon  einen  Monat  vor  dem  Neujahrstage  vorbereitete, 
schienen  dazu  aufzufordern.  Bereits  aus  der  älteren  Zeit 
war  derselbe  mit  einer  vergrößerten  Tefilla,  a)  dem  Sünden- 
bekenntnisse b)    und    einigen    anderen    Zutaten,  c)     bald    her- 

10  nach  auch  mit  den  aus  2  zu  mehr  als  50  Nummern  ange- 
wachsenen Abinu  Malkenu- Anrufungen,  der  den  Tempel- 
dienst ersetzenden  Aboda-Ordnung,  d)  und  den  vier  kurzen 
TefiUa-Einschaltungen  e)  versehen  worden.  Da  man  Gottes 
Vergebung  erflehte,  und  die  Berufung  auf  die  göttlichen  Eigen- 

15  Schäften,  die  13  M  i  d  d  o  t  /)  der  Gnade,  wie  sie  Exod.  34,  6.  7. 
gelehrt  werden,  schon  in  alter  Zeit  empfohlen  wirdgf): 
so  ist  diese  Stelle  des  Pentateuchs  —  eine  von  den  zehn,  welche 
bei    der    Lektion    die    Gemeinde    wiederholte    und    übersetzte 

—  nicht  allein  rezitiert,  sondern  gewiß  auch  mit  einer 
HO  passenden  Einleitung  versehen  und  mit  der  Tefilla  in  Ver- 
bindung gebracht  worden.  Das  nannte  man:  die  Ordnung  der 
Gebetsweise,  h)  In  den  Hagiographen  wird  die  Verzeihung, 
die  Gott  gewährt,  S  e  1  i  c  h  a  genannt,  und  da  dies  der 
alleinige    Zweck    der    Gebete    jenes    Festtages    ist,    so    ward 

25  die  Bezeichnung  ,,Selicha- Ordnung"  i)  bald  der  üblichere 
Ausdruck.  Ohne  Zweifel  sind  gleichzeitig  auch  passende 
Bibelverse  verwandt  worden,  da  der  größte  Teil  der  Tefilla 
auf  solchen  beruht,  oder  die  Gebete  sich  an  sie  anlehnen. 
Einzelne     Bibelstellen    werden    zu    solchem    Behufe    empfoh- 

30  Jen,  k)   angewandt,  l)    zusammengestellt,  m)     Auf   diese   für   die 

a)  Vgl.  meine  gott.  Vortr.,  S.  371  ff.  —  b)  lij^^n  l^PIiK  ^IX  Joma 
87  b,  vgl.  Pesikta  rabbati  35.  —  c)  D>ri'?{<n  H^^]  'H  ^^  Schlüsse  und 
Kün  ^V-  —  ^)  rmiX?  "nO»  ^gl.  Wajlkra  rabba  c.  7.  — e)  Große  Halach. 
6  c.  Tr.  Soferim  19,  8.  — /)  DT7D  Jll^V  t^^t^'  — 9)  Rosch  haschana  17b 
35  nrniD  nnS  ^^f-'  weiche  Worte  dem  Zahlenwerte  von  "l^J^^T  bis  ^"[0*^) 
gleichkommen  (Elasar  aus  Worms  bei  Recanate  Kommentar  f.  122  a.)  — 
h)  n^Bfi  ^ilD,  s.  Beilage  1.  —  i)  nn'^D  "MD  Elia  sutta  c.  23.  Me- 
sohullam:  Silluk  J^^^i  fQ.   —   k)  j.  Berachot  5,  1   die  Verse  nii^Slf  Tl- 

—  l)  Sota  39b.  —  m)  Tr.  Soferim  14,  8.   Vgl.  gott.  Vortr.,  S.  375.  -n:iJ<n 
40  §  331,  Q>{<T  128. 


—    77    — 

Versöhnungszeit  ausgesuchten  Verse,  oder  Bußverse,  a)  allein 
oder  von  poetischen  Gebeten,  die  sich  an  deren  Inhalt  anschlössen, 
begleitet,  dehnte  sich  nun  der  Begriff  von  Selicha  aus,  das  ganze 
Bußgebets-Material  umfassend,  daher  die  dahin  einschlagen- 
den Versgruppen  und  Gebetstücke  auch  „Worte  zur  Be-  s 
sänftigung"  b)  genannt  werden.  Und  da  Gott  Herr  der 
Vergebung  und  der  Liebe  (D^ömm  mn^'?D)  ist,  so  heißen  die 
Gebete  auch  D>On*l  c)  oder  nV30m  <i),  namentlich  diejenigen, 
welche  die  Leiden  schildernd  teils  in  längeren  Bakaschot  teils  in 
kurzen  Anrufungen  an  die  göttliche  Liebe  sich  wenden,  und  die  lo 
Verse  heißen  „Verse  der  Liebe",  e) 

Die  Selicha  kommt  von  Gott,  der  sie  gewährt,  wenn 
sie  von  ihm  erbeten  wird;  das  Gebet  ist  Sache  des  Men- 
schen./) Dieses  wird  daher  in  den  poetischen  Stücken  nie- 
mals Selicha  g)  genannt,  sondern  durch  die  bekannten  Aus-  i& 
drücke  h)  bezeichnet.  Obwohl  es  sehr  natürlich  war,  den  charakter- 
istischen Namen  auf  die  Kompositionen  zu  übertragen,  welche 
allmählich,  gleich  den  Bibelversen,  aus  welchen  sie  entstanden 
waren,  Selichas  hießen. 

Je     umfangreicher     der     Gottesdienst     der     Versöhnungs-  20 
Zeiten  wurde,  desto  stärker  wurde  die  Anzahl  der  Selicha- Verse, 
desto    mehr    war    eine    Verteilung    erforderlich.      Es    bildeten 
sich  hieraus  jene  Versgruppen,  die   zum  Teil  noch  heute  den 


a)  D>p"iDD'  Diese  werden  nin^^D  genannt  bei  Amram  Gaon,  Abu- 
draham  91  a,  in  alten  Handschriften,  auch  noch  in  Ausgaben  span.  Ritus  2» 
(ed.  1624  f.  311.  314.  315;ed.  Vened.  Js.  Gersonf.  166.  169);  nnittTl 'plDO 
(bei  Karäern).  —  b)  nn^^D  ^yHI  *p1D0  (Siddur  Amram),  nn^^DI  ^lÜCI 
(Amram  bei  Hamanhig  y^  §  59),  ly^'^  i-^yi  (MeschuUam  a.  a.  O.), 
nn^^D  n2i"l  (Binjamin  ^3^iK  ^1«).  mn''?D1  n3i"1  (Selicha  «?j?ri  l^DpiN)' 
D^NttlÖ  n2i"l  (Sei.  ND1  iy  tt^13K).  [D>n3nm  m'^  Raschi  n^^j^n  12a.  30 
Daonil  ''^D  Tanchuma  1.  nn''?D  "f^V^  Mordechai  nriXD]-  —  <')  Siddur 
Amram,  Siddur  Saadia ;  vgl.  die  Ausdrücke  fllPI^'^Dm  D^öniH  (D*^-  ^'  9)' 
D^DHI  tt^pl  (Ende  Kidduschin,  und  oft.)  — d)  Hai  Gaon  Gutachten. — 
^)  plDD  'önil'  8-  nV3ö?  mi^O  ^s.,  Tosaf.  Berachot  5  a,  Megilla  32  a, 
Aboda  8a;    Aaron  de  Lunel  96 d.    D^Onn  p^lUilT  Vp^DQ  Josua  ibn  3» 

schoaib  85  a.  — /)  nnifi  nn>*?D  npn  n^en  (^■^'?«  d:on)  ;  j^  n2:im  nnpn 

heißt   es:    niPl^^D   1i^'?N    Vhlü-     —     9)   Ei"^   seltene    Ausnahme    ist 
nn^'^D  mnNm  (Sel.  QV  -IOÜTIN  Buchst.  p).—Ä)ncrpn  (Simeonn-nn; 

Elia  b.  schemaja  >ninK»  HDD^N.  3*?  y^tO'  n^nV'  r\vw ;  nann.  fnn. 

P^nn  (S'lle  drei  in  Sebadja's  ',1  "V^i^) ;  öfter  verbunden  n^öriT  \^^^\^\>  ^^ 

mt^pm  m^nn.  D^iiinm  o^öm- 


—    78    — 

verschiedenen  poetischen  Gebeten,  die  Selicha  genannt  (S.  78) 
werden,  vorausgehen.  Manche  Gruppe  hat  meistenteils 
Verse  gleichen  Anfanges,  eine  andere  hat  gewissen  gleich- 
artigen Inhalt,  oder  doch  ein  den  Versen  gemeinschaftliches 
5  Wort;  die  Verse  sind  aus  allen  Teilen  der  Schrift  genommen, 
wie  denn  Amrams  erste  Gruppe  nur  zwei  Verse  aus  dem 
Psalmbuch  enthält,  die  übrigen  gehören  Propheten  und 
Hagiographen. 

Mit  der  Keroba  verbunden  wurden  die  Selichot,  als  sich 
10  ein   Piut   des   Versöhnungstages  herausgebildet  hatte,   zu  dem 
organischen  Ganzen,  das  M  a  a  m  a  d  a)  heißt  —  mit  welchem 
Namen   auch   die    Ordnung  jeder   der  fünf   TefiUas  bezeichnet 
wurde  b)    —     und    wohl    schon    im    achten    Jahrhundert    vor- 
handen   gewesen    sein    kann.      Obwohl    wir    keinen    Maamad, 
16  weder   früheren    noch  späteren,  vollständig  haben,  so  läßt  sich 
doch   aus    der   Vergleichung   verschiedener   Arbeiten   ein    Bild 
desselben     entwerfen.        Doch    muß     der     ältere,      peitanische 
von    dem    jüngeren,    spanischen    geschieden    werden.      Jener 
hatte  für  die  fünf  Tefillas  etwa  folgenden  Zuschnitt: 
20  1)   Abends.       Nach    einigen  Psalmen  das  Abendgebet,  bis- 
weilen   mit    einem    poetischen    Maarib    ausgestattet,    und 
die    Tefilla;    poetische    Stücke    und    Selichas,    jede    von 
den   Middot  begleitet.     Einzelnes  aus  dem  Fastenritual,  c) 
womit    stets    die    Selichot    schließen;    ein    dreizeiliges    Ge- 
26         dicht    mit    Buße-Kefrains    und    ein     „Mi    el    kamocha", 
d.   i.   kurzer  Hymnus,    dessen    strophische    Endung  ^K  *ö 
•jlöD  (Micha  7, 18)  ist. 
2)  Schacharit.      Wie    an    den    Festtagen :    Jozer,    Ofan, 


a)  ^ÖJ;ö  (s-  die  Erklärung  bei  Dukes  S.  32  und  M.  Sachs  rel.  Poesie, 
30  S.  175,  251,  265)   ist  häufig    bei    Isaac    b.  Giat.     Vgl.    auch  n>tt^  V^Q 

löra  (Saiomo  r[pi)t  mix),  iö^ö  ^^:>^v  «»^  möra  r\ii  (Abitur  in 

Neila),    DHÖPÖl  VW    W^IIV   (Meschullam:    Silluk  Schacharit),  ^^p 

napai  ^nnwn  (Joseph  b.  isaac  npDD  [^N).  Hör»'?  -i*nrn  o^am 

(Jehuda   f^^j^  -v,^)   [-[aya   ÜHI   (Jehuda    D^ÖDID)]-     ^^^  den  großen 

S6  Halachot  (f.  6  b.)     ^Qipö»    wofür  Machsor  Vitry  DIlTlp  ^^®st;  Amram 

Gaon    (bei    Hamanhig    a.    a.    O.):    lOj^Q    101X1-     In   nV'^  lö^  [ri^X 

wird  in  ähnlichem  Sinne    m^Qp  angewandt.    —   b)    Isaac    b.    Jehuda: 

nnnpo  vnn  v^Qb  nnrN*  nno  t£?onn  vip  dv  (Mostedschab  qv 

^^p!2  HlpH)'  —  c)  Vgl.  weiter  unten.    Es    sind  die    Stücke:  ']}^  y\^^ 

^°  'pip  im  ,y^^  Dinn  *?«  aw  ^mw  >a  .wDm- 


—    79    — 

Sulat  und  Keroba;  zwischen  den  beiden  ersten  Tefilla- 
Nummern  (S.  79)  und  den  darauf  folgenden  drei  Stücken  eine 
Ermahnung  —  Tochecha-;  dem  Silluk  voran  gehen  12 
bis  18  Hymnen  mit  Refrains,  die  ein  bestimmtes  Thema 
ausführen,  das  mit  pn  introduziert  vorangestellt  ist,  5 
und  demselben  folgen  die  Keduscha,  verschiedene  Poe- 
sien, Rehitim,  a)  poetische  Selichas  mit  den  dazu  ge- 
hörigen Gruppen,  eine  oder  zwei  Tochechas,  und  den 
Beschluß  machen,  wie  am  Abend,  das  dreizeilige  Ge- 
dicht und  ein  Mi  el  kamocha,  welchem  noch  ein  Lob-  la 
preis  des  Tages,  dessen  einzelne  Strophen  qv  und  DVn 
anheben,  vorangeschickt  wird. 

3)  M  u  s  s  a  f .  Sowohl  der  aus  5  bis  6  Stücken  bestehenden 
Keroba  als  dem  Silluk  folgt  eine  große  Anzahl  jener 
Hymnen  p3V  Hierauf  die  poetische  Aboda,  welcher  is 
ein  Reschut  vorausgeht  und  eine  Schilderung  der  alten 
Pracht  (*l*7n3  HO  und  pp  >1S^J<)  nebst  ihrem  jetzigen  Gegen- 
satz nachfolgt.  Den  Beschluß  bilden  Selichas  und  die  dem 
Schacharit  analogen  Stücke. 

4)  M  i  n  c  h  a.    Keroba,   einige    Stücke    pn,    Silluk   und   Ke-  20 
duscha;    Selichas    usw.    wie    die    beiden    vorhergehenden 
Tefillas. 

5)  N  e  i  1  a.        Eine     kurze     Keroba,     begleitet     von     einigen 
Piutstücken;     von     zwei     größeren     dreizeiligen     Stücken 
eingeschlossene    Selichas ;    ein    Mi    el    kamocha    und    der  25 
altübliche  Schluß. 

Die  Grundlage  ist  im  spanischen  Maamad  dieselbe;  es 
folgen  in  jedem  der  vier  Tages-Abschnitte  nach  der  Keroba 
eine  Ermahnung,  mehrere  poetische  Stücke  auch  mit  pH 
eingeführte,     die    Keduscha,     Silluk,     Selichas,      eine     Vidui.  30 


a)  D'tfi^ni'  ^^  denen  ein  in  kurzen  Versen  behandeltes  Thema  stets 
wiederkehrt:  Läufer.  Man  sage  sie  rasch  ohne  Melodie,  bemerkt  ein 
alter  Erklärer.  Gewöhnlich  im  Gebrauche  von  den  Variationen  eines 
Satzes  oder  einer  Bibelstelle,  im  Gegensatze  zu  Pismon  (Schibbole  ha- 
leket  Ende,  ebenso  Tanja  67  b)  oder  Piut  (vgl.  die  Stelle  aus  einer  Hand-  35 
Schrift  in  Orient  1844,  S.  483),  daher  von  denen  am  Versöhnungstage 
bei  Hagahot  Maimoniot,  Taschbez,  Maharil  und  Minhagim,  auch  im 
kurzen  Manhig  §  73.  In  französischen  und  römischen  Mss.  heißen  auch 
die  am  Pesach  Abend  üblichen  Stücke  QlQf^  ^1*1  ?K'  iminJ  f*ö1i<  ^^^ 
ni<l  "b  ^D  Rehitim,  und  jedes  einzelne  ein  ^^ITi-  ^0 


—    80    — 

Allein  die  Ausführung,  der  Bau  der  Stücke,  und  die  reichere 
Ausstattung  tragen  dazu  bei,  demselben  ein  verschiedenes  An- 
sehen zu  geben,  und  zwar  wie  folgt: 

1)  Abends.       Eine   Introduktion  eröffnet  das  Abendgebet, 
5         eine  poetische  Peticha  die  Versgruppe;  Selichas,  eine  Toche- 

cha,  Vidui  und  ein  Mi  el  kamocha. 

2)  S  c  h  a  c  h  a  r  i  t.  a)  Gedicht  vor  nOKtt;  ^TID ;  Introduktion 
des  Maamad;  Gebet  (Hüp^);  Keschut,  Nischmat,  ein 
Pismon    von    der   Gattung   der   Mostedschab,   eine   voraus- 

10  geschickte  Bibelstelle  variierend,  ein  Mi  kamocha,  Jozer, 
Ofan,  Meora,  Ahaba,  Sulat. 

b)  Keroba,  und  zwar  einReschut,  die  drei  Benediktionen, 
jede  von  einem  Pismon  gefolgt,  hinter  welchem  das  Ke- 
rudsch  [5115]  eintritt,  eine  kurze  Aboda,  a)  ein  Pismon  und 

15  eine  Tochecha;  Bearbeitung  einer  Bibelstelle  nach  Art  der 
Rehitim;  Silluk,  Keduscha  und  Schluß-Pismon. 

c)  Tochecha,  Pismon,  Selicha,  Vidui;  Lobpreis  des  Tages 
(DVn  .  .  .  DV).     Mi  el  kamocha. 

3)  M  u  s  s  a  f .    Keroba.  Tochecha.    Bearbeitung  der  Geschichte 
20         Jonas.     Rehitim,  ähnlich  denen  des  Schacharit,  Keduscha, 

Silluk;    hierauf   Aboda    usw.    wie    im   peitanischen  Mussaf; 
Vidui,  Selichot,  mehrere  Tochechas.     Schluß. 

4)  M  i  n  c  h  a.  Der  Keroba  folgen  Tochecha,  mehrere  Pis- 
mon; eine  Illustration  der  Mincha-Zeit,  Keduscha,  Silluk, 

25  Selichas,  Vidui;  die  Schilderung  der  Opferung  Isaacs; 
eine  Selicha  mit  dem  Refrain:  ,,wir  haben  gesündigt"  (ein 
sogenanntes  Chatanu). 

5)  N  e  i  1  a.  Vor  der  Keroba  ein  Reschut,  nachher  Pismon, 
Silluk,  Selichas,    Tochecha,  Vidui;  Habdala,  Schluß. 

30         Das      Ijl^eu  jahrsfest     ist     als     Gerichtstag     der     Vorläufer 
des  Versöhnung  gewährenden    Tages.     Die    das   strenge    Recht 


^)  mi^X?  P*1D?  "^d  wegen  ihres  Baues  —  alle  Zeilen  endigen  mit 
demselben  Worte  • —  1*?p'p  (wahrscheinlich  cirknlare;  1^'>^  O^IWn 
y)yü  On^  nennt  es  Joseph  ibn  Megas  Rga.  204)  genannt.   Dergleichen 

35  verfaßten  Salomo  Gabirol  (i^^*]  p'n^J  rW^'  Zeilenschluß  pHN)»  Mose  b. 
Esra  ^ri'nött^  ntt/PÜ»  Zeilenschluß  t£?lp).  Isaac  b.  Serachja  halevi  (•^pif 
pn  rnJiri'  s.  Demburg  in  Geigers  Zeitschrift,  B.  ö,  S.  405,  Anm.  48) ;  diese 
ist  es,  die  Israel  Kimchi  anführt  bei  Dukes  (Orient  1843  LB.,  S.  715) 
[und  Girondi,  S.  184].    Der  letztere  nannte  eine  seiner  Poesien,   die  nur 

40  gleichen  Strophenreim  hat  (ntTHÖ  ^ö^)'  *^^^  *lS'5p' 


—    81    — 

mildernde  göttliche  Liebe  ist  vornehmlicli  in  der  Liebe  zu 
den  Vätern  gegründet,  und  an  diese  sowie  an  das  Verdienst 
der  Ahnen,  namentlich  an  Isaacs  Opferung,  wird  in  der 
Mussaf-Tefilla  jenes  Tages  appelliert.  Schon  die  Pesikta  a) 
deutet  die  Ausdrücke  in  Levit.  23,  24.  wo  vom  Posaunen-  & 
feste  gehandelt  wird,  auf  die  drei  Erzväter:  ,,der  eine"  be- 
zeichne Abraham,  ,,die  Erinnerung  des  Posaunenschalls" 
Isaac,  ,, heilige  Berufung"  Jakob.  Einzelne  poetische  Gebete, 
für  den  Vorabend  des  Festes  bestimmt,  5)  behandeln  diesen 
Gegenstand.  Da  nun  von  den  drei  ersten  Tefilla-Benedik-  lo 
tionen  die  erste  mit  dem  ,, Schilde  Abrahams"  schließt,  die 
zweite  die  Totenbelebung  preist,  welches  in  der  Baraita  [(c.  31)] 
Elieser  eine  Anwendung  auf  den  geretteten  Isaac  bekommen, 
so  ward  die  dritte,  die  Keduscha,  dem  Jakob  ge weihet,  zu- 
mal da  Israel,  als  Gesamtheit  ein  heiliges  [(T'^  98  f.  109  b)],  auch  is 
ein  Gottes-  oder  Engelnamen  war,  und  Jakobs  Bild  sich  am  Gottes- 
throne befand,  von  den  Engeln  angeschaut,  von  Gott  ge- 
liebt, wie  —  nach  Talmud  c)  und  Hechalot  d)  —  Kalir 
(Wochenfest),   die   Abodas  von   Jose   b.    Jose,   Saadia,   Salomo 

b.  Jehuda  und  die  der  Römer,  Isaac  Giat  (Keroba  des  20 
Schacharit)  und  andere  Peitanas  dichten.  So  faßten  denn 
auch  die  ältesten  Dichter  die  Schacharit-Keroba  beider 
Festtage  auf,  den  ersten  Abschnitt  Abraham,  den  zwei- 
ten Isaacs  Opfer,  den  dritten  Jakob  widmend;  namentlich 
Kalir,  e)  Simeon,/)  Jochanan  hacohen,  gr)  MeschuUam, /i)  Sa- 25 
lomo    Gabirol,  i)     Isaac    Giat,  k)     Elia    b.    Mordechai,     Mose 

a)  Zu  Neujahr,  auoh  bei  Jalkut  Levit.  645,  Pesikta  rabbati  40.  — 
6)  Isaacs  Pismon  (-[f  qi»^  "13p  (span.  ms.  und  Cod.  Bodl.  613  N.  355) ; 
DV  Di^  Nj  113*  K3K  (Tripel.  61a).  „Heute  erinnere  ich  an  die  Liebe  der 
Väter"  (Maimonides  1>3f0  >i^).  —  c)  Chullin  91b.  [auch  Bamidbar  rabba  30 

c.  4.  Midr.  Thren.  70b.  Beresch.  rabba  c.  82.  78].  —  d)  c.  8.  §  3.  c.  9  §  2. 

—  e)  Zu  N.  1 :  Q^öD  ^^1/101  Hta^i ;  zu  N.  2 :  -fipj^T  -jp-ij;  ni^röö ;  z" 

N.  3:  ^pV  nn^in  "^w.     Ebenso  ist  in  der  Neujahrs-Keroba  {^if\  ^j^) 
der   drei  Väter  gedacht.  —  /)  Keroba  des  Neujahrsfestes  in  N.  1  H^IPD 

^n-i?N  usw.,  in  N.  2  nn?a  ipov  ji::^'?  usf.,  in  n.  3  y:^^^  ^y>)  30 

Onn  Dpiy  ßtc.  — ■  g)  Die  drei  Nummern  der  Mussaf- Keroba  beschäftigen 
sich  lediglich  mit  den  Vätern.    —  7i)  zu  N.  1:  "l^j^Q  f^j<  npl3i!3  (130  5 

zu  N.  2:  -fnvö  ipv  y^Qh  nny  usw.;  zu  n.  3:  niniö  Dömn  «^w.  — 

i)  Magen  HiD  [1111  pi<  (Abraham),  Mechaje  ^iiöil  IHS  '?K  (Isaac),  Me- 
schalesch  yüV  DD  tt^'K  (Jakob).  In  dem  Magen  zu  Mussaf  (HDD'  n'ö^lt^)  *" 
wird  nur  in  einigen  Strophen  Abrahams  und  Isaacs  gedacht.  —  k)  Magen 

Zum,  Synagogale  Poesi«,  6 


—    82    — 

b.  Esra,  a)  Abenesra,  h)  Menachem,  c)  Isaac  b.  Jehuda,  d)  Joseph. e) 
Die  Beziehung  jener  3  Benediktionen  auf  die  Väter  wird  daher 
von  den  Späteren,  z.  B.  Josua  Schoaib  (f.  79  b)  und  Abudraha^n 
(f.  22a),  vorgetragen. 
5  Die  Brücke  zwischen  den  beiden  ,, ernsten  Tagen"/)  bilden 

die  zehn  —  eigentlich  sieben  —  Bußetage,  an  welchen  die 
Früh-  oft  die  Nachtstunden  zu  einem  Buße-Gottesdienst,  der 
gleichfalls  Maamad  g)  heißt,  verwandt  werden.  Als  die 
ältesten     Bestandteile     desselben     erscheinen:     Psalmen,     mit 

10  Anrufungen  ausgestattete  Versgruppen,  die  dreizehn  Middot 
mit  den  beiden  Introduktionen,  h)  das  Sündenbekenntnis 
(sowohl  l^nilf  llNtan  als  das  alphabetische  130^«),  das  I^IP  i) 
nebst  aramäischen  Gebeten,  einige  kurze  Litanien  und  Ge- 
be tstücke.     Begonnen  ward  mit  einer  Versgruppe,  geschlossen 

15  mit  einem  Abinu  malkenu  und  der  täglich  üblichen  leisen 
Techinna.  Bereits  im  neunten  Jahrhundert  wurden  beliebig 
Selichot  (Gruppen  oder  Bußgebete),  Pesukim/c)  und  peita- 
nische  Pisinon  hinzugefügt.  Da  dieser  Gottesdienst  sich 
auch    auf    mehrere    Tage    vor    dem   Neujahr,    an    denen    sogar 

20  gefastet  wurde,  l)  selbst  auf  den  ganzen  Monat  Elul  aus- 
dehnte   —   manche   fasteten   selbst   Neujahr   und   den    Sabbat 


13^13  VUIDN  erzählt  die  Geschichte   Abrahams,    Mechaje  n^fltl?  pK  ^i® 
der   Opferung,   und   Meschalesch  p"jn{  ^J^i^  die  Schicksale  Jakobs. 

«)  pn  mm  (Abraham),  -^pQ  n*?«  (Isaac),  pl5{  ^rii^  Qn  (Jakob). 

26  —  b)  tJtnrn  D^IÖN  (Abraham),  >nbK  mm«  Iö'?«  (isaac),  HDV  [1Ö« 
(Jakob).  —  c)Zu  Neujahr:  Q^nntK  1'DK  (Abraham),  J<>'?oni  P|"l^  lllt^K 
(Isaac),  nj)i:0  :i'inK  (Jakob).  —  d)  Zu  Neujahr:  Magen  q^^j  pf^^  2X 
mit  dem  Strophenschluß  Abraham,  Mechaje  "T^mj^  TD^t?  °^^*  ^^^ 
Strophenschluß  Isaac,  Meschalesch  J^^Q  DlilX  ™i*  dem  StrophenschluQ 

80  Israel.  —  e)  Zu  Neujahr:  Magen  (*ip>n  ^*7J<)  hat  zum  Strophenschluß 
Abraham,  Mechaje  (D^J<  Ü^V)  Isaac,  Meschalesch  (n^^i  Holt)  Jakob. 
—  /)  D^llin  Wt^'''  Ephraim  b.  Jakob  *]"T3p  ^3X'  Maharil.  „Neujahr 
stehe  man  im  Gebete  mit  Furcht  (nKT)  ^^^  Angst"  (Kol  bo  64,  vgl. 
Aaron  de  Lunel  f.  99).  —  g)   In  Isaac  Giats  Gedichten,  bei  Schibbole 

36  haleket,  Tanja  u.  a.    vgl.  Tos.  Chullin  24b  und  Meir  Rothenb.  Bga.  in 

4  N.  214:  nnörDm  nvirni-  — 'i)  atc^v  i'?a  bi^  undQ^e^^  ^-ik  bi^- 

~~  *)  133P  1i^3K  133J>  a^s  I.  Kön.  18,  37  gebildet,  s.  Taanit  14a  und 
Raschi  daselbst.  —  k)  Q'pIDQ  heißen  bei  Saadia  und  Hadasi  auch  die 
poetischen  Gebete;  in  Handschriften  span.  Ritus  bisweilen  die  Mos- 
40  tedschab,  denen  ein  Bibelvers  als  Thema  stets  vorangeht.  —  l)  Mor- 
deohai  Joma  und  Aaron  de  Lunel  f.  100  d. 


—    83    — 

vorher  — :  so  bildete  dieser  ganze  Jahresabschnitt  eine  für 
die  Bußedichtung  reiche  Zeit.  Es  kommen  noch  andere 
Umstände  hinzu,  welche  die  Selichadichtung  begünstigen 
mußten. 

Ein    wegen    einer    Landplage,    einer    Gefahr    u.    dgl.    an-  5 
gesetzter    außerordentlicher    Fasttag,     wurde,     nach    der    Be- 
stimmung  der   Mischna,   zunächst   mit   einem   passenden    Vor- 
trage, zur  Besserung  mahnend,  eröffnet.    Zwischen  der  sieben- 
ten   und   achten    Nummer   der    Tefilla    wurden    sechs    Zusatz- 
Nummern  eingerückt,  jede   bestehend  aus  Versen   oder  einem  10 
Psalm,  einem  r\iV^  ^ö    beginnenden  Anruf  und  einer  Schluß- 
Benediktion.     Die  siebente  Nummer  der  Tefilla  konnte   ohne- 
hin    mit    beliebigen     Erweiterungen    versehen     werden.       Die 
gedachten    Bibelverse    bestanden    zum    Teil    aus    den    in    der 
Mussaf -Tefilla    des   Neujahrsfestes  vorhandenen    Gruppen.      In  15 
der  Geonäischen  Zeit  wurden  an  den  Fasttagen  in  die  sechste 
Nummer    der    Tefilla    Gruppen    und    Selichas    aufgenommen, 
deren    Elemente    teilweise    dem    Frühgottesdienste    der    Buße- 
tage   entlehnt    sind.      Sowohl    die    regelmäßigen    Fasttage    als 
die   bei   der   Not   der   Zeiten   nicht  seltenen    außerordentlichen  20 
Fasten    boten    also    zu    poetischen    Kompositionen,  in    denen 
Gebet    und    Buße,    Sündenbekenntnis    und  Ermahnung    eben- 
sogut   als    alte    und    neue    Leiden,     Klagen    und   Hoffnungen, 
selbst    piutische     Vorträge     Platz    fanden,     einen     Stoff     dar. 
Gedichte    dieser    Art    konnten,    ohne    für    einen    Fasttag    oder  25. 
den  öffentlichen  Gottesdienst  bestimmt  zu  werden,  auch  wie  ein 
^^,    Psalm    der    Erguß    der    Andacht,    des    Schmerzes,    der    Be- 
W^    geisterung    sein.      Hierdurch    wird    der    Reichtum    der    Selicha 
klar,    im    Gegensatze    zu    der    nur    beschränkten    Anzahl    von 
Jozer,    Ofan,   Keroba,   Aboda   usw.     Während   der   Piut,   sich  so 
daran    anlehnend,    Bibelstellen    verarbeitet,    kann    die    Selicha 
selbst    aus    solchen    bestehen;    jener    gehört    dem    öffentlichen 
Gottesdienste,    dem    Feste,    diese    der    eigenen    Andacht,  Buße 
und    Fasten.       Jener    gibt    Geschichte    und    Midrasch,    diese 
^^    Empfindung  und  Gegenwart:  wird  Piut  zur  Prophetie,  so  wird  35 
^B    Selicha  zum  Psalm. 

^B  Demnach   läßt   sich   für   das   Mittelalter,    ähnlich    wie   für 

^B    die    Psalmen    der    alten    Zeit,    eine    Normal-Selicha    aufstellen: 
^K   Geschildert    werden    in    selbiger    die    unglückliche    Lage,    das 

1- 


—    84    — 

Exil,  die  Unterdrückung,  Leiden  und  Kummer,  des  Feinde» 
Übermacht  und  Hohn;  Märtyrertum  und  die  bessere  Ver- 
gangenheit; die  vergeblichen  Berechnungen  und  Hoffnungen. 
Tempel,  Opfer  und  Fürsprecher  fehlen;  Schuldbekenntnis; 
5  Buße  und  deren  Bedeutung;  dem  Gebet  ist  der  Himmel 
offen.  Die  Wichtigkeit  der  heiligen  Tage  und  die  Gebrech- 
lichkeit und  Schwäche  des  Menschen;  das  Leben  ist  ein 
Schatten,  seine  Güter  eitel,  aber  Gott  ist  bleibend,  allmächtige 
liebevoll:    Ihm    ist    nichts    zu    verheimlichen.       Wirksam    für 

10  Israel  sind :  der  Bund  Gottes,  das  ewige  Gesetz,  die  drei- 
zehn göttlichen  Eigenschaften  (Middot),  das  Exil,  Fasten, 
Beten,  Besserung.  Auch  der  Geringe  möge  erhört  werden. 
Gebet  um  Versöhnung,  Rettung  und  Herstellung,  erinnernd 
an    die    alte    Liebe,    das    Verdienst    der  Väter,    insbesondere 

15  Isaacs  Opferung,  und  die  vielen  Blutzeugen  (die  zehn  Mär- 
tyrer). Gebet,  den  Ankläger  zu  beseitigen,  und  die  Für- 
sprache von  Engeln  und  Knechten  Gottes  anzunehmen. 
Gott  ist  unser  einziger  Freund,  dem  wir  trotz  Verfolgung, 
Spott  und  Verlockungen,  und  bei  aller  Dauer  des  Elendes  treu 

20  bleiben.  Jene  haben  die  Gewalt,  wir  das  Wort,  Abscheu  vor 
dem  Göttertum  und  Verwünschungen.  Dankgebet,  stetes  Ver- 
trauen und  Hoffnung  auf  Erlösung  bilden  den  trostreichen 
Schluß. 

Diese    Selicha,    nicht    minder    als    einst    ihr    Vorgänger, 

25  ist  das  Erzeugnis  von  Jahrhunderten.  Dasselbe  Weltalter, 
in  welchem  Syrer,  Byzantiner  und  Lateiner  ebensowohl 
als  Araber  sich  eine  neue  Metrik  und  eine  Liturgie  bilde- 
ten, hat  auch  die  Juden  zu  ihrer  synagogalen  Poesie  ge- 
leitet:     diese    hatten    vor    jenen    den    alten    Grund    voraus, 

30  auf  welchem  sie  zu  bauen  anfingen;  sie  bedurften  bloß  dea 
passenden  Baumaterials.  Daß  sie  Versbau  hie  und  da  ent- 
lehnt, ist  wahrscheinlich;  man  konnte  ebensogut  nach  sy- 
rischen und  griechischen  Mustern  sich  richten,  als  man  diea 
später  mit  den   arabischen  und  provencalischen  getan.     Dem 

35  Buche  der  Frommen  (§  781)  zufolge  hätten  die  Juden  die 
Reime  von  den  Christen  entlehnt;  andere  Metra  sind  arabischen 
Ursprungs    oder   den    Vulgärsprachen    in    Europa    abgeborgt,  a) 

Simeon  Duran  ^^^^<  Pü  ^-  55  b  oben  (s.    die  Stelle  bei  M.  gacha 
in   Orient    1842,   N.   52,   S.  830  ff). 


—    85    — 

Welche  Dichtungen  den  ersten  Peitanim  vorgeleuchtet,  kön- 
nen wir  schon  deshalb  nicht  wissen,  da  wir  von  denselben 
weder  Zeit  noch  Vaterland  kennen.  Im  siebenten  Jahr- 
hundert dürften  die  ersten,  für  den  Gebrauch  der  Synago- 
gen eingerichteten,  poetischen  Gebete  verfaßt  worden  sein ;  5 
damals  begann  der  alte  Midrasch  abzusterben,  während  die 
Elieser-Baraita  piutische  Töne  anschlägt.  Ein  Jahrhundert 
später  beginnt  karäische  Polemik  zugleich  mit  dem  Anbau 
des  Talmud;  während  dessen  schreiten  unbeachtet  masore- 
tische  und  peitanische  Arbeiten  fort,  die  wir  im  neunten  Jahr-  10 
hundert,  wo  Wissenschaft  und  Grammatik  erwachen,  bereits 
in  fertigen  Gestalten  vor  uns  haben.  In  eben  diesem  Jahr- 
hundert werden  bei  den  Gaonen  die  ersten  Anfrageh  über 
gottesdienstliche  Dinge  getan  und  beantwortet,  die  ersten 
Gebetordnungen  geschrieben ;  bei  den  Griechen  wird  ihr  po-  15 
litischer  Vers  der  meist  übliche,  und  in  Frankreich  werden 
Sequenzen  und  Erbauungslieder  für  die  christliche  Kirche 
verfaßt.  Im  zehnten  Jahrhundert  ist  der  Piut  in  Europa, 
und  es  bildet  sich  die  Metrik  der  arabischen  (spanischen) 
Juden  aus.  ao 

Diese  Metrik,  von  Wissenschaft  und  Sprachkunde,  von 
Kultur  und  dichterischer  Kraft  getragen,  hat  die  jüdisch- 
spanische  Poesie  gestaltet  im  Gegensatze  zu  der  peitanischen  a) : 
in  dieser  ist  die  gesamte  Dichtkunst  piutisch,  während  der 
gesamte  Piut  der  Spanier  poetisch  ist,  und  nur  in  der  Form  25 
es  Unterschiede  zwischen  weltlicher  und  synagogaler  Poe- 
sie gibt.  Die  Entwickelung  des  Piut  und  der  Selicha  geht 
demnach  einen  ununterbrochenen,  obwohl  nicht  an  jeder 
Stelle  sichtbaren,  Weg  die  Länder  und  die  Zeiten  hindurch, 
und  wie  in  dem  Inhalt  ist  auch  in  der  Gestalt  organisches  Ge-  30 
setz,  und  in  der  Mannigfaltigkeit  eine  die  Einförmigkeit  ab- 
wehrende Einheit. 


Die  ältesten  poetischen  Selichas  sind  litanienartige  Gebete, 
die  in  kurzen  Sätzen  eine  Reihe  von  Exklamationen  und  Lob- 


a)  Vielleicht  bezeichnen  Parchons  Worte  (5a)  ^ptt^QT  DltTin  ß3VE3  ^5 
diese  beiden  Gattungen. 


L 


—    86    — 

preisungen  bilden,  teils  in  einer  alphabetischen  Ordnung^ 
teils  mit  gleichklingenden  Endungen,  meist  jeder  Satz  mit  der- 
selben Formel  beginnend  oder  schließend.  Aus  dem  Gebete 
in    Prosa    und    aus    solchen  Litanien    entstand  allmählich    die 

5  —  reimlose  —  Selicha,  nach  Art  der  alphabetischen  Psalmen 
gebaut,  mit  Sätzen  von  gleicher  Länge,  z.  B.  HD  H?  1in"lH 
X?1  li^DÜ»  13tfiJ>2  ntOS  linütt'i ;  bisweilen  selbst  in  kleinere  ziem- 
lich gleiche  Teile  zerfallend,  so  daß  eine  Art  Khythmus  das 
Ganze  regelt,  wie  z.  B.  in  maP  ^DV  HO  Hn^in  DV3  Nil»  DN  DIK 

10  jede  Zeile  in  drei  kleinere  Sätze  von  fast  gleichem  Umfange 
zerfällt.  Ein  weiterer  Fortschritt  ist  in  n^  >DJ^1D  piö  nnx» 
wo  jede  Abteilung  aus  drei  Abschnitten  besteht,  von  wel- 
chen jeder  zwei  Sätze  enthält.  Auch  äußerlich  ist  der  Bau 
künstlicher:  Die   drei  Abschnitte  haben   der  Keihe  nach  den- 

15  selben  Buchstaben  zu  Anfang;  der  zweite  beginnt  mit  dem 
Worte,  mit  welchem  der  erste  schließt  und  ebenso  der  dritte 
mit  dem  Schlußwort  des  zweiten  (Wiederholungs-  oder  Ring- 
wort). Von  solchen  geschah  nun  der  Übergang  zu  den  ge- 
reimten   dreizeiligen,    dergleichen    in    der    Keroba    des    Ver- 

20  söhnungstages  vorkommen,  a)  in  denen  die  dritte  Zeile  der 
Abteilung  häufig  ein  Bibelvers  ist.  Die  in  den  Kerobas 
herrschende  vierzeilige  Strophe  ging  auch  auf  die  Selicha 
über;  anfangs  reimlos.  Bereits  im  neunten,  vielleicht  schon 
im    achten    Jahrhundert,    wurden    viele    gereimte    Selichas    ge- 

?5  schrieben,  in  welchen  jede  Strophe  oder  Abteilung  vier  Zeilen 
mit  gleichem  Reim,  jede  zu  4  bis  5  Worten,  enthält  —  nicht 
unähnlich  den  ältesten  christlichen  Hymnen  6)  mit  Strophen 
von  4  achtsilbigen  jambischen  Versen,  oder  den  Strophen  in 
dem  A.   1136  verfaßten  Gedicht  Trojas  Untergang,  c)  die  wie 

30  folgende  gebaut  sind : 

Urbs  bona  nunc  dumi 
Vi  flammae  turbine  fumi 
Non  ita  consumi 
Digna  resedit  humi. 

36  In  diesen  Selichas  ist  die  Ordnung  nach  den  Buch- 
staben des  Alphabets  in  gerader  oder  in  umgekehrter  [p*lt£^nl 
Ordnung,   und   auch    da    findet   bisweilen    jenes   die    Strophen 


a)  Jochanans  i^i^  [^^  TlNtt^^  T^X  ""■  *)  ^-  ^^^^  ül>er  die  Lais  etc» 
87.  —  c)  Leyser  bist,  poetar.  etc.  p.  404. 


—    87    — 

aneinander  bindende  Kingwort  statt.  Bereits  in  den  Vers- 
gruppen  sind  bisweilen  die  Verse  und  die  eingeflochtenen 
Bittworte  so  zusammengestellt,  daß  die  folgende  Bibelstelle 
anhebt  wie  die  vorhergehende  geschlossen;  und  ein  Gleiches 
haben  wir  bei  den  Schlußsätzen  der  Keroba  wahrgenommen.  5 
Diese  in  die  Fugen  des  Gebetes  eingeschlagenen  Pflöcke  ver- 
banden die  Gedanken  und  gaben  ihnen  zugleich  eine  Ruhe- 
stätte, dem  Gedächtnis  einen  Halt,  der  Rezitation  eine  Art 
von  Refrain  gewährend,  und  finden  sich  in  dem  Silluk  der 
Keroba,  in  den  Abodas  von  Abitur,  Isaac  Giat  und  Mose  lo 
b.  Esra  in  den  Introduktionen  (Reschut)  zur  Keroba  (Abi- 
turs) oder  zu  den  Asharot  (Sal.  Gabirol,  Isaac  b.  Rüben),  in 
einzelnen  Klageliedern  und  Hoschanas,  am  häufigsten  in  Se- 
lichas,  und  fast  herrschend  in  den  sogenannten  Chatanu-Stücken, 
deren  Refrain  ^yy\)L  liNtSH  ist.  is 

Auch  in  der  vierzeiligen  Selicha  ist,  wie  in  ähnlich  gebauten 
Piut,  nicht  selten  die  vierte  Zeile  ein  Bibelvers,  so  daß 
der  alten  Sitte  des  linDD  entsprechend  die  Strophe  durch 
eine  Stelle  der  Schrift  gestützt  wird.  Bisweilen  heben  alle  diese 
Verse  mit  einem  und  demselben  Worte  an  und  bilden  so  eine  20 
Versgruppe  mit  gleichem  Anfange. 

Manche  Selicha  hat  keine  andere  Teilung  als  die  alpha- 
betischen Anfänge,  indem  ein  und  derselbe  Reim  durch  das 
ganze  Stück  geht.  Syrer,  Araber,  Provencalen,  Juden  dichte- 
ten viel  mit  einerlei  Reim,  oft  Stücke  von  außerordent-  25 
lieber  Länge;  man  begegnet  demselben  häufig  im  Piut,  na- 
mentlich in  Hoschanas,  Silluk,  Reschut,  hebräischen  und 
aramäischen  Zehngebots -Gedichten,  auch  in  Klageliedern, 
Ofan  u.  a.  m.  Er  findet  sich  bereits  in  alten  Selichas,  und 
ist  herrschend  in  den  Eröflinungsstücken,  den  Flehgebeten  30 
und  den  seit  dem  elften  Jahrhundert  gedichteten  metrischen 
Bakaschas. 

Da  die  ältesten  gereimten  Selichas,  wenn  nicht  jünger, 
doch  gleichen  Alters  mit  dem  Piut  sind,  aus  welchem  sie 
sich  herausgebildet,  so  kann  es  nicht  auffallen,  bei  den-  35 
selben  bereits  alle  später  so  kunstreich ,  behandelten  Formen 
zu  treffen,  als:  Strophenbau,  strophische  Bibelverse,  Ringwort, 
Mittelreim,  durchgehenden  Reim,  selbst  die  Variation  eines 
biblischen     Themas    oder    Abschnittes,    —    indem    alles    dies 


bereits  dem  kaiirischen  Piut  zugehört,  wo  man  den  Mittel- 
reim in  der  Keroba  des  neunten  Ab  findet.  Seitdem  ist 
der  größte  Teil  der  Synagogendichtungen,  also  auch  der  Se- 
lichas,   in    Reimen   verfaßt,   und   Reimkünstler   ward   gleichbe- 

5  deutend  mit  Dichter,  a)  wie  ,, rhythmisch"  es  mit  ,, gereimt" 
geworden  war.  Entweder  hat  jede  Zeile  der  Strophe  den- 
selben Reim,  mit  oder  ohne  Mittelreim,  oder  die  Strophen- 
schlüsse reimen  (Strophenreim),  oder  die  Reime  wechseln 
(verschränkter    Reim);     letztere  Gattung,    vor    dem    zwölften 

10  Jahrhundert  den  europäischen  Sprachen  unbekannt,  b)  ist 
um  a.  900  schon  in  der  jüdischen  Poesie  da.  Die  vierzeilige 
Strophe  mit  durchgehendem  Strophenreim,  während  die  er- 
sten drei  sechssilbigen  Zeilen  reimen,  haben  Salmon,  Dii- 
nasch    und    andere    Dichter    des    zehnten    Jahrhunderts.      Die 

15  zweizeilige  Strophe,  bereits  im  Jozer  des  Versöhnungstages, 
ward  für  selbständige  Selichas,  die  daher  H^ltt^  heißen,  ver- 
wandt. Auf  den  Bau,  und  also  auch  auf  den  Reim  hatte 
der  Refrain  einen  großen  Einfluß,  indem  er  für  die  einzelnen 
Strophenteile     den   sie   anziehenden   Magneten   darstellte.      Im 

20  Hallel  und  in  verschiedenen  Psalmen  fiel  nach  dem  ersten  Satze 
die  Gemeinde  mit  der  Wiederholung  des  Satzes,  nach  den 
folgenden  mit  einem  stehenden  Halleluja  ein,  c)  so  daß  der 
Refrain  den  Schluß  des  vom  Chore  oder  Vorbeter  vorge- 
tragenen   Abschnittes    bildete.       Die    Tosefta  d)  bemerkt    be- 

25  reits  drei  Arten  eines  Refrain-Gesanges,  und  Augustinus 
dichtete  einen  Psalm  mit  einem  Verse,  der  demselben  voraus- 
geht und  hinter  jeder  Strophe  wiederholt  wird.  Da  er  diesen 
Refrain  Hypopsalma  nennt  und  das  Hiob-Targum  für  das  he- 
bräische nij>  (recitare,   intonare)    DtÖ   gebraucht,   so   ist  —   wie 

30  auch  Elia  Levita  bemerkt  —  dieses  Wort  der  Ursprung  der  Be- 
nennung P  i  s  m  o  n  ,  e)  womit  anfangs  die  gereimten  Hym- 
nen überhaupt,  selbst  Teile  der  Keroba,  später  nur  die  Refrain- 
Stücke  bezeichnet  wurden.  Als  nämlich  Selicha  noch  seine 
umfassende     Bedeutung     hatte,     das     gesamte     Bußmaterial, 

35  auch   Verse   und  prosaische   Gebete,   bezeichnend,   war   Pismon 


a)  y^*)J-[  (bei  Immanuel)  d.i.  'l^ntt^ü  (bei  JehudaTibbonHerzenapfl. 
6,  7,  Ermahn.  S.  6).  —  b)  F.  Wolf  a.  a.  O.  S.  165.  —  c)  Maim.  Hilch. 
Megilla  3.  —  d)  Sota  6.  —  e)  pQ^Q,  s.  Beilage  2. 


—    89    — 

das  poetische  Begleitstück,  das  fast  immer  in  Strophen  ge- 
teilt war,  und  in  dessen  Rezitation  die  Gemeinde  mit  irgend 
einer  Bibelstelle  oder  sonst  einem  Anruf  einzufallen  pflegte.  Als 
allmählich  die  einfacheren  Elemente  den  Namen  Selicha  jedem 
poetischen  Bußstücke  abtraten,  ward  nur  das  Refrain-Ausge-  5 
stattete  Pismon  genannt,  der  mm  der  Selicha  ungefähr  wie  Ge- 
sang dem  Gebet  gegenüberstand.  Wo  Psalmen  im  Piut  variiert 
werden,  wie  z.  B.  in  dem  römischen  D^l'^X'?  TnöK,  hat  gewiß  die 
Gemeinde  die  Strophenschlüsse  rezitiert.  Vermutlich  bezeichnet 
auch  >T>t3a)  den  Pismon.  10 

In  der  Selicha,  besonders  dem  Pismon,  haben  Vers-  und 
Strophenbau,  zumal  bei  spanischen,  provencalischen,  itali- 
schen Dichtern,  mannigfaltig  gestaltete  Dichtungen  her- 
vorgebracht: Reimarten  und  Rhythmen,  die  in  den  neueren 
Sprachen  viel  später  sichtbar  werden.  Sie  lassen  sich  am  15 
schnellsten  übersehen,  wenn  man  sie  nach  der  Zeilenzahl  der 
Strophen  ordnet,  bei  jeder  Klasse  die  Ausdehnung  der  Zeile 
in  Worten  oder  Silben  berücksichtigend,  wodurch  bei  den 
metrisch  gebauten  auch  die  Versgattung  deutlicher  wird. 
Vorherrschend  in  der  religiösen  Poesie  ist  überhaupt  das  20 
Metrum  nicht:  besonders  im  Pismon  werden  die  Silben  mehr 
gezählt  als  gemessen.     Die  stets  metrischen  Bakaschas  haben 

Zeilen    von    16    Silben,    die    Halbzeile    zu    drei    Füßen    ^ 

u y  -  -  &),  und  ist  dieses  Versmaß  die  Verlängerung  des- 
jenigen, in  welchem  das  bekannte  Adon  Olam  geschrieben  25 
ist.  c)  Manche  Selicha  ist  nach  Mustern,  welche  Piut,  Ke- 
roba,  Hoschana  usw.  darboten,  gebaut;  mancher  Strophen- 
bau ist  vorherrschend  bei  gewissen  Gattungen.  Immer 
aber  ist,  bei  aller  Freiheit  in  der  Wahl  der  Art,  eine  Gesetz- 
mäßigkeit in  der  Behandlung  viele  Jahrhunderte  lang  so 
sichtbar. 

Die  eigentlichen,  abteilungsweise  reimenden,  Selichas 
sind  nur  zwei-,  drei-,  oder  vierzeilig;  alle  Zeilen  einer  Strophe 
reimen,  und  wird  dies  nur  teilweise  durch  die  verschränkten, 



a)  Vgl.  meine  gottesd.  Vortr.  S.  380.    Auch  Scherira  (bei  S.  Stern  35 
Anmerk.  zu  f^n^^D  Wien  1853)  unterscheidet  ^"l'i'i^  von  ^VO- —  *)  B®i  ^^^' 
veyra  (fi^*T5^  f.  37)  das  23.,   bei  Arkevolte  (Gramm,  c.  32)   und  Jakob 
Roman  ms.  das  vierte  Metrum ;  bei  Mose  b.  Chabib  die  fünfte  Gattung.  — ■ 
c)  Vgl.  Abenesra  niHSC  f  •  7  a  ed.  Berlin. 


—    90    — 

die  Mittel-  und  die  strophischen  Reime,  zumal  bei  dem  Pismon 

verändert. 

In  den  zweizeiligen  hält  die  Zeile 

1)  fünf  Worte  (meistenteils:    Nllim  TnJin  bM^n  ^«H  'H  N:K 
5  (Binjamin  b.  Serach); 

2)  4  bis  7  Worte,  z.  B.   ^b  1?r   p«1   Dinn  rWÖH   [VIN;  die 
zweite  Zeile  ist  in  der  Kegel  die  längere; 

3)  4  bis  5  Worte :  bin   pnül    [H   nflöl  "|«,    ebenso  nnn^ 
"Itt^D^  (Jehuda  b.  Kalonymos); 

10      4)  fast  durchweg   vier   Worte,    so   Elia    b,    Schemajas   t':?K 
D>DD  "j1DtJ?3  tröil  nb,    Meirs  Hpn   n*?ön    (mit  Halbzeilen); 
5)  drei  Worte,  z.  B.  nn^H  lirö  ^HltN  oder  p?a   finnp   "llön 
(Meir). 

Bisweilen  sind  auch  Mittelreime  verwandt,  und  zwar: 
15      1)  in   der  ersten  Zeile  allein  [aa,  a]:   nt^llpH  iTliri   (Simeon) 
mit  4  bis  5  Worten; 
2)  in    beiden    Zeilen.       Bald    in    beiden    die    Reime    gleich 
[aa,    aa],    wie    in  Binjamins    'IJlt^ö  112^  OK  M*?«  und  Elasars 
D^öm   'D^^JDÜ,     bald    ungleich.      Letzteres    ist    meist    bei    den 
20  Tochechas,    die    Halbzeile    zu   sechs   Silben,    der   Fall,    wo    die 
Zeilen   entweder   unter   sich   [aa,  bb]   —  wie  Gabirols   '^i^^'Ü  — 
oder  verschränkt  reimen  [ab,  ab]  und  der  Schluß  der  Strophe 
in   der   Regel  eine    Bibelstelle   ist,   z.  B.    Moses   >^W  13?«.     In 
einigen  Stücken  bildet  die  ganze  zweite  Zeile  diesen  Bibelvers, 
25  so  daß  der  Reim  der  ersten  von  dieser  abhängig  ist.     Ein  Bei- 
spiel ist  die  Selicha  von  Mose  Chasan : 

(Exod.   18,  19.) 

30  Besonders    künstlich    gebaut     ist     Isaac     b.    Jakars    Cha- 

tanu  1>1K,  die  Halbzeile  zu  zwei  Worten,  mit  gleichen 
Reimen  durch  die  Zeile  und  mit  Bibelworten  die  Strophe 
schließend.  Alle  Strophen  nicht  nur,  sondern  auch  deren 
erste     drei     Halbzeilen     sind     durch     wiederkehrende     Worte 

35  miteinander  verknüpft,  so  daß  wir  einen  Wörtertanz  auf- 
geführt sehen: 


—    91    — 

Wo  ein  Strophenreim  stattfindet,  reimen  stets  die  ersten 
drei  Halbzeilen  gleich  [aa,  aA],  wie  z.  B.  lüj?  pDV  von  Jechiel. 
Manche  dieser  Stücke  sind  in  ihrem  Bau  ähnlich  dem  von 
Gabirol  in  den  Asharot  und  von  anderen  spanischen  Dichtem 
so  oft  angewandten   Metrum  von  einer  Jambe   mit  4  Längen  5 

(u )    viermal    wiederholt,    wie    z.    B.     Ephraims    >2^<  >3X 

131ön  und  onDpn  \1^N,   so   daß  diese  Gattung   auch    zu   den 
vierzeiligen    gezählt    werden    könnte.      Baruchs    Selicha    mi^l 
nviN   hat,    was   öfter   in   der  spanischen  Keroba   der  Fall  ist, 
zwei  durchgehende  Reime,  so  daß  alle  ersten  Zeilen  den  einen,  10 
alle   zweiten   Zeilen   den   anderen   Reim   haben   [ab,   ab  usf.]. 

In  den  Dreizeiligen,  die  Zeile  zu  drei  oder  vier  Worten, 
haben  die  Zeilen  einer  Strophe  gleichen  Reim.  Nächst  einigen 
Selichas  und  Pismonim  sind  dieser  Gattung  angehörig  die  Buß- 
stücke, die  man  dieser  Form  halber  n^t^^^tt'  nennt,  und  sehr  is 
viele  Tochechas  —  wie  Gabirols  *1t2t^  — ,  in  denen  gewöhnlich 
die  Schlußzeile  biblisch  ist. 

V  i  e  r  z  e  i  1  i  g  ist  der  größte  Teil  der  älteren  Selichas, 
besonders  der  klagenden,  die  keine  biblischen  Strophen- 
schlüsse haben.  Selten  wird  die  Wörterzahl  —  wie  unter  20 
anderen  von  Elia  b.  Schemaja  geschieht  —  streng  durchge- 
führt, welches  nur  bei  einigen  Chatanu  von  drei  Worten  die  Zeile 
der  Fall  ist.  Die  Zeile  hält:  1)  6  bis  7  Worte  (H^O^  nhvn), 
2)  sechs  (n^iOK  nD3>N),  a)  3)  5  bis  7  (Pj^DV  fO«),  4)  5  bis  6  (^möN 

nnnn  >ni?:i:),  5)  fünf  (?xö  nn^DN),  6)  4  bis  5  (naiox  w:i<),  25 

7)  vier  (ffjran  DlpK),  8)  3  bis  4  (flöN  >»:n),  9)  drei  (^K^  mölK 
von  Salomo  b.  Jehuda,  [IplT  VH^  von  Leonte,  ,13*1  pl«),  10) 
2  bis  3  Worte  (lilD^pH  niK^n).  Dieselben  Strophenarten  zuweilen 
verbunden  mit  biblischem  Strophenschlusse,  oder  auch  noch 
mit  Ringworten,  z.  B.  >1J<  >2t<  von  Binjamin  (6  Worte),  so 
nr\  n^pö  von  Mordechai  (5  Worte),  mi:  yhi<  Elias  und  bi< 
n'?«  Joels  (4  bis  5  Worte),  nniND  "j'N  von  Isaac  b.  Jakar 
(3  Worte).  Die  Zeilen  der  Strophe  haben  denselben  Reim; 
nur  im  Pismon,  besonders  im  spanischen,  italischen,  treten 
verschränkte  und  Mittelreime  ein.  Einen  stehenden  Strophen-  35 
^_  reim  haben  Samuel  hacohen  in  D>0n*1  *3X^Ö  und  Binjamhi 
^H  b.  Abraham  in  nmifl;  bei  letzterem  reimen  Bibelstellen. 
^B     Das   Gebet  D^Ot^  '1J?tt^   hat   in   jeder  ersten  Zeile,   Saadias  n*1t< 

L 


[o)  Auch  ^t^'ltt^^   ^n^N'n  (verdorben  in  den  Ausgaben)]. 


—    92    — 

^3  ib  in  jeder  vierten  einen  Mittelreim,  indem  dort  der 
Name  des  Himmels,  womit  begonnen  wird,  hier  der  Name 
eines  Ortes,  womit  die  Strophe  endigt,  den  Reim  bestimmt. 
In  *i12{ü1N  reimen  die  zweite  und  die  vierte  Zeile;  die  ersten 
5  und  die  dritten  Zeilen  haben  durch  die  ganze  Selicha  den- 
selben Mittelreim  (>n)  [AAb  AAb].  Die  Zeilen  von  Salomos 
^nn^D  13i?'Dtt^^  haben  in  der  ersten  Hälfte  ein  Reimpaar  und 
zum  Schluß  der  Strophe  einen  Strophenreim,  nach  folgendem 
Schema:   aab,   ccb,   ddb,   eeA,    In    Gabirols  Pismon  ''i:^tip  IHtt^ 

10  ib  nmn^  mit  sechssilbigen  Halbzeilen  wird  der  Mittelreim 
beliebig  angewandt;  nur  in  der  vierten  Zeile  ist  (Mittel- 
reim und  Strophenreim,  also  hier  beide  beständig.  Isaac 
verwendet  in  DP  ri'Ü'V  den  Reim  der  vorhergehenden  Zeilen 
zum    Mittelreim    der    Schlußzeile    [ab,    cb,    db,    bA],    während 

15  anderswo  —  z.  B.  Isaacs  >ntt>p2  Hb  —  Mittel-  und  End- 
reime gleich  sind.  In  den  Stücken  dieser  Art  sind  verschränkte 
Reime  häufig  in  den  ersten  drei  Zeilen;  bei  der  vierten  Zeile 
ist  dies  nicht  immer  der  Fall,  so  in  TlDD^i  bi^-  Auch  hier 
ist   bisweilen    der   Mittelreim    der   vierten    dem   Endreim   der 

20  vorhergehenden  Zeilen  gleich,  wie  z.  B.  in  Abas  bp  2^  nnd 
Binjamins  ^üp  DD.  In  allen  solchen  Pismon  ist  ein  be- 
ständiger Strophenreim. 

Strophen    von    mehr   als    vier    Zeilen    findet    man    nur    in 
Pismon    und    Tachnun    seit    G-abirols    Zeit,    und    die    meisten 

25  sind  spanischer,  römischer,  griechischer  Abstammung.  Ältere 
Stücke  dieses  Baues  sind  selten.  Oft  ist  dann  die  erste 
oder  Eingangs-Strophe  um  einige  Zeilen  kleiner  als  die  folgen- 
den oder  nur  halb  so  groß,  hat  auch  in  ihren  Zeilen,  da  sie 
den  Refrain  enthalten,  den  von  diesem  bedingten  Strophenreim. 

so  F  ü  n  f  z  e  i  1  i  g  ist  Samuels  p^bv  ^^^bt^ ;  die  erste  Strophe, 
deren  letzte  Zeile  den  Refrain  bildet,  hat  gleichen  Reim, 
während  in  den  übrigen  nur  die  ersten  vier  Zeilen  reimen,  und 
die  fünfte  den  Reim  des  Refrains,  d.  i.  den  Strophenreim  be- 
obachtet.   Dasselbe  ist  in  dem  metrischen    p5i1  nj^t^  HP  (-  -  u  - 

35  -  -  u )  von  Jehuda  Abas  der  Fall,  wo  die  Eingangs- 
strophe eine  Zeile  weniger  als  die  folgenden  zählt.  Die  Se- 
licha mm"in  M^«  D30i<  ist  dadurch  fünfzeilig,  daß  die  den 
Reim  bestimmenden  Strophenendungen  Anführungen  aus  der 
(S.  93)  Mischna  sind;  dies  ist  einigermaßen  dem  angeführten  Stücke 


—    93    — 

(O  ^^  n^1i<)  von  Saadia  gleich,  dessen  Zeilen  von  ziemlicher  Größe 
sind.  In  D^DN  HIN  "ib  hat  die  erste  Zeile  Mittelreim  [aa,  a,  a,  a,  A]. 
Dieser  ist  häufig,  meist  in  der  Gestalt  des  abwechselnden  oder  ver- 
schränkten Reims:  die  ersten  vier  Zeilen  von  der  Form 
aa  oder  ab,  die  fünfte  hat  die  Form  AA  {iv  ^^^1  von  Mose  s 
b.  Esra),  bA  (DV  r\^'?V'2  von  Binjamin),  a  A  (nj?  n^iÖ  von  Mose 
b.  Joseph),  oder  entbehrt  des  Mittelreimes  ganz  (^ri^N  "^111 
von  Binjamin).  Bisweilen  besteht  die  Strophe  aus  zwei 
Teilen:  die  ersten  drei  Zeilen  haben  einen  verschränkten 
Reim;  die  letzten  zwei  einen  anderen  Reim  nebst  Schluß-  lo 
reim  [ab,  ab,  ab,  cc,  cA]  oder  sofort  die  Strophenreime 
[AB,  AB].  Ein  Beispiel  des  ersteren  Falles  ist  Binjamins 
pn^V  DVn,  des  letzteren  dessen  Di^'^n    DVl. 

Sechszeiligist  KDDH  flDtt^  von  Simeon ,  1i>i^J?  DÖV  von  Isaac 
b.  Meir,  ^^1  2W  eines  Ungenannten;  die  letzten  beiden  haben  is 
Strophenreim.   In  t!?"Ip  nt?  hat  die  letzte  Zeile  dem    Endreim 
der  vorhergehenden  als  Mittelreim;   dasselbe  ist  in  Abenesras 
D*7p  \"1^N  der  Fall,  in  welchem   die  ersten   fünf  Zeilen  gleiche 
End-  und  gleiche  Mittelreime  haben  also  5  mal  den  verschränkten 
Reim  ab.  Dies  geschieht  auch  in  ^2^^  n'?Dn;  nur  hat  da  die  sechste  2» 
Zeile   den   Strophenreim  allein,  keinen   Mittelreim.     Abenesras 
pSlf*?  1Ö1K,  welches  die  Form  ab,  ab,  ab,  cc,  cc,  A  darstellt,  ist 
eine  Erweiterung  der  entsprechenden  Form  der  fünfzeiligen,  die 
wir  in  pnitt^  DTl  wahrgenommen.  In  D^Ö^IP  TlV  H'  hat  die  erste 
Strophe  4,  die  letzte  7,  jede  andere  6  Zeilen  mit  einem  gedoppel- 25 
ten  Mittelreim  [bba,  cca  usf.]. 

[Sieben  zeilig    gibt  es    Jozer    und  Ahaba,    aber    die 
Schlußzeile  ist  ein  Bibelvers.] 

Achtzeilig  ist  Jehuda  halevis  '?^?^  ^)l'>,  die  erste  Strophe 
abgerechnet,  die  halb  so  stark  ist.  Die  ersten  6  Zeilen  haben  in  ihrer  30 
ersten  Hälfte  den  gedoppelten  Mittelreim,  die  siebente  Zeile  den 
einfachen  Strophenreim  [AA]  der  achten,  welches  der  Refrain  ist. 
Das  nach  demselben  Metrum  gedichtete  ^mitl  ^m^PI^  von  Joseph 
hat  in  der  ersten  Strophe  5  Zeilen,  und  auch  in  den  beiden 
letzten  Zeilen  jeder  Strophe  jenen  doppelten  Mittelreim,  so  daß  35 
die  ersten  6  Zeilen  aab,  die  siebente  ccA,  die  letzte  ddA  dar- 
stellen. Josephs  >niJll  ltt?V  kann  für  achtzeilig  gelten,  in- 
dem je  zwei  Strophen  zwischen  dem  Refrain  ,,Chatanu"  einer- 
lei Reim  haben. 


—       94:       — 

Für  N  e  u  n  z  e  i  1  i  g  kann  Gabirols  n>lt£^  gelten,  dessen 
drei  letzte  Strophenzeilen  den  strophischen  Reim  haben;  Zeile  8 
und  9  sind  der  Refrain. 

Z  e  h  n  z  e  i  1  i  g    ist  Binjamins  >"np2  Pjl^K   und    Josephs  n> 
5  ilNJl  Itt^N,  in  welchem  die  erste  Strophe  aus  zehn  halben  Zeilen, 
jede  von  der  Form  aA,  besteht. 

Zwölfzeilig  erscheint  Abenesras  ^U^DH  DX  —  von  der 
Form  10  ab,  bA  —  wenn  der  Refrain  hinzugezählt  wird. 

Einige    der    Betrachtung    gewidmete    Gebete    lassen,    wenn 

10  nicht  im  Versbau,  doch  in  der  Strophenbildung,  die  Regel 
vermissen.  Das  nach  dem  Metrum  u u  -  -  u ^  -  -  ge- 
baute U'^pH'Ü  nSDl  1tt?K  enthält  in  der  ersten  Strophe  5,  in  der 
zweiten  7,  in  der  dritten  und  fünften  10,  in  der  vierten  und 
sechsten    8    Zeilen,    so    daß    das   erste    Dritteil    des    Gedichtes 

lö  zwölf,  die  beiden  anderen  Dritteile  jedes  achtzehn  Zeilen 
stark  ist.  Im  Pismon  ^N  n^ni  ^^51ü^  mit  doppeltem  Mittel- 
reim, zählt  die  erste  Strophe  4  Zeilen,  die  zweite,  sechste, 
siebente  8,  die  vierte  9,  die  fünfte  10,  die  dritte  und  achte 
13    Zeilen.      Manche    Stücke    der    Art    bestehen    nicht    sowohl 

20  aus  Strophen  als  aus  Abschnitten,  z.  B.  ein  ermahnendes 
VÜI  n?P^  aus  drei  Absätzen,  jeder  mit  durchgehendem  Reime; 
Ephraims  nach  dem  erwähnten  Metrum  eingerichtetes  1tt^i< 
rrnön  "b  PN  aus  fünf  dergleichen,  von  denen  einer  über  30 
Zeilen  zählt. 

25  Der    Refrain    des  Pismon,    analog    den    Kadosch-Strophen 

im  Jozer,  bestand  anfänglich  aus  einer  dem  alphabetisch  ge- 
ordneten Gedichte  vorausgehenden  Strophe,  die  hinter  jeder 
Abteilung  wiederholt  wurde.  Dies  ist  der  Fall  bei  der  alten 
Selicha    '13'n'?N  l^ll;    ebenso    waren    es    in    den   christlichen 

30  Litanien  des  neunten  Jahrhunderts  die  Anfangsworte  der 
ersten  Verse  oder  der  ersten  Zeile,  a)  Seit  dem  elften  Jahr- 
hundert werden  fast  nur  Bibelstellen  dazu  verwandt,  und  in 
dem  lateinischen,  deutschen  und  angelsächsischen  wird  um 
jene    Zeit   das   Gleiche    wahrgenommen.  &)     So   nimmt   Amitai 

•35  den  Vers  der  Middot  zum  Refrain ;  bisweilen  wird  nur  der 
Schluß  der  eröffnenden  Bibelstelle  erwählt,  selten  zwei  Verse 
zugleich,  wie  im  Pismon  !?N*1t^^  nt?1.    Gabirol  wählte  für  seine 


a)  F.  Wolf  a.  a.  O.  S,  191.  —  b)  Derselbe  S.  20,  22  £E. 


—    95    — 

Tochecha  l'Qfü  das  aus  der  introduzierenden  Gruppe  bekannte 
"1^  nött^in  a)  zum  Refrain.  Später  ward  der  Refrainvers  selber  zu 
einer  Strophe  verarbeitet,  und  so  entstanden,  in  den  künst- 
licher gebauten  Selichas,  jene  kleineren  ersten  Strophen, 
deren  Schluß,  als  Refrainvers,  den  Strophenreim  bestimmte.  5 
Diejenigen  Stücke,  welche  das  Thema  n^*l3  *T13?  behandeln,  haben 
dorther  die  beiden  Stellen  D^ünH  y\'Ü^  und  ^^'2'Ü  ltt7iT1  zu  ab- 
wechselnden Refrains,  ähnlich  dem  Purimgesang  R.  Isaacs,  b)  mit 
seinen  beiden  alternierenden  Wünschen.  Von  dem  Refrain  stammt 
auch  die  Bezeichnung  Chatanu,c)  die  für  diejenigen  Se-  lo 
lichas  üblich  geworden  ist,  welche  der  alten  Bekenntnisformel 
lan^^r  12^  n^D  13112:  i:«t3n  folgen,  und  dieselbe  alle  Strophe,  oder 
alle  zwei  Strophen  wiederholen.  Ähnlich  ward  auch  das  ,,Schemah 
Israel",  das  am  Versöhnungstage  jenem  Bekenntnis  dicht  folgt, 
ein  Refrain  einiger  an  jener  Stelle  rezitierten  Selichas.  is 
CTleichergestalt  sind  gegen  den  Schluß  der  einzelnen  Tefillas 
dieses  Festes  litanienartige  Gebete  üblich,  aus  vierzeiligen  Ab- 
teilungen bestehend,  deren  jede  mit  vier  Refrains,  die  sich  in 
jeder  Abteilung  wiederholen,  ausgestattet  ist.  Die  erste  Zeile 
spricht  Gott,  schließend:  ,, Kehre  um  Israel!"  Die  zweite  Zeile  20 
ist  Israels  Antwort  mit  dem  Refrain:  ,,Wie  könnten  wir  um- 
kehren?" Abermals  ruft  der  Herr  und  spricht:  ,, Umkehret  Ver- 
wilderte", und  in  der  vierten  Zeile  schließt  die  Antwort:  ,,Ja, 
zu  dir  kehren  wir  um!"  Auf  diese  Weise  schreitet  diese  Selicha 
weiter,  wie  die  gleichfalls  dramatisch  gehaltenen  Piutstücke  25 
kaiirischer  Klagelieder,  des  poetischen  Todes  Moses,  [Meschul- 
lams  Sulat  für  Pesach]  mehrerer  Ahabas  und  sogar  einiger  Sil- 
luk,  d)  in  denen  Gott  mit  Israel,  oder  Sabbat  mit  einem  anderen 
festlichen  Tage  redend  eingeführt  wird. 

Den   Glanzpunkt   im   Strophenbau,   nicht   selten   das   Herz  so 
der   Strophe,   bildet   die    abschließende    Bibelstelle;    mit   Recht 
rühmt    Efodi  e)    die    keiner    anderen  Sprache    eigene  Verflech- 
tung   der    heiligen    Schrift    in    die    Poesie    als    einen    Vorzug 


a)  Ms.  cal,  und  ed.  1524  f.  312  ff.  —  b)  S.  Ascher  bei  Abudraham 
ed.   Ven.  45  c,   Amst.   77  a.   —  c)  l^J^^JH'   eigentlich  l^j^an  lilllt  ÜVÖ  35 
wie    Ephraim    b.   Jakob  sich    ausdrückt,    gewöhnlich   verkürzt  lij^tjn? 
s.    Selicha  ed.   Vened.   1600  f.   23a.    Schon   in  alten    Mss.    findet   man 

d)  Machsor  Avignon  und  Romania.  —  e)  Grammatik  c.  8. 


—    96    — 

der  israelitischen.  Während  die  Schrift  den  Völkern  nur 
übersetzt  zugänglich,  nur  zu  Lehrmeinungen  die  Unterlage 
war,  ist  sie  dem  jüdischen  Volke  Nationalgut,  Gesetz  und 
Geschichte;  sie  ist  seine  Sprache  und  Literatur,  sein  Stolz 
5  und  seine  Stütze,  gleichsam  das  Palladium  seiner  Geschicke 
und  der  Ausdruck  seiner  Empfindungen.  Wenn  das  Ge- 
dicht in  seinen  Schlußsatz  mündete,  erklang  vor  dem  Ohr 
der  Versammlung  der  Ton  eines  bewährten  und  verehrten 
Freundes   als  ein   alles   bis   dahin   Gehörte   bestätigendes,    hei- 

10  liges  Ja.  Was  die  älteren  Dichter  ihren  Sätzen  nur  an- 
lehnten, verflochten  die  jüngeren  mit  ein.  Kalir  kennt 
beide  Gattungen:  In  Tal  und  Geschem  gleichen  die  Aus- 
gänge der  Monatstücke  fast  den  unmittelbar  folgenden  Versen ; 
wirkliche    biblische    Strophenschlüsse    hat   er    in    verschiedenen 

15  Klagegedichten  zum  neunten  Ab.  In  vielen  Gebetstücken 
haben  die  Schlüsse  der  einzelnen  Abteilungen  nichts  Gemein- 
schaftliches; jeder  ist  durch  Inhalt  und  Klang  nur  an  seine 
Strophe  gewiesen.  In  solchen  bilden  die  strophischen  Endungen 
eine  bunte  Keihe  von  Bibelstellen. 

20  In    mehreren    Litanien    der    Festtage    haben    die    kurzen 

Sätze  gleiche  Endungen,  so  in  Hött^  DIPII  ^N  u.  a.  m.  Die 
Peitanas  wiederholen  in  alten  Kompositionen  oft  am  Schlüsse 
jeder  Zeile  dasselbe  Wort.  In  Jose  b.  Joses  Tekia,  und 
in    der    jüngeren    mit    dem  Anfang    Ti  hi^b  p1fc<    endigen    alle 

25  Strophen  der  ersten  Abteilung  HDl^O,  der  zweiten  p*l3?,  der 
dritten  b^p^,  in  der  Kaiirischen  sind  die  Endungen  "T^ö'  13? 
und  1DW.  Ebenso  bilden  bei  Kalir  in  Tal  und  Geschem 
die  Worte  ^53  und  D^ö  fast  allein  die  Endungen  der  Zeilen. 
In    dem    Silluk   vor   der   Keduscha   ist   sehr    oft   —   noch   bei 

30  Isaac  b.  Giat,  Mose  b.  Esra  —  nur  dasselbe  Wort  am 
Schlüsse  der  Zeilen  wiederholt.  In  den  drei  Abschnitten  der 
Keduscha  zu  Schacharit  sind  die  konstanten  Endungen:  Geist 
(mi),  Seele  (tt^Öi),  Fleisch  (1tt?n).  Bei  der  Verwendung  von 
Bibelstellen    war    es    daher    natürlich,    in  Fallen,    wo    früher 

S5  dasselbe  Wort  wiederholt  wurde,  gleichartige  Verse  zu  wählen. 
So  nimmt  Mose  b.  Esra  in  der  Versöhnungs-Keroba  Verse 
schließend  mit  n^,  "ÜQ^  und  mi;  Gabirol  für  ,, Magen"  Verse, 
die  mit  ',"1,  für  ,,Mechaje"  solche,  die  mit  ülp,  für  ,,Mescha- 
lesch"  welche,  die  mit  riN?  schließen,  mit  Bezug  auf  die  Verse 


—    97    — 

Levit.  16,  1 — 3  aus  der  Tageslektion;  die  ersten  beiden  Vers- 
klassen hat  auch  Isaac  Giat.  In  denselben  Piutteilen  für  Neu- 
jahr verwendet  Jehuda  halevi  zu  Strophenschlüssen  Verse  auf 
l^ö  1D?  1DW  ausgehend;  von  den  Versen  mit  den  Namen 
der  drei  Väter  war  bereits  die  Rede.  In  Elias  Asharot,  wo  die  5 
Verbote  nach  den  darauf  gesetzten  Strafen  geordnet  sind,  enthalten 
die  Strophenschlüsse  71 — 76  solche  Verse,  worin  Stein  oder 
Steinigen,  77 — 81  worin  Verbrennen  und  Feuer,  82,  83  worin 
Schwert,  84 — 96  dergleichen,  in  denen  Tod  oder  Ähnliches  vor- 
kommt. Ebenso  wurden  nun  in  Selicha  und  Pismon  gleich-  lo 
artige  Strophenschlüsse  gebraucht,  die  oft,  gleich  dem  Piut, 
in  der  Bedeutung  des  Tages  begründet  waren.  Man  wählte 
Verse  mit  CSDtt^ö  (Gericht),  13?  (erinnern),  "iPIÖ  (morgen) 
für  Selichas  des  Rüsttages  zum  Neujahrsfeste;  mit  nj^Tin 
(Schall)  für  die  vorausgehenden  Vorbereitungs-  oder  Se-  is 
licha-Tage;  mit  ^'Ü^b'ün  DVl  (am  dritten  Tage)  für  den 
dritten  Tischri,  oder  das  Gredalja-Fasten;  mit  'üb'Ü  für 
den  dritten  SeHcha-Tag  a) ;  mit  yiV  (Abend),  Ipl  (Morgen), 
üVn  (heute),  n'?^b  (Nacht),  nmO  (Nachmittagszeit)  und 
n^D  (vergeben)  für  die  verschiedenen  Gebetszeiten  des  20 
Versöhnungsfestes;  mit  n^ll  (Bund)  für  Sehchas  an  Fast- 
tagen, wenn  eine  Beschneidung  gefeiert  wird;  mit  IjTON,  liKön, 
KtSn  in  Sündenbekenntnissen.  Schilderungen  von  Schreckens- 
zeiten flechten  Verse  ein,  die  Unglück  (IDtt^),  Feuer  (lüH), 
Leben  CüQ:),  Opfer  {nb^V)  und  Blut  (Dl)  enthalten;  Klagen  25 
schließen  mit  Fragen:  wo,  warum,  wie  lange?  (^nü  1P 
n^N  'Hö^  'Pnö)  oder  mit  >iK1  (doch  ich);  Hoffnungen  verwenden 
2W  (kehre  wieder),  pötC?  (hören),  '^^^?  (vielleicht);  Herzens- 
ergießungen  wählen  Verse,  in  denen  Gott  (TI»  D^^^^<)  vor- 
kommt. Einige  ermahnende  Gedichte  haben  im  Strophen-  30 
Schlüsse  DHK  (Mensch) ;  Gebete  allgemeineren  Inhalts  die  Worte 
Jehuda,  Israel,  Jakob,  Joseph,  Jerusalem.  Wiederum  andere 
flechten  nöN  (Wahrheit),  D"n  (Leben),  nVWn  (Hilfe), 
mn  (preiset),  nt2  (gut),  mp  (hoffe)  und  ü^blü  (Frieden)  ein. 
Nur  bei  wenigen  hat  der  Dichter,  ohne  auf  Inhalt  und  Bestimmung  35 
Rücksicht  zu  nehmen,  sich  die  Versgattung  ausgesucht,  wie 
es  der  Fall  sein  mochte  bei  denen,  die  mit  O  und  [Pö^  an- 
heben oder  mit  13  schließen. 

a)  z.  B.  Abenesras  sinnvolles  Dti?3  i<*lp2  ^K- 

2^nz,  Synagogale  Poesie.  7 


—    98    — 

Gleichartige  Schlüsse  der  Selichas  gibt  es  auf  dreifache  Art: 

1.  Jeder  Strophen vers  enthält  ein  bestimmtes  Wort  oder 
doch  eine  Flexion  derselben  Wurzel;  ähnlich  der  zweizeiligen 
Hoschana  DVin  2H  \V^^,  in  der  der  strophische  Vers  das  Wort 

5  „helfen"  oder  „Hilfe"  hat. 

2.  Jede  Strophe  endigt  mit  einem  Verse  gleichen  Anfangs, 
so  wie  bereits  in  einem  kaiirischen  Klagegesang  alle  Strophen- 
verse >D  anheben. 

3.  Das  Endwort  der   Strophenverse   ist  in   allen   Strophen 
10  gleich,  wie  dies  in  vielen  Kerobas,  Mikamochas  und  sonst  der 

Fall  ist.  Bisweilen  fängt  dann  auch  jede  Strophe  mit  dem  Schluß- 
worte an,  so  wie  z.  B.  in  Gabirols  Introduktion  zum  Magen  des 
Schacharit  >n'?^?  die  Strophen  eröffnet  und  schließt.  Künst- 
lichere   Formen    sind   selten.     Abraham   verwendet   in  "IPIK   'H 

15  Verse  auf  D^IP^  schließend,  in  denen  Wü  vorkommt;  Mose  b. 
Esra  hat  in  Q'>D  lIDtt^N  doppelten  Strophenschluß:  die  dritte 
Zeile  ist  ein  O  anfangender  und  die  vierte  ein  'H  endigender 
Vers.  In  dem  Klagegesange  *1*1ÖN  von  Joseph  b.  Kalonymos 
sind  nur  solche   Strophen verse,  die   mit    O   anfangen  und  zu- 

20  gleich  mit  TI  endigen.  Jehuda  b.  Schemarja  (^^^'?^<  DiöK)  hat 
je  einen  um  den  anderen  den  Schluß  mit  Versen  12J<t3n  und  mit 
Versen  Tl.  Aus  dieser  dritten  Art  entstanden  die  M  o  s  t  e  d  - 
s  c  h  a  b  a),  d.  i.  Selichas,  denen  als  Thema  ein  Bibelvers  vor- 
angestellt   ist,    mit    dessen    Schlüsse    sämtliche    Strophenverse 

25  das  gleiche  Wort  oder  den  gleichen  Reim  haben ;  letzteres  ist 
das  gewöhnliche.  Selten,  daß  noch  mehrere  Wörter  des  Themas 
verwandt  werden,  wie  in  Abrahams  Mostedschab  IHi^  Tt, 
w^o  die  erste  Zeile  Ti,  die  zweite  "^ött^  anhebt.  Der  gleiche  Reim 
ist  übrigens  bereits  in  der  Keroba  der  Fall,  wo  z.  B.  eine  zum 

30  Neujahrsfeste  35  Strophenschlüsse  mit  einerlei  Reim  hat.  Für 
den  Silluk  hat  die  Form  des  Mostedschab  Isaac  halevi 
angewandt. 

Variation  möchte  man  die  symmetrische  Verteilung  einer 
Stelle  oder  eines  Abschnittes  aus  der  heiligen  SÖhrift  nennen,  die 

35  im  Piut  zum  Vorschein  kommt.  Bald  zu  (S.  99)  Anfang  der  Zeilen 
oder  der  Abteilungen,  bald  zu  Ende  derselben,  zuweilen  auch 
in  der  Mitte  an  bestimmten  Orten,  werden  hintereinander  die 


<*)  SJKriDIÖ»  das  „wiederkehrende"  (nämlich  Wort). 


—    99    ~ 

Worte  jener  Stelle  wie  Denksteine  sichtbar,  so  z.  B.  die  Vers- 
anfänge des  hohen  Liedes  im  Pesach-Jozer,  die  des  Gesanges 
Moses  in  der  Keroba  zum  siebenten  Tage  Pesach,  des  Dekalogs 
in  der  des  Wochenfestes,  die  des  Abschnittes  über  das  Hütten- 
fest und  Moses  Segen  und  Tod  in  den  Poesien  jener  Feste.  Ein-  5 
zelne  Verse  ziehen  sich  durch  Kaiirische  Schibatas,  Purimgedichte, 
Kerobas  und  Klagelieder.  Em  Piut  (D\"i'?K'?  IIOK)  hat  die 
Versanfänge  von  I.  Chron.  16,  8 — 36  zu  Strophenschlüssen; 
einige  haben  den  145.  Psalm;  einige  Sulat  variieren  sogar  auf 
diese  Weise  y)i''^  nöX  aus  dem  Morgengebet.  Mose  b.  Esra  lo 
verwendet  in  der  Keduscha  zu  Schacharit  in  der  je  zweiten  Zeile 
lauter  solche  Stellen,  die  mit  Partizipien  von  der  Form  lült^H, 
?min  anheben,  [und  zwar  schon  nach  älteren  Mustern]. 

Besondere  Erwähnung  verdient  die  Variation  in  den  Re- 
hitim.  Kalonymos  variiert  Jer.  10,  7,  aus  16  Worten  bestehend,  is 
in  15  Gedichten,  so  daß  entweder  in  jeder  Zeile  oder  in  je  zwei 
Zeilen  eines  Gedichtes  ein  Wort  an  der  Spitze  erscheint.  Im 
siebenten  Gedicht  fangen  die  ungeraden  Zeilen  ib,  die  geraden 
^3  an;  im  achten  haben  jene  das  Textwort,  diese  >0T,  und  eben- 
so die  letzteren  "Tl*11  im  zehnten;  die  beiden  letzten  Worte  20 
des  Verses  stehen  am  Anfange  jeder  Zeile  des  letzten  Gedichtes. 
Mit  größerer  Meisterschaft  und  zum  Teil  in  der  Form  der  Mosted- 
schab,  variieren  Isaac  Giat  und  Mose  b.  Esra:  ersterer  Ps.  104, 
24  und  139,  14;  letzterer  Ps.  35,  10.  Isaac  Giat  schickt  der 
Bearbeitung  des  mit  Hü  anhebenden  Verses  eine  HO  beginnende  25 
Ermahnung  voraus,  mit  der  ersten  Strophe,  die  als  Refrain 
dient,  schließend.  In  den  22  Gedichten,  welche  der  Variation 
selber  gewidmet  sind,  wechseln  Rehitim-  oder  Mostedschab- 
artige  Kompositionen  mit  Pismon  ab:  in  jenen  erscheint 
das  Textwort  zu  Anfang  der  Strophen  und  in  den  Strophen-  so 
Schlüssen;  bisweilen  wird  demselben  ein  begleitendes  Thema 
hinzugefügt,  wie  z.  B.  die  Variation  des  Wortes  HWV  in 
einem  großen  Gedichte  geschieht,  dessen  Strophenanfänge 
aus  diesem  Worte,  die  Strophenschlüsse  aber  aus  Versen  be- 
stehen, die  D^ött^  endigen,  indem  das  Begleitthema  (S.  100)  der  Vers  35 
{Neh.  9,  6)  D^Orn  DK  nWV  nn«  ist.  In  den  Pismon  ist  mehr 
Rhythmus,  und  sie  beobachten  nur  in  den  Endungen  der 
Strophen  eine  Beziehung  zu  dem  Textworte.  Die  Giatsche 
Bearbeitung  des  zweiten  Verses  enthält  elf  Gedichte,   die  des 


—    100    — 

Mose  b.  Esra  vierundzwanzig,  regelmäßig  für  jedes  Wort 
des  Textes  zwei  Gedichte,  von  denen  das  zweite  ein  Pismon, 
das  erste  entweder  ein  Mostedschab,  oder  eine  Art  Rahit  ist, 
in  welchem  im  Strophenschlusse  ein  dem  Schlagworte  ver- 
5  wandter  Ausdruck  vorkommt.  Ohne  Zweifel  haben  Abitur, 
Gabirol  und  Abenesra,  als  Verfasser  von  Maamad,  ähnliche 
Arbeiten  angefertigt,  aus  denen  wir  jetzt  nur  noch  ein- 
zelne Stücke  als  Trümmer  übrig  haben.  In  diesen  Ge- 
dichten   fliehen    und   kommen    die    biblischen    Worte    wie    das 

10  Thema  in  musikalischen  Variationen;  Haupt-  und  Be- 
gleitungs-Thema lösen  fugenartig  einander  ab,  und  nach 
ihrem  Vorbilde  hat  man  später  Gebetsgruppen  gedichtet, 
die  wie  ein  Kranz  den  Schrifttext  umgeben.  Die  Verflechtung 
des  bibhschen  Wortes  gab,   ähnlich  dem  die   Hagada  wieder- 

15  spiegelnden  Piut,  dem  Gebet  den  heimatlichen  Stempel,  der 
Selicha  die  Gesangweise  früher  Jugend,  von  welcher  nur 
das  Kind  des  Hauses  ergriffen  werden  konnte.  Daher  ist 
diese  Poesie  unübersetzbar. 

Die    Variation    in    den    Selichas    betrifft    entweder    Bibel- 

20  Worte  oder  sonstige  Teile  des  alten  Buße-Materials;  die 
Vereinigung  beider  bilden  die  Versgruppen.  Variiert  werden 
aus  der  heiligen  Schrift: 

1.  Psalmen  oder  sonstige  Abschnitte,  z.  B.  Ps.  51,  3 — 21 
in  Eljakims  12fV  \n'?K  riDN;  die  Anfänge  der  Stufenpsalmen  in 

28  n-|0?«1  riTt^«;  Ps.  38,  2—6.  10.  23  in  Binjamins  nüb  >*?«  ^'?N; 
Ps.  3  in  dessen  yni^lp   >aN ;  Ps.  77,  8.  10.  9  und  Ps.  85,  6. 

7  inSaadia's  DVl  piPN;  Ps.  124  in  Amitai's  *]*?  irrp;  Ps.  20, 

8  in  Simeon's  13313   H^K,  so  daß  die  Zeilen  mit  den  Schlag- 
worten r[bi^  »n'?t?1  OiniNI  anfangen.    Ps.  119,  9,  den  einzelnen 

80  Worten  nach,  in  Aarons  HSr  nül-  "j'öt^ö  Hta^in  plX  variiert  die 
verwandten  Stellen  Joel  2,  17  und  Ps.  115,  2.  3.  Stellen  aus 
den  Propheten  werden  zu  Strophenschlüssen  verwandt  in 
\VbV  ^«  WN  bei  Saadia  (Jes.  61,  3.  66,  10),  HD  t£^13N  von  Bin- 
jamin  (Jes.  55,  6.  7),  n''?J  HflX  von  Jechiel  (Jerem.  10,  2—5)^ 

35  DV  «inn  ?K  zum  Fasttag  des  zehnten  Tebet  (Ezech.  24,  2—7 
die  Anfänge)  (S.  101).  In  ^Vr\  ^n^Dn  "['^K  werden  der  Reihe 
nach  die  Anfänge  der  pentateuchischen  Paraschas  verwendet. 

2.  Schemah  Israel  (Deuteron.  6,  4),  im  Buße-Rituale  neben 
dem   Chatanu   gestellt,   ist   das   Thema   in   mehreren    Selichas, 


—    101    — 

z.  B.  yyi^  '^iDH  >n^«,  a)  w^  am  nax,  &)  mi:  in>N  ,nt3ttrp«, 

^inO  DiüN,   wo  zuweilen  neben  der  Einheit  auch  die  Vorschrift 
des  Schemah-Lesens  behandelt  wird. 

3.  Die  13  Middot  von  Isaac  b.  Samuel  (nC3n  ^^sH),   Baruch 
Cüpli^pi^  tt^pnx),  Salomo  b.  Isaac  (miön  nb^i  ^N,  in  der  je  zweiten  5 
Zeile),  einem  Ungenannten  {yii  "llüi   *?$<). 

4,  Die  Versgruppen,  besonders  die  Bußeverse.  Von  der  großen 
Anzahl,  die  dergleichen  zu  Ausgängen  verwenden,  hier  nur 
folgende  als  Beispiele :  'Itt^N  D^ömn  IX  und  übvnn  hi^  von  Saadia, 
ll^önin  nt^n  von  Salomo  b.  Jehuda,  li^DH  DK  von  Baruch  lo 
b.  Samuel,  DmiK*?  ^D*  N3t^  Ung.  Einzelne  Verse  aus  den 
Gruppen  findet  man  bei  Binjamin  (^np2t5  und  1ÖÖN)  und  Schabtai 
("[1  \-I^K);  den  Vers  HpOtCr  'H  (Dan.  9,  19)  in  yr\Vb  yiV  ll^DK 
(Saadia)  und  113in  Dtt^H  K1^5  neben  noch  anderen  Stellen. 

Von  den  Gruppen  ist  der  natürliche  Übergang  zu  den  sie  i5 
begleitenden    alten    Gebetstücken    und   Responsorien,    nämlich: 

1.  ntrv  "l^ö  ^K,  die  Introduktion  der  Middot  (in  Sebad- 
jas  'H  "j>^K  gegen  Ende,  Elasars  irv  "|*?a  *?«,  in  npOKI  nV^t^, 
und  verschiedenen  Gebeten  des  afrikanischen  Ritus). 

2.  Die  Anrufungen  ,11^  (in  inr«»  Dinn  und  13>aip  DK  bei  20 
Saadia,  in  Kl  Kön  Ki  ^K,  in  Binjamin's  np3K   nipn)  und  >apT 

DninK*?  (z.B.  in  Salomo  Giat's  n^öiifLii^i^r),  pa*?  H^P  (imi>nplK 

t'rri'  "]n'?nn  bei  Saadia,  Sebadjas  l>nn  IHK),  nni  113?  (z.  B. 
in  K"1pK  'H  1^'PK  von  Binjamin,  nni  mK  von  Elasar  b.  Jehuda). 

3.  Das     einfache     Sündenbekenntnis     (Chatanu) ;     Salomo  25 
in  lipin  D3ÖK  schließt  die  Strophen  mit  den  einzehien  Absätzen 
desselben. 

Wie  bereits  der  Piut  —  Jozer,  Keroba,  Klagelied  —  zu- 
weilen seine  Zeilen  oder  Sätze  in  Bibelverse  einfaßt,  so  ge- 
schieht es  auch  hie  und  da  in  der  Selicha ;  alsdann  ist  die  30 
Einführung  dej  Worte  und  der  Verse  zu  Anfang  der  Stro- 
phen und  Zeilen,  wie  es  zum  Teil  schon  Amitai  (in  ^i'>y*V) 
mit  dem  Psalme  macht.  Saadias  Selichas  für  den  neunten  (S.  102) 
Ab  gleichen  in  dieser  Beziehung  den  kaiirischen  Klagegedichten. 
In  der  Selicha  ']aOTlK  wird  Ps.  145  zu  Anfange  der  Strophen  35 
variiert,  ebenso  Einzelnes  aus  Ps.  >n'?K  'H  19  in  Meirs  DHIIK. 
Ephraim    b.  Jakob  verteilt    das    irnipTlf    bV   K*?    *3   Kl   n'?D 


[a)  Bodl.  cod.  613  N.  394.  —  b)  Das.  N.  473.] 


—    102    — 

(s.  Dan.  9,  19)  auf  die  vier  Zeilen  jeder  Strophe;  ebenso 
Elasar  das  nt^V  "|'?a  ^N.  Die  alphabetische  Vidui  (liött^N) 
wird  in  Binjamins  OIN  niöK,  und  später  in  vielen  pro- 
saischen    und    poetischen     Viduis   vervielfältigt.      Die    Selicha 

5  ^nöt^J^I  ^riKtSn  ^^N  flicht  auch  noch  das  Sündenverzeichnis 
aus  der  Tefilla  (Nt2n  '7V)  ein,  welches  letztere  auch  Isaac  in  QV 
n?  ClID^  in  der  je  dritten  Zeile  verwendet.  Mehrere  Num- 
mern aus  dem  „Abinu  Malkenu"  sind  in  den  Strophenanfängen 
der  Selicha  ']^a  II^IK.     Das  Gebet  m  i^b  liTOJ^T  ist  in  einer 

10  Selicha  gleichen  Anfangs;  das  alte  reimlose  niöi<  W^i<  in  W^i^ 
^12V  nilOK  und  vielen  anderen,  das  Gebet  D^öm  ^0^130  in  HH^ 
bi<  und  Elasars  Selicha  'D'3DÖ  mit  Variationen  wiederholt. 
Diese  Auszeichnung  ist  sogar  Jehuda  halevi  widerfahren,  dessen 
^m^?^  b^  liyi  'n  in  den  Strophenendungen  von  Samuel  b.  Nis- 

15  sims  "i^W  r\V^  vollständig  enthalten  ist. 

Die  Verwendung  der  biblischen  Stellen  hatte  Einfluß 
auf  den  Reim,  selbst  auf  den  Bau  der  Gedichte.  Binjamin 
reimt  die  drei  Teile  seines  HIT  n*l2,  jeden  mit  durchgehen- 
dem Reime,  nach  den  drei  Sätzen  von   Cant.   8,   14;   Jehuda 

20  halevi  den  Silluk  des  Neujahrsfestes  auf  die  drei  Stücke  von 
Jes.  2,  17  und  5,  16;  Gabirol  und  Isaac  Giat  wählen  in 
den  Kerobas  lauter  Schlußverse,  die  dem  Endverse  (3inD3) 
entsprechen.  Gabirol  und  Isaac  Giat  in  Mussaf -Kerobas, 
Mose   b.   Esra  in  Meora  und  Ahaba  reimen   durch,   nach  den 

25  beiden  Hälften  des  schließenden  Verses  [ab,  ab  u.s.f .] ; 
ebenso  Isaac  Giat  mehrere  Pismon.  [Bereits  Menachem  b. 
Machir  reimt  auf  die  beiden  Teile  des  Schlußverses  in  dem  Ofan 
^^i^^ö].  Jehuda  halevi  und  Abenesra  schließen  synagogale 
Poesien    mit    einer    Bibelstelle,    die    sie    in    drei    Teile    teilen, 

30  und  ebenso  gebaute  Zeilen,  die  auf  jene  Teile  reimen, 
schließen  die  anderen  Strophen.  Isaac  Giat  a),  Mose  b. 
Esra  &),  Jehuda  halevi  c),  Abenesra  d)  u.  a.  haben  Pismon, 
Meoras,  Ahabas,  Geulas  in  der  Form  arabischer  M  o  w  a  - 
schech   (nt^lö)   gedichtet,   die  verschiedenes  Metrum   haben, 

35  doch  meist  ihre  Strophen  mit  vier  Zeilen  schließen,  die  dem 
vorausgehenden  Thema  entsprechen  [abcb  —  de,  de,  de,  abcb]. 
Ähnhch  baut  Abenesra  die  Strophen  seines  Ofan  Hin: 
(S.  103)  der  strophische  Vers  wird  in  vier  Teile  geteilt,  und  zwei 

[«)  nm  b^n  —b)  nbn  >on  ^k-  —  c)  nit^  bi<  ji^-  —  d)  >m  nnx-i 


—    103     — 

ähnliche  vierteihge  Zeilen,  die  mit  jenen  reimen,  gehen  vor- 
an, so  daß  die  Strophe  aus  12  Zeilen  von  der  Form  abcd, 
abcd,  abcd  besteht,  und  mit  verschiedenen  Bibelversen  wird 
so  sechs  Strophen  fortgefahren.  Je  hu  da  halevis  pli<  mp^  ist 
auf  niKllf  'n  trnp  mip  t^np  gebaut,  und  die  zehnzeiligen  5 
Strophen  schließen  mit  vier  Zeilen,  unter  denen  die  dritte 
auf  üHp,  die  übrigen  auf  DlKSif  reimen.  Überhaupt  haben 
spanische,  nach  ihnen  provencalische  und  griechische  Dichter, 
alle  Kunst  —  sogar  alle  Künstelei  —  der  Reimtechnik  in 
die  religiöse  Poesie  eingeführt,  wie  es  früher  der  Peitan  nach  lo 
dem  Geschmacke  seiner  Zeit  getan.  Gabirol  {hi^  '3D  Xj  I'^H), 
Mose  b.  Esra  (n'?'  ^y^),  Jehuda  halevi  (Dl'?:!!  min«  [X2i),  Jo- 
seph (m^  n^tt^  3*lP^),  denen  Jehosif ja  (l'?  inn^)  nachahmt,  haben 
zwiefachen  Reim  in  derselben  Zeile,  welches  später  in  den 
Echo-Reimen  noch  überboten  wurde.  In  Jehudas  Ofan  n3J?>  i5 
reimt  der  Anfang  mit  dem  Ende  der  Zeile:  in  Isaac  Seniris 
n^'Ü  reimen  die  Zeilenanfänge  miteinander.  [Ahaba  '25f  ^b^^[ 
von  Charisi  schließt  die  Strophen  mit  doppeltem,  ähnlichem 
Reime],  aa)  Der  Reim,  dem  wir  Wortformen,  auch  manche 
Sprachhärten  verdanken,  gibt  öfter  des  Dichters  Idee  bildlich,  20 
nicht  wörtlich:  nur  von  den  Meistern  wurde  dem  Gedanken  das 
Wort  dienstbar  gemacht.  Am  wenigsten  streng  darf  der  Ausdruck 
genommen  werden,  wenn  mehrere  assonierende  oder  reimende 
Wörter  aufeinander  in  einer  und  derselben  Zeile  folgen.  Es  war 
dies  ein  Bedürfnis  nach  Fülle,  oder  ein  Gebot  des  herrschen- 25 
den  Geschmacks.  Dergleichen  findet  man  bei  den  alten 
Peitanas  a),  Zahlal  b),  Elia  b.  Schemaja  c),  und  mit  mehr 
Takt  oder  nur  vereinzelt  bei  Gabirol  d).  Nachdem  auch  Abenesra 
eine  schöne  Geula  e)  in  sehr  kurzen  Zeilen,  worin  die  Reime 
dicht  aufeinander  folgen,  geschrieben,  huldigten  besonders  30 
Provencalen  (Abraham  Bedarschi  und  andere),  (S.  104)   Griechen 


I 


a)  Kaiir  (Mincha)  ntT'm  n^^v  hid:  ntt^^j*?;  (Neujahr)  ninimitm  n:r 

D'niin^iö  n5in!i'  5  Leonte  b.  Abraham  (Wochenfest)  hat  neun  Wörter 
auf  "ip   —  dicht  hintereinander;  Menachem  b.   Machir  (Sulat);    Htt^pH  35 

niün^D  ni:^p',  saiomo  Aboda  26:  nmiD  nmi?T  nnmp  nnbpb-  — 

b)  Lobgesang  ^pV  115^':'  Zeilen  56, 90,  165,  169  ff.,  184  ff.—  c)  ("nn  DÖJ<) 
D^VX^V  D^VÖ  D^V^jD  D'V^;  Ähnliches  in  Selicha  D>2>>n  D'3'^^^•  — 
d)  Im  Reschut  -raQ-nt^;  Gedicht  "^J^^nip^  >a^l  S.  8.  —  e)  Tip  ':5KV.  — 


--    104    — 

(Abraham  b.  Isaac)  aa)  und  Karäer  (Aaron  b,  Joseph,  bb)  Je- 
huda  b.  Tischbi)  dieser  Manier.  Ja,  nach  seltenen  Fällen,  daß 
Mose  b.  Esra  a)  und  Abenesra  &)  durch  den  Reim  ein  Wort  teilen, 
haben  in  der  Reimbedrängnis  die  Nachfolger  sich  dergleichen 

5  öfter  erlaubt,  wie  die  Arbeiten  von  Isaac  Nakdan,  Samuel,  Joseph, 
Menachem  Zion,  Baruch,  Isaac  Seniri,  Isaac  Gerundi,  Binjamin 
bei  Abraham,  Zadok,  Maimon,  Chananja  b.  Schelachja,  und  von 
mehreren  romanischen  und  karäischen  Dichtern  beweisen. 

Noch  eine  andere  Eigenschaft  jener  alten  Poesien,  die  nament- 

10  lieh  deren  Geschichtsschreiber  nicht  fremd  sein  darf,  verdient 
ein  näheres  Verweilen,  nämUch  die  Akrostichen,  oder 
die  absichtlich  mit  gewissen  Buchstaben  anfangenden  Zeilen 
und  Strophen,  zuweilen  auch  einzelnen  Worte.  Neben  der  alt- 
üblichen alphabetischen  Folge  der  Verse  oder  Zeilen  war,  sicher 

15  bereits  im  talmudischen  Zeitalter  c),  es  nicht  ungebräuchlich,  die 
einzelnen  Worte  eines  Gebetstückes  in  alphabetischer  Ordnung 
der  Anfangsbuchstaben  einander  folgen  zu  lassen.  Im  geonäischen 
Zeitalter  waren  mehrere  dieser  Art  bereits  in  die  Ordnung  des 
Gottesdienstes  aufgenommen,  und  Synagogaldichter  haben  Ein- 

20  zelnes,  selbst  Selichas,  worin  die  Worte  alphabetisch  geordnet 
sind.  Es  gehören  dazu  auch  jene  Litanien,  Hoschana's  usw.,  in 
welchen  ein  und  dasselbe  Wort  oder  Satz  das  ganze  Alphabet 
begleitet,  als: 

i3^3p  irn«  ii^ar  (2       ^naK  ]v^^  n^r  (i 
D>r>K  n'^i  dük  n*?  (4  nmx  n:t£?  (3 

von  denen  die  ersten  beiden  dem  alten  Selicha-Ritual  Am- 
rams,  die  beiden  letzten  dem  Versöhnungs-Mussaf  des  spanischen, 

30  afrikanischen  und  proven9alischen  Ritus  zugehören.  Die 
eigentliche  Poesie  konnte  jedoch  von  dieser  Art  alpha- 
betischer Folge  wenig  Gebrauch  machen;  herrschend  blieb 
daher  die  alphabetische  Ordnung  der  Strophen,  Halbstrophen, 
Zeilen,   und   Stücke   beider   Gattungen   hießen   Alphabete; 

35  so  unter  anderen  die  Kt3n  bV,  d)    die  Hoschanas,  e)    die  Schilde- 


[aa)  1153  und  «non-  —  bb)  ^^^n^  -inr«-  —  <^)  lam^  nnri. 
«)  iin— vn*?  Nii>  cranrn  nv^)-  —  &)  taor?»— n  >3  reimt  zu 

tl^\^2}  (DDOP   D^ÖK)-   —  c)  vgl.    meine   gott.  Vortr.    S.  370.  378.  — 
d)  Jehuda  Barzelloni  bei  Aaron  de  Lunel  f.  106  c.  —  e)  Tanja  87. 


—    105    — 

rungen  am  Schlüsse  der  Aboda,  a)  Teile  der  Keroba  für  Purim,  b) 
Kompositionen  für  das  Thorafest,  c)  aramäische  Illustrationen,  d) 
Mehr  als  die  Hälfte  aller  Selicha's  befolgt  die  Ordnung  desAlphabets, 
so  daß  die  erste,  die  ersten  beiden,  die  erste  und  die  dritte,  oder  alle 
Zeilen  einer  Abteilung  mit  demselben  Buchstaben  anheben.  Wo  5 
Strophen  oder  Zeilen  mit  einem  Bibel-  oder  einem  stetigen  Worte 
eröffnen  —  wie  in  einzelnen  Piutim,  Hoschana's,  den  Rehitim,  den 
Mostedschab,  verschiedenen  Selicha's  e)  und  Elia-Liedern  —  tritt 
erst  bei  dem  zweiten  oder  einem  folgenden  Worte  der  Alphabetis- 
mus ein.  Derselbe  ist  auch  bisweilen  vervielfältigt,  so  daß  die  lo 
Zeilenanfänge  die  Buchstaben  aaa,  bbb,  oder  abc,  bcd,  oder  aab, 
ccd  darstellen;  letzteres  bei  Joseph  b.  Isaac  (npn3  plN),  vor- 
letztes bei  Kalir  (Sachor),  Gerschom  (Selicha  lIDtt^J^):  wohl  auch 
jedem  einzelnen  Worte  der  Zeile  auferlegt,  wie  schon  Kalir,  /)  Ka- 
lonymos  g)  beweisen.  Stücke  mit  Wiederkehr  oder  Ring  Worten,  i5 
wie  die  Abodas  von  Saadia  und  Abitur,  einige  ältere  Hoschanas, 
das  alte  pnü  nriN  und  mehrere  Chatanus,  haben  dann  auch  in 
den  Endwörtern  der  Zeilen  oder  Abteilungen  das  alphabetische 
Gesetz.  [Bei  Simeon  b.  Isaac  hat  in  einer  Selicha  ('^K  *]!  IJ^)  auch 
das  letzte  Wort  der  Halbzeile  den  alphabetischen  Buchstaben].  20 

Die,  auf  Grund  eines  anders  geordneten  Alphabets  beliebte, 
Verwechselung  der  Buchstaben  eines  Wortes  bezeichneten  die 
Alten  mit  demselben  Worte,  mit  welchem  der  gleiche  Zahlen  wert 
ausgedrückt  wurde,  nämlich  mit  t^^*lI3ö'Jl  h);  daher  Donolo  seinen 
Namen,  den  er  durch  die  Anfangsbuchstaben  der  Zeilen  zu  er-  25 
kennen  gibt,  pDt^H  't3VD  nennt.  In  die  Form  der  poetischen  Arbeiten 
drangen,  wie  das  Gematrische  in  den  Midrasch,  diese  künstlichen 
Ordnungen  ein :  Die  Worte  oder  die  Zeilen  mußten  sich  ihnen  unter- 
werfen. Nach  den  verschiedenen  Alphabeten  geordnet  sind 
es  folgende:  30 

1.  p'^'ün  oder  die  umgekehrte  Alphabet-Reihe;  in  dem  sabbat- 
lichen Mussaf ,  den  alten  Asharot,  einigen  Hoschanas,  (S.  106)  bei 
Kalir  und  sonst  noch  vorhanden,  wird  in  Selichas,  besonders  wo 

a)  Siddur  Saadia.  —  &)  Romanisches  Machsor.  —  c)  Rom.  Machsor 
in  Handschriften  und  älteren  Ausgaben.  — d)  Rom.  Mss. ;  Salomo  Urbino  35 

irio  bnt^  V.  pa.— e)  z.B.  i-iax'  >l^^<,  r[Wi^  >a«.  '»riKian  ^in.  n^yi< 
*?3iK,  p^apnn  >:ijk.  nn^o  mt^r  ^b^-  —  /)  i»  n^:«  hd^n  ^^^  der 

zweiten  Keroba  für  Purim  die  letzten  fünf  Buchstaben.  — g)  Rehitim: 
'>py\i^  >y  Ähnlich  Salomo  b.  Joseph  (Selicha  n^li^tt^)  ^^^  \Mii  ibbtlii 
(Ms,  Foa  71).  —  Ä)  s.  B  e  i  1  a  g  e  3.  40 


—    106    — 

Buße  und  Erlösung  im  Vordergrunde,  öfter  angewandt.  In 
einigen  Abodas  und  Gebeten  herrscht  ein  mehrfaches  p'l^n. 
Aus  der  Verbindung  desselben  mit  der  geraden  alphabetischen 
Ordnung  entsteht: 
5  2.  Das  2"^  Nn.  Ist  bereits  bei  Kalir  zum  Neujahrsfeste 
(*]"nD3  m'pnn),  in  der  Hoschana  D^ön  [PÖ*?,  dem  Klagegesange 
■f^önj^,  in  Mose  b.  Esras  Mostedschab  yj)''  D^ÖD  ^ö  und  sonst  zu 
finden. 

3.  tt^l  riK  bei  Kalir  (Neujahr,  Versöhnungstag,  Hüttenfest, 
und  Klage  mj^N),  Kalonymos  und  anderen;  in  dem  Schlußgebet 

10  Vb2n  li'ött^«,  dem  Gebete  nh'D  ^^W  ^Vn  ^N,  und  einigen  poetischen 
Sehchas,  als :  lilSDN  von  Saadia,  l'tSDtTÖ  HIN  von  Salomo,  DiT  ybi^ 
und  >Da:3  J^tTK  von  Meir  b.  Isaac,  Hol  m^i<  von  Elia  b.  Schemaja, 
['mn^<  nX  von  Efraim],  Nlpl  ybi^  von  Elasar.  Etwas  jüngeren 
Gebrauches  scheinen  die  folgenden  Alphabete  zu  sein,   nämlich: 

15  4,  02  hi^.    Nach  dieser  Ordnung  sind  eingerichtet:  ^*1'1J<  2^ 

des  romanischen  Ritus  für  Schacharit;  Selicha  bü,b  Hlöli^  von 
Salomo;  die  Selichas  i^:^  Ip  t^13«  und  nnSH  riN  und  Pjin  QV  "llK 
im  Maarib  von  Meir  b.  Isaac;  Selicha  >^1J?  m'^N  von  Isaac  b. 
Meir;  Sulat  Olpö  ni3it^  ««)  von  Isaac;  Klagegesang  nntt?>    n3'« 

20  von  Ephraim  b.  Jakob;  einzelne  Teile  in  dem  ,,Tamid"  [von 
Menachem  b.  Jakob  und]  Natanel's  de  Chinon,  a)  [und  in  Isaac 
b.  Josephs  Hymne    DmDX  Pt^Vl]. 

5.  pt22  OnX.  Nach  diesem,  auch  schon  im  Talmud  (Sabb.  104  a) 
genannten    Alphabete,    ordneten   einige    ihre    Gedichte:    Jechiel 

25  (Selicha  IDP  pÖV),  Isaac  (Gesang  l'?2i'?^',  [V^^b  riN'i^  für  Pesach] 
Selicha's  ^1^\V^  und  oms:)  DV),  Isaac  b.  Samuel  (mpIlT  llfl'  für 
den  Chanuka-Sabbat),  [Isaac  b.  Joseph  J^tC^Vl  D^IIDX]  und  ein 
Ungenannter  (in  der  Zugabe  zum  Maarib  D^pöJ^ÖÖ  74;?  '3^<). 

30  6.  *131  p^i<  findet  sich  in  D'1^'':'  IIJ^  von  Salomo  b.  Abun  [und  in 

Moses  *12:öö  und  im  Mostedschab  pIPIKI  pt^^<1  '7i<']>'?DNms.Tlemsen]. 
Die  Namen-Akrostichen  sind  später  als  die  Alphabete  in  Ge- 
brauch gekommen,  und  über  Kalirs  Zeit  läßt  sich  mit  Sicherheit 
nicht  hinaufgehen.    In  mehreren  Fällen  zeichnet  Kalir  nur  seinen 

35  Namen,  in  anderen  auch  den  seines  Vaters.  Er  und  mehrere  von 
den  Alten,  auch  römische,  französische  und  deutsche  Dichter, 


[aa)  Von  Heidenheim  übersehen,  der  ^  bis  f^  vermißt;   ebenso  von 
Arnheim,  Landshut  hat  es  vermutlich  aus  obigem  Texte]. 
o)  Mitteilung  von  Luzzatto. 


107    — 


geben  „Sohn"  mit  y2,  und  dies  mit(S.  107)  >n  zusammengezogen 
wird  >mn.  [Nicht  'in^l  oder  >in  ^2  wie  ^im  s.  v.  2\]  Bei  letz- 
teren, überhaupt  bei  späteren,  ist  üblicher  11,  daher  '2*il  ['11 11], 
seltener  '11  11,  wie  Binjamin  b.  Samuel,  Ephraim  b.  Isaac  einmal 
zeichnen.  Saadia  in  den  Asharot  und  Salmon  b.  Jerucham  haben  5 
p;  eben  so  viele  jüngere  (Binjamin  b.  Serach,  Isaac  b.  Mose)  be- 
sonders spanische  Dichter;  es  kommt  alsdann  auch  wohl  das  '11 
oder  11  vor  dem  Vaternamen  vor  a) ;  Namen-Chiffern  sind  selten  &). 

Seit  dem  zehnten  Jahrhundert  tauchen  auch  die  Bei-  oder 
Familiennamen  auf,  in  dem  Akrostichon  bald  alleinstehend,  bald  lo 
den  Personennamen  begleitend,  z.  B,  Donolo,  Schafrut,  Gabirol, 
Giat,   Balam,   Daudi,   Mohager,  c)   Faradsch,  d)   Kartib,  e)   Suli, 
Imani,  /)  Bekoda,  Abasi,  Korfan ;  oder  als  Übertragungen  von 
Landesnamen,  wie  [pM  (Priscus),  ubv  31^3  (Bonfils),'^'l1S<n  (Longo), 
[5:p  (Petit),  [tSp  T\  (Fischlin),  n:iX  niJ   (Nußgarten),  in?n  t3'11t!;  i5 
(vielleicht  Chrysostephanos).    Die  Verfasser  zeichnen  ihre  hebrä- 
ischen Familiennamen    (wie  HQT\   .i<1*P  '[*n   'VjV)    ebensowohl 
als    die     von    Ortsnamen     stammenden    Abkunftsnamen,    wie: 
^nöp  ,n'at?  .'»nrxn  »TII^  .'QDI,  oder  diese  Orte  selbst  angebend, 
wie   >'?t3''?t3  ,'3^<D''?  .'p*?«»  ,'D^?a^:iD  ,[niNO]  .naiia  ,'13^1:1.    Bei  20 
Grabirol,  g)  Mose  b.  Esra,  h)    Abenesra  i)  und  Jüngeren  geht  bis- 
weilen dem  Familiennamen  das  p^?  (ibn)  voran. 

Die  Angabe  des  Standes,  Titels  oder  der  Beschäftigung  findet 
sich  meist  nur  in  Werken,  die  nach  der  Mitte  des  zwölften  Jahr- 
hunderts verfaßt  sind :  man  begegnet  in  selbigen  Wörtern,  wie  25 
lin  .[m  ,in3  ,pp:^  .IOID  .22^'D  ,D31S  ,«Ö11.  Aus  früherer  Zeit  sind 
nur  zwei  Beispiele  bekannt:  Schabtai  zeichnet  r\^2  ^^<1,  Binja- 
min b.  Samuel  |!3^10  [und  D^IDÖ,  auch  101D,  auch  Moses  hat : 
nh:2  Vi^l  11  ntrö  >:«  (Gesang  l'tTP  '^'nDK)]. 

a)  >21  p  (Abraham  b.  Jakob  im  Zion),  I^H  p  (Elasar  p^  'l^]b^V'  30 
lin  p  (Sei.  lanini  nni<  "»d  sonst),  ^H  nn  p  (Gerschom  b.  Natan), 
'11  linn  p  (Salomo  b.  Joseph  Q'pitt^).    —    &)  Gabirol  zeichnet  sich 
in  den  Verboten  durch  das  Alphabet  ^I'TIN»  wie  schon  Jochanan  Treves 
im  Machsor- Kommentar  und  Asulai  bemerken;  Michael  verwendet  dazu 
ö"l'?X  (Luzzatto  im  Kerem  Chemed  Th.,  4  S.33).  [^öl}<  und  ritt^ON(  Elia's  35 
Asharot)  sind  zum  Teile  vielleicht  der  abbre  vierte  Namen.]  —  c)  Tri  pol. 
f.  52.  —  d)  im  Ofan  -)n3  'IVD-  —  e)  ^'111  DlöP  Iflp  zum  Neujahrs- 
feste, in   Machsor  ms.   —  /)  'iJ^Qj^  Tripol.  f.  48  b.  —  g)  1'1J<J<  1'ÖKX 
Bodl.  613  N.   647   [Steinschneiders  Verzeichnis  u.    in    t^^    D^^^^<]•  — 
h)  Meschalesch  zu  Schacharit,  Aboda,  Tochecha  "liilinri'  Mostedschab  40 
n^  von  1101  'ö'  Pismon  iriDi  ^{<  'ü-  —  ^)  Keroba  zu  Mincha. 


—    108    — 

Seit  Chasdai,  Abitur,  Gabirol  ist  bei  Spaniern  häufig  >2i<  dem 
Namen  vorangestellt;  es  findet  sich  nur  selten  bei  Deutschen  und 
Franzosen  [Josef  Tobelem  flÖlöT  DIN  bei  S  i  m  e  o  n  b. 
I  s  a  a  c  1iaj<  7.  Pesach],  und  zwar  bei  einigen  späterer  Zeit  wie 

5  Ephraim  b.  Jacob,  David  b.  Jischai,  Jehoseph  und  Natanel  de 
Chinon.  [Bei  B  i  n  j  a  m  i  n  im  Dl^t^H  r\^^V  der  3  Festzeiten ;  S  a  - 
1  o  m  o  in  Dint?],  Als  eine  Seltenheit  ist  in  Menachem  b.  Machir's 
Klagegesang  ^IK  das  03i<  zu  betrachten,  das  sonst — vielleicht  aus 
Scheu  vor  dem  mit  diesem  Worte  beginnenden  Dekalog  —  nicht 

10  üblich  ist.  Desto  häufiger  ist  seit  Salomo  und  Abitur  ( J.  1000)  dem 
Namen  das  bescheidene  ^^pn  hinzugefügt;  gegen  Ende  des  elften 
Jahrhunderts  ward  auch  l'pl^n,  und  zuweilen  mit  ri3pn  verbunden, 
gebraucht,  auch  wohl  2^bV^[ :  Mose  b.  Esra  bedient  sich  des  n^liH 
(der  Zerknirschte). 

15  Chasdais  Schreiben  ist  auch  das  älteste  Beispiel,  daß  der  Name 
des  Großvaters  akrostichisch  angegeben  ist.  Dasselbe  findet  sich 
in  Piut  und  Selicha  bei  Simeon,  Jechiel  b.  Abraham,  Isaac  b.  Levi, 
Mose  b.  Samuel,  Meir  b.  Isaac,  Meir  b.  Jehuda,  Ephraim  b.  Isaac, 
[Ephraim  b.  Jacob,]  David  b.  Kalonymos,  Menachem  b.  Jacob, 

20  Isaac  Seniri,  Samuel  b.  Jehuda,  Joab  b.  Natanel,  Gerschom  b. 
Natan,  Joseph  Ezobi,  Mordechai  b.  Chanin.  David  b.  Gedalja 
[Schealtiel  b.  Menachem,  Menachem  b.  Jacob,  Isaac  b.  Isaac, 
Meir  b.  Jehuda]  und  Jechiel  b.  Joseph  gehen  mit  der  Aufzählung 
ihrer  Vorfahren  noch  höher  hinauf;  der  letztere  verwendet  darauf 

25  114  Buchstaben. 

Noch  nach  einer  anderen  Seite  hin  erfuhren  die  Akrostichen 
eine  Erweiterung :  in  den  dem  Namen  hinzugefügten  Segensformeln. 
Diese  bestanden  vornehmlich  aus  folgenden  dreien:  1.  p?n,  das 
einfach  in  Haggai,  verdoppelt  in  Daniel,  mit  |^öi<1  verbunden  in 

30  Deuteronomium  und  Josua  vorkommt;  2.  n^H'  er  lebe!  3.  blT  er 
wachse!  Das  p*n  haben  Kalir  und  Donolo,  jener  jedoch  nicht  oft. 
Auch  bedienen  sich  dessen  nicht  einige  der  älteren  Dichter,  wie 
Saadia,  Jochanan  Cohen,  Judan  Cohen,  David  b.  Huna,  Joseph 
b.  Salomo,  Mose  b.  Kalonymos,  Schefatja.   Indes  seit  dem  elften 

35  Jahrhundert  wird  es,  auch  mit  pöK  verbunden,  allgemein,  während 
die  beiden  anderen  Formeln  ohne  Beisatz  nur  selten  vorkommen : 
n^n^  bei  Salomo  imd  Ephraim  b.  Jacob,  >n^  bei  Amitai,  hiy^  bei 
Elasar.  Aber  durch  die  Hinzufügung  des  ,,Amen",  „Selah",  die 
Erweiterung  in  mifOm  mim  blT,  besonders  durch  den  gleich- 


—    109    — 


zeitigen  Gebrauch  zweier  oder  aller  Formeln,  mit  (S.  109)  beliebigen 
Zutaten ,  entstanden  mannigfaltig  zusammengesetzte  Akrostichen ,  a) 
die  selbst  den  Gang  des  Gedichtes  bestimmten.  Außerdem  finden 
sich  in  denselben  neben  den  gebräuchlichen  auch  einige  seltenere 
Segnungsformeln,  die  man  in  Anreden  und  Briefen  dem  Namen  5 
hinzufügte,  b)  Zu  den  ersteren  gehören :  NiOn*!  n^tfli,  c)  |at<  T'll, 
,a"D  d),  0"C2D,  TV,  p'N  rT>  3123*?  "113?  e)  zu  den  letzteren :  nbT 
(Joseph  Mohager),  miD^  n'>bT  (Isaac  b.  Rüben),  rtt^lil  >n  (David 
b.  Elieser).  [nb^V  "PI^  ''b^n  b^Q'^  (Simeon  pöN  'p^)  ist  ein  Irr- 
tum von  Heidenheim  (vgl.  unten  S.  372).]  Salomo  b.  Joseph  lo 
verwebt  in  das  Akrostichon;  nmi^  Hl^ö  Ü.T  inöl;  Ephraim  b. 
Jacob :  01*?^^  H^^l  D^^Pl'?  NIp^H.  Einige  scheinen  ein  Stoßgebet  für 
eine  gute  Stimme  {''b^p  p?n)  hinzugefügt  zu  haben.  In  der  späteren 
Zeit  werden  hie  und  da  die  bei  Erwähnung  der  Verstorbenen  üb- 
lichen Euphemien  hinter  den  Namen  des  Vaters  gesetzt.  /)  i5 

Die  Verfasser  der  synagogalen  Gebete  zeichneten  bisweilen 
in  den  Piut  den  Namen  eines  Bruders  ein,  oder  den  des  —  neu- 
geborenen, sich  vermählenden,  oder  des  genesenen  —  Sohnes,  bald 
einfach,  bald  mit  dem  Zusatz  ,,lebe",  oder  begleitet  von  einem 
langen  Wunsch  und  Segen,  daß  er  in  der  Lehre  groß  werden  möge.  20 
Kalir  hat  den  Namen  Jehuda,  angeblich  seinen  Bruder;  Salomo 
b.  Jehuda  den  Namen  Mordechai  mit  einem  Segen,  der  selber 
reimt  g)  in  Ausdrücken,  wie  sie  auch  Binjamin,  Jechiel  und  Joseph 
b.  Matatia  haben.  Er  gedenkt  seiner  an  drei  Stellen  seines  Piut, 
und  es  soll,  wie  ein  alter  Erklärer  angibt,  der  Namen  seines  Bruders  25 
sein.  [Mose  b,  Kalon.  hat:  Chananel  u.  Kalon.]  Simeon  gedenkt 
seiner  beiden  Söhne  Elchanan  und  Isaac.  Abraham  hacohen 
hat:  ,,Mein  Sohn  Jehuda  der  Kleine,  lebe!  Frieden."  Jehuda 
hacohen  nennt  nur  Elasar ;  Meir  seinen  Sohn  Isaac ;  Meir  b.  Isaac 
aus  Orleans :  Elasar ;  Kalonymos  gedenkt  seines  gleichnamigen  so 
Sohnes,  einmal  mit  dem  Beisatz  iDfltl ',  Mose  des  Menachem  des 
Kleinen,  der  groß  werde  usw.  Elieser  b.  Natan  hat:  ,,mein  Sohn 
Eljakim  lebe";  ein  anderer  Elieser  hat  nur  seines  Sohnes  Simson 
Namen  gezeichnet,  und  den  seinigen  weggelassen  — ;  so  behauptet 


a)  S.  B  e  i  1  a  g  e  4.  — &)  Vgl.  Z  u  n  z  zur  Geschichte  und  Lit.  S.  310.  35 
Anm.  g,  316,  317  Anm.  e.  —  c)  Isaac  Gerundis  Tochecha  ^^y^  K^N-  — 
d)  Ephraim  b.  Jehuda:  Sulat  Pesach.  —  e)  Isaac  l'^Jf^lf^.  — /)  Zunz 
a.  a.  O.  S.  369  u.  f.  —  g)  nm2?31  piH^  Hmni  'PlJ^- 


—    110    — 

wenigstens  ein  altes  Manuskript.  [Jehuda  b.  Kalonymos  hat  ein- 
mal auch  seiner  Tochter  gedacht.]  Baruch  schreibt:  „Jakob  der 
Kleine  werde  in  der  Lehre  Gottes  groß,  Amen!"  Ähnliches  ge- 
schah noch  vor  300  Jahren  von  Nachman  Sonbal  in  Algier. 
5  Daß  der  Verfasser  seinen  Ort  angibt,  ist  selten;  ich  fand 

dergleichen  nur  in  einzelnen  Stücken  bei  etwa  achtzehn  Dichtern, 
zuerst  bei  Kalir,  der  sein  noch  nicht  gefundenes  1DD  D'^lp  zeichnet 
(Tal  und  Geschem).  Donolo  gibt  seinen  Geburtsort  D^nN  an; 
vier  römische  Verfasser  —  Schabtai,  Kalonymos,  Mose  b.  Joseph, 

10  Salomo  —  nennen  Rom.  Menachem  Zion  zeichnet  111  n'^ö, 
einen  im  Buche  Samuel  (2, 17,  27)  genannten  Ort  a)  —  vermutlich 
eine  bloße  Anspielung  auf  seinen  Vater,  der  ein  Redner  (HT  n'?ö) 
war  und  den  Beinamen  Lombard  (T"lN2ü'?  anagrammatisch  inj<*?ö) 
führte.     Ein  jüngerer  Menachem  nennt  Lutra  (Kaiserslautern), 

15  David  b.  Gedalja  J^liO,  Isaac  b.  Jakar  Tibt^,  Joseph  b)  m  ino, 
Isaac  b.  Meir  Xll'^ü  (vielleicht  Fulda).  Deutlicher  als  diese  vier 
Städte  ist  Regensburg  bei  Ephraim  b.  Isaac,  Buna  (Bonn)  bei 
Ephraim  b.  Jakob,  Daroca  bei  Aben  Jachiun;  am  deutlichsten 
sind  Isaac  Seniri  und  Israel  Kaslari.     Letzterer  gibt  in  einem 

20  Akrostichon  von  86  Buchstaben  an,  daß  er  in  Avignon  ansässig 
ist;  ersterer  seinen  Wohnort  Berg  Senir,  c)  im  Kastell  n^Ufl'^ö  im 
Jahre  968  (A.  1208)  —  also  auch  die  Angabe  der  Zeit,  was  nur 
noch  ibn  Latimi  im  Jahre  1308  und  Israel  elnakawa  im  Jahre 
1363  d)  getan.    [In  Selicha  >itr>  n^b^  Jahr  1109  pin*?.] 

25  In  Gesängen,  mit  denen  der  erste  Sabbat  eines  Neuvermählten 

gefeiert  wurde,  finden  sich  zuweilen  Namen  eingeflochten,  die 
den  jungen  Mann  oder  die  Brautführer  nennen,  und  in  anderen, 
diesen  zu  Ehren  verfaßten  Gedichten  bilden  die  strophischen 
Zeilen  Worte,  die  den  Empfang  beim  Aufrufen  zur  Thora  be- 

80  zeichnen,  e) 

Eine  andere  Gattung  von  Akrostichen  sind  die  Ausdrücke, 
welche    das    Fest    betreffen.       Wie    die    damalige    lateinische 


a)  Auch  im  Schreiben  R.  Jacob's  b.  Meir  an  seinen  Bruder  R.  Sa- 
muel   (TE^^n  'D    79  d)    erscheint  '-\y^  ^^    ^^^    Ortsnamen    (St.    Lo  an 
85  der  Vire?).  —  &)  Bodl.    613  N.  598  D>nilJl  ^öt^  lÜ"  'ö-    —  c)  Mont- 
auban  (S.  Cassel  in  Magazin  f.  d.  Lit.   d.  Ausl.  1849,  N.  13,  S.  51).  — 
d)  Bodl.   613    N.  322    [Steinschneiders  Verzeichnis].    —  e)   Htt^J    >rÖV 

'Nip  -Dip  a-ip  ^-  a- 


—  111  — 

Poesie  hat  auch  die  hebräische  kleine  Gedichte  in  den  Anfangs- 
buchstaben der  größeren  versteckt :  so  Jehuda  halevi  ein  aus  vier 
Zeilen  bestehendes  Gedicht,  a)  desgleichen  ibn  Latimi  in  seiner 
Bakascha.  Insbesondere  haben  Gebete  des  Versöhnungstages 
zuweilen  eine  akrostichische  Einfassung  von  Worten,  Versen  oder  5 
Schriftstellen,  die  einen  Bezug  auf  das  Fest  haben.  Bei  Kalir,  Abi- 
tur und  Gabirol  sind  es  Stellen  aus  dem  Pentateuch  ö) ;  Jehuda 
halevis  Keduscha  verbirgt  eine  dreizeilige  Strophe ;  Meir  b.  Baruch 
gibt  in  einem  für  Neila  bestimmten  Gebete  eine  Stelle  aus  Abinu 
Malkenu  c).  Bisweilen  trifft  man  Ähnliches  für  andere  Tage,  z.  B.  lo 
für  das  Wochenfest  das  Wort  rr\)£V  in  den  Asharot  Isaac's  b. 
Kuben,  oder  die  Worte  ^11 JH  ni^  in  EHa  Levi's  Asharot  für 
den  Sabbat  vor  Pesach.  Die  Selicha  p'm  enthält  eine  lange 
Stelle  aus  dem  Abschnitt  im  Exodus,  wo  die  Middot  vorkommen, 
und  eine  andere  (T3D  yiH^),  die  für  den  Rüsttag  zum  Neujahr  be-  25 
stimmt  ist,  den  ganzen  Vers  Levit.  26,  42,  der  vom  Bundes- 
gedächtnis handelt.  —  Ebenso  21J?m  für  Neila. 

Endlich  haben  Binjamin  b.  Serach,  Isaac  b.  Mose,  Gerschom 
b.  Isaac,  Meir  b.  Baruch  und  einige  Ungenannte,  zusammen  in 
etwa  zehn  Gebetstücken,  d)  auch  Gottesnamen,  göttliche  20 
Eigenschaften,  die  Namen-Kombinationen  von  22,  42,  72 
Buchstaben  —  für  letztere  allein  sind  drei  Rezitationen 
angefertigt  worden  —  und  gewisse  Engelnamen  akrostichisch 
angebracht. 

Die  Verfasser  bringen  im  Piut  ihre  Namen  gewöhnlich  in 
eigenen  Stücken,  oft  mehrfach,  an.  Bisweilen  bilden  die  An-  25 
fange  der  ersten  Zeilen  den  des  Verfassers,  und  die  der 
zweiten  den  des  Bruders  oder  Sohnes.  In  Selicha,  Pismon 
u.  dgl.  erscheint  der  Name  entweder  an  der  Spitze  der 
Strophen,  oder  in  den  Zeilen  der  Eingangs-Strophe,  oder  in 
den  zweiten  Zeilen,  oder  hinter  dem  Alphabet  am  Ende  des  so 
Stückes,  oft  in  sehr  unregelmäßiger  Gestalt,  daher  müh- 
sam zu  entdecken,  und  bisweilen  zweifelhaft.    Selten  werden  alle 


«)  s.  p'pnn  Heft  1,  s.  158.  —  b)  pnntt?  nnttr.  Dmso  nr,  ü^): 

1Wi)r[-  Bei  Abitur  zu  Neila  die  Worte:  t^Tn'?  "nt!?5>l  'J^Ot^H  t^ini-— 

c)  D'^nn  iDon  irann  i»  iöi^dö  >n-  —  rf)  annn  t^in'?  tt^^K.  ^n*?«  35 
*?«  ^n'?nn.  '^xitm  dm*?«,  ^«n  'n  «i^<.  tjnan  'n  wx.  ^ae  ^iki. 
'>r\ü^  n^'Ni.  yr\^w^  «in  nriNi.  p'm  «in  nnxi.  nnj>x  ^h  nv  'n- 


—    112    — 

Zeilen  auf  das  Namens- Akrostichon  verwandt.  In  einem  Klage - 
gesang  von  Jechiel  b.  Joseph  bildet  das  je  zweite  Wort  nach 
dem  Alphabete  den  Namen;  in  einigen  Selichas  von  Menachem 
b,  Machir  und  Samuel  b.  Mose  sogar  der  dem  Alphabet-Buch- 

5  Stäben  in  demselben  Worte  folgende  Buchstabe.  Simeon  b.  Isaac 
und  Binjamin  [b.  Serach]  wählen  anlehnende  (nn33)  Bibel- 
verse, um  in  denselben  den  Namen  zu  zeichnen.  Zuweilen  haben 
die  Dichter  Ausdrücke,  die  den  Namen  und  was  noch  dazu  ge- 
hört, in  vollständigen  Worten  enthalten;  Beispiele  liefern  Stücke 

10  von  Isaac  b.  Kuben,  Raschi,  Jehuda,  Mose  b.  Samuel,  Elia  b. 
Schemaja,  Schabtai  b.  Isaac,  Maimonides,  [Simcha  b.  Samuel,] 
Elasar  b.  Jehuda,  Abbamare,  Israel  Kaslari.  Aber  sehr  selten 
geschieht  es,  daß  Synagogaldichter  sich  als  die  Verfasser 
in  ihren  Arbeiten    offen   angeben,    wie    dies  Zahlal   in    seinem 

15  Hjrmnus  und  Isaac  Giat,  a)  und  in  neuerer  Zeit  Obadia  b, 
Aaron  getan. 

Auch  die  biblischen  Strophenschlüsse  sind  dem  Gesetze 
des  Akrostichons  unterworfen  worden.  Man  wählte  sie  so, 
daß  Anfangs-  oder  Schlußworte,  oder  beide  eine  Folge  des 
Alphabets  darstellen.  Zuweilen  schlingt  sich  das  Alphabe tarium 

20  um  das  je  zweite  Wort,  oder  es  beginnt  bei  dem  Teile  des 
Verses,  welcher  demjenigen  folgt,  der  dem  Reime  dienstbar 
ist.  Bisweilen  werden  sie  den  anderen  Zeilen  gleichgestellt, 
und  erhalten   den   Buchstaben,   der  dort,   wo  sie   vorkommen, 

25  an  der  Reihe  ist.  Gerschom  b.  Natan  [zuweilen  Elieser 
b.  Natan]  und  oft  Elasar  b.  Jehuda  verwenden  die  Strophen- 
verse zur  Bildung  der  Namens- Akrostichen. 

Anfang  und  Schluß  einer  Selicha  sind  zwar  dem  Be- 
lieben und  dem  Geschick  des  Verfassers  überlassen:  doch 
bemerkt    man    häufig    den    Einfluß,    welchen    teils    das    ältere 

30  Bußematerial,  teils  die  Form  auch  hierauf  ausgeübt  hat. 
Wegen  des  alphabetischen  Gesetzes  beginnen  die  meisten 
mit  dem  ersten  (Alef)  oder  mit  dem  letzten  (Tau)  Buch- 
staben; ebenso  bestimmt  sehr  oft  der  Name  des  Dichters 
den  Anfang:  sie  heben  mit  A,  B,  J,  M,  R,  S  an,  wenn  die 

35  Verfasser  Abraham,    Binjamin,  Isaac,    Jakob,  Jehuda,    Joseph, 


<*)  D'^ptt^  ntJ7*1Ö2  pnif'  DN3  endet  die  erste  Strophe  eines  Sulat 
[Luzzattos    Mitteilung]. 


—    113    — 

oder  Mose,  Euben,  Salomo,  Samuel  heißen.  Viele  wählen  Bibel- 
stellen, insbesondere  aus  den  Versgruppen ;  andere  einen  Ausdruck 
aus  der  Tefilla,  a)  oder  aus  dem  Buße-Gottesdienst  b),  bisweilen 
aus  dem  Piut  c),  häufiger  aus  dem  Talmud  d).  Eine  große  Anzahl 
wird  mit  Gottesnamen,  mit  den  Anrufungen  HriN  .K3X  eingeführt.  5 
Oft  bestimmt  im  Moste dschab  der  Bibelvers  den  Anfang,  sowie 
alsdann  stets  den  Schluß  der  Selicha.  Selbst  in  Sehchas,  die  der 
Strophenverse  entbehren,  wird  öfters  mit  einer  Bibelstelle  ge- 
schlossen, oder  mit  Wendungen  aus  dem  Buße-Ritual,  in- 
sonderheit mit  Teilen  der  Middot,  mit  lt?V  "|^ö  ^i<  usw.  lo 
mit  D'Om;  die  Schlußsätze  der  Eingangs-Selichas  (Peticha) 
enthalten  meistenteils  eine  an  die  Phrase  TOm  bV  O  an- 
schließende Zeile.  Auch  trifft  man  als  Endungen  Ausdrücke 
aus  dem  Gebetbuche  oder  aus  einem  talmudischen  Gebet- 
Stücke,  bisweilen  die  Bezeichnung  des  Fasttages,  für  welchen  i5 
die  Sehcha  bestimmt  ist.  In  allen  metrischen  Bakaschas 
mit  durchgehendem  Reim  ist  der  Schluß  dem  Anfang  gleich- 
lautend. In  einigen  älteren  Stücken  erscheint  eine  Sehcha 
als  die  Fortsetzung  einer  anderen,  indem  sie  mit  dem,  wo- 
mit diese  schließt,  beginnt.  Demnach  ist  nW  ''^^'^^i  die  20 
Fortsetzung  zu  der  Selicha  ^^^  b^M<,  welche  'mtm  K*? 
schließt.    Selbst  drei  Selichas  sind  auf  solche  Weise  verbunden: 

1)  nit^r  ^b^  [ir«  endigt  nnxn,  2)  dvö  in^n  endigt  ']nntt?N, 

3)  "jnj^ltt^n  intt^N,  welche  alle  drei  in  dieser  Weise  einander  in 
der  Handschrift  folgen.  25 

Der  Gesang  der  Psalmsänger  verstummte  mit  ihrer  Poesie, 
um  mit  dieser  wieder  laut  zu  werden.  Mit  Peitan  und  Pis- 
mon  erstand  auch  der  Gesang  wieder,  und  der  Vorbeter  ward 
der  Sänger.  Die  Rezitierung  der  heihgen  Schrift,  das  Lernen 
der  Halacha  geschah  mit  einem  gewissen  Rhythmus  der  30 
Stimme  e);  in  der  geonäischen  Zeit  war  die  Kantillation  der 
bibhschen   Bücher,   der  Mischna,   des   Talmud  nach   Akzenten 


I 


a)  z.  B.  ^nx  nn«'  lannnn  nn«'  oma  ii«tr?  hv^  la'^NiJ  '?«-iü>  iiir- 
-  b)  2t>v  -pü  *?«'  Tonn  hv  ^2'  mi'o  nit^j>  vbv-  —  «)  nt2tt?px 

[aus  Kalirs  Geschem],  QnilC   nOlH  l^gl.  nOlD  D^llf  i»  Kalirs  Versöh-  35 

nungs-Keroba].  —  d)  ^ninN  ni^mN»  lOt?»  >^3N.  n^a*?DD«.  rTOX 
nrniN,  n^pnc  npnn«'  pnnpo  '^Dn^  nm-i3  nnn»  ^bv  ntatt;.  ratc^  «n 
*nD!r  n^3pn-  —  «)  Megiiia  32  a. 

Q 

Zunz,  Synagogale  Poesie,  ° 


—    lU    — 

geregelt  a).  Die  große  Pesikta  b)  beweist  die  Obliegenheit,  eine 
schöne  Stimme  im  Gottesdienste  zu  verwenden,  mit  einem  Bei- 
spiele aus  dem  Zeitalter  der  letzten  Mischnalehrer,  und  in  einem 
jerusalemschen  Targum  c)  wird  sogar  das  hebräische  pi  durch 
5  J3>^5  wiedergegeben.  Die  Nacheiferung  Israels,  es  dem  harmo- 
nischen Gesänge  der  himmlischen  Scharen  —  dessen  schon  das 
Morgengebet  gedenkt  —  gleich  zu  tun,  ist  ein  Lieblings-Thema 
der  Hechalot  —  die  selbst  den  göttlichen  Thron  singen  lassen  d)  — 
und  der  ältesten  Piutdichter,  so  daß  Kalir  bei  der  Ausmalung 

10  dieser  Wettgesänge  sich  aller  Melodie  und  Musik  bezeichnenden 
Ausdrücke  bedient,  e)  und  im  Tal- Vortrage  ausdrücklich  bemerkt, 
er  werde  Hymnen  singen.  Von  dem  harmonischen  Vortrage  des 
Schemah  spricht  der  Traktat  Soferim  (14,  9).     Damals  hat  das 

'  Volk  schon  viel  auf  eine  angenehme  Stimme  gegeben,  und  des 

15  Vorbeters  sonstige  Mängel  übersehen.  /)  Die  dichtenden  Vor- 
beter, wenn  sie  überhaupt  gehört  sein  wollten,  mußten  ihre  Pro- 
duktionen von  einer  schönen  Stimme  vortragen  lassen,  zumal 
in  Bagdad  fast  nur  die  Sanggeübten  den  öffentlichen  Gottesdienst 
gemeinschaftlich  mit  dem  Vorbeter  versahen:  Bei  gewissen  Ge- 

20  legenheiten  wurden  Pismon  gesungen  und  am  Sabbat  alles  von 
Nischmat  an  rezitiert,  g)  Die  Wichtigkeit  der  Vorbeter  beweist 
der  Umstand,  daß  es  bereits  im  neunten  Jahrhundert  an 
einigen  getadelt  wurde,  daß  sie  an  dem  Texte  der  rezipierten 
Gebete  änderten  h).     Aus  all  diesem  darf  der  Schluß  gezogen 

25  werden,  daß  Piut  und  Pismon  nicht  bloß  abgelesen,  sondern 
rezitiert,  teilweise  gesungen,  daß  mehrere  Gebete  und  Gesänge 
nach  Melodien  vorgetragen  wurden.  Ja  die  Vorbeter  sahen  sich 
nach  fremden  Melodien  um  und  trugen  danach  die  synagogalen 
Sachen  vor,   was  gegen  Ende   des  elften  Jahrhunderts  gemiß- 

30  billigt  wird  i).     Der  Dichter  Isaac   —  wahrscheinlich  Giat   — 


a)  Ben  Aschers  Abhandlung  D>Oj>53n  IID  TlD-  Petachjas  Reise. 
Efodi  Grammatik  Schluß  der  Vorr.  §  8.  —  6)  c.  25.  [In  den  RGA  der 
D^31fc<i  ed.  Salonichi  N.  178  wird  dasselbe  mit  p^'nüJ^pT  angeführt  und 
außerdem  von  '2,'-\  gemeldet,  daß  er  eine  angenehme  Stimme  hatte,  Vor- 

35  beter  u.  m^l^nnü  war.]  Vgl.  Pesikta  'ntt^pri  1'Üp  "•  [«^20  c-  3.]  —  c)  S. 
oben  S.  60  Anm.  a.  —  d)  c.  24.  Vgl.  Rasiel  39  b.  —  e)  Silluk  Schekalim 
undSilluk  Hüttenfest:  Qpil,  nO>J^3  /pJ3  /Hl^J^.  —  /)  Gaon  bei  Mordechai 
Chullin  c.  1  gegen  Ende.  —  g)  Na  tan  Cohen  bei  Juchasin  122  b.  Schebet 
Jehuda   N.    42.   —   h)    Qiy^mri  Htt'J^O    ^^'  Ml-    —   *)    Isaac  Alfasi 

40  Rga.  281. 


—    115    — 

spricht  von  seinen  (S.  115)  mit  angenehmer  Stimme  vorgetragenen 
Strophen,  a)  Das  Absingen  verschiedener  Piutsachen  bezeugen 
Jehuda  halevi,  b)  Jehuda  hadasi  c)  und  Abenesra ;  letzterer  berich- 
tet, daß  man  in  den  Handschriften  bei  einem  Piut  die  Melodie 
vermerke,  und  erklärt  mit  diesem  Gre brauch  einige  Psalm-Über-  5 
Schriften  d).  Einen  tüchtigen  Sänger  der  im  Gottesdienst  üblichen 
Psalmen  hat  Benjamin  von  Tudela  in  Bagdad  gekannt,  und  Pe- 
tachja  sie  dort  nach  Melodien  und,  an  den  Zwischen  tagen,  mit  Mu- 
sik vortragen  hören.  Fast  um  dieselbe  Zeit  wird  in  Deutschland 
gelehrt,  daß  man  sich  für  die  Gebete  um  passende  Melodien  be-  lo 
mühen  und  jedes  Stück  in  angemessener  Weise  vortragen  müsse  e) ; 
gegen  Ende  des  13.  Jahrhunderts  zählt  ein  französischer  Rabbi 
unter  den  Eigenschaften  eines  Vorbeters  eine  angenehme  Stimme 
und  kunstmäßigen  Vortrag  /).  Damals  gab  es  Sänger  von  Fach 
{D^"l"n^D),die  die  Vorbeter,  besonders  an  Festtagen,  unterstütz-  is 
ten,  g)  imd  seit  jener  Zeit  ist  der  Gesang  eines  großen  Teils  des  gottes- 
dienstlichen, insbesondere  des  piutischen  Materials,  durch  Autoren, 
wie  durch  Handschriften  bezeugt.  Sogar  für  die  Kantillation  der 
Akzente  gab  es  eine  doppelte  Art  h) ;  ebenso  für  manche  Stücke 
der  täglichen  Gebete  i)  und  die  Haftara  k).  Einzelne  Psalmen,  l)  20 
Baruch  scheamar,  m)  Nischmat,  n)  der  Priestersegen  o)  wurden 
gesungen;  oft  sind  in  den  Pismon  einzelne  Worte  doppelt  ge- 
schrieben oder  mit  Zeichen  versehen,  was  nur  auf  eine  Wieder- 
holung im  Gesänge  Bezug  haben  kann.  Bei  vielen  Stücken 
ist  angemerkt,  (S.  116)  daß  sie  nach  der  Melodie  dieses  oder  jenes  25 


«)  Vgl.  mp  ^^p^  rrnam  nno  mn  "(la:  xmp  im  ^ut  i^'-\']p^ 

T]y\'Q'ÜH2-  — ■  ^)  ^^  allen  drei  Stellen,  wo  jetzt  im  Kusari  (S.  177 
ed.  Cassel)  □>i"lJ2  steht,  liest  eine  Handschrift  vom  Jahre  1490:  Q^^n*?» 
wie  bereits  in  Orient  1842  (N.  52,  S.  832)  A.  Jellinek  verbessert.  — 
€)  '?3tcrK  c.  18.  20.  83.  140.  362.  —  d)  Zu  Ps.  7, 1.  Vgl.  22, 1  und  sonst.  —  30 
e)  Buch  der  Frommen  §  158.  —  /)  R.  Na  tan  in  DOHÖ  beim  Zürcher 
Semak  ms.  §  12;  dasselbe  ohne  Quelle  bei  Aaron  de  Lunel  f.  17  c  §  78  und 
in  Kol  bo  11.  —  g)  Immanuel  c.  15,  S.  131.  [Charisi  c.  24.]  —  h)  Maharil 
64  a  ed.  Sabion.;  kurzes  Manhig  ms.  §§55.  62.  73.  — i)  "TIIV  ^311  hatte 
die  Rezitation  des  Rahit  (Machsor  Cremona  f.  158  a)  und  die  Andante-  35 
Melodie  (pX  "Wti  Maharil  74  b).  — k)  Zeda  laderach  5, 1,  7.  Maharil  61  b. 
—  l)  Pss.  92  und  100  (R.  Natan  bei  Aaron  de  Lunel  f.  6  b  §  26),  Ps.  91 
<Hamanhig,  f|3f  §  65).  —  m)  Tur  I  §  51.  — •  n)  Aaron  de  Lunel  64  c.  — 
o)  daselbst  109  b. 

8* 


—    116    — 

Piut  a)  vorzutragen  seien;  in  dem  Eituale  von  Avignon  und 
Carpentras  beträgt  die  Zahl  dieser  Muster-Melodien  nahe  150  aus 
allen  Gattungen  der  synagogalen  Poesie.  In  Manuskripten,  selbst 
noch  in  alten  Ausgaben,  wird  mitten  in  dem  Stücke  eine  „andere 

5  Melodie"  6)  angemerkt.  Es  gab  einen  Gesangs-,  wenigstens 
einen  Rezitations- Vortrag  für  Jozer,  Ofan,  Meora,  Ahaba,  Sulat, 
Mikamocha,  mi  mi  (Pesach),  [Segen  der  D^2n3  (K?1  n3PD 
in  NÜ3)],  Keroba  c),  die  aramäischen  Illustrationen,  d)  die  Moses- 
Gesänge,  die  Elia-Lieder  und  Habdalas  am  Ausgange  des  Sab- 

10  bat;  e)  ferner  für  die  Aboda,  die  Pismon,  Selichas,  Hochzeits- 
und Klagelieder  und  mehreres  andere.  Ja,  manche  Melodie 
hatte  man  vor  450  Jahren  schon  vergessen  und  unterließ  deshalb 
die  Rezitation  eines  Piut  gänzlich,  und  um  dieselbe  Zeit  warnte 
man  gegen  das  Ändern  gewohnter  Melodien:  Metrum  und  Me- 

15  lodie  waren  wesentliche  Erfordernisse  der  Gebete  /) ;  die  passen- 
den Melodien,  die  in  den  Bußezeiten  üblich  sind,  lobt  Efodi.  g) 
Die  Gesangweise  erklärt  denn  auch  die  Gleichförmigkeit  im  Bau 
so  vieler  Teile  des  Jozer,  der  Keroba,  des  Maarib,  der  Cha- 
tanu-Selichas  u.  a.  m. :  es  wurden  die  Stücke  nach  dem  Zuschnitt 

20  älterer,  des  Vortrags  halber  eingerichtet,  deswegen  sie  auch 
im  Metrum  sich  gleichen  mußten  h).  Manche  der  noch  heut 
in  den  Synagogen  gehörten  Melodien,  namentlich  der  Bußezeit, 
sind  wohl  nicht  viel  jünger  als  die  Stücke,  die  nach  ihnen  vor- 
getragen werden.  

25  (S.  117)  Die  meisten  Piutdichter  haben,  nach  Abenesra,  i)  vier 
Fehler  mit  Kalir  gemein :  sie  sind  dunkel,  sprechen  talmudisch,  der 

a)  In  den  deutschen  und  romanischen  Mss.  pjj^^,  gleich  dem  post 
Cantum  [s.  F.  Wolf:  die  Lais  usw.  S.  128]  der  lateinischen  Handschriften. 
Bei  den  arabischen  Spaniern:  >|^^  — ■  bereits   richtig  erklärt  von  >^nj( 

80  ;ipj^'  f.  28  b.  Mehreres  s.  Steinschneider  jüd.  Lit.,  S.  424.  —  Hieraus 
haben  Spätere  m  gebildet.  Proven^alen  und  Römer  schreiben:  Qplj^ 
(Midr.  Cant.  18  a)  oder  D^l^^.  —  b)  «in^^  pJ3;  bei  den  Karäern:  t']^^^- 
Qj>^  oder  Dptan  P|>^nn  (vgl.  mi^^3  nPta  JJ^  der  folgenden  Anm.  h, 
Ip^nO'  DP23  in  Sei.  ^r\^  n^^P«.  DPC3  DVH  p«  in  Klage  ubi^^  inDn). 

85  —  c)  Buch  d.  Frommen  §  256.  HH'lp  "IQD  "^s.  —  d)  Mss.  und  Hadasi 
a.  a.  O.  362.  —  e)  Hamanhig  Dltt^  §  71,  Aaron  de  Lunel  68  d.  Kol  bo 
41.   —    /)  Maharil   61  b.    Iccarim  4,23.  —  g)  a.  a.  O.  —  h)   ^)^^]'a   ^  b: 

me^  mm  rinn  ^d  '^pt^ro  nrnb  on^n  ma^aa  Dpa  nnb  vw  nminni 

d.  h.  in  Gedichten,  deren  Worte  in  Musik  gesetzt  sind,  muß  das  Metrum 
40  der  Verse  gleich  sein.    —   i)  Zu  Kohelet   c.  5.   Vgl.  Safa  berura  f.   14 
und  Sefat  jeter  §  74. 


—    117    — 

Ausdruck  ist  unkorrekt,  der  Inhalt  hagadisch,  welches  alles  sich 
nicht  für  Gebete  passe.  Zuvörderst  möge  man  sich  erinnern,  daß 
der  Piut,  wenn  auch  zum  Gottesdienst  verwendet,  nicht  durchweg 
Gebet  ist :  Schon  die  Alten  erkannten  ihn  als  einen  den  Midrasch 
ersetzenden  Vortrag,  mithin  mußte  der  Inhalt  der  Hagada  ent-  5 
lehnt,  der  Ausdruck  hie  und  da  talmudisch  sein.  Die  biblische 
Klassizität  ist  ein  Produkt  der  Wissenschaft,  der  peitanische 
Reichtum  ein  Erwerb  der  lebensvollen  Hagada  a) ;  strenger  Puris- 
mus ist  freiwillige  Armut,  die  hier  zu  ihrem  Schaden  die  Schätze 
der  Mischnischen  Epoche  abweist.  In  der  Tat  ist  dies  auch  nie  lo 
geschehen,  wie  Saadia,  Abitur,  Gabirol,  Mose  b.  Esra,  Isaac  Giat 
und  selbst  Jehuda  halevi  beweisen.  Der  Vorwurf  talmudisch 
zu  reden,  trifft  Kalir  weit  weniger  als  Spätere,  die  ihn,  wie  ein 
alter  Erklärer  bemerkt,  in  der  Kunst,  nur  biblische  Stämme  zu 
gebrauchen,  nicht  erreicht  haben.  Das  Unkorrekte  fällt  der  un- 15 
grammatischen  Zeit,  das  Dunkle  dem  herrschenden  Ge- 
schmack zur  Last,  und  Saadia,  dessen  Gebete  Abenesra  als 
Muster  aufstellt,  ist  in  Piut  und  Selicha  schwer  und  gekünstelt 
wie  Kalir.  Der  Peitan  kämpfte  mit  der  gegen  Form  und  Inhalt 
sich  sträubenden  Sprache,  und  hat  ihr  manche  glückliche  Bil-  20 
düngen  abgerungen.  Das  von  demselben  Kritiker  gerügte  ^^n 
ist  in  Briefstil,  in  Prosa  und  Poesie  eingedrungen;  h)  ^3n  schreibt 
sogar  ein  Grammatiker,  c)  [Und  "^J^n  Herz  Wessely  (3.  Schreiben 
f.  47  b.)]  Den  begeisterten  Peitan  erfüllt  der  kostbare  Stoff,  den 
gebildeten  Dichter  die  Schönheit  der  Sprache:  Beides  wieder- 25 
zugeben  konnte  erst  den  Meistern  einer  späteren  Epoche 
gelingen. 

Auf  folgende   drei  lassen  sich   die   Eigentümlichkeiten   des 
piutischen    Stiles    zurückführen:    1)    Worte    und    Redensarten 
aus  Talmud,  Midrasch,  Targum;  2)  abweichende  Flexion,  (S.  118)  30 
unübliche  Syntax,  Neubildungen;  3)  Stil-Eigenheiten  und  eigen- 
tümliche Ausdrücke. 

Der  jüngere  Hebraismus  in  Mischna,  Baraita,  Hagada  besaß 
Lebenselemente  genug,  so  daß  die  Dichter,  auch  wenn  sie  haupt- 


a)  S.  Delitzsch  Gesch.  d.   jüd.  Poesie,  S.   146.  — •  h)  S.  Jos.  Kolon  35 
Rga.  94;  Chabib  b.  Isaac  a>3  ^'^IM^  Tripoli  19  a:  mfll  "flÖtt^i^;   OpP- 
1163  Q.    f.    4  b   Mose  b.  Salomo:  ll^ritt^  fPinS  [Steinschn.]. — c)  Me- 
nachem  b.  Salomo  [in  M^l  DX  Art  J^]  (bei  Dukes  in  Orient  1849  Lb.  1, 
S.  14).  — 


—    118    — 

sächlich  in  biblischer  Sprache  schrieben,  ihm  ausweichen  weder 
konnten  noch  mochten.  Niemand,  selbst  die  klassischsten  nicht, 
Abenesra  nicht  ausgenommen,  scheuten  sich  vor  dem  Verbum  IID 
in  drei  Konjugationen  —  Kai,  Nifal,  Hifil,  —  obgleich  die 
5  heilige    Schrift   es   nicht   in  einer  kennt;   [llü  Kai   Sofrim  19 

—  Midr.  Sam.  c.  4,  Menachem  v.  n?K,  Is.  Giat  Ipl^  H' ;  Mose 
b.  Esra,  Aboda;  Abenesra,  auch  Kalir,  Sal,  b.  Jehuda,  Binj.  b. 
Sam.  u.  viele  andere.  (linDO  Kusari  2  §  56)]  tV^'Ü  ist  in  [seinen] 
beiden  Bedeutungen  — Zuneigung,  Schönheit  —  bei  Saadia,  Seniri 

10  und  anderen  zu  finden ;  Gabirol  bedient  sich  so  gut  als  ein  anderer 
Peitan  des  ib^b  (hbellarius)  als  Zeitwort,  a)  Wörter  wie  ßi 
D3t3  »^3ia^n.  Tli:.  nmn^'  haben  die  besten  Dichter.  In  Abodas  und 
Asharot,  die  doch  ebenfalls  Teile  des  Gottesdienstes  waren,  haben 
Spanier  und  Proven9alen  gleich  Römern  und  Byzantinern  eine 

15  große  Anzahl  talmudischer  Ausdrücke.  Ein  Übermaß  ist  nur 
bei  einigen  französischen,  deutschen  und  italienischen  Verfassern, 
und  talmudische  Strophenschlüsse,  als  Kunstdichtung,  nur  bei 
wenigen  Provencalen  &).  Da  nun  das  Studium  des  Talmud  in 
Schrifterklärung  und  Gottesdienst  mit  der  aramäischen  Sprache 

20  zusammenstieß,  so  ist  auch  dieser  ein  Zutritt  zu  dem  hebräischen 
Piut  gestattet  worden;  wo  Reim  und  Akrostichon  geboten,  zu- 
weilen auch  der  Seltenheit  der  Form  halber,  wurde  dem 
hebräischen  Worte  das  aramäische  vorgezogen.  Eine  ziem- 
liche Anzahl   zum   Teil   hebraisierter     aramäischer    Wörter    — 

25  bald  mehr  dem  Targum,  bald  mehr  den  Talmuden  entnommen 

—  läßt  sich  aus  dem  Piut  —  weniger  aus  Selichas  — •  zu- 
sammenstellen c) :  der  poetische  Midrasch  konnte  eher  im  Ge- 
wände des  Heimatlandes  auftreten  als  das  Organ  für  die  gegen- 
wärtigen   Bedürfnisse.     So    reichlich     dagegen    Griechisches    in 

30  der  Hagada  ist,  so  selten  ist  es  bei  dem  Peitan :  d)  in 
jener  war  es  unbewußt  heimisch  geworden;  diesem  ist  es  fremd 
geblieben. 

(S.  119)  Was  aber  die  Dunkelheit  und  die  Härten  betrifft,  so  trat 
der  Piut  weder  für  das  Gebet  noch  für  Briefschreibung  als  Muster 


85  a)  Gabirol  "^p  pW^   t^ljK  113  DK  Thorafest.  —  b)  ^^D  ^Hö  ^»t 

deren  27,  y^^J^^  Tino  hat  48  Talmudsätze,  —  c)  S.  B  e  i  1  a  g  e  5.  — ■ 
d)  Z.B.  Dli^lIK  ^^  ^®°^  aram.  n>n32^  \^^^\  "i^d  Abraham  b.  Jacobs  Mika- 
mocha  zum  großen  Sabbat,     [etioc  =   H^^^^  DONH    (Pesikta  iQj^m).] 


—    119    — 

auf;  dies  beweisen,  neben  einzelnen  Teilen  des  Festgottesdienstes 
selbst,  die  sonstigen  Schriften  der  Peitana's,  z.  B.  Meschullams, 
Raschis,  Tobias  und  vor  allen  Saadias.  Es  gab  damals,  wie  es 
im  8.  und  9.  Jahrhundert  ein  künstliches  Latein  gab,  a)  einen 
einfachen  und  einen  Kvmststil,  in  Prosa  wie  in  Poesie.  Der  letztere  5 
häufte  hagadischen  Stoff  und  zimmerte  daraus  eine  Bilderschrift, 
der  Auslegung  bedürftig,  Kennern  nur  verständlich;  biblische 
Typen  wurden  stehende  symbolische  Bezeichnungen,  und  Gruppen 
von  älterer  Sage,  Dichtkunst  und  Weisheit  in  wenige  Worte 
gepreßt.  Daher  die  Zuflucht  zu  Neubildungen  in  der  Sprache.  Der  lo 
Gebrauch  der  Mehrzahl,  wenn  die  Bibel  nur  die  Einzahl  kennt, 
ist  noch  nicht  ohne  weiteres  sprachwidrig:  die  besten  Dichter 
taten  das  Gleiche.  Bildete  der  Peitan  Plurale,  die  grammatisch 
nicht  sein  sollten,  so  mag  ihn  das  talmudische,  b)  und  der  Deutsche 
mit  seinen  Aber  und  Wenn  vertreten.  Dem  Mose  c)  können  wir  is 
auch  seine  ,, Jakobe"  nachsehen,  da  alte  Dichter,  sogar  Dunasch, 
der  Strenge,  es  gebilligt  d).  Samuels  e)  'DDin  (meine  Hadasa) 
ist  um  so  mehr  verstattet,  da  der  Name  eine  appellative  Be- 
deutung (Myrte)  hat.  Für  die  Freiheit,  welche  die  Dichter  sich 
nahmen,  von  Worten,  die  nur  in  der  Einzahl  vorkommen,  die  20 
Mehrheit  bald  männlich  bald  weiblich  zu  bilden,  mag  Jehuda 
halevi  /)  einstehen,  der  D^fTlK  neben  mmi<  schreibt.  Der  Piut 
freilich  ging  weiter:  man  bildete  die  Mehrzahl  gegen  den  bib- 
lischen Sprachgebrauch  [ein  Analogon  schon  Chullin  137  b,  worauf 
schon  tT\T\2  HDt^  f.  12  verweist],  flektierte  weibliche  Wörter  25 
männlich,  bisweilen  auch  umgekehrt  g).  Einige  haben,  nach 
Analogie  der  Mischna,  h)  vor  dem  weiblichen  Plural  ein  Jod 
eingeschoben :  selten  Kalir,  öfter  Jechiel  und  Raschi  i).  Bei  den 
älteren  Peitanim  wird,  nach  aramäischem  Zuschnitt,  in  (S.  120) 
Hoschanas,  Silluk  und  sonst,  bisweilen  y  statt  t*i-  als  Suffix  30 
gebraucht;  manchmal  auch  der  verbindende  Status  des  Haupt- 


a)  Ang.  Mai  class.    auctor.  t.  5  p.  479  ff.  —    b)  ?OK'  VD'^'   PÖJl» 
priK'  piK*?»  f^KIN'  (Schebuot  33  b),  Qi^lJ^  (j.  Schebuot  4,4).  —  c)  Selicha 

pjK  "jnNO-  —  d)  r\im  24  a,  Qtt^n  'd  c.  2,  nn^  nsr  §  «s.  — 
e)  Sei.  D^DVt'r  pw-  —  f)  n"nn>  nn  nbinn  s-  57.  —  sr)  s.  Bei-  35 
1  a  g  e  6.  —  /i)  nrniN.  nvifnna  (Midr.  cant.  9  b),  nvtt^iö'  nvb^bn 

(Oholot  16,  2);  letzteres  in  n>1Kn  ""d  bei  Kalir  (H^^DiN)-  —  *)  S-  Bei- 
lage  7. 


—    120    — 

Wortes  statt  des  absoluten  a) :    Eine  Selicha  von  Jechiel  &)  reimt 
fast  durchweg  auf  so  ungewöhnliche  Formen. 

Mehr    des    Abweichenden    bietet    die    peitanische    Behand- 
lung bei  dem  Zeitworte  dar.    Die  Endung  PTT  statt  n"r  haben, 

5  wie  die  biblischen  Dichter,  auch  Kalir,  c)  Jochanan,  d)  Raschi  e) ; 
Jehuda  b.  Mose  reimt  ein  ganzes  Gebet  /)  auf  diese  Form.  Der 
Gebrauch  der  Endung  ">  statt  >1  für  den  Akkusativ  der  ersten 
Person  ist  fast  Regel;  selbst  in  R.  Natans  Epilogen.  Bei  den 
Zeitwörtern,   deren   dritter   Wurzel-Buchstabe   ein   He    ist,    be- 

10  gegnet  man,  wenn  auch  nur  in  vereinzelten  Beispielen,  folgen- 
den anomalen  Formen:  1)  Kai:  J^iri  [mpnl;  p^H  Cm:ii1].  2)  Fiel: 

T  [mT]»  1D3  [mD3].    3)  Hifii:  w^n  [nittrön].  rnn  [mpnn], 

denen  zum  Teil  in  in  (Jes.  45,1),    1KT  (Gen.  26,28)  und  ^tSPin 
( Jer.  32, 35  Ketib)  Analogien  zu  Grunde  liegen.  Häufiger  ist  bei  Kal- 
is und  Hifil-Infinitiven  ein  hinzugefügtes  He,  selten  bei  Kai-Infi- 
nitiven der  mit  dem  Buchstaben  Jod  anfangenden  Zeitwörter  </). 
Die   Notwendigkeit,   Personen   und   Sachen   nach   dem    In- 
halt der  alten  Erzählungen  kurz  zu  zeichnen,  zwang  die  Dichter 
zu  einem  starken  Gebrauch  passiver  Formen,  deren  Partizipia 
20  nun  die  Eigenschaften,  oft  die  stehenden  Epitheta  der  Helden 
wurden :  HDi  IK    der   versuchte    Vater,    D^^l^lO    die    mit  Härte 
(in  Ägypten)  behandelten  (Israeliten),  ni2i   [dessen  Asche]  ge- 
häuft,   oder    npp    der   gebundene    (Isaac),    Htt'  IPI  111153    der 
als    Lamm     geschlachtet     werden     sollte.        Besonders    häufig 
25  ist    die    Konjugation    Pual,    auch    die    Verwendung    der    Form 
Paul,     selbst    von    nicht    wirkenden     Zeitwörtern,     um    nach 
Art    griechischer    Zusammensetzungen    Epitheta    zu    bilden  h). 
Nach   der  Analogie   von   '<^D^   und   ^W^   der    Mischna   bildete 
man  >ini<  (der  gekommen  ist) ;  nach  dem  Beispiele  von  >'^N*^^  (S.  121) 
30  welches  der  Talmud  i)  hat  und  die  Rehitim  wiederholen,  schrieb 
ein  Verfasser  das  von  Abenesra  /)  und  Joseph  Kimchi  k)  getadelte 


a)  Zahlall97:  omiö  Ol?  DP^  >110  >:!  0131  >1N':'ÖT  O*?» '^ll. 
Jechiel  Keroba  Esther:  >'?ni?l  mSfül»  Elieserb.  Natan  Sei.  'H  llIX  und 
Ofan  des  Bußesabbat.  —  b)  2TT1  K11N-  —  <')  Klagel.  >r)lKDn  Hl^X 
35  und  D^iini  ^''^^^  —  ^)  Keroba  n>^':>2  ilf^D-  —  «)  Sei-  n*?Ön-  S.  auch 
Josephs  Ahaba  ^*;)^  >a>  ^n*?«-  —  /)  Sei.  1>  nt^l  plN-  —  S^)  S.  B  e  i  - 
1  a  g  e  8.  —  h)  Man  vergleiche  die  vielen  Adjektiva  der  Art  in 
TlQ^i^  l'ÜH  Schacharit  röm.  —  i)  Berachot  33  b.  —  j)  rnPl^i  30  a.  — 
k)  ^T^1^•^  'D  angeführt  von  Dukes  (Orient  1850  Lb.  24,  S.  379). 


—    121     — 

Xl*1^  (statt  a.1^^).  Besonders  stark  in  Partizipien  letzterer  Art  ist 
Abitur.  Ebenso  frei  schaltet  jene  Zeit  mit  den  für  zweibuchstabig 
gehaltenen  defektiven  Wurzeln ;  es  wurden  gewisse  Konjugations- 
formen der  vier  Arten  [zuweilen  auch  die  gemin.  pj>,  z.  B.  ^^pÜ 

(ppn)  Sei.  '^«in  n^H  —  ^rian  (nön)]  iis  "üTj^  ^s^iri'  n':'^  wie  die  5 

Art  21t>  behandelt,  und  der  Dichter  schreibt  im  Präte- 
ritum yp  (p>),  J^D  iVÜl),  !21  (ann),  12r  (mi:),  im  Mittel- 
wort in  (mn),  nx  (r^m),  im  Infinitiv  mta  (na:),  n:i3:  (J>5rn)  — 

allerdings  von  einzelnen  biblischen  Beispielen  und  dem  palästi- 
nischen Sprachgebrauch  unterstützt.      Formen  dieser  Art,  von  lo 
Chajudsch  und    Abenesra     [nnil   HDC^  f.   25]  nicht  gebilligt, 
findet   man    bei   Jose,   Saadia,    Menachem,   Gabirol  und   vielen 
Peitanim,  a)   als   deren   Sprachgebrauch    sie   bereits   Saadia   be- 
zeichnet. Und  so  wie  die  Baraita  Elieser  i^T^  aus  pi,  die  Mischna 
pilK  aus  p3  bildet,  gebraucht  Kalir  Itt^li  (statt  ntriH)  von  mt',  is 
während  er  [Keroba  Purim  s.  S.  378]  umgekehrt  '?XX  von  hi^i  formt. 
Die    vier   Verhältnis-Buchstaben    Bet,    Kaf,    Lamed,    Mem 
[D*?D2]  empfinden  auch  das  peitanische  Machtgebot.  Den  Wörtern 
^'?Jn  b)  und  mni^Dc)    [':)>ntt^  [n]  Meir  in  übV  n*?«  und  Schibata 
1^y]  wird  das  Bet  zu  Anfang  genommen,  und  dafür  zuweilen,  als  20 
Partikel,  dem  Präteritum  vorgesetzt,   von  Zahlal  sogar  dem  O. 
Das  Kaf,  von  dem  Hebräer  nur  dem  Nennworte,  selten  dem  Mittel - 
Worte,  d)  vorangestellt,  verbindet  der  synagogale  Dichter  in  der 
Bedeutung  als  mit  der  Vergangenheit,  in  der  Bedeutung  wenn 
mit  der  Zukunft.     Beispiele  solcher  Verwendung  sind  selbst  bei  25 
Saadia  [Dunasch  Höpin  'D  S.  11]  und  Jehuda  halevi  zu  finden. 
Das  Kaf  des  Präteritums  scheint  älter  als  Kalir  zu  sein.    Ebenso 
wird  Lamed  bisweilen  dem  Verhältnis-  und  dem  Zeitwort  voran- 
gestellt, einen  Satz  der  Relation  gleichsam  zum  Nomen  erhebend, 
so  daß  z.  B.  1^"?  so  viel  gilt  als  ^h  "ItTK  T^J^*?.   Selten  findet  sich  so 
vor  dem  Verbum  finitum  das  Mem.  e)  Die  Verneinung  bi^  absolut 
vor  dem  Imperativ  hat  Elia  in  den  Asharot.  /) 


o)  S.  B  e  i  1  a  g  e  9.  —  b)  ^^^  Jozer  Chanuka,  ["[^^ J  Tobelem  Deka- 
log] [Samuel  '^KnnJ  t^^N.Isaac  l'?2r'?2:>,]  Sel.ttr«|-nx  "^mN  und  npH  n'^oii- 

—  ^)  liny  Kalir  Para,  Simeon  '13'nX  u.  a.   [auch  Dunasch,    der  deshalb  35 
von  Abulwalid,  S.  9,  nicht  getadelt  wird,  aber  von  Abenesra  (Genes.  12, 13)]. 

—  d)  2W1^^  Gen.  38,  29.  s.  B  e  i  1  a  g  e  10.  —  e)  Schabtai  Sei.  n^n^< '  1130 
„höher  als  die,  welche  gruben".  —  /)  ^^  -\'y  Htt^li^  ^^^  lltt^p  •  •  •  •  ^X 
Str.  132  und  139.  ' 


—    122    — 

Das,  was  Elia  Levita  a)  an  den  Peitanim  tadelt,  die  Er- 
zeugung neuer  Worte,  war  gerade  ihre  eigentliche  Stärke. 
Aus  biblischen,  seltener  aus  talmudischen  Stämmen  werden 
Verba  zum  Schaffen  von  Hauptwörtern,  Haupt-  und  Neben- 
5  Wörter  zum  Schaffen  von  Verben  gebraucht.  Einigen  Wörtern 
wird  das  finale  He  genommen,  um  andere  damit  zu  versehen; 
auch  das  Tau  muß  dem  Dichter  Platz  machen,  der  löip'?,  pij?*? 
(rnOiP'?)  und  llön  (miön)  spricht:  letzteres  schon  Jose  b.  Jose 
und  die  Aboda  nr\jy\2  nnX    [HOpH^  ^y'bn  schon  Tanchuma  bei 

10  Jalk.  Ps.  114a  ob.]  Ohne  Neubildungen  lebt  keine  Sprache,  und 
d^m  Peitan  war  die  Hebräische  keine  tote ;  korrekte  Grammatiker, 
mustergültige  Dichter,  bibelstrenge  Karäer  haben  solche  Formen 
angewandt,  ja  selbst  geschaffen,  wie  die  Werke  von  Ben  Ascher, 
Saadia,    Menachem    b.    Seruk,    Abitur,    Gabirol,    Giat,    Jehuda 

15  Tibbon  bezeugen,  h)  Nur  daß  Kalir,  welchem  Salomo,  Meschullam, 
Simeon,  Jechiel  u.  a.  nachfolgen,  an  Kühnheit  und  Schöpfer- 
kraft hervorragt,  und  manche  kaiirische  Schöpfung  verdiente 
der  Sprache  wieder  zugeführt  zu  werden.  Die  piu tischen  Sub- 
stantiv-Bildungen umfassen    mehr    als    vierzig  Formen,    unter 

20  denen  '?J^0,  by!Sp,  H^'P?,  [VpD  die  zahlreichsten;  die  Verben- 
bildungen gehören  großenteils  Piel  [Pual]  und  Hifil  an.  c) 
Kalir  bildet  aus  112  (einsam)  eine  Konjugation  Hofal  —  seine 
römischen  und  französischen  Nachfolger  wandeln  Partikeln 
wie    Zeitwörter    ab    —    und    nach    dem    Vorgange    der    Alten 

25  aus  dem  Nomen  mit  Beibehaltung  des  Formationsbuchstaben 
neue  Verba,  z.  B.  ^Nn  (H^iNn),  im  (mim),  wie  jene  '^nn 
(n'?nn)  und  Oin  (nöTin).  Die  Späteren  haben  die  neuen  Wörter 
anerkannt  und  mit  ähnlichen  vermehrt.  Manches  ab- 
sonderliche Wort  fällt  auf  Rechnung  von  Reim  und  Akrostichon : 

30  Der  Reim  ist  es,  der  den  Wörtern  am  Ende  ein  He  aufzwingt,  d) 
was  übrigens  schon  die  alten  Bewohner  Jerusalems  getan  e)  — 
oder  sonst  anomale  Bildungen  zuläßt:  so  bei  Kalir  IDilH  aus 
n^inä  (Esther  3,  15),  Kalon5mios  inri'  aus  mTH  (Nehem.  12, 
8),     Jekutiel     b^TVbn    aus    ny^ivhn  f)     (Entwürfe),    Jehuda    b. 

35  a)  D^i>ün  plD  ^'  3-  —  h)  S.   Beilage  11.  —  c)  S.  Bei  läge  12 

und  13.  ~d)  [no^atir  itt^v  Abitur  t^^  msKi  nannH'  niint^n  «.  a.  m. 

[fy^l  TW'j'Ü    Tripel.  18  a),  Hü^t'pl  statt  D^':5p*T  (Amitai  Jozer   pi^), 

minca  xnn  (Jehuda  haievi  Hov«)'  ^noinn  (Mose  nsipo)-  — 

e)  j.    Megilla  1, 9.  —    /)  Pesikta    f^Q    'IHN'    Wajikra  rabba    17    [bei 
40  Aruch]  und  20,  Tanchuma  ^^HK»  Jalkut  Ps.  811. 


—    123    — 

Menachem  nnmü  aus  fön  (Exod.  2,3);  [Binjamin  b.  Samuel], 
Elieser  b.  Natan  schreiben  D'iPÖÖ  statt  D^riJPÖÖ,  MeschuUam 
Dt?n^  statt  WM\  Elieser  b.  Simson  D^m'?»  statt  D'ö^n'rö,  so- 
gar Saadias  Aboda  DriH^  statt  Dönn'?.  a)  Der  sprachrichtige 
Ausdruck  mußte  dem  technischen  Zwange  weichen,  und  die  5 
Schönheit  ward  von  dem  Enthusiasmus  verschmäht. 

Eine  Häufung  von  synonymen  oder  verwandten  Worten, 
wenn  es  gilt  das  Lob  Gottes  zu  schildern,  findet  sich  schon 
in  den  täghchen  Gebeten,  in  der  Mechilta,  b)  im  Talmud,  c) 
den  Hechalot,  Josippon ;  d)  in  den  Werken  von  Kahr,  Abitur  lo 
und  anderen  piutischen  Dichtern ;  besonders  im  Silluk,  e)  in 
Rehitim,  begegnet  man  dichtgedrängten  Heeren  preisender 
Ausdrücke,  die  keine  neuere  Sprache  wiederjsugeben  vermag. 
In  ähnlicher  Weise  wird  sowohl  das  Volk  Israel  als  sein 
Elend  durch  eine  Unzahl  von  Worten  bezeichnet,  die  haga-  i5 
dischen  Stempel  tragen,  in  jeder  Übertragung  unkennthch;  — 
und  ebenso  die  Väter,  Moses,  das  Heiligtum  und  viele 
andere  peitanische  Elemente.  Etwas  erscheint  dieser  Über- 
fluß mit  den  bei  arabischen  und  griechischen  Großen  ge- 
bräuchlichen Titulaturen  verwandt,  da  Schmeichelreden  die-  20 
ser  Art  schon  im  neunten  Jahrhundert  zu  den  Gaonen  und 
anderen  jüdischen  Oberhäuptern  bis  in  Brief eingänge  ihren 
Weg  gefunden.  /)  Die  Titulatur  eines  Exilhauptes  enthielt 
über  130  Worte,  g)  und  dem  Glänze  der  Anreden  an  Menschen 
durfte  der  Piut  nicht  nachstehen.  Dahin  gehört  auch  die  25 
Aufeinanderfolge  von  mehreren  Infinitiven  mit  vorgesetztem 
—  b,  wie  man  sie  in  der  Pesach-Hagada  (aus  der  Mischna), 
Baraita    Elieser    (c.   19),    den    Hechalot,  /*)    bei    Kalir,  i)    im 


a)  S.  B  e  i  1  a  g  e  14.  —  6)  Abschn.  Beschallach,  Ex.  14, 15.  —  c)  Be- 
rachot  33  b.  Mischna  Pesachim  10,  5.  —  d)  P.  615.  788.  —  e)  Vgl.  Sehe-  30 
kalim  und  Para.  —  /)  S.  die  Briefe  an  Zemach  (Eldad),  Chasdai  (von 
Menachem)  und  Maimonides  (ri1*lJl><  58  und  cod.  Uri  298);  die  Schreiben 
von  Jehuda  halevi  (D^inD)  ^^^  Antoli;  von  Elieser  b.  Natan  (?2"N"1 
f.  19  a,  *itt^>n  78  d),  Samuel  b.  Meir  (p"i<'l  143  d),  Jakob  b.  Meir 
i"lt£^^n  'D  66  b,  67  c,  76  a,  79  d,  81  a,  83  d),  Mose  aus  Pontoise  (das.  76  b,  35 
82  a),  Joseph  b.  Natan  (?^"J<*1  149  b).  Vgl.  aus  der  hebr.  Übersetzung 
von  Saadias  Jezira-Kommentar  f.  28  [Steinschn.]  die  auch  bei  Dukes 
in  D^önp  '?ni  S.  24  mitgeteilte  Stelle.  —  g)  In  cod.  üri  298.  —  h)  C.  26, 
§  6.  —  i)  Silluk  Hüttenfest. 


—    124    — 

Eldad,  bei  Meschullam  o)  und  Späteren  b)  findet,  denen  sie  die 
Briefschreibung  und  die  ernste  Prosa  entlehnt  hat. 

Eine  nicht  unbedeutende  Zahl  von  Worten  und  Be- 
zeichnungen, die  dem  älteren  Piut  eigen  sind,  c)  verlieren 
5  sich  mit  dem  zwölften  Jahrhundert  fast  gänzlich.  Das  Ka- 
iirische ?NÖ  *J<  scheint  schon  im  elften,  Jose  b.  Joses  *J^3  erst 
im  zwölften  zu  verschwinden.  Das  aus  Esther  und  Kohelet  be- 
kannte pl,  sehr  üblich  in  der  Tefilla  der  Bußezeit,  bei 
Kalir,  Jannai  und  den  Alten,  wird  später,  besonders  von  der 

10  spanischen  Poesie,  nur  selten  gebraucht.  Das  Ezechielsche 
pDl  ist  selten  und  nur  vor  J.  1100  zu  finden.  in^  (VH^)  wie 
Mischna,  Talmud,  Pesikta,  Kalir,  Menachem  b.  Seruk,  Gabirol 
und  a.  schreiben  [vgl.  Munk  über  Abulwahd  S.  79;  Höpin  'D 
c,  25,  S.  158],  ebenso  IHD,  d)  kommt  in  späteren  Stücken  nicht 

15  vor.  Dem  Hifil  von  Höi  begegnen  wir  im  zwölften  Jahrhundert 
in  beiden  Formen:  Töin  und  TDH,  welches  letztere  schon 
Sifre  hat.  Das  erzählende  "I>ö  (sofort)  haben  Kaür,  Salomo 
b.  Jehuda,  Binjamin  b.  Samuel  und  Amitai  in  ihren  Silluk  dem 
Hagada- Stile  entlehnt.    Die  Wörter  D'D2  und  Dp3  (basis),  DD! 

20  und  ripil,  D^DD23  und  DDip  —  letztere  bei  Salomo  b.  Jehuda,  Me- 
schullam, Simeon,  Gabirol,  Binjamin  b.  Samuel,  Isaac  b.  Rüben, 
Joseph  b.  Natan  —  verschwinden  seit  Abenesras  Zeitalter.  Vor- 
zugsweise der  älteren  Zeit  gehören:  Die  Bezeichnung  der 
Feinde  durch  D^ünj^   (Simeon  b.  Isaac,   Raschi  Ps.  5,  9.  92,  12, 

25  u.  a.  m.),  D^ö^pta  Kalir,  Salomo,  Simeon,  Jechiel  u.  a.) 
D'Ö^JIPÖ  (Binjamin,  Binjamin  b.  Samuel,  Isaac,  Jehuda  b. 
Menachem);  i^yü  das  aus  Midrasch  in  Gebete  und  Masora 
eingedrungen,  nebst  i^üi^  in  den  piutischen  Introduktionen, 
sowie     das    mit    letzterem   verwandte    P3X    (aus    min  nj>^3^ 

80  Ps.  78,  2];  pnn  das  Studierhaus;  "nön  der  Geliebte  s.  v.  a. 
Sohn;  111^1  (Gewißheit,  Auswahl),  das  sonst  nur  der  strengen 
Prosa  angehört;  D^m*?!  (Schrecken)  bei  KaUr  und  Binjamin; 
^on  (beendigt);  '^J^in^  (sowie  beschlossen);  n^^KH  vergöttern; 
hi<\)i  schattend;     "Ti^<  in  der  Bedeutung  von  Kränkung,  nur 


85  a)  Silluk  Schacharit  und  Aboda  Ende.  —  b)  Reschut  für  Thora- 

fest;  Raschi  in  tt^Qin  S-  H?  ^^i*  b.  Schemaja  "j-),-^  DQX;  die  Segens- 
formel bei  Aaron  de  Lunel  65  b  und  Kol  bo  140;  Menachem  b.  Salomo 
Wörterbuch  Art.  n*?.  —  c)  S.  B  e  i  1  a  g  e  15.  —  d)  Elasar  b.  Jehuda  ^D^^^ü- 


—    125    — 

bei  Isaac  b.  Mose  und  Ephraim  b.  Isaac  [in  n"1  mP12n  S.  12  gleich- 
bedeutend mit  132^1  PlpD  cf.  Dpi];  n^^l^lH  (ausgesprochenes, 
u.  dgl).  Das  Wort  mpnpD,  über  welches  die  ältesten  Grammatiker 
geteilter  Meinung  waren,  galt  durchweg  für  zwei  Worte,  die  man 
trennte  und  zuweilen  dem  npQ  das  mp  voransetzte.  Das  aus  5 
Jes,  26,  16  entlehnte  Kahrische  Substantiv  ^^p'ü  (Gebet)  ist  von 
den  Späteren  angenommen  und  wird  bei  Gerschom  und  Raschi 
in  der  Mehrheit  getroffen.  Auch  das  bei  jüngeren  Dichtern  seltene 
wenig  dichterische  1*l2f  (das  Nötige)  wird  oft  bei  den  älteren  ge- 
funden. 10 

Folgende,  Kalir  und  den  alten  Synagogaldichtern  ge- 
läufigen, Worte  werden  etwa  seit  der  Mitte  des  zwölften 
Jahrhunderts  wenig  mehr  gehört,  nämhch:  '^^N  preisen,  ^'Üi^ 
befestigen,  b'>'>i^  nebst  '?>>n  stärken,  *11*7  (häufiger  imn) 
befreien,  bü^Ü  Gott  im  Hymnus  erheben,  h':£b)L  besingen  is 
(bei  mehr  als  20  Autoren),  bb^'Ü  das  Weltall,  den  Tempel  gründen, 
TiD  und  TIDH  hart  bedrücken  (bei  mehr  als  30),  TOPD 
entdecken  (bei  mehr  als  20),  nUfniJ^  schönreden,  dichten. 
Gleichergestalt  verschwinden,  seitdem  die  Engelnamen,  die 
einige  ältere  Piutsachen  und  wenige  Selichas  enthielten,  die  20 
Bezeichnung  m^  für  Engel,  der  Ausdruck  iV^l  ^^13t2  a) 
(die  sich  im  Feuerstrom  badenden  himmlischen  Geister); 
auch  schwindet  allmählich  —  dank  der  wahren  Furcht  imd 
der  unwahren  Kultur!  —  die  alte  Derbheit  mit  ihren  Ver- 
wünschungen gegen  die  Unterdrücker  Israels,  als  welche  —  25 
wegen  der  Ausdehnung  des  Elends  —  alle  biblischen  Völker- 
namen gelten  mußten.  Den  Feind  ,, wegschütteln'*  (P^iH)  und 
„von  [Gottes]  Fußschemel  vertilgen"  (QTinO  n^lDH)  ist  eine  den 
Peitanim  geläufige  Redensart.  Das  Römische  Reich  wird  als 
Rom,  oder  mit  den  Namen  Edom,  Zor,  Uz,  Adina  an-  30 
geführt;  Islambekenner  und  Christen  erhalten  unzähUge  Namen, 
teils  nach  der  Empfindung  des  Dichters,  teils  nach  hagadischer 
Überlieferung,  oder  sie  werden  den  biblischen  Geschlechtstafeln 
von  Ismael  und  Esau  entlehnt,  wobei  es  an  passenden  Wort- 
assonanzen nicht  fehlt.  [s.M.  Sachs,  Relig.  Poesie,  S.  337.]  Der  35 
ältere  Piut,  ,,die  Geschorenen"  und  was  daran  hängt  nennend, 


a)  Abraham  ,"|"|>pt<,  Meschullam  b.  Abraham  y^'^*^  ^3,  Isaac  Ofan 
15^2^11^;  Amitai  Ofan  D^^J<*)t<  hat  nur  «^pi^pl  iyty^;  vgl.  große  Pesikta  20 
und  den  danach  gearbeiteten  Ofan  Q>'^^^J  1>p  bi^  "^^^  Amitai. 


—    126    — 

sprach  Zorn  und  Flüche  laut  und  deutlich  aus,  und  das  seit 
Hadrian  das  Mark  der  Juden  und  seit  Konstantin  die  Völker- 
freiheit vertilgende  gemästete  Schwein  geht  durch  die  synagogale 
Poesie  des  ganzen  Mittelalters :  a)  ein  Schmerzensruf ,  der  keinen 

5  ums  Leben  gebracht,  und  nur  ein  Seufzer  ist  über  unschuldig 
vergossenes  Blut,  über  Tränen  von  Millionen.  Dafür  ist  aber 
auch  die  Kraft  des  Bundes  mit  den  Vätern  ungeschwächt  ge- 
blieben; eine  lange  Reihe  älterer  Selichas  aus  germanischen 
Ländern   tröstet  die   Leidensgefährten  mit  dem  Vertrauen  auf 

10  die  ,,alte  Hilfe"  n3tt^\"l  ni?S>,  &)  und  Piutstücke,  meist  für  Purim 
imd  Pesach,  wiederholen  die  Verheißung,  c)  daß  es  den  letzten 
Feinden  wie  den  ersten  ergehen  werde,  d) 


So  einfach  die  Grundlage  scheint,  auf  welcher  die  gottes- 
dienstliche  Poesie   ist  errichtet  worden,  so  reichhaltige   Keime 

15  barg  sie  für  eine  große  Entwickelung.  Schon  das  alte  Grebet, 
die  TefiUa  und  das  Jozer,  enthielten  die  Essenz  der  ganzen  natio- 
nalen Geschichte  Israels  und  seiner  gegenwärtigen  Leiden,  den 
Kern  seines  Glaubens,  den  Mittelpunkt  seiner  Hoffnungen. 
Die  synagogalen  Dichter  nahmen  für  ihren  Perlenschmuck  den 

20  Stoff  aus  dem  Midrasch,  die  Schnüre  aus  der  Schrift:  der  un- 
erschöpfliche Reichtum  der  Hagada,  von  Schriftworten  gehalten, 
ergoß  sich  in  die  religiöse  Poesie,  die  nunmehr  die  National- 
literatur, die  nationale  Geschichte  und  den  Glaubens-  nicht  selten 
auch  den  Gesetzesinhalt  in  das  Gebet  verwebte,  und  selber  ein 

25  Ausdruck  ward  der  gesamten  Taten  und  Leiden  Israels.  Nächst 
der  heiUgen  Schrift  begegnen  wir  daher,  insbesondere  im  älteren 
Piut,  fast  auf  jedem  Schritte  talmudischen  imd  hagadischen 
Bekannten.  Verschiedene  Teile  des  Piut  reden  in  der  Sprache 
des    Talmuds,    da    sie    halachischen    oder    antiquarischen    In- 


30  a)  S.  B  e  i  1  a  g  e  16.— &)  8.  B  e  i  1  a  g  e  17.  —  c)  PesiktaXV,  [Esther 

125  d,  p>-n;i  J<2J<  S.  7],  große  Pesikta  17,  Tanchuma  23  b,  Scheeltot 
(y^)  N.  80.  Vgl.  Schemot  rabba  18  Ende,  Wajoscha,  S.  45  (p  J^'nDtt^  ^0 
'13T  D'lWXin^-  —  ^)  'S«  Grerschom  »J^l  Xtt^t?  [Esthertag]  Ende;  Jannai 
gr.  Sabbat,  Kalir  Schibata  hachodesch  N.    6,  Simeon  Jozer  7.  Pesach, 

35  Maarib  iniN  D^llött^  b'^b  '"ööi.  [Zahlal  245.] ;  den  Zusatz  ms.  zum  Silluk 
1W1  2.  Pesach;  Sulat  ni3?X  H^X  Schluß;  Isaac  Giat  f)j,(2f  ^'^^2  ^ür 
die  Nacht  nach  dem  Neujahrsfeste.  [Codd.Rossi  52.  53.  522.  330  (s.  Vol.  2, 
p.  115).  638.  822.  — p  nP"lD  1tt^fc^3  i»  Purim  röm.  nach  dem  y^T]  bi<)l}- 


—    127    — 

haltes  sind.  Es  gehören  dahin  die  Aufzählungen  der  Greböte 
und  Verbote,  die  Bearbeitungen  von  Vorschriften  für  einzelne 
Feste,  die  Darstellungen  der  FeierUchkeiten  am  Hüttenfest, 
des  Opferdienstes,  sowohl  des  täglichen,  als  des  für  den 
Versöhnungstag  vorgeschriebenen,  der  Anordnungen  für  Schau-  5 
fäden,  TefiUin  und  dgl.,  selbst  die  Beschreibung  der  Sab- 
batfeier. Manche  Mikamocha,  Maarib,  Hoschana  ist  hala- 
chisch.  Andere  Piutstücke  behandeln  die  israelitische  Ge- 
schichte: Den  Auszug  aus  Ägypten,  den  Krieg  mit  Amalek, 
die  sinaitische  Gesetzgebung,  Moses  Tod,  die  Verfolgung  lo 
Hamans  und  des  syrischen  Antiochus,  die  Taten  der  Ju- 
dith, die  Zerstörung  Jerusalems,  die  Hinrichtung  der  zehn 
Märtyrer  und  ÄhnUches,  das  teils  in  der  Hagada  begründet, 
teils  von  ihr  bereichert  ist.  Bisweilen  sind  auch  Jozer, 
Ofan,  Sulat  geschichtlich,  und  selbst  wo  gegenwärtige  Ver-  is 
folgungen  geschildert  werden,  fehlt  es  weder  an  Anknüpfungen 
an  ältere  Analogien,  noch  an  Stellen  aus  den  Mischnischen 
Tempelopfer-Traktaten,  um  den  Leiden  Farbe  und  Heiligkeit 
zu  leihen.  Noch  deutlicher  wird  der  hagadische  Stil  sicht- 
bar, wo  bestimmte  Lehren,  Erzählungen,  Abschnitte  das  20 
Thema  sind:  wie  etwa  die  Opferung  Isaacs,  die  Vergeltung, 
die  sittlichen  Aussprüche  der  Pirke  Abot,  die  Vergänglich- 
keit aller  Dinge,  die  Buße  usw.  Daher  die  Tochechas, 
die  Selichas  häufig  talmudische  Ausdrücke  a)  in  ihrer  ur- 
sprünglichen Gestalt  enthalten,  bisweilen  auch  dergleichen  25 
aus  den  älteren  Gebeten :  b)  zuweilen  werden  solche  Sätze 
öder  Sentenzen  das  Thema  poetischer  Kompositionen,  so  daß 
mancher  Piut,  manche  Selicha  nur  als  versifizierte  oder  ge- 
reimte Hagada  erscheint,  wie  Simeons  Silluk,  der  Tod  Moses 
von  Binjamin,  einzelne  Klagegesänge,  die  Schilderung  Ami-  30 
tais  von  dem  Aufgange  Moses,  mehrere  Akedas  und  Ermah- 
nungsgedichte.  Einige  Selicha-Dichter,  wie  Meir  b,  Isaac, 
Menachem  b.  Machir,  Ephraim  b.  Jakob,  Baruch  b.  Samuel, 
Elasar,  reden  häufig  in  talmudischen  Phrasen;  einzelne  Sachen 
sind  fast  talmudische  Mosaik.  Mancher  Anfang  eines  Piut  35 
ist   dem   einer   Pesikta   gleich,  c)     Zum    Gebrauch   verwandter 


a)  S.  Beilage  18.  —  6)  S.  Beilage  19.  —  c)  Rapoport:  Erech 
Miliin,  Th.  1,  S.  176. 


—    128    — 

oder   gleicliartiger    biblisclier   Ausdrücke    gab    aucb    schon    der 
Midrasch   die   Parallelen,  a)      Ein   Keim   Kalirs  b)   ist   wörtlich 
der  Pesikta  Para  c)  entlehnt,  da,  wo  sie  den  ganzen  biblischen 
Abschnitt  (Num.  19,  1  ff.)  auf  das  Ende  von  Roms  Herrschaft 
5  deutet.    Den  Gebrauch  des  Wortes  P]2f52i  für  das  Gebet  Israels, 
dem  wir  schon  bei  Jose  d)  begegnen,  hat  die  palästinische   Ge- 
mara.  e)   Verbalformen  entsprechen  hagadischen  Vorstellungen.  /) 
Vielleicht  hat  eine  Selicha,  g)  welche  die  Juden  unter  dem  Namen 
Joseph   darstellt,   aus  der  hagadischen   Stelle  h)   geschöpft,   wo 
10  Zion  und  Joseph  als  von  einerlei  Schicksal  getroffen  dargestellt 
werden.     In  der  Benutzung  der  Hagada  ist  bisweilen  der  Piut 
nicht    von    dem    wörtlichen    Inhalt    abgewichen,    während    die 
Selicha  sich  mehr  an  den  sitthchen  Gedanken  hält.     Daher  bei 
jenem  sehr  oft  Gleichförmigkeit  des  Inhalts,  selbst  der  Anlage, 
1«  wie  man  an  den  die  Schöpfung  oder  das  hohe  Lied  behandeln- 
den Jozer  wahrnehmen  kann:  in  der  Selicha  ist  es  mehr  der 
Kern  der  Lehren,  die  sie  uns  aus  dem  Midrasch  überUefert,  seine 
Aussprüche  über  Exil  und  Zukunft,  Buße  und  Gebet,  Fromme 
und  Böse,  Taten  und  Vergeltung,  Weltherrschaft  und  Gottes- 
20  reich.    Je  mehr   die  Selicha  sich  veredelte,  desto  mehr  schlug 
in     ihr    neben     dem    nationalen     das    menschliche     an,     wel- 
ches   in    seinem    Gegensatze    zum    selbstischen    das    göttliche 
wird.     Kaiirische  Schilderungen  des  Kampfes   zwischen  Urochs 
und  Liwjatan  kommen  später  nicht  wieder  vor.     Der  Midrasch 
25  deckt   bisweilen    von   gepriesenen    Personen    die    Mängel   etwas 
derb  auf;  Kalir  spricht  noch  offen  die  Fehler  der  Patriarchen 
aus;   Simeon  b.   Isaac  tut  dies  schon  in  einer  milden  Weise; 
Spätere    unterlassen    es    gänzlich.      Der    Piut    hat,    selbst    wo 
eine  Hagada  dazu  hätte  auffordern  können,  durch  seine  Schilde- 
so rungen    niemals    Namen    getrübt,    in    welchen     das    national 
Ideale    sich    verkörpert    hat,    und    weder    Jischais    Liebe    zu 


a)  Vgl.  z.  B.  die  Verwendung  von  nDÖJ^Ü.  D^DIÖJ?»  ÜW  (Sche- 
mot  rabba  25),  die  witzige  Beziehung  des  |-|f  Ps.  75,  8  auf  dasselbe  Wort 
Exod.  30,  13.  32,  1  (gr.  Pesikta  10  Ende).  —  b)  Keroba  Para  reimt  auf 

35  Elasar:  l?p  ^j<  Qp.  —  c)  Es  heißt:  *inP  bi<  ^N  pSH  ntr*?«  *?«'  ebenso 
Jalkut  235  a;  fehlt  in  der  großen  Pesikta  14.  —  d)  Tekiata  nD13N  = 
!?p2  ^b  ^"ÜQ^i^-  —  ß)  J-  Rosch  haschana  3,8  bei  En  Jakob;  vgl.  Be- 
reschit  rabba  65  [f.  73  d,  npl^tt^  ^llÜfDit  Mose  Sulat  >0>pri  Di<]»  J*l* 
kut   33  d.  —  /)   Z.  B.  ^i^pr^  in  Sei.  ripl^i  n"lN-  —  9)  "ItC^N  P]DV.  — 

40  h)  Genesis-Agada  c.  67.   [Tanchuma  tJ?;!^').] 


—    129    — 

einer  Sklavin  a)  noch  sonstige  Züge  der  Art,  Propheten  betreffend, 
in  der  synagogalen  Poesie  verewigt. 

Israels  Leiden  und  Hoffnungen  wurden  durch  alle  Jahr- 
hunderte gleichmäßig  gehört,  aber  neben  ihnen  hören  wir  die 
Tritte  des  fortschreitenden  Menschengeistes :  die  Vorstellungen  s 
ändern  sich  unvermerkt,  und  mit  ihnen  Einkleidung  und  Aus- 
druck. Was  der  alte  Peitan  über  die  Engelwelt  vorträgt,  ist  aus 
Talmud,  Midrasch,  Pesikta,  Baraita,  Eüeser  und  Hechalot  ge- 
flossen, und  wo  wir  Neues  finden,  fehlt  uns  eine  alte  Quelle.  Die 
stark  sinnüchen  Ausmalungen  vom  Throne  Gottes  brauchen  uns  lo 
nicht  zurückzuschrecken,  nachdem  die  Hechalot  h)  sagen,  daß 
,,die  Augen  auf  der  Hülle  des  glänzenden  Gottes  weder  Sterb- 
lichen noch  Engeln  sichtbar  seien".  Die  höchsten  Engel,  sagt 
Kahr,  c)  verbergen  sich,  um  nicht  den  Widerschein  des  Bildes 
(|rö1  naiOn)  zu  schauen.  Dieselben  können,  wie  Zahlal  (V.  92,  93)  is 
bemerkt,  obgleich  mit  Augen  übersät,  den  alles  erleuchten- 
den Herrn  der  Welt  nicht  sehen.  Demnach  sind  jene  sinn- 
lichen Malereien,  —  die  übrigens  nicht  in  die  synagogale 
Poesie  eingedrungen,  —  nur  Bilder  und  Phantasien.  Wie 
bei  den  älteren,  so  vernehmen  wir  bei  den  jüngeren  Dichtem  20 
die  Stimme  ihres  Zeitalters:  hier  hagadisches,  dort  arabi- 
sches Wissen.  Seit  dem  elften  Jahrhundert  werden  Natur- 
betrachtungen und  philosophische  Lehren  in  die  Andachten 
und  Kerobas  hineingewoben.  Gabirols  Königskrone,  der 
später  Salomo  Scharbit  und  Jehuda  Marli  nacheiferten,  25 
ist  ein  Abriß  von  Kosmologie;  Isaac  Giats  Maamad  eine 
Physiologie;  religiöse  Lehren  werden  von  Gabirol,  Jehuda 
halevi,  dem  Verfasser  des  Einheitsgesanges,  Ephraim  b.  Isaac; 


a)  Midrasch  (bei  Jakob  Sikeli,  [vgl.  Bamidbar  rabba  9  f,  227  d,  wo 
kein  Name  genannt  ist),  an  beiden  Stellen  wundert  sich  der  Schreiber  über  80 
diesen  Midrasch ;  Glossen  in  cod.  Sarav.  68  zu  ^^p|  Neumond  und  Pesach] 
und  Hirz  Treves) ;  Jakob  Sikeli  nPIiön  ^\1^^\  ^^'  Abschn.  nbtt^l  C^^i 
Asulai);  Meir  Aldabi  H^lOt^  ^^^Üü  3,4;  Tefilla- Kommentar  ed.  1525, 
[Machsor  Vened.  1568]  und  Siddur  Hirz  Treves  [und  Jesaja  Hurwiz]  zu 
Hallel;  ril'^Ill^^  nöVi<  f-  29  b;  ^r)l  >^3  zu  1  Sam.  16,  11;  Menachem  35  ■ 
Asaria  rilött^Ü  '^1 J^ J   Buchst.    Ti> ;   Heilprin  fTlT^n  *llD  96  ^ ;  Asulai 

byir\  nnat^  i782  Th.  i  f.  94  b,  rn'^nn  t]DV  isoi  f.  s  h,  48  a,  59  b  u. 

öfter;  handschriftlich  Opp.  1257  Q.  s.  Bartolocci  t.  2  p.  42;  Bayle  dict.  v. 
David  erzählt,  daß  auch  italienische  Schriftsteller  diese  Sage  bearbeitet 
haben.  —  6)  C  4;  vgl.  Recanate  {^"11*)  Anf.  —  c)  Silluk  Neujahrsfest.     40 

Zum,  Synagogale  Poesie.  9 


—    130    — 

Moral-  und  Seelenlehre  von  Bechai,  Mose  b.  Esra  —  dem  (S.  130) 
Astronomie  mid  Physik  in  Gebeten  nicht  zusagte,  — •  Aben- 
esra  —  der  die  Spekulation  nicht  ausschloß  —  und  den 
Tochecha-Dichtern  vorgetragen.  In  allen  diesen  Kompositionen 
5  tritt  die  Hagada  in  den  Hintergrund:  der  Philosophie  als 
Weise  des  Ausdrucks  begegnen  wir  erst  seit  dem  dreizehn- 
ten Jahrhundert. 

Die  eigentliche   Naturschilderung  bildet  nicht   den   Reich- 
tum   dieser    Poesie,    wiewohl    sie    ihr    auch    nicht    fehlt.      Die 
10  strenge    Scheidung    zwischen    Schöpfer    und    G-eschöpf    konnte 
nur  zur  Verherrlichung  des  ersteren   der  letzteren   den   Zutritt 
gestatten:    Vorbild    waren     das   Buch  Hiob,    der     19.,     104., 
147.  und  148.  Psalm  und  die  zur  Betrachtung  der  Schöpfungs- 
wunder  auffordernden    Propheten    und   Talmudisten.      In    die- 
15  sem    Sinne    sprechen    die    Jozer,    einige    Mikamocha    und   fast 
sämtHche  Abodas.    In  der  Aboda  von  Jose  b.  Jose  heißt  es: 
Ihm  singt  der  Mund  aller  Geschöpfe, 
Von  oben  her  erschallt  und  von  unten  sein  Ruhm. 
Einziger!  ruft  die  Erde,  Heiliger!  der  Himmel; 
20  Aus  den  Wassern  tönen  Lieder  für  den  Mächtigen  in  der  Höhe ; 

Majestät  kommt  aus  dem  Abgrund,  Hymne  von  den  Sternen. 
Rede  von  dem  Tage,  Gesang  von  der  Nacht. 
Seinen  Namen  verkündet  das  Feuer, 
Der  Wald  läßt  Melodien  hören, 
25  Das  Tier  lehrt  Gottes  überwältigende  Größe. 

In   K  a  1  i  r  s   Tal   werden    die    Tautropfen   Funken    eines 
von  der  Naturgröße  erglühten  Herzens,    die  allerdings   vor  der 
nationalen  Flamme  erblassen;  in  dem  Silluk  Schekalim,  wo  er 
an  Erde  und  Himmel  das  Maß  anlegt,  ruft  er: 
30  Die   Speicher  des   Windes    maß   er   mit   seinem    Gewicht, 

Die  Urgewässer  mit  der  hohlen  Hand, 
Mit  der  Spanne  die  Himmel; 
Alles  Gebirge  ist  mit  dem  Zeigefinger  gewogen. 
Mit  des  Daumens  Glanz  getragen, 
35  Und  die  Erde  mit  ihrem  Sande 

Ist  mit  dem  Mittelfinger  gefaßt.  ^ 

Mitten  im  Silluk  des  Versöhnungstages  bricht  M  e  s  e  h  u  1  - 
lam  b.  Kalonymos  in  folgenden  Lobgesang  aus : 
Die  Sterne  singen  dir  im  Chor, 
40  Es  singt  der  Berg,  des  Feldes  Flor; 

In  Tai  und  Wald 
Der  Jubel  schallt, 


131    — 


Es  schlagen  in  die  Hände  Flüsse, 

Alles,  was  da  lebet,  wechselt  Küsse; 

Die  Engel  singen  und  die  Geister, 

Die  Tiere  wie  gelernte  Meister, 

Im  Meer  die  Ungeheuer  S 

Geraten  auch  in  Feuer 

Und  jede  Kreatur 

Preist  den  Schöpfer  nur. 

Denselben    Gredanken    spricht  G  a  b  i  r  o  1  s   Hymne    [unten 
S.  224]  „Jeder   Seraph"  aus.     In  Isaac  Giats  Maamad  ist  lo 
folgendes  Gedicht  a)  enthalten : 

Vier  Elemente 
Früher  getrennte, 
In  allem,  was  lebt 
Nun  liebend  verwebt. 


15 


Des  Himmels  Wand 
Ein  metallener  Spiegel; 
Ein  glänzender  Riegel 
Für  Wasser  und  Land. 

Stürme  erwachen, 
Donner  krachen. 
Von  Wind  und  Gewitter 
Der  Felsen  Gezitter. 

Er  entlockt  der  Scholle 
Das  Grün  der  Laube, 
Dem  Dunst  und  Staube 
Die  Wolke,  die  volle. 

Sera  fim-Ge  wühl 
Und  Cherub-Spiel, 
Sie  kommen,  sie  gehen 
Mit  Sturmeswehen. 

Sonnengefunkel 
Und  Monde  und  Dunkel; 
Berge,  grausige,  kahl. 
Schatten  und  Bäume  im  Tal. 

Seelen,  Menschen  und  Tiere, 
Wundergebilde ; 
Basaltgefilde, 
Perlen,  Saphire. 


20 


35 


30 


35 


«)  PlIK  Ti^ip»  Siddur  Tripolis  f.  87. 


40 


9* 


~    132    — 

Hoch  über  Bergessäulen 
Die  Himmel  siebenfach  teilen. 
Wo  der  Planet,  das  Sternbild 
Des  Reisenden  Führer  und  Schild. 

(  Kleinode  und  Gold 

Und  heilende  Stoffe, 
Dem  Leidenden  hold 
Flüstern  sie:  hoffe! 

Herrscher  und  Reiche, 
10                                  Heere  und  Schlachten, 
Meere,  Ströme,  Teiche, 
Metalle  in  Schachten 

Alles,  Herr,  hast  Du  verrichtet, 
Jegliches  ist  Dein  Besitz; 
16  Ein  Wink,  ein  Blitz  — 

Und  alle  sind  vernichtet. 

Z  a  h  1  a  1  erinnert  mit  seinen  Schilderungen  (Vers  56  ff.) 
an  Hiob.  ,, Woher  kennt  das  Insekt  die  Gestalt  der  Kam- 
mern,   die    es    baut  ?      Wer   lehrte    den    Wurm    spinnen    und 

20  weben?  Die  Bienen  haben  Fürsten,  einen  König,  eine  Resi- 
denz; in  ihrem  Honigzelte  sind  Gemächer,  Wer  weiß,  ob 
es  Weibchen  unter  ihnen  gibt,  ob  sie  alle  Männchen  sind, 
ob  aus  ihrem  Leibe  der  Honig  quillt,  ob  sie  ihn  in  Geweben 
aufspeichern.     Und   das   ist  ein   kleines   unter   den   götthchen 

25  Wunderwerken.  Jeder  Tropfen  des  niederfallenden  Regens 
ist  einzeln,  und  doch  waren  in  der  ausgespannten  Wolke 
alle  verbunden.  Wer  schützt  das  nackte  Tier  bei  nahendem 
Frost,  wärmt  im  Walde  ihm  die  Speise,  nährt  des  Raben 
schreiende    Junge?      Er,    der    jedes    Geschrei    hört,    labt    die 

30  Durstigen ;  sein  Regenguß  gibt  den  Pflanzen  die  Farbe ; 
in  das  Süße  wie  in  das  Bittere  legt  er  die  Geschmack  verleihende 
Kraft,  ordnet  jede  Nacht  das  Heer  der  Sterne,  lehrt  den  Neu- 
geborenen weinen". 

Nicht  Worte  sind  es  und  nicht  Reden,  sagt  der  Psalmist 

86  (19,4),  die  Tag  imd  Nacht  ausströmen;  und  nicht  gehört  wird 
der  Schöpfung  Stimme.  Diese  stummberedte  Sprache  der  Natur 
wird  von  mehreren  Sjoiagogaldichtem  gepriesen. 

Dein  Gesetz  im  Himmelsrund 
Redet  Deine  Größe  ohne  Mund; 
40  Mit  Deinem  Lobgesang 

Beginnt  die  Kugel  ihren  Gang, 


—    133    — 

Und  Dich  bezeugt  Tag  und  Nacht 
Der  Sterne  und  der  Lichter  Pracht. 


Zwischen  Polen  kreist  der  Himmel, 
Ohne  Lippen  allen  Landen 
Deine  Herrlichkeit  er  kündet, 
Und  die  Erde  im  Gewimmel 
In  der  Mitte  schwebt  an  Banden, 
Wie  sie  Deine  Liebe  bindet. 


Isaac  Giat.  a) 


Mose  b.  Esra.  b)  lo 


Seiner  Zeit  der  Anfang  gebricht, 
Bezeugen  Stoffe  und  das  Licht; 
Seine  Jahre  erreichen  ihr  Ende  nicht,  — ■ 
Also  des  Himmels  Schicht 

Zu  uns  wortlos  spricht.  15 

Derselbe,  c) 

Wunderbares  Wort  vernahm  mein  Ohr, 

Als  am  sechsten  Tage  Gott  sein  Werk  vollendet: 

Von  der  Erde  stieg  die  Freud'  empor. 

Die  Geschöpfe  standen  himmelwärts  gewendet,  20 

Alle  ohne  Laut 

Verkündend  laut: 

Nur  unser  Gott 

Ist  der  einzige  Gott. 

Abenesra.  d)  25 

Es  verkündet  ohne  Mund  des  Himmels  Licht, 
Es  verkünden  uns  die  Meere, 
Was  die  Blume,  was  die  Wolke  spricht: 
Gottes  Majestät,  Gottes  Ehre! 

Salomo  b.  Abun.  e)  30 

Gebilde  im  Raum,  Rädergestalten, 
Rechts  und  links  Himmelsgewalten, 
Steigen  auf  und  steigen  nieder; 
Ohne  Worte  hallt  ihr  Ausruf  wieder: 

Wer  unter  den  Göttern  ist  Dir  gleich  zu  halten?  35 

Isaac  halevi.  f) 

In  vielen  Hymnen,  selbst  von  Dichtem  zweiten   Ranges, 


a)  Gedicht  ^>^i  Q^  für  die  zwanzigste  Selicha- Nacht,  Strophe  4.  — 
&)  Pismon   >Ö>pD    ^lll^P^   Strophe  2.    —  c)  >3BQ  IPIÖQ   Strophe   3.  — 
d)  Aboda  9. 10.  —  e)  -jl^p  i>t^in  (^^  13^0  l'?'i<)  Strophe  2.  —  /)  Magen  40 
zu  Sabbat  hachodesch  (Avignon)  ÜHPIÖ^  PII^  Strophe  2. 


—    134    — 

mischen  sich  solchergestalt  die  Lobpreisungen  Gottes  und 
des  Weltalls.  „Dich,  den  Wunderbaren,  heißt  es  in  dem 
Einheitsgesange,  a)  verkünden  die  Himmel,  die  Wogen  des 
Wassers  singen  dir  Hymnen,  das  Erdenall  jauchzt  dir  zu, 
5  aller  Mund  preiset  dich.  Als  die  Wasserquellen  erzitterten, 
das  Land  bebte;  als  die  Meere  flohen  und  Wasser  von  der 
Höhe  troff:  da  spanntest  du  allein  die  Himmel  aus,  und 
schichtetest  über  die  Wasser  das  Erdreich.  Unermüdet  tragen 
deine    Arme    die    Welt.      Noch    ehe    es    ein    Wesen    gab,    der 

10  Pflege  bedürftig,  hast  du  für  die  Esser  Speise  bereitet.  Du 
hast  dich  mit  Licht  umgürtet,  und  aus  den  Strahlen  wurden 
die  Sonnen.  Es  gab  noch  kein  Gewand,  als  du  Majestät 
anlegtest,  es  gab  keinen  Weber,  als  du  in  Hoheit  prangtest. 
Aus  der  dich  umgebenden  Lichtfülle  wurden  die  Himmel  auf- 

15  geschlagen,  und  dort  die  Straßen  für  die  Sterne  angelegt,  die 
in  stiller  Ordnung  hin  und  her  gehen.  Da  ward  auch  Nahrung 
und  Wohnung  für  Wassertiere  und  Vögel  bereitet,  und  die  Erde 
kleidete  sich  mit  Kraut  und  Gras." 

Alles  Atmende  atmet  in  göttlichem  Erbarmen; 
SO  Eine  milde  Gabe  strömt  der  Regen; 

Der  Wandelstern  auf  seinen  Wegen 
Fliegt  dahin,  getragen  in  Gottes  Armen; 
„Gepriesen  sei  dein  Namen  in  Ewigkeiten!" 
Sind  die  Worte,  die  seine  Reise  begleiten. 

Mose,  b) 

25  In  N  a  c  h  u  m  s  c)  Meoras  und  Geulas  grünen  Flur  und 
Hoffnung  in  einem  Bilde:  mit  den  reizendsten  Naturschilde- 
rungen verbindet  sich  die  Wehmut,  die  nie  gestillte  Sehn- 
sucht: das  emporschießende  Reis  in  seinem  Garten  erinnert 
ihn  an  das  Reis    aus  Jischais  Stamm;    der    erfrischende    Tau 

80  und  die  aufgehende  Sonne  an  ein  frisches  Leben  im  Glänze  des 
Erlösers.  — 

Den  reichsten  Flor  bieten  uns  die  Pismon  dar:  es  gibt 
keine  Seite  der  nationalen  Stellung,  die  hior  vermißt,  kein 
sitthches   Element   in   dem   Leben   des   jüdischen   Geistes,   das 

85  hier  nicht  lebendig  geschaut  würde.  Die  einzelnen  Bestand- 
teile    der    Normal-Selicha    fallen     wie     ein     anhaltender    be- 


«)  ^*l^'^'^  yV  Tag  l  und  e.  —  &)  q^j^^  ^j<  ü'7^Vr\^  —  c)  in  Dukes 
Bei.  Poesie,  S.  162, 163,  übersetzt  in  M.  Sachs  Rel.  Poesie,  S.  131—134; 


—    135    — 

fruchtender  Regen  auf  weiten  Gebieten  nieder,  das  Gleiche 
in  den  unähnlichsten  Gestalten  zum  Leben  weckend.  Der  be- 
sondere Inhalt  eines  Gebetstückes,  durch  welchen  gleichsam 
die  Gattung,  der  es  angehört,  bestimmt  wird,  hängt  mit  der 
Stellung  zusammen,  die  es  in  dem  Rituale  einnimmt,  oft  mit  5 
der  Stelle,  wo  es  dort  eingefügt  ist.  Die  für  Fasttage  be- 
stimmten Selichas  nähern  sich  durch  ihren  geschichtlich-ha- 
gadischen  Inhalt  der  Keroba,  bisweilen  den  Klagegesängen; 
die  der  Bußezeit  und  der  Andacht  überhaupt  gewidmeten 
haben  wegen  der  Allgemeinheit  des  Inhaltes  mannigfaltige-  lo 
ren  Stoff,  und  treten  aus  dieser  Klasse  hervor:  1)  die  Ermahnung 
(Tochecha),  a)  2)  die  Opferung  Isaacs  (Akeda),  b)  3)  die 
Darstellung  blutiger  Verfolgungen  (Gesera),  c)  4)  die  Hin- 
richtung der  zehn  Märtyrer,  5)  die  Fürbitte  (Techinna).  d) 
Die  erste  Gattung  berührt  die  Beziehung  zwischen  Gott  und  is 
Mensch,  die  fünfte  die  zwischen  Gott  und  Israel;  die  zweite  und 
die  vierte  feiern  die  Pfänder  des  göttlichen  Bundes,  jene  in 
der  Morgenröte,  diese  in  der  Nacht;  die  dritte  die  beständige 
Treue  des  leidenden  und  hoffenden  Israel. 

Die  Tochecha  ist  aus  den  Ermahnungsreden  an  Fast-  20 
tagen,  zunächst  aus  den  Bußebetrachtungen  des  Versöhnungs- 
festes hervorgegangen;  die  ältesten  Stücke  dieser  Gattung 
bilden  in  der  Tat  Bestandteile  des  Piut,  später  des  Maamad 
der  spanischen  Verfasser,  wo  sie  ihre  ihnen  angewiesene 
Stelle  einnehmen.  Die  Sündhaftigkeit,  das  vergängliche  Er-  25 
denleben,  der  Wert  der  Buße,  das  künftige  Gericht,  der 
Kampf  zwischen  Geist  und  Körper,  zwischen  Vernunft  und 
Begierde,  der  trügerische  Schein  u.  dgl.,  das  sind  die  The- 
mata, die  mehr  oder  weniger  an  das  Spezielle  des  Tages  an- 
knüpfend, hier  behandelt  werden,  fast  immer  in  Selichas  von  so 
drei-  oder  von  zweizeiligen  Strophen,  den  r\i^i^V  und  n^3tt^  ini 
deutschen  Rituale.  Dergleichen  dreizeihge  Stücke  besitzen 
wir  von  alten  ungenannten  Verfassern,  ferner  von  Salomo 
b.  Jehuda,  Gerschom  b.  Jehuda,  Simeon  b.  Isaac,  Meir  b. 
Isaac,   Elia  b.   Schemaja,   Sebadja,  Mose  b.   Samuel,   Ephraim  35 


a)  nnSin-  —  ^)  mpP  [unrichtig  Akida,  noch  bei  de  Rossi  catal. 
cod.  726,  dizion.  Vol.  1  p.  54  u.  sonst].  —  c)  H^lTJ-  —  d)  Hinri'  zu- 
weilen ♦'linn- 


—    136    — 

b.  Isaac,  Jehuda  b,  Kalonymos,  Simcha,  Natan  b.  Isaac. 
Zweizeilige  verfaßten  Simeon  b.  Isaac,  Binjamin,  Jechiel, 
Meir  b.  Isaac,  Elia,  Isaac  hacohen,  Schabtai,  Leonte,  Mose, 
Isaac    b.    Jacob,    David    b.    Gedalja    und    Ungenannte.      Wie- 

6  wohl  zuweilen  auch  diese  Stücke  mit  dem  allgemeinen  Namen 
Tochecha  bezeichnet  werden,  so  heißen  so  doch  vorzugs- 
weise diejenigen,  welche  von  spanischen,  und  späterhin  von 
anderen  Dichtern  geschrieben,  als  dreizeihg  die  Form  aaa,  oder 
als     zwei- [vier- jzeilig     die     Form    aabb     (seltener     ab    ab)    in 

10  Keim  und  Strophenbau  befolgen,  —  im  romanischen  und  ka- 
räischen  Ritus  ,,Vidui"  genannt.  Nächst  mehreren  Stücken 
ungenannter  Verfasser  sind  an  fünfzig  Dichter  solcher  To- 
chechas  zu  nennen,  hierunter  die  ausgezeichnetsten  Spanier, 
als:  Abenesra  (mit  20  Tochechas),  Bechai,  Isaac  Griat,  [Isaac 

15  b.  Rüben],  Jehuda  halevi,  Joseph  ibn  Suli,  Mose  b.  Esra,  Salomo 
Gabirol,  Salomo  Giat;  ferner  Provengalen  und  Römer  (Binjamin 
b.  Abraham,  Isaac  Gerundi,  Isaac  Seniri,  Isaac  halevi,  Mose 
b.  Chija,  Schemarja),  Griechen  (Joseph  Kalai,  Kaleb  b.  Salomo, 
Mose  b.  Abraham,  Zacharia),  Karäer  (Aaron  b.  Joseph,  Jehuda 

20  MarU,  Joseph  b.  Samuel,  Kaleb  b.  EUa)  und  sonstige,  deren 
Vaterland  nicht  anzugeben  ist. 

Die  Opferbereitwilligkeit  des  Bindenden  wie  des  Gre- 
bundenen,  an  welche  sich  der  Schwur  auf  Moria  (Genes.  22, 
16 — 18)    knüpft,    war    früh    in    die    Gebete   eingedrungen.     In 

25  der  alten  Fasttags-Ordnung  der  Mischna  schließt  die  erste 
der  Zusatz-Benediktionen  also:  ,,Wer  auf  dem  Berge  Moria 
Abraham  geantwortet,  der  antworte  euch  mid  erhöre  heute 
euer  Schreien;  gepriesen  seist  du,  o  Ewiger!  der  Erlöser 
Israels."  a)     Von   den   Hagadisten,     die   ausführUch    Abrahams 

30  Versuchung  behandeln,  b)  wird  das  Widderhorn,  auf  welchem 
am  Neujahrsfeste  geblasen  wird,  und  dieses  Blasen  selbst 
mit  Isaac  in  Verbindung  gesetzt,  und  schon  im  Mussafgebete 
dieses  Tages  schließen  die  Sichronot- Verse  mit  einer  Er- 
innerung an  die  A  k  e  d  a  ,  die  Gott  als  den  des  Bundes  Den- 

35  kenden    verherrlicht.     Von   dort   ging   die    Berufung    auf   jene 


a)  S.  j.  Taanit  2,  4.  — •  b)  Das.  und  Rosch  haschana  16  a,  Sanhedrin 
89  b,  Bereschit  rabba  55,  56,  Wajikra  rabba  29,  Pesikta  Neujahr,  große 
Pesikta  40,  Elieser-Baraita  31;  vgl.  zweites  Esther-Targum  5,1,  Mi- 
drasch  Wajoscha  Aaf.,  Genesis- Agada  c.  31. 


—    137    — 

Tat  der  Väter  in  das  tägliche  Morgengebet  über.  So  wurden 
Gericht  und  Versöhnung  mit  jenem  Opfer  in  einen  unmittel- 
baren Zusammenhang  gebracht,  und  daher  behandelt  die  Pe- 
sikta  dasselbe  in  dem  Versöhnungs-Abschnitt.  Es  ist  be- 
reits bemerkt  worden,  daß  in  den  Kerobas  jener  Festtage  s 
das  ,,Mechaje"  Isaac  gewidmet  ist;  meist  ist  selbiges  eine 
vollständige  Darstellung  des  Moria-Opfers,  also  eine  eigent- 
liche Akeda.  Simeon  b.  Isaac  hat  eine  solche  am  Schlüsse 
seines  Neujahr-Silluk.  Die  ältesten  Aboda-Dichter  unter- 
lassen nicht,  dieser  Tat  zu  gedenken  und  ihr  einen  Platz  in  lo 
ihrem  geschichtlichen  Gemälde  zu  geben.  Es  heißt  in  der 
alten  spanischen  Aboda:  ,,In  seinen  [Abrahams]  Greisen- 
tagen hast  du  seinen  Sinn  erforscht,  einen  Schmuck  an- 
mutiger Liebe  ihm  verliehen:  ein  reines  Lamm,  edler  als 
ein  Schaf."  Ein  gleiches  geschieht  von  Jose  b.  Jose:  ,,Be-  is 
laden  mit  der  Aufgabe  des  prüfenden  Gottes,  belud  er 
die  Schulter  [des  Sohnes],  die  eigene  Neigung  besiegend 
gab  er  sein  Lamm  der  Schlachtung  hin,  trug  den  Korb  mit 
Erstlingsfrüchten  —  so  heißt  Isaac  auch  in  der  römischen 
Aboda  —  zum  Geschenke.  Der  Vater  schonte  nicht,  der  20 
Sohn  zögerte  nicht.  Als  er  das  Schwert  ergriff,  ihn  wie  ein 
Lamm  zu  schlachten,  weinten  die  Friedensengel  bitterUch; 
da  sprach  der  Barmherzige:  Töte  nicht  den  Knaben!  wohl- 
gefällig ist  eure  Tat,  des  Opfernden  wie  des  Geopferten." 
Der  erste  der  zwei  die  Akeda  feiernden  Piut,  die  das  Neujahrs-  25 
fest-Rituale  des  römischen  Ritus  hinter  die  Sichronot- 
Verse  einschaltet,  scheint  jene  Stelle  Joses  gekannt  zu 
haben,  a)  Die  alte  Aboda  Q'7^V  Hn^llD  nnX  berührt  unser  Thema 
mit  wenigen,  aber  die  Beziehung  zum  Versöhnungsfest  malen- 
den Zeilen.  ,,Es  freute  sich  der  Vater  zu  binden,  der  30 
Sohn  gebunden  zu  werden,  denn  hierdurch  werden  die  Nach- 
kommen von  der  Hölle  befreit;  du  machtest,  die  Tat  ihm 
anrechnend,  einen  Widder  zu  seiner  Lösung:  so  werden  auch 
wir  heute  hören,  daß  die  Lösung  wir  gefunden."  Saadia 
widmet  der  Erzählung  einen  Abschnitt  seiner  Aboda :  ebenso  35 
Salomo  Babli;  einige  Reihen  auch  die  Abodas  des  römischen 


a)  Jose:  *)nK  ^^  p  ':5Qn  X"?  IK-    Das  röm.  2J<  ändert  des  Reimes 
wegen  in«  in  ^Qj^. 


—    138    — 

Ritus,  Abiturs,  Isaac  Giats,  Abenesras,  Nur  eine  halbe  Zeile 
hat  Meschullam  b.  Kalonymos  [in  T'öt?,  aber  12  in  nmtt^N] ;  Mose 
b.  Esra  berührt  sie  gar  nicht,  vermuthch  weil  seine  Keroba 
sie    bereits    dargestellt.       Die    dahin    gehörigen    Keroba-Stücke 

5  von  Gabirol  und  Menachem,  und  wahrscheinlich  auch  von  Sa- 
lomo  b.  Abun,  wurden  späterhin,  als  selbständige  Akeda- 
Selichas  gedichtet  wurden,  ebenfalls  als  solche  verwendet. 
Vielleicht  waren  auch  die  alten  Akedas  DPI  lö*?  [H^t?  (von 
Scherira   erwähnt),  a)   K2  T13?  NjX  6)    Teile    irgend   eines   Neu- 

10  jahrs-Piut,  letztere  insonderheit,  in  der  jede  Strophe  ,,o  ge- 
denke"! anhebt.  Außer  einigen  Stücken  von  ungenannten 
Verfassern,  haben  —  mit  Einschluß  der  Mechajes  — ■  Akedas 
gedichtet:  Gabirol,  Binjamin,  Meir  b.  Isaac,  Isaac,  Ka- 
lonymos   b.    Jehuda,    Jechiel    b.    Abraham,    Schabtai,    Joseph, 

15  Samuel,  Isaac  Giat,  Mose  b.  Esra,  Abenesra,  Jehuda  Abas, 
Joel  halevi,  Jehuda  b.  Kalonymos,  Ephraim  b.  Isaac,  Salomo 
b.  Abun,  Antoh,  Elasar  b.  Jehuda,  Baruch  b.  Samuel,  [Elieser 
b.  Joel  halevi],  Isaac  b.  Jehuda,  Menachem  Vardimas,  Menachem, 
Mordechai  b.   Schabtai,  Zemach,  Jacob  b.   Jekutiel,  David  b. 

20  Simson,  Binjamin  b.  Abraham,  Mose  Chasan,  —  alle  mehr  oder 
minder  der  Hagada  sich  anschließend,  und  ihr  auch  in  kleinen 
Zügen  c)  treu. 

Seitdem    die    Schrecken    der    Glaubenswut   jüdische    Väter 
und    Mütter    dahin    brachten,    daß    sie    ihre    eigenen    Kinder 

25  schlachteten,  wird  in  den  Gebeten  das  Kinderopfer  der  Akeda 
Isaacs  gegenübergestellt:  so  bereits  in  dem  aus  dem  elften 
Jahrhundert  stammenden  Gebete  tSDH  NiN.  „Dieser  Altäre, 
heißt  es,  gedenke,  diese  Opferungen  schaue!  Wegen  Einer 
erbebte   die    Welt,   schrien   Himmelsscharen   weithin,   und  dein 

so  Schwur  verhieß  Segen  dem  Bindenden  und  dem  Gebundenen, 
und  wie  Meeressand  zahllose  Nachkommenschaft,  —  und 
jetzt  haben    soviele    ihre   Kinder   gebunden,     deinen   einzigen 


a)  Trip.  2  b;  vgl.  S.  G.  Stern  Anm.  zu  niH^'^D  Wien  1853.  —  b)  Tri- 
polis f.  61  a  für  den  zweiten  Abend  des  Neujahrsfestes.  —  c)  Abrahams 
35  Binden  schildert  Menachem  mit  dem  Verse  IHDÖ"!^!  HI^IN  IHD^'^t^^'^ 
und  Antoli  sagt  n3i"llQ31  Dp  1DJ<3  V^P»  ^^^^  Pirke  Elieser  und  Wa- 
joscha-Midrasch  melden,  daß  er  mit  beiden  Knien  und  mit  großer  Kraft 
sich  auf  den  Sohn  gestemmt,  damit  er  sich  nicht  bewegen  könne. 


—    139    — 

Namen  zu  heiligen."  In  denjenigen  Selichas,  welche  Verfolgungen 
und  Justizmorde  berichten,  werden  besonders  jene  freiwilligen 
Opfer  geschildert,  und  daher  in  Verbindung  mit  den  Akedas 
dem  Gottesdienste  des  Versöhnungstages  einverleibt;  sie  heißen 
Gr  e  s  e  r  a  s  ,  und  Sehchas  dieser  Gattung,  die  fast  nur  aus  Frank-  5 
reich  und  Deutschland  stammen,  schrieben  David  halevi  b.  Samuel, 
David  b.  Meschullam,  Binjamin  b,  Chija,  Elieser  b.  Natan, 
Ephraim  b.  Isaac,  Joel  halevi,  Esra  b.  Tanchum,  Hillel  b.  Jacob, 
Ephraim  b.  Jacob,  Menachem,  Chakim,  Baruch  b,  Samuel, 
Salomo  b.  Abraham,  Gerschom  b.  Salomo,  Mordechai  b.  Elieser,  lo 
Jekutiel  b.  Isaac,  Joseph  b.  Kalonymos,  Pesach  hacohen,  Isaac 
b.  Natan,  Jechiel  b.  Jacob,  Chajim  b.  Machir,  Baruch,  Mose 
und  einige  Ungenannte.  Sie  unterscheiden  sich  durch  die  Dar- 
stellung erfolgten  Unglücks  von  den  wegen  drohender  Gefahren 
verfaßten  Selichas,  und  stehen  daher  vielen  Klagegesängen  is 
und  Sulat,  die  Unheil  und  blutige  Verfolgungen  darstellen,  zur 
Seite.  Jedoch  ist  das  Klagelied  ursprüngUch  nur  der  Vergangen- 
heit, der  Sulat  den  Erlösungs-HofEnungen gewidmet;  Schilderungen 
aus  jüngster  Zeit  geschehen  in  jenem  nur  nebenher,  in  diesem, 
wegen  der  Sabbatfeier,  seltener  und  nicht  ausführhch.  Nur  20 
die  der  Gegenwart  und  der  Buße  bestimmte  Selicha  war  es, 
die  jedem  Tage  und  jedem  Ereignisse  gerecht  war. 

Verschiedene,  bald  der  Bußezeit,  bald  dem  neunten  Ab 
zugewiesene  Selichas  erzählen  die  auf  Befehl  eines  römi- 
schen Kaisers  erfolgte  Hinrichtung  von  zehn  Mischnalehrern,  25 
den  sogenannten  zehn  Märtyrern.  Tosefta,  Mechilta  wis- 
sen nur  von  dreien:  Jehuda  b.  Baba,  Simeon,  Ismael;  Sifre 
nur  von  Chanina  b.  Teradjon;  Traktat  Semachot  schildert 
Akibas  Märtyrertod;  Tr.  Calla  den  des  Chanina.  Die  Tal- 
mude,  welche  außer  den  genannten  fünf  auch  noch  Chuzpit,  30 
dessen  Zunge  ein  Hund  fortgeschleppt,  nennen,  sprechen  nir- 
gend von  zehn  gleichzeitig  getöteten  Lehrern,  sondern  nur 
von   R.   Akiba  und  seinen   Genossen,  a)  von   den  durch  Rom 


«)  Vlim  J<2pP  "1  (vgl-  Aboda  10  b) :   Batra  10  b,   Pesachim  50  a, 
Sanhedr.  110  b;  auch  Pesikta  Para.  [Jalk.  Jes.  363]  Vgl,  Sifra(^fipini)=  ^5 
Pappus,  Julianus  VIDPII-  [Daher  VIDm  ftt^lin  iH^'V  HS^N'  ^o  aus- 
drücklich Q^p^l^^   mtt^J?)  aber  nicht   Mose  hadarschan,  wie  noch  Jost 
Gesch.    des    Jud.,  T.  2,  S.  388,  meint;  vgl.  ^ffi^f  '\T]''bi^  c.  1,  wo  Akiba 


—    140    — 

Erschlagenen,  speziell  von  den  in  Lydda  Hingerichteten,  a) 
welche  letzteren  entweder  die  am  12.  Adar  getöteten  Sche- 
maja  und  Achia,  oder  Ungenannte,  oder  Pappus  und  Julia- 
nus   sind,    von    denen    übrigens    keiner    in    dem    Verzeichnisse 

5  der  zehn  vorkommt.  Ebensowenig  verlautet  etwas  von 
dieser  Geschichte  in  dem  älteren  Midrasch,  in  Seder  Olam, 
den  Abot  Natans,  der  Fastentabelle,  der  Pesikta  und  der 
Elieser-Baraita,  ungeachtet  Akibas  und  des  Zeitalters  der 
Verfolgung    [Hadrians]   öfter   gedacht,    in   den   Abot   die   Ver- 

10  anlassung  davon  zu  reden  nahe  scheint,  und  in  der  Tabelle 
der  Fasttage  sogar  von  fünf  jener  Männer  der  Todestag  an- 
gesetzt wird.  Demnach  hat  weder  das  talmudische  noch  das 
nächstfolgende  seboräisch-geonäische  Zeitalter  von  einer 
solchen    Begebenheit    gewußt,    die    unmöglich    hätte    vergessen 

15  werden  können.  Eine  Darstellung  derselben  hätte  in  den 
Midrasch  der  Klagelieder,  der  umständlich  von  Beters  Zer- 
störung handelt,  gepaßt:  allein  er  nennt  nur  ganz  kurz  zehn 
Namen;  abweichende  Verzeichnisse  findet  man  auch  in  den 
jüngeren  Midraschim  zu  Psalmen  und  Sprüchen,  und  die  Pa- 

20  rallelstellen  im  Jalkut  h)  lassen  es  noch  dahingestellt  sein,  ob 
jene  nicht  später  hineingetragen  worden. 

Zuerst  im  geonäischen  Zeitalter  erzählt  ein  Midrasch, 
daß  ein  römischer  Kaiser  — ■  sein  Name  wird  nicht  genannt  — 
zehn     nach     Rom    beschiedene     Mischnalehrer,     fast    alle     im 

25  Greisenalter,  wegen  Josephs  Verkaufung  habe  hinrichten 
lassen.  Das  Gespräch  Ismaels  mit  dem  Engel  Metatron 
macht  die  ganze  Erzählung  zu  einem  Mythus,  der  vollends 
in  den  Hechalot  c)  durch  Wunder-Zutaten  gesteigert  wird. 
Darauf   haben   bis   zu   Ende   des   14.   Jahrhunderts   wenigstens 

30  fünfzehn  Dichter  sich  dieses  Stoffes  bemächtigt  und  daraus 
Chatanu-Gebete  gemacht,  in  denen  die  Klage  über  den  Tod 
jener  Männer  mit  dem  Tröste  sich  verbindet,  daß  derselbe  eine 
Sühne  für  Israel  und  ein  Unterpfand  der  über  Rom  ver- 
hängten Strafe  sei. 


35         a)  niD^D  '^2yi'n  und  "n^  >iTin  ßatra  und  Pesachim  1.  1.  —  b)  Zu 
Ps.  f.  92  d,    wo    nur  drei  genannt  werden   ly^  i^^^  n"l?J  ^Q^2  UIH^tt' 

Dinmn  n'^\^r[^  'n  ^K?r  p  m^im  «npr-  —  c)  c  4,  §  3  bis  c.  e  Ende; 


c.   13  und  14. 


—    141    — 

Arnos,  der  Prophet,  wirft  Kap.  2,  Vers  6  den  Kindern 
Israel  vor,  daß  sie  um  Silber  den  Gerechten,  den  Armen 
um  ein  Paar  Schuhe  verkauft.  Diese  Worte  werden  von 
Baraita  Elieser  Kap.  38,  dem  palästinischen  Targum  und 
Tanchuma,  und  nach  ihnen  von  Kalir  in  der  Mussaf-Keroba  s 
des  Neujahrsfestes  auf  Josephs  Brüder  angewandt,  die  jeder 
von  dem  Geld  der  Sünde  sich  ein  Paar  Schuhe  gekauft. 
Der  Midrasch  zu  den  Sprüchen  a)  sagt,  das  an  Joseph  ver- 
übte Unrecht  habe  die  Hinrichtung  der  zehn  Märtyrer  her- 
beigeführt, ja  es  stürben  dieserhalb  zehn  in  jeder  Generation,  lo 
Die  Pesikta  zu  Ki  Tissa  [vergl.  unten  S.  474],  hat  eine  solche  Auf- 
fassung noch  nicht  gekannt,  da  sie  die  Abgabe  des  Schekel  eine 
Sühne  für  Übertretung  der  zehn  Gebote  und  die  Verkaufung 
Josephs  nennt,  —  und  beides  bringen  Midrasch  und  Dichter 
in  Verbindung  mit  den  Zehn.  Daher  macht  auch,  diesen  is 
zufolge,  der  Kaiser,  der  seinen  Palast  mit  Schuhen  anfüllen 
läßt,  die  zehn  für  ihre  Urväter,  die  Söhne  Jacobs,  ver- 
antwortlich. Der  Kaiser  heißt  in  den  Hechalot  Lupinus  oder 
Lufinus;  5)  verschiedene  Dichtere)  nahmen  Cäsar  ("iD^p)  für 
einen  Eigennamen,  wie  auch  ältere  Autoren  d)  zu  tun  20 
scheinen. 

Die  Sage  von  einem  Märtyrertum  von  zehn  ist  viel- 
leicht älter  als  die  Nennung  von  bestimmten  Namen,  und 
gewiß  älter  als  die  mythische  Ausschmückung.  Aus  den 
zehn  Getreuen  des  Juda,  welche  wegen  versuchter  Über-  25 
gäbe  eines  Thurmes  von  den  Zeloten  getötet  worden,  e) 
macht  Josippon  /)  zehn  Gerechte.  Die  großen  Halachot 
melden,    daß    am    5.    Tischri    zehn    Männer    und    K.    Akiba 


a)  C.  1.  vgl.  Jalkut  Prov.  929  f.  131  d  ob.  —  6)  DI^^ÖlS  ^^ 
Sohar  n^tC^^  ^^  Exod.  15,7  wird  in  einer  Leseart  statt  Hadrian  Dli^OI*!  ^^ 
genannt;  vielleicht  aus  DIQII,  der  Akiba  hat  hinrichten  lassen,  ent- 
standen. —  c)  -iD>p  >a>2  (Sei.  ri*l]D?K  n'?N) ;  dasselbe  und  ^Qip  p^HD 
ClÖDlN);  "iD^p  ^DO^n  (D^'^'?N  m^?«)-  I»  ähnlicher  Weise  kommt  die- 
ses Wort  achtmal  bei  Joseph  Ezovi  vor.    Am  deutlichsten  spricht  die 

vierte  Strophe  von  ^ni'?:!  ^n^b^i^'■  D'^^«^°ÖDN1  nD^p  ^ilOön  ^mbn  35 

wo  "iD>p  als  der  erste  der  vier  Tyrannen  erscheint.  —  d)  „Josua  b.  Cha- 
nanja  lebte  in  der  Zeit  des  "iD'p"  (Seder  Tanaim);  vielleicht  Raschi 
zu  Aboda  IIb:  -lOp  j;^2  2^2'  —  ^)  Jos«  ^^11.  5, 13.  —  /)  ed.  Breit- 
haupt, p.  791. 


—    142    — 

gestorben ;  in  anderen  Rezensionen  der  Fastentabelle  a)  wurde 
Akiba  an  jenem  Tage  festgenommen,  und  zwanzig  Tage  später 
sterben  die  zehn  —  oder  zwanzig  —  Männer.  Auf  diese  zehn 
Fronmien  beziehen  sich  vermutlich  die  Worte  eines  alten  Klage- 

5  liedes;  h)  in  einem  anderen,  die  traurigen  Ereignisse  nach  der 
Reihe  der  Monate  aufzählenden,  Gesänge  c)  wird  der  Tod  „des 
Priesters"  auf  den  27.  Sivan,  der  von  zweien  [Ungenannten]  auf 
den  5.  Elul,  und  die  Hinrichtung  von  Julianus  und  Pappus  auf 
den  5.  Adar  angesetzt;   von  den  zehn  ist  nicht  die  Rede.     Ob 

10  Kalir  mit  den  Worten:  zehn  n^in  '1^3X  (Silluk  Sachor),  die  zehn 
Märtyrer  meint,  wie  alte  Erklärer  und  wohl  auch  Ephraim  b. 
Jacob  6)  glauben,  ist  zweifelhaft;  bei  Hechalot  und  einigen 
Dichtern  c)  ist  D*1^3J<  der  Ausdruck  für  die  zehn  [vgl.  DH^IN 
D^ilt^Xnn  in  Midr.  Kohel.  83  b.  Qb^V  n>nK  j.  Rosch.  2,8.]  Donolo 

15  meldet  die  Ermordung  von  „zehn  Gerechten",  Gemeindehäuptern 
und  Lehrern  in  seiner  Vaterstadt,  die  in  seiner  Jugend  erfolgt 
war;  man  hätte  vielleicht  einen  Ausdruck,  der  an  die  Märtyrer 
erinnert,  erwarten  dürfen. 

Am  stärksten  wankt  der  geschichtliche  Boden,  wenn  es  die 

20  Feststellung  der  Namen  gilt.  Scherira  berichtet  von  den  zehn 
gar  nichts,  sondern  erwähnt  nur  gelegentlich  des  Todes  von 
Akiba  und  Chanina  b.  Teradjon  [v.  Simeon  b.  Gamahel  zur 
Zeit  der  Zerstörung  (Aruch  '>'>2H)] ;  desgleichen  Abraham  halevi, 
der  als  Hingerichtete  nennt:  Simeon  und  Ismael  durch  Titusr 

25  Chanina  b.  Teradjon,  Jeschebab,  Chuzpit,  Jehuda  b.  Baba,  Elasar 
b.  Schamua  und  Akiba,  sämtUch  nach  der  Einnahme  von  Beter. 
Dieselben  acht  Namen  führt  das  KlageUed  [lll'^H  V1N  auf,  obwohl 
es  von  zehn  Märtyrern  spricht:  vermutlich  konnte  der  Verfasser 
für  die  zwei  fehlenden  aus  den  widersprechenden  Überlieferungen 

30  sich  nicht  herausfinden,  da  für  dieselben  nicht  weniger  als  zwölf 
verschiedene  Lehrer  /)  genannt  werden.  Elasar  b.  Schamua, 
der  Lehrer  R.  Jehuda  hanasis,  muß  ohnehin  gestrichen  werden, 
und  wird  auch  in  drei  Verzeichnissen  vermißt;  das  gleiche 
gilt  von   Ben   Asai,   der  vor  Akiba,   und  zwar  nicht   auf    ge- 

35  walttätige  Art,  gestorben  ist.    Wer  Simeon  war,  dessen  Tosefta 


o)  Aaron  de  Lunel  f.  96c.     Megillat  Taanit  ms.  vom  Jahr  1426.  — 

&)  «niD  r^nn  niw  D>i>Dn  fro*?  ^^  o^  m^in  \vt^b-  — «)  >'?n« 

e)  Sei.    ^y»^::^  1^?X  und  ni>n^  Wa-  —  /)  S.  B  e  i  1  a  g  e  20. 


—    143    — 

und  Mechilta  erwähnen,  und  der  sicher  der  hadrianischen 
Zeit  angehört,  ist  schwer  zu  bestimmen,  ungeachtet  Midrasch, 
[Scherira],  Josippon,  Machsor  Vitry,  Abraham  halevi  und  die 
Dichter,  nach  dem  Beispiele  von  Semachot,  Abot  des  Natan 
u.  a,,  den  Nasi  Simeon  b,  Gamaliel  nennen,  obwohl  derselbe  Jo-  5 
sephus  zufolge  a)  ein  Gegner  der  Zeloten  war.  Der  den  Hunden 
preisgegebene  Leichnam  gehörte  bald  Chuzpit,  bald  Je- 
huda,  bald  Jeschebab.  6)  Am  unsichersten  ist  der  schon 
im  Talmud  mythisch  behandelte  Ismael  b.  Elischa,  der  an- 
gebliche Schüler  von  Nechonja  b.  Hakana,  und  dessen  Vater  lo 
in  einem  späten  Midrasch  sogar  Jose  heißt:  Seinen  Tod 
versetzt  Nissim  und  [seinen  Vater]  Tobia  (9  c)  in  das  Zeitalter 
Vespasians.  Indessen  Geschichte  und  Geschichtskenntnis  ist  in 
Büchern  nicht  zu  suchen,  die  Ben  Asai  nach  Simeon  b.  Lakisch 
ansetzen,  c)  Josua  b.  Levi  zu  Akibas  Zeitgenossen  machen,  15 
was  in  Palästina  sich  ereignete  nach  Rom  verlegen,  und  zwar 
viel  von  den  Gesprächen  der  Engel,  aber  nicht  den  Namen 
des  Kaisers  wissen.  Das  Unbestrittene  bleibt  die  Hinrich- 
tung angesehener  Lehrer  aus  dem  Zeitalter  Hadrians,  und 
das  un bezweifelte  Märtyrertum  vieler  Juden,  Lehrer  und  20 
Schüler.  Die  zehn,  deren  Grab  man  Benjamin  von  Tudela 
in  Rom  zeigte,  wurden  der  Typus  für  die  fortdauernden  Leiden, 
und  von  Rom,  wo  die  Opfer  lagen,  ward  auch  der  Messia 
erwartet.  Seit  acht  bis  neun  Jahrhunderten  werden  die  zehn 
mit  Ehrfurcht  genannt:  Belege  geben  Midrasch  Konen,  Tana  25 
EUahu,  die  Beschreibung  des  Paradieses,  die  Geschichte 
von  Josua  b.  Levi;  ferner  Nissim,  Raschi,  d)  Tobia,  Jehuda 
halevi,  c)  Benjamin  der  Reisende,  Maimonides,  /)  Ephraim, 
Elasar,  g)  die  Tosafot,  h)  Bechai,  Jehuda  b.  Schemarja,  i) 
Immanuel,  k)  Isaac  Abuab,  l)  Mose,  m)  Ziuni  u.  a.  Da  die  30 
Tatsache,  die  der  Midrasch  angibt,  von  der  Gleichzeitig- 
keit   der    genannten    Männer    abhängt,    die    schon    nach    Mai- 


a)  Bell.  4, 3.  —  &)  Bei  Saadia  und  im  Klageges.  p^^^fl  ^?1t<-  — 
x;)  Elieser-Baraita  c.  43.  — d)  Zu  Berachot  57  b,  Aboda  IIb,  Bereschit  rabba 
c.  34.  —  e)  Kusari  3,  65.  —  /)  Verfolgungs-Sendschreiben  S.  10 ;  in  den  35 
Hilchot  n^nnn  mO'  S,  4  heißen  Akiba  und  seine  denossen  niS^Ö  ^J1*in 
(vgl.  nV  f  J  ^1Ü  bei  Jalkut  7  a).  —  g)  S.  Recanate  Kommentar  68  c.  — 
h)  Bechorot  36  a.  —  i)  Sei.  ^^<C3^  ll'mSX-  —  k)  Mechabberot  S.  266.  — 
i)  Leuchter  c.  29;  vgU  c.  237,  253,  258.  —  m)  innH  1DD  «as.  §  24. 


—    144    — 

monides  —  welcher  von  den  zehn  6  in  die  erste,  2  in  die 
zweite,  3  in  die  dritte  Generation  versetzt  —  nicht  zugegeben 
werden  konnte :  so  wurde  sie  von  Bechai  a)  und  Abr.  Zacut 
bestritten,     denen     Jachia,     Gans    und    Heilprin     beistimmen; 

5  man  verstand  es,  Geschichte  und  Poesie  voneinander  zu  unter- 
scheiden. 

Unter  den  Dichtern,  von  denen  Saadia  der  erste  ist  — 
die  übrigen  sind  Jehuda,  Binjamin,  drei  Ungenannte,  [Ela- 
sar?],    Ephraim    b.   Jacob,    Menachem    b.    Jacob,    AntoU    b. 

10  Joseph,  Salomo  b.  Isaac  Gerundi,  Joseph  Ezovi,  Mose  b. 
Chija,  Matatia,  [Eha],  —  herrscht  weder  in  Ansehung  der 
Namen,  noch  in  BetrefE  der  Motive,  eine  Übereinstimmung: 
jeder  folgte  seiner  Quelle  und  seiner  Eingebung;  Matatia 
nennt  nur  drei  mit  Namen.    Die  spätere  Kabbala  h)  hat  ihren 

15  Lieblingstraum  von  der  Seelenwanderung  auch  bei  den  zehn 
Märtyrern  geträumt.  Man  machte  Verzeichnisse,  so  daß 
die  Namen  in  Bezug  auf  den  Zahlenwert  der  Buchstaben 
denen  der  zwölf  Stämme  —  Joseph  und  Binjamin  abge- 
rechnet   —   gleichkamen,    nämlich    2858    betrugen;    suchte    in 

20  Jakobs  Segen  nach  Analogien  und  fand  zusammengehörend 
Jehuda  mit  dem  Nasi  Simeon,  und  Sebulun  mit  Jehuda 
b.  Baba;  oder  man  verteilte  die  Strafen  der  einzelnen  nach 
den  Vorgängen  mit  Joseph.  Aber  in  dem  Zyklus  der  Selicha 
bheben  diese  Gedichte  eine  Art  tragischer  Akeda,  den  Fall  und 

25  die  Schuld  Israels  und  zuweilen  auch  neue  Leiden  darstellend, 
und  nach  jedem  edlen  Haupt,  das  fiel,  erdröhnte  der  Chatanu- 
Kefrain:  „wir  haben  gesündigt!"  wie  ein  dumpfer  Donner  aus 
der  umwölkten  Brust. 

Der  von  Geheimnissen  umgebene  vierbuchstabige  Gottes- 
30  name  —  Tetragrammaton  —  nahm  allmählich  verschiedene 
geheimnisvolle  Gestalten  an  und  rückte  zugleich  in  das  Ge- 
biet des  Wunderbaren,  Magischen  hinauf.  Nachdem  der  In- 
halt der  heiligen  Schriften  auch  die  Sprache  heilig  ge- 
sprochen, übertrug  diese  ihre  Heiligkeit  auf  die  Buchstaben  — 
85  unterstützt  einerseits  von  der  götthchen  Schrift  auf  den 
Tafehi,   auf   denen   gewisse   Buchstaben   selber   nur    durch    ein 

o)  r>pO  Ende.  —  b)  S.  Recanate  a.  a.  O.,  Reubeni  62  d,  Sohar 
Genes.  158,  VJ^D'>^\  N.  69  f.  108  b,  Jachia  30  a. 


—    145    — 

Wunder  möglichi  waren,  a)  so  wie  anderseits  von  einzelnen 
Buchstaben,  deren  Wichtigkeit  Halacha  und  Hagada  lehrten. 
Mit  zwei  Buchstaben  seines  Namens  hat  Gott  beide  Welten 
erschaffen ;  h)  durch  die  in  der  Buchstaben-Kombination  ver- 
borgenen Kräfte  werden  kunstreiche  Dinge  gearbeitet ;  c)  die  5 
Buchstaben  wurden  als  ursprüngliche  ideale  Wesen  ange- 
sehen, d)  und  das  Jezira-Buch  bringt  Zahlen,  Buchstaben,  Welt 
und  Mensch  in  ein  voneinander  abhängiges  Verhältnis: 
Die  Urschöpfung  sei  aus  drei  heiligen  Namen  hervorge- 
gangen, mit  denen  Licht,  Wasser  und  Feuer  erschaffen  worden,  e)  10 
Der  ausgesprochene  Gottesname,  den  niemand  recht  kannte, 
schon  in  der  talmudischen  Zeit  ein  Mythus,  erhob  sich  später 
zum  Eckstein  der  Kabbalisten:  Wer  ihn  wußte  und  seiner  sich 
zu  bedienen  verstand,  der  konnte  Verborgenes  aus  dem 
Wasser  heraufholen,  /)  fliegen,  g)  in  den  Himmel  steigen,  h)  15 
die  Tiere  verstehen,  i)  töten,  k)  Möghches  und  Unmög- 
liches verrichten,  l)  Angeblich  haben  ihn  im  dritten  Jahr- 
hundert noch  verschiedene  Personen  gekannt,  m)  und  war 
er  mündlich  von  den  Lehrern  den  Schülern  mitgeteilt  worden,  n) 
Esra  soll  ihn  ausgesprochen,  o)  Nechonja  ihn  gelehrt,  p)  20 
Akiba  im  Himmel  erfahren  haben,  q)  Er  steht  auf  dem 
Throne  Gottes,  r)  dem  Szepter  Gottes,  s)  dem  Steine  des  Ab- 
grundes ;  i)  war  auf  dem  Ringe  des  Salomo,  u)  dem  Schwerte 
Metusalas,  v)  dem  Stabe  Moses,  w)  den  Gürteln  der  Israeliten 


o)  J.  Megilla  1,  9.  Megilla  2  b.  —  &)  J.  Chagiga  2, 1.  Menachot  f.  29  b.  25 
—  c)  Berachot  55  a.  —  d)  Sanhedrin  107  a,  Bereschit  rabba  1,  Wajikra 
rabba    19  f.    185  d.     Akibas    Buchstaben.    —   e)  Midrasch  HODIIS  TI 
oder  iy]y    Raschi   Menachot  1.1.  —  /)  Pesikta  Beschallach  [nicht  vor- 
handen in  Mechilta  und  Tosefta  Sota  4],  —  g)  Sanhedrin  95  a,  Moses 
Tod,  S.  124,  Abchir  bei  Jalkut  Genes.    §  44,   Ben  Sira  ed.   Ven.   f.  23.  30 
Toldot  Jeschu.  —    h)  Gittin  68  a,  Abchir  a.  a.  O.,  Hechalot,  Märtyrer- 
Midrasch.  —  i)   Rasiel    3   b.  —  k)   Abot  R.    Natan  c.  20.   Raschi  zu 
Exod.  2,14.   Schemot  rabba   1  f.  119  a.  —   l)   Vgl.    Midr.    Gant.    25  b, 
Midr.  Ps.  36,  Rasiel  2  b,  40  b,  Nachmanides  Rede  ri"nn  S.  31.,  Elieser- 
Baraita  c.  45  Ende.  —  m)  J.  Joma  3,  7  und  Midrasch  Kohelet  c.  3  f.  35 
92  b.    —  n)    J.  Joma   a.   a.    O.,  Kidduschin   71a,    Sanhedrin  60  a.  — 
o)  J.  Megilla  3  Ende.  —  p)  S.  Mordechai  Joma.  —  q)  Kl.  Hechalot.  — 
r)  Buch  "p^n'  S-  116-  I"^  der  Baraita  Elieser  c.  4  und  den  gedruckten 
Hechalot  c.  7  heißt  es:  in2fö2  IZniDöfl  WÜ  in3'  —   *)    Moses   Tod, 
S.  121.   —   t)  Targ.  Kohelet  3,  11.  Rasiel  14  a.  —  m)  Gittin  a.  a.  O.  —  40 
v)  Kl.  Jalkut  Reubeni  Art.  Dp^JQ  (Eisenm.  Th.  I,  S.  651).  —  to)  Moses 

Zum,  SynagogäU  Poesie,  10 


—    146    — 

und  deren  Waffe;  a)  auch  waren  es  die  im  hohenpriesterlichen 
Brustschilde  liegenden  Urim  und  Tummim.  b)  Überall,  wo 
Wunderbares  bestand,  war  auch  der  Sehern  hamphorasch.  Aber 
der    Midrasch  c)   klagt,   daß   unser   Gebet   nicht   erhört   werde, 

5  weil  wir  diesen  Namen  nicht  mehr  wüßten.  Die  Anstrengungen, 
ihn  kennen  zu  lernen,  waren  daher  groß:  man  versuchte  mehrere 
Kombinationen,  und  vornehmlich  in  Ansehen  standen,  außer 
dem  Namen  von  4,  d)  der  von  12,  e)  der  von  22,  /)  der 
am    Versöhnungstage    vom    Hohenpriester    angerufene    Name 

10  von  42,  ö')  und  der  von  72  Buchstaben,  h)  Indes  schon 
in  den  kleinen  Hechalot  werden  eine  Menge  anderer  Namen 
für  den  hamphorasch  ausgegeben;  anderen  zufolge  ist  es 
die  Namenreihe,  die  auf  Moses  Schwerte  i)  stand;  drei  dergleichen 
enthält  das  Buch  Rasiel.  k)    Die  Buchstaben- Verehrung  glaubte 

15  in  allen  Worten  der  Schrift  göttliche  Namen  zu  sehen,  die  wir 
zu  entziffern  unfähig  seien,  l) 


Leben,  S.  7,    Moses  Tod,  S.  128,  Elieser-Baraita  c.  42,  Debarim  rabba 
Ende.    Wajoscha,  S.  42. 

a)  Bald  pf ,  bald  nif^il?,  s.  Midr.  Cant.  7  c,  gr.  Pesikta  33,  Jalkut 

20  Exod.  f.  109  c;  etwas  verschieden  in  Baraita  Elieser  c.  47.  —  b)  Paläst. 
Targum  Exod.  28,  30,  Raschi  das.  Vgl.  auch  Samuel  b.  Meir.  [niX^ltt^H  pP3 
möt£^  b^^'  —  ^)  Midrasch  zu  Ps.  91,  Jalkut  Ps.  119  a,  große  Pesikta  22. 
—  d)  S.  Sifre  Stt^3'  Rasiel  33  a,  Ziuni  81  a,  Botril  41  a,  Sanhedr.  60  a.  — 
e)    Dreimal    der    Gottesname    im    Priestersegen    (Midrasch    Nechonja), 

25  dessen  Abkürzung  vielleicht  die  Schreibung  ivi  bezeichnet,  vgl.  Sutarta 
Ntt^l  f.  41  d.  Nach  Rasiel  24  a  sind  es  die  12  Zusammensetzungen  der 
Buchstaben  n^lH-  —  /)  Dnpii<  usw.,  vgl.  Rasiel  45  a.  —  g)  S.  ri"in*&< 
n^tt^i^*!'  Ra-siel  14  a,  Hai  bei  Ascheri  Joma  c.  8;  Raschi  Aboda  17  b, 
Sanhedr.  60  a,   101  b,  Kidduschin  71  a;  Bechai  rilOtt';  Vgl.  Isaac  Giat 

30  in  Qtt^  1K2i<'  —  ^)  Pesikta  hachodesch  und  gr.  Pesikta  15  §  17,  Midr. 
Cant.  13  d,  Bereschit  rabba  44,  Jalkut  Genesis  21a  unt.,  Hai  im  Gut- 
achten ms.  Mich.  317  über  niO^l  QWV^  ^TV  p  «IHtt^  '^lian  Dtt^m 

mpn^  VnVm{<  P^<^  nVmj<);  Isaac  Glat  a.  a.  O.,  RascM  Succa 

45  a,  Abenesra  Exod.  33  Ende,  Rasiel  30  a,  40  b,  24  b,  wo  die  einzelnen 

35  Namen  D>tC^*11Ö0n  Ülött^  heißen;  ebenso  in  Binjamins  Jozer  '^^Hi^  und 
bei  Salmon  b.  Jerucham  c.  15  in  cod.  Leyd.  41.  — •  i)  Nach  dem  Buche 
D'?*in  bei  Tanja  in  der  Erklärung  der  Hagada;  vermutlich  die  Schrift 
ntt^öl  i^^lH'  deren  Hai  a.  a.  O.  erwähnt;  diese  Namen  stünden,  nach 
Ziuni,    58  b,    im  'lt!7\1    'D»    das  auch   bei   Hai   genannt  ist  [vgl.  meine 

40  gottesd.  Vortr.,  S.  169].  Vgl.  die  Stelle  im  Sohar  {^^y]  Col.  279)  von 
dem  blitzenden  Schwerte  mit  den  vielen  Engelnamen.  —  fc)  7  a,  38  b, 
40  a.  —  l)  Nachmanides  Vorrede  zum  Pentateuch- Kommentar. 


—    147      — 

Diese  Vorstellungen  sind  auf  die  Selicha  nicht  ganz 
ohne  Einfluß  geblieben;  symbolische  Gottesnamen,  wie  Ach- 
teriel,  Adiriron,  Esus,  und  Namen-Kombinationen  a)  drangen 
in  einige  Gebetstücke  ein,  während  anderseits  vermittelst  der 
Akrostichen  die  heiligen  Namen  unausgesprochen  gesprochen  5 
wurden:  man  schien  die  Kräfte  des  hamphorasch  beschwören  zu 
wollen.  In  einer  solchen  für  den  Versöhnungstag  bestimmten 
Selicha  von  Binjamin  b.  Serach,  in  welcher  der  Name  von  22 
akrostichisch  dargestellt  ist,  heißt  es,  dies  sei  der  von  Gali- 
zur  dem  Mose  gelehrte  Name,  der  Hilfe  bringe,  wenn  er  in  lo 
lauterem  Sinne  ausgesprochen  werde.  Es  hatte  dies  einen 
Anschein  von  Beschwörung  der  Geister,  der  man  auch  in 
Hechalot,  bei  Amram  h)  und  anderen  Autoren  jenes  Zeit- 
alters begegnet,  und  die  später  in  die  abergläubische  praktische 
Kabbala  ausartete.  is 

Reiner,  zugleich  populärer,  ist  die  Anwendung  göttlicher 
Namen  und  Kräfte  in  den  Techinnas,  am  Ende  des 
Selicha-Dienstes,  wo  die  Gemeinde  mit  den  Worten:  ,,Wir 
wissen  nicht,  was  zu  tun,  nur  auf  dich  ist  unser  Auge  gerichtet", 
sich  gleichsam  der  göttlichen  Gnade  in  die  Arme  wirft.  20 
In  den  Gebeten  dieser  Gattung  appelliert  Israel  von  allem 
Verdienst,  von  jeder  Berufung  auf  einen  Anspruch,  ledig- 
lich an  das  Erbarmen,  an  die  Liebe;  bisweilen  wird  als- 
dann heutiges  Elend  und  früherer  Wohlstand  verglichen, 
und  mit  Hoffnungen  geschlossen,  ähnlich  den  Ahabas,  nur  25 
daß  dort  auch  Gott  redend  eingeführt,  hier  aber  für  die  Ge- 
samtheit zu  Gott  gebetet  wird.  Die  Kräfte  und  Eigen- 
schaften des  höchsten  Wesens,  als  seine  Liebe,  c)  die  drei- 
zehn Middot,  d)  selbst  die  Thora,  e)  werden  angerufen  für 
Israel  zu  flehen ;  die  Himmel,  der  Gottesthron,  die  Natur,  /)  30 
Engel,  edle  Verstorbene,  die  Väter  aufgefordert,  ihre  Ge- 
bete   mit    denen    der    Kinder    zu    vereinigen,  g)      Von    himm- 


a)  S.  B  e  i  I  a  g  e  21.  —  &)  S.  Tur  Orach  Chajim  299.  Minhagim  An- 
merk.  115.  —  c)  D^önin  mO»  vgl.  rM2^i<  von  Amitai,  Hin«  von 
Isaac.  —  d)  Sei.  nitt'P  'Ü^'Ü-  —  ^)  Selichas  von  Simeon  b.  Isaac,  Meir  35 
b.  Isaac  aus  Orleans,  Meir  b.  Isaac,  Salomo  b.  Isaac  und  Ephraim  b. 
Jakob.  Vgl.  Schemot  rabba  29  f.  144  d.  —  /)  Sei.  Q^Qtt'  ^*1pt£'>  r\yü 
i<D3n,  >^nn  "•  *•  —  9)  Vgl.  Mldr.  Thren.  55,  Josippon  p.  686,  Samuel 

10* 


~    148    — 

lischen  Fürsprechern  reden  Hiob  und  Daniel,  und  dem 
Talmud  a)  zufolge  ist  es  gestattet,  die  Engel  um  Fürsprache 
zu  bitten:  denn  nur  das  Gebet  an  sie,  als  Helfende,  zu 
richten,  ist  imerlaubt.  h)  Daher  schließt  der  Buße-Gottes- 
5  dienst  mit  dem  ^D^i30,  einem  Gebete  an  die  Engel,  die  über  das 
Gebet  gesetzt  sind;  es  fand  dies  seine  Nahrung  in  dem  Glauben, 
daß  die  Engel  die  Vorsteher  der  Völker  wie  der  Natur- 
kräfte seien,  und  daß  jede  göttliche  Kraft,  durch  einen  ge- 
heimnisvollen   Namen    bezeichnet,  c)    in    einem    Engel    darge- 

10  stellt  werde,  namentlich  in  den  sogenannten  Engelfürsten, 
die  man  auch  dem  Himmel  gegeben,  wie  Michael,  Metatron 
u.  a.  Man  hatte  Heere  von  guten  und  bösen  Geistern  geschaffen, 
die  der  Gottheit  näher  oder  ferner  standen,  und  hielt  die 
Parteiungen  auf  der  Erde  für  Ausflüsse  des  Kampfes  zwischen 

15  höheren  Mächten :  dies  glaubte  die  alte  wie  die  mittlere 
Welt.  Die  koptische,  die  abyssinische,  die  griechische  und 
die  römische  Kirche  haben  Engel- Anrufungen,  und  in  christ- 
lichen Gebetsformeln  des  achten  Jahrhunderts  werden  acht 
den    Juden    entlehnte     Engel    angefleht.        Seit    dem    Ende 

20  des  zehnten  Jahrhunderts  kamen  die  den  Römern  ent- 
lehnten Heihgsprechungen  dazu,  und  später  ward  die  be- 
wohnte Erde  samt  allen  Gewerben  unter  das  Patronat  be- 
stimmter Engel  und  HeiUgen  verteilt,  d)  Mit  aller  Strenge 
der  jüdischen  Einheitslehre  konnte  der  Glaube  an  den  Schutz, 

25  an  die  Freundschaft  von  Engeln  bestehen;  weinen  sie  ja  bei 
Isaacs  Opfer  und  bei  allen  Leiden,  die  seine  Nachkommen 
treffen,  preisen  Gott  in  der  heiligen  Sprache,  geleiten  die 
Seelen  in  die  Wohnstätte  des  Friedens,  bringen  die  Gebete 
der  Gemeinden  vor  Gott,  flehen  den  Zürnenden  an,  und  dann 

80  gehen  vom  Throne  Gottes  feurige  Worte  aus:  „Heil  euch,  An- 
wälte meiner  Kinder!  Preis  euch,  die  ihr  an  das  Verdienst  der 
Väter  mahnet."  e) 


a)  J.  Kidduschin  1  Ende.  Sanhedrin  44  b.  —  b)  R.  Judan  in  j.  Be- 
rachot  9.  —  c)  S.  [Midr.  Thren.  303].  Esra  bei  Recanate  n'?tt^^*l» 
^'^  tnnijö  n^13  ^ei  Eisenm.  2,  379],  nach  den  kl.  Hechalot  bezeichnet 
ni1!l?N  ^^®  Stärke.  —  d)  Carlo  Fabri  bei  GafEarel  curiosit^z  ed.  1650, 
p.  211.  Bartolocci  biblioth.  rabbin.  t.  1,  p.  231.  Fabricius  bibliographia 
antiq.,  p.  261  ff.,  269  ff.  Boissi  dissertat.  1. 1,  p,  253  ff.  —  e)  Vgl.  Elasars 
^D^i3ö»  Isaacs  ty>^^  ^N  ^^^  den  Schluß  von  Meschullams  y^Q  r\i< ', 


—    149    — 

Keins    dieser    Gebete    konnte    den    Betenden    zu    glauben 
veranlassen,  daß  sein  Heil  von  einem  anderen  als  von  Gott  ab- 
hänge; auch  ist  nur  in  einem,  in  aramäischer  Sprache,  Michael, 
in  einem  ähnlichen  Metatron  a)  genannt  und  in  einer,  übrigens 
ungebräuchlichen,     Selicha     werden     22     Gottes-     und     Engel-  5 
namen    mit   eingeführt,  b)     Als   seit   dem    Ende    des   zwölften 
Jahrhunderts    Philosophie    und    Mystik    sich    verbreiteten,    die 
geistigen    Kräfte    und   ihre    Versinnlichung    die    Gemüther    be- 
schäftigte,    erhitzte,      entzweite,      traten     Gegner     und     Ver- 
teidiger der  Namen  und  des  ^D^3DÖ  auf.    Die  sogenannten  hei-  lo 
ligen     Namen     waren     zu     Amuletten    gemißbraucht    worden, 
es    wimmelte    davon    in    zahlreichen    abergläubischen    Schriften 
des   geonäischen   Zeitalters;    selbst   Hai   Gaon  c)   hatte,   wie   es 
scheint,  nur  nachgegeben,  daß  derjenige,  welcher  an  die  Kraft 
eines   solchen    Namens   glaube,    denselben    in    die    Tefilla    mit-  i5 
einfließen    lassen    könne.      Allein    Maimonides  d)    erklärte,    nur 
das    Tetragrammaton    sei    der   ursprüngliche    Gottesname;    was 
sonst  müßige  Köpfe  für  Namen  erfunden,  denen  sie  wunder- 
bare Kräfte  beilegen,  sei  tolles  Zeug,  das  man  nicht  glauben, 
kaum   anhören   dürfe.     Die   Namen   von   12  und   von   42,   die  20 
die    Alten    hatten,    seien    Wörtergruppen,  e)    göttliche    Eigen- 
schaften damit  zu  bezeichnen.    Gleichergestalt  nennt  Abenesra 
die    Gematrias    und    Jakob    b.    Abbamare  /)    die    Namen    er- 
dichtete    Torheiten,     welche     Menschen     ohne     Verstand     für 
Merkaba    hielten.      Die    Buchstaben-Verehrung    blieb    jedoch  25 
herrschend   und   Isaac   Abuab  g)   begnügte    sich   mit   der   Miß- 
billigung von  Gebeten,  in  denen  unverständliche  heilige  Namen 


Hechalot  c.  8  (Emek  hamelech  42  b,  51  d,  174  b),  nH^^D  Ven.  1712  f. 
128  b;  Leuchter  c.  95. 

*)  N21  H'^'Ü  ^H3^ö  bei  Nachmanides  [s.  weiter  unten] ;  p'iJJöQ  30 
Nin  «1SD  in  p3:ö  Xmaan.  vor  dem  Stück  ttr^ean  X^at^m  [10  [Mit- 
teilung von  Luzzatto],  Auf  beide  spielt  Kalonymos  (?n3  ?^X  ^'  34)  an, 
der  auch  noch  Gabriel  nennt.  —  &)  S.  B  e  i  1  a  g  e  22.  —  c)  Vgl.  das  Gut- 
achten in  En  Jakob  zu  Chagiga  2  [bei  Rapoport:  Hai  S.  88.]  und  ein 
anderes  ms.  (oben  S.  146  Anm.  h),  aus  welchem  eine  Stelle  bei  Jellinek  35 
Auswahl  Heft  1,  S.  6.  —  d)  More  1,  61  bis  63.  —  e)  Die  42  Worte,  welche 
[der  Kabbaiist  bei]  Moses  Narboni  [zum  More  1,62]  als  die  Attribute 
aufstellt,  die  in  dem  Namen  von  42  enthalten  seien,  sind  abgedruckt 
in  [RGA  ^^y^  npl2J<  27  f.  23  a],  Peter  Beer:  Geschichte  der  Sekten, 
Th.  2,  S.  74.  —  /)  Malmad  ms.  Vorrede.  —  g)  Leuchter  c.  71.  40 


—    150    — 

vorkommen.  Schemtob  Schaf rut  a)  verdammt  die  Teufel- 
beschwörungen, (S.  150)  den  Glauben  an  die  Kräfte  der  Namen, 
oder  an  den  mystischen  Gebrauch  der  Psalmen,  trotz  der  vielen 

6  über  diese  Materie  zirkulierenden  Schriften.  Wirklich  zogen 
sich  die  Namen  aus  dem  öffentlichen  Gottesdienste  in  die  Privat- 
andachten zurück. 

Ebensolchen     Tadel     erfuhren    von    mehreren    geachteten 
Männern    die    Bittgesuche    an    die    Engel.      Nachmanides    er- 

10  klärte  sich  in  einer  öffentlich  gehaltenen  Rede  6)  sowohl 
gegen  die  Anrufung  des  Großfürsten  Michael  als  gegen 
das  ^D^i^O.  Der  alte  Ausspruch,  man  solle  nicht  in  ara- 
mäischer Sprache  beten,  weil  die  Engel  diese  Sprache  nicht 
verstehen,    ist    so    wenig    beachtet    worden,     daß    man    die 

15  ,, Engel  der  Höhe"  c)  aramäisch  um  ihre  Unterstützung  an- 
fleht. Nach  Jehuda  b.  Jakar  d)  sei  dies  dahin  zu  erklären, 
daß  Engel  von  jener  Sprache  keine  Notiz  nehmen;  indessen 
Gebete  versammelter  Gemeinde,  Klagen  über  Unrecht,  Tränen 
des  Leides  bedürfen  keiner  Engel-Fürsprache,  da  für  diese  die 

20  Himmelspforten  stets  geöffnet  bleiben.  Menachem  b.  Se- 
rach e)  bemerkt,  unsere  Handlungen  sollten  uns  Gott  nahe 
bringen,  nicht  Engel  und  Seraph,  deren  auch  die  Gebete 
der  Propheten  nicht  gedenken;  gleicherweise  tadelt  der 
Karäer    Aaron    b.    Elia/)    das    >D^3DÖ,    und    mit    ihm    stimmt 

25  Abraham  Treves,  g)  der  eine  ganze  Abhandlung  gegen  Menachem 
aus  Recanate  h)  geschrieben,  welcher  sich  bloß  auf  Kaleb  stützt, 
der  die  Fürbitte  der  verstorbenen  Väter  angerufen,  i)  Auch 
in  den  Zusätzen  zum  Buche  der  Frommen  wird  der  Tefilla 
des  fürbittenden   Engels  gedacht :  Abigedor  in   Wien  A;)   nahm 

30  jenes  Gebet  in  Schutz,  das  schon  im  Talmud  anempfohlen 
werde.  Der  Verfasser  des  Buches  p>P  warnt,  seine  Ge- 
danken   beim    Beten    an    Metatron    zu    richten;    ein    anderer 


«)  0^3101  DiiD  14  a»  35  b.  —  &)  no^on  'n  nnn  ^s.;  die 

85  Stelle  fehlt  in  den  Ausgaben,  wird  aber  rilDK  pO  f •  6  a  von  Simeon 
Duran,  der  ihm  beistimmt,  angeführt.  —  c)  fc^^ri^  IIÖD  N0110  ^3i<^ö 
am  Schlüsse  des  t^Q^^T  nnD3  HO-  —  '^)  Ü^VI  D^OD  184.  — 
e)  Zeda  laderech  4,  4,  5.  —  /)  ,1*Tin  IDD  "^s.  Parascha  i*if|\  — 
g)  Glosse   zu   Menachem    b.    Serach   a.   a.    0.;    beide   Stellen  verwirrt 

^onaKH  DKjp  S.  146.  —  h)  "i^  n'?tt^  Anf.  [ms.  und  Ed.].—  i)  Sota  34b 
und  Tosaf.   daselbst.   —  k)   Tanja  72. 


151 


utor  a)  jener  Zeit  bemerkt  richtig:  „Die  aufriclitige  Buße  (S.  151) 
braucht  keiner  Fürbitte  der  Heiligen,  nach  der  göttHchen  Ver- 
sicherung, daß  der  in  Wahrheit  zu  ihm  Zurückkehrende  ange- 
nommen wird;  der  erheuchelten  nützen  weder  Tote  und  Heilige, 
noch  Menschen  und  Engel."  Nach  Jesaia  de  Trani  und  R.  Jona  &)  s 
bedürfe  der  öffentliche  Gottesdienst  keiner  Stütze  durch  Engel. 
Am  deutlichsten  spricht  Lipmann  aus  Mühlhausen,  c)  „Wer  sich, 
sagt  er,  an  die  Heiligen  wendet,  glaubt,  entweder  sie  müßten 
Gott  erst  von  dem  Geschehenen  in  Kenntnis  setzen,  oder  sie 
seien  leichter  zu  überreden.  Beides  ist  ein  Irrtum.  Jede  Mittler-  lo 
Schaft  zwischen  dem  Menschen  und  dem  Schöpfer  haben  unsere 
Weisen  abgewiesen ;  sich  an  Fürsprecher  wenden  führt  zu  Teufel- 
tum  und  Götzendienst."  Offenbar  wird  hier  auf  die  Äußerung 
des  palästinischen  Talmud  hingedeutet:  ,,Hast  Du  ein  Leiden, 
so  rufe  weder  Michael  noch  Gabriel,  sondern  ihn  und  er  ant-  i5 
wortet."  d)  Betrachtungen  dieser  Art  haben  das  ,,Machnise"  da, 
wo  es  üblich  war,  nicht  verdrängt,  indessen  doch  Jochanan  Tre- 
ves  (A.  1540)  bewogen,  die  ,,Engel  der  Höhe"  in  ,,Gott  der  Höhe" 
zu  verwandeln ;  wenn  man  unter  den  Darbringern  der  Bitten  nicht 
die  Frommen  —  die  Verstorbenen  —  verstehe,  so  müßten,  meint  20 
er,  solche  an  Engel  gerichtete  Gebete  wohl  von  Unwissenden 
oder  gar  von  Sektierern  eingeführt  sein.  Volksglauben  und 
Schlendrian  behielten  über  Vernunft  auch  hier  die  Oberhand, 
und  der  Sehcha-Erklärer  vom  Jahre  1568  nimmt  das  ,,Machnise" 
in  Schutz,  und  hält  die  Befürchtungen  der  Gegner  für  über-  25 
trieben.    [R.  Löwe  b.  Bezalel  {ub^]}  ms^ns  Abschn.  12)  tadelt 


«)  rQin  nOn'^ö  33  a.  —  &)  Zu  AlfasI  Berachot  c.  2.  —  c)  Nizza- 
chon  §§  12,  132.  —  d)  J.  Berachot  9. 


IV. 

Selicha-Dichter. 

Durch  die  Selichas  zieht  ein  Grundton,  der  gleich  der 
Melodie  des  Satzes  in  einem  Gesangstück  mitten  unter  wech- 
selnden Harmonien  stets  das  Ohr  trifft,  die  Empfindung 
beschäftigt;    in    ihrer    Gesamtheit    bilden    sie    eine    Rehitim- 

5  Kette  aus  verschiedenen  und  doch  ähnlichen  Ringen  zu- 
sammengesetzt. Einzeln  betrachtet,  werden  die  stärksten  Unter- 
schiede, die  reichste  Mannigfaltigkeit  sichtbar.  Ausdrucks  weise  und 
Inhalt,  Einkleidung  und  Gedanken  ändern  sich  nach  Zeit  und 
Ort,  nach  Veranlassung  und  Zweck,  vornehmlich  nach  der  Eigen- 

10  tümlichkeit  der  Dichter.  Die  älteste  Selicha  war  der  für  alle 
Zeiten  passende  Psalm;  später  wurden  die  Versgruppen 
Blumensträuße,  von  den  sie  umschlingenden  Gebetsphrasen 
zusammengehalten.  Ebenso  kunstlos,  wenn  auch  mehr  mit 
den    eigenen    Worten    der    Verfasser,    sind    die    Bestandteile 

15  der  alten  Selicha-Ordnung,  ohne  Reim  und  künstliche  Form, 
leicht,  auf  bekannte  Aussprüche  begründet,  bisweilen  in  der 
aramäischen  Volkssprache  geschrieben. 

Introduktion  der  M  i  d  d  o  t  a)  (Prosa). 

Gott,  König,  der  auf  dem  Throne  des  Erbarmens  sitzend  mit  Gjoß- 
20  mut  verfährt,  die  Vergehen  seines  Volkes  vergibt,  indem  er  einzeln 
sie  beseitigt;  vielfach  Vergebung  gewährt  Sündern,  Verzeihung  Ver- 
brechern; Gnädiges  erzeigt  allem  Fleisch  und  Geist,  nicht  nach  ihrem 
bösen  Tun  vergilt:  du,  o  Gott!  hast  uns  unterwiesen,  die  dreizehn  [Eigen- 
schaften] auszusprechen;  o  gedenke  uns  heut  den  Bund  der  dreizehn, 
25  wie  einst  du  dem  Demütigen  offenbaret,  so  wie  geschrieben  ist  (Exod.  34, 
5.  6.  7.  9)  usw. 


—    153    — 

Litanie  H  a  b  i  t  a  a)  [Blicke  herab]  (alphabetisch). 

Gedenke,  Ewiger,  wie  es  uns  ergangen,  blicke  herab  und  siehe  unsere 
Schmach!     (Klagel.  5,  1), 

Blicke  herab  und  siehe  unsere  Seufzer,  B.  h.  und  siehe  unsere  Be- 
schämung,   B.    h.    und   sammle    unsere    Verbannten,    willfahre    unseren  5 
Tränen,  erhöhe  unsere  niedrige  Stellung,  höre  unser  Bekenntnis,  unser 
Geschrei,  ersetze  unsere  Verluste,   heile  unsere  Krankheit;  mache  rein 
unsere  Unreinheit,  hoch  unsere  gesunkene  Lage;  wende  ab  unsere  Schande, 
dränge,    die  uns  drängen,    bekriege,    die    uns    bekriegen;    heile    unsere 
Schmerzen,    höre    unser  Ächzen,    führe   aus   unsere    Rache;    höre   unser  lo 
Flehen,    sieh    unser  Elend,    verzäune    unseren    Riß;    höre    unser    Ge- 
schrei,  unsere   Stimme,   neige  dich   zu   unserer  Klage,   vernimm   unser 
Flehen,   merke   auf  unser  Gebet.      Blicke  herab  und  siehe,   wir  haben 
keinen  anderen  Gott  als  dich,  keinen  Helfer  und  Beistand  als  dich,  keinen 
Erlöser  und  Retter  als  dich!     B.  h.  und  siehe,  uns  fressen  Feinde,  ver-  15 
schlingen   Dränger,   plündern   Räuber,    betäuben  Wölfe.      Ein  schweres 
Joch  liegt  auf  uns,  unser  Atem  geht  aus,  unser  Leben  bricht,  wir  halten 
es  nicht  aus. 

Rachmanaft)    (aramäisch). 

Barmherziger,  erhöre  uns!  Barmherziger,  wir  haben  gefehlt,  bös  und  20 
töricht  gehandelt,  waren  widerspenstig;  wir  haben  deine  Gebote  nicht 
beobachtet,  sind  nicht  in  deinem  Wege  gegangen;  deinen  Willen  haben 
wir  nicht  befolgt,  und  deinen  Befehl  übertreten.  Wir  nahen  nicht  mit 
Verdienst  und  guten  Werken;  verfahre  mit  uns  um  deines  großen  Namens 
willen;  komme  nicht  mit  uns  ins  Gericht:  richtetest  du,  es  bliebe  keiner  25 

von  uns  schuldlos.    Zahle  nicht  nach  unserer  Sünde ■ •  — •  —  gib 

uns  ein  bußfertiges  Herz,  flöße  uns  eine  Erkenntnis  der  Gottesfurcht 

ein,  sei  uns  mit  Erbarmen  zugewandt.  —  — •   Wir  sind  dir  Sohn 

und  Knecht;  jeder  Sohn  vergeht  sich  gegen  den  Vater,  der  Sohn  fehlt 
und  der  Vater  verschont;  jeder  Knecht  empört  sich  gegen  seinen  Herrn,  30 
der  Knecht  ist  widerspenstig  und  der  Herr  läßt  sich  erbitten.     Wehre 
der  bösen  Begierde  in  uns  und  laß  uns  nicht  in  ihrer  Gewalt,  sie  ist  Feuer, 

wir  Fleisch —  —    Barmherziger,  erlöse  Lebende  und  belebe 

Tote,  erlöse  Lebende,  denen  es  wie  Toten  ergeht •  —  gedenke  uns  den 

Bund  der  Väter,  gemäß  deinen  dreizehn  Eigenschaften.  35 


o)  ntS^nri'  womit  jeder  Absatz  beginnt.  — b)  J^löni  i^^  der  Anfang 
von  etwa  50  Sätzen,  schliessend  mit  vier  Xl^HT  K30n*l  Kö*1  i<D^O' 
einigen  p  «i^-jj^  Niam»  einem  p  ^^Cnn^X  «2Qm.  einem  Qm  WQm- 


/ 


—    154    — 

Unter  den  aramäischen  Stücken  aus  der  geonäischen  Zeit 
sind  einzelne,  deren  Einfalt  der  einfachen  Sprache  des  Buße- 
rituals entspricht. 

,,Im  lieblichen  Schatten  wuchs  die  Kuh,  war  der  Sonnenhitze  nie- 
5  mals  preisgegeben.  Plötzlich  überlieferte  sie  der  Herr  einem  grausamen 
Hirten,  der  sie  Tag  und  Nacht  mit  dem  Stocke  züchtigt.  Unter  ihrer 
Last  weint  die  Kuh  und  spricht:  Bitte,  Herr,  erleichtere  mir  die  Last! 
Er  antwortet  ihr:  Was  soll  ich  dir  tun,  Erstling  meiner  Besitztümer? 
Deine  Sünde  ist  Schuld,  dein  Joch  ist  drückend,  das  Ende  dir  sicher, 
10  wenn  die  Zeit  wird  gekommen  sein."  a) 

M  a  c  h  n  i  s  e.  &) 
Darbringer  der  flehenden  Bitten!  reichet  unsere  bittenden  Worte 
dar  dem  Herrn  des  Erbarmens. 

Verkünder  des  Gebetes!  bringet  unser  Gebet  vor  den,  der  Gebete 
15  erhört. 

Empfänger  der  Klage!  lasset  vernehmen  unsere  Klage  den,  der  auf 
die  Klagen  hört. 

Darbringer  der  Tränen!  überreichet  unsere  Tränen  dem  Herrscher, 

den  Tränen  besänftigen.     O  flehet  emsig  und  viel  vor  dem  hohen  und 

20  erhabenen    Gott,    gedenket   vor   ihm    der    Gesetzesübung,    der   schönen 

Handlungen  der  Entschlafenen,  daß  er  ihrer  Liebe  sich  erinnere,  ihren 

Samen  erhalte,  daß  Jakobs  Überrest  nicht  untergehe. 

Nicht  minder  einfach,  wenn  auch  von  der  alphabetischen 

Folge   abhängig,   sind   mehrere   alte   reimlose   Stücke   aus   dem 

25  Buße-  und  dem  Versöhnungsritual,   z.   B.   die   Trauer  um  die 

dahingeschiedenen  Vertreter  Israels,  die  Schilderungen  der  harten 

Gegenwart,  die  Ermahnungs-Selichas. 

Die  Männer  der  Treue,  c) 

Verloren  haben  wir  die  Männer  der  Treue,  die  auf  ihre  Taten  ge- 

30  stützt,   kühn  in  den  Riß  tretend,  das  Unheil  abwehren;  sie  waren  uns 

eine  Mauer,  die  Zufluchtstätte  am  Tage  des  Zornes:  löschten  des  Zornes 

Glut  im  leisen,   wehrten  dem  Grimm  im  lauten   Gebet.     Sie  erhörtest 

du,  bevor  sie  riefen;  sie  verstanden  dich  zu  besänftigten,  um  ihretwillen 

warst    du    wie    ein  Vater    liebreich,    sie  ließest    du  nie  leer  zurück- 

35  kommen.    Wegen  unserer  vielen  Sünden  haben  wir  sie  eingebüßt,  sie 

sind  uns  genommen,  weil  wir  gefrevelt;  sie  gingen  zur  Ruhe  ein,  uns 


a)  Nn"l01  Nnmn-    —  t)   D^öm   ^D^aSÖ.   s.   oben    S.    148. 

c)  nn«  n:o«  >r:N- 


^    155    — 

ließen  sie  für  Kummer  zurück.  Dahin  sind  die  Ausbesserer  der  Risse, 
verschwunden  die  Abwender  des  Grimmes.  Wo  sind  sie,  die  dem  Risse 
sich  entgegenstellen,  würdig  mit  Gebet  dich  zu  erbitten?  Verstreut  in 
die  vier  Winde,  ohne  Heil  zu  finden,  kehren  wir  beschämt  zu  dir  zurück, 
dich,  o  Gott!  in  der  Not  aufzusuchen.  5 

Denselben  Gegenstand  behandelt  ein  anderes  Stück  etwas 
bilderreicher. 

„Die  Männer  der  Liebe  a)  sind  dahin,  keine  Treue  ist  unter  den 

Lebenden.     Fromme  gibt  es  auf  Erden  nicht  mehr,  die  Redlichen  sind 

von    uns    geschieden.      Der    Gerechte    geht    unter,    keinen    kümmerts;  lo 

ein  Geschlecht  ist  es  ohne  Verdienst.    Verschwunden  sind,  die  vor  dem 

Risse  stehen,  verstreut,  die  den  Zaun  aufrichten,  unsere  Hand  vermag 

nichts"  usw. 

DieGegenwart. 

1)  Schuldvoller  als  je  ein  Volk,  schamerfüllt  mehr  denn  je  ein  Ge-  15 
schlecht,  gewichen  von  uns  aller  Frohsinn,  ist  weh  unserem  sündigen 
Herzen,  und  alle  Lust  gestört.  Der  Schmuck  ist  vernichtet,  zerstört 
die  heilige  Wohnung,  der  Palast  eine  Öde,  das  schöne  Land  ist  Bar- 
baren, unser  Besitz  den  Fremden  verfallen,  die  vor  unseren  Augen 
plündern.  20 

2)  Leiden  sind  übermäßig,  die  Drangsale  überfluten  uns.  Wir  suchen 
Hilfe,  umsonst!  finden  statt  Ruhe  nur  Sorge:  zahlreich  die  Dränger, 
hoch  und  stolzen  Hauptes.  Das  Joch  der  Frechen  ekelt  uns  an,  schwer 
ist  ihr  Druck.  Der  herrliche  Boden  ist  uns  treulos,  es  wächst  nicht  zum 
Segen;  wir  hatten  auf  viel  gerechnet,  es  wurde  wenig,  mißmutig  treten  25 

wir  zu  den  Vorräten —  wandern  von  Meer  zu  Meer,  finden 

nirgend  unseren  Bedarf.  Finster  ist  die  Aussicht  des  sich  Verdingenden, 
sein  Lohn  Herzweh  ■ —  — ■  —  der  Herr  des  Hauses  ist  Gast  im  Nachtlager, 
wo  nun  Ruhe  finden?  b) 

Ermahnungen.  30 

L 
Wie  sollte  der  Sterbliche  rein  sein,  wenn  des  Himmels  Heer  nicht 
rein  dir  erscheint  ? 
An  dem  Feuchten  zehrt   das  Feuer,    wieviel  mehr  am  dürren  Grase. 
Bis  an  seinen  Sterbetag  wartest  du  auf  Buße,  ihn  dem  Leben  zu  ge-  35 
winnen. 


«)  D^DDNi  "lOn  ^tt^a«-  —  fc)  N.  1  ist  aus  Qp  ^^^  13ött^K;  N-  2  aus 
dem  zweizeiligen  '\yf^^  IDSn» 


156 


Finsternis  ist  dir  hell  wie  Licht,  dein  Auge  durchdringt  das  All; 

Verborgen   ist   deine  Wohnstätte,    jedes    Geheimnis   dir    bekannt.       Bis 
an  usf. 

Einziger  Richter,  allein,  dem  niemand  widerspricht, 
5  Der  Völkern  und  Einzelnen  ihr  Teil  zumißt,  von  keinem  des  Unrechts 
geziehen.    Bis  an  usf. 

Siehet  das  Geschöpf  das  ein,  so  kann  der  Sinn  es  nicht  zur  Sünde  gegen 
den  Schöpfer  verführen: 

Den  Quell,  dem  ei"  entstammt,  das  Grab,  in  das  er  wird  gelegt,  und  des 
10  Schöpfers  Rechnungs-Durchsicht.     Bis  an  usf. 

Was  klagt  der  Lebende?  ist,  daß  er  lebt,  nicht  genug? 

Zum  Mühsal  geboren,  Heil  ihm,  wenn  er  für  das  Gesetz  der  Wahrheit 
sich  abmüht.     Bis  an  usf. 

Erwirbt  er  sich  einen  guten  Namen,  wird  den  lieblichsten  er  erhalten: 
15  Drum  ist  dem  Tage  der  Geburt  vorzuziehen  der  Todestag. 

Bis  an  seinen  Sterbetag  wartest  du  auf  Buße,  ihn  dem  Leben  zu  ge- 
winnen, a) 


Erhaben  und  furchtbar  ist  der  Festtag  des  zehnten  allen  Geschöpfen: 

20  Nirgend  ein  Verlaß,  jegliches  Gesicht  beschämt,  der  Väter  wie  der  Söhne. 

Die  Treue  verbürgt,  daß  du  Gerechtes  verkündest,  und  dein  Siegel  — • 

die  Wahrheit. 
Dein  ist  die  Seele,  dein  Werk  der  Körper;  schone,  ach,  deines  Gebildes! 
Zum  Gericht  gerüstet  rufst  du  vom  Himmel  die  Seele  herab, 
25  Und  an  die  Erde  geht  hinunter  der  Ruf,  den  Leib  zu  stellen; 

Fragen  sie,  so  erwiderst  du:    „wer  gesündigt  hat!"     Nun  ihr  Streit  be- 
ginnt. 
Dein  ist  usw. 

Nun  folgen  sechs  Strophen,  den  bekannten  Streit  der  Seele 
30  imd  des  Leibes  ö)  schildernd;  aus  der  hieran  geknüpften  Be- 
trachtung stehe  hier  noch  folgendes: 

Allen  ist  es  bekannt,  unähnlich  sind  deine  Urteile  denen  der  Sterb- 
lichen: 
Steht  ein  Mann  vor  Gericht  und  gesteht,   hat  er  nach  menschlichem 
35  Recht  das  Leben  verwirkt; 

Wie  er  bekennt  im  Gerichte  des  lebendigen  Gottes:  so  lebt  er,  stirbt 

nicht. 
Dein  ist  usw. 


«)  HDP  nS  tC^liX  «"t^  dem  Refrain  ^niö  DV  IV  ^^^'  ^  ^^^  *'  '^  ^^^ 
40  IL  —  b)  Sanhedrin  f.  91  ab.  Jalkut  Ps.  760. 


—    157    — 

Von  Sterblichen  wirst  du  gerühmt,  von  Seelen  gebenedeiet:  dazu  sind 

sie  erschaffen. 
Was  hast  du  an  unserem  Blute?  Steigen  wir  in  die  Gruft,  wer  soll  dich 

loben? 

Das  Leben  preiset  dich,  Herrscher,  ewig  quellender  Ursprung  des  Lebens !  a)  5 
Dein  ist  usw. 


Du  durchschauest  des  Herzens  Gedanken,  die  Pläne  des  Menschen, 
Des  Menschen  —  ein  Wurm,  von  Sünden  entnervt,  der  Tod  seine  Aussicht; 
Seine  Aussicht  der  Tod,  Eitles  seine  Hoffnung;  lO 

Lebendig  bist  du  allein,  du  allein  gnädig,  erbarmungsvoll,  an  Vergebung 
reich. 

Womit  hält  rein  der  Sterbliche  seine  Handlungen,  ist  doch  was  er 
treibt  schimpflich! 

Schimpflich  seine  Beschäftigungen,  seine  Tage  nichtig,  voll  von  Schrecken,  15 
Schrecken  in  der  Dauer,  im  Verschwinden  Schatten. 
Lebendig  bist  usw. 

Der  Schmerz  züchtigt  ihn  auf  seinem  Lager,  daß  seine  Handlungen 
er  bekennt; 
Er  bekennt  von  Leiden  gepeinigt  das  Böse  und  genest.  20 

Genest  er  von  der  Krankheit,  ist  die  Arznei  vergessen. 
Lebendig  bist  usw. 

Festungen  baut  er  und  Kastelle,  für  sich  Paläste, 
Paläste  und  Häuser  aus  Quadern,    zu  seiner  Ruhestätte;  — 
Ruhestätte  wird  ihm  zwischen  Staubhügeln  das  Grab.  6)  25 

Lebendig  bist  usw. 


Erscheint  der  Mensch  am  Tage  der  Rechenschaft,  was  kann  er  er- 
widern? 
Vor  Gericht  gekommen,  wie  mag  vor  dem  Richter  er  das  Haupt  erheben?  30 
Kann  er  des  Schöpfers  Verweis  ertragen,  wenn  Urteil  gefällt  wird  und 
Recht? 

Siehe  von  deiner  Höhe  mit  Erbarmen  auf  deine  Welt  hernieder  und 
schone  deines  Volkes! 
Eines  Sterblichen  W^andel  ist  Unrecht,  Trug,  schwören  und  lügen;  35 
Ist  nicht  all  sein  Tun  wüst,  leer,  der  Eitelkeiten  eitelstes? 
Steht  er  vor  Gericht,  muß  er,  was  er  getan,  bekennen.     Siehe  usw. 


«)  Dllt  N'llil  DVt?  Str.  1.  2.  10.  13  mit  dem  Refrain  "i^  nOtt^^H- 

b)  2b  >DnD  [na  nriN  str.  i.  2.  10.  13. 


—    158    — 

Tut  er  Verdienstliches  im  Leben,  hat  er  Hoffnung; 
Wenn  die  Missetat  er  bekennt  und  ihr  entsagt,  findet  er  Erbarmen; 
Wirkt  er  Gutes,  bevor  er  vor  Gericht  kommt,  —  es  rettet  ihn  von  der 
Gruft.     Siehe  usw. 
5  Sein  großer  Reichtum,  die  viele  Habe,  kommt  ihm  nicht  nach; 

Steigt  er  in  die  Grube,  läßt  Fremden  er  das  Seinige; 
Gehts  mit  ihm  zu  Ende  am  Todestage,  da  hilft  niemand.    Siehe  usw.  a) 

In  der  zweiten  wie  in  der  vierten  dieser  Tochechas  ist  der 
Refrain    gereimt;    jedoch    kunstlos,    ähnlich    den    Reimen    des 

10  D^ÖN  *]1J<  '?N.  Mit  regelmäßigem  Reim  und  den  aus  dem 
Piut  übertragenen  Kunstformen  beginnen  die  eigentlichen 
poetischen  Selichas,  unter  denen  die  vierzeiligen  mit  zu  den 
ältesten  gehören.  Bereits  vor  dem  zehnten  Jahrhundert 
wurden  ,,die  Männer  der  Treue"  —  wie  später  noch  oft  —  in 

15  verschiedenen  Stücken  variiert. 

1. 

Wahrheitsfreunde  ich  nicht  mehr  habe. 

Die  Lehr-Arbeiter  schlummern  im  Grabe, 

Helden  im  Gebete,  siegende  mit  Klagen, 
20  Waren  sie  des  Volkes  Schutz  in  bösen  Tagen; 

Zornes  flammen  löschte  aus  ihr  Ruf, 

Ihr  Wort  Versöhnung  schuf. 

Noch  bevor  sie  für  uns  schrien, 

Antwort  ihnen  ward  verliehen; 
25  Gleich  dem  größten  der  Propheten 

Wußten  jene  mit  Gebeten 

Dich  geneigt  zu  machen. 

Zu  gewähren  uns  den  Schwachen; 

Sie  traten  nicht  zurück,  unverrichteter  Sachen. 
30  Als  wir  wurden  Missetäter, 

Da  verloren  wir  die  edlen  Beter, 

Nach  ihrer  Ruhestatt  gereiset 

Ließen  uns  sie  seufzend  und  verwaiset. 

Seit  die  Lehrer  haben  aufgehört 
38  Und  die  Sühnverständigen  zerstört, 

Verstummt,  die  vor  dem  Risse  standen 

Und  die  würdig  zu  besänftigen  verschwanden: 

Irren  wir  zerstreut  in  die  Runde 

Ohne  Mittel  für  die  Wunde, 
40  Kehren  in  der  Not  zu  dir  zurück. 

Beschämt  wir  suchen  deinen  Gnadenblick,  b) 


a)  Kn>  ^3  DIN.  Refr.  -jünaa  23nn.  Strophen  1  bis  4.  — &)  >tt^3K 


—    159    — 


Die  Männer  der  Treue  hingerafft; 

Gerüstet  mit  der  echten  Kraft 

Sie  das  Unheil  mit  Gebet  verjagten;- 

Eine  schützende  Feste  ragten  5 

Sie  in  Zornestagen  uns  als  sich're  Hut, 

Beschworen  sie  die  Glut, 

Dämpften  flehend  Grimmeswut, 

Empfingen  eh'  sie  riefen  Antwort, 

Eingeweiht  in  das  Gnadenwort.  lO 

Um  der  Väter  willen  du  sie  liebtest. 

Mit  Beschämung  sie  nie  betrübtest. 

Schuldige  wir  sie  verloren. 

Vergebens  sie  heraufbeschworen: 

Sie  verharren  in  der  Ruhe  ihrer  Seelen,  15 

Wir  müssen  hier  uns  quälen,  a) 


I 
I 


3. 

Die  Männer  treuen  Glaubens  sind  aus  dieser  Zeit  verschwunden. 

Solche,  die  in  ihrem  graden  Wandel  Halt  und  Kraft  gefunden; 

Der  Fromme  ist  dahin,  dahin,  die  uns  das  Rechte  zeigen,  20 

Vor  denen  Unheil  fliehet,  Sünder  schweigen. 

Sie  standen  da  wie  feste  Mauern, 

Drohte  der  Unwille  zu  dauern; 

Mit  dem  Sinn  der  Demut,  mit  Gesängen 

Den  Grimm  sie  wußten  zu  verdrängen.  25 

Auf  ihren  Vortrag  du  Gnade  übtest, 

Weil  du  sie  wie  ein  Vater  liebtest. 

Du  gewährtest  — •  sie  schwiegen  noch  — ■  ein  Himmelswort, 

Das  dich  verherrlichte  als  ihren  Hort.  — 

Wir  haben  gefrevelt  und  bedrückt,  30 

Und  die  Trauben  wurden  uns  gepflückt,  h) 

In  diesen  vierzeiligen  Selichas  ist  der  Rhythmus  fast 
überall  derselbe,  gleich  dem  der  anonymen  alten  Fasttags- 
Stücke,  nicht  unähnlich  der  Weise  in  dem  polemischen  Gre- 
dichte  Salmons  b.  Jerucham.  c)  Von  den  hier  folgenden  35 
vier  Nummern  ist  die  erste  d)  für  den  17.  Tammus,  die  be- 
kannten fünf  traurigen  Ereignisse  jenes  Tages  erzählend;  die 
zweite  e)  und  die  dem  Vorbeter  bestimmte  — vielleicht  jüngere  — 


a)  Aus  niöi^  »2^2«  nn«.  —  &)  Aus  ^^^^^  nna«  ^nx-— c)  ood. 

Leyd.  41;  vgl,  Trigland  de  secta  Karaeorum,  p.  96  und  124.  — d)  *n*liPK  ** 
^^32  Str.  1  bis  4  und  Str.  8.  —  e)  mni  "f?  niinX  Str.  1  bis  4. 

/ 


—    160    — 

dritte  a)  schließen  ihre  Strophen  mit  der  Erinnerung  an  einen 
der  zwölf  Propheten;  diese  sowie  die  vierte  6)  sind  für  den 
Versöhnungstag. 

1. 
5  Tränen  sollen  fließen, 

Mein  Kummer  sich  ergießen; 
Fasten  sei  und  Klage 
Den  vierten  Mond  am  siebzehnten  Tage. 
Des  Schreckens  Tag  ist  angebrochen, 
10  Die  Freuden  werden  unterbrochen, 

Fünf  fältig  werde  ich  gestochen: 
Die  Tafeln  wurden  heut  zerbrochen; 

Fest  und  Sabbat  sind  gefällt. 
Der  Greul  in  meinen  Mauern  aufgestellt, 
15  Vom  Scheusal  der  Palast  zerschellt. 

Das  Opfer,  das  beständige,  ward  eingestellt. 

Vom  Sturm  verweh' tes  Blatt, 
Vom  jährlichen  Klagen  matt,  — 
Ich  bin,  den  der  Rächende  gezüchtigt  hat, 
20  Als  dem  Feind  er  gab  die  Stadt.  — 

Werde  hold  dem  Stamme  deiner  Lieben, 
Daß  den  Dienst  in  deiner  Halle  üben 
Die  von  Leiden,  die  uns  aufgerieben. 
Noch  übrig  sind  geblieben. 

25  2. 

Zu  dir  will  ich  flehen,  du  wirst  helfen. 

Des  Sünders  Hoffnung,  des  Verbrechers  Zuversichtl 

An  die  Verheißungen,  gegeben  zwölfen. 

Halt'  ich  mich:  an  Worte  die  Hosea  spricht. 
30  Des  Tempel  baues  Zeiten  lasse  kommen 

Und  vom  Erlöser  den  Altar  errichten; 

Zu  Israel  rede  wieder  in  Gesichten 

Wie  durch  Joel  wir  vernommen. 

Wir  häuften  Untat,  waren  böser  Sitte, 
35  Wie  Dorngestrüppe  wurden  wir  zertreten: 

Stelle  wieder  her  zerfall'ne  Hütte! 

Wir,  wie  Amos  uns  verheißen,  beten. 

Diesen  Tag  nennt  wundenheilend  deine  Lehre, 

Dem  am  Grabesrand  er  Kraft  gewährt; 
40  O  so  schone,  heilig  die  Entronnenen  erkläre  1 

Wie  von  dir  ich  durch  Obadia  gehört. 


«)  n^NH^  ^TV  ^nxr:  ybi<  str.  i.  2.  3.  s.  10.  le.  —  &)  piK 


—    161    — 


Zu  dir,  mich  zu  erleuchten,  mein  Auge  ich  erhebe, 
Ich  schütte  aus  mein  Herz  vor  deinem  Thi-on; 
Vor  Angst  erkaltet  mir  die  Brust,  ich  bebe: 
O  höre  mich  wie  des  Beeri  Sohn  [Hosea]!  5 

Vor  dich  hintretend,  Helfer  und  Erlöser! 
Bitte  ich  Vergebung  als  Israels  Verweser; 
Gedenk  in  Liebe  der  Gemeinde  Jekutiel  [Moses], 
Erhöre  mich,  wie  du  hörtest  Joel. 

Dir  nahe  ich,  Beschützer  der  Verirrten;  10 

Mein  Haus  an  das  von  Fürsten  reihe. 
In  der  Gemeinde  Stärke  mir  verleihe 
Und  höre  mich  wie  Amos  einst,  den  Hirten. 

Habe  Mitleid  mit  den  Schmerzen, 
Sende  Stärke  meinem  Herzen,  16 

Daß  verjüngt  ich  aufhöre  zu  erröten. 
Hörst  du  mich  wie  Habakuk,  den  Propheten. 

Vernimm  mein  Seufzen  aus  deiner  Höhe; 
Das  vergoss'ne  Blut  es  bleibe  stets  gerötet; 
Vergib  was  vorsätzlich  ich  und  absichtslos  begehe  SO 

Und  höre  mich  als  wenn  Haggai  betet. 

Dem  Erlöser,  du  Erhab'ner!    Flügel  leihe, 
Mit  deinem  Erbe  ewig  uns  erfreue; 
Wenn  Unschuld  mich  belehrt 
Bin  ich  wie  Mose  und  wie  Samuel  erhört.  35 


Herr,  dein  ist  das  Erbarmen, 

Du  bist  der  Vergebung  Meister, 

Ein  Trost  den  Armen, 

Ldebevoll  für  Fleisch  und  Geister.  80 

Laß  die  zu  dir  lallen 

O  Gottl  nicht  zu  tief  fallen. 

Ziehe  sie  empor  aus  Krallen, 

Herauf  aus  Gruben  und  aus  Fallen. 

In  Gram  versenkt,  35 

Mit  Galle  getränkt 

Fleh'  ich  um  Erhörung 

Um  der  Bitten  Gewährung: 

Zum  Abscheu  mache  meine  Unterdrücker, 

Dich,  o  Ewiger,  zu  Israels  Beglücker!  40 

Die  zwei-  und  dreizeiligen  Ermahnungs-Gedichte,  die 
Gegenstände  der  Tochecha  behandelnd,  gehören  zum  Teil 
in    den    Piut    der    Bußezeit.      Von    den    beiden    Stücken,    aus 

Zunx,  Synagogale  Poesie.  11 


—    162    — 

welchen  hier  Proben  mitgeteilt  sind,  ist  das  erste  a)  ein  zwei-, 
das  zweite  6)  ein  dreizeiliges. 

1. 

Wie  könnte  rein  sein,  dessen  Aussicht  täglicher  Tod? 
5  Was  ein  Sterblicher  reden,  stets  vom  Grabe  bedroht? 

Sein  Leib  verfällt  der  Grube,  dem  dunkelen  Reich, 
Die  Einbildungen  schwinden,  wird  dem  Tiere  er  gleich. 

Kurz  sind  seine  Lebenszeiten  und  schlecht, 
Fehl  all  seine  Taten  und  Unrecht. 
10  Einsicht  nur  und  Reue  bereiten  ihm  ein  besseres  Teil, 

Das  edle  Tun  ein  dauerndes  Heil. 

Du  nichtiges  Leben,  endend  in  Staub! 
Besser  ungeboren  als  den  Qualen  ein  Raub. 
Was  können  Reichtümer  taugen, 
15  Schließt  am  letzten  Tag'  er  die  Augen? 

Ist  seines  Lebens  Feuer  verglommen. 
Kehret  nackt  er  heim,  wie  er  gekommen, 
Muß  Abschied  nehmen  von  Häusern,  von  Fluren, 
Sein  Licht  erlischt,  von  ihm  schwinden  die  Spuren. 

20  Drum  erinn're  sich  der  Mensch,  daß  er  sterbe 

Und  daß  Würmer  sein  Erbe; 
Daß  vor  Schmerzen  auf  dem  Totenbette 
Vielleicht  Gebet  und  Tugenden  rette. 


2. 

25  Schmerzen  zum  Raube 

Lieg'  ich  im  Staube, 

Bete  und  glaube. 

Ich  habe  das  Herz  beklommen. 

Die  innere  Stimme  vernommen; 
30  Laß  deine  Langmut  mir  frommen! 

Vergilt  nicht  nach  dem  Rechte, 
Aber  reiche  die  Rechte 
Dem  Gnade  hoffenden  Knechte. 
Wir  suchen  dich  beschämt 
35  Das  Angesicht  vergrämt. 

Gerechter  Strafe  verfehmt. 

Die  Hand  sinkt,  — 
Der  Geist  ringt,  — 


«)  n^r   "]'K   DTJ^;   die  Buchstaben  ^QQ^^f   sind  übergangen.  — 

40  6)  Aus  n'?oin«i  nncDnt^i*  die  Strophen  nn:a«- 


—    163    — 

Der  Feind  schlingt; 
Unsere  Hoffnung  verjüngt 
Der  Heil  uns  bringt,  — 
Schon  uns  Freiheit  winkt! 


Fast  von  keiner  Selicha,  die  vor  dem  Zeitalter  Hai  Gaons  s 
(A.  1000)  verfaßt  ist,  kennen  wir  den  Autor,  und  aus  der  älteren 
Zeit  sind  höchstens  drei  Namen  anzugeben :  Jose  b.  Jose, 
Saadia,  Meborach  b.  Natan. 

Jose  b.  Jose  ist,  alten  Handschriften  zufolge,  Verfasser  des 
ll'^Ot^K  D3ÖK ;  dasselbe  hat  ganz  den  Bau  des  kaiirischen  Ver-  lo 
söhnungs-Jozer,  o)  mit  den  sich  ablösenden  zwei  Refrains,  nur 
daß  der  Reim  fehlt,  und  jede  Abteilung  nur  einen  alphabetischen 
Anfang  hat,  während  bei  Kalir  selbige  immer  zwei  Buchstaben 
umfaßt.  Höchstwahrscheinlich  war  diese  Komposition  ur- 
sprünglich keine  eigentliche  Selicha,  sondern  die  Eröffnung  is 
des  Piut  für  den  Versöhnungstag;  später  ist  der  erste  Refrain 
in  die  Versgruppen  aufgenommen  worden. 

Jose  b.  Jose. 

1.  Fürwahr  unsere  Vergehen  sind  zu  stark,  um  erzählt  zu  werden, 
die  Seufzer  von  Geschlecht  zu  Geschlecht  nicht  mehr  zu  zählen;  wir  haben  20 
rücht,   als  Verständige,   auf  den  Verweis  gehört,   darum   verfolgen  die 
trotzigen  Toren  dichte  Schläge. 

2.  Sprachst  du  uns  von   Rückkehr,   verbargen  wir  das   Gesicht; 
wir  heuchelten,  wenn  wir  dich  suchten,  kehrten  nicht  um  zu  dir;  ging 
es  gut,  kümmerten  wir  uns  nicht  um  dich,  vergaßen  dein  im  Überfluß:  25 
und  in  der  Not  sollten  wir  dich  finden? 

3.  Mit  Heldentaten  können  wir  nicht  auftreten;  wie  ein  Arbeiter 
ohne  Arme,  der  Lohn  fordert,  stehen  wir  beschämt,  das  Verdienst  der 
Väter  haben  wir  vertan,  weder  Stamm  noch  Frucht  ist  für  den  Bedarf 
geblieben.  30 

6.  Was  könnten  wir  vorbringen,  uns  zu  rechtfertigen,  was  sagen, 
das  anmutig  klänge?  Wer  ist  der  Mann  der  Rede,  der  schön  sprechen 
wollte,  ohne,  wie  den  Mund  er  öffnet,  zu  erröten? 

10.  Litten  wir  Mangel,  hast  du  gnädig  uns  gespendet,  uns  gestützt, 
wenn  wir  wankten,  und  gelehrt:  Tut  also  und  lebet.  Aber  wir  reichten  S5 
keine  hilfreiche  Hand,  gleich  dem  plötzlich  zerstörten  Sedom. 

11.  Du  hieltest  uns,  o  Herr,  wie  das  Siegel  auf  der  Brust,  als  wäre 


o)  S.  oben  S.  62. 

11« 


164 


mit  Liiebesbanden  Seele  an  Seele  geknüpft.    Da  wurden  wir  der  Götzen 
Freunde,  wurden  falsch  und  schuldig. 

16.  Auf  dem  erhabenen  Throne  sehen,  Höchster!  deine  Augen  auf 
den  Verstoßenen  nieder.     Suchet  Demut,  sprachst  du,  und  ihr  bleibet 
5  geborgen.    Wir  blieben  frech,  hochmütig  blickten  wir  umher. 

21.  Voll  Dünkel,   wie  der  Tor  schenkt,  waren  wir  zurückgekehrt, 
drum  des  Elends  Schande  uns  trifft  als  Zuchtrute.    Siehe  her,  rette  uns 
wie  den  Armen  aus  dem  Elend:  drohet  uns  die  Grube,  möge  dein  Er- 
barmen dem  zuvorkommen. 
10  22.  Gewähre  Heilung  dem  gejagten  Blatte,  laß  dich  erbitten  gegen 

Staub  und  Asche;  wirf  unsere  Sünden  fort  und  begnadige  dein  Werk. 

Siehe,  es  ist  kein  anderer  da,   so  übe  du  gegen  uns  Großmut. 

[Erster    Refrain] :  a)      Deine    Weise,    unser   Gott,    ist   Langmut 
haben  mit  Bösen  und  mit  Guten,  —  das  ist  dein  Ruhm. 

16  [Zweiter  Refrain]:    Um  deinetwillen,  unser  Gott,  tue,  nicht  für 

uns;  siehe  unsere  Lage,  &)  wir  sind  arm  und  leer. 

Saadia,  der  berühmte  Gaon  dieses  Namens,  hat  zahkeichen 
älteren  Selichas,  die  er  in  seine  Gebetsordnung  aufgenommen, 
auch  mehrere  eigener  Komposition  hinzugefügt,  die  in  Bezug 
20  schwerer  Schreibart  dem  kahrischen  Piut  nicht  nachstehen. 
Hier  folgen  die  ersten  vier  Strophen  einer,  den  zehn  Märtyrern 
gewidmeten,  und  für  den  neunten  Ab  bestimmten  Selicha  c), 
in  welcher  die  Strophen  und  die  Halbstrophen  mit  den  Vers- 
anfängen von  Klagel,    Kap.  5  anheben. 

SS  Saadia. 

Gedenke  derer,  die  sie  wie  Schafe  führen  in  den  Tod, 
Du  bleibest  unsichtbar,  wenn  sie  brüllen  in  der  Not, 
Du  schweigst,  wenn  man  Geängstete  vernichtet. 
Unser  Erbe  ist  vergeben  und  verfallen; 
80  Dein  Ohr  nicht  hört  die  Klag'  erschallen 

Einer  ganzen  Stadt,  um  zehn,  die  sie  hingerichtet. 

Waisen,  deren  Peiniger  du  drohend  angeblickt. 
Sind,  als  wäre  aufgehoben  dein  Verbot,  bedrückt; 
Viele  von  den  Enkeln  Jachleels  d) 
86  Wurden  dort  in  Gottes  Turm  getötet. 

Unser  Wasser  hat  dein  Fluch  gerötet^ 

Du    siebest    weg    bei  den    Tränen    Simeon    ben    Gamaliels. 

Den  Nacken  schlug  das  Schwert  den  edlen  beiden. 
Daß  sie  schrien  tötlich  getroffen; 


40  o)  "li^n^i^  *]D11-  —  ^)  'inl^öj?  zugleich  auf  das  Gebet  anspielend» 

6.  oben  S.  78,  Anm.  a.  —  c)  riDt}n  *11D?-  —  <^)  Gen.  46, 14. 


—    165    — 

Doch  seine  Augen  sahen  nicht. 

Ägypten  und  die  Landsgenossen  schmerzt  ihr  Leiden, 

Nur  von  meinem  Freund  war  nichts  zu  hoffen: 

Den  Ismael,  Elischas  Sohn,  traf  sein  Gericht. 

Un  sererVäter  Söhne  mochten  von  einer  Zukunft  wissen,       5 
Ihr  eitles  Hoffen  ist  zerstört. 

Knechte,  einst  gedungen,  wurden  nicht  begehrt, 
Mit  Schuld  belasteten  ward  der  Bund  zerrissen. 
Während  im  Gebet  er  sprach:  Einziger  Gott! 
Starb  mein  Lehrer  Akiba  auf  dem  Schafott.  10 


Meborach  b.  Natan  hat,  wie  Jefet  a)  bezeugt,  Klagegesänge 
geschrieben.  Vermutlich  ist  es  derselbe,  welcher  in  einem  für 
den  Abend  des  Versöhnungsfestes  bestimmten  Chatanu,  b)  das 
in  Inhalt,  Ton  und  Bau  einem  —  vielleicht  kalLrischen  —  Klage- 
liede  c)  sehr  ähnlich  ist,  die  Übertretung  der  Zehngebote,  [vgl.  i5 
Jalk.  Jerem.  256  aus  groß.  Pesikta  27],  in  14  Strophen  darstellt, 
jede  mit  liTOK  schließend. 

Meborach  h.  Natan. 

\.  Warum  das  Haupt  vor  Gott  erheben 

Und  nicht  liegen  schamverhüllt,  ergeben?  20 

Wir  haben  ja  gesündigt  und  verraten. 
Und  viele  schlechte  Taten  —  verübten  wir. 

2.  Auf  Sinai  er  sprach:  ich  bin  dein  Gott;  ' 
Wir  erwiderten:  wie  du  ist  keiner  Grott. 

Vierzig  Tage  waren  kaum  verflossen,  25 

Und  mit  dem  Kalb,  das   wir  gegossen  —  tauschten  wir. 

3.  Aus  seinen  Himmeln  ließ  der  Erhabene  uns  hören: 
Keinen  anderen  Gott  ihr  neben  Ehje  dürft  verehren, 

Ich  bin  der  erste,  bin  der  letzte,  kann  beleben  und  zerstören. 
Dennoch  mit  fremden  Göttern  verkehren  —  wir.  30 

4.  Er  schloß  den  Bund  mit  uns:  „Es  gilt. 
Daß  nicht  zu  finden  sei  bei  dir  ein  Bild; 
Hältst  du  das,  bleib'  ich  dein  Schild." 
Doch  schnitzten  jeglich  Abbild  — •  wir. 

8.  ,,Ehre  deine  Eltern,  sie  trugen  für  dich  Mühen,  3S 

Plagten  sich,  dich  groß  zu  ziehen: 


o)   Bei   Munk  notice  sur   Abulwalid,   p.  15;   der  unserige  zeichnet 
auch  noch  >^';,^•  —  ö)  t£^j«1  Dm  W^-  —  c)  Anf.  p^atS^n  *:^D1  ^DIN- 


—    166    — 

Dann  wird  ein  langes  Leben  dich  ergötzen." 
Aber  Vater  und  Mutter  geringschätzen  —  wir. 

12.  Er  sprach:  Der  Lügner  muß  sterben! 

Das  falsche  Zeugnis  traf  des  Herrn  Rüge, 
i  Fluch  er  dem  verkündigt,  der  betrüge. 

Dennoch  als  Lügenzeugen  erwerben  —  wir. 

14.  Wir  übertraten  göttliche  Verbote, 
Vergingen  uns  gegen  Zehngebote; 
Sühnbedürftig  nun  zu  dir  empor  wir  schauen, 
10  Eilen  zu  dir,  denn  auf  dich  vertrauen  —  wir. 


Etwa  seit  der  Mitte  des  zehnten  Jahrhunderts  wird 
Europa,  und  zwar  Griechenland,  ItaUen,  Provence,  Frank- 
reich und  Spanien,  der  Schauplatz  der  synagogalen  Poesie; 
ein  Jahrhundert    später    folgen    auch     die    deutschen    Juden. 

15  Es  werden  für  Fasttage,  das  Versöhnungsfest,  Buße  tage 
und  außerordentliche  Gelegenheiten,  unabhängig  vom  Piut, 
Selichas  aller  Gattungen  geschrieben,  in  denselben  —  was 
früher  fast  nur  bei  Kerobas  u.  dgl.  statt  hatte  —  der  Name 
gezeichnet,    und    mit    ihnen    das    alte    Bußeritual    bereichert. 

20  Griechenland  gehören  wahrscheinhch :  Salomo  b.  Jehuda, 
Schefatja,  Binjamin  b.  Serach,  Sebadja,  Amitai,  Isaac 
Cohen;  aus  Frankreich  sind:  Gerschom  b.  Jehuda,  Si- 
meon  b.  Isaac,  Joseph  Tobelem  b.  Samuel,  Meir  b.  Isaac 
aus    Orleans,    Salomo    b.    Isaac    [Kaschi],     Meir    b.    Samuel, 

25  wohl  auch  Isaac  b.  Mose.  In  den  Rheinstädten  lebten: 
Meir  b.  Isaac,  David  halevi  b.  Samuel,  David  b.  Meschul- 
lam,  Menachem  b.  Machir  aus  Regensburg,  Tobia  b.  EHeser, 
Meschullam,  Mose  b.  MeschuUam,  Elieser  halevi  b.  Isaac, 
Binjamin   b.    Chija,   Kalonymos   b.    Jehuda;    in   Rom:   Schab- 

80  tai  b.  Mose,  Kalonjonos  b.  Schabtai  (später  in  Worms), 
Jechiel  b.  Abraham,^  Binjamin  b.  Abraham,  Mose,  Jehuda  b. 
Menachem.  Isaac  b,  Meir  war  aus  Narbonne.  Unbestimmter 
Herkunft  sind  die  Dichter  Isaac,  Joseph,  Elia  b.  Schemaja, 
Samuel   hacohen,   Samuel   b.    Jehuda,    Samuel   b.    Isaac,    Bin- 

35  jamin  b.  Iltt^Ö.  Alle  bisher  Genannten  nebst  mehreren  Un- 
genannten blühten  im  elften  und  in  der  ersten  Hälfte  des 
zwölften  Jahrhunderts,  gleichzeitig  mit  den  großen  spa- 
nischen  Dichtem,   die   ebenfalls  die   Poesie   der   Synagoge   an- 


—     167    — 

bauten,  und  deren  Pismon,  Mostedschab,  Bakascha,  To- 
checha  und  Techinna  zum  Teil  mit  den  Selichas  der  altpeita- 
nischen,  romanischen  und  germanischen  Verfasser  im  Ritus 
sich  begegneten. 

Der  älteste  Selicha-Dichter  dieser  Epoche  ist  Salomo  5 
b.  Jehuda  oder  Salomo  ^^SDH,  der  Verfasser  einer  Aboda, 
des  Pesachjozer  und  einiger  anderer  Piutim,  und  alten  Nach- 
richten zufolge  der  Lehrer  von  MeschuUam  b.  Kalonymos; 
er  wird  ein  Heiliger  a)  und  neben  Kalir  genannt.  Seine 
Selichas,  die  fast  alle  vierzeilig,  und  später  nVi10'?tt^  hießen,  lo 
sind  wie  seine  Aboda,  Jozer  und  Sulat  schwer  verständHch, 
voll  hagadischer  Anschauungen  in  harten  Sprachbildungen, 
und  nur  ihrem  Gedanken  nach  übersetzbar.  Er  scheint  auch 
der  erste  zu  sein,  der  Zutaten  und  Euphemien  akrostichisch 
hinter  seinen  I^amen  anbringt.  Von  den  hier  mitgeteilten  is 
Stücken  ist  das  erste  b)  ein  Pismon,  der  das  alte  Thema  c), 
Israel  komme  mit  Gott,  während  die  Feinde  mit  Waffen  an- 
rücken, weiter  ausführt;  das  zweite  d)  und  das  dritte  e) 
Selichas  voll  düsterer  Gedanken ;  das  vierte  /)  ein  Chatanu  mit 
Wiederkehr  des  Strophenschlusses.  20 

Salomo  b.  Jehuda. 
1. 

1.  Gnade,  Gott,  Gnade  uns  gewähre! 
Heute,  Gott,  heute  uns  erhöre! 

Hilf,  du  uns're  Wehre!  25 

2.  Diese  mit  Rittern  kommen,  jene  mit  Wagen; 
Wir  es  auf  deinen  Namen  wagen 

Und  schauen  die  Hilfe  aus  Wolken  ragen. 

3.  Diese  mit  Legionen,  vermessen  jene  sich  brüsten; 

Wir  haben  sein  Wort  statt  Kriegeslisten,  80 

Unter  dem  Schutze  der  Schwachen  wir  rüsten. 

4.  Diese  mit  Tartschen  sich  decken,  jene  mit  Schilden; 


d)  Hapardes   f.  43  d.  —  6)   ',-[  iJ^n-    I>ie  dritte  Zeile  I^^JJ?  bildet 
den  Refrain.  Die  Strophen  2.  3.  4.  9.  sind  drei-,  die  anderen  vierzeilig.  — 
c)  1.  Sam.  17,  45.  Ps.  20,  8.  Mechilta  n^tt^S  2.  Mischna  Sota  8,  1.    Sifre  35 
Parascha  D>t£OW-—  d)  ^-j^^^  «?k^  HIOIK  Str.  1  bis  4.  —  e)  yy^  X^'^TW  DK 
Str.  4  bis  7.  —  /)  l^jnn  DjÖK  i^  1^  Strophen. 


—    168    — 

Wir  mit  deinem  Wort,  unsere  Zuflucht  zu  bilden, 
Das  uns  berge  vor  dem  Grimme  der  Wilden. 

5.  Diese  mit  funkelnder  WafEe,  jene  mit  stampfenden  Rossen, 
Wir  nennen  den  Lichtumhüllten  unseren  Bundesgenossen, 

5       .         Ihn,  dessen  Fußtritt  drohet  ihren  Kolossen. 

6.  Diese  mit  Heeren  von  Stahl,  jene  mit  Hörnergeschmetter; 
Wir  unter  dem  Schilde  der  Treue,  mit  dem  zuverlässigen  Retter, 
Der  über  die  Hohen  einherfährt,  vernichtend  im  Wetter. 

7.  Diese  mit  Posaunengetöse,  jene  mit  Kriegsgeschrei; 
10  Wir  kommen  mit  der  Stimme  Gottes  herbei. 

Die  bändiget  Fluten,  und  Felsen  bricht  sie  entzwei. 

8.  Diese  mit  geordneten  Reihen,  jene  mit  Rüstungsschimmer; 
Wir  mit  dem  Feldherrn,  des  Gleichen  nimmer. 
Getretene  setzt  er  ein  in  der  Tyrannen  Zimmer. 

15  9.  Diese  auf  Kämpfer  bauen,  jene  auf  Fechter; 

Wir  beten,  ohne  zu  zagen,  verachtend  Verächter, 
Die  Israels  Siegesherr  uns  macht  zum  Gelächter. 


1.  Zu  Gott  meinem  Felsen 
20  Möcht'  ich  sprechen: 

Warum  bin  ich  vergessen 

Wenn  meine  Stützen  brechen? 

Ein  Feind  mich  zu  verschUngen  drängt, 

Ins  Angesicht  mich  schlägt  und  kränkt? 

25  2.  Errichtet  hat  ihr  Panier 

Die  Bosheit 

Da,  wo  die  Wohnung  stand 

Der  Großheit; 

Deine  Anhänger  zittern,  klagen  — 
30  Abtrünnige  sind  auf  Pferd  und  Wagen. 

3.  O  zeige  dich 

In  deines  Lagers  Mitte! 
Höre  und  bedenke 

Deiner  Kinder  Bitte!  «^^ 

Es  sind  die  Kinder  der  Erprobten  — 
35  Gunst  fordern  die  dir  Verlobten. 

4.  Dem  giftigen  Zweige 
Werde  dein  Groll, 
Der  der  Erpressung 
Und  des  Blutes  voll 


—    169    — 

Die  Sprache  hat  von  Dolchen:  — 
So  falle  er  von  aolchen! 


Schreckliches  Verhängnis  mich  niederreißt 

Und  zieht  zu  Boden  meinen  Geist,  5 

Und  des  Kummers  Raub 

Liege  ich  im  Staub. 

Ist  ganz  verloren  meine  Sache? 

Schläfst  du  Hoffnung?  o  erwache! 

öffne  das  Gefängnis  weit,  10 

Gefesselte  werden  dann  befreit; 

Überspring'  die  Frist  der  Leidenszeit, 

Sammle  von  der  ganzen  Erde 

Die  versprengte  Heerde 

Und  verstummen  muß  die  Ungerechtigkeit.  15 

Die  Liebesversicherungen  alter  Zeiten, 

Dem    Altarbauer,   dem    Unschuldigen,   dem    Opferbereiten  a) 

Gegeben,  wirst  du  sie  erfüllen? 

Wirst  entbieten  dein  trostreiches  Wort, 

Die  Schuld  zu  verhüllen,  20 

Und  wieder  sein  zu  wollen  unser  Hort? 

Jakob  ist  dein,  — 

Doch  ach,  er  ist  elend,  klein, 

Ist  krank  und  ein  Spott. 

Du  unser  Schutz,  unser  Gott,  25 

Du  bist  Leben,  du  bist  Macht,  — 

Laß  sie  erscheinen  in  voller  Pracht! 


1.  Fürwahr  wir  taten  vermessen, 

Gott  den  Herrn  zu  vergessen,  so 

Haben  Götzen  erkoren, 
In  Bosheit  verloren. 

2.  Verloren  in  Eitelkeit 

Des  Schöpfers  Namen  entweiht;  — 

Jetzt  wird  von  beiden  Trieben  verkündigt:  35 

Unser  Felsen!  wir  haben  gesündigt. 

3.  Gesündigt  gegen  dein  Gesetz  und  Recht, 

Veruntreut  das   Pfand   deiner   Liebe   zum   alten  Geschlecht, 


a)  Die  drei  Väter. 


—    170    — 

Gerüttelt  an  der  heiligen  Sache; 
Darob  ereilte  uns  die  Rache. 

4.  Die  Rache  ward  um  das  Bild  gebüßt, 
Die  Untat  legte  deine  Wohnung  wüst; 
6  Gütiger,  nur  deinetwegen 

Laß  zur  Milde  dich  bewegen! 

10.  Sei  hold  dem  Worte,  das  wir  vorgetragen; 
Unser  war's  das  Bekenntnis  auszusprechen. 
Dir  geziemet  es  zu  sagen: 
10  Daß  du  verziehen  unsere  Verbrechen. 


Vielleicht  war  sein  Zeitgenosse  Schefatja,  von  welchem 
erzählt  wird,  er  habe  von  einer  großen  Verfolgung  des 
Basilius,  a)  die  sich  über  tausend  griechische  Ortschaften 
erstreckt,    fünf    Gemeinden    dadurch    gerettet,    daß    er    dessen 

15  verrückt  gewordene  Tochter  geheilt.  Wie  es  scheint,  hat 
Basilius  II.  (976—1025)  für  seinen  Sieg  über  die  Bulgaren 
(1018),  wie  später  Ferdinand  für  den  seinigen  über  die  Mau- 
ren,   mit   einer   Judenverfolgung   gedankt.     Die    Selicha    Sche- 

'   fatjas,    Pt^13   ':'N1t>%    ist    ein    zweizeiliger,    sehr    einfach    ge- 

20  dich  teter  Pismon. 

Schefatja. 

1.  Israel,  das  unvergängliche  Siege 
Durch  den  Ewigen  erringt, 
Vom  Höchsten  ihm  auch  heute 

25  Die  erneute 

Rettung  winkt. 

Denn  du  bist  des  Erbarmens  Herr, 

Der  uns  Verzeihung  bringt. 

2.  Sie  pochen  an  deine  Pforten 
80               "  Wie  Leidende  und  Arme; 

Höre,  Thronender  der  Höhen! 

Was  sie  flehen 

In  ihrem  Harme. 

Denn  etc.  ^^ 

35  3.  In  Angst  vor  denen, 

Die  sie  drängen  und  sie  hassen, 


a)  V^^DH  lißst  ein  Ms.  des  14.  Jahrhunderts;  in  den  Editionen 
1«piÖ  (Cracau  15Ö4.  Venedig  1600.),  •]^'\2  (Amst.  1804).  [Bei  Wülfer 
p.  59,  fehlt  der  Name]. 


I 


—    171    — 

Wirst  du,  ihrer  Väter  Gott, 
In  der  Not 
Sie  nicht  verlassen. 
Denn  etc. 

4.  Daß  am  Tage  der  Züchtigung  5 
Zuvorkäme  deine  Güte! 

Daß  aus  dem  Leid 

Ihnen  Freiheit, 

Die  belebende,  erblüh'tel 

Denn  etc.  10 

5.  Sichtbar  allen  sei  deine  Hilfe, 

Und  aufhört  die  Herrschaft  der  Bösen; 

Vernichtet  ist  Seir  samt  dem  Vetter, 

Kommen  die  Retter 

Zion  zu  erlösen.  15 

Denn  etc. 

6.  O  Herr!  zu  ihrem  Geschrei 
Wirst  du  dich  neigen. 
Wenn  zu  deiner  Stätte 

Ihre  Gebete  20 

Himmelwärts  steigen. 
Denn  etc. 


Von  dem  berühmten  Gesetzlehrer  Gerschomb.Jehuda 
gibt  es  Selichas  verschiedenen  Baues,  meist  in  einer  leichten 
Sprach-  und  Ausdrucksweise.  Das  für  den  Esthertag  gedichtete  25 
V^  Ntt^K  [scheint  Gerschomb.  Sal.  b.  Isaac  zu  gehören], 
bearbeitet  den  Midrasch,  wie  die  trauernde  Thora  sich  für  Israel 
verwendet,  und  die  Strenge  des  Gerichtes  von  der  Stimme  weinen- 
der Kinder  besiegt  wird;  ist  ziemlich  poetisch  ausgeführt  und 
öfter  nachgeahmt.  In  einer,  eine  erlebte  Verfolgung  behandelnden  30 
Selicha  a)  werden  die  Glaubensbedrückungen  geschildert,  die 
Abraham,  Chananja  und  seine  beiden  Freunde,  Daniel,  die  Has- 
monäer  betroffen,  und  hierauf  also  fortgefahren : 

6.  Oft  haben  Ungemach 

Seit  der  Jugend  wir  gelitten;  35 

Dann  war  deine  Hilfe  wach. 

Die  Gefahr  ist  über  uns  hinweggeschritten. 

Deinem  Namen  gib  die  Ehre, 

Eil'  herzu  auf  unser  Bitten 

Und  dem  Widersacher  wehre.  40 


«)  Ti^DN  i<in  nn«- 


—    172    — 

7.  Ein  Undankbarer,  mächtig  gegen  Schwache, 
Eifert  für  der  Götzen  Sache; 
Vor  den  Bilderdienern  tut  er  groß, 
Und  dränget  uns  in  seiner  Kirche  Schoß. 

5  8.  Wir  hörten  die  geheimen  Pläne. 

Zu  der  Väter  alt  Gewerbe 
Griffen  bebend  ihre  Söhne; 
Zu  dir  wir  kommen  in  der  Not. 
Rett',  Erbarmer,  von  diesem  Tod! 
10  Daß  nicht  verderbe 

Dein  Erbe. 

9.  Wie  einen  Wasserbach 

Den  Sinn  du  leitest  von  Despoten. 
Erhalt'  ihn  für  das  rechte  wach, 
15  Geneigt  den  göttlichen  Geboten; 

Dein  Volk,  zart  und  schwach. 
Nicht  erträgt's  der  Strenge  harten  Schlag. 

Wahrscheinlich   dieselben    Ereignisse    beklagt    die   für   den 
Neujahrs-Rüsttag     gedichtete     Sechor-Selicha,  a)     in     der     es 
20  heißt : 

7.  Es  beherrschten  Israel  der  Monarchien  vier: 
Am  längsten  lebt  das  vierte  Tier; 

Ihr  Joch 

Drückt  immer  noch 
25  Zum  Erbarmen 

Den  Nacken  der  Armen. 

8.  Die  dir  huldigend  lobsingen 
Will  ein  Wüterich  zwingen. 

Daß  statt  deiner  lieblichen  Bürde 
30  Ein  Scheusal  ihre  Gottheit  würde. 

9.  Drob  Schläge  und  Wunden 
Und  bitteres  Leid 

Der  hebräischen  Maid 
Im  fremden  Lande  gefunden; 
S5  Dort  sie  flattert  verzagt 

Ein  Vöglein  aus  Morija  gejagt. 

10.  Du  zürntest  mit  Recht  den  Sündern; 
Wir  haben  nachgedacht. 
Ein  gebessert  Herz  dir  heut  gebracht: 
40  O  kehr'  auch  du  zurück  zu  deinen  Kindern! 


«)  liinJ^.  vgl-  ol>ett  S.  95. 


—    173    — 

Einen  mehr  piutischen  Stil  hat  folgende  vierzeilige  Selicha,  a) 
in  der  jede  Zeile  vier  Worte  zählt. 

Die  Hohe,  der  du  grollst. 
Pocht  an  deine  Tore, 

Sie  fleht  vor  deinem  Ohre,  5 

Daß  du  ihr  vergeben  sollst, 
Und  Führer  ihr  vom  Mutterleibe 
Ferner  an  sie  denken, 
Daß  zu  dir  ein  Zugang  offen  bleibe, 
Ein  heilend  Mittel  ihr  zu  schenken.  lO 

Dir  nachzulaufen 
Mein  Herz  sich  sehnt, 
Deine  Liebe  zu  erkaufen 
Hat  es  sich  gewöhnt; 

Ich  den  Übermut  entführe  15 

Die  Sinnenlust  bezwinge 
Und  statt  der  Stiere 
Meine  Lippen  bringe. 

Sinn  und  Klarheit 
Deine  Antwort  erfüllt  30 

Und  die  Wahrheit 
Aus  deinem  Wesen  quillt. 
Zeige  aus  der  Sühne  Weise 
Wenn  Gebete  du  erhörst 

Und  was  ich  flehe  leise  85 

Mir  umsonst  gewährst. 

Bedenk  der  Liebe  Eigenschaft 
Auf  daß  sie  wirksam  sei. 
Die  süße  Arznei 

Vorweltlich  angeschafft:  80 

Den  Irrtum  meiden, 
Für  Gutes  sich  entscheiden. 
Mit  reuigem  Verlangen 
Die  Heilung  zu  empfangen. 

Da  Zittern  uns  ergreift,  «5 

Es  versagt  die  Kraft 
Vor  dem  Sündenmaß,  gehäuft, 
Und  der  Taten  Rechenschaft; 
Ich  führt'  ein  böses  Leben, 

Darob  mir  die  Knie  beben.  40 

O  laß  die  Liebe  walten 
Mich  deine  Rechte  halten  1 


«)  nOi:??  nOVK.  Akrost.  Dtn^ 


—    174    — 

Kommt  der  Zänker 
Mich  schuldig  zu  beweisen. 
Wird  der  gütevolle  Lenker 
Ihnen  heißen  reisen. 

S  Die  Bekenner  stütze, 

Die  verstoßen  sind  so  lang, 
Besänftige  die  Hitze, 
Denn  sie  bereuen  bang. 
Den  Überrest  beschütze, 

10  Der,  wo  sie  zählig  wohnen, 

Wird  in  die  Pfütze 
Getreten  von  Nationen. 
Mit  deiner  Augen  Blitze 
Beleuchte  ihre  Niedrigkeit 

15  Herab  von  deinem  Sitze 

Auf  dem  Thron  der  Barmherzigkeit. 


Reicher    als    Gerschoms    sind    die    Arbeiten    seines    Zeit- 
und    wohl    auch    Landesgenossen    Simeon     b.    Isaac    b.    Abun, 
der  sprachgewandt  auch  den   Piut  anbaute:     man  kennt  von 
HO  ihm   mehrere    Keroba,    Sulat,    Ofan,    Reschut,   ein    Sabbatüed, 
7   Jozer  und  24  Selichas,   von   welchen   drei  hier  einen   Platz 
finden    mögen.       Die    erste  a)    bespricht    eine    drohende    Ge- 
fahr,   erinnernd    in    den    Strophen    5    bis    8    an    die    früheren 
Beweise   göttlicher   Hilfe ;   die   zweite,  b)  eine   Techinna   in    73 
25  Zeilen  mit  durchgehendem  Reime,    vergleicht  das  jetzige  Elend 
mit    der    alten    Herrlichkeit.      In    der    dritten,  c)    einem    Pis- 
mon,  ist  Ps.  20, 8  („Diese  mit  Wagen  und  jene  mit  Rossen"  usw.) 
das  Thema,  der  Inhalt  ähnhch  dem  gleichartigen  Pismon  von 
Salomo  b.  Jehuda. 
30  Simeon  b.  Isaac. 

1. 
1.  O  Gott!  sie  stehen  wider  mich,  gewalttätiger  Hand, 
Mit  guten  Werken  haltbar  wie  Modergewand, 
In  Verrat  dem  alten  Bunde  abgewandt. 
35  2.  Und  wenn  sie  stolz  mich  höhnen 

Und  ihre  frechen  Wort'  erdröhnen, 
Soll  ich  zum  Abfall  mich  gewöhnen. 

3.  Schlugest  du  nicht  immer 

Der  Zwietracht  Gezimmer 

40  Mit  Blitzen  in  Trümmer? 


a)  lap  D^n*?«.  —  ö)  >rD  n'^^m«-  —  o  laii  n*?«- 


—    175    — 

4.  Die  sich  wider  dein  Volk  verschworen 
Waren,  zürntest  du,  verloren,  — 
Gerettet  doch,  die  du  erkoren. 

9.  Sie  aufs  neue  rotten  sich  zusammen; 
Jetzo  red'  in  Zornes  flammen, 
Daß  ihre  falschen  Götter  sie  verdammen. 


Da  vertrieb  mich  Rom  und  jagt  mich  zu  den  Seinen, 

Sättigt  uns  mit  Galle,  wenn  wir  zu  verhungern  meinen; 

Genommen  sind,  aus  meinem  Wohnsitz  fern,  mir  die  Kleinen,  10 

Und  sie  schlagen,  stoßen  sie,  werfen  sie  mit  Steinen. 

Von  Schlächtern  werd'  ich  täglich  eingefangen,  gleich  den  Schweinen, 

Zu  alten  Leiden  fügen  neue  die  Unreinen. 

Mehr  als  neunhundert  Jahre  dauert  es,  was  wir  beweinen,  15 

Sie  plündern  schlau  und  mit  Gewalt,  verschonen  keinen. •  — •  — •  — • 


1.  Diese  mit  Festen  auf  Felsenspitzen, 
Jene  mit  Jagdgeschützen; 

Wir  mit  dem  Namen  von  Israels  Ehre, 
Sein  beständiger  Schirm,  seine  Wehre. 

2.  Diese  sich  bergen  in  Kastellen, 
Jene  hinter  Mauern  und  Wällen; 

Wir  im  Namen  jenes  Beschützers  gehütet, 
Der  Klippen  entrückt.  Bergen  gebietet. 

3.  Diese  mit  schützenden  Bastionen, 
Jene  mit  Soldaten- Legionen; 
Wir  mit  dem  heiligen  Namen, 

Der  Gram  verscheucht,  beflügelt  die  Lahmen. 

4.  Diese  mit  Panzern  und  Helmen, 
Jene  mit  Knappen  und  Schelmen; 

Wir  mit  dem  siebzigfältig  Unaussprechlichen, 
Der  Frevler  tötend  heilt  die  Gebrechlichen. 

5.  Diese  mit  Spießen  und  Speeren, 
Jene  mit  Mordwaffen  verheeren; 

Wir  mit  dem  Namen  des  Hortes  vorrücken, 
Der  schlägt  Kronen  in  Stücken. 

6.  Diese  mit  blitzendem  Schwert, 
Jene  mit  tödlicher  Lanze  bewehrt; 


20 


30 


35 


—    176    — 

Wir  mit  dem,  der  schafft,  wenn  er  ruht. 
Der  rächt  das  vergossene  Blut. 

7.  Diese  auf  Burgen,  auf  Schiffen, 
Jene  in  Rüstungen  hellgeschliffen; 

5  Wir  im  Namen  des  Heiligen  rechten, 

Der  Zedern  stürzt  und  hält  den  Gerechten. 

8.  Diese  mit  Massen  von  Gold, 
Jene  mit  Fechtern  für  Sold; 

Wir  mit  dem  Schöpfer  von  Norden  und  Süden, 
10  Der,  Schwachen  ein  Beistand,  erquickt  die  Müden. 

9.  Diese  mit  Reisigen  und  Rossen, 
Jene  mit  Truppen,  Geschossen; 
Wir  mit  dem  hoch  Thronenden 

Stolze  Absetzenden,  Dulder  Belohnenden. 

15  10.  Diese  kommen  mit  einem  Walde  von  Bogen, 

Jene  mit  geflügeltem  Eisen  gezogen; 
Wir  in  dessen  Namen  erscheinen. 
Der  die  Bitten  gewährt  und  Hilfe  den  Seinen. 

11.  Diese  mit  Wurfmaschinen,  mit  Pfeilen, 
20  Jene  mit  Schleudern  und  Beilen; 

Wir  mit  dem  Namen  des  Herrn  der  Scharen, 
Deß  Wundertaten  wir  erfahren. 

12.  Diese  mit  Bildern  von  schmählichen  Götzen, 
Jene  mit  Kränzen  an  vergötterten  Fetzen; 

25  Wir  mit  dem  Namen  der  Himmelsgewalt, 

Die  dem  Kriege  zuruft  ihr  donnerndes  Halt! 


Der  fruchtbarste  Selicha-Dichter  jenes  Jahrhunderts  und 

vielleicht  aller  romanisch-germanischen  Dichter  überhaupt,  ist 

Binjaminb.  Serach,  der  1058  blühte ;  ein  Mann,  der  unter 

30  anderen  Verhältnissen  ein  Kämpfer  für  die  Freiheit  seines  Volkes 

•  geworden  wäre.    In  einer  reimlosen  Selicha  a)  —  deren  mehrere 

noch  bis  zum  13.  Jahrhundert  verfaßt  wurden  —  ruft  er: 

Reden  muß  ich,    mir    Luft    machen,    mich    erdrückt    mein    Gemüt, 

35  erbittert  über  schwere  Dienstbarkeit,  b)     Unter  allen  Völkern  gehe  ich 

allein  täglich  rückwärts;  beschlossen  scheint  es,  ich  soll  nie  wieder  die 

Freiheit  schauen.    Du  hast  mit  beiden  Händen  mich  fortgestoßen,  nicht 

mit  der  rechten  aufgenommen,  wenn  die  linke  mich  fortgewiesen.    Bin  ich 

o)  fXW^  n*inK'  —   IP)  Abgedruckt  in  W.  Herzberg  jüd.  Fa- 
milienpapiere (1873),  S.  272]. 


—    177    — 

Eisen?  Ist  mein  Fleisch  von  Stahl,  um  solche  Leiden  zu  ertragen?  An 
die  tausend  Jahre  zerstört,  verwaist,  verlassen,  gefangen,  beackert  wie 
ein  Feld,  wie  ein  Garten  zerwühlt,  schambedeckt,  —  ha,  ich  bin  es  müde, 
Verbannung  und  Knechtschaft  länger  zu  ertragen,  von  jedem  Volk 
und  überall  mich  treten  zu  lassen.  ,,Nun,  rufen  sie,  wo  ist  denn  euer  5 
Felsenschutz?  warum  entblößt  er  nicht  den  Arm,  euch  zu  halten?  ihr 
habt  Erlösungsfristen  ausgerechnet,  die  sind  alle  verflossen,  und  mit 
der  Hoffnung  auf  Hilfe  ist  es  vorbei."  In  die  Erde  möcht'  ich  mein 
Gesicht  bergen,  höre  ich  diese  Lästersprache  usw. 

Doch  seine  Gesänge  sollten  seine  Taten  bleiben ;  die  Alten  lo 
ehrten    ihn,    wie    Simeon,    mit    dem    Beinamen    des    Großen. 
Er    hat    auch    Jozer,    Ofan    mit    Engelnamen    und    Sulat    ge- 
dichtet   und    scheint    der    Verfasser    mehrerer    anonymen    Se- 
hchas  zu  sein.    Seine  Sprache  ist  meist  leicht,  oft  kunstlos  und 
hie  und  da  des  Reims  vergessend.     Er  ist  vielleicht  der  erste,  is 
[namentlich  bekannte],  der  selbständige  Akedas  verfaßt  hat.  Unter 
den   hier  folgenden   vier  Nummern   ist  die  erste  ein   aus  acht 
Strophen  bestehendes  Bußgedicht,  a)  das  die  Stelle  Jesaia  55, 
6.  7:   ,, Suchet  den  Ewigen"  usw.,  —  bekanntlich  der  Anfang 
der  Bußesabbat-Haftara,  —  variiert;  die  beiden  folgenden  (in  20 
Auszügen)  b)  und  die  vierte  c)  behandeln  das  bekannte  Thema 
der  Klagepsalmen. 

1. 

1.  Vermag  ein  Sterblicher 

Gott,  den  Richtenden,  zu  überwinden?  25 

Ihm  Stand  zu  halten 

Mit  Rechtfertigung,  mit  Gründen? 

Zittert,  wenn  er  nahet,  vor  euren  Sünden! 

Suchet  den  Ewigen,  wenn  er  sich  läßt  finden. 

2.  Bevor  der  Tod  ihn  fodert,  30 
Eh'  im  Grab  er  modert 

Erbaue  sich  der  Mensch  ein  Gebet-'Gerüst ; 
Ein  aufrichtiges  Flehen  Gott  uns  nicht  vergißt: 
Rufet  ihn  an,  da  er  nahe  ist. 

3.  Gottgefälliges  Opfer  ist  ein  Gemüt  im  Schmerz,  35 
Wohlgeruch  ist  ihm  ein  demutvolles  Herz; 

Nicht  Schlachtopfer  sind  es,  was  er  möge. 
Auch  nicht  dafür  die  Wertbeträge; 


«)  pir  nan  m^i^- — &)  n.  2  ist  aus  tt^nn«.  n.  3  aus  is^pm  iödn- 

Zum,  SynagogdU  Poesie.  12 


—    178    — 

Ein  Freund,  ermahnet  er  die  Trägen, 

Sie  zu  wahrer  Buße  zu  bewegen. 

Daß  der  Frevler    verlasse  seine  Wege. 

4.  Daß  gerade  werden  die  Verkehrten, 

5         Und  gesund,  die  an  ihrer  Seele  kranken; 
Untergingen,  die  nicht  hörten, 
Sie  ohne  Rettung  in  die  Grube  sanken. 
Nicht  den  Tod  will  er,  die  Weisen  lehrten. 
Doch  es  andre  der,  dessen  Schritte  wanken, 
10  UndderMannderUntatseine  Gedanken. 

5.  Wer  ist  furchtbar  und  wer  erzieht  wie  er  ? 
Zuflucht  der  Vertrauenden,  der  Schutz  der  Armen; 
Jeglicher  Verzeihung  von  ihm  begehr'. 

Und  kehre  um  zu  Gott,  er  wird  sich  sein  erbarmen. 

15    6.  Heilung  sendet  er  Bedrängten, 

Antwortet  liebreich  dem  Gekränkten: 

So  kommet  zu  ihm,  den  Kopf  gesenkt,  die  Herzen  weich. 

Zu  nnserm  Gott,  denn  im  Vergeben  ist  er  reich. 

2. 

20  Mit  Anstrengung  schweige  ich  und  weh  ist  mir  ums  Herz, 

Die  vor  den  Götzen  knien  sind  mein  Schmerz; 
Stumm  ist  mein  Mund,  es  brennt  mein  Herz, 
Mein  Inn'res  zittert  im  verschloss'nen  Schmerz. 

Zum  Verschlingen  öffnen  sie  den  Mund,  ein  Grab  ist  ihre  Kehle; 
25       Eine  Hast  ringsum,  wer  am  gründlichsten  mich  quäle. 
Daß  in  meinem  Gram  ich  die  Tage  zähle,  — 
Ach,  wer  zu  dir  fliegen  könnt'  aus  dieser  Höhle! 

3. 

Getreten  ohne  Rast 
80  Versink'  ich  unter  ihrer  Last; 

Herzen  bluten, 
Augen  fluten 
Und  die  mich  hassen. 
Schauen  zu  gelassen. 

85  Mir  beizustehn  in  Leid 

Warst  du  ehedem  bereit; 
Und  in  dieser  Schreckenszeit 
Bleibst  du  fern,  ach,  so  weit. 

O  nahe  den  Geplagten, 
Trost  der  Verzagten, 
40  Helfer  in  der  Not, 

Du  mein  Gott  bis  in  den  Tod! 


—    179    — 

4. 
Juda,  wie  von  der  Schwinge  geworfen  und  verstreut, 
Die,  betrübt  in  Gottes  Ferne,  keines  Lehrers  sich  erfreut, 
Gleich  dem  Tier,  das  gejagt  aus  seinem  Bau, 

Hin  und  her  geschleudert  zwischen  dem  Tollen  und  der  Sau,  —  5 

Sie  schreit,  den  Blick  emporgehoben. 
Und  ruft  den  Vater  oben, 
Der  vergessen  ganz  die  Seinen; 
Auf  die  Brust  sie  schlägt  die  Hände. 

Die  Augen  rinnen  aus  im  Weinen,  10 

Und  gebeugt,  harrend  ohne  Ende, 
Wird  zum  dumpfen  Ach  das  Klagen. 
Ist  die  Wunde  ewig,  unheilbar  sie  geschlagen? 
Sie  bebt  entkräftet,  trauert  in  der  Stille. 

Wohin  ist  Jauchzen,  ist  Glanz  und  Fülle?  15 

Einsam,  ohne  Freund,  die  Edelsten  verloren, 
Mit  zerbrochenen  Mauern,  gesunkenen  Toren, 
Zerstörten  Städten,  verwüsteten  Gefilden, 
Nun  der  Tummelplatz  von  Wilden, 

Das  Heiligtum  vergessen,  20 

Die  Herde  zerstreut,  gefressen,  — 
Du,  o  Hirt!  der  Israel  zerstreut. 
Du  nur  kannst  es  wieder  sammeln;  so  gebeut! 
Forsche  nach  den  Verwundeten,  Verlorenen, 

Das  Waldtier  jage  fort,  den  Würger  der  Erkorenen,  25 

Nimm  auf  den  Arm,  leite  sanft  die  Schwachen, 
Daß  Mutlose  atmen  auf,  die  Trauernden  wieder  lachen, 
Bis  dein  schönes  Erbe  uns  zurückgebracht. 
Und  in  uns'rer  Größe  leuchtet  deine  Macht. 


Zu  den  Verdiensten  Josephs  Tobelem  (Bonfils)  b.  Sa-  so 
muel  in  Limoges  gehört  auch,  daß  er  sich  des  Piut  an- 
genommen, und  die  Rezitienmg  der  Kerobas  begünstigt,  ja 
selbst  dergleichen,  nebst  anderen  piutischen  Stücken,  ver- 
faßt hat.  Seine  Sprache  ist  verständlich,  feurig,  nicht  sel- 
ten schön  und  erhaben.  Zu  den  wenigen  SeUchas,  die  von  ihm  as 
bekannt  sind,  gehört  folgende,  a)  eine  dem  „Höre  Is- 
rael" —  vermutlich  des  Versöhnungs-Ritus  —  voraus- 
gehende. 


«)  mX  in^K»  Refrain:  ^«ntt^^  PQt^- 

12* 


—    180    — 

Joseph  Tobdem. 

1.  Die  Menge 
Der  Gesänge 

Ich  deiner  Einheit  weihe; 
5  Du  allein 

O  Gott  mein! 
Den  Beistand  mir  verleihe. 
Deiner  Stärke 
Riesenwerke 
10  Möcht'  ich  allen 

Ofienbaren, 
Daß  sie  niederfallen 
Vor  dem  Gott  der  Scharen. 

2.  Er  wandelt  zum  Gericht 
16                       In  Sturmes  Mitte, 

Ist  der  Welten  Licht, 

Das  Dunkel  seine  Hütte; 

Hurtige  Diener  ihn  umstehen 

Den  Herrlichen  preisend  in  den  Höhen. 

20  3.  Des  Donners  Krachen,  seine  Blitze 

Werden  Lobgesang  in  Ungewittern; 
Bebt  die  Erde  in  des  Grimmes  Hitze, 
Ist  Gott  der  König,  Völker  zittern. 

4.  Es  wanken  erstaunt  die  Säulen  der  Himmel, 

26  Orione  bücken  sich  und  ihr  leuchtend  Gewimmel, 

Hohe  stehen  gekrümmt.  Mächtige  geneigt. 
Wenn  Gott  als  Erdenherr  sich  zeigt. 

5.  Der  Weltgebieter  schlägt 
Wunden  und  verbindet; 

80  Seine  Liebe  pflegt, 

Sie  Missetaten  überwindet. 

Er  zählt  die  Tritte, 

Verwandelt  Fluten, 

Hoheit  lenkt  die  Schritte 
86  Von  Bösen  und  von  Guten. 

9.  Dorngestrüppe  sind 

Die  vor  Moloch  knien,  — 
Daß  sie  verstummen,  blind,  '*^ 

Verworfen,  ausgespien! 
40  Der  Heiligen  Verherrlichung  nur  dir  gebührt, 

Der  einzig  für  das  Recht  regiert. 

12.  Der  die  Welt 
Mit  Kraft  erhält 
Wird  uns're  Arme  stützen, 


—    181    — 

Daß  wiedergefunden 

Wir  mit  dir  verbunden 

Deine  Ruhestatt  besitzen, 

Und  für  alle  Ewigkeiten 

Dein  Reich,  o  Einziger!  verbreiten. 


Auch  R.  Salomo  b.  Isaac,  bekannter  unter  der  Be- 
nennung R  a  8  c  h  i  (gest.  1105),  hat  acht  Selichas  verfaßt,  bald 
mehr  in  biblischen,  bald  mehr  in  hagadischen  Ausdrücken,  die 
meisten  in  klarer,  nur  wenige  in  piutischer  Sprache.  Die  folgen- 
den zwei  Selichas  sind  die  erste  a)  für  die  Selicha-Tage,  die  lo 
zweite,  b)  deren  Schluß  hier  mitgeteilt  wird,  für  den  Versöhnimgs- 
tag  bestimmt. 

Salomo  b.  Isaac. 

1. 

Am  Morgen  wir  rüsten  und  harren  15 

Gebete  dir  zu  reichen; 
Für  dich  Geschenke  sind  nicht  Farren, 
Herzen  sind  es,  die  zerknirschten,  weichen; 
Was  wir  zu  bringen  haben, 

Unseres  Mundes  Gaben,  20 

Möge  es  für  uns  das  Wort  führen, 
Wenn  wir  vor  deinen  Türen 
Mit  heißem  Flehen 
Auf  der  Warte  stehen. 

Die  Frühe  haben  wir  geweckt,  85 

Dunkle  Scham  uns  das  Gesicht  bedeckt; 
Uns  pocht  das  Herz,  wir  reden  leiser, 
Vom  Rufen  müd'  und  heiser. 
Wir  sind  in  Sorgen,  sind  erschrocken, 

Deine  Strafgerichte  steh'n  bevor;  30 

Deiner  Lehre  schlössen  wir  das  Ohr 
Und  ließen  uns  zum  Schlechten  locken, 
Trotzend,  wenn  du  kämest  uns  zu  lenken: 
Den  Blick  wir  nun  zu  Boden  senken. 
*  * 

Du  siehest  unseren  Untergang  35 

Mit  an  nun  schon  so  lang,  — • 

Ist  der  Zorn  noch  immer  nicht  gestillt? 


«)  'Tülpb  .l'?Dn.   —  b)  2'ün  "rD{<- 


182 


Wir  fehlten  und  wir  leiden,  die  Wund  ist  offen, 

Dein  Eidschwur  ist  erfüllt, 

Der  Fluch  ist  eingetroffen. 

Wir  suchen  dich  in  späten  Tagen 
8  Wir,  an  Taten  arm,  verschüchtert  zagen. 

Solange  wir  noch  sind,  verbinde 

Dich  wiederum  mit  deinem  Kinde; 

Es  bürgt  ein  göttlich  Zeichen, 

Daß  deinen  Segen  wir  erreichen. 
10  Da  die  Macht  gesunken,  und  es  ringsum  nachtet. 

Deine  Braut,  die  liebend  schmachtet. 

Sich  an  deine  Treue  wendet 

Und  dir  den  Blick  bittend  sendet: 

Ob  sie  stets  die  deine  bliebe? 
15  Ob  zu  hoffen  auf  die  Dauer  deiner  Liebe? 

Entreiße,  Gerechter,  dem  Räuber  die  Beutel 

Die  im  Finstern  gehen,    dein  Auge  leite. 

Mit  dem  Arm  entscheide 

Zwischen  Starken  und  Matten, 
20  Ihre  Fesseln  zerschneide; 

Verkünde  denen,  die  in  Todesschatten, 

Mit  der  Freiheit  himmlische  Freude! 

Siehe, nach  deinen  Herden. 

Daß  gesammelt  die  Verlor'nen  werden; 
26  Dann  der  treue  Hirt  ihrer  Weide 

Sie  sanft  trägt  auf  dem  Schoß, 

Und  ihnen  Baschans  Berge  gibt. 

Dort  zu  weiden  von  ihm  geliebt, 

Und  zu  bleiben  frei  und  groß. 


80  2. 

11.  Ein  Nu  der  Grimm,  ein  Augenblick 
Daß  dein  Antlitz  du  verhülltest; 
Bewahr'  Erbarmen,  schau  zurück 
Auf  Liebe,  frühe  mir  verliehen; 

85  Neige,  Herr,  das  Ohr  für  mich 

Wie  deines  Boten  Bitte  du  erfülltest, 
Und  „ich  verzeihe"  sprich. 
Wie  uns  du  ehedem  verziehen. 

12.  Den  Pfad  zur  Ehrfurcht  lehre 
40  Dein  Volk  zum  Frommen; 

Veredle  sie,  dem  Nördlichen  wehre. 
Banne  ihn  von  woher  er  gekommen; 
Allen,  die  nach  dir  sich  sehnen. 
Werde  für  Wunden  Heilung  gesandt. 


—    183    — 

Heil  lege  an  deinen  Söhnen 

Und  Sieg,  der  sie  umhülle,  ihr  Gewand. 

13.  Empor  Gottes  Majestät! 

Zu  vergelten  fernen  Landen, 

Die  betreten  deine  Schwelle,  5 

Die  deine  Stadt  zerstört; 

Einher  dein  Bundesvolk  geht 

Elend  und  in  Banden, 

Lechzt  nach  deiner  Lebensquelle, 

Um  deine  Liebe  dich  beschwört.  10 

14.  Dir  gelten  uns're  Schwüre, 
Deine  Hilfe  muß  uas  retten; 
Deine  Liebe,  sie  entführe 
Deinen  Zorn,  unsern  Schmerz, 

Daß  wir  in  deinem  Schatten,  15 

Lang  ersehnt,  uns  betten. 
Und  an  dir,  unserem  Gatten, 
Sich  erfrische  unser  Herz! 


Meir  b.  Samuel,  vermutlich  Raschis  Eidam,  betet  in 
einer  Selicha  a)  wie  folgt :  20 

Zu  dir,  Jacobs  Gott, 

Fliehe  ich  vor  Feindes  Spott; 

Die  Leiden  an  meinem  Herzen  nagen. 

Ich  lieg'  im  Staube 

Von  Mördern  geschlagen,  25 

Wie  Korn  gedroschen. 

Meine  Kraft  erloschen. 

Gejagt,  dennoch  nicht  abgewichen,  — 

Ach,  viele  Jahre  sind  verstrichen 

Und  dein  Angesicht  bleibt  verborgen.  30 

O  erwache!  bedenk'  uns  morgen! 

*  » 

* 

Ich  vergehe,  wenn  sie  sprechen: 
„Wünscht  ihr  nicht,  nach 
Euerm  Berge  aufzubrechen?" 

An  jedem  Tage  35 

Ich  ertrage 
Solche  Schmach; 
Können  wir  noch  tiefer  sinken? 


a) 


y:t)b  K2i<. 


—    184    — 

Wann,  ich  mein  Licht  befrage, 
Wird  es  uns  nach  Zion  winken? 


10 


Die  Nacht,  Gott  in  der  Höhe! 
Ich  flehend  vor  dir  stehe; 
Das  Herz  stürmt,  der  Kopf  ist  öde, 
Vor  Furcht  und  Bangen  ich  vergehe, 
Nichts  vermag  ich  als  zu  weinen. 
Verwirf  die  geringe  Rede 
Nicht,  Erbarmen  habe  mit  den  Deinen, 
Kleide  uns  in  deinem  Sieggewande, 
Dann  auf!  nach  dem  Vaterlande! 
Hilf  gegen  die  Gewalt! 
Dein  bin  ich,  nur  rette  bald! 


Um  dieselbe  Zeit,  also  etwa  um  das  Jahr  1100,  lebte  Me  i  r 
15  b.  I  s  a  a  c  aus  Orleans,  ohne  Zweifel  der  Vater  des  Elasar, 
welchen  der  Kommentar  der  Bücher  der  Chronik  a)  anführt, 
der  außer  einer  Thora-Techinna  b)  und  einem  anderen  Ge- 
be tstücke,  in  welchen  allen  er  stark  in  talmudischen,  selbst 
aramäischen  Ausdrücken  spricht,  noch  folgende  SeUcha  c) 
20  verfaßt  hat: 

Nicht  verwitwet  genannt, 

Dennoch  im  Witwenstand,  — 

In  Armut,  Leiden,  Not, 

Züchtigungssatt,  lebend  tot. 

Verstoßen,  unrein,  eine  Leiche, 

Verloren  das  zehnfach  heilige  Land; 

Einst  genannt 

Die  Herdenreiche,  — 

Jetzo  ohne  Gemächer  und  Hallen, 

Ohne  Opfer,  die  meinem  Gott  gefallen; 

Dahin  das  Blech, 

Das  des  Priesters  Stirn  krönte, 

Dahin  der  Gewänderschmuck, 

Der  meine  Schuld  versöhnte; 

Eingestürzt  das  Heiligtum, 

Das  AUerheiligste  versunken: 

Ha,  ich  taumele  wie  betrunken. 

Entsetzlich  stieg  die  Sündenlast, 

Daß  so  furchtbar  du  gezüchtigt  hast!  — 


25 


80 


85 


10 


a)  Zu  1,  29, 11.  —  b)  S.  oben  S.  147.  —  c)  nvn  miö'?»- 


—    185    — 

Doch  du  hast  gelehrt 

Und  es  ist  aufgeschrieben: 

Den  Bußfertigen 

Versöhnung  wird  gewährt; 

Auch  der  Tag  ist  uns  geblieben,  5 

An  dem  Verzeihung  wird  begehrt;  — 

O  dann  hoff'  ich  noch  zu  sehen 

Aus  seiner  Asche 

Den  Palast  erstehen, 

Heimkehren  in  das  verjüngte  Reich  lo 

Die  Verwaiste  kinderreich: 

Sie  fliegen  wie  Wolken  herbei, 

Wie  Tauben  aus  dem  Nest, 

Diese  aus  Süden,  jene  aus  West. 


Jener  Zeit  gehört  auch  Amitaib.  Schefatja,  der,  ob-  is 
wohl  im  Piut  vom  Midrasch  beherrscht,  so  daß  er  dessen  Aus- 
drücke bisweilen  wörtlich  wiedergibt,  auch  in  den  Ofan  Engel 
namhaft  macht,  doch  in  seinen  Selichas  sehr  kunstlos,  ja  von 
einer  rührenden  Einfachheit  ist. 

Warum  stehst  du  so  fern  20 

Mein  Gott? 

Wenn  mir  nahe  die  Herren 
Und  wir  ihr  Spott? 

Gebeugten  Hauptes  hören  wir  den  Hohn: 
„Verworfene  ihr,  sie  droh'n,  25 

Verworfen  von  Gottes  Thron." 

Dem  Gebet  verschlossen 
Ist  der  Mund 

Jeglichem,  der  gezwungen,  ist  begossen 
Von  dem  neuen  Bund;  30 

Was  vermag  ein  Schaf, 
Das  eine  kleine, 
Das  siebzig  Löwen  traf 
Im  Vereine? 

Euch  fließen  meine  Zähren,  35 

Edle  Sprößlinge!  abgeschnitten 
Von  Gottes  Lehren, 
Die  Bahn  des  Falschen  hinabgeglitten 
Sie  verzweifelnd  sich  verzehren. 

Möchten  bald,  die  sich  an  dir  ergötzen,  40 

Das  Schwert  sehen  für  Edom  wetzen, 
Und  dein  Reich  verdrängen  Götzen! 


—    186    — 

Alle  Herzen  würden  dir  anhangen. 
Und  Fromme,  die  vor  Fallen  bangen. 
Furchtlos  dich  verkünden,  dich  verlangen,  a) 


1.  Wie  unter  den  Nationen  allen 
5  Bin  am  tiefsten  ich  gefallen! 

Preisgegeben  dem  Vernichten 
Vermag  ich  nicht  mich  aufzurichten^ 

2.  Warum  in  aller  Welt 

10  Wird  Zerstörtes  hergestellt, 

Nur  ich  so  viele  Jahr'  und  Tage 
Zwei  Zerstörungen  beklage. 

3.  Die  Brut  aller  Töchter  — 
Nichts  wie  Singen  und  Gelächter; 

15  Nur  Judas,  nur  die  meinen 

Nichts  als  Schmerz  und  Weinen. 

4.  Sie  mich  mit  Hohne  durchbohren: 
„Weh,  ihr  elenden  Toren, 
Vormals  Kinder,  hochgeboren, 

20  Heute  Hunde  und  verloren. 

.5.  Daß  die  Verbannung  endet 
Hoffet  ihr  verblendet; 
Aber  auf  Erlösung  harren 
Bleibt  Geschäft  von  Narren." 

25  6.  Hör's  und  eine  Tränenlauge 

Beizt  mein  Auge. 
Wie  lange,  ruf  ich  dann. 
Siebest  du  das  mit  an? 

7.  Nimm,  Heiliger,  was  wir  erflehen, 
80  Liebreich  auf  in  Himmelshöhen; 

Lasse  nach  so  vielen  Leiden 
Uns  endlich  schauen  Freuden. 
Doch  traf  uns  auch  das  Schlechte,  - 
Du  bleibst  der  Gerechte,  b) 


35  Sebadjas    sechs    Selichas,    worunter    einige    dreizeilige, 

erinnern  in  der  Weise  des  Ausdrucks  an  Amitai,  von  welchem 
er,  sowohl  in  der  Zeit  als  im  Räume  nicht  entfernt  gewesen  zu 
sein  scheint.  Das  folgende  Gebet  c)  ist  eine  Variation  der  Litanie 
„0  tue!"    livnb  nt^r  s.  S.  101]. 

40      a)  Aus  'H  no*?-  —  ö)  moiN  "^so  i"»«-  —  c)  Tn"»!  "inx- 


—    187     — 

1.  Einer,  Einziger, 

Kein  Fremder  sich  dir  beigesellt. 

Schöpfer  des  Alls 

Alleingebietend  in  deiner  Welt, 

Groß  an  Liebe  5 

Im  Verzeihen  ein  Held: 

Tue,  Verherrlichter! 

Um  deines  Namens  willen. 

2.  Erscheine  in  deiner  Milde  groß. 

Liebevoll,  zornlos.  10 

Du  wirst  begütigt 
Unsere  Furcht  stillen 
Um  deiner  Lehre  willen. 

3.  Gütig  bist  du  für  deine  Werke; 

Deine  erhabene  Stärke  15 

Besiegt  den  Grimm. 
Noch  die  Gnade  verstärke 
Um  deines  Thrones  willen. 

4.  Mit  Liebe  wird  von  dir 

Das  All  geführt,  20 

Die  ewige  Herrschaft  dir 

Allein  gebührt; 

Vergib  dem  Volk,  das  von  dir 

Bis  jetzt  regiert. 

Um  deines  Bundes  willen.  25 

5.  Den  Reuigen  reichest  du 
Die  offne  Hand, 

Dich  erbarmend  deß. 

Den  schuldig  du  erkannt, 

Wirst  für  Gute  und  für  Böse  30 

Ein  Gütiger  genannt: 

O  gewähre 

Um  der  drei  Freunde  willen! 

6.  Du  wirst  heute 

Unseren  Wunsch  erfüllen,  35 

Sünden,  bereu'te, 

Schleudern  in  die  Meerestiefen, 

Und  erhören,  die  zu  dir  riefen, 

Um  deinetr,  nicht  um  unsertwillen. 


Die  Synagogen -Poesie  der  deutschen  Juden  darf  man  wohl  m 
mit   dem    berühmten    Vorbeter   in    Worms   Meir   b.    Isaac 
b.   Samuel  (um  1060)  eröffnen.    Er  führt  vorzugsweise   die 


—    188    — 

Titel  mnir  n^blü  oder  [QKa  Tl*  [treuer  Bote],  wird  poetisch  auch 
Nehorai  a)  genannt.  Er  hat  auch  in  Mainz  fungiert  und  war 
Raschi  persönUch  bekannt;  sein  Sohn  Isaac,  dessen  er  bisweilen 
akrostichisch   gedenkt,    kam   im   ersten    Kreuzzuge    in    Worms 

5  um.  Er  verfaßte  Jozer,  Ofan,  Sulat,  Maarib,  Schibata,  Reschut, 
aramäische  Illustrationen  und  Selichas,  in  welchen  allen  eine 
starke  Anwendung  talmudischer  Stellen  zu  bemerken  ist.  Während 
nämlich  die  älteren  Dichter  den  Inhalt  des  Midrasch  bemüht 
waren   in  der  biblischen   Sprachweise,     wenn   auch   gewaltsam, 

10  wiederzugeben,  wurde  in  Frankreich,  mehr  noch  in  Deutschland, 
etwa  seit  Raschis  Zeitalter  die  umgekehrte  Weise  herrschend: 
biblische  und  einfache  Gredanken  erhielten  ihren  Ausdruck 
in  talmudischen,  oft  aramäischen  Formeln.  Nur  wenige  kleinere 
Gedichte  und  Selichas  von  Meir  gibt  es,  die  hiervon  ziemUch 

15  frei  geblieben. 

Meir  b.  Isaac. 

1. 

Du  bereitest,  Herr,  dem  Armen  gnädig; 

Er  wird  alsdann,  der  Sorge  ledig, 
20  Dir  ergeben,  dessen  Werde! 

Himmel  schuf  und  Erde. 

Du  verstehest  seine  Weise, 

Wenn  er  betet  leise. 

Und  dem  Fluge  der  Gedanken 
25  Lipp'  und  Sprache  setzen  Schranken. 

Alles,  was  wir  missen 
Du  nur  kannst  es  wissen; 
Wozu  erstatten  wir  Bericht 
Dir,  dem  Dunkelheit  ist  Licht? 
80  Ausgerüstet  mit  Verstand 

Hat  der  Mensch  die  Pfleg'  in  seiner  Hand; 
Doch  aus  kärglichen  Mühen 
Läß'st  Gedeihen  D  u  erblühen. 

Geplagt  er  ruft  den  Hort, 
35  Der  geschaffen  hat  das  Wort, 

Der  Macht  hat  zu  erhalten. 
Hoch  und  niedrig  zu  gestalten. 


a)  R.   Meir,  der  Mischnalehrer,  hieß  auch  Nehorai  (Erubin  13  b); 
beide  Wörter  bezeichnen  den  Leuchtenden. 


—    189    — 

O  sei  es  doch  dein  Wille, 
Zu  spenden  Überfluß  und  Fülle, 
Des  Verhüllten  Erbarmen 
Werd'  im  Staub  dem  Armen!  a) 


Mit  dem  Flügelschlag  der  Morgenröte 
Rufe  ich,  den  Israels  Hymnen  fragen, 
Ich  bete,  seh'  ihn  richten  im  Gebete. 
Seine  Rechte  unterstützt  die  Liebe, 

Die  Verzeihung  von  der  Linken  wird  getragen;  lo 

Um  ihn  Gnadengaben  lagen. 
Wenn  etwas  noch  zu  lösen  bliebe. 

Er  richtet  über  Tod  und  Leben; 
Zwischen  Doppelsäulen  seh'  ich  schweben 

Einen  weißen  Mantel,  ringsumher  16 

Steht  das  Himmelsheer. 
Von  tausend  einer,  der 
Zur  Verteidigung  schreitet 
Die  Unschuld  zu  erweisen  strebt.  — 
Da  unterbricht  das  richterlich  Gefecht  20 

Der  bis  dahin  die  Verhandlung  hat  geleitet: 
Der  Herr,  der  wider  strenges  Recht 
Selbst,  ein  Anwalt,  sich  erhebt. 

Und  streckt  denen,  welche  sich  der  Sünde  schämen, 
Den  Bußfertigen,  sie  aufzunehmen,  25 

Unter  Thronflügeln  auf  Seitenwegen,  b) 
Seine  Hand  entgegen.c) 

3. 

O  du,  begehrungswürdige  Wahrheit, 
Lehre,  die  durchdringet  Klarheit!  30 

Sieh  die  Verwaiste  und  Betrübte, 
Ehedem  Geliebte,  Eingeübte; 
Mit  Anbeginn  der  Wachen  klage 
Nachts  mit  meinen  Söhnen, 

Bußgebete,  Liebesworte  sage  35 

Eifervoll  mit  heißen  Tränen. 

Ein  verwirrter  Morgen,  — 
Mit  schreckenvollen  Sorgen;  — 


a)  3Ji>  I^^J^,  zweizeilig.  —  6)  nach  Pesachim  119a;  das  Bild  von 
Gottes    ausgestreckter    Hand    (H^WD  H^)»    die   Reuigen    anzunehmen,  40 
ist  in  Piut  und    Selicha  häufig.  —  c)  'intt^  "'SÜD  J^tt^X»  zweizeilig. 


~    190    — 

Das  Ziel  von  Bogenschützen 
Sie  in  Gruben  sitzen;  — 
Wider  die  trostlosen  Armen, 
Die  im  Elend  liegen, 
5  Rüsten  sich  zu  Kriegen 

Barbaren  ohn'  Erbarmen. 

Sieh  den  Jammer  und  den  Druck, 
Genommen  ist  mein  Schmuck. 
Die  verstörte  Stätte  weint: 
10  Was  soll  hier  mein  Freund? 

Soll  den  Zierat  und  die  Reben  a) 

Er  aus  Schmutz  und  Trümmern  heben? 

Nach  den  Palmen  suchen,  nach  Cherubgestalten 

Einst  von  Rosenwerk  gehalten? 

15  Der  Tempel,  den  die  Säulen  tragen. 

Des  Gebälkes  eichene  Fächer, 

Die  Zedernbretterlagen, 

Die  bezaubernden  Gemächer,  — 

Ach,  das  Heiligtum  mußte  es  empfinden, 
20  Daß  hochgerötet  meine  Sünden! 

Gedenk  es  jenem  Hund, 

Der  gewühlt  bis  auf  den  Grund! 

Mit  dem  Volke,  das  gefallen. 

Sanken  Gott  geweihte  Hallen 
25  Und  die  in  ihrer  Pracht  geschauten 

Flügel  und  Palastbauten; 

Edomiter  mich  verstießen 

Von  der  Stätte  deiner  Wahl, 

Zu  ihnen  Syrer  stießen, 
30  Brachten  grimmen  Zornes  Qual. 

Da  die  Zargen  und  die  Leisten 
Plünderten  die  Dreisten, 
Den  Löwenschmuck,  die  Rinder, 
All  das  Dienstgerät  die  Sünder; 
35  Die  Sänger  auf  den  Stufen, 

Die  im  Festgewand  dich  rufen, 
Verstummt  ist  nun  ihr  Mund, 
Aufgelöst  der  schöne  Bund. 

Die  du  gerettet  —  es  drängen  sie  und  hassen 
40  Die  sich  wider  dich  empört,  Räuber, 

Welche  deiner  Diener  Leiber 


a)  Diese  und  die  folgenden  Bilder  haben  Bezug  auf  den  Salomo- 
nischen Tempel,  nach  1  Kön.  6  und  7. 


—      191    — 

Dem  Fraß  des  Wildes  überlassen. 

Leiden  sind  mir  zuerkannt, 

Ich  blieb  vergessen  und  verbannt; 

Könnt'  Erwiderung  ich  erwarten, 

Ich  bliebe  stehn.  sie  abzuwarten.  S 

Für  den  Liebling  wieder  herstelle 
Das  Seitengemach,  die  Gestelle, 
Der  Höfe  breite  Räume 
Seien  fürder  keine  Träume; 

Empor  deines  Volkes  Hörn  richte,  10 

Erfülle  die  prophetischen  Gesichte 
Vom  Bau  der  Tempelpforten 
Umringt  von  Judas  Orten. 

Wirklich  werde  den  Gelichteten 
Was  deine  Seher  dichteten:  ^  IS 

Stämme,  die  auf  Baschans  Auen, 
Ihrer  Weide,  dich  den  Hirten  schauen,  a) 


Isaac    b.     Mose,     zubenannt    M  a  c  h  i  r  i ,     war    ein 
Zeitgenosse    von    Samuel    halevi,    Samuel    hacohen,    demnach 
auch  von  Meir  dem  Vorbeter.     Es  gibt  von  ihm  zwei  Jozer,  20 
ein   Maarib,   einen    Sulat,   einen    Ofan,   in    welchem   nach   spa- 
nischen Vorbildern  ein  metrischer  Zeilenbau,  und  zwei  Selichas 
voller  Klagen.    In  der  einen  hat  er,  wie  Binjamin  b.  Serach, 
den  Namen  von  22  angebracht,  und  zwar  nicht  akrostichisch, 
sondern    silbenrätselhaft,     in    Teile    zerschnitten,  b)      Vielleicht  25 
ist  der  genannte  Samuel  [b.  Jehuda]  hacohen  der  Ver- 
fasser  des   bekannten,   an   die    Engel   der   Grebete   gerichteten, 
Pismon  c),     in     welchem,     gegen     den     allgemeinen     Gre brauch, 
von  Israel  und  von   Gott  nur  in  der  dritten  Person  die  Rede 
ist,   wie   es   mit  letzterem  in   dem   „Machnise"  auch  der  Fall  so 
ist.     Es  heißt  darin: 

Vielleicht,  daß  er  Liebe 
Gegen  die  übe. 
Die  Verzeihen!  schreien, 

An  jedem  Tage  35 

In  jeder  Lage  ' 

Kräftiglich  sein  Lob  verkünden, 


«)  miönn  min  »«ch  mit    dem  Anfange  rniPn-    —   b)  1.  piK 

Dn  ^01  Mip^m  2.  an  dö-  3.  nro'?m  ^nb  pna  dd  —  pbn  on  dd 


—    192    — 

In  der  Not  zu  flehen  sich  verbinden, 
Und  ein  Herz  voller  Schmerz 
Vor  ihrem  Gott  ausschütten. 

Vielleicht  daß  sein  Erbarmen 
5  Wird  den  Armen, 

Die  zwiefaches  gelitten. 
Wegen  Sünden  ihnen  zugemessen; 
Selbst  im  Löwenrachen  sie  nicht  vergessen 
Zu  lernen  und  zu  lieben 
10  Was  in  der  Lehre  ist  geschrieben. 

Von  MeschuUam  sind  einige  Selichas  vorhanden.  Wo- 
fern nicht  MeschuUam  b.  Kalonymos,  was  unwahrscheinhch, 
der  Verfasser  ist,  darf  man  an  MeschuUam  b.  Mose,  der  um  1080 
in  Mainz  lebte,,  oder  an  MeschuUam  b.  Isaac,  der  eine 
15  Keduscha  verfaßt  hat,  oder  an  MeschuUam  den  Großen 
denken,  von  welchem  aramäische  Kompositionen  über  die 
Zehngebote  angeführt  werden.  Sicherer  scheint  diesem  Zeit- 
alter Mose  b.  MeschuUam  a)  anzugehören,  gleichfalls  ein  Se- 
Ucha-Dichter.    Hier  eine  Probe  von  Beiden: 


80  MeschuUam.  h) 

1.  Das  Volk  ermüdet  von  Plagen 
Dich  ruft  es  früh; 
O  höre!  o  sieh! 
Vernimm  die  Klagen! 

25  2.  Die  Verstürmte,  Verbannte 

Jammert  wund  an  Gliedern: 
Wer  zahlt  das  Entwandte? 
Wirst  den  Mördern  du  erwidern  ? 

3.  Sie  blicket,  ach,  so  oft 
80  Nach  dir,  dem  Gnadenreichen; 

Mache  wahr,  was  sie  erhofft. 
Mache  froh  die  Kummerbleichen. 

7.  Sie  schwelgen  ungestört  in  unserm  Gu<J 
Uns  banget  nach  dem  Ende  dieser  Leiden; 
35  Vertrittst  du  uns  nicht,  entfällt  der  Mut 

Uns,  die  kein  anderer  wird  gerecht  bescheiden. 


o)  Statt  dieses  Namens  (Hapardes  62  a)  liest  man  MeschuUam  in  Likute 
hapardes,  Abschnitt  über  Haftaras,  Ven.  und  Amsterd.  —  h)yf  D^tN* 


—    193    — 

11.  Bleibst  du  einem  Volke  gut, 

Das  schmachtet  seit  Hunderten  von  Jahren? 
Wirst  du  deiner  Diener  Blut 
Rächen  an  Barbaren? 

12.  Was  ich  dir  noch  ferner  sage? 

Sie  wollen  alle  Tage  von  uns  haben; 
Auf  dein  Wort  wir  warten  alle  Tage, 
Der  du  bist  einzig,  groß,  erhaben. 


Mose  b.  Meschullam.  a) 

Retter  in  der  Not  für  Israels  Stamm,  lO 

Seine  Hoffnung,  seine  Hilf  in  jeder  Zeit, 

Von  uns  genannt  in  Freud',  in  Leid, 

Sieh  am  Boden  liegen  dein  versprengtes  Lamm! 

Elend  ist  die  ruhelos  flüchtende. 

Die  auf  schönere  Tage  verzichtende,  15 

Die  aus  einem  Weh  gestürzt  ins  andere 

Nur  hört:  Fort  von  hier  und  wandere! 

Räuber,  die  sie  überfallen. 

Zerstörten  Felder  ihr  und  Hallen, 

Nahmen  ihre  Güter,  20 

Mordeten  die  Hüter, 

Taten  den  Fuß  in  den  Stock, 

Legten  um  den  Hals  den  Block; 

Und  da  ihre  Edlen  in  Haft 

Oder  hingerafft,  25 

Und  der  Glanz  entwich  aus  ihrer  Mitte, 

Blieb  sie  verwaist,  eine  verlassene  Hütte. 

Sie  schreiet  wie  in  den  Wehen 

Und  Verzweiflung  füllt  ihr  Herz, 

Von  ihrem  Fall,  dem  Feind  ein  Scherz,  30 

Sie  nicht  glaubt  wieder  aufzustehen. 

Fort  ist  aus  ihren  Sälen  der  Gesang, 

Dem  Klagegeschrei  wich  der  Hörnerklang; 

Die  Jünglinge  sind  geschlachtet. 

Die  Jungfrauen  verachtet;  85 

Dem  Verfolger  ein  willkommenes  Ziel, 

Des  wilden  Schweines  leichtes  Spiel 

Und  schwerer  Leiden  Raub 

Gleichet  sie  dem  dürren  Laub. 

Nur  du  bleibst  ihre  Zuversicht,  40 

Bist  nicht  für  ihre  Schmerzen  taub, 

Du  verlassest  sie  nicht. 

Und  dir  vertraut  sie  ihre  Sache. 


")  ^Nlü^  mpö  ™i*  durchgehendem  Reime. 

JBum,  Synagogale  Poesie,  13 


•—    194    — 

O  laß  sie  schauen  deine  Rache 
An  dem  stolzen  Ungeheuer! 
Leite,  die  dir  einst  war  teuer, 
Die  kranke  pflege  und  die  wunde  heile, 
5  Den  Schmerz  der  geschlagenen  stille, 

Mit  deinem  Glanz  das  Heiligtum  erfülle 
Und  unser  Hirt  stets  unter  uns  verweile. 

Das   Bild,   mit   welchem   hier   geschlossen   wird,   den    Pro- 
pheten entlehnt,   findet  man  bei  Binjamin  b.  Serach,  Meir  b. 
10  Isaac,  Raschi  und  mehreren  anderen  Dichtern. 

Weniger  poetisches  als  hagadisches  Talent  besaß    T  o  b  i  a 

b.  E  1  i  e  8  e  r  ,  der  Verfasser  des  Lekach  tob,  der    seine  Tage 

vermutlich     in     Palästina     beschlossen     hat.        Von     der     Se- 

licha,  o)     die     von     ihm     bekannt     ist,       ist     folgendes     der 

15  Schluß: 

Vertrauend  deinem  Namen,  Adiriron!  die  Verzeihung  ich  verlange; 
Einziger,  der  Welt  Beherrscher,  unvergleichlicher  im  Range! 
Buße  genehmigend  für  deinen  Dienst  mich  neu  empfange, 
Ewiger!  wie  lieb'  ich  deine  Wohnung,  nach  deinem  Haus'  ich  bange. 

20  Deines  Hauses  dich  erbarme,  baue  und  vollende  unser  Lustgebäude ; 

Teuer  uns  ist  deine  Liebe,  uns're  Felsenfeste,  uns're  Freude, 
Treues  Wort,   du  hast  zu  uns  geredet,  wahres,  das  hat  nie  gefehlt, 
Wie  wir  selbst  gehört,  die  Väter  uns  erzählt. 

Uns  wirst  du  helfen,    nicht  wie  der,  der  nur  vorüberziehet, 
25       Geruhe,  daß  die  Hochgeehrte  gleich  der  Rose  blühet, 

Daß  sie,  dank  der  alten  Hilfe,    dufte  gleich  Libanons  Tale, 

Und  die  Sonne,  untergehend,  eile  ihrer  Stätte  zu  mit  neuem  Strahle. 

Strahle  mit  dem  vollen  Glänze  denen,  die  Erlösung  hoffen; 
Führest  meine  Söhne  du  zurück,    sehen  sie  den  Himmel  offen. 
30      Leb't  in  euerm  Mut!  ihr  sollet  köstliche  Frucht  genießen; 
Wacker  bleiben  alle,  welche  sich  auf  Gott  verließen. 

Gott,  der  Hohen  höchster,  ist's,  der  Sieg  gewährt, 
Ew'ge  Zeiten  seine  Herrschaft  währt. 
Diesesmal  antworte  uns  und  unser  schone, 
35      Gott  und  Herr,  sitzend  auf  der  Liebe  Throne! 


Größere     Begabung,     wenn     gleich     nicht     gerade     Beruf, 
zeigt  Menachem    b.    Macbir,    der    sich    auch    in    Piutstücken 


a)  n\nN  '^'üi<  n\nK- 


—    195    — 

versucht  hat.  Seine  Arbeiten,  die  die  tahnudischen  Studien  ver- 
raten, sind  ziemlich  schwerfällig  stilisiert.  Seine  Selichas  sind 
nur  für  die  Fasttage  bestimmt.  Hier  folgt  von  einer  a)  der  An- 
fang, von  einer  anderen  b)  Anfang  und  Schluß. 

Menachem  h.  Machir.  s 

1. 

1.  Ich  will  zum  Ew'gen  flehen, 
Vielleicht,  daß  ich  versöhne 
Übertretungen,  Vergehen, 

Zahllose  seiner  Söhne;  10 

Uns  überragten  wachsend  sie  das  Haupt 
Und  schambedeckt  wir  erröten; 
Wir  haben,  als  wären  sie  erlaubt, 
Verbote  gleichgültig  übertreten. 

2.  Trotz  Sättigung  von  Genüssen  15 
Zügellos  hingerissen 

Zu  dem,  woran  Herzen  hangen. 

Was  die  Augen  lüstern  verlangen,  — 

Ward  das  Hohe  gering  geschätzt. 

Verachtungsvoll  Wichtiges  verletzt,  20 

Und  verarmt  in  Frömmigkeit 

Haben  das  Ehrwürdige  wir  entweiht. 

3.  Unruhig  in  der  innersten  Seele 
Bereuend  unsere  Fehle, 

Erkennen  wir  der  Missetaten  Wucht;  i$ 

Unser  Herz  empfänglicher  für  Zucht, 

Wir  in  Andacht  und  mit  Beben 

Zu  Gott  umzukehren  beginnen, 

Daß  der  Grube  wir  entrinnen 

Und  erhalten  uns  am  Leben,  30 


2. 

Laßt  mich  weinen  bitter. 

Den  Gretroffenen  vom  Ungewitter! 

Als  ich  sein  Haus  geschändet, 

Als  ich  verriet  und  belog:  3$ 

Fort  er  zehnmal  zog 

Bis  zum  siebenten  Himmel  er  sich  gewendet; 

Verstummt  brach  ich  zusammen 

Im  vierten  Monde  unter  seinen  Flammen. 


13* 


—    196    — 

Der  Monat  kam,  voll  war  er  angedroht, 
Und  zarte  Jünglinge  er  brach; 
Zweimal  führte  er  den  Schlag, 
Ich  verging  in  Not  und  Tod. 
Im  Heiligtume  sah  er  Weiber  kauern 
Um  den  Tammus- Götzen  zu  betrauern: 
Da  entfloh  im  Tammus-Monat  seine  Huld 
Und  die  Strafen  mich  ereilten  meiner  Schuld. 


Elend  sind  und  gekränkt 

10  Die  ehedem  die  ersten  waren, 

Ihre  Leiden  jagen  dichtgedrängt 

Schon  seit  so  vielen  Jahren, 

Unter  den  verschiedenen  Nationen 

Den  Stichen  gleich  von  Bienen  und  Skorpionen, 

15  Daß  erlischt  der  Hoffnung  Licht, 

In  den  Finsternissen  ihre  Stütze  bricht. 

Zögert,  Gott!  dein  Eifer  sich  zu  rächen 
An  den  fetten  Lästernden  und  Frechen: 
So  wirst  du  auch  die  dir  Vertrauten, 
20  Wie  Pflanzen  mit  Liebe  Angebauten 

Empor  zu  Wahrheit  und  zu  Frieden  tragen, 
Diesen  in  den  Fasten  dargestellten  beiden; 
Diese,  umgewandelt  ewig  in  Freuden, 
Sollen  unter  Jubel  werden  zu  festlichen  Tagen. 


25  Reichere  Poesie  gibt  uns  sein  Zeitgenosse  Kalony- 
mosb.  Jehuda,  auch  Kalonymos  der  Jüngere  genannt,  ver- 
mutlich derselbe,  welchen  als  seiner  Mutter  Bruder  der  Er- 
klärer der  Chronik  anführt,  und  vielleicht  der  Sohn  des  im  Jahre 
1090  in  Speyer  lebenden  Gesetzlehrers  Jehuda  b.  Kalonymos.  a) 

30  Er  schrieb  Jozer,  Ofan,  Sulat,  Eeschut,  Keduscha,  Klagegesänge 
und  Selichas;  aus  seiner  Selicha  über  die  freiwilligen  Opferungen 
während  des  Jahres  1096  ist  bereits  eine  Stelle  b)  mitgeteilt; 
wir  fügen  den  Schluß  einer  anderen  c)  bei,  welche,  nach  einer 
kurzen  Betrachtung  über  Israels  Geschicke  seit  den  Pharaonen 

35  bis  Titus,  also  fortfährt: 

9.  Nach  fernen  Eilanden  hin  aus  dem  Lande  der  Väter 
Zerstreut,  sanken  uns're  Wahrheit  redenden  Vertreter; 


a)  Würdtwein  I.  S.   127  ff.   [wo  Calonin];  Hapardes  9  c,  dasselbe 
^^  D^ilNJn  nW^  ^^'  §  l^ö  ^^^  °'^^'  Uri  295 f.  72. —ö)  Oben  S.  16.  — 

40  c)  Qnt£^>  mniN-  — 


197 


Auf  off'ner  Straße  sie  dem  Feind  erlagen, 
Wurden  da,  wohin  sie  flüchteten,  erschlagen. 

10.  Geschleudert  bis  in  Meeresgrund 
Mahnen  sie  den  Rächer  an  den  Bund, 

Auszufechten  ihren  Streit  im  siegreichen  Zorn,  5 

Vor  den  Völkern  zu  erheben  der  Gefall'nen  Hörn. 

11.  O  hör'  die  Seufzer  eines  leidenden  Armen! 
Vernimm,  Verhüllter!  sein  Geschrei; 

Zion  aufzurichten  leuchte  dein  Erbarmen, 

Rette  die  sehnsüchtig  sind  geblieben  treu!  10 

12.  Sammle  Edle  aus  der  Erde  Enden; 
Du  wirst  Hilfe  aus  der  Höhe  senden. 
Zurücke  kommen  nach  Jerusalem  mit  Liebe,  — • 
O  daß  es  ewig  dann  deine  Stätte  bliebe! 


Gleich  Kalonymos  haben  mehrere  seiner  damals  lebenden  15 
Leidensbrüder  in  Klagegesängen,  Sulat  mid  Selichas  die  Kjeuz- 
zugs-Schrecken  zum  Thema  des  Gebetes  genommen :  so  D  a  v  i  d 
b.  Meschullam,  Binjamin  b.  Chija,  David  ha- 
1  e  V  i.  Wir  begnügen  mis  mit  der  Sehcha  a)  des  letztgenannten, 
der  gleich  seinem  in  Mainz  lebenden  Vater,  Samuel  b.  David,  20 
ein  angesehener  Gesetzlehrer  war. 

David  halevi  b.  Samuel. 

O  mein  Gott!  sie  haben  schweres  Leid 

Mir  seit  meiner  Jugend  zugefügt; 

Ich  suchte  dich,    mein  Herz  ward  weit,  2S 

Und  mit  deinem  Beistand  habe  ich  gesiegt. 

Jetzt  sind  stolzer  Lunge, 

Übermächtig,  die  mich  zerbrechen; 

Reden  sie  vom  Volke  Gottes: 

Ich  an  allen  Gliedern  bebe.  30 

Ein  Gegenstand  des  Spottes 

Ich  unter  ihnen  lebe; 

Mit  messerscharfer  Zunge 

Höhnen  mich  die  Frechen, 

Sie  werfen  mich  mit  Steinen,  3S 

Ziehen  die  Furchen  lange; 

Vor  allem,  was  sie  meinen 

Was  sie  brüten,  wird  mir  bange. 

Mit  der  Lüge  Krallen 

Sie  uns  fassen,  überfallen.  to 


—    198    — 

Laß  uns  sie  sehen  wanken, 

Stürzen  an  den  eigenen  Gedanken! 

Ach,  wir  schmachten 

Und  der  Tröstungen  Verzug  betrachten; 

Für  deinen  heiligen  Namen  ficht, 

Wenn  auch  nicht  für  uns,  für  Juda  nicht! 


Du  bleibst  meine  Hoffnung,  Erhabener  und  Furchtbarer! 

Ich  erwarte  deine  Hilfe,   du  der  Liebe  Be wahrer! 

Räche  richtend  deiner  Diener  Blut, 
10  Das  die  niederträcht'ge  Brut 

Vergossen  hat  in  ihrer  Wut; 

Zerschmettere  zuschanden 

Die  wider  mich  aufgestanden, 

Und  über  sie  schütte  aus 
15  Grimm  und  Zorn  und  Graus! 

Heiliger!  der  Israel  den  Mut  einflößt, 

Sein  Herr,  der  es  erlöst, 

Ist  den  Augen  auch  gefolgt  ihr  Herz, 

Sind  von  dem  graden  Wege 
20  Sie  abgewichen:  so  erwäge 

Das  Joch  von  Erz, 

Und  der  langen  Dienstbarkeit 

Bitteren  Schmerz, 

Und  des  Bundes  Heiligkeit. 
25  Dann  erwacht  die  Zärtlichkeit 

Für  den  Rest  ihrer  Menge.  — 

Zu  Hilfe  wider  das  Gedränge! 

Deine  Waffen  sollen 

Schlagen  die  kampfestollen; 
80  Jauchzen  werden,  die  dir  vertrauen. 

Wenn  meine  Wunde  du  verbindest. 

Mache  stark  die  getreu  du  findest, 

Die  auf  dich  gläubig  bauen. 

Du,  den  ich  meines  Sieges  Felsen  nenne, 
35  Als  meines  Vaters  Gott  erkenne! 


Demselben     Schauplatze    gehört    Elieser    halevi    b. 

I  s  a  a  c  aus  einer  berühmten  Familie  von  Lehrern  und  Märtyrern  : 

er  ist  der  Sohn  von  Raschis  Lehrer  Isaac  halevi,  der  Bruder 

dreier     Lehrer,     der     Oheim     des     berühmten     Tosafisten     R. 

40  Isaac  b.   Ascher    (Nl"n).    Seiner  Selicha  a)    für    Mincha  haben 


—    199    — 

spanische  Pismon  als  Muster  gedient:  der  Strophen vers  endigt 
nn^D,  und  dessen  Anfang  reimt  zu  den  übrigen  Strophen- 
zeilen. 

Die    am    Mittelländischen    Meere    belegenen    französischen 
Landstriche   von   Languedoc   und   Provence   haben   eine   ältere  5 
Kultur  als  die  des  mittleren  und  nördlichen  Frankreichs;  auch 
die  jüdische  ist  daselbst  immer  um  Generationen  der  der  anderen 
Gegenden  voraus  gewesen,  und  man  scheint  in  den  Zeiten  Raschis 
dort  in  der  hebräischen  Poesie  weiter  gewesen  zu  sein,  als  in 
Paris  und  Worms.    Die  Pismon  von  Isaacb.  Meir  aus  Nar-  lo 
bonne,  der  keinesfalls  jünger  als  Kalonymos  b.  Jehuda  ist,  zeichnen 
durch    eine    gewisse    Sprachgewandtheit,    durch    ein    lebhaftes 
Kolorit  sich  aus   und  haben  reimende  Strophenverse  am  Schlüsse 
sechszeiliger  Strophen;   sie   zeigen   die   Bekanntschaft  mit  spa- 
nischen Kompositionen,  in  denen  die  piutischen  Weisen  auf  die  i5 
Selicha  übergegangen. 

Isaac  b.  Meir.  a) 

1.  Nach  deiner  tatenreichen  Huld 
Täglich  Reuige  riefen, 

Zu  werfen  ihre  Schuld  20 

In  des  Stromes  Tiefen. 

2.  Zum  Sammelplatze  rauschen 
Hin  die  Wellen; 

Wandernd  wir  die  Sitze  tauschen, 

Kommen  nie  zurück  zu  uns'ren  Zellen.  25 

3.  Auch  die  öde  Stätte  hat 
Besucher,  wird  einmal  begehrt. 
Uns  ist  Gottes  Stadt 

Durch  Esaus  Volk  verwehrt. 

4.  Blüht  ein  Ast,  30 
Der  abgeschnitten? 

Ein  Volk,  verhaßt, 
In  Feindes  mitten? 

5.  Frisches  Grün  kleidet  neu 

Verlass'ne  Hügel;  es 

In  meiner  Wohnung  irret  scheu 
Das  Waldgefiügel. 

6.  Es  endet  Wogenflut,  — 
Nicht  meiner  Feinde  Zahl, 

a)  I3>3^p  QöV-  40 


—    200    — 

Nicht  jene  Brut, 

Die  schwingt  den  Stahl. 

7.  Friedliche  Hütten, 

Die  Gottlose  rissen  nieder, 
5  Sehe  euch  ich  niemals  wieder? 

Enden  nie  die  Bitten, 
Das  Angstgeschrei  der  Brüder? 

8.  Wecke  den  Zorn  des  Rächers 
Für  die  heiligen  Lande! 

10  Wecke  Getöse  des  Köchers 

Für  die  höllische  Bande! 

9.  Es  kehre  wieder  Frieden,  Glanz, 
Mit  den  heiligen  Städten, 

Den  Tempelgeräten 
15  Und  mit  dem  Säulenkranz! 


Die  beiden  folgenden  Stücke,  a)  deren  Verfasser  I  s  a  a  c  , 
gehören  vielleicht  dem  eben  Genannten  an,  an  dessen  Weise  sie 
erinnern. 

1. 

20  1.  Ach  die  Sünden! 

Dich  wir  Blinden 
Nicht  mochten  finden,  — 
Drum  wir  schwinden. 

2.  Uns're  Missetat  —  ein  Turm, 
25                                   Wir  selber  —  ein  Wurm; 

Lust  und  Jauchzen  fehlen 
In  geheiligten  Sälen, 

3.  Seit  die  Frucht  gepflückt, 
Der  Nachwuchs  erdrückt, 

30  Libanons  Blumenflor 

Und  Edles  ich  verlor. 

4.  Statt  Myrrhendampf, 
Kronenräubers  Kampf, 

Die  Freiheitgekrönte  ^ 

35  Ward  eine  Dienstgewöhnte. 

5.  Der  gütig  ist  im  Züchtigen 
Verstieß  Geringen  und  Wichtigen, 
Ließ  sich  nicht  beschwichtigen 
Durch  den  Tod  der  Tüchtigen. 


40       a)  N.  1  «li^-ip  Qiax;  N.  2  onnn  innp^- 


—    201     — 

6.  Jakobs  Ehre  erblich. 
Seine  Fülle  wich; 

Der  Sänger  verdrängende  PfafE 
Machte  seine  Knie  schlaff. 

7.  Wir  im  Übermut  5 
Vergaßen  unser  Gut, 

Sind  aus  dem  Hause  gewiesen, 
Wo  dich  die  Väter  priesen. 

8.  Die  abwichen  vom  Wege 

Erlitten,  unheilbar,  Schläge;  lo 

Die  Schlechtigkeit  er  haßt, 
Sie  wurden  ihm  zur  Last. 

9.  Wir  folgten  Rauch, 
Zerbrachen  wie  ein  Schlauch; 

In  Ketten  und  Banden  15 

Die  Verehrtesten  sich  wanden. 

10.  Jakob  heulend  klagt. 

Vom  Löwen  zum  Bären  gejagt, 

Unstät,  verzagt, 

Wie  der  Wandersmann  geplagt.  20 

IL  Die  hart  strafende  Zucht 
O  jage  sie  in  die  Flucht; 
Die  Hoffnung  ist  geblieben: 
Wir  werden  nicht  aufgerieben. 

12.  Untersuche,  Gerechter,  25 

Und  habe  Erbarmen, 
Verdammend  Barbarengeschlechter 
Hilfst  du  uns  den  Armen. 


1.  Erhöre  die  Genossen!  30 
Tränen,  die  geflossen 

Dürfen  Opferstieren  gleichen. 

2.  Frühere  Liebe  such'  hervor; 
Laß  mein  Ohr 

Dein  „ich  verzeih'"  erreichen.  35 

3.  Sprich  von  Strafen  frei, 
Zu  trösten  eil'  herbei 
Ein  Volk  ohne  Gleichen. 

4.  Die  Arme,  die  rechten  und  die  linken, 

Sie  drohen  zu  versinken,  —  40 

O  rette,  ehe  wir  erbleichen! 


—     202    — 

5.  Du  bist  ja  nicht  fortgegangen, 
Uns  zu  lassen  eingefangen 
Wie  Fische  in  den  Teichen. 

6.  Mir  ist  der  Bau  zerrüttet, 

5  Meine  Säfte  sind  verschüttet, 

Ich  kann  nur  zum  Grabe  schleichen. 

7.  Überall  wir  Stürme  trafen. 
Nirgend  Bucht  und  Hafen, 

Stets  gejagt  und  kein  Entweichen. 

10  8.  Geachtet  wie  die  Scherben, 

Ein  vergess'ner  Tand,  um  zu  sterben 
Unter  Streichen. 

9.  Strahle  aus,  o  göttliche  Kraft! 
Die  den  Übrigen  Hilfe  schafft 
15  Mit  Wunderzeichen. 


Bei  den  römischen  Dichtern  des  elften  Jahrhunderts  be- 
gegnen wir  teils  der  Gewandtheit  Simeons,  teils  der  schweren 
Sprache  Salomos  b.  Jehuda,  wiewohl  eine  etwas  freiere  Behand- 
lung  der    Selicha,    den    Bau    betreffend,    wahrgenommen    wird, 

20  an  den  Dichter  in  Narbonne  hie  und  da  erinnernd.  Am  Sitze 
des  Primas  hatten  sie  wenig  Gelegenheit,  mit  der  christlichen 
Liebe  Bekanntschaft  zu  machen,  und  vom  Übermute  der  Araber 
konnte  das  nahe  Sizilien  erzählen.  Daher  spricht  S  c  h  a  b  t  a  i 
b.  Mose,  Oberhaupt  a)  in  Rom  um  1050,  der  Piutstücke  und 

25  Selichas  verfaßt,  wie  folgt :  b) 

Ihm,  der  auf  Hügeln  ragt,  c) 
Bringe  das  Verderben, 
Dem  Sohne  der  Magd 
Den  baldigen  Erben, 

30  Sperber  und  Adler  fressen 

An  der  Taube: 

Dieser  zupft. 

Jener  rupft;  <^ 

Beide  essen 
35  Von  unserem  Raube. 

Edom  scheret  uns  die  Wolle, 
Die  Haut  zieht  ab  der  Tolle; 


a)  n^3  t^N*l-  —  &)  I^N!^  np*l-  —  <^)  Esau  (Obadia  Vers  3.  4. 19.  21), 
zugleich   auf  Rom    anspielend. 


—     203    — 

Einander  sind  sie  gut, 

Gilt  es  zu  trinken  unser  Blut. 

Bedenke  die  Zerknickten, 
Freiheit  den  Gedrückten! 

Fort  mit  beiden,  5 

Kommst  d  u  deine  Herde  weiden. 

Sein  Sohn  Kalonymos,  der  bald  nach  dem  Jahre  1070 
nach  Worms  berufen  worden,  schildert  die  traurige  Zeit,  be- 
sonders die  Zumutungen  zum  Abfall,  in  einer  größeren  Sehcha,  a) 
in  der  es  heißt:  lo 

1.  Ich  rufe  dich,    den  Herrn  und  Verwandten, 
Bei  Schmerzen,  den  zur  Strafe  mir  gesandten: 
Verbinde  meine  Wunden,  sie  bluten  offen. 
Deine  Pfeile  haben  mich  getroffen. 

2.  Von  Leiden  unaufhaltsam  gehetzt  15 
Ist  mein  Gemüt  krank,  entsetzt; 

Ach,  daß  die  Nähe  deiner  Güte 
Die  nahe  Rettung  mir  verriete! 

3.  Erlöse  mich  von  Frechen 

Und  ihres  Übermutes  Sprechen,  20 

Von  dem  Stolze  der  Gewalten, 
Die  gut  gemästet  Reden  halten. 

4.  Mich  zu  entwurzeln  ist  ihres  Dünkels  Dichten, 
Von  dir  mich  abzulösen,  und  mich  so  vernichten. 

Und  du,  Geliebter,  siebest  ohne  Rüge  25 

Ihre  List  und  täglich  ihre  Lüge? 

5.  Ränke  sind  die  Saat,  die  Früchte  Plage, 
Tückisch  legen  sie  die  Fallen,  ich  verzage. 

Es  dunkeln  meine  Augen,  von  Weinen,  von  Klage, 

Tränen  meine  Speise  sind,  die  Nächte  und  die  Tage.  30 

10.  Schwerer  Druck  soll  mich  ermüden, 

So  ich  würde  —  meinen  sie  —  von  dir  geschieden 
Ich  verschmachte,  ich  vergehe, 
Meinem  Herzen,  Gott!  ist  gar  zu  wehe. 

* 
19.  Wir  verzweifeln,  länger  noch  zu  tragen,  35 

Sind  betrübt  und  abgehärmt  von  Plagen. 
Schleud're  nieder,  die  den  Götzen  fragen 
Und  verfolgen,  welchen  du  geschlagen! 


«)  "»'*?«  Dr?N- 


—    204    — 

27.  Bleibe  hold  deinem  erstgebor'nen  Kinde, 
Kauf  es  wieder  um  die  Maße  Korn,  a) 
Verkauf  es  nicht  ob  seiner  Sünde, 

Der  Milde  eingedenk  im  Zorn. 

28.  Erinn're  dich  der  Verträge  mit  den  Alten, 
Des  Liebes bundes,  den  Vätern  gehalten; 
Erloschen  sei  die  Schuld,  die  Sünde  ausgestorben, 
Denk'  an  die  Gemeinde,  die  du  einst  erworben! 


Jechiel   b.   Abraham,   Verfasser  von   Kerobas  und 

10  Selichas   im   peitanischen    Stile,   ist   vermutlich   der   Vater   des 

K.  Natan,  welcher  den  Aruch  geschrieben.  In  einem  den  44,  Psalm 

variierenden   dreizeiligen   Stücke  b)  berührt  er  dieselbe   wunde 

Stelle  wie  Kalonymos: 

Sie  reden  Übermut 
15  Es  trauert  meine  Seele, 

Und  von  der  Lästerkehle 
Wird  mir  heiß  das  Blut; 
Dich  zu  verleugnen  sie  necken, 
Sie  uns  quälen; 
20  Doch  unter  Schrecken 

Wir  von  dir  erzählen. 
Was  uns  auch  getroffen. 
Wir  fahren  fort  auf  dich  zu  hoffen. 
Von  Scheltenden  gekränkt, 
25  In  Gruben  eingeengt, 

Israel  nur  dein  gedenkt. 
Glatzköpfiges  Gelichter 
Das  sind  uns're  Richter. 
Vergeblich  wüten  die  Barbaren: 
30  Einen  fremden  Wicht 

Nehmen  wir  zum  Gotte  nicht. 
Wir  bleiben  treu  wie  wir  waren. 
Und    in    einer    Techinna    mit    durchgehendem    Reime  c) 
ruft  er: 

35  O  der  du  Verborgenes  findest, 

Nieren  prüfst  und  Herzen  ergründest, 

Wölbst  des  Himmels  Decken, 

Führe  Verstoßene  zurück. 

Die  ohne  Freundesblick 
40  Tag'  und  Nächte 

Im  Dienst  der  Bilderknechte 

Bringen  hin  mit  Schrecken. 


a)  S.  Hosea  3,  2,  Raschi  daselbst  und  Sanhedr.  96  b.,  Chullin  92  a.  — 


—    205    — 

O  sah'  ich  mich  in  der  freien  Gottesstätte 

Und  meine  Schuld  in  des  Stromes  Bette! 

Es  wäre  dann  emporgedrungen 

Was  ich  schmerzbewegt  gesungen, 

Was  aus  tiefer  Grube  ich  dir  zugerufen,  5 

Zu  deines  hohen  Sitzes  Stufen. 

Wir  fügen  diesen  Stellen  noch  eine  dritte  hinzu,  ent- 
nommen einer  Selicha,  a)  die  wie  der  Pismon  Isaacs  b.  Meir 
gebaut  ist. 

Die  linke  erhebe,  die  rechte,  lO 

Die  Höhnenden  schlage  und  ächte, 
Sie  unseren  Untergang  beschließen. 
Der  Gläubigen  Blut  vergießen,  — 
Und  gerettet  sind  treue  Gerechte. 

Die  Feinde  berieten  sich  leise  15 

Mich  zu  überfallen  bübischerweise; 
Wie  durch  die  Fenster  sie  springen! 
Wie  um  meine  Habe  sie  ringen! 

Und  ehe  sie  nieder  sich  legen 
Brüten  sie  Ränke  verwegen;  SO 

Es  schnüffelt  die  hündische  Brut 
Nach  unserem  Gelde  und  Gut. 

Der  Raub,  den  ich  erleide, 
Ist  ihres  Truges  Dichten. 

Sie  brandschatzen,  richten  25 

Und  plündern  mein  Geschmeide  —  —  — 

Wohl  demselben  Zeitalter  gehört  ein  Dichter  B  i  n  j  a  m  i  n  , 
dessen  Gedenk-Gebet  &)  hier  Platz  finden  mag. 

Binjamin. 

1.  Gedenk  des  Bundes  mit  dem  Ahn,  30 
Dem,  als  er  bindet,  Engel  nah'n 

Mit  deinem  Schwur,  zu  bewahren,  was  er  getan. 

2.  Gedenk  des  Sohnes!  treu  dem  väterlichen  Gebot 
Er  sich  binden  ließ,  zu  sterben  sich  erbot 

Und  dem  Leben  vorzog  einen  schönen  Tod.  36 

3.  Gedenke  deß,  der  nie  in  den  Zelten  deiner  Lehre  fehlte, 
Dessen  Bild  dem  Himmelsthrone  sich  vermählte. 

Denn  sich  Jakob  Gott  erwählte. 

4.  Gedenke  des  Geretteten  aus  Niles  Wellen! 

Er  öffnete  des  Wassers  wie  des  Gesetzes  Quellen,  40 

Und  sich  ergoß  deine  Güte  über  Israels  Zellen. 


«)  D'in  "[T-  —  &)  DJ<  nnn  m^?- 


—    206    - 

Gedenke  des  Geliebten  mit  des  Priesters  Weihen, 
Der  für  das  Volk  meiner  Treuen, 
Dir  geheiligt,  erwirkte  dein  Verzeihen. 

Gedenke  deines  Freundes,  des  liederreichen; 
Möchten  uns  zum  Segen  gereichen 
Die  David  gewährten  Gnadenzeichen! 


Von  den  folgenden  Dichtern,  deren  Vaterland  nicht  mit 
Sicherheit  anzugeben  ist,  darf  angenommen  werden,  daß  sie 
zwischen  1100  und  1150  geblüht  haben: 

10  l)Eliab.  Schemaja,  von  welchem  es  fast  nur  Selichas 
gibt,  deren  er  einige  und  dreißig,  die  meisten  in  einem  schweren 
Stile,  mit  tautologischen  gleichklingenden  Worten,  geschrieben; 
nur  wenige  haben  eine  einfachere  Sprache.  Er  erinnert  zuweilen 
an  Salomo  den  Babli,  und  fast  jedes  Gebet  ist  eine  Anklage 

15  der  Ungerechtigkeit  und  des  Hasses.  Folgende  Nummern  a) 
bedürfen  keines  Kommentars. 

Elia  b.  Schemaja. 
1. 

1.  Boshaft  in  ihrem  Hinterhalt, 

20  Ohne  Scheu  vor  göttlicher  Gewalt 

Dröhnen  sie  und  höhnen;  wähnen 

Daß  die  Treue  ihr  Beschluß  vernichte, 

Und  sitzen  zu  Gerichte 

Mit  dem  Hasse  von  Hyänen. 
25  Warum  sollen  wir  sterben  vor  deinem  Angesichte? 

(Gen.  47,15.) 

2.  Mit  grausamen  Gesetzen  knechten 
Sie  deine  gottesfürchtigen  Söhne, 
Auf  das  Haupt  sie  uns  schlagen 

30  Und  rütteln  an  heiligen  Rechten. 

Zu  Strömen  wird  die  Träne 

Und  deine  Verehrer  fragen: 
Warum  tust  du  so  deinen  Knechten? 

(Exod.  5,15.) 
35  3.  Dem  Volk,  das  dich  nur  nennt. 

Laß  erwärmend  deine  Liebe  strahlen; 

Toren,  die  mit  Götzen  prahlen. 

Deine  Geliebten  necken; 

Wie  lange  noch,  o  Feind!  darfst  du  schrecken, 


40  a)  N.  1  aus  Qfy>'>n  DO^K»  N.  2  aus  '\'Qp  D^3^1X.  N.  3  aus  »HOtt^K 

■jp,  N.  4  die  Strophen  3,  4  und  6  aus  D>at£rN  '^IX- 


i 


—    207    — 

Bleibt  das  Jauchzen  dir  vergönnt? 
Warum,  Herr,  an  deinem  Volk  der  Zorn  entbrennt? 

(Exod.  32,11.) 

4.  Die  zu  ihrem  Gott  keinen  anderen  mögen 

Erfaßt  Angstgezitter,  5 

Sie  rufen  in  der  bitteren  Qual 
Um  deines  Heiles  Regen; 
Blick'  herab  aus  deinem  Gitter, 
Kaufe  sie  zum  zweitenmal. 
Warum  lassest  du,  o  Gott,  uns  irren  von  deinen  Wegen?  lO 

(Jes.  63,17.) 

2. 

Feinde  wider  mich  erstanden. 

Ohne  daß  ich  was  verbrochen; 

Mich  belegten  sie  mit  Strafen,  15 

Sie  die  Nahrung  mir  entwanden 

Und  ihr  Brot  den  armen  kleinen  Schafen,  — 

Ich  sollte  werden  völlig  abgebrochen. 

Brich  du  ihren  Stolz,  ihren  Arm 

Für  allen  mir  angetanen  Harm!  20 

Es  knirschen  ihre  Zähne, 

Gleich  dem  Spieße  sie  die  Zunge  wetzen; 

Eingeübt  zu  jagen  uns,  zu  hetzen, 

Fangen  sie  und  fressen  deine  Söhne; 

Mit  Wutgeschrei  sie  sich  erhitzen,  25 

Daß  wir  zitternd  Angst  schwitzen. 

Kleider,  Decken,  Mützen 

Sie  gewaltsam  bei  uns  pfänden, 

Und  dem  Korn  schließen  sie  die  Mühlen. 

Laß  sie  ihre  Taten  fühlen,  30 

Den  Lohn  empfangen  aus  deinen  Händen! 

Meine  Rache  werde  ich  an  ihnen  kühlen. 

Wenn  sie  wie  ausgeriss'nes  Unkraut  enden. 


Himmelhoch  ist  meine  Schuld,  35 

Verscherzt  ist  deine  Huld, 
Verronnen 

Ist  die  Zeit  der  Wonnen; 
Ich  verbannte 

Mit  Schimpf  genannte,  40 

Tappend  am  Tage, 
Jedem  zur  Plage, 
Bin  jedem  zum  Raube 


—     208    — 

Zertreten  im  Staube. 
Und  die  in  Machpela  a)  schlafen 
—  Einst  vor  Stürmen  ein  Hafen 
Wenn  wir  riefen, 
5  —  Sie  schliefen. 

4. 

Süß  deine  Bande 
In  der  Knechtschaft  Lande. 
Entfalte  das  Panier 
10  Und  fort  von  hier! 

In  deine  herrliche  Stätte 
Die  Sehnsüchtigen  rette  1 

Wirst  du  die  verlangen. 
So  nach  deinem  Reiche  bangen? 

15  Wo  die  Gekränkten, 

Die  weit  Versprengten, 
Statt  der  Klage, 
Dem  Alten  der  Tage 
Dank  zu  stammeln 

20  Sich  versammeln. 

Lieblich  ist  deine  Wohnung, 
Dein  Strafen  Schonung, 
Deine  Huld  Belohnung. 
Den  Wunden  der  Verband, 
25  Dem  Sinkenden  die  Hand 

Ist  deine  Nähe,  ist  dein  Land. 


2)  Der  Name  Mose  gehört,  wie  mehrere  andere,  den  Ar- 
beiten verschiedener  Verfasser  an.      Das  folgende   Bußgebet  6) 
scheint  einem  Mose  früherer  Zeit,  und  zwar  vor  der  Mitte  des 
80  zwölften  Jahrhunderts,  zugesprochen  werden  zu  dürfen. 

Was  bringen  wir  dar 

Vor  dir  gerecht  zu  erscheinen? 

Was  ist,  den  ein  Weib  gebar, 

Gegenüber  dir,  dem  Reinen? 

'^^^ 
35  Brächt'  ich  alle  Schätze 

In  Hast  zusammen,  — 

Schützet  Gold  das  Stroh 

Vor  Flammen? 


a)    Die    drei    Väter,    s.  Gen.  25,   9.    10.    49,    30.    31.    50,    13.  — 

40  h)  p^n^i  >a  rix- 


i 


—    209    — 

Allen  Schmutz 
Des  Unrechts  weggefegt. 
Böse  Neigung,  Trutz 
Länger  nicht  gepflegt; 

Auf  die  Seelenwunden  5 

Der  Reue  Salbe, 
Das  Gute  ganz  getan, 
Nicht  das  scheue  Halbe; 

Nachgespürt  viele  Male, 
Ob  noch  was  verborgen  schleicht:  jo 

Wenn  dann  die  Wageschale 
Der  Schuld  sich  neigt, 

Wird  Gnade 
Und  Verzeihung  finden, 

Der  auf  dem  Bußepfade  15 

Ablegt  seine  Sünden. 

Bevor  uns  Beulen 
Schlugen  uns're  Laster, 
Schufest  du  zum  Heilen 
Der  Buße  Pflaster.  20 

O  du  Arzt  mit  reichen 
Mitteln  ohn'  Entgelt! 
Du  willst,  daß  Sünden  weichen, 
Nicht  daß  der  Sünder  fällt. 

„So  wahr  ich  lebe,  25 

Spricht  der  Herr,  ich  vergebe.*' 
Dies  Wort  gibt  uns  Zuversicht, 
Gehen  wir  vor  dir  ins  Gericht. 


3)  An  die  Gebete  Raschis  erinnernd,  und  wahrschein- 
lich die  Arbeit  eines  Autors  aus  einer  der  Rheinstädte  ist  30 
folgende,  der  vorhergehenden  ähnlich  beginnende,  Selicha  a) 
des  Samuel  b.  Jehuda,  von  welchem  auch  ein  Maarib, 
ein  des  Unglücks  von  1096  gedenkender  Sulat,  zwei  Piut 
für  das  Hüttenfest  und  vermutlich  noch  Mehreres  vor- 
handen ist.  Hier  folgen  die  ersten  3  und  die  letzten  3  Strophen  35 
derselben. 


Zum,  Synagogale  Fossie.  14 


—    210    — 

Samuel  b.  Jehuda. 

1.  Können  wir  gerecht  erscheinen 
Vor  dem  Mächtigen  und  Reinen, 
Der  aus  Licht  und  Nacht 
5  Welten  hat  gemacht? 

Was  dürfen  wir  geben 
Zu  erlangen  dein  Vergeben, 
Da  das  Haus  zertrümmert, 
Aus  reinen  Quadern  gezimmert? 

10  2.  Gebücktes  Stehen, 

Emsig  Flehen 

Wirst  du  wie  die  Gabe  achten, 

Die  sie  zum  Altare  brachten; 

Wirst  Gnadentüren  uns  erschließen, 
15  Daß  Verzeihungsströme  überfließen, 

Gleich  dem  Opfer  nimmst  du  hin 

Einen  demutvollen  Sinn. 

3.  O  sieh  die  Plagen  und  die  Not, 
Der  Dienstbarkeit  Gebot, 

iO  Sieh  nach  der  verlornen  Menge, 

Sonst  erdrückt  sie  das  Gedränge. 
Gedenk'  des  Bundes  mit  dem  Sohne, 
Der  abgebildet  ist  am  Throne, 
Und  des  Vaters,  der  sich  nicht  bedachte 

85  Und  den  Einzigen  zum  Opfer  brachte. 


11.  Kauf  dein  Volk  auf's  neue 
Um  zwiefach  ihm  zu  zahlen. 
Komm,  errette  lange  Treue 
Aus  langem  Druck  und  Quaien; 

80  Errichte  Zions  Säulen 

Und  gründe  den  Palast: 

So  werden  in  dein  Lager  eilen. 

Alle,  die  zerstreut  du  hast. 

12.  Nach  dir  sie  sehnend  fragen, 
3$                               Dich  stets  ihre  Worte  lallten; 

Ihr  Herz  sie  dir  entgegentragen 
Wenn  sie  ihre  Hände  falten. 
Deinen  Liebesblick  zu  finden 
Sie  die  Frühe  mit  Gebet  verkünden; 
40  Laß  wie  Zahlungen  in  Opferstieren 

Ihr  Geschrei  dich  rühren. 


i 


^    211    — 

13.  Mein  Seufzen  und,  mein  Flehen 

Werd',  auch  mangelhaft,  nicht  abgewiesen; 

Die  alte  Liebe  will  ich  sehen 

Du  Heiliger!  von  Israel  gepriesen. 

Sei  in  einer  Gnadenstunde 

Erhabener!  mit  meinem  Munde, 

Wenn  ich  vor  dich  trete, 

Du  mein  König!  zum  Gebete. 


4)  Von  Samuel  b.  Isaac,  dessen  Heimat  vielleicht 
im  Osten  zu  suchen,  sind  außer  einem  Klageliede  und  einigen  lo 
Piutim  zwei  Selichas  bekannt,  beide  von  gleichem  Ton,  voll 
Klagen;  es  scheint  die  eine  in  einem  Gefängnisse  geschrieben, 
da  viermal  fast  mit  denselben  Worten  um  Befreiung  aus  dem 
Kerker  gefleht  wird. 

5)  Isaac  hacohen,  zubenannt  "l^nn,  ist  der  Verfasser  i5 
der  reimlosen  Selicha  lIpOl  plNj  deren  Inhalt  das  viel  behandelte 
Thema  ist  von  der  Schwäche  der  Menschen,  ihrer  Unfähig- 
keit, vor  dem  Gerichte  zu  bestehen;  sie  ist  ohne  Zweifel 
für  den  Versöhnungstag  bestimmt  und,  wie  es  scheint,  aus  dem 
zwölften  Jahrhundert.  20 

6)  Binjamin  b.  ntt'D,  Verfasser  zweier  Selichas  und 
nicht  weiter  bekannt,  läßt  sich  in  der  einen,  a)  einem  Tachanun 
mit  durchgehendem  Reime,  also  vernehmen: 

Einst  der  Allmächtige 

War  mein  Gemahl,  — ■  '  25 

Da  der  Niederträchtige 

Mich  meinem  Freunde  stahl. 

„Wo  ist  dein  Herr?  er  tückisch  fragt, 

Kommt  er  nicht,  der  dir  behagt? 

Warum  dich  zu  entführen  30 

Will  kein  Elia  sich  rühren?" 

Gegen  solchen  Hohn  in  deiner  Lehre 

Ich  Balsam  fand  und  Wehre. 

Von  meinem  Fürsten  schön  beschenkt 

Hab'  ich  ihn  gekränkt  35 

Und  bin  von  ihm  verbannt. 

Da  kamen  Nachbarinnen  angerannt: 

Ich  möchte  mich  an  sie  gewöhnen, 


«)  "»le;  npi- 


14* 


—    212    — 

Bücken  mich  vor  ihrem  Holz; 
Ich  wies  sie  ab  mit  Stolz. 
Doch  meine  Tränen  flössen. 
Wann  wird  er  mich  wieder  krönen? 
5  Wem  ist  meiner  Leiden  End'  erschlossen?- 

Da  antwortet'  es  aus  dem  heiligen  Buche: 
„Hoffe,  o  Getreuer  1  du,  den  ich  versuche. 
Dein  Annehmer  lebet  droben, 
Seine  Rechte,  die  für  dich  erhoben, 
10  Werden  Völker  schauen,  wenn  es  gilt." 

Das  bist  du!  rief  ich  vom  Schmerz  gestillt. 
Du  mein  Gott,  du  mein  Schild  I 


7)  Joseph  heißt  der  Verfasser  folgender  drei  Nummern,  o) 
die  hier  nebeneinander  stehen  mögen,  wenn  auch  die  Identität 
15  ihrer  Urheber  nicht  bewiesen  werden  kann. 

Joseph. 

1. 

Werde  heut  als  höchster  Gott  erkannt. 

Und  als  deine  Diener  wir  genannt: 
20  Stelle  her  unsere  Trümmer; 

Du  vergissest  Dürftige  nicht  auf  immer. 

Statt  Frohlockens  erbte  ich  die  Klage» 

Zitternd  rede  ich  und  zage, 

Unter  Schrecken  sprech'  ich  mein  Gedicht: 
25  Höre  mich,  verlaß  mich  nicht! 

Fortgetrieben  durch  meine  Sünde 

Bin  für  Kummer  ich  die  Zielscheibe; 

Überall  ich  Drangsal  finde. 

Doch  keine  Stätte,  wo  ich  bleibe, 
30  Ruhelos  sondergleichen 

Geh'  ich  unter  allgemach. 

Mich  verfolgen,  die  verehren  Leichen, 

Mit  Worten  grenzenloser  Schmach: 

„Du  hoffest?  Elender!  hör'  uns  zu: 
35  „Nie  wirst  den  Gehofften  du  erblicken  l 

„Du  weinst  bis  zum  Ersticken, 

„Umsonst!  Der  ewige  Knecht  bist  du. 

„Der  Himmel  hat  deine  Dienstbarkeit  verfügt, 

„Du  vermagst  seine  Bande  nicht  zu  lösen. 


40         o)  N.  1  m>n  X^TV»  N.  2  aus  D>0>n  yyyti,  die  ersten  vier  Strophen, 
N.  3  aus  dem  Pismon  'yr^'2'r\  miDtJ^N]!' 


—    213    — 

„Dein  finsterer  Weg  —  er  trügt. 

„In  Haft  du  bleibst,  wie  du  gewesen." 

Höre  ich  sie  reden,  ich  erbebe; 

Denke  ich  an  dich,  auf  ich  lebe. 

„Nein,  erwidre  ich,  und  ging'  es  schHmmer, 

Von  meinem  Gotte  weich'  ich  nimmer, 

„Auf  seine  Hilfe  bau'  ich  ewiglich  und  immer." 


Die  Zeit  wird  lang 

Das  Mühsal  nimmt  zu,  lo 

Kaum  vor  einem  Leiden  Ruh' 

Ist  uns  vor  dem  andern  bang; 

All  die  Fristen  sind  verronnen, 

Wir  erblicken  keine  Zeichen, 

Die  Jahre  enden  wie  begonnen,  15 

Die  Jahrhunderte  verstreichen. 

Als  immer  härter  ward  das  Leid 

—  Alter  Jammer  im  neuen  Kleid  — , 

Da  meinte  ich  geschwind, 

Die  Erlösung  schon  beginnt:  20 

Doch  es  blieb  die  alte  Qual. 

Und  noch  das  zweite  Mal 

Sie  bestimmten  der  Befreiung  Zahl. 

So  vergehen  des  Unterjochten  Tage 

In  Täuschungen  und  Plage:  25 

,, Heute  oder  morgen 

„Enden  Leid  und  Sorgen!" 

Und  die  Zahlen,  eine  nach  der  andern. 

Rechnen  aus  die  Treuen  und  sie  hoffen; 

Ach!  vorüber  uns  die  Fristen  wandern,  30 

Vielgedeutet  jede,  —  keine  eingetroffen. 


3. 

1.  Dich,  o  Höchster!  wir  beschwören 
Früh  am  Tage, 

Uns,  die  den  Einzigen  verehren,  35 

Nicht  Gehör  versage. 
Deine  Liebe  läßt  gewähren 
Des  Armen  Klage. 

2.  Die  Zeit  vergeht, 

Kein  Erlöser  will  erscheinen;  40 

Die  Stätte  einsam  steht, 


—    214    — 

Die  sollte  uns  vereinen, 
Und  der  Verstoß'ne  fleht, 
Endet  wie  der  Tag,  mit  Weinen. 

3.  Unser  Glanz  ist  weggerafft, 
5  Die  Ehre  fortgezogen, 

Dahin  ist  alle  Kraft, 
Kein  Tag  ist  uns  gewogen; 
Vertrocknet  in  den  Ästen  ist  der  Saft, 
Die  einst  sich  unter  ihren  Früchten  bogen. 

10  4.  Zerschlagen  in  die  Weite 

Unterm  Fuß  von  Bilderknechten, 
Zersprengt  nach  jeder  Seite, 
Nach  der  linken  wie  der  rechten, 
Uns  sie  auf  dem  Rücken  breite 

15  Furchen  ziehen  möchten. 

5.  Solches  haben  wir  ertragen, 

Doch  an  deiner  Größe  nicht  gerüttelt; 
Sie  peinigen  und  plagen,  — 
Dich  wir  preisen,  unvermittelt; 
20  Unter  ihrem  Joche  wir  erlagen,  — 

Wir  haben  deins  nicht  abgeschüttelt. 

6.  Jeden  Tag  sie  lästern: 
„Worauf  harr't  ihr  Toren  ? 
Eure  Hoffnungen  von  gestern 

25  Sind  heute  schon  verloren!" 

Duldend  die  Brüder  und  die  Schwestern 
Dich  rühmen  wie  Ein  Mann  verschworen. 


12.  Möchten  deinen  Glanz  besingen 
Und  Ruhe  sich  erringen, 

30  Die  die  Strafen  drohen  zu  verschlingen  I 

13.  Sehen  Feinde  den  Gottgesandten 
Zurückef Uhren  die  Verbannten: 

Ja,  sie  rufen,  es  gibt  in  Israel  einen  Gott  genannten  I 


Wir  müssen  den  Weg,  welchen  wir  in  Verfolgung  der 
85  Selicha  vom  Jahre  1000  an  zurückgelegt  haben,  wieder  zu- 
rück, uns  nach  den  Werken  der  spanischen  Autoren  um- 
zusehen. Die  Juden  Spaniens  hatten,  etwa  seit  der  Mitte 
des  zehnten  Jahrhunderts,  allmählich  sich  aus  dem  Piut  zur  Poesie 
emporgearbeitet.      Die    Vertrautheit    mit    den    philosophischen 


-    215    — 

und  grammatischen  Schriften  der  Araber  hatte  schon  ein 
Jahrhundert  früher,  ganz  besonders  seit  Saadia,  Dunasch  b. 
Temim  und  anderen  jüdischen  Autoren  auf  diesen  Gebieten, 
gleiche  Talente  und  gleiche  Studien  geweckt,  während  die 
Lesung  arabischer  Dichterwerke  und  der  Einfluß  arabischer  5 
Bildung  den  Sinn  für  die  Poesie  erhöhte  und  die  Be- 
schäftigung mit  derselben  förderte.  Die  Grammatik  gab  der 
Sprache  Korrektheit,  die  durch  sie  hervorgerufene  exegetische 
Tätigkeit  öffnete  den  Sprachschatz  der  heiligen  Schrift,  mit 
welcher  ohnehin  durch  Sitte  und  Glauben  stets  eine  Ver-  lo 
trautheit  stattgefunden.  Als  nun  noch  die  Kenntnisse  hin- 
zukamen, wurden  diese  ein  den  Stoff  der  Dichtungen  durch- 
dringendes Element,  wie  die  Bibelverse  der  Schmuck,  die 
arabische  Prosodie  die  Form.  Man  übertrug  in  etwas  ver- 
änderter Weise  die  Metrik  der  Araber  auf  den  hebräischen  is 
Vers,  der  von  nun  an  nach  Schewa-  und  Vokalsilben,  d.  i.  nach 
Jated  nn^)  ['J  -]  und  Tenua  (HPl^n)  [-],  die  so  ziemlich  unseren 
Kürzen  und  Längen  entsprechen,  gemessen  wurde.  Es  gab 
vier  einfache  Elemente,  nämlich:  1)  Jambus  (u -),  2)  Spon- 
deus  (-  -),  3)  Bacchius  (^  -  -),  4)  Amphimacer  {-^  -),  und  20 
die   beiden  ersten   zusammengesetzt  gaben   zwei  Tenua,  denen 

ein    Jated   entweder    vorausging    [u ]    oder    folgte    [-  -  "^  -]. 

In  der  älteren  Zeit  scheint  man  sich  auf  diese  Kombinationen 
beschränkt   zu   haben,    und   zwar   bildeten   gewöhnlich   die   zu- 
sammengesetzten den  ersten,  die  einfachen  Füße  den   zweiten  25 
Teil    des    Verses,    wofern     derselbe     nicht    nur   aus   einer   Art 
Füße  bestand.      Zwei    so    korrespondierende    Verse  —    ,,Türe" 
und  ,, Schließer"  genannt  — ,  von  denen    der  zweite  am  Schlüsse 
zuweilen    einen    anderen    Fuß    hatte,    bilden    die    eigentliche 
Reimzeile,    falls    nicht    Mittelreime    stattfinden.      Die    Anzahl  30 
und    die    Aufeinanderfolge    der    Versfüße    bildete    das    Metrum 
des    Gedichtes,    und    wiewohl    verschiedene    versucht    worden, 
so  zählte  doch  noch  Abenesra  nur  19  Arten,  indem  er  sonstige 
zu    mißbilligen     scheint.       Die     Dichter    haben    sich    jedoch 
nicht    in    dieser     Schranke    gehalten,      und    der    ein    halbes  35 
Jahrtausend   jüngere '  Jacob   Roman  a)    führt    52   verschiedene 
Metra  auf. 


a)  Ms.  vom  Jahr  1635. 


216 


Dieser,  nach  arabischem  Vorbild  entstandene,  Versbau 
blieb  in  der  ersten  Zeit  auf  die  weltliche  Poesie  beschränkt; 
vielleicht  ist  Salomo  Gabirol  der  erste,  der  sie  in  die  syna- 
gogale    Poesie    einführte,    und    daher    der    Autor    metrischer 

5  Gresänge  a)  heißt.  Der  Vers  —  die  Halbzeile  —  in  der 
Selicha  1DK3  TlVÜ  und  in  d'?1P  plX,  —  welches  wahrschein- 
lich  auch   von   Gabirol   ist,     —     besteht   aus   zweimal   'J ; 

die    Verlängerung    dieses    Verses    durch    den    Bacchius    bildet 
das   Metrum   der   kleinen    Bakaschas   von   Gabirol,  5)   und   der 

10  vorzugsweise  sogenannten  größeren  Gebete  mit  durch- 
gehendem Reime,  sowie  auch  des,  angeblich  von  Hai  stam- 
menden, moralischen  Gedichtes,  und  verschiedener  Sachen 
von  Samuel  hanagid  und  Joseph  b.  Chasdai.  c)  Ein  anderes 
religiöses    Gedicht    Gabirols  d)     besteht      aus    zweimal    -  -  u  -, 

15  ein  drittes  e)  aus  -  -  u  -  und  dem  Spondeus.  In  den  Asha- 
rot  hat  er  das  Metrum  des  Lobgedichtes  TlVI  von  Du- 
nasch, nämlich  viermal  u .      In    dem    eigentlichen    Piut 

haben  weder  Gabirol  noch  seine  Nachfolger  des  Metrums  sich 
bedient:     man     beschränkte     sich     auf     eine     Regelmäßigkeit 

20  der  Silbenzahl,  die  bisweilen  dem  Metrum  nahe  kommt, 
wie  die  Ofan  D^fl^f  '^^'Ü  und  D'^KitC^  beweisen,  in  welchen 
der  Vers  vier  Teile,  der  Teil  drei  Vokale  hat,  die  hie  und  da  me- 
trisch ausfallen.  Indes  wurden  doch  allmählich  metrische 
Meora,  Ahaba,  Geula,  Mecharech  u.  a.  geschrieben,  und  auch 

25  an  Pismon  und  Klageliedern  fehlt  es  nicht,  die  dem  Gesetze 
der  Prosodie  unterworfen  wurden. 

Grammatik  und  Dichtkunst  hatten  sich  gleichzeitig  aus- 
gebildet und  die  ersten  Dichter,  Menachem,  Dunasch,  waren 
Grammatiker.       Letztere    verfolgten    daher     ebenso    aufmerk- 

30  sam  die  Wortbildungen  der  Dichter  als  die  Aussprüche  der 
Sprachlehrer,  und  Chajudsch,  Jona  b.  Gannach,  Joseph 
Kimchi,  /)  Salomo  Parchon,  Abenesra,  David  Kimchi  be- 
lehren uns,  wie  streng  man  einzelne  Worte  ?n  den  Arbeiten 
der  Dichter  beurteilte.      Es  war  jenen  Männern  um  ihre   Er- 

35  Zeugnisse    hoher    Ernst:    sie    strebten    nach    Vollkommenheit 


a)  Q>*l>tt^n    ^P2  (Abensera),    hinzugefügt   D>'?ptt^n    (derselbe   zu 
Genes.  3,  1.  Jes.  43,  7).  —  b)  pj^  >{<tt^,  inptt'  u.  m.  a.  —  c)  bei  Dukes 

D>onp  bm  s.  n.  37. 39.  —  d)  -i^  na-  — «)  "re^pn«  inttr-  —  /)  zu 

den  Sprüchen,  bei  Dukes  (Orient    1850  Lb.  23,  S.  357,  24  S.  379.). 


—    217    — 

und  leisteten  daher  auch  Großes.  Man  darf  es  ihnen  nachsehen, 
wenn  sie  nach  der  Weise  der  Araber,  selbst  in  Synagogalgedichten, 
ihre  Arbeiten,  namentlich  die  metrische  Kunst  des  Pismon  emp- 
fahlen oder  lobten.  Gabirol  nennt  die  Strophen,  in  denen 
er  die  Gebote  aufführt,  Quaderbauten,  a)  Isaac  Giat  seine  s 
Pismon  ,, Gebets-Gebäude,  Säulen,  eine  Ruhestätte  von 
Liedern  vollendeter  Schönheit,  6)  schöne,  wunderbare  Gebete,  c) 
einen  Diamanten  im  Werte  übertreffenden  Gesang,  d)  liebliche 
Strophen  mit  angenehmer  Stimme  vorgetragen" ;  e)  selbst  in  der 
Keroba  für  Mussaf  betet  er:  lo 

„Hymnen  edler  als  Gold 

Werde  unser  Schöpfer  hold, 

Liedern  im  Metrum  gewogen  /) 

Bleibe  er  wie  dem  Schekel  gewogen, 

Den,  als  des  Lebens  Sühne  sie  gewollt,  15 

Sie  seinem  Dienste  einst  gezollt." 

Sogar  Zahlais  Hymnus  spricht  von  dem  Glänze  gezählter 
Worte,  g)  und  der  deutsche  Meir  b.  Isaac  ruft  in  einer 
das  täghche  Opfer  beschreibenden  Techinna,  h)  die,  etwas 
unkorrekt,  ein  Metrum  hat:  „Lieblich  sei  dir  ein  Gedicht,  20 
nach  Takten  gemessen."  i)  Isaac  halevi  Je)  bringt  „Hymnen 
dar,  wie  Saphire  kostbar,  auf  der  Wage  des  Gredankens  ge- 
wogen", anspielend  auf  Metrum,  das  bekanntlich  bp'ÜQ  (Ge- 
wicht) heißt.  Zahlal,  Joseph  b.  Isaac,  Isaac  Giat,  Jehuda, 
Jehuda  b.  Menachem  und  andere  haben  von  Kalir  oder  von  Gabirol  25 
gelernt,  in  ihren  poetischen  Gebeten  zu  erinnern,  daß  sie  nach 
Kräften  oder  nach  ihrer  Einsicht  gearbeitet,  l)  Jedenfalls  haben 
die  Werke  der  Dichter  von  Spanien,  welche  zahlreiche  Stücke 
für  den  Versöhnungstag  und  die  Feste,  für  die  Bußezeit,  den 
9.  Ab  und  die  Sabbate,  auch  für  die  Privatandacht,  nament-  so 
lieh  viele  Pismon,  Lieder,  Tochechas,  Bakaschas,  Meora, 
Geula,    Ahaba    usw.    schrieben,    die    größte    Verbreitung    ge- 


")  nVO^n  3^5^J<T  ähnlich  der  Zeile  34  des  grammatischen  Gedichtes. 
—  b)  In  >n22:^  Tri  pol.  73.  —  c)  In  t^*nn  H'  das.  70.— d)  In  y^Q^  QV 
das.27.— e)Inrn'ia2^i<2  Xllp*?  f  ür  den  elf  ten  Maamad.— /)  >3?Kai  1X21 

Dn*'?ptt^oi  iwn-  —0)  Zeile 234  oniDD  D»*?»  iiHn-— ^)npn  n'^cn- 

-~  *)  ni3np  nnO'?  niinO  inP»  bisher  nur  von  Moses  Büdingen  richtig 
erklärt;  vgl,  rillöni  miQ  seines  Zeitgenossen  Isaac,  oben  S.  115.  — 
k)  Keroba  Sabbat  Schekalim.  —  l)  S.  Beilage  23. 


—    218    — 

funden,  und  ihre  Arbeiten  drangen  in  die  Ritualien  der 
fernsten  Länder  ein.  Zu  den  namentlich  bekannten  Syna- 
gogaldichtem,  die  bis  A.  1200  in  Spanien  geblüht,  gehören: 
Dunasch,  a)  Joseph  b.  Isaac  ibn  Abitur,  Samuel  hanagid 
5  (der  Psalmen  verfertigte),  Isaac  Gecatilia  (Verfasser  von 
Asharot),  h)  Salomo  Gabirol,  Isaac  b.  Levi  b.  Saul,  Isaac 
Giat,  Jehuda  Balam,  Isaac  b.  Baruch,  Isaac  b.  Rüben, 
Bechai,  Ahub  b.  Meir  tTp^öD^ltC^,  Joseph  b.  Jacob  ibn  Sahl 
(st.  1124),    Joseph  b.  Zaddik  (st.  1149),    Mose  b.  Esra,   Jehuda 

10  halevi,  Abraham  b.  Esra,  Jehuda  b.  Isaac  Giat  aus  Lucena  in 
Granada,  Chija  Daudi  (st.  1154),  Jehuda  b.  Abun  ibn  Abas 
(st.  1164),  Salomo  b.  Jehuda  Giat  (von  welchem  2  Selichas  e) 
gedruckt  sind),  David  b.  Elasar  Bekoda  —  dessen  in  einigen 
Handschriften  unvollständige  Mostedschab  hie  und  da  irrtüm- 

15  hch  einem  Elasar  Bekoda  zugeschrieben  werden  — ,  Joseph 
b.  Meir  ibn  Mohadscher,  d)  Joseph  b.  David  ibn  SuU,  Jo- 
seph —  außer  den  genannten  und  Joseph  ibn  Esra  lebten  wenig- 
stens sechs  Dichter  dieses  Namens  e)  vor  Mose  b.  Esra  — , 
Samuel    (dazu    gehört    vielleicht    auch    der    in    Jehuda    halevis 

20  Diwan  und  in  der  Poetik  Mose  b.  Esras  genannte  in  Ägyp- 
ten lebende  Samuel  abu  Manzur  b.  Chananja),  Jacob,  Ela- 
sar, Levi,  Chisda,  /)  Binjamin,  David  b.  Jehuda  (von  wel- 
chem zwei  Gebete  ö')  vorhanden),  Mose  b.  Maimon,  der 
mehrere    Gebete  h)  verfaßt   hat.     Dichter,    wie    Mose    b.    Esra, 

25  Jehuda  halevi,  Schöpfer,  wie  Abenesra,  geniale  Geister,  wie 
Gabirol,  wirkten  für  die  nächsten  Generationen  als  Muster; 
die  Dichter  in  Provence,  Italien,  Frankreich  und  in  noch 
entfernteren  Gegenden  suchten  ihnen  nachzueifern,  und  ohne 
sie  zu  erreichen,  machten  sie  doch  Fortschritte  in  der  Kunst: 

30  (S.  219)  Der  Inhalt  ihrer  Kompositionen  wurde  poetischer,  die  Form 


a)  Verfasser  von  ^'^pf  y\'~[%  ^DH  ''M  ^n^  dem  Hochzeitspiut  p^^l 

^mn  fnn-  —  &)  s.  Dukes  ^m  s.  27.  —  c)  >nN:n3T  *mntt^  lo-  Tebet 

Carpentras ;  n^Dlii  liiT  ^^^sö^^'^^gä^g  span.  Machsor  ed.  1524  f.  389  ff. 
—  d)  *1  Ji^nö  7  i"^  Ritus  von  Tripolis ;  vgl.  ri'?ini  S-  20,  Kerem  Chemed  4 
35  S.  92.  In  Mose  b.  Esras  Poetik  kommen  andere  Dichter  dieses  Namens 
vor.  —  e)  Ibn  Barsel,  Chasdai,  Aldian,  J^lpS  Kafril,  Scheschet.  —  /)  Ver- 
fasser von  »riinCl  ^min-  —  9)  Mostedschab  Q>33  ^2^tt^  Trip,  und  Ge- 
bet für  den  9.  Ab  nOn  0"1"I  T!  (Ms.  Calabr.)  —  h)  Außer  dem  >2X 
DVn  1'D?Ü  w^^d  ^^^^  ^^^  Jakob  Roman  ms.  und  sonst  angeführt. 


—    219    — 

geschmeidiger,  die  Sprache  korrekter.  Die  französischen  und 
deutschen  Peitanim  lernten  von  den  Spaniern  Vers-  und  Strophen- 
bau, gleichwie  sie  zuerst  aus  deren  Schriften  Sprach-  und  Denk- 
lehre gelernt.  Schon  vor  dem  Jahr  1100  begegnen  wir  in  Nar- 
bonne  und  in  Rom  a)  andalusisch  gebauten  Pismon  und  in  Deutsch-  5 
land  metrischen  Ofan  und  Techinnas.  Ein  halbes  Jahrhundert 
später  handhaben  die  französischen  wie  die  deutschen  Synagogal- 
dichter  die  poetischen  Formen,  die  zu  ihnen  aus  der  pyrenäischen 
Halbinsel  gekommen  waren,  welche  auch  Italien,  Griechen- 
land und  das  Morgenland  sich  aneignen.  Provence  und  Italien  lo 
kamen  den  Spaniern  am  nächsten;  allein  Frankreich,  Griechen- 
land und  Asien  blieben,  wie  Charisi  schon  bemerkt,  hinter  jenen 
weit  zurück,  sowohl  was  die  Einfachheit  und  Kraft  der  Sprache, 
die  Feinheit  der  Bilder,  als  was  Abrundung  und  Wohllaut 
betrifft.  i5 

Neben  diesem  ersten  und  allgemeinen  Unterschiede 
zwischen  spanischen  und  gleichzeitigen  französischen  oder  ita- 
lienischen Gedichten,  sind  noch  Verschiedenheiten  geringeren 
Umfanges  zu  bemerken.  So  kommt  das  Wort  A  d  i  n  a  — 
bei  den  Peitanim  das  römische  Reich  —  selten  in  dieser  Be-  20 
deutung  bei  den  Spaniern  vor,  die  es  vielmehr  in  einem  ehren- 
den Sinne  für  Israel  verwenden,  während  bei  ihnen  häufiger 
als  bei  jenen  von  dem  Sohne  der  Magd,  überhaupt  von 
den  Arabern,  die  Rede  ist.  Abgekürzte  Formen,  nach  der 
Analogie  des  biblischen  lp%  und  zwar  von  ähnlichen  Wurzeln  2s' 
mediae  Vav,  b)  sind  bei  Nichtspaniern  seltener  als  bei  Spa- 
niern; dasselbe  ist  mit  dem  hinter  dem  Verbum  finitum 
wiederholten  Infinitiv  absolutus  [z.  B.  TlDT  11p]  der  Fall, 
dessen  sich  übrigens  die  klassischen  Dichter  nur  mit  Mäßigung  be- 
dienen. Zu  diesem  Infinitiv  c)  zwang  oft  der  Reim,  zu  jenem  30 
abgekürzten  Futurum  das  Versmaß.  Die  nichtspanischen 
Autoren  haben  letzteres  nur  in  den  seltenen  metrischen 
Kompositionen  nötig,  und  wissen  sich,  in  Reimnöten,  mit 
talmudischen,  aramäischen  oder  neuen  Bildungen  zu  heUen. 
Das  althagadische  Bild,  die  Welt  hange  wie  ein  (S.  220)  Amulett  35 
am    Arme    Gottes,    wird    auch,    mid    zwar    meist    ohne    Er- 


«)  Vgl.  ^\r^bn  li^a^r  oar ;  n3>on  nin  iT-  —  &)  s.  b  e  1 1  a  g  e 

24.  —  c)  S.  B  e  i  1  a  g  e  25. 


—    220     — 

wähnung  des  Amuletts,  in  der  synagogalen  Poesie  ver- 
wendet; bei  den  spanischen,  später  bei  einigen  französischen, 
Verfassern  wird  dafür  der  Ausdruck:  „wie  eine  Traube" 
gebraucht,  a) 

5  Wie    alles    Neue    wurde    auch    die    Verwendung    der    me- 

trischen Verse  zur  gottesdienstlichen  Dichtkunst  angegriffen, 
wie  es  überhaupt  von  manchen  Seiten  her  nicht  an  Eifer- 
süchteleien gegen  die  Poesie  der  Spanier  fehlte,  während 
man    in    dem    kabbalistischen    dreizehnten    Jahrhundert    von 

10  angeblichen  alten  Büchern  sprach,  in  denen  die  Poetik  wie 
eine  Mischna  gelehrt  werde,  b)  Jedenfalls  waren  die  Pis- 
mon  und  Gebete  der  größeren  Dichter  Spaniens,  sowohl 
im  Original  als  in  Nachbildungen,  damals  bereits  in  vielen 
nichtspanischen    Synagogen     und    Ritualien     heimisch.         Die 

15  Dichter,  von  deren  Arbeiten  einige  in  den  Kreis  der  germanisch- 
romanischen Selicha-Ordnungen  aufgenommen  wurden,  sind 
vornehmlich  Joseph  Abitur,  Salomo  Gabirol,  Isaac  Giat,  Jehuda 
Balam,  Mose  b.  Esra,  Jehuda  halevi  und  Abenesra,  neben  welchen 
auch  noch  Jehuda  Abas,  Jacob,  Elasar,  Binjamin,  Joseph  und 

20  verschiedene  Ungenannte  vorkommen. 

Joseph  b.  Isaac  ben  tt^XtSit^  i b n  Abitur  aus  Me- 
rida,  der  vor  der  Partei  R.  Chanochs  Cordova  verlassen  mußte 
und  in  Damascus  gestorben  ist,  hat  in  Spanien  den  ersten 
Maamad    für    den    Versöhnungstag    verfaßt.       Aus    demselben 

25  sind  noch  übrig:  die  Introduktionen  zu  Baruch  scheamar 
und  Nischmat;  die  Aboda  nebst  Eingang  und  [wahrschein- 
lich] einem  HlHi  Hü,  und  die  Kerobas  für  Mincha  und  Neila. 
Einige  Selichas,  die  sich  erhalten  —  reimlose  und  gereimte, 
von    weit    leichterem    Stile    als    die    Keroba  —  gehörten    ver- 

30  mutlich  eben  diesem  Maamad  an ;  von  der  folgenden  c) 
scheint  es  sicher. 

Joseph  b.  Abitur. 

1.  Laß  die  Hymnen  dir  gefallen 

Gleich  den  Gaben  in  des  Tempels  Hallen; 
35  •  Vor  dem  Herrn  der  Geister  sei  die  Schuld  verfallen, 

Und  die  Vergebung  gewähre  allen. 


a)  S.  Beilage  26.  —  b)  Ibn  Sahula  [Mitt.  von  Steinschneider].  — 


—    221    — 

2.  Höre  auf  die  Festgesänge, 

Wir  hoffen  deinen  Schutz  in  der  Enge, 
Umringt  von  feindlichem  Gedränge; 
Es  könnte  höhnen  dich  ihre  Menge. 

3.  Unseren  Sinn  hast  du  gekannt,  noch  ehe  wir  gewesen,  5 
Darum  von  Anbeginn  uns  gelehrt  der  Buße  Wesen. 
Erhabener,  halte  was  du  uns  versprochen, 

Nimm  uns  an,  auch  wenn  wir  verbrochen. 

4.  Sieh  dich  nach  den  Freunden  um,    vergib,  da  sie  bereuen; 

Sei  geneigt  Gebeten,  wie  dem  Räucherwerk  aus  Spezereien;  lo 

In  Meerestiefen  wirf  die  häßliche  Schuld, 
Du  Verzeiher  voll  ewiger  Huld! 

5.  Dem  hin  und  her  Geworfenen  deine  Hilfe  sende. 
Komme  ihnen  zuvor,  Urheber  aller  Wesen; 

Von  ihrer  Torheit  lasse  sie  genesen;  15 

Daß  man  dich  ehrfürchte,  die  Vergebung  spende. 

6.  Allwissender!  Zu  dir  erheben  wir  die  Augen,    die  feuchten, 
O  lasse  unser  Recht  wie  einen  Stern  leuchten! 

Wir  sind  heute  da,  zu  bekennen,  was  wir  empfinden; 

Du  wirst  um  deines  Namens  willen  vergeben  unsere  Sünden.  20 

7.  Sieh  dein  Volk  hingestreckt  in  heiliger  Wohnung  flehen, 
Höre  an  in  deiner  Himmelswohnung,  was  es  dir  erzählt. 
Rette  Leidende,  die  andächtig  vor  dir  stehen 

Und  habe  Nachsicht  mit  dem,  der  gegen  dich  gefehlt. 

8.  Du  nimmst  liebreich  auf  die  Huldigung  der  Geringen,  25 
Lassest  sie  schauen  deine  blendenden  Taten; 

Die  ihre  Reue  und  ihr  Elend  bringen, 
Werden  die  Gnade  finden,  die  sie  erbaten. 

9.  Empfange  die  Buße  der  Rede  Vortragenden, 

Und  mit  Wohlgefallen  die  Gaben  der  Klagenden;  30 

Laß  sie  mit  Milde,  mit  Vergebung  erfreuen. 
Höre,  o  Gott,  und  gewähre  Verzeihen! 

10.  Mit  Herrlichkeit  dein  armes  Häuflein  kränze, 
Daß  ein  göttlich  Licht  in  seiner  Mitte  glänze; 

Mein  Gott  ist  es,  der  zu  den  Verschonten  spricht:  35 

Ihr  findet  die  Verzeihung,  doch  ich  die  Sünde  nicht. 

11.  Hilfreich  sorgest  du  für   das  Bedürfnis  einer  Welt, 
Befreie  von  Kummer,  die  befehdet  und  gedrückt; 
Sie  kommen  her  und  suchen  Trost  und  Lösegeld 

Bei  dem  Herrn  der  Vergebung,  der  mit  reicher  Huld  beglückt.  40 


—    222    — 

Salomo  b.  Jehuda  Grabirol  (arab.  Abu  Ajub  Sulei- 
man  b.  Jechia)  aus  Malaga  gebürtig,  in  Cordova  und  Sa- 
ragossa, ist  der  zweite,  der  einen  Maamad  geschrieben,  aus 
welchem  einzelne  Stücke  aus  den  Kerobas,  Tochechas,  Pis- 
5  mon,  große  Verbreitung  gefunden.  Die  hier  folgenden  zwei, 
von  welchen  das  erste  a)  die  Introduktion  zu  dem  ,, Magen" 
ist,  das  zweite  b)  wahrscheinlich  den  Rehitim  gehört,  haben 
gleichartige  Strophen verse :  jenes  mit  gleichem  Ende,  dieses 
mit  gleichean  Anfange, 

10  Salomo  Gabirol. 

1. 

1.  Zur  Erde  gebückt  laß  mich  flehen, 

In  Gesang  vertieft  will  ich  vor  dir  stehen, 
Voraus  der  Morgenröte  meine  Lieder  gehen, 
15  Wenn  ich  dich  preise,  Herr  mein  Gott. 

(Ps.  86,  12.) 

2.  Mein  Gott!  ruf  ich,  sinkt  mein  Geist  auf  einmal, 
An  die  Schuld  erinnert,  wächst  der  Leiden  Zahl; 
Erhebe  ich  die  Hand,  so  wird  mein  Antlitz  fahl, 

20  Ich  erröte  es  zu  erheben,  mein  Gott. 

(Esra  9,  6.) 

3.  Mein  Gott!  mit  dir,    erhaben  in  des  Äthers  Bläue, 
Ich  Erdenscholle  mich  zu  messen  scheue. 

Mit  Gnade  den  Vertrauenden  erfreue, 
25  Auch  das  gedenke  mir,  mein  Gott. 

(Neh.  13,  22.) 

4.  Mein  Gott!   ich  suche  dich  mit  Furcht  und  Zagen; 
O  verachte  nicht  des  Getretenen  Klagen, 

Den  Weh  und  Armut  plagen, 
ao  Blick'  herab,  erhöre  mich,  Herr  mein  Gott! 

(Ps.  13,  4.) 

5.  Mein  Gott,  heute  hab'  ich  dich  besucht, 
Zu  beflügeln  meinen  Schritt  versucht. 
In  deinem  Schatten  auszuruh'n  gesucht 

35  Stehend  an  der  Schwelle,  im  Hause  meines  Gottes. 

(Ps.  S4,  11.) 

6.  Mein  Gott,  forsche  nicht  zu  tief  nach  meinen  Streichen, 
Mit  meinen  Tränen,  komm,  die  Sünde  zu  erweichen. 
Und  dem  Rufenden  die  Hand  zu  reichen, 

40  Zög're  nicht,  um  deinetwillen,  mein  Gott! 

(Dan.  9,  19.) 


a)  *?>QK1  '?»ör«  p«1.  —  &)  fXltt^  ^y 


—    223    — 

7.  Mein  Gott,  wenn  ich  dich  befrage,  ich  erzittere; 
Suche  ich  dich  auf,  ich  schüttere, 

Und  ich  bebe,  so  ich  deine  Nähe  wittere: 
Gedenk'  mir  das,  mein  Gott! 

(Neh.  13,  22.)  5 

8.  Mein  Gott !     Mitleid  mit  uns,  deren  Schmerzen  toben, 
Schickte  uns  den  Sühne  tag  von  oben; 

Aus  der  Grube  hat  gehoben 
Mein  Leben  der  Herr  mein  Gott. 

(Jona  2,  7.)  lo 

9.  Mein  Gott!  diesem  Volke,  ausgezeichnet  durch  dein  Licht, 
Ist  dieser  Tag  gegeben,  ihm  zur  Pflicht; 

Meinen  Lobpreis  unterlaß'  ich  nicht. 

Er  soll  nicht  verstummen,  Herr  mein  Gott. 

(Ps.  30,  13.)  15 

10.  Mein  Gott!  meine  Laster  mich  erschrecken; 
Neuen  Kummer  müßten  sie  erwecken. 
Würde  meine  Fehler  nicht  abermals  verdecken 
Und  sie  verwerfen  mein  Gott. 

(Hosea  9,  17.)  20 

11.  Mein  Gott,  für  Vergehen  eine  Lösung  mir  bereite. 
Nicht  zum  Äußersten,  dem  ich  erliege,  schreite. 
Führst  du  mich  vor  Gericht,  so  leite 

Mich  nach  deiner  Gerechtigkeit,  o  Herr  mein  Gott! 

(Ps.  35,  24.)  25 

12.  Mein  Gott,  um  deinen  Namen  löse  mich,  befreie! 
Daß  meine  Werke  werden  fleckenfreie, 

Ein  reines  Herz  mir  verleihe 

Lehre  mich  deinen  Willen  tun,  denn  du  bist  mein  Gott. 

(Ps.  143,  10.)  30 

13.  Mein  Gott!  schütze  die  Geliebte  vor  Höllenhitze, 
Jene,  die  am  Abend  sprüht  der  Frühe  Blitze 
Und  dir  gefolgt  war  aus  dem  Zauberer-Sitze 

In  alter  Zeit,  Herr  mein  Gott. 

(Hab.  1,  12.)  »5 

14.  Mein  Gott!  getrieben  aus  meiner  heiligen  Welt, 
Sitze  ich  verlassen  in  der  Wilden  Zelt; 

Mich,  ich  sprach,  die  im  Finstern  sitzt,  erhellt 
Mein  Licht,  der  Herr  mein  Gott. 

(Ps.  18,  29.)  40 

15.  Mein  Gott!     Umgeben  von  bissigen  Schlangen  bin  ich; 
Sie,  lügespeiend,  wünschen  mich  abtrünnig. 

Und  in  meiner  Klage  sprach  ich  sinnig: 
Weichet!  ich  hüte  die  Gebote  meines  Gottes. 

(Ps.  119,  115.)  45 


—    224     — 

16.  Mein  Gott,  darf  ein  Jubel  dauern,  der  dich  schände? 
Erleuchte  mich,  der  Bösen  Augen  blende 

Und  gegen  Götzenknechte  Hilfe  sende 
Deinem  Knechte,  du  mein  Gott! 
5  (Ps.  86,  2.) 

17.  Mein  Gott,  ich  dachte  dein,  wenn  der  Feind  gesiegt; 
Die  Hände  gefaltet,  das  Herz  in  Hoffnung  eingewiegt 
Horchte  ich  offnen  Mundes  auf  alles,  was  verfügt 
Hat  der  Mund  des  Herrn,  meines  Gottes,  a) 

10  (Jerem.  9,  11.) 

18.  Mein  Gott,  die  verschworene  Frechheit  vernichte. 
Stütze  Gerechtes,  Widerstrebendes  schlichte. 
Den  Blick  auf  das  Fasten  richte. 

Wie  mir  geboten  hat  der  Herr,  mein  Gott. 
15  (Deut.  4,  5.) 

19.  Mein  Gott!     Angebetet  hab'  ich  und  bereuet; 
Am  Fastentag  die  Hoffnung  sich  erneuet. 

Daß,  wenn  ich  gesprochen,  auch  der  Herr  verzeihet: 
So  stehe  auf.  Ewiger,  hilf  mir,  mein  Gott! 
20  (Ps.  3,  8.) 

20.  Mein  Gott!  sich  jagen  Plagen  wie  Minuten, 
Wunden,  bitter  empfunden,  in  Stunden  sich  sputen; 
Sind  viele  meine  Missetaten  und  sie  überfluten: 
Vieles  schon  hast  du  verrichtet,  du  Herr,  mein  Gott. 

25  (Ps.  40,  6.) 

21.  Mein  Gott,  die  Gebete  deines  Volkes  o  höre  sie  gern! 
Sprich  es  frei,  mache  leuchtend  seinen  Stern, 

Dem  Nahen  wie  dem,  der  ist  fern 
Werde  Frieden,  spreche  mein  Gott,  b) 
80  (Jes.  57,  19  und  Zach.  13,  9.) 

22.  Mein  Gott!  Gedrückte  schauen  zu  dir  empor. 
Mit  klarem  Antlitz  schreite  ihnen  vor, 

Mach'  ihr  Herz  empfänglich  und  für  uns  dein  Ohr: 
So  -wirst  du  antworten,  o  Herr,  mein  Gott! 
35  (Ps.  38,  16.) 


2. 

1.  Jeder  Seraph  preiset  dich  und  jede  Himmelsregion, 
Jedes  Heer  von  dir  widerhallt  und  jede  Legion; 
Alle  deinem  Triumphe  Huldigungen  weihen. 
All  deine  Werke  und  deine  Frommen  dich  benedeien. 

(Ps.  145,  10.) 


«)  M^K  sta*^*  T^K'  das  unser  Text  hat.  — &)  An  der  zweiten  Stelle 
ohne  'ji,  ebenso  mehrere  Handschriften. 


—    225    — 

2.  Jede  Kreatur  bezeugt,  daß  über  alles  er  gebiete, 

Jede  Versammlung  stimmt  ein,  daß  er,  der  schafft  auch  hüte; 

Alle  Wesen  es  bekennen,  jeder  Geist  erriete: 

Alles  Fleisch  ist  Gras,  all  seine  Anmut  wie  des  Feldes  Blüte. 

(Jes.  40,  6.)  5 

3.  Jedes   Niedrige  und   Hohe,   wo  sie  schweben,   wo  sie  hängen. 
Jede  Wurzel,  jeder  Zweig,  die  Berge  und  die  Hügel  — 
Alles  deinen  Namen  ruft;  es  schmückt  dich  mit  Gesängen 
Alles  Vieh,  Gewürm  und  Geflügel. 

(Ps.  148,  10.)  10 

4.  Jedes  Gebilde,  jeder  Sinn  dich  stets  erhebt. 
Jeder  Gedanke  verherrlicht  dein  mächtig  Reich, 

In  Liedern  von  dir  das  Herz  und  jede  Lipp'  erbebt, 

Alle   meine   Gebeine  sprechen:    Ewiger,   wer  ist  dir  gleich? 

(Ps.  35,  10.)  15 

5.  Jede    Sünde    uns    vergib,    befestige    Hoffnungen,    die    wanken. 
Jeden  Übermut  räume  weg  aus  unseren  Gedanken; 

O  horch'  auf  jeden  Ruf,  siehe  uns're  Qualen! 
Alle  Schuld  vergib,  nimm  an,  wenn  wir  danken 
Und  mit  unseren  Lippen  Stiere  zahlen.  20 

(Hosea,  14,  3.) 

Isaac  b.  Jehuda  ibn  Giat  aus  Lucena  (gest.  1089), 
der  alle  seine  Vorgänger  übertrofEen,  a)  ist  der  dritte  spanische 
Maamad-Dichter;  auch  die  einzelnen  Bußetage  hat  er  mit  In- 
troduktionen und  Schlußgedichten  versehen.  Von  den  philo-  25 
sophischen  und  naturgeschichtlichen  Stoffen,  mit  denen  er, 
statt  der  Hagada,  die  Kerobas,  namentlich  die  Behitim,  ver- 
sehen, sind  seine  Ermahnungen,  mehr  noch  seine  Pismon  frei. 
Aus  seinen  Silluk  weht  uns  prophetischer  Hauch  an.  Außer- 
halb spanischer  und  afrikanischer  Gemeinden  sind  heut  nur  30 
wenige  seiner  Poesien  bekannt  und  übHch;  zu  diesen  wenigen 
gehört  folgender  Mussaf -Pismon.  h) 

1.  Sie  fahren  fort  zu  walten 

Im  Dienst  der  Hymnen  als  die  alten. 

Vor  Gott  auszuschütten  85 

Ihr  Herz  und  ihre  Bitten. 

Bald  den  Opferdienst  uns  verleihe, 
Geht  nach  Zion  hin  die  Reise, 
Darzubringen  beständiges  Opfer  nach  der  Reihe, 
Und  Mussafstücke  in  gesetzlicher  Weise.  40 

a)    Mose    b.    Esra    bei    Steinschneider    Catal.  Bodl.,    p.    1111.    — 

Zunz,   Synagogale  Poesie.  15 


—    226    — 

2.  Sie  fahren  fort  zu  kommen,  die  dich  liebten, 
Und  der  Lobgesang  sie  in  dein  Haus  begleitet: 
Die  Gedanken  der  Ungeübten 

Er  dir  sinnig  deutet, 
5  Daß  er  ihnen  Lösung  schafft, 

Sühne  mit  Verzeihungskraft. 
Bald  sie  nach  Zion  führe, 
Dort  zu  opfern  Stiere 
Und  Böcke,  nach  dem  Buchstaben, 
10  Samt  flüssigen  und  trock'nen  Gaben. 

3.  Sie  fahren  fort,  und  ein  vorgeschrieben 
Sündenopfer  ist  ihr  Herz  geblieben. 
Die  Hand  sie  zu  dir  erheben 

Statt  des  Mehlopfers  Heben; 
15  Das  Opferfett  sind  Mark  und  Sehnen, 

Als  Gußhebe  nimm  ihre  Tränen. 

Bald,  wo  es  nach  Zion  gehet,  kommen 

Liebliche  Gaben  auf  den  Altar, 

Und  sie  werden  wohlgefällig  aufgenommen, 
20  Wie  es  das  Versöhnungsopfer  war. 

4.  Sie  fahren  fort,  da  Furcht  sie  quält. 
Daß  du  untersuchest  Herzenstiefen, 
Daß  jeder  Fehler  wird  gezählt. 

Um  den  Betrag  genau  zu  prüfen. 
25  Du  bist  es,  der  ihre  Schwäche  stählt, 

Kräfte  weckt,  die  ohne  dich  noch  schliefen. 
Bald  sie  das  Lied  von  Zion  singen, 

An  heiliger  Stätte  die  rechten  Opfer  bringen, 

Und  die  Darbringung  ihrer  Seele 
30  Wird  die  Sühnegabe  für  die  Fehle. 

5.  Sie  fahren  fort,  denn  heut  es  sie  ergötzt 
Zu  verlassen  der  Sterblichen  Geleise; 

Sie  haben  Engel  zum  Vorbild  sich  gesetzt, 
Und  nehmen  Teil  an  ihrer  Weise, 

35  Und  wie  jene  singen  sie  ihr  Lied 

Auf  dem  Platz  in  Reih'  und  Glied. 

Bald  wallt  nach  Zions  Pforten 
Israel  zu  seinen  Standorten, 
Wo  Leviten  werden  zu  den  Tempelstufen'' 

40  Und  die  Priester  zu  dem  Dienst  gerufen. 


Von  Giats  Zeitgenossen  Jehuda  b.  Balam  aus  Toledo 
kennt  man  zwei  Selicbas,  von  welchen  der  einen  a)  hier  ein  Platz 
vergönnt  sei. 


I 


—    227    — 

1.  Denke  ich  auf  meinem  Lager 

An  des  Herzens  Trotz  und  seine  Schuld, 

Trat'  ich  hinein  in  meines  Gottes  Haus, 

Werfe  mich  ihm  zu  Füßen 

Und  rufe,  zum  Himmel  gehoben  5 

Augen  die  überfließen: 

Besser  ist's  uns  allen, 

Durch  Gottes  Hand  zu  fallen. 

Denn  groß  ist  seine  Huld. 

2.  Du,  mein  Schutz,  mein  Hort,  10 
In  meiner  Not  die  Zuflucht  und  das  Ziel, 

Auf  dich  ich  hoSe,  dich  efwart'  ich 

In  dem  Elend,  im  Exil; 

Dir,  den  mein  Herz  verlangt. 

Die  Zähren  meiner  Sehnsucht  rannen,  15 

Der  den  Knecht  befreiet, 

Wenn  er  zu  dir  schreiet. 

Von  seinen  Peinigern  und  Tyrannen. 

3.  Antworte  mir,  o  Herr!  antworte, 

Wenn  ich  rufe  aus  der  Enge;  30 

Empfunden  werd'  es  von  den  Völkern, 

Daß  nie  zu  kurz  deine  Hand. 

Verschmähe  nicht  des  Armen  Leid, 

Er  klaget  über  Feindes  Strenge; 

Hat  Reines  er  entweiht  — •  2S 

Er  hat  es  auch  bereut 

Und  offen  die  geheime  Tat  bekannt. 

4.  Darf  reden,  sich  beklagen 
Und  pochen  auf  sein  Recht 

Das  Geschöpf  der  Erden  80 

Mit  dem  Leib  aus  Staub  gewebt? 

Was  gewähret  dir  ein  Mensch, 

Ob  gut  er  ist  ob  schlecht? 

Aufgezeichnet  ist  sein  Dichten, 

Ist  sein  Verrichten  35 

Und  die  Tage,  die  er  lebt. 

5.  Deine  Diener  Mitternacht 

Mit  Preisgesängen  vor  dir  stehen. 

Denke  ihnen  das  Verdienst  der  Väter, 

Wollest  nicht  auf  ihre  Taten  merken;  40 

Siehe,  Heiliger,  ihre  Leiden  an 

Und  miß  nicht  nach  ihren  Werken. 

Erhebe  dich,  o  Macht! 

Die  Frieden  macht 

In  den  Himmelshöhen.  45 


15' 


—    228    — 

In  dem  großen  und  fruchtbaren  Dichter  Moseb.  Ja- 
kob b.  Esra  (arab.  Abuharun)  aus  Granada,  einem  Schüler 
Giats,  begrüßen  wir  den  vierten  Verfasser  eines  Maamad. 
Die  Zahl  seiner  synagogalen  Poesien  beträgt  mehrere  hundert, 
8  worunter  viele  Pismon,  Mostedschab  und  Tochechas;  wegen 
der  zahlreichen  für  die  Bußezeit  verfertigten  Stücke  nannte 
man  ihn  n'^DH  oder  ?n^D. «)  Von  der  Art  und  Weise 
dieser  Poesien  können  folgende  drei  Stücke  b)  eine  An- 
schauung geben. 

10  Mose  h.  Esra. 

1. 

1.  Der  du  übersiehest  Sünde 
Und  erträgst  die  Schuld, 
Den  Flehenden  finde, 
15  Höre  ihn  mit  deiner  Huld; 

Zeige  mir,  deinem  Kinde, 
Liebende  Geduld, 
Es  werd'  in  dieser  Nacht 
Zum  Guten  mein  gedacht. 

20  2.  In  diese  deine  Hütte 

Kommen  morgens  deine  Kinder; 

In  dem  Heiligtum  nach  alter  Sitte, 

Dich  suchen,  schmerzbewegt,  die  Sünder 

Mit  des  Mundes  Lob,  der  Bitte 
25  An  den  prüfenden  Ergründer. 

O  gehe  nicht,  bleibe  da! 

Die  Gefahr  ist  nah. 

3.  Hör'  ihr  Flehen 
Du  unser  Hort, 

so  Wasche  ihr  Vergehen 

Mit  Tränenwasser  fort, 

Sie,  dich  erwartend,  stehen, 

An  dem  heiligen  Ort; 

Verkünde  ihnen  Heil 
35  Und  deiner  Liebe  Erbeteil.  ^ 

4.  Richte  auf  die  Treue, 

Ihr  Herz  bestürmen  Leiden; 


a)  Ersteres  bei  Jedaja  und  in  nH^t^n  "nölj?»  letzteres  in   Ritus 
Troyes  ms.  Luzz.   —  ö)  N.  1   p^^Q  '?p  -Qip;   N.  2  U'^^^n  [VX  ^31; 
40  N.  3  i^-^^  -[2r- 


Laß  ihre  Tage  auf  das  Neue 
Sich  in  ihre  Jugend  kleiden, 
Und  mit  der  Botschaft  sie  erfreue, 
Daß  getragen  von  den  Heiden, 
Strömend  und  in  Herden 
Ihre  Kinder  kommen  werden. 


2. 

1.  Zions  wack're  Söhne 
Rufen  heilg'e  Töne: 

Entfremdete,  umkehret!  10 

Veredelt  eure  Wirksamkeit, 
Der  Tag  der  Enthaltsamkeit 
Versöhnung  euch  gewähret. 

2.  Meine  Gedankenreihen 

Vor  meinem  Tun  erschrecken;  15 

Meine  Lieder  sind  es,  die  mich  weihen, 

Die  in  mir  das  Schöne  wecken. 

Gen  Himmel  richte  ich  den  Blick,  — • 

Da  vernehm'  ich  einen  Ruf: 

Zurück,  o  Treue!  komm't  zu  mir  zurück,  *0 

Lieblinge,  die  ich  mir  schuf! 

Alle,  die  ihr  Gott  verlanget, 

Leben  heut  von  ihm  empfanget. 

3.  Kinder  meiner  Lieben, 

Euer  belastet  Herz  ergießet,  Ä 

Jedem  Schmutze,  allem  trüben 

Euer  Gemüt  verschließet,  — 

So  der  Seelenruhe  Stempel 

Traget  ihr  in  meinem  Tempel; 

Gehe  meine  reinen  Wege,  SO 

Das  Gewand  der  Freiheit  anlege; 

Kehret  um  zu  dem  Herrn, 

Und  er  ist  auch  euch  nicht  fern. 

4.  Siehe,  heut  bin  ich  gekommen. 

Der  erste  unter  Juda's  Frommen  85 

Vor  dem  Höchsten  stammeln 

Mit  sehnsuchtsvollen  Bitten, 

Er  wolle  seine  Lämmer  sammeln 

In  Zions  freie  Hütten. 

Auf  euch,  Leidensbrüder,  40 

Regnet  dann  es  Schätze  nieder. 

Und  es  vermehret  eure  Zahl 

Der  Ewige  viel  tausendmal. 


—    230    — 

6.  Redlich  lenket  euren  Willen 
Wie  er  meinem  Gott  geziemt; 
Es  erforscht  was  wir  verhüllen, 
Der  Geheimniskenner  hochberühmt, 
5.  Der  Geschöpfe  und  die  Welt 

Mit  verborgenen  Kräften  hält. 
Zu  ihm,  Erwählte,  flehet, 
Eure  Anrufung  er  nicht  verschmähet; 
Es  verstummt  am  Sühnetage 
10  Mit  dem  Kläger  eure  Klage. 


3. 
1.  Der  Knecht  die  Nacht 
Ruhelos  durchwacht. 
In  des  Schöpfers  Haus' 
15  Spricht  er  seine  Sorge  aus. 

Sich  der  Schuld  bewußt 
Die  Angst  in  ihm  steigt 
Und  Tag  und  Nacht  nicht  schweigt 
In  seiner  Brust. 

3ü  2.  Liederschöne, 

Wörterpracht 

Bringen  edle  Söhne 

In  finsterer  Nacht, 

Das  Haus  der  Töne 
35  Sie  öffnen  sacht. 

Wenn  aller  Orten 

Verschlossen  sind  die  Pforten. 

3.  Noch  der  Schakal  schleicht, 
Wenn  er  zum  Tempel  eilt 

80  Und  wie  von  Wehen  erreicht 

Weinet  dort  und  heult; 

Von  Schrecken  zerrissen 

Fühlt  er  im  Herzen 

Ottemgiftesschmerzen, 
35  Als  von  Schlangen  gebissen. 

4.  Da  bebt  er  entsetzt 

Vor  dem  Tag  der  Todesqual, 
Der  plötzlich  ihn  versetzt 
In  das  Schattental, 
40  Ihn  von  den  Palastfesten 

Abholt  in  das  Leichenfeld, 
Wo  keiner  von  den  Gästen 
Sich  ihm  zugesellt. 


-     231    - 

Ach  vergib  die  Sünden, 

Die  in  der  Jugend  er  begangen! 

Reiß'  entzwei  die  Binden, 

Zerbrich  der  Joche  Stangen, 

Entsende  die  gefangen 

Aus  dem  Reich  der  Hasser, 

Deine  Söhne  bangen 

In  der  Grube  ohne  Wasser. 


Jehuda  b.   Samuel  halevi  (arab.  Abulhassan)  aiis 
Kastilien,  wenige  Jahre  nach  seinem  Fremide  Mose  b.  Esra,  wahr-  lo 
scheinhch  auf  dem  Wege  nach  Palästina  gestorben,  ist  der  ge- 
feierteste  spanische,   ja   jüdische   Dichter.      Jedes   seiner   zahl- 
reichen Werke  ist  schön,  klar,  voll  Wärme  und  Gedanken.    Stets 
bietet  sich  ihm  das  passende  Wort,  die  ausdrucksvollste  Bibel- 
stelle  dar;  ein   großes  Geistesleben   auf  kleinem  Wörterraume,  15 
scheinen  die  einzelnen  Teile  des  Gredichtes  sich  wie  Glieder  eines 
organischen  Wesens  zu  bewegen,  als  hätte  das  Ganze  sich  selber 
aus  sich  heraus,  ohne  Zutun  des  Dichters,  entwickelt.    Und  dieses 
Leben  wird  von  einem  gotterfüllten  Geiste  beseelt,  an  dessen 
Reinheit   kein   Schmutz   haftet,    von   einem   heiligen   Feuer  er-  20 
wärmt,  dessen  Kraft   über  Jahrhunderte  hinausragt,    von  einer 
scharfdenkenden    Vernunft    geleitet,     die    sich   nie    in    dunkle 
Wege   verirrt.      Wie  der  Rose  Duft  und  Schönheit  in  wohnen, 
die  beide  nicht  von  außen  zu  ihr  gekommen,  so  ist  bei  Jehuda 
Wort  und  Bibelstelle,   Metrum   und  Reim,   mit  der   Seele   des  25 
Gedichtes    eins;    wir    werden,    wie    bei    wahren    Kunstwerken 
und    stets    bei    der    Natur,    niemals    durch    ein   Äußerliches, 
Beliebiges  und  Fremdes  gestört.     Diese  Wirkung   müssen  seine 
Poesien     früh     gemacht    haben:      In     alle     Länder     drangen 
sie,    unterwarfen    sich    die    fernsten    Ritus;    das    mittelalter- 30 
liehe    Deutschland    kennt    von    spanischen     Produktionen    fast 
nur   die   Jehudas   des   Kastiliers,   und   schwerlich   gibt  es  eine 
Synagoge,  in  welcher  nicht  seine  Pismon  und  Lieder  erschallen. 
Als  Versuche,  das  Organ  eines  solchen  Dichters  zu  sein,  möge 
man  die  Übertragung  folgender  vier  Stücke  ansehen.    Von  den-  35 
selben    ist    das    erste  a)    ein    Pismon    mit    einem    Refrain    aus 
dem  Propheten  Jona ;  das  zweite  b)  ein  Chatanu  in  Mostedschab- 


«)  Dinn  *?«  |t£^^  —  6)  Thema:  i^niN  D^OüK  b^H'^  Anfang  des 
Gedichtes:  liplJ  pKv        . 


-^    232    — 

Form;  das  dritte  a)  ein  in  Nischmat  einzufügendes  Loblied 
mit  gleichen  Reimen  der  Schlußteile  nach  dem  Muster  der  Mo- 
waschech:  das  vierte  b)  ein  alphabetischer  Pismon  ohne  Namen- 
Zeichnung,  jedoch  in  seinem  Diwan  befindlich,  und  im  Machsor 
5  von  Oran  ihm  zugeschrieben,  c) 

Jehuda  halevi. 
1. 

1.  O  Schläfer!  werde  wach, 
Die  Betäubung  lasse, 

10  Nicht  Menschen  folge  nach, 

Des  Höchsten  Weg'  erfasse; 

Laufe  hin  zu  dienen  Gott 

Rasch  wie  Hümmelsfunken. 

Wie,  du  bist  Schlafes  trunken? 
15  Rufe  doch  zu  deinem  Gott! 

2.  Schaue  an,  erwacht,  das  Himmelszelt 
Die  Werke  seiner  Hände, 

Des  Firmamentes  Wände, 

Das  er  in  den  Armen  hält, 
20  VVo  seiner  Ringe  Siegel 

Den  Sternen  leihet  Flügel. 

Vor  seinen  Schrecken  bebend 

Auf  seine  Hilfe  blicke  hin, 

Daß  das  Schicksal  dich  erhebend 
25  Stolz  nicht  mache  deinen  Sinn. 

Schlummernd  bringe  nicht  dein  Leben  hin. 

Stehe  auf,  rufe  deinen  Gott! 

3.  Und  betritt  um  Mitternacht 
Die  bewährten  Spuren 

30  Jener  edelen  Naturen, 

Deren  Mund  ein  Hymnus  seiner  Macht, 

Deren  Nächte  andachtsvolle  Klage, 

Und  fromme  Fasten  ihre  Tage; 

Ihre  Herzen  Gottes  Straßen, 
25  Sie  an  seinem  Throne  saßen, 

Ihr  Weg  ist  eine  Leiter  ^ 

Hinaufzusteigen  zu  Gott. 

Und  du  schläfst  weiter? 

Auf  und  rufe  deinen  Gott! 

40  4.  Woher  käme  Weisheit  Geringen, 

Die  aus  Staub  ein  kurzes  Sein  empfingen? 


0  1!^  b'2'  —  b)  n3^X  T^X-  -"  c)  Luzzattos  Mitteilung. 


—    233    — 

An  dem  Menschen  ist  vor  Tieren 

Kein  Vorzug  zu  verspüren. 

Gottes  Herrlichkeit  werden  inne 

—  Mit  Augen  nicht,  doch  im  Sinne,  — 

Die  den  Quell  von  ihrem  Sein  5 

Finden,  der  köstlicher  denn  Wein: 

Also,  Fleisch  und  Bein! 

Wirst  du  finden  deinen  Gott; 

Schlafe  drum  nicht  wieder  ein, 

Stehe  auf  zu  rufen  deinen  Gott.  lo 

Der  ewig  Unwandelbare 

Schaffet  was  er  will. 

Er  tötet,  er  belebt. 

Schleudert  nieder  und  erhebt. 

Daß  im  Gericht  er  dich  bewahre,  15 

Verehre  ihn,  folgsam  still; 

Frage  nicht  nach  Wo  und  Wann, 

Was  unten,  oben  sein  kann; 

Sei  vertrauensvoll,  keine  Frage 

Über  deinen  Gott!  20 

Auf,  dem  Schlaf  entsage 

Und  rufe  an,  o  rufe  deinen  Gott! 


Fürwahr  schuldig  sind  wir. 

(Gen.  42,  21.)  25 

1.  Wir  säen  Unrecht  aus, 
Unheil  wächst  für  uns  daraus; 
Nun  denn,  hin  zu  ihm  reuig  ziehet, 
Der  uns  kennt,  der  siehet 

Daß  Staub  wir.  (Ps.   103,  14.)  30 

2.  Die  Knechte  vor  dem  Herrn  erschrocken  stehen; 
Ach,  die  Himmel  in  den  Höhen, 

Die  Engel  sind  nicht  rein,  und  bestehen 

Könnten  wir?  (2.  Kön.  10,  4.) 

3.  *)  Gebildet  aus  Staub,  begraben  in  Sand,  35 
Haben  die  Lebenden  Stolz, 


*)  oder: 

Geworden  aus  Staub 

Begraben  in  Staub 

Bauen  wir  stolz  40 

Uns  Prachtgemächer; 

Plötzlich  des  Todes  Raub, 

Geworfen  in  Löcher, 

Umschlossen  von  Holz 

Abreisen  wir.  m 


—    234 

Haben  sie  Sorgen; 
Und  heute,  morgen 
Gelegt  in  Kasten  von  Holz 
In  das  Schattenland 
Reisen  wir. 


(Num.   10,  29.) 


4.  Übermütig  ist  unser  Sinn, 
Endlos  zieht  sich  die  Erlösung  hin, 
Der  Sommer  vergeht, 

10  Der  Herbst  verweht,  — 

Nicht  befreiet  sind  wir. 

(Jer.  8,  20.) 

5.  Die  Väter  frevelten,  wurden  geschlagen. 
Wie  lange  haben  wir  ihre  Schuld  zu  tragen!. 

]5  Gewähr'  uns  ein  Zeichen 

Daß  wir  leben,  sonst  erbleichen. 
Sterben  auch  wir. 

(Gen.  43,  7.) 

6.  In  des  Schöpfers  Hand  ist  uns're  Seele, 

20  Wenn  auch  keine  Lösung  aus  der  Grabeshöhle; 

Wir  alle,  arm  und  reich 
Eines  Mannes  Kinder,  gleich 
Sind  wir. 

(Gen.  42,  11.) 

25  7.  Wie  haben  wir  bisher  gelitten! 

Die  Hoffnung  ist  fast  abgeschnitten; 

Wissend,  daß  es  uns  gebührt 

Bleiben  stolz  und  ungerührt 
Und  verderben  wir. 
30  (Gen.  19,  13.) 

8.  Die  Ihr  festhaltet 
An  Gottes  Wort, 
Wisset:  ein  Gott  waltet 

Und  der  Ewige  ist  es  fort  und  fort, 
35  Er  nur  schaltet. 

Sein  sind  wir. 

(Ps.  IW,  3.) 

9.  Darf  die  Säge  prahlen  gegen  den,  der  sie  schwingt? 
Eitel  all  des  Menschen  Weisheit  klingt, 

40  Der  den  Tag  nicht  kennt,  so  ihm  sein  Ende  bringt; 

Was  ist's,  das  sein  Verstand  durchdringt? 
Daß  von  gestern  wir. 

(Hieb.  8,  9.) 


—    235    — 

10.  Höre,  die  in  ihrer  Not  zu  dir  flehen, 
Frühe  fastend  mit  Gebeten  vor  dir  stehen. 
Unser  Mut  will  uns  in  dem  Exil  vergehen. 

Und  in  großer  Not  sind  wir. 

(Neh.  9,  37.)  6 

11.  Aufrecht  uns  dein  Wort  des  Trostes  hält. 
Daß  deiner  Lieb'  es  wohlgefällt, 

Über  Unheil  dich  noch  zu  bedenken. 

Und  Reuigen,  die  gestehen,  Gnade  zu  schenken; 

Nun,  unser  Gott,  gestehen  wir:  10 

(1.  Chron.  29,  13.) 

Fürwahr,     schuldig    sind    wir. 


3. 

1.  Alles  Sinnen,  alles  Dichten 

Deine  Hoheit  muß  empfinden,  15 

Wohin  sich  die  Gedanken  richten 
Dich  sie  finden  und  verkünden, 
In  jeder  Sprache,  jeder  Mund 
Tut  dich  im  Gesänge  kund. 

Alle  meine  Gebeine  20 

Müssen  sagen: 
Wer  kann,  o  Herr,  dir  gleichen? 

(Ps.  35,  10.) 

2.  Geist  und  Glieder 

Sind  durch  dich  verwebt;  25 

Von  dir  hernieder 
Strömt,  was  in  mir  lebt. 
Das  Geschenk  meiner  Lieder 
Zu  dir  aufwärts  schwebt: 

Die  Gabe,  auch  die  kleine,  80 

Vom  Dankgefühl  getragen 
Wird  sie  schneller  dich  erreichen. 

3.  Der  Odem  von  der  Nase  eingesogen 
Ist  von  deiner  Hand; 

Das  Licht,  das  in  mein  Auge  eingezogen  85 

Deinem  Glanz  entwandt; 

Der  Anschlag,  den  ich  erwogen, 

Von  deiner  Weisheit  mir  gesandt. 

Dich  stets  ich  meine; 
Soweit  in  mir  Gedanken  ragen,  40 

Stellen  dich  sie  auf  als  Zeichen. 


—    236    — 

4.  Rufet  meine  Liebe 

Zurück,  der  mir  entschwunden: 
Haben  meine  Triebe  — 
Hat  das  Herz  dich  schon  gefunden. 
5  Doch  ich  muß  es  lassen 

Denkend  dich  zu  fassen; 

Von  den  Vorstellungen  keine, 
Nichts  von  dem,  was  Träume  wagen 
Ist  mit  dir  zu  vergleichen. 

10  5.  Den  Heiligen  mit  dir 

Hast  eine  Fahne  du  verliehen, 
Und  errichtet  ein  Panier 
Für  die,  so  dir  nachziehen. 
Wer  sich  dir  befohlen, 

15  Dem  bist  Du  nicht  verhohlen; 

Der  nicht  von  Sünden  reine 
Dich  zu  erkennen  muß  verzagen 
Mit  Augen,  die  erbleichen. 

6.  Du  hast  erschauet 
20  Gedanken,  die  bei  mir  weilen. 

Seitdem  du  auf ge  bauet 

Meines  Leibes  Säulen, 

Herz  und  Nieren 

Von  dir  herrühren: 
26  Was  ich  verhehle,  was  ich  scheine. 

Wohin  deines  Blickes  Blitze  schlagen 

Muß  alles  Dunkel  weichen. 
Alle  meine  usw. 


4. 

80  L  Es  zieht  zu  dir  mich  hin, 

Nach  deiner  Wohnung  meine  Blicke; 
Auf  dich  gestützt  ich  meinen  Sinn 
Führe  sanft  zu  dir  zurücke. 
Einen  Gast  in  deinem  Zelt. 

3S  Daß  er  Gunst  von  dir  erringe 

Ich  dir  ihn  heute  bringe, 
Hab'  ihn  vor  dich  hingestellt. 

2.  Deine  Liebe  kam  mir  nachgerannt. 
Dir  nahe  sein  mocht'  ich  gern, 
40  Dir  ich  mich  verwandt  empfand. 

Drum  blieb  ich  den  Verwandten  fern, 
Ließ  von  deinem  Schritt  mich  lenken 
Ohne  zögerndes  Bedenken; 


—    237    — 

Drob  mich  hassen 

Die  dich  verlassen: 

Da  schützt  den  Matten 

Deiner  Wolken  Schatten, 

Ihn  dein  Licht  erhellt,  5 

Der  vor  dich  ist  hingestellt. 

3.  Besser  einen  Tag  auf  Gottes  Erde 
Denn  tausend  im  Lande  der  Barbaren; 
Lieblicher  des  Gottesberges  Trümmer 

Als  der  Gekrönten  Palastzimmer;  10 

Nur  unrein  ich  in  diesen  werde 

Ein  Knecht  von  Tyrannen-Scharen. 

Nach  dir  allein  ich  will  fragen, 

Von  keinem  anderen  sein  getragen. 

Du,  der  Treuen  schützender  Held,  15 

Der  Vertrauenden  Macht! 

Dir  hab'  ich  mein  Herz  gebracht 

Und  es  vor  dich  hingestellt. 

4.  Ich  lechze,  auf  der  Zion-Spur, 

Wie  nach  Tau  die  heiße  Flur,  20 

Dort  unter  Gottes  Flügeln 

Auszuruh'n  auf  Libanons  Hügeln. 

Mein  Auge  schmachtet 

Nach  dem  Tale  der  Gesichte, 

Wo  göttliche  Majestät  nachtet;  25 

Nah  den  Tafeln  von  Stein 

Dem  Schatze  in  dem  Gottesschrein 

An  deinem  Tisch  ich  meinen  Sitz  errichte, 

Wo  du.  Höchster!  meine  Welt 

Und  ich  bin  vor  dich  hingestellt.  80 

5.  Der  Sonnen  weckend  macht 
Zum  Morgenrot  die  Nacht,  — 
Von  Lüge  und  Betrug 
Entweihet  lang  genug 

Ist  ein  Name,  den  sie  preisen,  36 

Die  bluten  von  dem  Eisen. 

Sind  verkauft,  ein  Tand, 

Söhne,  dir  verwandt, 

Zions  teure  Meine, 

Schafe,  die  ein  Gott  erhält?  40 

Ach,  es  sind  ja  deine. 

Dir  gebrachte,  vor  dich  hingestellt! 


Abraham  b.   Meir  b.   Esra,  dessen  Maamad  nicht 
mehr  vollständig  erhalten  ist,  scheint  seine  religiösen  Poesien 


—    288    — 

in  verschiedenen  Ländern  verfaßt  zu  haben.  Wenigstens 
auf  150  beläuft  sich  die  Zahl  seiner  Kompositionen,  be- 
stehend aus  Mecharech,  Barchu,  Meora,  Ahaba,  Geula, 
Keroba,  Selicha,  Pismon,  Tochecha,  Liedern,  Klagegesängen 
5  u.  a.  Gedankenreichtum,  sittliche  Strenge,  Weltverachtung 
herrscht  in  seinen  zahlreichen  Tochechas;  lebendig  und 
anziehend  in  der  Keroba,  zart  in  der  Meora  und  Geula, 
stets  geistvoll,  bisweilen  Bilder  und  Ideen  nach  Zahlen  fast 
rätselhaft  ordnend,  hat  er  vornehmlich  mit  dem  Ernst  seiner 

10  Ermahnung  und  dem  Witze  seiner  Lieder  die  Gemüter 
erobert.  Wie  es  scheint,  hat  er  zuerst  der  gleichlautenden 
aber  verschiedendeutigen  Wörter  sich  im  Reime  [Ted- 
schnis-Eeime ]  bedient,  a)  jedoch  nur  in  seltenen  Fällen.  Wie 
Mose    b.    Esra   hatte    auch   Abenesra   von   Neid   und   Gemein- 

15  heit  zu  leiden;  indes  ist  die  Spur  hiervon  nur  in  seinen 
Satiren,  nie  in  den  Synagogal-Poesien  zu  finden,  wo  allein 
Israels  Leiden  auftreten. 

Zu  dir  flehend  klagen, 
Die  täglich  Leiden  tragen: 
20  Wie  lang,  o  himmlischer  Rächer! 

Erwarten  den  trostvollen  Becher, 
Wann  der  Wunder  größte 
Sehen  endlich  Erlöste? 

fragt   der   Dichter   in   einer    Meora.  b)     Verwandtes   liest    man 
25  auch     in     der    nachfolgenden     Esther-Selicha.  c)       Die     beiden 
anderen    Nummern    sind   eine    Buße-Selicha  d)    imd   eine    drei- 
zeilige  Tochecha.  e) 

Abenesra. 

1. 

80  1.  Ein  Gott  kein  Zweiter, 

Dein  Arm  mein  Streiter  « 

Und  dein  Bund  der  Leiter 

Für  mich  und  Enkel  und  weiter, 

Als  du  stütztest,  die  mich  rächten, 
35  Hadasa  und  Mor/)  den  echten 

Und  mich,  stets  mit  dir,    faßtest  bei  der  Rechten. 


a)  mm  n^^b  und  m-n  np"1  (Meora  ^nJ  ^«  *?«)•  Bei  Salomo 
Gerundi  (Sulat  |0  2tt^):  ^^^^  milpi  VT  ''^rOO  H^«  IH^  ferne«" 
doppelt  '■p^r\'>-  —  b)  Die  Anm.  a  angeführte.  —   c)  t^'^  tl^-]  *7nK  bi< 

40  —  d)  ^32  ^n  bH'  —  e)  >-iDNan  mrn  >:«•  —  /)  "na  Myrrhe 

[ly^  «l^a  3.  Targ.  Exod.  30,  23]  anspielend  auf  Mordechai. 


—    239    - 

2.  Der  Lea  entstammten  zwei 
Von  der  Himmelslichter  Range: 

Des  ersten  a)  Hände,  aushaltend  treu, 

Den  Sieg  beschworen  bis  zum  Sonnenuntergänge, 

Wo  Amaleks  Leuten  5 

Verging  die  Lust  zu  fechten. 

Das  Haupt  der  Schlange 

Ward  gespalten  von  dem  zweiten,  b) 

Als  du  mich,  stets  mit  dir,  faßtest  bei  der  Rechten. 

3.  Rachel  sollte  drei  gebären  lo 
Helden  von  hoher  Pracht: 

Josua  zerschmetterte  den  Bären, 

Der  tückisch  überfiel  bei  Nacht; 

Und  Saul,  er  bleib'  in  Ehren 

Samt  Esther,  die  uns  Sieg  gebracht.  i5 

Wo  Gottes  Hilfe  mir  gelacht 

Hatte  meine  Lust  ich  an  den  Schlechten, 

Denn  mich,  der  stets  mit  dir,  du  faßtest  bei  der  Rechten. 

4.  Deine  Rechte  war  emporgestreckt 

Zu  erlösen  leidende  Verehrer.  20 

Da  sie  vertrauten  dem  göttlichen  Lehrer 

Ward  an  ihre  Gabe  die  Erinnerung  geweckt: 

Es  wog  der  halbe  Schekel  schwerer 

Als  die  Talenten-Myriade. 

Meine  Sünden  nur  mich  töten  möchten,  25 

Doch  mich  belebet  deine  Gnade 

Wenn  du  mich,  stets  mit  dir,  fassest  bei  der  Rechten. 

5.  Könnte  quälen  mich  mein  Hort? 

Dem  Rufenden  versagen  Trostes  Wort  ? 

Mich  überlassen  den  Barbarenknechten,  SO 

Umsonst  den  Fremden  mich  verkaufen. 

Den  Söhnen  meiner  Magd,  die  mich  knechten. 

Dem  Bruder,  der  mich  legt  auf  Scheiterhaufen? ■ 

Vater,  sieh  mein  Auge 

Wund  von  Tränenlauge  35 

Und  mich,  stets  mit  dir,  fasse  bei  der  Rechten! 


2. 

1.  Gott  lebt  im  All  der  Welt, 

In  jede  Ferne  seine  Blicke  reichen; 

Wenn  die  Seele  wacker  ist,  wenn  sie  mißfällt,  40 

Die  Vergeltung  wird  sie  einst  erreichen. 

Wenn  der  Zügellose  nicht  die  Kraft  behält. 


a)  Moses.  —  b)  Samuel. 


—    240    — 

Sich  von  dem  Richter  fortzuschleichen, 
An  jenen  engen  Ort  gestellt, 
Wo  kein  Weg  ist  auszuweichen. 

2.  Die  Jahre  sind  in  Eitelkeit  vergangen, 

5  Des  Geistes  Kräfte  gingen  ihm  verloren; 

Er  ahnte  nicht,  daß  er  lebt  gefangen 
In  Körperschaft,  seitdem  er  ist  geboren. 
Wonach  die  Augen  und  das  Herz  verlangen 
Wird  nun  verübet  von  dem  Toren, 
10  Der  verlassen  hat  des  Einen  Wort, 

Um  den  Vielen  zugewandt  zu  gleichen: 
Nun  steht  er  an  dem  engen  Ort, 
Wo  kein  Weg  ist  auszuweichen. 

3.  Über  Einsicht,  die  erschlafft, 

15  Macht  und  die  Begierde  siegen. 

Mit  der  Torheit  hält  er  Brüderschaft. 
Gesetze  müssen  sich  den  Lüsten  fügen,  — 
Des  Tags  vergessen,  wo  die  Kraft 
Gebrochen  völlig  wird  versiegen, 

20  Wenn  auf  Stein  beim  Wurme  liegen 

Die  ruhten  auf  Betten,  reichen,  weichen, 
Und  er  den  engen  Ort  hinabgestiegen. 
Wo  kein  Weg  ist  auszuweichen. 

4.  Dem  für  meine  Größe  Blinden 

25  Ein  Tag  nach  dem  anderen  schwand; 

Indessen  wuchsen  seine  Sünden 

Zahllos  wie  des  Meeres  Sand. 

O  werde  weiser,  daß  der  Schöpfer  dir 

Zubereite  einen  wonnevollen  Stand. 
30  Sei  fürder  nicht  der  unbändige  Stier; 

Lieber  zwischen  Jochen  keuchen 

Hin  zum  engen  Ort,  wo  dem  Bleichen 

Kein  Weg  ist  auszuweichen. 


35  So  lang  ich  in  meinen  Banden  bleibe 

Trauert  die  Seele  ob  dem,  was  ich  treibe. 
Keine  heile  Stelle  ist  an  meinem  Leibe. 
Mit  Schrecken  fühl'  ich  das  Gewicht 
Jener  Lehre  im  prophetischen  Gesicht, 
40  Daß  Gott  ein  Herr  ist  vom  Gericht, 

Wenn  der  Ruf  aus  der  lichten 
Gotteswohnung,  aus  den  Himmelsschichten, 
Herniederschallt,  sein  Volk  zu  richten. 


~    241     - 

Die  Zucht  ist  eine  Last, 
Die  ernst  das  Gemüt  erfaßt. 
Keinem  gibt  zur  Freude  Rast. 

Das  Gerichtsbuch  wird  aufgerollt, 
Und  der  Donnerruf  rollt:  5 

Die  Streitsache  ihr  vorbringen  sollt! 

Schmerzvoll  tönt's  in  meiner  Brust: 
Ist  das  das  Ziel  meiner  Lust? 
Daß  Geist  ich  bin,  hast  du  gewußt. 

Ich  ward  verdrossen,  lO 

Weil  in  einen  Kerker  eingeschlossen. 
Von  Fleisch  und  Blut  umflossen, 

Ich  des  Körpers  Mutwillen  trage. 
Mit  ihm  mich  plage 
Und  so  der  Ruh'  entsage.  15 

An  Knochen  mußt'  ich  mich  anlehnen. 
An  Fleisch  mich  gewöhnen, 
An  Haut  und  Sehnen. 

Darob  ich  bitter  klage: 
Richte  nicht  in  solcher  Lage  20 

Mich  nackt  wie  an  diesem  Tage! 

Drauf  spricht  der  Körper  allein: 
Ich  sollt'  einmal  so  sein. 
Weiß  nicht  aus  nicht  ein. 

Beschämt  ich  werde,  25 

Du  lädst  vor  deine  Behörde 
Mich  Asche,  Erde! 

Als  ob  noch  nicht  genug  ich  litte, 
Zählst  du  Wort'  und  Tritte 
Und  beachtest  meine  Schritte.  30 

Mich  fesselte  das  eitle  Leben, 
Und  als  Ertrag  von  meinem  Streben 
Hat  man  Jammernächte  mir  gegeben. 

Tadelfrei  ist  vor  dir  kein  Sonnenlicht, 
Dem  Monde  die  Vollkommenheit  gebricht:  35 

Was  vermag  der  Sterbliche,  der  Wicht? 

Des  Menschen  Verborgenes  enthüllen 
Kann  nicht  sein  des  Gottes  Willen, 
Der  sein  Werk  liebt  im  Stillen.  — 

Da  der  Allmächtige  heißt  40 

Zum  Leib  zurückkehren  den  Geist, 
Daß  einer  für  den  anderen  beweist. 

Zu>u,  Synagogale  Poesie.  ,  16 


_     242    — 

Nun  wird  ihm  sein  Schalten 
Und  all  sein  Sinnen  vorgehalten; 
Doch  er  läßt  nicht  vollen  Zorn  walten. 

Geschrei  wir  hören  vor  dem  Herrn: 
Ist  denn  jeder  Hoflfnungsstern, 
Ist  alle  Lösung  fern? 

Das  Leben  ist  von  Schmerzen  eine  Kette; 
Es  gibt  keine  Zufluchtstätte, 
In  die  der  Mensch  sich  rette. 

Du,  Barmherziger,  mußt  Liebe  senden, 
Gnadenpforten  öfEnen  mit  eigenen  Händen, 
Erhören  und  Verzeihung  spenden. 

Möge  dein  Licht  unter  uns  zünden. 
Du  uns  von  der  Schuld  entbinden 
Und  vergeben  uns're  Sünden. 


Von  den  übrigen  Dichtern  ist  in  den  französischen, 
deutschen  und  sonstigen  europäischen  Riten  verhältnismäßig 
wenig  entlehnt :  Von  Jehuda  Abas  eine  Akeda  und  eine 
Selicha ;  von  B  i  n  j  a  m  i  n  ein  schönes  Grebet  a)  für  die  Selicha- 

20  tage ;  von  Jakob  und  Elasar,  von  jedem  zwei  Selichas.  Jakob 
ist  vielleicht  ibn  Taban,  der  Bruder  Levis,  oder  der  Gramma- 
tiker Jakob  b.  Elasar:  beide  aus  der  ersten  Hälfte  des  zwölf- 
ten Jahrhunderts.  Elasar  könnte  Elasar  b.  Nachman  b)  sein. 
Ebensowenig    ist    Joseph,    mit    dessen    Namen    mehrere  in 

25  italienischen  und  deutschen  Handschriften  befindliche  Se- 
lichas spanischen  Charakters  gezeichnet  sind,  näher  zu  be- 
stimmen; die  Zahl  der  synagogalen  Stücke,  die  in  spanischen 
und  afrikanischen  Gebetsammlungen  von  Joseph  stammen,  ist 
sehr  beträchtlich. 

so  Von  den  Spaniern  scheidend  teilen  wir  noch  folgende,  teils 

im  deutschen,  teils  im  römischen  Rituale  befindliche  Gebete 
mit,  deren  Urheber  nicht  genannt  sind.  Das  erste  c)  ist  eine 
Tochecha,  die  bisweilen  Abenesra  zugeschrieben  wird;  das 
zweite  d)  eine  Buße -Ermahnung,  die  in  Pismon-Form   mehrere 


35  a)  ^^  ninnX  n2-    — ■  ^)  von  Mose   b.  Esra  besungen  im  Diwan 

(Luzzatto  rr'D  4  S.  93)  und  erwähnt  in  der  Poetik,  wo  er  Abulfatah  b. 
1Kn?K  ^^3  Sevilla  benannt  ist,  wahrscheinlich  der  Vater  des  im  Diwan 
Jehuda  halevis  (derselbe   in   ri^lH^   S-  20)    vorkommenden  Nachman 

Abu  ishak  b.  -inr^.  —  c)  X22:  oixn  ^a»-  —  ^)  ^yr\^  :>^^  n?r»-  - 


—    243    — 

Sentenzen  aus  Mischna  Abot  (2,  15.  4,  16,  3,  16  und  1)  variiert; 
das  dritte  a)  ein  Gebet  in  dem  bereits  erwähnten  Metrum,  &)  von 
welchem  Anfang  und  Schluß  übersetzt  worden. 

Ungenannte. 

1.  5 

Des  Menschen  Leben  eine  ihm  gesetzte  Frist, 
Auf  Erden  ex  ein  Wand'rer  ist: 
Sein  Kommen  —  eines  Hauches  Wehen, 
Finsternis  sein  Gehen. 

Die  Liebe  zu  der  Erde,  dieser  schnöden,  lo 

Macht  den  eitlen  Toren  irre. 
Den,  durch  süße  Worte  kirre. 
Verführen  ihre  glatten  Reden. 

Um  arm  zu  machen  sie  bereichert. 
Beklagenswert  sie  macht  mit  ihrem  Sänge,  15 

Öl  und  Honig,  die  sie  aufgespeichert, 
Bergen  Gift  der  Schlange. 

Honigseime  ihre  Lippen  träufeln. 
Locken  dich  mit  würzigem  Weine;  — 

Doch  die  Rebe  ist  aus  Sedom  eine  20 

Und  ihr  Wein  die  Galle  von  Teufeln. 

Vergiß  die  Welt  mit  ihren  Hochgenüssen, 
Gelüste  nicht  nach  ihren  Leckerbissen; 
All  das  süßlich  Ding 
Halte  lieber  gering.  25 

Geschleudert  in  das  Weltgedränge 
Verlor  ich  mich  in  ihre  Felsengänge, 
Bis  den  Geplagten,  den  Erfahrungsreichen 
Ekel  überfiel  vor  ihren  Bräuchen. 

Von  Jugendmost  betrunken  30 

Ging  ich  nach  der  Augenlust: 
So  in  Torheit  ganz  versunken 
Ward  ich  unverzeihlicher  Schuld  bewußt. 

Hoch  stiegen  meine  Blicke, 
Doch  mein  Aussehen  sank,  35 

Und  beim  Gewebe  meiner  Tücke 
Wurde  mir  die  Seele  krank. 

Lustvoller  Tage  Schlummer 
Weckte  des  Alters  Kummer, 


«)  Wpn'Ü  n^i  Itt^K-  —  b)  S.  oben  S.  94.  Dasselbe  ist  unter  den  40 
32  Gattungen,  die  OUveyra  aufzählt,  nicht  befindlich,  und  besteht  aus 
Jated  und  2  Tenuas,  Jated  und  Tenua,  beides  wiederholt. 

16* 


—    244    — 

Und  die  Früchte  jener  Gunst 
Waren  Eitelkeit  und  Dunst. 

Die  Frische  der  Jugendzeit 
Ist  ein  Traum  von  heut; 
R  Wirklich  aber  ist  die  Sündenschar 

Und  hinterher  die  Totenbahr'. 

Eines  Tages  uns  die  Kraft  verläßt. 
Dann  entflieht  der  Geist, 
Der  Körper  eine  Leiche  heißt 
10  Wird  hastig  in  die  Gruft  gepreßt. 

Ausgespien  von  seinem  Bette, 
Weggejagt  von  seiner  Stätte 
Vertauschet  er  für  immer 
Mit  einem  Sarg  das  Zimmer. 

15  Und  den  vom  Erdreich  Verbannten 

Flugs  ihn  holen  die  Bekannten, 
Werfen  seinen  Leib  hinab. 
Ein  wertloses  Gerät,  ins  Grab. 

Wert  behält,  wenn  sie  scheidet, 
20  Eine  Seele  von  der  Lust  entkleidet; 

Diese  gehet  sündenrein 
In  den  Himmel  ein, 

Wird  nach  ihrer  Wohnung  entschweben 
Wie  Gott  sie  hat  gegeben, 
25  Und  hervor  ihr  Licht, 

Eine  Morgenröte,  bricht. 

Vergiß  das  Jauchzen,  und  Vergnügung  meide. 
Nur  des  Toren  Herz  ist  im  Haus  der  Freude; 
Unter  Weinen  gürte  um  den  Strick, 
30  Nach  dem  Trauerhause  geht  des  Weisen  Blick. 

Wohlan  1  wir  wollen  mit  Gebeten 
Hin  vor  den  Richtenden  treten; 
Lasset  uns,  die  Gott  verehren, 
Zurück  zu  unserem  Gotte  kehren. 

35  2. 

1.  Es  verlasse  der  Böse  seine  Wege, 
Und  beuge  seinen  stolzen  Sinn, 
Er  kehre  um  zum  Vater  hin, 
Daß  er  ihn  begnadigen  möge, 

40  Bevor  man  in  das  Grab  ihn  lege. 

2.  Verlaß,  o  Mensch!  töricht  Geschwätz, 
Ehe  du  flatterst  wie  Vögel  ins  Netz, 


i 


i 


—    245    — 

Und  der  Gläubiger  holet  das  Pfand. 

Der  kommende  Tag  ist  unbekannt; 

Darum  heute  dich  im  Guten  stärke, 

Zu  kurz  ist  der  Tag  zu  dem  Werke. 

Der  Sorgsame  höre  und  es  sich  merke!  5 

3.  Verlaß,  o  Mensch,  die  kleinlichen  Sorgen; 
Was  heut  dich  freut,  beweinst  du  morgen. 
Nicht  aus  dem  Buche  zu  löschen  ist  deine  Schuld, 
Nicht  zu  erschleichen  des  Unbestechlichen  Huld. 

Der  Herr  drängt  die  trägen  Arbeitsleute,  lo 

Der  Gegner  erscheint  und  steht  dem  Streite. 

4.  Verlaß,  o  Mensch,  Güter,  die  flüchtig  reizen, 
Du  sammelst  Spreu,  verlierst  den  Weizen, 

Du  stirbst  und  Freund  und  Bruder  verschwinden, 

Und  der  Hölle  Flammen  zünden.  15 

Die  mit  dem  Gute  im  Vorhause  geizen, 

Werden  im  Speisesaal  das  Bereitete  finden. 

5.  Verlaß,  o  Mensch,  verführerische  Lust; 
Trage  lieber  ein  Weh  in  eigner  Brust, 

Als  daß  ein  anderer  dir  fluche.  20 

Frage  nicht,  wem  deine  Schritte  bewußt? 
Deine  Hand  schreibt  auf  im  offenen  Buche. 
Kehre  um  und  dauernde  Seligkeit  suche. 

6.  Verlaß,  o  Mensch,  der  Welt  Freuden, 

Bevor  dein  Atem  entflieht  9$ 

Und  die  Seele  im  strafenden  Feuer  verglüht. 

Bedenke  dein  Kommen  — ■  aus  Eingeweiden, 

Für  dein  Gehen  wird  —  eine  Grube  bestellt. 

Dann  ein  Hoher  Gericht  über  dich  hält. 

Drum  verlasse  die  sündhaften  Wege  so 

Bevor  in  das  Grab  man  dich  lege! 


1.  Der  um  seine  Erde 

Spannt  des  Himmels  Höhen, 

Der  zwischen  Engeln  thront,  85 

Wo  Flammen  wehen. 

Um  ihm  ruhet  stille  Majestät, 

Keine  kommen,  keine  gehen,  — • 

Vergib  die  Schuld,  entlasse 

Den,  der  anklagt  um  Vergehen,  40 

Furchtbarer!  den  die  Heiligen  umstehen. 


—    246    — 

2.  Dein  Gewand  ist  die  Wolke, 

Die  sich  in  Wettern  zeigt, 

Du  schauest,  lichtumstrahlt, 

Was  im  Finstern  schleicht; 
5  Du  hast  das  Süße, 

Auch  das  Bittere  erzeugt, 

Dein  ist  das  Ursprüngliche, 

Und  was  der  Wurzel  sich  entzweigt. 

Viel  noch  könnt'  ich  nennen, 
10  Da  dich  keine  Zahl  erreicht: 

Und  Fehler  willst  du  ahnden. 

Am  Wurm,  der  im  Staube  kreucht? 

Verjage  sie  wie  Spreu, 

Wie  Dünste  durchs  Gitter  verwehen! 
15  6.  Du  zerreißest  die  Wolke 

Und  ihre  Steine  triefen, 

Du  sendest  dem  Zagenden  Hoheit, 

Dem  Stolzen  die  Plage, 

O  stürze  die  Sünde  in  die  Tiefen, 
20  Heile  dein  Volk 

Von  Feindes  Hohn  und  Schlage ! 

Nicht  an  die  Fremden  es  sei 

Verkauft  auf  endlose  Tage; 

Die  Kinderberaubte,  verstoßen  mit  Scheidebriefen, 
25  Verlobe  dir  treu  mit  neuem  Ehevertrage. 


Wenn  wir  1146  von  Spanien  uns  nach  Deutschland 
begeben,  kommen  wir  aus  einem  Lande,  wo  der  Islam  den 
Juden  aufgezwungen  wird,  zu  einem  anderen,  wo  das  Kreuz 
tötet.  Die  Dichter  hatten  hier  nur  Tragödien  erlebt,  und 
30  tragisch  ist  ihr  Gesang.  Elieser  b.  Natan  aus  Mainz,  der 
die  Metzeleien  der  Kreuzzüge  beschrieben,  beginnt  eine  Selicha  a) 
folgendermaßen : 

Der  Eid,  dem  Abraham  geschworen, 

Ging  seinen  Kindern  nie  verloren: 
35  Des  Vaters  Opferbereitschaft 

Gab  Festigkeit  göttlicher  Freundschaft; 

Aus  Sündenschuld, 

Aus  Stürmen  von  Strafen, 

In  Gottes  Huld 
40  Sie  fanden  einen  Hafen. 

Wenn  noch  die  Stärke 

«)  nnan  dn- 


—    247    — 

Des  einen  Opfers  wir  erfahren: 

Werden,  ach,  die  vielen  Opferwerke 

Aus  den  beiden  blutigen  Jahren  a) 

Uns  für  Vergehen  keine  Sühne  sein?  — 

Sie  erboten  sich  zu  sterben,  groß  und  klein,  5 

Und  wurden  regelrecht  dir  dargebracht: 

Übrig  blieb  keiner  über  Nacht, 

Das  Fett  ging  auf  in  Flammen 

Vom  Geschlachteten  und  Schlachtenden  zusammen. 

Solche  Altargaben  müssen  Gnade  finden  lo 

Und  dein  „Ich  vergebe"  Flehenden  verkünden. 

Mose  b.  Samuel,  der  vielleicht  noch  älter  als  der  eben 
Genannte  ist,  und  sowohl  Selichas  als  Piut  verfaßt  hat,  ist  der 
Dichter  folgender  Eröffnungs-Selicha.  b) 

Mose  b.  Samuel.  is 

Beherrscher  der  Welt, 

Erhabenster  Held! 

Wohnend  im  Himmel  oben, 

Den  alle  Wesen  loben 

Mit  unvergänglichem  Preis,  20 

Der  das  Leid  der  Bekümmerten  weiß,  — 

Sieh  auf  das  Volk  nieder 

Das  unter  alle  Nationen  versprengt 

Mit  Schmach  und  Schande  wird  getränkt. 

Ihr  Rücken,  geweihet  der  Last,  25 

Hallt  von  Stößen  und  von  Schlägen  wieder, 

Sie  trauern,  mit  Ungnade  gekränkt. 

Ohne  Ruhe,  ohne  Rast. 

War'  es  Abend!  rufen  sie  am  Morgen, 

Wünschen,  wenn  es  dunkelt,  Tageslicht;  20 

Statt  Frieden  immer  Angst  und  Sorgen, 

Sie  suchen  Trost,  und  finden  nicht; 

Sie  sehnen  sich  nach  Glück 

Und  es  trifft  sie  täglich  Mißgeschick: 

Begrüßen  würden  sie  den  Tod.  35 

Weh,  daß  Sünde  trägt  die  Schuld! 

Wir  wichen  von  dem  göttlichen  Gebot. 

Nun  verfahre  denn  nach  deiner  großen  Huld, 

Sammle  aus  den  Ländern,  von  den  Meeren, 

Die  Zerstreuten,  die  dir  gehören;  40 

Die  den  Getauften 

Umsonst  verkauften 


a)  Die  Jahre  856  (A.  1096)  und  906  (A.  1146)  werden  angegeben.  — 


—    248    — 

Löse  wieder  ein 

Ohne  Geld,  ohne  Schein; 

Gebiete  Jakobs  Sieg 

Du  unser  Schutz  in  Ewigkeit! 

Du  lenkst  den  Krieg 

Und  bei  dir  ist  Barmherzigkeit. 


Bei  dem  berühmten  Jakob  b.  Meir  b.  Samuel  (gest. 
1171)  in  Rameru,  bekannter  unter  dem  Namen  „Rabbenu  Tam", 
bemerkt  man  zuerst  den  Einfluß  der  spanischen  Poesie, 
10  da  er  korrekt,  mit  Geschmack,  bisweilen  auch  metrisch, 
dichtet;  die  zwei  ersten  Strophen  seines  Gebetes  XI^K  "|Qt£^, 
das  Mittel-  und  Strophenreim  hat,  lauten  in  der  Nach- 
bildung wie  folgt: 

1.  Ein  Felsenschutz, 
15                      Dem  Unheil  Trutz 

Dein  Namen; 
Wenn  Not 
Uns  droht, 

Wir  kamen. 
20  Den  Freund  bedenk, 

Der  dein  Geschenk 

Zum  Opfer  brachte; 
Bedenke,  der  gesagt. 
Als  ihn  ein  Blick  gefragt, 
25  „O  Vater  schlachte!" 

Auch  den  Frommen 
Lasse  vor  dich  kommen,  . 

Dessen  Bild  an  deinem  Throne; 
Alle  drei  seien 
30  Bei  Zornesdräuen 

Uns  Schild  und  Krone. 
Zeugen  Sünden 
Und  verkünden 

Ein  Löschen  aus  dem  Buche: 
35  Bei  unserem  Gotte  ich  Verzeihung  suche. 

2.  Unter  schwerer  Last  ^ 
Ohne  Rast 

Meine  Tränen  rinnen; 
Bei  dem  Knecht 
40  Ohne  Recht 

Möcht'  die  Seele  mein  von  hinnen. 
Ruf'  ich  dann 


—    249    — 

Meinen  Vater  an 

Inbrünstig  hoffnungsvoll : 
Die  Nase  rümpfend 
Und,  mich  schimpfend 

Bricht  hervor  sein  Groll:  5 

,,Du  bist  geächtet, 
Von  mir  geknechtet, 

Mir  von  Gotte  überlassen; 
Fremde  dort  und  hier! 
Du  gescheuchtes  Wander tier,  lo 

Wohin,  wenn  dich  Feinde  fassen?" 
Und  ich:  Der  zu  Abraham  spricht. 
Ich  verlasse  deine  Kinder  nicht, 

Ist  noch  heute  meine  Zuversicht; 
Verhängt  er  Strafen  15 

Verirrten  Schafen 

Wegen  großer  Sündenschuld,  — 
So  ist  auch  sein  Verzeihen,  groß  auch  seine  Huld. 


Wie  es  scheint,  ist  E  1  c  h  a  n  a  n  ,  der  Verfasser  folgender 
Peticha,  a)  noch  älter  als  Rabbenu  Tarn,  der  zu  derselben  be-  20 
reits  Erklärungen  gegeben  haben  soll. 

1.  Einst  die  Jugendbraut,  geliebt, 

Mit  reicher  Morgengabe  dir  beschieden; 

Ach  sie  trauert  schmerzbetrübt, 
Verworfen,  einsam  und  gemieden!  25 

2.  Lagerte  auf  köstlichen  Gewändern, 
Eines  Gottesbundes  Pfändern; 

Ach  sie  muß  ihr  Lager  ändern. 
Die  Bettlerin  in  fremden  Ländern! 

3.  Chöre  rings  auf  Erden  priesen  30 
Der  Krone  und  des  Gürtels  Pracht; 

Ach  sie  weint,  verurteilt,  abgewiesen. 
Des  Fluches  Beute,  hohnverlacht! 

4.  Anmutsvoll  und  munter  war  ihr  Schritt 

Von  deinen  Fittichen  beschattet;  35 

Ach  sie  jammert,  irrt  bei  jedem  Tritt, 
Um  die  Kinder  leidend,  fällt  ermattet. 

5.  An  Gott  dennoch  fest  sie  hält. 
Nichts  gilt  ihr  Tyrann  und  Held, 

Ein  Nichts  die  Macht,  die  jählings  fällt,  —  40 

Deine  Huld  ist  ihre  Welt! 


«)  Dmr:  nttr«. 


—    250    — 

Ebensowenig  näher  festzustellen  ist  S  a  1  o  m  o  ,  der  in 
einer  Selicha  a)  wahrscheinlicli  die  Trauerzeiten  aus  dem  zwölften 
Jahrhunderte  uns  vorführt. 

Hoch  erhebe  die  mächtige  Rechte! 
5  Der  heilige  Arm  für  Zions  Tochter  fechte. 

Der  Ruf  erschalle  an  die  Gerächte: 

Erwache!  erwache,  es  leuchten  deine  Nächte! 

Die  Knochen  den  Feinden  zermalme, 

Untergehen  im  Flammenqualme 
10  Der  Geschorenen  verbündete  Mächte; 

Das  Lamm,  das  sie  verspeisen,  rette! 

Die  Dränger  es  scheren 

Und  sie  zehren 

Von  seinem  Fette. 
15  Richte  du  zwischen  Kranken  und  Gesunden; 

Verlorene  sind,  wenn  du  sie  suchest,  gefunden. 

In  der  Liebe  zu  jenen  alten  Hirten 

Halte  Musterung  über  die  Verirrten; 

Ich  schmachte  nach  des  Lichtes  Strahle, 
20  Der  die  Geier  lädt  zu  ihrem  Mahle. 

Wann  der  Stolzen  reichest  du  die  Schale 

Und  sie  hört  dein:  Nimm,  trink  und  zahle?  — 

Ach,  seit  ich  bin  gerichtet 

Und  die  Tüchtigsten  vernichtet, 

25  Gibt  es  Mitleid  nicht  für  meine  Wunden; 

Und  der  Freund  ist  mir  verschwunden.  —  — 

*  * 

* 

Wegen  Missetaten,  die  wir  begangen. 

Sind  unglücklich  wir  und  gefangen: 

Beschämt  nach  deiner  Gnade  wir  verlangen, 

30  Greis'  und  Kinder  betend  sich  vereinen, 

Mit  dem  Bekenntnisse  nach  dir  sie  bangen;  — 

„Hier  bin  ich!"  sprich,  wenn  wir  noch  weinen. 


Die  damahge  Zeit  war  der  Selicha-Dichtung  günstig:  Will- 
kür-Herrschaft,  Barbarei  und  PfafEentum  sorgten  vereint  da- 
35  für.  Sowohl  in  Deutschland  als  in  den  angrenzenden  Ländern 
wurden  von  genannten  und  von  ungenannten  Verfassern 
poetische  Selichas  geschrieben.  In  Deutschland  lebten  Joel 
halevi,  Abraham  b.  Samuel,  Ephraim  b.  Isaac,  Joseph  b.  Natan,. 
Jehuda    b.  Kalonymos,    Ephraim    [und    Hillel]    b.  Jakob,    Me- 

40       a)  T  nr\n- 


—    251    — 

nachem  b.  Jakob,  Elasar  b.  Jehuda,  Simcha  b.  Samuel,  Barucli 
b.  Samuel,  David  b.  Kalonymos,  Elieser  halevi,  Pesach  Cohen, 
Joseph  b.  Kalonymos,  Natan  b.  Isaac.  Frankreich  an- 
gehören Salomo  b.  Abun,  Hillel  b.  Jakob,  Salomo  b.  Jo- 
seph, Isaac  Nakdan,  Jomtob;  vielleicht  auch  Isaac  b.  Ja- 5 
kar,  David  b.  Gedalja,  Samuel  b.  Mose,  Isaac  b.  Saadia. 
Nicht  näher  zu  bezeichnen  sind  Jonatan,  Zemach,  Cha- 
kim,  Israel  b.  Isaac,  Natan  b.  Jakob.  In  Polen  lebte  Mose 
b.  Chisdai;  in  Italien:  Leonte,  Binjamin,  Isaac  b,  Samuel; 
wohl  auch  Nehemia,  Isaac,  Itiel,  Der  Provence  gehören  lo 
Isaac  Seniri,  vielleicht  auch  Menachem;  dem  südlichen  Ita- 
lien oder  Griechenland:  Joseph  Kalai,  Antoli  b.  Joseph,  Je- 
saia  b.  Mali,  Mordechai  b.  Schabtai.  Alle  hier  genannten 
Dichter  sind  aus  dem  letzten  Jahrhundert  des  fünften  Jahr- 
tausends (A.  1140 — 1240);  nur  wenige  dürften  etwas  jünger  is 
sein.  Die  vielen  bereits  vorliegenden  Musterarbeiten  machten 
die  Leistungen  immer  mehr  einander  ähnlich;  Empfindungen 
wie  Gemälde,  Bilder  und  Formen  wiederholen  sich:  nur 
der  Schmerz  war  immer  frisch,  immer  neu.  Die  spanische 
Metrik  erscheint  in  einzelnen  Kompositionen  französischer,  20 
deutscher,  italienischer  Verfasser,  wie  z.  B.  bei  Jakob,  Sa- 
lomo b.  Abun,  Jomtob,  Ephraim  b.  Isaac,  ungenannten  Ver- 
fassern von  Ofan  a)  und  Bakaschas.  Allmählich  verliert 
sich  auch  die  alte  Derbheit,  die  tyrannische  Behandlung  der 
Sprache ;  jene  charakteristischen  Ausdrücke  und  Bezeichnungen  25 
aus  der  peitanischen  Epoche  machen  geläufigen  Wendungen 
Platz:  die  Gedanken  aus  den  Pismon  und  Tochechas  der 
Meister  dringen  mit  deren  Strophenbauten  in  die  Selicha  der 
italischen,  selbst  der  deutschen,  Juden  ein,  unterbrochen  von 
dem  Klagegeschrei  der  Opfer.  30 

Joel  halevi  b.  Isaac  aus  Bonn,  ein  bekannter  Ge- 
setzlehrer, hat  in  dem  im  Jahre  1147  erschlagenen  Schreiber 
Isaac  b.  Joel  halevi  vielleicht  seinen  Vater  oder  einen 
nahen  Verwandten  verloren.  Von  seinen  vier  Selichas  be- 
rühren  drei   die   Verfolgungen,   die   er  erlebte:   Eine  &)   scheint  35 


a)  z.  B.  y2:in  y^i<  «nd  ?p  '>yy\^,  in  welchem  von  0>n5:p3  Din^r 
die  Rede  ist.  —  6)  nXI^  DM*?«-     [Vgl.  mn^inO  m'?0  Bechai  -i^^^-l 


—    252    — 

von  dem  Märtyrer  Kalonymos  b.  Mordechai  aus  Bacharach  a) 
zu  sprechen.  R.  Joel  war  bereits  tot,  als  sein  [Scliwiegerjsohn 
Uri  verbrannt  wurde.  Eine  b)  seiner  um  Rache  schreienden 
Selichas  ist  folgende: 

5  Du,  o  Herr,  wirst  meines  Flehens  Stimme  hören, 

Wenn  die  Bösen  gegen  mich  sich  kehren, 

Alle  wider  mich  verschworen; 

Es  schwanken 

Meine  Gedanken: 
10  Sieh  hernieder,  sonst  bin  ich  verloren. 

Gezüchtigt  werde  ich  vom  Übermut; 

Einem,  der  mich  schuldlos  weiß, 

Geben  sie  mich  preis. 

Der  Elende  will  mich  verderben. 
15  Mir  ist  weh  zum  Sterben; 

Schon  ist  ihr  Schwert  geschliffen, 

Ohne  Mitleid  werd'  ich  angegriffen, 

Mir  ist  der  Arm  gebrochen, 

Mein  Herz  ist  eine  Glut, 
20  Es  brennen  mir  die  Knochen, 

Ich  lieg'  in  meinem  Blut, 

Ein  Opfer  ihrer  Wut. 

Jeder  Tropfen  ist  bei  dir  gezählt, 

Dafür  falle  jeder,  der  uns  quält. 
25  Laß  deine  Gnadenströme  fließen, 

Sonst  sie  unseren  Untergang  beschließen. 

Mit  Angst  und  Qualen 

Wir  unser  Leben  ihnen  zahlen; 

Vergiß  es  ihnen  nicht! 
30  Nimm  das  Blut  und  die  Lasten, 

Unser  Beten,  unser  Fasten 

Auf  als  Gaben,  die  wie  Opfer  wiegen; 

Und  wenn  der  böse  Engel  spricht, 

Wird  über  ihn  der  gute  siegen, 
35  Und  von  deiner  Liebe  uns  beschieden, 

Was  wir  so  lang  entbehren:  Frieden. 


Von   Abraham   b.   Samuel   in   Speyer,   dem   Bruder 
Jehudas    des    Frommen,    welchen    Isaac    aus    Wien    noch    ge- 
kannt   hat,    und    der    vier    KlageUeder    und    sieben    SeUchas 
40  geschrieben,  möge  folgendes  Chatanu  c)  hier  eine  Stelle  finden. 


a)  Vgl.  die  Worte  ininnö  nöp'?  m^  mit  q'^dd  bv  py^  ^^'' 

Joseph  Cohen  Chronik  f.  18  h.—b)  nPDtt^  [3X-  —  c)  ni3  11^31^  DX- 


—    253    — 

Ist  meine  Sünde  schwer,  hilf  sie  tragen; 
Bei  deiner  Nachsicht  darf  ich  wagen 
Dir  zu  weihen  meine  Seele. 

Meine  Seele  gern  ihr  Tun  reinigt. 
Nur  mein  Trotz  ist  es,  der  mich  peinigt,  5 

Doch  der  Gütige  vergibt  meine  Fehle. 

Meine  Fehle 
Nicht  zähle, 

Unser  tägliches  Gericht  ist  Galle; 

Wir  sind  heut  lO 

Wie  seit  langer  Zeit, 
Ein  Gespött  für  alle. 

Alle  unterdrücken,  klein  wie  groß ; 
Der  Erwerb  wird  uns  zerrüttet, 

Unser  Glanz  verschüttet,  15 

Wenn  ich  falle 
Tun  sie  groß.  • 

Groß  ist  der  Zorn,  der  erglühet, 
Ihr  Haß  Funken  sprühet. 

Und  ihre  Mienen  20 

Uns  zu  vertilgen  schienen; 
Ihr  Schwert  schlug  Israel  wund 
Und  rächte  deinen  Bund. 

Deinen  Bund  bewahrten  die  Geliebten, 
Die   früh   und   spät   dem    Einzigen   sich   versprechen,  25 

Dem  stummen  Schafe  gleich  sie  im  Tode  Treue  übten: 
Du  wirst  an  ihren  Mördern  die  Edlen  rächen, 
Wenn  zum  Kriege  Zeit  ist,  nicht  zum  Frieden. 

Frieden  gib  dem  umherirrenden  Verstoßenen, 
Dem  Weggewiesenen,  Gestoßenen;  30 

Dienstbarkeit  verfinstert  ihm  das  Leben, 
Drum  vergilt,  wie  du  ihm  beschieden. 
Höre  ihn,  ihm  sei  die  Schuld  vergeben. 

Vergeben  werde  jedem,  der  bekennet. 
Unverhüllt  seine  Fehler  nennet;  35 

Die  Sühne,  welche  ist  bei  dir, 
Reiche  der  Versammlung  und  mir. 
Verzeih  dem  Volk,  es  ruft  zu  dir! 

Z  u  d  i  r  wir  kommen  mit  der  Lippen  Gaben, 
Anderes  die  Schwachen  nichts  zu  bieten  haben;  40 

Im  Bitten  nur  bestehet  uns're  Stärke, 
Und  leih'st  du  Beistand  diesem  Werke, 
Rufen  wir  einander  zu:  sei  stark! 


—    254    — 

Stark  laßt  uns  sein  in  wohlgesetzter  Bitte 
—  Weil  dahin  die  Schar  der  frommen  Beter  — 
Und  zu  ihm  rufen  nach  alter  Sitte: 
Mache  Juda  wieder  stark, 
Und  gedenke  uns  den  Bund  der  Väter! 


Ein  bedeutenderes  Talent  hatte  Ephraim  b.  Isaac 
aus  Regensburg;  seine  Poesien  —  worunter  vier  Sulat,  eine 
Meora,  eine  Ahaba  und  18  Selichas  —  erinnern  durch  geist- 
reiche    Wendungen     und     leichten     Ausdruck     an     spanische 

10  Muster;  einige  derselben  haben  strophischen  Reim  und  Vers- 
maß. Die  Ausfälle  gegen  den  Glaubensfeind  sind  scharf,  die 
Bußebetrachtungen  haben  einen  Anflug  von  Abenesras  Geist. 
Manche  Selicha  scheint  er  in  späteren  Jahren  umgearbeitet 
zu  haben.      Einen   Begriff   von   seiner   Dichtungsweise    dürften 

15  die  folgenden  Auszüge  geben. 

Ephraim  b.  Isaac. 

La) 

Dir,  der  mich  erzeugt  und  gebildet, 

Gehört  alles,    was  ich  hab'  und  bin. 
20  Würdest  du  mit  strengem  Maße  Hebten: 

Offen  wäre  mir  die  Hölle  beim  Beginn. 

Du  kennst  meinen  Wandel,  mein  geheimes  Tun: 

Beschäme  mit  Verurteilungen  nicht  den  Blöden, 

In  dem  betörter  Sinn,  nicht  Willen,  sich  vergangen; 
25  Laß  die  Reue,  nicht  die  Fehler,  reden. 

Die  eitle  Tat  hienieden 

Verpfändet  des  Menschen  edleres  Teil; 

Er  möchte  seiner  Lust  genügen,  — 

Da  klopft  der  Freund,  mahnet  an  sein  Heil. 
30  Rein  erschaffen,  von  dem  bösen  Trieb  verleitet, 

Würden  wir  keinen  Ausweg  finden. 

Zähltest  du  die  Sünden; 

Rettung  deine  Nachsicht  nur  bereitet. 

*  *  *0 

* 

So  viel  als  Missetaten  zähl'  ich  Wunden, 
35  Drangsale,  Schlag  auf  Schlag,  eine  Kette; 

.  Sack  und  Asche  sind  meine  Lagerstätte,  — 
Mein  Schmerz  werde  statt  der  Schuld  gefunden! 


a)  >yn  'n  D^n*?«  dreizelllg. 


255 


Entledige  mich  der  Sündenlast, 

Warte  auf  den  Säumigen,  bis  du  seine  Buße  hast; 

Ein  verwundet  Herz,  das  bereuet. 

Wird  deine  Großmut  bergen. 

Wenn  auch  spotten  meine  Schergen: 

,, Wälze  dich  in  Asche,  du  wirst  nicht  befreiet!" 

Nein!  Du  bleibst  der  du  stets  gewesen. 

Deine  Liebe  verläßt  mich  heute  nicht; 

Die  Verirrten  wird  entlassen  der  Vater  vom  Gericht, 

Die  Gefangenen  der  Held  erlösen. 


2.  a) 

1.  Zum  Geschäft  der  Väter  habe  ich  gegriffen, 
In  Gefahren  mich  zu  dir  geflüchtet. 
Meinen  Wandel  untersuchet  und  begriffen. 
Meine  Hand'  empor  zu  dir  gerichtet.  '  15 

Aufsuchend  meines  Sieges  Stern, 
Hab'  mit  meinem  Schwert  und  Bogen, 
Ich  mit  meinen  Worten  nicht  getrogen: 
Denn  ich  forschte  nach  Gott  dem  Herrn. 
So  vielfach  meine  Schmerzen,  20 

Waren  —  wie  die  Väter  es  gemacht  — 
Immer  Worte  aus  dem  Herzen 
Die  Waffen  meiner  Schlacht. 


Ach  schon  viele  Tage 

Schütte  aus  ich  meine  Klage !  25 

Weinend  hab'  ich  im  Gebet  gelegen. 

Vielleicht  mir  käme  Gott  entgegen. 

Herz  und  Sinn 

Rafft  das  Leid  dahin, 

Seufzer  voller  Pein  30 

Machen  mürbe  mein  Gebein; 

Von  deinen  Tröstungen 

Kommet  keine; 

Umsonst  hab'  ich  gerungen 

Zu  sein  wie  der  Mägde  eine.  35 

Die  Angst  ist  zum  Hinsinken, 

Der  Zornbecher  zum  Ertrinken; 

Die  Ohren  mochten  hören, 

Dennoch  Maße  füllten  meine  Zähren. 


«)  »mn«  miöiK-  40 


256 


3.  Wenn  viele  uns  verteidigen, 

Nicht  alle  sprechen  für  die  Schuld, 
Und  Vergeh'n,  die  dich  beleidigen. 
Verhüllen  würde  deine  Huld: 
5  Wird  unter  uns  die  Liebe  walten, 

Du  für  deine  Lehre  uns  erhalten. 
Und  alle,  die  dein  Bündnis  lieben. 
In  das  Lebensbuch  sie  werden  eingeschrieben. 
Wer  deine  Gnad'  erwartend  ist  gekommen, 
10  Mit  der  Lösung  er  Erlösung  finde; 

Erlasse  ihm  den  Richterspruch  auf  seine  Sünde, 
Daß  er,  ein  Erhörter,  werde  wieder  aufgenommen. 


3.0) 
Entführe  den  Zorn  und  er  verschwindet, 

15  Sich  zugewandt  der  Suchende  dich  findet; 

Dem  Zerknirschten  helfe  deine  Milde, 
Daß  er  ein  neues  Leben  bilde; 
Bereite  eine  Hülle  für  meine  Schuld, 
Nimm  mir  alles  fort,  das  schwer  mich  drückt; 

20  Dein  Vergeben  ist's,  das  mich  beglückt; 

Statt  Zurücksetzung,  statt  der  Schmach 
Gönne,  Vater,  mir  deine  Huld, 
Dann  wird  stark,  wer  heute  schwach. 
Ich  weiß  es:  nur  dem  Herzen 

25  Entstammt  die  Lust,  entkeimen  Schmerzen, 

Mein  krankes  Herz  wird  gesunden. 
Wenn  ich  die  rechte  Zucht  gefunden. 
Es  helfe  mir  der  Mangel,  karge  Speise; 
Vielleicht  macht  Dürftigkeit  mich  weise, 

30  Vielleicht  kommt  dem  Armen 

Entgegen  dein  Erbarmen, 
Und  das  Elend  wird  ein  Pfand, 
Das  mir  verbürgt  aus  deiner  Hand 
Weisheit  und  Verstand. 


8«  4. 6) 

Unverändert  derselbe,  vom  Fluge  der  Zeit  unberühret, 

Himmel  er  wölbet,  er  winkt,  —  ein  Hauch,  und  es  wimmelt  von  Leben. 

Alles,  was  sichtbar,  schwindet;  der  Unsichtbare,  er  dauert. 

Hinter  Gewölk  ein  Geheimnis,  und  mitten  in  Sonnen  die  Stätte, 

40  Wo  den  Allmächtigen  Chöre,  sein  Lob  Myriaden  verkünden, 


")  niDl?  fllDK*    —   ^)    ^^  beiden  ersten  Absätze  von  pj<  "lüK 
pITjQfl  ')^;  metrisch,  s.  oben  S.  94  und  243  Anm.  b. 


257 


Jegliches  Wesen  des  Himmels  Gesänge  begleitet,  —  wie  jene, 
„Ewiger,  ruft  es,  Zebaotl  wer  ist  mächtig  wie  du,  Jah"? 

Du  wohnest  mitten  in  den  Gluten, 

Cherub  dein  Gespann,  dein  Thron  sind  Strahlenfluten; 

Aus  Feuer  und  aus  Wasser  den  Palast  5 

Du  in  Höhen  dir  gezimmert  hast, 

Wo  Licht  und  Dunkel  dich  umgeben, 

Wolken  Wasser  zeugend  Strahlen  geben; 

Des  Feuers  Söhne,  die  vor  deinem  Feuer  beben, 

Ein  zahllos  Heer  mit  geschäftigem  Leben,  lo 

Aus  Flammenquellen  täglich  neu  gezeugt, 

Wenn  auch  keiner  zu  deiner  Größe  reicht, 

Deine  Heiligkeit  lobpreisen  im  Gesang. 

Auch  deiner  Herde 

Auf  dieser  Erde  16 

Wird  für  ihren  Dank  gütiger  Empfang: 

Verschmähest  nicht  die  Huldigungen  ihrer  Kehlen, 

Ob  auch  sie  sich  vergehen,  vielfach  fehlen. 

Die  Verirrten  zu  dir  kamen 

Weil  Barmherzigkeit  ist  dein  Namen.  20 

Du,  dem  alles  schuldet, 

Der  mit  Güte  duldet, 

Bist  gnädig  den  Betrübten 

Über  das,  was  sie  verübten. 

Die  tief  in  deiner  Schuld  26 

Schmachten  nach  einem  Wort  der  Huld. 

Sie  vor  Schmerzen  ächzen. 

Nach  Vergebung  lechzen 

Und  sich  nach  deiner  Gnade  sehnen; 

Weggestoßen,  auf  der  Flucht  und  ungekannt,  80 

Unterdrückt  im  fremden  Land, 

Sie  in  Wüsten  Klagetöne  stöhnen. 

Aus  der  Väter  Sitz  gejagt. 

Hier  zersprengt,  dort  geplagt,  — 

Sollen  diese  Leiden  ewig  währen?  36 

Soll  der  Gram  denn  sie  verzehren? 

0  sieh  die  Sünden  nicht,  sieh  die  Zähren 

Und  nicht  länger  laß  verhöhnen 

Dich  in  deinen  Söhnen! 


Joseph  b.  Natan,  Vorbeter  in  Würzburg,  hat  unter  40 
anderen    eine    dreizeilige  SeHcha  a)    verfaßt,    den  anbrechenden 
Tag  zu  verkünden:  jeder  Strophen vers  schHeßt  mit  dem  Worte 
„Morgen"  (ipn). 

Zunz,  Synagogale  Poesie.  ,  17 


—    258    — 

Wenn  ich  wohnte  in  deinem  ewigen  Zelt: 
Fand'  in  deinem  Schatten  ich  meine  Welt 
Und  hätte  mich  dir  gestellt 

Jeden  Morgen. 

5  Heut  ist  Beten  mein  Gewerbe, 

Flehen  für  dein  Erbe; 
Daß  dein  Volk  nicht  sterbe 
Rufe  ich  am  frühen  Morgen. 

Das  Ohr  neige  meinem  Wort, 
10  O  du  unser  ewiger  Hort! 

Auch  mein  ungesprochenes  Wort 
Erhörst  du  diesen  Morgen. 

Möge  uns're  Bitte  dir  gefallen, 
Wenn  die  Reden  erschallen 
15  Jener,  die  zu  dir  hin  wallen 

Am  Abend  wie  am  Morgen. 

Lasse  uns  die  Gnade  finden! 
Das  Meer  verschlinge  uns're  Sünden 
Daß  sie  verschwinden 
20  Noch  ehe  Morgen. 

Hüter,  wie  viel  ist  vorüber  von  der  Nacht? 
Verlange  nach  dem  Betenden  bei  Nacht, 
Daß  er,  von  dir  bedacht, 

Dich  preise  am  Morgen. 

25  Sie  klagen  in  der  Nacht, 

Sie  danken,  wenn  die  Früh'  erwacht 
Und  offenbaret  deine  Macht 
Der  Morgen. 

Bewährt  in  deinem  Schwur 
30  Bleibt  uns  deines  Bundes  Spur; 

Wir  hoffen  auf  ihn,  der  schwur: 
Es  wird  Morgen! 


Jehuda  b.  Kalonymos  [b.  Mose]  in  Mainz  scheint 
der  Verfasser  der  meisten  poetischen  Stücke  zu  sein,  die 
85  mit  diesem  Namen  gezeichnet  sind;  vielleicht  muß  Einzel- 
nes seinem  gleichnamigen  Urgroßvater,  der  1090  lebte,  oder 
seinem  Zeitgenossen,  dem  in  Speyer  wohnenden  Jeh.  b.  Kai. 
b.  Meir  zugesprochen  werden.  Wir  begnügen  uns  hier  mit  zwei 
Proben,  a) 


40  a)  N.  1  die  ersten  8  Strophen  aus  ^XÖ  ^riH^K;    ^'  2   die  ersten 

7  Strophen  aus  ^*i  121^- 


—    259    — 

Jehvda  b.  Kalonymos. 

1. 

Meine  Seufzer  gar  nicht  enden, 

Missetaten  strömen  zu  aus  allen  Enden, 

Und  ich,  wohin  mich  wenden?  5 

Im  Herzen  ist  mir  wehe 

Wenn  ich  meine  Streitsache  übersehe 

Und  so  hin  zu  meinem  Vater  gehe. 

Wenn  den  Sünder  er  zur  Rede  stellt, 

Richtend  das  Verhör  der  Zeugen  hält,  lo 

Was  erwidre  ich  dem  Herrn  der  Welt? 

Was  entgegnen,  wenn  mich  er  überführt? 

Ändert  wer,  was  jener  festgestellt? 

Ahndet  er  —  nur  Schweigen  mir  gebührt. 

Das  Schlechte,  welches  ich  begangen,  15 

Das  hält  den  Bangen 

Rechts  und  links  gefangen. 

Nun  Seele  und  Körper  zanken 

Und  vor  dem  Kenner  der  Gedanken 

Beide  treten  in  die  Schranken;  20 

Um  sich  zu  rechtfertigen  sie  kamen, 

Und  die  Verhandlung  sie  entnahmen 

Dem  Prozeß  des  Blinden  mit  dem  Lahmen. 

Mein  Hort,  untadlig  im  Verfahren, 

An  dem  kein  Unrecht  zu  gewahren,  25 

Fällt  den  Spruch,  den  wahren. 


2. 

Dir  vorzutragen  sein  Begehren 
Dem  Armen  nicht  du  wirst  verwehren, 

Wirst  zur  Milde  vom  Zorne  kehren,  30 

Dem  Gebet  Gehör  gewähren. 

Hat  Sünde,  Ungebühr 
Die  Pforten  mir  verriegelt: 
Dem  Seufzenden  die  Gnadentür 
Deine  Barmherzigkeit  entsiegelt.  35 

Kenner  der  Wünsche,  der  Gedanken, 
Der  sterblichen  Kraft  und  ihrer  Schranken,  — 
Stütze,  wenn  wir  wanken, 
Nicht  verschmähe,  wenn  wir  danken. 

Von  schwerer  Last  gedrückt,  40 

Gemieden,  stets  gebückt 
—  Das  Schwert,  das  gegen  uns  gezückt, 
Hat  jung  und  alt  vom  Stamm  gepflückt,  — 

17* 


—    260    — 

Sinkt  uns  der  Mut, 
Unter  uns'ren  Füßen  bebt  der  Grund, 
Wir  stürzen  in  den  Schlund, 
Überm  Haupte  rast  die  Flut. 

5  Ohne  dein  Erbarmen  wären  wir  ertrunken; 

Unablässig  stürmen  Wogen, 
Spannen  wider  uns  sie  ihren  Bogen, 
Sprühen  Tod  des  Hasses  Funken. 

Blut  ist  geflossen. 
10  Über  dein  Gewand 

Bleib'  es  ausgegossen 

Des  erfleh'ten  Schutzes  Unterpfand! 


Wir  fügen  zwei  Selichas  a)  eines  Dichters  J  e  h  u  d  a  hinzu, 
die  in  anderer  Weise  das  stehende  Thema  durchführen. 

15  1. 

Dich,  großer  Gott!    Dich  Starken,  Furchtbaren 

Rufen  wir  am  Tage  der  Gefahren; 

Das  Exil  und  jede  Not,  die  uns  ereilt, 

Hast  du  stets  mit  uns  geteilt: 
20  Unsere  Verbannung  ist  die  deine. 

In  Haft  sind  wir  nicht  alleine. 

Du  und  wir  werden  erlöst  zugleich, 

Und  siegen  wir,  sieget  Gottes  Reich. 

Uns  Geplagten  ist  es  gar  zu  weh, 
25  Wie  dem  fortgestoß'nen  gescheuchten  Reh; 

Die  Unschuldigen 

Die  dem  Einzigen  huldigen 

Werden  erschlagen. 

Um  deiner  Ehre  willen  abgeschlachtet, 
30  Ein  schweres  Joch  wir  tragen. 

Und  der  Müden  Klagen 

Bleiben  unbeachtet. 

Umhergestreut  in  alle  Welt, 

Vergessen,  dem  Gezische  bloßgestellt, 
35  Traurig  im  Dunkeln 

Wir  ohnmächtig  sitzen. 

Uns  will  kein  Licht  blitzen,  \ 

Kein  Stern  funkeln. 

Zwischen  Morast  und  Schilfe 
40  Stecken  wir  ohne  Hilfe, 

Tag  für  Tag  stürmen  Wogen, 

Die  uns  stets  tiefer  zogen. 


«)  bnn  '^»sn  wk  «nd  -rap  o^DDin  str.  3  ws  6. 


—    261    — 

Wir  tappen  gleich  den  Blinden, 

Am  Mittag  können  wir  nicht  finden; 

Über  das  Ende  dieser  Haft 

Gibt  niemand  uns  Bericht, 

Der  Zeiten  Wissenschaft  5 

Jedem  Kundigen  gebricht. 

O  gib  rasch  Erlösung  uns  und  Siegl 

Die  Bosheit  wird  bereuen, 

Erklär'  ihr  nur  den  Krieg; 

Rache  nimm  für  die  Treuen  10 

Die  Israel  verlor, 

Ihr  Blut  dein  Gewand  bespritze. 

Der  du  Fallenden  bist  eine  Stütze 

Richte  die  gebeugte  Schar  empor. 

Daß  in  Trost  sich  die  Betrübte  kleide,  15 

Die  von  Zorn  Geschlagene  in  Freude. 

O  Herr,  der  Gekränkten  Gnade  schenkt, 

Sieh  her,  wie  man  uns  kränkt. 

Sammle  die  Zerstreuten  aus  allen  Ecken, 

Daß  ihre  Lieder  wecken  20 

Die  erlöst  nach  Zion  gehen. 

Befiehl,  daß  dein  Erbe  siegt, 

Dann  wirst  du  hold  Zions  Höhen 

Und  baust  die  Stätte,  die  im  Staube  liegt. 

Für  Zion  werde  warm  25 

Und  ruhe  dort  wie  in  jenen  Tagen, 

Hochgestreckt  wird  des  Gesalbten  Arm 

Und  unser  Haupt  über  Feinde  ragen. 

Was  wir  nun  erbitten 

Mög'  es  sein  wohlgelitten,  30 

Was  ich  erflehe, 

Es  komme  in  deine  Nähe; 

Erfülle,  Herr,  was  wir  verlangen. 

Gib,  wonach  die  Herzen  bangen. 

Dann  ist  frei  Juda's  Sohn,  35 

Siegreich  ihn  beschützt. 

Der  auf  dem  Thron 

Des  Erbarmens  sitzt. 


2. 

Aus  dem  Taubenschlage  40 

Dringt  der  Taube  Klage: 

Haß  und  Kränkung  nimmer  enden 

Schreit   sie  unter  Esaus  Händen; 

Von  Schrecken  rastlos  heimgesucht, 

Der  Erholung  ganz  entwöhnt,  45 


-    262    — 

Verschüchtert,  angstvoll,  geflucht, 
Und  so  frech  verhöhnt,  — 
Sie  schwindet  hin,  verkrochen. 
Verstummt,  beraubt, 

5  Getreten,  entlaubt. 

An  zahllosen  Rissen  gebrochen. 
Beschimpft  ins  Gesicht,  — 
Und  verhüllt  dein  Angesicht  I 
In  die  äußersten  Enden  zerstoben 

10  Unwiderruflich  gestraft  von  Oben 

Und  von  Wunden  verzehrt. 
Rasch  und  heftig,  unerhört  — 
Harrt  sie  noch  zu  dir  gewandt. 
Du,  Israels  Hoffnung  genannt, 

15  Du  hast  die  Kraft 

Sie  zu  lösen  aus  der  Haft; 
Möchtest  deine  Stadt  du  gründen 
Und  sie  ihr  Erbe  wieder  finden! 


Ephraim  b.  Jacob,  1133  in  Bonn  geboren  und  in 
20  Worms  M^ohnhaft,  ist  der  Verfasser  von  Klageliedern,  Selichas, 
aramäischen  Illustrationen,  einem  Maarib  und  einigen  anderen 
Sachen  und  wohl  der  jüngste  deutsche  Dichter,  der  aramäische 
in  die  Synagogen  eingeführte  Piut  und  Selichas,  und  eine 
Thora-Techinna  geschrieben;  seine  Liebe  zu  den  Erzeugnissen 
25  der  älteren  Zeit  bezeugt  auch  sein  Kommentar  zu  Teilen  des 
Machsor.  Bei  ihm,  wie  bei  mehreren  seiner  Zeitgenossen, 
wird  der  Gebrauch  talmudischer  Stellen  und  Wendungen  etwas 
überwiegend.     In  einem  seiner  Gebete a)   sagt  er: 

Den  Bund  mit  Jakob  und  Abrahams  Liebe  bedenke, 
30  Den  Schwur,  daß  keiner  die  ihrigen  kränke. 

Für  Sünden  die  Sühne:  Exil, 

Wenige  Habe  und  der  Leiden  viel. 

Man  schmähet  uns,  —  wir  schweigen. 

Um  deinetwillen  das  Haupt  wir  neigen; 
35  Dein  Namen  ist  uns  in  das  Herz  geschribben, 

Für  dich  bluten,  die  dich  lieben. 

Wo  sonst,  so  höre  ich  sie  fragen. 

Werden  um  ihren  Gott  so  viel  erschlagen? 

Es  sind  der  drei  Erkorenen  Erben, 
40  Die  für  deinen  Namen  sterben. 

«)  ^pvb  nOK- 


—    263    — 

O  alte  Treue,  kehre  wieder! 

Alte  Hilfe,  steig  hernieder, 

Greife  dem  Sinkenden  unter  die  Arme, 

Daß  er  an  deiner  Liebe  erwarme ! 


Menachemb.  Jakob  b.  Salomo,in  Worms  lebend,  5 
hat  Maarib,  Jozer,  Ofan,  Ahaba,  Siilat,  Klagelieder  und  Selichas 
verfaßt;  er  und  Ephraim  sind  die  letzten  Deutschen,  die  Chatanu 
der  zehn  Märtyrer  geschrieben  haben.     Wir  teilen  von  ihm  die 
folgende  Sehcha  a)  mit. 

Menachem  h.  Jakob.  lo 

O  du  Verherrlichter,  gepriesener  Namen! 

Deine  Majestät  erzählt  der  Himmel,  die  Erde  deine  Pracht, 

Errege  deine  Liebe  für  des  Geliebten  Samen! 

Auf  unser  Elend  schau  hernieder,  beleuchte  unsere  Nacht. 

Dürfen  wir,   arm   und  entstellt,   noch   dein  Volk   heißen?  15 

Steht  nicht  ewig,  was  du  einmal  verheißen? 

Auch  dich.  Heiliger,  will  man  uns  entreißen, 

Beten  sollen  wir  zu  Götzen,  tauben  und  lahmen, 

Die  nie  in  die  Gemeinschaft  Jakobs  kamen. 

Nein,  dein  Volk  huldigt  allein  deiner  Macht;  20 

Höre  Einziger!  ist  sein  Ruf,  und  sollten  sie  es  zerreißen. 

Die  Schuld  der  Treuen  sei  fürder  nicht  gedacht. 

Wie  einst,  der  rote  Faden  verwandelt  in  den  weißen. 

Ja  wir  hoffen  auf  dich,  wenn  gleich  verlacht. 

Für  deinen  Namen,  der  mit  dem  unserigen  verschlungen,  25 

Haben  wir  gelitten  und  gerungen. 

Für  dich  wir  gehen  auf  gesonderten  Wegen, 

Für  dich  wir  gingen  dem  Tod  entgegen; 

Gehe  du  für  uns  in  die  Schlacht, 

Und  anbricht  unser  Tag,  des  Feindes  Nacht.  30 


Ein  reich  ausgestatteter  Geist  war  Elasarb.  Jehuda, 
ebenfalls  aus  Worms,  der  Sohn  des  Jehuda  b.  Kalonymos  b. 
Mose;  er  war  1220  noch  am  Leben,  aber  die  Kreuzzüge  kosteten 
das  Leben  von  Frau  und  Kindern.  Neben  seinen  zahlreichen 
exegetischen,  talmudischen,  ritualen,  ethischen  und  mystischen  35 
Büchern  hatte  er  noch  Zeit,  das  Gebetbuch  zu  erläutern,  einen 
Machsor-Kommentar  zu  schreiben,  mehrere  Piutstücke,  nament- 
hch   Maarib,    Ofan,   Sulat,   einige   Klagegesänge   und  zahlreiche 


«)  i3D2n  Dtrn  n:k. 


—     264    — 

Selichas  zu  dichten.  An  Lebhaftigkeit  und  Gewandtheit  über- 
trifft er  seine  genannten  Ortsgenossen;  seine  Sulat  sind  meist 
Gelegenheitspoesien.  Die  Namen-Zeichnung  a)  geschieht  bei 
ihm  selbst  in  seiner  mit  Gebeten  durchflochtenen  Prosa. 
5  Gottes  Verherrlichung  und  die  Leiden  seines  Volkes,  —  das  ist 
der  Inhalt  seiner  dichterischen  Erzeugnisse;  hier  folgen  Stellen 
aus  drei  Seüchas.  b) 

Elasar  b.  Jehuda. 
1. 
10  Meine  Leiden  aller  Orten 

Klag'  ich  dir  in  Sinn  und  Worten: 
Sende  durch  deine  Pforten 
Erhabener,  erhab'ne  Antworten! 
Stumm,  schüchtern,  taub, 
15  Der  Hinterlist  Raub, 

Sind  wir  getröstet,  gestärkt. 
Wenn  du,  was  wir  beten,  gemerkt. 

Mit  erlogenen  Beschuldigungen 
Sind  Bösewichter  zu  uns  eingedrungen: 
20  Einen  Getöteten  zu  rächen, 

Befehlen  sie  uns  die  Treue  brechen. 

Bitter  fließen  die  Zähren, 
Die  Leiden  seit  meiner  Jugend  währen; 
Darf  verhaßter  Aberglauben 
25  Mir  den  Gott,  den  Vater,  rauben? 

Deinem  Namen  gib  die  Ehre, 
Ich  habe  niemand,  dem  ich  angehöre; 
Meine  Stütze  bist  du  allein: 
Du  wirst  hören  und  mich  befrei'n. 


30  2. 

O  starke  Feste,  der  Väter  schützende  Macht, 
Ihrer  hast  du,  so  oft  sie  flehten,  gedacht; 
Wir,  nun  die  vielen  Jahre  verachtet. 
Werden  ausgeplündert,  abgeschlachtet 
35  Gleich  den  Rindern  i^ 

Von  Edoms  Kindern: 
Der  Eine  Anklagen  spinnt. 
Nimmt  Gut  und  Geld; 
Der  andere  auf  Lügen  sinnt 

40  a)  S.  oben  S.  112.  —  &)  N.  1   nöH^T  Hmt^K;   N.  2  pj^Q  'H  Ti; 

N.  3  "laninn  «in- 


—    265    — 

Und  bei  uns  Nachlese  hält. 
Warum  vermissen  wir  den  Herrn, 
Der  in  unserer  Not  so  fern? 

Zu  dir  blicken  wir  hinauf 
Wenn  uns  Tyrannen  drängen,  5 

Barbaren,  die  im  Siegeslauf 
Uns  jagen,  uns  versprengen: 
Doch  du  siebest  zu,  bleibst  gelassen. 
Wann  wird  dein  Schweigen  enden? 

Wann  du  mit  beiden  Händen  10 

Die  Sinkenden  erfassen? 

Die  Leiden  sich  jagen. 
Die  Schmähungen  sind  nicht  zu  tragen. 
Dieser  uns  verkauft,  verleihet  und  vermietet, 
Jener  höhnt  und  die  Entgegnung  verbietet.  15 

Warum  verbirgst  du  dein  Angesicht? 
Warum  bedenkst  du  unser  Elend  nicht? 


I 


3. 

1.  Unser  Flehen  dich  erreiche, 

Werde  nicht  gering  gehalten,  20 

Dein  Zorn  er  weiche. 
Laß  mit  Strafen  innehalten; 
Über  die  Gemeinde  möge  Gnade  walten, 
Sie  vertrauet  dir  bei  allen  Plagen, 

Warum  sollt'  ich  fürchten  in  den  Unglückstagen?  25 

(Ps.  49,  6.) 

2.  Lebens  überdrüssig  ob  unseren  Schlechtigkeiten 
Zwiefach  leidend  in  den  bösen  Zeiten, 
Blicken  wir  uns  um  nach  allen  Seiten; 

Doch  uns  überall  so  viele  hassen.  30 

Warum  willst  Du  auf  immer  uns  verlassen? 

(Klag.  5,  20.) 

3.  In  Drangsal  ist  das  Leben  mir  verflossen, 
Meinen  Bitten  hast  den  Zutritt  Du  verschlossen; 

Du  schauest  zu  wie  man  vor  mir  speit,  35 

Ich  bin  gesunken  und  rufe  angsterfüllt,  — 
Doch  du  hast  dein  Angesicht  verhüllt. 
Warum  lassest  du  mich  von  meiner  Hilfe  weit? 

(Ps.  22,  2.) 

4.  Welch  ein  Gewinn  kann  denn  ersprießen,  40 
Wenn  sie  der  Bewährten  Blut  vergießen? 

O  sieh  es  vor  dir  fließen, 


—    266    - 

Daß  es  glänze  in  deines  Auges  Nähel 
Laß  mich  vernehmen  aus  der  Höhe 
Deine  Stimme,  wie  sie  zu  mir  spricht: 
Warum  fällst  du  auf  dein  Angesicht? 
5  (Jos.  7,  10) 

5.  Die  noch  dem  Untergang  entrissen 
Sind  gekränkt  von  Lasterhaften; 
Herumgestoßen  und  zerrissen 
Von  all  den  Völkerschaften 
10  Fragen  den  Mächtigen  dort  oben 

Die  Schwachen,  die  ihn  loben: 
Warum  die  Völker  toben? 

(Ps.  2,  L) 


8.  Haben  wir  gesündigt 

16  Einbrechend  wie  die  Diebe, 

Ist  uns  Gnade  aufgekündigt 

Ob  dem  bösen  Triebe: 

Ziemt  es  deiner  Liebe 

Daß  sie  sich  wider  Bitten  stähle? 
20  Warum,  o  Herr,  vergiss'st  du  meine  Seele? 

(Ps.  88,  15.) 

9.  Ist  kein  Lächeln  mehr. 

Kein  Erbarmen  bei  dir,  o  Gott? 
Schon  viele  Jahre  her 
25  Ist  dein  Volk  ein  Spott. 

Jene  überheben  sich  bis  an  die  Sterne,  — 
Warum,  Ewiger,  stehst  du  in  der  Ferne? 

(Ps.  10,  1.) 


15.  Warum  bist  du  wie  betäubt  bei  ihrem  Wehe? 
Warum  schläfst  du,  während  ich  vergehe 

30  Und  erwachst  nicht  als  ihr  Retter? 

Warum  rissest  du  ein  die  schützenden  Bretter, 

Daß  einbrachen  die  Frechen? 

Warum  sollen  die  Völker  sprechen: 

Nun,  wo  sind  ihre  Götter? 
35  (Ps.   llö,  2.) 

16.  Warum  ungeliebt 

Den  Weg  zu  dir  vermissen? 
Warum  totbetrübt 
Einhergehen  müssen? 


—    267    — 

Wird  nimmer  leuchten  der  Befreier? 
Nimmer  brennen  des  Altars  Feuer? 
Warum  sollen  wir  verlassen  klagen: 
Warum,  o  Jakob,  mußt  du  sagen? 

(Jes.  40,  27.) 


Simcha  b.  Samuel  aus  Speyer,  bekannt  unter  der 
Chiffer  D"tt^1,  a)  ist  der  Verfasser  dreier  Selichas,  unter 
denen  folgende,  das  ,,Denn  auf  deine  Liebe"  eröffnende, 
Peticha.  b) 

Denn  auf  deine  große  Liebe  bauend,  lO 

Göttlicher  Gerechtigkeit  vertrauend 

Nahen  wir,  die  Niedrigen  demütig. 

Mit  unseren  Gebeten  reuemütig, 

Klopfen  an  an  deine  Pforten 

Mit  wohlgeordneten  Worten,  15 

Deine  Kinder,  die  nach  dem  Vater  bangen, 

Die  zum  Tode  sind  verdammt 

Weil  sie  dir  anhangen; 

Den  Heiligen  entstammt. 

Über  die  der  Segen  ist  gesprochen,  20 

Sind  sie  nahe  dir  im  Beten, 

Wenn  gleich  durch  Knechtschaft  gebrochen, 

In  Keltern  getreten. 

In  Gefahren  jeden  Tag  verstrickt; 

Beunruhigt  und  unterdrückt,  25 

Irren  ohne  Rast 

In  fremden  Landen, 

Die  auf  ferne  Tage  du  vertröstet  hast, 

Während  Jahre  schwanden. 

Von  dir  weg  man  reißt  30 

Die  an  dich  sich  klammern, 

Die  so  lang  verwaist 

Nach  dir  jammern. 

Im  Elend  sitzen 

Und  ihr  Blut  verspritzen.  35 

O  gewähr'  uns  Schutz 

Gegen  Götzenschmutz! 

Von  Unheil  getroffen 

Wir  erwartend  hoffen. 

Deine  Stätte  zu  schauen,  40 


«)  D^ilNI"!  ritt^PÖ   ni9.    §§.  199.  228.  289;   wahrscheinlich  derselbe 
bei  Meir  Rothenb.  Rga.  802.  —  b)  TOni  ^V  ^3- 


—    268    — 

Den  Altar  zu  bauen, 
Mit  Herzen  für  Liebe  erweicht, 
Mit  Ohren,  deinem  Worte  geneigt, 
Mit  Jochen 
5  Die  zerbrochen, 

Aufrecht  gehend,  erleuchtet. 
Die  Augen  von  Freude  gefeuchtet. 
Hörst  du  das  Höhnen, 
Das  Stöhnen? 

10  Siehst  du  die  Herzen 

Voll  Schmerzen? 
Von  Unrecht  und  Gewalt 
Es  ringsum  erschallt; 
Sie  werden  nicht  gefragt, 

15  Wenn  sie  gestoßen  und  gejagt 

Zu  Tode  sind  geplagt.  — 
Doch  auch  gehaßt  und  verachtet, 
Um  deinen  Namen  geschlachtet 
Sie  empor  zu  dir  schauen, 

20  Denn  deiner  Liebe  sie  vertrauen. 


Gleich  berühmt  wie  Simcha  als  Gesetzlehrer,  jedoch  ein 
größerer  Dichter,  war  Baruchb.  Samuel  aus  Mainz;  selbst 
in  seine  talmudische  Schriften  und  Schreiben  flicht  er  Verse  ein. 
Er  schrieb  Klagelieder,  Jozer,  Ofan,  Sulat,  Sabbats-  und  Hochzeits- 
25  gesänge,  eine  Keduscha  und  18  Selichas,  deren  einige  in  alten 
Manuskripten,  nach  seinem  Namen,  nDTl3  heißen.  Hier  folgen 
eine  Selicha  a)  und  ein  Pismon.  b) 

Baruch. 
1. 

30  Wie  ertrag'  ich  es,  mit  anzuschauen 

Den  Untergang  von  meinesgleichen! 

Warum  sehe  ich  sie  klagen 

Über  dein  Volk,  o  Gott? 

Wie  sie  die  blühenden  Kinder  zerhauen 
35  Und  graben  aus  die  Leichen! 

Warum  dürfen  Völker  fragen:  '^^^ 

Wo  ist  ihr  Gott? 

Wie  stürzte  herein  das  Ungeheuer, 

Das  die  heilige  Rolle  und  das  uns  zertreten! 
40  Warum,  wenn  uns  die  Not  umringt. 

Fehlt  mein  mächtiger  Gott? 


«)  >n»fcm  '?D"i«  n33»«-  -  &)  [ti«?'  '?k3  [*«• 


—    269    — 

Wie  brachen,  ein  fressend  Feuer, 
Schweine  ein,  die  uns  töten! 
Warum,  wenn  Gerechte  der  Böse  schlingt. 
Schweiget  Israels  Gott? 

Wie  sind  auf  dein  Geheiß  5 

Lämmer  Wölfen  preisgegeben! 
Warum  fasten  wir  und  du  siebest  nicht, 
Alles  sehender  Gott? 

Wie  ist  bitter  unsere  Speis' 
Und  verbittert  uns  das  Leben!  lo 

Warum  du  uns  entbietest  nicht 
Zu  dir,  o  Gott! 

Wie  haben  sie  heut 
Deine  Gäste  geschlachtet! 

Warum  weicht  deine  Rechte,  15 

Held  bewährter  Gott  ? 

Wie  sind  wir  verstreut 
Hier  und  dort  verachtet! 
Warum  enden  nicht  die  Nächte, 
Die  du  schläfst,  o  Gott?  20 

Wie  verbluteten  am  Eisen 
Meine  Weisen! 

Warum  soll  ich  ganz  verwaisen? 
Wann  freudig  preisen 
Dich  meinen  Gott?  26 


I 


2. 

1.  Keiner  gleicht  Jeschuruns  Gott, 
Der  auf  Wolken  thront, 

Der  im  hohen  Himmel 

Und  bei  Sterblichen  wohnt;  30 

Zu  ihm  blick'  ich  auf. 

Wenn  wir  weinen,  wenn  wir  singen, 

Was  ich  fühle,  was  ich  rede, 

Es  wird  zu  ihm  dringen. 

2.  Du  erhältst  das  All,  85 
Zahllos  sind  deine  Liebestaten, 

Lieb'  und  Treue  schenkten 

Sühne  für  uns're  Missetaten. 

Es  erhoben  sich  auf  deinen  Ruf 

Alle,  die  dich  bekannten,  40 

Den  Glanz  der  Frommen, 

Und  Israels,  des  dir  verwandten. 


-    270    — 

3.  Allgegenwärtiger, 
Leuchtend  aller  Orten, 
Sieh  mein  Elend, 

Öffne  die  Gebetespforten; 
5  Die  Rettung  naht! 

Deinen  Teueren  verkünde, 
Und  wenn  wir  gezögert, 
Komme  du  geschwinde! 

4.  Wer  ist  wie  du 

10  Großmütig  im  Verzeihen? 

Mit  Langmut  trägst  du 
Alle,  die  dir  sich  weihen; 
So  nimm  die  Gabe  an, 
Die  ich  dir  zu  Füßen  lege, 

15  Es  sterbe  nicht,  du  sprichst. 

Der  umkehrt  vom  bösen  Wege. 

5.  Jung  und  alt  werden 
Deinen  Namen  loben. 
Bleiben  meiner  Stimm' 

20  Erschlossen  deine  Tore  oben, 

Daß  ich  öffnen  darf 
Meines  Sanges  Pforten, 
Durch  die  wir  Gott 
Uns  nahen  mit  Worten. 


25  David,  der  Bruder  von  Jehuda  b.  Kalonymos  b,  Meir, 

ist  durch  ein  metrisches  Tachnun,  a)  das  dem  täglichen 
Opfer  (Tamid)  geweiht  ist,  bekannt,  und  das  folgendermaßen 
schließt : 

David  h.  Kalonymos. 

30  Nimm  im  Bethause  mein  Geflüster 

Wie  Rauchopfer  an  im  heiligsten  Düster, 

Und  wenn  ich  die  Lippen  rühre. 

Als  wären  es  fette  Opferstiere; 

Statt  der  Handvoll  Räuchergabe 
35  Ich  nur  meinen  Vortrag  habe. 

Die  vom  Fasten  mir  entzogenen  Säfte 

Erhalten  des  Altarblutes  Kräfte; 

Für  Wein  und  Wasser,  zum  Opfer  gegossen. 

Gelte  die  Träne,  die  heut  geflossen. 
40  Doch  willst  du  Ganzopfer  und  Gesänge: 

So  zerreiße  unsere  Stränge, 


—    271    — 

Freiheit  den  Gefangenen  verkünde 

Und  dein  Ruf  die  Zerstreuten  finde. 

Dann  steigt  aufs  neue  deine  Größe  nieder 

Und  ruhet  im  engen  Räume  wieder, 

Und  deiner  Liebe  genügt  die  tägliche  Sühne. 

O  daß  der  Tag  erschiene, 

Der  zu  dir  von  den  Enden  der  Erde 

Versammelt  deine  verlorene  Herde  I 


Von  dem  nicht  näher  bekannten  Isaac  b.  Jakar  möge 
eine  Stelle  aus  einem  Gebete  a)  Zeugnis  geben.  •  lo 

Isaac  b.  Jakar. 

Wenn  das  Herz  mir  will  verschmachten 

Ruf  ich  meinen  Vater  an, 

Ich  kaum  länger  tragen  kann. 

Was  sie  tun,  was  sie  trachten.  15 

Fremde  Schulden  muß  ich  zahlen, 

Höre  Feinde  täglich  prahlen. 

Mich  sie  werfen  hin  und  her. 

Rufen,  wenn  sie  plündern:  schaffet  mehr! 

Auf  mein  Gebet  und  dein  Gebot  20 

Sie  setzen  meiner  Kinder  Tod; 

Wenn  wir  den  Glauben  wandeln. 

Wollen  glimpflicher  sie  handeln. 

Mich  erfüllt  inn're  Wut, 

Ich  hoffe  Hilfe  —  sehe  Blut.  25 

Worauf  wartest  du,  o  Gott? 

Erdulden  alle,  groß  und  klein, 

Nicht  Not  und  Schimpf  und  Spott, 

Und  wanken  nicht  und  bleiben  dein? 

Auf,  Donnerer,  auf,  erhabener  Rächer!  30 

Laß  sie  leeren  den  schrecklichen  Becher, 

In  ihren  Lüsten  zerschlage  die  Zecher, 

Daß  mit  ihrem  Blut  sich  sättigen  Geier 

Und  die  Armen  zujauchzen  ihrem  Befreier. 


Davidb.  Gedalja,  Verfasser  eines  Jozer  zum  Wochen-  35 

feste,   hat  einige   Selichas,   worunter  folgende   an   Binjamin   b. 

TTtt^D  erinnernde  Techinna,  b)  geschrieben. 

Werde  beredt,  verstummtes  Herz! 
Weine  dich  satt,  mein  Gemüt! 


I 


«)  K^ip«  T*?«-  —  b)  i^i  ri'QM- 


272 


Den  Augen  entströme  der  Schmerz, 
Freude  und  Lust  sind  verblüht. 
Glücklich,  beneidet,  gepriesen 
Ward  schuldbelastet  ich  fortgewiesen; 
5  In  heiliger  Heimat  glänzend,  groß  — 

Ist  das  Land  der  Tyrannen  mein  Los. 
Als  meine  Sonne  niedersank. 
Fremdes  Joch  um  meinen  Hals  sich  schlang 
Fügten  zu  quälenden  Lasten 

10  Das  quälende  Wort,  die  mich  haßten 

,, Lasse  doch  kommen  deinen  Herrn, 
Der  Dienstbarkeit  er  dich  entwinde: 
Verweilet  die  Hilfe  so  fern? 
O  schäme  dich,  tappende  Blinde! 

15  Nur  eines  bleibt,  dich  zu  befreien: 

Tritt  rasch  in  unsere  Reihen, 
Entsage,  vergiß  deinen  Getreuen." 
So  stürmen  auf  mich  die  Verführer  ein. 
Betrachtend  das  Gesetz  meiner  Jugend, 

20  Den  alten  Vertrag,  den  Eheschein, 

Den  Schwur  an  die  Väter  und  ihre  Tugend, 
„Nein,  ruft  die  Betrübte, 
Nimmer  vergessen  sei  der  Geliebte, 
Der  mich  erzogen,  mich  befreiet, 

25  Mich  geliebt,  um  mich  gefreiet; 

Er  hat  mich  beschenkt 
Mit  Überfluß  getränkt. 
Da  ich  ausschlug  vor  Behagen 
Hat  gerechter  Zorn  mich  geschlagen; 

30  Doch  ich  seine  Braut 

Vergesse  nicht,  dem  ich  angetraut. 
Vergesse  seine  Liebe  nicht, 
Die  jählings  aus  dem  Düster  bricht, 
Mit  Trost  und  Hilfe  bereit: 

35  So  hoffe  ich  meine  Erlösung  alle  Zeit."  — 

Haben  wir  uns  gegen  dich  vergangen. 
Verjünge  mich  zu  jener  Zeit, 
In  der  Worte  der  Liebe  erklangen. 
Errichte  die  Stätte  deiner  Heiligkeit, 

40  Daß  sich  bewähre 

Der  Propheten  Lehre: 

Du,  o  meine  Seele,  die  mich  belebt, 

Bist  mein  Ruhm,  der  empor  mich  hebt. 


—    273    — 

Folgende  zwei  Gebete  von  gleichklingendem  Tone,  von 
Samuel  b.  Mose«)  und  von  S  a  m  u  e  1  ft),  können  dieser 
Techinna  sich  anschließen, 

Samuel  h.  Mose. 

O  laßt  zurück  mich  kehren  5 

Zu  meinem  ersten  Mann, 

Der  mich  geleitet  hat 

Von  Mutterleibe  an, 

Möchte  ihm  mein  flehend  Wort  gefallen, 

Und  er  gedenken  alter  Liebe  allen,  lO 

Und  verscheuchen  die  Sorgen 

Für  den  Morgen, 

Und  alles  Leid 

In  Öden  weitl 

Den  Völkern,  die  mich  plagen,  is 

Die  mich  treten,  schlagen, 

Ist  Juda  eine  freie  Beute, 

Die  sie  verworfen  schelten  und  verlassen, 

Die  es  wohlgetan  ist  zu  hassen. 

Die  keinem  mehr  ist  teuer.  20 

Ach  die  Sünde  lähmt,  auch  die  bereute! 

Die  Schmach  ist  mein  Schleier, 

Meine  Kost  die  Träne; 

Dem  Hungernden  weisen  sie  die  Zähne, 

Dem  Durstenden  sie  Essig  bringen,  26 

Gerüstet  stehen  sie  mich  zu  verschlingen, 

Sorgte  nicht  der  Einzige  für  mein  Leben. 

Wann  blickst  du  auf  mein  Joch  hernieder 

Aus  der  Asche  mich  empor  zu  heben? 

Mich  zu  tragen  auf  deinem  Gefieder  30 

Dorthin,  wo  sich  sammeln  die  Geflüchteten, 

Und  in  Seir  schauen  die  Gerichteten, 

Wo  in  deinen  Vaterarmen 

Zion  wiederfindet  dein  Erbarmen. 


Samuel. 

Hör'  ich  den  giftigen  Spott: 
Nun  wo  bleibt  dein  Gott? 
Trink'  ich  meinen  Wein 
Gemischt  mit  Tränen. 
Dir  verrat'  ich  wie  sie  höhnen. 
Dir  nur  klag'  ich  diese  Pein; 


Zum,  Synagogale  Poesie.  18 


—    274    — 

Du  beachtest,  was  ich  zeige, 
Du  kennst,  was  ich  verschweige. 
Bin  ich  ein  Knecht? 
Mein  Käufer  trete  vor! 

5  Bin  ein  Diener  ich  nach  Herrenrecht,  — 

Wo  ist  das  durchbohrte  Ohr?  a) 
Nein,  Fremde  haben  mich  gestohlen. 
Jetzt  gefesselt,  war  einst  ich  frei; 
Vernimmst  du  mein  Geschrei, 

10  Wirst  du  zurück  mich  holen. 

All  die  angedrohten  Züchtigungen 
Sind  nun  auf  mich  eingedrungen; 
Die  sich  vor  den  Bildern  bücken. 
Die  der  Lüge  fröhnen,  mich  bedrücken, 

15  Bei  ihren  Lästerungen  ich  erstarre, 

Zorn  und  Schmerzen  mich  erfüllen. 
Wird  endlich  deine  Größe  sich  enthüllen, 
Und  die  Lieb',  auf  die  ich  harre? 


Isaac  b.  Saadia,  vielleicht  der  Dichter  des  Gesanges 
20  im  ^^^  ?')   scheint  zwischen   1099  und    1188  gelebt  zu  haben; 
man   hat   von   ihm   nur  eine,    der    des    Baruch    gleichgebaute 
Selicha.  c) 

Isaac  h.  Saadia. 

L  Wie  soll  ich  dir  mich  näh'rn? 
25  Die  dich  leugnen,  deinen  Dienst  verwehren: 

Sie  verlangen,  ich  soll  dich  lassen,  hassen. 
Ich  habe  deine  Befehle  nicht  verlassen. 

(Ps.  119,  87.) 

2.  Wie  werde  ich  geschleppt  durch  alle  Gauen 
30  Gehalten  von  des  Götzendieners  Klauen; 

Sie,  die  sicheren,  sitzen  auf  hohen  Stufen, 
Ich  werde  zu  kommen  nicht  gerufen. 

(Esther  4,   11.) 

3.  Wie  wachsen  meine  Tränen  zu  Bächen! 
35  Ich  unterliege  dem  frechen  Verbrechen; 

Sie  zielen  auf  mich,  sie  und  ihr  Stamm, 
Ich  bin  gleich  dem  harmlosen  Lamm. 

(Jerem.  li,  19.) 
6.  Wie  trink  ich  Bitteres,  esse  Laub,  Staub, 
40  Unterm  Joche  weinend,  der  Feinde  Raub; 

Sie  rufen:  Höre,  dich  bekehre,  glaub'! 
Ich  aber  höre  nicht,  bin  taub. 

(Ps.  38,  14.) 

a)  S.  Exod.  21,  5.  6.  —  h)  Cod.  Lips.  25  N.  19  mit  dem  Akrostichon 
45  nnpt^  nn  pn^N  wenn  man  «i^tTP  statt  Qi-fj<  liest.  — c)  }{^2'?  '?31t<  "[*«• 


—    275    — 

7.  Wie  bin  ich  geschlagen,  mit  offener  Wunde! 
Mein  Prachtkleid  tragen  Hunde; 

Sie  schwelgen  an  dem  gefüllten  Faß, 
Ich  vertrockne  wie  Gras. 

(Ps.  102,  12.)  5 

8.  Wie  umlagert  mich  Sarazen  und  Sabäer, 
Prophet  nennen  sie  einen  Lehrenverdreher; 
Sie  schaffen  sich  Macht,  Heere,  Lehen; 
Ich  aber,  wohin  kann  ich  gehen? 

(Gen.  37,  30.)  iff 


13.  Wie  lästern  meine  Kerkermeister, 

Sitzen  im  Schatten,  werden  feist  und  feister; 
Sie  toben,  triumphieren  schon, 
Ich  bin  ihnen  ein  Hohn. 

(Ps.  109,  25.)  15 

14.  Wie  verseufze  ich  in  Gram  mein  Leben! 

Des  Kummers  Träne  ist  mein  Saft  der  Reben; 
Sie  stehen  aufrecht  herzen,  scherzen,  — 
Ich  bin  gebeugt  und  leide  Schmerzen. 

(Ps.  69,  30.)  20 

15.  Wie  strecken  sich  in  Zion  die  Unreinen, 
Unglaublich  müßt'  es  jedem  scheinen; 

Sie  sind  reich,  ein  hochgebietender  Schwärm, 
Ich  bin  dürftig,  arm. 

(Ps.  70,  6.)  25 

16.  Wie  hausen  sie  in  meinen  festen  Palästen; 
Oben,  unten,  in  Osten  und  Westen; 

Sie,  die  Mächtigen,  das  Gold  begleitet. 
Ich  bin  zum  Sturze  vorbereitet. 

(Ps.  38,  18.)  80 

17.  Wie  fliehen  meine  Hoffnungen  vor  den  Leiden! 
Bedenk'  uns  und  vergilt  den  Heiden, 

Sie  werden  geschleudert  aus  deinem  Sitz  hinaus. 
Ich  aber,  bei  deiner  Huld,  komme  in  dein  Haus. 

(Ps.  5,  8.)  35 

Natan  b.  Isaac,  auch  genannt  Vivas  "^^ÖIS,  lebte 
1220,  hat  ein  Jozer,  ein  Sulat  und  drei  Selichas  geschrieben, 
unter  denen  eine  a)  ebenfalls  den  Anfang:  „Wie  vermag  ich", 
und  in  den  Bibelversen  die  Namenzeichnung  hat.  Er  sagt  in 
derselben :  4o 

18* 


—    276    — 

Die  Schmerzen  meines  Geschlechtes, 

Die  Unterdrückung  seines  Rechtes  — 

Wie  sie  noch  ertragen? 

Die  Gefangenen  und  Geschorenen, 
6  Die  in  Feindesland  Verlorenen 

Hoffen  Freiheit  jede  Woche. 

Doch  die  Woche  bringt  nur  Plagen, 

Längere  Furchen,  Eisenjoche. 

Dahin  ist  der  heilige  Dienst, 
10  Dahin  des  Tempels  Helle 

Und  die  Quelle 

Aus  der  Begeisterung  fließt; 

Eingestürzt  sind  der  Erde  Festen, 

Gestorben  die  Besten, 
15  Götzentempel  unser  Land  verpesten, 

Mit  unserm  Fett  sich  Räuber  mästen. 

Die  die  Nächte  sinnen  auf  Verbrechen, 

Den  Tag  vom  Himmel  sprechen. 

In  deinem  Revier 
20  Jagt  ihr  Panier; 

Wolf,  Bär  und  Schwein 

Brüllen  im  Verein 

Und  zerreißen  um  die  Wette. 

Gott,  mein  Gott,  blitze,  räche,  rette! 


25  Wir  fügen  diesen  Worten  die  Selicha  a)  eines  Dichters  hinzu, 

der  Levi  b.  Jehonatan  geheißen. 

L  Dein  heiliges  Land 
Ist  Fremden  übergeben. 
Deine  Söhn'  in  Feindes  Hand 
30  In  der  Verbannung  leben. 

Wie  im  Sturm  gejagt 
Nach  der  Erde  Enden; 
Nach  ihnen  keiner  fragt, 
Sie  zu  dir  sich  wenden. 

35  2.  Es  nahmen  ab  die  treuen  Söhne 

Und  nahmen  zu  die  Leiden, 
Unterging  der  Glanz,  die  Schöne, 
Wir  forschten,  wo  die  Zeiten  scheiden. 
Wann  die  Stunde 

40  Deiner  Rechten  wir  erreichen: 

Wir  suchten  in  der  Runde,  — 
Das  Ziel,  es  schien  zurück  zu  weichen. 


—    277    — 

3.  Mit  deinem  Grimm  beladen 
Versinkt  ihr  Fuß  in  den  Morast, 
Sie  wähnen  sich  rein  zu  baden 
Und  die  Sünde  hält  bei  ihnen  Rast; 

Ihre  Knie  ermatten  5 

Da  ihnen  ist  ihr  Schutz  genommen, 
Es  neigen  wohl  die  Schatten, 
Doch  die  Zorntage  kommen. 

4.  Von  wunderbarer  Dauer 

Diese  Liebe  deiner  Kinder!  10 

Nicht  Ströme  die  fluten 

Löschen  ihre  Gluten; 

Gesättigt  von  Schmach 

Dachten  sie  nach 

Und  bekennen  in  Trauer  15 

Sich  schuldbewußt  als  Sünder. 

5.  Dein  Wort  mache,  wie  es  war, 
Wiederum  ihr  Auge  klar. 

Die  Sünde  löse 

Und  es  verstummt  der  Böse;  _     20 

Israel  ist  eine  Erstlingsfrucht 

Heilig  als  des  Herrn  Hebe. 

Seine  Volkszahl  wieder  hebe 

Und  seine  Macht  und  Zucht. 

6.  Hörest  du  die  Armen  schrei'n,  25 
Wird  der  Unwille  verrauchen; 

Die  Flut,  in  die  sie  untertauchen 

Wasche  sie  von  Sünde  rein. 

Zu  gehn  mich  unterweise 

Des  Lebenspfades  G'leise,  30 

Daß  ich  deine  Hilfe  schau' 

Und  des  Palastes  Bau. 

7.  Dank,  die  Erlösten  weinen. 
Werden  nach  Zion  sie  gesandt 

Zurück  in  das  alte  Vaterland,  35 

Wo  sich  die  Versprengten  einen, 

Von  deiner  Macht  geweiht 

Wohnend  in  Sicherheit, 

Der  Herr  in  ihrer  Hütte, 

Er,  der  Ewige,  in  ihrer  Mitte.  40 

Zemach,  a)  vielleicht  ein  Sohn  Jacobs,  hat  einige ;  Chakirn, 
der  etwas  älter  scheint,  nur  eine  Selicha  b)  verfaßt.  Ebenso  haben 


I 


«)  nyV^  DN  f^"'"  den  Rüsttag  des  Neujahrsfestes.  —  b)  inXlp  H^N- 


—    278     — 

wir  von  Israel  b.  Isaac  a)  und  Natan  b.  Jacob,  &)  von  jedem 
nur  eine.    Es  folgen  hier  einzelne  Proben. 

Zemach. 

1.  Nicht  zu  genau  auf  deinem  Richterstuhle 
5  Prüfe  uns,  die  schwachen  Sünder, 

Sind  wir  doch  in  einer  Leidensschule 
Und  du  richtest  deine  armen  Kinder 
Mit  Gerechtigkeit. 

*  * 

* 

4.  Dein  Erbe  vergeuden  fremde  Buben, 
10  Die  uns  zu  fangen  machen  Gruben, 

Uns  verschenken  und  lassen  töten; 
Gib  ihnen  nach  Verdienst,  wenn  sie  treten 
Vor  Gericht. 

5.  Gejagt  werd'  ich  in  die  Runde 
15  Bis  ich  versink'  in  ihre  Pfütze; 

Wenn  ich  leide  —  keine  Stütze, 
Bis  im  Exil  ich  geh'  zu  Grunde 
Ohne  Recht. 

6.  Warum,  Allmächtiger,  siehst  du  zu 
20  Wenn  die  Treulosen  mich  schinden? 

Demütige  sie  und  mir  werde  Ruh'  I 
Soll  nicht  endlich  jedes  finden 
Sein  Recht? 

7.  Zerschlage  ihre  Banden, 

26  Wirf  sie  nieder  mit  Schanden, 

Nimm  Rache  für  die  Meinen, 
Und  erhaben  wird  erscheinen 
Gott  im  Gericht. 

8.  Wenn  wir  die  Erinnerungen  feiern  morgen, 

30  Gedenke  unser  Mühsal  und  die  schwere  Bürde, 

Gedenke  dann  der  Herd'  und  ihrer  Hürde. 
Der  Erdenrichter  sollte  nicht  sorgen 

Für  Recht? 

*  * 
* 

11.  Lüge  muß  vor  ihm  verstummen, 

25  Verhaßt  sind  ihm  die  Falschen,  Krummen, 

Seine  Huld  genießen,  deren  Wandel  gerade. 
Denn  auch  alle  seine  Pfade 
Sind  Gerechtigkeit. 

12.  Anlegen  wird  er  die  Gerechtigkeit  als  Kleid, 

40  Aus  seiner  Gnadenfülle  uns  Verzeihung  schenken; 

Seine  Gaben  sind  für  die  bereit. 


«)  ISnOn  Nin  ^^N  ^^  25  Strophen;  die  ersten  vier  und  die  letzten 
vier  sind  mitgeteilt.  —  b)  n^üJ<  ^iN- 


—    279    — 

Die  auf  ihn  nur  ihr  Vertrauen  lenken: 
Er  ist  ja  die  Gerechtigkeit. 


Chaldm. 
Wo  sind  die  alten  Wunderzeichen, 

Als  die  Feind'  erlagen  deinen  Streichen  5 

Vom  Meere  ausgespie'ne  Leichen? 
Deine  Kinder 
Erbten  Länder 
Deines  Wortes  Pfänder; 

Sie  wurden  Sünder  10 

Und  erhielten  ihrer  Taten  Frucht 
In  Edoms  harter  Zucht. 
Viele  sind  seitdem  gefallen, 
Heute  droht  das  Ende  allen. 

Kommen  wir  deine  Einheit  zu  verkünden,  15 

Kommen  jene  uns  zu  binden 
Wo  sie  uns  finden, 
Uns  zu  henken. 
Zu  ertränken,  — 

Ach,  wir  dürfen  deiner  kaum  gedenken.  20 

Den  Völkern  ein  Abscheu  und  verhaßt, 
Ohne  Stätte,  ohne  Rast, 
Einsam,  trostberaubt  in  Haft 
Gebricht  deiner  Magd  die  Kraft; 

Sie  kann  sich  nicht  fassen,  25 

Kann  auch  nicht  von  dir  lassen. 
Und  wenn  sie  weint  und  betet. 
Wenn  die  Kinder  ihr  in  den  Armen  getötet, 
Wenn  sie  verlockt  wird  und  du  geschändet, 
Bleibst  du  schweigend,  weggewendet?  30 

Stehe  auf  und  richte! 
In  2k)rnesglut  vernichte! 
Untergeh'  in  Flammen 
Rom  und  die  uns  verdammen! 


Israel  b.  Isaac.  ss 

Will  ich  dichtend 
Gebete  richtend. 
Zu  ihm  flüchtend 

Suchen  den  Ewigen: 
In  sein  Haus  ich  heut  40 

Komme  vor  seine  Heiligkeit 
Ihm  zu  tun  bereit 

Die  Arbeit  des  Ewigen. 
Vor  der  Lade  dicht 
Beugt  sich  mein  Gesicht,  45 


—    280    — 

Zu  erfüllen  die  Pflicht 
Gegen  den  Ewigen. 

Und  im  Vortrage 
Am  festlichen  Tage 
5  Ich  die  Lösung  erfrage 

Mich  ergießend  vor  dem  Ewigen. 

*  * 

* 

Mit  Hoffnung  entzücke 
Das  Häuflein,  mit  Glücke; 
Im  Namen  der  Bundesstücke 
30  Bedenke  mich,  Ewiger! 

Ein  Herz,  geknickt, 
Von  dir  sei  angeblickt. 
Wie  es  sich  schickt 

Vom  Herrn,  dem  Ewigen. 

15  Zurückkehre, 

Mit  Lieb'  erhöre 
Die  täglich  rufen:  Höre 
Israel,  der  Ewige  1 

Dem  Überrest  erlaß' 
20  Unglück  und  Haß; 

Verkünde  Erlaß  — 

Ein  Jobeljahr  dem  Ewigen. 


Natan  b.  Jacob. 

Ich  vor  dir  in  großer  Sorge  klage 
Auszusprechen,  wie  Schreckliches  ich  trage; 
Du,  o  Gott,  nimmst  an,  was  ich  sage. 

Und  hörst  das  Flehen  deines  Knechtes  und  deines  Volkes  Israel. 

(L  Kön.  8,  52.) 

Ich,  wenn  sündhaft  nicht  der  Gedanke, 

Vor  Schmerzen  im  Gebete  zanke; 

Du,  o  Gott,  erhörest,  und  ich  danke 

In  Gegenwart  der  ganzen  Versammlung  Israels. 

(I.  Kön.  8,  22.) 

Ich,  tief  gesunken,  seit  ich  wurde  weggebracht, 
Werde  unterdrückt  und  frech  verlacht; 
Du,  o  Gott,  hole  gnädig  mich  aus  diesem  Schacht 
Und  führ'  heraus  mein  Volk  die  Kinder  Israel. 

(Exod.  3,  10.) 

Ich  bin,  dem  Druck  erliegend,  vogelfrei. 
Mein  Korn  und  Most  frißt  der  Leu; 


—    281    — 

Du,  o  Gott,  mir  deinen  Segen  leili' 
Und  segne  dein  Volk  Israel. 

(Deut  26,  15.) 

*  ■> 

20.  Ich  sehe  Elend,  sehe  Blutvergießen, 

Zertretene,  denen  keine  Tränen  fließen;  5 

Du,  o  Gott,  laß  die  Quäler  büßen, 
Übe  Rache  für  die  Kinder  Israel. 

(Num.  31,  2.) 

21.  Ich  erinnere  an  deinen  Schwur;  o  merke 

Dir  der  Väter  Liebe  und  ihre  Werke!  10 

Du,  o  Gott,  dein  Wort  erfülle,  stärke 
Vollauf  mit  dem  Besten  das  Haus  Israel. 

(Jes.  63,  7.) 

22.  Ich  deines  Trostes  Größe  preise; 

Sind  wir  froh,  gefalle  dir  des  Dankes  Weise;  15 

Du,  o  Gott,  uns  Gnade  stets  erweise 
Und  siehe  deiner  Söhne  Söhne,  Frieden  über  Israeli 

(Ps.  128,  6.) 

Bei  den  Dichtern  in  Rom  wird  der  Fortschritt  der  Sprach- 
behandlung ebenfalls  um  jene  Zeit  bemerkbar.  Zeuge  dessen  20 
ist  Jehuda  b.  Mose  oder  Leonte,  a)  ein  Zeitgenosse  des  Jehuda 
b.  Kalonymos;  ferner  ein  älterer  Binjamin.  6)  Ob  Isaac  b.  Sa- 
muel c)  dieser  odei  einer  älteren  Zeit  angehöre,  ist  nicht  mit  Sicher- 
heit zu  entscheiden. 

Leonte.  25 

1. 
Vernimm  Gebete,  stille; 
Die  Zomesgluten  stille; 
Rufest  du  Gerichtstag  aus, 
Suche,  was  uns  rechtfertige  heraus.  30 

Lehrer  und  Kollegen 
Kaum  noch  Hoffnung  hegen, 
Löschst  du  nicht  die  Sünden, 
Daß  wir  deine  Gut'  empfinden. 

Gefallen  ist  die  stolze  Bühne,  35 

Unser  Gebetspalast  ist  Ruine; 
Horch,  Allgütiger,  auf  unsere  Bitten, 
Baue  auf  zerstörte  Hütten. 


a)  N.    1  p'^)i  ^rib^   N.   2  ^nVW  'H   ybi<-   —  Ö)   N.  1  aus  ^•'i^ 
'^Nlt^N  N.  2  Schluß  von  >'Tij^2  Hl'?«-   —  c)  f^Q^  'H  T'?X'   der   Reim  40 
ist  durchgehend. 


.—    282    — 

Wohnend  in  den  Höhen 
Höre  Unglückliche  flehen; 
Befreie,  die  seit  vielen  Jahren 
Trauernden,  verwaisten  Scharen. 

Wir  rufen  vor  Bedrängnis 
Zia  dir,  o  Hort,  aus  dem  Gefängnis, 
Pochen  an  deine  Tore 
Den  Weg  suchend  zu  deinem  Ohre. 


10  Vernimm,  o  Vater!  in  der  Not  mein  Schrei'n, 

Trage  meine  Tränenflut  in  deine  Bücher  ein. 
Du  wirst  mir  liebevoll  zur  Seite  stehen, 
Rettung  senden  aus  den  Himmelshöhen. 
Schmachvoll  meine  Jugendzeit  verläuft, 

15  Da  Sund'  auf  Sünde  töricht  ich  gehäuft. 

Nun  klopfe  ich  bestürzt  an  deine  Türen: 
Ach,  wie  soll  die  Verteidigung  ich  führen? 
Ich  verstumme,  groß  ist  meine  Pein, 
Wenn  du  nicht  groß  bist  im  Verzeih'n. 

20  Ich  habe  mich  gegen  dich  vergangen 

Und  meine  Sünden  mir  die  Leiden  brachten, 
Statt  der  Freude  hab'  ich  Schmerz  empfangen 
Und  Drangsale  meine  Tag'  umnachten; 
Zerknirscht  bekenn'  ich  meine  Schuld, 

25  Flieh'  veschämt  zu  deiner  Huld. 

Du,  langmütig  gegen  die  Guten  und  die  Bösen, 
Erhörst,  die  elend  sind  und  bedrängt, 
Nimmst  wieder  auf,  die  ihre  Sünde  kränkt. 
Wirst  die  Schuldigen  von  der  Strafe  lösen. 

30  O  daß  dir  meine  Rede  nahe  bliebe 

Und  mich  aufrichtete  deine  große  Liebe! 


Binjamin. 

1. 

1.  Israels  Sprößlinge,  die  geliebten, 

36  In  Gottes  Höfen  preisen  mit  Gebeten; 

Erlassen  ist  Getreuen,  was  sie  verübten. 
Indem  sie  hin  vor  den  Ewigen  treten. 

2.  Ein  hohes  Recht  ist  den  Erstlingen  gewährt: 
So  oft  ihr  Mutwillen  sich  empört, 

40  Sie  finden  stets  bereit  den  Einigen 

Von  der  Sünde  sie  zu  reinigen. 


—     üöö     — 

3.  Des  zehnten  [Tages]  Sühnekraft  für  Reue 
Ist  ein  Denkmal  seiner  Güte,  seiner  Treue; 
Den  Betenden  ein  Tau  der  Verzeihung  fällt 
Am  Tage,  der  zur  Hut  für  Israel  bestellt. 

*  * 

8.  Hier  erbauen  deine  Freunde  sich  ein  Zelt;  5 
Im  Unwillen  selbst  sei  gesonnen  sie  zu  lieben. 

Hat  die  Missetat  sie  weggetrieben,  — 
Erinn're  jener  Tage  dich  der  alten  Welt! 

9.  Vereinigt  werden  sie  dir  zu  dienen  kommen, 

Hören  sie  verkünden  deinen  schönen  Spruch:  lo 

,,Eure  Worte,  ein  lieblicher  Geruch 

Von  Freudenopfern,  wohlgefällig  sind  sie  aufgenommen." 


Mit  seinem  Haß  mich  plagt 

Der  Bruder  wie  der  Sohn  der  Magd,  15 

Die  im  eignen  Hause  beide 

Schwelgen  sicher  und  in  Freude. 

Die  Verheißung  läßt  verhüllt, 

Wann  mein  Sehnen  wird  gestillt. 

Lenke,  Herr,  deine  Schritte  20 

In  seines  Lagers  Mitte, 

Stürz'  ihn  um  mit  jähem  Tritte, 

Daß  er  bleibe  im  Gedränge. 

O  daß  tröstend  deine  Liebe 

Wir  erhalten,  meine  Hilfe  bliebe,  25 

Bevor  mich  eingeholt  das  Wehe 

Und  ich  an  ihm  zu  Grunde  gehe ! 

Dann,  ach,  eine  Antwort  fein 

Hätt'  ich  für  die  Feinde  mein: 

Noch  liebt  mich  mein  Gemahl,  80 

Er  bringt  zurück  mich  in  mein  Tal, 

Führt  heraus  aus  eurer  Qual 

Mich  in  die  Weite  aus  der  Enge. 


Isaac  h.  Samuel. 

Trauervoll  wenn  ich  singe,  35 

Eine  wunde  Seele  ich  dir  bringe. 

Mein  Haupt  sitzt  in  des  Joches  Ringe, 

Im  Netz  der  Fuß,  die  Hände  in  der  Schlinge; 

Wenn  ich  mit  Leiden  ringe, 


—    284    — 

Und  um  das  Leben  meiner  Lieben  dinge, 
Gebieten  Jene:  gib  und  bringe! 

2.  Die  Tochter  Israel  umringen  Schlangen, 
Als  sie  ein  in  ihre  Hütte  drangen, 

5  Sie  für  ihren  Dienst  zu  fangen, 

Widerstand  sie  dem  Verlangen. 
„Und  reißt  ihr  mich  mit  Zangen, 
Nur  meinem  Freund'  werd'  ich  anhangen." 
„Wohin  ist  dein  Trauter  denn  gegangen? 

10  Du  hoffest  noch,  bei  uns  gefangen? 

Hoff'  auf  Sklavendienst,  auf  lebenslangen." 
Hörte  es  — ,  in  meine  Augen  Zähren  drangen. 

3.  Da  im  Innern  Stimmen  klangen: 
„Stehe  auf,  die  Botschaft  zu  empfangen, 

15  Du  sollst,  Leidende,  nicht  mehr  bangen; 

Sternen  gleich,  die  im  Himmelszelte  hangen, 
Wird  aufgeh'n  dein  Licht  und  prangen. 
Dem  Feinde  Feuerbrand 
Wird  die  neue  Sonne, 

20  Euch  zur  Wonne, 

Sichtbar  machen  Gottes  Hand, 

Die  euch  versammelt  in  Zions  Land. 

Engel  sollen  das  Heiligtum  erbauen, 

In  Licht  sich  wandeln  Nacht  und  Grauen." 


25  Das  folgende  Gebet,  a)  wie  die  ähnlichen  von  Simeon,  David, 
Binjamin,  mit  durchgehendem  Reime,  wird  einem  N  e  h  e  m  i  a 
zugeschrieben. 

Nehemia. 

Fürwahr, 
30  Weil  mein  Gott  nicht  war 

In  meiner  Mitten, 

Durfte  mich  das  Unglück  überwinden, 

Hab'  Unsägliches  ich  gelitten. 

O  könnte  ich  ihn  finden, 
35  Den  mein  Herz  begehrt  I 

Daß  er  mich  hört! 

Den  Umkreis  ich  durchzöge  ^ 

Hier  und  dorten. 

Suchte  ihn  an  allen  Orten, 
40  Auf  Plätzen  und  an  jedem  Wege, 

Und  war'  ich  bis  zu  ihm  gekommen, 

Ich  stellte  dar  wie  vieles  mir  genommen. 

Und  um  was  es  sich  handelt: 


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)  o  bv  x'^n- 


—    285    — 

Der  Glanz  zu  Finsternissen, 

Die  Bündnisse  verwandelt, 

Der  Schmuck  zerrissen, 

Die  Feste  mir  verheert, 

Zerbrochen  meines  Schwertes  Spitze,  5 

Stumpf  des  Bogens  Blitze, 

Dem  Feind  den  Nacken  zugekehrt. 

Da  floß,  eine  Wasserflut, 

Priester-  und  Prophetenblut, 

Kinder  und  erschlag'ne  Greise  10 

Für  Raubtiere  eine  Speise; 

Jünglinge  und  Mädchen  gefangen; 

Meine  blühenden  Sitze  trauern. 

Meine  Straßen  versperren  Mauern, 

Und  noch  ist  sein  Zorn  nicht  vergangen.  is 

Er  läßt  über  mich  die  Schwerter  zücken. 

Stellt  als  Ziel  mich  hin  für  seinen  Bogen, 

Daß  sie  Streifen  auf  meinen  Rücken  zogen 

Und  unter  Mißhandlungen  mich  bedrücken. 

Frische  Zeugen  führt  er  auf,  mich  zu  verdammen,  so 

Ziehet  immer  neue  Mannschaft  gegen  mich  zusammen. 

Was  soll  ich,  Kraftloser,  noch  ertragen? 

Mein  Kummer,  würd'  er  gewogen  auf  der  Wagen, 

Den  Meeressand  überträfe  das  Gewicht. 

Was  geschrieben  steht  und  was  nicht  SS 

Über  mich  verhängte  sein  Gericht; 

Mich  zu  vernichten  folgten  die  Schrecken  dicht: 

Auf  die  Pest  Gefangenschaft, 

Der  Hunger  nach  den  Kriegesheeren, 

Vom  Tiger  zu  der  Sau,  vom  Löwen  zu  dem  Bären.  30 

Hab'  ich  zu  hoffen  noch  die  Kraft,  , 

Ein  Ende  zu  erwarten  dieser  Haft? 

Hab'  ich  am  Leben  noch  ein  Gut? 

Stehe  du,  o  Tod!  mir  zur  Seite, 

Nur  zu  sterben  hab'  ich  noch  den  Mut.  85 

Mein  Silber  plündert  Feindesbrut, 

Mein  Gold  wird  der  Fremden  Beute, 

Von  den  Geräten  nimmt  die  feinen 

Der  Tückische  sich  als  Tribut, 

Ich  bleib'  in  Schulden  trotz  allem  Plagen.  40 

Hab    ich  solches  zu  ertragen 

Die  Kraft  von  Steinen? 

Hältst  du  mich  für  Erz? 

Gewalt  ich  rufe,  keiner  darauf  achtet. 

Bleibt,  o  Gott,  der  Zorn  ewig  heiß,  48 

Und  dein  Grimm  gibt  er  mich  völlig  preis? 

Es  brauset  auf  mein  Herz, 


286 


Meine  Seele  schmachtet, 

Nach  jedem  Himmelskreis 

Irren  meine  Blicke, 

Ob  von  einem  Orte 
5  Er  mir  Freiheit  schicke. 

Wann  kommst  zu  mir  du  wieder? 

Beugst  liebkosend  dich  zu  mir  hernieder. 

Und  am  Duft  deiner  Worte 

Erblühen  meine  Saaten, 
10  Heilest  Herzen,  die  gebrochen. 

Mit  Elias  Taten, 

Wenn  „gib  heraus!"  zum  Norden  wird  gesprochen, 

Dein:  „führe  her!"  zum  Süden  dringt. 

Und  der  Trostlosen  der  Ruf  erkUngt: 
15  Breitet  euch  aus,  frei  in  meinen  Staaten! 


Italienischen  Dichtern  scheinen  mir  einige  Selichas  a)  von 
Isaac  anzugehören,  ohne  entscheiden  zu  wollen,  ob  einem  und 
demselben  Verfasser. 

Isaac. 

20  1. 

Du  schlägst  —  und  heilst, 

Mit  Langmut  du  verweilst; 

Du  liebst  fern  in  Höhen  zu  thronen. 

Und  blickst,  bis  an  die  äußersten  Zonen, 
25  Allen  ins  Herz,  so  fern  sie  wohnen; 

Du  wirst,  der  Väter  Liebe  zu  lohnen. 

Mit  Erbarmen  Sprößlinge  schonen. 

Die  versprengt  unter  Nationen 

Dir  allein  früh  und  spät 
30  Darbringen  Herz  und  Gebet. 

Wann  wird  Treuen  vergolten. 

Die  führerlos  leben,  gescholten? 

Schau  herab  aus  deinem  Sternenwalle, 

Und  vom  Himmel  die  Stimme  erschalle: 
35  Aufgetan  die  Pforten!    Herein,  ihr  Leidende  alle! 

Gott  vernichtet  eure  Würger,  die  Pharaonen, 

Und  auf  die  sie  trotzten,  ihre  Dämonen. 


2. 
1,  Verherrlichter!  ich  rufe  dich,  eh'  die  Frühe  bricht. 
40  Möchte  mein  Gebet  dir  behagen. 

Wenn  zu  dir  gewandt  mein  Angesicht; 


a)  N.  1  t^Qini  f*ma.  N.  2  y2r[  matr^xa.  n.  s  mn  *2cr>. 


—    287    — 

Möchte  Dunkelheit  mir  tagen 
Und  glänzen  wie  das  Morgenlicht, 

Wenn  ich  rufe:  Gott,  du  meine  Zuversicht! 

2.  Dir  zu  trotzen  wagen. 

Die  höhnend  dein  Volk  plagen,  5 

Und  Bangen  und  Zagen 
Führ  ich  beim  Toben  der  Frechen. 
Hernieder  Grimm  und  Plagen 
In  Blitzen  geschlagen 

Deinen  Namen  zu  rächen,  10 

Entweihet  vom  Völkergezücht! 
Wenn  ich  usw. 

3.  Gott  mit  Ätherschwingen  fliegt  — 
Mein  Wandel  auf  der  Wagschale  liegt: 

O  daß  mein  Verdienst  wie  Meeressand  wiege,  15 

Und  Missetat  der  Feder  gleich  verfliege! 
Ob  mein  Weg  in  Krümmungen  biegt 
Und  der  Spruch  der  Verdammung  siegt,  — 
Vergilt,  Erhabener,  nach  strengem  Gericht 
Dem  Sündengeborenen  nicht!  20 

Wenn  ich  usw. 

4.  Errichte  die  Lade,  die  Stange, 

In  den  Gewändern  Aaron  prange; 

Schütze  und  listiger  Jäger  hange; 

Der  Taten  Lohn  empfange  25 

Die  mit  Reue  heuchelnde  Schlange. 

Ihren  Nachwuchs  fressen  die  Flammen, 

So  schwinden  sie  beide  zusammen 

Dahingefegt  wie  Kehricht, 

Wenn  ich  usw.  30 

6.  Der  Heilige,  der  Herr  der  Welt, 
Gerichtstag  über  die  Geschöpfe  hält; 
Da  mein  Gegner  redet  herbe, 
Denn  der  Zank  ist  sein  Gewerbe; 

Schon  zum  Kriege  er  verhetzt  35 

Und  gegen  mich  die  Waffe  wetzt. 
Dulde  nicht,  daß  ich  sterbe, 
Der  du  ratlos  machst  den  Wicht, 

Wenn  ich  rufe:  Gott,  du  meine  Zuversicht! 

3.  40 

Gottes  Lieblinge  und  Vertraute, 
Die  in  Hebron  schlafen. 
Habt  ihr  keine  Klagelaute 


—    288    — 

Bei  dem  Weh  von  euren  Schafen? 
Euer  Schweigen  brechet, 
Und  zu  dem  Heiligen  sprechet: 
Deinen  Erstgeborenen  Leiden  trafen, 
6  Und  die  Kinder  um  deine  Hilfe  fragen; 

Eiligst  zu  dem  Vater  gehet,  ihm  zu  sagen,  a) 

Ethan,  Vater  von  den  Stämmen  allen, 

Dein  Sohn  ist  verachtet  heute, 

Der  Sarazenen  und  Edoms  Beute; 
10  Sie  brüllten  in  seinen  öffentlichen  Hallen, 

Das  hohe  Heiligtum  sie  verbrannten. 

Sein  trauriges  Geschick  ihm  verkünde, 

Er  ist  ein  Vater  dem  Waisenkinde; 

Flehe  seinetwegen  zu  dem  von  dir  Erkannten, 
15  Sonst  erliegt  er  dem  Gezüchte. 

Wo  bleibt  das  Wort  der  Gesichte: 

Gott  ist  dein  Schild, 

Großen  Lohn  er  dir  vergilt?  b) 

Wecke  für  den  Armen 
20  Und  für  seine  Klagen 

Das  göttliche  Erbarmen: 

Eiligst  zu  dem  Vater  gehet,  ihm  zu  sagen. 

Du,  auf  Morija  gebunden. 

Dort,  wo  Gott  erscheint, 
25  Hast  du  das  Exil  nicht  empfunden, 

Nichts  von  dem,  was  Israel  beweint? 

Des  prachtvollen  Tempels  Zerstörung, 

Des  geheiligten  Landes  Verheerung? 

Empor  aus  deiner  Höhle! 
30  Zum  Gebete  richte  deine  Seele. 

Wo  bleibt  die  Weissagung  des  Erhabenen: 

Ich  erfülle  den  Schwur,  c)  geleistet  dem  Begrabenen, 

Für  die  Schmerzen,  die  er  ertragen? 

Wo  Abrahams  gläubiges  Entzücken 
35  Zwischen  des  Bundes  Opferstücken?  d) 

Eiligst  zu  dem  Vater  gehet,  ihm  zu  sagen. 

Für  göttliche  Wunder  erwählt, 
Frommer  Zeltbewohner,  mir  sage: 
Hörst  du  nicht  deines  Volkes  Klage, 
40  Das  ein  Todfeind  quält  ? 

Jacobs  Stimme  unter  Esaus  Händen? 
Sein  Köstlichstes  sie  schänden. 
Wache  auf  in  deinem  Grab, 
Staub  und  Scholle  schüttle  ab! 

45  a)  Gen.  45,  9.  —  b)  Das.  15,  1.  —  c)  Das.  26,  3.  —  d)  Das.  15,  18. 


—    289    — 

Für  das  Volk  den  Herrn  anzurufen, 

Daß  es  nicht  ende 

Durch  Quälei:hände ;» 

Zu  retten,  die  er  von  je  getragen, 

Er  vielleicht  den  Engel  sende,  * 

Und  wirklich  werde 

Der  Traum  von  den  Leiterstufen, 

Da  du  schlafend  an  der  Erde 

Gott  erblicktest  an  der  Spitze  ragen,  a) 

Eiligst  zu  dem  Vater  gehet,  ihm  zu  sagen.  lo 

Höre  Israels  Volk,  verbannt 
Und  festgehalten  in  des  Feindes  Land! 
Kein  Helfer  ist  außer  Gott  bekannt. 
Die  Eltern  schlummern  im  Sand, 

Jacob  in  dem  Schlaf  verharrt,  -  15 

Vater  Abraham  ist  erstarrt; 
Erwache  du,  ihr  Schirm  und  Schild! 
Schütze  wider  tobendes  Gewild, 
öffne  uns  die  Kerkertüren, 

Gebundenen  befiehl  sich  frei  zu  rühren,  20 

Rufe,  die  versprengt  worden 
Unter  ferne  Völkerhorden; 
Erbaue  Stadt  und  Tempel  wieder, 
Daß  bei  dem  Dienst  erschallen  alte  Lieder, 

Steige  dann  in  Herrlichkeit  hernieder,  2B 

Und  alle  sprechend,  jauchzend  zu  den  schönen  Tagen, 
Eiligst  zu  dem  Vater  gehet,  ihm  zu  sagen. 


Nach  Deutschland  oder  Italien  dürfte  auch  1 1  i  e  1  zu 
versetzen  sein,  von  welchem  nur  eine  kleine  Selicha  6)  vor- 
handen ist.  30 

Itiel. 

In  de  nem  Himmel  höre  es,  wenn  wir  flehen, 

Laß  uns  nicht  unverrichteter  Sache  gehen. 

Du  bist  weise,  jedem  zuzumessen  nach  dem  Lot: 

Doch  erlaß'  uns  die  Verhandlung,  wir  würden  rot;  35 

Uns  bleibt  die  Beschämung,  du  bleibst  der  Gerechte. 

Laß  die  Liebe  Richter  sein,  .nicht   die   Rechte: 

Die  Frevel  zählen  war'  für  uns  der  Tod. 

Wolltest  die  Vergehen  du  zusammenreihen, 

Wer  möchte  in  den  Höhen  40 

Vor  dem  Furchtbaren  bestehen? 

Unsere  Hoffnung  ist  dein  Verzeihen. 


a)  Gen.  28,  L3.  —  &)  y^^Q  ^-,ntrö  n^QH- 

Zum,  Synagogale  Poesie.  19 


290 


Der  uns  gebildet,  will  uns  nicht  vergeltend  schlagen 
Nach  den  Sünden,  die  über  uns're  Häupter  rag  n, 
Unsre  Empörung  nicht  nach  Menschenart  nachtragen; 
Wir  verstummten,   kämest  du  Maß  für  Maß  zu  zahlen. 
5  Nein,  deiner  Liebe  ist  es  eigen, 

Zu  machen  die  Wage  neigen, 
Nicht  der  Seite  zu,  wo  die  großen  Zahlen, 
Sondern  nach  dem  Guten  hin,  welches  das  Geringe. 
Denn  du  stützest  Strauchelnde,  daß  Besserung  gelinge, 
10  Reichst  dem  Schwachen  deine  Hand; 

Du  auch  uns  Gebeugte  richtest  in  die  Höhe, 

Daß  uns  erfreue,  was  ich  heut  erflehe: 

Den  Brüdern  werd'  Erlösung  und  ihrem   Boten  Heil  gesandt! 


Die     an     Spanien     angrenzenden     provencalischen     Länder 

15  pflegten  um  jene  Zeit  Dichtkunst  und  Gesang,  und  wetteiferten 
bald  mit  Spaniern  und  Arabern  wie  in  wissenschaftlichen  auch 
in  poetischen  Leistungen.  Isaac  halevi,  vielleicht  von  Isaac 
Levi  zu  unterscheiden;  dessen  Söhne  Serachja  und  Berechja; 
Joseph,  die  Brüder  Samuel  und  Isaac  b.  Jehuda  lebten  zwischen 

20  1160  und  1220  in  Beaucaire,  Lunel  und  der  Umgegend,  und 
haben  sich  als  talentvolle  Synagogaldichter  bewährt.  Hier  kann 
nur  von  dem  letztgenannten  Näheres  mitgeteilt  werden.  Isaac 
b.  Jehuda  b.  Natanel,  bekannter  unter  dem  Namen 
S  e  n  i  r  i ,  a)  ein  sogar  von  Charisi  mit  Auszeichnung  genannter 

25  Dichter,  erreicht  zwar  die  Spanier  nicht,  jagt  auch  bisweilen 
zu  sichtbar  dem  Klange  nach,  zeigt  sich  jedoch  in  seinen  meisten 
Kompositionen  als  einen  Mann  von  Geschmack  und  Talent. 
Es  sind  einige  und  dreißig  poetische  Sachen  von  ihm  da:  Nisch- 
mat,  Kaddisch,  Barchu,  Meora,  Sulat,  Mikamocha,  eine  Illustration 

30  der  ewigen  göttlichen  Herrschaft,  b)  eine  Einleitung  zum  Sil- 
luk  des  Neujahrsfestes,  ein  Schalom  oder  Entlassungsgruß 
an  die  Versammlung,  eine  große  Komposition  für  den  Ho- 
schana-Tag  und  mehrere  Selichas  verschiedener  Gattung 
(Pismon,    Mostedschab,    Tochecha    u.    a.).      Hi    die    deutschen 

35  und  italienischen  Rituale  ist  nur  ein  kleines  Gebet,  eine  Kad- 
disch-Introduktion,  c)  von  ihm  aufgenommen.  Wir  teilen  hier 
folgende  Selicha  d)  mit. 


a)S.obenS.  110.  — 6)  Die,  besonders  am  Neujahrs  tage  üblichen  Hym- 
nen mit  den  Refrains  -^^^^^  ',-[  -p^  'H  -pn  'H-  —  c)  HX^  m>Pn  '^XH-- 

*o  d)  n'?D^  '?Kn- 


291 


Isaac  b.  Jehuda  Senin. 

Vergib  unseren  Mutwillen 

Lauten  und  stillen, 

Scheuche  weg  den  Zänker, 

Fürst  des  Friedens,  Weltenlenker;  5 

Du  lehrst  den  Blöden 

Vor  dir  reden. 

Wie  an  Macht  dir  keiner  gleicht. 

Dich  keiner  auch  in  Lieb'  erreicht. 

Über  meinen  Fehl,  voll  Reue  10 

Rui'  ich  zu  dir:  Verzeihe! 

Schnell  mit  Adlerspriingen 

Such'  ich  die  Gnade  zu  erringen. 

Und  in  meiner  Ungeduld 

Vergesse  ich  die  Schuld,  15 

Die  mich  zu  ängstigen 

Folgt  dem  Widerspenstigen. 

Von  böser  Lust  gebändigt 

Bin  ich  durch  Züchtigung  verständigt; 

Stärke  nur  meinen  besseren  Sinn,  2ü 

Dann  ich  nicht  mehr  töricht  bin.  ' 

Werden  die,  so  nach  Verzeihung  schmachteu. 

Die  von  den  dreizehn  Kräften  Bedachten: 

So  wird  das  Heiligtum  vom  Lichte  Gottes  glänzen, 

Der  Sieg  den  befreienden  Isaiden  kränzen.  25 


M  e  n  a  c  h  e  m  ist  der  Verfasser  einer  Neujahrs- Keroba, 
aus  welcher  das  Mechaje,  a)  Abrahams  Versuchung  darstellend, 
ähnlich  der  gleichartigen  Dichtung  Gabirols,  als  Akeda  b) 
in    den    Buße-Zyklus    verschiedener    Ritus    übergegangen    ist. 

L  Den  Stammvater  tat  der  Herr  erwählen,  30 

An  seinem  Einzigen  zu  prüfen  den  treuen  Knecht; 
Seinen  Ruhm  weithin  zu  erzählen 
Gab  im  fremden  Land  er  ihm  Gesetz  und  Recht 
Und  versuchte  ihn. 

(Exod.  15,  25.^  35 

2.  ,,Ich  bin  Gott,  der  dich  geführt  aus  Ur, 
Damit  dein  Wert  werd'  erkannt; 
Hole  deinen  Sohn  mir  nur, 
Bring'  ihn  in  Morija's  Land 

Und  opfere  ihn."  40 

(Gen.  22,  2.) 


a)  Mit  dem  Anfange  pl^n  ^X^  pTN-— &)  S.  oben  S.  81,  82,  137,  138. 

19* 


—    292    — 

3.  Zu  dem  Opfer  schnell  bereit 

Zum  Sohne  —  der  weiß  es  nicht  — 
Er  im  Gehen  spricht: 
ijDeines  Vaters  Gott  erkenne  heut 
5  Und  diene  ihm. 

{I.  Chron.  28,  9.) 

4.  Der  Allmächtige  ist  es,  der  Gerechte, 
Erd'  und  Himmel  seines  Glanzes  Zeugen; 
Er  untersucht  das  Gute  und  das  Schlechte, 

10  Kennt  des  Menschen  Tun,  auch  was  wir  verschweigen, 

Und  in  seinem  Tun  —  ihn." 

(Hiob  37,  7.) 

5.  Er  eilt  mit  dem  Eisen  Holz  zu  spalten. 
Zur  Tat  gerüstet  läßt  er  sich  nicht  halten; 

15  Ohne  Mitleid  er  den  Liebling  faßt. 

Wirft  zu  Boden  ihn  mit  Hast 
Und  tritt  ihn. 

(Dan.  8,  7.) 

6.  Dieser  siehet  gebunden  an  die  Stricke: 

20  „Fester,  ruft  er,  Vater,  daß  ich  nicht  rücke!" 

Der  Vater  sich  nicht  erbarmt. 
Doch  inbrünstig  ihn  umarmt 
Und  küßt  ihn. 


(Gen.  33,  4.) 


25  7.  Zum  Messer  er  greift, 

Den  Stahl  er  schleift;  — 
Da  Gott  einen  Engel  sendet. 
Der  zu,  Abraham  gewendet 
Sein  Tun  unterbricht, 

30  Er  liebend  spricht: 

Löse  ihn. 


(Hiob  33,  24.) 


8.  Da  er  um  sich  blickt. 

Gewahrt  im  Busche  er  den  Widder. 
35  Das  Holz  er  nun  zusammenrückt, 

Faßt  am  Hörn  den  Widder 
Und  opfert  ihn. 

(Gen.  22,  13.) 

9.  Er  bringt  die  Lösung  für  das  teure  Leben, 

40  Und  auf  dem  Berge  fleht  er  in  der  Freude  Beben, 

Daß  die  Tat  ihm  bleibe  ewig  unverloren. 
Und  der  Gott,  der  ihn  erkoren, 
Erhörte  ihn. 

(L  Chron    21,  26.) 


—    293     — 

10.  Es  sprach  der  Engel:  ,,Du  Geliebter  mein, 
Deinem  Kinde  werde  ich  zu  Willen  sein; 
Herrlich  sei  sein  Lohn, 

Es  nenne  mich  Vater,  —  erstgebornen  Sohn 

Nenn'  ich  ihn.  (Ps.  89,  28.)  5 

11.  Seine  SprößHnge  werd    ich  hüten, 
Den  Feinden  zahlen  nach  ihren  Taten; 
Seinen  Wurzeln  geb'  ich  Saaten 

Und  den  Zweigen  Blüten, 

Sein  Sieg  währe,  nie  getrübt;  lo 

Weil  er  mich  liebt 

Darum  befrei    ich  ihn." 

(Ps.  91,  14.) 

Joseph  b.  Jacob  Kalai,  vielleicht  in  Griechenland 
oder  Sizilien  zu  Hause,  ein  Vorbeter,  hat  neben  verschiedenen  is 
Piutim  auch  Mostedschab,  Chatanu,  Ermahnungsgedichte  und 
andere  Selichas  verfaßt,  die  in  den  Synagogen  von  Tripolis,  Rom, 
Griechenland,  Kaffa  und  sogar  bei  den  Karäern  Eingang  ge- 
funden; wahrscheinlich  sind  mehrere,  nur  mit  den  Namen  Jo- 
seph a)  gezeichnete,  Stücke  ihm  zuzuteilen.  Man  spürt  an  seinen  20 
Gedichten  bereits  das  jüngere  Zeitalter:  Die  Gedanken  sind  nicht 
immer  der  aufgebotenen  Wörtermasse  gewachsen.  Eine  Se- 
licha  b)  und  Stellen  aus  einer  Tochecha  c)  werden  näher  mit  ihm 
bekannt  machen. 

Joseph  Kalai.  35 

1. 

Mein  Fleisch  ich  trug  in  meinen  Zähnen, 
Als  ich  elend  wanderte  aus  meinem  Land 
Und  erliegend  meinen  Sünden  mußte  stöhnen: 
Lasset    ach    uns  fallen  durch  Gottes  Hand !  30 

Leite  mich  in  deine  graden  G' leise; 
Werm  ich  bitte  dich  gütig  gegen  mich  erweise; 
So  oft  ich  wich  von  deinen  Pfaden 
Hat  deine  Wogenflut  sich  über  mich  entladen. 

Hoffnungsarm  verleb'  ich  meine  Tage,  3S 

Mein  Gemüte  trübe  Träume  spinnt 
Und  im  Verborgenen  es  sinnt 
Nur  auf  schmerzensreiche  Klage. 

a)  Der  Ausdruck  "i^pT  l^fiP  findet    sich  in  Kaiais  >n^X  "löÖIIN 
D1t2   Tri':    -j'^jQn   und   in  Josephs   nnt^ö   2Wr\  D^<    (Trip.  48b).    —40 
b)  N.  1  »1t^2  Ktt^K-  —  c)  N.  2  12-1^  ^KS"!  i"^  23  vierzeiligen  Strophen; 
hieraus  die  Strophen  1  bis  6,  15  bis  19. 


—    294    — 

Verruchte  Tat!    Darob  hat  Kummer  sie  gelitten: 
Als  Heiden  siegend  ihre  Grenze  überschritten, 
Die  Hände  ausgestreckt  nach  allem  was  ihr  teuer: 
Da  legte  ab  sie  ihren  Schleier, 

5  Und  sank  die  Ehre  und  die  Hand  ward  schwach, 

Wüste  lag  das  Haus,  der  Dienst  lag  brach; 
Noch  im  Fallen  hofft'  ich  zu  gesunden. 
Als  Entsetzen  mich  gefunden, 

Der  Schrecken  mich  umzog,  zu  Boden  warf 
10  Meine  Trauer  machte  groß,  die  Wunde  scharf 

Und  mit  dem  Feinde,  der  bereit  zum  Angriff  lag 
Das  Unglück  eingebrochen  Schlag  auf  Schlag. 

Mein  Heil  entfloh,  mein  Geist  —  dahingerafft; 
Noch  zögern  des  Gesalbten  Schritte. 
jl5  Und  zu  klagen  jährlich  ist  meine  Sitte, 

Daß  die  Sünde  mir  gebrochen  hat  die  Kraft. 

Mich  verläßt  der  Mut,  es  dunkelt  in  der  Seele, 
Vom  Schmerzgeschrei  ist  heiser  mir  die  Kehle, 
Mich  das  tagelange  Warten  macht  erröten: 
20  Endlich,  Gott,  o  höre,  handele  ohne  zu  verspäten! 

Des  Tyrannen  Geschoß  —  ein  zorniger  Graus, 
Seine  Herrschaft  —  des  Stolzes  Strenge, 
Sein  Kommen  —  es  treibt  mich  in  die  Enge, 
Und  der  Herr  —  ist  nicht  in  seinem  Haus. 

25  Im  Gotteshause  prahlend  über  die  Maßen 

Trieb  er  grausam  mich  in  ferne  Straßen. 
Mir  gebot  ich  Schweigen  in  der  Bedrängnis; 
Weinen  wie  Lachen  ist  ein  Verhängnis. 

Wenn    zwischen    mir   und    dir   geschieden    meine    Sünden, 
30  Deine  Herrlichkeit  meine  Augen  nicht  mehr  finden. 

Die  Altargaben  unterblieben  sind,  die  Opfer  eingestellt:  — 
Deine  Liebe,  Gott,  ist  eine  Welt! 

Mich  reinige  von  trotzigen  Verbrechen; 
Nieder  mit  dem  Feinde!    Schonung  dem  Gebrechen! 
35  Wenn  mei     Herz  in  Worte  sich  ergießt, 

Die  Unschuld  sich  in  ihm  erschließt. 

Es  harrt  der  Wunder  in  der  Seufzerhütte 
Der  statt  Spenden  nur  Gesänge  kann  verehren; 
Nimmst  du  an  des  Mundes  Gaben,  willfahrest  seiner  Bitte: 
40  Darf  zum  angestammten  Erbe  er  zurücke  kehren. 

Zur  Macht  werd'  er  erhoben,  seine  Väter  auf  erweckt; 
Seinen  Wunsch  erfülle  und  mit  Zeichen  ihn  belohne, 


—    295    — 

Von  der  Liebe  werde  seine  Schuld  bedeckt. 

Sein   Heil  bringst  du,  o  Herr,  gitzend  auf  dem  Trone. 


I 


2. 
Vor  Gott  zu  reden  sich  nicht  schämen. 
Auf  Recht  zu  trotzen  wagen,  .  5 

Die  wohnen  in  Lehmen 
Und  am  Staube  nagen? 
Unter  Plagen  und  Mühen 
Sie  wie  Blum-en  verblühen. 

Denkt  an  das  Ende  lO 

Eh'  es  sich  wende. 
Heißt  es:  Scheide! 
Sinkt  Gold  und  Geschmeide, 
Dann  steigt  allein 

Eine  Seele  rein,  18 

Er  genießt  die  Frucht 
Seiner  eigenen  Zucht, 
Zu  der  die  Saat 
Ist  seine  Tat. 

Ebne  deinen  Pfad,  20 

Mache  Krummes  grad 
Bevor  dich  mahnt 
Ein  Befehl  ungeahnt. 
Den  Tag  nimm  dir  zu  Herzen, 

Wenn  du  ziehest  an  deinen  Ort,  25 

Ob  mit  dem  Herrn  du  wirst  scherzen, 
Wenn  er  Antwort  fordert  dort. 

*:  * 

* 

Meine  Lüge  mich  ergrii? 
Daß  ich  stürmt',  ein  steuerloses  Schiff; 
Schon  der  Taten  Schande  80 

Ward  offenbar  meinem  Gewände. 
Denke  an  die  Todesstunde, 
Von  der  Gier  gesunde, 
Zum  Schöpfer  blicke, 

Nicht  auf  Irdisches  zurücke;  35 

Rüste  dich  mit  Treue, 
Mit  Gebet  und  Reue: 
Für  die  Reise 
•  Bewährte  Speise. 

Ihm  entgegen!  4^ 

Und  in  seinen  Wegen 
Erkenne  die  Zeichen 
Des  Gnadenreichen. 


—    296    — 

Fehler  der  Allmächtige  verzeiht 
Dem,  der  büßend  sie  bereut; 
Zu  ihm,  dessen  Größe  Worte  überragt, 
Kehre  um  nur  rasch  und  unverzagt. 


5  Mordechai     b.      Schabtai     genannt     h  a  a  r  u  c  h 

[Longo],  Vorbeter  und  Schreiber  in  Italien  oder  Griechenland, 
Verfasser  von  Piutstücken  und  Selichas,  besitzt  Kraft  und  An- 
mut,   und   seine    Dichtungen   erfreuen   sich   einer   großen   Ver- 

•    breitung.      Es    folgen    hier    zwei    Stücke  a)    mit    gleichartigen 

10  Strophenversen. 

Mordechai  b.  Schabtai. 
1. 

1.  Mich  faßt  Entsetzen, 
Schreck  durchzuckt  mein  Blut, 

15  Die  Wunde  schmerzt, 

Das  Unglück  tobet,  eine  Flut; 

Warum,  o  Gott,  also? 

Woher  die  Glut 

Dieses  großen  Zornes? 
20  '  (Deut.  29,  23.) 

2.  Mein  Herz  erdröhnt, 

Die  Glieder  krampfhaft  sich  bewegen, 
Ein  wogend  Meer,  es  stürmt 
Schäumend  mir  entgegen, 
25  Indem  es  mich  verschlingt 

Fühle  ich,  daß  meinetwegen 
Dieser  große  Sturm. 

(Jona  1,  12.) 

3.  Ich  schiff'  in  off'ner  See, 

30  Kein  Ende  und  kein  Hafen; 

Wo  weilt  die  Rettung? 

Die  sie  einst  geschauet,  schlafen; 

Der  Liebliche,  der  sie  geträumt, 

Vermißt,  bei  deinen  Strafen, 
35  Dieses  Traumes  Deutung. 

(Gen.  37,   10.^ 

4.  Dem  Schafe  gleich 
Verstummend  wird  geschoren 
Dein  Volk,  das  ganz 

40  Unter  Feinde  ist  verloren. 


a)  N.  1  aus  >inö  ik'?»?  n.  2  ist  Qnin  n:Ka- 


—    297    — 

Warum  mißhandelst  du, 
Gegen  sie  verschworen, 
Dieses  Volk? 


(Exod.  5,  22.) 


8.  Ich  fühle  ihrer  Zunge  5 

Biß  wie  Schlangenstich. 
„Du  wartest.  Unglückseliget^ 
Also  sie  höhnen  mich, 
Die  Jahre  gehen  hin. 

Wo  ist  dein  Gott,  wag  ist,  o  sprich!  lO 

Dieses  dein  Vertrauen?" 

(2.  Kön.   18,  19.) 

*  * 

* 

12.  O  komme,  den  gebeugten  Überrest 
Neu  dir  zu  erwerben  I 

Gejagt  von  Löwen,  15 

Zerbrochen  bis  zum  Sterben 
Entführe  in  dein  Haus 
Als  deine  Erben 
Dieses  Volk. 

(Exod.  33,  13.)  20 

13.  Die  dich  bekennen, 

Du  vergiebst  die  Sünde  ihnen. 

Befreiest  sie  von  Missetat, 

Von  jeder,  die  sie  sühnen. 

Allda  dich  anzubeten,  25 

Wo  du  einst  erschienen 

Auf  diesem  Berge. 

(Exod.  3,  12.) 

14.  Die  Stätte,  wo  du  thronest, 

Wirst  du  reinigen  und  bauen,  30 

Und  sie  mit  neuem  Glanz 
Verherrlichen  in  ihren  Gauen; 
Kehrst  nach  Zion  du  zurück, 
Werd'  ich  nahen,  Aug'  in  Aug  zu  schauen 
Diese  große  Erscheinung.  85 

(Exod.  3,  3.) 


2.. 

Trost  OS  lieg'  ich  hier, 
Über  jahrelanges  Leiden 

Brennt  mein  Herz,  40 

Die  Hoffnungen  scheiden 
Un     bang  ist  mir. 

(Kl.  1,  20.) 


—    2.98     — 

Verfolget  ohne  Unterlaß 
An  allen  Enden, 
Wehrlos  beschimpft 
Unter  Feindeshänden  — 
5  Wie  weh  ist  mir!  (Rut  1,  21.) 

In  Finsternisse  warf 
Mich  der  Barbar, 
Und  bei  meinem  Anblick 
Schrie  er:  ach  fürwahr, 
10  Wohl  wird  mir!  (Deut.  29,  18.) 

Ich  werde  geackert, 
Ich  werde  gedroschen. 
Mein  Mut  vergeht. 
Er  ist  erloschejx, 
15  Nirgend  eine  Aussickt  mir. 

(Ps.   142,  5.) 
Einst  von  Ägypten 
Wurde  dienstbar  ich  gemacht: 
Da  ward  von  meinem 
20  Freunde  ich  bedacht, 

Er  sprach  zu  mir. 


(Cant.  2.  10.) 


Als  ich  in  Babel 
Siebzig  Jahr  verweilt, 
Hat  sein  Liebesblick 
Mich  auch  dort  ereilt; 
Er  rief:  Öffne  mir! 


(Cant.  5,  2.) 


Jetzo  hause  ich 
30  Unter  Sarazen  und  Christen; 

Ha,  welche  Nacht! 
Und  die  Erlösungsfristen  — 
Nichts  verrät  sie  mir. 

(2.  Kön.  4,  27.) 
35  Wisset  ihr  das  Ende? 

Frag'  ich  die  Propheten; 
Es  ist  verhüllt.    Ich  fahre    ort 
Zu  klagen  und  zu  beten  — 

Mein  Geheimnis  bleibet,  wehe  mir! 
40  (Jes.  24,  16.) 

Keine  Kunde,  ach! 
Und  kein  Traumgesicht, 
Kein  göttlicher  Bescheid, 
Den  der  Seher  spricht; 
45  Das  tat  Gott  für  die  Sünde  mir. 

(Exod.  13,  8.) 


299 


Die  Feinde  strahlen 
Und  ich  erbleiche; 
Ich  würde  wanken, 
Wenn  ich  sonst  und  jetzt  vergleiche, 

Bliebe  Abrahams  Gott  nicht  mir.  5 

(Gen.  31,  42.) 
Tag  für  Tag  verfolgen 
Mich  die  Strafgerichte. 
Wo  bleibt  sein  Wort? 

Sind  denn  Gedichte  10 

Jene  Eide,  die  er  geschworen  mir? 

{Gen.  24,  7.) 
Von  Gram  betäubt, 
Von  Druck  und  Sorgen, 

Was  bringt,  ruf  ich,  Gefangenschaft?  15 

Giebst  du  morgen 


Einen  Ersatz  mir? 


(Gen.   15,  2.) 


Nur  zu  einem  Trost 
Ich  mich  erkühne:  20 

Mein  Exil  es  sei 
Für  meine  Schuld  die  Sühne 
Das,  bitt'  ich,  werde  mir. 

(Esth.  7.  3.) 
Wem  sonst  als  dir  25 

Gebührt,  uns  loszukaufen? 
Rufe  uns  und  wir 
Werden  zu  dir  laufen. 

Nur  höre  und  gewähre  mir. 

(Gen.  27,  13.)  30 

Schütze!  Schütze!  das  Haupt 
Erheb'  ich  bei  deinem  Blitze, 
Hell  wird  es. 
Wo  ich  sitze. 

Denn  Er  leuchtet  mir.  35 

(Micha  7,  8.) 

Jesaiab.  Mali  aus  Trani,  ein  bekannter  Gesetzlehrer,  ist 
der  Verfasser  der  folgenden  Peticha  a) 

Jesaia  h.  Mali. 

Die  Augen  aufzuschlagen,  40 

Gebete  herzusagen 

Dürfte  wagen 

Der  an  Sünden  schwer? 


I 


«)  mDü  n3^K- 


—    300    — 

Verdienet  er  Gehör? 

Des  Erbetenen  Gewähr? 

Ich  war  Gottvergessen, 

Ging  in  Finsternissen; 

Doch  ich  bin  vermessen. 

Dir  mich  vorzustellen. 

Ohne  rechtes  Wissen, 

Im  Handeln  ein  Tor,  — 

So  wuchsen  meine  Sünden 

Himmelhoch  empor 

Und  wie  Meereswellen 

Schlugen  über  mich  zusammen. 

Wie  entflieh'  ich  dem  Verdammen? 

Wo  ist,  zerrissen 

Von  Gewissensbissen, 

Linderung  zu  finden? 

Wo  ist  des  Altars  Dampf, 

Der  meine  Schuld  entführe? 

Öffne  du  mir  eine  Türe, 

Siehe  meinen  Seelenkampf, 

Ich  flehe  mit  großen  Schmerzen 

Tief  in  meinem  Herzen. 

Nur  das  bleibt  meine  Zuversicht, 

Du  führst  Bereuende  nicht 

In  strenges  Gericht, 

Trägst  die  Fehler  deiner  Kinder 

Und  verzeihest  dem  Sünder. 


Von  den  zahlreichen  Selichas  ungenannter  Verfasser  gehört 
ein  bedeutender  Teil  diesem  Jahrhundert  an;  um  auch  diesen 

30  gerecht  zu  sein,  folgen  hier  sechs  von  verschiedenem  Charakter: 
Die  erste  a)  ist  jene,  vielleicht  aus  Griechenland  stammende, 
auf  den  145.  Psalm  gebaute  Sehcha,  in  der  in  jeder  Strophe 
entweder  Gott  unter  einem  symbolischen  Namen  verehrt 
oder  die  Fürsprache  eines  namentlich  angegebenen  Engels  er- 

35  beten  wird;  die  beiden  folgenden  &)  scheinen  französischer 
oder  deutscher  Herkimft;  die  vierte  c)  mit  durchgehendem 
Reim  und  die  fünfte  d)  gehören  deutschen  Ritus  an,  und 
die  sechste  e)  ist  spanischen  Ursprungs.  Die  erste  und  die 
fünfte  dürften  die  ältesten  sein. 


«)  oü  "jOöTix;  vgl.  oben  s.  149.  —  b)  r\v^:i^^  npni«  «»d 


—    301     — 

Ungenannte. 

1. 

Ich  erhebe  dich,  den  Namen 
Des  geehrten,  furchtbaren, 

Deine  Gottheit,  die  geheihgte,  *  5 

Des  Lichtes  Quell. 
Fürst  Achtariel!  Befreie  Israel 
Von  Drangsal  und  Gefahren, 
Beflügle  deine  Siege, 
Bringe  die  Erlösung  schnell.  1« 

An  jedem  Tage  Hilfe  harrend  kamen 
Wir,  auf  dich  wir  hoffend   wiesen. 
Du  unser  Gott,  dessen  Namen 
Ist  gelobt  und  hochgepriesen. 

Fürst  Barchiel  wird  kräftigen  15 

Den  Arm  der  Ohnmächtigen, 
Daß  uns  stets  erfreue 
Deine  Liebe,  deine  Treue. 

Großer,  Starker,  bist  gepriesen, 
Deine  Größe  unergründlich;  20 

Deine  Macht  wird  kund  an  jedem  Morgen 
Und  die  Weisheit  stündlich. 
Fürst  Gabriel,  o  wache! 
Beeile  jenen  Tag  des  Sieges, 

Den  Tag  der  Rache,  25 

Das  Jahr  des  uns  befreienden  Krieges. 

Ein  Geschlecht  dem  anderen 
Erzählt  die  Sagen 
Jener  Taten,  die  vollbracht 

Für  uns,  so  du  getragen.  30 

Fürst  Darschiel  sucht  hervor 
Was  günstig  uns,  die  dir  vertrauen; 
Lasse  die  Zerstreuten  sammelnd 
Uns  deine  Wunder  schauen. 

*  * 

* 

Sie  strömen  aus  der  großen  Güte  Kunde,  35 

Die  Gerechtigkeit  besingend  sie  sich  ermuntern. 
Heiliger!  gepriesen  bist  im  Munde 
Du  der  Obern  und  der  Untern. 

Fürst  Sachriel!  vor  dem  Throne  gedenke  der  Vertrauenden, 
Sie  sind  die  Söhne  von  Vertrauenden,  40 

Und  geben  bewährte  Treue  kund, 
Erinn're  drum  an  den  väterlichen  Bund. 


—      302     — 

Dich  rühmen  die  Gerechten, 
Dich  die  Frommen  preisen, 
Deinen  großen  Namen  heihgend  flechten 
In  ihre  Worte  ein  die  Weisen. 
5  Fürst  Jehoel!  Ebne  deines  Volkes  Worte 

Vor  dem  himmlischen  Horte. 

Blicke  aus  der  heil'gen  Wohnung,  Herr!  hernieder 
Auf  jene,  die  dir  weihen  ihre  Lieder. 

*  ♦ 

♦ 

Aller  Augen  schau'n  empor 
10  Zu  dir,  die  Nahrung  sich  erbitten, 

Ihnen  reichst  du  den  Bedarf 

Je  nach  den  Zeitabschnitten. 

Fürst  Athriels  Stimm' 

Vor  dem  Hochthronenden  fleht: 
15  Höre  und  vernimm 

Der  hartgeprüften  Sühngebet! 

Du  bist  zu  Willen  denen, 
Die  dich  fürchten,  hörst  ihr  Flehen, 
Wirst,  o  rettender  und  treuer  Gott! 
20  Von  ihnen  Leid  entfernen. 

Fürst  Rasiel!  deine  Weisheit 

Verleihe  ihrem  Lernen; 

Kund  ist  mir,  daß  du  mein  Verwandter, 

Der  mir  wird  zur  Seite  stehen. 

*  * 

* 

25  Wir  preisen  Jah  von  heut 

Bis  in  alle  Ewigkeit; 

Wir  sind  — ■  genug  des  Ruhms!  — 

Gezeichnet  mit  dem  Namen  deiner  Heiligkeit. 

Fürst  Michael !  für  Israel  bete  liebevoll 
30  Zu  ihm,  der  in  Höhen  wohnt, 

Im  Licht  des  Antlitzes, 

Das  auf  dem  Sitze  des  Erbarmens  thront. 


Vier  Reiche  mich  fassen 
Und  mich  unter  sich  teilen, 
Sie  schlagen  mit  Beilen, 
Daß  meine  Knochen 
Bis  aufs  Mark  sind  zerbrochen. 
Meine  Sehnen  zerschnitten. 
Und  ich  unter  ihren  Trittett 
Bin  ein  Unrat  auf  den  Gassen. 
Völlig  aufgerieben 


—    303    — 

Haben  mich  des  Vierten  Scharen: 

Wie  bei  der  Wölfe  Fraß 

Ist  bei  ihnen  nichts  geblieben, 

Sie  verschlucken  ohne  Maß 

Rohe  Speisen  wie  die  garen.  5 

Da  ich  ward  gejagt 

Aus  dem  heiligen  Gezelt, 

Wurde  mir  gesagt, 

Meiner  Sühne  Ziel 

Die  ich  sollte  büßen  lo 

Sei  das  Ekil. 

Jedes  Volk  das  fällt 

Wird  wieder  hergestellt: 

Soll  nur  ich  nie  mein  Land  begrüßen? 

Keine  Wand  von  Erz  15 

Schied  dich  von  unsern  Vätern, 

Schlug  man  sie  verwegen. 

Zahltest  du  den  Tätern. 

Auch  für  ihrer  Kinder  Schmerz 

Ist  in  deiner  Hand  Hilf  und  Segen,  20 

Kommt  die  alte  Liebe  uns  entgegen. 

Du  weißt,   mächtig  und  gerecht. 

Verborgenes  zu  entdecken; 

0  führe  aus  den  Schrecken 

Zurück  nach  Zion  dein  Geschlecht.  25 

Daß  unser  Mund  wieder  lacht, 

Wenn  sich  verherrlicht  deine  Macht! 


3. 

Wenn  wir  verbrochen 

Und  deine  Warnungen  verschliefen:  30 

O  du,  Träger  der  Höhen  und  Tiefen! 

Laß  um  deinetwillen  es  angerochen. 

Wem  ist  es  ein  Gewinn, 

Fallen  wir  an  uns'ren  Sünden? 

Wir  sind  dahin,  35 

Wenn  der  Richter  spricht; 

Die  Lehmgeschöpfe,  sie  ertragen 

Den  Unwillen  Gottes  nicht, 

Leib  und  Seele  schwinden 

Bei  des  Richters  Fragen.  40 

Deine  Zuchtrute  macht  mich  beben,  — 

Seh'  ich  dein  Gericht, 

Entflieht  mein  L«ben; 

Gestrüppe,  das  die  Flamme  zündet, 


—    304    — 

Fliegt  auf  in  Rauch  wie   Hede. 

Vor  dem,  der  das  Herz  ergründet, 

Würd'  ich  kraftlos  sein  zur  Rede, 

Stehst  du  selbst  nicht  hier 

Zur  Seite  mir. 

Doch  was  bring'  ich  gegen  dich  hervor? 

Der  fliehende  Schatten, 

Der  Erdenstaub 

War'  gerichtet  des  Todes  Raub, 

Hält  den  Leidensmatten 

Nicht  deine  Lieb'  empor. 

Siehe,  Heiliger,  das  Leid, 

Nicht  die  Vergehen; 

Verbirg  dein  Gesicht  nicht  heut. 

Wir  müßten  untergehen. 


4. 

Vor  deinem  Richterstuhl 
Erscheinen  heute  deine  Knechte: 
Väter,  Söhne,  alle  gleich 
An    Sprache,    aus    demselben    Geschlechte, 
Groß  und  klein,  arm  und  reich. 
Bekennen  alle  sie  das  Schlechte; 
Sie  pochen  an  deine  Pforten 
Und  suchen  Erbarmen  die  Nächte. 
Sie  lieben  dich,  nicht  bloß  mit  Worten, 
Mit  Blut  sie  wahren  Treue,  echte, 
Sie  freuen  sich  mit  deinen  Gesetzen, 
Wollen  die  Erkenntnis  deiner  Rechte; 
Bei  dir  auszuharren  ihr  Ergötzen, 
Auch  wenn  man  sie  ums  Leben  brächte;  - 
O  daß  um  der  Gefallenen  willen 
Unser  Herr  verzeihen  möchte ! 


Wer  trägt  wie  du  Rebellen, 
Weiset  Sündern  Heilesquellen? 
Mit  Fasten  und  Gebet  Reuige  sich  stellen 
Gnade  suchend  an  deinen  Schwellen. 
Stütze,  die  irrend  wanken, 
Heile,  die  an  Begierden  kranken; 
Sind  die  Missetaten  groß  und  schwer,  — 
Auch  unser  Weh  ist  gestiegen  sehr. 
Von  seiner  Not  werde  Israel  befreiet, 
Zion  bevölkert  mit  allen,  die  zerstreuet; 


—    305    — 

Schuldig  ja  wir  uns  bekennen, 

Den  Einzigen  wir  zweimal  täglich  nennen. 

Sprich  sie  los,  die  du  vordem  erkoren, 

Denen  du  hast  Liebe  zugeschworen, 

Dein  Posaunenschall  sammle,  die  sich  weithin  verloren. 


5. 
Hast  du  mit  jener  Liebe  ganz  gebrochen, 
Die  du,  o  Gott,  den  Ahnen  einst  versprochen? 
In  einem  Bündnisse  hast  du  verheißen, 

Nie  die  Kinder  zu  vergessen,  die  nach  ihnen  heißen;  lO 

Mit  ^en  Vätern  dich  hattest  du  geeinigt. 
Daß  sie  dienen  sollen  hart  gepeinigt. 
Im  Vertrauen  auf  das:  „Selbst  in  Feindes  Land"a) 
Nahmen  sie  die  Dienstbarkeit  von  deiner  Hand. 
Endlich  ward  die  Freiheit  ihnen  gesandt  15 

Und  bestätigt  war  dein  Wort:       '^ 
,,Ich  werfe  sie  von  mir  nicht  fort 
Und  erhalte  sie  auch  dort."  b) 
Das  Meer  sie  durchschritten 

Und  zogen  ein  in  die  verheiß'nen  Hütten.  20 

Als  sie  vergaßen  Gesetz  und  Recht, 
Vierfache  Strafgerichte  sie  erlitten: 
Es  kam  ein  Volk,  ein  gewalttätiges  Geschlecht, 
Und  plünderte  sie  aus;  zum  Gespött  gemacht 
Wurden  sie  gebeugt  unter  Tyrannenmacht,  25 

Bis  du  sie  bedachtest  nach  siebzig  Jahren. 
Nachdem  420  Jahre  verflossen  waren, 
Und  wir  uns  untereinander  haßten. 
Wurden  von  den  Völkern  wir  angegriffen. 

Gefangen  abgeführt,  bedrückt  mit  Lasten,  30 

Und  für  uns,  gleich  dem  Vieh,  die  Messer  geschliffen. 
Bis  wir,  von  Allen  gefressen. 
Blieben  Toten  gleich  vergessen. 
Deinethalben  sie  an  allen  Ecken  uns  morden. 
Ohne  daß  es  untersuchet  worden.  3  5 

Erpressung  wir  ertragen,  Kinderraub, 
Leiden  Hunger,  gleichen  welkem  Laub. 
Wie  lange  schweigst  du  noch?  bis  wann 
Siebest  du  des  Volkes  Elend  an? 

Wenn  auch  schweres  Joch  uns  drückt,  40 

Auf  den  Ewigen  wir  sehen  unverrückt. 
Vor  Leiden,  Schmerz  und  Not 


a)  Levit.  26,  44.  —  b)  Ebendaselbst. 

Zum,  Synagogale  Poesie.  20 


—    306    — 

Ist  unser  Aussehen  düster,  grau. 

Höre  unser  Jammern,  das  Elend  schau', 

Zieh'  uns  aus  der  Grube  voller  Schreck  und  Tod! 

In  der  Bedrängnis  rufen  wir  den  Herrn 

Und  er  bleibet  uns  nicht  fern. 

0  daß,  wenn  wir  „Er  fuhr  vorüber"  a)  rufen. 

Das  Erbarmen  deinen  Zorn  vertriebe. 

Und  du  empfinges  t  das  Gebet  an  deinen  Stufen 

Sitzend  auf  dem  Thron  der  Liebe! 


10  6. 

1.  Furchtbarer, 
Bundesbewahrer, 
Gedenke  heut  der  edlen  Sieben: 
Des  Bundes  mit  dem  Alten, 

15  Der  heilig  hat  gehalten 

Was  dein  Gesetz  uns  vorgeschrieben. 
Deine  Barmherzigkeit 
Wird  die  Erlösungszeit 
Länger  nicht  verschieben. 

20  Bedenke  uns,  dein  Volk  zu  lieben. 

2.  Und  des  Bundes  mit  dem  Bedachten, 
Dir  dargebrachten 

Ein  Geheiß  Gottes  zu  erfüllen. 
Der  wie  ein  Lamm  gebunden, 

25  Ward  befunden 

Gehorsam  deinem  Willen; 
Liebreich  seinem  Stamme 
Die  Kinder  nicht  verdamme 
Wenn  sie  vor  Gerichte  stehen; 

30  Sollte  ihr  Vergehen 

Drohend  sich  enthüllen: 

Tue  es  um  deines  Namens   willen. 

Bedenke  usw. 

3.  Den  du  belehrtest 
35  Als  Freund  ehrtest, 

Israel  von  dir  genannt:  — 
Er  träumte  heiter. 
Eine  Leiter 

Sei  vom  Himmel  ihm  gesandt: 
40  Da  hat  auf  Steinen 

Er  den  Einen 
Erschüttert  anerkannt. 


a)  llpn  (Exod.  34,   6),  oder  die  Middot;  s.  oben  S.  76. 


—    307     — 

O  gedenke  die  Tugend 

Seiner  Jugend 

Dem  Überrest,  der  verbannt 

So  lange  unter  Zagen 

Deine  Schrecken  hat  getragen!  5 

Bedenke  usw. 

4.  Ein  Brüderpaar 

Der  gefangenen  Schaar 

In  deiner  Sendung  war  erschienen; 

Von  dir  unterwiesen  le 

Den  Nilus-Ri^sen 

Forderten  auf  die  Kühnen. 

Des  Demütigen, 

Der  empfing  vom  Gütigen 

Die  Satzungen  dir  zu  dienen,  15 

Und  des  anderen,  der  in  deiner  Gunst 

Besaß  die  Kunst 

Den  Allmächtigen  zu  sühnen: 

Erinn're  dich  jener  beiden. 

Daß  die  unter  deinem  Grimme  leiden,  2' 

Mit  verjüngter  Kraft  wieder  grünen. 

Bedenke  usw. 

5.  Und  der  Fürst,  — ■  denk'  auch  diesen. 
Der  dich  hat  gepriesen 

Mit  Harfentönen  und  Schalmeien,  25 

Der  von  dir  erwählt 

Sich  gezählt, 

Mit  ihnen  tragend,  zu  deinen  Treuen; 

Die  Klänge 

Seiner  Gesänge  30 

Sie  dir  auf  dem  Erdenrunde  weihen. 

Bei  deinem  Erbe,  deinem  Teile 

Allgütiger,  verweile! 

Gehör  ihm  zu  verleihen. 

Wenn  sie  beten,  h5 

Hervorzutreten 

Sie  zu  erquicken,  zu  erfreuen. 

Bedenke  usw. 

6.  Elia's,  des  erhöh'ten, 

Tischbi  des  Propheten  40 

Erinnere  dich  auf  uns're  Bitte; 

Uns  höre 

Und  gewähre  . 

Freiheit  in  väterlicher  Hütte. 

Nicht  mehr  gedrückt  45 

20* 


—    308    — 

Schau'  dein  Volk  entzückt 
Den  Erlöser  in  seiner  Mitte 
Und  ausgefegt 
Die  Fremden  und  erlegt 
Unter  Michaels  Tritte, 
Wenn  über  Trümmer 
Strahlt  ein  Schimmer 
Deiner  wundervollen  Schritte. 
Bedenke  usw. 


10  Das    erste    Jahrhundert    des    gegenwärtigen    Jahrtausends, 

oder  die  Zeit  zwischen  den  Jahren  1240  und  1350,  war  im 
mittleren  Europa  und  selbst  in  Spanien  großen  poetischen 
Schöpfungen  abhold.  Alle  Denkkräfte  nahm  der  arabisch, 
hebräisch    und    lateinisch    gelesene    Aristoteles,    von    Erläute - 

15  rungsschriften  begleitet,  in  Anspruch;  in  der  selbst  durch 
Philosophen  genährten  Mystik  erschöpften  sich  Empfindung 
und  Einbildungskraft  und  bald  ward,  neben  Weltweisheit 
und  Exegese,  die  Kabbala  als  dritte  Macht  anerkannt.  Die 
glänzenden    Werke    des    zwölften    Jahrhunderts,    die    auf   allen 

20  Gebieten  —  in  Tosafot,  Kommentarien,  ethischen,  philosophischen 
und  poetischen  Leistungen  —  zu  schauen  waren,  hatten  den  nach- 
folgenden Geschlechtern  Arbeit  genug  gegeben:  in  Frankreich 
und  Deutschland  beschäftigte  das  Glossen-  und  Auslegungs- 
gebiet   die    Lehrer    und    Rabbinen,    Grammatik    und    Akzent- 

25  lehre  die  Schreiber  und  Thoraleser;  in  Spanien,  Katalonien, 
Provence  waren  mathematische  und  medizinische  Studien 
vorherrschend;  es  ward  vieles  aus  dem  Arabischen  übersetzt. 
In  Navarra,  Kastilien  und  sonst  ergab  man  sich  den  Ge- 
heimlehren   und    der    Magie.      In    Italien    waren    neben    dem 

so  Anbau  des  Talmud  die  Bücher  der  Scholastiker  ein  Gegen- 
stand der  Aufmerksamkeit.  Der  Kampf  nach  außen  und 
der  innere  zwischen  Talmudisten,  Mystikern  und  Philosophen 
erschöpfte  die  Kräfte  dieses  silbernen  Zeitalter^,  in  welchem 
<iie     Dichtkunst     wenig    um    ihrer     selbst     willen     angebaut 

35  wurde.  Man  verwandte  sie  zum  Schmuck  für  die  Götter 
des  Tages,  zu  Waffen  der  Polemik;  sie  gab  die  Gewänder 
her,  in  denen  moralische  oder  philosophische  Ab];iandlungen 
gekleidet  wurden.  Überall,  auch  in  der  religiösen  Poesie, 
war  die    didaktische    Richtung    vorherrschend.       Um    frühere 


309 


Arbeiten    zu    übertreffen,    oder    um    die    von    poetischem    Ge- 
nüsse   Abgestumpften    zu    reizen,    warf    man    sich    auf    künst- 
liche Äußerlichkeiten,   die   —  nach   Jehuda   halevi  und   Aben- 
esra    —    wieder     zur     kaiirischen    Dunkelheit     zurückführten. 
Die    Dichter   schrieben    in   Echo-   und   Tedschnis-Reimen,    ver-  s 
faßten    Gebete,    in    denen    sämtliche    Wörter    mit    einem    und 
demselben     Buchstaben    anfangen    oder    versehen    sind,    oder 
worin   bestimmte    Buchstaben   nicht   vorkommen;    manche   zer- 
legten   die   einzelnen  Worte  in  ihre  Bestandteile,    und  sprachen 
und    reimten    in     Buchstaben,  a)       Andere     arbeiteten    lange,  lo 
mehrfache,    künstliche    Akrostichen    aus;    die    poetischen  Phra- 
sen,   der    Reim,    die    Bibelverse    drangen    in    die    Prosa    ein, 
einen    schönklingenden,    den    sogenannten    Meliza-Stil    bildend, 
den    jedoch,    nach    dem    Zeitalter    Charisis,    nur    Wenige    mit  . 
Geschmack    schrieben.      Trotzdem    ist    die    Zahl    der    Dichter  i^. 
überhaupt,  und  der  synagogalen  insbesondere,  immer  noch  sehr 
beträchtlich,   und  zwar  vornehmlich   in   Italien   und  dem   süd- 
lichen Frankreich,  die  damals  ihre  Blütezeit  hatten.  Aus  Deutsch- 
land erschollen  meist  nur  Klagegesänge  und  Selichas. 

Von  den  Männern,  die  in  Europa  für  den  Gottesdienst  dichte-  äo 
ten,  und  die  sicher  oder  wahrscheinlich  jenem  Jahrhundert  an- 
gehören, nennen  wir  die  folgenden: 

In  Spanien:  Joseph  Gecatilia,  Joseph  b.  Israel.  Joseph 
ibn  Vakar,  Isaac  ibn  Sabara. 

In  Katalonien:  die  vier  Gerundis:  Isaac  b.  Jehuda,  Abraham  25 
b.  Isaac,  Mose  b.  Nachman,  Salomo  b.  Isaac. 

In  Languedoc  und  Provence:  Jehoseph  Ezovi,  Abraham  b, 
Chajim,  Kalonymos,  Isaac  Kimchi,  Arje  Harari,  Pinchas  halevi, 
Abraham  Bedarschi  und  seinen  Sohn  Jedaja,  Abbamare  b.  Mose, 
Bonsenior  halevi,  Todros,  Israel  Crescas.  30 

In  Frankreich:  Natanel  de  Chinon,  Jakob  b.  Jehuda,  Elasar 
Cohen  b.  Jehuda  [viell.],  Perigors  b.  Kalonymos. 

In  Deutschland:  Jechiel  aus  Eisenach,  Mose  b.  Joseph, 
Chajim    b.     Baruch,     Samuel    b.     Menachem    aus    Würzburg, 


a)  Jehuda  Jachia  (Klageges.  rTnil'):   IVl    H^l    i''V^    '?N  D^H':'«-   »^ 
Isaac  (Pism.   T^^Q  12tV)  schließt  jede  Strophe  mit  solchem  Reim.  z.  B. 

tt^n  p]ip  \w  ^r\b^•i  b^ 
•t^n  n^n  c]*?«  in'?3  V'  n"? 

[Abraham  pt^J^Htt^K-l 


—    310     — 

Ephraim    b.    Natan,    Meir    b.    Baruch   in    Rothenburg,    Chajim 
b.   Machir,   Samuel  halevi  und  seinen   Sohn   Jakar,  Elieser  b. 
Ephraim,  Abraham  b.  Joseph  in  Nürnberg,  Mose  b.  Elasar  Cohen, 
Isaac  b.  Salomo. 
5  In  Rom:  Binjamin  b.  Abraham  und  seinen  Bruder  Mose, 

Mose  b.  Binjamin,  Mose  b.  Natan,  Mose  b.  Joseph,  Jechiel  b. 
Jekutiel,  Meir  b.  Mose,  Isaac  b.  Abraham,  Schabtai,  Salomo, 
Natanel,  Abraham  b.  Joab,  Joab  b.  Daniel,  Immanuel  b.  Salomo, 
Jedid,  Isaac  b,  Meschullam. 

10  In  Neapel,  Griechenland:  Mose  b.  Chija,  Mose  b.  Matatia, 

Jehuda  b.  Schemarja,  Abraham  b.  Isaac  b.  Mose,  David  b.  Nasi, 
Jesaia  b.  Elia. 

Zu  den  Genannten  müssen  noch  die  in  Afrika  und  Asien 
lebenden,  und  eine  ziemliche  Anzahl  von  Verfassern  [z.  B.  Josua, 

15  Eljakim,  Jehuda  hacohen,  Isaac  b.  Meir]  hinzugefügt  werden, 
deren  Vaterland  nicht  nachzuweisen. 

Die  Selicha-Dichtung  war  in  Rom,  Griechenland  und  bei 
den  dortigen  Karäern  in  dieser  Epoche  lebhaft,  während  bei 
den  deutschen  Juden  fast  nur  noch  gelegentliche  Klage-Gebete 

20  verfaßt  wurden.  In  Spanien,  England  und  Frankreich  waren 
die  jüdischen  Seufzer  bereits  Verbrechen  geworden,  die  man 
denunzierte,  bestrafte.  Wir  begnügen  uns  mit  Proben  von  folgen- 
den neun  Selicha-Autoren : 

l)MeirausRothenburg  der  berühmte  Gesetzlehrer, 

25  der  im  Gefängnisse  gestorben,  hat  [mindestens  16]  synagogale 
Gedichte,  worunter  einen  Jehuda  halevis  Zion  benutzenden 
Klagegesang  a)  und  zwei  Selichas,  verfaßt.  Die  Selicha,  b) 
aus  welcher  einige  Stellen  mitgeteilt  werden,  enthält  akros- 
tichisch   den    Vers    der    Middot,    zum    Teil   verkehrt   und    mit 

30  Übergehung  einzelner  Worte,  vermutlich  aus  gesetzlichen  Rück- 
sichten, c) 

2)  Des  Genannten  Zeitgenosse,  Binjaminb.  Abraham 
in  Rom,  aus  der  Familie  der  Mansi  oder  ^^ilTn  a  w  (D^lllJ?), 
die    sich   auch    R  o  f  e   nannte,   hat   in   der   ziemlichen   Anzahl 

35  von  Sehchas,  die  er  für  das  Versöhnungsfest  geschrieben, 
die  spanischen  Pismon  und  Mostedschab  nicht  ohne  Geschick 
nachgeahmt.     In  der  Regel  zeichnet  er  seinen  Namen   in  den 

«)  nClltt^  "^bniD-  —  ^)  TDm  p^m-  ^ie  Strophen  1  bis  4,  33  bis  40, 
62  bis  65.  —  c)  S.  Tos.  Gittin  6  b. 


—    311    — 

Anfängen  der  Strophen,  zuweilen  in  den  je  zweiten  Zeilen 
derselben.  Es  hat  übrigens  zwei,  vielleicht  drei,  gleichnamige 
römische  Dichter  gegeben :  der  älteste  ist  der  Verfasser  der 
Selicha  über  die  zehn  Märtyrer;  ein  jüngerer,  und  wohl  nicht 
der  unserige,  schrieb  ein  Sechor-Gebet.  a)  Das  erste  von  5 
den  drei  hier  befindlichen  Stücken  b)  ist  gegen  Angeber  ge- 
richtet . 

3.)    J  e  h  u  d  a    h  a  c  o  h  e  n.     Seine   Selicha  c)   für   Mincha, 
aus  hundert  Zeilen  bestehend,  schildert  nach  Art  der  Tochechas, 
jedoch  nicht  in  deren  Formen,  die  Vergänglichkeit  aller  irdischen  lo 
Herrlichkeiten.  Der  Verfasser  ist  vermutlich  der  Vater  des  Dichters 
Blasar  hacohen. 

4)  Mose  b.  Joseph  in  Rom,  Verfasser  zweier  Tochechas 
und  einer  Klage-Selicha,  d)  die  einer  von  Joseph  Kalai  ähnhch 
gebaut  ist  und    deren  drei    letzte  Strophen  hinreichen  werden,  is 
Bau  und  Ton  kennen  zu  lernen. 

5)  Isaacb.  Meschullam  schrieb  eine  dreizeilige  To- 
checha  e)  und  eine  Selicha,  bKihte  vor  dem  Jahre  1336,  darf 
daher  nicht  mit  einem  gleichnamigen,  der  im  Jahre  1396  in  Perugia 
lebte,  verwechselt  werden.  20 

6)Immanuelb.  Salomo,  der  berühmte  Verfasser 
der  Mechabberot,  hat  eine  metrische  Bakascha  /)  geschrieben, 
die  in  das  römische  Machsor  g)  aufgenommen  worden,  und  in 
welcher  man  den  Humor  des  Dichters  wiederfindet. 

7)  Abraham  b.  Isaac  b.  Mose,  Chasan  benannt;  ein  25 
Dichter  von  vieler  Gewandtheit,  wahrscheinlich  derselbe,  über 
welchen  Nachmanides  h)  das  Seelengedächtnis  sprach.  Ob  es 
Abram  Chasan,  der  Verfasser  von  li"?  ^\^^H  ist,  ob  überhaupt 
sämtliche  diesen  Namen  tragende  Selichas  einem  und  demselben 
zuzuschreiben  seien,  wage  ich  nicht  zu  entscheiden.  Die  hier  so 
mitgeteilten  Proben  von  seiner  Dichtungsweise  gehören  zwei  wenig 
bekannten  Stücken  i)  an. 

8)Jehuda  b.  Schema  r  ja,  vielleicht  erst  aus  der 
zweiten  Hälfte  des  vierzehnten  Jahrhunderts;  man  kennt  von 


N.  3  ^S  nni^TD  in  einem  Auszuge.  —  c)  l^Q^  -j''^  H^IN-  — 
d)  jaiöflNl  n"lD?N-  —  e)  ^2^  i^y-  —  /)  >:0  ^b^:  n^r\bi<^  aus  Mechabb. 
c.  26.  —  g)  Ms.  vom  Jahre  1426.  —  h)  S.  cod.  Rossi  1221.  — 
i)  N.  1  IHK  mn  in  7  Strophen;  N.  2  ntSl^ir ' ni^N- 


35 


—     312    - 

ihm  vier  Selichaa,  worunter  auch  das  in  den  ersten  sechs  Strophen 
mitgeteilte  Chatanu.  a) 

9)  Isaac  b.  Salomo,  Deutschland  oder  Frankreich  an- 
gehörig,   verfaßte   im   Jahre    1336,   auf   Anlaß   eines   Märtyrer- 
5  tums,  ein  Gebet  &)  in  35  vierzeiligen  Strophen. 

Meir  b.  Baruch. 

Edler,  Frommer!    Dich  umhülle 

Mit  deiner  Liebe  Fülle, 

Gerechtigkeit  lege  an,  mein  Hirte, 
10  Mit  deiner  Güte  dich  umgürte. 

Recht  ist  dein  Zeugnis  und  gerade 

Sind  deine  liebevollen  Pfade. 

Wer  ist  mächtig  und  daneben 

Wie  du  von  Treue  rings  umgeben? 
15  Unterweise  mich,  deinen  Knecht, 

Mir  zuvor  komm  mit  Segen; 

Ich  preise  dich  schlicht  und  recht, 

Mein  Herz  ist  ausgerüstet  dir  entgegen. 

Weinend  sie  wallen  * 
20  Voll  Sehnsucht  zu  deinen  Hallen; 

Du  wirst  hören 

In  den  Himmelssphären. 

*  '  * 

* 

Dich  hat  kein  Aug'  ergründet, 

Ein  Nebel  ist  deine  Hülle, 
25  Deine  Straße  führt  durch  Wogen  >— 

Unsichtbar  die  Spur,  dir  nachgezogen. 

Wer  mag  Gottes  Größe  schildern? 

Sie  rühmen,  wär's  in  Bildern? 

Drum  ein  Band  meinen  Mund  bindet, 
30  Dich  verherrlicht  Schweigen,  Stille. 

Nur  der  Biedere  reiner  Hände 

Ist  deines  Gewerbes  verständig, 

Der  Lautere,  er  vollende, 

Werde  an  deiner  Reinheit  lebendig; 
35  Er  preise  dich  entzückt, 

Da  er  deine  Krone  schmückt, 

Legt  dir  um  das  Haupt  rund 

Der  Majestät  prächtigen  Bund, 

Wenn  sein  Lobpreis  als  deine  Zierde  glänzt, 
40  Und  der  Andacht  Köstlichstes  dich  kränzt. 

Wenn  du  bist  dem  Beter  hold 

Und  seine  Worte  sind  erhört: 


a)  Dr«1  IKtSn  12'm3iS-  —  b)  -Q^H  «IH  >iK- 


—   3i:^    — 

Wird  lebend  Gestein  und  Gold 

Und  als  Gottes  Schmuck  verklärt, 

Und  deine  Riesen  rauschend  kosen, 

Deines  Wagens  Räder  tosen, 

Es  preisen  die  Reinen  5 

Den  herrlichen  Namen  des  einzigen  Einen. 

Du  bist  groß  und  wunderbar. 

Lassest  Dich  ehren  immerdar 

Und  nimmst  vom  sterblichen  Sohne 

An  des  Gebetes  Krone.  lO 

*  * 

* 

Seit  das  tägliche  Opfer  eingestellt 

Und  zerwühlet  deine  Bauten, 

Wir  morgens  und  abends  in  deinem  Zelt 

Uns  ergießen  in  Gebeteslauten; 

Es  sei  dir  wohlgefällige  Altargabe,  15 

Die  wie  Opferdüfte  labe; 

Herzen,  die  zerknirscht,  gebrochen 

Halte  wie  Dargebrachtes,  das  versprochen. 

Nun  steh'  ich  auf  meiner  Warte, 

Deinen  Auftrag  ich  erwarte;  20 

Nimm  gütig  auf  des  Mundes  Spenden, 

Deine  Antwort  laß  mir  senden. 

Kraft  der  dreizehn  Eigenschaften, 

Die  an  dir  als  Kronen  haften, 

Wird  der  Ausspruch  des  Getreuen  23 

Den  Geliebten,  so  dir  dienen,  sich  erneuen. 


Binjamin  b.  Abraham. 

1. 

Zu  wem  mich  retten,  Hilfe  mir  zu  senden  ? 

An  welchen  Heiligen  soll  ich  mich  wenden  ?  30 

Bang  ist  mir  vor  Räuberhänden 

Und  der  Gewalt,  der  Lüge 

Ich  erliege. 

Dich  ich  nenne,  du  hörst  die  Fi'ommen; 

Hilf,  o  Gott!  es  kommen  35 

Die  Wasser  ans  Leben  (Ps.  69,  2.) 

Ein  Niederträchtiger,  aufgeblasen. 

Schüret  gegen  mich  die  Wut; 

In  seines  Grimmes  Rasen 

Lechzt  er  brüllend  nach  unserm  Blut,  40 

Seine  Zunge  ein  gespannter  Bogen, 

Ein  Schwert  die  Lippen,  die  stets  gelogen, 


314 


Und  das  Schwert  dringt  ans   Leben. 

(Jerem.  4,  10.) 

3.  Daß  er  ende  schlecht, 

Der  sich  gegen  dich  erfrecht! 
5  Nur  wider  Judentum  ist  er  abgerichtet. 

Gott,  der  ihn  geschaffen, 
Verließ  er  um  einen  Affen 
Und  brach  den  Bund,  den  hat  errichtet 
Die  Gotteslehre,  die  untadelig  erquickt  das  Leben. 
10  (Ps.  19,  8.) 

4.  Gedenk  es  dem  Bekehrten, 

Der  lästert  mit  schnödem  Hohne ! 
Judenhasser,  quälend  mit  dem  Sohne, 
Nahm  er  sich  zu  Gefährten. 
15  Eile  zu  mir,  wenn  ich  rufe. 

Bevor  gerötet  ist  jede  Hufe 
Mit  Blut,  mit  vernichtetem  Leben. 

(Spr.  28,  17.) 

5.  Zornentbrannt  er  seiner  Beute  nah't, 
20  An  Leib  und  Seele  sie  zu  verderben; 

Arglist  spricht  er  und  Verrat, 
Tück'  und  Heuchelei  sind  seine  Netze. 
Laßt  uns,  ruft  er  trotzig,  für  den  Himmel  werben, 
Ich  verlange  keine  Schätze, 
25  Ich  richte  meinen  Zorn  gegen  das  Leben. 

(Lev.   17,  10.) 

6.  Und  das  sind  ihre  Kriegestaten: 

Dich  aus  meinem  Herzen  zu  verdrängen! 
Meinen  Untergang  sie  beraten, 
30  Wenn  in  ihren  geheimen  Gängen 

Sie  wider  mich  sich  rüsten. 
Ungestört,  in  Lüsten, 
Fröhlich  in  ausgelassenem  Leben. 

(Ez.  36.  ö.) 

35  7.  Mein  Schild  ist  Gott  der  gerechte, 

Er  meine  Burg,  der  mich  früher  rächte; 
Ihn,  der  Eiferer  für  meine  Rechte, 
Lasse  meine  Streitsache  ich  verwalten;' 
Mich  in  der  Gefahr  zu  halten 

40  Schwur,  der  mir  gegeben  das  Leben. 

(Jerem.  38,   16.) 

8.  Du  Heiliger,  Israels  Licht, 

Dein  Siegeswort,  es  täuschet  nicht. 
Nationen  hast  du  verheißen 
45  Für  mich  einzusetzen; 


~    315    — 

Lege  Hand  an  die  mich  von  dir  reißen, 

Die  mich  zu  morden  sich  ergötzen ; 

Es  ist  Gefahr:  so  gib  Leben  um  Leben! 

(Exod.  21,  23.) 


2.  5 

1.  In  den  Hallen  Gottes  zu  erscheinen 
Zions  Edle  sich  vereinen. 

Bevor  des  Tages  Strahlen  scheinen, 

Wetteifern  die  Großen  und  die  Kleinen, 

Reuig  vor  ihm  zu  weinen,  10 

Zu  werden  abends  wieder  neu  die  Seinen. 

Der  Arme  erkennt  bekümmert  seine  Schuld 

Und  fleht,  dem  Schlaf  enteilend,  um  Geduld. 

Du,  der  alten  Liebe  eingedenk. 

Gibst  Verzeihung  zum  Geschenk,  15 

Gibst  ihm  statt  des  Schmerzes  deine  Huld. 

2.  Den  Versammelten  in  deinen  Zellen 
Öffne,  Vater,  deine  Gnadenquellen, 
Laß  den  Himmel  ihre  Nacht  erhellen; 

Tröste  die  Schmerzensreiche,  20 

Und  zum  Kläger  sprich:  entweiche! 
Daß  die  Schuld  zerfließe  wie  Wasser. 
Nur  dem  bösen  quälenden  Hasser 
Bleibe  aufgehoben  das  Gleiche. 

3.  Dein  Klageton,  o  meine  Taube!  25 
Hat  deines  Herrn  Liebe  geweckt, 

Deine  Kinder  hebt  er  aus  dem  Staube. 

Dein  sind  samt  ihrem  Raube 

Jene,  die  gequält,  die  sich  geneckt; 

Sie  bringen  dir  von  fern  und  nah  SO 

Deine  Söhne;  siehe!    Alle  sind  sie  da. 


3. 

Fasten  ich   verkünd'   in   meiner   Not, 

Vielleicht  schützet  Gott  vor  Haft  und  Tod. 

In  törichten  Gebrauch  versenkt,  35 

Von  Irreführenden  gelenkt, 

Tote  fragend,  um  Lebende  zu  verschlingen 

Überfallen  Rotten  die  dem  Einen  Treuen, 

U^nd  mit  Gewalt  sie  in  uns  dringen 

Uns  mit  dir,  mein  Gott,  zu  entzweien.  40 

Es  prahlen  die  Götzentollen 


.      —    316    — 

Und  legen  Fallen,  ich  erbebe. 

Empor  Gottes  Arm,  wie  einst  Dich  erhebe! 

Daß  über  sie  deine  Donner  rollen. 

Auf,  Rächer!  und  das  Schwert  gezückt 
5  Für  die,  die  so  lange  schon  bedrückt. 

Herrschet  Recht  und  wird  Gewalt  gelähmt: 

Stürzt  das  Bild  und  seine  Diener  steh'n  beschämt. 

Alle  werden  den  Einzigen  erkennen, 

Nach  ihm  sich  nennen 
10  Und  mit  Liedern  ihn  verehren 

Nach  unserem  Gesetz,  unseren  Lehren. 


Jehuda  hacohen. 

Lebst  du  von  Lüsten  erhitzt. 

Ein  Tor, 
15  Auf  Reichtümer  gestützt, 

Das  schwache  Rohr: 
Bevor  der  Tag  der  Rechenschaft  blitzt, 

Siehe  dich  vor! 
Sei  bei  Zeiten  und  geschwinde 
20  In  Asche, 

Mit  Tränen  deine  Sünde 

Abwasche 
Und  göttliche  Gnade   finde. 

Erhasche ! 
25  Geringe  Dauer  erreicht 

Dein  Leben, 
Dein  Bau  er  gleicht 

Spinnegeweben; 
Vor  dem  Richter  der  Welt 
30  Sollst  du  beben 

Und  von  ihm  zu  suchen  Lösegeld 

Streben. 
Du  wohnest  auf  Höhen 

In  Palästen, 
35  Angefüllt  sie  stehen 

Mit  dem  Besten, 
Dir  die  Tage  vergehen 

In  Festen. 
Plötzlich  hörst  du  es  sich  rühren, 
40  Pochen, 

Es  stürzen  ein  die  Türen 

Zerbrochen, 
Du  stirbst,  und  von  dir  sie  entführen 

Die  Knochen. 


—    317    — 

Wenn  dann  nichts  mehr  an  dir  sich  regt, 
Wenn  sie  dich  in  die  Gruft  gelegt: 
Vergessen  Freunde,  Brüder 
Alles  was  sie  dir  verdanken 
Und  ihre  vielen  Küsse; 
Du  aber  hörst  statt  der  Lieder 
Dein  wahres  Gewissen  zanken 
Und  fühlst  seine  Bisse, 
Indes  Bekannte  und  Verwandte  eilen 
In  Kleider  und  Kleinodien  sich  zu  teilen. 
Drum,  wird  es  Abend  spät, 
Erbaue  dir  aus  Gebet  ^ 

Und  Tugend  eine  Feste,  — 
Das  ist  das  Letzte  und  das  Beste. 


Mose  b.  Joseph.  '  n 

9.  Ging  ich  durch  Feuer  und  Wasserfluten 
Sah  ich  deinen  Arm  bloß, 
Sah  dich  als  Befreier  groß. 

Jetzt  der  Stolze  drückt  die  Guten, 
Und  vernichtet  von  dem  Hasse  20 

Ich  auf  deine  Güte  mich  verlasse. 

(Ps.  13,  6.) 

10.  „Wirst  du  noch  lange  weinen  ? 
Bleibst  ja  unter  meinen  Ruten, 

Freiheit  wird  dir  nie  erscheinen,  25 

Und  dein  Herz  soll  immer  bluten." 

Jetzt  vernimm  und  komme  zu  uns  wieder. 
Ich  sodann  falle  vor  dir  nieder. 

(Ps.  5,  8.) 

11.  Sieh,  wie  sie  sich  sputen,  30 
Abzuschneiden  mir  das  Wort. 

Nein,  ich  wanke  nicht  von  meinem  Hort, 
Auf  dem  meine  Sorgen  ruh'ten. 

Jetzt  uns  führe  zu  den  neugebauten  Pforten  : 
Ich  opfere  dir  mit  Dankesworten.  35 

(Jona  2,  10.) 


Isaac  b.  Meschullam. 

Ich  zitt're  und  zage 

Vor  dem  Tage, 

Wo  Gott  hält  die  Wage. 


—    318    - 

Mein  Sinn,  meine  Ränke, 
Wenn  ich  sie  bedenke. 
Ich  im  Innersten  mich  kränke. 

Darf  ich  hoffen  dreister, 
5  Wenn  der  Kreaturen  Meister 

Mich  richtet  und  alle  Geister? 

Meine  Taten  machen  mich  erröten; 
Es  könnte  vieles,  das  ich  übertreten, 
Mich  wohl  töten, 

la  Ich  mißfalle  mir; 

Weiß  nicht,  bei  meiner  Ungebühr, 
Wohin  ich  meine  Schande  führ': 

Zumal  da  wir  sind  Scherben, 

Unversehens  verderben, 

15  An  unbekanntem  Tage  sterben. 

*  * 

* 

Ehe  dein  Leben  zerbricht. 

Handle  gut,  warte  nicht. 

Bis  verlöscht  das  göttliche  Licht. 

Liebend  uns  dir  verbinde; 
-20  Erlösung  er  verkünde 

Euch,  die  er  heut  am  Leben  finde! 


Immanuel  b.  Salomo. 

O  Gott!  ich  muß  erbleichen, 
Wenn  an  den  Tag  ich  denke, 

25  An  dem  zerfallen  meine  Ränke, 

Zurück,  entfremdet,  Freunde  weichen. 
Der  Hochmut  wird  zu  Nicht  geschlagen, 
Und  ich  aus  meiner  Wohnung  fortgetragen; 
Wenn  Gefährten  und  Vertraute  sich  beeilen, 

30  In  der  Trauerwoche  mein  Geld  zu  teilen. 

Während,  wie  ein  kahl  zerfressen  Tuch, 
Ich  verwese,  faulend  und  zersetzt. 
Ertragen  muß  des  Feindes  Fluch 
Und  schweigen,  wird  mein  Ruf  verletzt; 

35  Den  Tag,  wo  ich  in  die  Grube  sinke, 

Bedeckt  von  Würmern  stinke. 
Nicht  nach  meiner  Schlauheit  ist  die  Frage, 
Aber  Missetaten  steigen  auf  der  Wage; 
Wenn  der  kalte 

40  Tod  mich  sticht. 


—    319     — 

Und  ich  —  aus  Weisheit  nicht  — 

Mich  still  verhalte. 

Nicht  Sabbat,  nicht  Neumond  ist  zu  Gaste, 

Dennoch  feiere  ich  und  raste, 

Und  ohne  das  Wissen  der  Heiligen  zu  fassen,  s 

Betrag'  ich  mich  bescheiden  und  gelassen. 

Ein  EisengrifEel  schreibt  auf  die  Sünden: 

Wo  jetzt  den  Anwalt  finden? 

Drum  zerknirscht  ich  vor  dir  erscheine, 

Gebückten  Hauptes  ich  weine,  lo 

Mir  brennt  vom  Jammern  das  Gemüt, 

Bis  der  Schlaf  meine  Augen  flieht. 

Du  weißt  der  Seelen  Grund  zu  prüfen, 

Schmelzend    zu    erschauen    ihre    Tiefen, 

Und    des    Abfalls    gedachte    ich    mit    Beben,  15 

Verschmähete  das  gegenwärtige  Leben, 

Das  künftige  zu  kennen  ward  mein  Streben. 

Ob  je,  ich  fragte,  mir  die  Sünde  wird  vergeben  ? 

Ob  ein  Balsam  möchte  meine  Krankheit  heben  ? 

Als  ich  forschte  in  den  Schriften  der  Propheten,  20 

Dorten  fand  Erlösung  mir  versprochen. 

Ein  zweites  Leben  denen,  so  sie  jetzo  töten, 

Seelen-Seligkeit,  nachdem  der  Leib  zerbrochen, 

Voll  Wonnen  in  Edens  Garten, 

Die  dein  Volk  und  die  auch  mich  erwarten:  25 

Da  jubelte,  dem  Schmerz  entrückt, 

Getröstet  meine  Seele  hochentzückt. 

Dir,  o  Gott !  meine  Sorge  ich  befehle. 

Der  du  führest  die  Gefangenen  zurück. 

Auf  dich,  o  Felsenschutz,  mein  Glück,  so 

Mein  beschieden  Teil,  ich  zähle : 

Du  stillst  in  mir  die  Stürme  wieder. 

Vor  dir  werf  ich  mich  anbetend  nieder. 

Deiner  Hand  sei  übergeben 

Mein  Sterben  wie  mein  Leben  ;  35 

Du,  mein  Gott,  heilest  meine  Schmerzen, 

Vernimmst  es,  was  ich  seufze  tief  im  Herzen. 

Mich  kümmert  fürder  nicht  das  Morgen, 

Der  Schätze  beraubt  bleibe  ich  geborgen. 

Ich  darf  um  die  Ereignisse  nicht  sorgen.  40 

Stehet  deine  Liebe  treu 

Mir,  wenn  ich  geh'  und  komme  bei, 

Was  sollt'  ich  um  Verwandte  mich  betrüben  ? 

Über  die,  so  mir  fehlen  oder  noch  geblieben  ? 

Der  Prachtgewänder  bar  45 

Leg'  ich  an  den  Sack  von  Haar, 

Überlasse  mich  dem  göttlichen  Erbarmen 


—    320     — 

In  deinem  Schatten  geschützt  von  deinen  Armen. 

Durstig  ich  nach  dir  verlange, 

Ich  nach  dir  mich  sehnend  bange, 

Auf  den  Knien  ich  mein  Herz  ergieße, 

Mit  dir  meinen  Bund  icfi  schheße. 

Doch  was  bedarf  es  noch  hinzuzufügen? 

Du,  Ewiger,  bist  meine  Lust,  bist  mein  Genügen ! 


Abraham  h.  Isaac. 
1. 
10  1.  Preiset  den  Mächtigen,  den   Wunderbaren, 

Den  Erhabenen  und  Furchtbaren, 
Den  Einzigen  inmitten  seiner  Scharen, 
Preiset  Gott  den  wahren! 

2.  Preiset  ihn,  der  die  Erde  gründete 
15                            Und  des  Himmels  Stufen, 

Der  Staunenswertes  schafft; 
Redet  kühn  von  seiner  Kraft, 
Preiset,  daß  alle  zu  ihm  rufen, 

3.  Preiset  Jah,  windet  ihm  Gesangeskränze, 
20  Ihm,  der  die  Stolzen  fällt 

Und  den  Leidenden  erhebt 
Und  blühend  ihn  erhält 
Wie  einen  Garten  in  dem  Lenze; 
Preiset  den,  der  ewig  lebt! 


25  2. 

Schweigende,  verliebte,  verbuhlte. 
Übermütige,  für  den  Mord  geschulte. 
Die  selber  sich  gekrönt, 
Und  tobend  drohet,  höhnt,  — 

30  Uns  das  Haar  zu  raufen. 

Zu  stoßen  in  den  Scheiterhaufen 
Ihre  Henker  nicht  erröten, 
Uns  zu  töten 
Unter  Gebeten; 

35  Du  um  dich  beißende. 

Gleißend  zerreißende. 
Tückevoll,  wo  du  handelst, 
Blut,  wo  du  wandelst: 
Wie  lange  noch  darfst  du  plündern 

40  Auf  allen  Wegen 


—    321    — 

Ungescheut,  verwegen, 

Und  Fallen  legen 

Mann,  Weib  und  Kindern? 

Das  Lamm  in  den  Tatzen, 

Von  Liebe  schwatzen  5 

Und  es  zerkratzen? 

*  * 

Die  edle  Tochter,  vom  Sturm  gejagte  Spreu, 
In  ihr  Joch  ergeben,  dir  getreu, 
Schauet  um;  auf  ihr  Geschrei 

Keiner  ihr  zu  Hilfe  kommt  herbei.  lO 

Geschlagen  und  gehaßt. 
Auf  den  Untergang  gefaßt 
Ruft  zu  dir  sie  aus  dem  Düster 
Mit  weinendem  Geflüster. 

O  höre  sie!  sammle  deine  Scharen,  15 

Daß  sie  werden  was  sie  waren: 
Stark,  gepriesen,  glücklich,  blühend, 
Gesicht  und  Herz  im  Dank  erglühend, 
Daß  Nationen  deine  Macht  erfahren! 


Jehuda  h.  Schemarja.  ■?.o 

Unsere  Väter  sündigten, 
Sie  sind  nicht  zu  finden; 
Jetzo  nun  wir  büßen 
Ihre  Sünden: 

Gewiß  wir  haben  gesündigt.  25 

Fort  ist  die  Fröhlichkeit, 
Dahin  ist  unser  Übermut; 
Wer  gab  uns  preis 
Der  Räuber  Wut? 

Gott,  dem  wir  gesündigt.  30 

Bald  grollt  mein  Inneres, 
Bald  ruf  ich  Zeter: 
Auf  uns  lastet 
Die  Missetat  der  Väter. 

Wie  haben  wir .  gesündigt !  35 

Da,  als  mein  Volk 
Nicht  konnte  widersteh'n: 
Sank  mein  Stolz, 
Es  fielen  die  herrlichen  zehn; 

Weh,  daß  wir  so  gesündigt!  40 

Zum,  Synagogale   Poesie  21 


—     322     — 

Wir  häuften  neue  Schuld 
Und  neue  Schande, 
Darum  treibt  <er  uns 
In  aller  Völker  Lande. 

Warum  haben  wir  gesündigt? 

Zürne  deinem  Eigentum 
Nicht  länger, 
Wir  bekennen  ja 
Im  Gewühl  der  Dränger: 

Fürwahr,  wir  haben  gesündigt! 


Isaac  h.  Salomo. 

2.  Als  Gottes  Zorn  verzehrte, 
Gab  er,  die  er  einst  begehrte 
Dem  Ritter  von  dem  Schwerte, 

15  Zu  schlachten  das  Opfer.        (Lev.  9.  12.) 

3.  Die  Treuen,  die  echten, 

Die  forschen  in  göttlichen  Rechten, 
Sind  ausgeliefert  Knechten, 

Die  schinden  das  Opfer.  (Lev.   1,  6.) 

20  7.  Der  Priesterdienst,  mir  genommen. 

An  Räuber  ist  gekommen; 
Statt  Tiere  werden  meine  Frommen 

Und  Einjährige  das  Opfer.       (Lev.   12,  6.) 

9.  Wenn  die  Unschuld  sie  verdammen, 
is  Läuteren  heilige  Flammen 

Mann  und  Weib  zusammen 

Auf  der  Brandstätte,  wo  das  Opfer. 

(Lev.  6,  2.) 
13.  Wo  diese  Feinde  walten 
30  Wird  dein  Gebot  nicht  gehalten; 

Sie  nahmen  Junge  mit  dem  Alten, 
Brachten  auf  ihm  dar  das  Opfer. 

(Exod.  40,  29.) 

15.  Sieh  der  Söhne  Blut  aufsteigen 
35  Und  es  vor  dir  bezeugen. 

Daß  ich  gegeben,  der  mir  eigen. 
Zu  verdampfen  als  Opfer. 

(vgl.  Lev.  8,  21.) 

16.  Rein  werden  Sünder, 

40  Wenn  Mädchen  und  Kinder 

Gebracht  werden,  wie  Rinder 
Und  Widder,  zum  Opfer. 

(Lev.  9,  2.) 


24.  Freijahr  ist  vergönnt  den  Stieren, 

Verschont  sind  Fettstück'  und  Nieren, 
Denn  sie  ins  Feuer  führen 

Das  Alierheiligste  zum  Opfer.         .         (Levi  6,  2.) 

29.  Es  würgen  die  Drachen 
In  Süden  und  Norden, 
In  Ost  und  West  unter  Lachen 
Sie  uns  schinden  und  morden. 
Sie  werden  erwachen. 
Der  Schnitt  im  Hals  ihr  Orden, 
Wenn  du  forderst  gerechte  Opfer. 

(Ps.  51,  21.) 


I 


In  den  beiden  Jahrhunderten  zwischen  1350  und  1540  haben 
wir  Poesie  überhaupt  fast  nur  in  den  südlichen  Ländern  zu  suchen ; 
Frankreich  war  von  Juden  so  gut  wie  verlassen,  in  Deutsch-  is 
land  hatte  das  Schwert  und  der  Schrecken  Dichter  und  Nicht- 
dichter zerstoben.    Wenn  auch  Piut  und  Ritus  bereits  ihre  feste 
Gestaltung  gewonnen  hatten,  so  gab  es  doch  noch  für  einzelne 
Gesänge  und  Gelegenheiten  einen  Spielraum,  der  besonders  der 
freien  Selicha  nie  genommen  war,  und  bei  dem  fortdauernden  m 
Drucke  nie  fehlen  konnte.     Indessen  waren  die  Gedichte  jener 
Epoche  nicht  immer  die  Erzeugnisse  bestimmter  Begebenheiten, 
die  Leistung  des  Berufs;  öfter  fand  ein  von  den  Ereignissen  ab- 
gezogenes Gemüt  in  einer  an  klassischen  Mustern  geübten  und 
erworbenen     Fertigkeit     einen     Ersatz     für     gezwungene     Un-  25 
tätigkeit,    einen   Trost   für    persönliches   Weh.      Statt   des   Mi- 
drasch  sprach  die  Theologie  der  Zeit  aus  den  Dichtungen :  wie 
einst    Aristoteles    und    Gasali    wurden    jetzt    Maimonides    und 
der    Sohar   aus   den    Gebeten   herausgehört.     Die    Verfertigung 
von  Selichas   wurde    um  1400   eine  Aufgabe  für  den  Wetteifer  30 
von    Freunden,    die    sich    in    der    Variation    eines    Bibelthemas 
einander    ablösten,    nach    dem    Muster    der   alten    Rehitim,    so 
daß   der  eine   die   Selicha   auf   das  eine,   der  andere   eine   auf 
das   folgende   Textwort   verfertigte,   wie   es   namentlich   in   der 
Provence    Nissim    und   Abraham    halevi,    in    Griechenland    El-  35 
kana    b.    Schemarja    und    Samuel    b.    Schabtai,    Mose    Chasan 
und  Kaleb  gemacht. 

Da    in    einer    bildsam    gewordenen    Sprache    oft    die    Ge- 
danken wiederholt  wurden,  so  verwendeten  Romanioten,   Ka- 

21* 


324 


räer  ihre  Sorgfalt  auf  künstlichen  Versbau,  mitunter  auf  An- 
bringung einander  dicht  folgender  Reime.  Auch  tauchen  gewisse 
nur  den  alten  Peitanim  eigentümliche  Wörter  und  Redensarten  a) 
bei  ihnen  wieder  auf,  entweder  weil  das  Ohr  sich  an  diese  piutischen 
6  Ausdrücke  gewöhnt  hatte,  oder  sie  wurden  als  ungewöhnliche 
mit  Absicht  gewählt. 

Spanien,  Afrika  [Algier],  die  Provence  hatten  noch  immer 
gewandte,  zum  Teil  gute,  Synagogaldichter  aufzuweisen;  wir 
nennen    beispielsweise:    Maimon,    Jehuda   b.    Jachia,    Schemtob 

1«  Adrutil,  Jechiel  b.  Ascher  und  Israel  el  Nakawa,  die  beide  im 
Jahre  1391  in  Toledo  ums  Leben  kamen;  ferner  Salomo  Bonfed 
b.  Rüben,  Mose  Remos  aus  Majorca,  Jakob  aus  Kastilien,  Is- 
rael b.  Israel,  Israel  Mozli,  Isaac  b.  Salomo,  Isaac  Valenci,  Mose 
Gabbai,  Isaac  b.  Scheschet,  Simeon  Duran  b.  Zemach  und  seinen 

15  Sohn  Salomo,  Jeschua  halevi,  Joseph  ibn  Caspi,  Jehuda  b.  Joseph 
Segelmessi,  Jakob  b.  Joseph,  Salomo  b.  Jakob,  Abraham  halevi 
b.  Isaac,  Rüben  b.  Isaac,  Jakob  Salomo  (1443),  Mose  b.  Abraham 
aus  Nimes  (1466).  Nach  Griechenland  gehören:  Mose  Chasan 
b.  Abraham,  vier  Kaleb,  vier  Schabtai,  zwei  oder  drei  Schemarja, 

20  Salomo  Scharbit,  Elnatan  Cohen,  Elia  hacohen,  Elkana,  Sa- 
muel b.  Schabtai,  Schalom,  Mose  Kilki,  Mose  Kapuzato 
(um  1365),  Jehuda  Kilti,  Zacharia  hacohen,  Chananja  b. 
Schelachja,  Elia  b.  Pames,  Leon,  Menachem  Tamar,  Samuel 
b.   Na  tan,   Elia  halevi;   vielleicht  auch  Mose  hacohen   b.   Ma- 

25  mal.  Nicht  so  viele  Namen  lassen  sich  aus  Italien  auf- 
zählen; es  lebten  daselbst:  Salomo  aus  Perugia  (1374),  Bin- 
jamin  b.  Joab,  Matatia  b.  Isaac,  Joseph  b.  Matatia,  Menachem 
in  Ancona,  h)  Daniel  aus  Montalcino,  Mose  de  Riete,  Jakob 
b,  Abraham    Rofe  ^m  c)    aus   Ascoli  (1436),    Raphael  b.  Isaac 

30  (1450),  Samuel  b.  Abraham  harophe,  Messir  Leon  aus  An- 
cona, Abraham  Jagel  (1481),  Asriel  b.  Jechiel,  Samuel  Ca- 
stiglione,  Abraham  b.   Daniel   (1540).     Die  wenigsten  kommen 


«)  pni' ':'2:':'2r' '?id':'D' TöH'  ':'Xin3' DDt2'  d^ddis;  pni  bei  cha- 
nanja b.  Schelachja,  Abia  u.  a.  [auch  bei  Israel  Nagara  132  a].  Das 
85  im  romanischen  und  karäischen  Siddur  häufige  '^'y!21ü  bat  Mose  Chasan 
(DVX  ^^^  ö'^IPn)'  n3t2?^  ni*P  Joab  [mißverstanden  in  onomast.  S.  81 
;2KV  -^^  "^l-  —  ^)  Wahrscheinlich;  vgl.  Mose  Riete  f.  106  a.  —  c)  >ni  ^^* 
eine  Chiffer  für  Ps.  119,  41  {'(-j  "rnon  'iJ<!2'1);  es  ist  vermutlich  der  bei 
Riete  a.  a.  O.  genannte. 


—    325    — 

auf  Deutschland,  nämlich  Baruch  (um  1350),  vielleicht  auch 
Meir,  a)  Fischlin  b.  Rechabja  (der  für  den  Chanuka-Sabbat  ein 
Jozer  und  eine  Meora  ver^Lßte),  Süßlein,  Abigedor  Kara,  Simeon 
b.  Samuel,  Menachem  Ziuni,  ungenannte  Verfasser  von  Klage- 
liedern, Abraham  b.  Abigedor  (st.  1542),  Binjamin  halevi  b.  s 
Meir  (1534).  Indem  wir  uns  auf  die  Selichas  der  deutschen  vmd 
romanischen  Juden  beschränken,  und  einige  Organe  derselben 
bereits  vernommen  haben,  b)  werden  Proben  von  folgenden 
fünf  Dichtern  hinreichen: 

1)  Abraham  ist  einer  jener  Namen,  die  wie  Mose,  Jo- lo 
seph,  u.  dgl.  vielen  und  verschiedenen  Autoren  zukommen.    Das 
mitgeteilte  Gebet  c)  ist  jedenfalls  nicht  jünger  als  das  vierzehnte^ 
Jahrhundert,  und  dem  römischen  Rituale  entlehnt. 

2)  Elia.    Sein  Tachnun,  d)  bei  den  Romanioten  üblich,  ver- 
weist ihn  nach  den  byzantinischen  Ländern,  wo  mehrere  Dichter  is 
dieses   Namens  bereits  vor  dem   sechzehnten   Jahrhundert   ge- 
blüht haben. 

3)  Mose,  von  dessen  Chatanu  e)  sich  das  Gleiche  sagen 
läßt.    Näher  ist  der  Verfasser  nicht  zu  bestimmen. 

4)  Mose  Chasan  b.  Abraham,  einer  der  fleißigsten  20 
Selicha -Dichter  der   Romanioten,   der  sich   in   allen   Gattungen 
versucht,  und  mit  Geschick  arbeitet.    Das  erste  der  beiden  mit-" 
geteilten  Gedichte  /)  ist  für  Neila,  den  Schluß  des  Versöhnungs- 
tages, bestimmt. 

5)AbigedorKara  war  in  Prag  im  Jahre  1398  Zeuge  der  25 
dortigen   Schreckenstage ;  g)  seine  Empfindungen   widerhallen   in 
seinem  Gebete,  h) 

Mose. 

1.  Denke  ich  der  alten  Zeiten 

Da  ich  wohnt"  in  Zions  Hütten  30 

In  deinem  Hause  wohlgelitten, 

Kein  Barbar  zu  meinen  Seiten: 

Wird  vor  Gram  mir  das  Herz  beengt, 

Ich  von  Tränen  feucht,  mein  Kleid  getränkt 

Vom  Blut  der  Sünde.  35 

(Lev.  4,  25.) 


a)  S.    oben    S.  42.  —    b)  Oben    S.  41,    57.     —  c)    2pp>    ^'ip.    — 
—  g)  S.  oben  S.  45.  —  h)  niöpi  bi<- 


—    326     — 

2.  Seit  lang'  ist  mir  keine  Ruh'   beschieden. 
Einsam  leb'  ich,  ohne  Frieden, 

Unter  Feinden  ist  mein  Haus. 
Das  Prachtkleid  ist  zerrissen, 
5  Des  Tempels  Stätte  Öd'  und  Graus, 

Und  ich  — •  getreten  und  gebissen 
Vom  Bock  der  Sünde. 

(Lev.   10,  16.) 

3.  Grollst  du  ewig  deinem  Volke? 

10  Trittst  du  niemals  aus  der  Wolke, 

Eifervoll  für  uns're  Sache, 

Mit  den  Waffen  deiner  Rache? 

Nicht  die  Schuld,  den  Erstgeborenen  suche! 

Wie  lange  noch  gerichtet  mir  zum  Fluche 
15  Die  Lehre  von  der  Sünde? 

(Lev.  6,   18.) 

4.  Nichts  war'  übrig  von  den  Armen, 
Führte  uns  nicht  dein  Erbarmen; 
Doch  die  Lüge  hatte  uns  verstrickt, 

50  Und  der  Fehltritt  uns  die  Strafe  brachte. 

Wenn  der  hehre  Tag  herangerückt. 
Der  uns  fordert  vor  Gericht:  so  schlachte 
Die  Sünde. 

(Lev.  4,  29.) 

25  5.   Die  von  rohen  Horden  wird  geplagt. 

Bring'  sie  in  dein  Haus,  deine  treue  Magd; 
(iroß  zwar  ist  ihr  Verschulden. 
Doch  größeres  hat  sie  zu  erdulden. 
Mit  dem  Blut,  von  diesem  Opferlamm  vergossen, 
30  Ist  hinab  in  des  Altares  Grund  geflossen 

Ihre  Sünde. 

(T^v.  5.  9.) 


Elia. 

Dem  Heiligtume  zugewandt 

Bring'  ich  meine  Bitten 

Dar  für  das  Volk,  aus  dessen  Mitten 

Deine  Treuen  du  erkannt; 

Könnt'  ich  Worte  finden 

Umzuwandeln  zornigen  in  milden! 

Lehre  mich  die  Kunst 

Bei  dir  zu  finden  Gunst, 

Und  dem  Gebet  zu  leihen 

Des  Opferduftes  Weihen. 


—    327    — 

Es  ist  mit  unserm  Ruhme 

Wie  mit  der  welken  Blume; 

Dennoch  ausgelassen  lacht 

Der  Träumer  einer  Nacht! 

Niedrige  und  Hohe,  5 

Der  Feine  wie  der  Rohe 

Werden  beide  weggei'afft. 

Wer  weiß  sich  tugendhaft 

Und  hat  sich  rein  zu  reden  Kraft, 

Wenn  nicht  lauter  die  Getreuen?  lO 

Vergehen  sich  die  Lieblinge,  — 

Ihr  Ankläger  nicht  springe. 

Gedenk,  der  sich  gemacht  zu  Staub 

Und  ein  Opfer  aus  dem  Kinde; 

An  ihre  Schuld  nicht  glaub',  15 

So  löschst  du  aus  dem  Buch  die  Sünde. 

Statt  des  Versöhners,  der  verschwunden. 

Sieh  den  Bindenden  und  ihn,  den  er  gebunden; 

Würdig  meinen  Vortrag  finde 

Dem  des  Priesterfürsten  anzureihen.  ao 

Obsiege  ich,  wenn  spricht 

Gott  mit  mir  Gericht? 

Reich  wie  arm  zu  rechten  scheut 

Und  wartet  auf  deine  Gütigkeit. 

Ist  ein  Trotziger,  der  verblendet,  55 

Jetzt  der  Reue  offen: 

Stärkt  ihn  deine  Barmherzigkeit, 

Wenn  er  zu  Dir  sich  wendet. 

Drum  darf  ich  noch  hoffen, 

Daß  mich  deine  Sieg'  erfreuen.  30 

Verschone,  die  Dich  nicht  lassen. 

Auch  wenn  Schrecken  sie  umringen; 

Schleudere  den  Grimm  auf  die,  so  dich  hassen. 

Vergebend  jenen,  welche  dir  lobsingen. 

Die  du  hast  von  Jugend  auf  getragen  35 

Durch  deine  Wunderzeichen  unterschieden. 

So  es  ihnen  an  Verdienst  gebricht. 

Üb'  um  deinetwillen  Nachsicht; 

Von  Zwingherrn-Dieust,  von  Plagen 

Befreie  die  vom  Wandern  Müden,  40 

Und  verzögere  die  Erlösung  nicht. 

Die  die  Gesichte  prophezeien. 


328 


Abraham. 

1.  Jakobs  Stimme  ruft  den 
Allgütigen,  der  aus  Mühsais  Tiefen 

Recht  schaffte  Unterdrückten,  die  ihn  riefen; 
5  Er  fährt  im  Äther  mit  Sturmeseile 

Den  Bogen  gespannt  für  Blitze,  seine  Pfeile. 

2.  Jakobs  Stimme  ruft,  den 

B  Rennende  Fluten  umgeben. 
Daß  nicht  zweimal  Not  entstehe, 
10  Heilt  er,  nach  zwei  Tagen  Wehe, 

Israel,  das  ihm  beständig  ergeben. 

3.  Jakobs  Stimme  ruft  den 

Alles  Bildenden,  der  Kräfte  weckt, 
Mit  dem  Worte  macht  des  Himmels  Schicht, 
15  Ihn  mit  seinem  Ruhm  bedeckt, 

Und  die  weite  Erde  schafft  aus  Licht. 

4.  Jakobs  Stimme  ruft  den 
Heiligen,  an  Wundern*  Mächtigen, 

Den  auf  Sonnen  Thronenden  Prächtigen. 
20  Den  Herrn  der  Heere,  der  ewig  währt 

Und  uns  Zeichen  der  Liebe  gewährt. 

5.  Jakobs  Stimme  ruft  der 
Auf  ein  Haar  Sterne  wägt. 
Nach  der  Zahl  sie  bewegt, 

25  Gebückt  folgen  sie  am  Himmelszelt 

Dem  ewig  Treuen,  der  spricht  und  hält. 

6.  Jakobs  Stimme  ruft  der 

Mit  dem  Hauch  erzeuget  eine  Welt, 
Den  furchtbaren  großen  Held; 
30  Er  beantwortet  der  Bedrängten  Flehen. 

Vernimmt  ihr  Gebet  in  fernen  Höhen. 


Mose  Chasan  b.  Abraham. 

\. 

1.       Bis  wann,  Geliebte, 
35  Hohe  Betrübte, 

Weilst  du  im  Unglück  beklommen? 
Was  dich  verstört. 
Ich  hab'  es  gehört. 
Die  Klage  ist  vor  mich  gekommen. 
40  Meine  Taube,  du  süße! 

Ich  mit  dem  Lebensbuch  begrüße 


—    329    — 

Den  Überrest,  den  ich  erwähle: 
Nicht  barfuß  mehr  die  Füße, 
Nicht  länger  durste  deine  Kehle! 

Die  Feinde  will  ich  kränken; 

Edle,  die  euch  lenken. 
Für  dich  errichten. 

Eure  Namen  sollen  ragen. 

In  das  Lebensbuch  eingetragen, 
Neben  den  Gerechten,  vSchlichten. 

Empor  aus  dem  Staube 

Ziehet  dich  der  Glaube, 
O  Volk,  die  den  Ewigen  begleiten: 
Trinket  nun  vom  Saft  der  Traube, 
Gehet,  esset  Süßigkeiten! 

Gnade  uns  gewähre, 
Felsenschutz,  du  unsre  Wehre! 
Und  zwiefach  wollen  wir  dich  preisen. 

Bedenk  des  Elends  Fluch 

« 

Und  zeichne  uns  ins  Lebens  buch 
So  erschallen  unsere  Gesangesweisen. 

An  dich  gerichtet  ist  die  Klage. 

Nur  du  genügst,  den  ich  frage 
Um  das  Gute,  um  das  Wahre: 
Um  viele  schöne  Tage, 
Um  lebensvolle   Jahre. 


2. 
Mein  Herz  für  dich  zum  Lobgesang  ich  bilde; 
Die  Buße  ist  das  Werk  deiner  Milde; 
Mit  deiner  Lehre,  meinem  Schilde. 
Geh'  ich  sicher,  denn  du  machst  weit  mein  Herz. 

Mein  Herz  krankt,  da  meine  Schuld  es  sieht, 
Mein  Inneres  bebt,  die  Kraft  entflieht, 
Es  dunkelt  mein  Gemüt, 
In  mir  erstarrt  mein  Herz. 

Mein  Herz  ist  in  fressendem  Schmerz  vergangen. 
Die  bösen  Taten  quälend  mich  umfangen. 
Ob  der  Sünde  meine  Sinne  bangen: 
Auch  das  erschreckt  mein  Herz. 

Mein  Herz  möcht'  aus  der  Brust  mir  springen. 
Wenn  meine  Lügen  die  Vergeltung  bringen 
L^nd  auf  mich  ein  die  Strafen  dringen; 
Dann  heule  ich,  dann  schmerzt  mein  Herz. 


—     330     — 

M^in  Herz  verabscheut  der  Frechen  Schätze 
Und  von  Toren  das  stechende  Geschwätze; 
Umsonst  ist  der  Fürsten  Hetze: 
Nur  vor  deinem  Wort  erbebt  mein  Herz. 

Mein  Herz !  laß  ab  vom  Laster,  das  mich  untergräl)t. 
Zu  dir.   Erlöser,  hab'  ich  hingestrebt; 
Wenn  gesündigt  worden,  —  kann  wer  lebt 
Sich  rühmen:  rein' ist  mein  Herz? 

Mein  Herz  die  Fastenfeier  will  begehen; 
Und  ich  im  Gedichte  flehen, 
Was  der  Höchste  nicht  mag  verschmähen,   — 
Wenn  ich  rufe,  da  verschmachtet  mein  Herz. 

Mein  Herz  es  nicht  erfährt, 
Wie  man  sich  gegen  mich  verschwört, 
Und  feindlich  die  Rotte  und  gemein  verkehrt: 
Selbst  ihr  Lager  fürchtet  nicht  mein  Herz. 

Mein  Herz,  es  stürmt  wie  die  Meere: 
Ich  zitt're,  indem  ich  dich  verehre. 
Von  Edlen  befugt  zu  beten,  ich  Ijegehre 
Deine  Liebe,  und  voll  Vertrauen  jauchzt  mein  Herz. 

Mein  Herz  ist  dir  zugewandt,  du  meine  Ehre! 
Die  dich  Suchenden  für  rein  erkläre. 
Gib  ihnen  Festigkeit,  und  erhöre 
Die  Reden  meines  Mundes,  und  was  sinnt  mein  Herz. 


Abigedor  Kara. 

Erscheine,  Gott  der  Rache! 
Führe  meine  gerechte  Sache, 
Rache  für  Lehre  und  für  Lehrer, 
Für  Jung  und  Alt  deine  Verehrer, 
Bringe  auf  deinen  Altar 
Das  Blut  der  Myriaden  dar, 
Israel  zu  schenken 
Vor  Gott  ein  Angedenken. 

Jakobs  Heiliger,  hilf  Jakobs  Erben; 
Sieh  her,  schaue  der  Verwüstung  zu: 
Plötzlich  ist  zerstört  mein  Zelt, 
Mein  Teppich  zerrissen  im  Nu; 
Ich  wünsche  mir  zu  sterben. 
Erwürgt  zu  werden  mir  gefällt. 
Sehe  ich  die  Söhn'  erschlagen 
Und  meine  Töchter,  die  erlagen. 


331 


Das  Haupt  mir  zu  Boden  sinkt: 
Mein  Auge,  vom  Weinen  naß, 
Rinnet  ohne  Unterlaß. 

Ist  dein  Erstgeborener  dem  Knechte  zu  vergleichen? 
Ist  er  hausgeboren?  5 

Ha,  er  schreit  bitterlich,  Felsen  zu  erweichen: 
Wie  lang  und  warum  erklingt 
Der  Schafe  Geheul  vor  meinen  Ohren? 

Wenn  ich  einsam  saß  in  langen  Stunden 
Hab'  ich  Schmerzen  nur  empfunden.  lo 

Seit  mit  dem  Heiligtum  mein  Glanz  verblichen, 
Ist  alles  Schöne  von  mir  gewichen; 
Seitdem  ist  nichts  als  Klage 
Die  Nächte  wie  die  Tage, 

Die  Freude  ist  geschieden,  15 

Die  Augen  hat  der  Schlaf  gemieden. 

O  Gütiger,  hold  den  Armen. 
Du  hebst  Dürftige  aus  dem  Staube, 
Höi'e  die  Verhöhnung,  der  ich  bin  zum   Raube. 
Allein  noch  hoff'  ich  auf  Erbarmen:  20 

Meine  Träne,  fallend  leise. 
Sammle  in  deinem  Schlauche  tropfenweise; 
Ich  trage  Schimpf  um  deinetwillen. 
Muß  die  Schmach  mein  Gesicht  verhüllen. 

Gedenke  deiner  Tochter  die  Heben,  25 

Die  sie  bringt  mit  ihrem  Leben; 
Führe  sie  nach  Salem  wieder. 
Lasse  dir  gefallen  ihre  Lieder, 
Wie  ehedem  sie  dich  begrüßte 
-Mit  beständigem  Opfer  in  der  Sinaiwüste.  ao 

Deine  Bezahlung  komme  teuer 
Dem  woliustgierigen  Ungeheuer. 
An  der  Hand  führe  deinen  Sohn, 
Daß  er  jährlich  komme  vor  deinen  Thron. 
Dann  wird  die  Tröstung  Wahrheit,  35 

Und  deines  Engels  Feuer 
Gibt  dem  Wege  Klarheit. 


Überschauen     wir     jetzt     die     gesamte     Selicha-Dichtung 
in    ihrem    bisher    achthundertjährigen    Gange,    so    zeigt    sich 
ein    bedeutender    Unterschied    zwischen    der    spanischen    und  4o 
der   nichtspanischen.      Bei   aller    Gleichheit   der   Anschauungen 


—    332    — 

und  der  nationalen  Motive,  war  doch  e  i  n  Motiv,  das  fast 
nur  in  Spanien  wirkte,:  dichterische  Begabung.  In  Frankreich, 
Deutschland,  Griechenland  war  es  das  Elend  allein,  der  Dienst 
der   Synagoge,   welcher  die   Selichas  schuf,   und  zuweilen  kam 

5  dem  Schöpfer  dieser  Gebete  ein  glückliches  Talent  zu  Hilfe. 
In  Spanien,  namentlich  in  der  Zeit  der  Blüte,  gaben  die  Dichter 
das  Beste  ihres  Geistes  in  ihren  Poesien :  sie  waren  zuerst  Dichter 
und  darum  auch  synagogale  Dichter;  in  den  übrigen  Ländern 
waren   sie    Vorbeter   und  dichteten,   von   allgemeiner  Not  und 

10  äußerm  Beruf  dazu  gepreßt.  Daher  besitzen  wir  von  den  nicht- 
spanischen Synagogaldichtern  nicht  nur  fast  kein  nichtsynagogales 
Gedicht,  sondern  es  ist  auch  im  Ganzen  ihr  Talent  wenig  fruchtbar 
zu  nennen,  gegen  die  Dichter  Spaniens  gehalten.  In  Provence, 
Neapel  und  überhaupt  im  Süden  stand  allerdings  den  Autoren 

15  eine  größere  poetische  Befähigung  zu  Gebote :  doch  auch  hier 
verschwindet,  was  die  Zahl  betrifft,  die  Arbeit  im  Vergleich  zu 
der  klassischen  des  elften  und  zwölften  Jahrhunderts.  An  etwa 
1200  Selichas,  die  in  Italien,  Griechenland,  Deutschland,  Frank- 
reich geschrieben  wurden,  haben  gegen  250  Verfasser  gearbeitet, 

20  so  daß  durchschnittlich  nicht  fünf  Selichas  auf  einen  Dichter 
kommen.  Und  hiervon  sind  noch  diejenigen  abzuziehen,  die 
fünf  und  mehr  verfaßt  haben,  wie  Binjamin  (40),  Elasar  b.  Jehuda 
(36),  Elia  b.  Schemaja  (33).  Mose  Chasan  (33),  Binjamin  b.  Abra- 
ham (etwa  27),  Salomo  b,  Jehuda  (etwa  25),  Simeon  b.  Isaac 

23  (24),  Ephraim  b.  Isaac  (18),  Baruch  (18),  Jechiel  b.  Abraham 
(17),  Meir  b.  Isaac  (16),  Mordechai  b.  Schabtai  (15),  Kalonymos 
b.  Jehuda  (13),  Schabtai  b.  Kaleb  (12),  Gerschom  b.  Jehuda  (11), 
Leonte  b.  Mose  (11),  Ephraim  b.  Jakob  (11),  Joseph  Kalai  (11), 
Salomo  b.  Isaac  (8),  Mose  b.  Samuel  (8),  Amitai  (7);  zehn,  die 

30  jeder  6,  und  drei,  von  denen  jeder  5  geschrieben,  so  daß  nach  Abzug 
von  34  Dichtern  mit  470  Stücken  nur  noch  730  Selichas  für  etwa 
215  Autoren  bleiben.  Dahingegen  haben  allein  die  fünf  Dichter: 
Salomo  Gabirol,  Isaac  Giat,  Mose  b.  Esra,  Jehucia  halevi,  Abenesra, 
außer  zahlreichen  weltlichen,  zusammen  an  tausend  synagogale 

35  Gedichte  für  Piut  und  Selicha  geliefert.  Und  selbst  jene  ver- 
hältnismäßig geringe  Fruchtbarkeit  der  französischen  und  deut- 
schen Dichter  hat  seit  dem  dreizehnten  Jahrhundert  noch  ab- 
genommen. 


—    333     — 

Von  allen  diesen  Selicha-Verfassern  ist  nur  ein  Teil  als 
Lehrer  und  Schriftsteller  auch  anderweitig  bekannt.  Von  vielen 
wissen  wir  nichts  als  ihre  Namen;  die  meisten  waren  Vorbeter, 
oder  versahen  wenigstens  dieses  Amt  an  hohen  Festtagen,  indem 
man  am  Neujahrs-  und  am  Versöhnungsfeste,  a)  und  selbst  5 
an  den  diesen  Tagen  vorausgehenden  Buße-Vigilien,  b)  in  Frank- 
reich imd  Deutschland  das  Geschäft  vorzubeten  den  angesehensten 
Lehrern  übertrug;  auch  in  Asien  waren  Prediger  und  Gesetz- 
lehrer c)  zuweilen  die  Vorbeter.  Oft  sagt  es  der  Peitan  in  seinem 
Reschut  oder  in  seiner  Selicha,  daß  die  Gemeinde  ihn  ersucht  oder  lo 
aufgefordert  habe,  ihr  Organ  zu  sein;  mancher  Dichter  hatte  den 
Zunamen  Chasan  [p"tt^  oder  ??n]  behalten:  andere  hießen  oder 
nannten  sich  selbst  „Dichter"  [Illtt^O,  nn^-  \^'>^Q,  CS^'D].  Mit 
dem  Vorbetergeschäft  war  häufig  das  Amt  des  Schulmeisters, 
Schreibers,  Thoralesers  verbunden;  daher  kommen  auch  die  Bei-  is 
namen  Vorleser  (N'lp),  Schreiber  (IDID),  Punktator  (ppj) 
vor,  d)  Die  Synagogaldichter,  zumal  in  den  germanischen  und  ro- 
manischen Ländern,  haben  wir  mithin  fast  nur  unter  den  Gesetz - 
und  Schullehrem,  den  Schreibern  und  Punktatoren,  den  Thora- 
lesern  und  Vorbetern  aufzusuchen.  Einige  hatten  die  Ehre  ver-  20 
brannt  oder  erschlagen  zu  werden,  wie  Samuel  in  Erfurt,  Jakar 
halevi  in  Straßburg  (?),  Abraham  b.  Joseph  in  Nürnberg,  Elia  in 
Rom,  Mose  Remos  in  Sizilien;  anderen  wurden  die  Angehörigen 
getötet :  die  Musen  des  Schreckens  und  des  Elends  haben  alle  be- 
geistert. 25 


a)  Elasar:  Rokeach  §  203;  Buch  der  Frommen  §  756,  757.  Mordechai 
Taanit.  Agudda  f.  132  b.  Zeda  laderech  4,  5.  2.  —  6)  Or  sarua  in  den 
Ascheri- Hagaho t,  Ende  Taanit.  Vgl.  Buch  d.  Frommen  §  755.  —  c)  Der 
llDn    tTKI    in    Haleb,    Damaskus,   Bagdad.  —  d)  Vgl.  oben  S.  107. 


V. 

Zwei  neuere  Jahrhunderte. 

Das  sogenannte  Mittelalter  war  vergangen,  das  wirkliche 
dauerte    fort.      Die    von    Luther    und    Kopernikus    entdeckten 

5  und  gelehrten  Wahrheiten  waren,  als  ihre  Urheber  starben, 
rioch  zu  jung,  um  sofort  den  Unterdrückten  helfen  zu 
können.  Wessen  schwache  Nichtgläubige  sich  zu  versehen 
hatten,  zeigten  die  343  tausend  Schlachtopfer,  welche  die  spanische 
Inquisition    von    1481    bis    1808    ihren    Gröttern    darbrachte, 

10  zeigte  im  16.  Jahrhundert  das  Schicksal  der  Indianer,  Pe- 
ruaner, Mexikaner,  die  Verfolgung  der  Protestanten  in  Frank- 
reich, den  Niederlanden  und  Österreich,  das  Wüten  der 
katholischen  Partei  in  England,  die  Gesinnung  der  einen 
Servet  verbrennenden  Reformierten,  und  die  glorreichen  Taten 

15  des  Religionsverbesserers  Heinrich,  des  bartholomäusnächtigen 
Carl,  des  römisch  kirchlichen  Philipp  und  des  griechisch 
rechtgläubigen  Iwan.  Durch  solche  Feinde  konnten  die  aus 
halb  Europa  verjagten  Juden  sich  kaum,  und  nur  gegen 
stete  Geldopfer,  hindurchwinden;  wenn  nicht  ähnliche  Schläch- 

20  tereien  wie  zweihundert  Jahre  früher  vorfielen,  hat  die  un- 
bedeutende Anzahl  der  noch  Vorhandenen  und  der  unter  den 
Christen  entbrannte  Glaubenskampf,  nicht  ein  Kultur-Fort- 
schritt, es  verhindert.  Vielmehr  nahm  die  Ausschließung 
zu.       Von    gelehrten     Juristen    und    von    unaelehrten    Zunft- 

25  meistern,  von  sich  blähenden  Patriziern,  von  polizeilich  ein- 
gerichteten Mönchen,  wurde  der  Druck  kunstgerecht,  wissen- 
schaftlich ausgearbeitet,  in  ein  System  gebracht,  zu  einem 
paragraphenreichen  Judenrecht  vervollkommnet.  Fortan  ward 
nicht    nach    dem,    was    Recht    ist,    gefragt,  sondern    was    im 

30  Judenrecht     steht;     das     Ziel     dieser     Menschenfreunde,     die 


—    335     -^ 

Schinder,  Juden  und  Schweine  stets  zusammen  nannten,  wai 
des  Juden  sittliche  und  soziale  Erniedrigung.  Nur  wo  die  Frei- 
heit sich  Bahn  brach,  drang  ihr  Strahl  auch  m  die  verfinsterten 
Hütten  Israels  ein:  Die  Holländer,  die  von  Tyrannen  und 
Pfaffen  sich  frei  gemacht,  hatten  für  die  Juden  eine  mensch-  s 
liehe  Behandlung,  und  der  in  der  Republik  lebende  de  Barrios 
nennt  darum,  der  Stadt  Amsterdam  zu  Gefallen,  die  Verfassung 
der  ohne  Könige  und  Heere  überall  lebenden  Juden,  eine  Demo- 
kratie. 

Neben    dem,    in    Deutschland,    Schweiz,   Italien,    Böhmen,  lo 
Polen    und    Türkei    üblichen    gesetzmäßigen    und    täglich    fort- 
dauernden  Drucke,    gehen    die    besonderen    Leiden   einher,    die 
Willkür    und    Haß,    Hochmut    und    Gelddurst,    in    den    zwei 
Jahrhunderten    zwischen   Luther   und   Lessing,   den   Juden   be- 
reitet  haben.     Im    Jahre    1547,    während    der   ewige    Jude   in  is 
Hamburg   einem   Studenten   begegnet,   schreibt   man   in    Vene- 
dig wegen  der  Messiaslehie  gegen  Juden,  und  in  Asolo  werden 
zwölf    Juden    erschlagen.      Das    Jahr    darauf    wird    eine    Re- 
formation   guter    Polizei    bekannt    gemacht,    in    der    ein    Ab- 
schnitt glänzt:  ,,Von  Juden  und  ihrem  Wucher".     A.  1550  be- 20 
schenkte    die    Mutter    des  Herzogs    von    Mantua  ihre  Mönche 
mit     dem     jüdischen     Begräbnisplatze     und     ließ     die     Toten 
ausgraben.      Die    wenigen    Juden,    die    in    Genua    sich    einge- 
funden,   mußten    am    2.    April    die    Stadt    räumen.      Als    ein 
jüdischer   Arzt    sich    dort    niederlassen    wollte,    erschraken    die  25 
Ärzte;     ein     Dominikaner     aus     Casale     mußte     gegen     Juden 
predigen    und    in    Ancona    ward    eine    Schrift    wider    sie    ge- 
druckt.     1551    trieb   man   sie   aus    Bayern    und   Württemberg, 
während  andererseits  ein  Ritter  von  Rechberg  die  Frauen  und 
die     Kinder     derjenigen     gefangen    nimmt,     die     nach     abge-  30 
laufener  Schutzfrist  abziehen  wollten.  Im  Oktober  eben  dieses 
Jahres  hieß  es,   an    den   so   häufigen   Feuersbrünsten   in   Böh- 
men   seien    die    Juden    schuld.      1552    mußte    man  ^dem    Mal- 
theserorden  70  Juden  abkaufen.    1553  wurden  aus  der  Synagoge 
Pesaro  dreizehn   Gesetzrollen   gestohlen,    in   deren   Überzuge  35 
an   am   Morgen   ein    Schwein   gewickelt   fand.     Am    10.    Juli 
dieses    Jahres    wird    in    Weißenstein    ein    Jude    an    den    Füßen 
aufgehangen.     Im   Herbst   1553  gelang   dem   Haß   der'  Mönche 
endlich  zu  erreichen,  was  Reuchlin  vierzig  Jahre  früher  hinter- 


I 


—     336     — 

trieben  hatte:  die  Verbrennung  des  Talmuds;  ihre  Helfers- 
helfer waren  Abtrünnige:  Chananel  de  Foligno,  Joseph 
Moro  genannt  Philippe,  Salomo  Komano,  und  in  Venedig 
Elasar  b.  Rafael.  Nachdem  ein  zum  Judentum  überge- 
5  tretener  Franziskaner,  Cornelio  aus  Montalcino,  in  Rom  ver- 
brannt worden,  schritt  man  zur  Exekution  gegen  die  Tal- 
mude  und  andere  hebräische  Werke,  deren  Studium  allen 
italienischen  Juden  untersagt  wurde.  Serveto  und  die  Ge- 
mara     wurden     in     einer     und     derselben     Woche     zu    Asche. 

10  Gleichzeitig  wurden  am  Tage  vor  dem  Versöhnungstage  alle 
Juden  in  Asti  festgenommen;  sie  sollten  einen  Christen  ermordet 
haben.  Todros  genannt  Carreto,  ein  Täufling,  schrieb  damals 
gegen  seine  Brüder  und  half  als  Zensor  ihre  Bücher  verstümmeln. 
Im  Jahr  1554  erscheint  in  Danzig  ein  ,, Spiegel  der  Juden",  und 

15  in  Schwäbisch  Hall  wird  sogar  auf  judaisierende  Christen  ein 
theologischer  Angriff  gemacht. 

In  dem  Jahre  des  angeblichen  Religionsfriedens,  1555, 
mußten  die  Juden  die  Pfalz  räumen;  die  römischen  Juden, 
die   über   Julius   III.    Tod   sich   gefreut,    sperrte   der    boshafte 

20  Paul  IV.  in  das  Ghetto.  [Sein  Edikt  vom  12.  Juli  dieses  Jahres 
ist  ein  Muster  von  Haß  und  Bosheit.]  Bin  Turiano  schreibt, 
man  solle  ihnen  nur  das  alte  Testament  lassen.  Sixtus  Medices 
empfiehlt  in  seinem  Buche  über  den  Wucher  der  Juden 
deren    Duldung    aus    vier    Gründen:    1.    Sie    seien    dienstbar, 

25  2.  ihr  Elend  erhebe  den  Christen,  3.  mit  dem  alten  Testa- 
ment seien  auch  Heiden  zu  bekehren,  4.  ihre  eigene  Be- 
kehrung werde  dann  möglich.  1556  machte  die  Inquisition 
den  heimlichen  Juden  in  Ancona  den  Prozeß.  Mehrere  retteten 
sich  nach  Pesaro,  von  den  übrigen  wurden  23  Männer  und  eine 

80  bejahrte  Frau  verbrannt.  Anderen  wurde  ihr  Vermögen 
genommen;  38  schickte  man  auf  die  Galeeren  nach  Malta, 
aber  sie  entkamen  unterwegs.  Auch  die  römischen  Juden 
htten  von  diesem  Paul.  Dasselbe  Jahr  —  nach  anderen  i.  J. 
1566  —  kostete  eine  Hostienklage  mehreren  Juden  in  Sochat- 

35  schew  das  Leben.  1557  beschäftigt  sich  ein  Büchlein  zu 
Straßburg  gedruckt  mit  der  schon  von  Chrj^sostomus  be- 
handelten Frage,  ob  Christen  von  jüdischen  Ärzten  Arzenei 
gebrauchen  mögen?  Der  zunehmende  Priester-Fanatismus 
druckt    einen    Index     verbotener    Bücher    und    schließt    Foas 


d 


—    337    — 

hebräische  Druckerei  in  Sabionetta.  1558  im  März  mußten 
die  Geflüchteten  ihr  Asyl  in  Pesaro  verlassen.  Den  darauf 
folgenden  Versöhnungstag  drang  in  Recanate  ein  Täufling 
in  die  Synagoge  und  stellte  das  Kruzifix  in  die  heilige  Lade. 
Weil  man  ihn  hinausgeworfen,  wurden  zwei  Gemeindeglieder  s 
öffentlich  gepeitscht.  Dasselbe  Jahr  erschien  in  Lyon,  wo 
kein  einziger  Jude  wohnte,  eine  Widerlegung  des  Juden- 
tums. 

Im  Jahre  1559  fühlte  der  österreichische  Hofklerus  sich 
von  heiligen  Eifer  ergriffen.  Auf  die  Angebereien  eines  lo 
Abgefallenen,  Jehuda  Modena,  wurden  in  Prag  die  Gebet- 
bücher und  sonstigen  hebräischen  Werke  weggenommen  und 
nach  Wien  geschafft.  Beinahe  wären  die  Juden  ausge- 
wiesen worden;  viele  zogen  diesem  Belagerungsstande  die  frei- 
willige Auswanderung  vor.  In  Cremona  wurden  Talmude  is 
u.  dgl.  verbrannt.  Den  FeUfertod  erlitten  damals  auch  luthe- 
rische Schriften,  sogar  eine  italienische  Bibelübersetzung. 
Den  18.  August  war  in  Rom  große  Freude:  den  Neapolitaner 
Paul  hatte  der  Schlag  gerührt. 

1561    am    26.    April,    den    dritten    Sabbat    nach    Pesach,  20 
hatten    die    Prager    Juden    das    Vergnügen,    daß    der    getaufte 
Paul   Weidner  in   einer  dortigen   Synagoge   eine   Predigt  hielt; 
1562    denunziert   ein  Oktavbüchlein   die    Juden   erschrecklicher 
Gotteslästerungen,    und    am    Thorafest  —  22.  Sept.  —  ist  ein 
Auflauf   gegen    sie    in    Mantua.      1563    erschienen    antijüdische  25 
Predigten  in  italienischer  Sprache.     Um  die  hebräische  Sprache 
entbehrlich    zu    machen,    wurde    mittelst    Verfügimg    die    Vul- 
gata   zu   dem   Range   einer    Quelle   erhoben.     Man   verfiel   da- 
mals   auf    das    Mittel,    den     Juden    das    Christentum    durch 
Apostaten  regelmäßig  vorpredigen  zu  lassen,  und  1565  wurden  zo 
dergleichen     Juden  predigten     hie     und     da     eingeführt.        Im 
Kreise    von    Rawitsch    wird    eine    Jüdin    verbrannt,    angeblich 
einer   Hostie    wegen.     1566   war   es   das   jüdische    Geld,   gegen 
welches   Feldzüge   eröffnet   wurden:   Der  Herzog   von   Savoyen 
[erpreßte   es   seinen    israelitischen    Untertanen    ohne    viele    Um-  3s 
schweife;  in  Rom  zwang  man  die  Ungläubigen  zum  schleunigen 
^^  Verkauf    ihrer    Grundstücke;    dem    Pfalzgrafen     von     Bayern 
m  gestattete     der     Kaiser,     alle     Verträge     zu     vernichten,     die 
zwischen  Christen  und  Juden  ohne  gerichtliche  Unterschrift  ab- 

Zum,  Synagogale   Poeiie.  -- 


h 


—    338    — 

geschlossen  worden.  Während,  der  fromme  Alba  in  den  Nieder- 
landen die  Orthodoxie  lehrte,  mußten  1567  die  Juden  in  Mai- 
land gelbe  Hüte  aufsetzen.  In  Coimbra  ward  ein  Buch  gegen 
die  neuen  Christen  gedruckt.  [17.  Dez.  1568  verbrannte  man  in 
5  Prag  zwei  Märtyrer  (Gal-ed,  S.  58)].  Im  Mai  1569  trieb  der  fünfte 
Pius  alles,  was  Israel  heißt,  aus  dem  Kirchenstaate;  nur  Rom 
und  Ancona  durften  Juden  haben,  und  im  folgenden  Jahre 
wurden  auch  in  Florenz  die  Ghetto- Vorschriften  geschärft. 
In  eben  diesem  Jahre  wurde  im  spanischen  Amerika  die  völker- 

10  beglückende  Inquisition  eingeführt,  Pfarrer  Nigrinus  schrieb 
den  Judenfeind  und  Leo  Castri  den  Rabbinenfeind.  Auch  an 
dem  Erdbeben  in  Ferrara  sollten,  wie  der  Papst  schrieb,  die 
Juden  schuld  sein;  doch  der  Herzog  machte  ihm  bemerklich, 
daß  zwölf  Kirchen  und  keine  einzige  Synagoge  eingestürzt  seien. 

15  Die  aus  dem  Kirchenstaate  nach  Urbino  Geflohenen  mußten 

1571  diesen  Ort  verlassen;  der  getaufte  Jude  Aquilino  in 
Pesaro  schleuderte  den  Halsstarrigen  106  Quartseiten  nach. 
Den  28.  Januar  1573  wurde  in  Berlin  der  angebliche  Zaube- 
rer   Leupoldt   hingerichtet,   und   hierauf   alle    Juden   aus   dem 

20  Brandenburgischen  vertrieben;  1574  wurden  in  Mähren  auf 
dunkle  Gerüchte  hin  Juden  totgeschlagen;  1577  bekommt 
in  Breslau  am  Sabbat  nach  Ostern  ein  Jude  49  Hiebe 
mit  dem  Staubbesen,  weil  er  zu  Pferde  über  den  Kirchhof 
gesprengt    und    einige     Knochen     zertreten.       Dasselbe     Jahr 

29  wurden  Luthers  judenfeindliche  Schriften  mit  neuen  An- 
klagen vermehrt  wieder  aufgelegt.  Die  portugiesische  In- 
quisition läßt  mehrere,  als  angebliche  Juden,  hinrichten,  a) 
1580  plünderten  die  Bewohner  von  Sevilla  den  alten  jüdischen 
Friedhof,   und   1581  erließ   Rom  seine   Bullen  gegen   den  ver- 

30  brannten  Talmud  und  die  noch  un verbrannten  jüdischen 
Ärzte. 

Alle  Rehgionsparteien  wetteiferten,  wer  es  der  andern 
an  Beschränktheit  und  Fanatismus  zuvortäte.  Eine  große 
Anzahl  deutscher  Juden  suchte  1582  ein  Asyl  in  Genf, 
35  und  erbot  sich  zur  Übernahme  aller  Bürger-,  auch  der  Wehr- 
pflichten; die  reformierte  Repubhk  wies  das  Anerbieten  zu- 
rück! b)    ein    Beleg,    daß    Unterdrückte    immer    um    ein    oder 


«)  'lV^t^^  n*n  "6  '^-  —  b)  Spon  bei  Ulrich,  Geschichten,  S.  230. 


: 


—    339    — 

zwei  Jahrhunderte  den  Unterdrückern  voraus  sind.    [In  dem- 
selben Jahre  war  ein  Märtyrer  in  Dietenheim  (Brenz,  S.  6)].  Den 
Sommer  1583  erschlugen  griechische  Seeleute  55  Juden,  Männer, 
Frauen  und  Kinder,  die  sich  auf  einem  Handelsschiffe  befanden ; 
nur    einer    entkam,  a)      Dasselbe    Jahr    erscheint    in    Ancona  s 
ein    Buch    von    der    jüdischen    Eitelkeit.      Am    1.    Sept.    1584 
dekretiert    die    Bulle    sancta    mater    ecclesia    die    Einführung 
der  in  der  Synagoge  allsabbatlich  abzuhaltenden   Bekehrungs- 
predigten; Montag  den  24.   September,  am  Hüttenfest,  wurde 
der    Befehl    bekannt    gemacht :    Juden    und    Jüdinnen    über  lo 
zwölf    Jahre    müßten    alle    zugegen    sein,  b)       In    der    Folge 
schickte    die    Gemeinde    jeden    Sabbat    ihre    Mannschaft,    die 
sich    häufig    die    Ohren    zustopfte,    um    den    Gründen    dieser 
männlichen    Sirenen    besser   widerstehen    zu   können.     Auch   in 
Avignon  mußten  sie  wöchentlich  die  Predigt  eines  Mönchleins  is 
anhören,  c)  Das  folgende  Jahr  las  man  bereits  gedruckt  die  Predig- 
ten des  abtrünnigen  Jechiel  de  Pesaro.    1586  erschien  in  Cracau 
ein  Buch  Abhandlungen  gegen  Juden,  ein  dito  1590  in  Rom,  ein 
dito  1592  in  Venedig :  alle  drei  in  lateinischer  Sprache.  Am  9.  Sivan 
(11.  Juni)  1590  war  in  Posen  ein  großer  Brand;  aus  Furcht  vor  20 
dem  christlichen  Volke  liefen  alle  Juden,  ohne  zu  löschen,  davon. 
1592  nahm  man  den  Druckern  in  Tannhausen  das  Machsor  weg, 
das   sie   auflegen   ließen:   sehr   wahrscheinlich   hat   die    Wieder- 
herausgabe, wenn  sie  stattgefunden,  eine  gute   Summe   Geldes 
gekostet.    1593  hebt  Clemens  das  Edikt  des  Sixtus  auf,  und  stellt  25 
alle  früheren  Beschränkungen  der  römischen  Juden  wieder  her. 
1596  wurden  in  Warschau  zwei  Brüder,  Mose  und  Jehuda  b.  Je- 
kutiel,  mit  Pech  und  Schwefel  gemartert,  gerädert,  die  Leichen 
an  Pferde  gebunden  nach  dem  Galgen  geschleift,   —  dies  ge- 
schah während  Shakespeare  den  Hamlet  schrieb;  auch  noch  im  30 
folgenden  Jahre  hatten  in  Polen  die  Juden  zu  leiden.    Dank  dem 
Hasse  einiger  Täuflinge,  wurden  in  Lodi  im  Frühling  1597  mehrere 
hebräische  Bücher  verbrannt,  und  einige  Monate  später  mußten 
die  Juden  das  Gebiet  von  Mailand  räumen,  d) 

Am  4.   August   1598   beschuldigt   der   getaufte   Jude   Heß  35 


a)  Samuel  de  Medina  RGA.  Th.  3,  N.  165.—  b)  BuUar.  Roman. 
1742,  t.2,  p.  512.— c)  Schudt,  jüd.  Merkwürd.,  Th.  4,  S.89.— d)  Lam- 
pronti,  Wörterbuch  ^  f.  20  a. 

22* 


—    340     — 

öffentlich  die  Juden  der  Kreuzigung  von  Cliristenkindern. 
Solcher  Anklage  wurden  in  diesem  Jahre  in  Luck  drei 
Männer  geopfert:  Isaac,  Mordechai,  Aaron.  Abermals  wurden 
damals  die  Juden  aus  Genua  getrieben,  und  es  war  ein 
5  Zolltarif  für  Pferde,  Juden  und  Ochsen  zu  lesen.  Mit  dem  ewigen 
Ahasverus,  der  sich  statt  des  von  Salomo  Molcho  verkündigten 
Messias  1600  in  Wittenberg  sehen  ließ,  schloß  das  Jahrhundert 
der  Reformation. 

Das  neue  Jahrhundert  gießt  sein  Licht  über  die  verirrten 

10  Hebräer  aus,  und  bedient  sich  dazu  der  Bekehrten  und 
der  Gelehrten.  Dr.  Molther  berichtet  1601  seinen  Mit- 
bürgern in  Friedberg  der  Juden  Tandmärlein;  Heß  läßt 
einen  Judenspiegel  leuchten;  1602  bewies  man  ihnen  von 
Cassel    aus    das    wahre    Dogma;    1603    unterrichtet    Buxtorfs 

15  Judenschule  von  allem,  was  in  der  Synagoge  vorgeht, 
und  in  Frankfurt  am  Main  gibt  Cäsar  23  Mittel  an  gegen 
Juden  zu  gebrauchen,  die  er  wahrscheinlich  während  seines 
Aufenthaltes  in  Ägypten  gelernt  hat.  Er  empfiehlt  unter 
andern      die      Wegnahme      der      neugeborenen   .  Kinder,      die 

20  Frohndienste,  das  Verbot  zu  lehren,  die  Verbrennung  des 
Talmud.  In  Lissabon  ging  man  nicht  so  weit,  man  ver- 
brannte bloß  eine  Frau.  1604  führt  in  Paderborn  ein  Täuf- 
ling den  überflüssigen  Beweis,  daß  die  Juden  alles  das 
geUtten,    was    Jesus    erlitten.       A.     1605    entdeckt    der    zum 

25  Schein  getaufte  Naftali  Margaliot  seinen  lieben  Mitchristen 
die  Geheimnisse  der  Juden,  und  die  Ermordung  des  nie 
vorhanden  gewesenen  Knaben  Simon  wird  in  Ingolstadt 
zum  Besten  gegeben.  A.  1606  schreibt  ein  Professor  in  Al- 
cala  gegen  die  jüdische  Treulosigkeit  lateinisch,  der  Patriarch 

30  Lukaris  in  Konstantinopel  neugriechisch;  Mornäus  stattet  1607 
über  den  gekommenen  Messias  einen  französischen  Bericht 
ab  und  kurz  darauf  spricht  der  getaufte  Gerson  mit  den 
Juden  deutsch. 

Am    25.     November    1606    verbreiteten    die    Angebereien 

35  des  Kraus  Schrecken  unter  die  Juden  in  Frankfurt  am  Main,  a) 
Während  A.  1610  heimliche  Juden  und  Mauren  aus  Spanien 
gejagt  werden,  lesen  die   Augsburger  die   Juden-Praktik;   1611 


a)  pölK  P]DV  170  b,  201  b. 


—    341     — 

weiht  Professor  Helvicus  durch  seine  Historien  die  Juden  dem 
Spotte;  ein  Jahr  später  erscheint  in  Versen,  mit  einem 
Holzschnitt  geziert,  der  Juden  Ehrbarkeit,  und  dem  in 
Darmstadt  gedruckten  feindseligen  Buche  folgen  1613  die  de- 
liciae  judaioae.  1614  schreibt  der  getaufte  Brenz  den  ab-  5 
gestreiften  Schlangenbalg,  und  denselben  Sommer  fielen  die  von 
Fettmilch  angezettelten  Unruhen  in  Frankfurt  und  1615  in 
Worms  vor;  an  dem  letzteren  Orte  werden  Zerstörungen  an- 
gerichtet. Gegen  die  Abtrünnigen  Abraham  (Camillo)  Jagel 
und  Rafael  (Renato)  Modena  wurden  in  Italien  ^eigene  Ge-  lo 
bete  verfaßt,  und  dasselbe  Jahr  (1615)  druckt  Schwabe 
seinen  Deckmantel  mit  Denunziationen.  In  Leipzig  und  in 
Wittenberg  wird  den  Juden  bewiesen,  daß  kein  Erlöser  zu 
hoffen  ist,  —  ein  altes  Thema  der  Selicha.  1617  beschreibt 
Kizel  das  ,, Regal"  Juden  zu  halten;  1618  wird  in  Augsburg  is 
der  ewige  Jude  abgebildet  und  in  Rom  läßt  ein  Mönch  ein  anti- 
jüdisches Buch  drucken. 

Zahllos  waren  die   Bedrückungen   in  einzelnen   Fällen,   die 
Kränkungen     durch     Prediger     und     gebietende  •  Herren,     die 
Angriffe     des     Schriftsteller-Pöbels,     die     Erniedrigungen    von  20 
Seiten    der   Juristen,    die    durch   Blutverfolgungen    und   falsche 
Angebereien   verbreiteten   Schrecken.     Die   schnellste   Laufbahn 
für   jeden   jüdischen    Schurken    war   die    eines    Bekehrten    und 
Delators.     Jeden  Tag  wurden  tausendfältig  Juden  und  Juden- 
tum   verhöhnt.       Als    Abraham    in    Basel,    wo    er    als    Mit-  ao 
arbeiter    bei    Buxtorfs    Ausgabe    der    rabbinischen  Bibel    aus- 
nahmsweise   gelitten    war,    im    Sommer    1619    eine    Beschnei- 
dung feierte,  mußten  Buxtorf  und  sein  Schwiegersohn   König, 
weil    sie    zugegen    waren,    ein    jeder    hundert,    und    Abraham 
vierhundert    Gulden     Strafe     zahlen,  a)       Indes    von    Hunden  ao 
zerrissen,    wie    Abba    22    Wochen    nachher   in    Ispahan,    wurde 
keiner,   —    so   weit  hatten    es    die    protestantischen    Patrizier 
doch  schon  gebracht.    In  Mantua  schreibt  1620  ein  Minorit  über 
die    Bosheit   der   Hebräer;    vermutlich   hat  er   mehr   Geld   von 
ihnen    erwartet.      Im  Jahre  1622    wurden    in    Böhmen    Prote-  ar, 
stauten    hingerichtet,    wobei    Juden    ganz    unschuldig    waren; 
nichtsdestoweniger    wird    in     Portugal    über    die    Treulosigkeit 


/;)  Ulrich  a.  a.  0.  S.  207. 


—    342     — 

der  Juden  geschrieben,  und  ein  Italiener  beweist,  daß  ihnen 
ihre  Buße  nichts  helfe.  Hiermit  stimmt  nicht  völlig  der 
,, jüdische  Herzklopfer"  eines  in  Braunschweig  getauften  Juden. 
In  Ragusa  ward  im  Herbst  1623  ein  Blutdrama  gegen 
5  Isaac  Jeschurun  aufgeführt,  der  mit  Marter  und  Kerker 
davon  kam.  Im  Jahre  1624  hängte  man  in  Neisse  einen 
Falschmünzer,  weil  er  kein  Christ  war,  zwischen  zwei  Hunden 
an  den  Beinen  auf.  1625  schreibt  Ximenez  in  Lissabon 
zur   Vertilgung  des  Judentums;   1626  erscheint  für  Juden  ein 

10  Lehrbuch  des  Christentums,  specchio  di  verita,  und  mit 
neuem  Titel  —  also  specchio  di  falsita  ^  im  Jahre  1642. 
Aber  dasselbe  Jahr  (1626)  werden  von  einem  Posener  Täuf- 
ling, als  er  zu  den  Kaiserlichen  überging,  Luther  und  Cal- 
vin  als   Ketzer   geschildert.     Die    Jahre    1624   bis   1626   waren 

15  für  die  von  einem  Pascha  bedrückten  Juden  von  Jerusalem 
sehr  traurig. 

Um  jene  Zeit  hat  in  Böhmen,  Mähren,  Deutschland,  in 
Folge  der  Kriegesdrangsale  manche  jüdische  Gemeinde  zu 
existieren     aufgehört;  a)     die     Mantuaner     kamen     mit     dem 

20  Schrecken  davon,  ihr  Ghetto  mußte  im  Januar  1628  ge- 
sperrt werden.  Am  26.  Juni  1629  begannen  in  Prag  die  Ver- 
folgungen gegen  den  Rabbiner  Lipman  Heller,  die  man 
in  Wien  auf  die  Juden  überhaupt  auszudehnen  willens 
schien,  denn  bereits  fünf  Monate  vorher  kam  eine  Kunde  hier- 

25  von  nach  Frankfurt,  wo  dieserhalb  eine  Buße  ausgeschrieben 
wurde.  Es  kostete  den  Rabbiner  seine  Stelle  und  sein  ganzes 
yermögen.  Dasselbe  Jahr  wurde  in  Orvieto  und  in  Venedig 
über  den  Eigensinn  der  Juden  gedruckt.  Auch  wurden  sie  aus 
Aachen      getrieben.       1630    jagten    die    kaiserlichen    Truppen 

80  die  Juden  aus  Mantua,  nachdem  sie  ihnen  tüchtige  Summen 
Geldes  abgenommen.  Dasselbe  Jahr  erlag  in  Prag  ein  Ein- 
gekerkerter der  Tortur,  und  das  Hemd  mit  den  Spuren 
dieser  Justiz  ward  mit  in  den  Sarg  gelegt,  b)  Im  Sommer  1631 
wurde     Anschel     b.     Mannes,     ein     Unschuldiger,     in     Cracau 

S5  gefoltert,  und  in  Rom  druckte  ein  Carmeliter  fünf  Pre- 
digten gegen  Juden,  die  allerdings  milder  klangen  als  Tillys 
gleichzeitige  Predigten  in  Magdeburg.    Im  Jahre  1632  waren  die 


a)  Selichot  ed.  Lublin  1639.  —  b)  Seder  hadorot  f.  64  d. 


—    343     — 

Juden  zu  Damaskus  in  Bedrängnis,  und  den  20.  April  verbrannten 
die  reformierten  Genfer  den  Proselyten  Nie.  Anton.  Der 
in  Lengnau  ansässige  Samuel  Eiron,  der  in  Geschäften 
1633  nach  Zürich  reiste,  sprach  dort  in  einem  Gasthause 
Lästerworte ;  er  wurde  verhaftet,  gefoltert  und  Donnerstag  s 
den  25.  April  1634  —  in  einem  Jahre,  wo  angeblich  der  Er- 
löser kommen  sollte  a)  —  geköpft,  b) 

Im    Jahre     1635    entdeckt    Paget,    Prediger    in    London, 
jüdische    Irrtümer;    die   seinigen   brauchten   nicht   entdeckt   zu 
werden.    Die    Hinrichtung   des    Märtyrers   Nachman    b.    Natan  lo 
in    Polen    im    Sommer    1636  c)    war   jedenfalls   ein    christlicher 
Irrtum.     A.    1640  eröffnet   Palontrotti   die   Reihe   seiner   wider 
Simcha   Luzzato   und  die    Juden   gerichteten   Schriften,   die   in 
Venedig,    Rom    und    Bologna    herauskamen.       Am    26.    Juni  • 
1643   hausten   Torstensons    Schweden    des  Mittelalters   würdig  is 
in  Kremsier  (Mähren):   vier  Frauen  und  ein  Mädchen  sprangen 
in    dem    Frauenbade    ins    Wasser,    vermutlich    um    sich    vor 
der   Bestiahtät   der   Soldaten    zu   retten.     Es    fielen    der   Rab- 
biner   Mordechai  b.    Mose    nebst    seiner    Frau    Kressel,    Isaac 
Cohen     b.     Simson,     Abraham     halevi    nebst    Zippora,     Bella,  20 
R.    Moses   Tochter,   David   und   seine    Mutter   Schöndel,    Gütel 
—    sie    verbrannte    — ,    Abraham    mit    seinem    Weibe    Blume, 
Lipman;    Isaac,  d)    Jakob,    Israel,    Joseph,    alle    vier    von    den 
plündernden     Schweden    getötet;    der    Lehrer    Abraham,    die 
Rabbinerin   Friede,   Bella,   die   Tochter  Pesachs.     Auch   Kinder  25 
kamen    ums   Leben,    und   bei   dem    Brande    wurden    mehr   als 
30    Gesetzrollen    zu    Asche.      Der    Pastor    an    der    Petrikirche 
in    Hamburg,    I.    Müller,    der    1644    ,,ein    Judentum"    heraus- 
gab,   mißbilHgt   die    gewalttätigen    Bekehrungen    der    Papisten; 
von  den  lutherischen  Schweden  schweigt  er,  so 

Am  25.  Juli  1644  verbrennen  die  Pfaffen  in  Valladolid 
den  Proselyten  Alarcon.  In  Leipzig  und  in  Stralsund  er- 
scheinen 1645  bloß  Bücher  wider  Judentum.  Der  Wund- 
balsam, welchen  Anna  van  Medem  im  Jahre  1646  für  alle 
Gebrechen  und  Wunden  der  Juden  bereitete,  zeigte  keine  Wirkung,  35 
denn  am  13.  Sept.  1647  wurde  in  Lissabon  Isaac  de  Castro  Tartas 
verbrannt. 


«)   Nn    mpQ    Parascha    'pt^.  —  &)  Ulrich  a.  a.  0.  S.  80.  119.— 
e)  Cat.  Bodl.  Steinschn.  N.  2977.  3691.  —[d)  S.  Wiener  Inschriften,  N.  263  ] 


—    344    — 

Das  Jahr  1648,  ein  Friedensjahr  für  Mittel-Europa,  ein 
Freiheitsjahr  für  England,  ein  Christusjahr  nach  den  Ver- 
heißungen Pierre  de  la  Föns,  ein  Messiasjahr  nach  dem 
Sohar,  wurde  ein  Unglücksjahr  für  die  Juden  in  Polen  und 
5  Ukraine.  Die  Kosaken  und  ihre  Verbündeten,  die  unter 
Bogdan  Chmielnicki  gegen  Polen  Krieg  führten,  verwüsteten 
die  Städte  und  erschlugen  alle  Juden,  die  sich  nicht  retten 
konnten,  oft  mit  erfinderischer  Grausamkeit.  Das  Haar 
sträubt   sich   bei   den    Beschreibungen;   die    Qualen    übertreffen 

10  die  des  Mittelalters,  die  Anzahl  der  Opfer  hält  der  vom 
Jahre  1348  die  Wage;  die  Zerstörung  der  Gemeinden  er- 
innert an  den  Hadrianischen  Krieg.  Viele  Tausende  flohen 
nach  der  Türkei,  nach  Deutschland  und  Holland.  Auf  lange 
Zeit    war    der    Wohlstand    jener    Gegenden,    ihre    Kultur    auf 

15  noch  längere,  vernichtet.  Die  Verwüstungen  und  die  Mord- 
taten waren  vornehmlich  in  den  Jahren  1648  und  1649,  und 
dauerten  teilweise  bis  zum  Jahre  1656. 

r      Während    dessen    wurde    in    Deutschland,    wo    Theologen 
sich    auf    das    heftigste    zankten,    fortgefahren    die    Juden    mit 

20  Makulatur  zu  bearbeiten.  1649  druckte  man  in  Rinteln 
eine  ,, jüdische  Finsternis",  nachdem  Köhlers  ,, Judenlicht"  vom 
Jahre  1607  ungedruckt  geblieben.  Von  Wittenberg,  Paris 
und  Amsterdam  gingen  1650  rabbinisch  erwiesene  Dreieinig- 
keiten   aus;    aber    weder    diese    noch    ähnliche    Schriften    der 

25  drei  folgenden  Jahre  konnten  von  den  Geplagten  studiert 
werden.  Nach  Cassel  hatte  man  Juden  kommandiert,  um 
Just  Soldans  Predigten  mit  anzuhören;  dafür  wurden  sie 
dasselbe  Jahr  aus  Cadan  verwiesen.  Am  Festtage  des  Pesach  im 
folgenden  Jahre  (1651)  überfiel  in  Carpentras  das  Volk  die  Juden- 

30  Stadt,  plünderte  und  schrie  nach  Brot. 

Im  Jahre  1654  begibt  sich  die  Ukraine  unter  russischen 
Schutz,  und  Polens  Kriege  mit  Schweden  und  Moskau 
bereiten  den  Juden  neue  Leiden.  Gleichzeitig  müssen  die 
holländischen     Juden,     trotzdem     daß     Samuel     de     Pisa     die 

35  Erlösung  für  bevorstehend  hält,  weil  sie  der  portugiesischen 
Kirche  nicht  zusagen,  ihre  Niederlassungen  in  Brasiüen 
räumen,  und  der  im  päpstlichen  Solde  schreibende  R.  Jona 
eröffnet  als  Baptista  seine  judenfeindliche  Laufbahn.  In 
Spanien    verbrennen    die    Geistlichen    im   Jahre    1655   Abraham 


345 


Nunez  Bemal  [und  Borries]  Vetter  Isaac  de  Almeida  Bemal 
[aus  Montilla]  einen  Jüngling  von  zwanzig  Jahren  namens  Almeida; 
die  Altäre  für  diese  Menschenopfer  waren  in  Cordova,  der  Vater- 
stadt des  Maimonides,  und  in  San  Yago  errichtet.  Während 
dieser  angeblich  gottgefälligen  Handlungen  wüteten  die  Mönche  s 
gegen  die  armen  Waldenser,  wie  die  Kosaken  gegen  die 
wehrlosen  Juden.  1656  werden  sie  in  Lenczycz  erschlagen, 
und  Prynne  tadelt  die  Regierung  Cromwells,  weil  er  die 
Juden  wieder  in  England  zugelassen,  gerade  zwei  Jahr- 
hunderte früher  als  ein  Jude  im  englischen  Parlamente  lo 
sitzt.  Siebenhaars  1657  erschienenes  Buch  sollte  in  New- York 
wieder  aufgelegt  werden :  es  beweist,  daß  Juden  nicht  in  christlichen 
Republiken  leben  dürfen. 

Während  in  Ungarn  die  Protestanten  gedrückt,  aus  Polen 
die     Socinianer     vertrieben,     und     in     Holland     die     Prediger  is 
gegen    Descartes    Philosophie    aufgehetzt    werden,    macht    der 
Papst   ein   G-eldgeschäft :   kraft  eines   Befehls   vom    15.    Novbr. 
1658   muß   auch   von   den    im   Ghetto   leer   stehenden   Häusern 
Miete    gezahlt    werden.      Am    17.    Dezember    1659    wurde    By- 
chow    (unweit  Mobile w)   eingenommen,    und   nahe    an    300   Ju-  so 
den    erschlagen.      Wenig    half    ihnen    1660    die    neue    Auflage 
des     Wundbalsams,     Bethisons     Erlösung     1663     samt     Have- 
manns  Wegleuchte,  die  er  in  Stade  für  die  Juden  anzündete. 
Denn    1665   wurden   zwei   Juden   und   die   Jüdin   Rahel  Nunez 
Fernandez     in     Spanien,     und     1666     in     Lublin  a)     drei     Un-  25 
schuldige     hingerichtet,     und     ein     Nürnbergisches     Büchlein, 
,,die    Messias- Judenpost",    machte    sich    über    die    Nachrichten 
von    dem    Betrüger    Schabtai    Zebi    und    die    in    ihrem   Elende 
an     Strohhalme     sich    haltenden     Juden     lustig.       In     Bergen 
wurde    in    eben    diesem    Jahre    den    Verblendeten    au'     ihrem  so 
Talmud    das    Christentum    erwiesen,    und    ähnliches    geschah 
1667    von    einem   römischen    Bischof    und    1668    von    Luthera- 
nern;   in   den    Jahren    1669   und    1670   druckte    man   selbst   in 
deutscher    Sprache    Umlaufschreiben    und    Aufforderungen    zu 
Bekehrungen.     Sogar   in   den    Rechenbüchern    wurden   die    Ju-  35 
den    verfolgt,    wo    die    Kinder    die    Zinsen    ausrechneten,    die 
Joseph    der    Wucherer    einem    notleidenden    Christen    abnahm 


a)  Catal.   Bodl.  Steiaschn,   N.  4030. 


—    346     — 

u.    dgl.      Es    gab    damals    weder    einen    Unterricht    und    ein 
Buch,  noch  ein   Gesetz  und  eine   Sitte,   aus  denen   nicht  von 
frühester     Jugend    an     der     Judenhaß    genährt    und    so    zur 
zweiten  Natur  geworden  wäre. 
5  Im  Jahre   1668  war  in  Wien  eine  Plünderung  der  Juden- 

stadt, ein  Vorspiel  zu  der  Austreibung.  Als  1669  Oran  den 
Spaniern  in  die  Hände  fiel,  mußten  am  ersten  Tage  des  Pe- 
sachfestes  alle  dortigen  Juden  abziehen.  1670  vertreibt  man 
die    Juden    aus   Österreich :    1400   Personen    müssen    Wien    und 

10  die  Erblande  verlassen  und  die  Judenstadt  wird  in  Leopold- 
stadt umgetauft.  Die  mohammedanischen  blieben  den  christ- 
lichen Barbaren  nichts  schuldig:  Im  Frühling  eben  dieses 
Jahres  werden  in  Maiokko  und  anderen  berberischen  Orten 
neue    Steuern    eingeführt    und    Synagogen    umgerissen.       Den 

15  Juden  in  Tedela  verbietet  der  König  von  Tafilet  in  Schuhen 
zu  gehen.  Und  damit  an  der  mittelalterlichen  Szenerie  nichts 
fehle,  wird  am  17.  Januar  in  Metz  Raphael  Levi  verbrannt. 
1671  fällt  in  Cassel  ein  Täufling  über  den  Talmud  her;  1672 
und    1674    warnt    Carbon    in    Büchern,    die    Lessing    nicht   ge- 

20  kannt  haben  muß,  jeden  Christenmensch  vor  Gemeinschaft 
mit  Juden;  1676  erlitten  die  Juden  in  Podolien  durch  den 
Krieg  große  Unfälle.  In  demselben  Jahre  befiehlt  die  Frank- 
furter Wechselordnung,  Wechsel,  welche  Juden  an  Christen 
zu  zahlen  haben,  müssen  diesen  ins  Haus  gebracht  werden.    Alle 

25  durch  Bayern  ziehenden  österreichischen  Vertriebenen  müssen 
doppeltes  Mautgeld  entrichten:  so  stand  man  damals  Ver- 
folgten bei.  In  Deutz  wurden  die  Juden  von  den  Kölner  Stu- 
denten beunruhigt.  1678  machte  in  Wittenberg  ein  Apostat 
jüdische  Feierlichkeiten  lächerlich,  gerade  als  in  Wien  ein  Zahn  a) 

30  des  Königs  Og  zu  sehen  war,  5  Pfund  schwer. 

A.  1680  Ende  Juni  [im  Mai,  s.  Sephardim,  S.  304  u.  f.]  war  in 
Madrid  ein  Hoffest:  man  verbrannte  Juden  und  Ketzer,  „Ich 
hatte  nicht  den  Mut,  schreibt  die  Frau  des  franzö>:ischen  Gesandten, 
Mad.  de  Villars,  b)  dieser  scheußlichen  Hinrichtung  der  Juden 

35  beizuwohnen;  es  war,  wie  man  mir  sagte,  ein  entsetzliches  Schau- 
spiel.     Bei    der    Verurteilung  mußte    jeder    gegenwärtig    sein, 


a)  Abgebildet  bei  Nessel  catal.  Mss.  pars  6,  p.  164.  —  b)  Lettres, 
1760,  N.  18,  p.  134. 


347 


der  nicht  nach  ärztlicher  Beglaubigung  totkrank  war,  wenn 
er  nicht  Gefahr  laufen  wollte,  für  einen  Ketzer  zu  gelten.  Die 
Grausamkeiten,  die  gegen  diese  Bejammernswerten  ausgeübt 
wurden,  kann  ich  Ihnen  nicht  beschreiben."  Bei  dieser  Gelegen- 
heit wurde  die  fünfzehnjährige  Bianca  Nogueira  zu  lebens-  5 
länglicher  Haft  verurteilt.  1681  fing  Eisenmenger  sein  Werk 
an,  und  in  Kiel  schrie  ein  Täufling  sein  wohlfeiles  Victoria.  Im 
Februar  1682  entstand  in  Berlin  ein  Auflauf,  es  hieß,  die  Juden 
hätten  ein  Christenkind  kaufen  wollen;  wäre  das  in  Lissabon  ge- 
schehen, hätte  man  dort  schon  im  Winter  die  drei  Mär-  lo 
tyrer  hingerichtet,  die  nunmehr  erst  im  Frühling  —  den 
10.  Mai  —  verbrannt  wurden.  Von  dem  damaligen  Geschmacke 
der  Deutschen  gibt  unter  andern  ein  ,, feuriger  Drachengift  und 
wütige  Ottergalle"  Zeugnis,  das  in  dem  gedachten  Jahre  in  Coburg 
gespien  wurde.  is 

An  demselben  Tage,  an  welchem  das  türkische  Heer  vor 
Wien  erschien,  den  14.  Juli  1683,  wurden  in  Ungersch- 
brod  die  Juden  angefallen,  der  Rabbiner  Nata  und  gegen 
vierzig  Personen  erschlagen.  Am  26.  August  ward  in  Wert- 
heim ein  außerordentliches  Fasten  veranstaltet;  vielleicht  20 
wegen  der  Drangsale,  die,  infolge  des  Krieges  mit  den 
Türken,  die  Juden  an  mehreren  Orten  zu  tragen  hatten.  Der 
Überfall  des  Ghetto  in  Padua  am  20.  August  1684  stand 
auch  hiermit  im  Zusammenhange.  Samuel  Naamias,  ein  Ab- 
trünniger, schrieb  1683  auf  1500  Quartseiten  eine  via  della  25 
fede;  1685  druckte  man  einen  jüdischen  Narrenspiegel  und 
vernichtete  das  Edikt  von  Nantes.  Für  den  Türkenkrieg 
forderte  Leopold  hunderttausend  Gulden,  und  begnügte  sich 
mit  dem  fünften  Teile.  Im  Juni  1688  bitten  die  Kaufleutc 
in  Frankfurt  an  der  Oder  den  Churfürsten,  welcher  den  30 
Juden  ein  Asyl  gewährt  hatte,  sie  von  diesen  Blutegeln  zu  be- 
freien; denn  überall,  wo  Juden  sich  einnisten,  kommen  in  kurzer 
Zeit  alle  Einwohner  an  den  Bettelstab.  Wie  scharf  der  Blick 
dieser  Hoch  weisen  war,  bezeugt  die  Geschichte  von  Frankfurt 
am  Main,  Babylon,  Amsterdam,  Cordova,  Berlin,  Haleb,  London,  35 
Konstantinopel  und  New- York. 

Auf  hölieres,  als  der  Brotneid  jener  Schacherer,  war 
Georg  Wilhelms  Fürsorge  im  Braunschweigischen  gerichtet: 
er    verfügte    A.    1689,    die    Juden    sollten,    bei    Verlust    des 


—     348     — 

Schutzes,  einmal  jährlich  bei  dem  Prediger  ihres  Wohnortes 
erscheinen,  um  sich  Christentum  vortragen  zu  lassen,  als 
hätten  sie  an  seiner  Verfügung  noch  nicht  genug.  Gründ- 
lichere    Studien  hätten  sie    in    Madrid    machen    können,    wo 

5  am  30.  Juni  1690  zwanzig  Juden  und  Jüdinnen  verbrannt 
wurden;  spanische  Granden  versahen  den  Dienst  der  Priester 
Vizhpuzlis.  Eine  Nachfeier  dieses  Festes  war  das  folgende 
Jahr  in  Majorca:  man  opferte  drei  Juden  und  eine  Jüdin. 
Im  heidnischen   Rom  gebrauchte  man   Gallier  dazu.     In  eben 

10  diesem  Jahre  1691  a)  fielen  in  Wilna  vier  Personen  wegen 
falscher  Beschuldigungen  des  Kindertötens,  nachdem  nicht 
lange  vorher  drei  andere  Märtyrer  des  polnischen  Pfaffen- 
tums  das  große  israelitische  Martyrologium  vergrößert  hatten. 
1692    gab    Jaquelot,    der   Feind    von    Bayle,    den    Juden    seine 

15  vier  Predigten  über  den  wahren  Messias  ein;  dieses  Mittel 
war  jedoch  nicht  so  wirksam  als  das  in  Prag  angewandte, 
wo  einer  Frau,  deren  Mann  sich  hatte  taufen  lassen,  ihre 
fünf  Kinder  we?^genommen  wurden,  h) 

Im    Jahre    1695   führte    ein    Kardinal    die    Judenpredigten 

20  auch  in  Ferrara  ein;  1696  schrieb  ein  Frankfurter  Pastor 
eine  weitläufige  Anweisung,  wie  man  bei  Judenbekehrungen 
zu  Werke  gehen  müsse.  Schrecklicher  ging  man  in  Polen 
zu  Werke,  und  zeichnet  folgendes  Ereignis  jene  Zeit  besser 
als   alle    Betrachtungen.      Im   Frühling    1696   wurde    in    Posen 

25  ein  junger  Mann  namens  Isaac  b.  Chajim  auf  der  Straße  er- 
mordet; der  Mörder  rettete  sich  zu  den  Geistlichen.  Als 
die  Juden  die  Auslieferung  desselben  forderten,  und  Miene 
machten,  dieselbe  zu  erzwingen,  entstand  ein  solcher  Tumult, 
daß   es   Mühe    und   Geld   kostete,   die    Gefahr   zu   beschwören. 

30  Allein  eine  größere  drohte  der  ganzen  Gemeinde  den  Unter- 
gang. Man  fand  am  Tage  nach  dem  Wochenfeste  (8.  Jimi) 
einen  ermordeten  Studenten  im  Walde,  gräßlich  verstümmelt. 
Sofort  erhob  sich  das  Geschrei,  daß  die  Juden,  aus  Rache 
diesen     Mord    begangen    hätten;     man   nahm    sich     vor,     am 

S5  grünen  Sonntag  über  sie  herzufallen,  und  in  der  Umgegend 
schien  man  geneigt,   dem  Beispiele  von  Posen  zu  folgen.    Man 


a)  Steinschn.  Catal.  Bodl.,  X.  691,  4028,  4030.  —  b)  Schudt  a.  a.  0. 
Th.  4,  Abt.  2,  S.  321. 


—    349     — 

ermittelte  jedocli  eine  Frau,  welche  die  blutigen  Kleider  des 
Studenten  zum  Verkauf  gebracht,  und  ihren  Sohn  in  dem  nahen 
Flecken  Rogoszno  als  dessen  Mörder.  Dieser  wurde  in  Haft 
gebracht,  und  von  den  Judenfeinden  gehörig  bearbeitet,  alle 
Schuld  auf  die  Juden,  die  ihn  dazu  gedungen,  zu  werfen.  Das  5 
weise  Gericht  entschied,  wenn  der  Täter,  nach  dreimaliger 
Folter,  auf  dieser  Aussage  beharre,  der  Rache  gegen  die 
Juden  freier  Lauf  gelassen  werden  solle.  Von  dem  Zu- 
stande dieser  armen  Bedrängten  mag  die  heutige  Welt  sich 
schwerlich  einen  Begriff  machen  können.  Der  4.  Juli  ward  wie  lo 
ein  Versöhnungstag  begangen;  alles  bereitete  sich  auf  den 
Tod  vor.  Den  Schulkindern  wurde  eingeschärft,  sich  eher 
schlachten  als  taufen  zu  lassen.  Glücklicherweise  hat  der 
Mörder  die  volle  Wahrheit  bekannt,  daß  seine  Mutter  ihn 
zu  jener  Tat  verleitet  habe,  weil  sie  aus  dem  Blute  und  is 
den  Gliedern  Zaubermittel  bereiten  wollte.  Am  Sabbat,  den 
25.  August,  wurde  er  hingerichtet;  die  Hinrichtung  glich 
allen  übrigen  Taten  in  dieser  des  finstersten  Mittelalters  wür- 
digen Begebenheit.  Und  das  war  dasselbe  Jahr,  in  welchem  Bayle 
sein  Wörterbuch  der  Welt  übergab!  20 

A.  1697  müssen  die  Juden  in  Worms,  um  sich  von 
dem  judenrechtlichen  Ziehen  der  Roßmühle  loszukaufen, 
eine  neue  Steuer  zahlen.  1698  werden  auf  falsche  An- 
klagen die  Juden  in  Kaidan  und  Zausmer  a)  hart  mitge- 
nommen. Im  Juli  1700  findet  gegen  die  wenigen  Juden  in  25 
Wien  ein  kleiner  Aufruhr  statt,  wohl  um  in  der  Übung  zu  blei- 
ben. Mehl  in  Worms  donnert  gegen  Israel,  Storre  in  Heil- 
bronn gegen  den  Schabbesknecht,  Bahr  in  Leipzig  gegen  den 
Haß  der  Juden,  und  Eisenmenger  gibt  sein  entdecktes  Juden- 
tum heraus.  Also  schließt  das  Jahrhundert  von  Leibnitz  30 
und  Spinoza. 

In  dem  philosophischen  Jahrhundert  kommen  die  blutigen 
Verfolgungen  allmählich  außer  Gebrauch ;  desto  häufiger  werden 
die     Leibzoll-Plackereien,     die     Schutz-,     Zensur-     und     Zunft- 
Quälereien.      Im    Jahre    1701    schreibt    Hosemann    das    schwer  35 
zu    bekehrende     Judenherz,    und    verbietet    die     Schweiz    be- 


a)  Catal.  Opp.  ras.  Wolf  biblioth.,  t.  3,  p.  380.    Joseph  in  HiD^ipü 


—    350    — 

reisenden  jüdisclien  Kaufleuten  ihr  Gebiet  zu  betreten.  1702 
schildert  Meelführer  aus  Nürnberg  den  Irrtum  der  Synagoge; 
er  Ward  später  ein  Päpstler,  hatte  sich  mithin  auch  geirrt.  Da- 
mals  geschahen    in    Berlin    Denmiziationen    wegen    hebräischer 

5  Bücher;  darauf  wird  im  August  1703  das  Gebet  „Alenu"  für 
ganz  Preußen  verboten,  desgleichen  die  in  der  Tefilla  gegen 
Apostaten  gerichtete  Formel,  während  in  Frankfurt  ein  Weg- 
weiser der  Juden  erscheint,  von  einem  Abtrünnigen  verfaßt. 
In  der  Neujahrsmesse  1704  liest  man  in  Leipzig  den  öffentlichen 

10  Anschlag  der  Behörde,  daß  die  Juden,  die  dort  hingekommen, 
sich  nicht  unterstehen  sollen,  Gottesdienst  zu  halten.  Gleich- 
zeitig beweist  Schudt  in  einer  Abhandlung  das  Elend  der  Juden. 
1705  schreibt  in  Bern  ein  Getaufter  gegen  die  sogenannten  Juden. 
Da  in  jenem  Jahre,  wie  A.  1853,  Purim  auf  den  Karfreitag  fiel, 

15  so  muß  Berman  Fränkel  in  Berlin,  wegen  der  Lustbarkeiten, 
zwanzig  Taler  Strafe  zahlen.  Am  6.  Januar  1706  wird  in  Wien 
ein  zweiter  Tumult  probiert.  Die  neueste  Ausgabe  des  Midrasch 
Rabbot,  von  einem  Täufling  denunziert,  wird  mit  Beschlag  be- 
legt, und  erst  im  März  1707  freigegeben.    Auf  eine  ähnliche  An- 

20  zeige  eines  andern  Täuflings  gegen  die  Juden  in  Friedeberg,  ver- 
fertigen A.  1708  Küstriner  Theologen  ein  langes  Verzeichnis  an- 
stößiger Stellen  aus  Machsor,  Selicha,  Tefilla.  [In  demselben  Jahre 
forderte  der  Jesuit  Jäger  in  Neustadt  zu  einer  Judenhetze  auf 
(Böheim,  Chron.,  T.  2,  S.  117)].     1710  erscheint  ein  preußisches 

25  Dekret  gegen  die  Sabbatsmägde,  obgleich  die  Juristenfakultät  zu 
Altdorf  14  Jahre  früher  das  Gegenteil  ausgesprochen  hatte. 

Im  Jahre  1711  wurde  in  Berlin  Eisenmenger  gedruckt; 
in  Frankfurt  am  Main  war  ein  großer  Brand  in  der  Judenstraße, 
der     das     Volk     zu     beunruhigenden     Drohungen     veranlaßte. 

30  In  London  schrieb  ein  Xeres  wider  die  Juden.  Im  Januar 
1712  verfügt  Regensburg,  alle  Schutzjuden  sollen  binnen 
vier  Wochen  die  Stadt  verlassen.  Der  Rat  von  Nürn- 
berg verbietet  1713  den  Fürther  Juden,  unter  der  Markt- 
zeit auf  öffentlichem  Platz  ihre  Geschäfte  abzumachen.     Hirsch 

35  Fränkel,  Rabbiner  zu  Ansbach,  wird,  weil  er  ein  Zauber- 
buch verfaßt  zu  lebenslänglichem  Gefängnisse  verurteilt. 
Welche  Fürsorge  für  die  Aufklärung  der  Juden!  Vor  den 
Zehngeboten  hatte  man  desto  weniger  Achtung;  einer  Jüdin, 
die    auf    der    Prager    Brücke    sich    vor    dem    Bilde    von    Stein 


—    351     — 

nicht  verneigte,   ward   von  einem   Studenten  der  Kopf  durch- 
gehauen. 

Da  Eisenmenger  nur  von  Seite  ihrer  Literatur  die  Juden 
dem     Hasse     und     der     Verachtung     preisgegeben,     und     sein 
Buch    zunächst    nur    von    Gelehrten    gelesen    wurde,    so    kam  s 
sein    Freund,    Prediger    Schudt,    um    sie    auch    gesellschaftlich 
zu    vernichten,    mit    seinen    unterhaltenden    Denkwürdigkeiten 
an.     Sie   erschienen    1714,  ein   Denkmal  der   Bosheit  und  der 
Gemeinheit,   begleitet  von  einem  demaskierten   Judentum  und 
von   jüdischen   Lügen.     Aber    alles   schien   noch   nicht   genug,  lo 
1715    erklärt    zwar    Renniger    in    Mainz,    die    lutherische    sei 
noch    weniger   wert   als   die    jüdische    Religion,   aber   doch   er- 
scheint  daselbst   ein   neupolierter   Judenspiegel,    d.    i.    Plagiate 
aus  älteren  Apostaten,  wozu  ein  getaufter  Jude  seinen  Namen 
als    Verfasser    hergab.       Dasselbe    Jahr    wird    den    Juden    in  i5 
Bayern   befohlen,    binnen   24   Stunden   das   Land   zu   räumen. 
In  Metz  können  sie  wohnen  bleiben,  gegen  jährliches  Schutzgeld 
von  40  Li  vre  für  die  Familie. 

Am  7.  August  1715  richtet  ein  Abtrünniger  in  Florenz 
namens  Paolo  Medici  ein  Schreiben  an  die  Juden,  und  -o 
zählt  folgende  ihnen  bereits  erwiesene  Dienste  auf:  1.  In 
seinem  A .  1701  gedruckten  Verzeichnisse  berühmter  getaufter 
Juden  hat  er  gezeigt,  daß  die  bedeutendsten  Rabbinen  zum 
Christentum  übergetreten.  2.  A.  1705  hat  er  die  Geschichte 
des  im  J.  1694  in  Prag  ermordeten  Abeles  aus  dem  Latei-  25 
nischen  eines  Jesuiten  ins  Italienische  übersetzt.  3.  A.  1707 
druckte  er  wider  die  jüdische  Treulosigkeit  ein  promptuarium 
biblischer  Texte.  Als  ein  einsamer  Stern  in  dieser  Nacht  leuchtet 
T  o  1  a  n  d  ,  dessen  reasons  (London  1715)  den  Verfolgten  das  eng- 
lische Bürgertum  erkämpfen  wollen.  30 

Während  Voltaire  in  der  Bastille  unsterbliche  Werke 
entwirft  (1716)  gibt  Müller  in  Frankfurt  an  der  Oder  ,,das  in 
BUndheit  steckende  Israel"  heraus.  Ein  ,, altes  Recht"  befiehlt  den 
Juden  in  Brüssel,  die  Stadt  zu  verlassen.  Sulzbacher  Juden  wird 
der  Eintritt  in  Amberg  verboten.  In  Polen  begnügte  man  sich  da-  36 
mals  noch  nicht  mit  solchen  Kleinigkeiten:  den  24.  Juli  war  ein 
an  Mittelalter  und  Kosaken  erinnerndes  Gemetzel  in  Posen  [bei 
Gelegenheit  der  Einnahme  durch  die  Polen].  Am  16.  Dezember 
dieses     Jahres     ward     eine     Berliner     Handels-Ordnung     fest- 


-    352     — 

gestellt,  deren  13.  Artikel  besagt:  „Alldieweil  die  Kaufmanns- 
Gülde  aus  ehrlichen  und  redlichen  Leuten  Zusammengesetze  t, 
als  soll  kein  Jud,  strafbarer  Totschläger,  Gotteslästerer,  Mörder, 
Dieb,  Ehebrecher,  Meineidiger,  oder  der  da  sonst  mit  öffent- 
5  liehen  groben  Lastern  und  Sünden  beflecket  und  behaftet,  in 
unserer  Guide  nicht  gelitten,  sondern  davon  gänzlich  ausgeschlossen 
sein  und  bleiben." 

Es   war   damals   die   Zeit,    wo    der   Weizen   der   getauften 
Juden    blühte;      es    wimmelte    von    frommen    Angebern,  von 

10  wiedergeborenen  Arbeitern  auf  dem  Weinberge  und  ähn- 
lichem Geschmeiß:  es  ist  dies  überhaupt  die  ekelhafteste 
Epoche  in  Deutschlands  Geschichte  und  Kultur,  und  eine 
baldige  Erlösung  tat  Not.  1717  entdeckte  ein  Apostat 
die     Tekufot;     ein     anderer     Elender     beschuldigt,     trotzdem 

15  er  mündlich  das  Gegenteil  behauptet  hatte,  die  Juden 
des  Genusses  von  Christenblut,  wird  von  den  schlesischen 
Juden  verklagt  und  läuft  davon,  a)  Ein  dritter  dieser  Rasse, 
der  in  Greifswalde  die  Taufe  empfangen,  beglückt  1718 
die   Welt  mit  boshaften   Vorschlägen.     1719  hatten  die   Juden 

20  in  Lemberg  Leiden  mancher  Art:  dahingegen  wird  ihnen 
in  Fürth  gestattet,  2  bis  3  jüdische  Schneider  zu  haben, 
die  aber  nur  für  ihre  Glaubensgenossen  arbeiten  dürfen. 
1720  geht  bei  König  Friedrich  Wilhelm  I.  eine  Adresse 
aus     Frankenland     ein,     die     Juden     zu     beunruhigen;     1721 

23  werden  sie  bei  Danzig  und  in  Sinigaglia  durch  Gerüchte 
von  getöteten  Christen kindern  in  Angst  gesetzt.  Am  Wochen- 
feste 1722  verursachte  der  Haß  eines  Pfaffen  Verfolgungen 
in  Aussee:  die  Synagoge  wurde  niedergerissen,  b)  In  dem- 
selben   Jahre    erpreßte     der    Allerchristhchste     hunderttausend 

30  Livre  von  der  Gemeinde  in  Bordeaux.  1723  gab  ein  Täuf- 
ling Belehrungen  über  den  Judeneid;  ein  anderer  denun- 
zierte hebräische  Ausdrücke,  deren  sich  die  Juden  unter- 
einander in  Geschäften  bedienen;  ein  dritter  machte  1724 
seine    ,,motives"    bekannt.       1725    war    in    Berlin    die    grau- 

85  same  Hinrichtung  eines  Juden,  der  den  Tod  nicht  ver- 
dient hatte;  1726  wird  in  München    die  Abhaltung  des  Laub- 


a)  S.  Kirchner,  Zeremoniel,  1726,  S.  150  u.  f.  Wolf,  Bibl.  t.  3,  p.913, 
u.  f.  Schudt  a.  a.  O.  Anhang,  S.  40.  —  b)  A.  Leipnik  in  Orient, 
1849,   S.   180. 


I 


—    353     — 

hüttenfestes  als  grobes  Verbreclien  bezeichnet,  m  Lothringen 
werden  die  Judengassen  eingeschärft,  und  am  3.  Juni  1728  [elf 
Wochen  vor  Moses  Mendelssohns  Geburt] ,  verbrennen  sie  Chajim 
Keiseles  in  Lemberg. 

Das  Jahr,  in  welchem  Lessing  imd  Reimarus  (der  Sohn)  das  5 
Licht    der    Welt    erblickten    (1729),    war    mit    Schriften'    von 
Bemard,    Lebrecht,    Willich,    Tauffenberg    imd    anderen    Be- 
kehrten gesegnet,  mid  noch  1730  belehrte  ein  Prager  Apostat 
die     Böhmen,     was     ,,kapore     werden"    heißt.      Im    Frühjahr 
1730  erfuhren  sie  in  Hamburg  etwas  von  der  Liebe  des  nie-  lo 
dem    Volkes   und    der    Matrosen;    der    Lärm    dauerte    mehrere 
Tage,    während   welcher   kaum   ein    Jude    sich    auf   die    Straße 
wagte,       Müllers    Brief    aus    Halle,    an    die    Juden    gerichtet 
(1730)     und     Engerers     Ansprache     aus     Schwabach     an     die 
Judenschaft    (1732)    warten    noch    heut    auf    Antwort.      Wäh-  is 
rend  die   Salzburger  Christen  auswandern  (1731),   gibt  der  Rat 
Beck  ein    ,, Recht   der   Juden"   heraus,   das   trotz   602   Quart- 
seiten   sehr    klein    ist;    und    während    Thomasius    untersucht, 
ob     zweier     Juden     Aussage     gegen     einen     Christen     Beweis- 
kraft   habe    (1734)    und    Overkampf    die    Juden    als    Haupt-  20 
feinde     des    Christentums    schildert     (1736),     setzt    in     Halle, 
aus    welchem    der    Philosoph    Wolf    verwiesen     worden,     der 
Philosoph      Callenberg      seine      milderen      Taufanstalten      und 
fruchtlosen  Taufbücher  fort.     Ein  gegen  die  Posener  Gemeinde 
angezettelter   Blut-Prozeß   dauert   volle   vier   Jahre.      In   dem-  25 
selben    Jahre   empfiehlt   ein    preußischer    Täufling   die    Errich- 
tung eines  Proselytenhauses,   Justus   Böhmer  die   Judengassen 
und  Paolo  Medici  belehrt  über  die  Gebräuche  der  Juden. 

Der  als  Jude  gehaßte  Süß  Oppenheimer  wird  am 
18.  März  1737  gestürzt  und  den  folgenden  Februar  hingerichtet,  so 
Der  „entdeckte  jüdische  Baldober",  einen  Diebesprozeß  auf 
591  Quartseiten  beschreibend,  entdeckt,  daß  ein  Betteljude 
mehr  Verstand  hat  als  ein  christlicher  Geheimrat.  A.  1738 
liefert  ein  ,,von  Chlingersperg"  Blutbeschuldigungen,  ein 
„von  Gohren"  pharisäischen  Sauerteig;  ,, jüdische  Lügen"  35 
werden  1739  in  Frankfurt  verkauft.  A.  1740  verrät  Pastor 
Wibel,  wie  die  Juden  ihre  Flüche  und  Schimpfreden  ver- 
decken, und  August  gibt  von  dem  rechten  Eide  der  Juden 
gründliche  HÜTachrichten. 

y?««ir,  Synagogale  Poesie.  23 


354 


In  dem  Jahre,  in  welchem  Joseph  der  Zweite  geboren 
wurde  (1741),  müssen  71  Famihen,  aus  370  Seelen  bestehend, 
Neuburg  verlassen.  Die  fröhliche  Bürgerschaft  in  Mannheim 
besingt  in  Versen  die  Emigration  des  Judenpacks  —  ein  Gegen- 
5  stück  zu  Selichas.  Schubert  in  Jena  und  Müller  in  Branden- 
burg hatten  sich  über  die  allgemeine  Judenbekehrung  noch  nicht 
geeinigt,  als  schon  (1743)  in  Saslaw  ein  Märtyrer  gevi&rteilt 
und  gespießt  wurde :  das  vielfach  erprobte  Mittel  der  Blutanklage 
hatte  auch  da  seine  Wirkung  getan.    Zu  derselben  Zeit  war  eine 

10  Verfolgung  in  Tiberia.  Das  folgende  Jahr  wären  beinahe  die 
Prager  Juden  verjagt  worden.  [Sie  mußten  vier  Jahre  in  der 
Umgegend  zubringen.]  In  Breslau  leistet  zum  letzten  Male  in 
Herders  Geburtsjahr  (1744)  ein  Jude  den  Eid  auf  einer 
Schweinshaut,    —     zum    Verdrusse    Estors,    der    gerade     über 

15  die  Mißlichkeit  des  jüdischen  Eides  schrieb,  und  die  .  Juden 
als  bescholten,  miehrlich,  als  Knechte  und  Lumpengesindel 
bezeichnete. 

Im   Jahre    1745   wurden   die    Juden    in    Mähren    gedrückt, 
aus    Rußland    verwiesen.      Infolge    einer    Denunziation   gegen 

20  die  Selichas,  zu  welcher  ein  Täufhng  den  Namen  ge Heben, 
werden  ihnen  in  Fürth  die  Synagogen  geschlossen,  die 
Bücher  genommen,  zu  guter  Letzt  eine  tüchtige  Summe 
abgepreßt.  Lissabon  gab  den  Allergetreuesten  sein  letztes 
Autodafe    zum    Besten,     in    welchem    der    Dichter    Jose   ver- 

25  brannt  wurde.  A.  1746  werden  in  dem  von  Edelleuten, 
Priestern  und  Maitressen  regierten  Frankreich  drei  huge- 
nottische Prediger  hingerichtet.  Ein  Apostat  ermuntert" 
in  kleinem  Format  zur  christhchen  Liebe,  nämlich  bei  Juden- 
bekehrungen;   dennoch   müssen    am   28.    Juli   die    Juden    Ofen 

30  räumen.  Im  Jahre  1748  schrieb  Augusti  von  roten  Juden; 
Centine  Ha  in  Lissabon  gegen  weiße  Juden.  Das  folgende 
Jahr  macht  Epoche  in  der  Kulturgeschichte:  ,,Die  Juden" 
von  Lessing  erschienen,  —  der  erste  Strahl  der  die  Finster - 
hnge     beleuchtenden     Humanität.        Während     Franklin     den 

35  Blitzableiter,  Pereyra,  der  Jude,  die  Kunst,  Taubstumme  zu 
unterrichten,  erfindet,  und  Montesquieus  Geist  der  Gesetze 
die  Inquisition  verurteilt,  wird  gegen  die  Juden  in  Posen 
die  Absperrung  verordnet,  und  im  Bistum  Würzburg  eine 
Hexe  hingerichtet. 


—    355     — 

Das   Juden-Privilegium  von    1750   spricht   zwar  noch   von 
„Alenu",  untersagt  den   Handel  mit  Garn,   Wolle,  Leder  und 
den   Besitz   von   Brauereien   und   Landgütern,   —   dennoch   ist 
es  bereits  um  Jahrhunderte  der  Finsternis  der  Priesterstaaten 
voraus.       Aber    die    Braunschweigischen    Anzeigen,    ein    Typus  s 
deutscher  Abderas,  beweisen,  daß  ein  Levit  kein  Arzt  sein  könne. 
Als   Dohm   geboren    wurde    (1751),    erneuerte    Papst    Benedikt 
das  alte  Verbot  der  Gemeinschaft  zwischen  Juden  und  Christen; 
denn    in    dem    Hasse    der    Menschen    untereinander 
wurzelt   die   Priesterherrschaft;    auch  hatten  die  lo 
Verfolgungen     gegen     die     Protestanten     in     Österreich     ihren 
ungehinderten     Fortgang.        Ein     Wiedergeborener     versprach 
damals     den     schändhchen     Mißbrauch     des     Wortes     Gottes 
unter  den   Juden   zu   ,,elaborieren."       1753    beschreibt    Anton 
die   —  längst  bekannten   —   wahren   Gründe   der   Bekehrung;  is 
in     Tübingen     beweist    ein     Getrösteter,    daß    die     Juden     in 
der    Todesstunde    trostlos    sind,  a)      In    WiLna    wird    im    Juni 
ein    Proselyt    verbrannt,    und    am    darauf    folgenden    Hütten- 
feste,   in    Pudheiz,    Feige,    die    Tochter  Josephs    aus    Bolechow 
und    Gattin    des    Dr.    Israel  unschuldig    geköpft.      Das    eng-  20 
hsche  Parlament,    gegen    welches    die    Kirchler   das    Volk    auf- 
wiegeln,  muß   seine   um   ein  Jahrhundert   zu  früh  gekommene 
Einbürgerungs- Verfügung   im   Jahre    1754  zurücknehmen.     Ob- 
wohl das  Licht  bereits  ungeheure  Eroberungen  gemacht  hatte, 
herrschte   in   vielen   Ländern   noch   Nacht:   In   Bayern   werden  25 
Juden  imd  Aussätzige,  Juden  und  Schweine  nebeneinander  ge- 
nannt  und    den    Leichen    ein    Leibzoll   abgefordert,    und   noch 
1757    läßt    ein    Erzbischof    von    Kaminiec-Podolski    Talmude 
verbrennen,    und   ein    itahenischer    Mönch-Zensor    verfügt    100 
Scudi  Strafe,  falls  die-^adierten  Stellen  in  einem  Buche  wieder-  30 
hergestellt  würden. 

Aber  schon  haben  Naturforscher  und  Philosophen  Bresche 
geschossen,  Dichter  und  Geschichtschreiber  tüchtig  auf- 
geräumt; in  den  höheren  Schichten  der  Gesellschaft  tat  ein 
neuer  Geist  sich  kund.  Auf  dem  besonderen  Gebiete  des  33 
Judenhasses  waren  die  Werke  von  Wagenseil,  Basnage,  Bayle 
u.  a.  nicht  ohne  Wirkung  gebheben,  wenn  gleich  in  der  Gesetz- 


a)  Köcher,  Nova  Biblioth.  t.  2,  p.  174. 

23* 


356 


gebung  noch  wenig  bemerkbar.  Indessen  Lessing  und  Mendels- 
sohn, un verabredet  von  Voltaire  und  Rousseau  unterstützt, 
arbeiteten  bereits  an  dem  Sturze  der  Priestergewalt,  — 
unbekümmert  um  Bischof  Claytons  Berechnung,  nach  wel- 
5  eher  der  Untergang  des  Papsttums  erst  im  Jahre  2015 
bevorsteht.  Und  Männer  wie  Kant,  FrankUn  und  Was- 
hington waren  vor  hundert  Jahren  die  Morgenröte  des  Zeit- 
alters, das  alte  Selichas  versteht,  ohne  zu  neuen  gedrängt 
zu  werden. 


10  Die    Zahl    der    jüdischen    Dichter    in    jenen    zwei    Jahr- 

hunderten ist  beträchtlich,  imd  besonders  war  die  Plage 
der  religiösen  Poesie  von  Zuständen  und  Richtungen  dieser 
Zeit  begünstigt.  Der  bleibende  Druck,  in  welchen  die  Ver- 
folgungen   des  Glaubenshasses    sich  verhärtet,    gab    Stoff    den 

15  Leidenden  für  die  Klage,  den  Denkern  für  die  Betrach- 
tung: feurigere  Naturen  trieb  er  zur  schwärmenden  Mystik. 
Überdies  lassen  in  der  Poesie  der  heiligen  Sprache  die 
Grenzen  zwischen  weltlich  und  religiös  sich  nicht  so  scharf 
zeichnen:    jedes  ernste   Werk,  auch  wenn  es  von  keinem  An- 

20  dachtsbuche,  von  keinem  Ritual  eines  frommen  Vereins  auf- 
genommen worden,  zählte  mit  als  Grebet;  Lieder  zum  An- 
denken an  Verfolgimgen  —  Geseraheder  —  grenzten  an  Klage- 
Heder  und  Selichas.  Bei  Unterdrückten  wird  der  Ernst  zur 
Andacht. 

25  Die  meisten  synagogalen  Dichter  finden  sich  unter  den 
spanischen  Gemeinden  der  mohammedanischen  Staaten.  Ein 
paar  türkische  Orte  abgerechnet,  entbehrten  dieselben  hei- 
mischer Druckereien  und  lange  Zeit  der  gedruckten  Gebet- 
bücher;   die    afrikanischen    Riten    waren    daher    empfänglicher 

80  für  die  Aufnahme  jüngerer  Arbeiten.  Einige  Dichter  schrieben 
ganze  Bände  Pismon  und  Festgebete,  wie  Israel  Nagara 
(1587)  in  Damaskus,  der  bedeutendste  Dichter  seines  Jahr- 
hunderts; femer  Joseph  Ganso  (1630)  in  Brussa,  Mose  Jehuda 
Abas  (1660)  in  Kairo,  Mose  Zacut  (st.  1697)  in  Italien.    David 

35  b.  Simra  (1540)  in  Ägypten  und  Josua  Benveniste  (1650)  in 
Brussa     verfaßten     Königskronen;      letzterer      auch      Asharot. 


—    357    — 

Chananja  b.  Jakar  (1570)  soll  das  Psalmbuch  versifiziert  haben; 
Abraham  Jachini  (1655)  gab  neue  Psalmen  heraus,  Mose 
Abas  (1578)  Ermahn ungsgedichte.  Sonst  werden  als  Verfasser 
von  Liedern,  Klagen  und  Gebeten  noch  genannt:  Abraham 
Karo,  Salomo  Alcabez,  Mose  Alschech,  Elasar  Askeri,  Me-  5 
nachem  Lonsano  (1601),  die  sämtlich  in  Palästina  lebten; 
Abraham  Monzon  (1600)  in  Kairo,  Baruch  b.  Mose  ibn  Baruch 
(1604)  in  Konstantiiiopel,  Schemaja  b.  Mose  de  Medina  in  Man- 
tua  a),  Joseph  Schalom  Galiago  (1626)^  Nissim  halevi  b.  Isaac 
(1633),  Abraham  Maimin,  Chajim  Isaac,  Chajim  b.  Abraham  lo 
Cohen  aus  Haleb  (st.  um  1660^,  Isaac  Amigo,  Mose  Raphael  de 
Aguilar  (st.  1680)  in  Amsterdam,  Salomo  Oliveyra  (st.  1708)  u.  a. 

Die  afrikanischen  und  asiatischen  Dichter  sind  zum  Teil 
nur  durch  ihre  Akrostichen  bekannt;  mehrere  nach  Zeitalter 
oder  Vaterland,  oft  nach  beiden,  ungewiß.  Aus  einem  Machsor  is 
von  T  e  t  u  a  n  werden  uns  —  durch  Luzzatto  —  etwa  fünfzig 
sonst  nicht  vorkommende  Namen  von  Verfassern  synagogaler 
Sachen  mitgeteilt,  b)  die  meisten  darunter  scheinen  diesem 
Zeitabschnitt  anzugehören.  Eine  A.  1610  veranstaltete  Ge- 
dichtsammlung c)  enthält  Stücke  von  etwa  dreißig  Autoren,  20 
die  nach  der  Berberei  hingehören.  Vorläufig  dürften  von  afrika- 
nischen Dichtern  als  Verfasser  von  Bakaschas,  Pismon,  Se- 
lichas,  Klagen  u.  dgl.  folgende  aufzuführen  sein : 

Jehuda    Usiel    (1543),    Simeon    Labi    (1549)    in    Tripolis; 
Isaac    Mandil    b.    Abraham    (1560),    Nachman    Sonbal,    Isaac  25 
Muati,    Isaac   Usiel    b.    Abraham,    Abraham   Tawah   b.   Jakob, 
Amram    Amar    b.    Jakob,    Salomo    Zeror    b.    Tobia,    Abraham 
Gavison    (st.  1605),    Saadia    Surafa    b.    David,    Abraham    und 
Mose    Ziare,    Raphael    Zeror    b.    Salomo,    sämtlich    in    Algier; 
Abraham   Cansino    (1630)    in    Oran,   Abraham   Selamali,    Abra-  so 
ham   Asejo   in   Fez,   Saadia   b.   Levi  Asnekot   (1647)   aus   Ma- 
rokko,   Jehuda    b.    Jakob,    Abbamare  b.  Salomo    Duran,    Bin- 
jamin   Duran,   Alael   b.    Jeschua   aus   Tlemsen,    Isaac    Cansino 
b.    Chajim    (st.    1672)    aus    Oran,    Saadia    b.    Nehorai    Asubib 
(1714),    Jehonadab,    David    Abulchair,    Makluf    Amar,    Makluf  35 
halevi,  Makluf  b.  Joseph. 


a)  Vgl.  Cat.  Bodl.,  p.  2516.  ^  b)  Vgl.  Orient,  1848  Lb.,  S.  548  ff.  — 
c)  Cod.  Mich.  808.    Vgl.  Dukes  in  Orient,  1844  Lb.,  S    372. 


—    358    — 

In    Asien    begegnen    wir    Elia    Adeni,    Elia    b.    Abraham, 

Ephraim   ibn   Zalach,  David  b.  Samuel,  Levi  b.   Mose,   Jakob 

b.    Salomo,    Aaron    Cohen,    Obadia    Cohen,    Sason    b.    Mose, 

Schemtob    b.    Abram,    Nehemia   b.    Abraham,    Salomo   b.    Nis- 

T)  sim  und  einigen  anderen. 

Die  fruchtbarsten  Dichter  Italiens  oder  italienischer  Ab- 
kunft sind  Salomo  b.  Masaltob  (1530),  Samuel  Arquevolte 
(st.  1611),  Chananja  Eljakim  Riete  (1611),  Joseph  Jedidja 
Karmi  (1620).  Gersch^om  Chefez  (st.  1699),  der  nicht  17 
10  Jahre  alt  geworden,  schrieb  Asharot;  Abraham  Cohen  aus 
Zante  (st.  1729)  verwandelte  die  Psalmen  in  Stanzen,  und 
Mose  Chajim  Luzzatto  (st.  1747),  der  berühmteste  Dichter 
des  neuern  Italien,  schrieb  neue  Psalmen.  In  dem  Lande 
des  Gesanges  gab  es  wenige  fähige  Köpfe,  die  sich  nicht  in 
15  Liedern  und  Pismon  versucht.  Wir  nennen  noch :  Obadia 
Jare,  Elia  Levi  b.  Saul  (Asharot  für  Pesach),  Asaria  de 
Rossi  (st.  1577),  Abraham  aus  Rovigo,  Mordechai  Dato 
(1575),  Isaac  Berechja  de  Fano,  Samuel  Marli,  Jehuda  de  Mo- 
dena,  Isaac  und  Jechiel  Mondolfo,  Jechiel  Ventura,  Schealtiel 
20  Chefez,  Joseph  Conzio  b.  Gerschom  aus  Asti  (1627),  Natan 
Jedidja  aus  Orvieto  (1627),  Joseph  Baruch  b.  Jedidja  Za- 
charia  aus  Urbino,  Salomo  Rosso,  Mahalalel  Halleluja  in 
Ancona  (1660);  ferner  Aaron  Volterra  und  Simson  Modon 
(st.  1727),  die  Gebete  verfaßten,  in  welchen  jedes  Wort 
25  mit  dem  Buchstaben  "Ü  anhebt;  EKa  Levi  in  Piemont 
(1740),  Mordechai  Zahalon  und  Schabtai  Marini  (st.  beide 
1748),  Jakob  Daniel  Olmo  (st.  1757),  Abram  b.  Gamaliel, 
Jakob  Bonfil,  Menachem  Asaria  Padova  in  Florenz.  Einige 
verfaßten  metrische  Übersetzungen  älterer  Gebete,  z.  B.  Jo- 
se chanan  Jehuda  b.  Salomo  Alatrino  (um  1564),  Debora  Asca- 
relH  (1601).. 

Nach  Korfu  gehören  Masaltob,  Abraham  b.  Gabriel, 
Mose  Cohen  (1600);  in  Konstantinopel  lebten  Menachem  Egosi 
(1585)  und  Aaron  Hamon  b.  Isaac  (1720);  in  der  Moldau  blühte 
35  (um  1660)  Abraham  Samuel  aus  Sofia,  der  einen  Band  Gesänge 
und  Tochechas  geschrieben.  Mose  Meborach  (um  1750)  in  der  Krim 
verfaßte  Eröffnungs-Piut. 

In  Venaissin  (Avignon  usw.)  lebten:  Saul  Caspi  (1589),  Jo- 
sua  Kaslari,  Joseph  Montelez  b.  Abraham  (1651),  Elia  Karmi 


• 


—    359    — 

(1682),  Mordechai  Astruz  (1682),  Mordechai  b.  Jakob,  Saul  b. 
Joseph  (1700),  Gad  b.  Jehiida  (1713),  Gad  Raoul,  Joseph 
aus  Müh  au. 

Nach  Verhältnis  ihrer  geringen  Anzahl  haben   die   Karäer 
viele    Dichter    aufzuweisen.      Aus    dem    16.    Jahrhundert    EHa  5 
S'^^m,   Isaac  Troki   b.  Abraham  (st.  1594)  imd  Joseph  b.  Mor- 
dechai; aus  dem  17.:  Josia,  Serach  b.  Natan,  Jakob  b.  Morde- 
chai,   Mose  halevi  b.  Elia,  Jehuda  b.  Elia,    Mordechai    b.  Sa- 
muel,   Mordechai    b.    Nisan,     Salomo    b.    Aaron,    Abraham    b. 
Josia  aus  Kaie,  Joseph  b.  Samuel  (st.  1700)  in  Halicz.    Aus  der  lo 
ersten  Hälfte  des  vorigen  Jahrhunderts  sind  Hillel  Chasan,  Isaac 
Chasan,    Salomo    b.    Mose    Cohen,    Samuel    b.    Abraham,    Sa- 
muel   [ein    Sohn    des    genannten    Abraham    b.    Josia],    Samuel 
Levi    (1748),    Simcha    b.    Salomo    (1750),    Jakob    b.     Joseph 
Cohen    in    der   Krim.      Mose    b.    Simcha   und   sein    Sohn    Sim-  is 
cha    Isaac    (1757)    in    Kaie    haben    jeder    ein    Buch    voll    Ge- 
sänge und  Gebete  verfaßt. 

Unter  den  deutschen  Synagogal-Dichtern  jenes  Zeit- 
alters —  zu  denen  auch  der  bekannte  in  Palästina  lebende 
Isaac  Loria  gehört  —  verrät  ein  nicht  gering  zu  schätzen-  20 
des  Talent  Akiba  b.  Jakob  (st.  1597)  in  Frankfurt  am  Main'; 
ein  geringeres  sein  Schüler  Elia  Loanz.  In  Mähren  schrieb 
Mose  b.  Isaac  ein  Gebet,  dessen  2150  Wörter  mit  dem 
Buchstaben  H  anfangen.  In  das  17.  Jahrhundert  gehören 
Saniuel  in  Köln,  Israel  Mose,  Joseph  Hahn,  Isaac  Schulhof,  25 
Salomo  Singer,  Liebermann  der  Schreiber,  Lob  b.  Oser,  Je- 
saia  Levi  b.  Israel,  Joseph  b.  Mose  Kosman  u.  a.,  die  Ge- 
bete, Lieder  für  Purim  und  Sabbat  mid  Ähnliches  schrieben. 
Von  polnischen  Autoren  auf  diesem  Gebiete  sind  die  be- 
kanntesten: Salomo  Luria  (st.  1573),  Isaac  Chajut  (1584),  so 
Simcha  Rapoport  (1602),  Natan  b.  Mose  (1653),  Meir  aus 
Schebrczin,  Koppel  Margaliot  (1658),  David  aus  Lida  (1680), 
Joseph  b.  Mose  aus  Premislaw  (1700),  Joseph  aus  Ofen 
(1730),  Meir  Eisenstadt  (st.  1744). 

F'.gt   man   so   manchen,   hier   nicht   aufgeführten,   Schrift-  35 
steller    und    die    Anonymen    hinzu,    so    wächst    der    poetische 
Schatz   jener   Epoche    zu   einer   unerwarteten    Größe:    das   von 
Unterdrückern    und    Bekekrern    heimgesuchte    Volk    hielt    sich 
durch  religiöse   Poesie  schadlos  für  Taten  und  aufrecht  gegen 


—     360     — 

den  Untergang.  In  diesen  Arbeiten  folgten  die  Dichter 
spanischer  Abkunft  den  leuchtenden  Mustern  der  älteren  Zeit 
(S.  360)  oder  arabischen  Vorbildern;  Orientalen  dichteten  nach 
türkischen  Weisen;    Italiener  eigneten  sich  Terzinen  und  acht- 

5  zeilige  Stanzen,  besonders  die  Sonette,  an;  die  Deutschen 
blieben  im  alten  Geleise  des  Piut,  verfielen  hie  und  da  in  die 
Manier  der  Bänkelsänger.  Mit  Ausnahme  von  Keroba,  Aboda, 
Hoschana,  Jozer  —  die  nur  dem  öffentlichen  Gottesdienste 
angehören  —  sind  während  jener  Jahrhunderte  viele  Piutstücke 

10  verfaßt  worden,  namenthch  für  Purim,  Chanuka,  ferner 
Sabbatlieder,  Hochzeitsgesänge,  Asharot,  Pismon,  Klage- 
gedichte, Gelegenheitsstücke,  selbst  mehrere  Mikamocha,  Nisch- 
mat,  Introduktionen;  ganz  besonders  aber  Gebete  in  allen  Ge- 
stalten,    prosaische    und    poetische,     Sündenbekenntnisse,    Te- 

15  fillas,  [Königskronen],  Techinnas,  Bakaschas,  hierunter  nicht 
wenige,  nach  Bedarschis  Vorbilde,  mit  einerlei  Buchstaben. 
Andere  (Isaac  Loria,  Israel  Nagara,  Gavison,  Simeon  Labi, 
Menachem  Lonsano,  Joseph  Jedidja  Karmi,  Binjamin  Natan 
b.    Elischa   Chajim,   Meir  aus   Schebrczin,   Gabriel  b.   Höschel, 

20  Samuel  b.  Mose  aus  Lithauen,  Jakob  Daniel  Olmo)  dichteten  Ein- 
zehies  aramäisch.  Sehchas  aller  Gattungen  wurden  verfaßt, 
selbst  noch  auf  die  zehn  Märtyrer. 

Die    Autoren    schrieben    ihre    Werke,    ohne    irgend    welche 
Bestimmung  für  den  Gottesdienst:  Die  Zeit  und  die  Drucker- 

25  presse  hatte  in  den  europäischen  Ländern  die  Riten  be- 
festigt. Gebete,  welche  nicht  für  gewisse  Gelegenheiten  eigens 
angefertigt  worden,  blieben,  wenn  nicht  die  Hausandacht 
oder  eine  fromme  Brüderschaft  sie  adoptierte,  Büchergut. 
Auch   wurden   Andachten   und  Gebetbücher  seit  dem  Anfange 

30  des  siebzehnten  Jahrhunderts  von  der  Lorianischen  Kabbalisten- 
schule  aus  reichlich  versorgt:  Diese  überschüttete  ihre  Aus- 
gaben der  Tefilla  mit  Meditationen,  abenteuerlich  vokali- 
sierten  Namen,  mit  neuen  Gebeten  und  Viaais,  so  daß  nach 
und   nach   auch   die   poetischen   Kompositionen   —   z.    B.    von 

35  Karmi  und  Zacut,  —  von  den  Sefiras  ergriffen,  dem  ge- 
meinen Verstände  mehr  furchtbar  als  faßlich  erschienen. 
Unter  der  Tyrannei  jener  Geheimniskrämer  verschwand  zu- 
sehends das  Vermögen  klar  zu  clenken;  deuthche  Schreib- 
art  ward   immer   seltener,   und   in,  Palästina     und   Afrika    be- 


-—    361    — 

flissen  sich  im  vorigen  Jahrhundert  die  Rabbiner  einer  halb  (S.  361) 
aramäischen,  des  Kommentars  bedürftigen,  Bildersprache,  in  der 
Meinung,  daß  sie  wie  Immanuel  oder  Nagara  schrieben. 

Unterdessen  errang  sich  in  Deutschland  und  Polen   auch 
die    deutsche    Sprache    ihren    Anteil   an    der   gottesdienstlichen  6 
Dichtkunst,  wie  es  früher  in  anderen  Gegenden  schon  mit  der 
arabischen,  persischen,  neugriechischen,  französischen,  spanischen 
und  italienischen  der  Fall  gewesen.    Die  älteren  Grebete  erschienen 
in    Übersetzungen,    einzelnes    gereimt;    von    böhmischen,    mäh- 
rischen, polnischen  Verfassern,  mitunter  von  Frauen  —  Taube,  lo 
Schöndele,  —  wurden  Lieder  und  Gebete  in  jüdisch-deutscher 
Sprache  gedichtet.  Dahin  gehören  Jakob  b.  Elia  in  Töplitz  (1606), 
Joseph  b.   Lipman   (1648),  a)  Lipman  Chasan,  Aaron   b.   Jom- 
tob  Levi  (1676),  b)  Binjamin  Jakob  Levi  b.  Kaufman,  c)  Josua 
Mose  b.  EU  Natan,  d)  Rüben  b.  Salomo,  Isaac  aus  Wilna,  Elchanan  i5 
b.  Jissachar  aus  Kremsier  (1700).    Mehrere  fertigten  ihre  Sachen 
zugleich  in  beiden  Sprachen  an :  hebräisch  und  deutsch,  jedes  Stück 
in  Reimen.    So  bereits  vor  dreihundert  Jahren  Lob  b.  Israel, 
Regensburg.      Dies  war  jedenfalls  der  Weise   einiger  jüngeren 
Dichter    Avignons    vorzuziehen,    die    Festlieder   halb    hebräisch  20 
halb  französisch  verfaßten. 

Am  merklichsten  traten  aus  der  jüngeren  Poesie  die  Se- 
lichas  hervor;  für  die  Gegenwart  gedichtet,  Erzeugnisse  mehr 
der  Not  als  der  Muse,  errangen  sie  sich  teilweise  einen  Platz 
in  dem  synagogalen  Dienste  einzelner  Gemeinden,  oft  ganzer  as 
Länder.  Selicha-Dichter  aus  der  Mitte  der  deutschen,  pol- 
nischen mid  italienischen  Gemeinden  waren,  außer  Ungenannten, 
in  dem  ersten  Jahrhundert  (1540 — 1640):  Samuel  Arquevolte 
in  Padua,  EHeser  b.  Elia  (st.  1586),  der  aus  Ägypten  nach  Böhmen 
und  Polen  gekommen,  Akiba  b.  Jakob,  Mose  Mordechai  Mar-  so 
galiot  (st.  1616)  in  Cracau  und  Samuel  EHeser  halevi  —  N^nnö 
—  in  Posen,  welqhe  beide  auf  die  Märt3rrer  des  Jahres  1596  Se- 
lichas  verfaßten.  Jener  Zeit  gehören  vermutlich  auch  einige  roma- 
niotische  Autcren  aus  Castoria,  als  David  b.  Elieser  und  Me- 
nachem  b.  El  a.  In  Mähren  lebte  A.  1601  Ephraim  b.  Joseph,  ss 
in  Meseritz  Salomo  b.  Mordechai,  1610  in  Mantua  Meschulalm 
b.    Isaac    Salem,    Samuel   Raphael   Marli,    Mordechai   Jare;    in 


a)  Steinschn.  3693.  —  b)  ib.  3097.  —  c)  ib.  3095.  —  d)  ib.  3625. 


—    362     — 

Italien  Chananja  Eljakim  Riete  und  Raphael  Mondolfo;  1617 
in  Casale  Jakob  Segre,  gleichzeitig  Ephraim  Lentschyc  (st.  1619) 
und  der  in  Palästina  gestorbene  Jesaia  Horwitz  —  ilV't^  — 
in  Prag.  In  Venedig  war  Jehuda  Arje  de  Modena ;  in  Polen  Mose 
5  b.  Jesaia  Mendel,  Simeon  Fischhof,  Hirsch  b.  Mordechai  (1636), 
Natan  Spira  b.  Salomo,  welcher  einen  Märtyrer  betrauert.  In 
Deutschland  schrieb  um  1630  Uri  b.  Raphael  eine  Selicha  zum 
Andenken  an  alle  bisherigen  Verfolgungen. 

Dem  zweiten  Jahrhundert  (1640 — 1750)    gaben  der  dreißig- 
10  jährige  und  der  Kosakenkrieg  den  ersten  Stoff.    Simson  Bacha- 
rach  aus  Prag  (st.  1670)  und  ein  Ungenannter  (1643)  in  Krem- 
sier  widmen  ihre  Gebete  den  Bedrängnissen  des  deutschen  Krieges; 
das    Andenken    der    Schrecknisse    von    Nemirow,    der    Ukraine 
und   Polens   feiern,    außer   hebräischen    und   deutschen    Klage- 
is liedern,   die   Selichas   von   Lipman   Heller   (st.    1654),   Schabtai 
Cohen  (st.  1663),  Mose  Cohen  (st.  1659),  Scheftel  Horwitz  (st.  1660), 
Joseph  in  Gnesen   (1652),  Gabriel  b,  Höschel  (1653).      Spätere 
Leiden  in  Polen  werden  von  Wolf  b.  Lob  (1676)  und  Joseph 
b.  Uri  (1698)  bedacht.     Abraham  Auerbach  in  Coesfeld  (1674) 
20  verewigt  in  Selichas  die  Verfolgung,  welche  er  durch  einen  An- 
geber erlitten.      Andere   Selicha-Dichter  sind  Aaron  b,   Elieser 
(1647),  NaftaU  Cohen  (st.  1717),  Samuel  b.  Mose  aus  Litauen, 
Jakob  b.  Isaac  in  Posen  (1717);  in  Italien  schrieben  Joseph  Ra- 
venna,   Mose   Zacut,   Salomo  Nizza   (1700)   und  Isaac   Pacifico 
25  (st.  1746).    Aus  Deutschland  sind  anzuführen :  Samuel  Schotten, 
David  Oppenheimer,  Jakob  London  (1730),  Lemel  b.  Selke  Levi, 
der,  während  Glogau  im  Jahre  1741  belagert  wurde,  ein  Gebet 
in  vierzeiligen  Strophen  verfaßte.     In  Amsterdam  dichtete  um 
dieselbe  Zeit  Abraham  Hiskia  Baschan  eine  gereimte  Techinna 
30  für  die  Buße-Tage.      Der  jüngste   Selicha-Dichter  dürfte  Mose 
sein,  der  aus  Rußland  getrieben  sich  nach  der  Krim  zurück- 
gezogen. 

Bei  den  wenigsten  der  Genannten  war  ein  poetisches  Talent, 
das  zur  Selicha-Dichtung  anregte.  Mehr  noch  wirkte  das  reü- 
85  giöse  Bedürfnis,  wie  z.  B.  bei  Akiba,  Chananja  Riete,  Mose  Zacut, 
Naftali  Cohen.  Die  meisten  jener  Selichas  entstanden  durch  von 
Außen  gegebene  Anlässe;  als  solche  sind  zu  betrachten  einerseits 
die  Institute  der  Frühandachten  (S.  363)  und  ähnlicher  frommer 
Vereine,  für  welche  Gebete  anzufertigen  waren,  anderseits  die 


—    363    — 

Abhaltung  von  gottesdienstlicher  Versammlung  wegen  Seuchen, 
Dürre,  Feuersbrünsten,  und  besonders  wegen  Krieges-Drangsalen, 
z.  B.  wegen  der  Ereignisse  der  Jahre  1611  und  1647  in  Prag,  1613 
bis  1617  in  Piemont,  1626  und  1642  in  Mähren,  1676  in  Podolien, 
1741  in  Glogau.  Nur  diejenigen  Stücke  schließen  sich  den  mittel-  s 
alterlichen  Geseras  an,  welche  Martyrien  und  Abschlachtungen, 
welche  alte  und  neue  Verfolgungen  zum  Inhalte  haben,  und 
in  solchen  allein  ist  noch  etwas  von  der  ehemaligen  Kraft  zu  ver- 
spüren. Bei  einigen  Rabbinern  aus  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahr- 
hunderts war  die  Un Verständlichkeit  die  eigentliche  Kunst:  lo 
Uri,  Gabriel,  Abraham  Auerbach,  Naftah  Cohen  gaben  ihre 
Selichas  mit  einem  Kommentare  heraus.  Übrigens  hatte  lang- 
jähriger Druck  und  die  Wachsamkeit  der  —  bisweilen  als  Aufseher 
angestellten  —  Angeber  die  Energie  der  Selicha  geschwächt.  Vor 
280  Jahren  schrieb  man  Selichas,  um  die  Gunst  der  Großen  vom  is 
Himmel  zu  erflehen,  imd  die  um  die  Hälfte  der  Zeit  jüngeren 
von  Isaac  Pacifico  smd  in  der  Tat  friedliche  Poesien,  die  nur 
über  Blattern  und  Dürre  Unzufriedenheit  äußern,  —  wohl  im 
Vorgefühle  des  herannahenden  Zeitalters,  in  welchem,  tausend 
Jahre  alt,  der  Selicha-Phönix  sterben  sollte,  um  verjüngt  als  20 
Welten-Freiheitspsalm  wieder  zu  erstehen. 


Beilagen. 


Inhalt. 

Beilage,  Seite 

n'^ön  mo i      36? 

[ia?D 2      -  5 

i<nm^: 3     368 

P*n   und   die   anderen    damit    zusammenhängenden   akro- 
stichischen Formeln 4         369 

Aramäische  Wörter  aus  Targum  und  Talmud 5         372 

Plurale 6         376  lo 

Die  Pluralendung  nV7 7         379 

Plutische  Formen  des  Infinitivs         8         — 

Zweibuchstabige  Präterita  usw 9         380 

Die  Verhältnis- Buchstaben  y^b  vor  dem  Verbum  finitum.     10         383 
Gebrauch  peitanischer  und  talmudischer  Wörter  bei  Saadia  •  15 

und  den  Spaniern 11         385 

Xominalformen;  a)  '7])p  usw.   nebsi    "^J^p     b)  Verkürzungen 

I(J>^D  u.  dgl.),  c)  mit  n  am  Ende  oder  mit  H  voy  und 
nach  der  Wurzel,  d)  verdoppelte  Wurzelbuchstaben, 
e)  Endungen  p'"  /?"  /D^j"  'D'"'    /)  die  durch  ö  und  20 

r\  zu  Anfang  gebildeten         .12         386 

Verbalformen  von  Kai,  Paul,  Nif al,  Hitpael,  Piel  und  Pual 
(auch    mehrbuchstabigen    und    Verdoppelungen),    Hifil 

und  Hofal         13         421 

Partikeln  in  Verba  verwandelt;  anomale  Bildungen   ...     14         436  25 


—     366     — 

Beilage,  Seite 

Nachweis    mehrerer    dem  altern  Piut  eigentümlichen  Aus- 
drücke            15  43S 

Verschiedene  das  Verhältnis  zu  anderen  Völkern  und  Kirchen 

bezeichnende  Ausdrücke,  in  sieben  Rubriken       ...  16  453 

.''.  ,,Der  alte  Bund  und  die  alte  Hilfe" ,17  474 

Die  in  Selichas  usw.  vorkommenden,  Talmud  und  Midrasch 

entlehnten  Ausdrücke .  18  477 

Wörter  und  Wendungen,  welche  die  poetischen  Gebete  aus 

den  älteren  aufgenommen  haben 19  492 

10  Die  schwankenden  Namen  in  den  Verzeichnissen  der  zehn 

Märtyrer 20  497 

Achtariel,  Adiriron 21  498 

Engelnamen        22  500 

^n3  'D:) i 23  504 

15  Verkürzte  Futura  nach  der  Form  Ip'        24  505 

Der  nachgestellte  absolute  Infinitiv 25  507 

„Gott  trägt  die  Welt  im  Arme",  Stellennachweis       ...  26  509 


Beilage  1.  [S.  76.] 

Der  Ausdruck  nb^n  nc  (Rosch  haschana  11  b)  oder  dessen 
Umschreibung  ist  bei  Keroba-  und  Selicha-Dichtern  häufig, 
großenteils  das  Buße-Rituale  bezeichnend.    Beispiele: 

n'jsn  mo  Kalir  nna  nö2:,  Binjamin  !:'i:k  und  dö«;  m'jön  tid 
Joseph  b.  Isaac  npnD  pn«;  miy*;  ly^K»  inD  Meir  lon;  nn5:>n  i-d 
Isaac  inriDO  ':«;  mrnn  mo  Joseph  nn^Ds'?  rT;  Dmnn  pn  Meir 
npn  nbon.  Daher  der  Verfasser  des  Maamad  auch  non  bya 
(Avign.  f.  24  ß)  genannt  wird.  Daraus  entstand  der  Gebrauch 
des  Verbum  "iTD  in  gleicher  Bedeutung,  z.  B.  ^n^an  "'j«  mo 
große  Pesikta  26  [in  uneigentlicher  Bedeutung],  n'jBn  "np 
Midr.  Ps.  90,  Jalkut  Habakuk  §  563;  n'jcn  ■j':  miD  Musaf 
ms.;  n'jDn  "np  Hosch.  n«  3«  p;o^;  n'jon  unm  Sebadja  pn; 
mn  nbem  Jehuda  ii>o«o  "[m^  m'jsn  ^miDi  Joseph  Kalai  -[oon«. 
Auch  mit  sinnverwandten  Wörtern  verbunden,  wie:  mon^  hhz 
Simeon  DDK;  miD  n:nn  Sei.  S«n:i>^  fov^;  m:nn  niDi  Abraham 
b.  Mose  im  Mostedschab  "imDbo;  fnn  miD  Sei.  mnn;  uno  p:n 
Sebadja  pn«;  nmiD  ^m  Samuel  pni::  i^n.  Überhaupt  die  Gebete 
bezeichnend  sind  Ausdrücke  wie:  ^jht  noN  Mose  b.  Esra  Scha- 
charit,  m^nn  ']h  mo''  Joseph  an  2U^v.  —  thd  ohne  Hinzufügung 
eines  Objektes  hat  die  Saadianische  Selicha  niK. 


Beilage  2.  [S.  88.]  • 

Wie  mn  aus  nonn  entstand  dtb  (Hiob-Targum  bei  Tischbi 
und  in  cod.  Lips.  8)  aus  Psalma.  Die  Assimilierung  des 
Lamed  findet  sich  auch  im  Artikel  "n  (arab.  b^),  in  ver- 
doppelten Wurzeln  (^ii  aus  ^a'ja,  syr.  N^rif  aus  b:ib:i^  «n'?"'ti>ic> 
aus  nb^bu:!),  Eigennamen  (nJD  s.  v.  a.  n:b),  Appellativen  (Dir>3 
ist  DD^Ji  Bereschit  rabba  c.  91)  und  Verben  ("jn  aus  "pn, 
an^y  aram.  ist  ans:,  F]yT  s.  v.  a.  f]V^t,  pD  aus  pbo),  abgesehen  (S.  368) 
von  Beispielen  aus  jüngerer  Zeit  (M.  Sachs  Beiträge  Heft  2 
S.  199).  In  den  meisten  Fällen  wird  v^  zwar  dö;  indessen 
war  es  vermutlich  auch  in  'tprj(pioixa  zum  td  geworden,  da 
davon  noch  kdt"'Q  (Jalkut  Exod.  f.  78  h)  übrig  geblieben  ist 


—     368     — 

(Vgl.  M.  Sachs  a.  a.  0.  S.  180).  Jedenfalls  ist  das  TD  in  dtd 
die  Seele  des  Wortes,  und  ttd  kommt  in  Bamidbar  rabba 
c.  4  in  der  Bedeutung  klingen  und  in  einem  alten  palästi- 
nischen Targura  zu  2.  Sam.  6,  16  in  der  Bedeutung  singen 
vor.  Daher  erklären  die  Alten  poTD  als  laute  Antwort, 
Antistrophe  (s.  Jellinek  in  Orient  1844,  Lb.  2  S.  26),  als 
das  öfter  Wiederholte  (Joseph  ihn  Megas  Ega.  204).  [Später 
ist  poTB  der  Refrain,  so  in  Mss.  und  bei  Recanate  Tefilla- 
Kommentar  39  a].  Da  nun  dtb  hebr.  niV  ist,  wird  der  Pismon- 
Refrain  njyo  genannt  (Isaac  Arama  Akeda  c.  40),  und  Pismon 
hießen  die  sangbaren  Stücke,  namentlich  die  mit  Refrains 
versehenen  (Amrams  Siddur,  Jefet  bei  Dukes  in  Orient  1843 
Lb.  N.  33),  desgleichen  die  auf  die  drei  Benediktions-Nummern 
[vgl.  oben  S.  66]  folgenden  Teile  der  Keroba  (Hapardes  55  c 
unten,  Tosaf.  Rosch  haschana  3  a).  Das  "'•'nts  (hebr.  nso) 
war  daher  verwandter  mit  Pismon  als  mit  Piut  [vgl.  oben 
S.  89],  und  man  konnte  fiD^'^D  ""N  fT"'l3  ^N  jemanden  nachrufen, 
wie  ein  alter  Machsor-Kommentar  meldet.  Das  "'T''I5  scheint 
von  äiöo)  zu  stammen,  und  älter  als  Pismon  zu  sein. 

Über  den  Gesang  der  Vorträge  [vgl.  oben  S.  115] 
merke  man  noch  auf  folgende  Stellen:  my  'ripa  "jni«  (Kalir 
Mincha),  3t;  h)p  y^oi  d^jdio'?  rhu  (Sei.  nrn^yaiN);  tb'  a^Jiyn 
mny  D^nBU>3  (Hosch.  n^'^ins  mv);  ^IV  ^'^p^  ns^fD^^o  n:v  (Abitur 
Mincha);  iiv  ^'^p^  '^^"^^  (Meschullam  Pesach-Jozer);  wr^  p: 
W^lV  (Simeon  Zwischensabbat  Pesach).  Raschi  (Berachot  6  a) 
sagt,  daß  in  der  Synagoge  die  Gemeinde  Gesänge  und 
Loblieder  ny  hip  nD'^pa  anstimme,  und  Jehuda  Jachia  beklagt 
am  neunten  Ab  den  Mangel  der  angenehmen  Stimme  {bip  nmy) 
der  Vorbeter,  des  Vortragenden  wie  des  Peitan.  [aij;  bipi 
hm  fwm  Aaron  hakohen  f.  109  &  und  Col  Bo  Nr.  128.] 


Beilage  3.    [S.  105.] 

Unter  dem  Ausdruck  sni5Q^:i  begreift  die  ^araita  der  32 
Middot  (§  29)  sowohl  den  Zahlenwert  als  die  Verwechselung  der 
Buchstaben  nach  Alphabeten-Ordnungen.  Namentlich  (S.  369) 
bezeichnen  damit  der  [Talmud  (Sanhedrin  22  a)  der]  palästi- 
nische Talmud  (Taanit  3,  10  pntoo^J),  die  große  Pesikta  c.  43 
(ppniso^:),  Tanchuma  (mp  68  cd,  pbi  12  c),  Raschi  (Jerem.  [25, 


—     369     — 

26]  51, 1.  41),  [ungen.  Kommentar  ms.  Esra  2, 6,  Hadassi  c.  161], 
Saadia  zu  Dan.  1,  5,  Parchon  (Lex.  v.  Dp,  unb)  das  K>3  n«; 
Saadia  Gaon  (bei  nn^  ncty  §  31),  Raschi  (Jes.  7,  6),  [Aruch 
V.  DD]  und  Salomo  Parchon  (Lex.  v.  Din)  das  03  h^;  Raschi 
(Pesachim  5  «,  angeführt  von  Parchon  v.  "j«,  dem  Kommentar 
in  cod.  Bodl.  255  f.  91)  und  Isaac  b.  Jehuda  (Jozer  nii:  ''h») 
das  J?ts3  um;  Parchon  [das  n"at2«  (v.  nj)  und]  (s.  S.  G.  Stern 
Vorw.  S.  XX)  noch  andere  Kombinationen.  Während  die 
gedachte  Baraita  (§  30)  die  akrologischen  Bezeichnungen 
Oder  das  Notaricon  davon  unterscheidet,  erklären  Tobia 
(Lekach  tob  p^3  f.  57  a)  und  Samuel  b.  Meir  (Batra  134  a) 
Gimatria  für  nun  ■'tr^Nl ;  auch  der  angebliche  Raschi  zu  Abot 
c.  3  Ende  versteht  darunter  Zahlen-Bestimmung  und  Notaricon. 
[R.  Natan  nennt  das  Alphabet  'neo^J  (Art.  ^:nr).]  Daher  nennt 
Efodi  Knao"':  ''':yn  sowohl  die  Berechner  vom  Zahlenwert  als 
die  Memorialzeichen  Bestimmenden  (Gram.  c.  3.  und  Vorr. 
§  6),  Sollte  das  Wort  früolJ  —  wie  Samuel  Jafe  im  Jeru- 
schalmi  emendiert  —  der  Ursprung  des  pntsoji  sein  (M.  Sachs 
Beiträge  Heft  2  S.  74.  197),  wäre  die  Korruption  alt.  Man 
findet  übrigens  «ntoo^2  pJO  (Raschi  Gen.  14,  14,  [Numeri  15, 
39],  vgl.  zu  Dan.  12,  11,  I.  Sam.  2,  6),  «nroo^ja  n^'ii^n  (Raschi 
Jer.  9,  9),  «ntoü^3  pnu'n  [vgl.  j.  Terummot  5]  (Abenesra  Dan. 
11,  31,  Kommentar  Chron.  I,  16,  11),  [vgl.  Raschbam  Batra 
75  &],  am  häufigsten  nur  Knt30'':Q,  wenn  der  Zahlenbetrag  von 
Buchstaben  eines  Wortes  angegeben  wird.  Letzteres  allein 
nimmt  Aruch  als  die  Bedeutung  jenes  Wortes  an,  das  ein 
alter  Kommentar  der  Mischna  Abot  mit  [arabischem]  Ziffer- 
system, gewöhnlich  ipn«  [abakus]  genannt,  erklärt. 


Beilage  4.   [S.  109.] 
ptn-sehr  oft. 
pim  pin  Salomo  b.  Abun. 

pm  p7n  Binjamin  'n  «J«,  Jakob  :«n«,  Sei.  D^om  .tk. 
|0«  ipm  Simeon  Wochenfest,   Samuel  b.  Isaac  Ahaba  "TieiJ»; 

hinzugefügt  nbü:  Elasar  b»n  w«;  loab,  Jechiel  b.  Ascher. 
[p«i  pm  Jechiel  in  or  n2^.] 
[np  rhu  JON  pin  Samuel  b.  Jehuda  y  rriDT«.] 
rhu  pin  Schabtai  b.  Isaac,   Mose  b.  Esra;  hinzugefügt  i^b: 

Mose  b.  Esra  D^t:>"inn. 

24 

Zum,  Synagogale  Poesie. 


—     370     — 

nj?':  p:n  Samuel  b.  Jehuda,  (S.  370) 

n2fj  pm  Mose  Sulat  ^öyn  DS;  hinzugefügt  rho:  Samuel  b.  Natan 
Ti^KU^  D'^'^n  [Luzzattos  Mitt.]. 

n2f:^  pin  Baruch  b.  Samuel  p33,  David  b.  Gedalja  Jozer. 

tsoi  pin  Jehuda  Halevi  'n  ■'«i\ 

l«o'7  pin,  Meir  Jozer  in«. 

''W  pin  aram.  Piut  pT. 

p«  Dmm  p:n  Jehuda  Levi  'h''bn  vi\ 

b)p  pin  Jehuda  Levi  ^nojo  no^tJ^N,  Menachem  n^n  »2». 

[b)p2  pin  Jakob  Ges.  nr  ^srfioa.] 

^h)p  pm  Kalonymos,  Joseph  b.  Isaac. 

D^o^  "["iisb  ait33  pin  Baruch  b»«. 

"'lU'  ^«  nsT'3  pin  Natan  b.  Jakob. 

nmna  pin  Abraham  Hakohen  Maarib ;  nebst  fo« :  Samuel  Sulat 
Nlbs;  auch  fo«i:  Elasar  ^«  'n,  oder  rhu:  Simeon  Jozer  "j^ain». 

[minn  ps  lyb  pin  Menachem  b.  Machir  m«  ny^^inD.] 

mira  pin  nebst  p«  n^D  Kalonymos  mnsi>«;  nebst  m^oai  Eph- 
raim b.  Jakob. 

mina  pin  nebst  n^aito  D^iJ>vom:  Elia  Asharot,  Meir  Sulat  iniio»; 
hinzugefügt  mifom:  Sei.  m^  n^ijjn. 

mina  pin  nebst  ^«  mpnm  Abraham  b.  Isaac  mn. 

isin  rrnna  nso  pin  Binjamin  nti>  mjjn. 


[n'jD  fON  .  .  .  Kalonymos  b.  Jehuda  nuDi«,  David  b.  Kalon.  "pn.] 
|*o«T  pin  Gerschom  ''jnj  und  sonst  häufig;  nebst  p«:  Simeon 

Pesach   Sulat   n^«,    dahinter  noch   rhu  fO«i  (Elasar  -jn^n) 

oder  rhu  (Menachem  Sulat  nns,  Joseph  nn:iN). 
p«T  pm  nebst  rhu  Mose;  nebst  bnn  Michael  im  Zion;  [nebst 

d'jiv'j  Elia  Sei.  ij-'Jö  y'?«.] 
fo«i  pin  nebst  minn  Simeon  7.  Pesach,  Mose  'n  mv,  Natan 

HDD^K,  Baruch  b.  Samuel  "i^bnn  DS;  noch  hinzugefügt  [o«: 

[Menachem  Jozer  nti»  b«  *?«],  Elasar  irjiy  DK,  oder  pKi  fos: 

Menachem  ^d  hh». 
mini   fONi  pin  nebst  psi  pK  m^fom  Jehuda"  b.  Menachem; 

nebst  rhu  m^on:  Isaac  DTpcn;  nebst  rhu  ^"üd:  Gerschom 

b.  Isaac  li^in'?  ly^N;   [nebst   "»n^  |öK:   Kalonymos   b.   Jehuda 

nonp  mtJ>iDi]. 
fDKi   pm   nebst  mina  niDi^:  Elasar  -pnno  ns;   'Ki  'n    hinter 

m^on  mina:  Ephraim  -jinv  ^jn. 


—     371     — 

fo«  n-nnn  f o«  pin  Elasar  ^^  dni^k. 

rmna  ly'?  fo«  p:n  Joseph  b.  Kalonymos. 

pN  fOKi  nmnn  pin  Kalonymos  b.  Schabtai.  i 

jo«i  p«  mini  n«o  fo«i  pin  haben  Salomo  b.  Jehuda  (Sulat 

Pesach)  und  Jakob  b.  Jekutiel.   (S.  371) 
rhu  |OKi  fOK  nnnn  b  n«  mK>';bi  moiJ>b  nxo  ^o«i  pin  Jechiel  b. 
Joseph  Klage  hd^«  iidt. 

rvn''  Salomo  u.  Ephraim  b.  Jakob;  nebst  pKi  p«  Menachem  m». 

^n^  Amitai  Ofan  ^2:^». 

d':!^':  ^n"*  Meir  Ofan  ^ds^o. 

pTn  Ti''  Mose  b.  Natan;  nebst  lyh  fow  Tobia. 

pin  iTn**  Menachem  Jozer  ■]n«. 

|0«  ly^  "'n*'  Isaac  b.  Isaac,  Mose  b.  Meschullam;  hinzugefügt 

pTn  Samuel  nmii>«.  [n'jiy  ^^nb  «Tn^  Meir  Jozer  Nachmu.] 
ü^:^)  D^o^  1"iK^  iTm  Sei.  «DT  nj?  ?j>i:n. 
mira  nain  .Tm  Amitai. 

p«i  pN  mini  iTm  Gebet  b«n  'n  «jk  mit  dem  Strophenverse  am. 
n2>  n«i^n  ij?^  n^m  Saadia  b.  Nachmeni. 
''n  bei  Elia  b.  Samuel  (sec.  15). 


hiy  Elasar  iöqn;  nebst  p«  Elasar  nn^B>«;  nebst  p«i  pTn  Elieser 

Halevi  "lon  b«. 
mini  'rnr  Elieser  Maarib  F]^D«n  jn;  nebst  pTn  Salomo  b.  Joseph 

nnsK>,  [Salomo  no»  dk];  nebst  |o«  Mose  Thorafest;  [Salomo 

or  ''3S];  noch  hinzugefügt  rhu:  Salomo  b.  Jehuda  ^«^  moT«. 
mini  biT   nebst   nbü  fosi  pin   Salomo   Sulat   niB>nN;   nebst 

D^iits  D^tryoi:  Raschi;  nebst  mii^'ii  pini  Salomo  b.  Jehuda 

Jozer  Pesach  ■[uns, 
mini  hiT  nebst  fD«i  niiroii  Meschullam  "pis  ns. 
pin  mini  nso  bnr  Salomo  [nos  dn]. 
p«  D\n':«n  mini  ^nr  Baruch  ^». 

pNi  ps  ni^foii  mini  Sir  Mose  Jozer  Pesach  [in  den  zweiten  Zeilen]. 
rhu  fo«  niiir>ni  Sij^  Salomo  "[i  •]«. 
["[nosi  Snr  Simson  b.  Jona.] 

mini  Snr  ■•n''  Salomo  b.  Jehuda  Jozer  Pesach  nn  Sy. 
mini  nb^f^  hiT  nebst  nbo  fOKi  pK  ders.  das.  ny«2f. 
mini  Sir  .Tn^  nebst  pK  d"01  ders.  das.  ms. 
nisroii  mini  Sin  .th^  Schabtai  Jozer  Pesach. 

24* 


—     372    — 

[rhu  m:  «"!«  n-nna  't  Salomo  nvotJ'  'n.] 

[n%  \ü»)  pK  nnnn  n^::^  ^nr  Salomo  Pesach-Jozer  ny«m  nr»x.] 

[minb  rvhT  Isaac  b.  Rüben.] 

pin  ni^a  n^D  np^  p«i  |dk  rmni  ':ir  Salomo  daselbst  ■j^n'juj. 

fö»)  pTn  ^ON  D^2itD  D^iyyöii  rrnna  bn;i^  Meir  b.  Isaac  monp«. 

py  pb  "»i^smi  mina  ':n:i''  Ephraim  b.  Natan  nn«  nn«. 

n^D  ^D«  D^mis  D^K'Von  miroiT  mina  ^ir  Simeon  Jozer  y2)n».  (S.  372) 

n^D  pNi  pin  [o«T  fDK  nnra  f os^i  hiT  Elieser  Maarib  Wochenfest. 

nx:  p«  n^D  ij?  ^^n  n^:^  %ti  ^nr  Menachem  b.  Machir  no». 


[^^^  non:3  ntn^  Jehuda  b.  Kalon.  Klagegesang  ^3«  b».] 

o^V  •'"•nb  O^nn  ^is^)  und  ans^  obiv  ^^n^  ^n^  Simeon  Neujahr  po«  i'to. 

[ob^v  ^^nb  HDr  Musafkeroba  N.  3  i^yi  vn^  ms.] 

[pin  pn  %i^  pi  fos  «in  D^iyn  "»^nb  n^v  Isaac  b.  Rüben  albarzeloni 

TnnB.] 
p«  ny  ^^nb  nsi^  Ephraim  "pona  ^j«;  hinzugefügt  n^D  fOK:  Meir 

Jozer  ^n«;  [ohne  p«:  Elieser  b.  Natan  np:N  «an,  vgl.  Aruch 

V.  U>DK>S]. 

p«  TDn*:  HDT"  Gerschom  ^ni 

Mon  nb"*  ^«n  Elieser  b.  Salomo. 

|0«  Binjamin  b.  Samuel  nrm. 

[p'^v  nbj?^  Elasar  Maarib  ^miD«.] 

n^D  pK  ohne  pin  findet  sich  in  einer  Selicha  von  Mordechai 
b.  Jonatan,  indem  dem  Akrostichon  die  Zeile: 
■pDn  anD  'h'^  noim   naitob  Nn^«  'h  mDi  (vgl.  Nehem.  13,  22) 
vorausgehet  [Mitteilung  v.  Luzzatto,  Sept.  1852]. 

[13T  "pis  DJ  Gerschom  b.  Isaac  bisi] 

[pnxn  ^21^02  ^pi:>^  Ephr.  b.  Jakob  Ofan  inor«.] 


Beilage  5.    [S.  118.] 

Aramäische  Wörter  aus  I)  [Bibel],  Targum  und 
II)  Talmud  im  Piut. 

I.  «3«  Sei.  noin.  [nsn«  Silluk  2.  Pesach.] 

n«  Binjamin  nnni  nna.  «pi«  Kalir,  Salomo  b.  Jehuda, 

[|D^iN  Raschi  min.]  Abitur,  [Simeon],  Tobelem u.  A. 

[«^np«  Baruch  'n  -p^«.]  ^am«  Kalir,  Binjamin  b.  Sa- 

V«  kalir  Purim.  muel. 


—     373 


[pnK  Of  an  Menachem  Kl.  "»d  ^^"p«, 

Hosch.  mto  \^öh.] 
nca  Jehuda  b.  Menachem  mo« 

n^ji  s.  Beilage  12.  S.  398. 

';o:i  Zahlal  [Hymnus]  Zeile  190. 

[f]iej  Kalir  ^yi  kk?».] 

Diy;i  Hosch.  "«v^r  nyunnD,  Ein- 
heitsgesang, Meir  nmn 
no^onn. 

D23T  Salomo  Jiyn. 

^im  Jozer  Chanucka,  Salomo 

^^m  Jekutiel  Reschut  Neuj. 

[n'j-'m  Salomo  miri.] 

"Tibm.  Ofan  in«  ^dj« 

[nn  in  .tbi^  n^  irrj?.] 

^K»T  Lied  1^3«  für  Chanucka. 

ponn  Sei.  nbyn  d^ok>. 

•-••n  Schlange  Salomo  Aboda 

[vgl.   Beresch.   rab.  c.  20], 

Jechiel  «in«. 
r^jl  Hosch.  D^on  [yob. 
hon  s.  Beilage  15. 
[fDn  erben  Mos.  b.  Kalon.] 
bpn  Isaac  m  ''TT. 
inp'jB  Maarib  T^iJ'b  "n«- 
DTOü  Salomo  mr^n. 
irSD  Saadia  Asharot. 
^^leto«  Sei.  niDtyn  DibK>. 
yms  Salomo  Pesach-Jozer. 
mmiD  [Bereschit  rabba  c.  94. 

Tanchuma    f.    5  a]     Kalir 

Geschem,  Salomo  TiK'p  i«. 
■»{na  Salomo  Pesach-Jozer. 
por  Elieser  Maarib  jn. 
p;5  Sei.  F]^Dr  f  oiK,  «ni:  .  .  .  'n, 

npn  n'jsn.  (S.  373) 
[n^  Klage  m^an  ^B^K>.] 


n"iK\^  Kalir  1B>«  nrm,  Meschullam 
Pesach-Jozer;  [^«  ]vhv  "fw). 
D^«on^  9.  Ab  span. 
[^D-'Won^  Jehuda  Jozer  -fjm.] 
D-'jo  Gabirol  "lOonK. 
^D^DO  (j.  Targ.Deut.  7, 7)  Salomo 

^ibo  Ben  Ascher  S.  40.  Salomo  b. 
Jehuda.  [Kalir  Wochenf .  ms.] 
«olo  Meir  no^onn  rmn. 
ano  Jehuda  b.  Menachem  mo« 

t::  Kalir  Geschem. 

■h:  Musaf  (röm.)  D^^^Kb  noN. 

«iin:  Sei.  nmw  y«. 

im:  Meschullam  Pesach-Jozer. 

•jiK^m    Menachem   Klage   ^3K 

DD3  schlachten  Aboda nn:3D 
Buchst.  ':,  Kalir  ^msen  na"«», 
Jozer  ^D  yn«  und  »b>:  h». 

[F]Dnp3  Tröstung  9.  Ab.] 

[it:>^öj  Isaac  m  Tn\] 

D^aND  Raschi  t«. 

m«"'jD  Sei.  "jinp  ryi  h». 

ViSJp  Abitur. 

loy^iD  Mose  b.  Kalonymos. 

■["'T'OD  Meir  im  Zion  m'-s:^. 

inoD  Jechiel  Esther-Keroba 
u.  A. 

T'DSD  Tobelem  Jozer  [Ji«. 

«IDD  Leonte  'n  yh». 

bjp  sehn  eil:  Gerschom  "jaxiS«, 
Isaac  n«  n^T,  [iTQi2f  i^  irrp]. 

pT3?  Neujahrf.  Jozer  und  sonst. 

h'ivhy  [Midr.  Cant.  19  c]  Joseph 
b.  Salomo  Jozer  Chanucka, 
Meir  Jozer  ytn^i;  Sei.  ban^ 


—     374     — 


[i^v'jy'  Elieser  ^:ymn ;  vgl.  ^nbjj^-'V 
Midr.  Ps.  87  bei  Aruch  ipD 
n^y^y  Mischna  Kilajim  7.] 

^i^  deine  Schafe  Sei.  in». 
[Mose  b.  Kalon.  Keroba.] 

[|Tj>  Raschi  sm: . .  /n,  Tobelem 
nn^«,  Kalir  Keroba  T3K« 
u.  A.] 

jmQ  Chanucka-Jozer. 

nbö  Gerschom  yh»,  Binjamin 
non  u>w«,  [Mose  b.  Samuel 
^lat  'n  y'?«,  Elia  Dip«, 
Mose  b.  Kalon.  '?^yio  no.— 
rirbso:  Binj.  rn«.] 

inbö  Sei.  -in::  n^:yn.    • 

nbeo  Jehuda  b.  Menachem 
groß.  Sabb.,  [Salomo  Jozer 
"n  |»D1«  ,]  Binjamin  r^-h». 

plJDn  [j.  Taanit  1,  5,  Tosefta 
ib.  c.  2,  Tanchuma  30  d, 
Nissim  Gesch.  76  &,  Hecha- 
lot  c.  29,  Abenesra  im  Ge- 
dichte yvn  -mj,  Menachem 
niTT  no,]  Tobelem  p3iti?\  Je- 
huda b.  Menachem  pi  mo«, 
Simeon  Wochenf . 

mpD  Ausgang  Elieser  Maa- 
rib  :in. 

nex  Hymne   lim   n«,  Abitur 
Neila,  Ofan  nmo  iKtr,  Klage 
Tiiy«  ^3«,  Sei.  nriBJ  -j^«  und 
n"'TO    DBN,    [Binjamin  Jozer 
TIN,  Binj.  b.  Sam.  N.  2.] 
n^2f  Judan  Hakohen,  [Mose  b. 
Kalon.   mm::   Aboda  po«. 
n^nm^  Schealtiel  u^^n  ü^nh».] 
nx  Salomo  irjiy  n«. 
^p  Samuel  dni^n,  Sei.  n^in. 
iBp  Kalir  Geschem. 


T^p  Meir  im  Zion  m^sx. 

«iSB^lp  Elia  Asharot  Str.  5. 

nWp  [j.  Berachot  7,  1.  Bere- 
schit  rab.  53,  Midr.  Thren. 
54  d,  Midr.  Esther  117  6, 
Hadassi  181  Ende.]  Vidui 
Sön  by,  Kalir  Purim. 

final  Salomo  ijion. 

[pnn  Ges.  TiK  ^0.] 

^-ip"^  Sei.  -[osa  'j«  und  Tioyi  tk. 

''bj  t:^i  Salomo  Pesach-Jozer. 

li'Ol  Abitur  Neila,  Gabirol 
■jOOTiK,  Joseph  Jozer  Cha- 
nucka,  Mose  woho  -'ro,  Isaac 
n)r\\  [Kalonym.  Ofan  trnp':]. 

pla5i>  Sei.  vo^n  nn«. 

iMu^n  Sulat  nyn«. 

[yi'^n  Kalir  Geschem.] 

[■jnB»  Salomo  Pesach-Jozer.] 

iD^in  Kalir  u.  A. 

iBiDti>  Isaac  de'I''  [Trip.] 

3i"iti>  Meir  Jozer  VK>n. 

«nK?  Elieser  Maarib  ;in  (S.  374). 

fn^Dity  Meschullam  b.  Abraham 
Wochenf. ;  n^^n^DiD  Mose 
Sulat  -hbyö  idt«. 

[bn  (Hebr.  ^dk')  Kalir  Keroba 
9.  Ab.] 

:n  Pesach-Jozer,  [Schabtai 
Ofan  p]. 

mn  Sei.  D^in«  u^^n. 

[D^Dnn  Simcha  by  ^3.] 

[pm  Salomo  b.  Abun  DnK>^b  iiK. 
(vgl.  j.  Targ.  Genes.  25,  6 
u.  Easchi  Num.  14,  12).] 

[lülb  Mincha  -i^n«  h».] 

[nr^n  Amitai  Sul.  jnim,  To- 
belem Wochenf.] 

[p-^jn  Simeon  7.  Pesach.] 


375    — 


bpn  Isaac  mioK>K3. 
3"in  Abitur  Mincha,  MeschuUam 
Aboda. 


lonn  Isaac  b.  Mose  Jozer  b« 

dm':«,  Binjamin  ^K'JK  idd«. 
[pin  (pin)  Saadia  Aboda.] 


II.  D^:n«  Meir  ^^^«  ^jn«. 

■pQN^  (vgl.  ^DD«;  in  Mss.  ■pe"i\ 
■poiT)  Meir  1D£5  wn. 

fNTOON  Sei.  ir^n  nisrri.] 

p"i«  Tobia  iTn«. 

n''3J0  Simeon  Zwiscliensab.  Pe- 
sach,  Binjamin  nmiD  nna. 

^m  Sei.  ."nK>n«  und  -ji  i«  'n, 
Jehuda  b.  Menachem  Cha- 
nucka  [Kalir  Wochenf.  ms.] 

''b:)  Meir  Jozer  yiTT'i,  Raschi 
«iij . . .  'n. 

Fj'ji  David  ^on  'rs  dni'jn. 

irmj  Samuel  jsßtyo  pi«. 

nn  Samuel  Sulat  \n'?s. 

•pTto^  [n^^ts]  Rehitim. 

«•«'jts  Elieser  Maarib  3n. 

1DB  Kalir  Mincha,  Salomo  Jo- 
zer i^oiK,  Raschi  nbcn. 

DbpiK>i  DiiD  [«nai  «^pti»]  Jehuda 
Silluk  3K  n^i. 

pntD  Meir  Jozer  j?::?!^!. 

«^pno  Mose  Sulat  ^^^po  -nDiK. 

fj-iDD  Zahlal  Hymnus  Zeile  169. 

^vh  Simeon  nmp  "j^^k. 

njDO  Schuh  Jehuda  Sulat 
non«. 

n-no  Nissim  nnoo  2  «  Sei.  n« 
nnnn,  [Jehuda  Kohen  m«n 
ircj  (Schemot  rabba  14), 
Binjamin  Sei.  moi«.] 

mun  bßb  Kalir,  Tobelem. 

DQ^^D  Sei.  Ki:p  ^«. 

•»j-nn  Sei.  nnnD  nnn. 


^1D  Kalir  Keroba  9.  Ab,  Jehuda 
b.  Menachem  Chanucka. 

npD  Sei.  ^ot  'jK  DNib«. 

D''DnD  Simeon  'h^'iü  [ms.]. 

[npijJO  Kalir  Para.] 

IIB  Elia  b.  Schemaja  piN. 

[d':=is  Schlagen  Saadja 
Aboda.] 

ine  Schacharit  im  nor«,  Me- 
nachem Jozer  Nachmu. 

HDö  Sei.  y^^on  |rnK,  [Elia  ^n«]. 

na^  Kalir  Neujahrf. 

[«ai  «oi2f  Binjamin  '?«  B'ipoa.] 

2"nx  David  'j«  d\i^«,  [Joseph 
Sei.  ^':v  miK.] 

iTm  Knabe  Abitur  Mincha. 

3iJ"i  Elia  b.  Schemaja  nns. 

[hdi  zitiert  von  Simson  (Geiger 
5,  429).] 

üJin  Jozer  Chanucka.  Vgl. 
Arnheim  Jozerot  S.  13. 

bn^  Hosch.  tt>M  «:«. 

^■•nirn  Jozer  Chanucka,  Jekutiel 
Reschut  Neujahrf.,  Sulat 
in:ioK,  Sei.  Ssitr^  np. 

[D^'^^^o  bei  Sam.  b.  Menachem 

D\-n^ty  Sei.  no«  und  d^diik  d-'m, 

[Binjamin  b.  Asriel  yn^i.] 
["pnnn  Tobelem  noioi  m«.] 
D"'3nn    Meir   m^«    ^ji«,    Mose 

Reschut  nn«  '':no. 
ai:n  [«a:in]  Sulat  -jn^iyB^  ty\ 
»o'^Jin  Meir  no''onn  nmn. 


376     — 


Beilage  6.    [S.  119.] 

I.    Ungewöhnliche  Plurale. 

nnn«  Blei  Zahlal  172.  D''^1b^^  Altes  Nizzachon  p.  20, 
D'^:o«  Amen  Midrasch  [bei  12        Jechiel  Disp.  p.  21. 

'K  nopn  (s.  Siddur  Avign.),  d^djjs  Sei.  :::  'a2fn  mS»  'n,  [Elia 

Sabbat  119  &  bei  muo  c.  95,         v^n  nn»l. 


Buchstaben  i^kiba  f.] 
D^Di«  Heilung  Sei.  inx  n^apn. 

(S.  375) 
Q''j''3    Einsicht   Sal.  Gabirol 

D"'nnn»n  Hölle  Raschi  t«;  in  an- 
derer Bedeutung  Hosea  8, 13. 

D''Jln  Serach  Barfat  Hiobge- 
dicht,  [Charisi  c.  22.] 

D^jn  Zahlal  183,     j 

p:n  Levi  b.  Jefet  \  Gebote; 
nnifo  'D  ' 


D'^niKp  Vermögen:  Schacharit 
Siiluk;  Maarib  ii«  ^"h,  Sei. 

Q^jjno  Salomo  "ja  1«. 
D'^nlD    [j.  Taanit  4,   5]  beide 
^OT  b«  dm':«,  Klage  n:b«n  n«. 
Dnio  Myrrhe  Zahlal  158. 
D'^^yp  oben:  Schefatja. 
D^nep  Klage  njb«n  d«. 
[nnlip  Sternbilder  in  nir^t:>«.] 
D'Tim  sanft  Jehuda  pi  mo». 
D^«':p  [rhu]  Schabtai  Sul.  nor«. 
Jehuda  b.  Schemarja  (ü:a»    ditd  golden  MeschullamAboda 
irn'jK)  hat  ]^n  m::o.  |>^o«. 

D^ani  Gold  Midr.  Cant.  22«,     o^p^o  Elia  Asharot  Str.  29. 
[j!  Joma  4, 4,]  Klage  unDDJ,    d^:1^v  Zion  Klage  ^i:  n«i. 
Zahlal    12.    226.  [Mose    b. 
Jakob  im  Zion.] 
D"»:^^  Siiluk  [foi«]  8.  Pesach. 

[Maimon.  d^^d  2,  1.] 
•^siD  s.  Musaf  dm':«':  no«  poln.    u^^hp    Simeon   nyi^,    [Tosefta 
D^n.T  Sei.   Jiyn,  n:io«  *:«  und        Sanhedrin  2,  Sifre  npv,  Nidda 

•liiy  D«.  17  a,  Raschi  Batra  24  a\. 

üyh''_  Elia  b.  Schemaja  [iM^i«]    anstr  Schönheit  Zahlal  60. 
D^3lpV'  Mose  P]«  in«o.  DM'^ii' Gespräch  Elia  Asharot 

D^pw^.  [auch  Jehuda  Haie  vi  V:n        Str.  128. 


DMm  Ofan  ^':i':i. 
D'^prit:'  Aboda  nmir«. 
D^rni^  Amitai  nrna  t«,  Serach 
Barfat  a.  a.  0. 


Wiio  nn^i  Diw.  239],  Eliesei 
Baraita  bei  Jalk.  Gen.  f 
14  c,  Salomon  b.  Jerucham 


[n1^-D^^B>  Kalir  Hüttenf.  2  und 

8.  Azeret,  D'bp^. 
hij>  Saadia  S.  26.] 


[Kalir  nn  (noi«),]  Elia  Jozer    u>-i;^p  [Exod.  31,  10]  Sei.  7:10« 

niiJ«,    Bakascha    üh'iy  pi«,       nrn. 

Gabirol  ^:iK>':.  d^diw  Mitte  Jakob  Ofan  p^T. 


—     377     — 


D^:nn«  Gabirol  n:r  n«i.  Peticha    n^^iiT  Isaac 

ü'^Yh^i  «m3  u.  A.  Ende. 

Wön  Simeon  [Silluk]  Neuj. 


Kimchi  Asharot 


II.  Männlicher  und  weiblicher 

CTi«  Simeon  Wochenf.,  Isaac 
b.  Mose  Jozer  h»,  Selicha 

nr     Binjarain    b.    Samuel 

Wochenf.,     [Jalk.     Ezech. 

10b]. 
D*-inT«  Ofan  -ins  ""SJ«,  [Elieser 

b.  Natan  f.  19a]. 
üTibi  [nn^3]  Saadia  Gebote. 
n^:i'i''i2  Eeschut  Bereschit,  Je- 

chiel  ^DiB«. 

nr  Mechilta  nh^i. 
[D%nj  Meir  Fjin  üv  n«.]  (S.  376) 

nr  Kalir   Silluk    Hüttenf., 

Sei.  iiif  ^hy^QD. 
D^:iJi     Serach    Barfat     Hiob- 

gedicht. 
D^jl'^pn  Silluk  Schacharit,  [Binj. 

b.  Samuel  nj8  n^i]. 

nl-  Gesang  niToi  d^v^«. 
fD^jJO"'  Baruch  'n  ']':  u.  A.   in 

der  Bedeutung  Tränen,  so 

wie     poT     bei     Menachem 

(Schreiben       )  und  in  Sei. 

':n':  "]!  "]«  und  sonst.] 

nr  Kalir  Silluk  Sachor. 
W^fili  Gabirol  Asharot. 

nr  Binjamin  nniJfa. 
wnn  Verständnis  Binjamin 

[D^om  und  monn  Pism.  pn« 
pitt>'7  Neuj.] 


Plural  bei  demselben  Worte. 

[ü'^bn  und  nlbn   s.  u.   S.  397, 

Gabirol  Silluk.] 
[nl3«T  Kl.  [:iKnKi.] 
[D"'3nT  Isaac   Kimchi    Asharot 

f.    102  ö,    Binjamin    m^yi, 

Kalir  n2K>.] 
□niT  [6n3im  ^«)  Moseb.Kalon.] 

[nr  Simeon  dik.] 
an^an  Beulen:  Sei.  m«iK>:  i^S». 
cnin  und  nmn  Elia  b.  Schemaja 

wa'hn  Mose  b.  Esra  "«jod  und 
D^jioK  03^*:«  [und  'n  ^B^o  ^3]. 

nr  [Sota  47  a]  Leonte  Pe- 
sach-Jozer. 
[D^:2in  Sei.   lonn  i:n:K,   Isaac 

nr  Kl.  npi:in  'n  Y?]. 
n^nn  Leonte  Sulat  «in  nn«. 
[Sel.n^na  b«"iK>^  u.  mb3i:D  noi^«.] 
nr  Klage  nmm  nD*««,  Bin- 
jamin ^jp^  n'ron. 

[°'?in 

n1-  Kalir  Purim  Ende.] 

nr  Kalir  Geschem. 

D^jw^.  und  mjw^  Jehuda  Halevi, 
DW  s.  oben  S.  376. 

nr  Binjamin  mx3  \i^«. 
DnlD^.  [Kalir,  Jose  Aboda,]  Jo- 

chianan  Hakohen,  Wochenf. 

Schabtai  '':1t:>i?>,  [Isaac  Haie  vi 

Ofan  ^ip  im]. 


—     378     — 


[WCrY  oben  S.  376, 
nl-  Binj.  b.  Sam.  N.  2.] 

nr  Joel  Halevi  pnx  'n. 
[wiY^h  Menachem  ^:iyo.] 
[nnmp  Jehuda  Sei.  nB\] 

nr  Josippon  p.  42. 
D^p^ino  Joel  Halevi  n'jK  'tk. 
D''JlTo  Kalir  Geschem. 
[D^«l3no 

nl-  Hosch.  m«a^n  Mbs  •]:yo'?.] 
ü'hvo  in  ^t^bsn  ^«  [Neila  röm. 

(anderswo  ist  aus  Midrasch 

h'^riD  Höhlung)]. 

ni-  Mos.  b.  Kai.  in  b^yio  no.] 

nr  Abenesra  Ps.  79,  1. 

wanho  Schabtai  Sulat  nov«. 

D^niyp  Binjamin  nnsj  j«. 

[D^Tio  Sei.  Drn  j:io«. 
nr  Menachem  rhu».] 

D^pino. 
nr  Mose  b.  Esra  ^«boo. 

n^nv  Raschi  tn,  Joseph  ^ovoti*', 
[Hosch.  M^N  ^K,  Menachem 
Schreiben  im  Eingang]. 
nr    Menachem    b.    Seruk 
Schreiben  f.  [65  a]  ed.  Luzz. 

n^l'^DJ  Josippon  p.  97,  Tan- 
chuma  67  a,  Mose  b,  Kalo- 
nymos  D^^iJf«,  Baruch  pjn, 
[Nissim  (B.  d.  Fr.  605)  u.  A.] 
nr  Mischna  Abot. 

nl"  [Sei.  njNNT  iidt«]. 
D'^l'iD   Meschullam   b.  Kalony- 
mos,  Simeon,  Grabirol. 


[D^jimp 

nl-  Sei.  ü^m  idb«.] 
D^>13?  Jozer  im«. 
DntDV_.  Zahlal  Hymn.  Zeile  45. 
[Q^jry  in  iw  ^jn«  Hosch.  rt3y 

D^inK.] 
Dvnne    und    ni:1"inD    schreibt 

Menachem  b.  Seruk. 
[nl3^  Kl.  pi«n«i.] 
D''mi:  Geschrei  Salomo  'ojn. 
D^:3if3  Sei.  m'rjnw  nor«,  [Raschi 

«ii: . . .  'n]. 
[D''m"i  Einheitsgesang  Tag  3.] 
[□^etr^i 

nr  Menachem  Schreiben  33a.] 

nr  Kalir  Hachodesch  [von 

nni^  in  nnna'^]. 
D"'Ji''JK>  Isaac  Kimchi  Asharot. 
D^bnK»  Isaac  Giat  ^a  b,  Jehuda 

Halevi  'n  Di^a. 

nr  Bakascha  ^bip  yoty. 
n^an'rii'  Hymnus  pnty  •'':"'«,  [Hosch. 

nl-  Klage  pi«n«i. 

D^pl':ii>. 
nr  Bamidbar  rabba  254  a. 

[D^ppK'  Tröstung  nnn  D''0^3.] 

Dnjjnn  Isaac  Ofan  i«i:>. 

D''plnn  ihn  Sahl  bei  Mose  b. 
Esra  ms.  f.  142  &,  [Mose 
b.  Kalonymos,]  Mose  naiyo 
und  -n  DNn^K,  [Binj.b.  Asriel]. 

D^DTin  s.  oben  S.  376. 
nr  Salomo  Aboda  Abt.  42. 
(S.  377). 

D^Nibnn. 
nr  Klage  ypn^  dk,  Sei.  piK 
nr3  und  'rsn  nn»  u.  m«iii>3  "p'jK. 


379     — 


nr  Simson  a^n  k^tb  Anf. 
nr  Sei.  nn2f  uibc«. 


[D^oibyn  s.  S.  408.] 
D"'oipn  Peticha  ^mo. 
[D"'Oij?"in  Salomon  c.  18.] 


Beilage  7.    [S.  119]. 

Bereits  Hosea  14,  1  ist  nnn  s.  v.  a.  nnn.  Die  Plural- 
Endung  nr  ist  bisweilen  aus  der  Endung  niK"  entstanden, 
z.  B.  nrixiiTD  (Mischna  Erubin  8),  nr:nDO  (Bereschit  rabba 
53),  nrXBp  (j.  Nidda  2,  1  von  KDB'.p).  nrbi^n  kann  auch  dem 
Singular  n'h)bn  (Wajikra  rabba  19)  angehören.  Peitanische 
Beispiele  sind: 


n1''pin  (Raschi  ^din). 
nl^rjn  (Jechiel  nmtoN). 
nl^a^on  (Raschi  ib.). 
nl'^Dp   (Raschi    ib.,    Isaac  ^:^^ 

nl^jjo  (Aruch  yo  statt  mvo  wie 
Zahlal  64  hat,d.  i.  Q^yo). 
nröj  (Jechiel  ib.). 


n1^«^^B  .(Kalir  htd:«). 

nrr3ti>  (Versöhn,  "insn). 

n1^:i:i{:>  (Jechiel  ib.). 

nr3nb^[j.  Nedarim  1,3.]  Hecha- 
lot,  Sar  Schalom  bei  Aruch 
ID,  Kalir  ^yi  «ir«,  Versöhn. 
Tisn,  u.  A.  ni.) 

ninwn  (Raschi  ib.). 


Beilage  8. 

Infini 

pvab  (npn)  Sei.  mDis  nb«. 

^üno  (njn)  Saadia  ^n». 

|lDn    (non)    Isaac    b.    Rüben 

Asharot. 
]'\nh  St.  nn^  Hosch.  ly^'  nj3  w«. 
fimn^  und 
püDnh  Kalonymos  131Bsk.  [vgl. 

paB>\nb  Mezia  58  b]. 
l'nz'S  Sei.  ^3  "h  ms. 

r|3"i  Kalir  Geschem,  Isn':  Klage 
niD«  ^0^,  Jozer  n^B>Niao  nr«. 
[mnb  Kalir  Geschem.] 
ünb  Simeon  7.  Pesach,  Klage 


[S.  120.] 
tive. 

[nn^  Meir  Sulat  nnn«.] 

[I^n^  Elieser  "'JD  n«.] 

[l^n^  Abraham  iraiy  dk.] 

[iBjb  Sei.  ni3  ir^iv  d«.] 

IDD^  Jechiel  nn^n  ^j«. 

lp:^:  ^n^nn  m^«  «j«. 

[''p':h  Mose  ^mpn  nn«,  Elieser 
^nh»  ':«.] 

I^p^  Schachar.  IBDO  f"*«,  Elieser 
k  Natan  Jozer  ^:is«.  [Auch  im 
n^t:'«-i30  m«,  Elasar  «in  nn«.] 

[-j'rjjb  Hechal.  c.  26.] 

[Dby>  Sul.  8.  Azeret.] 

[I^ynb  Salomo  Aboda.] 


380    — 


l^flV  Saadia  Asharot  38. 

■'^n':  Jehuda  Jozer  gr.  Sabbat. 
''mh  Elieser  b.  Natan  Jo- 
zer ^ilBS. 

I3"in^  Schäbtai  b^n  b». 

^:mnb  [nii]  Kalir  n3ti>. 

•'ti^pn^  Kalir  Purim. 

^^pnV  Kalir  Hachodesch  (Schi- 
bata).  (S.  378.) 

[^Dnnb  Binjamin  m«  *j^S«  Min- 
cha.] 

[nifn^  Isaac  b.  Meir  ^^y  mV«.] 

[^5?u>n^  Tobelem  Maarib  7.  Pe- 
sach.l 


■"jjnn^  Salmon  b.  Jerucham  in 

cod.  Leyd.  41. 
Vnnb  (njjn)  Jozer  Chanucka. 
ntpb  Kalir  Keroba  Neuj. 
nD^"»!?  Simeon  Wochenf .  [m'jtJ^n]. 
natr^^b  Binjamin  rans,  Sei.  »3» 

D^omn  pn«. 
[V^^hü  (nv^)  Sei.  D^ti'N  ins«.] 
n^rvh    Judan    Hakohen    zum 

17.  Tammus  röm. 
niK'jynV,    m«ipnV     Ofan   maa 

m«;     s.    Arnheim    Jozerot 

S.  295. 
nl3p  Salomo  "j^^qV  »nn. 


Beilage  9.    [S.  121]. 

Die  zweibuchstabigen  Formationen. 

I.    Form  Ti\ 

[nnj?"!  Kalir  Keroba  Pesach.]      [ly  Buch  Jezira,  Kalir  Neuj. 

[ilD  Abitur  pi«  dm':«.]    '  und  Geschem,  Tröstung  pTi 

TD  Kalir  Wochenfest  [^:3p  'n,        d'jij?,  Meschullam.AuchMidr. 

Hosch.  nan«  fvo^].  Ps.  139;  ist  vom  rad.  ii2f.] 

*f*y^  Kalir  Schekalim  und  Pu-    ny  Kalir  Para,  n:io«  ^?:>:«  Saad., 

rim;  m«  ''O;  Jechiel  Keroba        Elieser  b.  Natan  msDK. 


Esther-Fasten.     [Vgl.   Jes. 

8,  10,  lifj;  und  nn.] 
D«^  [nn«^]   Jehuda   b.   Mena- 

chem  gross.  Sabbat. 
p):i  [np^]  Salomo  jnyn. 


^j?  Keroba  Neila,  Salomo  noK  dk, 
ni  Ben   Ascher  S.  57.   Kalir 

Purim,  Sei.  nyi  piK,  Jehuda 

Sulat  nD\ 
i:>T  führt   Saadia   im   Jezira- 

Kommentar  an. 


n^p^  [vgl.  ppy]  Sei.  fnn  pi«. 

'?««  [^'«1«]  Kalir  Purim  [Keroba]  und  Elieser  niBD«;  so 
lesen  alte  Handschriften,  [z.  B.  Ms.  Breslau,  Hamb.  15, 
Reggio  in  fol.  u.  a.],  und  mit  Unrecht  hat  Moses  Büdingen 
emendiert.  

II.   Form  K>33. 
^:  Ben  Ascher,  Kalir,   Gabi-        Sei.  -pwa  h»  und  fn^K  rr», 
rol;  das  Gebet  nrs^B  dj?  n^n,        Ges.  »^lin  i.t'jk  u.  A. 


—    381     — 


nn  Meschullam  Aboda. 

htD  Kalir  Tal,  Meir  npn  rhan. 

[^rtjJB  Klage  Tison  ^ab,  Meschul- 
lam Aboda,  Jechiel  m«  fjs; 
pij?B  in  mn-'^D  nb«  Schacharit 
(Roman.).  [Binj.  nmjn  ^jn«]. 

THS  Kalir  Dekalog,  Salomo 
nbmn. 

["itt  Samuel  ^rp  njn.] 

[ip  Hosch.  t:>bB>  f3  1«  \voh;  "jid 
Sei.  ^on  b«  n\nb«.] 

VD  Kalir  Schibata  Schekalim, 


Simeon  7.  Pesach,  Jozer  ^dik, 

Sei,  n:io«  ^b>:«  u.  A. 
[HD  Elieser  b.  Natan  Hochz, 

Reschut.] 
mp  Kalonymos  man». 
P]ip  Isaac  Jozer  Hachodesch. 
[«1t:>  Sei.  Kip^  ^0  pN  edd.  Cre- 

mona,     Worms    nach    Ps. 

89,  10.] 
■pK?   Dunasch  v.  aD"iD;   Mena- 

chem  b.  Machir   Sulat   pK 

rano,  Isaac  i:«^3n\ 


(S.  379.)    III. 

E51  Kalir  Purim,  Salomo  Aboda 
Abt.  2;  D^mno  n  i^ik,  Ga- 
birol  pHD  pn^:?,  [Tobelem  i« 
n^iTK-io]. 

D^Bn  Raschi  :«. 

nto^n  [nts^an]  häufig. 

nj  Kalir  Schekalim,  Saadia 
[bei]  nn^  neu»  13  und  74, 
Hymnen  "'Otri  Tn«n  und 
n^yu^iD^  ^moK,  Hosch.  pob 
niB.   Sei.  ^yj?  ^n«i:>:  -p^N  und 

p  Kalir  Sachor,  [Kl.  moK  ^o^], 
Mose  b.  Kalonymos,  [Amitai 
Sul.  "j^nan«,  Binj.  b.  Sam.  N.  2]. 

rjB  Tobelem  gr.  Sabb.,  Jehuda 
b,  Menachem  Jozer  Wochenf. 
[Binjamin  b.  Samuel  Musaf 
Neuj.,  Salomo  Pesach- Jozer.] 


Form  ts^an. 

■jn    Kalir    Geschem,    Hosch. 
["jtyoj    3K     fvoV   und]     n:yn, 

Tröstung  9.  Ab. 
:)c   große    Halachot    No.   36, 

Kalir   Sachor,    Meschullam 

b.  Kalonymos. 
[D^Jiy  Jehonatan  na2>  Dr.] 
mif  [rxn]  Abitur,   Isaac  Giat 

Aboda,     Binjamin    "»^    pK, 

Raschi  nban. 
pif    Kalir    Sachor,    [Binjamin 

mtra«:  n:f2f]. 
nif  [n^ifn]  s.  unter  I. 
^y  [^yri]  Meschullam  Aboda, 

[s,  auch  S.  392]. 
n:ip    [rS:?.!]    Mose   b.  Kalony- 
mos. 
p^n  [p^nn]   Salomo  b.  Samuel 


IV.    Form  nh:. 

n«.  Von  na«  leitet  der  ge-  n«KalirKeroba.  Neuj.,  Schach, 
druckte  Kommentar  3«3  B3  Kalir,  Amitai  Sul.  nrna  tk. 
(Kalir  Hüttenf.)  ab.  [Hosch.  ^moN  "<:«.] 


—     382 


bi  Kalir  Hachodesch  und  Pu- 

rim,  Jehuda  noin  ^:«,  [Trost. 

rh'iV  p3'T  Ende]. 

hiny.  Sei.  irjiy  d«. 
['jij  David  ^üi  b«  DNnb«.] 
m  Joseph  Jozer  Chanucka. 
jn  Kalir  Purim,   Hachodesch 

und    inBB>«    n3^K;    zehnter 

Tebet  röm. 
Dn  PL  Wün  Schacharit.  n^on': 

[mon'?]  Sei.  J^f..  .'n. 
nn    [nm]   Salomo    b.   Samuel 

nn  17.  Tammus  und  10.  Te- 
bet röm.;  Joseph  b.  Natan 
Schreiben  in  iiyn  pN  f.  149  &. 
Partie.  D^"in  Kalir  Silluk 
Hüttenf.,  MeschuUam  Aboda 
Ende,  Elia  Ashar.  172, 
Menachem  Hosch.  pK  ^jidk. 
[Mordchai  Ges.  n^e^  no.] 

in  Keroba  Neila,  Saadia  As- 
harot  92,  u.  A. 

[hn  in  Tobelem  n^irsio  :«  s.  v. 
a.  Snn  fing  an.] 

^n  Kalir  Schekalim,  [Tröstung 
^d:n  ""d:«,]  Hosch.  a»  'ifinD 
pon. 

^n  Kalir  Hüttenf.,  Hosch.  fvo^ 
2113,  Binjamin  nn  ddk,  [Midr. 
Ps.  78  und  105,  Tanch. 
22^  wo  nj]. 

in  Kalir  Tal,  Salomo  b.  Je- 
huda ^ntyp  T«,  [Judan  Ha- 
kohen]. 

•;i4  [mvö]  Salomo  b.  Jehuda 
m)V  D«.  (S.  380.) 

[DTb  Mose  b.  Kalon.] 

1JT3  [■jnn^n]  Rehitim. 


[33  Joseph  Jozer  m3T«.] 

bs  Kalir  Geschem. 
bs^)  [mb3i]:  D^Kibn-joyi  Neuj;. 

[tDJ  Samuel  ^ry3  mn.] 

Don:  Raschi  •]». 

my^  [nnv^]  Menachem  b.  Seruk 
bei  Parchon  V.  me  und  in 
nun  'D  Anf.;  die  große  Pe- 
sikta  33  §  10  beziehet  ITJ?» 
auf  my.  Dahingegen  ist 
nnv  (Jakob  b.  Meir  mot!>») 
nach  n^3  gebildet. 

tsy  Kalir"  Hüttenf.,  Abodas 
von  Saadia,  Salomo  und  Me- 
schuUam, Tal-Gebet  D''ilOK 
(Roman.),  Mose  b.  Kalony- 
mos,  Elieser  b.  Natan  mQ3», 
[Kalon.  Sulat  ']rh\:.] 

[b^^  Salomo  Aboda.] 

\V^  Salomo  Aboda,  Binjamin 
Jozer  irn':«. 

Sr>y^  Kalir  Sachor,  Abodas  von 
Saadia  und  MeschuUam,  Jo- 
zer 7.  und  8.  Pesach,  Jozer 
1KDK,  Schacharit. 

^s  Kalir   Purim,    [Achimaaz 

tJ>^N.]  • 

y^  in  n^ir>Ni  mm«,  Kalir 
Schekalim  und  sonst,  Abi- 
tur Aboda.  —  nn^fö  Kalir 
Pesach-Keroba  und  ro^^ 
nn::«,  [Reschut-j^o^«,]  Tobiab. 
Elieser,  Sei.  iroiJ»«  d:dn.— 
^ri^ö  Kalir  Wochen!,  ns""« 
^msDn  und  Schibata  Sche- 
kalim. —  [Hosch.  ^moK  ^:».] 
mQ  Salomo  'n  "j^. 

I2f  Jose  b.  Jose  Aboda,  Kalir 
[Pesach  Keroba],  Sachor  und 


—     383     — 


Purim,  Saadia  Asharot  75; 
die  Jozer  von  David  b. 
Huna,  Meschullam  und  Jo- 
seph b.  Salomo,  [Hosch.  fyo^ 
n^on], 

ip  Amitai  no'?. 

[fp  Schacharit  Roman,  »b  lyi.] 

vp  [j.  Sabbat  4,  1].  Als  Infi- 
nitiv bei  Isaac  mpnif  ):n\ 

liTi  (Jerem.  2,  31)  erklärt 
Bamidbar  rabba  für  Sprach- 
gebrauch der  Mischna  von 
nn,  wiewohl  schon  Hosea 
n  hat,  [s.  Jalkut  Jerem. 
§  267.] 

[TT  Sei.  ^ip  ni:?.] 

Y'inh  [nmb]  Elia  b.  Schemaja 
^phn  nn«;  -^^i:  [•p):£ih]  Kalir 
Mincha,    Jechiel    ms    v\»;' 


yyh  [n']:imh]  Salomo  b.  Je- 
huda  W10«. 
VB>  Jose  b.  Jose  Aboda,  röm. 
Aboda,  Kalir  Sachor,  Jozer 
von  Meschullam,  Mose  b. 
Kalon.  und  ^aiK,  SulatPesach 
üv  DT«;  Jechiel  Keroba 
Esther-Fasten,  ny^  [Kalir 
Keroba  2.  Pesach  Anfg., 
Samuel  ^r*;D  mn,]  Binjamin 

[i^   Saadia  Aboda.] 
[i3t5iJ>  Salomo  uio«.] 
jjn  Jechiel  "iian  ^:s:  ^nyn. 
Vp  [mj?n]  Kalir  ^ron  ^d:n  und 
Pesach-Keroba,  Salomo  d:ok 
i:yin,  Jakob  b.  Meir  niü'^», 
[Tobelem  Dekalog  Ende;  vgl. 
hierüber  Tam  in  n^^^n  S.  45]. 


Beilage  10.   [S.  121.] 

yih  vor  dem  Verbum  finitum. 

I.  nw  i^bb  Hosch.  D^on  fyo^.  (Siddur  Kar.  T.  3  f.  99  a), 

••nri  «'jb  Kalir  Schekalim.  [ed.  3  f.  171  a]. 

lojjts    i*^^    Abraham    bj?    ^^'?«  ^'jiyo  iSS  Schacharit. 

Siddui-  Kar.  T.  3.  —  wrsia  nbh  Kalir  Dekalog. 

i6b  ist  biblisch  (Jes.  65, 1).  iD^^B>n  -ji^  Elia  lop  D^a^iN. 

[2.'  Chron.  15,  3.]  (S.  381.)  [ffmn  -jn^'  in  nr  p  djd«.] 

[nyoK>  ihb  Tekiata  noiJ».]  D^pm    inb     [Simeon     Keroba 
[f^b  Elia  m'j«  'n.]  Wochenfest]. 

[D-'JViyiD    ü*:     Schabtai    Ofan  [unib  ib.] 

Pesach.]  nii:>  Inb  Binjamin  Jozer  irn^K, 
famo    bjn   hb    Jehuda    Ges.        Ges.  nti>^tr>N. 


2^3D  ^3ti>l\] 

[y-iDn  l':^  im  Mostedschab  iö)»b 

nt^iyi.] 
T';  hb  Binjamin  -13:111  ^"W». 


[onoiJfD  n^b  Elieser  b.  Natan 

T   ; 

Hochzeit-Reschut.] 
nD03  p]DD  s*^3^  Jechiel  Keroba 
Esther. 


-nnn   1^^    Abraham    b»n   noK    ai!>b  Sei.  nm^  nom. 


384 


m  bv.^  Leonte  DNnj«. 
^'D^Ciinh  Kalir  Pesach-Keroba. 
n'\rh  Hosch.  D^on  ^yo^. 
■ibwj^  Kalir   Keroba   Purim 

nTb  Klage  ^^':«  n:sn. 

^ifw^  daselbst. 

■'IjjTn^  Natan,  Aruch  ms. 


^^b  Ofan  Neujahrfest. 
n«:i  riKj':  Mose  tsyo^  b«, 

TT  T  ^ 

l'i^'h  Kalir  Geschem  nnB\] 
[•uyu'ib  in  nD3  mif  ^ni:«.] 
[■"iinb  Meschullam  Jozer  nmo«. 
[^ih  Tobelem  n^K>Nio  i«.] 
[pn^  Tekiata  insN.] 
[nns";':  Kalir  Geschem.] 


II.  [ppna  Kalir  Wochenf.  ms.] 
nnna  Kalir  Sachor  (Schibata). 
iDpn  Saadia  "inon  b«. 
in''Dn    Zahlal    Hymnus    Zeile 

193. 
b^M  Sei.  SDT  IV  li'W«- 
lit^sni  Samuel  ■pointJ>. 
[riDn  Simeon  b.  Isaac  tidn.] 
Vin  ^M    Zahlal    189    [ähnlich 

dem  \r\T  ^33  der  Mischna]. 


)h2  Jehuda  Tibbon  Herzens- 
pfl.  8,  3  §  13  „an  das  ib". 

^"'mNn  Joseph  b.  Salomo  Jo- 
zer Chanucka. 

«ti>n  ^D3  Kalir  Keroba  Sche- 
kalim,  wo  die  Parascha 
bezeichnet  wird,  wie  beim 
D  (s.  unten  nnriD)  der  Vers. 

[mp^  ^b  Kalir  .Tal,  vgl.  Mi- 
cha 5,  6.] 


III.  "innyiifs  große  Pesikta  30.  [djd  Saadia  Aboda  Buchst.  3.] 

nbwD  Das  kurze  TT)  no«.  nyiinD  in  d^b«  iin  bs. 

[ibys   in    njio«!    no«    Siddur  n^tyyD  in  moibyn  pno  nn«. 

Saadia.]  [nonp3  Sei.  "jny  un«.] 


b«ln3  Saadia  Ashar.  39  u.  100. 

ppDins  daselbst  70. 

[pinnD  und  w:)m  in  nay  ^rp  njn 
cod.  Fez  Leyd.  f.  236.] 

jinK^piis  Saadia  Aboda. 

mynnD  und  ibbsjs  Saadia  Ge- 
bote. 

nn33  Isaac  b.  Rüben  Asharot. 

»ins  {"h  iTiK). 

"l^iD  OnBU>  Kipn). 

nnns  Elia  ^mn«. 

nD«:D  Keroba  9.  Ab  span. 


ripnpriD  Zahlal  53. 
n^VM  ders.  163. 
[nnyiD  Kalir  2.  Pe- 

sach  N.  3  l  u.  oft. 

[mp  daselbst  N.  2 
im' Zahlal  225. 
jrpens  Abitur  Aboda. 
^n\^:3  Abitur  Neila. 
b«J3  Jehuda  Halevi  n'jini  S.33. 
m'^bsi^ns    Isaac    Halevi    Sehe- 

kalim. 
^m'G  Joseph  an^D«'?  ,T  (Trip.). 


—    385 


«3:03     Schemarja     pB>K>     |0K>  hauptes  Esra  b.  Schemarja 

(Cochin).  Gaon  anf.  Dip^  D^om  ■j'jo  (cod. 

nriifin:?  in    dem   Remissions-  Uri  298). 

formular  (S.  382)  des  Ober-  nppnD  David  -j^nH 


^jnp:j?3  Meir  b^D  no«. 
"'TS^ns  Natan  Aruch  msf 
^:-ion:in3  Kalir  mo  nii:^. 


•imtj/nns  Klagel.  try  nt^K  iidt. 
^npT3  Maarib  pi^n«. 


Kalir  3B^f3r3   (^p  «i:»«),  [':]vn3 

(nrm),  nisn?  (Schlußtröstung 

des  9.  Ab). 
Joseph  Tobelem  «ip«3  [Hosch.] 

(Tn^  WK). 
Joseph  b.  Isaac  npn3  (Sei.  pn«.) 
[Jos.  b.  Salomo    b^mw   (Cha- 

nucka  Jozer).] 


Jechiel  nnpns  (iijn  ^jn),  -inn-vs 

(nn^bj  nn«). 
Kalonymos  b.  Schabtai  n:3nnK3 

(pjJIK). 

Elieser  b.  Natan  1^3133  (nnnn  n«). 
Ephraim  n3:B:3  (n^i3f  D^-I'7«). 
Ung.  nonn3  (n^öh  nbyn). 
[3K>pr3  (n3r  "j^k  an«).] 


"iny^p  Simeon  Neuj.,  ebenso:      im  nifixb  Tobelem  n33^N. 
VJCp  Abitur  Neila  (Trip.,  aber    ^PilJS  Zahlal  181   [so  viel  als 
ms.  cal.  hat  pD  npn^m.  der  Zahlenwert  von  ^mj]. 


Beilage  11.  [S.  122.] 

Beispiele  von  peitanischen  Wörtern  bei  Saadia,  Abitur  und 
Gabirol,  von  talmudischen  bei  spanischen  Dichtern. 

Saadia  in  den  Asharot:  fllJn  (Str.  36),  nsf^^  (59),  !f]33in3  (70), 
nip^p  (40),  p^ihn  (41),  "ino  ^ö3n  (52),  n^jpin,  f  n:?.,  ^«nnb  (59), 
1133^  (76),  i^3n':i  (60),  .THT  (61),  rnvi-Q  (62),  ns^na  (96),  ^T^nb  (96), 

In  Aboda:  ^3,  n?n,  fnn,  f3"i3,  ü"  na^BD,  b-'tr^sn,  b^^Tn,  ts^pnn. 

In  Selichas:  r|b,  p]^y,  rj'jp,  an^,  'n"»??!!,  'nnny,  Dinn,  n^i3U>«,  -innain, 

•inn3=in,  nn^3,  ^ik,  nnts«;.,  onn«. 
In  Hoschanas:  ns^bi,  nn^po.  Sonst  auch:  n3ln  (T3n),  nnl«,  nrin«, 

die  Formationen  nnn  (m),  nm«  (niK),  ddIk  (d^d«),  jjjjlp  (yjpi 

Ezech.  23,  23),  wie  Dunasch  tadelnd  bemerkt  (s.  Luzzatto 

Orient  1845  LB.  S.  676  fl). 

Zuns,  Synagogale,  Poesie.  25 


_     386     — 

Joseph  Abitur  in  Hoschanas:  n:on,  n^i^p^,  n'rm,  n^'irh,  ninln, 
nfv.p,  p'V?,  nrij  n^so,  F]=ib,  [mnro  nanpn]  (S.  383). 

In  Keroba:  nirij;.,  nrnp;  in  Aboda:  iipa,  alDno. 

In  Selicha:  i'^Xr  "t^V^- 

Salomo  Gabirol:  "iba':,  DDmnp,  ij^op,  D3D,  wnn,  D^j?"i«,  ^'7DB> 
(TKo  ly  \DW);  112^,  mn\  !:>Dl:,  i5i>:i,  didt  ob  n^obiB»);  ilnyo,  p^m 
(Dn  ly^«),  ^=in"i,  |>ö5i'n  (Ashar.),  nwiö,  n^on^  (D^JK:iy),  ^sb  0q3  hd«), 

^2h\  (-[oon«),  f-iD  qni  pN),  yilT  (Vstrs  ^isi).'  Vgl.  M.'  Sachs 
religiöse  Poesie  S.  27.  [ppi,  n^nu^,  Di':;^,  D^sno,  nT3n,  piK, 
i}n  (San.  Sachs  S.  25).] 


[Abenesra  D^oni:  wyo  mms).] 

Isaac   Giat   Keroba:  bjJJ,  "inin^p,  «oiD,  D^^p,  r^D,  fND,  nniB, 

n^pOr  nTijn,  iTO;  ferner  niTn  ipb-')  pDD  Zweifel  (f^«o  i:>^). 
Mose  b.  Esra:  n;in  (Neila),  ^ni3  by_;  n^pwv./  nv;p3,  fWi  Tiba 

("piy«),  n^^-"!^  (ni6:),  [■i\ni.  Mincha,  nb'no,  ninyo,  n?  (nnp)]. 
Jehuda    Haie  vi    (in   Gedichten   und  Gebeten):   w,  DirplN, 

[nsis,  i^iN,  nrpij',]  p:pp,  ninö,  n-uviis,  toi,  f^aji^'iij^,  T-inK>,  nlnsK^ri, 

n^p;^,  iT«"),  n^ünn,  ^n"-]3  ^5;a,  ^iv.,  n=Di,  nlriD,  riin^s,  [ny^r  rispin, 

vgl.  Sal.  Dubno  nann'?  D"'7y  Ende]. 
Isaac  Hanadib:   tiriin,  DDp,  pTW,  ^sny.,  bor«,  fma,  fl^nv,  f1''V1. 

Aben  Albalag:  nimi,  |>15?./  niynp  nn^  p3). 
[Chalfun:  HTny  (nans  n^in). 
[Ungenannt:  m^J«  nni5>  ^u  -j^«).] 

Beilage  12.   [S.  122.] 

Nominalformen. 

Der  gesamte  nachbiblische  Hebraismus  gehört  noch 
immer  zu  den  vernachlässigten  Disziplinen;"  die  Philologie 
begnügt  sich  mit  Buxtorfs  Wörterbuch,  trotz  seiner  offen- 
baren Mängel,  und  wenn  auch  viele  Wörter  —  so  die 
meisten  in  den  nachfolgenden  Vei*zeichnissen  —  dort  teils 
vermißt  teils  nicht  nachgewiesen  werden.  Über  das  Alter 
und  die  Quelle  der  bekannteren  Wörter  läßt  dasselbe  meist 


—     387     — 


in  Ungewißheit.  Bei  nT'ON  z.  B.,  welches  in  Mischna  (Kid- 
duschin  1,  6),  Tosefta  [Kidduschin  1,  Pea  4],  Mechilta  (nn^  9), 
Sifre  (-jmbvnn,  nsi),  palästinischem  (Sanhedrin  11,  5)  und 
babylon.  Talmud  (Sota  32  &  und  sonst)  und  oft  in  Midraschim 
und  im  Piut  zu  finden  ist,  wird  nur  „Rab."  angemerkt. 
In  den  hier  folgenden  (S.  384)  Beispielsammlungen  sind  auch 
mehrere  talmudische  Wörter  deren  der  Piut  sich  bedient, 
so  wie  analoge  Bildungen  nichtpiutischer  Autoren  mit  auf- 
genommen worden. 
[Y%  Joseph  üvn  vnr,  Ges.  phn    [Fjin  Joseph  pv.] 

I^in  Saadia  Asharot;  Binjamin 

nb^ms,  [Hadasi  36]. 
mn  Schabtai  und  MeschuUam 

im  Jozer  Pesach;  vielleicht 

auf  mn  Tinte  anspielend. 
bpn    Schwäche:    Schacharit 

il^o^«];  Hosch.  npc:  a»  ^yob. 


njr.J 
s]:«  Kalir  Schekalim,  Hüttenf. 

[Binjamin  niK^a«.] 
pj«  Schacharit,   Hosch.  -piyK. 

[Pesach-Keroba    pJK,   Isaac 

b.  Mose  ^^^K.] 
"l")«  Heilung:   Keroba  Scha- 


charit, Sei.  moD  p«  und  Dtr>N    rf^n  Kalir  Purim. 

F)nn  Kalonymos  Klage  Tno«. 
"icn  Simeon  Keroba  Pesach. 
DDt:   [d^ddd]   Hosch.  |n^«  ]^Qh, 
Kalir  Mincha,  [Jannai,Binj. 
b.  Sam.  N.  2]. 
Zauberei:    Gabirol   In-    [F|ot5  Sei.  iiK^yi  msD  '^^'ja  (s.  u. 
troduktion  des  Magen  Scha-        S.  451).] 


11K  und DniN Kalir:  Hosch. non« 
und  Dekalog.  [Simeon  Dekal.]. 
^ff"}»  Rede:  Kalir  Tal.  Aboda 
nmi:'«  und  sonst. 


Charit. 
r|nj  Jechiel   nm«,   [Memorial- 

ged.  hm.] 
m  Salomo  iwn. 
Di:    Schabtai    Jozer    Pesach, 

[Binjamin  Sul.  nt^«]. 
m  Kalir  Magen  Versöhn, 
^^n  Gebühr:  Kalir  Purim. 
[t!>pi  Simeon  -p  ]«,  Isaac  ^bs  ■'^« 


[bot?  Simeon  Sulat  ^«  Ende.] 

^^p  Kalir  Tekiata  "ist,  Schi- 
bata  Schekalim;  Saadia  As- 
harot Einleitung;  Sei.  in«n 
Dro  [und  nyosi  np«  Trip. 
Joseph  Sei.  mi«]. 

i:^p^.  röm.  ^did«  d^sid«. 

bbs  Silluk  Schacharit  röm. 

p]D3  Mincha  niDT  ^d. 


pni  Kalir  nnx«  hd-'K,  Jechiel  rj«  hp2  Schacharit;  Joseph  Hosch. 

m«,  [Simeon  Zwischensabb.]  ips>:  n«  fvob. 

aiiAbiturMincha,[JosephDn;i>^].  i^h  Reschut  noo;  ■'pi2:o  moD  ms. 

j:in  Kalir  Pesach.  Luzz. ;  Simeon  b.  Isaac. 

[pn  Brand:  Sei.  D^Dii«  ff^n.]  [nn^  in  P]:n  nr  m«.] 


25* 


388     — 


"HO  Kalir  Silluk  Schekalim. 

3^0  Kalir  Geschera. 

Vfjp  Kalir  9.  Ab  [und  Keroba 

JPesach],  Simeon  Jozer  •j'^ainK, 

MeschuUam  Eeschut,  nn^^Don 

röm.,  [Tobelem  mnnn  ^nb», 

gr.  Pesikta  37]. 
[^bp     Joseph     V"i3N     Gabirol 

Silluk.] 
yia  Joseph  npriD  piK,  [Moses 

1^0  ^:q  m,  Tobelem  groß. 

Sabbat,   Meir  b.  Is.   Jozer 

118  '^^T)]  u.   A. 

yi:  Kalir  Geschem. 

[in:  Simeon  Sul.  ^«,  Jannai.] 

b}i  Kalir  Schekalim  und  sonst; 
Saadia  Aboda,  [Gesang 
nty^i^K]. 

b^:  Kalir  Hosch.  non«. 

DU^j  Kalir  Purim  und  Geschem, 
Saadia  sipn,  MeschuUam 
Aboda:  n'^a^:  Kalir  Illus- 
tration  der  Zehngebote  N.  1. 

bxi  Kalir  Purim  nnd  Pesach, 
Rehitim;  Hosch.  ^^iT  ny5:>inD. 

n?p  Erhörung:  Sei.  Dm2f  noin, 
[Hosch.  fDK  D^-I'?s]. 

l^p  Hymnus:  Binjamin  Ofan 
bp^;  Sulatnnn«  Tn«;  Isaac 
Halevi  m\ 

31p  Abitur  Mincha;  Pismon 
Tnn  T,  [Joseph  ontj'^  Baka- 
scha  -jn  •]«  'ii\. 

[^lp  Tobelem  Dekal.  Ende.] 

{K>3V  Salomo  <TiB>  nn«ty.] 

D2^.  Jehuda  b.  Menachem  Sulat 
Chanucka. 

fj-ij?.  Jechiel   mm«,  [Memorial- 
gedicht bm.] 


[1)2  Binjamin  nin«,  Meir  Sulat 
■  nan«.]  (S.  385.) 

3T3J  Leonte  ^K  ^n«. 

[t^V.  Joseph  Jozer  niDT«,  Elasar 
Zion.] 

I5|:j;  Simeon  min  [und  Jozer 
D^jiD«,  Isaac  ^«n  nn«.] 

d5?V.  Ephraim  noitr  'n. 

p]^^.  Sei.  m^':  ^n«,  Klage  ^oV 
moK. 

[f^5>  Kalir  Silluk  8.  Azeret, 
Joseph  üvn  vir.] 

p^jj.  [np^y]  Joseph  Kalai  -p^« 
und  öfter. 

Si^DV.  Saadia  Asharot  Einleitung. 

p]j?);.  Meir  Jozer  in«. 

JiV.  Sei.  i^Dj  m«n,  [^"nsn  148  d]. 

I^ljj.  Kalir,  Saadia,  Abitur  u.  A. 

inj?.  Gebet:  Sei.  njoK  ^^:»; 
Silluk  Schacharit;  Simeon 
b.  Isaac,  Jechiel  b.  Abra- 
ham, Elia  b.  Schemaja  piK, 
[Tekiata  hdön]  u.  A. 

]:q  Klage:  [Gesang]  ^nw  b». 

iIjd   Flamme:   Isaac   Halevi 

^|:p  Kalir,  Rehitim,  Binjamin  b. 

Samuel,  Eliab.  Schemaja  u.A. 
ybQ  Abitur;  Schacharit  "po^K. 

[Ges.  n:v  pbn.] 
ine  Zahlal  103.  140. 
1^^  [m^ö2f]  Sei.  pi3fo  niDi«. 
toDj?.  Salomo  'n  i^. 
ijni  Kalir  Silluk  Hachodesch. 
131  Saadia  Aboda. 
:i3l  Meir  Jozer  ti«,  [Salomo 

obiK  niK>]. 
D.^1  Saadia  Gebote,  [Sei.  2wn 

ir^nn]. 


389    — 


Din  Kalir  Dipl  nn«  und  Ha- 
chodesch,  [Saadia  und]  Me- 
schullam  Aboda. 

IB")  Simeon  Jozer  Zwischen- 
sabbat Pesach. 

Dpi  Kalir  Geschera,  Saadia 
tnpn,  Isaac  Giat  ^i^\  [niD 
1,  77.  fiDpn  D^iy  S.  36,  42 
und  ^'j^iiy  6/:  91&]. 

:i;3KJ  Jose  nbbnn,  Saadias  Glau- 
benswerk alte  Übers.  Anf.; 
Aaron  K.  iK^o  m^«. 

[B>JK>  Elieser  ■'oo  n«.] 

?]^^  Ende:  D^iypD^i  zum  9.  Ab. 
Im  Talmud  nur  im  Plural. 


na«  Saadia  Aboda;  Abitur 
Neila;  Akedas  von  Gabirol 
und  Meir. 

n?)  Kalir  Musaf  Neuj.,  Ver- 
söhnungsfest und  9.  Ab, 
[Amitai  Sul.  )ib  p«].        ^ 

rtiü    Pflaster:    Isaac    d:o« 

7122  Klang:  [Josippon  687,] 
Salomo  irjn. 

niD  Sünde:  Elia  yo^K,  Isaac 


hri2.  [Hechalot  Ende,]  Kalir 
Geschem ;  Isaac  Giat,  Eph- 
raim b.  Jakar,  Jechiel  b. 
Abraham,  [Meir  Jozer  yK^T^l 
n«]. 

bn2  Gabirol  ü'^^3ii,  [span.  Ke- 
roba  9.  Ab. 

0)^3  Menachem  b.  Machir. 

nyj    Kalonymos    b.    Jehuda 


("löK^  Mose  nQ'^p^i^n  pn«,  Gabirol 
inn  TN.) 

npt!^  Kalir  Hachodesch,  Scha- 
charit  n^  b»,  [Gabirol  Silluk]. 

(üpir^  (Mischna  Sanhedrin  8, 5, 
L  Chron.  22)  p^^j?  i'jü,  Kalir 
Hüttenfest,  Simeon  b.  Isaac, 
Jehuda  b.  Balam,  Jehuda 
^DDK  m\)  [Auch  Satanow 
No.  146  irrt.] 

[pp^  Menachem  b.  Machir'n  nob.] 

f]Dn  Leonte  dm3«,  Elia  m^jk  'n. 

yin  Tobelem  groß.  Sabbat, 
Mose  Jozer  ^:d  n»;  Gabii-ol 


iny  n:o«,  Jechiel  n>'7J  nn«, 
[Bakascha  "ji  ■]«  'n.] 

n^Q  Kalir  9.  Ab;  Sei.  mK>j;  \ih^ 
und  'n  nmn,  [Reschut  -po^».]. 

[ni;f  Saadia  Aboda,  Gabirol 
Silluk.] 

^1p..  [Negaim]  Rehitim;  Ver- 
söhn. ■jno-'N  ity«.  (S.  386). 

nn  Trauer:  Joseph  Hosch. 
nor«. 

no^  Jechiel  b.  Abraham  aip». 

[Vp  Salomo  •Taiy  nnsi^.] 


n^oW«;  Keroba  Esther- 
Fasten,  [Av.]  Carpentras; 
Mose  Riete  fivo. 

in:  Kalir  Geschem,  Rehitim. 
iym  röm.  Silluk  Schacharit. 

\fnj  Klagelied  d^jdhd  b^i«. 

bj;^  Kalir  Schekalim;  Scha- 
charit (röm.)  PjJNa,  Isaac 
Giat  DK>  i«3«. 


—     390    — 


i^j    Abitur   Neila,   Gerschom 

^jnj,  Salomo  131DK,  [Mose  b. 

Kalon.] 
)2^)!ji    Josippon    p.    74,  [^ip^n 

Schach.] 
asT  Saadia  iiM  ^:k. 
:)ST    Judan    Hakohen,    [Mose 

ins«  nyiN]. 
am  Sei.  nrnh  a«. 
in]  Verbot:  Kalir  Schekalim, 

Salomo  Jozer  Pesach. 
bm  Binjamin  b.   Samuel,  Je- 

saia  ^nDii>  nD"*«. 
plgl  Kalir  u.  A. 
f5?ü    Einwand:    Elia    hdd^«. 

Sei.    'jn':    p    i«,    [Gabirol 

Musaf]. 
nn?  Klagelied  D^JDnD  'j^n  und 

mi«    nn«,   Abitur,   u.   A., 

[Mose  b.  Kalon.] 
b»i^  Saadia  N"ipn. 
pn^    Versammlung:    Kalir 

Neuj.    und    Hütten! ;    Sei. 

ny^^pn  •jn'jnn,  [ Jakar  im  Zion 

\Tbv  -pa,  pl.  n^pn^.] 
ünb  Kalir  Sachor. 
2'^h  Kalir  Purim,  Simeon  Sulat 

mno«,  [Berachja  Nakdan  in 

tDjjb  Menachem  b.  Machir. 


])h    Kalir,    Tobelem,    Zahlal, 

[Gabirol]. 
njjo  Kalir  ^jd'to  t«;  Neila  pK 

nDoyü;  Euben  njjn  'n,  [Mose 

b.  Kalon.] 
pw  Kalir  u.  A. 
ijjp  (aram.)  Sei.  'rib  p  "]«;  Si- 
meon u.  A.  [Tosefta  Sanh.  2]. 
ijJD  Elia  b.  Schemaja  ^nn». 
an^  Saadia  Aboda. 
bn^    1)    Kalir    Musaf   hs^djk, 

Rehitira;    Meir  Jozer  rh»; 

2)  Gewieher:  Aruch  s.  v. 

Raschi  Joel  1,  20. 
pyy  Salomo  ^n^p  tk. 
[mi  Kalir  Mincha.] 
[:isii>    Binj.    b.    Samuel    nrm 

ü^b  nnyn,  Kalir  poy  ftintr^.] 
[onij'  das  rötliche  d.  i.  Weizen. 

Trost.  D^13  pD^l.] 
loj^K'  Menachem  b.  Machir. 
fV.KJ   Kalir  Tal,   Salomo   rh^n 

Kalonymos  mm«,  Elia^noKJ». 

und  Mb«  'n. 
2Nri  Rehitim  Ende,  Elia  m«. 
[ann  (von  2nn  oder  ann  wie 

Aruch    liest)     Meschullam 

Pesach-Jozer.] 
ayn     röm.     Schacharit      und 

Musaf. 


n^K   [Sukka  11  &,   13  a,    36  &]  ben,   Salomo   «lon,    Salomo 

'  keduscha  nrm.  nin«,  [^'OKt  78  c^]. 

■©n  Erröten:  Sei.  piifo  mDTN.  |sd  Kalir  Silluk  Para,  Isaac 

nno    Sei.    nnoa    ■}«    und    m  Halevi  Tochecha  nTrr,  [Je- 

32f . . .  Nn^K.  huda     Jozer     -pi^o«^     bn, 

ncp  Menachem  b.  Seruk  Schrei-  Saadia  S.  46:  -pJEDn]. 


^.    391 


iß.  387)  13p  Saadia  Asharot  52, 

Salomo  Pesach-Jozer. 
bip,  Jehuda  b.  Menachem  groß. 


Sabbat,    Schemarja    Mika- 
mocha  Para. 


[DpiN  Sei.  niK^vi  ncD  'r^b.] 
[0"«^«  (Meschull.)  Aboda  nmii»«.] 
^nl3  Kalir  Htittenfest. 
U>113  Kalir  Hachodesch,  [Ein- 

heitsges.  5,  Easchi  Kön.  I 

7,  26,  Sabb.  35«]. 
u^pU  Kalir  Geschem. 
t^jiln  .Kalir    Para   ^b^V«    und 

Schibata,   [Sei.   S«  mnnir«,] 

Elia  ^p^n  nn«. 
DDln  Mose   b.   Samuel    n   b«, 

[Isaac  Giat  mo^  noDna.] 
[p]tt^n  Abraham  Hakohen  Jozer 

mm  ':«,  Simeon  7.  Pesacli.] 
[iKJn  10.  Tebet  röm.] 
lölD  Salomo  Jozer  foi»,  [Sei. 

u^pl^  Kalir  ^jd^o  t«  [und  Mincha 
und  p  by  1»,]  Klage  ypn^  dk, 
Binjamin  iD^n  «:  S«. 


31^1''  Kalir  Tekiata  idt. 

F]pl3   Kalir   Hüttenfest    u.  A. 

[z.  B.  noT  njioK  S.  97]. 
uJDls  Kalir  Versöhn.  Simeon  pis. 
[b^3    Kalon.  b.  Jehuda    Sei. 

D^-nn«.] 
*^Dlj  Kalir,  Gabirol  [^^3]  n'^ühw, 

Menachem  not:':,   Abraham 

'jjlp  Kalir  Schekalim. 

i^ly  Gabirol  loon« ;  Bakascha 
"ja  "js  'n  ed.  1587,  wo  [Isaac] 
Salem  es  mi,t  fn':^  ver- 
gleicht; Mss.  und  Jochanan 
Treves  lesen  n'jy. 

[r]-nv  Raschi  Erub.,  Binj.  b. 
Samuel  Jozer  Wochenf,] 

[Dpiy  Abr.  b.  Chija  m'.i:  11.] 

^^öln  Anhänglichkeit:  Sa= 
lomo  i:^no!iJ'«. 


■iy.l3  Gebet  d^v^^'iq'?  ^mo«.  NomT]  Raschi  Nachum  2,  14, 

[inn    Kalir      Mincha      [edd.        Nissim  "inn  4«]. 

imi].  Dnl^  Isaac  b.  Jehuda  t«  ^3jn. 

Dnn    Kalir    ny»  idt,    Saadia  fni^  Hosch.  npDj  a«  ^vo':. 

tnpn,  Isaac  iisf  n^r,  [aram.  [i^P  bisweilen  st.  \VJP-] 


F]i5lD  Jechiel  n'jDn. 


■pi«  Heilung:  Natan  Aruch  ms. 


p3J  Jehuda  b.  Menachem  »bü\  [rr  Klage  ii:>K  ns  nD"»«, 
Abraham  b.  Mose  imsbo  Klage  ^b^JK  ^^  "•'rb«,  Ges. 
(Trip.).  nbiy    pis    (vgl.    no^tr    p» 


—     392 


f.  50),  KalirKerobaPesach.]    piv     Jehuda     b.    Menachem 
b-'nö  Jekutiel  Eeschut  Neuj.,        Jozer  Thorafest. 
Mose  Reschut  ^jno.  pj^  [nrjty]  Jechiel  ^n«. 


[fm  Silluk  mir^yo,  Binjamin  b. 
Sam.  inon  p«,  Kalir  Wo- 
chen! ms.] 

ni»N  Hüttenfest  p^a««. 

[m^N  Zahlal] 

[pöK  Abraham  ^y^  mn  Raschi 
Jes.  63,  17.] 

K^tö«  Sei.  nDti>p«. 

PIlSN  Drangsal:  Kalir  ^^i  Nit>N, 
[Elia  b.  Schem.] 

')m  [j.  Sukka  3,  10],  Kalir 
Keroba  Versöhn. 

[5:>iu>K  s.  S.  425.] 

DTO3  Aruch  V.  Dn,  [Raschi  Kid- 
dusch. 71a,  Dunasch  S. 
16,  66]. 

ym  Debarim  rabba  288  &, 
[Kalir  Geschem  dodd,]  Kalir 
Purim,  Hachodesch,  [Ge- 
schem] und  sonst. 

V5^J  Jechiel  b.  Abraham  njk 
Din,  [Schreiben  aus  Rom 
("i2fiNn  n^n  59  a);  m:wN  ,alte 
Übers,  c.  4  Ende]. 

?]=i^ji  Hosch.  nor«. 

p5^  (aram;)  Kalir  Musaf  Neuj. 

3121  Kalir  Neuj.,  Isaac  b.  Ja- 
kar,  Sebadja.  (S.  388.) 

>nn  [j.  Bikkurim  3,  3,  Kid- 
duschin  32  Z>,  Kama  9  6] 
Hechalot;  Meir  Jozer  n'?"'»; 
der  Plural  in  den  Jozer 
in«,  [r^vn^  T«]  und  D^yjN, 
Hosch.  1^1«  ■jjyo'?. 

[nini  Herzenspfl.  9,  5.] 


p''T  Waffenführung:  [Maim. 
Verb.  30,  gr.  Pesikta  18, 
Jalkut  Hiob  147  d  ob.  pi,] 
Josippon  p.  106,  Bamidbar 
rabba  257  a,  [Herzenspfl. 
3,  8;  vgl.  ^r^i'?!  5,  5;  Aldabi 
82  c]. 

mk}  Sei.  Dr  n«. 

iitsn  Sulat  Hüttenfest,  [Trost. 
nnn  wd^i;  Raschi  ana  t«]. 

hm  Salomo  Sulat  njf  pK, 
Schabtai  pnn«. 

[Fi^n  Mos.  b.  Kalon.] 

Ti2fn  Trompetenstoß:   Kalir 

3=iB^n  Sei.  ^'rv:!  dk'«,  [Asharot 
Abschn.  2,  Sabb.  75  a]. 

it^iti'n  Kälte  [Jos.  Weiße  in 
pnif^  ^3DiD  3  S.  10] :  Salomo 
Jozer  poiK. 

b^kp  Kalir  Tal  und  Jozer  [und 
Keroba]  Hüttenfest,  Abitur 
Mincha. 

m)  Kalir  Mincha. 

V]w  [rad.  Fi^tjn]  Jehuda  [b.  Me- 
nachem] pT  moN. 

aiif:  Raschi  Dia  t«,  [Saadia 
Glaubensw.] 

pi3  [Midr.  Cant.  39  c]  Scha- 
charit,  Kalir  Geschem, 
[Schabtai  Jozer  Pesach,]  Nis- 
sim  Vorrede  zu  nnco,  Raschi 
Hosea  3,  4. 

[D133  [Jelamdenu  Jalk.  Numer. 
f.    239  a,    Mischna    Kelim 


—    393    — 


15,  5]  Ashar.  Abschn.  6  nr 
«n«  Musaf  Roman.] 
3D^  Hymne  rmKn,[  Kalir  Mu- 
saf Neuj.,  s.  n.  a.  2'a'h  i.  e. 

'ä'i^h  Elia  b.  Scheraaja  Leonte. 

3ipj  Isaac  b.  Rüben  Asharot. 

[im  s.  iwii>.] 

■n^  Hymne  DTio  ^h^»,  Rehitim, 
Abitur,  Joseph  Nischmat 
Wl^^;  häufig  im  Plural. 

f]iep  Sei.  jnn  pT«. 

fflsj?  Isaac  b.  Rüben  Asharot. 

|"nv  [Taanit  10  &]  Kalir  Ge- 
schem  Elia  Jozer  mi:iK, 
Reschut  Bereschit,  Maimo- 
nides  nr:yn  1, 14,  [Binjamin 
Sulat  moiN], - 

nrj?  Dunkel:  Elia  pt«. 

m^j?  in  rp)n  n3n:i  und  sonst. 

[P]iby.  Meir  Jozer  ytrn.] 

yij^y  Kalir  Tekiata  «ty«. 

b>he)  [Sifre  pnnsi]  Kalir,  Isaac 
b.  Rüben  u.  A. 

^"i^Q  Kalir  Versöhn.,  Purim. 


JIDB    Raschi  tk,   [Ende   Baba 

Kama  119  &]. 
pipe  Rehitim,  Simeon  KnmKimK 

(beide  ^nrbn— ),  Aruchv.pa. 
':inö  (aram.)  Kalir  Purim. 
□1*^  Fasten:  röm.  Schacharit. 
[h'h:£  Mose  b.  Kalon.] 
Dia"!  Erläuterung:    Natan 

Aruch  ms.   [Reinigung: 

Lekach  tob  48  b]. 
pai  Raschi  nnn  [und  Spr.  16, 

28],  Mose  ^o^^pn  d«,  Jehuda 

b.  Menachem  Chanucka. 
pi)-)   [Midr.   Ps.  33,    j.   Rosch 

haschana  4,  8]  Kalir  u.  A. 
p]=ix*i  Baruch  Ges.  m^npon. 
fkp  Raschi  Jes.  6,  13. 
PjlDti^  Kalir  Sachor,  Saadia  n« 

lyjiy,  Zahlal  169,  [Ofan]  v^-m 

^«   7.  Pesach,    Jechiel   pi» 

riDiD,  Sei.  ^015^0  ni:''3  pi«. 
iW   Sulat    nn    «:«,    Rasiel 

39  &,  [Hechalot  c.  24,  Schab- 

tai  Ofan  p]. 
[püK^  s.  S.  436.] 


Meist  nur  mit  der  Pluralendung  D"""  findet  man  folgende: 


T-n»  Schab tai  Pesach- Jozer. 
pW3  s.  Beilage  15.  (S.  426.) 
[V3^  Mose  b.  Kalonymos  ^nK 

ihn.] 
Q'kn  Menachem  Ahaba  "'n':i:iD, 

Baruch  [Ges. ':«]  -[ni,  Elasar 

Nnp«  DNn^K,  [Binjamin  Sulat 

n-ioi«].  (S.  389.) 
DW»n  Chanucka-Jozer. 
D-"i3n  Simeon  Wochenfest  und 

Sulat  mnoK,  Schacharit  röm. 


D^'^Don,  Ephraim  Beschnei- 
dung, Elasar  ^d^:do. 

[pDn  Tobelem  Wochenf.] 

tt^iBp  Salmon  b.  Jerucham. 

D=i^|  Beschämung:  Rehitim 
nn«\ 

"iwi  Kalir  Geschem. 

üW.  Elia  Asharot  165,  [Jeh. 
b.  Kalon.  Kl.  hl»  h^]. 

p^V.  Zorn:  Schacharit,  Kalir 
Versöhn,  [sing.  j.  Aboda  1, 2]. 


—     394 


TpFiB  Abitur,  [alte  Übers,  von  19  &,  Kalir  Silluk  Mincha, 

Saadias  nwia«].  Binjamin  b.  Sam.  N.  2]. 

[^wp_  Baruch  \nb«  'n.]  yip>K>  Binjamin  Jozer  bbn«. 
mi?"]  Sei.  man,  [Sing,  in  Sota 


D^pwn  Mose  miyo,  von  amn  Batra  10,  8,  [Binjamin  k>n-i  nair; 
ms  DT«  röm.  Musaf]. 


whm  Salomo  Sulat  iiif  p«, 
Binjamin  pnt33  ^'j  ps. 

[mi:  Binjamin  b.  Samuel.] 

Tij?i  Hymne  nno  ^b"««,  Abitur 
u.  A.,  [Hosch.  nnoiK]. 

[D-im  j.  mD3^  10,  4.] 

[n^Dini  More  3,  47  [m:  65  ö].] 

Tm  [Mischna  Nedarim  3,  To- 
sefta  Berachot  1,  Kiddu- 
schin  29  a]  n^B'NT  mm«, 
Silluk  Schacharit  röm.,  Sa- 
lomo Jozer  Pesach  und  '?« 
KK?:,  Gabirol  Asharot. 

bliT  [in  IV^  k'?  1«  H.  43:  b.T 
mi«,  Gabirol  Silluk  Musaf; 
Isaac  ^'i:h  'n  r\Qü\]  Abitur 
Neila  und  inr. 

Din;"  Meschullam  Aboda  u.  A. ; 
im   Plural   bei  Leonte  "•in« 

[Fjin^  [Joma  77«]  Sei.  h^  ^tt 
\^n  ny\] 

i?j?o  10.  Tebet  röm.,  [Meschul- 
lam Sul.  n^nh»  nm]. 

|»np  Sei.  nno3  i«. 


>np  [Midrasch  Cant.  17  a]  To- 

belem  groß.  Sabbat. 
bm  [vgl.  wbKW]Jechieli2jn^:N. 
D^lfiw  [gr-  Pesikta  28,]  Jalkut 

Num.    224  h.    oben,    Kalir 

Dekalog,    Gerscbom   iibk»«, 

sing.  [Gittin  56,]  Jechiel  WK 

tsnn. 
[:i=inj  Zion  üh\i;  n:o.] 
['rin:    Salmon   Alf.    13    Ende, 

Is.    Giat    "jnoDna,    Gabirol 

Silluk  TOKK.] 
[yinn  Jakar  in  Zion.] 
iisp  Saadia  Asharot.  [Scliabtai 

Pesach-Jozer.] 
-i-nö   Ges.  D^iy  piK,  [Isaac  b. 

Giat  l^rjp,]  Isaac  b.  Buben, 

Jehuda  Halevi  u.  A. 
Q'^p^yp  Kalir  Schibata  Hacho- 

desch. 
rj-ra   [Ketubot  112  ö]    Salomo 

730^  «un,  Isaac  b.  Rüben 

Asharot. 
DiNn  Meir  Jozer  nn«. 
F]nri  Salomo   ps'?  «un. 


^»3  [Schebuot  3,  7]  Tobelem  ^iVn  [Sifre  pnnw,  Jalkut  Samuel 
[iVn^],  Elia  nnK.  §157]  Meschullam  Versöhn., 

^133  [Ketubot  68  a]  Salomo  Sei.  fnn  fiiK,  Elia  tnp«; 
n^mn.  Siddur  Kar.  T.  3  f.  61  ö. 


395    — 


^len  [Kelim  16,  8]  Hosch.  fvo^ 

p^s,  Salomo  n^mn. 
^-ih  [Sifra,  Tosefta  Pea,  [Me- 

chilta  w  8,]  Wajikra  rabba 

173  a]  Sei.  ^nn  \m. 
^)2k  [Kama  60  a]  Elia  n^oo  ^HK. 
^M^  [Nedarim  6,9,  Negaim  14, 6] 

Salomo  b.  Jehuda,  Raschi  i«. 
^"hö   [Para  7,  2,    Joma  42  &] 

(S.  390)  Menachem  b.  Machir 

Jozer  ins,  [Simeon  Jozer 

Wochenfest]. 
^liTp  [j.  Sota  1,  7,  Jalkut  Ps. 

101  &,  102  b]  Klage  -^b»  ny« 

und  sonst, 
"'ipj    [Bereschit   rabba   c.   82] 


"^■RK  [Kl.  B>y  nit>K  iiDT,]  Kalir 
Scbekalim  [und  Hachodesch ; 
Hüttenf.,]  Ges.  d^d:  an  7«, 
Meschullam  Pesach,  [Mena- 
chem b.  Salomo  v.  hn»;  altes 
Nizzachon  S.  213]. 

"^i:«  Begegnls:  Salomo  Aboda 
gegenEnde,[TobelemDekal.] 

[•«in  Midrascb  Esther  121  c] 

[•^hi  Binjamin  niy«  noiK.] 

^m  Kalir,  Binjamin  Jozer  Ti«, 
Kalonymos  man«  u.  A., 
[Aruch  V.  IN  l.J 

"«in  Sei.  1^0  irn«,  [biDD  iTnn]. 

^131  Salomo  )y:n  [Silluk  Schach.,] 
Kalon.  n^:^DD«,  [np^  S.  113]. 

[^«DT  in  ^«na:!  ty^s.] 

^•i^i  Jozer  ':«ii:>^  n«. 

[^1  |"3«-i  §  65.  Sam.  Tibbon. 
Nissim  in  nneo  25  h.  Fragm. 
ms.  und  bei  npv  pP  zu 
niDia  c.  9.] 


kleine  Hechalot,  [Lekach 
tob  30  a,  Aldabi  58  rf]. 

^wp  [Sifra  nn«,  Erubin  21  &] 
Salomo  1J10«. 

■'■i^j?[Arachin8,3,SillukSchach.]. 
Rehitim,  Sei.  ]nn  pi«  u.  A. 

■'i'ip  [Midr.  Cant.  14  c,  i'a  98  f. 
nie,  Midr.  Ps.  40]  Kalir 
u.  A.,  [pn«  35:  Versamm- 
lung]. 

[^13")  Keduscha  yhii  Schach.] 

^=iW [Kelim  12,  6,  j.  Sabb.  8,  2, 
Pesikta  Ki  tissa,  Tanchuma 
58  c,  76a,  Midr.  Ps.  3]  Gebet 
mno^  lo«n;  Jedaja  Weltprü- 
fung c.  16,  [Kalir  Schekalim]. 


^m  Aaron  K.  ff^n  p  c.  11, 
[nosnn  lymo  ms.  f.  40  &,  50  c 
und  oft.] 

''W  Salomo  Aboda,  Isaac  b. 
Rüben  Asharot,  Meir  ^nh»  'n 
[und  mon]. 

^=i3n  Mose  pnif:  ^o  n«;  Herzens- 
pflichten 4  Ende,  [Hadassi 
263 '«,  Binjamin  no3  unj« 
(in  Mss.)  u.  röm.]. 

^•iDn  Isaac  nuin  ijtk. 

"«IIB  Meschullam  Pesach-Jozer. 
Vgl.  Kilajim  9,  8. 

["'•"lö^  Tanchuma  9  h;  Herzenspfl. 
5;  Menachem  b.  Sal.  121; 
Aruch  Schlußged.  II,  8; 
Samuel  b.  Meir  Exod.  28, 
40;  Batra  103  &,  104  ab, 
152  ab.  Schabtai  Pesach- 
Jozer;  Mose  •TnK^'jDnso;  Binj. 
mt:>3K;  Raschi  Sabb.  133  &.] 

^itsp  Samuel  b.  Jehuda  -jNip«  m^«. 


—     396 


[■"ijo  Meir  npn  n^an.] 
"«13J    Meschullam     Sulat    nn« 
D^'^'7«,  Kalonymos  mm«,  Elia 

[^itsj  Sei.  ^«in  «JK.] 

[^id:  Maimonides  iTDt  7,  7; 
Kusari  Abschn.  3;  Tosaf. 
Batra  104«.] 

[''i^:  Hechalot  c.  24.] 

■'•lap  (aram.)  Hymne  rmxn, 
Klage  ^^^N  HD^«,  [Tobelem  TS 
^3  n^ü>«io;  MeirSul.  jh))  p«]. 

^n^  Putz:  Saadia  «ipn. 

^Tij?  [Binjamin  b.  Samuel  Sulat 
Wochenf.,]  Keroba  Schacha- 
rit,  Rahit  nnno  pnn,  Binja- 
min -iDTi  NJ  ^«,  Jechiel  nmtD«, 
Sei.  ^nn  pi« ;  Raschi  Tr.  Aboda 
f.  4  a.  [Musaf  "Tistrj  ybii.] 

^•iiJ>^  Raschi  Zephan.  3,  19. 

["»llQ  Silluk  Schacharit  (ms.  u. 
Heidenh.).] 

^UD  Salomo  Pesach-Jozer,  [As- 
harot  8.    Tos.   Sabb.  41  &]. 


••IXD  Salomo  'n  •]':. 

^m.  Maarib  Pesach  m«  ^"b, 
[Salomo  my:  f]i^K;  Mose  b. 
Meschullam  Sul.  i"n«;  Jos. 
Kara  zu  Hiob  31,23;  Raschi 
Joel  4,  13.  Gen.  2,  19, 
1,  26.  Kl.  1,  13.  Sabb. 
40  b.  Tobelem  bei  Mord. 
p-nn3D  'mn]. 

"'•in  Kalir,  Menachem  b.  Seruk 
V.  rj^ni,  Salomo  b.  Jehuda, 
[Binjamin  b.  Samuel  N.  2,] 
Tobelem,  Menachem  b.  Ma- 
chir  Ofan  m«i5f  ^d«^o,  Par- 
chon  Lex.  v.  nn,  [Binjamin 
Sul.    n?:>«;    Abenesra    Ex. 

,  3,  2;  Deut.  29,  19.] 

[''iJiti)  Joseph  n^nh^b  «ipK  (vgl. 

^•lüD.] 

[^^V'  Aruch  F]p.] 
■"wn  Raschi  mö  t«. 
^•lön  Salomo  1310K. 
^i3ri    Salomo    Jozer    »^:    b». 
[Binjamin  ']nün  pN.] 


[••nn  Tobelem  Dekalog.] 
^n.T  Kalir  [Keroba]  9.  Ab,  [Sa- 
lomo und]  Meschullam  Abo- 
da, IsaacHacohen  "inpeapn«, 
Jehuda  b.  Mose  hnt  pn«, 
ParchonLex.v.psiund  sonst, 
[Raschi  t"V  44«]. 
[''nD  Sam.  b.  Menachem  a\i^« 

•«ini  Isaac  b.  Rüben  Asharot,  Sei. 
D^'?unT,[Jos.CaspiThren.4, 1. 
Piske  Tos.  Megilla  §.  79]. 
(S.  391.) 


"••ino   [Pesachim  6,  1]    Simeon 
Dmiyno  p«,  Jechiel  Esther- 
Keroba. 

MHD  s.  ^inij'. 

^m  Schacharit-Keroba,  Mena- 
chem b.  Machir  Sulat  Cha- 
nucka. 

^inv  Salomo  n^mn. 

^np  Samuel  Tibbon  np^  S.  141. 
David  Kimchi  Ps.  104,  1. 
[RaschiI.Kön.7,3;j.  Sota  8,1; 
Sabb.  7  a  •  Binj.  b.  Sam.  nrm.] 

^infi;>  Jechiel  nmtsK  und  pKtJ>  3K>i\ 


—    397     — 

"•:«.  In  Salomos  ^nop  inty  lesen  Eöm.,  Roman.,  Avign.,  Tri- 
pel., auch  Handschriften:  Ton  "':«  statt  pjKSi,  vielleicht 
s.  V.  a.  .TJN  Klage.  Fehlt  gänzlich  in  ed.  Sabionetta- 
Cremona.     Ed.  Amsterdam  1712  in  4  f.  87a:  p:Nl. 

^)^  Klagelied  ^'jn  ny»^  römische  Aboda,  Isaac  Giat  i«  msnj, 
[Kalir  Dekalog,]  Mose  b.  Esra  ob«  n^r,  Mose  d^d'jo  "[^o  [und 
nnjiiD  nriN  Abt.  7:  raa.] 

•'an  Siraeon  7.  Pesach. 

[^p]  Binj.  b.  Sam.  naiJT  ^jn«.] 

np  Elia  b.  Schemaja  «T^n  ps,  [Simeon  iii>«  Di«]. 

^30  Verarmung:  Baruch  '?«iK'n  Nin  ^:«. 

^jp  [^;jp]  Siddur  Kar.  Th.  4  f.  39  6. 

^;  [iTK>j]  die  Erde:  Kalir  Tal  und  Geschem;  Salomo  Jozer 

[^ly  (Sachs  S.  336).  Mose  p^JK>  no.  Chat,  mi«  -p^«  ^^k  Trip.]| 

^05?.  Jozer  m»n  nn«. 

"'VV?  In  dem  Liede  niTOi  fn  (Trip.  50  a),  gezeichnet   ^in  n, 

heißt  es:  rifj?  mina  'nb  rifm. 
[^n  David  ^na^  n^ioK.] 
''j5tj>  Nahrung:  Kalir  Geschem. 


T«,  daher  "«is  mein  Gebiet  (Saadia  Tsyo  nrK),  von  i«nn 
(Num.  34,  7)  vermutlich  abgeleitet. 

IK,  Klagegesang  ^ntsay  ^j«  ^^n«:  ^i«a  ^^b«  j::di;  Kalir  Mincha: 
pDi:>^  "«iN^  ijjf?  meine  Lustwohnung,  d.  i.  das  Heiligtum. 

nj  Glanz:  Simeon  b.  Isaac  n^'^m«,  Amitai  Jozer  nrrv^ii. 
[Auge:  Maarib  Pesach  in  ar  liN.] 

bn  Licht:  Simeon  Jozer  ■{■'iinN,  Jehuda  b.  Menachem  Wochen- 
fest. PI.  ü'^kn  [Mose  b.  Kalon.  HTiy,]  Keroba  Schacharit 
mn«  Kalonymos  h''»,  Maarib  '^röty.  —  [bn  wurde  von  alten 
span.  Grammatikern  substant.  genommen,  s.  Dukes  in  T^on 
Jahrg.  3  S.  171.  —  nbn  Schabtai  Sulat  nor«.  —  ^kn  Ba- 
ruch typn«.  —  "^bn  Gabirol  Silluk  ram.]  —  ''bn  Isaac  Giat 
im  Versöhn.  Silluk  "innoo  b«  nn«.  —  D^n  Vidui  von  Schem- 
tob  Ardutiel. 

[bp  (Tal  nnn  Buchst,  j)  Schutzdach  (H.  17).]    (S.  392.) 

«2f  [n«;f]  Elia  b.  Schemaja  70^«;  vgl.  «y  Jes.  30,  22  mit 
j.  Aboda  3,  6,    Sabbat  9,  1. 


—     398     — 

)r2  Verkündigung,  Rede:  Kalir  Mincha,  Kalonymos 
mnK>K,  Menachem  b.  Machir  Nachmu. 

n''j  (aram.)  Kalir  9.  Ab,  [Chanucka]  und  Hachodesch,  Salomo 
Jozer  «B>:  ^s,  Ofan  n«  hdd,  Elia  b.  Schemaja  \n^K  'n 
^KiK'\  [Salomo  pn^]  Maarib  7.  Pesach  ytr^i^i;  Jehuda  Jozer 

p;i  Schutz:  Kalir;  Sulat  3in  «3«;  Sei.  mnnK>Ni  nsn«. 

f-n  [Targ.  Jes.  32,  13:  fn]  Kalir  iriDJi^s  hd^«,    Tal;     Scha- 

charit  röm.  D"'TDon;  Meschullam  Aboda;  Binjamin  b.  Serach; 

[Jozer  gr.  Sabbat;]  Jechiel  ddid  pi». 
an  Eehitim  ■jni\ 
b''\    Kalir,    Schacharit    röm.,    Tobelem,    Meir    "«jb   n«,   Mose 

b.  Chija. 
\''n  [aram.  srn]  Gebet:  Kalir  u.  A.  [ist  aus  Hiob  41,  3;  vgl. 

Sei.  pn  nr]. 
[y;^  Elia  DnpN;  Binjamin  njs  inn.] 
P)"'p  Rede:  Kalir  [Geschem:  "'0"'p],  Abitur,  Salomo  b.  Jehuda, 

Joseph  1131»,  Jehuda  Hadasi. 
Tts  [ny^]  nny  3N  9.  Ab  (Roman.). 
pb  Kalir  Tekiata  nhnn  idi,  [Binj.  b.  Sam.  N.  2]. 
To  Verwandlung:  Kalir  Purim,  Jehuda  ^n^ijny  niJ>«. 
j;^p  Reise:   Rehitim;  Gebet   mn^^D  n^K  Schacharit  Roman., 

Maarib  ii«  t^"^. 
Y^Q  Raschi  Dlt2  T«,  [Salomo  mp  fji'?»]. 
[TV  Hymne  pjj  nn«.] 
[r::  s.  Memorialged.  ^n«.] 
[n^p.  Aboda  p^ON.] 

[pp  Klage:  Binj.  b.  Sam.  N.  2.] 
V:p   Kalonymos   b.  Schabtai    pyis:    T^   "hipü   ^dh   n^p   der 

Block  (aram.)? 
[p^p  Dunasch  65.] 
Vn  Kalir  Tal  und  Silluk  Wochenfest;  Zahlal  122,  [vgl.  ffiob 

32.  36,  3.] 
n  [Midr.  Ps.  23]  Kalir  Silluk  Hüttenfest  und  Dekalog. 


b^3  Maß:  Kalir  Schekalim,  Mose  b.  Esra  \Yhv  h»  p^2fO,  Mose 
b.  Isaac  insD.  PI.  wh^D  s.  v.  a.  nno  [aram.  fr^ü]  Eigen- 
schaften: Meir  IDO  lon. 


—     399     — 

p'  Taube:  j.  Aboda  5,  4,  Sanhedrin  25a;  vgl.  j.  Targum 
Gen.  15,  9;  Secharja  Haie  vi  Gedichte;  Baruch  noK; 
[m«:j?  nrao  No.  32.  43]. 

pW  [npwvi]  aus  pplK>  verkürzt,  Bereschit  rabba  20  bei  Aruch 
pu>,  Midr.  Cant.  36  d  (S.  393.) 


[Din  Keroba  10.  Tebet  röm.] 

i]lT  ("jDi)  in  nmKn;  Herzenspf lichten  Abschnitt  10;  [Kusari 
Abschn.  3;]  Mose  Riete  53  &;  [Binj.  b.  Sam.  Musaf  Neu- 
jahr; Salomo  Maarib  pN  'n  yB>n]. 

^I""  Meschullam  Aboda,  Meir  b.  Isaac  Jozer  "jnjiOK,  die  Zions- 
gedichte  ["'JDK'O  ^Mp  und]  von  Jehosifja,  Elasar  und  Michael; 
Ephraim  •'^nn;  Briefsteller  ed.  Augsb.  1534  N.  28;  [Abraham 
Hakohen  Jozer  mm  h»;  Elasar  Gedicht  hinter  tysin  noDn]. 

■^ID  Niedrigkeit:  Isaac  no^^  n\ 

[nü  Musaf  Roman,  mmbon  rhu.] 

Ipi  Binjamin  Ofan  ^D"iK>a  ist  von  vi  gebildet,  in  w  b«  und 
sonst.] 

[yjn  Tobelem  Dekal.  Ende  s.  ob.  S.  383] 


'fi  Verwirrung:  Kalir  -«yn  «?j>k. 

^n  [^21]  Schacharit  -ip^  n»,  Raschi  Ps.  93,  3.   [Gabirol   in 

N.  8:  hnno  ina.] 
pn  Hadasi  c.  337. 

-iin  (nnn  Zweig),  Elia  b.  Schemaja  ^mns. 
mö  [vgl.  Ezech.  22,  28]  Joel  Halevi  nKi^  wnb»:  ^mt:  "»baiD. 
Vi^f  [nb=i::]  Kalir  Neujahrfest,  Schekalim,  [Tal]  und  Hachodesch, 

Zahlal  176,  Selichas  nnoi  "j»  und  ^d^ö  ^nh»  nns. 


nn^'jfr?    Menachem    b.    Machir  n«^is3    Mose    b.  Abraham   'n'? 

no«.  Dno;  Sei.  n''r:>^N  üybm  Trip. 

na^DS  Kalir  inaiJ?«  hd^k.  nn^pa  Menachem  Jozer  Schuba. 

nu^n«  Binjamin  m.  [nD^D3    Salomo    Pesach-Jozer. 
nyna  Klage  'n  "j^  [und  -jhn^  in],        Aruch.] 

Josippon    p.    478,     [Silluk  nn^^a  Kalir  imnsii»«  .13^«  (röm.). 

Schachar.röm.,SimeonNeuj.  ns^^J  (aram.)  große  Pesikta  33 

'r\2\:^,  Abenesra  Gen.  3,  24].        §  8,  Elieser  «DD  p3. 


—    400     — 


n^^?:?  Midr.  Thren.  81  d.  [Kalir 

Para.] 
rh:n_  Kalir  Keroba  Neuj.  und 

Sulat    Hüttenfest,     Klage 

[n^^^-j  Kl.] 

now    Meir    nma«    ^•^':N    'n, 

[N1BD  47  «]. 

nTjJi    Gebet    «un    'jy;    Silluk 

Schacharit. 
nj?^ni  Rahit  imTOKn  Musaf  ms. 
[iTT'DiKl.  nsDroip  (Sifra^npnn).] 
r\Q'h\  Hosch.  nor«  ray  [r'j?  36  a]. 
nani  [Bereschit  rabba  c.  28] 

Sei.  \n3n  2'^\\  [Wajikra  rab. 

7;  Amitai  Jozer  nn""?^«]. 
nTpn   Mose   b.  Joseph  ms:«; 

Kalonymos  piiJ>  [my\\  Par- 

chon  V.  Dif. 
np^pn  Meir  in  'jk;  Elieser  pn 

ND3;  Kommentar  Tamid  26«; 

Parchon  v.nna;  [Gittin  20«; 

Easchi  Chulin   25  «,    Beza 

32«,  Pesach,  54«;   Elasar 

b.  Isaac  (s.  Meged  2  S.  69); 

Aruch  V.  pn,  n^riD,  Din]. 
[HD^it'n  Binjamin  nja^n  ora.] 
HD^DO     1)    Fluten:    Saadia 

Aboda.    2)  [Gerede:  s.  u. 

S.  428.] 
[n'TT.  Tobelem  Jozer  m«.] 
n^''^  Schacharit  nnvo«. 
nK^^K>^  Alter:   Kalir   Keroba 

^9.' Ab. 
n»Tp3  Kalir  Geschem. 
HTpi  Erbarmen:  Silluk  Scha- 
charit. 
nD^5?3  Kalir  Sachor;  rro,  iidt 


nrn'?    Silluk  Schacharit;    Sa- 

lomo  nm. 
[nrn^  Abraham  ^p  «b  -JK.] 
nr5?^  Binjamin  pisn  d^«2;  Ra- 
sch! «nn  und  Abraham  pK: 

[niD^V^  in  HTr  'D.] 

no^SQ  Midr.  Thren.  81  (i. 

[nn^no  Einheitsges.  6.] 

[.TOJ  Jozer  no«n.] 

nti>'';ij  Isaac   Kimchi  Asharot. 

[nti-^n:  [gr.  Pesikta  21  §  15] 
Kl.  10  p^Dr.] 

HD^pj  Sel."]^  n3:n«;NissimVidui. 
Parchon  v.  mp,  nip.  (S.  394.) 

np'^pj  Kalir  Hüttenfest,  [Bin- 
jamin T\i2hr\  Dvi]. 

ni:^''Ei:  Salomon  b.  Jerucham; 
Mose  b.  Samuel  miN,  [Mose 
b.  Kalon.,  Scherira  in  li  ^D 
153  c,  Parchon  njK,  p3«  u.  k>b:]. 

nn'^l^j  Abitur  Mincha,  Zahlal 
^  Zeile  240. 

nT'ip  Kalir  Neuj.,  Versöhn., 
8.  Azeret. 

riTip  Isaac  b.  Rüben  Asharot. 

nTijü  Kalonymos  mm«. 

[no^nn  Morgen  Neuj.  D^niTN  T3K.] 

[nnnp  Binj.  Dip«]. 

[mi:v..  Chanucka- Jozer.] 

nrjy.  Wolkenhülle:  Kalir 
Hüttenfest  und  Geschem. 

n^''jjj.  Judan  Hakohen. 

[nü-^vy  9.  Ab  a^iy  pD^i.] 

HTny.  Elieser-Baraita  c.  46, 
große  Pesikta  11.  Kalir,  Me- 
nachem  b.  Seruk  v.  ytt> U.A., 
[Sifre  pnnw,  j.  Berachot  c.  2; 
Nissim  (B.  d.  Fromm.  605)]. 


401     — 


nTTö  Zahlal  Zeile  71. 

nTne  [mne]  Hillel  rhnin. 

[nrVp  Ofan  ^MT  piT.] 

nn''VP  Kalir  [und  Abitur]  Min- 
cha;  Silluk  Schacharit.  ["ji^ow 
Schach.] 

nnc  Saadia  Asharot. 

nyip  Schemot  rabba  1.  Saadia 
D«  mos. 

nu^na  Erklärung:  Zahlal  102. 
In  der  Prosa  ist  der  Ge- 
brauch jünger  (s.  Zunz  zur 
Gesch.  S.  160). 

nn"'^V  Kalir  Hachodesch  und 
'Tal. 

nn'^pv  Kalir  Versöhnungsfest. 

nn'^lii  Abitur  Silluk  Mincha. 
[Sei.  1^  i:«nN.] 

nrij^  Glanz:  Klage  "»J«  ^'jns; 
Jehuda  Jozer  Wochenfest. 
[v]üv  bn«  151  ö.] 

HTll  Kalir  8.  Azeret.  [Gabirol 
Sill.  TO««.l 


nTil  [Kama  25]  Kalir  Hütten- 
fest. Meir  Sulat  iniio«. 

nr:n  Leonte  Wochenfest. 
[Klage  1^0  »Ta«.] 

nni  Kalonymos  mm«. 

nty^^i  Kalir  Mincha;  Silluk 
Schacharit.  [In  anderer  Be- 
deutung w^n  p  c.  76  Ende.] 

nmi  Meir  -non.   [Zahlal  100.] 

na^ni  Jozer  -in«  "jbo,  Raschi 

D-ID  IN. 

nrv")  Binjamin  n^ina. 

no^ßtt>    Kalir    Sachor,    Mena- 

chem  D\n^«   b».  [Binj.  Sul. 

"I^nnn«;  Raschi  Jer.  49,  16; 

Sam.  b.  Meir  Gen.  27,  46.] 
nr^K»  Kalir  Geschem. 
nyjJK»  Kalir  Hüttenfest,  Aruch 

V.  DiT  [Meir  Jozer  Hüttenf.] 
[nn^DK'  (Sabb.  38  ö)  Sei.  \'^n  iiT-] 
nT)r\  Kalir  Hachodesch. 

T      • 

ne^Dri  [j.  Berachot  1,  Kilajim 
Ende]  Meir  Jozer  rh^». 


n.T3  Saadia  ^dk  und  h'h'»   [Leonte  Silluk  Wochenf.],    Zahlal 

' Hymnus  Zeile  221.  [Vgl.  nm  Spr.  17,  22.] 
njrj  in  den  Pforten  von  Jose  Neharwani  cod.  Bodl.  298  N.  3. 
nrn  Bereschit  rabba  10  [Cant.  8«];   Trausegen;   Hechalot; 

Gabirol  Königskrone,  Joseph  Esther-Keroba,  Jehuda  halevi 

u.  A.  m. 
[nri  Saad.  Glaubenswerk  ms.] 
r&]  Kalir  Purim;  Jozer  ^op  n«;  Binjamin  WK  y^i. 
no^n  Klagegesang  nonn  iidt,  Jozer  Pesach  onti'^o  im«,  Meir 

y-n^  ^0.  Auch  in  der  karäischen  Ketuba,  s.  Siddur  T.  4.  f.  40a. 

[ü'^n  yv  c.  88  S.  125.  Binj.  b.  Sam.  N.  2.] 
nu^''n  Silluk  Schacharit. 

T 

njTß  Kalir  Hachodesch,   Dekalog;   Hosch.  mo  b».    [David  b. 

Huna.] 
nr^  Elia  b.  Schemaja  ^nm«.  [Simeon  b.  Isaac  a«n«.]  (S.  395.) 

Zum,  Synagogale  Poesie.  26 


—     402     — 


|nT3  Einheitsgesang  4 ;  Saadia  Glaubenswerk  alte  Übersetzung. 

Jehuda  halevi  nbina  S.  73  u.  ^m  S.  45.] 
nn^:  (aram.)  Eliahu  rabba  c.  5. 
nj^j  Jehuda  halevi  n^nn  S.  73. 
HQ^i  [st.  nD:n]  Saadia  Asharot. 
HTQ  Salomo  13V  I3''3iv  dN  und  noN  d«;  Raschi;  Elia  b.  Sche- 

maja  hdd^«,  Sei.  d^dti«  D^^n.  [Asharot  Abschn.  2.] 
nrx  Kalir  Keroba   Neuj.,   Saadia   Asharot   Einleitung,    Me 

schullam  Aboda;  Isaac  Giat  Musaf  [Tihn  i»o]. 
nj?^V  Salomo  Aboda,  Elia  b.  Schemaja. 


[.Tni  Gabirol  Silluk  Schach.] 

.TT  Raschi  nbon. 

•Tns  Kalir  Musaf  Neuj. 

iTnp  Mose  Jozer  ^jd  n«,  Mena- 

chem  Jozer  ii«. 
Tm  Salomo  npnif  m«  und  Jozer 

|>01K;  Binjamin  b.  Samuel. 
iTDp  Sei.  Dinn. 
iTBj?.  Salomo  "j3  1«;  [David  b. 


Huna],  Simeon  sir>«  y«,  Elia 
b.  Schemaja. 

[(Tip  Sam.  Tibbon  np^  S.,14.] 

,Tj?-)  Weide:  Hosch.  ak  fyoS 
ipV;  Ephraim  Sulat  «b  DM^». 

.Tj??i^  Kalir  Keroba  Neujahrfest; 
Hosch.  nmn  a«  [yo'j. 

»Tj?n  Samuel  ha-Nagid  bei  Je- 
huda Tibbon  Ermahn.  S.  9. 


miK  Gurt:  Tobelem  Sulat  iiK 

TT-; 

«Tm  Kalir  Hachodesch  Sulat 

Pesach. 
iTin  [Mechilta  n'^OBi^o  3,  Kiddu- 

schin  5  a]  Einheitsgesang  3. 

Mose  b.  Esra. 
nXDn  Elia  Asharot  Str.  127. 
mh2  st.  Tb:   Mose  8:^0^  ':». 


[Mose  b.  Kalonymos  in  rrvü: 

n^no  [aram.   «no  schlagen] 

Ephraim  "h  p«  1K>K. 
iTibp  Rahit  inn^osn  Musaf  ms. 
[mnp   Binjamin  nmn.] 
Tby.  Kalir  Hachodesch. 
nB«5y  Kalir  Keroba  .13^«  tdt. 
[nmp  Simeon  7.  Pesach.] 


nmi  [Sifre  u^isn]  Meir  m"?»  'n    nmin  Kalir  mpi  mn«,  Salomo 

□iTI3N. 

T^a»i  Ofan  ny'?  -jOK^. 
ns3in  Mose  üvo""  'jn. 
nya^in   kleiner    Sifre    (Jalkut 

'kum.  218  &). 
m^iin  Isaac  b.  Rüben  Asharot. 


^nrj>p  :«. 
iTinn  [aram.  n^^n»]  Meir  b.  Isaac 
npn  n'jan,  Samuel  Fischlin 

n«''nn  Asharot ;  Isaac  b.  Rüben 

TT      -  ' 

Asharot. 


—     403     — 


[nn":!!  Binjamin  niihn  ora.] 
n^V^i]    Raschi    Lev.    19,    16. 

'[Donolo  (Sabb.  1556).] 
[nv?phn  (Bamidbar  rabba  284c?).] 
n^^art  Mose  isyo^  ^«.  (S.  396.) 
.Tmi  Kalir  Geschem. 
•T^^O   Tobelem    Keroba   groß. 

Sabbat.     [Elieser     Maarib 

Wochenf.  —  Binjamin  nvm 

ü2b  nnyu.] 
nvxin  Kalir  Tal. 
[niim  Salmon  c.  13  Alf.  nn«.] 
n^nifn  Salomo  ir:n. 
n«^j?n  Mose  tDyo"'  h».  [Gerschom 

■JD«2  ^«;  nifbn  'D  S.  84.] 
rtDVf^n  Kalir  Geschem,  Salomo 


[nnjn  Saad.  niiioN  3,  6.] 
njvn  Saadia  Asharot  62. 
najfn  Bamidbar   rabba  269  c?. 
"[Tanch.  67  c.] 


ni^pn  Isaac  b.  Rüben  As- 
harot. 

[rs^inn  Kl.  n:p  ^d  "»i«.] 

n«yin  [Kidduschin  146,  Cha- 
giga  14  6,  Sebachim  456] 
Simeon   Kir«   -p«,    Mose   ^« 

DJJO\ 

n'':£in  Schabtai   Pesach-Jozer, 

TT    ;  -  ' 

Sei.  D'omn  pn»  «3K. 
nchpn  Akeda  ^rnis,  [n^npn  td 
"416  — np^  'S.  108]. 
niQpn  Wajikra  rabba  c.  7  f. 
"l'73a,   [c.  10  f.  176  a],  Jo- 
sippon  p.  736.     Kalonymos 
pw    Kmp,     [Kl.    i3:n    ':» 
Parchon  v.  an""]. 
[n:pnn  Joseph  msri.] 


n^pn  Midr.  Ps.  17. 
nsK»»!  Saadia  Asharot  96  [m:io« 
^6  Ende;  10,  2];  Meschullam 
Aboda;  Simeon  7.  Pesach. 


njna«  Asharot  [Absclin.  3]. 
iioii^«  Kalir  Purim,  Elia  b.  Sche- 
mata «ipK,  Binjamin  '•oj?  ^33. 


^itsn  [Beza  96]   Mose   b.  Bin- 
jamin Reschut  iTn«  ""ino. 
[\mp  Baruch  K>p3«.] 


•^npi  [j.  Chagiga  2,  1]  Elieser  nnnn  ns.  [Salomo  n^yn.] 

^n^T  [Mischna  Bechorot  und  Negaim,  Chullin  46 a] ;  bildlich: 
Verfall  [vgl.  Sota  9  6]  Salomo  "»nirp  tk;  ebenso  [Sei.  nx  .T] 
bei  [Widui  n"ny]  Nissim,  Abraham  b.  David  und  sonst. 

b'iTh]  Isaac  b.  Rüben  Asharot,  Eljakim  w^om  .tk.  [Sei.  nn« 
^nbnn  \n'7N.] 

bis'ps  Klagegesang  ^m«an  hd^n  und  npi:£n  'n  i^;  17.  Tammus 
röm.;  Versöhn,  nm  ms;  [Tobelem  Wochenfest,  hieraus]  bei 
n^ip]  nin  32  6:  p-i^nh  ^^ba.  Raschi  Ps.  55,  23.  [Tosef.  noiD 
c.  10,  Sifre  apy;  Binjamin  K.  n^n  'd;  Maimonid.  mpi  c.  5.] 

>'h:h  Midrasch  Cant.  14  c?.  Salomo  Aboda. 

26* 


—     404     — 

fh:h  Salomo  nmb  3«. 

[nVDpQ  j.  Mezia  c.  5  Ende,  Tosefta  ib.  c.  6.] 

yw3?i  [Sukka  37  6]  Hosch.  pt«  WN,  Sei.  h:h  anp.  [Menachem 
b.  Seruk.  Nissim  inn  16  a.] 

fDDü  Tröstung  zum  9.  Ab.  Easchi  Jes.  17,  11. 

hdTD  häufig.  [Kalir  Silluk  Neuj.  u.  A.] 

blD^D  Kalir  Purim;  Sei.  ^bs  j\n^».  Vgl,  Tosefta  [Batra  T  u.] 
Bechorot  6:  n^oin^  in  ihshs,  [gr.  Pesikta  21:  irn  'rsbao]. 

p=iBf3B  [j.  Sanhedrin  2,  3]  Hai  Gutachten;  Isaac  b.  Rüben 
Äsharot,  Kalonymos  "in»  b^K,  Aruch  v.  pD,  Raschi  Sukka  15  a. 
[miD  1,  100.] 

[nionp  j.  Sanh.  c.  11,  5.] 

FjiXDX  Gabirol  loon«  u.  A.    [Schalom  Ofan  -[OB?.] 

bipbp  Gabirol  iBtP,  Kalonymos  ^pn  n«.  (S.  397.) 

bwbri  ein  Körpergebrechen  bei  Aruch  v.  ipip  und  Raschi  Be- 
chorot 406,  450;  metaphorisch:  Schacharit  röm,  n^  b». 

[beb  Salomo  Maarib  p«  'n  yun^i.] 

•jpTDT  David  b«  dm'?«. 

VMI  (j-  Targum  Gen.  27,  33),   Salomo  b.  Jehuda  Jozer  Pe- 

sach;  Aruch  v.  »n:,  [alte  Übers,  von  Saadias  m:io«]. 
bmbn  Tanchuma31a,  17.Tammus  röm.,  Isaac  haleviNischmat 

y^D  piu'\  Mose  Riete  pyo.  [Silluk  Neuj.  b»  nm  p».] 
FjiDap  Joseph  b.  Salomo  Jozer  Chanucka,   Schabtai  b.  Mose 

Jozer  Pesach.  [Menachem  b.  Salomo  v.  p]D;    Raschi  Sabb. 

42  6.  Joseph  b.  Natan  pi«.  Simson  b.  Jona  Ton  ni«.] 
yjisV?  Salomo  b.  Jehuda  Aboda. 
i'h^b  Salomo  b.  Jehuda  Aboda,  Salomo  Viii'J^  'ß3U>,  MeschuUam 

b.  Abraham  [Reschut  Wochenfest.] 
n'hnb  Menachem  b.  Machir  Sulat  nyn«. 
m'rn^  [n^i'rn':]  Kalir  Tal  und  Geschem,  Salomo  Jozer  Pesach; 

Simson  zu  Tohorot  9,5.  [Raschi  Sanhedrin  20  a,  Beza  37  a, 

Numer.  11,8.  Donolo:  Der  Mensch;  häufig  im  nyn 'D  ms.; 

Sam.  b.  Meir  Numer.  11,  7.] 
niono  Schabtai  b.  Mose  Jozer  Pesach. 
nmi  Salomo  b.  Jehuda  Aboda  Abt.  31.  [Abraham  b.  David 

zu  mDia  'd'?"  4,  7.] 


—     405     — 

>id:>P  Jozer  Pesach  [nntr^^o]  i3i«,  Easchi  D-'^rbyn  «n:.  Vgl.  jojdo, 
(Sei.  imm  n:n  "'s),  ■'JD^dh  (Wajikra  rabba  bei  Aruch  v.  :d), 
i:3DJD  Salomo  i:^noK>N. 

niyny  und  bi^'py  s.  Beilage  15. 

[j?ip:;p.  More  2,  8.] 

[K^ipnp  Leonte  Jozer  Wochenfest,  Raschi  Gittin  40  b  oben 
u.  ry  60  a.] 

[k^idjot  Kalonymos  mais,  Nachman  '^y  «^n.j 

5]nQi  (bei  Buxtorf  p.  2281  ohne  Nachweis)  [nneon  'D  18  a], 
Salomo  b.  Jehuda  Aboda.  [n"2  nii»  2,  2.]  Vgl.  p]101  Chullin 
38  ft  [u.  Ai-uch  inn];  p]'iqtio  und  noiBi  Bereschit  rabba  c.  20; 
f]nDio  das.  c.  2,  Jalkut  Hiob  149  a,  Salomo  b.  Jehuda  Ofan 
Pesach;  d^öibio  Schacharit  wpn^^  ^ro«.  [nenöino  (TO  100  f. 
115  a),  DBiono  j.  Berachot  1,  1  bei  En  Jakob  (ed.  noJBJD).] 

Der  Wörter,  die  auf  p  ausgehen  —  und  welche  im 
jüngeren  Hebraismus  häufiger  als  im  älteren  sind  —  bedienen 
sich  die  peitanischen  Autoren,  meist  um  dem  Reime  zu  ge- 
nügen, sehr  oft.  Nicht  selten  sind  solche  Wörter  talmudische, 
z.  B.  pn^j,  flnip,  fl^Ds,  f1^«T  [Simeon],  pp::,  p:ü,  p':oD  [Tobelem, 
Elia  b.  Schemaja,  Kalonymos  u.  A.],  \v^h,  pisri,  p^s:^,  welches 
letztere  gewöhnlich  [auch  bei  Menachem  b.  Seruk]  in  der  Be- 
deutung Willen  oder  Zuneigung  vorkommt,  jedoch  bei 
Saadia  (Gebote)  [p^ni:  'JHd'?],  Chajim  (S.  398),  b.  Jakar  (Meora) 
['^2  1JJ1D1],  Isaac  Seniri  (^3i«  niya)  [rnj?.  ^ar  ':£2]  und  Isaac 
Kimchi  (Asharot)  [D^:v3:f  naio^]  auch  in  der  Bedeutung  Gestalt 
oder  Schönheit  gefunden  wird.  Von  den  beträchtlichen 
Formationen  der  Peitanim  sind  einige  bei  Späteren  im  Ge- 
brauche geblieben,  z.  B.  p:fn^,  px'jy  [beide  noch  bei  Jakob 
Vechai  im  15.  Jahrhundert],  pit:>D,  pirm,  pi3D.  In  der  folgenden 
Sammlung  von  Beispielen  sind  die  Wörter  nach  den  Endungen 
alfabetisch  geordnet. 

p«?-i  Mose  ^mpn  nn«.  pn:«  Bamidbar  rabba  c.  3  f. 

p«T^  Musaf  Rehitim  ms.  213  d.  Jalkut  Ps.  92  anJK; 

[i«l  Midr.  ha-Neelam  Ki^.  [pitn  Midr.  Ps.  p^DlDi«. 

Hadassi  c.  31  f.  20  d.]  p2f^n    Kalonymos     ■'Jij?    djok. 

IpNnc  Meir  b.  Isaac  Jozer  f.  [m:io«  10,    3   (Mezia  58  b) 

Chanucka.]  als  Infin.l 


—     406     — 


^317  MemorJalgedicht  hm  von 

Saadia. 
jüvn  Zion  mb^  "h^pn  iübn. 
[py^n  s.  v.  a.  p'nn,  Meirmon.l 
pnn^  Mose  b.  Abraham  -pns. 
p2pp_  Sei.  ^min  b». 
ilüVri  Aldabi  'b^i^:?  56«.] 
p:i^i  Saadia  nT^  ^UK. 
pnp^  Saadia  Asharot  46.    ["»nn 

':npbi],     Kalonymos     pvi«, 

nT«o  mifo  Cochin  (^jnpS  mw). 
Ijlnpb  alte  Tosaf.  Joraa  3fe.] 
pnno  Saadia  Asharot  29,  Je- 

huda  »^»  j«. 
ITilfip    Menachem   Jozer  Cha- 

nucka  (im   Jozer  Nachmu) 

^nin  Saadia  Asharot  29  (noi^n 

•'jninn  wa?^  pinoo). 
pTi  (aram.  «:in)  Mischna  Abot 

c.  2  bei  Aruch  v.  n;    Ba- 

kascha  -p  "|»  'n,  Klage   dk 

Vpn\ 
pH}}:  Jehuda  «rr«  f  N. 
pf?y  Gebet  fnn  -potr«  Versöhn. 

Abend  (Roman.). 
p'ibv  Sei.  n^B»  ■pos:'». 
pmo  Sei.  «i:p  ':«. 

'  '      ]  Samuel  im»  Chanucka. 

pnm  '  ' 

ptDDB  s.  Maarich  8.  81  und  82. 

[pnb:i  Glück  m:io«  'd  pino  ms.| 

p^32  Eljakim  \l'7«  nn«  [Th.  3  f. 
89  «],  Aaron  X.  'n  w«,  Kaleb 
K.  "«QiBD,  Gedicht  Menachem 
Ziuni's. 

[pna  Erdichtung  m3io«  ms.J 

p^j?3  s.  D^^nn  'D  1 8  a. 

p''33  Ephraim  mioi«. 


p^2"i  Schwäche:  Saadia  "ps 
nnQ3,  Silluk  yo)»  8.  Pesach, 
Sei.  D^om   ^Dsbo   und   ^jn« 

p^n  [Midr.  Thren.  bei  Jalkut 
Jerem.  §  279  f.  62  a  unten  1 
Jechiel    rf^^    nn«,    Samuel 

pn  s.  D-'^nn  'D  18«. 

p^^i  Kalir  Keroba  -pa«». 

p^c-j  Silluk  Schacharit.  [Sche- 
altiel  DM^«  'n.| 

fl^in  Meschullam  Reschut  rj^o«. 

p^pn  Samuel  b.  Meir  Deut.  7, 23. 

p^aiElieserMaarib  :n.  (S.399.) 

p^•^T  Glanz,  Stolz:  Hechalot 
c.  3.  7.  10.  13.  16.  18.  24. 
Rasiel  39^,  [fehlerhaft  fTnn|, 
Maarich  v.  m,  Ofan  ^«"IK^""  n«, 
nn«  und  Tn33.  Ist  unrichtig 
erklärt  in  -fjün  poy  171  c. 

p^DT  Silluk  Schacharit,  Elieser 
b.  Natan  D\"i'r«,  Abraham 
^n^B>  n«.  , 

[p^pi  Ofan  ]irnp  in».\ 

p''^n  Kalonymos  b.  Jehuda 
mnu>K,  Sei.  ^'rya  Dtr«. 

p^Q^bn  Elieser  b.  Natan  dmSs. 

p''Dn  Kalonymos  Rehitim  ('733) ; 
Menachem  b.  Machir  Jozer 
Schuba;  Natan  im  Aruch 
V.  nns;  Samuel  b.  Meir 
Deut.  32,  38.  H.  Wessely 
zweites  Schreiben  31  a.  (Ra- 
schi  Ps.  118,  8.] 

[p"'»n   Empfindung  nuio«  ms.| 

p'^ns  Simeon  Sulat  Wochen- 
fest,  Elieser  b.  Natan  dm^«. 
f Sulat  nnn  niK.] 


407     — 


p'^ph  s.  den  Kommentar  T2üd 

zu  Sei.  ^sH^o. 
p-^no  s.  n^^nn  'd  18  «. 
[p^pp  Elieser  b.  Natan  ntsy  n».] 
^inp  Jehuda  b.  Schemarjawo»; 

Aaron  b.  Elia  D'^^n  |»y  c.  96. 

Elia  Beschizi  [m«]  no  ^j-i«, 

T  ' 

Kaleb    K.   [m^k]    yno    und 

[p^M  im  Jozer  Donon  pi«.] 
[p^jp  Gesang  Isaac  Ofan  mr 

(ed.  p^:n).] 
p^3  Salomo  Sulat  n^f  p»,  Mose 
b.     Schabtai     Mikamocha. 
[Menachem    b.   Salomo   ^ho 
(Dukes  29).] 
[p^ir:  Salomo  ^7«^  moN.] 
p"^j  Schuld:  Kalir  Geschem, 
Simeon    Pesach    Zwischen- 
sabbat.   [Aaron    b.    -Joseph 

p"'Dp  Salomo  -lozer  Pesach. 
pny.  Saadia  nonn  niDi. 
p^V3?.  Salomo  ^«V  moiN. 
[pTiB    Abnahme     Jochanan 

hakohen  Wochenf.] 
p^VP    Abitur     Neila,     Introd. 

^^»  IK'«  ina.    [Hosch.  ^^^« 

pi^fn.    -lakob  nyiD«!  mnniyK. 

Binjamin   b.    Sam.    Keroba 

Wochenf.] 
pnD     Leonte     Pesach  -  .Tozer, 

Samuel  pi^i:  yn,  Sei.  dm^n 

bsniy^  m'7«.   [Schabtai   Ofan 

Pesach.] 
pm  Kalir  Tal,  Geschem,  hd^« 

inDlPN;  Abraham  D^oirR  hm. 

[Joez  ':k-ik>^  n«.   Salomo  mpK 

"[TDn  (ms.  Tlems.  p^a^fa).] 


p'^oV  Saadia  Gebote.    [Samuel 

mp^n  ms.] 
p''np    Meir    b.    Isaac    m:ch». 

[Raschi  Ketubot  61  a.  Bechor 

Schor  Gen.  49,  10.] 
[I^i'^ip  Menachem  b.  Jakob  Ahaba 

\Wp  Kalir  Klage  nn«  [u.  mx« 
nipD  für  y^],  Menachem  b. 
Seruk  v.  ni^^p,  Binjamin  7. 
Pesach  rn«,  Joseph  idik, 
Mose  p':iti>  no,  Mose  Chasan 
':« tn3« ;  Hadassi  c.  95,  Karäi- 
scher  Siddur  T.  3  f.  14  «, 
61  ß,  115  «,  132  a.  [Buch 
mo^j  f.  29.  Tobelem  Keroba 
Pesach.  Salomo  -b  ^:»n»;  in 
der  Bedeutung-  Einwurf 
in  niiiö«  ms.] 

[l^an  Jozer  m«n  nn«,  Meir  b. 
Isaac  Jozer  niK  yirr'i,  [Maarib 
rriDTK]  und  Sei.  3.T  -pb«. 
[Elieser  b.  Natan  Jozer 
ney  ni«.] 

p''3"i  Meschullam  Ofan  Pesach. 

p^n  Binjamin  b.  Serach  'n  w« 
hi^n.  [Menachem  b.  Jakob 
^h  ^bbs.] 

p7"i  Klagegesang  i^o  .T3«, 
Saadia  Gebote,  i^bitur  Abo- 
da,  Amitai  .Jozer  nn'^^a,  [Sa- 
lomo hvh  möK  —  3110  nph  36  ö?], 
Kalonymos  ■j'^^K  pyiK,  Sei. 
M^«  DM^K,  Isaac  b.  Jehuda 
hanadib  Neujahrsfest  Me- 
chaje  p"*»,  Binjamin  b.  Ab- 
raham "DJ«  n:oN,  Samuel 
^Ds'jD.  [Jozer  Trip.  anf.  ntt 
^73.-1  f.  68  6.1 


408  . 


]Vpi  Armut:  Salomo  rmiy  «:«. 

p'^ip  Elia  b.  Schemaja  'nb» 
Titt'n,  Aaron  nmifnn  isdi«. 
(S.  400.) 

fW  Menachem  b.  Seruk  Wörter- 
buch V.  p«;  Hadassi  c.  173, 
Kar.  Siddur  1  f.  125&.  3  f. 
103  a,  [ed.  3  S.  177.  —  w^h» 
S.  46]. 

p'^m  Salomo  noK  n«,  Jakar  ]v:i 
'n,  Salomo  Cohen  (A.1340): 
fl^^n  [Opp.  102  F.].  Brief- 
steller, Augsburg  1534  S.  10. 
\pTn  njf  2  b.  Nichts  davon 
weiß  A.  Langbank  (T3on  T. 
3  N.   19  S.  74).] 

fi^yn  s.  n^on  ^r^  1816  S.  22. 

[flDin  Kadisch  ^öi«o  miK.] 

pDD'^n  geringfügiges:  [Mena- 
chot  86-5],  Salomo  Aboda 
Abt.  39.  [.Talk.  Levit.  f. 
189c  ob.,  aberMenachot76-5 
pnD^n  (Opp.  1074  f.  liest 
]Vün).  Klage  ^n^^2  tik]. 

phr:  Akeda  «in  mn«.  Bere- 
schit  rabba  55  bei  Jalkut 
Ps.  109«  hat  p^i3  st.  n'jnj 
oder  pbn:i.  [Kommentar  ed. 

zu   T«D   IBIN.] 

p*:^:  Simeon  'iv^. 
p^a^n  Jehuda  «tJ>«  i^«. 
p^3p  Lekach  tob  2c;  Binjamin 
b^  pis,  Mordechai  ^^  W  ^i« 

pboü   Silluk   piK   8.   Pesach, 

Jehuda  «tr«  "p«. 

Simeon  Wochenfest. 
p^ptt>  Isaac  nnn«,   Jehuda  -p« 


p^p^  Zion  '::ipn. 

poiN  (st.  ^3101«)  Sei.  a^p  ntj>. 

pD^«  (wahrsch.  Gewalt) 
Elasar  in'jiT. 

pOB^j  Saadia  Asharot  Introd. 

poy:  Baraita  Elieser  c.  6,  Meir 
no^onn  min. 

pO^V.  im  il^M  'D  §  585;  Eph- 
raim ni:oi«. 

popv_    [aram.     ppiy]    Elieser 

pOTö  s.  oben  S.  367. 
p03^  Kalir  Hosch.  iiKO  noi«. 
pobK^  [Wh^l  Elasar  ■jn'?!]. 
pDOD  Memorialgedicht  bn». 
pD^y.  Saadia  idts. 

pDBI   S.  [1!:'S1. 

[pDpi  Schealtiel  nma'«.] 
pyi«  (aram.)  Sei.  or  nb»n. 
pVi;i  Saadia  'b  .Ti«. 

f^^°^  !   Saadia  nvo  n^«- 
pyoT  I 

pvn:  Saadia  .Ti»  und  Dinn. 

pyjD  Saadia  Gebote. 

pys??'  Saadia  ny». 

p5J3K>    Saadia    Dinn.    [Wiener 

inschr.  154.] 
ppn  Saadia  iTi». 
pBVp  Klage  iK^«  ^bnK  in  ed.Ven. 

i591 .  Raschi  Sebachim  101  a. 

[pm«  c.  37.     Midr.   Esther 

123c.  125c.     Wajikra  rab. 

32  f.  202  c.  «ICD  47  Ä.    Cha- 

tanu  ^300  na«.  Jalkut  Exod. 

76^  Mitte  (aus  «nn).] 
[pB^V   Aldabi   'b'i^   56  d   ed. 

Riva.] 
pBpir   Jehuda  Tibbon  in  Be- 

chai's  Herzenspflichten  2,  3. 


—     409 


I 
I 


pifbn  Saadia  Asharot;  Mena- 
chem  b.  Machir  Ofan  ""Dsbo. 

}^:i^h  Jechiel  vp:2  onpK,  Isaac 
Giat  112;  .t,  Reschut  Geschem 
pnni  nhn»;  Sei.  «i^«  -p^ 
und  häufig. 

pTh  Jehuda  n«  stJ>N  7«. 

p'^hü  Auslegung:  Saadia 
Gebote. 

[fl^fn:     (MeschuUam)     Aboda 

fl2f'7j?  Saadia  Gebote,  pn  NT 
Musaf  span.,  Jechiel  mp«, 
Menachem  b.  Machir  Ofan 
^Dw'jo  u.  A.    (S.  401.) 

p2:-)s  [MeschuUam]  Aboda  nmc>«, 
Simeon  wh'^»,  Sei.  nnnn. 

fip-iB  [^pmo]  Ephraim  )h  pK  nt:?«, 
Leonte  ^«  "Jis. 

plJ«  Saadia,  Dunaseh,  Hadassi 
u.  A.  Vgl.  nyisn  n^3  18  b. 

pl«3  Isaac  Gerundi  im  Mescha- 
lesch  Neuj.  j^io  3in«. 

[pina  Meir  Jozer  für  Chanucka.] 

[p-iw  Sohar  Col.  281.] 

pin.i  [Eeschut  K>^s^  NipK]  Maarib 

f1-im  [T'a  98  f.  109  c]  Kalir 
Versöhn.,  Tobelem  Maarib 
p"^o«-|bo.  [B.  d.  Frommen  396.] 

IpiD^  od.]  piDT  (?)  Saadia  As- 
harot 46  ^jnoi  ^JQ  ^vo  noJJ'nb. 

[pian  Gemeinschaft  Kalon. 
Ofan  anp.] 

p"ijn  Saadia  Asharot:  punai 
nnsr .  ^^n. 

plifn  Hof  mann:  Jechiel  aus 
Paris  Disputatio. 

[j'iyn  Pism.  piK>S  pn«  Neuj.  ms.] 


fllHD  Saadia  Aboda  Buchst.  '^. 

pi:^^  [Tobia  Kohel.  —  lyty 
D^OK>n  7  a;  rrno  2, 10.]  Saadia 
Aboda  Buchst.  '^;  Saadia 
mjio«  c.  4  Ende  in  einer 
alten  Übersetzung. 

pin^  Sei.  ^Nin  «j«.  [Lösung.] 

[pi33  Samuel  b.  Jehuda  pD:  ii»]. 

pilp  Binjamin  Anav  fv  nyÄ» 
n^^n  Buchst.  '3.  [Simeon  b. 
Eljakim  i^^n.  Akeda  ama« 
(Tn.  .Samuel  Jozer  pD:  n«. 
"•jlnaM  im  Hochzeit-Reschut 
nn«  3it3. 

p*i3JD  Jozer  Chanucka. 

p"iay  Kalenderberechnung. 

pnsj?  Judan  hakohen  Keroba 
17.  Tammus;  Joseph  nrn 
yK^-Ti  (Machsor  Tlemsan  f. 
191). 

pi2fj?  Sei.  lo^vj  n:ioK  ^ir:«; 
Menachem  Schreiben  an 
Chisdai  f.    27  a;   Sei.   üV2 

U'lW  piDT. 

piTB    Gabirol    nyc?,    Ephraim 

[pißs  in  mymtr  nyir  c.  16.] 
plB^D  (aram.  pi:no)  Salmon  b. 
jerucham  [c.lO]  i.  cod.Leyd. 
41  [iJnB>B3];  Saadia  zu  Dan. 
3,  27;  Sei.  K>15'«  D^otrn;  Elia 
b.  Schemaja  ^n?rn  'nh»,  Ha- 
dassi Eschkol  c.  241,  364 
und  sonst  bei  alten  Über- 
setzern. [In  anderer  Be- 
deutung bei  ''JiniM  pm*"  in 
de  urina  n^nnra  nüi:n  pi2>o 
iDiy  pniyon  ninnt^Di  . . .  pK>n 
'Dl  p^  iTm  "»bn  riTinra.] 


410 


pTip  Mose  b.  Esra  nwDiyo. 

p"i3ff3  bei  Karäern,  z.  B.  Tobia 
[Trigland  p.  125],  Aaron  b. 
Elia  [D^^n  yv  c.  92],  Elia 
Beschitzi  [rrn«  in  Sabbat 
c,  14.  Menachem  b.  Michael, 
(Leyd.  41).] 

pipp_  Hadassi  c.  364.  |no^Dno 
'•«nö  c  30.] 

pnBtt>  Jozer  Thorafest. 

^1"i2fc>  s.  V.  a.  piSD,  Menachems 
Schreiben  f.  27  «;  Kartib 
im  Pismen  DDoy  "irtp;  Salomo 
^npiu^My  mir. 

p^b:i  in  D^mno  ii  ms  groß. 
Sabbat. 

p^n  Menachems  Vorrede  zur 
Grammatik  und  Ben  Ascher 
S.  38.  Sonst  kommt  miyji, 
nwiPJi  und  [bei  Parchon] 
tnrn  vor. 

|1tt^in  Saadia  Gebote. 

[ptifpn  Elieser  b.  Natan  halach, 
Gedicht.] 

ptr^en  Salomo  ^nvw  tj?  m:^. 

[ptr^oB  Hosch.  nnn«  ^yo^.] 


f1ii>n3  Salmon  b.  .lerucham; 
Meschullam  Jozer  Pesach, 
Maarib  nnp«. 

pK>n^  Ben  Ascher  S.  38,  55. 
Kalir  Tal  und  Purim,  Hosch. 
pm»  b«  «:k,  Meschullam 
-Jozer  Pesach  und  (S.  402) 
Eeschut  Versöhn,  u.  A. 

piyio:  Saadia  Gebote. 

p^:'^  Ben  Ascher  S.  38,  Saa- 
dia Gebote,  .loseph  Kalai 
p^^»  «ty«.  [Hosch.  nin»  fpoV.] 

pmi  Kalir  Tal,  Tobelem  groß. 
Sabbat,  Isaac  Giat  "'pyx  m\ 
Raschi  "[dk,  Abraham  Maarib 
nnpi^,  [Jakob  b.  Meir  Lehr- 
ged.  ^S  DNnb«  23],  Jehuda  b. 
Menachem  Jozer  2.  Cha- 
nucka[-Sabbat). 

p]VQ')  Meschullam  Pesach- Jo- 
zer, n^mno  ii  tik,  Maarib 
nnpn,  Sei.  isfr  -['?  i3«n«. 

piT'a  Joseph  Maarib  ^yotr. 

[pnm  Isaac  by  ^mo\] 

pnay  Strick:  Serach  Barfat 
Hiobgedicht. 


Mehrere  Nomina  von  der  Form  [bye  oder  f'jye  hatten, 
nach  dem  Zeugnisse  Efodi's  (Gramm,  c.  9),  in  alten  punktierten 
Mischna-Exemplaren  die  Form  f'jyiD ;  er  führt  als  Beispiele 
auf:  \b]^:,  fopln,  fD5?l3,  fnalp.  Dahin  gehören  denn  auch  die  in 
der  Tef illa  befindlichen  f^nlo  und  fn^lD  wie  auch  Handschriften 
und  die  Selicha  Mim  13"I0K  [Salm an  Hanau  in  no^B>  p3a  56  0 
irrt.]  haben.    Ferner: 


^nilN  Thorafest  röm.  n^D  b'$^). 

^B)"'l3  Machsor  [Bologna  im 
Abotkommentar,  Salon,  und] 
Sabion.  f.  137«  [Wochenf. 


]^^'')2  Abot  ms.  c.  2. 

Buxt.  Lex.  p.  277.] 
[fpnl3  T3  f.  110«.] 
fcnU  Midr.  Cant.  24^6. 


Auch 


411 


^yn  Pesikta  Hüttenfest,  Mach- 
sor-Kommentar  ms.  [Joseph 
Sei.  rm«.  Jos.  Kara  zu  Hiob 
36, 1  (wo  Raschi  ed.  ftm); 
auch  bei  Raschi  ms.  zu 
Spr.  5,  19.] 

pnn,  da  im  als  Verbum  nur 
ein  Vav  hat. 

yaKJln  Simeon  nmiyno  p«. 

f^alo  (wahrsch.)  Tosetta  Ja- 
dajim  Ende. 

^mlD  Sifre  Debarim,  Lekach 
tob  45  c. 

^K^fl"   Bereschit   rabba    c.    45 

^eirls  j.  Rosch  haschana  3,  8. 
^^31*?  Spötter:  j.  Berachot  6. 
[|mto  Salomo  i:io«]. 
prpij  j.  Berachot  7,  2.  Derech 

erez  sutta  c.  6. 
ppl3  Berachot  50«  bei  Aruch. 
p-riD  j.  Horajot  3,  5.   [Jalkut 

Ps.  §  837.  Midr.  Ps.  87,  vgl. 

wnnn  Pesach.  105*.] 
pDiD  Binjamin  ^3«  m':». 
pDiD  Aruch  s.  V. 
^211D  Sifre  "[m^jjna,  Lekach  tob 
'  45  c. 


[nniD  Sifre  "jm'jpna,  Salomo  i3io« 

(röm.). 
fablj?  Simeon  nmiyno  p«. 
^pjplV  Derech  erez  sutta  c.  6. 
foplV  Midr.  Cant.  24*.  Elieser 

[B"'1e  Binjamin  b.  Samuel 
[Luzzatto]  [its^^iB  cod.  Bodl. 
255  f.  163,  opp.  1069  F., 
pto''''iB  Pesikta  Hüttenfest, 
«r"'to''iB  Midr.  Kohelet  86*]. 

[fp^i^  j.  n^noe  7.  8.] 

[Bin  Lekach  tob  44  d. 

^rpi;^!  Sota  9,  9.  Makkot  10« 
bei  Aruch  v.  mi  [u.  ^nh], 
Bereschit  rabba  c.  22,  87 
bei  Jalkut  Gen.  44  c.  Ba- 
midbar  rabba  c.  23  f.  284  d. 
[Lekach  tob  63  c.  Midr.  Ps. 
bei  Aruch  ^hpiü.] 

f);:^n  Tosefta  Sota  15.  Mischna 
Pesachim  4,  7  [jer.  Talmud]. 
(S.  403.) 

[nslB^  j.  Pea  1.  [j.  Kid  duschin  1 
Ende.] 

fnpit:'  Menachem  b.  Machir 
Jozer  Nachmu.  [Tobelem 
Keroba  7.  Pesach.] 


Der  Gebrauch  der  Personen  bezeichnenden  Formen  [— 
und  n"':—  ist  nicht  häufig  und  beschränkt  sich  fast  nur  auf 
talmudische  Wörter;  die  weiblichen  Endungen,  die  teils  Israel 
teils  Rom  bezeichnen,  trifft  man  vornehmlich  bei  Salomo  b. 
Jehuda  und  Elia  b.  Schemaja.  Hier  folgen  einige  Beispiele: 

fno^«  Schalom  Ofan  "jpir.  [Eph-  [Dcn   Salomo   inos,   Isaac   or 

raim  "'bnn.]  cmsD. 

p*i»  Salomo  i:''in.  in*:]  Meir  inif  n'':yn. 

pan  Salomo  ny  rh'^n.  ^bdh  s.  Raschi  Gen.  49,  27. 


—     412     — 


fme  Salomo  i:to«. 

fnx:  Salomo  irjn,  Ephraim  n« 

\2iü  Salomo  moK,  Simeon  y». 

[Amitai  Jozer  nn^B>».] 
]püV  Salomo  Aboda. 
fiiV  Isaac  DmoD  Qi\ 


[ft3"'B    Jehuda    Jachia    Klage 

miiT.] 
fi^p  Elia  pi«. 
fiip  Krieger:  Ofan  lOK». 
fW"i  Salomon  ^nipp  tk. 
|D1K^     Tobelem     Sulat     groß. 

Sabbat. 


n^jTijn«  Meir  yn^  ^o. 

n^jpi"i3J  [Wajikra  rabba  c.  18] 

Raschi  Jes.  15,  5.  Salomo 

iJio«,  Elia  nn  dbk. 
n^jnw  Salomo  i:io«. 
n"'j"i2i  Elia  tin  db«. 
n^jDTln  Salomo  i3io«. 
n^jbln  Meir  5]^dt"  f  di«. 
n"":^?    [vgl.    «•'ibo    Bereschit 

rabba  bei  Jalkut  Gen.  21b. 

Ps.  104ö^.]  Meir  fj^dv  |*oi«. 
mn::  Salomo  i:iON,  Schabtai 

Sulat  Pesach  [nor«]. 


nrjonj  Menachem  "pom  .idd^k. 

rr'JDB^j  Salomo  mo«. 

n^n^DD  Mose  Sulat  ^^byo  -iidtk. 
[Vgl.  oben  S.  374.] 

mm  Elia  btnK>^  m^«  'n. 

n^rin  (Midr.  Ruth  44  c?.)  Sa- 
lomo mo«. 

n^:3n  Meir  yn^  ^o  [eine  Art 
Heuschrecken]. 

n^JEsblti*  Salomo  ijidn,  Samuel 

mpnp  Salomo  npnif  m». 


pjB«  s.  Beilage  13  Pielformen  [S.  430]. 

mi»  große  Pesikta  c.  21.  [Jalkut  Ps.  797.  Exod.  286  f.  80c.] 
Josippon  p.  766,  Kalonymos  Rehitim  b^ii  und  D'^ui.  [Sa- 
muel b.  Meir  Ex.  3,  15.] 

nn^3  Saadia  Asharot,  Tobelem  hdd^«.  [Isaac  m  Tn\]  (S.404.) 

moni  Herzenspflichten  8,  3  §  12. 

nnn?  Tana  debe  Eliahu  c.  18,  Salomo  i:j?  irjiy  D«,  [nai  «ip^T 
18  ?],  Ges.  mTOi  D^yj»,  Zion  b  ^np,  Jehuda  Tibbon  u.  A. 
[Raschi  Hiob  33,  25.  Aruch  «an.] 

nr^i  Kalir  ^jb^o  tk. 

mmc  s.  oben  S.  373. 

T\Tp:i  Herzenspflichten  8,  3  §  16. 

T\'i^p;'_  Raschi  Peticha  «n:  .  .  .  'n. 

nripi  [Bereschit  rabba  c.  54,  Midr.  Rut  40  c]  Salomo  b.  Jehuda, 
Simeon,  Raschi.  [Sebachim  1175.  Aboda  245  bei  Jalk.  Sam. 
15  c.  Sifre  irT»n.  Elieser-Boraita  c.  53.  Nissim  (Widui). 
Abraham  ^npiX3  «b  (Kar.  3.  Nacht).] 


—     413     — 

nnti'l  [Midr.  Kohelet  91«,  Arachin  18  a,  Gittin  23  a]  Salomo, 

Simeon  Reschut,  Parchon  v.  non.  [Isaac  Giat  "prjp.] 
nri^p_  [Taanit  6  a]  s.  oben  S.  374. 
nWl  Debarim  rabba  297  a. 

nwii  Schacharit  mn^«  und  "j^o^«.  [Aboda  nn::iD  nn«  Abt.  11. 
Mose  b.  Kalon.  Abschn.  n«.]  Simeon  nmp  "pb«,  Binjamin 
D^3iöN  und  IBQ«,  Raschi  Peticha  «lu . . .  'n,  Sei.  ^nno  poN. 

ranjj^a  (aram.)  Kalir  n«  hd^k.  [Moed  katan  28  a,  Aboda  65, 
Pesachim  u.  sonst.] 

nnnn  Menachem  b.  Machir  nhm. 

[m»p:  Amitai  Sulat  ]:h  p«.] 

[n-W:  Salomo  y^Q^o  n-ii«.] 


nib«  Klage:  10.  Tebet  röm. 

nini  Übermut:  Gerschom  nor«. 

nre  Beugung:  Jehuda  b.  Menachem  Thorafest. 

[nin?  Kl.  mTT  -j^«.] 

nirb  Sei.  Dn«  m«n. 

nni  [j.  Oiia  2  Ende]  Simeon  Hochzeit-Reschut.    [Sifre  irwn. 

Menachot  74  a.] 
niuo  Schwäche:  [Raschi  Spr.  10,  30  ms.].     Sei.   m^k   djok, 

[mn'^'jD  nl':«.   Salomo  b.  Simson  Reschut  ti«]. 
[nno  s.  ob.  S.  375.] 
[mn^  Eljakim  ^1^«  nn«.] 
[ninT  Furcht  Herzenspfl.  3,  3.] 
mnK>  Herzenspflichten  6,  1.  7. 
[ninn  Jelamdenu  bei  Aruch  nn;  j.  Nedarim  9,  1.  Jalkut  Deut. 

946.  nan  mo^  c.  43  Ende.] 
nisn  [Sifrac.  1,  Chullin23a,  Kama4,  4]  Simeon  Reschut  noibi!?, 

Binjamin  3«  nnn  niDT,  Sei.  ^mw:  "rno«,  Abraham  Klage  jku>«. 
ncl^  in  n^DT  \nn  hob'. 

noiv  Flug:  Isaac  b.  Mose  Jozer  ü'rhü  b». 
nj5l"i  Ausspeien:  Gabirol  Asharot. 


rviTa«  Josippon  p.  758.  [Verga  36.  K''an  497.] 

nnnK  Gebet  in  den  kleinen  Hechalot.  [u^on  np^  c.  13.  Hecha- 

lot"  c.  24.] 
[mro«  in  n:£hn  'd  S.  33.] 


—     414     — 

rflT-13  Jehuda  Tibbon  a.  a.  0.  1,  7  §  5.  [Kusari  3  Anf.] 

fflTna  Schabtai  Jozer  Pesach.    (S.  405.) 

nnnj  Elia  Asharot  Str.  128. 

nip^m  Silluk  Schacharit  n:n^  ^o.  [Gabirol  Silluk  ra»».] 

niTj^T  (aram.)  Jehuda  Tibbon  a.  a.  0.  8,  3. 

niyjn  [Berachot  16  b]  Sei.  nni  ^3«. 

niTpn  Simeon  Hochzeit-Reschut  No.  2. 

TVin^^i)  Sei.  .130  tyi:s. 

nnn:  Kalir  Tekiata  idt. 

n=iD''p:  Kalir  nD-^D:«,  Scherira  Sendschreiben  S.  37.  Abitur  Neila, 

Bechai;  Meir  ama«  ^nh^  'n,  Nissim  nnao  25  a.  Aruch  v.  "jo. 

[Abraham  b.  Chija  in  pNn  mi2f.  nno  ppn  10  a.] 
niyp:  Kalir  hd^d:«,  Meir  nbon  und  nma«  m^k  'n,  Raschi  Gen. 

n,  29.  Jes.  29,  10. 
[niDnj?  (Beresch.  rab.  49.  Tefilla  Neujahr.  Berachot  29a"n3np).] 
[nis^V..  David  ^nn*?  n'jiD«.] 

nirnj?.  kleine  Hechalot.  Abitur.  [n':£hn  'u  S.  33.  Hechal.  c.  24.] 
mn^pV  Tefilla  Neujahr.  [Berachot  29  a  nn^o^.] 
nnnp  [j.  Berachot  9.  Bereschit  rabba  70.  Midr.  Sam.  14].  Sei. 

hi^  -[2  1«  und  «Dl  ly  u>i3N. 
[fflB>^Vi  Kalir  Neuj.  nrm.] 
mp''P5i^  Midr.  Esther  119  5.     Dunasch  S.  18.     Kommentar  zu 

Sulat  ^n  b»  'j«  in  Hh.  62. 
ri^e::!:»  Saadia  nman  iidt. 
nwjKB'  Rehitim. 

jnip     Gabirol     Königskrone,  yiJp  Kalir  Geschem.Menachem 

Jehuda  Tibbon  Herzenspfl.         b.  Seruk  v.  M. 

6,    4;    Isaac    Gerundi   Me-  pbip  Jehuda  b.  Menachem. 

chaje  p«.  aiip  Zahlal  Hymnus  Zeile  204. 

I3?3p  Isaac  b.  Rüben  Asharot.  ["Jti'Op  Schabtai  h»p.] 

[Abitur  Neila.]  ^JDO  Ofan  m.i  or. 

npo  (zw.).  In  Dl ':»  Thorafest  ijopp  Jechiel  13M  •»:«,  Einheits- 

liest  Ms.  cal.  nyaoi  st.  nyioa.         gesang  Tag  5. 

[ipip  Menachem  b.  Machir  no  ippp  Isaac  halevi  Hachodesch. 

•<n2n«.]  [2*JSp  Kalon.  b.  Jehuda  Jozer 
«13p  Geschöpf:  Introd.  ^113         nnn  n«.] 

K>iy«  1B>«.  [Hosch.  M  DM^N  ^».]  b^sp  Elia  b.  Schemaja  [irnoK^» ; 
[i:>'730  Chajim  Sul.  pm.]  lo^i  «ip«  und]  Mb«  '.i,  Isaac 

ypjp  Leon  iib  ibbn.  b.    Abraham     Hüttenfest, 


—     415     — 

Zemach  I3i  n«.  [Elieser  b.  [hiDpo  Gabirol  Tal.] 

Natan  halach.  Gedicht.]  [3^pP  Kusari  Abschn.  5.] 

[^^spSimeonKerobaT.Pesach.]  iipa  Abitur  Aboda. 

[jDöo  in  i'j'jn':  ^ntra  or  cod.  Fez  iv^pa  Sei.  ^noK>  snpn.  (8.406.) 

f.  236.]  nr\ia  Abitur  Reschut  Neila. 

iDBO  Simeon  onnö  ^k.  b»pö  Mose  "pn«. 

n^fsp  Hosch.  IV  n«.  F|«ii^p  Joseph  Neujahr  p^i:i  no3f. 

-i^ep  Abitur  Aboda  9.  iQpD  Kalonymos  b'ipn  n«. 

[VVpZahlall87:(nnn"'T«(5?B>o^m  iv^^p  Kalir   Geschem,   Mena- 
Dmi:  fvifo  3"iD  fpii:  ""Ja  ]V^2).         chem  b.  Machir  Jozer  Cha- 

VOpD  [rop]  Sei.  DJ?  ^«■iK>\  Zadok         nucka.  [Simeon  Jozer  7.  Pe- 
nnt:' n  ""D  (Trip.).  sach.  Samuel  Jozer  ""BODjd«.] 

[papp  Keduscha  wh'iii  ^^«i«.]  [ypnp  Wohnstätte  (m^io«  9, 3).] 


2pnQ  Abitur  Aboda,  Sei.  «31  ly  K'i:«. 

Doyp  Gabirol  .T3K>,  Abraham  Nischmat  D"'3io«. 

nTiQ  Elieser  ^tik. 

V^np  Salqmo  Sulat  nif  f^s. 

2n«p  Kalir  Purim. 

[msp  Hoscb.  -i^oK».] 

[pjnnp  Sing-,  von  memo  Ps.  140.  Joseph  Hosch.  nor».] 

ainp  Menachem  Sulat  v^^iö  f^N. 

nanp  Mose  Gecatilia  m:n  'd  S.  18.  [Is.  Giat  yj-'ip  und  sonst 

nano.] 
«ßnp  Saadia  Aboda  Buchstabe  'tr. 
tiBDO  Kalir  Schekalira  [und  Hachodesch],  Elia  b.  Schemaja;  Sei. 

^oy  '}2,  mKiK>3  ■["''p«. 
[nnbp  Antoli  \V2».] 
Y2pD  Kalir  Purim. 

ninp  Menachem  b.  Seruk  v.  ]^.  [Abitur  Hosch.  i^o««.] 
m3;p  Saadia  Aboda  Buchstabe  'd,  Elia  .T^n  pN,  Musaf  Neujahr 

^:c  n'jns.  [Isaac  ^di«  7«  Oiyo).    Abitur  no^Dt^K.  Hosch.    ^« 

'n  DMb«  u.  TOSK.    inijJöi  (nop"i   S.  150)  ist  vielleicht   st. 

imyi2i  oder  "[rrnyi.] 
[myo  Binjamin  mx3  ^^^«.    Mose  b.  Joseph  n^o.    Rahuta  rn\» 

"^iv  80«  Av.  Mose  b.  Esra  Schach.  Mincha.] 


—     416    — 

Tinnp  Zahlal  192  [ist  2.  Kön.  ilypp     Menachem   b.    Machir 

i9,  23].  Dl«.     [Mose   b.  Sam.  Sulat 

üiiio  Menachem  Sulat  TK^iop«.  'n  yh».] 

anjp  Jechiel  ^bn  ^didn.  [pVpo  (fjj^o)    Jechiel   Keroba 

[DlDDp  Tröstung  ^s:«  ^djs  (zw.)]  Esther.] 


i1i«p  in  -fybna  Ende  Schacharit,  Jozer  D^ny  njio«  [Sulat  "[om«], 

Elia  i33Tyn  ha,   Elia  b.  Schemaja  n^OB>«  Sis,   Elasar  ^^3D0. 

[Abraham  '^kik'^  i:'^«.] 
rjUNp  Zahlal  Zeile  186. 
Dibnp  Sei.   nJ33   ^i«,   ^nstr^j  -po^s;   Hosch.  tyn«;  Mose  ^:b  n«. 

Binjamin  Anav  D"'^n  fj;  nyc^  Buchst,  'ir. 
3lßnp  Abitur  Aboda;   Elia  Silluk  )b  iir«  ':«.     [Joseph  Jozer 

110T0  iTiDT«.    David  Bekoda  üipT)  nn».    Binj.  b.  Sam.  N.  2.] 
[■rly^p  Saadia  Aboda.  Hosch.  mi«  fpo^.] 
Dloyp  Kalonymos  wiosK. 
bipVP  Tobelem  Jozer  pi«. 
ilnyp  Gabirol  n^iDii>,  Joseph  b.  Isaac  nmn. 
[nlpip  Jehuda  b.  Menachem  Jozer  Nachmu,] 
|l3rip  [njisnp]  Salomo  npnif  mi«.     (S.  407.) 


p]unp  Zahlal  186  (nnwa  P]iJi:  jd^idd  rjwnö  m'?). 

b'h:£D  Hosch.  n^'?^  riytrinD  und  nij^nn  n«  fj?D^  [und  n-n  mi«  ^yo^]; 

Sei.  li^B^«  D^oti'n,  Musaf  pi«  «is. 
[TD1P  Binjamin  Sei.  b^  u^nb».] 


n^aap  (aram.)  David  ^nn'?  nbio«. 

nnpp  Salomo  iri^v  D«:  ^^a^  nnoo  (vgl.  ^^rr'^i))}  i«nD«i  Targum 
Cant.  1,  12. 


npv.fi!?  Hosch.  nnn«  [Joseph  b.  Isaacs]. 

[riDppp  Meir  Klage  nmn.  Kalon.  Hochzeits-Jozer.] 

[niripp  Sei.  d^o^ij;  -n^f  n\] 

[naivp  Samuel  nrp  ^«ty.] 

[n3;^yp  Levi  b.  Jakob  ir^w  rrnn  no'?  'n.] 

[naifpp  Gabirol  Silluk  Musaf.] 

ni3:i>p  Mose  b.  Esra  pj?^o. 

nlJKp  Saadia  Asharot  40. 

[niDnp  Sei.  njriD«!  mnnK'«. 


—     417     — 


nlpnp  Gabirol  Asharot. 

rulopp  Sirach  (Sanhedrin  100  &).   Plur.  Pesachim  119«.    [To- 

sefta  Demai.] 
nlnyp  Isaac  npin.  [Baruch  n»'\')r]  nn«  ist  niDyp.  Mose  b.  Esra 

Musaf  D^iv  pi«  «:k.  (Kama  116  a.)  Kalon.  ^ya  «b  i«  (wo  nn . .  .)•] 


^i::p  [nbi^fo]  Mose  b.  Kalonymos;  Sei.  loinn  wn:«,   [njjotr  'n], 

Hosch.  Din-i  K3«.  [Binjamin  'j«  tt'npon.] 
Dj?D  (rad.  öBp)  Simeon  131K. 
[tonp  OTpn) -Sam.  b.  Menachem  ^on  b«  D\n':«.] 
pp  (rad.  pi)  Kalir  Purim,  Sei.  n^3«  und  ^aiirn. 
?]70  vielleicht  Eegenflut.  Zahlal  Zeile  205:  p]TO  p«T  fitik?  psi 

•^pp  Kalir  Keroba  9.  Ab. 

[onp  Kalir  9.  Ab,   Binjamin  Sulat  moi«  (beide  Stellen  hat 
H  17).  Meschullam  Reschut  Wochenfest  p;  s.  u.  S.  437.] 


i 


Durch  Abwerfung  des  finalen  n  in  bekannten  Wörtern 

der  Form  nmo  entstanden  folgende  Bildungen: 

Tnp  Meir  non  in  *?«,  Aaron  b.  Joseph  ^yi  «ly«  (Siddur  Kar.  T.  2  Anf .) 

[ynio  Kalir  ^vn  kk'«.] 

bnp  Kalir  Keroba  Versöhn.,  Klage  mss,  Schibata  Sachor. 

fnp  Kalir  [Mincha  u.]  Purim,  Salomo  b.  Jehuda  "'O  p«  und  'n  i^, 
Sulat  niii>nN,  Menachem  Ofan  ^Dsbo.   [Amitai  Ofan  ^d^k.] 

['?¥]  onp  Meschullam  b.  Kalonymos  Brief  ms.  [gedr.  cmp,  richtig 
emendiert  von  Rap.  r\"W  13«,  korrumpiert  von  Grätz  5,  549; 
vgl.']':^  \Vün  Rahit  p«  ^di;  D^mn  1^2:31  Schach,  nifp«;  Dm  "[^^fm 
Simeon  idi«;  i^if  inoa  uonm  Sei.  loinn  unj«;  mon^  1^2:2  Elia 
«ip«;  -[Dno  bw  Leonte  Silluk  Wochenf.];  Salomo  lyjn,  Ka- 
lonymos Don  pyi«,  Kalonymos  b.  Jehuda  pipn«,  Simeon 
[Keroba]  Neuj.  [-[mnK  onoi.  "j^;:  'o]  und  i^ds.  [Elieser  b. 
Natan  Gedicht  «-ip«  niy  ^'jk  Zeile  2  (mnsn  'oa).] 

|>np  Rehitim.  [Meir  Jozer  nuoi«.] 

iDjjp  Salomo  ir:n. 

flPp  Kalir  Tal  und  Geschem;  Tobelem.  [Jochanan  hakohen 
Wochenf.    Binjamin  b.  Sam.]. 

t^jy.p  Kalir,  [Siddur]  Amram,  [Dunasch],  Saadia,  [Salmon  c.  18] 
Elia  u.  A.     (S.  408.) 


Zum,  Synagogale,  Poesie.  27 


—    418     — 

pjKn  Kalir  Tekiata  idt,  Elia  nnoK  f «,  Leonte  dm3«. 

iionp)  Kalir  Wochenfest.  Meir  nma«  Mb»  'n,  Menachem  Jozer 

Schuba  und  Sei.  tid«.  [Kalon.  ^yi  «^7  a«.] 
[nnnn  Sei.  nnnn  (rad.  mn,  aram.  Zank)  Salomo  ir:iy  d«;  gr. 

Pesikta  3,  5;  Sifre  in  npy;  nnn  f.  I5a;  in  nnym  i:yn  Ver- 
söhn, span.] 
[i^obn  Binj.  b.  Sam.  2.] 
whvn    Salomo   nnib   3«,    als    Sing,  von   moibyn   Ps.   44,   22. 

[Chajim  Ofan  p':n.] 
[^pibyn  Joseph  Hosch.  nor«.] 
["'p^yn  Menachem  Schreiben  f.  30  a.] 
Divyn  Gabirol   Asharot,  Sei.  B>u>«  D^DiJ>n,   Leonte  Pesach;  als 

Singular  von  moi^yn  Ps.  68  Ende. 
[pmn  s.  S.  374.] 
'^2']Pi  Gezische:   Midr.  Thren.  bei  Aruch  v.  "pn;   Tobia  in 

Lekach  tob  zu  Lev.  6,  14. 
[i\n^n  Isaac  Jozer  DDin«.] 
p^:pr\  [Bereschit  rabba  37  f.  40  c  jTJttTi;  aram.]  [Joel  halevi] 

np\  Pesach-Hymne  n'jw  nn»  (Cochin),  [aus  Siddur  Saadia, 

wo  p"'JB'o;  Menachem  b.  Jakob  wn:«]. 


[b'^bton  Salomo  b.  Jehuda  Pesach-Jozer  (Midrasch  bei  H  17).] 
Tpsn   [aram.  «nTpsn,   j.   Taanit    1,   1,    Wajikra   rabba    19] 

Neuraonds-Benediktion  [Mose  Ofan  n'rbino];  Salomo  Aboda, 

Isaac  b.  Meir. 
Bei  Abraham  b.  Chija  niD'jnon  ju^n  Abschn.  20:  K>^':irn  und 

y-iain,  gewisse  mathematische  Figuren  bezeichnend. 
pain  s.  Beilage  15. 

[a'^snri,  sonst  aiDi  '«'jp,  in  Salomos  Schreiben  an  mvT  '3  pna  K.] 
[no^vnn  in  nwios  ms.] 


niyan  Keroba  Mincha  Eoman.,  Sei.  üvn  -[^JiOK;  Samuel  b.  Meir 

Exod.  3,  11,  Parchon  Lex.  v.  F)l:'^,  RaschiEzech.  31,  15.  32,  7. 

[Kohelet  7,  6]  und  Josippon  p.  252  können  zu  nnynn  [Sifre 

imbyna]  gehören. 
nii^ln  Maimonides  Kelim  16,  7.  [mym  miio»  1,4.  nm  nha  itit'b 

V.  taip.  Levi  b.  Gerson  Exod.  25,  29.  ■pn'?  m^f  1,  1,  l3.] 
ninln  Abitur  Neila  [Nischm.  bww^]  und  iDiy^;  Hosch.  ty  n«,  [nbm 

undF]yD^«;  in  njiDnn  mmb  ms. in  der  Bedeutung  Überschuß]. 


—     419     — 

f]pln  [riDDin]  Kalir  Hüttenf.  [Jehuda  Jozer  "fjnK],  Binjamin  b. 

Samuel  [N.  2  und]  Wochenf. 
[nDDln  Binjamin  b.  Mose  K.  dtt  'd.] 
ij3ln  Sulat  fit^^sin  din. 


n"il3;in  Binjamin  b.  Samuel  Wochenfest;  Raschi  Gen.  8,  5, 
[Kohel.  1,  1],  Isaac  b.  Rüben  Asharot,  Ephraim  inor«  und 
n:ios  h»,  Baruch  n«Tin  nn«  und  in  D^tpnn  ed.  Basel;  Me- 
nachem  b.  Salomo  fnn  pK  v.  p]'?k,  Sittenbuch  (Dukes  in 
Orient  18.50  LB.  oO  S.  479);  Leon  n^'^2n  'n  wk;  Machir 
b.  Abbamare  Vorrede  zum  Jalkut  ms.  [Tobelem  Pesach- 
Keroba,  Keroba  Wochenf.  v.  Binjamin.  Gerschom  WQ^n  ipc? 
9  f.  54  Ä.  miD  2,  10.  nifbn  'd  S.  32.  TDi^Dn  noio  2,  4.  Dav. 
Kimchi  Ps.  120  u.  A.  nwio«  3,  6.  B.  d.  Fromm.  §  300. 
Herzenspfl.  8,  3  §  25.] 

[nblDJn  Kalon.  b.  Jehuda  Reschut  fnn.] 

jn'jinnn  Joseph  Hosch.  |>o«  D^^'?K.  Machs.  Krakau  1585.  Heiden- 
heim zu  Musaf  y'\] 

[n^inn  Umgürtung  Menachem  Gipi  m«.] 

npl3Dri  [Moed  katan  15  a,  Nidda  62«,  Pesikta  n^K>3,  Midr. 
Cant.  8  c?,  und  sonst]  Tobelem  groß.  Sabbat,  Isaac  Jozer 
Hachodesch  und  groß.  Sabbat. 

nilperi  Sei.  ^idj  Ki:p  ^k. 

[mtoon  in  m3;n?:>  nytj?  c.  18.] 

fn^lnpn  (Meschullam)  Aboda  mw^.  Kalon.  Hochzeits-Reschut.] 

fn;^1npn  Meir  b.  Isaac  Schibata  Para.] 

ninpri  [Aboda  50«,  ChuUin  94«,  j.  Demai  4,  3]  [Abraham] 
"inij'  nTys  u.  A.  [Abitur  Hosch.  dik  p«.  Isaac  njiüN.] 

[mujrn  Abrah.  b.  Chija.] 

[nDlQi^'n  Sei.  niDi«  n^K  Ende.]    (S.  409.) 

noiyin  [Mischna  und  Midrasch]  Amitai  nsi  bj?. 

n-ilnr^ri  [Abot  c.  3,  Midr.  Thren.  63^,  73c]  Tobelem  Sulat  djdn, 
Isaac  Jozer  Hachodesch,  Binjamin  Ofan  ^';nb.  [Menachem 
Jozer  ms,  vgl.  nmniynm  o-'Don  Ibn  Schoaib  95.] 

ri'mht^n  Kalir  Geschem.  nlnsK^jn  [talmudisch]  in  nnntr^^ 

nilosnn  Saadia  Asharot.  bei  Kalir  und  sonst  oft. 


2V 


—     420     — 


mm  [Herzenspfl.  2,  8.  5. 
Abenesra  nbnp  7,  3.  Binj. 
b.  Sam.  Keroba  Wochenf. 
2)  Klage:  Kimchi  Ps.  55, 
3.]    Isaac   Giat  bbo"«  ^o  [u. 

noivri  Kalonymos  liiee«. 


■»nn  Kalir  u.  A. 

Din  Kalir  Hachodesch. 

bnri  Kalir  Neujahr.  [Meir  Jozer 
Hüttenfest.  Mose  b.  Kalon. 
Keroba.] 

^Dri  Kalir  Neuj.,  Jechiel  Ke- 
roba pu^«,  Tobelem  groß. 
Sabbat.    [Abitur  biiivir  noK>: 

üubpi  Salomo  mtt>5?  K'^ti^. 
F]^ri   Klage   yhn^   7«,    Saadia 
^n«;  Sei.  K^K^N  D^OK>n;  Salomo 


b«n  Beschwerde:  .Kalir 
Pesach,  Binjamin  frif  "'jn. 

[^«ri  Klage.] 

bnn  Binjamin  mi^'aK.  [Abra- 
ham ^nn.] 

^nn  Gebet:  Kalir,  Sei.  Dinn, 
Saadia  u.  A. 

hv_r\  Heilung:  Kalir  Tekiata, 
Sei.  n-itJ>3N,  n^':^iN,  b«mnnty«; 


[m-iyn  Schlaflosigkeit  {rwa  ^ib 

c.  9).] 
uan  Saadia  "h  «Ti«. 
"iwn  st.  mion  sehr  häufig. 
awn  Kalir,  Rehitim,  Binjamin 

[Hosch.    HD  'j«],    Tobelem, 

Elasar  im  Zion. 


Sulat  mi:  p«;  Schabtai  [mi 
••nn]  Pesach  [von  n1''B^n  ab- 
geleitet]. 

p]")ri  Heilung:  Sei. nm:o  ^«^03. 

ppn  [npiKTi]  Isaac  Sulat  .tidtk. 
[Meir  Jozer  nniK] 

i^n  1)  s.  V.  a.  nii^n  Kalir 
Keroba  Neuj.;  2)  s.  v.  a. 
n'WPi  Kalir  Schekalim, 
Saadia  Keroba,  Salomo  m», 
Binjamin  Jozer  F|1d«.  [Meir 
Jozer  Hüttenfest.] 


Keroba  10.  Tebet  span. 
(I^ri  1)  Fasten:  Kalir  Purim. 
2)     Antwort:     Binjamin 

Tiy  nan«. 
5]5?ri  Hymne  pna»  ^^^«. 
^nn    [n^nri]   Menachem    Jozer 

Schuba.  [Samuel  Jozer  DiOK 

^DD.] 


[mjjn  Salomo  Sul.  -pnn«.] 

bisri  Kalir  hd^d:«,  röm.  Neujahr  d^didk. 

[Fj-nn  s.  0.  S.  394.] 

[ntyn  Gerschom  b.  Natan  nya  ^J«.]    (S.  410.) 


—     421     — 

Beiläge  13.  [S.  122.]  •  . 

Verbalformen. 
Der  größte  Teil  der  Neubildungen  besteht  in  Denomi- 
nativen, wozu  selbst  aramäische  Nomina  (z.  B.  «pis*,  T"in) 
dienten.  Demnächst  kommen  Formen,  welche  neben  alten 
'  üblichen  eingeführt  wurden,  wie  an^K  (K>ttn«nn),  ipi  (lyin), 
v\h^  {^'h:£n)  u.  a.,  oder  die  der  aramäischen  Sprache  und 
überhaupt  den  semitischen  Dialekten  (z.  B.  22n,  I2fy,  nnsf) 
entlehnten  Stämme  und  Conjugationen.  Abgesehen  von  den 
Participien  ^ij?d  kommen  bei  wenigen  Wurzeln  mehrere  neu- 
gebildete Conjugationsformen  nebeneinander  vor,  am  selten- 
sten Piel  neben  Kai  [an':,  ^]i?%  öfter  neben  Hifil  [tyoN,  bn:, 
b':n,  DiJs.  'j'td,  ann,  "jin,  'j'rn];  häufiger  ist  Hifil  neben  Kai 
[{jns,  m,  nni,  po,  po,  lyn,  ann,  non,  nii>n]  oder  Nifal  [m», 
h^i^,  hm,  nai,  jio,  fOD,  Qay,  nov,  i'rir,  lon].  Das  denominative 
^0«  bildet  Kai,  Nifal,  Hifil. 

1)  Formen  Kai. 
[Über  nnn,  -ni,  diu,  na'?,  h»:t  s.  Beilagen  11,  14,  15.] 

^70«  Kalir  Purim,  röm.  Neujahrfest. 

[tok  Kalir;  Isaac  b.  Mose  im  Sulat.] 

fD«  Menachem  b.  Machir  Sulat  Chanucka. 

z^iü  reden:  [Midr.  Samuel  5,  Beresch.  rabb.  9  f.  IIa]  Abi- 
tur Aboda  [Kalir  Tal],  Abraham  b.  Samuel  "n-'B?  n«.  [Simeon 
Dekalog  (D^irn«).   Isaac  ntj^nss  ^o^  (nBrn«).] 

[iHi  Jozer  vm  n».  Isaac  Jozer  gr.  Sabb.  Jechiel  per.  Meir 
Jozer  -ns  yr^ri.  Meora  inr.] 

im  [Tn|]  Saadia  Asharot  Ende. 

2^na  [K^na]  Elia  pi«. 

2^3J  hoch  sein:  Salomo  "p,  "|«.     [Saadia  Aboda  Buchst.  'D.] 

pj,  vielleicht  ixr  Elia  Asharot  59. 

nm  Gerschom  «i:»»,  Mose  b.  Kalonymos  Keroba  D"^^k.  [Ela- 
sar  in  m'j«  nn«  u.  «nn  (nrfT).] 

pi  Hosch.  myij  nor«  (njpn). 

pn  (aram.)  röm.  Musaf. 

[n^^^  (K>^ii)^)  in  nt^^^u^K.] 

:rh  Jehuda  halevi  Asharot  groß.  Sabbat,  Jehuda  Tibbon 
Herzenspflichten  9,  7.    Chananja  mn». 

ivh  [njy'?]  Simeon  nya',  Binjamin  b.  Abraham  lom«. 


—     422     — 

ino  Jehuda  b.  Menachem  groß.  Sabbat. 

•po  (ifip)  Mose  ^mpn  nn«  Ciinob). 

n^j  hieyon  ■na:'?   1)  Saadia  Asharot  76:   züchtigen  (aram.); 

2)  Elieser  halevi  len  'jk:  begegnen. 
nno  Salomo  'n  i^-    (S.  411.) 
■noD  Elieser  b.  Natan  Jozer  ^Jie«  (f  did  moDi). 
i::j?  [arab.;  hebräisch  nifj;o]  Saadia  Asharot  59. 
nn:i  (aram.  und  arab.)  Saadia  T3yo  ny«. 
pi  (aram.)  Kalonymos  man«. 
noT  [nü-i]  Tröstung  9.  Ab  c'Tiy  pD^i. 
[r)XB>  Kalir  Keroba  -pa««.] 
["inn  (ninn)  Kalir.] 
nnn  [mnn]  Saadia  "»d  ^'j  m». 
Tjn  s.  Participium  nyi  unten  S.  425. 
Ton  [Ton]  Kalir  Schekalim.  [MeschuUam,  Jochanan  u.  A.J 
33n   [nnjn]   Saadia  "h  m«  und  Asharot:  noD  'rina  'jj  'js  "pna 

[nun'?]  D'^itDp  whi.  [Dasselbe  bei  Tobelem  Wochenfest  iT  und 

Kalir  Wochenfest  ms.] 
TtJ^n  darbringen:  Simeon  naE?. 


Die  folgenden  Participien  der  Form  pa-ul  sind  größten- 
teils von  intransitiven  Zeitwörtern. 
bin«  [f?3«]  Simeon  Zwischensabbat  Pesach. 
in«  Kalir  8.  Azeret.  [Kalonymos  b.  Jehuda  ^p2  «b  i«.  Ascher 

Tischgebet  mpo  Tn«.  Bamidbar  rab.  251«.] 
■'in«  Meschullam  Aboda,  Hymne  pn^  ''b''». 
F]lD«  Siddur  Kar.  T.  3  f.  61^  [ed.  3  f.  107«]. 
[m:«  Baruch  'n  ■^b.] 
p3«  Kalir  nnt:^^  hd^«,  Mose  ^b'rjJD  -iidt«,   Mose  d^d'?o  -fjo.    [ma« 

n"i  2,  7.  Binjamin  nnnD  nnn.  Hadassi  275  '3.] 
p]W«  Eehitim.  [Jehuda  b«n  «3«.] 
fps«  Mose  b.  Kalon.  pi«.] 
DiD«  Jehuda  Hadassi,  [auch  im  Buche  n\ü^v^.  Jechiel  Selicha 

anf.  ^DiD«]. 
in«  Kalir,  Saadia,  Meschullam,  (labirol,  Tobelem. 
ma  Eehitim,  Salomo  ^ö  p«,  Mose  d^d^o  ■jbo,  [Gabirol  Musaf  | 

u.  A.,  [vgl.  Aruch  ra  2]. 
biin  Kalir  Para  [u.  Neuj.],  Eehitim,  Abitur  Aboda. 
pnn  (aram.  pM3)  Abitur  u^  ^tib«. 


— "    423     — 

jnw  Kalonymos  ^pn  n». 

uhi  Versöhnungs-Hymne  "jno^«  na^«. 

^wi  s.  V.  a.  n3i:io  Kalir  ^m«Bn  n^K. 

ni3?3  Zahlal  163:  omp  d^^j  -pra. 

[nwT  Sei.  pn  pT«  wk  Trip.] 

ai«n  Aaron  in  Siddur  Kar.  T.  3  f.  118«.  Binjamin  no«. 

^Ji  Sei.  npr  7«  m». 

n^m  Abitur  [. . .  ^ns«  ...  1  m':nn  2U^r^,  Gabirol  im  Kerudsch  zu 

„Magen"  fma  pK. 
moT  Kalir  Hüttenfest  [nrnn  tk.  Jose  Tekia  nowK]. 
im  Kalir  Sachor  [im  Jozerj. 
l^^i  Sei.  npnifn  'n  i^.] 
ann  brennend   (syr.  3un)   Saadia  iidt:  nann;   Mose   Ofan 

>i3n  s.  Dmi  Beilage  15  |S.  441].    (S.  412.) 

•nvi  Kalir  Hüttenf.,   Tobelem  ^DiK  nsD^K,   Sei.  naj?  n:TO»  ^tt>3«, 

unaj?  D«;  Samuel  ^dk^o. 
■^n:  Saadia  Asharot  61. 
mm  aufgeblasen  [Sota  47 fe,  Tosefta  Sota  14  und  Parchon 

mm]  Menacliem  Jozer  Chanucka,  Baruch  b.  Samuel  tod^k. 

|Meir  Eothenb.  Rga.  322  (ist  nicht  beachtet  v.  Geiger  in 

Deutsch  morgenl.  Ztsch.  Bd.  12,  S.  141).] 
"«im  Elia  b.  Schemaja  p"i«. 
■fln:   glänzend:  Zahlal   247  (amm  D^mp«i);   [eingeschärft: 

m«o  ^^  1K  Trip.  49b];  Sei.  n^o^  h»;  Parchon  Lex.  v.  rjiv. 
\h)m  Salomo  nnKB>.] 
pOT  Kalir  Hachodesch. 
rvni   [mi],  daher  dtiit  Himmel:  Schacharit;  [Keduscha  T»o  tk 

'jDn];  Salomo  Aboda. 
»un  Jozer  Hüttenfest  poK«. 
^nn  [Midr.  Cant.  13  c,  11  d]  Kalir,  Meschullam  b.  Kalonymos, 

Binjamin  lyi:«,  [Einheitsges.  5],  Elia  b.  Schemaja  mt^,  Sei. 

"IipD3  pn«  u.  A. 
■Fan  [ni'ian]  Elia  p-i«. 
[^nn  Rehitim  ■j'jo]. 
»f)TOn  Scherbenbedeckt:    Kalir  Para  (vgl.  Arnheim  .lozerot 

S.  145). 
mno  Kalir  Geschem,  Hosch.  mjn^io':  b». 
[mirp  Elia  mpK.] 


—     424     — 

[pr  Kl.  inB!:>«  HT».] 

Din"'  Kalir  Para;  Hüttenf.;  Rehitim. 

po"«  daher  ym)  Kalir  Mincha;  dasselbe  bei  Späteren:  n"'3''0'0, 
[nach  Sabi).  63«  nn  pro^^oi],  s.  Meir  Jozer  ya^ri. 

«IT  s.  oben  S.  121. 

[iiT  in  'lysna  mj«  14.  58.  nm  moiy  40  f.  1555.  Gr.  Pesikta 
lo,  2.  Elia  lö^i^i  «ip«.  Tosefta  mny  c.  1.  j.  Q"2  4,  1. 
nai  ^"n^  f.  6  c.  Raschi  Gen.  1,  26.  Tanch.  35  c  (ist  d.  Stelle 
nn  n\D^).    t'3  68  Ende.] 

[rniT  Tosefta  mnv  c.  1.  rai  nv2^  146  c.  ny»  'o  78«.  Meir 
Sulat  btyo  no«,  st.  mn^  Kalir  Mincha.  Sei.  i^iiv  '3«,  mra 
nns,  bDi«  i^s.    Sul.  nnonsD  tk.  —  n^iy«"i3  ma«  7.] 

[d^tt)\  nm  mot:>  2  f.  120Ä.  Kl.  ii>Di:  poi«.  Aruch  «di^di«  (Buxt. 
p.  981).  Elia  -jwi«.  David  Tiiraj  niDiK.  Jechiel  on^D«. 
Sei.  -noN.  Gr.  Pesikta  13  §  2.  Hosch.  ^Tn«  mv-  Schabtai 
Pesachjozer.  Kalon.  i:iod«,  ipip  Tii  ':«,  mp  pDK,  nne»  "j^K, 
^niTsn  p-'«.  Salomo  im  Salat  nip  '^j*.  —  anan  D^W  in  ^3K^d 
D-'om  u.'  i^Dn  m'riDii'N.  —  □^bsK'i  nnn:  (nn::  n\:n  Tanch.  44  a). 
Maleachi  2,  9;  vgl.  Aruch  das.  —  ?D^-nT  n^Sotr  s.  Dukes 
Blumenlese  S.  306.] 

[pir  Jalk.  nn  §  608.] 

[n=iT  Menachem  Jozer  ijyir"'  m^«.] 

[■[mT  Klagel.  non:D  J«?:'«.   Elia  -pn^iK.] 

[iJTTi^  in  ^n'rnn  m^n  «:«.] 

l=inD  Kalir  Silluk  Neujahr. 

[3=)^^  Gabirol  Silluk  Schach.] 

mib  Salomo  Sulat  naii^n«.    [Elia  nas  u.  ^n^nn  \nb«.] 

iinb  Kalir  Sachor. 

[Jin':  Salomo  obiN  naß'.] 

Bin'?  a)  süchtig,  [eifrig]:  Wajikra  rabba  26,  Bereschit  rab. 
81,  [j.  Moed  kat.  3,  5],  j.  Pea  1,  Pesikta  Para.  b)  ver- 
folgt: Hosch.  y?:>"'  nv5:>inD.  c)  brennend:  Isaac  b.  Sam.  "piO"'«; 
Gabirol  Königskrone.    [Hosch.  td«k  u.  ^nain«.] 

p'inh  Hosch.  ^3^«n  nJV-    [Abitur  Nischm.  d^id  ^«■itr\    Keduscha 

^^   ^TIB«.] 

^^nh  [niT^]  Elia  pi«. 

winb  Abitur  n"i3;\ 

pv^'  [noy^]  Versöhn,  -jno^«  i^».   [Sei.  fnK^p  rr«.    Kl.  iB^inn.] 

iiyo  Binjamin  d"'310«,  Samuel  "pnm?. 


—     425     — 


Lalir  n2i£^  geschlagen;  Jechiel  nmts«  lahm. 
pip:  begraben:  Kalir  Tal,  Para. 
^JD  Kalir  Keroba   8.  Azeret.    Hymne  pn^  '•^^«,    Klage   hd^k 

D"^3inN,  Joseph  b.  Salomo  Chanucka; 
>iop  Abitur.    Sei.  ["[b  pn«].     (S.  413.) 
^IBD  Abitur. 

T 

[inj?  Sebadia  |^«  dm^n.] 

[f|TIV  s.  Manuel  1871  p.  6.] 

'y?ny  für  Linsen  verkauft:  Klage  •'Jionan  "i^K. 

a-i^V  Hosch.  ^^1^  nyu^inD. 

5]iby  Kalir  Purim,  Sei.  uy  iy:r;  d«,  Binjamin  b.  Serach  b»  nm. 

niov  verbündet:   Kalir  Schekalim,   Ben  Ascher  S.  44.  55. 

Sei.  ^nim  ^mos. 
[pj?^  Menachem  Jozer  Nachmu.] 
5]1JV;  Kalir  Silluk  Para. 
n=i«e  Kalir  Keroba  Hüttenfest,  Schacharit  u^pn^  T'ok,  Aboda 

[po«]  MeschuUams,  Hosch.  n«  a«  fyo^,  Isaac  Giat  dk>  iK3«. 

[Gesang  njr  \2hn.] 
TinE  in  nor«  nns.  [Sei.  ya'i:  '7«ik>\] 
J1DB  (aram.)  Zahlal  163:  nJiDD  njn. 
nn^  [ly]  in  -jno^«  i;:'«:  yai«  ^"inif. 
b-inx  Abitur  Hosch.  pp  '?«. 

[  1         Gabirol  Silluk  ^K  'n.] 

pn^  [njnx]  Kalir  ^V"t  «Ji'«.  [Jehuda  b.  Menach.  »^o\] 

[-nyi:  Sei.  niiK'«!  hd^k.  Buch  d.  Fr.  248.] 

ynp^  in  d^did«  Neuj.  röm.,  Schacharit  npy  j»  m«. 

^iBj:  [Pesachim  50«]  Sei.  nnon  i«. 

f]i2f|:  Hosch.  i:^jjn  w  ':«. 

öiK^j?  Abitur  Hosch.  py:  ^k,  Rehitim  nm\  Binjamin  w^^VM. 

n3i3"!  Binjamin  nmn.  [Binj.  b.  Sam.  naui  ^:t«.] 

Twn  Sei.  np:^  "pN  an«. 

uni  (aram.  d^ti)  alte  Aboda  nni^D  nn«  Buchst,  i,  Kalir  Mincha 

u.  A.  [Jos.  Kimchi  tadelt  D^om  (s.  Geiger  lom  i^«  I  S.  100), 

vgl.  Ascher  beiAaron  deLunel  64c,  Kolbo37  [Midr.Estherl27c.] 
^n-\  (vgl.  min  Jes.  44,  8)  Elia  b.  Schemaja  piK,  [vgl.  o.  S.  413]. 
nvi  Kalir  Purim:  dm=iv1  zerschlagen;  vgl. Elia  M^N  h»:  Tipn, 

[Simeon  ik^k  di«  und]  Isaac  wn^  Tiyi^,  Binjamin  n^Tn«:  ^7"in3. 

Hier  ist  Tjn  für  |>V"i  wie  anderswo  y^n  für  lon  gebraucht. 


—     426     — 


^ijjn  flüssig,  lose:  Sei.  npi'^  y»  dt«. 

Ti»^  gerettet:  Zahlal  Zeile  203. 

"flöK^  unterworfen.  Zahlal  Zeile  238:  aniBK^  nbis  n^nh. 

IM3U>  gezüchtigt:  Salomo  Kip^  ^ü  p«,  Elia  ^nipia  ^^^«. 

|»viK^  [Midr.  Cantic.  26  c]  Kalir  Hüttenfest. 

[py^  Maarib  pK  'n  jjii^'i.] 

[anijj  (3iK>)  Hosch.  m«2ifn  m':«  b«.] 

^w  Sei.  nn«  noK.    Zahlal  146. 

TWn  Salomo  b.  Jehuda.     (S.  414.) 


2)    Formen  Nifal. 


TtD«  Saadia  ^nötj>  «ipn:  niDW. 

fD«,  hiervon  fs«:  in  den  Be- 
deutungen a)  gerädert 
Baruch  mrn,  d)  gerollt 
Ofan  lOK»,  c)  gewendet 
Silluk  Schacharit. 

rriK    Samuel   hakohen    Meora 

^N  Kalir  9.  Ab:  l^K^SJ. 
[n^a  Binjamin  b.  Samuel  Re- 

schut  Wochenf.] 
[p"fl  Kalir  Wochenf.] 
7m    Menachem   Hosch.    "Jio«. 

[^ram  bei  Isaac  jjb'^  ny^nnD 

ist  vielleicht  Kai.] 
\iö:  Saad.  Aboda.] 
fD03     (Mischna    D^Kb)    Kalir 

Woch.] 
nJT  Kalir  Purim:  Wüii. 
mi  Gerschom  djok,  Raschi  tk. 

[Salomo  in*]«.] 
mn  [nnn]  röm.  Musaf. 
B:n  Hosch.  d^dd  yyöb. 
onb  Ofan  T3K. 
vph  Kalir  Geschem. 
("po  s.  S.  433.] 
DP  Hosch.  ptp''  riycnnD. 


Dpi  Kalir  Wochenfest. 
ITD  [Meila  2] 

Gabirol     gramm.    (iedicht. 

Jakob  Ofan  mp\ 
ipü    s.   Moses    Büdingen-  zu 

[Sei.]  ^01   *?«  D\nb«,  [s.  ob. 

S.  375]. 
Djy  Jose  b.  Jose  Aboda  djjj: 

^323. 

mj?  Sei.  ^3TV3  T«:  np^no. 

ny  Kalir  Wochenfest.    [Elia 

piK.   Aboda  nmij>«.  Simeon 

Zwischensab.] 
nov    Kalir    Hüttenf.    nnopi; 

Aboda  nn:ji3:  inoj?3  zweimal. 

[Isaac  Kansi  criKi  nr :  no3?n^.] 
p]jy  Kalir  Keroba  8.  Azeret. 
-no  Sulat  Hüttenf.  im  k:k. 
v'jJf  Salomo  b.  Jehuda  Pesach- 

Jozer:  y'?^:. 
[rriip  Einheitsges.  Tag  2.] 
mp   fest   werden:   Samuel 

hakohen  Meora  "TiorN. 
pT     (aram.)     Saadia     Aboda 

Buchst.  '^:  pn:  a»«!. 
m^  Salomo  Jozer  «ty:  ^n. 
"h^  in  Fjpin  njrüi. 


—     427     — 


mf  {jli'^m    Elia   b.  Schemaja  DDtr  Hosch.  D^on  (vob.  ^ 

rrhn  p«.  [mn  Sei.  ly  m:».] 

nm:^  [Joma  54*]  Isaac  Giat  lon  Kalir  Purim. 

Aboda.  ["iK^n  Mesch.  b.  Kalonymos.] 


3)   P'ormen  Hitpael. 
TU  Pesach-Jozer  bs)». 


[t«3  Salomo  ^o  p«.] 

[ma  Kalir  Tal  mj««.] 

tPi   Kalir   Tal,    Salomo   iran, 

[aram.  in  j.  Sota  8  Ende], 
pn  Menachera  b.  Machir  Jozer 

jm:  ni«.    [Salmon  b.   Jeru- 

cham    Abs.    5    (nan   lon) 

Buchst.  '':.] 
p''  Tröstung  zum  9.  Ab,   Bin- 

jamin  ^a«  %l^«. 
TtJ?''  Binjarain  noa  k>i:k. 
OND  Josippon  p.  741. 
^nDKalirScliekalim,Jozer"'opnK. 


ni::np  Zänker:  Kalir  Klage 
inBK>«  n^K.  [Tanchuma  69 « 
ob.  TOI  272  c.  EliaReschut 
nno^N  u.  irnoir«.] 

ino  [ninlD]  Salomo  irjn. 

i:d  [iro]  Menachem  Jozer 
Chanucka. 

10^    Isaac    halevi    Nischmat 

TDsn  Sei.  nn«  no«. 

myni:^o  [mpir]  'Wachs]  Elia 
iT^n  pK.  Vgl.  yiiyn  Be- 
resch.  rab.  c.  65  f.  73  d. 
(S.  415.) 


4)  Formen  Fiel  oder  Pual. 

[Die  Verba  -n«,  h^^»,  ^^»,  dd3,  nmi,  b^^n,  dto,  p\  lab,  nnn 
s.  in  den  Beilagen  14  und  15.] 
na«  [nnm]  Joseph  b.  Salomo  Jozer  Chanucka. 
pK  s.  V.  a.  pi  bewaffnen:  Kalir  Purim. 
T«  Simeon  Dnnyno  p«.  [Sei.  ny  nn"«;?«.] 
[n^K  Simeon  7.  Pesach  no«.] 
[d^K  stumm  machen:  Kalir  Purim.] 
IPO«  hie  von  db'D^d  untergehend:  Kalir  Sachor. 
Fji«  Kalir  Silluk  Para. 
DDK  Meir  Jozer  n^^K. 
nn«  [m«]  Kalir  Geschem. 
"ID3  (aram.)  Sulat  nn». 
bm  Hosch.  ^u?^  «:«. 

D^a  [Wajikra  rabba  17  f.  184«,  j.  Sota  8,  7]  Kalir  Tal,  Judan 
hakohen.    [Mose  b.  Kalonymos.] 


—     428     — 

}»0Ji  (arara.,  vgl.  hebr.  foi3)  Salomo  Sulat  ni2f  p». 

üin  hievon  cnno  Myrten  gleich:  Menachem  b.  Macliir  dik. 

HTi  (aram.)  Kalir  Geschem. 

HD!  Klage  HD  ^«  und  npi^no  "-d  ^i«. 

TVl   Kalir  Neuj.  nn«,  Akeda  ich  fn^«.     [Midr.   Thren.  13  d, 

Abitur  Nischm.  d'jid  ^«lty\] 
pm  [p'^m]  Kalir  Neuj.,  8.  Azeret  und  Tal;  Salomo  ijy  irjij;  d«. 

Aruch  bei  Buxt.  Lex.  p.  640.  [Rehitim.] 
'j'jT  schlingen:  Kalir  Sachor. 
[mi  (ni.T),  ^K  iDon  Schach.] 
Ii2>n  [Taanit  9&.]  Simeon  n3K>,  Salomo  'n  i^- 
DDö  oder  opis  palästinisches  Targum,  Sifre  «2>3,  Pesikta,  Kalir, 

Abitur,  Gabirol  u.  A. 
biT  leuchten:  Abitur  Neila:  [nhniiA^  Binjamin  b.  Samuel  "«n« 

nm^i,  Simson  b.  Jona  Ton  na«:  n^iT^.] 
tt>ij'^  1)  []i?^;  vgl.  ^tt^^  Ps.  55,  16  bei  Menachem  b.  Seruk]  Simeon 

Zwischensabbat  Pesach.     2)  [c^iy  py^  9.  Ab:  Q''K>trron]. 
«3'?  [«^3^1  Kalir  Keroba  riD''«  liDT. 
jnb  Meschullam   Silluk  Schacharit,   Gabirol  inn  tk.    [Simeon 

pnh  Kalir  Tal,  [Kl.]  HD  ^k;  [Wochenf.  ms.]. 

[no'?  Reschut  FjDiriD«:  iQ'ha.] 

mj  Salomo  uitjj  wio«. 

nm  [mn'^j]  hievon  nmr  und  nnnjo  in  Meschullams  Pesach-Jozer. 

DDJ  [DJ]  Kalir  Tal:  dd:i. 

!*:::  stoßen  (des  Vogels):  Kalir  Sachor. 

[F]^D  (-i"a  100  f.  115 ö)  Sei.  «i:p  ^k.] 

^'Jd  st.  ^D^D  Salomo  Jozer  «tJ>J  ^«,  Elieser  Ofan  nn«. 

[f'jD  Mose  b.  Kalonymos  Keroba  Pesach  Anf.] 

DQD  [d^:ood]  Hosch.  mpn  m«. 

p]3D  [Tosefta  Ketubot  7,  Mezia  80  a]  Joseph  b.  Isaac  ru^MD 
•pry.    (S.  416.) 

iTj;  verwüsten:  Elia  b.  Schemaja  rr-OQ  ^n»,  Jehuda  b.  Me- 
nachem Thorafest. 

üh^  Menachem  Hoschana  m«  njjKn.iD. 

mj?  Kalir  ni^. 

tJ>K>V  [ri^iJ'ü'3?]  Kalir  Hachodesch  und  Keroba  9.  Ab. 

Yhe>  Kalir  Sachor. 

[nnj:  erleuchten:  Joseph  b.  Na  tan  pi«.] 


429     — 


fnv  Elieser  b.  Natan-  Bericht  Vinn.   [Altes  Nizacnön 

[D-'^lf  fasten:  Kalir.] 

r]b3f  [Fj^bifo]  Saadia  Aboda:  piK^D^  3?2t?i  nn«  r]^3f- 

[DD5r  Kl.  mo«  ^ob.] 

ii)i  [tlaif]  Saadia  Aboda:  i^V'  to^l- 

pp  Rehitim:  fjnK^np  pj?  ^p. 

pn  Salomo  TiK'p  t«,  [Simeon  asn«]  s.  v.  a.  pT^n  einsperren, 

oder  pD"i  zerbrechen. 
[ünwö  s.  nD3n  n^t:>«i  ms.  S.  13.] 
nnty  [Sanhedrin  26,5]  Kalir  Neuj.,  Simeon  Zwischensab.  und  7.] 

Pesach.    Sonst  ist  in  den  Talmuden,  so  wie  Bereschit  rab. 

36,  Jalkut  Jes.  53  c  unten,  in  der  Ahaba  ^no^  ^nor«,  Hifil 

und  Hofal  üblich. 
]»n  [m»n]  Kalir  nn^«  r\y». 
■jin  [Midr.  Thren.  54«,  74c],   [Elieser  Boraita  c.  46],   Kalir 

Silluk  Htittenf.  und  Geschem  [ntDU^p«.   Tal  nin».   pD^i  9.  Ab. 

Aboda  nmK>N.    Keroba  W'h^^t»]. 
Dnn   (aram.)  Raschi  Beza  255.    [Chanucka-Jozer.    Menachem 

Jozer  '-^m  m«.] 
[«'jn  [n«':n]  Klage  ^b'»  ny»:  "^«^n^.] 
bbn  Mesciiullam  Pesach- Jozer.    [Elia  Jozer  miJ».] 


UM  fortrollen  [Midr.  Cant.  33c]  Kalir  Sachor. 

■JTDT  Meschullam  Silluk  Schacharit  und  Aboda. 

^i^T  wegmähen:  Kalir  Sachor. 

DTOT  st.  DOT  im  Chanucka-Jozer  röm.,  auch  deutsch  [in  Hand- 
schriften] Siddur  ms.  [Machsor  1529]  und  Jozerot  ed.  1591. 

[^:inanp   Binj.  b.  Sam.  N.  2.] 

noiD  [Beresch.  rab.  58  1  64  c?,  wo  ed.  '^jidid.  Tanchuma  sip'^l, 
auch  Jalkut  Jerem.  66a]  Jehuda  großer  Sabb.,  Meschullam 
b.  Abraham  Wochenfest,  [j.  Aboda  1,  6.  Pesachim  4,  3. 
Raschi  Numer.  15,  39.] 

^yblf  s.  Beilage  15  [S.  449]. 

pip  zerschmettern  [j.  Moed  katan  3,  7  Vl^iriJ,  j.  Sanhedrin 
10,  1  yiviü]  Klage  boi«  i^«,  [alte  Übers,  des  mjioN  'd]. 

1'^')^  verketten:  Binjamin  b.  Samuel  Wochenf.  Vgl.  k>"ik^ 
Pesachim  525  unten  statt  ^K>f?K',  wie  Mischna  und  Jeru- 
schalmi  Schebiit  4,  10  lesen. 

[^nbn  Josippon  p.  795.] 


—     430     — 

ph»  in  Witwenstand  versetzen  [Pesachim  49a]  Mena- 
chem  1).  Machir  Sulat  nj?i«,  Mose  ^^j?  rniK.     (S.  417.) 

po«  [fBi«]  röm.  Mincha;  hievon  vermutlich  p3B»  die  Weise: 
Kaiir  Tekiata  idt;  [Wochenfest  ms.  q'^Si&ü  "'JWQ"'«]. 

bni  hievon  'jnno  in  Sei.  nii:  yh»  und  Josippon  p.  592. 

Fjy^T  [ney^T]  Kalir  Purim-Keroba  [inoK]  und  Tal,  Klage  ^öih  -pK 
und  npi'rnD  "^d  •'IK,  Meschullam  b.  Kalonymos  Jozer  Pesach, 
Grabirol  Introd.  ^^a!:>«  psi,  Tobelem  groß.  Sabbat,  Amitai 
i:ias«,  Kalonymos  b.  Schabtai  pyis ,  Abraham  n'js:  -[^k, 
Ephraim  ^lyyoa  ■'nor:'«,  Mose  b.  Samuel  \i^«  ':«.  [Maarib 
'n  VB>ri,  Elasar  ^d^dj?^  fn«,  Ofan  h»  v^\  Mose  b.  Kalon. 
Grabschr.  Neustadt  N.  703.] 

5]öito  [nsDiis]  hievon  neüiüo  bei  Joseph  b.  Chasdai  (Dukes  ^n: 
S.  19);  ähnlich  ist  nnifo  Menachot  43a. 

[DDDits  Ges.  n«  ^o.] 

nDiD  [Tosefta  Tohorot  2,  Chullin  25  a]  Hymne  poN  moa. 

DOlJ  [du]  Sulat  Hüttenf.  nn  w«  (ed.  Do:n  s.  unten  S,  437). 

Di"iB  Menachem  m«:  D"nioo. 

pyi  Kalir  Geschem.    [Meschullam]  Aboda  nnw». 

i'W^  [mnyiy]  Kalir  Schekalim. 

l')Si\^  Kalir  Tekiata  1D7,  Tobelem  groß.  Sabbat. 


Nach  ^rh:iir\  Hosea  11,  3  gebildet  sind:  m^Dri  Ofan  mm», 
riBv'jn  Schabtai  Pesach-Jozer. 


5)  Formen  Hifil  und  Hot'al. 

[Über  nh»,  na,  m,  diid,  aa^,  iwo,  loj,   pe  s.  Beilagen   14 

und  15.] 
nn»  [ns]  Kalir  Purim. 
[|*^«  Mechaje  Neuj.  mtt>«.] 
10«  Eliahu  sutta  c.  19. 
u>os  Gabirol  itst:>:  li^^oNn;  vgl.  K^D^i  Exod.  10,  21  und  daselbst 

Raschi  und  Samuel  b.  Meir.    [Judan  hakohen.] 
njN  Judan  hakohen. 
p«  Sei.  |nn  pis:  ''r:KD.   [Auch  in  ms:  in^N.    Salomo  ^nop  hto»: 

p3««i.    Simeon  b.  Isaac  :i«i«:   ]^:ün.    Menachem  Schreiben 

305:  ^roKn.    Jomtob  ms  ura«:  rr:Kp.] 
ye«  wegrollen:  Kalir  "»JobD  t«. 


I 


I 


I 

I 

I 


—     431     — 

T?!^MuSaf  in«"'  -':,  Binjamin  pnair  nra. 

piK  (aram.  «pi«)  Salomo  Jozer  «tr>:  h». 

a>i«  reden:  Rehitim;  Silluk  Schacharit  röm. 

btJJK  pflanzen:  Saadia  Aboda. 

[im   Abitur   U1T-     Elasar    Maarib   "]omK.     Elasar    Maarib 

Wochenf.] 
pii  Meir  Jozer  rh^».     Vgl.  p^no  Batra  73a  bei  Aruch. 
[^bn  Kalir  Tal] 

•2^*73  [Isaac]  Sulat  noips:  K^^bao  Steuer- Visitator. 
ppa  Kalir  Para. 
[na  Meora  mtrn:  «U3.] 
nm  d.  i.  nj:  leuchten,  Saadia  '7"'^''«:  innjin. 
VW  Kalir  Sachor.     (S.  418.) 
pw  Kalir  Sachor,  [Tröstung  pD^i].  Abitur  Aboda.  [Aboda  nm^». 

Binjamin  nno  iTi.] 
bn:  Joseph  Jozer  Chanucka,  Jekutiel  Reschut  Neuj.,  Simeon 

-[otybi  u>m«  -pia. 
üh:i  Kalir  Silluk  Schekalim,  Elia  «ön  w«.  Sei.  '•^3  n^». 
-ip  Kalonymos  i:isö«. 
"ityj  Mose  b.  Kalonymos.     [Keroba  TK>jn.] 
[mi  Jozer  ^03?  n».] 
[nm  Sei.  ^ddh  'j«  p«.] 
b*?!  Kalir  Sachor. 
DOi  Kalir  Sachor,  9.  Ab,  Geschem,  Neuj.  [tDBil'oa  -fjo];  Gebet 

njo^K  ^DiK,  Simeon  onnc  ^N  u.  A.    [Hosch.  ■jk'ü:  a«  fjjQ^  u. 

nm:  a«  p;ob.  Aboda  nn::iD  nn«:  nm«D  nmi^.  Aboda  Jose's: 

DO^DT.    D^Dlü:  T'n  97  f.   108  c?.] 
fon  [^sn]  Kalir  Para:  pDio. 
sn  [p«7"i]  Kalir  Keroba  Hüttenfest. 
ni  [j.  Schebiit  4]  Binjamin  bn^nns.    [^opn  ü'jiy  S.  22.] 
pi  beschenken:  Salomo  b.  Jehuda  Aboda;   Meschullam  b. 

Abraham  [Reschut]  Wochenfest.   [Menachem  b.  Jakob  Sul. 

nDm.    Meir  Jozer  m:ow.    Q^mo  Jos.  Kol.  171  f.  193a.] 
•i^jin  Menachem  b.  Perez:  ti^nio.    [Samuel  b.  Jehuda  '•bo  d:o«: 

!^mO.] 

D^n  [Tosefta  ßechorot  4]  Abitur  Neila:  n^p"'^no. 
13T  Kalir  Purim,  Saadia  Asharot,  Meschullam  Pesach,  Simeon 
Sulat  7.  Pesach.    [Ung.  in  ']hbnb  ^ntr^  uv.    Fez.  Leyd.  f.  236.] 
nm  [vgl.  Chullin  7  a]  Menachem  Ziuni  Vorrede. 


—     432     — 

■pi  Saadia  Asharot  96  "p^mh. 

^1  Saadia  Aboda  b'h'irt  s.  v.  a.  bi^i.    [Salmon  b.  Jerucham  Alf. 

n^Vin  Buchst,  'fis.] 
nyi  Kalir  Gescliem,  Salomo  3ii:>n,  Isaac  b.  Samuel  y^»;  'q^v,]D 

Kalir  inoi:'«  nTH;  'o'V.]t^  Simeon  ins  [u.  Jehuda  Kl.  b«  b«]; 

■po^'V^o  Elia  [DipN  und]  'n  n«,   Isaac  moi^^sn;   Q'p'V!?  Kalir 

Dekalog,  Jechiel  tsnn  «:k. 
n-n  Zalilal  Zeile  69.    Jehuda  Ofan  in\    [Kl.  ^13  n«i.] 
pnn  Kalir  Para  Schibata,  Simeon  mpo,  ßinjamin  f;B>JK]  idon. 
[pn  Hosch.  nn«  'r«  i:j?d^.] 
tt^en  Kalir,  Saadia  Gebote,  Binjamin  b.  Samuel,  Mose  b.  Kalo- 

nymos,  Jehuda  b.  Menachem.  [Schalom]. 
Dnn  scheinen  (von  der  Sonne):  Meir  Jozer  rh». 
i^n  Salomo  -p  "]». 

[-iii>n  Mose  b.  Kai.  ny^.    Sei.  bas  iTnn.] 
[nnn  Meborach  yno,] 
Dn"*  Kalir  Keroba  Versöhn.:  omn. 
[IKD  Salomo  Dm'?  2K  (in  Mss.).] 
^13  [U'h23]  Binjamin  ^^H  löDi«. 
ITD  [iTD«]  Kalir  Sachor  Schibata:  n^pn^. 
FpD  Kalir  Neuj.  mo^iDO;  Saadia  Asharot  70  r]jDin3. 
[HDD  Keroba  10.  Tebet.] 

[D^JDDIO   Sei.   Dlp3  Dl«.] 

3n3  (Mischna  Kidduschin  4,  b.   Sifre.  Midr.  Cant.  16  c.  Sche- 

mot  rabba  46.  Große  Pesikta  15,  7.)  Kalir  zweite  Purim- 

Keroba;  Gerschom  djo«,  Meir  Jozer  in«. 
unb  Saadia  Asharot:  DNibps  ipl«  K'^Pi  b».     (S.  419.) 
Dn'?  speisen:  Menachem  Hosch.  "'iiON. 
IV':  [n^v^]   Mose  idi«;   Silluk  Schacharit.     [Abulwalid  erklärt 

m:vb  Prov.  15,  28  von  mvb.  Dann  müßte  es  ]vbrh  heißen, 

bemerkt  Aaron  b.  Joseph  in  "'er  'j'^b.] 
nso  [n^g]  Rehitim  m«on. 
130  Kalir  Tal.  [Samuel  Jozer  p:  iw.] 
HTD  [vgl.  np]  Klage  ^D  ^iK  Ende:  nnonb. 
mo  [mp]  nmo»  bei  Dunasch. 
möon':  [ncp  vgl.  Np«':  'ßo^]  Kalir  Tekiata  "idt. 
^yo  [pvo]  Schacharit:  pyon.  [Rehitim  nn«^:  nryon'?.] 
VVü  [yvp«,  vgl.  i5Ji:oo  Mischna  Sanhedrin  2,  1,  pyifoo  Pesachim 

lila]  Salomo  Sulat  niK^n«.   [Einheitsges.  Tag  2.] 


—     433     — 

So  [vgl.  nDnpn  Chullin  45  ^5]  Tos.  Taanit  16  a,  [Raschi  Sanhed. 

74a  unt.]:  y']Dnb.  [Simeon  b.  Isaac  n3lon^  (j«nK).    Mose  b. 

Kalon.  D^?ip:.] 
n^Q  Salomo  D^n^  ^:b>. 
jno  Kalir  ra  ''«  ms.  jnoin  [ed.  loin]:  ihm  wurde  der  Zügel 

angelegt. 
1«:  [ni^]]  Jecliiel  b.  Abraham  «ips. 
133  Kalir  Geschem;  Saadia  HD''«. 
n:i:  [T^i]  Rehitim;  Isaac  b.  Rüben  Asharot. 
[pi:n  Menachem  Sul.  po«.] 
nn:  Saadia  'j^^^«:  'inrnm. 
[|*n:  Saadia  Ende  Daniel.] 
[rjö:  Jekutiel  Reschut  p]^id:o,  ähnlich  riJn.] 
^33  Saadia  Gebote  [S.  37]. 
ip:  Kalir  hd^d:«. 

[dv:  Gesang  d^j?^«;  npio:  Kalir  u.  Jochanan  Wochenl] 
k^d:  Salmon  b.  Jerucham    [c.  9],  Gerschom  bo  iTK,   Mose   b. 

Kalonym.,  Kalonymos  mm«,  Elia  \n':K  ':«;  Hosch.  n^r  WN, 

Sei.  pöK,  Isaac  b.  Jakar  TIS.  [Salomo  K>i:«.  SchalomOfan-jütr.] 
2p:  Kalir  2.  Hüttenfest  und  Sachor. 
Di^:    [Kalir  Wochenf.]    Salomo    Dr  '^3«.     [Chajim   Jozer  nn«. 

Binj.  b.  Sam.  nnji  ^:i«.  Jekutiel  Maarib.] 
p]!:^j  dunkeln:  Rehitim  "[':,  Klage  TniK. 
Dit^j  vertrocknen:  Kalonj^mos  mn«.  [Chatanu  p]^d^«.] 
inj  Simeon  b.  Isaac  nb^m«. 
pD  [p^D]  Mose  Jozer  ^'j'jyo  nns. 
^^D  [bn^D]  Kalir  Hüttenf.,  Isaac  inoi  1K'\  2)  [bahnen:  Jechiel 

m«  F]N.  Rehitim  pnn.  Mos.  b.  Kalon.  ^oiK.  Simeon  7.  Pesach  m^K'.] 
plD  kämmen:  Josippon  p.  367. 
iiy  [lyj  Sei.  D^oiy  nvc?,  I^lir  Geschem.  [Midr.  Ps.  135,  ältere 

Lesart  iiyo.] 
[nijj  Schemot  rabba  c.  9  f.  126c^  niyin.] 
D:y  betrüben,   daher  D''p''J5?Q  die  Feinde:   Binjamin  mti>3N^ 

Binjamin  b.  Samuel  'ja^UD  TN,   Isaac  Sulat  "jidd  p«,  Jehuda 

b.  Menachem  pi  mo«. 
pp  Simeon  Keroba  Wochenfest. 

B^V  Tobelem  großer  Sabbat.    [Jehuda  Jozer  "pTO«^  'jin.] 
[n'ryin  in  Ges.  m«  '^o  wahrsch.  von  D^iy,  wiewohl  der  Kommentar 

H  62  TK'  niüby  herbeizieht.] 

Zune,  Synagogale  Poesie.  28 


—     434     — 

[ijy  Maarib  Tjy«.] 

[Fjjy  Mose  Reschut  -»ino.    Hosch.  'n  dm^«  ^7«.    Keroba  Neuj. 

iv:o  ^in«.]    (S.  420.) 

'       I  Kalir  Geschem.    [Menachem  Schreiben  31  a.] 

noj?  [Jose  Aboda  Buchst,  'o.j  Kalir  Hachodesch  und  Hütten 

fest,   Meschullam   und   Salomo   b.   Jehuda   Jozer   Pesach, 

Isaac  b.  Kuben  Asharot. 
{bi'^  Amitai  Sulat  "pnan«  schmadden.] 
hsny  Chajim  b.  Baruch  Jozer:  '7"'0")yn. 
*^^y  Kalir  Purim. 
Wv  Joseph  b.  Isaac  nr\nn. 
anö  Menachem  Hosch.  '':io«.    Vgl.  omssp  (j.  Taanit  1,  6,  Be- 

reschit  rabba  c.  36  f.  40&).    [inono""  bei  Abraham  ^3  hnn.] 
i'^B   entflammen:    Meir   [b.   Isaac  in   beiden]    Jozer   rh''». 

[Elieser  b.  Natan  Ofan  i^np.] 
ijjö  Salomo  ■'0  p«. 

n^  Jose  b.  Jose  Aboda  [Buchst.  '^:  Ti^ni]. 
[mx  Kalir  Silluk  Pesach.] 
[fni:  Elia  iroB»«.] 
nn]f  Meir  Jozer  n':^s. 
[y^y  Keroba  Neuj.  ij^jd  h)m.    Einh.  Ges.  Tag  2  in  anderer 

Bedeutung.] 
[mp  Hoffnung  machen  Elia  mp«.    Salomo  "jn  "]«.] 
[JOtDp  Salomo  po^  n».] 
i'jp  [vgl.  Chullin  935]  Meir  Jozer  rh^». 
ybp  s.  oben  S.  128  Anm.  f. 
]:ip  Kalir  Purim. 
pp  glänzen:    Jose  b.  Jose  Aboda,   Ofan  TlK,   Binjamin  b. 

Samuel  Silluk  Wochenfest,  Joseph  b.  Salomo,  Meir  in  h», 

Sei.  nyjK.  Raschi  Sanhedrin  31  &. 
311  [u^i'^il]  Kalir  Geschem. 

cn  Meschullam  [u.  Jose  in]  Aboda.     [Judan  hakohen.] 
nn  Jechiel  ^q:  loi,  Jehuda  großer  Sabbat,  Joseph  n«inK,  Sel.nDi«. 
[nai  Silluk  Schachr.  Binjamin  b.  Sam.  nmn  ^ns.] 
iDDi  Saadia  Aboda:  ^'^mn. 

}üi  zäumen:  Simeon  Keroba  7.  Pesach.  Mose  b.  Kalonymos. 
DDT  1)  tröpfeln  Kalir  Tal;  2)  zerbrechen  Sei.  ^aiK^n.  Vgl. 

DD-np  Sabb.  8,  5. 


—     435     — 

ron  b.  Joseph:  b^2pn.  —  [>S^3^ri  (Kar.  T.  3  f.  19).] 
it^  Menachem   Jozer  Nachmu.     [Binjamin   b.  Sam.   Keroba 

Wochenf.] 
h^  weiß  werden:  Kalir  ^yn  »^». 
^h^  Kalir  Tal.  [Chajim  Ahaba  D^Jir  ^yn,    Issachar  in  Aderet 

Rga.  T.  1  No.  386.   Chajim  in  T'K  nn  119  (tDpiJ>im  r^K>im).] 
iim^  Kalir  Tal:  iiK'^ion. 
mip  Schacharit  m^  ^«. 

'7«nSaadiaAsharot59:  b»nrh  iih  DjmjT;  Simeon  Sulat  7.  Pesach. 
n«n  Kalir  Purira;  Simeon  Keroba  7.  Pesach. 
im  Kalir  Hüttenf.,  Schabtai  Pesach- Jozer,  Elia  nns«  j». 
■pn  Kalir   Silluk  8.  Azeret.    Jozer  Hochzeit  und  Thorafest, 

Mose  Sofer  Ofan  mnD.  [Abitur  Hosch.  p]^q^n.  Jozer  Hüttenf. 

1^01«.  Gabirol  Silluk  h»  'n.  Jehuda  Jozer  "pn^üK^  bn.]  (S.  421.) 
Dnn  Kalonj^mos  man»,  Menachem  Hosch.  ""JID«,  Samuel  b.  Meir 

Numer.  34,  7.  [Sei.  naa  irjij?  dk.J 
fnn  [n|nn]  Kalir  Tal.  [Elia  Dnp«.] 
^Dn  Kalir  Silluk  Hachodesch. 
pn  (aram.)  Menachem  b.  Machir  Sulat  Chanucka. 
^^n  Kalir  Purim,   Hachodesch  und  8.  Azeret;  [Schabtai  ma 

^■m];   Mose  b.  Kalonymos  Silluk  ^oi«,  Gerschom  n:o«.  — 

'j^mon  Grabschrift  J.  1176  Worms.] 
non  Kalir,  MeschuUam,  Gabirol  u.  A.  [Jeh.  Tibbon  nwioK  9.  3. 

miD  1,  86.  mo^vj  f.  40.] 
Don,  hie  von  D'^onn  [Nedarim   32  a]  Kalir  nor«  nn«;  Keroba 

mn»  Schacharit;  Salmon  b.  Jerucham  cod.  Leyd.  41;  Jozer 

Thorafest;  Sei.  «Di  w  ^«.  —  [\\opn  D^iy  S.  36.] 
non  Kalir  Silluk  Para. 
njn  Elia  b.  Schemaja  pia. 
'^yn  heilen:   Kalir  Neuj.,   Tobelem  pmiy\   Meir  |^oi«,  Raschi 

"jD«.  [Binjamin  iddin.  Isaac  b.  Jehuda  Jozer  Schekalim.] 
?]yn  fliegen  machen:  Simeon  Hochzeits-Jozer. 
5]in  1)  s.  V.  a.  «QT:   Tröstung  zum  9.  Ab,  Selicha  n:io«  "•{:>:». 

Bereits  R.  Jochanan  verbindet  nann  mit  therapia.    [Sche- 
kalim 6,  2.  Midr.  Cant.  28  a.  Vgl.  Aruch  no.]  2)  s.v.a.  Fjon: 

Leonte  Jozer  Wochenfest. 
"iiyn  [mii^jn]  Kalii-,  Abitur,  Hosch.  lu^^  «:«,  Sei.  u>qj  m«n,  Meir 

Jozer  n^"««,  Menachem  Ofan  i»i:>,  Leonte  b.  Abraham. 


28=* 


—     436     — 

Beilage  14.   [S.  122.] 
I.    Partikeln  in  Verba  verwandelt. 

1)  ms  Mevon  maT«  Kalir  Hüttenf.;  irira  Salomo  Kip^  ^d  p«, 
[s.  0.  S.  422]. 

2)  nyba  hievon  ']11V^t  Eehitim. 

3)  DltD  hievon  Piel  "'iipip  Simeon  Wochenf.,  pioTp  Samuel  ]r:i 
nnKtJ>,  [Dnb':  Jose  Äboda  Buchst,  n],  Pual  miD  Joseph 
Maarib  ^roK',  Hifil  lionpn  Thorafest  ■jni:'«.  Daß  man  (im 
gewöhnlichen  Stile)  nicht  onan  konjugieren  dürfe  sagt 
Raschi  Gen.  2,  5. 

[D^onp  Isaac  Maarib  Hüttenf.  j;m«3  «jk.] 
[ontDn  Grabschr.  Baruch  b.  Meir  in  Worms.] 

4)  nnb  [allein  nach  Jochanan  Treves  cf.  mnbs  in  Sukka]^ 
hievon  Kai  i'\3hh  Jechiel  Esther-Keroba  [u.  Elia  Sei.  hü 
ib  ^on],  Piel  ^n?^  Schabtai  Pesach-Jozer,  ?[m^  Chanucka- 
Jozer,  "^na^Ji  Schabtai  pnn«,  -[na^^  Rehitim;  Pual  nn^i'r^.Rehitim. 
[n?^ti(  Kl.  'bs  ':«.] 

5)  HNO  hievon  Hifil  -jiTSp:  Rehitim. 

6)  nnn  hievon  Piel  nnn  Binjamin  b.  Samuel  Silluk  [Wochen- 
fest; Schabtai  Sei.  nor«:  annni.] 

7)  [^'jn«:  D^bnxon  (mn  ^ODn).]    (S.  422.) 


IL    Anomale  Bildungen. 

höi2H  schrieb  ein  französischer  Peitan  statt  nbo  i«nK  (Aben- 
esra  Kohel.  5).  Indessen  hat  Meschullam  ^^o  Tiib  (Reschut 
V]^m),  Elia  b.  Schemaja  [hbü  im  (Sei.  mp«)  und]  -nn^  b'ro 
(Sei.  "joifn  NipK),  Jehuda  b.  Menachem  man  'j'jo  (Jozer 
Chanucka). 

pa««  st.  pis  Kalir  Keroba  9.  Ab. 

[n^olDiK  st.  n^JiaiK  Isaac  b.  Jakar  npj«.] 

inn«  von  nn«:  Kalir  Keroba  9,  Ab  und  Klage  m«K.  Ebenso 
Saadia  nms^'und  nnn»,  s.  oben  S.  385. 

^onK  st.  lon  Kalir  Keroba  9.  Ab  iidt. 

[^npN  Elia,  Salmon.] 

^'tkk'«  Zweige  ('rt^K):  Hosch.  pi«  w«  und  d^jiü«  njyn  [röm. 

HKin  st.  iTiTS  Hosch.  'n  D\n'?«  ^«. 

[l«in  st.  man:  Abitur  Silluk  Neila.] 


I 

m 

I 


9 


-     437     — 

QO  Menachem  in  den  Sulat  nyi«  und  mn«  ist  nach  Ketib 
Esra  4,  4  (Arnheim  Jozerot  S.  80). 

DK^iT  st.  ^triT  Meschullam  Pesach-Jozer  Ende. 

[^ijri  von  rad.  pn  Sei.  npi:in  'n  ']b.] 

Dl^jn  st.  p"«:)!!  Isaac  Giat  '?«':  nD\ 

Ti<T  von  niTn  (Nehem.  12,  8)  Kalonymos  Rehitim. 

ilnK  st.  min«  Isaac  Kimchi  Asharot. 

h'nhn  s.  oben  S.  122. 

|Dn  imperat.  st.  mn,  Simeon  idi«.] 

^w^  St.  "«i^j  Mose  b.  Binjamin  Reschut  ^3no. 

[nö'r^  st.  enb^  Saad.  Aboda.] 

fo"«  s.  V.  a.  n:o,  aus  fO"*!  Jona  2,  1  geformt:  Kalir  Purim,  Joseph 
b.  Salomo  Jozer  Chanucka,  Simeon  yn  u.  A.  Salomo  in 
der  Aboda  Abt.  40:  foro.  [nDK^o^  njoron  Raschi  Sabb.  63  a 
von  der  rechten  Hand,  ebenso  Kohelet  10,  2.] 

fnriDp^  (nach  Hiob  38,  8  iD^i)  Kalir  Kl.  moK  ^o^.] 

mt:^^  St.  "i:!^  Sei.  iiDi  n^jvn. 

f]W  Schönheit:  Rehitim  ''D'DH  ed.  Cremona;  spätere  Lese- 
art: nl^Di. 

nö^D^  (weibl.)  [Binj.  b.  Sam.  2.]  8.  Pesach  röm.  [nach  n-'^S" 
(Ps.  45,  3);  hievon]  ^risw  Sei.  ^n^oi«.  Als  subst.  kommt 
in  Midr.  Cant.  25a  mo^D^  vor;  [adj.  pB^^  Nedarim  20&]. 

[nl^^D  (D^sb)  Abitur  '?«"iii>^  not:':.] 

m'jn  st.  nba'?  Kalir  Geschem. 

[D^nla^  Manuel  p.  7.] 

[miDQ  von  rad.  Dio  Sei.  "joy  ':Kit:>\] 

D^^n^o  St.  D^o^n':o  Elieser  b.  Simson  Maarib  jn. 

ono  Kalir  Keroba  9.  Ab:  stille  Wüste,  [auch  Binjamin  u. 
Meschullam,  s.  o.  S.  417]. 

"[Dniü  für  imo  Meschullam  Pesach-Jozer  Ende. 

I^m  s.  oben  S.  122. 

inm  st.  "im  Josippon  p.  854. 

n«^  für  ^^TiD  Kalir  Sachor,  Hosch.  iryn  k:  b». 

bp:  für  bpn  Salomo  ij'^jiy  dn. 

DDJn  (vgl.  oben  S.  430)  auf  ro^:  anspielend. 

«^•iJD  St.  «t>=DO  Simeon  mir. 

[ü^K>:n'?  Jekutiel  Maarib  8.  Pesach.] 

[n?5?p  St.  pviD  Isaac  i^tk.] 

[^rüfe  Judan  hakohen.]     (S.  423.) 


—     438 


rj;)j;  von  d''JJ1J?  gebildet:  Meschullam  Pesach-Jozer. 

[p]nS.  st.  F]nj?  Salomo  (b.  Jehuda)  mv3  F]ib«.] 

w^TiQ  für  D^^HD,  analog  D^Nibn,  Immanuel  b.  Joseph  mo3  pip«. 

r]rD  Rehitim  ms.  [?iid^]  ^odh  (vgl.  oben  P]rB^),  Sei.  hi^itiri  wnhü. 

Kilajim  9,  9  f]"'B  heißt  Rand,  ist  also  mit  "'S  verwandt. 
D-'jpBO  s.  Beilage  15  Artikel  mya  S.  444. 
pn:?  st.  n^  Sabb.  104«,   Binjamin  Jozer  b'jn«;  indessen  in 

Akibas  Buchstaben  heißt  es:  pist  «':«  nx  «ipn  'j«. 
tjn  s.  oben  S.  425. 
01^*1  st.  fvin  Binjamin  nb^m». 
mmo  s.  oben  S.  123. 
■innnin  [irrinn]  Mose  b.  Kalonymos. 
[b^)r\  st.  nb::>in  Elia  .T'jn  p«.] 


Beilage  15.   [S.  124.] 

Nachweis   über  verschiedene,   vorzugsweise   von   den 

älteren    Synagogal-Dichtern    gebrauchte,    oder   ihnen 

eigentümliche  Ausdrücke. 

1)  IT«  Sei.  noTp.  Geschera      Hosch.     nno]«, 

■pTiK  Kalir  Schekalim.  Schacharit  nn2fO«,  Sei.  n"'3pn 

•inm«   Simeon   und    Mose   b.  mir. 

Kalonymos  7.  u.  8.  Pesach.  "j"nK«  Rehitim  ms.  Musaf. 

nnnKp  Kalir  ^:zihü  t«.    Rasiel  nsn  in  ^o  «"i«  ms.  Avign., 

396   aus   Hechalot,    Silluk  wofür  Span.  ed.  1519:  T»n. 

Schacharit  "»o,  Salomo  Jozer  -pinn  Nischmat  D^-mir. 

^01«,      Joseph      Hoschana  ijnKn  Hosch.  ii:nn. 

nm^  nyiJnnD,  Schabtai  Silluk  m«^  Of an  lyb  -joti^. 

Pesach.  ^ll'!K"'\  Einheitsgesang  1 ;  Samu- 

nn^KO  [Abitur  Nischmat  hifn^  el '?«  n^T.  [Binj.  b.  Sam.  N.  2.] 

D^D.]  Jakob  b.  Meir  Maarib.  -pnw    Schacharit   [poln.]   vor 

niso  Kalir  Hüttenfest.  p^ow. 

"nwün  Rehitim  ms.  Musaf.  mKi  Jechiel  Maarib  inocv 

n«^   Kalir    Silluk    Hüttenf.,  -nwr  Silluk  Neuj.röm.j  Roman. 

Rehitim  nm\ 
[^nnns  Binjamin  Wochenf.  iTi 

niJK.l 


ni«in];  in  iran«   8.  Pesach 
röm. 
rmum  Silluk  2,  Pesach. 


ijnnsb  Hechalot  c.  26,   Kalir     m«no  Sei.  noTp.    (S.  424.) 


439    — 


TKO  7«  Kalir  Keroba  Schekalim,  [Sachor]  und  Purim,  Bin- 
jamin  nmn  undnoip;  Ofan  undKeduscha  t«o  T«(Ms.Luzzatto). 
Vgl.  die  Strophe  r^yeo  mp  in  Kalirs  ^::p  'n  Wochent'. 
[Abraham  hakohen  n'^B'Wino  m».] 


3)  W3  Tekiata  nhhnn,  Kalir  [Silluk  Sachor]  mn  naiy;  Salomo 
b.  Jehuda,  Simeon,  Meschullara,  Binjamin,  Tobelem  (Sulat), 
Isaac  DVß  i)ü^  und  i^^^nn  "jt,  Meir  npn  n^an,  Amitai  ikd  piK, 
Mose  D")3n  ^:«,  u.  in.  A.    [Jehuda  Jozer  phm.] 


4)  b^^H  Kalir  Purim. 
[V^^'K  Joseph  DMb«^  «ip«.] 
•''?''«  Mose  b.  Kalonymos. 
ib'»''«  Meschullam  Jozer  Pesach. 
^^«^  Kalir  Para. 
^j^^^N^  Aboda  nmty«. 
l^"'"'«^  Jozer  Thorat'est. 
[n^^«^  Simeon  n«-nm  n3B>.| 


S^""«  (imp.)  Isaac  "f^o  »jk,  Elia 

irot^K.  [Jehuda  b.  Menacheni 

Jozer  "jODTi».] 
':h^^»  Meschullam  Reschut  f]^b«, 

Jekutiel  Reschut  Neuj. 
^^^K""    Mose    b.   Samuel    dm*?« 

nann. 
^nb^^«  Sei.  ^nsfoi«. 


5)  13«  [vgl.  Mezia  59  a,  Wajikra  rabba  c.  33]   Isaac  b.  Mose 
Sulat  ''h»  ü'nh»  und  Sei.  .Tn«;  Ephraim  Sulat  »b  dm^«. 


6)  ^eh  F]«  s.  V.  a.  ^o  b^  r]«:  [Salomo  Sulat  naB'n«],  Amitai  Sulat 
^ob  F]«,  Samuel  n^i«,  Sei.  Kt:>:no  D\n'?K  nn«.  [Samuel  b.  Je- 
huda: Jozer  ■'BO  D30«,  Tischsegen  roman.  26«,  115  ö.] 

7)  ^v^if:  Kalir  Tal;  Hymne  ^y^»  D"'OK>n;  Maarib  üv  nt.  Introd. 
]i^^»  "iti^«  "pin;  Mikamocha  u^t!^«  ^o. 

'pp¥i]  Kalir  Purim  niDD«. 

^aii^K^«  Elia  nD:D. 

[na^K^i^p  Salmon  c.  9.] 

npp^D  Kalir  Tal,  Simeon  7.  Pesach. 

n^B^won   Midr.  Cant.  15  a,  27  a,  Pesikta  Hachodesch. 

DW«p    Schlußtröstung    9.  Ab;    Salmon    b.  Jerucham  [c,  2]; 

Hiiiel  ^Jio«.     [Binjamin  Ofan  ^eiij>2.] 
n^^p^b  Simeon  JozerWochenf .,  Elieser  Maarib  Hüttenfest.  (S.  425) 
Itt^i:^«^  Leonte  Jozer  Wochenfest.  —  [Diyii>«^  Saadia  Aboda  'p.] 
Das  Subst.  t:^=iu>N  enthält  eine  kurze  Hallel-Introduktion  öins 
^3B>n  (8.  Pesach  Avign.).       


—     440     — 

8)  pn  [im  aramäischen  s.  v.  a.  tk;  vgl.  Raschi  Ps.  63,  5,  Sifre 
Numer.  12,  1]  Jannai  großer  Sabbat,  Kalir  Purim,  Salomo 
nsr  pN,  Mose  b.  Kalon.,  Gabirol  iv  p'^^,  Binjamin  irn'?«, 
[moi«]  und  '^'^nx,  Binjamin  b.  Samuel  Wochenfest;  Zalilal 
Hymnus  Zeile  32,  35,  193,  Easchi  Sei.  n'jDn,  pi«  und  :k 
D"iiD,  Isaac  iriv  djon;  Einheitsgesang;  Abenesra  "I"':ö  n^n«, 
Elieser  Jozer  Bußesabb.,  Abraham  b.  Samuel  ir:i3?  DN,  Joel 
halevi  ^^':N  hii  und  dm^«;  Ungen.  irvn.  [Mose  Sulat  ^oyn  d».] 


9)  D^D3  Gerschom  bna,  Elia  Asharot  1,  Jehuda  b.  Mose  D'^nh» 
\2b,  Leonte  itsmb  bi  (Wochenf.),  Menachem  b.  Salomo 
Wörterbuch  S.  43,  Gabirol  -joon«. 

DM  [Midr.  Cant.  IIa,  Midr.  Ruth  Anf.,  große  Pesikta  c.  21] 
Kalir  Geschem,  Simeon  nnn,  Aboda  nniK'S,  Jehuda  Hüttenf ., 
[viell.  DDD3  von  Dp?  Subst.]  Ungen.  ntr^iy»;  Hymne  ^^»  D^otyn. 


10)  11T?  [Plural:  Mezia  1,  Batra  10,  5]  Gewißheit,  Klar- 
heit; das  Erlesenste:  Midr.  Ps.  12  [Hai  Rga.  19a  N.  71], 
Nissim  nnoo  10  a,  56  &,  57  a,  Jezira  bei  Kusari  4,  25.  Isaac. 
in  Hapardes  f.  21  d  [Alfasi  nmnD  9],   Raschi  Joma  47  a, 
54  a,  Sanhedrin  23  6  [Beza  22  &,  Aruch  nriD,  Samuel  b.  Meii* 
Batra  36a,  nn  in  nvlDH  S.  16],  Chullin  IIa  [Exod.  28,  15, 
Prov.  4,  18],  Jes.  47,  15.  Isaac  b.  Baruch  (D^yi  D^on  224), 
Salomo   b.  Simson   (Hapardes  f.  45  a),   Abraham  b.  Chija 
(-inyn  'd  p.  53),  Übersetzer  Alfasis  (D^yn  n^on  218),  Tosafot 
Mezia  335,   Petachja  p.    173;   häufig  im  Buche  von  den 
Herzenspf lichten ;   Ascher  b.  Meschuliam  (d''5?i  n^an  120  f. 
26  a),  inyn  iid  ms.  (imn  -üyi  h^  iioyb)  u.  A.  m. 
Jochanan    Kohen   (niTan),    Salomo   b.    Jehuda   (omTM) 
Jozer   Pesach,   Simeon  b.  Isaac  (nniTai)  Reschut  Neuj.  und 
Keroba  Wochenf. ;  Hymnus  pnir  "h^^,  Rehitim  bn,  Meschuliam 
Silluk  Schacharit,  Elia  Asharot  Str.  5,  Binjamin  Ofan  nn^a. 
(S.  426.)  Sei.  ^«n  'n  «:«  (nTnn).  Binjamin  b.  Samuel  [Keroba 
u.]  Sulat  Wochenf.  und  h^h^^a  TN  (Dnn^nn),  Menachem  b.  Machir 
^-vri  bs  ^«,   Jehuda  b.   Menachem  ■T'n«  ^33«  -(nnn^nn),   Silluk 
Mincha  -jn^«  fo«  (-[mN^a  iiTn);  Serachja  halevi  aram.  Gedicht; 
Gesang  TDn  ij>^«  ("""i'^ai),   Ephraim  b.  Isaac  noiiy  'n  (iiTin), 
Meir  [b.  Baruch]  Sei.  p^m  und  Ofan  iddo  p«,  Mose  b.  Matatia 


—     441 


11)  pni  Zahlal  184. 
pFi3  Bosch.  |>Di«  iN^yob,  Simeon 

Jozer  ü^:]D». 

[npnn  Tobelem  vti'i'i-] 

[nj?rii  Binjamin  v^Vi.] 

[nj?nn-i  Hoscli.  n^pi:«.] 

ripna  Jannai,  Saad.  m;in,  Tob- 
elem großer  Sabbat,  Joseph 
Kalai  J}q  n«. 

"•nfsna  Binjamin  b,  Samuel 
Sulat  Wochenfest. 

12)  nm  [Jozer]  Sachor  (s.  o. 
S.  423). 

Dnill  Tobelem  groß.  Sabbat. 
Tlin  Binjamin  rn«  7.  Pesach 

röm.  [Kalirn^N pi«.  Hosch. 

lyT  2«  ^ynb  (al.  N^::im).] 
'^nill»!      Meschullam      Jozer 

Pesach. 
T^")1"1'7  Elieser  Jozer  ^Jio«. 
DT"iin  Sulat  Pesach  Ti«. 
T-inn':  Sei.  er«  .t  (Ms.  Alg. 

f.  59  6,    Machsor    Tlemsan 

f.  233  Ä;   andere  Mss.  und 

Ausgaben:  K^ifin'?).    [Hosch. 

fOH  D^^':s.  Jehuda  tid  ^3tt>r.] 
"in-in'jp  Kalir  Schibata  Sche- 

kalim. 

In  einem  Gedichte  Menachems  Halna  [mhi^n]  im  karäischen 
Siddur  T.  2  (ed.  2  f.  84«,  ed.  3  f.  606)  liest  man  Tlin  -^insp 
gereimt  auf  Tiln  und  Tinn.    Da  jedoch  Sei.  ^^"^  mr  auf  "m 
reimt  inins,  so  ist  vermutlich  imn  zu  lesen. 
[d^:üi*i,   noDn  ^:n"n  in  "inu?  nTys.    Targ.  Spr.  8,  16.    '':3-in= 

an::',  wie  bereits  Heidenheim  (1.  Pesach)  und  Buxt.  s.  v. 

haben.]     (S.  427.)  ^ 

13)  D^TO  Saadia  Asharot  51,   alte  Aboda  nnjJiD  Alfabet  2. 
Simeon  b.  Isaac  Tim  m«,  Tobelem  m^  in"«»,  Jechiel  nm«. 


[Nochbeilmmanuel  S.  1 19ipnn.] 
D-ipria  Sei.  'n  nj«  nv  (Avig.  22&). 

[kl.  ^rv  Tin.] 
D=iprinT  Klage  -jhni  in. 
pna  Abitur  Silluk  Neila. 
pPiT\  Saadia   Aboda   Buchst. 

'n. 
ipnri  David    b.    Nasi   Klage 

^pn3  Simeon  Sei.  nDii  n^«. 
D^pina  Jehuda  Jozer  "i«bn. 

[inT  Jakar  halevi  nr  nDM*?« 

(nn^inn  "iti'K  dv).] 
[TiTi  Joseph.   Hosch.  Fpfs:;«.] 
Dinnn':     Meschullam     Silluk 

Schacharit. 
nn-tn  Jechiel  pKK'  i^v. 
Dinin  Jozer  Chanucka. 
T-inn  Baruch  'jDa. 
linri  Kalir  Neuj.  «ty«. 
in"ip  Joseph  n^V 
□innp  Binjamin  a.  a.  0. 
onTiio    [Jozer]     Hachodesch, 

Jehuda  b.  Meschullam  Ofan 

Wochenfest.      [Jehuda     b. 

Kalon.  Klage  bn«  ':«.] 
■TTTTin  Binjamin  a.  a.  0. 


—     442     — 


14)  h»)r]^  Saadia  Asharot  39.  100,  [s.  oben  S.  384,  übersehen 
in  pip  S.  44  Noten,  vgl.  das.  S.  95].  Jechiel  Esther- 
Keroba.    Sei.  ^n«K>:  -p^K.   [Ofan  hj  k^o.    Jozer  f^oK«.] 


15)  Wie  iiT  findet  man  auch  inn  (s.  oben  S.  124)  bereits 
Sifre  "[n^ynn  Abschn.  ncDK,  Wajikra  rabba  c.  25  f.  194  c, 
[c.  33  f.  203  dl  c.  29  f.  199  5,  Jalkut  Exod.  §  188  Anf., 
§  286  f.  80  c  unten.  [Sifre  Levit.  26,  26.  34.  Sifre  bei 
Jalk.  Deut.  305ö^,  307 M,  308Ä;  Num.213Ä  ob.— j.  Joma 
6,  3;  j.  Pesachim  10,  6.  3iß  np*:  HSd.  Tanch.  i)Sd.  Tosefta 
nmü  6.1 


16)  noi  Kalir  Tekiata  -idt  und  Klage  nnv«  hd^«,  Saadia  As- 
harot 91,  Salomo  [Sulat  "pan«  und  Binj.  b.  Sam.  N.  2]  i:tok, 
Simeon  ^owiy  b  und  iDin  n^«  [Gabirol  Tal],  Binjamin  -pb« 
yiyi,  Sebadja  fen;  Sei.  hdd  k>13«,  Isaac  b.  Jakar  "f?o  «3K, 
Zemach  nnti>''  ö«.  Auch  bei  Abraham  b.  Ohija,  s.  Geiger 
Studien  S.  71.  Hieraus ''jripii  Binjamin  b.  Samuel  Wochenfest. 


17)  h^'ri  R.  Natan  Aruch  ms.  ^J^^-'n  Meschullam  Reschut  r]^ü«, 
()b''"'n  Jochanan  Wochenf.]  Jechiel  kd«. 

^b^^n  Kalir  Purim  und  Para,  ^^^^n  Mose  b.  Samuel  wnh». 

Mose  b.  Kalonymos.  ^ih'^^n''  R.  Natan  a.  a.  0. 

D^^^n  Simeon  Reschut.  "h^i^n  Leonte  DNnj«. 

in^l^n  Sei.  loh  fn^N.  n1^»np  Jakob  Ofan  ^■np\ 

b'^'^nb  Binjamin  u^nn«.  |n^;ri    Ofan   b»   j?Bn^i    (7.  Pe- 

ib^^n^  Sei.  vii^on  friK.  sach).] 

|'7"'''n  Elia  b.  Schemaja  irorr«.  [b;^=in  Kalir  Wochenf.  ms.] 

Jehuda  b.  Menachem  iDon«.] 

In  [Is.  Satanows  und]  Moses  Büdingens  Selicha-Kommentar 
wird  T.  2  f.  34  a  b''^n  als  das  Gegenteil  seiner  wirklichen 
Bedeutung  aufgefaßt. 

18)  non  Sohn:  Schreiben  an  Hai  in  Rga.  der  Geonim  cod. 
Wien,  Nissim  nneon  13  ^?,  Hapardes  f.  26  c,  Isaac  halevi 
Ofan  ij^npin«:  monb;  Isaac  Giat  Magen  (i"non)  und  Me- 
chaje  (mon).  Meir  nnan  n»,  Abenesra  Aboda,  Jehuda  Abas 
Akeda,  Sei.  D^:n«n  ^:nK;  Maimonides  Rga.  N.  128.    (S.  428.) 


—     443 


19)  ^n  Tobelem  groß.  Sabbat, 

Ephraim  nDiiJ>  'n. 
n^Dnb  Isaac  Sulat  rriDW. 
hon:    R.    Natan    Aruch    ms. 


Samuel  b.  Meir  Kommentar 

gegen  Ende. 
rhüm  Meir  ^:o  n». 
hümn  R.  Natan  a.  a.  0. 


20)  r]lBß  Jes.  3,  16  erklärt  Menachem  b.  Seruk  [vgl.  pn  fiK 
V.  rjD]  durch  sprechen:  eine  Erklärung,  die  Joseph  ihn 
Abitur  angenommen  hat,  wie  folgende  3  Stellen  beweisen : 

nmö  ^ovts  r]^tD  noeto  (Silluk  Mincha),  jnrr  nBBto(Hosch.  pp  h»), 
rnayo  nih^QO  Dvn  d'^ddId  (Chatanu  'n  u^  m);  vielleicht  auch 
Binjamin  b.  Abraham  in  Sei.  ^^:»  ibd«  {2»h  ißpo),  und  gewiß 
Joseph  b.  Natan  im  Maarib  ^roK^  (iT^  iri^V  D^OBto).  Daher 
bei  Elieser  b.  Natan  im  Maarib  Wochenfest:  a^pp  nB"'Bp. 
Vgl.  rj-'ts  oben  S.  398. 

{nsh  F]B1D«  Joab  b.  Natan  Jozer  Pesach.] 

[nib  m  D^BBiß  Joseph  Pism.  -jirr^  ^nK3  nv  Fez.] 

fm^nn  "f}  ^bbib  Joseph  Hosch.  nbn».] 

faiB  riBBiBD  derselbe  ^kik>^ 'tr:;  anders  ist  p]Biteo  fsi«  in -pyjp 
Is.  Giat.l 


21)  iK>v-i  piT  Kalir  Silluk  Wochenfest;  p-nTD  Kalir  Silluk 
8.  Azeret.  pTP  ferner  bei  Mose  «a^f  ""DK^o,  Kalonymos  b. 
Jehuda  Ofan  pnT,  Amitai,  im  Piut  für  Neujahr  und  Ver- 
söhnungstag und  sonst.  pnT  als  Singular  in  mio  *'b''«  röm. 
Mss.  und  Ed. 

"TiT  Engel:  Jose  b.  Jose  Aboda  tnh  li^N  niT;  Binjamin  b. 
Samuel  Ofan  Wochenfest  pitDJso  "iiT;  ferner  in  ono  ^^"'« 
Musaf  (deutsch),  Hymnus  tt^K^«  D^OK^n  und  im  Piut  u^l:«  hd  dk 
(n^tj^n  TIT).  [Binj.  Of.  ^nnn  u.  nT3;  Amitai  Ofan  ^b*?«; 
Rasiel  36  a.] 

hiT  Binj.  b.  Sam.  N.  2.] 

■»nlT:  Piut  "|n«i^  iK'«  Musaf  (nun':  ^tIt),  Binjamin  «a"»  B>otP  mei 

(^«   ^TIT). 

[rnlT  Hymne  nD3  po«  o'jiy  "fjo  ms.] 


22)   foo    Mechilta   lyoM   und         Jalkut  Rieht.  9  a.   Lekach 
«3^1,  Sifre  "jm'jvnn  zu  Num.         tob  45  ä  [55  a]. 

11,   10,   apv  zu   Deut.   11,  [is^oo  Lekach  tob  56  a.] 

22;    Tana    Eliahu    9    bei  ■pon'?  Mechilta  phoy  »y^. 


—     444     - 

■Jon  Elia  nin  ddk.  nyo^a  Saadia  n::m. 

"join  Elia  ^nnj«;  Sei.  n^tr  'jiöt:>K,  pD^DiO  RascliiMoed  katan  16 ä. 

Jehosifja  2h  Tin\  ']''i2y  Jalkut  Exod.  80,5.   [Be- 
i30in  Simeon  pi':in  ^h^»,  Isaac         rachot     45  a :     "|yo^,     Ro- 

Seniri   n'^a  "joy;    vgl.   isism         keach  24]. 

Hiob  24,  24.  [yoln    Rokeach    28   f.  29  c] 
[riDpin  Jeliuda  Jozer  nyo?:>«.]  (S.  429.) 

yö:n  große  Pesikta  21  §  6.  yo^nb    Raschi    Arnos    6,    5. 
yQiü  Raschi  Numer.  10,  34.  Simcha  ^«on  m. 

"iTü^Q  Sifre  [ebendas.]  "jm'jynn  lOiin  Gesang  ^mj  hu. 

Abschn.  'n  pyi. 

Die  Form  jon  öfter  bei  Menachem  b.  Salomo  in  ^ni  p«. 

23)  yap  (subst.)  Serachja  halevi  aramäisches  Gedicht.  [Ke- 
duscha  'bni  ^bsis.] 

^j?3p  Peticha  pK>b  n^pn^o  tn. 

';3p  (partic.)  Abitur  Aboda  7,  Salomo  Kohen  wbinh  n^K>  (Cochin). 
V3»  (imper.)  Jalkut  Ps.  §  743. 

ysK  Buch  Bahir  bei  Recanate  f.  152  c;   n'ron  -jn*;«  "['j  Neuj. 
Ms.  cal.;  aramäischer  Reschut  von  Antoli.    [yaiK  fn'jt:'  anf.] 
VT  Saadia  m^S  ^u«,  Gabirol  ü^:ii:^.  [Salmon  c.  17.] 
van  Isaac  Giat  ■'junn  noD  m. 

24)  mvö  Kalir  Hachodesch  und  Klage  ttr«  n«  ns^»,  MeschuUam 
Jozer  Pesach,  Meir  Maarib  Pesach. 

imye  Midrasch  Konen  Anfang. 

[wjye  Dunasch  nmi^n  S.  44.] 

[mjjDQ  pnn  hebr.  Bibliogr.  71]. 

mjjsö  [auch  "i,  -n,  -»ni]  Nischmat  span.  [D"'o':j;:  -'on]  angeführt 
von  Bechai  (ppo  f.  64«  als  aus  dem  Jozergebet;  Jose  b. 
Jose:  mjiDif  njyoon  zitiert  von  Israel  Kimchi  in  bsiiJ»''  mny 
f  7  a,  [auch  noch  in  Sei.  mpo  nris] ;  vielleicht  meint  die- 
selbe Stelle  [David]  Kimchi  Lexic.  [s.  v.];  Neuj.  }vhy  Y'o; 
Schacharit  röm.  D^nhi6  no«;  n  b«  p^'jy  ■j'70,  Tobelem 
ms:  nn^«;  Meir  Reschut  lon  -jk^io;  [Saad.  m:iDK  alte  Über- 
setzung öfter];  (s.  Opp.  1185  Q.,  auch  Geiger  Studien  S.  38); 
Jehuda  b.  Menachem  Wochenf.  a«  n^i,  Parchon  v.  nop. 
[Binjamin  b.  Sam.  Keroba  Wochenf.  —  Natanel  Almoll 
Vorr.  zu  Kommentar  □■»unp.] 


—     445     — 

n^njycoi  Hadassi  Eschkol  Ende.    [Binj.  b.  Sam.  nnijn  ^:i».] 

D^n:yDü^  Jehuda  \n':«^  isb«.     . 

D^:yQO  [ohne  n]  Elieser  b.  Natan  Reschut  für  den  Neuvermählten, 

während  Parchon  f.  55  d  beriierkt,  das  n  habe  darum  einen 

Vokal,  daß  man  nicht  "»oyD  ausspreche. 
[DiTJVBO  Binj.  b.  Sam.  Keroba  Wochenf.] 
^n:j;so  Klagel.  'i'^'''\nn;  Schreiben  bei  Luzzatto  i::i«n  n'2  f.  57«. 
mvöb  Midrasch  bei  Aruch  v.  t:>np;  Kalir  Keroba  Wochenfest, 

Keroba  und  SillukPara;  Schreiben  aus  Keirowan  im  Eldad; 

Donolo  Vorrede;   poetischer  Tod  Moses  zu  Anfang;  Isaac 

halevi  in  Hapardes  f.  21«^  [Reschut  Dyi:3  nnno«  für  Pesach]; 

David   b.  Gedaija  Keroba   (S.  430.)   Wochenfest;    Elieser 

de  Chinon  (Sal.  Aderet  Rga.  T.  3  N.  7). 
''mv.^2  Binjarain  fnn  -j^ü  [d.  i.  nboKj  zu  Neuj.  [ms.  LuzzattoJ. 

[Harl.  11639.] 
nij?ö  (imper.)  Kalir  Para. 
[njjJD«  Gabirol  i^o«N.] 
n:VB^  Musaf  röni.  b'ro"'  ^t2.    [Auch  in  Isaac  "»iD«  k>Vk  Ged.  DJin 

n»  k'hd'?.] 
nmjJisp  Abitur  [u.  Gabirol]  Mincha ;  Gebet  ^Nit:''^ioj?'?.  Tripol  44  a. 
niycno  und  injycn^  Hadassi  a.  a.  0.  325  f.  120*  Mitte. 
TOj^s  Binjamin  b.  Samuel  Jozer  Wochenfest. 
iTraj^.^B  derselbe  Reschut  [u.  Keroba]  Wochenfest. 

Daß  die  Peitanim  sich  des  n:yD  bedienen  und  als  Verbum 
konjugieren  bemerken  David  Kimchi  (s.  v.)  und  Aaron  bei 
Israel  Kimchi  (a.  a.  0.).  Es  kommt  vor:  in  Nischmat,  Mid- 
rasch, bei  Jose,  Kalir,  Eldad,  Donolo,  Ungenannten,  Abitur, 
Meschullam,  [Gabirol],  Binjamin  b.  Samuel,  Tobelem,  Meir, 
Jehuda,  Jehuda  b.  Menachem,  Elieser  b.  Natan,  Isaac  ha- 
levi, Hadassi. 

25)  nIpnfJB  gilt  bei  Abulwalid,  Abenesra  (mnx  10  a),  Salomo 
Parchon  (s.  v.)  für  ein  Wort;  Joseph  Kimchi  erklärt  mp 
mit  Gefängnis;  sein  Sohn  David  (Lexikon  und  zu  Jesaia 
61)  schwankt,  ebenso  [Aruch  v.  nnp,]  Menachem  b.  Seruk. 
Aber  Kalir  (Keroba  9.  Ab)  und  ein  alter  spanischer  Dichter 
(s.  nopin  bei  Dukes  in  Orient  1847  N.  10)  haben  ^mp  npo, 
desgleichen  Jechiel  (ünn  «:«);  Salomo  (m  lyjij?  dn):  mp  npe, 
und  ein  alter  Kommentar  des  13.  Jahrhunderts  bemerkt 


—     446     — 

ausdrücklich,  es  seien  zwei  Wörter,  stimmt  also  mit  [Hai 

Gaon  (d^':d  S.  12)  und]  Raschi  zu   Jes.  61,  1.    [mp  nnj3Q 

Mose  b.  Samuel  h»  nn«.]  Ebenso  Gerschom  (djo«),  Simeon 

(nmp  "f^N),   Meschullam   (Pesach  Jozer  yrü»  mp  npQ),  die 

Selicha  innn  mns   (nnni  mp  npD)  [eine  ältere  Handschrift 

läßt  mp  weg],  Jehuda  b.  Joseph  (niNn),  David  b.  Kalonymos, 

der  mp  ausläßt  (ono«:  npö  in  fosn  -pm). 

Unsicher  sind  mp  npö  «ip  (Hoschana  -[3  m»),  ^nii'  np  npD 

(Maarib  lo^iv  ii«  k'"':),    mp  npö  hd  fm  (Aaron  K.  inT  ik>k.) 

mp  vorangestellt  ist  in :  npen  mp  "bei  Jechiel  (Dov  «ip«)  und 

Elia  (mn  ds«),  npp  nip  bei  [Simeon  {-p  i«),]  Schabtai  ("jjxy  nyi) 

und  Sei.  5;iK>on  fra«,  [nnpo  nip  Kalonym.  Sulat  nmnyD  tk]  und 

in  nnpB  nmp  (wi  minn).  Auch  Israel  Nagara  hat  npo  mp  (n^p 

raK>  7)  und  mp  npen  (^m  n'jij?  51),  und  Lonsano  nip  nnj?p 

(D^:iDTa  68  rt).    pmp  ^mp-'s  Jechiel  Pesach-Jozer.]    (S.  431.) 


26)  nD"iB  Kalir  Neuj.  mn«. 

^D-i1e  Zahlal  S.  197. 

[•]D-nö  Binj.  b.  Sam.  N.  2.] 

DDiiB  Salomo  Sulat  nai^n«. 

D'^Dmo  Kalir  Schibata  Hachodesch  [andere  Bed.],  Keroba  2. 
Pesach,  Mincha  gegen  Ende;  Mose  b.  Kalonymos  D^bi^«; 
Simeon-  n^  ^D3iy  und  Jozer  [□"'JIDK]  m'^^h  ms. ;  Leonte  Jozer 
Pesach;  Jekutiel  Maarib  yi^n;  Joseph  b.  Elia  mna,  [Tob- 
elem  7.  Pesach  und  Wochenf.] 

^DIlB   Binjamin  nnbj  -j^«.     [Tobelem  nr«  v^\] 

''DilD  Kalir  insK'«  hd"'«,  Jehuda  b.  Menachem  großer  Sabbat. 
[Binj.  b.  Sam.  2.] 

-irDlIs  Kalir  ebendas.,  Jechiel  nm«,  Sulat  Wochenfest  nn« 
li^'^yon  «in. 

an^DIlD  Simeon  7.  Pesach  [pn^fn  "''7^«]. 

fl^  Gabirol  Reschut  loon«,  wie  d^stib  Midr.  Ps.  118:  zer- 
brochen. 

npnD  Klagel.  mo«  an«,  Binjamin  b.  Serach  Jozer  und  Sulat 
großer  Sabbat,  Kalonymos  Sei.  mn«,  Ijaac  b.  Jakar  yb» 
»y»,  Jehosifja  r^2  rln\  üngen.  [^jim]  nn«  n3KK>  in  n-'yo 
inu>  f.  89  Ä  [ed.  2  f.  91a.  —  Tobelem  n^w  löss  Neuj.]. 

D'^Diiö  iVbenesra  Exod.  1,  13  tadelt  das  Wort  n"'3no  im  Piut. 
Zarza,  Joseph  Caspi  [s.  Dukes  D''onp  ^n:  S.  9],  Joseph  b. 


—     447     — 

Elasar  bezeichnen  übereinstimmend  als  die  gerügte  Stelle 
die  Zeile  noio'?  ''j«  D'^Dne  b3pi;  die  letzteren  beiden  geben 
den  Verfasser  (Abitur),  Caspi  auch  den  Piut  an,  nämlich 
die  Rehuta  nm:  ^o  n«.  Die  Stelle  befindet  sich  daselbst, 
nur  daß  in  den  nmoiy«  Avign.  f.  33  ^  ü^yr\3  gedruckt  ist. 
Der  Andere  [inKi  statt  nn«i],  dessen  D^pnp  nlKi  Joseph  b. 
Elasar  anführt,  ist  Gabirol  (DTi"':  ■':?:>).  Astruc  Salomo  in 
seiner  Erläuterung  des  Abenesra  will  jenes  Wort  in  einer 
Rehuta  des  Hai  Gaon  gefunden  haben,  meint  jedoch  höchst- 
wahrscheinlich dieselbe  Stelle.  Bei  Dukes  a.  a.  0.  wird 
dies  als  der  Caspischen  Erläuterung  entnommen  angeführt. 
In  der  Tat  wird  in  einem  Ms.  Selicha  Tlemsan  jene  Rehuta 
Hai  Gaon  [Dukes  in  puT  ^331d  25  S.  86  wiederholt,  daß 
^«n  am  Ende  der  Selicha  gezeichnet  sei  (nin  etc.)]  zuge- 
schrieben, wie  S.  Baer  mir  mitteilt.  Das  Wort  findet  sich 
in  peitanischer  Bedeutung  auch  bei  Binjamin  bü  nn«  [Tal 
anon.  nn^K'«],  David  b.  Gedalja  Jozer  nnoK,  Simcha  by  ^d 
Yom,  Ungen.  Sei.  ü'bü2  hdiod  ^ö  (Ms.  Tlemsan)  [d^dtio  rK>io], 
Ungen.  Pismon  laj?  ^rvD  n:n  (Ms.  Fez)  [ü'^dmü  ^j-'p]. 
[Pismon  piK'':  pn«  Neuj.j 

[Sonderbarerweise  gibt  Ascher  b.  Abraham  in  '^q:  nw 
an,  Kalir  gebrauche  das  Wort  CDne;  er  hat  dies  vermutlich 
nur  gemeint,  aber  nicht  bei  Kalir  gefunden.  —  wt^  mpo 
Exod.  Anf.:  ^nsiiab  ^jk  w^mzi  Sdot  "losty  c^^ön  i^:d  ni  no«. 
HD^ty  pTinK»«  ms.:  ni:>j?K>  nns  ntsima  ^^«n  irm  noK  njn... D^Dne. 
'öDD  pjDr  (bei  o-^onp  ^nj  S.  9)  to^^cn  nn^i«  uod  m  no«  etc. 
r|DV  ^n«  f.  41  a:    Dvoi  lOK  iin^a«  f]DiiT  n   iQi:>ti>  in«  cDn 

i'jiTij)  D^Dna  riT  d^diid  di«i  no«  cinsi  V'2:)  nnsi.]   (S.  432.) 
-]1-ipb  Binjamin  mB>3«,   Mose  b.  Joseph  ^mpn  nn«,  Jakob  b. 

Meir  nia^i^. 
npliD^  Mose  Sabbat  Chanucka  [^'7^yo]  iidt«. 
ijna;'^  Jehuda  b.  Menachem  Jozer  Thorafest. 
[riDiBJ  Hosch.  YQH  ü^nb».] 
ariDlQJ  Derselbe  Jozer  Wochenfest. 
fipj  Menachem  b.  Machir  Sulat  TfpiQ  p«. 
DDnsn  Saadia  Aboda. 
n?1pn  Kalir  Silluk  2.  Pesach. 
iDn^n  Isaac  Sulat  B'Kid  t«.    [rnDnen  Isaac  Jozer  mm«.] 


—     448     — 

*^npo  Thorafest  (röm.)  omo  t«,   Kalir  Geschem  [in  anderer 
Bedeut.],  Binjamin   s^^nn«,   Kalonymos  btpn  n«.    [Tobelem 

[^D^öD  Sei.  HDO  ^mos  n«.] 

pnpp3  Samuel  b.  Isaac  Meora  "^2^. 

iriDQ-i  Mordechai  ^jno  ik^ö. 

npnpQi  7.  Pesach  (poln.)  [Ofan]  ^«  VK'l^i. 

nDnsp  Binjamin  b.  Serach  Jozer  großer  Sabbat. 

D^pncp  Kalir  Hachodesch.    [Tobelem  n^ti>N"io  TS.] 

^Dnop  Joseph  ^jj?o^'-    [Tobelem  'n  po\] 

^Dnspb  Aaron  fv^f  nnt^n  Siddur  Kar.  T.  1  ed.  2  f.  63«,  ed.  3  f.  94*. 

^D^Dp  Simeon  7.  Pesach  •«b'««. 

■ij''DnQp  Leonte  Jozer  Pesach. 

loDnppp  Hosch.  pDn  2»  'hd. 

[iDipii  und]  "ijiDin  Elia  b.  Schemaja  Sei.  mp«. 

[nDisn  Isaac  b.  Samuel  pyis  'n  i^^«.] 

[nDiöio  Tobelem  'n  po\ 

Demnach  vorkommend  bei  Kalir,  Saadia,  Mose  b.  Ka- 
lonymos, Hai  oder  Abitur,  Salomo  b.  Jehuda,  Gabirol,  Simeon, 
[Tobelem],  Binjamin  b.  Serach,  Ungen.,  Zahlal,  Jechiel, 
Menachem  b.  Macliir,  Isaac,  Leonte,  Elia,  Jehuda  b.  Me- 
nachem,  [Isaac  b.  Sam.],  Kalonymos,  Mose  b.  Joseph,  Je- 
kutiel,  Jakob  b.  Meir  u.  A. 


27)  ^sl:;  to'^Sif]  Meschullam  ms  ^o,  Menachem  b.  Jakob 
Maarib  (bsyn^),  Esra  b.  Tanchum  iJ«5i>  bv,  Elasar  Maarib 
8.  Azeret  und  Ofan  ms.   [Joseph  b.  Natan  Reschut  ps  ID^ 

(%)•]  

28)  n:£n:ib  Kalir  Keroba  Hüttenf.,  Menachem  b.  Seruk  Vor- 
rede und  sonst;  Q^nb»b  nos  Schacharit  (Eoman.).     (S.  433.) 

imnirn:;  Rehitim  ms.  Musaf. 
nnsfn^fs  Abitur  Mincha. 
nxnifn  Bechais  Gebet. 

'in:in:£''  Meir  Zwischensabbat  Hüttenfest;  Pasiel  40«,  Hymne 
■  ps  n^3S 
imnxnr  Kalir  Silluk  8.  Azeret. 

nxn^ü  Menachems  Schreiben  an  Chasdai  f.  31«.  JalkutExod.  54«. 
nnifnxD  Debarim  rabba  1. 


—     449     — 

D^njfnifo  Kalir  Neuj.  Anf.;  [Ofan]  v^V't  7.  Pesach  [poln.];  alte 

Übersetzung  ms.  von  Saadias  Glaubenswerk. 
nxm^fo  Eldad  12  a. 
nn^myo  Binjamin  Jozer  rjiDN. 
nn:fm^o  Jehuda  Ofan  jnn  y\ 
n1n:^nif  Ben  Sira  Buchst,  'n  f.  19«,  Isaac  iJ«^3n\ 
mjfny  Menachem  b.  Seruk  Schreiben  f.  21a  und  oft  im  Wör- 
terbuche, Binjamin  Sei.  i:ms  bi«,  yu^ri  7.  Pesach,  Tobelem 
b-'na  N13J«,  Raschi  Gen.  6,  3;  Menachem  b.  Salomo  [Wörterb.] 
oft;   Abot-Kommentar  [Vitry]  c.  5,  [A.   1858  gibt  Dukes 
die  Stelle  in  no^iy  n^K>  S.  81],    Antolis  Schreiben  an  Mai- 
monides. 

Unrichtige  Erklärungen  sind  in  Selichot  Altona  182.> 
f.  217 &  und  Machsor  Tlemsan  f.  244«.  Als  Sprachgebrauch 
älterer  Grammatiker  ist  dieses  Wort  von  Dukes  erkannt 
worden,  das  sich  indessen  schon  in  Debarim  rabba,  Eldad, 
Ben  Sira,  bei  Kalir  und  alten  Peitanim  (üngen.,  Abitur, 
Binjamin,  Tobelem  u.  A.)  findet. 


29)  'h:ih:£  Abitur  und   Mose  b.  Esra  in   den   Abodas,   Ofan 

mn-iK,  Elia  ^b  ik^k  hu  Roman.    [Mose  3JT0.] 
h:ib)tö  j.  Sukka  5,  6;  j.  Terummot  8  Ende. 
rh);b^Q  Baraita  Elieser  c.  17   (Jalkut  Reg.  §   •2'62  d^d^do). 

Salomo  b.  Jehuda  Jozer  Pesach,   „Magen"  n«  Neuj.,  Da- 
vid p^nn  n. 
ü'h:ib:iCi  röm.  Musaf,  Chatanu  dk>  n«  Tripel.,  Tobia  .Tn«,  Je- 

chiel  Maarib  inoiy\ 
^5f^i::on  Rehitim  ms.  Musaf. 
b:ib^b  Hosch.  nnn^   'no,   Meschullam  Aboda  Ende,   Tobelem 

m2f  nn"'«.  Sei.  moiKi  nTti^N,  Gesang  nty^ti?«  und  nösn  ^2U^s^. 
nb^ib^b  Simeon  7.  Pesach  'b'^.    (S.  434.) 
"I^:^^^^  Hosch.  Dnoi«,  Hosch.  K>^n  njn. 
b:ib^  (imper.)  Salomo  '''^n  ^Jtr. 
"'biT^if  Zion  Roman.  [214a;  auch  in  Menachem  Lonsano  "bna 

(u>npü  muy  76  &  u.  n^yo  66&).] 
ibx^j^f  Kalir  Neuj.  tön«. 

bifbif»  Peitan  in  Amrams  Siddur.    [Joseph  Meora  n''3nN  nby\] 
nbifbxs  zu  Schacharit  (Monp.),  Abitur  [Hosch.  nbn»  u.]  Neila, 

Simeon  Duran  "»pm  'n. 

Zum,  Synagogale  Poesie.  29 


—     450     — 

l':if''if»  Sei.  ü:m  Tripoi. 

[ij^xb:;«  Sei.  D3K'«  Ms.  Tlemsan  in  4.] 

"jb^'j^n  Isaac  Nischmat  ■]^«n\ 

^^y^Vrn  Gi-abirol  ■j'?  Dibu'. 

^;fbv^  Elieser  b.  Simson  Maarib  jn,  Ephraim  noiB?  ^31«. 

"jbxbr  Musaf  d^  iditi  pai. 

-i^jfSr  Buch  Rasiel  39  &;  Hymnus  nor«  nn»,  Tröstung  9.  Ab, 

Abitur   Aboda,   Isaac   Gesang  iblf^r.    ["fybnh  ^n^:  nv  Fez 

Neuj.  Gabirol  Silluk.] 
-p'j^^r  Silluk  Schacharit,  Rehitim  ms.  Musaf,  Gabirol  ^«:k^  hD. 
'imh:thT  Kalir   8.   Azeret.     [Jakob   b.   Ascher   vor   Tur  III. 

Menachem  Romania  262  a.] 
=im^j:':2fn  Tobelem  mif  Mb«. 
nb::':xi  Abitur  Aboda  Ende. 

T 

-jbV^JfJ  Schacharit  -[To«:. 

biif^if  Abitur  Mincha  und  Eeschut;  röm.  Musaf,  Silluk  Wochen- 
fest, Mose  b.  Kalonymos,  Raschi  Berachot  f.  62,  u.  A. 
[Nischmat  ■ji':n^  DniJ>\] 

Die  ältesten  Quellen  sind:  palästinischer  Talmud,  Elieser- 
Baraita,  alter  Peitan,  Kalir,  Ungenannte,  Abitur,  Salomo, 
Meschullam,  Simeon,  Gabirol,  Tobelem,  Tobia,  Raschi,  Mose 
b.  Esra,  Isaac,  Elieser  b.  Simson,  Jechiel  b.  Isaac,  Ephraim 
b.  Isaac. 

30)  pp^  Kalir  Hüttenf.,  Hosch.  ']2  m«,  Saad.  y:sh  -pott^«, 
Gerschom  «k^n  und  nor«  (Plural);  Ung.  Tod  Moses;  Sche- 
fatja;  Raschi  M*:«  'n  (Plural)  u.  A. 

[ppV  Sei.  tt>np  nB>.] 

31)  pli:  alte  Aboda  nn^JiD  nn«  [zweites  Alfabet]  Buchstabe 
'^,  kalir  Tal,  Elia  Asharot  Str.  35,  Binjamin  Jozer  um'?«, 
Isaac  Giat  f«  y^'^ü  und  h»)m  min  .T,  Binjamin  ""i«  ^nh», 
Mose  nj5i>  m^y«,  Abraham  Lied  D^iOK>o  i^D«,  Elieser  b.  Natan 
Sulat  m«,  Abenesra  i^Di«,  D^u^in  (S.  435)  [Kerem  Chemed 
T.  4  S.  143]  und  "«jn  no«  [^liJ  S.  32],  Ephraim  nai5i>  M, 
Ungen.  nn^  it:'«  und  n^ty^«  dt^«  (Trip.)  [und  -jUif  b  ^ti^pao], 
Mose  ^7«  n'jiyn;  Siddur  Kar.  T.  2  f.  54a,  [T.  3  S.  128]. 

••Dlltf  Gabirol  Königskrone,  Salomo  mmy  «3«,  Isaac  Giat  m«n  "p, 
Abram  noDna  iTi\  Jehuda  halevi  M3K>  "piv«  und  in  ^7i3  S.  43. 


—     451     — 

•pi^  Lehrgedicht  ^DK>n  iDio, 

iDn2f  Simeon  [Jozer]  Wochenfest,  Jehuda  b.  Kalonymos  laT, 

Mose  m^v«;  Jechiel  b.  Ascher  im. 
HDiy  Isaac  Sulat  'n  mio«. 
UDix  Salomo  b.  Jehuda  v\ir  n«  und  «ip^  ^o  p«,  Elieser  b.  Natan 

Maarib  D^^bN  ^«,  Sei.  Tiop  t«  und  ^i:>d:  '•nn. 
DDiJT  Salomo  Sulat  nairn«;  Sei.  b«iB'^3  DNnb«  und  pB>«T  nn«. 
pij:  Salomo  irjn  (in  einigen  Ausgaben). 
Q-^Diif  Meir  n'^Jvri,  Jehuda  b.  Kalonymos  n^T,   Abraham  Lied 

■'3i:if  in  dem  Frühgebete. 

^Dilf  Joseph  b.  Isaac  lyio  pi«,  Simeon  Sulat  7.  Pesach,  Bin- 
jamin  Jozer  ''bifbw  hhn»,  Gabirol  Königskrone,  Isaac  Giat^ 
.TnK>  p8  und  m«n  -jb,  Isaac  Gerundi  Mechaje  Neujahr, 
Meir  IDS  '.an,  nwi  nn«  und  Jozer  Nachmu;  Jehuda  b.  Kalo- 
nymos fn*"«,  Abraham  b.  Isaac  'n  aiü,  Abraham  b.  Samuel 
^n^t:>  n«,  Elasar  -pitt>»;  Sulat  rit^i  noK,  Einheitsgesang,  6.  Tag. 

TDn^  Salomo  b.  Jehuda  Aboda  Abt.  23,  Meir  3iT  yb»  und 
"non;  Israel  piiy  Tn\  Schemtob  Vidui,  Aaron  b.  Joseph 
Piut  zu  n^iy^L 

.TD"i^  Elieser  halevi  lon  ^«. 

T     V 

irDilf  Joel  halevi  p«. 

Dn-^Di:^  Elasar  Maarib  njio«. 

iOD-i^  Elia  b.  Schemaja  Nib«,  Joseph  ':yQ^\ 

32)  bbtr,  'jbDiti'O,  'jib^  (j.  Chagiga  2,  1  gegen  Ende),  nach 
der  Verwendung  im  Buche  Esra  angetroffen  im  Talmud 
(z.  B.  Sanhedrin  SSä),  dem  Midrasch,  sowohl  altern  (Sifre 
n«7i,  Bereschit  rabba  c.  1.  2.  56,  Pesikta  ^oip)  (S.  436)  als 
Jüngern  (große  Pesikta  26,  Bamidbar  rabba  17,  Eliahu 
sutta  2),  kommt  in  Kaddisch  und  Gebeten  (vgl.  roman. 
Machsor  ed.  Vened.  f.  20  &,  25  &,  26  a,  33  &,  52  a,  126  a)  und 
zahlreich  im  Piut  auch  in  Selichas  vor.  Belege  geben 
Kalir  (Wochenfest  und  n^Ji'Kin  ^:d^o  tn),  Kalonymos  (Rehi- 
tim  "poD  pNO),  Simeon  (Wochenfest  und  Reschut  Thorafest), 
Abitur  (Aboda),  Gabirol,  Isaac  Giat,  Binjamin  (Jozer  irn^N), 
Binjamin  b.  Samuel  (großer  Sabbat  [u.  N.  2]),  [Schabtai 
^T  ma],  Jechiel  (aan  w«),  David  (D^3Di::>n  w^bi  und  ihyi 
nro's^n),  Isaac  (Trostgedicht  anr  nny);  [Binjamin  b.  Abra- 

29* 


452     — 


ham  Lied  mjan  wh^y:  nbbriK'n  m^o];  ferner  die  Stücke 
B^K  D^DK^n,  K^np  nn«  Neujahrfest,  t«d  nc^  ^n  Versöhn.,  or«; 
inmbi^  na^^tr^K,  Ofan  m«  nno;  die  Selichas  ^ry  ^nKt:>3  ■[^':n, 
-nn  DB«,  naiKJn  nonp.  Auch  Menachem  b.  Salomo  v.  -pa 
sagt:  nyn  ^iba»  «in  'n  -[Tia. 


33)  pJK?  Sifre  pnn«i,  Gebet  nro-'B  oy  .Tn,  [Sei.  «lu  ^7«  nn«J, 
Kalir  Hüttenfest  und  Mincha,  Ben  Ascher  Akzentlehre, 
alte  Aboda  nn:jiD  nn«,  Meschullam  Pesach-Jozer,  [d""  man]  u. 
m.  A. 

T^iip  Saadia  Introd.  der  Asharot. 

[d''Ji:k>  Joseph  ny^^.] 

0b  Jose  b.  Jose  Aboda,  Kalir  Hachodesch,  Zahlal  185. 
Meschullam  Aboda  Ende. 

p^hi  Elieser-Baraita  c.  19  Ende,  Abenesra  Kohelet  Intro- 
ductionsgedicht. 

n2:^h  Simeon  Hochzeit-Reschut. 

■'jj^':  Elieser  b.  Natan  im  Bericht  vonn. 

UJB^S  Jose  b.  Jose  Aboda,  Salmon  b.  Jerucham  polemisches 
Gedicht. 

y:m  Sei.  po«. 

p^  (imper.)  Salomo  ijj?  ir:iy  □«. 
^«  [Nedar.  62  a]  Tekiata  nbhm,  Aboda  von  Amram  ange- 
führt, Kalir  zweite  Purim-Keroba,  Hosch.  noi  pVJ  b»  und 
oy  1K>'  «J«,  Meschullam  b.  Kalonymos  Ofan  Pesach,  Joseph 
Tobelem  Jozer  pi«,  Jechiel  b.  Abraham  Anf.  der  Esther- 
Keroba,  Mose  b.  Esra  Introd.  Schacharit. 

n::p^_  Kalir  Schibata  Hachodesch  und  Neujahrfest  n''-«  ^oi«, 
"Samuel  b.  Majo  D^l'-^y  fDlK>. 

p^'  röm.  Aboda.     (S.  437.) 

'ii^p)  röm.  Aboda  und  die  von  Meschullam  b.  Kalonymos; 
Mose  «n^f  ^Di^D.    [Silluk  ^d  pi)  gr.  Sab.] 

cj^t^ü  Silluk  Hachodesch  und  Hüttenfest,  röm.  D''TD«on  u.  A. 

nlj:Wpn   Kalir  Silluk  Para. 

[d^j:ii:>o  Kidduschin  30.] 

]ip  in  den  Abodas  von  Jose  b.  Jose,  Abitur  und  Salomo. 

niJK>  Sulat  Pesach  m«. 

p^u^   Simeon  -p«.    [Joseph  Maarib  Di«  'n  VB^'i-] 


—    453     — 


34)  pain  Jalkut  Num.  f.  220d,  [Kön.  36a  ob.,  Tanchuma 
49  c],  Salomo  Aboda  Abteil.  22,  Elia  Asharot  Str.  20,  [Me- 
nachem  b.  Machir  Jozer  m«],  Binjamin  b.  Samuel  Silluk 
Wochenfest  [ms.  A.  1491],  Raschi  in  den  Sei.  fsiK  und  rrnn. 
Vgl.  die  Pesach-Jozer  MeschuUams  (^K>mD  m:3  '^iTimh) 
und  Schab tais  (^B^no  pTl),  auch  Raschi  Rga.  N.  11.  — 
[Kommentar  zu  Sulat  1.  Pesach  in  H.  17.] 


Beilage   16.    [S.  126.] 

Die  für  die  Charakteristik  der  altern  gottesdienstlichen 
Poesie  wichtigen,  die  Beziehung  zu  den  Israel  beherrschen- 
den Reichen  und  Kirchen  betreffenden  Ausdrücke,  folgen 
hier  als  Bezeichnungen  1)  des  römischen  Reiches,  2)  der 
unterdrückenden  Völker,  3)  der  Araber,  4)  der  zusammen 
genannten  Anhänger  des  Christentums  und  des  Islam,  5)  des 
antijüdischen  Glaubens,  6)  der  die  Nationen  betreffenden 
Namen  und  Wünsche  und  7)  der  Zumutungen  zum  Abfall. 


Kalir  Silluk  8.  Azeret. 


1.    Das  röm 

n^V'?"l  noi«  Jalkut  Zachar. 
§  586.  [Prov.  §  963,  beides 
aus  Tanch.l 

nn«  [Bereschit  rabba  c.  44, 
Midr.  Thren.  66^,  Tan- 
chuma 2  a,  3  b,  Aboda  2  b 
und  sonst;  Yg\.  M.  Sachs 
Beiträge  Heft  2  S.  136  ff.] 
ist  in  den  Poesien  der  herr- 
schende Ausdruck,  biswei- 
len mit  den  folgenden  ab- 
wechselnd. 

3"in  Dln«  Isaac  Seniri  tiöip. 

^nai  DlnK  Saadia  b.  Nachmeni 
Maarib.    (S.  438.) 

nv^");]  an«  [gr.  Pesikta  33] 
Salomo  b.  Jehuda  nn  ma. 


ische  Reich. 

Hymne  V'oii''  isiJJ'  ^ip3  'n. 
[n^OHK  (Tyin  in  Zion- Frag- 
ment.] 

Dil«  r\2  Salomo  Gerundi  ni'o^. 

nn»  nUa  Isaac  Seniri  wrib»  nn». 

on«  ^22  Isaac  b.  Saadia  "pK 
bi»  u.  A. 

DliN  n-iD^o  Schabtai  pnn«,  Bin- 
jamin ^in  mi. 

D''pnK  Simeon  Neuj.,  Mose  b. 
Samuel  u.  A.  m. 

pö"i«  Kalir  ^yn  «t:>«,  [a-in  «:»] 
Sulat  Hüttenfest,  [Simeon 
Jozer  Wochenfest],  Morde- 
chai  Tiyo,  Pismon  h»  Dono 
(Tunis). 

^Jton«  Sei.  TiiK^n,  [Isaac]  Sulat 

rT'itoT«   Salomo  rri«. 


—     454     — 


D^ilon«    in    Schacharit    Tno« 

ün»D  [vgl.  Tanchuma  nonn] 
Tobelem  Maarib  ^inl«. 

m  Abenesra  U'^i  qt  und  h» 
nn«  (^:d^^^  hk  by  n«i),  [vgl. 
S.  464.] 

D^n«  Mose  Chasan  -|0V  (D'^nKm 

"«im  W3  Jakob  m  nnKK>. 

[HTü  s.  S.  461.] 

mif3  Dunasch  im,  Simeon 
^ii»  "jni,  Menachem  DNn'jK  ^K. 

nnKi  "1^3  Meir  aus  Orleans 
min. 

mifai  nm  Elasar  pvo  'n  'n. 

n"i33  die  Herrin:  KalirNeuj. 
Schach,  und  Musaf ;  Simeon 
nnn.    Josippon  p.  164. 

non  Jannai,  Mose  b.  Kalony- 
mos;  n^:n  pnn  zum  9.  Ab, 
Hosch.  \m  S3«,  Sei.  ."idd^n 
^DiN  und  "«k>d:  'n  ybi^. 

[nom   cn»   Mose   b.  Esra   ^D 

D^on  Klage  nmn  ■i?:'«  ^^n«. 
D^jr  in  Drn  ni  -j«  [ed.  1519 

und    1524;    Ms.    cal.    hat 

D^irnB]. 
[r  ^3n  Tekiata  miyV  nmj«. 
(v   und   nn»   [Tanchuma  3b] 

Mose  ^JiK  iJNi'?«. 
fr  und  riDM  Abenesra  ^«"itr^  ^N. 
fr  und  m'7V  Jehuda  w^Q^ibn. 
fr    und    "jK>o    Mose    b.    Esra 

Hosch.  -pi«. 
fr  bezeichnet  durch  no"*!  lou 

Joseph    y^2    rnn^;    durch 

HttJ^^w    ir^Khn    Jehosifja    rr^ 


1^2;  durch  ne^  fn  Ephraim 

Meora  Chanucka  ed.  1529. 
D^]ji3   [Onkelos   Num.    24,   24. 

Josippon  p.  7.  Raschi  .Tes. 

27,  1]  Kalir  nyü:a. 
D^^ri3  Klage  n3K>  ba  f:ipK. 
n^n3  Jozer  n«  yij^n.   [Kalon. 

^«^30  [Beresch.  rab.  83,  j. 
Targ.  Gen.  36,  43,  Eüeser- 
Baraita  38]  Schabtai  nri, 
Seniri  fiyiD  'jsn.  [MeschuUam 

'^KnjDi  fib^  Isaac  11«  n2f  rr. 

'7«njiö=i  fOTi  [Gen.  36,  42.  43.] 
17.  Tammus  span. 

-3.110  Gerschom  hj  «tk,  Sei. 
^3^0  nriK,  Ephraim  ^3«  ^JK 
und  Sulat  ]3  m^k.  [Isaac 
pnif  ^«.] 

n=i3f?on  häufig  in  der  Hagada 
(z.  B.  Gittin  57  ö,  Tanchuma 
30  c);  daher  KM  fbu^  mobün 
(Gebet  ir^p);  ^b^  m3^onB> 
(Tanchuma  Vaichi). 

nw'jo  Kalir  .13^0:«;  mit  den 
Hinzufügungen : 

1)  Dlis  s.  oben  S.  453.  (S.439.) 

2)  nniN  Mose  b«itr^  mpo. 

3)  fin  tägliche  Tefilla;  Tob- 
elem fmu>^  [Isaac  ipn],  Pis- 
mon  f3ii:^  n^^nn  (Ms.  calab.), 
[Simeon   Keroba  7.  Pesach 

^D3K']. 

4)  D'^iT  Isaac  "halevi  Nischmat 

fl1K^\ 

5)  nooiT  Schabtai  «:  vob>. 

6)  ny^^n  [Mechilta  nb^i^i]. 

7)  nT^in [Mechilta nrr*  und  oft]. 


455     — 


rrrai  Gerschom  mn«. 

^on  s.  unten  S.  457. 

S?Bn  in  nnin  jn». 

npK^-in  [Bereschit  rab.  65.  76. 
Pesikta  Hachodesch,  gr. 
Pesikta  15  §  14,  Tanchuma 
nonn    Ende]    Isaac    Sulat 

nv^in  noiK  große  Pesikta  13, 
Mordechai  nvo;  gleichbe- 
deutend mit  nriy  (Jochanan 
Treves  zu  Sachor). 

nv^in  Binjamin  nnnD  nna, 

VK^n  ^u  Sei.  ^:k>^  nij^'?tt>. 

m^V  p  [vgl.  Gen.  .S6, 40]  Ahaba 

m^y-^ja  Meir  nnonn  min. 
^75?  nlJ3  Isaac  b.  Meir  Dor. 
npv.  und  nmo  Hosch.  nor«  njj?. 
m^Sj?  [Mechilta  n^K>3  4J  Ver- 
söhnungs-Tefilla  (Fez);  Je- 


|»1J?  s.  Midr.  Thren.  f.  80^. 
^15?  T3  Salomo  nbsn  yoiK>. 
T?nn  pv  Hosch.  p:«  «j«. 
yiV  pyi  Isaac  Seniri  B^nn«. 
py  ^^n«    Sei.    ^:3f^«.    [Joseph 
-ip3n    moiy«3    u.    Kl.    iidt 

fiy  fl«'?  Kalir  Sachor. 

py  p  Klage  -[mooiK''?  iTI«. 

fo^m  py  Joseph  b.  Isaac  ny\nn. 

W31  pyo  Kalir  Tal. 

ra  DJ  |>=ivi  in  ^nn^  man^. 

pv  nn  Binjamin  fr:f  na,  Mose 
b.  Joseph  ^jiD  -jbiö,  Jehuda 
halevi  Klage  auf  Salomo 
KifnD;  [Binjamin  b.  Abraham 
Dr  ^«2no3].  


huda    Peticha    nDi:n    122. 

nlr^y  Saadia  ^sn,  Mose  b.  Sa- 
muel ^bv  mi«. 

pboj?  Kalir  Sachor,  Serachja 
halevi  n2'^pn  'n. 

[-|j?j?.  s.  D^jpi  njJT  62 rf.  Isaac 
Geula  \inp\  Sei.  ipin,  Midr. 
Tanch.  566,  auch  bei  ■'^ni 
zu  ini  (Eisenm.  1,  771). 
Menachem  mj?«  ba«;  Sul. 
3in  «:k;  Baruch  n  -p^»; 
unrichtig  erklärt  in  Kom- 
mentar ^ih  ntoD.  —  Bin- 
jamin 1':  -py«  ip3:  i:'?^xm 
"ipj?.  n^o ;   Isaac  Sei.  Kin  ^3« 

liyj?  Jehuda  halevi  apr  rh\ 
Joel  halevi  n«T  dm^«  u.  A. 

rinm  ityy  Binjamin  Jozer  ^bn«. 
Vgl.  rs-l^«i  itjjy  Beresch.  rab. 
84,  Midr.  Cant.  26b. 


nn«!  pv  nn  Immanuel   c.   19 

S.  173. 
^V^V  >^y  Isaac  n^yn  ij>n\ 
[■'yiy  Mose  b.  Meschullam  Sei. 

^y=iyi  ^W3  Isaac  irnn  rr. 
Ein  "'ifij?  im   Eömerlande  bei 
Josippon  p.  11. 

n^iy^  s^nn  in  ynn-uj  |>o1«. 
n^ViV  f¥"]  Hosch.  1^:  nain«. 
nrnyn  n^if^p  Hosch.  f^p«  i^onk. 
nsn  n^V"iV  Dit'i  in  n^:n  p^"in. 
nn^m  n^y-iy    Isaac    Giat    i'jy 

□nai,  Isaac  b.  Samuel  ■pO"'« 

^n«u>j. 
[D^2fiyT  Seniri  D^pK>.]    (S.  440.) 


—     456     — 

•T"!5l.  vgl.   Schemot  rabba  c.  15,   Jalkut  Jes.  52  a,   Genesis- 

Agada  c.  2. 
'y  nif3T  Tekiata  nhbn». 
y  np  n3p  (Kalir)  Sachor  [Jozer],   [vgl.  .Tri»  Dp  n^p  Saadia 

hü  «:».] 
'VQ  n:h^:im  (Kalir)  Hachodesch  [im  Jozer]. 
T2«n'?  y  üp  Hosch.  |>plN  in  Mss,  und  ed.  Bologna  1540. 
'V  niD'jOD  Eldad  f.  4  a.  [Isaac  b.  Joseph  DniD«  j;wi.] 
.Tniyn  n:ny3  Gerschom  ^yi  «k>«. 
no:  y  MeschuUam  Sulat  dm^s  nn«. 
ynp  'V  MeschuUam,  [Sulat  ^m  jidt«]. 
f non  'V         I 

'V3  mif  ^Dn   [  Simeon  b.  Isaac  7.  Pesach  und  hHiis>^  mpa 
non  nitt^r  '5;  ' 
'V  nmjp  Binjamin  n'rina. 

nsj^HD  ')!  innn  Menachem  b.  Machir  Sulat  nip^  iin». 
iJin  '•;  Eliab.  Schemaja  ^03n  na«. 
Tn«n  'j?  Di:>T  in  [Ofan]  b«  v^v^  7.  Pesach. 
[n^atyn  '•;  Kl.  laan  ^:n.] 
njny'j  ^rnDD:i  Klage  noi  onoo. 
'V*?  n^aa  Klage  iiP  ^p  -j^«. 
nyiy^  n^D  'y  in  nif  «n«. 

ipyn  'pi  Sei.  in«  -jbo  (auch  noch  bei  Samuel  Edeles  mSk  '7«). 
^^^on  'j?  Sei.  n»  D^^t:*n\ 
[■ji'joD  ^Qii>in  '3?  Tobelem  nvw^  ibk«.] 
noolc>n  '5;  ^ja  Jehuda  maiN  n^s. 
nrnyn  n^viy  s.  oben  S.  455. 
'V  py  na  Binjamin  p^2f  ra. 
n^an  'j?  msay  Binjamin  myj  p]!*?«. 
-jK^nn  'j?  Binjamin  ^oan  'j«  |^i». 
'j?  n':^'?^  ym  Isaac  Sulat  -poa  p«. 
triJin  tjj"ij  'V  Isaac  Sulat  noip«. 
TOK^n'?  'j?  Isaac  loy'?  nty  ir. 
i:^1ani  'v  n«in  Jechiel  nn«  ap3;\ 
-)2:po  'j;  •\:ip  Mose  rr*:«!!^»  (Trip.). 
'y  T  nnri  Isaac  b.  Samuel  i3K"'an\ 
'j?  ia«l  David  Introd.  8.  Azeret  (Roman.). 
'jn  Dn«D  nhvn'i  David  Sabbat  Hachodesch  (Roman.). 
ncab  naK>vn  'j?  Elasar  p«  jyhn. 


—     457     — 

'3?  ^:a  D^;  Baruch  Klage  TnynxK. 

mn  'V  DHO  Baruch  myi. 

riüT  "pn  'V  Chajim  Ofan  'n  pbn. 

'3?  ^«  TP  Meir  [Rothenb.]  Klage  nsjntJ»  ^b»^. 

[nnv  HD^o  Cliajim  Ahaba  fii*:»  ^j«.] 

['P  an  nD':ti>  Jechiel  n:f  pp^fo  nr.] 

[nnp  nio^i:'  Amitai  Sul.  "j^nan«.] 

[mnnn  'p  np^  Schealtiel  um«.]    (S.  441.) 

p  T  bv  Aaron  b.  Joseph,  [ed.  2  T.  2  f .  194*,  ed.  3  T.  1  f.  70  a]. 

nj-'Tpn  mi^h  Abigedor  Kara  mop:  ^N. 

\ni^i^  nbn:i  Salomo  b.  Joseph  Jozer  ^»be>  riTi».] 

[ranpo  ^i:>ön^  Jehuda  Jozer  "j^n«.] 


Tpn   Rom:    Kalir  ^pT   kk>«;   i^p   [vgl.   Raschi   Num.    24,    19] 

aus  2  Sam.   18,   3  bei  Tobelem  Sulat  djdk.  —  nn^K^o  Tp 

Salomo   b.  Jehuda   Pesach-Jozer,   [dort   wohl  T'p  s.   v.   a. 

Feind.] 
DTP  [Gen.  36,  43]  Bereschit  rabba  c.  83. 
"il3f  in  Pesikta   17  upd  den  Parallelstellen  so  wie  bei  Kalir 

(Klage    m»«)    Rom,    bei  Jannai  und   Raschi  Jes.   27,    1 

vermutlich  Konstantinopel. 
[nnix  Kalon.  ^pn  »b  3«.] 
[iix  nnprt  Isaac  yn.] 
nno  ns  iirb  p-nn  Isaac  Giat  m«  S^n. 
anl^f  bei  Jannai  und  in  übzi  nm^  (Roman.)  spielt  vielleicht 

auf  beide  Städte  an. 
nnlif  Kalir  Keroba  Pesach,  Meir  Jozer  pö?vi,  Elieser  Sulat 

m«;  Sei.  orn  -pjio«. 
^röitDDip  einige  Male  im  Targum,  z.  B.  Num.  24,  19.  24.  Thren. 

14,  21.  Ps.  108,  11. 
^li   pD    Menachem    Maarib    m«.    [Midr.    Thren.    735,    78  &, 
j.  Taanit  1,  1.  Targ.  Obadia  Ende.  Jalkut  Kohelet  f.  1856 
oben.  Midr.  Kohel.  96  c.  sno  bei  Jalk.  Jes.  58  a.] 
■'on  Mechilta  Dekalog  Ende,  Pesikta,  Jalkut  Jes.  45  c  [wo 
noiK],  Tanchuma  «3;  oft  in  Talmud  und  Targum. 
^on  mobo  j.  Aboda  1,  2  und  sonst. 
nyn  ■'DTi  Kommentar  ms.  zu  Sachor. 
[rann  tp  Raschi  Micha  7,  8.] 
ysM  pon  Binjamin  nnr\D  nni. 


I 


—     458     — 

[^on  ^:2  Klage  mDi«.] 

^on  b^n^  Salomo  Sulat  -nif  p«. 

[^on  TV3  Klage  isni^.] 

^on  n^o:  Saadia  Maarib  d^b^  ddd. 

^DTi  bp  Menachem  nppjfs  D^•1b«  ^K. 

nopj  ^onn  nU>VT  Euben  mm  'n. 

^:^jn  ^on  Simeon  nb^m«. 

[non  Kaif  in  Djnn.] 

^on«i  ^on  Chakim  "jnwp  n^«. 

|o^m  ^on  Isaac  \vbv  h:i  i^v. 

D^on  "'D^o  und  d^oti  ij:  Schabtai  b.  Mose  ^tn  mi  und  novK. 

D-'om  TJDtj^K  Rehitim  D^ijn. 

D^jon  Klage  nniJ'''  nD"*«. 

C'^oi")  yB>D  Saadia  zu  Dan.  8,  12. 

□"•DN")    [Tanchuma    K3,     grosse    Pesikta     17    Ende;    Jalkut 

Jes.   §.    291]    Jannai   grosser   Sabbat,    Meschullam   Sulat 

Pesach.    (S.  442.) 

yVP  Kalir  Silluk  Sachor,  Mose  b.  Kalonymos  Pesach-Kerolm, 
Samuel  Sulat  -[«npK  m':«,  Ephraim  Sulat  -ji  \n^K  u.  A. 

ü'^'^  s.  oben  S.  457  TjJn. 

TVP  p  Siddur  Kar.  T.  2  f.  188*. 

yv^  ■'Ja  Tobia  b.  Elieser  zum  hohen  Liede;  [David  Klage 
m3TN],  Ephraim  TinK,  Menachem  Lied  "il:^o,  Natan  b.  Isaac, 
Joseph  Ezovi  iidtk. 

TjJtr  nD3  Simeon  7.  Pesach-Keroba. 

nD:i  t^J:?  p:  Kaleb  Afendopolo  D^^b«  -p«. 

T5?tJ>  DJ?  Gesang  '•mj  ^«. 

[Tj?iy  nn*?!:!  Kalir  Keroba  Hüttenf.   Vgl.  Eisenm.  T.  1  S.  654.] 


ril'^n  ^TijD   Mose   b.   Esra,   Jehuda  halevi   u.   m.   A.   [Vgl.   iD 

noprt  V.  nbiw  1.] 
nionn  f  ns  Aaron  naipa  p«. 
nl^n  n^^a-i  Kalir  "«vt  «k>«. 
njp  irrt  Tekiata  now»,  Meschullam  Jozer  Pesach,  Simeon  b. 

Isaac,  Kalonymos   b.    Schabtai,    David  halevi,  Samuel  b. 

Isaac. 
"ij?:  rpn  Kalir  9.  Ab,  Elia  na«. 


■ 


^ 


—     459     — 

i'^_  Tm   Meir   jm'  ""O,    Binjarain   D^mi3   n:o«,    Jehuda   halevi 

"Tinxi,  Abenesra,   Mose   b.   Chija;    Joseph   Ahaba   ^p^  ^'^^«, 

Samuel  «ip«  -p*?»;  Hymne  i^o  ^«  DNi^«*:  noK  u.  A. 
nv  n^Tn   Salomo   -io3   nu»,    Baruch   ^dik   hdd^k,   Raschi   n^on. 

Sei.  iryn  u.  A. 
-an  TTn  Meschullam  Sulat  -pDiK. 
TTn   [vgl.    Bereschit    rabba    c.    65,    M^ajikra    rabba    c.    13] 

Binjamin  ninon;  Sei.  mm  ha^  'n;  Salomo  ^oy  ^^ni!>  und  sonst 

häufig. 
Dnep  [s.    Wajikra   rabba    c.    13]    Klage    m«n    d^j^c   i^n    [in 

einigen  Ausgaben  fehlerhaft  d''")"'QO]. 
Dpn^p  [nach  Ps.  80,  14,  s.  Midr.  Ps.  und  Raschi]  ^niD«  ^D  ^1K 

9.   Ab;   Selichas   ^n»B>j   f^o^«,    ^a«  ^3«,    n^miD  n:o»,    iryn; 

Simeon,   Meschullam,   Binjamin,   Salomo  b.   Jehuda,   Mose 

b.  Joseph,  Baruch,  Elasar  u.  A. 
"i3lJ  [ddid  aram.  12:,  vgl.  Kama  11  h.]  Selicha's  i:i3«,  uipa  nn«, 

pnivo  '733,  pNK>  3Bn\  bsity^  mpo,  yn^  ^0.  yiK'jjiy  '^2^;  Klagel. 

103  liw,   Zion  Jehudas  b.  Schneor;    Isaac  Sulat  -pos  p«. 
[inü  Baruch  'n  yb»;  vgl.  S.  485.]    (S.  443.) 
pnp  und  npno  Gerschom   ■'JTij,   Simeon  Zwischensabbat  und 

7.   Pesach,    Meir   Maarib    1.    Pesach,    Elia   "["rn«,    Simcha 

"IDip,  Binjamin  iddin. 
bnli  Elia  b.  Schemaja  u.  A.  Vgl.  Tanchuma  Kl«!  N.  2,  auch 

bei  Aruch  v.  "p3. 

[yS.V  Joseph   M333  3Bn\] 

ni^B  Gesang  d^dj  3n  is;  Litanie  nyii'in  '-  «:«;  Simeon  131K. 

Jehuda  D3M^K  Hüttenf.;  Sulat  mpnn  n^D«  und  irnb«  ^«; 

Gesang  ^m:)  ^«;  i^o  'n  Musaf  ms. 
rT'pnxn  nme  Baruch  b.  Samuel  Sulat  i3o:  nn«. 
nn^    Nebenbuhlerin,    daher  ""nn^    Joseph    ib>»   iT;    [Kalou. 

Asharot  njno  n»];  nmv  Isaac  Giat  ^inn  n\ 
nnllf   Sei.   .13^«  "p«;   gewöhnlich  neben   nin:   Sei.  mpo  D30k, 

Isaac  n3nK,  Isaac  miott'W. 
T3f  der  Jäger  [Esau]:  Gabirol  nj?ii>. 
[^Köin  TV  Mose  ^mpn  nn«.] 
n-rt"i  Leonte  ^«  ^:n«,  Joseph  n«i3K. 
nli  Kalir  inöK>K  n3^«,  Mose  b.  Joseph  ^mpn  nn«. 
nm-i  Elia  nn  dc«. 


—     460     — 

Dp1t:>  Jose  b.  Jose  Aboda,  Isaac  b.  Samuel  "j'^o"'«.  [Mose  b.  Esra 
Keroba  '7.1«  Dn.] 

jBli:>,  ftolD  Binjamin  ^3«  Nn^K;  Selicha  nn»  [Mose  b.  Esra  das.] 

rT'pptr  Kalir  Silluk  8.  Azeret;  Jozer  n«  yt^'ri  und  Natan 
HDD''«  (wo  das  Wort  selbst  ausgelassen);  Elieser  b.  Natan 
Jozer  ^Jiö«;  Ephraim  yoiy  «n  und  ponn  ^J«.  Vgl.  [Midr. 
Prov.  30],  Bereschit  rabba  c.  66. 

[n"'00B>n  p  der  röm.  Kaiser  (Antoli  miN),] 

Tj?^  (s.  unten  Abteilung  4.)  [vgl.  Ta  c.  65.  Jalk.  Jes.  366. 
Elia  sutta  19.]  Mostedschab  piDn  piD.  [Matatia  nTrr  "»po, 
Elasar  idd«,  Jose  rThhnn,  Binjamin  nbiy  nn«,  Gabirol  moM, 
Samuel  nmu?«:  ^njjo  i^v|>;  112:  ^'jpsoD:  -i^v^  ^'jy.] 

l^5?T  anspielend  auf  l'^yip  und  j-toj?  (Obadia  2)  Abraham  ^m^^K. 


2.  Unterdrückende  Völker. 

ann«  Kalir  ik>n  ^^n»,  Simeon  Silluk  Neuj.,  n^tJ^n  »j»  Hütten- 
fest röm. 

D^l:i  als  wiederkehrendes  Thema  in  den  Rehitim,  in  Klage- 
stücken des  9.  Ab  und  Jehudas  n^ihon  'rh  "«3  (Neuj.). 

IT  ""U  Joseph  b.  Meir  ibn  Mohager. 

■"«y  DJ?  Salomo  b.  Jehuda. 

ani  Kalir  hd^dj«,  Tobelem  nn«,  Meir  b.  Samuel,  David  b. 
Gedalja,  Simeon  u.  A. 

VK^i  ni  Binjamin  b«  pn«  und  ibo«.    (S.  444.) 

am  Gabirol  rh\2^^  Baruch  hdd^»,  Sei.  -jn«  und  sonst. 

o^«DiD  Sei.  nonsT  r\n''^»,  lin^nn  «nn. 

^K;inoi  «OJD  Isaac  Seniri. 

HKOp   Hosch.   "J3  Dl«. 

nsoD  noiK  Mose  b.  Samuel. 

^3J  Binjamin  Ofan  D^bwiK,  Mose  ny«  "p^. 

^2:  "»ja  Salomo  "m,  David  ^OT  'j«  D\"rbK,    Binjamin  b.  Serach 

t>nj  M:!  (nach  Sifre  die  n^ro)  Salomo  b.  Jehuda,  Easchi,  Abra- 
ham pDD  nb«,  Elasar  b.  Jehuda  [in  iD»a  b»  'n  pT»  ^0«], 
Pesach  hakohen;  Pismon  nn  'n  -j^on.  [Vgl.  nopn  ID  v.  nVi«j  2. 
Bechai  in«n.l 

n">p^35?o 


,    s.  oben  S.  124,  432,  433. 


» 


I 


—    461     — 

DVPO  Kalir  Purim-Keroba,  [Abraham  .TT'yo,]  Ephraim  Sulat 
mb  DM*:»,  Elia  'n  n«  u.  A. 

fly  Simeon  7.  Pesach,  Binjamin  Sulat  urh»,  [Jehuda  Sulat  nsi\ 
Tobelem  fn«  yB>ri].  —  n^rly:  Simeon,  Binjamin,  Ephraim, 
Jehuda  b.  Menachem,  Joseph  Ahaba  '^o"'  ^^b«  u.  A. 

n^iV  ^:3  Gerschom  'rnj,  Elieser  b.  Natan  nni  'nb«,  Binjamin 
frif  na,  Elasar  im  Zion,  Isaac  b.  Saadia  ^di«  ^k,  Abraham 
b.  Menachem  pK,  Abraham  b.  Samuel  K»"'«,  Elieser  [oder 
Simson]  fvn«  ■'3K,  Menachem  ypn''  d«;  Kaddisch  nyirn  Dl"» 
Ms.  calabr. 

nl^V  ^n  Salomo  wibn  ^:3iiJ>. 

pN  ^^ylB  Samuel  «ip»  y^K.  [ipK'  ^^j?iö  s.  S.  466.] 

1^  Maarib  im«  k^"':,  Meschullam  n^T«. 

nny  Binjamin  .tk,  Isaac  n:l^  ^nor«,  Salomo  onn  u.  A. 

nil3  IV  Esau:  Kalir  Schekalim  und  die  Sei.  \nr\  pT«,  pm» 
mn»,  mD!:>n  Dibsi^. 

[nila  Schabtai  ^sioa  pnn«.] 

[^■in  Isaac  pyi«  'n  y^«.  Binjamin  Sulat  moiK.j 

3.  Araber. 

noK  p  Abenesra  bwity'  b«  und  «"lipon  i-i3f. 

no«n  p  Schabtai  np,  Samuel  ujö^,  Jehuda  halevi  nn«^j  n^r, 

Chananja  b'22  Ti. 
nni^on  no«n  p  Jehuda  halevi  [•]''Jio'?]  D"''7K>n\ 
nnifo  no«  Zadok  b«  n^ab. 

^no«  p  Jehuda  halevi  ^no':  .T  und  apr  T^'.     (S.  445.) 
no«  ^:2  Mose  b.  Esra  nor«  na;  Isaac  Giat  noD  ni. 
nnsK^  p  Samuel  \n'7«  ^nyot:^.  [Jehuda  b.  Schemaja  -ii::  7T'n\] 
nnBK>n  ^ji  Sei.  oma«  m':«  Dit>3. 
I3n  p  Jehuda  halevi  apr  Tb\ 
no«  Isaac  ^i'^  )T  ^«ity^  loj?':,  Salomo  ^tyit:>D  nna^;.  Jehuda  halevi 

lif  □1''  (nno«). 
nmn   [Binjamin   Lied  «■'an  ^i«];  s.  oben   S.   455-  und  unten 

Abteilung  4,  (S.  463). 
nmn  und  mK^a  Jehuda  halevi  "jK^o. 
n^^TJn  Zadok  ^«  mnb. 
on^n  Klage  ^yi  nD3«. 
'jKyou^^i  m^n  Elia  halevi  ij?  M^«. 


—     462     — 

^«VOK^^  oft. 

Tt?>|  Ab[raham]  "»noDDi  h». 

VOt!>Di  »^ö  (s.  Gen.  25,  14)  Isaac  h^»  -p«,  Levi  ^b  i:£2. 

yo^ü'i  non  Mose  |B30.    [Salomo  rmnij>.] 

(«troi  non  Binjamin  »^in  ^i«.] 

noni  yoK^p  David  Bekoda  -in«,  Ofan  p'?no.  [Mose  b«n  "tio  ly  'n. 

Elasar  h^nü. 
nl^nj  niD^o  in  Gabirol  mim  n'jw  mo«. 
nl^aji  nnp   Elasar  riöv»  ^rhxi.    [In   n^vo    ist    es   in   "h   «:   ^i» 

(f.  172)  statt  nvnn  geändert.] 
otyiQT  nl^3Ji  Mose  b.  Esra  i:-isn  fpo^. 
2iy  Jakob  Geula  ^op  D«. 

"•ity  Binjamin  nn  mn,  Abigedor  Kara  Trr  im. 
«tö  Abitur  ^p  nK,  Schabtai  nyi  u.  A.  [Gabirol  ^'?«?i>.  Kl.  •"!» 

D^«1D  Mose  T«o  ni  Dl\  vgl.  Easchi  Jes.  32,  14.  [Gabirol  idw.] 

nn^iBj:?  ^jai  «is  Binjamin  fn^«  nna  "iIdt. 

onnpi  nniiDp  Hosch.  nn«oi  dind. 

np  Samuel  \tbN  ^nyo^,   Joseph  b.  Meir  «:  nbü,  Isaac  Giat 

Keroba  Musaf.    [^D  'jy  pm.] 
D'^ymp  im  Klagegesang  "»riip«  ^3  M«  sind  wohl  von  Ismaeliten 

verschieden.  [Vgl.  ^iian  n""!  T.  3  S.  81;  später  der  Abfall 

im  Westen  (von  755  an)  ib.] 
[D^on:i  w^nn  Isaac  Sei.  pnx  ^«.] 


4.  Christen  und  Muhamedaner. 
Je  nach  den  Absichten  des  Dichters  oder  den  Erforder- 
nissen des  Verses  sind  die  Benennungen  bald  geographisch, 
bald  historische  oder  bildliche  Bezeichnungen.  Zu  den  ersteren 
gehören  die  folgenden, 
^«yDtJ>^i  DH«  Simeon  Silluk  7.  Pesach,  Elia  b.  Schemaja  d^tI« 

D^rn,  Binjamin  D^rniD  njos  u.  A.    [■'3X  nbin  wo  3iy  st.  an» 

gedruckt.] 
D^':«yDiy^')   an»    Mose    b.   Esra   Hosch.   [iD-]  -pi«.   [Sei.    ^naip 

^^n.]    (S.  446.) 
^bKyDtJ>^i  ^Q^m  Isaac  nin«. 

con«!  D^^xVDti'^  Bakascha  m'jk  d^Ij?  pi«;  Klage  ^rnost^«. 
D^^svoii^^i  D^'jip  Klage  "j^K  m«. 


I 


—     463     — 

3«ioi  DH«  Sei.  n^3n«  w^n  und  niotjjpi  üh^;  Samuel  nvw  'n. 

iVi^t  DH«  Mordechai  ^32f  n^ap. 

^B>K^i  Dn«  Jehuda  halevi  'n  ü^2. 

DHK  na  und  ^aa  ra  Klage  m-iDir. 

any  [ed.  nivp]  und  dhk  in  'n  b^n. 

myi  DH«  Isaac  "11^  nbr,  Elasar  ^"'3K,  Joseph  nln  'n  dk^,  Mose 
b.  Esra  «m  ^abin,  Samuel  Rescljut  u"»]«.-!!  lyoK^.  [Jehuda 
halevi  i^^bö  nDT\] 

'aivi  OHK  Klage  ^nK  on^Nin  und  Dly  -iirip. 

Dn«i  '^3"ip  Schemarja  hakohen  rn:  DOtJ>. 

onsi  nir'jc  Isaac  Giat  d^n  rü1\  [Tripol.  118-6.] 

na^'jBi  an«  Salomo  yoty  n'rDn  VQltJ>. 

ni^böi  "il::  Joseph  b.  Isaac  Hosch.  lyl:  nain«. 

yoK>pT  DH«  Jakob  j;o"i  pifr. 

[jjütj'o  m'jjv  yjon  mbjn  Sei.  d:k?n  Tlems.  ms.] 

n-niDpT  nn«  ^ja  Elasar  m*:«  'n  'n. 

m-iiop  ^331  Dil«  yiT  Klage  lo  2^3  plp«. 

noa^'rn«!  ni'iJDp  ^J3   Mordechai  i«^o. 

['^«njOT  n-ni2p  ^jn  Israel  tk  nna.] 

Dnjrn  am  ^J3  Sei.  o^p^  i'?]«. 

[nnjm  2«io  Joseph  cnn  -jt  'n.] 

D^pmi  nnjn  Sei.  pm  ^jit>\ 

nom  nn^n  Hosch.  ma  Dl«. 

nn^ni  rr^pliK  Isaac  b.  Samuel  yo^». 

n^TOi  n^TJn  Klage  ^rny  in^s  spanisch. 

nn:m  n^ifiy  s.  oben  S.  455. 

■ijn  und  D^V'  (Gen.  36,  5)  Seniri  wrtb»  nn«. 

[■um  w$  ^12  Mose  Meborach  Nachmu.] 

n^piNi  nniu^N  Siddur  Kar.  T.  3  f.  142. 

ns"';  an  von  Jehuda  halevi  {'p'^  "{«bo)  den  naj?  ^:3  entgegen- 
gesetzt.   [Joseph  in  r^2  rnm:  nc^i  lö:.] 

^Nyo5J'^  "':3i,  p^oy  ^n  Eliahu  sutta  c.  21. 

'i^V'i  'jNyoK'^  Gabirol  n^2^\ 

^«jjDKJ^i  iji>y  Isaac  dt  m\  Levi  Reschut  tid'?.  [Salomo  b.  Abun 
^7«^  n^K>.] 

hi^'^ü^'^i  y^^  Mose  b.  Esra  ^mip. 

noim  bsvoir^^  Gesang  s'^d  nt^iy. 

asloi  it:>y  ^Ji  Siddur  Kar.  T.  2  f.  1766. 

pboyi  3«1o  Mairaon  Geula  ^d^d. 


—     464     — 

b«yDi:^''i  ':«n3D  Pismon  inn  fl^'jy  ^n. 

b«n30i  Diynp  Salomo  'r«  nii>  Hüttenfest. 

[üb^yi  '^«njo  am  Schlüsse  von  ^^'^N  Jisnn.) 

[^«njioi  ^«31«  Abraham  n'jjio  ^snip.] 

[DTVi  b«n:o  Joseph  yi  mK3.]    (S.  447.) 

nea^i  nri:  Jehuda  D^'rBiJ^n. 

^3Ji   pov  [Ps.  83,  8  zwischen  cniin  und  p'joj?  gestellt]  Mose 

Kimchi  Mostedschab  n::?  'r«. 
b«n3DT  -np  Joseph  b.  Meir  nm  ^b»,  Salomo  Nischmat  loy  nnKU>. 
Dn«i  np  Menachem  b.  Machir  Jozer  Nachmu ;  Obadia  «bo  in«, 
□n«  pi  "np  Menachem  Tamar  im  Zion. 
npi  DH«  (vgl.  Parchon  v.  i«)  Abenesra  ny  'jnI"',  Nachum  unn:  'n. 
l^jJt^^T  '^'ip  Samuel  p^bv  ^oi'jk^;  Joseph  Klagelied  ^3»  hd^«. 
npi  Tyti>  Jechiel  nn«  apr. 
nnpi  np  Binjamin  'b  m«. 

an  p?  11p  Joseph  nr-^n  n:::>  [für  den  Sabbat  vor  dem  9.  Ab]. 
[nKi  nn  ^t^^  Kaddisch  ':n^  iti^.] 

"ji:^oi  "np  Aaron  b.  Joseph  ^ytr"'  nt'j«  (Kar.  T.  3  S.  202). 
^tt^l3  D3T  b-iy  Siddur  Kar.  T.  2  f.  1766. 
rr^i^iDT  n"':r  Jehuda  halevi  yho. 
|o^rn  K^w  Nachum  ibt:  'n. 
p""!  13W  Menachem  Tamar  im  Zion. 
^som  ""Nmi?  Ephraim  Nakawa  pNiö  nb«. 
'':ny  nifi:  Abigedor  Kara  th'^  ins. 
ns^yi  p^n  [s.  Gen.  25,  4.  36,  42]  Mose  b.  Esra  nor«  na. 
[•"iiD^i  ^jo^n  Joseph  b.  Kalon.  Kl.  ^ran  no«.] 

Geschichtliche  und  symbolische  Benennungen  sind: 
n^'in'i  nosn  Samuel  bi  udk^«  (im  Karäischen  Siddur). 
üH)  no«  ^33  Jehuda  halevi  bü  -jT. 
no«  pi  nn«  Jehuda  m  npr. 
no«n  pi  Tyä>  Samuel  b«it:>^  wn«,  Joab  b.  Binjamin  Eeschut 

^:ho  iT. 
noK  pT  ■'n«o  Binjamin  ?]i^». 
noRi  n«  •'33  Euben  nyi  'n. 
[noN  ^331  n«  ^:3  Rüben  n^^^i  'n], 
^no«  pT  ^n»  Binjamin  n^?:^  ""jn». 
nw  ^noN  p  Abenesra  nn«  '?«. 
nriQp  pi  n«  Pismon  [«^5fr  .T]  am  Hoschanatage  AvigH, 


—     465     — 

nKi  nnj?  Aaron  b.  Joseph  ^y^'  ^^bK. 

■'^3^1  ^riK  Joseph  Kalai  "»a«  n3^«  [und  iTitr  ^'rn«.  Abenesra  bni<. 

Joseph  Suli  2^v  Tn^]. 
12)1)  p  Joseph  b.  Meir  Mostedschab  iiii  ""J»«. 
wiij>i  B^-13  Isaac  nmv  n\ 
[fmm  a^i«  Saadia  ^v  D'^^id].    (S.  448.) 
fnlm  fnn   [s.  Gen.  28,   9]   Pesach-Gesang   p«   n^no,   Binjamin 

^n«  ^2K,  Sei.  f«2fD  iryn. 
pm  fmn  Raschi  D^^':«b  -j«. 
umm  Tj?ii>  Schefatja,  Binjamin  i2>nn«  und   [Sulat]  ^j«  moiN; 

Isaac  miDK'«3  [ed.  Augsburg,  Cremona],  Gerschom  b,  Salomo, 

[Joseph  iDTi  (T]. 
nom  Ty  David  k:  pi«  «j«. 
•TTiyi  nan  Isaac  mioifw  [in  einigen  edd.]. 
KID-i  i^m  Sei.  ^«iK»^  •]Dv'7,  Binjamin  n^cn,  Salomo  ^ov  ''^^ir. 
[D^i^in]  n^im  D^«-iD  Salomo  nbmn. 
«"10=1  Dl?1ii>  Binjamin  ^3«. 
KiB  und  -i^jjK'  Isaac  Dn«a  m\ 
Kici  i^vi'    David    ^n»^i    yh»    'n.     [Elasar    hakohen    üynhü 

yiy:  'rs.] 
T^^i  Nip  Ephraim  b.  Jakob  nn^ii>N;  Sulat  niDiN  n^«. 
[nm-i  nK>pi  wp  Schabtai  nn  mn.] 
D"'öi«i_  D''ii:p    (die    häßlichen    und    die   roten)    Jehuda   [b. 

Menachem]  Jozer  Thorafest  mos. 


5.   Antijiidisches. 

■)2Dj?m  fptj'm  Tinn  1^2  ^'jdin  (Jes.  66,  17)  Sei.  im  -fjö. 

■I33J?  fj5.i^  \'??1«    Jehuda    D^^'7«n    bn3\    [ohne    ^^din    in    Zion 

^pii>n  pj?o]. 
Tin  iti>3  n^'jDlNn  Abraham  tido:  i^k. 
[TTnn  'tdik  Jehuda  nnott'  b^.] 
ü^ymn  ^bi«  Menachem  b.  Seruk  (i2:iNn  n^n  24a);  vgl.  mm  b^ 

■]Oti'  Versöhnungs-Abend  [Fez]. 
yip  ^bi«  Sei.  ^mtrn  und  nm  üipö  djo«. 
}»p^  rojjl':  Sei.  bioj  Ni:p  ":«. 
D^S^o")  ^tDjJlb  Hochzeit-Piut  fn«  'jK. 
[noti'jn  ^oyi':  Isaac  in  Ahaba  ^nain«.] 
n3:-iKi  |ctj>  ^DVi'?  Hosch.  m«  fa«  [Josephs]. 

Zunz,  Synagogale,  Poesit.  nr\ 


—     466     — 

n\Tb«ü  [iT'j^n  vergöttern  [die  Erklärung  im  Machsor-Kom- 
mentar,  abgedruckt  in  Uffenb.  Cat.  p.  79]  in  Seder  Elia 
ms.]  Eehitini  D^i^n,  Amitai  noh,  Sei.  nn«  noK  und  D^^n 
D^Dii«,  Klage  m^nn«. 

nnlnn  ''5i'''n3p  [nach  n"«]  in  Tana  Eliahu,  Elialm  sutta,  Genesis- 
Agada,  Midrasch  zu  Jakobs  Segen.  [Raschi  Jes.  57,  13. 
Elieser  Boraita  7,  19.] 

b«  ^p^n^t2  [Vgl.  ibn  Bai  am  bei  Abenesra  Ps.  81,  17]  Abraham 

hi<  ma  n^tJ'^nso  Schemarja  «ti>K  n\n^K. 

nDi'ro  ■'it'^nso  Tekiata  fJi«. 

^ir^nso  Mose  iDis. 

["l-^iynDp  Abenesra  dni':«  naip. 

[^«  n^op  Abr.  b.  Joab  nbsna  nd«.] 

Dn^i:  Ephraim  b.  Isaac,  Samuel  Klage  fi«  n^^«,   Sei.  D^':K>n^ 

n«;  Abraham  b.  Abigedor  [noch  in  ed.  Prag  1609  u.  itd 

Fkf.  1697  (Eisenm.  2,  187).];  Klage  ^rj?  im.     (S.  449.) 
^i^fij  ^J3  Klage  -pn«. 
D^biv   Kalir   Dekalog,    Klage   na«n   iti>«   '''rn«   und   Tröstung 

Dnn  D^o^n;  [Judan  hakohen];  Pesach-[Silluk  pD3  'jhk],  Mose, 

[Samuel]  b^iti'^  irn«    u.  A. 
«OD!   'tt;  Salomo  b.   Jehuda,   Menachem  b.   Jakob;    "^Dh  ""üip 

zum  9.  Ab.    Vgl.  Baruch  in  Sei.  hdd^«:  [ö^sotDn  bi  'jivn]. 
D''SDt2i  c^ny  oft  in  Josippon. 
[D'^'ioiti'oi  ü''hiy  Judan  hakohen  zum  17.  Tammus.] 


[siK>  ':diö  Berachja  ^:«  ^«an  n«  Trip.] 

ipiiJ  ''^ölD  Salomo,  Simeon,  [Tobelem],  Jehuda  b.  Mose,  Jakir, 

iElasar  ["«'7«  nn«]. 
[ipti»  ^bvis   in   nn::   m:n;    Salomo   p   -JK    (ms.).     Kalir  foiK 

lli"  ^Pü!^^  Kalir  Mincha. 

nab  ^nn1ti>  Jechiel  n^*?:  nnK,  Sei.  Kup  ha. 

ü'^nnW  npb  Binjamin  nnsj  i^K  [in  edd.  'j?^]. 

D-'nnliiJ  ^iSn':  Sei.  1:^3  mm«. 

[n'jn':  yii3  Binjamin  b.  ni^'o:  iii»«  no«.] 

^nn  ^^"in  Jehuda  b.  Mose  n«i  pns. 

na':  ■'K>")n  Binjamin  b.  Serach,  Ephraim  b.  Isaac. 


—     467     — 

-)njo  |3  \!r"!n  Jose[)h  b.  Amitai. 

nmiJ'  ^ip  Klage  'i^^mn. 

hu  njiD  in  nuD  mt. 

nn^lD  f  5?.  ^13^  Tobelem  mn«,  Baruch  wn  ^:«. 

D^nn1t:>  '712  Meschullam  Jozer  Pesach. 

bb  ^yil3  Binjamin  i^nn«,  Klage  ^^ly^atrn  y». 

'72':  my  Isaac  b.  Saadia  m  n^T. 

D^VIi::  Bakascha  ^nha  a'j'.y  fn«. 

bpQ  n:s:l^  Mose  b.  Matatia. 

|>j?.  ^-n^  nmiv  Isaac  Seniri:  [d\-i'7«  nn«]. 

"i2pjn  ^«'7  nn^ly  Sei  nn«  no«. 

D^b^^«  nnly     kalonymos     pi:i>    t^np;     Gebet    KipK    'n    7^«, 

Bakascha  d'tij;  pn«,  Kaddisch-Introd.  dv  nnc'?;  Sei.  f«^  ny, 

[Av.  f.  72.] 
nuj'jK'  D^b^b.K  nnalyn  Binjamin  ly  «in. 
[■jn'?!!]  "^ribn  nnly  Isaac  bis  -[^x. 
y^'an  naiy  Klage  ^:ion:n  -[^k. 
D^Vi^j  ^iniy  Isaac  h2)»  jh. 
hin  nav;  Rüben  b.  Isaac  u^]!?!  'n. 

nnj  nmj?  Isaac  Gerundi  Reschut  Neujahr;  Mosted.  hd  iTai. 
[fon  ^laiy  Sei.  d^o^  ibi«.] 

ij?7ü  •'imy  Mordechai  b.  Schabtai  nnnK,  Samuel  b.  Schabtai  mn. 
^^o':  ^-3iy   Mose  obr;  nn«,   Binjamin  nbty  ^n«,   Sei.  p«  irn«. 

[Menachem  mys  'ji«.] 
^^o':  ^V13  Tobelem  nn^s.     (8.  450.) 
-jjD'7  wyhaD  Isaac  bsi«  -[^N. 
niDDO  nnly  in  n'rif'jifN  Schacharit. 
nrDtyo  naiv  Kalir  hd^d:«,  Binjamin  i^nn«,  Jechiel  nmtJ«,  Mose 

Dl«,  Klage  nn  ''Oip;  Mose  b.  Chisdai. 
D^no  ml*;  in  ?^nn  «bn  hT^  Alg. 
D-'^^pQ  nar;  Gebet  am  für  den  9.  Ab,  Rehitim  aniD^o. 
Q^Dh:£  naiv  Keroba  Neujahr  n^mi«  n^as. 
[n-'jan  ba  naiv  Joseph  nh''hn  mott>«a.] 
0^0^:2:^  nnaivn  in  mnnn  m':«  b«. 
p^in  naiv  Isaac  Tarfan. 

aipT  n^'  naiv  Elia  b.   Schemaja  nns«  i"»«.    Hiermit    zu    ver- 
gleichen sind: 

alpi^  Musaf  Neujahr  m«  f]N,  Menachem  nir^n  S3«.    [Elieser 
^:n^«  VI'-] 

30* 


—     468     — 

nlD^V.?  2p^'  Ephraim  iiT«. 

toK^  2py  jechiel  -jnj?  ptt*«. 

nIpT  Isaac  b.  Jakar  nmni  -p«. 

3p"VT0  Jechiel  tDin  «:«. 

ap"i:  Jehuda  b.  Schneor  [im  Zion]. 

i1p"i  mpi:  Sei.  hn  '7«iti>\ 
ppij>  nnlv  [Jehuda  iih^  D^^np]  Kaleb  Afendopolo  niinD. 
D^^fip^  nnl';  Mose  b.  Chisdai,  Abigedor  Kara. 
rpn  naip    Joseph  yir,  Samuel  b.  Schabtai  m«  "pnn. 
r]"in  ^b«1iij  Sei.  nnnn. 
[i^fp  b«s:>  Ephraim  n^Dor  ns.] 
p]nn  "^nm^iJ  Kalonymos  b.  Schabtai. 
wp^sp   Isaac  na^  ^5:>:«.  [Versöhn.- Abend  Morg.] 
[D^:nK  iJ'i^^'  Sulat  -jT):!.!«.] 
na^'^i^p  now  Isaac  Seniri  Hoschana. 
[^Qn:^  ^1p  Isaac  b.  Samuel  pyi«  'n  i^':«.] 
D^yin  Gebet  \v:£b  «m. 
nn  ^j?.1n  Ephraim  b.  Isaac  Sulat  "p  Mb«. 


Dno3   [Schwarzröcke   mit   rund  abgeschnittenen   Haaren]   s. 
Gabirol  Asharot  und  Kimchi  2.  Kön.  23,  5. 

noD  h^  DJ?  mpir^nb  Jehuda  halevi  n^  n2fi\ 

i^T  vb^  nnoDi  Hosea  10,  5  ist  bei   Chajim  Nnb«  'n  «:«  eine 

Anspielung  auf  München. 
bijon  1013  Hillel  ^:iq«. 
D''3'7jn  lyn  noiD  Salomo  jnyn. 
n«D  ^yiifp  Jechiel  nm«,  Salomo  cnn,  Joseph  nvrt  j?tj',  Keroba 

Neujahrfest  T3N.  [Kalon.  b.  Jehuda  ^ya  i6  3«.] 
•»^fi^fp  n«D  Sei,  bü  ^üT  b«  dm':«. 
vbim  on«  5^31'?  Meschullam  Geula  Tii'to-    (S.  451.) 


D'^iDyiiJ'O  [vgl.  Parchons  Wörterbuch  f.  2  c?,  66  f/,  Duran  po 
nu«  31«]  oder  Dnoii^^o  [s.  Kusari  3,  65,  -^o  ed.  Dnoion]  in 
der  Tefilla  N.  13  und  der  Keroba  von  Judan  hakohen. 

lawD  T^T  Sichronot  Ende  [ms.]. 

lopon  Sulat  -jom«. 


469     — 


h^bü  Ephraim  mi«  und  ^:«  ^i«. 

b)2  in  nnD  m:. 

^5?  b)2  Eehitim,  Tobelem,  Bin- 
jamin  "nv^,  Schabtai  b.  Isaac, 
[Mose,  Ephr.  b.  Isaac]. 

h)2  yv  Jechiel  n^^j  nn«. 

[D^bn  YV  Mose  Sul.  im.] 

hl  Kalir  nm«  und  nyüi». 

^Vn  Kalonymos  h]pn  ns. 

p^^:  Kalir  9.  Ab,  Samuel  I3:iy 
D:iit>^  ['j  py]. 

ban  Kalir,  Kalonymos  b.  Je- 
huda,  Isaac  b.  Meir,  Elieser 
b.  Natan,  Isaac  b.  Rüben, 
[Ephraim  b.  Isaac]  u.  A. 

mi  Mose  b.  Joseph  nn«  pi«. 

"IT  Kalir  nn«  und  Mincha. 

n:  b«  in  n^K>p  c^jn«. 

'j^yv  k':  ni  Sei.  'jk-iij^^  nbmn. 

TK^r  t^'j  b«  [Jes.  45,  20]  Gebet 

Tp'io  K^  Rehitim  [n^ijn]. 
nsoiD  Sei.  D^iT  dm'?«,  mnji  sjk, 

n'jp:  nsots  Salomo  b.  Jehuda. 
nti^n  nxoits  Sei.  pjiiDyn  «ips  i^b«. 
FjWtD    Elasar    nmif«,    Esra    b. 

Tanchum. 
D^BUts  Simcha  'jy  ^d. 
p]:b     Salomo     Pesach  -  Jozer 

'  Ende. 
Qn:n2f  rjju  Kalonymos. 
Dn:n:f  Mose  b.  Samuel. 
nro  mny  Amitai. 
D^jni  D^o  Ephraim  "jnorK  u.  A. 
rni^»  yh''  in  mrrnn  \nb«  ^7«. 
rm  nt:?«  Dh)  Ephraim  ^i«  ■<:«. 
10«!   Tib'^    [die    Maria   nennen 

Joseph  b.  Amitai,  Mose  b. 


David  halevi]  Sei.  h»  DNib« 

hn  ^ax 
noin  nh)  Esra  b.  Tanchum. 
noin  mn^;  Rehitim,   David  b. 

Meschullam,  Elieser  in  v'Dnn. 
noTn  'riv  Rehitim  [D^i^n],  Isaac 

Nakdan  [hsi):  dit]. 
nt:>«  f3  [n'jn:]  in  iip  p^2f  und 

D"'>i:in  [2  Klage  ^3^7  ^oip. 
[bj?::  ix:  Jeh.  b.  Kalon.  bi«  'jk.] 
r]iD«j  lifj  Sei.  fnn  pi«. 
avnj  nx:  Isaac  b.  Meir,  Isaac 

b.  Schalom,   [Menachem  b. 

Jakob]. 
n2:lJ  Samuel  b.  Jehuda. 
ij^o  Baruch  'jDti'«,    [Isaac  y« 

bDiK;  vgl.  oben  S.  467  u.  f.] 
n^rp  Ephraim  ni«. 

-II-,      s.  oben  S.  468. 

2pi2    J 

[VJtyo  Seniri  D^pK>.] 

np  Isaac  "liT«,  Mose  b.  Natan 

llfOO. 

noi  KDü  Gerschom  b.  Jehuda. 
no  ':^'7K  [Abraham]  Klage  nih» 

TnTi,    Jehuda    b.    Schneor 

im  Zion. 
no  n'js  in  mnnn  ni'jk  'j«. 
na  nh)i  Isaac  Tarfan. 
[130  Simson  pv.] 
['"i'jri  13Q  Jehuda  b.  Kalon.  Kl. 

no  -13D  Mose  b.  Samuel. 
Diio  njD  Rehitim,  Sei.  mn« 

IM.    (S.  452.) 
Dmoi  «OB  Menachem  DU>n  w». 
'jnoj    Rehitim    DniD^o,    Klage 

'2h  ^oip. 


—     470     — 


böü  Eehitim,  Gerschom,  Abra- 
ham b.  Meir  Klage  :iKti'«, 
Sei.  ^DT  'r«  n^rhi^. 

niT  mnv  Sei.  ijoo  nbn  Eph- 
raim yoü>  «n,  Gebet  'n  ■j"'^« 

nnj  2^_  Gerschom,    Tobelem 

[mnnn  Nib«  ha]  u.  A. 

bpc  in  ']'-i2h  DM^N. 

n^'p^po  in  ^d'?  ^oip  zum  9.  Ab. 

D^^pn  y^D   s.  oben  S.  458. 

^ip'pp  Kaionymos  '?ipn  n«,  Sa- 
muel Klage  ps  HD^«. 

n^p'jp  Simeon  3dii  n'?«. 

Dm  Kalir  Mincha. 

Y^v^  Meir  no^onn  min. 

Y'i^p  [Meir  b.  Baruch  .Tozer] 
Joseph  b.  Meir  [Trip.  23«], 
Joseph  b.  Amitai,  Esra  b. 
^anchum  [ni)::  ']i?]. 

[Dnnti>  tri'?^  Is.  b.  Rub.  Ashar. 
moD«.] 


niyi  ^n^^  Serachja  ^a«:. 

!^ij«  n^iin  Ephraim  -m«. 

3Vrao  "irtn  David  b.  Meschullam. 

^'hn  Binjamin  b.  nu?D,  Eph- 
raim b.  Isaac,  Elasar;  Sei. 
Dil  mm«  und  jnn  pi«. 

["i:fij  bs  Ephraim  -jnör«.] 

i:;1:  ^•i'jn  [s.  Wülfer  p.  37]  Ger- 
schom hl  iT«. 

nbn:  Ephraim  b.  Isaac. 

a'?;:  Simeon  b.  Isaac. 

[2)h:i  Amitai  Sul.  i^nnn«. 
Strophe   npi:>  (vor  m  :)in).] 

i=ibyn  Eiieser  b.Natanfnm  a^^b«.] 

n'?::]  Jechiel  isan  w«,  Simeon 
Sulat  'rs  'js. 

a^ino  Samuel  iTN. 

aiyri  Kaionymos  b.  Jehuda. 

r|-in  Binjamin  Sulat  D\n^«, 
Elieser  b.  Natan  dm':«. 

[131  pn:  Abenesra  ^33'?  hd^n,] 

[13  bv  i^w:  Isaac  33^:  ^u>:«.] 


6.   Namen  und  Wünsche. 

In  der  Hoschanas  Diso  und  "ii"i«p  erscheinen  die  Völker 
mit  biblischen  Namen  als  solche,  vor  welchen  Israel  behütet 
werde;  in  den  Rehitim  von  Kaionymos  werden  über  vierzig 
Namen  dem  Untergange  geweihet.  Die  Ahaba  iJJtr  zählt  die 
Feinde  auf,  denen  sie  24  Namen  aus  den  Geschlechtstafeln 
von  Ismael,  Esau  u.  s.  w.  unterlegt,  [Ähnliches  in  der  Ahaba 
F]lb«  '^j«]:  gleicherweise  begegnet  man  in  der  Selicha  bü'^^'' 
nn«  dreißig  Namen,  besonders  idumäischer  Herkunft.  Nicht 
selten  assoniren  Wünsche  oder  Klagen  mit  den  Namen,  Avie 
dies  in  der  erwähnten  Ahabas,  bei  Jehuda  halevi  (D'^'jDwbn 
und  nnsti>j  n:v),  Mose  Chasan  ("joy)  und  anderen  der  Fall  ist. 
Hier  folgen  einige  Beispiele: 

Abenesra  ('?«ity''  b«):  m'ji-m  DTip^  mpi  djI"'  p^i  Don^  non  ^:3 
ü:t  njjJT  Dt^n^  p5:^m  Djn\ 


—     471     — 

Isaac  Seniri  (li^nn«):  to'jDn  m  tq-i  i:-70Pi  py  pyn;  (D\n':K  nn«) 

np3  "nlpi. 
Isaac  b.  Samuel  ^riKty:  ■}"'0^K):  nn:  ^:3p  nn:  '^ba.    (S.  453.) 
[noti>T  nio  T2  riö^bi  mzbi  s.  no  ny  in  Ämst.  1628  f.  142-5,] 
Je  hu  da  (^n^tr-iy  10«):  nmoi  p^j?  b"^  nnn  nn:  p^v 
Joseph  (oyi:  NT):  -npn^  inp  ilsi. 
Isaac  (onsn  nl^):  mc^  b  «lei. 
Abraham   b.   Isaac  (T3«  b^):  nl^an  m2:n  Tp. 
Ung.  (nvK3  "'jr):  ppm  pn^.':  ppm  pri\ 


[nnno  n^atrn  nyi"^'  Kl.  ^mna:  inj-  ^j«.] 

•irppipnp  anno  ?]nnn  Gebet  mnob  lo^n. 

onno  DSD?':  liDH  Kalir  Purim. 

nm'7  anno  n«ot2  Hosch.  -jn  ms. 

anno  npr  i^>!ü>  Ot'an  po^K  nuD. 

nnnö  np^  -iniDJ  Simeon  7.  Pesach. 

n^pnno  ans  niD^p  npDni  Binjamin  ^nn  ma.   [Vgl.  '«  'o  Tn^m 

Schabtai  pnn«. 
anno  npDri  apt:>3  Isaac  p^'ry  by  nti>i\ 
[anno  i^f  n^3ii*ri  Baruch  n^DS*  ti»«.] 

loV'Jn  Ps.  59,  12,  vgl.  Genesis-  113l^*^  ar?'"i  Kalonymos  b.  Schab- 

Agada  c.  32.  tai  pyi«. 

r^n    m^i    pjn    Kalir    Purim-  rjn    \nln      Jakob     b.     Meir 

Keroba.  moiJ>K. 

ir:n2  B^riV  Hosch.  ]'n  pi«  «:«.  ar:m  derselbe  d^)  t. 

n^jn  Binjamin  nb^m«.  ■['r^nn  loy^on  Salomo  loity  «jn. 

"il3K>Dar:n  Binjamin  pncn^^p«.  [^y'^b  .  .  .  Sei.  'jöd  nMn.] 

T}n  a^JVl':    Tobelem     Maarib  nr:n  Abraham  b.  Isaac  i^tk. 

p^o«  1^0.  r:n  ap:if  Aaron  b.  Joseph  «t^K 
npM  aniK  113^3=1  Jechiel  Esther-         ^j?!-    [Kar.    Siddur  T.   2   f. 

Keroba.  30«.] 


7.  Der  zugemutete,   aber  abgewiesene,   Abfall 
[vgl.  S.  15]. 
Ton  Salomo,  Gerschom,  Simeon,   Isaac  b.  Meir,  Ephraim  b, 
Isaac  u.  A. 

T'pnb  mn^  Sei.  np  ^j«,  bipn  n«. 

Tpnb  inlnD  Isaac  loj?  ^«itr\  Isaac  Nakdan. 


—     472     — 

nn-ron  Dt:'  ranh  Baruch  »in  ^:». 

nü3  phpi  i^anh  Isaac  n^^v  n\ 

r\'^bnrih  am  Ephraim  b.  Jakob  M«  ^p':. 

p]''':nnb  K>1p  mnto  Isaac  b.  Jakar  «npK  -p*?«. 

nQ'hnnho  itb  Ephraim  no«. 

['n  inKü  DTTnn^  Genesis-Agada  c.  83.] 

[n^iynb  Abr.  b.  Samuel  Klage  nn.] 

["iTrpn'?  Bamidbar  rabba  14  f.  259«.]     (S.  454.) 

'[''hvQ  ^m  3Dn'7  Raschi  Ps.  140,  10. 

QTiyn':  Dankgebet  D^D^n  ^v. 

T2ynb  ^oD  Salomo  no«  qk. 

h^ivnb  im  Ephraim  Sul.  dm^«.] 

ü''b'k:h  mvnk  Gerschom  mpo  nn«. 

[nlynn^  ^oj;  Abr.  b.  Samuel  Klage  no^«.] 

■jmlayo  ^pm'r  Jehuda  halevi  Sulat  ^3ir  ^ynr. 

n"2pn  p  p^mn':  Midrasch  Ps.  104. 

[Dvnn  p^mn':  Hillel  ^jion,  vgl.  orm  (Sei.  mv  -p^«)  u.  ^jk  ^oh 

(unrichtig  Wiener  S.  172).] 
"''j'^nin':  Salomo  b.  Jehuda  Sulat  Pesach. 
[^j'rnan'?  -[oo  Simson  pw.] 
T")Dn^  "jOD  Kalonymos  b.  Jehuda  fn^iT,  Isaac  b.  Saadia  f« 

bi«,  Elia  nnoN  -p«. 
■joo  nienb  Isaac  n?:>iv  n\ 
[nnp«D  Tionb  Amitai  Sul.  -pnanK.] 
TIDh':  "inKi^o  Binjamin  b.  Abraham  ■'O  hn. 
[Dpnn  pm  Tion^  Kalon.  nmnynD  tn.] 
li^nanb  loo  Binjamin  m^n  h»  pn«,   Elieser  [b.  Natan]  Sulat 

irji«3  ONnb»,  Chakim  .TN.     Vgl.  Bamidbar  rabba  f.  212d. 
[■{i^p'^rh  pD  Simeon  Sul.  h^  hü.] 
^2^^^pnb  Salomo  -ja  ■]«. 

[^:ti>nön':  ^jdd  "idi:>  nn^  Pesach  hakohen  hm  nn».] 
•]m  ■'SiJ^p:n':  [Samuel]  Kohen  [^not:?]  ^mb^«. 
^^^:h  yM^y  Isaac  -[Oj?  ':s-nr\ 
[j^ar  m^^h  Joel  halevi  np\] 
mmh  "|Q0  Ephraim  b.  Isaac  b  im«, 
"«n  ':«  nüT  Kalonymos  h)pn  n». 
[min  nl:Tb  Abraham  nty«-in  p«.] 
nlriB  nbana  Zemach  oan  DMb«. 
^?nn^  Dnnn«  Kalonymos  ivk>  ■'moN. 


I 


—     473     — 

[DiTtiin  nn«  DDit>o^  Jakob  halevi   Kl.  ^b  ""i«;  pQ«n^  ''hin  Men, 

b.  Jakob  D.Tin«  myD  y^N  Sul.  n3tt>n«.] 
•'jnn'i'?  Sei.  si^K-i  ^noip  und  i«  nK^K. 
nnn^  Jechiel  üqv  K"ip«. 
[innm^  Menachera  b.  Jak.  Ahaba  -p^«.] 
[■'nnn^  Elia  hasaken  nip  Mb«.] 
nnnb  100  Sei.  fnn  pi«. 

n^nn':  insi^o  Jechiel  mn  "[T,  Kalonyraos  b.  Schabtai  p3>TK. 
K^-'nDnb  in«T)p  Binjamin  yn^p  ^i«. 
^rn  B^^nDnb  Gabirol  b'SK'«  pi«i. 
[nnn  DK'''nDnb  Kl.  dm«  id3.] 
[is^'nDb  Menachem  ^d  ^bb«.] 
■jTin^^  ^ns  Meschullam  b.  Kalonymos. 
7iin\"'.  «^jn  Tobelem  [Sulat  nn«]. 
[mob  ynn^^  Menachem  Kl.  ^ih  d^k>«.] 
•jn-in^K  bB3  Midrasch  Ps.  5.  13. 
inoN  ins  Meschullam  Sulat  D^^'?N  nn«. 
plns^  i^iy  Gerschom  b.  Jehuda  i:n3». 
■|py3  1"I3I  Simeon  b.  Isaac. 
Tpvn'?  5i^"ip  D^  Menachem  b.  Jakob. 
1131^0  lori'   Ephraim  b.  Isaac. 
[q^  r^inbö  Elia  hasaken  Dip  Nnb«.] 
nn^bo  ptr  Meschullam  Sulat  dm^k  nn«. 
nisri^^  Dty  Jechiel  b.  Abraham  «np«;  Sei.  w^^p  D^:n». 
aK>  n^35^n  Salomo,  Simeon  u.  A. 
[d^  nDB?^  Kalon.  b.  Jehuda  -j^nsip.] 
^Qp  n«  aiijjb  Isaac  Ahaba  Mor«. 
[nm^h  -jntfnp  Joseph  b.  Natan  -pK  b«.] 
[lpu>b   n:io«2    Salomo   n'^mn;    vgl.    Q^p^oo   »h   n:o«i    derselbe 

3nyn.]    (S.  455.) 
pn«'?  hüQ  D5i>3  Sei.  "jnab  dm^«. 
D^b^Do  ilajJ.  Matatia  Sulat  p«  wrh». 
roh  ii2V_.  Sei.  Tipv::  i^oo. 
D^non  *?«  irrnb  Klage  ]vi2\ 
yotsn'?  ansi^s  Elasar  niTK>«. 
f]iri  mtj>j?b  Binjamin  Sulat  bk  Q^rh». 
iQnh  nm  Mose  ^kij. 
nm'?  in  Mose  'pkij,  Ephraim  Sulat  Mb«, 
noiöb  nn  Meir  Orleans  i"mn. 


—     474     — 

nisipbo  fliKi  nn  Gerschom  ■j^':«. 

[p'ronb  inbii  David  b.  Kalon.  in^JD  ':«ir\] 

[D2vb  nynj  Menachem  Kl.  n^tr«.] 

[IT':  nlavi.Isaac  m  Tn\] 

[n-n  mnj?':  yiD  Kl.  itj^nnn.] 

[F]nn::>n'7  nn  Kalon.  iv^i^  ^moK.] 

[n^jnnb  ntsnt^n  Ephraim  Sul.  "[n  m':«.] 

[l^nh  n«i^  Isaac  b.  Samuel  pvn«  'n  ■j^'?«.] 

[4^b  nin^i     I    ^^^-  ^°^  '^"^ 
h^Di^'n'?  D^^no  Sei.  ^lu?  nr;a.] 

Beila^^e   17.  [S.  126.] 

Der  alte  Bund  und  die  alte  Hilfe. 

An  das  alte  Bündnis  (Levit.  26,  45)  der  frühern  .Jahre 
(Maleachi  3,  4),  die  ehemalige  Liebe  (Ps.  89,  50)  und  die 
alte  Hilfe  erinnert  die  synagog'ale  Poesie  in  folgenden 
Ausdrücken: 

I.    D^Jli^'Ki   nns   [Mechilta  «3   c.    11,     Wajikra    rabba   c.   36 
f.  207  c]  Josippon  p.  608;   Pismon  dieses  Anfanges  [-b]. 
nlilt:'«"}  niMON  Serao.hja  halevi  »T  nm. 
p:r«"i  nna  Thorafest  Avign. 
[pa>Kn3D  Sulat  ^n"-!«.] 
iTJlü'S"!  nna  Ahaba  7.  Pesach  Avign. 
nvlt:>«i  nnn  Salomo  miK. 
D^:ii:>«i    nnn    Selicha-Eitual;    S(-hacharit   sj   n^i   'n,    Maarib 

^:iON  und  sonst. 
n^iti'Xin  cy  [n-iDt:>]  -nnn  Tana  Eliahu  c.  19. 
ü'Wi^']  mas  mDT  Jehuda  halevi  D^a>i  n\ 
D'':iti'Ni  nnn  niDi  Sei.  m^JiJD  norn. 
0'':iii>ST  IDT"'!  Simeon  nntf: 
iT'Jliy«"!  nan  Gerschom  i:n:s  c:oK. 
n:l?^»"in  nnan':  Sulat  nyn«.  [Joma  54«.] 
Dvi::^«i  non  Sei.  n]brh  ^m'rnn. 
D^ji5i^«")n  i^ipn  [vgl.  Midr.   Ps.   119,   124]  Sei.  -pTDn  .TN,  ü^nba^ 

'7Niti>^2,  bv  ■'Dtrio,  "i^Jöb  snn  u.  A. 
DV^ii'Xin  i'lDH  Mose  n«i  irmjy. 
n^5i>D0  nilii^Ni  Elia  b.  Schemaja  ^noB>». 


—     475     — 

[njiti^Kin  nb^oan  Saadias  Gebet  gegen  Ende.] 

[niiii>«in  -[nonp  Salomo  i^tosK'D  m«.]     (S.  456.) 

Q^^-i^üi  rh)VQ  Sei  ^d  irnDi:>«. 

D^Jitj'«i  npny  Musaf  iiDTn  b«. 

D'':iir«"i'7  nynii':  Gerscliom  «in  nn«. 

n^Jiii'Sin  nn«n  nvutr  Bamidbar  rabba  279^  Moses  Tod  n:vo^  p«. 

mil5i'Ki  Q^Jt^D  [vgl.  Midr.  Thren.  55  a]  Binjamin  Sulat  n:iOK. 


II.    [n^:iönpn  nn«  Gebet  in  n  b  N.  141.] 

n^:ionp    nan«    im    Frühgebet    [Span.,    Avign.,    Fez    u.    A.]; 

Litanie  ioi!>  mm  hui  [Tripolis];   Schacharit  [Monp.]   n^-i   'n 

«:;  Sei.  m'jn'?  ^mbnn;   Pismon  inoiri  iir^ir  [Fez]  zum  9.  Ab; 

Joseph  ibn  Suli  ^n^tfi  T1«. 
n^jlonp  mjois  Salomo  miK. 
n^:ioip  nni  Gerschom  djd«. 
nnn  mjiDip  Salomo  ':«':  mois. 

■"jlonp  nna  Soliman  ^3J  iod,    [Elia  b.  Schemaja  Eeschut  nno''«.] 
ü'mi'p   niDT   Schacharit   d^vi^id'?  ^mo«,    Leonte   Pesach-Jozer; 

hinzugefügt  njmi  s.  Abteilung  III.  [S.  477.] 
r:io"ip  mDT  Sei.  idj  nno  mu'y  ^h^. 
[poip  nnn  Gabirol  Tal.] 
D'^Jlonp  ''non  Isaac  b.  Samuel  "jjtk. 
ni'ilonp  niTn^  Isaac  Sulat  niDi«. 
D'3loip  D^o^n  Gerschom  sin  nn«. 
D^olonp  D^D^D  Raschi  m^«  'n,   Joseph  njn«,   Sei.   m'^JUD  nor«, 

Gebet  •j'-jo'?  ii«nN  (Cochin). 
"•ilonpD  cn^D^  Abraham  b.  Isaac  ibis. 
n^plonp  n'::^*oo  Jehuda  halevi  pii^  ■j«':d. 
nl'jlonpn  roim  Raschi  fsis. 
^:1onp  nj?  »^'rcn  Jakob  mpo  iidt«. 
c^:lonpb  nx'jon  Meschullam  Sulat  -jid]«. 
[D^jionpi  i':yDD  Sei.  n'jQ^n«.] 
|1oip  ^p  Abenesra  mp  \nb«. 
D^:lonp  i^om  Raschi  m^k  'n. 
[D^:ionpn  roma  Samuel  D^oii>  nyty.] 
ni^:tonp  d^:?^  Simeon  ^'7''1K. 
nl^tonp  U'm^  tägliche  Tefilla  [roman.],  Samuel  no  nau',  [vgl. 

Lekach  tob  Ende  isf.] 


—     476     — 

D^pnp  nuK  Bakascha  ^nb»  nh)^  fn«,  Mostedschab  ^:n■'  itoto. 

yanp  miK  Samuel  tsoB^o  pi«. 

no-ilpn  nin«  Baruch  mri. 

nonp    nnn«    Ahaba    Zwischensabbat     Hüttenfest    [Avign.], 

Menachem  ypn^  n«.    (S.  457.) 
D^onp  mm  Hosch,  ran«  po':,  Samuel  '^«n  nn«. 
D^onp  n'^b^  nin«  Abraham  Dvn  «UK,  Sei.  «am  |»mD. 
D^onp  ni^bif  nni  Kalir  8.  Azeret. 
nonp  nnn  Nischmat  pyiif  [Avign.]. 
["I^onp  nna  Kalonym.  -j^nw-ip.] 
[D^onp  nin  Isaac  Schluß  Maarib  -jnov«.] 
[nD)ipr]  nm  Kalon.  Ofan  hodt  'rip.] 
n^onp  IDT  nin  Kalonymos  nn«. 
D'^onp  iDn  Gesang  inononn  irmm«. 
n^t2)ipb  iiun  David  nrn  "«jnTnN, 
n^onp  nnn  ncn  Simeon  di«. 
D^onp  D^o^3  Joseph  Nischmat  q^^kid  ü'2^\ 
monpn  i^mm«i  i^m«':D:  Chakim  .tk. 
monpn  ym«-nii  "j^mx'jDJ  David  b.  Nasi  iDyi. 
D^onp  n^iJD  Keduscha  fiy  ^otim. 
nonpn  niTj;  Mose  b.  Samuel  ^nyiii»  'n  7'?«. 
monp  mny  Binjamin  p^v  ni. 
n^onp  pnifi  Sei.  -jnv  Jiv  iJsn«. 
D^onp  D^:u>  lOD  D^om  Sei.  ^n«ti>j  'n  ■]^'7K. 
D^anpn  yani  [Leonte]  Sulat  Wochenfest  Kin  nn«. 
D^onp^  n^:VifD  Binjamin  mi^nN. 

D^onp  DyntP  Joseph  b.  Natan  «nn;  Samuel  öDit:»  ddm':«. 
D^onp  nc^^ty  Kalir  Sachor;  Sei.  m::  yb». 
[yö'\'^p  niy':^'  in  mn  ^mo«  tn  Neuj.  ms.] 
n^onpn  nn«  nKj'jtr  Elasar  b.  Jehuda  rrnn«. 

mp  mn  niDi  Gebet  nnin  in«. 

Dip  niDT  Joseph  ^11^  nDn\ 

mp  ^jn^«  üVp  Kalonymos  pviK. 

DTp  ^jn^«  ntt^'juj  Binjamin  nn^n  «:  '?«. 

'iin^v  DipDi  Kalonymos  b.  Jehuda  uibd«. 

■•^itfa  onp  "'Dipo  Binjamin  '^3«  ^2». 

DTp  ^0^3  Salomo  «an  u.  A. 

[mpD  D^o^D  Sei.  winb  -jotya.] 


—     477     — 

III.   [\\!a:  xnn  Reschut  lonp^  'n.] 

rti^i:  n^HH  Hachodesch  u>^n^  lya»^  [Avign.]. 

^0K^^^  fnan«  JSalomo  mnv  «j«. 

njB>NT  nnn  Binjamin  'jk  nn«,  ]V)[  nn. 

^:^^^  n-'^ioip  niDi  David  b.  (ledalja  i:KnK. 

nJK>NT  nan  Sei.  oaa'?  ^«,  Ephraim  noK,  Elieser  halevi  lön  ^«. 

fK>M  pnD  Salomo  irnoB>« . . .  idt. 

nj^'"'  npin  Menachem  b.  Machir  Jozer  vni  n«.    (S.  458.) 

f?:?^!  fU'i:  V^i  [vielleicht  r?:>io]  Natan  n':i:>  dm^k. 

n:K>\T  mo  Menachem  b.  Machir  nhni<. 

n:^^n  riDiin  'a  (Jes.  22,  11)  Abraham  Pismon  nwo:;  dm^n. 

D^j{:>M  -pom  Binjamin  inwp  «t«. 

[^J::>^•^  hd'jod  Joseph  Jozer  non  i^di«.] 


^a?;;  iTy  Isaac  Jozer  pip'^DN. 

m^^n  miy  Gerschoiü  «ip:  "i^bs,  »Simeon  Qmiv'no  p«,  Tobia  <TnK, 
Abraham  inir  nT'y«,  Elia  b.  Schemaja  na«,  Samuel  b.  Majo 
w^vhy  pi?:>,  Meschullam  b.  Abraham  Eeschut  Wochenfest; 
Joab  n^atro.    [Elia  ar  poiK,  Raschi  min,  Mose  -j^o  w«.] 

[n^u^''  imiy  Samuel  in  mp'^n  ms.] 

n:^M  i:n-iiy  in  i:jv  Roman. 

umTV  niK^^  Esra  b.  Tanchum  i:«iy  by. 

n:^\T  n:isi>Kin  nnv^  Josippon  5,  45  p.  536. 

rmy  n:K>"'  rr^iionpi  Elia  b.  Schemaja  d^dk»«  ^2K. 


1^  Ä 


I 


Beilage  18.     [S.  127.] 

Die   in    Selichas   u.  s.  w.  vorkommenden,    Talmud   und 
Mi  drasch  entlehnten.  Ausdrücke. 

Aus  Asharot  [übersehen  von  M.  Sachs,  s.  paip  S.  96], 
'halachischen  Stücken,  Abodas,  Tochechas  mit  talmudischen 
Strophenschlüssen  [s.  o.  S.  118],  geschichtlich -hagadischen 
Silluk  und  Kompositionen,  sowie  aus  aramäischen  Gedichten 
sind  Belege  gar  nicht  oder  selten  genommen,  auch  die  Seli- 
has  von  Meir  b.  Isaac,  Menachem  b.  Machir  und  ähnlichen 
Autoren  (s.  S.  127,  184,  188,  195,  262)  weniger  berücksichtigt 
worden.     Vgl.  oben  S.  113,  128. 

□nai  nii>üni  hdii  3S  [vgl.  Edujot  2,  9]  Pismon  -naD  n:y\ 
y::  nn«  Sei.  -jinna  ^o«,  nuK  yais. 


—     478     — 

D^iDD  bti)  U12Ü  nn»  [Joma  72  a,  vgl.  Mezia  33 &]  Menachem  b. 

Machir  110«. 
n^iDDi  y]p  12Ü  Salomo  mu:  iJio«. 
[pibb  DIN  (Nidda)  Sei.  in«  ']hü.] 
n2ni^  s.  nm. 

nnDino  ^h  ^i«,  pio  -h  ^in  [Berescliit  rab.  93]  Joseph  m«  niKn. 
[mois  DK  ^h  ^1«  Kl.  ■'IN  ^o'?.] 
n'jTJi  nSiN  Binjamin  b.  Chija  nmiD  nni. 
nnon  ins  u.  s.  w.  Mordechai  m^ö. 
mym  mn«  [Berachot  12a,  16&,  Jalkut  Thren.  §  1023]  Salomo 

n-niv  n:n.    (S.  459.) 
-)iöm  ^in«D  Binjamin  5^«  ^mpa. 
s'rn  iiJ'DN  ^N  Sei.  m^n. 

nbbp  «bn  nr  pN  Elasar  i:idön,  Jecliiel  ima  d^d\ 

paNTi':  'jDiK  Ephraim  b.  Isaac  f]1DN. 

nhp  DD^rya  m^  'jn  Sei.  21  ybn  i:KnN. 

in'?  DNl  Meir  in  'jN. 

i3ii>on  irnnN  mjcn«  [Mechilta  n'jtr^i]  Gerschom  mpo  nn»,   Sei. 

miöiN  und  n"'DDin  und  sonst. 
pini  DJiN  Elia  yh». 
D^DJiNi  pn  Peticha  J^  . . .  'n. 
D^nmon  'rinjin  ^li^j«  Binjamin  nnnD  nna. 
n'rn:).!  dd^d  ^ly:«  Binjamin  b.  Serach  'n  «:«. 
inNm  11D"'«  Judan  hakohen.  [Binj.  b.  Sam.  N.  2.  Kalir  Wochenf.] 
[•«o  'jy  FjN  Gerschom  'rn:).] 
mo  DT  ISN   Abraham   b.  Samuel   ^Niii>^  ^''S,   Mose  b.  Natan 

piT  no. 
-112::  ^:b':  nsN  [Sifre  ^npnn]  Binjamin  nnn«,  Meir  nnan  n». 
D^pic  nyn«  Joel  halevi  .l':«  ^«. 
[p:ip)  p^K  .  . .] 
mipn  a>N  Isaac  ^rj'iv  M^K. 
m'jiDii'«  s.  'jtsa. 
m-Dü  ^0  nnnt:>«  Meir  nnnn  n«,  Elasar  -pit:?«. 


[pö"'pV3  1S3  Samuel  Kohen  ^no^  '•nov^.] 
fpjpa  pnn  Joel  halevi  pni:  'n.  [Bereschit  rabba  c.  32.] 
nm  in  Simeon  b.  Isaac  ar  ^:i«  inn,  Menachem  b.  Machir  rhn», 
Isaac  Gerundi  m^  n:n,  Meora  ir  iti>«.  [Batra  37«.] 


—     479     — 

iDnnncn  mobiv  «in  Meir  b.  Baruch  Sulat  no».] 

«nm  nin  Salomo  Pesach-Jozer. 

«331  nm  Isaac  C-rerundi  niif  «:«  [Binjamin  Lied  uv  ^«^lon], 

Jehuda  b.  Menachem  Ofan  ms  ^D3K. 
«n^Ji  ni':  Joel  lialevi  lib^  'j«. 
[«3m  mn  Jozer  yij>^  m«.] 
nVK'n  1T3  Sebadja  □^^'7«,  Salomo  [b.  Samuel]  ^jy^ot^v   nm3  statt 

1T3:  Jakob  b.  Jekutiel  Dm3K. 
m'TiDiy«  'jDsb  Menachem  m'?«  ^«. 
m'jiDü'S    i'jtos    Mose    b.    Chija,    Abraham    b.    Isaac;    Elia    b. 

Schemaja. 
noDn-  VT  ':j:3  Binjamin  nmiD  nn3. 
pimyon  ibio3  Jakob  j«n«. 
^mi  ^JBD  y^^ii  ^ph^2  Simcha  ^«tsn  nK. 
y  p3i  -jD  p3   [j.   Berachot   9]  Isaac  "joy  ':kik>^   Ephraim  b. 

Jakob  noK,  Sei.  "b  12:3.    [Mezia  36  a.  Mischna  Batra  4,  9.] 

(S.  460.) 
113^  h^:^  1133  Baruch  'jDt^K. 

yjpnoi  Könno  p  [Berachot  19a,  Taanit  3]  Elia  b.  Schemaja  n3S. 
■j^3in3   "'n   [Pesachim   87a  bei   (Jalkuf  Hosea   515   und)   En 

Jakob;  ib.  h  •':in3  ■'J3.     Bereschit  rabba  c.  33  bei  Jalkut 

Ps.  145  f.   130  ?>.     Wajikra  rabba  c.  34   bei   Jalkut  Jes. 

§  352  f.  55 1^  Mitte.     Eliahu  sutta  c.  8  (fehlt  Jalkut  Reg. 

§  217)  und  9  (auch  Jalkut  Hosea  §  515)]  Salomo  bi6  moi«, 

pn  M^  Musaf  röm.,  Gerschom  ^Jiy  bnj,  [Jechiel  b.  Abraham 

Pesach-Jozer],    Ephraim    Sulat    ifh   dm^k,    David   31123   "JK, 

Menachem  ypn^  DK  und  Dl^^^  kjk,   Elasar  [\nbN  'n  und]  n« 

ynno,  Elieser  b.  Jehuda  -jny  n3iti>«.    Simeon  b.  Isaac  Silluk 

7.  Pesach:  ^:in3  ^J3. 
jjin3  (ohne  ^:3) :  Schacharit  D^riN  -j«,  Klage  nnif«  n3^«,  Rehitim 

D^i:in.    Vgl.  n^3in3  Klage  r^a^  ^moK  und  sonst;  nn3  ^Jin3  in 

Q^pn^  ^roN;  noK>  ^:in3  Midrasch  Konen,  [Zusatz  zu]  Tekiata 

nbnn  idt  [ms.].     [Saadia  zu  Dan.  11,  33.] 
croKO  ''i3  [Sabbat  97  a,   Tanchuma  mo^]   Musaf  in«  Dnoi«n, 

Binjamin   n^Jio«    und    13311    ni^K;    Sei.   -jDonK.    ["j^l«  ("[V.— 

nttJnpn).] 
[3«  pJ3  Binj.  h.  Sam.  njK  n^i.] 

Iiripon  n^3  pj3  Simeon  'pxn  nn«. 
)m3  bj?3  Mose  b.  Esra  nm«  [Binjamin  Jozer  ^n«]  u.  A. 
: 


I 


—     480     — 

^n-i3  b^  Levi  "»mos?  2i'. 

ncirm  no  'rj^a  Elia  b.  Schemaja  n^^n  p«.    Vgl.  inD3. 

Dim  ^'jva  [vgl.  Sifra  zu  Levit.  26,  17.  Sifre  zu  Num.  6,  26] 

Salomo  jnpn. 
inj  ib  Dnoi«  Disn  bjja  Jehuda  b.  Kalonymos  mTT. 
IDJI  l^r  «':  Djn  byn   [Nidda  31«,    Midr.   Ps.    136]   Binjamin 

nmiD  nni. 
nniK^n  "•'jyn  Isaac  npiu''?  n\   [Jozer  nmir  ''^«.  Mose  b.  Esrar  Sulat 

mm  w.] 
lüD  ni:>p33  Saadia  dv  iidi«,  Joseph  mn».    Vgl.  -pi. 
[2K>röT  ^p3  (Sit're  phi)  Meir  nv  lyuN.    "Wir*  \n'7«  'n;  im  Plural: 

1112:  n^jyn.] 
pn«  im  fnn«  na  Mordechai  y:eh  ^n«a. 
■pm  "psm  isin  [j.  Sota  2,  2.    Wajikra  rabba  c.  18]  Mose  b. 

Natan  pir  no,  Mose  b.  Chija  pno  ^:d  n«.  [Vgl.  hdt^  hd  ?:n:«.] 
nrniD  nnn  [Mechilta  Dekalog,   und   sonst]   Kalir   Schekalim 

und  Tal,  Binjamin  nni  u.  A. 
])'\2n2  ^«pin  [Tamid  3,  2]  Binjamin  "pij?«  "ipa. 
HD''  n:ü  ■]':  mn  Baruch  Sulat  nn«.    [Beza  Ibb.] 
mi  lifa  Gabirol  ms  no  'n,  Jakob  p  •j'?  no,  David  arn  ^jmn«, 

Joseph  ''JVö5^\    [Jehuda  hakohen  fn«  Mincha.]    (S.  461.) 


p"'T  "'^D  1T2  psiy  m:i  Elia  b.  Schemaja  n^y». 

nrn«  o'^yn?:'  pi  nj  Amitai  no'?. 

n:inD  ^'rn:  Sei.  «ir«  ■["'N  und  moD«. 

nm^3  '^bijo  Salomo  onn. 

[noiy:!  P]!::  Sei.  -jnpQn  pn«,  niKo  ^nn:s.] 

pi  -n:)   Binjamin   ^np:N  und  nmn,   Elieser  noD  pa,   Isaac  "p^ 

1D15:>B  und  nmsD  nr,  Sei.  nsn«. 
pDTn  ':'?13  Neuj.  d^dids. 

[mirm':  D^bnj  (Pesachira  755)  Simeon  n^TO  dbk.] 
D^iDp  D^bj  noD  'jHJ  'pj  b  iini  [vgl.  j.  Sota  8,  1   gegen  Ende, 

Schekalim  6,  1]  Saadia  Asharot  7.  Gebot  Ende. 
[inn  b:h:in  Isaac  '^«n  nn«.] 
[nnon  mb"'OJ  Binjamin  Ahaba  ^nons.] 
''jirm  110:1  Salomo  mi«. 
m:iy  1D1J  s.  pv. 


—     481     — 

w^T^m  nan  Kalonymos  mm«. 

D^BiJD  D^m  [Mechilta  Exod.  19,   Sifre  Deut.  1,  27;   Bereschit 

rabba  [74,    aber  ib.]   60:    pöiBti>;   88:  pciDD]  Menachem  b. 

Machir  -noK;  Amitai  '?3Nn"^nKi  by  (sing.)- 
D^in  Sei.  «J  Kty  «:«.    d^dijd  Raschi  Zephan.  2,  8. 
D"'DinDl  D''in  [Jebamot  47a;  Jalküt  Gen.  45a  unten,  Ps.  103c?; 

Mechilta  bei  Jalkut  Ps.  105  c]  Joseph  Tan  ^K. 
D^einD .  Salomo  y:S)b  san. 
a^^n  in  Sei.  t^  "iii:  '?«. 
mn^  in  Sei.  nmiD  nna,  Gesang  ^m;i  ^«.  [Mechilta  «3,  Tosefta 

Sota  7.] 
nc^DDi  tyn:  ny  in'?  [Ketubot  72a]  Ephraim  b.  Jakob  inoni  '<:«. 
nnvK'n  mif'?  n  Abigedor  Kara  b  n«. 
3ip^  in  pn  Elieser  b.  Natan  Sulat  Schuba,  Isaac  mono  ijfr, 

Ephraim  nJioN  '?«  und  d^ödv  dk,  Sei.  'n  b»  ^«i?:>\ 
wn   «':3   «n   [Berachot  5^,   vgl.    Easchi    Sanhedrin   107«] 

Isaac  "ipin. 
n\:>p  pT  Salomo  ^dd  hdk. 
pnn  -joy  Salomo  d?  ^:«. 
••«•i*;  mn  Isaac  Gerundi  m^  WK. 
[D13  b*i  Salomo  n^mn.] 
[neino  .tdt  Baruch  'n  ybs.] 
iTi^D  nnyoi  Simeon  idis. 
npin  ]o  npi  Schacharit  w«. 
mvü'n  aiHD  pnpi^  Menachem  npyv«  dm':«  'j«. 
nr:p  ^pnpT  Sei.  nm^  noin,  Meir  -non. 
nu'pn  -j-n  Sei.  m^  7':«. 
."D^nDi  mD  Sei.  D^Dn«  d^m. 


[^roo  nji'o':  no^n  Jozer  Wochenf.  Abenesra  Aboda.] 

[nmn  ns'^nD  Sei.  ■'ob  ijm«.]    (S.  462.) 

nntJ^DT  pinD  [Bereschit  rabba  93  f.  105«,  Binjamin  nmn] 
Je'chiel  miK  f]K;  s.  oben  S.  109.  371.  [Auch  bei  R.  Natan, 
Aruch  im  Gedicht  II.  —  nmsyDi  pinD  Seniri  1N3«  noN; 
Kalir  nDlin;  Samuel  b.  Chofni  (2"S"i  205).] 

Q^onn  nsjn  usw.  Salomo  i:^3n. 

niD  nnj  nn  .  .  .  -[M  [Sukka  52  a]  Isaac  b.  Meir  ^tt>iy  m^«. 

mnp  ^'jiti'D  iDcnj  Joseph  \n33a  iti^r. 

Zunz,  Synagogale  l'oenie.  31 


—     482 


DiTjmn  n«  D^jmn  D^:nn:n  [Pesikta  Beschallach]  Sei.  niriy  b«n  nn«. 
["I^JD^  "]':?:>  nn  (Kama  %  2)  Abraham  hakohen  Sulat  nna  m«.] 


n"i3tj>  ITT  min  tt  Jehuda  niDT«  n'?«. 

mns  niDT  Gerschora  d:o«,  Isaac  mono  I2fr,  Mose  nviD«,  Mose 

b.  Esra  Tochecha  ^blp  nv.ti^  [non  .  .  .  ],  Jehuda  halevi  d^k^t  ^t 

und  D^innu^ü,  Baruch  nir?  u.  A. 
h:hi  niDi  Meir  b.  Mose  ^nh»  ^iis. 
^'^^1  ?p.J  Salomo  ^0  p«,  Joseph  npDD  fn». 

nanp  [Ketubot  10  ö]  Simeon  dq«,  Elia  b.  Schemaja  my»  [u. 

irnoB>s]. 
nTH''  nan   Gerschom    '':nJ,    Binjamin    -[ny«    ipa,    [Meir    m« 

n«JT  u.  DV  11K]   u.  A. 
[n3Tiy«-in  nnsn^  s.  o.  S.  474.] 

mitr^n  nbpbp  [nin«]  nan  Sei.  .Tn  amsK,  -pij?«  ipi,  ^oSdo. 
T^bj?  h2n  Elia  3iy^n. 
[nmn  mnn  Is.  Giat  miN  inoona.] 
na>T^m  maino  Simeon  mpo. 
nniK^nn  nn  Binjamin  nmn. 
[aiii'KT  «an»  Joel  halevi  nb«  b«.] 

[«an  d'jiv  ^^n  Mose  Ges.  nnotri  nmjo;  Abitur  Hosch.  pyj  ^«.] 
[nviy  ■''n  Simcha  ^«i:n  ns.] 
[n^Dn«  D^^n  (Joma  71a)  Sei.  poN.    Sei.  D^^n.] 
[Fj^pi  D^^n  (Sifre  apy  ed.  fj^^di  idd,  bei  Aruch  f]^^di  tsv).] 
[nts'rin  "lomn  (Rosch  haschana  24  &)  Meora  TiOfi^  •^nors.] 
[msiDO  noDn  (Taanit  f.  9  a,  Nedarim  50  ö)  Binjamin  nmiD  nni, 

Meir  b.  Elasar  mD«  ^n«.] 
[N^JDS«  "jp^ni  (Midr.  Cant.  5  c)  Salomo  nmijJ  WK,  Meir  b.  Isaac 

n^:yn.] 
"iy2f  ■''»n  Jehuda  halevi  ps^fi  omr. 
F]^pon  ^:n3n  Sei.  inn. 
F]nJT  F]i"i''n  Leonte  bi^  ^:i^. 

in  psi^i  bit:  Sei.  ^i':  -[i  -j«,  ti^np  dv  '?«iK>\'^Kit:>^  nait:^  usw.; 

'h:iü  no  Dp  Gerschom  jbii. 

[»12:  sbu'  1^  31D  Sei.  n2V  y»  ms.] 

mjfü  »b^  3I10  Gabirol  ^JDTSi>. 


483     — 


niDbo  ^D^pDü  Akeda  lym  ^n-n«. 

nmiü  n^m  Sei.  '01  nT,  Qrra»  m'j«  db*3  [Trip.]. 


nanis  Tn  Sei.  i^in. 

n:'i''hvn  bv  ^i'  Salomo  dv  ^3«. 

f-in  Dl"*  Binjamin  mp«. 

[pT  Drb  Joel  halevi  rtb«  m.] 

I2fp  DiM   USW.    Gabirol    Königskrone   und   y'iT  ""n^a^,   Salomo 

^sbo  nbt:>,  Chatanu  ^d  'n  -pl«;  Mose  b.  Esra  D^t^^inn. 
[nnas  ^t^^Kia  «:fr  Mose  b.  Natan  iroo.]    (S.  463.) 
ainKJ  nro  Jakob  j«n«. 
[D^nm  Tn^  Baruch  i:'?nn  d«.] 
i:d\t  HB"'  Meir  pao  ^:d  n«. 
np^nii'  HD  ne^  Salomo  Aboda. 
n^t33  mijJi  «tan  n«i^  Binjamin  nnnD  nna. 
»T^j?  k'?2  mn^  Jehuda  hm  «jn. 
[n'?ijji  nr  Ephraim  ^h  p«  -ik>«.] 
nn^K'^i  nc^r  Ephraim  «j  rhu. 
nhQ'DD  "«JB?^  [Midr.  Cant.  S6d]  Sei.  D^iy  nn«,  p^^j?  ^oiSu^,  m^«  'j» 

nshi,  ny  ^nDi5>K,  ^siit»"«  m^«  'n.    Binjamin  Sulat  no^pK'n  «3«. 


j«3i  fKD  [Meila  14a]  Mose  b.  Kalonymos,  Tobelem  Hosch.  poü, 

Isaac  Giat  n^n«  pi«n,  Jehosifja  nn^;  Gesang  n:r  p*?.!. 
|«DOi  f«DO  [Erubin  10 &]  Isaac  Giat  Tochecha  i:'d:  no;  -piiy« 

Thorafest  römisch. 
l'?'^«!  ^ND  Salomo  Ahaba  irK>  und  □■'ova  "ti^. 
['jwti'  |3n  ^NDi  Jeh.  b.  Kalon.  hm  nn«.] 
•jb^NT  ^S^K  Sei.  nnr2nü>«. 

"inpi  inoi  Dvn  [Nd  [Berachot  33  a]  Sebadja  fsn. 
■I3p3  inoi  Jehuda  ^no  ft:'\ 

rjö  t^niD  Raschi  «un  und  n'rDn,  Elia  b.  Schemaja  ipQ^i  piN. 
•^^^2  u>nD  ^:ö  Binjamin  mn«. 
^ntJ>nD  ^:o  Ephraim  b.  Jakar  na  p«. 
iD^Di  iDVDi  1D1D3  Chajim  b.  Machir  Nn':«  'n  kj«. 
p'^h^  noiN  b  [Sifre  in«n,  Aboda  2&]  Binjamin  mm«,  Abraham 

b.  Joab  «13N.    [Joseph  Kalai  n2)nt^  ^:n  u.  ^^n«.] 
noiKT  ptt^b  b  Meir  no^onn  mm.     [Binjamin  mit>3K.    Sei.  iit»« 

D^pi«  nD\]       N 

31* 


—     484     — 

üb)^  ^«n  hz  Simeon  d^^^«,  Sei.  D!:>n  K3S,  Akeda  ich  p^«,  [Ger- 

schom  «-fp«  yb».] 
iTi:t  iTiJ  bj  Gerschom  idki  b«. 
[■•iDlf  b^n  Schacharit  no«.] 
^ipi  *f>ip  'jDb  Menachem  npy^f«  dni'?«  bs. 
D^isioi  □"'b'^D  Hoschana  nn«  «:n  [im  Sing.  Kalir  Wochenf.  ms.], 
[n«:  n^3  Mose  b.  Sam.  rpo^  'jn.] 
[nn:T!i'  nb  Sei,  bi^i^'^  nnjD.] 
noDi  noD  Gerschom  «in  nn«,  Simeon  omiyno  p«;  Sei.  ypn^  d«, 

nin  DB«,  bv  i>hn  u.  A. 
nb  nojDn  Hillel  ^:idk. 
nj-^Dirn  ^oiD  Isaac  ■':«"'an\ 
nnDn  «ddi  Chabib  q^d  bnj«. 
imDT  rjD  Isaac  Giat  nono  nifi^ 
niDi  PiD^  Nachmanides  Mostedschab  "•:«  loi«. 
2inD  «^1  3in3  Sei.  'ry  «'jn,  Maj3  nty?,  -[nonn  ^:«. 
nbyo':  3inD  Sei.  «dt  nj?  i^ws.    (S.  464.) 
ne  'jym  nnsn  Simeon  nmn. 
pK^npi  nainDn  Isaac  niwü)  hd':«. 


nbpn  nsni  piti  Ephraim  b.  Jakob  no«,  [vgl.  Habak.  1,  15. 
Sei.  ^3r;  'rnj]. 

nnno  nn'?  [Machschirin  6,  7.  Sifra  yn^o,  j.  Berachot  9.  Nidda 
bbh.  Derech  erez  c.  3.  Midr.  Gant.  36 ft.  Schemot  rabba 
20.    Tanchuma  55«].    Sei.  ppca  pi«,  ^mo  er  mDi«,   mTy\ 

[1^  «ip«]. 
pno  D^JOD^b  [Kama  57«]  Elia  b.  Schemaja  mna  «i«. 
nmnT  'jk'  ]wb  ^^ibnb  Sei.  mjoi«,  ^«  b«iii>\  msK^n  m'jir. 
nan  ptjj':  [j.  Sukka  4,  6]  Jehuda  b.  Kalonymos  p^«;  Meir  b. 

Isaac  nnnn  n«. 


•'no''«o  Kalir  Geschem. 

[i^pDiTt  nvnpn  Gabirol  nyi^.] 

n«öii2  po  Binjamin  iD^n  «J  b«.  ^^ 

«nm  nlio  [Sabbat  150«,  Wajikra  rabba  c.  15]  Gerschom  iT«, 

Easchi  föi«  [und  min]. 
[p:i  D;in  ono  (Chullin  42«)  Salomo  nbmn.] 
[nno  «in  Ephraim  Sul.  pnn«  "jn  m'?«.] 
niDi  niQ  Isaac  Giat  pT  «im. 


■ 


—     485     — 

ri"  ^''P         jgg^^c  ^y^^  [Gerschom  T^s,  Binj.  Sul.  niDiK]  u.  A. 

comn  Pilo  ) 

[ininba  ^nnoa  (s.  Schemot  rabba  6)  Isaac  Giat  nyt:  iio\] 
nionn  nnp  Sei.  y:si  n«,  nnnD  nnn,  nuif  n^jvn. 
mp  f3  mp  Joel  halevi  fnn^  p^iif  'n,  Ephraim  b.  Jakar  no  pK. 
IDDO  nnno  nno  [Ketubot  10&]  Simeon  dd«.  [Ephraim  b.  Jakob 

no«  (ohne  iddo).] 
n^TDi  pio  [daselbst]  Sei.  n^3j?n. 
[pTO  Meir  mon.] 
[pioi  nno  Meir  lon.] 
ino  S.  ^KD. 

iDn  V2b  ntDü  Sei.  unon,  'rsiü^^n  D^^^,  ans  ^j«,  h2  \äQW  u.  A. 

[n-non  nn^o  Mose  tsyo^  ^k.] 

[npioo  nrT'ü'Keduscha  Schacharit.] 

m-i^n  nnby  tidd  Kalonymos  n^ibsD«. 

ni2:o  D^s'jo  Sei.  yotj^n  nn«. 

nnln  njn:  iih  nipn  ^dk^o'?  Ephraim  -|n3V  ^i«. 

ü^jhan  'Dha  "j'ro  Binjamin  .t«,  Elia  b.  Schemaja  pn«  und  "po^«. 

Isaac  b.  Jakar  m^n  nn«.    [Rehitim  ■JK1^\] 
[n^:"nnK  ^i:o  (Sifre  zu  Levit.  26,  42)  Salomo  npiif  miN.] 
•'N^aj':  n^:p-ii  ü':j^}b  nno  Binjamin  b.  Serach  'n  sjn. 
■ij^nlaxo    ijn;a    miDD   [Sota   346]   Simeon  dök,   Amitai  i:iöo«. 

Vgl.  Sei.  rm  '?«. 
[nnno  pnno  d^o  Salomo  Aboda.] 
'"'!?p.  '■'IVP  Binjamin  mpo  i«. 
D^ate  D^t>j?oT  mi:o    [ßereschit   rabba   c.   37  f.  40c,    81    Ende, 

97  Ende,  53  f.  59  c,  Midr.  Cant.  12  c,  Wajikra  rabba  c.  28, 

Kohel.  82c?j  s.  oben  S.  370  ff. 
[D^mts  D^tJ>voi  min  (Sabb.  63?>,  Berach.  32  &)  vgl.  Sei.  fsiK  Ende, 

Meir  IDD  lon.] 
[D^aiD  D^2>yoi  nmiJ>n  (Berachot  17  a,  Taanit  16  a).] 
[mip't  dd':«  n^'vo  Abraham  b.  Joseph  Reschut.] 
VM  ni^^^no  Menachem  np'^^iii  n\"i'7N  '?«.    (S.  465.) 


pn-  i:^':^  fOKJ  Isaac  b.  Natan  wmnn  nriK. 

d':i3?3!:'  jmj  Joel  halevi  ^^'?K  ^«. 

dv;d^  ni:>pi  m^:-)'?  m:  Sei.  yiv.,  yiv^  iJ«nK. 

ipyoi  im:  [Chullin  5,  3]  Gerschom  nn«,  [Baruch  ^mo«]. 

[im:T  npij?  Mose  nu«  ym«.] 


—     486     — 

B>»i  "b  VJyjn  Ges.  nn^oi  n^VJ«;  Jechiel  la^n  ^j»  hat  ^nyjyj  a^tni, 
pnK>m  pt  fn':  Musaf  Neuj.  -[iiv  n^Dti»  (Avign.),  Elia  1^0^«. 
[nriDi  npiif  D^jmjn  (Chagiga  5  a)  Jehuda  Ton  ^ir:«.] 
[Dnn  non  Gerschom  1^^«.] 


nKD3  n«D  Elia  my^n,  Itiel  nbon,  [Mose  b.  Samuel  üyo"'  ^k]. 

130   S.    13«. 

[n'?iv  pJJD  Maarib  n«  ^"h.] 
n'jcn  ITD  s.  oben  S.  367. 
niTn  ^DiD  Sei.  nn«  noN. 
D-'BinD  s.  D^m. 

nrpt^  i:oo  np'rno:  Sei.  dj?  nn^^». 

pp^  ^j'i'jDD   [Midr.   Ps.  129,   Sifra  ^npna]  Salomo  iniJJ  1:10». 
Vgl.  fnn  pTN. 


[■•^Sf^i:  auch  in  p^y  Eomania  f.  214a;  "''r'rnn  ^'jn«,  inir  n"'VQ  f. 

66 &  aus  tJ'ipo  mny^,  Vrf.  Men.  Lonzano.] 
[b:^b:i  (imp.)  Salomo  ^^ikdi  ^^n  ''Jti>.] 
[i'j^fbv  (Tö««  f.  nn  Kalir).] 
[b;:':^«  s.  D1DV  n  "no.] 
T103  "MV  Elia  b.  Schemaja  .T'rn  p«. 
pio  ^:n3  annlj?  Sei.  ny  bNiu>\ 
n^ntr^  nlinynElia  «Dn  «i«. 
pn  bym  n:?.  Binjamin  'jnh  -j^b«. 
pnm  nyn  «im  Mose  ^n'rnn  m^«. 

[pD«D  "j^Tj?  (Ketubot  23«)  Baruch  'n  -j^,  vgl.  dessen  'n  f^':«.] 
n-ilJ  pvn  Binjamin  mm«;  Sei.  ^d  ^nn«,  "p  i3«n«,  d^d^o  -[bo. 
[nwiy  ^'r  101  j  Kl.  nmn.] 
Don:  Wiyn  Salomo  ^0  p«. 
[3Dyo  "inn  py  Menachem  hdd'^«.] 
rr^h^i  f]??vnnb  Simeon  K>Tn«  im«, 
nnm  «'ji  nn^y  Menachem  n^n«,  Sei.  'n  ^«  b«-iij'\    [Kalon.  1« 

^yn  «b  (ohne  «'ri).] 
nn^j?  und  n^jiri:  Jechiel  tr^s:  loi. 
«jDp  pj?  [Sanhedrin  44  &  und  Raschi]  Isaac  ^^v  'n'?«- 
[no^  pp  Jehuda  b.  Kalon.  mn  nn«.] 
[n'jcn  p^v  Sei.  -f:  ^no^H  dik'«.] 
by  s.  bya. 


—     487     — 

noDi  noD  nn«  hv.  Gabirol  m-i  bsi^.  [Berachot  5«  u.  oft  in 
Berescliit  rabba  u.  a.  Abot  6.] 

Dl'jit^n  by)  noKn  bvi  p"in  ^y  Sei.  nn«  no«. 
nnjT5:>  nb^  niibv  Elia  hdjd. 

T 

[nb  nm':??  Schabtai  mn.] 

D^i'jly  t^Si  Q^ni'jj;  [vg:l.  Tana  Eliahu  c.  15]  Salomo  jnyn,  Eph- 
raim noK. 

n^ai'jy^  n^nbl*;  pni  David  b.  Jehuda  D^jn  mtt>. 

f^p^n  n^y^  Isaac  m:sf  nyi\  ' 

«an  D^iyn  Jehuda  halevi  omr. 

"ilon':  D^^iit>o  Dy_  Akedas  nyiDS  und  nyty  ny. 

pTiib  no^an  n':r  Menachem  Jozer  inu>«. 

pnnji  ^'plv  Salomo  Aboda.    [Salomo  -[^tsoiyo  m«.] 

[nnBJnon  n^y  Kalir  ^:shö  tk.] 

[pio':  i^yi  Sei.  ^oibtr  ^jio«.] 

[pn-ij'7  i'jy^  Elieser  'n  "]m«.]    (S.  466.) 

pn:^  TnVpn  Binjamin  Tiston  ^:n. 

pTi;ia  noiy  Binjamin  mp  \nb«,  Jechiel  Dip«. 

inyi  ^y  noy  Sei.  -jipön  pns. 

p^n  NDsp  nioy  Gerschom  "|iDt^N. 

f1^D:n  noy  [Joel]  r\p\  Hillel  ^:io«.  [Elieser  halevi  icn  ^«,  Jehuda 
halevi  iJ>np3  u'nb».] 

fTn^i  .  .  .  loy  [Aboda  26]  Simeon  min. 

ipiB  ^y  nply  Musaf  -nm  no  (Monp.). 

Q^Diay  D^iply  Joseph  b.  Natan  "pK  'jn,  Meir  p^m,  Josua  Ofan 
nn3. 

nnin  ^bpy  [Tanchuma  346  u.  c,  Midr.  Kohelet  1126,  JVIidr. 
Ps.  22,  Midr.  Prov.  9]  Sei.  noK^a^J«,  [vgl.  mira  D^boy,  To- 
sefta  mn:o  Ende]. 

[nnnn  i^oyo  Berachot  17  a.] 

mim  D^pDiyn  Sei.  nrn  i^:iü«. 

«Dija  ploy:  Sei.  po«. 

[mif03  npiDy  Binjamin  Ofan  ^'rib.] 

[ipy  s.  nm:.] 

«n*:  Tnyb  Sei.  yii^n  miy\  [Maarib  1.  Pesach,  Tobelem  nm\ 
Kalir  Hüttenf.  \nn  bi,  Salomo  Jozer  poi«.] 

[-[Jin  ^K^iy  Joseph  b.  Mose  2112  D^^^«.] 


—     488     — 

[nnD3  n«B  Kalonymos  ^JJ^  «^  "JK-] 
nj;*!  injTJS  Simcha  ^«an  n«. 
nj;^»  ^0^  isaac  '^)V  'n''«- 
nlJiD  ni^a  Sei.  mjf  "p':«. 

^JD    S.    ti>31D. 

nlT3pö  D^^D  [Sofe^im  16,  2]  Simeon  .mn. 

■^jn  ni-iü'p  D^s^  Joseph  npriD  pn«, 

[f^m  .  .  .  Salomo  Jiyn.] 

p1  pDD  Rakasclia  ^:ty^in  b«  \n'7«. 

nu>yp  ■'^:«i  nn^pn  -ipDa  Binjamin  nmiD  nna. 

[D^li>p20  DTpsn  (Midr.  Thren.  63  c?,  Wajikra  rabba  186c^)  Isaac 

DTpDn.] 

nynsi  D^pBpQnp  Binjamin  b.  Serach  n-'JiOK. 

nb^im  nniön:   Saadia  bei  Aruch  n:p;    Aboda  nn1U>N,   Meir  b. 

Isaac   n-nn,   .Toseph   Kimchi   bn   i'iü^;  Klage  fK^n  bip   no, 

Isaac  Pismon  ''O''  nms  'jy.    Charisi  c.  24. 
^n^^nn  nncn'?  Klage  ni^'^  ns^«. 
nvT  n-iö  [vgl.  Midr.  Ps.  129,  Lekach  tob  34«]  Salomo  ^n^p  t« 

und  nwitf:  yhi^. 
nmj  ■'nie  Isaac  b.  Natan  i:mn3  nn». 
D''3p  nDnp   [Sanhedrin  97«]  SimeoniDn«,  Meir  mon,  Abraham 

b.  Samuel  ':«i?r^  tj>^s  (nb  .  .  .  ntsnc  ■'D^do). 
['j'jDl  J51D  Menachem  Zion  im  Zion.] 
3ln  i^KJ  vna'?  Klage  mo«  ^d'?. 
^iln  nriö  Sei.  ':-i«  boK»'«. 
^y  =ipiB  Sei.  D^Dn«  D^^n. 
[■j^;?  D^plD  Joel  np\] 
[nKJ  ipnpi  Joseph  npns  pi«.] 
[nn^o'?  .  .  .  Q^^nb  q^^iiq  (Kidduschin  23a   ob.,    Chullin    38  b) 

Ephraim  -piy  ^j«.] 
D^^no  ^l^QD  ti^nan  [Tosefta  Mikwaot  c.  1,  Sifre  in^yna]  Bin- 
jamin nmiD  nni. 
T  tsirla   Hoschana  ^«  •jjyo':  und  oft. 
r^Vpn  ti>DtiJai  Binjamin  nn^n  DVi.    (S.  467.) 
m:  ^nns  Isaac  hd'?«. 
nmK>n  nns  Saadia  ^mo«;  Raschi  Peticha  niK^^fn  \i'7«  'n;   Sei. 

«:  «?:'  «3«  und  po«. 
HDinn '  D^nniD  Peticha  J^  .  .  .'  'n ;  —  mno'?  Salomo  iJroiy\ 


—    489     — 

mn:D  ^n::  Sei.  ^oi  ^k  dm^«. 

inrDSi'  D:fDif  [Kalir  (Jozer  Sachor)  Silluk  hachodesch;  Salomo 
V^^''  "iiK:  i3D:i>  '^.  Binj.  b.  Sam.  N.  2.  Isaac  halevi  Ofan 
tynp  in»],  Meir  in  'j«;  ypn^  d«  Ende;  Sei.  pOK;  Joseph  n«i3S. 


[D^oiy  niD'ro  ^y  ':3p^  Hosch.  in«  ^«  «:«  (Ms.  calabr.).] 

-intyn  moj?  mip  Sei.  '?«n  7^«. 

iiDT  mip"  Baruch  biJ^H. 

-im«D3  s'?!  DipioD  Sei.  i^^nn  p«. 

n"'05i'  nii'  t:>ip^  .Teliuda  mDi«  n'?«. 

[^np  ins  ^np   (Midr.  Ps.)   d^öK  -p«  b«,   pno  ^:d  n«,,  Meir  Jozer 

mm«;  vgl.  Sulat  ^d  nyn«.] 
[i3ip  u.  -|Jip  s.  ^:Qh  S.  488.] 
pp  ^D^  (Menacliem  D^'^bK  ':«.)  [S.  'jd'?  ob.  S.  484.] 
|*^ip  p  YTip  [Pesikta  Selichot]  Kalir  Sachor,  [j.  Jebam.  2,  5]. 
[nn  mip  Kl.  ^noo^n  ^0^.] 
nonp  ^Dio  [Dp  Simcha  "jOK'. 
niio^  pp  Sei.  ^on  *?«  D\n^K. 

^K>N"io  ^3^p  Joseph  Ahaba  ^D^  \n^K,  Joel  halevi  frsT. 
loim   hp   Isaac   bnnon,    Sei.   nn«,   Salomo   ■'DD   nsK,    Baruch 

Sulat  nnK.  [Saadia  Asharot  S.  46.  Kalir  Woch.] 
nmom  m^p  Saad.  ijiddK;  Binjamin  ^nstDn  "'JK,  [Kalir  Wochenf. 

ms.],  Jakob  nynn  '^ynr  'n. 
nmom  □^'jp  Salomo  Jozer  Pesach,  Baruch  pia. 

pp   S.   p'jOD. 

';üt:>  nnp  Sei.  djj:'«. 

nain  pip  Isaac  m:;  ni:i\ 

[n:in:]  mii  ppn  [Kidduschin  66  a]  Simeon  nnn,  Binjamin  Sulat 

no^pi^n  K3«  (.  .  .  iTK^in),  Elieser  'n  itin. 
[nn^cT  pp  Menachem  b.  Machir  'n  nob.] 


n«i2  «'ji  n«n  Baruch  bw  ps,  Isaac  n:fv  nya  nr,  [Sei.  ^ir\  nos], 

Rüben  nyi  'n  (  .  .  .  irsi  .  .  .). 
nn'?i:  D^sn  Perigors  idö. 

miDOT  n'^S"!  Binjamin  Jozer  b'jn«,  Baruch  nsnn  nns. 
p^i  n^sn  Baruch  p33. 
nnyi  n^si  Joel  halevi  pnif  'n. 

nmpo  mji^Ki   [Sanhedrin  97  a,    Sifra  Tipnn].  Gerschom  •poK>«. 
Inam  STpv  ^31  Hillel  ^310«. 


—     490     — 

Tm  D^3-i  Sei,  KDT  IV  ^^^.  [Vgl.  Tn^  S.  483.) 

rrnn  n^rmon  Binjamin  D^b«n». 

[mpnan  nnoi  Baruch  'n  f'?.]    (S.  468.) 

ob^^i  b^:'\  Simeon  dö«. 

nj'-Dit^n  ^^Ji  Isaac  b.  Meir  ^ti^iy  Nib«. 

iiD-iOJ  ran  [Abot  5,  j.  msia,  Tos.  Sanhedrin  7]  Joseph  Hoscliana 

mp  aü>r,  Isaac  Silluk  Neujahr  nn«^  ■j':,  [Schacharit  D^^':K'?  noK]. 
D^oü>p  -lonT  Sei.  mif  jba. 
^BöUnn  ntD^f}  'J^t  '■?^t  [Aboda    24  6]    Binjamin    pK   b«,    Isaac 

Sulat  '''7  HD^«,  Saadia  b.  Nachmeni  Maarib. 
Dnrs  piDi  Isaac  b.  Natan  ijmnn  nn«. 

p^   S.   Dil«. 

["{Jip  p5fi  (Chullin  1  a)  in  riDin  Cochin.] 


^0«  minDT  ^n^2B^j  Ephraim  "[norK. 

ü^pfif2^  ün^2i6  ]2b  ann^p    [vgl.    Bosch    haschana    3    Ende] 

Natan  hdd^«. 
[mi  njiyiü>  (Midr.  Cant.  14«)  Sei.  n:K'iK>.] 
[nnoyoi  nm^'  Isaac  b.  Meir  ^b>j;  m^n.] 
[pin  mi{:>  Raschi  ibn;  vgl.  S.  488.] 
3ln  itDK>  Isaac  Giat  ^:i«n^  und  bjJD  Tn^;  Sei.  T  m^n  u.  A. 
nisii>  3ln  Isaac  nor. 
Dnlp  -[iiDi?  Salomo  or  ^:k. 

1':b^t  ''hp  Eliahu  sutta  c.  15.  Isaac  b.  Jakar  Ti«. 
D.T3K  fn'jK^  Sei.  m::  ■j^':«.  Vgl.  Baruch  b.  Samuel  hdd^«. 
[iDif  n'h^  Sei.  inD:n  Dii>n  «:«.] 
noK>  ^D'r^iy  Binjamin  b.  Chija  nmiD  nna. 
nm^an  c^i^   [Sifra  mo«]  Asharot  Abt.  5,  Kalir  Keroba  8.  Aze- 

ret,  Isaac  Dii:  ni:n\  Menachem  hdd"'«,  Baruch  Kin  ^:k. 
K^llDon  D?:^  Simeon  nDin  n':«,   Salomo  nob^«  'n,  Baschi  d"id  t«, 

Tobia  iTn«. 
übw  NS31  d'ji^  D^i^  Maarib-Zugabe  "jlDiN. 
ijpu'?  FiniK^o  IDK^   [vgl.   j.   Taanit   2,    6,    Midr.   Bs.    17]   Kalir 

Hüttenfest  und  Schekalim,  Sei.  ibn3  'tk  und  ^rhnn  ^^b«  w«. 
D^p  ■jotf'D  Gerschom  mpD  nn«. 
[D^3ö  Diu'a  Salomo  ^0  pN.] 

[m  s^'ina  □•'Didji  m  iJ'ino  □•'Bioii'  (Pesikta  Neujahr)  Sei.  Nn':«  d:o«.] 
nl^ni^i  ptspu^  Sei.  n^  mjn. 
D^3^;i^D  «bi  Dnoin  D"'yp1u^  Samuel  Kohen  ^d«^d,  Simcha  ']a^. 


—     491     — 

nlD^nn  n3li:>  Easchi  fei«. 

nl"'D^D  iMV^  Schefatja,  Simeon  u^mb"'«,  Natan  n^{:>  n^^^K  u.  A, 

[n^p  nyty'ji  Natan  isy  ^dj«.] 

myoT  nv5i>  Joel  halevi  n^K  ^«. 

i'jpr  «^  niyoT  nyc'  Sei.  m::  •p':«. 

D^pm  nysi'"  Mordechai  b.  Schabtai  ^d^o.  [Sei.  ii:3  msiK.] 

n^Dn  nytr>  Abraham  m^yN,  Sei.  k:  KtJ>  sjk. 

mii'p  InrDtJJi  Elieser  halevi  isn  b«. 

inrDK^  mir^n  Binjamin  iD^n  s:  ':«.    (S.  469.) 

3-ipo  po^i  nnn  ':«oty  [Mechilta  r\n\  j.  Sanhedrin  10,  2]  Sei. 
iyot:>«  D30K,  Zahlal  Hymnus  Zeile  43,  Binjamin  mm«  und 
iD^n  »j  'rK,  Amitai  n«T  'jy,  Kalonymos  b.  Jehuda  pipn«, 
Elia  b.  Schemaja  ^p'jn  nn«,  Mose  b.  Esra  ^nsip,  Jehuda 
halevi  [nr:  lyotf  u.]  y«  mr,  [Samuel  Kohen  in  ^notr  ^nor« 
(Ms.  liest:  im'jn  yn^ni  hno^  usw.)],  Samuel  irism  ij?oiy. 
Baruch  [n':i3  mSDn  u.]  jrpn«,  Elieser  halevi  li^i  Mb«.  Einige, 
z.  B.  iroi:'«  d:ö«,  [Elasar  b«-i;i>^  -jni:>«]  und  Kalonymos, 
gebrauchen  pm  statt  nm,  ähnlich  dem  ]ym  npmo  ib«oiy 
nmpD  in  Jalkut  Cant.  f.  177  c  unten.  [Meora  ^si'm  pnK»: 
^mp^  po^m  '7«oK>3  ^jm.] 

D:n  n«:i:)  Kalonymos  mm«,  Sei.  "pnon  .t«. 

K^«  lü'  Gerschom  nn«. 


[«nm  «mn]  MeschuUam  i^:c  n«.] 

DNnlni  DNiln  [Bereschit  rabba  c.  2]  Jechiel  p«tj>  ntrr. 

"•apipa  nnn  Joseph  b.  Natan  Jozer  ny-^a«. 

pnm.  rj'iT'D  ';jlnp  Menachem  ypn^  d«. 

v:^np  iDlnp  Salomo  nm«. 

[mm  s.  0.  S.  485.] 

it^«l  '^kn  [Pesikta  bei  Jalkut  Exod.  §  365  und  105«.  Bamid- 

bar   rabba   210a,  283  c/!]   Gebet  mnob   iDm;   vgl.    Elia  b. 

Schemaja  «ip«.  [Kalir  Schekalim,  s.  o.  S.  395.] 
D'^^n  ^^ri  Joseph  b.  Salomo  Jozer  Chanucka,  Kalonymos  bipn  n«. 
«bip  fon  [Batra  f.  89.  90]  Salomo  rhmn. 
Dn^n^.  mv.^  Sei.  Dvn  i^jio«. 
"iBV  n^:yn  Sei.  n^:3?n. 

[D^irpno  DTpon  (Wajikra  rabba  186  c?.  Midr  Thren.  63  c?).] 
iJK'on  s.  m:üi«. 
nnivt?^  fp^inpn  Sei.  dj?  h»i^\  Isaäc  Reschut  fi«i. 


—     492     — 

■'jpi  Dnns  Binjamin  nn  ddk. 

[möDO  nmtJ^n  (Joma  7,  8)  Simeon  "[OtJ^^i  {:>m«  fm«.] 
rl3  ^^^BJn  Joseph  m«  m«n. 

[n"':mn:i  n!J>no   (Wajikra  rabba   c.  18,   Pesikta  '•dj«,  s.   Jalk. 
53  rt)  Salomo  i:inj  uiQS.l 


Beilage   19.  [S.  127.] 

Wörter  und  Wendungen,  welche  die  poetischen  aus  den 
älteren  Gebeten  aufgenommen  haben. 

pnm  IN  Binjamin  my:  v^'hi^.  [Isaac  D^aiiDn  3K>\] 

iDTn«  nn«  Sei.  -[oons.  [Sei.  ny  nn^K>«.] 

HDi'jonTiN   [j.  Rosch  haschana  4,  6]   Tekiata  n'r^nN;   Maarib 

Versöhnungsfest;  Gesang  m:  )b  •'D. 
■[inb  ninyj  inl«;^'  Binjamin  Ofan  D-'onon.  ' 

■jm3^:nn  n«nn  Sei.  bi^'\u?'2  D\n'?«,  jTm.    (S.  470.) 
nn3ir^  ■j^jd':  p«i:j  Mose  ^jis'jo  n^nbu.  [Kalir  Sachor.] 
n^'^yon  b  'ry.piN  ^7«  Sei  "joonK,  Baruch  pyj  .  .  .  'n. 
[D'K'Von  ^73  fHN  Simeon  Silluk  'n  ""iDn  (auch  Hechal.  c.  24).] 
[■jnn  '^N  usw.  Binjamin  pa^Ni  tin.] 
•i:miyi  i^nyiti^^  '?sn  Samuel  b.  Jehuda  Sulat  ^^'7«. 
•]bo  ^N  Mose  -[üQ  n'7«ti>s. 

psj  1^0  hii  Menachem  Jozer  Nachmu.  [Schacharit  loall.] 
fo«:T  n^n^  "[^o  ^s  Sei.  myis. 
ü'rlyn  i'jo  irn':«  Natan  Hochzeit-Jozer. 
•ira  ^^«  usw.  Sei.  -[ooll«.  [Silluk  a^  pi«.] 
[pj^Ko  nn«  usw.  Silluk  Simeon  'n  nnn.] 
n'iiyn  nNni  io«ti'  Meir  n.T  y':« 
HMONi  noN  Tobia  .Tn«. 


[wo^pi  W'^nnif  im  Abitur  im  Nischmat  ioy  ^K'iB>\] 

n;  'jv  ijnnDan  [Selicha-Ritual]  Binjamin  nai  t:»!:». 

["111301  -jni  Sei.  Dti>  loons.] 

bD  "'sn  111301  in3  Mose  D"'3bo  i'td. 

[m33b  13K13!:>  Simeon  ^jin  jna.] 

[nnh^in-i  n3i3  usw.  (ii3t:>  ^o)  Joseph  Maarib  ^im«.] 


u'ipnni  ^ijnn  Simeon  mpo. 

■j':  noK>jni  i^ye  P]-iJn  Ephraim  -[nor«. 


—     493     — 

btsa  r\wp  nm;)  Sei.  irnpJK. 
■]^on"i  toi  Jelmda  no*;  Di\ 
"j^nno   "jv   -[^om   i^ir   [Berachot    7  a]   Sei.   ann  ^:j<,   Tobelem 

-101«  pK. 

D^a'^'^nb  Dnon  ':olj  Isaac  Giat  ^n':  dp. 

D^a'^n':  nnlisi  lon  'jIoj  Elia  b.  Schemaja  pn«. 

nüits  WT^n  bolj  Sei.  iT  nl^nri  (African.). 

ü^'2^'^nh  maits  ^oij  Binjamin  tJ>K"i  nau^,  Jakob  Dip  ^^^«;  Sebadja 

■]^b«.    Vgl.  bxniy^a  n^■I'7N. 
niilJD  'joUn  Binjamin  ''^  .t^In. 


[noK  pn   Menacheni  pyo  p^:;.] 
yrhi  iJpBT  D^KhDi  n^'jiD  Sei.  nnn  ^:«. 
nnin  niiii>n  i"n  Sei.  n-uin. 


Dnpo  ly;'?  nnmntJ-*  Sei.  n::»!!  «:«. 

p^i  \T  Joseph  oyi:  ^T. 

■pjo^D  py-i  ^n^  Tobia  n\nN,  Isaac  Klage  am  i^DiN. 

nntt>ön  b^inon  [Jozer  römisch]  Mose  d^d^ü  i^o. 

lo'?  niDT  Elia  'n  oy. 

n^^n':  i:idt  Petichas  nr^i^  .  .  .  'n  und  «"lu  .  .  .  'n,  Sei.  n3«n. 


[DiK^a  pin  (Beschneidungs-Benediktion)  Keroba  Schach. 

[D^pi  ^n  Samuel  □m':«  d:o«.]   '(S.  471.) 

^a'jn  s.  tsiyo.  ■ 

[n^ji^n  non  vmn  (Gebet  nvö^s  ny  hm)  Jehuda  Ofan  in\] 

D^^n  "[inn  Salomo  i:^Jiy  dn. 

[Di:?]  nna  amn  Jose  b.  Jose  Aboda  [Buchst,  'ß]. 

nnn  ^oinna  Isaac  Lied  isti»^  in\ 


D^nac'üi  D^iiQ  Ephraim  onnyn  m^«. 
[D^inn5i>oi  Dmo  s.  D^yii3.] 
'jpD  'jD  VTi  Kalir  Sachor. 

[i:yb  nynn  (at^r  -po  b«  und  d^s«  "]n«  ':«)  Sebadja  pi«.] 
ilü::>  onn^o   [vgl.    Midr.    Cant.    ISd]   Sei.  i^on  w  .tn,  [djd«] 

n^"^':K,  «ips  [dm*?«],  ypn^  d«,  Hoschana  n«  3«  fj?o^,  [Rehuta 

f«:;  -ny.] 
;.mn^o  10!:>  Sei.  arn  ■[^:ios. 
[[onn^o  loi:'  Schacharit  tidn.] 


—     494     — 

[ioi:>  Qnn^Di  Mose  btr  ^no.] 

[nnn«3  ^nn^^  Mose  b.  Sam.  toyo^  ^k.] 

[d^ovo  mn^o  Silluk  Jozer  pD3  hm.] 

nDii^ö  -[ro^  Peticha  aK>v  .  .  .  'n,  Salomo  Dros:>\ 

n"'K>Ni2  ii:r  Meir  ^:ö  n». 

nniKon  iifv  Ephraim  noit:?  'n. 

mnv^  "|ms  n«T3  Elia  d^05J>«  ':aK,  Sei.  ':«i5i>^3  dm^k. 


W2y  s.  p. 

n'rn:  m::3  m:»  'j  [ijjv;  vgl.  Nehemia  9,  37]  Sei  -pS«  uwriK, 

[i:non]. 
-["»Dm  'jy  ^D  usw.  Samuel  uob'«  i:n3«. 
onna  d^d  (Kalir)  Jozer  Para. 
2im  lan  nb  usw.  ct^n  «2«,  Daniel  "piiy-n. 
■jDp  n«  -j^om  11:^33^  p  Akedas  my  ran«  und  10b  fn^».  Levi  dv 

Ti':  und  Jehuda  b.  Kalonymos  "»nnis  [ohne  p]. 
-[':  nr;nti^n^  mr  Tp  Isaac  b.  Meir  ^K>iy  Nn'?«. 
cmoi  D^inntfoi  n^yniD  Kalir  Jozer  Hüttenfest. 
[nmo  usw.  -j^Jöb  riDDiy«  Schachr.  röm.] 
[omoi  n^yniD  Joseph  r\:;2  vin\] 
-IQD3  3inD  Sei.  nasn. 
-IDD3  D^^n':  mriDn  Zadok  b«  n^n^. 
D^'^n'?  aariDT  Chabib  yv^h  'n  wk. 


^no  s.  rhu. 

nb''non  s.  nn'^^D 

irnmn  nisK^  «:  pno  Sei.  ni5i:>p«. 

■jna':  nn«  ■]i'7on  Joseph  b.  Amitai  Sulat. 

losi^on  -[bon  Sei.  uiiy  dk. 

[mn2::>ra  bnji  'rbino  ■j'jo  (nnni:'^  Avign.)  Mose  b.  Sam.  'n  b».] 

«^^  1^5:^  niDbon  Salomo  31D  imc^  Neujahr. 

[ipyn  pm  mD^oi  Isaac  ipn.] 

^Qi  loiyo  Isaac  b.  Mose  ^^':«,  Mose  b.  Samuel  Dyo^  b«.  [Joseph 

iJi'jn  öiyo  Isaac  b.  Mose  m^n. 

oabn  Diyo  Sei.  ^nbnn  m'ts  nns;  Abraham  b.  Isaac  T2K  ^s. 
^on  ^n'jn.  üiyo  Keduscha  ^np  nn«,  Binjamin  K'Ot:>  d-ik3.  (S.  472.) 
''nbm  ^OT  isiyo  Joseph  div'o  n-i*;\   Elia  d^ou>n  ^k,    Baruch  ba. 
nbm  Dl  ^vob  Sei.  0^5^^«  iddk. 


—     495     — 

ü^ihm  D^OT  D^DVOD  Gerschora  -psi:?«;  fast  so  Binjamin  h«  nn«, 

[Ephraim  no«]. 
ejjD:n  ^on  ^a'jn  Mordechai  n«iyo. 
isvonj  .  .  .  ^n'jn  Binjamin  '?«  B>npo3. 
-»aSm  ^01  ij?TO  Sei.  i^^ip  n«?. 
nmo^  ^hi  pnoi  [Berachot  17  a]  Salomo  nm':  2». 


niTDna  jnjno  Binjamin  Sn'rnns,  Meir  mon;  Carcassone  pn  "•riDip. 

b'D  iVTi  n^D^  Gerschom  yh». 

[Q'^V^ish  T  pi:  Schacharit  in«  loon.] 

[m':  m  miy-i  D^jm:i  Aaron  K.  Kar.  1,  184.] 

[^n  b  notr:  Mose  Ges.  nna^  nnuo.] 


D^aiy  anvoi  d^idid  moo  Jehuda  halevi  D^jnn  IVT. 

n^^noi  nn^'jD  Sei.  niy  n:oK  ^ij>:n,  Ephraim  inor«  u.  A. 

nn^'jDm  n'r^non  Sei.  nnn  ^jk,  Binjamin  mD3  ora. 

i:b  ICD  w':  'rno  i:b  n'?D  Amitai  i:idok. 

iras  wb  bnö  Elia  db«. 

[d"'':bi:  101D  Sei.  nuny  no«.] 

o^^n  iBDa  Mose  noK  r.T,  Mordechai  b.  Schabtai  ^^ha. 

[Y''\i^n  \D  pn  n^t^Do  i^ayn  Binjamin  Jozer  f]D«.] 

"i^mb  mnv  [pni]  Isaac  «n  dv  \n. 

no^sa  Dnoiy  Isaac  ^«  nn\ 

2bn  ■'povoD  Gerschom  ■[iBiJ'K. 

nnyo  s.  noo 

[^:r^  p':  -i:  niDny  Salomo  b  dbik?  (Gebet  loran  und  Tefilla  Neuj).] 

[n'^m-^i  ntyyo  (Frühgebet)  Tal  d^jidk.] 


mtsy  m«Bn  Salomo  Aboda  Abteilung  22. 

[noB^jn  b  ^B3  (pi«  bii)  Ofan  'js  vs:>ri.] 

nnW'jtjj  T  ^3B0  Ephraim  d^bdv  d«. 

onn::  bo  vißJn  [mn  ^«n  Purim]  Sei.  Ssnti»^  irn«. 

•]^ol'75:>  nsD  S^^nBi  Binjamin  i:>«  ^mpa. 

-in-nn*:  1:3^  nnsn  Samuel  ^'j«  DNn'?«. 


D^nno  irDi:;  Sei.  npnD  pn«,  «ip^  ^0  p«,  ^nK>n  m^,  b«ity^  "i^ti^N, 


496 


[nnoi«!  mo  m  j^b^pö-i  (vgl.  fvi:':  «ai)  Mose  D^onir.] 
irme  |^2p  [Musaf-Tefilla  Neujahr,   röm.]  Sei.  oma«  ^^'?N  dk>3, 
Tobelem  nn-'S,  Mordechai  "'S  '•':  «;  ''IK.  Vgl.  Salomo  m  ir:iy  n«. 
[j:d'7  pipD  Sei.  i3D:n  üu^n  «3».] 
[irnmm  iritD!:^  np  Gerschom  d:o«.]    (S.  473.) 


d'jijj  pm  Elasar  Nin  nn«. 

m^nb  nziQn  Gerschom  yha. 

ih:h:in^  l^om  Pismon  12V  'J'P  n:n  (Ms.  Fez.),  Kalonymos  ■[^:iok. 

rom  bj^r  Sei.  ypn"*  d«. 

D^'^öbi  n^ib  usw.  Sei.  ans  ^:s. 

mtyjinon  nrr;"nö  yn  Binjamin  njo«. 

nbsnm  ':Kiii>^  lüva  n::i  Binjamin  b.  Abraham  -p-ij?s  npa. 

[DJip  p:f"i  (Mond-Benediktion;  Sanhedrin  42a)  im  D-'omn  ik; 
im  pn«  bs  (DHilp),  ebenso  Akeda  lyin  ^nm«  (Frühgebet), 
Aboda  d.  Babli  21;  Dnjip  ohne  ^  bei  nsiD  ^ni5y.] 

[D:ip  Kommentar  zu  inK>  ^Jii';  t^wn  byi  28 d;  (ma^n  riDia  un- 
vollst, in  roip^^  Exod.,  n"iN  11,  1;  :iM:on  §  44  nb:Q,  Mor- 
dechai); ri2D  Geb.  27;  Ascheri,  Eoman.  47«,  npi  229,  'jk'O 
^:ionpn  108«,  n"K  "iiq  426,  Mose  b.  Esra  n^^mn,  Schabtai 
IV  pitJ',  Gabirol  ^^^  '':iti'^,  Lekach  tob*  4  a,  89  6^,  Eldad 
Bl.  1,  Sei.  yiiv  b«;  in  pniy  ^':^N,  H  17  Wochenf.,  Jozer 
ni5i>i^5:>  in«,  H  61  f.  Aid,  Meir  Jozer  niiois,  Sul.  "ja  ni^k 
pin«,  Abraham  in  Toch.  mnnn  ^^^N  b«,  Simeon  Dti>  nn^».] 

[DJipb  in  V':pn  S.  5:] 

[mip  nuD  in  «"id  25;  i:fi«n  n^n  57  ä.] 

[DJip  ns  Tanch.  26??.] 

[DiT:ip  bei  Abudraham  ed.  Ven.  80  c;  m'rnj  niD^n  (niDia);  p"OD 
150;  niDin  59  6  Ms.  bei  p:  n^3;  röm.  Machsor  ed.  1540 
(nicht  so  im  Kommentar);  '^ib  mi:  1,  3,  28;  Maimon. 
niDia  10,  16;  Alfasi  niDia  4.  Vnntr  46;  «""jn  31;  Amram 
Ms.;  mno  ed.  1519  f.  120;  mms  69 d;  fehlt  gänzlich  in 
Sofrim  c.  20  ed.] 

[Dn^:ip':  Binjamin  in«.] 

[D.TJlp  pvn  Ungen.  Komment.  KiTy  4,  19.] 

[mpon  pyi  n^v  Tosefta  niTi:  4,  vgl.  mDia  356.] 

[iNin  fi^i  nii'ij;  Tanchuma  mifn  Anf.  cf.  S"1D  c.  29.] 

[n«in  pifi  mti>j?':  Bamidbar  rabba  12  f.  248  c.  «"iQ  c.  51.] 

[DNnn  p::n  mir^yV  Midr.  Cant.  22  c.] 


■ 


—     497     — 

[DK1U  pm  Königskrone.] 

[Kiun  p2:ia  Josippon  738.] 

[l«-in  \i:£-h  in  nrti>VD  72&.] 

[■«N-in  "'Jö,  rn  96,  fehlt  j.  'mnD  12,  3  und  in  Parallelstellen.] 

[DD«nn  ■'Od':    [  (snc  12,  13,  21,  29,  47).] 
[f«-in  ■'iß'? 


■jnrDty  2!:'n  [vgl.   Jehi   razon   für   Montag   und  Donnerstag] 
Sei.  ü^n  «:«. 

Tjrn  iTV^  inrDsy  Jehuda  p]jm  m«. 

mnyn  a:i>m  Ephraim  noity  'n. 

□'>':ti>n"''7  miiv  n^'m  Salomo  b.  Jakob  "pün  mpN. 

i:iDD  '73?  -jii'npD  2:i>n  Simcha  -[O^. 

D^nyoi  D^D^DiJ'O  Mordechai  ^D  ^b  W  ^i«,  Abraham  ir:ip  CN.  [Sei. 

-iw  mniN.] 
niynp  ^wb^a  Salomo  b"^  ^mpu?. 
"joiy  s.  D^n^D. 

[tpni  a"iy  10t:'  (Keduscha)  Joseph  .TU':  i^r.] 
D^':ii'n^3  nsnn  n:iy^  Jehuda  t:>DSo  ■jnn\ 

nn^jjn  n«si>   Salomo   nm«,    Simeon    lym'?^«.    Tobelem    noK   ps, 

Isaac  Dnp  ni:'?  u.  A. 
ip'rn  n:non  .  .  .  noü>^  Joseph  ''n'jDn  ^m::>\ 

pnDD  pTün  usw.  Refrain  in  n^itr  D^sor. 

):r\'\inb  b)i:  iSiWi.'^pn  Thema  zum  Mostedschab  «n:i  ors  ^K. 

npnyi  nbs>n  niwn  Sei.  mcirn  m':u'. 


Beilage  20.  [S.  142.] 

Die  schwankende  Überlieferung,  welche  die  Zehnzahl 
der  Märtyrer  vollständig  zu  machen  bemüht  war,  gibt 
folgende  Namen: 

Chan  an  ja  (ISDIK),  Chananja  der  Segan  der  Priester 
(Fastentabelle  und  Juchasin  57 a),  Chananja  b.  Chachinai 
(Midrasch,  Hechalot  u.  9  Selichas),  Elasar  moin  (Midr.  Thren. 
71«),  (S.  474.)  Elasar  b.  Dama  Hechalot,  Saadia,  niDiN  nb» 

Zum,  Sijnagogale  Poesie.  "J 


—     498     — 

in  Ms.  cal.  und  romanischem  Machsor,  Bechai  ypc,  das  Buch 
Tnnn  und  drei  der  jüngeren  Selichadichter:  aber  im  Wider- 
spruch mit  j.  Aboda  2,  2),  Jehuda  b.  Dama  (Midrasch 
und  4  Selichas,  und  zwar  ny^3N  in  röm.  Machsor  vom  Jahr 
1426),  Jehuda  b,  Tema  (niDiN  nb«  im  erwähnten  Machsor, 
Ziuni,  Juchasin  40 &,  60a),  Jehuda  hanachtom  (Midr. 
Thren.,  Midr.  Pss.,  Tobia  zum  Hohen  Liede,  [Ezovi  in  iidtk 
ms.]  ^D  in«,  Eecanate  2]i?^)  f.  68c,  Mose  Eiete  77«),  Jehuda 
Oems),  Jose  (Midr.  Pss.  und  Tosaf.  Moed  katan  25&), 
Simai  (Juchasin  36«,  vgl.  Abraham  halevi  35«  und  Tosaf. 
Pesachim  104«,  wo  er  ein  Heiliger  heißt),  Simeon  b.  Asai 
(Midr.  Thren.,  Midr.  Pss.,  Tobia,  ["llN];  vgl.  Jalkut  Cant. 
175c^:  nnm  ^«tj?  p  .  .  .  «ypy  n),  Tarfon  iMidr.  Thren., 
Tobia,  [iniK],  Eecanate,  Mose  Eiete).  Im  Midr.  Pss.  wird  auch 
Bar  Kapara  [«"'Sip  fi  bei  Jalkut]  mit  in  das  Geschick 
Jehuda  hanachtoms  hineingezogen.  Basnage  (t.  7  p.  367) 
und  Munter  (S.  82)  haben  entweder  aus  j^iüiy  p  oder  aus 
der  Stelle  bei  Abraham  halevi  (ko:t  p  «ipji)  Ben  Soma  ge- 
macht. Was  den  Fürsten  Simeon  b.  Gamaliel  I.  betrifft,  so 
wird  derselbe  in  Seder  Tanaim  und  im  Buche  mn^D,  des- 
gleichen in  David  Nasis  Bannbriefe  (Orient  1845  LB.  47 
S.  740)  gänzlich  übergangen,  statt  seiner  im  Midr.  Thren. 
und  Jalkut  f.  167  c  [auch  Amrams  Siddur  ms.  f.  445] 
Gamaliel,  und  in  Sifra  bei  Jalkut  Levit.  1525  Simeon  b. 
Gamla  genannt.  Was  die  Pesikta  (s.  oben  S.  141)  über  die 
Verkauf ung  Josephs  sagt,  ist  aus  dem  palästinischen  Tal- 
mud)  Schekalim  2,  4)  genommen,  und  findet  sich  auch 
Bereschit  rabba  c.  84  (Jalkut  Gen.  §  142,  Exod.  lOöd). 


Beilage  21.  [S.  147.] 

Einige  selten  vorkommende  Bezeichnungen  abgerechnet, 
sind  es  vornehmlich  Achtariel  und  Adiriron,  denen  man 
in  dem  altern  Piut  als  Gottesnamen  begegnet. 

'jxnnDS  Berachot  7 «,  angeblich  von  R:  Ismael  b.  Elischa 
erblickt,  ist  nicht  das  höchste  Wiesen  selbst,  sondern  eine 
Lichtgestalt,  die  der  Geist — nicht  das  sinnliche  Auge  — (S.  475.) 
der  Erleuchteten  schauet.  So  Saadia  (Dip  myhn  S.  69  ff.), 
Mssim  (aus  onno  n'rjo  ms.),  Chananel  (bei  ?"3«T  124),  Parchon 


—     499     — 

(Lex.  V.  u?;)}).  Nach  dem  Buche  njion  (18  0^,  54  a)  ein  Gottes- 
name, die  in  den  ersten  elf  Buchstaben  des  Alphabetes 
enthalteneu  Kräfte  darstellend,  die  höheren  Wesen  belebend. 
Der  Name  wurde  mit  noch  andern  sechs  über  der  Mesusa 
geschrieben  (Hadassi  c.  242).— Vgl.  Sei.  tt>?:'«  D^otrn,  Gabirol 
(Silluk  bs  'n,  auch  bei  ibn  Schoaib  60b:  'K  Nlp:n  .T  DifDnpin), 
Binjamin  b.  Samuel  (Reschut  und  Ofan  Wochenfest),  Ung. 
in  Moses  Tod,  [Joseph  (Abitur),  ntoo'?  ^«iti»^  ('N  iT),  Tobelem 
Dekalog  ('S  iT)  Mose  b.  Isaac  ^sd^o,  Ofan  m^no.],  die  Ofan 
Binjamins  (^bi*:!),  Josephs  (D^'r«!«)  und  Esras  (nij;),  Mose  ^nö 
^Dir,  Tobia  Sei.  .Tn«,  (akrostichisch)  Sei.  h'ii:in  'n  wn;  Sei. 
*]Oon«;  Mose  D\n^N  -[na  und  n'jiyn;  kommt  auch  in  einer 
alten  Bannformel  [Buxt.  Lex.  rabb.  p.  828  vgl.  n  ^D  139.] 
vor.  Ist  [nach  anderen  (Chananel  bei  T"«,  tt>"p  §  8  vgl.] 
Eubeni  38  c,  71c)  ein  Engelname. 

pTTiN  wird  in  Merkaba  (Ziuni  40  c,  ■''jino:  Ende  «n) 
oder  Hechalot  (s.  Ziuni  48  c?),  den  kleinen  Hechalot,  dem 
Buche  Rasiel  (42«,  45  a\  Sohar  (Col.  280  "»n«  '«)  und  der 
erwähnten  Bannformel  genannt;  nach  dem  Buche  njion  (18  a, 
34«,  49 &,  54Ä)  ein  dem  Achtariel  untergeordneter  Gottes- 
name; er  belebt  die  Seelen,  die  Himmelskugeln  und  die 
Kräfte  der  zweiten  Hälfte  des  Alphabetes.  In  den  c^iipri 
(119Ä,  134«),  so  wie  in  den  Schriften  von  Mose  b.  Salomo 
aus  Burgos  und  Isaac  Kohen  b.  Jakob  sind  ähnliche  elf 
Namen,  auf  pT'—  ausgehend,  gebildet,  verschiedene  Geister 
und  Engel  bezeichnend.  —  Vgl.  Sei.  trti^K  D^'Oir'n,  Zahlals 
Hymnus  Zeile  90,  die  Ofan  ^rair  (Simeon),  'sp^  (Binjamin) 
und  my  (Esra);  [nv^  piN  Neuj.  ms.],  Tobia  iTn«  (s.  oben 
S.  194),  Isaac  2^n  iT;  akrostichisch  gezeichnet  in  wnb» 
^K"iK>^3.  [Meir  Chanucka-Jozer  n'j^N.  Pism.  pwb  pn«  Neuj.  ms.]. 

my,  das  Kalir  Mincha  schon  zu  kennen  scheint,  kommt 
nebst  ö'^s  [einer  der  70  Namen  (Bodl.  255,)  aus  'n^i  ]n^2 
<Jes.  26,  4)  gebildet,  daher  M2^  'iT  D^a  in  den  kleinen  He- 
chalot], n:mn«  [in  ms.  njiJ-i3N,  vgl.  pm«  bei  Hirz  Treves 
zu  mnKn]  und  mn^ia  im  Ofan  my  von  Esra  vor.  [Ebendaselbst 
(ras.)  DiK^m«.] 

Von  den  D^ii>iiBon  moti>   (s.  oben    146  Anm.  h)  handeln 
auch  Akibas  Buchstaben  i  und  t. 
[pnnrra  (auch  in  Kalon.  Ofan  K>np)  Sei.  p^ny  p^m.] 

32* 


i_ 


—     500     — 

[SDij-ipn  Sei.  p^ny  p^n.] 
[bKnm  s.  S.  501.] 

[ir^fyts  in  iTn«  ms.  Tobias  mbyrt  c.  2;  hieraus  t^ß^y  p  in  dem 
angeblichen  ms.  v.  hm)V  p*]Dr  (s.  ^QiDn  2  S.  179).] 

fmp  }  ^^1-  )'^^^  P^^^l    (^'  ^^^-^ 


Beilage  22.  [S.  149.] 
Nächst  den  biblischen  Engelnamen  Michael  und  Gabriel 
kommen  noch  über  fünfzig  solche  meist  auf  ^«-  ausgehende 
Namen  in  den  Gebetstücken  vor,  und  zwar  in  2  Prosa- 
Gebeten,  8  Piutim,  dem  S.  149  und  300  erwähnten  Hymnus 
■]ODn«,  der  allein  15  in  sonstigen  Poesien  nicht  vorkom- 
mende Namen  enthält,  ferner  in  12  Selichas  und  33  Ofan. 
In  den  Ofan  dienen  sie  als  Kolorit;  im  Hymnus  sind  sie  die 
alphabetische  Ausführung  der  dem  "'D"'JDö  zu  Grunde  liegenden 
Skizze;  in  den  piutischen  Sachen  stehen  sie  im  Dienste 
der  Hagada,  oder  ergänzen,  wie  in  Zahlais  Lobgedicht,  die 
einzelnen  Schilderungen. 

^Nm«,  Esras  Lehrer,  einer  der  vier  Engelfürsten  (Elieser 
Baraita  c.  4,  Bamidbar  rabba  c.  2,  Nachtgebet),  bei 
späteren  (s.  D^Jipn  126«)  eins  mit  Easiel.  [['m«  c.  12]  — 
Binjamin  Ofan  'h)b2;  Sei.  ^^ii  n^üiyn;  Zahlais  Hymnus  Zeile 
88:  nnnn  non  ii^'S  bsnui  ^N:y  ':noidt  bsrnsD.  Mose  Ofan 
py:  bs':,  Jakob  Ofan  b'N  mp\  Abigedor  nntsntys;  Schalom 
Mikamocha  für  Schekalim.  [Isaac  b.  Jehuda  Ofan  piT, 
Mose  b.  Isaac  'jnd^o.] 

pOtSN  S.   ppDD. 

^«"«nDK  Debarim  rabba  302«  [Chronik  Moses  22&];  Gedicht 
iyi:s  HD  D«  auf  Moses  Tod:  '73?  m)öi2n  ity  ^N^nD«^  mi:  ^b^  nt 
mnDNn  [s.  p^o  j\^  S.  59]. 

S  \  Of.  nna] 

^«^Dli  Sei.  lüonK;  der  Vorsteher  des  Jupiter  (Rasiel  175), 
s.  Sohar  NTl  f.  71&. 

L  1  Ofan  mr  Jehudas  vgl.  n  bo  139.] 

[7N^pn3  I  '  ^  ^ 

^«n33  in  mehreren  Ofan,  dem  Tode  Moses,  Sei.  nm  no«, 
■jüonN  und  sonst. 


—     501     — 

iwb:,  die  Gründe  des  Schöpfers  (große  Pesikta  20)  oder 
des  Gesetzes  (noDn  pyo)  lehrend,  hat  Mose  unterwiesen, 
heißt  bisweilen  auch  Rasiel,  und  ist  bei  späteren  (n:ion  33^) 
zu  einem  Gottesnamen  emporgestiegen.  —  Binjamin  b. 
Serach  'n  n:k;  [Sei.  p^nj?  ,Tm]  Amitai  in  Ofan  n^y  b»  und 
D^^KiN,  [Baruch  Ofan  nnn]. 

[':«>Ji  Tobia  N.  T.  (Ap.  Judae.  14.  15.  9.)  eb.  12,  21?  «ncmn.] 

^K^:-nn,  in  Talmud  und  der  großen  Pesikta;  den  Ofan  ^rair 
(Simeon),  ^bib  (Binjamin),  istt>  (Isaak  b.  Mose),  pp  '?Kb 
(Mose)  und  omnJ  tv  ^N  (Amitai);  Zahlals  Hymnus  Zeile  89; 
Sei.  "[oon«,  [Mose  b.  Isaac  ^«d^o]. 

[pon  Baruch  Of.  n^:n.] 

bo:JT  im  Midrasch  vom  Tode  Moses,  daher  im  palästinischen 
Targum  (Deut.  Ende)  und  im  poetischen  Tode  Moses, 
welcher  n^psb  pS  anfängt,  [auch  in  der  Pesach-Keroba 
niTn  nTJN,  Targum  Jerusch.  Exod.  2.]     (S.  477.) 

[bxnnT  Abitur  ntoö^  bKiu>\  Amitai  Ofan  \n^N  nn«.  Elieser  nns.] 

^k^d:  [Sei.  p^ny  p^m  und]  loons;  s.  Rasiel  43-5,  Sohara.  a.  0. 

^«nnn  Sei.  loons;  Vorsteher  der  Venus  (Easiel  55,  17-5, 
34b),  [Hechal.  c.  30,  Ofan  nnn,  nm:o  nna  37«]- 

['7«nDöiD  in  Sei.  p-ri*;  p^m.] 

^«iiT  Zahlal  Zeile  88,  Sei.  •]OonK;  s.  Rasiel  42a,  m'?^::«  S.  3. 

»TD^ö^  der  Fürst  der  Weisheit,  in  den  Ofan  von  Binjamin 
b.  Samuel  (im':;!),  Amitai  (^aJti'N)  und  Leonte  {vh  nnD). 
Vgl.  Easiel  425.  [Sei.  p^ny  p^m.  Sulat  nbn  niy«  (Targum 
Jer.  Deut.  345).] 

bKiti>\  bald  ein  Engel  (Elieser-Baraita  37,  Rasiel  415),  bald 
ein  Throngeist  (.Tn),  s.  Hechalot  bei  Schemtob  (^otri  "n«Q 
51a),  Midr.  Konen  Ende,  npi  §  320,  Aaron  de  Lünel  ^y 
§  18,  Mose  Riete  f.  1105.—  Kalir  im  Silluk  des  Neujahr- 
festes scheint  die  göttliche  Krone  so  zu  nennen,  wird 
auch  in  [den  Hochzeits-Ofan  von  Isaac  halevi,  Elieser  b. 
Natan,  Elasar  Kalon.,  auch  im  Borchu  Elasars  hakohen 
und]  Mose  b.  Samuel  Ofan  ^iba  und  Selicha  n^u^pii  genannt. 

plttiso  [niDüo,  der  Wegweiser],  der  aus  Henocli  b.  Jered 
gewordene  Himmelsgeist,  bisweilen  nyjn  genannt  (Bamid- 
bar  rabba  12  f.  249c),  der  Freund  R.  Ismaels  b.  Elischa, 
mit  70  Namen  versehen,  die  Erdenwesen  belebend  (n:iün 
545);     eine    der    bedeutendsten    mytologischen    Figuren, 


—     502     — 

daher  in  siebzehn  Ofan  genannt  von  [Ung.  Tin  '':d  i«  Baruch 
(nnn),]  Simeon  {^2^2^\  Binjamin  (D'^onoa  ["'Siiya]  und  'jya'?), 
Binjarain  b.  Samuel  (imbya),  Isaac  (i«iy),  Amitai  Oi:iyK 
[u.  nn«])  und  Mose  (pp  hi6);  ferner  bei  Zahlal  Zeile  90 
(QnD:f  in^  pii  pi^  -p  pi  bipa  pinnsT  piutsoi),  [Mose  b.  Isaac 
'jKD^o]  Elia  nn^m,  Ephraim  min  ^^nn,  Chatanu  'n  u^  n«  (Trip.). 

bKD''0,  Israels  Schutzengel,  der  Vorsteher  des  Saturn. 

'tk'^d'jo  In  Isaac  b.  Moses  Ofan  DDnn':  ixk'  werden  die  Him- 
melsgeister aufgefordert  zu  flehen  bü  ^:ihab,  wo  der  Aus- 
druck, auch  wenn  beide  Worte  nur  eines  bilden  sollen, 
Gott  bezeichnet.  Jedoch  in  Sei.  loon«  steht:  "w^n  'jk^d'to; 
vgl.  Easiel  61)  21  jb,  24«,  Soliar  a.  a.  0.  und  das.  den 
ersten  Tempel. 

^«''jo  im  Nachtgebet  ms.,  genannt  in  Rasiel  345,  41«.  Im 
spanischen  Siddur  ed.  1519  und  1524  f.  475:  ':«ioj. 

[^N^nnco  Ofan  mna.] 

^«m:,  bisweilen  mit  Uriel  abwechselnd,  findet  sich  [bei 
Abitur  bsiK»^],  im  Chatanu  'n  U)i^  n«  in  Gabirol  Ofan  n^jwiy, 
[Jehuda  Ofan  w^y  und  ip^]. 

'JSIOJ  s.  bs^io. 

]mü  s.  ppDD. 

bsoD,  der  Israel  feindselige  Fürst  von  Edom,  oft  mit  Satan 
und  dem  Todesengel  identisch  gedacht,  Vorsteher  des 
Planeten  Mars  (Rasiel  175),  kommt  fast  nur  in  hagadi- 
schen  Poesien  vor,  z.  B.  in  der  Akeda  sin  Dil«  mach 
Bereschit  rabba  56,  Elieser-Baraita  32,  große  Pesikta  40), 
[Hiob  28,  7.  Dio*;  21  no  (Coli.  1951);  jüngere  Hagada: 
Monats-  und  Engelnamen  aus  ^ni  (n"i  '^^y  1,  2)],  (S.  478.) 
bei  Binjamin  b.  Samuel  Reschut  Wochenfest  und  dem 
Ungenannten  im  Tode  Moses  —  beides  nach  dem  be- 
kannten Mid rasch  vom  Ableben  Moses.  Außerdem  ist  er 
genannt  in  Schaloms  nTJ  ip  zum  Neujahrfest  und  am 
Schlüsse  des  Pismon  n'':iti>Ki  nu«'?  für  den  Versöhnungstag. 

^«^DöD  Sei.  "jODns;  s.  Rasiel  43  ö,  Sohar  a.  a.  0. 

1)shi2U  Zahlal  89,  Sei.  Si>{r«  n^a^n,  Esra  2^^  n\  Gedicht 
?:>i:n  HD  D«;  die  Ofan  pp  'rs^  whi^ii^  und  Ty  'j«  (Amitai), 
W'h»']^  (Joseph)  und  niy  "f:  (wahrscheinlich  von  Gabirol), 
[nna   (Binjamin),    nnD   nna    (Baruch),    in«   ^N   (Ephraim), 

•-  ']h  inn  (Baruch).] 


—    503     — 

^«ny  Gott  bezeichnend  bei  Isaac  b.  Mose  (Ofan  iKif);  aber 
im  Naclitgebete  Ms.  A.  1441  heißt  es:  ^«ny  "«bKOK^oi,  statt 
dessen  liest  Ms.  A.  1424:  hü'^ity.  Unter  den  Eng-ein  auf- 
geführt bei  [Hechal.  c.  15,]  Rasiel  84-5  unten,  40«  [in 
nm:o  nni]  und  in  m^^:fN  nsDO  S.  3. 

'jsmy  (s.  hm^),  auch  genannt  in  Hapardes  6d,  bei  Hadassi 
c.  242,  Rasiel  4  a,  425,  Sohar  a.  a.  0.  [kl.  Hechalot]. 

'?K3V  Zahlal  Zeile  88;  in  dem  alten  Jehi  razon  iTIN  i^TOtr 
(für  Freitag),  auch  Hapardes  und  Hadassi  a.  a.  0.  Vgl. 
Rasiel  345,  36  a  und  Sohar,  [Kol  Bo  139], 

^«''jy,  im  Nachtgebete  Ms.  A.  1424  und  Ms.  A.  1441:  ^}s>bö 
bN^:y.    Vgl.  Rasiel  55,  24«;  Sohar  a.  a.  0. 

'7K''D:y,  Schließer  und  Pförtner  des  siebenten  himmlischen 
Tempels  (Hechalot  c.  22.  vgl.  Sohar  a.  a.  0.).  Binjamin 
Ofan   mTi.     [Jehiida    b.    Kai.    Ofan   np\     Mose    b.    Chija 

ppDQ  wird  nebst  poJOK  und   p"i;D  Sanhedrin  445  und  danach 

bei   Binjamin   ^p':   genannt.     Vgl.   [noip  ny"'iy  bei]  Rasiel 

375,  [wo  es  Metatron  ist]. 
rr'JipDD   [Sanhedrin  a.  a.  0.]   Binjamin  nT3,  wo  es  der  Sohn 

Jereds  [Metatron]  ist,  während  Raschi  den  Engel  Gabriel 

darunter  versteht. 
b»''nnD  Sei.  "]OOTi«;  ist  genannt  Rasiel  42«,  45«,  Sohar  a.  a.  0. 
bK^pn^    Sei.    -[oon«    und    der    erwähnte    Jehi    razon    (für 

Donnerstag);    s.   Hapardes  6c?,   Hadassi   a.    a.    0.,  Rasiel 

55,    175,    24«,    34  Ä,   m^^i^N    S.   3.    und    Sohar   a.    a.    0. 

[Recanate  mo::'.] 
[^«^B2:s^  Ofan  y  und  nnn.] 
bN^5:>np  Sei.  loon«,  Sohar  a.  a.  0. 
bKiop,  große  Pesikta  20  (Sohar  n^t:>3   zu  Ex.   15,  6),  hieraus 

bei  Amitai  (TV  b«  und  D^'?«!«)  [und  in  Sei.  p^n*;  p^ni]. 
'rs^^fop    Isaac    Ofan   i^flfn"";     der    erwähnte    Jehi    razon    (für 

Sabbat).  Nach  mm  ni^yo  tötet  er  die  Jünglinge;  vielleicht 

(S.  479.)     ist  in  Hechalot  c.  [15,  18,]    19  und   20  und  in 

den  kleinen  Hechalot  auch  so  —  statt  ^s^D^fp  —  zu  lesen. 

Vgl.  Rasiel  20«,  345,  425,  Sohar  Levit.  Anfang. 
'jK^n    Sei.    lOöns;   hat   das   Buch    der    Geheimnisse    (D^nn) 

überliefert  (Rasiel  215;  vgl.   Sohar  den  sechsten  Tempel), 

[nbnp  'Jin]. 


—     504     — 

^Köi  hieß,  Midrasch  Konen  zufolge,  früher  'j«''!^,  wovon  je- 
doch Tobia  nichts  weiß;  kommt  im  Nachtgebete,  in  ver- 
schiedenen Ofan  [h^bi,  mp\  y^^:  ^«b,  n^:s3K>,  0333^  i«i5> 
u.  A.]  und  sonst  vor. 

fy^^-^^^  I  Jehuda  b.  Kai.  Ofan  piT.] 

[^N^pnty  J  ^^^^^^^*  ^-  ^^-1 

^«■»j^oif  Mordechai  "j^jd':  '  TiNn  und  in  den  Ofan  von  Simeon 
{ü^:2  nnyi)  und  Binjamin  (nn^n  und  D^onoa)  [Baruch  0^:2 
und  nnn].  Vgl.  Rasiel  4&,  36  a.  [mb^^  bei  Recanate 
Kommentar  d.  Gebete.] 

bN''K>ai:>  Pseudo-Mesachta  der  Tempelgeräte  §  7;  im  Nacht- 
gebete ms.  '^  mnsa;  die  beiden  ersten  Ausgaben  [1519 
und  1524]  des  spanischen  Siddur  lesen  f.  475a:  bK"'^*;ir'. 
Mose  Ofan  pyj  bi6.  Vgl.  Rasiel  365,  Sohar  a.  a.  0., 
[Jehuda  Of.  ü^iy]. 

hi^'^Si'W^  Zahlal  89;  s.  Hapardes  öcü,  Hadasi  a.  a.  0.,  Rasiel 
365,  Sohar  Parascha  mpD  den  vierten  Tempel. 

i^ußerdem  werden  in  der  Selicha  lOonK  noch  genannt: 

bN^a>-n,  bü^pn\  'jN^nts,  ^«^i2D,  ':«i'7,  b«nny,  ^snoii',  'rK^o^on. 


Beilage  23.  [S.  217.] 

Das  HD  ''ö^  in  Bezug  auf  die  Buße  hat  bereits  die  große 
Pesikta  c.  44  §  9,  wo  es  bildlich  heißt:  h)y  nm^  no  ■j'jn 
■jnD  ^sh.  Ähnlich  schließt  Elias  Selicha  mio  ^:k:  lyip  anD/sD 
DDai'?.  Vgl.  auch  Bamidbar  rabba  246  c  [und  282  c]  fnD  ■'S^, 
Midr.  Ps.  31  D3nD  ''D^.  Allein  das  '^nD  "'03  Ausdruck  und 
Kunst  des  Gebetes  betreffend  ist  peitanischen  Ursprungs. 
Es  folgen  einige  Belege. 

Kalir:  ihihn  KiT  p  )b'D^  ^zh)  .  .  .  inD  ''zh  (Silluk  Schekalim); 
np  E2V0  ^d':  Geschem. 

Saadia:  unD  ^dd  (Gebet  ^nc^  'n,  [auch  im  Gebete  ihn,  das 
Jehuda  halevi  zugeschrieben  ist]. 

Salomo  b.  Jehuda:  D^piDD  ^ö'?  (Jozer  |>oiN) ;  n^i3^  ^33  (Aboda 
Abteilung  4). 

Salomo  Gabirol:  •'n3  ^D3  (Hymne  ']n3t:>);  ^biJ»  "'S^  (gram- 
matisches Gedicht  Zeile  22);  ^:wb  I2fp  ^Q3  (Königskrone), 
[Silluk  Neuj.   nn«  pK  —  wahrsch.  Binjamin  b.  Samuel  — 


—    505     — 

ibu?  ^sh  nn«  b  von  den  Engeln.  Ebenso  in  mm  h^  :« 
Thorafest  röm.:  inD  ''sh  nnsi  in«  ^d.  Elasar  •'bty  ^d^ 
(Nischmat-Gediclit  ninu^ü).  ^bty  ^s^  Kaddisch  ^jm«  yiT,  Ges. 

[Abraham  dhd  ^öd  ('r^stJ'O  nöT).] 

[Jakob  b.  Isaac  fD  "-DD  (Geula  niJ>^).]    (S.  480.) 

Isaac  Giat:  ^hd  ^dd  (in  m'rnn  dd  ni^r);  ans  ^dd  (Silluk  nm 
nnriDo  ^«);  .TnoDn  pa  (Purimgesang). 

[Isaac  Seniri:  "'ns  '•öd  (Sulat  Sachor).] 

Zahlal:  ^^^m  "»nD  ^sb  (Hymnus  ipr  "»2f':  Zeile  5);  ^bti^  ^oS 
daselbst  Zeile  232).  [h^n  öiy^o  ^öb  Mose  (Silluk  nrnty«),  cf. 
Kalir  a.  a.  0.] 

Joseph  b.  Isaac:  "h^^  nrjy  ^sh  (Sei.  npnD  pn«). 

Jehuda  b.  Menachem:  i'jibo  -[iv'  "i^iv  n3{j>3  ibt:»  "»D^  ir>^K  K»^« 
(Purimgedicht  ^o  N^o^). 

Jehuda:  ^HD  ^Q3  (Reschut  "jn^nn  mp^);  inD  ^öd  (Ofan  in^). 

Abenesra:  "-ns  ^D  "'öd  (Geula  ^n  noN).  inD  ^dd  (Tochacha  nana). 

Salomo  b.  Abun:  pty^i  HD  ^ö':  (in  T^:n). 

Jeschua:  flD  ^S3  (in  ^n^^  mr). 

Ungenannte:  cra'j^^.K  'td?  (Einheitsgesang,  Tag  1);  ''h'^n  "«öd 
(Ahaba  ^'j^ino  'jn)  ;  ^riD  ■'ps  (Kaddisch  für  Hüttenfest  Tag  1 
[und  Schalem  2.  Tag  Pesach]  Avign.);  nriDi  nb^  ^qd  (Kad- 
disch daselbst  Tag  2);  ■'Jlii'^  nm  ^öd  (Gebete  Cochin); 
[HD  ^SD  im  Borchu  n«  Dono  Harl.  5583.] 
An  dasselbe  anlehnend  sind  Ausdrücke  wie:  TiDl  nv^lK 

^n>nm  (Schemtob  Mostedschab  'n^  mn),  wnD3  min:  (Abraham 

Mostedschab  'n  loon)  und  ähnliche. 


Beilage:  24.  [S.  219.] 

Verkürzte    Futur a. 

Außer  den  regelrechten  Imperativen,  wie  [^dt  Sei.  »Tnn 
btsD,  ip  Mose  b.  Esra  ^m  S.  25],  "in  (Saadia  Asharot  Ein- 
leitung, [Isaac  Giat  mno  n«]),  on  (Simeon  idin,  wo  mn  nach 
non  konjugiert  ist),  d?  ([Maimonid.  i^Dia  ^:s,]  Mose  MüMi), 
p  (Joseph  Kimchi;  s.  Zion  T.  2.  S.  98),  bildeten  die  Dichter 
auch  Partizipien  i^p  (Saadia  "h  n^i«),  "i^a  (Isaac  Neujahr  'jk  nn^), 
besonders  aber  Futura  nach  der  Analogie  von  )T  (Deut. 
28,  8)  und  ip";  (Hiob  3,  9);  Beispiele  sind: 


—     506     — 

i«K  Menachem  Lonsano  nnDin  nmü  f.  192. 

is^  Lehrgedicht  bt^n  "iDio  Zeile  174,  [Isaac  Giat  nino  n«], 
Mose  b.  Esra  nn^i  und  ^«^dd,  Jehuda  halevi  [Ged.  nsi 
D'TiEti'  und  [nbina  S.  50,  Kaddisch  für  Zwischensabbat 
Pesach  (Avign.),  Charisi  c.  50,  Immanuel  c.  20  S.  177, 
Aaron  b.  Joseph  in  Siddur  Kar.  T.  1  f.  84«. 

i«n  Mose  b.  Esra  nns  [Dno,  [Borchu  amna  cy]. 

m«  Abraham  b.  Jehuda  in  Siddur  Kar.  T.  2  f.  196^. 

[Djn  Mose  b.  Isaac  (Kar.  1  S.  847).]    (S.  481.) 

JHK  Kalir  Keroba  Pesach;  Aboda  nmrrs  [von  Meschullamj. 

[jnn  Saad.  Ashar.  S.  41.] 

JiT  Tröstung  zum  9.  Ab  n'71315''?  10K\ 

D.T  Schemtob  Ardutiel  Vidui. 

in«  Zahlal  Hymnus  Zeile  3,  wofür  R.  Tarn  fn«  las.  David 
Kimchi  im  Epilog  des  Michlol;  Abbamare  (Kerem  Che- 
med  T.  4  S.  30);  Obadia  Kohen  k'tö  in«. 

[inn  Barchu  nmnn  oy.] 

in^  Mose  b.  Esra  D^i^Din  ^d,  Jehuda  Ofan  in^  und  "j^dj  )ip\ 
Abenesra  n«oy,  David  Ti^n,  Salomo  b.  Abun  r!i>jn;  Barchu 
Hüttenfest  Avign.,  Mose  Riete  f.  103^,  [Salomo  ü'ibn  ^:du']. 

[iw  Isaac  Giat  mno  n«.] 

r]^^  Schemarja  Gesang  min^  «J  n':y. 

ly  Aaron  K.  ^■^'?«  ^n«  Pesach.    Immanuel  c.  19  S.  172. 

k'?^  Sei.  fra«  ^n«. 

[^5n=i  7.  Pesach  Av.  '7T  rj  nyü>,  Charisi  c.  50.] 

[DDn  Ben  Hamelech  c.  15.] 

[npn  Mose  b.  Esra  mpn  ^bi. 

^h-^  Immanuel  c.  20  S.  184. 

p^  Jakar  halevi  im  Zion ;  [Maimonides  1"'DTD  '':k  ;  Charisi  c.  30]. 

lifK  Jehuda  \Tb^  TT. 

P]X^  Ephraim  bj?o  i^DN. 

ip«  Saadia  Asharot  Einleitung,  Zahlal  Hymnus  Zeile  53, 
Isaac  halevi  nu>nQ  ^d\  Gebet  inv«  •]':  er  'n,  Klage  ib  ^o\ 
Charisi  c.  50  u.  A. 

ipn  Abasi  noj?,  Ungen.  Epigramm  (Duke3  in  Orient  1845 
Lb.  45  S.  717).  Arquevolte  Grammatik  c.  32  §  15.  [Borchu 
omni  ny.] 

n«  Charisi  c.  17. 

Wi^   Salomo  w   ibn,     Mose   b.    Esra  im   Tarschisch   (Kerem 


—     507     — 

Chemed  T.  4  S.  71),  Kimchi  Epilog  des  Michlol,  Charisi 
im  Buche  p:^n,  Jakob  loi  'm\  Klage  nmo  ^3^  ]H  iv  (spa- 
nischer Siddur  edd.  1519  und  1524  f.  211b),  Isaac  Kimchi 
Asharot  14.  Arquevolte  a.  a.  0. 

w  Gabirol  "in  ^:wb  [u.  ^dot],  Mose  b.  Esra  tsyo  iriD  [Divan] 
[ürh'^D  nno]  und  •'Jöo  nnso,  Jehuda  Ofan  in^  Klage  n«i 
ns'jnn,  Pismon  Tnn  t  (Trip.),  Salomo  b.  Abun  riyjn, 
Charisi  c.  6,  Ben  Hamelech  c.  31.  Aaron  b.  Joseph  ^^^K 
py  ^y.  Elia  halevi  ^jnn  ^ty^«.  [Jehuda  halevi  (Rätsel  noi 
11DX):  «D10  w  iüt;  pbnn  T.  1  S.  147]. 

wn  [Gabirol  ^oot],  Pismon  inD  n:r,  Sei.  "'t:>D3  ^nn  und  ^sifion 
nnü>;  üngen.  in  Kerem  Chemed  T.  4  S.  6  und  bei  Dukes 
D-ito:ip  S.  66.  Joseph  Kimchi  in  Zion  T.  2  S.  99;  Abasi 
iDiy,  Immanuel  c.  19  S.  173,  Elia  mio  ^:«  Ende;    Gedicht 

in""  Zion  TT  niTT  Ende. 

fns  Zahlal  Hymnus  Anfang.     (S.  482.) 


Nach  [D«  (Hiob  23,  11),]  isn  (Spr.  4,  5),  Dn  (Ps.  27,  9), 
"p  (Hosea  14,  6)  sind  J2^  (Isaac  DV  \n)  und  t"*  (Abodas  von 
Saadia  und  Abenesra,  Keroba  Para  Avign.),  nach  3^;] 
(Numer.  21,  2)  3D^t  (Saadia  ^nDii>  «ipn)  und  nen  (Mose  b.  Esra 
mpn  ^^71)  gebildet. 


Beilage  25.  [S.  219.] 

Beispiele,  wo  dem  Verbum  finitum  der  absolute  Infinitiv 

folgt. 

Abitur  pn^f  yiT,  Tai  nau,  Tn:^  fnnu?^  in  Aboda;  Joseph  — 
wahrscheinlich  Abitur  —  in  Hoschanas:  onn  Dnnm,  no«: 
DIN:,  im  TTNn;  in  der  Aboda:  Tny:  i^  inpi. 

Gabirol:  [al.  p]1Dd]  P]1Dd:  f]D3:  (ly  piti>),  T3T  im:  (pTy  oder  ho 
^«na),  T3N  nnK^  (daselbst),  'jiDty  ^dk':  (Ton  inn  ^i«),  2pii 
mpn  ("'bK  n^^bK). 

Isaac  Giat  «2:^  NX'}  (onm  "hT),  \'i^V  ien  fu>jj^  (nTn^),  n«iK 
n«i  ^bt:?!  ('7«im  ti>-nn  n^),  yiOK>  yoifj  und  rjip  f]jji^  (Silluk 
innDo  ^»  nns). 


—     508     — 

Mose  b.  Esra  'jiKii'  ^«tyj  (-^hip  n^v?),  ^iDii?  ibti»  (N^n  ^D^in)  myn^ 
any  (pyi  mi«),  pnn  ^^y  )p-\n  (^köh  ns),  mDt:>  -inn  wn^m 
(m:2^Q);  5  Beispiele  auch  im  Silluk  Schacharit. 

Jehuda  halevi  my-i  'ih  lyn^i  ("[Dii>  -jx^o). 

Abraham  ibn  Esra  K>n^  i^i^   und  .i'jj:  nn  n'pjj  (-[^jd  rhrn^). 

Abraham  hat  in  einer  Strophe  5  Fälle,  s.  "^m^i^:  pv  Dr.  Trip.  ISa. 

Chija  nn«  nn«^  und  miT  niD  Diai  (D^ott>  \nnj). 

David  Bekoda  nni  mna  (Mostedschab  mpn  nn«). 

Isaac  nm  nnu  (pno  ■[i'70\  2.  Neujahrstag  Avign.)  bi3K>  biy^ 
(Sabbat  Schekalim),  nbv  inbvn  (Geula  ^)p^). 

Isaak  halevi  mn  pniT  (Nischmat). 

Serachja  halevi  hat  2  Fälle  in  i^Dn  "jt. 

Joseph  hat  2  Fälle  in  -not:»:!  DK  Trip.  f.  48,  2  in  I3i« 
(pnti>  D^piit:>i,  pnn  D^pnn);  ferner  nno  nnön  Oo  ^j?  iT). 

Ungenannte  in  n^p  "^d  mk  (^inT  ^n^n:,  'jin:  ihm),  pn  pm  n:« 
(nnj:  mi:^),  vk't  anr  Trip.  35  a  (nn:  nnj,  nniy  nti'in)  ^'j^öod 
mv  (noiy  notr«),  Klage  D^n«  )D2  (hdi  iDn),  Pismon  dt  Dpr 
(Dip  pü)p\  Dipv  noprpn),  Peticha  «nn  in  (mp-i  nnpi),  Hosch. 
I^om  ns  (ins  nns^i).    (S.  483.) 


Isaac  Seniri  ^ino  bino^  (n^i  -[oy). 
Jesaia  '?r;:i  b5;;in  und  nu:  n:Tn  (ii2f  p^r). 
David  b.  Nasi  pJiy  ^n3;ijJ3  (Klage  ^nm«). 

Von  romanischen  Dichtern  sind  zu  nennen:  Mordechai 
b.  Schabtai  (DN  Nn'?«),  Mose  Chasan  (ijjhk  'n),  Elnatan  (^N 
■jn^'D''),  Elia  (''b  ''is),  Abraham  b.  Isaac  (npi^  ''D),  Schemarja 
(«ü>s  D\n'7K),  Schabtai   (noi  t:>iJK  und  sonst),  Ungenannte  (-jbo 


Zu  den  peitanischen  und  germanischen  Autoren,  die  sich 
jenes  Infinitivs  bedienen  gehören: 
Salomo  nz>)£  d^b::o  in  i^njj  uios. 
Meir    Di^N  D^sn  in  i:'«-!!  onpö. 
Menachem  b.  Machir  Di^fV  D^o^:fyo  im  Jozer  insi»«. 
Kalonymos  niDsy  nDti>m  im  Sulat  -jn^n. 
Binjamin  b.  Chija  mDtJ>  nDi^rii  in  nmiD  nm. 
Samuel  na:;  le:;,  it>n^  tJ>i\  mi  m  in  ü:wb  i:}^. 
Ungenannter  Dion  iDon,  Dion  idoi:t  in  Sei  ^^di  my«. 
Ungenannter  ^nn  bin,  bni  bi2:  in  der  Klage  ^i:  n«i. 


—     509     — 


Jehuda  "iinn  ^Jinai  in  noin  ^:n  zum  großen  Sabbat. 

Isaac  b.  Jakob  mp"i  n2p-\:  in  n^D^o  njio«. 

Joseph  b.   Isaac  mp  lop,  mpy  nopivon  in  •^j::':«,  ähnlich  dem 
Pismon  m  npr. 


Beilage  26.  [S.  220.] 

„Gott  trägt  die  Welt  im  Arme." 

Hauptstellen:  'j:i>  lynn  .Ti^m  rop  poD  n"3pn  rn^'^v  niym 
aSiy  mym  nnnoi  j.  Chagiga  2,  1.  'idi  n"2pn  b^  lymn  <Ti^n  myo 
Chagiga  12^  [vgl.  Aruch  pm],  Midr.  Ps.  136,  Jalkut  Deut.  312c?. 


I 


h^2ü  so'jv  .Tmnj  m«  mnn  pi  jer.  Targ.  Deut.  33,  27. 
D^iV  mvn:  nnnoT  ':iy  i«tyoo  n'^vo''  n"an  Midr.  Ps.  18. 
nbiy  mvm  nnno  m'rnD  Kalir  N-eujahr  nvm. 
'iDi  nnno  'Jti>  ynn  •Ti'rn  nmy  Midr.  Konen  6«,  ed.  Lpz.  S.  33. 
imnj  ynn  Dx'^m  Midr.  Dekalog  S.  65. 
[n^V"nw  «JJ-IN  s^n  zweites  Targ.  Esther  3,  3.] 
[lymn  n^iy  n'jinn  Sei.  orn  pv  i:nN.]  (S.  484.) 
d'jij?  mjjm  loin  Schacharit  y^  -n«. 

o'jiy   lynn   biiü    Schacharit    'r«  lüon,    Musaf   pi«  i^np  nn«; 
Jehuda  Marli  (6.  Nacht).  [\n^s  7«  Kar.  Siddur  T.  3  f.  259]. 
IT  *;nn  bnn  nbin  Musaf  nJ3  ns  und  nno  ^'j^«. 
nbr;  nr;nT  baiD  Musaf  n'7nn  ir«i. 
y-nwi  ^^3D  .TmnJi  vi^""  b^vbn  aram.  .Tnntr'  p^n. 
j?m3  'hn^  pi  jyiD  Hoschana  pi';:  ^s  ■[rpo'?. 
ij?nT  by  D^pnti?  »^^  Gabirol  ^n^. 

-[yniNn  nniinpo  Salomo  ür\\  i6  t;.  fDlii>  (Introd.  zu  npi:in  'n  1^). 
D^om  ymn  n'rin  Mikamocha  für  Sabbat  (Roman.). 
[D^piN  lynisn  n'jinm  Kaddisch  na:  -it^«  Harl  5593.] 
bmn  n'jiv  "P^in  Isaac  Jozer  Hachodesch. 
[ynn  b  bin  Binj.  b.  Sam.  Musaf  Neuj.] 
w^'hn  lynn  .  .  .  byoi  nnn  ^j;j3  Isaac  Giat  Schacharit  -[nosna. 
vnr;m  pin  by  cnoly  Raschi  Hiob  2C),  7. 
D"'pnti>  balD  Tobia  in  Lekach  tob. 
pm  ^b  . .  .  'rüDn    ] 

miyHT 'rj?  n'pl-;  lolD  |  ^^^^^^  ^^^^^^  1°^  ^'■ 
[p^by  po^n  .Ti'rn  derselbe  in  nb):ii^  ^di3.] 
nl«t:>1j  b  m  a'riy  niyni,  n^bn  ^d  Einheitsgesang  Tag  6. 


—    510    — 

n'jl*;  nlym  nnnüi  beziehe  sich  auf  Gott:  Abot-Kommentar  des 

Machsor  Vitry  c.  2. 
nysiyn  ivmni  ^31d  «=im  Schalom  Ofan  nj?^  -joty. 
ijTni  ^o1«3  bn  ^alD  Ungen.  bei  Jesod  Olam  2,  1. 
•;nTai  -^22  ^Dn  ^2lD  Joseph  it:>«  n\ 
«i:>ü  D^lv  l3?nT3  David  inK  'n. 
nj?  pp"'2  'jin  ^h^^\  Matatia  Hüttenfest  römisch. 
baiD  üh]vn  ny  po^2  Isaac  nrna  nn  li^r. 
[pö^3  b  biD  Pism.  D^pntJ'  pii^':  pi«  Neuj.] 
[noon  po^i  bn  biD  Hymne  p^os  nbiy  -j^o  Neuj.] 


Kalir:  lyni  ^y  y^DpD  ^n^M  (Wochenfest),  T2  rapsi  (Schekalim). 
Meir:  ny^opD  nn'?n  D^iy  nr;m  nnnoi  (nnin«  \n'7N  'n). 
Abraham  b.  Isaac:  1T3  ropD  Ds'rm  (ms  mn). 
Buch  Rasiel  36 ä:  rop3  .  .  .  ^'hn  Dbr;n  boi. 
[Menachem:  rop3  D^bnD:i  (Ofan  pDO).] 


Salomo  (Gabirol?)  ^iDa>«  iod  D^iy  ^no  (s.  Dukes  Poesie  S.  172). 
Gabirol  ':id::>kd  it3  q'?!*;  n'jn:  (ny  piti?),  nn  D^^ibn  bty«  iod  bjn 

■]Tn  (nti'  i':). 
Isaac  Giat  '«D  nbm  (Introduction  Schacharit). 
Mose  b.  Esra  nms  [al.  n'^n]  n^in  '«dt  (n'rinn  'rsn). 
Abraham  b.  Chija  '«D  n'jin  (mvn  Anfang). 
[Levi  n^'jn  'M  piK  (Kaddisch  Kn:  nns).]     (S.  485). 
Isaac  halevi  'KD  üb\y  nb^nn  (Keroba  Schekalim). 
Salomo  b.  Abun  nbnj  :p]  '«d  D'?iyi  (-[ny  rti>:n);   ['W  nbij?  n^m 

(^«'j  iTi:>;]. 
Jomtob  '«D  lynn  n'rn  (p^yi  iT  Str.  6). 
Ungen.    '«3  n'rn  ik^k   n^r;  (cod.  Rossi  563  nach  Orient  1851 

S.  386). 
Ungen.  'Nd  noiK  n'jin  (Mecharech  [noK'jn  ^d]  7.  Pesach  Avign.). 
Ungen.  'SD  nbin  ü'^iy  pDO   (Mosted.  s::dj  'ts  'n,  Machsor  cal.). 
Charisi  'SD  a'rij;  pDO  n^n  (c.  49). 
Ai-je  'S  lOD  □'jiy  n'jin  (sdd  moi). 
Abbamare:  n^n  am  pis  'SDi  ('jt  by  ins). 
Chabib  n'jin  no^bn  by  'SD  nbiy  (miy  mno  Trip.  15Ä). 
Binjamin  'SD  n'rin  o'jr;!  (m'?^:!  uv  nti^yn). 
Aaron  b.  Joseph  'riDir'ND  D^iy  siyl:  (Siddur  Kar.  T.  1  f.  1145 

ed.  4  S.  76). 


n 


—     511     — 

Salomo  Nasi  '«d  n^nj  m  (Gebet  ms.). 

Abraham  b.  Isaac  'KD  «iJ>n  b  (i2fON  D\n'r«). 

Mose  b.  Abraham  'KD  b^n  KSri:  und  'KD  nb-iv  n^^n  (inK  nriK). 

Mose  Riete  'KD  D^ibn  ^K  nDDi  (f.  9  a). 

Kaleb  b.  Mose  'KD  D^iy  Kt>i:  (n:nK  D^^n). 

Samuel  'tIdi^^k  Iod  ^d  k^Ui  (bn  pnK  ms.). 


[^n'rin  anK  (nanK  n'jin)  Mose  Sulat  ^ayn  dk  ms.] 

[D^Dio  naiJ^  (DniiJ  nDio':)  Elieser  b.  Natan  mv  ^^k  ms.] 

[yiT  tin'p  (tJ>ip  VIT)  Menachem  Sei.  mpD  mK.] 

[niQ^  Q^iy  (n'jiv  mo"«)  Elia  nnnn.] 

-ir  pj^b  (pn':  ')T)  Simon  Sul.  ^K  'jk.] 

[^bo  FjV  (^QV  nS^^D)  Meir  Sul.  iniiOK.] 


Yerzeichnis  der  mitgeteilten  Übersetzungen. 


I.   Verfasser 


Seite 

Abenesra  s.  Abraham  b.  Meir 
Abigedor  Kara  46,  330 

Abraham  328 

Abraham  b.  Abigedor  57 

Abraham  b.  Isaac  320 

Abraham  b.  Meir  b.  Esra  11,  15, 
133,  238  bis  242 
Abraham  b.  Samuel  253 

Amitai  b.  Schefatja        185,  186 
Baruch  41 

Baruch  b.  Samuel  268,  269 

Binjamin  205 

Binjamin  282,  283 

Binjamin  b.  Abraham  313  bis  315 
Binjamin  b.  M^Q  211 

Binjamin  b.  Serach  176  bis  179 
Chakim  279 

David  b.  Gedalja  271 

David  b.  Kalonymos  270 

David  b.  Samuel  halevi  197 
Elasar  b.  Jehuda  17,  18,  264 
bis  267 
Elasar  b.  Kalir  11,  67,  75,  130 
Elchanan  249 

Elia  326 

Elia  b.  Schemaja    17,  206  bis  208 
Elieser  b.  Natan  246 

Ephraim  b.  Isaac      254  bis  257 
Ephraim  b.  Jakob  262 

Esra  b.  Tanchum  23 

Gabirol  s.  Salomo  b.  Jehuda 
Gerschom  b.  Jehuda  171  bis  173 
Hillel  b.  Jakob  24 

Immanuel  b.  Salomo  318 

Isaac  200,  201 


Seite 

Isaac  286  bis  289 

Isaac  b.  Jakar  271 

Isaac  b.  Jehuda  ibn  Giat     131, 
132,  217,  225 
Isaac  b.  Jehuda  Seniri    12,  2^ 
Isaac  halevi  10,  133 

Isaac  b.  Meir  199 

Isaac  b.  Meschullam  317 

Isaac  b.  Saadia  274 

Isaac  b.  Salomo  322 

Isaac  b.  Samuel  283 

Israel  b.  Isaac  279 

Itiel  289 

Jakob  b.  Meir  248 

Jechiel  b.  Abraham        204,  205 
Jehonatan  276 

Jehuda  260,  261 

Jehuda  hak oben  316 

Jehuda  ibn  Balam  227 

Jehuda  b.  Kalonymos  259 

Jehuda  halevi  b.  Samuel  10,  12, 
15,  232  bis  237 
Jehuda  b.  Mose  s.  Leonte 
Jehuda  b.  Schemarja  321 

Jekutiel  b.  Isaac  35 

Jesaia  b.  Mali  299 

Joel  halevi  252 

Jose  b.  Jose  130,  137,  163 

Joseph  75,  212  bis  214 

Joseph  b.  Isaac  74 

Joseph  ibn  Abitur  220 

Joseph  Bonfos  15 

Joseph  b.  Jakob  Kalai  293  bis  295 
Joseph  ibn  Mohager  12 

Joseph  b.  Natan  258 


513     — 


Seite 

Joseph  Tobelem  b.  Samuel    180 
Kalir  s.  Elasar  b.  Kalir. 
Kalonymos  58 

Kalonymos  b.  Jehiida      16,  196 
Kalonymos  b.  Schabtai  203 

Leonte  281,  282 

Levi  276 

Meborach  b.  Natan  165 

Meir  42 

Meir  b.  Barucli  312 

Meir  b.  Isaac  188  bis  191 

Meir  b.  Isaac  ans  Orleans     184 
Meir  b.  Samuel  183 

Menachem  291 

Menachem  b.  Jakob          25,  263 
Menachem  b.  Machir  195 

Meschullam  192 

Meschullam  b.  Kalonymos      130 
Mordechai  [b.  Elieser]  28 

Mordechai  b.  Schabtai  296  bis  299 
Mose  325 

Mose  12 

Mose  134,  208 

Mose  b.  Abraham  3-2 

Mose  Chasan  b.  Abraham  328, 329 
Mose  b.  Jakob  b.  Esra  21,  133, 
228  bis  230 
Mose  b.  Joseph  317 

Mose  b.  Meschullam  193 

Mose  b.  Samuel  247 

[38]  Ungenannte   12,   15, 
138,  153  bis  162,  243  bis  246, 


Natan  b.  Isaac 

Natan  b.  Jakob 

Nehemia 

Pinchas  halevi  b.  Joseph 

Easchi  s.  Salomo  b.  Isaac 

Saadia  Gaou 

Salomo 

Salomo  b.  Abraham 

Salomo  b.  Abun 

Salomo  b.  Isaac  [Raschi] 

bis 
Salomo  b.  Jehuda  [Babli] 

bis 
Salomo  b.  Jehuda  Gabirol 

bis 
Samuel 

Samuel  hakohen 
Samuel  b.  Jehuda 
Samuel  b.  Mose 
Schabtai  b.  Mose 
Schefatja 
Sebadja 

Seniri  s.  Isaac  b.  Jehuda. 
Simcha  b.  Samuel 
Simeon  b.  Isaac        174  bis 
Tam  s.  Jakob  b.  Meir 
Tobelem  s.  Joseph  Tobelem 
Tobia  b.  Elieser 
Zahlal 
Zemach 

17,  22,  23,  34,  35,  44,  134, 

301  bis  308. 


Seite 

276 

280 

284 

36 

164 
250 
27 
133 
181 
183 
167 
170 
222 
225 
273 
191 
210 
273 
202 
170 
187 

267' 
176 


194 
132 
278 
137, 


IL   Gedichte. 


Seite 

Ach  die  Sünden  IJMJ?  DJOK  200 

Alles  Atmende  hü  n'rivn  134 

Alles  Sinnen  lif^  ^D  235 

Als  der  Feind  nah  ^bü  34 

Als  Gottes  Zorn  liJin  «in  "»J«  322 

Zum,  Synagogale  Poesie. 


Seite 

Am  Morgen  wir  'lO'Ipv  rtTOn  181 
Auf  Mensch  und  Tiere  nonniDIK  75 
Aus  dem  Taubenschlage  CDQin  261 
Barmherziger  erhöre  WOm  153 
Beherrscher  derWelt  D"'D^O  ']bD  247 
33 


514 


Seite 

Bis  wann  Geliebte  IV  HOV«  328 
Bleibst  Du  ^l^Dni  ^J«  15 

Blicke  herab  niD^an  153 

Blüten,  um  damit  1«3  ^3  ''':':«  25 
Boshaft  in  ihrem  Ü^l^^n  D^l^lK  206 
Da  vertrieb  mich  ^yo  nh^m»  175 
Darbringer  "'D'^JDD  154 

Das  Volk  rh)»  192 

Dein  Gesetz  ':"'bl  DV  132 

Dein  heiliges  Land  "]iJlN 

nsi'npn  276 

Deine  Getreuen  ]V:£  17 

Deine  Größe  (Rahitim)  58 

Dem  Heiligtume  ^n:nn  ':^DN  326 
Den  Bund  ip^b  DON  262 

Den  Stammvater  ponnS^  plK  291 
Denke  ich  auf  ^313  227 

Denke  ich  der  D^O^  üipo  325 
Denn  auf  deine  h^  ^2  267 

Der  Du  übersiehest  ^J?  laiy  228 
Der  Eid  nnan  n«  246 

Der  Knecht  'h-'h  IIV  230 

Der  um  seine  Erde  ntD:  "It^N  245 
'Des  Menschen  Leben  niNH  ^ü^  243 
Dich,  den  meines  ^01  ^K  D\-i':K  22 
Dich,  den  Wunderbaren  (Ein- 

heitsges.)  134 

Dich  großer  Gott  ^n:in  'rsn  «:«  260 

Dich,  0  Höchster  ^pn^  miOlJ'Sn  213 
Die  Augen  ^nQti>  HD^«  299 

Die  hohe  noij?!  nOP«  173 

Die  Köpfe  nns  "»b«  12 

Die  Linke  erhebe  Üin  "JT  205 
Die  Männer  der  Liebe  lün  ^SJ'JN  155 
Die  Männer  der  Treue  ^:i>J«  112«  159 
Die  Männer  treuen  Glaubens 

njioN  ^ti»:«  159 

Die  Menge  der  Gesänge  in''»  180 
Die  Schmerzen  biK  HDD^S  276 
Die  Speichen  (Kalir  Sche- 

kalim)  130 

Die  Sterne  (Silluk  Schacharit)  130 


Ein  Nu  ntrn  1D8 
Ein  Volk  W'h  IK?« 


Seite 

Die  Stimme  (Kalir  Wochenfest)  67 
Die  Zeit  wird  W'ü^n  IDIN  213 
Diene  lieber  (Jehuda  halevi)  15 
Diese  mit  Festen  3D12  n^K  175 
Dir  der  mich  erzeugt  Tt  D\l7K  254 
Dir  vorzutragen  IJ>1  13T  259 
Du  bereitest,  Herr  in^  yh»  188 
Du  durchschauest  p30  nriN  157 
Du,  0  Herr  nyoif  p«  252 

Du  schlägst  ymo  286 

Edler,  Frommer  TOm  p^nv  312 
Ein  Felsenschutz  NTK  1üK>  248 
Ein  Gott  in«  b«  238 

182 
17 

Einer,  Einziger  Tn^l  inK  187 
Einst  der  Allmächtige  ^limvi  211 
Einst  die  Jugendbraut  H^» 

nmvj  249 

Entführe  den  Zorn  n"l3*;  F]1D«  256 

Er  waget  hm  'rjf  ^N  11 
Erhaben  und  furchtbar  UVÜ 

KniJT  156 

Erhöre  die  Genossen  Tiny  201 

Erlöse  mich  nnnoN  46 

Erscheine,  Gott  map:  ^«  330 
Erscheint  der  Mensch  DIS 

«n^  ^3  157 

Es  beherrschten  Israel  "U13K  172 

Es  ermüden  "^IT^D  1^0  21 

Es  verkündet  l^y  T^:n  133 

Es  verlasse  yiJ'l  21T  244 

Es  zieht  zu  Dir  Hd'?«  1^^«  236 

Fasten  ich  verkünd'  nni^il  315 
Feinde  wider  mich  IDp  D^3^1«  207 

Furchtbarer  DV«  <T  306 

Für  deine  Knechte  Tip""  35 

Fürwahr  unsere  'ii'D^ii  DJON  163 

Fürwahr,  weil  bv  «^n  284 

Fürwahr  wir  taten  lipn  DJO«  169 
Gebilde    im    Raum    nT 

W-lVich  133 


515     — 


Seite 

Gedenk  des  Bundes  IIDT 

2«  nna  205 

Gedenke  derer  nDDH  IIDT  164 
Gedenke  Ewiger  s.  Blicke 

Getreten  ohne  Rast  lOD«  178 

Ging  ich  j;nonsi  niDl«  317 

Gnade,  Gott  'n  IJJn  167 

Gott,  König  "l'jO  ^N  152 

Gott  lebt  'jDa  ^n  'j«  239 

Gottes  Lieblinge  p-l3n  ^Jt:?^  287 

Ha,  den  Armen  D^^OP  nii^O  42 

Hast  Du  mit  ^IDn  n^«  305 

Heilige  Gemeinden  1:K{J>  hv  23 

Herr  dein  ist    -p  pn«  161 

Herrliche  aus  Israel  ''OIOK  24 

Himmelhoch  ist  IV  'not^N  207 

Hoch  erhebe  T  min  250 

Hör'  ich  ^n':«  n^N  273 

Ich  erhebe  Dich  lOOTlK  301 

Ich  rufe  Dich  pm  203 

Ich  vor  Dir  n^B>«  ^:«  280 
Ich  will  zum  Ew'gen  n'rnN 

n«  195 

Ich  zittre  ^ih  N1^  317 

Ihm  der  auf  Hügeln  nj?!  202 
Ihm  in  dem  Druck  ]):ilh  rn^  15 
Him  singt  (Jose  Aboda)  130 
Im  lieblichen  Schatten  SmiD  154 
In  deinem  Himmel  n'jön  289 
In  den  Hallen  p^Jf  ^J3  315 

Israel,  das  unvergängliche 

^«■lU^^  170 

Israels  Sprößlinge  ^«1U>^  ^^ü  282 
Ist  meine  Sünde  M22  irjlj?  DN  253 
Jakobs  Stimme  Ipy^  h)p  328 
Jeder  Seraph  f«Jü>  ^D  224 

Juda,  wie  von  der  niflDn  179 
Keiner  gleicht  büD  pS  269 

Können  wir  pi:fJ  ^K  210 

liass  die  Hymnen  y:£ib  niT  220 
Laß't  mich  weinen  ^Dni  TlDN  195 
Lebst  du  yh  m»  316 


Seite 

Leiden  sind  irby  ISDD  155 

Mein  Fleisch  nti'n  «l^K  293 
Mein  Heil  ü"  )b  ISi^K  12 

Mein  Herz  mVK  ^2b  329 

Meine  Leiden  non«T  nn^tt>«  264 
Meine  Seufzer  niSO  ^nm«  259 
Meine  Träne  IVIK  32 

Mich  faßt  Entsetzen  ^:no  1«bo  296 
Mit  Anstrengung  ti^nn«  178 
Mit  dem  Flügelschlag  «IJ»« 

^a:D  189 

Mit  seinem  Haß  mVJ  F]!'?«  83 
Möchtest  Du  ^^bN  «:«  57 

Xach  deiner  l^yj?  DD?  199 

Nach  fernen  Eilanden  mm«  196 
Nicht  verwitwet  mjO^N  184 

Nicht  zu  genau  nnU'''  D«  278' 
Nimm  im  Bethause  fO«n  lin  270 
O  der  Du  nniD«  204 

0  dUjbegehrungswürdige  min  189 
0  Du,  unser  Hort  ^JQ^  ^flKl  28 
0  Du  verherrlichter  Ü^n  W«  263 
0  Gott,  ich  muß  l^s:  DM'jS  318 
0  Gott,  sie  stehen  10p  DM^«   174 

11 
273 
74 
197 
232 
264 
171 


0  höre  "]:!«  ntDH 

0  lass't  zurück  nm:i>K 

0  liebevoll  DJ?  1^^  s:« 

0  mein  Gott  nm  M^«'.! 

0  Schläfer  ^«  }^' 

0  starke  Feste  pyo  'H  'n 

Oft  haben  «in  nnS 

Preiset  den  Mächtigen  Hin  320 

Reden  muß  ich  mm»  176 

Retter  in  der  Not  ^«1Ii>^  nipO  193 

Schmerzen  zumRaubenntsnii>«162 

Schreckliches  Verhängnis  D« 

'^:iy  169 

Schuldvoller  als  je  bü  IJOB»«   155 
Schwelgende  ni^l«  320 

Seiner  Zeit  ^JDO  inDO  133 

Sie  drücken  blpn  n«  16 

Sie  falu-en  fort  n^J5i>  D^DDr     225 
33* 


516    — 


Seite 

Sie  reden  Übermut  nm«  204 

So  lang  ich  mp  ^J«  240 

Süß  deine  Bande  D^Oty«  hlü  208 

Tränen  sollen  fließen  mj?«  160 

Trauervoll  Tt  ybi^  283 

Trostlos  lieg'  ich  Dmnn:«D  297 

Über  Männer  D^^n  DNn'jN  27 

Unser  Flehen  ljn:nn  San  265 

Unsere  Väter  INIsn  irmn«  321 
Unverändert  derselbe  lü'S 

-h  p«  256 

Verachtet  sein  "JiDITlS  15 

Vergib  unserm  Mutwillen  7Sn  291 
Verherrlichter,  ich  rufe 

rr\Q^iü2  286 

Verloren  haben  wir  n:ON  ^K>JS  154 
Vermag  ein  Sterblicher 

n03  ti'UN  177 

Vernimm  Gebete  pp^f  ü^n'?  281 
Vernimm,  o  Vater  ^m^  'n  yhii  282 

Verstumme  bang  35 

Vertrauend  deinem  "MN  124 

Vielleicht  daß  er  Liebe  ^DK^D  191 

Vier  Elemente  yms  l^rjp  131 

Vier  Reiche  nvjbü  nym«  302 
Vor  deinem  Eichterstuhl 

7:10«               '  304 

Vor  Gott  zu  reden  IIT  bs^n  295 

Wahrheitsfreunde  DOS  ^IJ>:«  158 

Wann  wirst  nr«  12 

Warum  das  Haupt  DIIJ  3?nD  165 

Warum  so  elend  1D1S  12 

Warum  stellst  Du  'H  Hob  185 

Was  bringen  wir  pl^:  'D  HN  208 

Was  die  Feinde  mpn  rü»  36 


Seite 

Weh  euch  44 

Weil  ich  fürchte  HTO  ■'S  15 

Wenn  das  Herz  SIpS  ■J^'jS  271 
Wenn  ich  wohnte  miJS  258 
Wenn   wir   verbrochen  DS 

imn  303 

Wende  deine  Augen  D^^'7S  Tt  23 
Werde  beredt  sb  H^DH  271 

Werde  heut  DVn  yir  212 

Wie  Du  halfest  ^S^fV  nyu'in-  75 
Wie  ertrag'  ich  es  biS  HDD^S  268 
Wie  könnte  HDr  "j^S  mS  162 
Wie  soll  ich  Siab  blS  "J^S  274 
Wie  sollte  HDr  HO  15>WS  155 

Wie  unter  den  Nationen 

bo  "J^N  186 

Will  ich  dichtend  Sin  ^:s 

lanon  279 

Wir  haben  wohl  pipn  Sin  "«JS  41 
Wir  säen  IJVn  pS  233 

Wo  sind  die  Alten  "jnsjp  n^S  279 
Woher  kennt  (Zahlal)  132 

Wunderbares  Wort  (Abenesra 

Aboda)  133 

Zions  wack're  Söhne  \T^  ^22  229 
Zu  Dir  flehend  ':n:i  'tS  ^S  238 
Zu  Dir,  Jakobs  Gott  yjöVsiS  183 
Zu  Dir  mich  ^nStJ'J  ^^S  161 
Zu  Dir  will  ich  "f}  njons       160 

Zu  Gott  ^s':  mois  168 

Zu  wem  mich  retten  ''ö  7S 

noi:«  313 

Zum  Geschäft  ^nus  niJÖlS  255 
Zur  Erde  gebückt  b^Q^H  ps^  222 
Zwischen  Polen  "'D'^yD  ^Jll^r   133 


I.  Deutsches  Register. 


Aachen  342. 

Aaron  29.  44.  100.  340. 

Cohen  358. 

b.  Elia  150. 

b.  Elieser  362. 

Hamon  b.  Isaac  358. 

b.  Jomtob  Levi  361. 

b.  Joseph  104.  136. 

Volterra  358. 
Abas  92. 
Abasi  107. 
Abba  341. 
Abbamare  36.  112. 

b.  Mose  309. 

b.  Salomo  Duran  357. 
Abeles  351. 
Abenesra  11.  15.  19.  63.  73.  82. 

93.  94.  100.  102.  104.  107. 

115.  116.  118.  120.  124. 130. 

133.  136.  138.  149.  215.  216. 

220.  238.  309.  332. 
Aben  Jachiun  110. 
Abigedor  46.  150. 

Kara  325. 
Abinu  Malkenu  76. 
Abitur,  Joseph  19.  87.  100.  105. 

108.  111. 116.  121.  122.  123. 

138.  220. 
Aboda  76. 

Abot  (Mischna)  243. 
g        Abraham  10. 54. 97. 325. 341.  343. 
ta  b.  Abigedor  325. 

^H  Asejo  357. 


Abraham  Bedarschi  103.  309. 
Cansino  357. 
b.  Chajim  309. 
Cohen  358. 
b.  Daniel  324. 
b.  Esra  218. 
Gavison  357. 
b.  Gabriel  358. 
hacohen  109. 
halevi  142.  323.  343. 
halevi  b.  Isaac  324. 
Hiskia  Baschan  362. 
Jachini  357. 
Jagel  324.  341. 
b.  Joab  310. 
b.  Joseph  310.  333. 
b.  Josia  359. 
b.  Isaac  104.  309. 
b.  Isaac  b.  Mose  310.  333. 
Karo  357. 
Maimin  357. 
b.  Meir  b.  Esra  237. 
de  Modena  58. 
Monzon  357. 
ans  Prag  57. 
ibn  Ramoch  46. 
aus  Eovigo  358. 
Samuel  358. 

b.  Samuel  10.  21.  250.  252. 
Seba  52. 
Selamah  357. 
Tawah  b.  Jakob  357, 
Treves  150. 


—    518 


Abraham  Zacut  52. 

Ziare  357. 
Abram  Chasan  311. 

b.  Gamaliel  358. 
Abu  Ajiib  Suleiman  b.  Jechia  222. 
Abudraham  82, 
Abuharun  228. 
Abulhassan  231. 
Achia  140. 
Achteriel  147. 
Adina  125.  219. 
Adiriron  147. 

Afrika  13.  49.  310.  324.  360. 
Aguilar  43. 
Ahaba  63. 

Aegypten  218.  340.  356.  361. 
Ahub  b.  Meir  218. 
Aix  48. 

Akeda  127.  136.  291. 
Akiba  5.  139.  362. 

b.  Jakob  359.  361. 
Akrostichen  104. 
Alael  b.  Jeschua  357. 
Alarcon  343. 
Albrecht  35, 

V.  Brandenburg  50, 
Alby  31. 
Alkala  340. 
Alenu  350.  355. 
Alexander  Cohen  40. 

b,  Mose  21. 
Alfabete  104. 
Algier  110.  324.  357. 
Almeida  345. 
Alphons  XI.  37.  39. 
Altdorf  350. 
Amberg  34,  351. 
Amitai  10.  13.  16.  94,  100.  101. 

108.  124,  166.  332. 

b.  Schefatja  185. 
Arnos  141. 
Amram  78,  147. 


Amram  Amar  b.  Jakob  357. 
Amsterdam  335.  344.  357.  362. 
Anaw  310. 
Ancona  324.  335,  336.  338.  339. 

358. 
Andalusien  21. 
Andernach  33. 
Andreas  25.  44. 
Anjou  29, 

Anna  van  Medem  343. 
Anschel  b.  Mannes  342. 
Anspach  350, 
Anton  355, 

Nie.  343, 
Autoli  138. 

b,  Joseph  144,  251, 
Aquilino  338. 
Arabien  13. 
Aragonien  32,  46.  47. 
Aramäische  Sprache  60. 118.  360. 
Ar  je  Harari  309. 
Aristoteles  323. 
Arles  50.  51. 
Armleder  39. 
Arnstadt  40. 
Aruch  204, 
Asai  (b.)  142. 
Asaria  de  Eossi  358. 
Ascher  20.  45, 

(b.)  122. 
Ascoli  324. 

Asien  46.  310.  333.  357. 
Asolo  335. 

Asriel  b.  Jechiel  324. 
Asti  336.  358. 

Auerbach  (Abraham)  362.  363. 
Augsburg  32.  44.  49.  340,  341. 
Augusti  354. 
Augustinus  88. 
Aussee  352. 
Avignon  38,  49,  50,  62,  110,  116, 

339,  358.  361. 


—     519     — 


Bacharach  22.  33.  252. 

(Simsou)  362. 
Bagdad  114.  115. 
Bahr  349. 

Baiern  34. 335. 337. 346. 351.  355. 
Bakaschot  77. 
Balam  107. 

Balavigny  aus  Thonon  40. 
Baldober,  entdeckte  jüdische,  353. 
Balechow  355. 
Bamberg  34.  51. 
Barcellona  32.  33.  42.  46. 
Barchu  65. 
Barrios  (de)  335. 
Barnch  25.  41.  91.  101.  104.  110. 
139.  325.  332. 
de  Averio  33. 
b.  Joseph  26. 
b.  Issachar  54. 
b.  Mose  ibn  Barnch  357. 
b.  Samuel  101.  127.  138.  139. 

251.  268. 
Scheomar  115. 
Basel  39.  40.  44.  54.  58.  341. 
Basilius  II.  170. 
Basnage  355. 
Bauernkrieg  55. 
Bayle  355. 
Beaucaire  39.  290. 
Bechai  129.  136.  143.  218. 
Beck  55.  353. 
Bedarschi  360. 
Beinamen  107. 
Bekoda  107. 
Belitz  31. 
Bella,  Tochter  Eabbi  Moses  343, 

,,         Pesachs  343. 
Benedict  355. 
Benjamin  v.  Tudela  18.  115.  143. 

d.  Reisende  143. 
Bensheim  44. 
Berg  Senir  110. 


Berberei  357. 

Berachja  290. 

Bergen  345. 

Berlin  338.  347.  350.  351.  352. 

Bern  33.  41.  350. 

Bernal  Abraham  Nunez  344 — 345. 

Isaac  de  Almeida  345. 
Bernard  353. 
Bernardin  aus  Feltre  51. 
Bernhard  v.  Clairvaux  21. 
Bether  4.  140. 
Bethison  345. 
Beziers  24. 

Konzil  zu  31. 
Bikkur  70 
Binjamin  10.  18.  20.  90.  91.  92. 

93.  94.  100.  101.  102.  108. 

109.  124.  136.  138.  144.  205. 

218.  220.  242.  251.  281.  284. 

332. 

b.  Abraham  13.  91. 104.  138. 
166.  310.  332. 

Anav  70. 

b.  Chija  139.  166.  197. 

Daran  357. 

halevi  13. 

halevi  b.  Meir  325. 

Jacob  Levi  b.  Kaufmann  361. 

b.  Joab  324. 

Nathan  b.ElischaChajim  360. 

b.   nt^D  166.  211. 

b.  Samuel  64. 73. 107. 1 23. 324. 

b.  Serach  90.  107.  111.  112. 
147.  166.  176.  194. 
Bischofsheim  30. 
Bianca  Nogueira  347. 
Blois  24. 
Blume  343. 
Böhmen  19.  21.  22.  45.  48.  49.  57. 

335.  341.  342.  353.  361. 
Böhmer  353. 
Bologna  24.  55.  343. 


—     520 


Bonfils  107. 

Bonn  110.  251.  262. 

Bonsenior  halevi  309. 

Boppard  25.  33. 

Bordeaux  352. 

Bösing  b.  Pressbiirg  55. 

Brabant  36. 

Brandenburg  53.  338.  354. 

Brasilien  344. 

Braunschweig  342.  347. 

Braunschweigische  Anzeigen  355. 

Bray  26. 

Brenz  341. 

Breslau  29.  37,   39.  40.  43.  44. 

50.  338.  354. 
Bretagne  29.  30. 
Briviesca  43. 
Brusa  356. 
Brüssel  44.  351. 
Budweis  54. 
Bugia  53.  57. 
Buna  29. 

(zzBonn)  110. 
Burgos  44. 
Buxtorf  340.  341. 
Bychow  b.  Mohilew  345. 

Cadan  344. 

Callenberg  353. 

Capistran  49.  50. 

Carbon  346. 

Carpentras  49.  116.  344. 

Carreto  336. 

Casale  56.  335.  362. 

Cäsar  141.  340. 

Cassel  340.  344.  346. 

Castel  Sarasin  37. 

Castilien  49.  231.  308.  324'. 

Castoria  361. 

Castri  (Leo)  338. 

Centinella  354. 

Cervera  43. 


Chajim  30.  33. 

b.  Abraham  Cohen  357. 

b.  Baruch  309. 

Isaac  357. 

b.  Machir  139.  309. 
Chajudsch  121.  216. 
Chajut,  Isaac  359. 
Chakim  20.  139.  251.  277/ 
Chambery  40. 
Chananja  Eljakim  Riete  358.  362. 

b.  Jakar  357. 

b.  Schelachja  104.  324. 
Chananel  33. 

de  Foligno  336. 

halevi  36. 
Chanina  b.  Teradion  139.  142. 
Chanoch  220. 
Channka  62. 

Charisi  103.  219.  290.  309, 
Chasan  333. 
Chasaren  11.  60. 
Chasdai  108. 

b.  Chasdai  13. 

b.  Isaac  11. 
Chatanu  80.  95. 
Chija  Daudi  218. 
Chillon  am  Genfer  See  40. 
Chiwi  Balki  13. 
Chista  218. 
Chlingersberg  v.  353. 
Chmielnicki,  Bogdan  344. 
Chrysostephanos  107. 
Chrysostomus  336. 
Chuzpit  139.  142. 
Clemens  339. 
Coburg  347. 
Coesfeld  362. 
Coimbra  338. 
Colmar  51.  53. 
Conrad  (König)  31. 

V.  Malcoz  29. 
Constantin  58. 


—    521     — 


Constantinopel  13.  340.  357.  358, 

Corbeil  44. 

Cordova  45.  222.  345. 

Cornelio  aus  Montalcino  336. 

Costnitz  40. 

Cremona  337. 

Cromwell  345. 

Cuenca  (Conzil)  19. 

Cüstrin  350. 


Deutz  48.  346. 

Dietenheim  339. 

Dissenliofen  47. 

Dohrn  355. 

Donolo  105.  107.  108.  110.  142. 

Doria  55. 

Dunasch  119.  218. 

b.  Temim  13.  88.  215. 
Dunin  30. 


I 


Damaskus  220.  343.  356. 

Daniel  aus  Montalcino  324. 

Danzig  336.  352. 

Darmstadt  341. 

Daudi  107. 

Daroca  110. 

Dauphin^  37. 

David  3.  64.  270.  284.  343. 

Abulchair  357. 

Cohen  41.  . 

el  David  aus  Amaria  24. 

b.  Elasar  Bekoda  218. 

b.  Elieser  109.  361. 

b.  Gedalja  108. 110. 136. 251. 
271. 

halevi  b.Samuel  139. 166. 197. 

b.  Huna  108. 

b.  Jehuda  218. 

b.  Jischai  108. 

b.  Kalonymos  108.  251.  270. 

Kimchi  216. 

b.  Meir  Salomo  54., 

b.  MeschuUam  139.  166. 197. 

Meschullam  b.  Isaac  54. 

b.  Mose  hacohen  54. 

b.  Nasi  310. 

b.  Samuel  358. 

b.  Simcha  356. 

b.  Simson  138. 
Debora  Ascarelli  358. 
Deggendorf  38. 
Dennstadt  40. 


Echo-Reim  103. 

Eck,  Doktor  in  Ingolstadt  56. 

Edom  5.  125. 

Efodi  95. 

Eger  40.  44.  48. 

Eisenach  40.  309. 

Eisenmenger  347.  349.  350.  351. 

Eisenstadt,  Meir  359. 

Elasar  17.  18.  20.  52.  101.  102. 

106.  108.  109.  127.  143.  144. 

184.  218.  220.  242. 

Askeri  357. 

Bekoda  218. 

Cohen  b.  Jehuda  309. 

hacohen  311. 

b.  Jehuda  10.  101.  112.  138. 
251.  263.  332. 

b.  Kalir  69.  76. 

b.  Nachman  242. 

b.  Rafael  336. 

b.  Schamua  142. 
Elchanan  109.  249. 

b.  Jissachar  361. 
Eldad  124. 
Eli  b.  Salomo  54. 
Elia  17.  91.  97.  105.  121.  136. 

144.  325.  333. 

b.  Abraham  358. 

Adeni  358. 

srn  359. 

hacohen  324. 

halevi  324. 


—     522 


Elia  Karmi  358. 

Levi  111. 

Levi  aus  Piemont  358. 

Levi  b.  Saul  358. 

b.  Mardochai  81. 

b.  Parnes  324. 

b.  Samuel  33. 

b.  Schemaja  13.  90.  91.  103. 
106.  112.  135.  166. 
Eljakim  29.  41.  100.  109.  310. 
Elieser  20.  29.  41.  109. 

b.  Elia  361. 

b.  Ephraim  310. 

halevi  251. 

halevi  b.  Isaac  166.  198. 

b.  Joel  halevi  138.  ' 

b.  Nathan  109.  112.  123.139. 
246. 

b.  Simson  123 
Elkana  323. 

b.  Schemarja  323. 
Elnathan  Cohen  324. 
Elohechem  69. 
Elsaß  39. 
Engerer  353. 
England  14.  22.  29.  31.  33.  310. 

345.  355. 
Enrique  III.  v.  Castilien  47. 
Ensisheim  33.  39. 
Ephraim   70.   91.   94.    106.    125. 

143.  250. 

b.  Jakob  17.  102.  106.  108. 
109.127.139.142  144.332. 

b.  Joseph  361. 

b.  Isaac  107.  108.  110.  129. 
135.138.139.250.254.332. 

Lentschyc  362. 

b.  Nathan  309. 

ibn  Zalach  358. 
Erfurt  26.  38.  40.  50.  333. 
Esra  145. 

b.  Tanchum  23.  139. 


Eßlingen  40.  44. 

Esther  56. 

Estor  354. 

Estori  36. 

Esus  147. 

Eugen  IV.  49. 

Eva  39.  / 

Familiennamen  107. 

Faradsch  107. 

Feige  355. 

Ferdinand  I.  v.  Spanien  19. 

Ferrara  338.  344. 

Fettmilch  341. 

Fez  24.  357. 

Fischhof,  Simeon  362. 

Fischlin  107. 

b.  Rechabja  325. 
Flagellanten  33.  36.  39.  46. 
Florenz  38.  55.  338.  351.  358. 
Foa  336. 
Fränkel,  Berman  350. 

Hirsch  350. 
Franken  34.  35.  45.  48.  352. 
Frankenhausen  41. 
Frankfurt  a.  M.  31.  39.  47.  50. 

340.  341.  342.  346.  348.  350. 

353.  359. 
Frankfurt  a.  d.  0.  347.  351. 
Frankreich  11.  14.  15.  19.  20.  22. 

26.  30.  31.  35.  36.  38.  39.  44. 

166.  251.  308.  309.  310.  323. 

o  o  o     Q  o  o 

Freiburg  39,  40. 

Friedberg  340. 

Friede,  Eabbinerin  343. 

Friedeberg  350. 

Friedrich  II.  deutscher  Kaiser  29. 

Friedrich  Wilhelm  I.  352. 

Friesland  33. 

Fulda  29.  40.  53.  110. 

Fürth  56.  350.  352.  354. 


—     523 


Gabriel  363. 

b.  Höschel  360.  362. 
Gad  b.  Jehuda  359. 

Raoul  350. 
Galizur  147. 
Gans  144. 
Gaonen  85. 
Gasali  323. 
Gascogne  37. 
Gavison  360. 
Gedalja  97. 
Geldern  20. 
Gematrias  149. 
Genf  41.  51.  338.  313. 
Genna  54.  335.  340. 
Georg  Wilhelm  347. 
Gera  41. 
Gerona  46. 
Gerschom  10.  13.  18.  li).  105. 125. 

Chefez  358. 

b.  Jehuda  135. 106.  171.  .332. 

b.  Isaac  111. 

b.  Nathan  108.  112. 

b.  Salomo  139.  171. 
Gerson  340. 
Gerundi  309. 
Gesang  113. 
Gesera  135.  139. 
Geula  63. 
Glatz  51. 

Glogau  44.  47.  362.  3G3. 
Gnesen  362. 
Gohreu  v.  333. 
Gotha  28.  41. 
Gottesname  144. 
Gottfried  v.  Bouillon  21. 
Granada  19.  37.  52.  218.  228. 
Greifswalde  352. 
Gregor  IX.  29. 
j^  Griechenland  19.  166.  251.  293. 
^ft  296.  3!0,  323.  324.  332. 

^B  Grundlage  der  Poesie  126. 


Güldenknauf  41. 
Güstrow  38. 
Gütel  343. 
Guthaida  22. 

Haaruch  296. 
Hab  hab  9. 
Habita  153. 
Hadrian  4.  140. 
Hagadisten  6. 
Hagenau  29.  49. 
Hahn,  Joseph  359. 
Hai  73.  216. 

Gaon  149. 
Haleb  357. 
Halicz  359. 
Hall  (schwäbisch)  336. 
Halle  28.  32.  51.  54.  353. 
Hallel  3.  88. 
Hallelujah  3.  88. 
Haller  27. 

Hamburg  335.  343.  353. 
Hanna  29. 

Havemanns  Wegleuchte  345. 
Hebraismus  117. 
Heidelberg  46. 
Heilbronn  349. 
Heilprin  144. 
Heinrich  III.  v.  England  31. 

Markgraf  23. 
Helvicus  341. 
Hermsleben  41. 
Herzklopfer,  Jüdischer  342. 
Heß  339.  340. 
Hessen  56. 
Hibetalla  33. 

Hieronymus  de  Bononia  54. 
Hirsch  47. 

b.  Mardochai  362. 
Hiskia  b.  Israel  54. 

b.  Meir  54. 
Hillel  30. 


524    — 


Hillel  Chasan  359. 

b.  Jakob  24.  139.  250.  251. 
Hiob  Targum  88. 
Hodu  3. 

Holland  335.  344. 
Horwitz,  Jesaia  362. 

Scheftel  362. 
Hoschana  73. 
Hosemann  349. 
Hugo  31. 
Hussitenkrieg  47. 
Hypopsalma  88. 

Jaca  37. 
Jacliia  52. 
Jäger  350. 
Jakar  41.  310. 

halevi  333. 
Jakob  20.  26.  41.  55.  110.  218. 

220.  242.  251.  277.  343. 

b.  Abbamare  149. 

b.  Abraham  Rofe  324. 

V.  Aragonien  29. 

Bonfll  358. 

Cohen  56. 

Daniel  Olmo  358.  360. 

b.  Elasar  242. 

b.  Elia  361. 

b.  Jehuda  309. 

b.  Jekutiel  138. 

b.  Joseph  324. 

b.  Joseph  Cohen  359. 

b.  Isaac  362. 

aus  Castilien  324. 

b.  Meir  b.  Samuel  248. 

Mölln  Levi  48. 

b.  Mordechai  359. 

Roman  215. 

Salomo  324. 

b.  Salomo  358. 

aus  Toledo  40. 

ihn  Taban  242. 


Jannai  65.  124. 

Jaquelot  348. 

Jated  315. 

Jauer  48.  49. 

Jechiel  18.  19.  20.  91.^00.  106. 

109.  119.  120.  122. 124. 136. 

b.  Abraham  17. 108. 112. 138. 
166.  204.  332. 

b.  Ascher  324. 

b.  David  25. 

aus  Eisenach  309. 

b.  Jakob  139. 

b.  Jekutiel  310. 

b.  Joseph  108. 

b.  Joseph  Cohen  30. 

Mondolfo  358. 

de  Pesaro  339. 

Ventura  358, 
Jedaja  309. 
Jedid  310. 
Jefet  165. 
Jehonadab  357. 
Jehuda  20.  25. 103. 109.  112. 144. 

217.  260. 

b.  Aaron  25. 

Abas  92.  138.  220.  242. 

b.  Abun  ihn  Abas  218. 

Arje  de  Modena  362. 

b.  Ascher  46. 

b.  Babu  139.  142. 

Balam  218.  220.  236.  310. 

b.  Elia  359. 

der  Fromme  252. 

hacohen  109.  310.  333. 

Hadasi  73.  115. 

halevi  10.  12.  15.  19.  21.  63. 
70.  72.  93.  97.  102.  103. 
111.  115.  116.  119.  121. 
129.  136.  143.  218.  220. 
232.   309.   332. 

hanasi  142. 

b.  Jachia  324. 


525     - 


I 


Jehiida  b.  Isaac  Giat  218. 

b.  Kalonymos  90.  110.  136. 
138.  196.   250.  280.  281. 

b.  Kalonymos  b.  Meir  258. 270. 

b.  Kalonymosb.  Mose  263.270. 

Kilti  324. 

Marli  129.  136. 

b.  Menachem  122.  124.  166. 
217. 

Modena  337. 

de  Modena  358. 

b.  Mose  120. 

b.  Samuel  lialevi  231. 

b.  Schemarja  143.  310.  311. 

Tibbon  122. 

b.  Tischbi  104. 

Usiel  357. 
Jehoseph  109. 

Ezovi  109. 
.Jehosifja  103. 
Jekutiel  122. 

b.  Jehuda  25. 

b,  Isaac  35.  139. 
Jena  48.  354. 

Jerusalem  4.  5.  21.  26.  31.  342. 
Jesaia  b.  Elia  310. 

Levi  b.  Israel  359. 

b.  Mali  251.  299. 

de  Trani  151. 
Jeschebab  142. 
Jescliua  helevi  324. 
Urnen  41. 
Imani  107. 
Immanuel  143.  361. 

b.  Salomo  310.  311. 
Ingolstadt  340. 
Innocenz  III.  28. 

IV.  30. 
Joab  b.  Natlianiel  108. 

b.  Daniel  310. 
Jochanan  120. 

Cohen  108. 


Jochanan  hacohen  81. 

Jehuda  b.   Salomo  Alatrion 
358. 

Treves  151. 
Joel  20.  91.  100. 

halevi  17.  28.  138.  139.  250. 

halevi  b.  Isaac  35.  251. 

b.  Jehuda  halevi  54. 
Johann  XXII.  37 

Baptista  52. 

V.  Böhmen  38. 

V.  England  31. 
Johanna  II.  v.  Neapel  48. 
Jomtob  26.  251. 
Jona  33.  4Ö.  80.  181  344. 

b.  Gannach  216. 
Jonatan  251.         * 
Jopin  31. 
Jose  121.  128.  143.  354. 

b.    Jose    81.    96.   122.   124. 
130.  137.  163. 
Joseph  30.  75.  93.  104.  110.  138. 

166.  212.  218.  220.  242.  290. 

343. 

aus  Bolechow  355. 

Baruch  b.  Jedidja  Zacharia 
358. 

Bonfos  15. 

ihn  Caspi  324. 

b.  Chasdai  216. 

Cohen  48.  52. 

Conzio  b.  Gerschom  358. 

b.  David  ihn  Sali  218. 

b.  Elieser  54. 

ihn  Esra  218. 

Ezobi  108.  144. 

Ganso  356. 

Gecatila  309. 

in  Gnesen  362. 

b.  Jakob  Kalai  293. 

b.  Jakob  ihn  Sahl  218. 

Jedidja  Karmi  358.  360. 


526 


Joseph  b.  Isaac  9.    14.  105.  217. 

b.  Isaac  ibn  Abitur  218.  220. 

b.  Israel  309. 

Kalai  136. 251.293.  311.  332. 

b.  Kalonymos  98.  139.  251. 

Kimchi  120.  216. 

b.  Lipman  361. 

b.  Matatia  109.  324. 

b.  Meir  ibn  Moliager  (Mo- 
hadscher)  12.  218. 

aus  Milhau  359. 

Mohager  309. 

Montelez  b.  Abraham  358. 

b.  Mordediai  359. 

Moro  336. 

b.  Mose  359. 

b.  Mose  Kosman  359. 

b.  Nathan  124.  150.  257. 

b.  Obadia  54. 

aus  Ofen  359. 

b.  Salomo  108.  144. 

b.  Samuel  136. 

b.  Samuel  in  Halicz  359. 

Schalom  Galiago  357. 

ibn  Suli  136. 

Tobelem  75.  108. 

Tobelem  b.  Samuel  166. 179. 

b.  Uri  362. 

ibn  Vakar  309. 

b.  Zaddik  218. 
Josia  359. 
Josua  310, 

Kaslari  358. 

b.  Levi  143. 

Mose  b.  Eli  Nathan  361. 

Schoaib  82. 
Jozer  61. 
Isaac  20.  22.  25.  44.  54.  74.  92. 

95.     106.     109.     124.     138. 
188.    200.    251.    286.    340. 

343. 

b.  Abraham  310. 


Jsaac  Abraham  b.  Simson  20. 
Abuab  143.  149. 
de  Almeida  Be'nal  345. 
Amigo  357. 
Isaac,  Arzt  30. 
b.  Ascher  198. 
b.  Baruch  218. 
Berechja  de  Fano  358. 
Cansino  b.  Chajim  357. 
de  Castro  Tartas  343. 
Catulun  33. 
b.  Chajim  348. 
Chasan  26.  359. 
Cohen  33.  166. 
Cohen  b.  Simson  343. 
b.  David  20. 
Gecatilia  218. 
Gerundi  104.  136. 
Giat  70.  81.  87.  96.  97.  99. 

102.   107.    112.  114.  116. 

122.    129.   131.  133.  136. 

138.  166.   217.  218.  220. 

225.  332. 
hacohen  136.  211. 
halevi  10.  20.  98.  133.  136. 

198.  217.  290. 
b.  Jakob  136. 
b.  Jakar  90.  91.  110.  251. 

271. 
b.  Jehuda  82. 138.  290.  309. 
b.  Jehuda  ibn  Giat  225. 
b.  Jehuda  b.  Nathanel  290. 
Jeschurun  342. 
b.  Joel  halevi  251. 
b.  Joseph  106. 
b.  Isaac  108. 
Kimchi  309. 
b.  Levia08.  290. 
b.  Levi  b.  Saul  218. 
Mandil  b.  Abraham  357. 
b.  Meir  30.  70.  93.  106.  110. 

166.  199.  310. 


527 


Isaac  b.  Mescliullam  310.  311. 

Mondolfo  358. 

b.Mose  107.111. 125.166.191. 

Muati  357. 

Nakdan  104.  251. 

b.  Nathan  139. 

b.  Rüben  87.  109.  111.  112. 
124.  136.  218. 

b.  Saadia  251.  274. 

ibn  Sabara  309. 

b.  Salomo  310.  311.  312.  324. 

b.  Samuel  101. 106.  251.  281. 

b.  Schescliet  324. 

ibn  Schuschan  46. 

Seniri  12.  19.  74.  103.  104. 
108.110.118.136.251.290. 

b.  Simson  26. 

Synagogendiener  290. 

Tarfon  19. 

Troki  b.  Abraham  359.' 

Usiel  b.  Abraham  357. 

Valenci  324. 

aus  Wien  252. 

aus  Wilna  361. 
Ismael  139.  142. 

b.  Elischa  143. 
Ispahan  341. 
Israel  343. 

Dr.  355. 

Brunn  50. 

Crescas  309. 

Elnakawa  46.  110.  324. 

b.  Isaac  251.  278. 

b.  Israel  324. 

Kaslari  110.  112. 

Mose  359. 

Mozli  324. 

Nagara  356.  360. 
Istrien  52. 
^^  Italien    19.   56.    166.    251.   296. 
1^^        309.    324.    332.    335.    341. 
^B        356.  358.  361.  362. 

L 


Itiel  251.  289. 
Juda  141. 

b.  Meir  54. 
Judan  Cohen  108. 
Julianus  140. 
Julius  m.  336. 
Just  Soldan  344. 
Kabbala  144.  308. 
Kaddisch  65. 
Kadosch  62.  94. 
Kaffa  293. 
Kahira  49. 
Kaidan  349. 
Kairo  356.  357. 
Kaiserslautem  110. 
Kai  etc.  118. 
Kaie  359. 
Kaleb  150.  323.  324. 

b.  Elia  136. 

b.  Salomo  136. 
Kalir  12.  18.  62.  217. 
Kaiisch  44. 
Kaiman  55. 

Ephraim  50. 
Kalonymos  20.  36.  99.  105.  106. 

109.    110.    122.   203.    309. 

b.  Jehuda  (d.   Jüngere)   16. 
138.  166.  196.  332. 

b.  Mordechai  22.  252. 

b.  Schabtai  166.  203. 
Kaminiec-Podolski  355. 
Kandia  55. 

Karäer  59.  104.  293.  359. 
Karl  IV.  deutscher  Kaiser  40. 
V.  deutscher  Kaiser  55.  56. 
V.  von  Frankreich  14. 
Karmi  360. 
Kärnten  22. 
Kartip  107. 

Katalonien  39.  46.  47.  308.  309. 
Keduscha  7. 
Keroba  61.  65. 


528     — 


Kiel  347. 
Kiew  21. 

Kirchenstaat  338. 

Kizel  341. 

Köhler  344. 

Köln  21.  24.  25.  44.  48.  53.  346. 

359. 
König  341. 

Königsberg  (Neumark)  43. 
Königshoven  34. 
Korfan  107. 
Korfu  358. 
Koron  55. 

Kosaken  344.  345.  362. 
Krakau  44.  47.  50.  53.  56.  339. 

342.  361. 
Krakow  in  Mecklenburg  38. 
Kraus  340. 
Krems  39.  44. 
Kremsier  343.  361.  362. 
Kressel,  Frau  343. 
Kreuzburg  41. 
Kreuzzug,  erster  16.  20. 

zweiter  21. 
Krim  358.  359.  362. 
liandshut  49. 

Languedoc  36.  37.  199.  309. 
Lateranische  Konzil  28. 
Latimi  (ihn)  110.  111. 
Lauda  30. 

Lauterio  de  TJbaldinis  38. 
Lautrec  54. 
Lebrecht  353. 

Leipzig  341.  343.  349.  350. 
Lemberg  352.  353. 
Lemel  b.  Selke  Levi  362. 
Lemle  47. 
Lenczycz  345. 
Lengenau  343. 
Leobschütz  24.  57. 
Leon  26. 

(Dichter)  324. 


Leonte  63.  91.  136.  251.  281. 

b.  Mose  332. 
Leopold  347. 
Leopoldstadt  (Umwandlung  vom 

Judenstadt  in)  346. 
Lerida  46. 
Lessing  353.  356. 

Juden  354. 
Leupoldt  338. 
Levi  218.  242. 

b.  Gerson  36. 

b.  Jehonatan  276. 

b.  Mose  358. 

b.  Samuel  20. 
Leviten  4. 
Lida  359. 

Liebermann  d.  Schreiber  359. 
Liegnitz  49. 
Limoges  14.  16.  179. 
Lincolm  31. 
Lindau  48. 
Lipliardt  55. 
Lipman  151.  343. 

Hassan  361. 

Heller  342.  362. 
Lissabon  53.  340.  342.  343.  347. 

354. 
Lithauen  360. 
Loanz,  Elia  359. 
Lob  b.  Israel  Eegensburg  361. 

b.  Oser  359. 
Lodi  339. 
Lombard  110. 
London  26.  32.  343.  350.  351. 

(Jakob)'  362. 
Longo  107. 

Loria,  Isaac  359.  360. 
Lothringen  353. 
Löwe  b.  Bezalel  151. 
Lublin  345. 
Lucena  21.  218.  225. 
Luck  340. 


529     — 


Ludwig  X.  37. 

d.  Bayer  37. 

d.  Heilige  32. 
Lukranis  340. 
Lunel  290. 

Lupinus  od.  Lufinus  141. 
Luria,  Salomo  359. 
Luther  55.  338. 
Lutra  110. 
Luzzato  357. 

Mose  Cliajim  358. 

Simcha  343. 
Lydda  140. 
Lyon  36.  337. 

Maamad  78.  82.  100.  129. 
Maarib  69. 
Machiri  191. 
Machnise  151.  154. 
Machsor  62. 

Vitry  143. 
Madrid  346.  348. 
Magdeburg  32.  36.  44.  342. 
Magen  65.  96. 
Mahalalel,  Halleluja  358. 
Mähren   45.  338.  342.  354.  359. 

361.  363. 
Mailand  54.  56.  338.  339. 
Maimon  104.  324. 
Maimonides  13.  28.  30.  112.  143. 

149.  323.  345. 
Mainz   16.   20.   22.   32.   33.   35. 

41.  188.  246.;_258.  268.  341. 
Majorca  45.  51.  324.  348. 
Makluf  Amar  \ 

halevi       [  357. 

b.  Joseph) 
Malaga  222. 
Malta  336. 
Malteserorden  335. 
Mannheim  354. 
Mansi  310. 

LZunz,  Synagogale  Poesie. 


Mantua   56.  335.  337.  341.  342. 

357.  361. 
Margaliot,  Koppel  359. 
Margaritha  55. 
Marokko  346.  357. 
Martin  V.  48. 
Märtyrer  (10)  139. 
Masaltob  358. 
Masoreten  60. 
Matatia  144. 

b.  Isaac  324. 
Matthias  47. 
Meborach  b.  Natan  163. 
Mechabberot  311. 
Mechaje  65.  96. 
Mecharech  65. 
Mechilta  123. 
Mecklenburg  29.  38. 
Medina  del  Campo  50. 
Meelführer  350. 
Mehl  349. 
Meiningen  41. 
Meir  20.  41.  42.  69.  90.  102.  109. 

Alguades  47. 

b.  Baruch  111.  309. 

b.  Jehuda  108. 

b.  Isaac  62.  106.  108.  109. 

127.  135.  136.  138.  166. 199. 
217.  332. 

b,   Isaac   aus   Orleans    166. 
184. 

b.  Isaac  b.  Samuel  187.  191. 

b.  Mose  halevi  30. 

V.  Eotenburg  30.  33.  310. 

b.  Salomo  54. 

b.  Samuel  166.  183. 

aus  Schebrczin  359.  360. 
Meißen  36.  41.  47.  57. 
Meliza  Stil  309. 
Melodie  115. 
Menachem  25.  44.  82.  109.  110. 

121.  138.  139.  216.  251.  291. 
34 


530    — 


Menachem  in  Ankona  324. 

Asaria  Padova  358. 

Egosi  358. 

b.  Elia  361. 

b.  Jakob   17.  25.  106.  108. 
144.  250.  263. 

b.  Jakob  b.  Salomo  263. 

b.  Isaac  halevi  54. 

Lonsano  357.  360. 

b.  Machir  74.  102.  108.  112. 
127.  166.  194. 

aus  Recanate  150. 

b.  Serach  150. 

b.  Seruk  122.  124. 

Vardimas  138. 

Zion  104.  110. 

Ziimi  325. 
Mendelssohn,  Moses  353.  356. 
Meora  63. 
Merida  220. 
Mergentheim  34. 
Merkaba  149. 
Meschalesch  65.  96. 
Meschiülam  64.  81. 119. 122.  123. 
124.  166.  192. 

d.  Große  192. 

b.  Isaac  192. 

b.  Isaac  Salem  361. 

b.  Kalonymos  130.  138. 167. 
192. 

b.  Mose  192. 
Meseritz  361. 
Messias  55. 
Messir  Leon  324. 
Metatron  140. 
Metz  20.  27.  346.  351. 
Meurs  20. 
Michael  148. 
Middot  76.  147.  152. 
Midrasch  5.  7.  9.  11.  13.  59. 

Eabbot  350. 
Mi  el  kamocha  78. 


Mikamocha  63. 
Milhau  359. 
Mincha  80. 
Minna  29. 

aus  Speyer  21. 
Mischna  5.  59. 
Molcho,  Salomo  56.  340. 
Modon  55, 
Mohager  107. 
Moldau  358. 
Molther  340. 
Montalcino  324.  336. 
Monfort  29. 
Mordechai  28.  91.  103.  340. 

b.  Akiba  54. 

Astruz  359. 

b.  Chanin  108. 

Dato  358. 

b.  Elieser  139. 

b.  Jakob  359. 

Jare  361. 

b.  Mose  343. 

b.  Nissan  359. 

in  Nürnberg  36. 

b.  Samuel  359. 

b.   Schabtai    138.  251.  296. 
332. 

Zahlon  358. 
Mornäus  340. 
Moro  im  Mailändischen  51. 

12.  20.  25.  51.  54,  64.70. 
99.109.119.134.136.139. 
143.  166.  208.  325.  362. 

Abas  357. 

b.   Abraham  32.   136.   310. 
324. 

Alschech  357. 

b.  Binjamin  310. 

Chasan  67.  138.  323.  332. 

Chasan  b.  Abraham  324.  325. 

b.  Chija  136.  144.  310- 

b.  Chisdai  251. 


—     531     — 


^ 


Mose  Cohen  41.  358.  462. 
b.  Elasar  Cohen  310. 
b.  Esra  21.  74.  81.  87.  96. 

98.  99.  100.  102. 103. 104. 

106.   107.   108.  116.  129. 

133.   136.   138.  218.  220. 

332. 
Gabai  324. 

hacohen  b.  Mamal  324. 
halevi  b.  Elia  359. 
b.  Jakob  b.  Esra  228. 
Jehuda  Abas  356. 
b.  Jekutiel  339. 
b.  Jesaia  Mendel  362. 
b.  Joseph  54.  93.  110.  309. 

310.  311. 
b.  Isaac  359. 
b.  Israel  54. 

b.  Kalonymos  67.  108.  109. 
Kapuzato  324. 
Kilki  324. 
b.  Matatia  310. 
Meborach  358. 
b.  Meir  54. 

b.  Menachem  halevi  54. 
b.  Meschullam  166.  192. 
Mordochai  Margaliot  361. 
b.  Nachman  32.  109. 
b.  Natan  310. 
d.  Prediger  41. 
Raphael  de  Aguillar  357. 
Eemos  324.  333. 
de  Riete  324. 
b.    Samuel    108.    112.    135. 

247.  332. 
b.  Simcha  359. 
Zacut  356.   362. 
Ziare  357. 
Moses  4.  20.  39. 

aus  Pavia  19. 
Mostedschab  80.  98.  113. 
Mowaschech  102. 


Mühlhausen  41.  151. 

(Schweiz)  41. 
Müller  aus  Brandenburg  354. 

aus  Frankfurt  a.  d.  0.  351. 

Halle  353. 

Pastor  343. 
München  33.  352. 
Murviedo  46. 
Mustiganem  49. 

Nachman  b.  Natan  343. 
Nachman  Sonbal  110.  357. 

Nides  150. 
Nachum  134. 
Naftali  Cohen  362.  363. 

b.  Joseph  54. 

Margaliot  340. 
Nagara  361. 
Narbonne  166.  219. 
Nata  347. 
Natan  26.  48.  140.  143.  204. 

d.  Alte  30. 

b.  Jakob  251.  278. 

Jedija  358. 

b.  Isaac  136.  251.  275. 

b.  Mose  359. 
Natanson  54. 

Natan  Spira  b.  Salomo  362. 
Natanel  310. 

de  Chinon  106.  108.  309. 
Natronai  Gaon  60. 
Navarra  36.  37.  38.  108. 
Neapel  32.  52.  53.  57.  310.  332. 
Nebra  41. 

Nechonja  b.  Hakana  143. 
Nehemia  251.  284. 

b.  Abraham  358. 

b.  Chija  30. 
Nehorai  188. 
Neisse  50.  342. 
Nemirow  362. 
Neuburg  56.  354. 

34* 


—     532     — 


Neuenmarkt  34. 

Palontrotti  343. 

Neuß  26.  48. 

Paolo  Medici  351.  353. 

Nenstadt  49.  50.  57.  350. 

Pappus  140, 

New  York  345. 

Parchim  38. 

Nigrinus  338. 

Paredes  44. 

Mmes  324. 

Paris  19.  30.  33.  36.  199.  344. 

Nischmat  64. 

Passau  51. 

Nissim  143.  323. 

Patras  55. 

Nissim  halevi  b.  Isaac  357. 

Paul  32. 

Nizza,  (Salomo)  362. 

IV.  336. 

Nizzaclion  13. 

Pavia  55. 

Nordhausen  41. 

Peitan  60. 

Nördlingen  33.  44. 

Pereyra  354. 

Norwich  26. 

P^rigors  b.  Kalonymos  309. 

Nürnberg  34.  35.  37.  41.  43. 

44. 

Persien  21.  24.  60. 

45.   47.  48.   49.  50.  52. 

56. 

Perugia  311.  324. 

310.  333.  350. 

Pesach  63. 

Nußgarteii  107. 

Pesach-Jozer  64. 

Pesach  hacohen  139.  251. 

Obadia  b.  Aaron  112. 

Pesaro  335.  336.  337.  338. 

Cohen  358. 

Pesukim  82. 

Jare  358. 

Petachja  115. 

Oesterreich   23.    33.  44.  48. 

52. 

Peter  de  Janua  32. 

346. 

(Pesach)  46. 

Ofan  61.  62. 

Peticha  80. 

Ofen  52.  354. 

Petit  107. 

Olmütz  47.  50. 

Pfalz  336. 

Oppenheimer,  David  362. 

Pfefferkorn  53. 

Oran  346.  357. 

Pforzheim  32. 

Machsor  von  232. 

Philipp  August  25. 

Orange  53. 

Philippo  336. 

Orleans  19.  25.  109.  166. 

Piacenza  53. 

Orvieto  342.  358. 

Piermont  39.  358.  363. 

Overkampf  353. 

Pierre  de  la  Föns  344. 
Pinchas  halevi  309. 

Pacifico  (Isaac)  362.  363. 

b.  Joseph  36. 

Paderborn  340.     ' 

Pismon  65.  88. 134. 

Padua  51.  53.  347.  361. 

Pius  V.  338. 

Paget  343. 

Piut  8.  59  f.' 116  f. 

Palästina  60.  231.  357.  359. 

360. 

Podolien  346.  363. 

362. 

Poesie,  gottesdienstliche,  ihr  In- 

Palencia 45. 

halt  126  f. 

—    533    — 


Poitou  29. 

Polen  57.  251.  335.  339.  343. 344. 

348.  351.  361.  362. 
Portugal  49.  52.  56.  338.  341. 
Posen  44.  46.   50.  54.  56.  339. 

342.  348.  351.  353.  354.  361. 

362. 
Prag  20.  30.  36.  38.  45.  46.  48. 

55.   57.  325.  337.  338.  342. 

348.  350.  351.  353.  354.  362. 

363. 
Premislaw  359. 
Pressburg  55. 
Priestersegen  115. 
Priscus  107. 
Pritzwalk  33. 
Provence    39.   42.   44.   52.   166. 

199.  251.  308.  309.  323.  324. 

332. 
Prynne  345. 
Psalmen  1 — 8. 
Pudheiz  355. 
Purim-Keroba  63. 
Punctator  333. 

Rabbenu  Tarn  248. 
Eachmana  153. 
Ragusa  342. 
Rahel  29. 

Nunez  Fernandez  3l5. 
Rameru  248. 
Raphael  b.  Isaac  324. 

Levi  346. 

Modena  341. 

Mondolfo  362. 

Zeror  b.  Salomo  357. 
Rapoport,  Simcha  359. 
Raschi  112.  119.  120.  124.  125. 

143.    166.    181.    188.    194. 

198. 
Rasiel  146. 
Ravenna  51. 


Ravenna,  (Joseph)  362. 

Ravensburg  48. 

Ra witsch  337. 

Raymund  Martin  33. 

Rebekka  29. 

Recanate  337. 

Rechberg,  Ritter  v.  335. 

Refrän  94. 

Regal,  Juden  zu  halten  341. 

Regen  38. 

Regengebet  69. 

Regensburg  20.   37.  38.  48.  51. 

53.  54.  55.  110.   166.  254. 

350. 
Rehitim  58.  79.  99. 
Reim  86  f. 
Reimkünster  88. 
Reimarus  353. 
Reiseies,  Chajim  353. 
Renniger  351. 
Reschut  61. 

Retimo  55.  • 

Reuchlin  53.  335. 
Rheinkreis  39. 
Richard  v.  England  31. 
Richweiller  (Elsaß)  48. 
Rindfleisch  34. 
Ringwort  86.  87. 
Rinteln  344. 
Rogoszno  349. 
Rom  5.   19.  21.   32.  33.  36.  38 

55.  58.  110.  143.  166.  202. 

219.  281.  293.  310.  311.  333. 

336.  337.  338.  339.  341.  342. 

343. 
Romania  62. 
Äomanioten  310. 
Robert  v.  Sizilien  38. 
Rotenburg  34.  309. 
Rotbart  23.  25. 
Ronen  26. 
Rovigo  358. 


534 


Euben  10. 

b.  Isaac  324. 

b.  Salomo  361. 
Eudolph  Mönch  21. 
Euffach  39. 

Kuprecht  v.  Magdeburg  32. 
Rußland  19,  354.  362. 

Saadia  69.  81.  91.  93.  100.  101. 
105.   107.   108.  116.  118. 
119.   121.   122.  123.  144. 
163.  215. 
ibn  Danan  13. 
b.  Levi  Asnekot  357. 
b.  Nehorai  Asubib  357. 
Surafa  b.  David  357. 
Sabionetta  337. 
Sachsen  48. 
Salamanka  50. 

Konzil  zu  38. 
Salman  55. 
Salmon«88. 

b.  Jerucham  107.  159. 
Salomo  20.  30.  33.  54    92.    101. 
106.108110.122.124.250. 
310.  323. 
b.  Aaron  359. 
b.  Abraham  26.  139. 
b.  Abun  70.  106.  133.  138. 

251. 
Alcabez  357. 
Babli  137. 

Bonfed  b.  Rüben  324. 
Cohen  49. 

Gabirol  81.  87.  90.  91.  92. 
93.  98.  100.  102.  103.  107. 
108.  111.  116.  118.  121. 
122.  124.  129.  131.  136. 
138.  216.  217.  218.  220. 
222.  332. 
Giat  101.  136. 
halevi  54. 


Salomo  b.  Jakob  324. 

b.   Jehuda  64.   81.  91.  101. 

124.  135.  166.  332. 
b.  Jehuda  Giat  218. 
b.  Joseph  54.  109.  251. 
b.  Isaac  101.  166.  181.  .809. 

332. 
b.  Isaac  Gerundi   144.  309. 
b.  Masaltob  358. 
b.  Mordochai  361. 
b.  Mose  Cohen  359. 
b.  Nissim  358. 
Oliveyra  357. 
Parchon  216. 
aus  Perugia  324. 
Romano  336. 
Rosso  358. 
Scharbit  119. 
aus  Segelmessi  73. 
Zeror  b.  Tobia  357. 
Salzburg  41.  44.  52. 
Salzwedel  41. 
Samuel   18.   20.   25.  26.  29.  41. 

51.  65.  92.  104.  119.  138. 

218.  273.  333. 
ibn  Abbas  24. 
b.  Abraham  .359. 
b.  Abraham  harophe  324. 
Sohn  V.  Abraham  b.   Josia 

.359. 
abu  Manzur  b.  Chananja  218. 
Arquevolte  358.  361. 
Castiglione  324. 
Eiron  343. 
Elieser  halevi  361. 
hacohen  91.  166.  191. 
halevi  191.  310. 
halevi  i^bulafia  44. 
hanagid  216.  218. 
b.  Jakob  halevi  54. 
b.  Jechiel  20. 
b.  Jehuda  108.  166.  209.  290. 


—     535     - 


Samuel  b.  Isaac  22.  166.  211. 

in  Köln  359. 

Levi  359. 

Marli  358. 

b.  Meir  25. 

b.  Menachem  309. 

b.  Mordochai  54. 

b.  Mose  112.  251.  273. 

b.Mose  aus  Lithauen  360.362. 

Naamias  347. 

b.  Natan  324. 

b.  Natronai  26. 

b.  Nissim  102. 

de  Pisa  344. 

Raphael  Marli  361. 

b.  Schabtai  323.  324. 

gen.  Smolder  55. 
Sangisa  38. 
Santen  20. 
San  Yago  345. 
Saragossa  31.  222. 
Sardinien  51. 
Saßlaw  354.      " 
Sason  b.  Mose  358. 
Saul  Caspi  358. 

b.  Joseph  359. 
Savoyen  43.  44.  49.  50.  337. 
Schabtai  64.  101.  107.  110.  136. 

138.  310.  324. 
Schabtai  Cohen  362. 

b.  Isaac  112, 

b.  Kaleb  332. 

Marini  358. 

b.  Mose  166.  202. 

Zebi  345. 
Schacharit  65. 
Schaffhausen  47. 
Schafrut  107. 
Schanat  29. 
Schalom  324. 
Schealtiel  Chefez  358. 

b.  Menachem  108. 


Schebach  65. 
Schebrczin  359. 
Schefatja  108.  166.  170. 
Schemah  7.  95. 
Schemaja  140. 

b.  Mose  de  Medina  357. 
Schemarja  136.  324. 

aus  Worms  20. 
Schem  hamphorasch  146. 
Schemtob  b.  Abram  358. 
Schemtob  Adrutil  324. 

Schafrut  149. 
Scherira  138.  144. 
Schibata  69. 
Schlangenbalg  341. 
Schlesien  49.  352. 
Schlettstadt  51. 
Schneider,  Michel  55. 
Schöndel(e)  343.  361. 
Schotten,  Samuel  362. 
Schreiber  333. 
Schubert  354. 
Schudt  36.  350.  351. 
Schulhof,  Isaac  359. 
Schwabach  353. 
Schwabe  341. 
Schwaben  39.  45. 
Schweden  343. 
Schweidnitz  49.  50. 
Schweiz  39.  46.  49.  335.  349. 
Schwertfeger,  Jakob  55. 
Sebadja  101.  135.  166.  186. 
Sechor-Selicha  172. 
Sefira  360. 
Segovia  47. 
Segre,  Jakob  362. 
Seifenmacher,  David  55. 
Selicha  8.  59.  76. 

gereimte  86. 
Semachot  (Traktat)  139.  143. 
Sepuloeda  50. 
Serach  b.  Natan  359. 


536     — 


Serachja  290. 
Serveto  336. 
Sevilla  45.    51.  338. 
Sichronot  136. 
Siebenhaar  345. 
Sifre  124. 
Sigismund  47.  56. 
Silluk  62. 
Simcha  136. 
Simcha  Isaac  359. 

b.  Salomo  359. 

b.  Samuel  112  251.  267. 
Simeon  10. 13. 81. 90. 93. 100. 108. 
109.122.124.139.142.284. 

Duran  b.  Zemach  324. 

b.  Gamaliel  142.  143. 

halevi  54. 

b.  Isaac  105.  108.  112.  124. 
128.  135. 

(b.    Abun)    136.    137.    166. 
174.  332. 

aus  Köln  21. 

Labi  357.  360. 

b.  Lakisch  143. 

b.  Samuel  325. 
Simon  340. 
Sofer  33. 
Simson  20.  29.  32.  109. 

Cohen  33. 

Moden  358. 
Singer,  Salomo  359. 
Sinigaglia  352. 
Sirach  4. 
Sixtus  339. 

Medices  336. 
Sizilien  51.  202.  293.  333. 
Sochatschew^  336. 
Sofer  2. 

Soferim  (Traktat)  114. 
Sohar  36.  323.  344. 
Solsona  (in  Katalonien)  43. 
Sondershausen  41. 


Spanien  13.  14.  28.  36.  37.  45.  47. 

50.  51.  166.  214.  308.  309. 

310.  324.  332.  340.  344.  345. 
Speyer  20.  41.  47.  48.  196.  252. 

258.  267. 
Stade  345. 
Staffelsteiner,  P.  56. 
St.  Gallen  41. 
Stain  39. 

Sternberg  i.  Mekl.  52. 
Stil  des  Piut  117. 
Storre  349. 
Stralsund  343. 
Straßburg  32.  39.  41.  45.  52.  333. 

336. 
Straiibingen  38. 
Strophe  95  f. 
Strophik  86. 
Sulat  61.  62. 
Suli  107. 
Sulzbach  351. 
Süß,  Oppenheimer  353. 
Süßlein  325. 
Syrien  10.  60. 

Tachnun  92. 

Tafillet  346. 

Talmud,  Verbrennung  des  336. 

Tamid  71. 

Tanchuma  10.  141. 

Tannhausen  339. 

Tarega  43. 

Targum  59.  114.  141. 

Taube  361. 

Tauffenberg  353. 

Taugebet  69. 

Techinna  82.  147. 

Tedela  346. 

Tedschnis-Reime  309. 

Tefilla  7. 

Tekia  96. 

Tekufot  352. 


—    537     — 


Temesgran  49. 

Tenua  215. 

Tetragramaton  144. 

Tetiian  357. 

Theobald  47. 

Thomasbrück  41. 

Thomasius  353. 

Thurgau  51. 

Thüringen  39. 

Tiberia  354. 

Tilly  342. 

Timur  46. 

Titus  4.  142.  196. 

Tlemsan  58.  357. 

Tobelem  18. 

Tobia  119.  143. 

Tobia  b.  Elieser  13.  166.  194. 

Tochecha  79.  135. 

Tod,  schwarze  36. 

Todros  309.  336. 

Toland  351. 

Toledo  19.  41.  45,  47.  53.  226 

324. 
Töplitz-  361. 
Tortosa  47. 
Torstensohn  343. 
Tosafot  143. 
Tosefta  88. 

Toulouse  18.  28.  29.  37. 
Trani  32.  299. 
Trient  51. 
Trier  19. 
Tripoli  53. 

Tripolis  62.  293.  357. 
Trithemius  29. 
Troyes  33. 
Tschech,  Jakob  55. 
Tübingen  355. 
Tunis  56. 
Turiano  336. 
Türkei  55.  335.  344. 
Tymau  52. 


Ueberlingen  38.  44.  48. 
Ukraine  344.  362. 
Ulimann  aus  Judenburg  52. 
Ulm  41.  44.  52. 
Ulrich,  Chronist  40. 
Ungarn  20.  29.  55. 
Ungersch  Brod  347, 
Urbino  338.  358. 
Uri  20.  28.  252.  363. 
Uri  b.  Raphael  362. 
Urim  u.    Tummim  146. 
Utrecht  49. 
Uz  125. 

Talencia  45.  46. 

Valladolid  43.  343. 

Variation  98. 

Venaissin  358. 

Venedig  56.  335.   336.  339.  342. 

343.  362. 
Versmaß  60. 
Vertreibungen  aus: 

Aachen  342. 

Arles  51. 

Augsburg  49. 

Baiern  50.  351. 

Basel  58. 

Böhmen  57. 

Brandenburg  338. 

Brasilien  344. 

Cadan  344. 

Cöln  44. 

Erfurt  50. 

Florenz  55. 

Frankreich  46. 

Genf  51. 

Genua  54.  335. 

Glaz  51. 
Halle  51. 

Kirchenstaat  338.   " 
Landshut  49. 
Magdeburg  44. 


—     538     — 


Vertreibungen  aus: 

Mailand  339. 

Majorka  51. 

Mantua  342. 

Meißen  57. 

Neapel  57. 

Neiße  50. 

Nördlingen  53. 

Nürnberg  52. 

Oberelsaß  44. 

Österreich  52.  346. 

Ofen  354. 

Olmütz  50. 

Oran  346. 

Orange  53. 

Pavia  55. 

Piacenza  53. 

Prag  57. 

Preßburg  54. 

Provence  52. 

Regensburg  55. 

Rußland  19.  354. 

Salzburg  52. 

Sardinien  51. 

Savoyen  50. 

Spanien  51. 

Speyer  47,  48. 

Straßburg  45. 

Thurgau  51. 

Ulm  44.  52. 

Urbino  338. 

Vicenza  51. 

Wöhrd  54. 

Württemberg  335. 

Würzburg  51. 
Vespasian  143. 
Vicenza  51. 

Fra  49. 
Victor  V.  Garben  50.  53. 
Vidui  79.  136. 
Vigilien  333. 
Villa  WJ«n  43. 


Villars,  Mademoiselle  de  346. 
Vivas  275. 
Vorbeter  5.  61. 
Vorleser  333. 

Wagenseil  355. 

Warschau  339. 

Weidner,  Paul  337. 

Weise  5. 

Weißenburg  22.  32. 

Weißenfels  44. 

Weißensee  36.  41. 

Weißenstein  335. 

Wenzel  45. 

Wertheim  347. 

Wesel  33.  48. 

Westfalen  48. 

Weyhe  41. 

Wiebel  353. 

Wiederholungswort  86. 

Wien  25.  32.  36.  44.  47.  50.  150. 

252.  342.  346.  347.  349.  350. 
Willich  353. 
Wilna  348.  355.  361. 
Winterthur  41.  47. 
Wittenberg   340.  341.  344.  346. 
Wladimir  25. 
Wöhrd  54. 

Wolf  (Philosoph)  353. 
Wolf  b.  Lob  362. 

b,  Löwe  50. 
Wölfel  55. 
Wolfram  51- 
Worms20. 22.37.41.48.49.52. 166. 

187.  199.  203.  262.  341.  349. 
Wundbalsam  345. 
Württemberg  335. 
Würzburg  22.   34.  41.  51.  257. 

309.  354. 

Xeres  350. 
Ximenes  342. 


—     539 


York  26. 

Zacharia  136. 

hacohen  324. 
Zacut  360. 

(Abraham)  144. 

Mose  356.  362. 
Zardok  104. 

Zahlal  103.  129.  132. 
Zafet  31. 


217. 


Zante  56.  358. 

Zausmer  349. 

Zemach  138.  251.  277. 

Zeringen  41. 

Zion  V.  Jehuda  halevi  310. 

Zipora  20.  343. 

Ziuni  143. 

Zofingen  41. 

Zor  125. 

Zürich  41.  48.  343. 


II.  Hebräisches  Register. 


108  n^i:n 
108  m'jyn 

108  T'VXn 

108  |t3pn 

140  ih  ■'jnn 

140  ri)'DbQ  ^3nn 

59  noi«1 
79  pn 

79,  80,  136  ^l-n 

65  l^D  ibl 

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124  non  ,nDi 

61,  62,  64  rhil 

136  m«J1T 

146  pT 

59,  101  nni  niDT 

109  310^  IDT 

80  mny  ^'ii:}: 

60  nwtn  ,pTn 
107  pn 

61   D^JTn 

108, 869  i^ow  pm  ,pTn 

80,  87,  95,  140  IJNtsn 

82  wnif  iJKön 
109  yiJ>iJi  ^n 

124  b^'n 
116  p 

125  bon 
88  pn 

66  noTin 


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106  ^21^3 

124  n^■nb 
,^m  p  ,^31  2-in  p 

106  13^31  f3 
124  DOn  ,D^D3 
77,  89  ni5>p2 

106  ^312 

63  n^lN^ 

135,  139  mu 

105,  368  Nnt30^3 

119  pO: 

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107  njnj 
107  ^t5«n3 

77  •'in  nnl 

107  ftop  :n 

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125  m 

124  <T^«n 

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107  -«aiTKn 

107  Jim 

70  n^mn 
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107  fpTn 


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69,  71  nnm« 
106  v^2  Dn« 

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106  1D1  7« 

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89  D^p'?«'?  no« 

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125  U'K'« 

106,  107  ^2  n« 

119  pn« 


—    541    — 


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107  IDID 

109  0"tDD  ,B"D 

62,  63,  67  plh^n 

76  nn^^D 
77  D^orm  nn'hü 

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67  D^tyjJO  m^öD 
71  D^n  -IDD 

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139  D-^pn!:  miry 

77  nT'nv 

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73  nt:'o  riT'rsQ 

60,  61  n^tors  ,t5rQ 

105  \)2^n  ^tsra 

60,  107  Ö^^B 
60  p^^D  ,^lta^^Q  ,Nt2^^D 
77  ^Omi  ^plDD 

77  nmt^n 

77,  82  D^piDD 


147  D^onin  mo 

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98  njKnmo 

102  ntyio 

124  D-'O^yiO 
65  n^HD 

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63,  65  -püD  ^Ü 
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148  ^D^JDO 

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124  D^o^jyo 

78,  82  noyo 

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69  D^nnj;o,nnnyo 

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215,  217  '^pU'O 

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107  d':;  3115 
89,  368  ^T^D 

368  p^^tS 

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86,  105  pntj>n 

167  n^310^lJ> 

107  nb  tr»«"! 

76,i47nnomt:>VB>^K> 

79,  99  n^D^Tl  ,D\"n 

III.  Verzeichnis  der  angeführten  Poesien.*) 


291  pon  2»b  pi« 

Rmg.  fol.  350 

161  mn^'jDm  D^omn  -f:  pn« 

Ltg.  226 

162  n^V  I^N  Dl« 
,      226;  P.  Nr.  111 

75  nonai  m« 
njyB>in  für  «m  njy:i>in 
157  «r  n«  m« 

,       23;  Rmg.  fol.  389 

194  HNIK  1tJ>«  iTn« 
,     258  nJD  npb  lt>"nD,  ed.  Buber, 

Wilna  1880,  Einl.  S.  68 
„      247  204  l^mS^D  milK 


183  nSsn  yoitr^  i^jö':  «n» 

Ltg.  254 

159  n:iaN  ^tj^j«  na« 

„      23;  D.  Nr.  1 

172  naiis  p«o  una« 

„      239;  D.  Nr.  55 

321  d:^ki  iKDn  irma« 

„       369;  Rmg.  fol.  273 

208  ijn^i«2  i:n:K  D^üit>K  'ja» 

„      245 

258  -j^^nsn  Q^o'jiy  mw» 

„      279 

176  "h  nn^i  mn« 

,      240;  D.  Nr.  136 


*)  Verzeichnis  der  Abkürzungen: 

A.  nmotrxn  "no  Selichot  .  .  .  nach  Ritus  Avignon  Amsterdam  1763. 
Arg.  —  nScn  n^a  M achsor  .  .  .  Ritus  Aragon.  Salonicki  1809. 

B.  =  Berliner,  Synagogal-Poesien.  Hebr.  Texte   mit   der  deutsch.  Über- 

tragung  aus   der   synag.   Poesie    d.    Mittelalters   von  Dr.  Zunz  I. 
Berlin  1884. 
C  —  Machsor  .  .  .  Ritus  Catalonien  Salonicki  1526. 

D.  =  Selichot  .  .  .  nach  deutschem  Ritus  ed.  Baer.  Rödelheim  1885. 

E.  =  mn'SD  Selichot  .  .  .  nach  Ritus  Elsaß  Rödelheim  1838. 
r.  =  riim'?D  Selichot  .  .  .  nach  Ritus  Fürth  [s.  1.]  1756. 

X.=n^  Sj?  pp  ed.  Mekize  Nirdamim  Bd.  III  u.  IV.  Berlin  1887.  1888. 

K.  A.  =  Keroboz  Ritus  Algier.  Livorno  1772. 

Ltg.  =  Zunz,  Literaturgeschichte  der  synagogalen  Poesie.  Berlin  1865. 

M.  =  Maaribot  .  .  .  nach  Ritus  Worms.  Frankfurt  a.  M.  1714. 

P.  =  nstr  2't30  Selichot  nach  Ritus  Posen  und  Grodno  ed.  Fürstenthal. 

Krotoschin  1839. 
Rmg.  =  mSen  nno  Machsor  ,  .  .  nach  Ritus  Romagna.  Venedig  1526. 
T.  =ni32'i  »ns»  Selichot  .  .  ,  nach  Ritus  Tripolis.  Livorno  1816. 


—    544    — 


156  mu>yn  my  Nn:i  ors  175  ^yo  nb^m« 

— ;     Selichot    Ritus    Rom    zu      Ltg.  236. 

206  D^mi«  D^l^n  D^3^« 
,     245. 

207  ^'jj?  lOp  D^n^K 
,     245;  K.  IV  Abt.  2.  S.  9. 

320  DDpltl»  ni^lK 


173  ntj>pi3  lyiy  nöiyi  nors 

Ltg.  239. 

328  ^no  ny  nor« 

„     374;  Rmg.  fol.  393. 

180  msf  nn^« 

„    243;   Selichot  Ritus   Lithauen 

zu  "hi:i  ü):i. 

274  yiV  i^^^^  ^31«  T« 
„     282;  D.  Nr.  89. 

186  moi«  bo  7« 

„     256 ;  Selicha  zu  17.  Tammus  in 
b«1t:>'' n^DnFrankfurta.M.1841 . 

210  Jish  pn^fJ  1^« 
„  254. 

299  nniD  <Tn«  ^nsty  n^"«« 

„     236;  B.  Seite  67. 

268  D^^l  ^n^Sn  bDlN  HDD^K 
»     307, 

'276  -p«  ^n^Wn  bl«  HDD^N 
„    332. 

269  pniy^  bsD  p« 
;    307. 

282  yi2:  ':«i5:>^  u>^« 

„    354. 

252  ^mnn  h-ip  nyoi:>  p« 

,    269. 

238  ^:^  ]m  im  b» 

„    414;  B.  Seite  63. 

11,  238  Snj  h^  h^ 

„     211;  B.  Seite  9. 

239  lifv  h^'2  ^n  h^ 

„     414;  Orient  Ltbl.  1849  S.  670. 

313  miv'j  HDUN  ^0  ^« 
„    353  K.  IV,  6. 

152  it^^r  i^o  'j« 

»     17. 

330  y^öin  mop:  ^« 

„  374;  Selichot  ed.Brünn  1757  Nr.l46 


329. 


348. 


316  ■'ti>BJ  y''  '"^^^ 


255  piyoa  "'na'ön  ^ma«  mjoi« 

277. 

168  ^y^D  b«^  .TI01« 
234. 

233  ij-)::p  boyi  ijyn  "p« 

413;  T.  fol.  122a. 

317  n'jio«  ^u'Qii  jiJwnKi  m3TK 

346. 

192  n«bnj  m«  t  n^iK 

401. 

203  ^anpi  ^D^o  y':«  pyi« 

250. 

187  IT  p«i  Tn^i  nn« 

257;  inK>n  n^%  Mantua  1612 
fol.  13. 

195  ^:d  ns  n^n« 

250;  P.  Nr.  136. 

160  mm  1^  n::^m 

227;   Selichot    Ritus    Yemen, 
Jerusalem  1887  fol.  36  b. 

178  '7':n  ^h'n  pQ«nsi  i:>nn« 

240;  F.  fol.  51. 

204  nn^j  -j^jD^  nmtsj  nmtsN 

247. 

15  HTn^  n«3  nio  ^k 

391. 

273  'h\n  -no«3  1^^b«  .t« 

407. 

305  D'^JiK'Kin  i^Dn  n^K 

370;  E.  Nr.  27. 

279  moivyn  -imia:)!  -jnxjp  iTN 

341. 


—    545    — 


169  m  lyjlV  D«  175  n^«l  1D11  n^K 

Ltg.235;  D.  Nr.  8.  Ltg.  237. 

133  Iran  an*:  ^jio«  22  ^oi:>i  iu>p:  bs  ^ot  ^k  dm'jk 

—    — ;    Machsor  Avig-non  Aboda      —  ^'  Nr.  103. 

fol.  56.  254  ^^^n  'n  D\nb« 

24  ^K1K>^  ^Dlb^y  ^JIO«        «     277;  P.  Nr.  63. 
„     293;  P.  Nr.  129.  27  D^t^pU  ^n  D^^«  D"'''n  D\n^K 

304  •j^iootyo'?  um  "|^:iD« 

,     226. 

163  iBDo  iDify  iroi:'«  djdk 

„    28  ;KolNidre  ed.  Heidenheim, 
Rödelheim  1860  S.  37. 

169  W't^'VO  IJytn  DiÜK 
,,     235;  E.  Nr,  69. 

200  lijjii'öT  iny  d:dn 

„     395. 

195  T»  ^JQD  ^323  110« 
„     250;  Selicha  Ritus  fPolen  zum 
17.  Tammus. 

262  lüH)  npr^  riD« 

„     291. 

57  nn"i3N  ^•^'7N  «:« 

„     390.  Selicha  Brunn  1757  Nr.  187. 

260  nnjn  b'n:in  bi^n  «:k 

„     398. 

263  -piiom  niDjn  DU>n  w« 

,     297. 

79  Kl  DP  '\^-'  W« 
„     182;  K.  A.  fol.  112  b. 


177  plT  n02  iriJN 
„     241;  D.  Nr.  99. 

155  HDr  no  {TIJN 
„     109;  D"r^  nnnt:>  ed.  Heiden- 
heim, Rödelheim  1865  S.  30. 

259  nm  nttD  ^nm« 

,     281. 

280  y:sh  n^u>N  •»jj« 

„     334. 

15  ^nn  m  •'li'enn  "•:« 

;  A.  fol.  19  b. 

240  nD«D3  ^-nva  ^JS 

«     414; 

Zum,  Synagogale  Poesie. 


„     313;  K.  III.  Abt.  2.  S.  26. 

318  ^JB  l'jDJ   DNH^K 
„     368 ;  Machberot  ed.  Berlin  1796 
fol.  236. 

174  Dn:  ^bj?  10p  D\n^K 
„     237. 

283  -i:f3  myj  PjlbK 
„    354. 

12  -joon«  nriK  'h» 

„     215;  T.  fol.  157. 

34  ^jroiv  no^  "»^K 

—  K.  IV.  Abt.  2.  S.  30. 

236  -pJiyo^  ^yjJl  HD^K  I^^K 
„    413;  T.  fol.  29  a.  Diwan  ed. 
Brodyl5>nip  "iTt^,  Berlin  1911, 
Nr.  87. 

271  ^2h  F]{Dpn  «IpN  1^^« 
„     269. 

283  ^03«  Nt:>«  ^k>q:  'n  -j^^k 

„     262. 

282  «ip«!  "'nvitt'  'n  ']^'7« 

«    315. 

188  ^:j?tya  an^  •j'^k 

,     249. 

161  n-'Nn^  ''yv  'nNB>:  -p^K 

„     226;  Rmg.  fol.  252. 

25  V:i  1N3  ^3  ^b^K 
„     256;  K.  III.  Abt.  2  S.  5. 

184  nrjy  nrn  mjD^K 

„     251. 

303  vii>B  lyain  D» 

„     228. 

278  «DD^  niti>^  DK 
„     342;  E.  Nr.  38. 

253  niD  irilV  DK 
»     284. 

35 


546    — 


32  ^nyoi  -jin« 

Ltg.357;  K.  IV.  Abt.  2.  fol.  12. 

12  ^jnaTy  d^ont  idik 

„     402. 

213  nnaii  d^o\t  di« 

„    399. 

17  pSfpi  pl« 
„     245;  D.  Nr.  27. 

276  ni^nisj  n?:>npn  yn» 

r,      351. 

293  ^JB>2  nU>3  Ktt>« 
„     340;  Rmg.  fol.  217. 

189  in^  ^DJD  «jy« 
„     249;    Selicha    Ritus    Polen, 
Breslau  1828  S.  585. 

273  \w^'\n  ^r:>^N  b«  nmt^K 

„     334. 

264  ipn  non«T  nn^ty« 

„     322. 

155  DV  bo  i:OK>N 
„     18. 

207  ü'tyvb  ny  ^no5^« 

„     245. 

256  mion  i'?  pK  -iij»« 


278. 


322  ^2m  ^3j;  n«T  in^n  «in  ■•:» 

Ltg.368;  Martyrologium  ed.  Sal- 
feld,  Berlin  1898.  S.  347. 

279  1310n  Kin  "'JK 
„     365,  Mussaf  Jom  Kippur 

41  r\T'p  \i'i'pn  «in  '•:« 

„    369 ;  Zeitschrift  nODH  nXlK  III 
S.  138  f. 

159 154  n33  n^Nnn2KraiD«"'i:>:« 

„     23;  D.  Nr.  1. 

159  lobjJJ  n:iDK  ^K>3« 
„     220;   Selichot  Ritus  Yemen 
Jerusalem  1887  fol.  34  a. 

158  nmn  'ha^  no«  ""t^i« 

;  T.  fol.  131b. 

155  D^DD«3  non  ^5J>J» 
„     348. 

256  may  f]iD« 

„     278. 

36  \''a''  x?^  '"'V^  ■'"'°^ 

„     492;  C.  fol.  4  a. 

160  ■'^31  mp« 

;  Rmg.  fol.  194  a, 

326  ^n:nn  ^•«0« 


12,  17  nmm  n^  \h  ^m '  ^'^^-  ^°'-  ^^^^• 


„    221;  T.  fol.  133  a. 

245  n-'^rw  noj  ^'^» 

,    270;  Rmg.  fol.  335  b. 

249  Dmv3  niy« 

„     288;  P,  Nr,  68, 

162  n'jsjnNi  nnDntt'K 

,     227. 

246  rr^'o^n  rm  nnan  n« 

„     262. 

16  ipy^  h'i'p  h\pn  n» 

„     255;  D.  Nr.  50. 

208  pl2fJ  ^0  n» 
r>    402. 

171  [ijd'jo  ira«  wn  nn«] 

„     239;  D.  Nr.  12. 


182  "[yp^n  3ii>n  ibk 


252. 


178  ^by  iD^pm  isDK 

„     241:    y^n  mi01I>K    Mantua 
1624  fol.  32  b, 

46  ^ö  h^ii2  nnriBK 

„    374;   Peticha   zu  y^h  nmo 
Ritus  Prag  1618, 

302  ^ii'jD«  nriD^D  yaiK 

„    226, 

301  Kiijm  n3D:n  Dtt>  -joonK 


256. 


196  niDT  nntt>^  mm« 


15  ^omo  lom« 


157  ib  "»DynD  p3ö  nn«        „    -72;  Jozer  Ritus  Rom  zu  T\2'^ 


;  Rmg.  fol.  357  b. 


lona. 


—    547    — 


11  im  ^^bK  n^n 

;  Kinot  ed.  Baer  Nr.  18. 

284  p«  ^D  ^y  N^n 

Ltg.  364 ;  Rmg.  fol.  237. 

295  101«  im^  ^K^n 

„    340. 

133  r^  inj?  rtr>:n 

„    311;  Kuntras  ha-Pijutim  ed. 
Brody,  Berlin  1894,  Nr.  94. 

134  D^y:  ^«  D^iyn 

„     374;  Rmg-.  fol.  242. 

222  ^^ö«l  h^Q^a  piKl 
„    411;    Arg.   fol.    83,   und  B, 
Seite  43. 

58  Fipin  bai 

„    108;    yvh  nnntt>   ed.   Sachs 
Seite  168. 

312  nriN  TDm  )Tm 

„    361;  F.  fol.  80. 

10  im  inT 

„    463;  B.  Seite  9. 

205  ^:wn  3N  nni  nsi 

„    258;    Selicha   Rom    für   10. 
Tebet. 

164  nniiD  fK^  nonn  iDr 

-,    97. 

167  ujn  'n  wjH 

„    235;  P.  Nr.  65. 


259  D"iy  ^:wnn  ti>i  im"' 


281. 


15  m:iDN  nyn^ 

„    207;  K.  A.  fol.  114,  Kuntras 
ha-Pijutim  ed.  Brody,  Berlin 
1894,  Nr.  67. 

205  yo^]  üin  'p'' 
„    248. 

306  nrn  -iidi  nr«  iT 

„    224;    Sachs,    Relig.   Poesie 
S.  14. 


171  mpo  nm 

Ltg.  239;  D.  Nr.  12. 

67  n^pm  mifD  :m 

ed.  Sachs,  Berlin,  1880  S.  115. 

213  TiiKip  ipm  mioit>K3 

„    399. 

286  ymy  yin  nmoK»«! 

„     396;  D.  Nr.  85. 

28  m:fi  ^D^ö  f  Job  TiKa 

„     324;  K.  III.  Abt.  2.  S.  24. 

227  ''nDtJ>0  'jy  nDT3 
„     200;  Rmg.  265  b,  Brody  und 
Albrecht,  y^n  IV^  Nr.  52. 

315  :y^K  Dnp^^  p^if  ^n 

„    354;  Selicha   Ritus  Rom  zu 

229  b]p  nnpM  p^2f  >:3 

„     413;  Rmg.  fol.  374. 

211  nöy  nB»  npa 

„     267. 

315  nn::y  ^«ipa  ^^  nmjfa 

„     353. 

270  üöw  tynpob  ^oKn  pal 

„    326, 

271  nii>n«  »h  rpon 

„    268. 

197  ^jmi:  rai  \n^«  'n 

„     257;  D.  Nr.  44. 

23  yyv  DM^«  'n 


322. 


264  pvü  'n  'n 


291  pni  b:h  nbü^  ^»n 

„     473;  A.  fol.  19  b. 

153  irmn:«  dn  nsn  nö-'in 

„     17;  Ritus  Rom  in  IIDT 

320  N1WT  in«  mn 

„    329;  Rmg.  fol.  374b. 

35* 


—    548    — 


75  DnriD  ""Kifv  nvtt>in2 

Ltg.  182;  Hoschaana  für  Sabbat  im 
span.  Ritus. 

267  70m  b'$  ^D 
„    311 ;  M.  fol.  28b. 

235  f]V'lDT  "l^f^  ^3 
;  Sachs,  Kel.  Poesie  S.  37. 

224  Tj^^l  ]»:^  ^3 
„    411;  Rmg.  fol.  332  b. 

329  manb  nnv«  '27 

„    375;  Rmg.  fol.  250  b. 

281  yi^pn  ppif  ^nh 

„    315. 

185  pimo  noyn  'n  no? 

„    257 :  Machsor  deutsch.  Ritus 
Th.  II  ed.  Sulzbach  1699  fol.  3. 


Ltg.  500 


243. 


15  •]nw  nno«  ^ir^h  vn^ 
212  ^D  üvn  yn^ 


132  ^mpn^f  |van3  nb«  ^^'ti  ar 
199  nv'hn  "ii^i^v  DOT* 

„    254;  Selicha  Ritus  Rom  zum 
10.  Tebet. 

225  nOV^  n^JK>  D^SDl"» 
„    412;  Rmg.  fol.  473. 

243  »2:i  ui»n  ^o"» 

;  Orient  Ltbl.  1849  S.  254; 

A.  fol.  25. 

15  ^:iv  »^"i:  1^0'' 

;  T.  fol.  143. 

244  13^n3  V{i>1  2Vp 
„    222;  T.  fol.  133  b. 

133  innn^  ■'B'-vd  ^:yrT 

297  ^"»irD:  Cmn  n3«?3 .  Sachs,  Relig.  Poesie  S.  22. 

220  nhnn  y:zh  mit 

„    698;    Rmg.  fol.  354. 

201  uyT^i  onan  nnj?"» 


„    337;  nntyn  nb^«  zum  5.  Tag 

165  iTKi  an:  vno 

„  98;  Landshuth,  Amude  ha-Aboda 
170. 

12  ^rnnKb  no 

;  Sachs,  rel.  Poesie  S.  38. 

286  n^om  mbn'i  «om  f  mo 

„    357.  Ritus  Rom  vor  n^^n  ^»'\. 

21  ^3ifyo  "iip^o 

„    699.  Schomer  Zion  Nr.  135. 

154  D''on"i  ^d^:do 

„    18;  D.  Seite  38. 

18  iiTK  D^üm  ^d^:dd 

„    323. 

296  m^fböT  rhnhn  "'jno  iwbo 

„    337. 

18  ibyn  noity  dni'tn  ^3«':o 

„    408. 

191  Q^Om  "'DS^O 
„    294;  D.  Nr.  9. 

247  mi  D^D^o  i'ro 

„    264;  D.  Nr.  77. 


„    396. 

35  31  7^-1  np^  [HD] 
„    270 ;  Selicha  zu  "'hi:i  D12:  Ritus 
Lithauen. 

317  .Tn^  nr':  n;m  ^n'?  kt» 

„    364;  B.  Seite  69. 

10  'PiibüD  pon^ 

„  207;  injyn  n'?^«  ed.  Mantua 
fol.  74  a,  Diwan  ed.  Brody 
ti>mp  iTlf,  Berlin  1911  Nr.  84. 

133  ■]mt:>yn  anyio'?  m"» 

„  410;  Magen  zu  ti>ninn  n3B> 
in  Ritus  Avignon. 

232  cmn  'js  p^ 

„    414;  Sachs  Rel.  Poesie  S.  34. 

287  ^7«  ^nn^  p^r]  ^JtJ^"» 

„    397;  Rmg.  fol.  376. 

170  V^13  b»'^'ir> 
„    235;  D.  Nr.  14. 


Ltg.  244. 


„    474;  T.  fol.  144, 


—    549    — 

202  ']:»:£  nT\  133  ^n«3  "»i^j;  ^:qü  nnao 

Ltg.  413. 

325  ^nnipn  n"'ü''  mpo 

12  bsnty^  nil^        »    403;  Rmg.  fol.  275  a. 

193  IT^-iül  hif:!^''  mpo 


„    267. 


„     328. 


„    B98i 


„    251. 

42  D^^jv  niii^o 

„    687;  M.  fol.  31b. 

230  1^^^  12V 
„    418;  Dukes,  Moses  Ibn  Esra 
S.  75. 

228  WQ  hv  131V 

189  mionn  n-nn      »  4i3;  t.  foi.  losb. 

23  1^  amo  uKty  ^y 


248  Kl^«  10li> 


265  i^:Db  wnjnn  «iH 
261  mjöi«  -joy  n-'Döin 


„    249;  P.  Nr.  93. 

154  ^':iiDi  «^anon  «riTin      »   ^^^- 

;  Ritus  Rom  vor  nJi:>n  5i>K1.  44  ^.^-Ij^  miJJ 

155  IJ^by  IDDn        „  509;Landshuth,Amudeha-Abo- 
„    65 ;3'T^(:]D10, ed. Sachs, Berlin  da,  Anh.  S.  III. 

1880  S.  346.  j7  p,L,j^  ^^1,^1^  ,l^^^^  ^i,^  p,jf 

179  mi.T  na  nvion        „  32O;  Kinnot  dtsch.  Ritus  ed.Baer 
„     241;  y2n   miOty«,  Mantua  Nr.  46. 

1624  fol.  46.  ,  ^ 

181  -[öiph  n^an  ^28  «mp  2pT  h^p 

„    254  ;Selicha  Prag,  1605  Nr.  " 

,  131  nmo^  v^iK  T^ip 

289  yjQ  nnK>ü  n7sn ^.  t_  j^j^  209. 

„    845. 

250  po"'  Tiym  T  qnn  153  |rjv  «3on") 

„    406.  ■  „    18 ;  Ritus  Rom  vor  n:t:>nK>Kl. 


IV.    Anhang. 


Quellennachweis    zu   Abschnitt  II.  Leiden  (S.  9 — 58)  und 
Abschnitt  V.  Zwei   neuere  Jahrhunderte  (S.  334 — 356). 

S.  1 1  Z.  1—3  Cassel  in  Ersch  und  Gruber  Sect.  II.  Bd.  27*.  S.  24. 
Z.  5— 6  Jost,  I.  M.  Geschichte  der  Israeliten  seit  der 
Zeit    der    Maccabäer.    1—10.    Berlin    1820—47. 
Bd.  5.  S.  44.  65.  71. 
S.  12  Z.  9  Zunz,  Literaturgeschichte  der  synagogalen  Poesie. 
Berlin  1865—67.  =  Ltg.  S.  402. 
Z.  19  Steinschneider,  M.  Polemische  und  apologetische 
Literatur  in  arabischer  Sprache.  Leipzig  1877.  S.  285. 
S.  13  Z.  7  „Zwangstaufen  in  Spanien".  Graetz,  H.  Geschichte 
der  Juden.  Bd.  5.   S.  155.    Caro,  G.  Sozial-  und 
Wirtschaftsgeschichte  der   Juden.   Leipzig    1908. 
S.  73  und  464. 
ebend.  „Zwangstaufen  in  Konstantinopel".  Graetz.  Bd.  5. 
S.  172  und  Caro  S.  259  und  492. 
Z.  12  „Saadia  ibn  Danan".  Steinschneider,  M.  Die  Ge- 
schichtsliteratur   der    Juden.     Frankfurt   a.    M. 
1905.   S.  71. 
letzte  Z.  „Binjamin  halevi".  Binjamin  b.  Meier  Levi  vgl. 
Nachtrag  (zu  Literaturgeschichte  der  synagogalen 
Poesie)    S.   49   in   seinem  "'iN  •'i«  ^üb  gedruckt  in 
Machsor  Saloniki  am  Schluß  der  Kinnot. 
S.  14  Z.  2  3  „Verfolgung  in  Limoges"  cod.  de  Rossi  541,  18. 
Ozar  Tob  (Hebr.  Beilage  zum  Magazin)  1878.  S.  49. 
Cassel  in  Ersch  und  Gruber  S.  104«.  Graetz,  Ge- 
schichte der  Juden.  Band  5.  S.  402.   Groß,  Gallia 
Judaica  Paris  1897.  S.  308.  Steinschneider,  M.  Die 
Geschichtsliteratur  der  Juden.  S.  34. 
Z.  8  „Karl  V.  Edikt".   Depping,   G.  B.  Die  Juden  im 
Mittelalter.  Stuttgart  1834.  S.  235. 


—    551     — 

S.  16  Z.  2  Literatur  über  Seelen gedächtnisfeier  in  Salfeld,  S. 
Das  Martyrologium  des  Nürnberger  Memorbuches. 
Berlin  1898.  S.  IX  ff. 

Z.  7—32  Ltg.  S.  235. 
S.  17  Z.  10— 17  Ltg.  S.  320. 

Z.  26—29  Ltg.  S.  221. 

Z.  34-36  Ltg.  S.  245. 
S.  18  Z.  1  2  Ltg.  S.  294. 

Z.  3—5  Ltg.  S.  323. 

Z.  9  „Benjamin   von  Tudela"  ed.  Asher  I,  24. 

Z.  11  12  „Ohrfeige  der  Karwoche  in  Toulouse".  Dep- 
ping  a.  a.  0.  S.  58.  Graetz  Bd.  5.    S.  254. 

Z.  23  „Bei  der  Purimfeier".  Jost  Bd.  IV.  S.  227. 

S.  19Z.  11  „Moses  aus  Pavia".    Güdemann,    M.  Geschichte 

des  Erziehungswesens  und  der  Kultur  der  Juden  in 

Italien.  Wien  1884.  S.  14. 

ebend.  „Gerschoms  Sohn".  Ltg.  239.  Aronius,  J.  Regesten 

zur  Geschichte  der  Juden.  Berlin  1902.  No.  144. 

Z.  15  „Joseph  Abitur".  Steinschneider,  M.  Polemische 
und  apologetische  Literatur.  S.  285. 

Z.  16—19  Aronius  No.  142, 

Z.  19  20  „Erdbeben  in  Rom".  Ltg.  235  „um  1020". 
Vogelstein,  H.  und  Rieger,  P.  Geschichte  der 
Juden  in  Rom.  Berlin  1895,  96.  Bd.  1.  S.  213. 

Z.  21  22  „Vertreibung  ausRußland".  Ende  des  Chazaren- 
reiches  im  Jahre  1016,  vgl.  Graetz  Bd.  5.  S.  390. 

Z.  23—25  „Hostie  in  Paris".  Depping  S.  109. 

Z.  26  27  ebend.  S.  110. 

Z.  27  28  „Ferdinand  L"  Jost  Bd.  6.  S.  235. 

Z.  29 — 32  „Verfolgung  in  Böhmen".  Hagek  ed.  Dobner 
5,  358.  Dagegen  Aronius  No.  137. 

Z.  32  33  „Juden  in  Trier".  Aronius  No.  160. 

Z.  33  34  „In  Granada".  Graetz  Bd.  6.  S.  59. 
S.  20  Z,  10  „Das  erste  Opfer".  8.  Ijar  (3.  Mai)  1096,  vgl 
Hebräische  Berichte  über  die  Judenverfolgungen 
während  der  Kreuzzüge,  herausg.  von  A.  Neu- 
bauer und  M.  Stern,  ins  Deutsche  übersetzt  von 
S.  Baer.  (=  Quellen  zur  Geschichte  der  Juden  in 
Deutschland  2)  S.  2. 


—     552     — 

S.  20  Z,  11  „Frau   in  Speyer"  namens  Sara,  vgl.  Martyro- 
logium  S.   102. 

Z.  11 — 15  Quellen  zur  Gescliichte  der  Juden  in  Deutsch- 
land. 2.  S.  11,  12,  40. 

Z.  15—18  ebend.  S.  19,  41. 

Z.  18  19  ebend.  S.  18,  42. 

Z.  20—22  ebend.  S.  23,  24,  44. 

Anmerkung  a)  Martyrologium  S.  5  ff. 
S.  21  Z.  5  6  „Bewohner  von  Lucena".  Graetz  Bd.  6.  S.  118  ff. 

Z.  6  7  „Böhmen"  Aronius  No.  220. 

Z.  7—9  „Zu  Kiew  geplündert".  1113.  Cassel  in  Ersch 
u.  Gruber  Sect.  IL  Bd.  27.  S.  131. 
S.  21  Z.  20  „Sturz   Ismaels".  Steinschneider,   Polemische  u. 
apologetische  Literatur  S.  283  ff. 

Z.  20—23  Das  Buch  Schevet  Jehuda  von  R.  Salomo 
Aben  Verga.  Aus  dem  Hebräischen  ins  Deutsche 
übertragen  von  M.  Wiener.  Hannover  1856.  S.  98 
No.  30.  (Hebräischer  Teil  S.  49.  50).  Graetz  Bd.  6. 
S.  185  Anm.  1. 

Z.  24  25  „Die  persischen  Juden".  1153.  vgl.  Zunz,  Ge- 
sammelte Schriften  Bd.  3.  S.  226.  Das  Buch  Schevet 
Jehuda  No.  32  (Hebräischer  Teil  S.  52  ff). 

Z.  25—30  Quellen  zur  Geschichte  der  Juden,  2.  S.  59. 

Z.  30—35  ebend.  S.  60. 
S.  22  Z.  7—10  „In  Würzburg"    ebend.  u.  Aronius  No.  245. 
S.  23  Z.  43  44    „Rotbart,     die   Juden    in  Österreich".     Die 
Urkunde  ist  falsch,  vgl.  Stobbe,  0.  Die  Juden  in 
Deutschland    während   des   Mittelalters.     Braun- 
schweig 1866.    S.  11  u.  Aronius  No.  276. 
S.  24  Z.  1    „David    el    David    aus    Amaria"    lies    Amadia. 
vgl.   Emek    habacha    von    R.  Joseph    ha  Cohen. 
Aus  dem  Hebräischen  ins  Deutsche    übertragen 
von    M.    Wiener.    Leipzig    1858.    S.    166    „um 
1153"?   vgl.    Steinschneider,    Geschichtsliteratur 
der  Juden.    S.  48.  No.  31. 

Z.  3  4  „Leobschütz".  Jost  Bd.  6.  S.  239,  jedoch  falsch, 
vgl.  Stobbe  S.  280.  Aronius  No.  290  u.  Brann, 
Geschichte  der  Juden  in  Schlesien.  Breslau 
1896  ff.  S.  2. 


—    553    — 

S.  24  Z.  4  5  „ Samuel ibnAbbas". Steinschneider,  Polemischen, 
apologetische  Literatur  S.  26  u.  ders.  Arabische 
Literatur  No.  149. 

Z.  5  6  „Juden  von  Beziers".  Schevet  Jehuda  S.  112. 

Z.  6  7  „In  Köln"  Weyden,  E.  Geschichte  der  Juden 
in  Köln  am  Rhein.  Köln  1867.  S.  185.  StobbeS.88. 

Z.  6  7  „Aus  Bologna  verwiesen"  Ghiradacci,  Istoria  di 
Bologna  I  p.  91.  vgl.  Graetz  Bd.  6,  S.  281. 

Z.  7 — 16  „Blois",  Schudt,  Jüdische  Merkwürdigkeiten. 
Frankfurt  a.  M.  1717.  Bd.  4.  Tl.  1.  S.  81.  Martyro- 
logium  S.  136  ff. 
S.  25  Z.  1  —  6  Quellen  zur  Geschichte  der  Juden.  2.  S.  202. 

Z.  7  8  Andreas  Jurewitsch  Bogoljubowski  war  Fürst 
V.  Wladimir  1169 — 1174.  Karamsin  übers,  v. 
Hauenschild  3  S.  265,  vgl.  Cassel  in  Ersch  u. 
Gruber  Sect.  2.  Bd.  27.  S.  135. 

Z.  10  „Boppard".  Martyrologium  S.  141  ff. 

Z.  22  23  Quellen  zur  Geschichte  der  Juden.  2.  S.  203. 
S.  25  Z.  23  26  Schevet  Jehuda.  Hebräischer  Teil  S.  112. 

Z.  27—31  Graetz  Bd.  6.  S.  247.  Anm.  1. 

Z.  32  ff.  „In  Wien".  Emek  habacha.  Ed.  Wiener.  S.  34. 
Diese  Verfolgung  gehört  aber  erst  in  die  Zeit  um 
1420,  wie  Graetz  Bd.  6.  S.  272  Anm.  3  nachgewiesen 
hat;  ihm  stimmt  Stobbe  S.  280  bei. 
S.  26  Z.  3—6  Quellen  zur  Geschichte  der  Juden  2.  S.  209; 
Aronius  No.  319  setzt  dieses  Ereignis  Ende  No- 
vember 1187.  Der  Fehler  stammt  aus  Emek 
habacha  ed.  Wiener  S.  33  vgl.  Note  144  auf  S.  173. 

Z.  6—8  „Im  mittleren  Frankreich".  Emek  habacha  ed. 
Wiener  S.  34  u.  Depping  S.  116  ff. 

Z.  8  „In  London".  Depping  S.  127. 

Z.  9  „Norwich".  Graetz  Bd.  6.  S.  263. 

Z.  9  10  „York".  Quellen  zur  Geschichte  der  Juden.  2.  S.  205. 

Z.  11  „Nach  Anderen:  500".  Eadulph  de  Diceto,  ima- 
gines  historiarum  bei  Twysden  S.  651,  vgl.  Graetz 
Bd.  6.  S.  266. 

Z.  11  16  Quellen  zur  Geschichte  der  Juden.  2.  S.  205  ff. 

Z.  18  19  Juchasin  ed.  Filipowski  p.  221. 

Z.  19  20  „Rouen".  Depping  S.  122. 


—     554     — 

S.  26  Z.  25  „Der  Bruder",  nach  Wiener  in  Emek  habacha 
S.  175.  Note  161  ist  zu  lesen,  deren  Bruder 
oder  der  Onkel. 

Z.  20  30  Quellen  zur  Geschichte  der  Juden.  2.  S.  210. 
Aronius  No.  322.  Brann  in  Monatsschrift  für  die 
Geschichte  der  Wissenschaft  des  Judentums.  Bd.  38. 
S.  322  datiert:  6.  Adar  I  1197. 

Z.  31—36  Martyrologium  S.  120.  Aronius  No.  413. 
S.  27  Z.  35  36  „In  Metz  eine  Bibelübersetzung  verbrannt". 
Migne,  Patr.  lat.  CCXIV  p.  695-698  vgl.  Michael, 
Die  Geschichte  des  deutschen  Volkes.  Freiburg  1 899. 
Bd.  2.  S.  276  ff.  u.  Hegelmaier,  Geschichte  des 
Bibel  Verbots.  Ulm  1783.  S.  101  ff. 
S.  28  Z.  17  18  „In  Halle"  wohl  erst  1206  oder  1207,  vgl. 
Aronius  No.  373. 

Z.  18  19  „Schreckenstage  für  die  franz()sischen  Juden". 
Juchasin  ed.  Filipowski  p.  220,  vgl.  Graetz 
Bd.  6.  S.  403. 

Z.  22  „Zweihundert  Personen".  Schevet  Jehuda  ed. 
Wiener  S.  233  (Hebräischer  Teil  S.  113). 

Z.  23  24  „Krieg  gegen  die  Mauren".  Schevet  Jehuda 
ed.  Wiener  S.  233  (Hebräischer  Teil  S.  113). 

Z.  24  25  „In  Gotha".  Sidori,  K.  Geschichte  der  Juden 
in  Sachsen.  Leipzig  1840.  S.  12.  Von  einer  Juden- 
verfolgung spricht  hier  Zunz  nicht,  wie  Sidori 
und  Aronius  No.  608  schreiben. 

Z.  25  26  „Das  Lateranische  Konzil".  Stern,  M.  Ur- 
kundliche Beiträge  über  die  Stellung  der  Päpste 
zu  den  Juden.  Kiel  1893—95.  Heft  2.  Tl.  1. 
S.  8.    Anm.  2. 

Z.  26  27  „Im  Jahre  1216".  Maimonides  Sendschreiben 
nach  Jemen,  vgl.  Geiger,  A.  Moses  ben  Maimon 
Breslau  1850.  S.  34. 

Z.  28  29  „Uri".  Aronius  No.  405.  Martyrologium  S.  148. 
S.  29  Z.  1—4   „Die  Toulouser  Juden".   Emek   habacha   ed. 
Wiener  S.  114. 

Z.  4—7  „Anjou,  Poitou  und  Bretagne"  ebeiid. 

Z.  7 — 9  „Die  französischen  Juden".  Depping  S.  154,  vgl. 
Stern,  M.  Urkundliche  Beiträge.  Heft  2.  S.  40  ff. 


—     555     — 

S.29Z.  9  10„InMecklenburg"1225isteinIrrtumstattl325, ver- 
ursacht durch  Jost  Bd.  7.  S.  257,  der  in  Beehr,  Rer. 
Meckl.  statt  1325  u.  1330  falsch  225  gelesen  hat. 

Z.  10  „In  Breslau".  Aronius  No. 435.  Brann,  Geschichte 
der  Juden  in  Schlesien.  S.  7.  Anmerk.  2. 

Z.  12—15  „Jakob  von  Aragonien".  Depping  S.  293. 

Z.  16—19  Aronius  No.  460.  Stern,  Urkundliche  Beiträge. 
Heft  2.  S.  27. 

Z.  20f.  „In  Fulda".  Aronius  No.  474.  Zunz  confundiert 
hier  die  Verfolgung  in  Fulda,  mit  der  in  Lauda, 
vgl.  Martyrologium  S.  122. 

Z.  29  „DreiSelichas"vonPesachhakohen.  Ltg.335incod. 

Hamburg  1 35  no.  60.Er  nennt  d  ieOpf  er,  gibt  genauere 

Daten,  Veranlassung  u.  Verlauf   der  Verfolgung. 

S.  30  Z.  1—9  „In  Lauda".   Aronius  No.  469  zu   berichtigen 

nach  Martyrologium  S.  124  ff. 

Z.  10—13  „In  Prag".  Aronius  No.  477. 

Z.  12  —  15  „In  Frankreich".  Basnage,  J.  L'histoire  et 
la  religion  des  juifs.  Rotterdam  1706—1711. 
Bd.  5.  S.  1809  ff.  Graetz  Bd.  6.  S.  407.  No.  26. 
Stern,  Urkundliche  Beiträge.  Heft  2.  S.  36  ff. 

Z.  15  f.  Über  das  Datum  der  Verbrennung  der  Talmud- 
exemplare in  Paris,    vgl.  Graetz  Bd.  7.    Note  5 
und  Levin  in  Monatsschrift,  für  Geschichte  und 
Wissenschaft  des  Judentums.  1869.  S.  97  ff. 
S.  30  Z.  34 ff.  Jost  Bd.  6.  S.  283. 
S.  31  Z.  1—11  Aronius   No.  529.   Martyrologium   S.    125  ff. 

Z.  11-17  Jost  Bd.  7.  S.  268.  Aronius  No.  542. 

Z.  19—22  Zunz,  Gesammelte  Schriften.  2.  Berlin  1876. 
S.  284  Anm.  3. 

Z.  23  24,  Mansi,  Concilia  22  p.  701. 

Z.  24  25  „Saragossa".  Holberg,  L.  Jüdische  Geschichte 
von  Erschaffung  der  Welt  bis  auf  gegenwärtige 
Zeiten.    Altona  u.  Flensburg  1747.  Bd.  2.  S.  617. 

Z.  25  26  Jost  Bd.  7.  S.  152. 

Z.  27— 30  „Lincoln".  Depping,  S.  170  ff. 

Z.  30  31  „Heinrich  III".    Jost  Bd.  7.  S.  152. 

Z.  31  32  „Johann".  Jost  Bd.  7.  S.  135. 

Z.  34  „Alby".  Depping  S.  162  Anm. 


—     556     — 

S.  31  Z.  38  ff.  Schevet  Jehuda  No.  18   und   20,   vgl.   Emek 

habacha  ed.  Wiener.  S.  176.  Note  173. 
S.  32  Z.  1  2  „Neapel  u.  Trani".  Schevet  Jehuda  No.  19.  Emek 
habacha  S.  40  u.  176.  Note  170. 

Z.  23—25  ^Disputation",  vgl.  den  hebräischen  Bericht 
des  Nachmanides  ed.  Steinschneider.  Berlin  1860. 

Z.  26  27  „Peter  de  Janua".  Wolf,  Bibliotheca  Hebraea. 
Bd.  4.    S.  460. 

Z.  27  28  „London".  Martyrologium  S.  153. 

Z.  31 — 34  „Provinzialsynode  in  Wien".  Aronius  No.  725. 

Z.  34  35  „Ludwig".  Jost  Bd.  6.    S.  287. 

Z.  35—37  Aronius  No.  740.   Martyrologium  S.  148. 

Z.  37  „Pforzheim"  zu  berichtigen  in  15.  Juli  1267,  vgl. 
Aronius  No.  728  u.  Martyrologium  S.  128  ff. 

Z.  38  „Mainz  der  Märtyrer  Simson"  über  ihn  die  Kinna 

von  Binjamin  Sofer  (Ltg.  S.  487)  gedruckt  von 

Neubauer  in  Israelitische  Letterbode,  Bd.  8.  S.  36. 

S.  33  Z.  1.  „Österreich".  Wiener,  M.  Regesten  zur  Geschichte 

der  Juden  in  Deutschland.  Hannover  1862.  No.  57. 

Z.  2  3  Raymund  Martin.  Pugio  fidei  adversus  Mauros 
et  Judaeos.  Parisiis  1651  u.  öfter. 

Z.  3  4  Hibet  Allah  abu  '1-Berakat  behandelt  ausführlich 
Steinschneider,  Polemische  u.  apologetische  Lite- 
ratur S.  37—41. 

Z.  4 — 6  „Österreichische  Verfügung".  Pertz,  Monumenta 
Germaniae  II.  Leg.  426,  vgl.  Scherer,  J.  E.  Bei- 
träge zur  Geschichte   des  Judenrechtes.   Leipzig 
1901.  S.  60.  Anm.  1. 
S.  33  Z.  6—8  „Die  Mainzer  Juden".  Martyrologium  S.  144 ff. 

Z.  8—10  „Münchener  Juden".  Martyrologium  S.  146 ff. 

Z.  10  „Bacharach".    Martyrologium  S.  155  ff. 

Z.  10  „Boppard".  Graetz  Bd.  7.  S.  201  u.  Stobbe  S.  282. 

Z.  11  „Andernach".  Günther,  Cod.no.  325.  S.  463— 466. 

Z  .  11  „Bern".  Ulrich,  J.  K.  Sammlung  jüdischer  Ge- 
schichten ...  in  der  Schweiz.  Basell768.  S.  143ff. 
u.  Emek  habacha  S.  45. 

Z.  12  „Wesel".  Graetz  Bd.  7.  S.  201.  Stobbe  S.  282 
u.  Strack,  H.  L.  Der  Blutaberglaube  in  der  Mensch- 
heit, Blutraorde  u.  Blutritus.  München  1892.  S.  140. 


■—     557     — 

S.  33  Z.  13— 15  „Pritzwalk".  König,  A.  B.  Annalen  der 
Juden  in  den  preußischen  Staaten.  Berlin  1790. 
S.   19  ff. 

Z.  15  „Pariser  Juden".  Depping  S.  187. 

Z.  20—22  „England".  Jost  Bd.  7.  S.  170. 

Z.  23  „Nördlingen".  Emek  habacha  S.  45  u.  Martyro- 
logium  S.  181.  Anm. 

Z.  28—30  „Meir  vonEothenburg".  Israelitische  Annalen. 
Hrsg.  V.  Jost.  Bd.  1.  S.  348.  Datum  falsch  nach 
Schalschelet  ha-Kabbalah,  vgl.  Back,  S.  E.  Meir 
ben  Baruch  aus  Eothenburg.  Frankfurt  a.  M.  1895. 
S.  62  ff. 

Z.  35  ff.  „Elia  ben  Samuel".  Klagelied  in  Sammelband. 
Kobez  al  Jad  IV.  (1888)  2.  Abt.  S.  27. 
S.  34  Z.  35—39  „Eothenburg".  Martyrologium  S.  185 ff. 

Z.  39  „Würzburg"  ebend.  S.  192  ff. 

Z.  40  „Nürnberg"  ebend.  S.  170. 

Z.  41  „Mergentheim"  ebend.  S.  168. 

Z.  41  „Neuenmarkt"  ebend.  S.  184. 

Z.  41  „Bamberg"  ebend.  S.  201. 

Z.  41  „Amberg"  ebend.  S.  182. 
S.  35  Z.  14—16  „Nürnberg".  Wiener,  Eegesten  No.  109. 
S.  36  Z.  25  26  „Magdeburg".  Güdemann,   M.  Zur  Geschichte 
der  Juden   in  Magdeburg.    Breslau  1866.    S.  13. 

Z.  25  26  „Meißen  und  Weißensee".  Martyrologium  S.  215. 
Stobbe  S.  283. 

Z.  26  „Prag".  Strack,  Der  Blutaberglaube  S.  143. 

Z.  27  28  „Frankreich".  Emek  habacha   S.  46   u.   180. 

Z.  28  „Abbamare"  ben  Moses  Minchat  Kenaot.  Preß- 
burg 1838.  S.  179. 

Z,  28  „Kalonymos".  Wissenschaftliche  Zeitschrift  für 
Theologie.    Hrsg.  v.  Geiger.  Bd.  2.   S.  314. 

Z.  28  „Estori"  Kaftor  waferach  ed.  Berlin.  Vorrede 
u.  S,  113. 

Z.  28  „Lewi  ben  Gerson".  Kommentar  zu  Leviticus. 
Kap.  26.   V.  38. 

Z.  30  31  z.  B.  Alfonso  de  Valladolid,  Nicolaus  de  Lyra, 
Pero  Ferrus  u.  a. 

Z.  31—33  „Brabanter  Juden".  Depping  S.  210. 


—     558     — 

S.  36  Z.  33  „E.  Mordechai  in  Nürnberg".  Würfel,  A.  Historische 
Nachrichten  von  der  Juden-Gemeinde,  welche 
ehehin  in  der  Reichsstadt  Nürnberg  angericht  ge- 
wesen. Nürnberg  1755.    S.  91. 

Z.  36  „Lyon".  Jost,  Geschichte  der  Israeliten.  Register- 
band S.  114,  s.  V.  Lyon. 
S.  37  Z.  1  2  „Alfons  XI.   einen  Erlaß",    gedruckt   in  Wolf, 
Bibliotheca  Hebraea  Bd.  3.   p.  123  ff.     Es  muß 
heißen  1324,  statt  1314. 

Z.  2—4  „Den  Wormsern".  Mannheimer,  M.  Die  Juden 
in  Worms.  Frankfurt  a  M.  1842.  S.  37—38. 
Urkundenbuch  der  Stadt  Worms.  Hrsg.  v.  Boos. 
Berlin  1890.   Bd.  2.  S.  61.  No.  97.  S.  74.  No.  111. 

Z.  5—8  „Ludwig  X."  Depping  S.  200 ff. 

Z.  14  15  „Johann".  Jost  Bd.  7.    S.  257. 

Z.  16  17  „Breslau".  Jost  Bd.  7.  S.  257.  Muß  aber  1318 
heißen,  vgl.  Stobbe,  S.  283. 

Z,  17  18  „Toulouse".  Jost  Bd.  6,  S.  347. 

Z.  23  24  „Languedoc  u.  Navarra".  Emek  habacha  S.  48 
u.  183.  Note  191. 

Z.  24  25  Jost  Bd.  6.  S.  348.  Schevet  Jehuda  ed. 
Wiener  No.  6. 

Z.  25  26  ,,Castel  Sarasin".  Schevet  Jehuda  ed.  Wiener 
S.  9.    (Hebräischer  Teil  S.  5). 

Z.  26  27  „Gascogne".  Emek  habacha  S.  48. 

Z.  27  28  „Jaca"  ebend.  S.  48. 

Z.  28—30  Vgl.  dagegen  Kayserling,  M.  Die  Juden  in 
Navarra.     Berlin  1861.   S.  142.  Anm.  7. 

Z.  31  32  „Regensburg".  Train,  J.  K.  v.  Die  wichtigsten 
Tatsachen  aus  der  Geschichte  der  Juden  in  Regens- 
burg in  Zeitschrift  für  die  historische  Theologie. 
Hrsg.  V.  Hlgen  7  Heft  3  (1837)  S.  60. 

Z.  33  34  „Nürnberg".  Würfel  S.  126. 

Z.  36  37  „Dauphine".  Jost  Bd.  7.  S.  8.  Schevet  Jehuda 
ed.  Wiener  No.  43.   Emek  habacha  S.  50. 
S.  38  Z.  7—11  „Sangisa".    Schevet   Jehuda   No.   14.    Emek 
habacha  S.  49  u.  183.  Note  194. 

Z.  12  „Mecklenburg".  Donath,  L.  Geschichte  der  Juden 
in  Mecklenburg.   Leipzig  1874.   S.  37. 


—     559     — 

S.  38  Z.  13  „Avignon".  Revue  des  etudes  Juives  T.  36.  p.  53, 
besonders  Note  1. 

Z.  13—15  „Navarra".  Emekhabacha  S.  51. 

Z.  15 — 17  „Güstrow".  Das  Seelengedächtnis  ist  gedruckt 
in  Unschuldige  Nachrichten  1740.  S.  10  (vgl.  Zunz, 
Zur  Geschichte  u.  Literatur  S.  411)  u.  v.  Löwenstein 
in  Zeitschrift  für  die  Geschichte  der  Juden  in 
Deutschland  Bd.  1.  S.  196,  der  jedoch  Anm.  1,  darauf 
hinweist,  daß  statt  1330  richtiger  1337  zu  lesen  wäre. 

Z.  17  18  „Überlingen".  Löwenstein,  Geschichte  der 
Juden  am  Bodensee  [Konstanz]  1879.  S.  4;  auf 
Seite  100  glaubt  er  5.  März  1332  nach  Perles 
in  Monatsschrift  für  Geschichte  und  Wissenschaft 
des  Judentums  1876  S.  374  als  Datum  feststellen 
zu  müssen,  vgl.  jedoch  M.  Stern,  Die  israelitische 
Bevölkerung  der  deutschen  Städte.  I.  Überlingen, 
Frankfurt  a.  M.  1890.   S.  4.   Anm.  19. 

Z.  18—20  „Die  Regensburger  Gemeinde".  Train  a. 
a.  0.  S.  61. 

Z,  20  21  „Konzil  in  Salamanca".  Scherer,  J.  E.  Bei- 
träge zur  Geschichte  des  Judenrechts.  Leipzig  1901. 
S.  44.  No.  11  u.  Amador  de  los  Rios,  J.  Historia 
social,  politica  y  religiosa  de  los  Judios  de  Espana 
y  Portugal.     Madrid  1875.  76.  T.  2.  p.  124. 

Z.  22  23  „Lauterio  de  Ubaldinis".  Zedier,  Universal- 
Lexikon  Bd.  16.  S.  1092  s.  v.  Laurentius  Ubal- 
dinus.  Das  Buch  ist  aber  im  „Jahre  1335 
nach  der  durch  Titus  geschehenen  Verwüstung 
Jerusalems  oder  im  Jahre  1405"  geschrieben. 

Z.  24  25  „Johann  von  Böhmen".  Jost  Bd.  7.  S.  274. 

Z.  25—27  „Deggendorf".  Martyrologium  S.  241  ff. 

Z.  27—29  ebend.  S.  242. 

Z.  35  „Erfurt".  Zunz,  ZurGeschichte  u.  Literatur  S.  410. 

Z.  35  „Parchim"  ebend.  S.  411. 
S.  39  Z.  3  „Ruffach"  Martyrologium  S.  239. 

Z.  3  „Ensisheim"  ebend. 

Z.  7—10  „Breslau".  Nissen,  Merkwürdige  jüdische  Grab- 
schriften in  Liebermanns  Jahrbuch.  Bd.  3  (1856). 
S.  25.  No.  12. 


—  ■  560     — 

S.  39  Z.  11—13  „Seneschal  von  Beaucaire".  Depping  S.  205. 

Z.  13  14   „Kaiserliche   Befehle",    vgl.    die   Zusammen- 
stellung bei  Stobbe  S.  251. 
S.  39  Z.  14  15  „Alfons  XI."  Scherer  a.  a.  0.  S.  304. 

Z.  15  16  „Breslau".  Zunz,  Zur  Geschichte  und 
Literatur  S.  396. 

Z.  18  19  „Frankfurter  Juden".  Zunz  ist  hier  wiederum 
von  Jost  Bd.  7.  S.  232,  irregeführt,  denn  die 
Verfolgung  in  Frankfurt  durch  die  Geißler  fand 
am  24.  Juli  1349  statt,  vgl.  Martyrologium  S.  428 
u.  Kracauer,  J.  Politische  Geschichte  der  Frank- 
furter Juden.  Frankfurt  1911.  S.  40.  Jost's 
Quelle  ist  jedoch  Schudt,  Bd.  2.  S.  43,  der  nach 
Lersner's  Chronik  1346  angibt. 

Z.  19  20  „Krems  u.  Stain".  Jost  Bd.  7.  S.  262,  doch 
wohl  auch  in  1348  resp.  1349  zu  berichtigen. 
S.  40  Z.  1—23  Schevet  Jehuda  No.  26.  Emek  habacha  S.  53  u. 
186,  Note  207;  Schudt  Bd.  1.  S.  456  ff.  u.  Bd.  IV,  1. 
Cont.u.  IV,  297  ff.  Jost  Bd.  7.  S.  261  ff.  Depping 
S.  212  ff.  u.  Wiener  in  Monatsschrift  für  Geschichte  u. 
Wissenschaft  des  Judentums  1863  S.  424.  Anm.  100. 

Z.  24  „Arnstatt".  Martyrologium  S.  255. 

Z.  24  „Basel"  ebend.  S.  245. 

Z.  27  „Breslau"  ebend.  S.  249. 

Z.  29  „Chilon"  vgl.  Note  b  auf  S.  40. 

Z.  29—31  „Costniz".  Jost  Bd.  7.  S.  263. 

Z.  32  „Dennstadt".  Schudt  Bd.  1.   S.  467. 

Z.  32  „Eger".  Schudt  Bd.  4.  1.  Cont.  S.  159,  vgl.  jedoch 
Martyrologium  S.  250. 

Z.  32  „Eisenach".  Schudt  Bd.  1.  S.  467. 

Z.  33  „Erfurt"  ebend. 

Z.  35  „Alexander  Cohen".  Martyrologium  S.  248. 

Z.  35  36  „Eßlingen"  ebend.  S.  245. 
S.  41  Z.  1  „Frankenhausen"  ebend.  S.  273. 

Z.  1  „Freiburg  i.  Br."  ebend.  S.  252. 

Z.  1  „Fulda"  ebend.  S.  248. 

Z.  1  „Genf".  Ulrich  a.  a.  0.  S.  228. 

Z.  1  „Gera"  Hahn,  Ferd.  Geschichte  von  Gera.  Gera  1855. 
Bd.  1.   S.  288. 


—    561     — 

S.  41  Z.  1  „Gotha".  Martyrologium  S.  255. 

Z.  2  „Hermsleben".  Schudt  Bd.  1.    S.  467. 

Z.  2  „Urnen".  Martyrologium  S.  255. 

Z.  2  „Kreuzburg".  Schudt  Bd.  1.    S.  467. 

Z.  2  „Mainz".  Martyrologium  S.  246.  255. 

Z.  3  „Meiningen".  Martyrologium  S.  281. 

Z.  3  „Mühlhausen".  Ulrich  S.  226. 

Z.  5  „Mühlhausen".  Martyrologium  S.  248. 

Z.  6  „Nebra".  Schudt  Bd.  1.    S.  467. 

Z.  6  „Nordhausen".  Martyrologium  S.  248. 

Z.  9  „Nürnberg"  ebend.  S.  219. 

Z.  10  „Salzburg"  ebend.  S.  249. 

Z.  10  „Salzwedel".  Riedel,  Codex  Dipl.   Brandenb.  A. 

XIV.  p.  94;  vgl.  Hoeniger,  R.,  Der  schwarze  Tod 

in  Deutschland.   Berlin  1882.   S.  9. 
Z.  10  „St.  Gallen".  Ulrich  S.  222. 
Z.  11  „Sondershausen".  Schudt  Bd.  1.   S.  467. 
Z.  11  „Speyer".  Martyrologium  S.  246. 
Z.  14  „Straßburg"  ebend. 
Z.  20  „Thomasbrück".  Schudt  Bd.  1.    S.  467. 
Z.  21  „Ulm".  Martyrologium  S.  245. 
Z.  21  „Weißensee"  ebend.  S.  284. 
Z.  21  „Weyhe".  Schudt  Bd.  1.   S.  467. 
Z.  21  „AVinterthur".  Martyrologium  S.  269. 
Z.  21  „Worms"  ebend.  S.  257  ff. 
Z.  23  „Würzburg"  ebend.  S.  248. 
Z.  24  „Zeringen".  Ulrich  a.  a.  0.  S.  195. 
Z.  25  „Zofingen"  ebend.  S.  252. 
Z.  27  „Zürich"  ebend. 
S.  43  Z.  17.  18  „Barcelona".  Emek  habacha  S.  52. 
Z.  18  „Cervera"  ebend. 
Z.  18  „Tarega"  ebend. 
Z.  19  „Solsona"  ebend.  S.  53. 
Z.  22.  23  „Königsberg".  Jost Bd.  7.  S.  271.  StobbeS.287. 

Höniger  S.  10. 
Z.  24—26  „Marienkirche"  Würfel  a.  a.  0.  S.  54. 
Z.  26.  27  „Breslau"  Martyrologium  S.  249. 
Anm.  b)    Samuel   Zarzas  Bericht   ist    ganz   mitgeteilt 

bei  Wiener  in  Schevet  Jehuda  S.  131  ff. 

Zum,  Synagogale,  Poesie.  nn 


—     562     — 

S.  44  Z.  4.  5  „Toledo".  Einleitung  zu  MenachembenAhroiijZeda 
la-Derach.  Sabionetta  1567,  vgl.  GraetzBd.  7.  S,  429. 

Z.  5 — 7  „Samuel  Halevi  Abulafia".  Zunz,  Zur  Geschichte 
und  Literatur  S.  434  „um  1360".  Das  Jahr  1360 
hat  auch  Kayserling  in  Monatsschrift  1857  S.  379. 
Anm.  3  und  Graetz  Bd.  7.    S.  419. 

Z.  7.  8  „Posen".  Jost,  Geschichte  der  Israeliten.  Register- 
band S.  139,  nach  Wolf  Meir  Dessauer 's  Phylac- 
terium.  Berlin  1801. 

Z.  8.  9  „Französische  Juden".  Jost  Bd.  7.  S.  57. 

Z.  9—13  „Brüssel".  DeppingS.  222,  vgl.  Eevue  Orientale. 
Bd.  1.    S.  171  ff. 

Z.  14—16  Jost  Bd.  7.  S.  275  und  Wiener  in  Emek 
habacha  S.  194.  Note  210;  Wiener,  Eegesten  S.  230. 

Z.  17  „Köln".  Jost  Bd.  7.  S.  272.  Anm.  4,  das  ist  die 
von  Stobbe  S.  282  gesuchte  Quelle  Zunzens. 
Stobbe  nennt  S.  93  die  Angabe  irrig. 

Z.  17  „Ober-Elsaß".  Depping  S.  271. 

Z.  19  „Ulm".  Zunz,  Zur  Geschichte  u.  Literatur  S.  396. 

Z.  19.  20  „Nördlingen".  Schudt,  Bd.  1.  S.  337.  460. 

Z.  21  „Magdeburg".  Schudt,  Bd.  4.  1.  Cont.  S.  249. 

Z.  22.23  „Nürnberg  u.  Augsburg".  Schudt  Bd.  1.  S.326. 

Z.  23—36  Der  hebräische  Text  -jin«  frif  ist  gedruckt 
in  Landshuth,   Onomasticon  Anhang  p.  III. 
a  45  Z.  6  „Straßburg".  Schudt,  Bd.  1.  S.  361. 

Z.  6—8  „KonzilzuPalencia".  Revue  Orientale  Bd.  1.S.490. 

Z.  8-10  „Wenzel".  Schudt  Bd.  1.  S.  460,  vgl.  A.  Süß- 
mann, Die  Judenschuldentilgung  unter  König 
Wenzel.    Berlin  1907. 

Z.  10—16  „Prager  Gemeinde".  Emek  habacha  S.  55 
und  Note  211.   Martyrologium  S.  306. 

Z.  16—18  Jost  Bd.  7.   S.  276. 

Z.  36  statt  „400"  lies  800,  so  schon  Kayserling,  Ge- 
schichte der  Juden  in  Navarra  S.  165.  Anm. 

Z.  22  ff.  Schilderung  ganz  nach  Chasdai 'Krescas  Send- 
schreiben, gedrückt  von  Wiener  in  Schevet  Jehuda 
p.  128—130.  Andere  Quellen  über  diese  Ver- 
folgung verzeichnet  Graetz  Bd.  8.  S.  57  und  Stein- 
schneider, Geschichtsliteratur  No.  62. 


—     563     — 

S.  46  Z.  5— 7  Über  die  Zahl  der  Erschlagenen  vgl.  Juchasin, 
die  Lesart  in  ed.  Filipowski  p.  225a  lautet: 
D^öbs  na  inv. 

Z.  8  „Jehudaben  Ascher".  Juchasined.  Filipowski  p.  225. 

Z.  8  „R.  Isaac  ibn  Schuschan".  Zunz,  Zur  Geschichte 
und  Literatur  S.  438.  Noteg. 

Z.  9  „Israel  Elnakawa".   Zunz  ebend.  S.  435.    Note  d. 

Z.  14. 15  „Die  französischen".  Depping  S.  248. 

Z.  20 — 22  Die  Stelle  ist  gedruckt  in  Neubauer,  A., 
Catalogue  of  the  hebrew  manuscripte  in  the 
Bodleian  library.   Oxford  1886.  p.  66  zu  cod.  326. 

Z.  23.  „Timur".  Israelitische  Annalen.  Hrsg.  v.  Jost 
Bd.  1.  S.  197.  Über  Tamerlan  in  Aleppo,  vgl. 
die  Notiz  in  cod.  Neubauer  1225  auch  abgedruckt 
V.  E.  N.  Adler  in  Gedenkbuch  für  Kaufmann  S.  136 
und  Yahuda  in  Prolegomena.    S.  19.   Anm.  2. 

Z.  24  „Posen".  Jost,  Geschichte  der  Israeliten.  Register- 
band S.  140. 

Z.  25 ff.  ,,Prag".  Nizzachon  gegen  Ende. 
S.  47  Z.  1.  2  „Winterthur".  Ulrich  a.  a.  0.  S.  126  ff. 

Z.  3  „Hirsch"  lies  Hirz,  vgl.  Monatsschrift  für  Ge- 
schichte u.  Wissenschaft  des  Judentums.  1865.  S.  49. 

Z.  6.  7  Ulrich  a.  a.  0.   S.  210. 

Z.  7.  8  „Schaffhausen  u.  Dissenhofen"  Jost  Bd.  7.  S.278. 
Über  die  Zahl  vgl.  Löwenstein,  Geschichte  der 
Juden  am  Bodensee.   S.  146. 

Z.  8—10  „Glogau".  Die  Verfolgung  war  1401  und  die 
Veranlassung  keine  Hostie,  vgl.  Zimmermann, 
Geschichte  u.  Verfassung  der  Juden  im  Herzogtum 
Schlesien.  Breslau  1791.  S.  19  vgl.  Brann,  Ge- 
schichte der  Juden  in  Schlesien.   S.  94. 

Z.  10  „Speyer".  Jost  Bd.  7.  S.  278,  vgl.  Monatsschrift 
für  Gesch.  u.  Wiss.  d.  Judentums.  Bd.  12.  S.  455. 

Z.  11  „Nürnberg".  Würfel  S.  57. 

Z.  12.  13  „Wien".  (Wertheimer)  Juden  in  Österreich. 
Leipzig  1842.    S.  97.  154. 

Z.  14  „Krakau".  Jost  Bd.  7.   S.  279. 

Z.  15—19  „Segovia".  Emek  habacha  S.  62  u.  Note  223. 

Z.  20  „Toledo".  Amador  de  los  Rios  a.  a.  0.  T.  2.  p.  426. 

36* 


—    564     — 

S.  47  Z.  21.  22  „Olraütz".  Jost  Bd.  7.   S.  284. 

Z.  22.23  „Meißen".  Jost  Bd.  7.  S.  278  u.  Schudt  Bd.  1. 
S.  354.   Bd.  4.  1.  Cont.  S.  242. 

Z.  25—29  „Tortosa".  Jost  Bd.  7.   S.  58. 

Z.  29.  30  „Österreichische  Juden".  Senckenberg,  Selecta 
juris  T.  4.  p.  195,  vgl.  Scherer  Bd.  1.  S.  409.  Anm.  1. 

Z.  31.  32  „Theobald".  Wolf,  Bibliotheca  HebraeaBd.  4. 
S.  555  ff. 
S.  48  Z.  1  ff.  ,, Österreich".    Die  Quellenliteratur  verzeichnet 
Goldmann,  A.,  Das  Judenbuch  der  Scheffstraße  zu 
Wien.   Wien  und  Leipzig  1908.   S.  112  ff. 

Z.  14  „Jauer".  Zimmermann  a.  a.  0.   S.  19. 

Z.  15.  16  „Richweiler".  Schöpflin  Bd.  2.  S.  77.  Über 
das  Jahr  vgl.  jedoch  Wiener  in  Achawa.  Vereins- 
buch. Hrsg.  vom  Vereine  zur  Unterstützung  hilfs- 
bedürftiger israelitischer  Lehrer.  Leipzig  1865—68. 
Bd.  3.    S.  106.   Anm.  51. 

Z.  16.  17  „Prager  Juden".  Jost  Bd.  7.  S.  284.  Bondy,  G., 
Zur  Geschichte  der  Juden  in  Böhmen,  Mähren  und 
Schlesien  von  906  bis  1620.  Prag  1906.  Bd.  1. 
S.  98.   No.  212. 

Z.  17.  18  „Deutz".  Jost  Bd.  7.  S.  278,  vgl.Brisch,  K., 
Geschichte  der  Juden  in  Köln  und  Umgebung  aus 
ältester  Zeit  bis  auf  die  Gegenwart.  Mülheim  1879. 
Köln  1882.  Bd.  2.  S.  39  ff.  Über  das  Jahr  vgl. 
Stobbe  S.  229  Note  82. 

Z.  19  „Zürich".  Ulrich  S.  118. 

Z.  20  Depping  S.  362. 

Z.  22—24  Depping  S.  374,  vgl.  Simonsohn,  M.,  Die 
kirchliche  Judengesetzgebung  im  Zeitalter  der 
Reformkonzilien  von  Konstanz  und  Basel.  Breslau 
1912.    S.  28. 

Z.  24  „Messias".  Zunz,  Gesammelte  Schriften  Bd.  3. 
S.  228,  vgl.  Jahrbücher  für  jüdische  Geschichte 
und   Literatur.    Hrsg.   v.  N.  Brüjl.  1883.  S.  214. 

Z.  25  „Wormser  Juden".  Jost  Bd.  7.   S.  283. 

Z.  26  „Speyer"  ebend.  u.  Monatsschi-ift  f.  Gesch.  und 
Wiss.  d.  Judentums  1863  S.  457 ff;  Zunz,  Zur 
Geschichte  u.  Literatur  S.  397. 


—    565    — 

S.  48  Z.  27  ff.  „Aix".  Josef  hakohen.  Dibre  ha-Jamim. 
Chronik  der  Könige  Frankreichs.  Amsterdam 
1733.    S.  39  b. 

Z.  33  ff.  Emek  habacha  S.  59. 
S.  49  Z.  2    „Worms".    Zeitschrift    für    die    Geschichte    des 
Oberrheins.  Bd.  27.  (1875)  S.  129  ff. 

Z.  4.  5  „Fra  Vicenza".  Josef  hakohen.  Dibre  ha-Jamim 
S.  40  a. 

Z.  5 — 7  „Savoyen".  Zunz,  Zur  Geschichte  und  Lite- 
ratur S.  231. 

Z.  11  „Böhmen".  Jost  Bd.  7.   S.  284. 

Z.  12.  13  „Hagenauern".  Schöpflin  Bd.  2.  S.  356  und 
Aschbach,  Geschichte  des  Königs  Sigismund 
Bd.  4.    S.  510. 

Z.  13  „Augsburg".  Gassarus,  Ann.  Augsb.  gegen  das 
Jahr,  vgl.  Stein,  I.  Die  Juden  der  schwäbischen 
Eeichsstädte  im  Zeitalter  Königs  Sigismunds. 
Berlin  1902.    S.  59  ff. 

Z.  14  „Der  gelbe  Ring".  Schudt,  Bd.  2.  S.  243. 

Z.  15  „Eugen  IV."  Raynaldus  Annales  1442.  XV. 

Z.  16  Gedalja  ibn  Jachja  Schalschelet  ha-Kabbala. 
Amsterdam  1697.  S.  94,  vgl.  Simonsohn,  M.  Die 
kirchliche  Judengesetzgebung  S.  48. 

Z.  19.  20  „Die  Schweizer".  Emek  habacha  S.  60. 

Z.  21—23  „Avignon".  Ltg.  S.  525. 

Z.  24  „Utrecht".  Koenen,  H.  J.  Geschiedenis  der  Joden 
in  Nederland.    Utrecht  1843.    S.  85. 

Z.  25  „Liegnitz".  Zimmermann  a.  a.  0.  S.  20.  Brann, 
Geschichte  der  Juden  in  Schlesien.   S.  109. 

Z.  28  „Nürnberg".  Stobbe  S.  175  und  274.   Note  168. 

Z.  29  ff.  ,,Capistran"  nach  Brann,  Geschichte  der  Juden 
in  Schlesien  S.  120  ff.,  kam  Capistrano  erst  1453 
nach  Breslau. 

Z.  33  „Schweidnitz".  Brann  a.  a.  0.  S.  133. 
S.  50  Z.  1  ebend.  S.  138. 

Z.  2  „Jauer".  Zimmermann  a.  a.  0.  S.  20. 

Z.  4  „Arles".  Ende  von  cod.  hebr.  Paris  631,  mit- 
geteilt von  Neubauer  in  Revue  des  etudes  juives. 
Bd.  10.    S.  92. 


—     566    — 

S.  50  Z.  4.  5  „Avignon"  ebend. 

Z.  5  ff.  Zimmermann  a.  a.  0.   S.  23,    gegen  das   Jahr 

s.  Brann  a.  a.  0.    S.  133. 
Z.  10    „Olmütz".    Fischer,    Geschichte     von     Olmütz 

Bd.  1.   S.  130. 
Z.  11  „Wien".  Depping  S.  409. 
Z.  12   „Bayerische   Städte".  Aretin,  J.  Chr.   Frhr.  v., 

Geschichte  der  Juden  in  Bayern.    Landshut  1803. 

S.  33.  Note  e.  Stobbe  S.  192.  Graetz  Bd.  8.  S.  192. 

Die  Vertreibung  war  aber  im  Jahre  1450. 
Z.  12 — 15  „Salamanca".  Emek  habacha  S.  61. 
Z.  16.    17  „Schweidnitz".  Zimmermann  a.  a.  0.  S.  20. 

Oelsner,  L.,  Schlesische  Urkunden  zur  Geschichte 

der  Juden  im  Mittelalter.    Wien  1864.    S.  42. 
Z.  19  „Erfurt".  Stobbe  S.  291. 
Z.  19  „Savoyen".  Emek  habacha  S.  62  ff. 
Z.  20 ff.  Jost  Bd.  7.    S.  293. 
Z.  19—21   „Medina  del  Campo".    Cassel  in  Ersch  und 

Gruber  sect.  IL  Bd.  27.   S.  220.   Anm.  73.    Jost 

Bd.  7.    S.  66. 
Z.  26.  27  „Krakau".  Jost  Bd.  7.    S.  296. 
Z.  27.  28  „Nürnberg".  Würfel  S.  96. 
Z.  28.  29  „Neiße".  Zimmermann  S.  24. 
Z.  29  ,, Posen".  Perles,  J.,  Geschichte  der  Juden  in  Posen. 

Breslau  1865.    S.    13ff. 
Z.  30  „Neustadt".  Böheim,  F.  C,  Chronik  von  Wiener- 
Neustadt.   Wien  1830.   Tl.  1.   S.  161  ff. 
Z.  30.  31  „Regensburg".  Train  a.  a.  0.  S.  92  ff. 
Z.  32.  33  z.  B.   in  Toledo,    vgl.  Amador  de  los  Bios 

T.  3.  p.  147  ff. 
Z.  33.  34  „Sepuloeda".  Juchasin  ed.  Filipowski  p.  226  b, 

vgl.  Graetz    Bd.  8.    S.  234.    Anm.  1. 
Z.  36.  37    „Viktor  von  Garben".    Jost   Bd.    7.   S.   70. 

Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  1.  S.  355.    Bd.  3.  S.  238. 

Bd.  4.   S.  268. 
S.  51  Z.  1.  2  „Israel  Brunn".  Gemeiner,  K.  Th.,  Reichsstadt 

Regensburgische  Chronik.  Regensburg  1800 — 1824. 

Bd.  3.   S.  533.   Wiener,  Regesten  S.  93.  No.  96. 

S.  204.  No.  654.  S.  205.  No.  658. 


—    567    — 

S.  51  Z,  3.  4  „Bamberg".  Die  Vertreibung  fand  jedoch  erst 
1478  statt,  vgl.  Eckstein,  A.,  Geschichte  der  Juden 
im  ehemaligen  Fürstbistum  Bamberg.  Bamberg 
[1898].    S.  13. 

Z.  4.  5  „Bernardin  aus  Feltre".  Graetz  Bd.  8.  S.  255  ff. 

Z.  5ff.  „Trient".  Emek  habacha  S.  63.  Stobbe  S.  291  ff. 
Strack,  Blutaberglaube  S.  126  ff.  Scherer  S.  598  ff. 

Z.  13—16  „Kegensburg".  Train  a.  a.  0.   S.  108. 

Z.  16.  17  „Kolmar  u.  Schlettstadt".  Wiener  in  Achawa 
Bd.  3.  S.  107  und  Monatsschrift  f.  Gesch.  u.  Wiss. 
d.  Judentums  1863  S.  181  ff. 

Z,  17—19  „Bischof  von  Passau".   Jost  Bd.  7.   S.  289. 

Z.  19—20  „Spanien"  ebend.  S.  73. 

Z.  20—22  „Sevilla".  Llorente,  J.  A.,  Kritische  Ge- 
schichte d.  span.  Inquisition.  Gmünd  1819—22. 
Bd.  1.    S.  185. 

Z.  23  „Arles".  Depping  S.  268,  vgl.  jedoch  Groß,  H., 
Gallia  judaica.    Paris  1897.   S.  79. 

Z.  23  ,,Vicenza".  Cassel  in  Ersch  u.  Gruber.  Sect.  IL 
Bd.  27.    S.  162. 

Z.  23  „Würzburg".  Emek  habacha  S.  64. 

Z.  24  „Genf".  Ulrich  S.  229. 

Z.  24  „Thurgau"  ebend.  S.  249  und  Monatsschrift  f. 
Gesch.  u.  Wiss.  d.  Judentums  Bd.  12.  S.  410. 
Schudt  Bd.  1.   S.  335. 

Z.  24  „Glaz".  Jost  Bd.  7.  S.  289.  Brann,  Gesch.  d. 
Juden  in  Schlesien  S.  149. 

Z.  24  „Halle".  Schudt  Bd.  1.   S.  355. 

Z.  25  „Eegensburg".  Train  a.  a.  0.  S.  121. 

Z.  25.  26  „Moro".  Emek  habacha  S.  65. 

Z.  2|i.  27  „Eavenna".  Depping  S.  400  u.  Jost  Bd.  7.S.  291. 
S.  52  Z.  8—10  „Provence".  Depping  S.  268. 

Z.  10.  11  „Sternberg".  Jost  Bd.  7.  S.  293.  Stobbe  S.  292. 

Z.  11 ,, Neapel".  Jost,  Geschichte  der  Israeliten.  Register- 
band S.  128.    Emek  habacha  ed.  Letteris  S.  92. 

Z.  14.15  „Tyrnau".  Schudt  Bd.  1.   S.  115. 

Z.  15.  16  „Ofen"  ebend.  S.  116. 

Z.  16—18  ,, Österreichischen".  Böheim,  Chronik  Bd.  1, 
S.  106.    Stobbe  S.  292.  Scherer  S.  492  ff. 


—     568     — 

S.  52  Z.  18  ff.   „Portugal".  Juchasin  ed.   Filipowski  S.  227. 
Z.  25  „Abraham  Seba".  Kommentar  zu  Esther.  Einleitung. 

Vgl.  Monatsschrift  f.  Gesch.  u.  Wiss.  d.  Judentums. 

Bd.  2.    S.  246. 
Z.  25  „Abraham  Zacut".  Juchasin  ed.  Filipowski  S.  227. 
Z.  25  „Josef  Kohen".  Emek  habacha  S.  70  ff. 
Z.  25   „Jachia".   Schalschelet  ha-Kabbala.   Amsterdam 

1697.    S.  95  a. 
Z.  25  „u.  a.".  Schevet  Jehuda  No.  59. 
Z.  28  „Salzburg".    Wolf,  Salzburger   Chronik   S.    9  ff. 

Stobbe  S.  292. 
Z.  29  „Nürnberg".  Würfel  S.  148  ff.  Wiener,  Regesten 

S.  20.  8.  No.  694  ff.   Stobbe  S.  62. 
Z.  29  „Ulm".  Schudt  Bd.  1.    S.  336. 
Z.  31—33  „Worms".  Schudt  Bd.  1.    S.  404.  Wolf,  G., 

Geschichte  der  Juden  in  Worms  S.  35. 
Z.  35.  36    „Johann  Baptista".    Liber  de    Confutatione 

Hebraicae  Sectae.  Vgl.  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  3. 

S.  353  ff.   Bd.  4.    S.  547  ff . 
S.  53  Z.  1  „Messias".   Lemlein  aus  Istrien,    vgl.   Zunz,    Ge- 
sammelte   Schriften   Bd.    3.     S.  228    und    Emek 

habacha  S.  74. 
Z.  1.  2  „hostis  judaeorum"   von  Johann  Pfefferkorn. 
Z.  9  „Toledo"   am  22.  Febr.,    vgl.  Adler,  E.  N.,  Auto 

de  Fe  and  Jew.    London  1908.   S.  107. 
Z.  14  „Piacenza".  Vgl.  cod.  de  Rossi  269. 
Z.  14  „Orange".  Vgl.   Jew.  Encycl.  s.  v.    Orange   am 

20.  April  1505. 
Z.  14.  15  „Nördlingen".    Müller,  L.,    Aus    fünf   Jahr- 
hunderten. Augsburg  1900.   S.  75  ff. 
Z,  16—21  „Lissabon".   Emek  habacha  S.  71.   Schevet 

Jehuda  No.  60. 
Z.  22—24  „Krakau".  Schudt  Bd.  4.  S.  406. 
Z.  24  „Jüdenspiegel"   von  Pfefferkorn  in   Cöln  1508. 
Z.  25  „Bugia".  Emek  habacha  S.  74. 
Z.  26.  27  „Padua".  Zunz,  Zur  Gesch.  u.  Literatur  S.  231. 
Z.  27—29  „Tripoli".  Emek  habacha  S.  74. 
Z.  30  „Colmar".  Schöpflin  Bd.  2.  S.  369.  Vgl.  Wiener 

in  Achawa  Bd.  3.   S.  116. 


—     569     — 

S.  53  Z.  31.  32  „Regensburg".  Train  a.  a.  0.  S.  127. 

Z.  33  ff.  „Brandenburg".    König,    A.   B.,   Annalen  der 

Juden  in  den  preuß.  Staaten,    besonders   in  der 

Mark  Brandenburg.   Berlin  1790.    S.  49  ff. 
S.  54  Z.  1  ff.  vgl.  Holtze  in  Schriften  d.  Vereins  f.  d.  Gesch. 

Berlins.  Bd.  21  (1884). 
Z.  10 — 24  vgl.  Magazin  f.  d.  Wissenschaft  d.  Judentums 

*Bd.  18.  S.  48 ff. 
Z.  25.  26  „Halle".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  4.   S.  957. 
Z.  26.  27  ,,Hieronymus    de    Bononia".     Opuscula  ital. 

contra  Judaeos.  Vgl.  Jost  Bd.  8.  S.  205. 
Z.  29  „Genua".  Emek  habaclia  S.  75. 
Z.  29-31  „Regensburg".  Train  a.  a.  0.  S.  128. 
Z.  31.  32  „Wöhrd".  Train  a.  a.  0.  132  ff. 
Z.  33.  34  „Posener  Stadtbehörde".  Lukaszewicz  I.  S.  74. 

Perles,  Gesch.  d.  Juden  in  Posen.  S.  18. 
Z.  34.  35  „Mailänder    Juden".    Emek   habacha   S.  75. 
S.  55  Z.  1.  2  „Margaritha".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  1.  No.  335. 
Z.  7.  8  „Ägyptische  Juden".  Emek  habacha  S.  76. 

SchevetJehuda  S.  228.  Hebräischer  Teil  S.  111  ff. 

Steinschneider,  Gesch.-Liter.  No.  103. 
Z.  8—10  „Bauernkrieg".  Achawa  Bd.  3.  S.  119.  Graetz 

Bd.  9.    S.  297. 
Z.  10. 11  ,, Preßburger  Juden".  Literaturblatt  d.  Orients. 

^f,  Bd.  12.  S.  77  ff. 
Z.  11—13  Emek  habacha  S.  76. 
Z.  20   „Gedruckten  Beschreibung"  vgl.  Zeitschrift  für 

hebräische  Bibliographie.  Bd.  6.   S.  95. 
Z.  26.  27  „Bologna".  Emek  habacha  S.  76. 
Z.  31—34  „Retimo".    Elia   ben   Binjamin  Levi,   Rga. 

Sekan  Ahron  No.  3.  fol.  8  c. 
Z.  35  „Messias".  Zunz,GesammelteSchriftenBd.  3.S.  229. 
Z.  36  ff.  „Koron,  Modon  und  Patras".  Emek   habacha 

S.  77. 
S.  56  Z.  6  ff.  „Portugal".  Vgl.   Kayserling,    Geschichte    der 

Juden  in  Portugal.  S.  188.  Anm.  1. 
Z.  14.  15  Emek  habacha  S.  72  ff. 
Z.  15—17  „Salomo  Molcho"  ebend.  S.  78  ff. 
Z.  17—19  „Tunis"  ebend.  S.  81. 


—    570    — 

S.  56  Z.  19—21  „Casale"  ebend.  S.  92. 

Z.  23  ,,Goa".  [Dellon,    C]  Relation  de  rinquisition  de 

Goa.    Leyde  1689  und   öfter   gedruckt  auch   ins 

Deutsche  übersetzt. 
Z.  23.  24  „Staffelsteiner".  Würfel  S.  109.  Wolf,  BibL 

Hebr.  3.  S.  919. 
Z.  24.  25  „Posen".   Lukaszewicz  2.    S.  271  ff.'  Perles, 

Geschichte  der  Juden  in  Posen.  S.  18  ff. 
Z.  26.  27  „Nürnberg".  Würfel,  A.,  Historische  Nachricht 

von  der  Judengemeinde  in  dem  Hofmarkt  Fürth. 

Frankfurt  und  Prag  1754.   S.  89. 
Z.  28    „Judengeißel".     Hadrianus   Finus    in    Judaeos 

flagellum.    Vgl.  Wolf,    Bibl.    Hebr.   2.    S.    1025 

und  1128  ff. 
Z.  31  „Krakau".  Sternberg,  H.,  Geschichte  der  Juden 

in  Polen.   Leipzig  1878.    S.  114. 
Z.  35  „Neuburg".  Aretin,   J.  Chr.  Frhr.  v.,  Geschichte 

der  Juden  in  Baj^ern.  Landshut  1803.  S.  44. 
S.  57  Z.  1  ff.  „Eck".   Ains  Juden   büechlins   Verlegung.    In- 

goldstat,  Alexander  Weißenhorn  1541. 
Z.  3    „Neapel".     Emek  habacha    S.    62.    Vgl.    Graetz 

Bd.  9.   S.  306.    Anm.  1. 
Z.  4  „Meißen".  Schudt  Bd.  4.   S.  354. 
Z.  6.  7  „Prag  und  Böhmen".  Schudt  Bd.  1.  S.  221.  VgL 

Emek  habacha  S.  206.  Note  269  nach  Da|;id  Gans, 

Zemach  David  I.   ad  1541. 
Z.  8  „Prag"  Schudt  Bd.  4.    S.  158. 
Z.  8.  9  „Polen".  Emek  habacha  S.  83. 
Z.  37.  38  Zimmermann  S.  25. 

Z.  38.  39  ,, Neustadt".    Böheim,   Chronik   von   Wiener- 
Neustadt.  Bd.  2.    S.  28  ff. 
Z.  39  ff.  „Rom".  Revue  Orientale.  Bd.  3.    S.  47. 
S.  58  Z.  1.  2  „Tlemsan".  Emek  habacha  S.  83. 
Z.  2  „Basel".  Ulrich  S.  206. 
Z.  3.  4  „Polnischen  Städten".    Perles,  Geschichte   der 

Juden  in  Posen.    S.  20. 
Z.  5  „Abraham  deModena".  Ltg.  S.  535.  ha-Palitcod.  72. 
Z.  5  ff.  Emek  habacha  S.  84.    Schevet  Jehuda  S.  227. 

Hebr.  Teil  S.  111. 


—     571     — 

S.  335  Z.  6-9  „Demokratie".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  3.  S.  213. 
Z.  15  „Ewige  Jude".  Schudt  Bd.  1.    S.  499. 
Z.  17  „Messiaslehre".  Ant.  Brucioli.  vgl.  Wolf,  Bibl. 

Hebr.  Bd.  2.   S.  1019. 
Z.  17  „Asolo".  Emek  habacha  S.  85. 
Z.  18. 19  „Eeformation  guter  Polizei"  zu  Augsburg  1548. 
Z.  20—23  „Mantua".  Emek  habacha  S.  87.  Zunz,  Zur 

Geschichte  und  Literatur  S.  400. 
Z.  23.  24  „Genua".  Emek  habacha  S.  87  ff. 
Z.  24—26  „Ärzte"  ebend. 
Z.  26  „Dominikaner"  ebend. 
Z.  27  „Ancona".  Hieronymi  Messii,  Commentatio.  Vgl. 

Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.    S.  1035. 
Z.  28  „Bayern  u.  Württemberg".  Schudt  Bd.  1.  S.  337. 
Z.  31  —  33  „Böhmen".  Emek  habacha  S.  88. 
Z.  33.  34  „Maltheserorden"  ebend. 
Z.  34—36  „Pesaro"  ebend. 

Z.  36—38  „Weißenstein".  Jacobi  Andreae,  Bericht.  Vgl. 

Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  1059.  Schudt  Bd.  2.  S.  135. 

Z.  38ff.  „Verbrennung  des  Talmuds".  Emek  habacha 

S.  89  ff. 
S.  336  Z.  10—12  „Asti"  ebend.  S.  91. 

Z.  12.  13„Carreto".Wolf,Bibl.Hebr.No.l341.Bd.l.3.4. 
Z.  14  „Spiegel  der  Juden"    von   Philipp  Wolf.    Vgl. 

Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  3.    S.  1013. 
Z.  15.  16  „Schwäbisch  Hall".    Jac.  Ratz.  Vgl.  Wolf, 

Bibl.  Hebr.  Bd.  2.   S.  1040. 
Z.  17.  18  „Pfalz".  Aretin  a.  a.  0.  S.  50  ff. 
Z.  18.  19  „Römischen  Juden".   Emek  habacha  S.  91. 
Z.  20  ;,Paul  IV."  ebend.  S.  94. 
Z.  20.  21  „Edikt".  Graetz  Bd.  9.   S.  360.  Vogelstein 

u.  Rieger,  Gesch.  d.  Juden  in  Rom.  Bd.  2.  S.  152. 
Z.  21.  22  „Turiano"  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  1044. 
Z.  22 ff.  „Sixtus  Medices".  De  foenore  Judaeorum.  Vgl. 

Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd:  2.  S.  1035. 
Z.  28  „Ancona".  Emek  habacha  S.  94. 
Z.  28.  29  „Pesaro".  Josef  ibn  Leb,  Rga.  ed.  Amster- 
dam 1726.  Tl.  1.  fol.  63  c. 
Z.  29  ff.  Emek  habacha  S.  210. 


—    572     — 

S.  336  Z.  32.  33  „Paul"  ebend.  S.  96. 

Z.  33—35   „Dasselbe  Jahr".    Vgl.    Dietrich  Schwab, 

Jüdischer  Deckmantel.    Meyntz  1619.    S.  39. 
Z.  38.  39  F.  H.  Keusch,  Index  Bd.  1.  S.  47. 
S.  337  Z.  1    ,,Sabionetta"    de  Rossi.    Annales  typographiae 

Ebraicae  Sabionetenses  appendice  aucti.  Erlangae 

1783.  p.  X. 
Z.  1.  2  „Pesaro".  Emek  habacha  S.  96. 
Z.  3—7  „Recanate"  ebend.  S.  97. 
Z.  6—9  „In    Lyon"    von    Gilbert.    Vgl.  Wolf,    Bibl. 

Hebr.  Bd.  2.    S.  1026. 
Z.  9—13  Emek  habacha  S.  101. 
Z.  13. 14  Moses  Isseries,  Rga.  Amsterdam  fol.  40c.No  78. 
Z.  15.  16  „Cremona".  Emek  habacha  S.  97. 
Z.  16.  17  „Bibelübersetzung"  ebend.  S.  100.  ^ 
Z.  18.  19  „Paul"  ebend.  S.  101. 
Z.  20-22  „Weidner".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  1012. 
Z.  23.  24    „Oktavbüchlein".  Verzeichnis.  Vgl.    Wolf, 

Bibl.  Hebr.  Bd.  2.   S.  1014. 
Z.  24.  25  „Mantua".  Emek  habacha  S.  103. 
Z.  25.  26  „Predigten".  Ochini.  vgl.  Wolf,  Bibl.  Hebr. 

Bd.  2.   S.  1038. 
Z.  26—28  „Vulgata"  in  Sess.  IV.  des  Konzil  zu  Trient. 
Z.  32.  33  ,,Ra witsch".  Sternberg  in  Monatsschrift  für 

„Gesch.  u.  Wiss.  d.  Judentums.   Bd.  2.   S.  384. 
Z.  33—36    „Herzog    von    Savoyen".    Emek   habacha 

S.  102.   105. 
Z.  36.  37  „Rom".  Revue  des  etudes  juives.  Bd.  2.  S.  280. 
Rodocanachi,  E.,  Le  saint-siege  et  les  juifs.  Paris 

1891.   S.  182. 
Z.  37  ff.  „Pfalzgraf  von  Bayern".  Aretin  a.  a.  0.  S.  62. 
S.  338  Z.  1—3  „Mailand".  Emek  habacha  S.  106. 

Z.  3.  4  „In  Coimbra".  Franc.  Securis.  vgl.  Wolf,  Bibl. 

Hebr.  Bd.  2.   S.  1042. 
Z.  5—7  „Pius".  Emek  habacha  S.  107. 
Z.  7.  8  „Florenz".  Revue  Orientale  Bd.  3.   S.  116. 
Z.  10  „Nigrinus".  Wolf,  BibL^Hebr.  Bd.  2.    S.  1037. 
Z.  11  „Leo  Castri"  ebend.  Bd.  4.  S.  469. 
Z.  11—14  „Ferrara".  Emek  habacha  S.  120. 


—     573     — 

S.  338  Z.  15.  16  „Urbino"  ebend.  S.  108. 

Z.  16.  17  „Aquilino".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  1003. 

Z.  18.  19  „Berlin".  Jost  Bd.  8.  S.  213. 

Z.  19.  20  „Brandenburgischen"  ebend.  S.  214. 

Z.  20.  21  „Mähren"  ebend.  S.  209. 

Z.  21—24  „Breslau".  Schudt  Bd.  4.  S.  179. 

Z.  24—26  „Luther"   von  Nie.  Selneccer.    Vgl.  Wolf, 

Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  1042. 
Z.  28.  29  „Sevilla".    Rodrigo   Caro,  Antiguidades   de 

Sevilla  (1634)  p.  20.  Vgl.  M.  Schwab,  Inscriptions 

de  l'Espagne  p.  369. 
Z.  29.  30  „Talmud".    Bulle    vom   1.  Juni    1581.  vgl. 

Graetz.  Bd.  9.  S.  501. 
Z.  30.  31  „Ärzte".   Bulle   vom  .30.   März  1581.    Vgl. 

Graetz  ebend.  S.  500. 
S.  339  Z.  5.  6  „Ancona".   Stabilius.  Vgl.  Wolf,  Bibl.  Hebr. 

Bd.  2.    S.  1043. 
Z.  11  —  14  Schudt  Bd.  1.  S.  250. 
Z.  16.  17    „Jechiel    de   Pesaro".     Wolf,    Bibl.  Hebr. 

Bd.  2.   S.  1007. 
Z.  17  „Cracau".    Socolovius.    Vgl.  Wolf,   Bibl.  Hebr. 

Bd.  2.  S.  1042. 
Z.  18  „Rom".  Josef  Acosta.  Vgl.  Wolf,  ebend.  S.  1015. 
Z.  19  „Venedig".  Petrus  de  la  Cavalleria,  Zelus  Christi. 

Vgl.  Wolf  ebend.  S.  1020. 
Z.  19 — 21    „Posen".    David  Gans,   Zemach   David   1. 

ad.  1590.   Perles,  Geschichte  d.  Juden  in  Posen. 

S.  30  ff. 
Z.  22-25  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  957.  1338. 
Z.  25.  26  „Klemens".  Spondanus,  Annalium  Continuatio. 

Paris  1647.    II.   ad  annum  1593.  No.  25.    Vgl. 

Vogelstein  u.  Rieger,    Geschichte   der  Juden  in 

Rom.  Bd.  2.    S.  87. 
Z.  27-29  „Warschau".  Ltg.  S.  421.  Vgl.  Zeitschrift 

für   die   Geschichte   der  Juden   in  Deutschland. 

Bd.  1.  S.  274,  Anm.  1.  Steinschneider,  Geschichts- 
literatur No.  136. 
Z.  31  „Polen".  Jehuda  Ahron  Moses  Altschüler,  Wa- 

jechal  Mosche.  Frankfurt  a.  Oder  1691.  S.  47  c. 


—     574    — 

S.  339  Z.  31—33  „Lodi".  Emek  habacha  S.  131  ff. 
S.  340  Z.  2.  3  „Luck".  Birkenthal  ms. 

Z.  3.  4  „Genua"  am  29.  Januar  1598.    Vgl.  Histoire 

et   memoires    de   l'Institut   de    France.    Classe 

d'histoire  3.  p.  100. 
Z.  5  „Zolltarif".  Aretin  a.  a.  0.  S.  77. 
Z.  11.  12  „Molther".  Wolf,  Bibl.Hebr.  Bd.  2.  S.  1036. 
Z.  12.  13  „Heß"  ebend.  S.  1006. 
Z.  13.  14  „Cassel".   Judenbekehrung  ebend.  S.  1014. 
Z.  14.  15  „Buxtorf"   ebend.  S.  1084. 
Z.  16 — 21  „Cäsar".  Johann  Baptist  Caesar,  Responsum 

Juris.  Marburg  1621. 
Z.  21.  22    ,, Lissabon".    Menasse  b.   Israel,    Spes   Is- 
raelis p.  87  ff. 
Z.  22  „Eine  Frau"  mit  Namen  Tamar  Barrocas.  Vgl. 

Kayserling,  M.,  Sephardim.  Romanische  Poesien 

der   Juden   in   Spanien.    Leipzig  1859.    S.  341. 

Anm.  193. 
Z.  22—24   „Paderborn".    Rubenius.   Vgl.  Wolf,  Bibl. 

Hebr.  Bd.  2.  S.  1041. 
Z.  24  ff.  „Naftali  Margaliot".  Julius  Conr.  Otto,  Gale 

Rasaia.  Tgl.  Wolf  a.  a.  0.  S.  1010. 
Z.  28.  29  „Professor   in  Alcala".    Garzia.   Vgl.  Wolf 

a.  a.  0.   S.  1026. 
Z.  29.  30  „Lukaris"  ebend.  S.  1032. 
Z.  30—33  „Mornäus"  ebend.  S.  1036. 
Z.  32.  33  „Gerson"  ebend.  S.  1006. 
Z.  36.  37  „Mauren".  Ferreras,  Historie  von  Spanien. 

Bd.  11.    S.  170  ff. 
Z.  37  „Juden-Praktik".  Wolf  a.  a.  o.  S.  1083. 
S.  341  Z.  1  „Helvicus".  Wolf,  Bibl.  Hebr.    Bd.  2.    S.  1029. 
Z.  2.  3  „Juden  Ehrbarkeit".  Gödeke,  Grundriß.  Bd.  II 2. 

281.    No.  32. 
Z.  4.  5  „Deliciae  judaicae"  von  Schröter.   Vgl.  Wolf 

a.  a.  0.  S.  1089. 
Z.  6.  7  „Frankfurt".  Schudt  Bd.  2.    S.  53ff. 
Z.  8  „Worms".  Schudt  Bd.  1.  S.  417  ff.  Ltg.  S.  429. 
Z.  9— 11  „Gebete"  von  Chan.  Eljakim  Riete.  Ltg.  S.  423. 
Z.  11.  12  „Schwabe".  Wolf  a.  a.  0.  S.   1012. 


—     575    — 

S.  841  Z.  12  „Leipzig".  Dauderstadt.  vgl.  Wolf  a.a.O.  S.  102  2. 

Z.  13  „Wittenberg".  Martini.  Vgl.  Wolf  a.a.O.  S.  1034. 

Z.  14.  15  „Kizel".  Kitzel.  Vgl.  Wolf  a.  a.  0.  S.  1077. 

Z.  15.  16  „Augsburg".  Warhafftige  Contrafactur.  Vgl. 
Gödeke  III  570. 

Z.  16.  17   „Rom".    Pichius.  Vgl.    Wolf,    Bibl.    Hebr. 
Bd.  4.  S.  478. 

Z.  33.  34  „Mantua".  Parisius.  Vgl.  Wolf  a.  a.  0.  S.  476. 

Z.  35.  36  „Protestanten".  Löscher,  Geschichte  d.  Pro- 
testantismus in  Österreich  (1902)  S.  162  ff. 

Z.  37  „Portugal".  Mattos.  Vgl.  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2. 
S.  1034  und  Bd.  4.   S.  474. 
S.  342  Z.  1    „Italiener".     Pichius.    vgl.    Wolf,    Bibl.    Hebr. 
Bd.  4   S.  478. 

Z.  2.  3  „Jüdische  Herzklopfer"  von  Paul.  Christiani. 
Vgl.  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.    S.  1010. 

Z.  4—6   „Isaac   Jeschurun".    Maase  Jeschurun.   Vgl. 
Steinschneider,  Geschichtsliteratur  No.  145. 

Z.  6—8  „Neiße"  in  Schudt  Bd.  4.  II.  Cont.  S.  304  steht 
Neuß  (Novesii). 

Z.  8.  9  „Ximenez  in   Lissabon".    Wolf,    Bibl.  Hebr. 
Bd.  4.   S.  482. 

Z.  9.  10  „Lehrbuch  des  Christentums"  von  Petrobelli. 
Vgl.  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  4.  S.  477. 

Z.  12. 13  „Posener  Täufling".  Paul  Joseph.  Vgl.  Wolf 
a.  a.  0.  S.  949. 

Z.  14—16  ,, Pascha".  Vgl.  Steinschneider,  Geschichts- 
literatur No.  150. 

Z.  19 — 21  „Mautuaner".Masseran,  Hagalutwe-ha-Pedut 
Venedig  1634.  vgl.  Steinschneider,  Geschichts- 
literatur No.  156. 
Z.  21—26  „Prag".  Juspa  Hahn,  Josef  Omez.  S.  171. 
vgl.  Graetz  Bd.  10.  S.  41.  Anm.  1.  Kaufmann, 
Die  letzte  Vertreibung  der  Juden  aus  Wien. 
Wien  1889.    S.  19.    Anm.  1. 

Z.  27  „Orvieto".    Misuracchi.   Vgl.  Wolf,  Bibl.  Hebr. 
Bd.  4.    S.  463. 

Z.  27.  28  „Venedig".    Natta.   Vgl.  Wolf,  Bibl.  Hebr. 
Bd.  2.   S.  1010. 


—     576     — 

S.  342  Z.  28.  29  „Aachen".  Schudt  Bd.  1.  S.  359. 

Z.  29—31  „Mantua".  Masseran,  Hagulat  we-ha-Pedut. 

Venedig  1634.   Vgl.  Steinschneider,  Geschichts- 
literatur No.  156. 
Z.  33—35  „Cracau".  Selicliot  le-Kedoschim.  vgl.  Stein- 
schneider, Cat.  Bodl.  No.  2967. 
Z.  35   „Carmeliter"    de    Ciabra.    Wolf,    Bibl.    Hebr. 

Bd.  2.    S.  1021. 
S.  343  Z.  1.  2  „Nie.  Anton".  Wolf  a.  a.  0.  S.  1109.  UlrichS.  231. 
Z.  8  „Paget".  W^olf  a.  a.  0.  S.  103il 
Z.  12  „Palontrotti".  Wolf  a.  a.  0.  S.  1038  ff. 
Z.  14  u.  ff.  „Kremsier".  Kochbe  Jizchak.  Wien  1851. 

Heft  14.    S.  soff.  Ltg.  S.  432. 
Z.  27-30  „Müller".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S;  1036. 
Z.  31.  32  „Valladolid".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  4.  S.  524. 
Z.  32    „Leipzig".    Weber.    Vgl.    Wolf,    Bibl.    Hebr. 

Bd.  2.    S.  1047. 
Z.  32  „Stralsund".  Friedlieb.  Vgl.  Wolf  a.  a.  0.  S.  1026. 
Z.  33—35  „Anna  van  Medem".  Wolf  a.  a.  0.  S.  1034. 
Z.  36.  37  „Lissabon".  Über  das  Datum,  vgl.  Kayserling, 

M.  Sephardim  S.  347.   Anm.  255. 
S.  344  Z.  1  ff.  „Bogdan  Chmielnicki".  Die  Literatur  habe  ich 

in    Steinschneider,    Geschichtsliteratur   No.   168 

bis  174  verzeichnet. 
Z.  3    ,, Messiasjahr".     Zunz,     Gesammelte    Schriften. 

Bd.  3.    S.  230. 
Z.  20.  21  „Jüdische  Finsternis"  von  Eiert.  Vgl.  Wolf, 

Bibl.  Hebr.  Bd.  2.   S.  1060. 
Z.  21.  22  „Judenlicht".  Wolf  a.  a.  0.  S.  1061. 
Z.  22  „Wittenberg".  Josef  Arnd.  Vgl.  Wolf  a.  a.  0. 

S.  1016. 
Z.  26.  27  „Cassel".    Schudt  Bd.  4.  S.  281  und  Wolf 

a.  a.  0.    S.  1043. 
Z.  27.  28  „Cadan".  Bodenschatz,  J.  Chr.  G.,  Kirchliche 

Verfassung"  der  heutigen  Juden  sonderlich  derer 

in  Deutschland.    Frankfurt  u.  Leipzig  1748.  49. 

Bd.  1.   S.  171. 
Z.  28— 30 -iw   ntro   bmn.    Aix   1832   fol.   53  b.   Vgl. 

Wiener,  n^ü  rhnp.   S.  361. 


—    577     — 

S.  344  Z.  36  „Brasilien".  Jost  Bd.  8.    S.  241. 

Z.  37.  38  „Jona"  aus  Safet  (gest.  1668),  Scriptor  an 

der  Vatic.  Bibliothek.  Zunz,  Zur  Geschichte  und 

Literatur  S.  13.    Vogelstein   u.   Eieger,    Gesch. 

d.  Juden  in  Rom.   Bd.  2.   S.  286. 
S.  345  Z.  1  ff.   Barrios,    G.ovierno   Populär  Judayco  46.  Der 

Irrtum  der  1.  Aufl.,  vgl.  Kayserling,  Sephardim 

S.  354.  Anm.  371,  ist  hier  richtig  gestellt. 
Z.  7  „Lenczynca".  Büsching,  Geschichte  der  jüdischen 

Religion.   Berlin  1779.   S.  797. 
Z.  8. 9  „Prynne".Wolf,  Bibl.  Hebr.Bd.  2.  S.  1040  u.  1088. 
Z.  11-13  „Siebenhaar".  Wolf  a.  a.  0.  S.  1079. 
Z.  16—19  „Papst".  Bulle  Adea  per  quae.  Vgl.  Vogel- 
stein u.  Rieger,   Geschichte  der  Juden  in  Rom. 

Bd.  2.   S.  215. 
Z.  19—21   „Büchow".  noDn  n:p.  Vorrede  fol.  4  b. 
Z.  21.  22  „Wundbalsam"  von  Anna  van  Medem.  Wolf, 

Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  1034. 
Z.  22    „Bethisons    Erlösung".     Wolf,     Bibl.    Hebr. 

Bd.  4.    S.  467. 
Z.  22.  23  „Havemanns  Wegleuchte".  Wolf,  Bibl.  Hebr. 

Bd.  2.    S.  1028. 
Z.  24. 25  „Spanien".  Barrios,  Govierno  Populär  Judayco. 

S.  46.  Vgl.  Kayserling,  M.,  Sephardim  S.   263. 
Z.  26.  27  „Die  Messias-Judenpost"  von  Mich.  Buchen- 

röder.  Vgl.  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  1019. 
Z.  29—31  „Bergen".  Lemmichius.  Vgl.  Wolf  a.  a.  0. 

S.  1031. 
Z.  31.  32  „Römischen   Bischof".  Cianter.   Vgl.    Wolf 

a.  a.  0.   S.  1021. 
Z.  32.  33  „Lutheranern".  Cellarius.  Vgl.  Wolf  a.a.O. 

S.  1021  und  Owen,   Wolf  a.  a.  0.    S.  1038. 
Z.  34  „Aufforderungen".  Kriegmann.  Vgl.  Wolf  a.  a. 

0.    S.  1031. 
Z.  35  „Bekehrungen".  Waßmuth  u.  Ravius,  Circular- 

briefe.  Vgl.  Wolf  a.  a.  0.   S.  1047. 
S.  346  Z.  5.  6  „Wien".  Schudt  Bd.  1.  S.  343.  Kaufmann,  D., 

Letzte  Vertreibung  der   Juden   aus    Wien  und 

Niederösterreich.  S.  105  ff. 

Zum,  Synagogale  Poesie.  87 


—     578     — 

S.  346  Z.  6—8  „Oran".  Jakob  Sasportas  ■'n^f  bi):  n^rs:  n^p 
Amsterdam  1752.  S.  46  a.  Vgl.  Jost  Bd.  8.  S.  42. 

Z.  13  „Marokko".  Schudt  Bd.  1.  S.  91. 

Z.  14  Jost  Bd.  8.  S.  43. 

Z.  15.  16  „Tedela".  Jakob  Sasportas  ^3^  bn:  n^rif  nijfjj 
S.  46  b. 

Z.  16.  17  „Metz".  Eisenmenger,J.A., Entdecktes  Juden- 
tum. 0.  0.  1700.  Bd.  2.  S.  224.  Vgl.  Steinschneider, 
Geschiclitsliteratur  No.  181. 

Z.  18  „Cassel".  Christlieb.  Vgl.  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2. 
S.  1006. 

Z.  19  „Carbon".  Wolf  ebend.  S.  1019. 

Z.  21.  22  „Podolien".  Seeb  Wolf  b.  Jehuda,  nnw  fSJ 
Berlin  1699.  fol.  39  ff.  (C.  B.  p.  2577).  Vgl. 
Steinschneider,  Geschichtsliteratur  No.  186. 

Z.  22—24  „Frankfurter  Wechselordnung".  Schudt  Bd. 

4.  2.  Cont.  S.  160. 

Z.  25.  26  „Bayern".  Aretin  a.  a.  0.  S.  67. 

Z.  27.  28   „Deutz".  Jellinek  pipon  onüJip  S.  18  u.  27. 

Vgl.  Steinschneider,  Geschichtsliteratur  No.  178. 
Z.  28.  29  „Wittenberg".  Meier.  Vgl.  Wolf,  Bibl.  Hebr. 

Bd.  2.  S.  1009. 
Z.  31.  32   „Madrid".  Kayserling,  M.,  Ein  Feiertag  in 

Madrid.  Berlin  1859. 
S.  347  Z.  4—6  „Bianca  Nogueira".  Ebend.  S.  28.  Anm.  24. 
Z.  7  „Kiel".  Held.  Vgl.  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  1006. 
Z.  8.  9  „Berlin".  König,  A.  B,,  Annalen  der  Juden  in 

den  preuß.  Staaten.  S.  102. 
Z.  9—12     „Lissabon".     Barrios,     Govierno     S.     46. 

Vgl.   Kayserling,  Gesch.  der  Juden  in  Portugal. 

5.  318. 

Z.  12—15  „Coburg".  Schmidt.  Vgl.  Wolf,  Bibl.  Hebr. 
Bd.  2.  S.  1041. 

Z.  16—19  „Ungerschbrod".  Literaturblatt  des  Orients 
Bd.  4.  (1843)  S.  270  ff.,  vgl.  Steinschneider, 
Geschichtsliteratur  Nr.  191. 

Z.  23.  24  „Padua".  Isaac  Kohen  Cantarini  pnyv  nnQ 
:  Amsterdam.  1685.  Vgl.  Steinschneider,  Geschichts- 

literatur No.  194. 


—    579    — 

S.  347  Z.  24.  „Samuel  Naamias".  Morosini.  Vgl.  Wolf,  Bibl. 

Hebr.  Bd.  2.  S.  1010. 
Z.  26  „Narrenspiegel".  Meier.  Vgl.  Wolf  ebend.  S.  1009. 
Z.  27—29  „Leopold".  Schudt  Bd.  2.  S.  138. 
Z.  29   ff.    „Frankfurt  a.   d.   Oder".    König,   Annalen. 

S.  106  ff. 
Z.  27   ff.     „Georg    Wilhelm".      Büsching     a.    a.    0. 

S.  244. 
S.  348  Z.  6.  7  „Vizlipulis".  Sulamitli  Bd.  2.  1.  Heft.  S.  249  ff. 

Literaturbl.  d.  Orients  1847.  S.  263. 
Z.  7.  8  „Majorca".  Ad.  de  Castro,  Judios  in  Espagna. 

Cadiz   1847.   S.  215.  Vgl.  Kayserling,  Ein  Feier- 
tag in   Madrid.   S.  45  und  ders.  Geschichte  der 

Juden  in  Navarra.  S.  183. 
Z.  14.  15  „  Jaquelot".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  1030. 
Z.  19.  20  „Ferrara".  Fabricius,  Biblioth.  Bd.  5.  S.  349. 
Z.  20.  21  „Frankfurter  Pastor".  Mart.  Diefenbach.  Vgl. 

Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  1022.  Anm.  a.  Ltg. 

S.  439. 
Z.  24  ff.  „Posen".  Isak  Menachem,  'rsiij^^  n^i«:i  C.  B.  p. 

1138—39.  Vgl.  Steinschneider,  Geschichtsliteratur 

No.  205. 
S.  349  Z.  21—23  „W^orms".  Schudt  Bd.  2.  S.  263.  Jost  Bd.  8. 

S.  317. 
Z.  25—27  „Wien".  Schudt  Bd.  1.  S.  351. 
Z.  27  „Mehl".  Jost  Bd.  8.  S.  304.  Vgl.  Carmoly,  Histoire 

des  medecins  juifs.  Bruxelles  1844.  S.  207.  Revue 

orientales  Bd.  2.  S.  431. 
Z.  27.  28  „Storre".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  1043. 
Z.  28  „Bahr".  Wolf  ebend.  S.  1083. 
Z.  29.  30  „Eisenmenger".  Wolf  ebend.  S.  1024. 
Z.  35.  36  „Hosemann".  Wolf  ebend.  S.  1029.  Anm.  a. 

Ltg.  S.  442. 
Z.  36  ff.  „Schweiz".  Bodenschatz,  Kirchl.  Verfassung. 

Bd.  1.  S.  184. 

S.  350  Z.  1.  2  „Meelführer".  Wolf  ebend.  S.  1035. 

Z.  4.  5  „Berlin".  König,  Annalen.  S.   138  ff 

Z.  5.  6  „Alenu".  Ebend.  S.  154  ff. 

Z.  6.  7  „Apostaten".  Ebend.  S.  163. 

37* 


—    580    — 

S.  350  Z.  9—11    „Leipzig".    Bodenschatz   a.  a.   0.    Bd.    1. 

S.  188. 
Z.  13  „Bern".  Rud.  Bernhard.  Vgl.  Wolf,  Bibl.  Hebr. 

Bd.  4.  S.  461. 
Z.  14—16  „Berman  Fränkel".  König,  Annalen.  S.  166. 
Z.  16.  17    „Wien".  Schudt  Bd.   1.  S.  353.  Gegen  das 

Datum  vgl.  Kaufmann,   D.,  Samson  Wertheimer. 

S.  36.  Anm.  1. 
Z.  17—19  „Midrasch  Rabbot".  Aaron  Margalita.  Vgl, 

König,  Annalen.  S.  166  ff. 
Z.  20.  21  „Friedeberg".  König,  Annalen.  S.  191. 
Z.  24.  25  „Sabbatsmägde".  Schudt  Bd.  3.  S.  270. 
Z.  25.  26  „Altdorf".  Schudt  Bd.  4.  2.  Cont.  S.  360. 
Z.  27  „Eisenmenger".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  4.  S.  470. 
Z.  28  „Frankfurt  a.  M."  Schudt  Bd.  2.  S.  70  ff. 
Z.  „Xeres".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  1013. 
Z,  30—32  „Regensburg".  Bodenschatz  a.  a.  0.  Bd.  1. 

S.  186. 
Z.  32—34  „Nürnberg".  Würfel,  Historische  Nachricht 

von  der  Judengemeinde  in  dem  Hofmarkt  Fürth. 

S.  75. 
Z.  34-36   „Hirsch   Fränkel".   Schudt  Bd.  2.  S.  196. 

Vgl.  Kaufmann,  D.,  Letzte  Vertreibung  der  Juden 

aus  Wien  und  Niederösterreich.  S.  200. 
Z.  38  ff.  „Prager  Brücke".  MenachemMan  (Amelander), 

Scheerit  Israel.  Vorrede. 
S.  351  Z.  9   „Demaskierten   Judentum".    Wolf,    Bibl.    Hebr. 

Bd.  4.  S.  465. 
Z.  13  „Neupolierter  Judenspiegel"   von  Fried,  L.  F. 

Mayntz  1715. 
Z.  15.  16  „Bayern".  Aretin  a.  a.  0.  S.  68. 
Z.  17.  18  „Metz".  Jost  Bd.  9.  S.  31. 
Z.  24—26  „Abeles".  Giovanni  Eder,  Patimenti  e  morte 

di  Simone  Abbeles.  Firenze  1705.  Vgl.  Cat.  Almanzi 

No.  698.  C.  B.  No.  3644. 
Z.  26—28  „Promptuarium".  Wolf,  Bibi.  Hebr.  Bd.  4. 

S.  475. 
Z.  29.  30  „Toland".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  4.  S.  514. 
Z.  31—33  „Müller".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  1036. 


—    581,    — 

S.  351  Z.  33.  34  „Brüssel".  Revue  Orientale  Bd.  1.  S.  261. 

Z.  34.  35  „Amberg".  Aretin  a.  a.  0.  S.  81. 

Z.  36—38  „Posen".  Ltg.  S.  447.  Vgl.  Steinschneider, 
Geschichtsliteratur  No.  223. 

Z.  39  ff.  „Berliner  Handels-Ordnung".  Renovierte 
Konfirmation  über  die  Handelsordnung  u.  Gülden- 
Artikel  von  Berlin,  1716,  wiederabgedruckt  ebend. 
1802  in  40. 
S.  352  Z.  13.  14  „Apostat".  Paul  Wilh.  Hirsch.  Vgl.  Wolf, 
Bibl.  Hebr.  Bd.  2.  S.  1007. 

Z.  17—19  „Greifswald".  Mentes,  Vgl.  Köcher,  Nova 
bibliotheca  Hebraica.  Jenae  1783—84.  Bd.  2. 
S.  186. 

Z.  19.  20  „Lemberg".  Caro,  Geschichte  der  Juden  in 
Lemberg.  S.  101. 

Z.  23.  24  „Friedrich  Wilhelm  I."  Wolf,  Bibl.  Hebr. 
Bd.  2.  S.  1063. 

Z.  25.  26  „Sinigaglia".  Revue  Orientale.  Bd.  3.  S.  154  ff. 

Z.  34.  35  „Bordeaux".  Jost  Bd.  9.  S.  30. 

Z.  30.  31  „Täufling".  Tauffenberg.  Vgl.  Wolf,  Bibl. 
Hebr.  Bd.  4.  S.  519. 

Z.  34—36  „Berlin".  König,  Annalen.  S.  264. 

Z.  36  ff.  „München".  Aretin  a.  a.  0.  S.  69. 
S.  353  Z.  1.  2  „Lothringen".  Jost  Bd.  9.  S.  30. 

Z.  2—4  „Lemberg".  Suchostaw,  ^ip  ro^o.  Lemberg 
1863—69.  Tl.  4.  S.  15  ff.  Vgl.  Steinschneider, 
Geschichtsliteratur  No.  228. 

Z.  7  „Bernard".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Tl.  4.  S.  519. 

Z.  7  „Willich".  Wolf  ebend.  S.  498. 

Z.  7  „Lebrecht".  Wolf  ebend.  S.  954. 

Z.  7  „Tauffenberg".  Wolf  ebend.  S.  519. 

Z.  9 — 13  ,, Hamburg".  Salomo  b.  Jehuda  Loeb  aus 
Dessau,  nntsno  ny.  Amsterdam  1734.  Vgl.  Stein- 
schneider, Geschichtsliteratur  No.  230. 

Z.  13  „Müllers  Brief".  Wolf,  Bibl.  Hebr.  Bd.  4. 
S.  465  u.  497. 

Z.  13  „Engerers  Ansprache".  Wolf  ebend.  S.  471. 

Z.  18—20  „Thomasius".  Zeitschrift  für  hebr.  Biblio- 
graphie Bd.  1.  S.  19.  No.  15. 


—     582    — 

S.  353  Z.  20.  21  „Overkampf".  Köclier  a.  a.  0.  Bd.  2.  S.  205. 
Z.  23.  24    „Callenberg".    Wolf,    Bibl.   Hebr.    Bd.    4. 

S.  496. 
Z.  24.  25    „Posener  Gömeinde".    Mendelssohn   in  der 

Vorrede    zu    Manasse   ben  Israels  Rettung  der 

Juden  (Ges.  Schriften).  Lpz.  1843.  Bd.  3.  S.  185. 

Vgl.    Perles,    Geschichte    der  Juden  in  Posen. 

S.  98.  ff.  0.  B.  p.  2408.  Z.  1.  lies  Zunz,  Synag. 

Poesie  S.  353.  Steinschneider,  Geschichtsliteratur 

No.  233. 
Z.  25—27    „Täufling".     August.    Christian.   Frieder., 

Königl.      Preußisches     Proselytenhaus.     Braun- 
schweig 1736.  Vgl.  Köcher.  Bd.  2.  S.  183. 
Z.  27  Boehmer,    J.  H.,  Dissertatio  juridica  de   cauta 

Judaeorum  tolerantia.   Halae  1741. 
Z.  28    „Paolo   Medici".    Riti  e  costumi   degli   Ebrei. 

Köcher.    Bd.  2.   S.  194. 
Z.  29  30  „Süß  Oppenheimer".  Jost  Bd.  9.  S.  308. 
Z.  31— 33  „Entdeckter  jüdischer  Baldober"  von  Paul. 

Nicol.  Einert.  Coburg  1737.  49. 
Z.  34  „von  Chlingensperg".    Hermann  Anton   Maria: 

Consilorium    et  responsorum    criminalium.  Tom. 

L  II.  Norimb.  1738. 
Z.  35  „von  Gohren".  Köcher  Bd.  2.  S.  161.  208.  Die 

Disp.   inaug.  theol.    de  fermento   Pharisaeorum 

von  Adolf  AVilhelm  v.  Gohren  ist  jedoch  Jenae 

1728,  4^,  erschienen.  Vgl.  Schroeder,  H.,  Lexikon 

der  Hamburgischen  Schriftsteller.  Bd.  2.  S.  539. 
Z.  36.  37  „Wibel".  Köcher  a.  a.  0.  Bd.  2.  S.  205.  206. 
Z.  38.  39  „August".  Zeitschrift  f.  hebr.  Bibliogr.  Bd.  1. 

S.  19.  No.  16. 
S.  354  Z.  2.  3  „Neuburg".  Aretin  a.  a.  0.  S.  83. 

Z,  5—7  „Schubert"  u.  „Müller".  Köcher  a.  a.  0.  Bd.  2. 

S.  186. 
Z.  7.  8  „Saslaw".  Ms.  Birkenthal. 
Z.  9. 10  „Tiberia".  Jakob  Berab,  Y'^^'^  r^"io^  Mantua  1745. 

Vgl.  Steinschneider,  Geschichtsliteratur  No.  243. 
Z.  10—12     „Prager    Juden".     Bodenschatz  a.  a.  0. 

Bd.  1.  S.  171. 


—    583     — 

S.  354  Z.  12—14  „Breslau".,  Zunz,  Gesammelte  Schriften. 
Bd.  2.    S.  245. 

Z.  14—17  „Estor".  Zeitschrift  f.  hebr.  Bibliographie 
Bd.  1.   S.  20.   No.  20. 

Z.  18  „Mähren".  Bodenschatz  a.  a.  0.  Bd.  1.  S.  171. 

Z.  19  „Rußland".  Jost  Bd.  9.   S.  25. 

Z.  19—23  „Täufling«.  Christlieb.  Vgl.  Würfel,  A. 
Historische  Nachricht  von  der  Juden- Gemeinde, 
welche  ehehin  in  der  Reichsstadt  Nürnberg  an- 
gericht  gewesen.   Nürnberg  1755.   S.  100  u.  121. 

Z.  23 — 25  „Lissabon".  Jeschurun.  Hrsg.  v.  Samson 
Raphael  Hirsch.  Bd.  1.  S.  598;  aber  das  Datum 
ist  falsch,  die  Verbrennung  fand  am  19.  Oktober 
1739  statt.  Vgl.  Kayserling,  Geschichte  der  Juden 
in  Portugal.  S.  333. 

Z.  27— 29  „Apostat".  Johann  Ernst  Schubert,  Schrift- 
mäßige Gedanken. 

Z.  30  „Augusti".  Köcher  a.  a.  0.  Bd.  2.  S.  201. 

Z.  31  „Centinella".    Contra  Judaeos.    Lissabon  1748. 

Z.  35  „Pereyra".  Vgl.  Didot,  Nouvelles  Biographies 
generales  s.  v.  Pereyra  Rodrigues. 

Z.  38.  39  „Würzburg".  Löwenstein,  L.  H.,  Damascia. 
Rödelheim  1840.    S.  372. 

Z.  37.  38  „Posen".  Dekret  Augusts  III.  vom  Jahre  1740. 
Vgl.  Perles,  Geschichte  der  Juden  in  Posen  S.  103. 
S.  355  Z.  1—3  „Juden-Privilegium".  König,  Annalen  S.  278. 
Jost  Bd.  9.   S.  33 ff. 

Z.  5.  6  „Braunschweigische  Anzeigen".  1750.  S.  564. 

Z.  7.  8  „Benedikt".  Rodocanachi  a.  a.  0.  S.  267. 

Z.  14.  15  „Anton".  Gedruckt  in  Helmstädt  1753. 

Z.  17.  18  „Wilua".  Zunz,  Monatstage  des  Kalender- 
jahres zum  2.  Juni;  Zunz  hat  diese  und  die 
folgende  auf  Pudheiz  bezügliche  Notiz  aus  Ms. 
Birkenthal.  Ob  Zunz  den  Grafen  Potocki  meint, 
der  jedoch  in  Wilna  als  Proselyt  am  2.  Schebuot- 
tage  1749  verbrannt  wurde,  vgl.  Pinner,  Grab- 
schriften S.  150  und  Samter,  Judentum  und 
Proselytismus  in  Branns'  Volks-  u.  Hauskalender 
45.  Jahrg.  (1898)  S.  45,  ist  ungewiß. 


—    584     — 

S.  355  Z.  20—23  „Englisches  Parlament".  Jost  Bd.  9.  S.  24. 
Z.  25—27  „Bayern".  Aretin  a.  a.  0.  S.  76. 
Z.  28.  29   „Kaminiec-Podolski".    Jakob   Emden,    Me- 

gillat  Sefer,  ed.  Kahana.  S.  185.  188.  Ders.  Sefer 

Schimmusch.  Ende. 
Z.  29—31  „Mönch-Zenzor".   Hebr.  Bibliographie  Bd.  5. 

S.  101. 


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